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DEUEBLlCfl'sche
BUCHHANDLUNG
I in Göitingen.
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^ Z0 i'
SAMMLUNG
KTTRZEE aRAMKATIKEN
&£BJyJISGH££ DIALEKTE.
HERAUSGEGEBEN
VON j
I
I
WILHELM BRAUNE.
m. ANOELSÄOHSISOHE OBAMMATIE.
HALLE.
MAX NIXMXYBB.
1898.
1
AN&ELSiCHSISCHE
^ö-u"A
&BAKHATIE
VON
EDUARD 8IEYEB8.
DRITTE AUFLAGE.
HALLE.
MAX NIEMEYEB.
1S98.
M
Aus dem vorwort zur zweiten aufläge.
Die Mheren angelsächsischen grammatiken haben sich
im wesentlichen die spräche der poetischen texte zum Vorwurf
genommen, damit aber ein sehr ungünstiges object gewählt.
Denn in den durchgängig jängeren handschriften gerade dieser,
anderen zeiten und oft auch verschiedenen dialekten ent-
stammenden denkmäler geht altes und junges durcheinander
und stehen gelegentlich formen der verschiedensten dialekte
neben einander. Nach den bahnbrechen arbeiten von Henry
Sweet (welcher insbesondere in der einleitung zu seiner aus-
gäbe der Cura pastoralis zuerst die eigentttmlichkeiten des
älteren westsächsischen kennen gelehrt, und weiterhin in dem
ao&atze ^Dialects and Prehistoric Forms of English' das
augenmerk auf die ältesten denkmäler gelenkt und eine kurze
Charakteristik der hauptdialekte geliefert hatte) war es klar,
dass eine neue darstellung der angelsächsischen grammatik
sich im wesentlichen auf die spräche derjenigen älteren und
jüngeren prosadenkmäler stützen müsse, von welchen sich
annehmen liess, dass sie einen mehr oder weniger einheitlichen
dialekt darstellen. Auf dieser grundlage ruht denn auch vor-
nehmlich der gegenwärtige abriss. Im Vordergründe steht
überall die beschreibung des westsächsischen; daneben ist ver-
sucht worden, auch die hauptsächlichsten abweichungen der
VI Ans dem Torwort zur zweiten anf läge.
übrigen dialekte in aller kürze anzugeben. Im übrigen will
die darstellung historisch sein, d. h. es ist der versuch gemacht
worden, älteres und jüngeres etwas strenger zu scheiden, als
dies bisher in Deutschland wenigstens zu geschehen pflegte.
In dieser richtung wird meine arbeit auch in der vorliegenden
zweiten ausgäbe noch ganz besonders der ergänzung und be-
richtigung bedürfen. Doch möchte ich einem möglichen ein-
wand gleich hier vorbeugen. Die angäbe, dass ein laut oder
eine form ^ älter' oder ^später' sei, soll zunächst nur auf das
relative alter von laut- und formpaaren, oder das überwiegende
auftreten der einen oder anderen form in den älteren oder
jüngeren denkmälern hinweisen, ohne vereinzeltes vorkommen
der 'späteren' formen in älteren texten und umgekehrt aus-
drücklich in abrede zu stellen. Bei dem gegenwärtigen stände
unserer kenntnis des ags. war es nicht möglich genauer zu
verfahren. Für die bestimmung der absoluten Chronologie der
ags. laute und formen bleibt ja fast noch alles zu tun übrig,
und bei der geringen zahl der mitarbeiter auf diesem felde
ist kaum zu hoffen, dass die nächste zukunfb bereits eine
strengeren historischen anf orderungen entsprechende gesammt-
darstellung der geschichte des angelsächsischen gestatten
werde.
Unter diesen umständen habe ich es für ratsam gehalten,
dieser neuen aufläge einstweilen einzuverleiben, was mir als
gesichertes material zu geböte stand. Abgesehen von einer
reihe von specialarbeiten, welche das literaturverzeichnis am
Schlüsse nachweist, habe ich dabei vorwiegend wieder aus
eigenen Sammlungen schöpfen müssen. Ein teil derselben, mit
den entsprechenden zahlenbelegen, ist in Paul und Braune's
Beiträgen IX, 197 ff. veröffentlicht. Seitdem ist die nachsamm-
lung ununterbrochen weitergeführt, namentlich auch auf in-
zwischen neu veröffentlichte texte erstreckt worden. Dass sich
dabei nicht mehr all zu viel des bedeutenderen ergeben hat,
hoffe ich als eine bürgschaft dafür auffassen zu dürfen, dass
Ans dem yorwort zur zweiten aufläge. VII
nun wenigstens die wesentlichsten sprachlichen erscheinnngen
des angelsächsischen in genügendem umfang beobachtet und
zur darstellung gebracht worden sind. Auf eine erschöpfende
Vorführung aller einzelheiten habe ich natürlich jetzt ebenso-
wenig ausgehen können wie bei der ersten aufläge. Die
beleglisten für die einzelnen erscheinnngen hätte ich selbst
ohne mühe erheblich erweitem können, hätte sich dies mit
der ganzen anläge dieses grundrisses vertragen. Grössere
lücken wird man aber trotz dieser beschränkung, wie ich
hoffe, nur auf zwei gebieten antreffen, die ich mit rücksicht
auf die verheissenen arbeiten anderer nicht von neuem im
Zusammenhang durchgearbeitet habe. Die bereits im vorwort
zur ersten ausgäbe angekündigte darstellung des northum-
brischen von Albert S. Cook, dem trefflichen bearbeiter der
englischen ausgäbe dieses werkchens *), ist zwar inzwischen
der Vollendung nahe geführt, aber doch noch nicht ganz zum
abschluss gebracht worden, und das erscheinen von Sweet's
grammatik zu den ältesten texten wird nun leider von Sweet
selbst (Oldest English Texts Y f.) in ganz unsichere und un-
bestimmte ferne gerückt. . . .
^) An Old English Grammar, by £. S., translated and edited by
A. S. Cook, Boston 1885. [2. ed. 1887].
Tübingen, 15. Mai 1886. E. Sievers.
Vorwort zur dritten aufläge.
Dem dringenden wünsche des heim Verlegers folgend,
entschloss ich mich im vorigen herbst, an stelle der lange
vorbereiteten, aber erst zu einem teile durchgeführten voll-
ständigen neubearbeitung meiner angelsächsischen grammatik,
vorläufig einen einfachen neudruck der 2. aufläge zu veran-
stalten, um wenigstens den bedürfnissen des augenblicks zu
dienen. Beim beginn des Satzes ergab sich mii* jedoch alsbald
die unzulässigkeit des geplanten Verfahrens. Ich habe daher,
während satz und druck ihren fortgang nahmen, den alten
text nach kräften gesäubert und ergänzt, soweit entweder
eigene, bereits abgeschlossene Untersuchungen, oder aber die
einschlagenden arbeiten anderer (die namen Cosijn, Brown,
Cook und Lindelöf muss ich dabei mit ganz besonderem danke
nennen) mir die durchffihrung der revision innerhalb der
zur verfugung stehenden zeit (october 1897 bis anfang Januar
1898) überhaupt ermöglichten. Volle gleichmässigkeit in der
behandlung der verschiedenen partien des buches war unter
diesen umständen nicht zu erreichen. Geändert habe ich, zu-
mal in der lautlehre, die an einigen stellen besonders ge-
bieterisch eine Umgestaltung forderte, überall da, wo ich mit
einiger Sicherheit der Überzeugung eine neue positive formu-
lierung an stelle der verworfenen geben zu können vermeinte;
Vorwort zur dritten auflade. IX
anderes, so namentlich § 120 — 125, habe ich stehen lassen,
weil ich über den Standpunkt des blossen zweifeis nicht hinaus-
kam. Ausserdem musste ich aus den oben angedeuteten tech-
nischen gründen stets darauf bedacht sein, die alte beziff erung
der Paragraphen und anmerkungen möglichst beizubehalten.
Ganz liess sich das freilich nicht durchführen, und so ist doch
schliesslich eine grössere anzahl Verweisungen auf früheren
bogen durch später sich notwendig machende abweichungen
in der beziff erung unrichtig geworden, was ich zur erklärung
der unliebsamen länge der fehlerliste am Schlüsse des buches
freundlichst im äuge zu halten bitte.
Die gesammtanlage des buches ist also aus leicht ersicht-
lichen gründen dieselbe geblieben wie in der vorigen aufläge.
Nur möchte ich mit rücksicht auf die zumal in der formen-
lehre etwas zahlreicher gewordenen detailangaben bemerken,
dass wo nicht der Zusammenhang das gegenteil ergiebt, jede
angäbe zunächst nur in positivem sinne zu verstehen ist und
nicht ohne weiteres auch zu negativen Schlüssen berechtigt;
d. h. die angäbe, eine form u. dgl. sei in diesem oder jenem
texte u. s. w. belegt, soll und will zunächst immer nur diese
tatsache constatieren, nicht aber damit zugleich behaupten, dass
diese form nun in andern nicht citierten texten u. s.w. not-
wendig fehle. Beim gebrauche des buchs ist femer darauf zu
achten, dass der ausdruck ^altwestsächsisch' im zweifelsfall
nur die in Cosijn's Altwestsächsischer grammatik behandelten
quellen (also Cura pastoralis, Orosius und Chronik) meint, und
ebenso dass die termini 'kentisch', 'mercisch', 'northumbrisch'
sich widerum zunächst nur auf die entsprechenden grösseren
dialekttexte beziehen, die allein für die darstellung regel-
mässig herangezogen werden konnten.
Das Wortregister ist, um vielfach ausgesprochenen wünschen
nachzukommen, diesmal ausführlicher gehalten worden: ob
zum vorteil der sache, ist mir selbst freilich fast mehr als
zweifelhaft.
IL Vorwort zur dritten aufläge.
Von dem was teilnehmende leser nnd liebe freunde, da-
runter vor allen A. Pogatscher nnd E. Luick, mir bereits
frttlier für die erwartete neubearbeitung beigesteuert hatten,
ist mit herzlichem danke verwertet worden was in den rahmen
der gegenwärtigen ausgäbe zu passen schien. Meinem freunde
Luick bin ich ausserdem noch für eine anzahl wertvoller
winke und anregungen aufs lebhafteste verpflichtet, die er mir
bei der durchsieht der correcturbogen eben dieser ausgäbe zur
Verfügung gestellt hat.
Leipzig-Gohlis, 8. juni 1898. E. Sievers.
Inhalt.
§§
Einleitung ..*.....•.*.*.•... 1
Schrift nbd aiäsp^che . ' 4
Lautlehre.
I. Abschnitt: Die Tocale.
Cap. I. Allgemeines 6
Quantität 8
Cap. n. üebersicht ttber die westsächsischen yocale.
I. Die yocale der betonten silben.
1) Einfache yocale 10
2) Diphthonge 34
ILi Die yocale der jninderbetonten nnd unbetonten silben . 43
Gap. in. Verhältnis des ags. yocalismns zn dem der yerwanten
sprachen.
A. Das germanische nnd westgermanische yocalsystem . . 45
B. Die entspre<^nngen der westgermanischen yocale im west-
• • ' sächsischen 47
I. Die yocale der Stammsilben.
1) Allgemeine Übersicht der entsprechnngen .... 49
2) üebersicht über die speciellen beeinflnssnngen durch
nachbarlaute: a) Einflussder nasale 65. — b) Ein-
flüsse des w 71. — c) Diphthongierung durch
palatale 74. — d) Die brechungen 77. — e) Die
umlaute 85. — f) Der sog. palatalumlaut 108. —
g) Hiatus und contractionen 110
' 3) Schwankungen der quantität 120
n. Die yocale -der mittel- und endsilben 126
• A. Vocalwechsel • 127
• B. Apokope auslautender yocale ........ 130
C. Weitere yeränderungen des wortendes in folge yon
yocalabfall 137
• ' D. «Synkope yon *mitt^yocalen* und yerwantes ... 143
C. Die hauptabweichungen der nichtwestsächsischen mund-
arten (einflüsse des w 156, Wirkung yorausgehender pala-
Xn Inhalt.
§§
tale 157, brechnngen 158, nmlante 159, sog. palatalnm-
lant 161, contractionen 166, qnantität 167) 150
n. Abschnitt: Die consonanten.
Cap. I. Uebersicht über die ags. consonanten 169
A. Sonore consonanten: 1) Die halbvocale: w 111, j 175. •—
2) Die liquidae: r 178, { 183. — 8) Die nasale ... 184
B. Geränschlaute: 1) Labiale: i» 189, b 190, /'192, v 194. —
2) Dentale : 1 195, d 197, Ö,p 199, s 202, z 205. — 3) Guttu-
rale und palatale: allgemeines 206, c (Je, g, x) 207, j 211,
h (x) 217
Cap. n. Allgemeines über die ags. consonanten.
1) Veränderungen im auslaut 224
2) Gemination 225
'3) Die gruppen'/lf,' hi, it, 88 . . . . * . . . . . . 232
'4) Der grammatische wechÜBel 233
Flexionslelire.
1. Abschnitt: Declination.
Cap. I. Declination der substantiva
A. Yocalische (starke) declination.
1) Die o-declinaüon 235: — a) Beine o-stämme 238; —
^) io-stämme 246 ;. — c) ii;o-stämme 249
2) Die ä-declination 251 : -r a) Beine S-stämme 252 ; —
b) ^*ä-stämme 256; — c) ii;a-stämme 259
3) Die i-declination 261 : — a) Masculina und neutra
262; — b) Feminina . . . . , 268
4) Die u-declination: — a) Masculina 270; — b) Femi-
nina 274; — c) Neutra 275
B. Die n-ptämme (schwache .de<?liil&tion) 276
C. Kleinere declinationsklassen:
1) Vereinzelte consonantische stamme 281; — 2) r-
stftmme 285; — 3) nd-stämme 286. — 4) 08-, ea-
st&mme 288
Cap. n. Declination der a4jectiya 291
A. Starkes a4jectiyum 292: 1) Beine o-stttmme 293; — 1)^0-
stämme 297; — 3) wo-stämme 300; — 4) i-stämme 302;
— 5} i4-stftmme 303
B. Schwache declination 304
C. Declination der participia « 305
D. Steigerung ^er a^jectiya 307
. .Anhang: Bildung der adverbia 315
Cap. m. Die cahlwOrter.
. 1). Cardinalzahlen 324; t- i) Qrdinalia 328; — 3) Andere
sahlarten 329
Cap. IV. Pronomina.
1) Penönliche ungeschlechtige pronomina 332; — 2)
Inhalt. Xm
§§
BeflexiTTim 333; — 3) Geschlechtiges pron. der 3.
person 334; — 4) Possessiva 335; — 5) Demonstrativa
337; — 6) BelatiTa 840; — 7) InterrogatiTa 341;
8) Indefinita 343
n. Abschnitt: Conjngation.
Allgemeines 350
I. Die endongen der verba im allgemeinen . . .^ . . . 352
n. Die starken verba:
A. Die flexion der starken verba: Paradigmen 367; —
1) Praesens 368; — 2) Praeteritnm 875; — 3)
Partie, praeteriti 378
B. Die temposbildong der starken verba : 1) Ablantende
verba 379: erste Masse 382, zweite Masse 384,
dritte Masse 386, vierte Masse 390, fünfte Masse
391, sechste Masse 392 ; — 2) Bednplicierende verba 893
m. Die schwachen verba 398
1) Erste schwache copjngation : A) Ursprünglich kurz-
silbige verba 400; — B) Ursprünglich langsilbige
nnd mehrsilbige verba 403; — C) Unregelmässige
verba 407. — Flexion 409
2) Zweite schwache copjngation 411
3) Dritte schwache copjngation 415
IV. Kleinere gmppen:
1) Verba praeteritopraesentia ... * 417
2) Verba auf -mi 426; Verb, snbstantivnm 427, wiüan
428, <J(fn 429, gdn 430
I Seite
Verzeichnis einiger abkürznngen 270
Literatur 272
! Begister 279
Berichtigungen . 817
Einleitung.
§ 1. Unter angelsächsisch (ags.) verstehen wir die
spräche der germanischen bewohner Englands von ihren
anfangen bis gegen mitte oder ende des 11. Jahrhunderts.
Von da ab wird die spräche, welche sich durch allmähliche
Zerstörung der alten flexionsformen und aufnähme französischer
elemente von der spräche der früheren periode unterscheidet,
englisch genannt.
Anm. 1. Die ags. schriftsteiler nennen ihre spräche stets en^liac^
die lateiner gehrauchen meist lingua saxonica. Die ausdrücke On^uU
seaxafif lat. Änghsaxones etc. hahen ursprünglich nur politische geltung.
Man wendet daher jetzt oft historisch correcter die hezeichnung alt eng-
lisch (ae.) statt angelsächsisch an; doch dürfte aus gründen der deutlich-
keit immer noch der hergebrachte name ^angelsächsisch' zweckmässiger
sein, da 'altenglisch' früher ausschliesslich als name für die auf das
'angelsächsische' folgende sprachperiode angewant wurde und noch jetzt
von einigen so gebraucht wird.
Anm. 2. Das ende der ags. periode lässt sich nur annähernd bestimmen.
Auch im 12. Jahrhundert hat man noch ags. handschriften abgeschrieben
und sich also des ags. mindestens noch als einer gelehrten literatursprache
bedient. Aus gewissen spuren ist jedoch zu schliessen, dass bereits vor
1050 die Volkssprache manche der lautlichen und flexivischen eigentümlich-
kalten eingebüsst hatte, welche das ags. von dem englischen unterscheiden
(z. b. den unterschied zwischen dativ und accusativ).
Seiner Stellung nach bildet das angelsächsische einen
zweig des sog. westgermanischen, d. h. derjenigen älteren
Spracheinheit, aus welcher später das angelsächsische, friesische,
altsächsische, fränkische und oberdeutsche hervorgegangen sind.
Seinen nächsten verwanten hat es im friesischen, demnächst
im altsächsischen.
Sievera, Angels&ohs. grammatik. 3. aufl. 1
2 § 2. Die ags. dialekte.
§ 2. Das ags. lässt bereits in seinen ältesten quellen
dialektische unterschiede erkennen. Die hauptdialekte sind
der northumbrische im norden, der binnenländische oder
mercische im innem, der sächsische im Süden und der
kentische im äussersten Südosten.
Sprachgeschichtlich bilden northumbrisch und mercisch
zusammen die gruppe der anglischen dialekte. Das säch-
sische ist im wesentlichen teile seines gebiets (Wessex) am
typischesten ausgebildet, und man pflegt deshalb das west-
sächsische als den hauptrepräsentanten der mundarten
sächsischen Stammes hinzustellen. Die spräche des dritten
eingewanderten volksstammes, der Juten, ist in der literatur
nur durch das kentische vertreten, sodass also der stammes-
scheidung der Angelsachsen in Angeln, Sachsen und Juten in
der grammatik die dreiteilung: anglisch, sächsisch, keritisch
parallel geht.
Anm. 1. Eine gesammtausgabe der für die Sprachgeschichte besonders
wichtigen vorälfredi sehen denkmäler ist veranstaltet von H. Sweet,
Oldest English Texts, London 1885. Die ags. Urkunden sind gesammelt
von J. M. Kemble, Codex diplomaticus aevi saxonici, London 1839 — 48
(neu bearbeitet von W. de Gray Birch, Cartularium Saxonicum, London
1883 ff.), die ältesten auch bei Sweet a. a. o. Eine ausführliche biblio-
graphie enthält R. Wülker, Grundriss zur geschichte der ags. litteratur,
Leipzig 1885.
Anm. 2. Die hauptdenkmäler des northumbrischen sind ausser
einigen runeninschriften (G. Stephens, The Old Northern Runic Monu-
ments I, 405 ff. H. Sweet, Oldest English Texts 124 ff. W. Vietor, Die north,
runensteine, Marburg 1895) eine interlinearversion der evangelien im sog.
Durham Book (auch Lindisfarne Gospels), am besten herausgegeben
von W. W. Skeat, The Gospel according to St. Matthew etc. in Anglo-Saxon
and Northumbrian Versions, Cambridge 1887 — 78, und eine ebensolche
Übersetzung des Rituals von Durham (herausg. von J. Stevenson, Rituale
ecclesiae Dunelmensis, London 18-111, für die Surtees Society; dazu eine
collation von Skeat, Transactions of the Philol. Soc. 1877 — 79, London
1879, App. I, 49 ff.).
Anm. 3. Für mercisch gilt die Umarbeitung der northumbrischen
glosse zum Matthaeus (R>) in dem sog. Rushworth Manuscript; doch
scheint der dialekt nicht rein zu sein, sondern einzelne sächsische formen
zu enthalten. In den drei übrigen evangelien stimmt die glosse (R*) auch
dialektisch genauer zu der northumbrischen glosse des Durhambooks (das
ganze gedruckt bei Skeat a. a. o.). Dem sprachlichen Charakter nach gehört
dem binnenlande ohne zweifei auch die überaus wichtige interlinearversion
des Psalters in der Cottonschen hs. Vespasian A. I an, welche eine zeit
lang für kentisch gehalten wurde (her. von J. Stevenson, Anglo-Saxon and
§ 2. Die ags. dialekte. S
Early English Psalter, London 1843 — 47 für die Surtees Society, und
correcter bei Sweet, Oldest English Texts 183 ff.). Nur in wesentlich
westsächs. Umschrift ist die Übersetzung von Beda's Eirchengeschichte
(neu her. v. Th. Miller, The Old English Version of Bede's Eccl. History
of the English People, London 1890 ff.), die ebenfalls dem nordanglischen,
vielleicht mercischen gebiet entstammt. Kleinere merc. stücke sind neuer-
dings von A. Napier, Anglia X, 131 ff. (ein leben des hl. Chad) und J. Zupitza,
ZfdA. XXXm, 47 (glossen) herausgegeben worden.
Anm. 4. Für das kentische können neben einigen alten Urkunden
(bei Sweet, Oldest English Texts) einstweilen nur eine metrische Über-
setzung des 50. psalms und eines hymnus sowie eine Sammlung von
glossen, sämmtlich in der hs. Vespasian D. VI des Britischen museums
mit einiger Sicherheit in anspruch genommen werden (die beiden ersten
stücke her. in Anglosaxonica quae primus edidit Fr. Dietrich, Marburg 1855,
ungenau bei Grein, Bibliothek der ags. Poesie II, 276 ff. 290 f. , vgl. ZfdA.
XV, 465 f., die glossen von J. Zupitza, ZfdA. XXI, 1 ff. XXH, 223 ff., und
bei Wright-Wülker, Anglo-Saxon and Old English Vocabularies I, 55 ff.).
Nicht rein kentisch, sondern mindestens mit mercischen formen durchsetzt
sind dieEpinaler glossen aus dem anfang des 8. Jahrhunderts nebst
den nahe verwanten Corpusglossen und Erfurter glossen, welche
die wichtigsten quellen für die kenntnis des ältesten ags. sind (The Epinal
Glossary ... ed. by H. Sweet, London 1884 mit photolithographischem
facsimile der ganzen hs.; alle drei glossare bei Sweet, Oldest English
Texts 1 ff., die Corpusglossen auch bei Wright-Wülker I, 1 ff.).
Anm. 5. Unter den alten quellen des westsächsischen stehen
einige in gleichzeitigen handschriften bewahrte werke iE If red 's des Grossen
voran: die Übersetzung der Cura pastoralis Gregor's des Grossen (her.
von H. Sweet, King Alfred's West-Saxon Version of Gregory's Pastoral
Gare, London 1871) und der chronik desOrosius (nach der Lauderdale-hs.
her. von H. Sweet, King Alfred's Orosius, London 1883). Demnächst ist
die älteste handschrift (Parker Ms.) der Sachsenchronik anzuführen
(ältester teil bis 891; hauptausgaben die von B. Thorpe, The Anglo-Saxon
Chronicles, London 1861, und von J. Earle, Two of the Saxon Chronicles,
Oxford 1865, neu bearb. von Ch. Plummer, ebd. 1892). Als quellen für
das spätere westsächsische dürfen insbesondere die zahlreichen , z. t. noch
unpublicierten werke des abtes ^Elfric (um 1000) gelten. Wegen der
correcten dialektüberlieferung sind namentlich seine predigten wichtig
(her. von B. Thorpe, The Homilies of .Elfric, London 1844—46, für die
^Ifric Society; ^Ifrics lat. grammatik in ags. spräche neu herausg. von
J. Zupitza, Berlin 1880).
Als strengwestsächsisch ist im folgenden bezeichnet, was sich
als gemeinsames eigentum der spräche Alfreds und iElfrics nach aus-
scheidung der besonderheiten der einzelnen Schreiber feststellen lässt.
Anm. 6. Die poetischen denkmäler des angelsächsischen sind
gesammelt von C. W. M. Grein, Bibliothek der ags. Poesie, Cassel und
Göttingen 1857—64; neu bearbeitet von R. P. Wülker, bd. I— DI, 1, Cassel
1881 ff. Sie entstammen zum grösseren teile dem anglischen gebiete (vgl.
1*
4 § 3. Ags. dialekte. § 4. Schrift und ausspräche.
Beitr. X^ 464 ff.), liegen aher fast alle nnr in südenglischen ahschriften vor.
Die handschriften gehören meist erst dem 10. — 11. Jahrhundert an, und
zeigen demgemäss fast durchgängig keinen reinen dialekt, sondern ein
gemisch der verschiedenartigsten formen. Nicht nnr sind vielfach anglische
formen ans den originalen stehen gehlieben, sondern es wechseln auch
ältere nnd jüngere formen derselben mnndart mit einander ab. Für
grammatische zwecke sind also diese texte nnr mit grosster vorsieht zu
benutzen. Hie und da erlaubt das metrum noch, die ursprünglichen
sprachformen der originale annähernd sicher zu bestimmen (Beitr. X,
209 ff. 451 ff.).
§ 3. Die hauptkennzeichen des westsächs. sind die Ver-
tretung des germ. ce durch de (§ 57. 150, 1), die genaue Scheidung
zwischen ea und eo (§ 150, 3); der frühzeitige vertust des lautes
ce (§ 27); die Verdrängung der endung -u, -o der 1. sg. ind.
praes. durch -e (§ 355). Altwests, ist ie, später i, y als umlaut
von ea, eo (§ 41. 150, 2). Das northumbrische liebt es, aus-
lautende n zu unterdrücken (§ 188, 2) und we in woe, weo in
wo zu verwandeln (§ 156). Die flexionen sind frühzeitig
zerrüttet; bemerkenswert ist die häufige bildung der 3. sg.
und des ganzen pl. ind. praes. auf -s statt -ö (§ 357). Das
älteste kennzeichen des kentischen ist die auf lösung von ^mi
(§ 214, 2); jünger ist der eintritt von e für y (§ 154).
Sehrift und ausspraehe.
§ 4. Das aiphabet der ags. handschriften ist die specielle
gestalt des lateinischen alphabets, welche dasselbe in England
empfangen hat. Besonders abweichend sind in demselben die
buchstaben f, g, r, s. Neu hinzugekommen sind (f, J) und ein
zeichen für w, die beiden letzteren dem runenalphabet (anm. 3)
entlehnt.
