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Kriegs⸗Depeſchen
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2 5. Band
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Das Ergebnis der Somme⸗Offenſive im Auguſt.
— 350 000 Mann feindliche Verlufte..... 1569
San ed fan chfangrif auf London
englan
Ruſſiſche Anſtürme in Wolhynien zurück⸗
((/ nen as sine 1571
Dankerlaß des Kaiſers an die Männer und
Fee ek 1571
U-Oeutſchland auf der Heimreife ......... 1572
Die Bergnaſe bei der Feſte Souville genommen 1572
U- Boot⸗Erfolge an der englichen Küfte... 1573
e Befehlshaber der geſamten Oft
cab eee eee ee eee 1573
Aüſſſcche Angriffe in Oſtgallzien zuſammen⸗
ah eheetekieeete 1573
Ein italienifhes U-Boot erbeutet 1574
Neue ſchwere Kämpfe an Somme und Maas 1574
Erneuter Luftangriff auf London und Süd»
ended teleihrere 1575
Neuer Fliegerangriff auf die ruſſiſche Slug“ 1
faton deen dss ee
Erfolgreiche See- und Luftgefechte in der Adria er
Sir Roger Caſement hingerichtet.... 1577
Fleury und Thiaumont nach ſchweren Kämpfen
Barett seien 1577
Erfolgloſer ruſſiſcher Angriff am Gtodyod.. 1578
Die Erfolge des jüngſten Zeppelinangriffs auf
England
Die Hinrichtung Caſementn 1579
Engliſche und ruſſiſche Angriffe abgewieſen. —
Neue erbitterte Kämpfe um Thiaumont. . 1579
Der Ralfer- in Berlin 1580
Erfolgreicher Luftkampf an der flandriſchen
Kaſf ß) ld erden.ec 1580
Italleniſche Sturmangriffe abgeſchlagen ... 1580
Neue heftige Kämpfe rechts der Maas ... . 1581
Ein italieniſches Luſtſchiff vor Liſſa verbrannt 1582
Die Kämpfe öftlid des Guezfanals ...... 1582
Erfolgreiche Kämpfe bei Pozieres ........ 1583
Die Neuordnung des Oberbefehle im Oſten 1583
Ruſſiſche Stellungen in den oſtgaliziſchen
Karpathen erobert. — Erbitterte Kämpfe
I e 1583
Erbitterte Nahkämpfe an der Somme. 1584
Räumung des Brückenkopfes von Görz ... 1585
Türkiſche Erfolge in Perſin ens 1586
Starke feindliche Angriffe im Weſten und
Oſten abgeſchlagen. — Das Ergebnis der
EAI eee 1587
Vergebliche ruſſiſche Maſſenangriffe in
Wolhynien. — Die Italiener in Görz. . . 1588
Bitlis und Muſch von den Türken genommen 1589
Seite
Erfolge eines deutſchen U-Bootes in der
Nordſe :: ee 1589
Neuer Luftſchiffangrlff auf Englands Oſtküſte 1539
Acht franzöſiſche Angriffe an der Somme
geſchsſtert ::: ecke sterben 1590
Erfolgreiche Angriffe deutſcher Seeflugzeuge 1590
Vergebliche italienifihe Angriffe gegen den
Abſchnitt von Plava. — Räumung von Görz.
— Fliegerbombardement von Venedig . 1591
Die Wirkung der letzten Luſtſchiffangriffe
gegen Cnglangngn?ngn‚‚ 1592
Feindliche Angriffe im Weſten und Often
geſcheſe k hasafelleree 1593
Die Amgruppierung an der galiziſchen Front.
— Neuer Fliegerangriff auf Venedig... 1594
Fortſchreitender Angriff in den Rarpathen . 1595
Der Kaiſer bei den Truppen an der Somme 1596
Italieniſcher Angriff öſtlich von Görz ab»
gewieſe nnn 1596
Rene ide der Engländer öftlih des Suez—
nal?! ee Tegeiatraatelene 1597
Neuer feindücher Anſturm auf der ganzen
Somme fro ae orale 1597
Sieben italieniſche Stürme öſtlich Görz
gescheitert 6 Heralehere 1597
Groberung von Hamadan durch die Türken 1598
Franzöſiſche Maſſenangriffe abgeſchlagen. .. 1599
Der engliſche Zerſtörer „Laſſoo“ verfenft. .. .. 1599
Reiche Beute eines U-Boots im engliſchen
Kondl, ne Nerralsieleie 1600
Vergeblicher ruſſiſcher Maſſenſturm gegen die
Armee Böhm⸗Ermolllii . 1600
Oeutſche Vergeltung für den Baralong⸗Mord 1601
Ruſſiſche Angriffe in Galizien reſtlos ab⸗
geschlagen] 1601
Reiſe des Kaiſers an die Oſffron tt 1602
Vergebllche ruſſiſche Maſſenſtürme am Onjeſtr 1602
Antergang des ſtalſeniſchen Aeberdreadnoughts
„Leonardo da Vinci 1603
74 feindliche Handelsſchiffe im Juli vernichtet 1603
187705 Fliegerangriff auf die Flugſtation bei
f 1603
Erfolgloſe engliſche Angriffe bei Pozieres .. 1604
Italieniſche mr ae blutig geſcheitert.—
Fliegerkampf über Trieſtt 1604
Engliſcher und franzöſiſcher Sturmangriff an
der Somme geſche iter... 1605
Vergebliche ruſſiſche Anſtürme in Nordgallzien.
— Abermaliger Aa e auf Venedig 1007
Neuer Fliegerangriff auf O 607
Der Erfolg des e auf een
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Cuſtangriff auf die ruſſiſche Flugftation Arens⸗ 5
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Erneutes Fliegerbombardement von Venedig
Erſtürmung von Tutrakan. — Leber 20000
Rumänen gefangen, 100 Geſchütze erbeutet
a ruſſiſche Angriffe an der Karpathen⸗
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Die Kapitulation der Feſtung Tutrafan....
Der ſiegreiche Vormarſch der Bulgaren auf
Slliſtria
Türken an der Dobrudſcha⸗Fron te.
Neue Kämpfe in Giebenbürgen........--
Erfolgreiche Luftangriffe an der Oſtſeeküſte.
Oeutſch⸗türkiſcher Erfolg im Onjeftr-Gebiet.
Kämpfe mit der rumäniſchen Karpathenarmee
Se von Mangalia durch ein Anterſee—
oot
Neuer Fliegerangriff auf Konſtanza
Der König von Bulgarien beim Kaiſer im
Hauptquartier⸗Oſt . .
Der bulgariſche Siegeszug in der Oobrudſcha
Einnahme von Siliſtri up +:
Artilleriekampf an der Iſonzo-Fron n.
Ruſſiſcher Vorſtoß auf Halicz vereitelt... ..
Rumäniſche Angriffe bei Orſova abgewieſen
Vormarſch unter Mackenſens Führung in
der Dobrud ſch aaa re:
Erfolgloſe Fliegerangriffe auf Rotweil und
Saarburg
Ruſſiſcher Maſſenſturm am Stochod geſcheltert
Der bulgariſche Bericht über die Einnahme
in ee een nn.
Eine neue Schlacht nördlich der Somme. —
Truppen bei Hermannſtadt
Erfolgreicher Fliegerangriff auf Venedig...
Ein ruſſiſcher Zerſtörer vernichtet
Abermaliger Fliegerangriff auf Konſtanza .
Das IV. griechiſche Armeekorps begibt ſich
unter deutſchen Schu
Kavolla von den Bulgaren beſetzt ....
Ruſſiſche Anſtürme in den Karpathen ab⸗
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Franzöſiſche Durchbruchsverſuche geſcheitert. —
Erfolgreiche Kämpfe in der Dobrudſcha. —
Prinz Friedrich Wilhelm von Heffen gefallen
Neue Offenſive der Italiener im Karftgebiet
Generalleutnant v. Freytag⸗Loringhofen Chef
des ſtellvertretenden Generalſtabes
Die Beute aus den Kämpfen in der Oobrudſcha
Entſcheldender Sieg in der Dobrudſcha. ...
Verfolgung der geſchlagenen ruſſiſch-rumä⸗
niſchen Dobrudiha-Truppen. — Das große
Ringen an der Somme
Heftige Kämpfe im Karſtgebie t.
Die Beute unſerer U-Boote vom 3— 11
September im Kanal und Atlantiſchen Ozean
Die Ergebniſſe der Luftkämpfe im Weiten.
Fortgang der Dauerſchlacht an der Somme. —
Angeheure ruſſiſche Verluſte weſtlich Luck
Die deutſchen Seeflugzeuge in der Dobrubdſcha
Der vergebliche italienifhe Anſturm im Karſt
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Anterſeebootserfolge im Auguft........---
Giegreiher Gegenſtoß an der Naraſowka. —
3500 Ruſſen gefangen. — Fortdauer der
gewaltigen Somme⸗ Schlacht.
Die viertägige Schlacht auf dem Karft-Plateau.
—Zuſammenbruch der italieniſchen Angriffe
Flugzeugerfolge an der flandriſchen Küſte .
Neue U-Boot⸗Beute im engliſchen Kanal.
der flandriſchen Küſte
Erbitterter Fortgang der Dobrudſcha⸗Schlacht
Siegreiche Abwehr an der Baba Ludowa.—
Der Dobrudſchakampf zum Stehen ges
feinen etekrokie teen
Zähe ruſſiſche Angriffe in den Waldkarpathen
Erfolgreicher Fliegerangriff auf ruſſiſche Flug
zeugmutterſchiffe vor Warna
Die Rumänen bei Topraiſar zurückgeworfen
Das franzöſiſche Anterſeeboot „Foucault“
verſenkt
Ein feindlicher Truppentransportdampfer im
Mittelmeer verſenk a...
Eine rumäniſche Schlappe in der Dobrudſcha
Verhandlungen über die Heimkehr des
IV. griechiſchen Armeekorps
Neue Schlacht an der Somme. — Rumäniſche
Niederlage bei Hermannſtadt
Der Gipfel des Monte Cimone geſprengt
Ruhiger Tag in der Dobrudſcha
Die Sauerſchlacht an der Somme. — 24 feind»
liche Flugzeuge abgeſchoſſen. — Ruſſiſche
scher zwiſchen Sereth und Strypa ge⸗
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Eine italieniſche Kompagnie auf dem Monte
Eimone verſchütte nnn.
Vergeblicher ruſſiſcher Flugzeugangriff auf
Angernſee
Fliegerangriff auf Dover
Neuer Luftangriff auf London und Mittel-
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Der Tuftangriff auf England
Vereitelter Vormarſch in Mazedonien ....
Einheitlicher engliſch-franzöſiſcher Infanterie⸗
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Die türkiſchen Verteidiger an der gallziſchen
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Neuer erfolgreicher Luftangriff auf England
Ein engliſches Munitions lager von deutſchen
Fliegern vernſchte· .
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Die Gerben in Mazedonien zurüdgeworfen 1700 Die erfolgreichen Kämpfe in Siebenbürgen 1724
Heldentod des Fllegerleutnants Wliugens .. 1700 Die Niederlage der Rumänen zwiſchen Ruft-
Erbitterte Infanteriefämpfe nördlich der ſchur und une; 1725
STUDIS 1701 Rückzug der zweiten rumänifhen Armee. —
Erfolgloſer ruſſiſcher Fliegerangriff auf Die neuen Kämpfe an der Somme. —
FF 1702 Erneute ruſſiſche Angriffe bei ‚Luck ab⸗
Günſtiger Verlauf der Kämpfe bei Hermann- geſchlagen EHE ERINNERN. 1726
I BUN NE 1 1702 Die Oonauflotille bei der Zurüdtreibung der
Starke Angriffe zwiſchen Ancre und Somme Rumänen über die Donau 1727
abgeſchlagen. — Das IV. ſibiriſche Armee- Der Kaifer bei den Truppen des Generals 3
korps nahezu vernichtet. — Sſegreſcher 5. infin gen 8 1728 7.
Gegenſtoß del Korytnica .. 1702 Porſtöße der Ruſſen in der Dobrudſcha ge⸗ 22
Fliegerkampf über Ourazz 1703 ſcheitee n;, 1728 Fr
Türkiſcher Fliegerangriff gegen Port Gaid. 1704 Eroberung von Ispahan durch die Bachtiaren 1729 At
Elf engliſche Fiſchdampfer verfenkt....... 1205 Erneute Niederlage der Rumänen in Sieben⸗ Sr
Luftangriff auf Oeſe ln. 1705 bürgen. — Vergebliche feindliche Angriffe 75
Wiederzuſammentritt des Reſchstags. — Rede zwiſchen Somme und Ancre. — 43 rumäs 45
des Reichskanzlers über dle Kriegslage. 1705 niſche Geſchütze erbeutet. 888 55 71
Die Ankunft der erſten griechiſchen Truppen Geſcheiterte italieniſche Angriffe auf der Karſt⸗ 58
in Sr o ER RER 1708 SOSE I N A Sa a 1730 =,
Sliegerleutnant Mulzer adgeftürzt........ 1708 Erneuter türkiſcher Erfolg in Galizien... . 1731 5
Die Rumänen bei Hermannſtadt zurückge⸗ Der Kalſer an der Oſtfron 1731 2
Werfen ER AIHREN 1708 Der Cunard⸗Oampfer „Franconia“ im 1
Die Eroberung der Höhen bei Hermannſtadt 1709 Mittelmeer verſen kt 1732 =
Rüdtritt des ſtellvertretenden Kriegsminiſters Fortdauer der großen Artillerieſchlacht an 245
Generalleutnant v. Wandel.. 1709 der Seim 8 1732 9
Die Amfaſſungsſchlacht von Hermannſtadt Ole Verfolgung der Rumänen durch den 75
gewonnen. — Die erfte rumänſſche Armee Geiſterwald. — Abgewieſene italieniſche 3%,
zum Teil vernichtend gefhlagen........ 1709 Angriffe in den Dolomiten 1733 Tr
Erfolgreiche Anternehmung gegen den rumäe Erfolgreiche Angriffe deutſcher Seeflugzeuge 85
85 niſchen Hafen Corabi aa. 1711 am Schwarzen Meer 1734 3
Re Beſchießung von Corabia.. 2.222200... 1712 10590000000 Mark fünfte Kriegsanleihe
7 Angriffe bei Thiepval und Rancourt ab- gezeichnet; 1734
a8 geschlagen EIN RN ... 1713 Oer Beſuch des Kaiſers an der Oſtfront. 1734
** Rumäniſche Vorſtöße am Roten⸗Turm⸗Paß Kronſtadt wiedergenommen. — Die Rumänen
2. abgeschlagen! ;;; 1714 auf der ganzen Oſtfront im Rückzuge. —
$ Erfolgreicher Gegenangriff türkiſcher Truppen Neuer engliſch⸗franzöſiſcher Ourchbruch ge⸗
35 in Galen: DEE 1715 ſcheitert. — Böldes 30. Flugzeug.. . . 1735
* Ein feindliches Flugzeug über Sofia ab- Der Vormarſch an der ſiebenbürgiſchen
NG geihoflen st. AN a N N 1715 Dftfront. 2327. 2.0 LEN 1735
9 Rückkehr aller kriegsgefangenen Oeutſchen Streiffahrt eines deutſchen U-Bootes nach
$: aus Nordafrika nach Frankreich.. 1716 Almerifa.— „U 53“ in Newport eingetroffen 1736
Sc Die Beſetzung von Tabora.............. 1216 Zwei engliſche Dampfer von „U 53” nahe
* Eine neue Somme⸗Schlacht in vollem Gange. der amerikaniſchen Küſte forpediert...... 1736
Ein neues Kabinett in Griechenland ..... 1737
1717 Siegreiche Abwehr der Angriffe an der
Somme. — Blutige Niederlage der Ruſſen
1718 bei Luck. — Die Rumänen in der Schlacht
von Kronſtadt geſchlage n 1737
1718 Tune in ſchweren Straßenkämpfen
geſänd ert eee 1738
1719 Der franzöſiſche Truppentransportdampfer
1719 „Gallia“ verſenkt. — Ungefähr 700 Mann
1720 ertrunfen...-..1..0102 0. NEN 1739
1720 Die Vertreibung der Rumänen aus Gieben:
bürgen. — Die Beute der dreitägigen
1722 Schlacht von Kronftadt
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Fortdauer der Schlacht an der küſten⸗
ländifhen Front. See
U-Boots⸗Erfolg im engliſchen Kanal
Die dreitägige Schlacht von Kronftadt.....
Die zweite rumäniſche Armee in die Grenz⸗
ſtellungen geworfen
Schwere Kämpfe an der küſtenländiſchen Front
Erfolgreicher Fliegerangriff auf ruſſiſche
ELFONGNOFTDANIDIEN ze liter rreies eine
Neuer Durchbruchsverſuch an der Somme
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Schwere italieniſche Verluſte im Karft....
Ein franzöſiſcher Kreuzer verſenkt. — 1000
Mann mitder verſenkten „Gallia“ ertrunken
Der Angriff feindlicher Flugzeuggeſchwader
auf Süddeutſchlanʒ ..
Sperre des norwegiſchen Fahrwaſſers für
U-Boote Kriegführender
Waldgelände an der Somme zurückerobert.
Der achte große italieniſche Anſturm ab»
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Heftige Kämpfe beiderſeits der Somme ..
Abgewleſener italieniſcher Vorſtoß im Görzi⸗
ůU—L„—ͤ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „„ „ „ „„
gedrängt
Zurückweiſung aller franzöſiſchen und ſerbiſchen
Angriffe durch die Bulgaren
Siegreiche Abwehr ſtarker ruſſiſcher Angriffe
Der italienifhe Kreuzer „Libia“ torpediert.
Die Wirkung unſerer letzten Zeppelin⸗Angriffe
Die Heldentaten des „U 35“, 126 Schiffe
Drei iüiüü .
Fortdauer der Kämpfe nördlich der Somme
Starker italieniſcher Angriff im Pafubio-
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Neue Durchbruchsverſuche der Engländer
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Geſcheiterter italieniſcher Angriff im Pafubio-
Gebiet
Drei engliche Truppentransportdampfer im
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Der Eunard-Dampfer „Alaunia“ gefunfen..
Wichtige ruſſiſche Höhenſtellungen an der
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Erbitterte Nahkämpfe am Paſublo-Gipfel..
Der Kaiſer an der Weſtfron
Franzöſiſcher Fliegerangriff auf Oberndorf. 2
Tuzlar in der Dobrudiiha erobert
Italieniſcher Vorſtoß im Brandtal geſcheitert
Der Kaiſer an der Weſtfron e
Sieg in der Dobrudſcha-⸗Schlacht. — Die Ruſſen
und Rumänen auf der ganzen Front
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Mißerfolge der Rumänen an der ungariſchen
Grenze
Die bulgariſchen und türkiſchen Erfolge in
F 22er sea erate ere
Erfolgreicher Fliegerangriff auf engliſche
rr ANRERLN ;
Einnahme von Konſtanzddaüä —
Das Ende der Naraſowka⸗ Schlacht....
Das Vordringen der Bulgaren in der
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Luftangriff auf Sheerneß in der Themſe⸗
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Blutige Niederlage der Engländer und Frans
zoſen an der Somme. — Predeal, Medgidia
und Rafova genommen
Artillerſekämpfe auf dem Karft...........
Die Verfolgung der Rumänen in ber Dos
brudſcha
Neuer Luftangriff auf die Ihemfe-Mündung
Cernavoda genommen
Eine Grenzhöhe im Bereczker⸗Gebirge erobert
Die Fliegertätigkeit an der Somme
Die U⸗Boot⸗Beute im September
Die Beute von Konſtanza mm ꝛ—
Vormarſch gegen Sinaia und Campolung..
Erfolge der k. u. f. Truppen auf rumäniſchem
Bede .
Der überſtürzte Rückzug der Rumänen
Ein engliſcher Minenſucher verfenft.......
Die Verfolgung der geſchlagenen Dobrudſcha⸗
Ainet je letlere ser de Anelarlareıs
Ruſſiſcher Höhenftüßpunft bei Sara Dornei
GENOMMEN n 8
Vorſtöße deutſcher Torpedoſtreitkräſte in den
Kano, 3 refalsehe ee
Harſova von den Bulgaren beſetzt
Haſtiger Rückzug des Gegners in der Do-
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Einbruch in die ruſſiſche Front bei Oorna Watra
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg beim
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Die ruſſiſchen Verluſte ſeit dem 1. Juni 1916
Vergebliche engliſche Angriffe an der Somme
Neue Fortſchritte in Rumänien
Generalleutnant v. Stein Kriegsminiſter ..
Hauptmann Bölke töd lich verunglückt...
Ein Dampfer mit griechiſchen Revolutionären
verſenkt
La Maifonnette an der Somme erſtürmt. ..
Danftelegramm des Kaiſers an Mackenſen
Vergeblicher franzöſiſcher Angriff auf La
Maifonnette
Rumäniſche Angriffe bei Campolung gefiheitert
Reiche U⸗Boot⸗Beute im Ranal.........
Rückkehr des „U 53” aus Amerika
Engliſche und ruſſiſche Angriffe zurückgewieſen
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Ruſſiſche Niederlage in Perjien ..........
Die ‚„„U-Deutfihland” wiederum in Amerika
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Ruſſiſche Stellungen am Stochod erſlürmt.
Neue italieniſche Offenſive bei Görz...
Erfolg der türkiſchen Truppen in Galizien.
Die zweite Ankunft der „U-⸗Deutſchland“ in
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Erfolgreicher Vorſtoß deutſcher Seeſtreitkräſte
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Der Vorſtoß der deutſchen Torpedoboots⸗
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Die Türken bei der Verteidigung der galiziſchen
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Fortſchritte an der rumäniſchen Grenze....
Erbitterte Kämpfe an der küſtenländiſchen Front
Ein ruſſiſches Linienſchiff zerflört.........
Ein zweiter BaralongFall..............
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Mehrereruffiihe.£inien bei Skrobowa erſtürmt 1811 Die großen engliſchen Verluſte an der Somme
Der Raumgewinn bei Predeal........... 181% Fron hen RE
Das ruſſiſche Großlinienſchiff „Imperatrlza Die Folgen der ſiegreichen Schlacht von
Mae ef 1812 Torgn RE RN DER
urn Luftgefechte über Oſtende und Die Kämpfe bei Monaſtir (Bitolia).......
biss 18412 Vormarſch auf Craloa
Wilſon zum Präſidenten der Vereinigten Ausweiſung der Geſandten der Mittelmächte
Staaten wiedergewählt.. 1813 aus Alhenn;
Ruſſiſche Gegenangriffe bei Skrobowa ge- Die deutſche Infanterie vor Craiova
gefheitert...... e 1813 Ein franzöſiſches Bewachungsfahrzeug im
Die Erſtürmung der rumänifihen Stellungen e, Ra RR
bei rede! RR 1814 Tod des Kaiſers Franz Joſeph
Feindlicher Fliegerangriff auf Ortſchaſten im Rücktritt des Staatsſekretärs v. Jagow
SHargebiee ff! 1814 Die U⸗Boot⸗Beute im Oktober
Acht feindliche Angriffe in Siebenbürgen ab⸗ Cralova genommen
Gewielen n 1815 Die Abfahrt der „Oeutſchland“ aus Amerika!
Erfolgreicher Fliegerangriff auf Padua. ... 1815 Der Einzug der deutſchen Truppen in Craiova 18:
Weitere Fortſchritte an den rumäniſchen Grenz⸗ Ein britiſches Hoſpitalſchiff geſunken ..
Basen 1810 Einführung der Zivildienſtpflicht
Erfolgreicher Luftangriff auf Ravenna. .. . 1817 Feindliche Angriffe nördlich Monaſtir geſcheitert
Deutſche Fliegerangriffe auf Cuneville und Erbltterte feindliche Angriffe im Cerna-Bogen
Nane s 8 1817 geſcheitert ß;
Baltiſchport von deutſchen Torpedobooten be— Feindlicher Rückzug am Ochrida⸗ See..
ſchoſſe n! SR 1818 Die untere Cerna überfhritten...........
Abermaliger Fliegerangriff auf das Saar⸗ Plangemäßer Fortſchritt in der Walachel ...
gebe 1818 Orſova und Turnu Severin genommen....
Schwere Kämpfe beiderſeits der Ancre.... 1818 Artifferiefampf auf der Karſt⸗Hochfläche. ..
Günſtiger Verlauf der Kämpfe in der nörd⸗ Die „Britannic“ nicht durch ein deutſches
lichen Wallache: 1819 Dot deer
Fliegerangriff auf Dünkirchenn 1820 Trepow ruſſiſcher Miniſterpräſident ...
Fortdauer der neuen Schlacht nördlich der Erfolgloſer engliſcher Fliegerangriff auf Zee⸗
Somme REN 1820 DROGEN SE NN 38
Erfolg der k. u. k. Truppen öſtlich von Görz 1821 Ein zweites engliſches Hoſpitalſchiff auf eine
Ernennung eines „Kommandierenden Ge Wine gelaufen
nerals der Luſtſtreitfräftee . 1821 Die Donau an mehreren Stellen überſchritten
Ein feindlicher Transportdampfer im Mittels Vorſtoß deutſcher Seeſtreitkräfte gegen die
een; LT ERTEN 1822 Tee Mündung
Engliſche Angriffe ſüdlich der Ancre geſcheitert 1822 Beſetzung der Donau⸗Inſeln im Widdin⸗
Luftangriff auf Kalrooooooooꝛꝛꝛ 1822 Beifffffff REN
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Seite
Aebergang über den unteren Alt⸗Fluß. —
Der Einmarſch in Rumänien über die Donau 1842
Fliegerangriff auf Primolano 1843
Mackenſens Donaustfebergang bei Soſſtow. 1843
Kriegserklärung Venizelos an Bulgarien und
F dent en. 1844
Vereſtelter ruſſiſcher Angriff in der Dobrudſcha 1844
Türkiſche Erfolge im Kaukaſuss 1844
Slegreiche Reiterſchlacht am unteren Alt. —
Die deutſche Donau⸗Armee vor Alexandria 1844
Die k. u. k. Donau⸗Flotille bei der Durch⸗
führung des Stromübergang sss. 1845
Günſtig verlaufene Kämpfe in der Dobrudſcha 1846
Der Donaustlebergang der bulgariſchen
Fü le anal are), 1846
. 1848
Giurgiu und Curtea de Arges genommen. 1849
berſhrte n 1849
Fortſchritte in Rumänien 1849
Der Flottenvorſtoß zur engliſchen Küſte .. . 1850
Angriffe deutſcher Marineluſtſchiffe auf In⸗
duſtrieanlagen Mitteleng lands 1850
Der engliſche Kreuzer „Neweaſtle“ geſunken 1850
Antergang zweier ruſſiſcher Truppentransport⸗
TOR ee esta reriehiers 1851
Die rumäniſchen Königsgräber unter deutſchem
Schutz
Siegreiches Vordringen der Armee Falkenhayn
auf der ganzen walachiſchen Front. .... 1851
Diteſti in der Walachei genommen 1852
Die feindliche Niederlage in Mazedonien... 1852
Türkiſche Erfolge in der Dobrudfda...... 1852
Beattie britiſcher Flottenbefehlshaber an Stelle
Fans ee en ee welefeislefeie > 1853
Eine Flaſchenpoſt von der „Hampſhire“ ... 1853
Der Reichskanzler über den vaterländiſchen
Bifsdenftt 1853
Campolung genommen. — Die Beute der
e ee eheefse ee eis e.e 1854
Ruſſiſcher Anſturm gegen die Armeen v. Arz
und v. Köveß geſcheiter— k 1855
Ruſſiſche Angriffe an der Zlota Lipa von
türkiſchen Truppen abgewieſen 1855
Der bulgariſche Vormarſch auf Bukareſt. .. 1855
Der bulgariſche Vormarſch in der Walachei 1856
Leberſiedeluug der rumäniſchen Regierung
% N eee ee 1856
Aebergang der Donau⸗Armee über die
Neajlobu⸗Niederung. — Vormarſch in Rich⸗
r ihnen reiche 1857
Feindliche Angriffe in der Dobrudſcha ge
FCC 1858
Der Vormarſch der Bulgaren in der Walachei 1858
Durchbruch durch die erſte rumäniſche Armee
rr IEHOHSCE 1859
Günſtiger Fortgang der Kämpfe in Rumänien 1861
Militärverwaltung der beſetzten Teile Ru-
mann ĩ — 1861
Verſenkung eines vollbeſetzten franzöſiſchen
Truppentransportdamp fers. 1861
Sünſtiger Verlauf der Schlacht am Argeſul 1861
Siegreiche Entſcheidung der Schlacht am
SENT TE een ee 1863
883
Selte
Weiteres Vordringen am AUrgelul........ 1863
Vollſtändige Niederlage der J. rumäniſchen
Arier an gel]! 1863
Das Schlachtfeld am Argeſu 1866
Erfolgreiche Kämpfe ſüdlich und weftlid Bu⸗
ICT aD 1866
Die Bahn Bukareſt — Targopifte überſchritten 1867
Neue Fortſchritte in Richtung Bukareſt und
Dl 8 1868
U-Boot⸗Angriff gegen Funchal (Madeira). —
Ein franzöſiſches Kanonenboot verſenkt .. 1868
Rücktritt As quits 1868
Die Donau⸗Armee im Vorbringen auf Bukareſt 1869
Die Einnahme von Sinaia durch öſterreichiſch⸗
ungariſche TruppoeeeVVw nns. 1870
Bukareſt genommemmnmnmnnnnnn 1870
Auch Ploeſti genommen 1871
Die fiegreihen Kämpfe der Bulgaren am
Unten Arge tere stelle 1871
Rückzug der Rumänen auf der ganzen Front 1872
Die k. u. k. Heeresleitung über die Siege in
Rune 8 1873
Mackenſens Einzug in die Stadt Bukareſt. 1874
Die Bedeutung der Einnahme von Ploeſti.
— Frontverkürzung um 600 km....... 1874
Kapitulation von 8000 Rumänen am Alt⸗
N ee eslegselstsjetsjeiete 1875
Der Dank des Kaiſers an Marſchall v. Mackenſen 1875
Lloyd George Premierminiſten 1875
Weitere 10000 Rumänen von der IX. Armee
ge 8 1876
Fortgang der Verfolgung in Rumänien.. . 1877
Das framzöftice£inienihiff„Guffren“ verloren 1877
Eine zweite „Möwe“ im Atlantiſchen Ozean? 1877
Die Auflöſung des rumäniſchen Heeres... . 1877
Neue Kämpfe im Cerna⸗ Bogen 1829
Donau⸗Lebergang der Bulgaren bei Cernavoda
und Si fefe eeefete 1829
Aufbringung zweier Bannwaredampfer nahe
der engliſchen Küſt e 1879
Der engliſche Dampfer „Caledonia“ verſenkt.
—Mißglückter Angriff auf ein deutſches
e 1879
Verleihung des Großkreuzes des Eiſernen
Kreuzes an den Generalfeldmarſchall
dees len erege 1880
Erbitterte franzöſiſch⸗ſerbiſche Angriffe in
ENGSEDONTEH fn 8 1880
Angriffe gegen die Stellungen bei Fundul⸗
Moldovi zurückgeſchlagenn 1881
Neuer Angriff im Cerna⸗Bogen blutig ab⸗
genes ee le ee 1881
Einnahme des Brückenkopfes gegenüber Cer⸗
navoda. — Die vergeblichen Angriffe im
fr ateeeleieT eier 1881
Glückliche Heimkehr des Handelstauchbootes
ee sn argneebe 1882
Der ſchwere Mißerfolg der Entente in Maze⸗
onen 8 1882
Der Lebergang über die Jalomita erkämpft 1883
Schnelles Vordringen in der Großen Walachei 1883
Zwel bewaffnete Transportdampfer mitͤriegs⸗
material im Mittelmeer verfenft........ 1883
Der Kaiſer legt das Großkreuz des Elſernen
ee e 1883
Weitere 100 000 Rumänen gefangen..... 1883
Ruſſiſche Vorſtöße an der Valeputna⸗Höhe
r ren eis ante 1884
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25 Seite Seite
Je Der ſiegreiche Fortſchritt in der FHroßen Walachei 1888 Der ſiegreiche Kampf in der Norbdobrudſcha 1903
% Ein franzöfifher Truppentransportdampfer Eine ſchweſizerſſche Note an die Krlegführenden 1904
* ooo 1885 Das Ende der Somme⸗Schlacht 1904
. Kalſerliche Order an Heer und Flotte..... 1888 Die Beſetzung von Tulcea durch die Bulgaren 1905
92 Frledensangebot des Deutfhen Reiches und Der Feind in den Nordweftzipfel der Dobru-
8 feiner Verbündeten 1886 öſcha gebrän gt 1905
R Die Rede des Reihsfanzlere über das Erfolgreſcher Vorſtoß der k. u. k. Zerſtörer
2 Friedensange bor 1886 in der Otranto⸗ Straße 1906
N; Armeebefehl Kaiſer Karls über das Friedens- Iſaccea in der Dobrudſcha genommen .... 1906
25 gest TER 1857 Neue Kämpfe in der Großen Walachei ... 1906
2 Die Rumänen weiter im vollen Rückzuge. Erfolgreſcher Vorpoſtenkampf bei Cyſiec ... 1907
35 — Abermals 4000 Gefangene 1888 Fortſchritte in Rumänien 1907
3 Ergebnisloſe ruſſiſche Angriffe bei Ocna... 1888 Zwei engliſche Torpedobootszerſtörer geſunken 1907
TE Die Truppen Mackenſens vor Buzau 1889 Erfolgreiche Kämpfe in der Großen Walachei 1907
K Nivelle franzöſiſcher Generaliſſimus an Stelle Neue Erfolge in der Großen Walachel ... 1908
gt VVV 1889 Deutſchlands Antwort auf den amerifanifcen
98 Die Große Walachei ſüdlich der Bahn Volſchl g 8 1908
* Dulareſt — Cernavoda vom Feinde geſäubert 1889 Die Antwort Oeſterreſch⸗-Angarns an Wilſon 1909
* Ole Rumänen an der unteren Jalomita im Die ruſſiſchen Linien bei Rimnicul-Garat
NK Raa ngsgsdss 1890 eee ee eee 1909
42 Aebergang der Donau-Armee über die Erfolgreſche Streifung bei Zalocze .. 1910
© Jane 8 1890 Rimnſcul⸗Sarat genommen 1910
* Duca genommen 1890 Oer Höhenkamm von Tailor erobert...... 1911
* Feteſti von den Bulgaren befeßt......... 1891 Die deutſche Antwort an die Schweiz.. 1911
Schnelles Vordringen der Oobrubſcha-Armee 1891 Voller Sieg in der Schlacht bei Rimnicul⸗
Die Straße Buzau —Rimnſcul⸗Sarat erreicht 1892 Sarat. — Leber 10 000 Ruſſen gefangen 1911
Rumäniſch⸗ruſſiſcher Rückzug in der Oobrudſcha 1898 Die Verfolgung der Ruſſen in der Walachei 1913
Raumgewinn in der Großen Walachei und Die Durchbruchsſchlacht in der Oſtwalachel. 1913
in der Dobrudſ che 1893 Aufbringung eines ruſſiſchen Munitlons⸗
Der Buzaul-⸗Abſchnitt in breiter Front über. dampfers durch ein deutſches U⸗Boot ... 1913
ſchritten. — Schwere Kämpfe bei Verdun 1893 Ruſſiſche Stellungen an der Oſtfront von
Neue Fortſchritte in der öſtlichen Walachei. 1895 Siebenbürgen geſtürmt. — Slegreicher
Ein franzöſiſcher Truppentransportdampfer Vorſtoß weſtlich der Maass 1914
Def EEE 1895 Die Ruſſen nördlich Rimnicul-Garat erneut
Angriff deutſcher Seeflugzeuge auf einen geworfen Re 1915
ruſſiſchen Schwarzmeer hafen 1895 Weitere Fortſchritte d. Heeresgruppe Mackenſen 1915
Der rumäniſche Rückzug auf Braila...... 1895 Die U-Boot⸗Beute im November 1915
Neue Fortſchritte in der Norddobrudſcha ... 1896 Eine Friedensnote der drei ſkandinaviſchen
Numänien und Verdun 1896 Sagen A 1916
Babadag in der Dobrudſcha befekt....... 1896 Ein Völkerrechtsbruch Rußlands 1916
Vordringen der Dobrudfhar Armee gegen Verfolgung des weſchenden Feindes in ber
die untere Donaoe n 1897 Wallache!!! RE 1916
Vergebliche ruſſiſche Angriffe im Meſtcicane⸗ Ein deutſches Seeflugzeug über Gulina... 1916
Abschnitt AN 1897 Die ablehnende Antwort der Entente auf
Ruſſiſche Angriffe an der Goldenen Biſtritz den Friedensvorſchlag der Mittelmächte. . 1918
GEH EHE t!!! A ABNEE: 1898 Giegreihe Kämpfe im Grenzgebirge zur
Neue Kämpfe in der nördlichſten Oobrudſcha 1898 Moldau, STR 1918
Das franzöſiſche Linienfhiff „Suffren“ von Fortſchreitender Angriff gegen den Brücken⸗
einem deutſchen U-Boot verfenft ....... 1898 kopf den Sraſ gaga 1919
Eine Koſakendiviſſon in der Oobrubſcha ge⸗ Die Bulgaren im Vormarſch auf Bralla .. 1919
Werfen 1898 Das franzöſiſche Panzerſchiff „Gaulols“
Vergebliche ruſſiſche Stürme an der Goldenen torpedſer tt 1920
EFT 1899 Neuſahrserlaß des Kaiſers an Heer und
Die vergeblichen ruſſiſchen Anſtürme bei Maine: ER 1920
Meſteicane 1899 Rumänien bis an den unteren Sereth vom
Keine größeren Kampfhandlungen 1900 Feinde gefäubert. — Telegramm des Kaſſers
Ein neuer Streifzug nach der ſüdlichen Nordſee 1900 an dſe Kalifen N 1921
Weitere Fortſchritte der Dobrudfha-Armee. 1900 Die Ruſſen in der Nordwalachei erneut ger
Erfolgloſe ruſſiſche Anternehmungen am worfen 1921
Woti Talmllmmm. RN 1901 Ruſſiſche Stellungen bei Haſa erſtürmt .. . . 1922
An keiner Front beſondere Ereigniffe ..... 1901 Lebhafte Kampftätigkeit an der Südoſtfront 1922
Ein Verhandlungsvorſchlag Wilſons an die Vormarſch auf Focſani und Fundenl. — Die
iegfüh renden 1901 Ruſſen auf Macin zurückgeworfen 1922
Der Wortlaut der Note Wilfons......... 1901 Lucovicza von den Bulgaren beſetzt . 1923
Graf Czernin k. u. k. Miniſter des Aeußern 1902 Die deutſche Antwort auf die nordiſchen Noten 1924
Tulcea an der unteren Donau befeßt..... 1902 Nichts Beſonderes an beiden Fronten..... 1924
Der größte Teil der Oobrudſcha vom Feinde Weitere Erfolge in der Norddobrudſcha .. . 1924
See ff er 1903 Der befeſtigte Milcovul⸗Abſchnitt erreicht.. . 1925
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Selte
Macin und Jiſila genommen 1925
Die Dobrubſcha faſt ganz vom Feinde ges
TT 1925
Der engliſche Truppen»Transportdbampfer
Foo seen ee 1926
Neue Kämpfe am Seret h 1927
Die Brückenkopfſtellung bei Bralla durchbrochen 1927
Die feindlichen Linien bei Catinul am Buzeu
C 1928
Sſegreſcher Vorſtoß der Bulgaren bei Vacareni 1928
Die ablehnende Antwort der Entente auf das
Frledensangebot der Mittelmächte 1928
Der Kalſer über die Ablehnung des Friedens⸗
angebots. — Erlaß an Heer und Marine 1929
„U 46” glücklich zurückgekehrte 1929
Bralla genommen. — Die Dobrudfiha völlig
gad? 8 1930
Rückzug der Ruſſen auf das Nordufer des
SSS o o ee dan eraenie 1930
Die Befreiung der Dobrubſ chan 1932
Neue türfifhe Erfolge in Perfien......... 1933
Ein feindlicher Transportdampfer im Mittel
meer verſenkt
Drei bewaffnete engliſche Dampfer von einem
U-Boot verſenkt 1933
Erneute Gefechtstätigkeit ſüdlich von Focfani 1934
Ruſſiſcher Entlaſtungsangriff bei Focſani zus
ſammengebrochen. — Der Mgr. Odobeſc
vom Münchener Leibregiment erſtürmt. . . 1934
Neue ruſſiſche Angriffe an der Oitoz⸗Straße
1933
Fade! een: 1935
Kämpfe ſüdweſtlich Rigggag e. 1935
Forſant genemme n 1935
Die Verſenkung des Linienſchiffes „Gaulols“
und des Truppen ⸗Transportdampfers
eidg. 8 1937
Verfolgung der geſchlagenen ruſſiſchen Armee 1937
Die Ruſſen belderſeits Fundeni erneut
geWerfe n see th
Erfolgreicher Luftangriff auf feindliche Küſten⸗
1937
ACC RE ORHDROHR 1938
Die fiegreihe fünftägige Schlacht an der
Pune ee hersiestereinie 1938
Erfolgloſe ruſſiſche Angriffe bei Riga ..... 1939
Die Ruſſen von der Putna hinter den Gereth
Seren!!! te eher 1939
Stärkeres Feuer nördlich der Ancre.......
Ruſſiſche Stellungen nördlich der Oitoz⸗
1940
Sent sen er reatresiere 1940
Neue Kämpfe vor Kutsel-Amara ......... 1941
Note Oeutſchlands an die Neutralen ...... 1941
Das englifhe Linienſchiff „Cornwallis“
FF ae nen 1943
Engliſche Teilangriffe bei Serre und
1943
Beaumont abgewieſe n
Die Ruſſen zwischen Galatz und Bralla in
die Sumpfniederung zurückgedrängt.. 1943
Erfolgreicher Fllegerangriff gegen Beligna 1944
Die Zerſtörung des engliſchen Kreuzers
FCC en
Ein feindlicher 8000⸗t⸗Oampfer im Kanal
eo
Die Kriegsziele der Entente. (Die Entente⸗
Antwort auf die Note Wilfons)........ 1945
Aufruf des Kaiſers an das deutſche Volk 1946
Antergang des ſtalieniſchen Linienichiffes
„Regina Margherita s . 1947
Neue Kämpfe nördlich der Ancre.........
1945
1945
Or N L * S
Selte
Mihalea don türfifhen Truppen erſtürmt .. 1947
Keine beſonderen Ereigniffe ............. 1948
Ein Handſchreſben des Oeutſchen Kalſers an
den Reich stanzen 1
Erfolgreiche Vorſtöße in den Oſtkarpathen. 1949
Franzöſiſcher Angriff am Ochrida⸗See ab⸗
geschlagen 1949
Vadeni genommen 1950
Lebhaftes Artilleriefeuer an der Somme... 1950
Erfolgreiche Sprengung am Lagazud..... 1950
Ruſſiche Angriffe in der Nordwalachei ab»
geschlagen:; 1951
Der ruſſiſche Mißerfolg bel Fundenn 1951
Die Erſtürmung von Vadeni durch osmaniſche
Trüppe n RR 1952
Kämpfe ſüdlich Smorgoeo nn 1952
Die ruſſiſchen Angriffe bei Smorgon ab»
Eſchlag enn; ee 1952
Arkillerietätigkeit im Karſt⸗ und Wippach⸗
Tal 1953
a
Lebhaftere Gefechtstätigkeit bei Beaumont.. 1953
Ein Tag ohne beſondere Kampfhandlungen 1955
Geſcheſterte feindliche Angriffe bei Maraſti 1955
Gelungene Vorſtöße an der Karſt⸗Front. .. 1955
Reiche Beute eines deutſchen Hilfskreuzers. 1955
Die Verſenkung des engliſchen Linienſchliffes
„Gornwall ß; 1956
Kühne Beutefahrt eines deutſchen U-Bootes.
Zwölf Schiffe in zwei Tagen verfenft.).. 1956
Der geheimnisvolle deutſche Hilfskreuzer im
Atlantik. — Eine „Möwe I" ?......... 1957
Keine beſonderen Ereigniſſe nn 1957
Naneſti am Sereth erſtürm 1957
Die Fahrt der unbekannten „Möwe“ II“... 1958
Nichts Neues an der Weſtfronte 1959
Die Erflürmung von Naneſti in heißem
Hadern; EL N, 1959
Erfolgreiche Fahrt eines deutſchen U-Bootes 1959
Keine beſonderen Ereigniſſ 1960
Engliſcher Angriff bei Tens abgeſchlagen. .. 1960
Erfolgreicher Vorſtoß in Wolhynien... 1960
Türkiſcher Erfolg im Kaukaſu s 1961
Friedensbotſchaſt Wilſons an den amerikani-
ſchen Sena. 1961
Keine größeren Kampfhandlungen 1961
Die Donau bei Tulcea von den Bulgaren
Beichte nn 1961
Erfolgreicher Vorſtoß bei Görz .......... 1962
Seegefecht in der ſüdlichen Nordſee. (Zwei
engliſche Zerſtörer vernichtet. 1962
Artilleriekampf bei Rin/ aa 1963
Sünftig verlaufende Kämpfe bei Riga ... 1963
Der Verlauf des Seegefechts in den Hoofden 1963
Seländegewinn beiderfeits der aa 1964
Die Erſtürmung der Waldſtellungen an der Aa 1964
Die neuen erfolgreichen Kämpfe im Rigaer
Diliden topf; eeecde 1965
Verleihung des Großkreuzes des Eiſernen
Kreuzes an den Generalfeldmarſchall
G atenſe n 1966
Rege Kampftätigkeit am Toten Mann .... 1966
Die Kämpfe nördlich Mitau ............. 1966
Sturmerfolg auf Höhe 304. — Weitere Fort⸗
itte an der ö ee. dee ergente 1962
Neuer Flottenvorſtoß an die engliſche Küſte 1968
Ser Cr
n
Franzöſiſche und ruſſiſche Gegenangriffe abs
Seite
geſchlage nn. 1968
Franzöſiſcher Gegenangriff auf Höhe 304
zuſammenge brochen
ah Geſchützkampf im Görzifhen ....
Artillerlekampf zwiſchen Ancre und Somme
Ruſſiſche Angriffe an der Aa geſcheltert .
Die Kämpfe bei Valepun aa
Ole Kämpfe bel Mitau am 25. und 26. Januar
Verſenkung eines feindlichen Truppen-
transportdampfers im Mittelmeer
Kampf zwiſchen einem U-Boot und einem
engliſchen Hilfskreuzer im Eismeer
Neue franzöſiſche Angriffe vor Höhe 304
geſcheſte
verſenkt
Der Hllfstreuzer „Laurentic“ gefunfen.....
Keine größeren Kampfhandlungen
1968
1969
1969
1969
1970
1970
1971
1971
1971
1971
1972
Ein engllſcher Zerſtörer vernichtet 1975
Der bisherige Geſamterfolg der U. Boote. 1975
Das franzöſiſche Truppentransportſchlff
dmiral Magon“ verfenft t 1975
Beſchlagnahmte feindliche Handelsſchlffe in
den Häfen der Mittelmächte 1976
Günſtiger Verlauf neuer Kämpfe an der Aa 1976
Franzöſiſche Angriffe an der lothringtſchen
Grenze abgewleſen. — Sturmerfolg an der
Aa; über 900 Ruſſen gefangen
Abänderung des norwegiſchen U⸗Doot⸗
Erlaſſe s etetetelelre 1977
Der Mißbrauch feindlicher Lazarettfchiffe... 1977
Der Untergang des Hilfskreuzers „Caurentic“ 1978
Der Dank des Kaifers an das Volt.. 1978
Verkündigung des uneingeſchränkten U-⸗Boot⸗
Kriege; dneznelelziefs 1
Die Note Oeſterreich⸗Angarns über den un⸗
eingeſchränkten U⸗Bool⸗Krie g. - 1984
Erſte Wirkung der deutſchen Sperrgeblets⸗
erklärung. — Ausfahrtverbot der hollän⸗
diſchen 155 ee 1984
Geringe Gefechtstätigkeit an allen Fronten. 1984
1976
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Das Ergebnis der Somme⸗Offenſive im Auguſt. - 350000 Mann
feindliche Verluſte.
Großes Hauptquartier, 1. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme haben räumlich begrenzte,
aber erbitterte Kämpfe als Nachwehen der großen Angriffe vom 30. Juli ſtattgefunden:
weſtlich des Foureauk⸗Waldes auf ſchmaler Front eingedrungene Engländer find
hinausgeworfen. Ein in acht Wellen vorgetragener feindlicher Angriff in der Gegend von
Maurepas iſt glatt abgewieſen. Hart nördlich der Somme am Abend vorbrechende
Franzoſen ſind nach erbittertem Kampfe an dem Gehöfte Monacu reſtlos zurückgeſchlagen.
Südlich der Somme lebhafte beiderſeitige Artillerietätigkeit, ebenſo auch rechts
der Maas, beſonders im Abſchnitt von Thiaumont—Fleury und öſtlich davon; hier
wurden geſtern früh Vorſtöße feindlicher Handgranatentrupps abgewieſen. Durch
umfangreiche Sprengung zerſtörten wir die franzöſiſche Stellung nördlich von Flireg
in einer Ausdehnung von etwa 200 m; unſere nachſtoßenden Patrouillen machten
einige Gefangene.
Unternehmungen feindlicher Erkundungsabteilungen find weſtlich von La Baſſce,
nördlich von Hulluch, ſüdlich von Loos und ſüdöſtlich von Reims geſcheitert.
Durch Bombenabwurf auf Wervieg, Belgiſch⸗Comines und andere Orte hinter
unſerer Front iſt unbedeutender militäriſcher Schaden angerichtet; es ſind zahlreiche
Opfer unter der Bevölkerung verurſacht.
Je ein feindliches Flugzeug iſt geſtern und am 30. Juli durch Abwehrfeuer
innerhalb unferer Linien im Somme-Gebiet, ein weiteres geſtern im Luftkampf bei
Lihons abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Eine einzelne gegen Wulka (am Oginſky⸗Kanah)
vorgehende ruſſiſche Kompagnie wurde durch Vorſtoß deutſcher Abteilungen vernichtet.
Weſtlich von Logiſchin find in den geſtern berichteten Kämpfen über 20 Gefangene
eingebracht. Verſchärfter Artilleriekampf beider ſeits des Nobel⸗Sees. Der Angriff
eines feindlichen Bataillons wurde öſtlich des Sees blutig abgewieſen.
Gegen die Stochod⸗Front erſchöpfen ſich die Ruſſen weiter in ergebnisloſen
Angriffen: Dreimal wurden fie bei und nördlich von Smolary durch Feuer zur
Umtehr gezwungen, bei Porft (nordöſtlich der Bahn Kowel —Rowno) wurden fie
im Gegenſtoß geworfen, zwiſchen Witoniez und Kiſielin ſtürmten ſie bis zu ſechs
Malen vergeblich an. Um den Beſitz einzelner Gräben bei Witoniez wird hart
näckig gekämpft. Es wurden s Offiziere, über 200 Mann gefangengenommen.
Südlich der Turga Patrouillen⸗ und Handgranatenkämpfe.
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Die Truppen des Generals v. Linfingen haben im Juli 70 Offiziere, 10 9958 Mann
gefangengenommen und 53 Maſchinengewehre erbeutet. Bei der Armee des Generals
Grafen v. Bothmer brach ein feindlicher Vorſtoß ſüdweſtlich von Burkanow im
Sperrfeuer zuſammen. Am Koropiec⸗Abſchnitt weſtlich von Burzarz rege Gefechte
tätigkeit. Größere feindliche Angriffe ſind hier geſtern nicht erfolgt. In den letzten
Kämpfen find 271 Ruſſen gefangengenommen worden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Nachdem ſeit Beginn der engliſch⸗franzöſiſchen Offenſive im Somme⸗Gebiet —
in England „the great sweep“, auf deutſch „das große Auskehren“ genannt
— nunmehr ein Monat verfloſſen iſt, während deſſen nach den früheren An⸗
kündigungen unſerer Gegner die Entſcheidung unter allen Amſtänden erkämpft
werden ſollte, lohnt es ſich, kurz zu prüfen, was von ihnen tatſächlich erreicht
worden iſt. Zwar haben ſie auf einer Strecke von etwa 28 km eine Einbuchtung
der deutſchen Front von durchſchnittlich 4 km Tiefe erreicht. Aber fie werden
nach ihren Erfahrungen vom 20., 22., 24. und 30. Juli ſelbſt nicht behaupten
wollen, daß die deutſche Linie deshalb an irgendeiner Stelle auch nur erſchüttert
ſei. Dieſer „Erfolg“ hat die Engländer nach ſehr vorſichtiger Schätzung
mindeſtens 230 000 Mann gekoſtet. Für die Schätzung der franzöſiſchen Ver⸗
luſte ſtehen uns in dieſem Falle keine ſicheren Grundlagen zu Gebote; ſie werden
aber, da die Franzoſen die Hauptarbeit zu leiſten hatten, trotz deren größerer
Gewandtheit im Kampf auch ſtark ſein. Der Geſamtverluſt unſerer Gegner
wird ſich alſo auf 350 000 Mann belaufen, während der unſrige, fo beklagens⸗
wert er bleibt, zahlenmäßig hiermit überhaupt nicht zu vergleichen iſt. Dabei
haben wir infolge des langſamen Fortſchreitens der Offenſive vollkommen Zeit
gehabt, hinter unſerer jetzigen vorderſten Linie die Stellungen wieder anzulegen,
die uns vor ihr verlorengegangen ſind. Am dieſe Angaben in das rechte
Licht zu rücken, wird noch angeführt, daß der erſte Monat der Kämpfe im
Maasgebiet bei Verdun uns einen mehr als doppelt ſo großen Geländegewinn
mit einem Verluſte von etwa 60000 Mann gebracht hatte, während die Fran⸗
zoſen dort in der gleichen Zeit mindeſtens 100 000 Mann einbüßten.
Oberſte Heeresleitung. (V. T. B.)
Erfolgreicher Luftſchiffangriff auf London und Oſtengland.
Berlin, 1. Auguſt. Mehrere Marineluftſchiffgeſchwader haben in der Nacht
vom 31. Juli zum 1. Auguſt London und die öſtlichen Grafſchaften Englands
erfolgreich angegriffen und dabei Küſtenwerke, Abwehrbatterien ſowie militäriſch
wichtige Induſtrieanlagen ausgiebig mit ſichtbarem Erfolge mit Bomben belegt.
Alle Luftſchiffe ſind trotz heftiger Beſchießung, die ſchon auf dem Anmarſch durch
Seeſtreitkräfte einſetzte, unbeſchädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. BIRD)
Ruffiihe Anſtürme in Wolhynien zurückgeworfen.
Wien, 1. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe bei Molodylow nordweſtlich von
Kolomea endeten für den Feind auch geſtern völlig ergebnislos; ſeine Angriffe ſcheiterten.
Bei Buczacz flaute die Gefechtstätigkeit um Mittag etwas ab. Ein bei Leſzniow
angeſetzter Nachtangriff der Ruſſen wurde glatt abgewieſen.
Auch nordweſtlich und weſtlich von Luck ließ der Gegner, offenbar durch ſeine
außergewöhnlich hohen Verluſte gezwungen, eine Pauſe in feinen Angriffen ein,
treten; dagegen ſetzte er nördlich der oberen Turga, ferner im Stochod-Knie bei
Kaſzowka und noͤrdlich der von Sarny nach Kowel führenden Bahn ſeine Anſtürme
in unverminderter Heftigkeit fort. Er wurde überall, zum Teil ſchon durch Feuer,
zum Teil im Nahkampf zurückgeworfen.
An der Nordoſtfront, ſüdlich des Pripjet, wurden im Juli insgeſamt 90 ruſſiſche
Offiziere, 18000 Mann und 70 Maſchinengewehre eingebracht.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. W
Dankerlaß des Kaiſers an die Männer und Frauen der Arbeit.
Berlin, 1. Auguſt. (Amtlich) Das „Armee⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht nach
ſtehenden Allerhöchſten Dankerlaß:
Leber der unauslöſchlichen Dankespflicht gegen unſere todesmutigen Kämpfer
draußen werde Ich und wird ganz Deutſchland niemals derer vergeſſen, die in der
Heimat in treuer Pflichterfüllung raſtlos tätig waren und tätig ſind, alle Streit
mittel in vorbildlicher Vollkommenheit zu ſchaffen, die Heer und Marine zur Ers
füllung ihrer gewaltigen Aufgaben Tag für Tag gebrauchen.
Ich beauftrage Sie, Meinen und des Vaterlandes beſonderen Dank allen denen
auszuſprechen, die in nimmer ruhender Geiſtesarbeit oder an der Werkbank, am
Schmiedefeuer oder im tiefen Schacht ihr Beſtes hergaben, um unſere Rüſtung
ſtahlhart und undurchdringlich zu erhalten. Gleicher Dank gebührt auch den tapferen
Frauen, die, dem Gebote der Stunde gehorchend, zu ihren in dieſer Zeit wahrlich
nicht leichten Frauenpflichten gern auch die harte Männerarbeit auf ſich genommen
haben. Sie alle dürfen mit Recht das ſtolze Bewußtſein in ſich tragen, an ihrem
Teile mitgewirkt zu haben, wenn die Anſchläge der Feinde vereitelt wurden, der
Sieg auf unſerer Seite war.
Oaß dieſe Männer und Frauen fortfahren werden, in der Zeit ſchwerſten
Ringens mit dem bisher bezeigten Opfermut und mit treueſter Hingabe dem Bater-
lande bis zum ſiegreichen Ende zu dienen, deſſen bin Ich gewiß.
Großes Hauptquartier, 1. Auguſt 1916.
Wilhelm.
An den Kriegsminiſter.
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Großes Hauptquartier, 1. Auguſt.
Vorſtehenden Allerhoͤchſten Dankerlaß bringe ich hiermit zur Kenntnis aller
zuſtändigen Militärbehörden mit dem Auftrage, ihn unverzüglich den in Staats⸗
und Privatbetrieben bei der Herſtellung von Heeresbedarf jeglicher Art tätigen
Männern und Frauen bekanntzugeben und ihnen den Kaiſerlichen Dank in geeignet
erſcheinender Weiſe durch Anſprache oder Anſchlag zu übermitteln.
Der Kriegsminiſter
Wild v. Hohenborn.
U-⸗„Deutſchland“ auf der Heimreiſe.
Baltimore, 1. Auguſt. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Die
„Deutſchland“ hat heute nachmittag ihre Rückreiſe angetreten.
Die Bergnaſe bei der Feſte Souville genommen.
Großes Hauptquartier, 2. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme griff der Feind abends
mit ſehr ſtarken Kräften, aber vergeblich, den Abſchnitt von Maurepas bis zur
Somme an, nachdem er bereits am Nachmittag bei einem Teilunternehmen gegen
das Gehoͤft Monacu durch raſchen Gegenſtoß deutſcher Bataillone eine blutige
Schlappe erlitten hatte. An der Straße Maritourt-Clery iſt er bis zu unſerem
völlig eingeebneten Graben vorgedrungen. Die feindlichen Verluſte ſind wieder
erheblich.
Südlich der Somme haben ſich bei Belloy und Eſtrées örtliche Kämpfe ab—
geſpielt.
Rechts der Maas machten wir nordweſtlich und weſtlich des Werkes Thiaumont
Fortſchritte, gewannen die Bergnaſe nordöſtlich der Feſte Souville und drückten den
Feind im Bergwalde ſowie im Laufée-Wäldchen weſentlich zurück. An unverwundeten
Gefangenen find 19 Offiziere, 923 Mann eingebracht und 14 Maſchinengewehre
geborgen.
Engliſche Patrouillen, die im Abſchnitt pern Armentières beſonders tätig
waren, wurden überall abgewieſen.
Die feindlichen Fliegerangriffe gegen Ortſchaften hinter dem nördlichen Teile
unſerer Front wurden wiederholt. Von militäriſchem Schaden iſt kaum zu reden,
die Verluſte unter der Bevölkerung mehren ſich. Wie nachträglich gemeldet wurde,
iſt in der Nacht zum 31. Juli auch Arlon in Belgien angegriffen worden; das
Jeſuitenkloſter und die Kirche ſind getroffen.
Durch Abwehrfeuer wurden drei feindliche Flugzeuge, und zwar nördlich von
Arras, ſüdweſtlich von Bapaume und bei Pozieres, im Luftkampf eins bei Monthois
abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem nördlichen Teife der Front keine
weſentlichen Ereigniſſe.
Südweſtlich von Pinſk wiederholten ſich die ruſſiſchen Unternehmungen beider.
ſeits des Nobel⸗Sees mit verſtärkten Kräften und dehnten ſich auch auf die Gegend
von Lubieſzow (am Stochod) aus; ſie wurden glatt abgewehrt.
Mehrfache Angriffe im Stochod-Bogen (mordöftlih der Bahn Kowel Rowno)
brachen bereits im Sperrfeuer vollkommen zuſammen. Immer wieder lief der
Gegner ohne Rückſicht auf ſeine großen Menſchenverluſte gegen unſere Stellungen
zwiſchen Witoniez und der Turha an; alle feine Anſtrengungen blieben erfolglos.
Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer ſind feindliche Teilangriffe in
der Gegend weſtlich von Wisniowtzyk (an der Gtrypa) und bei Welesniow (am
Koropiet) geſcheitert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Oberſte Heeresleitung. W 50
U-⸗Boots⸗Erfolge an der engliſchen Küſte.
Berlin, 2. Auguſt. Am 28. Juli wurden an der engliſchen Oſtküſte von einem
unferer Anterſeeboote acht engliſche Motorſegler und ein engliſcher Fiſchdampfer
verſenkt. (W. T. B.)
Hindenburg Befehlshaber der geſamten Oſtfront. — Zuſammen—
faſſung deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Heeresgruppen.
Berlin, 2. Auguſt. Während der Anweſenheit Seiner Majeſtät des Deut⸗
ſchen Kaiſers an der Oſtfront hat in Abereinſtimmung mit ſeiner k. u. k. Apoſto⸗
liſchen Majeſtät eine Neuregelung der Befehls verhältniſſe dort ſtattgefunden, die
der durch die allgemeine ruſſiſche Offenſive geſchaffenen Lage Rechnung trägt.
Anter Generalfeldmarſchall v. Hindenburg wurden mehrere Heeresgruppen der
Verbündeten zu einheitlicher Verwendung nach Vereinbarung der beiden Oberſten
Heeresleitungen zuſammengefaßt. (W. T. B.)
Wien, 2. Auguſt. Die Zuſammenfaſſung mehrerer Heeresgruppen der Ver⸗
bündeten unter Generalfeldmarſchall v. Hindenburg wird hier amtlich in demſelben
Wortlaut gemeldet wie von deutſcher Seite. (W. T. B.)
Ruſſiſche Angriffe in Oſtgalizien zuſammengebrochen.
Wien, 2. Auguſt. Amtlich wird verlaufbart:
Ruffifher Kriegsſchauplatz. Keine Aenderung in der Lage. In Oſtgalizien
brachen ſüdweſtlich von Buczacz, bei Wisniowezyk und im Süden, Südweſten und
Weſten von Brody mehrere, zum Teil ſtarke ruſſiſche Angriffe zuſammen; ebenſo
ſcheiterten alle Anſtrengungen des Gegners, zwiſchen der oberſten Turga und der von
Rowno nach Kowel führenden Bahn die Front der Verbündeten zu durchbrechen,
an der Abwehr der dort kämpfenden deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen.
Gleiches Schickſal hatten ſchließlich mehrere ſtarke Vorſtöße des Gegners im Stochod⸗
Knie bei Kaſzowka.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. In den Dolomiten
wurde öfflich des Sief⸗Sattels der Angriff von zwei italieniſchen Kompagnien abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Begebenheiten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 1. Auguſt um 2½ früh brach ein Geſchwader von
14 italieniſchen Großkampfflugzeugen über Pirano nach Iſtrien ein. Linienſchiffs⸗
leutnant Banfield ſtieg in Trieſt mit einem Seeflugzeug auf, verfolgte das feindliche
Geſchwader über ganz Iſtrien, erreichte deſſen Gros — ſieben Caproni — über
Fiume in 2700 Meter Höhe und ſchoß ein Großkampfflugzeug ab. Führer tot. Zwei
Beobachter gefangen. Banfield und ſein Flugzeug blieben unverſehrt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Ein italieniſches U⸗Boot erbeutet.
Wien, 2. Auguſt. Amtlich wird gemeldet: Ereigniſſe zur See. Das
italieniſche Anterſeeboot „Giacinto Pullino“ fiel in der nördlichen Adria in unfere
Hände und wurde faſt ganz unbeſchädigt nach Pola geſchleppt. Die geſamte
Bemannung, beſtehend aus 3 Offizieren und 18 Mann, wurde unverwundet
gefangengenommen. Flottenkommando. (W. T. B.)
Neue ſchwere Kämpfe an Somme und Maas.
Großes Hauptquartier, 3. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme ließ das ſtarke feindliche
Vorbereitungsfeuer zwiſchen dem Ancre-Bach und der Somme einen großen, ent-
ſcheidenden Angriff erwarten. Infolge unſeres Sperrfeuers iſt es nur zu zeitlich
und räumlich getrennten, aber ſchweren Kämpfen gekommen. Beiderſeits der Straße
Bapaume Albert und öſtlich des Trönes-Waldes find ſtarke engliſche Angriffe zu-
ſammengebrochen. Zwiſchen Maurepas und der Somme wiederholte ſich der fran,
zöſiſche Anſturm bis zu ſieben Malen. In zähem Ringen ſind unſere Truppen
Herren ihrer Stellung geblieben, nur in das Gehöft Monatu und in einen Graben.
teil nördlich davon iſt der Gegner eingedrungen.
Südlich der Somme wurden bei Barleux und bei Eſtrées franzöſiſche Vorſtöße
abgewieſen.
Rechts der Maas ſetzte der Feind gegen den Pfefferrücken und bei breiter Front
vom Werk Thiaumont bis nördlich des Werkes Laufee ſtarke Kräfte zum Angriff
an. Er hat auf dem Weſtteil des Pfefferrückens und ſüdweſtlich von Fleury in
Teilen unſerer vorderſten Linie Fuß gefaßt und im Laufee-Wäldchen vorgeſtern
verlorene Grabenſtücke wiedergenommen. Am Werke Thiaumont und ſüdöſtlich von
Fleury wurde der Gegner glatt abgewieſen, im Bergwalde nach vorübergehendem
Einbruch durch Gegenſtoß unter großen Verluſten für ihn geworfen.
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Bei feindlichen Bombenangriffen auf belgiſche Städte wurden unter anderen in
Meirelbele (ſüdlich von Gent) 16 Einwohner, darunter 9 Frauen und Kinder, ge,
tötet oder ſchwer verletzt. Anſere Flieger griffen die feindlichen Geſchwader an und
zwangen ſie zur Amkehr; eins von ihnen wich über holländiſches Gebiet aus. Im
Luftkampf wurden ein engliſcher Doppeldecker ſüdlich von Roulers und ein feind—
liches Flugzeug, das 13. des Leutnants Wintgens, ſüdöſtlich von Peronne ab»
geſchoſſen. Durch Abwehrfeuer wurde je ein feindlicher Flieger bei Boeſinghe und
nördlich von Arras heruntergeholt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Auf dem Nordteil der Front keine beſonderen Ereigniſſe. Ruſſiſche Vorſtöße
beiderſeits des Nobel⸗Sees ſind geſcheitert; ein ſtarker Angriff brach ſüdweſtlich von
Lubieſzow zuſammen.
An der Bahn Kowel — Sarng vorgehende feindliche Schützenlinien wurden durch
unſer Feuer vertrieben. Im Walde bei Oſtrowo (nördlich von Kiſielin) wurden
über 100 Gefangene eingebracht.
Beiderſeits der Bahn bei Brody anſcheinend geplante feindliche Angriffe kamen
nur gegen Ponikowica zur Durchführung und wurden abgewieſen.
Im übrigen herrſchte auf der Front geringere Gefechtstätigkeit.
Bei Rozyſscze und öſtlich von Torczyn wurden ruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen.
Armee des Generals Grafen v. Bothmer: Südweſtlich von Welesniow wurden
kleine Ruſſenneſter geſäubert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Oberſte Heeresleitung (W. T. B.)
Erneuter Luftangriff auf London und Südoſtengland.
Berlin, 3. Auguſt. In der Nacht vom 2. zum 3. Auguſt hat wiederum
eine größere Zahl unſerer Marineluftſchiffe die ſüdöſtlichen Grafſchaften Eng⸗
lands angegriffen und beſonders London, den Flottenſtützpunkt Harwich, Bahn⸗
anlagen und militäriſch wichtige Induſtrieanlagen in der Grafſchaft Norfolk mit
einer großen Zahl Spreng⸗ und Brandbomben mit gutem Erfolg belegt. Die
Luftſchiffe wurden auf dem Anmarſch von feindlichen leichten Streitkräften und
Flugzeugen angegriffen, beim Angriff ſelbſt von zahlreichen Scheinwerfern be-
leuchtet und heftig beſchoſſen. Sie find ſämtlich unbeſchädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Neuer Fliegerangriff auf die ruſſiſche Flugſtation Arensburg.
Berlin, 3. Auguſt. (Amtlich.) Mehrere deutſche Waſſerflugzeuge haben am
2. Auguſt früh erneut die ruſſiſche Flugſtation Arensburg angegriffen und mehrere
Treffer erzielt. Die zur Abwehr aufgeſtiegenen Kampfflugzeuge wurden abgedrängt.
Untere Flugzeuge find unverſehrt zurückgekehrt. (W. T. B.)
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Erfolgreiche See- und Luftgefechte in der Adria.
Wien, 3. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Rufſiſcher Kriegsſchauplatz. Bei Welesniow warfen unſere Truppen eine
feindliche Abteilung, die auf ſchmalem Frontſtück in unſere Gräben eingedrungen
war, reſtlos wieder hinaus. Die Armee des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli
wies ſübweſtlich und weſtlich von Brody Angriffsverſuche zurück. Auch an der von
Sarny nach Kowel führenden Bahn und am unteren Stochod ſcheiterten ruſſiſche
Vorſtöße.
Sonſt verhielt ſich der Feind geſtern weſentlich ruhiger, was vor allem ſeinen
über jedes Maß hohen Verluſten zuzuſchreiben ſein mag.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Bei erfolgreichen kleineren Unternehmungen
wurden geſtern im Borcofa-Abfchnitt 140 Italiener, darunter zwei Offiziere, gefangen,
zwei Maſchinengewehre erbeutet. Auf den Höhen ſüdweſtlich Paneveggio wurden
am 1. Auguft wieder zwei italieniſche Bataillone unter den ſchwerſten Verluſten
zurückgeſchlagen.
Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Eine Gruppe unſerer Torpedofahrzeuge hat am 2. Auguſt
morgens militäriſche Objekte in Molfetta beſchoſſen; ein Flugzeughangar wurde
demoliert, eine Fabrik in Brand gefchoffen, eine andere beſchädigt. Bei der Rückkehr
hatten dieſe Torpedofahrzeuge und der zu ihnen geſtoßene Kreuzer „Aſpern“ ein
kurzes Feuergefecht mit einer aus 1 Kreuzer und 6 Zerſtörern beſtehenden feind—
lichen Abteilung. Nachdem unſerſeits Treffer erzielt worden waren, wendeten die
feindlichen Einheiten nach Süden ab und verſchwanden. Anſere Einheiten kehrten
unverſehrt zurück.
In den Morgenſtunden desſelben Tages wurden fünf feindliche Landflugzeuge,
welche über Durz (Durazzo) Bomben abgeworfen hatten, ohne irgendeinen Schaden
anzurichten, von den dort ſofort aufgeſtiegenen Seeflugzeugen verfolgt. Eines der
feindlichen Flugzeuge wurde einige Seemeilen ſüdlich Durz (Durazzo) durch eines
unferer Seeflugzeuge (Führer: Seefähnrich v. Fritſch, Beobachter: Seefähnrich Sewera)
zum Abſturz gebracht und, nur leicht beſchädigt, erbeutet. Von den beiden Inſaſſen,
welche die Flucht ergriffen hatten, wurde ſpäter ein Offizier von unſeren Truppen
gefangen.
Torpedofahrzeug „Magnet“ wurde am 2. Auguſt vormittags von einem feind—
lichen Anterſeeboot anlanciert und durch einen Torpedotreffer am Heck beſchädigt.
Hierbei wurden 2 Mann getötet, 4 verwundet; 7 Mann werden vermißt. Das
Fahrzeug wurde in den Hafen eingebracht.
Flottenkommando.
Sir Roger Caſement hingerichtet.
London, 3. Auguſt. Reuter⸗Meldung.) Heute um 9 Ahr früh wurde Roger
Caſement erſchoſſen.
Amſterdam, 3. Auguſt. Es geht aus der Meldung des Reuterſchen Bureaus
über die Hinrichtung Caſements nicht hervor, ob Caſement gehängt oder, wie zuerſt
gemeldet wurde, erſchoſſen worden iſt. (W. T. B.)
Fleury und Thiaumont nach ſchweren Kämpfen behauptet.
Großes Hauptquartier, 4. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Kampf erreichte nördlich des Ancre-Baches
wieder große Stärke, er wurde zwiſchen Ancre und Somme mit unverminderter
Heftigkeit fortgeſetzt. Kräftige feindliche Angriffe find nördlich von Ovillers, ſüdweſt⸗
lich von Guillemont und nördlich des Gehöftes Monaru abgewieſen. Südlich der
Somme ſcheiterte nachts ein Angriff des Gegners bei Barleuß.
Den Franzoſen gelang es geſtern abend, ſich in den Beſitz unſerer Stellungen
am Dorf Fleury und ſüdlich des Werkes Thiaumont zu ſetzen. Anſere heute morgen
einſetzenden Gegenangriffe brachten uns wieder in den vollen Beſitz des Dorfes
Fleury und der Gräben weſtlich und nordweſtlich dieſes Ortes. Feindliche Angriffe
nordweſtlich des Werkes Thiaumont und gegen unſere Stellungen im Chapitre—
Bergwald wurden geſtern abend unter großen Verluſten des Feindes abgewieſen.
Die Cage iſt jetzt wieder ſo, wie ſie vor dem mit überaus ſtarken Kräften geführten
franzöſiſchen Angriff war.
Leutnant Mulzer ſetzte im Luftkampfe bei Lens feinen 9., Leutnant Frankl vor:
geſtern bei Beaumetz ſeinen 6. Gegner außer Gefecht. Ferner wurden ein feind—
licher Doppeldecker geſtern bei Peronne, zwei weitere, wie nachträglich gemeldet iſt,
am 1. Auguſt ſüdweſtlich von Arras und bei Lihons von unſeren Fliegern ab—
geſchoſſen. Durch Abwehrfeuer wurde je ein feindliches Flugzeug bei Berles au⸗Bois
(ſüdweſtlich von Arras) und bei Namur heruntergeholt. Letzteres aus einem Ge—
ſchwader, das Namur mit geringem Sachſchaden angegriffen hatte.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Nordweſtlich von Poſtawy zwangen wir durch Feuer den Feind zur Aufgabe
vorgeſchobener Gräben und wieſen in der Gegend von Spiagla (zwiſchen Narocz—
und Wiſzniew⸗See) Vorſtöße gegen unſere Feldwachſtellungen ab.
Am Serwetſch, öſtlich von Gorodiſchtſche, und an der Schtſchara, ſüdöſtlich von
Baranowitſchi, lebhafte Handgranatenkämpfe.
Bei Cubieſzow ſcheiterten abermals ſtarke feindliche Angriffe.
Im Abſchnitt Sitowicze — Wielick entfpannen ſich heftige Kämpfe, in deren Verlauf
der Gegner in das Dorf Rudka-Mirynſka und die anſchließenden Linien eindrang.
Im Gegenangriff gewannen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Bataillone ſowie
Teile der Polniſchen Legion den verlorenen Boden reſtlos zurück. Sie machten
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361 Gefangene, erbeuteten mehrere Maſchinengewehre und wieſen erneute ruſſiſche
Angriffe glatt ab.
Weiter ſüdlich ſowie bei Oſtrow und in der Gegend öſtlich von Swiniuchy
kamen feindliche Unternehmungen in unſerem Feuer nicht über die erſten Anſätze hinaus.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Bei der Armee des Generals
Grafen v. Bothmer keine beſonderen Ereigniffe.
In den Karpathen in Gegend des Kopilas gewannen deutſche Truppen Boden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Vor den Stellungen ſüdlich von Bitolj fanden für
die bulgariſchen Vorpoſten erfolgreiche Gefechte mit ſerbiſchen Abteilungen ſtatt.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Erfolgloſer ruſſiſcher Angriff am Stochod.
Wien, 4. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Weſtlich der oberſten Moldawa und am Czarn9
CTzeremoſz am rechten Flügel der unter dem Oberbefehl des Feldmarſchalleutnants
Erzherzogs Carl Franz Joſeph gebildeten Heeresfront entwickeln ſich neue, für die
verbündeten Truppen günſtig verlaufende Kämpfe.
In der Mitte und am linken Flügel der Heeresfront des Erzherzogs keine be
ſonderen Begebenheiten.
Bei Zaloſte griff der Feind unſere Stellungen an. Er wurde abgeſchlagen.
Die Kämpfe dauern fort.
Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſziyanſziy ſchlug unſere Kavallerie
im Bajonettkampf einen Angriff zurück. Einer unferer Flieger hat in dieſem Raume
vorgeſtern einen feindlichen Farman⸗Doppeldecker abgeſchoſſen.
Weſtlich von Kaſzowka am Stochod brach geſtern vormittag ein ſtarker ruffi-
ſcher Angriff zuſammen. Nachmittags gelang es dem Feinde, durch erneute Vor⸗
ſtöße bei Rudka in unſere Linien einzudringen. Herbeieilende deutſche und öfter:
reichiſch-ungariſche Bataillone und Teile der Polniſchen Legion warfen die Ruſſen des
Abends vollends zurück.
Südlich der Bahn Sarny — Kowel wehrten die Truppen des Generals Fatih
einen ſtarken ruſſiſchen Angriff ab.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. In mehreren Ab⸗
ſchnitten der Iſonzo⸗Front entwickelte die feindliche Artillerie geſtern eine lebhafte
Tätigkeit.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. 7
Die Erfolge des jüngſten Zeppelin⸗Angriffs auf England.
Berlin, 4. Auguſt. In Ergänzung der amtlichen Meldung über den Angriff
unſerer Marineluftſchiffe auf England am 2. bis 3. Auguſt erfahren wir noch nad)
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888 5 — 2 el nme ‘e!: EEE: — Ser 2
ſtehende Einzelheiten: In Harwich wurden in zweimaligem Angriff die im Hafen
liegenden Seeſtreitkräfte, ferner Werft. und Bahnanlagen ausgiebig mit Bomben
belegt. In der Grafſchaft Norfolk wurden Induſtrieanlagen und Scheinwerfer
batterien von Norwich und Winderton erfolgreich angegriffen; ferner galt der Angriff
Coweſtoft, in deſſen Nähe eine größere Fabrikanlage infolge Bombenwurfes unter
immer neu ausbrechenden Feuererſcheinungen in Brand geſetzt wurde.
Geber die feindliche Gegenwirkung iſt zu bemerken, daß auf dem Hinmarſch über
den Hoofden ein plötzlich aus einer Wolkenſchicht heraustretendes feindliches Waffer-
flugzeug dreimal eines unſerer Marineluftſchiffe anzugreifen verſuchte. Das feind.
liche Flugzeug wurde jedoch jedesmal durch Maſchinengewehrfeuer zum Abdrehen
veranlaßt und verſchwand dann in weſtlicher Richtung. Auch vor Larmouth traf
eines unſerer Luftſchiffe auf einen engliſchen Waſſerflieger, der ebenfalls in die
Flucht geſchlagen wurde. (W. T. B.)
Die Hinrichtung Caſements.
Rotterdam, 4. Auguſt. Der „Maasbode“ veröffentlicht eine Meldung der „Central
News“ aus London, der zufolge Roger Caſement mit dem Strang hingerichtet wurde. Zur
Hinrichtung wurde kein Publikum zugelaſſen. Vor dem Gefängnis von Pentonville hatte ſich
eine große Menſchenmenge angeſammelt. (W. T. B.)
Engliſche und ruſſiſche Angriffe abgewieſen. — Neue erbitterte
Kämpfe um Thiaumont.
Großes Hauptquartier, s. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Wie nachträglich bekannt wird, haben ſich die
geſtern berichteten Kämpfe nördlich der Somme auf breiterer Front und gegen
ſtarke engliſche Kräfte abgeſpielt; fie dauerten zum Teil tagsüber noch an. Die im
Abſchnitte von nördlich Ovillers bis zum Foureaux-Walde vorbrechenden Engländer
ſind unter großen Verluſten für ſie, an einzelnen Stellen nach hartnäckigem Nah—
kampf, zurückgewieſen. Neue Kämpfe find heute bei Pozieres im Gange. Ein
franzöſiſcher Teilvorſtoß wurde nachmittags ſüdlich von Maurepas abgeſchlagen.
Im Aisne⸗Gebiet machte der Feind zahlreiche Patrouilleunternehmungen, die
überall erfolglos blieben.
Rechts der Maas wurden bei unſeren geſtrigen Gegenangriffen im Abſchnitt
von Fleury 468 Gefangene von vier verſchiedenen Diviſionen eingebracht. In der
Gegend des Werkes Thiaumont entwickelten ſich von neuem erbitterte Kämpfe.
Im Somme⸗Gebiet wurden zwei feindliche Doppeldecker im Luſtkampf abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Ubergangsverſuche der Ruſſen über die Düna und bei Oweten wurden vereitelt.
Die Zahl der bei Rudka⸗Mirynſka eingebrachten Gefangenen iſt auf 561 geftiegen.
Am Sereth nordweſtlich von Zaloſte wurden mehrfache feindliche Angriffe ab-
gewieſen; bei Ratyfeze über den Sereth vorgedrungene ruſſiſche Abteilungen mußten
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einem Gegenſtoß wieder weichen; bei Miedzygory und Czyſtopady hält ſich der
Gegner noch auf dem Südufer.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: In den erfolgreichen Karpathen,
kämpfen wurden bisher 325 Ruſſen gefangengenommen und 2 Geſchütze erbeutet
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Der Kaiſer in Berlin.
Berlin, s. Auguſt. Der Kaiſer nahm heute auf der Durchreiſe von der Oft;
zur Weſtfront kurzen Aufenthalt in Berlin. Seine Majeftät ſprach beim Reiche
kanzler vor und nahm deſſen Vortrag entgegen ſowie daran anſchließend Vorträge
der Staatsſekretäre Helfferich und Graf Roedern und des Präſidenten des Kriegs—
ernährungsamts v. Batotki. (W. T. B.)
Erfolgreicher Luftkampf an der flandriſchen Küſte.
Berlin, s. Auguſt. Heute Sonnabend vormittag wurde in der Nähe der
flandriſchen Küſte ein feindliches Kampfflugzeug durch eines unſerer Seeflugzeuge
nach längerer Verfolgung zum Kampfe geſtellt, zum Abſturz gebracht und vollſtändig
vernichtet. Damit hat der Leutnant zur See Boeniſch das vierte feindliche Flug⸗
zeug von einem Seeflugzeug aus vernichtet; er hatte vor einigen Tagen einen weiteren
Gegner durch Maſchinengewehrtreffer zur Notlandung dicht hinter der feindlichen
Linie gezwungen. (W. T. B.)
Italieniſche Sturmangriffe abgeſchlagen.
Wien, s. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Die in den Karpathen kämpfenden Streitkräfte
der Heeresfront des Erzherzogs Carl haben auch geſtern Raum gewonnen. Es
wurden 325 Ruſſen gefangengenommen, 2 Geſchütze erbeutet. Die Kämpfe dehnten
ſich bis in die Gegend von Delatyn aus.
Nordweſtlich von Zaloſze — am Südflügel der Front des Generalfeldmarſchalls
v. Hindenburg — iſt es dem Feinde an einigen Stellen gelungen, die Sereth⸗
Niederung zu überſchreiten. Er wurde geworfen. Nur an einem Punkte iſt der
Gegenangriff unſerer Truppen erſt im Gange. Weiter nördlich keine Ereigniſſe
von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im ſüdlichen Teile der Hochfläche von
Doberdo kam es geſtern zu heftigen Kämpfen.
Das feindliche Artilleriefeuer, das ſchon in den letzten Tagen an Stärke zu—
genommen hatte, ſetzte im Abſchnitt Monte dei Sei Bufi-Monfalcone- Rüden um
10 Uhr vormittags mit größter Heftigkeit ein. Nach ununterbrochen anhaltendem
Maſſenfeuer begannen um 2 Ahr nachmittags die italieniſchen Infanterieangriffe.
Die erſten Verſuche des Gegners, aus ſeinen Deckungen vorzugehen, ſcheiterten an
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der trefflichen Wirkung der braven Artillerie. Trotzdem gelang es dem Feinde im
Laufe des Nachmittags, an mehreren Punkten in unſere Stellungen einzudringen.
Dank der tapferen Haltung unſerer Infanterie wurde er jedoch im Nahkampf überall
wieder hinausgeworfen, fo daß um 7 Ahr abends die ganze alte Stellung wieder
in unſerem Beſitze war. Am dieſe Zeit ließ das Geſchützfeuer nach und flaute
bis zum Einbruch der Dunkelheit völlig ab. Mindeſtens ſieben italieniſche Regi—
menter waren an dieſem mißlungenen Angriff beteiligt. 230 Mann wurden unver—
wundet gefangen, 2 Maſchinengewehre erbeutet. Der Nordteil der Hochfläche und
der Görzer Brückenkopf ſtanden tagsüber gleichfalls unter ſtarkem Geſchützfeuer. In
Kärnten wurde auf dem Plöcken der Vorſtoß von drei italieniſchen Kompagnien, an
der Tiroler Oſtfront der Angriff einer Brigade gegen die Höhen nördlich von Pane—
veggio blutig abgewieſen. Anſere Flieger belegten Baſſano erfolgreich mit Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neue heftige Kämpfe rechts der Maas.
Großes Hauptquartier, 6. Auguſt. er
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe bei Pozieres dauern an. Abends 75
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ſcheiterten feindliche Teilangriffe am Foureaux⸗Walde und hart nördlich der Somme.
Im Maasgebiet, beſonders rechts des Fluſſes, entwickelten die Artillerien ſtarke
Tätigkeit. Um das ehemalige Werk Thiaumont finden erbitterte Infanteriekämpfe
ſtatt. Die Gefangenenzahl im Fleur9⸗Abſchnitt iſt auf 16 Offiziere, 576 Mann
geſtiegen. Im Chapitr Wald machten wir geſtern weitere Fortſchritte; hier find an
unverwundeten Gefangenen 3 Offiziere, 227 Mann in unſere Hand gefallen.
Nordöſtlich von Vermelles, in den Argonnen und auf der Combres-Höhe haben
wir mit Erfolg geſprengt. Feindliche Patrouillen ſind an mehreren Stellen ab—
gewieſen, eigene Unternehmungen find bei Craonelle und auf der Combreg: Höhe geglückt.
Durch Abwehrfeuer wurde ein feindliches Flugzeug nördlich von Fromelles, im
Luftkampf eins nordweſtlich von Bapaume abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Eine ſüdlich von Zarecze (am Stochod) vom Gegner noch beſetzte Sanddüne
wurde gefäubert. Gegenangriffe wurden abgewieſen. 4 Offiziere, 300 Mann find
gefangengenommen, s Maſchinengewehre erbeutet.
Bei und nordweſtlich von Zalofre haben die Ruſſen das weſtliche Sereth-Afer
gewonnen.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzog Carl: Bei der Armee des Generals
Grafen v. Bothmer fanden Vorfeldkämpfe ohne beſondere Bedeutung ſtatt.
Die Erfolge der deutſchen Truppen in den Karpathen wurden erweitert.
Balkan⸗Kriegsſchauplatz. Nichis Neues.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
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Ein italienisches Luftſchiff vor Liſſa verbrannt.
Wien, 6. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
RNuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erz
herzogs Carl: Im Gebiet des Capul ſcheiterten zahlreiche ruſſiſche Angriffe; ſüdlich
von Jablonica und Tartarow fchreiten die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen
Truppen trotz heftiger Gegenwehr des Feindes vorwärts. Die Armee des General
oberſten v. Koeveß wehrte ſüdweſtlich von Delatyn ſtarke ruſſiſche Vorſtoͤße ab.
Weiter noͤrdlich keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei Zaloſte wird an
den Weſthängen des Sereth⸗Tales erbittert und wechſelvoll gekämpft. Die ver⸗
bündeten Truppen des Generals Fath haben in den nunmehr ſiegreich abgeſchloſſenen
Kämpfen bei Zarerze, ſüdlich von Stobychwa, 4 ruſſiſche Offiziere, 300 Mann und
5 Maſchinengewehre eingebracht.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Iſonzo-Front hielt das ſtarke Artillerie
feuer gegen den Görzer Brückenkopf und die Hochfläche von Doberdo mit unver:
minderter Heftigkeit an. Vereinzelte Vorſtöße gegen unſere Stellungen öſtlich von
Redipuglia und bei Selz wurden abgewieſen. Anter der geſtrigen Beſchießung
hatte die Stadt Görz ſtark zu leiden. Das Spital der Barmherzigen Brüder
wurde durch Volltreffer zerſtört, mehrere Perſonen wurden getötet. An der Tiroler
Oſtfront ſtehen unſere Höhenſtellungen im Raume bei Paneveggio andauernd unter
heftigem Geſchützfeuer. Einzelne Vorſtöße italieniſcher Bataillone ſcheiterten unter
den ſchwerſten Feindesverluſten. Südlich des Val Sugana brachte ein kurzer Bor-
ſtoß eigener Abteilungen 2 Offiziere, 76 Italiener und 5 Maſchinengewehre ein.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 5. d. M., nachmittags fuhr ein von Güdweſt
kommendes feindliches Luftſchiff in großer Höhe gegen die Inſel Liſſa. In der
Nähe der Inſel fiel es brennend in die See und ſank. Eine Torpedoflottille,
welche gleich zur Stelle war, konnte nur mehr einige Trümmer desjelben,
darunter Reſte der Ballonhülle und ein Rettungsſchlauch, bergen. Trotz langen
Guchens konnte von der Beſatzung niemand gefunden und gerettet werden.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Die Kämpfe öſtlich des Suezkanals.
Konſtantinopel, 6. Auguſt. (Hauptquartiersbericht vom 5. Auguſt.)
An der ägyptiſchen Front beſetzten am 3. Auguſt morgens unſere vorgeſchobenen Truppen
die Linie Elrabih — Katia — Abutelle und ſchickten ihre Aufklaͤrungskolonnen bis in die Gegend
von Rumani 8 km nordöftlich von Kalin vor. Oeſtlich der Ortſchaft Suez fand ein un
bedeutender Zuſammenſtoß zwiſchen einer unſerer vorgeſchobenen Abteilungen und einer feindlichen
Kavallerieabtellung ſtatt. Elrabih liegt 2 km 6nördlich von Katia und Abutelle 8¼ km ſüd⸗
weſtlich von dieſer Ortſchaft. Von den übrigen Fronten iſt nichts Neues zu melden. (W. T. B.)
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1582
Erfolgreiche Kämpfe bei Pozieres.
Großes Hauptquartier, 2. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Pozieres wurden den Engländern Graben.
teile, die ſie vorübergehend gewonnen hatten, im Gegenangriff wieder entriſſen.
Seit geſtern abend find neue Kämpfe zwiſchen Thiepval und Bazentin-le-Petit im
Gange. Nördlich des Gehöftes Monacu wurde abends ein ſchwächerer, heute früh
ein ſehr ſtarker franzöſiſcher Angriff glatt abgewieſen.
Die Kämpfe auf dem Thiaumont-Rücken find, ohne dem Feind Erfolge zu
bringen, zum Stehen gekommen. Am Oſtrande des Bergwaldes wieſen wir einen
franzöſiſchen Angriff ab.
Mehrfache Angriffe feindlicher Flieger im rückwärtigen Gelände blieben ohne
beſondere Wirkung, wiederholter Bombenabwurf auf Metz verurſachte einigen Schaden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Auf dem nördlichen Teile keine beſonderen Ereigniſſe.
Gegen die vorgeſtern geſäuberte Sanddüne ſüdlich von Zarecze (am Stochod)
vorbrechende feindliche Abteilungen wurden durch Gegenſtoß zurüdgefchlagen.
Nordweſtlich und weſtlich von Zaloſte blieben ruſſiſche Angriffe ergebnislos,
ſüdlich davon wird auf dem rechten Sereth-Afer gekämpft.
Anſere Fliegergeſchwader haben mit beobachtetem Erfolge zahlreiche Bomben
auf Truppenanfammlungen an und nördlich der Bahn Kowel —Sarnhy abgeworfen.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Bei der Armee des Generals
Grafen v. Bothmer iſt die Lage im allgemeinen unverändert.
In den Karpathen gewannen unſere Truppen die Höhen Plaik und Dereskowata
(am Czeremoſz).
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Neuordnung des Oberbefehls im Oſten.
Berlin, 2. Auguſt. Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ teilt mit:
Nach Mitteilungen von zuſtändiger Seite iſt der Oberbefehl an der Oſtfront in folgender
Weiſe geregelt worden: Die Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg erſtreckt ſich von
der Oſtſeeküſte bis weſtlich Tarnopol, wo die Armee v. Böhm⸗Ermolli ihren Südflügel bildet.
Daran ſchließt ſich die Front des Erzherzog⸗Thronfolgers Carl, zu der die Oeutſche Südarmee,
die Armee v. Koeveß und die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen in den
Karpathen gehören.
Ruſſiſche Stellungen in den oſtgaliziſchen Karpathen erobert. —
Erbitterte Kämpfe am Iſonzo.
Wien, 2. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erz—
herzogs Carl: In der Bukowina iſt die Lage unverändert. In den oſtgaliziſchen
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Karpathen führte der geſtrige Tag zur Eroberung der ruſſiſchen Höhenſtellungen bei
Jablonica, bei Worochta und weſtlich von Tatarow. Die Armee des General⸗
oberſten v. Koeveß wies im Raume beiderſeits von Delatyn zahlreiche Angriffe von
beträchtlicher Stärke ab. Auch am Nordflügel der Armee des Generals v. Bothmer
ſcheiterten vereinzelte Vorſtöße des Gegners.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei Werrelka und Zalofce
wird um jeden Schritt Bodens erbittert gekämpft. Bei den Kämpfen um den
weſtlich von Zaloſce liegenden heißumſtrittenen Meierhof Troſchianiet, der ſeit geſtern
nachmittog wieder in unſerem Beſitz iſt, ließen die Ruſſen zahlreiche Gefangene in
unſerer Hand.
Südlich von Stobychwa am Stochod wurde ein Aebergangsverſuch der Ruſſen
vereitelt.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern früh ſetzte das heftige Artilleriefeuer
an der Iſonzo-Front vom Tolmeiner Brückenkopf bis zum Meere von neuem ein.
Nach vielſtündiger äußerſt heftiger Beſchießung griffen die Italiener um 4 Ahr nach⸗
mittags an zahlreichen Stellen des Görzer Brückenkopfes und der Hochfläche von
Doberdo an; fo entwickelten ſich am Monte Sabotino bei Pevma und am Monte
San Michele erbitterte Kämpfe, die die ganze Nacht hindurch andauerten und auch jetzt
noch nicht abgeſchloſſen ſind. Gegenangriffe unſerer Truppen brachten den größten
Teil der von dem Gegner im erſten Anlauf genommenen ganz zerſchoſſenen vorderſten
Stellungen wieder in eigenen Beſitz. Am einzelne Gräben wird noch heftig gekämpft.
Bisher ſind 32 Offiziere und 1200 Mann gefangengenommen.
Görz ſteht andauernd unter ſchwerem Artilleriefeuer, das in der Stadt mehrere
Brände verurfachte. Mit weittragenden Geſchützen wurde geſtern auch Siſtiana def choſſen.
An der Tiroler Oſtfront ſcheiterten wiederholte Vorſtöße gegen die Höhenſtellungen
nördlich von Paneveggio.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 6. d. M, vormittags hat Linienſchiffsleutnant Banfield
mit einem Seeflugzeug ein italieniſches Großkampfflugzeug (Caproni) nach längerem
Luftkampf in 2700 Meter Höhe über dem Golf von Trieſt abgeſchoſſen und hiermit
das vierte feindliche Flugzeug bezwungen. Das Flugzeug ſtürzte bei Siſtiang ab
und verbrannte. Von den Infaffen iſt ein Leutnant tot, ein Unteroffizier ſchwer, ein
Anteroffizier leicht verwundet worden.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Erbitterte Nahkämpfe an der Somme.
Großes Hauptquartier, 8. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich des Kanals von La Baflee bis in die
Gegend von Loos herrſchte lebhafte Feuertätigkeit.
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Zwiſchen Thieppal und der Somme, beſonders bei Pozieres, bei Bazentin-les
Petit und ſüdlich von Maurepas ſetzte der Feind ſeine heftigen Angriffe fort. Sie
führten an einzelnen Stellen zu erbitterten Nahkämpfen, die im weſentlichen zu
unſeren Gunſten entſchieden find; nur an einzelnen Stellen, fo bei Pozieres und
öſtlich von Hem, wird noch gekämpft.
Südlich der Somme wurden Vorſtöße franzöſiſcher Handgranatenabteilungen bei
Eſtrées und Sohetourt abgewiefen.
Im Maas -⸗Gebiet war der Attilleriekampf beiderſeits des Fluſſes ſehr lebhaft.
Nordweſtlich, weſtlich und ſüdweſtlich des früheren Werkes Thiaumont brachen
feindliche Angriffe in unſerem Feuer vollkommen zuſammen, weiter füdlid)
wurden Angriffsabſichten im Keime erſtickt. Mehrere hundert Gefangene find
eingebracht.
Ein engliſches Flugzeug fiel ſüdöſtlich von Cambrai in unſere Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Am Serwetſch⸗Abſchnitt und ſüdlich davon wurde dle Feuertätigkeit geſtern lebhafter;
feindliche Einzelangriffe wurden abgefchlagen.
Wiederholte Bemühungen der Ruſſen, bei Zaretze (am Stochod) Boden zu
gewinnen, blieben erſolglos. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte.
Weſtlich von Luck ſind ſeit heute früh neue Kämpfe im Gange.
Nordweſtlich von Zalofre find feindliche Angriffe geſcheitert. Südlich von Zaloſte
wurde im Verein mit Truppen der Armee des Generals Grafen v. Bothmer dem
ruſſiſchen Vordringen durch Gegenangriff Halt geboten; hier ſind 9 Offiziere, über
700 Mann gefangengenommen und s Maſchinengewehre erbeutet.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Südlich des Dnfeſtr find
ſtarke ruſſiſche Kräfte gegen die Linie Tlumacz — Ottynia zum Angriff vorgegangen.
Die verbündeten Truppen haben vorbereitete rückwärtige Stellungen bezogen.
In den Karpathen find beiderſeits des Bialh⸗Czeremoſz⸗Tales die errungenen
Vorteile erweitert worden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von Vorpoſtengefechten in der Gegend
von Ljumnica (weſtlich des Vardat) keine Ereigniſſe.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Räumung des Brückenkopfs von Götz.
Wien, 8. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erz.
herzogs Carl: Die Karpathentruppen gewannen auf den Höhen öſtlich von
Jablonica und bei Worochta Boden und brachten über 1000 Gefangene, 4 Maſchinen⸗
gewehre ein. Südweſtlich von Delatyn wehrten die Streitkräfte des General»
oberſten v. Koeveß abermals ſtarke ruſſiſche Vorſtöße ab. Oeſtlich von Ottynia
und von Tlumacz griff der Feind geſtern vormittag in großen Maſſen an. Eine
feiner Angriffsgruppen drang weſtlich von Dttynia bis über unſere erſte Linie
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hinaus, wurde aber durch einen Gegenangriff öſterreichiſch-ungariſcher Streitkräfte
völlig zurückgeworfen, wobei über 1000 Gefangene in unſerer Hand blieben. Bei
Tlumacz wurde die Verteidigung vor einem überlegenen Stoß des Feindes in den
Raum weſtlich des Ortes verlegt. Südlich von Wortelka ſäuberten unfere Truppen
das linke Sereth-Afer. Es wurden über 700 Ruſſen gefangen, 5 Mafchinen-
gewehre erbeutet.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bel Zaloſte verlief
der geſtrige Tag verhältnismäßig ruhig. Südweſtlich von Torezyn in Wolhynlen
ſchlug die Armee des Generaloberſten v. Terfztganfzty heute früh elne Reihe
heftiger ruſſiſcher Vorſtöße zurück; der Feind wurde teilweiſe im Gegenangriff ge
worfen. Die Truppen des Generals Fath vereitelten ſüdlich von Stobychwa
abermals mehrere ruſſiſche Aebergangsverſuche. f
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die erbitterten Kampfe im Sörzifchen dauern
mit unverminderter Heftigkeit fort. Die im Görzer Brückenkopf weſtlich des Iſonzo
kämpfenden Truppen ſchlugen ſeit 6. Auguſt nachmittags zahlreiche weit überlegene
feindliche Angriffe blutig ab. Hierbei wurden 2932 Italiener, darunter 72 Offiziere,
gefangen. Am die tapfere Beſatzung des Brückenkopfes, gegen die ſich immer neue
wütende Angriffe der Italiener richten, vor großen Verluſten zu bewahren, wurde
fie heute auf das öſtliche Iſonzo-Afer zurückgenommen. Auf der Hochfläche von
Doberdo ſcheiterten am Monte San Michele und bei San Martino alle feindlichen
Angriffe unter den ſchwerſten Verluſten des Gegners. Ebenſo brachen weiter
ſüdlich ſtarke italieniſche Angriffe in unſerem Feuer völlig zuſammen. Alle Stellungen
find hier im Beſitze unſerer Truppen. An der Kärtner und Tiroler Front ſtellen⸗
weiſe lebhafte Artilleriekämpfe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Ein Seeflugzeuggeſchwader hat in der Nacht vom
7. auf den 8. Auguſt die feindlichen Batterieſtellungen an der Ifonzo » Mündung
und die feindliche Seeflugſtation Gorgo mit ſchwerſten, mittleren und Brandbomben
ausgiebig und erfolgreich belegt. Die Seeflugzeuge wurden heftig beſchoſſen,
kehrten jedoch unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Türkiſche Erfolge in Perſien.
Konſtantinopel, 8. Auguſt. (Amtlicher Bericht vom 25. Juli 1332. Türkifche
Zeitrechnung.)
In Perſien wurde die vom rechten Flügel unſerer Armee am 23. Juli in drei Kolonnen
angeſetzte Unternehmung gegen zuſammengezogene ruſſiſche Kräfte öſtlich Kermanſchah mit Er⸗
folg fortgeſetzt. Bis zum 24. Juli abends waren die Ruſſen endgültig gegen Kenkaver in der
Richtung auf Hamadan zurückgeworfen. (W. T. B.)
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Starke feindliche Angriffe im Weſten und Oſten abgeſchlagen.—
Das Ergebnis der Luftkämpfe im Juli.
Großes Hauptquartier, 9. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die geſtern berichteten Angriffe der Engländer
und Franzoſen nördlich der Somme gegen die ganze Front vom Foureauk Walde
bis zur Somme find gebrochen. Die Engländer ließen 10 Offiziere, 374 Mann an
unverwundeten Gefangenen in unſerer Hand und büßten 6 Maſchinengewehre ein;
ſie hatten ſchwere blutige Verluſte. Ebenſo ſcheiterte ein heute nacht aus der
Linie Ovillers —Bazentin⸗le-Petit vorgetragener ſtarker engliſcher Angriff.
Rechts der Maas griffen erhebliche franzöſiſche Kräfte mehrmals im Thiau⸗
mont und Fleur9⸗Abſchnitt, im Chapitre- und Bergwald an. Mit ſchwerſten Ber
luſten mußte der Gegner unſerem Feuer und an verſchiedenen Stellen unſeren
Bajonetten weichen. Die Zahl der in unſere Hand gefallenen Gefangenen iſt auf
rund 350 Mann geſtiegen.
Ergebnis der Luftkämpfe im Juli:
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Im Luftkampf x . . . 17 Flugzeuge,
Durch Abſchuß von der Erde Vg
Vermiete TT 5
Im ganzen . .. 10 Flugzeuge.
Franzöſi ſcher und ahn Verluſt:
Im Luftlampf . . 39 Flugzeuge,
Durch Abſchuß von der Erde . 15 25
Durch unfreiwillige Landungen Innerhalb A Linien 6 7
Bei Landungen zwecks Ausſetzens von Spionen . . . 1 Flugzeug
Im ganzen 5 3 RE . 81 Flugzeuge,
von denen 48 in unferem Beſi 5 ſind.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden⸗
burg: An der Nordſpitze von Kurland fügten wir heute früh durch unſer Feuer
einer größeren Zahl feindlicher Torpedoboote, Dampfer und Segler ſchweren Schaden
zu und vertrieben ſie dadurch.
Ruſſiſche Aebergangsverſuche öſtlich von Friedrichſtadt wurden vereitelt, ſtärkere
Patrouillen zwiſchen Wiſzniew. und Narocz⸗See abgewieſen.
An der Serwetſch⸗ und Schtſchara-Front verſchärfte ſich der Artilleriekampf;
feindliche Angriffe in der Gegend von Skrobowa ſind geſcheitert.
Mit ſehr ſtarken Kräften nahmen die Ruſſen ihre Angriffe am Stochod wieder
auf. Zu vielen Malen find ihre Angriffswellen ſüdlich von Stobychwa, im Stochod—
Bogen öſtlich von Kowel und nördlich von Kiſielin im Artillerie,, Infanterie- und
Maſchinengewehrfeuer wieder zurüdgeflutet.
In ſchwerem Nahkampfe mit dem an Zahl weit überlegenen Feinde blieben unfere
Truppen bei Kucharh und Porſkaja Wolka (nordöſtlich der Bahn Kowel —Luch Sieger.
Die Kämpfe weſtlich von Luck find zu unferen Gunſten entſchieden. Durch ent
jchloſſenen Gegenangriff öſterreichiſch- ungariſcher Truppen find verlorene Teile der
Stellung öſtlich von Szelwow reſtlos wiedergewonnen; 350 Gefangene ſind ein—
gebracht und mehrere Maſchinengewehre erbeutet.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Die Zahl der ſüdlich von
Zaloſte gemachten Gefangenen iſt auf 12 Offiziere, 966 Mann geſtiegen.
Südlich des Dnjeftr find die verbündeten Truppen über die Linie Nizniow —
Tysmienica—Ottynia zurückgenommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Maſſenangriffe in Wolhynien. — Die
Italiener in Görz.
Wien, 9. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſcha uplatz. Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs
Carl: Im Gebiete des Capul in der Bukowina wurde der Gegner gegen Norden zurüd:
geworfen. Am oberen Pruth gewannen unſere Truppen die Höhen öſtlich von Worochta.
Infolge der vorgeſtrigen Kämpfe wurden auch die bei Ottonia fechtenden Kräfte
in eine weſtlich vorbereitete Stellung zurückgeführt. Die Gefechtstätigkeit in dieſem
Raume dauerte auch geſtern den ganzen Tag über in unverminderter Heftigkeit an.
Am Südflügel der Armee des Generals Grafen v. Bothmer ſchlugen k. u. k.
Regimenter mehrere ſtarke Angriffe ab. Die Zahl der ſüdlich von Zaloſte ein⸗
gebrachten Gefangenen iſt auf 12 Offiziere, 966 Mann geſtiegen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: In Wolhynien wuchſen
die Kämpfe erneut zu größter Stärke an. Sowohl bei der Armee des General⸗
oberſten v. Terſztyanſzkö, wo die Nuffen ſtellenweiſe durch Gegenangriffe geworfen
wurden, als auch bei Kiſielin und im Stochod⸗Knie bei Kaſzowka führte der Feind
ſeine dicht gegliederten Maſſen — darunter ſibiriſche und Gardetruppen — zum
Angriff vor. Er wurde überall, vielfach im Kampf Mann gegen Mann, zurück⸗
geworfen. Wie es bei der ſelbſtmörderiſchen Gefechtsführung des Gegners nicht
anders möglich iſt, bildet das Vorgelände unſerer Stellungen ein großes Leichenfeld.
Südlich von Stobychwa ſcheiterten wieder ruſſiſche Aebergangsverſuche.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die heftigen Kämpfe im Raume von Görz
dauern fort. Geſtern nachmittag erreichten einzelne feindliche Abteilungen die Stadt.
Am Monte San Michele und bei San Martino wieſen unſere Truppen wieder⸗
holte Angriffe unter ſchwerſten Verluſten der Italiener ab. Das königlich ungariſche
Szelesfehervarer Honved⸗Infanterieregiment Nr. 17 tat ſich hierbei beſonders hervor.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. i
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 8. zum 9. Auguſt belegte ein Seeflug—
zeuggeſchwader eine feindliche Batterie an der Iſonzo-Mündung und die feindliche
Seeflugſtation Gorgo bei Grado ſehr wirkungsvoll mit Bomben. Mehrere Boll.
treffer wurden erzielt. Trotz heftiger Beſchießung kehrten die Flugzeuge unverſehrt
zurück. Flottenkommando. (W. T. B.)
Bitlis und Muſch von den Türken genommen.
Konſtantinopel, 9. Auguſt. (Hauptquartiersbericht.) Die ruſſiſche Streit⸗
macht, die ſich infolge der Angunſt der Wege und der Verbindung ſowie der durch
die Witterung geſchaffenen Schwierigkeiten ſeit einiger Zeit in der Gegend von
Bitlis und Muſch einrichten konnte, iſt nach und nach zum Rüdzuge gezwungen
worden und hat Kanonen, Gewehre und Gefangene in unſeren Händen zurück⸗
gelaſſen. Der Rückzug iſt eine Folge der heftigen Angriffe und des Oruckes, den die
auf unſerem rechten Flügel kämpfenden Truppen ſeit einer Woche mit Erfolg auf
die außerordentlich ſteile Hügelkette ausgeübt haben. Die Bergketten ſüdlich von
Bitlis und Muſch, die der Feind bereits vollkommen befeſtigt hatte und die er
jetzt hartnäckig verteidigte, wurden gleichfalls vorgeſtern von uns vollſtändig ein⸗
genommen. In der Nacht vom T. zum 8. Auguſt ergriffen unſere Truppen von
der Ortſchaft Bitlis und am Morgen des 8. von Muſch Beſitz. Im Nahkampf
ergaben ſich am T. Auguſt, morgens, ſüdlich Muſch zwei Kompagnien feindlicher
Infanterie mit ihren Waffen. Anſere Truppen verfolgten den Feind, der in der
Richtung auf den Fluß Murad flieht. Im Zentrum und auf dem linken Flügel
keine wichtige Kampfhandlung.
Von den anderen Fronten liegen keine Berichte vor. (W. T. B.)
Erfolge eines deutſchen U-Bootes in der Nordſee.
Berlin, 9. Auguſt. In der Zeit vom 31. Juli bis 5. Auguſt hat eines
unſerer Anterſeeboote in der Nordfee 13 engliſche Fiſchdampfer und 1 engliſchen
Regierungskohlendampfer verſenkt. (W. T. B.)
Neuer Luftſchiffangriff auf Englands Oſtküſte.
Berlin, 9. Auguft. Mehrere unſerer Marineluftſchiffgeſchwader haben in
der Nacht vom 8. zum 9. Auguſt England erneut angegriffen und Marineſtütz⸗
punkte der Oſtküſte und Induſtrieanlagen von militäriſcher Bedeutung in den
Küflengraffchaften von Northumberland herunter bis nach Norfolk ausgiebig mit
Sprengbomben ſchwerſten Kalibers und mit Brandbomben belegt. Der Erfolg
war auf allen Stellen hervorragend und konnte bei der verhältnismäßig hellen
Nacht deutlich beobachtet werden. So wurden in Eiſen⸗ und Benzolfabriken bei
Middles borough fehr ſtarke Exploſionen und große Brände, in den Hafenanlagen
von Hull und Hartlepool und in den Werftanlagen am Tyne ſehr gute Spreng⸗
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und Brandwirkung feſtgeſtellt. Auch in den Induſtrieanlagen bei Whitby und
den Bahnanlagen bei Kings Tynn wurde ſtarke Wirkung erzielt. Sämtliche
Luftſchiffe ſind trotz der heftigen Gegenwirkung durch Scheinwerfer, Abwehr⸗
batterien und Seeſtreitkräfte unbeſchädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Acht franzöſiſche Angriffe an der Somme geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 10. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Artilleriekampf zwiſchen dem Ancre-Bach
und der Somme wird mit großer Kraft fortgeſetzt. Engliſche Angriffsabſichten bei
Bazentin⸗le⸗Petit wurden durch Feuer unterbunden. Die Zahl der feit dem 8. Auguſt
in unſere Hand gefallenen unverwundeten Engländer hat ſich auf 13 Offiziere,
500 Mann erhöht. Zwiſchen Maurepas und der Somme ſcheiterten abends und
während der Nacht acht heftige franzöſiſche Angriffe.
Rechts der Maas wird, abgeſehen von kleinen Handgranatenkämpfen, keine
Infanterietätigkeit gemeldet.
Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer ſind zwei feindliche Flugzeuge ſüdlich von
Bapaume, je eins ſüdlich von Lille, bei Lens und bei Saarburg i. Lothr. abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Südlich von Smorgon herrſchte lebhafte Feuer- und Patrouillentätigkeit.
Mehrfache ruſſiſche Angriffe find am Strumien bei Dubczycze, am Stochod bei
Abieſzow⸗Berezycze, bei Smolary⸗Zarecze und bei Witoniez blutig abgewieſen; bei
Zarecze nahmen wir bei Gegenſtößen 2 Offiziere, 340 Mann gefangen. Anter⸗
nehmungen kleinerer feindlicher Abteilungen und ein Leberrumpelungsverſuch im
Stochod⸗Bogen öſtlich von Kowel blieben ergebnislos.
Südlich von Zaloſte entwickelten ſich heute früh neue Kämpfe.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Bei und ſüdweſtlich von
Welesniow find ſtarke ruſſiſche Angriffe, teilweife im friſchen Gegenſtoß, zurück⸗
geſchlagen. Hier und ſüdlich des Dnjeſtr find die befohlenen neuen Stellungen
planmäßig eingenommen.
Balkan-⸗Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Erfolgreiche Angriffe deutſcher Seeflugzeuge.
Berlin, 10. Auguſt. Ein Geſchwader unſerer Seeflugzeuge hat am 9. Auguſt
mittags vor der flandriſchen Küſte ſtehende engliſche Monitoren und leichte Streitkräfte
erfolgreich mit Bomben angegriffen und mehrere einwandfrei feſtgeſtellte Treffer erzielt.
Am gleichen Tage ſind ferner die ruſſiſchen Flugſtationen Arensburg und Lebara
auf Oeſel von mehreren deutſchen Waſſerflugzeuggeſchwadern mit gutem Erfolge
angegriffen worden. Eine Anzahl Treffer wurde einwandfrei beobachtet. Die Flug⸗
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% zeughalle Arensburg iſt ſchwer beſchädigt, die Dede eingeſtürzt. Von den zur Ab⸗
25 wehr aufgeſtiegenen feindlichen Flugzeugen wurde eins gezwungen, niederzugehen.
* Alle Flugzeuge ſind trotz heftiger Beſchießung durch die engliſchen und ruſſiſchen
Stteittrafte unverſehrt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. )
Vergebliche italieniſche Angriffe gegen den Abſchnitt von Plava.—
2 Räumung von Görz. — Fliegerbombardement von Venedig.
$ Wien, 10. Auguſt. Amilich wird verlautbart:
% Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erz
75 herzogs Carl: Auf den Höhen ſüdlich von Zabie wieſen öſterreichiſch - ungariſche
75 Truppen einen ruſſiſchen Angriff unter ſchweren Feindverluſten ab.
% Mit der Armee des Generaloberſten v. Koeveß trat der Gegner geſtern nur im
3% Raume von Delatyn in ſchärfere Gefechtsfühlung.
2 Nördlich von Nizniow griffen die Ruſſen wieder vergeblich an; ſie wurden überall
9 — an mehreren Stellen im Nahkampf — geworfen.
= Heeresftont des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Südlich von Zaloſce find
*
ar feit heute früh neue Kämpfe entbrannt.
85 Weſtlich und nordweſtlich von Luck verhielt ſich der Gegner nach den ſchweren
Mißerfolgen vom 8. d. M. ruhiger. Dagegen trieb er nördlich der von Sarn9
855 nach Kowel führenden Bahn abermals ſeine Maſſen bei Tag und bei Nacht zum
85 Angriff über den Stochod vor. Seine Sturmkolonnen brachen meiſt ſchon vor
% unſeren Hinderniſſen zufammen; fie erlitten durchweg ſchwere Niederlagen. Die Ber
NG luſte der Ruſſen find wieder ſehr groß.
$: Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Entſprechend der durch die Räumung des
% Brückenkopfes von Görz eingetretenen Lage wurde die Stadt aufgegeben und nach
85 blutiger Abweiſung neuerlicher italieniſcher Angriffe auf der Hochfläche von Doberdo
75 die gebotene Berichtigung unſerer Stellungen — vom Feinde ungeſtört — durch⸗
% geführt. In dieſem Raume nahmen unfere Truppen in den letzten Tagen
25 4100 Italiener gefangen. Beim Einbruch des Gegners in den Görzer Brücken—
r kopf konnten ſechs unſerer Geſchütze nicht mehr geborgen werden.
x Geſtern richteten ſich die ſtärkſten Anſtrengungen der Italiener gegen den Ab⸗
* ſchnitt von Plava. Nach zwölfſtündigem Artilleriemaſſenfeuer griff die feindliche
25 Infanterie Zagora viermal, die Höhen öſtlich von Plava dreimal an. Alle dieſe
5 Stürme brachen ſich am feſten Widerſtande unſerer Truppen, unter denen ſich
* Abteilungen der Infanterieregimenter Nr. 22 und Nr. 52 neuerdings auszeichneten. An
1 der Tiroler Front ſcheiterten mehrere Angriffsverſuche des Feindes in den Dolomiten
x und drei Angriffe auf unfere Stellungen im Paſubio-Gebiet.
% Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniffe von Belang.
27 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
75 v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Ereigniſſe zur See. Der Beſuch der italieniſchen Großkampfflugzeuge in
Fiume am 1. d. M. wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. von unſeren Ge—
ſchwadern, zuſammen 21 Seeflugzeugen, in Venedig erwidert, wo ſie das Arſenal,
Bahnhof, militäriſche Objekte und Fabrikanlagen mit Bomben im Geſamtgewichte
von 3½ Tonnen mit verheerendem Erfolg belegten. Ein Dutzend Brände wurde
hervorgerufen, davon zwei von ſehr großer Ausdehnung bei der Baumwollfabrik
und in der Stadt, die noch auf 25 Meilen Entfernung ſichtbar waren. Das
heftige Abwehrfeuer der Batterien war ganz wirkungslos. Alle Flugzeuge ſind
unverſehrt eingerückt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Die Wirkung der letzten Luftſchiffangriffe gegen England.
Berlin, 10. Auguſt. Leber die Wirkung unferer Luftſchiffangriffe am 28./29. Juli,
31. Juli 4. Auguſt und 2./3. Auguſt wird folgendes mitgeteilt: Bekanntlich iſt die engliſche
Regierung ängſtlich bemüht, das Bekanntwerden der Wirkung unſerer letzten Luftſchiffangriffe
zu verhüten und die Angriffe ſelbſt als völlig belang und ergebnislos hinzuſtellen. Sie ging
fo weit zu erklaren, die deutſche Meldung, daß die deutſchen Marineluftſchiffe am 1. Auguſt
London angegriffen hätten, fei glatt erfunden. Entweder hätten die Führer der Luftſchiffe be⸗
wußt eine falſche Meldung erſtatiet oder fie müßten völlig die Orientierung verloren und nicht
mehr gewußt haben, wo ſie ſich befanden. Zu ſolch verzweifelten und törichten Mitteln muß
England greifen, um die Welt über feine Bedrängnis hinwegzutäuſchen. Tatſächlich herrſcht in
London allgemein die Leberzeugung, daß der Angriff vom 1. Auguſt der ſchwerſte war, den
London bisher durchgemacht hat.
Im nachfolgenden ſind einige einwandfreie Nachrichten über die Luftſchiffangriffe in den
Nächten vom 28./ 29. Juli, 31. Juli / 1. Auguſt und 2./3. Auguſt zuſammengeſtellt:
In Lincoln wurden zwei Fabriken ſchwer beſchädigt. Eine im Bau befindliche Halle, in der
ein Remontedepot untergebracht war, wurde völlig zerſtört; der größte Teil der Pferde kam in
den Flammen um. Die Bahnlinie nach Cheſterfield iſt an mehreren Stellen unterbrochen
worden. Bei Reepham, 20 km ſüdweſtlich Cromer, wurden Eiſenbahngebaͤude und Anlagen
ſchwer beſchädigt.
An der Humber⸗Mündung wurde ein Leuchtturm zerſtört, verſchiedene Brände wurden
beobachtet. Ein Kleiner Kreuzer mit 3 Schornſteinen und 1 Maſt wurde durch eine Bombe
getroffen und ſchwer beſchädigt. Anterhalb Grimsby ſind zwei Schuppen, die Munition enthielten,
völlig zerſtört worden.
Zwiſchen Grimsby und Cleethorpes wurden Hafenanlagen und Gebäude und vor allem in
der Nähe von Cleethorpes ankernde Fahrzeuge ſehr ſchwer beſchädigt. In Immingham und
Grimsby und bei Spurn Head wurde ſchwerer Schaden angerichtet.
Die in Hull angerichteten Beſchädigungen gehen in die Millionen; mehrere Waffen
und Munitionsfabriken ſowie ſonſtige Anlagen von militäriſcher Bedeutung wurden zer⸗
ſtört, beſonders bei South⸗Bridge⸗Road, King Street, Maſon Street und Princeß Dock.
Eine Eiſenbahnſtation und die Newjoint⸗Oockanlagen wurden ſchwer beſchädigt. Unter
der Bevölkerung brach eine Panik aus, als erkannt wurde, daß die Abwehrbatterien
gegen die Luftſchiffe vollkommen ohnmächtig waren. Der Hafen von Immingham iſt
wegen der bedeutenden Schäden, die in den Docks und Kohlenlagern angerichtet ſind,
geſperrt worden.
Die Bahnlinie der Great Central Railway zwiſchen Norwich und garmouth wurde an
verſchiedenen Stellen durch Bomben getroffen und beſchädigt. Nordweſtlich von Norwich wurden
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auf der Bahnlinie Norwich — North Walſham und in einer Eiſenbahnhalle beträchtliche Zer⸗
ſtörungen angerichtet. In der Nähe von Watton, 30 km weſtlich von Norwich, wurde eine
Reihe von Schuppen durch Bomben zerſtört. Südlich Cambridge wurde eine große Fabrik:
anlage in Brand geſetzt. Eine Scheinwerferbatterie bei Great garmouth wurde zerſtört, des—
gleichen eine Abwehrbatterie vernichtet. In Harwich brannte eine im Bau befindliche Luft-
ſchiffhalle nieder.
In Dover wurden die Wellington-Oocks getroffen und Brandbomben auf eine Luftſchiffhalle
im Nordoſten Dovers geworfen. Eine halbe Stunde lang wurde dort ein Brand beobachtet.
Woolwich und Amgebung ſind ſchwer beſchädigt. Verſchiedene Munitionsfabriken wurden
getroffen.
In einer öſtlichen Vorſtadt Londons wurde eine zur Hülſenfabrikation benutzte Spinnerei
vollſtändig vernichtet. Kleber 1000 Männer und Frauen find hierdurch beſchäftigungslos
geworden. Mehrere große Themſebrücken, darunter die Laufdrüde der Tower⸗Bridge, wurden
beſchädigt. In den Oocks ſind mehrere Magazine und Anlegebrücken vollſtändig zerſtört.
Dort ankernde Schiffe wurden zum Teil ſchwer beſchädigt. In einem der Oocks find zahl
reiche Schiffe, darunter ein großer engliſcher Frachtdampfer, die Lebensmittel für die Truppen
nach Frankreich bringen ſollten, verbrannt. Durch Ballon⸗Abwehrgeſchütze find viele Perſonen
teilweiſe ſchwer verletzt worden. Auf der Themſe iſt ein Torpedoboot durch Bombe getroffen
und verſenkt worden. Bomben fielen ferner an der Themſe zwiſchen Northend und Erith, bei
Lillwall Oocks und Deptford. In Oxted bei London find zwei Munttionsfabriken vernichtet
worden. Die Umgebung der Fabriken ſtand noch am nächſten Tage in Flammen. (W. T. B.)
Feindliche Angriffe im Weſten und Oſten geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 11. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchaͤuplatz. Nördlich der Somme haben farbige und
weiße Engländer vereinzelt und ergebnislos angegriffen. Ebenſo mißlang der oft
mals wiederholte Anſturm franzöſiſcher Truppen hart nördlich des Fluſſes gegenüber
dem ſtandhaften Feſthalten ſächſiſcher Reſervetruppenteile.
Im übrigen ſind keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung zu berichten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Zwiſchen Wiſzniew⸗See und Smorgon ſowie in der Gegend nordöſtlich von Krewo
ſind zahlreiche ſchwache ruſſiſche Angriffe mühelos abgewieſen worden.
An der Stochod⸗Front beſchränkte ſich der Gegner nach feinen Niederlagen der
letzten Tage im allgemeinen auf lebhafte Artillerietätigkeit. Von ihm verſuchte Teil—
angriffe weſtlich des Nobel⸗Sees, bei Lubieſzow und ſüdlich von Zarecze find
nicht geglückt.
Die ſüdlich von Zaloſte eingeleiteten Kämpfe haben größere Ausdehnung an—
genommen. Der ruſſiſche Angriff, der zwiſchen Bialoglowy und Horodyſzcze zunächſt
Boden gewann, wurde durch deutſchen Gegenſtoß zum Stehen gebracht. Starke
Angriffe des Feindes in der Gegend von Troſcianiec wurden blutig abgewiefen;
feine Verſuche, am Sereth ſüdöſtlich von Horodyſzeze Vorteile zu erringen, find
geſcheitert.
Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs Carl: Südweſtlich von Monaſter—
zyſka ſowie im Winkel des Dnujeſtr und der Byſtrzyca griffen ſtarke ruſſiſche Kräfte
an. Der Aeberlegenheit des Gegners mußte der tapfere Verteidiger an einzelnen
Stellen nachgeben. Gegenangriffe fingen den feindlichen Anſturm wieder auf und
brachten den Kampf zum Stehen.
Die im Gange befindliche Umgruppierung der verbündeten Truppen, die an⸗
geordnet wurde, um den ruſſiſchen Kräfteverſchiebungen Rechnung zu tragen, iſt in
weiterer Durchführung.
In den Karpathen bemühte ſich der Feind ſüdlich von Zabie vergebens, uns die
errungenen Vorteile wieder zu entreißen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Südlich des Doiran⸗Sees unternahm der Gegner
mit ſchwachen Abteilungen einzelne Scheinangriffe, die ohne ernſtlichen Kampf durch
unſer Feuer abgewieſen wurden.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Umgruppierung an der galiziſchen Front. — Neuer Flieger⸗
angriff auf Venedig.
Wien, 11. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erzherzogs
Carl: Unfere Karpathentruppen haben ſüdlich von Zabie neuerlich ſtarke ruſſiſche
Angriffe abgeſchlagen. Nordöſtlich von Stanislau und ſüdweſtlich von Monaſterzyſka
griff der Feind wieder mit überlegenen Kräften an. Er errang wohl einige örtliche
Erfolge, wurde aber ſchließlich nach hartem Ringen zum Stehen gebracht. Die in
dieſem Raume kämpfenden Streitkräfte ſind im Begriff, jene Räume zu erreichen,
die ihnen angeſichts der Kräfteverſchiebung des Gegners zugewieſen worden ſind ·
Die Ruſſen haben Delatyn und Tysmienica beſetzt. Auch Stanislau iſt von uns
ohne Kampf geräumt worden.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Südöſtlich von Zaloſte
wurden ruſſiſche Maſſenangriffe durch Gegenangriffe abgeſchlagen. Ebenſo wurde
bei Troſcianiet der Feind blutig abgewieſen. Im Stochod⸗Bogen von Kaſzowla
nahm eine öſterreichiſch-ungariſche Abteilung eine feindliche Vorpoſition; bei den
Truppen des Generals Fath erſtickten neuerliche Aebergangsverſuche des Gegners
in unſerem Artillerieſperrfeuer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front erneuerten
die Italiener ihre Anſtrengungen gegen den Abſchnitt von Plava und griffen auch
unſere neuen Stellungen auf den Höhen öſtlich von Görz mit beträchtlichen Kräften
an. Alle dieſe Angriffe wurden abgeſchlagen. Ebenſo ſcheiterten mehrere Vorſtöße
des Feindes in den Dolomiten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der unteren Vojuſa Geplänkel. Sonſt
nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 10. auf 11. d. M. wiederholten unfere
Seeflugzeuggeſchwader den Angriff auf Venedig. Arſenal, Bahnhof, die Außenwerke
und Außenforts wurden ausgiebig mit Bomben belegt; gute Wirkung und Brände
im Arſenal und in den Bahnhofsanlagen konnten trotz des herrſchenden Gewitter⸗
regens einwandfrei feſtgeſtellt werden. In die Luftſchiffhalle von Campalto wurde
ein Volltreffer erzielt. Ferner wurden die Batterien in Grado und an der Iſonzo—
Mündung erfolgreich mit Bomben belegt. Trotz des ſehr ungünſtigen Wetters und
des heftigen Abwehrfeuers ſind alle Flugzeuge unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Fortſchreitender Angriff in den Karpathen.
Großes Hauptquartier, 12. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Thiepval und dem Foureauz-Walde
ſowie bei Guillemont griffen ſtarke engliſche Kräfte an. Nördlich von Ovillers
und bei Pozieres wurden fie im Nahkampf und durch Gegenſtöße zurückgeworfen.
Nördlich von Ovillers, nördlich von Bazentinsle-Petit und bei Guillemont ſcheiterten
die Angriffe im Feuer der Artillerie, Infanterie und Maſchinengewehre. Zwiſchen
Maurepas und der Somme brach ein heftiger Angriff der Franzoſen zuſammen;
fie drangen nordöſtlich von Sem in ein kleines Waldſtückchen ein.
Südlich der Somme mißlang ein feindlicher Teilvorſtoß bei Barleuk.
Rechts der Maas find in der Nacht zum 11. Auguſt Handgranatenangriffe nord»
weſtlich des Werkes Thiaumont, geſtern abend ſtarke Infanterieangriffe gegen das
Werk ſelbſt unter ſchweren Verluſten für die Franzoſen abgeſchlagen.
Südlich von Leintrey glückte eine deutſche Patrouillenunternehmung; es wurden
Gefangene gemacht.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Bei Dubczyczy am Strumien, weftlich des Nobel⸗Sees und ſüdlich von Zarerze
griffen ruſſiſche Abteilungen vergeblich an.
Im Stochod⸗Bogen öſtlich von Kowel wurden bei einem kurzen Vorftoß 120 Ruſſen
gefangengenommen und mehrere Maſchinengewehre erbeutet.
Starke feindliche Angriffe wurden beiderſeits von Troſcianiec (weſtlich von
Zaloſte) abgewiefen.
Anſere Fliegergeſchwader fanden in den letzten Tagen an der Bahn Kowel — Garny
und nördlich derſelben in umfangreichen Truppenlagern wiederum lohnende Ziele,
die ſie ausgiebig mit Bomben belegten.
Ein ruſſiſches Flugzeug wurde nördlich von Sokul im Luftkampf abgeſchoſſen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Südlich von Zaloſce wurde
abends noch lebhaft gekämpft. Im übrigen iſt es nördlich der Karpathen zu Infanterie⸗
tätigkeit nicht gekommen. Die eingeleiteten Bewegungen vollziehen ſich planmäßig.
In den Karpathen nahmen wir in fortſchreitendem Angriff ſüdlich von Zabie
700 Mann gefangen und erbeuteten 3 Maſchinengewehre. Beiderſeits der Höhe
Capul ſind deutſche Truppen ins Gefecht getreten.
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Balkan-Kriegsſchauplatz. Die geſtern wiederholten ſchwächlichen Schein.
angriffe des Gegners ſüdlich des Doiran-Sees erſtarben ſchnell in unſerem Artilleriefeuer.
Oberſte Heeresleitung. (W. 7 5
Der Kaiſer bei den Truppen an der Somme.
Berlin, 12. Auguſt. Seine Majeſtät der Kaiſer beſichtigte nach der Rück⸗
kehr zur Weſtfront die an der flandrifchen Küſte ſtehenden Teile des Feldheeres
fowie der Marine und begab ſich darauf zunächſt in das Somme-Gebiet, um den
dort kämpfenden Führern und Truppen ſeine dankbare Anerkennung auszuſprechen.
Seine Majeſtät begrüßte dabei eben aus dem Kampfe zurückkehrende Truppen.
(W. T. B.)
Italieniſcher Angriff öſtlich von Görz abgewieſen.
Wien, 12. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Der Angriff der in den Karpathen kämpfenden deutſchen und öfter
reichiſch-ungariſchen Truppen ſchreitet erfolgreich vorwärts. Sie nahmen dem Feinde
geſtern 700 Gefangene und 3 Maſchinengewehre ab. Südöſtlich von Worochta
verſuchte ruſſiſche Gegenſtöße wurden reſtlos abgewieſen. Sonſt kam es im Bereiche
der Heeresfront des Erzherzogs nur mehr an der unteren Zlota-Lipa und ſüdlich
von Zaloſte zu lebhafterer Gefechtstätigkeit.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Die Armee des General:
oberſten v. Böhm⸗Ermolli ſchlug weſtlich von Zaloſte mehrere ſtarke Angriffe ab.
Weſtlich von Kaſzowka wurden bei einem Leberfall auf eine feindliche Vorfeld⸗
ſtellung 170 Gefangene und 3 Maſchinengewehre eingebracht.
Südlich von Stobychwa brachen abermals ruſſiſche Aebergangsverſuche zuſammen.
Italieniſcher Kriegsfhauplat. Im Abſchnitt zwiſchen dem Meere und
dem Wippach⸗Tale wurden mehrere Verſuche der Italiener, ſich unſeren neuen
Stellungen zu nähern, durch Feuer vereitelt. Auf den Höhen öſtlich von Görz
ſchlugen unſere Truppen wieder einen ſtarken Angriff ab und nahmen hierbei
10 Offiziere, 140 Mann gefangen. Der Monte San Gabriele und der Monte
Santo ſtehen unter heftigem feindlichen Artilleriefeuer.
An der Tiroler Front brachten uns kleinere Unternehmungen 89 Gefangene,
darunter 5 Offiziere, und 1 Maſchinengewehr ein.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von beſonderer Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Seeflugzeuge haben in der Nachi vom 11. auf den
12. laufenden Monats die feindlichen Batterien an der Iſonzo-Mündung, die feind-
liche Flugzeugſtation Gorgo und die Adria-Werke bei Monfalcone ſehr wickſam mit
Bomben belegt. Sie kehrten trotz heftigſter Beſchießung unverſehrt zurück.
Flotten kommando. (W. T. B.)
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Niederlage der Engländer öſtlich des Suezkanals.
Konſtantinopel, 12. Auguſt. (Hauptquartiersbericht.) An der Front in Aegopten
griffen die Engländer am 9. Auguſt mit Kavallerie und Infanterie, die durch Artillerie
und Maſchinengewehre verſtärkt waren, unſere Stellungen in der Amgebung von
Katia an. Der Kampf dauerte 13 Stunden und endete zu unſeren Gunſten infolge
der heftigen Angriffe, die unſere Truppen auf beiden Flügeln gegen den Feind
ausführten, der ungeheure Verluſte erlitt und ſich in der Richtung auf Rumani
zurückzog. (W. T. B.)
Neuer feindlicher Anſturm auf der ganzen Somme-⸗Front.
Großes Hauptquartier, 13. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Thiepval und der Somme faßten
geſtern unſere verbündeten Gegner ihre ganze Kraft zu einem einheitlichen Angriff
zuſammen, der — nach voraufgegangenen begrenzten Kämpfen am Nachmittag im
Abſchnitt Ovillers —Pozieres — nachts auf der ganzen Linie vorbrach. Unter den
ſchwerſten Verluſten für den Angreifer iſt der Stoß zwiſchen Thiepval und Guillemont
zuſammengebrochen. Weiter ſüdlich bis zur Somme kam es mit den immer wieder
anlaufenden Franzoſen zu ſchweren Nahkämpfen; fie wurden die ganze Nacht hin—
durch fortgeſetzt und ſind bei Maurepas und öſtlich von Hem noch im Gange.
Hart ſüdlich der Somme ſcheiterte ein franzöſiſcher Angriff gegen Biaches reſtlos
bereits in unſerem Feuer.
Auf der übrigen Front hat ſich nichts von beſonderer Bedeutung ereignet.
Anſere Patrouillen machten nordöſtlich von Vermelles, bei Combres und ſüdlich
von Luſſe in der feindlichen Linie Gefangene. Unternehmungen gegneriſcher Er—
kundungsabieilungen an mehreren Stellen wurden abgewieſen.
Ein engliſcher Doppeldecker iſt ſüdweſtlich von Bapaume abgeſchoſſen.
Dem an den erfolgreichen Luftkämpfen ſüdlich von Bapaume am 9. Auguſt be—
teiligten Leutnant Franklhat Seine Majeftätder Kaiſer den Orden Pour le mèrite verliehen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Ruſſiſche Vorſtöße ſüdlich von Smorgon und bei Lubieſzow blieben erfolglos.
Weſtlich von Zaloſte wurden feindliche Angriffe abgewehrt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Weſtlich von Monaſterzyſka
ſowie an der Boſtrzyca⸗Front ſüdweſtlich von Stanislau wurden die angreifenden
Ruffen, zum Teil durch Gegenſtöße, zurückgeworfen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Sieben italieniſche Stürme öſtlich Görz geſcheitert.
Wien, 13. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Südöſtlich von Worochta behaupteten unſere Truppen ihre Stellungen
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gegen neuerliche heftige Angriffe. Der Feind erlitt einen vollen Mißerfolg. Uns
mittelbar weſtlich von Stanislau wurden zwei ruſſiſche Diviſionen in erbitterten,
Tag und Nacht über andauernden Kämpfen zurückgeworfen. Oeſtlich des Dnfeſtr
ſtanden auf unſerer Seite nur Truppenteile untergeordneter Stärke im Gefecht.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Weſtlich und nordweſtlich
von Zalocze wehrte die Armee des Generaloberſten v. Böhm⸗Ermolli abermals
ruſſiſche Maſſenſtöße ab. Im Raum von Brody ſchoß ein k. u. k. Kampfflieger
ein feindliches Albatros⸗Flugzeug in Brand, es ſtürzte ab. In Wolhynien und am
Stochod flaute der Kampf ab. Es iſt zuverläſſig feſtgeſtellt, daß bei den letzten
großen, völlig geſcheiterten Angriffen des Feindes gegen die Stochod⸗Front auch alle
Abteilungen der ruffifchen Garde eingeſetzt worden find, und daß dieſe hierbei noch
ſchwerere Verluſte als die anderen feindlichen Heereskörper erlitten haben.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Italiener gingen an unſere neue Front
zwiſchen dem Meere und dem Monte San Gabriele mit ſtarken Kräften heran.
Im Abſchnitt öſtlich des Valona⸗Tales hatten unſere Truppen mehrere Angriffe
abzuweiſen. Zu ſehr heftigen Kämpfen kam es wieder auf den Höhen öſtlich von
Görz, wo ſieben ſtarke Stürme des Feindes unter ſchwerſten Verluſten ſcheiterten.
Seit Beginn des italieniſchen Angriffs blieben 5000 Gefangene, darunter über
100 Offiziere, in unſeren Handen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Außer der gewöhnlichen Gefechtstätigkeit an
der unteren Vojuſa keine beſonderen Begebenheiten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 12. zum 13. d. M. wurden die Luft-
ſchiffhallen von Campalto bei Venedig von einem Seeflugzeuggeſchwader voll⸗
kommen zerſtört. In einer Halle explodierte ein Luftſchiff mit 500 m hoher
Stichflamme, die andere Halle brannte ohne Exploſion nieder. Gleichzeitig belegte
ein anderes Geeflugzeuggefhwader die Flugzeughalle von Gorgo, die Anlagen in
Grado, die Batterien an der Iſonzo⸗Mündung und die Adria⸗Werke mit ſehr gutem
Erfolge. Mehrere Volltreffer in die Flugzeughalle und die Batterieſtellungen und
ein halbes Dutzend Brände wurden einwandfrei feſtgeſtellt. Ein drittes Geſchwader
erzielte mehrere Volltreffer in den Batterien der Iſonzo⸗Mündung und militäriſchen
Objekten in Pieris in San Canzia. Trotz heftigen Abwehrfeuers bei allen Angriffen
ſind ſämtliche Flugzeuge wohlbehalten zurückgekehrt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Eroberung von Hamadan durch die Türken.
Konſtantinopel, 13. Auguſt. (Hauptquartiersbericht.) In Perſien verſagte unſere
Armee infolge mehrerer Gefechte auf dem rechten Flügel die Ruſſen aus der Ortſchaft
Hamadan und aus der Ebene von Hamadan und zwang ſie, in nördlicher Richtung zu
fliehen. In dieſen Kämpfen machten wir 315 Gefangene, darunter einen Offizier, und fügten
dem Feinde in einem einzigen Kampfe in einer befeſtigten Stellung einen Verluſt von un
gefähr 1000 Toten und Verwundeten zu. (W. T. B.)
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Franzöſiſche Maſſenangriffe abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 14. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Südweſtlich der Straße Thiepval — Pozieres
war es den Engländern geſtern früh gelungen, in etwa 700 m Breite in un
ſeren vorderſten Graben einzudringen; im Gegenangriff wurden ſie heute nacht
wieder hinausgeworfen. Vor Guillemont und der ſüdlich anſchließenden Linie ſind
Maſſenangriffe des Feindes unter ſchwerſter Einbuße für ihn abgeſchlagen worden.
Ebenſo brachen zwei ſehr ſtarke franzöſiſche Angriffe im Abſchnitt von Maurepas
bis öſtlich von Hem zuſammen.
Nachträglich iſt gemeldet, daß die Franzoſen in der Nacht zum 13. Auguſt das
Dorf Fleurg und unſere Stellungen öſtlich davon angegriffen haben und glatt ab»
gewieſen find. Ein feindlicher Handgranatenangriff iſt geſtern nordweſtlich des Werkes
Thiaumont geſcheitert.
Am und ſüdlich vom Kanal von La Baſſce herrſchte lebhafte Gefechtstätigkeit.
Vielfach zeigten die feindlichen Patrouillen größere Regſamkeit, beſonders gingen
nordweſtlich von Reims ſtärkere Aufklärungsabteilungen nach ausgiebiger Feuervor
bereitung vor; die Anternehmungen waren ohne Erfolg.
Oeſtlich Bapaume wurde ein engliſches Flugzeug im Luftkampf zur Landung
gezwungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: In der Gegend von Skrobowa ſowie am Oginſky-Kanal ſüdlich des Wogo—
nowſkoje⸗Sees wurden feindliche Vorſtöße abgeſchlagen; deutſche Abteilungen zer—
ſprengten öſtlich des Kanals ruſſiſche Vortruppen unter erheblichen Verluſten für dieſe.
Bei Zarecze am Stochod iſt ein Gefecht gegen vorgedrungenen Feind zu un-
ſeren Gunſten entſchieden.
Starke feindliche Angriffe richten fi gegen den Luh⸗ und GraberkaAbſchnitt,
ſüdlich von Brody. Sie wurden blutig abgewieſen; neue Angriffe ſind dort im Gange.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Abſchnitt Zborow —
Koniuchy ſcheiterten ruſſiſche Angriffe. Eingebrochene Teile des Feindes find durch
Gegenſtoß zurückgeworfen; über 300 Gefangene ſind eingebracht.
Auch weſtlich von Monaſterzyſka lief der Gegner vergeblich an, er erlitt in un—
ſerem Feuer große Verluſte.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe; ſelbſt die Schein.
tätigkeit des Feindes flaute ab.
Oberſte Heeresleitung. E
Der engliſche Zerſtörer „Laſſoo“ verſenkt.
Berlin, 14. Auguſt. Eines unſerer U-Boote hat am 13. Auguſt vor
mittags im engliſchen Kanal den engliſchen Zerſtörer „Laſſoo“ verſenkt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Reiche Beute eines U-Boots im englifchen Kanal.
Berlin, 14. Auguſt. Eines unferer Anterſeeboote hat im engliſchen Kanal in
der Zeit vom 2. bis 10. Auguſt 2 engliſche und 3 franzöſiſche Segelfahrzeuge fowie
3 engliſche und 2 franzöſiſche Dampfer verſenkt. (W. T. B.)
Vergeblicher ruſſiſcher Maſſenſturmm gegen die Armee Böhm⸗
Ermolli.
Wien, 14. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Südlich des Dnjeſtr keine beſonderen Ereigniſſe.
Auf den Höhen nördlich von Mariampol wurde geſtern durch unſer Feuer eine
attadierende ruſſiſche Kavalleriebrigade zerfprengt. Heute in den Morgenſtunden
trat der Feind an der ganzen Front zwiſchen dem Dnjeſtr und der Gegend füd-
weſtlich von Zaloſte mit den verbündeten Streitkräften wieder in engere
Gefechtsfühlung. Südlich von Horozanka ſcheiterte ein ruſſiſcher Vorſtoß.
Weſtlich von Kozowa verjagten unſere Truppen brandſchatzende Abteilungen. Bei
Auguſtowka und im Raume von Zborow wehrten unſere Bataillone zahlreiche
ruſſiſche Angriffe ab. Es wurden 300 Gefangene eingebracht.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Die Armee des
Generaloberſten v. Böhm » Ermolli ſchlug ſüdweſtlich von Podkamien einen durch
mehrſtündiges Trommelfeuer eingeleiteten und durch den Gebrauch von Gasbomben
unterſtützten Maſſenangriff zurück; das Vorfeld unſerer Stellungen iſt von toten
und ſchwerverwundeten Ruſſen bedeckt. Neue Kämpfe ſind im Gange. Bei Hulewicze
am Stochod ſcheiterte ein ſchwächerer ruſſiſcher Vorſtoß. Südlich von Stobychwa
wurde ein vom Feinde beſetzter Sandhügel genommen und die Beſatzung des
Stützpunktes gefangen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Starke feindliche Kräfte griffen unſere
Stellungen öſtlich des Talone⸗Tales zwiſchen Lokvica und der Wippach ſiebenmal
an, wurden aber von unſeren Truppen immer wieder vollſtändig zurückgeſchlagen.
Die Infanterieregimenter Nr. 43 und Nr. 46 haben ſich wieder glänzend bewährt.
Die Höhen öſtlich von Görz, der Monte San Gabriele und der Monte Santo
ſtanden unter heftigſtem Geſchützfeuer.
Im Suganer Abſchnitt brachen zwei feindliche Angriffe auf dem Civaron in
unſerem Feuer zuſammen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 13. auf den 14. d. M. hat ein Seeflug⸗
zeuggeſchwader den Bahnhof Ronchi, militäriſche Objekte und Stellungen in Pieris,
Vermegliano, Selz und San Canziano ſowie eine feindliche Batterie an der Iſonzo—
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Mündung ſehr erfolgreich mit Bomben belegt und viele Volltreffer erzielt. Alle
Flugzeuge ſind trotz heftigſter Beſchießung unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando. W 3
Deutſche Vergeltung für den „Baralong“Mord.
Berlin, 14. Auguſt. Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt:
Dem Reichstag iſt heute ein Weißbuch über den „Baralong“-Fall zugegangen.
Die Deutſche Regierung hat ſich ihrer Ankündigung entſprechend genötigt ge—
ſehen, die Ahndung des ungefühnten Verbrechens ſelbſt in die Hand zu nehmen.
Eine Vergeltung der Antaten der britiſchen Seeleute im „Baralong“-Fall mit Maß⸗
nahmen gleicher Art, etwa durch Erſchießung britiſcher Kriegsgefangenen, hat fie
ſebſtverſtändlich abgelehnt. Aber die deutſchen Luftſchiffe werden das engliſche Volk
davon überzeugt haben, daß Deutſchland in der Lage iſt, die von den Offizieren
und den Mannſchaften der „Baralong“ begangenen Straftaten nicht ungeſühnt zu
laſſen. Wenn früher die unvermeidliche Gefährdung der Zivilbevölkerung bei Ver:
wendung der deutſchen Zeppeline für militäriſche Zwecke beſondere Berückſichtigung
fand, fo konnten angeſichts des „Baralong“-Mordes ſolche Rückſichten nicht mehr
durchgreifen; England gegenüber wird ſeitdem die Waffe des Luftſchiffes innerhalb
der Grenzen des Völkerrechts rückſichtslos ausgenutzt. Bei jedem Luftſchiff, das
auf London oder auf andere verteidigte oder Anlagen militäriſchen Charakters
enthaltende engliſche Städte ſeine zerſtörenden Bomben abwirft, ſoll England ſich
des „Baralong“-Falles erinnern. 32323)
Ruſſiſche Angriffe in Galizien reſtlos abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 15. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Vom geſtrigen Mittag ab erneuerten die
Engländer ihre Angriffe aus der Linie Ovillers — Bazentin-le-Petit und ſetzten fie
mit großer Hartnäckigkeit bis tief in die Nacht hinein fort. Sie haben am Wege
Thiepval — Pozieres in demſelben Teil unſeres Grabens Fuß gefaßt, aus dem ſie
geſtern morgen wieder geworfen waren; im übrigen ſind ihre vielen ſich in kurzen
Zeitabſtänden folgenden Anſtürme vollkommen und ſehr blutig vor unſeren Stellungen
zuſammengebrochen. Die Franzoſen wiederholten zweimal ihre vergeblichen An—
ſtrengungen zwiſchen Maurepas und Hem. Zwiſchen dem Ancre-Bach und der
Somme und über dieſe Abſchnitte hinaus iſt der Artilleriekampf auch jetzt noch
nicht verſtummt.
An der übrigen Front — abgeſehen von lebhafterer Gefechtstätigkeit ſüdöſtlich
von Armentières, an einzelnen Stellen des Artois und rechts der Maas — keine
beſonderen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Alle ruſſiſchen Angriffe gegen den Luh⸗ und Graberka⸗Abſchnitt ſüdlich von Brodg
ſind geſcheitert.
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1601 101
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Armee des Generals
Grafen v. Bothmer hat ſtarke, zum Teil oft wiederholte Angriffe im Abſchnitt
Zborow —Koniuchy, an den von Brzezany und Potutory nach Kozowa führenden
Straßen und weſtlich von Monaſterzyſka mit ſchwerſten Verluſten für die Ruſſen
reſtlos abgefchlagen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Südlich des Doiran-Sees griff etwa ein feindliches
Bataillon die bulgariſchen Vorpoſten an; es wurde abgewiefen.
Oberſte Heeresleitung. W
Reiſe des Kaiſers an die Oſtfront.
Berlin, 15. Auguſt. Der Kaiſer hat ſich wieder an die Oſtfront begeben,
nachdem er gegen Ende ſeines mehrtägigen Aufenthaltes an der Weſtfront auch die
Heeresgruppe des Kronprinzen beſucht und in Gegenwart des Oberbefehlshabers
verſchiedene Truppenteile hinter der Kampffront beſichtigt hatte. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Maſſenſtürme am Onjeftr.
Wien, 15. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Weſtlich von Moldawa in der Bukowina und im Gebiet des Berges
Tomnatik machten unſere Angriffe weitere Fortſchritte. Bei Erſtürmung einiger zäh
verteidigter Stellungen wurden dem Feinde 600 Gefangene und 5 Maſchinen—
gewehre abgenommen.
Die ſüdlich von Tartarow kämpfenden Bataillone bezogen, bei Worochta durch
überlegene ruſſiſche Kräfte angegriffen, wieder ihre Stellungen auf dem Tataren ⸗Paß.
Bei Stanislau und ſüdlich von Jezupol wies die Armee des Generaloberſten
v. Koeveß vereinzelte Vorſtöße zurück.
Bei Horozanka, weſtlich von Monaſterzyſka, rannte der Feind den ganzen Tag
über gegen unſere Front an; er unternahm ſtellenweiſe ſechs und mehr Maſſen⸗
angriffe nacheinander, wurde aber überall unter den ſchwerſten Verluſten abge⸗
ſchlagen. Südweſtlich von Kozowa vereitelten öſterreichiſch-ungariſche Truppen einen
ruſſiſchen Vorſtoß durch Gegenangriff. Auch bei und ſüdlich von Zborow blieben
alle mit größten Opfern bezahlten Anſtrengungen des Feindes, in unſere Linien
Breſche zu ſchlagen, völlig ergebnislos.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei der Armee des
Generaloberſten v. Böhm-⸗Ermolli ließ der Gegner nach feiner ſüdweſtlich von
Podkamien erlittenen überaus verluſtreichen Niederlage von weiteren Angriffen ab.
Auch in Wolhynien keine beſonderen Ereigniffe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Italiener ſetzten ihre Angriffe ſowohl
auf der Front Salcano — Merna, gegen die Höhen öſtlich von Görz als auch im
Abſchnitt ſüdlich der Wippach bis Lokvica unaufhörlich mit großen Maſſen fort,
während fie die anſchließenden Räume unter ſtarkem Artilleriefeuer hielten. Unfere
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Truppen ſchlugen alle Stürme blutig ab und blieben — vielfach nach erbittertem
Handgemenge — an der ganzen Front im Beſitz ihrer Stellungen. Der oſtgaliziſchen
und dalmatiniſchen Landwehrinfanterie ſowie dem bewährten Honved» Infanterie,
regiment Nr. 3 gebührt ein hervorragender Anteil am Erfolg des geſtrigen Tages.
Auch bei Plava und Zagora, dann an der Dolomitenfront auf der Croda del
Ancona wurden feindliche Vorſtöße abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Ein Geſchwader von Seeflugzeugen hat in der Nacht
vom 14. auf den 15. eine feindliche Batterie an der Iſonzo-Mündung, militäriſche
Anlagen von Ronchi, Vermegliano und Selz ſehr erfolgreich mit Bomben belegt,
Volltreffer erzielt und Brände erzeugt. Alle Flugzeuge ſind trotz heftigſter Beſchießung
unverſehrt eingerückt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Untergang des italieniſchen Aeberdreadnoughts „Leonardo da
Vinci“.
Bern, 15. Auguſt. „Petit Journal“ meldet aus Turin: Eine hohe Perſönlichkeit
aus Marinekreiſen, die von Tarent zurückgekommen iſt, beſtätigt den Verluſt des
Leberdreadnoughts „Leonardo da Vinci“, der jedoch nicht auf Rechnung des Feindes
komme. Der „Leonardo da Vinci“, der 1200 Mann Beſatzung an Bord hatte,
ankerte im Mare Piccolo. Nachts brach in den Küchenräumlichkeiten Feuer aus.
Infolge einer Exploſion erhielt das Schiff Schlagſeite und kenterte. Ein großer
Teil der Beſatzung fiel ins Waſſer; ungefähr 300 Mann, darunter mehrere Offiziere,
ertranken. (W. T. B.)
74 feindliche Handelsſchiffe im Juli vernichtet.
Berlin, 15. Auguſt. Im Monat Juli find 74 feindliche Handelsſchiffe mit
rund 103 000 Brutto⸗Regiſtertonnen durch Anterſeeboote der Mittelmächte verſenkt
oder durch Minen verloren gegangen.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Neuer Fliegerangriff auf die Flugſtationen bei Oeſel.
Berlin, 15. Auguſt. Am 13. Auguſt griffen abermals mehrere unſerer Marines
fluggeſchwader die feindlichen Flugftationen Papenholm und Lebara bei Oeſel an.
Es wurde gute Wirkung erzielt.
Trotz heftiger Beſchießung durch Abwehrbatterien und durch feindliche Seeſtreit—
kräfte ſind ſämtliche Flugzeuge wohlbehalten nach ihren Stützpunkten zurückgekehrt.
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Erfolgloſe engliſche Angriffe bei Pozieres.
Großes Hauptquartier, 16. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Auch geſtern war die Gefechtstätigkeit an der
Front ſüdöſtlich von Armentieres und im Artois lebhaft.
In der Gegend von Pozieres ſetzten die Engländer ihre erfolgloſen Angriffe bis
zum geſtrigen Morgen fort. Tagsüber unternahm ihre Infanterie nichts. Ein
nächtlicher Angriff iſt nördlich von Ovillers geſcheitert.
Bei Moulin-ſous-Touvent (Aisne-Gebiet) lebte das beiderfeitige Feuer im Zu—
fammenhang mit einem erfolgloſen franzöſiſchen Gasangriff vorübergehend auf.
Oeſtlich von Reims wurden ſtärkere feindliche Erkundungsabteilungen abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf der Oſtfront vom Meere bis in die Gegend
nördlich des Onjeſtr keine beſonderen Ereigniſſe.
Abteilungen der Polniſchen Legion machten in der Gegend von Hulewicze einen
kurzen, erfolgreichen Vorſtoß.
Deutſche Kommandos hoben öſtlich von Kiſielin ruſſiſche Vorpoſten auf und
brachten 1 Offizier, 163 Mann gefangen ein.
Nördlich des Dnjeſtr haben die Ruſſen nach den blutigen Schlappen vom
14. Auguſt geſtern nur vereinzelt und mit ſchwachen Kräften ohne jedes Ergebnis
angegriffen.
In den Karpathen ſetzten ſich unſere Truppen in Beſitz der Höhe Stara
Wipczyna nördlich vom Capul.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Südlich des Doiran-Sees wurde ein Angriffs-
verſuch einiger franzöſiſcher Bataillone leicht durch Feuer abgewehrt.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Italieniſche Sturmangriffe blutig geſcheitert. — Fliegerkampf
über Trieſt.
Wien, 16. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Im Raume des Capul bauten die verbündeten Truppen ihre Erfolge
durch Erſtürmung der Höhe Stara Wipczyna aus. Die Kämpfe in dieſem Ge—
biete ſind überaus erbittert.
Bei Horozanka weſtlich von Monaſterzyſka wieſen öſterreichiſch-ungariſche Truppen
abermals heftige ruſüſche Angriffe ab. An einer Stelle, an der es dem Feinde
gelang, in unſere Gräben einzudringen, wurde er durch einen Gegenſtoß geworfen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Abteilungen der Polniſchen
Legion ſtießen ſüdlich von Hulewicze am Stochod erfolgreich vor. Keine beſonderen
Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Götziſchen wiederholte der Feind feine
heftigen Angriffe auf unſere Höhenſtellungen öſtlich der Linie Salcano — Vertojba
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und bei Oppacchiaſella. Faſt überall konnte der Anſturm ſchon durch Feuer abge—
wieſen werden. An einzelnen Stellen aber, wo es den Italienern gelang, in unſeren
vorderſten Gräben Fuß zu faſſen, waren ſie durch Gegenangriff bald hinausgeworfen.
So blieben wieder alle Stellungen feſt in Händen unſerer Truppen, die dem Feinde
ſchwerſte Verluſte beibrachten und 480 Gefangene, darunter 1 Oberſtleutnant und
7 andere Offiziere, 6 Maſchinengewehre und 2 Minenwerfer abnahmen. Das
Feldjägerbataillon Nr. 2 und Abteilungen der Infanterieregimenter 24 und 48
verdienten ſich in dieſen Kämpfen beſonderes Lob.
Bei Zagora ſcheiterte ein Vorſtoß einiger Kompagnien an den Hinderniſſen
unſerer Stellung.
An der Dolomitenfront ſchlug die Beſatzung unſerer Rufreddo-Stellung einen
Angriff im Handgemenge ab.
Gegen den Abſchnitt Monte Zebio — Monte Interrotto gingen nach lebhaftem
Artillerie- und Minenwerferfeuer ſchwächere feindliche Abteilungen vor, die leicht
abgewieſen wurden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
\ Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 14. auf den 15. vollführte ein
Seefluggeſchwader einen Angriff gegen Valona. Es wurden Volltreffer in einer
Küſtenbatterie, in Barackenlagern, in einem Lagerhaus und auf einem Schiffe er—
zielt, zahlreiche Brände erzeugt. Trotz heftiger Abwehr ſind alle Flugzeuge unver—
ſehrt eingerückt. Am 14. d. M. vormittags haben 7 feindliche Seeflugzeuge, größten—
teils franzöſiſche, unter Schutz von drei franzöſiſchen Kampffliegern und gedeckt durch
feindliche Torpedoeinheiten und Motorboote, welche ſich in hoher See hielten, Trieſt
angegriffen. Eigene Flugzeuge ſtiegen zur Bekämpfung auf. Linienſchiffsleutnant
Banfield zwang im Luftkampf ein feindliches Flugſchiff zum Niedergehen mitten im
Golfe; deſſen Inſaſſen dürften verwundet ſein. Er verfolgte ſodann ein zweites
und brachte es im Luftkampf zum jähen Abſturz bei Miramare. Die Inſaſſen
fanden dabei den Tod. Das ganz zertrümmerte Fahrzeug Sba 308 wurde von
uns eingebracht. Die feindlichen Flieger warfen mehrere Bomben über dem Hafen
ab, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Soweit bekannt, wurden zwei Perſonen
getötet, eine ſchwer, eine leicht verwundet.
Flottenkommando. 5
Engliſcher und franzöſiſcher Sturmangriff an der Somme
geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 12. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Das feindliche Feuer erreichte weſtlich von
Wytſchaete, ſowie am und ſüdlich vom Kanal von La Baffee zeitweiſe große
2
Heftigkeit.
Nachdem bereits am Morgen ſtarke englifche Angriffe aus der Linie Ovillers⸗
Pozières und weſtlich des Foureaux⸗Waldes abgewieſen waren, find abends nach
ſtärkſtem Vorbereitungsfeuer und mit ſehr erheblichen Kräften die Engländer
zwiſchen Pozieres und dem Foureaux⸗Walde, die Franzoſen zwiſchen Guillemont
und der Somme zum Sturm vorgegangen. Der Sturm iſt geſcheitert, ebenſo
wie die mehrfachen, von den Franzoſen bis zu fünf Malen verſuchten nächtlichen
Wiederholungen. Nach hartnäckigem Kampfe wurden weſtlich des Foureaux⸗
Waldes und ſüdlich von Maurepas eingedrungene Teile des Gegners wieder
zurückgeworfen. Die feindlichen Verluſte ſind groß.
Südlich der Somme wurde in der Gegend von Belloh gekämpft. Die Franzoſen
haben hier in unſerem vorderſten Graben in etwa 500 m Breite Fuß gefaßt. Oeſtlich
davon und bei Eſtrées iſt der Gegner abgewieſen.
Beiderſeits der Maas war die Artillerietätigkeit wiederholt geſteigert. Der Verſuch
eines feindlichen Angriffs im Chapitre-Walde wurde durch Sperrfeuer unterdrückt.
An zahlreichen Stellen der Front ſind franzöſiſche Patrouillenunternehmungen
mißlungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Heftige, bis in die Nacht fortgeſetzte Angriffe der Ruſſen gegen den Abſchnitt
Batkow — Barbuzow (weſtlich von Zalofre) wurden reſtlos abgewieſen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Vorſtöße des Feindes
nördlich des Onjeſtr bei Touſtobaby⸗Konczaki blieben auch gefiern erfolglos; es
wurden 154 Gefangene eingebracht.
In den Karpathen iſt die Höhe Stara Obczyna (nördlich vom Capuf) genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Südweſtlich des Doiran-Gees warfen ſchwache
bulgariſche Vortruppen feindliche Abteilungen zurück, die aus Doldzcli vorzuſtoßen
verſuchten.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Anſtürme in Nordgalizien. — Abermaliger
Fliegerangriff auf Venedig.
Wien, 17. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruffifher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Im Capulgebiet iſt die Höhe Stara Obezyna genommen. Südlich
von Moldawa und an der oberen Byſtrzyca ſcheiterten ruſſiſche Vorſtöße. Sonſt
bei der Heeresfront nach den bereits geſtern gemeldeten Angriffen bei Horozanka
keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei der Armee des
Generaloberſten v. Böhm⸗Ermolli kam es geſtern zwiſchen Perepelnikt und Pieniaki
zu Kämpfen von größter Heftigkeit. Der Feind trieb durch mehr als 12 Stunden
ununterbrochen ſeine Maſſen gegen unſere Stellungen vor. Die meiſten Anſtürme
brachen ſchon vor unſeren Hinderniſſen zuſammen. Wo es dem Gegner wie bei
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Manajov vorübergehend gelang, in unſere Gräben einzudringen, wurde er durch
unſere Reſerven zurückgeworfen.
Die ſiegreiche Abwehr des ruſſiſchen Stoßes iſt ebenſoſehr dem trefflichen Wirken
deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Batterien wie der tapferen Haltung der
Infanterie, namentlich der weſtungariſchen Regimenter 12 (Kamaron) und 22
(Drofzong) zu danken. Anſere Verluſte find gering, die feindlichen außerordentlich
ſchwer. Weiter nördlich nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Während die Italiener geſtern ihre Tätigkeit
an der Front zwiſchen Plava und der Wippach auf lebhaftes Artilleriefeuer be—
ſchränkten, griffen ſie zwiſchen dieſem Fluſſe und Oppacchiaſella unſere Stellungen
fünfmal tiefgegliedert an. Nur an einer Stelle hatten unſere Truppen den Feind
im Nahkampf zurückzuwerfen. Im übrigen brachen ſeine Stürme unter beſonders
ſchweren Verluſten ſchon in unſerem Feuer zuſammen.
An der Tirolerfront ſcheiterten kleinere feindliche Unternehmungen am Monte
Piano und Civaron.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Außer der gewöhnlichen Gefechtstätigkeit
an der unteren Vojuſa nichts Neues.
Der Siellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In Erwiderung des feindlichen Fliegerangriffs auf Trieft
hat in der Nacht vom 16. auf den 17. ein Flugzeuggeſchwader Venedig angegriffen.
Es wurden der Bahnhof, Magazine, das Arſenal und militäriſche Objekte ausgiebig
mit ſchweren, leichten und Brandbomben belegt, viele Volltreffer erzielt und ein
großer Brand in den Bahnhofsmagazinen erzeugt. Ein zweites Geſchwader griff
erfolgreich den Innenbahnhof von Grado, eine Batterie am unteren Iſonzo und
militäriſche Objekte von Monfaltone an. Trotz heftigſter Abwehr ſind alle Flugzeuge
unverſehrt eingerückt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Neuer Fliegerangriff auf Oeſel.
Berlin, 12. Auguſt. Am 15. und 16. Auguſt haben unſere Seeflugzeuge er⸗
neut die Flugſtation Papenholm auf Oeſel und am Strande der Inſel Runde
ſtehende feindliche Flugzeuge mit gut deckenden Spreng, und Brandbomben ange—
griffen. Trotz heftigen Abwehrfeuers mit anſchließendem Luftkampf kehrten unſere
Flugzeuge ſämtlich wohlbehalten zurück.
Ein in derſelben Nacht von vier feindlichen Flugzeugen auf Angernſee aus
geführter Angriff hat nur geringen Sachſchaden verurſacht. (W. T B.)
Der Erfolg des Zeppelinangriffs auf England vom 8. Auguſt.
Berlin, 17. Auguſt. Aeber die beim Luftangriff vom 8./ 9. Auguſt auf die
engliſche Oſtküſte erzielten Erfolge iſt trotz möglichſter Geheimhaltung durch die
engliſchen Behörden bisher folgendes bekannt geworden:
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In Hull am Humber wurden in der Dockſtation der North⸗Eaſtern⸗Eiſen⸗
bahngeſellſchaft ſowie in Holzlagern in der Nähe davon große Brände verur⸗
ſacht. Kohlenübernahmeſchütten am Humber und Kaianlagen wurden ſchwer
beſchädigt, eine Munitionsfabrik in Brand geſetzt, ein voller Getreideſpeicher von
200 m Länge brannte gänzlich ab, die Monumentalbrücke iſt völlig zerſtört, das
große Zollhaus und verſchiedene Häuſer in ſeiner Nähe ſind bis auf den Grund
abgebrannt. Großer Schaden wurde in den Alexandra⸗Oocks angerichtet. Ein
ganzes Dock ſoll unbrauchbar gemacht ſein.
Ferner iſt feſtgeſtellt, daß zwei bei Hawthorn, Leslie & Co. (Hebburn) auf
Stapel liegende Torpedoboote vernichtet worden ſind.
Bei Gates Head iſt ebenfalls eine Munitionsfabrik in die Luft geflogen.
Außerdem werden ſonſt noch ſehr ſchwere Materialſchäden gemeldet. Ein Ladung
nehmender ruſſiſcher Dampfer wurde total vernichtet.
In Middlesborough, Weſt⸗Hartlepool und Whitby find große Brände, be:
ſonders von Fabriken, und Einſtürze von Lagerhäuſern am Pier feſtgeſtellt
worden.
Allgemein herrſcht in England große Trauer und Beſtürzung über dieſe
neuen großen Erfolge unſerer Lufiſchiffe; die Erregung unter der Bevölkerung
iſt groß. Der Regierung werden ſchwere Vorwürfe gemacht. Mit Schrecken
ſieht man neuen Angriffen entgegen; die Vorſchriften über Abblenden ſowie
ſonſtige Abwehrmaßregeln werden dauernd nach Möglichkeit verſchärft.
(W. T. B.)
Einnahme von Florina. — Neue feindliche Anſtrengungen
nördlich der Somme.
Großes Hauptquartier, 18. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme ſetzt der Feind ſeine
ſtarken Anſtrengungen ohne Rückſicht auf die ſchweren Opfer fort. Die Engländer
haben hierzu mehrere Divijionen neu eingeſetzt; ſüdweſtlich von Martinpuich iſt es
ihnen gelungen, unſere vordere Linie in eine dicht dahinter gelegene in geringer
Breite zurückzudrücken, dagegen find fie nördlich von Pozieres und hart weſtlich des
Foureaux⸗Waldes glatt abgewieſen. Die Franzofen verlegten ihre Angriffe wiederum
auf die Nachtſtunden; ſtarke Kräfte brachen etwa um Mitternacht gegen unſere
Stellungen zwiſchen Guillemont und Maurepas vor; fie find aufs blutigſte zurüd-
geſchlagen. Im vorgebogenen Teil unferer Linie, nordöſtlich von Hardetourt wurde
erbittert und bisher ohne Entſcheidung gekämpft. Die Tätigkeit der Artillerien iſt
andauernd beſonders heftig.
Rechts der Maas griff der Gegner abends auf breiter Front zwiſchen dem Werk
Thiaumont und dem Chapitre-Wald fowie mehrmals im Weſtteile des Bergwaldes
an. Am Dorfe Fleury iſt der Kampf noch im Gange, ſonſt iſt der feindliche Ans
ſturm überall gebrochen.
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Bei Nefle wurde am 16. Auguſt ein franzöfiiher Doppeldecker durch Abwehr:
feuer zur Landung gezwungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Abgeſehen von einem kleinen, aber lebhaften Gefecht weſtlich des Nobel-Sees, das
noch nicht abgeſchloſſen iſt, fanden nur bedeutungsloſe Vorpoſten-Zuſammenſtöße ſtatt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Auf der Armeefront des
Generals Grafen v. Bothmer haben türkiſche Truppen ruſſiſche Angriffsabteilungen
abgewieſen.
In den Karpathen wurde der Erfolg auf der Stara Obczyna erweitert; es find
etwa 200 Gefangene gemacht und mehrere Maſchinengewehre erbeutet.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nach den vergeblichen Angriffen der Entente in den
letzten Tagen traten die verbündeten Truppen zum Gegenſtoß an. Florina iſt nach
Kampf gegen die ſerbiſche Donaudiviſion genommen.
Oeutſche Flugzeuge griffen ruſſiſche Zerſtörer und ein U-Boot nordöſtlich von
Karaburnu mit Erfolg an.
Der amtliche ruſſiſche Bericht vom 14. Auguſt abends ſpricht von der Vernich—
tung eines Bataillons des deutſchen Reſerve-Infanterieregiments Nr. 3 durch das
Maſchinengewehrfeuer eines Panzerautomobils bei Monaſterzyſka. Demgegenüber
wird feſtgeſtellt, daß das Bataillon bei dieſer Gelegenheit im ganzen 2 Verwundete
verloren hat. Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Erfolge der türkiſchen Truppen in Galizien.
Wien, 18. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Bei der Erſtürmung des Berges Stara Obczyna haben die verbün—
deten Truppen 200 Gefangene, 2 Maſchinengewehre eingebracht.
Südlich von Horozanka warfen öſterreichiſch-ungariſche Bataillone den Feind aus
einem vorgeſchobenen Graben.
Die bei der Armee des Generals Grafen Bothmer eingeteilten kaiſerlich otto—
maniſchen Truppen ſchlugen Angriffsverſuche zurück.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei der Armee des
Generaloberſten v. Böhm-Ermolli hat ſich der Gegner in den letzten Tagen fo ſchwere
Niederlagen geholt, daß er geſtern in völliger Ruhe verharrte.
An der wolhyniſchen Front erfolgreiche Streifungen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das feindliche Geſchützfeuer gegen unſere
neue Front im Görziſchen hält an. Abgeſehen von einem abgewieſenen Angriff der
Italiener gegen die Höhen ſüdweſtlich von San Grado di Merna kam es zu neuen
Infanteriekämpfen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Truppen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Schwere Kämpfe bei Maurepas und Guillemont. — Ungeheure
Blutopfer der Engländer und Franzoſen.
Großes Hauptquartier, 19. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Einer gewaltigen Kraftanſtrengung unferer
verbündeten Gegner haben unſere tapferen Truppen geſtern in opferfreudiger Aus—
dauer ſiegreich getrotzt. Etwa zu gleicher Zeit ſetzten nachmittags nach dem bis zur
äußerſten Heftigkeit geſteigerten Vorbereitungsfeuer engliſch⸗franzöſiſche Maſſen nörd—
lich der Somme auf der etwa 20 km breiten Front Ovillers — Clery und ſehr er—
hebliche franzöſiſche Kräfte rechts der Maos gegen den Abſchnitt Thiaumont - Fleury
ſowie gegen unfere Stellungen im Chapitre- und Berg-Walde zum Sturm an.
Nördlich der Somme
wütete der Kampf bis
tief in die Nacht; an
= mehreren Stellen drang
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Beiderſeits des feſt in
unſerer Hand gebliebe⸗
nen Guillemont hält er
gewonnene Grabenteile
beſetzt. Zwiſchen Guille—
mont und Maurepas
haben wir nachts unſere
vorgebogene Linie durch
Befehl planmäßig ver⸗
kürzt. Mit ungeheuren
Blutopfern hat der Feind ſeine im ganzen geſcheiterten Anſtrengungen bezahlt.
Garde,, rheiniſche, bayeriſche, ſächſiſche und württembergiſche Truppen behaupten
unerſchüttert ihre Stellungen.
Rechts der Maas iſt der wiederholte franzöſiſche Anſturm nach teilweiſe erbit-
tertem Ringen unter ſchwerſten Verluſten für den Angreifer gebrochen. Am Dorfe
Fleury wird der Kampf noch fortgeſetzt. Im Oſtteil des Chapitre-Waldes wurden
im Gegenſtoß über 100 Gefangene gemacht, im Bergwalde wurden völlig zer—
ſchoſſene vorgeſchobene Grabenſtücke dem Gegner überlaſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Das Gefecht weſtlich des Nobel⸗Sees wurde geſtern fortgeſetzt. Die angreifenden
Ruſſen find reſtlos zurückgeworfen. Sie ließen an Gefangenen 3 Offiziere, 320 Mann
fowie 4 Maſchinengewehre in unferer Hand.
Der Feind ſteigerte an vielen Stellen der Stochod⸗Front merklich ſein Artillerie-
feuer. Beiderſeits von Rudka⸗Czerewiſzeze find örtliche Kämpfe im Gange.
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Bei Szelwow wurden ſchwächere ruſſiſche Angriffe zum Scheitern gebracht, bei
Zwiniacze Vortruppen des Gegners zurückgeworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich der Karpathen iſt
die Lage unverändert.
Die Magura-Höhe nördlich des Capul iſt von den verbündeten Truppen im
Sturm genommen. 600 Gefangene ſind eingebracht. Gegenangriffe ſind abgewieſen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Der Gegenangriff iſt ſüdlich und öſtlich von Floring
in gutem Fortſchreiten.
Südweſtlich des Doiran⸗Sees wiederholen ſich mit Unterbrechungen die Gefechte
an den bulgariſchen Vorſtellungen.
Oeſtlich der Struma iſt der Vrundi⸗Balkan (Sarlija Planina) überſchritten.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Magura-⸗Höhe erſtürmt.
Wien, 19. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Weſtlich von Moldawa in der Bukowina erſtürmten Honvedinfanterie
und deutſche Bataillone die heiß umſtrittene Höhe Magura. Die Ruſſen ließen
600 Gefangene und 2 Maſchinengewehre in der Hand der Angreifer. Ruſſiſche
Gegenangriffe ſcheiterten.
Weſtlich von Zabie nahmen wir vorgeſchobene Truppen nach heftigen Kämpfen
gegen den Erna-Hora-Rüͤcken zurück. Knapp nordweſtlich von Stanislau wieſen
unſere Jäger einen ruſſiſchen Vorſtoß ab.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei Szelwow wieſen
unſere Truppen einen ruffiihen Angriff ab. Bei Tobol am Stochod wurde ein bis
in unſere Gräben geführter Vorſtoß des Gegners abgeſchlagen. Neuerlicher ruſſiſcher
Angriff im Gange.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der geſtrige Tag verlief auch an der küſten—
ländiſchen Front ziemlich ruhig. An der Iſonzoſtrecke nordöſtlich von Plava fäuberten
unſere Truppen das linke Flußufer von ſchwächeren feindlichen Abteilungen, die ſich
bei Globna und Britof eingeniſtet hatten, und machten etwa 50 Gefangene. Ein
Nachtangriff der Italiener gegen ein Frontſtück ſüdlich des Wippachtales wurde glatt
abgeſchlagen. An der Fleimstalfront brachte eine Anternehmung gegen eine feind—
liche Vorſtellung ſüdöſtlich der Cima di Boche 60 Gefangene und 2 Granat—
werfer ein.
Italieniſche Abteilungen, die abends gegen unſere Stellungen im Gebiet des
Monte Zebio vorgingen, wurden abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Montenegro und Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Fortſchritte der Offenfive in Weſtmazedonien. — Neue Erfolge
in den Karpathen.
Großes Hauptquartier, 20. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme flaute die Kampftätigkeit
allmählich ab. Bei Ovillers dauerten Nahkämpfe noch bis zum Abend an, ver—
einzelte engliſche Angriffe find nordweſtlich von Pozieres und beiderſeits des Foureaux⸗
Waldes abgewieſen. Nach den jetzt vorliegenden Meldungen haben am 18. Auguſt
mindeſtens acht engliſche und vier franzöſiſche Diviſionen am Angriff teilgenommen.
Rechts der Maas wiederholte der Feind geſtern abend feine Angriffe im Thiau—
mont Fleurg-Abſchnitt. Er iſt in das Dorf Fleury erneut eingedrungen, im übrigen
aber abgewieſen. Nordweſtlich des Werkes Thiaumont und im Chapitre-Walde
blieben feindliche Handgranatenangriffe ergebnislos.
Engliſche Patrouillen wurden bei Fromelles und nordweſtlich von Liévin zurück—
geſchlagen; wir machten bei Leintrey einige Gefangene.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
An der Bereſina nordöſtlich von Ofeljatitſchi wurden ruſſiſche Aebergangsverſuche
vereitelt.
Beiderſeits von Rudka-Czerwiſzeze am Siochod iſt das Gefecht mit feindlichen
auf das Weſtufer vorgedrungenen Truppen noch im Gange. In erfolgreichem
Gegenangriff wurden hier 6 Offiziere, 367 Mann gefangengenommen und 6 Mafchinen:
gewehre erbeutet.
Oeſtlich von Kiſielin warfen wir die Ruſſen aus einigen vorgeſchobenen Gräben.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich der Karpathen keine
beſonderen Ereigniſſe.
Im Waldgebiete ſetzten deutſche Truppen ſich in den Beſitz der Höhe Kreta
ſüdlich von Zabie und wieſen ſtarke feindliche Gegenangriffe an der Magura ab.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Bikliſta (ſüdlich des Preſpa-Sees) und Banica ſind
genommen. Nördlich des Oſtrovo-Sees iſt die ſerbiſche Drina-Diviſion von den
beherrſchenden Höhen Dzemaat Jeri und Meterio Tepeſi geworfen; Gegenangriffe
ſind abgewieſen. Oberſte Heeresleitung.
Wien, 20. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Auf der Magura weſtlich von Moldawa wurden mehrere Angriffe
abgeſchlagen. Deutſche Truppen nahmen den Berg Kreta in Beſitz. An den
Nordoſthängen der Erna Hora wird weitergekämpft. Nördlich vom Tataren⸗Paß
ſcheiterten ſtärkere Vorſtöße des Gegners. Südlich von Horozanka zerſprengte unſer
Geſchützfeuer eine vorrückende ruſſiſche Kolonne.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei Kiſielin vertrieben
deutſche Abteilungen den Feind aus einigen vorgeſchobenen Gräben. Bei Rudka⸗
Gzerwifzeze, wo die Ruſſen auf das weſtliche Flußufer vorgedrungen ſind, iſt ein
Gegenangriff in erfolgreichem Fortſchreiten. Der Gegner ließ 6 Offiziere, 367 Mann
und 6 Maſchinengewehre in der Hand der Verbündeten.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Er—
eigniſſe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Zwei engliſche Kriegsſchiffe durch deutſche U-Boote vernichtet.
Berlin, 20. Auguſt. Durch unfere U-Boote wurde am 19. Auguſt in den
Gewäſſern der engliſchen Oſtküſie 1 feindlicher Kleiner Kreuzer und 1 Zerſtörer
vernichtet, 1 weiterer Kleiner Kreuzer und 1 Linienſchiff durch Torpedotreffer ſchwer
beſchãdigt. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. BIRD)
Serbiſche Stellungen auf der Malka Nidze-Planina geſtürmt.
Großes Hauptquartier, 21. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme ſind mehrfache zuſammen—
hangloſe, aber kräftige feindliche Infanterieangriffe aus Ovillers und Pozieres,
wefilic des Foureaux⸗Waldes und an der Straße Clery — Maricourt ſowie Hand—
granatenangriffe bei Maurepas abgewieſen.
Rechts der Maas wurde der zum Angriff bereitgeſtellte Gegner nordweſtlich
des Werkes Thiaumont in ſeinen Gräben durch Artilleriefeuer niedergehalten. Am
Werke ſelbſt und bei Fleury wurden ſtarke Handgrangtenkrupps durch Infanterie—
und Maſchinengewehrfeuer zuſammengeſchoſſen.
Zahlreiche Anternehmungen feindlicher Erkundungsabteilungen blieben ergebnislos;
deutſche Patrouillenvorſtöße ſind nordöſtlich von Vermelles, bei Feſtubert und bei
Embermenil gelungen.
In den Argonnen beiderſeits lebhafter Minenkampf. Auf der Combres-Höhe
zerſtörten wir durch Sprengung die feindliche Stellung in erheblicher Ausdehnung.
Vor Oſtende wurde ein engliſches Waſſerflugzeug durch Feuer vernichtet und
ein franzöſiſches Flugboot abgeſchoſſen. Aus Luftkampf ſtürzte ein engliſcher Doppel-
decker ſüdlich von Arras ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Aim Stochod ſind ruſſiſche Angriffe ſüdweſtlich von Lubieſzow geſcheitert, mehrfache,
mit erheblichen Kräften unternommene Verſuche des Feindes, ſeine Stellungen auf
dem weſtlichen Afer bei Rudka-Czerwiſzeze zu erweitern, unter großen Verluſten
für ihn abgewieſen. Zwiſchen Zarecze und Smolary nahmen wir bei erfolgreichen
kurzen Vorſtößen 2 Offiziere und 102 Mann gefangen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen iſt der
Höhenzug Stepanfki (weſtlich des Czarny-Czeremoſt-Tales) von uns genommen;
hier und auf der Kreta-Höhe find ruſſiſche Gegenangriffe abgewieſen. Bei der
Erſtürmung der Kreta am 19. Auguſt fielen 2 Offiziere, 188 Mann und s Maſchinen—
gewehre in unſere Hand.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Südlich und ſüdöſtlich von Florina find der Berg
Vit und der Malareka-Kamm gewonnen, öſtlich von Banica die ſerbiſchen Stellungen
auf der Malka Nidze-Planina geſtürmt. Alle Anſtrengungen des Feindes, den
Dzemaat Jeri zurückzuerobern, blieben ergebnislos. Bei Lumnica wurde ein
ſchwächerer feindlicher Vorſtoß zurückgeſchlagen. Südweſtlich des Doiran-Sees
lebhafte Artilleriekämpfe. Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Gegenangriffe in den Karpathen.
Wien, 21. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Weſtlich von Moldawa in der Bukowina und auf den Höhen ſüd—
öſtlich und ſüdweſtlich von Zabie, bei deren Eroberung 2 Offiziere, 188 Mann und
5 Maſchinengewehre eingebracht worden ſind, macht der Gegner vergebliche An—
ſtrengungen, verlorengegangenes Gelände zurückzugewinnen. Beiderſeits des Tataren⸗
paſſes währen die Kämpfe fort; die Lage blieb unverändert. An der Eiſenbahn
ſüdlich von Zielone wurde eine feindliche Abteilung geworfen.
An der Biſtricza Solotwinſka und nördlich des Dnjeſtr verlief der Tag ruhig.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Bei Smolary und ſüdlich
von Stobychwa kleinere Unternehmungen von Erfolg.
Bei Rudka⸗Czerwiſzeze brachen alle Verſuche der Ruſſen, ihre Stellungen auf
dem weſtlichen Stochod⸗Afer zu erweitern, unter ſchweren Feindverluſten zuſammen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feld marſchalleutnant. (W. T. B.)
Oer erfolgreiche bulgariſche Vormarſch in Mazedonien. —
Demir⸗Hiſſar beſetzt.
Sofia, 21. Auguſt. (Generalſtabsbericht vom 20. Auguſt.) Infolge der
während der letzten Tage von den Truppen des Verbandes im Wardar⸗Tale
unternommenen militäriſchen Operationen, die ſich auch öſtlich der Struma
nördlich vom Tachino⸗See ausdehnten, begann unſer linker Flügel am 18. Auguſt
die allgemeine Offenſive. Die im Struma⸗Tal vorrückenden Truppen beſetzten
die Stadt ODemir⸗Hiſſar und warfen nach einem Kampfe, der ſich in der Gegend
der Stadt Serres abſpielte, die Engländer und Franzoſen auf das rechte Afer
der Struma zurück und beſetzten das linke Afer des Fluſſes zwiſchen dem
Butkowa⸗ und Tachino⸗See.
Die zwiſchen der Struma und der Meſta operierenden Abteilungen rücken
nach den ihnen erteilten Befehlen vor. Im Wardar⸗Tale greifen die engliſch⸗
franzöſiſchen Truppen ohne Erfolg ſeit zehn Tagen unſere vorgeſchobenen
Stellungen ſüdlich und ſüdweſtlich der Stadt Doiran an, wobei ſie große Ver⸗
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luſte erleiden, die ihnen unſer Infanterie⸗ und Artilleriefeuer zufügt. Die Truppen
unſeres rechten Flügels ſetzen nach ihrem Siege über die Serben bei Florina
(Terin) die Ausführung ihres Planes mit vollem Erfolge für uns fort. Geſtern
beſetzten wir die Stationen Banitza und Ekſchiſu an der Eiſenbahn Saloniki —
Florina und ſtellten die Eiſenbahnverbindung mit der Stadt Bitolia (Monaſtir)
wieder her. Südlich vom Presba⸗Gee beſetzten wir die Dörfer Swezda Bigliſchta
und Bresnitza und unterbrachen auf dieſe Weiſe endgültig die Verbindungen
zwiſchen Gortſcha und Florina ſowie zwiſchen Gortſcha und Koſtur Kafloria.
Sofia, 21. Auguſt. (Heeresbericht vom 21. Auguſt.) Am 20. Auguſt rückten
unſere im Struma-Tale zwiſchen dem Tachino- und Butkowa⸗See operierenden
Truppen vor und warfen Terz r une |
den Feind auf das rechte
Ufer der Struma zurück.
Wir beſetzten auf dem — u
linken Ufer die Dörfer | ruf
Hasnater, Baraklidju-
maja, Kumli, Eliſſan,
Todorovo, Nevolon, Se:
niköj, Karadjaköj, Bala,
Chriſtian und Kamila,
wo wir uns einrichteten. 8 1 — 8 N
Wir zerſprengten die
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franzöſiſche Brigade CHALKIDIKE
Pertier, die aus dem f
1, 4. und 8. Regi⸗
ment afrikaniſcher Jäger,
3 Zuaven-Bataillonen
und einer Abteilung
reitender Artillerie zu & — eee 8
ſammengeſetzt war. Wir a dabei 40 e 5989 1 ann und
eine Abteilung Reiterei ſamt ihren Pferden. Die Franzoſen ließen auf dem
Gelände viele Tote und Verwundete zurück. In dem Wardar-Tale das übliche
Artilleriefeuer.
Auf dem rechten Flügel wurde geſtern die Offenſive fortgeſetzt. Anſere ſüdlich
Lerin (Florina) operierenden Truppen gewannen den Malareka-Kamm und ſetzten
ihren Marſch nach Süden fort. Die öſtlich in der Richtung Lerin — Banlca — Gor—
nitſchevo — Oſtrovo vorrückenden Truppen griffen die ſtark befeſtigte feindliche Stellung
auf dem Kamme der Nidze-Planina an, die von der ſerbiſchen Donau⸗Diviſion und
zwei Regimentern der Wardar » Divifion verteidigt wurde. Geſtern abend gegen
6 Uhr bemächtigten wir uns dieſer Stellung und des Dorfes Gornitſchevo, wo wir
eine ganze Kompagnie mit ihren 3 Offizieren gefangennahmen. Der Gegner zieht
ſich in öſtlicher Richtung zurück. Anſer Vormarſch hält an. (W. T. B.)
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Der Erfolg der U-Boote in der Nordſee. — Die Kreuzer „Nottingham“
und „Falmouth“ verſenkt.
London, 21. Auguſt. (Reuter-Meldung.) Amilicher Bericht der Admiralitä':
Am 19. Auguſt entwickelte der Feind in der Nordſee beträchtliche Tätigkeit. L ie
deutſche Hochſeeflotte kam heraus, kehrte aber, als ſie erfuhr, daß die Stärke der
britiſchen Streitkräfte anſehnlich war, ein Gefecht vermeidend, in den Hafen zu⸗
rück. Auf der Suche nach dem Feind verloren wir zwei leichte Kreuzer durch
einen U-Boot Angriff, und zwar die „Nottingham“ und die „Falmouth“. Alle
Offiziere der „Nottingham“ wurden gerettet, 38 Mann der Beſatzung werden
vermißt. Alle Offiziere und Mannſchaften der „Falmouth“, mit Ausnahme eines
Seizers, der an Verwundungen ſtarb, wurden gerettet. Ein feindliches U⸗Boot
wurde zerſtört, ein anderes wurde gerammt und iſt möglicherweiſe geſunken. Die
deutſche Behauptung, daß ein britifcher Zerftörer und ein britiſches Schlachtſchiff
beſchädigt wurden, iſt unwahr.
Berlin, 21. Auguſt. (Amtlich.) Die im amtlichen Bericht der engliſchen
Admiralität vom 21. Auguſt gemachte Behauptung, daß eines unſerer U⸗Boote
gerammt worden ſei, trifft zu. Das Boot iſt, nachdem es einen geſchleppten
engliſchen Kreuzer der „Chatham “⸗Klaſſe vernichtet hatte, bei einem Verſuch eines
engliſchen Zerſtörers, es zu rammen, leicht beſchädigt worden und wohlbehalten
in den Hafen zurückgekehrt. Zu der engliſchen Behauptung, daß ein zweites
deutſches U-Boot vernichtet worden ſei, kann erſt Stellung genommen werden,
wenn alle U⸗Boot⸗Meldungen eingegangen find. Gegenüber den engliſchen Ab⸗
leugnungsverſuchen, daß ein engliſcher Zerſtörer vernichtet und ein engliſches
Schlachtſchiff beſchädigt worden ſeien, wird auf den amtlichen deutſchen Bericht
vom 20. Auguſt Bezug genommen, der in allen Teilen aufrechterhalten wird.
Das im Bericht der britiſchen Admiralität angegebene angebliche Zurückweichen
der deutſchen Hochſeeflotte vor nirgends in die Erſcheinung getretenen britiſchen
Hochſeeſtreitkräften iſt ein Phantaſiegebilde. (W. T. B.)
Siegreiche Verteidigung des Dorfes Guillemont.
Großes Hauptquartier, 22. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe nördlich der Somme haben wieder
größere Ausdehnung angenommen. Mehrfache engliſche Angriffe gegen unſere zwiſchen
Thiepval und Pozieres vorgebogene Linie wurden abgewieſen; eine vorſpringende
Ecke iſt verlorengegangen; nordöſtlich von Pozieres und am Foureaux⸗Walde brachen
die feindlichen Sturmkolonnen in unſerem Feuer zuſammen. Erbiiterte Kämpfe ent⸗
ſpannen ſich um den Beſitz des Dorfes Guillemont, in das der Gegner vorüber:
gehend eindrang. Das württembergiſche Infanterieregiment Kaiſer Wilhelm hat
alle Angriffe fiegreih abgewehrt und hat das Dorf feft in der Hand. Mehrere
Teilunternehmungen der Franzoſen zwiſchen Maurepas und Clerg blieben ohne Erfolg
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Südlich der Somme griffen friſch eingeſetzte franzöſiſche Kräfte im Abſchnitt
Eſtrées — Soyecourt an; verlorene Gräben find im Gegenſtoß wieder genommen.
1 Offizier, 80 Mann blieben gefangen in unſerer Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hinden—
burg: Am Stochod ſetzten die Ruſſen ihre hartnäckigen Angriffe in der Gegend von
RNudka⸗Czerwiſzeze fort. Bahetiſche Reiterei mit öſterreichiſch-ungariſchen Dragonern
wies den Gegner unter für ihn größten Verluſten jedesmal ab, nahm 2 Offiziere,
270 Mann gefangen und erbeutete 4 Maſchinengewehre. Erfolgreiche Unternehmungen
gegen die feindlichen Vorpoſten bei Smolary brachten 50 Gefangene und 2 Maſchinen⸗
gewehre ein.
Am Luh- und Graberka-⸗Abſchnitt und weiter ſüdlich brachen ruſſiſche Angriffe im
allgemeinen ſchon im Sperrfeuer zuſammen. Bei Pieniaki und Zwyzyn drang
der Gegner in kurze Grabenſtücke ein, bei Zwyozyn iſt er noch nicht wieder
geworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Wiederholte Gegenangriffe
beiderſeits des Czarny⸗Czeremoſz gegen unfere neuen Stellungen auf dem Stepanſki
und der Kreta⸗Höhe hatten keinerlei Erfolg.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Alle ſerbiſchen Stellungen auf der Malka Nidze—
Dlanina find genommen, der Angriff iſt im Fortſchreiten. Mehrfach iſt der zum
Gegenſtoß angeſetzte Feind am Dzemaat Jeri und im Moglena-Gebiet blutig zu—
rückgeſchlagen.
Zwiſchen dem Butkova- und Tahino- See find franzöſiſche Kräfte über den Struma
geworfen, weiter öſtlich iſt der Kamm der Smijnica-Planina gewonnen.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Ruſſiſche Maſſenſtürme in Galizien abgeſchlagen.
Wien, 22. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Bei Zabie, Byſtrzet und im Bereich des Tataren-Paſſes wurden mehr
fache ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen. Südweſtlich von Zielone brachten unſere Ab—
teilungen in erfolgreichen Gefechten 100 Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Im Abſchnitt Terepelniti-
Pienaki nahm der Feind ſeine Angriffe gegen die Armee des Generaloberſten v. Böhm—
Ermolli wieder auf. Von einem ſchmalen Grabenſtück abgeſehen, um das noch ge—
kämpft wird, ſind alle Stellungen trotz ſchwerſter ruſſiſcher Opfer in unſerer Hand.
An der von Sarny nach Kowel führenden Bahn und bei Smolary verlor der
Feind einige vorgeſchobene Gräben, wobei 2 Maſchinengewehre erbeutet wurden.
Bei Rudka⸗Czerwiſzeze machten die Ruſſen auch geſtern die größten Anffren,
gungen, auf dem Weſtufer des Stochod Raum zu gewinnen. Sie büßten, überall
reſtlos abgeſchlagen, Tauſende von Kämpfern ein und ließen 2 Offiziere, 270 Mann
und 4 Mafchinengewehre in unferer Hand. Inmitten bayeriſcher Reiterregimenter
fechtend, haben ſich unſere Kaiſer-Franz-Dragoner wieder ihres bewährten Namens
würdig erwieſen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Der deutſche U⸗Boot⸗Erfolg in der Nordſee.
Berlin, 22. Auguſt. (Amtlich.) Zu den geſtern gemeldeten Erfolgen
unferer U-Boote werden im Hinblick auf die amtliche engliſche Veröffentlichung
folgende Einzelheiten auf Grund inzwiſchen eingegangener Meldungen bekannt⸗
gegeben:
Am 19. Auguſt gegen 5 Uhr nachmittags ſichtete eins unſerer U⸗Boote
5 kleine engliſche Kreuzer mit ſüdöftlichem Kurs, die von 2 Zerſtörerflottillen
begleitet waren. Hinter dieſen ſtanden 6 Schlachtkreuzer mit ſtarker Zerſtörer⸗
ſicherung. Dem U-Boot gelang es, auf einen der ſichernden Zerſtörer, der vier
Schornſteine hatte und anſcheinend dem Typ „Mohawe“ angehörte, zu Schuß
zu kommen. Kurz nach dem Treffer ſank der Zerſtörer, mit dem Heck hoch aus
dem Waſſer ſtehend. Als gleich darauf der geſamte engliſche Verband Kehrt
machte, griff das Boot einen der nunmehr hinten ſtehenden, 25 Seemeilen
laufenden kleinen Kreuzer vom Typ der „Chatham“⸗Klaſſe an. Es wurden zwei
Treffer, der eine in der Back, der andere im Maſchinenraum, beobachtet. Das
Schiff bekam ſofort ſtarke Schlagſeiie und blieb liegen. Wegen der ſtarken
feindlichen Sicherung gelang es dem U-Boot erſt zweieinhalb Stunden fpäter,
ſeinen Angriff auf den Kreuzer, der inzwiſchen ins Schlepptau genommen worden
war, zu wiederholen. Kurz vor dem Schuß des U-Bootes wurde beobachtet,
wie ein 300 m querab ſtehender Zerſtörer mit äußerſter Kraft auf das U⸗Boot
zulief und es zu rammen verſuchte. Dies ging augenblicklich auf größere Waſſer⸗
tiefe und vernahm gleich darauf eine ſtarke Detonation über ſich. Die feindlichen
Zerſtörer verfolgten das Boot bis zur Dunkelheit. Das Boot iſt inzwiſchen
wohlbehalten zurückgekehrt. Der ſchwer beſchädigte kleine Kreuzer iſt ſpäter von
einem anderen unſerer U-Boote vernichtet worden. (W. T. B.)
Neue feindliche Stellungen in den Karpathen erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 23. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Thiepval und Pozieres wurden die
engliſchen Angriffe vergeblich wiederholt. Nördlich von Ovillers fanden während
der Nacht Nahkämpfe ſtatt. Oeſtlich des Foureauk-Waldes, ebenfo bei Maurepas
mißlangen feindliche Handgranatenunternehmungen. Die Artillerien entwickeln fort
geſetzt große Tätigkeit.
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Südlich der Somme find bei Eſtrées kleine Grabenſtücke, in denen ſich die
Franzoſen vom 21. Auguſt her noch hielten, geſäubert. 3 Offiziere, 143 Mann fielen
dabei als Gefangene in unſere Hand.
Rechts der Maas wieſen wir im Fleury-Abſchnitt feindliche Handgranatenangriffe
ab. Im Bergwalde fanden für uns günſtige kleinere Infanteriegefechte ſtatt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplaz. Vom Meere bis zu den Karpathen keine
beſonderen Ereigniſſe.
Im Gebirge erweiterten wir den Beſitz der Stara Wipczyna durch Erſtürmung
neuer feindlicher Stellungen, machten 200 Gefangene (darunter einen Bataillons—
ſtab), erbeuteten 2 Maſchinengewehre und wieſen Gegenangriffe ab. Beiderſeits
des Czarny-Czeremoſz hatten die ruſſiſchen Wiedereroberungsverſuche keinerlei
Erfolg.
Balkan⸗Kriegsſchauplatz. Die Säuberung des Höhengeländes weſtlich des
Oſtrovo-Sees hat gute Fortſchritte gemacht. Wiederholte ſerbiſche Vorſtöße im
Moglena-Gebiet find abgewieſen.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Wien, 23. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Moldawa erſtürmten deutſche
Truppen eine weitere Infanterieſtellung der Ruſſen, wobei ſie 200 Mann und
2 Maſchinengewehre einbrachten. Bei Zabie wurden ruſſiſche Vorſtöße adgefchlagen.
Im Gebiet des Kukul ſtehendes Gefecht. Weiter nördlich bei geringerer Kampf—
tätigkeit und völlig unveränderter Cage keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front unterhielt die
feindliche Artillerie gegen einzelne Räume zeitweife ein lebhafteres Feuer. Die
italieniſchen Flieger entfalteten rege Tätigkeit. Bei Wochein-Feiſtritz fiel ein Doppel:
decker in unſere Hände. Die Inſaſſen wurden gefangen genommen. In Tirol
brachte uns eine Unternehmung an der Fleimstal-Front 80 unverwundete Gefangene
und 2 Maſchinengewehre ein.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Raume von Valona entwickelt der
Feind erhöhte Tätigkeit. Eines unſerer Kampfflugzeuge — vom Stabsfeldwebel Arigi
geführt — ſchoß im Kampf mit vier Farmandoppeldeckern zwei ab. Einer liegt
nächſt der Skumbi-Mündung, der zweite ſtürzte ins Meer und wurde von einem
feindlichen Zerſtörer geborgen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Der bulgariſche Sieg an der Struma.
Sofia, 22. Auguſt. (Bericht des Hauptquartiers.) An der Struma brachten
wir dem Gegner am 21. eine Niederlage bei. Dieſer rettete ſich durch die Flucht
auf das rechte Ufer. Das ganze Gelände in der Umgebung der Dörfer Eniköj,
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Mevolen und Topalovo iſt mit feindlichen Leichen bedeckt. Wir haben bisher mehr
als 400 Leichen, darunter mehrere Offiziere, gezählt. Wir erbeuteten 8 Maſchinen⸗
gewehre, eine Menge Gewehre, Granaten, Artilleriematerial, Wagen uſw.
190 unverwundete Gefangene, darunter 4 Offiziere, und 60 verwundete Ge⸗
fangene blieben in unſerer Hand. Eine große Menge Ausrüſtungsgegenſtände,
die das Schlachtfeld bedeckten, bezeugt die vollſtändige Niederlage des Feindes.
Ein Zug feindlicher Kavallerie, der durch ein geſchicktes Manöver unſerer
Kavallerie in das Feuer unſerer Infanterie gelockt wurde, wurde buchſtäblich
vernichtet. Ausſagen von Gefangenen beſtätigen, daß außer der Brigade Brotier
ein engliſches Regiment in dieſen Gegenden operierte.
Angriffe, die die Franzoſen ſeit zehn Tagen gegen unſere Stellungen ſüdlich
und weſtlich des Doiran⸗Gees durchführten, find vollſtändig geſcheitert. Dieſer
Amſtand ließ vermutlich den Generalſtab des Generals Sarrail die Einnahme
von Punkten melden, die immer in der Gewalt der Franzoſen waren, wie es
der Fall iſt mit dem Bahnhof von Doiran und im Dorfe Doloudjeli, das vom
Feinde verlaſſen iſt. Anſere Truppen begruben 50 tote Franzoſen auf dem
rechten Wardar⸗Afer. Im Laufe eines Angriffes in der Amgegend von Nayadagn
nahmen wir eine feindliche Abteilung gefangen und erbeuteten ein Maſchinen⸗
gewehr. Die Franzoſen ließen 70 Tote auf dem Gelände. Der rechte Flügel
ſetzt ſeine Operationen fort. (W. T. B.)
Glückliche Heimkehr der U „Deutſchland“ aus Amerika.
Bremen, 23. Auguſt. (Boesmanns Telegraphiſches Bureau.) Die Deutſche
Ozean⸗Reederei G. m. b. H. meldet: „Das erſte Handelsunterſeeboot „Deutſch⸗
land“ hat heute nachmittag vor der Weſermündung geankert. An Bord alles wohl.
Eine Exploſion auf einem ruſſiſchen Torpedoboot.
Berlin, 23. Auguſt. Wie wir aus Memel erfahren, wurde am 22. d. M.
an der kurländiſchen Küſte beobachtet, wie etwa ſechs Seemeilen nördlich Klein⸗
Irben ein ruſſiſches Torpedoboot vom Typ der neueſten großen Boote durch eine
Exploſion ſchwer beſchädigt wurde. Das Boot wurde von anderen Torpedobooten
nach der Küſte von Oeſel geſchleppt. (W. T. B.)
Die engliſchen Verluſte beim letzten Seegefecht in der Nordſee. —
Ein engliſches Schlachtſchiff ſchwer beſchädigt.
Berlin, 23. Auguſt. (Amtlich.) Die britiſche Admiralität hat die deutfche
amtliche Meldung, daß ein engliſches Linienſchiff am 19. Auguſt durch eines
unferer Anterſeeboote befchädigt worden ſei, als unrichtig bezeichnet. Auf Grund
der inzwiſchen eingegangenen Meldung des betreffenden Anterſeebootes wird
folgendes bekanntgegeben:
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Das Anterſeeboot traf am 19. Auguſt in der Abenddämmerung einen aus
Schlachtſchiffen und Panzerkreuzern beſtehenden Teil der engliſchen Flotte, der
von einer größeren Zahl von kleinen Kreuzern und Zerſtörern umgeben war.
Es gelang, auf die Schlachtſchiffe zu Schuß zu kommen. Das U⸗Boot fuhr
hierbei halb überflutet. Auf dem Turm ſtanden 3 Offiziere. Nach dem Auf:
treffen des Torpedos erhob ſich am hinteren Schornſtein des letzten Linienſchiffes
eine etwa 20 m breite und 40 m hohe Feuerſäule, in der der hintere Schorn⸗
ſtein weißglühend erkennbar war, und die etwa eine Minute ſtehen blieb. Gleich⸗
zeitig erfolgte ein heftiger Ausbruch von Keſſeldampf. Nach Verſchwinden der
Feuererſcheinung war nur noch der Rumpf des Schiffes ohne Schornſteine und
Maſten zu ſehen, während von den Nachbarſchiffen noch die volle Silhouette
erkennbar war. Der Kommandant hatte den Eindruck, daß der Torpedotreffer
— abgeſehen von einer ſchweren Verletzung der Keſſelanlagen — einen großen
Oelbrand verurſacht hatte.
Vorſtehendes iſt übereinſtimmend von den Offizieren des Anterſeebootes
beobachtet worden. Danach iſt das engliſche Schlachtſchiff durch den Angriff
des U-Bootes zum mindeflen ſchwer beſchädigt worden. (W. T. B.)
London, 22. Auguſt. (Amtlich.) Die Admiralität gibt bekannt: Das Unterfeeboot „E23“
iſt aus der Nordſee zurückgekehrt und berichtet, daß es am 19. Auguſt morgens auf ein deutſches
Schlachtſchiff von der „Naſſau“-Klaſſe einen erfolgreichen Torpedoangriff gemacht hat. Der
Kommandant des Anterſeebootes berichtet, während das Schiff von s Zerſtörern in beſchädigtem
Zuſtande nach dem Hafen zurückgeleitet wurde, habe er es wieder angegriffen und mit einem
zweiten Torpedo getroffen. Er glaube, das Schiff ſei geſunken. Es erübrigt ſich feſtzuſtellen,
daß die bereits widerſprochene und heute wiederholte amtliche Berliner Meldung, wonach am
Sonnabend ein britiſcher Zerſtörer verſenkt und ein britiſches Schlachtſchiff beſchädigt worden
fei, gänzlich unbegründet iſt.
Notiz des W. T. B.: Die Meldung der britiſchen Admiralität über Angriffe des engliſchen
Anterſeebootes „E 23“ auf ein deutſches Linienſchiff der „Naſſau“Klaſſe am 19. Auguſt iſt
inſofern zutreffend, als S. M. S. „Weſtfalen“ von dem Anterſeeboot bei feinem erſten Angriff
getroffen, aber fo leicht beſchädigt wurde, daß das Schiff gefechts⸗ und manövrierfähig geblieben
iſt. „Weſtfalen“ wird in kürzeſter Zeit wieder voll verwendungsbereit ſein. Es iſt auch richtig,
daß das feindliche Anterſeeboot nochmals auf das Schiff zu Schuß kam, der Torpedo ging
jedoch fehl. (W. T. B.)
Neue feindliche Angriffe nördlich der Somme geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 24. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme ſind geſtern abend und
nachts neue Anſtrengungen unſerer Gegner zum Scheitern gebracht worden. Die
Angriffe der Engländer richteten ſich wieder gegen den vorſpringenden Bogen
zwiſchen Thiepval und Pozieres ſowie gegen unſere Stellungen um Guillemont.
Bei und beſonders ſüdlich von Maurepas wurden ſtarke franzöſiſche Kräfte nach
teilweiſe ernſtem Kampf zurückgeſchlagen.
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Rechts der Maas nahm der Artilleriekampf nachmittags im Abſchnitt Thiaumont—
Fleury, im Chapitre- und Bergwalde an Heftigkeit bedeutend zu. Mehrfache
franzöſiſche Angriffe ſüdlich des Werkes Thiaumont ſind zuſammengebrochen.
In den letzten Tagen iſt je ein feindliches Flugzeug im Luftkampf bei Bazentin
und weſtlich von Peronne, durch Abwehrfeuer in der Gegend von Richebourg und
La Baſſce abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von kleineren erfolgreichen Anter—
nehmungen gegen ruſſiſche Vortruppen, wobei Gefangene und Beute eingebracht
wurden, iſt nichts von Bedeutung zu berichten.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Auf den Höhen nordweſtlich des Oſtrovo-Sees
ſetzten die Serben dem bulgariſchen Angriff noch Widerſtand entgegen; ihre Gegen—
angriffe gegen den Ozemaat Jeri ſind geſcheitert.
Alle Berichte aus dem feindlichen Lager über ſerbiſch⸗franzöſiſch-engliſche Erfolge
ſowohl hier wie am Wardar und Struma ſind freie Erfindung.
Oberſte Heeresleitung. 5
Abgeſchlagene Angriffe der Italiener.
Wien, 24. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Außer einigen kleinen erfolgreichen Vorfeld—
unternehmungen weder bei den Streitkräften des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl noch bei der Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg Ereigniſſe von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nach heftiger Beſchießung des Kammes der
Faſſaner Alpen und unſerer Höhenſtellungen beiderſeits des Travigno-Tales ſetzten
die Italiener gegen die Front Coltorondo —Eima di Cece mehrere Angriffe an, die
abgeſchlagen wurden. Sonſt keine Ereigniſſe von Bedeutung.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der unteren Vojuſa Geplänkel.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Siegreicher bulgariſcher Vormarſch auf beiden Flügeln. - Kaftoria
von den Bulgaren beſetzt. — Die Engländer auf Orfano zurückgeworfen.
Sofia, 24. Auguſt. Der Generalſtab meldet vom 23. Auguſt: Auf dem rechten Flügel
haben die auf Lerin vordringenden Truppen geſtern die Stadt Kaſtoria beſetzt. Wir haben
uns endgültig auf der Höhe Ozemaat Jeri nördlich des Oſtrovo-⸗Sees und im Moglenica:-Tale
feſtgeſetzt. — Bei ihrem Vormarſch ſüdlich von Drama begegneten vorgeſchobene Abteilungen
unſerer Truppen einer engliſchen Schwadron, die von einer Radfahrerkompagnie begleitet war.
Nach einem kurzen Feuerwechſel zogen ſich die Engländer in der Richtung auf Orfano zurück,
nachdem fie vorher zwei Brücken über den Angiſta-Fluß zerſtört hatten. Wir beſetzten den
Bahnhof von Angiſta. Gegenwärtig befindet ſich die Eiſenbahnſtrecke Oktſchilar —Buk —
Drama — Angiſta — Seres —Oemir Hiſſar in unferen Händen. (W. T. B.)
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Neue ſchwere Kämpfe nördlich der Somme.
Großes Hauptquartier, 25. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Aehnlich wie am 18. Auguſt erfolgten geſtern
abend gleichzeitig auf der ganzen Front von Thiepval bis zur Somme nach hef—
tigſter Feuerſteigerung engliſch⸗franzöſiſche Angriffe, die mehrfach wiederholt wurden.
Zwiſchen Thieppal und dem Foureaux-Walde find fie blutig zuſammengebrochen.
Teile des vorderſten zerſchoſſenen Grabens nördlich von Ovillers wurden aufgegeben.
Im Abſchnitt Longueval — Delville-Wald hat der Gegner Vorteile errungen, das
Dorf Maurepas iſt zurzeit in ſeiner Hand. Zwiſchen Maurepas und der Somme
hatte der franzöſiſche Anſturm keinerlei Erfolg.
Auch rechts der Maas ſetzten die Franzoſen wieder zum Angriff an, der Kampf
blieb auf den Abſchnitt von Fleury beſchränkt. Der Feind iſt abgewieſen.
Eins unſerer Luftſchiffe hat in der Nacht zum 24. Auguſt die Feſtung London
angegriffen.
Vier feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme, je eins bei Pont
Faverger, ſüdlich von Varennes und bei Fleury (dieſes am 23. Auguſt) im Luftkampf,
eins ſüdlich von Armentières durch Abwehrgeſchütze abgeſchoſſen.
Wie ſchon häufig in letzter Zeit auf belgiſche Städte, ſo wurden auch geſtern
wieder Bomben auf Mons abgeworfen. Abgeſehen von dem angerichteten erheb—
lichen Sachſchaden an belgiſchem Eigentum ſind einige Bürger ſchwer verletzt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Der Gegenangriff zur Wiedernahme der am 21. Auguft bei Zwyzyn verlorenen
Gräben hatte Erfolg; es wurden geſtern und am 21. Auguſt an der Graberka
361 Gefangene eingebracht.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Bei den deutſchen Truppen
nichts Neues.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine weſentliche Veränderung.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Erfolgreicher Luftangriff auf London und die engliſche Oftfüfte.
Berlin, 25. Auguſt. In der Nacht vom 24. zum 25. Auguſt haben
mehrere Marineluftſchiffe den ſüdlichen Teil der engliſchen Oſtküſte angegriffen
und dabei die City und den ſüdweſtlichen Stadtteil von London, Batterien bei
den Marineſtützpunkten Harwich und Folkeſtone ſowie zahlreiche Schiffe auf der
Reede von Dover ausgiebig mit Bomben belegt; überall wurde ſehr gute Wir:
kung beobachtet. Die Luftſchiffe wurden auf dem Hin⸗ und Rückmarſch von
zahlreichen Bewachungsſtreilkräfſten und beim Angriff von Abwehrbatterien heftig,
aber erfolglos beſchoſſen. Sie ſind ſämtlich zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B)
Ruſſiſche Angriffe am Tatarenpaß abgewiefen.
Wien, 25. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Weſtlich von Moldawa und im Bereich des Tatarenpaffes wurden
mehrfache ruſſiſche Angriffe zum Teil im Handgemenge unter großen Verluſten für
den Feind abgewieſen. Sonſt bei unveränderter Lage ſtellenweiſe Artilleriefeuer von
wechſelnder Stärke.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Im Abſchnitt Terepelniki —
Pieniaki wurde dem Feinde das von ihm am 22. d. M. genommene ſchmale
Grabenſtück wieder entriſſen, hierbei 1 Offizier, 211 Mann zu Gefangenen gemacht
und 3 Maſchinengewehre erbeutet. Weiter nördlich keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern abend hielt der Feind unſere
Stellungen ſüdlich der Wippach bis Nowa Vas unter lebhaſtem Geſchützfeuer. Gleich—
zeitig gingen zahlreiche Aufklärungsabteilungen gegen dieſes Frontſtück vor. Sie
wurden abgewieſen.
An der Front der Faſſaner Alpen ließ nach den mißlungenen Angriffen der Italiener
auch ihre Artillerietätigkeit nach.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Bojufa ſtellenweiſe Geplänkel.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. n
Das ſiegreiche Vordringen der Bulgaren.
Sofia, 25. Auguſt. (Amtlicher Bericht des Generalſtabes.) Anſere Offenfive
auf dem rechten Flügel dauert an. In der Gegend des Berges Moglenitza unter
nahmen beträchtliche ſerbiſche Kräfte der Schumadie-Diviſion, unterſtützt von
benachbarten Truppen, in der Nacht vom 21. Auguſt bis um 2 Ahr nachmittags
am 23. Auguſt 18 aufeinanderfolgende Angriffe auf unſere vorgeſchobenen Stellungen
im Abſchnitte Kukuruz — Kovil, aber alle dieſe Angriffe wurden durch unſere mit
unerſchütterlicher Feſtigkeit kämpfenden Truppen zurückgeſchlagen. Darauf zogen ſich
die Serben in ihre früheren Stellungen zurück; ihre Verluſte find ungeheuer. Anſer
linker Flügel rückt gegen die ägäiſche Küſte vor. Auf feinem Vormarſche trifft er
auf ſchwache engliſche Kavallerieabteilungen. Dieſe ergreifen eiligſt die Flucht in
der Richtung auf Goge Orfano, verfolgt von unſeren Truppen. Am 23. Auguft
haben wir Kreta und den Berg Parnar Dagh und beſonders das Dorf Zdravik,
die Höhe 750 (10 km nördlich Orfano), den Berg Bigla (850 m hoch, 12 km
nördlich von Leftera), das Dorf Dranovo (3 km weſtlich von Prawiſchte), die
Höhen nördlich von Kavalla und die ganze Ebene von Sariſchaban erobert.
Die Behauptung des franzöſiſchen Generalſtabes, daß die franzöſiſchen Truppen
das Dorf Palmiſch beſetzt hätten, iſt ungenau. Dieſes Dorf, das auf griechiſchem
Gebiet liegt, war von Anfang an im Beſitze der Franzoſen. (W. T. B.)
Feindliche Infanterieangriffe nördlich der Somme abgewiefen.
Großes Hauptquartier, 26. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei andauernd heftigen Artilleriekämpfen nörd—
lich der Somme find abends im Abſchnitt Thiepval — Foureaux-Wald und bei
Maurepas feindliche Infanterieangriffe erfolgt. Sie find abgewiesen.
Nordweſtlich von Tahure nahmen unſere Patrouillen im franzöſiſchen Graben
46 Mann gefangen.
Im Maasgebiet erreichte das feindliche Feuer gegen einzelne Abſchnitte zeitweiſe
große Stärke.
Durch Maſchinengewehrfeuer ſind zwei feindliche Flugzeuge in der Gegend von
Bapaume, durch Abwehrfeuer eins bei Zonnebeke (Flandern), im Luftkampf je eines
öſtlich von Verdun und nördlich von Fresnes (Woevre) abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Es ſind einzelne ſchwächere feindliche Angriffe erfolgt und leicht abgewieſen.
An verſchiedenen Stellen kam es zu kleinen Gefechten im Vorgelände.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nordweſtlich des Oſtrowo⸗Sees wurden im Ans
griff auf die Ceganſka Planina Fortſchritte gemacht, an der Moglena-Front feindliche
Vorſtöße abgewieſen. Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Kein deutſches Ul⸗Boot im Seegefecht vom 19. Auguſt vernichtet.
Berlin, 26. Auguſt. Im Anſchluß an die amtliche Veröffentlichung vom
21. Auguſt wird bekanntgegeben, daß nunmehr alle an der Anternehmung vom
19. Auguſt beteiligten U-Boote zurückgekehrt find. Die Angabe der britiſchen Ad—
miralität über die Zerſtörung eines deutſchen U-Bootes iſt demnach unzutreffend.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (Bis ar 85h)
Italieniſche Angriffe am Cauriol gescheitert.
Wien, 26. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von ſtellenweiſen Vorfeldkämpfen
keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz Das feindliche Geſchützfeuer gegen unſere
Stellungen ſüdlich der Wippach war zeitweiſe wieder ſehr lebhaft. Im Plöcken—
Abſchnitt wurden Annäherungsverſuche der Italiener abgewieſen. An der Front
ſüdlich des Fleimstales ſcheiterten die wiederholten Angriffe mehrerer Bataillone
gegen den Cauriol, ebenſo wie alle Vorſtöße ſchwächerer feindlicher Abteilungen
gegen unſere Kampfſtellungen im Gebiete der Eima di Cere. Bei Luſern ſchoß
Leutnant v. Siedler einen Caproni ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Der Kräfteeinſatz der Franzoſen und Engländer an der Somme.
Berlin, 26. Auguſt. Der franzöſiſche Funkſpruch vom 24. Auguſt 1916 abends (Cyon)
behauptet, daß die Deutfchen im Laufe der Kämpfe an der Somme 40 Divifionen eingeſetzt
hätten, das ſei ebenſoviel wie die Franzoſen in der fünfmonatigen Schlacht bei Verdun. Dem:
gegenüber iſt folgendes einwandfrei feſtgeſtellt:
Ju der Zeit vom 24. Februar bis 20. Juli haben die Franzoſen im Kampfabſchnitt von
Verdun nicht 40, ſondern 66 Oiviſionen eingeſetzt. In der Schlacht an der Somme ſind bis
jetzt von den Franzoſen 23 Oiviſionen, von den Engländern 37 Diviſionen, im ganzen alfo
60 feindliche Diviſtonen in vorderſter Linie feſtgeſtellt worden. \
Die Bulgaren an der ägäiſchen Küſte.
Sofia, 26. Auguſt. (Amtlicher Bericht des Generalſtabs.) Anſer linker Flügel ift vom
Parnar Oagh vorgerückt und hat die ägäiſche Küſte beſetzt. Alle engliſchen Truppen haben ſich
in der Richtung auf Orfano und Tſchavazi zurückgezogen. Wir haben vor Tſchavazi und
Orfano die Linie Lakovitza — Dedebali — Arkſakli —Mentechli eingenommen. (W. T. B)
Der engliſche Hilfskreuzer „Duke of Albany“ torpediert.
London, 26. Auguſt. Meldung des Reuterſchen Bureaus. Amtlich.) Der
Hilfsdampfer der Kriegsmarine zur Anterſuchung von Handelsſchiffen „Dule of
Albang“ (1997 Tonnen) wurde am 24. Auguſt in der Nordſee von einem feindlichen
Anterſeeboot torpediert und verſenkt. Der Kapitän und 23 Mann find umgekommen,
87 Mann wurden gerettet.
Der Kaiſer in Krakau.
Krakau, 26. Auguſt. Heute um 7 Ahr abends iſt Kaiſer Wilhelm im Automobil
mit kleinem Gefolge durch Krakau gefahren. Eine vielhundertköpfige Menſchen—
menge brachte dem Kaiſer Ovationen dar. (W. T. B.)
Neue Angriffe an der Somme abgewieſen.
Großes Hauptquartier, 27. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme wiederholten in den
geſtrigen Morgenſtunden und während der Nacht die Engländer nach ſtarker
Artillerievorbereitung ihre Angriffe ſüdlich von Thiepval und nordweſtlich von Pozières;
fie find abgewieſen worden, teilweiſe nach erbitterten Nahkämpfen, bei denen der
Gegner 1 Offizier, 60 Mann gefangen in unſerer Hand ließ.
Ebenſo blieben Vorſtöße nördlich von Bazentin-le-Petit und Handgranaten—
kämpfe am Foureau: Walde für den Feind ohne jeden Erfolg.
Im Abſchnitt Maurepas — Cléry führten die Franzoſen nach heſtigem Artillerie—
feuer und unter Einſatz von Flammenwerfern ſtarke Kräfte zu vergeblichem Angriff
vor; nördlich Elery eingebrochene Teile wurden in ſchnellem Gegenſtoß wieder
geworfen.
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Südlich der Somme find Handgranatenangriffe weſtlich von Vermandovillers
abgeſchlagen worden.
Beiderſeits der Maas war die Artillerietätigkeit zeitweiſe geſteigert. Abends gegen
Z. W. Thiaumont und bei Fleury angeſetzte Angriffe brachen in unſerem Feuer zuſammen.
Weſtlich Craonne und im Walde von Apremont wurden Vorſtöße ſchwacher
feindlicher Abteilungen zurückgewieſen; bei Arracourt und Badonviller waren eigene
Patrouillen-Anternehmungen erfolgreich.
Im Somme-Gebiet wurde je ein feindliches Flugzeug im Luftkampf bei Ba
paume und weſtlich Roiſel, durch Abwehrfeuer weſtlich Athies und nordweſtlich
Nesle abgeſchoſſen.
Außerdem fielen nordöſtlich Péronne und bei Ribemont ſüdöſtlich St. Quentin
gelandete Flugzeuge in unſere Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
An der Düna⸗Front wurden wiederholte Verſuche der Ruſſen, öſtlich Friedrichſtadt
und bei Cennewaden mit Booten über den Fluß zu ſetzen, vereitelt.
Südöſtlich Kifielin fließen kleine deutſche Abteilungen bis in die dritte feindliche
Linie vor und kehrten nach Zerſtörung der Gräben mit 128 Gefangenen und
3 Maſchinengewehren planmäßig in die eigene Stellung zurück.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Abgeſehen von für uns
erfolgreichen Patrouillenkämpfen nördlich des Dnjeſtr keine weſentlichen Ereigniſſe.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Auf dem öſtlichen Struma ⸗-Afer vorgehende bulga—
riſche Kräfte nähern ſich der Mündung des Fluſſes.
An der Moglena⸗Front ſchlugen ſerbiſche Angriffe gegen die bulgariſchen Stellungen
am Buejuek Tas fehl. Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
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Erneute Angriffe gegen den Cauriol abgeſchlagen.
Wien, 27. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert, keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Neuerliche Angriffe auf den Cauriol wurden
unter empfindlichen Verluſten der Italiener abgeſchlagen. Das gleiche Schickſal
hatten auch alle übrigen Vorſtöße des Feindes gegen die Front der Faſſaner Alpen.
An der küſtenländiſchen und Kärntner Front keine weſentlichen Ereigniſſe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 26. Auguſt hat Linienſchiffsleutnant Konjovit mit
noch zwei anderen Seeflugzeugen im Joniſchen Meere eine Gruppe von feind—
lichen Aeberwachungsdampfern angegriffen und einen derſelben mit Bombentreffern
verſenkt. Die Flugzeuge, welche von den feindlichen Aeberwachungsfahrzeugen heftig
beſchoſſen wurden, kehrten unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
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Kriegserklärung Italiens an Deutiſchland.
Berlin, 27. Auguſt. (Amtlich.) Die Königlich italieniſche Regierung hat
durch Vermittelung der ſchweizeriſchen Regierung der Kaiſerlichen Regierung
mitteilen laſſen, daß ſie ſich vom 28. d. M. an als mit Deutſchland im Kriegs⸗
zuſtand befindlich betrachtet.
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Der Wortlaut der italieniſchen Kriegserklärung.
Berlin, 27. Auguſt. Die Note, mit der der italienſſche Geſandte in Bern im Auftrage
feiner Regierung am 26. d. M. die ſchwelzeriſche Regierung erfucht hat, die Kaiſerliche Regierung
davon zu unterrichten, daß Italien ſich vom 28. d. M. ab als im Kriegszuſtande mit Oeutſchland
befindlich anſieht, lautet in Leberſetzung:
„Auf Weiſung der Regierung Seiner Majeſtät habe ich die Ehre, die nachfolgende Mit⸗
teilung zur Kenntnis Eurer Exzellenz und des Bundesrats zu bringen:
Die feindfeligen Akte ſeitens der deutſchen Regierung gegenüber Italien folgen einander mit
wachſender Häufigkeit; es genügt, die wiederholten Lieferungen an Waffen und an Werkzeugen
für den Land» und Seekrieg zu erwähnen, die von Deutſchland an Oeſterreich-Ungarn erfolgt
ſind; desgleichen die ununterbrochene Teilnahme deutſcher Offiziere, Soldaten und Matroſen an
den verſchiedenen, gegen Italien gerichteten militäriſchen Operationen. Auch iſt es nur der von
deutſcher Seite Oeſterreich⸗Angarn in den verſchiedenſten Formen und in reſchlichſtem Maße
zuteil gewordenen Anterſtützung zu danken, daß es dieſem möglich geworden iſt, jüngſt die
Kräfte für eine Unternehmung von beſonderer Ausdehnung gegen Italien zuſammenzubringen.
Ferner iſt zu erwähnen die Auslieferung italieniſcher Gefangener, die aus den öſterreichlſch⸗
ungariſchen Konzentrationslagern entkommen und auf deutſches Gebiet geflüchtet waren, an
unferen Feind; die auf Betreiben des Kaiſerlichen Auswärtigen Amtes an die deutſchen Kredit⸗
inſtitute und Bankiers gerichtete Aufforderung, wonach dieſe jeden italienifchen Antertan als
feindlichen Ausländer zu erachten und jede Zahlung, die ihm etwa geſchuldet fein ſollte, hintan:
halten ſollten, ſowie die Unterbrechung der Zahlung der Renten an italieniſche Arbeiter, die
dieſen auf Grund ausdrücklicher Beſtimmungen des deutſchen Geſetzes zuſtehen. Alles dieſes
ſind Erſcheinungen, aus denen ſich die wahre ſyſtematiſche Stellungnahme der Kaiſerlichen
Regierung Italien gegenüber ergibt.
Ein derartiger Zuſtand kann auf die Dauer ſeitens der Königlichen Regierung nicht geduldet
werden. Er vertieft zum ausſchließlichen Schaden Italiens den ſchwerwiegenden Gegenſatz
zwiſchen der tatſächlichen und der rechtlichen Lage, die ſich an ſich ſchon aus dem Amſtande
ergibt, daß Italien einerfeits, Deutſchland anderſeits mit zwei untereinander im Kriege befind—
lichen Staatengruppen verbündet ſind.
Aus den aufgezählten Gründen erklärt die italieniſche Regierung im Namen Seiner
Majeſtät des Königs von Italien hiermit, daß ſie ſich vom 28. dieſes Monats ab mit
Deutſchland in Kriegszuſtand befindlich erachtet und bittet die ſchtoeizeriſche Bundes⸗
regierung, das Vorſtehende zur Kenntnis der Kaiſerlich Deutſchen Regierung bringen zu
wollen.“ (W. T. B.)
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Ein deutſcher Kommentar zur italieniſchen Kriegserklärung.
Berlin, 27. Auguſt. Die formelle Kriegserklärung Italiens an Deutſchland, ſchreibt die
„Nordd. Allg. Ztg.“, ändert an dem de facto bereits beſtehenden Zuſtande wenig. Als Italien
im vergangenen Jahre an Oeſterreich⸗Angarn den Krieg erklärt hatte, hat die Kaiſerliche
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Regierung, bevor Fürſt Bülow mit der Botſchaft Rom verließ, die italieniſche Regierung
darauf hingewieſen, daß überall die öſterreichiſch-ungariſchen Heeresverbande mit deutſchen
Truppen gemiſcht wären, ein Angriff gegen öſterreichiſch-ungariſche Truppen ſich alſo zugleich
gegen deutſche Truppen richten würde. Die italieniſche Regierung iſt ſomit von deutſcher Seite
nie einen Augenblick darüber im Zweifel gelaſſen worden, daß Oeutſchland die milltäriſche
Anterſtützung feines öſterreichiſch⸗ungariſchen Bundesgenoſſen gegen jeden Gegner als Bündnis,
pflicht anſah.
Was die in der Note erwähnte Auslieferung entwichener italieniſcher Kriegsgefangenen an
Oeſterreich-Ungarn betrifft, fo iſt es richtig, daß etwa 6 italieniſche Kriegsgefangene, die aus
einem öſterreichiſchen Gefangenenlager entflohen waren, beim Leberſchreiten der deutſchen Grenze
angehalten und zurückgebracht worden ſind. Es handelte ſich aber dabei um ein Vorgehen
untergeordneter Organe der Zollverwaltung, das nicht die Billigung der Kaiſerlichen Regierung
gefunden hat. Diefe hat vielmehr bereits vor Monaten auf die Vorſtellungen der italieniſchen
Regierung entgegenkommende Vorſchläge zu einer befriedigenden Erledigung der Angelegenheit
gemacht. Die Behauptungen über Eingriffe der deutſchen Regierung in die inländiſchen Bank,
guthaben und die Arbeiterrentenanſprüche von Italienern find nur eine Wiederholung der im
Juli d. J. in der italieniſchen Preſſe erſchienenen Ausſtreuungen, die bereits in der „Norddeutſchen
Allgemeinen Zeitung“ vom 20. Juli dieſes Jahres eingehend widerlegt worden ſind.
Es wäre würdiger geweſen, wenn die italieniſche Regierung darauf verzichtet hätte, ihre
Kriegserklärung an Oeutſchland mit ſophiſtiſchen Argumenten zu begründen. Sie wird dadurch
niemand darüber hinwegtäuſchen, daß ihre Entſchließung lediglich eine weitere Konſequenz des
früher verübten Treubruches und das Ergebnis des von England und ſeinen Bundesgenoſſen
ſeit Monaten auf ſie ausgeübten Oruckes iſt. (W. T. B.)
Kronrat beim König von Rumänien.
Bukareſt, 27. Auguſt. Das halbamtliche Blatt „Independante Roumaine“
hat geſtern abend folgende amtliche Note veröffentlicht:
Die Anruhe und die Beſorgnis, die in den letzten Tagen von verſchiedenen
Seiten zutage getreten ſind, haben bei dem König den Wunſch hervorgerufen, in
einem Rate die Meinung nicht nur der Regierung und der Vertreter des Parlaments,
ſondern auch der Parteiführer, der ehemaligen Miniſterpräſidenten und der ehemaligen
Kammerpräſidenten zu hören. Anſtatt dieſen Charakter der königlichen Einberufung
anzuerkennen, ſind einige Blätter beſtrebt, daraus einen Vorwand für neue
Agitationen und Aufhetzungen zu machen, indem fie fie mit ungerechtfertigten Kom—
mentaren und falſchen Einzelheiten begleiten. Der Kronrat wird heute, Sonntag,
10 Uhr vormittags, im Palaſt in Cotroceni ſtattfinden. Es werden daran teilnehmen:
die Mitglieder der Regierung, die ehemaligen Miniſterpräſidenten Carp, Majoreſcu,
Rofetti, die Parteiführer Marghiloman, Filipeſtu und Take Jonneſcu, die ehemaligen
und die gegenwärtigen Präſidenten der geſetzgebenden Körperſchaften Pherekyda,
Cantacuzene, Paſchtani, Olaneſto und Robefto, letzterer an Stelle des im Auslande
weilenden Senatspräſidenten Baſil Miſſir. (W. T. B.)
Bukareſt, 27. Auguſt. Der urſprünglich für heute vormittag 10 Ahr angeſetzte
Kronrat, dem im ganzen Lande beſondere Bedeutung beigemeſſen wird, iſt auf
5 Ahr nachmittags verſchoben worden. (W. T. B.)
Kriegserklärung Rumäniens an Oeſterreich-Ungarn.
Berlin, 28. Auguſt. Die rumäniſche Regierung hat geſtern abend Oeſterreich⸗
Angarn den Krieg erklärt. Der Bundesrat wird zu einer ſofortigen Sitzung
zuſammenberufen. (W. T. B.)
Wien, 28. Auguſt. Geſtern nacht iſt der Königlich Rumäniſche Geſandte
im Miniſterium des Aeußeren erſchienen, um eine Note zu übergeben, derzufolge
ſich Rumänien ab 27. Auguſt, 9 Ahr abends, als im Kriegszuſtand mit Oeſterreich⸗
Angarn befindlich betrachtet e ee
Ruſſiſche Vorſtöße in Galizien abgeſchlagen. — Die erſten rumä⸗
niſchen Gefangenen eingebracht.
Großes Hauptquartier, 28. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Somme-Gebiet machten abends und nachts
unſere weſtlichen Gegner unter Einſatz ſtarker Kräfte nach ausgiebiger Feuer:
vorbereitung erneute Anſtrengungen, unſere Linien nördlich des Fluſſes zu durchbrechen.
Gegen die Fronten Thiepval —Mouquet ke und Delville-Wald — Ginchy ſtürmten
mehrmals Engländer, gegen unſere Stellungen zwiſchen Maurepas und Eiery
Franzoſen an. Die Angriffe ſcheiterten teils nach Nahkampf, teils durch Gegen,
ſtoß; ſüdweſtlich von Mouquet Fe und im Delville-Wald wird in kleinen Graben—
teilen noch weitergekämpft.
Auf der übrigen Weſtfront, abgeſehen von lebhafter Feuertätigkeit in den Abend—
ſtunden beiderſeits des Kanals von La Baſſée und auf dem Oſtufer der Maas,
nichts Weſentliches.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg:
Bei Lennewaden brachte ein Patrouillenvorſtoß 2 Offiziere, 32 Mann als Ge—
fangene ein.
Nördöſtlich von Swiniuchh (im Lucker Bogen) wieſen öſterreichiſch-ungariſche
Truppen Angriffe ruſſiſcher Abteilungen ab.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich des Dnjeſtr brachen
abends ſtarke ruſſiſche Kräfte zum Angriff vor. Ein Anfangserfolg des Feindes bei
Delejow wurde durch nächtlichen Gegenſtoß völlig ausgeglichen.
Weiter nördlich kamen zwiſchen Touſtobaby und Zawalow Angriffstruppen unter
der Wirkung des Sperrfeuers nicht zur Entwicklung aus den Sturmſtellungen.
In den Karpathen wurden ruſſiſche Vorſtöße gegen die Kammhöhe nordweſtlich
Kukul und auf Stara Wipczyna zurückgeſchlagen.
An der Grenze von Siebenbürgen wurden rumäniſche Gefangene eingebracht.
Balkan-Kriegsſchauplatz. An der Moglena-Front ſetzten ſich die Bulgaren
in Beſitz der Höhen ſüdlich Zborſko, an der Ceganſka Planina ſind ſerbiſche Gegen—
ſtöße geſcheitert. Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
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Die erften Grenzkämpfe mit den Rumänen.
Wien, 28. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: An den ſüdöſtlichen und öſtlichen Grenzwällen Ungarns hat geflern
abend unſer neuer Feind Rumänien in heuchleriſchem Aeberfall mit unſeren
Grenzpoſten die erſten
Schüſſe gewechſelt. Am
Roten Turm⸗Paß und
in den Päſſen ſüdweſt⸗
lich und ſüdlich von
Braſſo ſind heute früh
beiderſeits Vortruppen
ins Gefecht getreten und
die erſten rumäniſchen
Gefangenen eingebracht
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wieſen wir nordweſtlich 157. ge RT er ,
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geſtern abend angeſetzter
Vorſtoß für die Ruſſen
mit einem Mißerfolg. Sie wurden überall, zum Teil im Gegenangriff, zurückgeſchlagen
und ließen viele Gefangene in unſerer Hand.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg: Die Armee des General—
oberſten v. Terſztyanſky vereitelte ruſſiſche Angriffsverſuche. Sonſt keine beſonderen
Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Am Cauriol wurde wieder heftig gekämpft.
Nachdem ein Angriff des Feindes in unſerem Geſchützfeuer geſcheitert war, gelang
es abends einer italieniſchen Abteilung mit ſtarker Artillerieunterſtützung, in unſere
Gipfelſtellung einzudringen. Heute früh warf ein Gegenangriff den Feind wieder hinaus.
An der küſtenländiſchen Front wurde der Monte San Gabriele und die Gegend
von Nova Vas von der italieniſchen Artillerie lebhaft beſchoſſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Streitkräften nichts von
Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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5 22 -
Kriegserklärung Deutſchlands an Rumänien.
Berlin, 28. Auguſt. Nachdem, wie bereits gemeldet, Rumänien unter
ſchmählichem Bruch der mit Oeſterreich⸗Angarn und Deutſchland abgeſchloſſenen
Verträge unſerem Bundesgenoſſen geſtern den Krieg erklärt hat, iſt der Kaiſer⸗
liche Geſandte in Bukareſt angewieſen worden, feine Päſſe zu verlangen und der
rumäniſchen Regierung zu erklären, daß ſich Deutſchland nunmehr gleichfalls als
im Kriegszuſtand mit Rumänien befindlich betrachtet. ARE
Der Reichskanzler im Großen Hauptquartier.
Berlin, 28. Auguſt. Der Reichskanzler iſt ins Große Hauptquartier abgereiſt.
(W. T )
Ein Armeebefehl Erzherzog Friedrichs.
Wien, 28. Auguſt. Heute iſt folgender Armeeoberkommandobefehl erlaffen worden:
Soldaten! Kriegskameraden! Ich habe Euch mitteilen laſſen, daß in der Reihe unſerer
Gegner ein neuer Feind aufgetaucht iſt: das Königreich Rumänien. Euer ehrlicher Soldaten:
finn wird für dieſen räuberiſchen Leberfall das richtige Maß an Verachtung finden. Wir
haben in den vergangenen Jahren manche ſchwere Stunde überwunden, wir werden auch den
neuen Strauß in Ehren durchkämpfen, unſerem Eidſchwur zu den Fahnen des Allerhöchſten
Kriegsherrn getreu! Gott mit Euch!
Erzherzog Friedrich, Feldmarſchall. (W. T. B.)
Die Verſenkung des Hilfskreuzers „Duke of Albany“.
Berlin, 29. Auguſt. Am 24. Auguſt hat eines unſerer Anterſeeboote in der
nördlichen Nordſee einen engliſchen Hilfskreuzer verſenkt. (Notiz: Es handelt ſich
offenbar um den von amtlicher engliſcher Seite als geſunken gemeldeten Hilfskreuzer
„Duke of Albany “.) (W. T. B.)
Beſchlagnahme des Palazzo Venezia durch Italien.
Bern, 29. Auguſt. Der Palazzo Venezia, das Heim der öſterreichiſch-ungariſchen
Botſchaft beim päpſtlichen Stuhl, iſt von ſeiten der italieniſchen Regierung beſchlag⸗
nahmt worden. (W. T. B.)
Gefechte mit ruſſiſch-rumäniſchen Vortruppen.
Großes Hauptquartier, 29. Auguft.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In vielen Abſchnitten der Front machte ſich
eine erhöhte Feuertätigkeit des Feindes bemerkbar. Im Somme und Maas-Gebiet
nahm der Artilleriekampf wieder große Heftigkeit an. Nördlich der Somme wieder:
holten ſich die mit erheblichen Kräften unternommenen engliſchen Angriffe zwiſchen
Thiepval und Pozieres. Sie ſind blutig geſcheitert, zum Teil führten fie zum Nah:
kampf, der nördlich von Ovillers mit Erbitterung fortgeſetzt wird. Mehrere Hand:
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granatenangriffe wurden am Delville-Walde und ſüdöſtlich von Guillemont abge—
wieſen. Rechts der Maas griffen die Franzoſen zwiſchen dem Werk Thiaumont
und Fleury ſowie im Bergwalde an. Im Feuer der Artillerie, der Infanterie und
Maſchinengewehre brachen die Angriffswellen zuſammen.
Schwächere feindliche Vorſtöße ſüdlich und ſüdöſtlich von St. Mihiel blieben
ohne Erfolg.
3 feindliche Flugzeuge find im Luftkampf abgeſchoſſen, und zwar 1 ſüdlich von Arras,
2 bei Bapaume, ein viertes fiel öſtlich von St. Quentin unverſehrt in unſere Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt im allgemeinen unverändert.
An einzelnen Stellen war die Feuertätigkeit etwas lebhafter. Weſtlich des Stochod
bei Rudka⸗Czerwiſzeze kam es zu Infanteriekämpfen; nördlich des Dujeſtr wurden
bei Abwehr ſchwacher ruſſiſcher Angriffe über 100 Gefangene gemacht.
In den Karpathen fanden Zuſammenſtöße mit ruſſiſch⸗ rumäniſchen Bor:
truppen flatt.
Bei Burſztyn (an der Gnila Lipa) wurde ein ruſſiſches Flugzeug im Luftkampf
zur Landung gezwungen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Kämpfe im ungariſch⸗rumäniſchen Grenzgebirge.
Wien, 29. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Donaumonitor „Almos“ zerſtörte durch
Feuer bei Turnu — Severin mehrere militäriſche Anlagen.
An allen Uebergängen der 600 km langen ungariſch-rumäniſchen Grenzgebirge
ſind unſere Grenzſicherungstruppen ins Gefecht gekommen. Der Feind holte ſich,
wo er auf unſere Bataillone ſtieß, blutige Köpfe; namentlich nordöſtlich von Orſova,
bei Petroſeny, im Gebiete des Vörös-Torony-(Rote Turm) Paſſes, auf den Höhen
ſüdlich von Braſſo, auf denen das tapfere Szekler Infanterieregiment Nr. 82 hei—
miſchen Boden verteidigte, und im Gyergyo-Gebirge. Nur das weite Ausholen
ſtarker rumäniſcher Amfaſſungskolonnen vermochte unfere vorgeſchobenen Abteilungen
zu veranlaſſen, rückwärts angelegte und planmäßig zugewieſene Stellungen zu beziehen.
In der Bukowina und in den galiziſchen Karpathen keine beſonderen Ereigniſſe.
Bei den geſtern gemeldeten Kämpfen nördlich von Mariampol wurden über 100 Mann
und 1 Maſchinengewehr eingebracht.
Südlich von Zborow vereitelten unſere Truppen ruſſiſche Annäherungsverſuche
durch Gegenſtoß.
Hindenburg⸗Front: Bei Szelwow brach ein ruſſiſcher Angriff in unſerem Artlllerie—
feuer zuſammen.
Bei Rudka⸗Czerwiſzeze kam es zu Infanteriekämpfen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Tätigkeit des Feindes iſt in mehreren
Frontabſchnitten lebhafter geworden.
Anſere Stellungen auf den Faſſaner Alpen ſtehen unter andauerndem ſtarken Geſchütz⸗
feuer. Angriffe gegen die Caurlol Scharte und die Cima di Gere wurden abgeſchlagen;
der Cauriol-Gipfel fiel nach hartnäckigem Kampf in Feindeshand. An der Dolomiten⸗
front ſcheiterten mehrere Vorſtöße der Italiener gegen unſere Rufreddo⸗Stellungen.
Im plöcken-Abſchnitt und an der küſtenländiſchen Front zwiſchen dem Col Santo
und Nova Vas verſuchte feindliche Infanterie an mehreren Stellen, mit kräftiger
Attillerieunterſtützung vorzugehen. Dieſe Verſuche wurden überall vereitelt.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anſere Donau-Flottille ſchoß die Petroleum.
taffinerie bei Giurgiu in Brand.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Siegreiche Kämpfe im Kaukaſus.
Konſtantinopel, 29. Auguſt. (Amtlicher Bericht des Generalſtabes.)
Kaukaſusfront: Der rechte Flügel unſerer Truppen brach den Widerſtand der
Ruſſen, die ſich in beherrſchenden Stellungen hielten, durch erfolgreiche Angriffe,
und es gelang ihnen, ſchrittweiſe vorwärts zu kommen. Allein bei einem einzigen
Angriff, der von einer unferer Angriffsabteilungen mit gutem Erfolge am 26. Auguſt
ausgeführt wurde, ließ der Feind mehr als 100 Tote auf dem Gelände zurück.
Wir machten 60 Gefangene, darunter einen Offizier, und erbeuteten mehr als
600 Gewehre, 250 Munitionskäſten, eine Menge Pioniermaterial und Bomben.
In der Mitte wurden vereinzelte Aeberfälle mit Erfolg ausgeführt. Wir nahmen einen
Teil der feindlichen Gräben und zwangen die Verteidiger zur Flucht. Wir erbeuteten
militäriſche Ausrüſtungsgegenſtände und zerſtörten einen Teil der feindlichen Gräben.
Auf dem linken Flügel im Küſtenabſchnitt öitliches, zeitweilig ausſetzendes heftiges
Geſchutzfeuer. (W. T. B.)
Hindenburg Chef des Generalſtabes des Feldheeres. —
Ludendorff Generalquartiermeiſter.
Berlin, 29. Auguſt. Seine Majeſtät der Kaiſer hat durch Allerhöchſte
Kabinettsorder vom heutigen Tag den Chef des Generalſtabes des Feldheeres
General der Infanterie v. Falkenhayn zwecks anderweitiger Verwendung von
dieſer Stellung enthoben.
Zum Chef des Generalſtabes des Feldheeres hat Seine Majeſtät den General
feldmarſchall v. Beneckendorff und v. Hindenburg ernannt, zum erſten General
quartiermeiſter den Generalleutnant Ludendorff unter Beförderung zum General
der Infanterie. (BRD)
Der Wortlaut der rumänischen Kriegserklärung.
Kopenhagen, 29. Auguſt. Die Petersburger Telegraphen «Agentur verbreitet folgende
Meldung aus Bukareſt: Nach dem Kronrat wurde dem öſterreichiſch⸗ ungariſchen Geſandten
Grafen Czernin folgende Note übermittelt:
Das zwiſchen Oeutſchland, Oeſterreich⸗ Ungarn und Italien abgeſchloſſene Bündnis hatte nach
den eigenen Erklaͤrungen der Regierungen nur einen weſentlich erhaltenden und verteidigenden
Charakter. Sein Hauptziel war, die verbündeten Länder gegen jeden von außen kommenden
Angriff zu ſchützen und einen Zuſtand zu befeſtigen, der durch frühere Verträge geſchaffen worden
war. In dem Wunſche, ſeine Politik mit dieſen friedlichen Beſtrebungen in Einklang zu bringen,
ſchloß ſich Rumänien dieſem Bündnis an, mit dem Werke feiner inneren Verfaſſung beſchäftigt
und treu feinem feſten Eniſchluſſe, in der Gegend an der unteren Oonau ein Element der
Ordnung und des Gleichgewichtes zu bleiben. Rumänien hörte nicht auf, zur Aufrechterhaltung
des Friedens am Balkan beizutragen. Die letzten Balkankriege, welche den status quo zer⸗
trümmerten, zwangen ihm eine neue Richtung für ſein Verhalten auf. Sein Eingreifen be⸗
wirkte den Frieden und ſtellte das Gleichgewicht wieder her. Rumänien begnügte ſich mit einer
Grenzberichtigung, die ihm mehr Sicherheit gegen einen Angriff verſchaffte und zu gleicher Zeit
eine Angerechtigkeit gut machte, die zu feinem Schaden auf dem Berliner Kongreß begangen
worden war. Aber in der Verfolgung dieſes Zieles erlebte Rumänien die Enttäuſchung, feſt⸗
ſtellen zu müſſen, daß es von ſeiten des Wiener Kabinetts nicht der Haltung begegnete, die
es mit Recht erwarten konnte.
Als der gegenwärtige Krieg ausbrach, lehnte es Rumänien ebenſo wie Italien ab, ſich der
Kriegserklärung Oeſterreich-Angarns anzuſchließen, von der es vorher vom Wiener Kabinett
nicht benachrichtigt worden war. Im Frühjahr 1915 trat Italien in den Krieg mit Oeſterreich—
Ungarn. Oer Oreibund beſtand nicht mehr. Die Gründe, welche den Anſchluß Rumäniens
an diejes politiſche Syſtem beſtimmt hatten, verſchwanden in demſelben Augenblick.
An die Stelle einer Gruppe von Staaten, die durch gemeinſame Anſtrengungen an der
Sicherung des Friedens und der Erhaltung der tatlächlichen und rechtlichen Lage, wie ſie durch
die Verträge geſchaffen war, zu arbeiten fuchten, befand man ſich Mächten gegenüber, die nur
in der beſtimmten Abſicht Krieg führten, die früheren Verhältniſſe, die als Grundlage ihres
Bündnisvertrageg gedient hatten, von Grund aus zu ändern. Dieſe tiefen Aenderungen waren
für Rumänien der klare Beweis, daß das Ziel, welches es verfolgen ſollte, als es ſich dem
Dreibunde anſchloß, nicht mehr erreicht werden konnte, und daß es feine Abſichten und Un:
ſtrengungen in neue Wege lenken mußte. Dies um ſo mehr, als das von Oeſterreich⸗Angarn
unternommene Werk einen die weſentlichen Intereſſen Rumäniens ebenſo wie ſeine legitimſten
nationalen Wünſche bedrohenden Charakter annahm. Angeſichts einer fo radikalen Aenderung
der zwiſchen der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie und Rumänien geſchaffenen Lage hat letzteres
feine Handlungsfreiheit wiedergewonnen. Die Neutralität, welche ſich die Königliche Regierung
nach einer Kriegserklärung auferlegte, die außerhalb ihres Willens und entgegen ihren Intereſſen
erlaſſen worden war, war in erſter Linie infolge der zu Anfang von der Kaiſerlich⸗Königlichen
Regierung gegebenen Zuſicherungen angenommen worden, daß die Monarchie bei ihrer Kriegs,
erklaͤrung an Serbien nicht von Eroberungsdrang beſeelt geweſen ſei, und daß ſie in keiner
Hinſicht auf Canderwerb ausgehe. Dieſe Zuſicherungen haben ſich nicht verwirklicht. Heute
ſtehen wir vor einer tatſächlichen Lage, aus der große territoriale und politiſche Amänderungen
hervorgehen können, die derart find, daß fie eine ſchwere Bedrohung der Sicherheit und Zukunft
Rumäniens bilden. Das Friedenswerk, welches Rumänien, treu dem Geiſte des Dreibundes,
zu ſchaffen verſucht hatte, wurde fo von denjenigen ſelbſt unfruchtbar gemacht, die dazu berufen
waren, es zu ſtützen und zu verteidigen.
Als Rumänien ſich 1883 der Gruppe der Mittelmächte anſchloß, hatte es, weit entfernt, die
Bande des Blutes zu vergeſſen, welche die Bevölkerung des Königreichs mit den rumäniſchen
Untertanen der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie verband, in den zwiſchen den drei großen
Mächten geſchaffenen Beziehungen der Freundschaft und des Bündniſſes ein wertvolles Pfand
feiner inneren Ruhe wie auch der Verbeſſerung des Schickſals der Rumänen Oeſterreich⸗Angarns
geſehen. In der Tat konnten Oeutſchland und Italien, die ihre Staaten auf der Grundlage
des Nationalitätenprinzips wieder aufgebaut hatten, nichts anderes als die Geſetzmäßigkeit der
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Grundlage anerkennen, auf der ihr eigenes Dafein beruhte. Was Oeſterreich-Angarn betrifft, fo
fand es in den freundſchaftlichen Beziehungen, welche ſich zwiſchen ihm und dem Königreich
Rumänien entwickelten, die Sicherheiten für feine Ruhe ſowohl im Innern wie an unferen
gemeinſamen Grenzen; denn es wußte ſehr wohl, in welchem Grade die Unzufriedenheit der
dortigen rumaͤniſchen Bevölkerung bei uns widerhallte, indem fie jeden Augenblick die guten
Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten zu ſtören drohte. Die Hoffnung, die wir unter
dieſem Geſichtspunkt auf unſere Zugehörigkeit zum Oreibunde geſetzt hatten, wurde mehr als
30 Jahre lang getaͤuſcht. Die Rumänen der Monarchie haben nicht nur niemals Reformen
einführen ſehen, die ihnen auch nur ſcheinbare Genugtuung hätten geben können, ſondern ſie wurden
im Gegenteil wie eine minderwertige Raſſe behandelt und dazu verdammt, die Unterdrückung
durch ein fremdes Element zu erleiden, das nur eine Minderheit inmitten der verſchiedenen
Nationalitäten bildet, aus denen die öſterreichiſch-ungariſchen Staaten bestehen. All die Unge:
rechtigkeiten, die man fo unſere Brüder erleiden ließ, hielten zwiſchen unſerem Lande und der
Monarchie einen fortwährenden Zuftand der Animoſität aufrecht, den die Regierungen des Königs
reichs ſchließlich nur um den Preis großer Schwierigkeiten und zahlreicher Opfer beſänftigen konnten.
Als der jetzige Krieg ausbrach, konnte man hoffen, daß die öſterreichiſch-ungariſche Regierung
wenigſtens in letzter Stunde ſich von der dringenden Notwendigkeit würde überzeugen laſſen,
dieſe Ungerechtigkeit aufzugeben, die nicht nur unſere freundſchaftlichen Beziehungen, fondern
ſogar die normalen Beziehungen, die zwiſchen benachbarten Staaten beſtehen ſollen, in Gefahr
brachte. Zwei Kriegsjahre, während deren Rumänien ſeine Neutralität aufrecht erhielt, haben
bewieſen, daß Oeſterreich⸗Angarn jeder inneren Reform abgeneigt, die das Leben der von ihm
regierten Völker beſſer geſtalten konnte, fi ebenſo bereit zeigte, fie zu opfern, wie ohnmächtig,
ſie gegen äußere Angriffe zu verteidigen.
In dem Kriege, an dem faſt das ganze Europa beteiligt iſt, handelt es ſich um die wichtigſten
Fragen, die die nationale Entwicklung und ſogar die Exiſtenz der Staaten berühren. Rumänien,
in dem Wunſche, dazu beizutragen, daß das Ende des Konffikts beſchleunigt werde und unter
dem Zwange der Notwendigkeit, feine Raffenintereffen zu wahren, fieht ſich gezwungen, an die
Seite derer zu treten, die ihm die Verwirklichung ſeiner nationalen Einigung ſichern können.
Aus dieſen Gründen betrachtet es ſich von dieſem Augenblick an als im Kriegszuſtand mit
Oeſterreich⸗Angarn befindlich. (W. T. B.)
2)
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Die Kaiſerlichen Kabinettsorders an Falkenhayn, Hindenburg
und Ludendorff.
Berlin, 30. Auguſt. Die Allerhöchſten Kabinettsorders, mit denen Seine
Majeſtät der Kaiſer den Wechſel in der Beſetzung der Stelle des Chefs des
Generalſtabes des Feldheeres anordnete, haben folgenden Wortlaut:
An den General der Infanterie v. Falkenhahn, Chef des Generalſtabes des Feldheeres.
Großes Hauptquartier, 29. Auguſt.
Mein Lieber General v. Falkenhayn! Indem Ich Ihrem Wunſche um Enthebung
von Ihrer bisherigen Stelle nicht entgegen ſein will, nehme Ich Veranlaſſung, Ihnen
aus vollem Herzen zu danken für die Hingabe und Pflichttreue, mit der Sie in
nunmehr zwei Jahren Ihres ſchweren und verantwortungsvollen Amtes unter
entſagungsvoller Einſetzung Ihrer Kräfte und Ihrer Perſon gewaltet haben. Was
Sie insbeſondere an tatkräftiger und vorausſchauender Arbeit, in unermüdlichem
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Schaffensdrang für die Armee und das Vaterland geleiftet haben, ſoll Ihnen nicht
vergeſſen werden. Die volle Würdigung Ihrer jetzt im Kriege an der Spitze des
Generalſtabes erworbenen Verdienſte wird aber einer ſpäteren Zeit vorbehalten
ſein müſſen. Mir perſönlich ſind Sie ein treuer, ſelbſtloſer Berater geweſen. In
Dankbarkeit hierfür begleiten Sie meine beſten Wünſche für die Zukunft, und verleihe
Ich Ihnen das Kreuz und den Stern der Komture des Königlichen Hausordens
von Hohenzollern mit Schwertern.
Sie beziehen Ihr bisheriges Gehalt aus dem Etatskapitel für Offiziere in
beſonderen Stellungen, bis Ich über Ihre anderweitige Verwendung Entſcheidung
getroffen habe. gez. Wilhelm R.
An den Generalfeldmarſchall v. Beneckendorff und v. Hindenburg.
Ich ernenne Sie zum Chef des Generalſtabes des Feldheeres und bin überzeugt,
daß Ich dieſe Stellung in keine beſſeren Hände legen kann. Ich erwarte mit Ver—
trauen, daß Sie meiner Armee und dem Vaterlande die erdenklich beſten Dienſte
in dieſer Stellung leiſten werden. Erneut benutze Ich dieſen Anlaß, um dem ſieg—
reichen Beſchützer unſerer Oſtfront warmen Dank zu fagen für alles das, was er
während zweier Kriegsjahre für das Vaterland geleiſtet hat.
Großes Hauptquartier, 29. Auguſt 1916. gez. Wilhelm R.
An den Generalleutnant Ludendorff.
Ich ernenne Sie unter Beförderung zum General der Infanterie zum Erſten
Generalquartiermeiſter mit den Gebührniſſen eines Kommandierenden Generals und
ſpreche Ihnen bei dieſer Gelegenheit warmen Dank aus für die vortrefflichen Dienſte,
die Sie während zweier Kriegsjahre Mir und der Armee geleiſtet haben.
Großes Hauptquartier, 29. Auguſt 1916. gez. Wilhelm R.
Der Berg Kukul in den Karpathen erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 30. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Somme-Gebiet kamen unter beiderſeits
andauernd bedeutendem artilleriſtiſchen Einſatz feindliche Anternehmungen am Tage
in unſerem wirkungsvollen Sperrfeuer nicht zur Entwicklung. Abends und nachts
erfolgten ſtarke Angriffe aus der Linie Ovillers —Pozières und zwiſchen Guillemont
und Maurepas, während anſchließend bis zur Somme und über dieſe hinaus bis
in die Gegend von Chilly der ſturmbereite Gegner auch nachts in ſeinen Gräben
niedergehalten wurde. Anſere Stellungen ſind reſtlos behauptet. Nördlich von
Ovillers - Pozieres haben unſere tapferen Truppen in ſchwerem Nahkampf die an
einzelnen Punkten eingedrungenen engliſchen Abteilungen wieder geworfen.
Rechts der Maas ſind erneute, durch heftiges Feuer vorbereitete franzöſiſche
Angriffe bei Fleury und gegen unſere Stellungen zwiſchen dem Dorfe und dem
Chapitre⸗Walde abermals zuſammengebrochen; ſüdöſtlich von Fleury wurde der
Feind durch Gegenſtoß zurückgeſchlagen.
Nördlich des Anere-Baches und weſtlich von Mülhauſen wurde je 1 feindliches
Flugzeug im Luftkampf außer Gefecht geſetzt, 2 Flugzeuge ſind durch Abwehrfeuer
nördlich der Somme heruntergeholt, ein weiteres mußte bei Sohetourt innerhalb
unſerer Linien landen. =
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Karpathen keine Ereigniſſe von
beſonderer Bedeutung.
Oeutſche Truppen haben den Berg Kukul (nordweſtlich von Zabie) geſtürmt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt im allgemeinen unverändert.
Oberſte Heeresleitung. (W. T. B.)
Die rumäniſchen Angriffe gegen die ungariſche Grenze.
Wien, 30. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf den Höhen nordöſtlich von Orſova ſchlugen
unſere Truppen wiederholte rumäniſche Angriffe ab. Sonſt wurden die an die
Grenze vorgeſchobenen Kraftgruppen ſchrittweiſe und planmäßig, wie es für den
Kriegsfall ſeit langem vorgeſehen war, zurückgenommen. Der Feind wird ſich
rühmen, Petroſeny, Braſſo und Kezdi-Bafarhely beſetzt zu haben. Die nördlichſten
rumäniſchen Kolonnen ſtehen im Gyergyo-Gebirge im Kampf.
In den galiziſchen Waldkarpathen haben deutſche Truppen den Ruſſen die in
den letzten Wochen heiß umſtrittene Höhe Kukul wieder entriſſen.
Im übrigen außer Vorfeldkämpfen an der ruſſiſchen Front keine beſonderen
Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anſere Donauflottille zerſtörte bei Turnu
Nagurele an der unteren Donau rumäniſche Schleppſchiffe, Hafenmagazine und
militäriſche Anlagen. Sie erbeutete bei Zimnica 2 volle Schlepper, 1 Stegſchiff
und 2 Motorboote.
An der unteren Vojuſa erhöhte Patrouillentätigkeit.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die Sarrail-Armee völlig hinter die Struma geworfen.
Sofia, 30. Auguſt. (Amtlicher Bericht vom 28. Auguſt) Die Truppen des
rechten Flügels befeſtigen ſich, nachdem ſie die in der Ebene von Lerin (Florina)
befindlichen Serben zurückgeſchlagen haben, in ihren neuen Stellungen nördlich und
weſtlich des Oſtrovo-Sees. Wiederholte ſerbiſche Angriffe in der Moglena⸗Gegend
wurden unter beträchtlichen Verluſten zurückgeſchlagen, die die Serben zum Verzicht
auf eine Wiederholung ihrer Unternehmungen zwangen. Anſere Truppen rückten
vor und eroberten die Höhen ſüdlich von Sborſko. Im Wardar-Tale auf beiden
Seiten ſchwaches Artilleriefeuer und Patrouillengefechte. Die Truppen des linken
Flügels befeſtigen ſich, nachdem fie alle franzöſiſch-engliſchen Streitkräfte in der
Gegend von Serres, Drama und Kawalla hinter die Struma und den Tahino-See
geworfen haben, in ihren neuen Stellungen öſtlich der Struma und an der ägäiſchen
Küſte vom Golf von Orfano bis zur Meſta-⸗Mündung. (W. T 5)
Kriegserklärung der Türkei an Rumänien.
Konſtantinopel, 30. Auguſt. Nach einer Meldung der Agence Milli hat
der Miniſterrat geſtern die Kriegserklärung der Türkei an Rumänien beſchloſſen.
3:3)
Heftiger Feuerkampf beiderſeits der Somme.
Großes Hauptquartier, 31. Auguſt.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Frontabſchnitt beiderſeits von Armentieres
entwickelte der Gegner rege Tätigkeit. Seine im Anſchluß an ſtarke Feuerüberfälle
vorgehenden Erkundungsabteilungen ſind abgewieſen.
Bei Roclincourt (nördlich von Arras) machte eine deutſche Patrouille im engliſchen
Graben eine Anzahl Gefangene.
Beiderſeits der Somme hält ſich der Feuerkampf auf großer Stärke. Wie nach—
träglich gemeldet iſt, ging geſtern früh ſüdlich von Martinpuich ein gegen die feind—
liche Stellung vorſpringender Graben verloren.
Im Maasgebiet herrſchte, abgeſehen von kleinen Handgranatenkämpfen bei
Fleury, Ruhe.
Oeſtlicher Kriegs ſchauplatz. Weſtlich von Riga, im Brückenkopf von Düna—
burg, im Stochod⸗Bogen, ſüdöſtlich von Kowel, ſüdweſtlich von Luck und in einzelnen
Abſchnitten der Armee des Generals Grafen v. Bothmer finden lebhafte Artillerie—
kämpfe ſtatt.
In den Karpathen haben wir bei der Erſtürmung des Kukul 1 Offizier, 199 Mann
gefangengenommen. Feindliche Gegenſtöße ſind hier abgewieſen.
Bei Durchführung von Angriffen auf militäriſche Anlagen von Luck und Torczyn
ſchoſſen unſere Flieger 3 feindliche Flugzeuge ab, ein weiteres iſt am 29. Auguſt
bei Liſtopady (an der Bereſina) außer Gefecht geſetzt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Rumäniſche Angriffe bei Herkulesbad abgeſchlagen.
Wien, 31. Auguſt. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegs ſchauplatz. Auf den Höhen öſtlich von Herkules Fürdö
wurden rumäniſche Angriffe abgeſchlagen. Die im Oſik-Gebirge kämpfenden k. u. k.
Truppen bezogen auf den Höhen weſtlich von OſikSzereda neue Stellungen. Sonſt
an der ungariſchen Front keine weſentliche Aenderung der Lage.
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1639
An der ruſſiſchen Front entfaltete der Gegner an zahlreichen Stellen erhöhte
Artillerietätigkeit.
Italieniſcher und ſüdoſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Zwei ruſſiſche Diviſionen im Kaukaſus zerſprengt.
Konſtantinopel, 31. Auguſt. Nach dem letzten amtlichen Heeresberichte
haben die Türken auf dem linken Flügel an der Kaukaſusfront zweieinhalb
feindliche Diviſionen vollkommen zerſprengt und 5000 Gefangene gemacht.
Außerdem wurden mehrere Geſchütze, Maſchinengewehre und ſonſtige Waffen
erbeutet. (W. T 5)
Das Ziel der bulgariſchen Gegenoffenſive erreicht.
Sofia, 31. Auguſt. (Bulgariſcher Heeresbericht vom 30. Auguſt.) Keine
weſentliche Aenderung an der mazedoniſchen Front. Anſere Truppen haben die
befohlenen Stellungen erreicht und beſetzt und befeſtigen ſich darin. Der Feind
beſchränkt ſich nach den Niederlagen, die wir ihm beigebracht haben, und nachdem
ſeine Offenſive dadurch geſcheitert iſt, darauf, auf der ganzen Front wirkungsloſes
Artilleriefeuer zu unterhalten. Nur nördlich des Oſtrovo-Sees und im Tale von
Matnitza bemüht ſich der Gegner, ſich durch vergebliche Gegenangriffe wieder in
den Beſitz der verlorenen Stellungen zu ſetzen und ſeine unhaltbar gewordene Lage
zu verbeſſern, aber alle ſeine Verſuche wurden zurückgewieſen. Im Tahino-See
verſenkten wir durch Artilleriefeuer 2 Dampfboote. Die feindliche Flotte beſchoß
wirkungslos die Mündung des Meſta. Ein Luftgefhwader griff die Brücke nahe
beim Bahnhof Buk an, Schaden wurde nicht verurſacht, es ſind auch keine Menſchen—
opfer zu beklagen. (W. T. B.)
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8
Leberreichung der türkiſchen Kriegserklärung an Rumänien. 1
Konſtantinopel, 31. Auguſt. Die türkiſche Regierung hat geſtern abend
8 Ahr durch Weberreichung einer Note an die hieſige rumäniſche Geſandtſchaft
Rumänien den Krieg erklärt. (W. T. B.)
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Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwiſchen Bulgarien
und Rumänien.
Berlin, 31. Auguſt. Die hieſige bulgariſche Geſandtſchaft hat aus Sofia
die Nachricht erhalten, daß der rumäniſche Geſandte in Sofia vorgeſtern abend
feine Päſſe verlangt hat, und daß ſomit von rumäniſcher Seite aus die diplo⸗
matiſchen Beziehungen zwiſchen Bulgarien und Rumänien ſeit vorgeſtern abend
6'/, Ahr abgebrochen worden find.
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AUFNAHME VON HÄNSE HERRMANN, BERLIN.
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Erbitterte Nahkämpfe ſüdlich der Somme.
Großes Hauptquartier, 1. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die engliſche Tätigkeit nördlich der Somme
blieb, abgeſehen von einzelnen Handgranatenangriffen, auf ſtarke Artillerieentfaltung
beſchraͤnkt. Franzöſiſche Angriffsabſichten zwiſchen Maurepas und Clery wurden
durch Feuer unterbunden. Ein unſerſeits unternommener Gegenſtoß brachte uns
wieder in Beſitz früher verlorenen Geländes bei Longueval und am Delville-Walde.
Südlich der Somme ſetzten abends die nach der Vorbereitung der letzten Tage
erwarteten franzöſiſchen Angriffe ein. Der Gegner legte den Hauptdruck auf die
Front Barleux —Sohecourt. Es kam zu erbittertem Nahkampf im Abſchnitt Eſtrées —
Sohetourt. Entſchloſſene Gegenangriffe ſächſiſcher Regimenter bereiteten den antäng-
lichen Fortſchritten des Feindes ein ſchnelles Ende und warfen ihn in feine Ausgangs»
ſtellungen zurück. Im übrigen wurden die bereitgeſtellten feindlichen Sturmtruppen
in ihren Gräben niedergehalten.
Auf den Anſchlußfronten entwickelten unſere Gegner an mehreren Stellen rege
Feuer- und Patrouillentätigkeit.
Im Somme-Gebiet wurden 6, an der Maas 1 feindliches Flugzeug im Luftkampf
abgeſchoſſen, ein weiteres ſtürzte in unſerem Abwehrfeuer öſtlich von pern ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bagern: Vom Meere bis in die Gegend weſtlich von Luck iſt die Lage im
allgemeinen unverändert.
Südweſtlich von Luck gelang es den Ruſſen, Boden zu gewinnen, den Gegen»
angriffen deutſcher Truppen mußten ſie unter ſchwerer Einbuße wieder weichen;
2 Offiziere, 407 Mann blieben gefangen in unſerer Hand. Neue Angriffe erfolgten
heute früh und wurden abgewiesen.
Zwiſchen den von Brody und Tarnopol heranführenden Bahnen lebte das ruſſiſche
Artilleriefeuer merklich auf. An der ſüdlichen Bahn ſchritt der Gegner zum Angriff.
Bei Zborow hat er auf ſchmaler Front Vorteile errungen, ſonſt iſt er, zum Teil
durch Gegenſtoß deutſcher Truppen, zurückgeworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Heftige Kämpfe haben ſich
auf der 24 km breiten Front zwiſchen der Zlota Lipa bei Noſow und dem Dnjeftr
abgeſpielt. Im nördlichen Teile dieſes Abſchnittes brachen ruſſiſche Angriffe vor
unſerer Front zuſammen. Weiter ſüdweſtlich mußte dem feindlichen Drucke etwas
nachgegeben werden.
Südlich des Onjeſtr haben tapfere heſſiſche Regimenter im Abſchnitt von Stanislau
den ruſſiſchen Anſturm gebrochen.
In den Karpathen blieben Teilangriffe des Feindes gegen den Stepanſki und
ſüdöſtlich davon ergebnislos. Südwe, lich von Schipoth haben oſtpreußiſche Truppen
ihre Stellungen gegenüber den Anſtrengungen überlegener Kräfte reſtlos behauptet.
Balkan-Kriegsſchauplatz. An der Ceganſka-Planina und an der Moglena—
Front brachen ſerbiſche Angriffe zuſammen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Neue ruſſiſche Angriffe in der Bukowina und Oſtgalizien.
Wien, 1. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei Orſova und
Herkules Furdö wurde der Feind auch geſtern abgewieſen. Sonſt iſt es nirgends zu
weſentlichen Kämpfen gekommen. Nagy Szeben und Sepſi⸗Szent⸗György ſind der
allgemeinen Lage nach bereits vorgeliern geräumt worden.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In der Bukowina und
in Oſtgalizien gingen die Ruſſen wieder zum Angriff über. In den Karpathen und
bei Stanislau wurden fie überall abgefchlagen.
Nördlich des Onjeſtr im Mündungswinkel der Zlota Lipa griff der Feind auf
24 km breiter Front an. Nördlich von Mariampol und bei Zawalow ſcheiterten alle
Anſtürwe. Bei Horozanka wurden unſere Linien über den Ort zurückg drückl.
Bei Zborow kam ein ſtarker ruſſiſcher Angriff, nachdem er einen begrenzten ört⸗
lichen Erfolg errungen, durch Gegenangriff zum Stehen.
Heeresfront des Generalſeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Armee
des Generaloberſten v. Böhm:Ermolli vereitelte bei Berepelniki einen ruſſiſchen Vor⸗
ſtoß. Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſzky drang der Feind an
einzelnen Stellen in unſere Linien ein. Ein Gegenangriff deutſcher Truppen warf
ihn wieder zurück, wobei er 2 Offiziere und 407 Mann als Gefangene einbüßte.
Südweſtlich von Kaſzowka ſcheiterte ein Vorſtoß des Gegners.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Küſtenlande wurden geſtern mehrere Ab—
ſchnitte unſerer Front zwiſchen dem Monte Santo und dem Meere von der italieniſchen
Artillerie zeitweiſe lebhaft beſchoſſen. Südlich Salcano und weſtlich Lokvicza
ging feindliche Infanterie zum Angriff vor. Anſer Feuer trieb den Gegner überall
bald zurück.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. W 5
Kriegserklärung Bulgariens an Rumänien.
Sofia, 1. September. Heute um 10 Uhr vormittags wurde dem hieſigen
rumäniſchen Geſandten die Kriegserklärung übergeben. Frühmorgens wurde in
den Straßen das Kriegsmanifeſt angeſchlagen. (W. T. B.)
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Entwaffnung der königstreuen Truppen in Saloniki. —
Revolutionäre Verbände unter dem Schutze der Entente.
Saloniki, 1. September. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Dieſe Nacht um—
zingelten Gendarmen und Nationalfreiwillige die Kaſerne von Saloniki, deſſen Garniſon ſich
geweigert hatie, mit ihnen zuſammenzugehen, ſchnitten die Waſſerzufuhr ab und behinderten
die Lebensmittelverſorgung. Gegen 4 Ahr verſuchten 60 Mann einen Ausfall, um Lebens-
mittel zu holen. Es wurde auf beiden Seiten gefeuert. Die Truppen wurden gezwungen, in
die Kaſerne zurückzukehren; 2 Soldaten und 1 Gendarm wurden getötet, 2 Freiwillige wurden
verwundet. Sarrail intervenierte, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Die Garniſon
nahm ſeine Vermittlung an und ergab ſich den Franzoſen unter den folgenden Bedingungen:
Die Truppen werden entwaffnet und im Lager von Zaitemlik außerhalb der Stadt interniert
werden; die Offiziere behalten ihre Seitenwaffen und geben ihr Ehrenwort, den Revolutionären
gegenüber nichts zu unternehmen.
Die Kaſerne wurde vorläufig von den Franzoſen beſetzt. Auch die Garniſon des kleinen
Forts Kara Burnu wurde umzingelt und ergab ſich bald nach der Lebergabe der Truppen in
Saloniki. Man erwartet, daß ein Komitee von Revolutionären die Kontrolle über die Ver—
waltung dieſer Teile von Mazedonien auf ſich nehmen wird. (W. T. B.)
Der Wortlaut der bulgariſchen Kriegserklärung an Rumänien.
Sofia, 1. September. (Meldung der Bulgariſchen Telegraphen-Agentur.) Minifier:
präſident und Miniſter des Aeußeren Radoſlawow hat an den rumäniſchen Geſandten folgende
Note gerichtet: Herr Geſandter!
Ich habe die Ehre gehabt, in den letzten Monaten der Königlich rumäniſchen Gefandtfchaft,
ſei es durch Verbalnoten, ſei es durch an Eure Exzellenz oder in Ihrer Abweſenheit an den
Geſchäftsträger gerichtete Schreiben, die allzu zahlreichen Zwiſchenfälle zu melden, welche unſere
mit der Aeberwachung der rumäniſch-bulgariſchen Grenze beauftragten Truppen ununterbrochen
in Atem gehalten haben. Dieſe ſich mehr und mehr häufenden Zwifchenfälle, die trotz der
mehr als korrekten Haltung der bulgariſchen Behörden und trotz der von der rumäniſchen
Geſandtſchaft verſchwendeten Verſicherungen und Freundfchaftsbeteuerungen immer von feiten
Rumäniens hervorgerufen wurden, haben ſchließlich dazu geführt, Abſichten ins rechte Licht zu
ſetzen, welche die bulgariſche Regierung ihrem Nachbarn zuzumuten Bedenken trug, da die
noch ganz friſche Vergangenheit ſie nicht ganz und gar die Gefühle lebhafter Sympathie des
dulgariſchen Volkes gegenüber Rumänien vergeſſen machen konnte. Dieſe Gefühle datieren
aus ferner Zeit, und die ganz friſche Vergangenheit, von der ich ſpreche, iſt — Eure Exzellenz
weiß es ſehr wohl — der Balkankrieg vom Jahre 1912/13, wo Rumänien die blutigen
Prüfungen, die das bulgariſche Volk durchmachte, für ſich ausnutzte, um Bulgarien zu einer
Zeit, zu der es im Kampf um ſeine Exiſtenz lag, ein Stück ſeines Gebietes zu rauben, wobei
es einen hartnäckigen Haß, der durch nichts gerechtfertigt war, bekundete.
Es folgte der Bukareſter Friede, der Bulgarien die ſchwerſten Opfer auferlegte, nichts
deſtoweniger ergab ſich Bulgarien in ſein Schickſal und wollte ſogar noch ſeinem Nachbarn
freundlich die Hand reichen; es wurde in ſeinen Hoffnungen getäuſcht.
And ſeither folgten die Beweiſe von Feindſeligkeit aufeinander ohne Anterlaß. Zunächſt
die Haltung der rumäniſchen Preſſe, welche Bulgarien und ſeinen Souverän mit Beſchimpfungen
überhäuft, die Schwierigkeiten ohne Ende betreffend die Durchfuhr von für Bulgarien beſtimmten
Waren, die Weigerung, Bulgarien trotz der ordnungsmäßigen Verträge, die in Rumänien
gekauften Waren für den dringendſten Bedarf, wie Salz, Petroleum uſw., zu liefern, die
Plackereien, welchen die Bulgaren, die in Rumänien wohnen oder die nur Rumänien paſſieren,
252
1643
ausgeſetzt find, die am 3. Juli erfolgte Schließung der rumäniſchen Grenze für Waren und
Reiſende aus und nach Bulgarien, weiter die Proteſte, welche die Königlich rumaͤniſche Gefandt-
ſchaft in Sofia mit außerſter Energie gegen angeblich von bulgarſſchen Grenzwachen herbei
geführte Zwiſchenfälle erhebt, die niemals ſtattgefunden haben, fo der Zwiſchenfall von Rahovo,
bezüglich deſſen ich die Ehre hatte, Eurer Exzellenz am 15. Auguſt zu ſchreiben, und von
Rascano am 24. desselben Monats, den unaufhörlich aber mehr oder weniger gutartige Grenz
zwifchenfälle folgten, wirkliche kriegsmäßige Angriffe, die von rumänifchen Abteilungen gegen
bulgariſche Grenzpoſten unternommen wurden. So wurde der Poſten Nummer 9 öſllich
Konanlar in der Nacht vom 25. auf den 26. Auguſt angegriffen, ebenſo die Poſten 10 und 13.
Weiter kurz nachher wirkliche Kriegsoperationen, welche rumäniſche Truppen an der Grenze
unternehmen: das Bombardement von Kladowo am 28. Auguſt und die Beſchießung von
Ruſſo (Ruſtſchuk) am ſelben Tage. Am 29. Auguſt eröffnet die rumäniſche Wachabteilung
Nummer 1 ein lebhaftes Gewehrfeuer gegen die ihr gegenüberliegenden bulgariſchen Poſten,
bald darauf dehnt ſich das Feuer an der Grenzlinie bis zum bulgariſchen Poſten Nummer 17
aus, ebenſo greifen zwiſchen der Käſte des Schwarzen Meeres und der Tſchauſch⸗Köf rumäniiche
Grenzwachen heftig bulgariſche Poſten an und werden zurückgeſchlagen.
Schließlich — der bulgariſche Geſandte in Bukareſt, Radew, wird ſeit Sonnabend, dem
26. Auguſt, gehindert, mit feiner Regierung zu verkehren. Es werden ihm feine Päͤſſe zugeſtellt,
ohne daß die Königlich bulgariſche Regierung ihm auch nur einen Augenblick Inſtruktionen
gegeben hätte, die ſich irgendwie auf einen eventuellen Abbruch der Beziehungen bezogen
hätten. And am 30. Auguſt waren es fie, Eure Exzellenz, der feine Päffe verlangt und den
Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen notifiziert, eine ſehr natürliche Folge von alldem, was
vorhergegangen war. Inzwiſchen, in der Nacht vom 30. auf den 31. Auguſt, verſuchten die
rumäniſchen Armeen, ohne daß eine ausdrückliche Kriegserklärung erfolgt wäre, eine Brücke
über die Donau bei Kladovo zu ſchlagen und den Fluß an derſelben Stelle zu überſetzen.
Euer Exzellenz begreift ſelbſt, welches ſeither die Cöſung iſt — gewollt von der rumäniſchen
Regierung und aufgezwungen durch die Gewalt der Tatſachen, da ja die Lage fo iſt, wie ſie
eben dieſe Regierung geſchaffen hat: Bulgarien iſt genötigt, die vollendete Tatſache hinzunehmen,
und ich habe die Ehre, Herr Geſandter, Eurer Exzellenz zur Kenntnis zu bringen, daß ſich
Bulgarien von heute früh an als mit Rumänien im Kriegszuſtand befindlich betrachtet.
Genehmigen Sie, Herr Geſandter, die Verſicherung meiner Hochachtung.
gez. Radoſlawow. (W. T. B.)
Eine deutſche Note an Amerika über den Fall „Owego“.
London, 1. September. Reuter meldet aus New⸗gorkr Oeutſchland ließ im Staats-
departement eine Note überreichen, die eine unfreundliche Abſicht bei dem Anterſeebootsangriff
auf den amerikaniſchen Dampfer „Owego“ tatſächlich in Abrede ſtellt. Sie beſagt, das Unter,
ſeeboot hätte im Nebel gefeuert. Leber die deutſche Note an Amerika wird weiter berichtet,
daß fie darüber Klage führt, daß der Kapitän des Dampferd „Owego“ den Befehlen des
Unterſeebootes nicht nachgekommen fei; er habe alſo nur ſich ſelbſt Vorwürfe zu machen, daß
ſein unangebrachtes Verhalten ungünſtige Ergebniſſe hatte. Berichtigend wird weiter bemerkt,
daß nicht nebliges, ſondern ſchönes Wetter geherrſcht habe.
Notiz des W. T. B.: Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, handelt es ſich um eine
Note, die am 26. v. M. dem hieſigen amerikanischen Botſchafter auf eine Anfrage vom 18. v. M.
übergeben worden iſt. Hiernach hat der amerikaniſche Dampfer „Owego“ am 3. Auguſt d. J.
im Kanal wiederholte Warnungsſchüſſe eines deutſchen Anterſeebootes unbeachtet gelaſſen und
konnte erſt durch ſcharfe Schüſſe zum Zeigen der Flagge und zum Stoppen veranlaßt werden.
Auch das Signal des U-Boots, ein Boot mit den Schiffspapieren zu ſchicken, blieb zunächſt
vollkommen unbeachtet, ſo daß ſich der Kommandant des U-Boots nach längerem Zuwarten
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veranlaßt fah, einen ſcharfen Schuß nahe vor dem Bug zu legen. Als der erſte Offizier des
Dampferd „Owego“ fi endlich bequemte, mit den Papieren an Bord des U-Boots zu
kommen, erklärte er zu feiner Entſchuldigung, der Kapitän habe das U-Boot nicht früher
bemerkt. Mit dieſer Behauptung ſteht die Tatſache in Widerſpruch, daß nach der amerikaniſchen
Note vom 18. Auguſt d. J. zehn Schüſſe auf den Dampfer „Owego“ abgegeben worden fein
ſollen, woraus einwandfrei hervorgeht, daß die Warnungsſchüſſe auf dem Dampfer „Owego“
zwar gehört, aber nicht beachtet worden find. Wenn im vorliegenden Fall für den amerika—
niſchen Dampfer keine unangenehmen Folgen entſtanden find, to iſt dies lediglich der Geduld
des deutſchen U⸗Boots-Kommandanten zuzuschreiben, wogegen das Verhalten des amerikanischen
Kapitäns den völkerrechtlichen Vorſchriften in keiner Weiſe entſprochen hat und kaum anders
als herausfordernd genannt werden kann. (W. T. B.)
Die Ruffen ſüdweſtlich Luck zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 2. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich und ſüdlich der Somme dauert der
ſcharfe Artilleriekampf an. Im Abſchnitt Foureauk⸗Wald —Longueval fanden Hand»
granatenkämpfe ftatt, ſüdöſtlich von Maurepas blieb ein franzöſiſcher Vorſtoß erfolglos.
Bei E rees wurde geſtern abend ein noch in Feindeshand befindlicher Graben
wiedergenommen.
Rechts der Maas lebte die Feuertätigkeit zeitweiſe erheblich auf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Ruſſen ſetzten ihre Anſtrengungen ſüdweſtlich von Luck gegen die
unter dem Befehl des Generals Litzmann ftehenden Truppen fort. Ihre mit viel⸗
facher Ueberlegenheit geführten und oft wiederholten Angriffe hatten vorübergehend
bei Korhtnica Erfolg. Durch unſere Gegenangriffe it der Feind in Anordnung
zurückgeworfen. Wir haben hier geſtern und vorgeſtern 10 Offiziere, 1100 Mann
gefangengenommen und mehrere Maſchinengewehre erbeutet.
Nördlich von Zborow gewannen unſere zum Gegenſtoß angeſetzten Truppen Boden.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nordweſtlich von Mariampol
(am Dnjeſtr) wichen vorgegangene ruſſiſche Kräfte im Artilleriefeuer zurück.
In den Karpathen ſind zahlreiche Teilunternehmungen des Gegners geſcheitert.
Der Erfolg ſchleſiſcher Truppen am Kukul wurde erweitert; die Zahl der eingebrachten
Gefangenen erhöht ſich auf 2 Offiziere, 373 Mann; es find 7 Maſchinengewehre,
2 Minenwerfer erbeutet.
Balkan⸗Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Italieniſche Niederlage öſtlich Valona.
Wien, 2. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei Orſova haben wir
geſtern unſere Truppen nach fünftägigen heftigen Kämpfen auf das Weſtufer der
Cſerna zurückgenommen. Bei Nagy Szeben (Hermannſtadt) von und nördlich Braſſo
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(Kronſtadt) folgt der Gegner nur zögernd. Im Gyergyo-Gebirge entwickeln ſich
neue Kämpfe.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In der Bukowina
und in den galiziſchen Waldkarpathen wieſen öſterreichiſch-ungariſche und deutſche
Streitkräfte zahlreiche ruſſiſche Vorſtöße ab. Auch nordweſtlich von Mariampol
ſcheiterten mehrere Angriffe des Feindes.
Bei Zborow ſtellte ein Gegenangriff die Lage wieder her.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die aus
deutſchen und k. u. k. Truppen beſtehende Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſly
wurde geſtern nordöftlich und ſüdöſtlich von Swiniuch erneut heftig angegriffen.
Der Feind drang in das Dorf Korhyinica ein, mußte aber vor einem umfaſſenden
Gegenſtoß in Anordnung zurückweichen. Er ließ 10 Offiziere, 1100 Mann, mehrere
Maſchinengewehre in der Hand der Verbündeten. Seine blutigen Verluſte ſind
außerordentlich ſchwer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Geſchütz— und Minenwerferkämpfe an
der küſtenländiſchen Front dauerten in mehreren Abſchnitten mit wechſelnder Stärke
fort und erſtreckten ſich auch auf den Raum von Plava.
Im Plöcken-Abſchnitt ſchritt der Feind nach ſehr heftigem Artilleriefeuer zum
Angriff auf den Kleinen Pal, drang hier in einen Teil unſerer Stellung ein, wurde
aber durch Gegenangriff wieder vollſtändig hinausgeworfen.
An der Tiroler Front ſcheiterten mehrere Vorſtöße ſchwächerer italieniſcher Ab⸗
teilungen am Rufreddo und ein zweimaliger Angriff des Gegners auf Civaron.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Oeſtlich von Vlora (Valona) drang eine
italieniſche Kraftgruppe über die Vojuſa vor. Sie wurde in Front und Flanke
gefaßt und im zweitägigem Gefecht zurückgeworfen.
Die Donauflottille verſenkte in der unteren Donau ein rumäniſches Kanonenboot.
Der Siellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Das Kriegsmanifeſt des Zaren Ferdinand.
Sofia, 2. September. (Meldung der Bulgariſchen Telegraphen⸗Agentur.) Geſtern vor:
mittag wurde folgendes Manifeſt durch Anſchlag veröffentlicht:
Manifeſt an die bulgariſche Nation!
Bulgaren! Im Jahre 1913, nach Beendigung des bulgariſchen Krieges, als Bulgarien
gezwungen war, ſich mit ſeinen treuloſen Verbündeten zu ſchlagen, griff uns unſer noͤrdlicher
Nachbar, Rumänien, unter dem Vorwand eines Bruches des Gleichgewichts auf dem Ballan
verräteriſch an und fiel in die nicht verteidigten Teile unſeres Vaterlandes ein, ohne daſelbſt
Widerſtand zu finden. Durch dieſen räuberifchen Einfall in unſer Land hinderte es uns nicht
nur daran, die heiligen Früchte des Krieges zu ernten, ſondern es gelang ihm auch, infolge
des Friedens von Bukareſt uns zu demütigen und uns unſere fruchtbarſten Teile der Oobrudſcha,
den Mittelpunkt unſeres erſten Königreiches, zu entreißen. Meinen Befehlen gemäß hat unſere
tapfere Armee damals keinen einzigen Gewehrſchuß gegen die rumäniſchen Soldaten abgegeben
und hat ihnen einen traurigen militäriſchen Ruhm erwerben laſſen, deſſen zu rühmen er ſich bis
jetzt nicht getraut. Bulgaren, heute, da es Bulgarien mit der Anterſtützung der tapferen Truppen
unſerer Verbündeten gelungen iſt, den Angriff Serbiens gegen unſere Gebiete abzuweiſen, das
letztere niederzuſchlagen und zu zerſchmettern und die Einheit des bulgariſchen Volkes zu ver:
wirklichen, heute, da Bulgarien der Herr beinahe aller Gebiete iſt, auf welche es geſchichtliche
und völliſche Rechte beſitzt, hat dieſer ſelbe Nachbar Rumänien unſerem Verbündeten Defterreich:
Ungarn den Krieg erklärt, und zwar wiederum unter dem Vorwand, daß der europälſche Krieg
wichtige territoriale Veränderungen auf dem Balkan in ſich berge, die ſeine Zukunft bedrohen würden.
Ohne irgendeine Kriegserklärung von Bulgarien haben die rumäniſchen Truppen ſchon am
28. Auguſt die bulgariſchen Donauftädte Ruſiſchuk, Swiſtow uſw. beſchoſſen.
Wegen dieſer Herausforderung ſeitens Rumäniens befehle ich unſerer tapferen Armee, den
Feind aus den Grenzen des Königreiches zu jagen, den treubrüchigen Nachbar zu vernichten,
die um den Preis ſo vieler Opfer verwirklichte Einheit des bulgariſchen Volkes zu ſichern
und unſere Brüder in der Dodrudfcha von der Knechtſchaft zu befreien. Wir werden Hand
in Hand mit den tapferen, ſiegreichen Truppen unſerer mächtigen Verbündeten kämpfen. Ich
rufe die bulgariſche Nation zu einer neuen, ruhmreichen Heldentat auf, durch die fie ihr gegen
wärtiges Befrelungsweik krönen wird. Möge der bulgariſche Soldat weiter von Sieg zu Sieg
eilen. Vorwärts, Gott ſegne unſere Waffen!
gez. Ferdinand. (W. T. B.)
Eine proviſoriſche revolutionäre Regierung in Saloniki.
Genf, 2. September. „Petit Pariſien“ erfährt aus Saloniki, daß ſich ber
Ausſchuß für nationale Verteidigung aus den Oberſten Zymbrakakis und Mazarakis
und einer Anzahl Militär- und Zivilperſonen zuſammenſetze. Eine proviſoriſche
nationale Regierung ſei ausgerufen worden. Gendarmerie, Kavallerie und Artillerie
ſeien Anhänger der Bewegung. Die Truppen ſeien vorbeimarſchiert. Zahlreiche
Freiwillige hätten ſich der Bewegung angeſchloſſen. 5
Deutſch⸗bulgariſcher Einmarſch in die Dobrudſcha.
Großes Hauptquartier, 3. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Attillerieſchlacht im Somme-Gebiet hat
größte Heftigkeit angenommen. Zwiſchen Maurepas und Clery find geſtern abend
ſtarke franzöſiſche Angriffe zuſammengebrochen.
Rechts der Maas find dem auf die Front Thiaumont — Bauz ausgedehnten
Vorbereitungsfeuer nur beiderſeits der Straße Vaux — Souville feindliche Angriffe
gefolgt; ſie ſind abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nördlich von Zborow ſetzten erneut ſtarke ruſſiſche Kräfte zum Angriff
an. Die tapferen unter dem Befehl des Generals v. Eben ſtehenden Truppen
haben ſie, zum Teil im Bajonettkampf, reſtlos zurückgeſchlagen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Oeſtlich und ſüdöſtlich von
Brzczanh entſpannen ſich örtlich begrenzte Kämpfe. Feindliche Angriffe wurden
abgewieſen, das Gefecht iſt an einzelnen Stellen noch im Gange.
In den Karpathen richteten ſich die ruſſiſchen Unternehmungen geſtern haupt—
ſächlich gegen die Nagura und die Höhenſtellungen ſüdöſtlich davon; fie hatten
feinen Erfolg Dagegen blieb die Ploſka-Höhe (ſüdlich von Zielona) nach mehr⸗
fachem vergeblichen Anſturm des Gegners in ſeiner Hand.
Beiderſeits der Biſtritz im rumaͤniſchen Grenzgebiet traten deutſche und öſter⸗
reichiſch-ungariſche mit feindlichen Vortruppen in Gefechtsfühlung.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die Dobrudſcha⸗Grenze iſt zwiſchen der Donau
und dem Schwarzen Meere von deutſchen und bulgariſchen Truppen über⸗
ſchritten. Der rumäniſche Grenzſchutz iſt unter Verluſten für ihn zurückgeworfen.
An der mazedoniſchen Front keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
f Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Neuer erfolgreicher Luftangriff auf London und Oſtengland.
In der Nacht zum 3. September haben mehrere Marineluftſchiffgeſchwader
die Feſtung London, die befeſtigten Plätze Farmouth und Harwich ſowie Fabrif-
anlagen von militäriſcher Bedeutung in den ſüdöſtlichen Grafſchaften und am
Humber ausgiebig mit Bomben belegt. Die gute Wirkung der Angriffe konnte
überall an ſtarken Bränden und Exploſionen beobachtet werden. Sämtliche
Marineluftſchiffe find trotz ſtarker Beſchießung unbeſchädigt zurückgekehrt. Gleich⸗
zeitig fand ein Angriff von Luftſchiffen des Heeres auf Südengland ſtatt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Hermannſtadt unter feindlichem Feuer.
Wien, 3. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Feindliche Artillerie
richtete geſtern ihr Feuer gegen Nagy Szeben (Hermannſtadt). Im Syergyo⸗—
Gebiete fühlten die Rumänen gegen unſere Stellungen vor. Anſere Artillerie trieb
die feindlichen Erkundungsabteilungen zurück. Sonſt bei unveränderter Lage keine
beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Karl: Südweſtlich von
Fundul Moldovi und weſtlich von Moldawa ſchlugen unſere Truppen mehrere
ruſſiſche Angriffe zurück. Der Berg Ploſka ſüdweſtlich von Rafailowa wurde von
den Ruſſen nach erbitterten Kämpfen genommen. Süböſtlich von Brzezanh ſcheiterten
geſtern mehrere ſtarke ruſſiſche Vorſtöße. Heute ſetzte der Feind erneut zum Angriff an.
Heeresfront des Generalſeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nördlich
von Zborow verfolgten deutſche Truppen der Armee des Generals v. Böhm⸗Ermolli
bel Abwehr eines ruffifhen Angriffs den Gegner über ihre Gräben hinaus.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front halten die
Geſchützkämpfe in mäßiger Stärke an. Im Plöcken⸗Abſchnitt trat nach dem von
unſeren Truppen abgeſchlagenen Angriff zunächſt Ruhe ein. Dann lebte die Artillerie-
tätigkeit wieder auf. An der Front ſüdlich des Fleimstales ſcheiterten feindliche
Angriffe auf den Coltorondo und die Cauriol-Scharte.
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Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Oeſtlich von Vlora (Balona) find italieniſche
Kräfte erneut über die Vojuſa vorgedrungen. Sie wurden ſchon geſtern abend
zum größten Teil wieder zurückgeworfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Truppenlandung der Entente im Piräus.
Bern, 3. September. Agente d' Athenes meldet unterm 2. September abends: 42 Krlegs⸗
ſchiffe liegen im Piraͤus. Drei fuhren in den Hafen ein und landeten Truppen, die 3 deutſche
Schiffe beſchlagnahmten und darauf die Flagge der Alliierten hißten. Andere Truppen
beſetzten die Funkenſtation im griechiſchen Arſenal. (W. T. B.)
Engliſcher Bericht über den deutſchen Luftſchiffangriff.
London, 3. September. Heute nacht wurde von einer aus 13 Luftſchiffen beſtehenden
Flotte der bisher furchtbarſte Angriff auf England unternommen. Der Schauplatz waren die
oͤſtlichen Grafſchaften. Das Ziel waren London und die Induſtriezentren in den Middlande.
Die neuen Beleuchtungsbeſtimmungen waren hoͤchſt wirkſam. Die Luftſchiffe tappten im Dunkeln,
um eine ſichere Annäherung zu ſuchen. Nur drei Luftſchiffe erreichten London. Das eine er⸗
ſchien um 2 Ahr 15 Minuten in den nördlichen Bezirken und wurde ſofort von unſeren Ge—
ſchützen und Flugzeugen aufs Korn genommen. Bald ſtand das Luftſchiff in hellen Flammen,
barſt und fiel zur Erde. Es liegt jetzt als vollkommenes Wrack bei Cuffley in der Nähe von
Enfield. Zwei andere Luftſchiffe wurden durch unſere Geſchütze vertrieben und waren nicht
imſtande, ſich dem Mittelpunkt der Stadt zu nähern. Eine große Zahl Bomben fiel wahllos
über den öſtlichen und ſüdöſtlichen Grafſchaften nieder. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht
vollſtändig bekannt, doch ſcheinen ſie mit Rückſicht auf die Zahl der Luftſchiffe und Bomben
nicht bedeutend zu ſein. (W. T. B.)
Große erbitterte Schlacht an der Somme. — Siegreicher Vor⸗
marſch in der Dobrudfcha.
Großes Hauptquartier, 4. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die geſtern früh einſetzenden engliſch⸗fran⸗
zöſiſchen Angriffe im Somme⸗Gebiet haben zu einer Schlacht größter Ausdehnung
und Erbitterung geführt.
Nördlich der Somme ſpielte fie ſich auf der annähernd 30 km breiten Front von
Beaumont bis zur Somme ab. Trotz oft wiederholten feindlichen Anſturms beiderſeits
der Ancre und beſonders auf Thiepval und nordweſtlich Pozieres haben unſere braven
Truppen unter dem Kommando der Generale v. Stein und Freiherr v. Marſchall ihre
Stellungen behauptet, durch ſchnellen Gegenſtoß vorübergehend verlorenen Boden bei
dem Gehöft Mouquet (norbweſtlich von Pozieres) zurückerobert und dem Feinde die
ſchwerſten Verluſte zugefügt; weiter öſtlich hielt unſere ſtarke Artillerie den Gegner
in feinen Sturmſtellungen nieder; erſt nachts gelang es ihm, am Frureaur-Mald
vorzubrechen, er wurde zurückgeſchlagen.
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Nach einem allen bisherigen Munitionseinſatz überſteigenden Vorbereilungsſeuer
entbrannte der Kampf zwiſchen Ginchh und der Somme und wütete hier bis in die
ſpäten Nachtſtunden fort. In heldenmütiger Gegenwehr haben die tapferen Truppen
der Generale v. Kirchbach und v. Faßbender dem in die völlig zerſchoſſene Stellung
eingedrungenen Feinde jeden Fußbreit Bodens ſtreitig gemacht und in ihrer zweiten
Verteidigungslinie dem Stoße Halt geboten. Guillemont und Le Foreſt ſind in der
Hand des Gegners.
Südlich der Somme iſt es, abgeſehen vom Abſchnitt ſüdweſtlich von Barleux,
unſerer Artillerie gelungen, die Durchführung der franzöſiſchen Angriffe zu unterbinden;
die bei Barleuk zum Angriff anſetzenden Kräfte wurden blutig abgeſchlagen.
Rechts der Maas find Angriffsverſuche der Franzoſen gegen das Werk Thiaumont
und ſüdöſtlich von Fleury geſcheitert. An der Souville-Schlucht wurde nach ſorg—
fältiger Vorbereitung ein in unſere Linie vorſpringender Winkel der franzöſiſchen
Stellung vom Feinde gefäubert; 11 Offiziere, 490 Mann wurden gefangengenommen,
mehrfache feindliche Gegenangriffe abgewieſen.
In der Nacht vom 3. September haben Heeres und Marineluftſchiffe mit beob—
achtetem guten Erfolge die Feſtung London angegriffen. Eins unferer Schiffe iſt
im feindlichen Feuer abgeſtürzt.
Im Luftkampf wurden am 2. und 3. September im Somme-Gebiet 13, in der
Champagne und an der Maas je 2 feindliche Flieger abgeſchoſſen. Hauptmann
Bölcke, der feinen 20. Gegner außer Gefecht ſetzte, die Leutnants Leffers, Fahlbuſch
und Noſencrantz haben an den letzten Erfolgen hervorragenden Anteil. Durch Ab—
wehrfeuer find ſeit dem 1. September im Somme- und Maas-Gebiete 4 feindliche
Flugzeuge heruntergeholt.
Am 2. September haben franzöſiſche Fliegerangriffe im Feſtungsbereich von Metz
unerheblichen Schaden angerichtet, durch mehrere Bomben auf die Stadt Schwenningen
wurden s Perſonen verletzt und einiger Gebäudeſchaden angerichtet.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Mit einem vollen Mißerfolge für die Ruſſen endeten ihre geftern
weſtlich und ſüdweſtlich von Luck wiederholten Anſtrengungen.
Nördlich von Zborow hielten unſere Truppen den zurückgewonnenen Boden gegen
mehrfache ſtarke ruſſiſche Angriffe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Oeſtlich und ſüdöſtlich von
Brzezang dauerte der Kampf an. Oertliche Erfolge der Ruſſen find ihnen durch
Gegenſtoß im weſentlichen wieder entriſſen; die Säuberung einiger Gräben iſt im Gange.
In den Karpathen wurde das Gefecht ſüdlich von Zielona fortgeſetzt. Ruſſiſche
Angriffe ſüdweſtlich von Zabie, im Magura.-Abſchnitt und nördlich von Dorna⸗Watra
ſind geſcheitert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Anter erfolgreichen Kämpfen rückten die deutſch⸗
bulgariſchen Kräfte zwiſchen der Donau und dem Schwarzen Meer weiter vor.
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Bei Kocmar (nordweſtlich von Dobric) warf bulgariſche Kavallerie rumäniſche
Infanterie in Anordnung zurück und nahm 10 Offiziere, über 700 Mann
gefangen. — An der mazedoniſchen Front iſt die Lage unverändert.
Der Erſte Generalquartlermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſche Anſtürme in den Karpathen abgeſchlagen.
Wien, 4. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Vortruppengeplänkel.
Artilleriefeuer. Keinerlei Aenderung der Lage.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Ruſſen ſetzen ihre
Anſtrengungen, den Widerſtand der Verbündeten in den Karpathen zu brechen, Tag
und Nacht fort. Es kam an zahlreichen Punkten zu erbitterten Kämpfen. Die
Anſtürme des Feindes wurden durch Feuer oder im Bajonett- und Handgranaken—
kampf abgeſchlagen. Kleine örtliche Erfolge, welche die Ruſſen ſüdweſtlich von Fundul
Moldovi und im Gebiete des Tatarenpaſſes errangen, wurden durch Gegenangriffe
zum großen Teil wettgemacht. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte.
Auch ſüdöſtlich von Brzezany brachten dem Gegner ſeine verluſtreichen Angriffe
keinen Vorteil. Am ein kleines Grabenſtück wird noch gekämpft.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nördlich
von Zborow und zwiſchen Swiniuchy und Szelwow in Wolhynien ſcheiterten neuer—
lich zahlreiche, mit großem Maſſenaufgebot geführte Angriffe des Feindes.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen GEreigniffe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Oeſtlich von Vlora Valona) wurde der Vor:
ſtoß der Italiener völlig abgeſchlagen. Der Feind mußte auf das linke Vojuſa-Afer
zurückweichen.
Alle unſere Stellungen ſind wieder in unſerem Beſitz.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der Erfolg des Luftſchiffangriffs auf England.
Berlin, 4. September. In Ergänzung der amtlichen Meldung über den
Angriff unſerer Marineluftſchiffe auf England in der Nacht vom 2. zum 3. Gep⸗
tember erfahren wir noch nachſtehende Einzelheiten:
Von der Feſtung London wurden die City ſowie der nördliche und nordweſtliche
Teil der Stadt innerhalb von 4 Stunden mehrfach mit Bomben belegt. Zahlreiche
Brände und Einſtürze zeigten den Erfolg des Angriffes. Andere Luftſchiffe griffen
in Norwich Fabrik- und Befeſtigungsanlagen an, wo ſtarke Exploſionen und
Brände hervorgerufen wurden. Ferner wurden in Oxford, Harwich, Boſton und
am Humber Scheinwerfer, Batterien und Induſtrieanlagen mit Bomben belegt,
wobei zahlreiche Brände verurſacht wurden; in Jarmouth, wo die Gasanſtalt
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und die Flugſtation das Ziel des Angriffes waren, wurde eine Batterie zum
Schweigen gebracht. In Nottingham wurden Militärs und Fabrifanlagen ans
gegriffen. Ein hierbei hervorgerufener Brand war noch auf 40 Seemeilen
Abſtand deutlich ſichtbar.
Die Luftſchiffe waren während ihrer Angriffe, beſonders über London, heftigſter
Gegenwirkung ausgeſetzt. Außer von den an Land befindlichen Batterien wurden
ſie von Fliegern beſchoſſen, die zur Verfolgung aufgeſtiegen waren. Obgleich die
Luftſchiffe durch Leuchtraketen und Scheinwerfer beleuchtet wurden — ein Luft⸗
ſchiff war gleich eitig von nicht weniger als 18 Scheinwerfern beleuchtet —, find
alle Angriffe auf ſie erfolglos geweſen. (W. T. B.)
Angriff deutſcher Seeflugzeuge auf Conſtanza.
Berlin, 4. September. Deutſche Seeflugzeuge haben am 3. September Hafen⸗
anlagen, Kornſpeicher und Oelbehälter von Conſtanza ſowie den ruſſiſchen Kreuzer
„Kagul“ und 4 Torpedobootszerſtörer ausgiebig mit Bomben belegt. Es wurde
guter Erfolg beobachtet. Alle Flugzeuge ſind trotz heftiger Beſchießung zurück—
gekehrt. (W. T. B.)
Bulgariſcher Vormarſch auf der ganzen Dobrudſcha⸗Front.
Sofia, 4. September. (Generalſtabsbericht vom 3. September.) Im Norden
überſchritten am 2. September unſere Armeen die Grenze an der Dobrudſcha, wobei
fie vorgeſchobene Abteilungen des Feindes kräftig zurückdrückten. Anſere Armeen
rückten auf Kurtbunar, bemächtigten ſich dieſes Punktes nach entſcheidendem Kampf,
wobei 165 Soldaten und 2 Offiziere zu Gefangenen gemacht wurden. Der Feind
ließ 100 Tote und eine große Anzahl Gewehre und Ausrüſtungsgegenſtände zurück.
Eine unferer Abteilungen beſetzte die Stadt Akkadinlar. Der Vormarſch wird auf
der ganzen Front fortgeſeßt. (W. T. B.)
Daresſalam von den Engländern beſetzt.
London, 4. September. (Amtlich.) Am 4. September, morgens 9 Ahr, iſt Daresſalam
beſetzt worden. Seeſtreitkraͤfte in Verbindung mit Truppen aus Bagamoyo und Saadani find
damit beſchäftigt, den ehemaligen Sitz der Regierung und die Hauptſtadt des deutſchen Schuß
gebietes zu beſetzen. Südlich von Mrogoro wird unfere Verfolgung der deutſchen Hauptſtreit⸗
kraͤſte fortgeſetzt. Der Hauptteil der Truppen unter Smuts befindet ſich in der Umgebung von
Matombo im Oſten der Slopes- und der Aluguru-Berge. Kleinere Streitkräfte ſtoßen ſüdlich
durch das Hügelland vor, während im Weſten berittene Truppen nach Süden auf die Leber⸗
gange über den großen Fluß Ruahu drücken im gemeinſamen Vorgehen mit einer Abteilung
von van Oeventers zweiter Diviſion, die Kikumi (42 Meilen ſüdlich von Kiloſſa) erreicht hat.
Im ſüdlichen Gebiet beſetzten Abteilungen unter Northey Neu⸗Iringa und wurden von dieſem
Ort und von Lupembe nach Mahenge zu weitergeleitet, in welcher Richtung alle noch im Felde
ſtehenden deutſchen Truppen den Rückzug angetreten haben.
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Fortdauer der großen Somme-Schlacht. — Die Vorſtellungen des
Brückenkopfs von Tutrakan erſtürmt. — Luftbombardement von Bukareſt.
Großes Hauptquartier, 5. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die große Somme-Schlacht dauert an. Anſere
Truppen ſtehen zwiſchen Le Foreſt und der Somme in heißem Kampf. Südlich
des Fluſſes erwehren ſie ſich des auf der 20 km breiten Front von Barleux
bis ſüdlich von Chilly anſtürmenden Gegners. Das Dorf Chilly iſt verloren
gegangen.
Rechts der Maas find neue Angriffe der Franzoſen gegen unfere Linien öſtlich
von Fleury und gegen die am 3. September an der Souville⸗Schlucht gewonnene
Stellung abgeſchlagen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Lage iſt unverändert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In hartnäckigen Kämpfen
haben deutſche Bataillone den mehrfach zum Gegenſtoß anſetzenden Feind ſüdöſtlich
von Brzezang wieder vertrieben. An Gefangenen haben die verbündeten Truppen
in den beiden letzten Tagen 2 Offiziere, 259 Mann eingebracht.
In den Karpathen entfpannen ſich an mehreren Stellen kleinere Gefechte.
Sübweſtlich von Zabie und von Schipoth wird gekämpft; ſtärkere ruſſiſche Kräfte
ſind ſüdweſtlich von Fundul Moldovi blutig abgewieſen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Deutſche und bulgariſche Truppen ſtürmten die
befeſtigten Vorſtellungen des Brückenkopfes von Tutrakan. Die Stadt Dobric
iſt von den Bulgaren genommen. Bulgariſche Kavallerie zerſprengte mehrfach
rumäniſche Bataillone.
Oeutſche Seeflugzeuge belegten Conſtanza ſowie ruſſiſche leichte Seeſtreitkräfte
mit Bomben. Anſere Luftſchiffe haben Bukareſt und die Erdölanlagen von Ploeſti
mit gutem Erfolge bombardiert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter
Ludendorff. (W. T. B.)
Luftangriff auf die ruſſiſche Flugſtation Arensburg.
Berlin, 5. September. Infolge des günſtigen Wetters war die Fliegertätigkeit
im Laufe des geſtrigen Tages an der nordkurländiſchen Küſte und am Eingang
des Riga-Bufeng ſehr lebhaft. Unter anderem griffen deutſche Seeflugzeuge mit Erfolg
die ruſſiſche Flugſtation Arensburg auf Oeſel an und kehrten trotz heftiger Gegen—
wehr unbeſchädigt zurück.
Angriffe des Gegners auf die nordkurländiſche Küſte wurden durch unſere Seeflug⸗
zeuge und Abwehrbatterien vereitelt. Einige Bomben fielen, ohne Schaden anzu—
richten, in die See oder in das waldige Gelände. Ein ruſſiſches Flugzeug wurde
durch unſer Abwehrfeuer beſchaͤdigt.
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Neue italieniſche Niederlage bei Valona.
Wien, s. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei unveränderter Lage
nichts von Belang.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Angriffe der
Ruſſen gegen die Karpathen-Front der Verbündeten dauern an. Bei Fundul Moldovi
ſchlugen unſere Truppen zahlreiche ſtarke Vorſtöße ab. Am oberen Czeremoſz und
ſüdlich von Boſtrzet wird heftig gekämpft. Nordweſtlich von Körös-Mezs ſcheiterten
alle Verſuche des Feindes, Raum zu gewinnen. Südöſtlich von Brzezanh wurde
auch das letzte vorgeſtern verlorengegangene Grabenſtück zurückgewonnen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Tiroler Front iſt ſtellenweiſe eine
erhöhte Artillerietätigkeit eingetreten.
Im Rufreddo-Gebiet kam es zu erbitterten Kämpfen um den Sorame-Gipfel,
den unſere Truppen vorübergehend verloren, durch kühnen Gegenangriff aber wieder
zurückgewannen. i
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Italieniſche Truppen überſchritten geſtern
früh bei Feras die Vojuſa. Ein Angriff unſerer Reſerven gegen den feindlichen
linken Flügel warf den Gegner zurück. Das Feuer unſerer ſchweren Artillerie be⸗
gfeitete die auf das Südufer des Fluſſes weichenden italieniſchen Kolonnen. Während
des Kampfes ſchoß der Feldpilot, Stabsfeldwebel Arigi, einen feindlichen Kampf—
flieger ab. Ein Inſaſſe tot, der zweite gefangen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Anſturm von 28 feindlichen Diviſionen an der Somme. —
Sieben Werke der rumäniſchen Donaufeſtung Tutrakan erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 6. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Schlacht beiderſeits der Somme wird mit
unverminderter Heftigkeit fortgeſetzt; 28 engliſch -franzöſiſche Diviſionen greifen an.
Nördlich der Somme ſind ihre neuen Angriffe blutig abgewieſen. An kleinen Stellen
gewann der Gegner Raum, Clerh iſt in feiner Hand. Südlich des Fluſſes iſt in
hin und her wogendem Infanteriekampf die erſte Stellung gegen den erneuten
Anlauf der Franzoſen auf der Front von Barleuk bis ſüdlich von Chilly behauptet,
nur da, wo die vorderſten Gräben völlig eingeebnet waren, ſind ſie geräumt.
Spätere Angriffe ſind reſtlos unter ſchwerſten Verluſten abgeſchlagen. Mecklenburgiſche,
holſteiniſche und ſächſiſche Regimenter zeichneten ſich beſonders aus. Bis zum Abend
waren an Gefangenen aus dem zweitägigen Kampfe ſüdlich der Somme 31 Offiziere,
1437 Mann von 10franzöſiſchen Diviſionen, an Beute 23 Maſchinengewehre eingebracht.
Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer wurden 3 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen.
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Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Ruſſiſche Angriffe find nördlich der Bahn Zloczow — Tarnopol
in unſerem Feuer geſcheitert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Zwiſchen der Zlota Lipa
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und dem Dnjeſtr haben die Ruſſen ihre Angriffe wieder aufgenommen. Nach 2
vergeblichen Stürmen &
drückten ſie ſchließlich die
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ſüdlich von Zabie und
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anderen Stellen griff
er geſtern vergeblich an.
Balkan-Kriegs—
ſchauplatz. Sieben
Werke von Tutrakan,
darunter auch Panzer⸗
batterien, ſind er⸗
ſtürmt. Nördlich von Dobrie find ſtärkere rumäniſch⸗ruſſiſche Kräfte von unſeren
tapferen bulgariſchen Kameraden zurückgeworfen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Vergeblicher ruſſiſcher Luftangriff auf Angernſee.
Berlin, 6. September. Geſtern nachmittag griffen mehrere ruſſiſche Flug—
zeuge Angernſee in Kurland ohne Erfolg mit Bomben an. Anſeren Abwehrflug—
zeugen gelang es, einen feindlichen Doppeldecker zur Landung zu zwingen. Die
Beſatzung iſt gefangengenommen. (W. T. B.)
Angriff deutſcher Seeflugzeuge in der Dobrudſcha.
Berlin, 6. September. Deutſche Seeflugzeuge haben am 4. September im
Zuſammenarbeiten mit bulgariſchen Land- und Seeſtreitkräften rumäniſche Batterien
und befeſtigte Infanterieſtellungen in der Dobrudſcha ſowie den Bahnhof und Oel—
behälter der Stadt Conſtanza erfolgreich mit Bomben belegt. i [W. 7 5)
Erneutes Fliegerbombardement von Venedig.
Wien, 6. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Rumäniſche Front: Außer Kämpfen vorgeſchobener
Nachrichtenabteilungen keine beſonderen Ereigniſſe.
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Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An unferer Karpathen⸗
Front erneuerte der Feind geſtern ſeine heftigen Angriffe. Abgeſehen von ſchwer
errungenen kleinen Vorteilen ſcheiterten alle Verſuche des Feindes, Raum zu gewinnen.
Auch im Raum öſtlich von Halicz wurde mit größter Erbitterung gekämpft.
Nach mehreren vergeblichen Stürmen gelang es ſchließlich dem Gegner, dieſes
Frontſtück zurückzudrängen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Oeſtlich
von Zloczow brachen feindliche Angriffe, die nach hertigfter Artillerievorbereitung zur
Durchführung kamen, teils an den eigenen Hinderniſſen, teils ſchon in unſerm
Sperrfeuer zuſammen.
An der übrigen Front außer maͤßigem Artillerie, und Minenwerferfeuer keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher und füdöftliher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 4. September ab nds hat eines unferer Seeflug⸗
zeuggeſchwader militäriſche Anlagen von Venedig und Grado wirkungsvoll mit
Bomben belegt. Ein Seeflugzeug iſt nicht zurückgekehrt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Erflürmung von Tutrakan. — Leber 20000 Rumänen
gefangen, 100 Geſchütze erbeutet.
Großes Hauptquartier, 2. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Somme⸗Schlacht nimmt ihren Fortgang.
Kampf auf der ganzen Linie. Die Engländer griffen mit beſonderer Hartnäckigkeit
immer wieder, aber vergebens, bei Ginchy an. Die Franzoſen ſetzten abermals auf
ihrer großen Angriffefront ſüdlich der Somme zum Sturm an, der im nördlichen
Tete vor unſeren Linien reſtlos zuſammenbrach. Im Abſchnitt Berng — Denicourt
und beiderſeits von Chaulnes wurden anfängliche Vorteile durch raſchen Gegenſtoß
dem Feinde wieder entriſſen. In Vermandovillers hat der Angreifer Fuß gefaßt.
Oeſtlich der Maas wurden wiederholte franzöſiſche Angriffe gegen die Front
Werk Thiaumont — Bergwald abgeſchlagen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Oeſtlich und ſüdöſtlich von
Brzezang blieben ruſſiſche Angriffe ergebnislos. Zwiſchen der Zlota Lipa und dem
Onjeſir bezogen wir im Anſchluß an die geſtern geſchilderten Kämpfe eine vorbereitete
rückwärtige Stellung, in die im Laufe des Tages die Nachhuten herangezogen wurden.
In den Karpathen wurden ſüdweſtlich von Zielona, mehrmals an der Baba
Ludowa, weſtlich des Kirlibaba-Tals, ruſſiſche, beiderſeits von Dorna Watra
ruſſiſch-rumäniſche Angriffe abgeſchlagen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die ſiegreichen deutſchen und bulgariſchen Kräfte
haben den ſtark befeſtigten Platz Tutrakan im Sturm genommen. Ihre Sieges⸗
beute beträgt nach den bisher vorliegenden Meldungen über 20 000 Gefangene
— darunter 2 Generale und mehr als 400 andere Offiziere — und über 100
Geſchütze. Auch die blutigen Verluſte der Rumänen waren ſchwer.
Der Angriff ſtarker ruſſiſcher Kräfte gegen Dobric iſt zurückgeſchlagen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Angriffe an der Karpathen⸗Front.
Wien, 2. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei Olah⸗Toplicza wurden
unſere Truppen, um einer drohenden Amfaſſung auszuweichen, auf die Höhe weſtlich
des Ortes zurückgenommen. Sonſt bei unveränderter Lage keine beſonderen Ereigniſſe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Mehrfache ſehr heftige
Angriffe, die der Feind geſtern gegen unſere Karpathen⸗Front richtete, wurden teils
nach erbitterten Nahkämpfen, teils durch Gegenangriffe unter großen Feindes⸗
verluſten abgewieſen. Südweſtlich Fundul Moldovi führte ein eigener Angriff zur
Eroberung eines Blockhausſtützpunktes. 88 unverwundete Gefangene fielen hierbei
in unſere Hand.
Zwiſchen der Zlota Lipa und dem Dnjeſtr bezogen wir im Anſchluß an die
geſtern geſchilderten Kämpfe eine vorbereitete Stellung.
Oeſtlich und ſüdöſtlich von Brzezang führten feindliche Angriffe zu keinem Erfolg.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Böhm⸗Ermolli wurden vereinzelte Angriffsverſuche
des Feindes durch unſer Feuer vereitelt. An der übrigen Front mäßiges beider⸗
ſeitiges Artilleriefeuer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Görziſchen beſchoß unſere Artillerie
die Iſonzo⸗Aebergänge, während der Feind unſere Stellungen bei Lokvica und mehrere
Ortſchaften im Wippach⸗Tal unter Feuer hielt.
An der Suganer Front wurden italieniſche Aufklärungsabteilungen, die unter
ſtarker Feuerbegleitung gegen den Civaron vorgingen, kurz abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Die Kapitulation der Feſtung Tutrakan. — Zehn Regimenter und
zwei Bataillone gefangen.
Sofia, 7. September. (Amtlich.) Geſtern, 6. September, 2 Uhr
30 Minuten nachmittags, fiel nach einem heftigen Kampfe bei der zweiten Ver⸗
teidigungslinie Tutrakan die brückenkopfartige Tutrakan⸗Feſtung in unſere Hand.
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Die Garniſon der Feſtung kapitulierte. Gefangen wurden das 34., 35., 36.,
40., 74., 79., 80. und 84. Infanterieregiment, zwei Bataillone des Gendarmerie
regiments, das 5. Haubitzen-, das 3. Schwere Artillerieregiment. Erbeutet
wurden: die ganze Feſtungsartillerie, viel Munition, Gewehre, Maſchinengewehre
und anderes Kriegsmaterial. Die genaue Zahl der Gefangenen und der Beute
wird erſt feſtgeſtellt. Bis jetzt wurden gezählt: 400 Offiziere, darunter
3 Brigadekommandeure und 21000 unverwundete Gefangene, ferner an Beute
2 Fahnen und mehr als 100 moderne Geſchütze, bei welchen ſich zwei im
Jahre 1913 bei der Stadt Ferdinand geſtohlene Batterien befinden. Die Ver⸗
luſte der Rumänen an Toten und Verwundeten ſind enorm. Viele rumäniſche
Soldaten ertranken auf ihrer panikartigen Flucht in der Donau. (W. T. B.)
Der ſiegreiche Vormarſch der Bulgaren auf Siliſtria.
Sofia, 6. September. (Verſpätet eingetroffen.) Amtlicher Bericht des Ge—
neralſtabes: An der mazedoniſchen Front hat die Lage keine Veränderung erfahren.
Schwache beiderſeitige Artillerietätigkeit und Patrouillenzuſammenſtöße an der
ganzen Front. ö
Front gegen Rumänien: Die Truppen, die auf die befeſtigte Stadt Tutrakan
vorgehen, haben ſich den Befeſtigungen dieſer Stadt genähert und die Linie weſtlich
vom Dorfe Starismil — Gegend nördlich von Daidir — weſtlich vom Dorfe
Wiskoey eingenommen. Ein Ausfall des Feindes in der Richtung auf Daidir iſt
leicht zurückgeſchlagen worden. Die Vorpoſten der Truppen, die auf Siliſtria vor—
gehen, haben die Linie Kapakli — Tſchataldſcha — Alfatar — Alifalk erreicht. Somit
haben wir die beiden Brückenköpfe von Tutrakan und Siliſtria iſoliert. Nach einem
erfolgreichen Gefecht haben unſere Truppen die Städte Dobritſch, Baltſchik,
Kawarna und Kaliakra beſetzt, wo fie von der Bevölkerung mit unbeſchreiblichem
Jubel aufgenommen wurden.
Donaufront: Ruhe außer in der Gegend von Kladovo, wo unſere Artillerie
die Eiſenbahn und den Bahnhof von Turnu Severin beſchießt und die Zuſammen—
ſtellung und den Verkehr von Zügen verhindert. Bei Tekia beſchießt unſere
Artillerie mit Erfolg von der Flanke her Gräben und rückwärtige Verbindungen
des Feindes, der Orſova beſetzt hat. In der Nähe des Dorfes Gruja ſind durch
unſer Artilleriefeuer drei rumäniſche Schaluppen verſenkt und zahlreiche andere be
ſchädigt worden. (W. T. B.)
Türken an der Dobrudſcha-Front.
Großes Hauptquartier, 8. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Somme nördlich des Fluſſes andauernd
bedeutende Artillerietätigkeit. Südlich des Fluſſes entbrannte der Infanteriekampf
am Nachmittag von neuem. Mit großen Verluſten iſt der Angreifer abgeſchlagen,
weſtlich von Berng blieben einzelne Grabenteile in feiner Hand.
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Rechts der Maas iſt, wie nachträglich gemeldet wurde, bei den vorgeſtrigen
Kämpfen nordöſtlich der Feſte Souville Gelände verloren gegangen. Das heftige
beiderſeitige Artilleriefeuer hält an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Neues.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Zlota Lipa ſüdöſtlich
von Brzezanh und an der Najarowka find mehrfache ruſſiſche Angriffe unter erheb—
lichen Verluſten geſcheitert.
In den Karpathen hatten deutſche Anternehmungen ſüdweſtlich von Zielona und
weſtlich von Schipoth Erfolg. Stärkere feindliche Angriffe wurden ſüdweſtlich von
Schipoth abgeſchlagen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nördlich von Dobrie wieſen bulgariſche und türkiſche
Truppen abermals ſtärkere ruſſiſch-rumäniſche Kräfte zurück.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W. T. B.)
Neue Kämpfe in Siebenbürgen.
Wien, 8. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Beiderſeits der Straße
Petroſen9—Hatſzeg find ſeit geſtern nachmittag Kämpfe im Gange. Weſtlich von
Czik⸗Szereda wurden unfere Truppen vor überlegenem feindlichen Angriff auf das
Hargita-Gebirge zurückgenommen.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen
und in Oſtgalizien dauern die heftigen Kämpfe unvermindert an, die beſonders öſtlich
von Halicz mit großer Erbitterung geführt wurden.
Hier wiederholte der Feind dreimal ſeine ergebnisloſen Anſtürme; alle Stellungen
find in unſerem Beſitz.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Lage un—
verändert.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front ſtanden der
Monte San Gabriele und der Sattel von Dol, an der Tiroler unſere Stellungen
ſüdlich des Travianolo- und Fleim⸗Tales unter anhaltendem Geſchützfeuer. Oeſtlich
von Val Morbia brachte eine gelungene Unternehmung unferer Truppen ss Ge—
fangene ein.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Schwächere feindliche Abteilungen, die die
Vojuſa überſchritten hatten, wurden durch die eigenen Sicherungsabteilungen wieder
auf das füdlihe Ufer vertrieben.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Erfolgreiche Luftangriffe an der Oftfeefüfte.
Berlin, 8. September. Am 6. September griffen unſere Marineflugzeuge vor
Arensburg auf Oeſel feindliche Seeſtreitkräfte mit Bomben an.
Ein feindlicher Flieger wurde bei Zerel zur Landung gezwungen.