In England hat man für den druck ags. texte oft eigene,
die handschriftlichen formen nachbildende typen benutzt; jetzt
aber pflegt man durchgehends die gewöhnlichen lateinischen
typen zu verwenden, nur mit hinzufügung der zeichen ö und
J>, und bisweilen der ags. form g statt g, deren auch wir uns
im folgenden bedienen werden.
Anm. 1. Erst am oder nach dem ende der a^. periode beginnt in den
handschriften eine Unterscheidung der zeichen ^ und g je nach der aus-
spräche als Spirans oder media (vgl. § 21 1 ff.). Die eigentlich ags. hand-
schriften kennen nur die form g, welche als solche natürlich keinen schluss
auf die ausspräche erlaubt, zumal sie auch in den in England geschriebenen
§4.5. Schrift und ausspräche. 5
lateinischen hss. als regelrechter Vertreter des lat. g erscheint, von dem das
ags. ^ ehen nur eine graphische nebenform ist. Trotzdem dürfte es sich nicht
empfehlen, das j. der ags. handschriften bei der transcription durch g zu
ersetzen, um nicht den schein zu erwecken, als sei später zu dem alten
zeichen g das neue zeichen ^ zum ausdruck spirantischer ausspräche hinzu-
gekommen, während tatsächlich neben dem alten zeichen ^ später die form g
zur ausdrücklichen hervorhebung der ausspräche als media eingeführt ist.
Anm. 2. Abkürzungen sind in den ags. handschriften nicht sehr
häufig. Sie werden meist durch ~ oder ' bezeichnet. "" über vocalen be-
deutet fw, z. b. frö = from\ über consonanten er, wie in ce/f, fasstn^
of= oefter, fasstem, ofer-, dagegen * or in f, fe, befan etc. = /br, fore,
beforan; aber doft, hwon stehen für Öonne, hwonne. Ein fi mit durch-
kreuztem Schaft bedeutet pcet. Aus der lat. schrift sind aufgenommen 7
für ondj and und, und l wellenförmig durchstrichen für oÖÖe oder. Seltener
begegnen geradezu lateinische Wörter, wie dns (= dominus) oder rex für
ags. dryhtenf cynin^.
Anm. 3. Vor der einführung des lat. alphabets besassen die Angel-
sachsen bereits eine runenschrift. Das aiphabet derselben ist eine er-
weiterung des alten germ. runenalphabets von 24 zeichen (s. besonders
L. F. A. Wimmer, Die runenschrift, übers, von F. Holthausen, Berlin 1887).
Die wenigen in runischer schrift erhaltenen denkmäler s. bei G. Stephens,
The Old Northern Runic Monuments, Köbenhavn 1866, 1, 361 ff. Sweet, Oldest
English Texts s. 124 ff. (vgl. auch § 2, anm. 2). Hervorzuheben sind daraus
die Inschriften des kreuzes von Ruthwell in Northumberland (auch bei
Zupitza, Altengl. Übungsbuch), des kreuzes von Bewcastle in Cumberland
(Stephens I, 398 ff.) und die des runenkästchens von Clermont (Stephens
I, 470 ff.)
§ 5. Als grundlage für die ausspräche dieser zeichen
muss die traditionelle ausspräche des lateinischen dienen, wie
sie sich etwa vom 7. jahrh. ab in England festgesetzt hatte;
nicht unwahrscheinlich ist, dass dabei keltische (irische) eigen-
tümlichkeiten in betracht zu ziehen sind. In zweifelhaften
fällen dienen Schwankungen der Orthographie, insbesondere
aber lautwandlungen und grammatische Vorgänge in der ags.
spräche selbst als anhaltspunkte für die bestimmung der aus-
spräche, die übrigens nicht zu allen zeiten und allerorts die
nämliche gewesen sein wird.
Im folgenden wird bei der Übersicht der einzelnen laute
angegeben werden, was sich etwa über die genauere aus-
spräche der einzelnen zeichen ermitteln lässt, insbesondere wo
diese von der bei uns herschenden ausspräche der lateinischen
buchstaben abweicht.
Lautlehre.
1. Abschnitt.
Die vocale.
Capitel I. Allgemeines.
§ 6. Zum ausdruck der ags. vocallaute dienen die sechs
einfachen zeichen a, e, i, o, u, y, die ligatur ce und die gruppen
oe, ea (ia), eo, io und ie (selten au, ai, ei, oi, ui und in den
ältesten quellen eu, tu), die letzteren ausser oe, oi, ui (und
selten eo, § 27, anm.) mit diphthongischer geltung.
Anm. 1. Für ce schreiben alte hss. auch oft getrennt ae oder auch
f ; für das cr des druckes haben dieselben stets oe. Beide unterschiede sind
rein graphischer natur und haben mit der ausspräche nicht« zu schaffen. —
Für ei, das fast nur in fremdwörtem erscheint, setzen späte hss. auch eg(e),
wie sce^Ö, Swe^(e)n für sceiÖ, Swein. — Ganz selten ist auch au, in fremd-
wörtem wie cawl kohl, laurtriow lorbeerbaum, clauster kloster; femer
vielleicht in auht etwas, nauht nichts, saul seele, für und neben d(w)uht,
nd(w)uht, §344 ff., 8ä(w)ul, §174,3. — ai, oi, ui sind seltene, namentUch
north, nebenformen der Schreibung für ob, oe, y, wie in cnaiht, fraigna
§ 155,3, Coinräd für Cdbnred npr., suinni^ für synni^ sündig.
Anm. 2. Andere diphthonge als die erwähnten hat das ags. nicht.
Alle übrigen vocalgruppen sind also stets, ei meist, in zwei getrennte
vocale aufzulösen : aidlian = d-idlian, aumen = d-umen, aytan = d-^tan,
beiman = be-iman , geywed = ^e-ywed , geunnan = ge-untian u. s. w. ; iu
ist meist = ju, s. § 74. 157.
§ 7. Ihrer articulation nach sind a, o, u gutturale, ce,
e, i, ce, y aber palatale vocale (s. verf. Phonetik * 92 ff.). Die
diphthonge beginnen alle mit einem palatalen laut.
Anm. Von den palatalen vocalen gehören cb = westg. a, §49, db
= westg. 4, § 57, 2, c = westg. e, § 53, femer i, i und die anfangslaute
der diphthonge ea, eo, io bereits der ältesten vorhistorischen schiebt des
§ 8. Quantität. 7
ag^. an. Dagegen sind db als t-umlaut von d, § 90, e als i-umlant von
a, Q vor nasalen, § 89, 2, und von o, § 93, 1, i als i-umlaut von d, § 94,
sowie (s, <k und festes y, i^, §27. 32 f., erst durch den i-umlaut urspr.
gutturaler vocale in einer etwas späteren, wenn auch gleichfalls noch vor-
historischen Periode des ags. entstanden. Es empfiehlt sich, diese heiden
gruppen als primäre und secundäre palatalvocale zu unterscheiden.
Das e als umlaut von cs^ § 89, 1, und die ie, ie resp. unfesten i, i; ^, t^
als umlaute von ea, eo, io resp. <?a, ^o, io, §97 ff., nehmen eine mittel-
stellung ein, insofern sie umlaute primärer palatalvocale sind.
Quantität.
§ 8. Diese sämmtlichen vocallaute, auch die diphthonge,
kommen sowol kurz als lang vor. Die länge wird (am
häufigsten in den ältesten hss. und wiederum in einsilbigen
Wörtern) bisweilen durch doppelschreibung der einfachen vocal-
zeichen (doch wol ausser y) angedeutet: aa, breer, miin, doom,
huus; die ligaturen und diphthonge aber werden nicht ver-
doppelt. Später dient zum ausdruck der länge ein acut auf
dem vocalzeichen oder der gruppe, d, brer, min, dorn, Ms, mys,
sde, oedel oder oedel, edc oder edc, treowe oder treöwe u. s. w.,
aber auch dieses zeichen wird nur sporadisch und ohne feste
regel angewant. Im folgenden bedienen wir uns durchgehends
der handschriftlichen bezeichnungsweise durch den acut,
schreiben also aceeiooeuy
a (z t % cß u y
und ebenso bei den diphthongen mit acut auf dem ersten gliede
ea eo ie io
ea eo ie io.
Anm. 1. In Deutschland ist es nach dem Vorgang von J.Grimm
bisher üblich gewesen, statt des handschriftlichen acut über einfachen
vocalen den circumflex zu setzen : ä, brerj min, dorn, hüs, mt)8 etc. ; kurzes
und langes ce und ce unterschied man früher meist als ä und ce, ö und oe,
doch ist man neuerdings fast allgemein zu ce und de, ce und db über-
gegangen. Die langen diphthonge bezeichnete Grimm als ed, eö, i6, wofür
man seit einiger zeit eä, eö, ie oder ea, eo, ie eingeführt hat.
A n m. 2. In den langen diphthongen bezeichnet der acut nicht länge
des ersten gliedes, sondern verlangsamte ausspräche des ganzen diphthongen,
s. § 34.
Anm. 3. Ausnahmsweise ist im folgenden der circumflex gebraucht,
um zweisilbige Verbindungen wie i-a, i-a von den diphthongen äa, ia zu
scheiden, also Perseas, Indeas, north, wria u. dgl. lieber " als länge-
zeichen bei secundärer dehnung s. § 124^ anm. 4.
8 § 9. Quantität. § 10 — 12. Die wests. vocale: a, d.
Anm. 4. Als tonzeichen gebrauchen wir statt des acut einen er-
höhten pnnkt hinter dem Vocal der hanpttonsilbe, und statt des gravis zur
bezeichnung des nebentons einen doppelpunkt, z. b. o'nd^it, oder genauer
o'nd^i'.t, aber on^i'tan u. dgl.
§ 9. Für die ursprünglich langen vocale gewisser ab-
leitungs- und endsilben lässt sich bewahrung der länge für
das ags. kaum mehr nachweisen; alle vocale von ableitungs-
und endsilben haben im allgemeinen bereits für kurz zu gelten.
Anm. In älteren Schriften findet man das -c des instr. sing, nach
dem Vorgang von J. Grimm fälschlich als -^ bezeichnet. — Jetzt setzt man
z. t. als lang an die endung -ere, wie in höc&re^ § 248, 1, und das i der
schwachen verba n. klasse, wie sealfiarij § 411 ff.
Capitel II. Uebersicht über die westsächsischen vocale.
I. Die yocale der betonten Silben.
1. Einfache vocale.
a.
§ 10. Das kurze a hat ziemlicli eingeschränkte geltung.
Es fehlt mehr oder weniger regelmässig vor nasalen, § 65 ff.;
ebenso wird es in allen geschlossenen Silben vermieden. Aus-
nahmen sind selten: habban, nabban §415 f., crabba krabbe,
hnappian einschlafen (selten hnceppian), lappa läppen (neben
seltenerem Iceppa), appla pl. zu ceppel apfel, dacdan streicheln,
mattuc hacke, ^affetun^ höhn, assa esel, asse(n) eselin, cassuc,
hassuc binse, riedgras, asce, axe asche, fldsce, flaxe flasche,
nrnsce, mcLxe masche, wascan, waxan waschen, wrastHan,
wraxlian ringen, brastlian krachen, sdhtlian versöhnen, die
lat. fremd Wörter abbud abt, arc arche, carcern kerker, sacc
sack, trahtian betrachten etc., ferner dial. marken, u. a. Auch
in offener silbe ist das erscheinen des a zum teile von den
einfliissen folgender vocale abhängig, s. § 50.
Anm. Ueber die a vor l in geschlossener silbe, wie in ald, faUan
s. § 80. 158, 2.
§ 11. Das kurze a geht regelmässig auf ein germ. got.
a zurück, s. § 49 ff., auf o wol nur in marken, § 10.
§12. Langes a erscheint häufig, vor allen consonanten
so wol in offener wie geschlossener silbe: hätan heissen, ^dst
§ V) — 18. Die westßächs. vocale: ä; cBj et; e. 9
geist, bdn knochen, dat. pl. bdnum etc.; in fremdworten wie
sdcerd, cdlend, maxister aus lat. sacerdos, calendae, magister,
§ 50, anm. 2.
§ 13. Das d entspricht gewöhnlich einem germ. got. ai,
§ 62, seltener, namentlich vor w, einem germ. ce, got. e, § 57, 2, a.
§ 14. Kurzes ce ist ein für das ags. charakteristischer
vocallaut; seine ausspräche scheint die des neuengl. kurzen a
in man, hat gewesen zu sein. Er erscheint hauptsächlich in
geschlossenen silben: doe^ tag, fcet fass, scet sass; in offener
silbe meist nur, wo dieselbe erst im ags. offen geworden ist,
wie in oecer acker, got. akrs, st. akra-; foe^er schön (neben
fdkser)^ got. fagrs, st. fa^ra-; oder vor ursprünglichem (ce), e
der endung, wie gen. dce^es, dat. dce^e zu nom. acc. dce^.
§ 15. Das kurze as ist gewöhnlich Vertreter eines germ.
got. a, § 49; es fehlt daher vor nasalen, § 65, vor w, § 73,
vor silbenauslautendem h, § 82, vor r + consonant, § 79, und
WS. l + consonant, § 80.
Anm. Bisweilen wird ce für zu erwartendes c geschrieben, s. § 89,
anm. 5.
§ 16. Langes c^ scheint im allgemein.en die ausspräche
des deutschen langen ä gehabt zu haben. Es erscheint ziemlich
häufig, ohne durch bestimmte einflüsse eingeschränkt zu sein.
§ 17. Das ce hat verschiedenen Ursprung. Es ist ent-
weder 1) «- Umlaut eines ags. d = got. germ. ai, wie in Iceran,
got. laisjan lehren, zu ags. Idr lehre; stcenen steinen, zu stdn
stein, § 90; oder 2) hervorgegangen aus germ. ce, got. e, wie in
bceron trugen, mde^ verwanter, got. berun, megs, § 57, 2, oder
3) hervorgegangen aus lat. a, wie in strebt Strasse, §57,1;
oder endlich 4) gedehnt aus kurzem (b, wie in scede für sos^de
sagte, u. ä., s. § 214, 3.
e.
§ 18. Kurzes e ist einer der häufigsten laute des ags.
Was seine ausspräche anlangt, so scheinen (wie z. b. im
10 § 19 — 21. Die westsächs. vocale: e, e.
mittelhochdeutschen) verschiedene laute unter dem einen
zeichen begriffen zu werden, mindestens ein offener und ein
geschlossener, doch lässt sich dieser unterschied nicht mehr
mit völliger Sicherheit für alle zeiten nachweisen.
§ 19. Der verschiedene klang der e Meng zweifellos mit
dem verschiedenen Ursprung derselben zusammen. Das e ist
nämlich entweder
1) altes e, d. h. es entspricht einem germ. ahd. alts. e]
got. i, wie in stelcm stehlen, ahd. alts. stelan, got. stilan, § 53;
oder es ist
2) umlauts-e, und zwar entweder a) i-umlaut von a
oder genauer von ce, wie in settan setzen, got. satjan, § 89, 1,
oder b) i-umlaut von q aus a vor nasalen, wie in cennan,
got. Jcannjan, § 89, 4, oder c) ^-umlaut von o, wie in exen zu
oxa ochse, § 93, 1.
Welches von diesen e den offenen und welches den ge-
schlossenen klang gehabt hat, lässt sich nicht sicher aus-
machen; doch ist wahrscheinlich, dass abweichend vom hoch-
deutschen das Umlauts - e im allgemeinen das offenere war und
dass auch innerhalb desselben vielleicht noch unterschiede der
ausspräche je nach dem Ursprung bestanden, vgl. § 89, anm. 5.
Zui' bezeichnung des alten e verwenden wir, wo nötig,
im anschluss an die von J. Grimm eingeführte bezeichnung
desselben im deutschen, das zeichen e, während das umlauts-e
unbezeichnet bleibt.
Anm. Einige gelehrte, wie Holtzmann und Sweet, lassen das alte
i unbezeichnet und geben das umlauts-e durch f wieder. Dies hat an
sich manche vorteile, ist aber deswegen weniger zu empfehlen, weil die
hss. der älteren zeit oft ^ für oe schreiben, § 6, anm. 1.
§ 20. Altes e fehlt nach § 45, 2. 69 vor m und nasal-
verbindungen; ebenso wird sein vorkommen, wie das des
Umlauts -e, eingeschränkt durch die näheren bestimmungen
über die Wirkungen des w, § 73, die diphthongierung nach
palatalen, §74 ff., die brechungen, §77 ff., und die u- und
o/a-umlaute, § 101 ff.
§ 21. Langes e, ein ziemlich häufiger laut, ist mehr-
fachen Ursprungs. Es entspricht nämlich 1) selten germ. got. e,
§ 22 — 24. Die westsächs. vocale: i, i. 11
ahd. ea, ia, wie in her hier, § 58; 2) ist es i-umlaut von 6,
§ 94 ; 3) unbekannten Ursprungs im praet. gewisser redupli-
cierender verba, § 395, A. Ausser diesen regelmässigen Ver-
tretungen erscheint e auch noch gelegentlich 4) als i-umlaut
von ea, § 97. 99, und 5) als Variante für de, § 57, anm. 2.
150, 1. 151.
1.
§ 22. Man muss im ws. zweierlei i- laute unterscheiden.
Der eine hatte offenbar einen reineren i- klang, und wird
daher bis in späte zeit stets und in allen dialekten nur durch
i bezeichnet ; erst in sehr jungen denkmälem tritt dafür auch
y auf. Der andere i-laut, ursprünglich aus einem diphthongen
ie, io hervorgegangen, ist in der ausspräche früher dem y
ähnlich geworden, daher denn auch seine bezeichnung viel
früher zwischen i und y und den älteren ie, io schwankt (vgl.
§ 97 ff.). Diese bestimmungen gelten gleichmässig für die
kürze wie für die länge.
Wir wollen die beiden laute als festes und unfestes i
unterscheiden.
Anm. In der hs. H der Cura past. erscheint öfter allerdings auch
ie für sonst festes i, i.
§23. Festes kurzes i entspricht 1) gewöhnlich einem
germ. i, gleichviel ob dies gleich indogerm. i oder erst germ.
entwickelung eines indog. e ist (§ 45. 54); 2) ist es speciell
ags. entwickelung eines germ. e] wie in niman §69. Unfestes
kurzes i dagegen ist regelmässig jüngere Umgestaltung eines
alten ie, seltener io, vgl. § 97 ff. 105. 107, 4 ff.
§ 24. Festes langes «'ist entweder 1) Vertreter eines
germ. i, § 59, oder 2) aus germ. i durch consonantausfall, durch
contraction u. s. w. entstanden, s. § 186. 214, 3. 4. Unfestes
langes i dagegen ist Umformung eines älteren ie, § 97 ff.
Anm. Für auslautendes langes i setzen die hss. (doch kaum die
ältesten) Öfter i^: bi^ (auch in compositis wie bigspel beispiel, biggen^a
cultor), higf si^ für bi bei, hi sie, si sei, etc.; so auch i^ge für ige wie in
wiegend kämpfer, für wigendy igge von ig insel, für ige u. dgl, (selten
vor anderen vocalen wie iggaö, iggoö insel).
12 § 25 — 28. Die westsächs. vocale: o, ö; cb; u.
o.
§ 25. Kurzes o in Stammsilben ist zweierlei Ursprungs
und dem entsprechend zweierlei klanges:
1) geschlossenes o, got. u, wie in god gott, hoda
böte, etc., § 55. Dies o fehlt nach § 70 vor nasalen.
2) offenes o, entsprechend einem germ. got. a vor
nasalen, und häufig mit a wechselnd, wie in monn und mann
mann, hona und hana hahn. § 65.
Anm. Die hss. unterscheiden die beiden o- laute nicht; nach dem
muster der altnord. hss. drückt Sweet das offene o (für grammatische
zwecke sehr empfehlenswert) durch o aus, also mgnn, hgna gegen ^od,
boda etc.
§ 26. Ueber den klang des langen 6 lässt sich nichts
ganz bestimmtes ermitteln; es ist glaublich, dass auch das lange
ö ursprünglich eine zwiefache ausspräche, geschlossen und offen,
gehabt habe, entsprechend seinem zwiefachen Ursprung. Es
ist nänüich 1) gleich geim. got. ö, wie in göd gut, § 60, und
dann wahrscheinlich von anfang an geschlossen, oder 2) gleich
germ. ^ vor nasalen, wie in monaö monat, § 68, oder 3) gedehnt
aus pn = germ. got. an, wie in ^6s gans, § 186; für 2. und
3. lässt sich offene ausspräche als ursprünglich voraussetzen,
aber für die durch denkmäler belegte zeit nicht mehr erweisen.
Anm. Langes ö erscheint in lehnwörtem als Vertreter des nord.
au : öra öre, landcöp landkauf, lahcöp rechtskauf, röda der rote, zu altnord.
aurar, -kaupy rauöej doch finden sich auf münzen auch Schreibungen
wie Oudgrim, Asgoutj Otistman im engeren anschluss an die nordische
Orthographie.
GB.
§ 27. Die beiden laute ce und ce, welche in den ältesten
nichtws. texten und namentlich im Ps. und north, noch reichlich
vertreten sind, fehlen dem ws. bereits in seinen ältesten denk-
mälem bis auf wenige vereinzelte ce, s. § 94, anm.; als ersatz
für beide laute ist e, e eingetreten.
Anm. Selten wird eo für oc = fl? gesetzt, meodren-, feOj beoc urk. für
nutdreUj fdbj bdbc.
XL
§ 28. Eine verschiedene ausspräche der u (offen und ge-
schlossen) lässt sich für das ags. im einzelnen nicht erweisen.
§ 29—33. Die westsächs. vocale: w, u; t/, ij. 13
wenn auch verschiedene gründe für die annähme dieser doppel-
heit sprechen.
§ 29. Kurzes u erscheint unbeschränkt vor allen con-
sonanten. Es entspricht 1) westg. m, § 56; 2) bisweilen, nament-
lich vor nasalen, westg. o, wie in ^uma mann, § 70; 3) entsteht
es öfter aus io {%) und eo in den gruppen wio und weo, § 71 f.
§30. Langes ü hat abermals zwiefachen Ursprung
Gewöhnlich ist es 1) gleich germ. w, wie in Ms haus, § 61;
2) entsteht es durch ausfall eines nasals aus un, wie in müö
mund, § 186 (vgl. auch § 214, 3, anm. 8).
y.
§ 31. Das zeichen y drückt in den älteren ws. denk-
mälern und in den nichtws. dialekten stets ursprünglich einen
dem deutschen ü ähnlichen laut, den i-umlaut von u, aus.
Wir wollen dies y als das feste bezeichnen. Daneben
erscheint im späteren ws. ein unfestes y wechselnd mit i,
worüber § 22 zu vergleichen ist.
Anm. Erst ziemlich spät tritt i für festes y auf; am frühesten in
der Verbindung ci für cy, wie in cinin^j cinn (oder kinin^f kinn § 207,
anm. 2), scildi^ schuldig; auch vor palatalen, wie hi^e sinn, hicgean
denken, bic^ean kaufen, dihti^ tüchtig, genihtsum reichlich, dri^e trocken,
und vor n, l -{- ]^2i\BitQl , wie Öincean denken, hin^rian hungern, apinc^e
schwamm, ctsprin^ quelle, fili^an folgen, cthili^Ö zom, u. dgl. — Auch
unfestes y erscheint selten vor palatalen; man findet neben den alten
hie^ heu, He^ flamme, smiec rauch, äflie^an vertreiben, hieran beugen,
tie^an binden, fast nur Ä/^, %, rniic, äfligan, bigan, ti^an; ebenso fast
nur nihtj mihtf § 98, anm. ; doch öfter cy^an, ijcan neben cie^an, iecan und
cigan, ican. Umgekehrt tritt frühzeitig mycel statt micel gross, auf,
wahrscheinlich durch anlehnung an l^jicl^
§ 32. Die etymologischen entsprechungen des kurzen y
sind: 1) Festes y ist i-umlaut von w, § 95; 2) unfestes y
steht für (erhaltenes oder vorauszusetzendes) ie, § 97 ff., oder
io, § 105. 107.
§33. Langes y erscheint 1) fest a) als regelrechter
i- Umlaut von ti, § 96; b) als dehnung von y nach ausfall von
consonanten, wie myst, §186,2, -hydi^ §214,3; — 2) unfest
als jüngere nebenform von ie, dem t-umlaut von ea und eo,
§97 ff.
14 § 34 — 37. Die westsächs. vocale: diphthonge, ea, eo,
Anm. Zum unfesten ^ gehören auch wol die spätws. ^ in st^ sei,
hyi sie, Ör^ drei, für sie, hie, Orte (dagegen stets bi, bi^, weil kein *bie
existierte).
2. Diphthonge.
§ 34. Sämmtliche diphthonge des ags., ea, eo, io, ie, sind,
sowohl als kürzen wie als längen, fallende diphthonge, d. h.
der erste der beiden laute ist stärker zu betonen. Der unter-
schied der Quantität ruht in der verlangsamten ausspräche
des ganzen diphthongen, d. h. es ist nicht etwa langes ea als
ea oder eä zu fassen.
Anm. In späterer zeit findet, wie die entwickelung im englischen
anzeigt, mehrfach .eine yerschiehung des accentes statt, der art dass e'a,
e'o durch jea, jeo hindurch (vgl. § 212, anm. 2) zu ja', jo' werden. Für die
ältere zeit lässt sich jedoch eine derartige Verschiebung nicht wahrscheinlich
machen.
ea und eo.
§ 35. Der unterschied der ausspräche von ea und eo liegt
vermutlich weniger in dem zweiten teile des diphthongen (dem
a und o), als in dem anfangslaute. Für ea wird in sehr alten
\quellen öfters ceo, cea (letzteres auch später wieder) geschrieben,
während eo in den älteren hss. mit io wechselt (näheres s. § 38).
Hieraus ist zu schliessen, dass das ea mit einem offenen,
öB- ähnlichen, das eo dagegen mit einem geschlossenen e- laute
begann.
Anm. 1. In späten texten werden ea und ob öfter verwechselt, ver-
mutlich weil für ea monophthongische ausspräche als ce einzutreten be-
gonnen hatte. Ueher 6aw für ctw s. § 112, anm. 2. 118, anm. 2.
Anm. 2. In späteren texten steht bisweilen] ie, ije für iailiea los,
bien bohne, w^el knecht.
ea.
§ 36. Kurzes ea hat verschiedenartigen Ursprung. Es
ist nämlich 1) sog. brechung von a vor gewissen consonanten,
wie in earm, eall, eahtd, § 79. 80. 82; oder 2) w-umlaut von a,
wie in ealu, § 103 ; oder 3) entstanden aus palatal + os, wie in
Seaf^ ceaf, sceal, § 74 ff.