In der Nacht vom 6. zum 7. September hat eines unſerer Marineluftſchiffe die
ruſſiſche Flugſtation Rund im Rigaer Meerbuſen ausgiebig mit Bomben belegt und
guten Erfolg erzielt.
Am 2. September beſchoß ein ruſſiſches Kanonenboot die nordkurländiſche Küſte
ohne Erfolg. Es wurde von Marineflugzeugen verfolgt und mit Bomben angegriffen.
Am gleichen Tage wurde der niederländiſche Dampfer „Niobe“ mit Bannware
von unſeren Seeſtreitkräften in der Nordſee aufgebracht. (W. T. B.)
Deutſch⸗türkiſcher Erfolg im Dnjeſtr⸗Gebiet.
Großes Hauptquartier, 9. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die feindlichen Infanterieangriffe an der Somme
ließen tagsüber nach.
Eine engliſche Teilunternehmung am Foureaux-Walde und nächtliche franzöſiſche
Angriffe gegen den Abſchnitt Berny —Denycourt find mißlungen.
Wir ſäuberten kleine, in Feindeshand gebliebene Teile unſerer Stellung. Der
Artilleriekampf geht weiter.
Rechts der Maas lebte das Gefecht nordöſtlich der Feſte Souville wieder auf.
Nach wechſelvollem Kampf haben wir einen Teil des hier verlorenen Bodens wieder
in der Hand. Nachts heftiges beiderſeitiges Artilleriefeuer vom Werk Thiaumont
bis zum Chapitre⸗Wald.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Neues.
Heeresgruppe des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die fortgeſetzten
ruſſiſchen Angriffe zwiſchen Zlota Lipa und dem Dnjeſtr hatten auch geſtern keinen
Erfolg. Durch Gegenſtöße wurden eingedrungene feindliche Abteilungen wieder aus
unſeren Gräben und an der Front der ottomaniſchen Truppen über die ruſſiſchen
Ausgangsſtellungen hinaus zurückgeworfen. Leber 1000 Gefangene und mehrere
Maſchinengewehre ſind eingebracht.
In den Karpathen ſetzt der Gegner ſtarke Kräfte gegen unſere Höhenſtellungen
weſtlich und ſüdlich von Schipoth und bei Dorna Watra ein. Nordweitlic) des
Capul wurde dem Drucke nachgegeben.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Bei Dobric iſt der erneute feindliche Angriff
wiederum geſcheitert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
Kämpfe mit der rumäniſchen Karpathen⸗Armee.
Wien, 9. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: In den Karpathen
beiderſeits der Straße Petroſeny — Hatſzeg warfen unfere Truppen den Feind bis
4 Kilometer hinter ſeine urſprüngliche Stellung zurück. Ein neuer ſtarker feindlicher
Angriff gegen den rechten Flügel dieſer Gruppe veranlaßte deren Zurücknahme in
die früheren Stellungen.
Mehrfache Verſuche des Feindes, mit Infanterie und Kavallerie gegen die Höhen
weſtlich von Czik⸗Szereda vorzudringen, wurden vereitelt. Sonſt Lage unverändert.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nach mehrfachen
vergeblichen Stürmen ſtarker feindlicher Krafte gegen die Höhen öſtlich des Cibo—
Tales bemächtigte ſich der Feind einzelner Teile dieſes Frontabſchnittes. An den
übrigen Teilen unſerer Karpathen-Front herrſchte geſtern verhältnismaͤßige Ruhe.
In Oſtgalizien ſüdöſtlich und ſüdlich Brzezang verſuchte der Feind geſtern
abermals, unſere Linien zu durchbrechen. Er wurde überall unter für ihn großen
Verluſten abgewieſen. Das tapfere Verhalten der in dieſer Gegend kaͤmpfenden
ottomaniſchen Truppen muß beſonders hervorgehoben werden. In dieſen Kämpfen
büßte der Feind 1000 Mann an Gefangenen und s Maſchinengewehre ein.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Lage
iſt unverändert. 8
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das feindliche Artilleriefeuer war nachmittags
an der Front zwiſchen dem Monte Santo und dem Meere lebhafter. Auch an der
Tiroler Front wurden mehrere Abſchnitte von den Italienern erfolglos beſchoſſen.
Feindliche Patrouillen und Abteilungen, die an einzelnen Stellen vorzugehen verſuchten,
wurden abgewieſen. Ein italieniſches Luftſchiff warf bei Nabrefina Bomben ab
ohne Schaden anzurichten.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Truppen keine Veränderung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
7
Beſchießung von Mangalia durch ein Unterfeeboot.
Berlin, 9. September. Eins unſerer Anterſeeboote hat Stadt und Hafen—
anlagen von Mangalia an der rumäniſchen Schwarzen-Meer⸗Küſte erfolgreich mit
Granaten beſchoſſen. (W. T. B.)
Neuer Fliegerangriff auf Conſtanza.
Berlin, 9. September. Deutſche Seeflugzeuge haben am 2. September
mittags Getreideſchuppen, Oeltanks und Bahnhof in Conſtanza ſowie im Hafen liegende
ruſſiſche Seeſtreitkräfte mit gutem Erfolg mit Bomben belegt. Trotz ſtarker feindlicher
Gegenwirkung ſind ſämtliche Flugzeuge unbeſchädigt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Der König von Bulgarien beim Kaiſer im Hauptquartier: Oft.
Berlin, 9. September. Seine Majeftät der König von Bulgarien, begleitet
von Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, traf im Großen Hauptquartier
im Oſten zu Beſprechungen mit Seiner Majeftät dem Kaiſer ein. Im Gefolge des
Königs befindet ſich der Kabinettschef Exzellenz Dobrowitſch und die Flügeladjutanten
Oberſt Stoſanow und Major Kolfow. (W. T. B.)
Der bulgariſche Siegeszug in der Dobrudfcha.
Sofia, 9. September. GBulgariſcher Generalſtabsbericht vom 9. September.)
Rumäniſche Front: Am Donau-Afer herrſcht Ruhe, bloß in der Richtung auf Widdin
wurden vom rumäniſchen Afer einige Schrapnellſchüſſe abgegeben.
Nach der Kapitulation von Tutrakan haben die Rumänen vom linken Donau—
Afer die Stadt beſchoſſen. Als Erwiderung darauf hat unſere Artillerie Oltenitza
bombardiert.
Die Vorrückung in der Dobrudſcha dauert mit großem Erfolg fort. Leberall
geſchlagen, zieht ſich der Gegner zurück. Am 6. September verſuchte eine
rumäniſche Diviſion der Beſatzung von Siliſtria, den Truppen von Tutrakan
zu Hilfe zu kommen; ſie wurde jedoch von unſeren Truppen bei dem Dorfe
Sarſanlar (ca. 20 km ſüdöſtlich von Tutrakan) angegriffen, geſchlagen und zum
Rückzug gegen die Feſtung gezwungen. Wir nahmen hier 3 Offiziere und
130 Mann gefangen und erbeuteten 3 Schnellfeuerbatterien, ferner Pferde und
viel Kriegsmaterial.
Am 5., 6. und 7. September entwickelten ſich erbitterte Kämpfe in der Gegend
von Dobric. Sie endeten am 7. September nachmittags mit der vollſtändigen
Niederlage des Gegners, welcher das Kampffeld verließ, gefolgt von unſeren Truppen.
Seitens des Feindes haben an dieſen Kämpfen teilgenommen die 61. ruſſiſche
Diviſion, eine ruſſiſch⸗ſerbiſche Diviſion und die 19. rumäniſche Reſervediviſion.
(W. T. B.)
Einnahme von Siliſtria.
Großes Hauptquartier, 10. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Schlacht an der Somme nimmt nach der
vorgeſtrigen Kampfpauſe ihren Fortgang. Der engliſche auf 15 km breiter Front
zwiſchen Thieppal und Combles erfolgte Stoß brach ſich an der Standhaftigkeit der
unter dem Befehl der Generale Frhr. v. Marſchall und v. Kirchbach ſtehenden Truppen.
Bei Longueval und Ginchy find die Nahkämpfe noch nicht abgeſchloſſen. Die
Franzoſen wurden im Abſchnitt Barleux—Belloy von Regimentern des Generals
v. Quaſt blutig abgeſchlagen. Nordweſtlich von Chaulnes machten wir bei Säuberung
einzelner Grabenteile Gefangene und erbeuteten 6 Maſchinengewehre.
Rechts der Maas ſpielten ſich neue Gefechte ſüdlich des Werkes Thiaumont und
öſtlich von Fleury ab. Eingedrungener Feind iſt durch Gegenſtoß geworfen.
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1662
Im Luftkampf verloren unſere Gegner in den letzten Tagen — vorwiegend an
der Somme — 9, durch unſer Abwehrfeuer 3 Flugzeuge. Hauptmann Boelcke hat
den 22. feindlichen Flieger abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von wiederholten vergeblichen ruſſiſchen
Angriffen gegen bayerifche Truppen bei Stara Czerwiſzeze am Stochod iſt die Lage
vom Meere bis an die Karpathen unverändert.
In den Karpathen ſetzt der Feind ſeine Angriffe fort. Weſtlich von Schipoth
hat er Gelände gewonnen. Sonſt iſt er überall abgewieſen.
Südlich von Dorna Watra haben deutſche Truppen mit rumäniſchen Kräften
Fühlung genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Siliſtria iſt gefallen.
Die blutigen Verluſte der Rumänen und Ruſſen in den letzten Kämpfen ſtellen
ſich als ſehr bedeutend heraus.
An der mazedoniſchen Front keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W. T 5)
Artilleriekampf an der Iſonzo⸗Front.
Wien, 10. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Die Lage iſt unverändert.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Ein feindlicher Angriff
gegen unfere Stellungen weſtlich des Eibo⸗Tales wurde abgewieſen. In Oſtgalizien
iſt Ruhe eingetreten. Sonſt keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Stellenweiſe
etwas lebhaftere Gefechtstätigkeit. Am unteren Stochod ſcheiterte ein feindlicher An—
griffsverſuch im Artillerieſperrfeuer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front ſtanden die
Karſt⸗Hochfläche und der Tolmeiner Brückenkopf unter ſtärkerem feindlichen Artillerie—
feuer. Lebhaftere Artillerie- und Patrouillentätigkeit an einzelnen Abſchnitten der
Tiroler Front hält an. Nördlich des Travignolo-Tales zerſtörten unſere Truppen
eine vorgeſchobene feindliche Deckung und brachten hierbei, ohne ſelbſt auch nur
einen Mann zu verlieren, den Italienern beträchtliche Verluſte bei.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Ruſſiſcher Vorſtoß auf Halicz vereitelt.
Großes Hauptquartier, 11. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: Nichts Neues.
Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Dem großen
engliſchen Angriff vom 9. September folgten geſtern begrenzte, aber kräftig geführte
Stöße an der Straße Pozieres—Le Sars und gegen den Abſchnitt Ginchy—Combles.
Sie wurden abgewieſen. Am Ginchy und ſüdöſtlich davon find feit heute früh neue
Kämpfe im Gange. Bei Longueval und im Wäldchen von Leuze (wiſchen Ginchy
und Combles) ſind in den geſtern geſchilderten Nahkämpfen vorgeſchobene Gräben
in der Hand des Feindes geblieben. Die Franzoſen griffen ſüdlich der Somme
vergeblich bei Belloy und Vermandovillers an. Wir gewannen einzelne am 8. Gep-
tember vom Gegner beſetzte Häuſer von Berny zurück und machten über 50 Gefangene.
Front des deutſchen Kronprinzen: Zeitweiſe ſcharfer Feuerkampf öſtlich der Maas.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Beiderſeits von Stara Czerwiſztze erfuhren die abermals und mit
ſtarken Kräften angreifenden Ruſſen wie am Tage vorher blutige Abweiſung.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Kämpfe zwiſchen der
Zlota Lipa und dem Dnjeſtr am 7. und 8. September ſtellen ſich als Verſuch der
Ruſſen dar, unter Ausnutzung ihres Geländegewinnes vom 6. September in ſchnellem
Nachſtoß auf Burſziyn durchzubrechen und ſich gleichzeitig in Beſitz von Halicz zu
ſetzen. Die geſchickt geleitete und ebenſo durchgeführte Verteidigung des Generals
Grafen v. Bothmer hat dieſe Abſicht vereitelt. Die Ruſſen erlitten ungewöhnlich
ſchwere Verluſte.
In den Karpathen iſt die Lage im allgemeinen unverändert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
Rumäniſche Angriffe bei Orſova abgewieſen.
Wien, 11. September.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Nördlich von Orſova
wiefen unſere Truppen mehrere feindliche Angriffe ab. Weſtlich der Becken Gyergos
und Cſik wurde unſere Front etwas zurückgenommen.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Stärkere feindliche
Angriffe nördlich des Goldenen -Biſtritz- Tales und der Rafailowa blieben erfolglos.
Sonſt keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmaͤrſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Am unteren
Stochod wiederholte der Feind ſeine heftigen Angriffe, die im Artillerieſperrfeuer oder vor
den eigenen Gräben zuſammenbrachen. An der übrigen Front iſt die Lage unverändert.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Front zwiſchen dem Etſch- und
dem Aſtachtal entfalteten die Italiener eine erhöhte Tätigkeit. Anſere Höhenſtellungen
in dieſem Naum ſtanden geftern unter ſtarkem Artillerie. und Minenfeuer.
Im Abſchnitte Monte Spil — Monte Teſto wurde ein Vorſtoß von mehreren
feindlichen Bataillonen abgeſchlagen. Am Paſubio drang der Gegner an zwei Stellen
in unſere Linien ein. Gegenangriffe warfen ihn ſogleich wieder hinaus. 68 Gefangene
blieben in unſeren Händen. Auch am Monte Majo ſcheiterte ein feindlicher Angriff.
An der übrigen Front im Südweſten hielt der Geſchützkampf zumeiſt in mäßiger
Stärke in mehreren Abſchnitten an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Bojufa keine Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (ID)
Vormarſch unter Mackenſens Führung in der Dobrudſcha.
Großes Hauptquartier, 12. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz
Rupprecht von Bayern: Beiderſeits der Somme ſind feindliche Angriffsabſichten
im allgemeinen durch Sperrfeuer vereitelt worden. Im Foureauz und im Ceuze⸗
Walde verſuchten die Engländer vergeblich, im Handgranatenkampf Boden zu
gewinnen. Das Dorf Ginchg fiel geftern früh in die Hand des Feindes. Der
Artilleriekampf wird mit Heftigkeit forigeſetzt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nördlich von Stara Czerwiſzeze brach ein mit ſtarken Maſſen ge:
führter ruſſiſcher Angriff unter ſchweren Verluſten vor unſeren Hinderniſſen zuſammen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen wurden
feindliche Angriffe in Gegend der Baba Ludowa, an der Eimbroſlawa Wk. und am
Capul abgeſchlagen, im Gegenſtoß an der Eimbroflawa Wk. 170 Gefangene gemacht.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die unter dem Oberbefehl des Generalfeld—
marſchalls v. Mackenſen ſtehenden deutſchen und bulgariſchen Kräfte ſetzten ihren
Vormarſch in der Dobrudſcha fort.
An der mazedoniſchen Front lebhafte Artilleriekämpfe im Wardar⸗Gebiet und für
die bulgariſchen Truppen erfolgreiche Gefechte am Struma.
Dec Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Erfolgloſe Fliegerangriffe auf Rottweil und Saarburg.
Berlin, 12. September. Am 9. September, abends erſchien ein feindlicher
Flieger, anſcheinend verirrt, in der Gegend von Rottweil und warf drei Bomben,
die, ohne Schaden anzurichten, auf unbebautes Land fielen. Ebenſo erfolglos blieb
ein am 10. September unternommener Angriff mehrerer Flugzeuge auf die militäriſch
bedeutungsloſe Stadt Saarburg. (W. T. B.)
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Ruſſiſcher Maſſenſturm am Stochod geſcheitert.
Wien, 12. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Lage unverändert.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen
dauern die Kämpfe an. Alle Angriffe, die der Feind gegen unſere Stellungen
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nördlich des Soldenen-Biftrit-Tales und im oberen Ezeremofz-Tale richtete, blieben
erfolglos.
Sonſt in Oſtgalizien keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Am unteren
Stochod verſuchte der Gegner, mit dichten Maſſen unſere Linien zu durchbrechen.
Er wurde unter für ihn ſchwerſten Verluſten abgewieſen.
An den übrigen Frontteilen mäßiges Artilleriefeuer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Front zwiſchen dem Etſch⸗ und
Aſtach-Tale wiederholten die Italiener ihre Angriffe gegen den Abſchnitt Monte
Spil— Monte Majo; fie wurden überall unter empfindlichen Verluſten abgewieſen.
Im Küſtenlande hat die Artillerietätigkeit im Abſchnitt der Karſthochfläche zu—
genommen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Truppen feine Veränderung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 11. auf den 12. September hat
ein Seeflugzeuggeſchwader die Luftſchiffhalle in Geſi, Bahnhofsanlagen von
Falconara und Abwehrbatterien von Ancona angegriffen. In der Halle wurden
mehrere Volltreffer erzielt. Die Flugzeuge wurden von Abwehrbatterien beſchoſſen,
kehrten jedoch alle unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Der bulgariſche Bericht über die Einnahme von Siliſtria.
Sofia, 12. September. (Berfpätet eingetroffen.) Bericht des General:
ſtabes: An der rumäniſchen Front längs der Donau Geſchützfeuer bei Tekija,
Widdin, Lompalanka, Orenowo und Siſtow. In der Dobruͤdſcha geht die Offenſive
weiter. Am 10. September find unſere Truppen in Siliſtria eingezogen, deſſen
Bevölkerung ihnen einen triumphähnlichen Empfang bereitet hat; die dreifarbige
bulgariſche Fahne weht jetzt auf dem Fort Arabtabia. Wir haben in dem feſten
Platze 10 Feſtungsgeſchütze und eine große Menge Kriegsmaterial vorgefunden.
Die feindlichen Truppen haben ſich, von unſerer Kavallerie verfolgt, auf beiden
Donau-Afern nach Nordoſten und Oſten zurückgezogen. Der Rückzug der Rumänen,
Ruſſen und Serben, beſonders aber der erſteren, geht unter den ſchrecklichſten
Srauſamkeiten gegen die wehrloſe Bevölkerung vor ſich. W
Eine neue Schlacht nördlich der Somme. — Deutſche Truppen
bei Hermannſtadt.
Großes Hauptquartier, 13. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz
Rupprecht von Bayern: Von neuem iſt die Schlacht nördlich der Somme entbrannt.
Anſere Truppen ſtehen zwiſchen Combles und der Somme in ſchwerem Ringen;
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die Franzoſen find in Bouchavesnes eingedrungen. Die Artilleriekämpfe nehmen auf
beiden Seiten des Fluſſes mit großer Heftigkeit ihren Fortgang.
Front des deutſchen Kronprinzen: Rechts der Maas find franzöſiſche Angriffe
im Thiaumont-Abſchnitt und an der Souville-Schlucht blutig geſcheitert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Lage iſt unverändert. Kleinere ruſſiſche Vorſtöße wurden nördlich
der Oweten-Mündung und bei Garbunowka (nordweſtlich von Dünaburg) abgewieſen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen ſetzten
die Ruſſen auf der Front vom Smotrec (füdweftlih von Zabie) bis zur Goldenen
Biſtritz zu einem einheitlichen Maſſenſtoß an. Sie wurden überall unter größten
Verluſten von unſeren tapferen, unter dem Befehl des Generals v. Conta ſtehenden
Truppen abgeſchlagen.
In Siebenbürgen find deutſche Truppen im Abſchnitt von Hermannſtadt (Nagy
Szeben) und ſüdöſtlich von Hötzing (Hatſzeg) mit den Rumänen in Gefechtsfühlung
getreten.
Balkan-Kriegsſchaͤuplatz. Die Bewegungen in der Dobrubſcha vollziehen
ſich planmäßig.
An der mazedoniſchen Front keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Der Erſte Seneralquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf Venedig.
Wien, 13. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Die Lage iſt unverändert.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Der von den Ruſſen
gegen unſere Rarpathen-Front zwiſchen dem Smotrec (ſüdweſtlich Zabie) und der
Goldenen Biſtritz geführte einheitliche Maſſenangriff ſcheiterte an dem tapferen
Widerſtand der Verteidiger unter für den Feind überaus ſchweren Verluſten. In
Oſtgalizien keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer
mäßigem Artillerie- und Minenwerferfeuer nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Iſonzo-Front hält das feindliche
Artilleriefeuer an. Zwiſchen Etſch und Aſtach-Tal iſt ziemliche Ruhe eingetreten.
An der Vojuſa zeitweiſe lebhaftes Geplänkel.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 12. auf den 13. hat ein Seeflug—
zeuggeſchwader Bahnhofsanlagen und militäriſche Objekte von Cervignano mit zahl—
reichen Bomben gut belegt. Zwei größere Brände, eine heftige Exploſion in einem
Objekte und mehrere Volltreffer in der Bahnhofsanlage wurden erzielt. Ein anderes
Seeflugzeuggeſchwader hat in der gleichen Nacht den Kriegshafen Venedig angegriffen.
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85 Es wurden Volltreffer ſchwerſter Bomben im Arſenal, in den Docks, bei den 5
8 Gaſometern, im Fort Alberone und in den Werftanlagen von Chioggia beobachtet, —
8 in Chioggia auch mehrere Brände. Beide Seeflugzeuggeſchwader ſind trotz heftigſter 8
sc Beſchießung unverſehrt zurückgekehrt. 12
= Flottenkommando. (W. T. B.)) 1
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€ Ein ruſſiſcher Zerſtörer vernichtet.
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Berlin, 13. September. Am 12. September, abends, unternahmen mehrere
unſerer Seeflugzeuggeſchader im Rigaiſchen Meerbuſen einen Angriff auf feindliche
Seeſtreitkräfte. Es wurden mehrere einwandfreie Treffer erzielt, ein feindlicher
Zerſtörer zum ſofortigen Sinken gebracht. Trotz heftiger Beſchießung ſind alle
Flugzeuge unverſehrt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Abermaliger Fliegerangriff auf Conſtanza.
Berlin, 13. September. Am 11. September griffen deutſche Seeflugzeuge
*
52
2
05 vor Conſtanza und ſüdlich davon ruſſiſche Seeſtreitkräfte an. Auf einem Linienſchiff,
27 einem U-Boot und einigen Zerſtörern wurden einwandfrei Treffer beobachtet.
8 Sämtliche Flugzeuge kehrten unbeſchädigt zurück. (W. T. B.)
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Das IV. griechiſche Armeekorps begibt ſich unter deutſchen Schutz.
Berlin, 13. September. (Amtlich.) Nachdem deutſch⸗bulgariſche Truppen
durch den Angriff Sarrails ſich gezwungen geſehen hatten, im Gegenangriff in
Griechiſch⸗Mazedonien einzumarſchieren, ſtand hinter dem bis zum Struma⸗Fluß
vorgedrungenen linken bulgariſchen Flügel das 4. griechiſche Armeekorps, Gewehr
bei Fuß, in den drei Städten Serres, Drama und Kawalla.
Die Maßnahmen der Entente zielten darauf ab, dieſe griechiſchen Truppen
auf ihre Seite zu zwingen oder ihnen ein ähnliches Los zu bereiten wie den in
Galoniki vergewaltigten Teilen der 11. griechiſchen Diviſion. Die freie Ber;
bindung mit Athen war unterbunden; der Verkehr mit den Behörden in der
Heimat wurde von der Entente beaufſichtigt und nach Belieben verweigert.
Der kommandierende General des 4. griechiſchen Armeekorps in Kawalla,
treu dem Willen ſeines Kriegsherrn und der geſetzmäßigen Regierung, an der
Neutralität feſtzuhalten, hat ſich angeſichts der unhaltbaren Lage der ihm an⸗
vertrauten Truppen, bedroht von Hunger und Krankheiten, gezwungen geſehen,
ſelbſtändig zu handeln und am 12. September die deutſche Oberſte Heeresleitung
gebeten, ſeine braven, königs⸗ und regierungstreuen Truppen vor dem Drucke
der Entente in Schutz zu nehmen und ihnen Anterkunft und Verpflegung zu
gewähren. Dieſem Anſuchen wird entſprochen werden.
Am jeder Verletzung der Neutralität vorzubeugen, iſt mit dem Kommandierenden
General vereinbart worden, die griechiſche Truppen, voll bewaffnet und aus⸗
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gerüſtet, als Neutrale in Anterkunftsorte in Deutſchland zu überführen. Sie
werden hier Gaſtrecht genießen, bis ihr Vaterland von den Eindringlingen der
Entente verlaſſen ſein wird. (W. T. B.)
Kawalla von den Bulgaren beſetzt.
Großes Hauptquartier, 14. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz
Rupprecht von Bayern: In der Schlacht an der Somme beiderfeitiger Artillerie—
kampf von größter Heftigkeit. Wiederholte ſtarke feindliche Angriffe zwiſchen Ginchy
und der Somme und an mehreren Stellen ſüdlich des Fluſſes ſind blutig zurück—
geſchlagen. Bei Gegenſtößen iſt teilweiſe Gelände gewonnen; es wurden Gefangene
und Beute eingebracht.
Front des deutſchen Kronprinzen: Rechts der Maas entſpannen ſich unter zeit-
weiſe ſehr lebhafter Feuertätigkeit im Abſchnitt Thiaumont-Chapitre⸗Wald Infanterie-
gefechte weſtlich der Souville⸗-Schlucht.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Lage iſt unverändert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen iſt ein
ruſſiſcher Sturmverſuch auf den Capul mißlungen. Weſtlich Capul wird noch gekämpft.
In Siebenbürgen keine Ereigniſſe von Bedeutung.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v.Mackenſen:
In der Dobrudſcha find die deutſchen, bulgariſchen und türkiſchen Truppen unter
erfolgreichen Kämpfen im weiteren Vordringen.
Mazedoniſche Front: Erhöhte Gefechtstätigkeit beiderſeits des Oſtrovo⸗Sees, an
der Moglena⸗Front und öſtlich des Wardar. Nördlich der Ceganſka⸗Planina ſowie
am Kukuruz und Kovil wurden wiederholte ſtärkere feindliche Angriffe abgeſchlagen.
Kawalla iſt von bulgariſchen Truppen beſetzt.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſche Anſtürme in den Karpathen abgewieſen.
Wien, 14. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Sriegsfhauplat. Front gegen Rumänien: Mehrere feindliche
Angriffe weſtlich und öſtlich von Nagy⸗Szeben wurden abgewieſen. An den übrigen
Frontteilen keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen
wird abermals heftig gekämpft. Nach ausgiebiger Artillerievorbereitung, die ſich zum
Trommelfeuer ſteigerte, ſtürmte der Feind gegen unſere Stellungen auf dem Smotretc,
der Ludowa und dem Capul und wurde blutigſt abgewieſen. Im Cibu⸗Tal iſt der
Kampf noch im Gange.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Lage
iſt unverändert.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das feindliche Geſchützfeuer gegen die
Karſt⸗Hochfläche gewann zuſehends an Stärke.
In Tirol ſetzten unſere Truppen die Säuberung des Forame⸗Gebietes fort,
nahmen bei Eroberung einer Höhenſtellung 44 Alpini, darunter 2 Offiziere, gefangen
und erbeuteten 1 Maſchinengewehr ſowie namhafte Vorräte.
Anſere Stellungen auf dem Faſſaner Kamm ſtehen unter anhaltendem Artilleriefeuer.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 13. September, nachmittags hat ein feindliches
Flugzeuggeſchwader, beſtehend aus 18 Capronis, unter Bedeckung von 3 Abwehr—
flugzeugen, einen Angriff gegen Trieſt unternommen. Zur Anterſtützung hielten ſich
im Golf 6 feindliche Torpedoboote und 2 Motorboote auf. Es wurden zahlreiche
Bomben abgeworfen, jedoch nur ſehr geringfügiger Sachſchaden und kein militäriſcher
angerichtet. Soweit bekannt, wurde ein Mann leicht verletzt.
Linienſchiffsleutnant Banfield zwang im Luftkampf ein feindliches Abwehrflugzeug
zum Niedergehen und Rückzug hinter die feindlichen Linien. Eigene Flugzeuge und
Abwehrbatterien erzielten Treffer auf feindlichen Torpedobooten.
Zu gleicher Zeit erſchien ein feindliches Flugzeuggeſchwader über Parenzo und
warf ca. 20 Bomben ab. Außer der Zerſtörung einer Feldhütte wurde kein Schaden
angerichtet. Flottenkommando. (W. T. B.)
Franzöſiſche Durchbruchsverſuche geſcheitert. — Erfolgreiche Kämpfe
in der Dobrudſcha. — Prinz Friedrich Wilhelm von Heſſen gefallen.
Großes Hauptquartier, 15. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mit gleicher
Heftigkeit wie an den vorangegangenen Tagen ging der Artilleriekampf zwiſchen der
Ancre und der Somme weiter. Der Verſuch erheblicher engliſcher Kräfte, unſere
ſüdlich von Thieppal vorgebogene Linie durch umfaſſenden Angriff zu nehmen, iſt
mißlungen. Starke, tapfer durchgeführte franzöſiſche Infanterieangriffe, durch überaus
nachhaltiges Trommelfeuer vorbereitet, zielten auf einen Durchbruch zwiſchen Ran—
court und der Somme hin. Sie ſcheiterten unter ſchweren blutigen Verluſten. Das
Gehöft Le Priez (weſtlich von Rancourt) iſt vom Gegner beſetzt. Oeſtlich von
Belloy und ſüdlich von Sohetourt wurden Teilangriffe abgeſchlagen.
In erfolgreichen Luftkämpfen haben Hauptmann Bölcke und Leutnant Wintgens
je zwei feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen.
Heeresgruppe Kronprinz: Es wird nachträglich gemeldet, daß am 13. Gep-
tember weſtlich der Souville-Schlucht Teile unſerer vorderen Linie verloren gingen;
in hartem, nachts fortgeſetztem Kampfe iſt der Feind wieder hinausgeworfen. Am
Abend brach ein ſtarker franzöſiſcher Angriff vor unſerer Front Thiaumont Fleury
völlig zuſammen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Keine Ereigniffe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Am Narajowka-Abſchnitt und
öſtlich davon waren Unternehmungen deutſcher und türkifcher Abteilungen erfolgreich.
In den Karpatben wurden am Weſthange der Eimbroflawa Wk. bis in unſere
Linie vorgedrungene Ruſſen wieder geworfen; ebenſo wurde ein in den geſtern ge—
ſchilderten Kämpfen weſtlich des Capul in Feindesland gefallener Teil der Stellung
zurückerobert.
In Siebenbürgen ſtehen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen ſüdöſtlich
von Hötzing (Hatſzeg) in günſtigem Kampfe.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die verbündeten Truppen haben in friſchen Angriffen den Widerſtand des Feindes
mehrfach gebrochen und ihn in die allgemeine Linie Cuzgun — Kara Omer zurück—
geworfen. Prinz Friedrich Wilhelm von Heſſen iſt bei Kara Orman gefallen.
Die Zahl der in den einleitenden Kämpfen und bei Erſtürmung von Tutrakan
gemachten Gefangenen beträgt nach den nunmehrigen Feſtſtellungen rund 23 000 Mann.
Mazedoniſche Front: Nach heftigem Kampfe iſt die Malka Nidze löſtlich von
Florina) an den Gegner verloren gegangen. Im Moglena-Gebiet ſind feindliche An—
griffe abgeſchlagen. Oeſtlich des Wardar wurden engliſche Abteilungen, die ſich in
vorgeſchobenen deutſchen Gräben feſtgeſetzt hatten, wieder hinausgeworfen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W 5
Neue Offenſive der Italiener im Karſt-Gebiet.
Wien, 15. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Der Angriff der ver;
bündeten Truppen im Raume ſüdöſtlich von Hatſzeg iſt in günſtigem Fortſchreiten.
Oeſtlich von Fogaras haben die Rumänen die Vorrückung über den Alt-Fluß
aufgenommen.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Eibo-Tal find die
Kämpfe zu unſeren Gunſten entſchieden. Außer erfolgreichen eigenen Patrouillen—
unternehmungen keine Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Zwiſchen der
Lipa und der Bahn Kowel —Rowno erhöhte Artillerietätigkeit.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Italiener haben eine neue Offenfive
begonnen. Vorläufig richten fie ihre Anſtrengungen hauptſächlich gegen die Karſt—
Hochfläche. Dort ſteigerte ſich geſtern das Artillerie- und Minenfeuer zu höchſter
Gewalt. Nachmittags gingen an der ganzen Front zwiſchen der Wippach und dem
Meere ſtarke feindliche Infanteriekräfte tiefgegliedert zum Angriff vor. Hierauf ent—
wickelten ſich heftige Kämpfe. Vermochte der Feind auch ſtellenweiſe in unſere
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vorderſten Gräben einzudringen und ſich da und dort zu behaupten, ſo iſt doch ſein
erſter Anſturm als geſcheitert zu betrachten.
Nördlich der Wippach bis in die Gegend von Plava war das Artilleriefeuer auch
ſehr lebhaft, ohne daß es hier zu nennenswerten Infanteriekämpfen kam.
An der Fleimstal-Front hält der Geſchützkampf an.
Mehrere Angriffe italieniſcher Stellungen bis zur Stärke eines Bataillons gegen
den Faſſaner Kamm wurden abgewieſen. Bei einem ſolchen Angriff weſtlich
der Cima di Valmaggiore machten unſere Truppen 60 Alpini zu Gefangenen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 13. auf den 14. September hat eines
unferer Seeflugzeuggeſchwader militäriſche Objekte in Grado, ein zweites Flugzeug⸗
geſchwader die Bahnhofsanlagen und andere militäriſche Objekte in San Giorgio
di Nogara mit Bomben belegt; es wurden mehrere Volltreffer und große Brände
beobachtet. Trotz heftiger Beſchießung ſind alle Flugzeuge wohlbehalten zurückgekehrt.
Am 14. nachmittags hat ein Seeflugzeuggeſchwader auf eine Batterie am unteren
Iſonzo und die vom Feinde beſetzten Adria-Werke bei Monfalcone erfolgreich Bomben
abgeworfen und kehrte unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Generalleutnant Freiherr v. Freytag⸗Loringhofen Chef des
Stellvertretenden Generalſtabes.
Berlin, 15. September. Der bisherige Generalquartiermeiſter Generalleutnant
Freiherr v. Freytag⸗LCoringhoven iſt durch Allerhöchſte Kabinettsorder vom 12. September
zum Chef des Stellvertretenden Generalſtabes der Armee ernannt worden. (W. T. B.)
Die Beute aus den Kämpfen in der Dobrudfcha.
Sofla, 15. September. (Amtlicher Bericht.) Rumäniſche Front: Am Donau⸗Afer Ruhe,
nur die Feſtung Tutrakan wurde von der feindlichen Artillerie ohne jedes Ergebnis bombardiert.
Oobrudſcha⸗Front: Seit dem 12. September hatten unfere Truppen heftige Kämpfe zu
führen gegen die vereinigten feindlichen Streitkräfte, beſtehend aus ruſſiſchen, rumaͤniſchen und
ſerbiſchen Truppen. Die große Schlacht in der Linie Alino⸗See — Dorf Parachiol — Dorf
Abtaat⸗Muſubeſ — Kara Omer endigte am 14. September mit der vollſtändigen Vernichtung des
Feindes. Der auf der ganzen Linie zurückweichende Feind wurde von unſeren Truppen
energiſch verfolgt. Die Zahl der Gefangenen und die Trophäen werden jetzt feſtgeſtellt. An
dieſen Kaͤmpfen haben — wie feſtgeſtellt wurde — teilgenommen die 2., S., 9. und 19, rumaͤniſche
Diviſion, die 61. ruſſiſche Infanteriediviſion, eine gemiſchte ruſſiſch⸗ſerbiſche Infanteriedioifion
und 3 ruſſiſche Kavalleriediviſionen. Aus den Gefangenenausſagen geht hervor, daß im
Tutrakaner Brückenkopf gefangen genommen wurden die 15. und 17. rumäniſche Divifion, und
zwar das 34., 36., 74., 75., 76., 79. und 80. Infanterieregiment, ferner ein gemiſchtes
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Regiment und das 2. Grenz⸗Infanterieregiment, alles in allem 9 Regimenter. Ferner das
5. Haubitzenregiment und das 3. Feſtungsartillerieregliment, ſowie die ganze in Tutrakan
befindliche Feſtungsartillerie. Bis jetzt wurden als in Tutrakan gefangen im ganzen feſtgeſtellt
462 Offiziere, darunter die Brigadekommandeure Oberſten Raſchkann und Marcheſtu, 40 Aerzte
und s Kapellmelſter, ferner 25000 Soldaten. Der Chef der 15. Diviſion, General Grigoreſtu,
iſt nach Gefangenenausſagen entflohen, der Chef der 17. Divifion, Todoreſcu, in der Donau
ertrunken. Als Trophäen wurden eingebracht: 2 Fahnen, 100 Geſchütze, 62 Maſchinengewehre
und vieles andere Kriegsmaterial.
Bei den Kämpfen bei Kurdbunar, Dobrie und Siliſtria wurden noch 15 Offiziere,
3000 Soldaten gefangengenommen und 30 Geſchütze erbeutet, alles in allem ſeit Beginn des
Krieges bis zum 12. September einſchließlich 522 Offiziere und Aerzte und 28000 unverwundete
Soldaten, 2 Fahnen, 130 Geſchütze, 62 Maſchinengewehre und vieles andere Kriegsmaterial.
Entſcheidender Sieg in der Dobrudfcha.
Berlin, 15. September. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer fandte
heute nachſtehendes Telegramm an Ihre Majeſtät die Kaiſerin:
Generalfeldmarſchall von Mackenſen meldet mir ſoeben, daß bulgariſche,
türkiſche und deut ſche Truppen in der Dobrudfcha einen entſcheidenden Sieg
über rumäniſche und ruſſiſche Truppen davongetragen haben.
Wilhelm. (W. T. B.)
Verfolgung der geſchlagenen ruſſiſch⸗rumäniſchen Dobrudſcha—
Truppen. — Das große Ringen an der Somme.
Großes Hauptquartier, 16. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Wie mehrfach in den vorhergehenden Tagen, wurde
auch geſtern Weſtende von See her ergebnislos beſchoſſen. Im gpern-Bogen
und auf dem nördlichen Teile der Front der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
entfaltete der Gegner lebhafte Feuer- und Patrouillentätigkeit.
Die Schlacht an der Somme war geſtern beſonders heftig. Ein ſtarker Stoß
von etwa 20 engliſch-franzöſiſchen Diviſionen richtete ſich nach höchſter Feuerſteigerung
gegen die Front zwiſchen der Anere und der Somme. Nach heißem Ringen
wurden wir durch die Dörfer Courtelette, Martinpuich und Flers zurückgedrückt.
Combles wurde gegen ſtarke engliſche Angriffe gehalten. Weiter füdlich bis zur
Somme wurden alle Angriffe, zum Teil erſt im Nahkampf, blutig zurückgeſchlagen.
Südlich der Somme von Barleux bis Deniecourt iſt der franzöſiſche Angriff
gleichfalls abgeſchlagen; um einige Sappenköpfe wird noch gekämpft.
6 feindliche Flieger find abgeſchoſſen, davon 1 durch Leutnant Wintgens,
2 durch Hauptmann Bölcke, der nunmehr 26 Flugzeuge außer Gefecht geſetzt hat.
Heeresgruppe Kronprinz: Oeſtlich der Maas hielt ſich die Gefechtstätigkeit bis
auf einzelne erfolgloſe franzöſiſche Handgranatenangriffe in mäßigen Grenzen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nur an der Höhe Ramienier
in den Karpathen kam es zu lebhaften Infanteriekämpfen. Sonſt iſt die Lage
unverändert.
In Siebenbürgen haben die Rumänen oberhalb von Fogaras die Alt über
ſchritten, nordweſtlich von Fogaras wurden übergegangene feindliche Abteilungen
angegriffen und zurückgeworfen, weiter unterhalb wurden Lebergangsverſuche ver—
eitelt. Südöſtlich von Hötzing Hatſzeg) find rumänische Stellungen genommen und
Gegenſtöße abgewieſen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Ein entſcheidender Sieg krönte die geſchickt und energiſch geführten Operationen
in der Dodrudſcha. Die deutſchen, bulgariſchen und türkiſchen Truppen
verfolgen die geſchlagenen ruſſiſchen und rumäniſchen Kräfte.
Mazedonifhe Front: Nach Verluſt der Malka Nidze haben die bulgariſchen
Truppen eine neue, vorbereitete Verteidigungsſtellung eingenommen. Wiederholte
ſerbiſche Angriffe gegen die Moglena-Front zwiſchen Pozar und Preslap-Höhe find
geſcheitert. Oeſtlich des Wardar nichts Neues.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Heftige Kämpfe im Karſt⸗Gebiet.
Wien, 16. September. Amtlich wird verlautbart:
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei Fogaras über:
ſchritt ein rumäniſches Regiment die Aluta (Alt); es wurde zurückgeworfen. Nörd—
lich von Köhalom (Reps) beſtanden unſere Sicherungstruppen erfolgreiche Gefechte.
Sonſt außer den bereits geſtern gemeldeten Kämpfen bei Hatſzeg (Hötzing) keine
beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erherzogs Carl: Am oberen Czan
und am oberen Czaruy-Czeremoſz ſtellenweiſe heftiger Infanteriekampf.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Armee
des Generaloberſten v. Terſztyanſky ſteht unter ſchwerem Artilleriefeuer.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Schlacht an der Karſt-Hochfläche dauert
ununterbrochen mit großer Heftigkeit fort. Wieder waren die von ſtärkſtem Artillerie—
und Minenfeuer unterſtützten Infanterieangriffe der Italiener gegen die ganze Front
zwiſchen der Wippach und dem Meere gerichtet. Am Nordflügel dieſes Abſchnittes
erzielte der Feind geringen Geländegewinn. Hier verläuft unſere Linie nun nahe
öſtlich von San Grado di Merna. Im übrigen blieb die Kampffront dank der
zähen Ausdauer unſerer Truppen unverändert. 500 Italiener wurden gefangen—
genommen, 3 Maſchinengewehre erbeutet. Nördlich der Wippach dehnte ſich der
Artilleriekampf auf die meiſten Frontteile bis zum Krn aus. Ein öſtlich von Görz
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gegen unfere Stellungen ſüdlich des Roſentales angeſetzter Angriff konnte in unſerem
Feuer nicht Raum gewinnen.
Auch bei Flitſch iſt das Geſchützfeuer ſehr lebhaft geworden.
An der Tiroler Front greift der Gegner den Faſſaner Kamm an. Vor dem
Abſchnitt Cima di Cete — Coltorondo gebot unſere Artilleriewirkung der feindlichen
Vorrückung Halt. Am Cauriol gelang es Alpiniabteilungen, ſich eines Stützpunktes
in der Scharte weſtlich des Gipfels zu bemächtigen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unferen Truppen nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. WED.)
Die Beute unferer U-Boote vom 3. bis 11. September im
Kanal und Atlantiſchen Ozean.
Berlin, 16. September. In der Zeit vom 3. bis 11. September find durch
unſere U-Boote im engliſchen Kanal und Atlantiſchen Ozean 26 feindliche Handels
ſchiffe von insgeſamt 26 222 Bruttoregiſtertonnen vernichtet worden, darunter an
größeren Handelsdampfern die engliſchen Dampfer „Torridge“ (5036 Bruttoregiſter—
tonnen), „Hazelwood“ (3102 Bruttoregiſtertonnen), „Heathdene“ (3541 Bruttoregiſter—
tonnen), „Lexic“ (3228 Bruttoregiſtertonnen), die italieniſchen Dampfer „Meſſicano“
(4065 Bruttoregiſtertonnen)d und „Gemma“ (3111 Druttoregiftertonnen). Außer
dieſen feindlichen Handelsſchiffen ſind noch 7 neutrale Handelsſchiffe von einem
Geſamttonnengehalt von 10 669 Bruttoregiſtertonnen nach den Beſtimmungen der
Priſenordnung verſenkt worden, weil ſie Bannware nach England beziehungsweiſe
Frankreich führten. (W. T. B.)
Die Ergebniſſe der Luftkämpfe im Weſten.
Berlin, 16. September. Leber die Ergebniſſe der Luftkämpfe auf der
Weſtfront im Auguſt 1916 erhalten wir nachſtehende Mitteilungen aus amtlicher
Quelle: Die engliſchen und franzöſiſchen Flieger verloren im ganzen 28 Flugzeuge, davon
fielen 49 in unſere Hand, und zwar 31 engliſche und 18 franzöſiſche; 28 wurden,
wie einwandfrei feſtgeſtellt worden iſt, jenſeits der feindlichen Linien abgeſchoſſen,
eins jenſeits der Linien zur Landung gezwungen. Die deutſchen Verluſte betrugen
in dem gleichen Zeitraum 12 Flugzeuge vor und hinter der feindlichen Front. (W. T. B.)
Fortgang der Dauerſchlacht an der Somme. — Ungeheure
ruſſiſche Verluſte weſtlich Luck.
Großes Hauptquartier, 17. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei der Armee des Generalfeldmarſchalls
Herzogs Albrecht von Württemberg und auf dem Nordflügel der Heeresgruppe
Kronprinz Rupprecht hielt die rege Gefechtstätigkeit an.
Die Dauerſchlacht an der Somme nimmt ihren Fortgang. Nördlich des Fluſſes
find alle Angriffe blutig, zum Teil ſchon durch Sperrfeuer, abgeſchlagen; um kleine
Engländerneſter bei Courcelette, bei Flers und weſtlich von Lesboeuf wird noch
gekämpft. Nördlich von Ovillers errangen wir im Angriff Vorteile. — Südlich
der Somme kam es zu keinen ausgesprochenen Angriffen. Der Attilleriekampf
erfuhr auch hier keine Anterbrechung.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Auf der ganzen Front ſüdlich von Pinſk machte ſich eine Steigerung
der ruſſiſchen Feuertätigkeit geltend.
Weſtlich von Luck griff der Feind morgens, mittags und gegen Abend aus der
etwa 20 km breiten Linie Zaturch (an der Turha) — Puſtomyty die unter dem
Oberbefehl des Generaloberſten v. Terſztyanſki ſtehenden Truppen des Generals
v. d. Marwitz mit ſtarken Kräften, darunter beide Gardekorps, in vielen Wellen
an. Reſtlos und unter den größten — zum Teil, wie die Meldungen lauten,
„ungeheuren“ — Verluſten iſt der Stoß geſcheitert.
An der Armeefront des Generaloberſten v. Böhm⸗Ermolli brachen zwiſchen dem
Sereth und der Strüpa nördlich von Zborow ebenfalls die ſtärkſten Angriffe auf
die deutſchen Linien des Generals v. Eben vollkommen zuſammen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Auch an und öſtlich der
Narajowka holte der Feind mit einer ſtarken Stoßgruppe zum Schlage aus. Mehr
mals lief er vergebens an. Schließlich drückte er die Front in geringer Tiefe zurück.
Nördlich von Stanislau wurde ein ruſſiſcher Teilangriff nach kurzem Nahkampf
abgeſchlagen.
In den Karpathen warf der Gegner vergeblich dichte Sturmkolonnen gegen
unſere Stellungen beiderſeits der Ludowa vor; er wurde hier, wie an den Grenzhöhen
weſtlich von Schipoth und ſüdweſtlich von Dorna Watra, aufs blutigſte abgewiefen.
In Siebenbürgen fühlen die Rumänen gegen den Kokel Abſchnitt beiderſeits
von Oderhellen (Szekely - Advarhely) vor.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v.Mackenſen:
In der Dobrudſcha wird die Verfolgung des Feindes fortgeſetzt.
Mazedoniſche Front: Keine Ereigniffe von beſonderer Bedeutung. Einzelne
feindliche Angriffe an der Moglena-Front und nordweſtlich des Tahino⸗Sees
wurden abgeſchlagen. Kawalla wurde von See her beſchoſſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. 3.32)
Die deutſchen Seeflugzeuge in der Dobrudfcha.
Berlin, 12. September. Deutſche Seeflugzeuge haben am 16. September
Eiſenbahnanlagen und feindliche Kolonnen in der nördlichen Dobrudſcha mit Erfolg
angegriffen; ein feindliches Seeflugzeuggeſchwader auf dem See bei Tuzla wurde
mit Bomben belegt und ein Flugzeug getroffen. Die Flugzeuge kehrten unbeſchädigt
(W. T. B.)
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Der vergebliche italieniſche Anſturm im Karſt.
Wien, 17. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südöſtlich von Hatſzeg (Höͤtzing) vollführten
Honvedkompagnien und deutſche Abteilungen einen erfolgreichen Vorſtoß. Sonſt an
der Front gegen Rumänien nichts von beſonderer Bedeutung.
An der ruſſiſchen Front bot der Feind geſtern neuerlich außergewöhnliche An⸗
ſtrengungen auf, die Linien der Verbündeten ins Wanken zu bringen. Der Krieg
entſchied ſich überall zu unſeren Gunſten.
Die Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl wurde an der
Oreiländerecke ſüdweſtlich von Dorna Watra, zwiſchen dem Capul und der Czerna
Hora, nordweſtlich des Jablonica-Paſſes nördlich von Stanislau, an der Narajowka
und ſüdöſtlich von Brzezang von meiſt weit überlegenen Kräften angegriffen. Die
feindlichen Anſtürme endeten — von einem unbedeutenden örtlichen Vorteil bei
Lipnica Dolna abgeſehen — überall für die Ruſſen mit einem vollen Mißerfolg.
Das gleiche Ergebnis zeitigten die feindlichen Angriffe gegen die zwiſchen Zborow und
dem oberſten Sereth unter dem Befehl des Generals v. Eben kämpfenden verbündeten
Streitkräfte der Armee des Generaloberſten v. Böhm ⸗Ermolli; der Feind wurde dank dem
erfolgreichen Zuſammenwirken von Infanterie und Artillerie überall reſtlos abgewieſen.
Einen Hauptſchlag gedachten die Ruſſen weſtlich von Luck gegen die Armee
des Generaloberſten v. Terſztyanſki zu führen, gegen die ſie auch wieder die neu⸗
angefüllten Gardediviſtonen in den Kampf warfen. In zahlreichen Wellen gegliedert,
ſtürzten fi) die ruſſiſchen Maſſen zwiſchen Puftomytg und Zaturch immer wieder
auf den vom General v. d. Marwitz befehligten Abſchnitt. Die feindlichen Kolonnen
brachen meiſt ſchon vor unſeren Hinderniſſen zuſammen. Gelang es ihnen, an
einzelnen Punkten in unſere Stellungen einzudringen, ſo wurden ſie im Gegenangriff
wieder geworfen. Das Schlachtfeld iſt von toten und verwundeten Ruſſen bedeckt.
Die verhältnismäßig geringe Zahl von Gefangenen zeugt für die Erbitterung, mit
der gekämpft wurde; unſere Verluſte ſind verhältnismäßig gering.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche ſetzten die Italiener
ihre Angriffe Tag und Nacht fort. Anſere Front blieb unerſchüttert. Im nördlichſten
Abſchnitt erlahmte die Kraft des Gegners nach vielen fruchtlofen Vorſtößen. Am
heftigften war die Schlacht zwiſchen Lokvica und der Karſt-Kuppe ſüdöſtlich des Doberdo—
Sees. Obwohl der Feind gegen dieſes Frontſtück unaufhörlich friſche Kräfte heran—
führte und ſtellenweiſe in unſere Linien eindringen konnte, entſchied ſich der Nahkampf
immer wieder zugunſten unſerer Truppen, unter denen ſich das Infanterieregiment
Nr. 96 beſonders hervortat. Die Verluſte der Italiener ſind entſprechend dem
Maſſeneinſatz auf engem Angriffsraum äußerſt hoch; fo verbluteten allein im Ringen
um die erwähnte Karſt⸗Kuppe ſieben feindliche Regimenter.
An der Front nördlich der Wippach bis zum Krn hat der Artilleriekampf an
Lebhaftigkeit zugenommen. Im Flitſcher Abſchnitt griff der Feind nach ſtarker Feuer—
vorbereitung den Vrſic, Ravelnik und Rombon vergeblich an.
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In den Faffaner Alpen wurden mehrere Verſuche der Italiener, den Coltorondo
zu erklettern, abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen keine beſonderen
Begebenheiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Ein Seeflugzeuggeſchwader hat in der Nacht vom 16.
auf den 17. die Bahnanlagen von Meſtre mit ſchweren Bomben erfolgreich belegt.
Alle Flugzeuge ſind unverſehrt eingerückt.
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Anterſeebootserfolge im Auguſt.
Berlin, 12. September. Im Monat Auguſt ſind 126 feindliche Handels—
fahrzeuge von insgeſamt 170 779 Bruttoregiſtertonnen durch Anterſeeboote der Mittel⸗
mächte oder durch Minen verſenkt worden. Ferner find 35 neutrale Handelsfahrzeuge
von insgeſamt 38 568 Bruttoregiſtertonnen wegen Beförderung von Bannware zum
Feinde verſenkt. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Siegreicher Gegenſtoß an der Narajowka. — 3500 Ruffen gefangen.
Fortdauer der gewaltigen Somme-Schlacht.
Großes Hauptquartier, 18. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die gewaltige
Somme⸗Schlacht führte auf 45 km Front von Thiepval bis ſüdlich von Vermando⸗
villers zu äußerſt erbitterten Kämpfen, die nördlich der Somme zu unſeren Gunſten
entſchieden ſind, ſüdlich des Fluſſes die Aufgabe völlig eingeebneter Stellungsteile
zwiſchen Barleux und Vermandovillers mit den Dörfern Bern und Deniecourt zur
Folge hatten. Anſere tapferen Truppen haben glänzende Beweiſe ihrer unerſchütter—
lichen Ausdauer und Opferfreudigfeit geliefert, ganz beſonders zeichnete ſich das Weſt⸗
fäliſche Infanterieregiment Nr. 13 ſüdlich von Bouchavesnes aus.
Starken feindlichen Luffgefhwadern warfen fi unſere Flieger entgegen und
ſchoſſen in ſiegreichen Gefechten 10 Flugzeuge ab.
Heeresgruppe Kronprinz: Zeitweife lebhafter Feuerkampf im Maas ⸗Gebiet. Oeſtlich
von Fleury vorgehende feindliche Abteilungen wurden zur Amkehr gezwungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſtlich von Luck verhinderten wir durch unſer wirkungsvolles Sperr⸗
feuer ein erneutes Vorbrechen des Feindes aus ſeinen Sturmſtellungen gegen die
Truppen des Generals v. d. Marwitz. Es kam nur nördlich von Szelwow zu einem
ſchwächlichen Angriff, der leicht abgewieſen wurde. Viele Tauſende gefallener Ruſſen
bedecken das Kampffeld vom 16. September.
Zwiſchen dem Sereth und der Strypa endeten die wiederholten ruſſiſchen Angriffe
auf die Gruppe des Generals v. Eben mit einem in gleicher Weiſe verluſtreichen
völligen Mißerfolge wie am vorhergehenden Tage.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In ſchweren Kämpfen
haben ſich türkiſche Truppen, unterſtützt durch die ihnen verbündeten Kameraden,
weſtlich der Zlota Lipa der Angriffe des überlegenen Gegners erfolgreich erwehrt.
Eingedrungene feindliche Abteilungen ſind wieder geworfen. Deutſche Truppen
unter dem Befehl des Generals v. Gerok traten beider ſeits der Narajowka zum
Gegenſtoß an, dem die Nuſſen nicht fandzubalten vermochten. Wir haben den
größten Teil des vorgeſtern verlorenen Bodens wieder in der Hand; abgeſehen
von den hohen blutigen Verluſten hat der Feind über 3500 Gefangene und
16 Maſchinengewehre eingebüßt.
In den Karpathen ſind ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen.
In Siebenbürgen find ſüdöſtlich von Hötzing Hatſzeg) neue für uns günſtige
Kämpfe im Gange. Wir nahmen unter anderem 7 Geſchütze.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Nach dreitägigem Rückzuge vor den verfolgenden verbündeten Truppen haben die
geſchlagenen Ruſſen und Rumänen in einer vorbereiteten Stellung in der allgemeinen
Linie Raſova - Cobadinu — Tuzla bei neu herangeführten Truppen Aufnahme gefunden.
Deutſche Bataillone ſind längs der Donau ſüdlich von Raſova bereits bis zur feind—
lichen Artillerie durchgeſtoßen, haben 5 Geſchütze erbeutet und Gegenangriffe abgewieſen.
Mazedoniſche Front: Mehrfache vereinzelte Angriffe des Gegners an der Front
zwiſchen dem Preſpa-See und dem Wardar blieben ergebnislos.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die viertägige Schlacht auf dem Karſt-Plateau. — Zuſammenbruch
der italieniſchen Angriffe.
Wien, 18. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Südöſtlich von Hatſzeg
(Hötzing) neue erfolgreiche Kämpfe. Es wurden geſtern 7 rumäniſche Geſchütze und
mehrere Maſchinengewehre eingebracht.
Nordöſtlich von Fogaras iſt der Feind ohne Kampf in Röhalom (Reps) eingerückt.
Heeresfront des Erzherzogs Carl: In den Karpathen griff der Feind zwiſchen
der Dreiländerecke ſüdweſtlich von Dorna Watra und Hryniawa an zahlreichen
Stellen an. Die verbündeten Truppen ſchlugen ihn überall zurück.
Beiderſeits der Lipnica Dolna führte ein Gegenangriff der dort kämpfenden
deutſchen Truppen faſt zur völligen Wiedergewinnung der vorgeſtern vom Feinde
genommenen Stellungen. Nordöſtlich des eben genannten Ortes wehrten ottomaniſche
Regimenter im Verein mit ihren Verbündeten ſtarke ruſſiſche Vorſtoͤße in erbitiertem
Ringen ſiegreich ab. Die Armee des Generals Grafen Bothmer brachte 16 Offiziere,
mehr als 4000 Mann, 16 Maſchinengewehre ein.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli erneuerte der Gegner geſtern nach—
mittag zwiſchen Zborow und Perepelnifi feine Angriffe. Die feindlichen Maſſen
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mußten überall der zähen Ausdauer der Verteidiger weichen. Die Armee des General
oberſten v. Terſztyanſki hatte nur mehr einen ſchwächlichen Vorſtoß abzuwehren.
Andere Angriffsverſuche wurden bereits im Keime erſtlckt.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern erneuerte die italieniſche 3. Armee
die Angriffe gegen unſere Front auf der Karſt-Hochfläche. Auch an dieſem vierten
Schlachttag behaupteten die zähen Verteidiger ihre Stellungen. Wo der Feind in
die erſten Gräben eindrang, wurde er durch Gegenangriffe zurückgeworfen. An vielen
Stellen aber brachen ſeine Vorſtöße ſchon im konzentriſchen Feuer unſerer braven
Artillerie unter ſchwerſten Verluſten zuſammen. Das bewährte Infanterieregiment
Nr. 87 hatte bei Lokvica hervorragenden Anteil an der erfolgreichen Abwehr des
feindlichen Anſturmes. Im Nordabſchnitt der Hochfläche ſchlugen Abteilungen des
Infanterieregiments Nr. 39 drei Angriffe der italieniſchen Grenadiere blutig ab.
Das lebhafte Geſchützfeuer von der Wippach bis in die Gegend von Plava hält an.
An der Fleimstal-Front wiederholten ſich die vergeblichen Vorſtöße ſchwächerer
Abteilungen gegen unſere Stellungen auf dem Faſſaner Kamm.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 17. auf den 18. hat ein Seeflugzeug⸗
geſchwader neuerdings die Bahnhofsanlagen von Meſtre erfolgreich mit ſchweren
und leichten Bomben belegt und in Bahngebäuden zahlreiche Treffer erzielt. Trotz
heftiger Beſchießung ſind die Flugzeuge unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Flugzeugerfolge an der flandrifchen Küſte.
Berlin, 18. September. Deutſche Seeflugzeuge haben am 17. September,
mittags, vor der flandriſchen Küſte ſtehende feindliche Seeſtreitkräfte ausgiebig mit
Bomben belegt. Auf einem Flugzeug-Mutterſchiff wurden einwandfrei Treffer
beobachtet. Ein feindlicher Flieger wurde durch Abwehrfeuer verdrängt und zur
Landung auf holländiſchem Gebiet gezwungen.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Neue U⸗Boot⸗Beute im engliſchen Kanal.
Berlin, 18. September. Außer den in der Veröffentlichung vom 16. September
bekanntgegebenen feindlichen und neutralen Handelsſchiffen haben unſere U-Boote
im engliſchen Kanal in der Zeit vom 3. bis 13. September weitere 20 feindliche
und neutrale Handelsſchiffe von insgeſamt 35900 Bruttoregiſtertonnen verſenkt,
letztere, weil fie Bannware nach feindlichen Ländern führten und ihre Einbringung
unmöglich war. Im ganzen ſind demnach in der Zeit vom 3. bis 13. September
durch unſere U-Boote im engliſchen Kanal und im Atlantiſchen Ozean 53 Schiffe
von insgeſamt 74088 Bruttoregiſtertonnen vernichtet worden. (W. T. B.)
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Ein Tagesbefehl des deutſchen Kronprinzen.
Berlin, 18. September. Der Kronprinz hat am 7. September den nachſtehenden
Armee⸗Tagesbefehl erlaſſen:
„Seine Majeſtät der Kaiſer hat mir heute das Eichenlaub zum Orden Pour le merite
verliehen. Die Anerkennung, die in dieſer hohen Auszeichnung liegt, gilt nicht nur mir, ſondern vor
allem meiner braven Armee. Sie iſt der Dank Seiner Maſeſtät für das, was die Armee
geleiſtet hat in den Kämpfen vor Verdun. Heute, da der Feldzug noch nicht zum Abſchluß
gebracht iſt, läßt ſich die Bedeutung dieſer Schlachten, die ſeit dem 21. Februar faſt ohne
Anterbrechung getobt haben, ihr Einfluß auf den Gang des großen Krieges, den Deutſchland
um feine Exiſtenz zu führen gezwungen iſt, noch nicht annähernd überſehen. Feſt ſteht nur
das eine, daß ſellen in der Kriegsgeſchichte von einer Armee unter ſchwierigſten Verhältniſſen
ſo Gewaltiges verlangt und geleiſtet wurde an kühnem Wagemut im Angriff und an todes.
mutiger Widerſtandskraſt beim Feſthalten des Erreichten. Kameraden, der großen Aufgabe, die
uns geſtellt war, habt Ihr Euch gewachſen gezeigt. Meines unauslöſchlichen Dankes feit Ihr
allezelt gewiß. Oer Oberbefehlshaber.
Wilhelm, Kronprinz des Oeutſchen Reiches und von Preußen.“ (W. T. B.)
Der Brückenkopf Zarecze am Stochod erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 19. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme—
Gebiet unter dem Einfluß ſchlechter Witterung keine größere Kampfhandlung. Die
Artillerietätigkeit war gleichwohl teilweiſe ſehr heſtig. Oeſtlich von Ginchy und vor
Combles überließen wir einige vollkommen zuſammengeſchoſſene Gräben dem
Gegner und ſchlugen Teilangriffe bei Belloyg und Vermandovillers ab.
Heeresgruppe Kronprinz: Links der Maas gelangte ein franzöſiſcher Angriff am
Weſthange des „Toten Mannes“ vorübergehend in einen unſerer Gräben.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen des Generals
v. Bernhardi ſtürmten unter Führung des Generalleutnants Clauſius den ſtark
befeſtigten ruſſiſchen Brückenkopf nördlich von Zarecze am Stochod und verfolgten
den Feind bis auf das Oſtufer. 31 Offiziere, 2511 Mann und 11 Maſchinen⸗
gewehre ſind in unſere Hand gefallen.
Bei Perepelniki (zwiſchen Sereth und Strypa) nahm eine deutſche Jägerpatrouille
2 Offiziere und 80 Mann gefangen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Der Gegenangriff an der
Narajowka brachte uns weitere Erfolge. Die Zahl der Gefangenen iſt auf mehr
als 4200 geſtiegen.
In den Karpathen vom Smotrec bis in die Gegend von Kirlibaba lebhafte
Kämpfe Verſchiedene ſtarke ruſſiſche Angriffe find zurückgeſchlagen, im Ludowas
Gebiet erlangte der Gegner kleine Vorteile.
Beiderſeits von Dorna Watra erlitten Ruſſen und Rumänen bei vergeblichen
Sturmverſuchen ſchwere Verluſte.
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In Siebenbürgen find die Rumänen ſüdöſtlich von Hötzing Gatſzeg) durch
Truppen des Generalleunants v. Staabs gefchlagen; fie werden verfolgt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In die geſtern berichtete ruſſiſchrumäniſche Stellung ſind die verbündeten Truppen
an mehreren Stellen eingedrungen.
Mazedoniſche Front: Im Becken von Florina haben ſich neue Kämpfe entwickelt.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Nachlaſſen der italienifhen Maffenangriffe.
Wien, 19. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Südöftlich von Hatſzeg
(Hötzing) wurden die Rumänen über Meriſor gegen Petroſeny zurückgeworfen. Im
Gergeny⸗ und Kelemen-Gebirge enge Gefechtsfühlung.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Ruſſen ſetzten
in der Bukowina ihre Angriffe fort. Beiderſeits von Dorna Watra kämpfen auch
rumäniſche Heeresteile mit. Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen ſchlugen
alle, ſtellenweiſe von ſtärkſtem Geſchützfeuer eingeleiteten Anſtürme der Feinde zurück.
Südöſtlich der Ludowa drängte der Gegner ein ſchmales Stück unferer Front
etwas gegen Weſten.
Bei Lipnica Dolna gewann der deutſche Gegenangriff weiter Raum.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Im Bor
gelände der Armee des Generals v. Böhm-Ermolli erfolgreiche Streifungen.
Bei der Kampfgruppe des Generals Fath wurde der Brückenkopf von Zarerze
(ſüdlich von Stobychwa) erſtürmt. Die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen
Truppen des Generalleunants Clauſius überrannten vier hintereinanderliegende
Linien und brachten 31 ruſſiſche Offiziere, 2511 Mann und 17 Maſchinengewehre ein.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche verlief der geſtrige
Tog ruhiger, da die Angriffskraft der im Kampfe geſtandenen italieniſchen Heeres—
körper ſichtlich verbraucht if. Der Geſchützkampf war nachmittags mehrere Stunden
hindurch ſehr heftig, namentlich im ſüdlichen Abſchnitt der Hochfläche. Dort hat
ſich ſeit Beginn der Schlacht das Infanterieregiment 102 durch tapferes Ausharren
ausgezeichnet. Bei Flitſch und auf dem Kamm der Faſſaner Alpen ſchlugen unſere
Truppen mehrere Angriffe ſchwächerer Abteilungen ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unſeren Streitkräften nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neuer Flugzeugerfolg an der flandriſchen Küſte.
Am 18. September griffen unſere Flugzeuge wiederum vor der flandriſchen
Küſte ſtehende feindliche Seeſtreitkräfte in Stärke von 2 Monitoren, 16 Torpedo—
bootszerſtörern und einem Flugzeugmutterſchiff mit gutem Erfolg an. Auf dem
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Flugzeugmutterſchiff wurde einwandfrei ein Treffer beobachtet. Wiederum wurde
ein Flugzeug eines zur Abwehr unſerer Flugzeuge erſchienenen feindlichen Luft—
geſchwaders zur Landung auf holländiſchem Gebiet gezwungen. (53)
Die Rumänen über den Szurduk-Paß zurückgeworfen. —
Zäheſter feindlicher Widerſtand in der Dobrudſcha.
Großes Hauptquartier, 20. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Schlachtfelde an der Somme keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung. Einzelne
feindliche Vorſtöße wurden abgewieſen. Wir hatten bei Flers im Handgranaten—
angriff Erfolge. Nachträglich iſt gemeldet, daß am 18. September abends ein
franzöſiſcher Angriff aus Clery heraus abgeſchlagen wurde.
Heeresgruppe Kronprinz: Am Weſtabhange des „Toten Mannes“ wurden die
Franzoſen aus einem kleinen, von ihnen noch gehaltenen Grabenſtück geworfen.
98 Gefangene und 8 Maſchinengewehre fielen dabei in unſere Hand.
Anſere Patrouillen haben in der Nacht zum 19. September in der Champagne
bei erfolgreichen Unternehmungen 46 Franzoſen und Ruſſen, heute nacht ſüdlich des
Rhein⸗Rhone-Kanals eine Anzahl Franzoſen gefangengenommen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſtlich von Luck gegenüber den Truppen des Generals v. d. Marwitz
kam die Wiederaufnahme der feindlichen Angriffe am Tage nur teilweiſe zur Durch—
führung, während an den meiſten Stellen die ruſſiſche Infanterie auch durch das
auf ſie gerichtete Feuer der ruſſiſchen Artillerie nicht zum Verlaſſen ihrer Gräben
zu bewegen war. Erſt abends und nachts brachen Angriffe in ſtarken Wellen vor
und ſind wiederum unter größten Verluſten geſcheitert. Vorübergehend bei Szelwow
eingebrochener Gegner iſt reſtlos zurückgeworfen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Narajowka ging
der für uns günſtige Kampf weiter. Starke feindliche Angriffe wurden abgeſchlagen.
In den bereits verſchneiten Karpathen dauern die ruſſiſchen Angriffe an. Der
Feind hat einzelne Teilerfolge erreicht.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Die Rumänen find über den Szurduk—
Paß zurückgeworfen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrubſcha ſpielten ſich wechſelvolle Kämpfe ab. Mit eiligſt herangeführten
Verſtärkungen leiſtet der Feind in ſeiner Stellung den zäheſten Widerſtand.
Mazedoniſche Front: Bei Florina und am Kajmakcalan wurden feindliche Angriffe,
zum Teil nach Nahkampf, zurüdgefchlagen; weſtlich von Florina wichen Vortruppen
dem Stoß aus. Oeſtlich der Stadt wurde der Gegner mit Erfolg überraſchend angegriffen.
Südlich der Belaſica Planina haben die Bulgaren am 17. September die Italiener
aus den Dörfern Matnica und Poroj geworfen und s Offiziere, 250 Mann gefangen—
genommen. Der Erſte Generalquarfiermeifter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Petroſeny den Rumänen entriffen.
Wien, 20. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Die Rumänen wurden
ſüdöſtlich von Hatſzeg (Hötzing) vollſtändig vertrieben; Petroſeng und der Szurduk⸗
Paß ſind wieder in unſerem Beſitz.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen
ſetzt der Gegner ſeine Angriffe mit größter Zähigkeit fort. Südlich des Geſtütes
Luczing und ſüdlich von Boſtrzet errang er örtliche Vorteile; ſonſt ſchlugen wir ihn
überall zurück.
Südlich von Lipnica Dolna verſucht der Feind vergeblich, dem Fortſchreiten des
deutſchen Gegenangriffs durch Maſſenſtöße entgegenzuarbeiten.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky wurden tagsüber ruſſiſche Angriffsverſuche
im Keime erſtickt; abends trieb der Feind zwiſchen Puſtomyty und Szelwow tief
gegliederte Maſſen gegen die deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen des
Generals v. d. Marwitz vor; ſie wurden überall geworfen. Heute früh erneuerten
die Ruſſen ihre Anſtürme. |
Es gelang ihnen, bei Szelwow an einzelnen Stellen in unſere Gräben ein
zudringen, raſch einſetzende Gegenangriffe zwangen den Feind aber wieder zum Weichen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das italieniſche Geſchützfeuer gegen die Karſt⸗
Hochfläche war zeitweiſe wieder ſehr lebhaft. Angriffsverſuche der feindlichen Infanterie
kamen dank unſerer Artilleriewirkung nicht zur Entwicklung. Wie nun feſtſteht, hatten
die Verteidiger der Hochfläche in den viertägigen ſchweren Kämpfen 20 Infanterie⸗
brigaden, 1 Kavalleriediviſion und etwa 15 Berſaglieribataillone gegenüber.
Im Sugana.Abſchnitt griffen die Italiener unſere Stellungen auf dem Eivaron
und am Maſo-Bach an. Sie wurden nach heftigem, bis Mitternacht währendem
Kampf unter großen Verluſten vollſtändig zurückgeworfen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Wiederholter Angriff deutſcher Flugzeuge an derflandriſchen Küſte.
Berlin, 20. September. Deutſche Seeflugzeuge griffen am 19. September
nachmittags wiederum die vor der flandrifhen Küſte ſtehenden feindlichen Streit⸗
kräfte mit Bomben an und erzielten auf einem Zerſtörer einwandfrei mehrere Treffer.
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Erbitterter Fortgang der Dobrudſcha⸗Schlacht.
Sofia, 20. September. (Amtlicher Heeresbericht vom 20. September.)
Rumäniſche Front: An der Donau beſchoß unfere Attillerie mit Erfolg den
Bahnhof von Turnu-Severin. Die Schlacht an der Linie Maralui Menuk-Arabadſchi
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Kokarfſcha—Kobadin — Tuzla dauerte geſtern mit der größten Erbitterung von beiden
Seiten fort. Der Feind hielt ſich in ſeiner ſtarkbefeſtigten Stellung. An der Küſte
des Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Siegreiche Abwehr an der Baba Ludowa. — Der Dobrudſcha—
Kampf zum Stehen gekommen.
Großes Hauptquartier, 21. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich
der Somme fpielten ſich bei Courtelette fortgeſetzt Handgranatenkämpfe ab. Feind:
liche Teilangriffe wurden bei Flers, weſtlich von Lesboeufs und nördlich von Combles,
abgeſchlagen. Südweſtlich von Rancourt und in Bouchavesnes von unſeren Truppen =
im Angriff gewonnener Boden ging nach erbitterten Kämpfen wieder verloren. Süd⸗ 85
lich von Rancourt behaupteten wir genommene Gräben.
Heeresgruppe Kronprinz: Rechts der Maas wurden bei geſteigerter Artillerie-
tätigkeit feindliche Angriffe im Abſchnitt Thiaumont—Fleury abgeſchlagen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſtlich von Luck ſetzte die ruſſiſche Garde zuſammen mit anderen
ſtarken Kräften die Angriffe gegen die Truppen des Generals v. d. Marwitz fort.
Bei Korgtnica iſt der Kampf noch nicht abgeſchloſſen, im übrigen iſt auf der 20 km
breiten Front der oft wiederholte Anſturm vollkommen und unter abermals blutigſten
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Verluſten geſcheitert. 85
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Der Kampf an der Nara⸗ 5
jowka wird erfolgreich fortgeſetzt. 2
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In den Karpathen hat auch geſtern der Feind feine heftigen Angriffe wiederholt.
Abgeſehen von örtlichen Erfolgen in der Gegend des Pantgr-Paffes und im Tataren—
Abſchnitt Mmordöftlih von Kirlibaba) iſt er überall unter ſchweren Verluſten zurück⸗
geſchlagen. An der Baba Ludowa ſtürmte er ſiebenmal gegen unſere Stellung an.
Jäger verſchiedener deutſcher Stämme unter der Führung des Generalmajors Boẽß
haben hervorragenden Anteil an der ſiegreichen Abwehr. Die am 19. September
in Feindeshand gefallene Kuppe Smotrect wurde im Sturm wiedergewonnen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Die Grenzhöhen beiderſeits des Vulkan—
Paſſes ſind von uns beſetzt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Der Kampf in der Dobrudſcha iſt zum Stehen gekommen.
Mazedoniſche Front: Bei den erfolgreichen bulgariſchen Angriffen in der Gegend
von Florina erlitten die Franzoſen beträchtliche Verluſte. Bulgariſche Kavallerie
attackierte und zerſprengte öſtlich der Stadt die weichende feindliche Infanterie. Es
wurden zahlreiche Gefangene gemacht und einige Maſchinengewehre erbeutet. Am
Kajmaktalan und an der Moglena⸗Front find mehrfache ſerbiſche Angriffe abgefchlagen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Zähe ruffiiche Angriffe in den Waldkarpathen.
Wien, 21. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Südlich von Petroſeng
haben wir auch die Höhen beiderſeits des Vulkan-Paſſes wieder beſetzt. Bei Nagy ⸗Szeben
(Hermannſtadt) und an der ſiebenbürgiſchen Oſtfront nur Vorpoſtengeplänkel.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Waldkarpathen
ſetzte der Feind ſeine Angriffe gegen die Armee des Generals Karl Freiherrn v. Kirch—
bach mit größter Zähigkeit fort. Bei Breſza und öſtlich des Pantyr-Sattels drückte
er vorſpringende Frontſtücke etwas zurück. Sonſt ſcheiterten alle Anſtürme an der
Tapferkeit der Verteidiger.
Anter den in den Karpathen fechtenden Truppen der k. u. k. Wehrmacht verdienen
die braven ungariſchen Landſturmbataillone des Oberſten Papp beſondere Erwähnung.
Auch an der Narajowka blieben alle Anſtrengungen des Feindes vergeblich.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky ſtanden zwiſchen Puſtomyih und Zatuſcy
die verbündeten Streitkräfte des Generals v. d. Marwitz abermals unter dem Anprall
ſtarker ruſſiſcher Maſſen. Die Kampfesweiſe des Gegners gipfelt immer wieder in
ſkrupelloſem Hinſchlachten der in tiefen Kolonnen vorgetriebenen Angriffstruppen, in
deren Mitte ſich auch die Garde befindet. Nur öſtlich von Swiniuchhy iſt der Kampf
noch nicht entſchieden. Sonſt wurde der Feind überall unter den ſchwerſten Ver—
luſten geworfen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine größeren Kämpfe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unferen Truppen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf ruſſiſche Flugzeugmutterſchiffe
vor Warna.
Berlin, 21. September. (Amtlich.) Deutſche Seeflugzeuge haben am 20. Sep—
tember früh 2 ruſſiſche Flugzeugmutterſchiffe, die unter Geleit eines Kreuzers und
mehrerer Zerſtörer Flugzeuge zum Angriff auf die bulgariſche Küſte bei Warna
heranbringen wollten, erfolgreich mit Bomben angegriffen; die feindlichen Seeſtreit—
kräfte wurden zum ſchleunigen Rückzug gezwungen, verfolgt von unſeren Seeflugzeugen.
Dieſe griffen fpäter feindliche Transportdampfer in Conſtanza erfolgreich an und
belegten Eiſenbahnlinien der Nord-Dobrudſcha mit Bomben. Alle Flugzeuge find
trotz ſtärkſter Beſchießung unbeſchädigt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Die Rumänen bei Topraiſar zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 22. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von lebhaften Artillerie, und Hand:
granatenfämpfen im Somme- und Maas⸗-Gebiet iſt nichts zu berichten.
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Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bagern: Weſtlich von Luck ſchlugen ſchwächere ruſſiſche Angriffe fehl. Bei
Korytnica hält ſich der Feind noch in kleinen Teilen unſerer Stellung. Bei den Kämpfen
des 20. September fielen 760 Gefangene und mehrere Maſchinengewehre in unſere Hand.
Heſtiger Artilleriekampf auf einem Teile der Front zwiſchen Sereth und Stropa
nördlich von Zborow. Feindliche Angriffe wurden durch unſer Feuer verhindert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Narajowka lebhafte
Feuer- und ſtellenweiſe Infanterietätigkeit.
In den Karpathen ging die Kuppe Smotrer wieder verloren. Die fortgeſetzten Ans
ſtrengungen der Ruſſen
an der Baba Ludowa
blieben dank der Zähig⸗
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ger abermals erfolglos.
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bulgariſcher und türkiſcher Truppen gegen Flanke und Rücken des Feindes find
die Rumänen fluchtartig zurückgeworfen.
Mazedoniſche Front: Die Kampftätigkeit im Becken von Florina blieb rege, ſie
lebte öſtlich des Wardar wieder auf.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
(W. T. B.)
Das franzöſiſche Unterfeeboot „Foucault“ verſenkt.
Wien, 22. September.
Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei unveränderter
Lage keine beſonderen Ereigniſſe.
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Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Angriffstätigkeit
der Ruſſen in den Karpathen hat geſtern etwas nachgelaſſen. Nördlich von Dorna
Watra, ſüdweſtlich des Geſtüts Luczina und im Gebiet der Ludowa wurden
feindliche Vorſtöße abgewehrt. Südlich von Boſtrzee ging die geſtern zurückgewonnene
Höhe Smotret wieder verloren. Sonſt nichts von Belang.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli nahm der Geſchützkampf an Stärke
zu. Oeſtlich von Swiniuchy warf der Feind unſeren Gegenangriffen neue Kolonnen
entgegen. Sie wurden überall zurückgeſchlagen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der ſüdlichen Adria wurde das franzöſiſche
Anterſeeboot „Foucault“ von einem unferer Seeflugzeuge, Führer Fregatten⸗
leutnant Celſzeny, Beobachter Fregattenleutnant Freiherr v. Klimburg, durch
Bombentreffer verſenkt, die geſamte Bemannung, 2 Offiziere und 27 Mann,
viele davon in ertrinkendem Zuſtande, von dieſem und einem zweiten Flugzeug,
Führer Linienfchiffsleutnant Komjovic, Beobachter Seefähnrich Severa, gerettet
und gefangengenommen. Eine halbe Stunde ſpäter wurden die Gefangenen
von einem Torpedoboot übernommen und eingebracht bis auf die zwei Offiziere,
die auf den Flugzeugen in den Hafen eingebracht wurden.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Ein feindlicher Truppentransportdampfer im Mittelmeer verſenkt.
Berlin, 22. September. Eines unferer Unterfeeboote hat am 17. September
im Mittelmeer einen vollbeſetzten feindlichen Truppentransportdampfer verſenkt.
Das Schiff ſank innerhalb 43 Sekunden. (W. T. B.)
Eine rumäniſche Schlappe in der Dobrudfcha.
Sofia, 22. September. (Bulgariſcher Generalſtabsbericht vom 22. September.)
Rumäniſche Front: Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudfcha entwickelte ſich
geſtern, am 21. d. M, in der Linie Caſioci—Enghez — Karaköj ein großer Kampf.
Der Feind griff mit etwa 20 Bataillonen, 3 Batterien und 9 Eskadronen an, wurde
aber durch einen Gegenangriff in die Flucht geſchlagen und bis zum Einbruch der
Dunkelheit von unferer Kavallerie verfolgt. Deutſche Flugzeuge beſchoſſen erfolgreich
die Donaubrücke bei Cernavoda und die feindlichen Lager bei den Dörfern Cochirleni
und Jvrinez. An der Schwarzen-Meer⸗Küſte Ruhe. (W. T. B.)
Verhandlungen über die Heimkehr des 4. griechifchen Armeekorps.
Berlin, 23. September. Der griechiſche Geſandte hat in mündlicher, vertrauensvoller
Ausſprache mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amts zu erkennen gegeben, daß es feiner
Regierung lieb wäre, wenn die nach Oeutſchland übergeführten griechiſchen Truppen bald nach
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der Schweiz geleitet würden, um von dort auf einem noch zu vereinbarenden Wege nach
Griechenland befördert zu werden. Im Einvernehmen mit der Oberſten Heeresleitung hat der
Staatsſekretär dem Geſandten erwidert, daß ODeutſchland die griechiſchen Truppen in logaler
Beobachtung der mit ihrem Befehlshaber getroffenen Vereinbarung lediglich als Gäſte betrachte
und daher grundſätzlich gern bereit ſei, dem Wunſche der griechiſchen Reglerung entgegen—
zukommen. Wir müßten jedoch tatſächliche und wirkſame Sicherheiten dafür erhalten, daß die
in den deutſchen Schutz aufgenommenen Truppen von der Entente nicht unterwegs ihrem Bater-
lande entzogen oder für ihre neutralitätstreue Geſinnung und Betätigung geftraft würden. (W. T. B.)
Neue Schlacht an der Somme. -Mumäniſche Niederlage bei Hermannſtadt.
Großes Hauptquartier, 23. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich der
Somme hat die Schlacht von neuem begonnen. Nach dauernder Steigerung des
Artilleriefeuers griffen die Franzoſen die Linie Combles —Rancourt an, fie hatten
keinen Erfolg; ebenſowenig die Engländer, die bei Courtelette vorzubrechen ver—
ſuchten. — Nachträglich iſt gemeldet, daß in der Nacht zum 22. September engliſche
Teilangriffe bei dem Gehöft Mouquet und bei Courtelette abgeſchlagen wurden.
Wir haben im Luftkampf nördlich der Somme 11 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Bei Korhytnica ſcheiterten ſtarke ruſſiſche Angriffe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich der Karpathen
keine Veränderung.
In den Karpathen flauten die Kämpfe ab. Einzelne feindliche Vorſtöße blieben erfolglos.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Beiderſeits von Hermannſtadt (Nagy
Szeben) griffen etwa zwei rumäniſche Diviſionen an, ſie wurden von unſeren
Sicherungsabteilungen unter ſehr erheblichen blutigen Verluſten abgewieſen; bei
Gegenſtößen nahmen wir 3 Offiziere und 526 Mann gefangen. Bei Szt Janoſhegy
wurden die eigenen Poſtierungen nachts zurückgenommen.
Der Vulkan-Paß iſt von uns genommen und gegen feindliche Wiedereroberungs⸗
verſuche behauptet.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha find rumäniſche Vorſtöße in der Nähe der Donau und ſüd—
weſtlich von Topraiſar abgeſchlagen.
Mazedoniſche Front: Vergebliche feindliche Angriffsverſuche und ſtellenweiſe
lebhafte Artillerietätigkeit. Das Gelände ſüdlich der Belaſica Planina bis zum
Kruſa⸗Balkan iſt vom Gegner geräumt.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. )
Der Gipfel des Monte Cimone geſprengt.
Wien, 23. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Der Vulkan Paß iſt
vom Feind geſäubert. Bei Nagy Szeben (Hermannſtadt) wurde der Angriff zweier
rumänifcher Diviſionen abgeſchlagen; es blieben 3 Offiziere und 526 Mann in
unſerer Hand. Südlich von Holtzmäny Golzmengen) drückte der Gegner unſere
Sicherungstruppen etwas zurück. h
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Dreiländerede
ſüdlich von Dorna Watra warfen wir rumäniſche Abteilungen durch Gegenſtoß.
Sonſt wurde nur ſüdweſtlich des Geſtütes von Luczina und im Ludowa⸗Gebiet
ſtärker gekämpft.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Aus dem
Bereich der Armee des Generaloberſten v. Böhm-⸗Ermolli iſt nachträglich gemeldet,
daß am 19. September ein öſterreichiſch-ungariſcher Kampfflieger zwei Flugzeuge
abgeſchoſſen hat.
Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky ruhte — von Geſchützfeuer
abgeſehen — ſeit geſtern vormittag der Kampf.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche wurden mehrere
Annäherungsverſuche des Gegners abgewieſen.
An der Dolomiten Front ſcheiterte ein feindlicher Nachtangriff auf unſere Stellungen
am Hange des Monte Sief. ö
Nördlich Arſiero ſprengten unſere Truppen heute früh den am 24. Juli von
den Italienern beſetzten Gipfel des Monte Cimone in die Luft und nahmen
dabei 13 Offiziere, 378 Mann gefangen.
Ein Geſchwader feindlicher Seeflugzeuge warf bei der Punta Salvore (ſüdweſtlich
von Pirano) wirkungslos Bomben ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ruhiger Tag in der Dobrudſcha.
Sofia, 23. September. (Amtlicher Heeresbericht vom 23. September.)
Mazedoniſche Front: Auf der Höhe von Staraneretſchka Planina haben wir den
Kamm des Gebirges ſüdlich vom Dorfe Popli im Sturm genommen. Der Feind
zog ſich in Anordnung zurück und ließ eine große Zahl von Toten und Verwundeten
zurück. In der Gegend von Lerin (Florina) Ruhe. Auf der Höhe von Kaimaktalan
heftiges beiderſeitiges Artilleriefeuer und ſchwache Infanterietätigkeit. Im Moglenitza⸗
Tale ſchwaches Geſchützfeuer. Anſere Artillerie zerſtreute zahlreiche Anſammlungen
des Feindes. Weſtlich vom Wardar ſchwaches Artilleriefeuer. Oeſtlich davon war
das Feuer heftiger, aber zeitweife unterbrochen. Am Fuße der DBelafica und an
der Front der Struma ſchwaches beiderſeitiges Artilleriefeuer. An der ägäiſchen
Küſte Ruhe.
Front gegen Rumänien: Von der Donau nichts zu melden. In der Dobrudſcha
war der geſtrige Tag etwas ruhiger. Ein Verſuch des Feindes, gegen das Dorf
Muſtafazi vorzugehen, wurde durch unſer erfolgreiches Artilleriefeuer und das
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Erſcheinen unferer Kavallerie vereitelt. Der Feind kehrte auf demſelben Wege
um und zog ſich in ſeine Stellungen zurück. An der übrigen Front entwickelten
ih ſchwache Kämpfe der Vortruppen zu unſeren Gunſten. An der Küſte des
Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Die Dauerſchlacht an der Somme. — 24 feindliche Flugzeuge
abgeſchoſſen. — Ruſſiſche Angriffe zwiſchen Sereth und Gtrypa gefcheitert.
Großes Hauptquartier, 24. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die
Dauerſchlacht an der Somme iſt wieder in vollem Gange. Der Artilleriekampf iſt
zwiſchen der Ancre und der Somme von felten erreichter Heftigkeit. Nächtliche
feindliche Vorſtöße bei Courtelette, Rantourt und Bouchavesnes find mißlungen.
Heeresgruppe Kronprinz: Im Maas-Gebiet nahm die Feuertätigkeit links des
Fluſſes und in einzelnen Abſchnitten rechts desſelben zu.
Auf der ganzen Front rege Fliegertätigkeit mit zahlreichen für uns günffigen
Luftkämpfen in unſeren und jenſeits der feindlichen Linien. Wir haben 24 Flugzeuge
abgeſchoſſen, davon 20 an der Somme. Oberleutnant Buddecke, die Leutnants
Wintgens und Höhndorf zeichneten ſich beſonders aus. Anſer Verluſt beträgt
6 Flugzeuge.
Am 22. September ſpät abends wurde durch Bombenabwurf auf Mannheim
eine Perſon getötet und einiger Sachſchaden angerichtet. Bei mehrfachen feindlichen
Fliegerangriffen auf das rückwärtige Gelände unſerer Front wurden unter anderen
in Lille 6 Bürger getötet und 12 Häuſer beſchädigt.
Eins unſerer Luftſchiffe hat in der Nacht zum 22. September engliſche Militär,
anlagen bei Boulogne angegriffen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Mit ſtarken Maſſen griffen die Ruſſen fünfmal zwiſchen Sereth und
Stropa nördlich von Zborow erneut an. Bei Manajow drang der Gegner ein.
Er wurde im Gegenangriff wieder geworfen und ließ über 700 Gefangene und
7 Maſchinengewehre in unſerer Hand. Weiter ſüdlich brachen alle Angriffe mit
ſchweren Verluſten vor unferer Linie zuſammen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen gewannen
wir zwiſchen der Ludowa und Baba Ludowa ſowie am Oſthange der Cimbroflawa
in früheren Gefechten eingebüßte Teile unferer Stellung im Angriff zurück. Nord»
öſtlich von Kirlibaba ſind hartnäckige Kämpfe im Gange.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Am Vulkan-Paß und weſtlich davon
wurden mehrere rumäniſche Angriffe abgeſchlagen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Eine italieniſche Kompagnie auf dem Monte Cimone verſchüttet.
Wien, 24. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Im Bereich des Vulkan—
Paſſes wurden rumäniſche Vorſtöße abgeſchlagen. Bei Nagy Szeben (Hermannſtadt)
und an der ſiebenbürgiſchen Oſtfront nichts von Belang.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Oeſtlich und nördlich
von Kirlibaba ſetzt der Feind ſeine Angriffe hartnäckig fort. Oeſtlich der genannten
Stadt wurden feine Maſſen nach geringen Anfangserfolgen zum Stehen gebracht
und weitere Vorſtöße abgewieſen. Südweſtlich des Geſtütes Luczina brach auch
geſtern ein ſtarker ruſſiſcher Anfturm — der fiebente in den letzten Tagen — vor
der Front der Budapeſter Honveds zuſammen. Im Gebiet der Ludowa wurden dem
Feinde die von ihm in den jüngſten Gefechten errungenen Vorteile wieder entriſſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Zwiſchen
Zborow und dem oberſten Sereth trieben die Ruſſen nach tagelanger Artillerie—
vorbereitung geſtern erneut ſtarke Kräfte zum Angriff vor. Schon waren mehrere
Maſſenſtürme abgewieſen, als es ihnen nachmittags nordöſtlich von Perepelniki
gelang, in unſere Linien einzubrechen. Ein nächtlicher Gegenangriff führte nach
erbitterten Kämpfen zu völliger Wiedergewinnung aller Stellungen. Es wurden
über 700 Gefangene eingebracht und 7 Maſchinengewehre erbeutet. Die blutigen
Verluſte des Gegners entſprechen ſeiner gewohnten Kampfesweiſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Südabſchnitt der Karſt-Hochfläche kam
es zu Nahkämpfen, in denen unſere Truppen ein Maſchinengewehr erbeuteten. An
der Faſſaner Front wurde ein Angriff eines feindlichen Bataillons gegen unſere
Stellungen auf dem Gardinal durch Feuer abgewieſen.
Wie nun feſtgeſtellt iſt, war die von Oberleutnant Mlaker, ungeachtet feiner
Verwundung, vorzüglich geleitete Sprengung des Cimone-Gipfels von vernichtender
Wirkung. Eine italieniſche Kompagnie wurde ganz verſchüttet. Abteilungen des
Infanterieregiments Nr. 59 faßten die übrigen Teile der überraſchten Beſatzung
in Flanke und Rücken. Die Zahl der Gefangenen hat ſich auf 427 erhöht, auch
wurden 2 Maſchinengewehre erbeutet. Der Monte Cimone ſteht ſeither unter
lebhaftem Feuer der feindlichen Artillerie.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Vergeblicher ruſſiſcher Flugzeugangriff auf Angernſee.
Berlin, 24. September. Am 23. September früh griffen 3 ruſſiſche Groß—
flugzeuge die Seeflugſtation Angernſee ohne Erfolg an. Eins unſerer Kampfflugzeuge
brachte bei der Verfolgung einen dieſer feindlichen Doppeldecker öſtlich Dünamünde
zum Abſturz. Anſere Flugzeuge ſind ſämtlich wohlbehalten zurückgekehrt. (W. T. B.)
Fliegerangriff auf Dover.
Berlin, 24. September. Am 22. September abends wurden durch eines
unſerer in Flandern ſtationierten Flugzeuge die Militärbaracken bei Dover mit
Bomben belegt. 829)
Neuer Luftangriff auf London und Mittelengland.
Berlin, 24. Geptember. In der Nacht zum 24. September haben
mehrere Marineluftſchiffgeſchwader London und militäriſch wichtige Plätze am
Humber und in den mittleren Graſſchaften Englands, darunter Nottingham und
Sheffield, ausgiebig mit Bomben belegt. Der Erfolg konnte überall in ſtarken
Bränden beobachtet werden, die noch lange nach Ablauf ſichtbar waren. Die
Luftſchiffe wurden auf dem Anmarſch vor dem Aeberſchreiten der engliſchen Küſte
von Bewachungsfahrzeugen und beim Angriff ſelbſt von zahlreichen Abwehr⸗
batterien außerordentlich ſtark mit Brandgeſchoſſen unter Feuer genommen und
haben einige der Batterien durch gutliegende Salven zum Schweigen gebracht.
Zwei Luftſchiffe ſind dem feindlichen Abwehrfeuer über London zum Opfer
gefallen, alle übrigen unbeſchädigt zurüc „efehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
London, 24. September. (Amtliche Meldung.) 14 oder 15 lenkbare Luſtſchiffe haben
an dem Angriff auf Großbritannien in der letzten Nacht teilgenommen. Die Grafſchaften im
Südoſten, Offen und in der Mitte des Landes und Oſtlincoln wurden hauptſächlich heimgeſucht.
Oer Angriff auf London wurde von zwei Luftſchiffen ausgeführt, die aus ſüdöſtlicher Richtung
zwiſchen Mitternacht und 1 Ahr kamen. Flugzeuge ſtiegen auf, die Kanonen des Spezialdienſtes
eröffneten das Feuer, und die Luffihiffe wurden zurückgetrieben. Immerhin wurden auf die
ſüdlichen, ſüdöſtlichen und öſtlichen Teile Bomben abgeworfen. Leider ſind 28 Perſonen getötet
und 99 verletzt worden. Zwei Luſtſchiffe wurden über Eſſeß abgeſchoſſen. Beide waren große
Luſtſchiffe neuer Bauart. Das eine fiel in Flammen gehüllt herab und ging mit feiner
Bemannung zugrunde. Die Bemannung von 22 Offizieren und Mannſchaften des anderen wurde
gefangengenommen. Genaue Nachrichten über die Zahl der Opfer und den angerichteten
Schaden ſind noch nicht eingegangen. (W. T. B.)
London, 24. September. Eine um s Ahr 20 Minuten nachmittags ausgegebene Ver⸗
lautbarung beſagt:
Die letzten Berichte zeigen, daß wahrſcheinlich nicht mehr als 12 Luftſchiffe an dem Angriff teil
genommen haben. Die polizeilichen Berichte aus der Provinz geben an, daß der angerichtete Schaden
nur leicht fei. Immerhin iſt auf eine Stadt in den öſtlichen Middlands eine Anzahl von Bomben
Kworfen, 2 Perſonen getötet und 11 verletzt worden; es wird befürchtet, daß noch 2 Tote
unter einigen Trümmern in dieſer Stadt begraben liegen. Am Bahnhof iſt einiger Schaden
angerichtet, ungefähr ein Dutzend Häuſer und Schuppen iſt entweder zerſtört oder beſchädigt
und eine Kapelle und ein Warenhaus in Brand geſetzt worden. Außer dieſen find keine Todes:
fälle außerhalb des Gebietes der Hauptſtadt gemeldet, und obgleich ſehr viel Bomben unter,
ſchiedslos über dem beſuchten Bezirke abgeworfen worden find, iſt der Sachſchaden unbedeutend;
eine große Anzahl von Bomben fiel ins Meer oder auf offenes Gelände. Im Bezirk der
Hauptſtadt find 17 Männer, 8 Frauen und 3 Kinder getötet und 45 Männer, 37 Frauen und
17 Kinder verletzt; eine beträchtliche Anzahl Heiner Wohnhäufer und Schuppen iſt zerſtört oder
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bejchädigt und eine Anzahl von Bränden verurſacht worden, zwei Fabriken erhielten Beſchäbdl⸗
gungen, einige Eiſenbahngüterwagen find zerſtört und an zwei Stellen Eifenbahnlinien leicht
befhädigt. Berichte über militaͤriſche Schäden find nicht eingegangen. (W. T. B.)
Zwölf engliſche Fiſchdampfer verſenkt.
London, 24. September. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Zwölf Fiſch⸗
dampfer aus Grimsby find in der Nordſee von einem Anterſeeboot verſenkt worden;
die Beſatzungen ſind gerettet. (W. T. B.)
Bulgariſcher Erfolg in Mazedonien.
Sofia, 24. September. (Amtlicher Heeresbericht vom 24. September.)
Mazedoniſche Front: Bei Florina hat ſich die Lage nicht geändert. Geſtern, am
23. September, wiederholte der Feind nach einem lange vorbereitenden Artillerie—
und Infanteriefeuer und nach Bombenwürfen feine Angriffe auf die Höhe Kajmal⸗
calan. Feindliche Abteilungen gingen vor und griffen nacheinander die rechte Flanke,
die linke Flanke und endlich die Mitte unſerer Stellungen an. Anerſchütterlich ließen
die Verteidiger den Feind auf 50 bis 60 Schritt an ihre Gräben herankommen,
dann wieſen fie ihn mit heftigem Gewehr und Maſchinengewehrfeuer unter großen
Verluſten für ihn ab. Im Moglena⸗Tale und zu beiden Seiten des Wardar ſchwaches
Artilleriefeuer. Am Fuße der Belaſica Planina Ruhe. RE
An der Struma-Front lebhaftes Geſchützfeuer. Mehrere feindliche Bataillone
gingen gegen die Dörfer Nevolen, Dolno, Karadjovo und Gudeli vor; ſie wurden
von unſeren Truppen angegriffen und auf das rechte Afer des Fluſſes zurückgeworfen.
An der Küſte des Aegiſchen Meeres herrſchte Ruhe.
Rumäniſche Front: Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudſcha Artillerie,
kampf und Infanteriegefechte von geringer Bedeutung. An der Küſte des Schwarzen
Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Feindliche Flieger über Eſſen.
Eſſen, 25. September. Das Generalkommando in Münſter teilt mit: Am
Sonntag, den 24. dieſes Monats, gegen 3 Ahr nachmittags erſchienen mehrere feind⸗
liche Flieger über einem der Vororte von Eſſen. Innerhalb einer Minute wurden
inmitten der Stadt mehrere kleine Bomben abgeworfen, von denen die meiſten keinen
Schaden anrichteten. Brände find nirgends entſtanden; dagegen find leider durch
eine Bombe mehrere ſpielende Kinder verletzt worden. Nach dem aus ſehr großer
Höhe erfolgten Abwurf entſchwanden die Flieger in einer Wolkenſchicht. (W. T. B.)
Luftſchiffangriff auf die Feſtung Bukareſt.
Großes Hauptquartier, 25. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der ge-
waltige Artilleriekampf zwiſchen Ancre und Somme dauert an. Feindliche Teil⸗
vorſtöße gegen den Abſchnitt Combles —-Rancourt und bei Bouchavesnes mißlangen.
Heeresgruppe Kronprinz: Am 23. September wurden am Werk Thiaumont
ſchwächliche, geſtern nordöſtlich der Feſte Souville ſtarke franzöſiſche Handgranaten,
angriffe abgewieſen.
In den zahlreichen Luftkämpfen des geſtrigen Tages haben wir 9 Flugzeuge
abgeſchoſſen. Anſere Abwehrgeſchütze holten in den letzten Tagen 4 Flieger herunter.
Durch feindlichen Bombenabwurf auf Lens wurden 6 Bürger getötet, 28 ſchwer
verletzt.
Einem Fliegerangriff auf die Gegend von Eſſen fiel geſtern nachmittag ein
Kind zum Opfer, andere wurden verletzt. Der Sachſchaden iſt bedeutungslos.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die am 23. September durch ſofortigen Gegenſtoß wiedereroberte
Stellung bei Manajow wurde gegen erneute ſtarke ruſſiſche Angriffe behauptet.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Zwiſchen der Zlota Lipa
und der Naraſowka haben die Ruſſen vergebens die Stellungen der türkiſchen Truppen
angegriffen; eingedrungene Teile wurden durch Gegenſtoß geworfen. 142 Gefangene
wurden eingebracht.
Im Ludowa⸗Abſchnitt (Rarpathen) find abermals ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Rumäniſche Vorſtöße zwiſchen dem
Szurduk⸗ und Vulkan⸗Paß ſind geſcheitert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Für die verbündeten Truppen erfolgreiche Kämpfe ſüdlich der Linie Eobadinu-Topraifar.
Die Feſtung Bukareſt wurde durch eins unferer Luftſchiffe bombardiert.
Mazedoniſche Front am 23. September: Kleine Gefechte bei Florina. Wlederholte
ſtarke ſerbiſche Angriffe gegen den Kajmaktalan find zuſammengebrochen. An der Struma
wurden in breiter Front vorgehende ſchwächere engliſche Abteilungen abgewieſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
£udendorff. (W. T. B.)
Italieniſche Angriffe in den Faſſaner Alpen abgewieſen.
Wien, 25. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Zwiſchen dem Szurduk⸗
und dem Vulkan⸗Paß wurden rumäniſche Vorſtöße abgewieſen. An der ſieben—
bürgiſchen Oſtfront herrſchte lebhaftere Gefechtstätigkeit.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich und öſtlich
von Kirlibaba ſtehender Kampf. Im Ludowa-Gebiet griffen die Ruſſen abermals
vergeblich an. Nordöſtlich von Lipnica Dolna ſtürmte der Feind gegen die Stellungen
der türkiſchen Truppen. Er wurde überall zurückgeworfen, in einem Abſchnitt durch
Gegenangriff.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern- Die Ruſſen
verſuchten geſtern abend neuerlich, nördlich von Perepelniki durchzudringen. Ihre
Anſtrengungen blieben ergebnislos, ihre Verluſte ſind ſchwer.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Feuertätigkeit des Feindes an der küſten—
ländiſchen Front war nachmittags in einzelnen Abſchnitten lebhafter. Nachts über-
flog ein Luftſchiff unfere Linien und warf in der Gegend von Comen einige Bomben
ab, ohne Schaden anzurichten. An der Front der Faſſaner Alpen griffen zwei Alpini⸗
bataillone in der Dunkelheit den Abſchnitt Gardinal Eima Buſa Alta an, den die
feindliche Artillerie untertags heftig bearbeitet hatte. Die Italiener wurden nach
erbittertem Nahkampf blutig abgewieſen. Auch gegen die Forcella di Coldoſe ver—
ſuchten zwei feindliche Gruppen, vorwärts zu kommen. 52 Alpini, darunter 1 Offizier,
fielen hier in Gefangenſchaft. Am Monte Cimone befinden ſich verſchüttete, noch
lebende Italiener in den Kavernen. 24 vermochten ſich ſelbſt zu befreien und ergaben
ſich; die übrigen rufen um Hilfe, die ihnen aber wegen des Feuers ihrer Artillerie
bisher nicht gewährt werden konnte und von der Annahme eines dem Feinde aus
Gründen der Menſchlichkeit angebotenen örtlichen Waffenſtillſtandes abhängt.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der Luftangriff auf England.
Amſterdam, 25. September. Nach den ſehr unklaren telegraphiſchen Berichten über
das Herabſchießen der zwei Luftſchiffe, die hier vorliegen, ſcheinen beide Schiffe in Eſſeß ver,
unglückt zu ſein. Der Kommandant des einen, deſſen Beſatzung umgekommen iſt, hatte keine
Brandwunden. Man glaubt, daß er aus der Gondel geftürzt iſt. Korreſpondenten aus ver
ſchledenen Orten zwiſchen London und der Küſte ſchildern den Untergang des einen Luftſchiffes,
der ſich gegen 1 Ahr morgens ereignete. Das Geſchützfeuer hörte um 12 Ahr 30 Minuten auf,
es folgte eine tiefe Stille. Dann ſah man am Himmel einen roten Funken, und wie über die
Oberſeite des Luftſchiffes Flammen liefen. Das Luftſchiff wurde zu einem einzigen rleſigen
Feuerball, richtete ſich ſenkrecht auf und ſchlug mit der Spitze nach vorn zu Boden.
Wie aus einer Meldung der „Daily Mail“ hervorgeht, wurde das eine der beiden ver:
unglückten Luftſchiffe in einer Höhe von etwa 300 m nach der See getrieben und kehrte dann
plötzlich um, es wurde durch die Gipfel der Bäume geſchleiſt und kam ſchließlich zur Erde.
Das Luftſchiff ſoll von mehreren Granaten getroffen worden ſein. (W. T. B.)
Vereitelter feindlicher Vormarſch in Mazedonien.
Sofia, 25. September. (Amtlicher Bericht vom 25. September.) Mazedoniſche Front:
An der Front Lerin — Höhe Kajmaktalan lebhafte Artillerietätigkeit. Ein Verſuch der feind
lichen Infanterie, auf der ganzen Front vorzurücken, ſcheiterte. Im Mogleniga-Tal ſchwache,
für uns günſtige Infanteriegefechte. Zu beiden Seiten des Wardar ſchwaches Artilleriefeuer.
Die feindliche Artillerie, die Brandgranaten auf die Stadt Doiran ſchleuderte, rief dort einen
Brand hervor. Am Fuße der Belaſica Planina Ruhe. An der Siruma,-Front lebhafte Artillerie⸗
kämpfe. Ein Verſuch der feindlichen Abteilungen, auf dem linken Afer des Fluſſes öſtlich von
Orliak vorzurücken, ſcheiterte. In dem Kampf am 23. September ließ der Feind allein vor
dem Dorf Dolnokaaradſovo mehr als 400 Leichen. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres Ruhe.
Rumänifche Front: Längs der Donau Ruhe. In der Oobrudſcha rückten unſere Truppen
auf der rechten Flanke erfolgreich vor und beſetzten die Linie Amzartch — Perveli. Der Feind
zog ſich in nördlicher Richtung zurück. Auf dem übrigen Teil dieſer Front ſchwache Artillerie
und Infanterietätigkeit. — An der Küſte des Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
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Einheitlicher engliſch⸗franzöſiſcher Infanterieſturm.
Großes Hauptquartier, 26. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die engliſch—
franzöſiſche Infanterie iſt geſtern, am vierten Tage des großen Ringens der Artillerien
zwiſchen Ancre und Somme, zum einheitlichen Angriff angetreten. Der mittags
eingeleitete Kampf tobte mit der gleichen Wut auch nachts fort. Zwiſchen der Ancre
und Eaucourt UAbbahye erſtickte der feindliche Sturm in unſerem Feuer oder brach
blutig vor unſeren Linien zuſammen.
Erfolge, die unſere Gegner öſtlich von Eaucourt [Abbaye und durch die Beſitz—
nahme der in der Linie Gueudecourt — Bouchavesnes liegenden Dörfer davongetragen
haben, ſollen anerkannt, vor allem aber ſoll unſerer heldenmütigen Truppen gedacht
werden, die hier den zuſammengefaßten engliſch-franzöſiſchen Hauptkräften und dem
Maſſeneinſatz des durch die Kriegsinduſtrie der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit
bereitgeſtellten Materials die Stirn bieten. Bei Bouchavesnes und weiter ſüdlich bis zur
Somme iſt der off wiederholte Anlauf der Franzoſen unter ſchwerſten Opfern geſcheitert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher Kräfte bei Manajow ſchlug
vollkommen und unter blutigſten Verluſten fehl.
Ein ruſſiſches Rieſenflugzeug wurde bei Borgung (weſtlich von Krewo) nach
hartem Gefecht von einem unſerer Flieger abgeſchoſſen. In derſelben Gegend unterlag
auch ein ruſſiſcher Eindecker im Luftkampf.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Ludowa:Abfchnitte find
abermals heftige feindliche Angriffe, weiter ſüdlich Teilvorſtöße abgewieſen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Im Abſchnitt von Hermannſtadt Nagy
Szeben) ſtehen unſere Truppen in fortſchreitendem Angriff.
Rumäniſche Kräfte gewannen beiderſeits der Kammlinie Szurduk - Vulkan Paß
die Grenzhöhen. Die Paßbeſatzungen ſelbſt ſchlugen alle Angriffe ab; ſie ſind heute
nacht durch Befehl zurückgenommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
An der Front keine befonderen Ereigniffe.
Luftſchiff und Flieger griffen Bokareſt erneut an.
Mazedoniſche Front am 24. September: Kleinere, für die bulgariſchen Truppen
günſtig verlaufene Gefechte öſtlich des Prefpa-Gees und beiderſeits von Florina.
Stellenweiſe lebhafte Artilleriekämpfe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Das Schickſal der Verſchütteten von Monte Cimone.
Wien, 26. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Der Vulkan und der
Szurduk⸗Paß wurden vor weit ausholender Amfaſſung ſtarker rumäniſcher Kräfte
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36 geraͤumt. Bei Nagy Szeben (Hermannſtadt) entwickeln ſich neue Kämpfe; öfter 22
20 reichiſch-ungariſche und deutſche Truppen greifen an. An der ſſebenbürgiſchen Oſt⸗ 5
2 front kam es ſtellenweiſe zu Zuſammenſtößen. Südlich von Szekel9⸗Advarhelg 85
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8 Abteilungen in erbittertem Kampfe zurück. Br
1 Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Dreiländer— d
x ecke ſüdweſtlich Dorna Watra wurden ruffifch-rumänifche Vorſtöße vereitelt. Im 15
— Südoſtwinkel Galiziens ſetzte der Feind feine Angriffe mit unverminderter Heftig BR
72 keit fort. Alle Anſtrengungen ſcheiterten an dem heldenhaften Widerſtand der im 8
25 LCudowa-Gebiet kämpfenden deutſchen Truppen. 2
x Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Auch 74
7 geſtern brachen nordweftlih von Perepelniki zahlreiche Angriffe des Gegners zu. 25
& fammen. Bei Watyn (öſtlich SwiniuhH) wurde ein ruſſiſches Farman-Sroßfampf- 25
5 flugzeug durch unſere Flieger in die Flucht gejagt. ir
% Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der Südteil der Karft-Hochflähe ſtand ze
5 zeitweiſe unter ſtarkem Feuer der feindlichen Artillerie. An der Fleimstal-Front be⸗ 37
3 ſchoſſen die Italiener das Werk Doſſactio und den Abſchnitt Gardinal — Coltorondo. 12
8 Auf dem Carcenagol wurden 27 Alpini, darunter 2 Offiziere, gefangengenommen. Fr
2 Der zur Rettung der Verſchütteten am Eimone angebotene Waffenſtillſtand
805 wurde vom Feinde abgelehnt. Die aus dieſem Anlaſſe im Wege eines Parlamentärs
* gewechſelten Noten lauteten wörtlich:
21 1. Oer Kommandant der k. und k. öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräfte im Raume des Tonezza⸗
25 Eimone-⸗Gebietes an den Kommandanten der gegenüberſtehenden königlich italieniſchen Truppen.
5 inter den Trümmern des von uns in die Luft gefprengten Monte Cimone befindet fi
S
3% noch lebend eine größere Anzahl italieniſcher Soldaten, welche um Hilfe ſchreſen. Wir find
bereit, ihnen zu helfen und fie aus ihrem Grabe zu befreien, wenn die italieniſche Artillerie 85
und Infanterie heute, den 25. Seplember 1916, zwiſchen 2 Ahr nachmittags und 7 Ahr abends ER
das Feuer auf den Monte Cimone einſtellt. Selbſtverſtändlich betrifft dies ebenſo die dm,
itaffenifhen Batterien im Tale des Aſtico wie jene auf den Höhen weſtlich und öſtlich —
dieſes Fluſſes. Während dieſer Zeit dürfen ſich italieniſche Patrouillen zwiſchen dem Aftico %
und dem Rio Freddo nicht über ihre Befeſtigungslinie vorbewegen, widrigenfalls wir die 77
Hilfsaktion einſtellen und die Feuerpaufe für gebrochen erachten. Falls der königlich ſtalieniſche 75
Kommandant hierauf nicht eingeht, verfallen die italieniſchen Soldaten ihrem Schickſal. Die 75
bezügliche Antwort wolle bis 25. September, 12 Ahr mittags bei unſerer Vorpoſtenlinie bei St.
Forni abgegeben werden. Eile geboten! 25. September 1916. 255
2. Abſchnittskommando 10,45 vormittags. 77
Pedescala, 25. September 1916. In der Erwägung, daß die öſterreichiſch-ungarlſchen ER
Truppen, ebenfo wie fie ihren Verwundeten zur Hilfe eilen konnten, in der langen Zeit zwiſchen 7
der Minenexploſion und dem Beginn des italieniſchen Feuers aus Menſchlichkeit auch den 75
italieniſchen Verwundeten hätten helfen können, findet es Seine Exzellenz der Armeekommandant Pr
für angezeigt, die verlangte Einſtellung des Feuers nicht zu bewilligen. &
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Oer Generalſtabschef Generalmajor Albritti.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
2 8% R
8
Die türkiſchen Verteidiger an der galiziſchen Front.
Konſtantinopel, 26. September. (Amtlicher Bericht von 25. September.)
Kaukaſus⸗Front: An unſerem rechten Flügel wurde ein überraſchender Feuer—
angriff des Feindes erſtickt und durch Ewiderung unſerer Artillerie zum Schweigen
gebracht. Im übrigen fanden an dieſem Flügel Scharmützel und Artillerie- und
Infanteriefeuer mit Anterbrechungen ſtatt. Wir wieſen den Leberfall auf den linken
Flügel, den der Feind mit ſchwachen Kräften unternahm, mit Verluſten für ihn ab.
Kein wichtiges Ereignis von den anderen Fronten.
Die Ruſſen unternahmen am 24. September, nachdem ſie unſere Truppen an der
galiziſchen Front unter das heftige Feuer ihrer leichten und ſchweren Artillerie genommen
hatten, mit vielfach überlegenen Kräften einen Angriff gegen ſie. Dieſer feindliche
Angriff, der den ganzen Tag über andauerte, ſcheiterte an dem heldenmütigen Wider—
ſtand unſerer Truppen vollſtändig, und der Gegner erlitt ſchwere Verluſte. Anfangs
gelang es den Ruſſen, in gewiſſe Teile unſerer weiter vorgeſchobenen und ſchwach
beſetzten Gräben öſtlich von Mijetzſtſchow einzudringen. Sie wurden indes durch
einen Gegenangriff, den unſere tapferen Truppen mit dem Bajonett unternahmen,
wieder hinausgeworfen und blutig zurückgeſchlagen. Anſere Truppen ſtellten die
urſprüngliche Lage vollſtändig wieder her und nahmen dem Feinde 139 Gefangene ab,
darunter 2 Offiziere. Der Vize-Generaliſſimus. (W. T. B.)
Ankunft des Handels⸗U⸗Boots „Bremen“ in Amerika?
London, 26. September. Das Reuterſche Bureau meldet aus Weſterly—
Rhode Island: Der Kapitän eines Schleppdampfers hat den Befehl erhalten,
ſein Schiff fertig zu machen, um in die Nähe von Montank Point zu fahren
und ein deutſches Handels⸗U⸗Boot nach New London (Connecticut) zu ſchleppen. Man
glaubt, daß das deutſche U-Boot unter Waſſer den Einbruch der Dunkelheit abwartet.
Neuer erfolgreicher Luftangriff auf England.
Berlin, 26. September. In der Nacht vom 25. auf den 26. hat ein Teil
unſerer Marineluftſchiffe den engliſchen Kriegshafen Portsmouth, befeſtigte Plätze
an der Themſe⸗Mündung ſowie militäriſch wichtige Induſtrie⸗ und Bahnanlagen
Mittelenglande, darunter Jork, Leeds, Lincoln und Derby ausgiebig und mit
ſichtbarem Erfolg mit Spreng⸗ und Brandbomben belegt. Die Luftfchiffe find
trotz ſtarker Gegenwirkung unbeſchädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Ein engliſches Munitionslager von deutſchen Fliegern vernichtet.
Berlin, 26. September. Die „Nordd. Allg. Zig.“ ſchreibt: Nach einem Funkſpruch des
W. T. B. aus New Fork vom 5. September veröffentlicht die „New Kork Times“ eine von
der Aniverſal Preß Aſſotiation in New York verbürgte Nachricht, worin fie einen Brief des
Mitgliedes des britiſchen Parlaments, King, anführt, in dem dieſer mitteilt, kurz vor dem
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n
16. Auguſt habe ſich die größte Erplofion, von der man je gehört habe, hinter den britiſchen
Linien in Frankreich ereignet. Der Verluſt an Munition werde auf 25 Millionen Dollar
(100 Millionen Mark) geſchätzt.
Wir ſind nach einer Angabe aus amtlicher Quelle in der Lage, hierzu erläuternd zu bemerken:
Eins der größten engliſchen Munitionslager wurde in monatelanger Arbeit bei Audruleq
(16 km ſüdöſtlich Calais) angelegt; Dutzende von Lagerhäufern und Schuppen in den ver:
ſchiedenſten Größen, umfangreiche neue Bahnanlagen, Rampen und Ausladeſtellen entſtanden,
in ununterbrochener Folge liefen die Munſtionszüge ein, um das gewaltige Lager zu füllen.
Als nach den ſtändigen Beobachtungen unſerer Flieger die Bauten beendet und alle Räume
mit Munition vollgepackt waren, erfolgte in der Nacht vom 20. zum 21. Juli der Angriff eines
unſerer Flugzeuggeſchwader mit überwältigendem Erfolg. Das ganze gewaltige Munitionslager
flog bis zum letzten Schuppen in die Luft. Tiefe Erdtrichter und wüſte Trümmerhaufen be-
zeichneten den Platz des einſtigen engliſchen Hauptmunitionsdepots. In weiter Umgebung brannten
Wohnhäuſer, Baracken, Lagerbauten nieder.
Wohlgelungene Lichtbildaufnahmen unſerer Flieger vom Tage vor und nach dem erfolgreichen
Angriff ließen über Umfang und Bedeutung dieſes Werkes der Zerſtörung keinen Zweifel.
Wenn in dem Briefe des britiſchen Parlamentariers King der Zeitpunkt dieſer Kataſtrophe
anſcheinend etwas ſpäter gelegt iſt, ſo kann doch angenommen werden, daß es ſich um den
Angriff bei Audruicg handelt. Sollte ſich indeſſen eine ſpätere andere ſchwere Exploſions⸗
kataſtrophe hinter der engliſchen Front noch zugetragen haben, ſo würde der Verluſt für die
Engländer ſich verdoppeln.
Die Serben in Mazedonien zurückgeworfen.
Sofia, 26. September. (Amtlicher Heeresbericht.) Mazedoniſche Front: Auf der Höhe
von Staraneretſchka Planina überraſchte eine unſerer Kolonnen in der Richtung auf das Oorf
Bresnica ein Bataillon des 242. franzöſiſchen Regiments und zerſprengte es. Sie brachte
einige Dutzend Gefangene, 1 Maſchinengewehr, Torniſter, Zelte und Bataillonsküchen ein.
Durch einen Bajonettangriff nahmen wir feindliche Schützengräben bei dem Oorfe Orownlt,
wo wir 30 feindliche Leichen auffanden. In der Gegend der Oörfer Piſſoderi und Armenſko
unternahmen wir einen Gegenangriff auf drei feindliche Bataillone, die ſich in Anordnung zu
rückzogen und auf dem Gelände zahlreiche Tote und Verwundete zurückließen. Oeſtlich von
Lerin (Florina) wieſen wir drei aufeinanderfolgende franzöſiſche Angriffe ab. Der erſchütterte
Feind wich unter großen Verluſten. Nach zehntägigen ununterbrochenen Kämpfen, in denen
die geſamte ſerbiſche Orina⸗Oiviſion die erbittertſten Angriffe gegen die Höhe Kajmaktalan aus-
führte, griffen unſere Truppen ſie heute bei Tagesanbruch mit großem Schwung an und zwangen
fie, ſich auf der ganzen Front zurückzuziehen. Der Kampf geht unter großem Erfolg für uns
weiter. Im Moglenitza⸗Tale Kampf der beiderfeitigen Artillerien, in deſſen Verlauf wir zahlreiche
feindliche Batterien zum Schweigen brachten. Auf beiden Seiten der Belaſica Planina Ruhe.
An der Struma⸗Front ſchwaches Artilleriefeuer. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres lebhafte
Bewegungen der Kreuzer.
Rumäniſche Front: An der Donau Ruhe. In der Dobrudſcha keine Veränderung.
Anſere Truppen befeſtigen ſich in den von ihnen erreichten Stellungen. An der Küſte des
Schwarzen Meeres Ruhe. Radoflawow. (W. T. B.)
Heldentod des Fliegerleutnants Wintgens.
Minden, 26. September. Die „Mindener Zeitung“ meldet: Geſtern vor,
mittag iſt im Kampfe gegen eine erhebliche Aebermacht der Fliegerleutnant Wintgens
nach hartem Luftkampf gefallen.
***
2 3
Erbitterte Infanteriekämpfe nördlich der Somme.
Großes Hauptquartier, 27. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Fort—
ſetzung der Schlacht nördlich der Somme führte geſtern wiederum zu überaus ſtarken
Infanteriekämpfen: Die ſpitz vorſpringende Ecke von Thiepval ging verloren. Beider—
ſeits von Courcelette gewann der Gegner nach mehrfachen verluſtreichen Rückſchlägen
ſchließlich Gelände. Weiter öſtlich wurde er abgewieſen. Den Erfolg vom 28. September
vermochte er — abgeſehen von der Beſetzung des Dorfes Gueudecourt — nicht aus—
zunutzen; wir haben
ſeine heftigen Angriffe
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aus Lesboeufs und aus e „IH 2° r Wees tes e
der Front von Morval MN 11 2 . *
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ſechs feindliche Flug:
zeuge, ein weiteres
geſtern in der Cham:
pagne abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Lage iſt unverändert.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich der Karpathen
keine Ereigniſſe von Bedeutung.
Neue Kämpfe im Ludowa⸗Abſchnitt haben wiederum mit einem verluſtreichen Miß⸗
erfolg für die Ruſſen geendet.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Anſer Angriff bei Hermannſtadt machte
gute Fortſchritte.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Luftſchiff⸗ und Fliegerangriffe auf Bukareſt wurden wiederholt.
Mazedoniſche Front: Am 25. September wurden öſtlich des Preſpa-Sees weitere
Vorteile errungen, öſtlich von Florina feindliche Angriffe abgeſchlagen.
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Rainecourt 2 oMeeville
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Geſtern ſtießen die bulgariſchen Truppen am Kajmaktalan gegen den angriffs—
bereiten Feind vor, warfen und verfolgten ihn und erbeuteten 2 Geſchütze, mehrere
Maſchinengewehre und Minenwerfer.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgloſer ruſſiſcher Fliegerangriff auf Angernſee.
Berlin, 27. September. Am 26. September vormittags wurde die Geeflug-
ſtation Angernſee durch zwei ruffiihe Flugboote ohne Erfolg neu angegriffen.
Anſeren Abwehrflugzeugen gelang es, das eine Flugboot über dem Angernſee zum
Kampf zu ſtellen und es nach kurzem Gefecht abzuſchießen, während das zweite
Flugboot, durch Artilleriefeuer beſchädigt, in Richtung Runde entkam. (W. T B.
Günſtiger Verlauf der Kämpfe bei Hermannſtadt.
Wien, 22. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Bereich von Petroſeng iſt es geſtern nur
auf dem Berge Tuliſini zur Gefechtsfühlung mit den Rumänen gekommen. Dei
Nagy Szeben (Hermannſtadt) nehmen die Kämpfe einen für uns günſtigen Verlauf.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront ſtehen an zahlreichen Punkten unſere Sicherungs⸗
truppen im Gefecht.
Im Biſtricioara-Gebiet wurden rumäniſche, nördlich von Kirlibaba und in der
Gegend der Ludowa ruſſiſche Vorſtöße abgeſchlagen. Weiter nördlich nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine größeren Kämpfe. Auf der Karſt—
Hochfläche ſtehen Teile unſerer Stellungen zeitweiſe unter ſtarkem Artillerie- und
Minenwerferfeuer.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Starke Angriffe zwiſchen Anere und Somme abgeſchlagen. —
Siegreicher Gegenſtoß bei Korytnica. — Das IV. ſibiriſche Armee⸗
korps nahezu vernichtet.
Großes Hauptquartier, 28. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Zwiſchen
Ancre und Somme haben die Engländer und Franzoſen nach einem die bisherigen
Erfahrungen faſt noch überſteigenden Vorbereitungsfeuer ihre ſtarken Angriffe erneuert.
Auf dem größten Teile der Schlachtfront hat unſere durch die Artillerie und Flieger
wirkſam unterſtützte unerſchütterliche Infanterie unter den Befehlen der Generale
Sixt v. Armin, v. Hügel und v. Schenk den Feind ſiegreich abgeſchlagen. Bei
Thiepval und öſtlich von Eaucourt (Abbaye iſt der erbitterte Kampf noch nicht zum
Abſchluß gekommen. Beſonders heftig waren die aus der Linie Morval-Bouchavesnes
vorgetragenen Angriffe, die der Gegner ohne Rückſicht auf die bei einem erſten gaͤnz—
lich geſcheiterten Sturm erlittenen blutigen Verluſte gegen Abend wiederholte; ein—
gedrungene Abteilungen wurden ſofort aus unſerer Linie zurückgeworfen; in kleinen
Stellungsſtellen nordweſtlich von Rancourt und öſtlich von Bouchavesnes vermochte
ſich der Gegner zu halten.
Anſere Flieger haben geſtern 7 Flugzeuge, davon 4 im Somme-Gebiet, abgeſchoſſen.
Ein kleines, über holländiſches Gebiet angeflogenes und ebenſo zurückgekehrtes
feindliches Geſchwader griff Aloſt erfolglos an. Bei einem engliſchen Bombenangriff
auf Brüſſel wurden 15 Käufer zerſtört, 13 Belgier getötet, 28 verwundet.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Schwächere ruſſiſche Vorſtöße an der Aa (weſtlich von Riga) fowie
zwiſchen Miadziol- und Narocz-See wurden leicht abgewieſen.
Die im Tagesberichte vom 22. September erwähnten verloren gegangenen
Teile unſerer Stellung bei Korytnica find geſtern durch einen voll gelungenen
Gegenangriff der Truppen des Generals v. d. Marwitz nach ſchwerem Kampfe
wiedererobert und darüber hinaus noch Vorteile errungen. Alle Verſuche des
Feindes, uns wieder zurückzuwerfen, ſind geſcheitert. Das ruſſiſche IV. ſibiriſche
Armeekorps hat nach den Meldungen unſerer Truppen Verluſte erlitten, die einer
Vernichtung des Korps nahekommen. 41 Offiziere, 2800 Mann ſind gefangen
in unfere Hand gefallen, 1 Geſchütz und 17 Maſchinengewehre erbeutet.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Zur Verbeſſerung der
Stellung ſchoben wir weſtlich von Folw-Krasnoleſie (zwiſchen Zlota Lipa und
Narajowka) unſere Linien vor, nahmen 130 Ruſſen gefangen und erbeuteten
4 Maſchinengewehre. Gegenſtöße blieben erfolglos.
In den Karpathen griff der Feind an verſchiedenen Stellen an und iſt zum Teil
erſt nach Kampf zurückgeſchlagen. Nordweſtlich von Kirlibaba ſind Gegenangriffe
noch im Gange.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Bei Hermannſtadt wird erfolgreich und
hartnäckig gekämpft.
Balkan-Kriegsſchauplatz. An den Fronten keine Ereigniſſe von befonderer
Bedeutung.
Anſere Flieger warfen auf das von den letzten Angriffen noch an mehreren Stellen
brennende Bukareſt erneut eine große Zahl Bomben.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Fliegerkampf über Durazzo.
Wien, 28. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Auf dem Bergrücken
Tutiſini, weſtlich von Petroſeny, erbitterte Kämpfe. Lage bei Nagy Szeben
(Hermannſtadt) günſtig. Rumäniſche Gegenſtöße blieben ohne Erfolg.
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An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront dauern im Raume von Szekely — Advarhely
(Oderhellen) und ſüdlich der Biſtritioara-Höhe die Vorpoſtengefechte an.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Südöſtlich der Dreiländerecke,
nördlich von Kirlibaba, im Ludowa-Gebiet und nördlich des Tataren⸗Paſſes unter
nahm der Feind abermals vergebliche Angriffe. Südlich von Lipnica Dolna ſtießen
deutſche Truppen erfolgreich vor; es wurden 130 Ruſſen und 4 Maſchinengewehre
eingebracht. Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſki gewannen die
Streitkräfte des Generals v. d. Marwitz den noch in Feindeshand gebliebenen letzten
Teil der vor einer Woche verloren gegangenen Stellungen in erbitterten Kämpfen
zurück. Der Feind erlitt außerordentlich ſchwere Verluſte; er büßte 41 Offiziere und
2800 Mann an Gefangenen und 1 Geſchütz und 17 Maſchinengewehre ein.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 26. vormittags haben fünf feindliche Flugzeuge über
Durazzo zahlreiche Bomben abgeworfen, ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
Zwei unſerer Seeflugzeuge ſtiegen ſofort zur Abwehr auf. Eins davon, Beobachter
Seekadett Bartha, Führer Fliegerquartiermeiſter Haſchke, zwang im Luftkampf ein
feindliches Waſſerflugzeug zum Niedergehen aufs Waſſer, wo es von einem italieniſchen
Zerſtörer geborgen wurde, verfolgte ein zweites gegen Brindiſi fliegendes Flugzeug,
ſchoß es 40 Meilen von der Küſte ab und ließ ſich neben dem zertrümmerten Flug⸗
zeug nieder. Der Beobachter, ein italieniſcher Geeoffizier, war tot, der Pilot durch
Kopfſchuß ſchwer verwundet. Letzterer wurde aus dem ſinkenden Flugzeug in das
eigene herübergerettet und nach Durazzo eingebracht.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Türkiſcher Fliegerangriff gegen Port Said.
Konſtantinopel, 28. September. (Amtlicher Heeresbericht vom 27. September.)
Kaukaſus-⸗Front: Auf dem rechten Flügel Scharmützel. Auf dem linken Flügel
wurde der Feind, der unſere Truppen angriff, mit Verluſten für ihn zurück⸗
geſchlagen.
Am 31. Auguſt haben unſere Flugzeuge zwiſchen 6 Ahr 15 Minuten und 6 Ahr
30 Minuten vormittags auf die Materiallager der Eiſenbahn bei Port Said
Sprengbomben im Gewicht von 92 kg abgeworfen. Es wurde beobachtet, daß
dieſe Bomben wiederholt ihre Ziele ſehr wirkſam getroffen haben. Anſere Flug⸗
zeuge ſind unbeſchädigt zurückgekehrt. Am 17. September hat einer unſerer Flieger
über dem Meere von El Ariſch ein engliſches Waſſerflugzeug adgeſchoſſen.
Nichts von Belang an den anderen Fronten.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
Er ren e nere
See See
1704
.
Elf engliſche Fiſchdampfer verſenkt.
Berlin, 28. September. Eins unſerer Anterſeeboote hat am 23. d. M.
vormittags in der Nordſee 11 engliſche Fiſchdampfer mit zuſammen 1605 Brutto—
regiſtertonnen, ein anderes Unterfeeboot am gleichen Tage am Eingang des Kanals
4 belgiſche Seeleichter verſenkt. (W. T. B.
Luftangriff auf Oeſel.
Berlin, 28. September. Eins unſerer Marineluftſchiffe hat am 27. d. M.
morgens die Flugftation Lebara und Abwehrbatterien auf Oeſel mit gutem Erfolg
angegriffen. Das Luftſchiff iſt trotz heftigſter Beſchießung wohlbehalten zurückgekehrt.
Wiederzuſammentritt des Reichstags. — Rede des Reiche:
kanzlers über die Kriegslage.
Berlin, 28. September. Oer Reichstag iſt heute wieder zuſammengetreten. Nach einer
kurzen Eröffnungsanſprache des Praͤſidenten Or. Kämpf hielt Reichskanzler Or. v. Bethmann—
Hollweg eine Rede, in der er unter anderem ſagte:
Italien iſt in feiner Kriegsführung von engliſcher Kohle und engliſchem Gelde abhängig.
So hat es ſich ſchließlich gefügt. Den Ausſchlag ſicherlich hat engliſcher Zwang gegeben, wenn
auch die italieniſchen Balkanaſpirationen mitgewirkt haben mögen. Bekanntlich wünſcht ſich
Italien auf dem Balkan auch auf Gebietsteile auszudehnen, die in die natürliche Intereffen:
ſphäre Griechenlands fallen. Am nicht ganz ausgeſchaltet zu werden, erſchien Italien die Teil-
nahme an der Sarrailſchen Expedition erwünſcht, und das wiederum führte zu erneutem Zu—
ſammenſtoß italienſcher und deutſcher Truppen in Mazedonien. So entſtand die Kriegs—
erklärung an uns.
Gleichzeitig hat ſich auch Rumänien unſeren Gegnern angeſchloſſen. Als der Krieg aus:
brach, vertrat König Carol mit Energie die Auffaſſung, daß Rumänien, das den Zentralmächten
30 Jahre einer geſicherten politiſchen Exiſtenz und eines ungeheuren Aufſchwungs verdankte,
nicht nur nach dem Wortlaut des Vertrages, ſondern auch um der Ehre des Landes willen
ſich den Zentralmächten anſchließen müſſe. Kurze Zeit darauf ſtarb der König an den Folgen
der ſeeliſchen Erregungen, die ihm das Bewußtſein bereitet hatte, daß Rumänien feine Bundes;
genoſſen verraten habe.
Die rumäniſche Politik unter der Leitung Bratianus ging nunmehr darauf aus, ſich auf
Koſten der im Weltkriege unterliegenden Partei zu bereichern, ohne große eigene Opfer
bringen zu müſſen. Es hieß nur, rechtzeitig zu erkennen, auf welche Seite der Sieg ſich end.
gültig neigen werde, und dann den günſtigen Augenblick zum Anſchluß nicht zu verpaſſen. Als
die ruſſiſche Offenſive dieſes Frühjahrs kam, und gleichzeitig und danach die Angriffe an der
Somme einfſetzten, glaubte Bratianu den Zuſammenbruch der Zentralmichte vor ſich zu ſehen.
Nun war er entſchloſſen, ſich am vermeintlichen Leichenraub zu beteiligen. Am Mitte Auguſt
wurde Herr Bratianu mit unferen Gegnern im Prinzip handelseinig. Der König hatte uns
bis dahin wiederholt in bündigſter Weiſe verſichert, er werde unter allen Umſtänden neutral
bleiben. Noch drei Tage vor der Kriegserklärung hat der König zu unſerem Geſandten ge—
äußert, er wiſſe, daß die große Maſorität des rumäniſchen Volkes den Krieg nicht wünſche.
(Hört, hört!) Einem Vertrauten hat er an demſelben Tage beſtimmt erklärt, daß er den
Mobilmachungsbefehl nicht unterzeichnen werde. Am 26. Auguſt, alſo am Tage vor der
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rumäniſchen Kriegserklärung ſagte er dem öſterreichtſch-ungariſchen Geſandten, daß er den Krieg
nicht wolle. [Hört, hört!) Seit Beginn des Krieges hat Rumänien, wie ich fagte, ſeine
Naubpolitik ausſchließlich von der Einſchaͤtzung der allgemeinen Kriegslage abhängig gemacht.
Rumänien wird ſich dabei militäriſch genau fo verrechnen, wie es ſich in Gemeinſchaft mit ſeinen
Ententefreunden ſchon ſetzt politiſch verrechnet hat.
Auf den Schlachtfeldern tobt harter Kampf in Oſt, Weſt und Süd. Seit Anfang Juli
dauern an der Somme faſt ohne Unterbrechung die erbitterten Angriffe der Engländer und
Franzoſen an. Aber das, was unſere Gegner erhofft und erſtrebt haben, der Durchbruch im
großen Stil, die Aufrollung unſerer Stellung im Weſten, fie iſt ihnen nicht geglückt. (Bravo!)
Feſt und ungebrochen ſteht unfere Front. Schwer und hart iſt der Kampf da draußen an der
Somme, und noch iſt ein Ende dort nicht abzuſehen. Es wird weitere Opfer koſten, und noch
ein oder der andere Graben, ein oder das andere Dorf mögen verloren gehen. Aber durch
kommen ſie nicht. (Bravo!) Dafür bürgt unſere Führung, dafür bürgt die unvergleichliche
Tapferkeit der Truppen aller deutſchen Stämme. (Lebhaftes Bravo!) Auch im Oſten tobt der Kampf
weiter. Auch hier werden die Kämpfe weitergehen, aber ebenſo ſicher wird auch hier gehalten
werden, dank dem unvergleichlichen Heldenmut unſerer Heere. (Bravo!) In den letzten Monaten
iſt weiter der neue große Balkanplan der Entente gereift, der beſtimmt war, den Vierbund zu
ſprengen. Der Verrat Rumäniens ſchloß die Kette, und wieder frage ich: Was iſt erreicht?
Die Lage unſerer treuen und tapferen Verbündeten iſt unerſchüttert. Der Plan der Entente,
in der Oobrudſcha und in Mazedonien einen entſcheidenden Schlag zu führen, iſt in ſeinem
Entſtehen getroffen.
So geht der ungeheure Krieg weiter. Immer neue Völker ſtürzen ſich in das Blutbad, zu
welchem Ende? Die Kriegsziele, die unſere Feinde ſtets unverhüllter verlünden, dulden kein
Mißverſtändnis. Ländergier und Vernichtung. Ich habe hier immer wieder darüber geſprochen.
Konſtantinopel für den Ruſſen, Elſaß⸗Lothringen für den Franzoſen, das Trentino und Trieſt
für den Italiener, Siebenbürgen den Rumänen.
Seit ſeinem erſten Tage war uns der Krieg nichts anderes als die Verteidigung unſeres
Rechtes auf Leben und Freiheit. (Bravo!) Deshalb haben wir als die erſten und die einzigen
unſere Bereitſchaft zu Friedensverhandlungen ausſprechen können.
Oer franzöſiſche Miniſterpräſident ſagte in einer ſeiner letzten Reden, Frankreich kämpfe um
einen feſten und dauerhaften Frieden, in dem internationale Abmachungen die Freiheit der
Nationen vor jedem Angriff ſchützen. Das wollen auch wir — Oeutſchland ſchützen für alle
Zeit vor jedem Angriff. (Bravo!) Aber glaubt Herr Briand, daß die Ideen, die unſere Gegner
vor dem Kriege zu ihrem Bunde zuſammenführten, franzöſiſche Revanchepolitik, ruſſiſche Er
oberungsluſt, engliſcher Einkreiſungs⸗ und Weltherrſchaftsdrang, daß die Haßgedanken und der
Vernichtungswille, die Boykottierungstendenzen, die ihre Politik nicht nur jetzt im Kriege, ſondern
auch für die Zeit nach dem Kriege beſtimmen, glaubt Herr Briand, daß ſo der Boden bereitet
wird, aus dem internationale Abmachungen hervorwachſen können, die die Freiheit, die Ehre
und Würde der Nationen, ihre Zuſammenarbeit im Oienſte der Humanität und Geſittung ver
bürgen? Oder meint Herr Briand ernſtlich, dieſes hohe und ideale Ziel durch einen Vernich⸗
tungskrieg erreichen zu können, in dem die letzte Jugend Frankreichs auf den verwüſteten
Schlachtfeldern vor Verdun und an der Somme dahinſtirbt?
Am uns als rückſtändige Menſchen zu ſtempeln, die im Intereſſe der Freiheit bekämpft
werden müßten, iſt jetzt die Fabel wieder aufgewärmt worden, Seine Majeftät der Kaiſer habe
ſeinerzeit durch feinen Einfluß beim Zaren die Entwicklung Rußlands in freiheitlihem Sinne
gehindert. Dieſe Behauptung iſt, das will ich hier öffentlich feſtſtellen, unwahr, ja fie iſt das
firifte Gegenteil von der Wahrheit. (Hört, hört!) Wie ſich Rußland fein ſtaatliches Leben ein,
richtet, ob autokratiſch oder konſtitutionell, das iſt Rußlands Sache. Ich verliere kein Wort
darüber. Ich vertrete nur deutſche Intereſſen.
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Und England? Was fih England aus der erhofften Beute in Kleinaſien, was es ſich an
Kolonien zueignen will, läßt es noch im dunleln. Aber es will mehr als das. Was die
Briten aus Oeutſchland machen wollen, darüber laſſen ſie keinen Zwelfel. Anſer Leben als
Nation ſoll zerſtört werden. Militäriſch wehrlos, wirtſchaftlich zerſchmettert und von der Welt
boykottiert, verurteilt zu dauerndem Siechtum, das iſt das Oeutſchland, das England ſich zu
Füßen legen will. Wenn dann keine deutſche Konkurrenz mehr zu fürchten fft, wenn Frankreich
ſich verblutet hat, alle Kriegsverbündeten finanziell und wirtſchaftlich England Frondienſte
leiſten, wenn die neutrale europäiſche Welt ſich jedem britiſchen Geheiß, jeder britiſchen Schwarzen
Lifte fügen muß, dann iſt auf dem ohnmächtigen Deutſchland der Traum der engliſchen Welt—
herrſchaft Wirklichkeit geworden.
Für dieſes Ziel kämpft England mit einem in feiner Geſchichte beifpiellofen Kraftaufwand
und mit Mitteln, die einen Bruch des Völkerrechts an den anderen reihen. Darum iſt England
unter allen der ſelbſtſüchtigſte, erbittertſte und hartnäckigſte Feind. Ein deutſcher Staatsmann,
der ſich ſcheute, gegen dieſen Feind jedes taugliche, den Krieg wirklich abkürzende Kampfmittel
zu gebrauchen, ein ſolcher Staatsmann ſollte gehenkt werden! (Stürmiſches Bravo! Hände:
klatſchen im Hauſe und auf den Tribünen.)
Meine Herren, ich wünſche, daß Sie aus dieſen meinen Worten den Grad von Wider—
willen und von Verachtung erkennen mögen, den ich für die immer wieder verbreitete Be—
hauptung empfinde, daß aus unbegreiflicher Schonung, aus veralteter Verſtändigungsneigung
oder gar aus dunklen Zuſammenhängen, die das Licht des Tages ſcheuen, nicht alle Kampf—
mittel in ihrer vollen Gebrauchsmöglichkeit angewandt würden. (Bravo!) Aus Rüdfichten auf
das feindliche, auf jeden Bruch unſerer inneren Geſchloſſenheit lauernde Ausland will ich hier
nicht näher auf die Ihnen bekannten Treibereien eingehen. Die Zeit iſt zu ernſt. (Sehr richtig!)
Meine Herren, als wir im Auguſt 1914 das Schwert ziehen mußten, da wußten wir, daß
wir gegen eine mächtige, eine beinahe übermächtige Koalition Haus und Hof zu ſchützen hatten.
Eine brennende, eine bis dahin ungekannte, eine oft verſchwiegene Vaterlandsliebe loderte in
allen Herzen auf, kampfesmutig und ſiegesgewiß. Heute, nach zwei Jahren des Kämpfens
und Ringens, des Duldens und Sterbens, wiſſen wir mehr als je zuvor, daß es nur eine
Parole gibt: Ausharren und ſiegen! Wir werden ſiegen! (Bravo!) Wenn ſich im vorigen
Winter kleinmütige Sorge zu regen begann, ob auch unſere Lebensmittel reichen würden — fie
haben gereicht. Die diesjährige Ernte aber ſtellt uns viel ſicherer hin, als es im vorigen Jahre
der Fall war. Ich weiß die ſchweren Sorgen zu würdigen, unter denen zahlreiche Exiſtenzen
für ihren Lebensunterhalt kämpfen, ich teile die tiefe Trauer um die Gefallenen und Ver—
ſtümmelten und neige mich vor allem Heldenſinn, mit dem die Opfer getragen werden von
Frauen wie Männern ohne Anterſchied von Rang und Klaſſe, einig in der heißen Liebe zu
dem Lande, das ihr Glück und Leid umſchließt, in Kampf und Arbeit hinausgewachſen über
das gewohnte Maß der Menſchenleiſtung. (Bravo!) Hoch und groß iſt das. Aber höher und
größer noch, meine Herren, iſt der Todesmut, mit dem unſere Söhne und Brüder draußen
die wütenden Anſtürme der an Zahl und Geſchoſſen weit überlegenen, mit der äußerſten
Tapferkeit kämpfenden Feinde beſtehen. (Bravo!) Nie hat die Welt und Menſchengeſchichte
etwas Aehnliches geſehen. In dieſen Tagen hat das deutſche Volk wiederum Gelegenheit, bei
unſerer Kriegsanleihe zu beweiſen, daß es zu jedem Opfer bereit iſt und feſt an unſeren
Sieg glaubt.
Was ſich im Kriege fo wunderbar bewährt, muß auch im Frieden leben und wirken. (Bravo!)
Die gewaltigen Aufgaben, die auf allen Gebieten des ſtaatlichen und ſozialen, des wirtſchaft—
lichen und politiſchen Lebens unſerer harren, brauchen zu ihrer Löſung alles, was an Kräften
in unſerem Volke lebt. Es iſt eine Staatsnotwendigkeit, die ſich durchſetzen wird gegen alle
Hinderniſſe, dieſe Kräfte, die da ſind im Feuer geglüht, die nach Wirken und Schaffen rufen
und verlangen für das Ganze zu nützen. (Lebhafter Beifall.) Freie Bahn für alle Tüchtigen
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(erneuter Beifall), das muß unſere Lofung fein. Führen wir fie frei und dorurteilsfos durch,
dann geht unfer Reich, feft gefügt, weil jeder Stein und Balken mitträgt und ſtützt, einer ge⸗
ſunden Zukunft entgegen, dann werden dereinſt die Starken aus allen Ständen gern und freudig
teilnehmen an den Werken des Friedens wie jetzt am blutigen Kampf. (Stürmiſcher, ſich
wiederholender Beifall und Händeklatſchen im Haufe und auf den Tribünen.) (W. T. B.)
Die Ankunft der erſten griechiſchen Truppen in Görlitz.
Görlitz, 28. September. Oer erſte Transport der griechiſchen Gäſte iſt heute nachmittag
um 3 Uhr 27 Minuten auf dem hieſigen Hauptbahnhof eingetroffen. Er beſtand aus 22 Offi⸗
zieren, 427 Mann und 15 Gebirgskanonen. um 4 Uhr 38 Minuten traf der zweite Transport
ein mit 27 Offizieren und 513 Mann. Nach der Speiſung formierten ſich die Truppen zum
Zuge und marſchierten unter Vorantritt der deutſchen Muſik in die Stadt ein. Hinter der
Mufit ſchritt Oberſt Karakallos mit feinem Stabe, begleitet von den deutſchen Offizieren. Ihm
folgten eine entfaltete griechiſche Regimentsfahne, ſodann die Truppen mit aufgepflanztem Seiten⸗
gewehr. Der Marſch ging durch die Stadt nach dem Barackenlager. Die Offiziere werden
teils in Hotels, teils in möblietten Zimmern untergebracht. (W. T. B.)
Fliegerleutnant Mulzer abgeſtürzt.
München, 28. September. Die „Münchener Neueſten Nachrichten“ melden:
Fliegerleutnant Mulzer, Ritter des Pour le mérite und des Mak⸗Joſef Ordens, iſt
auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz tödlich abgeſtürzt. (W. T. B.)
Die Rumänen bei Hermannſtadt zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 29. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach der
blutigen Abwehr der feindlichen Angriffe am 27. September flaute die Somme—
Schlacht geſtern weſentlich ab. Ein kräftiger engliſcher Angriff zwiſchen der Ancre
und Courtelette wurde auf feinem Weſiflügel unter Aufgabe kleiner Grabenteile im
Nahkampf abgeſchlagen; er brach nordweſtlich und nördlich von Courtelette in unſerem
Feuer zuſammen. Ein ſchwächerer Angriff bei Eaucourt l Abbaye ſchlug gleichfalls fehl.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Abgeſehen von einem erfolgloſen ſchwachen ruſſiſchen Vorſtoß nord—
öſtlich von Goduziſchki und ſtellenweiſe aufgelebter Feuertätigkeit keine Ereigniſſe.
Die Zahl der am 27. September bei Korgtnica gefangenen Ruſſen erhöht ſich
auf 41 Offiziere, über 3000 Mann, die Beute auf 2 Geſchütze, 33 Maſchinengewehre.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Kämpfe in den
Karpathen dauern an. Keine beſonderen Ereigniffe.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Der Widerſtand des Feindes im
Abſchnitt von Hermannſtadt iſt erlahmt. Die rumäniſchen Kräfte ſind gegen das
Gebirge geworfen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
Die Eroberung der Höhen bei Hermannſtadt.
Wien, 29. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Rumänien wurden bei Nagy Szeben
(Sermannftadt) geſchlagen. Die Höhen ſüdlich und ſüdöſtlich der Stadt gelangten
nach heftigen Kämpfen in den Beſitz der verbündeten Truppen. Die Schlacht iſt
noch nicht abgeſchloſſen.
In den Karpathen wird weitergekämpft. Die Lage iſt unverändert.
Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky wurden vorgeſtern ins—
geſamt 41 ruſſiſche Offiziere, über 3000 Mann, 33 Maſchinengewehre und zwei
Geſchütze eingebracht.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche ſtarkes ikalieniſches Ge—
ſchütz- und Minenwerferfeuer gegen unſere Stellungen und die dahinterliegenden Räume.
An der Fleimstal-Front griff der Feind geſtern nachmittag unter dem Schutz
dichten Nebels den Gardinal und die Cima Buſa Alta an. Er wurde abgewieſen.
Die Cimone-Spitze ſteht andauernd unter leichtem und ſchwerem Artilleriefeuer.
Trotzdem hatte das Rettungsunternehmen Erfolg. Unſeren braven Truppen gelang
es unter großen Schwierigkeiten doch, ſieben Italiener, die vollkommen erſchöpft
waren, auszugraben und zu bergen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Rücktritt des ftellvertretenden Kriegsminiſters Generalleutnants
v. Wandel.
Berlin, 29. September. Der ſtellvertretende Kriegsminiſter, Generalleutnant
v. Wandel, hat aus geſundheitlichen Gründen, die ihn ſchon im Frieden in der Aus—
übung eines Frontkommandos behinderten, und nachdem er trotzdem in zweijähriger,
von großen Erfolgen begleiteten Tätigkeit das arbeitsreiche Amt des ſtellvertretenden
Kriegsminiſters verwaltet hat, den Abſchied erbeten. Seine Majeſtät der Kaiſer
hat demgegenüber dem Geſuch in beſonders gnädiger Form entſprochen. General
v. Wandel iſt unter Verleihung des Charakters als General der Infanterie & la
suite des 1. Hannoverſchen Infanterieregiments Nr. 74, in dem er ſeine militäriſche
Laufbahn begann, geſtellt worden. (W. T. B.)
Die Amfaſſungsſchlacht von Hermannſtadt gewonnen. — Die
1. rumäniſche Armee zum Teil vernichtend geſchlagen.
Großes Hauptquartier, 30. September.
Weſtlicher Kriegs ſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Wie am
vorhergehenden Tage griffen die Engländer auch geſtern mit ſtarken Kräften zwiſchen
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der Ancre und Courtelette an. Nach wechſelvollen Nahkämpfen find fie abgefchlagen.
Sonſt nur kleine Teilvorftöße und Artilleriekampf, der ſich nördlich der Somme und
in einzelnen Abſchnitten ſüdlich des Fluſſes nachmittags verſchärfte.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: An der Stochod-Front machte eine Kompagnie der Polniſchen Legion
einen erfolgreichen Vorſtoß bei Sitowicze; ſüdweſtlich von Wotonite griffen die
Ruſſen vergeblich an.
Bei einer gelungenen Unternehmung in der Gegend von Hukalowee (nördlich
von Zborow) in der Nacht zum 29. September nahmen wir 3 Offiziere und
20 Mann gefangen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Südlich Str. Klauzura
(CTudowa-Gebiet) und am Coman hatten wohlvorbereitete Gegenangriffe von Truppen
des Generalleutnants v. Conta vollen Erfolg. Bei Str. Klauzura find 4 Offiziere,
532 Mann gefangengenommen und 8 Maſchinengewehre erbeutet. Im Kirlibaba—
Abſchnitt wurden ruſſiſche Angriffe abgewieſen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. An der Oſtfront find die rumäniſche
Nord» und 2. Armee im Görgeny-Gebirge, aus der Linie Parajd — Oderhellen
(Szekely⸗Advarhely) und von Fogaras her zum Angriff übergegangen. Im Görgeny—
Gebirge wurde der Feind abgewieſen. Weiter ſüdlich wichen die Sicherungs—
truppen aus. Deutſche Truppen fielen vorwärts des Haarbaches ſüdlich von
Henndorf (Hegen) eine der rumäniſchen Kolonnen mit Erfolg an, warfen ſie
zurück, nahmen 11 Offiziere, 591 Mann gefangen und erbeuteten 3 Maſchinen—
gewehre.
Die am 26. September eingeleitete Amfaſſungsſchlacht von Hermannſtadt
(Nagy Szeben) iſt gewonnen. Unter dem Oberbefehl des Generals v. Falken⸗
hayn haben deutſche und öſterreichiſch- ungarifhe Truppen flarfe Teile der
1. rumäniſchen Armee nach hartnäckigen Kämpfen vernichtend geſchlagen. Nach
ſchweren blutigen Verluſten flüchteten die Refte der feindlichen Truppen in Auf⸗
löſung in das unwegſame Bergland beiderſeits des von uns durch kühnen Ge⸗
birgsmarſch bereits am 26. September früh im Rücken des Gegners beſetzten
Roten⸗Turm⸗Paſſes. Hier wurden fie von dem verheerenden Feuer bayeriſcher
Truppen unter dem Generalleutnant Kraft v. Delmenſingen empfangen; der
Entlaſtungsſtoß der rumäniſchen 2. Armee iſt zu ſpät gekommen. Anſere Truppen
kämpften mit größter Erbitterung, nachdem bekannt wurde, daß die mit der
Entente für die durch Deutſchland bedrohte Kultur kämpfenden habgierigen
Rumänen wehrlofe Verwundete ermordet hatten. Die Zahl der Gefangenen und
die zum Teil in dem bergigen Waldgelände verſtreute ſehr erhebliche Beute
ſtehen noch nicht feſt.
Im Hötzinger (Hatſzeger) Gebirge und im Mehadia⸗Abſchnitt find rumäniſche
Angriffe geſcheitert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
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Unfere Flugzeuggeſchwader haben mit Erfolg die Eiſenbahnbrücke von Cernavoda
und feindliche Truppenlager angegriffen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreiche Unternehmung gegen den rumäniſchen Hafen Corabia
Wien, 30. September. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Weſtlich von Petroſeng
wurden rumäniſche Vorſtöße abgewieſen.
Die unter dem Befehl des Generals v. Falkenhahn ſtehenden deutſchen und
öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräfte haben bei Nagy Szeben (Hermannſtadt) einen
vollen Sieg errungen. Eine weit ausholende Amgehungskolonne bayerifcher Truppen
hat vor vier Tagen im Rücken des Feindes die Straße über den Vöröstoronger
(Roten-Turm:) Paß gefperrt; alle Verſuche des Gegners, dieſen wieder zu öffnen,
blieben vergebens. Gleichzeitig drangen von Weſten, Norden und Oſten öſterreichiſch—
ungariſche und deutſche Kolonnen gegen die ſüdlich von Nagy Szeben kämpfenden
rumäniſchen Diviſionen vor. Der Feind wehrte ſich verzweifelt; das Ringen war
außerordentlich blutig. Jedes fahrbaren Weges beraubt, flüchteten ſich die Trümmer
der rumäniſchen Truppenverbände in das Fogaraſer Gebirge. Die Zahl der Ge—
fangenen wächſt ſtündlich. Die Beute iſt ſehr groß, da der Feind feinen Fahrpark
— ſoweit er ihn nicht vernichten kann — liegen laſſen muß. Die vorgeſtern von den
Rumänen wieder aufgenommene Offenſive gegen die ſiebenbürgiſche Oſtfront konnte
an dem Ergebnis der Kämpfe bei Nagy Szeben nichts mehr ändern. Mußten auch
nördlich von Fogaras und bei Szekely⸗Advarhely (Oderhellen) vorgeſchobene Gruppen
auf die Hauptkräſte zurückweichen, fo brachte anderſeits ſüdlich von Heundorf (Hegen)
ein Gegenſtoß deutſcher Truppen 11 rumäniſche Offiziere, 591 Mann und 3 Mafchinen-
gewehre ein.
Am 29. September griff eine k. u. k. Motorabteilung, verſtärkt durch eine Vedetten—
gruppe, durch einen armierten Dampfer und durch das deutſche Motorboot „Weichſel“,
den rumäniſchen Hafen Corabia an. Nach Niederkämpfung der feindlichen Ver
teidigungsanlagen drangen unfere Einheiten in das innere Hafenbaſſin ein. Sie
vernichteten den Bahnhof, militäriſche Hafenanlagen, armierte ruſſiſche Dampfer,
die ſich im Vorjahre nach Corabia geflüchtet hatten, Minenfahrzeuge und Schlepper,
und ſchließlich brachten fie 9 im Hafen feftgehaltene öſterreichiſch-ungariſche Schlepper
in das Flottillenlager zurück. Auf unſerer Seite keine Verluſte.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Kämpfe im
Ludowa-Gebiet dauern an. Bei einem Vorſtoß wurden den Ruſſen 4 Offiziere,
532 Mann und 8 Maſchinengewehre abgenommen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer der
Abwehr eines ruſſiſchen Vorſtoßes bei Wytoniec und erfolgreichen Vorfeldkämpfen
bei der Polniſchen Legion keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das feindliche Geſchütz, und Minenwerfer-
feuer auf der Karſt-Hochfläche hielt an und nahm nachmittags an Stärke zu. —
Am Cimone konnten weitere 7 Italiener, darunter 1 Offiziersafpirant, noch lebend
geborgen werden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. . )
Beſchießung von Corabia.
Sofia, 30. September. Gericht des Generalſtabes vom 20. September.)
Mazedoniſche Front: Weſtlich und öſtlich von Lerin (Florina) iſt die Lage unverändert.
Stellenweiſe ſchwaches Artilleriefeuer ohne Infanterietätigkeit. Auf den Höhen des
Kaimakcalan lebhaftes Artilleriefeuer. Im Moglenica-Tale beiderſeitiges ſchwaches
Artilleriefeuer. Am Wardar auf beiden Seiten Ruhe, nur ſüdlich von Doiran
ſchwaches Artilleriefeuer am Fuße der Belafica Planina.
An der Struma-Front ſchwache Artillerietätigkeit. Eine unſerer Patrouillen rieb
bei der Brücke von Kopriva eine aus 5 Mann beſtehende engliſche Patrouille auf.
An der Küſte des Aegälſchen Meeres lebhaftes Kreuzen der feindlichen Flotte.
Das Feuer unſerer Artillerie zwang ein feindliches Torpedoboot, den Golf von
Leftera zu verlaffen.
Rumäniſche Front: Längs der Donau beſchoſſen mehrere öſterreichiſch-ungariſche
Monitoren, von unſerer Artillerie unterſtützt, den Bahnhof und den Hafen von
Corabia, wo ſie große Zerſtörungen anrichteten und Feuersbrünſte hervorriefen.
Feindliche Batterien und der größte Teil der Transportſchiffe, die ſich hinter einer
benachbarten Inſel befanden, wurden zerſtört. Acht Transportſchiffe und mehrere
Pontons wurden erbeutet. In der Dobrudſcha keine Veränderung. Stellenweiſe
ſchwaches Artilleriefeuer ohne Infanterietätigkeit. An der Küſte des Schwarzen
Meeres Ruhe. (W. T. B.)
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AUFNAHME VON HÄNSE HERRMANN, BERLIN.
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Angriffe bei Thiepval und Rancourt abgeſchlagen. — Die Beute
von Hermannſtadt: 3000 Gefangene und reiches Kriegsmaterial.
Großes Hauptquartier, 1. Oktober. (Amtlich.)
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei der Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg ſowie auf der flandriſchen und Artois-Front der Heeres:
gruppe Kronprinz Rupprecht entfalteten die Engländer eine beſonders lebhafte
Patrouillentätigkeit.
An der Schlachtfront nördlich der Somme nahm der Artilleriekampf am Nach—
mittag große Heftigkeit an. Wiederum erfolgten bei und öſtlich von Thiepval ſtarke
engliſche Angriffe, die wie an den vorangegangenen Tagen von Truppen des Generals
v. Stein und Sixt v. Arnim nach hartnäckigen Nahkämpfen abgeſchlagen wurden.
Aus Rancourt und weſtlich davon ſtürmten franzöſiſche Regimenter vergebens gegen
unſere Stellungen an. Teilvorſtöße aus Courtelette, aus Morval und nordweſtlich
von Halle ſcheiterten im Sperrfeuer.
Heeresgruppe Kronprinz: Rechts der Maas ſpielten ſich unter vorübergehend auf-
lebender Artillerietätigkeit kleine, bedeutungsloſe Handgranatenkämpfe ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Ruſſen haben an verſchiedenen Stellen ihre
Angriffstätigkeit wieder aufgenommen.
Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Weſtlich von Luck
nimmt das feindliche Feuer ſeit heute früh zu.
Beiderſeits der Bahn Brody — Lemberg und weiter ſüdlich bis zur Graberka bei
Zarkow iſt dem feindlichen Vorgehen teils durch Sperrfeuer Halt geboten, teils iſt der
bis zu ſieben Malen wiederholte Anſturm völlig zuſammengebrochen. Auf dem ſüdlichen
Angriffsflügel haben die Ruſſen in der vorderſten Verteidigungslinie Fuß gefaßt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Beiderſeits der Zlota Lipa
kam es zu heftigen Nahkämpfen. Im Winkel zwiſchen der Ceniowka und Zlota
Lipa hat ſich der Gegner vorgeſchoben. Weiter weſtlich warfen türkiſche Truppen
eingedrungene feindliche Abteilungen geſtern und heute morgen durch ſofortigen
Gegenangriff wieder zurück und machten hierbei 230 Gefangene.
In den Karpathen herrſchte im allgemeinen Ruhe. Die Zahl der bei Str.
Klauzura gemachten Gefangenen iſt auf über 600 Mann geſtiegen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. An der Oſtfront wurden rumäniſche
Angriffe am Maros⸗Tal abgewieſen. Im Görgen Tal und weiter ſüdlich entzogen
ſich die Vortruppen zum Teil dem feindlichen Stoß. Die Beute der deutſchen
Truppen aus dem Gefecht ſüdlich von Henndorf (Hegen) erhöht ſich um 8 Geſchütze.
Nordweſtlich von Fogaras hat der Feind ſeinen Angriff eingeſtellt.
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Aus der Schlacht von Hermannſtadt waren bis geſtern eingebracht: über
3000 Gefangene, 13 Geſchütze. Ferner find erbeutet eine Flugzeughalle, 2 Flug⸗
zeuge, 10 Lokomotiven, 300 Waggons mit Munition, über 200 Munitions-
wagen, über 200 gefüllte Bagagewagen, 70 Kraftwagen, ein Lazarettzug.
Weiteres Material wird erſt allmählich aus den Wäldern geborgen werden.
Der Note⸗Turm⸗Paß iſt angefüllt mit zerſchoſſenen Fahrzeugen. Südlich des
Paſſes wurden rumäniſche, gegen die Höhen weſtlich Caineni gerichtete ſtärkere
Vorſtöße abgeſchlagen.
Im Hötzinger (Hatſzeger) Gebirge griff der Feind weſtlich des Strell⸗(Sztrigg⸗
Tales vergebens an.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Am 29. September erzwang eine öſterreichiſchungariſche Donau-Flottille die Einfahrt
in den Hafen von Corabia, vernichtete 9 und erbeutete 7 teils beladene Schiffe.
Bukareſt wurde von unſeren Flugzeuggeſchwadern mit beobachteter guter Wirkung
bombardiert.
Mazedoniſche Front: An vielen Stellen zwiſchen dem Preſpa-See und dem Wardar
lebhafte Feuerkämpfe und vereinzelte ergebnisloſe feindliche Anternehmungen. Ein
ſtarker Angriff brachte den Gipfel des Kajmaktalan in den Beſitz des Gegners.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Rumäniſche Vorſtöße am Roten-Turm⸗Paß abgeſchlagen.
Wien, 1. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Weſtlich von Petroſeng
ſcheiterten auch geſtern alle rumäniſchen Vorſtöße, ebenſo wurden bei Caineni füdlid)
des Vörös⸗Toronger (Roten: Turm) Paſſes rumäniſche Abteilungen unter ſchweren
feindlichen Verluſten abgeſchlagen. Nordweſtlich von Fogaras ſtockt die rumäniſche
Vorrückung. Weſtlich und nordweſtlich Szekely-⸗UAdvarhely (Oderhellen) dauert der
Druck des Gegners gegen unſere vorgeſchobenen Gruppen an.
Auf dem Schlachtfelde von Nagy Szeben find bis geſtern vormittag über 3000
Gefangene, 13 Geſchütze, 1 Flugzeughalle, 2 Flugzeuge, 10 Lokomotiven, 300 Eiſen—
bahnwagen mit Munition, über 200 Munitionswagen, 70 Kraftwagen, über 200
gefüllte Bagagewagen, 1 Spitalzug und große Mengen ſonſtigen Kriegsgerätes ein—
gebracht worden. Ergänzende Angaben werden folgen. Bei dem vorgeſtrigen Angriff
deutſcher Truppen ſüdlich Hegen (Henndorf) hat der Feind 8 Geſchütze verloren.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen
flaut der Kampf ab.
Südweſtlich und ſüdlich von Brzezang griff der Gegner mit ſtarken Kräften an.
Die zwiſchen der Zlota Lipa und der Narajowka fechtenden türkiſchen Truppen
warfen ihn in erbitterten Nahkaͤmpfen zurück. Nördlich der Bahnſtation Potutory
gewannen die Ruſſen einige hundert Meter Raum.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli ging der Feind beiderſeits der von
Brody nach Zloczow führenden Straße zum Angriff über. Er wurde nördlich der
Straße reſtlos abgewieſen. An einer Stelle ſcheiterten drei, an anderer ſieben ruſſiſche
Vorſtöße. Südlich der Straße drang der Feind in den Abſchnitt eines Regiments
ein; der heute früh eingeſetzte Gegenangriff ſchreitet günſtig vorwärts und hat den
größten Teil der verlorenen Gräben zurückgewonnen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das Geſchütz- und Minenwerferfeuer der
Italiener war wieder gegen die Karſt-Hochfläche zeitweiſe ſehr lebhaft und dehnte
ſich auch auf unſere Stellungen im Wippach Tale aus.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Erfolgreicher Gegenangriff türkiſcher Truppen in Galizien.
Konſtantinopel, 1. Oktober. (Amtlicher Bericht.) Kaukaſus-Front: Auf dem
rechten Flügel hatte ein überraſchender Angriff, den unſere Aufklärungspatrouillen
gegen feindliche Lager ausführten, Erfolg. Auf dem linken Flügel ſchlugen unſere
Aufklärungspatrouillen überlegene feindliche Streitkräfte, die ſich näherten, zurück
und erbeuteten eine Anzahl Waffen und Grabenkampfwerkzeuge.
Kein wichtiges Ereignis von den übrigen Fronten.
Anſere an der galiziſchen Front kämpfenden Truppen ſchlugen tapfer und nach
einem erbitterten Kampfe, der den ganzen 30. September andauerte, einen heftigen
Angriff ab, den die Ruſſen mit frifchen, den unferen vielmals überlegenen, ganz
kürzlich herangeführten Kräften unternommen hatten. Es gelang den Ruſſen anfange,
an zwei Stellen, einmal bei Novo Grobla und das andere Mal nördlich von Molhow
in vorſpringende Teile unſerer Gräben einzudringen. Sie wurden aber daraus infolge
eines Gegenangriffs unſerer Truppen geworfen, die unſere Stellungen vollſtändig
vom Feinde ſäuberten und ihm 80 Gefangene abnahmen. Dieſer Angriff war vom
Feinde, der ganz friſche Truppen herangeführt hatte, mit einer wuchtigen Kraft
ausgeführt worden. Die Tatſache, daß er ſo abgeſchlagen werden konnte, iſt von
beſonderer Wichtigkeit. (W. T. B.)
Ein feindliches Flugzeug über Sofia abgeſchoſſen.
Sofia, 1. Oktober. (Meldung der Bulgarifchen Telegraphen⸗Agentur.) Geſtern gegen
9 Ahr vormittags hat neuerlich ein feindliches Flugzeug Sofia überflogen. Es wurde von dem
Feuer unſerer Abwehrbatterien empfangen und durch unfere Kampf-Fokker angegriffen. Das
feindliche Flugzeug vermochte nur eine einzige Bombe abzuwerfen, die nördlich der Stadt zu
Boden fiel. Eine amtliche Meldung beſtätigt, daß das feindliche Flugzeug abgeſchoſſen wurde
und in der Nähe der Ortſchaft Gebian abſtürzte. Es handelt ſich um einen franzöſiſchen Ooppel—
decker, Syſtem Goudron, geſteuert von dem Franzoſen Royable, mit dem Serben Naunowitſch
als Beobachter. Beide Aviatiker blieben unverletzt und wurden gefangengenommen.
Sofia, 1. Oktober. Der Luftangriff auf Sofia endete infolge der guten Abwehrmaßnahmen
mit einem vollffändigen Mißerfolg. Sobald das Nahen des feindlichen Fliegers gemeldet war,
wurde die Bevölkerung durch Glockenläͤuten gewarnt. Es fliegen drei Fokker auf; ein Kampf:
flugzeug mit Feldwebel Wagner auf einem Fokker flog dem Feinde entgegen und ſtellte ihn
nahe der Stadt, während die Abwehrbatterien durch ununterbrochenes Sperrfeuer den Durch⸗
bruch des Feindes nach der Stadt verhinderten. Es entſpann ſich zwiſchen Wagner und dem
Franzoſen ein erbitterter Kampf, welcher mit dem Rückzug des Feindes endete. Wagner ver⸗
folgte den Feind bis zum Balkan, wo der Feind infolge zahlloſer Treffer in das Flugzeug,
insbeſondere auch in den Benzinbehälter, bei dem Dorfe Swoge niedergehen mußte. Die
Beſatzung, beſtehend aus einem franzöſiſchen Offizier und einem ſerbiſchen Offizier als Begleiter,
wurde unverletzt gefangengenommen. Das Flugzeug iſt ein franzöſiſcher Ooppeldecker modernſter
Bauart. Der Franzoſe zollte der Geſchicklichkeit und Kühnheit des deutſchen Fliegers höchſte
Anerkennung. (W. T. B.)
Rückkehr aller kriegsgefangenen Deutſchen aus Nordafrika nach
Frankreich.
Berlin, 1. Oktober. Die franzöſiſche Regierung hat in einer amtlichen Mitteilung folgendes
erklart: „Seit Anfang September find den Militärbehörden in Marokko, Algier und Tunls die
Befehle erteilt worden, daß alle deutſchen Gefangenen nach Frankreich übergeführt werden.
Von dieſen find 2500 ſchon eingetroffen oder werden vor dem 20. September eintreffen. Die
zweite Hälfte wird ſich zwiſchen dem 20. und 25. d. M. einſchiffen und in Frankreich am Ende
des gleichen Monats ankommen. Zu dieſem Zeitpunkt wird in Nordafrika kein deutſcher
Gefangener, weder ein Kriegsgefangener noch ein Zivilgefangener, weder in den Strafanſtalten
noch in den Lagern verbleiben.“ y
Angeſichts diefer bündigen Erklärung der franzöſiſchen Regierung beſteht kein Zweifel daran,
daß die Leidenszeit unſerer deutſchen Landsleute in Afrika endlich abgeſchloſſen iſt. Schon
vorher war die größere Hälfte der deutſchen Gefangenen in Nordafrika nach Frankreich zurückgekehrt.
Die deutſche Heeresverwaltung hat daraufhin angeordnet, daß die nach dem beſetzten
Rußland verſchickten 10000 Franzoſen ſämtlich in deutſche Lager zurückgeſchickt werden, da der
Zweck dieſer Maßnahme erreicht iſt. (W. T. B.)
Die Beſetzung von Tabora.
London, 1. Oktober. Das Reuterſche Bureau meldet, daß der Feldzug
in Oſtafrika beinahe beendet if. Das Hauptereignis in dieſer Woche iſt die Be
ſetzung von Tabora, wo die Deutſchen von ſchwerer Artillerie über eine Front von
ungefähr 30 Meilen aus ihren Stellungen vertrieben wurden. Die Belgier drangen
von zwei Seiten in die Stadt ein, während die Deutſchen ſich raſch zurückzogen.
Le Havre, 1. Oktober. (Amtliche Meldung.) General Tombeur berichtet: Der
Feind leiſtete den belgiſchen Streitkräften, die Tabora einnahmen, verzweifelten
Widerſtand und erlitt ſchwere Verluſte. Er ließ auf dem Schlachtfelde 50 gefallene
Europäer und über 300 ſchwarze Soldaten; 100 europäiſche Offiziere und Unter
offiziere und viele ſchwarze Soldaten wurden gefangengenommen und vier Ge—
ſchütze, darunter zwei von 105 mm, erbeutet. Bei ihrem Einzug in Tabora be-
freiten die Belgier 189 europäifche Untertanen der Ententemächte, die kriegsgefangen
oder interniert waren, darunter 103 Engländer und 10 Belgier. (W. T. B.)
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Eine neue Somme⸗Schlacht in vollem Gange. — Luftfchiffangriff
auf Calais. — Siegreicher Gegenſtoß nördlich der Graberka.
Großes Hauptquartier, 2. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Schlachtfelde nördlich der Somme wieder ein Großkampftag. Auf über 20 km
breiter Front zwiſchen Thiepval und Rancourt brachen die Engländer und
Franzoſen nach äußerſter Steigerung ihres Vorbereitungsfeuers zum Angriff vor.
Vielfach erfuhren fie bereits durch unſere gut geleitete Artillerie blutige Abweiſung,
eingedrungene Abteilungen unterlagen im erbitterten Nahkampf unſerer uner⸗
ſchütterlichen Infanterie. Hart nördlich der Somme wurde ein franzöſiſcher
Teilangriff abgeſchlagen. — Die Schlacht dauerte die Nacht hindurch fort und iſt
noch in vollem Gange. — Südlich der Somme teilweife lebhafter Artilleriekampf.
Heeresgruppe Kronprinz: Nördlich von Le Mesnil (Champagne) brachte eine
deutſche Erkundungsabteilung auf einer gelungenen Unternehmung 1 Offizier und
38 Mann gefangen ein.
Militäriſche Anlagen von Calais wurden von einem unferer Luftſchiffe angegriffen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſtlich von Luck nahm die Feuertätigkeit ſtändig zu. Anſätze zu
feindlichen Angriffen erſtickten in unſerem Sperrfeuer. Auch die Verſuche der ruſſiſchen
Artillerie, die Infanterie durch ihr auf die eigenen Schützengräben gerichtetes Feuer
vorzutreiben, änderten hieran nichts. Bei Wojnin entſpannen ſich kurze Nahkämpfe.
Der von Generalleutnant Melior geführte Gegenſtoß führte zur Wiedereroberung
der von den Ruſſen am 30. September genommenen Stellung nördlich der Graberka.
Der Feind ließ über 1500 Gefangene in unſerer Hand. Seine Verſuche, uns
wieder zurückzuwerfen, ſind ebenſo wie ſeine erneuten Angriffe beiderſeits der Bahn
Brody —Lemberg geſcheitert, wo über 200 Gefangene eingebracht wurden.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Der Kampf nahm öſtlich
der Zlota Lipa um geringe, von den Ruſſen gewonnene Stellungsteile ſeinen Fortgang.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Beiderſeits der Großen Kokel haben die
Rumänen Gelände gewonnen. Bei und nördlich von Orſova hatten Angriffe unferer
Verbündeten Erfolg. Im Hötzinger Gatſzeger) Gebirge wurden feindliche Angriffe
beiderſeits des Strell⸗(Sztrigy-) Tales abgeſchlagen, die Oboroca⸗-Höhe wurde von
öſterreichiſch-ungariſchen Truppen genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Südlich von Bukareſt haben feindliche Truppen auf dem rechten Donau⸗Ufer Fuß gefaßt.
Südweſtlich von Topraiſar wurden Angriffe des Gegners abgewieſen.
Mazedoniſche Front: Die heftigen Kämpfe am Kajmakcalan dauern an.
Nordweſtlich des Tahino⸗Sees werden auf das öſtliche Struma-Afer vorgedrungene
engliſche Abteilungen angegriffen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreiche Kämpfe an der Straße Brody — Zloczow. —
2324 Ruſſen gefangen.
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8 Wien, 2. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
R Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Im Abſchnitt Orſova
haben unſere Truppen dem Feinde einige Höhen entriffen, weſtlich von Petroſen9
nahmen fie den Berg Oborota in Beſitz. Rumäniſche Gegenangriffe wurden ab—
geſchlagen. An der Großen Küküllö (KRokel) mußten unfere Vortruppen aus Szekely—
Keresztur zurückgehen.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen ruht
der Kampf. Südöſtlich von Brzezany wird um den Beſitz einiger Grabenſtücke gekämpft.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der von
Brody nach Zloczow führenden Straße haben deutſche und öſterreichiſch-ungariſche
Truppen im Gegenangriff alles vorgeſtern verlorene Gelände zurückerobert, wobei
24 ruſſiſche Offiziere, 2300 Mann und 11 Maſchinengewehre eingebracht wurden.
Auch an der Bahn Brody — Lemberg endeten ruſſiſche Angriffe für den Gegner mit
einem vollen Mißerfolg; er büßte 200 Gefangene ein. In Wolhynien ſtand geſtern
die Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſki den ganzen Tag über unter dem
ſchwerſten Artilleriefeuer; zeitweilig richtete der Feind ſeine Geſchütze auch gegen
ſeine eigenen Gräben, um ſeine Infanterie zum Angriff vorzutreiben, was ihm aber
nur ſtellenweiſe gelang. Dieſe Einzelvorſtöße wurden durch Feuer abgewieſen.
Heute früh fandte der Gegner ſtarke Kolonnen gegen die Stellungen nordöftlid)
Swiniuchh vor; er wurde durch Gegenangriffe zurückgeworfen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die feindliche Artillerie entwickelte gegen
die ganze küſtenländiſche Front eine rege Tätigkeit. Beſonders heftig wurden unfere
Stellungen auf der Karſt-Hochfläche beſchoſſen. In dieſem Abſchnitt hielt das
Feuer auch die Nacht hindurch an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Vergeblicher ruſſiſcher Vorſtoß in der Dobrudſcha.
Sofia, 2. Oktober. (Generalſtabsbericht vom 2. Oktober.) Mazedoniſche Front: Vom
Preſpa⸗See bis zur Höhe 1944 ſüdlich des Kajmaktalan lebhafte Artillerietätigkeit ohne Infanterie,
unternehmungen. Infolge des heftigen Feuers der Artillerie auf den Gipfel des Kajmalcalan
und auf die Höhe 2368, und um überflüſſige Verluſte zu vermeiden, erhielten unſere Truppen
den Befehl, ſich auf die Hauptſtellung zurückzuziehen. — Im Moglenica » Tal heftiges beider:
ſeitiges Artilleriefeuer. Weſtlich und öſtlich des Wardar ſchwaches Artilleriefeuer. — Am Fuße
der Belafica Planina Patrouillengefechte nahe der Station Poroy mit günſtigem Ausgang für uns.
An der Struma-Front gelang es feindlichen Bataillonen, die unter dem Schutze eines
orkanartigen Feuers vorrückten, die Dörfer Karadſchaköſ, Jeniköf und Nevolen zu beſetzen.
Durch Gegenangriffe verjagten wir den Feind aus den beiden letztgenannten Dörfern und warfen
ihn wieder bis in feine früheren Stellungen zurück. Der Kampf bei Karadſchaköj dauert an.
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An der ägälfihen Küſte beſchoß die feindliche Flotte ohne Erfolg die Höhen nördlich des
Dorfes Orfano.
Rumaniſche Front: An der Donau bei Rahovo (zwiſchen Ruſtſchuk und Tutrakan) brachte
der Feind auf Fahrzeugen mehrere Bataillone auf unſer Afer. Es ſind Maßnahmen getroffen
worden, den Gegner anzugreifen und ihn zu verſagen.
In der Dobruͤdſcha verſuchten zwei ruſſiſche Dipifionen zweimal gegen unſere Truppen auf
der Linie Beſchaul — Amzatſcha — Topraifar vorzugehen, wurden aber zum Rückzug unter unſerem
Arlillerie- und Infanteriefeuer gezwungen.
An der Küſte des Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Anſprache des Kaiſers bei Hindenburgs Geburtstagsfeier.
Berlin, 2. Oktober. Zur Feier des Geburtstages des Generalfeldmarſchalls v. Hinden,
burg fand bei Sr. Majeſtät dem Kaiſer Mittagstafel ſtatt, zu der die Militärbevollmächtigten
der verbündeten Staaten, der Chef des Admiralſtabes und die Abteilungschefs des Generalſtabes
geladen waren. Seine Majeſtät hielt bei der Tafel folgende Anſprache:
Mein lieber Generalfeldmarſchall
Im Namen der geſamten Armee ſpreche ich Ihnen memen herzlichen Glückwunſch zum
heutigen Tage aus. Durch das Vertrauen Ihres Allerhöchſten Kriegsherrn an die Spitze des
Generalſtabes berufen, ſind Sie getragen von dem Vertrauen des deutſchen Volkes, und ich darf
wohl fagen: aller verbündeten Völker. Möge Gott Ihnen beſcheren, den gewaltigen Weltkrieg
zum endgültigen Sieg zu führen, der unſeren verbündeten Völkern die Freiheit bringen ſoll,
für die wir kämpfen. Gott möge Ihren Entſchlüſſen naheſtehen und uns Ihre Geſundheit
erhalten. Ich erhebe mein Glas mit dem Rufe: Seine Exzellenz der Generalfeldmarſchall
v. Hindenburg Hurra! (W. T. B.)
Neuer Luftſchiffangriff auf London.
Berlin, 2. Oktober. In der Nacht zum 2. Oktober haben mehrere Marine⸗
luftſchiffe London und Induſtrieanlagen am Humber erfolgreich mit Bomben
belegt. Die Luftſchiffe ſind trotz heftiger Beſchießung durch Brandgranaten und
Fliegerangriffe unbeſchädigt zurückgekehrt bis auf eins, das nach den Beobachtungen
anderer Luftſchiffe durch das Feuer der Abwehrbatterien in Brand geſchoſſen
worden und über London abgeſtürzt iſt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
London, 1. Oktober. (Amtliche Meldung vom Sonntag abend.) Mehrere feindliche
Luftſchiffe überflogen die Oſtküſte zwiſchen 9 Ahr abends und Mitternacht. An der Küſte wurden
einige Bomben abgeworfen. Bisher wurde kein Schaden gemeldet. Der Angriff dauert fort,
und einige Luftſchiffe find in der Amgegend von London, wo einige Geſchütze tätig waren.
Ein Luftſchiff iſt in Flammen gehüllt nördlich von London abgeſchoſſen worden.
London, 2. Oktober. (Reuter.) Gegen Mitternacht geriet der Zeppelin in die Lichtkegel
der Scheinwerfer, und einen Augenblick ſpäter ſtand das Luftſchiff in Flammen und fiel langſam
herab. Das brennende Schiff beleuchtete die Amgegend auf Meilen. Das Niederſtürzen des
Zeppelind wurde von Tauſenden von Zuſchauern mit Jubel begrüßt. Bis um 2 Ahr früh
wurden vier Leichen der Beſatzung des herabgeſchoſſenen Zeppelins, darunter die des Komman—
danten, gefunden. Sie wurden unter den Trümmern des Zeppelins hervorgezogen; auch eins
von den Maſchinengewehren iſt gefunden worden.
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An dem Luftangriff haben zehn Zeppeline teilgenommen. Zwei verſuchten einen Angriff
auf London, wurden aber vertrieben. Das niedergeſchoſſene Luftſchiff war ein Fahrzeug neueſter
Konſtruktion; keine Verluſte, kein Schaden wurden gemeldet. Die anderen acht Zeppeline fuhren
ziellos über die öſtlichen Grafſchaften und Lincolnfhire und ließen aufs Geratewohl Bomben
fallen; kein Schaden.
Türkiſche Erfolge in Perſien und Galizien.
Konſtantinopel, 2. Oktober. (Amtlicher Heeresbericht vom 2. Oktober.) An
der perſiſchen Front wurden Angriffe der Ruſſen in der Richtung Develtaked mit
ſchweren Verluſten für ſie zurückgeſchlagen. Der geſchlagene Feind flüchtete in
nordöſtlicher Richtung.
Kaukaſus⸗Front: Scharmützel und an einigen Punkten ſchwere Infanteriekämpfe.
An den anderen Fronten kein Ergebnis von Bedeutung.
An der galiziſchen Front erneuerten die Ruſſen ihre Angriffe am Morgen des
1. Oktober. Anſere Truppen ſchlugen dieſe Angriffe gänzlich ab. Die Zahl der
von unſeren Truppen am 30. September und am 1. Oktober morgens gemachten
Gefangenen erhöht ſich auf 5 Offiziere und 500 Soldaten. (W. T. B.)
Allgemeiner Angriff der Ruſſen bei Luck abgeſchlagen. —
Fortdauer der Schlacht an der Somme. — Die rumänifhe Pontonbrücke
über die Donau zerſtört.
Großes Hauptquartier, 3. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: Bei Lombartzyde, nahe der Küſte, brachten unſere Matroſen von
einer erfolgreichen Patrouillenunternehmung 22 gefangene Franzoſen mit.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Schlacht nördlich der Somme ging
unter andauernd gewaltigem beiderſeitigen Artillerieeinſaz weiter. Nördlich von
Thiepval und nordweſtlich von Courcelette entriſſen wir den Engländern einzelne
Grabenſtücke, in denen ſie ſich eingeniſtet hatten, und erbeuteten mehrere Maſchinen⸗
gewehre. Beſonders erbittert wurde zwiſchen Le Sars und der Straße Ligny—
Thilloy —Flers gekämpft. Mit ſchwerſten Opfern erkauften die Engländer hier einen
geringen Geländegewinn beiderſeits des Gehöftes Eautourt-! Abbaye. Zwiſchen
Sueuderourt und Morval hielt unſere Artillerie nach Abwehr von vier am frühen
Morgen aus Lesboeufs vorbrechenden Angriffen die feindliche Infanterie in ihren
Sturmſtellungen nieder. Starke franzöſiſche Angriffe an und weſtlich der Straße
Sailly —Rancourt ſowie gegen den Wald St. Pierre Vaaſt gelangten zum Teil
bis in unſere vorderſte Verteidigungslinie; ſie iſt im Nahkampf wieder geſäubert.
Südlich der Somme verſchärfte ſich der Artilleriekampf an der Front beiderſeits
von Vermandovillers zeitweife erheblich; ein franzöſiſcher Angriffsverſuch erſtickte
im Sperrfeuer.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Von der Heeresgruppe des Generals v. Linſingen wird
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gemeldet: „Der erwartete Angriff weſtlich von Luck gegen Truppen des General:
leutnants Schmidt v. Knobelsdorff und die Gruppe des Generals v. d. Marwitz —
Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſki — ſetzte heute (am 2. Oktober) nach
außerordentlich heftiger Artillerievorbereitung ein; von 9 Ahr vormittags ab brach
der Angriff los. Unter rückſichtsloſeſtem Menſchenverbrauch ſtürmten die ruſſiſchen
Korps bis zu 12 Malen, die beiden Gardekorps ſogar 11 mal an. Das kürzlich
bei Korytnica ſchwer geſchlagene 4. ſibiriſche Armeekorps iſt augenſcheinlich aus
der feindlichen Linie verſchwunden. Alle Angriffe brachen unter durchweg un⸗
gewöhnlich hohen blutigen Verluſten des Gegners zuſammen. Wo feindliche
Abteilungen in völlig zerſchoſſene Gräben eindringen konnten, ſo nördlich von
Zaturcy, wurden ſie durch Gegenſtoß ſofort hinausgeworfen. Wiederholt trieb
die ruſſiſche Artillerie durch Feuer auf die eigenen Gräden die Truppen zum
Sturm oder ſuchte die zurückflutenden Angriffswellen zur Amkehr zu zwingen.
Es iſt feſtgeſtellt, daß der vorübergehend in einzelne Gräben eingedrungene Feind
unſere dort zurückgebliebenen Verwundeten ermordete. Anſere Verluſte ſind
verhältnismäßig gering.“
Der Erfolg des Gegenangriffs nördlich der Graberka wurde noch erweitert. Die
Zahl der eingebrachten Gefangenen erhöht ſich auf 41 Offiziere, 2528 Mann. Die
Beute beträgt 13 Maſchinengewehre.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In Fortſetzung ihrer Angriffe
am öſtlichen Zlota⸗Lipa⸗Afer gelang es den Ruſſen, bis zur Cyſonia⸗Höhe (ſüdöſtlich von
Brzezang) vorzudringen. Sie find von deutſchen, öſterreichiſch-ungariſchen und türkiſchen
Truppen wieder zurückgeworfen.
Nördlich des Onjeſtr gelang ein kurzer Vorſtoß einer deutſchen Abteilung.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. In der Gegend von Bekokten (Baranhkut)
nördlich von Fogaras ſtießen vorgehende deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen
auf überlegene rumäniſche Kräfte, vor deren Angriff ſie ſich wieder zurückzogen.
An der Grenze weſtlich des Roten-Turm-Paffes verſuchen die Rumänen, unfere
Poſtenkette zu durchbrechen. Kleine Kämpfe ſind dort im Gange. Im Hötzinger
(Hatfzeger) Gebirge wurden feindliche Angriffe abgeſchlagen.
Balkan⸗Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Im Rücken der ſüdlich von Bukareſt über die Donau gegangenen rumäniſchen
Truppen zerſtörten öſterreichiſchungariſche Monitoren die über den Strom geſchlagene
Pontonbrücke.
Die geſtern auf breiter Front aus der allgemeinen Linie Cobadinu — Topraiſar —
Tuzla wiederholten feindlichen Angriffe ſind abermals an dem Widerſtande der tapferen
bulgariſchen und türkiſchen Truppen geſcheitert. Es wurden über 100 Gefangene gemacht.
Mazedoniſche Front: Der Angriff gegen die nordweſtlich des Tahino-Sees über
den Struma vorgegangenen Engländer hat Fortſchritte gemacht.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Die vergeblichen Anſtürme der Ruſſen in Wolhynien.
Wien, 3. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Bei Petrofeny und im
Bereich des Vörös⸗Torongier (Noten-Turm) Paſſes wurden rumäniſche Vorſtöße
abgeſchlagen. Bei Barangkut (Bekokten) traf eine Gruppe deutſcher und öſter—
reichiſch-ungariſcher Kräfte auf einen ſtarken rumäniſchen Gegenſtoß, der die Ver:
bündeten etwas zurückdrückte.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nördlich von Boho—
rodezany ſcheiterte ein Aebergangsverſuch der Ruſſen über die Byſtryta⸗Solotwinſka.
Südöſtlich von Brzezang machte der Feind die größten Anſtrengungen, ſich in den
Beſitz der Höhe Loyſonia zu ſetzen; er wurde in erbitterten Kämpfen zurückgewieſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: In
Wolhynien brach geſtern nach einem durch die feindlichen Niederlagen vom 27. und
28. September erzwungenen Aufſchub ein neuer ruſſiſcher Anſturm gegen
die Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſki los. Nach mehrſtündigem Trommel;
feuer warf der Feind ſeine Maſſen gegen die zwiſchen Swiniuchy und Zaturcg
ſtehenden öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Streitkräfte. Im Raume von
Swiniuchh rannte der Feind ſiebzehnmal Sturm, ſüdweſtlich von Zaturcy bis zu
zwölf Malen. Auch nördlich von Zaturch breitete ſich der Kampf aus. An allen
Teilen der angegriffenen Front konnte beobachtet werden, welch reichen Gebrauch
der Feind von ſeinem Geſchützfeuer gegen die eigenen Gräben und gegen ſeine
zurückflutenden Regimenter machte. Die Gefangenen ſagen aus, es ſei allen
Truppen aufgetragen worden, Wladimir⸗Wolynſk um jeden Preis zu gewinnen.
Die neu aufgefüllten ruſſiſchen Garden wurden abermals hingeopfert, zum dritten
Male in einer kurzen Spanne Zeit. Aber alle Opfer waren vergebens. Die
Ruſſen wurden überall zurückgeſchlagen. Anſere Stellungen ſind reſtlos in unſerem
Beſitz. Der Feind hat ſich eine neue ſchwere Niederlage geholt. Die Zahl der in
den letzten Tagen ſüdlich von Brody eingebrachten Gefangenen beträgt 41 Offiziere,
unter ihnen ein Oberſt und 25738 Mann.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Höhen öſtlich Görz und die Karſt⸗
Hochfläche ſtehen andauernd unter lebhaftem Feuer.
An der Fleimstal-Front hat der Feind feine Angriffstätigkeit wieder aufgenommen.
Anſere Stellungen beiderſeits des Travignolo-Tales und mehrere Abſchnitte des
Faſſaner Kammes wurden von der italieniſchen Artillerie ſtark beſchoſſen. Berſaglieri
griffen den Colbricon Piccolo wiederholt an, vermochten das letztemal auch, in die
zerſchoſſenen Verteidigungsanlagen einzudringen, wurden aber durch Gegenangriff wieder
geworfen. Auch ein feindlicher Nachtangriff gegen den Paſſo di Valmaggiore ſcheiterte.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Neue U⸗-Boot⸗Beute.
Berlin, 3. Oftober. In der Zeit vom 20. bis 29. September find in
der Nordſee und im engliſchen Kanal außer den bereits bekanntgegebenen
11 engliſchen Fiſchdampfern und 4 belgiſchen Seeleichtern 35 feindliche Fahr⸗
zeuge mit rund 14600 Tonnen (darunter 27 Fiſcherfahrzeuge) durch unſere
U:Boote verſenkt und 31 Gefangene eingebracht worden. (W. T. B.)
Luftkampf vor Zeebrügge.
Berlin, 3. Oktober. Am 1. Oktober nachmittags verfolgten Seeflugzeuge
der Seeflugſtation Zeebrügge ein feindliches Seeflugzeuggeſchwader. Im Verlaufe
der ſich entwickelnden Gefechte wurde ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen. Die
eigenen Flugzeuge ſind ſämtlich unbeſchädigt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Die Donau⸗Inſel Malak Kalafat von den Bulgaren beſetzt.
Sofia, 3. Oktober. Mitteilung des Generalſtabes vom 3. Oktober.)
Mazedoniſche Front: Weſtlich und öſtlich von Lerin (Florina) lebhafte Artillerie-
tätigkeit ohne Infanteriegefechte. Im Tal der Moglenitza Feuer der Artillerie, der
Infanterie und von Maſchinengewehren. Beiderſeits vom Wardar ſchwaches Artillerie:
feuer, ſtärkeres ſüdlich vom Doiran-See und am Fuße der Belaſica Planina. An
der Struma-Front Ruhe. Beiderſeits heftiges Artilleriefeuer und andauernd heftige
Gefechte bei Karagtſchakiöj. Ruhe an der ägäiſchen Küſte.
Rumäniſche Front: An der Donau-Front haben wir die Inſel Malak Kalafat
gegenüber von Widdin beſetzt und Hafen, Bahnhof und Kafernen von Kalafat mit
Erfolg beſchoſſen. Beim Dorfe Gigiciu haben wir eine feindliche Gruppe, die dabei
war, ſich zu verſchanzen, durch Geſchützfeuer zerſtreut. Bei dem Dorfe Rjahovo
gelang es dem Feinde, eine Brücke zu ſchlagen, mittels deren er ſtarke Truppenteile
herüber zu führen vermochte; öſterreichiſche Monitore haben die Brücke zerſtört. In
der Dobrudſcha wurde ein Angriff des Feindes auf unſere Truppen in der Linie
Beſchaul — Amſatſcha — Perweli durch unſer Feuer aufgehalten, und ein Gegenangriff
der Truppen unſeres rechten Flügels endigte mit der Zurückwerfung des Feindes in
ſeine alten Stellungen und mit Vernichtung eines feindlichen Bataillons, deſſen Ueber:
bleibſel, 2 Offiziere und 100 Mann, gefangengenommen wurden. An der übrigen
Front ſchwaches Geſchützfeuer und Patrouillengefechte. An der Küſte des Schwarzen
Meeres hat am 1. Oktober ein feindliches Torpedoboot die Stadt Mangalia erfolg-
los beſchoſſen. Miniſter Radoflawow. (W. T. B.)
Neue ſchwere Niederlage der Ruſſen weſtlich Luck. — Die deutſchen
Truppen vor Fogaras. — Die Rumänen über die Donau zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 4. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf der
Schlachtfront nördlich der Somme im Laufe des Tages ſtändig an Heftigkeit
zunehmender Artilleriekampf, der im Abſchnitt Morval —Bouchavesnes am Nachmittag
ſeine größte Steigerung erfuhr. Starke franzöſiſche Angriffe gegen unſere Stellungen
an der Straße Sailly —Rancourt, am Walde St. Pierre Vaaſt und an den
ſüdöſtlich davon abgeſprengten Waldſtücken wurden, zum Teil im Handgemenge,
abgeſchlagen. 1 Offizier, 128 Mann, 2 Maſchinengewehre fielen in unfere Hand.
Engliſche Vorſtöße bei Thiepoal und dem Gehöft Mouquet wurden leicht abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nach dem blutigen Zuſammenbruch ihrer Angriffe vor den Stellungen
der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſki weſtlich von Luck am 2. Oktober
erlitten die Ruſſen geſtern hier eine neue ſchwere Niederlage. Mit der Gicher⸗
heit und Ruhe des Siegers empfingen die Truppen des Generalleutnants
Schmidt v. Knobelsdorff und des Generals v. d. Marwitz den mehrmals an⸗
ſtürmenden Gegner. Kein Fußbreit Bodens ging verloren. Nach Tauſenden
zählen wiederum die gefallenen Ruſſen.
Oberleutnant v. Coſſel, von Vizefeldwebel Windiſch ſüdweſtlich von Rowno
vom Flugzeug abgeſetzt und nach 24 Stunden wieder abgeholt, hat an mehreren
Stellen die Bahnſtrecke Rowno — Brody durch Sprengung unterbrochen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Nichts Neues.
Kriegsſchauplatz Siebenbürgen. Im Görgen9 Tal griffen die Rumänen
mehrmals vergebens an, weſtlich von Parajd erlangten ſie Vorteile.
Wir ſtehen vor Fogaras!
Weſtlich von Caineni (Südausgang des Noten-Turm-Paffes) fanden als Nach⸗
wehen der Schlacht von Hermannſtadt Kämpfe mit rumäniſchen Verſprengten ſtatt
geber 100 Mann wurden gefangengenommen.
Feindliche Vorſtöße im Hötzinger Gatſzeger) Gebirge hatten keinen Erfolg,
weſtlich der Oborotca-Höhe gewannen unſere Verbündeten Gelände.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen
Dem umfaſſenden Angriff deutſcher und bulgariſcher Truppen haben ſich die bei
Rjahovo ſüdlich von Bukareſt über die Donau gegangenen rumäniſchen Kräfte
durch eilige Flucht entzogen.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen dem Preſpa⸗See und der Nidze⸗Planina (nördlich
des Kajmaktalan) wurden befehlsgemäß neue Stellungen bezogen. An der Nidze⸗
Planina wird gekämpft.
Nordweſtlich des Tahino⸗Sees hält ſich der Feind noch in Karagtſchakiöj am
linken Struma⸗Afer. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die erfolgreichen Kämpfe in Siebenbürgen.
Wien, 4. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Auf den Höhen von
Petroſeng ſcheiterten abermals mehrere rumäniſche Angriffe; der Feind ließ
60 Gefangene in unferer Hand. Südlich von Nagy Szeben (Hermannſtadt) wurde ein
noch hinter der deutſchen Front herumirrendes rumäniſches Bataillon aufgerieben.
Oeſtlich des Vörös⸗Toronger (Roten-Turm.) Paſſes wurde der Grenzkamm an
mehreren Stellen gewonnen. Weiter öſtlich dringen öſterreichiſch-ungariſche und
deutſche Kräfte auf Fogaras vor. In mehreren Abſchnitten der ſiebenbürgiſchen
Oſtfront wurden rumäniſche Angriffe abgeſchlagen; nur an der Kleinen Küküllö
(Kokel) vermochte der Feind feine Stellungen vorzuſchieben.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Keine beſonderen
Greigniffe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Terfztyanfty lebte in den Nachmittagſtunden der
ruſſiſche Angriff wieder auf. Das Kampffeld erſtreckt ſich von Swiniuchh bis in
die Gegend von Kiſielin. An Heftigkeit glich das Ringen dem des Vortages, und
auch das Ergebnis war an beiden Tagen das gleiche: ein voller Mißerfolg des
Feindes, verbunden mit außergewöhnlichen Verluſten. Der Gefechtsbericht betont
die hervorragende Haltung des bewährten öſterreichiſchen Landwehr ⸗Jafanterie⸗
regiments Nr. 24.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-⸗Hochfläche ſteigerte ſich das
feindliche Geſchütz⸗ und Minenfeuer nachmittags zu großer Kraft. Auch nachts war
die Tätigkeit der Artillerie und der Minenwerfer in dieſem Abſchnitte bedeutend leb⸗
hafter als gewöhnlich. Heute früh griff der Feind beiderſeits Oppacchiaſella an,
drang in unſere vorderſten Gräben ein, wurde aber ſofort wieder hinausgeworfen.
Ein italieniſches Flugzeuggeſchwader warf im Raume von Nabreſina erfolglos Bomben
ab. An der Kärntner Front beſchoß die feindliche Artillerie mehrere Ortſchaften im
Sail-Zal; unſere erwiderte gegen Timau. An der Fleimstal⸗Front hält der Geſchütz⸗
kampf an. Ein feindlicher Angriff im Colbricon⸗Gebiet kam dank unferer Feuer⸗
wirkung nicht vorwärts. Am Cimone haben unfere Truppen insgeſamt 6 Maſchinen⸗
gewehre ausgegraben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien Lage unverändert.
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Ein Seeflugzeuggeſchwader hat am 3. Oktober die mili—
täriſchen Objekte von San Canziano und Staranzano erfolgreich mit ſchweren, leichten
und Brandbomben belegt. Alle Flugzeuge ſind trotz Beſchießung eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Die Niederlage der Rumänen zwiſchen Ruſtſchuk und Tutrakan.
Sofia, 4. Oktober. Mitteilung des Generalſtabes vom 4. Oktober.)
Rumänifhe Front: An der Donau-Front waren die 15 oder 16 Bataillone ohne
Artillerie zählenden Truppen, welche die Donau bei Rjahovo überſchritten hatten,
vorgerückt und hatten die Dörfer Sliwopol, Kojamhle, Borieſowo, Melkowranowo,
Golemowronowo und Brefchlin beſetzt; um fie zurüdzuwerfen, führten wir zwei
Kolonnen von Ruſtſchuk und Tutrakan her konzentriſch gegen fie vor. Geſtern, am
3. Oktober, griffen die von Ruſtſchuk her vorrückenden Truppen den Feind an und zwan—
gen ihn bald, feine Rettung in der Richtung auf die von der Monitorflottille zerftörte
Brücke zu ſuchen; das Schlachtfeld iſt bedeckt mit den vom Feinde hinterlaffenen
Gefallenen. Gegen Abend beſetzten wir die Dörfer Rjahovo und Babowo. Die
feindlichen Truppenteile gingen in Anordnung oſtwärts zurück, wobei fie auf unfere
von Tutrakan vorrückenden Truppen ſtießen. Der umfaßte Feind zerſtreute ſich in
verſchiedenen Richtungen, und heute vollenden unſere Truppen ſeine Vernichtung.
Die rumäniſchen Truppen haben in den von ihnen beſetzten Dörfern, ebenſo wie auf
ihrem Rückzuge aus der Dobrudſcha, ſchwere Grauſamkeiten begangen: Frauen, Greiſe
und Kinder wurden hingeſchlachtet, vielen der Opfer find die Augen ausgeſtochen und
die Zungen abgeſchnitten worden.
In der Dobruͤbſcha ſtarke Tätigkeit der Artillerie und Infanterie auf der ganzen
Front; alle Verſuche der feindlichen Infanterie, vorzudringen, wurden durch unſer
Feuer und glückliche Gegenangriffe erſtickt.
Miniſter Radoflawow, (W. T. B.)
Rückzug der zweiten rumäniſchen Armee. — Die neuen Kämpfe an
der Somme. — Erneute ruſſiſche Angriffe bei Luck abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 5. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Schlachtfelde nördlich der Somme wuchs die ſtarke Artillerietätigkeit vor den Infanterie»
angriffen der Gegner zur größten Heftigkeit an. An den meiſten Stellen blieb die
zum Sturm angetretene feindliche Infanterie bereits in unſerem Feuer liegen. So
brach ein engliſcher Angriff zwiſchen dem Gehöft Mouquet und Courtelette völlig zu—
ſammen, fo gelangte der zwiſchen Courtelette und Eaucourt-l' Abbaye vorbrechende
Gegner nur bei Le Sars bis in unſere Stellung, wo die engliſche Infanterie mit
ſchweren Verluſten der unſerigen im Handgemenge unterlag; ſo ſcheiterte auch ein über
die Linie Rancourt —Bouchavesnes geführter franzöſiſcher Angriff vor unferen Linien.
Zwiſchen Fregicourt und Rancourt wurde am geſtrigen Morgen heftig gekämpft;
hier haben wir einzelne Gräben verloren.
Heeresgruppe Kronprinz: Beiderſeits der Maas lebhafte Artilleriekämpfe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: An der Stochod-Front mehrere vergebliche Vorſtöße ſchwächerer feind-
licher Abteilungen.
Immer wieder erneuerten die Ruſſen ihre wütenden Angriffe weſtlich von Luck,
Sie haben nichts erreicht! Jedesmal wurden ihre Angriffswellen von der Artillerie,
der Infanterie und den Maſchinengewehren zuſammengeſchoſſen. Nur nördlich von
Zubilno drangen ſchwache Teile bis in unſere Stellung vor, aus der ſie ſofort
wieder geworfen wurden.
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Anſere Flieger, die auch an den vorangegangenen Tagen durch erfolgreiche Angriffe
auf Lager, Truppenbereitſtellungen und Bahnanlagen den Gegner geſchädigt hatten,
ſetzten geſtern durch Abwurf zahlreicher Bomben den Bahnhof Rozyſzeze und die
in feiner Nähe liegenden Etappeneinrichtungen in Brand.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Keine Ereigniſſe von
beſonderer Bedeutung.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Weſtlich von Parajd wurden mehr⸗
malige rumäniſche Angriffe abgeſchlagen.
Die noch am 2. Oktober in der Gegend von Bekokten (Baranykut) zum
Angriff übergegangene rumäniſche 2. Armee iſt im Alt⸗Tale hinter die Sinea
gewichen und befindet ſich auch weiter nördlich im Rückzuge.
Nach den vergeblichen, verluſtreichen Anſtrengungen im Hötzinger Gatſzeger)
Gebirge beiderſeits des Strell(Sztrigy)Tales zieht ſich der Gegner auf die
Grenzhöhen zurück.
Bei Orſova an der Donau gewann ein rumäniſcher Vorſtoß Boden.
Balkankriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Feindliche Angriffe öſtlich der Bahn Cara Orman —Cobadinu find wie am 2. Oktober
abgeſchlagen.
Mazedoniſche Front: Die Höhe der Nidze Planina wird vom Feinde gehalten;
ſonſt iſt die Lage vom Preſpa-See bis zum Struma unverändert.
Im fortdauernden Kampfe am linken Struma-Afer ging das Dorf Jenikoj
wieder verloren. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die Donau-⸗Flottille bei der Zurücktreibung der Rumänen
über die Donau.
Wien, 5. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: In der Gegend von
Orſova wurden unſere Truppen in weſtlicher Richtung zurückgedrängt. Südlich
von Petroſeng weicht der Feind gegen die Grenzpäſſe. Die bei Fogaras vordringenden
verbündeten Streitkräfte ſind über die Stadt hinausgerückt. Von der ſiebenbürgiſchen
Oſtfront iſt außer der Abwehr eines ſtarken rumäniſchen Angriffs bei Szovata
nichts zu melden. Das Ergebnis des von der Entente mit gewohnter Aufmachung
verkündigten Vorſtoßes der Rumänen über die untere Donau iſt aus den Berichten
der verbündeten Generalſtäbe bekannt. Der Feind verließ den bulgariſchen Boden
raſcher, als er ihn zu betreten vermocht hatte. Bei dem Verlauf dieſer Ereigniſſe
war das entſchloſſene, tapfere Eingreifen unſerer braven Donau-Flottille von ausſchlag—
gebender Bedeutung.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Keine beſonderen
35 Ereigniſſe.
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1727
Heeresftont des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: In Wolhynien
blieben auch geſtern alle Anſtrengungen des Feindes, die Linien der vierten Armee
ins Schwanken zu bringen, völlig erfolglos. Die Ruſſen erlitten ſchwere Verluſte.
Am unteren Stochod unternahm der Gegner mit gleichem Mißerfolg ſchwäch⸗
lichere Vorſtöße.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt Hochfläche iſt die Artillerie,
ſchlacht in vollem Gange. Stellenweiſe verſuchte die feindliche Infanterie zum Angriff
anzuſetzen; unſer Geſchützfeuer hielt ſie jedoch nieder.
An der Fleimstal-Front dauern die Geſchützkämpfe fort; die Lage blieb
unverändert.
Am Eimone haben unſere Truppen in der Zeit vom 23. September bis 2. Oktober
35 Italiener aus der Verſchüttung geborgen. Im ganzen wurden 482 Gefangene
eingebracht, 6 Maſchinengewehre, 3 Minenwerfer, viele Gewehre erbeutet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 4. abends hat ein Seeflugzeuggeſchwader die feind⸗
liche Seeflugſtation bei Grado, dann militäriſche Objekte in Monfaltone, San Canziano
und Staranzano mit ſchweren, mittleren und leichten Bomben mit ſehr gutem Erfolge
belegt. Die Flugzeuge find trotz heftiger Beſchießung alle unverfehrt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Der Kaiſer bei den Truppen des Generals v. Linſingen.
Berlin, s. Oktober. Der Kaiſer hat ſich an die Oſtfront zu den Truppen
des Generaloberſten v. Linſingen begeben, gegen die ſich der Hauptangriff der
Ruſſen richtet. (W. T. B.)
Vorſtöße der Ruſſen in der Dobrudſcha geſcheitert.
Sofia, 5. Oktober. (Bulgarifcher Generalſtabsbericht vom 5. Oktober.)
Rumäniſche Front: Längg der Donau Ruhe. Die Landungsoperation des Feindes
beim Dorfe Rjahovo iſt vollkommen zurückgeſchlagen worden, und es befindet ſich
kein einziger rumäniſcher Soldat mehr auf unferem Ufer. In den meiſten Dörfern,
die der Feind beſetzt hatte, verübten die rumäniſchen Truppen Mordtaten, Ver⸗
gewaltigungen, Brandſtiftungen uſw., Schandtaten für eine Nation, die den Anſpruch
darauf erhebt, eine Kulturnation zu ſein.
In der Dobrudſcha find alle Anſtrengungen des Feindes, gegen unſere Stellungen
auf der Linie Karabadza — Sofular — Amzatſcha — Perweli vorzurücken, in unſerem
Feuer und infolge unſerer Gegenangriffe geſcheitert. Mehrere nächtliche Angriffe
des Feindes ſind gleichfalls geſcheitert. Auf der übrigen Front lebhafte Artillerietätigkeit.
Eroberung von Ispahan durch die Bachtiaren.
Konſtantinopel, 5. Oktober. GHeeresbericht vom 4. Oktober) In Perſien
haben ſich die Bachtiaren, geſtützt auf die ſiegreichen Befreiungskämpfe der osmaniſchen
Armee, im Heiligen Krieg gegen die Ruſſen erhoben und die Stadt Ispahan vom
Feinde befreit. Zahlreiche Sturmangriffe, die die Ruſſen ſeit einer Woche gegen
die Ortſchaft Bidſchar (110 km nordweſtlich Hamadan) unternahmen, wurden voll—
ſtändig zurückgeſchlagen. Der Feind wurde entſcheidend geſchlagen und ergriff die
Flucht. Außer zahlreichen Toten und Verwundeten hat der Feind eine Menge Kiſten
mit Munition, eine große Anzahl Waffen und viel Kriegsgerät verloren. NRuſſiſche
Angriffe gegen Kianirech (30 km nördlich Revanduz) endeten mit einer Niederlage
der Ruſſen. Die Ruſſen wurden verjagt. (W. T. B.)
Erneute Niederlage der Rumänen in Siebenbürgen. —
Vergebliche feindliche Angriffe zwiſchen Somme und Ancre. — 43 rumäniſche
Geſchütze erbeutet.
Großes Hauptquartier, 6. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Artillerie-
ſchlacht zwiſchen der Ancre und der Somme ging heftig weiter. Im Anſchluß an
drei am Morgen geſcheiterte engliſche Angriffe hart öſtlich der Ancre entſpannen
ſich lebhafte Handgranatenkämpfe, die bis in den Abend hinein dauerten. Zwiſchen
Morval und Bouchavesnes ſchritten nachmittags ſtarke franzöſiſche Kräfte zum
Angriff. Truppen der Generale v. Böhn und v. Garnier haben den Stoß — zwiſchen
Frégitourt und Bouchavesnes — nach hartem Nahkampf blutig abgeſchlagen.
Beſonders zeichneten ſich die Infanterieregimenter Nr. 155 und Nr. 186 aus.
Südlich der Antre friſchten die Feuerkämpfe zeitweiſe merklich auf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bahern: An der Kampffront weſtlich von Luck blieb der erſchöpfte Gegner
geſtern ruhig. In den letzten Tagen wurden hier 6 Offiziere, 622 Mann gefangen»
genommen und 8 Maſchinengewehre erbeutet.
Zwiſchen den Bahnlinien von Brody und Zborow nach Lemberg lebte die
Gefechtstätigkeit auf. Dem ſtarken feindlichen Feuer folgten wiederholte kräftige
Angriffe, die bei Wüſocko, Dubie und Zarkow bereits im Feuer zuſammenbrachen,
bei Batkow (am Sereth) durch friſchen Gegenſtoß deutſcher Bataillone zurück⸗
geſchlagen wurden. Drei Offiziere, 120 Mann blieben gefangen in unſerer Hand.
An der Armeeftont des Generals Grafen v. Bothmer haben die Ruſſen beider,
ſeits der Zlota Lipa den Kampf wieder aufgenommen. Deutſche, öſterreichiſch—
ungariſche und türkiſche Truppen haben an ihrem zaͤhen Widerftande den oft
wiederholten Sturm ſich jedesmal brechen laffen. Der an einzelnen Stellen
eingedrungene Feind wurde ſofort zurückgeworfen, büßte neben ſeinen großen
blutigen Verluſten 510 Gefangene ein und verlor 8 Maſchinengewehre. Die
Stellung iſt reſtlos behauptet.
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Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In der Gegend von
Bohorodczang (an der Boſtrzyca Solotwinſka) blieb ein ſchwächerer ruſſiſcher
Vorſtoß ergebnislos.
Kriegsſchauplatzin Siebenbürgen. Der Rumäne iſt geſtern erneut geſchlagen.
Im Görgeny⸗Abſchnitt warfen öſſerreichiſch⸗ ungariſche Truppen die Rumänen
aus ihren Stellungen ſüdweſtlich von Libanfalva, wieſen weiter ſüdlich am
Pökecs⸗Kopf Angriffe ab und eroberten beiderſeits der Straße Magyaros —
Parajd die am 3. Oktober verlorene Stellung zurück. Aeber 200 Gefangene
wurden eingebracht.
Verbündete Truppen unter dem Oberbefehl des Generals v. Falkenhayn
haben nach glücklichen Gefechten bei Reps (Koekalom) und Krihalma (Kiralyhalma)
den Feind über den Homorod und Alt zurückgedrängt. Die hartnäckig verteidigte
Stellung am Sinca-Abſchnitt iſt erſtürmt, mehrere hundert Mann find gefangen⸗
genommen, 2 ſchwere, 28 Feld⸗ und 13 Infanteriegeſchütze ſind erbeutet. Der
Gegner iſt im Rückzuge durch den Geiſterwald. Er wird verfolgt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Aus nachträglich eingelaufenen Meldungen geht hervor, daß es nur einem Teil der
bei Rjahovo über die Donau gegangenen rumäniſchen Truppen gelungen iſt, ſich
auf das nördliche Stromufer zu retten, während der Reſt in öſtlicher Richtung
fliehend auf die von Tutrakan anmarſchierenden verbündeten Truppen ſtieß und
vernichtend geſchlagen wurde.
Die auch geſtern wiederholten feindlichen Angriffe öſtlich der Bahn Cara
Orman — Eobadinu find abermals geſcheitert.
Luftſchiff und Flieger griffen Bahnanlagen und Truppenlager nördlich der
Donau mit Bomben an.
Mazedoniſche Front: Die am linken Struma⸗Afer ſtehenden bulgarifchen Truppen
räumten in der Nacht zum 5. Oktober ohne feindliche Störung einige der am
weiteſten vorgeſchobenen Orte.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Geſcheiterte italieniſche Angriffe auf der Karſt-Hochfläche.
Wien, 6. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: In befeſtigter Stellung
am Weſtrande des Geiſterwaldes wurde der Feind durch die öſterreichiſch-ungariſchen
und deutſchen Truppen des Generals der Infanterie v. Falkenhayn angegriffen und
vollkommen geſchlagen. Als Beute blieben 28 Feldgeſchütze, 2 ſchwere Geſchütze
und 13 Infanteriegeſchütze in den Händen des Angreifers. 2 Offiziere und 220 Mann
wurden als Gefangene eingebracht. Auch weiter nördlich im Raume von Homorod
und öſtlich von Magyaros iſt unſer Angriff in günſtigem Fortſchreiten, in deſſen
Verlauf 2 Offiziere und 202 Mann gefangen wurden.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Ein Angriffsverſuch der
Ruffen bei Bohorodezany wurde abgewieſen. Sonſt keine Ereigniſſe.
Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Der Feind
verſuchte geſtern abermals, unſere Front zwiſchen der Narajowka und der Zlota Lipa
zu durchbrechen. Gegen vier von ſtarken ruſſiſchen Kräften geführte Maſſenſtürme
behaupteten die tapfern Truppen reſtlos ihre Stellungen und machten 510 Gefangene.
Auch bei der Armee des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli ſcheiterten fünf
feindliche Angriffe gegen die Stellungen ſüdöſtlich Jaſionow an der Standhaftigkeit
des Verteidigers.
Eine gelungene Unternehmung ſüdlich Manajow führte zur Eroberung einer
ruſſiſchen Vorſtellung.
In Wolhynien, wo im allgemeinen nach den heftigen Kämpfen am 2. und
4. Oktober Ruhe eingetreten iſt, wurde ein vereinzelter Angriff in der Gegend von
Kiſielin glatt abgewieſen. Die Geſamtbeute aus dieſen Kämpfen hat ſich auf
6 Offiziere, 622 Mann und 8 Maſchinengewehre erhöht.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche hielt das ſtarke
italieniſche Geſchütz, und Minenwerferfeuer gegen unſere Stellungen und die rück—
wärtigen Räume nun ſchon den fünften Tag hindurch ununterbrochen an. In den
Nachmittagſtunden verſuchte der Feind mehrere Infanterieangriffe, die jedoch in
unſerem konzentriſchen Artilleriefeuer überall völlig ſcheiterten.
An der Fleimstal⸗Front ſtehen einzelne Anterabſchnitte unter lebhaftem Geſchütz—
und Minenfeuer. Ein im Colbriton-Gebiet angeſetzter feindlicher Angriff kam in
unſerem Feuer nicht zur Entwicklung. Auf einer Höhe nördlich des Pelegrino—
Tales wurden mehrere Angriffe eines Alpinibataillons abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Voguſa keine Gefechtstätigkeit.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
b. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Erneuter türkiſcher Erfolg in Galizien.
Konſtantinopel, 6. Oktober. (Amtlicher Bericht vom 6. Oktober) An der
galiziſchen Front unternahm der Feind am s. Oktober von neuem einen ſehr heftigen
Angriff mit unſeren Truppen ſehr überlegenen Streitkräften. Wie die vorhergehenden
wurde auch dieſer letzte durch unſere tapferen Truppen auf allen Teilen der Front
abgeſchlagen. Der Feind erlitt ſehr ſchwere Verluſte. Wir machten 350 Gefangene.
Der Vize generaliſſimus. (W. T. B.)
Der Kaiſer an der Oſtfront.
Berlin, 6. Oktober. Seine Majeſtät der Kaiſer hat an der Oſtfront geſtern
in Kowel den Vortrag des Oberbefehlshabers Off ſowie des Führers der Heeres—
gruppe v. Linſingen über die Lage und die letzten Kämpfe entgegengenommen,
ſowie Abordnungen der Truppenteile der genannten Heeresgruppe begrüßt. Heute
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befindet ſich Seine Majeftät zu Truppenbeſichtigungen in der Gegend von Wladimir
Wolonſt, um auch dort Truppen, die an den ſiegreichen Kämpfen der letzten Zeit
gegen die ruſſiſchen Angriffe teilgenommen haben, ſeinen und des Vaterlandes
Dank auszuſprechen. RIED)
Der Cunard-Dampfer „Franconia“ im Mittelmeer verſenkt.
London, 6. Oktober. Es wird amtlich bekanntgegeben, daß der von der
Regierung erworbene Cunard⸗Dampfer „Franconia“ (18150 1) geſtern von
einem feindlichen Anterſeeboot im Mittelmeer verſenkt worden iſt. Der Dampfer
hatte zur Zeit keine Truppen an Bord. 12 Mann der Beſatzung werden ver⸗
mißt, 302 ſind gerettet. (W. T. B.)
Fortdauer der großen Atrtillerieſchlacht an der Somme.
Großes Hauptquartier, 2. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Fortdauer
der großen Artillerieſchlacht an der Somme! Sie griff auch auf die Front nördlich
der Antre über und verſchärfte ſich ſüdlich der Somme beſonders beiderſeits von
Vermandovillers.
Anſer Sperrfeuer hat zwiſchen Ancre und Somme feindliche Angriffe faſt durch—
weg unterbunden und einen zwiſchen Lesboeufs und Bouchavesnes gegen Truppen
der Generale v. Böhn und v. Garnier gerichteten Stoß im erſten Anſatz erledigt.
Es kam nur zu kurzem Nahkampf ſüdweſtlich von Gailly mit ſchwachen bis zu unſerer
Linie vorgedrungenen Abteilungen. Ein aus der Front Deniecourt — Vermandovillers—
Lihous gegen den Abſchnitt des Generals v. Kathen antretender franzöſiſcher Angriff
führte bei Vermandovillers zu erbitterten Nahkämpfen; ſie ſind zugunſten unſerer
tapferen ſchleſiſchen Regimenter entſchieden, an deren zähem Widerſtande ſchon während
des ganzen Juli in derſelben Gegend alle Anſtrengungen der Franzoſen geſcheitert
waren. Im übrigen brachen die feindlichen Angriffswellen auch hier im Feuer zuſammen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Die Zahl der am 5. Oktober bei Batkow (am Sereth) gefangen:
genommenen Nuffen iſt auf über 300 geſtiegen.
Die geſtern morgen beiderſeits der Zlota Lipa fortgeſetzten ruſſiſchen Angriffe
wurden wiederum blutig abgeſchlagen. Eine kleine Vorſtellung ſüdlich von Mieczyſzezow
wurde aufgegeben. Südöſtlich von Brzezang wurde eine am 30. September vom
Gegner beſetzte Höhe im Sturm wiedergewonnen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Keine Ereigniſſe von
beſonderer Bedeutung.
Kriegsfhaupla in Siebenbürgen. Auf der ganzen Oſtfront machten die
verbündeten Truppen Fortſchritte, ſie drängten dem durch den Geiſterwald zurück—
gehenden Feinde ſcharf nach; Nachhuten wurden geworfen.
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Bei Abwehr rumäniſcher Angriffe beiderſeits des Roten⸗Turm Paſſes wurden
2 Offiziere, 133 Mann gefangengenommen.
Südlich von Hötzing Hatſzeg) wurde den Rumänen der Grenzberg Siglen
entrinen. Bei Orſova iſt wieder Gelände gewonnen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
An mehreren Stellen zwiſchen Donau und Schwarzem Meer griff der Feind an.
Er wurde abgewieſen.
Mazedoniſche Front: Außer kleineren vergeblichen Vorſtößen brach ein ſtarker
feindlicher Angriff weſtlich der Bahn Monaſtir — Florina vor den bulgariſchen Stellungen
zuſammen.
Dedeagatſch wurde von See her ohne weſentliches Ergebnis beſchoſſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Die Verfolgung der Rumänen durch den Geiſterwald. —
Abgewieſene italieniſche Angriffe in den Dolomiten.
Wien, 2. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz Bei Orſova haben unſere Truppen wieder Gelände
gewonnen. Südlich von Hatſzeg verloren die Rumänen den Grenzberg Siglen, im
Fogaraſer Gebirge den Surul. Die den Geiſterwald und das Perſaner Gebirge
durchſchreitenden öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Kolonnen brachen in der
Verfolgung ſchwachen rumäniſchen Widerſtand. Auch an der ſiebenbürgiſchen Oſt—
front wurde der Feind an mehreren Punkten geworfen.
In Oſtgalizien kam es zwiſchen der Narajowka und der Zlota Lipa und im
Raume ſüdöſtlich von Brzezang wieder zu erbitterten Kämpfen. Der Feind erlitt,
von der Einnahme eines vorgeſchobenen Grabens abgeſehen, wieder einen vollen
Mißerfolg. Oeſterreichiſch-ungariſche Abteilungen eroberten durch einen Leberfall eine
am 30. September verlorengegangene Höhe zurück. Weiter nördlich nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das ſtarke italieniſche Feuer auf der Karft-
Hochfläche ließ geſtern etwas nach. Einzelne Anterabſchnitte wurden jedoch zeitweiſe
mit großer Heftigkeit beſchoſſen. Zu Infanteriekämpfen kam es nicht. An der
Fleimstal⸗Front ſtanden die Faſſaner Alpen, die Stellungen im Gebiete der Luſia
und die Front nördlich des Pelegrino-Tales bis zue Marmolata unter heftigem
Feuer aller Kaliber. Wiederholte Angriffe auf Gardinal, Buſa Alta und Cima di
Cete wurden abgewieſen. Nördlich des Pelegrino-Tales ſetzte nach Steigerung des
Feuers abends ein allgemeiner Angriff gegen die Stellungen von der Coſta Bella
bis zur Marmolata-Scharte ein, der bis 10 Uhr nachmittags überall blutig abge»
wieſen war.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. und k. Truppen nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. 5)
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Erfolgreiche Angriffe deutſcher Seeflugzeuge am Schwarzen Meer
Berlin, 2. Oktober. Oeutſche Seeflugzeuge haben am s. Oktober größere ruſſiſche,
ſtark bewaffnete Transportdampfer im Schwarzen Meer öſtlich Tuzla angegriffen
und Treffer an Deck der Dampfer erzielt. Andere deutſche Geeflugzeuge warfen
erfolgreich Bomben auf feindliche Munitionskolonnen und Kavallerie in der nörd⸗
lichen Dobrudſcha. (W. T. B.)
10 590 000 000 Mark fünfte Kriegsanleihe gezeichnet.
Berlin, 7. Oktober. In der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des
Reichstages teilte der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Graf v. Roedern
mit, daß das Ergebnis der fünften Kriegsanleihe 10 590 000 000 Mark
betrage. Feld⸗ und Auslandszeichnungen find in dieſer Summe noch nicht
voll enthalten.
Die Geſamtzeichnungen auf die fünf deutſchen Kriegsanleihen überſchreiten
hiermit den Betrag von 46500000000 Mark. (W. T. B.)
Der Beſuch des Kaiſers an der Oſtfront.
Berlin, 2. Oktober. Seine Majeſtät der Kaiſer begrüßte geſtern, begleitet vom Ober
befehlshaber Oſt, Prinzen Leopold von Bayern, dem Führer der Heeresgruppe Generaloberſt
v. Terſztyanſty und dem Armeeführer General der Kavallerie v. d. Marwitz, an der Oſtfront
das pommerſche Infanterieregiment Prinz Moritz von Anhalt:Deffau Nr. 42, das die Anſtürme
zehnfacher ruſſiſcher Lebermacht in den Kämpfen um Swiniuchy am 20. und 21. September
abwehrte und den Sturm von Korgtnica durchführte. Seine Maſeſtät ſprach den Pommern,
die ſich in Weſt und Off ſteis ausgezeichnet geſchlagen und dem Namen des Siegers von
Leuthen Ehre gemacht haben, feinen Dank aus. Seine Maſeſtät ernannte den General der
Kavallerie v. d. Marwitz in Anerkennung der hervorragenden Leiſtungen ſeiner Truppen
unter ſeiner tatkräftigen Führung unter Belaſſung in der jetzigen Oienſtſtellung zum
Generaladſutanten.
Nachdem Seine Majeſtät am geſtrigen Nachmittag den Vortrag des Generals Lietzmann
über die Lage an der Front ſeiner Truppen entgegengenommen, traf er heute früh bei der
unter der Führung des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli kämpfenden k. u. k. zweiten Armee
ein. Seine Majeſtät hatte die ganz beſondere Freude, Teile ſeines k. u. k. Infanterieregiments
Nr. 34 zu ſehen, das ſchwere Kämpfe ſiegreich beſtand. Seine Maſeſtät brachte den tapferen
öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen, die erſt in den allerletzten Tagen in alter treuer
Waffenbrüderſchaft für die gemeinſame gute Sache gekämpft und geſiegt hätten, ſeinen und des
deutſchen Volkes Dank dar und überreichte dem Heerführer Generaloberſt v. Böhm ⸗Ermolli
den Orden Pour le mérite.
Im weiteren Verlaufe des Tages weilte Seine Majeſtät im Befehlsbereich des Generals
v. Eben, dem er gleichfalls den Orden Pour le merite verlieh. Seine Majeſtät nahm auf
Höhe 401 bei Pluhow den Vortrag über die Gefechtslage entgegen und ſah Teile von Jäger:
bataillonen ſowie der 195. und 197. Infanteriediviſion. Auch dieſen dankte Seine Majeſtät
für ihr braves Aushalten in den ſchweren Kämpfen und wies auch auf die in Siebenbürgen
ſiegreich ſich beſtätigende Waffenbrüderſchaſt der öſterreichlſchungariſchen und deutſchen Truppen
hin. Am Nachmittag verließ Seine Majeftät über Lemberg die Heeresfront. (W. T. B.)
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Kronſtadt wiedergenommen. — Die Rumänen auf der ganzen Oftfront
im Rüdzuge. — Neuer engliſch-franzöſiſcher Durchbruch geſcheitert. —
Bölckes 30. Flugzeug.
Großes Hauptquartier, 8. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Ein neuer
engliſch⸗franzöſiſcher Durchbruchsverſuch zwiſchen Anere und Somme iſt geſcheitert.
Die dauernde Steigerung der artilleriſtiſchen Kraftentfaltung des Feindes in den
Tagen wies bereits auf ihn hin. In zähem Aushalten und ſchwerem Kampfe hat
die Armee des Generals v. Below den Rieſenſtoß — vielfach im Handgemenge
oder durch Gegenangriff — im ganzen abgeſchlagen. Nur in Le Sars und in
Teile unſerer Stellung nordöſtlich von Lesboeufs ſowie zwiſchen Morval und dem
Walde St. Pierre Vaaſt iſt der Gegner eingedrungen.
Südlich der Somme ſind franzöſiſche Angriffsverſuche beiderſeits von Vermando—
villers vor den deutſchen Linien im Sperrfeuer erſtickt.
Fünf feindliche Flugzeuge ſind im Luftkampf und durch Abwehrgeſchütze abgeſchoſſen;
Hauptmann Bölde ſetzte den 30. Gegner außer Gefecht.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Es iſt nichts von beſonderer Bedeutung
zu berichten.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Die Rumänen weichen auf der ganzen
Oſtfront. Die verbündeten Truppen haben den Austritt aus dem Geiſterwalbde
in das Alt⸗Tal und ins Burzenland erzwungen. In friſchem Draufgehen warfen
ſie den Feind weiter zurück. Kronſtadt (Braſſo) iſt genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
An der Front keine Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front: Bahnanlagen nordweſtlich von Bukareſt wurden von unſeren
Fliegergeſchwadern mit Bomben angegriffen.
An vielen Stellen zwiſchen Preſpa-See und Wardar lebhafte Artilleriekämpfe.
Beiderſeits der Bahn Monaftir—Zlorina wurden einzelne feindliche Vorſtöße abgewieſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Der Vormarſch an der ſiebenbürgiſchen Oſtfront.
Wien, 8. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen
find geſtern abend in Braſſo (Kronftadt) eingedrungen. Andere Kolonnen gewannen
das Olte⸗(Alt.) Tal öſtlich des Geiſterwaldes. Angariſche Landſturmhuſaren haben
Szekelg⸗Advarhely (Oderhellen) beſetzt. Auch im Görgeny-Gebirge weicht der Feind
vor den öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften des Generals v. Arz.
An der ruffifhen Front nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die heftige Beſchießung unferer Stellungen
auf der Karſt-Hochflaͤche hat neuerdings begonnen. Sie hielt geſtern den ganzen
Tag hindurch mit voller Kraft an. Südlich von Nova Vas verſuchte um mittag
feindliche Infanterie, gruppenweiſe vorzudringen; unſer Artilleriefeuer trieb ſie zurück.
An der Fleimstal-Front ſtand namentlich der Abſchnitt Gardinal — Coldoſe unter
andauerndem feindlichen Feuer. Ein ſtarker nächtlicher Angriff gegen dieſe Höhen
wurde blutig abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Streiffahrt eines deutſchen U-Bootes nach Amerika. —
„U 53" in Newport eingetroffen.
Newport (Rhode Island), 8. Oktober. (Vom Vertreter von W. T. B.)
Das deutſche Anterſeeboot „U 53“ aus Wilhelmshaven iſt hier eingetroffen. Es
hat den Ozean in 17 Tagen durchquert. „U 53“ wurde von dem amerikaniſchen
Anterſeeboot „D 2“ in den Hafen geleitet. Der Kommandant Noſe tauſchte
Beſuche mit Rearadmiral Knight, dem Kommandanten der Marineſtation, aus,
wobei er ihm mitteilte, er bereite ſich für die Abfahrt am Abend vor. Zwei
Stunden nach feiner Ankunſt verließ „U 53“ wieder den Hafen.
Newport (Rhode Island), 7. Oktober. (Reuter-Meldung.) Das deutſche Unter:
feeboot „U 53% iſt nach einer Reife von 17 Tagen aus Wilhelmshaven hier
eingetroffen; es ſoll Depeſchen für den deutſchen Botſchafter Grafen Bernſtorff mit—
gebracht haben. Nach einem Aufenthalt von zwei Stunden in Newport iſt das
Boot mit unbekannter Beſtimmung wieder ausgelaufen. Es führt zwei Kanonen
und acht Torpedorohre und beſitzt eine Funkſprucheinrichtung.
Notiz des W. T. B. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, handelt es
ſich um eines S. M. U-Boote, das auf einer Streife über den Atlantiſchen Ozean
den angegebenen Hafen der Vereinigten Staaten von Amerika angelaufen hat. Das
Auslaufen erfolgte, ohne daß Brennſtoff oder anderes Material ergänzt wurde.
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Zwei engliſche Dampfer von „U 53° nahe der amerikaniſchen
Küſte torpediert.
New Jork, 8. Oktober. Der britiſche Dampfer „Strathdene“ if auf der
Fahrt von New Jork nach Bordeaux forpediert worden. 20 Mann der Beſatzung
ſind vom Nantucket⸗Leuchtſchiff aufgenommen worden. Eine amerikaniſche Zerſtörer⸗
flottille hat Newport verlaſſen, um ſie an Land zu bringen.
Boſton, 8. Oktober. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Auf der
hieſigen Marinewerft iſt ein drahtloſes Telegramm vom britiſchen Dampfer
„Weſtpoint“ eingetroffen, in dem gemeldet wird, daß der Dampfer in 70 Grad
25 Minuten nördlicher Breite und 69 Grad weſtlicher Länge von einem U-Boot
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angegriffen wurde. Nach einem Privattelegramm wurde die „Weſtpoint“ tor:
pediert und befindet ſich in ſinkendem Zuſtande. Die Beſatzung war in die Boote
gegangen. Die Stelle, an der der Angriff ſtattfand, liegt an der gewöhnlichen
transatlantiſchen Route. (W. T. B.)
Ein neues Kabineit in Griechenland.
Amſterdam, 9. Oktober. Nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus aus
Athen hat Profeſſor Lambros die Bildung des Kabinetts übernommen. (W. T. B.)
Siegreiche Abwehr der Angriffe an der Somme. — Blutige
Niederlage der Ruſſen bei Luck. — Die Rumänen in der Schlacht von
Kronſtadt geſchlagen.
Großes Hauptquartier, 9. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: Nahe der Küſte und ſüdlich von Ypern ſowie auf der Artois-Front der
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht herrſchte rege Feuer⸗ und Patrouillentätigkeit.
Die gewaltige Somme⸗Schlacht dauert an. Faſt ſteigerten geſtern unſere
verbündeten Feinde noch ihre Anſtrengungen, um ſo empfindlicher iſt für ſie die
ſchwere, verluſtreiche Niederlage, die ihnen die heldenmütige Infanterie und die
ſtarke Artillerie der Armee des Generals v. Below bereitet haben. Nicht
das kleinſte Grabenſtück auf der 28 km breiten Schlachtfront iſt verloren.
Mit beſonderer Heftigkeit und in kurzer Folge ſtürmten die Engländer und
Franzoſen ohne Rückſicht auf ihre außerordentlichen Verluſte zwiſchen Gueudecourt
und Bouchavesnes an. Die Truppen der Generale v. Böhn und v. Garnier haben
fie jedesmal reſtlos zurückgeſchlagen. Bei Le Gars nahmen wir bei der Säuberung
eines Engländerneſtes 90 Mann gefangen und erbeuteten 7 Maſchinengewehre.
Der Artilleriekampf erreichte auch nördlich der Ancre und in einzelnen Abſchnitten
ſüdlich der Somme, ſo beiderſeits von Vermandovillers, größere Heftigkeit.
Heeresgruppe Kronprinz: Umfangreiche deutſche Sprengungen in den Argonnen
zerſtörten die franzöſiſchen Gräben in beträchtlicher Ausdehnung. Oeſtlich der Maas
friſchte das beiderſeitige Feuer zeitweiſe merklich auf.
Die äußerſte Anſpannung aller Kräfte verlangt auch von unſeren Fliegern im
Beobachtungsdienſte der Artillerie und bei den hierfür erforderlichen Schutzflügen
außerordentliche Leiſtungen. Die ſchwere Aufgabe der Beobachtungsflieger iſt nur
zu erfüllen, wenn ihnen die Kampfflieger den Feind fernhalten. Die hiernach auf
eine noch nie dageweſene Zahl geſtiegenen Luftkämpfe waren für uns erfolgreich.
Wir verloren im September 20 Flugzeuge im Luftkampf, ein Flugzeug wird
vermißt. Der franzöfifhe und engliſche Verluſt beträgt im Lufkkampf 97, durch
Abſchuß von der Erde 25, durch unfreiwillige Landungen innerhalb unferer Linien 2,
im ganzen 129 Flugzeuge; er verteilt ſich etwa zu gleichen Teilen auf unſeren und
den feindlichen Bereich.
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1737
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bagern: Gegen einen Teil der kürzlich angegriffenen Front weſtlich von
Luck wiederholten die Ruffen geflern ihre Angriffe. Sie haben an keiner Stelle
Erfolg gehabt und wiederum größte Verluſte erlitten. Auch hier eine blutige
Niederlage unſerer Feinde.
Südöſtlich von Brzezang wurden ruſſiſche Vorſtöße abgeſchlagen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen ſchoben
wir durch überrafchendes Vorbrechen an der Baba Ludowa unſere Stellung vor
und verteidigten den Geländegewinn im heftigen Nahkampf.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Der Vormarſch in Oſt⸗Siebenbürgen
wurde fortgeſetzt.
Die Rumänen find in der Schlacht von Kronſtadt (Braſſo) geſchlagen;
vergebens griffen ihre von Norden eintreffenden Verſtärkungen in den Kampf
nordöſtlich von Kronſtadt ein. Törczvar (Törzburg) wurde genommen. Der
Gegner weicht auf der ganzen Linie.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Deutſche Truppen, unterſtützt durch öſterreichiſch-ungariſche Monitoren, ſetzten ſich
durch Handſtreich in Beſiz der Donau Inſel nordweſtlich von Sviſtow, nahmen
2 Offiziere, 150 Mann gefangen und erbeuteten 6 Geſchütze.
Mazedoniſche Front: Weſtlich der Bahn Monaſtir — Florina wurden feindliche
Angriffe abgeſchlagen, öſtlich der Bahn gelang es dem Gegner, auf dem linken Cerna⸗
Afer Fuß zu faſſen. Der Erſte Seneralquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Kronſtadt in ſchweren Straßenkämpfen geſäubert.
Wien, 9. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien: Die verbündeten Truppen
des Generals v. Falkenhayn haben geſtern den Feind bei Törczvar (Törzburg)
geworfen und Braſſo in erbitterten Straßenkämpfen geſäubert. Die aus der
Haromſzok herbeieilenden Verſtärkungen des Feindes wurden ſüdöſtlich von Földvai
(Marienburg) angehalten und geſchlagen. Die Rumänen räumen überall das
Schlachtfeld. Gegenüber der in das Hargitta- und Görgeng-Gebirge eindringenden
Armee des Generals v. Arz leiſtet der Gegner ſtellenweiſe Widerſtand. Nächſt
Sviſtow an der bulgariſchen Donau bemächtigten ſich — durch unſere Donau⸗
Flottille unterſtützt — deutſche Abteilungen und öſterreichiſch-ungariſche Pioniere einer
von den Rumänen beſetzten Inſel, wobei 6 Geſchütze eingebracht und 3 Offiziere
und 155 Mann gefangen wurden.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Ludowa-Gebiet
entriſſen deutſche Bataillone den Ruſſen eine Höhe. Auf dem Pantgr⸗Sattel wurde
ein Vorſtoß des Feindes abgeſchlagen.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Anſere
Stellung zwiſchen Swiniuchy und Kiſielin bildete geſtern abermals das Ziel ſtarker
ruſſiſcher Angriffe, die beiderſeits von Zaturch drei- bis viermal nacheinander
wiederholt wurden, aber für den Gegner neuerlich mit einem vollen, von den
ſchwerſten Verluſten begleiteten Mißerfolg endeten.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die feindliche Artillerie- und Minenwerfer—
tätigkeit im ſüdlichen Teil der küſtenländiſchen Front dauert fort. Italieniſche
Infanterie, die an der Karſt-Hochfläche ſüdlich von Nova Vas und im Abſchnitte
Görz gegen Sp. Katarina zum Angriff vorzugehen verſuchte, wurde durch Sperr—
feuer abgewieſen.
In den Faſſaner Alpen kam es im Abſchnitt Gardinal-Coldoſe zu ſtundenlangen
erbitterten Nahkämpfen. Der angreifende Gegner — mehrere Bataillone ſtark —
wurde völlig abgewieſen. Alle Höhenſtellungen wurden von unſeren Truppen behauptet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober haben unſere
Seeflugzeuge Bahnhof und militäriſche Objekte von San Giorgio di Nogaro und
Latiſana, ferner die Abwehrbatterien von Porto Buſo, den Innenhafen von Grado
und Batterieſtellungen am unteren Iſonzo erfolgreich mit Bomben belegt. Alle
Flugzeuge ſind trotz heftiger Beſchießung unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Der franzöſiſche Truppentransportdampfer „Gallia“ verſenkt. —
Angefähr 700 Mann ertrunken.
Paris, 9. Oktober. (Meldung der Agence Havas.) Der Transportdampfer
„Gallia“, 14966 Tonnen, der ungefähr 2000 franzöſiſche und ſerbiſche Soldaten
beförderte, iſt am 4. Oktober von einem Anterſeeboot verſenkt worden. Die Zahl
der Geretteten beträgt, ſoweit bis jetzt bekannt, 1362. Der Torpedo rief eine
Exploſion in der Munitionskammer hervor und zerſtörte die Funkenſtation,
wodurch das Schiff von jeder Verbindung abgeſchnitten wurde. (W. T. B.)
U-Boot:Beute im engliſchen Kanal.
Berlin, 9. Oktober. Eines unſerer Unterfeeboote hat in der Zeit vom 30. Sep—
tember bis zum 5. Oktober im engliſchen Kanal ſieben feindliche Handelsſchiffe mit
einem Geſamttonnengehalt von 4131 t und wegen Beförderung von Bannware zum
Feind drei neutrale Dampfer von zuſammen 2357 t verſenkt. Ein anderes
Anterſeeboot verſenkte am 4. Oktober an der engliſchen Oſtküſte drei engliſche
Fiſchdampfer. (W. T. B.)
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1739
Deutſche U-Boote im Kreuzerkrieg nahe der amerikaniſchen Küſte.
Sechs Schiffe verſenkt.
Newport, 9. Oktober. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Vom Nan⸗
tucket⸗Leuchtſchiff wird berichtet, daß neun Schiffe verſenkt worden ſind. Drei
U-Boote ſeien an der Arbeit. Ein Paſſagier des Dampfers „Stefano“ hat
erzählt, daß nach den Ausſagen der Offiziere des Dampfers dieſer durch das
„U-Boot 61“ angehalten wurde.
Boſton, 9. Oktober. euter⸗Meldung.) Der britiſche Dampfer „Kingſton“
wurde verſenkt. Ein amerikaniſcher Zerſtörer rettete die Beſatzung. Ein anderer
Zerſtörer rettete die Beſatzung des Dampfers „Weſtpoint“. Der Dampfer „Stefano“
hat zwiſchen 80 und 90 Paflagiere an Bord, meiſt Touriſten, die von Neufund⸗
land nach New Vork zurückkehrten.
St. Johns (Neufundland), 9. Oktober. (Reuters Bureau.) Der Dampfer
„Stefano“ (3449 Tonnen) wurde in der Höhe von New Jork torpediert. Dreißig
amerikaniſche Paſſagiere, darunter vier Frauen, befanden ſich an Bord.
New Fork, 10. Oktober. (Renter-Meldung.) Die Blätter berichten, daß der
niederländiſche Dampfer „Blommersdijk“ und der norwegiſche Dampfer „Chriſtian
Knudſen“ an der Küſte von Maſſachuſetts verſenkt wurden. Die Beſatzungen
wurden gerettet.
Notiz des W. T. B. Nach Lage der Dinge kommt ein Torpedieren, das heißt
eine Verſenkung ohne vorhergegangene Warnung nicht in Frage. Das Schiff iſt
vielmehr zweifellos von „U 53” im Kreuzerkrieg angehalten, aufgebracht und, da es
nicht eingebracht werden konnte, verſenkt worden, nachdem Paſſagiere und Beſatzung
in Sicherheit waren. W
Die Vertreibung der Rumänen aus Siebenbürgen. — Die Beute
der dreitägigen Schlacht von Kronſtadt.
Großes Hauptquartier, 10. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auch geſtern
führte der Feind, vorwiegend in den Abend— und Nachtſtunden, ſtarke Angriffe auf
der großen Kampffront zwiſchen Ancre und Somme. Sie blieben ſämtlich erfolglos.
Angriffsverſuche der Franzoſen öſtlich von Vermandovillers wurden verhindert.
Heeresgruppe Kronprinz: Beiderſeits der Maas lebhafte Artillerie- und Minen:
werferkämpfe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Bei Kol Oſtrow (am Stochod, nordweſtlich von Luck) warfen wir die
Ruſſen aus einer vorgeſchobenen Stellung und wieſen Gegenſtöße ab. Weſtlich von
Luck keine Infanterietätigkeit.
Deutſche Abteilungen ſtürmten mit ganz geringen eigenen Verluſten das Dorf
Herbutow weſtlich der Narajowka, nahmen 4 Offiziere und 200 Mann gefangen und
erbeuteten einige Maſchinengewehre.
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Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen ſind
ruſſiſche Gegenangriffe vor unſeren am 8. Oktober genommenen Stellungen an der
Baba Ludova geſcheitert.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. An der Oſtfront ging es überall vor—
wärts. Der Austritt aus dem Hargitta- und Baroler Gebirge in die obere und untere
Sie (Alt⸗Tal) iſt erzwungen.
Beiderſeits von Kronſtadt (Braſſo) drängen die ſiegreichen Truppen den geſchlagenen
Rumänen ſcharf nach. Bisher ſind aus der dreitägigen Schlacht von Kronſtadt ein—
gebracht 1175 Gefangene, 25 Geſchütze (darunter 13 ſchwere), zahlreiche Munitions—
wagen und Waffen. Außerdem ſind erbeutet 2 Lokomotiven, über 800 meiſt mit
Verpflegung beladene Waggons. Der Feind hat nach übereinſtimmenden Meldungen
aller Truppen ſehr ſchwere blutige Verluſte erlitten.
Weſtlich des Vulkan⸗Paſſes wurde der Grenzberg Negrului genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Lage iſt unverändert.
Mazedoniſche Front: Der Feind ſetzte ſeine Angriffe gegen die bulgariſchen
Truppen im Cerna-Bogen (öſtlich der Bahn Monaſtir — Florina) fort. Er erreichte
bei Skocivir kleine Vorteile. Sonſt wurde er überall abgeſchlagen.
Der erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Abgeſchlagener Generalſturm der Italiener.
Wien, 10. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front ſchritten die
Italiener nach achttägiger ſtarker Vorbereitung durch Artillerie und Minenfeuer geſtern
nachmittag im Abſchnitt zwiſchen San Grado di Merna und dem Doberdo-See zum
allgemeinen Angriff gegen unſere Stellungen auf der Karſt-Hochfläche. Es war ein
Ehrentag für unſere dort fechtenden Truppen. Das andauernde Feuer hatte ſie nicht
zu erſchüttern vermocht. Mit ungebrochener Kraft ſchlugen ſie den wuchtigen Anſturm
unter ſchwerſten Verluſten des Gegners zurück und behielten ihre Stellungen aus—
nahmslos im Beſitze. Die Kämpfe an der Fleimstal-Front dauern fort. Im Luſia—
Gebiet brachte eine unſerer Patrouillen 53 Gefangene ein. Mehrere ſtarke Angriffe
der Italiener gegen den Abſchnitt Gardinal —Buſa Alta wurden abgewieſen. Auch
zwiſchen Suganer⸗ und Etſch⸗Tal iſt der Feind ſtellenweiſe ſehr rührig. Am Pafubio
iſt ein groͤßeres Gefecht noch im Gange.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nordöſtlich von Cernaheviz wieſen unſere Truppen
rumäniſche Angriffe ab. Im Grenzraum ſüdlich von Hatſzeg wurde dem Feind der
Berg Negrului entriſſen. Die in der Schlacht bei Braſſo eingebrachte Beute beläuft
ſich bis jetzt auf 1175 Gefangene, 25 Geſchütze (darunter 13 ſchwere), zahlreiche
Munitionswagen und Waffen, 2 Lokomotiven, über 800 meiſt mit Verpflegung
beladene Eiſenbahnwagen und viel anderes Kriegsgerät. Die geſchlagene 2. rumäniſche
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Armee wird ins Gebirge verfolgt. Die Armee des Generals v. Arz hat die ſich
ſtellenden Nachhuten des Feindes geworfen und iſt im Begriff, die Ausgänge in die
Ebene der Cſik und in das Gyergyo-Becken zu gewinnen.
Von der ruſſiſchen Front iſt nur die Abwehr feindlicher Vorſtöße im Ludova—
Gebiet und die Erſtürmung des Dorfes Herbutow an der Narajowka durch deutſche
Truppen zu melden.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 8. auf den 9. d. M. belegte eines unſerer
Seeflugzeuggeſchwader die Flugſtation und Hafenanlagen von Vlora ſehr erfolgreich
mit Bomben. In der Nacht vom 9. auf den 10. d. M. griff eines unſerer Seeflugzeug⸗
geſchwader die militäriſchen Objekte von Monfaltone, die feindliche Seeflugſtation
bei Grado, ein anderes den Bahnhof und die militäriſchen Anlagen von San Giorgio
di Nogaro ſehr wirkungsvoll an. Es wurden viele Volltreffer erzielt. Alle Flug⸗
zeuge find von dieſen Unternehmungen trotz heftiger Beſchießung unverſehrt zurückgekehrt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
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Amerika gegen die Sperre neutraler Häfen für U-Boote.
Waſhington, 10. Oktober. (Reuter-Meldung.) Der Rat im Staatsdepartement
Polk hat mitgeteilt, die Vereinigten Staaten lehnten es ab, das Verlangen des
Vierverbandes anzunehmen, daß die Neutralen die Benutzung ihrer Häfen allen
Anterſeebooten, ob Handelsſchiffe oder Kriegsſchiffe, verweigern ſollten.
Heftige Kämpfe nördlich und ſüdlich der Somme. — Verfolgung
der geſchlagenen zweiten rumäniſchen Armee.
Großes Hauptquartier, 11. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In einzelnen Abſchnitten der Armee des General—
feldmarſchalls Herzogs Albrecht von Württemberg und auf der Artois-Front der Heeres
gruppe Kronprinz Rupprecht entfalteten die Engländer wieder lebhafte Patrouillentätigkeit.
An der Schlachtfront nördlich der Somme folgten dem ſtarken, weit über die
Ancre nach Norden übergreifenden feindlichen Feuer abends und nachts zahlreiche
Teilangriffe, die aus der Linie Morval — Bouchavesnes beſonders kräftig mehrfach
wiederholt wurden. Hier hat ſich ſüdlich von Sailly der Gegner auf ſchmaler Front
in unſerer erſten Linie feſtgeſetzt, während er im übrigen durch Feuer oder im Nah:
kampf abgeſchlagen wurde. Nordöſtlich von Thiepval iſt der Kampf um einen kleinen
Stützpunkt noch nicht abgeſchloſſen.
Südlich der Somme gelang es den Franzoſen nach dem mehrere Tage andauernden
Vorbereitungsfeuer, in den auf Vermandovillers vorſpringenden Bogen unſerer Stellung
einzudringen und unſere Truppen auf die vorbereitete, den Bogen abſchneidende
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Linie zurückzudrücken. In der aufgegebenen Stellung liegen die Höfe Guermont
und Bovent.
Anſere Flieger ſchoſſen 4 Flugzeuge hinter der feindlichen, 4 hinter unſerer Linie ab.
Heeresgruppe Kronprinz: Bei Prunay (ſüdöſtlich von Reims) ſtieß eine deutſche
Erkundungsabteilung bis in den dritten franzöſiſchen Graben vor und machte Gefangene.
Die bereits in den letzten Tagen erhöhte Feuertätigkeit im Maas-Gebiet nahm
beſonders öſtlich des Fluſſes zeitweiſe noch zu. Abends kam es zu kurzen Hand—
granatenkämpfen im Abſchnitt Thiaumont — Fleury. Oeſtlich von Fleury wurde ein
franzöſiſcher Vorſtoß abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Von beiden Heeresfronten nichts Neues.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Im Maros⸗Tale leiſtet der Feind noch
zähen Widerſtand. Im Görgengy-Tale und nordöſtlich von Parajd gab er erneut
nach. Oeſtlich von Cſik-Szereda und weiter ſüdlich im Alt-Tale wurde er geworfen.
Die Verfolgung der bei Kronſtadt (Braſſo) geſchlagenen zweiten rumäniſchen Armee
wurde fortgeſetzt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
An der Donau und in der Dobrubdſcha keine Ereigniſſe.
Anſere Flugzeuggeſchwader bombardierten mit Erfolg Truppenverkehr bei Conſtanza.
Mazedoniſche Front: Neben ſtellenweiſe lebhafteren Feuerkämpfen kam es an der
Cerna, an der Nidze-Planina und in Gegend von Ljumnica (weftlih des Wardar)
zu ergebnisloſen feindlichen Vorſtößen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Truppenbeſichtigung des Kaiſers im Großen Hauptquartier.
Berlin, 11. Oktober. Seine Majeſtät der Kaiſer beſichtigte im Laufe des
Tages Truppen, die auf dem Transport nach dem rumäniſchen Kriegsſchauplatz das
Große Hauptquartier berührten. (W. T. B.)
Fortdauer der Schlacht an der küſtenländiſchen Front.
Wien, 11. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. An der ſiebenbürgiſchen Südfront keine beſonderen
Ereigniſſe.
Bei Braſſo (Kronſtadt) wird der Grenzraum geſäubert. Cſik-Szereda iſt wieder
beſetzt. Im Görgeny⸗Gebirge hält der Widerſtand des Feindes an.
Nördlich von Kirlibaba wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß abgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Schlacht am Südflügel der küſten—
ländiſchen Front dauerte Tag und Nacht fort und erſtreckte ſich auch auf den Raum
nördlich der Wippach bis St. Peter. An der ganzen Front zwiſchen dieſem Orte
und dem Meere griffen ſehr ſtarke italieniſche Kräfte an. Dem Feinde gelang es,
an mehreren Stellen in unſere erſten Gräben einzudringen; ſüdlich von Nova Vas
gewann er fogar anfänglich gegen Jamiano Raum. Anſere Gegenſtöße warfen die
Italiener aber überall wieder zurück. Am einzelne in feindlichem Beſitz gebliebene Graben—
ſtücke wird noch gekämpft. 1400 Gefangene blieben in den Händen unſerer Truppen.
Die Kampftätigkeit an der Fleimstal-Front hat nachgelaſſen. Die Italiener haben
hier in den letzten Kämpfen nichts erreicht. Das Gefecht am Paſubio iſt noch nicht
abgeſchloſſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 10. d. M. abends hat eines unferer Geeflugzeug-
geſchwader die militäriſchen Objekte von Monfaltone und Staranzano erfolgreich
mit Bomben belegt. In der Nacht vom 10. auf den 14. laufenden Monats griff
ein Seeflugzeuggeſchwader die Hafenanlagen, die Hangars und die Batterien von
Vlora ſowie die dort befindlichen feindlichen Schiffe mit beſtem Erfolge an. Starke,
noch lange ſichtbare Brände der Stadt und der Brand eines Oeltanks wurden
beobachtet. Alle Flugzeuge find von dieſen Unternehmungen trotz heftigen Abwehr—
feuers unverſehrt nach ihren Baſisſtationen zurückgekehrt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
U⸗Boot⸗Erfolge im engliſchen Kanal.
Berlin, 11. Oktober. In der Zeit vom 30. September bis 5. Oktober hat
eines unferer Anterſeeboote im engliſchen Kanal fünf feindliche bzw. mit Bannware
beladene neutrale Handelsſchiffe mit einem Geſamttonnengehalt von 5576 Tonnen
verſenkt. (W. T. B.)
Die dreitägige Schlacht von Kronſtadt.
Berlin, 11. Oktober. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über die
dreitägige Schlacht von Kronſtadt geſchrieben: Am Weftrande des Geiſterwaldes war
die 2. rumäniſche Armee am 5. Oktober zum erſten Male geſchlagen. Sie hoffte,
ſich auf den Höhen beiderſeits von Kronſtadt erneut feſtſetzen zu können. Am ſo mehr,
als ſie hierhin nennenswerte Verſtärkungen herangezogen hatte. Aber bereits am
7. Oktober wurden ihre Nachhuten, die an den Oſträndern des Geiſterwaldes Zeit
gewinnen ſollten, von den ſcharf nachdrängenden verbündeten Truppen geworfen.
Noch am gleichen Tage drangen dieſe bis an die Hauptſtellung vor, in der die
Rumänen hartnäckigſten Widerſtand leiſteten und durch Gegenſtöße der Verfolgung ein
Ziel zu ſetzen verſuchten. Am 8. Oktober war der Rand von Kronſtadt genommen.
In der Stadt entbrannte ein 24ſtündiger erbitterter Straßen- und Häuſerkampf. Am
Morgen des 9. Oktober fiel die Entſcheidung. Der Feind wich der von Weſten aus
Richtung Törzburg (Törczvar) und von Nordoſten über Spaſzhermang angeſetzten
doppelten Amfaſſung. Er wird ins Gebirge raſtlos verfolgt.
AUFNAHME VON F. URBAHNS, HOFPHOTOGRAPH, KIEL.
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Die blutigen Verluſte des Feindes waren auch in dieſer Schlacht wieder ſehr ſchwer;
hinzu kommen die 1175 Gefangenen. Unter den erbeuteten 25 Geſchützen befinden ſich
9 Haubitzen und 4 Zehn⸗Zentimeter⸗Kanonen. Die in unſere Hand gefallenen 810 Eifen-
bahnwagen ſind faſt alle mit Lebensmitteln, einige mit Bekleidungsſtücken beladen.
(W. T. B.)
Die zweite rumäniſche Armee in die Grenzſtellungen geworfen.
Großes Hauptquartier, 12. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Beiderſeits
der Somme nahm die Schlacht ihren Fortgang.
An der ganzen Front zwiſchen Ancre und Somme entfalteten die Artillerien große
Kraft. Infanterieangriffe der Engländer nordöſtlich von Thiepval ſowie aus der
Linie Le Sars —Gueudecourt find meift ſchon im Sperrfeuer geſcheitert. Gegen Abend
ſetzten aus der Front Morval-Bouchavesnes ſtarke Angriffe ein, die bis in die frühen
Morgenſtunden fortgeſetzt wurden. Gegen die Stellungen des Infanterieregiments Nr. 68
und des Reſerve⸗Infanterieregiments Nr. 76 bei Sailly ſtürmte der Feind ſechsmal
an. Alle Anſtrengungen waren ergebnislos. Anſere Stellungen find reſtlos behauptet.
Südlich der Somme ging der Kampf zwiſchen Genermont und Chaulnes weiter.
Mehrfache franzöſiſche Angriffe wurden abgeſchlagen. Die heißumſtrittene Zucker—
fabrik von Guermont iſt in unſerem Beſitz. Im Dorfe Ablaincourt entſpannen
ſich erbitterte Häuſerkämpfe, die noch im Gange ſind.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Im Maros Tale hielt der Feind dem
umfaſſenden Angriff nicht ſtand. Auch weiter nördlich beginnt er zu weichen. Er
wird auf der ganzen Oſtfront verfolgt.
Die zweite rumäniſche Armee iſt in die Grenzſtellungen zurückgeworfen. In
den Gebirgskämpfen der beiden letzten Tage ſind 18 Offiziere, 639 Mann,
1 Zehn⸗Zentimeter⸗Geſchütz, 5 Maſchinengewehre, viel Munition und Gewehre in
unfere Hand gefallen.
Feindliche Vorſtöße beiderfeits des Vulkan-Paſſes wurden abgefchlagen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Die Lage iſt unverändert.
Mazedoniſche Front: Zahlreiche feindliche Angriffe an der Cerna find geſcheitert.
Weſtlich und öſtlich des Wardar machte der Gegner erfolgloſe Vorſtöße.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Schwere Kämpfe an der küſtenländiſchen Front.
Wien, 12. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem Vulkan Paſſe ſcheiterten rumäniſche
Vorſtöße. Im Raume von Braſſo mußte der Feind gegen die Grenzpäſſe zurück—
weichen. In den letzten zwei Tagen wurden hier 18 Offiziere, 639 Mann, 1 ſchweres
Geſchütz, 5 Maſchinengewehre und viel Kriegsgerät eingebracht.
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Auch im Görgeny-Gebirge und beiderfeits der oberſten Maros iſt der rumäniſche
Widerſtand gebrochen worden.
Anſere Truppen ſind in der Verfolgung.
Nördlich von Zolotvina in Oſigalizien wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß abgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auch am geſtrigen dritten Tage der großen
Infanteriekämpfe am Südflügel der küſtenländiſchen Front haben ſich unſere Truppen
gegen den Anſturm des
Feindes behauptet. Nörd—
lich der Wippach und
ſüdlich dieſes Fluſſes bis
in die Gegend von
Lokvita wurden alle An—
griffe der Italiener ab—
gewieſen. Oeſtlich und
ſüdlich von Oppacchia—
ſella gewann der Gegner
Naum. Nova Vas fiel
in ſeine Hände. Weiter
ſüdlich bis zum Meere
drang er wiederholt in
einige Frontſtücke ein,
wurde aber immer
wieder hinausgeworfen.
Alpenländiſche Truppen
haben ſich im Kampfe
neuerdings hervorgetan.
Die Zahl der gefangenen
Italiener hat ſich auf
2700 erhöht.
An einzelnen Stellen
der Kärntner und Tiroler
Front betätigten ſich ſchwächere feindliche Abteilungen in erfolgloſen Angriffsverſuchen.
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Am Paſubio, wo unſere Stellung ſeit vorgeſtern vom Cosmagon auf den Roite—
Rücken zurückgenommen wurde, verliefen Tag und Nacht ruhiger.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unſeren Streitkräften nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf ruſſiſche Transportdampfer.
Berlin, 12. Oktober.
Oeutſche Seeflugzeuge haben am 9. Oktober und in
der Nacht zum 10. Oktober ruſſiſche Transportdampfer in Conſtanza erfolgreich mit
Bomben belegt.
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(W. T. B.)
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Neuer Durchbruchsverſuch an der Somme geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 13. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Ein
neuer großer Durchbruchsverſuch der Engländer und Franzoſen iſt zwiſchen der
Ancre und der Somme vollkommen geſcheitert. Mit einem Maſſeneinſatz an
Artillerie und ſeiner durch friſche Reſerven verſtärklen Infanterie glaubte der
Feind ſein Ziel erreichen zu müſſen. Die tapferen Truppen der Generale Sixt
v. Arnim, v. Böhn und v. Garnier behaupten nach ſchwerem Kampfe unerſchüttert
ihre Stellungen.
Die Hauptwucht der zahlreichen Angriffe richtete ſich gegen die Front von
Courcelette bis zum St.⸗Pierre⸗Vaaſt⸗Walde. Mehrfach kam es zu erbittertem
Handgemenge in unſeren Linien mit dem vorübergehend eingedrungenen Gegner.
Troß ſechsmaligen im Laufe des Tages mißlungenen Sturmes auf unſere
Stellungen bei Gailly liefen die Franzoſen hier nachts nochmals an; auch dieſer
Angriff wurde abgeſchlagen, der Kampf nordweſtlich des Ortes iſt noch nicht
abgeſchloſſen. Brandenburgiſche Infanterie empfing ſtehend nordweſtlich von
Gueudecourt dichte engliſche Kolonnen mit vernichtendem Feuer.
Südlich der Somme wurden die franzöſiſchen Angriffe zwiſchen Fresnes —
Nazancourt und Chaulnes fortgeſetzt. Sie erſtickten meiſt ſchon in unſerem
Sperrfeuer. Am die Zuckerfabrik von Genermont entſpannen ſich wiederum
hartnäckige Kämpfe; ſie ſind zu unſeren Gunſten entſchieden. Der Hauptteil
von Ablaincourt iſt nach hartem Ringen in unſerem Beſitz geblieben. Wir
nahmen hier in den letzten Kämpfen etwa 200 Franzoſen, darunter 4 Offiziere,
gefangen.
Heeresgruppe Kronprinz: Oeſtlich der Maas und in der Gegend weſtlich von
Markirch (Vogeſen) lebhafte Feuertätigkeit. Weſtlich von Markirch wurden franzöſiſche
Vorſtöße abgeſchlagen.
Anſere Flieger griffen ſtarke feindliche Geſchwader auf dem Fluge nach Süd—
deutſchland erfolgreich an und ſchoſſen, unterſtützt durch Abwehrgeſchütze, 9 Flugzeuge
ab. Nach den vorliegenden Meldungen find durch abgeworfene Bomben 5 Perſonen
getötet, 26 verletzt. Der angerichtete Sachſchaden iſt gering, militäriſcher Schaden
iſt nicht entſtanden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Das Gyergyo- und das Mſzek Becken,
die obere und untere Eſik find vom Feind frei. Die Verfolgung wird fort—
gefeßt. An der Straße Cſik⸗Szereda —Gymes-Paß leiſtet der Gegner noch zähen
Widerſtand.
In erfolgreihen Gefechten an den Grenzhöhen öſtlich und ſüdöſtlich von Kron—
ſtadt wurden 1 Offizier, 170 Mann gefangengenommen und 2 Geſchütze erbeutet.
Balkan⸗-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Nichts Neues.
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Mazedoniſche Front: Beiderſeits der Bahn Monaftir— Florina lebhafte Artillerie,
kampfe. Die ſerbiſchen Angriffe am Cerna-Bogen hatten auch geſtern feinen Erfolg.
An der Struma Front Gefechte mit feindlichen Erkundungsabteilungen. Feindliches
Feuer von Land und See her auf die Stellungen bei Orfano.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T 2)
Schwere italieniſche Verluſte im Karſt.
Wien, 13. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe im Raume von Braſſo (Kronſtadt)
nehmen einen günſtigen Verlauf. Geſtern wurden 1 rumäniſcher Offizier, 170 Mann
und 2 Geſchütze eingebracht. An der ſiebenbürgiſchen Oſtgrenze haben unſere Truppen
den Feind aus den Tälern des oberen Olt und der oberen Maros in die Grenz—
gebirge zurückgeworfen. Nördlich von Kirlibaba wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß im
Handgranatenkampf abgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Angriffstätigkeit der Italiener an der
küſtenländiſchen Schlachtfront war geſtern ſchwächer als in den vorhergegangenen
Tagen ſchweren Kampfes. Alle Verſuche des Feindes, über ſeine Linien zwiſchen
San Grado di Merna und Nova Vas vorzubrechen, ſcheiterten in unſerem Feuer.
Nachmittags griff die durch Berſaglieri verſtärkte 45. Infanteriedivifion unſere
Stellungen nördlich von Lokvica an. Dieſer Vorſtoß brach unter ſchwerſten
Verluſten zuſammen. Nur wenige Leute kamen zurück. Das Laibacher Landwehr⸗
Infanterieregiment Nr. 27 und Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 46
verdienten ſich hier durch ihre Tapferkeit beſonderes Lob. Ebenſo fruchtlos wie am
Nordabſchnitte der Karft: Hochfläche waren auch wiederholte Anſtrengungen des Feindes
am Südflügel und nördlich der Wippach gegen den Biglia und Vertojba. Am
Paſubio ſchlugen unſere Truppen zwei Angriffe auf den Roite⸗Rücken ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Ein italieniſches Luſtgeſchwader belegte geſtern
Cavaja mit Bomben; es wurden mehrere Frauen und Kinder getötet. Ein zur
Verfolgung aufgeſtiegener öſterreichiſch⸗-ungariſcher Kampfflieger ſchoß zwiſchen der
Skumbi⸗ und Seneni⸗Mündung ein Caproni⸗Flugzeug ab. Apparat leicht havariert.
2 Inſaſſen tot, 3 geflüchtet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Felbmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 12. laufenden Monats, nachmittags hat eines unſerer
Seeflugzeuggeſchwader die vom Feinde beſetzten Adria-Werfe in Monfalcone ſehr
wirkungsvoll mit Spreng⸗ und Brandbomben belegt. In den Abendſtunden des
gleichen Tages griff ein anderes Seeflugzeuggeſchwader die militäriſchen Objekte von
Selz, Vermigliano, den Innenhafen von Grado, ſowie neuerdings Monfaltone und
die Adria⸗Werke mit ſehr gutem Erfolg an. Trotz heftigſter Beſchießung kehrten alle
Flugzeuge unverſehrt zurück. Flottenkommando.
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Ein franzöſiſcher Kreuzer verfenft. — 1000 Mann mit der verſenkten
„Gallia“ ertrunken.
Berlin, 13. Oktober. Eins unferer Anterſeeboote hat im Mittelmeer am
2. Oktober den als Anterſeebootsjäger gebauten franzöſiſchen kleinen Kreuzer
„Nigel“ durch zwei Torpedoſchüſſe und am 4. Oktober den franzöſiſchen Hilfs⸗
kreuzer „Gallia“ durch einen Torpedoſchuß verſenkt. Von den an Bord der
„Gallia“ befindlichen ſerbiſchen und franzöſiſchen Truppen, die ſich auf dem Wege
nach Saloniki befanden, find etwa 1000 Mann umgekommen. Das Schiff fan!
innerhalb 15 Minuten.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Der Angriff feindlicher Flugzeuggeſchwader auf Süddeutſchland.
Berlin, 13. Oktober. (Amtlich.) Der im heutigen Heeresbericht erwähnte
feindliche Geſchwaderflug über Süddeutſchland iſt nach den vervollſtaͤndigten amt.
lichen Feſtſtellungen folgendermaßen verlaufen:
Am 12. Oktober 1916 zwiſchen 3 und 5 Uhr nachmittags ſtießen mehrere feind⸗
liche Flugzeuggeſchwader, im ganzen 40 bis 50 Flugzeuge, in unſer ſüddeutſches
Heimatsgebiet vor.
Die auf Donaueſchingen, Allmenshofen, Hüfingen, Eſchweiler bei Neuftadt, Has
lach im Kinzig⸗Tal und Rottweil abgeworfenen Bomben richteten keinerlei militäriſchen
Sachſchaden an. Sie beſchädigten in geringfügigem Amfange Privateigentum und
verletzten einige Zivilperſonen leicht. In Tübingen fiel eine Bombe auf ein Reſerve—
lazarett, wobei zwei Kinder in dem benachbarten Garten erſchlagen wurden. Außer
den Kindern fielen den Angriffen in Tübingen und Oberndorf zuſammen noch ſieben
Perſonen zum Opfer. Die Zahl der Verletzten beträgt im ganzen 26.
Von den angreifenden Flugzeugen ſind 9, darunter ein engliſches, durch unſere
Flieger und unſer Abwehrfeuer zum Abſturz gebracht worden. Der Feind hat mithin
bei dem erneuten Angriff auf friedliche deutſche Ortſchaften feinen militäriſch belang—
loſen Erfolg mit einem recht empfindlichen eigenen Verluſt bezahlen müſſen.
Sperre des norwegiſchen Fahrwaſſers für U-Boote Krieg⸗
führender.
Kriffiania, 13. Oktober. (Meldung vom Norsk Telegram- Bureau.) Eine königliche
Verordnung von heute beſtimmt: U-Boote, für den Kriegsgebrauch ausgerüſtet und einer krieg⸗
führenden Macht angehörend, dürfen ſich im norwegiſchen Fahrwaſſer nicht bewegen oder auf
halten. Wird dieſes Verbot übertreten, ſo laufen ſie Gefahr, mit Waffengewalt angegriffen zu
werden. Das Verbot hindert nicht, daß ein U-Boot wegen ſchweren Weiters oder Havarie
norwegiſches Gebiet aufſucht, um Menſchenleben zu retten. Das Fahrzeug ſoll dann innerhalb
des Gebietes in Oberwaſſerſtellung gehalten werden und die Nationalflagge und das inter,
nationale Signal für die Veranlaſſung ſeiner Anweſenheit gehißt haben. Das Fahrzeug ſoll
das Gebiet verlaſſen, ſobald der Grund, der feine Anweſenheit veranlaßt hat, fortfaͤllt.
Andere U-Boote als die genannten dürfen in norwegiſches Gebiet auch nicht einfahren,
außer bei hellem Tage, bei ſichtigem Wetter, in Oberwaſſerſtellung und mit gehißter National
flagge. Ein fremdes U-Boot, das im norwegiſchen Fahrwaſſer ſich bewegt, muß wegen der
Schwierigkeiten, zwiſchen den verſchiedenen Arten von U-Booten zu unterſcheiden, ſelbſt die
Gefahr auf ſich nehmen für jeden Schaden oder für Vernichtung, die die Verwechſelung
verurſacht. Die Verordnung tritt am 20. Oktober in Kraft. [(W. T. B.)
Waldgelände an der Somme zurückerobert.
Großes Hauptquartier, 14. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem nördlichen Teile der Front ſetzten die
Engländer wie an den vorhergehenden Tagen ihre Aufklärungstätigkeit fort.
Die Somme-Schlacht dauert an. Eine Wiederholung der feindlichen Angriffe
nördlich der Somme in der großen Breite wie am 12. Oktober gelang in unſerem
Sperrfeuer nicht. Zwiſchen der Ancre und Morval kam nur ein ſtarker Teilangriff
bei Gueudetourt zur vollen Entwicklung; er wurde abgeſchlagen. Die aus der
Linie von Morval bis ſüdlich von Bouchavesnes vorbrechenden Angriffe führten
faſt durchweg zu ſchweren Nahkämpfen, in denen die franzöſiſche Infanterie überall
unterlag. Die Truppen der Generale v. Böhn und v. Garnier ſind im vollen Beſitz
ihrer Stellungen. Am Südteil des Waldes St. Pierre Vaaſt wurden den Franzoſen
bei früheren Angriffen erlangte Vorteile wieder entriſſen. 7 Offiziere, 227 Mann
und mehrere Maſchinengewehre wurden eingebracht. Mit beſonderer Auszeichnung
fochten das Füſilierregiment Nr. 36, das Infanterieregiment Nr. 48 und die Divifion
des Generalmajors v. Dresler und Scharfenſtein.
Südlich der Somme lebte der Kampf in Ablaincourt von neuem auf und brachte
uns Erfolge. Teile ſächſiſcher Regimenter brachten in einem friſchen Handſtreich den
Oſtteil des Ambos-Waldes (nördlich von Chaulnes) wieder in unſeren Beſitz und
nahmen hierbei 6 Offiziere und 400 Mann gefangen.
Im Maas⸗-Gebiet vorübergehend heftig geſteigerte Artillerietätigkeit. Oeſtlich der
Maas einzelne bedeutungsloſe Handgranatenkämpfe und ſchwächere ergebnisloſe
feindliche Vorſtöße.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. An vielen Stellen der Front weſtlich von Luck
rege Gefechtstätigkeit.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Die Verfolgung an der Oſtfront machte
gute Fortſchritte. Auch an der Straße Cſik-Szereda —-Gymes Paß hat der Gegner
nachgegeben.
An den Grenzpäſſen des Burzenlandes gewannen die verbündeten Truppen
Gelände. Die Rumänen büßten hier 292 Gefangene, darunter 8 Offiziere, ſowie
6 Maſchinengewehre ein.
Weſtlich des Vulkan Paſſes wurden feindliche Angriffe im Gegenſtoß abgeſchlagen;
an einer Stelle hat der Gegner auf der Kammlinie Fuß gefaßt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Keine Ereigniſſe.
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Mazedoniſche Front: Im Cerna-Bogen ſcheiterten die erneuten, auch nachts
fortgeſetzten ſerbiſchen Angriffe. Die Lage ift unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. . 5)
Der achte große italieniſche Anſturm abgeſchlagen.
Wien, 14. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich von Hatſzeg Götzing) bemächtigte ſich
der Feind eines Teiles des Grenzkammes. Ein nächtlicher Gegenſtoß warf ihn
zurück. Am eine Höhe wird noch gekämpft.
Die Säuberung der ſüdöſtlichen und öſtlichen Grenzgebiete Siebenbürgens macht
raſch Fortſchritte. Die Rumänen wurden an zahlreichen Punkten über die Päſſe
zurückgeworfen. Leberall, namentlich im Gyergyo-Gebirge, heben unſere Truppen
ganze Abteilungen Verſprengter der verſchiedenſten rumäniſchen Verbände aus.
In Wolhynien herrſchte geſtern ſehr lebhafte Gefechtstätigkeit.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Da auch der geſtrige Tag an der küſten⸗
ländiſchen Schlachtfront ruhiger verlief, iſt der achte große Anſturm der Italiener
mit den Kämpfen des 11. Oktober als abgeſchlagen zu betrachten.
Mehr noch als in den letzten Schlachten hatte der Feind diesmal ſeine Kräfte
gegen den Südflügel zuſammengeſchoben. Zwiſchen dem Meere und den Höhen
öſtlich von Görz waren die dritte und Teile der zweiten Armee mit insgeſamt
etwa 16 Infanteriediviſionen, mit einer ſehr mächtigen Artillerie und zahlreichen
Minenwerferbatterien angeſetzt. Anſere todesmutigen Karſt⸗Verleidiger haben
durch eine Woche im ſchwerſten Feuer ausgeharrt und ſodann drei Tage den
unaufhörlichen Stürmen des an Zahl überlegenen Feindes getrotzt, bis ihn ſeine
Verlufte zwangen, den Angriff einzuſtellen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 12. auf den 13. hat eines unſerer
Seeflugzeuggeſchwader neuerdings die militäriſchen Objekte von Monfalcone und
San Canziano erfolgreich mit Bomben belegt. Am Abend des 13. griffen unſere
Seeflugzeuge die Adria-Werke in Monfalcone an und erzielten viele Treffer. Feind—
liche Flieger warfen über dem alten Hafen von Trieſt und nächſt Miramar Bomben
ab, ohne irgendeinen Schaden anzurichten. Sie wurden von unſeren Seeflugzeugen
verfolgt, und hierbei wurde ein feindlicher Flieger durch Linienſchiffsleutnant Banfield
zum Niedergehen im Sturzflug hinter die feindlichen Linien gezwungen. Bei allen
Anternehmungen wurden unſere Flugzeuge erfolglos beſchoſſen.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Heftige Kämpfe beiderſeits der Somme.
Großes Hauptquartier, 15. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Starker
Artilleriekampf beiderſeits der Somme, der ſich über die Ancre nach Norden aus
dehnte und zwiſchen Courcelette und Rancourt ſowie an der Front Barleug— Ablain⸗
tourt größte Heftigkeit erreichte. Engliſche Angriffe führten nördlich von Thiepval
zum Handgemenge in unſeren Linien; an einer Stelle ſetzte ſich der Feind feſt, ſonſt
iſt er überall mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen. In der Gegend von Lesboeufs
wurde der Gegner abgewieſen. — Die Franzoſen griffen Barleux und Ablaincourt
an; ſie haben im Dorf und in der Zuckerfabrik Genermont Fuß gefaßt, im übrigen
wurden ſie zurückgeſchlagen. Der Südteil von Ablaincourt iſt in unſerem Beſitz.
Heeresgruppe Kronprinz: Zeitweiſe ſtärkeres Artilleriefeuer öſtlich der Maas.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Front weſtlich von Luck hielt die geſteigerte
Gefechtstätigkeit an. Starkes Artilleriefeuer, das ſich etwa auf die Front von
Siniawka (am Stochod) bis öſtlich von Gorochow erſtreckte, leitete ruſſiſche Angriffe
ein, die geſtern auf das Waldgelände ſüdlich von Zaturey und die Gegend von
Bubnow beſchränkt blieben und abgeſchlagen wurden.
Auch zwiſchen den von Pluhow und Rohatyn nach Tarnopol führenden Bahn:
linien und an der Narajowfa wurde es lebhafter.
In den Karpathen gewannen wir die am 21. September verlorene Kuppe
Smotrec zurück. Im Kirlibaba-Abſchnitt erlangten öſterreichiſch-ungariſche Truppen
im Angriff Vorteile und nahmen 444 Mann gefangen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. An der Oſtfront erfolgreiche Kämpfe
mit feindlichen Nachhuten.
An den Grenzpäſſen des Burzenlandes keine weſentliche Veränderung.
Beiderſeits des Szurduk-Paſſes wurden rumäniſche Angriffe abgeſchlagen; von
dem vorgeſtern beſetzten Teil des Kammes iſt der Gegner wieder vertrieben.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Anverändert.
Mazedoniſche Front: Starke feindliche Angriffe find weſtlich der Bahn Monaſtir —
Florina geſcheitert, Angriffsverſuche öſtlich der Bahn wurden niedergehalten. An—
dauernde Kämpfe im Cerna⸗Bogen ohne Veränderung der Lage.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Abgewieſener italieniſcher Vorſtoß im Görzifchen.
Wien, 15. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich von Hatſzeg GHötzing) haben unfere
Truppen in erbitterten Kämpfen den Grenzkamm in ganzer Ausdehnung behauptet.
Südlich und öſtlich von Braſſo (Rronftadt) trat geſtern keine weſentliche Aenderung ein.
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Im öſtlichen Grenzraum Siebenbürgens werden nunmehr im Ghergyo-Gebirge
ſchmale Landſtriche vom Feinde gefäubert. Oeſtlich von Kirlibaba gewannen unfere
Truppen in überraſchendem Vorſtoß Gelände und brachten 3 ruſſiſche Offiziere,
443 Mann und 1 Maſchinengewehr ein. Deutſche Bataillone nahmen die Höhe
Emotrer wieder in Beſitz. Südöſtlich des Pantyr⸗Sattels wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß
abgeſchlagen.
In Wolhonien neuerliches Anſchwellen der ruſſiſchen Kampftätigkeit. Auf breiten
Frontabſchnitten lag den ganzen Tag über ſchweres ruſſiſches Geſchützfeuer. Stellen-
weiſe brach auch Infanterie aus den feindlichen Gräben vor, die aber nirgends bis
an unſere Hinderniſſe zu gelangen vermochte.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Gefechtstätigkeit blieb im allgemeinen
gering. Im Goöͤrziſchen griffen die Italiener heute früh unſere Stellungen auf den
Höhen öſtlich von Sober an. Dieſer Vorſtoß brach teilweiſe ſchon in unſerem
Artilleriefeuer zuſammen, teilweiſe wurde er im Handgemenge abgewieſen. Oeſtlich
von Trient wurde ein feindlicher Farman im Luftkampf abgeſchoſſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Aus Albanien nichts zu melden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Das Ergebnis der Luftkämpfe im Weſten.
Berlin, 15. Oktober. Die Luftkämpfe an der Weſtfront haben im September
einen alle bisherigen Vorgänge übertreffenden Amfang und eine bislang nicht erreichte
Heftigkeit angenommen. Von franzöfifher und engliſcher Seite war ein Maſſen—
aufgebot an Zahl und Güte im Kampfgebiet der Somme zuſammengezogen, dem—
gegenüber auch auf unſerer Seite ſtarke Luftſtreitkräfte eingeſetzt wurden. Trotz der
erheblichen Aeberlegenheit der Feinde an Zahl find die beiſpiellos heftigen Luftkämpfe,
die ſich ſowohl über unſerem als auch über feindlichem Gebiet abgeſpielt haben, zu
unſeren Gunſten entſchieden worden, wie aus dem Heeresbericht vom 9. Oktober 1916
zu erſehen iſt. Beſonders iſt darauf hinzuweiſen, daß dem Gegner über ſeinem
eigenen Gebiet nicht weniger als 47 Flugzeuge verloren gegangen ſind, was eine
Behauptung unſerer Gegner, daß ſich deutſche Flugzeuge nicht mehr über die Linie
wagten, blutig Lügen geſtraft hat.
Von den 129 Flugzeugen, die unſere Feinde während des September im ganzen
verloren haben, ſind 24 in unſeren Beſitz gelangt. (W. T. B.)
Neue erfolgreiche Kämpfe in den Karpathen.
Großes Hauptquartier, 16. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Kampf—
gebiet der Somme hielt die lebhafte beiderſeitige Artillerietätigkeit tagsüber an.
Ein engliſcher Vorſtoß nordöſtlich von Gueudecourt drang in geringer Breite in
unſeren vorderſten Graben, der im Gegenangriff völlig zurückgenommen wurde.
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Franzoſen griffen morgens und abends die Stellungen weſtlich von Saillh an und
wurden abgewiefen, ſüdweſtlich des Dorfes durch friſchen Gegenſtoß.
Heeresgruppe Kronprinz: In den Argonnen und auf den beiden MaasAfern
lebte das Artilleriefeuer zeitweilig auf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſtlich von Luck brachen durch heftiges Artilleriefeuer vorbereitete
ſtarke Angriffe im Abſchnitt Zubilno — Zaturch unter ſchweren Verluſten für den
Feind zuſammen.
Teilvorſtöße ſüdlich der Bahn Brody — Lemberg und in der Graberka-Niederung
ſcheiterten gleichfalls.
Beträchtliche ruſſiſche Kräfte wurden zu einem tiefgegliederten, aber erfolgloſen
Angriff an der Narajowka zwiſchen Lipnica Dolna und Skomorochy eingeſetzt; auch
hier konnten wir dem Feinde ſchwere Verluſte bereiten.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen wieſen
deuiſche Bataillone bei Erweiterung ihres Erfolges am Smotret Gegenangriffe ab
und machten 3 Offiziere, 384 Mann zu Gefangenen. Am D. Coman nahmen
bagerifche Truppen im Sturm mehrere ruſſiſche Gräben. Oeſtlich Kirlibaba find
bei den Angriffskämpfen öſterreichiſch-ungariſcher Regimenter ruſſiſche Gegenſtöße
zurückgewieſen worden. Die Zahl der eingebrachten Gefangenen beträgt über 1000.
Südweſtlich von Dorna Watra drängten die verbündeten Truppen den Gegner über
das Neagra⸗Tal zurück.
Auf dem Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen dauern die Kämpfe an der
rumäniſchen Grenze an.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Keine Aenderung der Lage.
Mazedoniſche Front: Im Cerna-Abſchnitt beiderſeits Brod hatten heftige, nachts
wiederholte Angriffe ſerbiſcher Truppen keinen Erfolg; auch Teilvorſtöße bei
Gruniſte und nördlich der Nidze Pfanina wurden unter erheblichen Verluſten des
Feindes abgewieſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die Ruſſen an der Dreiländerecke zurückgedrängt.
Wien, 16. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: An der ungariſch-rumäniſchen Grenze keine weſentliche Aenderung
in der Lage; es wird weitergekämpft. In der Dreiländerecke ſüdlich von Dorna
Watra drängten wir die Ruſſen über den Neagra Bach zurück, wobei fie 1 Offizier,
247 Mann und 2 Maſchinengewehre in unferer Hand ließen. Bei Kirlibaba wurden
in den letzten Kämpfen s Offiziere, 1097 Mann und s Maſchinengewehre, auf dem
Smotrec 3 Offiziere und 381 Ruſſen eingebracht. In beiden Abſchnitten ſcheiterten
geſtern ruſſiſche Gegenſtöße. Im Ludowa-Gebiet bemächtigten ſich baheriſche Bataillone
einer feindlichen Stellung.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der
Narajowka, am oberſten Sereth und ſüdweſtlich von Brody hatte die Heeresgruppe
des Generaloberſten v. Böhm-Ermolli ſtarke Angriffe abzuwehren; der Feind
wurde überall unter ſchweren Verluſten geworfen. Die Armee des Generaloberſten
v. Terſztyanſki ſtand den ganzen Tag über unter ſchwerem ruſſiſchen Artillerie-
feuer. Beiderſeits von Zaturch brach auch die feindliche Infanterie zum Angriff
vor, der namentlich nördlich des eben genannten Ortes unter großem Maffenaufgebot
mehrmals wiederholt wurde. Der Feind erlitt abermals einen ſchweren Mißerfolg.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. In den Kämpfen bei Sober haben unſere
Truppen 2 Offiziere, 21 Mann gefangengenommen und 3 Maſchinengewehre erbeutet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts zu berichten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Zurückweiſung aller franzöſiſchen und ſerbiſchen Angriffe durch
die Bulgaren.
Sofia, 16. Oktober. (Amtlicher Heeresbericht vom 16. Oktober.) Mazedoniſche
Front: Nach ergänzenden Meldungen wurde der feindliche Angriff am 14. Oktober
beiderfeits der Eiſenbahn Bitolia (Monaſtir) — Lerin (Florina) unter ungeheuren
Verluſten für die Franzoſen abgeſchlagen. Allein vor der Front eines unſerer Bataillone
begruben wir 485 Gefallene, darunter 4 Offiziere. Im Laufe der beiden letzten
Tage, 14. und 15. Oktober, machten die Serben unerhörte Anſtrengungen, um unſere
Front an der Cerna zwiſchen den Dörfern Brod und Skotchivir zu durchbrechen,
aber alle Anſtrengungen blieben vergeblich. In der Nacht vom 15. zum 16. Oktober
unternahmen die Serben acht aufeinanderfolgende ſehr erbitterte Angriffe in demſelben
Abſchnitt, wurden aber mit großen Verluſten zurückgeſchlagen. Anſere Infanterie
ließ ſie bis an die Drahthinderniſſe vor ihren Gräben herankommen und ſchlug
unerſchütterlich alle acht Angriffe ab, worauf ſie durch einen Gegenangriff die Serben
in ihre Ausgangsſtellungen zurückwarf. Wir nahmen einen Bombenwerfer und ein
Maſchinengewehr.
An der Moglenitza-Front lebhafte Artillerietätigkeit. Ein ſchwacher feindlicher
Infanterievorſtoß nördlich von Gruniſte wurde durch unſer Feuer angehalten.
Weſtlich und öſtlich des Wardar bis zum Dojran-See ſchwaches Artilleriefeuer.
Feindliche Flugzeuge warfen erfolglos Bomben auf den Bahnhof von Demirkapu.
Am Fuße der Belaſica Planina gegenſeitiges Artilleriefeuer und ein für uns günſtiges
Patrouillengefecht beim Dorfe Burſuk.
An der Struma⸗Front Gefechte zwiſchen Aufklärungsabteilungen und ſtellenweiſe
Artilleriefeuer.
An der Küſte des Aegäiſchen Meeres Ruhe. Bei Tchaiaza ſchoſſen wir ein
feindliches Waſſerflugzeug ab, das unſere Artillerie zerſtörte.
An der rumäniſchen Front keine Veränderung; der Tag verlief ruhig. (W. T. B.)
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Siegreiche Abwehr ſtarker ruſſiſcher Angriffe.
Großes Hauptquartier, 12. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: An vielen Stellen der Front rege Patrouillen, und Feuertätigkeit.
Bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht lagen die Stellungen beiderſeits der
Somme tagsüber unter ſtarkem Artilleriefeuer, das kräftig erwidert wurde. Bei der
Bekämpfung feindlicher Batterien leiſteten unſere Beobachtungsflieger wertvolle Dienſte.
Angriffe erfolgten abends nördlich des Fluſſes gegen die Anſchlußlinien von
Gueudecourt und Sailly, ſüdlich gegen unfere Stellungen nördlich von Fresnes —
Mazancourt. Bei Gueudetourt brachen die Anſtürme im Sperrfeuer zuſammen.
Bei Sailly und Fresnes ſcheiterten fie im Nahkampf, der um kleine Grabenteile
noch andauert.
Anſere Kampfflieger ſchoſſen 6 feindliche Flugzeuge ab, davon 3 hinter den feind-
lichen Linien. Hauptmann Bölcke ſetzte wieder 2 Gegner außer Gefecht.
Heeresgruppe Kronprinz: In der Champagne wurde ein franzöſiſcher Vorſtoß
nördlich von Le Mesnil abgewieſen, im Argonnen, und Maas⸗Gebiet war der
Artilleriekampf ſtellenweiſe lebhaft.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Wieder war die Front der Heeresgruppe Linfingen weſtlich von
Luck und die des Generaloberſten v. Böhm⸗Ermolli an der Narajowka der Schau⸗
platz ſiegreicher Abwehr ſtarker feindlicher Angriffe, bei denen der Ruſſe ohne
jeden Erfolg von neuem Menſchenmaſſen opferte. So ſtürmten ſeit frühem
Morgen friſch herangezogene und wieder aufgefüllte Verbände 10 mal gegen die
unter ſtärkſtem Artilleriefeuer gehaltenen Stellungen hannoverſcher und braun⸗
ſchweigiſcher Truppen zwiſchen Siniawka und Zubilno und gegen öſterreichiſch⸗
ungariſche Linien ſüdweſtlich von Zaturch vergeblich an.
Abends ſetzten gegen den Abſchnitt Puſtomyty — Bubnow nach heftiger Feuer⸗
vorbereitung dreimal wiederholte ſtarke Angriffe ein, die ebenfalls verluſtreich
mißlangen. Das gegen die Stellungen der Armee des Generals Grafen
v. Bothmer gerichtete Artilleriefeuer ſteigerte ſich mittags zu größter Heftigkeit
und dauerte, nur durch die wiederholten feindlichen Anläufe unterbrochen, bis zur
Dunkelheit an. Alle Infanterieangriffe wurden auch hier abgeſchlagen und dem
Feinde eine ſchwere Niederlage bereitet. Gardefüſiliere und pommerſche Grenadiere
ſtießen dort dem zurückweichenden Feinde nach, nahmen die vorderſten feindlichen
Gräben in 2 km Breite und brachten 36 Offiziere, 1900 Mann gefangen,
10 Maſchinengewehre als Beute ein.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Ein am 15. Oktober
unternommener Vorſtoß ruſſiſcher Bataillone bei Samnica (nördlich von Stanislau)
hatte ebenſowenig Erfolg wie Angriffe gegen den Gipfel des D. Coman in den
Karpathen. Südlich von Dorna Watra gewannen unſere Truppen Höhen öſtlich
des Neagra-Baches.
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Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. An den Paßſtraßen auf der Oftfront
leiſten die Rumänen Widerſtand.
Südlich und weſtlich des Beckens von Kronſtadt (Braſſo) iſt die Lage im
allgemeinen unverändert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. In der Dobrudſcha nichts Neues.
An der mazedoniſchen Front wurden räumlich begrenzte Angriffe bei Gradesnita
(ſüdlich von Monaftir), an der Cerna und nördlich der Nidze Planina abgewieſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 17. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: In den Grenzräumen ſüdlich von Nagy Szeben (Hermannſtadt) und
Braſſo (Kronſtadt) blieb die Kampflage unverändert. Im Gyergyo-Gebirge hält
der rumäniſche Widerſtand an. In der Dreiländerecke, ſüdlich von Dorna Watra,
vertrieben wir den Feind von den Höhen öſtlich der Neagra.
In den Waldkarpathen und ſüdlich des Dnjeſtr wurden vereinzelte Vorſtöße der
Ruſſen abgefchlagen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die
Schlachten an der Narajowka und in Wolhynien dauern fort. Der Feind holte ſich
in beiden Räumen abermals ſchwere Niederlagen.
Südlich von Lipnica Dolna ſtürmten die ruſſiſchen Maſſen bis in die Nacht
hinein gegen die Stellungen der deutſchen Truppen an; alles war vergebens. Deutſche
Gardebataillone ſtießen dem geworfenen Feind bis in ſeine Gräben nach und
ſetzten ſich dort feſt. Die Ruſſen ließen 36 Offiziere, 1900 Mann und 10 Maſchinen—
gewehre in der Hand unſerer Verbündeten.
In Wolhynien richteten ſich die ruſſiſchen Angriffe wieder gegen die deutſchen
und öſterreichiſch⸗ungariſchen Streitkräfte des Generaloberſten v. Terſztyanſky. Nach
heftiger Beſchießung brachen nachmittags zwiſchen Puſtomyty und Swiniuchh, weſtlich
von Bubnow, ſüdlich von Zaturch und zwiſchen Zaturch und Kiſielin die ruſſiſchen
Kolonnen los. Die feindlichen Anſtürme erneuerten ſich trotz ungeheurer Verluſte an
einzelnen Stellen dreimal, nördlich von Zuturch fogar bis zu zehnmal. Aber auch dieſe
Stoßkraft überlegener Maſſen reichte nicht hin, die tapferen Verteidiger zu erſchüttern.
Der Feind drang nirgends durch; unſere Truppen errangen einen vollen Erfolg.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. 9)
Der italieniſche Kreuzer „Libia“ torpediert.
Berlin, 17. Oktober. Eines unſerer Anterſeeboote hat am 2. Oktober im
Mittelmeer den italieniſchen geſchützten Kreuzer „Libia“ durch einen Torpedotreffer
ſchwer beſchädigt.
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Die Wirkung unſerer letzten Zeppelin-Angriffe.
Berlin, 12. Oktober. Leber die verheerende Wirkung unſerer letzten Luftangriffe, beſonders
auch über London, iſt durch die Ausſagen einwandfreier Augenzeugen bisher folgendes feſt,
geſtellt worden: Beim Angriff vom 23. September wurden mehr als 100 Gebäude ſchwer beſchädigt,
die zum Teil nur noch Trümmerhaufen ſind. Der Schaden wird auf über 2 Millionen Lftrl.
(40 Millionen Mark) geſchätzt. In der Nähe der Eiſenbahnſtation London» Brighton wurden
durch 3 ſchwere Bomben 10 Einfamilienhäufer völlig zerftört. Regent Street, die Haupt:
geſchäftsſtraße in London, wurde zum größten Teile niedergelegt. In einer ſüdlichen Vorſtadt
Londons wurde eine Munitionsfabrik vernichtet. Die Eiſenbahnſtation Liverpool Street ſowie
Brücke und Bahngleiſe wurden derart verwüſtet, daß die Benutzung unmöglich wurde, und die
Wiederherſtellung längere Zeit erfordern wird. Zwei Konſervenfabriken im ſüdlichen Stadtteil
wurden vernichtet. Eine Antergrundbahnlinie, die zum Pitcadillg⸗Zirkus führt, war drei Tage geſperrt.
Beim Angriff vom 2. Oktober wurden über 200 Familien infolge Zerſtörung ihrer Wohnungen
obdachlos. Bei Thameshaven wurde an den Benzoltanks großer Schaden angerichtet. In
Maple Street iſt eine Reihe von 20 Häuſern vernichtet. Die großen Reislagerräume der
Firma Denny Sons wurden vernichtet. An der Ecke Stratford⸗High Street und Bowroad
wurde ein Haus völlig zerſtört. Die Bombe drang bis in den Keller. Die ſüdöſtlich hiervon
liegenden Gebäude — faſt die Hälfte des ganzen Häuſerblocks — wurden gleichfalls zerſtört.
In Grimsby wurde eine Kaſerne getroffen und über 400 Soldaten getötet.
Auf dem Humber wurde ein dort ankernder großer Kreuzer mit vier Schornſteinen durch
eine Bombe getroffen. Der Menſchenverluſt beträgt ungefähr 60 Mann. Ebendafeldft wurden
zwei engliſche Kriegsſchiffe mit einem bzw. zwei Schornſteinen ſchwer beſchädigt.
In Hull wurden ſchwerſte Verwüſtungen angerichtet. In einigen Stadtteilen ſtehen nur
die Häuſerwände, alles übrige iſt ein Schutthaufen.
In Leeds wurde enormer Schaden an Munitionsfabriken und Eiſenbahnſtationen angerichtet.
Im Hafen von Portsmouth wurden zwei Jachten zerſtört und ein Wachtlokal vernichtet.
Ein Dock wurde ſchwer beſchädigt, mehrere Eiſenbahnwagen explodierten. Die Spritbrennerei
der Firma Pink & Sons und die Frucht- und Lagerfpeicher der Firma Eldes & Foffe daſelbſt
wurden gleichfalls getroffen. Ein Güterzug von 12 Wagen voll Pferden wurde vernichtet.
Die Heldentaten des „U 35° (126 Schiffe verfenft).
Berlin, 12. Oktober. Dem Kapitänleutnant v. Arnauld de la Perriere iſt, wie
wir erfahren, der Orden Pour le mérite verliehen worden. Der alſo Ausgezeichnete
hat in dreivierteljähriger Tätigkeit als Führer eines U-Bootes einen außerordentlichen
Schneid entwickelt. In dieſem Zeitraum hat er nämlich im ganzen 126 Schiffe
mit insgeſamt 270 000 t verſenkt, darunter zwei kleine Kreuzer, mehrere Hilfs-
freuzer, darunter „Gallia“, „Provence“ und „Minneapolis“, Transportdampfer, die
für die Saloniki-Expedition beſtimmt waren, und 11 bewaffnete Dampfer. Er hat
bei dieſen Unternehmungen im ganzen 17, zum Teil ſchwere Gefechte beſtanden,
und es gelang ihm, 4 Geſchütze zu erbeuten, eine für ein U-Boot gleichfalls ſehr
beträchtliche Leiffung. Bei einer einzigen Unternehmung verſenkte v. Arnauld allein
190000 + Der Geſamtſchaden, den er den Feinden zufügte, beziffert ſich auf rund
450 Millionen Mark. Das U-Boot, mit dem Kapitänleutnant v. Arnauld feine
Heldentaten ausführte, war „U 35”, dem bekanntlich auch die Fahrt nach Cartagena
geglückt war. (Berl. Ztgen.)
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2858
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Fortdauer der Kämpfe nördlich der Somme. — Ein ruſſiſcher Stütz—
punkt an der Narajowka erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 18. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der Artillerie—
kampf erreichte beſonders nördlich der Somme in breiten Abſchnitten beträchtliche Stärke.
Zwiſchen Le Sars und Gueuderourt griffen die Engländer, von Lesboeufs bis
Rantourt die Franzoſen abends an. Anſer Vernichtungsfeuer auf die gefüllten
Sturmgräben des Feindes brachte den Angriff beiderſeits Eautourt-l Abbaye im
Entſtehen zum Scheitern, bei Gueudetourt kam es zu heftigen Nahkämpfen, in denen
unſere Stellungen voll behauptet wurden.
Die aus der Gegend von Morval und Rancourt vorbrechenden Franzoſen wurden
nach hartem Kampf abgewieſen, in Gailly iſt der Gegner eingedrungen; der Kampf
iſt noch im Gange. Seitlich der Hauptangriffsſtellen, bei Thiepval, Courcelette
und Bouchavesnes brachten Vorſtöße dem Angreifer keinerlei Erfolg.
Fünf feindliche Flugzeuge unterlagen im Luftkampf.
Heeresgruppe Kronprinz: Auf dem Oſtufer der Maas rege Feuertätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nach dem verluſtreichen Scheitern der ſtarken Infanterieangriffe gegen
die Front weſtlich von Luck beſchränkte ſich dort der Feind auf lebhaftes Artilleriefeuer.
Gegen die öſterreichiſch-ungariſchen Stellungen bei Zwyzyn (aordweſtlich von
Zalocze) angreifende Infanterie wurde unter ſtarken Verluſten durch Feuer in ihre
Gräben zurückgetrieben. Auf dem weſtlichen Narajowka⸗Afer ſüdweſtlich von Herbutow
Fürmten nach ausgiebiger Artilleriewirkung bayeriſche Bataillone einen ruſſiſchen
Stützpunkt und brachten 2 Offiziere, 350 Mann, 12 Maſchinengewehre ein.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Byſtryta Solotwinſka
ſcheiterte ein Angriff gegen unſere vorgeſchobenen Stellungen. In den Karpathen
lag die Ludowa-Höhe unter ſtarkem Geſchützfeuer. Im Kirlibaba-Abſchnitt wurden
Vorſtöße zurückgewieſen.
Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen. Die Geſamtlage hat ſich nicht geändert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Mazedoniſche Front: Geſteigertes Artilleriefeuer
leitete weſtlich der Bahn Bitolj — Florina ſowie nördlich und nordöſtlich der Nidze
Dianina feindliche Teilangriffe ein, die mißlangen.
Ein bulgariſcher Vorſtoß ſäuberte ein Serbenneſt auf dem Nordufer der Cerna.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. RD)
Starker italienischer Angriff im Paſubio-Gebiet abgewieſen.
Wien, 18. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresftont des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: An der ungariſch-rumäniſchen Grenze trat auch geſtern keine weſent—
liche Aenderung ein.
Oeſtlich von Kirlibaba wehrten unſere Truppen mehrere ruſſiſche Angriffe ab.
— An der Byſtryca Solotwinſka Vorpoſtenkämpfe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nordöſtlich
von Bolfzowre an der Narajowka bemächtigten ſich bayerifche Truppen eines ſtarken
ruſſiſchen Stützpunktes, wobei fie dem Feind 2 Offiziere, 350 Mann, 12 Maſchinen⸗
gewehre abnahmen. Am oberſten Sereih wurde ein ruffifcher Angriffsverſuch im
Keime vereitelt. — In Wolhynien ruhte der Kampf.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern abend griffen beträchtliche Kräfte
des Feindes unſere Stellungen am Monte Teffo—Roite-Rüden und nördlich des
Paſubio-Gipfels an. Die tapferen Verteidiger ſchlugen dieſen Vorſtoß blutig ab.
An einzelnen Stellen der Fleimstal- und Dolomiten-Front fowie auf der Kari;
Hochfläche war die Artillerietätigkeit zeitweiſe recht lebhaft.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neue Durchbruchsverſuche der Engländer geſcheitert. — Erſolg⸗
reiche Kämpfe an den rumäniſchen Grenzpäſſen.
Großes Hauptquartier, 19. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich
der Somme geſtern wieder ein erfolgreicher Großkampftag!
In ſchwerem Ringen iſt ein neuer Durchbruchsverſuch der Engländer zwiſchen
Le Sars und Morval vereitelt worden. Ihre Angriffe, die dort vom Morgengrauen
bis zum Mittag gegen unſere zäh verteidigten, im Nahkampf gehaltenen oder durch
Gegenſtoß wiedergenommenen Stellungen geführt wurden, ſind zum Teil ſchon in
unſerem ſtarken, gutgeleiteten Artilleriefeuer geſcheitert.
Anbedeutender Geländegewinn der Engländer nördlich von Eautourt-l Abbaye
und Gueudecourt, der Franzoſen in Sailly und auf dem Südufer der Somme
zwiſchen Biaches und La Maiſonnette bei einem Angriff in den Abendſtunden gleicht
die ſchweren, blutigen Verluſte der Gegner nicht aus.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nördlich von Siniawka wurden feindliche Gräben auf dem Weſtufer
des Stochod genommen, bei Bubnow Angriffe ruſſiſcher Gardetruppen verluſtreich
für den Gegner abgewieſen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An den Päſſen über die
rumäniſchen Grenzen ſind erfolgreiche Kämpfe im Gange.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen keine beſonderen Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front: An der Cerna haben ſich neue Kämpfe entwickelt.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
1760
Geſcheiterter italieniſcher Angriff im Paſubio⸗Gebiet.
Wien, 19. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie
Erzherzogs Carl: Die Kämpfe an der ſiebenbürgiſchen Süd— und Oſtgrenze dauern an.
Heeresftont des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Südlich
von Zborow erfolgreiche Anternehmungen unſerer Vorpoſten. Bei der Armee des
Generaloberſten v. Zerfstganftyg wurden Vorſtöße ruſſiſcher Gardeabteilungen
abgeſchlagen und am oberen Stochod einige feindliche Graben in Beſitz genommen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe im Paſubio-Gebiet erneuerten
fi) mit geſteigerter Erbitterung. Die durch Alpinl verſtärkte Brigade Liguria griff
unſere Stellungen nördlich des Gipfels an. Stellenweiſe gelang es dem Feinde,
in unſere vorderſte Linie einzudringen. Die braven Tiroler Kaiſerjäger⸗Regimenter
Nr. 1 und Nr. 3 gewannen jedoch alle Stellungen wieder zurück, nahmen einen
Bataillonskommandanten, 10 ſonſtige Offiziere und 153 Mann gefangen und
erbeuteten 2 Maſchinengewehre. Ein neuerlicher Angriff der Italiener wurde
abgewieſen. Starke feindliche Abteilungen, die ſich vor dem Roite-Rüden ſammelten,
wurden durch unſer Artilleriefeuer niedergehalten. An der übrigen Front ſtellen⸗
weiſe Geſchützkämpfe.
Anſere Flieger belegten Salcano und Caſtagnavizza mit Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Aus Albanien nichts zu berichten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Orei engliſche Truppentransportdampfer im Mittelmeer verſenkt.
Berlin, 19. Oktober. Von unferen Anterſeebooten wurden im Mittelmeer
verſenkt: Am 4. Oktober der leere engliſche Truppentransportdampfer „Franconia“
(18 150 Br.⸗Reg.⸗To.); am 11. Oktober der bewaffnete engliſche Transport⸗
dampfer „Croßhill“ (5002 Br.⸗Reg.⸗To.) mit Pferden und ſerbiſchen Begleit⸗
mannſchaften; am 12. Oktober der bewaffnete engliſche, tief beladene Truppen:
transportdampfer „Sebek“ (4600 Br.⸗Reg.⸗To.). „Croßhill!“ und „Gebek“
befanden ſich auf dem Wege nach Saloniki. Am 16. Oktober hat eines unſerer
Anterſeeboote Fabrik⸗ und Bahnanlagen bei Catanzaro (Calabrien) mit Erfolg
beſchoſſen. Oer Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Der Cunard⸗Dampfer „Alaunia“ geſunken.
London, 19. Oktober. Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Der britiſche
Dampfer „Alaunia“ iſt geſunken. („Alaunia“ iſt ein Cunard⸗Dampfer von 8000 Netto⸗
tonnen, 13405 Bruttotonnen)) Der Kapitän, 163 Mann der Beſatzung ſind
gelandet. Ungefähr 180 Fahrgäſte, darunter eine Anzahl Frauen und ein Kind,
ſind früher gelandet worden. (W. T. B)
Wichtige ruffifche Höhenſtellung an der Narajowfa erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 20. Oktober.
Weſtlicher Kriegs ſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei
regneriſchem Wetter blieb der gegenſeitige Artilleriekampf auf beiden Somme⸗
Afern lebhaft.
Ein Angriff entriß den Engländern den größten Teil der am 18. Oktober in ihrer
Hand gebliebenen Gräben weſtlich der Straße Eaucourt. l Abbahe — Le Barque.
In den Abendſtunden ſcheiterten Vorſtöße engliſcher Abteilungen nördlich von
Courcelette und öſtlich von Le Sars.
Nachträglich wird gemeldet, daß die Engländer ſich bei dem letzten großen
Angriff auch einiger von ihnen ſo gerühmten Panzerkraftwagen (Tanks) bedienten;
drei liegen durch unſer Artilleriefeuer zerſtört vor unſeren Linien.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Vor den von uns gewonnenen Stellungen nördlich von Siniawka am
Stochod brachen mehrere ruſſiſche Gegenangriffe verluſtreich zuſammen.
Südweſtlich von Swiſtelniki auf dem Narajowka⸗Weſtufer ſtürmten deutſche
Bataillone eine wichtige ruſſiſche Höhenſtellung mit ihren Anſchlußlinien und
ſchlugen Wiedereroberungsverſuche blutig ab. Der Gegner ließ hier wiederum
14 Offiziere, 2050 Mann und 11 Maſchinengewehre in unferer Hand.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Südteil der verſchneiten
Waldkarpathen wurde der Feind vom Gipfel des Monte Ruſului geworfen.
An den ſiebenbürgiſchen Grenzkämmen nehmen die Kämpfe ihren Fortgang.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Gefechtstätigkeit an der Dobrudſcha-Front iſt lebhafter geworden.
Mazedoniſche Front: Nach anfänglichem Erfolg wurde ein ſerbiſcher Angriff im
Cerna⸗Bogen zum Stehen gebracht.
Nördlich der Nidze Planina und ſüdweſtlich des Dojran⸗Sees ſcheiterten
feindliche Teilvorſtöße. Der Erſte Generalquartiermeifter.
Ludendorff. (BIS)
Erbitterte Nahkämpfe am Paſubio⸗Gipfel.
Wien, 20. Oktober. Amtlich wird verlaufbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz⸗
herzogs Carl: An der ungariſch-rumäniſchen Grenze wird weitergekämpft. Südöſtlich
von Dorna Watra wurde dem Feinde der Monte Ruſului entriſſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der
Narajowka nahmen deutſche Truppen dem Feinde bei der Erſtürmung einer Höhe
über 2050 Gefangene und 11 Maſchinengewehre ab. Am oberſten Stochod ſcheiterten
mehrere Angriffe.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Paſubio-Gebiet dauern die Kämpfe
fort. Nach langer, heftiger Beſchießung griffen geſtern 4 Uhr nachmittags die Italiener
unſere Stellungen nördlich des Gipfels an. Wieder kam es zu erbitterten Nah—
kämpfen. Unter Führung ihres Oberſt⸗Brigadiers Elliſon ſchlugen die tapferen
Tiroler Kaiſerjäger des 1., 3. und 4. Regiments ſämtliche Angriffe erneut blutig ab.
Alle Stellungen blieben in ihrem Beſitz. Ueber 100 Italiener wurden gefangen.
Durch ſtarke Artillerie unterſtützt, griff an der Fleimstal-Front ein Alpinibataillon
die Fortella di Sadole und den Heinen Cauriol an. In unſerem Mafchinengewehr:
feuer brach der Angriff zuſammen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der Kaiſer an der Weſtfront.
Berlin, 20. Oktober. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer weilt ſeit einigen
Tagen bei den Truppen an der Weſtfront. Am 17. Oktober beſichtigte er bei
Merch les Bas in Gegenwart des Heerführers Kronprinzen Wilhelm Teile der
Angriffstruppen vor Verdun und nahm den Vortrag der Generale v. Lohow und
Frhr. v. Lüttwitz entgegen. Nach Beſichtigung von Rekrutendepots, Landſturmtruppen
und eines vom Kreiſe Wolmirftedt geſtiſteten Soldaten-Erholungsheims begab ſich
Seine Majeſtät in Begleitung des Kronprinzen weiter in den Befehlsbereich des
Generals v. Mudra und anſchließend am 18. zur Armee des Generaloberſten v. Einem.
Er verlieh dem Generaloberſten v. Einem und den Generalen der Infanterie
v. Mudra und v. Zwehl das Eichenlaub zum Orden Pour le mérite und den
Truppen eine Anzahl Eiſerner Kreuze erſter und zweiter Klaſſe. (W. T. B.)
Franzöſiſcher Fliegerangriff auf Oberndorf.
Berlin, 20. Oktober. (Amtlich.) Franzöſiſcher Heeresbericht vom 13. Oktober nachmittags:
„Luftkrieg. Eine franzöſiſch⸗engliſche Gruppe von 40 Flugzeugen beſchoß die Mauſer⸗Werkſtätten
in Oberndorf am Neckar; 4340 kg Geſchoſſe wurden abgeworfen und ihr Einſchlagen in die
Ziele beobachtet. Sechs deutſche Flugzeuge wurden im Laufe der von ihnen zur Verteidigung
der Werkſtätten eingeleiteten Anternehmungen abgeſchoſſen.“
Amtliche deutſche Feſtſtellung: Von den 40 engliſch⸗franzöſiſchen Flugzeugen haben
15 Oberndorf erreicht und etwa 60 Bomben dort abgeworfen. Die übrigen feindlichen Flugzeuge
wurden durch die Angriffe unſerer Flieger zerſtreut und warfen ihre Bomben wahllos auf Wald,
Wieſen und zahlreiche kleinere Ortſchaften ab. Militäriſcher Sachſchaden iſt weder in Oberndorf
noch anderswo entſtanden, ſonſtiger Sachſchaden war gering. Der Betrieb der Fabrik wurde nicht
geſtört. 3 Perſonen wurden getötet, 7 verletzt; fie hielten ſich im Freien auf und wurden durch
Bombenſplitter getroffen. Von den 40 Flugzeugen wurden durch unſere Flieger und Erdabwehr
9 abgeſchoſſen. Von unſeren an den Luftkämpfen beteiligten Flugzeugen ging keins verloren,
kein Inſaſſe unſerer Flugzeuge wurde getötet oder auch nur verletzt. Die Niederlage des Feindes
im Luftkampf war vollkommen.
Tuzla in der Dobrudfcha erobert. — Siegreiche Kämpfe der Deutſchen,
Bulgaren und Türken unter Mackenſen.
Großes Hauptquartier, 21. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme⸗
Gebiet hält der ſtarke Feuerkampf an.
Zwiſchen Le Sars und Eaucourt.l' Abbage ſcheiterten engliſche Angriffe im Nahkampf.
Weiter öſtlich erſtickte unſer kräftiges Wirkungsfeuer auf die feindlichen Sturmgräben
Angriffsverſuche.
Vorſtöße der Franzoſen über die Straße Gailly— Rancourt brachen vor unferen
Hinderniſſen zuſammen.
Anſere Kampfgeſchwader ſchützten in zahlreichen Luftangriffen die Beobachtungs—
flieger. 12 Flugzeuge des Gegners wurden abgeſchoſſen, 4 liegen hinter unſeren Linien.
Eine nächtliche Luftreife auf Bahnhöfe und Munitionslager hinter der feindlichen
Front hatte guten, an Exploſionen und Bränden beobachteten Erfolg.
Heeresgruppe Kronprinz: Rege Artillerietätigkeit auf beiden Maas⸗Afern.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Wieder bemühten ſich in fruchtloſem, verluſtreichem Anſturm ruſſiſche
Bataillone, uns die am Weſtufer des Stochod kürzlich genommenen Gräben zu ent—
reißen, und wiederum brachte an der Narajowka ein Angriff deutſcher Truppen unter
Führung des Generalmajors v. Gallwitz ruſſiſche Stellungen nordweſtlich von
Skomorochy in unſere Hand. Vergebliche Gegenſtöße brachten dem Feinde neuen
Verluſt; s Offiziere, 150 Mann, 7 Maſchinengewehre konnten ſchon geſtern aus der
eroberten Stellung zurückgeführt werden.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der ſiebenbürgiſchen
Grenze dauern bei Schneefall und Froſt erfolgreiche Wald- und Gebirgskämpfe an;
der Rumäne hat dabei ſchwere Verluſte.
Balkan-Kriegsſchauplatz Front des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Kämpfe in der Dobrudſcha haben ſich zu unſeren Gunſten entwickelt. Die
verbündeten deutſchen, bulgariſchen und türkiſchen Truppen drangen an verſchiedenen
Punkten in die feindliche Hauptſtellung in der Linie ſüdlich von Raſova (en der
Donau) —Agemlar Tuzla ein und nahmen Tuzla, die Höhen nordweſtlich von
Topraiſar, nördlich von Cocargea und nordweſtlich von Mulciova nach heftigen
Kämpfen.
Wir machten dabei etwa 3000 Ruſſen, darunter einen Regimentskommandeur,
auch einige hundert Rumänen zu Gefangenen und erbeuteten 22 Maſchinengewehre
und 1 Minenwerfer.
Deutſche Fluggeſchwader beteiligten ſich erfolgreich aus den Lüften am Kampf.
Mazedoniſche Front: Die Lage iſt unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W. B.)
1764
Italieniſcher Vorſtoß im Brandtal geſcheitert.
Wien, 21. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In den ungariſch-rumäniſchen Grenzgebieten wird
weitergekämpft. Die Leiftungen der in Schnee und Froſt und im ſchwierigſten
Gelände erfolgreich fechtenden Truppen ſind über alles Lob erhaben. Nördlich der
Karpathen bei den öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften nichts von Bedeutung.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Anſere Stellungen im Paſubio-Abſchnitt ſtehen
andauernd unter heftigem Geſchütz- und Minenfeuer aller Kaliber. Vor dem Roite⸗
Rücken bereitgeſtellte feindliche Infanterie wird durch unſere Artillerie niedergehalten.
Vier italieniſche Angriffe gegen den Oſtteil des Rückens wurden abgewieſen.
Eine im Brandtale gegen die Talſtellung vorgehende feindliche Kompagnie wurde
aufgerieben. Wir haben 2 Offiziere, 159 Mann gefangengenommen und 10 Minen⸗
werfer und ſonſtiges Material erbeutet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Oer Kaiſer an der Weſtfront.
Berlin, 21. Oktober. Seine Majeſtät der Kaiſer beſuchte am 20. Oktober an
der Weſtfront in Flandern württembergiſche und ſächſiſche Truppen ſowie Teile der
Garde und anderer preußiſcher Truppen. In Brügge und Zeebrügge begrüßte Seine
Majeſtät Marinetruppenteile und beſichtigte die Anlagen der Marine. (W. T. B.)
Sieg in der Oobrudſcha⸗Schlacht. — Die Ruſſen und Rumänen
auf der ganzen Front geworfen.
Großes Hauptquartier, 22. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Somme—
Schlacht wird mit Erbitterung fortgeſetzt, beiderſeitige ſtärkſte Entfaltung artilleriſtiſcher
Mittel gab ihr auch geſtern, vornehmlich auf dem Nordufer, das Gepräge.
Trommelfeuer auf Gräben und Hintergelände leitete engliſche Angriffe ein, die
von der Ancre bis Courcelette und beiderſeits von Gueudecourt in oft wiederholtem
Anſturm vorbrachen. Unter dem rückſichtsloſen Menſcheneinſatz entſprechenden Opfern
gelang es dem Gegener, in Richtung Grandcourt - Pys Boden zu gewinnen; bei
Gueudecourt wurde er abgewieſen.
Heftige Kämpfe bei Gailly blieben ohne Erfolg für die Franzoſen.
Südlich der Somme brachte ein Gegenangriff uns in Beſitz einer Anzahl kürzlich
verlorener Gräben zwiſchen Biaches und La Maiſonnette; wir nahmen den Franzoſen
hier 3 Offiziere, 172 Mann und s Maſchinengewehre ab.
In den Waldſtücken nördlich von Chaulnes wird ſeit geſtern erneut gekämpft.
Heeresgruppe Kronprinz: An der Maas hält das lebhafte Artilleriefeuer an.
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Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Vor der Mitte der Heeresgruppe des Generaloberſten v. Wohrſch und
weſtlich von Luck ſteigerte ſich in einzelnen Abſchnitten die beiderſeitige Feuertätigkeit.
Vorfeldkämpfe weſtlich der oberen Strypa verliefen für uns günſtig.
Anter Führung des Generals der Infanterie v. Gerok haben deutſche Truppen
nach den räumlich engbegrenzten Vorſtößen der letzten Tage in einheitlichem Angriff
zwiſchen Swiſtelniki und Skomorochy Nowe den Feind erneut geworfen; nur ein
kleines Geländeſtück auf dem Weſtufer der Narajowka iſt noch im Beſitz des Gegners;
ſeine zweckloſen Gegenſtöße ſcheiterten, er hatte ſchwere blutige Verluſte. Wir
machten 8 Offiziere und 745 Mann zu Gefangenen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Trotz zäher Verteidigung
der Zugänge ihres Landes ſind rumäniſche Truppen an mehreren Stellen geworfen
worden; den bereits erſtrittenen Geländegewinn konnten uns Gegenſtöße nicht entreißen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die am 19. Oktober begonnene Schlacht in der Dobrudſcha iſt zu unſeren
Gunſten entſchieden. Der ruſſiſch⸗rumäniſche Gegner iſt nach ſchweren Verluſten
auf der ganzen Front aus ſeinen ſchon im Frieden ausgebauten Stellungen geworfen;
die ſtarken Stützpunkte Topraiſar und Cobadinu ſind genommen. Die verbündeten
Truppen verfolgen. i
Mazedoniſche Front: Die Kämpfe im Cerna-Bogen ſind noch nicht abgeſchloſſen;
deutſche Truppen haben dort eingegriffen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Mißerfolge der Rumänen an der ungariſchen Grenze.
Wien, 22. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: An der ungariſch-rumäniſchen Grenze dauern die heftigen Kämpfe
unvermindert fort. An mehreren Stellen wurden die rumäniſchen Truppen geworfen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der
oberen Strypa erfolgreiche Vorfeldkämpfe. Deutſche Truppen erſtürmten die ruſſiſchen
Stellungen am Weſtufer der Narajowka und warfen den Feind über den Fluß
zurück. Nur ein kleines Geländeſtück iſt noch im Beſitz des Gegners. An Gefangenen
wurden 8 Offiziere und 745 Mann eingebracht. f
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der Tag verlief ruhig. — Südlich des
Toblino⸗Sees wurde die anſcheinend vom Sturm losgeriſſene Hülle eines italieniſchen
Feſſelballons angetrieben und geborgen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen keine Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Die bulgariſchen und türkiſchen Erfolge in der Dobrudſcha.
Sofia, 22. Oktober. (Amtlicher Heereebericht.) Rumäniſche Front: An der
Donau-Front bei Kladowo und Siliſtria Beſchleßung von beiden Seiten. In der
Dobrudſcha brachen wir endgültig den Widerſtand des Feindes auf feiner Haupt⸗—
ſtellung. Die ſtarkbefeſtigten Punkte Cobadinu und Topralſar find in unferem
Beſitz. Der Feind erlitt bei der Niederlage ſchwere Verluſte und befindet ſich in
vollem Rückzuge. Anſere Truppen verfolgen ihn, und unſer rechter Flügel beſetzte
das Dorf Tekirgiol und gelangte bis etwa 10 km ſüdlich von Conſtanza. Die
bisher bekannte Beute beträgt 8 Kanonen, 20 Maſchinengewehre und viel anderes
Kriegsmaterial. Wir machten noch 200 weitere Gefangene. An der Küſte des
Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf engliſche Seeſtreitkräfte.
Berlin, 22. Oktober. Am 21. Oktober nachmittags griff ein Geſchwader
unſerer Seeflugzeuge engliſche Seeſtreitkräſte vor der flandriſchen Küſte erfolgreich mit
Bomben an. Ein Treffer wurde auf einem Zerſtörer einwandfrei beobachtet. Alle
Flugzeuge ſind trotz heftiger Beſchießung wohlbehalten zurückgekehrt. (W. T. B.)