§ 37. Langes ea ist 1) gewöhnlich Vertreter eines germ.
au, wie in beam, eac, § 63; 2) durch contraction von a mit
andern vocalen entstanden, wie in slean, ea, § 111; oder 3) aus
palatal + t^ hervorgegangen, wie in ^eafon, ^ear, § 74 ff.,
§38—41. Wests. CO, 10 ; ie. 15
seltener aus palatal + d aus altem ai, wie ^easne, scean,
sceadan neben ^cesne, scdn, scddan, § 76.
eo, io.
§ 38. Die beiden zeichengruppen eo und io kommen in
den älteren denkmälern häufig neben einander vor; später
wird io seltener, um schliesslich ganz zu verschwinden. Langes
io ist zunächst die entsprechung eines älteren ew, langes io
die eines älteren m; ähnlich ist kurzes eo ursprünglich aus
älterem ef, kurzes io dagegen aus älterem i hervorgegangen;
doch ist diese Unterscheidung selbst in den ältesten ws.
quellen nicht mehr ganz durchgeführt. Im allgemeinen lässt
sich nur sagen, dass eo für io aus i ziemlich häufig, dagegen
io für eo aus e seltenere (resp. kentische) Schreibung ist. Im
folgenden sollen aus praktischen gründen eo und io soweit
tunlich je nach ihrem etymologischen werte unterschieden
werden.
Anm. 1. lieber ea und a für eo^ io in minderbetonten silben s. § 43, 2, a.
Anm. 2. Selten und spät steht auch yo:cyOj cnyowu gl. — lieber
eu, iu in den ältesten texten s. § 64, anm.
§ 39. Was ihren Ursprung anlangt, so sind kurzes eo, io
1) brechungen eines alten e bez. i vor gewissen consonanten,'
wie in eorde, liornian (leornian), s. § 79 ff.; 2) u- und o-umlaute
derselben e bez. i, wie in eofor, frioöu (freo^u), § 104 f. 107; oder
3) entstanden aus palatal + o, u, wie in ^eoc, ^eon^, § 74. 76.
§ 40. Langes ^0, io entspricht 1) gewöhnlich germ. eu,
got. iu, wie in beodan § 64, stioran § 100, 2; oder es ent-
steht 2) aus palatal + o in ^eomor, § 74; oder 3) durch
contraction von e, i mit anderen vocalen, wie in seon (sion)
sehen, deon (öion) gedeihen, aus *sehan, *pihan, vgl. § 113 f.
ie.
§ 41. Die diphthonge ie und ie gehören zu den besonderen
eigentümlichkeiten des älteren westsächsisclien; an ihre stelle
treten frühzeitig unfestes i, i und dann definitiv y, y, welche
letzteren ihrerseits für das spätere westsächsisch charakte-
ristisch sind (vgl. § 22. 31).
10 §42. ie. §43. Die vocale miuderbetonter Stammsilben.
§ 42. Kurzes ie ist 1) t-umlaut von ea und eo, wie in
eald — ieldu, weorpan — wierpö, § 97 ff.; oder 2) seltnere form
des U' und o-umlautes von i, wie in siendun, diessum, § 105,
anm. 5; oder 3) ist es entstanden aus palatal + e, wie in ^iefan,
^ielpan, § 74 ff. — Langes ie ist dagegen i-umlaut 1) des ea,
wie in heah — hiehst, § 99, oder 2) des eo, wie in ceosan —
des^, § 100, 1, b.
Anm. 1. lieber ^ic, jiew(a), giet(a) s. § 74, anm., über unumgelantetes
iOf eo neben ie § 100. 159, 4. — Im Boeth. wird auch für ie, wo es i-umlaut
von ea oder durch diphthongierung entstanden ist, eo geschrieben : eormöaj
eoldranj Moran, niotan, gM für iermöa, ieldran, hieran, nieten, ^iet,
n. Die Yocale der minderbetonten und unbetonten Silben.
1. Vocale der Stammsilben minderbetonter Wörter.
§ 43. Hierher fallen insbesondere die Stammsilben der
Schlussglieder von compositis, sofern diese Wörter nicht mehr
deutlich als zusammengesetzt empfunden werden; ferner gewisse
pro- oder enklitische wörtchen, die im zusammenhange der
rede ebenfalls eines stärkeren tones entbehren.
Dieser mangel an stärkerem accent hat öfter umgestaltend
auf den vocalismus auch der Stammsilben solcher Wörter ein-
, gewirkt. Die wichtigsten fälle dieser art sind:
1) Verkürzung ursprünglicher länge, besonders in den
zahlreichen compositis auf -lic, wie fullic voll, ryhtlic gerecht,
woroldlic weltlich, gegenüber ^elic gleich (mit ton auf der
endsilbe).
Anm. 1. Die kürze des i wird bereits für die ältesten denkmäler
durch die flexion erwiesen, nom. sg. f. und nom. acc. pl. n. fullicu, § 294;
femer durch die weitere Schwächung zu e, § 43, 3. In der poesie werden
jedoch die flectierten formen ausser denen auf -u gewöhnlich als längen
gebraucht.
2) Veränderung der vocalqualität; namentlich werden
a) eo, io bisweilen zu ea und weiter zu a: sciptearo, ifi^tearo
und sciptara, tfi^tara neben teoru teer; wcelhreaw grausam,
neben älterem wcelhreow; andwlata antlitz, neben älterem
ondwliota. — b) ea zu a, wie in häufigem onwald neben
seweald gewalt, töward zukünftig, i'nneward inwendig,
ierfeward erbe (kaum strengws., Beda) neben toweard etc.
ferner zu o, wie in twiefold, hldford etc., § 51.
§43. Die Yocale minderbetonter Stammsilben. 17
Anm. 2. Zu a) gehören vermutlich auch Ps. eam^ north, am bin,
§ 427, 1 , neben ws. cow, und Ps. earun, north, aron für unbelegtea *eorun.
3) Schwächung voller vocale, namentlich zu e\
a) Schwächung ursprünglicher kürze besonders in den zahl-
reichen compositis mit cern haus, und -weard, wie hordern
schatzhaus, herern (noch weiter verkürzt heren, hern) scheuer
(aus *6ere-öBrw), fceoderw Speisezimmer, oder andwerd gegenwärtig,
towerd zukünftig, fordwerd vorwärts, etc.; — b) Schwächung
ursprünglicher länge findet sich oft, schon in alten texten, wie
Cura past., in den flectierten formen der composita auf -lic
(§ 43, 1) mit gutturalem vocal, namentlich a, o, in der endung,
wie misleea, mislecan, misleeum, mislecor comp., mislecost superl.
Spät erscheinen diese formen einigemale mit w, wie neodlucor,
atelucost
Anm. 3. Formen wie hordem begegnen schon in der alten spräche;
dagegen sind die bildungen auf -werd jünger, indem sich die ältere
spräche entweder des vollen -weard oder der formen -wardy -word bedient,
§4;i,2, b^51.
Anm. 4. Besonders weitgehende Veränderungen zeigen die endsilben
einer reihe von compositis, welche frühe aufgehört haben als solche
empfunden zu werden. So stehen z. b. fr^ols freiheit, hldford herr, für
*fri'hal8f *hldf -weard; femer 8ulun^f swulun^ und furlon^, ein acker-
mass, für *8ulh'lan^, *furhlan^. Langes d aus germ, ai liegt zu gründe
den endsilben von eorod reiterei, aus *eoh-rdd; b6ot prahlerei, aus *bi-hdt'j
eofotj -ut schuld, aus *ef-hdt (vgl. ebhdt Ep. Erf. = eobot Corp.), eofolsian
lästern (north, ebalstüf ebolsiaf eofolsia), aus *ef-hdl8ian ; femer öret kämpf
(nebst öretta kämpfer, örettan kämpfen), aus *or-hdt; önettan anreizen, aus
*onhätjanf und füllest neben fylst hülfe, nebst fUllestan (einmal fullcbstan
Beow.) und fylstan helfen, aus *ful-ldst (ahd. fol-leist); germ. tS, urags. et
bez. ä in hiered familie, angl. hiorod, aus ^hiw-rctd; dwer, ndwer etc.
irgend-, nirgendwo, aus {n)d-hwcbr\ femer in ^eatwe rüstung, frastwe
schmuck, neben ^etäwe. Ags. y aus umlaut von w in oefestj cefst neid, eifer
(Ps. efestj north, cefesf, cefist) aus *cef-^8tj und ofost, ofst eifer (obst Ep. Corp.,
qbfist Erf., north, cefestj cefist) aus *of'y8t (dazu efstan eilen, eifern, Ps.
cefe8t(i)anf north, oefistiä). Urspr. langes i ist geschwunden in den prono-
mina hwekf swelCj ctlCj ilca § 339. 342. 317, vgl. got. hwileikSf swaleiks.
Langes 6 ist verkürzt in orotf, orutf atem, später orb' (dazu oreb'ian, ortSian
atmen) aus *or-öb für *uz-anp-j § 186; langes ü in fracob elend, aus
*frä'Cütlj vgl. unforcu^. Aus ia entstanden ist das u von fultum schütz,
ftUtumian schützen (noch fult6am Erf., und öfter fulteman in älteren
texten), aus 6o das «, o von north. IdtuWy IdruWy -owy Ps. Iddtow = ws.
Idttiow, ldr6oWy § 250, anm. 3, aus IddtÜ^ow, *lär'ti4oWj nach Kluge auch
das von wiobudy w4ofod altar, Ps. wibed, north, wigbed^ § 222, anm, 1,
Sievers, AngeUftchs. grammAtik. 8. aufl. 2
18 § 44. Vocale der abl.- und endisilben. § 45. Grerm. yocalsjst.
aus *wih-beod (nach andern aus *u;ihbed) etc. — Vgl. hierzu Sweet,
Angl. m, 151 flf. Kluge, Zs. für vergl. sprachf. XXVI, 72 ff. Beitr. Vm,
527 ff.
2. Die vocale der ableitungs- und endsilben.
§ 44. Die zahl der hier auftretenden vocale ist einmal
beschränkt durch den weitgehenden mangel von längen (§ 9),
sodann durch das fehlen der diphthonge. Es erscheinen also
nur a, ce, e, i, o, u, und von diesen begegnen ce und t, ab-
gesehen von ableitungssilben wie -i^, -ihte, -isc, -nis, wieder
nur in den ältesten denkmälem; später werden sie gleich-
massig durch e ersetzt, lieber gelegentliches schwanken der
laute a, o, u gibt die formenlehre im einzelnen auskunft; nur
sei im allgemeinen bemerkt, dass u meist älter als o, dieses
älter als a ist.
Anm. 1. Bezüglich der Unterscheidung der e verschiedenen Ursprungs
(aus oe und i) kommen für die flexionslehre inshesondere in hetracht formen
wie drae gen. dat. acc. sg. und nom. acc. pl. f., § 252, tungae nom. sg. f.,
§ 276, gödnae acc. sg. m. § 293, saldae 1. 3. sg. praet. § 354, dömae dat.
sg. m. § 238 , gödae nom. pl. m. § 293 , gibaen part. praet. § 366, restaendi
part. praes. § 363, dömaes gen. sg. § 238, suilcae adv. § 315; aber tweri,
rygi nom. acc. sg. m. § 262, rici desgl. § 246, nimis, -id 2. 3, sg. ind.
§ 357 f., neridae sw. praet. § 401, -id part. praet. § 402 etc.
Anm. 2. Für geschwächtes e erscheint in jüngeren hss. nicht selten
y geschrieben: hdblyndy foedyr, belocyn, wintrys, bityr für hoblendy fceder,
belocerij wintreSj biter etc.
Capitel III. Verhältnis des ags. vocalismus zu dem
der verwanten sprachen.
A) Das germanische und westgermanische
vocalsystem.
§ 45. Das vocalsystem des angelsächsischen ist eine Um-
bildung eines den entsprechenden Systemen aller germanischen
sprachen zu gründe liegenden gemeinsamen vocalsystems, das,
zwar in keiner der einzelsprachen vollkommen treu erhalten,
doch auf dem wege der vergleichung sich mit Sicherheit re-
construieren lässt.
§ 45, 1—3. Bas germanische vocatsjstem. Id
Dieses System bestand aus folgenden lauten:
kurze vocale: a e, i^ i* [o^] o^, u
lange vocale: [ä] se e i ö ü
diphthonge: |
I au eu.
Hierzu sind folgende bemerkungen zu machen:
1) Der unterschied zwischen i'^ und i^ ist zunächst nur
aus etymologischen gründen statuiert, indem wir mit i^ das-
jenige i bezeichnen, welches bereits in der indogerm. grund-
sprache vorhanden war (altes oder primäres t), mit i^
dagegen dasjenige i, welches erst im germanischen aus einem
älteren e sich entwickelt hat (germanisches oder secundäres
i, s. unter 2). Vielleicht hat auch einmal ein unterschied der
ausspräche bestanden.
2) e und i- sind etymologisch gleichwertig. Das e der
indogerm. grundsprache wurde nämlich im germ. regelmässig
zu i a) wenn nasal + consonant unmittelbar darauf folgte,
b) wenn die nächste silbe ein i oder j enthielt. Dieser unter-
schied ist in allen germ. einzelsprachen ausser dem got. (welches
alle e in i verwandelt hat) mehr oder weniger treu erhalten.
Auf a) beruhen z. b. solche unterschiede wie ags. alts. helpan
helfen, und bindan binden, ahd. helfan, hintan (gegen got.
hilpan, bindan), auf b) dagegen solche wie ags. helpan inf.
und hilpff 3. sg. ind. praes., alts. helpan und hilpid, ahd. helfan
und hilfit
Anm. 1. Diese regel gilt nur für die e der betonten silben; in un-
betonten Silben scheint das e durchgängig zu i geworden zu sein.
3) Ebenso sind o^ und u gleichwertig, d. h. das o^ ist eine
Umbildung aus älterem w. Diese Umbildung trat ein, wenn in
der folgenden silbe ein a {p\ s. unter 4) enthalten war und
das u nicht a) durch nasal + consonant, oder b) durch da-
zwischenliegendes i, j geschützt war. So heisst es z. b. noch
ahd. gihuntan, alt. gibundan, ags. gebunden gebunden, aber
ahd. giholfan, alts. giholpan, ags. geholpen geholfen, nach a),
hingegen wiederum nach b) alts. huggian, ahd. hucken, ags.
(mit i-umlaut, § 95) hycsan, nicht *hoggian etc. Das got. hat
hier wieder ^leichmässig u, bundans, hulpans, hugjan.
2*
20 § 45, 4 — 7. Bas gennanische rocalsjatem.
4) Mit [o^\ ist vermutungsweise ein offener o-Iaut bezeidi-
net worden, der, einem o der yerwanten ausseigermanischen
sprachen entsprechend , auch einmal im germ. vorhanden ge-
wesen sein mus& Sk)weit wir aber sehen können, ist dieser
laut mindestens in allen betonten silben bereits im germ. zu
a geworden, vgL beispiele wie got ahtau, ahd. alts. ahto^ ags.
eahta (§ 82) mit gr. oxzci^ lat. oeto u. dergL Dass er dagegen
in unbetonten silben noch im urags. vorhanden gewesen sei,
wie einige annehmen, ist sehr unwahrscheinliclL
Anm. 2. Sieber stand mags. dn (offener) <^-Uint in aUen endongen
in denen noch im ags. ein nasal folgte, z. b. im inü wie hindan, der 1.— 3.
pl. wie bindatf ans *bindanp; dies ergibt sich anch ans den einwirknngen anf
die Tocale Toransgehender silben (o a-nnüant, s. nnten § 106 ff.)- Aber
dieses o kann sehr wol erst wieder secnndär ans a entstanden sein (s.
§ 65). Zweifelhaft ist es dagegen, ob contractionen wie die in § 114 be-
sprochenen zn der annähme nötigen, dass anch sonst in unbetonter silbe
noch das alte o' erhalten gewesen seL
5) Seines ä existierte im germ. nicht mehr, da die indo-
geruL ä bereits zu ö geworden waren (vgL z. b. lat fräter mit
got. hropa/r, ags. hrodor^ alts. broÖar, ahd. bröder, bruoder etc.).
Dagegen sind secundär einige ä durch dehnung bei ausfall
eines nasals vor h entstanden, so in got. ßähta, alts. thähta^
ahd. dähta dachte, für *pavhta^ zu got. pagijan etc.; vgL die
belege § 67. Da aber diesen ä im ags. stets 6 entspricht, der
eintritt von o statt a im ags. aber an die nachbarschaft eines
nasals gebunden ist, so muss man schliessen, dass jene ä im
germ. noch nasaliert gewesen sind.
Anm. 3. Dass die in ähnlicher weise ans ivh, uvh entstandenen
germ. ih, üh (vgl. § 18ß) nasalyocale gehabt haben, lässt sich zwar Ter-
muten, aber nicht durch directe kriterien erweisen.
6) Mit öB und e sind die beiden laute gemeint, welche
zwar im got. (und kentisch -northumbrischen) gleichmässig
durch e ausgedrückt, doch altn. alts. als ä und e, ahd. als ä
und e (ea, ia\ westsächs. ck und e unterschieden werden; vgl.
z. b. got. mel zeit, her hier, mit altn. alts. ahd. mal, ws. mdkl,
und altn. alts. ws. her, ahd. her, hear, Mar etc. (kent-angl.
mel, her, § 150, 1).
7) Neben eu hat einst auch ein diphthong ei bestanden;
doch ist dieser bereits im germ. selbst durch ii hindurch (vgl.
§ 45, 8 — 47. Das germ. u. westg. vocalsyst. u. seine entsprechungen. 21
§ 45, 2, b) zu t geworden, und dadurch mit vorgerm. i zusammen-
gefallen.
8) Es wechselten die gruppen i + vocal und j + vocal so,
dass erstere nach langer, letztere nach kurzer Wurzelsilbe stand
(für die Stellung nach ableitungssilben lässt sich eine bestimmte
regel nicht geben); also z. b. stamm nkia- reich, aber badja-
bett. Nach derselben regel hat sich indog. ej + vocal in i + vo-
cal und ^* + vocal gespalten; z. b. in praesensstämmen wie
*dömia-, ^ncusja- (aus *dömejo-, *najs^O') in got. domjan, nasjan,
2. pers. dömeis aus *dömiis, aber nasjis,
§ 46. Zwischen dem germanischen und dem ags. System
liegt das gemeinsame vocalsystem des westgermanischen in
der mitte, daher vielmehr dieses zum nächsten ausgangspunkt
der vergleichung gemacht werden muss. Dasselbe stimmt
aber in allem wesentlichen mit dem germ. überein; nur ist
das germ. ce, § 45, 6, durchgehends oder doch mindestens in
bestimmten fällen zu ä geworden (Beitr. VIII, 88) und eu vor
folgendem i oder j (vgl. § 45, 3, b und § 45, 7) zu iu weiter-
entwickelt (also z. b. *beudan bieten, steurö Steuer, aber 2.
sg. *biudi^ du bietest, ^stiurjan steuern, u. ä.
B) Die entsprechungen der westgermanischen
vocale im westsächsischen.
§ 47. Die Umgestaltung, welche die germ. vocale im ags.
erfahren haben, sind wesentlich zweifacher art. Entweder
vollzieht sich die Wandlung des vocals unabhängig von seiner
Umgebung, oder letztere übt einen bestimmenden einfluss aus.
Zur ersten art der Übergänge gehört z. b. die Wandlung des
germ. ai in a, wie in hdtan heissen, zu got. haitan, oder die
des germ. au zu ea, wie in lean lohn, zu got. laun; zu der
zweiten erscheinungen wie die verschiedenen umlaute und
brechungen, Veränderungen von vocalen durch nasale, palatale,
n. dergl.
In der folgenden Übersicht sollen nun zwar sämmtliche
Veränderungen, denen ein germ. vocal im ags. unterliegt, gleich
bei der besprechung dieses vocales angeführt, doch nur die
22 § 48 — 50. Entsprechungen des westg. a.
von der Umgebung des vocals unabhängigen Wandlungen aus-
führlicher besprochen werden, indem wir über die einflüsse der
nachbarlaute zusammenhängend berichten.
§ 48. Ausser dieser Unterscheidung ist noch zu beachten,
dass die entwickelung der vocale in den betonten (stamm)silben
eine andere ist, als in den schwächer betonten mittel- und
endsilben. Wir behandeln deswegen die vocale dieser silben
wieder getrennt.
I. Die Yocale der Stammsilben.
1. Allgemeine Übersicht der entsprechungen.
a.
§ 49. In ursprünglich geschlossener silbe wird das
kurze a normaler weise zu ce, wo nicht besondere umstände
es verhindern: dce^ tag, brcec brach, scet sass, wces war, hceft
gefangen, zu got. dags, Irak, sat u. s. w. Dies ce bleibt auch
da, wo die ursprünglich geschlossene silbe durch secundäre
lautentwickelung im ags. offen wird, wie in nce^l nagel, hrmfn
rabe (mit silbenbildendem Z, n) oder bei entwickelung eines
secundären e, wie in cecer acker, fce^er schön, mosten kraft,
zu got. dkrs, fagrs etc., st. akra-, fasra-, ma^na-.
Anm. 1. Ausser den § 10 aufgeführten ausnahmen sind noch zu
heachten das enklitische ac, ah aber, und wasj nas war (nicht), neben
gewöhnlichem wceSj noBS. Auch im zweiten glied von compositis bleibt
öfter a, wie in herepatü heerstrasse, siüfat reise u. dgl.
Anm. 2. Durch anlehnung an mehrsilbige llexionsformen mit regel-
rechtem a behalten die imperative der starken verba VI. ablautsreihe das
a meist bei : /or, soc, acaf etc., § 369.
§ 50. In ursprünglich offener silbe erscheint das
germ. a teils als a, teils als ce:
1) a steht regelmässig, wenn die folgesilbe einen der
gutturalen vocale a, o, u enthält. So lautet zu dcBg der nom.
pl. da^as, gen. da^a, dat. da^um, zu fcet der nom. acc. pl. fatu,
gen. fata, dat. fatum; zu hwcet dat. sg. m. n. hwatunij der
schwache nom. sg. m. hwata. Aus dem verbum vgl. flexionen
wie faran (§ 392), 2. 3. sg. fcerest, foered^ pl. farad u. ä.; ferner
§ 50. Entsprechtmgen des westg. a. 23
Wörter wie atol schrecklich, nacod nackt, sadol sattel, etc.
(doch s. auch § 103).
Anm. 1. Den a, o, u der endsilben gleich stehen 1) das aus o ent-
standene i in der zweiten klasse der schwachen verba, also niacian machen,
laöian einladen (vgl. § 414, anm. 2) wie praes. sg. 3. macaöf laÖaÖ, praet.
macode, laöode etc.; — 2) die ebenfalls aus urspr. gutturalen vocalen ge-
schwächten e mancher mittelsilben, auf welche noch ein gutturaler vocal
folgt oder folgte; vgl. z. b. Wörter wie staöelian befestigen (zu staöol),
hacde mantel, adela kot, hafela (neben hafolä) haupt, ^aderian (poet.
auch gasdertan) sammeln, gedaf'enian geziemen, hafenian halten, fag{e)nian
sich freuen, war{e)nian sich hüten, adesa beil (vgl. auch § 129).
Anm. 2. Dagegen geht a in cb über in einer reihe von Wörtern, in
denen auf den ursprünglich gutturalen vocal der mittelsilbe (u, seltener a)
ein i folgt oder folgte (Kluge), also ^oedeling verwanter (alts. gaduling),
CBÖelin^ edler, aus *<i/}uling (altn. eÖlingr\ Icetemest der späteste, aus *ia*M-
mist (vgl. § 314); cet-y tö-gcedere zusammen, aus *^adurl (neben gaderian
aus *gaduröjany anm. 1), sasterndceg Sonnabend, zu Satimti dies; asx axt,
für cBces Ps. (doch north. <icas\ aus "^acusi^ vgl. got. aqizi und ahd. achu8\
auch wol hoßleÖ held (urspr. plur. Vialupiz^ vgl. altn. figlör und § 133, b.
281, 1) und vielleicht hcelfter halfter, aus *haluftr^f und hasrfest herbst,
aus *hart^i8t (vgl. helustr Ep. Schlupfwinkel, später heolstor); femer oeöele
a4j. edel, aus *aß<üi (alts. adali), mcegden Jungfrau, aus *magadin (ahd.
magatin).
Ausgenommen von dieser regel sind die Infinitive und participia
praesentis der starken verba VI. ablautsreihe, wie farenne aus *farannjait
-onnjaij und farende aus *farandi, *farondi.
Anm. 3. Der Übergang des a in cb in den in anm. 2 angegebenen
Wörtern ist jünger als in den sonstigen fällen (§ 49. 50, 2); er ist erst nach
der Periode der palatalisierung anlautender gutturale (§ 206, 1) eingetreten,
daher denn auch in goedelingj -goedere die diphthongierung fehlt (§ 75,
anm. 1). Wahrscheinlich ist die ganze erscheinung als ein besonderer um-
laut aufzufassen, s. § 89, 3. 100, anm. 4.
2) Vor ursprünglichem, d. h. nicht aus a, o, u geschwäch-
tem e (in den ältesten texten ce, § 44, anm. 1) scheint der
regel nach ce zu stehen: dceg tag, fast fass, gen. dceges, fcetes,
dat. dcBge, feste u. s. w., § 240. Doch herscht hier grosses schwan-
ken; adjectiva wie hwcet haben z. b. gen. hwates, instr. hwate,
nom. acc. pl. hwate, § 294 ; feminina wie sacu gen. dat. acc. scece
und sace, § 253. Ebenso schwanken die partt. praet. der star-
ken verba, wie hlceden und Maden, grcefen und trafen, slcegen
und Slawen, zu hladan laden, grafan graben, sUan schlagen,
§ 392, während die optt. praes. dieser verba wieder regelmässig
a haben, fa/re, grafe etc.
24 § 51—5 . Entsprechungen des westg. a, c.
Anm. 4. Auch vor nrsprünglichem t, j war im nrags. a zu ce ge-
worden, dies CE ist aber dann weiterhin durch den i-unüaut verändert
worden, § 88 ff.
Anm. 5. In lat. lehn Wörtern wird a in offener silbe öfter gedehnt:
säcerd priester, cälend kaienden, maxister meister; danach ist auch wol
pälendse p&lz, tdlenta talent, u. dgl. anzusetzen.
§ 51. Altes a wird zu o (nicht q) in den proklitischen
praepositionen of ah, on an, ot bei, gegenüber den betonten
adverbien cef-, qu {an\ cet; femer bisweilen in nebentoniger
Stellung im zweiten gliede von coini)Ositis, besonders wenn ein
labial vorausgeht: twiefold zweifach, Grimbold, Oswald npr.,
gndsworu antwort, hldford heiT (für *hldfword] so im Ps. auch
toword zukünftig, erfeword erbe); auch herepoä neben -paä
§ 49, anm. 1.
Anm. Die form ot ist im ws. fast ganz durch <Bt verdrängt; eine
seltene (meist kent.?) nebenform ist at. — In einigen texten schwankt
auch unbetontes on nach an hin, vgl. darüber wie über einige ähnliche
fäUe § 65, anm. 2.