Einnahme von Conſtanza.— 22 Flugzeuge an der Weſtfront abgeſchoſſen.
Hauptmann Bölckes 38. Flugzeug.
Großes Hauptquartier, 23. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mit unver:
minderter Stärke ging geſtern der gewaltige Artilleriekampf auf dem Nordufer der
Somme weiter.
Vom Nachmittage bis tief in die Nacht hinein griffen zwiſchen Le Sars und
Lesboeufs die Engländer, anſchließend bis Rancourt die Franzoſen mit ſehr ſtarken
Kräften an.
Anſere tapfere Infanterie, vortrefflich unterſtützt durch die Artillerie und Flieger,
wies in ihren zuſammengeſchoſſenen Stellungen alle Angriffe blutig ab.
Nur nordweſtlich von Saillg iſt der Franzoſe in einen ſchmalen Grabenreſt der
vorderſten Linie beim Nachtangriff eingedrungen.
Südlich der Somme gelang am Vormittag unſer Vorſtoß im Nordteil des
Amboswaldes nördlich von Chaulnes. Heute nacht iſt dort befehlsgemäß unſere
Verteidigung, ohne Einwirkung des Feindes, in eine öſtlich des Waldſtücks vorbereitete
Stellung gelegt worden.
Heeresgruppe Kronprinz: Zwiſchen Argonnen und Woevre war das Artilleriefeuer
lebhaft.
Nahe der Küſte, im Somme- und Maas⸗Gebiet ſehr rege Fllegertätlgkeit.
2 feindliche Flieger ſind durch Luftangriff und Abwehrfeuer abgeſchoſſen,
11 Flugzenge liegen hinter unſeren Linien. Hauptmann Bölcke bezwang ſeinen
37. und 38., Leutnant Frankl den 14. Gegner im Luftkampf.
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9 Flugzeuge des Feindes bewarfen Metz und Ortſchaften in Lothringen mit Bomben.
Militäriſcher Schaden iſt nicht entſtanden, wohl aber ſtarben 5 Zivilperſonen und
erkrankten 7 weitere infolge Einatmung der den Bomben entſtrömten giftigen Safe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Außer zeitweilig lebhaftem Feuer weſtlich von Luck und der jetzt durch
geführten gänzlichen Vertreibung der Ruſſen vom Weſtufer der Narajowka keine
beſonderen Ereigniſſe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Keine Aenderung der
Geſamtlage. Am Predeal-Paß machten wir 560 Rumänen, dabei 6 Offiziere, zu
Gefangenen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Trotz ſtrömenden Regens, bei aufgeweichtem Boden haben in unermüdlichem,
ſchnellem Nachdrängen die verbündeten Truppen in der Dobrudfcha, vereinzelten
Widerſtand brechend, die Bahnlinie öſtlich von Murfatlar weit überfchritten.
Conſtanza iſt genau acht Wochen nach der Kriegserklärung Rumäniens von
deutſchen und bulgariſchen Truppen genommen.
Auf dem linken Flügel nähern wir uns Cernavoda.
Ein Marineflugzeug landete weit im Rücken des zurückflutenden Feindes,
zerſtörte zwei Flugzeuge am Boden und kehrte unverſehrt zurück.
Mazedoniſche Front: Im Cerna-Bogen iſt durch Angriff von deutſchen und
bulgariſchen Truppen der Feind in die Verteidigung gedrängt.
Oeſtlich des Wardar ſcheiterte ein nächtlicher Vorſtoß gegen deutſche Stellungen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
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Das Ende der Narajowka-⸗Schlacht.
Wien, 23. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie
Erzherzogs Carl: In den Kämpfen bei Predeal wurden 6 rumäniſche Offiziere und
555 Mann gefangen. Die Geſamtlage iſt unverändert.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Das
weſtliche Narajowka-Afer wurde durch Wegnahme des letzten noch von den Ruſſen
beſetzten kleinen Geländeſtückes vom Feinde vollkommen geſäubert. An den übrigen
Frontteilen außer ſtellenweiſe lebhaftem Artilleriefeuer keine Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front nahm das
italieniſche Artilleriefeuer geſtern wieder an Heftigkeit zu. In Tirol und Kärnten
war die Gefechtstätigkeit gering.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Das Vordringen der Bulgaren in der Dobrudſcha.
Sofia, 23. Oktober. (Amtlicher Bericht vom 23. Oktober.) Rumäniſche Front:
Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudfcha ſetzten die verbündeten Truppen am
22. Oktober die Verfolgung des Feindes fort. Um 1 Ahr nachmittags ritt unſere
Kavallerie in die Stadt Conſtanza ein. Am Abend erreichten und beſetzten Abteilungen
des rechten Flüges die Linie Iſlam-Tepe (16 km nordweſtlich Conſtanza) — Dorf
Alacap nächſt der Eiſenbahnlinie, während Truppen des linken Flügels die Linie
Idris Cuius — Cote 127 (6 km ſüdlich Medichidis) und die Höhen 5 km nördlich
von Cuius Mamut— Cote 156 beſetzten. (W. T. B.)
Luftangriff auf Sheerneß in der Themſe⸗Mündung.
Berlin, 23. Oktober. Am 22. Oktober morgens erfolgte ein Angriff feindlicher
Waſſerflugzeuge auf unſere oſtfrieſiſchen Inſeln. Der Angriff verlief ergebnislos,
es iſt keinerlei Schaden angerichtet. — Am 22. Oktober nachmittags belegte eines
unferer Marineflugzeuge den Bahnhof und die Dodanlagen von Sheerneß in der
Themſe⸗Mündung erfolgreich mit Bomben.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Blutige Niederlage der Engländer und Franzoſen an der
Somme. — Predeal, Medgidia und Raſova genommen.
Großes Hauptquartier, 24. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Wie der 22. Oktober war auch der 23. ein
Schlachttag von höchſter Kraftentfaltung. Am den Durchbruch um jeden Preis
zu erringen, ſetzten Engländer und Franzoſen ihre mit ſtarken Kräften geführten
Angriffe fort. Sie holten ſich trotz ihres Maſſeneinſatzes nördlich der Somme
eine ſchwere blutige Niederlage. Nach Meldung von der Front liegen vornehmlich
weſtlich von Le Transloy ganze Neihen von Toten übereinander. Die Haltung
unſerer Truppen war über alles Lob erhaben.
Beſonders zeichneten ſich das Brandenburgiſche Infanterieregiment Nr. 64,
das Braunſchweigiſche Referveregiment Nr. 93, das Rheinifche Infanterieregiment
Nr. 29 und die Bayeriſchen Infanterieregimenter Nr. 1 und Nr. 15 aus.
Südlich der Somme kam ein ſich vorbereitender franzöſiſcher Vorſtoß im Abſchnitt
Ablaincourt—Chaulnes in unſerem Vernichtungsfeuer nicht zur Entwicklung.
Heeresgruppe Kronprinz: Seine Angriffe an der Somme wollte der Gegner
durch Angriffe bei Verdun unterſtützen. Anſere Stellungen auf dem Oſtufer der
Maas lagen unter kräftigem Artilleriefeuer. Die feindliche Infanterie iſt unter
unſerer ſtarken Artilleriewirkung in ihren Gräben niedergehalten worden; die Angriffs:
verſuche ſind damit vereitelt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Vom Meere bis zu den Waldkarpathen keine
größeren Ereigniffe.
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Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Südlich von Kronſtadt
(Braſſo) iſt geſtern von deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen in
erbittertem Kampf Predeal genommen worden; 600 Gefangene wurden eingebracht.
Am Südausgang des Roten-Turm-Paſſes iſt in den letzten Tagen ſtarker
rumäniſcher Widerſtand gebrochen worden.
Balkan-Kriegsſchauplatz Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
In ſcharfer Verfolgung des vor dem rechten Armeeflügel in Auflöſung weichenden
Gegners hat Kavallerie der Verbündeten die Gegend von Caramurad erreicht.
Medgidia und Rafova find nach heſtigem Kampf genommen. Die Geſamt⸗
beute, einſchließlich der am 21. Oktober gemeldeten, beträgt 75 Offiziere,
6693 Mann, 1 Fahne, 52 Maſchinengewehre, 12 Geſchütze, 59 Minenwerfer.
Die blutigen Verluſte der Rumänen und der eiligſt herangeführten ruſſiſchen
Verſtärkungen ſind ſchwer. Die Feſtung Bukareſt iſt erneut mit Bomben beworfen worden.
Mazedoniſche Front: Nichts Neues.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
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Artilleriekämpfe auf dem Karſt.
Wien, 24. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen nahmen geſtern nach
erbitterten Kämpfen den Ort Predeal und machten 600 Mann zu Gefangenen.
Südlich des Roten-Turm-Paffes macht unfer Angriff Fortſchritte.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die Lage
iſt unverändert.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front hält das
italieniſche Geſchütz- und Minenfeuer an. Namentlich auf der Karſt⸗Hochfläche find
zeitweiſe heftige Artillerie- und Minenkämpfe im Gange.
Anſere Flieger belegten ein großes Trainlager bei Savegna erfolgreich mit Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Vojuſa keine Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. BED)
Die Verfolgung der Rumänen in der Dobrudſcha.
Sofia, 24. Oktober. (Bericht des Generalſtabes.) Rumäniſche Front: In der
Dobrudſcha dauert die tatkräftige Verfolgung des in Auflöfung befindlichen Feindes
an. Am 23. Oktober warfen die verbündeten Truppen auf ihrem rechten Flügel den
Feind zurück und erreichten die Linie Dorf Caramurad — Dorf Dokuzol. Anſere
Kavallerie griff bei Iſlamtepe (Höhe 91) eine rumäniſche Brigade an und zerſtreute
bei dem Dorfe Caramurad das ruſſiſche Territorialbataillon Nr. 275, nahm den
Kommandeur der rumäniſchen Brigade gefangen und erbeutete eine Fahne und
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nahm außerdem den Kommandanten des ruffifhen Bataillons und 800 Mann der
4. Infanteriediviſion gefangen. Sie nahm nach einem erbitterten Kampfe die Stadt
Medgidia, wo eine große Menge Eiſenbahnmaterials genommen wurde. Die Truppen
des linken Flügels erreichten die Linie Medgidia —Höhe Hoſſüyng (Höhe 122) — Dorf
Rafova. Der Feind erlitt ſchwere blutige Verluſte. Am 23. Oktober wurden
51 Offiziere und mehr als 3200 Soldaten gefangengenommen, 4 Geſchütze,
30 Maſchinengewehre, 3 Minenwerfer, 5 Lokomotiven und 200 Eiſenbahnwagen
erbeutet. Vom 19. bis zum 23. Oktober erbeuteten die verbündeten Truppen eine
Fahne und machten 75 Offiziere und 6693 Soldaten zu Gefangenen. Außerdem
wurden noch 52 Maſchinengewehre, 12 Geſchütze, 4 Minenwerfer, 5 Lokomotiven
und 200 Eiſenbahnwagen erbeutet. Längs der Donau ſtellenweiſe Artillerie- und
Infanteriefeuer. (W. T. B.)
Neuer Luftangriff auf die Themſe-Mündung. — Erfolgreiche Flieger—
kämpfe an der flandriſchen Küſte.
Berlin, 24. Oktober. Eines unſerer Marineflugzeuge belegte am 23. Oktober
vormittags Hafenanlagen und Bahnhof von Margate an der Themſe-Mündung
mit Bomben.
Am Nachmittag des gleichen Tages wurde an der flandriſchen Küſte über See
ein feindliches Flugzeuggeſchwader, beſtehend aus drei Flugbooten und zwei Land—
kampfflugzeugen, von zwei deutſchen Seeflugzeugen angegriffen und nach ecbittertem
Luftgefecht in die Flucht geſchlagen. Im Laufe des Gefechts wurde ein feindliches
Flugboot abgeſchoſſen. Der Flugmeiſter Meyer (Karl) hat damit fein viertes feind—
liches Flugzeug vom Seeflugzeug aus im Luftkampf vernichtet.
Nach einiger Zeit kamen die feindlichen Flugzeuge, verſtärkt durch ſechs weitere
Landflugzeuge, zurück. Sie wurden von acht unſerer Flugzeuge angegriffen und verjagt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Cernavoda genommen. — Der Vulkan-Paß erſtürmt. — Neue heftige
Kämpfe um Fort Douaumont.
Großes Hauptquartier, 25. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Infolge
regneriſcher Witterung hat geſtern die Gefechtstätigkeit im Somme-Gebiet nach—
gelaſſen; das Artilleriefeuer ſteigerte ſich nur zeitweilig. In den Abendſtunden ſind
franzöſiſche Teilangriffe aus der Linie Lesboeufs —Rancouct vor unſeren Hinder—
niſſen verluſtreich und ergebnislos zuſammengebrochen.
Heeresgruppe Kronprinz: An der Nordoſtfront von Verdun hat ein franzöfifcher
Angriff bis zum brennenden Fort Douaumont Boden gewonnen; die Kampf:
handlung dauert an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Ein Gasangriff der Ruſſen an der Schiſchara mißlang; ebenſo blieb
einem Angriff ruſſiſcher Bataillone bei Kol. Oſtrow (nordweſtlich von Luch jeglicher
Erfolg verſagt.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Südteil der Wald—
karpathen blieben bei Gefechten minderen Amfanges die gewonnenen Höhenſtellungen
in unſerem Beſitz. — An der Oſtfront von Siebenbürgen hat ſich bei örtlichen Kämpfen
die Lage nicht geändert. — Nördlich von Campolung machte unſer Angriff Fortſchritte.
Der Vulkan⸗Paß iſt von deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen
geſtürmt worden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Verfolgung geht planmäßig weiter.
Cernavoda iſt heute früh genommen. Einzelheiten find noch nicht bekannt
geworden. Damit iſt die in der Dobrudſcha operierende rumäniſch⸗ruſſiſche Armee
ihrer letzten Bahnverbindung beraubt und ein ungemein wichtiger Erfolg erzielt.
An der mazedoniſchen Front herrſchte Ruhe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Eine Grenzhöhe im Bereczker Gebirge erobert.
Wien, 25. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen entriſſen dem
Gegner den Vulkan-Paß. Die nördlich von Campolung kämpfenden verbündeten
Streitkräfte gewannen gleichfalls Raum. An der ungariſchen Oſtgrenze wird weiter—
gekämpft. Das Szekler Infanterieregiment Nr. 82 eroberte im Bereczker Gebirge
nach erbittertem Handgemenge eine ſtarkverſchanzte Grenzhöhe. Die Beſatzung
wurde teils gefangen, teils niedergemacht. Entkommen iſt niemand. In der Drei—
länderecke ſchlugen unſere Truppen in ihren neuen Stellungen ruſſiſche Angriffe ab.
Ein örtlicher Einbruch des Feindes iſt ſofort wettgemacht worden.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer
erfolgreichen Vorpoſtengefechten ſüdlich von Zborow bei den öſterreichiſch-ungariſchen
Truppen nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der Nordteil der Karſt-Hochfläche ſtand unter
heftigem Geſchütz, und Minenfeuer.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die Fliegertätigkeit an der Somme. — 200 Luftkämpfe an einem Tage.
Berlin, 25. Oktober. Die Fliegertätigkeit an der Somme war am 22. Oktober
bei klarem Wetter äußerſt rege. Die deutſchen Flugzeuge führten an dieſem Front—
abſchnitt allein über 500 Flüge aus. In 209 Luftkämpfen wurde der Gegner an
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35 dieſem Tage angegriffen und allein im Somme -Abſchnitt der Abſchuß von 16 Flug- 0
= zeugen einwandfrei feſtgeſtellt. Eine weitere Anzahl feindlicher Flugzeuge mußte =
et hinter ihrer Front notlanden. Von den an der Weſtfront vom 22. Oktober im ganzen 5
5 abgeſchoſſenen 22 Flugzeugen ſind 11 in deutſchem Beſitz. Deutſche Flieger griffen 5
885 Truppenlager und Kolonnen mit Bomben und Maſchinengewehren an und beſchoſſen 5
55 aus niedriger Höhe mit Maſchinengewehren feindliche Schützengräben. In der &
& Nacht vom 20. zum 21. Oktober warfen deutſche Flugzeuggeſchwader mehrere taufend Kg:
35 Kilogramm Bomben auf den Bahnhof Longueau bei Amiens, die Munitionslager 75
Ceriſy, Martelcave und das Lager Bray an der Somme. Der Bahnhof von &
Longueau geriet in Brand, und es erfolgte eine Reihe von Exploſionen, die 75
9 anſcheinend von Munitionszügen herrührten. Ein gewaltiger Feuerſchein war noch 75
7 lange nach dem Angriff ſichtbar. In der Nacht vom 21. zum 22. Oktober haben 85
85 deutſche Geſchwader mehrere taufend Kilogramm Bomben mit ſtarker Wirkung auf 5
% den Bahnhof Montdidier, auf Truppenlager und Munitionsmagazine bei Wiencourt, 25
805 Chuignolles, Harbonnieres und Proyart ſowie auf die zur Front marſchierenden =
& Kolonnen abgeworfen. (W. T. B.) Sr
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x Die U⸗Boot⸗Beute im September. &
& Berlin, 25. Oktober. (Amtlich.) Im Monat September find 141 feindliche 75
25 Handelsfahrzeuge von insgeſamt 182000 Brutto⸗Regiſtertonnen von Anterſee⸗ 77
if booten der Mittelmächte verfenft und aufgebracht oder durch Minen verloren: 75
gegangen. Dreizehn Kapitäne feindlicher Schiffe ſind gefangengenommen und A
drei Geſchütze bewaffneter Dampfer erbeutet. Ferner find 39 neutrale Handels⸗ 77
fahrzeuge mit insgeſamt 72 600 Tonnen wegen Beförderung von Bannware 75
zum Feinde verſenkt. Sr
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Die Beute von Conſtanza.
Sofia, 25. Oktober. Rumäniſche Front: In der Dobrudſcha verfolgen die
verbündeten Truppen den Feind. Am Abend des 24. dieſes Monats erreichten ſie
die Linie Taſchavln⸗See — Höhe 177 (weſtlich der Ortſchaft Eſteb) — Dorabantu —
Toktomak — Höhe 126 bei Teftea — Höhe 114 Höhe 102 — Movila —Moſſu — Oprea —
Kolurleni. Heute früh hat die 1. Infanteriedivifion (Sofia) Cernavoda genommen; die
Verfolgung dauert fort.
Die in Conſtanza gemachte Beute iſt beträchtlich. Sie beträgt 500 Waggons
und mehrere Lokomotiven (der Bahnhof iſt unbeſchädigt geblieben), zahlreiche
Petroleumbehälter, faſt ſämtlich gefüllt, Schuppen am Hafen und Magazine, gleichfalls
mit Waren gefüllt, und im Hafen ſelbſt eine Flotte von 70 türkiſchen Fahrzeugen,
die von den Rumänen zurückbehalten worden war.
Längs der Donau Ruhe. (W. T. B.)
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Vormarſch gegen Sinaia und Campolung. — Die große Donau,
Brücke bei Cernavoda von den Rumänen geſprengt. — Der franzöſiſche
Angriff auf Douaumont.
Großes Hauptquartier, 26. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Unfere
Kampfartillerie hielt wirkungsvoll Gräben, Batterien und Anlagen des Feindes
beiderſeits der Somme unter Feuer. — Anſere Stellungen auf dem Nordufer wurden
vom Gegner mit ſtarken Feuerwellen belegt, die Teilvorſtöße der Engländer nördlich
von Courtelette, Le Sars, Gueudetourt und Lesboeufs einleiteten. Keiner der
Angriffe iſt geglückt; ſie haben dem Gegner nur neue Opfer gekoſtet.
Heeresgruppe Kronprinz: Der vorgeſtrige franzöſiſche Angriff nordöſtlich von
Verdun drang, durch nebliges Wetter begünſtigt, über die zerſchoſſenen Gräben bis
Fort und Dorf Douaumont vor. Das brennende Fort war von der Beſatzung
geräumt; es gelang nicht mehr, das Werk vor dem Feinde wieder zu beſetzen.
Anſere Truppen haben, zum großen Teil erſt auf ausdrücklichen Befehl und mit
Widerſtreben, dicht nördlich gelegene vorbereitete Stellungen eingenommen. In
ihnen ſind geſtern alle weiteren franzöſiſchen Angriffe abgeſchlagen worden, beſonders
heftige auch gegen Fort Vaux.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bahern: Nördlich des Miadziol⸗Sees blieſen die Ruſſen ergebnislos Gas ab;
das gleiche Mittel bereitete ſüdöſtlich von Gorodiſchtſche einen Angriff vor, der
verluſtreich ſcheiterte. — Im Abſchnitt Zubilno Zaturch weſtlich von Luck machten im
Abenddunkel ruſſiſche Bataillone einen Vorſtoß ohne Artillerievorbereitung; in unſerem
ſofort einſetzenden Sperrfeuer brachen die Sturmwellen zuſammen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Zwiſchen Goldener Biſtritz
und den Oſthängen des Kelemen-Gebirges wurden feindliche Angriffe abgewieſen.
An der Oſtfront in Siebenbürgen haben im Trotuſul⸗Tal öſterreichiſch-ungariſche,
auf den Höhen ſüdlich des Par Oituz bayeriſche Truppen den rumäniſchen Gegner
geworfen. An den Straßen auf Sinaia und Campolung haben wir im Angriff
Gelände gewonnen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Operationen in der Dobrudſcha nehmen ihren Fortgang.
Welchen Amfang die Rumänen ihrer Niederlage beimeſſen, geht daraus hervor,
daß ſie die große Donau-Brücke bei Cernavoda geſprengt haben.
Anſere Luftſchiffe bewarfen in der Nacht zum 25. Oktober Bahnanlagen bei
Feteſti (weſtlich von Cernavoda) erfolgreich mit Bomben.
Mazedoniſche Front: Südlich des Preſpa-Sees hat bulgariſche Kavallerie Fühlung
mit feindlichen Abteilungen.
Bei Krapa (an der Cerna) und nördlich von Gruniſte ſind Vorſtöße der Serben
abgeſchlagen worden. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Erfolge der k. u. k. Truppen auf rumäniſchem Boden.
Wien, 26. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Nördlich von Campolung wurden rumäniſche Gegenſtöße abgeſchlagen.
Südlich des Predeal Paſſes find unſere Honvedtruppen in erfolgreichem Fortſchreiten.
Im Bereczker Gebirge ſäuberten Bayern einen Grenzkamm. Im Az- und Patros—
(Trotuſul) Tale warfen öſterreichiſch-ungariſche Truppen — ſchon auf rumäniſchem
Boden kämpfend — den Feind an mehreren Stellen.
In der Dreiländerecke, auf den Höhen am Neagra-Bache wurden ruſſiſche Angriffe
zurückgewieſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nördlich von
Zaturch brachen angreifende ruſſiſche Bataillone vor den deutſchen Hinderniſſen
zuſammen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf unſeren Stellungen im Wippach-Tale
und auf der Karſt⸗Hochfläche lag geſtern vormittag heftiges Artillerie- und Minenfeuer,
das gegen Mittag allmählich nachließ.
Rekognoſzierende feindliche Abteilungen, die ſich unſeren Stellungen näherten,
wurden durch Handgranaten zurückgetrieben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Aus dem Bereiche unferer Truppen nichts
zu melden. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. (W. T. B.)
Der überſtürzte Rückzug der Rumänen.
Sofia, 26. Oktober. (Amtlicher Bericht.) Rumäniſche Front: Der Feind
befindet ſich auf der ganzen Dobrudſcha-Front in überſtürztem Rückzuge auf Tultfcha,
Braila und Harſova. Die Verfolgung wird fortgefeßt. Am 25. Oktober nahmen
wir 15 Offiziere und 771 Mann gefangen und erbeuteten 15 Maſchinengewehre. An
der Donau Front hat ſich nichts ereignet. ( 0
Ein engliſcher Minenſucher verſenkt.
London, 26. Oktober. (Amtlich.) Der britiſche Minenſucher „Geniſta“ iſt
von einem feindlichen U-Boot torpediert und verſenkt worden; alle Offiziere und
73 Mann find umgekommen, 12 Mann wurden gerettet. (W. T. B.)
Die Verfolgung der geſchlagenen Dobrudſcha-Armee. — Die
Gegend von Harſova erreicht.
Großes Hauptquartier, 27. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei ſtarker
Feuertätigkeit der Artillerie iſt es nördlich der Somme nur zu Gefechten von Erkundungs—
abteilungen gekommen.
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Auf dem Südufer iſt durch unſer auf die feindlichen Gräben gelegtes Wirkungs—
feuer ein ſich vorbereitender Angriff der Franzoſen im Abſchnitt Fresnes —Mazantourt —
Chaulnes niedergehalten worden.
Heeresgruppe Kronprinz: Der Artilleriekampf war tagsüber auf dem öſtlichen
Maas-Afer zwiſchen Pfeffer-Rücken und Woevre ſehr heftig. Mittags griffen die
Franzoſen unfere Stellungen öſtlich von Fort Douaumont an; fie wurden verluſtreich
abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: An der Schtſchara wiederholten die Ruſſen noch zweimal vergeblich
ihre Angriffe; die ſtürmenden Kompagnien wurden von der Grabenbeſatzung durch
Feuer zurückgetrieben. Weiter ſüdlich, an der Wedsma⸗-Mündung nahmen ſchleſiſche
Landwehrleute eine ruſſiſche Vorſtellung und brachten 1 Offizier, 88 Mann gefangen
ein. An der Lucker Front dauerte im Abſchnitt von Kiſielin ſtarkes Artilleriefeuer der
Ruſſen an; um Mitternacht erfolgte ein Angriff, der vor unſeren Hinderniſſen im
Feuer zuſammenbrach.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Südteil der Wald—
karpathen find erneute ruſſiſch-rumäniſche Angriffe geſcheitert. Vorſtöße des Feindes
an der Oſtgrenze von Siebenbürgen ſind zurückgeſchlagen worden. Südlich von
Predeal und in Richtung Campolung haben unſere Angriffe Fortſchritte gemacht.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v Mackenſen:
Die Verfolgung der geſchlagenen Dobrudſcha-Armee wird fortgeſetzt. Die Gegend
von Harſova iſt von den verbündeten Truppen erreicht.
Mazedoniſche Front: Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſcher Höhenſtützpunkt bei Sara Dornei genommen.
Wien, 27. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl: Anſere Angriffe nördlich von Campolung und ſüdlich von Predeal machten
Fortſchritte. An der ungariſch-rumäniſchen Oſtgrenze wurden feindliche Gegenſtöße
abgeſchlagen. Bei Sara Dornei nahmen unſere Truppen einen ruſſiſchen Höhen—
ftügpunft. Gegenangriffe ſcheiterten.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Im Bereiche
der öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräfte nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die feindliche Artillerie- und Minenwerfer:
tätigkeit gegen die Stellungen auf derKarft- Hochfläche und die dahinterliegenden Räume
ſteigerte ſich zeitweilig zu großer Heftigkeit.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Vorſtöße deutſcher Torpedoftreitfräfte in den Kanal.
Berlin, 27. Oktober. (Amtlich.) In der Nacht vom 26. zum 27. Dltober
fließen Teile unferer Torpedobootſtreitkräſte aus der deutſchen Bucht durch die
Straße Dover Calais bis zur Linie Folkeſtone — Boulogne in den engliſchen
Kanal vor. Nach bisheriger Meldung des Führers der Torpedoboote, Commodore
Michelſen, wurden zum Teil unmittelbar vor den feindlichen Häfen verſenkt
mindeſtens 11 Vorpoſtendampfer und 2 bis 3 Zerſtörer oder Torpedoboote;
einzelne Leute der Beſatzungen konnten gerettet und als Gefangene eingebracht
werden. Mehrere andere Wachtfahrzeuge und mindeſtens 2 Zerſtörer wurden
durch Torpedotreffer und Artilleriefeuer ſchwer beſchädigt.
Ferner wurde der engliſche Poſtdampfer „Queen“ ſüdlich Folkeſtone verſenkt,
nachdem der Beſatzung Zeit zum Ausſteigen gegeben war.
Im Kanal bei Varne⸗Feuerſchiff herrſchte ein auffallend reger Verkehr von
Lazarettſchiffen.
Anſere Torpedoboote find wohlbehalten und ohne jeden Verluſt in die deutſchen
Gewäſſer zurückgekehrt.
Oer Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Harſova von den Bulgaren beſetzt.
Sofia, 27. Oktober. (Amtlicher Heeresbericht.) In der Dobrudſcha verfolgen
die verbündeten Truppen den beſiegten Feind. Wir haben die Stadt Harſova
beſetzt. Längs der Donau Ruhe. (W. T. B.)
Haſtiger Rückzug des Gegners in der Dobrudſcha. — Französiche
Angriffe beiderſeits Douaumont zuſammengebrochen.
Großes Hauptquartier, 28. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Nordufer der Somme haben geſtern die Infanteriekämpfe wieder eingeſetzt. Starke
Artillerievorbereitung ging den Angriffen voran, zu denen die Engländer über
die Linie Gueudetourt —Lesboeufs, die Franzoſen anſchließend aus der Gegend von
Morval in den Abendſtunden vorbrachen. Unfere Truppen haben die verbündeten
Gegner durch Artillerie- und Maſchinengewehrfeuer, nordöſtlich von Morval auch
mit der blanken Waffe blutig zurückgewieſen. Die Stellungen ſind reſtlos behauptet.
Heeresgruppe Kronprinz: Auch öſtlich der Maas ſpielten ſich erneut ſchwere, für
uns erfolgreiche Kämpfe ab. Nach heftigem Artilleriefeuer ſtürmten aus dem
Thiaumont⸗Walde, beiderſeits Fort Douaumont und im Fumin⸗Walde ſtarke fran-
zöſiſche Kräfte zu Angriffen vor, die ſämtlich vor unſeren Stellungen für den Gegner
verluſtreich zuſammenbrachen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nach zweitägigem Wirkungsfeuer gegen den Abſchnitt weſtlich von
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Cuck griff der Ruſſe geſtern bei Zaturcg an. Der Angriff ſcheiterte vollkommen
und unter ſchweren Verluſten für den Feind.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Beiderſeits von Dorna
Watra drangen öſterreichiſch-ungariſche Truppen in die ruſſiſchen Stellungen ein
und nahmen mehrere Hohen im Sturm. 8 Offiziere und über 500 Mann wurden
gefangen eingebracht. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront dauern die Kämpfe in den
Grenztälern an. Südlich von Kronſtadt (Braſſo) wurde von unſeren verbündeten
Truppen eine rumäniſche Höhenſtellung in überraſchendem Vorſtoß genommen und
der Erfolg in ſcharfem Nachdrängen bis ins Tal des Paraſzuga erweitert. Im
übrigen hat ſich die Lage nicht weſentlich geändert.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfelbdmarſchalls v. Mackenſen:
In der nördlichen Dobrudſcha fanden unſere verfolgenden Abteilungen bisher wenig
Widerſtand. Alle Anzeichen deuten auf haſtigen Rückzug des Gegners.
500 Verſprengte wurden gefangen, einige Munitionskolonnen und Bagagen erbeutet.
Mazedoniſche Front: Serbiſche Angriffe gegen die deutſch⸗bulgariſchen Stellungen
im Cerna-Bogen ſcheiterten ebenſo wie Teilvorftöße des Gegners an den Oſthängen
der Moglena und ſüdweſtlich des Dojran-Gees. An der Struma Patrouillengeplänkel,
bei Orfano lebhafteres Artilleriefeuer.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Einbruch in die ruſſiſche Front bei Dorna Watra.
Wien, 28. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Die Kämpfe ſüdlich des Szurduk und des Vörös⸗Torong⸗oten⸗
Turm.) Paſſes dauern an. Südöſtlich von Predeal warfen öſterreichiſch⸗ungariſche
und deutſche Truppen den Feind aus ſtark verſchanzter Höhenſtellung in das Paraſzuga⸗
Tal hinab. An der ungariſchen Oſtgrenze wurden rumäniſche Gegenſtöße abgeſchlagen.
Oeſtlich von Dorna Watra brachen wirauf4km Frontbreite in die ruſſiſchen Stellungen
ein. Der Feind ließ 8 Offiziere, 514 Mann und 2 Mafchinengewehre in unferer Hand.
Seine Verſuche, die ihm entriſſenen Höhen zurückzugewinnen, blieben ohne Erfolg.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſkiy ſtarker Geſchützkampf. Ein vereinzelter
ruſſiſcher Vorſtoß ſüdlich Zaturch wurde unter großen Feindverluſten abgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Am Südflügel der küſtenländiſchen Front
dauern die Artillerie- und Minenwerferkämpfe fort. Feindliche Infanterie, die entlang
der Straße von Oppacchiaſella vorging, wurde durch unſer Feuer raſch zur Amkehr
gezwungen. In Tirol nimmt das feindliche Geſchützfeuer ſtellenweiſe an Heftigkeit zu.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unſeren Truppen nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Generalfeldmarſchall v. Hindenburg beim Kaiſer in Berlin. 1
2 Berlin, 28. Oktober. Der Kaiſer hörte heute im Schloß Bellevue den Vortrag 75
17 des Chefs des Generalſtabes, Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg. 5
% Zur Frühſtückstafel im Schloß Bellevue waren auch Generalfeldmarſchall v. Hinden— in
24 burg mit Gemahlin und Tochter geladen. (W. T. B.) 75
—
Die ruſſiſchen Verluſte ſeit dem 1. Juni 1916 (über 17, Million Mann). 5
Berlin, 28. Oktober. Nach dem letzten Ausweis des Kiewer Zentraldlenſtes betragen 5
die ruſſiſchen Geſamtverluſte feit dem 1. Juni 1916 an gefallenen, vermißten und verwundeten *
Mannſchaften 1797522. Die Zahl der gefallenen, vermißten und verwundeten Offiziere 75
* beträgt 85 981. Die Fliegerverluſte erhöhten ſich auf insgeſamt 49, darunter zwei engliſche 72
34 und ein franzöſiſches Flugzeug. Unter den neuerlich gefallenen Offizieren befinden ſich die Namen N
x: von 2 Generalen, 6 Oberſten als Brigadekommandeure und 8 Oberſten und Oberſtleuinants 5
ge als Regimentskommandeure. Wieder am ſtärkſten mitgenommen find fibirifhe Korps und 55
2 kaukaſiſche Reiter. (W. T. B.) 12
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Vergebliche engliſche Angriffe an der Somme. 75
x Großes Hauptquartier, 29. Oktober. Ex
85 Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach ſtarkem 75
1. Feuer zwiſchen Gueudetourt und Lesboeufs ſich entwickelnde Angriffe der Engländer 75
* wurden größtenteils durch unfere Artilleriewirkung niedergehalten; wo fie zur Durch⸗ 74
2 führung kamen, wurden fie verluſtreich abgewieſen, dabei find 2 Panzerkraſtwagen 27
7. durch Volltreffer zerflört worden. 77
— Später drangen öſtlich von Lesboeufs zwei feindliche Kompagnien in unferen 75
= vorderſten Graben ein; dort wird noch gekämpft. 87
3 Heeresgruppe Kronprinz: Nur der XArtillerielampf erreichte auf dem Oſtufer der 7
Maas zeitweilig beträchtliche Stätte 15
27 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold 5
45 von Bayern: Faſt die ganze Stochod⸗Linie halten die Ruſſen unter lebhaftem Feuer, 7
x das weſtlich von Luck größte Heftigkeit annahm. Ein aus dem Waldgebiet oͤſtlich 12
2 von Szelwow erfolgender ruſſiſcher Angriff brach in unſerem Sperrfeuer zuſammen. 7
— Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der Oſtfront von 5
8: Siebenbürgen nichts Neues. 25
* Südlich des Tömoͤſer Paſſes iſt im Angriff Azuga erreicht; trotz zaͤhen feindlichen 2
5 Widerſtandes find in Richtung auf Campolung und auch weiter weſtlich Zortichritte 75
gemacht worden. 75
% Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Er
“3 Die Lage hat ſich nicht geändert. ze
7. Mazedoniſche Front: Süͤdoͤſtlich von Kenali und im Cerna⸗Bogen find feindliche %
% Angriffe blutig geſcheitert. 5
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7. Ludendorff. (W. T. B.) 5
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Neue Fortſchritte in Rumänien.
Wien, 29. Oktober. Amtlich wird verlaufbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Weſtlich von Orſova nahmen wir in überraſchendem Angriff die den
Ort beherrſchenden Höhen. Südlich des Vörös-Torony-[Roten-Turm)Paſſes, nördlich
von Campolung und ſüdlich von Predeal gewannen die öſterreichiſch-ungariſchen und
deuifhen Streitkräfte unter erbitterten Kämpfen Gelände.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront nichts von Belang.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Weſtlich
von Luck und am Stochod heftiges feindliches Artilleriefeuer. Ein bei Szelwow
verſuchter Infanterieangriff der Ruſſen wurde im Keime vereitelt.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der küſtenländiſchen Front nimmt das
feindliche Artillerie- und Minenwerferfeuer an Kraft und Umfang zu. Oeſtlich von
Görz und im Karſt fühlte feindliche Infanterie gegen unſere Stellungen vor.
In Tirol hat das italieniſche Feuer abgeflaut.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Albanien unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Generalleutnant v. Stein Kriegsminiſter.
Großes Hauptquartier, 29. Oktober. Seine Majeſtät der Kaiſer hat den
Nriegsminiſter Generalleutnant Wild v. Hohenborn mit der Führung eines Armeekorps
im Weſten beauftragt und den Führer des 14. Reſervekorps Generalleutnant v. Stein
zum Königlich preußiſchen Kriegs- und Staatsminiſter ernannt. Dieſe Veränderung
iſt durch die Notwendigkeit veranlaßt, daß der über die militäriſchen Maßnahmen im
Heimatgebiet entſcheidende Miniſter über die in zunehmendem Umfang maßgebenden
Bedürfniſſe des Feldheeres durch umfaſſende Erfahrung als Truppenführer unter
richtet ſein muß. (W. T. B.)
Hauptmann Böcke tödlich verunglückt.
Berlin, 29. Oktober. Hauptmann Bölcke iſt im Verlaufe eines Luftkampfes
am 28. Oktober mit einem anderen Flugzeuge zuſammengeſtoßen und bei der darauf
erfolgten Landung hinter unferen Linien tödlich verunglückt. Am 27. Oktober hatte
er ſein vierzigſtes feindliches Flugzeug abgeſchoſſen. (W. T. B.)
Ein Dampfer mit griechiſchen Revolutionären verſenkt.
Athen, 29. Oktober. (Reuter) Der Dampfer „Angeliki“, mit Freiwilligen
nach Saloniki unterwegs, iſt verſenkt worden. (W. T. B.)
London, 29. Oktober. „Daily News“ erfährt aus Athen über den Angriff
auf den Dampfer „Angeliki“, daß der Dampfer am 28. Oktober um 9 Uhr abends
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ſiebeneinhalb Meilen vom Piräus von einem deutſchen U-Boot verſenkt wurde. Das
Schiff hatte 300 Freiwillige der nationalen Armee in Saloniki an Bord. Die Zahl
der Ertrunkenen wurde zuerſt mit 30 angegeben, man glaubt aber, daß ſie größer iſt.
(W. T. B.)
La Maiſonnette an der Somme erſtürmt. — Erfolg der Berliner
und Brandenburger. — Rumäniſche Höhenſtellungen am Roten-Turm⸗
Paß im Sturm genommen.
Großes Hauptquartier, 30. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf vielen
Stellen der Front nördlich der Somme lag von uns kräftig erwidertes feindliches Feuer.
Bei einem Angriff aus der Linie Lesboeufs —Morval gelang es dem Gegner,
feine Einbruchsſtelle in unſeren vorderſten Graben öſtlich Lesboeufs nach Süden in
geringer Ausdehnung zu verbreitern; an allen anderen Punkten, an welchen er durch
unſer Sperrfeuer hindurch vorwärts kam, wurde er blutig abgewieſen.
Auf dem Südufer der Somme wurde das Gehöft La Maiſonneite und die ſich
von dort nach Biaches hinziehenden franzöſiſchen Stellungen in friſchem Angriff durch
das aus Berlinern und Brandenburgern beſtehende Infanterieregiment Nr. 359
geſtürmt, dem die durch Beobachtungsflieger vortrefflich unterſtützte Artillerie
wirkungsvoll vorgearbeitet hatte. 412 Gefangene, darunter 15 Offiziere, ſind
eingebracht.
Heeresgruppe Kronprinz: An der Nordoſtfront von Verdun hielt der Geſchütz—
kampf an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Ein ruſſiſcher Maſſenſturm, durch ſtärkſten Munitionseinſatz vorbereitet,
brach weſtlich von Puſtomyty und bald darauf auch öſtlich von Szelwow gegen
unſere Stellung vor. Beide Angriffe ſcheiterten im Abwehrfeuer unter blutigen Verluſten.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Waldkarpathen und
dem ſüdlich anſchließenden ungariſch-rumäniſchen Grenzgebirge herrſchte abgefehen
von Patrouillentätigkeit bei regneriſchem Wetter Ruhe.
Südöſtlich des Roten-Turm-Paffes wurden, Erfolge hannoverſcher und mecklen—
burgiſcher Jäger vom Vortage erweiternd, mehrere zäh verteidigte rumäniſche Höhen—
ſtellungen im Sturm genommen.
Aus den letzten Kämpfen in dieſer Gegend ſind 18 Offiziere und über 200 Mann
gefangen zurückgeführt worden.
Südweſtlich des Szurduk Paſſes haben die Rumänen eine unſerer Seitenkolonnen
zurückgedrängt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Norddobrudſcha ſtehen unſere verfolgenden Abteilungen in Fühlung mit
ruſſiſcher Infanterie und Kavallerie.
Mazedoniſche Front: Nach ſtarker Artillerievorbereitung griffen geſtern mehr—
mals ſerbiſche und franzöſiſche Truppen an der Cerna zunächſt in ſchmalen, dann
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in breiteren Abfchnitten die deutſchen und bulgariſchen Stellungen an; im Sperr—
feuer, nordweſtlich von Velſeſelow durch Gegenſtoß, mißlangen die Angriffe vollkommen;
ebenſo vergeblich blieben Vorſtöße des Feindes bei Kenali und Gradesnita.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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$ Wien, 30. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
gi Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
2 herzogs Carl: Bei Orſova nichts Neues.
% Südwefllih des Szurduk-Paſſes drängte der Feind eine unſerer Gefechtsgruppen
$ um einige Kilometer zurück. Südöſtlich des Vörös⸗Torony-(Roten⸗Turm⸗) Paſſes
x erweiterten wir unſere Erfolge. Nördlich von Campolung wurden rumäniſche Vor—
2 ſtoͤße abgeſchlagen.
$ An der ungariſchen Oſtgrenze ließ die Kampftätigkeit nach.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei
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3% Puſtomyty verſuchten die Ruſſen nach kurzem, aber heftigſtem Artilleriefeuer einen
77 Maſſenſturm; ihre Kolonnen brachen teils vor, teils in unſeren Hinderniſſen zuſammen.
985 Ebenſo ſcheiterte ein feindlicher Maſſenvorſtoß bei Szelwow.
75 Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Bei ungünſtigen Sichtverhaͤltniſſen war geſtern
5 die feindliche Gefechtstätigkeit im Küſtenland geringer als in den vergangenen Tagen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei unſeren Truppen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Danktelegramm des Kaiſers an Mackenſen.
Berlin, 30. Oktober. (Amtlich.) Seine Majeftät der Kaiſer hat an den Generalfeld»
marſchall v. Mackenſen das nachſtehende Telegramm gerichtet:
Mein lieber Feldmarſchall!
Nach dem glänzenden Verlauf der Operationen in der Dobrudſcha, die unter Ihrer
bewährten und muſterhaften Leitung durch den Fall von Cernavoda gekrönt worden find,
danke ich Ihnen für alles das, was Sie und die Ihnen unterſtellten Truppen in gemein:
ſamer Waffenbrüderſchaſt erneut geleiftet haben. Ich will meinem königlichen Oank dadurch
beſonderen Ausdruck geben, daß Ihr Name fortan auch von dem Truppenteil geführt
wird, zu deſſen Chef ich Sie ſchon ernannt habe, und beſtimme, daß das 3. Weſtpreußiſche
Infanterlereglment Nr. 129 fortan die Bezeichnung „Infanterieregiment Generalfeld—
marſchall v. Mackenſen (3. Weſtpreußiſches) Nr. 129“ zu führen hat. Ich bitte,
den Ihnen unterſtellten Truppen meine wärmſte Anerkennung und Grüße zu übermitteln.
Großes Hauptquartier, den 25. Oktober 1916.
gez. Wilhelm R. (W. T. B.)
Vergeblicher franzoͤſiſcher Angriff auf La Maiſonnette.
Großes Hauptquartier, 31. Oktober.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Ungünſtige
Witterungsverhaͤltniſſe ſchränkten die Gefechtstaͤtigkeit an der Somme ein. Abteilungen
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des Gegners, die gegen unfere Stellungen norböftlih und öſtlich Lesboeufs vorgingen,
wurden durch Feuer zurüdgetrieben.
Der gegen La Maiſonnette gerichtete Angriff einer franzöſiſchen Kompagnie
ſcheiterte; ebenſo mißlangen Verſuche, mit Handgranatentrupps in unfere neuen Gräben
ſüdlich von Biaches einzudringen. Ein Angriff ſtärkerer franzöſiſcher Kräfte gegen
Ablaincourt und beiderſeits der Straße Chaulnes —Lihons kam in unferem Abwehr
feuer nicht zur Durchführung.
Heeresgruppe Kronprinz: Auch im Maas⸗Gebiet war es ruhiger als in den Vor—
tagen, nur in Gegend von St. Mihiel erreichte das Artilleriefeuer zeitweilig größere Stärke.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Im Morgengrauen griff der Ruſſe nach kurzer Feuerſteigerung unſere
Schtſchara⸗Stellung bei Kraſchin an; er iſt blutig abgewieſen worden.
Nordweſtlich von Bereſteczko am oberen Stor hatten Vorfeldkämpfe einen für
uns günſtigen Ausgang.
Auf dem Oſtufer der Narajowka nahmen ottomaniſche Truppen im Sturm mehrere
Vorſtellungen des Feindes nordweſtlich von Molochow; weiter ſüdlich bemaͤchtigten
ſich deutſche Regimenter wichtiger Höhenſtellungen weſtlich von Folw⸗Krasnoleſie und
wieſen Gegenangriffe der Ruſſen ab. 4 Offiziere, 120 Mann, 9 Maſchinengewehre
ſind eingebracht.
Südweſtlich von Stanislau blieb ein Vorſtoß ruſſiſcher Abteilungen ohne Erfolg
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der ſiebenbürgiſchen
Oſtfront Ruhe.
Im ſüdlichen Grenzgebirge dauerten trotz ſtarken Nebels und zeitweiſen Schnee
ſturms die Kämpfe an.
Nördlich von Campolung und bei Boerzeng, nördlich von Orſova, verſuchten die
Rumänen vergeblich, ihnen entriſſene Höhen zurückzugewinnen.
Seit dem 10. Oktober hat die Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhayn
151 Offiziere, 9920 Mann zu Gefangenen gemacht und außer vielem anderen Kriegs
gerät den Rumänen an Beute 37 Geſchütze, 47 Maſchinengewehre und eine Fahne
abgenommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha iſt die Lage unverändert.
Mazedoniſche Front: Nach anfänglichem Erfolge wurden ſerbiſche Abteilungen
im Oſtteil des Cerna-Bogens durch Gegenſtoß bulgariſcher Infanterie verluſtreich in
ihre Ausgangsſtellungen zurückgeworfen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Rumäniſche Angriffe bei Campolung geſcheitert.
Wien, 31. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl: Bei Orſova und jenſeits der ſüdlichen Grenzgebirge Siebenbürgens wird weiter
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gekämpft. Die von den Rumänen nördlich von Cerna Heviz und nördlich von
Campolung unternommenen Angriffe ſcheiterten. An der ungariſchen Oſtgrenze und
in den Waldkarpathen herrſchte auch geſtern verhältnismäßig Ruhe. Die öſterreichiſch—
ungariſchen und deutſchen Streitkräfte des Generals v. Fallenhahn haben ſeit dem
10. Oktober 151 Offiziere und 9920 Mann als Gefangene eingebracht. Die Beute
beträgt 37 Geſchütze, 47 Maſchinengewehre, 1 Fahne und viel Kriegsgerät.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei Lipnita
Dolna bemächtigten ſich deutſche Truppen, ſüdlich von Brzezang türkiſche Bataillone
ſtark verſchanzter feindlicher Stellungen, wobei 4 Offiziere, 170 Mann und 9 Maſchinen⸗
gewehre in der Hand der Angreifer blieben. Bei Lobaczewka in Wolhynien wurden
ruſſiſche Vorſtöße abgeſchlagen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Teile der küſtenländiſchen Front ſtehen unter
Artillerie- und Minenfeuer wechſelnder Stärke. In Tirol wurde der Angriff eines
Alpinibataillons gegen den Gardinal in den Faſſaner Alpen unter erheblichen Feind—
verluſten abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften
nichts von Belang. ö
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. RAD)
Reiche U⸗Boot⸗Beute im Kanal. — 21 Schiffe mit 28 500 Tonnen
verſenkt.
Berlin, 31. Oktober. Drei kürzlich nach dem Heimathafen zurückgekehrte
Anterſeeboote haben im engliſchen Kanal in wenigen Tagen insgeſamt 21 Schiffe
mit rund 28500 t verfenft. Unter ihnen befanden ſich folgende bisher in den
Zeitungsmeldungen noch nicht genannten Schiffe: franzöſiſche Bark „Condor“,
760 t, franzöſiſche Bark „Cannebière“, 2454 t, mit Farbholz, und der franzöſiſche
Dreimaſtſchoner „St. Charles“, 521 t, mit einer Ladung von 420 1 Fiſchen.
(W. T. B.)
Rückkehr des „U 53“ aus Amerika.
Berlin, 31. Oktober. (Amtlich.) Das Unterfeeboot „U 53“ iſt von feiner Unter:
nehmung über den Atlantiſchen Ozean wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt.
(W. T. B.)
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Engliſche und ruſſiſche Angriffe zurückgewieſen.
Großes Hauptquartier, 1. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mit beſſer
werdender Sicht ſetzte im Somme-Gebiet in mehreren Abſchnitten lebhafte Artillerie,
tätigkeit ein. In den Abendſtunden gingen die Engländer aus der Gegend von
Courtelette und mit ſtarken Kräften aus der Linie Endetourt-Lesboeufs zum Angriff
vor. Nördlich von Courtelette kam in unſerem Abwehrfeuer der Angriff nicht vor—
wärts, weftlich von Le Transloh brach er verluſtreich, an einzelnen Stellen im Nahkampf,
zuſammen.
Heeresgruppe Kronprinz: Der Geſchützkampf auf dem Oſtufer der Maas war
nur zeitweilig lebhaft.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Gegen die am 30. Oktober von uns genommenen Stellungen auf dem
öſtlichen Narajowka-Afer führte der Ruſſe nach ſtarker Artilleriewirkung bei Einbruch
der Dunkelheit heftige Gegenangriffe, die, fünfmal wiederholt, unter blutigen Verluſten
ſcheiterten. Auch die ottomaniſchen Truppen hielten das gewonnene Gelände gegen
ſtarke Angriffe und warfen an einer Stelle den eingebrochenen Feind durch ſchnellen
Gegenſtoß zurück. An der Boſtrocza Solotwinſka wiefen öſterreichiſch-ungariſche Truppen
feindliche Abteilungen durch Feuer ab.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In Siebenbürgen iſt die
Geſamtlage unverändert. Einen wichtigen Erfolg errangen weſtlich der Predeal—
Straße öſterreichiſch-ungariſche Regimenter, die in die rumäniſche Stellung einbrachen,
10 Infanteriegeſchütze und 17 Maſchinengewehre erbeuteten. Südöſtlich des Roten⸗
Turm⸗Paſſes machte unfer Angriff Fortſchritte.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Keine Ereigniſſe von weſentlicher Bedeutung.
Mazedoniſche Front: Im Cerna-Bogen und zwiſchen Butkovo- und Tahino—
See nahm die Artillerietätigkeit wieder zu.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Abgeſchlagene italieniſche Angriffe im Küſtenland.
Wien, 1. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: Weſtlich des Predeal-Tales gelang es unſeren Truppen, in die feindliche
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Stellung einzudringen, wobei 10 Infanteriegeſchütze und 17 Maſchinengewehre
erbeutet wurden. Südöſtlich des Roten-Turm Paſſes wurde Gelände gewonnen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nach hefliger
Artillerievorbereitung verſuchte der Feind bei Einbruch der Dunkelheit, ſich der am
30. Oktober von ihm verlorenen Stellungen am öſtlichen Narajowka-Aſer wieder zu
bemächtigen. Trotz fünfmaligen Maſſenanlaufes wurden unſere Stellungen reſtlos
behauptet. Ebenſo ſcheiterten ſtarke Angriffe gegen die ottomaniſchen Truppen. An
der Byſtrocza Solotwinſka wurden feindliche Abteilungen durch Feuer vertrieben.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf dem Südflügel der küſtenländiſchen Front
ſteigerie ſich im Laufe des geſtrigen Tages das feindliche Artillerie- und Minenfeuer
wieder zu großer Kraft. Von 3 Ahr nachmittags an begann feindliche Infanterie
im Wippach⸗Tale und auf der Karſt-Hochfläche gegen unſere Stellungen vorzufühlen.
Wo ſie unſere zerſchoſſenen Gräben für ſturmreif hielt, ſetzte ſie auch zu Angriffen
an, die jedoch durch Sperrfeuer oder durch Gegenſtoß abgeſchlagen wurden. Abends
flaute das Feuer ab, ſetzte jedoch nachts erneut mit großer Heftigkeit ein.
Italieniſche Flieger warfen auf Dutoulo, Sefana und Miramar zahlreiche Bomben
ab, ohne nennenswerten Schaden zu verurſachen. Hauptmann Schünzel ſchoß über
der Bucht von Panzano einen Caproni ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen keine Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Ruſſiſche Niederlage in Perſien.
Konſtantinopel, 1. November. (Amtlicher Heeresbericht vom 31. Oktober.)
Tigris⸗Front: Anſer wirkſames Artilleriefeuer zerſtörte einen Beobachtungsturm
des Feindes ſowie ſeine Schützengräben. Das feindliche Erwiderungsfeuer blieb ohne
Wirkung.
Perſiſche Front: In einem blutigen Zuſammenſtoß, der nordweſtlich von Hamadan
in der Gegend von Bidjar mit feindlichen Truppen ſtattfand, trugen unſere Truppen
den Sieg davon und drängten den Feind zurück, der in Auflöſung flüchtete. Außer
ſchweren Verluſten an Toten und Verwundeten, die der Feind teils mit zurückführte,
teils auf dem Schlachtfelde liegen ließ, verlor er an Gefangenen einen Kompagnie—
führer und 120 unverwundete Soldaten. Anter den Gefallenen befinden ſich
auch Offiziere. Ferner erbeuteten wir durch dieſen neuen Erfolg eine große Anzahl
Gewehre und anderes Kriegsmaterial. Die Ortſchaft Bidjar, deren Einnahme von
den Ruffen in ihrem amtlichen Bericht vom 26. Oktober 1946 gemeldet worden war,
wurde von uns zurückerobert. Nördlich von Sakis wurden ruſſiſche Kavallerietruppen,
die unfere vorgeſchobenen Truppen anzugreifen verſuchten, mit Verluſten für fie zurück,
geſchlagen.
Kaukaſus⸗Front: Scharmützel. Von den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
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Die U⸗„Deutſchland“ wiederum in Amerika eingetroffen.
New London (Connecticut), 1. November. (Reuter-Meldung.) Das deutſche
Handelsunterſeeboot „Deutſchland“ iſt heute früh hier angekommen.
(Notiz des W. T. B.: In Bremen iſt eine Nachricht über die Ankunft der
„Deutſchland“ bisher noch nicht eingetroffen.) (W. T. B.)
Ruſſiſche Stellungen am Stochod erſtürmt. — Vordringen deutſcher
Truppen in Sailly. — Vaux geräumt.
Großes Hauptquartier, 2. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im nörd—
lichen Somme-Gebiet frifchte die Artillerietätigkeit teilweiſe erheblich auf. Ein
engliſcher Vorſtoß nördlich von Courcelette iſt leicht abgewieſen. Franzöſiſche Angriffe
im Abſchnitt Lesboeufs —Rancourt brachten dem Feinde kleine Vorteile nordöſtlich
von Morval und am Nordweſtrande des St. Pierre-Vaaſt⸗Waldes, wurden in der
Hauptſache aber blutig abgefchlagen. Unfere Truppen drangen gegenüber hartnäckigem
franzöſiſchen Widerſtand in den Nordteil von Sailly vor.
Heeresgruppe Kronprinz: Mehrfach ſteigerte ſich der Feuerkampf rechts der Maas
zu großer Heftigkeit, insbeſondere richten die Franzoſen bisher ſchweres Zerſtörungs—
feuer gegen die bereits in der Nacht von unſeren Truppen befehlsgemäß und ohne
feindliche Störung geräumte Feſte Vaux, auf der wir zuvor wichtige Teile
geſprengt hatten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Bei der Heeresgruppe des Generals v. Linſingen ſtürmten weſtfäliſche
und oſtfrieſiſche Truppen unter Führung des Generalmajors v. Ditfurth die bei und
ſüdlich von Witoniez auf das linke Stochod-Afer vorgeſchobenen ruſſiſchen Stellungen.
Neben hohen blutigen Verluſten büßte der Feind an Gefangenen 22 Offiziere,
1508 Mann ein und ließ 10 Maſchinengewehre, 3 Minenwerfer in unſerer Hand.
Anſere Verluſte find gering. Weiter ſüdlich, bei Alexandrowka, brachten wir von
einem gelungenen Erkundungsvorſtoß 60 Gefangene zurück.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen erfolg.
reiche Unternehmungen gegen ruſſiſche Vorſtellungen nördlich von Dorna Watra.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront iſt die Lage unverändert. Rumäniſche Angriffe
gegen die über den Altſchanz- und Predeal⸗Paß vorgedrungenen verbündeten Truppen
find verluſtreich geſcheitert. Wir nahmen 8 Offiziere, 200 Mann gefangen. Südöſtlich
des Roten-Turm-Paffes dauern die für uns günſtigen Gefechte an,
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v.Mackenſen:
Conſtanza wurde erfolglos von See her beſchoſſen.
Mazedoniſche Front: Serbiſche Vorſtöße wurden im Cerna-Bogen und nördlich
der Nidze Planina abgeſchlagen. An der Struma-Front lebhafte Vorfeldkämpfe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
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Neue italieniſche Offenſive bei Görz. — Der erſte Maſſenanſturm
abgeſchlagen.
Wien, 2. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Carl: Im Raume ſüdöſtlich des Vörös-Torony-[Roten-Turm⸗Paſſes
machten wir weitere Fortſchritte. Südlich und ſüdöſtlich von Braſſo (Kronftadt) auf
feindlichem Boden kämpfende öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen ſchlugen
rumäniſche Angriffe ab. In der ſüdlichen Bukowina und im Capul-Gebiet erfolg—
reiche Vorfeldunternehmungen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Deutſche
Truppen der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky warfen den Feind bei
Witoniez (ſüdöſtlich von Solotwinqa) aus einer ſtark verſchanzten Stellung. Es wurden
22 ruſſiſche Offiziere, 1500 Mann, 10 Maſchinengewehre und 3 Minenwerfer eingebracht.
Italien iſcher Kriegsſchauplatz. Im Görziſchen hat eine italieniſche Offenſive
begonnen. Die zweite und dritte italieniſche Armee, die ſeit den letzten großen
Kämpfen durch friſche Truppen ergänzt wurden, griffen abwärts Görz an. Der erſte
allgemeine Anſturm iſt dank dem Heldenmut unſerer Truppen abgeſchlagen. Nachdem
ſich das ſtarke feindliche Feuer im Laufe des Vormittags zu außerordentlicher Heftigkeit
geſteigert hatte, ſtürmte die feindliche Infanterie am Mittag los. Im Wippach⸗Tale
ſollten die Höhen öſtlich der Vertojbica um jeden Preis genommen werden. Sieben
feindliche Brigaden, auf engem Raum angeſetzt, wurden hier reſtlos abgewieſen.
Auf dem Nordteil der Karſt⸗Hochfläche ſetzte bald nach 11 Ahr vormittags ein
Maſſenſtoß italieniſcher Infanterie ein, der zunächſt über unſere zerſchoſſenen
vorderſten Linien Raum gewann. Die umfaſſend angeſetzten Gegenangriffe
unſerer tapferen Truppen warfen die Italiener wieder zurück, doch blieb Lokvica
in Feindeshand. Acht italieniſche Diviſionen waren an dieſem Stoß beteiligt.
Im Südteil der Hochfläche behaupteten wir trotz wütender Angriffe alle Stellungen.
An dem Erfolge des geſtrigen Schlachttages haben das Krainer Landwehr:
Infanterieregiment Nr. 27 und das bewährte weſtgaliziſche Landſturm⸗Infanterie—
regiment Nr. 32 hervorragenden Anteil. Sie wieſen feindliche Angriffe ſtehend ab
und behaupteten ſich gegen größte Aebermacht. Auch die Regimenter Nr. 41 und
Nr. 11 verdienen alles Lob. Wir haben über 1000 Mann gefangen und 7 Mafchinen-
gewehre erbeutet.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 1. November abends haben mehrere unſerer Geeflugzeug-
geſchwader Cervignano, San Giorgio di Nogaro, Pieris, Grado und die Adria—
Werke bei Monfalcone ſehr wirkungsvoll angegriffen. Es wurden zahlreiche Volltreffer
in den militäriſchen Objekten und Bahnanlagen der genannten Orte ſowie in einer Halle der
Flugſtation Grado erzielt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Erfolg der türfifchen Truppen in Galizien.
Konſtantinopel, 2. November. (Amtlicher Heeresbericht vom 1. November.)
An keiner Front ein Ereignis von Bedeutung.
An der galiziſchen Front überſchritten unſere Truppen am 30. Oktober in einem
heſtigen Angriff drei hintereinanderliegende befeſtigte Verteidigungslinien des Feindes
und bemächtigten ſich der Höhe 407 nördlich von Molochow ſowie weiter öſtlich
der Höhe Copawik. Im Laufe dieſes Kampfes machten wir 120 Gefangene,
darunter 4 Offiziere, und erbeuteten 4 Maſchinengewehre und 2 Minenwerfer. Die
wiederholten Angriffe, die der Feind mit überlegenen Kräften am 1. November
machte, um die genannten Höhen wiederzugewinnen, blieben gegenüber dem helden-
haften Widerftand unſerer Truppen völlig ergebnislos.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
Die zweite Ankunft der Uu „Deutſchland“ in Amerika beſtätigt.
New London (Connecticut), 2. November. (Meldung des Vertreters von
W. T. B.) Das deutſche Handelsunterſeeboot „Deutſchland“ iſt Mittwoch früh
hier eingetroffen.
Amſterdam, 2. November. Das Reuterſche Bureau meldet aus Wafhington:
Die Zollbehörden in New London berichten, daß ſich an Bord der „Deutſchland“
keine Waffen und Munition befinden. Es iſt Befehl erteilt worden, die „Deutſchland“
als Handelsſchiff zu behandeln. Die Ladung beſteht aus 750 t Farbfloffen,
Arzneien und Chemikalien. (W. T. B.)
Erfolgreicher Vorſtoß deutſcher Seeſtreitkräfte in der Nordfee.
Berlin, 2. November. (Amtlich) In der Nacht vom 1. zum 2. November
fließen leichte deutſche Streitkräfte aus den flandriſchen Stützpunkten gegen die
Handelsſtraße Themſe und Holland vor, hielten mehrere Dampfer zur Anterſuchung
an und brachten zwei von ihnen, die verdächtig waren, in den Hafen ein. Ein
dritter Dampfer, der ebenfalls dorthin folgen ſollte, iſt noch nicht eingetroffen.
Beim Rückmarſch wurden einige unſerer Torpedoboote kurze Zeit erfolglos von
vier engliſchen Kreuzern beſchoſſen. Anſere Streitkräfte ſind vollzählig und
unbeſchädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Der Vorſtoß der deutſchen Torpedobootsflottillen in den Kanal.
Berlin, 2. November. (Amtlich.) Auf eine Anfrage im Anterhauſe über den Vorſtoß
unſerer Torpedobootsflottillen in den engliſchen Kanal in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober
hat der engliſche Marineminiſter Balfour erwidert, die deutſche Mitteilung, daß kein Zerſtörer
verlorengegangen ſei, ſei falſch. Deutſche Zerſtörer ſeien von engliſchem Artilleriefeuer getroffen
worden; es werde aber nicht behauptet, daß ſie durch Geſchützfeuer verſenkt worden ſeien.
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Nach den bei der Admiralität eingegangenen Mitteilungen ſeien dagegen zwei deutſche Zerſtörer
auf Minen in den ausgelegten Netzen geſtoßen, in die Luft geflogen und „wahrſcheinlich geſunken“.
Es wird hiermit nochmals amtlich feſtgeſtellt, daß ſämtliche deutſchen Torpedoboote, die
an der Unternehmung in dem engliſchen Kanal teilgenommen haben, zurückgekehrt ſind; es iſt
keines der Boote weder durch Artifferietreffer noch durch Minen beſchädigt worden. Von
den durch unſere Torpedoboote verſenkten feindlichen Wachtfahrzeugen hat der engliſche Marine:
miniſter, nachdem der engliſche amtliche Bericht zunächſt überhaupt nichts erwähnt hatte, ſetzt
ſechs zugegeben. Die von uns gemeldete Zahl elf iſt, wie aus den nochmals eingehend
geprüften Meldungen unſerer Boote hervorgeht, noch ſehr niedrig gegriffen. — Von einem
Vertreiben unſerer Torpedoboote kann keine Rede ſein, da überhaupt keine engliſchen Streitkräfte
vorhanden waren, die dies hätten tun können. Die wenigen Zerſtörer, die ſich zeigten, wurden
teilweiſe ſo überraſchend abgeſchoſſen, daß ſie keinen Schuß erwidern konnten. Der Reſt rettete
ſich ſchleunigſt durch die Flucht. (W. T. B.)
Das neue Kriegsamt.
Berlin, 2. November. Durch Allerhöchſte Kabinettsorder iſt nunmehr beſtimmt, daß zur
Leitung aller mit der Geſamtkriegführung zuſammenhängenden Angelegenheiten der Beſchaffung,
Verwendung und Ernährung der Arbeiter ſowie der Beſchaffung von Rohſtoffen, Waffen und
Munition im Kriegsminiſterium ein Kriegsamt errichtet wird, dieſem liegt auch die Leitung der
Erſatzangelegenheiten ob. Das Arbeitsamt, die Feldzeugmeiſterei mit dem Waffen- und Munitions-
beſchaffungsamt, die Kriegsrohſtoffabteilung und Fabrikenabteilung ſowie die die Erſatzangelegen⸗
heiten bearbeitenden Stellen des Kriegsminiſteriums, die Abteilung für Volksernährungsfragen
und die Abteilung für Ein: und Ausfuhr werden dem Kriegsamt unterſtellt, insbeſondere wird
dem Kriegsamt auch die Verſorgung der Arbeiter mit Fleiſch und Fett übertragen. Der
königlich württembergiſche Generalmajor Gröner iſt zum Chef des Kriegsamtes im Kriegs,
miniſterium ernannt und zum Vertreter des Kriegsminiſters beſtellt. (Berliner Zeitungen.)
Die Türken bei der Verteidigung der galiziſchen Front.
Konſtantinopel, 2. November. (Amtlicher Heeresbericht vom 2. November.)
Euphrat⸗Front: Anſere freiwilligen Krieger haben eine Linie feindlicher Schützen
angegriffen und eine große Menge Kriegsmaterial ſowie 150 Stück Vieh weggenommen.
Tigris⸗Front: Anſere Flugzeuge haben Bomben auf feindliche Stellungen geworfen.
Anſere freiwilligen Krieger haben einen engliſchen Flugzeugſchuppen in der Amgebung
von Scheik Said angegriffen und dabei abermals ein feindliches Flugzeug zerſtört.
Zur Vergeltung haben die Engländer Bomben im Rücken unſerer Stellungen
abgeworfen, aber ohne Erfolg.
Perſiſche Front: In der Richtung von Sendſchan haben wir feindliche Kavallerie
und Infanterie nordöſtlich von Bidſchar zurückgeworfen.
Kaukaſus⸗Front: Im Zentrum und auf dem linken Flügel für uns erfolgreiche
Scharmützel; wir haben einige Gefangene gemacht.
Galiziſche Front: Die Ruſſen haben am 31. Oktober und 1. November aber—
mals Angriffe gemacht, um die von uns am 31. Oktober eroberten Stellungen
wiederzunehmen; dieſe Angriffe ſind, ebenſo wie die vorhergegangenen, völlig
abgeſchlagen worden.
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Auf dem mazedoniſchen Kriegsſchauplatz haben wir einen Angriff, den der Feind
am 31. Oktober gegen unſere Truppen an der Struma-Front machte, abgefchlagen.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
Fortſchritte an der rumäniſchen Grenze.
Großes Hauptquartier, 3. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kampftätigkeit hielt ſich im allgemeinen
in mäßigen Grenzen.
In einzelnen Abſchnitten des Somme-⸗Gebiets ſtarkes Artilleriefeuer. Die von
uns genommenen Häuſer von Saillg gingen geſtern früh im Nahkampf wieder
verloren. Feindliche Vorſtöße öſtlich von Gueuderourt und gegen den nördlichen Teil
des St.⸗Pierre⸗Vaaſt⸗Waldes ſind geſcheitert.
Das franzöſiſche Feuer auf die Feſte Vauf flaute gegen Abend ab.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Außergewöhnlich hohe Verluſte erlitten die Ruſſen bei ihren bis zu
ſiebenmal wiederholten vergeblichen Verſuchen, uns die am 30. Oktober geſtürmten
Stellungen weſtlich von Folw⸗Krasnoleſie (links der Narajowka) wieder zu entreißen.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: An der ſiebenbürgiſchen
Südfront wurden rumäniſche Angriffe durch Feuer oder im Bajonettfampfe abgefchlagen.
Südweſtlich Predeal und ſüdöſtlich des Roten-Turm-Paſſes ſtießen wir nach und
nahmen über 350 Rumänen gefangen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erbitterte Kämpfe an der küſtenländiſchen Front.
Wien, 3. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz—
herzogs Carl: In der nördlichen Walachei griffen die Rumänen geſtern an zahl⸗
reichen Stellen an; ſie wurden überall zurückgeworfen. Dem Feinde nachſtoßend,
gewannen unſere Truppen ſüdöſtlich des Vörös-Torong⸗Roten⸗Turm Paſſes und
ſüdweſtlich von Predeal erneut Gelände. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront und in
den Waldlarpathen war die Kampftätigkeit gering.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der
Boſtrocza Solotwinſka Vorfeldkämpfe. An der Narajowka verſuchten die Ruſſen,
in ſieben Maſſenſtößen die am 30. an unſere Verbündeten verlorenen Stellungen
zurückzugewinnen. Alle Anſtürme des Gegners brachen unter ſchwerſten Verluſten
zuſammen. Südlich von Hulovitze am Stochod vertrieb ein Jagdkommando öfter:
reichiſcher Landwehr einen ruſſiſchen Vorpoſten.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Schlachtfront im Küſtenlande wurde
auch geſtern mit größter Erbitte rung gekämpft. Anter ungeheurem Aufwand von
Menſchen und Munition ſetzten die Italiener ihre Angriffe fort. Im Wippach⸗
Tale waren unfere Stellungen im Panowitzer Walde bei Sober und öſtlich
Vertojba erneut das Ziel wütender Angriffe. Aeberall konnte der Gegner zurück⸗
geworfen werden. Das Gyulaer Landſturmregiment Nr. 2 und das dalmatiniſche
Landwehr ⸗Infanterieregiment Nr. 23 hielten zäheſtens ſtand.
Auf der Karſt⸗Hochfläche wurde im Raum um TLolvita ein neuer italleniſcher
Maſſenſtoß, der über die Höhe Petinka und entlang der Straße nach Koſtanjevita
angeſetzt war, unter ſchwerſten Verluſten des Feindes zum Stehen gebracht. Zwei
hierbei bis zum äußerſten ausharrende Batterien fielen, als Mann und Pferd über:
wältigt waren, in Feindeshand. Im ſüdlichen Teil der Hochfläche brachen vor der
Front des tapferen öſterreichiſchen Landſturmregiments Nr. 32 und der Infanterie:
regimenter Nr. 15 und 98 alle feindlichen Angriffe zuſammen. Die Zahl der
gefangenen Italiener iſt auf 2200 Mann geſtiegen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 2. vormittags hat ein Seeflugzeuggeſchwader
Semaphorſtation und Kohlenanlagen von Vieſte und Radioſtation und Lagerhaus
von Torre Porticeflo erfolgreich mit Bomben belegt. Abends griff ein Geeflugzeug-
geſchwader die Bahnhofsanlagen von Ronchi, die militäriſchen Anlagen von Selz,
Doberdo, Staranzano und die Batterie Golametta an. Es wurden viele Treffer erzielt.
Flottenkommando. W
Ein ruſſiſches Linienſchiff zerſtört.
Kopenhagen, 3. November. „Berlingske Tidende“ veröffentlicht ein Privattelegramm
aus Stockholm, wonach ein ſchwediſcher Geſchäftsmann, der von einer Geſchäftsreiſe nach
Rußland und Finnland zurückgekehrt iſt, berichtet, daß das Linienſchiff „Sewaſtapol“ vor acht
Tagen vor Helſingfors auf eine Mine geſtoßen und teilweiſe zerſtört worden iſt. (W. T. B.)
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Ein zweiter Baralong⸗Fall. — „u 41“ von einem engliſchen Dampfer
unter amerifanifcher Flagge heimtückiſch in den Grund geſchoſſen. — Ein
Rettungsboot mit zwei Leberlebenden gerammt.
Berlin, 3. November. Noch hat ſich die Empörung über die Scheußlichkeit des
„Baralong“-Mordes nicht gelegt, und ſchon wieder muß dem deutſchen Volke Nachricht von
einem ähnlichen Verbrechen gegeben werden, deſſen ſich England und ſeine Seeſtreitkräfte ſchuldig
gemacht haben. Ein deutſcher, aus England in die Schweiz übergeführter Offizier hat folgendes berichtet:
Das deutſche Unterfeeboot „U 44“ hat am 24. September 1915 in der Nähe der Stilly⸗
Inſeln einen Dampfer unter amerikaniſcher Flagge angehalten. Während der Oampfer ſtoppte
und anſcheinend Anſtalten traf, ein Boot zu Waſſer zu laſſen, lief das U-Boot bis auf eine
Entfernung von etwa 300 m an den Dampfer heran. In dieſem Augenblick klappte der Oampfer
plötzlich an zwei Stellen die Reeling herunter, eröffnete aus zwei Schiffsgeſchützen das Feuer
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auf das U-Boot und beſchoß es außerdem aus zahlreichen Gewehren. Das alles geſchah bei
wehender amerikaniſcher Flagge! Das U Boot, das ſchwer getroffen worden war, ging zunächſt
unter, jedoch gelang es ihm, nach kurzer Zeit wieder an die Oberfläche zu kommen. Durch ein
jetzt geöffnetes Luk konnten gerade noch der Oberleutnant zur See Crompton und der Gteuer
mann Godau aus dem Boot herauskommen, als es zum zweiten Male und nun für immer
in der See verſank. Trotz ſchwerer Verwundung des erſteren gelang es ihm wie auch dem
Steuermann, ſich ſchwimmend zu halten, auch nach einiger Zeit ein leer in der Nähe treibendes
Boot zu erreichen und zu beſteigen. Der Dampfer, der dies bemerkt hatte, kehrte nun zurück
und hlelt mit hoher Fahrt recht auf das Boot zu, aber nicht etwa, wie man hätte annehmen
ſollen, um die beiden hilfloſen Schiffbrüchigen zu retten, ſondern um das Boot zu rammen.
Zu dieſem Zweck war ſogar vorn auf der Back ein Mann aufgeſtellt, der die nötigen Anweiſungen
für das Steuern zur Kommandobrücke hinaufrief. Kurz bevor das Boot getroffen wurde,
ſprangen die Schiffbrüchigen in die Bugwellen des rammenden Schiffes, und es gelang ihnen,
fi fpäter an den Trümmern des Bootes feſtzuhalten. Erſt nachdem fie wieder über eine
halbe Stunde im Waſſer gelegen hatten, kehrte der Dampfer in ihre Nähe zurück und nahm
fie nunmehr auf. An Oeck ließ ſich aber kein Offizier blicken. Anſtatt dem verwundeten Ober
leutnant, der einen doppelten Kieferbruch, einen Schuß an der linken Schläfe, eine fingerbreite
Wunde mit drei Splittern in Naſe und Wange ſowie ein zerſchoſſenes Auge bei der Beſchießung
des U-Bootes davon getragen hatte, Hilfe zu leiſten, wurden die beiden Geretteten erbarmungslos
in einen Oeckverſchlag eingeſperrt, der etwa 1m hoch und 2m lang und vorn mit Eiſen—
ſtäben abgeſchloſſen war. Hier mußten ſie verbleiben bis zu ihrer Ankunft in Falmouth am
25. Sepiember 1915. Erſt dort wurde dem Verwundeten die erſte ärztliche Hilfe zuteil.
Soweit zunächſt der Bericht.
Als ſeinerzeit die engliſche Regierung durch Gegenmaßnahmen der deutſchen Regierung
gezwungen war, den in engliſche Hände gefallenen U-Boot3-Befagungen eine einigermaßen
menſchliche Behandlung angedeihen zu laſſen, wußten bald darauf die Zeitungen zu berichten,
daß die engliſche Regierung, um dieſem Zwang aus dem Wege zu gehen, den Befehl gegeben
hatte, keine deutſchen U⸗Boots⸗Leute mehr zu retten, ſondern fie in ihren verſenkten Booten
ſo lange auf dem Grunde des Meeres zu laſſen, bis man annehmen könnte, daß ſie tot ſeien.
Damals ſträubte ſich noch jedes menſchliche Gefühl dagegen, an dem Erlaß eines ſolchen
Befehls zu glauben. Als dann aber die engliſche Regierung ſich unter Ausflüchten ſchützend
vor die „Baralong“-Mörder ſtellte und ſich weigerte, fie vor Gericht zu ziehen, wurde
unwillkürlich der Gedanke an die Zeitungsmeldungen und den angeblichen engliſchen Befehl
wieder wach. Man fragte ſich, weigert ſich die engliſche Regierung etwa deshalb, weil die
„Baralong“⸗Mörder nur auf Befehl gehandelt hatten und daher auch nicht von der engliſchen
Regierung beſtraft werden konnten? Aber auch damals noch wies man dieſen Verdacht von
ſich, obgleich kühle Leberlegung uns hätte ſagen müſſen, daß ſolche Befehle von ſeiten eines
England durchaus nicht unmöglich ſind, das im Burenkriege Zehntauſende von Frauen und
Kindern in dieſem Kriege erbarmungslos zu Tode gehungert und das in dieſem Kriege in
unſeren Kolonien den Schwarzen Kopfpreiſe für deutſche Staatsangehörige gezahlt hat. Der
„Baralong⸗Mord“ und das eben mitgeteilte neue Verbrechen lagen kaum einen Monat auds
einander. Beide Antaten gleichen einander ſehr. Wie ſchlecht das Gewiſſen der engliſchen
Regierung in dieſem Falle iſt, geht daraus hervor, daß ſie das Bekanntwerden dieſer
Scheußlichkeit auch mit den verwerflichſten Mitteln zu verhindern ſucht. Dies iſt ihr trotzdem
nicht gelungen.
Der Bericht des deutſchen Offiziers ſagt dann weiter:
Erſt am 29. September 1915 wurden die beiden Geretteten, bekleidet nur mit Hemd und
Anterhoſe und unier ſtarker Bedeckung, an Land in ein Hoſpiz befördert, um am 6. Oktober
nach Plymouth und am 10. Oktober doriſelbſt in ein Hoſpiz übergeführt zu werden. Von
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Plymouth wieder wurden fie am 6. November nach York Caſtle ins dortige Militärgefängnis
zuſammen in einen Raum gebracht. Am 13. Dezember 1915 wurde ſchließlich der verwundete
Offizier mit noch offenen Wunden nach Oyffryn Alled übergeführt. Der dortige Lagerarzt
ſchlug ſpäter vor, den Offizier wegen der Schwere ſeiner Verwundung (das andere Auge war
in Gefahr) zur Auslieferung nach der Schweiz zu ſchicken. Von der erſten unterſuchenden
ſchweizeriſchen Aerztekommiſſion wurde er auch angenommen, ebenſo bei der Hauptunterſuchung
von anderen ſchweizeriſchen Aerzten. Trotzdem legte der engliſche Generalarzt ein Veto ein,
und der Verwundete mußte in England zurückbleiben. Hinzuzufügen iſt noch, daß Oberleutnant
zur See Crompton verſchiedentlich verſucht hat, über die amerikaniſche Botſchaft in London an die
deutſche Regierung zu berichten, daß ſeine Berichte aber bei der deutſchen Regierung nicht
eingelaufen ſind.
Nachdem alſo der engliſchen Regierung nicht gelungen iſt, den verwundeten Oberleutnant
an ſeinen Wunden ſterben zu laſſen, um ſo den Hauptzeugen zu beſeitigen, ſucht ſie ihn
wenigſtens für die Dauer des Krieges für die Oeffentlichkeit ohne Rückſicht auf feinen Zuſtand
unſchädlich zu machen. In diefen Tatſachen iſt nicht nur das Eingeſtändnis der Wahrheit
des Berichteten zu finden, ſondern auch das ſchlechte Gewiſſen der angeblich für Kultur und
Menſchlichkeit kämpfenden engliſchen Regierung.
Der Kommandant des Anterſeebootes „U 44“ war Kapitänleutnant Hanſen, einer der
tapferſten und bewährteſten Anterſeebootskommandanten der deutſchen Marine. (W. T. B.)
Luftangriff auf Suez.
Konſtantinopel, 3. November. (Amtlicher Heeresbericht.) Aegyptiſche Front;
Anſere Flugzeuge warfen am 1. November erfolgreich eine große Anzahl von Bomben
auf Suez und den Hafen von Tewfik, ſowie auf Eiſenbahnanlagen der Engländer
weſtlich des Kanals. (W. T. B.)
Weitere ruſſiſche Stellungen an der Narajowfa erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 4. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Scharfer
Artilleriekampf ging feindlichen Angriffen voran, die aber in unſerem Feuer nur in
beſchränktem Amfange zur Durchführung kamen, fo nordweſtlich von Courtelette und
im Abſchnitt Gueudecourt —Lesboeufs; fie wurden abgeſchlagen. Feindliche Flugzeuge
ſind im Luftkampf und durch Abwehrgeſchütze abgeſchoſſen.
Heeresgruppe Kronprinz: Gegen unſere Höhenſtellungen öſtlich der Maas ſchwoll
das feindliche Feuer am Nachmittag erheblich an.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Anſere Erfolge links der Narajowka wurden durch Erſtürmung weiterer
Teile der ruſſiſchen Hauptſtellung ſüdweſtlich von Folw⸗Krasnoleſie erweitert und gegen
Wiedereroberungsverſuche des Feindes behauptet.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Auf dem Nordteil der ſieben—
bürgiſchen Oſtfront iſt die Gefechtstätigkeit wieder reger geworden, ohne daß es bisher
zu bemerkenswerten Infanteriekämpfen gekommen iſt.
An der Südftont wurden einzelne rumäniſche Angriffe abgewieſen. Die Höhe
Rosca (ſüdöſtlich des Altſchanz-⸗Paſſes) wurde vom Gegner beſetzt. Südweſtlich von
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Predeal gewannen wir eine rumaniſche Stellung, die wir im Nachſtoß am 2. November
bereits beſetzt, in der folgenden Nacht aber wieder verloren hatten; über 250 Gefangene
fielen hier in unſere Hand.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Bei einer Anternehmung öſterreichiſch-ungariſcher Monitore gegen eine DonausInfel
ſüdweſtlich von Ruſtſchuk wurden 2 Geſchütze und 4 Minenwerfer erbeutet.
In der Dobrubſcha keine weſentlichen Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front: Die Lage iſt unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruhigerer Kampftag im Küſtenland.
Wien, 4. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl: Der Feind ſetzte in der nördlichen Walachei ſeine Angriffe fort. Von der
Rückeroberung der Grenzhöhe Rosca (im Raume ſüdöſtlich von Braſſo) abgeſehen,
hatte er nirgends Erfolg. In den Kämpfen um eine gegen heftigſte Angriffe behauptete
Höhenſtellung ſüdweſtlich von Predeal wurden über 250 gefangene Rumänen eingebracht.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtgrenze erhöhte rumäniſche Artillerietätigkeit.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei
Bohorodczanh überfiel ein k. u. k. Jagdkommando die ruſſiſchen Vorpoſten und
ebnete deren Stellungen ein.
An der Narajowfa erſtürmten deutſche Bataillone abermals einige ruſſiſche Gräben
und behaupteten ſie gegen erbitterte Gegenſtöße.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nach den ſchweren Kämpfen des 1. und
2. November verlief der Vormittag des 3. an der Schlachtfront des Küſtenlandes ohne
größere Kampfhandlung, am Nachmittag nahm jedoch die Angriffstätigkeit der Italiener
wieder zu. Auf dem Karſt wurden wiederholte Anſätze zu Angriffen durch unſer
Sperrfeuer niedergehalten. Der Feind konnte trotz zahlloſer Verſuche nirgends Raum
gewinnen.
Im Wippach⸗Tale ſtießen abends ſtarke feindliche Kräfte bis in unſere Stellungen
zwiſchen Vertojba und Biglia vor. Durch Gegenangriff wurden kurz darauf alle
Gräben von den Anſrigen wieder zurückgewonnen. Vor den Hinderniſſen von
Sv. Katarina und Dember verbluteten mehrere Berſaglieribataillone in erfolgloſen An—
griffen. Die Zahl der ſeit 1. November gemachten Gefangenen iſt auf 3500 geſtiegen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 3. d. M. abends belegte ein Seeflugzeuggeſchwader
die militäriſchen Objekte von San Canziano, Monfalcone und die Adria-Werke aus—
giebig mit Bomben. Flottenkommando.
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Ein engliſcher Kreuzer vernichtet.
Berlin, 4. November. (Amtlich.) Am 23. Oktober hat eines unſerer
Anterſeeboote einen engliſchen kleinen Kreuzer älteren Typs mit zwei Schorn⸗
ſteinen weſtlich Irland vernichtet.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Selbſtverwaltung Galiziens. — Handſchreiben des Kaiſers Franz Josef.
Wien, 4. November. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht nachſtehendes
Allerhöchſtes Handſchreiben:
Lieber Dr. v. Körber!
Im Sinne der von Mir mit Seiner Majeftät dem Deuiſchen Kaifer getroffenen
Vereinbarungen wird aus den von unſeren tapferen Heeren der ruſſiſchen Herrſchaft
entriſſenen polniſchen Gebieten ein ſelbſtändiger Staat mit erblicher Monarchie und
konſtitutioneller Verfaſſung gebildet werden. Bei dieſem Anlaß gedenke Ich
bewegten Herzens vieler Beweiſe der Hingebung und Treue, die Ich im Laufe
Meiner Regierung ſeitens des Landes Galizien erfahren habe, ſowie der großen
und ſchweren Opfer, die dieſes Land im gegenwärtigen Kriege, dem heftigen
feindlichen Anprall ausgeſetzt, im Intereſſe der ſiegreichen Verteidigung der öſtlichen
Reichsgrenzen zu bringen hatte und die ihm den dauernden Anſpruch auf Meine
wärmſte väterliche Fürſorge ſichern. Es iſt daher Mein Wille, in dem Augenblicke,
in welchem der neue Staat zur Entſtehung gelangt, Hand in Hand mit dieſer
Entwickelung auch dem Lande Galizien das Recht zu verleihen, ſeine Landes⸗
angelegenheiten bis zum vollen Maße deſſen, was mit ſeiner Zugehörigkeit zur
ſtaatlichen Geſamtheit und mit deren Gedeihen im Einklange ſteht, ſelbſtändig
zu ordnen und damit der Bevölkerung Galiziens die Gewähr ihrer nationalen
und wirtſchaftlichen Entfaltung zu bieten. Indem Ich Ihnen dieſe Meine Abſicht
kundtue, beauftrage Ich Sie, zu ihrer geſetzmäßigen Verwirklichung geeignete
Vorſchläge auszuarbeiten und Mir vorzulegen. (W. T. B.)
Manifeſt über die Errichtung des Königreichs Polen. — Der
kündung in Warſchau und Lublin.
Berlin, 5. November. (Amtlich.) Folgendes Manifeſt wird heute durch den
Kaiſerlichen Generalgouverneur in Warſchau, General der Infanterie v. Befeler,
verkündigt:
An die Bewohner des Generalgouvernements Warſchau.
Seine Majeſtät der Deutſche Kaiſer und Seine Majeſtät der Kaiſer
von Oeſterreich und Apoſtoliſcher König von Ungarn, getragen von dem feſten
Vertrauen auf den endgültigen Sieg ihrer Waffen und von dem Wunſche
geleitet, die von ihren tapferen Heeren mit ſchweren Opfern der ruſſiſchen
Herrſchaft entriſſenen polniſchen Gebiete einer glücklichen Zukunft entgegen⸗
zuführen, find dahin übereingekommen, aus diefen Gebieten einen ſelbſtändigen
Staat mit erblicher Monarchie und konſtitutioneller Verfaſſung zu bilden.
Die genauere Beſtimmung der Grenzen des Königreichs Polen bleibt vor⸗
behalten. Das neue Königreich wird im Anſchluß an die beiden verbündeten
Mächte die Bürgſchaften finden, deren es zur freien Entfaltung ſeiner Kräfte
bedarf. In einer eigenen Armee ſollen die ruhmvollen Aeberlieferungen der
polniſchen Heere früherer Zeiten und die Erinnerung an die tapferen polniſchen
Mitſtreiter in dem großen Krieg der Gegenwart fortleben. Ihre Organiſation,
Ausbildung und Führung wird in gemeinſamem Einvernehmen geregelt werden.
Die verbündeten Monarchen geben ſich der zuverſichtlichen Hoffnung hin,
daß ſich die Wünſche nach ſtaatlicher und nationaler Entwicklung des König⸗
reichs Polen nunmehr unter gebotener Rückſichtnahme auf die allgemeinen
politiſchen Verhältniſſe Europas und auf die Wohlfahrt und Sicherheit ihrer
eigenen Länder und Völker erfüllen werden.
Die großen weſtlichen Nachbarmächte des Königreichs Polen aber werden
an ihrer Oſtgrenze einen freien, glücklichen und ſeines nationalen Lebens
frohen Staat mit Freuden neu erſtehen und aufblühen ſehen.
Auf Allerhöchſten Befehl Seiner Majeſtät des Deutſchen Kaiſers.
Der Generalgouverneur.
Eine Kundgebung gleichen Inhalts wird von dem k. u. k. Militär⸗General⸗
gouverneur in Lublin, Feldzeugmeiſter Kuk, bekanntgegeben. (W. T. B.)
Die Proklamationsfeier im Warſchauer Schloſſe. — Anſprache
des Generalgouverneurs v. Beſeler.
Warſchau, 5. November. Prachtvolles Herbſtwetter begünſtigte den heutigen
geſchichtlichen Tag Polens. Lebhafte Bewegung der Bevölkerung in den Straßen
und Anſammlung Tauſender auf dem Schloßplatz und in den Höfen der gewaltigen
Gebäude kündigten die neue Epoche an.
Am 12 Ahr verlas Generalgouverneur v. Beſeler im Kolonnenſaal des Schloſſes
die Proklamation in deutſcher Sprache, worauf Graf Hutten-Czapſki fie in polniſch
wiederholte. Der Rektor der Aniverſität Brudzynſki dankte. Der Schluß feiner
Rede ging unter in dem jubelnden Ruf: „Niech Zyje!“ und immer neu wiederholtem
Händeklaͤtſchen. Viele polniſche Feſtgäſte waren zu Tränen gerührt. Sodann hielt
Generalgouverneur v. Beſeler folgende Anſprache:
„Mitten im Toben eines Weltkrieges führt der hochherzige Entſchluß der
verbündeten Monarchen den langgehegten Wunſch nach einem ſelbſtändigen
polniſchen Staate der Verwirklichung entgegen. Der trübe Zweifel: Was ſoll
aus uns werden? findet keinen Raum mehr in den polniſchen Herzen; ein neues
großes Ziel iſt ihnen geſteckt. Es gilt den Aufbau ihres künſtigen Staates. Noch
blutet das Land aus taufend Wunden, und noch täglich verlangt auch von ihm
der Kampf gegen feinen einſtigen Unterdrücker neue Opfer. Leberall aber keimt
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neues Leben, überall regt ſich das Streben nach tätiger Teilnahme am
Befreiungskampf und an der Heilung der vom Kriege geſchlagenen Wunden.
So treten Sie denn vertrauensvoll an unſere Seite, ſo wie auch wir Ihnen
unſer Vertrauen entgegenbringen, um den Kampf zu einem glücklichen Ende
zu führen und in gemeinſamer Arbeit den feſten Grund zu legen für das
polniſche Königreich, in deſſen Geburtsſtunde wir heute ſtehen. Möge es ſich
als ſtarkes Glied in den Bund der Staaten Europas einfügen, die durch die
gleichen geiſtigen, politiſchen und wirtſchafflichen Intereſſen miteinander ver—
bunden und aufeinander angewieſen ſind. Das Wort der erhabenen ver⸗
bündeten Monarchen verbürgt Ihnen Ihre Zukunft. Der polniſche Staat
erſteht, und bald wird, ſo hoffen wir, ein polniſches Heer, das ſich aus freiem
Willen um ſeine Fahnen ſchart, als Symbol ſtaatlicher Selbſtändigkeit zu
ſeinem Schutz bereitſtehen. Der glücklichen Zukunft des Königreichs Polen
gilt mein Wunſch.“
Die Anſprache rief neue Begeiſterungsſtürme hervor. Die rauſchenden Demon—
ſtratio nen ſetzten ſich nach Schluß des feierlichen Aktes auf dem Schloßhof und
in den Straßen fort, wo Generalgouverneur v. Beſeler auf der Rückfahrt nach
ſeinem Wohnſitz, Schloß Belvedere, der Mittelpunkt andauernder freudiger
Kundgebungen wurde. (W. T. B.)
Die Proklamierung in Lublin.
Lublin, 5. November. (Meldung des Wiener k. k. Korr. Tel-⸗Bur.) Heute
mittag 11¼ Uhr erfolgte im Feftfaal des Militär⸗Generalgouvernements die feierliche
Proklamierung der Errichtung des Königreichs Polen.
Die Clabucetu⸗Stellung bei Predeal erobert.
Großes Hauptquartier, 5. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Lebergreifend
auf die Front nördlich der Ancre erreichte die Artillerietätigkeit nördlich der Somme
große Heftigkeit. Feindliche Teilangriffe hart öſtlich der Ancre, nördlich von Eourcelette,
bei Gueudetourt und nordweſtlich von Sailly wurden abgefchlagen.
Heeresgruppe Kronprinz: Auf die in der letzten Zeit häufigere Beſchießung
rückwärtiger, von der Bevölkerung nicht geräumter Ortſchaften unſerer Champagne:
Front von Reims her anworteteten wir geftern mit Feuer auf dieſe Stadt.
Rechts der Maas ſtellenweiſe geſteigerter Feuerkampf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Eine wohlvorbereitete kleinere Unternehmung brachte uns faſt ohne
eigene Verluſte in den Beſitz des Dorfes Moſheiki (öſtlich von Goduziſchki). Der
Feind ließ über 60 Gefangene, mehrere Maſchinengewehre und Minenwerfer in
unſerer Hand.
Die Lage iſt im übrigen unverändert.
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Heeresgruppe des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im nördlichen
Siebenbürgen gewannen die Ruſſen im Tölgges⸗Abſchnitt örtliche Vorteile.
An der Südftont find geſtern eingeleitete Kämpfe zwiſchen der Altſchanz- und
Bodza⸗Paßſtraße noch im Gange. Die Höhe Rosca iſt von uns zurückgewonnen.
— Durch Erſtürmung des Clabutety Baiuliu wurden die bisherigen Erfolge vorwärts
des Predeal-Paſſes vervollſtändigt; die ganze, beſonders ſtark ausgebaute und mit
Erbitterung verteidigte Clabutetu-Stellung iſt damit in unſerem Beſitze. Die ver—
bündeten Truppen haben hier mit den geſtern eingebrachten 14 Offizieren (darunter
1 Regimentskommandeur) und 647 Mann im ganzen 1747 Rumänen gefangen:
genommen, 8 Geſchütze und 20 Maſchinengewehre erbeutet.
Beſondere Anerkennung verdienen die Leiſtungen unſeres Infanterieregiments
Nr. 188. — Bei der Aufräumung des Gefechtsfeldes nordöſtlich von Campolung
wurden allein zwiſchen dem Argeſului- und Targului-Tale rund 1000 Rumänen
beerdigt. — In fortſchreitendem Angriff ſüdöſtlich des Roten-Turm⸗Paſſes und in
ſiegreichem Gefecht weſtlich der Szurduk⸗Paßſtraße gegen hier vorgedrungene rumäniſche
Abteilungen machten wir über 150 Gefangene.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Conſtanza und Mangalia wurden von See her beſchoſſen. In Conſtanza iſt
Schaden angerichtet. Durch die Küſtenartillerie und Fliegerangriffe wurden die
feindlichen Schiffe vertrieben.
Mazedoniſche Front: Keine Ereigniſſe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Italieniſche Angriffe im ſüdlichen Karſt abgeſchlagen.
Wien, 5. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Eine Gruppe öſterreichiſch-ungariſcher Monitoren hat am 3. November
auf der Donau-Inſel Dinu und auf dem gegenüberliegenden rumäniſchen Ufer
Abteilungen ans Land geſetzt; dieſe vertrieben den Feind und nahmen ihm 2 Ge—
ſchütze und 4 Munitionswagen ab. Rumäniſche Verſtärkungen wurden in die
Flucht geſchlagen.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Weſtlich der
Szurduk-Paßſtraße ſetzten die Rumänen ihre Angriffe ohne Erfolg fort. Südöſtlich
des Vörös⸗Torony⸗(Roten⸗Turm⸗) Paſſes gewannen wir Gelände. Südweſtlich von
Predeal nahmen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen in erbitterten Kämpfen
die ſtark verſchanzte und zäh verteidigte Clabutetu-Stellung und in ſcharfem Nach—
drängen noch eine zweite feindliche Linie. Der Gegner ließ 14 Offiziere (unter
ihnen einen Regimentskommandanten) und 647 Mann in unſerer Hand, womit
die Geſamtbeute aus den Kämpfen ſüdlich von Predeal auf 1747 Gefangene,
8 Geſchütze und 20 Maſchinengewehre ſtieg.
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Im Grenzraum öſtlich von Braſſo fett der Feind erneut zum Angriff an, in
der Gegend Tölgges wurde unſere Front an zwei Stellen um etwa zwei Kilo—
meter zurückgedrückt.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf dem Karſt richteten die Italiener geſtern
ihre Hauptanſtrengungen gegen unſere Stellungen im ſüdlichen Teile der Hochfläche.
Diesmal war der Raum um Jamiano der Brennpunkt des Kampfes. Unſere
dortigen Gräben wurden von früh an unter lebhaſtem Feuer gehalten, das jedesmal
vor dem Vorgehen der Infanterie an Stärke zunahm. Alle Angriffe, ganz beſonders
aber der letzte, der noch um 8 Ahr nachmittags verſucht wurde, brachen unter den
ſchwerſten Feindverluſten vor unſeren Linien zuſammen.
An den anderen Teilen der Schlachtfront dauert der Artilleriekampf mit
ungeſchwächter Kraft fort.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In unſerem Bereich nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W
„U 207 an der jütiſchen Küſte geſtrandet.
Berlin, s. November. (Amtlich.) Am 4. November abends iſt das Xlnter
feeboot „U 20“ im Nebel nördlich Bovbjerg an der weſtjütiſchen Küſte feſtgekommen.
Alle Abſchleppverſuche der ſofort zu Hilfe gerufenen Torpedoboote blieben erfolglos.
„U 20” wurde daher am 5. November mittags geſprengt, nachdem die Beſatzung
von unſeren Torpedobooten geborgen war.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Ein neuer Großkampftag an der Somme. — Schwere Niederlage
der Engländer und Franzoſen.
Großes Hauptquartier, 6. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In der
Dauerſchlacht an der Somme war der 5. November wieder ein Großkampftag
erſter Ordnung! Engländer und Franzoſen haben mit ſehr bedeutenden Kräften
und unter Einſatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewaltigen Stoß
gegen die Front der Armee des Generals v. Below geführt. Die unter den
Befehlen der Generale Frhr. Marſchall, v. Deimling und v. Garnier ſtehenden
Truppen verſchiedener deutſcher Stämme haben unerſchütterlich ſtandgehalten und
den Feinden eine ſchwere Niederlage bereitet. Teile des Straßburger Korps,
des ſächſichen und Badener Kontingents, Berliner, Hanſeaten ſowie das Meininger
Infanterieregiment haben ſich beſonders ausgezeichnet. Auf der ganzen faſt
20 km breiten Angriffsfront von Le Gars bis Bouchavesnes haben die ver⸗
bündeten Gegner größte blutige Verluſte erlitten und abgeſehen von einem örtlichen
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Gewinn am Nordteil des St. Pierre⸗Vaaſt⸗Waldes nichts erreicht. Wo ſonſt
der Feind bis in unſere Linie vordringen konnte, wurde er ſofort wieder hinaus⸗
geworfen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unſerer Hand;
nordöſtlich von Le Sars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maſchinen⸗
gewehre eingebracht.
Bei Soiſſons wurde der Angriff einer ſchwachen franzöſiſchen Abteilung
abgeſchlagen.
Heeresgruppe Kronprinz: Rechts der Maas im Abſchnitt von Hardaumont heftige
Artillerie- und Handgranatenkämpfe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Die Kämpfe im Tölgyes-
Abſchnitt ſowie zwiſchen der Altſchanz- und Bodza⸗Paßſtraße dauerten ohne weſent—
ſiche Aenderung der Lage an. Südweſtlich von Predeal gewannen wir die Höhe
La Omu und machten ſüdöſtlich des Roten-Turm-Paffes weitere Fortſchritte. Beider⸗
ſeits der Szurduk⸗Paßſtraße wurden rumäniſche Angriffe abgeſchlagen. Wir nahmen
an der Südfront über 450 Mann gefangen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Schwere Verluſte der Italiener im Karſt.
Wien, 6. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl: Die rumäniſchen Angriffe in der nördlichen Walachei blieben auch geſtern völlig
erfolglos. Wir gewannen ſüdöſtlich des Vörös⸗Toron9⸗[Roten⸗Turm⸗) Paſſes Raum
und nahmen den Berg La Omu. Im Bodzaer Grenzgebiet und bei Bekas und
Tölghes wird weitergekämpft. Oeſtlich von Kirlibaba bemächtigten ſich Abteilungen
des tapferen Thereſienſtädter Infanterieregiments Nr. 42 und andere Truppenteile
in überraſchendem Vorſtoß der Höhe Sedul, wobei 100 gefangene Ruſſen und 1 Minen-
werfer eingebracht wurden.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Küſtenlande hat die Angriffstätigkeit der
Italiener bedeutend nachgelaſſen. Dem Maſſeneinſatz der Infanterie entſprechend
waren ihre Verluſte in den letzten Schlachttagen außerordentlich ſchwer. Geſtern war
das Artilleriefeuer nur bei Biglia, Hudi Log und weſtlich Jamniano lebhafter. Bei
Biglia wurde vorgehende feindliche Infanterie durch Feuer abgewieſen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Auszeichnung des Verteidigers von Deutſch⸗Oſtafrika.
Berlin, 6. November. Der Kaiſer verlieh dem Oberſten v. Lettow⸗Vorbeck,
Kommandeur der Schutztruppen von Deutſch-Oſtafrika, in Anerkennung der helden—
mütigen Verteidigung dieſer Kolonie den Orden Pour le mérite. (W. T. B.)
Neuer Erfolg am Roten⸗Turm⸗Paß. — Das Munitionslager von
Ceriſy durch Flieger in Brand geſchoſſen.
Großes Hauptquartier, 7. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Trotz der
deutlich erkennbaren Abſicht der Engländer, ihre Angriffe geſtern fortzuſetzen, gelang
es ihnen doch nur öſtlich von Eaucourt-! Abbaye, die Infanterie zum Verlaſſen der
Gräben zu bringen; fie wurde ſofort zur Amkehr gezwungen. Die engliſchen Verluſte
an Toten vom 5. November ſtellen ſich beſonders bei den auſtraliſchen Diviſionen als
ſehr bedeutend heraus. Auch die franzöſiſchen Angriffe über das mit Gefallenen bedeckte
Gelände find nur in beſchränktem Umfange zur Wiederholung gekommen. Sie
erfolgten zwiſchen Lesboeufs und Rancourt abends und nachts und brachen meiſt ſchon
in unſerem Feuer zuſammen.
Ein deutſches Fliegergeſchwaber ſetzte durch nächtlichen Bombenangriff das große
Munitionslager von Ceriſy (an der Somme ſüdweſtlich von Bray) in Brand; die
fangandauernden, mächtigen Detonationen waren bis nach St. Quentin fühlbar.
Heeresgruppe Kronprinz: Feuer franzöſiſcher, im Südteil von Reims ſtehender
Batterien auf Ortſchaften hinter unſerer Front wurde von uns erwidert und zur Ver⸗
geltung die Stadt Reims beſchoſſen. — Im Maas⸗Gebiet keine beſonderen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bagern: Die ruſſiſche Artillerie entfaltete zwiſchen Dünaburg und dem Narocz⸗
See eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende Tätigkeit. Schwache feindliche
Angriffe nordöſtlich von Goduziſchki und ſüdlich der Moskauer Straße wurden leicht
abgewieſen. Nordöſtlich von Werchh nahmen wir ohne eigene Verluſte einen kleinen
ruſſiſchen Brückenkopf auf dem linken Stochod⸗Ufer und brachten eine Anzahl Gefangenerein.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im Toölgges⸗Abſchnitt ge⸗
wannen die Ruſſen nach mehrfachen vergeblichen Angriffen ſchließlich an einzelnen
Stellen Gelände.
Weſtlich der Bodza-Paßſtraße nahmen wir am Siriu verlorene Linien im Sturm
zurück. Im Abſchnitte von Campolung heftiger Artilleriekampf; weſtlich des Targului⸗
Tales unternahmen die Rumänen im Laufe der Nacht ſechs vergebliche Gegenangriffe.
Südöſtlich des Roten⸗Turm⸗Paſſes ſchritt in der Gegend von Spini unſer Angriff
günſtig vorwärts; der Feind ließ 10 Offiziere und 1000 Mann gefangen in unſerer
Hand. Auch ſüdlich des Vulkan⸗Paſſes machten wir Fortſchritte.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt an beiden Fronten im allgemeinen
unverändert. Der Erſte Generalquartiermelſter.
Ludendorff.
Sechs ruffiihe Stürme bei Campolung abgeſchlagen.
Wien, 7. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs
Carl: Im Abſchnitt des Vörös⸗Torong⸗Roten⸗Turm.)Paſſes wurde der Feind durch
umfaſſenden Angriff von den Höhen nördlich von Spini vertrieben, wobei er 10 Offiziere
und 1000 Mann an Gefangenen zurückließ. Nordweſtlich von Campolung ſchlug
eine unferer bewährten Gebirgsbrigaden ſechs rumäniſche Stürme ab. Südlich
von Krazna wurde dem Feinde eine Höhe entriſſen. Bei Tölghes haben die Ruſſen
unſere Front im Grenzgebirge in mehrtägigem zähen Kampfe um einige Kilometer
zurückgedrückt.
Der Berg Bedul, öſtlich von Kirlibaba, wurde vor dem Maſſenfeuer der ruſſiſchen
Artillerie wieder geräumt.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Wippach⸗Tale und auf dem Karſt kam
es geſtern zu keinen größeren Kämpfen. Die Lage iſt unverändert. Die Italiener
verhielten ſich ruhig. Ihr groß angelegter Angriff der erſten Novembertage iſt mißlungen.
Südöſtlicher Kriegs ſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. 6
Heldentod des k. u. k. Fliegerleutnants Klaſing.
Trieſt, 2. November. Lnienſchiffsleutnant Guſtav Klaſing, einer der erfolgreichſten
öſterreichiſch-ungariſchen Fliegeroffiziere, hat geſtern den Heldentod gefunden. Klaſing
hatte am 8. Juni 1918 das italieniſche Luftſchiff „Citta di Ferrara“ vom Marine—
flugzeug „L. 48“ aus in Brand geſchoſſen und vernichtet. (W. T. B.)
Die Zerſtörung des Munitionslagers bei Ceriſy.
Berlin, 2. November. (Amtlich.) In der Nacht vom 6. zum 2. November
griff ein deutſches Flugzeuggeſchwader franzöfifhe Truppenlager in der Mulde dicht
weſtlich des Bois Greſſaire und im Bois Celeſtins (nördlich Ceriſg an der Somme)
mit Bomben an. Gute Wirkung in den Zelten und Baracken, in denen Brände
ausbrachen, wurde erkannt.
Ein anderes deutſches Bombengeſchwader belegte in derſelben Nacht den großen
Munitionsbahnhof von Ceriſy, auf dem lange Güterzüge hielten, mit Bomben.
Durch zahlreiche Treffer wurde dieſer Bahnhof, der den Mittelpunkt für den
Munitionsnachſchub der Franzoſen an der Somme bildet, und die umliegenden
Munitionslagerräume in Brand geſetzt, aus denen alsbald helle Flammen empor—
loderten. Der Brand griff auf das ganze große Munitionslager über, das in
ununterbrochenen Exploſionen in die Luft flog. Brandſtätte und Scheinwerfer
ſtellungen wurden von unferen tapferen Fliegern mit Maſchinengewehren beſchoſſen.
Eine rieſige Rauchwolke bildete ſich über der Brandſtätte und machte ſich noch in
2800 m Höhe bemerkbar. Die Exploſionen der Geſchoſſe wurden noch in St. Quentin
an heftigen Erſchütterungen geſpürt. Der gewaltige, immer neu auflodernde Feuer
ſchein konnte unvermindert bis zum Tagesanbruch beobachtet werden.
Durch andere deutſche Flugzeuggeſchwader wurden in derſelben Nacht an zwanzig
mit Truppen belegte Ortſchaſten und Lager hinter der feindlichen Front mit Bomben
angegriffen. Auch hier wurde gute Wirkung durch zahlreiche Brände feſtgeſtellt.
Ebenſo wurden die Bahnanlagen bei Progart, Amiens und Longueau durch Bomben⸗
treffer beſchädigt. Auf der Strecke Amiens —Pont de Metz vernichtete ein Voll:
treffer einer 50.«kg- Bombe einen fahrenden Zug. (W. T. B.)
Fortſchritte an den ſiebenbürgiſchen Grenzpäſſen.
Großes Hauptquartier, 8. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich
der Somme ging tagsüber die Gefechtstätigkeit über mäßige Grenzen nicht hinaus.
Nächtliche engliſche Angriffe zwiſchen Le Sars und Gueudecourt ſcheiterten in
unſerem Feuer. Südlich der Somme griffen die Franzoſen beiderſeits von Ablaincourt
an. Anſere in den Südteil von Ablaincourt vorgeſchobenen Abteilungen wurden zurück—
gedrängt. Das Dorf Preſſoire ging verloren; auf dem Nordflügel des Angriffs
wurde der Feind zurüdgefchlagen.
Heeresgruppe Kronprinz: Lebhafte Artilleriekämpfe im Maas-Gebiet.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Neues.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Der Tölgyes⸗Abſchnitt war
auch geſtern der Schauplatz lebhafter Kämpfe. Der Gegner errang weitere kleine Vorteile.
Vorwärts des Bodza-Paffes find den Rumänen in den letzten Tagen gewonnene
Teile unſerer Höhenſtellungen wieder entriſſen; am Tatar⸗Havas⸗Paß find feindliche
Angriffe abgeſchlagen. Der Erfolg in der Gegend von Spini konnte weiter ausgenutzt
werden; die Gefangenenzahl erhöhte ſich.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front: Feindliche Angriffe im Cerna⸗Bogen blieben erfolglos.
Rege Artillerietätigkeit an der Belaflca und Struma⸗Front.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. . 5)
Italieniſche Angriffe im Colbricon⸗Gebiet abgeſchlagen.
Wien, 8. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz-
herzogs Carl: Südlich und ſüdöſtlich des Szurdul⸗Paſſes wurden rumänifche Angriffe
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abgeſchlagen. Bei Spini und ſüdweſtlich von Predeal drängten wir den Feind weiter
zurück. Beiderſeits der Bodza⸗Straße ſind wir wieder im Beſitz aller unſerer früheren
Stellungen. Nordweſtlich von Tölgyes vermochten die Ruffen abermals etwas
Raum zu gewinnen.
Bei Tartarow ſchoß ein öſterreichiſch-ungariſcher Flieger einen ruſſiſchen Nieuport-
Doppeldecker ab.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Ruhe im Görziſchen hält an. An der
Fleimstal⸗Front wurden Angriffe einzelner italieniſcher Bataillone im Colbricon—
Gebiet und an der Bocche-Stellung abgewieſen. 3 Offiziere, 50 Mann und
2 Maſchinengewehre fielen hierbei in unſere Hände.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 2. d. M. nachmittags haben feindliche Flieger auf
die Städte Rovigno, Parenzo und Citta Nuova Bomben abgeworfen. Es wurde
nicht der geringſte Sachſchaden angerichtet und niemand verletzt. Eigene Flugzeuge
ſtiegen zur Verfolgung auf. Eins derſelben, Führer Linienſchiffsleutnant Drakulic,
ſchoß einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feindlichen
Torpedofahrzeugen niederging. Dieſe wurden von unſeren Flugzeugen mit Bomben
angegriffen und entfernten ſich gegen die feindliche Küſte. Am Abend des gleichen
Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Bomben bei Umago ab.
Eigene Seeflugzeuge bewarfen abends die militäriſchen Objekte von Vermigliano
und Monfalcone ſehr wirkungsvoll mit Bomben und kehrten unbeſchädigt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Prinz Heinrich von Bayern gefallen.
München, 8. November. Prinz Heinrich von Bayern hat den Heldentod
erlitten. Der Prinz wurde am 7. November gelegentlich einer Erkundung ſchwer
verwundet und iſt in der Nacht vom 7. auf den 8. November geſtorben. BEE]
Des Reichskanzlers Antwort an Lord Grey. |
Berlin, 9. November. In der heutigen Sitzung des Reichshaushaltsausſchuſſes des
Reichstags hielt der Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg eine Rede, in der er unter anderem fagte:
Bei unſeren Feinden iſt in der Regel nur von der Fortſetzung des Krieges die Rede.
Auch Lord Grey hat davon in ſeiner Tiſchrede vor dem Ausland spreſſeverein geſprochen. Der
engliſche Miniſter hat dabei ausgeſprochen, nicht Oeutſchland ſei der Krieg aufgezwungen worden,
ſondern Oeutſchland habe Europa den Krieg aufgenötigt.
Bei der grundlegenden Wichtigkeit dieſer Frage bin ich genötigt, den Tatbeſtand wieder
einmal feſtzuſtellen.
Der Akt, der den Krieg unvermeidlich machte, war die ruſſiſche General-Mobilmachung,
die in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1914 angeordnet wurde. Rußland, England,
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Frankreich — die ganze Welt wußte, daß diefer Schritt uns ein längeres Zuwarten unmöglich
machen mußte, daß dieſer Schritt gleichbedeutend mit der Kriegserklärung war. In der ganzen
Welt, auch in England beginnt man ſich über die verhängnisvolle Bedeutung der ruſſiſchen
Mobilmachung klar zu werden. Aber da Lord Grey die Schuld am Kriege von der Entente
abwälzen will, macht er den gewagten Verſuch, durch eine ganz neue Lesart die ruſſiſche Mobil:
machung als das Werk Oeutſchlands hinzuſtellen.
Lord Grey hat ausgeführt: Rußland hat erſt mobil gemacht, nachdem in Deutfchland ein
Bericht erſchlenen war, daß Oeutſchland die Mobilmachung befohlen habe, und nachdem dieſer
Bericht nach Petersburg telegraphiert worden war. Unter Hinweis auf die angebliche Fälſchung
der Emſer Depeſche von 1870 fügte er hinzu, daß in dem von uns gewählten Augenblick ein
Manöver gemacht worden ſei, um ein anderes Land zu einer Verteidigungsmaßnahme zu
provozieren, und daß dann dieſe Verteidigungsmaßnahme von uns mit einem Altimatum
beantwortet worden ſei, das den Krieg unvermeidlich gemacht habe. Das Dokument, das
feiner Beweisführung zugrunde liegt, iſt ein Extrablatt des „Berliner Lokal-Anzeigers“. Die
Herren erinnern fi) vielleicht, daß am Donnerstag, den 30. Juli 1914, in den früheren Nach⸗
mittagsſtunden der „Lokal⸗Anzeiger“ in Form eines Extrablattes die Falſchmeldung ausgab, daß
Seine Majeſtät der Kaiſer die Mobilmachung befohlen habe. Die Herren wiſſen auch, daß
auf der Stelle der Verkauf dieſes Extrablattes polizeilich verhindert und die vorhandenen
Exemplare beſchlagnahmt worden ſind. Ich kann außerdem feſtſtellen, daß der Staatsſekretär
des Auswärtigen Amts alsbald den ruſſiſchen Botſchafter und gleſchzeitg auch alle übrigen
Botſchafter telephoniſch davon unterrichtete, daß die vom „Lokal⸗Anzeiger“ ausgegebene Nachricht
falſch ſei. Ich kann weiter feſtſtellen, daß der ruſſiſche Botſchafter zwar ſofort nach Ausgabe
des Extrablattes eine chiffrierte Meldung nach Petersburg telegraphiert hatte, die nach dem
ruſſiſchen Orangebuch lautete: „Ich erfahre, daß die Mobilmachungsorder für das deutſche
Landheer und die deutſche Flotte ſoeben verkündigt worden iſt,“ daß aber dieſem Telegramm
nach der telephoniſchen Aufklärung durch den Staatsſekretär v. Jagow ein zweites in offener
Sprache folgte, das lautete: „Ich bitte mein letztes Telegramm als nichtig zu betrachten.
Aufklärung folgt.“ Wenige Minuten darauf ſandte der ruſſiſche Botſchafter in chiffrierter
Sprache ein drittes Telegramm, das nach dem ruſſiſchen Orangebuch beſagte, der Miniſter des
Auswärtigen habe ihm ſoeben in dieſem Augenblick telephoniert, daß die Nachricht von der
Mobilmachung des Heeres und der Flotte falſch iſt, und daß die betreffenden Extrablätter
beſchlagnahmt worden ſeien. Ich kann aber auch feſtſtellen, daß nach den Erhebungen der
Raiferlihen Poſtverwaltung über die Abgangszeiten der drei Telegramme des ruſſiſchen Botſchafters
dieſe nahezu gleichzeitig in Petersburg angekommen ſein müſſen. Die ruſſiſche Regierung
kann ſich alſo nur einen kurzen Augenblick in dem irrigen Glauben befunden haben, daß in
Deutſchland die allgemeine Mobilmachung angeordnet worden ſei. Jedenfalls war die Richtig⸗
ſtellung der Falſchmeldung bereits erfolgt, ehe die ruſſiſche Regierung ihrerſeits die allgemeine
Mobilmachung anordnete. Meine Herren! Lord Grey wird, wie ich annehme, den Zaren
als Zeugen nicht ablehnen wollen. Der Zar hat noch am Freitag, den 31. Juli, 2 Ahr
nachmittags, als die Mobilmachungsorder an die ſämtlichen ruſſiſchen Streitkräfte ergangen war,
an Seine Majeftät den Kaiſer auf deſſen letzten Friedensappell telegraphiert: „Es iſt techniſch
unmöglich, unſere militäriſchen Vorbereitungen einzuſtellen, die durch Oeſterreich⸗Angarns
Mobilifierung notwendig geworden find.” Kein Wort vom „Lokal⸗Anzeiger“, kein Wort von
einer deutſchen Mobilmachung!
Nur beilaͤufig erinnere ich daran, daß auch der Hinweis des Zaren auf die angebliche
Moblliſierung Oeſterreich⸗Angarns keinen Grund für die ruſſiſche allgemeine Mobilmachung
abgeben konnte. Erſt nachdem die allgemeine Mobilmachung in Rußland erfolgt war, iſt
Oeſterreich⸗Angarn — am Vormittag des 31. Juli — auch ſeinerſeits zur allgemeinen Mobil⸗
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Wir unfererfeits haben ſelbſt dann noch Langmut und Geduld geübt bis zur äußerſten Grenze.
Wir haben Rußland, ſelbſt als das Schickſal des Krieges durch feine Schuld bereite unabwendbar
ſchien, noch einmal eine Friſt gegeben, ſich zu beſinnen und im letzten Augenblick den Weltfrieden
noch zu retten. Wir haben auch Rußlands Verbündeten und Freunden durch dieſen Aufſchub
im letzten Augenblick noch einmal die weltgeſchichtliche Möglichkeit gegeben, auf Rußland zugunſten
des Friedens einzuwirken. Es war umſonſt.
Was übrigens den angeblich defenſiven Charakter der ruſſiſchen Geſamtmobilmachung
betrifft, fo will ich hier ausdrücklich feſtſtellen, daß bei Ausbruch des Krieges 1914 noch eine
im Jahre 1912 erlaſſene allgemeine Anweiſung der ruſſiſchen Reglerung für den Mobilmachungs⸗
fall in Kraft war, die wörtlich folgende Stelle enthält: „Allerhöchſt ift befohlen, daß die Verkündung
der Mobiliſation zugleich die Verkündung des Krieges gegen Deutſchland iſt.“ Gegen Deutſchland,
meine Herren! 1912 gegen Oeutſchland!
Es {ff unerfindlich, wie angeſichts dieſes aktenmaßigen Tatbeſtandes Lord Grey der Welt
und ſeinem eigenen Lande mit der Geſchichte von dem Manöver kommen kann, mit dem
wir dem friedfertigen Ruſſen die Mobilmachung gegen ſeinen Willen durch plumpe Täuſchung über
unſere eigenen Maßnahmen entlockt hätten!
Die Wahrheit iſt: Nie und nimmer hätte Rußland den Entiſchluß zu dem verhängnisvollen
Schritt gefaßt, wenn es nicht von der Themſe her durch Handlungen und Anterlaſſungen zu
dieſem Schritt ermutigt worden wäre.
Bekannt iſt die Inſtruktion, die ich am 30. Juli an unferen Botſchafter nach Wien gegeben
habe. In diefer Inſtruktion habe ich der öſterreichiſch⸗ungariſchen Regierung eine unmittelbare
Verſtändigung mit Rußland dringend nahegelegt und ausdrücklich ausgeſprochen, daß Oeutſchland
nicht wünſche, durch Nichtbeachtung unſerer Ratſchläge in einen Weltbrand hineingezogen zu
werden. Lord Grey weiß auch genau, daß ich einen von ihm unſerem Botſchafter am 29. Juli
gemachten Vermittelungsvorſchlag, der mir als eine geeignete Grundlage für die Erhaltung des
Friedens ſchien, mit der entſchiedenſten Befürwortung nach Wien weitergegeben habe.
Ich habe damals nach Wien telegraphiert:
„Falls die öſterreichiſch-ungariſche Regierung jede Vermittlung ablehnt, ſtehen wir vor einer
Konflagration, bei der England gegen uns, Italien und Rumänien allen Anzeichen nach nicht
mit uns gehen würden, ſodaß wir mit Oeſterreich⸗Angarn drei Großmächten gegenüberſtünden.
Oeutſchland würde infolge der Gegnerſchaft Englands das Hauptgewicht des Kampfes zufallen.
Das politiſche Preſtige Oeſterreich⸗ Ungarns, die Waffenchre feiner Armee ſowie feine berechtigten
Anſprüche gegen Serbien könnten durch die Beſetzung Belgrads oder anderer Plätze hinreichend
gewahrt werden. Wir müſſen daher dem Wiener Kabinett dringend und nachdrücklich zur
Erwägung geben, die Vermittlung zu den angebotenen Bedingungen anzunehmen. Die
Verantwortung für die ſonſt eintretenden Folgen wäre für Oeſterreich-Angarn und uns eine
ungemein ſchwere.“
Die öſterreichiſch-ungariſche Regierung entſprach unſeren eindringlichen Vorſtellungen, indem
ſie ihrem Botſchafter in Berlin folgende Weiſung gab:
„Ich erſuche Eure Exzellenz, dem Staatsſekretör v. Jagow für die uns durch Herrn
v. Tſchirſchty gemachten Mitteilungen verbindlichſt zu danken und ihm zu erklären, daß wir
trotz der Aenderung, die in der Situation ſeither durch die Mobiliſierung Rußlands eingetreten
ſei, gern bereit ſeien, dem Vorſchlage Sir Edward Greys, zwiſchen uns und Serbien zu ver
mitteln, näherzutreten. Die Vorausſetzungen unſerer Annahme ſeſen jedoch natürlich, daß
unſere militäriſche Aktion gegen Serbien einffweilen ihren Fortgang nehme und daß das englifche
Kabinett dle ruſſiſche Regierung bewege, die gegen uns gerichtete ruſſiſche Mobiliſierung zum
Stillſtand zu bringen, in welchem Falle ſelbſtverſtändlich auch wir die uns durch dieſelbe
aufgezwungenen defenſiven militäriſchen Gegenmaßregeln in Galizien ſofort wieder rückgängig
machen würden.“
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Dem ſtelle ich folgende Schritte Lord Greys gegenüber: Am 27. Juli 1944 gab er auf
die Bemerkung des ruſſiſchen Botſchafters in London, in deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen
Kreiſen beſtehe der Eindruck, daß England ruhig bleiben werde, die Antwort: „Dieſer Eindruck
wird durch die Befehle beſeitigt, die wir der erſten Flotte gegeben haben.“ Am 29. Juli gab
Grey von feiner vertraulichen Warnung an unſeren Botſchafter in London, daß Deutſchland
auf raſche Entſchlüſſe Englands, d. h. ſeine Teilnahme am Kriege gegen uns gefaßt ſein müſſe,
ſofort dem franzöſiſchen Botſchafter Kenntnis. Konnte Lord Grey annehmen, daß eine ſolche
Eröffnung an den franzöſiſchen Botſchafter dem Frieden dienen würde? Mußte der Franzoſe
dieſe Eröffnung nicht als eine Zuſage der Waffenhilfe für den Kriegsfall anſehen? Mußte
Frankreich dadurch nicht ermutigt werden, Rußland die ſeit Tagen dringend verlangte Zuſage
der unbedingten Kriegsgefolgſchaft zu geben? Und mußte Rußland nicht durch die Sicherheit
der engliſchen und franzöſiſchen Bundesgenoſſenſchaft in feiner Kriegsabſicht aufs äußerſte beſtärkt
werden? Die ruſſiſche Antwort auf das Morgengeſpräch des Lord Grey ließ in der Tat nicht
auf ſich warten. Am Abend desſelben Tages, des 29. Juli, beauftragte Herr Saſonow den
ruſſiſchen Botſchafter in Paris, der franzöſiſchen Regierung die aufrichtige Dankbarkeit für die
ihm von dem franzöſiſchen Botſchafter gemachte Erklärung auszuſprechen, daß Rußland voll
und ganz auf die Anterſtützung des verbündeten Frankreich rechnen könne. Alſo Rußland ſtand
in der Nacht vom 30. zum 34. Juli vor der Tatſache der durch unſere Einwirkung herbei⸗
geführten Nachgiebigkeit Oeſterreich⸗Angarns, die den Weg zur Erhaltung des Friedens freimachte;
es ſtand gleichzeitig vor der durch die Eröffnung Tord Greys an Herrn Paul Cambon
gewährleiſteten Sicherheit der engliſchen und franzöſiſchen Waffenhilfe, eine Sicherheit, die ihm
überhaupt erſt die Möglichkeit des Krieges gab. Es wählte die Mobilmachung und damit
den Krieg. Wer iſt nun ſchuld an dieſer ſchickſalſchweren Entſcheidung? Wir, die wir dem
Wiener Kabinett mit Nachdruck die äußerſte Nachgiebigkeit und die Annahme eines engliſchen
Vermittelungsvorſchlages empfehlen? Oder das britiſche Kabinett, das Frankreich und Rußland
in der kritiſchen Stunde feine Waffenhilfe in Ausſicht ſtellte? Lord Grey hat von dieſen
entſcheidenden Dingen nicht geſprochen, dafür aber die Aufmerkſamkeit feiner Zuhörer auf Neben:
ſachen abgelenkt. Das Haager Schiedsgericht, das der Zar anbot, klingt ja äußerlich ſehr
bedeutungsvoll. Aber es wurde angeboten, als bereits die ruſſiſchen Truppen gegen uns in
Bewegung geſetzt waren. Seinen eigenen Konferenzvorſchlag — ich habe das wiederholt im
Reichstage ausgeführt — hatte Lord Grey ſelbſt zugunſten unſerer Vermittelung zurückgeſtellt.
And Belgien? Ehe auch nur ein einziger deutſcher Soldat ſeinen Fuß auf belgiſchen Boden geſetzt hatte,
hat Lord Grey dem franzöſiſchen Botſchafter nach deſſen Bericht an feine Regierung wörtlich erklärt:
„Falls die deutſche Flotte in den Kanal einfahren oder die Nordſee paſſieren ſollte in der
Abſicht, die franzöſiſche Küſte oder die franzöſiſche Kriegsflotte anzugreifen und die franzöſiſche
Handelsflotte zu beunruhigen — zu beunruhigen, meine Herren! — würde die britiſche Flotte ein—
greifen, um der franzöſiſchen Marine ihren Schutz zu gewähren, in der Art, daß von dieſem Augen:
blick an England und Oeutſchland ſich im Kriegszuſtand befinden würden.“
Kann derjenige, der das Auslaufen unſerer Flotte als Casus belli erklärte, wirklich noch im
Ernſt behaupten, einzig und allein die Verletzung der belgiſchen Neutralität habe England gegen
ſeinen Willen in den Krieg getrieben?
And ſchließlich die Behauptung, wir hätten, um England vom Kriege fernzuhalten, der
britiſchen Regierung das unwürdige Angebot gemacht, ſie möge zur Verletzung der belgiſchen
Neutralität die Augen zudrücken und uns freie Hand laſſen, die franzöſiſchen Kolonien wegzu—
nehmen? Ich fordere Lord Grey auf, in ſeinem Blaubuch und in ſeinen Akten den Sachver—
halt nachzuprüfen. Ich habe in dem ernſten Beſtreben, den Krieg zu lokaliſieren, dem britiſchen
Botſchafter in Berlin ſchon am 29. Juli zugeſichert, daß wir unter Vorausſetzung der Neutralität
Englands die territoriale Integrität Frankreichs gewährleiſteten. Am 1. Auguſt hat der Fürſt
Lichnowsky den Lord Grey gefragt, ob im Falle einer Verpflichtung Deutſchlands, die Neutralität
Belgiens zu achten, England ſich ſeinerſeits zur Neutralität verpflichten könne; er ſtellte ferner
in Ausſicht, daß im Falle der engliſchen Neutralität die Integrität nicht nur des fran
zöſiſchen Mutterlandes, ſondern auch der franzöſiſchen Kolonien garantiert werden könne.
Er gab in meinem Auftrag die Zusicherung, daß wir bereit ſeien, auf einen Angriff auf Frankreich
zu verzichten, falls England die Neutralität Frankreichs verbürgen wolle. In letzter Stunde
noch machte ich die Zuſage, daß, ſolange England ſich neutral verhalte, unſere Flotte die fran⸗
zöſiſche Nordküſte nicht angreifen und — unter Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit — keine
feindlichen Operationen gegen die feindlichen Handelsſchiffe vornehmen werde.
Lord Grey hatte auf all dies nur die Antwort: er müſſe endgültig jedes Neutralitäts⸗
verfprechen ablehnen, und er könne nur ſagen, daß England ſich die Hände freizuhalten wünſche.
Hätte England dieſe Neutralitätserklärung abgegeben, fo wäre es nicht, wie Lord Grey meint,
der Verachtung der ganzen Welt preisgegeben worden, ſondern es hätte ſich damit das Verdienſt
erworben, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Auch hier frage ich: Wer hat den Krieg
gewollt? Wir, die wir England jede erdenkliche Sicherheit nicht nur für unmittelbare engliſche
Intereſſen, ſondern auch für Frankreich und Belgien zu geben bereit waren, oder England, das
jeden unſerer Vorſchläge ablehnte und ſich weigerte, ſeinerſeits irgendeinen Weg zur Erhaltung
des Friedens zwiſchen unſeren beiden Cändern auch nur anzudeuten?
Lord Grey hat ſich endlich ausführlich mit der Zeit nach dem Kriege, mit der Gründung
eines internationalen Bundes zur Bewahrung des Friedens befchäftigt. Auch dazu will ich einige
Worte ſagen. Wenn bei und nach der Beendigung des Krieges ſeine entſetzlichen Verwüſtungen
an Gut und Blut der Welt erſt zum vollen Bewußtſein kommen werden, dann wird durch die
ganze Menſchheit ein Schrei nach friedlichen Abmachungen und Verſtändigungen gehen, die,
ſoweit es irgend in Menſchenmacht liegt, die Wiederkehr einer ſo ungeheuerlichen Kataſtrophe
verhüten. Dieſer Schrei wird ſo ſtark und ſo berechtigt ſein, daß er zu einem Ergebnis führen
muß. Deutfchland wird jeden Verſuch, eine praftitche Löſung zu finden, ehrlich mitprüfen und
an ſeiner möglichen Verwirklichung mitarbeiten. Das um ſo mehr, wenn der Krieg, wie wir
zuverſichtlich erwarten, politiſche Zuſtände hervorbringt, die der freien Entwickelung aller Nationen,
kleiner wie großer, gerecht werden. Dabei wird das Prinzip des Rechts und der freien Ent—
wickelung nicht bloß auf dem Feſtlande, ſondern auch auf dem Meere zur Geltung zu bringen ſein.
Nach dem Kriege, wenn England, wie es meint, uns aufs Haupt geſchlagen and über die
Welt nach ſeinem Willen neu disponiert haben wird, dann ſollen ſich die Neutralen zu Garanten
der neuen engliſchen Weltordnung zuſammenſchließen. Zu dieſer Weltordnung wird auch folgendes
gehören. Aus zuverläffiger Quelle wiſſen wir, daß England und Frankreich bereits im Jahre
1915 Rußland die territoriale Herrſchaſt über Konſtantinopel, den Bosporus und das Weſtufer
der Oardanellen mit Hinterland zugeſichert und Kleinaſien unter den Ententemächten aufgeteilt haben.
So fehen die Annexionsabſichten unſerer Gegner aus, wozu auch noch Elfaß-Lothringen
kommt, während ich bei der Beſprechung unſerer Kriegsziele die Annexion Belgiens niemals
als unſere Abſicht bezeichnet habe.
Eine ſolche Gewaltpolitik kann nicht die Grundlage zu einem wirkſamen internationalen
Friedensbunde abgeben. Die erſte Vorbedingung für eine Entwickelung der internationalen
Beziehungen auf dem Wege des Schiedsgerichts und des friedlichen Ausgleichs entgegenſtehender
Gegenſätze wäre, daß ſich keine aggreſſiven Koalitionen mehr bilden. Deutſchland iſt jederzeit
bereit, einem Völkerbunde beizutreten, ja, ſich an die Spitze eines Völkerbundes zu ſtellen, der
Friedensſtörer im Zaume hält. Die Geſchichte der internationalen Beziehungen vor dem Kriege liegt
klar vor den Augen aller Welt. Was führte Frankreich an Rußlands Seite? Elſaß⸗Lothringen.
Was wollte Rußland? Konſtantinopel. Warum ſchloß ſich England ihnen an? Weil ihm Oeutſch—
land in friedlicher Arbeit zu groß geworden war. And was wollen wir? Grey ſagt, Oeutſchland
habe mit ſeinem erſten Angebot der Integrität Belgiens und Frankreichs die Erlaubnis Englands
erkaufen wollen, von den franzöfifchen Kolonien zu nehmen, was ihm beliebe. Selbſt dem
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hirnverbrannteſten Oeutſchen iſt nicht der Gedanke gekommen, über Frankreich herzufallen, um
ihm feine Kolonien zu nehmen. Nicht das war das Verhängnis Europas, ſondern, daß die
engliſche Regierung franzöſiſche und ruſſiſche Eroberungsziele begünſtigte, die ohne einen europäiſchen
Krieg nicht zu erreichen waren. Dieſem aggreſſiven Charakter der Entente gegenüber hat ſich
der Oreibund ſtets in Defenfivftellung befunden. Kein ehrlicher Beurteiler kann das leugnen.
Nicht im Schatten des preußiſchen Militarismus hat die Welt vor dem Kriege gelebt, ſondern
im Schatten der Einkreiſungspolitik, die Oeutſchland niederhalten follte.
Das deutſche Volk führt dieſen Krieg als Verteidigungskrieg, zur Sicherung feines nationalen
Daſeins und feiner freien Fortentwicklung. Niemals iſt etwas anderes von uns behauptet,
etwas anderes gewollt worden. Wie ließe ſich auch ſonſt dieſe Entfaltung von Rieſenkräften,
dieſer unerſchöpfliche, zum Letzten entſchloſſene Opfermut erklären, der unerhört in aller Menſchen⸗
geſchichte iſt? An der Hartnäckigkeit des feindlichen Kriegswillens, um den das Aufgebot militäriſcher
und materieller Hilfskräfte aus aller Welt dienſtbar gemacht wird, hat ſich unſere Widerſtands,
kraft zu immer härterer Entſchloſſenheit geſtählt. Was England noch an Kräften einſetzten
mag — auch Englands Machtgebot hat feine Grenzen —, es iſt beſtimmt, an unſerem Lebenswillen
zu ſcheitern. Diefer Wille iſt unbezwingbar und unverwüſtlich. Wann unſeren Feinden die
Erkenntnis davon kommen wird, das warten wir in der Zuverſicht ab, daß ſie kommen muß.
(W. T. B.)
Foriſchritte ſüdöſtlich des Roten⸗Turm⸗Paſſes.
Großes Hauptquartier, 9. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Angriffs—
abſichten der Engländer und Franzoſen zwiſchen Le Sars und Bouchavesnes ſowie
ſüdlich der Somme bei Preſſoire erſtickten faſt durchweg ſchon im Sperrfeuer.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: An der Front beiderſeits der Bahn Zloczow — Tarnopol lebte der Feuer⸗
kampf weſentlich auf.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Im nördlichen Gyergyo-
Gebirge wurden ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen. Bei Belbor und im Tölgges⸗Abſchnitt
warfen friſche deutſche Angriffe die Ruſſen zurück. Südöſtlich des Roten-Turm-Paffes
wurde in Fortſetzung unſeres Angriffs der Baieſti⸗Abſchnitt überſchritten und Sardoin
mit den beiderſeits anſchließenden Höhenſtellungen genommen. Wir haben etwa
150 Gefangene gemacht und 2 Geſchüͤtze erbeutet. Rumäniſche Gegenangriffe hatten
hier ebenſowenig Erfolg wie im Predeal-Abſchnitt und im Vulkan⸗Gebirge.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
In der nördlichen Dobrudſcha wichen vorgeſchobene Aufklärungsabteilungen befehls⸗
gemäß dem Kampf mit feindlicher Infanterie aus.
Mazedoniſche Front: Keine Ereigniſſe von beſonderer Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
Vergebliche rumäniſche Angriffe am Szurduk-Paß.
Wien, 9. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz⸗
herzogs Carl: Südlich und ſüdöſtlich des Szurduk Paſſes blieben rumäniſche Angriffe
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abermals erfolglos. Bei Spini machten wir weitere Fortſchritte. 150 Gefangene
und 2 Geſchütze wurden eingebracht. Weſtlich von Tölgyes und bei Belbor wurden
die hier vorgegangenen Ruſſen durch deutſche Truppen wieder geworfen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer lebhafter
Feuertätigkeit an der Front beiderſeits der Bahn Zloczow — Tarnopol keine Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Vojuſa ſtellenweiſe mäßiges Artilleriefeuer.
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Mehrere ruſſiſche Linien bei Skrobowa erſtürmt. — Leber 4000
Ruſſen gefangen.
Sroßes Hauptquartier, 10. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei günſtigen Beobachtungsverhältniſſen war
an vielen Stellen der Front die beiderſeitige Feuertätigkeit lebhaft.
Im Somme⸗-Gebiet erfolgloſe feindliche Teilangriffe bei Eautourt-l Abbaye, bei
Gueudecourt, bei Lesboeufs und Preſſoire. Stärkere franzöſiſche Kräfte gingen beider—
ſeits von Sailly vor. Sie wurden, zum Teil im Nahkampf, abgeſchlagen.
Die Flieger ſetzten ihre tagsüber ſehr rege Tätigkeit in der mondhellen Nacht
fort. In den zahlreichen Luftkämpfen haben wir im ganzen 12 feindliche Flugzeuge,
die Mehrzahl beiderſeits der Somme, abgeſchoſſen.
Anſere Geſchwader wiederholten ihre wirkungsvollen Angriffe auf Bahnhöfe,
Truppen⸗ und Munitionslager, befonders im Raume zwiſchen Peronne und Amiens.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Unter Führung des Generalmajors v. Woyna ſtürmten branden⸗
burgiſche Truppen und das Infanterieregiment Nr. 401 in der Gegend von
Gfrobowa in etwa 4 km Breite mehrere ruſſiſche Verteidigungslinien und warfen
den Feind über den Skrobowa⸗Bach zurück. Anſeren geringen Verluſten ſtehen
bedeutende blutige Opfer des Feindes und eine Einbuße an Gefangenen von
49 Offizieren, 3380 Mann gegenüber. Die Beute beträgt 27 Maſchinengewehre,
12 Minenwerfer. Der Ruffe hat auch hier wieder eine ſchwere Niederlage erlitten.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Unfere Angriffe im Ghergyo—
Gebirge nahmen einen günſtigen Fortgang. Gelände, das in den ſeit dem 4. November
hier im Gange befindlichen Kämpfen verlorengegangen war, wurde bereits faſt
vollftändig zurückgewonnen.
Im Predeal-Abſchnitt wurden weſtlich von Azuga neue Fortſchritte gemacht und
rumäniſche Gegenangriffe beiderſeits der Paßſtraße abgeſchlagen. 188 Gefangene
und 4 Maſchinengewehre blieben in unſerer Hand.
Beiderſeits des Alt erfolgreiche Gefechte, in denen ſich neben bayerifcher Infanterie
und öſterreichiſch-ungariſchen Gebirgstruppen auch unſer Landſturm beſonders
auszeichnete.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Bei Giurgiu erbeuteten Monitore zwei rumäniſche mit Petroleum beladene Sun
An der Dobrudſcha-Front keine weſentlichen Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front: Die Lage iſt unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
Der Raumgewinn bei Predeal.
Wien, 10. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie
Erzherzogs Carl: Weſtlich der Vulkanpaß⸗Straße blieben rumäniſche Angriffe erfolglos.
Beiderſeits des Alt-Tales und ſüdweſtlich von Predeal gewannen die verbündeten
Truppen erneut Gelände, warfen den Feind in Stürmen aus ſeinen Stellungen
und behaupteten dieſe gegen feindliche Gegenangriffe. 188 Gefangene und 4 Maſchinen—
gewehre blieben in unſerer Hand. Auch im Gyergyo-Gebirge macht unſer Angriff
günſtige Fortſchritte.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei Skrobowa
ſtürmten deutſche Truppen in etwa 4 km Breite mehrere ruſſiſche Verteidigungs—
linien und warfen den Feind über die Niederung zurück. Außer großen blutigen
Verluſten verloren die Ruſſen 49 Offiziere, 3380 Mann an Gefangenen; 27 Maſchinen⸗
gewehre und 12 Minenwerfer wurden erbeutet.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Monitore der k. u. k. Donau-Flottille erbeutete
bei Giurgiu zwei rumäniſche mit Petroleum beladene Schlepper.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iff unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Vojuſa-Front geſteigerte feindliche
Artillerietätigkeit.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. BIRD)
Das ruſſiſche Großlinienſchiff „Imperatriza Maria“ vernichtet.
Sofia, 10. November. (Generalſtabsbericht vom 10. November.) Aus der
Ausſage eines an unſere Küſte getriebenen Nuffen, eines Heizers vom ruſſiſchen
Großlinienſchiff „Imperatriza Maria“ geht mit Sicherheit hervor, daß dieſes Groß—
linienſchiff bei Sulina (Feodoſſia-Inſel) durch eine Minenekploſion verſenkt worden il.
(W. T. B.)
Erfolgreiche Luffgefechte über Oſtende und Zeebrügge.
Berlin, 10. November. In der Nacht vom 9. zum 10. November griffen
feindliche Flugzeuge Oſtende und Zeebrügge ohne Erfolg mit Bomben an. Im
Verlaufe des Angriffes wurde ein engliſches Flugzeug zur Landung gezwungen und
erbeutet. Der Infaſſe, ein engliſcher Offizier, wurde gefangengenommen. Am 10.
morgens griff ein deutſches Kampfflugzeug zwiſchen Nieuport und Dünkirchen zwei
engliſche Short-Doppeldecker an, ſchoß den einen davon ab und zwang den anderen
zur Flucht. Im Laufe des Vormittags ſtießen drei unſerer Kampfflugzeuge querab
von Oſtende auf ein überlegenes engliſches Flugzeuggeſchwader, das ſofort angegriffen
wurde. Nach längerem Luftgefecht wurde der Gegner abgedrängt. Die eigenen Flugzeuge
erlitten nur unbedeutende Beſchädigungen und kehrten ſämtlich zurück. (W. T B.)
Wilfon zum Prafidenten der Vereinigten Staaten wiedergewählt.
New Lork, 10. November. (Meldung des Vertreters von W. T. B.) Wilſon
iſt zum Präſidenten wiedergewählt.
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Ruſſiſche Gegenangriffe bei Skrobowa geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 11. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Klares Herbſtwetter begünſtigte die beiderſeitige
Artillerie- und Fliegertätigkeit.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich der Ancre brachte eine unſerer
Patrouillen aus der feindlichen Stellung zwei Maſchinengewehre zurück.
Bei einem Nachtangriff gelang es den Engländern, nordweſtlich von Courcelette
in geringer Breite in unſeren vorderſten Graben einzudringen. Den Franzoſen
brachte Häuſerkampf bei der Kirche von Saillg⸗Sailliſel kleine Vorteile. Im übrigen
ſcheiterten die dort auf breiterer Front geführten Angriffe.
Den Somme.⸗ Angriffen der feindlichen Flieger gegen Ortſchaften hinter unferer Front
ſind geſtern Einwohner des beſetzten Gebiets zum Opfer gefallen, der angerichtete
militäriſche Schaden iſt gering geblieben.
Im Luftkampf und durch Abwehrfeuer ſind geſtern wiederum 10 feindliche Flug⸗
zeuge abgeſchoſſen worden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Mit ſtarken, neu herangeführten Kräften verſuchten die Ruſſen vergeblich,
uns die bei Skrobowa genommenen Stellungen zu entreißen; ihre Angriffe brachen
verluſtreich zuſammen.
An der Narajowka drangen deutſche Truppen in die ruſſiſche Hauptſtellung ſüd—
weſtlich von Folw⸗Krasnoleſie ein und wieſen nachts fünfmalige heffige Gegenſtöße
des Feindes ab.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Am Smotrec in den Kar⸗
pathen hatte ein Vorſtoß deutſcher Jäger vollen Erfolg; ſie führten 60 Ruſſen
gefangen aus den genommenen und zerftörten Stellungen zurück.
Die Angriffe deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Truppen an der Nordofifront
von Siebenbürgen ſind erfolgreich weitergeführt worden.
Weſtlich der Straße von Predeal auf Sinaia wurden mehrere verſchanzte
rumäniſche Linien im Sturm genommen und 160 Gefangene gemacht.
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An den Paßſtraßen weiter weſtlich ſpielten ſich geſtern nur kleinere Kämpfe ab,
bei denen einige Höhenſtellungen von uns gewonnen und 200 Gefangene eingebracht
wurden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Anverändert.
Mazedoniſche Front: Südlich von Korca haben fi Gefechte unſerer Seiten
abteilungen mit franzöſiſchen Truppen entwickelt.
Im öftlihen Teil der Ebene von Monaſtir und auf den Höhen nördlich der Cerna
wurden von franzöſiſchen und ſerbiſchen Kräften mehrmals Angriffe unternommen,
die verluſtreich ſcheiterten. Nur ſüdlich von Polog hat der Feind in die vordere
Stellung einzudringen vermocht.
An der Struma⸗-Front lebte die Artillerietätigkeit beiderſelts des Butkovo⸗Sees auf.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die Erſtürmung der rumäniſchen Stellungen bei Predeal.
Wien, 11. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erz
herzogs Car“: Anſere Angriffe beiderſeits des Olt-Fluſſes (Alt⸗Fluſſes) haben weitere
Fortſchritte gemacht. Weſtlich des Predeal-Tales erſtürmten öſterreichiſch-ungariſche
und deutſche Truppen ſechs hintereinander liegende rumäniſche Stellungen und behaup-
teten dieſe gegen zwei feindliche Angriffe. An dieſem Frontteil wurden 360 Gefangene
eingebracht und 2 Maſchinengewehre erbeutet. Im Gyergyo-Gebirge überſchritten
wir nördlich Hollo das Biſtriciora-Tal. Am Smotrec in den Karpathen hatte ein
Vorſtoß deutſcher Jäger vollen Erfolg, wobei der Feind 60 Gefangene einbüßte.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Oeſtlich
der Narajowka nahmen deutſche Truppen in ſchneidigem Angriff ein 120 m breites
Grabenſtück der feindlichen Hauptſtellung. Fünf ruſſiſche Gegenangriffe an dieſer
Stelle blieben ebenſo erfolglos wie jene, die der Feind gegen die neuen deutſchen
Gräben bei Skrobowa richtete.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Feindlicher Fliegerangriff auf Ortſchaften im Saar⸗Gebiet.
Berlin, 11. November. Feindliche Flugzeuge griffen am 10. November zwiſchen
11 und 1 Ahr mittags Ortſchaften und Induſtrieanlagen im Saar-Gebiet an. Die
Ortſchaften Völklingen, Wehrden und Forbach wurden mit Bomben belegt, drei Ein-
wohner getötet, zwei leicht und zwei ſchwer verletzt. Militäriſcher Sachſchaden iſt nicht
entſtanden, der übrige Sachſchaden iſt gering.
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Acht feindliche Angriffe in Siebenbürgen abgewieſen.
Großes Hauptquartier, 12. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Nordufer der Somme war die Artillerietätigkeit nur zeitweiſe ſtark.
In Saillg⸗Sailliſel find geſtern abend neue Kämpfe entbrannt, die noch im Gange find.
Südlich des Fluſſes verſtärkte ſich das Feuer im Abſchnitt Fresnes — Chaulnes.
Beiderſeits von Ablaincourt verhinderte unfere Artilleriewirkung die Entwicklung eines
ſich vorbereitenden Angriffs.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Auf dem Oſtufer der Narajowta ſcheiterte ſüdweſtlich von Folw⸗Krasnoleſie
ein erneuter Angriff der Ruſſen gegen die von uns gewonnenen Stellungen.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Im Südteil der Waldkarpathen lebte
das Artilleriefeuer auf; dort fanden für uns günſtig verlaufene Gefechte ſtatt.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront wurden von deutſchen Truppen nördlich des Ditoz-
Paſſes achtmalige Vorſtöße des Gegners abgeſchlagen.
Bei der Abweiſung rumäniſcher Angriffe am Monte Fruntu und Monte Sate ſowie
bei Wegnahme feindlicher Stellungen beiderſeits des Alt wurden — einſchließlich der
geſtern gemeldeten 200 Gefangenen — 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geſchütze
eingebracht. An der Predeal⸗Straße, am Szurduk Paß und bei Orſova ſchoben wir
unſere Vortruppen vor.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
Aus der Dobrudſcha und von der Donau Front nichts Neues.
Mazedoniſche Front: Im Weſtteil des Cerna⸗Bogens wurden ſtarke ſerbiſch⸗franzöſiſche
Angriffe durch deutſch⸗bulgariſche Truppen abgewieſen. Bei Polog gewann ein feindlicher
Vorſtoß Boden. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf Padua.
Wien, 12. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
Bei Orſova und ſüdlich des Szurduk-Paſſes haben wir Gelände gewonnen. Im
Olt⸗Tale (Alt⸗Tale) wurden dem Feinde abermals einige Stellungen entriſſen. Nordweſtlich
von Sosmezö verſuchten die Rumänen achtmal, unſere Stellungen anzugreifen, wurden
aber ſtets reſtlos abgewieſen. Im Südteil der Waldkarpathen erhöhte Gefechtstätigkeit.
Die Beute aus den Kämpfen um den Roten⸗Turm-Paß feit 10. November
beträgt 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Geſchütze.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Oeſtlich der
Narajowka blieb ein ruſſiſcher Vorſtoß erfolglos.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage iſt unverändett.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Anſere Seeflugzeuge haben in der Nacht vom 11. auf
den 12. Padua angegriffen und mit ſchweren Bomben Volltreffer im Militärkommando—
gebäude, Bahnhof und Infanteriekaſerne erzielt, in letzterer ſowie in der Stadt Brände
erzeugt, die noch auf 40 km ſichtbar waren. Trotz heftiger Beſchießung und
ungünſtiger Witterung kehrten die Flugzeuge unverſehrt zurück.
Flotienkommando. (W. T. B.)
Weitere Fortſchritte an den rumäniſchen Grenzpäſſen.
Großes Hauptquartier, 13. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Zwiſchen
Ancre und Somme zeitweilig ſtarker Artilleriekampf.
Anſer Feuer zerſtreute feindliche Infanterie im Vorgelände unſerer Stellungen
ſüdlich von Warlencourt und wirkte gegen Anſammlungen in den engliſchen Gräben
weſtlich von Eaucourt⸗' Abbaye. In Sailly-Sailliſel halten wir den Oſtrand. Beider—
ſeits des Dorfes griffen die Franzoſen nachmittags mit ſtarken Kräften an; ſie wurden
abgewieſen. \
Heeresgruppe Kronprinz: Ein nördlich der Doller (Oberelſaß) nach Artillerie—
vorbereitung erfolgender franzöſiſcher Vorſtoß ſcheiterte vollkommen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Zwiſchen Meer und Karpathen keine weſenilichen Ereigniſſe.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Im Gyergyo-Gebirge haben deutſche
und öſterreichiſch-ungariſche Bataillone den Bitca Arſurilor genommen. Dort, auf
den Höhen öſtlich von Belbor und auf dem Oſtufer der Putna verſuchten die Ruſſen
in mehrmaligen Angriffen vergeblich, uns den errungenen Geländegewinn ſtreitig
zu machen.
Auch auf den Bergen zu beiden Seiten des Ditoz-Paffes wurden feindliche Bor:
ſtöße zurückgewieſen.
Nordweſtlich von Campolung iſt Candeſti von unſeren Truppen genommen worden.
Südöſtlich des Noten-Turm-Paffes und der Szurduk⸗Straße ſowie nördlich von
Orſova hatten rumäniſche Kräfte bei ſtarken Gegenangriffen keinerlei Erfolg; fe büßten
wieder neben blutigen Verluſten über 1000 Gefangene ein.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Längs der Donau gegen den linken Flügel unſerer Stellung in der nördlichen Dobrudfcha
vorfühlende feindliche Abteilungen wurden vertrieben. Cernavoda iſt vom linken Donau—
Ufer her erfolglos beſchoſſen worden.
Mazedoniſche Front: In der Ebene von Monaftir ſtarkes Artilleriefeuer. Gegen
verluſtreiche Angriffe des Feindes bei Lazet und Kenali und nordöſtlich von Brod
an der Cerna find die deutſch⸗bulgariſchen Stellungen reſtlos behauptet worden.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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AUFNAHME VON STRELISKY, PRESSBURG.
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Erfolgreicher Luftangriff auf Ravenna.
Wien, 13. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
Im Bereich von Orſova, an der Szurduk⸗Straße und ſüdöſtlich des Vörös⸗Torony—
Paſſes rannte der Feind vergeblich gegen unſere Truppen an. Nordweſtlich von
Campolung warfen öſterreichiſch-ungariſche und deuiſche Abteilungen die Rumänen
aus dem zäh verteidigten Orte Candeſti. Beiderſeits von Sosmezö wurden mehrere
rumäniſche Angriffe abgeſchlagen.
Im Abſchnitt Tölgyes erſtürmten öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen den
Berg Bitca Arſurilor nördlich von Hollo. Angriffe ſtarker ruſſiſcher Kräfte, die ſüdlich von
Tölgyes und bei Belbor unſeren Kolonnen entgegengeworfen wurden, brachen zuſammen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 12. auf den 13. belegten unſere See—
flugzeuge die Fabrikanlagen von Ponte Lagosturo und die Bahnanlagen von Ravenna
mit Bomben. Die Wirkung war verheerend. In erſterem Orte wurden Volltreffer
in zwei Zuckerraffinerien, bei der Schwefelraffinerie, im Elektrizitätswerk und auf der
Eiſenbahnbrücke erzielt und mehrere Brände beobachtet. In Ravenna wurde das
Bahnhofsgebäude voll getroffen. Anſere Flugzeuge ſind unverſehrt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Deutſche Fliegerangriffe auf Lunéville und Nancy. — Erneuter
feindlicher Fliegerangriff im Saar-Gebiet.
Berlin, 13. November. (Amtlich.) Feindliche Flugzeuge griffen am 10. November
zwiſchen 9% und 10% abends Ortſchaften und Fabrikanlagen im Saar-Gebiet an. Da
die Bomben zum Teil auf freies Feld fielen, zum Teil überhaupt nicht explodierten,
wurde nur geringer Sachſchaden angerichtet, militäriſcher Sachſchaden überhaupt nicht.
Dagegen wurden verſchiedene Wohnhäuſer getroffen und dabei in Burbach ein Ein—
wohner getötet, einer ſchwer und zwei leicht verletzt, in Dillingen zwei leicht verletzt.
In Saargemünd wurde durch einen verirrten Flieger ein Haus zerſtört und dabei
zwei Einwohner getötet und ſechs leicht verletzt. Ein Angriff auf lothringiſche Ort—
ſchaften und Fabrikanlagen, der am ſelben Tage kurz vor Mitternacht erfolgte, blieb
gänzlich erfolglos. Noch in derſelben Nacht warfen unſere Flugzeuggeſchwader über
1000 kg Bomben auf Lunéville, Nancy und den Flugplatz Malzeville ab. An der Somme
belegten unſere Bombengeſchwader in derſelben Nacht die Bahnhöfe, Munitionslager,
Truppenunterkünfte und Flugplätze des Feindes mit nahezu 5000 kg Bomben. Noch
lange war der Erfolg durch gewaltige Brände weithin ſichtbar. 5
Baltiſchport von deutſchen Torpedobooten befchoffen.
Berlin, 13. November. (Amtlich.) In der Nacht vom 10. zum 11. November
ſtießen deutſche Torpedobootsſtreitkräſte auf einer Erkundungsfahrt in den Finniſchen
Meerbuſen bis Baltiſchport vor und beſchoſſen die Hafenanlagen dieſes ruſſiſchen
Stützpunktes wirkſam auf geringe Entfernung. (W. T. B.)
Abermaliger Fliegerangriff auf das Saar-Gebiet.
Berlin, 13. November. (Amtlich.) In der Nacht vom 11. zum 12. November
wiederholten die franzsſiſchen Flugzeuge ihre Angriffe auf das Saar-Gebiet. Dies—
mal gelang es nur einem kleinen Teile von ihnen, bis zur Saar vorzuſtoßen. In
Dillingen und Umgegend wurden einige Bomben abgeworfen, von denen eine einen
Pferdeſtall, eine andere eine Waſchküche traf. Dabei wurden 4 Perſonen ſchwer,
2 leicht verletzt. Getötet wurde niemand, der Sachſchaden iſt gering. Viele Bomben
trafen die den Ort umgebenden Wieſen, wo ſie in dem weichen Erdboden ſtecken
blieben. Verſchiedene Flugzeuge belegten die Orte Buſendorf und Spittel mit
Bomben. Dort wurde niemand verletzt, auch entſtand kein Sachſchaden. Endlich
warf ein Flieger, der ſich anſcheinend über den Wolken verirrt hatte, in der Nähe
von Neunkirchen einige Bomben auf eine Wieſe. (W. T. B.)
Schwere Kämpfe beiderſeits der Ancre. — Zurückdrängung der
Ruſſen an der ſiebenbürgiſchen Front.
Großes Hauptquartier, 14. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Beiderſeits
der Ancre ſpielten ſich geſtern erbitterte Kämpfe ab.
Durch konzentriſches Feuer ſchwerſter Kaliber vorbereitet, erfolgten gegen
unſere im Winkel nach Südweſten vorſpringenden Stellungen ſtarke engliſche
Angriffe, bei denen es dem Gegner unter beträchtlichen Opfern gelang, uns
aus Beaumont⸗Hamel und Gt. PierreDivon mit den ſeitlichen Anſchlußlinien
in eine vorbereitete Riegelſtellung zurückzudrücken. Zähe Verteidigung brachte
auch uns erhebliche Verluſte.
An anderen Stellen der Angriffsfront von öſtlich Hebuterne bis ſüdlich Grand⸗
court wurden die Engländer, wo ſie eingedrungen waren, durch friſche Gegenſtöße
unſerer Infanterie hinausgeworfen.
Franzöſiſche Angriffe im Abſchnitt von Sailly⸗Gailliſel ſcheiterten.
Heeresgruppe Kronprinz: Auf dem öſtlichen Maas-Afer war die Artillerietätigkeit
in den Abendſtunden lebhaft; Erkundungsvorſtöße der Franzoſen gegen unſere
Hardaumont-Linien wurden abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Keine beſonderen Gefechtshandlungen.
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Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Nordöſtlich von Jafobeng in den
Waldkarpathen wurden ruſſiſche Abteilungen aus dem Vorgelände unſerer Stellungen
durch Feuer vertrieben.
Vor den Angriffen deutſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Truppen iſt im Gyergho—
Gebirge der Ruſſe gegen die Grenze zurückgegangen; auch ſüdlich des Tölgyes⸗
Paſſes machten trotz hartnäckiger Gegenwehr Bayern und öſterreichiſch-ungariſche
Bataillone Fortſchritte.
Beiderſeits des Oitoz⸗Tales haben auch geſtern kleinere Gefechte um einzelne
Höhen ſtattgefunden.
An der Südfront von Siebenbürgen dauern die Kämpfe für uns erfolgreich an.
Es wurden wieder mehrere hundert Gefangene gemacht, am Roten⸗Turm⸗Paß allein
6 Offiziere und 650 Mann.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
An der Dobrudſcha nichts Neues.
Die bewährten öſterreichiſch-ungariſchen Monitore brachten nach Feuergefecht vom
rumäniſchen Donau⸗-Afer bei Giurgiu 7 Schleppkähne, davon 5 beladene, ein.
Mazedoniſche Front: In der Gegend von Korta kam es erneut zu Scharmützeln
unſerer Seitenabteilungen mit franzöſiſcher Infanterie und Kavallerie. Der Angriff
der Ententetruppen in der Ebene von Monaſtir und nördlich der Cerna dauert
an; die Kämpfe ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen.
Mit großem Erfolg hat auch im Monat Oktober unſere Fliegertruppe ihre vornehm⸗
lich auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatze ſchweren und vielſeitigen Aufgaben erfüllt.
Insbeſondere gebührt den Beobachtungsfliegern der Artillerie und Infanterie
Anerkennung und Dank. Ihr wirkſamer Schutz war durch die Kampfflieger, die
auch ihre Sonderaufgaben glänzend erfüllten, und durch das Feuer unſerer Flug
abwehrkanonen voll gewährleiſtet. Wir haben 17 Flugzeuge verloren. Anſere Gegner
im Weſten, Oſten und auf dem Balkan büßten 104 Flugzeuge ein, davon im
Luftkampf 83, durch Abſchuß von der Erde 15, durch unfreiwillige Landung hinter
unſeren Linien 6. In unſerem Beſitz befinden ſich 60 feindliche Flugzeuge, jenſeits
der Linien find 44 erkennbar abgeſtürzt.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Günſtiger Verlauf der Kämpfe in der nördlichen Walachei.
Wien, 14. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Anſere Donau-Monitoren erbeuteten nächſt Giurgiu bei ſtärkſter feindlicher Gegen⸗
wirkung 7 teils beladene Schlepper.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl: Bei Orſova ſäuberten wir
das rechte Cerna⸗Afer. Im Norden der Walachei verlaufen die Kämpfe dauernd
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günſtig. In den letzten zwei Tagen haben wir hier 1600 Gefangene, 8 Maſchinen⸗
gewehre und 1 Geſchütz eingebracht. Am Oitoz-Paß ſetzten die Rumänen ihre
Angriffe fort. Im Abſchnitte von Tölghes wurden die Ruſſen gezwungen, mehrere Höhen
weſtlich der Grenze aufzugeben. Nördlich von Jakobeny ſcheiterte ein ruſſiſcher Vorſtoß.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 13. auf den 14. d. M. hat eines
unſerer Seeflugzeuggeſchwader militäriſche Objekte von Doberdo und das feindliche
Abwehrflugfeld von Beligna mit Spreng- und Brandbomben ſehr wirkungsvoll belegt.