§ 52. Die Veränderungen, welche ursprüngliches a ausser
diesen Vertretungen erfährt sind folgende:
1) vor nasalen wird es zu (>, § 64; dessen i-umlaut ist
e, § 89, 4; durch ausfall des nasals vor stimmloser spirans
wird Q zu 6, § 66 ; dessen i-umlaut ist e (ce), § 94.
2) es erfährt brechung zu ea vor r- und ?-verbin-
düngen und vor A, § 79 ff.; der i-umlaut dieses ea ist ie, i,
y, §Ö7f.
3) es wird zu ea durch vorausgehenden palatal, § 74 ff.;
i-umlaut ist auch hier wieder ie, i, y, § 97 f.
4) es erfährt w-umlaut zu ea, § 103.
5) es wird zu ea durch contraction mit folgendem u,
§ 111.
6) es wird durch i-umlaut zu e, § 89, soweit nicht andere
formen dieses umlauts in I — 5 angegeben sind.
e.
§ 53. Westgerm, e bleibt oft erhalten, helan verhehlen,
heran tragen, heim heim, helpan helfen, wefan weben, sprecan
sprechen, cweöan sprechen, zu alts. ahd. helan, heran, heim etc.
§ 53 — 55. Entsprechungen des westg. g, i, o, 25
Eingeschränkt wird das alte e\
1) durch den Übergang in i vor nasalen, § 69.
2) durch die brechung in eo vor r- und ? -Verbindungen
und vor ä, s. § 79 ff . ; der i-umlaut dieses eo ist dann ie, i, y,
s. § 100.
3) durch den w-umlaut zu eo, § 104.
4) durch den Übergang in ie nach p a 1 a t a 1 e n , § 74 ff .
5) durch dehnung zu e bei consonantausfall, § 214, 3.
6) durch contraction mit dunkleren vocalen, wodui'ch
€0, io entsteht, § 113.
7) durch Übergang von weo in wo und wu^ § 72.
i.
§ 54. Westgerm, i bleibt oft : a) indog. i, wie in Ute biss,
wlite gesiebt, witan wissen, praet. wisse ; ferner in der 2. sg. ind.
und dem pl. und opt. praet. der starken verba erster ablauts-
reihe, wie sti^e, pl. sti^un, opt. stigey pl. stiren, § 382 ; b) germ.
i aus e, a) vor nasal + consonant, wie in den verbis bindan
binden etc., § 386, blind blind u. a., ß) vor ursprünglich folgen-
dem i, j häufig in der 2. 3. sing. ind. praes. starker verba der
dritten, vierten und fünften ablautsreihe, wie hilpff, bired, iteä;
femer in biddan bitten, sittan sitzen, lic^an liegen, dic^an
nehmen, § 391, 3, und sonst oft.
Das i wird eingeschränkt
1) durch die brechung zu io {eo, ie, y) vor r- und l-
verbindungen und vor 7i, § 79 ff.; der i-umlaut dieser laute ist
ie (i y\ § 100.
2) durch den u- und o/aumlaut zu io {eo, ie, y), § 105.
107, 3 ff.
3) durch den Übergang von wio zu wu, § 71.
4) durch dehnung zu i bei consonantausfall, § 186. 214, 3.
5) durch contraction mit dunkleren vocalen, § 114.
Anm. Lat i erscheint als e in dem lehnwort peru bime; ebenso
lat. l in 8e^n aus Signum.
o.
§ 55. Westgerm, o bleibt in der regel nach, boda böte,
god gott, ^old gold, oxa ochse, word wort ; sehr häufig im part.
26 § 55 — 57. Entsprechungen des westg. o, u, ä.
praet. starker verba der zweiten, dritten und vierten ablauts-
reihe, § 384 ff., etc.
In einigen Wörtern steht, zumal in der nachbarschaft von
labialen, statt des zu erwartenden o ein u, z. b. füll voll, wulf
wolf, wtille wolle, fujol vogel, bucca bock, cnucian stossen,
ufan oben, ufor höher hinauf, ufera der obere, lufu liebe, lufian
lieben, spura (neben spora) sporn, spurnan neben spornan
spornen, murnan trauen, murcnian murren, furöor weiter,
furöum doch.
Ausserdem wird das gebiet des westgerm. o noch regel-
mässig eingeschränkt
1) durch den Übergang in u vor nasalen, § 70 ; der i-um-
laut dieses u ist ^, § 95.
2) durch e-umlaut zu (ö?), e, § 93.
Anm. lieber ö, ö in hroden für brogden s. § 214, 3, anm. 8. — Lat.
ö erscheint gedehnt in scöl aus schola.
u.
§ 56. Westgerm, u erscheint häufig unverändert, bur^
Stadt, lust lust, sunu söhn, hund hund etc.; sehr oft in prae-
teritalformen starker verba der zweiten und dritten ablauts-
reihe, § 384 ff., etc. Uebergang in o in or- zu got m-, ahd.
ur-, wie in orsor^ sorglos, ordonc klugheit.
Anm. 1. Für sächs. kent. Öu,rh durch, steht mercisch (Ps.) Öorh^
north. Öerh. — Statt der negierenden vorsilbe un- wird in späten hss. nicht
selten on- geschrieben, und umgekehrt bisweilen un- für on- ent-, wie
unbindan entbinden.
Anm. 2. Lat. u erscheint als o in copor kupfer, box buchsbaum.
Sonstige einschränkungen des u sind:
1) der i-umlaut zu y, § 95.
2) die dehnung zu ü bei consonantausfall, § 186. (214, 3,
anm. 8) ; dessen i-umlaut ist y, § 96.
3) der Übergang in io, eo nach palatalen, § 74 ; der i-um-
laut davon ist ie (i, y), § 100.
ä.
§ 57. Westgerm, a ist dreifachen Ursprungs:
1) altes ä, nur in fremdwörtern, wie lat. sträta, näpus
(rube), wird ws. zu ce: strebt, ncep (Ep. nckp, Corp. nep).
§ 57. Entsprechungen des westgerm. ä, 27
Anm. 1. Zweifelhaften Ursprungs ist das d in gän gehen, welches
auffälligerweise vor nasalen unverändert bleibt (§ 68).
2) Westgerm, ä aus germ. öe, got. e (§ 45, 6) wird ws. in
der regel zu ce: rced rat, rcedan raten, sldepan schlafen, swdes
eigen, dedm atem, cefen abend ; ferner sehr oft im praet. pl. der
starken verba vierter und fünfter ablautsreihe, § 390 f.
Anm. 2. In hiered, hired familie (angl. hlorod, ahd. hirdt), dce^red
morgenröte (ahd. tagaröd), den adverbien (n)dwerj {n)öwer (n)irgendwo
(aus dhwotTy öhwdbr etc., § 321, anm. 2) ist vermutlieh der vocal der schluss-
silbe als kurz anzusetzen (§ 43, anm. 4). Dagegen scheinen die namen auf
-red, wie ^Ifridj langes 4 zu haben ; vgl. auch frauennamen auf -flid neben
'flcbdj wie Eanfl6d, -flctd. Danach nehmen einige forscher an, dass germ.
« in nebentoniger steUung regelmässig zu e werde, schreiben also auch
hirSd, dcBgridj dw6r etc. — In betonter silbe findet sich jedenfalls nur ver-
einzelt und nicht echt-ws. 6 für db, ridan, sUpan etc.
GleichlauteüÖ mit diesem ce ist im ws. sein i-umlaut, § 91 ;
dagegen wird der umfang des de eingeschränkt in folgenden
fällen :
a) vor w bleibt d erhalten in sdwe 2. sg. ind. sdwan pl.
ind., sdwBy sdwen conj. praet. von seon sehen (got. seJmim etc.,
alt. säwi, säwun etc.), ^etdwe rüstung, tdwian bereiten (zu got.
tewa Ordnung; daneben vermutlich auch getäwe, täwian), und
dem fremdwort pdwa pfau. Dagegen scheint in den verbis
bldwan, sdwan etc. § 62, und vielleicht einigen andern, viel-
mehr d für ai zu stehen.
Anm. 3. Sonst steht ws. d noch in offener silbe vor gutturalem
vocal in den praeteritis Idgon, Öd^on, wdgon neben Ictgon, Ödb^on, wcb^on
von licg(e)an, Öic^{e)an, wegan; im pl. mdgas neben metgas und dem fem.
mdge neben mcbge zu motg verwanter ; femer in hrdca Speichel, schleim ; in
sldpan und ableitungen neben slctpan schlafen, in swdr neber sicchr schwer,
trag träge, tdl neben tctl Verleumdung, Idcnian neben Idbcnian heilen (zu
Idbce arzt, mit i-umlaut), in dcumba werg (selten ctcumba) neben zahl-
reichen anderen compositis mit ct-j und vielleicht einigen andern fällen
(Kluge, Angl., anz. V, 82).
Der i-umlaut dieses d ist regelrecht ce: Icewan verraten,
(got. lewjan), celtdewe vollkommen (zu got. tewa),
b) vor nasalen geht das westg. a in 6 über, s. § 68 ; der
i-umlaut ist de, e, § 94.
c) nach vorausgehendem palatal wird es zu m, § 74. 76, 2. .
d) ein ea statt de erscheint auch in neah nahe, got. neh;
hier ist das ea vermutlich brechung (§ 82),
28 § 57, 3 — 62. Entsprechungen des westg. ä, S, l, ö, ö, ai.
3) Nasaliertes germ. ä aus a», § 45, 5, wird zu 6, § 67 ;
sein i-umlaut ist ce, e, § 94.
e.
§ 58. Das westgerm. e bleibt im ws. unversehrt, her hier,
C6W kien, med lohn, fe/ gebrechlich, TTßTawd n. pr.; hierher
gehören auch die e der reduplicierten praeterita wie het, slep,
§ 395, A.
Anm. 1. Dem ahd. zeri, ziari a4j. entspricht ags. tir rühm, herrlich-
keit (vgl. alts. tir^ altn. tirr), dem ahd. wiara ags. wir geflecht. — Neben
Cricaa Griechen, erscheint unerklärtes CrSacas.
Anm. 2. Lat. geschlossenes d erscheint in alten lehn Wörtern als i:
aide seide, cipe zwiebel, pin pein, und mit Verkürzung als i, wie in sicor
sicher, dinor denar, etc. In jüngeren lehnwörtem steht ags. 6 bez. ver-
kürztes c wie in crida credo, bite rübe, bez. fenix phönix u. ä.
i.
. § 59. Altes i erscheint fast durchgehends unverändert,
hwil zeit, min mein, öin dein, sin sein, wif weib, nee reich;
vgl. femer die starken verba der ersten ablautsreihe, § 382.
Einschränkungen erfährt das i nur durch contraction mit
folgendem vocal, § 114, und gelegentliche Verkürzung und
brechung, § 84.
ö.
§ 60. Westgerm, ö bleibt im allgemeinen, böc buch, ^6d
gut, for fuhr, slös^ schlug u. s. w. Sein i-umlaut ist ce, e, § 94.
Anm. Auslautendes wD erscheint als ü in hü wie, tu zwei (§ 324,
2); ebenso einfaches ü in bü beide, cü kuh, gegen tö zu.
ü.
§ 61. Dem westgerm. ü entspricht regelmässig ws. ü,
hüs haus, tun Stadt, brücan brauchen, lücan schliessen, auch
wo das got. ati vor vocal hat, buan bauen, trüwian trauen,
vgl. got. bauan, trauan.
Der i-umlaut des ü ist festes y, § 96.
ai.
§ 62. Westgerm. ai wird zu d: da eid, stdn stein, hdt
heiss, sdr wunde, hdtan heissen, wdt weiss ; die 1. 3. sg. praet.
der verba erster ablautsreihe, wie std^, § 382, etc.
§ 62 — 64. Entspr. des westg. ai, auy eu (iu). § 65. Einfl. d. nasale. 29
Der «-Umlaut des d ist ce, § 90.
Anm. Vereinzelte abweichungen sind: 6 immer, je, nebst Zusammen-
setzungen (öwihtj öwöer etc., §346 ff.) neben a, got. diWj ahd. eo; und
w^a leid, übel (zu ahd. wSwo?) Sonst wird ni(w) regelmässig zu ä(w):
sndw Schnee, släw träge, sdtool seele, vgl. femer die verba bläwan^
cnäwarij mdwan^ sdxcan^ wdwan § 396, d (zu got. 8ai{j)anj waiafij vgl.
§ 57, 2, a). — Ganz vereinzelt begegnet einmal söri^ für adri^ Cura past.
227, 8 H (Schreibfehler).
au.
§ 63. Der regelmässige Vertreter von westg. au ist ws.
ea: eac auch, eaca Vermehrung, bea^ ring, heafod haupt, ^eleafa
glaube etc., die 1. 3. sg. praet. der verba zweiter ablautsreihe,
wie ceas, § 384 f. ; auch vor folgendem w (wo im got. ggw,
altn. gg(v) eintritt), ^leaw klug, heawan hauen, hneaw geizig
(vgl. got. glaggwus, altn. hgggva, hngggr).
Der i-umlaut des ea ist ie (i, y), § 99, als sog. palatal-
umlaut erscheint spätws. e, § 108, 2. 109.
eu (iu).
§ 64. Westg. eu erscheint regelmässig als eo : beod tisch,
deop tief, deor tier, ffeod volk, leof lieb, seoc krank: ferner
die praesentia der verba zweiter ablautsreihe, wie ceosan etc.,
§ 384 ; auch vor w (wo got. iggw, altn. ygg(v) eintritt), hreotvan
reuen, treow glaube (altn. hryggva, tryggr treu etc.). Nur aus-
nahmsweise steht dafür io, s. § 38.
Anm. Nur die ältesten denkmäler bieten noch bisweilen den di-
phthong CM, at^ipfcedoer, tr&nUsnis u. dgl. Sonst erstreckt sich die
neigung, et* in eo zu wandeln, sogar auf fremdwörter, wie Deosdedity
L^wderias für Deusdeditj Leutherius.
Der i-umlaut des germ. eu (bez. des daraus entwickelten
westgerm. m, § 46) ist ie (i, y), daneben in besonderen fällen
altws. io, später eo, § 100, 2.
2. Uebersicht über die speciellen beeinflussungen betonter vocale
durch nachbarlaute.
a) Einfluss der nasale.
§ 65. Germ, a wird vor nasalen schon in vorhistorischer
zeit ags. zu offenem q, § 25, 2. Da das aiphabet für die drei
30 § 65— 6S. Einfluss der nasale.
laute a, Q, o nur die beiden zeichen a und o zur Verfügung
hat, so schwankt die bezeichnuug des q sehr. Die allerältesten
quellen, wie Ep., schreiben stets a, mann mann, brand brand,
land land, hand hand, nama name, camb kämm, ^angan gehen;
im 9. jahrh. überwiegt o, man, brond, hnd, hond, noma, lonib,
gongan (ausnahmslos so im Ps. und north., doch vgl. § 386,
anm. 3), dann nimmt das a wieder zu, um allmählich zur
alleinherschaft zu gelangen.
Anm. 1. Dieser Übergang in p ist älter als die metathese von r
§ 179; daher die praett. otHj hom aus ^ronn^ *hronn^ § 386.
Anm. 2. Eine Sonderstellung nehmen ein die acc. Öone den, hwone
wen, instr. bcyii, htoon § 333. 341 , die adverbia Öonne dann, hwonne wann
mit durchgehendem o, welches wol als geschlossenes o zu betrachten ist.
Auch die praposition on (nicht das betonte adverb, welches sich der all-
gemeinen regel anschliesst) lautet nur selten arij am häufigsten noch in
der composition. In sehr alten queUen findet sich sehr selten Öanne, da-
gegen sind in der späteren spräche pcenne und htocenne ganz geläufig.
Ebenso gebraucht die spätere spräche statt Öonef hwone sehr häufig datie,
hwane und dcenej hwoBne, die vieUeicht als analogiebildungungen zu den
dativen Ödm, hwdm und Öc^j htccttn anzusehen und demgemäss mit a, cb
zu schreiben sind (für das kent. vgl. jedoch § 51). Dem alten moni^
manig manch, entspricht spätws. in der regel mceni^ (mentj).
§ 66. Diese g erscheinen regelmässig verlängert zu 6 bei
ausfall des nasals vor stimmloser spirans (§ 186): ^6s gans,
hos schaar, ös- gott, soff wahr, toö zahn, oder ander, softe adv.
sanft, für *^gns, *hgns u. s. w., vgl. got. hansa, anpar, ahd.
gans, sanfto etc.
§ 67. Ebenso entspricht dem germ. nasalierten ä aus a«
(§ 45, 5) in got. föhan fangen, hähan hangen, brähta brachte,
pähta dachte, ]>ähö ton, -wähs tadelhaft, ahd. ähta Verfolgung,
zäht zähe, stets 6: fön, hon, hrohte, Öohte, Ö6 (Ep. th6hce\
wöh, oht, toh,
§ 68. Auch westgerm. ä aus germ. ob, § 45, 6. 46, wird
vor nasalen zu 6: dem got. mena mond, menops monat, nemun
sie nahmen, qemun sie kamen, entsprechen mona, monaÖ,
nömun, cwomun; denselben Ursprung haben noch die 6 in
sona bald, spon spahn, ^edon getan, brom reisig, wom, woma
lärm, 6m rost, ^eomor Jammer (§ 74).
Anm. 1. Neben altem söm- halb, zu gr. tj/ui (wie in sönicucu halb
lebendig u. a.) erscheint später gewöhnlich säm- (das vielleicht auf ver-
§ 68 — 70. Einflnss der nasale. § 71. Einflüsse des w. 31
ktirzung schliessen lässt)*. Femer heisst es stets benc^an berauben,
nied-f nydnctme räuberisch. Diesen formen liegen vielleicht diphthongische
nebenformen mit ai zu gründe. Dagegen sind die bes. spätws. formen
nämon, cwämon für nömorij c(w)ömon als neubildungen zu betrachten (s.
§ 390, anm. 2).
Anm. 2. Hierher gehören, mit i-umlaut nach § 94, auch cw6n frau,
got. qenSy wen hoffnüng, got. wens, ^ecioeme bequem, ahd. biquämij ^es^an
versöhnen, ^et^me passend, ahd. gizämi etc., vgl. die ausserws. formen
cwöbn^ wdbn, gecwdbme u. s. w. Man darf also in den ags. 6 nicht directe
reste des germ. « erblicken.
§ 69. Westgerm. e wird vor altem m zu i in niman
nehmen, ahd. neman, dagegen bleibt es vor n: cwene frau
(ahd. quena), denn tal, north, henu ecce (vgl. auch fremd-
wörter wie senoö synode, senep senf) und vor mn aus fn, wie
in emn, stemn aus efn, stefn, § 193, 2. Vor nasal + consonant
geht auch das e von alten fremd Wörtern in i über, ,?m edel-
stein, mint minze, pinsian erwägen, aus lat. gemma, mentha,
pensare.
§ 70. Westgerm, o vor nasalen wird zu u, cuman kommen,
^enumen genommen, -numa empfänger, wunian wohnen, öunor
donner, ahd. coman, ginoman, -nomo, wonen, donar; ebenso das
alter fremdwörter, munuc, munt, pund, cumpceder aus lat.
monachus, montem, pondus, compater; mit nachfolgendem i-um-
laut mynet, mynster aus lat. moneta, monasterium. Ausnahms-
weise steht fönt (fant) gleich lat. fontem.
Anm. (Zu § 69 und 70). Nach § 45, 2. 3 haben die regeln dieser
beiden §§ bei einheimischen Wörtern nur anwendung auf einfachen nasal.
b) Die einflüsse des w.
§ 71. Die gruppe wi-u, wio, aus germ. wi durch brechung
(§ 79 ff.) oder durch w- und ö/a-umlaut (§ 105) entstanden, wird
gewöhnlich zu wu; daneben aber bestehen hie und da auch
noch die älteren formen mit dem diphthong to {eo, § 38), ja
selbst solche mit einfachem i: wuton wolan, wudu holz, wuduwe
witwe, swutol hell, klar, wucu woche, c{w)ucu lebendig, wuht
ding (auch in ndwuht, nduht nichts), betwuh, hetwux zwischen,
neben wiodu (selten und alt), widuwe, weoduwe, sweotol, wicu,
weocu, cwicu, cwic, hetwih etc.
32 § 71—73. Einflüsse des w.
Anm. 1. Selten und spät erscheint hier tVo, wolcrSad für wiolocread;
geläufiger ist in den späteren ws. texten die Schreibung wy^ wie wyduwej
8wytolf hetwyh.
Anm. 2. Bei hinzutretendem i-umlaut geht io nach w ws. wie alle
übrigen io in ie etc. über: wieröe wert, wiersa schlimmer, wierresta der
schlimmste etc.
§ 72. Die gruppe weo aus germ. we (brechung oder
w- Umlaut, § 79 ff. 104) bleibt im allgemeinen unverändert; doch
heisst es neben dialektischem (bes. kent. und merc.) weorold
weit, strengws. stets worold; ebenso schwanken weoröis und
wordi^ Strasse, und seltener spätws. einige andere, wie worc,
worpan, ^eswosterna, swotolneben gewöhnlichem weorc, weorpan,
^esweostor, sweotol. Ausserdem tritt vielfach im späteren ws.
hier ein u an stelle des eo: swurd, wuröan, wuräian, swuster
statt sweord schwert, weordan werden, weoröian schätzen,
sweoster Schwester, noch später auch y, swyrd etc.
Anm. Umgekehrt wird spät nicht selten umr für wyr geschrieben,
wn*rmflw, wurd-^ wurt-^ umrste für wyrmas, wyrd-, wyrt-, wyrste (= altws.
wierste); ganz ausnahmsweise weor für wyVf wur^ wie in toeormum,
ymhhweorft, Geoweorpa für ioyrmum, ymbhwyrftj lat. Jugurtha.
§ 73. 1) Die gruppe aw bleibt vor vocalen lautgesetzlich
unverändert: awul ahle, clawu klaue, part. ^esawen gesehen, u. ä.
Wo daneben ea auftritt, wie in feawe wenige (got. fawai), clea
klaue, ist dies aus formen eingeschleppt, in denen das alte
aw- aus irgend einem gründe zu au geworden war (vgl.
unten 2).
Anm. 1. Der umlaut des aw vor vocalen ist zunächst ew\ strewede
streute, cleweöa das jucken, ewe mutterschaf (dazu vermutlich auch das
part. gesewen gesehen, neben ^esawen); jüngere texte haben dafür auch eo,
wie eotüu, streowede u. ä. (doch nicht *ge8eowen). In einigen Wörtern, wie
meotole mädchen (got. mawilö), iowde heerde, in denen ein mittelvocal
synkopiert ist (§ 193 ff.), scheint langes io eingetreten zu sein.
2) Die gruppe ew vor vocalen wird regelrecht zu eow;
im silbenschluss wird sie dagegen über eu zu eo: cneowes,
treowes, deowes etc., gen. sg. von cneo knie, treo bäum, deo
diener (§ 137), ahd. Jcnewes etc.
Anm. 2. Aus dem nebeneinander von formen wie crUo — cneowes
ergeben sich durch gegenseitige beeinflussung auch solche wie cniow mit
herübemahme des w aus den mehrsilbigen, und solche wie cniowes mit
herübemahme des langen io aus den einsilbigen formen (Beitr. X, 489 ff.).
§ 73, 3. Einflüsse des w, § 74—75, 1. Biphth. durch palatale. 33
3) Ursprüngliches iw vor vocalen bleibt teils unverändert,
teils erscheint es als iow (eow, § 38): äriwa dreimal, spiwe,
spiweda das speien, part. praet. äspiwen gespien, äsiwen
geseiht, nitvol abschüssig, neben weniger streng ws. formen
wie niowol (neowol), äseowen u. ä.
An in. 3. Formen mit ie, i wie ni(e)we neu (got. niujis), hi(e)w ge-
stalt (got. hiwi) u. ä. gehen nicht auf altes iw, sondern auf älteres iuio
zurück, das durch westgerm. gemination (§ 227) entstanden war. Solche
wie sioioian nähen, spiowian speien, haben dagegen ihre io (eo) wol
von formen mit urspr. iw vor vocalen entlehnt.
o) Diphthongierung dnroh palatale.
§ 74. Der palatale halbvocal j (§ 175) verbindet sich
anlautend mit den vocalen a (ce) und o zu ^ea, $eo {sid) : ^ea
ja, s^ar jähr, $ioc, ^eoc joch, geomor Jammer; so auch im pro-
nomen s^on jener, § 338, 4, und seinen ableitungen, wie ^eond
durch, be^eondan jenseit, north, be^eanda (für jan-, JQn-, § 65;
daneben altws. ^iend, sind, kent. ^end, north, sind, be^ienda
mit i- Umlaut). Die gruppe ju bleibt ziemlich oft unverändert,
iü ehemals, iun^, ^un^ jung, iu^uff, ^u^uff Jugend, vgl. got. ju,
juggs: doch tritt gewöhnlich ^eo, ^io dafür ein: ^eo, ^eon^,
^iong, seosuö, giogtiö.
Anm. 1. Sehr selten findet sich auch io unverändert, wie in toc. —
Unklar ist der Ursprung des ie in ^iet, ^ieta (g^t, S'ä^a) noch, und ^ieny
^iena noch, nehen gewöhnlicherem ^^, ^Bna, Sicher altes j liegt vor im
pron. pers. ^^ neben seltenem ^ie § 332.
Anm. 2. üeber formen wie j^r statt g4ar s. § 109.
§ 75. Eine ähnliche Wirkung üben die palatalen /, c und
sc aus, indem sie die primären palatalvocale ce, de {= germ.
ÜB § 57, 2) und e in ea (bei i-umlaut ie), ea (bei i-umlaut ie)
und ie verwandeln. Beispiele:
1) ce — ea\ ^eafgah, -geat erwarb, ^s-ea^ tor, ^eatwe v\\s>imig]
ceaf spreu, ceaflas kinnladen, ceaster bürg; sceall soll, sceaft
Schaft, sceatt schätz, münze, sceabb aussatz, scear 3. sg. praet.
schnitt, für *scef, *scet, ^ccester, *sccel, vgl. got. gaf, gat, skal,
lat. castra\ mit i-umlaut (§ 98) giest, gist, syst gast, defes
kebse, dele kühle, scieppan schöpfen, cietel kessel, aus "^seasti-,
'^ceafis, *sceappjan, *ceatil für *scBsti; *ccefis, *scceppjan, *ccetil,
vgl. got. gctsts, skapjan.
Sievers, AngelsftohB. grammatik. 8. aafl. 3
34 §75,2 — 76,1. Diphthongierung dtirch palatale.
2) ce — ea: ^eafon gaben, -^eaton erwarben, gea^las gaumen,
sceap schaf, scearon schnitten, für ^^cefofi, *^€eton, "^scceron,
vgl. got. gebum, gekim\ mit ?-umlaut desej cyse käse, für "^ceasi
aus "^ccesi aus lat. cäsetis.
3) e—ie{i, y): Stefan geben, ^iefu gäbe, -^ietan bekommen,
sield Opfer, gieldan bezahlen, giellan gellen, ^ielp prahlerei,
sielpan prahlen, ^ied Spruch, sderan schneiden, scield Schild,
daneben gifan, syf<^^f gildan, ^yldan etc.
Anm. 1. Das ce bleibt in ^cedelins verwanter, cet-^ tö^cedere zusammen
(§ 50, anm. 2), und in einigen spät aufgenommenen fremdwörtern , wie
cceppe kappe, ccefester halfter, aus lat. cappa^ capistrum; femer natürlich
in fällen wie gcerSj ccerse fiir ^rces etc., § 179. — Formen wie ^cestj scoed
schatten, sccer^ sccbron etc. (für giestj sceadf scear, 8cearon\ die sich in den
poet. hss. finden, sind der ws. prosa fremd. Auf neubildung beruht der
imp. sccdf (neben acaf) für regelmässiges sceaf^ § BC9.
Anm. 2. In ungefähr demselben umfange wie überhaupt e für ie
erscheint, findet sich auch hier c in formen wie ^eldarij ^elpj sceran u. dgl.,
doch können diese c nicht als strengws. betrachtet werden. Doch heisst
es auch strengws. stets sceÖÖan , § 392, 4 (selten in der poesie scyÖÖan)
und ausnahmsweise (bei iElfric regelmässig) ^esthüs mit c (vgl. engl, gueftt
mit g). Diese letztere form ist wol aus dem nordischen entlehnt.
Anm. 8. Wo die diphthongierung von c durch palatal mit brechung
(§ 79 ff.) concurriert, geht die letztere vor; es heisst also z. b. ceorfan
spalten, ceorl mann, geom begierig, sceorfan schürfen, nicht *cierfan etc.;
ebenso meist concurrierender w-, o/a-umlaut (§ 101 ff.): ^eolo gelb, ^eoloca
eidotter, ceole kehle, ceorian klagen; doch heisst es strengws. stets giefu
gäbe, nach massgabe der casus obliqui wie gen. dat. acc. sg. giefe.j in
weniger streng ws. texten begegnet auch nom. ^eofu.
§ 76. 1) Alle anderen vocale bleiben nach ^ und c un-
verändert, sowol die gutturalen a, p, o, u, wie in ^alan singen,
calan frieren, ^onsan gehen, comp, camp kämpf, säst geist,
cdsere kaiser, ^od gott, ^öd gut, com kern, guma mann, cuman
kommen, ^üä kämpf, cüö bekannt, als auch die daraus erst
durch i- Umlaut entstandenen secundären palatal vocale ce, e, e,
Vy y (§7, anm.) wie in gcest neben ^dst geist, sckd mangel,
sMsa luxus, cdd^ Schlüssel (zu § 90), cemes liemd, ceniban
kämmen, cempa kämpf er, cennan erzeugen, Cent Kent, -^en^a
-geher (zu § 89, 4), cellendre coriander, cene kühn, celan
kühlen, cepan halten, ^es gänse (zu §931), cyme ankunft,
cynn geschlecht, cyssan küssen, cyst wähl, sylden golden,
cyöan verkündigen (zu § 95 f.).
§ 76. Biphtliongiemng durch palatale. 35
Anm. 1. Ausnahmsweise steht mehrfach in der poesie ^iasne neben
S<esne, gäane unfruchtbar (ahd. geisini).
2) Für sca, sco wird dagegen häufig auch scea^ sceo ge-
schrieben, sceacan, sceoc, sceacen schütteln (§ 392) und scacan
scoCy scacen; seddan und sceadan scheiden, scamu, scomu und
sceamii, ^ccotmc schäm, scop und sceop dichter, scoh und sceoh
schuh. Dieser Wechsel ist aber sehr unregelmässig, sowol was
die Schreibung der einzelnen Wörter, als was den schreib-
gebrauch der einzelnen denkmäler betrifft.
scu bleibt in der regel unversehrt, scna schatten, scucca
Verführer, scüfan schieben, sculdor Schulter, 5(?wr schauer; erst
spät finden sich einzelne sceu, wie sceucca, sceufan und etwas
öfter eo, wie sceocca, sceo f an, sceor. — scy bleibt stets un-
verändert, scyld schuld, scyndan eilen, scyte schuss etc.
Anm. 2. Häufig ist sceo für scu selbst schon in älteren denkmälern
in sceolan sollen, neben sculan (§423), pl. sceolim neben scülun; auch das
praet. sceolde für scolde begegnet auffallend oft.
Anm. 3. e als umlaut von p (§ 89, 4) bleibt regelrecht unverändert
in scenc becher, scencean einschenken, erfährt dagegen strengsws. fast
stets diphthon gierung in sciendan (scindafiy scyndan) schänden; ebenso
e als umlaut von ö (§ 94) in ^esc^ Schuhwerk (für gescie, Ps. north.
^escdb).
Anm. 4. Auch im wortinnern wird bisweilen in jüngeren texten
ein c zwischen sc und a, o eingeschoben, wie mennescea mensch, e^ip-
tiscean, ebrüsceon npr., u. dgl.
Anm. 5 (zu § 75 — 76). Die erscheinungen von § 76,2 dürfen
wegen ihrer Unregelmässigkeit nicht ohne weiteres mit den im ws. con-
sequent durchgeführten erscheinungen von § 75 (und 74) gleichgestellt
werden. Es ist möglich, dass im ersten falle wenigstens teilweise das
e nur graphisch eingeschoben ist, um anzudeuten, dass sc wie das deutsche
seh zu sprechen sei. Eine ähnliche erklärung wird zwar von einigen
gelehrten auch für die ea, ie von § 75 gegeben, nämlich dass sie nur gesetzt
seien um palatale ausspräche der j, c, sc anzuzeigen (vgl. §206) und
dass das ea demnach nur eine compendiöse Schreibung für ece sei. Doch
scheint diese meinung nicht haltbar zu sein gegenüber der tatsache, dass
die ea und ie von § 74 — 75 in der Weiterentwicklung der spräche genau
wie die sonstigen, sicher diphthongischen ea und ie behandelt werden, dh.
namentlich den sog. palatalumlaut von ea, ea in c, « erleiden (§ 108 f.)
bez. den Übergang des ie, ie zu unfestem i, t/ ; i,y mitmachen (§41). Man
wird demnach die ea (eo) ie von § 74 — 75 für echte diphthonge ansehen
müssen.
3*
36 § 77—79. Brechungen.
d) Die breohungen.
§ 77. Unter brechung verstand J. Grimm allgemein
den Übergang eines kurzen e in eo und den eines kurzen a in
ea. Hier sollen genauer nur diejenigen von diesen Übergängen
damit bezeichnet werden, welche lediglich durch den einfluss
nachfolgender consonanten bedingt sind (über ea, eo als u-
und o/a-umlaute s. § 108 ff., über ea, eo aus palatal + a, ö, w
s. § 74 ff.).
§ 78. Die brechung ist älter als die diphthongierung
durch palatale (§75, anm. 3) und älter als der t«-umlaut, da
sie z. b. in den Epinaler glossen bereits durchgefühlt ist,
welche vom w-umlaut erst einzelne spuren aufweisen. Dass
sie auch älter ist als der i-umlaut, wird dadurch wahr-
scheinlich gemacht, dass sich zu den gebrochenen ea, eo regel-
rechte «-.umlaute ie, % y finden (§ 97 ff.).
Die westsächs. formen der brechung sind folgende:
1) Vor r + consonant.
§ 79. 1) Westgerm, e wird vor r + consonant zu eo, germ.
a in gleicher Stellung zu ea: steorra stem, heorte herz, eoröe
erde, weorpan werfen = got. (stairno), hairto, airpa, wairpan,
alts. sterro, herta, ertha, werpan etc.; ws. earm arm, wearp
warf, weard ward = got. arms, warp, warp,
Anm. 1. Die brechung bleibt auch wenn der zweite consonant aus-
fäUt, feorh leben, Öweorh quer, mearh ross, gen. feoreSj Öw^orea, miarea
(über die dehnung s. § 218).
Anm. 2. Dagegen unterbleibt die brechung in berstan bersten,
ÖSrscan dreschen, fSrsc frisch, ^cers gras, beerst barst, cem haus, Jicem
welle, ceman sprengen, laufen lassen, bceman verbrennen caus., weil hier
die gruppe r 4- consonant erst durch metathesis entstanden ist, § 1 79. Unklar
ist der grund des unterbleibens der brechung in hoerfest herbst (doch vgl.
§ 50, anm. 2) und brerd rand (wenn im letzteren falle nicht i-umlaut von
vorliegt, § 93). Ueber am (orn), barn (bom) s. §65, anm. 1. 386,
anm. 2. Dagegen heisst es trotz der metathese bcornan (byrnan) brennen,
und ieman (yman) laufen, = got. b^innanj rinnan (zu 2).
Anm. 3. Endlich unterbleibt die brechung auch in fremdwörtem,
wie arce- neben ce^-cc- erz-, z. b. in arcebiscop erzbischof, martrian martern,
und später gewöhnlich in arc arche, carcem kerker, woneben jedoch in
der älteren spräche meist earCj cearcem steht.
2) Westgerm, i wurde ebenfalls zu io (jünger eo) ge-
brochen; da aber westg. i vor r + cons. fast nur da erscheint,
§ 79—81. Brechungen. 37
WO früher /, j darauf folgte (§ 45, 2), so ist das io (eo) im
WS. umgelautet, hierde (got. hairdeis) etc., s. § 100, doch auch
oben anm. 2.
2) Vor l + consonant.
§ 80. Westgerm, a wird vor l + consonant meist zu ea,
doch erscheint daneben oft, namentlich in den älteren quellen,
auch a: feallan fallen, eald alt, healp half, neben fallan, ald,
halp (genauer vielleicht fällan, äld, hälp nach § 124, 3 nebst
anm. 3) = got. fallan u. s. w.
Anm. 1. lieber formen wie Wealh — Weales Welscher s. § 79,
anm. 1 ; über den i-umlaut § 98 f.
Anm. 2. Vor U tritt brechung nur ein, wenn dasselbe germanisch
ist, wie in feallan fallen, eaU aU, weaUan waUen, mit i-umlaut fiellf fyll
fall u. s. w. (§ 98). Vor dem II aus germ. Ij (§ 227) erscheint dagegen
stets e, d. h. der i-umlaut des unveränderten a: hell höUe, teUan sagen;
ausgenommen in einigen texten (8ieüan\ syllan (north, sealla) übergeben
(für *8eaHian)j zu got. mljan (doch stets nur seUan in der Cura past.).
Anm. 3. In einigen Wörtern fehlt die brechung regelmässig auch
später, so baka balken, dalc spange, fald bürde. Da tür dieses letztere
wort in den ältesten texten die formen falud, falced begegnen, so ist nicht
unwahrscheinlich, dass auch in den übrigen Wörtern dieser art ein vocal
nach dem l synkopiert ist (vgl. auch JElfr6d und ähnliche namen, haslfter
§ 50, anm. 2.).
Anm. 4. Brechung tritt nicht ein in späten lehnwörtem wie pceU
Pallium.
§ 81. Westgerm, e erfährt brechung zu eo regelmässig
nur vor Icy Ih: meolcan melken, äseolcan erschlaffen, heolca
reif (?), seolh gen. seoles seehund, eolh eich, sceolh schielend
(schwach sceola), feolan befehlen (aus *feolhan, s. § 218);
femer in heolfor cruor, und dialektisch in seolf selbst (so z. b.
stets Ps.) neben sielf, sylf, vgl. auch sielliCy syllic seltsam,
neben sellic und unverändertem seif (letzteres in der Cura
past. ausschliesslich gebraucht). Sonst bleibt e vor l -f con-
sonant erhalten: swellan schwellen, heim heim, Jielpan helfen,
sweltan sterben u. s. w.
Anm. 1. Ob die eo im reduplicierten praet. wie weoUt heold etc.,
§ 396, als brechungsdiphthonge oder als alte lange diphthonge anzusehen
sind, ist ungewiss.
Anm. 2. Auch in ^eolo gelb, gen. ^eolowes etc., stamm *^elwa-, ist
vielleicht brechung, vor iu?, anzunehmen; doch könnte auch it-umlaut vor-
38 § 81—84. Brechungen.
liegen, wie sicher in den abgeleiteten ^eol(ö)ca dotter, und heolstor Schlupf-
winkel (helustr Ep.), § 104.
3) Brechung vor h.
§ 82. Germ, a wird vor h + consonant (darunter auch
X =-hs, % 221, 2) und vor silbenschliessendem h zu ea, desgl.
germ. ce zu ea gebrochen: ^enedhlie reichlich, eahta acht,
meahte konnte, meaht macht, neaht nacht (über niiht, niht s.
§ 98, anm.), feax haar, tveaxan wachsen, auch hliehhan,
hlyhhan lachen (mit i-umlaut, § 98), vgl. got. ahtau, mahta,
fnahts, nahts, fahs, waJisjan, hlahjan ; ws. gefeah, seah sg. praet.
zu ^efeon freuen, seon sehen, § 391, 2; ferner neah nahe zu
got. neh{d),
Anm. Ohne brechung erscheint gewöhnlich das fremd wort trahtian
betrachten, nebst seinen ableitungen.
§ 83. Germ, e wurde ui'sprünglich unter denselben be-
dingungen zu einem eo gebrochen, das altws. mit lo wechselt.
Doch sind nur wenige Wörter mit durchgehendem eo, io er-
halten: feohy fioh vieh, eoh pferd, pleoh gefahr, imp. gefeoh,
seoh § 367. 391, 2, feohtan fechten, auch öfters altws. Peohtas
Picten (angl. Pehtas), In andern Wörtern findet sich nur ver-
einzelt und kaum echt ws. altes eo, io, z. b. seox sechs, reoht
recht, cneoht knabe (knecht); gewöhnlich tritt hier sog.
palatalumlaut ein, s. § 108, 1.
§ 84. 1) Ebenso wird germ. i zunächst zu altws. io,
gemeinws. eo gebrochen, tiohhtan, teol}fiian anordnen, teoh
reihenfolge, meox mist (got. maihstus), so auch gelegentlich,
aber kaum echt ws., in eigennamen wie Wioht insel Wiglit,
Wiohthün, Wioht^dr etc. Daneben erscheinen aber vielfach
formen mit i, y (für älteres ie, § 23), wie wrixl Wechsel,
mixen miste, Wiht Wight, wiht ding, gesihÖ, gesyhö gesicht,
sihö, syhö sieht, u. ä., die teils auf «-umlaut, § 100, teils auf
sog. palatalumlaute, § 108, zurückzuführen sind.
2) Germ, i wird in einigen fällen zu eo (nicht io) ge-
brochen : Itoht leicht (north, leht, got. leihts), hctweoh zwischen
(dazu weobud, weofod alter, für ^tveohb-, angl. tvibed, § 222,
anm. 1); vgl. die gemeinws. impp. leoh, teoh, deoh,wreoh (zu
den verba contracta leon u, s, w., § 383), für die altws, belege
§ 84. Brechungen. § 85—87. Umlaute. 39
fehlen. Anderwärts begegnet altws. auch io, wie in Wiohstdn
npr., und nach tv in betwuh zwischen (vgl. got. tweihnai zwei),
fulwuht taufe, ein w, das auf verkürztes io hinweist (§ 73).
Anm. 1. Vor x aus sc (§ 209) steht brechung in betweox zwischen,
neben betwix, § 329.
Anm. 2 (zu § 82—84). Auch vor zwischenvocaligem fe ist vermutlich
vocalbrechung eingetreten. Wenigstens erklären sich unter dieser Voraus-
setzung am einfachsten conti'actionsformen wie slean schlagen, §111,2,
Mto- näher, §112, Tui *8leaha7i, *neahur tma *8lahanj *nahurj und nament-
lich solche wie sion neben seon sehen, § 113, 2 und teon neben tion zeihen,
§ 114, 3, füi* *8iohan neben *8eohan aus *8ehan (§ 83) und *Uohan neben
Hiohan aus *tlhan (§ 84, 2).
e) Die umlaute.
§ 85. Mit Umlaut bezeichnet man in der germanischen
gi'ammatik diejenigen Veränderungen eines betonten vocals,
welche durch einen vocal oder halbvocal (j, w) der folgesilbe
hervorgerufen werden. Je nach dem umlauterzeugenden laute
unterscheidet man daher a-, i-, t*-umlaut u. s. w.
lieber den sog. palatalumlaut s. § 108 f.
§ 86. Die Veränderungen des grundvocals durch den
umlaut sind im ags. verschiedene. Sie bestehen entweder in
einer partiellen assimilation des grundvocals an den folge-
laut, oder in der erweit erung des grundvocals zu einem di-
phthongen. Das erstere ist der fall bei dem t- umlaut, vgl. z. b.
Jiere heer, älter Am, aus hari, das letztere beim w- und o-um-
laut, wie in eälu hier, aus *a?w, oder eofar eher, aus *ebur,
Anm. Die letztere art des umlauts fasste J. Grimm als eine Unter-
art der brechung auf; jedoch erscheint es ratsamer, den namen * brechung'
nur in der § 77 angegebenen beschränkteren bedeutung zu verwenden,
und (mit Holtzmann) neben dem i- umlaut auch von einem t*- (und oja-)
umlaut zu reden.
§ 87. Was das relative alter der verschiedenen um-
laute anlangt, so ist der i- umlaut der älteste. Er ist jünger
als die brechung, aber älter als der w- umlaut, da er in denk-
mälern bereits durchgeführt ei^cheint, welche den m- umlaut
erst in geringen spuren aufweisen (§ 78).
40 § 88—89. i- Umlaut.
1) Der i-umlaut.
§ 88. Ursache des i-umlauts ist ein ursprünglich der
tonsilbe folgendes t oder j. Hierbei ist es gleichgültig, ob das
i bereits indogermanisch vorhanden war oder ob es erst eine
germanische Umbildung von älterem e bez. ei ist (§ 45, 2. 7).
Im laufe der weiteren sprachentwickelung sind die um-
lauterzeugenden laute entweder unkenntlich geworden (durch
Schwächung zu e, § 44) oder ganz verloren gegangen (vgl.
§ 177). In den meisten fällen lassen sich daher die Ursachen
des Umlauts nur durch vergleichung der verwanten sprachen
feststellen, welche in der erhaltung des /, j auf älterer stufe
stehen als das ags.
§ 89. Das alte kurze a hatte sich bereits vor dem
eintritt des i-umlauts in ce und q gespalten (vgl. § 49 ff. 65),
und zu diesen beiden lauten konnte sich unter besondern um-
ständen in einheimischen wie in fremden Wörtern auch noch
die form a gesellen. Danach ist auch die behandlung des
Umlauts verschieden.
1) Der i-umlaut des kurzen ce vor ursprünglich ein-
fachem consonanten ist normaler weise ein e (Holtzmann-
Sweet's ^, §19, anm.): heri^an loben, nerigan retten, hereheer,
tellan zählen, settan setzen, weccan wecken, lec^an legen, = got.
haejan, nasjan, harjis, Haijan, satjan, wakjan, lagjan u. s. w.
Anm. 1. Neben c erscheint sporadisch ein ce namentlich in scec^an
Sagen, neben sec^an, wrcBCc(e)a verbannter, neben wrecc{e)a, und od- neben
eV- zu got. alj%8 anderer, z. b. in celdiodig, elöiodi^ fremdländisch; fest ist
dies ce namentlich in stcepe schritt, und einigen Wörtern denen man trotz
ags. geminata ursprünglich einfachen consonanten zuschreibt: stosppan
gehen, gemcecc(e)a genösse, scecc streit, wcecce wache, wceccende wachend,
nces Vorgebirge, pceÖÖan gehen, sccedöig schädlich, stceÖÖan festigen, mcecg
mann, etc.
2) Deri-umlaut des kurzen ce vor consonantgruppen
ist normaler weise ce: cesc esche, U^rcesc blitz, dwcescan er-
sticken; cespe espe; fcestan anheften, -hlcestan belasten, mcestan
mästen; hasftan heften, rcefsan tadeln, cefnan ausführen, stcefnan
leiten; nceglan nageln, brce^den listig; fceöman umarmen, u. ä.
Anm. 2. Feste ausnahmen mit e sind hier eft wieder, rest ruhe,
restan ruhen; egk beschwerlich, eglan quälen, esne diener, stefrij stemn
stamm. Neben ce findet sich e gelegentlich auch in efnaUf stefnan.
§ 89—92. i- tunlaut. 41
3) Der umlaut des ausnahmsweise statt (b vorauszusetzenden
a ist (je: so deutlich in fremd Wörtern wie Imden latein, ccefesier
halfter, mce^ester meister, aus lat. latinum, capistrum, nia-
gister, etc.; bei einheimischem material z. b. oft bei analogischer
ausgleichung zwischen a und ce, wie etwa in der 2. 3. sg.
fieres, -eö fährst, fährt, aus urags. *faris, -ip (statt urags.
*fa'ris, -ip) nach faru, faraö etc. (§ 371, anni.), oder in Wörtern
wie rceced haus, hoüed held, hoecele mantel, aus urags. *rakid,
Viali]), *ha1cila (statt urags. "^rcekid etc.) nach den parallel-
formen *rakud, ^haliip, Makula mit suffixablaut (vgl. §, 127 f.).
Anm. 3. Hierher gehören vermutlich auch die (e von § 50, anm. 2,
vgl. auch § 100, anm. 4.
4) Der umlaut des mit q wechselnden a vor nasalen
(§ 65) ist in den ältesten texten ce, später e: fremman voll-
bringen, men{n) menschen, sendan senden, stren^ra strenger,
drencan tränken, neben from, fram vorwärts, mon{n), man(n)
mensch, stron^, sträng stark, dronc trank (praet.), etc.
Anm. 4. Das cb hat sich da erhalten, wo es durch alte metathese
von dem folgenden nasal getrennt wurde ; daher heisst es asman sprengen,
hcsman brennen (caus.) = got. ranrijan^ hrannjan, wahrscheinlich auch
asm haus, hcem woge, aus *ranni, *Äranwt, § 79 anm. 2. 179.
Anm. 5. Hiervon abgesehen ist der gebrauch des ce statt e in späterer
zeit auf gewisse dialektisch (namentlich kentisch) gefärbte texte beschränkt ;
diese gebrauchen es aber dann öfter ziemlich regelmässig : frcemmanj mcEnn^
scendanf ÖCBncaUj cen^el etc.
§ 90. Der i- umlaut von ags. d (aus ai und ä § 62 und
57) ist ce: hdl heil — hcelan heilen, Idr lehre — Ickran lehren,
an ein — cenig ullus; dcel teil, hcel omen (/-stamme); ebenso
gdn gehen, 2. 3. sg. gf^st, gdeö (§ 430), Icewan verraten, got.
Uwjan,
§ 91. Der i- umlaut des ws. ce = germ. m, got. e (§ 57, 2)
ist wiederum ce: Icece arzt, got. Ukeis^ dced tat, got. deps
(i-st.), mcere berühmt (jo-st).
Anm. Got. niSkeis schwert, ist stets mecej obwol as. mäki. — Ueber
andere ^ die nur scheinbar direct gleich got. ^ sind, s. § 68, anm. 2.
Eine besondere umlautsform für germ. got. B scheint nicht zu exi-
stieren : gdefan schädigen (aus *-lebjan) wie Uf schwach, u. ä.
§ 92. Ein eigentlich ags. /-umlaut von e existiert nicht,
da bereits im germ. alle e vor i, j in i übergegangen waren,
42 § 92—95. i-umlaut.
§ 45, 2. Der Wechsel von e und / in gruppen wie etan, itest,
iteö, helpan, hupst, liilpd = got. itan, itis, itip\ ags. re^n
regen, ri^nan, rinan regnen (für "^rignjan), etc. ist also bereits
vorangelsächsiscli.
§ 93. Der i-umlaut des o ist l) .e aus älterem m (§27)
in morgen und merken morgen, doJitor, dat. sg. dehter tochter,
oxa, nom.acc.pl. exen §277, anm. 1; efes dacMraufe, neben
iffes (ahd. ohasa, got. uhizwci), efstan eilen (zu ofst, ofost eifer,
eile); ebenso in den fremd Wörtern ele öl, ccHJ)endre coriander,
aus lat. oleum, coriandrum.
2) gewöhnlich y: gold gold — sylden golden, hold hold
— hyldo huld, forht furchtsam — fyrhtu furcht; gnorn (ä-st.)
und gnym (i-st.) trauer, etc. So auch in fremdwörtern wie
cyeene küche, mynet münze, mynster münster, aus lat. eoquina,
moneta, monasterium (vgl. § 70), auch myfieeen{u) nonne, zu
mimue mönch, aus lat. monaehus.
Anm. Das y ist nicht eigentlich direct umlaut eines ags. o, sondern
eines vorags. m, welches nach § 45, 3 bereits germanisch vor folgendem
i, j statt des o vorhanden war; vgl. z. b. alts. gold — guldin, hold — hiddi
u. s. w. — In den beispielen unter 1 , welche den wirklichen umlaut des
darstellen, ist das o vor dem eintritt des i-umlauts aus den nicht-um-
lautenden casus auf die später umlautenden tibertragen, oder, wie in ele,
nicht-germanischer abkunft.
§ 94. Der i-umlaut des 6 ist e aus älterem oe (§ 27):
a) altes 6 (§ 60): dorn urteil — deman urteilen, böc buch —
bec pl., söhte suchte — secan inf., gled glut, sped gedeihen
(i- Stämme); — V) 6 vor nasalen aus westgerm. ä, germ. ce^ s.
§ 68, anm. 2; — c) o aus altem Qn, an (§ 66): gös gans —
pl. ges, softe sanft adv. — sefte adj., fön fangen — fehst, fehd
2. 3. sg., oht Verfolgung — Man verfolgen.
Anm. Ganz vereinzelt findet sich noch in sehr alten quellen (k für
e: dbbelj eöel Cura past. 2, 7, -ddb ib. 8, 2, ftir gewöhnliches dö,
§ 95. Der i-umlaut von tt ist y: wulle w^oUe — wyllen
wollen, gesund gesund — gesynto gesundheit, htingor hunger
— hyngran hungern, burg bürg — byr{i)g § 284 u. s. w.; ferner
in fremdwörtern wie cymen küramel, pyle pfühl, pytt brunnen,
ynce unze, aus lat. cuminum, pulviniim, piiteiis, unda»
§95—98. i- Umlaut. 43
Anm. 1. Pie beispiele für y aus t* sind sehr zahlreich, aber es
lassen sich nur wenige paare mit u und «/ nebeneinander anfuhren, weil
ausser vor nasal -f consonant urgerm. tt fast nur vor i, j zu erscheinen
pflegte (§ 45, 3) und daher fast stets umlaut erfahren musste.
Anm. 2. Für älteres ymb^ ymhe um, erscheint in späteren texten
oft emhy enibe.
§ 96. Der /-umlaut des ti ist y: a) altes ü: brücan
brauchen — bryc^ 3. sg., tun zäun — ontynan öffnen, hryd
braut (i-st.); so auch in fremdwörtem wie stryta strauss,
jüyme pflaume, zu lat. struthio, primea\ — b) ü aus un (§ 186, 1):
füs bereit — fysan eilen, cüö bekannt — cydan künden, yö
woge (ja -St.), u. s. w.