Mehrere Hangars wurden voll getroffen und ein großer Brand erzeugt. Trotz heftiger
Beſchießung kehrten alle Flugzeuge unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
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Fliegerangriff auf Dünkirchen.
Berlin, 14. November. (Amtlich) Am 13. November belegte eines unſerer
Marineflugzeuge den Luftſchiffhafen und Flugplatz St. Pol bei Dünkirchen mit Bomben.
Es wurden einwandfrei Treffer auf eine Fabrikanlage und einige Gebäude beobachtet.
Das Flugzeug iſt unbeſchädigt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Fortdauer der neuen Schlacht nördlich der Somme. — Erfolgreiche
Abwehr des feindlichen Anſturms.
Großes Hauptquartier, 15. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Schlacht
nördlich der Somme dauert an. Vom Morgen bis zur Nacht anhaltendes Ringen
rückt auch den 14. November in die Reihe der Großkampſtage.
Hoffend, den Anfangserfolg ausnützen zu können, griffen die Engländer mit
ſtarken Maſſen erneut nördlich der Ancre und mehrmals zwiſchen Le Gars und
Gueudecourt an. Zwar gelang es ihnen, das Dorf Beaucourt zu nehmen, aber
an allen anderen Punkten der breiten Angriffsfronten brach die Wucht ihres
Anſturmes verluſtreich vor unſeren Stellungen zuſammen. Beſonders hervorgetan
haben ſich bei der Abwehr des feindlichen Anſturmes das Magdeburgiſche Infanterie⸗
regiment Nr. 66 und das Badiſche Infanterieregiment Nr. 169 ſowie die
Regimenter der 4. Gardeinfanterie⸗Diviſion.
Starker Kräfteeinfaß der Franzoſen galt dem Gewinn des Waldes St. Pierre
Vaaſt. Den Angriffen blieb jeder Erfolg verſagt; ſie endeten in blutiger Niederlage.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Auf dem Oſtufer der Narajowka richteten ſich gegen die von uns
gewonnenen Stellungen weſtlich von Folw⸗Krasnoleſie wütende ruſſiſche Angriffe, die
ſämtlich, an einer Stelle durch Gegenſtoß, abgewieſen wurden.
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Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: An der Oſtfront von Siebenbürgen
herrſchte nur geringe Gefechtstätigkeit.
In den für uns erfolgreichen Wald- und Gebirgskämpfen längs der in die Walachei
führenden Straßen haben die Rumänen geſtern an Gefangenen 23 Offiziere und
1500 Mann, an Beute 4 Geſchütze und mehrere Maſchinengewehre eingebüßt.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Keine Aenderung der Lage. Die Feſtung Bukareſt iſt von Fliegern mit Bomben
beworfen worden.
Mazedoniſche Front: Den heffigen franzöſiſchen Angriffen in der Ebene von
Monaſtir haben bulgariſche Truppen, dabei das Regiment Balkanſki Seiner Majeſtät
des Kaiſers, unverrückt ſtandgehalten.
Im Cernabogen gelang es dem Gegner, einige Höhen zu nehmen. Am Flankenwirkung
gegen die Talſtellungen zu vermeiden, iſt unſere Verteidigung dort zurückverlegt worden.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolg der k. u. k. Truppen öſtlich von Görz.
Wien, 15. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
In der nördlichen Walachei wurde der Kampf mit Erfolg fortgeſetzt. Die Rumänen
ließen 23 Offiziere, 1800 Mann und 4 Geſchütze in unſerer Hand. Im öſfllichen
Grenzraum und in den verſchneiten Waldkarpathen keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
k. u. k. Streitkräften nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. Oeſtlich von Görz
nahmen unſere Truppen einen italieniſchen Graben, machten 5 Offiziere, 475 Mann
zu Gefangenen und erbeuteten 7 Maſchinengewehre.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In den frühen Morgenſtunden des 14. laufenden Monats
griff eines unſerer Seeflugzeuggeſchwader die feindlichen Stellungen von Ronchi,
Vermegliano und Doberdo ſehr erfolgreich mit Bomben an. Ein feindliches, das
Geſchwader angreifendes Landflugzeug wurde in die Flucht gejagt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Ernennung eines „Kommandierenden Generals der Luft:
ſtreitkräfte.“
Großes Hauptquartier, 15. November. Die wachſende Bedeutung des
Luftkrieges hat es erforderlich gemacht, die geſamten Luflkampf- und Luftabwehrmittel
des Heeres im Felde und in der Heimat in einer Dienſtſtelle zu vereinigen. Der
einheitliche Ausbau und die Bereitſtellung dieſer Kriegsmittel iff einem „Komman—
dierenden General der Luftſtreitkräſte“ übertragen worden. Mit der Wahrnehmung
eines Kommandierenden Generals der Luftſtreitkräfte iſt Generalleutnant v. Höppner,
bisher Führer einer Reſervediviſion, beauftragt worden. (W. T. B.)
Ein feindlicher Transportdampfer im Mittelmeer verſenkt.
Berlin, 15. November. Eines unſerer Anterſeeboote hat am 5. November
80 Seemeilen weſtlich von Malta einen feindlichen Transportdampfer von
etwa 12000 4, der von Zerſtörern und Fiſchdampfern geleitet war, durch Torpedo-
ſchuß verſenkt. (W. T. B.)
Engliſche Angriffe ſüdlich der Ancre geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 15. November. (Abendbericht.)
Weſten. Nachmittags engliſche Angriffe beiderfeits Ancre, auf Südufer bereits
geſcheitert. — Bei SGailly⸗Sailliſel und Preſſoire wird gekämpft.
Siebenbürgen. Fortſchritte auf der Südfront. (W. T. B.)
Luftangriff auf Kairo.
Konſtantinopel, 15. November. (Amtlicher Heeresbericht vom 15. November.)
Anſere Flieger haben mit Erfolg Bomben auf Gebäude der Eiſenbahn von Kairo
geworfen. Nichts von Bedeutung von den übrigen Fronten.
Kairo, 13. November. Reuter.) Bei dem heutigen Luftangriff wurden 14 Perſonen
getötet, darunter 4 Europäer, und 25 Perſonen, darunter 4 Europäer verwundet. (W. T. B.)
Ruſſiſcher Proteſt gegen die Proklamierung des Königreichs Polen.
Petersburg, 15. November. Die Petersburger Telegraphen⸗Agentur meldet: Die
diplomatiſchen Vertreter Rußlands ſind angewieſen worden, den Regierungen, bei denen ſie
beglaubigt ſind, folgenden Proteſt zu überreichen: „Ich bin von meiner Regierung beauftragt,
folgendes zur Kenntnis Eurer Exzellenz zu bringen: In Mißachtung des Völkerrechtes haben
die deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Militärbehörden in Warſchau und Lublin ſoeben eine
Kundgebung erlaſſen, wonach die ruſſiſchen Provinzen von Polen künftig einen geſonderten
Staat bilden ſollen. Die kaiſerlich ruſſiſche Regierung erhebt Einſpruch gegen dieſen Akt, der
eine neue Verletzung internationaler Verträge darſtellt, die feierlich von Oeutſchland und
Oeſterreich⸗Angarn beſchworen find, und erklärt ihn für null und nichtig. Ich ſtelle feſt, daß
die Provinzen des Königreiches Polen nicht aufgehört haben, einen integrierenden Beſtandteil
des ruſſiſchen Reiches zu bilden, und daß ihre Bewohner durch den Eid der Treue, den ſie
Seiner Maſeſtät, dem Kaiſer, meinem erhabenen Herrn geſchworen haben, gebunden ſind. (W. T. B.)
Der Oſtteil von Sailliſel zurückerobert. — Fortſchritte an der rumä⸗
niſchen Front.
Großes Hauptquartier, 16. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Teilvorſtöße
der Engländer an der Straße Mailly — Serre ſowie öſtlich und ſüdöſtlich von
Beaumont ſcheiterten im Handgranatenkampf, ſtärkere Angriffe gegen Grandcourt
brachen in unſerem Feuer zuſammen.
Den Franzoſen entriſſen wir den Oſtteil von Sailliſel in hartem Häuſerkampfe.
Abends ſtürmte das Hannoverſche Füſilierregiment Nr. 73 zäh verteidigte fran⸗
zöſiſche Gräben am Nordrand des St.⸗Pierre⸗Vaaſt⸗Waldes. 8 Offiziere,
324 Mann und 5 Maſchinengewehre ſind eingebracht.
Bei den geſtrigen Kämpfen im Abſchnitt Ablaincourt — Preſſoire iſt keine Aenderung
der beiderſeitigen Linien eingetreten.
Einem feindlichen Fliegerangriff fielen in Oſtende 39 Belgier zum Opfer.
Als Vergeltung für Abwurf von Bomben auf friedliche lothringiſche Orte wurde
Nanch in den letzten Tagen von der Erde und aus der Luft beſchoſſen und beworfen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Am Brückenkopf von Dünhof (ſüdöſtlich von Riga) wurde eine angreifende
ruſſiſche Infanterieabteilung zurückgetrieben.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Im Südteil der Waldkarpathen lebte
die beiderſeitige Artillerietätigkeit auf.
An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront ſcheiterten öſtlich des Putna⸗Tales ſtarke ruſſiſche
Angriffe; nördlich von Sulta unternahmen öſterreichiſch-ungariſche Abteilungen eine
Erkundung auf den Monte Alunis.
Bei Sosmezö (am Oitoz⸗Paß) blieben rumäniſche Vorſtöße ohne Erfolg.
Die Kampftätigkeit nördlich von Campolung hat ſich verſtärkt; auch an den über
den Roten⸗Turm⸗ und Szurduk-Paß nach Süden führenden Straßen verteidigt der
Rumäne zäh feinen heimatlichen Boden. Wir machten Fortſchritte und nahmen
geſtern 5 Offiziere und über 1200 Mann gefangen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha kleine Gefechte vorgeſchobener Abteilungen. Die rumäniſche
Meldung der Beſetzung von Bonastit iſt erfunden.
An mehreren Punkten der Donau-Linie Feuer von Ufer zu Afer.
Mazedoniſche Front: Die vorbereiteten neuen Stellungen im Cerna⸗Abſchnitt find
bezogen. An der Struma Patrouillengeplänkel.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Neue Erfolge bei Görz.
Wien, 16. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Erzherzogs Carl: Die Kämpfe
beiderſeits des Schyl und des Olt-⸗(Alt⸗)Fluſſes ſchreiten günſtig vorwärts. Es wurden
über 1200 Gefangene eingebracht.
Nördlich von Campolung und bei Sosmezö wehrten wir ſtarke rumäniſche
Angriffe ab. Nördlich von Sulta unternahmen öſterreichiſch-ungariſche Abteilungen
eine Erkundung auf den Monte Alunis. Südöſtlich von Tölgyes blieben ruffifche
Angriffe erfolglos. Auf den Höhen von Meſtekaneſti Vorpoſtengefechte.
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1823
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Truppen keine Kampfhandlungen von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die geſtern gemeldete Unternehmung öſtlich
von Görz fortſetzend, eroberten unſere Truppen wieder einen feindlichen Graben,
nahmen 60 Italiener gefangen und erbeuteten 2 Maſchinengewehre.
Eines unſerer Flugzeuggeſchwader belegte die militäriſchen Anlagen bei der Station
Per La Carnia ausgiebig mit Bomben.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine befonderen Greigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Feindlicher Fliegerangriff auf Brügge und Oſtende.
Berlin, 16. November. (Amtlich.) Am 18. November morgens warfen feindliche
Flugzeuge Bomben auf die Häfen von Brügge und Oſtende. An den Fahrzeugen
und Anlagen der Marine wurde kein Schaden angerichtet. (W. T. B.)
Neues Vordringen in Siebenbürgen.
Berlin, 16. November, abends. (Amtlich.) Auf nördlichem Ancre-Afer iſt
Kampf bei Beaucourt im Gange. — An ſiebenbürgiſcher Südfront erfolgreiches
Vordringen. — Vom Balkan nichts Neues. (W. T. B.)
Rumäniſche Bergſtellungen von den Bayern erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 12. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf beiden
Somme⸗Afern kam es zu zeitweilig ſehr ſtarkem Artilleriekampfe.
Gegen Abend erfolgte ein engliſcher Angriff bei Beautourt, deſſen Vorbereitungs—
feuer auch auf das ſüdliche Ancre-Afer übergriff. Er ſcheiterte ebenſo wie ein
Nachtangriff weſtlich von Le Sars.
Am Wege Flers — Thilloyg wurden durch das Garde-Grenadierregiment Nr. 5
bei Säuberung eines Engländerneſtes s Maſchinengewehre erbeutet.
Franzöſiſche Vorſtöße beiderſeits von Sailly-Sailliſel brachten dem Angreifer
keinerlei Vorteil.
Am Tage und während der Nacht war die beiderfeitige Fliegertätigkeit rege.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bagern: Die Gefechtstätigkeit zwiſchen Meer und Karpathen blieb gering.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Im Gyergyo-Gebirge, auf den Höhen
öſtlich des Putna-Tales leiſtet der Ruſſe unſeren Angriffen zähen Widerſtaͤnd.
An der Grenze öſtlich von Kezdi⸗Vaſarhely wurde von dem oft bewährten
bayeriſchen Reſerve⸗Infanterieregiment Nr. 19 der Gipfel des Runcul Mare
im Sturm genommen und gegen ſtarke Angriffe behauptet.
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Weſtlich der Predeal⸗Straße brachen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche
Truppen in die rumäniſche Stellung ein.
Die unter dem Befehl des Generalleutnants Krafft v. Delmenſingen ſüdlich
des Roten⸗Turm⸗Paſſes vordringenden Truppen konnten als Ergebnis ihrer
geſtrigen Kämpfe wieder 10 Offiziere und über 1500 Mann als Gefangene
zurückführen. An anderen Stellen der ſiebenbürgiſchen Front wurden außerdem
über 650 Rumänen gefangen und 12 Maſchinengewehre erbeutet.
Nach Meldung der Truppen beteiligt ſich die rumäniſche Bevölkerung am Kampf.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Bei Siliſtria lebhafteres Artilleriefeuer als in den Vortagen.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen Malik- und Preſpa-See, am Weſtrand der Ebene
von Monaſtir und an den Höhen nordweſtlich von Cegel (im Cerna-Bogen) find
neue ſtarke Angriffe der Ententetruppen zurückgewieſen worden.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 12. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Cart:
Weſtlich der Predeal⸗Straße durchbrachen öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Kräfte
die feindlichen Linien. Auch ſonſt iſt die Lage in der nördlichen Walachei durchweg
günſtig; es wurden dort geftern wieder insgeſamt mehr als 2000 Gefangene eingebracht.
Bei Sosmezö gewannen Bayern den Runtcul Mare. Der Kampf um die
Höhen ſüdöſtlich des Tölgyes-Paſſes dauert an.
In den Waldkarpathen ſtellenweiſe erhöhte Tätigkeit der ruſſiſchen Artillerie.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. WIRD)
Ein feindlicher Flieger über München.
München, 12. November. (Amtlich.) Das Kriegsminiſterium teilt mit: Heute
mittag gegen 1 Ahr erſchien über München ein feindlicher Flieger, der insgeſamt ſieben
Bomben abwarf, die jedoch nur geringen Materialſchaden anrichteten. Menſchen—
leben ſind nicht zu beklagen. Der Flieger flog in weſtlicher Richtung ab. W. T. 5)
Der erfolgreiche Kampf um das St. Pierre⸗Vaaſt⸗Gehölz.
Berlin 17. November. Mit der Zurückeroberung des Oſtteiles von Sailliſel geht ein Teil
des am heißeſten umſtrittenen Dorfes an der Somme-Front wieder in deutſchen Beſitz über.
Die am 9. Oktober beginnenden blutigen Kämpfe um Saillg⸗Sailliſel führten erſt am 18. zur
Einnahme der von Granaten zermalmten Dorftrümmer. Von hier aus wollten die Franzoſen
den St. Pierre-Vaaſt⸗Wald umfaſſend angreifen, um fo von Norden aus auf Peronne drücken
zu können. Allein ſie konnten ſich nur mit Mühe in dem genommenen Oorfe halten und erſt
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am 5. November den Angriff gegen den Wald vortragen, deſſen Nord- und Weſtteil in ihre
Hände fiel. Dieſes dichte, ſtruppige Gehölz, das mehr ein Buſchwerk als ein Wald zu nennen
iſt, ſteht wie ein Riegel zwiſchen den Franzoſen und ihren Angriffszielen. Ein raſcher, kraftvoll
durchgeführter Angriff des Hannoverſchen Füſilierregiments Nr. 23 hat am 15. November den
zäh verteidigten Nordteil des Waldes wieder in deutſche Hände gebracht. Der Preis anderthalb
Monate langer blutigſter Kämpfe iſt damit den Franzoſen wieder entriſſen. (W. T. B.)
Eine ruſſiſche Rundnote über Sonderfriedensgerüchte.
Petersburg, 17. November. (Meldung der Petersburger Telegraphen-⸗Agentur.) Der
Minifter des Aeußeren hat an die Vertreter Rußlands bei den alliierten Mächten ein Telegramm
gerichtet, in dem es unter anderem heißt: Die kürzlich von der Preſſe gewiſſer Länder verbreiteten
Gerüchte über angebliche geheime Beſprechungen, die zwiſchen Rußland und Oeutſchland fortgeſetzt
geführt würden zu dem Zweck, zur Anterzeichnung eines Sonderfrledens zu gelangen, können infolge
ihrer Hartnäckigkeit die ruſſiſche Regierung nicht gleichgültig laſſen. Die kaiſerliche Regierung
legt Gewicht darauf, auf das Entfchledenfte zu erklären, daß dieſe ſinnloſen Gerüchte nur das
Spiel der feindlichen Länder ſpielen können. (W. T. B.)
Geſcheiterte feindliche Angriffe in Mazedonien.
Berlin, 17. November, abends. (Amtlich.) An der Weſt⸗ und Oſtfront keine
großen Kampfhandlungen.
Anſerem Vordringen in der Walachei leiſtet, wie Truppen erneut melden, die
rumäniſche Zivilbevölkerung bewaffnet Widerſtand.
An mazedoniſcher Front ſind weitere Angriffe der Ententetruppen geſcheitert.
(BARON)
Der vereitelte engliſche Durchbruchsverſuch an der Ancre.
Berlin, 17. November. Von zuſtändiger militäriſcher Seite erfahren wir: Die engliſchen
Angriffe an der Ancre, die mit dem 13. begannen, waren als Durchbruchsverſuche größten Stils
gedacht. Die Feuerſchlünde von über 200 Batterien ſpieen Tauſende von Tonnen Elfen auf
die flankierten deutſchen Gräben. Daß mit einem tiefen Ourchſtoße gerechnet wurde, geht ferner
aus der Tatſache hervor, daß die Engländer die Angriffsartillerie fehr nahe heranführten. In
geſchickt angelegten Batterieneſtern wurden Geſchütze aller Kaliber in und um Hebuterne ſowie
weſtlich und ſüdlich dieſes Ortes aufgeſtellt. Weitere Artillerie wurde öſtlich und ſüdöftlich
von Colintamps zwiſchen Englebelmer und Mesnil, bei Pozieres und Courtelette maſſiert.
Das planmäßige, ſtundenlang tobende Zerſtörungsſchießen mit ſchwerſten Kalibern und Sas,
granaten konnte die deutſche Infanterie weder im Abſchnitt ſüdlich Grandtourt, noch zwiſchen
Hebuterne und dem Weg Serre — Mailly erſchüttern. Hier wurden die erſten Stellungen faſt
überall gehalten. Lediglich im Zentrum gelang der Stoß durch die erſten Stellungen infolge
gewaltiger Sprengungen, die den größten Teil von Beaumont und ſeiner Verteidigungsanlagen
vernichteten. In Auswertung des erſten Erfolges gelang es hier den Engländern, auch Beaucourt
nach erbittertſten Kämpfen zu nehmen. Der Verſuch, weiter vorzudringen, zerſchellte indeſſen an
der von den Oeutſchen zäh verteidigten Riegelſtellung. Das wichtigſte Angriffsziel, die Höhen
von Serre, konnten nicht genommen werden. Der Ort Serre ſelbſt wurde vorübergehend von
Engländern beſetzt, jedoch im Gegenſtoß zurückerobert. Der engliſche Angriff wurde von drei
auf volle Kampfſtärke aufgefüllten Korps vorgetragen, hinter denen nachweislich noch zwei weitere
Divifionen in Reſerve zur ſtrategiſchen Auswertung des Durchſtoßes bereitſtanden. In einem
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aufgefundenen Befehl war die Ferme Beauregard als eines der Angriffsziele genannt. Der
Stoß war ſomit bis zu einer Tiefe von 6 Kilometern gedacht, während er in Wirklichkeit an
der tiefſten Stelle der Spitze des vorſpringenden Stellungsdreiecks bis zu der Barriere der Rlegel⸗
ſtellung nicht mehr als zwei Kilometer erreicht. Das gewonnene Gelände bleibt dauernd gefährdet,
fo lange es den Engländern nicht gelingt, die Höhen von Serre und Grandeourt zu nehmen. Aus
den immer wieder erneuerten Angriffen gegen dieſe Punkte geht zur Genüge die Wichtigkeit
hervor, die die Engländer ihnen beilegen. Der örtliche, unter größten Opfern erſtrittene Erfolg
der Engländer im Ancre-Winkel hat auf die Geſamtlage an der Somme nicht den geringſten
Einfluß. Der Berichterſtatter der „London Times“ im engliſchen Hauptquartier behauptet, daß
deutſche Gefangene erklärten, fie verwendeten Exploſipgeſchoſſe bei ihren Maſchinengewehren.
Das iſt wieder eine der Erfindungen dieſes phantaſievollen engliſchen Tommy Atkins of the pen“.
WIRD.)
Die Kämpfe im Raume von Monaſtir.
Sofia, 12. November. (Bericht des Generalſtabes vom 17. November.)
Mazedoniſche Front: Ein feindlicher Angriff bei dem Dorfe Pozſtek zwiſchen dem
Malik und Preſpa-See wurde abgeſchlagen. In der Ebene von Monaſtir wurde
ein ſtarier feindlicher Angriff auf die Linie Veluſching —Kanina durch deutſche
Angriffe blutig abgewieſen. Im Cerna-Bogen ſchlugen wir durch Gegenangriff
einen feindlichen Sturm auf Höhe 1212 und auf das Dorf Brnil zurück und erbeuteten
drei Maſchinengewehre und einen Minenwerfer. Auf beiden Seiten des Wardar
und am Fuße der Belafica Planina ſchwaches Artilleriefeuer. An der Struma-Front
ſchwache Kämpfe zwiſchen vorgeſchobenen Abteilungen und lebhaftes Artilleriefeuer.
An der Küſte des Aegäiſchen Meeres Ruhe.
Rumäniſche Front: Längs der Donau Ruhe. In der Dobrudfeha keine
Veränderung in der Lage. An der Küſte des Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
Erfolgreicher Sturmangriff im Cerna-Gebiet. — Auszeichnung
des Generals v. Below.
Großes Hauptquartier, 18. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die engliſche
Artillerie richtete ihre Wirkung vornehmlich gegen unſere Stellungen auf beiden Afern
der Ancre. — Nach Feuervorbereitung führten am Abend die Franzoſen gegen Sailliſel
und die ſüdlichen Anſchlußlinien einen ſtarken Angriff, der im Feuer zuſammenbrach.
Heeresgruppe Kronprinz: An der Nordfront von Verdun und in einzelnen Abſchnitten
der Vogeſen lebte zeitweilig die Feuertätigkeit auf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: An der Schtſchara und am Stochod war die feindliche Artillerie rühriger
als in den Vortagen. Bei Witoniez (nordweſtlich von Luch gelang ein deutſches
Patrouillenunternehmen in vollem Umfange.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: In den verſchneiten Karpathen hat ſich
bis zu den Paßſtraßen ſüdlich von Kronſtadt (Braſſo) die Lage nicht geändert. In
vergeblichem, opferreichem Anſturm verſuchten die Rumänen die Mitte der deutſchen
Front nordöſtlich von Campolung zurückzudrängen.
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In den Waldbergen zu beiden Seiten der Flußtäler des Alt und des Jiu ſchreitet
der Angriff deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Truppen vorwärts. Wir machten
wieder Gefangene. N
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Auf dem linken Flügel der deutſch-bulgariſch-ottomaniſchen Dobrudſcha-Armee kam
es geſtern zu Artilleriekämpfen.
Mazedoniſche Front: Franzöſiſche Angriffe in der Ebene ſüdlich von Monaſtir und
gegen die Front des Pommerſchen Infanterieregiments Nr. 42 auf den ſchneebedeckten
Höhen im Bogen der Cerna wurden blutig abgewieſen.
Erbitterte Kämpfe ſpielen ſich täglich um die Höhen nordöſtlich von Cegel
ab. Am 15. November war einer der Gipfel von den Serben gewonnen worden.
Der Oberbefehlshaber, General der Infanterie Otto v. Below, im Brennpunkt
des Kampfes anweſend, nahm an der Spitze deutſcher Jäger die verlorene Stellung
im Sturm zurück. Seine Majeſtät der Kaiſer ehrte Führer und Truppe durch
Ernennung des verdienten Generals zum Chef des Jägerbataillons.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Stetes Vordringen in der Nordwalachei.
Wien, 18. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
Beiderſeits des Schyl find die deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen trotz
heftigen feindlichen Widerſtandes in ſtetem Vordringen. Auch öſtlich des Olt⸗Alt⸗
Fluſſes wurde Gelände gewonnen. Nordöſtlich von Campolung ſcheiterten erbitterte
Gegenangriffe des Feindes. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront bei Schneefall und
Froſt geringere Kampftätigkeit.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: In Wolhynien
ſtellenweiſe lebhafter Artilleriekampf.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der deutſche Erfolg am St. Pierre-Vaaſt⸗Wald.
Berlin, 18. November. Von militäriſcher Seite erfahren wir: Die deutſche Rückeroberung
der Nordecke des St. Pierre-Vaaſt-Waldes iſt ein Zeugnis für den nach monatelanger
ſchwerer Schlacht lebendig gebliebenen offenſiven Geiſt der deutſchen Truppen, die dem Angreifer
jeden Schritt gewonnenen Bodens wieder ſtreitig machen. Der Angriff wurde am Morgen
des 15. November durch ein unauffälliges Einſchießen der Artillerie eingeleitet, dem ein mehr:
ſtündiges Wirkungsſchießen folgte. Die wenigen noch ſtehenden Stämme der verwüſteten Wald—
ecke wurden zerſchmettert, der Boden aufs neue von ſchweren Kalibern umgepflügt. Nachdem
in den Feuerpauſen die Flieger eine ausreichende Wirkung feſtgeſtellt hatten, begann 4 Ahr
50 Minuten nachmittags der Sturm. In wenigen Angenblicken erreichten die Sturmtruppen
die völlig zerſchoſſenen franzöſiſchen Dedungen und Gräben. Nach zäher Verteidigung ergab
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ſich die überlebende franzöfifche Beſatzung, 8 Offiziere und 324 Mann. Die übrigen lagen tot
oder verwundet in den Gräbenreſten. Der Feuerriegel, den die deutſche Artillerie hinter die
eroberten Stellungen legte, machte es den Franzoſen unmöglich, Entſatz heranzuführen. Die
Wirkung des Artilleriefeuers war vernichtend. Sämtliche Anterſtände waren zertrümmert. Die
Gräben lagen voller Toten, unter denen, ſoweit es ſich unter den wüſten Trümmern feſtſtellen
ließ, nicht weniger als 8 Offiziere gezählt wurden, darunter 3 Hauptleute. Anter der Graben—
beſatzung befanden ſich auch farbige Franzoſen aus Algerien und ſelbſt einige Eingeborene aus
Martinique, woraus hervorgeht, daß Frankreich heute ſchon gezwungen iſt, ſelbſt aus den kleinſten,
entfernteſten Kolonien Rekruten heranzuführen, um dem immer fühlbarer werdenden Menſchen—
mangel zu begegnen. (W. T. B.)
Geſcheiterter engliſcher Durchbruchsverſuch an der Ancre.
Berlin, 18. November, abends. (Amtlich) Durch gewaltigen Artillerie⸗
einſatz vorbereiteter engliſcher Durchbruchsverſuch auf beiden Ancre⸗Afern iſt
fehlgeſchlagen. Bei Grandcourt Kampf noch im Gange.
In weſtlicher Walachei guter Fortſchritt unſerer Truppen. An mazedoniſcher
Front neue ſchwere Kämpfe. )
Erfolgreicher Fliegerangriff auf Furnes.
Berlin, 18. November. In der Nacht vom 16. zum 12. November belegten
deutſche Marineflugzeuge die Stadt Furnes und den Flugplatz Coxyde mit zum
größten Teil ſchwerkalibrigen Bomben im Geſamtgewicht von über 1400 kg
mit gutem Erfolg. In Furnes wurden mehrere Brände beobachtet; eines der Flug—
zeuge ſetzte bei Corxyde zwei Scheinwerfer durch Maſchinengewehrfeuer außer
Betrieb. W
Durchbruch in die walachiſche Ebene. — Siegreiche Schlacht bei
Targu Jiu. — Monaſtir aufgegeben.
Großes Hauptquartier, 19. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Das ſeit
Tagen auf unſeren Stellungen beiderſeits der Ancre liegende Feuer machte dort die
Fortſetzung des engliſchen Angriffs wahrſcheinlich; geſtern hinter der feindlichen Front
auftretende Kavallerie und frühmorgens einſetzende, gewaltige Feuerſteigerung kündeten
einen neuen großen Durchbruchsverſuch an.
Er endete in einer blutigen Schlappe für die Engländer und gab ihnen nur an
wenigen Stellen bedeutungsloſen Geländegewinn.
Die unter dem Befehle der Generale Fuchs und Freiherr Marſchall kämpfenden
Truppen haben in zäher Gegenwehr dem engliſchen Anſturm getrotzt. Wir ſind ſüd—
weftlih von Serre, in Grandcourt und an wenigen Punkten ſüdlich des Dorfes
zurückgedrängt und ſtehen in einer vorbereiteten Riegelſtellung auf dem Südufer der
Ancre; alle anderen Stellungen der wiederholt angegriffenen, 12 km breiten Front
wurden von unſeren braven Truppen gehalten oder im Gegenſtoß zurückgewonnen.
1829
Starkes Feuer der franzöſiſchen Artillerie im Abſchnitt ſüdlich von Sailly⸗Sailliſel
leitete Angriffe ein, die am Nordweſtrande des St. Pierre-Vaaſt⸗Waldes verluſtreich
zuſammenbrachen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Beſonderes.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Oeſtlich des Putna⸗Tales im Gyergho—⸗
Gebirge wieſen bayeriſche Regimenter Vorſtöße ſtarker ruſſiſcher Kräfte ſüdlich des
Hegyes ab.
Anſere Operationen ſeit Ende Oktober an der ſiebenbürgiſchen Südfront haben
den beabſichtigten Verlauf genommen. Der Austritt aus den Gebirgsengen in
die walachiſche Ebene iſt trotz zähen Widerſtandes der Rumänen von deutſchen
und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen erkämpft worden. Starke rumäniſche Kräfte
ſind zwiſchen Jiul und Gilort in der Schlacht von Targu Jiu durchbrochen und
unter ungewöhnlich hohen blutigen Verluſten geſchlagen. Verſuche des Feindes, mit
neu herangeführten Kräften uns von Oſten zu umfaſſen, ſcheiterten.
Im Nachdrängen haben unfere Truppen die Bahn Orſova —Craiova erreicht;
füdlih des Roten⸗Turm⸗Paſſes iſt der Weg Calimaneſti— Guici überſchritten.
Die Geſamtbeute der 9. Armee in den Tagen vom 1. bis 18. November
beträgt 189 Offiziere, 19338 Mann, 26 Geſchütze, 17 Munitionswagen und
72 Maſchinengewehre.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
An der Dobrudſcha-Front Patrouillengefechte, bei Siliſtria wieder lebhafteres Infanterie
und Artilleriefeuer.
Mazedoniſche Front: Nachdem es dem Gegner gelungen iſt, an der Höhe 1212 nord-
öſtlich von Cegel Fortſchritte zu machen, haben die deutſch⸗bulgariſchen Truppen eine
Stellung nördlich von Monaſtir eingenommen. Monaftir iſt damit aufgegeben worden.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 19. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Südflügel der unter dem Oberbefehl des
Generaloberſten Erzherzogs Carl ſtehenden verbündeten Streitkräfte hat in den
letzten Tagen einen vollen Erfolg erkämpft. Truppen der Armee des Generals
v. Falkenhahn bahnten ſich in der Schlacht bei Targu Jiu den Austritt aus dem
Gebirge und gewannen geſtern mit der im Motru-Tale vorrückenden Kolonne die von
Vertiorova nach Craiova führende Bahn. Zäheſter rumäniſcher Widerſtand, der 85
vielfach — namentlich öſtlich und ſüdöfllich von Targu Jiu — in erbittertem Gegenſtoße 75
Ausdruck fand, war vergebens. Auch die beiderſeits des Olt-[Alt⸗)Fluſſes vordringenden PR
öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Kräfte erreichten in fortdauerndem zähen
Ringen den Gebirgsfuß. Sie überſchritten geſtern die Linie Calimaneſti—Suici.
Rumäniſche Angriffe ſcheiterten hier ebenſo wie nördlich von Campolung.
Seit 1. November find in der Walachei 189 rumäniſche Offiziere, 19 338 Mann,
26 Geſchütze, 11 Munitionswagen und 72 Maſchinengewehre eingebracht worden.
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An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront ſüdöſtlich von Tölghes ſchlugen bayerifhe Truppen
der Armee des Generals v. Arz einen ruſſiſchen Vorſtoß ab. Weiter nördlich
keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Wippach⸗Tal ſüdlich von Biglia wurde
ein italieniſcher Graben genommen und beſetzt. 4 Offiziere, 120 Mann gefangen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Artilleriekampf an der Ancre.
Berlin, 19. November. Beiderſeits der Ancre und am St. Pierre-Vaaſt⸗Wald
zeitweilig ſtarker Artilleriekampf. — In der Walachei Fortſchritte. (W. T. B.)
Der Weſtteil von Grandcourt zurückgewonnen.
Großes Hauptquartier, 20. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Das
engliſche Artilleriefeuer war geſtern im ganzen geringer, ſtark nur auf beiden
Ancre⸗Afern. Zwiſchen Serre und Beaucourt fowie gegen unfere Stellungen ſüdlich
von Miraumont in den Abendſtunden vorbrechende Angriffe ſcheiterten verluſtreich.
Im Handgranatenkampf warf unſere Infanterie die Engländer aus dem Weſtteil
von Grandcourt hinaus.
In den Gegenangriffen der letzten Woche ſind 22 Offiziere und 900 Mann
gefangen, 34 Maſchinengewehre erbeutet worden.
Erneut verſuchte der Franzoſe, von Nordweften her in den St. Pierre-Vaaſt⸗Wald
einzudringen; er wurde zurückgeſchlagen, obwohl ſtarkes Feuer den mit friſchen
Kräften geführten Angriff vorbereitet hatte.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
5 von Bayern: Bei ſtarker Kälte war die Gefechtstätigkeit durchweg gering.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Anſere Operationen gegen die
ruſſiſch⸗rumäniſche Front nehmen plangemäß ihren Fortgang.
Nordweſtlich von Campolung erſchöpfen in täglichen, vergeblichen Angriffen
die Rumänen ihre durcheinandergeworfenen Verbände.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha und längs der Donau bis zum Hafen von Oltina löſtlich von
Siliſtria) Artilleriefeuer.
Mazedoniſche Front: Die Einnahme der neuen Stellungen nördlich von Monaſtir
hat ſich ohne Störung durch die Gegner vollzogen. Neue deutſche Kräfte haben
die Kampfzone erreicht.
An der Moglena⸗Front ſind ſerbiſche Vorſtöße bei Bahovo und Tuſin von den Bulgaren
abgewieſen worden. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Die vergeblichen rumänischen Angriffe bei Campolung.
Wien, 20. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
Die Operationen gegen Rumänien verlaufen planmäßig. Nördlich vom Campolung
wurden wieder heftige Angriffe abgeſchlagen. — Heeresfront des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern: Nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keinerlei Ereigniffe von
Bedeutung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die großen engliſchen Verluſte an der Somme.
Berlin, 20. November. Von militäriſcher Seite wird geſchrieben: Die Teilangriffe
der letzten Wochen hatten die anglosfranzöfifhen Heere nicht weiter gebracht. Nachdem die
eigenen Blätter ſich gegen dieſe Kampfart gewandt und erklärt hatten, daß Erfolge auf dieſe
Weiſe nicht zu erreichen ſeien, verſuchten es die Engländer neuerdings wieder unter reichlicher
Beanſpruchung ihrer Kolonialtruppen mit Maſſenſtürmen. Es iſt nicht anzunehmen, daß diefe
Methode lange beibehalten wird, denn die Angriffe am 18. und 19. koſteten den Engländern
geradezu ungeheuerliche Verluſte. Der ſchwediſche Hauptmann Noerregaard bezifferte am
12. November in „Oagens Nyheter“ den engliſchen Blutzoll für den Kilometer in den letzten Monaten
auf ſechsundvierzigtauſend Mann, während er im Juli ſechszehntauſend für den Kilometer betrug.
Der Monat November wird eine neue weſentliche Steigerung der bereits gebrachten Opfer
bringen, die nach vorſichtiger Schätzung für den Zeitraum vom 1. Juli bis etwa 1. November
mindeſtens ſechshunderttauſend Mann betragen. Die erſten Erfolge gegen Beaumont — Hamel
und Beautourt haben die Engländer in eine ſchwierige Lage verſetzt, da die deutſche Artillerie—
beobachtung über die Höhen von Serre verfügt und die in die genommenen Stellungen ein—
gedrungenen Truppen von deutſchem Artilleriefeuer gefaßt und zuſammengeſchoſſen wurden.
Den Verſuch, ſich aus dieſer ſchwierigen Situation zu befreien, haben die Engländer jedoch
mit noch ſchwereren Verluſten bezahlen müſſen, ohne irgendetwas zu erreichen. Die bei Sturm
und Regen über das verſchlammte Gelände vorgetriebenen Sturmtruppen werden, in Schlamm
und Moraſt ſteckend, von dem deutſchen Artillerie- und Maſchinengewehrfeuer niedergemäht.
In der Nacht vom 18. auf den 19. wurden die Angriffe auf der ganzen Front von Serre
bis Warlencourt wiederholt. Es gelang lediglich, in einen Teil von Grandcourt einzudringen,
doch ſchon am folgenden Vormittag wurden die Engländer im Handgranatenkampfe wieder hinaus⸗
geworfen. Die im Vorgelände für den Durchbruch bereitgeſtellte Kavallerie kam natürlich nicht
zum Eingreifen. Ebenſo verſagte die Begleitung des Sturmangriffes durch Panzerautomobile,
von denen eins durch Volltreffer ſüdlich Grandtourt vernichtet wurde. Die Deutſchen machten
bei ihren Gegenangriffen in der letzten Woche 22 Offiziere und 900 Mann zu Gefangenen und
erbeuteten 34 Maſchinengewehre. Davon entfallen allein auf den 18. November 11 Offiziere,
370 Mann und 20 Maſchinengewehre. Wie die Engländer, hatten auch die Franzoſen keinerlei
Erfolg. Ihre noch am Abend des 19. verſuchten Angriffe gegen den St. Pierre-Vaaſt⸗Wald
wurden blutig abgewieſen. Die Entſcheidung an der Somme iſt längſt gefallen. Jeder Ourchbruchs⸗
verſuch iſt zum Scheitern verdammt. Allein angetrieben von der entflammten Volksſtimmung
und fortgeriſſen von der im Somme-⸗Abſchnitt aufgebauten und in Bewegung geſetzten Kriegsmaſchine,
treiben die engliſche und franzöſiſche Heeresleitung ihre Truppen immer von neuem gegen den
Feuergürtel der Verteidiger vor, mit dem einzigen Ergebnis, daß bei geringen örtlichen Fortſchritten
ihre Verluſte immer grauenhaftere Ausmaße annehmen. (W. T. B.)
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Kronrat in Athen.
Athen, 20. November. Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Die Alliierten
verlangten, daß dem deutſchen, dem öſterreichiſch-ungariſchen, dem türkiſchen und dem
bulgariſchen Geſandten ihre Päſſe ausgehändigt werden. Die Regierung betrachtet
dieſe Forderung als unannehmbar. Es wurde ein Kabinettsrat unter dem Vorſitz
des Königs abgehalten, um die Angelegenheit zu beſprechen. Der König hat für
morgen früh 10 Uhr einen Kronrat einberufen. Es herrſcht große Beunruhigung,
da die Alliierten verlangt haben, daß die feindlichen Geſandten am Mittwoch abreiſen.
(W. T. B.)
Die Folgen der ſiegreichen Schlacht von Targu Jiu.
Von zuſtändiger Stelle erfährt das W. T. B.: Mit der Niederlage der Rumänen in der
Schlacht von Targu Jiu und dem Durchbruch der deutſch⸗öſterreichiſchen Truppen am 18. November
bis zur Bahnlinie Orſova — Craiova find die Kriegshandlungen gegen Rumänien in eine neue
Phaſe eingetreten. Dieſer raſch und energiſch durchgeführte Vorſtoß hat noch größere Bedeutung
als der Ourchbruch in der Dobrudſcha, wodurch die Rumänen im Oſten gefeſſelt und vom
Oſten her bedroht wurden. Mit dem Vorſtoß zur Bahnlinie Orſova-Craiova wurde die Tür
zur walachiſchen Ebene eingedrückt. Nachdem im Oktober noch um die Schlüſſelpunkte im
Norden Rumäniens in den ſiebenbürgiſchen Gebirgen erbittert gerungen wurde, wuchs nach der
Bezwingung der Päſſe der Oruck der Mittelmächte entſprechend ihrem Raumgewinne nach Süden
von Tag zu Tag. Im Gleichmaß mit dieſem Oruck dehnte ſich auch die Kampffront beiderſeits
der hauptſächlich bedrohten Mittelpunkte bei Predeal und nördlich Campolung aus, ſo daß
ſchließlich in den Gebirgen der Moldau und in den Walacheikarpathen auf allen Punkten bis
hinunter nach Orſova gerungen wurde. Im Raume des Predeal-Paffes wurden vom 5. bis
11. November die Höhen weſtlich von Buſteni erſtürmt, im Ausgange des Törzburger Paſſes
drangen die Angreifer nördlich Campolung vom 12. bis 17. November bis in die Linie Candeſti —
Namaeſti vor. 25 km ſüdlich des Roten-TurmsPaffes beſetzten fie am 9. November Gardoni
und am 12. den Fruntu⸗Berg. Die Rumänen wehrten ſich an der ausgedehnten Kampffront
mit großer Zähigkeit und machten erbitterte Gegenſtöße, beſonders im Predeal-Paß nördlich
Campolung, ſowie im Auslauf des Gebietes des Roten-Turm⸗Paſſes und im Jiul⸗Tal.
Alle dieſe verzweifelten Angriffe, mit denen die Rumänen das Vordringen der Mittelmächte
aufzuhalten und dem wachſenden Oruck bei Predeal und Campolung zu begegnen ſuchten, brachten
ihnen trotz ſehr hoher Blutopfer nicht nur an den Angriffsſtellen keine örtlichen Gewinne, ſondern
ſie vermochten auch nicht, den täglich ſtürmiſcher vordringenden Oeſterreich-Angarn und Oeutſchen
Halt zu gebieten. Am 18. November wurde dieſer Oruck derartig ſtark, daß der Verteidigungs—
gürtel im Jiul⸗Tal nicht mehr ſtandhalten konnte und zerſprang. In heißer Schlacht wurden
die Rumänen trotz zäheſten Widerſtandes bei Targu Jiu unter außerordentlich ſchweren blutigen
Verluſten entſcheidend geſchlagen. Wie die Schlacht im Raume Conſtanza — Cernavoda, ſtellt
die Schlacht bei Targu Jiu einen der Markſteine in der Geſchichte des rumäniſchen Feldzuges
dar. Die ſiegreichen Truppen der Zentralmächte nützten augenblicklich ihren Erfolg aus und
brachen trotz ungeheurer Hinderniſſe, verſchneiter Wege und kaum gangbarer, geſchweige denn
fahrbarer Straßen in die walachiſche Ebene durch. Ein vom Oſten gegen die durchbrechenden
Truppen geführter rumäniſcher Gegenſtoß konnte das Schickſal der Entſcheidungsſchlacht nicht
mehr wenden. Die Kolonnen find im Vormarſch.
Die Schlacht bei Targu Jiu iſt ein neuer Beweis für das exakte Zuſammenarbeiten und die
innige Waffenbrüderſchaft der öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen unter weitſchauender
Führung. Auffallend iſt, daß die rumäniſche Zivilbevölkerung, durch die ſchwere Niederlage
aufgeſtachelt, ſtch am Kampfe beteiligt. Auf Kolonnen und Truppen wird häufig aus dem
Hinterhalt geſchoſſen. Mit dem Abſchneiden der Eiſenbahnlinie Orſova — Cralova haben die bei
Orſova kaͤmpfenden rumäniſchen Verbände ihre einzige Rückzugslinie verloren. Die deutſche
Heeresleitung meldet für den Zeitraum vom 1. bis 18. November eine Geſamtbeute von
189 Offizieren, 19388 Mann, 26 Geſchützen und 22 Maſchinengewehren. Nach den riefigen
Verluſten der Rumänen in der Dobrudſcha und in Siebenbürgen trefft fie der neue Schlag ſehr
ſchwer. Gegen den Einbruch in die Walachei erblaßt der rein lokale Erfolg Garraild bei
Monaſtir vollkommen. (W. T. B.)
Die Kämpfe bei Monaſtir (Bitolia).
Sofia, 20. November. Bericht des Generalſtabes vom 19. November.
(Verſpätet eingetroffen.) Mazedoniſche Front: Zwiſchen Prefpa-Gee und Cerna ſchwache
Artillerietätigkeit. Im Cerna-Bogen gelang es dem Feinde nach ſchweren und blutigen
Kämpfen während der beiden letzten Tage, ſich auf der Höhe 1212 nördlich des Dorfes
Cegel feſtzuſetzen. Dieſe neugeſchaffene taktiſche Lage zwang zur Zurücknahme der verbün⸗
deten Truppen auf dem rechten Flügel nördlich von Bitolia. An der Moglena⸗Front und
auf beiden Seiten des Wardar ſchwaches Artilleriefeuer. In der Nacht vom 18.
auf den 19. November griff ein feindliches Bataillon unſeren Beobachtungspoſten
bei dem Dorfe Doldzeli an und beſetzte ihn. Infolge heftigen Artilleriefeuers und
eines Gegenangriffes mußte ſich der Feind jedoch zurückziehen, wobei er ſchwere
Verluſte erlitt. Am Fuße der Belaſita Planina und an der Struma Front ſchwache
Artillerietätigkeit. Feindliche Abteilungen, die am 17. November unter dem Schutze
von Nebel vorzurücken verſuchten, erlitten durch unſer Feuer ſchwere Verluſte. Allein
weſtlich von Tſchiflik und Epfikbey fanden wir 40 feindliche Leichen, zahlreiche zerſtreute
Gewehre und militäriſche Gegenſtände und ungefähr 100 friſche Gräber. In der
Umgegend von Drama ſchoß bei dem Dorfe Boiran Leutnant v. Stwege (ö)
nach Luftkampf feinen dritten Gegner, den engliſchen Nieuport-Doppeldeder
Nr. 3979 ab. Der feindliche Flieger wurde getötet. An der Küſte des Aegäiſchen
Meeres Ruhe.
Rumäniſche Front: Längs der Donau in einigen Abſchnitten nur Artillerie⸗
und Infanteriefeuer. In der Dobrudſcha Patrouillengefechte und ſchwaches
Artilleriefeuer. (W. T. B.)
Vormarſch auf Craiova.
Berlin, 20. November, abends. (Amtlich.) Artilleriekampf nördlich der
Somme. — Anſere Truppen nähern ſich Craiova, der Hauptſtadt der weſtlichen
Walachei. An der unteren Donau und an der Struma lebhafteres Feuer. (W. T. B.)
Ausweiſung der Geſandten der Mittelmächte aus Athen.
Athen, 20. November. Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Der deutſche,
der öſterreichiſch-ungariſche, der bulgariſche und der türkiſche Geſandte müſſen ſich
auf einem Dampfer einſchiffen, der zu ihrer Verfügung geſtellt worden iſt. Anderenfalls
würden ſie mit Gewalt entfernt werden.
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Die deutſche Infanterie vor Craiova.
Großes Hauptquartier, 21. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Anſere
Artillerie bekämpfte mit beobachteter Wirkung feindliche Batterien und Stützpunkte.
Lebhaftes feindliches Feuer lag auf unſeren Stellungen beiderſeits der Ancre
und am St. Pierre⸗Vaaſt⸗Walde. Kein Infanteriekampf.
Heeresgruppe Kronprinz: In der Champagne und im Maas-Gebiet lebte während
einzelner Tagesſtunden die Artillerietätigkeit auf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Weſentliches.
Front des Generaloberſt Erzherzog Carl: Im Ludowa⸗-Gebiet (Waldkarpathen)
wurde ein Patrouillenunternehmen von deutſchen Jägern planmäßig durchgeführt.
40 Gefangene wurden eingebracht. Ein Entlaſtungsvorſtoß der Ruſſen im Nachbar:
abſchnitt ſcheiterte blutig. Am Oſtrand Siebenbürgens nur kleine Gefechtshandlungen.
Die deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen nördlich von Campolung wieſen
auch bei Nacht wiederholt rumäniſche Angriffe ab. Am Alt wurden den Rumänen
einige wichtige Ortſchaſten und verſchanzte Höhen in hartem Kampf entriffen.
Anſere Infanterie ſteht vor Craiova, dem bisherigen Sitz des Oberkommandos
der 1. rumäniſchen Armee.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Von Artilleriefeuer abgeſehen keine beſonderen Ereigniſſe. — Conſtanza und Cernavoda
wurden beſchoſſen. — Anſere Fliegergeſchwader bewarfen Verkehrsanlagen bei
Bukareſt mit Bomben.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen Preſpa-See und Cerna fühlt der Gegner an
die deutſch⸗bulgariſchen Stellungen mit Vortruppen heran.
Serbiſche Vorſtöße an einzelnen Stellen der Moglena-Front, durch ſtarkes
Feuer vorbereitet, ſcheiterten.
In der überſchwemmten Struma-Ebene Zuſammenſtöße von Aufklärungsabteilungen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 21. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Carl:
Die beiderſeits des Schyl kämpfenden verbündeten Streitkräfte trieben den Feind
weiter zurück. Sie nähern ſich Craiova.
Oeſtlich des Olt (Alt-) Fluſſes haben wir auf den Höhen ſüdlich von Graueni
Fuß gefaßt. Nördlich von Campolung ſetzte der Feind ſeine Angriffe fort; ſie
waren abermals vergebens.
Bei der Armee des Generals v. Köveß vollführten im Ludowa⸗Gebiet deutſche
Jäger eine erfolgreiche Streifung.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Geringe
Gefechtstätigkeit.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz Ein tiefgegliederter Gegenangriff auf den
von unſeren Truppen unlängſt eroberten Graben ſüdlich von Biglia wurde abgewiefen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Craiova genommen.
Berlin, 21. November, abends. (Amtlich) Im Somme⸗Gebiet ſtarker
Nebel, Gefechtstätigkeit heute geringer. — Craiova iſt genommen. (W. T. B.)
Wien, 21. November. Das Armee-Oberkommando teilt amtlich mit, Craiova,
der Hauptort der weſtlichen Walachei, iſt heute vormittag in Beſitz genommen
worden. (W. . 5
Ein franzöſiſches Bewachungsfahrzeug im Kanal verſenkt.
Berlin, 21. November. Eins unſerer U-Boote verſenkte am 14. November
im engliſchen Kanal ein franzöſiſches Bewachungsfahrzeug, anſcheinend Zerſtörer der
„Arc“ oder „Sape“ Klaſſe; außer 6 feindlichen Handelsſchiffen wurde von demſelben
U-Boot der norwegiſche Dampfer „Allvang“, der Kriegsmaterial für die franzöſiſche
Regierung an Bord führte, verſenkt. (W. T. B.)
Tod des Kaiſers Franz Joſeph.
Wien, 21. November. Eine Extraausgabe der „Kaiſerlichen Wiener Zeitung“
meldet: Seine k. u. k. apoſtoliſche Majeſtät Kaiſer Franz Joſeph J. ſind heute,
21. November, 9 Ahr abends, im Schloß Schönbrunn ſanſt im Herrn entſchlafen.
(W. T. B.)
Rücktritt des Staatsſekretärs v. Jagow.
Berlin, 21. November. (Amtlich) Wie wir hören, hat der Staatsſekretär
des Auswärtigen Amts, Staatsminiſter v. Jagow, aus Geſundheitsrückſichten um
feinen Abſchied gebeten. Zu feinem Nachfolger iſt der Unterſtaatsſekretär Zimmermann
in Ausſicht genommen. (W. T. B.)
Die U⸗Boot⸗Beute im Oktober. — Bisheriges Ergebnis des U-Boot:
Krieges 3322000 f.
Ber lin, 21. November. Im Monat Oktober find 146 feindliche Handels⸗
fahrzeuge von insgeſamt 306 500 Brutto⸗Regiſtertonnen von Anterſee⸗ und
Torpedobooten der Mittelmächte aufgebracht, verſenkt oder durch Minen verloren⸗
gegangen. Ferner ſind 270 neutrale Handelsfahrzeuge mit insgeſamt 87 000 Brutto⸗
Regiſtertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde verſenkt worden.
Seit Kriegsbeginn find durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächte 3322 000 f
feindlichen Handelsſchiffsraumes verlorengegangen; davon find 2550 000 tengliſch.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (BB)
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Die Abfahrt der „Deutſchland“ aus Amerika.
New London, 24. November. Geuter-Meldung.) Die „Deutſchland“ iſt
wieder abgefahren. (W. T. B.)
Der Einzug der deutſchen Truppen in Craiova.
Großes Hauptquartier, 22. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nebeliges Wetter hinderte großenteils die
Gefechtstätigkeit.
Südlich des La⸗Baſſce-⸗Kanols drangen Patrouillen des Anhaltiſchen Infanterie⸗
regiments Nr. 93 und des Magdeburgiſchen Pionierbataillons Nr. 4 in die engliſchen
Gräben ein und brachten nach Zerſtörung der Verteidigungsanlagen über 20 Gefangene
und 1 Maſchinengewehr zurück.
Auch im Somme-Gebiet blieb das Artilleriefeuer tagsüber gering und verſtärkte
ſich abends nur auf beiden Ancre-Afern und am St. Pierre-Vaaſt-Walde. Ein
Angriff der Engländer nordweſtlich von Serre brach in unſerem Abwehrfeuer zuſammen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südweſtlich von Riga holten Stoßtrupps deut⸗
ſchen Candſturms aus der ruſſiſchen Stellung ohne eigenen Verluſt 33 Gefangene
und 2 Maſchinengewehre.
Im übrigen vom Meere bis zum Karpathen-Knie bei Kronſtadt (Braſſo) keine
größeren Gefechtshandlungen.
Nördlich von Campolung wiederholten ſich die vergeblichen rumäniſchen Angriffe
gegen die deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Front.
An der Roten-⸗Turm-Paßſtraße und in den Seitentälern des Alt wurde kämpfend
Boden gewonnen.
Widerſtand des geſchlagenen Gegners durch Bajonettangriff und Attacke
ſchnell brechend, drangen vormittags von Norden weft: und oſtpreußiſche Infanterie,
von Weſten her Eskadrons Ihrer Majeſtät Küraſſierregiments Königin als
erſte deutſche Truppen in Craiova ein.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
In der Dobrudſcha nahe der Küſte Vorfeldgefechte, an der Donau ſtellenweiſe
Artilleriefeuer.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen Ochrida- und Preſpa-See ſowie in der Ebene von
Mongaſtir kamen Vortruppen der Entente in den Bereich der deutſch⸗bulgariſchen Stellungen.
Oeſtlich von Paralova gewannen unfere Gardejäger eine Höhe zurück und
hielten ſich gegen mehrere ſtarke Angriffe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 22. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Craiova iſt nach kurzem Kampf genommen
worden. Beiderſeits des Olt-KAlt-)Fluſſes wichen die Rumänen weiter zurück.
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Nördlich von Campolung blieben alle Anſtrengungen des Feindes, durch erbitterte
Angriffe Erfolg zu erringen, abermals ergebnislos.
Sonſt an der Oſtfront nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Feindliche Angriffe nördlich Monaſtir geſcheitert.
Berlin, 22. November, abends. Im Somme Gebiet nichts von Bedeutung. —
Bei Orſova Fortſchritte. — Nördlich Monaftir ſcheiterten Ententeangriffe an deutſch—
bulgariſcher Front. (W. T. B.)
Ein britiſches Hoſpitalſchiff geſunken.
London, 22. November. Reuter⸗Meldung.) Die Admiralität teilt mit, daß
das britiſche Hoſpitalſchiff „Britannic“ (47 500 Brutto-Regiftertonnen) am Morgen des
21. November im Zea⸗Kanal (Aegäiſches Meer) durch eine Mine oder einen Torpedo
zum Sinken gebracht worden iſt. Es wurden 1106 Perſonen gerettet, von denen
28 verletzt find. Man glaubt, daß 50 Perſonen ums Leben gekommen find. (W. T. B.)
Einführung der Zivildienſſpflicht.
Berlin, 22. November. Dem Reichstage iſt der Entwurf eines Geſetzes betreffend den
vaterländiſchen Hilfsdienſt zugegangen. Der Entwurf beſtimmt in der Hauptſache: Jeder männliche
Oeutſche vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 60. Lebensjahre, ſoweit er nicht zum Dienſte
in der bewaffneten Macht einberufen iſt, iſt zum vaterländiſchen Hilfsdienſt während des Krieges
verpflichtet. Als vaterländiſcher Hilfsdienſt gilt außer dem Dienſte bei Behörden und behördlichen
Einrichtungen insbeſondere die Arbeit in der Kriegsinduſtrie, in der Landwirtfchaft, in der Kranken:
pflege und in kriegswirtſchaftlichen Organiſationen jeder Art ſowie in ſonſtigen Betrieben, die
für Zwecke der Kriegführung oder Volksverſorgung unmittelbar oder mittelbar von Bedeutung ſind.
(W. T. B.)
Erbitterte feindliche Angriffe im Cerna⸗Bogen geſcheitert.
Sofia, 22. November. (Amtlicher Heeresbericht.) An der mazedoniſchen Front
zwiſchen Ochrida- und Prefpa-Gee Gefechte zwiſchen Vorpoſten. Feindliche, nördlich
von Bitolia vorrückende Infanterie wurde zurückgeworfen. Im Cerna Bogen ſcheiterten
alle erbitterten Angriffe des Feindes auf Höhe 1050 öſtlich von Paralovo an dem
hartnäckigen Widerſtand deutſcher Gardejäger. Südlich von Bitolia wurde durch unſer
Artilleriefeuer ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen, das in Flammen hinter den feindlichen
Linien niederfiel. Auf beiden Seiten des Wardar, am Fuße des Delafica Planina und an
der Struma⸗Front ſchwaches Artilleriefeuer. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres Ruhe.
Rumäniſche Front: Längs der Donau in einigen Abſchnitten nur Infanterie und
Artilleriefeuer. Die Rumänen verſenken ihre Boote auf der Donau. Sie zerſtörten die
Brücke bei dem Hafen Corabia. In dieſer Stadt legten ſie Feuer an die Patronenlager.
In der Dobrudſcha ſchwache Artillerietätigkeit und Vorpoſtengefechte auf unſerm
rechten Flügel. An der Küſte des Schwarzen Meeres Ruhe. (W. T. B.)
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Feindlicher Rückzug am Ochrida⸗See.
Großes Hauptquartier, 23. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In den Abend—
ſtunden nahm das feindliche Artilleriefeuer beiderfeits der Anere und im Sailly⸗Abſchnitt zu.
Teilangriffe der Engländer nördlich von Gueudecourt, der Franzoſen gegen den
Nordweſtrand des St. Pierre-Vaaſt⸗Waldes ſcheiterten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Südlich von Smorgon nach ſtarker Feuervorbereitung vorgehende ruſſiſche
Patrouillen wurden vertrieben. Aufklärendes Wetter rief an verſchiedenen Stellen
zwiſchen Oſtſee und Waldkarpathen regere Artillerietätigkeit hervor.
Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Am Oſtrand von Siebenbürgen Gefechte
von Aufklärungsabteilungen. Die Ruſſen verſtärken ſich dort. In der Walachei hat
ſich die Lage nicht geändert. Bei Craiova fielen neben anderer Beute 300 Eifenbahn-
wagen in unſere Hand.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha und an der Donau an mehreren Punkten Artilleriefeuer.
Mazedoniſche Front: Die Gefechte öſtlich des Ochrida-Sees endeten mit dem
Rückzug des Gegners.
An der deutfch-bulgarifchen Front zwiſchen dem Preſpa-See und dem öſtlichen
Cerna⸗Lauf wurden mehrfach Teilvorſtöße, an der Höhenſtellung öſtlich von Paralovo
ſtarke Angriffe des Feindes zurückgeſchlagen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W. T. B.)
Die untere Cerna überſchritten.
Wien, 23. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
An der unteren Cerna haben wir auf dem linken Afer Fuß gefaßt. Sonſt aus
der Walachei nichts zu melden. An der ungariſchen Oſtgrenze und in den Wald»
karpathen war die Aufklärungstätigkeit reger.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Stellenweiſe
geſteigerter Geſchützkampf.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Plangemäßer Fortſchritt in der Walachei.
Berlin, 23. November, abends. (Amtlich.) Auf beiden Somme⸗Afern ſtarkes
Artilleriefeuer, beſonders nördlich der Ancre und am St.-Pierre-Vaaſt⸗Walde. — In
der Walachei plangemäßer Fortgang der Operationen. — In der Dobrudſcha und an
mehreren Stellen der Donau lebhaftes Feuer von Ufer zu Ufer. (W. T. B.)
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Orſova und Turnu Severin genommen.
Großes Hauptquartier, 24. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Im gpern- und Wytſchaete-Bogen lebte zeitweilig
die Feuertätigkeit auf.
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Front des General—
— oberſt Erzherzog Joſeph:
In der walachiſchen Ebene nähern ſich die Truppen des Generals der Infanterie
v. Falkenhahn dem Alt. Im Weſtzipfel Rumäniens iſt der feindliche Widerſtand
gebrochen. Orſova und Turnu Severin ſind genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Auf dem rechten Flügel der Dobrudſcha-Front wurden ruſſiſche Kräfte durch Vorſtoß
bulgariſcher Truppen aus dem Vorgelände unſerer Stellungen zurückgeworfen. Auch an
anderen Punkten der Armee beſteht Gefechtsberührung. An der Donau Kämpfe.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen Preſpa-See und Cerna mehrfach ſtarkes Artillerie—
feuer. Teilvorſtöße des Feindes nordweſtlich von Monaſtir und bei Makove ſcheiterten.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
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Artilleriekampf auf der Karſt-Hochfläche.
Wien, 24. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Oeſtlich von Orſova wurde der Feind durch öſterreichiſch-ungariſche und deutſche
Truppen geworfen; auch Turnu Severin iſt in unſerem Beſitz. Die über Craiova
hinausrückenden Streitkräfte haben mit den Spitzen den Olt-(Alt Fluß erreicht. Im
Gebiet von Rimnik Valtea leiſtet der Gegner nach wie vor zäheſten Widerſtand.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Anſer Flieger—
leutnant Popelak wurde bei einem Erkundungsflug nördlich von Brody von drei
ruſſiſchen Kampffliegern angegriffen, er ſchlug ſie in die Flucht und zwang ſie, im
Sturzflug hinter ihren Linien niederzugehen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nach Beſſerung der äußerſt ungünſtigen
Witterung der letzen Woche hat der Artilleriekampf in mehreren Abſchnitten, ins—
beſondere auf der Karſt-Hochfläche, wieder begonnen, ohne ſich jedoch bisher zu größerer
Heftigkeit zu ſteigern.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Bereich der k. u. k. Truppen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. (W. T. B.)
Die „Britannic“ nicht durch ein deutſches U-Boot verſenkt.
Berlin, 24. November. Im engliſchen Anterhauſe iſt die angeblich durch
ein deutſches Anterſeeboot erfolgte Verſenkung des Hoſpitalſchiffes „Britannic“ als
ein völkerrechtswidriger Akt unmenſchlicher Barbarei hingeſtellt worden. Demgegen—
über wird feſtgeſtellt, daß die „Britannic“ durch ein deutſches Anterſeeboot nicht
verſenkt worden iſt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. RD)
Trepow ruſſiſcher Minifterprafident.
Petersburg, 24. November. Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.)
Der Staatsſekretär und Verkehrsminiſter Trepow iſt zum Miniſterpräſidenten ernannt
worden. Der bisherige Miniſterpräſident und Miniſter des Aeußeren Stürmer wurde
zum Oberkämmerer des Kaiſerlichen Hofes unter Beibehaltung der Funktionen als
Mitglied des Reichsrates ernannt. (W. T. B.)
Erfolgloſer engliſcher Fliegerangriff auf Zeebrügge.
London, 24. November. Reuter meldet amtlich: Am Nachmittag des
22. November griffen britiſche Flugzeuge die Waſſerflugzeughallen in Zeebrügge und
feindliche Zerſtörer, die am Landungsſteg lagen, an. Die Beobachter meldeten, daß
ein Zerſtörer getroffen und die Flugzeughallen beſchädigt wurden. Die Flugzeuge
kehrten wohlbehalten zurück.
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(Notiz des W. T. B.: Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt bei dem
engliſchen Fliegerangriff auf Zeebrügge am 22. November nachmittags kein Material
ſchaden angerichtet, auch find keine Menſchenverluſte zu beklagen.) (W. T. B.)
Ein zweites engliſches Hoſpitalſchiff auf eine Mine gelaufen.
London, 24. November. Die Admiralität teilt mit, daß das britiſche Hoſpital⸗
ſchiff„Braemar Caſtle“ (6280 f auf dem Wege von Saloniki nach Malta mit Verwundeten
an Bord im Mokoni⸗Kanal im Aegäiſchen Meere auf eine Mine gelaufen oder verſenkt
worden ſei. Alle Perſonen, die ſich an Bord befanden, ſind gerettet. (W. T. B.)
Die Donau an mehreren Stellen überfchritten.
Berlin, 24. November, abends. (Amtlich) Im Somme⸗-Gebiet nichts
Weſentliches. — Wir erreichten den Alt⸗Fluß; Kräfte der Heeresgruppe Mackenſen
haben die Donau an mehreren Stellen überſchritten. (W. T. B.)
Vorſtoß deutſcher Seeſtreitkräſte gegen die Themſe⸗Mündung.
Beſchießung von Ramsgate.
Berlin, 24. November. Teile unſerer Seeſtreitkräſte ſtießen in der Nacht
vom 23. zum 24. November gegen die Themſe⸗Mündung und den Nordausgang
der Downs vor. Bis auf ein Vorpoſtenfahrzeug, das durch Geſchützfeuer verſenkt
wurde, wurden keinerlei feindliche Streitkräfte angetroffen. Der befeſtigte Platz
Namsgate wurde durch Artillerie unter Feuer genommen. Als auch daraufhin
von der engliſchen Flotte nichts ſichtbar wurde, traten unſere Streitkräfte den
Rückmarſch an und liefen wohlbehalten in den heimiſchen Stützpunkt ein.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Beſetzung der DonausInfeln im Widdin⸗Bezirk.
Sofia, 24. November. (Generalſtabsbericht vom 24. November.) Rumäniſche Front:
In der Oobrudſcha näherten ſich an Zahl überlegene feindliche Abteilungen unſeren Stellungen,
wurden aber durch das Feuer unſerer Artillerie zurückgeſchlagen. Enklang der Donau bei Siliſtria,
Tutrakan und Ruſtſchuk Artilleriefeuer. Bei Gigen, Crehovo, Lom und Widdin haben unſere
Abteilungen die Donau- Inſeln beſetzt. (W. T. B.)
Uebergang über den unteren Alt⸗Fluß. — Der Einmarſch in
Rumänien über die Donau.
Großes Hauptquartier, 25. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Südweſtlich von Riga verſtärkte ſich zeitweilig die Artillerietätigkeit.
Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Syerggo-Gebirge wurde ein
feindlicher Angriff an der Batta Neagra blutig zurüdgefchlagen.
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Südlich des Alt⸗Durchbruchs durch die Transſylvaniſchen Alpen entriffen trotz hart—
näckiger Gegenwehr deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen den Rumänen
mehrere Ortſchaften. Wieder wurden dabei 3 Offiziere, 800 Mann gefangengenommen.
Widerſtand des Feindes in der Niederung des unteren Alt wurde gebrochen;
wir überſchritten dort den Fluß.
An der Weſtgrenze Rumäniens von ihrer Hauptarmee abgeſchnittene rumäniſche
Bataillone wehren ſich noch zäh in den Waldbergen nordöſtlich von Turnu Severin.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha gegenſeitiges Artilleriefeuer.
Nach Aeberſchreiten der Donau von Süden her haben Kräfte der verbündeten
Mittelmächte auf rumäniſchem Boden Fuß gefaßt. Bei Racovita beteiligten ſich
wieder Landeseinwohner am Kampfe gegen unſere Truppen.
Mazedoniſche Front: Außer von vergeblichen Vorſtößen der Italiener nordweſtlich
von Monaſtir, der Serben nördlich von Gruniſte iſt nichts zu berichten.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (V. T. B.)
Fliegerangriff auf Primolano.
Wien, 25. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Nordöſtlich von Turnu Severin leiſten die dort abgeſchnittenen rumäniſchen Truppen
noch zähen Widerſtand. Am unteren Alt erreichten deutſche Truppen das Oſtufer.
Nördlich Rimnik Valceg machte der Angriff öſterreichiſch-ungariſcher und deutſcher
Truppen neue Fortſchritte. 3 Offiziere und 800 Mann wurden gefangen. Ein feindlicher
Angriff in der Gegend von Bekas blieb erfolglos.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Ein ſtarkes Fliegergeſchwader warf auf den
Bahnhof und die feindlichen Lager von Primolano zahlreiche Bomben mit guter
Wirkung ab. Alle Flugzeuge kehrten trotz heftigen Abwehrfeuers und ſchwerer Böen
unverſehrt zurück.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. ( ESA)
Mackenſens Donau⸗Lebergang bei Sviſtow.
Berlin, 25. November, abends. (Amtlich) An der Somme nur geringes,
öſtlich St. Mihiel nachmittags lebhafteres Artilleriefeuer.
Am mittleren und unteren Alt Fortſchritte; die bei Sviſtow übergegangenen
Teile der Heeresgruppe Mackenſen gewannen Boden.
An der mazedoniſchen Front Ruhe. (W. T. B.)
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Kriegserklärung Venizelos' an Bulgarien und Deutſchland.
London, 25. November. Die Exchange Telegram Company meldet, daß die
Regierung von Venizelos Bulgarien den Krieg erklärt hat. (W. T. B.)
Vereitelter ruſſiſcher Angriff in der Dobrudſcha.
Sofia, 25. November. (Generalſtabsbericht vom 25. November.) Rumäniſche Front:
In der Dobrudſcha ſetzte der Feind gegen unſere Stellungen ſtärkere Kräfte an als bisher.
Alle ſeine Verſuche, zum Angriff überzugehen, mißlangen in unſerem Artilleriefeuer. Aus einem
ruſſiſchen Gefangenen abgenommenen Befehl geht hervor, daß der Feind die Abſicht gehabt hatte,
einen allgemeinen Angriff zu unternehmen, der jedoch zu Einzelangriffen auf dem rechten Flügel
bei Beriſch Tepaſſi verkümmerte. Nach einem gelungenen Gegenangriff nahmen wir 1 Hauptmann
und 50 Soldaten gefangen. Wir zählten hier 300 feindliche Leichen. An der Donau Artillerie—
und Infanteriefeuer. (W. T. B.)
Türkiſche Erfolge im Kaukaſus.
Konſtantinopel, 25. November. Amtlicher Heeresbericht vom 24. November. (Verſpätet
eingetroffen.) An der Kaukaſus-Front wurde auf dem rechten Flügel ein 40 km langer Teil
unſerer in der Gegend von Muſch gelegenen Stellungen gleichfalls vorgeſchoben, ſodaß wir in
den letzten Tagen auf dieſem Flügel unſere Stellungen in einer Ausdehnung von 90 km und
einer mittleren Tiefe von 10 km vorgeſchoben haben. Die Kämpfe, die unſere Berfolgungs:
abteilungen an dieſer ganzen Front und beſonders nördlich von Kighi gegen feindliche Nachhuten
lieferten, entwickelten ſich zu unſeren Gunſten. Wir machten Gefangene und erbeuteten Kriegs,
material. Die Zahl der ruſſiſchen Leberläufer nimmt täglich zu. (W. T. B.)
Siegreiche Reiterſchlacht am untern Alt. — Die deutſche Donau—
Armee vor Alexandria.
Großes Hauptquartier, 26. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei Nebel
und Regen keine größeren Kampfhandlungen. Forſch durchgeführte Patrouillenunter—
nehmungen mecklenburgiſcher Grenadiere und Füſiliere und des Infanterieregiments
Bremen nordöſtlich von Arras brachten aus den engliſchen Gräben 26 Gefangene ein.
Nordöſtlich von Beaumont holten Abteilungen des Badiſchen Infanterieregiments Nr. 188
4 Offiziere und 157 Engländer ſowie 1 Maſchinengewehr aus der feindlichen Stellung.
Heeresgruppe Kronprinz: Im Apremont-Walde, öſtlich von St. Mihiel griff nach
ſtarker Feuervorbereitung franzöſiſche Infanterie an. Sie wurden abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nahe der Oſtſeeküſte, nördlich von Smorgon ſowie an der Serwetſch—
und Schtſchara-Front nahm das feindliche Artilleriefeuer zu.
Ruſſiſche Abteilungen, die dicht am Meere, in Gegend von Kraſchin und bei
Ozierki im Gebiete des oberen Styr vorgingen, wurden zurückgetrieben.
Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Wieder griffen bei Batca Neagra
im Gyergyo-Gebirge ruſſiſche Kompagnien ohne jeden Erfolg unſere Stellungen an.
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Im Alt⸗Tal ift Ramnicu Valcea genommen. Auf den Höhen nördlich don
Curtea de Arges leiſtet der Rumäne noch hartnäckigen Widerſtand.
Im Gelände öſtlich des unteren Alt hat unter Führung des Generalleutnants
Grafen v. Schmettow deutſche Kavallerie eine ſich zum Kampf ſtellende rumäniſche
Kavalleriediviſion geworfen und iſt in ſiegreichem Vorwärtsdrängen.
Die vom Alt oſtwärts führenden Straßen ſind mit flüchtenden Fahrzeugkolonnen
belegt, deren Weg ſich durch in Brand geſteckte Ortfchaften kennzeichnet. — Mit den über
die Donau gegangenen Kräften iſt Fühlung aufgenommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Ein durch Feuer von See unterſtützter Vorſtoß feindlicher Schützen längs der Küſte
gegen den rechten Flügel der Dobrudſcha-Armee ſcheiterte.
Anter den Augen des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen iſt der Aferwechſel
der für die weiteren Operationen in Weſtrumänien beſtimmten Donau⸗Armee
plangemäß durchgeführt. Wir ſtehen vor Alexandria.
Bei Leberwindung des infolge Tauwetters hoch angeſchwollenen Stromes durch
die Kampftruppen wirkten in hervorragender Weiſe neben unſeren braven Pionieren
auch Teile des kaiſerlichen Motorbootkorps, der k. u. k. Donauflottille unter Kommando
des Linienſchiffkapitäns Lucich und die öſterreichiſch-ungariſchen Pionierabteilungen des
Generalmajors Gaugl mit.
Mazedoniſche Front: Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die k. u. k. Donau⸗Flottille bei der Durchführung des Strom—
übergangs.
Wien, 26. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Madenfen: Die Donau-Armee hat die Gegend bei Alexandria erreicht. Bei Durch—
führung des Uferwechfels, der durch eingetretenes Hochwaſſer beſonders erſchwert war,
hatten die k. u. k. Donau-Flottille unter Kommando des Linienſchiffkapitäns Lucich
und öſterreichiſch-ungariſche Pionierabteilungen des Generalmajors Gaugl hervor—
ragenden Anteil. Bei Amlulet nördlich von Siſtowo wurde durch unſere Flieger
ein feindlicher Farman abgeſchoſſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Deutſche Kavallerle unter
Führung des Generalleutnants Grafen v. Schmettow warf öſtlich des unteren Alt
eine feindliche Ravalleriedivifion zurück. Rimnik Valoſa im Alt-Tale wurde genommen;
weiter öſtlich, wo der Feind noch hefligen Widerſtand leiſtet, nähern ſich unſere Truppen
Curtea de Arges. Ein neuer Angriff ruſſiſcher Kompagnien in der Gegend ſüdweſtlich
von Bekas blieb abermals erfolglos.
Heeresftront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Ruſſiſche Abtei
ungen, die bei Ozierki am oberen Stor vorgingen, wurden durch unſer Feuer vertrieben.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt⸗Hochfläche war der Geſchütz⸗
kampf zeitweiſe etwas lebhafter. Im Kärtner Grenzgebiete beſchoß die feindliche
Artillerie einzelne Ortſchaften. — Eines unſerer Flugzeuggeſchwader warf auf die
Bahnanlagen und Baracken von Tolmezzo Bomben ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Günſtig verlaufene Kämpfe in der Dobrudſcha.
Berlin, 26. November, abends. (Amtlich.) Außer ſüdöſtlich Bouchavesnes
vormittags geſcheitertem franzöſiſchen Vorſtoß im Somme-Gebiet nichts Weſentliches.
— In der Walachei plangemäße Fortſchritte. — In der Dobrudſcha und an der
mazedoniſchen Front für uns günſtig verlaufene Kämpfe. (W. T. B.)
Der Donau⸗-Lebergang der bulgariſchen Truppen.
Sofia, 26. November. (Amtlicher Bericht) Rumäniſche Front: In der
Dobrudſcha Artilleriekampf und Patrouillengefechte. Der Feind verſchanzt ſich vor
unſeren Stellungen. Anſere Abteilungen überſchritten in Gemeinſchaft mit deutſchen
Truppen als erſte die Donau bei Sviſtow und nahmen nach einem Kampf die Stadt
Zimnicea, wo wir eine große Menge Getreide fanden. Bei Sonovit überſchritten deutſche
Truppen die Donau und beſetzten Izlazu ſowie Racovica. Bei Turnu Severin
überſchritt ein Teil unſerer Truppen, die das rechte Ufer der Donau bewachten,
den Fluß und nahm an der Einnahme der Stadt teil. Anſere Artillerie auf
dem rechten Afer zerſtreute feindliche Kolonnen, die in der Nähe von Turnu
Severin operierten. (W. T. B.)
Einnahme von Alexandria. — Die rumäniſchen Linien bei
Tigveni durchbrochen.
Großes Hauptquartier, 27. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme:
Gebiet nur geringes Feuer. Ohne Artillerievorbereitung verſuchten abends die
Franzoſen in den Südteil des St. Pierre-Vaaſt⸗Waldes einzudringen. Mafchinengewehr;
feuer der Grabenbeſatzung und ſchnell einſetzendes Sperrfeuer der Artillerie trieb ſie zurück.
Heeresgruppe Kronprinz: Oeſtlich von St. Mihiel mißglückte ein franzöſiſcher
Handſtreich gegen einen unſerer Poſten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Weſentliches.
Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Karpathen wurden ruſſiſche
Eikundungsabteilungen im Ludowa-Gebiet, mehrere Bataillone nördlich des Negriſora⸗
Tales abgewieſen.
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Die beiderſeits des Alt von Norden vordringenden deutſchen und öſterreichiſch
ungariſchen Truppen des Generalleutnants Krafft v. Delmenſingen haben den
Feind hinter den Topologu⸗Abſchnitt geworfen. Oeſtlich von Tigveni durchbrach
das Sächſiſche Infanterieregiment Nr. 182, vortrefflich unterſtützt durch das zu
ſchneller Wirkung dicht vor dem Feinde auffahrende Neumärkiſche Feldartillerie⸗
regiment Nr. 54, die feindlichen Linien und nahm dem Gegner an Gefangenen
10 Offiziere, 400 Mann, an Beute 7 Maſchinengewehre ab.
Oer Vedea⸗Abſchnitt iſt oberhalb und unterhalb Alexandria erreicht, die Stadt
ſelbſt genommen.
Von Turnu Severin her drängten unſere Truppen den Reſt der rumäniſchen
Orſova⸗Gruppe nach Südoſten ab. Dort verlegen ihm andere Kräfte den Weg.
Der geſchlagene Feind hat neben blutigen Verluſten hier 28 Offiziere, 1200 Mann,
3 Geſchütze, 27 gefüllte Munitionswagen und 800 beladene Fahrzeuge eingebüßt.
Aus den Donau-Häfen zwiſchen Orſova und Ruſtſchuk find unſerem Beſitz
bisher 6 Dampfer und 80 Schleppkähne, meiſt mit wertvoller Ladung, geſichert worden.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
In der Dobrudſcha ſcheiterten mehrere von ruſſiſcher Kavallerie und Infanterie
ausgeführte Angriffe. Ein Vorſtoß bulgariſcher Bataillone warf den Feind aus
dem Vorfeld unſerer Stellungen öſtlich von Ercheſec zurück.
Die Donau⸗Armee iſt — Widerſtand der Rumänen brechend — im Vorſchreiten.
Mazedoniſche Front: Zwiſchen Preſpa-See und Cerna heſtiger Artilleriekampf.
Starke Angriffe auf die Höhen weſtlich von Paralova brachen an dem zähen
Aushalten deutſcher Jägerbataillone zuſammen.
Oeſtlich des Wardar belegten die Engländer die deutſchen Stellungen mit
ſtarkem Feuer. Ein dann erfolgender Vorſtoß iſt abgewieſen worden.
An der Struma Gefechte von Aufklärungsabteilungen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 27. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Der bei Turnu Severin geſchlagene Feind iſt in ſüdöſtlicher Richtung im Rückzuge
und wird von öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen verfolgt. Anſere
Beute aus dieſen Kämpfen beträgt 28 Offiziere, 1200 Mann an Gefangenen,
3 Geſchütze, 27 gefüllte Munitionswagen und 800 beladene Fuhrwerke. Auch in
den Donau-Häfen fiel reiche Beute in unſere Hände. Oeſtlich des unteren Alt iſt
der Vedea-Abſchnitt nördlich und ſüdlich von Alexandria erreicht. Am oberen Alt
wurde der Feind hinter den Topologu-Abſchnitt geworfen, öſtlich Tigveni die feindliche
Stellung durchbrochen, wobei der Feind 10 Offiziere, 400 Mann an Gefangenen und
2 Maſchinengewehre einbüßte. Ein ruſſiſcher Angriff mehrerer Bataillone nördlich
des Negriſora⸗Tales gegen unſere Truppen blieb erfolglos. Feindliche Erkundungs—
abteilungen im Ludowa-Gebiet wurden abgewiefen.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Die
Lage iſt unverändert.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. W. T )
Schwere Niederlage der Entente bei Monaſtir.
Berlin, 27. November, abends. (Amtlich) Im Weſten und Oſten nichts
Beſonderes. — In Rumänien iſt die ganze Alt-Linie in unſerer Hand.
In der Monaſtir⸗Ebene und den Bergen im Cerna-Bogen ſchwere Nieder:
lage der Entente durch Scheitern eines großen Angriffs von Trnova (nord weſtlich
Monaſtir) bis Makovo. (W. T. B.)
Die Einnahme von Kalafat durch die Bulgaren.
Sofia, 27. November. (Generalſtabsbericht vom 27. November.) Rumäniſche Front:
In der Dobrudſcha Artilleriefeuer auf der ganzen Front. Durch einen ſtarken Gegenangriff
warfen wir den Feind von der Höhe 234 und aus dem Oorfe Erchefec zurück und zerſprengten
zwei Bataillone in der Nähe dieſer Ortſchaft. Wir ſchlugen ziemlich leicht einen von Teilen
der dritten ruſſiſchen Kavalleriediviſion unternommenen Angriff gegen einen ſchmalen Streifen
Bodens öſtlich des Taſchavlu-Sees ſowie einen Infanterieangriff ſüdlich der Ortſchaft Eſter
zurück. Türkiſche Artillerie verjagte feindliche Infanterie, die ſich gegenüber der Front der
türkiſchen Truppen verſchanzte. Zwei ruſſiſche Schiffe beſchoſſen ergebnislos unſere Stellungen
in der Nähe des Taſchavlu-Sees. An der Donau zwiſchen Ruſtſchuk und Cernavoda Artillerie—
feuer. Der Feind befeſtigt in Eile das linke Donausfffer. Anſere Truppen fowie die Truppen
unſerer Verbündeten der ODonau-Armee, welche die Donau bei Sviſtow überſchritten hatten, ſetzten
ihren Vormarſch planmäßig in der Walachei fort. Bei der Stadt Orehovo überſchritten unſere
Truppen die Donau und beſetzten Beket, andere bulgariſche Truppen überſchritten die Donau
bei den Städten Lom und Widdin und beſetzten das gegenüberliegende Afer. Die Stadi
befindet ſich in unſeren Händen. (W. T. B.)
Erneuter Flottenvorſtoß an die engliſche Küſte.
Berlin, 27. November. (Amtlich.) Teile unſerer Geeftreitfräfte unter:
nahmen in der Nacht vom 26. zum 27. November einen Streifzug bis dicht vor die
engliſche Küſte. Unweit Loweſtoft wurde ein feindliches Bewachungsfahrzeug verſenkt;
die Beſatzung gefangengenommen. Einige neutrale Dampfer wurden angehalten,
unterſucht und, da keine Bannware führend, wieder freigelaſſen. Anſere Streit⸗
kräfte kehrten zurück, ohne irgendwie ſonſt mit dem Feinde Berührung zu finden.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. 7 5
Eine erfundene ruſſiſche Zeppelin⸗Beute.
Großes Hauptquartier, 22. November. (Amtlich.) Durch ruſſiſche Zeitungen wird
die Meldung verbreitet, daß die Ruſſen an der Südweſtfront in der Gegend von Garny einen
Zeppelin abgeſchoſſen und dabei die Beſatzung von 25 Mann gefangen und etwa 350 kg Bomben,
2 Geſchütze und 2 Maſchinengewehre erbeutet haben. Dieſe Meldung iſt erfunden. (W. T. B.)
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Giurgiu und Curtea de Arges genommen. — Der Alt-Fluß über:
ſchritten. — Oer geſcheiterte feindliche Angriff bei Monaſtir.
Großes Hauptquartier, 28. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine größeren Kampfhandlungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Südweſtlich von Dünaburg verſtärkte ſich zeitweilig das Feuer der
ruſſiſchen Artillerie, ſonſt zwiſchen Meer und Dnjeſtr keine beſonderen Ereigniſſe.
Front des Erzherzogs Joſeph: An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront ſtellenweiſe
lebhafteres Feuer; ruſſiſche Aufklärungsabteilungen wurden mehrfach abgewieſen.
Der Alt iſt überſchritten. Die weiteren Operationen ſind eingeleitet und haben
mit guten Kampferfolgen für uns begonnen. Curtea de Arges iſt in unſerem Beſitz.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchall v. Mackenſen:
In der Dobrudſcha geringe Gefechtstätigkeit. Die Donau⸗Armee hat Gelände
gewonnen. Giurgiu iſt geſtern genommen worden.
Mazedoniſche Front: Heſtiges Feuer zwiſchen Preſpa⸗Oee und Cerna leitele
ſtarke Angriffe ein, die zwiſchen Trnova (nordweſtlich von Monaſtir) und Makovo
(im Cerna⸗Bogen) ſowie bei Gruniſte von Ruſſen, Italienern, Franzoſen und
Gerben gegen die deutſch⸗bulgariſchen Linien geführt wurden. Der große gemein⸗
ſame Angriff der Ententetruppen iſt völlig geſcheitert. Unter der vernichtenden
Wirkung unſeres Artillerie⸗ und Infanteriefeuers hat der Feind ſchwere, blutige
Verluſte erlitten, ohne den geringſten Erfolg zu erzielen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Der Alt überſchritten.
Wien, 28. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Der Alt wurde geſtern überſchritten. Im Argeſul-Tale iſt Eurtea de Arges in
unſerem Beſitz. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront wieſen unſere Feldwachen ſtarke
ruſſiſche Erkundungsabteilungen ab.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Fortſchritte in Rumänien.
Berlin, 28. November, abends. (Amtlich.) An der Somme nichts Beſonderes.
— In den Karpathen griffen die Ruſſen mehrfach an; Kämpfe ſind noch im
Gange. — In Rumänien gehen die Bewegungen vorwärts. — An mazedoniſcher
Front ſcheiterten Angriffe nordweſtlich von Monaſtir. (W. T. B.)
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Der Flottenvorſtoß zur engliſchen Küſte.
Berlin, 28. November. Das bei dem Streifzug in der Nacht vom 26. zum
27. November verſenkte engliſche Bewachungsfahrzeug war der im Minenfuchdienft
tätige Fiſchdampfer „Narval“. Die Beſatzung gehörte zur Royal Naval Reſerve.
(W. T. B.)
Angriffe deutſcher Marineluftſchiffe auf Induſtrieanlagen Mittel⸗
englands.
Berlin, 28. November. (Amtlich.) In der Nacht zum 28. November haben
mehrere Marineluftſchiffe Hochöfen und Induſtrieanlagen Mittelenglands mit
gutem Erfolg mit Bomben belegt. An verſchiedenen Orten konnten Brände
beobachtet werden. Die Gegenwirkung war außerordentlich ſtark. Ein Luftſchiff
iſt der feindlichen Abwehr zum Opfer gefallen und in der Nähe von Scarborough
abgeſtürzt. Ein zweites iſt nicht zurückgekehrt, ſodaß mit ſeinem Verluſt zu
rechnen iſt. Die übrigen Luftſchiffe ſind zurückgekehrt und gelandet.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
London, 28. November. GReuter-Meldung.) Eine Anzahl feindlicher Luft
ſchiffe ſuchte geſtern nacht zwiſchen 10 und 11 Uhr die Nordoſtküſte von England
heim. An verſchiedenen Orten von Lorkſhire und Durham wurden Bomben
abgeworfen, aber man glaubt, daß der Schaden gering iſt. Ein Luftſchiff wurde
von einem Flugzeug des Königlichen Fliegerkorps angegriffen und an der Küſte
von Durham brennend zum Abſturz in die See gebracht. Ein anderes CLuftſchiff
überflog die Grafſchaften des mittleren Nordens und ließ an verſchiedenen Stellen
Bomben fallen. Auf ſeiner Rückkehr wurde es wiederholt von Flugzeugen der
Fliegerkorps und von Geſchützen angegriffen. Es ſchien beſchädigt worden zu ſein,
denn der letzte Teil ſeiner Fahrt ging ſehr langſam vor ſich; erſt bei Tagesanbruch
vermochte es die Küſte zu erreichen. In der Nähe der Küſte von Norfolk gelang es
offenbar, das Luftſchiff auszubeſſern, denn es fuhr in einer Höhe von über 8000 Fuß
mit großer Geſchwindigkeit weiter, als es neun Meilen von der Küſte von vier
Maſchinen des Marineflugdienſtes und einem bewaffneten Fiſchdampfer angegriffen
und um 6% Ahr, in Flammen gehüllt, zum Abſturz gebracht wurde. Ausführliche
Berichte über Anglücksfälle liegen noch nicht vor; man glaubt aber, daß ſie gering ſind.
(W. T. B)
Der engliſche Kreuzer „Neweaſtle“ geſunken.
Rotterdam, 28. November. Nach hier eingetroffenen Nachrichten iſt der
engliſche Kreuzer „Neweaſtle“ am 15. November d. J. in der Nordſee auf eine
Mine gelaufen und bei dem Beſtreben, den heimatlichen Hafen zu erreichen, am
Eingang des Firth of Forth geſunken. Er befand ſich zur Zeit des Anglücks in
Begleitung von zwei anderen Kreuzern. Von der Beſatzung des „Neweaſtle“ find
27 Mann tot und 45 verwundet. (W. T. B.)
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Untergang zweier ruſſiſcher Truppentransportſchiffe.
Stockholm, 28. November. Wie „Aftonbladet“ aus zuverläſſiger Helſingſorſer
Quelle erfährt, find zwei große ruſſiſche Transportſchiffe, von Helſingfors nach Reval
unterwegs, Ende Oktober mit dem 428. Regiment in voller Kriegsſtärke, wahrſcheinlich
infolge einer Minenexploſion untergegangen. f (W. T. B.)
Die rumäniſchen Königsgräber unter deuiſchem Schuß.
Berlin, 28. November. (Amtlich.) Mit der Einnahme von Curtea de Arges
ſind auch die dort befindlichen rumäniſchen Königsgräber unter den Schutz der deutſchen
Truppen gekommen. Seine Majeſtät der Kaiſer hat befohlen, daß deutſche Truppen,
welche Curtea de Arges durchſchreiten, an den Gräbern des verſtorbenen Königs—
paares Kränze niederlegen. (W. T. B.)
Siegreiches Vordringen der Armee Falkenhayn auf der ganzen
walachiſchen Front.
Großes Hauptquartier, 29. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei Givenchy
ſüdweſtlich von Lens ſcheiterte der im Nebel erfolgende Vorſtoß einer engliſchen
Kompagnie. — Im Somme-Gebiet nahm in den Abendſtunden das feindliche Feuer
nördlich der Ancre und am St. Pierre-Vaaſt⸗Walde zu.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Nichts Weſentliches.
Front des Seneraloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen und an der
ſiebenbürgiſchen Oſtfront führte der Ruſſe geſtern an vielen Stellen gegen die deutſchen
und öſterreichiſch-ungariſchen Linien Angriffe. Er erlitt eine Niederlage; kleine örtliche
Erfolge hat er mit blutigen Opfern erkauft.
Die Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhayn iſt auf der ganzen
walachiſchen Front im ſiegreichen Vordringen. Vor ihr weicht der geſchlagene
Feind in Anordnung nach Oſten.
Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Bewegungen der Donau ⸗-Armee ſtehen in Lebereinſtimmung mit den weiter
nördlich operierenden Kräften. In der Dobrudſcha nur geringe Gefechtstätigkeit.
Mazedoniſche Front: Nach dem Scheitern der Entlaſtungsoffenſive der Entente
von Süden her führte der Feind geſtern nur Teilvorſtöße nordweſtlich von Monaſtir und
bei Gruniſte (öſtlich der Cerna) aus. Auch dabei hat er keine Vorteile erringen können.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 29. November. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Die Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhayn iſt in der Walachei in ſiegreichem
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Vordringen. Starke ruffiihe Angriffe in den Waldkarpathen und an der fieben-
bürgiſchen Oſtfront ſcheiterten an der zähen Ausdauer der öſterreichiſch-ungariſchen
und deutſchen Truppen. Anſere Stellungen find behauptet, um einzelne Graben—
flücke wird noch gekämpft.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Cage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Piteſti in der Walachei genommen.
Berlin, 29. November, abends. (Amtlich.) Nördlich der Somme bei Gerre
und Sailly lebhaftes Feuer. — An Oſtfront Siebenbürgens griffen Ruſſen erneut
an. Abſchlußmeldung fehlt. — Piteſti iſt genommen. — An Monaſtir⸗Front Ruhe.
N (W. T. 3)
Die feindliche Niederlage in Mazedonien.
Sofia, 29. November. (Generalſtabsbericht vom 28. November.) Mazedoniſche Front:
Nach ſehr ſtarker Artillerievorbereitung griff der Feind mehrmals auf der Front Trnova
(nordweſtlich von Monaſtir) — Höhe 1248 (nördlich von Monaſtir in der Ebene von Monaſtir)
— Höhe 1050 im Cerna-Bogen Höhen in der Umgebung des Dorfes Gruniſte an. Die wieder:
holten Angriffe auf der ganzen Front wurden von den bulgariſchen und deutſchen Truppen
unter kräftiger Mitwirkung der Artillerie blutig abgewieſen. Die Verluſte des Gegners ſind ungeheuer.
Vor unſeren Stellungen liegen Hunderte von Leichen. Vor dem Abſchnitt eines einzigen Bataillons
des tapferen 54. Infanterieregiments zählten wir dreihundert gefallene Feinde. Nicht minder
ſtark waren die Angriffe des Feindes und das Artilleriefeuer im Wardar⸗Tale. Hier griff der
Feind unſere vorgeſchobenen Stellungen beim Dorfe Krſchteli, ſüdweſtlich vom Doßfran-See,
verzweifelt an, wurde jedoch blutig zurückgeſchlagen und ließ viele Tote auf dem Schlachtfelde.
Wir erbeuteten 6 Maſchinengewehre, zahlreiche Gewehre und anderes Kriegsmaterial. An
der Front von der Belaſica Planina bis zur Struma lebhaftes Artilleriefeuer; auch hier zählten
wir 125 feindliche Gefallene. Mit einem Worte, dieſer Tag kann infolge ſeiner großartigen
Kampfhandlungen als einer der heſtigſten Kampftage an der mazedoniſchen Front gelten.
Rumäniſche Front: In der Walachei ſetzt die Oonau⸗Armee ihren Vormarſch ohne Unter:
brechung fort und hat mit den verbündeten Truppen, die aus den Karpathen herabgeſtiegen ſind,
enge Fühlung genommen. Anſere auf dem linken Oonau-Afer vorrückenden Truppen griffen
Giurgiu an und eroberten, unterſtützt von unſeren Einheiten, insbeſondere der Artillerie, der
Garniſon von Ruſtſchuk ſowie von öſterreichiſch-ungariſchen Monitoren die Stadt nach erbittertem
Kampfe, der von 11 Uhr vormittags bis 4 Ahr nachmittags dauerte. Die rumäniſchen Truppen
und die Bevölkerung flohen, von Panik ergriffen, gegen Bukareſt. An der Donau, ſtromabwärts
von Ruſtſchuk bis Cernavoda, Artillerie- und Infanteriefeuer. In der Oobrudſcha Artilleriefeuer.
(W. T. B.)
Türkiſche Erfolge in der Dobrudſcha.
Konſtantinopel, 29. November. Geeresbericht vom 28. November.) Dobrudfcha:
Front: Anſere Truppen warfen durch Artillerie- und Infanteriefeuer feindliche, ſeit
einigen Tagen mit Verſchanzungsarbeiten beſchäftigte Truppen aus ihren Stellungen,
wobei ſie ihnen ſchwere Verluſte zufügten.
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Donau:Front: Unfere Truppen, die die Donau überſchritten haben, beſetzten am
27. November Alexandria, wo fie 1 Lokomotive, 140 Eiſenbahnwagen und eine große
Menge Lebensmittel erbeuteten.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
Beattie britiſcher Flottenbefehlshaber an Stelle Jellicoes.
London, 29. November. (Reuter⸗Meldung.) Unterhaus. Balfour teilte mit,
daß Admiral Jellitde an Stelle von Sir Henry Jackſen zum Erſten Seelord und
Präſidenten der Marineakademie in Greenwich ernannt worden iſt. Beattie wurde
zum Befehlshaber der großen Flotte ernannt. (Beifall.) Balfour teilte weiter mit,
daß man ſchon ſeit längerer Zeit den Beſchluß gefaßt habe, dieſe Ernennungen
vorzunehmen, daß die Verlautbarung davon aber aus militäriſchen Gründen verzögert
worden ſei. Die Ernennungen würden noch weitere Veränderungen in der Admiralität
zur Folge haben. (W. T. B.)
Eine Flaſchenpoſt von der „Hampſhire“. — „Hampſhire“ von einem
deutſchen U-Boot torpediert?
Stavanger, 29. November. Auf Veſtergamoy im Gtavangerfjord trieb eine Flaſche
mit einem Zettel an Land, der in engliſcher Sprache folgende Worte enthielt: „H. M. S.
„Hampſhire“. Wir find bisher wohlbehalten, aber wie lange, können wir nicht ſagen. Wir
ſind in einem offenen Boot, welches aber ſtark leck iſt; es wird nicht mehr lange dauern. Wir können
das Land noch nicht ſehen. Lebt alle wohl! Wir wiſſen, daß wir gerächt werden; die Jungens
werden dafür ſorgen. Wir wurden zweimal torpediert und hatten nicht Zeit, wiederzufeuern,
ehe das U-Boot verſchwand und wir ſanken. Fünf von uns find jetzt hier, alle todmüde vom
Rudern und Waſſerſchippen. Dies iſt das Letzte von uns; wenn es gefunden wird, ſchickt es
Frau Smith, Southſhields.“ Der Zettel iſt offenbar echt und heute dem britiſchen Konſul über:
geben worden. Die „Hampſhire“ war mit Lord Kitchener und feinem Stabe an Bord am
5. Juni geſunken. (W. T. B.)
Der Reichskanzler über den vaterländiſchen Hilfsdienſt.
Berlin, 29. November. Bei Beginn der Beratung des Geſetzentwurfs über den
vaterländiſchen Hilfsdienſt hielt der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg eine Rede, in der er
unter anderem ſagte: „Der unerſättliche Krieg raſt weiter. Anſere Feinde wollen es fo. Sie
feiern den vergangenen Sommer als einen für ſie ſiegreichen. Haben ſie etwa ihren Willen
durchgeſetzt? Anſere Linien find ungebrochen, und Rumänien, das den großen Amſchwung
herbeiführen ſollte, zahlt ſeine Buße. (Bravo.) Gott hat uns bis hierher geholfen und wird
weiter helfen. (Beifall.) Die faſt übermenſchlichen Taten unſerer Truppen, an die kein Wort
des Dankes heranreicht (Sehr richtig! Sehr wahr! Beifall), und das gute Gewiſſen, daß
wir als die Erſten und Einzigen bereit waren und bereit ſind, den Krieg durch einen unſer Daſein
und unſere Zukunft ſichernden Frieden zu beenden, gibt uns das Recht zu ſolcher Zuverſicht.
Aber, meine Herren, über dem Recht ſollen wir unſere Pflicht nicht vergeſſen. Anſere Feinde
wollen den Frieden noch nicht. An Menſchenzahl ſind ſie uns weit überlegen, und faſt die ganze
Welt liefert ihnen Kriegsmaterial. Die Motive des Geſetzes, um deſſen Annahme wir bitten,
ſind nicht am grünen Tiſch erdacht, ſie ſind draußen im Trommelfeuer der Fronten geboren. Die
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Möglichkeit des Zwanges mußte vorgeſehen werden. Gelingen aber kann das Werk nur, wenn es ſich
in feiner Ausführung nicht als ein Ergebnis des Zwanges, ſondern der freien Aeberzeugung des
ganzen Volkes darſtellt (Sehr wahr!). Daß dem ſo ſein wird, auch das dürfen wir mit Zuverſicht
erwarten, dafür bürgt uns der Sinn, mit dem ſich das ganze Volk ſeit dem erſten Tage auf
den Krieg eingeſtellt hat, dafür bürgen uns die großen Leiſtungen, die dieſer Sinn bisher ſchon
hervorgebracht hat. Wenn draußen im Felde Hunderttauſende in der Verteidigung des Vaters
landes verbluten, dann wird der Mann in der Heimat noch nicht das letzte Opfer gebracht zu
haben meinen, wenn er tatenlos die Mühen erträgt, die der Kriegszuſtand ihm auferlegt. Er
wird es als ſeine Pflicht vor dem Vaterlande, vor den Kämpfern und vor den gefallenen
Helden betrachten, ſeine Kraft an dem Platze einzuſetzen, wo ſie für den Kriegszweck am nützlichſten
wirkt. Dies Geſetz, für die Kriegszeit geſchaffen, ſoll doch auch ein Zeugnis ſein, daß wir für
alle Zeit feſthalten wollen den Geiſt gegenwärtigen Vertrauens und gegenſeitiger Hilfsbereitſchaſt,
der uns in der ſchwerſten Not unſeres Volkes zuſammengeführt hat und auf dem allein ſich eine
Zukunft aufbauen kann, ſtark nach außen und feſt im Innern.“ (Lebhaftes Bravo!) (W. T. B.)
Campolung genommen. — Die Beute der Donau-Armee.
Großes Hauptquartier, 30. November.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: Im gpern⸗Bogen griffen nach ſtarker Artillerievorbereitung feindliche
Abteilungen in etwa 3 km Breite unſere Stellungen an; ſie wurden durch Feuer,
an einzelnen Stellen im Nahkampf abgewieſen.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei nebligem Wetter nahm der Geſchützkampf
nur zwiſchen Serre und der Ancre ſowie im Frontabſchnitt beiderſeits des St. Pierre—
Vaaſt⸗Waldes zu.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Größere Kampfhandlungen fanden nicht ſtatt.
Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Walbkarpathen und den
Grenzgebirgen der Moldau ſetzten die Ruſſen ihre Angriffe fort, ohne wichtige Ergeb-
niſſe zu erzielen. Der Ruſſe hatte ſchwere Verluſte und mußte ſich mit kleinen
örtlichen Vorteilen begnügen.
Wir drängten in Weſtrumänien die feindlichen Nachhuten zurück.
Außer Piteſti iſt geſtern auch Campolung genommen und dadurch der Weg über
den Törzburger Paß geöffnet worden. Dort fielen 17 Offiziere, 1200 Gefangene,
2 Geſchütze und zahlreiche Bagagen in die Hand bayeriſcher Truppen.
Von Ihrer Majeſtät Küraſſierregiment Königin nahm die Eskadron des
Rittmeiſters v. Borcke bei Ciolaneſti eine feindliche Kolonne mit 17 Offizieren,
1200 Mann gefangen und erbeutete dabei 10 Geſchütze und 3 Maſchinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Donau⸗Armee iſt
kämpfend im Vordringen. Bei den Angriffen gegen die Rumänen zeichneten ſich
unter Führung des Majors Aſchauer ſchleswig⸗holſteiniſche, bückeburgiſche und
bahyeriſche Reſervejäger aus.
Seit dem Donau-⸗Aebergang hat die Armee dem Feinde 43 Offiziere, 2421 Mann,
2 ſchwere und 36 Feldgeſchütze, 7 kleine Kanonen und 7 Maſchinengewehre ſowie
32 Munitionsfahrzeuge abgenommen.
1854
Mazedoniſche Front: Nordweſtlich von Monaſtir mißglückte ein feindlicher Vorſtoß.
Vom Weſthang des Ruinenberges bei Gruniſte, deſſen Gipfel in den letzten Tagen
oſtmals vergeblich durch den Gegner angegriffen wurde, ſind die Serben wieder
vertrieben worden. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſcher Anſturm gegen die Armeen v. Arz und v. Köveß
geſcheitert.
Wien, 30. November. Amtlich wird verlautbart:
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die erfolgreich vordringende
Donau-⸗Armee hat ſeit dem Stromübergang 43 rumäniſche Offiziere, 2421 Mann,
2 ſchwere und 36 Feldgeſchütze, 7 kleine Kanonen und 7 Maſchinengewehre eingebracht.
Heeresgruppe des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Truppen des Generals
v. Falkenhahn nahmen geſtern Piteſti und Campolung in Beſitz. In Campolung
fielen 17 Offiziere, 1200 Mann, 7 Geſchütze und zahlreiches Kriegsgepäck in die
Hand der Bayern.
Zwiſchen dem Az⸗Tal und dem Tataren Paß ſetzten die Ruſſen die zur Entlaſtung
ihres argbedrängten rumäniſchen Bundesgenoſſen beſtimmten Angriffe unter großem
Maſſenaufgebot fort. Die Armeen der Generale v. Arz und v. Köveß ſtanden
faſt an ganzer Front bei Tag und bei Nacht in erbittertem Ringen gegen den immer
wieder aufs neue vorſtoßenden Feind. An vielen Stellen wurde Mann gegen Mann
gekämpft. Der ruſſiſche Anſturm brach zuſammen. Kleine örtliche Vorteile können
nichts daran ändern, daß die großen Opfer des Feindes auch geſtern vergeblich waren.
Der Kampf geht fort.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
von Belang.
Italieniſcher Kriegs ſchauplatz. Weſtlich von Görz und auf der Karſthoch—
fläche war der Artilleriekampf zeitweiſe ſehr lebhaft.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Ruſſiſche Angriffe an der Zlota Lipa von türkiſchen Truppen
abgewieſen.
Berlin, 30. November, abends. (Amtlich.) Zeitweiſe lebhaftes Feuer nördlich
und ſüdlich der Somme. — Ottomaniſche Truppen wieſen an der Zlota Lipa ſtarke
ruſſiſche Angriffe ab. — In Rumänien Lage unverändert günſtig. — Feindliche
Vorſtöße nordweſtlich von Monaſtir ſcheiterten.
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1855
Der bulgariſche Vormarſch auf Bukareſt.
Sofia, 30. November. Gericht des Generalſtabes vom 29. November.)
RNumäniſche Front: In der Walachei dauert unſer Vormarſch auf der Straße
Giurgiu — Bukareſt an. Anſere Truppen brachten dem Feinde im Bajonettkampf
eine blutige Niederlage bei. Der Gegner erlitt ſchwere Verluſte. Wir erbeuteten
2 Geſchütze von 21 cm. An der Donau zwiſchen Tutrakan und Cernavoda
Infanteriefeuer. Bei Tutrakan Artilleriefeuer. In der Dobrudſcha ſchwache Artillerie—
tätigkeit und Gefechte zwiſchen den Poſten.
Mazedoniſche Front: In der Gegend von Bitolia und im Cerna-Bogen ſchwaches
Artilleriefeuer und Patrouillentätigkeit. Im allgemeinen verlief der Tag ruhig. In
der Amgegend von Gruniſte ſchlugen wir durch Gegenangriff einen feindlichen Angriff
ab. In der Gegend der Moglenica und im Wardar:Tale ſchwaches Artilleriefeuer.
An der Front der Belaſica Planina Patrouillengefechte und ſchwache Artillerietätigkeit.
An der Struma Artilleriefeuer. (W. T. B.)
Der bulgariſche Vormarſch in der Walachei.
Sofla, 30. November. (Generalſtabsbericht vom 29. November.) Mazedoniſche Front:
Ein feindlicher Angriff gegen die Höhen bei Monaſtir wurde durch Sperrfeuer zurückgeſchlagen.
Im Cerna-Bogen verhältnismäßige Ruhe. In der Amgegend des Dorfes Gruniſte ſcheiterten
ſechs feindliche Angriffe. In der Moglena⸗Gegend, am Wardar und an der Belaſica-Front
Artilleriefeuer. An der Struma lebhafte Artillerietätigkeit auf beiden Seiten. In der Nähe
des Tahinos⸗Sees zerſprengten wir durch Feuer ſtarke Erkundungsabteilungen. Ein feindliches
Flugzeug warf zwei Bomben auf das Dorf Radoulovo, wobei zwei Frauen und zwei Kinder
verletzt wurden.
Rumäniſche Front: In der Walachei dauert der Vormarſch fort. Bei Giurgiu machten
wir 2 Offiziere und 200 Mann zu Gefangenen. An der Donau zwiſchen Tutrakan und Cernavoda
Infanterlefeuer. Bei Siliſtria zeitweiliges Geſchützfeuer. In der Oobrudſcha ſchwaches Artillerie:
feuer und Patrouillengefechte. (W. T. B.)
Leberſiedelung der rumäniſchen Regierung nach Jaſſy.
Bern, 30. November. Nach franzöſiſchen Meldungen iſt die rumäniſche Regie—
rung nach Jaſſy übergefiedelt, und die ausländiſchen Geſandtſchaften ſeien der
Regierung nach Jaſſy gefolgt. (W. T. B.)
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Mazedoniſche Front: In der Gegend ben lig uud im Cerna⸗Bogen ſchwaches
Arliſlericfeuer und Patrouitlentätigkeit. Im allgemeinen bvorlief der Tag ruhig. In
der Amgegend von Gruniſte ſchlugen wit burch egen angeiff einen feindlichen Angriff
ab. In der Gegend der Mogienica und in Wir Kale ſhwaches Artilleriefeuer.
An der Front der Belafica Planina Patrouiilenge san und ſchgache Artillerlekätigkeit.
An der Steuma Artilleriefeuer. (W. T. B.)
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Uebergang der Donau⸗Armee über die Neajlovu-Niederung. —
Vormarſch in Richtung Bukareſt.
Großes Hauptquartier, 1. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: An der Zlota Lipa wieſen ottomaniſche Truppen mehrere ruſſiſche
Angriffe ab, ſtießen dem zurückflutenden Feinde nach und brachten ihm ſchwere
Verluſte bei. Zahlreiche Gefangene wurden zurückgeführt.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Ruſſen und auf dem Südflügel
Rumänen ſetzten ihre Entlaſtungsvorſtöße in den Karpathen fort. Zwiſchen
Jablonita-Paß und den Höhen öſtlich des Beckens von Kezdi-Vaſarhely (Luftlinie
300 km) griff der Gegner erbittert an; auch geſtern brachte hoher Einſatz von
Blut und Munition an kaum einer Stelle der langen Front ihm Vorteile.
Vielfach gingen unſere Truppen zum Gegenangriff über und entriſſen dem
Feind Gelände, das er tags zuvor erobert hatte.
Beſonders zeichneten ſich am Smotrec die Marburger Jäger aus, die vorſtoßend
ſich über 40 Gefangene und 2 Maſchinengewehre aus der feindlichen Stellung holten.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: In Weſtrumänien ſuchen
die von ihrer Armee abgeſchnittenen rumäniſchen Truppen durch Einſchlagen wechſelnder
Richtungen ſich ihrem unvermeidlichen Schickſal zu entziehen. Geſtern nahmen ihnen
die deutſchen und öfferreichifch-ungarifchen Verfolger über 300 Gefangene ab.
Die über Campolung und Piteſti längs der Flußtäler in der Walachei vor—
dringenden Kolonnen machten reiche Beute an Gefangenen, Geſchützen und Fahrzeugen,
insbeſondere Bagagen.
Gegen unſere vom Alt her vorgehenden Kräfte ſetzte ſich der Feind an den
zahlreichen Flußabſchnitten zur Wehr; er wurde geworfen. Auch der Offenſipſtoß einer
rumäniſchen Diviſion, der unſere Kavallerie auswich, konnte unſer Vorgehen
nicht aufhalten.
Die Donau⸗Armee erkämpfte den Aebergang über die Neajlovu⸗Niederung
und nähert ſich dem Unterlauf des Argeſul in Richtung auf Bukareſt.
Außer den hohen Verluſten haben die Rumänen geſtern — die gemeldeten
Zahlen ausſchließlich — über 2500 Gefangene, 21 Geſchütze, dabei 3 Mörſer, eingebüßt.
In der Dobrudſcha griff der Feind den bulgariſchen linken Flügel an; im Feuer
brachen die angreifenden Maſſen zuſammen. An dem Fehlſchlag konnten auch
engliſche Panzerkraftwagen nichts ändern, deren zwei vor den Hinderniſſen zerſchoſſen
liegen blieben.
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Mazedoniſche Front: Die Truppen der Entente fließen wieder vergeblich gegen
die deutſch-bulgariſchen Stellungen nordweſtlich von Monaſtir und bei Gruniſte
loͤſtlich der Cerna) vor. Der Erſte Generalquartiermeifter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 1. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die Donau-Armee dringt ſüdweſtlich von Bukareſt gegen den unteren
Argeſul vor. Südöſtlich von Piteſti und ſüdlich und öſtlich von Campolung wurde
durch die ſiegreichen Kolonnen der Verbündeten erneuter rumäniſcher Widerſtand
gebrochen. Die Einbuße des Feindes an Gefangenen betrug auch geſtern mehrere
Tauſend, die Beute an Geſchützen und Kriegsgerät iſt groß.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die Ruſſen ſetzen nach wie
vor alles daran, gegen die tapferen Truppen der Generale v. Arz und v. Köveß
durchzudringen. Die Schlachtfront erweiterte ſich gegen Süden, da ſich im Grenz—
gebirge öſtlich von Kezdi-Bafarhely die Rumänen dem Angriffe anſchloſſen. Der
Kampf wurde wieder mit größter Erbitterung geführt. An zahlreichen Stellen ging
der Verteidiger zum Gegenangriff über. Der Erfolg war geſtern ganz auf unſerer Seite.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: An der
Zlota Lipa ſchlugen ottomaniſche Truppen einen ruſſiſchen Vorſtoß ab; fie folgten
dem gefchlagenen Gegner bis an feine Gräben.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der Geſchützkampf ſüdöſtlich von Görz
und auf der Karſt-Hochfläche hielt in wechſelnder Stärke an. Anſer Feuer brachte
mehrere Munitions- und Minendepots der Italiener zur Exploſion.
Auch in einzelnen Kärtner und Tiroler Abſchnitten herrſchte lebhaftere Artillerie—
tätigkeit. Feindliche Flieger warfen ins Etſch⸗Tal Bomben, ohne Schaden zu verurſachen.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Feindliche Angriffe in der Dobrudicha geicheitert.
Berlin, 1. Dezember, abends. (Amtlich) Im Somme-Gebiet Feuer auf
beiden Flußufern zeitweilig auflebend. — In der Walachei Fortſchritte. — Am linken
Flügel der Dobrudſcha⸗Armee ſcheiterten wiederholte Angriffe des Feindes, der erneut
Panzerkraftwagen ohne Erfolg verwandte. — Nordweſtlich Monaſtir und bei Gruniſte
wurden Vorſtöße des Gegners abgewieſen. (W. T. B.)
Der Vormarſch der Bulgaren in der Walachei. — Rumäniſche
Niederlage in der Dobrudſcha. — Zwanzig Kilometer vor dem Feſtungs—
gürtel von Bukareſt.
Sofia, 1. Dezember. (Bericht des bulgariſchen Generalſtabes vom 30. November.)
Rumänifhe Front: In der Walachei dauert der Vormarſch ſiegreich und ohne
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Anterbrechung fort. Am 24. November überſchritten unſere Diviſionen raſch die
Donau bei Zimnicea und drängten ſtürmiſch gegen Bukareſt vor. Aeberall brachen
fie in erbitterten Kämpfen den verzweifelten Widerſtand des Feindes und fügten
ihm ſchwere Verluſte zu. Am 27. November beſetzten ſie nach ſchwerem Kampfe
Giurgiu, und am 30. November überſchritten fie die Linie Comana - Braniſtari —
Jugureni, die ungefähr 20 km vom Fortsgürtel von Bukareſt gelegen iſt. Wir
überwanden den verzweifelten Widerſtand des Feindes und erbeuteten 2 ſchwere
Geſchütze, 14 Feldgeſchütze, 7 kleine Kanonen und 5 Maſchinengewehre. Ferner
nahmen wir 4 Offiziere und 200 Soldaten gefangen. Auf dem Schlachtfelde ließ
der Gegner zahlreiche Tote und Verwundete zurück.
In der Dobrudſcha griff das 4. ſibiriſche Korps, beſtehend aus der 2. und
10. Infanteriediviſion mit ungefähr 15 Batterien nach längerer Artillerievorbereitung,
die von 9 Ahr vormittags bis 4 Uhr nachmittags dauerte, unſeren linken Flügel zwiſchen
dem Dorfe Satisköj und der Donau an. Der Angriff wurde auch von den Batterien
vom linken Donau-Afer her unterſtützt. Gegen ½ Uhr nachmittags näherte ſich
ſeindliche Infanterie unter dem Schutze des Nebels unſeren Stellungen; es entſpann
ſich ein äußerſt erbitterter Kampf. Zwei Panzerautomobile näherten ſich mitten im
ſtärkſten Kampfgewühl unſeren Schützengräben. Anſere tapferen, ruhmreichen
Regimenter der Diviſion Preſkaw unternahmen einen mutigen und ſtürmiſchen Gegen—
angriff und ſchlugen die Angreifer überall blutig zurück, erbeuteten die Panzerautomobile,
worin 4 Maſchinengewehre gefunden, 2 Offiziere und 25 Mann gefangen wurden.
Der Feind zog ſich in ſeine urſprünglichen Stellungen zurück.
An der Donau Infanterie- und Artilleriefeuer. (W. T. B.)
Durchbruch durch die erſte rumäniſche Armee am Argeſul. —
Aeber 6200 Rumänen gefangen; 49 Geſchütze erbeutet.
Großes Hauptquartier, 2. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf beiden
Ancre⸗Afern, am St.⸗Pierre-Vaaſt-Walde und ſüdlich der Somme bei Chaulnes
entwickelte ſich zeitweilig ſtarker Artilleriekampf.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Ruſſiſche Vorſtöße nördlich von Smorgon und ſüdlich von Pinff
ſcheiterten verluſtreich.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die Angriffe der Ruſſen und
Rumänen in den Waldkarpathen und ſiebenbürgiſchen Grenzgebirgen dauern an.
Der Anſturm richtete ſich geſtern vornehmlich gegen unſere Stellungen an der Baba
Zudowa und Gura Rukada, öſtlich von Dorna Watra ſowie im Trotoful: und Oitoz- Tal;
er war vergeblich und mit ſchweren Verluſten für den Feind verbunden. Deutſche Truppen
in den Waldkarpathen machten bei Gegenſtößen an einer Stelle über 1000 Gefangene.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Kämpfe in der
Walachei entwickeln ſich zu einer großen Schlacht.
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Der aus dem Gebirge ſüdöſllich von Campolung heraustretende Armeeflügel
gewann in den Waldbergen zu beiden Seiten des Dambovita⸗Abſchnitts
kämpfend Boden.
Am Argeſul, ſüdöſtlich von Pitefti, iſt die ſich zum Kampf ſtellende 1. rumäniſche
Armee von deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen nach zähem Ringen
durchbrochen und gefchlagen worden. Das bis zu einem Diviſionsſtabsquartier
vorſtoßende oftbewährte bayeriſche Reſerve⸗Infanterieregiment Nr. 18 nahm dort
gefangenen Generalſtabsoffizieren Befehle ab, aus denen hervorgeht, daß in der
von uns durchſtoßenen Stellung die 1. Armee ſich bis zum letzten Mann
ſchlagen ſollte. Der Armeeführer, wohl im Bewußtſein des geringen moraliſchen
Wertes feiner Truppen, knüpfte an den in romaniſchem Phraſenſchwung gehaltenen
Ausdruck der Erwartung „auszuhalten und bis zum Tode gegen die grauſamen
Barbaren zu kämpfen“ die Androhung ſofort zu vollſtreckender Todesſtrafe gegen
die Feiglinge in ſeiner Armee!
Weiter unterhalb bis nahe der Donau iſt der Argeſul im Kampf erreicht.
An Gefangenen hat — ſoweit Zählung bisher möglich — der 1. Dezember
uns 51 Offiziere, 6115 Mann, an Beute 49 Geſchütze und 100 gefüllte Munitions-
wagen neben vielen hundert anderer Truppenfahrzeuge eingebracht.
In der Dobrudſcha ſchlugen bulgariſche Truppen ſtarke ruſſiſche Angriffe ab.
Mazedoniſche Front: Auch auf dieſem Kriegsſchauplatz blieben wieder Vorſtöße
der Entente nordweſtlich von Monaſtir und bei Gruniſte ohne jeglichen Erfolg.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 2. Dezember. Amtlich wird verlaufdart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Südweſtlich von Bukareſt wurde der untere
Argeſul gewonnen. Alle Verſuche des Feindes, dem Vordringen der Donau-Armee
durch Gegenangriff Halt zu gebieten, waren vergebens. Südöſtlich und öſtlich von
Piteſti ſtellte ſich die 1. rumäniſche Armee erneut zur Schlacht. General Stratileſtu
trug in ſeinem Befehle allen Offizieren und Truppen auf, auf ihren Plätzen zu ſterben,
da von dem bevorſtehenden Kampfe das Schickſal Rumäniens abhänge. Die
öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen warfen den Feind nach heftigem
Ringen. Ein bageriſches Regiment ſtieß im Argeſul Tale weit über die durchbrochene
Linie des Gegners hinaus; die Rumänen wichen in Anordnung. Auch im Dambovita-
Tale ſüdöſtlich von Campolung wurde rumäniſcher Widerſtand gebrochen. Ein
feindlicher Gegenſtoß im Prahova-Tale ſcheiterte am Widerſtand der dort fechtenden
öſterreichiſch-ungariſchen Regimenter.
Die Beute des geſtrigen Tages — es wurden über 6000 Gefangene, 49 Geſchütze,
100 gefüllte Munitionswagen gezählt — bietet einen Maßſtab für die Niederlage,
die der Gegner erlitt. Vergeblich verſuchten die Ruſſen, durch ihre Karpathen—
Offenſive noch in letzter Stunde Hilfe zu bringen.
Die Angriffe der Rumänen im Grenzgebirge weſtlich von Focſani, die Anſtürme
zweier ruſſiſcher Armeen gegen die Linie der Generale v. Arz und v. Köveß ſcheiterten
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geſtern wie an allen vorangegangenen Tagen. Außergewöhnlich hohe feindliche Verluſte
bilden vorerſt das einzige Ergebnis, das die Entlaſtungsoffenſive in den Karpathen
für unſere Gegner aufzuweiſen hat.
Nördlich der Karpathen bei den k. u. k. Streitkräften nichts Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Italiener ſetzten ihr Geſchützfeuer im
Karſt⸗Abſchnitt mit großem Munitionsaufwand fort. Auch nachts war der Artillerie⸗
kampf, insbeſondere im Südteile der Hochfläche, lebhafter als bisher. — Ein Angriff
feindlicher Flieger auf Ortſchaften im Wippach⸗Tale hatte nicht den geringſten Erfolg.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. In Albanien unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Günſtiger Fortgang der Kämpfe in Rumänien.
Berlin, 2 Dezember, abends. (Amtlich.) Im Weſten und an der Oſtfront
nichts Weſentliches. — In den Karpathen erneute, aber wieder vergebliche Entlaſtungs—
vorſtöße. — Für uns günſtige Entwickelung der Lage in Rumänien. — Nordweſtlich
Monaſtir ſtarkes Feuer. Bulgariſcher Vorſtoß warf dort den Angreifer zurück. (W. T. B.)
Militärverwaltung der beſetzten Teile Rumäniens.
Berlin, 2. Dezember. Amtlich.) Nachdem große Teile Rumäniens in die
Hände der Mittelmächte gefallen ſind, iſt von dieſen eine Verwaltung der eroberten
Gebiete eingerichtet worden. An der Spitze dieſer „Militärverwaltung in Rumänien“
ſteht der General Tuelff v. Tſchepe und Weidenbach, der bei Beginn des Krieges
Führer des 8. rheinifchen Korps war. Ihm unterſtehen verſchiedene Abteilungen,
in denen neben Deutſchen auch Vertreter der anderen Mittelmächte find. Die Ausnutzung
des Landes geſchieht nach genau vorher feſtgelegten Grundſätzen, die einerſeits den
Bedürfniſſen Rumäniens, andererſeits den Bedürfniſſen der von England wider—
rechtlich abgeſchloſſenen Mittelmächte Rechnung tragen. 939)
Verſenkung eines vollbeſetzten franzöſiſchen Truppentransport—
dampfers.
Berlin, 2. Dezember. (Amtlich.) Eines unſerer Anterſeeboote hat am 27. November
in der Nähe von Malta den franzöſiſchen vollbeſetzten Truppentransportdampfer „Karnak“,
6516 Bruttoregiſtertonnen, der ſich aufdem Wege nach Saloniki befand, verſenkt. (W. T. B.)
Günſtiger Verlauf der Schlacht am Argeſul. — Der Argeſul über:
ſchritten; eine rumäniſche Stoßgruppe zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 3. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Somme- und Maas-Gebiet nahm zu
einzelnen Tagesſtunden die Artillerietätigkeit zu und hielt ſich auch nachts ſtellenweiſe
an Stärke über dem gewöhnlichen Maß.
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Oeſtlicher Krlegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Abgeſehen von lebhafterem Feuer an der Narajowka und ſüdlich
des Dnjeſtr keine weſentlichen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Geſtern, am fünften Tage der
ruſſiſch⸗rumäniſchen Karpathen-Offenſive, richteten ſich die Angriffe hauptſächlich gegen
die deutſchen Linien in den Waldkarpathen. Am Gutin Tomnatek, am Smotrec, befonders
heftig weſtlich der Baba Ludowa und oft wiederholt an der Creteala-Höhe ſtürmten
die Ruſſen immer vergeblich an. Anſer Feuer riß breite Lücken in die Maſſen der
Angreifer. Vom Nachſtoß hinter dem weichenden Feind her brachten an der Baba
Ludowa deutſche Jagdkommandos 4 Offiziere und über 300 Mann zurück.
Auch öſtlich von Kirlibaba, beiderſeits des Trotoful: und Oitoz⸗Tales ſcheiterten
ſtarke Angriffe. Hier wurden mehrere hundert Gefangene gemacht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Schlacht am Argeſul
dauert an; ſie hat bisher den von unſerer Führung beabſichtigten Verlauf genommen.
Von Campolung und piteſti her gewannen deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche
Truppen kämpfend Boden.
Im Argeſul⸗Tal ſtießen heute nacht zwei Bataillone des Weſtpreußiſchen
Referve- Infanterieregiments Nr. 21 mit Artillerie unter Führung des verwundeten
Majors v. Richter vom Neumärkiſchen Feldartillerieregiment Nr. 54 bis Gaeſli
vor und nahmen dem Feind dort 6 Haubitzen ab.
Der Argeſul iſt weiter ſtromabwärts überſchritten.
Eine rumäniſche Stoßgruppe, die ſüdweſtlich von Bukareſt über den Argeſul
und den Neajlovu vorgedrungen war, iſt umfaßt und unter ſchweren Verluſten
nach Nordoſten über den Neajlovu⸗Abſchnitt zurückgeworfen worden.
Auf dem äußerſten rechten Flügel an der Donau wurden am 1. Dezember ruſſiſche
Angriffe verluſtreich abgewieſen. Die Lage hat ſich dort am 2. Dezember nicht geändert.
Die Beute der 9. und der Donau-Armee aus den geſtrigen Kämpfen beläuft ſich auf
2860 Gefangene, 15 Geſchütze, mehrere Kraftwagen und ſehr viele andere Fahrzeuge.
Am Weſtflügel der Dobrudſcha-Front wiefen bulgariſche Regimenter ſtarke Angriffe
durch Feuer, zum Teil durch Vorſtoß über die eigenen Linien zurück. Weiter öſtlich
gingen ottomaniſche und bulgariſche Abteilungen gegen die ruſſiſchen Stellungen vor,
ſtellten durch Gefangene von drei ruſſiſchen Diviſionen die Verteilung der feindlichen
Kräfte feſt und erbeuteten 2 Panzerkraftwagen mit engliſcher Beſatzung.
Mazedoniſche Front. Nach Trommelfeuer griff der Gegner die von Bulgaren
beſetzte Höhe 1248 nordweſtlich von Monaſtir an und holte ſich dabei blutige Verluſte.
Die Höhe blieb ebenſo wie der gleichfalls angegriffene Ruinenberg bei Gruniſte feſt
in der Hand der Verteidiger.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 3. Dezember. Amtlich wird gemeldet:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Südweſtlich von Bukareſt verſuchte der Feind durch einen Vorſtoß ſtarker,
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raſch zuſammengeraffter Kräfte eine Wendung herbeizuführen. Die feindliche Angriffs,
gruppe wurde von Süden und Weſten her gefaßt und über den Niaſlow zurückgeworfen.
8 Gleichzeitig überſchritten deutſche Truppen weſtlich von Bukareſt den Argeful.
5 Weſtlich und ſüdweſtlich von Gaeſti brachen öſterreichiſch-ungariſche und deutſche
* Divifionen erneut rumäniſchen Widerſtand. Andere Kolonnen der Armee des Generals
2 v. Falkenhahn dringen im Dambovita⸗Tal vor. Die auf rumäniſchem Boden geſtern
eingebrachten Gefangenen überſteigen 2800; es wurden 1s Geſchütze erbeutet.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die Karpathen-Offenſive des
Feindes dauert an. Die gegneriſchen Angriffe richteten ſich vornehmlich gegen das
Gebiet beiderſeits des oberen Trotus und gegen unſere Stellung im Südoſtwinkel
Galiziens. Oer Feind wurde wie an den Vortagen überall unter ſchweren
Verluſten abgeſchlagen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Der Artilleriekampf im Südflügel der
küſtenländiſchen Front hielt Tag und Nacht an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Siegreiche Entſcheidung der Schlacht am Argeſul.
Berlin, 3. Dezember. (Amtlich.) Die Schlacht am Argeſul nordweſtlich von
Bukareſt iſt von der 9. Armee gewonnen. Seine Majeſtät der Kaiſer haben
Allerhöchſt aus dieſem Anlaß in Preußen und Elſaß⸗Lolhringen am 4. Dezember
Kirchengeläut angeordnet. (W. T. B.)
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Weiteres Vordringen am Argeſul.
Berlin, 3. Dezember, abends. (Amtlich) Im Weſten und Oſten nichts
Beſonderes. — In Rumänien erfolgreiches Vordringen am Argeſul. — An mazedo—
niſcher Front ſtarkes Feuer bei Monaſtir und Gruniſte. W)
Vollſtändige Niederlage der 1. rumäniſchen Armee am Argeſul.
Vereinigung der deutſchen Streitkräfte zwiſchen Donau und Gebirge. —
Weitere 8000 Rumänen gefangen; unabſehbare Beute.
Großes Hauptquartier, 4. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Im Apern- und Wytſchaete-Bogen gingen im Anſchluß
an Sprengungen engliſche Patrouillen gegen unſere Stellungen vor. Einzelnen
gelang es, in den vorderſten Graben zu kommen; ſie wurden im Handgemenge über;
wältigt oder zurückgetrieben.
Von den übrigen Armeen ſind beſondere Ereigniſſe nicht zu berichten.
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1863
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nördlich des Dryſwjaty-Sees gingen nach ſtarker Feuer—
vorbereitung ruſſiſche Kräfte gegen unſere Linien vor; fie wurden verluſtreich abgewieſen.
Ebenſo ſcheiterte der Vorſtoß feindlicher Streifabteilungen an der Byſtrzyca Solotwinſka.
Eigene Unternehmungen weſtlich von Tarnopol und ſüdlich von Stanislau hatten Erfolg.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen hat
geſtern die Angriffstätigkeit der Ruſſen nachgelaſſen, nur zu leicht zurückgewieſenen,
ſchwächlichen Vorſtößen rafften ſie ſich an einigen Punkten noch auf. Geſteigertes
Artilleriefeuer ſcheint das Abflauen der Angriffe verdecken zu ſollen.
Stärker war der ruſſiſche Druck noch an der ſiebenbürgiſchen Oſtfront; am Trotoful-
Tale gelang es dem Feinde, kleine Fortfchritte zu machen. Deutſche und öſterreichiſch—
ungariſche Truppen entriſſen ihm weiter füdlich eine jüngſt verlorene Höhenſtellung wieder.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der 3. Dezember brachte
in der Schlacht am Argeſul die Entſcheidung; ſie iſt gewonnen.
Die Operationen der Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhayn —
Mitte November durch die ſiegreiche Schlacht von Targu Jiu begonnen — und
der auf das Nordufer der Donau gegangenen deutſchen, bulgariſchen und otto⸗
maniſchen Kräfte find von Erfolg gekrönt geweſen.
Die unter Führung des Generals der Infanterie Koſch kämpfende Donau⸗
Armee von Sviſtow her, die durch die weſtliche Walachei über Craiova vordringende
Armeegruppe des Generalleutnants Kühne, die nach harten Kämpfen längs des
Argeful aus dem Gebirge heraustretende Gruppe des Generalleutnants Krafft
v. Oelmenſingen und die unter Befehl des Generalleutnants v. Morgen über
Campolung vorbrechenden deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen haben
ihre Vereinigung zwiſchen Donau und dem Gebirge vollzogen.
Der linke Flügel nahm geſtern Targoviſte. Die Truppen des Generalleutnants
Krafft v. Delmenſingen ſetzten von Piteſti her ihren Siegeszug fort, ſchlugen die
1. rumäniſche Armee vollſtändig und trieben ihre Reſte über Titu, den Gabel⸗
punkt der Bahnen von Bukareſt auf Campolung und Piteſti, in die Arme der
bewährten 41. Infanteriediviſion unter Führung des Generalleutnants Schmidt
v. Knobelsdorf.
Auf dem linken Argeful⸗Afer, nordweſtlich und weſtlich von Bukareſt, blied
der Kampf in erfolgreichem Fortſchreiten.
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Güdweſtlich der Feſtung wurde der Rumäne, der nach aufgefundenem Befehl ER
die Absicht hatte, die Oonau⸗Armee vereinzelt zu ſchlagen, während fein Nordflügel — 80
die 1. Armee — ſtandhielt, über den Neajlovu gegen den Argeſul zurückgeworfen. A
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5 Südlich von Bukareſt waren ſtarke rumäniſch⸗ruſſiſche Angriffe abzuwehren;
auch hier wurde dem Feinde eine ſchwere Niederlage bereitet.
Kavallerie und Fliegern gelangen Bahnunterbrechungen im Rücken des rumä⸗
niſchen Heeres.
Die Haltung unferer Truppen in den ſiegreichen Kämpfen war über alles
9 Lob erhaben, ihre Marſchleiſtungen gewaltig. Das reiche Land und die
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erbeuteten gefüllten Verpflegungsfahrzeuge des Gegners erleichterten die Verſorgung
der Truppe.
Die rumäniſche Armee hat die ſchwerſten blutigen Verluſte erlitten.
Zu den Tauſenden von Gefangenen aus den vorhergehenden Tagen kamen
geſtern noch über 8000 Mann. N
Die Beute an Feldgerät und Kriegsmaterial aller Art iſt unabſehbar. Es
fielen der Donau⸗Armee 35 Geſchütze, bei Titu 13 Lokomotiven mit vielem rollenden
Material in unſere Hand.
Die Operationen gehen planmäßig weiter; neue Kämpfe ſtehen bevor.
In der Dobrudſcha keine größeren Kampfhandlungen.
Maze doniſche Front. Ohne Einfluß auf die Entſcheidung ſuchenden Schläge in
Rumänien bleibt der Verluſt einer auf dem Oſtufer der Cerna gelegenen Höhe, die
geſtern von den Serben genommen wurde, und die damit verbundene Verlegung
eines Teiles unſerer dortigen Stellung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 4. Dezember. Amtlich wird gemeldet:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die Schlacht am Argeſul hat zu einem Sieg von entſcheidender
Bedeutung geführt. Der Vorſtoß der Donau-Armee an den unteren Argeſul war
durch den von den Rumänen und ihren Bundesgenoſſen mit großen Hoffnungen
begleiteten Gegenſtoß nicht zu bannen. Die feindliche Angriffsgruppe wurde nord—
öſtlich von Draganeſti aufgefangen und durch umfaſſendes Vorgehen über den
Niaſlow zurückgeworfen. An dieſen Kämpfen nahmen an der Seite deutſcher,
bulgariſcher und ottomaniſcher Truppen auch öſterreichiſch-ungariſche Grenzjäger und
Batterien teil.
Gleichzeitig erzwang ſich weſtlich von Bukareſt eine Armeegruppe den Lebergang
über den Argeſul-Fluß. Sie drang geſtern bis Titu vor und empfing hier Trümmer
der rumäniſchen 1. Armee, die tags zuvor von den öſterreichiſch-ungariſchen und
deutſchen Truppen des Generalleutnants Krafft v. Delmenſingen ſüdöſtlich von
Piteſti geſchlagen worden find.
Starke rumäniſche Abteilungen wurden vernichtet.
Weiter nördlich nahmen die Verbündeten Targoviſte in Beſitz.
Die ſeinerzeit in der Kleinen Walachei abgeſchnittenen rumäniſchen Truppenteile
werden in fortdauerndem Keſſeltreiben allmählich aufgerieben. Die Donau iſt geöffnet.
Leber die außerordentlich reiche Beute laſſen ſich noch keine annähernd zutreffenden
Angaben machen. Sie vwächſt ſtündlich.
Heeresftont des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Während fo in der walachiſchen
Ebene der jüngſte Bundesgenoſſe unferer Gegner entſcheidend geſchlagen wurde,
mühten ſich die Ruſſen vergebens, gegen die tapferen öſterreichiſch-ungariſchen und
deutſchen Truppen der Generale v. Arz und v. Köveß einen auch auf Rumänien
rückwirkenden Erfolg zu erringen. Wenn auch die Entlaſtungsverſuche gewiß noch
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nicht abgeſchloſſen find, fo zeigte geftern doch das Nachlaſſen der ruſſiſchen Angriffe
in den Karpathen, daß der erſchöpfte, ſtark hergenommene Feind dringend einer
Kampfpauſe bedurfte. Nur beiderſeits des oberſten Trotus-Tales ſetzen die Ruſſen
ihre Angriffe in unverminderter Heftigkeit fort. Sie ſtürmten ſtellenweiſe bis zu
zehnmal, wurden aber, von unweſentlichen Schwankungen abgeſehen, überall zurüd-
geſchlagen. Im Süden des Abſchnittes entriſſen wir dem Gegner eine kürzlich an
ihn verlorene Höhe.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Stellenweiſe
Kampfhandlungen untergeordneter Bedeutung.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Das Geſchützfeuer im Karſt-Abſchnitt dauert
fort; auch die Minenwerferkämpfe haben wieder begonnen. Ein italieniſches Flugzeug
geſchwader warf auf Dutovlje, Groß-Repen und Gefana ohne Wirkung Bomben
ab. Anſere Flieger griffen den Feind an und zwangen bei Mavhinje einen Caproni
mit vier Inſaſſen zur Landung. In dieſem Luftkampf zeichneten ſich Linienſchiffs—
leutnant Banfield und Oberleutnant Brunowſki aus.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Am 3. abends hat eines unſerer Seefluggeſchwader
die feindlichen Stellungen bei Doberdo ſehr erfolgreich mit Bomben belegt und
kehrte trotz heftigſter Beſchießung unverſehrt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Das Schlachtfeld am Argeſul.
Berlin, 4. Dezember. (Amtlich.) Der Argeſul, an dem am 3. Dezember die
Schlacht ſtattfand, iſt ein Gebirgsſtrom von wechſelnder Breite. Dieſe beträgt von
Piteſti bis ſüdweſtlich Titu zwiſchen 200 bis 300 m. Der Fluß hat hier eine Waſſer—
tiefe bis zu 20 m. An verſchiedenen Stellen ſind Furten vorhanden. Weiter abwärts
verengt ſich das Bett. Der reißende Strom wird hier überall zum abſoluten Hindernis.
Die vorhandenen Brücken haben eine Länge bis zu 300 m. Wäre es nicht geglückt,
durch ſchärfſtes Nachdrängen den Feind am Sprengen der Brücken und planmäßigen
Beſetzen der am jenſeitigen Afer befindlichen ausgebauten Stellungen zu ver—
hindern, ſo wäre vorausſichtlich ein längerer Aufenthalt vor dem ſtarken Abſchnitt
unvermeidlich geweſen. [W. 7 5
Erfolgreiche Kämpfe ſüdlich und weſtlich Bukareſt.
Berlin, 4. Dezember, abends. (Amtlich.) Früh ſcheiterte ein engliſcher
Vorſtoß öſtlich von Le Sars; ſonſt im Somme-Gebiet nichts Weſentliches.
Kämpfe ſüdlich und weſtlich von Bukareſt in für uns günſtigem Fortſchreiten.
(W. T. B.)
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Die Bahn Bukareſt — Targoviſte überfchritten.
Großes Hauptquartier, 5. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Früh:
nebel ſtießen nach kurzer, ſtarker Artilleriewirkung engliſche Abteilungen öſtlich der
Straße Albert — Warlencourt vor; ſie wurden durch Feuer zurückgewieſen.
Bei nachmittags ſich beſſernder Sicht wurde der Geſchützkampf an der ganzen
Somme⸗-Front ſtärker und blieb auch während der Nacht lebhafter als in der letzten Zeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südlich der Bahn Tarnopol — Krasne fließen bei Auguſtowka
vergeblich ruſſiſche Abteilungen gegen ein ihnen jüngſt entriſſenes Grabenſtück vor.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Während erneute Angriffe der
Ruſſen am Capul, nordöſtlich von Dorna Watra, im Putna- Trotoſul- und Az Tale
ohne jeden Erfolg blieben, haben deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen in
den Vortagen verlorene, für uns wichtige Höhenſtellungen im Sturm zurückgewonnen.
Aus dieſen zum Teil ſehr erbitterten Kämpfen blieben am Werd) Debry (ſüdlich
des Tataren-Paſſes) über 100 Mann und s Maſchinengewehre, am Monte Nemira
(nördlich des Ditoz-Tales) 350 Gefangene mit 8 Maſchinengewehren in unſerer Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: In der Verfolgung den
Widerſtand feindlicher Nachhuten brechend, hat die 9. Armee die Bahn Bukareſt —
Targoviſte — Pietroſita oſtwärts überſchritten.
Die Donau-Armee folgte nach ihrem am unteren Argeſul gegen ſtarke, zahlen—
mäßige Leberlegenheit erfochtenen Siege, an dem insbeſondere die 217. Infanterie:
diviſion rühmlichſten Anteil hatte, dem weichenden Feinde bis an den Abſchnitt,
mit dem linken Flügel kämpfend darüber hinaus. Der Oſtflügel wies in der Donau—
Niederung ruſſiſch-rumäniſche Angriffe blutig ab.
Die geſtern gemeldete Gefangenenzahl vom 3. Dezember erhöht ſich auf 12500;
bei der 9. Armee find noch 2000 Mann, bei der Donau-Armee 2500 Mann, letztere
22 Infanterie- und 6 Artillerieregimentern angehörend, hinzugekommen.
In der Dobrudſcha keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedoniſche Front. Oeſtlich der Cerna haben ſich neue Gefechte entwickelt;
ſerbiſche Vorſtöße bei Bahovo und Nonte an der Moglena-Front find geſcheitert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 5. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die in den letzten Tagen errungenen Erfolge wurden ausgebaut. Die
Donau-Armee ſchlug mit ihrem rechten Flügel ruſſiſche Angriffe ab und drang
ſüdweſtlich von Bukareſt über den Argeſul hinaus. Die nordweſtlich der Hauptſtadt
Rumäniens vorgehenden öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Kräfte find über die
Bahn Bukareſt — Targoviſte vorgerückt. Feindliche Nachhuten wurden, wo fie ſich
ſtellten, geworfen. Die Zahl der am 3. Dezember eingebrachten Gefangenen beträgt
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mehr als 12000; am unteren Argeful wurden auf verhältnismäßig engem Gefechtsfeld
allein Soldaten von 28 Regimentern eingebracht.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die öſterreichiſch-ungariſchen
und deutſchen Truppen des Generals v. Arz haben im Grenzgebiet weſtlich und
nordweſtlich von Oena den Ruſſen durch Gegenſtoß alle örtlichen Erfolge wieder
entriſſen, die ſie in den letzten Tagen an einzelnen Stellen errungen hatten. Ebenſo
warfen Bataillone des Generaloberſt v. Köveß den Feind in erbittertem Kampfe
aus den kürzlich an ihn verlorenen Gräben auf dem Werd Debry. Bei dieſen
Unternehmungen wurden 550 Mann, 13 Maſchinengewehre und 4 Minenwerfer
eingebracht. Ruſſiſche Angriffe nordweſtlich von Sosmezö, ſüdöſtlich von Tölgges
und bei Dorna Watra wurden unter großen Feindverluſten abgeſchlagen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer einem
raſch abgewiefenen ruſſiſchen Vorſtoß bei Auguſtowka in Oſtgalizien nichts von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Trotz Regen und Nebel blieb das Geſchützfeuer
im Karſt⸗Abſchnitt auf gleicher Stärke.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniffe.
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Linienſchiffsleutnant Banfield hat am 3. Dezember nach—
mittags über dem Karſt⸗Plateau im Luftkampf mit italieniſchen CapronisLandflugzeugen
eins derſelben abgeſchoſſen. Die vier Inſaſſen, hiervon einer ſchwer und zwei
leicht verletzt, wurden gefangengenommen.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Neue Fortſchritte in Richtung Bukareſt und Ploeſti.
Berlin, 5. Dezember, abends. (Amtlich.) In Oſt und Weſt nichts Beſonderes.
— In Rumänien Fortſchritte Richtung Bukareſt und Ploeſti. — An mazedoniſcher
Front Artilleriekampf. (W. T. B.)
U⸗Boot⸗Angriff gegen Funchal (Madeira). — Ein franzöſiſches
Kanonenboot verſenkt.
Liſſabon, 5. Dezember. (Havas.) Am Montag morgen drangen deutſche
Anterſeeboote in den Hafen von Funchal ein und griffen einen franzöſiſchen
Dampfer mit Kriegsmaterial und ein engliſches Kauffahrteiſchiff an. Ein fran⸗
zöſiſches Kanonenboot wurde verſenkt. Die Landbatterien eröffneten das Feuer,
worauf die Anterſeeboote flohen. W T. 5)
Rücktritt Asquiths.
London, s. Dezember. (Reuter⸗Meldung.) Der König hat das Rücktritts⸗
geſuch des Premierminiſters Asquith angenommen. (W. T. B.)
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Die Donau-Armee im Vordringen auf Bukareſt.
Großes Hauptquartier, 6. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Abgeſehen von auch geſtern zeitweilig ſtärkerem
Artilleriekampf im Somme-Gebiet keine beſonderen Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Die Stellungen an der Narajowka lagen unter lebhaften Feuer
ruſſiſcher Artillerie.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen griff
der Ruſſe nördlich des Tataren-Paffes viermal an der Ludowa an. Seine neuen Opfer
an Menſchen brachten ihm keinen Erfolg. Die Gefangenenzahl aus den für uns
günſtigen Kämpfen am Werch Debry erhöhte ſich auf 275 Mann, die Beute auf
5 Maſchinengewehre und 4 Minenwerfer.
Im TrotufulTal wurde ſtarker ruſſiſcher Druck gegen die vorderſte Linie in der
vorbereiteten, unweit rückwärts gelegenen zweiten Stellung aufgefangen.
Nördlich des Oitoz⸗Paſſes gelang die Wegnahme eines ruſſiſchen Stützpunktes bei
geringem eigenen Verluſt. 60 Gefangene blieben in der Hand der deutſchen Angreifer.
Im Bazka⸗Tal, ſüdöſtlich des Beckens von Kezdi-⸗Vaſarhely, brachte ein von
deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen ausgeführter Handſtreich ein beträcht⸗
liches Stück rumäniſcher Stellung mit 2 Offizieren, über 80 Mann und viel dort
aufgeſtapelter Munition in unſeren Beſitz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Die ſiegreich vordringende
9. Armee nähert ſich kämpfend der Bahn Bukareſt-Ploeſti Campina.
Anter der Einwirkung dieſer Bewegung räumte der Gegner ſeine Stellungen
nördlich von Sinaia, das am Abend von öſterreichiſch-ungariſchen Truppen nach
Kampf genommen wurde. — Die Donau⸗Armee hat die auf dem Güdufer des
Argeſul noch von Rumänen beſetzten Orte geſäubert, fie it im Vordringen auf Bukareſt.
An der Donau ſind ruſſiſche Angriffe von Oſten her zurückgeſchlagen worden.
Die unter Oberſt v. Szivo in der ſüdweſtlichen Walachei den in Auflöſung
weichenden rumäniſchen Kräften folgenden öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen
Truppen haben den Gegner am Alt zum Kampf geſtellt. Der Feind, dem auf dem
Oſtufer des Fluſſes der Weg verlegt iſt, hat geſtern 26 Offiziere, 1600 Mann als
Gefangene und 4 Geſchütze eingebüßt.
Außer dieſer Zahl find am 5. Dezember über 4400 Rumänen gefangengenommen.
An der Bahn nordweſtlich von Bukareſt fielen bedeutende Weizenvorräte in
unſere Hand, die von der engliſchen Regierung angekauft, durch Schilder als ſolche
gekennzeichnet waren. — An der Dobrudſcha-Front herrſcht Ruhe.
Mazedoniſche Front. In den Gefechten bei Gradesnica, öſtlich der Cerna,
blieben bulgariſche Regimenter Sieger über die Serben, die anfangs in einen Teil
der Stellung eingedrungen waren. — Weiter ſüdlich ſind neue Kämpfe im Gange.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die Einnahme von Sinaia durch öſterreichiſch-ungariſche Truppen
Wien, 6. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die Donau-Armee hat weſtlich der Argeful-Mündung ruſſiſche
Angriffe abgeſchlagen und ſüdweſtlich von Bukareſt die Ortſchaften am Flußufer
gefäubert. Die ſiegreich vordringenden öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Kräfte
des Generals v. Falkenhayn nähern ſich der von Bukareſt über Ploeſti nach Campina
führenden Bahn. Oeſterreichiſch-ungariſche Truppen haben, in nördlicher Richtung
vorſtoßend, den Feind bei Ginaia geworfen und beſetzten den Ort. Die Kampfgruppe
des Oberſten v. Szivo erreichte, die in der Weſtwalachei abgeſchnittenen rumäniſchen
Truppen vor ſich hertreibend, den unteren Alt. Hier kam es zu neuen Gefechten, bei
denen wir 26 Offiziere, 1600 Mann, 4 Geſchütze und 3 Maſchinengewehre einbrachten.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Bazka-Tal und nord—
weſtlich von Sosmezö wurden den Rumänen wichtige Stützpunkte entriſſen,
wobei fie 150 Mann, 2 Maſchinengewehre und verſchiedenes Kriegsgerät einbüßten.
Nordweſtlich von Sulta drückte uns ein ſtarker ruſſiſcher Angriff in die einen Kilometer
weſtlich angelegte zweite Linie zurück. Im LTudowa-Gebiet und nordweſtlich des
Tataren-Paſſes ſcheiterten alle ruſſiſchen Angriffe. Am 3. d. M. bewarf ein k. u. k.
Flugzeuggeſchwader das Barackenlager Ciungi mit Bomben. Es erzielte, ohne
ſelbſt Schaden zu leiden, mehrere Treffer. — Heeresfront des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern: Keine beſonderen Ereigniffe.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember hat eines
unſerer Seeflugzeuggeſchwader die militäriſchen Objekte von Monfalcone mit ſchweren
Bomben erfolgreich belegt. Trotz heftigen Abwehrfeuers ſind alle Seeflugzeuge
unverſehrt eingerückt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Buckareſt genommen.
Berlin, 6. Dezember. Bukareſt ift genommen. Seine Majeſtät der Kaiſer
haben Allerhöchſt aus dieſem Anlaß in Preußen und Elſaß⸗Lothringen am
6. Dezember 1916 Salutſchießen, Flaggen und Kirchengeläut angeordnet.
Berlin, 6. Dezember. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat an Ihre
Majeſtät die Kaiſerin folgendes Telegramm gerichtet:
An Ihre Majeſtät die Kaiſerin und Königin, Berlin.
Bukareſt iſt genommen. Welch herrlicher, durch Gottes Gnabe erreichter
Erfolg auf der Bahn zu vollem Siege! In raſchen Schlägen haben unſere
unvergleichlichen Truppen Seite an Seite mit unſeren tapferen Verbündeten
den Feind geſchlagen, wo er ſich ſtellte; bewährte Führung wies ihnen den Weg.
Gott helfe weiter! Wilhelm. (W. T. B.)
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Auch Ploeſti genommen.
Berlin, 6. Dezember. (Amtlich.) Bukareſt und Ploefli find genommen.
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Wien, 6. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Bukareſt und Ploeſti ſind
genommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Die ſiegreichen Kämpfe der Bulgaren am unteren Argeſul.
Sofia, 6. Dezember. GGeneralſtabsbericht vom 6. Dezember.) Rumäniſche
Front: In der Dobrudfcha beiderfeits zeitweiliges Artilleriefeuer. An der Donau
bei Tutrakan, Oltina, Rahova und Cernavoda Artilleriefeuer. In der Walachei
brachten unſere Truppen am Anterlauf des Argeſul verzweifelte Verſuche der
Rufen und Rumänen, einen Gegenangriff gegen uns zu unternehmen, durch
machtvollen Vorſtoß zum Scheitern. Beſonders heftig waren die Gegenangriffe
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der Ruſſen auf der Linie Falaſtoca —Cgeni. Sie wurden mit ſchweren Verluſten
für den Feind zurückgeſchlagen. Zahlreiche tote und verwundete Feinde blieben
auf dem Schlachtfeld. Die Brücken über den Argeſul ſind vom Gegner vollſtändig
zerſtört. Anſere Truppen überſchritten den Argeſul auf einer Furt bei Copateni —
Staivan. Wir beſetzten einen Brückenkopf. Anſere Truppen befinden ſich ſchon
6 km vor den Forts von Bukareſt. In den Kämpfen an den Flüſſen Neajlovu
und Argeſul brachte die tapfere 1. Diviſion vom 28. November bis heute 16 Offiziere,
45 Mann, 2 ſchwere Geſchütze, 6 Haubitzen, 26 Feldgeſchütze und 7 Kanonen kleinen
Kalibers, 31 Munitionswagen, s Maſchinengewehre, Gewehre, Granaten und anderes
Kriegsmaterial ein. In dem Dorf Dahilgr wurden 10 Flugzeuge und 17 Panzer:
türme gefunden. (W. T. B.)
Rückzug der Rumänen auf der ganzen Front. — Einnahme der
Höhe 304 weſtlich der Maas.
Großes Hauptquartier, 2. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem
Weſtufer der Maas brachen nach Feuer vorbereitung Abteilungen des Weſtfäliſchen
Infanterieregiments Nr. 15 an der aus den Sommerkämpfen bekannten Höhe 304
ſüdöſtlich von Malancourt in die franzöſiſchen Gräben ein und nahmen die Kuppe der
Höhe in Beſitz. 5 Offiziere, 190 Mann wurden gefangen zurückgeführt.
Von einem Vorſtoß in die feindlichen Linien am „Toten Mann“ brachten
Stoßtrupps Gefangene ein.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Weſtlich von Luck drangen an der Luga deutſche und öſterreichiſch—
ungariſche Abteilungen in eine ruſſiſche Feldwachſtellung; die Beſatzung von
40 Mann wurde gefangen. Nachts wurde die Stellung gegen fünf Angriffe gehalten.
Auch weſtlich von Zalocze und Tarnopol konnten unſere Patrouillen 90 bzw.
20 Gefangene aus genommenen Teilen der ruſſiſchen Linien bei Rückkehr abgeben.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen und
Grenzbergen der Moldau zeitweilig anſchwellendes Artilleriefeuer und Vorfeldgeplänkel,
aus denen ſich nördlich von Dorna Watra und im Trotuſul Tal ruſſiſche Angriffe
entwickelten, die abgewieſen worden find,
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Wuchtige Erfolge krönten
geſtern die Mühen und Kämpfe, in denen unter Generalfeldmarſchall v. Mackenſen
die Truppen der zielbewußt geführten neunten und Donau⸗Armee den rumäniſchen
Gegner und die herangeholten ruſſiſchen Verſtärkungen in ſchnellen Schlägen
zu Boden geworfen haben. Führer und Truppen erhielten den Siegerlohn:
Bukareſt, die Hauptſtadt des zurzeit letzten Opfers der Entente⸗Politik,
Ploeſti, Campina und Sinaia in unſerem Beſitz, der geſchlagene Feind auf der
ganzen Front oſtwärts im Nückzuge. Kampfesmut und zäher Sieges wille ließ
die vorwärtsſtürmende Truppe die immer von neuem geforderten Anſtrengungen
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überwinden. Neben den deutſchen Hauptkräften haben die tapferen öſlerreichiſch⸗
ungariſchen, bulgariſchen und osmaniſchen Truppen Glänzendes geleiſtet.
Die 9. Armee meldet von geſtern 106 Offiziere, 9100 Mann gefangen.
Die Operationen und Kämpfe gehen weiter.
Mazedoniſche Front. Bei Trnova öſtlich der Cerna warfen das bewährte
Maſuriſche Infanterieregiment Nr. 146 und bulgariſche Kompagnien die Serben aus
der Stellung, in der ſich dieſe vorgeſtern eingeniſtet hatten. 6 Offiziere und
50 Mann wurden gefangengenommen.
In der Struma Niederung fluteten im bulgariſchen Abwehrfeuer engliſche
Abteilungen zurück, die ſich den Stellungen ſüdweſtlich und ſüdöſtlich von Serres zu
nähern verfuchten. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. )
Die k. u. k. Heeresleitung über die Siege in Rumänien.
Wien, 2. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die in der walachiſchen Ebene vordringenden
verbündeten Streitkräfte haben geſtern Bukareſt und Ploeſti in Beſitz genommen.
Oeſterreichiſch-ungariſche Truppen gewannen Campina und verfolgen von Sinaia
ſüdwärts. Die verbündeten Streitkräfte des Generals v. Falkenhayn brachten geſtern
106 rumäniſche Offiziere und 9100 Mann ein.
In den Karpathen ließ der ruſſiſche Druck beträchtlich nach. Nur nördlich des
Trotus⸗Tales und bei Dorna Watra kam es zu ſchwächeren ruſſiſchen Vorſtößen,
die glatt abgeſchlagen wurden. Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztganſke
drangen Wiener Landwehr und deutſche Abteilungen, die ruſſiſche Feldwachenlinie
durchbrechend, bis in die feindliche Hauptſtellung vor und kehrten nach Abwehr von
fünf ruſſiſchen Gegenſtößen mit 40 Gefangenen und einer Beute von 3 Mafchinens
gewehren und einem Minenwerfer zurück.
Durch die Erfolge in Rumänien iſt der 6. Dezember ſinnfällig zu einem Tag
der Vergeltung für ſchmählichſten Verrat geworden. Ein glänzender Siegeszug
hat die Verbündeten in das Herz Rumäniens geführt. Die vierte feindliche
Hauptſtadt iſt ſeit Ausbruch des Weltkrieges bezwungen! Mit Stolz darf Oeſlerreich⸗
Angarns Wehrmacht auf jene Truppen blicken, die — mit den deutſchen, bulgariſchen
und osmaniſchen Streitkräften wetteifernd — an den Ruhmestaten gegen unſeren
jüngſten Feind Anteil haben: auf die raſch zuſammengerafften Abteilungen, die
zu Beginn des rumäniſchen Krieges in Siebenbürgen den erſten Stoß auffingen,
auf unſere Gebirgsbrigade, die in den Transſhlvaniſchen Alpen den ſchwerſten
Aufgaben gerecht wurde, auf die Truppen, die an der Offenſive in der Walachei
teilnahmen, aber auch auf die tapferen Verteidiger Oſtſiebenbürgens und der
Waldkarpathen, an deren Widerſtand aller ruffifcher Anſturm zerſchellte, auf unſere
bewährten Pioniere an der unteren Donau, die eine der größten kriegstechniſchen
Leiſtungen der Geſchichte vollbrachten, auf unſere Artillerie und auf die Donau⸗
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flottille, die ſich auch jüngſt — bei der Abwehr ruſſiſcher Angriffe ſüdlich von
Bukareſt — wieder hervorgetan hat. Ihnen allen gebührt unſer Dank!
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Eines unferer Seeflugzeuggeſchwader belegte am 6. d. M.
die Flugſtation Beligna und die Sdobba- Batterien trotz unſichtigen Wetters ſehr
erfolgreich mit Bomben. Drei Hangars wurden voll getroffen. Alle Flugzeuge ſind
trotz heftiger Abwehr unbeſchädigt eingerückt.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Mackenſens Einzug in die Stadt Bukareſt.
Berlin, 7. Dezember. (Amtlich.) Aeber die Einnahme von Bukareſt wird
gemeldet: Am 5. Dezember, 10% Ahr vormittags, wurde Hauptmann im Generalſtab
Lange als Parlamentär mit einem Schreiben des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen,
das die Aebergabe der Feſtung forderte, an den Kommandanten von Bukareſt entfandt.
Ein weiteres Schreiben gab dem Kommandanten bekannt, daß das Feuer auf die
Feſtung eröffnet werden würde, wenn der Parlamentär nicht binnen 24 Stunden zurück,
gekehrt fei. Hauptmann Lange, der an der rumäniſchen Vorpoſtenlinie von einem
General empfangen und mit verbundenen Augen im Kraftwagen nach Bukareſt geführt
wurde, iſt am 6. Dezember früh vor Ablauf der geſtellten Friſt zurückgekehrt.
Die Annahme des Briefes des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen iſt von dem
Oberbefehlshaber der rumäniſchen Donau-Armee verweigert worden unter der
Begründung, „daß Bukareſt keine Feſtung, ſondern offene Stadt wäre; es beſtänden
weder armierte Forts noch zu ihrer Verteidigung beſtimmte Truppen; es gäbe weder
einen Gouverneur noch einen Kommandanten.“
Hauptmann Lange hat auf den Charakter von Bukareſt als Feſtung hingewieſen und
darauf, daß ein ſolches Ausweichen die deutſchen Operationen nicht behindern werde.
Am Morgen des 6. Dezember ſetzten Teile des Kavalleriekorps v. Schmettow
ſich in Beſitz eines Forts auf der Nordfront, Teile des 54. Armeekorps drängten
nach und nahmen die Fortlinie von Chiajua (Weſifront) bis Odaile (Nordfront).
Der Gegner leiſtete mit Infanterie Widerſtand, der ſchnell gebrochen wurde.
Von der Südfront her drangen Teile der Donau-Armee durch den Fortgürtel
in die Stadt; ſie fanden keine Gegenwehr.
Die in Bukareſt einrückenden Truppen wurden begeiſtert empfangen und mit
Blumen geſchmückt. Generalfeldmarſchall v. Madenfen begab ſich im Kraftwagen
vor das Königliche Schloß, wo er mit Blumenſträußen begrüßt wurde. (W. T. B.)
Die Bedeutung der Einnahme von Ploeſti. — Frontverkürzung
um 600 km.
Berlin, 7. Dezember. Vom ſtrategiſchen Geſichtspunkt aus muß der Einnahme
von Campina und Ploeſti die gleiche Bedeutung wie der Eroberung von Bukareſt
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eingeräumt werden. Die Strecke Kronftadt— Bulareft, der kürzeſte Schienenweg von
Ungarn nach der Walachei, iſt damit in der Hand der Verbündeten, was den Nachſchub
von Mannſchaften und Material bedeutend erleichtert. Mit der Eroberung von
Ploeſti iſt ferner die Eiſenbahnverbindung der Moldau mit der Walachei endgültig
abgeſchnitten. In Ploeſti befinden ſich die großen Petroleumraffinerien mit ihren
modernen Tankanlagen. Von äußerſter Wichtigkeit ſind auch für die Mittelmächte
die eroberten rumäniſchen Petroleumgebiete, deren ergiebigſtes das Gebiet von Campina
darſtellt. Der größte Teil der Rohölproduktion Rumäniens, die nahezu 2000000 t
pro Jahr beträgt, befindet ſich damit in den Händen der Sieger. Alle Entente—
hoffnungen, daß Mangel an Schmieröl und Benzin die Kriegführung der Kriegs—
induſtrie der Mittelmächte hemmen werde, ſind ſomit für immer geſcheitert. Die
Front der Verbündeten in der walachiſchen Ebene iſt durch die Einnahme von Ploeſti
von 200 km auf 100 km gekürzt worden. W
Kapitulation von 8000 Rumänen am Alt⸗Fluß.
Berlin, 7. Dezember. (Amtlich.) Im Weſten und Oſten keine beſonderen
Ereigniſſe. — Außer dem Verluſt der Feſtung Bukareſt und ihrer wichtigſten
Handelsſtädte koſtete der 6. Dezember den Rumänen noch eine Diviſion, die,
am Alt geſtellt, mit 8000 Mann und 25 Geſchützen zur Kapitulation gezwungen
wurde. — Gerbiſche Nachtangriffe bei Trnova, öſtlich der Cerna, ſind geſcheitert.
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Der Dank des Kaiſers an Marſchall v. Mackenſen.
Berlin, 7. Dezember. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat anläßlich der
Einnahme von Bukareſt an Generalfeldmarſchall v. Mackenſen folgendes Telegramm
gerichtet:
Die an Eurer Exzellenz heutigem Geburtstag erfolgte und für alle Zeiten
denkwürdige Einnahme Bukareſts, der Hauptſtadt des zuletzt in Waffen gegen
uns erſchienenen heimtückiſchen Feindes, gibt Mir Anlaß, Ihnen, mein lieber
Feldmarſchall, und den unter Ihrer bewährten Führung ſo ruhmreichen Truppen
der Donau- und 9. Armee, welche unter den größten Anſtrengungen Außer—
ordentliches geleiſtet haben, Meinen kaiſerlichen Dank und Meine vollſte
Anerkennung auszuſprechen. Ganz Deutſchland blickt voll Stolz auf feine
und ſeiner Verbündeten tapferen Söhne, deren Taten mit Gottes Hilfe einen
Markſtein auf dem Wege zum endgültigen Siege ſein werden.
gez. Wilhelm l. R. (W. T. B.)
Lloyd George Premierminiſter.
London, 2. Dezember. Reuter meldet: Amtlich wird bekanntgegeben, daß
Lloyd George, der heute abend eine Audienz beim König hatte, das ihm vom König
angebotene Amt eines Premierminiſters und Erſten Lords des Schatzes annahm und
dem König nach ſeiner Ernennung die Hand küßte.
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Weitere 10000 Rumänen von der 9. Armee gefangen. — Die
ſchnelle Verfolgung zwiſchen Gebirge und Donau.
Großes Hauptquartier, 8. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem weft
lichen Maas-ilfer griffen die Franzoſen auf der Höhe 304 an; fie find abgewieſen worden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Ruſſiſche Vorſtöße an der Düna-Front ſcheiterten. Südlich
von Widfy wurden in eine unſerer Feldwachſtellungen eingedrungene Abteilungen fofort
wieder vertrieben.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nach dem Fehlſchlag der großen
Entlaſtungsoffenſive in den Karpathen haben die Ruſſen nur noch Teilangriffe
unternommen. Sie ſtürmten geſtern mehrmals an der Ludowa und im Trotuſul⸗Tal
gegen unſere Linien an und wurden blutig zurüdgefchlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Unſer Vorgehen gegen
und über die Linie Bukareſt — Ploeſti erfolgte fo ſchnell, daß die im Grenzgebirge
am Predeal- und Altſchanz-Paß ſtehenden Rumänen keine Möglichkeit fanden, recht⸗
zeitig zurückzugehen. Sie ſtießen bei ihrem Rückweg bereits auf deutſche und
öſterreichiſch-ungariſche Truppen und find, von Norden gedrängt, zum großen Teil
bereits gefangen. Zwiſchen Gebirge und Donau iſt die Verfolgung im Fluß.
Die 9. Armee machte geſtern allein eiwa 10000 Gefangene.
Am Alt erfüllte ſich das unvermeidliche Schickſal der in Weſtrumänien abgeſchnittenen
Kräfte. Oberſt Szivo erzwang am 6. Dezember mit den ihm unterſtellten öſterreichiſch—
ungariſchen und deutſchen Truppen ihre Aebergabe. 10 Bataillone, 1 Eskadron
und 6 Batterien in Stärke von 8000 Mann mit 26 Geſchützen ſtreckten die Waffen.
Mazedoniſche Front. Nächtliche Angriffe der Serben bei Trnova (öftlih der
Cerna) find von deutſchen und bulgariſchen Truppen zurückgewieſen worden. Ebenſo
ſcheiterten erneut Vorſtöße der Engländer in der Struma-Ebene.
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Trotz meiſt ungünffigen Wetters find auch im Monat November große Erfolge
von der Fliegertruppe erzielt worden. Dem eigenen Verluſt von 31 Flugzeugen
im Weſten und Oſten, in Rumänien und auf dem Balkan ſtehen folgende Zahlen
gegenüber: Die Gegner verloren im Luftkampf 71 Flugzeuge, durch Abſchuß von
der Erde 16, durch unfreiwillige Landung 7, im ganzen 94 Flugzeuge; davon find in
unſerem Beſitz 42; jenſeits der Linien erkennbar abgeſtürzt 52 Flugmaſchinen. Die
Artillerie- und Infanterieflieger ſicherten ſich durch hervorragende Erfüllung ihrer wichtigen
Aufgaben Anerkennung und Vertrauen der anderen Truppen; die Führung ſchätzt ihre
Leiſtungen hoch ein. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 8. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Die Verfolgung der Rumänen über die Linie Bukareſt — Ploeſti iſt im raſchen
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Fortſchreiten. Der vom Predeal- und Altſchanz⸗Paß zurückgehende Feind fand den
Rückweg bereits durch öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen verlegt und
wurde zum Teil gefangen. Die geſtrige Beute der 9. Armee beträgt etwa 10000 Mann.
Am Alt⸗Fluß griff die Gruppe des Oberſten v. Szivo die in Weſtrumänien ab—
geſchnittenen rumäniſchen Kräfte erneut an und zwang ſie zur Kapitulation. Zehn
Bataillone, eine Eskadron und ſechs Batterien in der Stärke von 8000 Mann
und 26 Geſchützen ſtreckten die Waffen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Starke feindliche Angriffe im
Trotuſul⸗Tal und im Ludowa-Gebiet wurden blutig abgewieſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
l. u k. Truppen keine Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſtern früh ſetzte im Karſt⸗Aſchnitte ſtarkes
feindliches Artilleriefeuer ein, das ſich gegen den Raum von Coffagnevica zu größter
Heftigkeit ſteigerte, um Mittag jedoch, als ungünſtiges Wetter eintrat, wieder nachließ.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Vojuſa zeitweiſe ſchweres feindliches
Artilleriefeuer. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Fortgang der Verfolgung in Rumänien.
Berlin, 8. Dezember, abends. (Amtlich.) Keine beſonderen Ereigniſſe im
Weſten und im Oſten. — In Rumänien gewann die Verfolgung Raum.
g (W. T. B)
Das franzöſiſche Linienſchiff „Suffren“ verloren.
Paris, 8. Dezember. Das Marineminiſterium gibt bekannt: Das Linienſchiff
„Sufften“ (12730 , das am 24. November nach dem Orient abgegangen war, iſt
nicht angekommen. Es wird für verloren gehalten. Die Beſatzung des „Suffren“
betrug 18 Offiziere, 700 Mann. (W. T. B.)
Eine zweite „Möwe“ im Atlantiſchen Ozean?
London, 8. Dezember. (Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Die Admiralität
meldet, ſie hätte einen Bericht erhalten, daß ein bewaffnetes und verkleidetes
deutſches Schiff vom Handelsſchiffthp am 4. Dezember im nördlichen Atlantiſchen
Ozean geſichtet worden ſei. Eine weitere Meldung ſei nicht eingelaufen. (W. T. B.)
Die Auflöſung des rumäniſchen Heeres. — Seit 1. Dezember über
20000 Rumänen gefangen.
Großes Hauptquartier, 9. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme—
Gebiet war zu einzelnen Stunden der Geſchützkampf heftig.
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Nachts gegen unfere Stellungen bei Le Transloy vorgehende ſtarke Patrouillen
wurden durch Feuer und Nahkampf vertrieben. Eine Anzahl von Auſtraliern blieb
dabei in unſerer Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nördlich des Narocz-Sees, in der Skory-Enge, griffen nach
Feuervorbereitung mehrere ruſſiſche Kompagnien vergeblich unſere Stellungen an.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Zwiſchen Kirlibaba und Biſtritz—
Tal ſetzte der Ruſſe geſtern ſtarke Angriffe an. Zumeiſt ſcheiterten fie verluſtreich in
unſerem Feuer. Nördlich von Dorna Watra verlorener Boden wurde vom Angreifer
teuer erkauft.
Auch bei in der Hauptſache fehlgeſchlagenen Angriffen ſüdlich des Trotuful-Tales
errang der Ruſſe bei erheblichem Kräfteverbrauch nur geringen örtlichen Erfolg.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Der linke Flügel der
9. Armee hat die rumäniſchen Diviſionen, die von den Päſſen nordöſtlich von
Sinaia ſich nach Südoſten durchzuſchlagen verſuchten, aufgerieben; mehrere
taufend Mann wurden gefangen, viele Geſchütze erbeutet. Vor dem rechten Armec⸗
flügel und vor der raſch vordringenden Donau⸗Armee iſt der Feind in vollem Rüdzuce.
Seit dem 1. Dezember hat der Rumäne an die beiden Armeen — ſoweit
die zunächſt flüchtige Aufräumung der Schlachtfelder um Bukareſt ergab — über
70000 Mann, 184 Geſchütze, 120 Maſchinengewehre verloren; die Höhe der
Zahlen läßt einen klaren Rückſchluß auf die Größe des Erfolges der verbündeten
Truppen zu und zeigt den Grad der Auflöſung des rumäniſchen Heeres, deſſen
Verluſte an Toten und Verwundeten zur Gefangenenzahl im Verhältnis ſtehen.
Die Beute an Feldgerät und Kriegsmaterial iſt unabſehbar.
Mazedoniſche Front. Auf den Höhenſtellungen nördlich von Monaſtir und nord—
öſtlich von Paralovo lag ſtarkes Artilleriefeuer, dem leicht abgewieſene Angriffe im
Cerna⸗Bogen folgten.
Oeſtlich des oberen Tahinos⸗Sees ſchlugen bulgariſche Vorpoſten eine engliſche
Kompagnie zurück. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 9. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der Feind iſt vor der Donau-Armee und dem rechten Flügel der
Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhahn in vollem Rückzuge. Rumäniſche
Kräfte, die es noch verſuchen wollten, vom Gebirge her den Anſchluß an die
zurückgehende rumäniſche Armee zu finden, wurden gänzlich aufgerieben. Die Beute
der Heeresgruppe ſeit 1. Dezember beträgt über 70000 Mann, 184 Geſchütze,
120 Maſchinengewehre und unüberſehbares Kriegsmaterial.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Trotuſul-Tale, dann
zwiſchen Kirlibaba und dem Biſtritz-Tale griff der Feind geſtern abermals unſere
Stellungen mit ſtarken Kräften an. Von einigen örtlichen Erfolgen abgeſehen
blieben die Angriffe erfolglos.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Südlich
des Pripjet keine Ereigniſſe.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chets des Generalſtabes.
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Neue Kämpfe im Cerna-Bogen. 5
Berlin, 9. Dezember, abends. (Amtlich) Im Weſten und Oſten nichts #2
Weſentliches. — In Rumänien vollzieht fih die Verfolgung planmäßig. — Im 85
Cerna-Bogen haben ſich nach Artilleriekampf feindliche Angriffe entwickelt, die noch A
im Gange find. (W. T. B.) 75
Donau-tlebergang der Bulgaren bei Cernavoda und Siliſtria.
Sofia, 9. Dezember. (Generalſtabsbericht vom 9. Dezember.) Rumäniſche
Front: In der Dobrudſcha ſchwache Artillerietätigkeit. An der Donau begannen
die feindlichen Truppen, die das linke Donau-Afer zwiſchen Tutrakan und Cernavoda
beſetzt gehalten hatten, ſich nach Nordoſten zurückzuziehen. Anſere Truppen, die die
Donau bei Tutrakan überſchritten hatten, haben die Stadt Oltenitza genommen,
die vom Feinde geplündert iſt. Weitere Truppen haben die Donau bei Siliſtria
überſchritten. Die Ruſſen haben die Stadt Kalareſch und die umliegenden Dörfer
in Brand geſteckt. In der Walachei dauert die Verfolgung fort. e
Aufbringung zweier Bannwaredampfer nahe der engliſchen Küſte.
Berlin, 9. Dezember. Amtlich.) In der Nacht vom 8. zum 9. Dezember
unternahmen unſere flandriſchen Seeſtreitkräfte einen Vorſtoß in den Hoofden, hielten
den holländiſchen Dampfer „Caledonia“ und den braſilianiſchen Dampfer „Rio
Pardo“, beide mit Bannware nach England unterwegs, an und brachten fie in
den Hafen ein. (W. T. B)
Der engliſche Dampfer „Caledonia“ verſenkt. — Mißglückter
Angriff auf ein deutſches U-Boot.
Berlin, 9. Dezember. (Amtlich) Am 4. Dezember verſuchte im Mittelmeer
der engliſche Paſſagierdampfer „Caledonia“ (9223 Brutto-Regiſtertonnen) eines unferer
Anterſeeboote zu rammen, ohne daß er von dieſem angegriffen war. Kurz bevor
das U-Boot von dem Rammſtoß getroffen wurde, gelang es ihm, einen Torpedo
abzuſchießen, der den Dampfer traf und zum Sinken brachte. Das U-Boot wurde
nur leicht beſchädigt. Zwei als Paſſagiere auf dem Dampfer befindliche Offiziere,
Generalmajor Ravenshaw, abgelöſter Kommandeur der 27. Diviſion der engliſchen
Saloniki⸗Armee, und Generalſtabshauptmann Vickerman, wurden ebenſo wie der Kapitän
des Dampfers, James Blaikie, von dem U-Boot gefangengenommen. (W. T. B.)
1829
Verleihung des Großkreuzes des Eiſernen Kreuzes an den
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg.
Berlin, 9. Dezember. (Amtlich) Seine Majeſtät der Kaiſer hat heute dem
Generalfeldmarſchall v. Beneckendorff und v. Hindenburg das Großkreuz des Eiſernen
Kreuzes mit nachſtehendem Allerhöchſten Handſchreiben verliehen:
Mein lieber Feldmarſchall!
Der rumäniſche Feldzug, der mit Gottes Hilfe ſchon jetzt zu einem ſo
glänzenden Erfolge führte, wird in der Kriegsgeſchichte aller Zeiten als
leuchtendes Beiſpiel genialer Feldherrnkunſt bewertet werden. Von neuem
haben Sie große Operationen mit ſeltener Amſicht in glanzvoller Anlage und
mit größter Energie in der Durchführung muſtergültig geleitet und Mir in
vorausſchauender Fürſorge die Maßnahmen vorgeſchlagen, die den getrennt
anmarſchierenden Heeresteilen zu vereintem Schlagen den Weg wieſen. Ihnen
und Ihren bewährten Helfern im Generalſtabe gebührt dafür aufs neue der
Dank des Vaterlandes, das mit ſtolzer Freude und Bewunderung die Sieges
nachrichten vernommen und mit ſicherer Zuverſicht und vollem Vertrauen
auf ſolche Führer der Zukunſt entgegenſieht. Ich aber habe den Wunſch,
Meinen tief empfundenen Dank und Meiner uneingeſchränkten Anerkennung
dadurch beſonderen Ausdruck zu geben, daß Ich Ihnen als erſten meiner
Generale das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes verleihe.
Ihr dankbarer und ſtets wohlaffektionierter König.
gez. Wilhelm R.
Großes Hauptquartier, 9. Dezember. (W. T. B.)
Erbitterte franzöſiſch⸗ſerbiſche Angriffe in Mazedonien.
Großes Hauptquartier, 10. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme⸗
Gebiet nahm abends das Artilleriefeuer zu; nachts öſtlich von Gueudetourt vorgehende
ſtarke engliſche Patrouillen wurden zurückgetrieben.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: In der Champagne, ſüdlich von Ripont, warfen
unſere Stoßtrupps Franzoſen aus einer von uns geräumten, dann von ihnen beſetzten
Sappe wieder hinaus.
In den Vogeſen, weſtlich von Markirch, holten ohne eigenen Verluſt naſſauiſche
Candwehrleute mehrere Jäger und einen Minenwerfer aus dem franzöſiſchen Graben.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Wieder griffen die Ruſſen
zwiſchen Kirlibaba und Dorna Watra an, ohne einen Erfolg zu haben.
Südlich des Trotuſul-Tals konnten fie eine Höhe nehmen, jedoch gelang es ihnen
trotz Einſatzes ſtarker Kräfte nicht, ſeitlich der Einbruchsſtelle Boden zu gewinnen.
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Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Die Armeen find im
Vordringen in der öſtlichen Walachei.
Zwiſchen Cernavoda und Siliſtria find bulgariſche Kräfte über die Donau geſetzt.
In der Dobrudſcha geringe Gefechtstätigkeit.
Mazedoniſche Front. Nördlich von Monaſtir und im Cerna Bogen führten geſtern
die Ententetruppen wieder einen ſtarken Entlaſtungsſtoß; er iſt geſcheitert. Deutſche
und bulgariſche Truppen haben alle Angriffe der Franzoſen und Serben blutig
zurückgewieſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. 5)
Angriffe gegen die Stellungen bei Fundul⸗Moldovi zurück⸗
geſchlagen.
Wien, 10. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Giliffria und Cernavoda gewannen
Bulgaren das linke Donausfffer.
Oeſtlich von Bukareſt und Ploeſti gewinnt unſere Verfolgung Raum.
Die Truppen des Generals v. Arz ſchlugen im Grenzraum weſtlich und nord—
weſtlich von Cona heſtige ruſſiſche Angriffe ab; nur ſüdweſtlich von Sulta gelang
es dem Feinde, uns eine Höhe zu entreißen. Im Bereich der Armee des General—
oberſten v. Köveß richtete der Gegner mehrere erbitterte Angriffe gegen die ſeit
Wochen heißumſtrittenen Stellungen weſtlich von Fundul⸗Moldovi. Die bewährten
Verteidiger wieſen ihn jedesmal zurück.
Weiter nördlich nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neuer Angriff im Cerna⸗Bogen blutig abgeſchlagen.
Berlin, 10. Dezember, abends. (Amilich.) Nördlich der Somme zeitweilig
ſtarker Artilleriekampf. — In der Großen Walachei trotz Regenwetters ſchnelle Fort-
ſchritte. — Ein erneuter ſtarker Angriff der Ententetruppen im Cerna-Bogen iſt
blutig abgeſchlagen. (W. T. B.)
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Einnahme des Brückenkopfes gegenüber Cernavoda. — Die
vergeblichen Angriffe im Cerna-Bogen.
Sofia, 10. Dezember. (Generalſtabsbericht vom 10. Dezember.) Rumäniſche
Front: In der Dobrudſcha vereinzelte Artillerieſchüſſe. Unſere Truppen überſchritten
die Donau bei Siliſtria und nahmen die Stadt Kalareſch. Andere unferer Truppen
nahmen den Brückenkopf auf dem linken Donau-Afer gegenüber von Cernavoda.
In der Walachei dauert die Verfolgung an. (W. T. B)),
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Glückliche Heimkehr des Handelstauchboots „Deutſchland“.
Bremen, 10. Dezember. Boesmanns Telegraphiſches Bureau meldet:
Die Deutſche Ozean-Reederei teilt mit: Anſer Handelstauchboot „Deutſchland“,
Kapitän König, iſt heute mittag nach einer ſchnellen Reiſe vor der Weſermündung
eingetroffen. (W. T. B.)
Der ſchwere Mißerfolg der Entente in Mazedonien.
Großes Hauptquartier, 11. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf beiden
Afern der Somme hat ſich geſtern die Kampftätigkeit der Artillerie erheblich geſteigert.
Auch an der Front nordweſtlich von Reims nahm von Mittag an das feind—
liche Feuer zu.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Durch umfangreiche Sprengungen an der Butte
du Mesnil (Champagne) und bei Vauquois (Argonner) zerſtörten wir beträchtliche
Teile der franzöſiſchen Stellung.
Auf dem Oſtufer der Maas wirkten unſere ſchweren Geſchütze gegen Gräben
und Batterien des Feindes. N
An der Verdun-Front wurden durch Abwehrfeuer und im Luftkampf 7 feindliche
Flugzeuge abgeſchoſſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine größeren Kampfhandlungen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nördlich des Tataren -Paſſes (in
den Waldkarpathen), im Biſtritz-Abſchnitt nordöſtlich von Jatobeng, am Muncelül (im
Gyerggo⸗Gebirge) und zu beiden Seiten des Trotuful-Tales griff auch geſtern der
Ruſſe wieder mit ſtarken Kräften, aber ohne jeden Erfolg an.
Ein Vorſtoß deutſcher Patrouillen nördlich des Smotrec brachte 14 Gefangene
und einen Minenwerfer ein.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Verfolgung der
Armeen findet an einzelnen Stellen Widerſtand. Er wurde gebrochen.
Die Bewegungen vollziehen ſich trotz ſtrömenden Regens, aufgeweichten Bodens
und aller Brückenzerſtörungen in der beabſichtigten Weiſe.
Wir machten erneut mehrere tauſend Gefangene.
Mazedoniſche Front. Der 10. Dezember ſtellt ſich als ein weiterer ſchwerer
Mißerfolg der Entente an einem Kampftage dar, an dem der Feind ſehr erhebliche
artilleriſtiſche und auch infanteriſtiſche Kräfte eingeſetzt hat. Alle Angriffe der
Franzoſen und Serben zwiſchen Dobromir und Makovo ſcheiterten an der zähen
Widerſtandskraft deutſcher und bulgariſcher Truppen.
Insbeſondere tat ſich in den Kämpfen um die Höhen öͤſtſich von Paralovo das
Oſtpreußiſche Infanterieregiment Nr. 45 hervor.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Der Lebergang über die Jalomita erkämpft.
Wien, 11. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die verbündeten Streitkräfte dringen trotz Witterungsungunſt,
ſchlechter Wege und ſtellenweiſe neuauflebender feindlicher Widerſtände weiter vor.
Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen haben bei Raceanu, nordöſtlich von
Bukareſt, den Jalomita-Aebergang erkämpft.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Karpathen rennen die
Ruſſen trotz der ſchweren blutigen Verluſte, die in den letzten Wochen — gering ge—
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ss ſchätzt — mindeſtens 30000 Mann betragen haben, immer wieder erfolglos gegen
8 unſere Stellungen an. Die Armee des Generals v. Arz ſchlug im Grenzabſchnitt
87 weſtlich und nordweſtlich von Oena abermals mehrere Vorſtöße ab. Bei der Armee
& des Generals v. Köveß wurde beiderfeits der Straße Valeputna— Jatobeng, wo
5 der Feind ſeit Beginn ſeiner Entlaſtungsoffenſive gegen die Truppen der Generale
87 v. Habermann und v. Scheuchenſtuel mit beſonderer Zähigkeit Sturm läuft, und
5 im Raume nördlich des Tataren-Paſſes erbittert gekämpft. Alle Opfer der Ruſſen
5 waren vergeblich.
5 Heeresftont des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts zu melden.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. (W. T. B.)
Schnelles Vordringen in der Großen Walachei.
Berlin, 11. Dezember, abends. (Amtlich.) Während die Somme-Front heute
ruhiger blieb, lebte Artilleriekampf auf Maas⸗Oſtufer auf. — An Oſtfront Sieben—
bürgens ſcheiterten ſtarke Ruſſenangriffe, die auf unſer ſchnelles Vorwärtskommen
in der Großen Walachei ohne Einfluß bleiben. — Im Cerna-Bogen find neue Angriffe
der Serben und Franzoſen blutig und ergebnislos zuſammengebrochen. 0
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Zwei bewaffnete Transportdampfer mit Kriegsmaterial im
Mittelmeer verſenkt.
Berlin, 11. Dezember. (Amtlich.) Von unſeren Unterfeebooten find im öſtlichen
Mittelmeer am 28. November und am 3. Dezember zwei etwa 5000 bis 6000 Tonnen
große, mit Kriegsmaterial beladene feindliche Transportdampfer verſenkt worden.
Beide Dampfer waren bewaffnet und von Zerſtörern begleitet. (W. T. B.)
Der Kaiſer legt das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes an.
Berlin, 11. Dezember. (Amtlich.) Generalfeldmarſchall v. Hindenburg richtete
heute nach dem täglichen Vortrag über die Kriegslage als älteſter aktiver General
der preußiſchen Armee an Seine Majeſtät den Kaiſer im Namen des Heeres die
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Bitte, das Großkreuz des Eisernen Kreuzes Allerhöchſtſelbſt anlegen zu wollen.
Generalfeldmarſchall v. Hindenburg führte dabei aus, wieviel das Heer ſeinem
oberſten Kriegsherrn in diefer großen Zeit zu danken habe. Seine Majeftät geruhten
hierauf, der Bitte des Feldmarſchalls zu entſprechen. (W. T. B.)
Weitere 10000 Rumänen gefangen. — Arziceni und Mizil genommen.
Großes Hauptquartier, 12. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Schlachtfeld der Somme erfuhr die ſeit Ende November erheblich geringere Kampf
tätigkeit der Artillerie nachmittags wieder eine vorübergehende Steigerung.
Heeresgruppe Deutfcher Kronprinz: Auf dem Oſtufer der Maas und nahe der
Moſel ſtarkes Geſchütz, und Minenwerferfeuer ohne Infanterietätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Geglückte Patrouillenunternehmungen am Stochod brachten durch
Einbringen von Gefangenen wertvollen Aufſchluß über die ruſſiſche Kräfteverteilung.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen am
Smotret und an der Baba Ludowa ſowie auch bei Nacht wiederholte ſtarke Angriffe
im Meſtecaneſti-Abſchnitt find von deutſchen und öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen
vollſtändig abgewieſen worden.
Auch beiderſeits des Trotuſul⸗Tales ſetzte der Ruſſe zu vergeblichem Anſturm
gegen einige Höhenſtellungen erneut Menſchen und Munition ein.
Deutſche Jäger brachten von einer Streife nördlich der Ludowa 10 Gefangene
und 3 Maſchinengewehre zurück.
Nördlich von Sulta wurden die Ruſſen von einer ihnen kürzlich verbliebenen
Höhe wieder vertrieben.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Rampffortichritte auf der
ganzen Front. Urziceni und Mizil find in unſerem Beſitz.
Die Heeresgruppe, im beſonderen die 9. Armee, hat in den letzten drei Tagen dem
Rumänen über 10000 Gefangene, mehrere Geſchütze und viel Feldgerät abgenommen.
Mazedoniſche Front. Mit Erbitterung rennen alltäglich die Ententetruppen,
vornehmlich die Serben, gegen die deutſch-bulgariſchen Stellungen auf beiden
Cerna⸗Afern an. Auch geſtern erlitten ſie dort wieder eine ſchwere blutige Schlappe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter. b
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſche Vorſtöße an der Valeputna⸗Höhe abgewieſen.
Wien, 12. Dezember. Amtlich wird verlaufbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: In der Walachei ſind die verbündeten Streitkräfte bis in die Linie
Arziceni —Mizil vorgedrungen. Es werden täglich mehrere Tauſende von Gefangenen
eingebracht.
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Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die ruſſiſche Angriffstäͤtigkeit
im Grenzraum weſtlich und nordweſtlich von Ocna ließ auch geſtern nicht nach.
Der Feind wurde überall abgewieſen, ein von ihm vorgeſtern errungener örtlicher
Erfolg durch Gegenſtoß wettgemacht.
Auf der Sattelhöhe von Valeputna und nordweſtlich davon griff der Gegner in
den heutigen Morgenſtunden außerordentlich heftig an. Dem um 1 Uhr früh ohne
jede Artillerievorbereitung eingeſetzten Maſſenſtoß folgten um 3 und 4 Ahr weitere,
durch ſtarkes Geſchützfeuer eingeleitete Stürme. Die ruſſiſchen Kolonnen brachen dank
der Wachſamkeit unſerer Infanterie und der vorzüglichen Wirkung der Artillerie durchweg
vor unſeren Hinderniſſen zuſammen uud flüchteten in ihre Ausgangsſtellungen zurück.
Auch im Ludowa⸗Gebiet und auf dem Smotrec blieben mehrere ſtarke Angriffe erfolglos.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
k. u. k. Streitkräften iſt nichts von Bedeutung geſchehen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts zu berichten.
Oer Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der ſiegreiche Fortſchritt in der Großen Walachei.
Berlin, 12. Dezember, abends. (Amtlich) Im Weſten und Oſten nichts
Weſentliches. In der Großen Walachei ſiegreicher Fortſchritt gegen Rumänen und Ruſſen.
(83.2)
Ein franzöſiſcher Truppentransportdampfer verſenkt.
Berlin, 12. Dezember. (Amtlich.) Eines unſerer Unterfeeboote verſenkte am 4. Dezember
in der Nähe von Malta den in Dienften der franzöſiſchen Marine fahrenden Transportdampfer
„Algerie“ (4035 t) auf der Rüdreife von Saloniki nach Frankreich. Von den an Bord befindlichen
Militärperſonen wurden 1 Offizier und 6 Mann gefangengenommen. (W. T. B.)
Kaiſerliche Order an Heer und Flotte.
Berlin, 12. Oezember. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat folgenden
Armeebefehl erlaſſen: Soldaten!
In dem Gefühl des Sieges, den Ihr durch Eure Tapferkeit errungen habt,
haben Ich und die Herrſcher der treuverbündeten Staaten dem Feinde ein Friedens⸗
angebot gemacht. Ob das damit verbundene Ziel erreicht wird, bleibt dahingeſtellt.
Ihr habt weiterhin mit Gottes Hilfe dem Feinde ſtandzuhalten und ihn zu ſchlagen.
Großes Hauptquartier, 12. Dezember. Wilhelm J. R.
An das deutſche Heer.
Vorſtehende Order iſt auch an die Kaiſerliche Marine gerichtet mit nach⸗
ſtehender Allerhöchſter Ergänzungsorder:
Dieſe Order richtet ſich auch an Meine Marine, die alle ihre Kräfte treu und
wirkungsvoll eingeſetzt hat in dem gemeinſamen Kampfe. Wilhelm IJ. R.
Friedensangebot des Deutfchen Reiches und feiner Verbündeten.
Berlin, 12. Dezember. Wie der Reichskanzler im Reichstage mitteilte,
haben die Regierungen des Vierbundes heute an die diplomatiſchen Vertreter
der mit dem Schutze ihrer Staatsangehörigen in den feindlichen Ländern betrauten
Staaten zur Aebermittlung an die feindlichen Mächte gleichlautende Noten gerichtet,
mit dem Vorſchlage, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. In den
Noten heißt es: Die Vorſchläge, die die Verbündeten zu den Verhandlungen
mitbringen werden, bilden nach ihrer Aeberzeugung eine geeignete Grundlage für
die Herſtellung eines dauerhaften Friedens. Wenn trotz dieſes Angebotes der Kampf
fortdauern ſollte, ſind die verbündeten Mächte entſchloſſen, ihn bis zum ſiegreichen
Ende zu führen, lehnen aber feierlich jede Verantwortung dafür ab. (W. AND)
Die Rede des Reichskanzlers über das Friedensangebot.
Berlin, 12. Oezember. In ſeiner heutigen Rede im Reichstage ſagte Reichskanzler
v. Bethmann Hollweg unter anderem:
Rumäniens Eintritt in den Krieg ſollte unſere und unſerer Verbündeten Stellung im Oſten
aufrollen, gleichzeitig ſollte die große Offenſive an der Somme unſere weſtliche Front durchbrechen,
ſollten erneute italieniſche Anſtürme Oeſterreich-Angarn lahmlegen. Die Lage war ernſt.
Mit Gottes Hilfe haben unſere herrlichen Truppen einen Zuſtand geſchaffen, der uns volle
und größere Sicherheit bietet als je zuvor. (Lebhaftes Bravo!) Die Weſtfront ſteht. Sie
ſteht nicht nur, fie iſt trotz des rumäniſchen Feldzuges mit größeren Reſerven an Menſchen
und Material ausgeſtattet, als fie es früher war. (Bravo!) Gegen alle italieniſchen Diverfionen
it ſehr nachdrücklich vorgeſorgt. And während an der Somme und auf dem Karſt Trommelfeuer
erdröhnte, während die Ruſſen gegen die Oſtgrenze Siebenbürgens anſtürmten, hat Feldmarſchall
v. Hindenburg in genialer Führung ohnegleichen und mit Truppen, die im Wetteifer aller
Verbündeten in Kampf: und Marſchleiſtungen das Anmögliche möglich gemacht haben (Lebhaftes
Bravo!), die ganze Weſtwalachei und die feindliche Hauptſtadt genommen. (Lebhaftes Bravo!)
Den großen Geſchehniſſen zu Lande reihen ſich die Heldentaten unſerer Anterſeeboote würdig
an. Geniale Führung und unerhört heldenhafte Leiſtungen haben eherne Tatſachen geſchaffen.
Auch die innere Ermüdung, mit der der Feind rechnete, war ein Trugſchluß. Anſeren bisherigen
Erklärungen der Friedensbereitſchaft ſind unſere Gegner ausgewichen. Jetzt ſind wir einen
Schritt weitergegangen.
In tiefſtem ſittlichen und religiöfen Pflichtgefühl gegen fein Volk und darüber hinaus gegen die
Menſchheit hält der Kaiſer den Zeitpunkt für eine offizielle Friedensaktion für gekommen. Seine
Majeſtät hat deshalb in vollem Einvernehmen und in Gemeinſchaft mit ſeinen hohen Verbündeten
den Entſchluß gefaßt, den feindlichen Mächten den Eintritt in Friedensverhandlungen vorzuſchlagen.
(Cebhaftes Bravo! — Bewegung.) Heute morgen habe ich den Vertretern derſenigen Mächte,
die unſere Rechte in den feindlichen Staaten wahrnehmen, alſo den Vertretern von Spanien,
den Vereinigten Staaten von Amerika und der Schweiz eine entſprechende, an alle feindlichen
Mächte gerichtete Note mit der Bitte um Lebermittlung übergeben. Das gleiche geſchieht heute
in Wien, in Konſtantinopel und Sofia. Auch die übrigen neutralen Staaten und Seine Heiligkeit
der Papſt werden von unſerem Schritt benachrichtigt.
Die Note hat folgenden Wortlaut:
„Der furchtbarſte Krieg, den die Geſchichte je geſehen hat, wütet ſeit bald zwei und
einem halben Jahr in einem großen Teil der Welt. Dieſe Kataſtrophe, die das Band
einer gemeinſamen taufendjährigen Ziviliſation nicht hat aufhalten können, trifft die
Menſchheit in ihren wertvollſten Errungenſchaften. Sie droht, den geiſtigen und materiellen
Fortſchritt, der den Stolz Europas zu Beginn des zwanzigſten Jahrhunderts bildete, in
Trümmer zu legen.
Oeutſchland und feine Verbündeten, Oeſterreich-Angarn, Bulgarien und die Türkei,
haben in dieſem Kampfe ihre unüberwindliche Kraft erwieſen. Sie haben über ihre an Zahl
und Kriegsmaterial überlegenen Gegner gewaltige Erfolge errungen. Anerſchütterlich halten
ihre Linien den immer wiederholten Angriffen der Heere ihrer Feinde ſtand. Der jüngſte
Anſturm im Balkan iſt ſchnell und ſiegreich niedergeworfen worden. Die letzten Ereigniſſe
beweiſen, daß auch eine weitere Fortdauer des Krieges ihre Widerſtandskraft nicht zu
brechen vermag, daß vielmehr die geſamte Lage zu der Erwartung weiterer Erfolge berechtigt.
Zur Verteidigung ihres Daſeins und ihrer nationalen Entwicklungsfreiheit wurden
die vier verbündeten Mächte gezwungen, zu den Waffen zu greifen. Auch die Ruhmestaten
ihrer Heere haben daran nichts geändert. Stets haben ſie an der Leberzeugung feſtgehalten,
daß ihre eignen Rechte und begründeten Anſprüche in keinem Widerſpruch zu den Rechten
der anderen Nationen ſtehen. Sie gehen nicht darauf aus, ihre Gegner zu zerſchmettern
oder zu vernichten.
Getragen von dem Bewußiſein ihrer militäriſchen und wirtſchaftlichen Kraft, und bereit,
den ihnen aufgezwungenen Kampf nötigenfalls bis zum äußerſten fortzuſetzen, zugleich
aber von dem Wunſch beſeelt, weiteres Blutvergießen zu verhüten und den Greueln des
Krieges ein Ende zu machen, ſchlagen die vier verbündeten Mächte vor, alsbald in
Friedensverhandlungen einzutreten. Die Vorſchläge, die ſie zu dieſen Verhandlungen
mitbringen werden, und die darauf gerichtet find, Dafein, Ehre und Entwicklungsfreiheit
ihrer Völker zu ſichern, bilden nach ihrer Aeberzeugung eine geeignete Grundlage für
die Herſtellung eines dauerhaften Friedens.
Wenn trotz dieſes Anerbietens zu Frieden und Verſöhnung der Kampf fortdauern
ſollte, ſo ſind die vier verbündeten Mächte entſchloſſen, ihn bis zum ſiegreichen Ende
zu führen. Sie lehnen aber feierlich jede Verantwortung dafür vor der Menſchheit und
der Geſchichte ab.
Die Kaiſerliche Regierung beehrt ſich die Regierung der... durch die geneigte
Vermittlung Eurer Exellenz zu bitten, dieſe Mitteilung zur Kenntnis der Regierung ...
bringen zu wollen.“
(Bravo und Händeklatſchen.)
Meine Herren! Im Auguſt 1914 rollten unſere Feinde die Machtfrage des Weltkrieges
auf. Heute ſtellen wir die Menſchheitsfrage des Friedens. Gott wird richten. Wir wollen
furchtlos und aufrecht unſere Straße ziehen: zum Kampfe entſchloſſen, zum Frieden bereit.
(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) (Nach W. T. B.)
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Armeebefehl Kaiſer Carls über das Friedensangebot.
Wien, 12. Dezember. Der Kaiſer hat nachſtehenden Armee- und Flotten—
befehl erlaſſen:
An Meine Soldaten der Armee und Flotte!
Gottes gnädige Hilfe, Eure und unſerer treuen Verbündeten Tapferkeit
und Ausdauer haben eine Lage geſchaffen, die unſeren endgültigen Sieg nicht
mehr zweifelhaft erfcheinen läßt. In dem Beſtreben, den in ſchwerer Zeit mannhaft
ausharrenden Völkern die Segnungen des Friedens wiederzugeben, haben Ich
und Meine erlauchten Bundesgenoſſen einen Verſuch zur Herbeiführung eines
ehrenvollen Friedens unternommen. Ich bete zum Allmächtigen, er möge dieſen
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Schritt mit ſeinem Segen geleiten, Ich bin aber auch ſicher, Ihr werdet mit dem
gleichen Heldenmut weiterkämpfen, bis der Friede geſchloſſen iſt, oder bis Ihr
den Feind entſcheidend geſchlagen habt.
Wien, 12. Dezember 1916. Carl. (W. T. B.)
Die Rumänen weiter in vollem Rückzuge. — Abermals
4000 Gefangene.
Großes Hauptquartier, 13. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Außer zeitweilig lebhafterem Artilleriefeuer im
Somme- und Maas-Gebiet ſowie nächtlichen Patrouillenzuſammenſtößen bei allen
Armeen keine größeren Kampfhandlungen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Weſentliches.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldlarpathen vielfach
erfolgreiche Patrouillenkämpfe. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront wieſen auch
geſtern deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen Angriffe der Ruſſen im Gyergyo—
Gebirge und beiderſeits des Trotuſul⸗Tales ab. Dem weichenden Gegner nachdrängende
Aufklärungsabteilungen ſtellten erhebliche Verluſte des Feindes feſt und brachten
Gefangene zurück.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der Feind, der ſich durch
ruſſiſche Kavallerie verſtärkt, an der ſtark angeſchwollenen Jalomita nochmals feſtgeſetzt
hatte, iſt wieder in vollem Rückzuge nach Nordoſten. Die Donau- und 9. Armee
dringen auf der ganzen Front nach. An der Straße nach Buzau gewannen wir
erheblich Gelände und machten geſtern dort und im Gebirge wiederum über
4000 Gefangene.
Mazedoniſche Front. Nach den Niederlagen der letzten Tage herrſchte Ruhe an
der Cerna, Struma und Küſte.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ergebnisloſe ruſſiſche Angriffe bei Oena.
Wien, 13. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der feindliche Widerſtand an der Jalomita wurde gebrochen, der
weichende Gegner wird verfolgt. Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Truppen
nähern ſich Buzeu. Die Rumänen ließen abermals 4000 Gefangene in unſerer Hand.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die ruſſiſchen Angriffe weſtlich
und nordweſtlich von Oena gehen fort. Sie blieben auch geſtern völlig ergebnislos.
Bei der Armee des Generaloberſt v. Köveß herrſchte, nachdem in den Frühſtunden
die verluſtreichen Anſtürme der Ruffen zuſammengebrochen waren, verhältnismäßig Ruhe.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Außer erfolg,
reichen Streifungen an der Byſtrzyca Solotwinſka nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. (3.829)
Die Truppen Mackenſens vor Buzau.
Berlin, 13. Dezember, abends. (Amtlich.) Vorübergehend auflebendes Feuer
an der Somme und auf dem öſtlichen Maas-Afer. — Die 9. Armee nähert ſich
Buzau. — Oeſtlich der Cerna haben neue ſerbiſche Angriffe eingeſetzt. (W. T. B.)
Nivelle franzöſiſcher Generaliſſimus an Stelle Joffres.
Paris, 13. Dezember. (Amtlich.) General Nivelle iſt zum Oberkommandierenden
der Armeen im Norden und Nordoſten ernannt worden. General Gouraud iſt
als Nachfolger Cyauteys zum Generalreſidenten Frankreichs in Marokko ernannt
worden. (W. T. B.)
Die Große Walachei ſüdlich der Bahn Bukareſt — Cernavoda
vom Feinde geſäubert.
Großes Hauptquartier, 14. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In einzelnen
Abſchnitten der Somme⸗Front vorübergehend ſtarker Feuerkampf.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Bei Le Four de Paris in den Argonnen
nach heftigem Vorbereitungsfeuer vorſtoßende franzöſiſche Patrouillen wurden
abgewieſen.
Auf dem rechten Maas⸗Afer war nachmittags die Artillerietätigkeit geſteigert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Weſentliches.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen viel—
fach Artilleriefeuer.
Im Gyergho⸗Gebirge und im Trotuful-Tale ſetzten die Ruſſen ihre verluſtreichen,
aber ohne jeden Erfolg verlaufenden Angriffe fort.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Günſtige Fortſchritte auf
der ganzen Front trotz ſehr großer Wegeſchwierigkeiten.
Die Große Walachei ſüdlich der Bahn Bukareſt — Cernavoda iſt vom Feinde
geſäubert.
Mazedoniſche Front. Die öſtlich der Cerna von Serben geführten Angriffe ſind
unter ſchweren Verluſten vor den bulgariſchen Stellungen zuſammengebrochen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
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Die Rumänen an der unteren Jalomita im Rückzug.
Wien, 14. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der Feind iſt im Bereiche der unteren Jalomita im Rückzug. Auf
unſerer Seite neuerlich Raumgewinn.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die Ruſſen greifen weiter an.
Sie holten ſich auch geſtern überall, ſowohl ſüdlich des Az-Tales als im Trotus Tale
und weſtlich von Tölgyes, blutige Köpfe.
Leber Comaneſti ſchoß ein öſterreichiſch-ungariſcher Flieger ein feindliches Kampf—
flugzeug ab. Dieſes überſchlug ſich und ſtürzte in einem Walde nieder.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Beiderſeits
des Onjeſtr wuchs die ruſſiſche Geſchütztätigkeit. Sonſt nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Uebergang der Donau⸗Armee über die Jalomita.
Berlin, 14. Dezember, abends. (Amtlich.) An der Somme lebhaftes Feuer
in einzelnen Abſchnitten. — Vorſtöße der Franzoſen auf Oſt- und Weſtufer der
Maas haben abends eingeſetzt. — In Rumänien iſt die Jalomita auch von der
Donau-Armee überſchritten. (W. T. B.)
Buzau genommen. — Wiederum 4000 Rumänen gefangen. — Vergeb—
liche franzöſiſche Angriffe beiderſeits der Maas.
Großes Hauptquartier, 15. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem
Weſtufer der Maas verſuchten die Franzoſen in dreimaligem Angriff umſonſt,
die ihnen vor kurzer Zeit auf Höhe 304 ſüdöſtlich von Malancourt entriſſenen
Gräben zurückzunehmen.
Oeſtlich des Fluſſes ſetzten ſie nach ſtarker, weit ins Hintergelände ſchlagender
Feuervorbereitung zu mehrmaligen Angriffen an. Am Pfeffer Rücken ſcheiterte das
Vorgehen der Sturmwellen in unſerem Abwehrfeuer. Auf den Südhängen vor
Fort Hardaumont kam der Angriff in unſerem Zerſtörungsfeuer nicht zur Entwicklung.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nördlich der Bahn Zloczow — Tarnopol drangen deutſche
Truppen in die ruſſiſchen Gräben und brachten 90 Gefangene zurück.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die geſtrigen Angriffe der Ruſſen
an der ſiebenbürgiſchen Oſtfront hatten zumeiſt den gleichen Mißerfolg wie die der
Vortage. Auf einer Höhe gelang es dem Gegner, Fuß zu faſſen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Brennende Dörfer zeigen
den Weg durch die Große Walachei, den der Ruſſe auf ſeinem Rückzuge genommen hat.
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Unter ungünſtigen Wegeverhältniſſen wetteifern die verbündeten Truppen in der
Ebene, den Gegner nicht zu längerem Halt kommen zu laſſen.
Am Gebirge leiſtete der Feind in befeſtigten Stellungen Widerſtand. Sie
wurden durchbrochen. Buzau iſt genommen.
4000 Gefangene konnte die 9. Armee von geſtern und vorgeſtern als
Ergebnis melden.
Bei Feteſti haben ſtärkere bulgariſche Kräfte die Donau überſchritten.
Mazedoniſche Front. Teilvorſtöße bei Paralovo und Gradesnica (beiderſeits
des öſtlichen Cerna-Laufs) brachten dem Feinde lediglich Verluſte.
Patrouillengeplänkel in der Struma⸗Niederung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 15. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Verbündeten haben in raſtloſer Verfolgung
der weichenden Rumänen und Ruſſen geſtern Buzeu genommen.
Nördlich von Buzeu leiſtet der Feind noch Widerſtand. Die Gefangenenzahl
der zwei letzten Tage beträgt abermals 4000 Mann.
Weſtlich und nordweſtlich von Oena wird erbittert weitergekämpft. Südlich des
Az⸗Tales wurde den Ruſſen eine vorübergehend von ihnen gewonnene Höhe im
Gegenangriff wieder entriſſen.
Nördlich des Cſobanos Tales errang der Gegner einen örtlichen Vorteil. — In
den Waldkarpathen ließ die ruſſiſche Angriffstätigkeit nach. — Bei Coniuchy, ſüdlich
von Zborow, ſetzten ſich öſterreichiſch-ungariſche Abteilungen auf 350 m Frontbreite
in den Gräben der ruſſiſchen Vorpoſten feſt.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Feteſti von den Bulgaren beſetzt.
Sofia, 15. Dezember. (Generalſtabsbericht vom 15. Dezember.) Rumänische
Front: In der Dobrudſcha hat der Feind feine Stellungen aufgegeben, die
bereits in unſeren Händen ſind. In der öſtlichen Walachei rücken die ver—
bündeten Armeen nördlich von der Jalomita vor. Anſere Truppen haben
Feteſti beſetzt. (W. T. B.)
Schnelles Vordringen der Dobrudſcha-Armee.
Berlin, 15. Dezember, abends. (Amtlich.) An der Somme geringe Gefechts—
tätigkeit. Auf dem Oſtufer der Maas ſeit vormittag ſtarke franzöſiſche Angriffe im
Gange, bei denen der Feind Vorteile in Richtung Louvemont und Hardaumont
erlangte. Kampf noch nicht abgeſchloſſen.
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Anſere Dobrudſcha-Armee verfolgt den Feind, der unter Einwirkung des ſchnellen
Vordringens in der Großen Walachei ſeine Stellungen in letzter Nacht räumte.
An mazedoniſcher Front herrſcht Ruhe. (W. T. B.)
Die Straße Buzau — Rimnicul-Sarat erreicht.
Großes Hauptquartier, 16. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchaͤuplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Im Gpern- und Wytſchaete-Bogen ſteigerte ſich der Geſchütz⸗
kampf zeitweilig zu erheblicher Stärke. Anſere Stoßtrupps drangen ſüdöſtlich von
Zillebeke bis in die zweite engliſche Linie vor, deren Beſatzung geflüchtet war.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Am 15. Dezember gelang es den Franzoſen,
an der Nordoſtfront von Verdun uns aus der vorderſten Stellung in eine
zweite vorbereitete Linie Talcu-Rüden — Höhen nördlich Louvemont — Cham⸗
een 2 — breites (ſüdlich von
8 % P Bezonvau) zurückzu-
25 \ SA drängen.
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3% rn 7, SI ſchauplatz. Heeresfront
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ſchalls Prinzen Leopold
von Bayern: Weſllich
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gelungener Minenſpren⸗
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beſchädigten feindlichen
Gräben ein und kehrten
nach weiterer Zerſtö⸗
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Anzahl Gefangener und
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BIO N neraloberſt Erzherzog
GJoſeph: Südlich des Lz⸗
Tales kamen zweimalige
Angriffe der Ruſſen im
— — — Feuer zum Stehen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In raſtloſen Kämpfen hat
der linke Flügel der 9. Armee die Straße Buzau — Rimnicul⸗Sarat erreicht; öſtlich von
Buzau iſt der gleichnamige Flußabſchnitt, vom rechten Flügel der Uebergang über die
Calmatuiul⸗Niederung erkämpft. Wieder find 2000 Gefangene eingebracht.
Die Donau-Armee dringt unaufhaltſam nach Nordoſten vor.
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In der Dobrudſcha hat der Ruſſe ſeine ſüdlichſten Stellungen aufgegeben. Bulgariſche,
osmaniſche und beutſche Truppen haben in raſcher Verfolgung die Linie Cogealat —
Cartal — Harſova überſchritten.
Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter. N
Ludendorff. (W. T. B.)
Rumäniſch⸗xuſſiſcher Rückzug in der Dobrudſcha.
Wien, 16. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der Rückzug des Gegners hat nun auch auf die Dobrudſcha-Front über
gegriffen, wo die Verbündeten geſtern früh die Verfolgung aufgenommen haben. Südöſtlich
Buzeu haben unſere Truppen den Calmatuiul überſchritten, nördlich der eben genannten
Stadt den Bergfuß gewonnen. Hierbei wurden abermals 2000 Gefangene eingebracht.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Die ruſſiſchen Angriffe
beſchraͤnkten ſich geſtern nur auf den Raum ſüdlich des UzTales. Hier brachen
vier Anſtürme gegen die Truppen des Feldmarfchafleutnants Fabing in unſerem
Artillerie- und Maſchinengewehrfeuer zuſammen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei
Auguſtowka griffen die Ruſſen gegen die von unſeren Jägern vorgeſtern genommenen
Gräben mehrmals, aber immer vergeblich an.
Weſtlich von Luck überfiel ein öſterreichiſch-ungariſches Jagdkommando ruſſiſche
Sicherungstruppen und zerſprengte ſie; es wurden Gefangene eingebracht.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Raumgewinn in der Großen Walachei und in der Dobrudfcha.
Berlin, 16. Dezember, abends. Amtlich.) Im Somme-Gebiet zeitweilig
ſtarker Artilleriekampf. — Auf dem Oſtufer der Maas ſind die Kämpfe nach ruhiger
Nacht heute wieder aufgelebt. In der Großen Walachei und Dobrudfcha gewannen unſere
Armeen, teilweife nach Kampf, erheblich Gelände. — In Mazedonien Ruhe. (W. T. B.)
Der Buzaul-Abſchnitt in breiter Front überſchritten. — Schwere
Kämpfe bei Verdun.
Großes Hauptquartier, 12. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei
Hannescamps nördlich der Ancre verſuchten engliſche Abteilungen unter dem Schutz
ſtarken Feuers in unſere Gräben zu dringen; ſie ſind blutig zurückgewieſen worden.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem Oſtufer der Maas haben die Franzoſen
geſtern ihren Angriff fortgeſetzt. Nach hartem Kampf iſt ihnen Bezonvaux und
der Wald weſtlich des Dorfes verblieben. Ihre nordwärts weitergeführten Stöße
find vor unſeren Stellungen auf dem Höhenrücken nördlich Dorf Bezonvauk
zuſammengebrochen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nach ſtarker Feuervorbereitung griff der Ruſſe bei Illuxt (nord—
weſtlich von Dünaburg) an; er wurde abgewieſen.
Nördlich der Bahn Kowel—Lurt ſtürmten Teile des Brandenburgiſchen Reſerve—
Infanterieregiments Nr. 52 die ruſſiſche Stellung in etwa 600 m Breite. Fünf
Offiziere, 300 Mann konnten gefangen, mehrere Maſchinengewehre und Minen—
werfer als Beute zurückgeſandt werden.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An der Cimbroflawa
(Valdkarpathen) und im Az Tal fließen deutſche Truppen über die eigenen Linien vor,
machten einige Dutzend Gefangene und vertrieben den ſich zur Wehr ſetzenden Feind.
Auch ſüdlich von Meſtetaneſci (an der Biſtritz) Vorfeldgefechte.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der BuzaulAbſchnitt
iſt in breiter Front überſchritten. Anſeren Truppen fielen außer 1150 Gefangenen
10 Lokomotiven und eiwa 400 Eiſenbahnwagen, zumeiſt beladen, ſowie eine Anzahl
von Fuhrwerk in die Hand.
In der Dobrudſcha hat raſche Verfolgung des nur vereinzelt Widerſtand leiſtenden
Feindes unſere verbündeten Truppen bis dicht an das Waldgebiet im Nordteil des
Landes geführt, wo Gegenwehr erwartet wird.
Mazedoniſche Front. Keine größeren Gefechtshandlungen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. 3)
Wien, 17. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: In der öſtlichen Walachei überſchritten die Truppen des Generals der
Infanterie v. Falkenhahn den Buzeu-Abſchnitt an mehreren Stellen. Im Laufe
des geſtrigen Tages wurden 1150 Mann gefangen, 18 Lokomotiven und etwa 400
beladene Eiſenbahnwagen erbeutet.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Südlich von Valeputna wurde
ein Angriff von zwei ruſſiſchen Bataillonen durch einen energiſchen Gegenſtoß öſter—
reichiſch-ungariſcher Truppen abgewieſen. Hierbei wurden ein Fähnrich und 65 Mann
als Gefangene eingebracht.
Im Lz⸗Tale und weſtlich des Cibo-Tales ſtießen deutſche Abteilungen über die
eigene Linie vor und nahmen einige Dutzend Mann gefangen.
Südlich von Bol. Porſk ſtürmten deutſche Kompagnien die feindliche Stellung
und eroberten dieſe in einer Breite von 600 Metern. 5 Offiziere, 300 Mann,
3 Maſchinengewehre und 3 Minenwerfer blieben in der Hand des Angreifers.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Neue Fortſchritte in der öſtlichen Walachei.
Berlin, 12. Dezember, abends. (Amtlich) An ganzer Weſtfront und im Offen
nur mäßige Gefechtstätigkeit. — Unfere Armeen haben mit der Maſſe den Buzaul und
unteren Calmatuiul überſchritten. — Die Dobrudſcha-Armee hat nordwärts Boden
gewonnen. — In Mazedonien Ruhe. „
Ein franzöſiſcher Truppentransportdampfer verſenkt.
Berlin, 17. Dezember. (Amtlich). Eines unſerer Anterſeeboote hat am
12. Dezember 55 Seemeilen oftfüdoft von Malta ein franzöſiſches Linienſchiff der „Patrie““
Klaſſe durch Torpedoſchuß ſchwer beſchädigt. Ein anderes Anterſeeboot hat am
11. Dezember ſüdöſtlich der Inſel Pantellaria den bewaffneten franzöſiſchen Truppen—
transportdampfer „Maghellan“, 6022 t, mit über 1000 Mann weißen und farbigen
Truppen an Bord durch Torpedoſchuß verſenkt. (W. T. B.)
Angriff deutſcher Seeflugzeuge auf einen ruſſiſchen Schwarz—
meerhafen.
Berlin, 12. Dezember. (Amtlich.) Deutſche Seeflugzeuge haben am 16. De—
zember ruſſiſche Seeſtreitkräfte im Hafen von Sulina (Schwarzes Meer) mit Bomben
beworfen und ein feindliches Flugboot durch Maſchinengewehrfeuer zum Abſturz gebracht.
a a f (W. T. B)
Der rumäniſche Rückzug auf Braila.
Großes Hauptquartier, 18. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe; auch im Somme—
und Maas-Gebiet nur geringe Gefechtstätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nordweſtlich von Luck verſuchten die Ruſſen, die von uns
am 16. Dezember bei Bol. Porſk gewonnenen Stellungen zurückzuerobern; ihre auch
nachts wiederholten Angriffe wurden abgewieſen.
Ebenſo ſcheiterten ruſſiſche Vorſtöße bei Auguſtowka (ſüdlich von Zborow) in
unſerem Abwehrfeuer.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Abſchnitt von Meſtecaneſci
öſtlich der Goldenen Biſtritz war der Artilleriekampf heftig.
Im Tal örtliche Kämpfe mit wechſelndem Erfolge.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Lage hat ſich
nicht geändert.
Auf Braila zurückgehende feindliche Kolonnen wurden durch unſere Flieger—
geſchwader mit beobachteter Wirkung angegriffen.
Mazedoniſche Front. Zeitweilig lebhaftes Feuer im Cerna-Bogen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Wien, 18. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Lage unverändert.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Beiderſeits des Az⸗Tales griffen
die Ruſſen unſere Stellungen nach heftiger Artillerievorbereitung an. Die Kämpfe
ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Ruſſiſche Bor:
ſtöße gegen unſere Feldwachlinie bei Auguſtowka blieben erfolglos. Ebenſo ſcheiterten
ſchwächliche feindliche Angriffe gegen unſere neuen Stellungen bei Bol. Porſt.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. W
Neue Fortſchritte in der Norddobrudſcha.
Berlin, 18. Dezember, abends. Amtlich.) An Weſt- und Oſtfront nichts
Weſentliches. — In der Walachei kleinere, für uns günſtige Kämpfe. — In der
Norddobrudſcha iſt die Linie Babadag — Perineaga überſchritten. W
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Rumänien und Verdun — Verkürzung der Oſtfront um 900 Kilometer.
Berlin, 18. Dezember. Trotz Regenwetters und bodenloſer Wege macht die Verfolgung
in der Oſtwalachei raſche Fortſchritte. Die Trümmer der rumäniſchen Armee werden unaufhalt:
ſam in das kaum 80 km breite Viereck hineingetrieben, das im Oſten von den Donau:
Sümpfen, im Weſten vom Gebirgsſtock der Karpathen und im Norden vom Sereth begrenzt
wird. Ein ausſichtsreicher Widerſtand in dieſem flachen, vom Buzeu-Fluß durchfloſſenen Gebiet
iſt nicht mehr wahrſcheinlich, ſeitdem dieſer Fluß in breiter Front von den Verfolgern über:
ſchritten wurde. Die einzige größere Stadt, die die Rumänen in dieſem Gebiet uoch beſitzen,
if Rimnicul⸗Sarat; die Städte Braila, Galatz und Forfani gehören geographiſch und ſtrategiſch
bereits zur Sereth⸗Stellung. In der Dobrudſcha haben die Bulgaren die Ruſſen bis ſüdlich
Babadag getrieben. Die Front der Verbündeten hat nunmehr die größtmögliche Verkürzung
um 900 Kilometer erreicht.
Die Lage auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatze iſt, von lokalen Kämpfen abgeſehen, unver:
ändert. Der Vorſtoß der Franzoſen bei Verdun iſt nichts als eine politiſche Demonffration
und kann auf die Geſamtlage keinen Einfluß ausüben. Die Bilanz des Jahres 1916 wird
für die Franzoſen durch den geringen örtlichen Erfolg nicht gebeſſert. Nach monatelangen blutigen
Kämpfen und ſchwerſten franzöſiſchen und engliſchen Verluſten iſt die Front in Frankreich und
Belgien bis auf minimale Aenderungen im Dezember 1916 dieſelbe wie im Dezember 1915. (W. T. B.)
Babadag in der Dobrudſcha beſetzt.
Sofia, 18. Dezember. (Amtlicher Heeresbericht.) Rumäniſche Front: In
der Dobrudſcha erreichten die verbündeten Truppen die Linie Babadag —Oſtrowo.
Kavallerie zog in die Stadt Babadag ein. Die Ruſſen zünden auf ihrem Rückzuge
die Dörfer an. Die einigermaßen wichtigen Gebäude in Babadag wurden durch
den Feind zerſtört. In der öſtlichen Walachei dauert der Vormarſch an. Die
verbündeten Truppen überſchritten den Calmatzuit-Fluß. (W. T. B.)
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1896
Vordringen der Dobrudſcha⸗Armee gegen die untere Donau.
Großes Hauptquartier, 19. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf beiden
Somme⸗Afern wurde das Geſchütz- und Minenwerferfeuer vorübergehend lebhafter.
Nordweſtlich und nördlich von Reims ſind franzöſiſche Abteilungen, die nach
ſtarker Feuervorbereitung gegen unſere Gräben vorgingen, zurückgetrieben worden.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Am Nachmittag ſteigerte ſich auf dem Oſt—
ufer der Maas der Feuerkampf. Die Franzoſen griffen den Foſſes-Wald an. Die
vor unferer Stellung liegende Chambrettes-Ferme blieb nach Nahkampf in ihrer Hand.
An allen anderen Stellen der Angriffsfront wurden ſie abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südlich des Narocz⸗Sees und ſüdlich der Bahn Tarnopol —
Zloczow nahm zeitweilig die Artillerietätigkeit zu.
Am Gutin Tomnatek in den Waldkarpathen wurden ruſſiſche Patrouillen, an der
Valeputna⸗Straße Angriffe eines ruſſiſchen Bataillons abgefchlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Bei Teilkämpfen wurden
in den beiden letzten Tagen über 1000 Ruſſen und Rumänen gefangen eingebracht
und viele Fahrzeuge — meiſt mit Verpflegung beladen — erbeutet.
In der Norddobrudſcha hat der Feind ſeinen Rückzug über zwei ausgebaute
Stellungen hinaus nordwärts fortgeſetzt. Die Armee dringt gegen die untere
Donau vor.
Mazedoniſche Front. An der Struma Patrouillenunternehmungen, die für die
bulgariſchen und osmaniſchen Truppen günſtig ausgingen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Angriffe im Meſtecaneſci⸗Abſchnitt.
Wien, 19. Dezember. Amtlich wird verlaufbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: In der Oſtwalachei iſt die Lage im allgemeinen unverändert. In
den beiden letzten Tagen wurden etwa 1000 Gefangene eingebracht und viele
Fuhrwerke erbeutet.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Meſtecaneſti-Abſchnitt brachen
zwei nach ſtarker Artillerievorbereitung einſetzende feindliche Infanterieangriffe in
unſerem Abwehrfeuer zuſammen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Stellenweiſe
nahm die feindliche Artillerietätigkeit zu.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
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Ruſſiſche Angriffe an der Goldenen Biſtritz geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 20. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Somme, an der Aisne und in der
Champagne ſowie auf dem Oſtufer der Maas nur in einzelnen Abſchnitten wechſelnd
ſtarkes Artilleriefeuer und Patrouillentätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Weſentliches.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Bergen auf dem Oſt—
ufer der Goldenen Biſtritz ſcheiterten mehrere Angriffe ruſſiſcher Bataillone.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Nichts Neues.
Mazedoniſche Front. Vereinzelt war die Artillerietätigkeit lebhafter.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W
Wien, 20. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Gegen unſere Stellungen im Meſtetcaneſci-Abſchnitt
wiederholten die Ruſſen geſtern ihre heftigen Angriffe, die unter größten Feindverluſten
abgewieſen wurden. An allen anderen Frontteilen hat ſich nichts Weſentliches ereignet.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neue Kämpfe in der nördlichſten Dobrudſcha.
Berlin, 20. Dezember, abends. (Amtlich.) An der Weſtfront und im Oſten keine
größeren Kampfhandlungen. — Im nördlichſten Teil der Oobrudſcha hat ſich der bis dort—
hin gewichene Gegner wieder zum Kampf geſtellt. — Im Cerna- Bogen ſind nach ſtarkem
Feuer einſetzende feindliche Angriffe vor unſeren Stellungen geſcheitert. (W. T. 5
Das franzöſiſche Linienſchiff „Suffren“ von einem deutſchen
U-Boot verjenft.
Berlin, 20. Dezember. (Amtlich.) Eines unferer Anterſeeboote hat am
26. November etwa 50 Seemeilen nordweſtlich von Liſſabon ein feindliches
Linienſchiff durch Torpedoſchuß verſenkt. Es handelt ſich um das vom franzöſiſchen
Marineminiſterium am 8. Dezember als mit der geſamten Beſatzung verloren
gemeldete franzöſiſche Linienſchiff „Guffren“.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (ARD)
Eine Koſakendiviſion in der Dobrudſcha geworfen.
Sofia, 20. Dezember. (Amtlicher Heeresbericht) Rumäniſche Front: In der
Dobrudſcha dauert der Vormarſch an. Der Feind leiſtet auf der Linie Babadag⸗See —
Denis⸗Tepe — Alibeikiöj —HangearkaTurkoia Widerſtand. Anſere Kavallerie warf
die dritte Koſaken⸗Kavalleriediviſion, die am 17. Dezember in der Dobrudſcha an-
gekommen war, zurück. Die Koſakendiviſion erlitt große Verluſte. Man fand unter
den getöteten Ruſſen den Oberſten Jobdorow, den Befehlhaber eines Koſaken-Kavallerie—
regiments. In der öſtlichen Walachei entwickeln ſich die Operationen plangemäß. (W. T. B.)
Vergebliche ruſſiſche Stürme an der Goldenen Biſtritz.
Großes Hauptquartier, 21. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich
von Arras wurden engliſche Abteilungen, die in unſeren vorderſten Graben nach
ſtarkem Feuer eingedrungen waren, durch Gegenſtoß hinausgeworfen. Auf beiden
Somme ⸗Afern begünſtigte klare Sicht die Kampftätigkeit der Artillerie, die in einzelnen
Abſchnitten ſich zu großer Heftigkeit ſteigerte. Weſtlich von Villers-Carbonnel brachen
Gardegrenadiere und oſtpreußiſche Musketiere in die durch Wirkungsfeuer ſtark
zerſtörte feindliche Stellung und kehrten nach Sprengung einiger Anterſtände mit
4 Offizieren und 26 Mann als Gefangene ſowie einem Maſchinengewehr befehlsgemäß
in die eigenen Linien zurück. In zahlreichen Luftkämpfen und durch unſer Abwehr—
feuer büßte der Feind im Somme-Gebiet 6 Flugzeuge ein.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Bei zumeiſt geringem Artilleriefeuer keine
Infanterietätigkeit größeren Amfanges; an der Aisne-Front wurden mehrere franzöſiſche
Patrouillen zurückgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Zwiſchen Dünaburg und Narocz-See nahm zeitweilig der
Geſchützkampf bedeutend zu. Angriffe ruſſiſcher Abteilungen nordweſtlich von Goduziſchki
und nördlich des Oryſwjaty-Sees ſcheiterten verluſtreich. Am Stochod, nördlich
von Helenin, verſuchte der Ruſſe vergeblich, deutſcher Landwehr Boden zu entreißen,
der vor wenigen Tagen in die eigene Stellung einbezogen worden war.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Viermaliger ruſſiſcher Anſturm
bei Meſtetaneſti auf dem Oſtufer der Goldenen Biſtritz brach an der Widerſtandskraft
öſterreichiſch-ungariſcher Bataillone zuſammen. Weiter ſüdlich wurde der Gegner aus
einigen Poſtenſtellungen zurückgetrieben.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In der Großen Walachei
verſtärkte ſich das Artilleriefeuer am Gebirge. Die Dobrudſcha-Armee warf den
Feind aus einigen Nachhutſtellungen.
Mazedoniſche Front. Deutſche Jäger hielten die vielumkämpften Höhen öſtlich
von Paralovo im Cerna-Bogen gegen ſtarke ruſſiſche Angriffe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die vergeblichen ruſſiſchen Anſtürme bei Meſtecaneſci.
Wien, 21. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen:
Im Gebirge der Oſtwalachei erhöhte Artillerietätigkeit.
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Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Auch geſtern verſuchten die
Ruſſen ſich des Tunnelſtützpunktes bei Meftecanefei zu bemächtigen. Fünf von ſtarkem
Artilleriefeuer begleitete Anſtürme ſcheiterten an der zähen Ausdauer des tapferen
. u. l. Candſturm-Gendarmerieregiments bei vortrefflicher Mitwirkung unſerer Artillerie.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
k. u. k. Truppen verlief der Tag ruhig.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichs von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Keine größeren Kampfhandlungen.
Berlin, 21. Dezember, abends. (Amtlich.) Außer Artilleriefeuer in einzelnen
Abſchnitten auf keiner Front größere Kampfhandlungen. (W. T. B.)
Ein neuer Streifzug nach der ſüdlichen Nordſee.
Berlin, 21. Dezember. (Amtlich.) Flandriſche Seeſtreitkräfte brachten in der
Nacht vom 19. zum 20. Dezember gelegentlich eines Streifzuges in den Hoofden
den holländiſchen Dampfer „Otis-Tetrax“, von Rotterdam nach England unterwegs,
nach Zeebrügge ein. Da die Prüfung der Ladung ergab, daß der Dampfer keine
Bannware führte, wurde er mittags wieder freigegeben und ſetzte ſeine Reiſe fort.
(W. T. 3)
Weitere Fortſchritte der Dobrudſcha⸗Armee.
Großes Hauptquartier, 22. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nahe der Küſte, im Somme-Gebiet und auf
dem Oſtufer der Maas war die Artillerietätigkeit in den Nachmittagsſtunden geſteigert.
An der fer wurde ein belgiſcher Poſten aufgehoben.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Längs der Düna und am Stochod hielt das ruſſiſche
Artilleriefeuer längere Zeit an. Der Vorſtoß von zwei feindlichen Kompagnien ſüdöſtlich
von Riga wurde abgewieſen.
Nordweſtlich von Zalocze drangen deutſche Stoßtrupps in die beiden vorderen
Stellungen der Ruſſen und in das Dorf Zwyzyn ein und kehrten nach Sprengung
von 4 Minenwerfern mit 34 Gefangenen und 2 Maſchinengewehren zurück.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Ein Nachtangriff des Gegners
am Oſülemer (nördlich des Trotuſul-Tales) ſcheiterte.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: In der Großen Walachei
hat ſich die Lage nicht geändert.
Die Dobrudſcha-Armee machte Fortſchritte und nahm den Ruſſen 900 Gefangene ab.
Mazedoniſche Front. An der Struma Patrouillengeplänkel.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. 5)
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Erfolgloſe ruffifche Unternehmungen am Trotug-Tal.
Wien, 22. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Keine Ereigniſſe von Belang.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Beiderſeis des Trotus⸗Tales
erfolgloſe feindliche Anternehmungen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Deutſche
Truppen fließen durch zwei feindliche Stellungen bis Zwozyn vor und kehrten mit
Beute und Gefangenen zurück.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
An keiner Front beſondere Ereigniſſe.
Berlin, 22. Dezember, abends. (Amtlich.) Von keiner Front ſind bisher
beſondere Ereigniſſe gemeldet. (W. T. B.)
Ein Verhandlungsvorſchlag Wilſons an die Kriegführenden.
Berlin, 22. Dezember. Die hieſige Vertretung der „Aſſotiated Preß“ hat
über London und den Haag folgende Meldung ihrer Zentrale aus New York erhalten:
Präſident Wilſon hat allen kriegführenden Mächten gekabelt, er halte es für
gerechtfertigt, die unmittelbare Zweckmäßigkeit einer Vergleichung der Anſichten
über die Bedingungen anzuregen, die den endgültigen Friedensabmachungen
vorangehen müſſe, wobei die Neutralen ebenſo wie die Kriegführenden vollen
und verantwortlichen Anteil zu nehmen bereit ſeien. Der Frieden möge näher
ſein, als man glaube. Die Bedingungen, auf denen die Kriegführenden
notwendigerweiſe beſtehen zu müſſen glaubten, ſeien nicht ſo unvereinbar, wie
befürchtet werde. Ein Austauſch der Anſichten würde zum mindeſten den Weg
für eine Konferenz freimachen und die Hoffnung auf dauernde Einigung der
Nationen in die nächſte Zukunft rücken. Der Präſident ſchlage keinen Frieden
vor, er biete nicht einmal ſeine Vermittlung an, ſondern ſchlage lediglich vor,
daß ſondiert werde, damit Neutrale und Kriegführende erführen, wie bald der
Friede zu erwarten ſei. Er hoffe, daß die Antwort neues Licht in die Welt⸗
angelegenheiten bringen werde.
Der Wortlaut der Note erſchien Donnerstag morgen in den amerikaniſchen
Blättern. (W. T. B.)
Der Wortlaut der Note Wilſons.
Berlin, 22. Dezember. Der amerikaniſche Geſchäftsträger J. C. Grew hat geftern abend
dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amts im Auftrage des Präſidenten der Vereinigten Staaten
von Amerika eine Note überreicht, in der es unter anderem heißt:
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Der Präfident regt an, daß baldigſt Gelegenheit genommen werde, von allen jetzt krieg;
führenden Staaten ihre Anſichten über die Bedingungen zu erfahren, unter denen der Krieg
zum Abſchluß gebracht werden könnte, und über die Vorkehrungen, die gegen die Wiederholung
des Krieges oder die Entfachung irgendeines ähnlichen Konflükts in der Zukunft zufrieden:
ſtellende Bürgſchaft leiſten könnten, ſo daß ſich die Möglichkeit biete, ſie offen zu vergleichen.
Oer Präſident nimmt ſich die Freiheit, darauf hinzuweiſen, daß die Ziele, die die Staaks—
männer beider kriegführenden Parteien in dieſem Kriege im Auge haben, dem Weſen nach die
gleichen ſind. Beide Parteien wünſchen für die Zukunft die Rechte und Freiheiten ſchwacher
Völker und kleiner Staaten ebenſo gegen Anterdrückung oder Verneinung geſichert zu ſehen,
wie die Rechte und Freiheiten der großen und mächtigen Staaten, die jetzt Krieg führen.
Jeder wünſcht ſich neben allen anderen Nationen und Völkern in Zukunft geſichert zu ſehen
gegen die Wiederholung eines Krieges wie des gegenwärtigen ſowie gegen Angriffe und eigen—
nützige Störungen jeder Art. Jeder iſt bereit, die Bildung einer Liga von Nationen in Erwägung
zu ziehen, die den Frieden und die Gerechtigkeit in der ganzen Welt gewährleiſtet. Ehe jedoch
dieſer letzte Schritt getan werden kann, halt jede Partei es für notwendig, zunächſt die mit dem
gegenwärtigen Krieg verknüpften Fragen unter Bedingungen zu löſen, die die Anabhängigkeit, die
territoriale Integrität ſowie die politiſche und wirtſchaftliche Freiheit der an dem Kriege beteiligten
Nationen ſicherlich gewährleiſten.
Die Vereinigten Staaten müſſen es ſich verſagen, die Bedingungen vorzuſchlagen, auf Grund
deren der Krieg beendigt werden ſoll. Aber der Präſident ſieht es als ſein Recht und als
ſeine Pflicht an, das Intereſſe der Vereinigten Staaten an der Beendigung des Krieges
darzutun, damit es nicht einſt zu ſpät iſt, die großen Ziele, die ſich nach Beendigung des
Krieges auftun, zu erreichen. Bisher haben die verantwortlichen Wortführer auf beiden Seiten
noch kein einziges Mal die genauen Ziele angegeben, die, wenn ſie erreicht würden, ſie und ihre
Völker ſo zufriedenſtellen würden, daß der Krieg nun auch wirklich zu Ende gefochten wäre.
Vielleicht iſt der Friede näher, als wir glauben. Vielleicht find die Bedingungen, auf denen
die beiden kriegführenden Parteien es für nötig halten, zu beſtehen, nicht ſo unvereinbar, als
manche fürchten. Der Präfident ſchlägt keinen Frieden vor; er bietet nicht einmal feine Vermittlung
an. Er regt nur an, daß man ſondiere, damit die Neutralen und kriegführenden Staaten erfahren,
wie nahe wohl das Ziel des Friedens ſein mag, wonach die ganze Menſchheit mit heißem und
wachſendem Begehren ſich ſehnt. (Nach W. T. B.)
Graf Czernin k. u. k. Miniſter des Aeußern.
Wien, 22. Dezember. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht Allerhöchſte Hand—
ſchreiben, durch welche der gemeinſame Miniſter des Aeußern, Baron Burian, an Stelle
des ſcheidenden Prinzen Hohenlohe zum gemeinſamen Finanzminiſter und Graf Czernin
zum Miniſter des Aeußern und Vorſitzenden im gemeinſamen Miniſterrat ernannt wird.
(W. T. B.)
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Tulcea an der unteren Donau beſetzt.
Großes Hauptquartier, 23. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Im Ipern- und Wotſchaete-Bogen erreichte geſtern der
Artilleriekampf erhebliche Stärke. Südöſtlich von Apern griffen engliſche Abteilungen
an; ſie wurden durch Feuer, an einer Stelle im Nahkampf, zurückgetrieben.
Je Südlich von Boeſinghe drangen mehrere Patrouillen in die feindlichen Gräben
8 und brachten Gefangene, Maſchinengewehre und Beuteſtücke zurück.
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Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: An der Champagne und Maas-Front nur
geringe Feuertätigkeit. — In den Vogeſen, nordweſtlich von Münſter, hoben deutſche
Streifkommandos einen franzöſiſchen Sappenpoſten auf.
Bei Frapelle, öſtlich von St. Die und ſüdlich des Rhein-Rhone-Kanals wurden
nach ſtarker Artillerievorbereitung angreifende franzöſiſche Abteilungen abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Weſentliches.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen mehr—
fach Patrouillenunternehmungen, bei denen Gefangene und Maſchinengewehre
eingebracht wurden. — Südlich von Meſtecaneſti nahmen öſterreichiſch-ungariſche
Abteilungen eine jüngſt aufgegebene Vorſtellung den Ruſſen wieder ab.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In der Dobrubſcha
ſtürmten die verbündeten Truppen mehrere ruſſiſche Nachhutſtellungen und beſetzten
Tufcea an der unteren Donau. Die Gefangenenzahl hat ſich auf über 1600 erhöht,
mehrere Maſchinengewehre waren die Beute.
Mazedoniſche Front. Am Dojran-See Artilleriefeuer, in der Struma-Ebene
Vorpoſtengefechte. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 23. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Meſtetaneſci-Abſchnitt haben öſterreichiſch—
ungariſche Truppen mehrere ruſſiſche Vorſtöße abgewieſen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts zu berichten.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der größte Teil der Dobrudſcha vom Feinde geſäubert.
Berlin, 23. Dezember, abends. (Amtlich) Im Weſten wegen ungünffiger
Witterung nur geringe Gefechtstätigkeit. — Auf der Oſtfront nichts Weſentliches. —
Die Dobrudſcha iſt bis auf das Gelände zwiſchen Marin und Iſaccea vom
Feinde geſäubert. — Am Dojran-See vorübergehende Artillerietätigkeit. (W. T. B.)
Der ſiegreiche Kampf in der Norddobrudſcha.
Sofia, 22. Dezember. Gericht des Generalſtabes.) Rumäniſche Front:
In der Dobrudſcha wurde der Feind nach erbittertem Kampf auf der Linie Babadag—
See —Baſchkö — Kamöara — Tuerkoatza auf der ganzen Front zurückgeworfen. Die
bulgarifchen, deutſchen und türkiſchen Truppen machten weitere 985 Ruſſen zu
Gefangenen und erbeuteten 3 Maſchinengewehre. (W. T. B.)
Sofia, 23. Dezember. (Bericht des Generalſtabes) Rumäniſche Front: In
der Dobrudſcha iſt der geſchlagene und von den verbündeten Truppen hart verfolgte
Feind im Rückzug gegen die unterſte Donau. Wir haben Tultea beſetzt. Ein
türkiſches Korps hat 4 Kanonen erbeutet. (W. T. B.)
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Eine ſchweizeriſche Note an die Kriegführenden.
Bern, 23. Dezember. (Meldung der Schweizeriſchen Depeſchenagentur.) Geſtern, den
22. Dezember 1916, hat der Schweizeriſche Bundesrat an die Regierungen der kriegführenden
Staaten folgende Note gerichtet:
Der Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, mit welchem der Schweizeriſche Bundes:
rat, geleitet von feinem heißeſten Wunſche nach einer baldigen Beendigung der Feindſeligkeiten,
vor geraumer Zeit in Fühlung getreten iſt, hatte die Freundlichkeit, dem Bundesrate von der
den Regierungen der Zentral- und Ententemächte zugeſtellten Friedensnote Kenntnis zu geben.
In dieſer Note erörtert Präſident Wilſon die hohe Wünſchbarkeit internationaler Abmachungen
zum Zwecke ſicherer und dauernder Vermeidung von Kataſtrophen, wie diejenige es iſt, unter
der heute die Völker leiden. Er betont im Zuſammenhang damit vor allem die Notwendigkeit,
das Ende des gegenwärtigen Krieges herbeizuführen. Ohne ſelbſt Friedensvorſchläge zu machen
oder die Vermittlung anzubieten, beſchränkt er ſich darauf, zu ſondieren, ob die Menſchheit hoffen
darf, ſich den Segnungen des Friedens genähert zu haben.
Die überaus verdienftliche perſönliche Initiative von Präſident Wilſon wird einen mächtigen
Widerhall in der Schweiz finden. Treu den Verpflichtungen, die ſich aus der Einhaltung
ſtrengſter Neutralität ergeben, in gleicher Freundfchaft mit den Staaten der beiden im Kriege
ſtehenden Mächtegruppen verbunden, wie eine Inſel inmitten der Brandung des ſchrecklichen
Völkerkrieges gelegen und in ſeinen ideellen und materiellen Intereſſen auf das empfindlichſte
bedroht und verletzt, iſt unfer Land von einer tiefgehenden Friedensſehnſucht erfüllt und bereit,
mit feinen ſchwachen Kräften mitzuhelfen, um den unendlichen Leiden des Krieges, welche ihm
durch tägliche Berührung mit den Internierten, Schwerverwundeten und Evakuierten vor Augen
geführt werden, ein Ende zu bereiten und die Grundlagen zu einem ſegensreichen Zuſammen—
wirken der Völker zu ſchaffen.
Der Schweizeriſche Bundesrat ergreift daher freudig die Gelegenheit, die Beſtrebungen des
Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu unterſtützen. Er würde ſich glücklich
ſchätzen, wenn er in irgendeiner auch noch ſo beſcheidenen Weiſe für die Annäherung der im
Kampfe ſtehenden Völker und für die Erreichung eines dauerhaften Friedens tätig fein könnte.
(W. T. B.)
Das Ende der Somme-⸗Schlacht.
Berlin, 23. Dezember. Seit einigen Tagen wird die Somme-Front in den Heeres:
berichten beider Parteien kaum noch erwähnt. Die große Somme ⸗Schlacht iſt tatſächlich
zu Ende. Nachdem vor über vier Wochen die letzten Infanterie vorſtöße kläglich ſcheiterten,
hat auch das Feuer der franzöſiſchen und britiſchen Artillerie in ſolchem Maaße nad):
gelaſſen, daß es den Verteidigern möglich wurde, ihre Verteidigungsanlagen, die ftellens
weiſe nur aus eingetrommelten Gräben und Granattrichtern beſtanden, neu auszubauen.
Dieſe vier Wochen relativer Ruhe, welche die erſchöpften Angreifer dem Verteidiger
notgedrungenermaßen gewähren mußten, haben das Schickſal der Somme-Schlacht ein für allemal
beſiegelt. Heute iſt an der ganzen Somme⸗-Front bereits wieder ein ſyſtematiſch ausgebautes
Grabenſyſtem entſtanden. Sogar vor den vorderſten Linien iſt Stacheldraht gezogen, und ſelbſt
hier liegt die Beſatzung bereits wieder in tiefen Anterſtänden und ſchußſicheren Stellen. Damit
find alle Mühen und Opfer von fünf Monaten Somme⸗-Offenſive vergeblich gebracht. Sollten
Engländer und Frenzoſen nochmals den Angriff wagen, ſo müſſen ſie wieder von vorn beginnen.
Nur daß heute die Linien des Verteidigers ſtärker und unbezwinglicher daſtehen, als am 1. Juli,
denn hinter dem erſten, im Bereich des feindlichen Feuers geſchaffenen Grabenſyſtem erwartet
mehr als ein Outzend ſtärkſter und in aller Ruhe und Sorgfalt ausgebauter Verteidigungs⸗
linien den Gegner. Wie außerordentlich geſchwächt die franko⸗britiſche Offenſivkraft an der Somme
iſt, geht allein aus der Tatſache hervor, daß auch die ſchöne Witterung der letzten Tage, bei welcher
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der gefrorene Boden ſogar eine Benutzung der Tanks ermöglicht hätte, von ihnen zu keinerlei
Angriffshandlungen benutzt wurde. Die gleiche Paffivität in der Luft. Bel aufklärendem Himmel
ziehen deutſche Kampfgeſchwader gegen Weſten. Von der ſo laut gerühmten Leberlegenheit
im Flugweſen iſt es ſtill geworden. Der britifche Bericht vom 21. Dezember, an dem gutes
Flugwetter war, muß ſelber 4 eigene Flugzeuge als vermißt zugeben, während er nur ein einziges
feindliches als zerſtört melden kann. Die Somme -Schlacht hat mit einem vollen Siege der
deutſchen Waffen geendet. (W. T. B.)
Die Beſetzung von Tulcea durch die Bulgaren.
Berlin, 23. Dezember. Im raſchen Vorſtoß haben die Bulgaren die ruſſiſchen Nach
hutſtellungen in der Oobrudſcha überrannt und die Stadt Tulcea beſetzt. Im Beſitz der Hügel:
linie von Tulcea beherrſchen die Sieger den unteren Oonau-Arm, den Gulina-Ranal und den
St.Georgs⸗Arm. Die Oonau⸗-Schiffahrt iſt ſomit völlig unterbunden, und den Ruſſen ſtehen
für Transporte nach Galatz und dem Sereth nur noch die Bahnlinie von Reni und Jaſſy zur
Verfügung. Oer äußerfte öſtliche Flügel der Heere der Verbündeten hat mit der Einnahme
von Tulcea einen feften, äußerſt wichtigen, nicht zu flankierenden Stützpunkt erhalten.
Im Oſten macht das breite Donau Oelta jede Annäherung unmöglich. Gegen Norden iſt
Tultea durch die 15 km breiten Donau-Sümpfe gedeckt. Die ruffifchen Verbände Sacharows
find in die äußerſte Nordweſtecke der Dobrudfcha gedrängt, und als rückwärtige Verbindungen
ſtehen ihnen nur noch Iſactea und Braila zur Verfügung. Ob fie einen letzten Verſuch
machen werden, ſich auf der Hügelkette Furcda — Grecl — Feilor —Iſaccea zu behaupten, iſt
höchſt zweifelhaft. (W. T. B.)
Der Feind in den Nordweſtzipfel der Dobruͤdſcha gedrängt.
Großes Hauptquartier, 24. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Beiderſeits der Wieltje im Gpern-Bogen griffen
engliſche Abteilungen nach ſtarker Feuerwirkung im Morgengrauen unſere Stellungen
an; ſie wurden abgewieſen.
Auf der übrigen Front herrſchte bei meiſt ſchlechtem Wetter nur geringere Feuertätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den verſchneiten Wald—
karpathen nahm zeitweilig im Ludowa- und Kirlibaba-Abſchnitt das Geſchützfeuer zu.
Nördlich des Az Tales ging der Ruſſe wieder zum Angriff über. Nach einem
fehlgeſchlagenen Vorſtoß gelang es ihm, am Höhenkamm des Magyarog ſich feſtzuſetzen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Durch die Operationen
der Dobrudſcha-Armee iſt der Feind in den Nordweſtzipfel des Landes gedrängt
worden. Das nördliche Donau⸗-Afer beiderſeits Tulcea liegt unter dem Feuer
unſerer Geſchütze.
Mazedoniſche Front. Zwiſchen Wardar und Dojran⸗See lag ſtarkes engliſches
Feuer auf den deutſchen und bulgariſchen Stellungen; in den Abendſtunden an—
greifende Bataillone wurden blutig abgewieſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Erfolgreicher Vorſtoß der k. u. k. Zerflörer in der Otranto⸗Straße.
Wien, 24. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegſchauplatz. Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph:
Nördlich des Az Tales hat ſich eine feindliche Abteilung auf der Höhe Magyarsos feſtgeſetzt.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Eines unferer
Jagdkommandos überſetzte die Byſtrzyca Solotwinſka, drang durch die Hinderniszone
in eine feindliche Vorſtellung ſüdweſtlich Bohorodezany vor, kämpfte die Beſatzung
nieder und rückte nach Zerſtörung der Verteidigungsanlage vollzählig ein.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche
zeitweiſe lebhafteres Artilleriefeuer; ſonſt unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember haben
bei einem Vorſtoße vier unferer Zerſtörer in der Otranto-Straße zwei armierte Leber:
wachungsdampfer im Artilleriekampfe verſenkt. Auf der Rückfahrt wurde ihnen der
Weg durch wenigſtens ſechs feindliche Zerſtörer eines mächtigen und ſchnelleren Typs,
ſo viel aufnehmbar, „Indomito“, verlegt. Beim Durchbruch kam es zu einem heftigen
Geſchützkampfe, wobei ein feindlicher Zerſtörer in Brand geſchoſſen liegen blieb,
wenigſtens drei andere auf Nahdiſtanz vielfach getroffen und in die Flucht gejagt
wurden, darunter ein Zerſtörer eines noch ſtärkeren unbekannten Typs. Von unferen
Zerſtörern erhielt einer zwei Treffer im Kamme, ein zweiter einen in die Aufbauten.
Ein Mann tot, kein Verwundeter.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Iſaccea in der Dobrudſcha genommen.
Berlin, 24. Dezember, abends. An der Welt und Oſtfront im allgemeinen
ruhiger Tag. — In der Dobrudſcha iſt Iſaccea genommen. Bei Tulcea hält das
Feuer an. — In Mazedonien nichts Beſonderes. (W. T. B.)
Sofia, 25. Dezember. GBulgariſcher Generalſtabsbericht vom 25. Dezember.)
Rumänifche Front: In der Dobrudſcha beſetzten wir die Stadt Iſaccea. Nachhuten
des Feindes halten ſich bloß vor Matin. (W. T. B.)
Neue Kämpfe in der Großen Walachei.
Großes Hauptquartier, 25. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Wotſchaete-Bogen zeitweilig ſtarker Artillerie—
kampf; bei den übrigen Armeen ging die Gefechtstätigkeit über das gewöhnliche Maß
nicht hinaus. Die Nacht verlief in den meiſten Abſchnitten ſtill.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südweſtlich von Stanislau wieſen öſterreichiſch-ungariſche Vor—
poſten bei Lyſiet mehrere ruſſiſche Vorſtöße ab.
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Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Gebiet der Cimbroſlawa Wk.
warfen unſere das Vorfeld beherrſchenden Patrouillen mehrfach ruſſiſche Streif—
abteilungen zurück. Nördlich von Sosmezö im Ditoz-Tale zwang unſer Abwehrfeuer
zweimal angreifende Ruſſen, zurückzuweichen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In der Großen Walachei
haben ſich neue Kämpfe entwickelt. — Die Dobrudſcha-Armee nahm Ifarrea und
ſteht im Angriff auf den Brückenkopf von Marin.
Mazedoniſche Front. Nichts Weſentliches.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Vorpoſtenkampf bei Lyſiec.
Wien, 25. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Die Kampftätigkeit nimmt
in mehreren Frontabſchnitten an Lebhaftigkeit zu.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An einigen Stellen wurden
ruſſiſche Aufklärungsabteilungen zurückgewieſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei Lyfier
hat ein Jagdkommando des vielbewährten k. u. k. Infanterieregiments Nr. 16 in
einem nächtlichen Vorpoſtenkampf den vielfach überlegenen Feind mit dem Bajonett
zurückgeworfen und ihm ſchwere Verluſte zugefügt. Auch alle weiteren Angriffe:
verſuche der Ruſſen ſind geſcheitert.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Ereigniſſe von
Bedeutung. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Fortſchritte in Rumänien.
Berlin, 25. Dezember, abends. (Amtlich.) Im Weſten und Offen keine
größeren Kampfhandlungen. — In Rumänien Fortſchritte. — An mazedoniſcher
Front nichts Weſentliches. (RED)
Zwei englische Torpedobootszerſtörer gefunfen.
London, 25. Dezember. (Reuter) Die Admiralität teilt mit: Am 21. Dezember
find in der Nordſee zwei Torpedobootszerſtörer infolge Zuſammenſtoßes bei fehr
ſchlechtem Weiter geſunken. 6 Offiziere und 49 Mann ſind ertrunken. ABB)
Erfolgreiche Kämpfe in der Großen Walachei. — 3500 Ruffen
gefangen. — Filipeſti erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 26. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In einzelnen Abſchnitten der Üpern-Front,
beiderſeits des Kanals von La Baſſée und weſtlich von Lens nahm die Artillerie—
tätigkeit zu. Vorſtöße ſtarker engliſcher Patrouillen ſind mehrfach abgewieſen worden.
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Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Am unteren Stochod war dio ruſſiſche Artillerie rühriger als ſonſt.
Nordweſtlich Luck brachte eine Anternehmung deutſcher Abteilungen 16 Gefangene ein.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An der Ludowa-Höhe in den
Waldkarpathen zeitweilig ſtarkes Geſchützfeuer. Am Neagra-Tal, ſüdlich von Dorna
Watra, ſcheiterte ein Vorſtoß ruſſiſcher Streifabteilungen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Bei den Kämpfen in der
großwalachiſchen Ebene und am Rande des Gebirges ſüdlich von Rimnicul⸗Sarat
find in den letzten Tagen 5500 Ruſſen gefangengenommen worden.
Geſtern ſtürmten oftbewährte deutſche Diviſionen mit zugeteilten öſterreichiſch—
ungariſchen Bataillonen das zäh verteidigte Dorf Filipeſti (an der Bahn Buzau —
Braila) und beiderfeits anſchließende ſtarkverſchanzte Stellungen der Ruſſen. ö
Mazedoniſche Front. Erfolgreiche Patrouillenvorſtöße bulgariſcher Infanterie
nordweſtlich von Monaſtir. Im Cerna-Bogen wechſelnd heftiges Artilleriefeuer.
Der Erſte Generalquarkiermeiſter.
Ludendorff. (W.
Wien, 26. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: In der Großen Walachei dauern die Kämpfe an. Deutſche und
öſterreichiſch-ungariſche Truppen erſtürmten, beiderſeits der von Buzeu nach Braila
führenden Bahn vorgehend, die ſtarken ruſſiſchen Stellungen bei Filipeſti. Auch im
Raume von Rimnicul⸗Sarat wurden Fortſchritte erzielt. Die Zahl der in den
letzten Tagen in der Walachei eingebrachten gefangenen Ruſſen beträgt über 5500.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Südweſtlich von Sulta und
ſüdlich von Dorna Watra fühlten ruſſiſche Streifkommandos erfolglos gegen unſere
Stellungen vor. In den Waldkarpathen vielfach neu auflebender Geſchützkampf.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine befonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neue Erfolge in der Großen Walachei.
Berlin, 26. Dezember, abends. (Amtlich) Auf dem Nordufer der Somme
zeitweife ſtarkes Feuer. Sonſt im Weſten und Oſten nichts Weſentliches. — In der
Großen Walachei iſt der Ruſſe aus mehreren Stellungen geworfen worden. — In
Mazedonien herrſcht Ruhe. (W. T. B.)
Deutſchlands Antwort auf den amerikaniſchen Vorſchlag.
Berlin, 26. Dezember. (Amtlich.) Der Staatsſekretaͤr des Auswärtigen Amtes hat
heute dem Botfchafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Beantwortung des Schreibens
vom 21. d. M. folgende Note übergeben: \
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Die Kaiſerliche Regierung hat die hochherzige Anregung des Herrn Präſidenten der
Vereinigten Staaten von Amerika, Grundlagen für die Herſtellung eines dauernden Friedens
zu ſchaffen, in dem freundſchafflichen Geiſte aufgenommen und erwogen, der in der
Mitteilung des Herrn Präfidenten zum Ausdruck kommt. Der Herr Präſident zeigt das
Ziel, das ihm am Herzen liegt, und läßt die Wahl des Weges offen. Der Kaſſerlichen
Regierung erſcheint ein unmittelbarer Gedankenaustauſch als der geeignetſte Weg, um zu
dem gewünſchten Ergebnis zu gelangen. Sie beehrt ſich daher, im Sinne ihrer Erklärung
vom 12. d. M., die zu Friedensverhandlungen die Hand bot, den alsbaldigen Zufammen»
tritt von Delegierten der kriegführenden Staaten an einem neutralen Orte vorzuschlagen.
Auch die Kaiſerliche Regierung iſt der Anſicht, daß das große Werk der Verhütung
künftiger Kriege erſt nach Beendigung des gegenwärtigen Völkerringens in Angriff genommen
werden kann. Sie wird, wenn dieſer Zeitpunkt gekommen iſt, mit Freuden bereit ſein,
zuſammen mit den Vereinigten Staaten von Amerika an dieſer erhabenen Aufgabe
mitzuarbeiten. (W. T. B.)
Die Antwort Oeſterreich⸗Angarns an Wilfon.
Wien, 26. Dezember. In der Antwort der k. u. k. Regierung auf die Kundgebung
des Präſidenten der Vereinigten Staaten heißt es unter anderem: Die k. u. k. Regierung legt
vor allem Wert darauf, zu betonen, daß ſie ſich von demſelben Geiſte der Freundſchaft und des
Entgegenkommens, welcher in den edlen Anregungen des Herrn Präſidenten zum Ausdruck kommt,
auch ihrerſeits bei Beurteilung derſelben leiten ließ. Der Herr Präſident hat das Ziel vor Augen,
Grundlagen für die Herſtellung eines dauernden Friedens zu ſchaffen, wobei er der Wahl des
Weges und der Mittel nicht zu präjudizieren wünſcht. Die k. u. k. Regierung hält als den
geeignetſten Weg zu dieſem Ziele einen unmittelbaren Gedankenaustauſch zwiſchen den kriegführenden
Mächten. Anknüpfend an ihre Erklärung vom 12. laufenden Monats, in welcher ſie ſich zu dem
Eintritt in Friedensverhandlungen bereit erklärte, beehrt fie ſich ſomit, den baldigen Zuſammentritt
von Vertretern der kriegführenden Mächte an einem Orte des neutralen Auslandes vorzuſchlagen.
Die k. u. k. Regierung ſtimmt gleichfalls der Auffaſſung des Herrn Präſidenten zu, daß es
erſt nach Beendigung des gegenwärtigen Krieges möglich fein würde, an das große und wünſchens—
werte Werk der Verhütung künftiger Kriege zu ſchreiten. Im gegebenen Zeitpunkte wird ſie
gern bereit ſein, gemeinſam mit den Vereinigten Staaten von Amerika ihre Mitarbeit der
Verwirklichung dieſer erhabenen Aufgabe zu leihen. (Nach W. T. B.)
Die ruſſiſchen Linien bei Rimnicul-Sarat durchbrochen.
Großes Hauptquartier, 22. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Üpern-Bogen und auf dem Nordufer der
Somme bei mittags guter Sicht ſtarker Feuerkampf, der abends bei einſetzendem
Regen wieder nachließ. — Bei Luftkämpfen büßten die Gegner 9 Flugzeuge ein.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Am Graberka⸗Abſchnitt nordweſtlich von Zalocze brachten öſter—
reichiſch-ungariſche Abteilungen von gelungener Anternehmung 32 Gefangene und
2 Maſchinengewehre zurück.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Außer regem Patrouillengang,
der vielfach zu für uns günſtig verlaufenen Zuſammenſtößen mit dem Feinde führte,
und zeitweiſe lebhaftem Artilleriefeuer längs der Höhen auf dem Oſtufer der Goldenen
Biſtritz geringe Gefechtstätigkeit. — Im Oitoz⸗Tal Artilleriekämpfe.
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Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Die 9. Armee hat in
fünftätigem Ringen die ſtarken, aus mehreren verdrahteten Linien beſtehenden,
zäh verteidigten Stellungen der Ruſſen an mehreren Punkten durchbrochen;
ſüdweſtlich von Rimnicul-Garat find fie in einer Breite von 17 km völlig genommen.
Auch die Donau-Armee brach durch Wegnahme ſtarkverſchanzter Dörfer in
die Front des Feindes ein und zwang ihn zum Zurückgehen in weiter nördlich
vorbereitete Stellungen. Die Kämpfe waren erbittert; der Erfolg iſt der Tatkraft der
Führung und vollſter Hingabe der Truppen zu danken. Die blutigen Verluſte des
Gegners ſind ſehr groß. Er ließ außerdem ſeit dem 22. Dezember insgeſamt 7600 Ge⸗
fangene, 27 Maſchinengewehre und 2 Minenwerfer in der Hand der 9. Armee.
Die Gefangenenzahl bei der Donau⸗Armee beträgt über 1300.
In der Dobrudſcha find im Angriff auf den Brückenkopf von Matin Fortſchritte
erzielt. Luftſchiffe und Fliegergeſchwader wirkten mit Erfolg im Rücken des Feindes
gegen wichtige Bahn- und Hafenanlagen.
Mazedoniſche Front. Keine größeren Kampfhandlungen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreiche Streifung bei Zalocze.
Wien, 27. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
OeſtlicherKriegsſchauplatz. Heeresgruppedes Generalfeldmarſchalls v. Madenfen:
In der Großen Walachei nehmen die Kämpfe trotz des Auftretens beträchtlicher
ruſſiſcher Verſtärkungen einen günſtigen Fortgang. Am untern Calmatuiul wurde
Raum gewonnen. Südweſtlich von Rimnicul⸗Sarat haben die Truppen des Generals
v. Falkenhahn in fünftägiger Schlacht die ſtark ausgebauten Stellungen des Feindes
in 17 km Breite durchbrochen. Es wurden hier feit dem 22. Dezember
7600 Gefangene (meiſt Ruſſen) und 27 Maſchinengewehre eingebracht. Die Ein⸗
buße des Gegners an Toten und Verwundeten iſt außerordentlich groß.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Grenzraum öſtlich und
nordöſtlich von Kezdi-Vaſarhelh erhöhte Kampftätigkeit. Sonſt bei hohem Schnee
und Froſt nur Geplänkel und Geſchützfeuer.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nordweſtlich
von Zalocze brachten öſterreichiſch-ungariſche Abteilungen bei einer erfolgreichen
Streifung 34 Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Begeben⸗
heiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Rimnicul⸗Sarat genommen.
Berlin, 27. Dezember, abends. (Amtlich.) Von Weſt— und Oſtfront nichts
Neues. — In der Großen Walachei iſt Nimnicul⸗Sarat genommen. — Nordöſtlich
des Dojran⸗Sees find engliſche Angriffe abgewieſen worden. (W. T. B.)
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Der Höhenfamm von Tailor erobert.
Sofia, 27. Dezember. (Generalſtabsbericht vom 27. Dezember.) Rumäniſche
Front: In der Dobrudſcha beſchoſſen feindliche Monitore Iſaccea, Tulcea und Mahmudia.
Die vierte Divifion (Preſlaw) hat nach äußerſt hartnäckigem und erbittertem Kampfe
den Höhenkamm von Tailor erobert und in Verfolgung des ſich zurückziehenden Feindes
den Ausgang aus den Wäldern ſüdlich von Lukawitza gewonnen. Im Verlauf der
letzten Kämpfe hat dieſe tapfere Diviſion 1250 ruſſiſche Gefangene gemacht und
4 Maſchinengewehre ſowie über 2500 Gewehre erbeutet. (W. T. B.)
Die deutſche Antwort an die Schweiz.
Berlin, 27. Dezember. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes hat heute dem
ſchweizeriſchen Geſandten in Beantwortung des Schreibens vom 22. d. M. eine Note über—
geben, die unter anderem beſagt:
Oer Geiſt wahrer Menſchlichkeit, von dem der Schritt des Schweizeriſchen Bundesrats
getragen iſt, wird von der Kaiſerlichen Regierung nach ſeinem vollen Werte gewürdigt und
geſchätzt. Die Kaiſerliche Regierung hat den Herrn Präſidenten der Vereinigten Staaten
davon unterrichtet, daß ihr ein unmittelbarer Gedankenaustauſch als das geeignetſte Mittel
erſcheint, um zu dem gewünſchten Ergebnis zu gelangen. Geleitet von den Erwägungen, aus
denen Oeutſchland am 12. Oezember zu Friedensverhandlungen die Hand bot, darf die Kaiſerliche
Regierung den alsbaldigen Zuſammentritt von Delegierten ſämtlicher kriegführenden Staaten
an einem neutralen Orte vorſchlagen. In Lebereinſtimmung mit dem Herrn Präſidenten der
Vereinigten Staaten von Amerika iſt die Kafferliche Regierung der Anſicht, daß das große
Werk der Verhütung künftiger Kriege erſt nach Beendigung des gegenwärtigen Völkerringens
in Angriff genommen werden kann. Sie wird, ſobald dieſer Zeitpunkt gekommen iſt, mit
Freuden bereit ſein, an dieſer erhabenen Aufgabe mitzuarbeiten. (Nach W. T. B.)
Voller Sieg in der Schlacht bei Rimnicul⸗Sarat. — Leber
10000 Ruffen gefangen.
Großes Hauptquartier, 28. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Einzelne Abſchnitte der flandrifchen Front und
des Somme-Bogens lagen zeitweilig unter ſtarkem Feuer.
Die Tätigkeit der Luftſtreitkräfte war ſehr rege. Der Gegner verlor im Luft—
kampf und durch Abwehrfeuer 8 Flugzeuge.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: An mehreren Stellen der Front wies unſere Grabenbeſatzung
Vorſtöße ruſſiſcher Streifabteilungen ab.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An der Ludowa in den Wald—
karpathen vertrieben deutſche Jäger ſtarke Patrouillen der Ruffen im Handgranatenkampf.
Im Meftecanefei-Abfchnitt mehrfach lebhaftes Geſchützfeuer.
In den Bergen am Oitoz- und Putna-Tal hat ſich die Kampftätigkeit erhöht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der 27. Dezember brachte
der 9. Armee des Generals der Infanterie v. Falkenhayn den vollen Sieg in
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der Schlacht bei Nimnicul⸗Oarat über die zur Verteidigung Rumäniens heran
geführten Ruſſen.
Der am 26. Dezember geworfene Feind ſuchte durch Gegenſtöße ſtarker
Maſſen den verlorenen Boden zurückzugewinnen. Die Angriffe ſcheiterten.
Preußiſche und bayeriſche Infanteriediviſionen fließen dem zurüdflutenden Feinde
nach, überrannten ſeine in der Nacht neu angelegten Stellungen und drangen
über Rimnicul⸗GOarat hinaus vor.
Gleichzeitig durchbrachen weiter ſüdöſtlich deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche
Truppen die ſtarkverſchanzten Linien der Nuſſen, wehrten auch hier heftige, gegen
die Flanke geführte Gegenangriffe ab und kamen kämpfend in nor döſtlicher
Richtung vorwärts.
Wieder erlitt der Gegner bei ſeiner Niederlage ſchwere blutige Verluſte. An
Gefangenen wurden geſtern 3000 Mann, an Beute 22 Maſchinengewehre
eingebracht. Die Zahl der von der 9. Armee in den Kämpfen bei Nimnicul⸗
Sarat gemachten Gefangenen beträgt im ganzen 10220 Ruſſen.
An der Donau-Front fanden geſtern nur Teilkämpfe ſtatt.
In der Dobrudſcha gelang es den Bulgaren und osmaniſchen Truppen, die
Ruſſen aus befeſtigten Höhenſtellungen öſtlich von Macin zu werfen.
Mazedoniſche Front. Nordöſtlich des Dojran-Sees griffen nach ſtarker Vor⸗
bereitung mehrere Kompagnien die bulgariſchen Vorpoſten vergeblich an.
5 Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 28. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die verbündeten Streitkräfte des Generals v. Falkenhayn haben
den Ruſſen bei Nimnicul⸗Sarat eine ſchwere Niederlage bereitet. Der Feind ver⸗
ſuchte geſtern noch einmal ſüdweſtlich und ſüdöſtlich der Stadt ſtandzuhalten; er
unternahm mehrere Maſſenſtöße, um ſich Luft zu ſchaffen. Seine Linien wurden
an mehreren Stellen durchbrochen; der Feind wich. Die Verfolgung drang über
Nimnicul-Sarat hinaus. Auch auf den Höhen nordweſtlich der eroberten Stadt
gingen die Ruſſen vor den Bajonetten öſterreichiſch⸗ungariſcher und deutſcher
Truppen zurück. Es wurden geſtern 3000, ſeit Beginn der Schlacht über 10 000
Gefangene eingebracht.
Heeresgruppe des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Bei Sosmezo und im
Gebirge ſüdöſtlich davon iſt der Kampf in ſtärkerem Anwachſen. Anſere Flieger
ſchoſſen in dieſem Grenzraume zwei feindliche Farmans ab und zwangen zwei
andere feindliche Flieger zur Notlandung. Auf unſeren Stellungen in Meftecanefci-
Abſchnitt lag ruſſiſches Geſchützfeuer.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Die Verfolgung der Ruſſen in der Walachei.
Berlin, 28. Dezember, abends. (Amtlich.) An der Weſtfront nur auf
dem linken Maas-Afer geſteigerte Gefechtstätigkeit. — Im Offen keine befonderen
Ereigniſſe. — In Verfolgung der Ruſſen hat die neunte Armee Boden gewonnen. —
Aus Mazedonien nichts Neues. (W. T. B.)
Die Durchbruchsſchlacht in der Oſtwalachei.
Berlin, 28. Dezember. Die große Durchbruchsſchlacht in der Oſtwalachei iſt gewonnen.
Oa die durch die vielen Niederlagen demoraliſierte rumäniſche Armee zu jedem Widerſtand
unfähig war, mußten ſtarke ruſſiſche Heereskräfte zu ihrem Schutze und zur weiteren Verteidigung
des rumäniſchen Bodens eingeſetzt werden. Die an Gebirge und Donau gleichmäßig ſtark
angelehnte Stellung auf der ſchmalen Front Rimnitul⸗Sarat — Filipeſti —-ODonau-Sümpfe ſchien
geeignet, den Abſchub der geworfenen rumäniſchen Armee hinter den Sereth zu ermöglichen.
Geſtützt auf das Feſtungsſyſtem der Sereth⸗Linie ſowie auf Straßen und Bahnnetz, Häfen und
Magazine der Städte Braila, Galatz und Focſani gab ſie dem gefährdeten Südflügel der
ruſſiſchen Geſamtfront einen anſcheinend völlig ſicheren Halt. Ihr ganzer Ausbau ſowie die
Verteidigung bezeugen, daß ſie nicht als eine vorübergehende Aufnahmeſtellung gedacht war,
ſondern daß in ihr ein ſtarker und dauernder Widerſtand geleiſtet werden ſollte. Die ruſſiſche
Heeresleitung fühlte ſich anſcheinend ſtark genug, hier dem Vorgehen der Verbündeten Halt zu
gebieten. Im Vertrauen auf den Wert ſeiner Truppen wagte Mackenſen kühn den kürzeſten
Weg des frontalen Angriffs. Er ſtieß gegen den ſtärkſten Punkt der Verteidigung vor: die
ausgebauten Stellungen bei Rimnicul-Sarat. In fünftägigem erbitterten Ringen ſchlug er
ſüdweſtlich Rimnik eine Breſche von 17 km Breite, drückte zugleich am 27. Dezember in der
Mitte der Front die ſtarkbefeſtigte Linie Filipeſti — Liscoſteanca ein, während er, im Tale des
Cilnau weſtlich Rimnicul⸗Sarat vordringend, die dortige ruſſiſche Verteidigung zurückwarf. Im
Verfolg dieſer Kämpfe wurde der Angelpunkt der ganzen Stellung, die Stadt Rimnicul-Sarat,
am 27. Dezember genommen. Eiligſt herangezogene Truppen Sacharows ſollten die Niederlage
noch in letzter Stunde abwenden. Sie warfen ſich den längs der Donau vorrückenden tapferen
bulgariſchen Oiviſionen entgegen, konnten aber das Schickſal der Schlacht nicht mehr wenden.
Mit der Bezwingung der Rimnicul⸗Sarat— Oonau-Stellung iſt wiederum ein gewaltiger Schritt
in der Eroberung Rumäniens vorwärts gemacht. (W. T. B.)
Aufbringung eines ruſſiſchen Munitionsdampfers durch ein
deutſches U-Boot.
Berlin, 28. Dezember. (Amtlich.) Eines unferer Anterſeeboote hat vor einiger
Zeit im Nördlichen Eismeer, öſtlich vom Nordkap, den Dampfer „Suchan“ der
ruſſiſchen Freiwilligen-Flotte aufgebracht. Der Dampfer war mit Kriegsmaterial
beladen und befand ſich auf dem Wege von Amerika nach Archangelſk. Nachdem
die ruſſiſchen Schiffsoffiziere als Gefangene auf das Unterfeeboot genommen und
ein deutſcher Geeoffizier mit einigen Anteroffizieren die Führung des Dampfers
übernommen hatte, wurde dieſer, begleitet von dem U-Boot, nach einem deutſchen
Hafen gebracht. Hier ſtellte fi heraus, daß es der von den Nuffen bei Kriegs
ausbruch im Hafen von Wladiwoſtok beſchlagnahmte Dampfer der Hamburg-Amerika—
Linie „Spezia“ war. Die einen Wert von vielen Millionen darſtellende Ladung
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des Dampfers beſtand aus: 100 000 2,8 m- Schrapnells, 75000 7, m- Spreng⸗
granaten, 150000 3,7:cm+-Patronen, 250000 Zündern für Sprenggranaten,
100 000 Zeitzündern, 125000 Zündſchrauben, 150 000 kg Trinitrotoluol (hochwertiger
Sprengſtoff), 175000 kg Röhrenpulver, 127 30 +sm-Geſchoſſen, 150 Zylindern
mit Säure, 1230000 kg Blei in Barren, 7 Laſtautomobilen, 200 Ballen Sohlen—
leder, 500 Spulen Stacheldraht und 6000 Stück Eiſenbahnſchienen. (W. T. B.)
Ruſſiſche Stellungen an der Oſtfront von Siebenbürgen
geſtürmt. — Siegreicher Vorſtoß weſtlich der Maas.
Großes Hauptquartier, 29. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem
Weſtufer der Maas führten geſtern an der Höhe 304 und am Südhang des
„Toten Mannes“ Teile der Infanterieregimenter Nr. 13 und Nr. 155 und des
Füſilierregiments Nr. 37, ſämtlich von der Somme her rühmlichſt bekannt, Vorſtöße
in die franzöſiſchen Stellungen aus. Eingehende Vorbereitung durch Artillerie und
die durch ihre Wirkung der Infanterie unentbehrlich gewordenen, bewährten Minen:
werfer bahnten den Stoßtruppen den Weg bis in die zweite und dritte Linie
der feindlichen Stellungen, aus denen 222 Gefangene, dabei 4 Offiziere, und 7
Maſchinengewehre zurückgebracht wurden. In den genommenen Gräben wurden
mehrere, auch nachts wiederholte Gegenangriffe der Franzoſen abgewieſen.
Am Walde von Cheppy und Malancourt holten ſich wackere Württemberger
und Badener mehrere Gefangene aus der feindlichen Stellung.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nichts Weſentliches.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Der Südflügel der Heeres—
gruppe unter dem Befehl des Generals der Infanterie v. Gerok hat ſich in Leber—
einſtimmung mit den Bewegungen in der Großen Walachei in dem Gebirge oſtwärts
vorgeſchoben. Deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen haben in dem ſchwierigen
Höhengelände der Oſtfront von Siebenbürgen mehrere hintereinanderliegende Stellungen
geſtürmt. Dabei wurden 1400 Ruſſen und Rumänen gefangen, 18 Maſchinen—
gewehre und 3 Geſchütze erbeutet.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Auf dem linken Flügel
der 9. Armee brachen bageriſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen unter
Führung des Generalleutnants Krafft v. Delmenſingen im Gebirge ſtarken Wider—
ſtand der verbündeten Gegner und erreichten Dumitreſti, 20 km nordweſtlich
von Rimnicul-Sarat.
Der rechte Armeeflügel ſtieß zwiſchen dem Rimnicul-Abſchnitt und dem Lauf
des Buzaul nach Nordoſten vor, nahm mehrere zäh verteidigte Dörfer und ließ
dem weichenden Ruſſen keine Zeit, ſich in vorbereiteter Stellung am Seenabſchnitt
feſtzuſetzen. Bei dieſen Kämpfen zeichnete ſich das Weſtpreußiſche Infanterieregiment
Nr. 148 aus.
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An Gefangenen vom 28. Dezember find über 1400 Ruſſen, an Beute 3 Geſchütze
und mehrere Maſchinengewehre eingebracht.
In der Dobrudſcha iſt Rachel genommen.
Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Die Ruſſen nördlich Rimnicul⸗Sarat erneut geworfen.
Wien, 29. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nordöſtlich und nördlich von Rimnicul-Sarat
drängt die Armee des Generals v. Falkenhahn den Feind von Stellung zu Stellung
zurück. Im Hochgelände nordweſtlich der genannten Stadt wurde er durch die
öſterreichiſch-ungariſchen und bayerifchen Truppen des Generals Krafft v. Delmenſingen
erneut geworfen. Die zu dieſen gehörende Kampfgruppe des Feldmarſchalleutnants
Ludwig Goldinger ſteht vor Deduleſei im Kampf. Auch der Südflügel der vom
Generaloberſt Erzherzog Joſeph befehligten Heeresfront hat ſich dem Angriff angeſchloſſen.
Oeſterreichiſch-ungariſche und deutſche Kräfte entriſſen dem Feinde im oberen
Zabala ; Naruja- und Putna-Tal eine Reihe ſtark ausgebauter Stellungen und erſtürmten
bei Harja, nordöſtlich von Sosmezö, feindliche Linien. Der Feind ließ bei den
geſtrigen Kämpfen in der Walachei und im Gebirge weſtlich von Focſani
3000 Gefangene, 6 Geſchütze und über 20 Maſchinengewehre in unſerer Hand.
Weiter nördlich keine Kämpfe von Bedeutung.
Ein öſterreichiſch-ungariſches Flugzeuggeſchwader belegte am 27. d. M. den von
feindlichen Truppen ſtark beſetzten Bahnhof von Oneſei mit Bomben. Mehrere
Gebäude gerieten in Brand.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche war das italieniſche
Artilleriefeuer geſtern lebhafter als in den vergangenen Tagen. Im Wippad)-Tale
ſchoß einer unſerer Kampfflieger ein feindliches Flugzeug ab.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. (W. T 5.)
Weitere Fortfchritte der Heeresgruppe Mackenſen.
Berlin, 29. Dezember, abends. (Amtlich.) Stärkeres Feuer nördlich der Somme.
Gegen Front und Flanke unſerer neuen Stellung am „Toten Mann“ geführte Angriffe
der Franzoſen find abgewieſen worden. — Oſtfront: Nichts Beſonderes. — Heeresgruppe
Mackenſen iſt im weiteren Fortſchreiten. — In Mazedonien Ruhe. (W. T. B.)
Die U⸗Boot⸗Beute im November.
Berlin, 29. Dezember, abends. (Amtlich) Im Monat November find
138 feindliche Handelsfahrzeuge von insgeſamt 314500 Bruttoregiſtertonnen
durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächte verlorengegangen; davon ſind
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244500 Tonnen engliſch. Außerdem find 53 neutrale Handelsfahrzeuge mit
94000 Bruttoregiſtertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde
verſenkt worden. Das Monatsergebnis beträgt alſo insgeſamt 408 500 Tonnen.
Seit Kriegsbeginn ſind damit durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächte
3636 500 Tonnen feindlichen Handelsſchiffraumes verlorengegangen. Davon
find 2794500 Tonnen engliſch.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Eine Friedensnote der drei ſkandinaviſchen Staaten.
Kopenhagen, 29. Dezember. (Meldung des Ritzauſchen Bureaus.) Die
däniſche, norwegiſche und ſchwediſche Regierung haben nach gegenſeitigen Ver—
handlungen ihren Geſandtſchaften Auftrag erteilt, den Regierungen der kriegführenden
Länder Noten zu überreichen, in denen die drei Regierungen im Anſchluß an die
Note des Präſidenten Wilſon bezüglich der Schritte zur Förderung eines dauernden
Friedens erklären, daß ſie es als eine Vernachläſſigung ihrer Pflichten gegen ihre
Völker und die ganze Menſchheit betrachten würden, falls ſie nicht die wärmſte
Sympathie für alle Beſtrebungen ausſprächen, welche dazu beitragen könnten, den
moraliſchen und materiellen Leiden und Verluſten, die in ſtetig ſteigendem Maße
die Folgen des Krieges ſind, ein Ende zu machen. Die drei Regierungen ſprechen
die Hoffnung aus, daß die Initiative des Präſidenten Wilſon zu einem Ergebnis
führen möge, das der erhabenen Geſinnung, die ihn geleitet habe, würdig ſei. (W. T. B.)
Ein Völkerrechtsbruch Rußlands. (Drei entflohene deutsche Offiziere
von ruſſiſchen Soldaten in der Mongolei erſchoſſen.)
Nach einem Bericht des kaiſerlichen Geſandten in Peking an das Auswärtige
Amt find drei aus ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft in Toroitzkoſſawſk nach Arga
entkommene deutſche Offiziere: Mak Graeff, Rittmeiſter im Huſarenregiment König
Humbert Nr. 13, Ludwig v. Werner, Oberleutnant im Jägerregiment zu Pferde
Nr. 13, Hans v. Hofmeiſter, Leutnant d. Reſ. im Badiſchen Leibdragonerregiment
Nr. 20, trotz chineſiſcher Eskorte von ruſſiſchen Soldaten verfolgt und bei dem Orte
Taolin in der Aeußeren Mongolei, nahe der Grenze der Inneren Mongolei, erſchoſſen
worden. Einzelheiten fehlen. Der chineſiſche Reſident in Arga hat beim ruſſiſchen
Konſul Proteſt eingelegt. Der Proteſt iſt ihm mit der Erklärung zurückgegeben
worden, daß er ſich um chineſiſche Intereſſen in der Aeußeren Mongolei zu kümmern
habe, deutſche Kriegsgefangene gingen ihn nichts an. Der kaiſerliche Geſandte hat
gegen dieſen ruſſiſchen Völkerrechtsbruch, der eine kraſſe Verletzung der chineſiſchen
Neutralität bedeutet, ſcharfe Verwahrung eingelegt. (W. T. B.)
Verfolgung des weichenden Feindes in der Walachei.
Großes Hauptquartier, 30. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nordweſtlich
von Lille, an der Somme — vornehmlich auf dem Nordufer — und in einzelnen
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Abſchnitten der Aisne⸗Front nahm zeitweilig das Feuer zu. Mehrfach wurden Vorſtöße
engliſcher und franzöſiſcher Patrouillen abgewieſen.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem linken Maas Ufer führten die Franzoſen
gegen die von uns gewonnenen neuen Linien am „Toten Mann“ im Laufe des Tages
mehrere, durch ſtarke Feuerwellen eingeleitete Angriffe, die ſämtlich abgewieſen wurden.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Bei ungünſtiger Witterung die gewöhnliche Grabenkampftätigkeit.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den verſchneiten Waldkarpathen
erfolgreiche Patrouillengänge deutſcher Jäger. Im ſiebenbürgiſchen Grenzgebirge drangen
die deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Angriffstruppen trotz hartnäckigen Widerſtandes
in verſchanzten Stellungen und trotz ſtarker Gegenſtöße, bei denen der Ruſſe 10 Offiziere,
650 Mann und 7 Maſchinengewehre in unſerer Hand ließ, weiter vorwärts.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Unfere unermüdlichen Truppen
folgen dem auf der ganzen Front zwiſchen Gebirge und Donau weichenden Feind.
Sie ſtehen in fortſchreitendem Kampf in der Linie nordöſtlich Vizirul—Suteſti
(am Buzaul) — Slobozia (halbwegs Rimnicul⸗Sarat — Plaineſci).
Mazedoniſche Front. Nur kleine Gefechte von Streifabteilungen in der Struma—
Ebene. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 30. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die in der walachiſchen Ebene vordringenden
verbündeten Streitkräfte haben in ununterbrochenem Kampfe die Linie Vizirul — Suteſti
und zwiſchen Rimnicul⸗Sarat und Plainefei den Raum von Slobozia gewonnen. Weſtlich
von Plainefei nähert fi) die Kampfgruppe des Generals v. Krafft den Bergfüßen.
Oeſterreichiſch-ungariſche Bataillone nahmen hier dem Feind zwei 10%“m-Haubitzen ab.
Der Südflügel der Heeresgruppe des Generaloberſt Erzherzog Joſeph hat trotz
des zähen feindlichen Widerſtandes erneut beträchtliche Fortſchritte erzielt. Ruſſiſche
Gegenſtöße wurden abgeſchlagen, 10 Offiziere, 650 Mann und 2 Mafchinengewehre
als Tagesbeute eingebracht. Nördlich des Uz-Tales ſcheiterte ein ſchwächerer ruſſiſcher
Angriff. — Nordweſtlich von Zalocze fühlten unfere Offizierspatrouillen mit Erfolg
gegen die feindlichen Stellungen vor. — In Wolbynien hat eines unferer Luft—
geſchwader das Waldlager öſtlich von Sadow mit Bomben belegt.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegs ſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Ein deutſches Seeflugzeug über Sulina.
Berlin, 30. Dezember. (Amtlich) Ein deutſches Seeflugzeug hat am
29. Dezember Hafenanlagen und feindliche Schiffe im Hafen von Sulina mit
Bomben belegt und Treffer auf einem Transportdampfer erzielt. (W. T. B.)
Berlin, 30. Dezember, abends. (Amtlich.) Bisher keine beſonderen Er—
eigniſſe gemeldet. (W. T. B.)
Die ablehnende Antwort der Entente auf den Friedensvorſchlag
der Mittelmächte.
Paris, 30. Dezember. (Meldung der Agence Havas.) Die Antwort der Alliierten
auf die Note der feindlichen Mächte betreffend den Vorſchlag auf Eröffnung von Friedens,
verhandlungen iſt heute abend dem Botſchafter der Vereinigten Staaten durch Miniſterpräſident
Briand im Namen der alliierten Regierungen von Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien,
Japan, Montenegro, Portugal, Rumänien, Rußland und Serbien übergeben worden. Sie beſagt
unter anderem: Eine Anregung ohne Bedingungen für Eröffnung der Verhandlungen iſt kein
Friedensangebot. Dieſer angebliche Vorſchlag, der, jeden greifbaren Inhaltes und jeder Genauigkeit
entbehrend, durch die Kaiſerliche Regierung in Umlauf geſetzt wurde, erſcheint weniger als ein
Friedensangebot denn als ein Kriegsmanöver. Für die Gegenwart flüßt ſich das Anerbieten
Deutſchlands auf eine ausſchließlich europäiſche „Kriegskarte“, die nur den äußeren und vorüber⸗
gehenden Schein der Lage und nicht die wirkliche Stärke der Gegner ausdrückt. Ein Friede,
der unter ſolchen Vorausſetzungen geſchloſſen wird, würde einzig den Angreifern zum Vorteil
gereichen. Für die Zukunft verlangen die durch die Kriegserklärung Oeutſchlands verurſachten
Verwüſtungen, die zahlreichen Attentate, die Deutſchland und feine Verbündeten gegen die
Kriegführenden und gegen die Neutralen verübt haben, Sühne, Wiedergutmachungen und
Bürgſchaften (sanction, reparations, garanties).
Oeutſchland weicht liſtig dem einen wie dem andern 8 In Wirklichkeit iſt die durch
die Zentralmächte gemachte Eröffnung weiter nichts, als ein wohlberechneter Verſuch, auf die
Entwickelung des Krieges einzuwirken und zum Schluſſe einen deutſchen Frieden aufzunötigen.
In voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der Notwendigkeit der Stunde lehnen es die
alliierten Regierungen, die unter ſich eng verbunden und in voller Lebereinſtimmung mit ihren
Völkern ſind, ab, ſich mit einem Vorſchlage ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung zu befaſſen.
Sie verſichern noch einmal, daß ein Friede nicht möglich iſt, ſolange ſie nicht die Gewähr
haben für Wiederherſtellung (reparation) der verletzten Rechte und Freiheiten, für die Anerkennung
des Grundgeſetzes der Nationalitäten und der freien Exiſtenz der kleinen Staaten, ſolange fie nicht
ſicher find einer Regelung, die geeignet iſt, endgültig die Arſachen zu beſeitigen, die feit langem die Völker
bedroht haben, und die einzig wirklichen Bürgſchaften für die Sicherung der Welt zu geben. (W. T. B.)
Siegreiche Kämpfe im Grenzgebirge zur Moldau.
Großes Hauptquartier, 31. Dezember.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der
Attilleriekampf war zeitweilig ſüdlich des La-Baffee-Ranals, beiderſeits der Somme
und nordweſtlich von Reims heftig. Auf dem Südufer der Ancre brachte unſer
Fernfeuer mehrere Munitionslager zur Entzündung.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südlich von Jakobſtadt nahm die Artillerietätigkeit zu.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Grenzgebirge zur Moldau
nahmen die Kämpfe für uns günſtigen Verlauf. Deutſche Truppen entriſſen nördlich
des Az⸗Tales den Ruſſen die Höhe Solyomtar und hielten fie gegen ſtarke Gegen—
ſtöße; 1 Offizier, 80 Mann wurden gefangengenommen.
Beiderſeits des Oitoz-Tales wurden von deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen
Regimentern rumäniſcheruſſiſche Stellungen, im Putna-Tal Tulici in hartem Häuſer—
kampf genommen. Bei Nereju im Zabala⸗Tal find unſere Truppen im Vordringen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Truppen der
Generalleutnants v. Morgen und Kühne fanden nördlich und öſtlich von Rimnicul—
Reale
*
Sarat ſtarken Widerſtand, beſonders am Rande des Gebirges. Forſchem Angriff 85
gelang es, in die feindliche Stellung einzubrechen und in ihr ſtarke Gegenangriffe ir
zurückzuweiſen. Auch zwiſchen den Rimnicul-Sarat- und Buzaul-Riederungen wurde 75
unter heftigen Kämpfen Gelände gewonnen. 85
Die Donau-Armee nähert ſich fechtend der ſtarkbefeſtigten Linie Gurgueti —
Cincea (weſtlich und ſüdweſtlich von Braila).
In der Dobrudſcha erkämpften bulgariſche Truppen Fortſchritte gegen Marin.
Mazedoniſche Front. An der Struma erfolgreiche Anternehmungen bulgariſcher
und osmaniſcher Patrouillen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. 3322)
Wien, 31. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsfhauplak. Heeresgruppe des Generalfeldwarſchalls
v. Mackenſen: Der Feind weicht ſchrittweiſe gegen die Linie Braila — Forfani zurück.
Während er ſich öſtlich des Buzeu-Fluſſes ſchon geſtern im Rückzug befand, leiſtete
er weſtlich des genannten Fluſſes und nördlich von Rimnicul-Sarat noch erbitterten
Widerſtand, der an mehreren Stellen in heftigem Kampfe gebrochen wurde.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Gebirgsland öſtlich und
nordöſtlich von Kezdi-Vaſarhely arbeiten die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen
Truppen des Generals v. Gerok auf rumäniſchem Boden vorwärts. Nereju und
Tulici bei Paulefei find genommen, beiderſeits des Caſinu- und Oitoz⸗Tales iſt
Raum gewonnen worden. Im Grenzgebirge weſtlich von Oeng wurde die Höhe
Solyomtar geſtürmt.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. BRD.)
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Fortſchreitender Angriff gegen den Brückenkopf von Braila.
Berlin, 31. Dezember, abends. (Amtlich.) An Weſt- und Oſtfront geringe
Kampftätigkeit. — In Rumänien iſt der Ruſſe bis in den Brückenkopf von Braila zurück—
geworfen, gegen den wir im fortſchreitenden Angriff ſtehen. — In der Dobrudfcha
wurden ruſſiſche Stützpunkte öſtlich von Macin genommen. (W. T. B.
Die Bulgaren im Vormarſch auf Braila.
Sofia, 31. Dezember. (Amtlicher Bericht.) Rumäniſche Front: In der öſtlichen
Walachei überſchritten unſere Diviſionen die Bahnſtrecke Buzeu —Braila. Sie ſtehen
18 km von dieſer Stadt entfernt. W 30
Das franzöſiſche Panzerſchiff „Gaulois“ torpediert.
Köln, 31. Dezember. Die „Kölniſche Zeitung“ meldet von der ſchweizeriſchen
Grenze: Das franzöſiſche Marineminiſterium gibt bekannt: Das Panzerſchiff „Gaulois“
iſt am 27. Dezember im Mittelmeer von einem Anterſeeboot torpediert worden.
Das Schiff ſank in einer halben Stunde. Dank der bis zum letzten Augenblick an
Bord herrſchenden Difziplin und Kaltblütigkeit aller und der raſchen Ankunft von
Patrouillenſchiffen an der Anglücksſtelle beträgt die Zahl der Opfer vier Matroſen,
wovon zwei durch Exploſion getötet wurden. (W. T. B.)
Neujahrserlaß des Kaiſers an Heer und Marine.
An Mein Heer und Meine Marine!
Wiederum liegt ein Kriegsjahr hinter uns, hart an Kämpfen und Opfern,
reich an Erfolgen und Siegen.
Die Hoffnungen unſerer Feinde auf das Jahr 1916 ſind zuſchanden geworden.
Alle ihre Anſtürme in Oſt und Weſt ſind an Eurer Tapferkeit und Hingabe zerſchellt!
Der jüngſte Siegeszug durch Rumänien hat durch Gottes Fügung wiederum
unverwelkliche Lorbeern an Eure Fahnen geheftet.
Die größte Seeſchlacht dieſes Krieges, der Sieg am Skagerrak, und die
kühnen Unternehmungen der U-Boote haben Meiner Marine Ruhm und Be⸗
wunderung für alle Zeiten geſichert.
Ihr ſeid ſiegreich auf allen Kriegsſchauplätzen zu Lande wie zu Waſſer!
Mit unerſchütterlichem Vertrauen und ſtolzer Zuverſicht blickt das dankbare
Vaterland auf Euch. Der unvergleichliche kriegeriſche Geiſt, der in Euren Reihen
lebt, Euer zäher, nimmer ermattender Siegeswille, Eure Liebe zum Vaterlande
bürgen mir dafür, daß der Sieg auch im neuen Jahre bei unſeren Fahnen
bleiben wird. Gott wird auch weiter mit uns ſein!
Großes Hauptquartier, den 31. Dezember 1916.
Wilhelm. (W. T. B.)
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1920
AUFNAHME VON HOFPHOTOGRAPH BENSEMANN, METZ.
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Sanuar 1917
Rumänien bis an den unteren Sereth vom Feinde gefäubert. —
Telegramm des Kaiſers an die Kaiſerin.
Berlin, 1. Januar. (Amtlich.)
Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, Potsdam, Neues Palais.
Anſere braven Truppen von allen deutſchen Stämmen und unſere wackeren
Verbündeten haben unter bewährter, tatkräftiger Führung Rumänien bis an den
unteren Sereth vom Feinde geſäubert! Starke ruſſiſche Hilfe reichte nicht aus
und kam zu ſpät, die Entſcheidung zu wenden.
Verheißungsvoll ſchließt damit das alte Jahr!
Dankbar gegen Gott und ſtolz auf Deutſchlands Kraft blicke Ich auf die
rückliegende Kriegszeit ſowie voll Vertrauen in das kommende Jahr auch weiteren
Kämpfen und mit Gottes Hilfe neuen Siegen entgegen!
Wir halten durch! Wilhelm.
Seiner Majeſtät, Großes Hauptquartier.
Wie dankbar und ſtolz bin ich mit Dir auf unſere braven Truppen, denen Gott
beigeſtanden hat, bis an den Sereth ſiegreich vorzudringen. Auch im Rückblick auf 3
das verfloffene Jahr 1916 kannſt Du dankbar und ſtolz fein. Schwer, ja ſehr 25
ſchwer war es, aber Gott hat bisher durchgeholfen, er helfe auch weiter und gebe
uns ſchließlich den Sieg, der mein Neujahrswunſch für Dich iſt. Der Herr erhalte
Dich und die Kinder und unſer teures Vaterland.
Viktoria. (W. T. B.)
Die Ruſſen in der Nordwalachei erneut geworfen.
Großes Hauptquartier, 1. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine befonderen Ereigniffe.
Oeſtlicher Kriegs ſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südlich von Riga und bei Smorgon wurden ſtarke ruſſiſche
Jagdkommandos abgewieſen. Auf dem Nordufer des Pripjet bei Pinſk ſtürmten
deutſche Reiter im Fußgefecht zwei Stützpunkte der Ruſſen und brachten 1 Offizier
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und 35 Mann gefangen ein. 2
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Deutſchen Jägern gelang in Re
den Waldfarpathen die Sprengung eines feindlichen Blockhauſes mit Beſatzung. 2
Zwifhen Az, und Putna-Tal nahmen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche 25
Bataillone mehrere Höhenſtellungen im Sturm und wieſen heftige Gegenſtöße der 75
Rumänen und Ruſſen zurück. — Hereſtrau und Ungureni im Zabala-Tal find genommen. 35
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9 Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Im Nordteil der Großen
Walachei iff der Ruſſe erneut geworfen.
Die 9. Armee hat den Feind in Stellungen halbwegs Rimnicul⸗Sarat und
Focſani, die Donau-Armee ihn in den Brückenkopf von Braila zurückgedrängt.
In der Dobrudſcha engten die Erfolge deutſcher und bulgariſcher Truppen die
ruſſiſche Brückenkopfſtellung öſtlich von Matin beträchtlich ein. Geſtern wurden dort
1000 Gefangene gemacht, 4 Geſchütze und 8 Maſchinengewehre erbeutet.
Im Mündungsgebiet der Donau machte die bulgariſche Flußſicherung etwa
50 Ruſſen nieder, die den St. Georgs⸗Arm in Kähnen überſchritten hatten.
Mazedoniſche Front. Nichts Weſentliches.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Ruſſiſche Stellungen bei Haja erſtürmt.
Wien, 1. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die in der rumäniſchen Ebene kämpfenden
verbündeten Streitkräfte haben den Feind unter Nachhutkämpfen in ſeine vorbereiteten
Stellungen ſüdweſtlich von Braila und halben Wegs zwiſchen Rimnicul⸗Sarat und
Forfani zurückgedrängt.
In den oberen Tälern der Zabala, Naruja und Putna ſind die öſterreichiſch—
ungariſchen und deutſchen Truppen des Feldmarſchalleutnants v. Ruiz in fortſchreitendem
Angriff. Im Raume von Haja ſtürmten unſere Bataillone mehrere hintereinander:
liegende Stellungen. Der Feind verteidigt jeden Fußbreit Bodens.
Weiter nördlich bei den k. u. k. Streitkräften keine Ereigniſſe von Belang.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. In der Silveſternacht unterhielt die feindliche
Artillerie zeitweiſe ein ſehr lebhaftes Feuer gegen die Karſt⸗Hochfläche.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Lebhafte Kampftätigkeit an der Südoſtfront.
Berlin, 1. Januar, abends. (Amtlich.) Nur an den rumäniſch⸗ruſſiſchen Fronten
lebhafte Kampftätigkeit. (W. T. B.)
Vormarſch auf Focſani und Funden. — Die Ruſſen auf
Macin zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 2. Januar. 5
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs Albrecht 3%
von Württemberg: Im Ypern-Bogen lebhafter Artilleriekampf. Engliſche Handgranaten—
angriffe wurden abgewieſen.
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Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: In der Champagne, im Argonner Wald
und auf dem Oſtufer der Maas drangen deutſche Stoßtruppen und Patrouillen in
franzöſiſche Gräben und kehrten mit Gefangenen und Beuteſtücken befehlsgemäß zurück.
— Ein engliſches Großflugzeug fiel in unſere Hand.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Unternehmungen ruſſiſcher Jagdkommandos ſüdlich von Riga,
im Südweſten von Dünaburg und weſtlich von Stanislau blieben ohne Erfolg.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Südlich des Trotuſul-Tales
gelangte der vielumſtrittene Höhenrücken des Monte Faltucanu durch friſchen Anſturm
in deutſchen Beſitz. Längs der aus dem Bereczker Gebirge zum Sereth führenden
Täler warfen Angriffe den Feind weiter zurück; unſere Truppen erſtürmten beiderſeits
des Citoz⸗Tales mehrere Höhenſtellungen. Soveja im Suſita-Tal iſt genommen.
Ruffifch-rumänifche Vorſtöße wurden zurückgeſchlagen, 300 Gefangene eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die 9. Armee zwang den
Ruſſen, in ſcharfem Nachdrängen ſeine Nachhuten werfend, zu weiterem Rückzuge.
Vom Weſten und Süden nähern ſich deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen
den Brückenkopfſtellungen bei Forfani und Fundeni. Aeber 13000 Gefangene und
viel Kriegsmaterial blieben in der Hand des unermüdlichen Verfolgers. Zwiſchen
Buzaul und Donau hält der Gegner ſeinen Brückenkopf. Weſtlich von Braila, in
der Dobrudſcha, nahmen deutſche und bulgariſche Truppen zäh verteidigte Stellungen
des Ruſſen und warfen ihn auf Macin zurück. In den Kämpfen zeichnete ſich das
Pommerſche Reſerve-Infanterieregiment Nr. 9 aus.
Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 2. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Dobrudſcha wurde der Feind auf Marin
zurückgeworfen. In der Moldau ſtehen die verbündeten Streitkräfte vor den
Verteidigungslinien von Braila und Focſani. Der Südflügel der Heeresfront des
Generaloberſt Erzherzog Joſeph machte geſtern, namentlich im Raume von Pauleſci
und Soveja Fortſchritte; unſere Truppen erſtürmten hier und ſüdöſtlich Harja mehrere
feindliche Stellungen. Bei Stanislau wurden ruſſiſche Streifabteilungen zurückgewieſen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Lucovicza von den Bulgaren beſetzt.
Sofia, 2. Januar. Gericht des Generalſtabes vom 2. Januar.) Mazedoniſche
Front: Schwaches Artilleriefeuer an einzelnen Frontabſchnitten. An der Struma
Patrouillengefechte. In der Gegend von Serres und Drama entfalten feindliche
Flieger eine erfolgreiche Tätigkeit.
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Rumäniſche Front: Nach einem erbitterten Kampfe warfen wir den heftig
widerſtrebenden Feind aus der mächtig befeſtigten Stellung an der Cöte 364 und der
Cöte 197 bei Lucovicza. Wir beſetzten die ganze feindliche Stellung und Lucovicza.
Der Gegner zog ſich auf rückwärtige, gutbefeſtigte Stellung zurück, die ſich auf
einer Linie 300 Schritt öſtlich von Matin und nördlich bis zur Cöte 105 an der
Donau erſtreckt. Wir machten noch 217 Ruſſen zu Gefangenen. (W. T. B.)
Die deutſche Antwort auf die nordiſchen Noten.
Berlin, 2. Januar. Auf die Noten, die hier am 29. vorigen Monats von den Geſandten
Dänemarks, Schwedens und Norwegens übergeben worden waren, ſind am 1. d. M. den
Geſandten Antwortnoten zugeſtellt worden. Darin ſpricht die Kaiſerliche Regierung vollſtes
Verſtändnis für die Beweggründe aus, die die drei Regierungen bei ihren Kundgebungen geleitet
haben, verweiſt ſodann auf die deutſche Note vom 12. Dezember und auf die Beantwortung
der Anregung des Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Antwortnoten
schließen mit der Bemerkung, daß es von der Antwort unſerer Gegner abhänge, ob der Verſuch,
der Welt die Segnungen des Friedens wiederzugeben, von Erfolg gekröni ſein würde.
' (W. T. B.)
Nichts Beſonderes an beiden Fronten.
Berlin, 2. Januar, abends. (Amilich.) Im Weſten und Oſten nichts Beſonderes.
(W. T. B.
Weitere Erfolge in der Norddobrudſcha.
Großes Hauptquartier, 3. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Mit
zunehmender Sicht entwickelte ſich nachmittags lebhafte Artillerietätigkeit im
Maas⸗Gebiet.
Am Prieſterwalde drangen Patrouillen des Landwehr -Infanterieregiments Nr. 93
bis in den dritten franzöſiſchen Graben vor und lehrten nach Zerſtörung der
Verteidigungsanlagen mit 12 Gefangenen zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Südlich des Droſwjaty-Sees wurden ruſſiſche Streif—
kommandos vertrieben.
Oeſtlich von Zloczow, bei Manajow holten Stoßtrupps der Leibhuſarenbrigade
im Verein mit öſterreichiſch-ungariſcher Infanterie 3 Offiziere und 127 Mann aus
den ruſſiſchen Linien.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Starke feindliche Angriffe
gegen Monte Faltucanu ſcheiterten verluſtreich.
Zwiſchen Suſita- und Putna-Tal ſind mehrere Höhen im Sturm genommen,
Gegenſtöße der Ruſſen und Rumänen abgefchlagen und Barfefei und Topaſti nach
Kampf beſetzt worden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Anſere Bewegungen voll:
ziehen ſich weiter plangemäß. In den Bergen zwiſchen Zabala-Tal und der Ebene
drängten deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen den Feind nach Nordoften zurück.
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1924
Weſtlich und ſüdlich Focſani ſtehen Truppen der 9. Armee nun vor der befeſtigten
Stellung der Ruſſen. Pinteteſti und Miera am Milcovul wurden geſtürmt,
400 Gefangene find eingebracht. — In der Dobrudſcha iſt der Ruſſe trotz zäher
Gegenwehr weiter nach Vacareni, Jijila und nach Matin hinein zurückgedrängt worden.
Mazedoniſche Front. Die Lage iff unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Der befeſtigte Milcovul-Abſchnitt erreicht.
Wien, 3. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Dobrudſcha neuerlich Fortſchritte. Südlich
und weſtlich von Focſani find die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Streitkräfte
des Generals v. Falkenhahn bis an den ſtarkverſchanzten Milcovul-Abſchnitt gelangt.
Weiter nordweſtlich warfen ſie den Feind aus Miera zurück.
Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph drangen
wir über Negrileſci hinaus. Südöſtlich von Kara und auf dem Monte Faltucanu
weſtlich von Sulta wurden ſtarke Angriffe des Gegners unter ſchweren Feindverluſten
abgeſchlagen. Im Meſtecaneſci-Abſchnitt vereitelten unſere Sicherungstruppen im
Bajonett und Handgranatenkampf ruſſiſche Vorſtöße. — Bei Manajow öſtlich von
Zloczow brachte eine aus unſeren und deutſchen Kämpfern zuſammengeſetzte Sturm—
truppe in glücklicher Streifung 3 ruſſiſche Offiziere und 127 Mann ein.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegs ſchauplatz. Keine bemerkenswerten
Kämpfe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Macin und Jjijila genommen.
Berlin, 3. Januar, abends. (Amtlich.) In der Dobrudſcha ſind Macin
5 und Jijila genommen. 5
5 Sofia, 4. Januar. (Generalſtabsbericht vom 4. Januar.) Rumäniſche Front:
8 In der Dobrudſcha wurde nach einem äußerſt erbitterten Kampfe der verzweifelte
Widerſtand der Ruſſen im Abſchnitt Macin —Jijila gebrochen. Teile der 4. (Preflaw-)
Divifion nahmen Jijila im Bajonettkampf. Die verbündeten bulgariſchen, deutſchen
und türkiſchen Truppen zogen nach blutigem und erbittertem Kampf in Macin ein.
Bisher wurden 10 Offiziere und 700 Mann als Gefangene und 6 Maſchinengewehre
als Beute gezählt. (W. T. B.)
Die Dobruͤdſcha faſt ganz vom Feinde geſäubert.
Großes Hauptquartier, 4. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Regen und Nebel geringe Gefechtstätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bagern: Nordweſtlich von Dünaburg drangen Kompagnien des Olden—
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burgiſchen Referve-Infanterieregiments Nr. 259 über das Düna-Eis und entriffen den
Ruſſen eine Infel. Leber 40 Gefangene und mehrere Maſchinengewehre wurden
zurückgeführt.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Iofeph: In den Waldkarpathen gelang es
ruſſiſchen Abteilungen, ſich in der vorderen Stellung nördlich von Meſtecaneſci feſtzuſetzen.
Deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen nahmen nördlich der Oitoz⸗Straße
und beiderſeits von Soveja (im Gufita-Taf) mehrere Höhen im Sturm und hielten
ſie gegen ſtarke Angriffe der Gegner.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Oberhalb von Odobeſci
(nordweſtlich von Focſani) iſt der Miltovul⸗Abſchnitt überwunden. — Weſtlich der Buzaul⸗
Mündung verſuchte ſtarke ruſſiſche Kavallerie vorzudringen; ſie wurde zurückgeſchlagen.
Schulter an Schulter haben deutſche und bulgariſche Regimenter die hartnäckig
verteidigten Orte Macin und Jijila geſtürmt. Bisher find etwa 1000 Gefangene
und 10 Maſchinengewehre eingebracht.
Die Dobruͤdſcha iſt damit bis auf die ſchmale, gegen Galatz verlaufende Land-
zunge, auf der noch ruſſiſche Nachhuten halten, vom Feind geſäubert.
Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniffe.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 4. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Dobrudſcha iſt mit Ausnahme der ſchmalen,
gegen Gala ziehenden Landzunge vom Feinde geſäubert.
In der rumäniſchen Ebene außer erfolgloſem Vorfühlen ruſſiſcher Kavallerie
keine beſonderen Ereigniſſe. — Weſtlich von Odobeſci haben wir den Milcovul
überſchritten, bei Soveja und an der Oitoz⸗Straße feindliche Stellungen geſtürmt.
Weſtlich von Valeputna bemächtigten ſich die Ruſſen eines unferer Gräben.
Sonſt im Nordoſten nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Der engliſche Truppentransportdampfer „Ivernia“ verſenkt.
London, 4. Januar. (Amtlich.) Der Transportdampfer „Ivernia“, Cunard Line,
14278 Brutto-Regiftertonnen, iſt im Mittelmeer bei ſchlechtem Wetter am 1. Januar
von einem feindlichen Anterſeeboot verſenkt worden. Er hatte Truppen an Bord.
4 Militäroffiziere und 146 Mann werden vermißt, die Verluſte an Schiffsoffizieren
und Bemannung ſind noch nicht endgültig bekannt, man hofft aber, daß die einzigen
vermißten Schiffsoffiziere der Schiffsarzt und der erſte Maſchiniſt ſind.
Eine ſpätere Bekanntmachung der Admiralität teilt mit, daß nach ſpäterer Meldung
die Zahl der von der „Ivernia“ vermißten Mannſchaften 120, von der Beſatzung
35 betrage. (W. T. B.)
Neue Kämpfe am Sereth.
Berlin, 4. Januar, abends. (Amtlich.) Im Oſten und Weſten keine beſondere
Gefechtstätigkeit. — In Rumänien ſind längs des Sereth die Kämpfe aufgelebt.
(W. T. B.)
Die Brückenkopfſtellung bei Braila durchbrochen. — Vormarſch
auf Braila und Galatz. — Gurgueti und Romanul genommen.
Großes Hauptquartier, 5. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kampftätigkeit der Artillerien hielt ſich infolge
ungünſtiger Witterung zumeiſt in mäßigen Grenzen. An mehreren Frontabſchnitten
verliefen kleine Patrouillenunternehmungen erfolgreich.
Bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht drangen Abteilungen des Alten—
burgiſchen Infanterieregiments Nr. 153 heute früh bis in den vierten feindlichen Graben
am Oſtrand von Loos vor, fügten den Engländern bei Aufräumung und Sprengung
mehrerer Stellen blutige Verluſte zu und kehrten mit 51 Gefangenen zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Zwiſchen der Küſte und Friedrichſtadt zeitweilig ſtarker Feuer:
kampf. Heute in den Morgenſtunden griffen ruſſiſche Bataillone Teile unſerer
Stellungen an. Die Kämpfe ſind noch im Gange.
Außerdem griff der Ruſſe viermal unter hohem Einſatz von Menſchen und Munition
die ihm entriſſene Inſel nordweſtlich von Dünaburg vergeblich an.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An der Goldenen Biſtritz war
das Artilleriefeuer heftig. Vorſtöße ruſſiſcher Kompagnien und Streifkommandos
zwiſchen Czokaneſci und Dorna Watra ſcheiterten verluſtreich. — Die Angriffe der unter
Befehl des Generals der Infanterie v. Gerok fechtenden deutſchen und öſterreichiſch—
ungariſchen Truppen in den zwiſchen der Oſtgrenze Siebenbürgens und der Sereth—
Niederung liegenden Bergen brachten auch geſtern wichtigen Geländegewinn. Mehrere
hundert Gefangene wurden aus den erkämpften Stellungen eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Im Gebirgsſtock nord:
weſtlich von Odobeſci erſtürmte ein württembergiſches Gebirgsbataillon neben hannover⸗
ſchen, mecklenburgiſchen und bayerifchen Jägern mehrere verſchanzte Höhenſtellungen.
Am Rimnicul⸗Sarat-Abſchnitt nahm das Weſtpreußiſche Deutſch-Ordens⸗Infanterie—
regiment Nr. 152 Slobozia und Rotaſti im Sturm.
Südlich des Buzaul iſt die ruſſiſche Brückenkopfflellung von Braila von
deulſchen Diviſionen mit zugeteilten öſterreichiſch-ungariſchen Bataillonen durch⸗
brochen. Gurgueti und Romanul find in hartem Häuſerkampf genommen.
1400 Gefangene und 6 Maſchinengewehre blieben in der Hand der Sieger.
Auf dem rechten Donau⸗Afer dringen deutſche und bulgariſche Kräfte auf
Braila und Galatz vor.
Mazedoniſche Front. Nichts Weſentliches.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Die feindlichen Linien bei Latinul am Buzeu durchbrochen.
Wien, 5. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Dobrudſcha dringen die Verbündeten
auf Braila und Galatz vor.
Südlich und ſüdweſtlich von Latinul am Buzeu durchbrachen öſterreichiſch-ungariſche
und deutſche Truppen die feindlichen Linien. Es wurden 1400 Gefangene eingebracht.
Bei Rommiteni erſtürmten deutſche Regimenter mehrere Ortſchaſten.
Im Gebirge nordweſtlich von Odobeſci wurde der Feind aus einige Höhen
ſtellungen geworfen.
Auch öſtlich von Negrifefei, bei Soveja und bei Harja ſchritten die Angriffe
der Verbündeten vorwärts.
Zwiſchen Dorna Watra und Czokaneſcei ſtarke Aufklärungstätigkeit der Ruſſen.
Die feindlichen Abteilungen wurden überall abgewieſen. Weiter nördlich bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B)
Siegreicher Vorſtoß der Bulgaren bei Vacareni.
Sofia, 5. Januar. (Generalſtabsbericht vom 5. Januar.) Rumäniſche Front:
In der Dobrudſcha gingen die bei Macin und Iiila geſchlagenen Ruſſen gegen
Braila zurück; bulgariſche und deutſche Truppen verfolgten ſie bis an das rechte
Donau-ffer und beſetzten das Dorf Cetet, gegenüber von Braila. Der linke Flügel
des Feindes hat verſucht, ſich in dem nordweſtlichſten Winkel der Dobrudſcha bei
Vacareni und der Höhe 162 zu halten; trotzdem wurde auch hier der Feind durch
einen heftigen Vorſtoß unſerer tapferen Infanterieregimenter Nr. 35 und Nr. 36, die
von der Actillerie wirkſam unterſtützt wurden, auf den ſchmalen Geländeſtreifen an
der Straße nach Salat zurückgeworfen. Die Zahl der hier gemachten Gefangenen
beläuft ſich auf 1300 Mann. Dei Ifarcea beiderſeitiges Geſchützfeuer; feindliche
Monitoren haben Tulrea befchoffen. (W. T. B.)
Die ablehnende Antwort der Entente auf das Friedensangebot
der Mittelmächte.
Berlin, 5. Januar. Die Aniwortnote der feindlichen Regierungen, datiert: Paris,
30. Dezember 1946, iſt nunmehr von dem ſpaniſchen Botſchafter, dem Botſchafter der
Vereinigten Staaten von Amerika und dem ſchweizeriſchen Gefandten übergeben worden. In
der Note heißt es unter anderem:
Eine Anregung ohne Bedingungen für Eröffnung von Verhandlungen iſt kein Friedens;
angebot. Der angebliche Vorſchlag, der, jeden greifbaren Inhaltes und jeder Genauigkeit ent—
behrend, durch die Kaiſerliche Regierung in Amlauf geſetzt wurde, erſcheint weniger als ein Friedens—
angebot denn als ein Kriegsmanöver.
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Für die Gegenwart ſtützt ſich das angebliche Angebot Deutſchlands auf eine ausſchließlich
europäiſche „Kriegskarte“, die nur den äußeren und vorübergehenden Schein der Lage und
nicht die wirkliche Stärke der Gegner ausdrückt. Für die Zukunft verlangen die durch die
Kriegserklärung Deutfchlands verurſachten Verwüſtungen, die unzähligen Attentate, die Oeutſch—
land und ſeine Verbündeten gegen die Kriegführenden und gegen die Neutralen verübt haben,
Sühne, Wiedergutmachungen und Bürgſchaften (sanctions, reparations, garanties). Deutichland
weicht liſtig dem einen wie dem anderen aus. In Wirklichkeit iſt die durch die Zentralmächte
gemachte Eröffnung weiter nichts als ein wohlberechneter Verſuch, auf die Entwicklung des
Krieges einzuwirken und zum Schluſſe einen deutſchen Frieden aufzunötigen.
In voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der Notwendigkeiten der Stunde lehnen es
die alliierten Regierungen, die unter ſich eng verbunden und in voller Lebereinſtimmung mit
ihren Völkern find, ab, ſich mit einem Vorſchlage ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung zu
befaſſen. Sie verſichern noch einmal, daß ein Friede nicht möglich iſt, ſolange nicht Gewähr
befteht für die Wiederherſtellung (reparation) der verletzten Rechte und Freiheiten, für die Anerkennung
des Grundgeſetzes der Nationalitäten und der freien Exiſtenz der kleinen Staaten, ſolange nicht eine
Regelung ſicher iſt, die geeignet iſt, endgültig die Arſachen zu beſeitigen, die fo lange die Völker
bedroht haben, und die einzig wirkſamen Bürgſchaften für die Sicherung der Welt zu geben.
(Nach W. T. B.)
Der Kaiſer über die Ablehnung des Friedensangebots. — Erlaß
an Heer und Marine.
Berlin, 5. Januar. (Amtlich.)
An Mein Heer und Meine Marine!
Im Verein mit den Mir verbündeten Herrſchern hatte Ich unſeren Feinden
vorgeſchlagen, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. Die Feinde haben
Meinen Vorſchlag abgelehnt. Ihr Machthunger will Deutſchlands Vernichtung.
Der Krieg nimmt ſeinen Fortgang!
Vor Gott und der Menſchheit fällt den feindlichen Regierungen allein die
ſchwere Verantwortung für alle weiteren furchtbaren Opfer zu, die Mein Wille
Euch hat erſparen wollen.
In der gerechten Empörung über der Feinde anmaßenden Frevel, in dem
Willen, unſere heiligſten Güter zu verteidigen und dem Vaterlande eine glückliche
Zukunft zu ſichern, werdet Ihr zu Stahl werden.
Anſere Feinde haben die von Mir angebotene Verſtändigung nicht gewollt.
Mit Gottes Hilfe werden unſere Waffen ſie dazu zwingen!
Großes Hauptquartier, den 8. Januar 1917.
Wilhelm l. R. (W. T. B.)
„U 46” glücklich zurückgekehrt.
Berlin, s. Januar. (Amtlich.) Das deutſche Unterfeeboot „U 46%, das nach
dem engliſchen Poldhu-Bericht vom 21. Januar 1916 auf der Höhe von St. Nazaire
verſenkt ſein ſoll, iſt wohlbehalten in ſeinen Heimatshafen zurückgekehrt. Auch ein
anderes deutſches Unterfeeboot kommt für die von unſeren Gegnern gemeldete Ber:
nichtung nicht in Frage. (W. T. B.)
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1929
Braila genommen. — Die Dobrudfcha völlig geſäubert.
Berlin, 5. Januar, abends. (Amtlich.) In der Großen Walachei iſt
Rumäniens Haupthandelsſtadt Braila von deutſchen und bulgariſchen Truppen
genommen. Die Dobrudſcha iſt vollſtändig vom Feinde geſäubert. W
Rückzug der Ruſſen auf das Nordufer des Sereth. — Galatz
unter Feuer. — Ruſſiſche Angriffe bei Riga abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 6. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In den Abendſtunden ſtarker Feuerkampf im
Apern⸗Bogen, auf beiden Somme-Lfern und in einzelnen Abſchnitten der Champagne—
und Maas⸗Front.
Bei Serre, nördlich der Ancre, drangen im Nachtangriff einige Engländer in
den vorderſten Graben. Anſere Stoßtrupps holten in der Gegend von Maſſiges
und an der Nordoſtfront von Verdun Gefangene aus den franzöſiſchen Linien.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Nach Scheitern feiner Vorſtöße am geſtrigen Morgen wiederholte
der Ruſſe nach heftiger Artillerievorbereitung ſeine Angriffe mit friſchen Kräften zwiſchen
der Küſte und der Straße Mitau — Riga. Oeſtlich der Aa drang er über gefrorenen
Sumpf in Bataillonsbreite in unfere Stellung, an allen übrigen Punkten wurde er
abgewieſen. Bei Gegenſtößen blieben 900 Mann und mehrere Maſchinengewehre
in unſerer Hand.
Angriffe kleinerer ruſſiſcher Verbände an zahlreichen Stellen der Düna - Front
und nördlich des Miadziol-⸗Sees hatten keinerlei Erfolg.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Südteil der Waldkarpathen
ſtarker Feuerkampf. Oeſterreichiſch-ungariſche Truppen ſchlugen nordöftli von
Kirlibaba ruſſiſche Bataillone zurück.
Süblich des Trotuſul⸗Tales ſtürmten bayerifhe und öſterreichiſch-ungariſche Regi-
menter ausgedehnte Verteidigungsanlagen des Feindes zwiſchen Cotumba und
Monte Faltucanu. Zu den ſchweren Verluſten des Gegners kommt die Einbuße von
über 300 Gefangenen.
Zwiſchen Mgr. Caſinului und Suſita-Tal wurden mehrere Stützpunkte genommen.
Deutſche Kolonnen dringen nach Säuberung der Höhenſtellungen ſüdöſtlich von
Soveja längs der Täler nach Nordoſten vor.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Nach wirkſamer Feuer:
vorbereitung ſtürmten unter Befehl des Generalleutnants Kühne die Diviſionen der
Generalleutnants Schmidt v. Knobelsdorf (Heinrich) und v. Oetinger die ſtark
ausgebaute, mit Drahthinderniſſen und Flankierungsanlagen verſehene Stellung der
Ruſſen von Tartaru bis Rimniteni, nahmen die Ortſchaften ſelbſt und drangen
über den verſumpften Flußabſchnitt gegen den Sereth vor; der Gegner hält dort
noch einige Dörfer, von denen aus er vergebliche Gegenſtöße führte.
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Bei diefen Kämpfen zeichnete ſich das Magdeburgiſche Reſerve-Infanterie—
regiment Nr. 26 aus.