Diphthonge.
§ 97. Der i- umlaut des ea und ea ist in den älteren
quellen gewöhnlich ie und ie^ später der als unfestes i be-
zeichnete laut (§ 22), welcher zunächst oft durch i (neben
le), dann vorwiegend durch y ausgedrückt wird. Im 10. und
11. jahrh. überwiegt das y durchaus, ausser in gewissen fällen,
wo ein wirklicher Übergang zu reinem i stattgefunden zu
haben scheint (vgl. § 31, anm.).
Daneben erscheinen in manchen texten die nebenformen
e, e, welche vermutlich als monophthongierungen von ie, ie
anzusehen sind.
Anm. Im allgemeinen sind diese e, c anzeichen für nicht strengws.
mundart (obschon sie z. b. bei einigen Schreibern der Cura past. begegnen,
fehlen sie in JElfrics homilien ganz , ausser in dem worte geathüSj § 75,
anm. 2).
§ 98. Beispiele für ea: a) gebrochenes (§ 79 ff.): earm
arm — iermdu elend, ierming elender, eald alt — ieldra comp.,
ieldesta sup., ieldti alter; weallan wallen — wield 3. sg., wiehn
Wallung (t-st.), Wealh Welscher — wtelisc welsch (§ 218);
weaxan wachsen — iviexÖ 3. sg. (ebenso sliehö, dwiehd zu
slean schlagen, dwean waschen), hliehhan lachen (got. hlahjan),
slieht Schlacht (i-st.); — b) ea nach palatalen (§ 74 ff.): scieppan
schaffen (got. sJcapjan), ciefes kebse (ahd. Icehisa), ^i^st gast
(i-st.).
Die jüngeren formen hierzu lauten irmdu, irmins, ildra,
ild^ta, ildu^ wilÖ, wilm, wilisc, tvixö, sliM, dwihÖ^ hlihJian,
44 §98—100. i- Umlaut.
sliht, scippan, cifes, ^ist, demnächst yrmöu^ yldra, tvylm, ivylisc,
Jilyhhan, slyht, scyppan, cyfes, ^yst etc.
Daneben formen wie eldra, welm, wer^an etc.
A n m. In mihi macht, und niht nacht (§ 284) steht das i im all-
gemeinen fest, vgl. §31, anm. In -scipe -schaft (§263,1) neben sehr
seltenem -sciepe ist das i wahrscheinlich schon vorags., vgl. die ent-
sprechenden altsächs. formen auf -skipi.
§ 99. Beispiele für ea: hcah hoch — Mehra comp., MeJist
sup., heawan hauen — hietvö 3. sg., mat tier — nieten demin.,
beacen zeichen — biecnan ein zeichen machen, ^eleafa glaube
— Relief an glauben; hieran hören, nied not, lie^ flamme
(/-stamme), u. s. w., später hihra, hihst, niten, bicnan, gelifan,
Jiiran, nid, li^ und hyhra, hyhst, nyten, ^elyfan, hyran, nyd,
seltener neten, gelefan, heran etc.
Anm. 1. Vor c und ^ wird y nur selten geschrieben, §31, anm.
Ueber die Schreibung i^^ füi* i^ s. § 24, anm.
Anm. 2 (zu §98. 99). In nebentoniger silbe erscheint auch streng-
ws. c, e häufiger für ie, /e, vgl. bildungen wie cefwerdla schade, metelestu
speiselosigkeit, u. dgl.
§ 100. 1) Der i-umlaut zu eo und eo ist im strengws.
gewöhnlich ebenfalls ie, i, y bez. ie, i, y: — a) beispiele für
eo : feorr frei — äfierran entfernen, weorpan werfen — wierpd
3. sg., weorö wert subst. — wierde adj.; ierre zorn, zornig,
hier de hirt (jö-stämme), fierst frist (e-st., mit metathese, § 179);
später äfirran, wirpd, wirde, irre, hirde, first und äfyrran,
wyrpö, wyrde, yrre^ hyrde, fyrst etc.; — b) beispiele für eo\
ceosan wählen — cies& 3. sg., hreowan reuen — hriewd 3. sg.,
leoht licht — liehtan leuchten, ^estreon besitz — strienan er-
werben, treow treue — ^etriewe getreu, öiestre düster; später
dsö, hriwd, lihtan, strinan, getriwe^ öistre und cysö, hrywö^
lyhtan, strynan, ^etrywe, Öystre,
Anm. 1. Vor A-f consonant fehlt auch die stufe y gewöhnlich, z. b.
leoht leicht — lihtan erleichtem, wrixlan wechseln, lixan (oder verkürzt
lixan) leuchten (got. Hiuh8jan)\ doch* heisst es altws. regelmässig ryhtan
richten (vgl. § 108, anm. 1) und gemeinws. neben wiht auch wyht (i-st.)
und häufig gesyhÖ neben gesihÖ gesiebt, u. ä.
Auch nach j steht gemeinws. in der regel nur i. So lautet der comp,
von ^eonj jung (§ 74) schon von ältester zeit an s^n^'^a, ^^^ superl. gingesta,
nicht ^ien^ra, ^iengesta oder ^yn^ra etc. Neben altws. ^ind durch, steht
§100. i- Umlaut. 45
selten giend (daneben ohne umlaut geondj § 74. 338, anm. 4) ; neben altws.
giecÖa prurigo, später ^icÖa, dazu ^iccian jucken, ^icci^ juckend, etc.
2) Zu eo erscheint in bestimmten Wörtern statt oder
neben ie (i, y) im altws. als umlaut ein io, das später wie alle
io zu eo wird und dann mit dem unumgelauteten eo wieder
zusammenfällt; z. b. deod volk — ^eöiode fremdvolk, eldiodis
fremdländisch, geätodan refl. sich anschliessen, underöiodan
unterwerfen; sUor Steuer — stioran steuern, stiora Steuermann;
treow treue — setnow{j)an rechtfertigen, neben eldiedi^, ^e-,
underdiedan, stieran, stiera, getnewarir (aber nicht *^eöiede etc.);
spätws. s^deode^ eWeodi^, ^e-, under^eodan, steoran, steora, ^e-
treowan etc.
Anm. 2. Mit dieser erscheinung , die man etwa als halbumlaut
bezeichnen kann und die auch für das strengste ws. gilt, ist es nicht zu
verwechseln, wenn weniger streng ws. texte statt ie, ie etc. wie das
anglische gelegentlich umlautslose (io), eo aufweisen : äfeorran, eorre, Iieorde
oder niowe neu, heow gestalt, für strengws. niewef niioe u. ä.
Anm. 3 (zu § 88—100). Bisweilen wird der vocal des ersten gliedes
eines compositums durch den vocal der Stammsilbe des zweiten gliedes
umgelautet, vgl. beispiele wie hlcbf-di^e herrin, neben hläf-ord herr (§ 43,
anm. 4), chilic neben dnlic einzig, Öyslic, Öyllic neben Öuslic, ÖMic solcher,
cbghwilc, e^hwilc jeder, u. ä., § 347, north, cdniht etwas, ncbniht nichts,
§ 348, und mit weiterer Verstümmelung des wortkörpers endleofan etc. elf
(aus *ainlibön'), enetere, enitre eiiyährig (aus *änmntri) oder das fremde
Wyrtgeom aus Vor-tigem etc.
Anm. 4. Bisweilen wird umlaut der ersten silbe eines dreisilbigen
Wortes durch den vocal der schlusssilbe erzeugt (vermittelt durch umlaut
des vocals der mittelsilbe). Hierher gehören namentlich wol die § 50,
anm. 2 angeführten belege für die lautfolge a-u-i, wie ^«(ic^iw^^- verwanter
(alt gcedilin^ aus *gadilin^ aus *^adulin^) etc.; femer fälle wie äsende
(aus *ärindi aus *ärundi) botschaft, ckmer^e (aus *ämiirja aus *ämurja,
ahd. eimuriä) asche, north, cefist (§ 43, anm. 4, aus *ofi8t aus *ofu8ti- für
*of'Unsti-), u. ä.
Anm. 5. Hier und da greift der umlaut des zweiten gliedes eines
compositums auch auf das erste über, ohne directen lautlichen anlass (wie
in anm. 3); z. b. ceni^e neben dnige {dnea^e anm. 7) einäugig, (Jbnliepe, -i^
neben dnliepe, -ij (north, dnlape) einzeln (vgl. altn. einhleypr), dbrUst neben
drUast (anm. 7) ehrlosigkeit, auch wol saim-, serntinges neben samten^es
adv. zusammen, endSmes in gleicher weise (für *8gm-tcEngi8, *änd(Bmis), etc.
Anm. 6. Der umlaut unterbleibt bisweilen im ersten gliede eines
compositums, auch wo das simplex umlaut hat ; so Cant-ware Kenter, neben
Cent Kent, söm-, mm- halb, in compositis wie aönv-, samcucu halb lebendig
(ahd. sämiquec), u. ä.
46 § 100. i-iimlaut. § 101. w- und o/a-umlaiit.
Anm. 7. Nicht selten fehlt der umlaut in abgeleiteten, zumal jüngeren
formen, die den vocal des gnindworts angenommen haben, wie etwa folcisc
zum Yolk gehörig, hüsincel das bauschen, leornin^ das lernen, u. ä. Be-
sonders zu beachten ist dabei das fehlen des umlauts im zweiten gliede
von corapositis, wie änea^e einäugig, orsdwle leblos, sidfeaxe langhaarig,
orcndive offenbß-r, or,;;eate offenbar, eÖbe^eate leicht zu bekommen, subst.
»mcelöeawu Unterleib, poet. syncaldu kälte (zu § 279). Spätws. zeigt sich
dieser mangel des umlauts namentlich öfter in den abstractis auf -leastj
wie meteleast nahrungsmangel, neben älterem -liest, -lestu.
2) Der xi- und o/a-umlaut.
§ 101. Vor folgenden vorhistorischen oder iirags. u- und
ö-lauten kann altes a zu ea, altes e zu eo, altes i zu io werden.
Diese erscheinung ist namentlich in den anglischen mundarten,
in erster linie im mercischen (§ 160) wol ausgebildet: im ws.
unterliegt sie dagegen vielen einschränkungen. Einmal zeigt
das WS. an sich eine viel geringere einwirkung jener vocale,
andrerseits sind viel häufiger analogische Verschiebungen ein-
getreten. Insbesondere ist im ws. in der eigentlichen flexion
der ursprüngliche Wechsel von formen mit und ohne umlaut
fast ganz ausgeglichen, und zwar meist zu gunsten der um-
lautslosen formen.
Weiterhin ist zu beachten, dass die mrkungen der urags.
ü sich weiter erstrecken als die der urspr. ^-vocale, weshalb
wir hier die beiden gebiete getrennt behandeln. Dabei ist
folgendes zu bemerken.
1) Zum w-umlaut gehören alle die fälle, welche als
wirkenden vocal ein urags. u aufweisen, unbekümmert um
dessen Ursprung (ob aus urspr. ü oder einen andern germ.
vocal, namentlich ö entwickelt) und unbekümmert um ihre
späteren Schicksale (Schwächung zu o, später auch zu a, und
in mittelsilben auch zu e),
2) Das vorhistorische u (einerlei welchen Ursprungs) er-
scheint in historischer zeit, soweit es nicht in ü (oben no. 1)
übergegangen oder zu wirkungslosem e bez. i geworden ist,
regelrecht als a, und es kann zweifelhaft sein, von welcher
gestalt des vocals der betr. umlaut ausgegangen ist, ob von
der früheren gestalt o oder von der späteren gestalt a. Wir
wollen daher diesen umlaut als o/a-umlaut bezeichnen, und
damit andeuten, dass er vor einem historischen a auftrete, das
§100—103. u- lind o/a- Umlaut. 47
auf ein vorhistorisches o (aber nicht auf ein älteres i(, wie in
no. 1) zurückgeht.
3) U' und o/a-umlaut wirken in der regel nur über einen
einfachen consonanten hinweg (einzelne ausnahmen von dieser
regel sind unten besonders angeführt), und diese consonanten
verhalten sich dem umlaut gegenüber verschieden, teils för-
dernd, teils hemmend. Am meisten begünstigen die umlaut-
wirkung die liquidae {r, l), demnächst die labiale {f, jp); es
folgen die gutturale ^ c (h fällt aus wegen der brechung,
§82 ff.), endlich die dentale (d, t, d, s), die dem umlaut die
grösste hemmung entgegenstellen.
4) Beide umlaute werden befördert durch ein voraus-
gehendes w: in diesem falle tritt umlaut auch vor consonant-
lauten ein, die sonst seinen eintritt hemmen. Auch scheint
diese gruppe von umlauten älter zu sein als die übrigen.
a) Der M-umlaut.
§ 102. Ausser dem u der te-stämme (§ 270 ff.), dem u des
nom. sg. f. und des nom. acc. pl. kurzsilbiger neutra, § 253,
238, dem ii der tvo- und M;ä-stämme, §249 f., 259, dem -um
des dat. pl., §237 etc., können als erzeuger des w-umlauts
namentlich noch gelten die ableitungssilben -oc, -od, -ot, -od,
-or, -ol, 'On, -um, älter (und so zum teil noch überliefert) -uc,
-ud, -ut u. s. w. Insbesondere gehören hierher auch die o im
praet. und part. praet. der schwachen verba zweiter klasse,
wie sealfode, älter -ude, § 412.
§ 103. a—ea. Dieser umlaut ist in der strengws. prosa
äusserst selten: das einzige regelmässige beispiel dafür ist
ealu hier, gen. dat. ealod neben seltenerem aloÖ, § 281, 2. Sonst
fehlt das ea ganz, selbst vor liquiden: arod hurtig, darod^pfeil,
waroö ufer; apuldre apfelbaum, sia'pol Staffel, hafoc habicht;
Jia^ol hagel, ftacor beweglich; sadol sattel, atol schrecklich,
staöol stadel, lasor lolium; ebenso natürlich in der flexion:
calu kahl, stalu diebstahl, caru sorge; rna^u knabe, ha^u hag,
lasu meer, racu bericht, saai streit, faöu tante, oder pH. salu
Säle, trafu zelte, hladu blätter, haöu bäder, fatu gefässe, dat.
hladum, fatum u. s. w.
Anm. 1. In formen wie fealu fahl, healu übel (neben falUj halu),
femer hearu hain, nearu, enge, searu Tüstung, ist das ea nicht durch ti-um-
48 § 103—104. w- Umlaut.
laut entstanden, sondern aus den mehrsilbigen casus wie gen. fealioeSy
bearwes übertragen, in denen nach § 79 ff. brechung eingetreten war ; ceafor
käfer (st. *kafra-) hat ea aus palatal -f öp, § 75, 1 ; formen wie ceafu, ^eatu
(neben gatUj § 240, anm. 3) haben sich nach den singg. ceafj geatj § 75, 1,
gerichtet ; für sceadu schatten, ^esceapu geschick, u. ä. ist auf § 76 zu ver-
weisen.
Anm. 2. In weniger streng ws. texten sind die ea etwas häufiger;
insbesondere finden sie sich ganz gewöhnlich in den poetischen denkmälem ;
und zwar da wol aus anglischen vorlagen (§ 2, anm. 6. 160) herübergenommen :
cearu sorge, dearoÖ pfeil, wearoÖ ufer; eafoÖ kraft, eafora nachkomme,
heafoc habicht, heafola haupt; beadu kämpf (danach gen. beadwe, § 259),
eatol schrecklich, heaöu- kämpf, u. ä., neben caru^ daroÖy waroÖ, afoi-a,
hafolüf hafoc etc. Selbst für die flexion lassen sich solche ea belegen, wie
pl. heafu, treafa zu hcef meer, trcef zeit.
§ 104. e — eo. 1) w-umlaut von e zu eo ist im ws. regel
vor den liquiden r und l: heorot hirsch, smeoru schmeer,
teoru teer, poet. heoru- schwert, heolor wage, ^eolo gelb,
dazu mit nachträglicher synkope des u formen wie heolstor
Schlupfwinkel (alt helustras pl. Ep.). Doch ist das eo in der
flexion durch ausgleichung beseitigt: nom. acc. pl. speru, dat.
sperum, werum, tvelum, nom. peru nach sg. spere speer, wer
mann, wela reichtum, obl. peran etc., auch meist melo (neben
meolo) mehl, nach gen. melwes etc., oder si^fu statt s^ofu gäbe,
nach obl. si^fe, § 75, anm. 3 u. ä. — Ueber die behandlung
von weo- s. anm. 2.
2) Vor labialen steht altws. meist noch e, später regel-
mässig eo: altws. efor eher in Eforwic York, hefon himmel,
gemeinws. eofor, heofon, femer heofor biber, poet. ^eofon meer,
sweofot schlaf, vgl. auch eofot streit, eofolsian lästern § 43,
anm. 4, und das fremde eofole ebulus.
3) Vor gutturalen und dentalen fehlt strengws. das
eo: es heisst also re^ol regel, sprecol gesprächig; edor etter,
medu met, fetor fessel, teso rechts. Mithin sind auch flexions-
formen wie ^ebrecu, gebedu, ^etnetu, gesetu, dat. ^ebrecum etc.
zu gebrec das brechen, gebed gebet, ^emet mass, ^eset wohnung,
u. ä. einfach als lautgesetzliche formen zu betrachten.
Anm. 1. Weniger streng ws. texte, namentlich auch die poetischen,
weisen auch hier öfter umlautsformen mit eo auf: reogol, eodor^ meodOj
feotor, poet. breo^o fürst, mco^oti geschick; auch Inder flexion, wie geseotUy
meoto zu sg. geset wohnung, met mass, u. dgl. Einige texte scheinen diesen
Umlaut eher vor gutturalen als vor dentalen zu gestatten.
§ 104—105. u-umlant. 49
Anm. 2. Für weo Tor r, l (oben no. 1) tritt ws. tro ein in fßondd,
worold weit (aber kent. merc. B' weorold, § 72), awoloöa brand, hitze.
Dagegen heisst es werod nnd tceorod Yolk, und meist werod süss, weUras
pl. (ans *welwras) lippen.
4) Nur nach w tritt auch im strengws. der u-umlaut
des e zu eo regelmässig auch vor consonanten auf^ die ihn
sonst nicht durchlassen. Daher hweogol rad, sweotol klar,
deutlich, weotuma mitgift, und so auch vor der gruppe st in
sweostor Schwester.
§ 105. i — io. 1) Nach w; ist w-umlaut von i auch im
WS. ohne rücksicht auf den folgenden consonanten eingetreten,
und zwar erscheint in diesem fall nach § 71 wu: cwucu, cum
lebendig, -hwu^u, -hugu in pronominibus wie hw€etli{w)u^u was
auch immer (§ 344)', cwudu, cudu harz, wudu holz, wuduwe
witwe, wuton wolan, stvutol klar, vor st in sivuster (aus
*sunstur), etc.
Anm. 1. Diese regel ist durch zahlreiche ausgleichungen in der
flexion durchbrochen. Teils wird das u verallgemeinert, wie in pl. ctouce,
cuce für cwice nach c(w)ucUf oder inf. swu^iarif sugian schweigen, statt
mi^ian zu praet. su;tf^o(2e, teils das t, wie in pl. tungu zu twig zweig,
nom. awipu peitsche, zu obl. stoipe, oder in der verbalflexion, wie wUun
wissen, gewitun giengen, u. dgl.
In anderen fäUen finden sich tou- und u;i-formen mehr oder weniger
promiscue neben einander, z. b. neben vmduwe witwe, spätws. oft widuwef
widewef neben sweotol (aus *8wettd, § 104,4) und swutol (aus *8witu[) yer-
einzelt switol u. dgl. Dafür spät auch wy, xoydewe etc.
Anm. 2. Selten nur findet sich hier tino, wea, namentlich in MoioluCj
weoloe purpurschnecke.
2) Abgesehen von der Stellung nach w tritt w-ümlaut
von i zu altws. to, gemeins. eo als regel nur vor den li-
quiden (r), l und den labialen /) p auf, d.h. vor denjenigen
consonanten, welche auch den eintritt des w-umlauts von e
zu eo begünstigen (§ 104, 1. 2). Daher altws. miöluc milch,
sioluc Seide, siolufr silber, praet. tiolode zu tilian arbeiten;
siofun sieben, siofoda siebente, *siofoäa kleie, praet. cliopode
zu dipian rufen, u. ä., gemeinws. meoloc (meolc\ seoloc, seolfor,
teolode] seofon, seofoffa, cleopode etc.
Anm. 3. In der flexion wird oft zwischen i und to, eo ausgeglichen,
daher einerseits formen wie teoliany cleopian, andrerseits solche wie tilu fem.
zu tu gut; pl. elifu, dat. clifum zu cZt/'klippe, § 241 ; praet. pl. drifon^ gripon
etc., § 376 anm. 1. 382, oder praet. tilodCf hifode zu tilian, hifian beben u. dgL
SioTeri, Angelsloha. gnmmatik. 8. »vfl. 4
50 § 105—106. «- und o/o^nmlanl
Anm. 4. Ffir eo tritt im spStws. bei einigen Wörtern öfter ^ statt
des sonst festen eo anf, wie in syfony iylfor.
3) Vor andern einfachen consonanten tritt ein
u-umlaut des i im strengws. der i*egel nach nicht ein: gemimor
eingedenk, sinetoedlt (aus sinu-) rund, finuU fenchel; sicar
sicher, sicol sichel, nison neun, higora häher, -tigoda -zigste,
in twenti^oÖa zwanzigste, etc.; hnitol stössig, slidor schlüpfrig,
niöor nieder u. s, w. Ebenso in der flexion, wie hrimu, limu,
geflitUj Miffu, liöu, dat. brimum etc. zu irim woge, Um glied,
geflit streit, hliff abhang, Uff glied, oder u- stamme wie sidu
Sitte, friffu- friede (in eigennamen wie Fridusdr\ oder femm.
wie sinu sehne, hnitu niss, smidu schmiede, stigu stall, oder
praett. pl. wie stigon, rison, § 382, oder sticode^ smiöode zu
stidan stechen, smiötan schmieden u. s. w.
Anm. 5. Nnr ganz vereinzelt nnd vieUeicht nicht ganz dialekt-
gerecht weisen die altws. texte hier vereinzelte io, eo auf, wie liomu,
leomu glieder, -tiogoÖa -zigste, nodo sitte, nioÖor nieder, dtoaun, Öeosum
diesem Cnra past., pioaan, ßeosan diesen Or. In späterer zeit ist dagegen
(io)f eo in weniger streng ws. texten, namentlich in der poesie, nicht selten
zu finden.
Anm. 6. Neben i nnd io steht altws. hier bisweilen anch ie nnd y,
wie geflietu pl. von ^eflit streit, nieöemest der niederste, oder äyaum diesem,
nyöemest, Myni^an neigen (Cnra past.). Später sind solche y nicht selten.
Anm. 7. Vor consonantgmppen erscheint ein u-nmlaut in altws.
siendun sind, neben sindun, § 427, anm. 1, nnd Öiossum diesem, neben dissum^
§ 338 ; daher spätws. wieder oft syndon (und danach gynd, synt) xmdpyssum
(danach anch pysses etc.).
Anm. 8. Anf synkope eines u (vgl. § 144, anjn. 1) weist vermnüich
der acc. sg. m. bioine (später Hirne, Öysne diesen, mit nnfestem t), § 838
znrttck (gmndf. *ßi9una?),
b) Der o/a-nmlant.
§ 106. Die ojay welche diesen umlaut erzeugen, gehören
meist flexionssilben an und wechseln bei der flexion des ein-
zelnen Wortes oft mit andern vocalen, und zwar sowol mit
(ce)j «, i als mit u ; vgl. z. b. paradigmen wie dorn, -es, -e ; -as,
-a; -um oder hof, -es, -e; -w; -a; -um, § 238, oder wie löüan,
'ie; -as, -af; -iaö; -wdc (-ode) und -ade, § 414. Es sind daher
hier besonders oft ausgleichungen zwischen den lautlich zu
erwartenden verschiedenen formen desselben paradigmas ein-
. getreten, und zwar im allgemeinen zu gunsten des nicht um-
§ 106—107. o/a- Umlaut. 51
gelauteten vocals, so dass sich für den f actischen eintritt des
ö/a-umlauts noch weniger feste regeln geben lassen als für
den des w-mnlauts.
§ 107. 1) Das westgerm. a erleidet im ws. keinen o/a-
Umlaut, vgl. § 50; sceaöa rauher, sceacan zittern, u. ä. gehören
zu § 76, 2.
2) Auch westgerm. e unterliegt im ws. dem o/a -umlaut
im aligemeinen nicht, auch nicht vor liquiden und labialen
(§ 101, 3) oder nach w\ es heisst also z. b. fela viel, tela adv.
wol, stela stiel, wela reichtum, hera bär, nefa neffe, sefa sinn,
wie ple^a spiel, -breca brecher, oder inf. helan hehlen, heran
tragen wie wefan weben, cwedan sprechen, metan messen etc.
Aniu. 1. Abweichende behandlung zeigen ceole^ obl. ceolan kehle,
und ceorian murren, klagen, die indessen wahrscheinlicher zum u-umlaut
zu stellen sind (ceolan fttr vorhistorisches *kelunj vgl. ahd. kelün, und
ceorian nach dem praet. ceorude, -ode).
Anm. 2. Sonst begegnet umgelautetes eo für e hier nur in weniger
streng ws. texten, namentUch oft in der poesie; daher formen wie inf. heolan,
beorarij part. beorendcj sw. m. wie weoUij seofa^ adv. feolay teola u. s. w.
Eine auch in der prosa begegnende nebenform feala neben fela (feold)
viel, scheint ihren vocal an den von fiawa wenige, angelehnt zu haben,
vgl. § 301, anm. 1.
3) Ursprüngliches wi ist auch durch o/a-umlaut in einigen
fällen zu wu geworden (vgl. § 105, 1), daneben stehen aber
häufiger wio^ wie und umlautsloses wi\ also tuwa (aus Hwiwa)
zweimal, wuta, pl. wutan weiser (aus wita, -an) neben wiotan
(weotan), wietan und witan u. dgl.
Anm. 3. Im späteren strengws. findet sich u nur in tutoa und bei
Wörtern wo der o/a-umlaut mit dem u-umlaut zusammentrifft, wie in gen.
dat. wvtda neben nom. acc. umdu holz , u. dgl. Sonst herscht t, vgl. z. b.
die sw. m. wita weiser, cwiöa bauch, hwiöa lufthauch, atoica betrüger,
loiga kämpfer, inf. witan wissen, u. dgl.
4) Geht kein w voraus, so wird urspr. i vor liquiden
und labialen normaler weise durch o/a-umlaute zu altws. io,
wofür später gemein ws. eo eintritt: gen. pl. hiora (heora-, da-
neben alt auch hiera, später hyra, § 334, 3), ondliofa, Mliofa,
-leofa speise, *cliofa, cleofa (neben clifa, clyfä) schlaf gemach,
u. dergl.