Weiter ſüdöſtlich nahm das verſtärkte Kavalleriekorps des Generalleutnants
Grafen v. Schmettow Claneaſta, Gulianca und Maxineni. Vortruppen erreichten
den Sereth. N
Vor der Donau⸗Armee des Generals der Infanterie Koſch gab der Ruſſe
weiteren Widerſtand ſüdlich des Gereth in der Nacht vom 4. zum 5. Januar
auf und ging, ſtarke Nachhuten opfernd, auf das Nordufer zurück.
In Braila drangen von Weſten deutſche und bulgariſche Reiter, von Oſten
über die Donau deutſche und bulgariſche Infanterie ein. Die wichtigſte Handels⸗
ſtadt Rumäniens iſt damit in der Hand der Verbündeten.
In der Dobrudſcha hat die 3. bulgariſche Armee, der deutſche, bulgariſche
und osmaniſche Truppen angehören, unter Führung des Generals Nerezow ihre
Aufgabe ſchnell und endgültig gelöſt: kein ruſſiſcher oder rumäniſcher Soldat
befindet ſich mehr im Lande.
Die beabſichtigten neuen Operationen ſind eingeleitet; Galatz liegt unter
unſerem Feuer.
Mazedoniſche Front. Im Cerna-Bogen Artilleriefeuer, an der Struma
Patrouillengeplänkel.
Von See her werden alltäglich die griechiſchen Küſtenſtädte zwiſche Struma—
und Meſta-Mündung durch Schiffe der Entente beſchoſſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T B.)
Wien, 6. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Madenfen: Anſere Verbündeten haben geſtern die Landzunge von Vatareni geſäubert
und die Stadt Braila beſetzt. Der Feind iſt von der Buzeu-Mündung abwärts
hinter den Sereth gewichen. Oeſtlich von Sulianca und bei Romniteni durchbrachen
Truppen des Generals v. Falkenhahn die ſtark ausgebauten Linien der Ruſſen und
dringen gleichfalls gegen den Sereth vor.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Kämpfe im Gebiete der Putna
und Suſita in anhaltendem Fortſchreiten. Weiter nördlich wurden ruſſiſche Gegenſtöße
abgeſchlagen. Im Bereich des Monte Faltucanu, 4 km nordweſtlich Sulta, erſtürmten
öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Regimenter abermals mehrere Höhen. Nordöſtlich
von Kirlibaba ſchlugen unſere Bataillone einen ſtärkeren ruſſiſchen Vorſtoß durch
Feuer ab. An der Heeresfront wurden geſtern über 200 Gefangene eingebracht.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bavern: Bei den
k. u. k. Streitkräften nichts zu melden.
Italieniſcher und füdöftliher Kriegsſchauplatz. Nichte von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Die Befreiung der Dobruͤdſcha.
Sofia, 6. Januar. Gulgariſcher Heeresbericht.) Mazedoniſche Front: An
einigen Stellen der Front heftigeres Artilleriefeuer. An der ganzen Front, beſonders
im Wardar-Tale, ziemlich lebhafte Lufttätigkeit. Bei Sewgheli ſchoſſen wir ein
feindliches Flugzeug ab, deſſen engliſcher Pilot gefangengenommen wurde.
Rumäniſche Front: In der Dobrudſcha gingen die bulgariſchen und deutſchen
Truppen, die dem Feinde weſtlich von Macin folgten, gegenüber von Braila über
die Donau und beſetzten dieſe Stadt, in die auch deutſche Kavallerie der Donau—
Armee einzog. Anſere in Richtung auf Vacareni operierenden Truppen ſchlugen
den linken ruſſiſchen Flügel, beſetzten in dem nordweſtlichen Zipfel der Dobrudſcha
den ganzen Streifen feſten Landes einſchließlich der Höhe Bijak (Höhe 86) und
warfen die Ruſſen auf das linke Ufer der Donau in Richtung auf Galatz zurück.
Wir machten neuerdings 24 Offiziere und 200 Mann zu Gefangenen und erbeuteten
7 Maſchinengewehre. Heute iſt infolgedeſſen die ganze Dobrudfcha bis zum Donau
Delta endgültig geſäubert und vom rumäniſchen Joch völlig befreit. Die verzweifelten:
Anſtrengungen der Ruſſen in der zweiten Hälfte des Dezember, die nördliche
Dobrudſcha zu halten, mißglückten unter dem mächtigen Druck der bulgariſchen,
deutſchen und türkiſchen Truppen. Jetzt feiert die Bevölkerung der gefamten
Dobrudſcha mit Begeiſterung die Wiedererlangung ihrer teuren Freiheit.
Am 15. Dezember begann die Offenſive in der Dobrudſcha gegen die Ruſſen
auf der Linie Tſchovlu —Topalu an der Donau. Am 18. Dezember drang unſer
tapferes Infanterieregiment Nr. 53 in Babadag ein. Am 19. Dezember ſtießen
die verbündeten Truppen wieder auf den Feind, der ſich auf der mächtig befeſtigten
Linie Babadag-See — Turkatza an der Donau feſtgeſetzt hatte. Die 3. Koſakendiviſion
vollführte einen Angriff gegen unſeren linken Flügel, wurde aber von unſerer durch
Infanterie und Artillerie verſtärkten Kavalleriediviſion blutig zurückgeſchlagen. Am
20. wurde der Gegner an der ganzen Front angegriffen. Die 4. (Preſlaw-) Diviſion
drückte die Front des Feindes im Abſchnitt Balabatitea, Höhe 283, nördlich von
Cerna ein. Ein Verſuch des Feindes, mit feinem rechten Flügel längs der Donau
vorzurücken, wurde vereitelt. Am 21. unternahm der Gegner einen Gegenangriff
gegen die 4. (Preflaw-) Diviſion, doch wurde er blutig zurückgeſchlagen. Zwei
Angriffe der Ruſſen gegen unſere durch Infanterie und Artillerie verſtärkte Kavallerie—
diviſion wurden blutig zurückgeſchlagen und die Ruſſen gezwungen, ſich auf der
ganzen Front zurückzuziehen. Am 23. beſetzten unſere Einheiten Tultea. Die
Ruſſen zogen ſich auf die Stellung des Brückenkopfes von Matin zurück, indem ſie
die Linie Höhe 90 Höhe 161 Höhe 496 — Tailor-Rücken ſüdlich von der Stadt
faccea beſetzten. Am 24. warfen unfere Truppen das Zentrum und den linken
Flügel des Feindes zurück und beſetzten die Stadt Iſactea. Der Gegner, der ſeinen
linken Flügel weſtlich von Ifaccea zurücknahm, ſetzte uns verzweifelten Widerſtand
entgegen. Anſer Vormarſch ſtieß in dieſer bewaldeten, außerordentlich unebenen
und wegeloſen Gegend auf große Schwierigkeiten. Die Aufſtellung der Artillerie
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war fehr ſchwer. Der Feind unternahm hartnäckige Gegenangriffe gegen unfere
Kolonnen, die ohne Verbindung in den Wäldern waren, wurde aber überall blutig
zurückgeſchlagen. Am 30. Dezember durchbrach die 4. Diviſion das Zentrum der
8 feindlichen Stellung, brach aus den nordöftlihen Ausläufern des Waldes hervor
und wandte ſich gegen die Höhe 197. Der Feind beſetzte die ſtarkbefeſtigte, durch
Drahtverhaue geſchützte Stellung Höhe 90 — Höhe 161- Höhe 364 — Höhe 197 —
Lunkavitza. Am 31. Dezember beſetzten unſere Einheiten die Höhe 161 und deutſche
Abteilungen die Höhe 90. Die Ruſſen machten einen Gegenangriff, wurden jedoch
zurückgeſchlagen. Am 1. Januar beſetzten unſere Truppen die Höhe 197 und
Lunkavitza. Der Feind zog ſich auf feine letzte, gutbefeſtigte Stellung, Matin — Jijila
— Höhe 108 zurück. Am 2. Januar beſetzte das tapfere Infanterieregiment Nr. 35 -
die Höhe 108. Am 3. Januar durchbrach die 4. (Preflaw-) Diviſion die feindliche
Stellung bei Jijila, eroberte dieſe Ortfchaft nach hartnäckigem Bajonettkampf in den
Straßen. Anſere Truppen und die verbündeten deutſchen und türkiſchen Truppen
ſind am 4. Januar in Macin eingezogen. Der rechte ruſſiſche Flügel zog ſich auf
Braila zurück, der linke ruffifche Flügel verſuchte bei Vacareni Widerſtand zu leiſten,
wurde jedoch von unſeren tapferen Infanterieregimentern Nr. 36 und Nr. 33 zurück—
geworfen. Am 4. Januar war der Feind aus den Grenzen der Dobrudſcha verjagt.
Vom 14. Dezember bis heute wurden in der Dobrudſcha 37 Offiziere und
etwa 6000 Mann gefangengenommen, 16 Geſchütze, 35 Maſchinengewehre und
anderes Kriegsmaterial erbeutet. (W. T. B.)
Neue türkiſche Erfolge in Perſien.
Konſtantinopel, 6. Januar. Perſiſche Front: Eine aus drei Kavallerie—
eskadrons mit zwei Geſchützen beſtehende feindliche Streitmacht griff am 4. Januar
unſere Vorpoſten öſtlich von Hamadan an. Der Angriff wurde abgefchlagen. Am
gleichen Tage machten zwei Kavallerieregimenter einen Angriff auf unſere Truppen,
die in der Umgebung von Bidjar lagerten. Der Kampf dauerte den ganzen Tag
an. Gegen abend trafen unſere Verſtärkungen ein und machten einen Angriff auf
den linken feindlichen Flügel, wodurch der Kampf zu unſeren Gunſten beendet wurde.
Am folgenden Tage erneuerten unſere Truppen ihre Gegenangriffe und warfen den
Feind zurück, der in die Flucht geſchlagen wurde. Die Verluſte des Feindes ſind
beträchtlich, während die unſeren unbedeutend ſind. (W. T. B.)
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Ein feindlicher Transportdampier im Mittelmeer verſenkt.
Berlin, 6. Januar. (Amtlich.) Eines unſerer Unterfeeboote hat am 23. Dezember
im öſtlichen Mittelmeer einen bewaffneten und von Kriegsfahrzeugen begleiteten feind—
lichen Transportdampfer von über 5000 t durch Torpedoſchuß verſenkt. (W. T. B.)
Drei bewaffnete engliſche Dampfer von einem U-Boot verſenkt.
Berlin, 6. Januar. Eines unferer Anterſeebobote hat im Mittelmeer am
28. Dezember den bewaffneten engliſchen Dampfer „Cronſag“, 3764 Brutto-RMegiſter—
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tonnen, mit 5110 t Jute, am 30. Dezember den bewaffneten engliſchen Dampfer
„Apfleghall“, 3883 Brutto-Regiſtertonnen, mit 6500 t Getreide, und am 1. Januar
den bewaffneten engliſchen Dampfer „Bagoraig“, 3761 Brutto-Regiſtertonnen,
mit 5800 tt Zucker verſenkt. Die Kapitäne der drei Dampfer wurden gefangen—
genommen. (W. T. B.)
Erneute Gefechtstätigkeit ſüdlich von Focſani.
Berlin, 6. Januar, abends. (Amtlich) Kämpfe ſüdweſtlich von Riga
find für uns günſtig verlaufen. — Südlich von Focſani und am Miltovul Abſchnitt
hat die Gefechtstätigkeit zugenommen. — In Braila hat der Ruſſe vor Aufgabe
der Stadt die meiſten rumäniſchen Fabrikanlagen zerſtört. (W. T. B.)
Ruſſiſcher Entlaſtungsangriff bei Focſani zuſammengebrochen. —
Der Mgr. Odobeſci vom Münchener Leibregiment erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 2. Januar. ö
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach
mehrſtündiger Feuervorbereitung griffen engliſche Bataillone ſüdlich von Arras an.
DerAngriff brach in unſerem Artillerie- und Maſchinengewehrfeuer verluſtreich zuſammen.
Angunſt der Witterung ſchränkte die Gefechtstätigkeit bei allen Armeen ein.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Auch geſtern erfolgten im Abſchnitt von Mitau ſtarke ruſſiſche
Angriffe, die verluſtreich ſcheiterten. Die Zahl der Gefangenen hat ſich auf 1300 erhöht.
Bei Kiſielin (weſtlich von Luck) überraſchte eine deutſche Patrouille eine Feld—
wache der Ruſſen und brachte ſie gefangen zurück.
Der Verſuch ruſſiſcher Kompagnien, ſüdweſtlich von Stanislau einen unſerer
Poſten aufzuheben, mißglückte. N
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den verſchneiten Wald-
karpathen kam es bei ſtrenger Kälte nur zu Patrouillentätigkeit und vereinzelt auf
lebendem Feuer.
Zwiſchen Oitoz- und Putna-Tal find durch Wegnahme mehrerer Stützpunkte die
Ruſſen und Rumänen weiter gegen die Ebene zurückgedrängt worden. Starke
Gegenſtöße friſcher Kräfte konnten uns den gewonnenen Boden nicht nehmen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der Gipfel des Mgr.
Odobeſci wurde geſtern durch das Münchener Infanterie⸗Leibregiment im Sturm
genommen.
Zwiſchen Focſani und Fundeni führte der Ruſſe auf einer Front von 25 km
einen großen Entlaſtungsangriff. Nur in Richtung Obileſci gewann er wenig
Raum; an der zähen Widerſtandskraft deutſcher Truppen brach an allen anderen
Stellen der ruſſiſche Anſturm verluflreich zuſammen. Mehrere hundert Gefangene
blieben in unſerer Hand.
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Mazedoniſche Front. Verſuche von Engländern, ſich nordöſtlich des Dojran-Sees
in Beſitz bulgariſcher Vorpoſtenſtellungen zu ſetzen, ſchlugen fehl.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Neue ruſſiſche Angriffe an der Oitoz-Straße zurückgeſchlagen.
Wien, 2. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Südöſtlich von Focſani verſuchten geſtern die Ruſſen auf 25 km
Frontbreite einen großangelegten Entlaſtungsſtoß. Es gelang ihnen nur an einer
Stelle, nördlich von Obileſti, etwas Raum zu gewinnen; doch wurde auch hier der
feindliche Angriff bald aufgefangen. Außer ſchweren blutigen Opfern büßte der
Gegner noch mehrere hundert Gefangene ein. Nordweſtlich von Focſani erſtürmte
das Münchener Infanterie-Leibregiment den Gipfel des Mgr. Odobeſti.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Der Südflügel der von General
v. Gerok befehligten öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Truppen gewann unter
Kämpfen über Colacu an der Putna und gegen Campurile an der Suſita Raum.
Die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Bataillone des Generalmajors Goldbach
ſchlugen beiderſeits der Oitoz-Straße insgeſamt neun ruſſiſche Angriffe unter ſchweren
Feindverluſten zurück. In den Waldkarpathen ſchränkten Schneefall und Froſt die
Kampftätigkeit ein.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei
Solotwing wurde ein Leberfallverſuch zweier ruſſiſcher Kompagnien auf unſere
Sicherungstruppen durch raſch herbeieilende Reſerven vereitelt. Sonſt bei den
k. u. k. Streitkräften nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Kämpfe ſüdweſtlich Riga.
Berlin, 2. Januar, abends. (Amtlich.) An der Weſtfront im allgemeinen
ruhiger Tag. — An der Oſtfront fanden auch heute ſüdweſtlich Riga Kämpfe ſtatt.
(W. T. B.)
Focſani genommen. — Leber 3900 Gefangene. — Die Straße Forfani—
Boloteſti überſchritten.
Großes Hauptquartier, 8. Januar.
An der Kfer-Front, im Gpern-Bogen und nördlich der Somme entwickelte ſich
zeitweiſe lebhafter Artilleriekampf.
Durch erfolgreiche Luftkämpfe und das Feuer der Abwehrkanonen büßte der Feind
6 Flugzeuge ein.
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Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Weſtlich der Straße Riga —Mitau griff der RMuſſe geſtern
erneut mit ſtarken Kräften in breiter Front an.
Am Aa- Fluß gelang es ihm, den am 5. Januar errungenen Geländegewinn ein
Stück zu erweitern. An allen übrigen Stellen wurde er blutig abgewieſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Trotz Schneeſturms und empfind—
licher Kälte drängten wir den Feind zwiſchen Putna- und Oitoz-Tal erneut zurück.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Der 7. Januar brachte
der 9. Armee, im beſonderen den ſiegreichen deutſchen und öfterreichifch-ungarifchen
Truppen der Generale Krafft v. Delmenſingen und v. Morgen einen neuen
großen Erfolg.
Sie warfen die Rumänen und Ruſſen aus dem ſtarkbefeſtigten Gebirgsſtock
des Mgr. Odobeſci auf die Putna zurück.
Weiter ſüdlich iſt die ſchon im Oktober ausgebaute, jetzt zäh verteidigte Milcovul⸗
ſtellung im Sturm genommen.
Im ſcharfen Nachſtoß wurde dem Gegner nicht die Zeit gelaſſen, ſich in ſeiner
zweiten Linie am Kanal zwiſchen Focſani und Jareſtea feſtzuſetzen. Auch dieſe
Stellung wurde durchbrochen und im weiteren Nachdrängen die Straße Focſani —
Boloteſti überſchritten.
Heute früh wurde Focſani genommen! Aus den erkämpften Befeſtigungen
ſind 3910 Gefangene, 3 Geſchütze und mehrere Maſchinengewehre eingebracht.
Mazedoniſche Front. Zwiſchen Ochrida- und Preſpa-See blieb der Vorſtoß
einer ſtarken feindlichen Aufklärungsabteilung erfolglos.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. 7
Wien, 8. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der Feind iſt geſtern bei Focſani erneut geſchlagen worden. Während
deutſche Regimenter ſüdlich und ſüdweſtlich der Stadt die feindlichen Linien durch—
brachen, ſtürmten die Truppen des Feldmarſchalleutnants Ludwig Goiginger im Raum
von Odobeſci zwei hintereinanderliegende feindliche Stellungen; gleichzeitig wurde
der Feind auch im Bergland des Mgr. Odobeſci geworfen. Die Ruſſen wichen auf
ganzer Front; Focſani iſt ſeit heute s Ahr vormittags in der Hand der Verbündeten.
Es wurden 3910 Mann gefangen und 3 Geſchütze erbeutet.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Tälern der Putna und
Suſita erkämpften wir neuerlich feindlichen Boden. Auch am oberen Caſinu wurden
Fortſchritte erzielt, die uns der Feind vergeblich durch Gegenſtöße zu entreißen verſuchte.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei unferen
Streitkräften nichts zu melden.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Die Verſenkung des Linienſchiffs „Gaulois“ und des Truppen:
transportdampfers „Ivernia“.
Berlin, 8. Januar. (Amtlich.) Eines unſerer Unterfeeboote, Kommandant Ober
leutnant zur See Steinbauer, hat am 27. Dezember im Aegäiſchen Meer das von
Bewachungsſtreitkräften geſicherte franzöſiſche Linienſchiff „Gaulois“, 11300 t, durch
Torpedoſchuß verſenkt. Dasſelbe Boot hat im Mittelmeer am 1. Januar den von
Zerſtörern begleiteten engliſchen vollbeladenen Truppentransportdampfer „Ivernia“,
14278 f, und am 3. Januar einen bewaffneten tiefbeladenen Transportdampfer von
etwa 6000 t verſenkt. (W. T. B.)
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Verfolgung der geſchlagenen ruſſiſchen Armee.
Berlin, 8. Januar, abends. (Amtlich.) Bei Riga heftiger Artilleriekampf. —
Der bei Forfani geſchlagene Ruſſe wird verfolgt. (W. T. B.)
Die Ruffen beiderſeits Fundeni erneut geworfen. — Der putna—
Abſchnitt erreicht.
Großes Hauptquartier, 9. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei guter Fernſicht war die beiderfeitige Feuer:
tätigkeit an vielen Stellen lebhaft.
Oeſtlicher Kriegs ſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Klare Sicht begünſtigte die Kampftätigkeit der Artillerie an
verſchiedenen Stellen.
Erneute feindliche Angriffe beiderſeits der Aa wurden reſtlos abgewieſen.
Nächtliche Vorſtöße ruſſiſcher Jagdkommandos zwiſchen Friedrichſtadt und Chauſſee
Mitau — Olai blieben erfolglos.
Bei dihtem Schneegeſtöber gelang es den Ruſſen, die ihnen am 4. Januar entriſſene
kleine Inſel Glaudon (nördlich Illukt) zurückzugewinnen. Ihr weiteres Vordringen
gegen das weſtliche Düng⸗Afer wurde verhindert.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Hartnäckig verteidigt der Feind
die aus dem Bereczker Gebirge in die Moldau⸗Ebene führenden Täler. Trotz ungünſtiger
Witterung und ſchwierigſter Geländeverhältniſſe in dem zerklüfteten Waldgebirge
drängen unſere Truppen ihren Gegner täglich Schritt für Schritt zurück. Auch geſtern
wurden beiderſeits des Caſinu⸗ und Gufita-Tales verdrahtete, ſtark ausgebaute
Stellungen im Sturm genommen und trotz verzweifelter Gegenſtöße gehalten.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In Ausnutzung ihres
Sieges drangen die deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen weiter nach
Norden vor und erreichten, feindliche Nachhuten werfend, den Putna⸗Abſchnitt,
deſſen jenſeitiges Afer der Feind in einer neuen Stellung hält.
Beiderſeits Fundeni iſt der Ruſſe in die Linie Crangeni—Naneſti geworfen.
Garlcaſka wurde geſtürmt und gegen nächtliche Angriffe gehalten. Die geſtern
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gemeldete Beute hat fih auf 99 Offiziere, 5400 Mann, 3 Geſchütze und
10 Maſchinengewehre erhöht.
Mazedoniſche Front. Nichts Weſentliches.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 9. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Raume ſüdöſtlich von Focſani wurde der
Gegner bis an die Mündung des Rimnicul⸗Sarat-Fluſſes zurückgeworfen. Die
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öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen Streitkräfte, denen der Feind in der Schlacht 80
bei Focſani unterlegen iſt, gewannen, ihren Sieg ausnutzend, die Putna, auf derem 55
linken Afer ſich die Ruſſen erneut zu ſtellen ſcheinen. Dieſe haben in den zwei 77
letzten Kampftagen 99 Offiziere und 5400 Mann an Gefangenen eingebüßt und
3 Geſchütze und 10 Maſchinengewehre verloren.
Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph erkämpften
die Truppen des Feldmarſchalleutnants v. Ruiz bei Irefei und Campurile in ſchwierigem
Gelände und in Schnee und Froſt weitere Vorteile. Sonſt an der Oſtfront bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Erfolgreicher Luftangriff auf feindliche Küſtenlager.
Berlin, 9. Januar. (Amtlich.) Deutſche Marineflugzeuge griffen am 7. d. M.
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nachmittags ein Barackenlager weſtlich von Ca-Panne-Bad und Nieuport-Bad erfolg⸗ PN
reich mit Bomben an. (W. T. B.) 5
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Die fiegreiche fünftägige Schlacht an der Putna. 72
Berlin, 9. Januar. (Amtlich.) Leber die letzten Kämpfe vom 4. bis 8. Januar meldet
A. O. K. 9: Oer Sieg in der fünftägigen Schlacht an der Putna iſt errungen. Der Gegner war in
einer von Natur ſtarken und gut ausgebauten Stellung, deren Hauptteile die Brückenköpfe von
Fundeni und Focſani bildeten, anzugreifen. Nach Beendigung der Angriffsvorbereitungen wurden
am 4. Vorſtellungen genommen. Am 5. brachen deutfche Divifionen in den Brückenkopf von Fundeni
ein. Am 6. ſetzte ein großangelegter, mit ſtarken Maſſen geführter ruſſiſcher Gegenangriff in 25 km
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3 Breite ein. Der Plan der Ruſſen war, die Mitte der 9. Armee zu durchbrechen. Er fiheiterte an
5 dem zähen Widerſtand unſerer Truppen und an der Stoßkraft bewährter weſtpreußiſcher Bataillone,
5 die den Feind zum Stehen brachten und die durch vorübergehenden Erfolg des Feindes
geſchlagene Lücke ſchloſſen. So konnte unfer Angriff am 7. fortgeſetzt werden. Die unter den
Generalmaſoren Huller und Melms und dem Feldmarſchalleutnant Goiginger fechtenden deutſchen
und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen brachen in die Focſani⸗Stellung ein, fließen durch, überrannten
die zweite Linie, während gleichzeitig die deutſchen Gebirgstruppen den Feind aus den Waldbergen des
Odobeſcl⸗Stockes warfen. Damit war die Schlacht entſchieden. Mitte und linker Flügel der
Milcovul⸗Stellung waren nicht mehr zu halten. Am 8. fiel Focſani als Siegespreis ſowie das
geſamte rechte Putna-Afer in unſere Hand. Neben ſchweren blutigen Verluſten büßte der Feind
x noch 99 Offiziere, über 5400 Gefangene, 3 Geſchütze und 10 Maſchinengewehre ein. (W. T. B.)
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Erfolgloſe ruſſiſche Angriffe bei Riga.
Berlin, 9. Januar, abends. (Amtlich.) Im Weſten geringe Gefechtstätigkeit. —
Bei Riga und Jacobſtadt blieben ruſſiſche Angriffe erfolglos. (W. T. B.)
Die Ruſſen von der Putna hinter den Sereth gedrängt.
Großes Hauptquartier, 10. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Sturm und Regen blieb die Gefechtstätigkeit
gering. Nur an der Ancre lebhafte Artilleriekämpfe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Stärkere ruſſiſche Angriffe ſüdweſtlich Riga ſowie zahlreiche
Vorſtöße kleinerer Abteilungen zwiſchen Küſte und Narocz⸗See blieben auch geſtern
ohne jeden Erfolg.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Vergeblich verſuchten Ruſſen
und Rumänen die ihnen entriſſenen Höhenſtellungen beiderſeits des Suſita-Tals
zurückzugewinnen. Anter blutigſten Verluſten ſcheiterten die mit ſtarken Kräſten
ausgeführten Gegenangriffe. Nördlich und ſüdlich des Caſinu-Tals wurde der Feind
weiter zurückgedrängt. In den Kämpfen der beiden letzten Tage fielen 6 Offiziere,
900 Mann und 3 Maſchinengewehre in unſere Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Nördlich von Focſani
gelang es uns, auf dem linken Putna⸗Afer Fuß zu faſſen.
Zwiſchen Focſani und Fundeni zwangen wir den geſchlagenen Gegner, ſeine
Stellungen hinter der Putna aufzugeben und hinter den Sereth zurückzugehen.
550 Gefangene wurden eingebracht.
An der Rimnicul-Sarat-Mündung hielten wir im Angriff errungene Fortſchritte
gegen mehrere feindliche Vorſtöße.
Mazedoniſche Front. Nächtliche Angriffe an der Struma wurden abgewieſen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 10. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen der Putna-Mündung und Forfani
wurde der Feind hinter den Sereth zurückgeworfen.
Beiderſeits der Suſita verſuchten Ruſſen und Rumänen ſich des Druckes unſerer
Truppen durch opferreiche Gegenangriffe zu erwehren. Ihre Anſtrengungen blieben
erfolglos. Neuerlicher Raumverluſt und eine Einbuße von 900 Gefangenen und
3 Maſchinengewehren waren dort für den Feind das Ergebnis der beiden
letzten Kampftage.
Weiter nördlich bei den k. u. k. Truppen keine beſonderen Begebenheiten.
Italien iſcher und füdöftliher Kriegsſchaupllatz. Nichts zu melden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Stärkeres Feuer nördlich der Ancre.
Berlin, 10. Januar, abends. (Amtlich) An der Weſtfront ſtärkeres Feuer
nördlich der Anere. — In Rumänien Lage im allgemeinen unverändert. (W. T. B.)
Ruſſiſche Stellungen nördlich der Oitoz-Straße erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 11. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Fpern- und Wotſchaete-Bogen, an der
Ancre, der Somme und beiderſeits der Maas erreichte der Artillerie- und Minenkampf
zu einzelnen Tageszeiten beträchtliche Stärke.
Nördlich von gpern iſt ein feindlicher Angriff unter ſchweren Verluſten für den
Gegner abgeſchlagen. An ſchmaler Stelle eingedrungene Engländer wurden durch
Gegenſtoß zurückgeworfen, auch ſüdlich pern blieben Vorſtöße ſtärkerer feindlicher
Patrouillen erfolglos.
Bei Beaumont gelang es dem Feind, ein vorſpringendes Grabenſtück unſerer
Stellungen zu beſetzen.
Anſere Flieger ſchoſſen 2 engliſche Feſſelballons ab, die brennend niederſtürzten.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Lebhafter Artillcrietätigkeit zwiſchen Riga und Smorgon
folgten gegen verſchiedene Stellen dieſer Front während des geſtrigen Tages, in der
Nacht und heute morgen mehrere rufſiſche Angriffe und Vorſtöße ſtärkerer Abteilungen,
die reſtlos abgewieſen wurden.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Der geſtrige Tag brachte den
deutſchen und öſterreichiſch-ungariſchen Truppen im ſchwierigen Gebirgskampf zwiſchen
Az⸗ und Suſita⸗Tal weitere Erfolge.
Mehrere Stützpunkte wurden dem Feind entriſſen.
Nördlich der Oitoz-⸗Straße nahm das Infanterieregiment Nr. 189 unter Führung
ſeines tapferen Kommandeurs ſtark ausgebaute, zäh verteidigte Höhenſtellungen im
Sturm. Bei Maraſti und Ractaſa wurde die gewonnene Linie gegen feindlichen
Angriff behauptet.
An Gefangenen find 6 Offiziere und über 800 Mann, an Beute 6 Mafchinen:
gewehre eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Keine Ereigniſſe von
weſentlicher Bedeutung.
Mazedoniſche Front. Patrouillenkämpfe an der Struma waren für uns erfolgreich.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 11. Januar. Amtlich wird verlauibart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Bereiche der Heeresgruppe des General,
feldmarſchalls v. Mackenſen keine Aenderung.
Am Südflügel der vom Generaloberſt Erzherzog Joſeph befehligten Streitkräfte
dauert der Gebirgskampf fort. Im GSufita und Caſinu-Tal wurde unſer Angriff
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vorwärts getragen. Nördlich der Oitoz⸗ Straße ſtürmten öſterreichiſch-ungariſche und
deutſche Bataillone mehrere ruſſiſche Stellungen. An zahlreichen Punkten bemühte
ſich der Feind, verlorenes Gelände zurückzuerobern; es war vergeblich. Anſere Tages-
beute belief ſich geſtern in dieſem Raum auf 800 Gefangene und 6 Maſchinengewehre.
An dee Boſtrzytca Solotwinſka wieſen unſere Feldwachen ruſſiſche Jagdkommandos ab.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neue Kämpfe vor Kut⸗el⸗Amara. — Ein engliſcher Kreuzer zerſtört.
Konffantinopel, 11. Januar. (Bericht vom 11. Januar.) Nach Artillerie-
vorbereitung, die 48 Stunden dauerte, griffen die Engländer unſere Stellungen in
der Gegend von Iman Muhamed öſtlich von Kut-el-Amara an. Dem Feind gelang
es zuerſt, in einigen Teilen unſerer vorgeſchobenen Gräben Fuß zu faſſen, wurde
dann aber durch einen Gegenangriff gegen mittag überall zurückgeworfen.
Wir eröffneten ein überraſchendes Feuer gegen mehrere feindliche Schiffe, die
ſich im Hafen von Meiys () befanden. Wir zerſtörten durch Volltreffer einen engliſchen
Kreuzer vom Typ „Lano“ (Juno), ohne daß dieſer Zeit fand, das Feuer zu
eröffnen. Das Wrack des Kreuzers brennt noch. Ein Torpedoboot, das ſich ebenfalls
im Hafen befand, entfloh, nachdem ihm durch unſer Feuer ein Maſt zerbrochen war.
Ein anderes Wachtſchiff von unbekannter Nationalilät erhielt während der Flucht
einen Volltreffer und entfernte ſich, ſtark zur Seite überneigend, in ſüdlicher Richtung.
(W. T. B.)
Note Deutſchlands an die Neutralen. (Zur Antwort der Entente auf
die deutſche Friedensnote.)
Berlin, 14. Januar. (Amtlich.) Den hieſigen Vertretern der neutralen
Regierungen iſt eine Note der Deutſchen Regierung zugeſtellt worden, die unter
anderem beſagt:
Die Gegner lehnen den Friedensvorſchlag vom 12. Dezember mit der Begründung
ab, daß es ein Vorſchlag ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung ſei. Die Form,
in die ſie ihre Mitteilung kleiden, ſchließt eine Antwort an ſie aus.
Deutſchland und feine Verbündeten, die zur Verteidigung ihrer Freiheit und ihres
Daſeins zu den Waffen greifen mußten, betrachten dieſes ihr Kriegsziel als erreicht.
Dagegen haben die feindlichen Mächte ſich immer weiter von der Verwirklichung
ihrer Pläne entfernt, die nach den Erklärungen ihrer verantwortlichen Staatsmänner
unter anderem auf die Eroberung Elſaß-Lothringens und mehrerer preußiſcher
Provinzen, die Erniedrigung und Verminderung der Oeſterreichiſch-Angariſchen
Monarchie, die Aufteilung der Türkei und die Verſtümmelung Bulgariens gerichtet
ſind. Angeſichts ſolcher Kriegsziele wirkt das Verlangen nach Sühne, Wiedergut—
machung und Bürgſchaft im Munde der Gegner überraſchend.
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Die Gegner bezeichnen den Friedensvorſchlag der vier verbündeten Mächte als
Kriegsmanöver. Deutſchland und ſeine Bundesgenoſſen müſſen auf das nachdrücklichſte
Verwahrung dagegen einlegen, daß ihre Beweggründe auf dieſe Weiſe gefälſcht werden.
Die Gegner, in deren Hand es lag, das Angebot auf ſeinen Gehalt zu prüfen, haben
weder die Prüfung verſucht, noch Gegenvorſchläge gemacht. Statt deſſen erklären
ſie einen Frieden für unmöglich, ſolange nicht die Wiederherſtellung der verletzten Rechte
und Freiheiten, die Anerkennung des Grundſatzes der Nationalitäten und der freien
Exiſtenz der kleinen Staaten gewährleiſtet ſei. Die Aufrichtigkeit, die der Gegner dem
Vorſchlag der vier verbündeten Mächte abſpricht, wird die Welt dieſen Forderungen nicht
zubilligen können, wenn fie ſich das Geſchick des iriſchen Volkes, die Vernichtung
der Freiheit und Anabhängkeit der Burenrepubliken, die Anterwerfung Nordafrikas
durch England, Frankreich und Italien, die Anterdrückung der ruſſiſchen Fremdvölker
und ſchließlich die ohne Vorgang in der Geſchichte daſtehende Vergewaltigung
Griechenlands vor Augen hält.
Auch über die angeblichen Völkerrechtsverletzungen der vier Verbündeten find
diejenigen Mächte nicht befugt, Beſchwerde zu führen, die von Beginn des Krieges
an das Recht mit Füßen getreten und die Verträge, auf denen es beruht, zerriffen
haben. England ſagte ſich ſchon in den erſten Wochen des Krieges von der Londoner
Deklaration los, deren Inhalt ſeine eigenen Delegierten als geltendes Völkerrecht
anerkannt hatten, und verletzte im weiteren Verlauf des Krieges auch die Pariſer
Deklaration aufs ſchwerſte, ſodaß durch feine willkürlichen Maßregeln für die Arieg-
führung zur See der Zuſtand der Rechiloſigkeit eintrat. Der Aushungerungskrieg
gegen Deuifchland und der in Englands Intereſſe ausgeübte Druck auf die Neutralen
ſteht mit den Regeln des Völkerrechts nicht minder in ſchreiendem Widerſpruch wie mit
den Geboten der Menſchlichkeit. Ebenſo völkerrechtswidrig und mit den Grundſätzen
der Ziviliſation unvereinbar iſt die Verwendung farbiger Truppen in Europa und das
Hineintragen des Krieges nach Afrika, das unter Bruch beſtehender Verträge erfolgt iſt
und das Anſehen der weißen Raſſe in dieſem Weltteil untergräbt. Die unmenſchliche
Behandlung der Gefangenen, beſonders in Afrika und in Rußland, die Verſchleppung
der Zivilbevölkerung aus Oſtpreußen, Elfaß-Lothringen, Galizien und der Bukowina
ſind weitere Beweiſe, wie die Gegner Recht und Kultur achten.
Am Schluß ihrer Note vom 30. Dezember verweiſen die Gegner auf die beſondere
Lage Belgiens.
Die Kaiſerliche Regierung vermag nicht anzuerkennen, daß die Belgiſche Regierung
immer die Pflichten beobachtet hat, die ihr ihre Neutralität auferlegte. Schon vor
dem Kriege hat Belgien unter der Einwirkung Englands ſich militäriſch an England
und Frankreich angelehnt und damit den Geiſt der Verträge ſelbſt verletzt, die ſeine
Anabhängigkeit und ſeine Neutralität ſicherſtellen ſollten. Zweimal hat die Kaiſerliche
Regierung der Belgiſchen Regierung erklärt, daß ſie nicht als Feind nach Belgien
komme, und fie gebeten, dem Lande die Schrecken des Krieges zu erſparen. Sie hat ſich
für dieſen Fall erboten, Beſitzſtand und Anabhängigkeit des Königreichs in vollem Amfange
zu garantieren und allen Schaden zu erſetzen, der durch den Durchzug der deutſchen
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Truppen verurſacht werden könne. Es iſt bekannt, daß die Königlich Großbritanniſche
Regierung im Jahre 1887 entſchloſſen war, ſich der Inanſpruchnahme eines Wegerechts
durch Belgien unter dieſen Vorausſetzungen nicht zu widerſetzen.
Die vier verbündeten Mächte werden den Kampf in ruhiger Zuverſicht und im Ver⸗
trauen auf ihr gutes Recht weiterführen, bis ein Friede erſtritten iſt, der ihren eigenen
Völkern Ehre, Daſein und Entwickelungsfreiheit verbürgt, allen Staaten des
europäiſchen Kontinents aber die Wohltat ſchenkt, in gegenſeitiger Achtung und
Gleichberechtigung gemeinſam an der Löſung der großen Kulturprobleme zu arbeiten.
(Nach W. T. B.
Das engliſche Linienſchiff „Cornwallis“ verſenkt.
London, 11. Januar. Meldung des Reuterſchen Bureaus.) Das Schlacht⸗
ſchiff „Cornwallis“ wurde im Mittelmeer am 9. Januar von einem feindlichen
Anterſeeboot verſenkt. Der Kapitän und ſämtliche Offiziere wurden gerettet.
13 Mann werden vermißt. Man glaubt, daß ſie durch eine Exploſion ums
Leben gekommen ſind.
Das Flugzeugſchiff (wörtlich Waterplane carrier) „Benmachres“, unter dem
Kommandanten Samſon, wurde am 14. Januar im Hafen der Inſel Caſtelorizo
durch Geſchützfeuer zum Sinken gebracht. 1 Offizier und 4 Mann wurden verwundet.
(W. T. B.)
Engliſche Teilangriffe bei Serre und Beaumont abgewieſen.
Berlin, 14. Januar, abends. (Amtlich.) Engliſche Teilangriffe bei Serre
und Beaumont find abgewieſen. — An der Düna und an der Putna keine beſonderen
Greigniffe. (W. T. B.)
Die Ruſſen zwiſchen Galatz und Braila in die Sumpf—
niederung zurückgedrängt.
Großes Hauptquartier, 12. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf unſeren
Stellungen bei Armentiéres und Lens ſowie beiderſeits der Straße Albert — Bapaume
lag von uns kräftig erwidertes feindliches Artilleriefeuer.
Nördlich der Anere griffen die Engländer in den frühen Morgenſtunden zweimal
vergeblich an. Bei Serre brach ihr Angriff vor unſeren Linien zuſammen. Nördlich
Beautourt wurden fie nach anfänglichen Erfolgen durch kräftig geführten Gegenſtoß
verluſtreich in ihre Ausgangsſtellung zurückgeworfen. 50 Gefangene und 2 Mafchinen-
gewehre blieben in unſerer Hand.
Bei Beaumont find noch kleinere Infanteriekämpfe im Gange.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Weſtlich der Maas, auf der Cöte und in 5
den Vogeſen lebte der Artillerie- und Minenkampf an einzelnen Stellen zeitweiſe auf. *
Heute früh in die feindlichen Gräben auf den Combres Höhen und öſtlich Nomeng .
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eingedrungene Stoßtruppen kehrten ohne Verluſte mit 16 Franzoſen zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: An der Düna und im Seengebiet ſüdlich Dünaburg nahm
die Gefechtstaͤtigkeit geſtern weſentlich ab. — An der Bahn Wilna —Dünaburg wurden
angreifende ruſſiſche Kompagnien unter großen Verluſten abgewieſen. — Zwei zur
Verbeſſerung der eigenen Stellung ſüdweſtlich Riga unternommene kleine Angriffe
brachten uns 32 Gefangene ein.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In Erweiterung unſerer Erfolge
am 10. Januar wurden auch geſtern beiderſeits der Oitoz-Straße mehrere hintereinander;
liegende Stellungen des Gegners geſtürmt. Der Feind erlitt ſchwere blutige Verluſte und
ließ 1 Offizier, So Mann, 6 Mafchinengewehre und 3 Minenwerfer in der Hand des
Angreifers. — Nördlich und ſüdlich des Suſita⸗Tals blieben feindliche Angriffe erfolglos.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: In der Sumpfniederung
zwiſchen Braila und Galatz drängten wir den Ruſſen weiter gegen den Sereth zurück.
La Burtea wurde genommen.
In der Nacht vom 10. zum 14. Januar verſuchten bewaffnete feindliche Schiffe,
Iſaccea donauaufwärts zu paſſieren. Ein Dampfer wurde durch unſer Artifferie-
feuer verſenkt, ein anderer gezwungen, auf das Nordufer aufzulaufen.
Mazedoniſche Front. Südlich des Ochrida⸗Sees griff der Feind die öſterreichiſch—
ungariſch⸗bulgariſche Front hinter der Cerava an. Die Stellungen wurden gehalten.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff gegen Beligna.
Wien, 12. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Mündungswinkel des Sereth nehmen die
Kämpfe einen günſtigen Verlauf.
Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph warfen
öſterreichiſch⸗ungariſche und deutſche Bataillone des Generalmajors Goldbach ſüdlich
der Oitoz⸗Straße den Feind in raſchem Anſturm aus mehreren hintereinanderliegenden
Höhenſtellungen. Der Kampf koſtete den Ruſſen außer ſchweren blutigen Verluſten
6 Maſchinengewehre und 3 Minenwerfer, die nebſt 1 Offizier und 80 Mann in unferer
Hand blieben. Ruſſiſche Gegenſtöße verliefen wie an den Vortagen ergebnislos.
Sonſt bei den k. u. k. Streitkräften der Oſtfront nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts zu melden.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
Ereigniſſe zur See. Ein Geſchwader von Seeflugzeugen hat in der Nacht
vom 11. auf den 12. d. M. das feindliche Abwehrflugfeld bei Beligna, welches ſeit
der Zerſtörung durch unſere Flieger bei den Angriffen am 14. November und
6. Dezember v. J. wieder aufgebaut worden iſt, ſehr erfolgreich mit Bomben belegt.
In den neuerrichteten Hangars wurden mehrere Volltreffer erzielt.
Floitenkommando.
Die Zerſtörung des engliichen Kreuzers „Seaplane“.
Konſtantinopel, 12. Januar. (Amtlicher Bericht vom 12. Januar.) Wie
feſtgeſtellt wurde, iſt der engliſche Kreuzer, deſſen Zerſtörung geſtern gemeldet wurde,
der Kreuzer „Seaplane“ und das ſchwerbeſchädigte Wachtſchiff ein feindliches Kanonen⸗
boot, wahrſcheinlich ein italieniſches. NEE)
Ein feindlicher 8000⸗Tonnen⸗Dampfer im Kanal verſenkt.
Berlin, 12. Januar. (Amtlich.) Am 28. Dezember 1916 hat eines unſerer
U-Boote im engliſchen Kanal einen abgeblendeten, von Zerſtörern begleiteten Trans—
dortdampfer von etwa 8000 t verſenkt. (W. T. B.)
Die Kriegsziele der Entente. (Die Entente⸗Antwort auf die
Note Wilſons.)
Paris, 12. Januar. Gavas.) Die Antwort der alliierten Regierungen auf |
die Note Wilſons vom 19. Dezember befagt (nach dem nunmehr vorliegenden
Wortlaut) unter anderem: Die Alliierten empfinden ebenſo tief wie die Regierung
der Vereinigten Staaten den Wunſch, möglichſt bald dieſen Krieg beendet zu ſehen,
für den die Mittelmächte verantwortlich ſind, und welcher der Menſchheit grauſame
Leiden auferlegt; aber ſie ſind der Anſicht, daß es unmöglich iſt, bereits heute einen
Frieden zu erzielen, welcher ihnen die Wiedergutmachungen, Rückerſtattungen und
Bürgfchaften ſichert, auf welche fie ein Recht haben.
Eine hiſtoriſche Tatſache ſteht gegenwärtig feſt, nämlich der Angriffswille
Deutſchlands und Oeſterreich⸗Angarns, um ihre Vorherrſchaft in Europa und ihre
wirtſchaftliche Herrſchaft über die Welt zu ſichern. Deutſchland hat durch die Kriegs—
erklärung und die ſofortige Verletzung der belgiſchen und luxemburgiſchen Anabhängigkeit,
durch die Art, wie es den Kampf geführt hat, eine foffematifhe Verachtung aller
Grundſätze der Menſchlichkeit und der Rechte der kleinen Staaten gezeigt. Präſident
Wilſon wünſcht, daß die kriegführenden Mächte offen die Ziele bekanntgeben, welche
ſie ſich bei der Fortführung des Krieges ſetzen. Die Alliierten können auf dieſe
Forderung ohne Schwierigkeit antworten. Ihre Kriegsziele ſind wohlbekannt, ſie
haben ſie mehrfach in den Erklärungen der Oberhäupter der verſchiedenen Regierungen
dargelegt. Dieſe Ziele werden in den Einzelheiten mit allen Kompenſationen und
gerechtfertigten Entſchädigungen für den erlittenen Schaden erſt in der Stunde der
Verhandlungen auseinandergeſetzt werden. Aber die ziviliſierie Welt weiß, daß
ſie alles Notwendige einſchließen und in erſter Linie die Wiederherſtellung
Belgiens, Serbiens und Montenegros, die ihnen geſchuldeten Entſchädigungen,
die Räumung der beſetzten Gebiete von Frankreich, Rußland und Numänien
mit den gerechten Wiedergutmachungen, die Reorganifation Europas, Bürgfchaft
für ein dauerhaftes Regime, das ſowohl auf die Achtung der Nationalität und die
Rechte aller Heinen und großen Völker begründet iſt wie auf territoriale Abkommen
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\ und internationale Regelungen, welche geeignet find, die Land» und Seegrenzen
72 gegen ungerechtfertigte Angriffe zu ſchützen, die Zurückgabe der Provinzen und
SE Gebiete, die früher den Alliierten durch Gewalt oder gegen den Willen ihrer
Bevölkerung entriſſen worden find, die Befreiung der Italiener, Slawen,
5 Rumänen, Tſchechen und Glovaken von der Fremdͤherrſchaſt, die Befreiung der
1 Bevölkerungen, welche der blutigen Tyrannei der Türken unterworfen ſind, und
& die Entfernung des osmaniſchen Reiches aus Europa, weil es zweifellos der
50 weſtlichen Ziviliſation fremd iſt. Die Abſichten Seiner Majeſtät des Kaiſers
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bezüglich Polens ſind klar und durch die Proklamation kundgegeben, welche er an 85
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feine Armeen gerichtet hat. 5
Wenn die Alliierten Europa der brutalen Begierde des preußiſchen Militarismus Ex
entreißen wollen, fo war es ſelbſtverſtändlich niemals ihre Abſicht — wie man vor: 75
gegeben hat —, die Vernichtung der deutſchen Völker und ihr politiſches Verſchwinden 5
anzuſtreben. Was ſie vor allem wollen, iſt die Sicherung des Friedens auf der
Grundlage der Freiheit und Gerechtigkeit. (Nach W. T. B.)
Aufruf des Kaiſers an das deutſche Volk.
Großes Hauptquartier, 12. Januar.
An das deutiſche Volk!
Anſere Feinde haben die Maske fallen laſſen.
Erſt haben ſie mit Hohn und heuchleriſchen Worten von Freiheitsliebe und
Menſchlichkeit unſer ehrliches Friedensangebot zurückgewieſen. In ihrer Antwort
an die Vereinigten Staaten haben ſie ſich jetzt darüber hinaus zu einer Eroberungs⸗
ſucht bekannt, deren Schändlichkeit durch ihre verleumderiſche Begründung noch
geſteigert wird.
Ihr Ziel iſt die Niederwerfung Deutſchlands, die Zerſtückelung der mit uns
verbündeten Mächte und die Knechtung der Freiheit Europas und der Meere
unter dasſelbe Joch, das zähneknirſchend jetzt Griechenland trägt.
Aber was ſie in dreißig Monaten des blutigſten Kampfes und des gewiſſen⸗
loſeſten Wirtſchaſtskrieges nicht erreichen konnten, das werden fie auch in aller
Zukunft nicht vollbringen.
Anſere glorreichen Siege und die eherne Willenskraft, mit der unſer kämpfendes
Volk vor dem Feind und daheim jedwede Mühſal und Not des Krieges getragen
hat, bürgen dafür, daß unſer geliebtes Vaterland auch fernerhin nichts zu fürchten
hat. Hellflammende Entrüſtung und heiliger Zorn werden jedes deutſchen Mannes
und Weibes Kraft verdoppeln, gleichviel, ob ſie dem Kampf, der Arbeit oder dem
opferbereiten Dulden geweiht iſt.
Der Gott, der dieſen herrlichen Geiſt der Freiheit in unſeres tapferen Volkes
Herz gepflanzt hat, wird uns und unſeren treuen, ſturmerprobten Verbündeten
auch den vollen Sieg über alle feindliche Machtgier und Vernichtungswut geben.
Wilhelm J. R. (W. T. B.)
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Untergang des italieniſchen Linienſchiffs „Regina Margherita“.
Rom, 12. Januar. Das Marineminiſterium teilt mit: Da ernſthafte militäriſche
Gründe gegen die Veröffentlichung der folgenden Mitteilungen weggefallen ſind,
kann bekanntgegeben werden, daß in der Nacht zum 11. Dezember das Linienſchiff
„Regina Margherita“ unterwegs auf zwei Minen geſtoßen und geſunken iſt. Das 85
Ereignis vollzog ſich in wenigen Minuten wegen der Schwere der Zerreißungen des 55
Schiffskörpers, infolge deren das Schiff mit dem Bug voran ſank. Von 945 Mann, eig
die ſich an Bord befanden, wurden die meiften in die Tiefe geriffen und verſchwanden 75
mit dem Schiffe. Angünſtige Amſtände machten die Rettung der Leberlebenden ſehr *
ſchwierig, deren immerhin 270 geborgen werden konnten. Der Kommandant des 50
Schiffes und 14 Offiziere find unter den Vermißten. Außer den bisher veröffent—
lichten Schiffsverluſten iſt kein weiterer Verluſt feſtgeſtellt worden; ſeit einiger Zeit
in der Oeffentlichkeit verbreitete gegenteilige Nachrichten ſind durchaus falſch. (W. T. B.)
Neue Kämpfe nördlich der Ancre.
Berlin, 12. Januar, abends. (Amtlich.) Nördlich der Ancre find Kämpfe
im Gange. (W. T. B.)
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Mihalea von türkiſchen Truppen erſtürmt.
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Großes Hauptquartier, 13. Januar. 85
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich 5
der Ancre ſetzte der Engländer heute zu neuen Angriffen gegen Serre an. Sie 72
wurden größtenteils blutig abgewieſen. In einer Vorſtellung ſetzte ſich der Feind feſt. 75
Wir halten die Haupiſtellung. 33
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen 15
Leopold von Bayern: Die Gefechtstätigkeit blieb gering. =
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deutſcher Truppen wurde nördlich des Slanio-Tals erneut Gelände gewonnen. In
den ihm entriſſenen Stellungen ließ der Feind 7 Maſchinengewehre, Minenwerfer,
große Mengen Gewehrmunition und Handgranaten zurück, 4 Offiziere, 170 Mann
wurden gefangengenommen.
Beiderſeits des Oitoz⸗Tals blieben ſtarke feindliche Angriffe gegenüber der tapferen
Verteidigung deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Truppen erfolglos. In erbittertem
Nahkampf wurden dem Gegner große Verluſte zugefügt.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Am Zuſammenfluß von
Buzaul und Sereth nahmen Bulgaren ein von den Ruſſen noch gehaltenes Kloſter.
Nordweſtlich von Braila ſtürmten türkiſche Truppen den Ort Mihalea. Von
der ruſſiſchen Beſatzung wurden 400 Mann gefangen, der Reſt, der zu entkommen
verſuchte, ertrank im Sereth. 10 Maſchinengewehre ſind erbeutet.
Im übrigen lag ſtarker Nebel auf den Kampffeldern.
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Mazedoniſche Front. Oeſtlich der Cerna gegen Stravina vorgehende feind—
liche Kompagnien wurden zurückgeworfen.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 13. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Mihalea, weſtlich Vadeni, wurde durch osmaniſche
Truppen geſtürmt. 400 Mann und einige Maſchinengewehre blieben in der Hand
des Angreifers. Gleichzeitig nahmen die Bulgaren ein noch von den Ruſſen
beſetztes Kloſter nördlich des Buzaul⸗Fluſſes nächſt deſſen Mündung. Beiderſeits des
Oitoz⸗Tales wieſen öſterreichiſch-ungariſche und deutſche Kräfte ſtarke ruſſiſche Angriffe,
zum Teil im Handgemenge, reſtlos ab. Nördlich des Slanio-Tales wurde durch An—
griff deutſcher Abteilungen Gelände gewonnen. 4 Offiziere und 170 Mann wurden
gefangen, 7 Maſchinengewehre und 7 Minenwerfer erbeutet.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegs ſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Keine beſonderen Ereigniſſe.
Berlin, 13. Januar, abends. (Amtlich.) An Weſt und Oſtfront keine
beſonderen Ereigniſſe. (W. T. B.)
Ein Handſchreiben des Kaiſers an den Reichskanzler. (Zur Vor⸗
geſchichte des Friedensangebois der Mittelmächte.)
Berlin, 14. Januar. Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Zur Bor:
geſchichte des Friedensangebots der Mittelmächte, das die Feinde als ein unaufrichtiges
Kriegsmanöver hingeſtellt haben, iſt das nachſtehende kaiſerliche Handſchreiben an
den Reichskanzler ein Beitrag von beſonderer Bedeutung:
Neues Palais, 31. Oktober 1916.
Mein lieder Beihmann!
Anſer Geſpräch habe ich noch nachher gründlich überdacht. Es iſt klar:
die in Kriegspſychoſe befangenen, von Lug und Trug im Wahn des Kampfes
und im Haß gehaltenen Völker unferer Feinde haben keine Männer, die
imſtande wären, die den moraliſchen Mut beſäßen, das befreiende Wort zu
ſprechen. Den Vorſchlag zum Frieden zu machen, iſt eine ſittliche Tat, die
notwendig iſt, um die Welt — auch die Neutralen — von dem auf allen
laſtenden Druck zu befreien. Zu einer ſolchen Tat gehört ein Herrſcher,
der ein Gewiſſen hat und ſich Gott verantwortlich fühlt, und ein Herz für
ſeine und die feindlichen Menſchen. Der, unbekümmert um die eventl.
abſichtlichen Mißdeutungen feines Schrittes, den Willen hat, die Welt von
ihren Leiden zu befreien. Ich habe den Mut dazu, ich will es auf Gott
wagen. Legen Sie mir bald die Noten vor und machen Sie alles bereit.
gez. Wilhelm J. R.
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Anſere Feinde können ſich darauf verlaffen, daß der Ehrlichkeit des in dieſem
kaiſerlichen Schreiben bekundeten Friedenswillens die rückſichtsloſe Entſchloſſenheit
entſprechen wird, mit der wir den Krieg, deſſen Fortſetzung ſie uns aufgezwungen
haben, bis zum ſiegreichen Ende durchführen werden. (W. T. B.)
Erfolgreiche Vorſtöße in den Oſtkarpathen.
Großes Hauptquartier, 14. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Außer lebhafterem Artilleriefeuer beiderſeits der
Somme war an der ganzen Front bei Regen und Schnee nur geringe Gefechtstätigkeit.
Während der Nacht wurden an mehreren Stellen feindliche Patrouillenvorſtöße abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine Ereigniſſe von weſentlicher Bedeutung.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Oſtkarpathen drangen
nördlich der Goldenen Biſtritz deutſche Grenadiere an mehreren Stellen in die ruffifche
Stellung ein, fügten dem Feinde ſchwere Verluſte zu und kehrten befehlsgemäß mit Beute
und Gefangenen in die eigene Stellung zurück. Südlich der Oitoz⸗Straße wurde eine vom
Feinde beſetzte Kuppe geſtürmt. 50 Gefangene fielen in die Hand des Angreifers.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Angünſtige Witterungs⸗
verhältniſſe ſchränkten die Gefechtstätigkeit ein. Ein ruſſiſcher Vorſtoß am Sereth
nordweſtlich Braila iſt abgeſchlagen.
Mazedoniſche Front. Zwiſchen Wardar und Dojran-See blieb ein feindlicher
Angriff gegen unſere Stellungen ſüdlich Stojokovo erfolglos.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Franzöſiſcher Angriff am Ochrida⸗See abgeſchlagen.
Wien, 14. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Vadeni ſchlugen osmaniſche Truppen
einen ruſſiſchen Vorſtoß zurück. Sonſt in der rumäniſchen Ebene wegen ſchlechten
Wetters keine beſondere Kampftätigkeit. Südweſtlich von Hereſtrau nahmen geſtern
früh die Bataillone des Generals Goldbach in überraſchendem Angriff die Höhe
704. Im Raume von Toöͤlgges erfolgreiche Unternehmungen deutſcher Abteilungen,
die dem Feinde ſchwere Verluſte zufügten. Weiter nördlich nichts zu melden.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Ruhe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Am 11. Januar griffen Teile dreier franzöſiſcher
Regimenter die öſterreichiſch-ungariſchen Stellungen am Südende des Ochrida⸗Sees
von Oſten her an. Der franzöſiſche Angriff wurde abgeſchlagen, woran auch öſtlich
des Sees angreifende öſterreichiſch-ungariſche und bulgariſche Abteilungen mitwirkten.
Geſtern früh gingen unſere Truppen zum Gegenangriff über und warfen den Feind
über die Cerava zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Vadeni genommen.
Berlin, 14. Januar, abends. (Amtlich.) An Welt: und Oſtfront keine be
ſonderen Kampfhandlungen. — An der Bahn Braila — Galatz iſt der Ort Vadeni
genommen. (W. T. B.)
Lebhaftes Artilleriefeuer an der Somme.
Großes Hauptquartier, 15. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich der Somme hält das lebhafte Artillerie-
feuer an.
Während an mehreren Stellen Vorſtöße feindlicher Patrouillen abgewieſen
wurden, gelang es eigenen Erkundungsabteilungen durch erfolgreiche Anternehmungen,
Gefangene und Maſchinengewehre einzubringen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Bei trübem Wetter blieb die Gefechtstätigkeit gering.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nördlich des Suſita-Tals
wurden unſere neugewonnenen Stellungen von ſtärkeren ruſſiſchen und rumäniſchen
Kräften angegriffen. Der Feind iſt überall abgeſchlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Zwiſchen Buzaul- und
Sereth⸗Mündung wurde trotz ungünſtiger Witterung der letzte von den Ruſſen ſüdlich
des Sereth noch gehaltene Ort Vadeni im Sturm genommen.
Mazedoniſche Front. Anverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W
Erfolgreiche Sprengung am Lagazuci.
Wien, 15. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Osmaniſche Truppen erſtürmten geſtern nad)
mittag das Dorf Badeni, den letzten durch den Feind noch beſetzt gehaltenen Ort
ſüdlich des Sereth. Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog
Joſeph führten Ruſſen und Rumänen ſtarke Angriffe gegen die in den letzten Tagen
von uns gewonnenen Stellungen nördlich des Suſita-Tales. Die Angreifer wurden
überall abgeſchlagen. Weiter nördlich nichis Neues.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Dolomiten-Front ſprengten unſere
Truppen in der vergangenen Nacht am Großen Lagazuci das Felsband an der Süd—
wand zwiſchen eigener und feindlicher Stellung ab. Die Sprengung iſt vollkommen
gelungen, eine breite Kluft trennt nun die beiden Gegner. An der Karſt-Front zeit—
weiſe etwas lebhaftere Artillerietätigkeit.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant.
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Ruſſiſche Angriffe in der Nordwalachei abgeſchlagen.
Berlin, 18. Januar, abends. (Amtlich.) Im Weſten und Oſten geringe Gefechts—
tätigkeit. — Zwiſchen Caſinu- und Suſita-⸗Tal ſowie bei Fundeni find ſtarke ruſſiſche
Angriffe abgeſchlagen. „
Der ruſſiſche Mißerfolg bei Fundeni.
Großes Hauptquartier, 16. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Verſuch franzöſiſcher Abteilungen, bei
Beupraignes (ſüdlich Rohe) in unſere Stellung einzudringen, wurde durch die
Grabenbeſatzung verhindert.
Im übrigen hielt ſich die beiderſeitige Kampftätigkeit, abgeſehen von ſtellenweiſe
lebhafterem Artilleriefeuer, in mäßigen Grenzen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine weſentlichen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Auch geſtern blieben feindliche
Angriffe zwiſchen Caſinu- und Suſita⸗Tal ohne jeden Erfolg. An einer Stelle ein
gedrungene Rumänen wurden durch Gegenſtoß völlig zurückgeworfen und dabei
2 Offiziere mit 200 Mann gefangengenommen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Nach heftiger Artillerie-
vorbereitung gingen beiderſeits Fundeni ſtarke ruſſiſche Maſſen zum Angriff vor.
Einige hundert Meter vor unſeren Stellungen brachen die Sturmwellen im Sperr—
feuer zuſammen. Bei Wiederholung der Angriffe am Abend gelangten ſchwache
feindliche Teile in unſere Gräben, wurden aber ſofort wieder vertrieben. Die Ver—
iuffe des Feindes find groß.
Mazedoniſche Front. Die Lage iſt unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 16. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Mackenſen: Geſtern nachmittag
brach der Feind aus feiner Brückenkopfſtellung bei Namoloſa (Nomoloaſa) am Sereth
mit ſtarken Maſſen vor. Sein Angriff brach im deutſchen Artilleriefeuer zuſammen.
Abends vermochte er in unſere Gräben einzudringen, doch wurde er ungeſäumt im
Gegenangriff wieder hinausgeworfen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Ruſſen und Rumänen führten
zwiſchen der Suſita und dem Caſinu-Tal gegen die Kampfgruppe des Feldmarſchall—
leutnants v. Ruiz ſtarke Angriffe; fie wurden überall abgeſchlagen, auf einer Höhe
ſüdlich Caſinu durch einen Gegenſtoß. Der Feind ließ 2 Offiziere und 200 Mann
in unferer Hand. In der Nähe des Meſtetaneſti-Tunnels ſtießen k. u. k. Erkundungs—
abteilungen durch die feindlichen Sicherungslinien bis zur ruſſiſchen Hauptſtellung
vor und brachten 20 Gefangene ein.
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Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine
beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Karit-Front hält die Artillerietätigkeit an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die Erſtürmung von Vadeni durch osmaniſche Truppen.
Konſtantinopel, 16. Januar. (Amtlicher Bericht vom 15. Januar.) An der
rumäniſchen Front wieſen unſere Truppen einen feindlichen Angriff ab. Sie nahmen
ferner Vadeni im Sturm trotz heftigen feindlichen Feuers. (W. T. B.)
Kämpfe ſüdlich Smorgon.
Berlin, 16. Januar, abends. (Amtlich!) Im Weſten keine beſonderen
Ereigniſſe. — Im Oſten haben ſich ſüdlich Smorgon Kämpfe entwickelt. (W. T. B.)
Die ruſſiſchen Angriffe bei Smorgon abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 17. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An mehreren
Stellen der Front nahm der Artilleriekampf an Heftigkeit zu. Im gpern⸗Bogen wurde
eine feindliche Unternehmung durch unfere Batterien im Keime erſtickt.
Erfolgreiche eigene Patrouillenunternehmungen bei Ce Sars, Gueudetourt und
weſtlich Peronne brachten 27 Gefangene und 1 Maſchinengewehr ein.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Nach wirkungsvoller Sprengung auf den
Combres⸗Höhen drangen hannoverſche Infanteriſten und Pioniere in die feindliche
Stellung ein und kehrten nach Leberwältigung der Grabenbeſatzung mit mehreren
Gefangenen in die eigenen Linien zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Heſtigem Artilleriefeuer folgten nachmittags ruſſiſche Angriffe
gegen unſere Stellungen ſüdlich Smorgon, die abgeſchlagen ſind. In ſchmaler Front
eingedrungener Feind wurde zurückgeworfen. Die Stellung iſt reſtlos in unſerer
Hand, zahlreiche tote Ruſſen bedecken das Angriffsſeld.
Während der Nacht wurden an mehreren Stellen gegen unſere Linien vorgehende
Erkundungsabteilungen und Jagdkommandos abgewieſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Oſtkarparthen holten
Stoßtrupps deutſcher Jäger am Coman (nördlich der Goldenen Biſtritz; mehrere
Ruſſen und ein Maſchinengewehr aus den feindlichen Gräben.
Zwiſchen Caſinu- und Suſita-Tal ſetzten Ruſſen und Rumänen ihre Angriffe
gegen die ihnen in den letzten Kämpfen entriſſenen Höhenſtellungen mit ſtarken Maſſen
erbittert fort. Auf einer Kuppe gelang es ihnen, Fuß zu faſſen, an allen anderen
Stellen ſind ſie unter großen Verluſten blutig abgewieſen.
AUFNAHME VON P. KRABO NACHF. O. HEINRICH, FRANKFURT-ODER.
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Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: In der Sumpfniederung
zwiſchen Braila und Salat find vorgeſchobene türkiſche Poſtierungen bei Vadeni vor über:
legenen feindlichen Kräften befehlsgemäß auf die Hauptſicherungslinie zurückgenommen.
Gegen La Burtea vorgehende ruſſiſche Abteilungen wurden durch unſer Artilleriefeuer
zum Halten gezwungen.
Mazedoniſche Front. Keine beſonderen Ereigniffe.
Trotzdem ungünſtige Witterungsverhältniſſe die Flugtätigkeit im Monat Dezember
erheblich einſchränkten, gelang es unſeren Fliegern und Flugabwehrformationen, dem
Feinde erhebliche Verluſte zuzufügen.
Wir verloren 17 Flugzeuge.
Anſere Gegner büßten 66 Flugmaſchinen ein, davon im Luftkampf 48, durch
Abſchuß von der Erde 16, durch unfreiwillige Landung 2. Hiervon ſind in unſerem
Beſitz 22, jenſeits der Linien erkennbar abgeſtürzt 44 Flugzeuge.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Artillerietätigkeit im Karſt und Wippach⸗Tal.
Wien, 17. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Bei Vadeni wurden vorgeſchobene osmaniſche Sicherungen vor über—
legenen feindlichen Kräften an der Hauptſicherungslinie zurückgenommen. Ein feindlicher
Angriff auf die Stellungen etwa 2 km weſtlich von Vadeni kam durch unfer
Sperrfeuer zum Stehen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Zwiſchen dem Caſinu- und
Sufita-Tal gingen die Ruſſen und Rumänen mit ſtarken Kräften zum Angriff über. Es
gelang dem Feind, ſich auf einer Höhe feſtzuſetzen, während er auf den übrigen
Frontteilen reſtlos abgewieſen wurde.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
k. u. k. Truppen keine Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche und im Wippach⸗Tale
lebte die Artillerietätigkeit wieder auf.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Lebhaftere Gefechtstätigkeit bei Beaumont.
Berlin, 12. Januar, abends. (Amtlich.) Außer lebhafterer Gefechtstätigkeit
bei Beaumont ſind von der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe zu melden. — Im
75 Oſten blieb die Artillerietätigkeit ſüdlich Smorgon rege; Angriffe ſind bisher nicht erfolgt.
(W. T. B.)
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Vergebliche englifche Angriffe bei Loos. — Erfolgreicher Vor—
ſtoß zwiſchen Suſita- und Putna-Tal.
Großes Hauptquartier, 18. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An eine
engliſche Sprengung bei Coos ſchloſſen ſich kurze Kämpfe an, bei denen vorgedrungener
Feind in erbittertem Nahkampf ſchnell wieder zurückgeworfen wurde.
In der Nacht vom 12. zum 13. Januar wurden nach den Kämpfen bei Serre
die noch von uns gehaltenen Teile der Vorſtellung planmäßig und unbehindert vom
Feinde geräumt. Seitdem lag täglich ſchweres Feuer auf den verlaſſenen leeren
Gräben. Geſtern erfolgte hiergegen der von uns erwartete engliſche Luftſtoß, welcher
dem Angreifer ſchwere Verluſte brachte.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: In vielen Abſchnitten der Front lebte die beiderſeitige Artillerie,
tätigkeit bei klarer Sicht merklich auf.
Nördlich Kraſchin drangen ruſſiſche Stoßtrupps mit zehnfacher Leberlegenheit
in eine vorgeſchobene Feldwache ein. Die Feldwachſtellung iſt wieder in
unferem Beſitz. An anderen Stellen wurden Jagdkommandos und Patrouillen
abgewieſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Während ſüdlich der Oitoz—
Straße ein von ſtarken ruſſiſchen Kräften unternommener Angriff in unſerem Artillerie—
und Maſchinengewehrfeuer zuſammenbrach, gelang es uns, durch überraſchenden
Vorſtoß zwiſchen Suſita- und Putna-Tal 1 Offizier, 230 Gefangene und 4 Maſchinen—
gewehr aus den feindlichen Stellungen zu holen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In der Dobrudſcha werden
feit einigen Tagen Tulcea und Iſactea von ruſſiſcher Artillerie beſchoſſen. Mehrere
Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, ſind getötet.
Mazedoniſche Front. Vereinzelte geringe Gefechtstätigkeit.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 18. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Madenfen: Tulcea und Iſaccea in der Dobrudſcha wurden von ruſſiſcher
Artillerie beſchoſſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Zwiſchen dem Putna- und
Suſita-Tal hatte ein kleines Unternehmen vollen Erfolg. 1 Offizier, 230 Mann
und 1 Maſchinengewehr wurden eingebracht. Südlich der Oitoz⸗Straße
brachen ſtarke ruſſiſche Angriffe in unſerem Artillerie- und Maſchinengewehr—
feuer zuſammen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: In Wolhynien
erhöhte feindliche Artillerietätigkeit.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Karſt-Hochfläche und im Wippad)
Tale hielt auch geſtern ſtärkeres Artilleriefeuer an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
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Ein Tag ohne beſondere Kampfhandlungen.
Berlin, 18. Januar, abends. Amtlich.) An Weſt- und Oſtfront iſt der
Tag ohne beſondere Kampfhandlungen verlaufen. (W. T. B.)
Geſcheiterte feindliche Angriffe bei Maraſti.
Großes Hauptquartier, 19. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Anſere Patrouillen führten an mehreren Stellen
erfolgreiche Anternehmungen durch.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Die in den letzten Tagen regere Gefechtstätigkeit flaute
wieder ab.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nördlich des Suſita⸗Tals in
der Gegend von Maraſti ſcheiterten gegen unſere Höhenſtellungen unternommene
Angriffe unter ſchweren Verluſten für den Feind.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Die Lage iſt unverändert.
Mazedoniſche Front. Der Vorſtoß einer engliſchen Kompagnie gegen Serres
wurde leicht abgewieſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Gelungene Vorſtöße an der Karſt⸗Front.
Wien, 19. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Feind richtete geſtern nachmittag heffige
Angriffe gegen unſere Stellungen zwiſchen dem Suſita- und Caſinu-Tal, die in unferem
Feuer reſtlos ſcheiterten. — In Wolhynien hat die Gefechtstätigkeit wieder abgenommen.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im nördlichen Abſchnitt der Karſt-Front brachten
unſere Truppen von gelungenen Anternehmungen gegen die feindlichen Vorſtellungen
4 Offiziere, 120 Mann als Gefangene und 1 Maſchinengewehr ein.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Reiche Beute eines deutſchen Hilfskreuzers. — Der engliſche Dampfer
„Sarrowdale” nach Swinemünde eingebracht.
Berlin, 19. Januar. (Amtlich.) Am 31. Dezember 1916 iſt der
engliſche Dampfer „Jarrowdale“ (4600 Brutto-Regiftertonnen) als Priſe in
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den Hafen von Swinemünde eingebracht worden. Der Dampfer hatte ein
deutſches Priſenkommando in Stärke von 16 Mann und 469 Gefangene,
nämlich die Beſatzungen von einem norwegiſchen und ſieben engliſchen Schiffen,
an Bord, die von einem unſerer Hilfskreuzer im Atlantiſchen Ozean aufgebracht
waren. Die Ladung der aufgebrachten Schiffe beſtand vorwiegend aus Kriege:
material, das von Amerika kam und für unſere Feinde beſtimmt war, und aus
Lebensmitteln, darunter 6000 t Weizen, 2000 t Mehl, ferner aus 1900 Pferden.
Der eingebrachte Dampfer „Jarrowdale“ hatte 117 Laſtautomobile, 1 Perſonen⸗
automobil, 6300 Kiſten Gewehrpatronen, 30000 Rollen Stacheldraht, 3300 t
Stahl in Knüppeln, außerdem viel Fleiſch, Speck und Wurſt an Bord. Von
den verſenkten Dampfern waren drei engliſche bewaffnet. Unter den Beſatzungen
der aufgebrachten Schiffe befinden ſich insgeſamt 103 Angehörige neutraler
Staaten, die ebenſo wie die feindlichen Staatsangehörigen in Kriegsgefangenſchaft
abgeführt ſind, ſoweit ſie auf den bewaffneten feindlichen Dampfern Heuer
genommen hatten. Führer des Priſenkommandos war der Offizierſtellvertreter
Badewitz. Die Einbringung der Prife „Jarrowdale“ wurde bisher aus militäriſchen
Gründen geheim gehalten. Dieſe ſind, nachdem die Erklärung der britiſchen
Admiralität vom 17. Januar 1917 erſchienen iſt, fortgefallen. Bemerkenswert
iſt, daß die engliſche Admiralität ſich erſt dann entſchloſſen hat, die bereits längere
Zeit zurückliegenden Verluſte dem engliſchen Publikum bekanntzugeben, als dieſe
durch das Einlaufen der japaniſchen Priſe „Hudſon Maru“ in einen braſilianiſchen
Hafen auch dem neutralen Ausland bekannt geworden waren. (W. T. B.)
Die Verſenkung des engliſchen Linienſchiffes „Cornwallis“.
Berlin, 19. Januar. Eines unferer Unterfeeboote, Kommandant Kapitänleutnant
Hartwig, hat am 9. Januar 60 Seemeilen ſüdöſtlich von Malta das durch leichte Streit:
kräfte geſicherte engliſche Linienſchiff „Cornwallis“ (14 200 5) verſenkt. (W. T. B.)
Kühne Beutefahrt eines deutſchen U-Bootes. (Zwölf Schiffe
in zwei Tagen verſenkt.)
Rotterdam, 19. Januar. Hier find heute zwei Kapitäne und 33 Mann der
däniſchen Dampfer „Gerda“ und „Chaſſiemaersk“ angekommen, die Mitte Dezember
bei Finiſterre von einem deutſchen U-Boot verſenkt wurden. Am 16. Dezember wurde
die „Gerda“ von einem deutſchen U-Boot ohne Nummer angehalten. Das Schiff
erhielt eine aus ſieben Köpfen beſtehende Priſenbeſatzung und wurde darauf als
Rettungsſchiff benutzt. Am ſelben Tage wurde die „Chaſſiemaersk“ angehalten und
verſenkt. Die Beſatzung von 19 Mann wurde auf die „Gerda“ gebracht, dann
ging das U-Boot auf die Jagd nach anderen Schiffen. Das nächſte Opfer war
der engliſche Dampfer „Bayhall“, deſſen Beſatzung von 30 Mann ebenfalls an Bord
der „Gerda“ gebracht wurde. Einige Stunden ſpäter ereilte den japaniſchen Dampfer
„Taki Maru“ dasſelbe Los. Hierauf erhielt die „Gerda“ Befehl, Finiſterre anzulaufen.
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Dort wurden die verſchiedenen Beſatzungen gelandet, worauf die „Gerda“ ſelbſt
außerhalb der territorialen Gewäſſer von der Priſenbeſatzung mit Bomben zum
Sinken gebracht wurde. In zwei Tagen hatte das deutſche U-Boot zwölf Schiffe
verſenkt, darunter norwegiſche und portugieſiſche Fahrzeuge. N W 25)
Der geheimnisvolle deutſche Hilfskreuzer im Atlantik. — Eine
„Möwe ll“?
Bern, 19. Januar. „Progres de Lyon” meldet aus Rio de Janeiro: Ein
deutſches Schiff vom Top der „Möwe“ verſenkte eine große Anzahl Schiffe. Der
japaniſche Dampfer „Hudſon Maru“, der die Beſatzungen der verſenkten Schiffe an
Bord nehmen mußte, wurde von dem deutſchen Fahrzeug gezwungen, bis zum
12. Januar in ſeinem Fahrwaſſer zu bleiben. Erſt dann wurde dem „Hudſon Maru“
geſtattet, nach Pernambuco zu fahren, wo er am 15. Januar eintraf. Der Hafen—
kapitän von Pernambuco wurde benachrichtigt, daß Mannſchaften anderer verſenkter
Schiffe, 441 Mann an der Zahl, demnächſt durch den Dampfer „Jarrowdale“
gelandet werden ſollten. Der Dampfer „Theodor“, der von dem deutſchen Schiffe
gekapert worden ſei, ſei bewaffnet worden und werde ähnlich wie die „Appam“ benutzt.
(W. T. B.)
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Keine beſonderen Ereigniſſe.
Berlin, 19. Januar. lmtlich.) Von keiner Front find bisher beſondere
Ereigniſſe gemeldet. (W. T. B.)
Naneſti am Sereth erſtürmt.
Großes Hauptquartier, 20. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Wytfchaete und weſtlich La Baſſée wurden
heute nacht angreifende engliſche Patrouillen abgewieſen.
Zwiſchen Doller und Rhein-Rhone-Kanal angeſetzte Erkundungsunternehmungen
ſind von württembergiſchen Truppen erfolgreich durchgeführt.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Keine beſonderen Ereigniſſe.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Oſtkarpathen, nord»
weſtlich Belbor, griffen mehrfach kleinere ruſſiſche Abteilungen unſere Stellungen
erfolglos an; an einer Stelle überraſchend eingedrungener Feind wurde im Hand—
gemenge zurückgeworfen.
Nördlich des Suſita-Tals erneuerten die Rumänen an denſelben Stellen wie
tags zuvor ihre verzweifelten Angriffe. Fünfmal wurden ſie nach ſchwerem Kampf
blutig abgewieſen. Außer mehreren hundert Toten, die vor unſeren Stellungen
liegen, verlor der Angreifer 400 Gefangene.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Starkes Schneetreiben
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und ſchlechte Beleuchtung behindert die Tätigkeit unſerer Artillerie. Trotzdem 5
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wurde der am Sereth gelegene Ort Naneſti von deutſchen Truppen geſtern im
Sturm genommen.
Mazedoniſche Front. Tag und Nacht verliefen ruhig.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. [(W. T. B.)
Wien, 20. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Der Ort Naneſti weſtlich von Nomoloaſa iſt durch deutſche Regimenter
erſtürmt worden.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nördlich des Suſtta-Tales
ſandten auch geſtern die Ruſſen und Rumänen ihre Truppen zum Angriff vor. Alle
fünf Anſtürme ſcheiterten, wobei der Feind außer ſchweren blutigen Verluſten
400 Gefangene einbüßte. Nordöſtlich von Belbor wurden ruſſiſche Erkundungs—
truppen abgewieſen, bei Valeputna unternahmen unſere Aufklärungsabteilungen einen
Aeberfall auf die feindlichen Feldwachen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Nichts
zu melden. :
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine Aenderung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die Fahrt der unbekannten „Möwe II“.
London, 20. Januar. Das Reuterſche Bureau meldet aus Rio de Janeiro,
der Marineminiſter habe in einer Anterredung erklärt, daß der Dampfer „Hudſon
Maru“ als deutſches Schiff betrachtet und deshalb nicht in Pernambuco interniert
werde. Er werde als deutſche Priſe dortbleiben.
Der „Times“ wird aus Pernambuco vom 18. Januar gemeldet: Der Dampfer
„Dramatiſt“ kam am 18. Dezember in einer Entfernung von ſieben Meilen in Sicht
des deutſchen Handelskreuzers. Das deutſche Schiff kam längsſeits, hißte die deutſche
Kriegsflagge und ſignaliſierte: „Sofort ſtoppen.“ Gleichzeitig wurde ein Teil der Ver—
fhanzung am Vorderdeck niedergelaſſen, hinter der zwei Geſchütze von zweieinhalb
Zoll ſichtbar wurden, die auf den „Dramatiſt“ gerichtet waren. Dieſer ſtoppte und
ergab ſich. Hierauf kamen bewaffnete Mannſchaſten an Bord des „Dramatiſt“.
Die Offiziere und ein Teil der Beſatzung des letzteren wurden nach dem Handels-
kreuzer gebracht, der Reſt der Beſatzung blieb bis abends, als das Schiff mit Spreng—
ſtoffen zum Sinken gebracht wurde, an Bord. Später wurde die ganze Beſatzung
mit Ausnahme von 27 indiſchen Heizern und 237 Mann von anderen verſenkten
Schiffen auf den „Hudſon Maru“ gebracht. Wenn ein Schiff in Sicht kam, mußten
alle, die ſich an Bord befanden, in den Schiffsraum gehen, und es wurden die
waſſerdichten Schotten über ihnen geſchloſſen. Vor den Schotten wurde eine be—
waffnete Wache aufgeſtellt. (W. T. B.)
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Nichts Neues an der Weſtfront.
Berlin, 20. Januar, abends. (Amtlich.) An der Weſtifront keine beſonderen
Ereigniſſe. (W. T. B.)
Die Erſtürmung von Naneſti in heißem Häuſerkampf.
Großes Hauptquartier, 21. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Außer ſtellenweiſe lebhafterem Artilleriekampf
und erfolgreichen eigenen Patrouillenunternehmungen verlief der Tag ohne weſent—
liche Ereigniſſe.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Oeſtlich von Baranowitſchi drangen deutſche Stoßtrupps in
die ruſſiſchen Gräben ein und brachten 17 Gefangene zurück.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Oſtkarpathen kam ein
geplanter feindlicher Angriff an der Valeputna-Straße in unſerem wirkungsvollen
Artilleriefeuer nicht zur Entwicklung. Kleine ruſſiſche Vorſtöße wurden abgewieſen.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Mit Naneſti fiel am 19. Januar
der ganze von den Ruſſen dort noch zäh verteidigte Brückenkopf in unſere Hand.
Pommern, Altmärker und Weſtpreußen ſtürmten mehrere feindliche Linien mit ſtark
ausgebauten Stützpunkten. Der Ort ſelbſt wurde in heißem Häuſerkampf genommen.
Die über die Sereth-Brücke zurückflutenden Ruſſen wurden von unſeren Batterien
und Maſchinengewehren flankierend gefaßt und erlitten ſchwere Verluſte.
1 Offizier, 555 Mann, 2 Maſchinengewehre und 4 Minenwerfer fielen in unſere Hand.
Mazedoniſche Front. Im Cerna-Bogen öſtlich Paralovo führte eine deutſche
Erkundungsabteilung eine erfolgreiche Anternehmung durch.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 21. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei der Erſtürmung des Brückenkopfes Naneſti
weſtlich Nomoloaſa wurden 556 Gefangene, 2 Maſchinengewehre und 4 Minenwerfer
eingebracht. Im Meſtecaneſti-Abſchnitt wirkte geſtern nachmittag ſtarke ruſſiſche Artillerie
gegen unſere Stellungen. Nachfolgende Angriffsverſuche der Ruſſen ſcheiterten ſchon im
erſten Anſetzen. Ein öſterreichiſch-ungariſcher Flieger zwang ein feindliches Flugzeug
bei Marmaros-Szigeth zum Landen. Flugzeug und Inſaſſen fielen unverſehrt in
unſere Hand. Weiter nördlich bei den k. u. k. Truppen nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarfchalleutnant. 5)
Erfolgreiche Fahrt eines deutſchen U-Boots.
Berlin, 24. Januar. Eines unſerer kürzlich von einer Anternehmung zurück—
gekehrten U-Boote hat in den Tagen vom 2. bis 6. Januar ſechs Dampfer mit einer
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Geſamttonnage von 14723 Brutto-Regiſtertonnen verſenkt. Zwei dieſer Dampfer
waren mit Kohlen, je einer mit Eichenholz und Erz, die übrigen mit Bannware
verſchiedenſter Art beladen. (W. T. B.)
Keine beſonderen Ereigniffe.
Berlin, 21. Januar, abends. (Amtlich.) An der Weſt- und Oſtfront keine
beſonderen Ereigniſſe. (W. T. B.)
Engliſcher Angriff bei Lens abgeſchlagen.
Großes Hauptquartier, 22. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei Lens wurde ein ſchwächerer engliſcher Angriff
im Handgranatenkampf abgeſchlagen.
Bei Bezonvaur und öſtlich Pont-a-Mouffon brachten Erkundungsabteilungen von
kurzen Vorſtößen in die feindliche Stellung mehrere Franzoſen und ein Maſchinen—
gewehr zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Weſtlich Friedrichſtadt wurden nachts angreifende ruſſiſche
Jagdkommandos abgewieſen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Oſtkarpathen kam
es an mehreren Stellen zu Vorfeldkämpfen, die für uns günſtig verliefen.
Nördlich des Oitoz-Tales war die beiderſeitge Artillerietätigkeit zeitweiſe lebhaft.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Weſtlich Panciu griff eine
feindliche Kompagnie unſere Sicherungen an der Putna an. Sie wurde zurückgeſchlagen.
Mazedoniſche Front. Außer vereinzelten Erkunderzuſammenſtößen ſind keine
beſonderen Ereigniſſe zu melden.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Vorſtoß in Wolhynien.
Wien, 22. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Odobeſti-Gebirge wurden feindliche Auf:
klärungstruppen abgewieſen. Oeſilich von Nielnica in Wolhynien ſtießen Abteilungen
des Brünner Infanterieregiments Nr. 8 überraſchend in die ruſſiſchen Gräben vor
und brachten einen gefangenen Offizier, 109 Mann, ein Maſchinengewehr und einen
Minenwerfer ein. Gutgeleitetes Geſchützfeuer fügte dem Gegner ſtarke blutige
Verluſte zu.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Südlich des Ochrida-⸗Sees vereitelten unſere
Truppen vorgeſtern einen feindlichen Vorſtoß.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
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Türkiſcher Erfolg im Kaukaſus.
Konſtantinopel, 22. Januar. (Generalſtabsbericht.) Kaukaſus⸗Front: Im
Abſchnitt des linken Flügels haben unſere Aufklärungstruppen im Verfolg ihrer in
dem geſtrigen Berichte gemeldeten Unternehmungen die erſte Stellung des Feindes
in einer Ausdehnung von 16 km erobert. (W. T. B.)
Friedensbotſchaft Wilſons an den amerikaniſchen Senat.
Wien, 22. Januar. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗Korreſp. Bureaus.) Nach einer
Mitteilung der hieſigen amerikaniſchen Botſchaft richtete Wilſon am heutigen Tage an den Senat
der Vereinigten Staaten betreffs der Friedensfrage eine Botſchaft, die mit den Worten ſchließt:
Ich ſchlage vor, es mögen ſich die Völker einmütig die Doktrin des Präſidenten Monroe als
Ooktrin der Welt zu eigen machen, daß kein Volk danach ſtreben ſollte, ſeine Regierungsform
auf irgendein anderes Volk oder eine andere Nation zu erſtrecken, und daß vielmehr es jedem
Volke, einem kleinen ſowohl wie einem großen und mächtigen, freiſtehen ſollte, feine Regierungs⸗
form und ſeinen Entwickelungsgang unbehindert, unbedroht und unerſchrocken ſelbſt zu beſtimmen.
Ich ſchlage vor, es mögen in Zukunft alle Völker unterlaſſen, ſich in Bündniſſe zu verwickeln,
die ſie in den Wettbewerb um die Macht hineintreiben, in ein Netz von Intrigen eigennütziger
Nebenbuhlerſchaft verſtricken und ihre eigenen Angelegenheiten durch Einflüſſe verwirren, die von
außen hineingetragen werden. In einem Konzert der Mächte gibt es keine verwickelnden Allianzen.
Wenn ſich alle vereinigen, um in demſelben Geiſte zu demſelben Zwecke zu handeln, ſo wirken alle
im gemeinſamen Intereſſe und genießen die Freiheit und ihr eigenes Leben unter gemeinſamem
Schutze. Ich ſchlage vor: eine Regierung unter Zuſtimmung der Regierten, jene Freiheit der
Meere, die in einer internationalen Konferenz auch andere Vertreter des Volkes der Vereinigten
Staaten mit Beredſamkeit als überzeugte Anhänger der Freiheit verfochten haben, und eine
Beſchränkung der Rüſtungen, die aus den Heeren und Flotten lediglich ein Werkzeug der Ordnung,
nicht aber ein Werkzeug für den Angriff oder eigenſüchtige Gewaltätigkeit macht.
Berlin, 23. Januar. De, Text dieſer Botfchaft iſt heute mittag von dem amerikaniſchen
Botſchaſter Gerard auf dem Auswärtigen Amte übergeben worden. (Nach W. T. B.)
Keine größeren Kampfhandlungen.
Berlin, 22. Januar, abends. (Amtlich) An keiner Front größere Kampf⸗
handlungen. [W. T. B.)
Die Donau bei Tulcea von den Bulgaren überſchritten.
Großes Hauptquartier, 23. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nordöſtlich
von Armentières drangen Erkundungsabteilungen baheriſcher Regimenter in die
feindlichen Gräben und kehrten mit einigen Gefangenen und Maſchinengewehren zurück.
Gegen unſere Stellung nordweſtlich von Fromelles vorgehende engliſche Trupps
wurden abgewieſen. Im übrigen behindert nur zeitweilig nachlaſſender Dunſt die
Artillerie- und Fliegertätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Längs der Düna und nordweſtlich von Luck ſteigerte ſich vorüber—
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5 gehend das Artilleriefeuer. Weſtlich von Dünaburg vertrieb unſere Grabenbeſatzung eine
2 ruſſiſche Streifabteilung, die im Morgengrauen in die vorderſte Linie eingedrungen war.
84 Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: An einigen Stellen der Wald—
72 karpathen und des Grenzgebirges zur Moldau kam es bei ſichtigem Froffwetter zu
regeren Artilleriekämpfen.
Bei Vorfeldgefechten nahmen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Truppen dem
Gegner zwiſchen Slanio- und Putna-Tal 100 Gefangene ab und ſchlugen ſüdlich des
Caſinu-⸗Tales ſtärkere feindliche Vorſſöße zurück.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Am unteren Putna-Lauf
hatten Vorpoſtengefechte ein für uns günſtiges Ergebnis.
In der Dobrudſcha überſchritten bulgariſche Truppen bei Tulcea den ſüdlichen
Mündungsarm der Donau und hielten ſeine Nordufer gegen ruſſiſchen Angriff.
Mazedoniſche Front. Keine befonderen Ereigniffe.
Der Erſte Generalquartiermeifter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Erfolgreicher Vorſtoß bei Görz.
Wien, 23. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Bulgaren gewannen bei Tulcea das Nord—
ufer des St.⸗Georg⸗Armes. An der unteren Putna wurden ruſſiſche Vorſtöße
abgewieſen, ebenſo fühlten ſüdlich des Caſinu-Tals feindliche Abteilungen vergeblich
gegen unſere Stellungen vor. Bei der Armee des Generaloberſt v. Köveß ſtellenweiſe
lebhafterer Geſchützkampf. Weiter nördlich iſt bei den k. u. k. Truppen nichts zu melden.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Nächſt Görz nahmen unſere Jagdkommandos
einen feindlichen Graben, brachten 3 Offiziere und 134 Mann als Gefangene ein
und erbeuteten 3 Maſchinengewehre. Sonſt iſt die Lage unverändert.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
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v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Seegefecht in der ſüdlichen Nordſee. (Zwei engliſche Zerſtörer
vernichtet.)
Berlin, 23. Januar. (Amtlich.) Bei einer Anternehmung von Teilen
unſerer Torpedobootsſtreitkräfte kam es am 23. früh in den Hoofden zu einem
Zuſammenſtoß mit engliſchen leichten Streitkräften. Hierbei wurde ein feindlicher
Zerſtörer während des Kampfes vernichtet, ein zweiter wurde nach dem Gefecht
von unſeren Flugzeugen in ſinkendem Zuſtande beobachtet. Von unſeren Torpedo:
booten iſt eins durch erlittene Havarie in Seenot geraten und hat nach ein⸗
gegangenen Meldungen den holländiſchen Hafen Imuiden angelaufen. Anſere
übrigen Boote ſind vollzählig mit geringen Verluſten zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
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Artilleriekampf bei Riga.
Berlin, 23. Januar, abends. (Amtlich) Im Welten nur geringe Gefechts—
tätigkeit. — An der Oſtfront iſt ſüdweſtlich von Riga der Antilleriefompf aufgelebt.
(W. T. B.)
Günſtig verlaufende Kämpfe bei Riga. f
Großes Hauptquartier, 24. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei faſt durchweg klarem Froſtwetter blieb in
den meiſten Frontabſchnitten die Rampftätigleit in mäßigen Grenzen. Die Flieger
nutzten die günſtigen Beobachtungsverhältniſſe für ihre vielſeitigen Aufgaben aus.
Die Gegner büßten in zahlreichen umtämpfen und durch unſer Abwehrfeuer
6 Flugzeuge ein.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Beiderſeits der Aa und ſüdlich von Riga haben ſich für uns
günſtig verlaufende Kämpfe entwickelt.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Bei ſtrenger Käkte nur ſtellen—
weiſe lebhaftes Artilleriefeuer und Vorfeldgefechte.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen: Das Nordufer des St.
Georg⸗Arms, nördlich von Tulcea, iſt wieder aufgegeben worden.
Mazedoniſche Front. Die Lage if unverändert.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. BD)
Wien, 24. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Das Nordufer des St.-Georg⸗Armes wurde wieder geräumt.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Außer ſtellenweiſe geſteigertem
Geſchützfeuer nichts zu melden.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Streitkräften nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
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Der Verlauf des Seegefechts in den Hoofden. 75
Berlin, 24. Januar. In Ergänzung der amtlichen Meldung über das 75
Gefecht zwiſchen einem Teil unſerer Torpedoboote und engliſchen leichten Streit⸗ EX
kräften am 23. Januar früh werden nachſtehende Einzelheiten bekannt:
Gleich zu Beginn des Gefechtes, das ſich während der Dunkelheit abſpielte, f
erhielt das Führerfahrzeug „V 69“ einen Volltreffer in die Kommandobrücke.
Dieſer Treffer tötete den Flottillenchef, Korvettenkapitän Max Schultz, der ſeine 5
Flottille ſeit Beginn des Krieges ſtets mit Schneid und Erfolg geführt hatte, .
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ſowie weitere zwei Offiziere und einige Mannſchaften und verurſachte eine
Ruderhavarie, die zu einem Zuſammenſtoß mit einem anderen Boot führte.
„V9“ iſt dann in ſchwerbeſchädigtem Zuſtande unbeläſtigt vom Feinde nach
dem niederländiſchen Hafen Imuiden eingelaufen.
Das von „V 69“ gerammte Boot hat trotz feiner Beſchädigungen am
Gefecht weiter teilgenommen und im Verlauf desſelben einen engliſchen Zerſtörer
durch Rammen ſchwer beſchädigt. Der Zerſtörer wurde ſpäter durch unſere
Flugzeugaufklärung in ſinkendem Zuſtande feſtgeſtellt. Dem deutſchen Torpedo⸗
boot gelang es trotz feiner infolge des zweimaligen Rammens herabgeſetzten
Geſchwindigkeit, ungehindert vom Feinde einen deutſchen Stützpunkt zu erreichen.
Ein drittes deutſches Boot, welches in der Dunkelheit während des Gefechtes
die Fühlung mit den anderen verloren hatte, ſtieß auf zahlreiche feindliche
Torpedobootszerſtörer, griff ſofort an und verfenfte durch Torpedoſchuß auf
nächſte Entfernung einen großen feindlichen Zerſtörer. Angeſichts der ihm gegen⸗
überſtehenden Aebermacht brach das Boot das Gefecht ab und erreichte unbe⸗
helligt durch den Gegner wohlbehalten den Hafen. (W. T. B.)
Geländegewinn beiderſeits der Aa.
Berlin, 24. Januar, abends. (Amtlich.) Deutſche Angriffe beiderſeits der
Aa entriſſen den Ruſſen beträchtlich Gelände. Bisher find über 1500 Gefangene
eingebracht. (W. T. B.)
Die Erſtürmung der Waldſtellungen an der Aa. — 1700 Ruffen
gefangengenommen.
Großes Hauptquartier, 28. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im
Artois, zwiſchen Ancre und Somme, und an der Aisne-Front nahm die Kampf,
tätigkeit der Artillerie und Minenwerfer zeitweilig zu. Mehrfach kam es im Vorfeld
der Stellungen zu Zuſammenſtößen von Erkundungsabteilungen.
Südöſtlich von Berry⸗au⸗Bat (nordweſtlich von Reims) drangen preußiſche und
ſächſiſche Stoßtrupps in die franzöſiſchen Gräben und kehrten nach erbittertem Kampf
mit 1 Offizier, 30 Gefangenen und 2 Maſchinengewehren zurück.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Durch forſches Zupacken gelang es an der
Combres⸗Höhe zwei Erkundern eines hannoverſchen Reſerveregiments, einen an
Zahl dreifach überlegenen Poſten der Franzoſen zu überwältigen und mit einem
Maſchinengewehr in die eigene Linie zurückzubringen.
In den Vogeſen ſcheiterte am Hilſenfirſt der Vorſtoß einer franzöſiſchen Streif—
abteilung. — Klares Wetter begünſtigte die beiderfeitige Fliegertätigkeit.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresftront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Beiderſeits der Aa brachten unſere Angriffe mehrere ruffifche
Waldſtellungen in 10 km Breite mit 14 Offizieren, 1700 Mann und 13 Maſchinen⸗
gewehren in unfere Hand, ſtarke Gegenſtöße herangeführter Reſerven konnten unſere
Fortſchritte nicht hindern.
Weſtlich von Luck brachen Sturmtrupps rheinifcher Regimenter in die Dorf⸗
ſtellung von Semerynki ein und holten 14 Gefangene heraus.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Gefechte von Jagdabteilungen
und nur vereinzelt ſtärkeres Artilleriefeuer wiederholen ſich täglich in dem ver—
ſchneiten Gebirge. Zwiſchen Caſinu- und Putna-Tal wurden dem Gegner 50 Ge—
fangene abgenommen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: In der rumäniſchen
Ebene herrſchte bei ſtrenger Kälte im allgemeinen Ruhe.
£ängs der Donau Geſchützfeuer von Ufer zu Ufer und Poſtengeplänkel.
Mazedoniſche Front. Feuerüberfälle im Cerna-Bogen und Gefechte ohne
Belang in der Struma-Ebene.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
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Wien, 25. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei der Armee des Generaloberſten v. Terſztyanſky
eine von Erfolg begleitete Anternehmung eines deutſchen Stoßtrupps. Sonſt an der
Oſtfront ſüdlich vom Pripjet nirgends größere Kampfhandlungen.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die neuen erfolgreichen Kämpfe im Rigaer Brückenkopf.
Berlin, 28. Januar. Die ruſſiſchen Angriffe anfangs Januar ſüdweſtlich von Riga
wurden raſch mit einem machtvollen deutſchen Gegenſtoß beantwortet. Nachdem das
Tauwetter neueinſetzendem Froſt gewichen war, gingen am 23. Januar um 9 Ahr
vormittags beiderſeits der Aa die deutſchen Truppen nach kurzer, wirkſamer Artillerie—
vorbereitung auf einer Front von ungefähr 10 km Breite zum Angriff vor. Obwohl
der ruſſiſchen Führung dieſer Angriff nicht unerwartet kam, waren bereits um Mittag
auf dem linken und rechten Flügel der öſtlich der Aa gelegenen Angriffsfront kleinere
Erfolge erzielt. Am Nachmittag gelang es nach erneuter Artillerievorbereitung, in
der Mitte entſcheidend vorzuſtoßen, obwohl die Sturmtruppen ſtellenweiſe knietief
in den trotz des Froſtes nachgebenden Tirulſumpf einſanken. Bereits am Abend
des 23. waren beiderſeits des Aa⸗Fluſſes etwa 3 km Gelände gewonnen. In der
Nacht zum 24. Januar gelang es dem rechten Flügel, öſtlich der Aa weiter Boden
zu gewinnen. Ein Ruſſenneſt, das ſich in einer Mulde nahe dem öſtlichen Ende
der deutſchen Angriffslinie befand und ſchon am Abend des 23. Januar umſtellt war,
wurde ausgehoben und 400 Gefangene gemacht. Nach Gefangenenausſagen hatte
der Führer dieſer ruſſiſchen Abteilung den Bataillonsbefehl bekommen, ſich zurückzuziehen,
dem er indeſſen keine Folge leiſtete. Er erklärte ſeinen Leuten, daß er ſich halten
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wolle. Als die Ruſſen fih von den Deutſchen umſtellt fahen, fchoffen fie ihren
Führer nieder. Gegen Mittag des 24. Januar waren ſchon 1400 Gefangene und
10 Offiziere eingebracht, 13 Maſchinengewehre erbeutet. Auch weſtlich der Aa waren
am Vormittag des 24. Januar die Truppen erheblich vorwärts gekommen. Der
größte Teil des den Ruſſen anfangs Januar überlaffenen Geländes iſt bereits wieder
in deutſcher Hand. Die Größe der ruſſiſchen Verluſte geht aus den Gefangen—
ausfagen hervor. Von manchen Regimentern, die 3000 zählten, kamen nur 500
zurück, die übrigen waren getötet, verwundet oder gefangen. Dabei leiſteten die
früheren deutſchen Anterſtände, worin ſich die Ruſſen eingeniſtet hatten, den Verteidigern
vorzügliche Dienſte. Wie ruſſiſche Gefangene erklären, würden ihre eigenen Anter—
ſtände dem Artilleriefeuer nicht im entfernteſten fo gut ſtandgehalten haben. In
den Kämpfen beiderſeits der Aa wurden bisher bekanntlich 14 Offiziere, 1700 Mann
zu Gefangenen gemacht und 13 Maſchinengewehre erbeutet. (W. T. B.)
Verleihung des Großkreuzes des Eiſernen Kreuzes an General⸗
feldmarſchall v. Mackenſen.
Berlin, 25. Januar. (Amtlich.) Seine Majeſtät der Kaiſer hat dem General:
feldmarſchall v. Mackenſen das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen.
(W. T. B.)
Rege Kampftätigkeit am Toten Mann.
Berlin, 2s. Januar abends. (Amtlich.) Auf dem weſtlichen Maas-Afer rege
Kampftätigkeit am Toten Mann, ſonſt an der Weſtfront nichts Wefentlihes. — Im
Oſten machten unfere Truppen auf beiden Ag-Afern Foriſchritte. BIRD)
Die Kämpfe nördlich Mitau.
Berlin, 26. Januar. Am 24. d. M. nahmen die Kämpfe weſtlich und norddweſtlich
Kaluzen ihren Fortgang. Nach kräftiger Artillerievorbereitung ſtürmten wiederum unſere
tapferen Oſtpreußen in heldenmütigſter Weiſe die ruſſiſcken Stellungen. Letztere waren nicht,
wie gewöhnlich, in die Erde eingegraben, ſondern des ſumpfigen Geländes wegen mit Hilfe
von Baumſtämmen und ſonſtigen Materials auf dem gewachſenen Boden aufgebaut. Anſere
Sturmkolonnen ſtießen bei ihrem weiteren Vordringen bald auf neue, ſehr ſtarke feindliche Kräfte
und konnten ſich daher nur langſam vorarbeiten. Sie gelangten unter Benutzung eines feindlichen
Laufgrabens bis 3½ km nördlich Rohne und zwangen dadurch die Ruſſen zum Ausweichen nach
Norden. Anſere Linie folgt jetzt dieſem Laufgraben und biegt dann in allgemein öſtlicher Richtung
nach der Aa ab. Die Verluſte der Ruſſen waren, wie am Tage vorher, ſehr groß. Wie die
Gefangenen eines Regiments übereinſtimmend ausſagen, ſind von ihrem Regiment höchſtens
3 Offiziere und 400 Mann mit dem Leben davongekommen, der größte Teil des Regiments
wurde durch die furchtbare Wirkung unſerer Artillerie in den Stellungen verſchüttet. Außerdem
geben die Gefangenen noch an, daß ſie zwei Tage nichts zu eſſen bekommen und daß viele ihrer
Kameraden gemeutert hätten. Rechts der Aa hielten wir unſere Stellungen. Der Gegner griff
ſie an zwei verſchiedenen Stellen fünfmal mit großer Heftigkeit an, wurde aber mit ſchweren
Verluſten abgewieſen. Die Zahl der Gefangenen flieg auf 11 Offiziere, 1700 Mann.
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Sturmerfolg auf Höhe 304. — Weitere Fortihritte an der Aa.
Großes Hauptquartier, 26. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem
Weſtufer der Maas ſtürmten im Ab⸗
ſchnitt des Generals der Infanterie
v. Frangois unter dem Befehl des
Generalleutnants von dem Borne
bewährte weſtfäliſche und Teile
badiſcher Regimenter, wirkſam unter⸗
ſlützt durch Artillerie, Pioniere und
Minenwerfer, die franzöſiſchen Gräben
auf Höhe 304 in 1600 m Breite.
Im Handgemenge erlitt der Feind
blutige Verluſte und ließ rund
500 Gefangene, dabei 12 Offiziere,
und 10 Maſchinengewehre in unſerer
Hand. Nachts ſetzten die Franzoſen
zum Gegenangriff an, der mißlang.
Seitlich der Angriffsſtelle führten
Anternehmungen am Toten Mann
und nordöſtlich von Avocourt zum
gewünſchten Ergebnis.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls
Prinzen Leopold von Bayern: Die
Kämpfe an der Aa brachten auch geſtern
den angreifenden oftpreußifchen Divi—
ſionen vollen Erfolg durch Beſitz—
nahme weiterer ruſſiſcher Stellungen
beiderſeits des Fluſſes. Auf dem
Oſtufer ſcheiterten ſtarke feindliche
Gegenſtöße. 500 Gefangene wurden |
eingebracht.
Heeresfront des Generaloberſt Erz—
herzog Joſeph: Im Bereczker Ge
birge wurden im Caſinu-Tal Angriffe
mehrerer rumäniſcher Kompagnien
zurüdgewiefen.
Heeresgruppe des Generalfeld—
marſchalls von Mackenſen: Nichts
Neues.
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Mazedoniſche Front. Bei Büjüktas an den Hängen des Moglena-Gebirges
ſchlugen bulgariſche Truppen einen Vorſtoß ſerbiſcher Kräfte ab.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Wien, 26. Januar. Amtlich wird verlautbart—
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Am Südflügel der Heeresfront des Generaloberſt
Erzherzog Joſeph wurde im Caſinu⸗Tal ein rumäniſcher Vorſtoß zurückgeſchlagen.
Einer unſerer Flieger ſchoß am 28. d. M. bei Kimpolung ein ruſſiſches Flugzeug
im Luftkampf ab. Sonſt bei den öſterreichiſch-ungariſchen Truppen nichts Neues.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Begeben—
heiten. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Neuer Flottenvorſtoß an die engliſche Küſte. (Der befeſtigte Platz
Southwold beſchoſſen.) f
Berlin, 26. Januar. (Amtlich.) In der Nacht vom 25. zum 26. Januar
fließen deutſche leichte Streitkräfte in die engliſchen Küſtengewäſſer ſüdlich Loweſtoft
vor, um die früher dort gemeldeten feindlichen Bewachungsfahrzeuge und
Vorpoſtenſchiffe anzugreifen. Vom Gegner wurde im ganzen abgeſuchten See⸗
gebiet nichts geſichtet. Hierauf wurde der befeſtigte Platz Souihwold auf nahe
Entfernung durch Leuchtgranaten unſerer Torpedoboote gut erhellt und danach
unter Artilleriefeuer genommen. Treffer wurden beobachtet. Unfere Streitkräfte, die
auch auf dem Rückmarſch keinen Gegner antrafen, find wohlbehalten zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W. T. B.)
Franzöſiſche und ruſſiſche Gegenangriffe abgeſchlagen.
Berlin, 26. Januar, abends. (Amtlich.) Auf dem Weſtufer der Maas
wurden franzöſiſche, an der Aa ruſſiſche Gegenangriffe abgeſchlagen. (W. T. B.)
Franzöſiſcher Gegenangriff auf Höhe 304 zuſammengebrochen.
Großes Hauptquartier, 22. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Armee des Generalfeldmarſchalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Südweſtlich von Dixmuiden wurde ein belgiſcher Poſten
von 10 Mann ohne eigenen Verluſt aufgehoben.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Südlich des Kanals von La Baſſce ſcheiterten
mehrere durch Feuer vorbereitete Vorſtöße engliſcher Abteilungen.
Südöſtlich von Chilly wurden gegen unſere Gräben vordringende Franzoſen
abgewieſen. Eigene Erkunder fanden bei Barleuf die feindliche erſte Linie leer.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Dem fehlgeſchlagenen Nachtangriff der
Franzoſen gegen die von uns gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 folgte in den
Morgenſtunden ein weiterer Angriff, der gleichfalls blutig zuſammenbrach.
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Bei Mauheulles in der Wosévre, auf der Combres-Höhe und im Maas⸗Bogen
weſtlich von St. Mihiel drangen Aufklärungsabteilungen in die franzöſiſchen Gräben
ein und holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten ſich wie an den
Vortagen Stoßtrupps des Hannoverſchen Referve-Infanterieregiments Nr. 73 aus.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Oeſtlich der Aa konnten auch neue Verſtärkungen der Ruſſen
das von unſeren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Zwiſchen Caſinu- und Putna-
Tal nahmen deutſche und öſterreichiſch-ungariſche Streifabteilungen dem Feinde
100 Gefangene ab.
Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen und an der
mazedoniſchen Front ereignete ſich nichts von Bedeutung.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
Lebhafter Geſchützkampf im Görziſchen.
Wien, 22. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die öſterreichiſch-ungariſchen und deutſchen
Truppen des Feldmarſchalleutnants v. Ruiz brachten bei ihren Streifungen im
Putna- und Caſinu⸗Tal 300 Gefangene ein. Sonſt im Bereiche öſterreichiſch-ungariſcher
Streitkräfte nichts von Bedeutung.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Geſchützkampf und Fliegertätigkeit waren
im Görziſchen lebhafter als gewöhnlich. In der Gegend des Doberdo-Sees hielt
das Artilleriefeuer in unverminderter Stärke bis gegen Mitternacht an.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Artilleriekampf zwiſchen Ancre und Somme.
Berlin, 27. Januar, abends. (Amtlich.) Zwiſchen Antre und Somme und
auf beiden Aa-Afern zeitweilig rege Kampftätigkeit der Artillerie. (W. T. B.)
Ruſſiſche Angriffe an der Aa geſcheitert.
Großes Hauptquartier, 28. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach
ſtarkem Feuer gelang es engliſchen Abteilungen, ſich in einem kleinen Teil unſerer
vorderſten Linien ſüdweſtlich von Le Transloh (nördlich der Somme) einzuniſten.
Bei den übrigen Armeen herrſchte, abgeſehen von zeitweiliger Steigerung des
Feuers in begrenzten Abſchnitten und vereinzelten Vorfeldgefechten, Ruhe.
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& Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
88 Leopold von Bayern: An der Aa war der Artilleriekampf ſtark. Auf beiden Fluß
ufern geführte Angriffe der Ruſſen ſcheiterten verluſtreich.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Meſtecaneſci-Abſchnitt an
der Goldenen Biſtritz mußte infolge überlegenen ruſſiſchen Druckes die Verteidigung
näher an das öſtliche Flußufer gelegt werden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Keine Greigniſſe
von Belang.
Mazedoniſche Front. Bei Gefechten von Erkundungsabteilungen in der
Struma-Niederung errangen die Bulgaren Vorteile.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. (W. T. B.)
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Die Kämpfe bei Valeputna.
Wien, 28. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Nichts von Belang.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Weſtlich von Valeputna drang
örtlich überlegener Feind in unſere vorderſten Gräben ein. Anſere Kampflinie
wurde auf die nächſte Kuppe verlegt.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Bei den
öſterreichiſch-ungariſchen Kräften nichts von Belang.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Die Kämpfe bei Mitau am W. und 26. Januar.
Berlin, 28. Januar. In der Nacht vom 24. zum 25. Januar faute die Gefechtstätigkeit belder⸗
ſeits der Aa etwas ab. Aber ſchon in den erſten Morgenſtunden begannen ſich die Ruſſen zu regen.
Sie ſtürmten tagsüber an verſchiedenen Stellen mit Einſatz immer neuer Truppenmaſſen, durch
heftiges Artilleriefeuer unterſtützt, gegen unſere Stellung vor. Ihre Reihen wurden von unſeren
zähen Verteidigern buchſtäblich niedergemacht; aber immer wieder wurden die Lücken durch
neue Reſerven ausgefüllt, die in den Tod getrieben wurden. So wurden z. B. die Letten⸗
Regimenter, die in den Kämpfen anfangs Januar faſt aufgerieben und deshalb aus den vor—
derſten Linien herausgezogen worden waren, nach Auffüllung nun wieder eingeſetzt. Aber auch
deren Verſuche, unſere Reihen zu durchbrechen, waren vergeblich; ſie konnten nicht einen Zoll⸗
breit Boden gewinnen und mußten Hunderte von Toten und Verwundeten zurücklaſſen.
Am weſtlichen Afer der Aa gingen unſere Truppen zum Angriff über und ſtürmten mit
unwiderſtehlicher Kraft den Ruſſen entgegen, nicht achtend des knietiefen Schnees, der zum
Teil noch offenen Sumpfſtellen und der kaum zugefrorenen Granattrichter. Anaufhörlich
drangen ſie vorwärts und beſetzten die von den Ruſſen noch zäh verteidigte Stellung. Nur
in einigen Blockhäuſern konnte ſich der Feind noch halten, aber auch dieſe fielen nach hart—
näckigem Kampfe in unſere Hand. Am Abend des 25. Januar war die ganze Hauptitellung
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wieder in unſerem Beſitz. Am 26. Januar wiederholten die Ruſſen ihre Angriffe, wurden
aber überall abgewieſen. Die blutigen Verluſte des Feindes waren auch an dieſen beiden
Tagen fehr erheblich, die Beute wuchs auf 21 Maſchinengewehre und 2 Minenwerfer. Die
Zahl der Gefangenen erhöhte ſich auf 20 Offiziere, 2100 Mann. (W. T. B.)
Verſenkung eines feindlichen Truppentransportdampfers im
Mittelmeer.
Berlin, 28. Januar. (Amtlich.) Eines unferer Anterſeeboote hat im
öſtlichen Mittelmeer am 9. Januar einen bewaffneten, vollbeladenen feindlichen
Frachtdampfer von zirka 5000 Tonnen, am 15. Januar den bewaffneten
engliſchen Tankdampfer „Garfield“ (3838 Brutto⸗Regiſtertonnen) mit einer
Ladung Kohle und Oel von Malta nach Port Said verſenkt; der Kapitän des
Dampfers „Garfield“ wurde gefangengenommen.
Dasſelbe Unterfeeboot hat am 25. Januar etwa 250 Seemeilen von Malta
einen öſtlich ſteuernden, bewaffneten feindlichen Truppentransportdampfer, der
von einem franzöſiſchen Torpedoboot geleitet wurde, durch Torpedoſchuß verſenkt.
Der mit Truppen vollbeſetzte Dampfer ſank nach zehn Minuten. (W. T. B.)
Kampf zwiſchen einem U-Boot und einem engliſchen Hilfskreuzer
im Eismeer.
Chriſtiania, 28. Januar. Das Marineminiſterium gibt bekannt: Ein norwegiſches
Motorfahrzeug ſetzte geſtern bei Hammerfeſt die 34 Mann ſtarke Beſatzung eines
deutſchen U-Bootes, welches geſunken war, an Land. Da die Beſatzung nach einem
norwegiſchen Hafen auf einem neutralen Schiffe gebracht wurde, ſind ſie gemäß den
in ähnlichen Fällen erfolgten früheren Entſcheidungen in Freiheit geſetzt worden.
Wie wir hierzu an zuſtändiger Stelle erfahren, hatte das U-Boot am 27. abends
in der Nähe von Hammerfeſt ein Gefecht mit einem engliſchen Hilfskreuzer. Die
Beſatzung des Bootes iſt bis auf den Ingenieur Hermann gerettet. (W. T. B.)
Neue franzöſiſche Angriffe vor Höhe 304 geſcheitert.
Berlin, 28. Januar, abends. (Amtlich) Auf dem Weſtufer der Maas
find mehrere franzöfifche Angriffe gegen Höhe 304 geſcheitert. — An der Zlota Lipa
wieſen osmaniſche Truppen wiederholte Angriffe der Ruſſen ab. (W. T. B.)
Die vergeblichen franzöſiſchen Sturmangriffe auf Höhe 304. —
Erfolg der osmaniſchen Truppen an der Zlota Lipa.
Großes Hauptquartier, 29. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich
von Armentières griffen die Engländer in drei Wellen die Stellungen des bayeriſchen
Infanterieregiments Nr. 23 an, das den Feind verluſtreich zurückwies. Weſtlich von
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5 Fromelles, öſtlich von Neuville-St. Vaaſt, auf dem Nordufer der Ancre und nördlich
8 von Vie fur Aisne blieben Unternehmungen feindlicher Streifabteilungen ohne Erfolg.
& Südweſtlich von Le Transloy wurde ein engliſcher Poſten aufgehoben.
90 Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Auf dem Weſtufer der Maas herrfchte tagsüber
8 rege Kampftätigkeit. Morgens verſuchten die Franzoſen ohne Feuervorbereitung über—
81 raſchend gegen die am 25. Januar gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 vorzubrechen.
& In unſerem ſofort einſetzenden Feuer fluteten fie zurück. Von Mittag an lag ſtarke
x Artilleriewirkung auf unſeren Gräben; es erfolgten nach heftigen Feuerwellen noch
05 drei franzöſiſche Angriffe, die ſämtlich erfolglos zuſammenbrachen.
$ Die braven weſtfäliſchen Infanterieregimenter Nr. 13 und Nr. 15 und das Badiſche
28 Referve-Infanterieregiment Nr. 109 hielten in zäher Verteidigung den eroberten
SE Boden, von dem trotz hohen Einſatzes von Menſchen und Munition kein Fußbreit
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Boden gewonnen werden konnte.
In den Vogeſen brachte ein Erkundungsvorſtoß Gefangene ein.
Nach ſtarker Feuervorbereitung drangen auf dem Hartmannsweilerkopf Sturm⸗
trupps des Württembergiſchen Landwehr: Infanterieregiments Nr. 124 in die franzöſiſchen
Gräben und kehrten mit 35 Gefangenen und 1 Maſchinengewehr zurück.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: An der Aa ſchränkte unſichtiges Wetter und Schneetreiben die
Gefechtstätigkeit ein.
Die bewährten osmaniſchen Truppen des 15. Korps ſchlugen an der Zlota Lipa
ruſſiſche Angriffe zurück, die nach heſtigem Feuer mit ſtarken Maſſen einſetzten. An
einer Stelle ſäuberte ſchneller Gegenſtoß den eigenen Graben, im Nachdrängen
wurde dem Gegner eine Anzahl Gefangener abgenommen.
Deutſche Stoßtrupps holten an der Narajowka aus der ruſſiſchen Stellung
9 Gefangene.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Meſtecaneſci⸗Abſchnitt unter-
hielt der Feind nachts ſtarkes Feuer. Zwei Angriffe der Ruſſen ſchlugen fehl.
Von der Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Madenfen und der maze—
doniſchen Front iſt nichts Beſonderes zu berichten.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Cud endorff. (W. T. B.)
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Eine erfolgreiche Unternehmung am Doberdo⸗See.
Wien, 29. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Meſtecaneſci-Abſchnitt verhielt ſich der Feind
geſtern ruhig. Heute früh ſetzte er erneut zum Angriff ein, wurde aber unter ſchweren
Verluſten abgeſchlagen. An der Zlota Lipa griffen geſtern vormittag die Ruſſen
das osmaniſche 15. Korps mit ſtarken Kräften an. Die tapferen türkiſchen Truppen
warfen den Feind in erbitterten Kämpfen zurück und ſtießen in der Verfolgung bis
zu den zweiten Linien der ruſſiſchen Stellungen nach. Sie brachten zahlreiche
3 Gefangene ein. Sonſt nichts von Belang.
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Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Im Abſchnitt öſtlich des Doberdo-Sees
brachte eine Abteilung des Infanterieregiments Nr. 91 von einer gelungenen nächt—
lichen Unternehmung 31 gefangene Italiener zurück. Die Artillerietätigteit iſt im
allgemeinen mäßig; nur zwiſchen Gardaſee und Etſchtal richtete der Feind zeitweiſe
ein lebhafteres Feuer gegen unſere Ortfchaften.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Bericht des Generals v. Frangois über die Kämpfe auf dem
weſtlichen Maas⸗Afer.
Berlin, 29. Januar. (Amtlich.) Leber den Verlauf der Kämpfe am 28. Januar
auf dem Weſtufer der Maas meldet General der Infanterie v. Frangois: 8 Ahr
vormittags ſetzten die Franzoſen zum Angriff auf unſere neuen Linien auf Höhe 304
ohne Artillerievorbereitung an. In unſerem gut zu beobachtenden Feuer kam der
Gegner nur an einzelnen Stellen aus den Gräben und wurde abgewieſen. 12 Ahr
mittags begann ſtarkes feindliches Feuer, das ſich 2 Ahr nachmittags zum Trommel⸗
feuer ſteigerte. 3 Ahr 18 Minuten nachmittags brach feindliche Infanterie auf der
ganzen neuen Front zum zweiten Angriff vor, wurde aber durch Infanterie-, Sperr⸗
feuer und Handgranaten zurückgeworfen. Ein dritter Angriff um 3 Ahr 40 Minuten
nachmittags kam in unſerem wirkſamen Vernichtungsfeuer nur ſtellenweiſe aus den
Gräben. Darauf ſetzie wieder ſtarkes Artilleriefeuer auf unſere vorderen Gräben
ein; 4 Ahr nachmittags erfolgte der vierte Angriff, der vom Infanterieregiment Nr. 13
und Referve-Infanterieregiment Nr. 109 im Handgemenge abgeſchlagen wurde. Das
Infanterieregiment ſtürmte dem Gegner aus den eigenen Gräben entgegen und trieb
ihn zurück. Alle Stellungen ſind reſtlos gehalten. Der Gegner hat ſehr ſchwere
blutige Verluſte erlitien, während die eigenen gering ſind. Die Stimmung der
Truppen iſt ſiegesfroh und ausgezeichnet. (W. T. B.)
32 Fahrzeuge durch drei deutſche U-Boote verſenkt.
Berlin, 29. Januar. Ein dieſer Tage von einer Anternehmung zurückgekehrtes
Anterſeeboot hat 11 Fahrzeuge mit 32 469 t, ein anderes 8 Schiffe mit 22244 verſenkt.
Anter den 19 Schiffen befanden ſich 2 Dampfer mit Kohlenladung nach feindlichen
Ländern, 2 Dampfer mit 13200 4 Weizen nach Frankreich und England, 1 Dampfer
mit Bleierzladung nach England. Der Reſt der verſenkten Schiffe hatte u. a. Gruben—
holz, Fiſche, Flachs und ſonſtige Bannware geladen. Von dem erſten U-Boot wurde
außerdem ein 6⸗m-Geſchütz erbeutet, durch das zweite U-Boot 9 Gefangene eingebracht.
Ein drittes Anterſeeboot hat in den Tagen vom 12. bis 22. Januar insgeſamt
13 Fahrzeuge verſenkt von zuſammen ca. 12000 t, unter ihnen befanden ſich 4 Schiffe
mit Kohlen, 6 mit Grubenholz, 1 mit Erz, 1 mit Pech und 1 mit gemiſchter Bann
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ware. Schließlich hat ein Unterfeeboot 3 engliſche Fiſchdampfer nahe der engliſchen
Küſte auf- und in den heimiſchen Hafen eingebracht. Die 3 Dampfer werden der
deutſchen Seefiſcherei zur Verfügung geſtellt werden. ee
Der engliſche Hilfskreuzer „Laurentic“ geſunken.
London, 29. Januar. (Amtlich.) Der Hilfskreuzer „Laurentic“ (14892 Brutto:
Regiſtertonnen) iſt am 25. Januar ſpät an der iriſchen Küſte durch ein deutſches
Unterfeeboot oder eine Mine zum Sinken gebracht worden. 12 Offiziere und
109 Mann wurden gerettet. (W. T. B.)
Keine größeren Kampfhandlungen.
Berlin, 29. Januar, abends. (Amtlich.) Von keiner Front ſind größere
Kampfhandlungen gemeldet. W
Ergebnisloſe franzöſiſche Angriffe auf Höhe 304.
Großes Hauptquartier, 30. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An der
Artois-Front mehrfach Erkundungsgefechte, zwiſchen Anere und Somme zeitweilig
ſtarker Artilleriekampf.
Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Abendliche Angriffe der Franzoſen gegen die
Höhe 304 bisher ergebnislos.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen der Oſtſee und dem Schwarzen Meer
keine weſentlichen Ereigniſſe.
Mazedoniſche Front. Im Cerna-Bogen und in der Struma Riederung
Zuſammenſtöße von Aufklärungsabteilungen.
Der Erſie Generalquartiermeiſter.
Ludendorff. W
Erfolgreiche Unternehmungen im Görziſchen.
Wien, 30. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. An ganzer Front keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Anternehmungen unſerer Truppen im Görziſchen
hatten wieder Erfolg. Bei Konſtanjevica drangen Abteilungen des Infanterie—
regiments Nr. 71 in die feindlichen Stellungen ein. Sie überwältigten mehrere
italieniſche Kompagnien, zerſtörten die Gräben und kehrten mit 6 Offizieren, 140 Mann
als Gefangenen und mit 2 erbeuteten Maſchinengewehren zurück. Oeſtlich Vertojba
brachten Abteilungen des k. k. Landſturm-Infanterieregiments Nr. 2 von einer ähnlichen
Anternehmung 27 Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein. Anſere Ortſchaften
zwiſchen Garda-See und Etſch-Tal ſtanden auch geſtern unter Feuer.
Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Seneralſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. W SEHN
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Reiche Beute eines deutſchen U-Boots. — Ein engliſcher
Zerſtörer vernichtet.
Berlin, 30. Januar. Am 18. Januar hat eines unſerer Anterſeeboote im
engliſchen Kanal einen engliſchen Zerſtörer der U Klaſſe durch Torpedoſchuß vernichtet.
Der Chef des Admiralftabes der Marine.
Berlin, 30. Januar. Eines unſerer U Boote hat in der Zeit vom 18. bis
25. Januar außer dem bereits amtlich gemeldeten engliſchen Zerſtörer noch 17 Schiffe
mit 18056 Brutto-Regiſtertonnen verſenkt. Anter der Ladung der verſenkten Schiffe
befanden ſich 5000 t Getreide, etwa 7500 t Kohlen, weiter beſonders Grubenholz,
Phosphat und ſonſtige Bannware. (W. T. B.)
Der bisherige Geſamterfolg der U-Boote. (Leder + Millionen
Tonnen feindlichen Schiffsraums ſeit Kriegsbeginn vernichtet.)
Berlin, 30. Januar. (Amtlich.) Im Monat Dezember find 152 feindliche
Handelsfahrzeuge von insgeſamt 329000 Brutto⸗Regiſtertonnen durch kriegeriſche
Maßnahmen der Mittelmächte verlorengegangen; davon ſind 240000 Brutto⸗
Regiſtertonnen engliſch. Außerdem ſind 65 neutrale Handelsfahrzeuge mit
86500 Brutto-Regiftertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde
verſenkt worden. Das Dezemberergebnis beträgt alſo insgeſamt 415 500 Brutto⸗
Regiſtertonnen.
Seit Kriegsbeginn bis 31. Dezember 1916 ſind damit und unter Hinzu⸗
rechnung der im Laufe des Jahres nachträglich bekannt gewordenen Kriegsverluſte
durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächte 4021500 Brutto⸗Regiſtertonnen
feindlichen Handelsſchiffraumes verlorengegangen; davon ſind 3069000 Brutto⸗
Regiſtertonnen engliſch. Dies find faſt 15 Prozent der engliſchen Geſamttonnage
zu Anfang des Krieges.
Im gleichen Zeitraum find von den Seeſtreitkräften der Mittelmächte 401
neutrale Schiffe mit 537500 Brutto-Regiftertonnen wegen Bannwarenbeför derung
verſenkt oder als Priſen verurteilt worden.
Der Chef des Admiralſtabes der Marine. (W T. 5)
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Das franzöſiſche Truppentransportſchiff „Admiral Magon“
verſenkt.
London, 30. Januar. Gericht des Marineminifteriume.) Das Schiff der
Compagnie des Chargeurs Réunis „Admiral Magon“, das 900 Mann Truppen
in der Nähe von Saloniki beförderte und von dem Torpedobootszerſtörer „Are“
begleitet war, wurde am 25. Januar durch ein feindliches Anterſeeboot torpediert.
Das Periſkop wurde erſt in dem Augenblick bemerkt, als der Torpedo abgefeuert
wurde. Der „Admiral Magon“ ſank binnen 10 Minuten. 809 Mann wurden durch
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den begleitenden Torpedobootszerſtörer, den in der Nähe patrouillierenden und ſehr
ſchnell herbeigeeilten Torpedobootszerſtörer „Bombarde“ ſowie ſieben Schaluppen
gerettet.
(Die Verſenkung des „Admiral Magon“ iſt von amtlicher deutſcher Seite am
28. Januar gemeldet worden.) (W. T. B)
Beſchlagnahmie feindliche Handelsſchiffe in den Häfen der
Mittelmächte.
Berlin, 30. Januar. Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, ſind bei
Kriegsausbruch in den Häfen der Mittelmächte 99 feindliche Fahrzeuge mit
189000 Brutio-Regiftertonnen, davon 75 engliſche Schiffe mit 173500 Brutto,
Regiftertonnen beſchlagnahmt worden.
Günſtiger Verlauf neuer Kämpfe an der Aa.
Berlin, 30. Januar, abends. (Amtlich.) Im Weiten die übliche
Grabenkampftätigkeit, im Oſten an der Aa neue Kämpfe, die für uns günſtig
verliefen. (W. T. B.)
Franzöſiſche Angriffe an der lothringiſchen Grenze abgewieſen. —
Sturmerfolg an der Aa, über 900 Ruffen gefangen.
Großes Hauptquartier, 34. Januar.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Starker Froſt und Schneefall ſchränkten die
Sefechtstätigkeit ein.
An der Lothringer Grenze bei Leintrey war von mittag an der Artilleriekampf ſtark.
Abends griffen die Franzoſen einen Teil unſerer Stellungen an; ſie wurden abgewieſen.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen
Leopold von Bayern: Auf dem Oſtufer der Aa ſtürmten unſere Truppen eine ruſſiſche
Waldſtellung und wieſen in ihr mehrere ſtarke Gegenangriffe zurück. 14 Offiziere
und über 900 Mann wurden gefangen, 15 Maſchinengewehre erbeutet.
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Nach heftigem Feuer griffen
die Ruſſen mehrmals die Stellung ſüdlich der Valeputna⸗Straße an. Zwei ſtarke
Angriffe ſcheiterten; beim dritten Anſturm gelang es einer ruſſiſchen Abteilung, in
einen Stützpunkt einzudringen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen: Nahe der Donau gingen
ſtarke feindliche Aufklärungsabteilungen vor; ſie wurden von den osmaniſchen
Poſten zurückgetrieben.
Mazedoniſche Front. Deutſche Erkunder brachten von einer Streife im
Cerna⸗Bogen mehrere Italiener gefangen ein.
Der Erſte Generalquartiermeiſter.
Ludendorff.
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Wien, 31. Januar. Amtlich wird verlautbart:
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls
v. Mackenſen: Die osmaniſchen Truppen wieſen nächſt der Sereth-⸗Mündung
ſtarke ruſſiſche Erkundungstruppen ab. !
Heeresfront des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Im Meſtecaneſti-Abſchnitt
nahmen die Ruſſen ihre Angriffe wieder auf. Zwei ihrer Anſtürme wurden reſtlos
abgewieſen. Bei einem dritten ging uns ein Stützpunkt ſüdlich der Valeputna—
Straße verloren.
Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern: Südlich
des Pripjet keine beſonderen Ereigniſſe.
Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Anverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabes.
v. Hoefer, Feldmarſchalleutnant. (W. T. B.)
Abänderung des norwegiſchen U-Booi-Erlaſſes.
Kriſtiania, 31. Januar. Durch Königlichen Erlaß wurde heute verfügt, daß der Königliche
Erlaß vom 13. Oktober 1916 betreffend U-Boote mit Wirkung vom 6. Februar 1917 an
folgendermaßen lauten ſoll: U-Boote, die zum Kriegsgebrauch ausgerüſtet ſind und kriegführenden
Mächten gehören, dürfen ſich nicht in norwegiſchen Hoheitsgewäſſern bewegen oder aufhalten.
Wenn ſie dieſem Verbote entgegenhandeln, laufen ſie Gefahr, ohne Warnung mit Waffengewalt
angegriffen zu werden. Das Verbot ſoll nicht gegen U-Boote gerichtet ſein, die ſich wegen
ſchlechten Wetters, Havarie oder um Menſchenleben zu retten, auf norwegiſches Seegebiet
begeben. Das U-Boot ſoll ſich dann innerhalb des Seegebiets in Leberwaſſerſtellung mit
gehißter Nationalflagge oder internationalem Signal halten, welches den Grund ſeiner Anweſenheit
angibt. Das U-Boot foll das norwegiſche Seegebiet verlaſſen, ſobald der Grund, welcher es
zum Verweilen berechtigt, weggefallen iſt. U-Boote, die zum Kriegsgebrauch ausgerüſtet ſind
und einer nichtkriegführenden fremden Macht angehören, dürfen ebenfalls nicht in norwegiſche
Hoheitsgewäſſer einlaufen oder ſich dort bewegen, außer bei hellem Tag in ſichtigem Wekter
und in Leberwaſſerſtellung mit gehißter Nationalflagge. (W. T. B.)
Der Mißbrauch feindlicher Lazarettſchiffe. (eine Denkſchrift der
deutſchen Regierung.)
Berlin, 31. Januar. Am 29. d. M. wurde der amerikaniſchen und der ſpaniſchen
Botſchaft zur Lebermittelung an die britiſche und die franzöſiſche Regierung folgende
Denkſchriſt der deutſchen Regierung über den Mißbrauch feindlicher Lazarettſchiffe
übergeben, in der es unter anderem heißt:
„Seit geraumer Zeit haben die feindlichen Regierungen, insbeſondere die britiſche,
ihre Lazarettſchiffe nicht nur zu Zwecken der Hilfeleiſtung für Verwundete, Kranke und
Schiffbrüchige, ſondern auch zu militäriſchen Zwecken benutzt und dadurch das Haager
Abkommen über die Anwendung der Genfer Konvention auf den Seekrieg verletzt.
Die deutſche Regierung wäre dem Vertragsbruch der Feinde gegenüber berechtigt,
ſich auch ihrerſeits von dem Abkommen in ſeinem vollen Amfange loszuſagen; doch
will fie davon aus Gründen der Menſchlichkeit noch Abſtand nehmen. Andererſeits
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kann fie nicht länger zulaſſen, daß die britiſche Regierung ihre Truppen: und Munitions—
transporte nach dem Hauptkriegsgebiet unter dem heuchleriſchen Deckmantel des
Roten Kreuzes ungefährdet befördert; ſie erklärt daher, daß ſie von nun an kein ö
feindliches Lazarettſchiff in dem Seegebiet dulden wird, das zwiſchen den Linien
Flamborough Head und Terſchelling einerſeits, Oneſſant und Landsend andererſeits ö
liegt. Sollten in dieſem Seegebiet nach einer angemeſſenen Friſt noch feindliche 2 |
Lazarettſchiffe angetroffen werden, fo würden fie als kriegführende angeſehen und
ohne weiteres angegriffen werden. Die deutſche Regierung glaubt zu dieſer Maßnahme
um ſo eher ſchreiten zu können, als den feindlichen Lazarettſchiffen der Weg vom
weſtlichen und ſüdlichen Frankreich nach dem Weſten Englands freibleibt und daher
der Transport verwundeter Engländer in ihre Heimat nach wie vor ungehindert
erfolgen kann.“ (Nach W. T. B.)
Der Antergang des Hilfskreuzers „Laurentic“.
London, 31. Januar. Die Admiralität teilt mit: Es iſt jetzt feſtgeſtellt, daß
die „Laurentic“ durch eine Mine untergegangen und nicht durch ein Anterſeeboot
verſenkt worden iſt. (W. T. B.)
Der Dank des Kaiſers an das Volk.
Berlin, 34. Januar. Der „Reichsanzeiger“ veröffentlicht nachſtehenden Kaiſer—
lichen Erlaß:
Dem Ernſte der Zeit entſprechend, find auf meinen Wunſch auch an Meinem
diesjährigen Geburtstage die landesüblichen feſtlichen Veranſtaltungen auf kirchliche
und Schulfeiern beſchränkt worden. Das deutſche Volk hat es ſich aber nicht
nehmen laſſen, an dieſem Tage im Gotteshauſe und daheim Meiner mit treuer
Fürbitte zu gedenken und Mir freundliche Glück und Segenswünſche telegraphiſch
und ſchriftlich aus allen Gauen des Vaterlandes darzubringen. Aus dieſen überaus
zahlreichen Kundgebungen ſtädtiſcher, ländlicher und kirchlicher Gemeinden, Korporationen
und Vereinigungen aller Art ſind Mir mit überwältigender Kraft und Einmütigkeit
entgegengeklungen: die Entrüſtung über die ſchnöde Zurückweiſung unſeres Friedens—
angebotes und die enthüllten ſchändlichen Pläne unſerer Feinde, ſowie das Gelöbnis,
jedes Opfer an Gut und Blut freudig zu tragen, um das Vaterland vor der ihm
zugedachten Erniedrigung zu bewahren und den verweigerten Frieden mit allem
Nachdruck unſerer Waffen zu erzwingen. Tiefbewegt durch ſolche Aeußerungen
echter Vaterlandsliebe möchte Ich allen — jung und alt in Stadt und Land —, die
ſich an Meinem Geburtstage zu erneutem Treugelöbnis gedrungen gefühlt haben,
hierdurch Meinen wärmſten Dank ſagen. Schwere Zeiten liegen noch vor uns,
äußerffe Kräfteanſpannung fordert die Not des Vaterlandes von jedem einzelnen.
Aber feſt und unerſchütterlich ſteht das deutſche Volk, von Kraftbewußtſein und
Siegeswillen erfüllt, im Felde und in der Heimat zur Verteidigung ſeiner gerechten
Sache bis zum letzten Mann bereit. And mit Zuverſicht ſehe Ich dem Ausgange
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des blutigen Ringens um Sein und Nichtſein von Kaiſer und Reich entgegen.
Gott wird auch weiter mit uns ſein und unſeren Waffen den Sieg verleihen.
Ich erſuche Sie, dieſen Erlaß zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.
Großes Hauptquartier, den 30. Januar 1912. N Wilhelm l. R
An den Reichskanzler.
Verkündung des uneingeſchränkten U⸗Boot-Krieges. (Das Meer
um England und Frankreich und der größte Teil des Mittelmeeres als Sperr—
gebiet erklärt. — Rede des Reichskanzlers. — Deutſche Note an Amerika.)
Berlin, 34. Januar. In der heutigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Reichstages
nahm der Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg das Wort zu folgenden Ausführungen:
Am 12. Oezember habe ich im Reichstage die Erwägungen dargelegt, die zu unſerem
Friedensangebot geführt hatten. Die Antwort unſerer Gegner hat klipp und klar dahin gelautet,
daß ſie Verhandlungen mit uns über den Frieden ablehnen, daß ſie nur von einem Frieden
etwas wiſſen wollen, den ſie diktieren. Damit iſt vor aller Welt die Schuldfrage wegen der
Fortſetzung des Krieges entſchieden. Die Schuld laſtet allein auf unſeren Gegnern. Ebenſo
feſt ſteht unſere Aufgabe. Leber die Bedingungen des Feindes können wir nicht diskutieren. Nur
von einem aufs Haupt geſchlagenen Volke könnten ſie angenommen werden. Kämpfen
alſo heißt es.
Die Botſchaft des Präſidenten Wilſon an den Kongreß zeigt feinen eruſten Wunſch, den
Weltfrieden wieder herbeizuführen. Viele der von ihm aufgeſtellten Maximen begegnen ſich
mit unſeren Zielen. Freiheit der Meere, Beſeitigung des Syſtems der balance of power,
das immer zu neuen Verwicklungen führen muß. Gleichberechtigung der Nationen, offene Tür.
Was aber find die Friedensbedingungen der Entente? Deutſchlands Wehrmacht ſoll vernichtet
werden, Elſaß⸗Lothringen und unfere Oſtmarken ſollen wir verlieren, die Oonau-Monarchie ſoll
aufgelöſt, Bulgarien abermals um ſeine nationale Einheit betrogen, die Türkei aus Europa
verdrängt und in Aſien zerſchlagen werden. Die Vernichtungsabſichten unſerer Gegner können
nicht ſtärker ausgedrückt werden.
Zum Kampfe aufs letzte ſind wir herausgefordert. Wir nehmen die Herausforderung
an. Wir ſetzen alles ein und werden ſiegen. Durch dieſe Entwicklung der Dinge iſt die
Entiheidung über die Führung des U⸗Boot-Krieges in ihr letztes und akutes Stadium
gedrängt worden.
Die Frage des U-Boot-Krieges hat uns, wie die Herren ſich erinnern werden, gemeinſam in
dieſem Ausſchuß dreimal beſchäffigt: im März, im Mai und im September vorigen Jahres.
Ich habe jedesmal den Herren in eingehenden Darlegungen das Für und Wider der Frage
vorgetragen. Ich habe mit Nachdrud darauf hingewieſen, daß ich jedesmal pro tempore
ſprach, nicht als grundſätzlicher Anhänger oder grundſätzlicher Gegner der uneingeſchränkten An—
wendung der U-Boote, ſondern in Erwägung der militäriſchen, politiſchen und wirtſchaftlichen
Geſamtſituation, immer von der Prüfung der Frage ausgehend: Bringt uns der uneingeſchränkte
U-Boot:Krieg dem ſiegreichen Frieden näher oder nicht? „Jedes Mittel — ſagte ich im März —,
das den Krieg abzukürzen geeignet iſt, iſt das allerhumanſte.“ „Auch das rückſichtsloſeſte
Mittel, das uns zum Siege und zum ſchnellen Siege führt — ſagte ich damals —, muß an—
gewandt werden.“
Der Reichskanzler führte dann weiter aus, weshalb er im März und im Mai des vergangenen
Jahres gegen den uneingeſchränkten U-Boot-Krieg geweſen ſei und weshalb die Frage auch im
September nach dem übereinſtimmenden Artell der politiſchen und der militäriſchen Leitung nicht
ſpruchreif war. Er kam in dieſem Zuſammenhang auf ſeine frühere Aeußerung zurück: „Sobald ich
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in Lebereinſtimmung mit der Oberften Heeresleitung zu der Leberzeugung komme, daß uns der
rückſichtsloſe U-Boot-Krieg dem ſiegreichen Frieden nähert, dann wird der U Boot-Krieg gemacht
werden.“ „Dieſer Zeitpunkt,“ fuhr er fort, „iſt jetzt gekommen. Im vorigen Herbſt war
die Zeit noch nicht reif; aber heute iſt der Augenblick gekommen, wo wir mit der größten
Ausſicht auf Erfolg das Anternehmen wagen können. Einen ſpäteren Zeitpunkt dürfen wir
aber auch nicht abwarten. Was hat ſich geändert? Zunächſt das Wichtigſte. Die Zahl unſerer
U-Boote hat ſich gegen das vorige Frühjahr ſehr weſentlich erhöht. Damit iſt eine feſte Grund»
lage für den Erfolg geſchaffen.
Dann der zweite mitausſchlaggebende Punkt: die ſchlechte Weltgetreideernte. Sie ſtellt ſchon
jetzt England, Frankreich und Italien vor ernſte Schwierigkeiten. Wir haben die feſte Hoffnung,
dieſe Schwierigkeiten durch den unbeſchränkten U:-Boot:Krieg zur Anerträglichkeit zu ſteigern. Auch
die Kohlenfrage iſt im Kriege eine Lebensfrage. Sie iſt ſchon jetzt, wie Sie wiſſen, in Frankreich
und Italien kritiſch. Anſere U-Boote werden fie noch kritiſcher machen. Hierzu kommt namentlich
für England die Zufuhr von Erzen für die Munitionsfabrikation in weiteſtem Sinne und von
Holz für den Kohlenbergbau. Noch geſteigert werden die Schwierigkeiten unſerer Feinde auf
dieſen Gebieten durch die Zunahme der feindlichen Frachtraumnot. Hier hat die Zeit und hat
der Kreuzerkrieg der U-Boote dem entſcheidenden Schlag vorgearbeitet. Anter der Frachtraumnot
leidet die Entente in allen ihren Gliedern. Sie macht ſich für Italien und Frankreich nicht
weniger als für England geltend. Dürfen wir ſo jetzt die poſitiven Vorteile des uneingeſchränkten
U⸗Boot-Krieges ſehr viel höher einſchätzen als im vorigen Frühjahr, fo find gleichzeitig die Gr
fahren, die uns aus dem U-Boot-Krieg erwachſen, ſeit jener Zeit geſunken.“
Der Reichskanzler erörterte darauf eingehend die allgemeine politiſche Lage. Er fuhr dann
fort: „Der Feldmarſchall Hindenburg hat mir vor wenigen Tagen die Lage wie folgt bes
zeichnet: Anſere Front ſteht auf allen Seiten feſt. Wir haben überall die nötigen Reſerven.
Die Stimmung der Truppen iſt gut und zuverſichtlich. Die militäriſche Geſamtlage läßt es zu,
alle Folgen auf uns zu nehmen, die der uneingeſchränkte U-Boot-Krieg nach ſich ziehen könnte.
And weil dieſer U-Boot-Krieg unter allen Amſtänden ein Mittel iſt, um unſere Feinde auf das
ſchwerſte zu ſchädigen, muß er begonnen werden. Admiralſtab und Hochſeeflotte find der feſten
Aeberzeugung, einer Leberzeugung, die in den Erfahrungen des U Boot⸗Kreuzerkrieges ihre
praktiſche Stütze findet, daß England durch dieſe Waffe zum Frieden gebracht werden wird.
Anſere Verbündeten ſtimmen unſeren Anſichten zu. Oeſterreich-Angarn ſchließt ſich unſerem
Vorgehen auch praktiſch an. Ebenſo wie wir um England und die Weſtküſte von Frankreich
ein Sperrgebiet legen, in dem wir jede Schiffahrt nach den feindlichen Ländern zu verhindern
trachten werden, ebenſo erklärt Oeſterreich-Angarn ein Sperrgebiet um Italien. Allen neutralen
Ländern iſt für den Verkehr untereinander außerhalb des Sperrgebieies freie Bahn gelaſſen.
Amerika bieten wir ebenſo, wie wir es ſchon 1915 getan haben, unter beſtimmten Modalitäten
geſicherten Perſonenverkehr auch mit den beſtimmten engliſchen Häfen an.“
Darauf verlas der Reichskanzler die Note an die Regierung der Vereinigten Staaten und
teilte mit, daß entſprechende Noten an die übrigen Neutralen gerichtet worden ſind.
Der Reichskanzler ſchloß mit folgenden Worten: „Niemand unter uns wird vor dem Ernſt
des Schrittes, den wir tun, die Augen verſchließen. Daß es um unſer Leben geht, weiß ſeit
dem 4. Auguſt 1944 jeder. And durch die Ablehnung unſeres Friedensangebotes iſt dies
Wiſſen blutig unterſtrichen. Als wir 1914 gegenüber der ruſſiſchen Generalmobilmachung zum
Schwerte greifen mußten, da taten wir es in dem Gefühle tiefſter Verantwortung gegen unſer
Volk und in dem Bewußtſein entſchloſſener Kraft, die da ſpricht: Wir müſſen, darum können
wir auch. Anendliche Ströme Blutes ſind ſeitdem gefloſſen, aber das Müſſen und Können
haben ſie nicht weggewaſchen. Wenn wir uns jetzt zur Anwendung unſerer beſten und ſchärfſten
Waffe entſchloſſen haben, fo leitet uns nichts anderes als nüchterne Erwägung aller in Frage
kommenden Amſtände, nichts als der feſte Wille, unſerem Volke herauszuhelfen aus der Not
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und Schmach, die ihm unſere Feinde zudenken. Der Erfolg ſteht in höherer Hand. Was
Menſchenkraft vermag, um ihn für unſer Vaterland zu erzwingen, ſeien Sie ſicher, meine
Herren, nichts dazu iſt verſäumt, alles dazu wird geſchehen.“ (W. T. B.)
Berlin, 34. Januar. Oer Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika iſt heute
folgende Note übermittelt worden:
Eure Exzellenz haben die Güte gehabt, mir unter dem 22. d. M. von der Botſchaft
Mitteilung zu machen, die der Herr Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika am
gleichen Tage an den amerikaniſchen Senat gerichtet hat. Die Kaiſerliche Regierung hat
von dem Inhalt der Botſchaft mit ernſter Aufmerkſamkeit Kenntnis genommen, die den von
hohem Verantwortlichkeitsgefühl getragenen Darlegungen des Herrn Präſidenten zukommt.
Es gereicht ihr zu großer Genugtuung, feſtzuſtellen, daß die Richtlinien dieſer bedeutſamen
Kundgebung in weitem Amfange mit den Grundſätzen und Wünſchen übereinſtimmen,
zu denen ſich Deutfchland bekennt. Hierzu gehört an erſter Stelle: das Recht der
Selbſtbeſtimmung und die Gleichberechtigung aller Nationen; in Anerkennung dieſes Prinzips
würde Oeutſchland es aufrichtig begrüßen, wenn Völker, wie Irland und Indien, die ſich der
Segnungen ſtaatlicher Anabhängigkeit nicht erfreuen, nunmehr ihre Freiheit erlangten. Bündniſſe,
die die Völker in den Wettbewerb um die Macht hineintreiben und in ein Netz eigennütziger
Intrigen verſtricken, lehnt auch das deutſche Volk ab. Dagegen iſt ſeine freudige Mitarbeit
allen Bemühungen geſichert, die auf die Verhütung künftiger Kriege abzielen. Die Freiheit
der Meere als Vorbedingung für den freien Beſtand und den friedlichen Verkehr der Völker
hat ebenſo wie die offene Tür für den Handel aller Nationen ſtets zu den leitenden Grundſätzen
der deutſchen Politik gehört. Am fo tiefer beklagt es die Kaiſerliche Regierung, daß das friedens—
feindliche Verhalten ihrer Gegner es der Welt unmöglich macht, ſchon jetzt die Verwirklichung
dieſer erhabenen Ziele in Angriff zu nehmen. Deutſchland und ſeine Verbündeten waren bereit,
alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten und hatten als Grundlage die Sicherung des
Daſeins, die Ehre und Entwicklungsfreiheit ihrer Völker bezeichnet. Ihre Pläne waren,
wie ſie in der Note vom 12. Dezember 1946 ausdrücklich betonten, nicht auf die Zerſchmetterung
ober Vernichtung der Gegner gerichtet und nach ihrer Aeberzeugung mit den Rechten der anderen
Nationen wohl vereinbar. Was insbeſondere Belgien anlangt, das den Gegenſtand warm—
herziger Sympathien in den Vereinigten Staaten bildet, fo hat der Reichskanzler wenige
Wochen zuvor erklärt, daß eine Einverleibung Belgiens niemals in Oeutſchlands Abſichten
gelegen habe. Oeutſchland wollte in dem mit Belgien zu ſchließenden Frieden lediglich Vorſorge
dafür treffen, daß dieſes Land, mit dem die Kaiſerliche Regierung in guten nachbarlichen Berhält,
niſſen zu leben wünſcht, von den Gegnern nicht zur Förderung feindlicher Anſchläge ausgenutzt
werden kann. Solche Vorſorge iſt um ſo dringender geboten, als die feindlichen Machthaber
in wiederholten Reden und namentlich in den Beſchlüſſen der Pariſer Wirtſchaftskonferenz
unverhüllt die Abſicht ausgeſprochen haben, Oeutſchland auch nach Wiederherſtellung des Friedens
nicht als gleichberechtigt anzuerkennen, vielmehr ſyſtematiſch weiter zu bekämpfen.
An der Eroberungsſucht der Gegner, die den Frieden diktieren wollen, iſt der Frledens—
verſuch der vier Verbündeten geſcheitert. Unter dem Aushängeſchild des Nationalitätenprinzips
haben fie als Kriegsziel enthüllt, Deutfchland, Oeſterreich⸗-Angarn, die Türkei und Bulgarien zu
zerſtückeln und zu entehren. Dem Verſöhnungswunſch ſtellen fie ihren Vernichtungswillen ent
gegen. Sie wollen den Kampf bis aufs äußerſte. So iſt eine neue Sachlage entſtanden, die
auch Oeutſchland zu neuen Entſchlüſſen zwingt. Seit zwei und einhalb Jahren mißbraucht
England feine Flottenmacht zu dem frevelhaften Verſuch, Oeutſchland durch Hunger zur Unter:
werfung zu zwingen. In brutaler Mißachtung des Völkerrechts unterbindet die von England
geführte Mächtegruppe nicht nur den legitimen Handel ihrer Gegner; durch rückſichtsloſen Oruck
nötigt ſie auch die neutralen Staaten, jeden ihr nicht genehmen Handelsverkehr aufzugeben oder
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den Handel nach ihren willkürlichen Vorſchriſten einzuſchränken. Das amerikaniſche Volk kennt
die Bemühungen, die unternommen worden ſind, um England und ſeine Bundesgenoſſen zur
Rückkehr zum Völkerrecht und zur Achtung vor dem Geſetz der Freiheit der Meere zu bewegen.
Die engliſche Regierung verharrt bei ihrem Aushungerungskrieg, der zwar die Wehrkraft des
Gegners nicht trifft, aber Frauen und Kinder, Kranke und Greiſe zwingt, um ihres Vater
landes willen ſchmerzliche, die Volkskraft gefährdende Entbehrungen zu erdulden. So häuft
britiſche Herrſchſucht kalten Herzens die Leiden der Welt, unbekümmert um jedes Gebot der
Menſchlichkeit, unbekümmert um die Proteſte der ſchwergeſchädigten Neutralen, unbekümmert
ſelbſt um die ſtumme Friedensſehnſucht bei den Völkern der eigenen Bundesgenoſſen. Jeder
Tag, den das furchtbare Ringen andauert, bringt neue Verwüſtungen, neue Not und neuen
Tod. Jeder Tag, um den der Krieg abgekürzt wird, erhält auf beiden Seiten Tauſenden
tapferer Kämpfer das Leben und iſt eine Wohltat für die gepeinigte Menſchheit.
Die Kaiſerliche Regierung würde es vor ihrem eigenen Gewiſſen, vor dem deutſchen Volk
und vor der Geſchichte nicht verantworten können, wenn ſie irgendein Mittel unverſucht ließe,
das Ende des Krieges zu beſchleunigen. Mit dem Herrn Präſidenten der Vereinigten Staaten
hatte ſie gehofft, dieſes Ziel durch Verhandlungen zu erreichen. Nachdem der Verſuch zur
Verſtändigung von den Gegnern mit verfchärfter Kampfanſage beantwortet worden iſt, muß
die Kaiſerliche Regierung, wenn ſie in höherem Sinne der Menſchheit dienen und ſich an den
eigenen Volksgenoſſen nicht verſündigen will, den ihr von neuem aufgedrungenen Kampf ums
Daſein nunmehr unter vollem Einſatz aller Waffen fortführen. Sie muß daher auch die
Beſchränkungen fallen laſſen, die fie ſich bisher in der Verwendung ihrer Kampfmittel
zur See auferlegt hat.
Im Vertrauen darauf, daß das amerikaniſche Volk und ſeine Regierung ſich den Gründen
dieſes Entſchluſſes und ſeiner Notwendigkeit nicht verſchließen werden, hofft die Kaiſerliche
Regierung, daß die Vereinigten Staaten die neue Sachlage von der hohen Warte der
Anparteilichkeit würdigen und auch an ihrem Teil mithelfen werden, weiteres Elend und ver—
meidbare Opfer an Menſchenleben zu verhüten.
Indem ich wegen der Einzelheiten der geplanten Kriegsmaßnahmen zur See auf die an
liegende Denkſchriſt Bezug nehmen darf, darf ich gleichzeitig der Erwartung Ausdruck geben,
daß die amerikaniſche Regierung amerikaniſche Schiffe vor dem Einlaufen in die in der Anlage
beſchriebenen Sperrgebiete und ihre Staatsangehörigen davor warnen wird, den mit Häfen der
Sperrgebiete verkehrenden Schiffen Paſſagiere oder Waren anzuvertrauen.
Ich benutze dieſen Anlaß, um Eurer Exzellenz den Ausdruck meiner ausgezeichnetſten
Hochachtung zu erneuern. 4 (gez.) Zimmermann.
Die in der Note erwähnte Denkſchriſt über die Sperrgebiete lautet wie folgt: Vom
1. Februar 1917 ab wird in den nachſtehend bezeichneten Sperrgebieien um Großbritannien,
Frankreich und Italien herum und im öſtlichen Mittelmeer jedem Seeverkehr ohne weiteres
mit allen Waffen entgegengetreten werden. Solche Sperrgebiete ſind:
a) im Norden ein Gebiet um England und Frankreich, das begrenzt wird durch eine Linie
in 20 Seemeilen Abſtand längs der holländiſchen Küſte bis Terſchelling-Feuerſchiff, den Längengrad
von Terſchelling⸗Feuerſchiff bis Adſire, eine Linie von dort über den Punkt 62 Grad Nord
0 Grad Länge nach 62 Grad Nord 5 Grad Weſt, weiter zu einem Punkt 3 Seemeilen ſüdlich
der Südſpitze der Farroer, von dort über Punkt 62 Grad Nord 10 Grad Weſt, nach 64 Grad
Nord 15 Grad Weſt, dann 57 Grad Nord 20 Grad Welt bis 47 Grad Nord 20 Grad Weſt
weiter nach 43 Grad Nord 15 Grad Weſt, dann auf dem Breitengrad 43 Grad Nord entlang
bis 20 Seemeilen von Kap Finiſterre und in 20 Seemeilen Abſtand entlang der ſpaniſchen
Nordküſte bis zur franzöſiſchen Grenze,
b) im Süden das Mittelmeer. Der neutralen Schiffahrt bleibt offen das Seegebiet weſtlich
der Linie Pt. de l'Espiquette bis zu 38 Grad 20 Minuten Nord und 6 Grad Oſt ſowie
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nördlich und weſtlich eines 60 Seemeilen breiten Streifens längs der nordaftikaniſchen Küſte,
beginnend auf 2 Grad Weſtlänge.
Zur Verbindung dieſes Seegebiets mit Griechenland führt ein 20 Seemeilen breiter Streifen
nördlich bzw. öſtlich folgender Linie: 38 Grad Nord und 6 Grad Oſt nach 38 Grad Nord
und 10 Grad Off nach 37 Grad Nord und 11 Grad 30 Minuten Off nach 34 Grad Nord
und 11 Grad 30 Minuten Off nach 34 Grad Nord und 22 Grad 30 Minuten Oft.
Von hier führt ein 20 Seemeilen breiter Sireifen weſtlich 22 Grad 30 Minuten Oſtlänge
in die griechiſchen Hoheitsgewäſſer.
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Neutrale Schiffe, die die Sperrgebiete befahren, tun dies auf eigene Gefahr. Wenn auch
Vorſorge getroffen iſt, daß neutrale Schiffe, die am 1. Februar auf der Fahrt nach Häfen
der Sperrgebiete ſind, während einer angemeſſenen Friſt geſchont werden, ſo iſt doch dringend
anzuraten, daß ſie mit allen verfügbaren Mitteln gewarnt und umgeleitet werden.
Neutrale Schiffe, die in Häfen der Sperrgebiete liegen, können mit gleicher Sicherheit die
Sperrgebiete noch verlaſſen, wenn fie vor dem 5. Februar auslaufen und den kürzeſten Weg
in freies Gebiet nehmen.
Oer Verkehr der regelmäßigen amerikaniſchen Paſſagierdampfer kann unbehelligt weiter—
gehen, wenn
a) Falmouth als Zielhafen genommen wird,
b) auf dem Hin- und Rückwege die Stillys ſowie ein Punkt 50 Grad Nord 20 Grad Weſt
angeſteuert wird. Auf dieſem Wege werden keine deutſchen Minen gelegt werden,
c) die Dampfer folgende beſondere in den amerikaniſchen Häfen ihnen allein geſtattete
Abzeichen führen: Anſtrich des Schiffrumpfes und der Aufbauten 3 m breite Vertikalſtreifen
abwechſelnd weiß und rot. In jedem Maſt eine große weiß und rot karierte Flagge, am Heck
amerikaniſche Nationalflagge. Bei Dunkelheit müſſen Nationalflagge und Anſtrich der Schiffe
nach Möglichkeit von weitem gut erkennbar und die Schiffe durchweg hell erleuchtet ſein.
d) ein Dampfer wöchentlich in jeder Richtung geht, deſſen Ankunft in Falmouth Sonntags,
Abfahrt aus Falmouth Mittwochs erfolgt,
e) Garantie der amerikaniſchen Regierung gegeben wird, daß dieſe Dampfer keine Bannware
(nach deutſchen Bannwareliſten) mit ſich führen.
Karten, in welchen die Sperrgebiete eingezeichnet find, find in je zwei Exemplaren beigefügt.
Den Regierungen der anderen neutralen Staaten ſind entiprechende Noten übermittelt
worden. (W. T. B.)
Die Note Oeſterreich-Angarns über den uneingeſchränkten
U-⸗Boot⸗Krieg.
Wien, 34. Januar. Eine an ſämtliche neutralen Staaten von dem Miniſter des Auswärtigen
Grafen Czernin gerichtete Note führt unter anderem aus: Gegenüber der Abſicht der Gegner,
die Heere Oeſterreich-Angarns und feiner Verbündeten zu bezwingen, ihre Flotten zu vernichten
und ihre Bevölkerungen auszuhungern, muß der Kampf feinen Fortgang nehmen zu Lande
und zur See mit allen, auch den ſchärfſten Waffen. Die Gegner waren ſchon bisher beſtrebt,
den Seeverkehr Oeſterreich-Angarns und feiner Verbündeten zu unterbinden und dieſen Mächten
jede Zufuhr abzuſchneiden. Gleichwie auf anderen Meeren haben ſie auch in der Adria ſogar
Hoſpitalſchiffe ſowie unbewaffnete Perſonendampfer ohne vorherige Warnung torpediert.
Oeſterreich⸗Angarn und feine Verbündeten werden fortan ihrerſeits die gleiche Methode anwenden,
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75 indem ſie Großbritannien, Frankreich und Italien von jedem Seeverkehr abſchneiden und zu
5 dieſem Behufe vom 1. Februar 1917 ab innerhalb eines beſtimmten Sperrgebieies jede Schiffahrt
% mit allen Mitteln verhindern werden. (Nach W. T. B.)
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Erſte Wirkungen der deutſchen Sperrgebietserklärung. — Aus⸗
fahrtverbot der holländiſchen Dampfer.
gmuiden, 31. Januar. Den holländiſchen Dampfern „Zeelandia“, „Iſtroom“
und „Nonſtroom“ iſt auf Veranlaſſung der holländiſchen Regierung die Ausfahrt
verboten worden. Das Verbot bezieht ſich auf alle holländiſchen Dampfer und
Fiſcherfahrzeuge, die die niederländiſchen Hoheitsgewäſſer verlaſſen wollen, und iſt
durch die verſchärfte deutſche Tauchboottaktik, die mit dem 1. Februar beginnt,
veranlaßt worden. Fremde Fahrzeuge ſollen beim Verlaſſen der Häfen gewarnt
werden. Man wartet auf die Feſtlegung der ungefährdeten Fahrſtraße. (W. T. B.)
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Geringe Gefechtstätigkeit an allen Fronten.
Berlin, 31. Januar, abends. (Amtlich.) Bei Kälte und Schneefall an allen
Fronten nur geringe Gefechtstätigkeit. (W. T. B.)
Amtliche Kriegs-Depeschen nach
Berichten des Wolff'schen
Telegr-Bureaus
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