Anm. 4. Oft ist der umlaut durch ausgleichung beseitigt, also z. b.
tilian — tilastj -aÖ (praet. tilode)^ § 416, anm. 6, oder libban — lifaat, -aöj
4*
52 §107. o/a - Umlaut. § 108. Sog. palatalumlaut.
§416, anm. 2, neben tilian (tiolian) — tiolast, -ah oder libhan — liofaaty
-aÖ (leofast, -aö), oder clif klippe, gen. pl. clifa u. s. w.
5) Vor anderen consonanten als den eben bezeichneten
tritt ein ö/a-umlaut des i im strengn^v^s. im allgemeinen nicht
ein: rima rand, prica stich, bita bissen, cliäa Umschlag; pisu,
obl. pisan erbse, cinu, obl. cinan spalte, § 278, inf. niman
nehmen, etc.
Anm. 5. Gegen diese regel heisst es gemein ws. oft heonan von hier,
beheonan diesseits, neoÖan von unten, beneoÖan unten (für älteres hionan
etc.) neben hinan, niÖan, nyöan ; doch handelt es sich hier wahrscheinlicher
um einen ii-umlaut.
Besonders anfällig ist sioÖÖan (seoÖÖan; sieÖÖan, siÖÖan, syÖÖan)
postea, postquam, aus *8iÖdon mit kürzung des i (vgl. § 337, anm. 1).
Anm. 6. Wo sich sonst io, eo in hierher gehörigen Wörtern findet,
weist es auf abweichenden dialekt: reoma rand, ondwleota antlitz, u. dgl.
f) Der sog. palatalumlaut.
§ 108. Vor c, ^, h können die diphthonge ?a, ^o, fo ihr
zweites glied verlieren, also zu ^ (^), e, i vereinfacht oder auch
sonst qualitativ verändert werden. In den früheren auf-
lagen dieses buches ist angenommen worden, dass diese Um-
bildungen auf einer ^palatalisierung' der betroffenen vocale
beruhen, die durch die selbst halb palatal gewordenen gutturale
c, ^, h hervorgerufen worden sei. Danach ist diese erscheinung
als palatalumlaut bezeichnet worden. Aber jene annähme
ist wenigstens in dieser form nicht haltbar (vgl. anm. 2) , und
demnach ist auch der name zu verwerfen: doch ist in er-
mangelung einer anderen knappen bezeichnung das durch
vorgesetztes 'sog.' gekennzeichnete wort hier als notbehelf
gelegentlich weitergebraucht worden.
Im westsächsischen ist die ganze erscheinung nur von
untergeordneter bedeutung; in den anglischen dialekten ist sie
dagegen in weitem umfang entwickelt, s. § 161 ff. Die haupt-
fälle im WS. sind folgende:
1) An stelle der durch brechung vor h + consonant aus
alten e und i entstandenen eo und io tritt abgesehen von den
in § 83 f. bezeichneten ausnahmen gewöhnlich ie bez. unfestes
i, y ein: siex (six, syx) sechs, cniht knabe, Pihtas (Pyhtas)
Picten, etc. für seox, cneoht, Peohtas; oder wrixl Wechsel, statt
eines zu erwartenden *wrioxl, etc. (doch vgl. auch § 84, 1).
§ 108 — 109. Sog. palatalumlaut. § 110. Hiatus u. contractionen. 53
Anm. 1. Das wort * recht' nebst seinen ableitnngfen lautet altws. ^^*'' ''* ' "*'!;
fast stets ryht (dazn ryhtan richten, etc.), fast nie riht. Später setzt sich
jedoch auch hier das i ziemlich fest, rihty rihtan u. s. w.
2) ea und ea werden vor h (x = hs), s, c im spätws. zu
c, e: seh sah, sieh schlage, genehhe reichlich, exl achsel, fex
haar, flex flachs, sex messer, weooan wachsen, für älteres seah,
sleah, geneahhe, eaxl, feax etc.; ebenso neh nahe, teh zog, Öeh
doch, hehsta höchste, nehsta nächste; ege äuge, beg ring; becen
zeichen, eca Vermehrung, lec praet. schloss, für neah, teaJi,
deah, heahsta, neahsta; eage, beaj; beacen, eaca, leac. Sehr
häufig ist jedoch auch in späteren texten, welche diese 6, e
bereits zeigen, die ältere Schreibung ea, ea traditionell gewahrt.
Anm. 2. Wirkliche palatal Wirkungen gehen nur von solchen Ä, ^, c
aus, die selbst durch einen besonderen anlass palatalisiert waren (z. b. durch
folgendes i, j im falle des t-umlauts, u. dgl.). Dahin gehört insbesondere
die Wirkung, welche diese laute auf yorausgehendes te bez. unfestes und
festes y austlben, § 31, anm.
§ 109. Eine ähnliche Wirkung in umgekehrter richtung
zeigt sich in der spätws. ebenfalls häufigen Verwandlung von
ea, ea in 6, e nach den (hier nach § 206 wirklich palatalen)
Sy c, sc: celf kalb, cerf schnitt, gef gab, get bekam, get tor,
get goss, ces wählte, scet schoss, ger jähr, ongen gegen, scep
schaf, gesced bescheid etc., für cealf, cearf (zu § 79 ff.), geaf,
seat (zu § 75, 1), geat, ceas, sceat (zu § 63), gear, ongean, sceap,
sescead (zu § 75, 2).
Anm. In offener silbe vor gutturalem vocal ist dieser Übergang selten,
wie in getan sie bekamen, für g6aton (zu § 75, 2), meist bleibt das ^a in
dieser steUung unverändert; so bilden spätws. j^, scep ihre gen. dat.
pl. meist geara, -um, 8c6apa^ -um.
g) Hiatus und contractionen.
§ 110. 1) Hiatus innerhalb eines wertes ist im ags. nicht
beliebt. Wo daher, sei es durch vocalisierung eines halbvocals
(w), oder durch ausfall gewisser consonanten (namentlich von
Ä, seltener von w und j) im wortinnern, oder aus anderen Ur-
sachen betonter vocal oder diphthong mit unbetontem vocal
zusammentrifft, tritt gewöhnlich Verschmelzung (contraction)
zu einem diphthongen oder einheitlichen langen vocal ein.
Anm. 1. Keine ausnähme von dieser regel ist es, wenn in unseren
denkmälem vocalisch anlautende flexionsendungen unversehrt neben vocaUsch
54 § 110 — 111. Hiatus nnd contTacdonen.
ansgehendem stamm encYkeiResa, wie in k&mm dat. sg. von heak hoch,
8w6aum dat. pL you Sweon die Schweden. Hier zeigen kfiizere formen
wie heamj 8wiom, welche fast überall daneben heigehen, an, dass in jenen
längeren formen die vollen flexionsendnngen erst später wieder nach dem
mnster consonantisch ausgehender stamme angefügt worden sind.
Anm. 2. Da innerhalb eines paradigmas oft formen mit nnd ohne
YOiichmelzang zusammenstehen, so tritt nicht selten ansgleichnng ein. So
steht z. b. dem alten nom. sg. cUa § 111, 1 der nach den casns obliqni,
wie gen. dat. acc. sg. clawe^ nengebildete nom. clawu znr seite, nnd um-
gekehrt werden zu clea auch oblique formen wie cUa (for *cUae) gebildet,
so dass schliesslich zwei volle paradigmen, clea — cUa nnd daum — clawe
neben einander hergehen, n. dgL (s. anch § 111, anm. 1).
Anm. 3. Die durch alte Yocalisierung oder ausfiEdl eines w bewirkten
yerschmelzungen sind bereits urags., die durch ausfiEdl eines h hervorge-
rufenen und einige andere gehören erst einer späteren zeit an. Nicht nur
weisen die ältesten texte hier vielfach noch uncontrahierte formen auf,
sondern es sind solche auch for die dichtungen, wie die metrik zeigt, in
weitem umfange noch vorauszusetzen. Vgl. dazu Beitr. X, 475 ff.
Anm. 4. Zusammenstoss von unbetontem -\- betontem vocal wird nicht
durch contraction, sondern durch elision des ersteren beseitigt; so z. b.
unbetontes e in formen wie h-ceftan hinter, b-ufan oben, b-ütan aussen,
für be-cerßan, be-ufan, be-ü-tan; femer in den negierten verbis n-^tbban
§ 415, n-eÜaiif n-yllan § 428, anm. 2, n-ytan § 420, femer in n-isti^ nüchtern,
zu toist speise u. dgl.
2) Die den Verschmelzungen und contractionen unmittelbar
vorausliegenden wortformen sind nicht immer mit voller Sicher-
heit zu ermitteln. Daher soll bei der folgenden Übersicht im
zweif eisfalle von der germ. bez. westgerm. grundf orm des anfangs-
lautes der hiatusgruppe ausgegangen werden.
In betracht kommen im ws. folgende einzelfälle.
§ 111. 1) Urspr. a + u aus wu oder vocalisiertem tc wird
(über urags. au) zu ea: drea drohung, clea klaue, aus *pra(w)u,
*kla(w)u (daneben neugebildetes thrauu Ep., ws. clawu)] femer
mit Wiederherstellung des w aus den mehrsilbigen casusformen
streaw stroh, hreaw roh, für strea, hrea aus *straw, *strau vl s. w.
Anm. 1. Als urspr. flexion von Wörtern wie streaw ist anzusetzen
nom. 8tr6a, gen. "^strawea etc., worauf dann ähnUch wie bei cUa — clawe
§ 110, anm. 2, ansgleichungen eintraten. Ein anklang an die uncontrahierten
formen liegt möglicherweise in dem compositum strawberie erdbeere, neben
8tria{w)bene vor. — Ueber formen wie str^ow s. § 119, anm.
Anm. 2. Hierher gehört wahrscheinlich auch p6a pfan, das vermut-
lich (im gegensatz zu der parallelform pdwa = lat. pävo) auf urags. oblique
formen wie acc. *pa(w?)uw zu vulgärlat. verkürztem pävönetn zurückgeht.
§ 111—114. Hiatus und contractionen. 55
2) Urspr. ah + vocal wird (vermutlich über eah + vocal
§ 84, anm. 2) nach dem ausf all des h zu ea. Hierher gehören
namentlich die verba contracta Uan, flean, slean, öw6an § 392, 2
für *lahan etc., 1. sg. lea, slea für *lahu etc., opt. lea^ slea für
Hohe etc.; femer ^efea freude (für *^ifaho), ea wasser (für
*ahwu, *ahu, vgl. got. aha), ear ähre, tear zähre (für *ahur,
*tahur), etc.
§ 112. Germ. cBh + vocal ergiebt bei ausf all des h (ver-
mutlich über eah + vocal, § 84, anm. 2) ags. ea in nean aus
der nähe, near näher, für ^ncehun, ^ncehxir,
Anm. 1. Der st. *kl(Swä- klaue, erscheint in der poesie in den beiden
gestalten da und cUo (über cUa zu dem paraUelstamm *kläwä- s. § 111, 1).
Unverändertes ob = germ. «steht in brcbio braue.
Anm. 2. Spätws. geht ags. cb + »ilbenauslautendem w ia ea über
in breaw braue, für *ör^a aus brohv (anm. 1), *brotu; danach dann auch
flectiert, pl. breaicas etc., vgl. § 113, anm. 3. 118, anm. 2.
§ 113. 1) Urspr. e + u aus wu oder vocalisiertem w wird (über
urags. eu) zu eo: öeo diener, cneo knie, treo bäum, für */>etc;,
*}eu etc.; dafür dann gewöhnlicher mit herübernahme des w
aus den mehrsilbigen casusformen öeow, cneow, treow,
Anm. 1. Bisweilen steht für dies 4o altws. «o, namentlich in Cura
past. hs. H: Öiow etc.
2) Urspr. eh + vocal wird (vermutlich über älteres ioh
neben eoh, § 84, anm. 2) nach dem ausfall des h zu altws. to
neben eo, gemeinws. eo. Daher gemeinws. formen wie die
verba contracta ^efeon sich freuen, pleon wagen, seon sehen
§ 391, 2, aus *-fehan etc., 1. sg. ^efeo aus *-fehu ind., ^-feJicB
opt., etc.; femer feoh vieh — gen. feos, dat. feo etc., § 242;
seo pupille, gen. seon, sweor schwäher, ^eö(Ja zehnter, teontig
hundert, aus *5eÄa, *swehur, *tehu(n)Po, *tehuntig u. ä.
Anm. 2. Unklaren yocalismus zeigt altws. tienj flect. ttene zehn,
gemeinws. tyn^ tijne neben t&riy Une.
Anm. 3. Silbenauslautendes ags. ho wird spätws. öfter zu eow (für
eo aus ^u, vgl. § 112, anm. 2. 118, anm. 2): fl^owÖ, hleowÖ, sp^owÖ für
fUwÖ etc., § 371, anm.
§ 114. 1) Urspr. =f + «t wird über urags. altags. tu zu
altws. to (neben seltenerem ro), dann gemeinws. eo : pron. Mo,
sto § 334. 337, gemeinws. hco, seo (aus %i -\- n, *si + u durch
56 § 114 — 116. Hiatus und conttactionen.
anhängung der femininendung -w), nom. acc. pl. n. drio, Öreo
drei § 324, aus *Pri(j)u (got. prija),
2) Urspr. f + urspr. a, S verschmilzt zu einem diphthongen,
der altws. stark zwischen eo und io schwankt, gemeinws. aber
als eo erscheint: altws. diofol, gemeinws. deofol teufel, aus lat.
diaholus] freo (frio) frei, und ableitungen, zu st. *fri(f)a-', dazu
freo^(e)an lieben; feo^{e)an hassen, nebst den substt. freond
freund, feond feind; femer bleo färbe, freo weib, Sweon Schwe-
den, beo biene, peo hundsfliege, ceo krähe, vermutlich auch
beon, bton (zu lat. fio) § 427, 2.
Anm. 1. Ob b6ot drohung, /r^te freiheit, 9.ns *bi'hät, *frJ'hal8 YAer-
her oder zn no. 3 zn stellen sind, ist nicht auszumachen.
Kaum hierher gehört das praet. ^ode gieng, § 430, da hier gar keine
io-formen belegt sind (vgl. auch north. 6ade L, 6ode R*, nicht *iode).
3) Urspr. th + vocal wird (vermutlich über gebrochenes
ioh, eoh, § 84, anm. 2) zu altws. io neben häufigerem eo, ge-
meinws. eo. Hierher fallen die verba contracta teon, Öeon,
wreon, leon^ seon § 383, aus *tihan etc., 1. sg. praes. teo, öeo etc.
aus Hihu ind., Hlhce opt.; ferner tweo zweifei, nebst ableitungen
wie twio/;{e)an, tweonian zweifeln, aus Hwiho etc., und viel-
leicht einiges andere (vgl. auch anm. 1).
4t) t + e ergiebt ie und weiterhin i, y in sie sei (aus
*si{j\ce\ vermutlich auch in drie m. drei und dem pronominalen
hie sie (nom. pl. m. und acc. sg. f., § 324. 334. 337), später
sy, öry, hy (daneben in der poesie auch oft zweisilbiges sie),
Anm. 2. Die neben sie und hie auftretenden dialektischen neben-
formen b6o § 427, 2 und Mo § 334 sind nicht sicher zu erklären.
§ 115. Ags. 6 + vocal wird zu 6: scöh schuh, nom. acc. pl.
scös aus *scöhas §242; die verba contracta fon, hon aus
*föhan (für *fahan mit nasaliertem ä, § 395, A), 1. sg.
praes. fö, ho aus *föhu ind., */&Aöb opt.; ferner ö6 lehm (alt
thohce Ep.), höh ferse, gen. hos; woh böse, gen. wos, dat. wom,
nom. sg. f. wo § 295, anm. 1, etc.
Anm. Bei i-umlaut erscheint ^: 2. 3. sg. des, d6Ö tust, tut, aus *rföw,
* döipj dial. part. din getan, aus * dDin^ § 429, u. ä. — lieber spätws. ^w
aus iw s. § 113, anm. 3.
§ 116. Urspr. # + vocal bleibt unverändert in sctia neben
scuwa schatten, und meist in büan bauen, nebst ableitungen.
§ 116 — 119. Hiatus und contractionen. 57
Anm. Contractionen treten gelegentlich auf bei folgendem c oder
14 : daher opt. praes. pl. 5t*w, part. praet. ^ebun neben -büen; gen. sg. cii,
CÜ8 neben cüe (gen. pl. cüä) kuh § 284, anm. 4 ; Örum dat. pl. zu Örüh sarg
§284.
Dem got. traiuin entspricht ags. trüwian mit innerem w (gegen ags.
buan = got. baiian). Ein ebensolches w zeigen die casus obliqui yon ruh
rauh, gen. rüwes etc., § 295, anm. 1.
§ 117. 1) Ags. p + i, e verschmilzt zu y: drys, dry gen.
dat. sg. von dry zauberer, aus ^drye$y *drye; 3. sg. ffryd, praet.
ffryde, aus *Pry(h)ip, '^Pry(h)ida zu öryn drücken (s. anm.).
2) Ags. y + gutturalem vocal wird zu gemeinws. eo in
reo decke, obl. reon, aus altem ryhce Ep. (vermutlich nach den
obl. casus wie gen. *ryhan etc.).
Anm. Formen wie Ör^n drücken, t^n lehren, § 408,4 für *prghan
etc. sind danach wol an flexionsformen wie 2. 3. sg. Ör^s, Ör^Ö, praet. Ör'^de^
oben no. 1. angelehnt, und solche wie dr^aSj dr^Uy dry um nom. gen. dat.
pl. zu dr^ als neubildungen nach § 110, anm. 1 zu betrachten.
§ 118. 1) Urspr. ai (= ags. o) + vocal wird zu d: a) d + ti
aus vocalisiertem w in d immer (got. aiw) und gelegentlichen
formen wie snd schnee, hrd leichnam, wofür häufiger sndw,
Jirdw etc. mit Wiederherstellung des w aus den mehrsilbigen
casus (doch vgl. auch § 134, d); — b) dh + vocal: rd reh,
^efd feind, sld schlehe, td zehe, für rdha (Corp.), "^gifäha,
*sldh(B, *täh(B, obl. rdn, gefdn, sldn, tdn neben neubildungen
wie tdan, tdum § 278, anm. 2, etc.
Anm. 1. Ein Übergang von ä-\- uzuea wird von einigen angenommen
für das etymologisch sehr undurchsichtige wea leid, obl. %o6an, das man auf
*wä{w)un zurückfuhrt (vgl. ahd. alts. wewo).
2) Im falle des t- Umlautes erscheint de: a) für urspr. a
+ /: 2. 3. sg. sdest, sd^ö aus *^ä-i5 etc., § 430; — b) für urspr.
ä{w)i\ (B gesetz, sm see, hrce leiche; dazu gen. sdes, dat. sde für
"^süBes, *s€ee, gen. dat. acc. ce für *cee u. s. w.
Anm. 2. Auch für silbenauslautendes c6t<; aus aiw steht spätws. öfter
eaw (§ 112, anm. 2. 113, anm. 3): ^awfcest legitimus, neben ctwfoest; hreaw
leiche (auch flectiert, gen, hreawes etc.) für älteres hrctw, hrdw.
§ 119. Die diphthonge ea, eo, io und ea, eo, io, einerlei
welchen Ursprungs, absorbieren folgenden vocal. Ausser den
in §§ 111, 2. 113, 2. 114, 3 gegebenen belegen vgl. z. b. noch
58 § 119. Contractionen. § 120. Schwankungen der quantität.
fälle wie heah hoch, gen. heas, nom. pl. hea, dat. heam, nom.
sg. m. schwach s^ hea, für *hea(h)es, *heaQi)e, *hea(h)um,
*hea(h)a etc.; oder die verba contracta teon ziehen, fleon fliehen,
§ 384, aus Heohan etc., 1. sg. ind. Uo, fleo aus Heuhu ind.,
HeuhcB opt., u. dgl.
Ueber neubildungen wie heaum neben heam, smeauns das
denken, öreaun^ drohung, fioun^, feoun^ hass, neben älterem
smeanSy ärean^, feons u. ä. vgl. § 110, anm. 1.
Anm. Silbenauslautendes ^aw wird spätws. öfter zu eow: streow
Stroh, für streaw § 111, praet. hriow reute, für hr6awj § 384, anm. 2.
3) Schwankungen der quantität.
§ 120. Es ist im vorhergehenden stillschweigends voraus-
gesetzt worden, dass die quantität der westgermanischen vocale
im ags. bewahrt geblieben sei, wo nicht etwa der eintritt von
contractionen, ausfall von consonanten u. dgl. zur annähme einer
quantitätsveränderung führten. Durch eine vergleichung der
späteren entwickelung der spräche mit den läugenbezeichnungen
der hss. (sei es durch doppelschreibung oder namentlich durch
Setzung des acuts, s. § 8) ergiebt sich aber, dass bereits im
ags. eine menge von Veränderungen der ursprünglichen vocal-
quantitäten (insbesondere dehnungen) eingetreten waren, die
man sonst erst späteren Sprachperioden zuzuschreiben pflegte.
Zu einer genauen feststellung dieser Verschiebungen der
quantität im einzelnen fehlen uns zur zeit noch die mittel;
denn teils wird die quantität in den hss. nur spärlich be-
zeichnet, teils sind deren zeichen von den herausgebern nur
ungenau wiedergegeben oder ganz ignoriert.
Anm. Zuverlässig sind nach der angäbe von Sweet (welcher über-
haupt nach Bouterwek, North, evang. s. CXIV zuerst wieder nachdrücklich
auf die quantitätsbezeichnungen der hss. hingewiesen hat, vgl. Proceedings
of the Philol. Soc, April 16. 1880 und June 3. 1881) die ausgäbe der
evangelien von Kemble und Skeat , Goodwin's GuÖlac und Sweet's ausgäbe
der Cura pastoralis und der Lauderdale hs. des Orosius.
Erschwert wird die ermittelung genauerer gesetze noch
dadurch, dass die betreffenden Vorgänge in den einzelnen
dialekten offenbar in verschiedenem umfange und in verschie-
dener zeit eingetreten sind. Bei dieser Sachlage müssen wir
uns hier begnügen, nur das allgemeinste mitzuteilen.
§ 121—124. Dehnungen. 59
a) Dehnungen.
§ 121. Auslautende vocale betonter einsilbiger Wörter
erscheinen als lang: hwd wer, aus *hwa-{r)^ got. hos-, swd so,
got. swa\ se der, got. sa; he er, w;e wir, ^eihr, memir, d^edir,
aus *Ä^(-r), *w^(-r), *me(-r) etc. (vgl. got. i-s, mi-s etc.); ne
nicht (got. ni)\ bi (bi^ § 24, anm.) bei, got. bi; nü nun, äü du,
got. nu, J>u; so auch wol das vortonige d-, untrennbare partikel
(für ar-, got. us, ahd. ar- etc.).
Anm. Dies schliesst indessen die annähme nicht aus, dass in der
lehenden spräche diese Wörter bei enklitischem gebrauche teilweise ver-
kürzt worden seien; vgl. namentlich be neben bi und das untrennbare,
nie gedehnte ^e-, älter ^i- (got. ga-).
§ 122. Es besteht eine neigung zur dehnung einsilbiger
Wörter auf einfachen consonanten. Hierher gehören namentlich
die, zum teil enklitischen, adverbien und partikeln de aber,
Cef- ab (z. b. in cefweard abwesend, cefwierdelsa schade), 6f\(m^
6n an (auch als proklitische form von gnd, wie in ön-drcedan
fürchten, 6n-^ietan verstehen), 6r- ur-, z. b. in örsor^ sorglos,
ün- un-, z. b. in ünriht unrecht, üp, üpp auf, in hinein, mid
mit, gif ob; femer wel wol, bei besser; die pronomina ie ich;
dfcet das, hwcet was, instr. äön, hwön, die copiüa is ist, aber
auch substantiva wie /ip^fass, w;e^weg, tver mBjm, cZt/klippe,
löf lob, geböd gebot, adjectiva wie hol hohl, verbalformen wie
die praeterita brcec brach, scet sass, etc.
Die neigung erstreckt sich selbst auf Wörter, deren end-
consonant erst aus einer geminata vereinfacht ist. So begegnen
mön, man mann, pl. men, cdn kann, eal all, ^ewit verstand,
eyn geschlecht, gen. monnes, edlles, gewittes etc.; femer formen
wie ^eset gesetzt, aus ^eseted, gesett; sit sitzt, on^it versteht,
forgit vergisst, für siteö, ongiteÖ etc.
§ 123. Viel spärlicher macht sich eine neigung zur deh-
nung kurzer vocale vor einfachen consonanten in zwei- und
mehrsilbigen Wörtern geltend; häufig ist ofer über, bezeugt;
ausserdem finden sich z. b. schon in der Cura past. formen wie
fdtu (pl. von fcBt)^ rdee (ds. von racu), stcefe (ds. von stcef),
fdre (3. sg. opt. von faran), ööne den, öpene, ^dderaö u. ä.
§ 124. Ausserdem finden sich vielfache dehnungen vor
consonantgruppen. Hier gehen die einzelnen denkmäler
besonders stark auseinander.
60 § 124 — 125. Dehniingeii n. kürznngen. § 126. Voc. d. abL-silben.
1) Vor nasal + consonant kommen alle vocale gedehnt
vor: hdndy h^d band, l^d land, tcdmbj wgmh mutterleib, tcdn^,
tcQn^ gefilde; ende ende, sendan senden; hindan binden, sincan
sinken, stincan stecben; s^ünd gesund, hundon sie banden,
münt berg, stünta schwachkopf, drüncen trunken, etc.
2) vor r + consonant: dm, gm lief, bdtrnan verbrennen,
irnan laufen, cirm klage, ward wort, hord schätz, ümon liefen,
wyrd geschick; ^eard bans, eart bist, sceort kurz.
3) vor Z-f- consonant: namentlich d (für gebrochenes ea
§ 80), wie dld alt, sdlde gab, aber auch milde milde, ^öld gold,
^eöyld geduld, scyld schuld, u. dgL
Anm. 1. Diese dehnnngen in 1 — 3 fehlen, der ab Wesenheit Ton
accentzeichen nach zu schliessen, der Cora past. noch gänzlich (ansser
yereinzeltem ünder 33, 7, auingan 253, 2, hierstinge 165, 3); anch im
Landerdale Orosins sind sie noch selten, dagegen erscheinen sie reichlich
in jüngeren wests. qneUen, wie .£lfrics homilien etc. In Lind, nnd
Rnshw. sind sie regel.
Anm. 2. Die dehnnngen treten am ersten nnd häufigsten yor nasal
oder liqnida-f-s timmhaften consonanten anf; doch sind, wie die obigen
beispiele lehren, anch gmppen mit stimmlosem laute an zweiter st«Ue nicht
ausgeschlossen. Vor ü scheint die dehnung dem ws. zu fehlen, dagegen
begegnet sie north., wie in düe aUe.
Anm. 3. Li den textausgaben pflegt man die handschriftUch be-
zeugten belege für diese dehnnngen beizubehalten. Für grammatische
zwecke empfiehlt es sich eventuell der vorsieht halber, angenommene
secundäre dehnnngen zum unterschied von den etymologischen längen
durch ~ zu bezeichnen.
b) Kürzungen.
§ 125. Der eintritt von kürzungen ist aus dem mangel
ausdrücklicher längenbezeichnung bei der relativen Seltenheit
der längezeichen nicht mit Sicherheit zu folgern. Doch scheint
(nach Sweet) kürzung vorzuliegen in Ööhte, bröhte, söhte aus
öohte, bröhte, söhte § 407, a u. ä. (doch vgl. z. b. höehtnisse
Eushw. Mt. 5,10 = WS. ehtnisse, zu § 68, anm. 2).
Vor anderen consonantgruppen als h + consonant scheinen
kürzungen im allgemeinen nicht eingetreten zu sein, vgl. Schrei-
bungen wie Crist, ^dst, messt, ^itsian, witnian, fiftis, Icedde etc.
II. Die vocale der mittel- und endsilben.
§ 126. Hier sollen nur einige haupterscheinungen be-
handelt werden, die für das Verständnis der flexionen in be-
§ 127—128. Vocalwechsel (suffixaWaut). 61
tracht kommen. Das übrige wird im einzelnen die formen-
lehre ausführen.
A) Vocalwechsel.
§ 127. Alte vocalwechsel. Bereits im indogerm. fand
vielfach eine gewisse abstufung der vocale gewisser sufflxe
(suff ixablaut) in der flexion statt. So begegnen wir nament-
lich häufig der ablautsreihe e\ o: (z. b. den beiden ersten
stufen in lat. genus, generis, gr. yivoc, yereog für ^yeveöog, u. dgl.).
Im germanischen sind, wie es scheint, die suffixalen e
alle zu i (§45, anm. 1), die alten o zu a geworden (§ 45, 4).
An stelle der nullstufe erscheint (wie im verbalablaut vor
liquida oder nasal) häufig ein u anstatt des ausgefallenen vocals.
Im ags. sind diese abstufungen meist nicht mehr rein
erhalten ; gewöhnlich ist eine stufe durch alle formen desselben
Wortes durchgeführt worden; nur hie und da weisen bestehende
doppelformen noch auf das einstige Vorhandensein eines regel-
mässigen wechseis hin. Insbesondere lässt sich auf einstiges
bestehen einer e-, i- stufe aus dem i-umlaut vorausgehender
Wurzelsilben ein rückschluss machen.
§ 128. Die wichtigsten so erschliessbaren Wechsel, von
denen im ags. noch reste erkenntlich sind, sind folgende:
1) vor urspr. s (germ. ^, ags. r, auslautend auch oft ge-
tilgt) in dem neutralen suffix -os, -es (wie in yevoc, genus),
germ. -a-gr, -i>, s. die beispiele § 288 ff. Die i- stufe liegt vor
in formen wie si^e, lere, älter sigi, beri aus *si^iz, *hariz nach
§ 182; oder north, lemh, Ps. north, ccelf aus *lambi0, *Jcalbij3
nach § 182 und 133, b. Daneben ws. Ignib, cealf ohne umlaut
und die längeren formen wie si^or, hrööor, lombor etc. (§ 182,
anm.).
2) vor n im suffix -ono, -eno, germ. -ana, -ina des part.
praet. der starken verba. Die i-stufe ist erhalten in einigen
umgelauteten formen wie ce^en, cymen § 378.
Anm. Besonders deutlich war die abstufung in dem suffix der
schwachen declination, -cw, -ow, -n, germ. -in, -arij -un entwickelt; jedoch ist
sie gerade hier im ags. fast ganz zerrüttet, namentlich die i-stufe (wie in
got. hanina, hanin) ganz verdrängt.
62 § 128—129. Vocal Wechsel. § 130. Apokope.
3) vor l in dem suffix -olo, -elo, germ. -ala (= urags.
-uT), -ila\ die beiden stufen sind erkennbar in doppelformen
wie dea^ol und die^ol heimlich, grundf. *dau^ala- und ^dausüa-.
4) vor r besonders in dem suffix der verwantschaftsnamen;
über diese vgl. im einzelnen § 285.
Anm. Auch fremd Wörter werden öfters nach massgabe der im ags.
bestehenden suffixablaute umgestaltet. So weist z. b. ags. fcecele fackel,
auf älteres *fakilay eine ablautsbUdung zu lat. factda^ zurück. Andrerseits
erscheint auch lat. t, c, a nicht selten durch w, o vertreten : persoc pfirsich,
esol esel, butor butter, munuc mönch, aus lat. persicum, asilus^ butirumf
monachus u. ä.
§ 129. Jüngere vocalwechsel. Neben diesen alten
abstufungen haben sich im ags. noch einige jüngere Wechsel
ergeben, die vermutlich von der wechselnden stärke des neben-
tons abhängen, aber auch zum teil durch die vocale der
nachbarsilben bedingt erscheinen (indem eine gewisse ab-
wechselung zwischen hellen und dunkeln vocalen beliebt wird).
Namentlich besteht eine neigung, ein ö, u einer schlusssilbe
in e zu verwandeln, wenn das wort um eine nebentonige silbe
mit a, 0, u wächst. So heisst es gewöhnlich rodor himmel,
heorot hirsch, staöol stütze, auch gen. dat. sg. rodores, heorotes,
staöoles, -e, aber im plural meist roderas, heoretas, stadelas, -a,
-um, im verbum stadelian u. dgl. Hierher gehört auch der
Wechsel des vocals im praet. der 2. schwachen verbalklasse,
wie sealfode, pl. seälfedon § 412, auch wol ursprünglich der
abstracta auf -un^, -in^ u. ä.
B) Apokope auslautender vocale.
§ 130. Indog. a, o (= germ. d) in ultima schwindet durch-
aus, z. b. on, germ. got. ana, gr. ara; oef-, unbetont of ab,
germ. aba, gr. djro etc. Zahlreiche beispiele liefern besonders
die nom. acc. sg. der ö-stämme § 235 ff., grundf. -o^, -o(m).
Erhalten hat sich das germ. a bei früher contraction, wie
in /r/ö, freo frei, st. *frija-, § 297, anm. 2.
Anm. Ein dem a, o vorausgehendes silbisches i (§45,8) tritt un-
versehrt in den auslaut, und wird später nach § 44 zu e : ende, rice § 246,
älter endi, rlci aus *andiaj ^nkia, etc.
§ 131. Spurlos und ohne hinterlassung irgendwelcher
einflüsse auf den vocal der vorhergehenden silbe schwindet
§ 131 — 133. Apokope auslantender vocale. 63
ebenfalls das ursprünglich auslautende -e. Die hauptfälle
sind: 1) der voc. sg. m. der o-stämme, dorn, § 238, vgl. gr. Xoye,
2) der imp. sg. der starken verba, wie her, help § 367, vgl. gr.
q)iQs; 3) die 3. sg. ind. praet. der starken verba wie beer § 367,
wdt § 420, vgl. gr. olds.
e vor germanisch erhaltenem consonanten wurde, vermut-
lich schon im germanischen, zu i, § 45, 2, anm. 1, und teilte
die Schicksale des letzteren.
§ 132. Ursprüngl. i und u waren im urangelsächsischen
noch durchgehends erhalten. Zu ihnen gesellten sich aber
noch secundäre i und w, die teils durch Wechsel der qualität
entstanden (wie i vor cons. aus e, § 1 31), teils durch kürzung
aus den entsprechenden auslautenden längen i, ö, teils endlich,
was das u anlangt, durch vocalisierung aus consonantischem
w hervorgegangen waren. Diese sämmtlichen urags. i und u
unterliegen dann denselben regeln der apokope, und zwar ist
für diese teils (bei ursprünglich zweisilbigen Wörtern) die
quantität der unmittelbar vorausgehenden Wurzelsilbe,
teils die anzahl der silben des wortes massgebend. Die haupt-
fälle sind folgende:
§ 133. Urags. t bleibt nach kurzer Wurzelsilbe er-
halten, zunächst als i, dann als e (§ 44); es schwindet nach
langer Wurzelsilbe und am Schlüsse mehr als zweisilbiger
Wörter.
a) Ursprüngl. i z. b. im nom. acc. sg. der i-stämme (vgl.
gi\ jt6Xi<;, iv): kurzsilbig subst. wini, wine § 262, adj. hryd,
bryce § 302(?), langsilbig subst. wyrm § 265. Weitere fälle der
apokope: der dat.-loc. sg. der consonantischen stamme, wie fet
aus *foti §281 (gr. jrod/); desgl. für mehrsilbige hroöor §289,
suman, heortan, tun^an § 276; die datt. pl. wie ffcem, twdem,
grundf. *paimiz etc.; die comparati vischen adverbia wie len^
§ 323, grundf. *lan^w (vgl. lat. magis, und wegen des abfalls
des z § 182); aus dem verbum: die 1. sg. ind. der verba auf
-mi (§ 427), wie dorn tue; ferner die 2. 3. sg. und 3. pl. ind.
aller verba, wie 2. sg. hilpis, -es(t), 3. sg. hüp(e)ä, 3. pl. helpaöj
grundf. -m, -ipi, -anj)i (vgl. skr. hhdrasi, -ati, -anti, von w.
iher tragen).
64 § 133 — 134. Apokope anslantender vocale.
b) Urags. i aus ursprüngl. c, z. b. im nom. pl. consonan-
tischer stamme, wie hnyte, styde § 282 und fet, mys § 281 aus
"^hnutizy "^hnutez; *f5tiZj *fötez etc., vgl gr. jrorfec; ebenso bei
mehrsilbigen, ^uman, tun^an § 276; ferner im nom. acc. sg. der
neutralen e^-stämme, kurzsilbig bere, si^e (got. hariis-, sigis),
langsilbig Ps. north, ccelf kalb, north, lemb lamm, etc. § 288 fif.
c) Urags. i aus ursprüngl. i lag wol vor im imp. sg. der
verba mit thematischem jo, § 372. 398, 1 (vgl. got. hafei, nasei,
sokei etc.): kurzsilbig hefe, nere etc. § 367. 409, langsilbig sec,
hier etc. § 409. Regelrecht geschwunden ist auch das i im
nom. sg. der lang- und mehrsilbigen iä- stamme wie ^ierd
§ 257 und syden, wier^en § 258, 1. Andere germanisch aus-
lautende t sind im ags. stets, auch nach langer silbe, als i, e
erhalten, so in der 3. sg. opt. praet. der starken verba, wie
hulpe (grundf. *hulpl, got. hulpi), oder im instr.-loc. sg. der
o-stämme wie dorne, älter domi (aus *dömt, vgl. gr. exsl). Doch
liegt vielleicht im sog. dativ hdm § 237, anm. 2 ein regelrecht
entwickelter local eines langsilbigen ö- Stammes vor, und die
4, -e der übrigen formen sind analogiebildungen nach den
kurzsilbigen.
Anm. 1. Ansnahmen bezüglich der apokope machen das ady. bet
besser, got. batis^ wofür man *bete erwarten soUte, und das ady. ymbe
neben ymb mit erhaltenem e.
Anm. 2. Auch wo das i geschwunden ist, ist i-umlaut der unmittel-
bar vorhergehenden Stammsilbe eingetreten; ausgenommen sind nur die
verbalformen eontj dorn, pl. döÖ (für *dönpi).
§ 134. Urags. u bleibt in ursprünglich zweisilbigen Wörtern
nach kurzer Stammsilbe als -w, -o erhalten, und schwindet
uach langer Stammsilbe.
a) Germ, u, z. b. im nom. acc. sg. der w-stämme, wie kurz-
silbig subst. m. sunu, f. duru, n. feolu § 270. 274 f., adj. cucu
§ 303; langsilbig subst. m. feld, f. hgnd § 272. 274, adj. heard
§ 303, anm. 2, grundf. -w^, -w(m), -u, vgl. got. suntis, -u, filu etc.
b) Urags. u aus germ. ö = urspr. ä, z. b. im nom. sg. f.
der a-stämme, wie kurzsilbig ^iefu, adj. hwatu; langsilbig aV,
^6d § 252. 293 (vgl. gr. x^Qd etc.) ; oder im nom. acc. pl. n. der
o-stämme, wie kurzsilbig subst. fatu, adj. hwatu, langsilbig
subst. Word, adj. ^6d § 238. 293.
§ 134—176. Apokope auslautender vocale. 65
c) Urags. u aus germ. u = ursprüngl. ö lag vor in der
1. sg. ind. praes. der verba, und ist hier fest geworden, auch
bei langsilbigen, also beoru, faru wie helpu, bindu; jedoch sind
diese u im ws. bis auf wenige reste durch die optativendung
-e verdrängt, s. § 355.
Anm. Ursprünglich vorausgehendes j (§ 45, 8) hemmt die apokope
nicht, also sihh § 257, cynn § 246 etc. aus *8ibb(j)Uf *cynn{j)u. üeher die
Wirkung eines vorausgehenden i (§ 45, 8) s. § 135, 3.
d) Urags. u aus vocalisiertem w, § 137. 174, 2, z. b. nom.
bearu, bedlu § 249, ^earu § 300 (die femm. wie beadu, lang-
silbig mced, Ices § 260, stehn für *bad(w)u, *mcBd(w)u aus -u etc.
nach § 173, 1 bez. § 134, b).
§ 135. Bei drei- und mehrsilbigen Wörtern herscht ziem-
liches schwanken in der behandlung des auslautenden u. Der
regel nach wird es abgeworfen in dreisilbigen Wörtern mit
kurzer wurzel- und mittelsilbe, bleibt aber nach langer wurzel-
und kurzer mittelsilbe. Nach langer mittelsilbe scheint es
regelmässig zu schwinden. Es gehören hierher vornehmlich
folgende fälle:
1) feminina der ö-declination: kurzsilbige wie /5rew = got.
fairina, oder ti^ol aus lat. tegula § 254, 2; von den langsilbigen
die abstracta auf -ffu, got. -ipa, wie sirensöu, § 255, 3. Da-
gegen verlieren die abstracta auf -uns stets das u ohne rück-
sicht auf die quantität: monun^ mahnung, liasun^ trug u. dgl.,
§ 254, 2.
Anm. Dem typus der langsilhigen haben sich angeschlossen die ur-
spr. t'ä-stämme hyrnetUf ielfetu, lie^etu §258,1.
2) nom. acc. pl. der neutra der ö-declination: kurzsilbige
wie reced, werod, langsilbige wie nietenu, heafodu § 243, 1
(vgl. auch § 144, b), und namentlich die stamme auf -io (nach
§ 45, 8), wie ricu aus *rikiu, grundf orm *rlkiu, § 246.
3) nom. sg. f. und nom. pl. n. von adjectivis: kurzsilbige
wie micel, moni^, schwankend mit micelu, moni^u, langsilbige
wie hdli^u § 296 mit anm. 1 (vgl. § 144, b), insbesondere wieder
die Stämme auf -io, wie ^renu § 298, aus *sröniu.
§ 136. Eine apokope anderer ursprünglicher endsilben-
vocale als die der angegebenen findet im ags. nicht statt. Ins-
besondere bleiben alle vocale erhalten die noch im ags. durch
Sieyers, AngeUäohs. gr^mmatik. d. »ufl, 5
66 § 137 — 141. Teiiiideniii^feii des wortaudutti.
eineil schlussooiisoiianteii gedeckt sind (z. b. das m, o in der
3. pL praet der verba, wie hulpun, neredun, -on § 364).
C) Weitere Terandemngen des wortendes in folge von
TOcaiabfalL
§ 137. In den anslant tretendes w wird nach consonanten
und kurzen Tocalen zau,o vocalisiert, während es nach langen
Tocalen und diphthongen bleibt oder ganz abfallt Das nähere
hierüber s. § 134, d. 174.
§ 138. Tritt mnta + liquida oder nasal in den anslaut^ so
wird nach einem allgemeinen phonetischen gesetz die liquida
oder der nasal yocalisch, d. h. silbenbildend; so z. b. die r, ly
n, m m got. alars, fugk, taikns, maipms (Braune, Got gr. § 27).
Im ags. entwickelt sich aber aus und vor diesen silbenbildenden
liquiden und nasalen häufig ein secundärvocal. So lauten die
angeführten got. formen im ags. cBcer, fu^ol, täcen, mdSum,
Hierüber gelten folgende nähere bestimmungen:
§ 139. Am regelmässigsten erscheint ein vocal vor r.
Derselbe ist meist e, wenn die vorhergehende silbe einen pala-
talen vocal enthält, dagegen meist o, altertümlich und dia-
lektisch fi, seltener (und namentlich später) 6, wenn der voraus-
gehende vocal guttural ist; z. b. tvinter, fin^er, fas^er, cecer,
ceaster (aus *ccester § 75, 1), aber dtor, fodor, Jdütor, düstor
u. ä. zu got. tmntruSy figgrs, fagrs etc.
Anm. Nur in den ältesten quellen wie Ep. bleibt das r noch oft
unverändert: dtrj spaldr, cefr neben ledir, mapuldur n. ä.
§ 140. Silbenbüdendes l bleibt namentlich nach dentalen
oft unverändert: ncedl nadel, spdtl Speichel, seil sitz, hüsl opfer
eaxl achsel, noB^l nagel, etc., doch tritt auch nach palatalem
vocal e, nach gutturalem u, o ein ohne feste regel: ceppel apfel,
tempel tempel, fu^ol vogel, u. dgl.
§ 141. Silbenbildendes n bleibt nach kurzer silbe meist
unverändert: hrcefn rabe, stefn stimme, re^n regen, Öe^n held,
wcB^n wagen, doch kommen auch -en daneben vor; nach langer
silbe überwiegt -ew, z. b. in tdcen zeichen, beacen zeichen,
wcepen waffe; daneben selten -in, wie froe^in fragte, öe^in,
oder, namentlich north., -un, -on, wie becun, becon zeichen,
täcon zeichen, fdcon bosheit, ymmon hymnus.
§ 142. Veränd. des wortauslauts. § 143—144. Synkope. 67
§ 142. Silbenbildendes m erhält sich in der regel unver-
ändert: Örosm rauch, bosm busen, fceffm Umarmung, botm boden,
wcestm Wachstum, doch finden sich wcestem u. ä., und gewöhn-
lich mdöum kleinod.
Anm. (zu § 138 — 142). In der poesie werden silben mit Tocalischem
r, Ij m, n häufig nicht als voUe silben gerechnet, vgl. Beitr. X, 480 ff.
D) Synkope von mittelvocalen und verwantes.
§ 143. Als ' mittelvocale ' bezeichnen wir die vocale der-
jenigen silben, welche zwischen der wurzel- und der endsilbe
mehrsilbiger Wörter liegen.
Die mittelvocale des germanischen sind im ags. vielfach
synkopiert worden. Ihre erhaltung oder ausstossung aber hängt
(wie die behandlung ursprünglicher endvocale) teils von der
quantität der vorausgehenden Wurzelsilbe, teils von der anzahl
der ursprünglich vorhandenen mittelvocale ab.
§ 144. a) Nach langer Wurzelsilbe wird jeder nicht
durch Position geschützte, ursprünglich kurze, einzelne mittel-
vocal synkopiert; nach kurzer Wurzelsilbe tritt diese synkope
nicht ein, vgl. formen wie gen. eäles, en^les, deofles, odres,
eowres, d^nes, heafdes von eöel, en^el, deofol, oder, eower, d^en,
heafod mit solchen wie staöoles, rodores, eotones, nacodes etc.
b) Ausgenommen sind von der synkope in den älteren
quellen die dreisilbigen formen des nom. sg. f. und nom. acc.
pl. n. auf 'U (mit ausschluss jedoch der feminina auf -ffu
§ 255, 3, welche der hauptregel folgen), also adj. idelu, eoweru
§ 296, anm. 2, subst. nietenu, heafodu § 243, 1, neben z. b. idle,
eowre, heafdes u. dgl.
c) Dagegen synkopiert trotz kurzer Wurzelsilbe regelmässig
micel gross und gewöhnlich auch yfel übel, also gen. micles,
yfles; doch wieder micelu (neben micel, § 296, anm. 1) und yfelu
neben yflu und yfel nach b.
Anm. 1. Dieses alte System der synkopierung wird (vorzüglich in
den jüngeren denkmälem) oft durch analogiebildungen gestört. Nament-
lich werden oft mittelvocale nach langer Stammsilbe wieder hergesteUt
nach dem muster zweisilbiger formen desselben Wortes; also etwa iöelea,
deofolea nach den nomm. iöelj dSofol u. s. w. Dies ist besonders oft der
fall bei den partt. praet. der starken verba (^ehundne, ^eholpne, jünger
-ene) und den acyectivis auf -ig (hdli^es etc. für älteres hcUges). Seltener
6*
68 § 144 — 148. Synkope Ton mittelvocalen.
tritt bei kurzsilbigen Wörtern synkope ein; hauptsächlich nnd regel-
miaag ist dies der £ei11 in den r- casus (luccetre gen. dat. sg. f., kwcetra
gen. pL) nnd im acc. sg. m. (hwaetne) der adjectiva . § 293, 1 , gewohnlich
auch im comparatiy (^kedra, hwcetra etc. § 307).
Anm. 2. Ein schwanken findet statt bei formen in denen mnta^-
liqnida oder nasal dem mittelTOcal Toransgeht: efnde nnd efnede etc.,
s. besonders § 405, 5.
§ 145. Position schützt im allgemeinen gegen die Syn-
kope. So bleiben, wenigstens in der älteren spräche, auch in
ihren dreisilbigen formen unversehrt z. b. die adj. auf -isc wie
mennisc nebst ableitungen; die meisten Superlative wie ieldesta
§ 309 ff. (doch Stets hiehsta, nieJista), substt. wie hcdrfest, eamest,
und alle mit liquida oder nasal + cons., wie ftereld, fdbtels, und
alle auf doppelconsonanten, z. b. foimen wie condelle, hyröenne
§ 258, 1, die ableitungen auf -ettan wie roccetian etc. § 403,
anm. 2, auch wenn das tt vereinfacht wird, § 231, 4.
Anm. Später finden sich auch hier ansstossnngen , so beim Super-
lativ, § 311, nnd namentlich bei doppelliqnida oder -nasal, nachdem diese
vereinfacht sind, §231,4; vgl. z. b. comparative wie ceftra neben ceftera
ans OB f terra § 314, anm. 1, gen. dat. sg. f. öÖre, gen. pl. ödra neben ödere,
öÖera ans öÖerre, öÖerra, § 296, anm. 3. Aehnlich anch bei ursprüngUchen
compositis, wie d^flic neben deofelic aus deofoUlic.
§ 146. Auch alte lange mittel vocale werden in offener
mittelsilbe nach langer Wurzelsilbe bisweilen synkopiert; es
scheint dabei eine urags. Verkürzung vorausgegangen zu sein.
Hierher gehören z. b. die adjj. auf -^5- aus -^, die stoffadjectiva
auf -en aus -iw § 296; vielleicht auch der gen. pl. der schwachen
subst. auf -na neben -ena § 276, anm. 1, u. dgl.
§ 147. Von zwei mittelvocalen wird ohne rücksicht auf
die Quantität der Wurzelsilbe der zweite synkopiert, falls er
kurz und nicht durch position geschützt ist; also z. b. acc. wie
idelne, die^olne : atolne, swicolne-^ eowerne, uncerne : foB^erne;
d^enne, hdli^ne etc., oder gen. dat. sg. f. und gen. pl. wie idelre,
-ra : swicolre, -ra u. dgl.
§ 148. Im Zusammenhang mit diesen gesetzen über Syn-
kope steht die behandlung der Wörter, welche nach § 138 ff.
secundärvocale entwickelt haben. Nach langer Wurzel-
silbe dringt dieser secundärvocal nicht in das innere des Wortes
§ 148—149. Synkope. § 150. Yocalismus der dialekte. 69
ein, wenn dieses um eine endung wächst; es heisst also wintres,
fin^res, temples, tdcnes, mdömes neben winter, fin^er, tempel,
tdcen, mdöum; dagegen geschieht das häufiger" nach kurzer
Wurzelsilbe, wenigstens vor r: fce^er, weder, wceter z. b. haben
gewöhnlich gen. foegeres, weder es, wceteres u. s. w., ohne dass
jedoch das vorkommen altertümlicher formen wie wcetres etc.
ausgeschlossen wäre.
§ 149. Auch in ags. Schlusssilben die erst durch abfall
eines vocales an das wortende getreten sind, finden öfter vocal-
ausstossungen statt. Für die flexionslehre kommen insbesondere
die regeln über die bildung der 2. 3. sg. ind. praes. der verba
in betracht (§ 359).
C) Die hauptabweichungen
der nichtwestsäohsischen mundarten.
§ 150. Das vocalsystem der nichtwestsächsischen dialekte
zeichnet sich zunächst durch folgende allgemeine besonder-
heiten aus:
1) an stelle des ws. ce = germ. ce, westgerm. 5 § 57 f.
steht e: stret Strasse, red rat, slepan schlafen, bei i-umlaut
mersian rühmen, u. ä.
2) es fehlt das ws. ie, ie § 41, und daher auch das unfeste
?, ^ § 22. 31 (die Vertretung derselben im einzelnen ergiebt
sich aus den folgenden paragraphen) ; über einzelne ie anderer
herkunft vgl. z. b. § 166, anm. 7.
3) die diphthonge ea, eo, io und ihre längen sind vielfach
anders geschieden als im ws., namentlich herscht im north,
eine starke Verwirrung zwischen Sa und So, Das kent. ist
ausgezeichnet durch seine Vorliebe für ta, fo an stelle von
altem Sa, So.
Anm. 1. Charakteristisch für das north, in L und Rit. ist die Vor-
liebe für Sa. Daher bleiben in L die kurzen ea fast rein erhalten; auch
für ^ wird im ganzen nicht allzuhäufig eo gesetzt : biom bäum, eoÖe leicht,
eore ohr, ^ostro ostem, u. dgl., für biam etc. Für kurzes eo wird dagegen,
freilich bei grossem schwanken im einzelnen, massenhaft ea geschrieben,
und für etymologisches 6o darf im ganzen schon 4a geradezu als normal-
form gelten; also stearra stem, meard lohn; d4ar tier, biada bieten, Uaf
lieb, für ws. steorraj *meord; deor^ beodan, leof etc. Aehnlich in Rit.,
während R* auffallend viele io für ea, aber relativ wenige ea für 6o hat
70 § 150. Vocalismiis der dialekte.
Anm. 2. Im merc. sind iSa und Ho unter einander weit besser ge-
schieden, znmal in B^, während Fs. bereits etwas öfter schwankt.
Dem kent.' nähert sich der Ps. durch das auftreten einiger io for eo,
wie in fiolu viel, hiofen himmel, neben feolu, heofen, nnd namentlich vieler
io für iOj wie in biod tisch, hiodan bieten, Öiod volk, Öiotc diener, hiold
hielt, htoiol rad, liofUeb, nnd selbst nioldbcan sich nahem, für diaL nMdbcan
= WS. nealctcan (§ 165, anm. 3).
Anm. 3. Im kent. schwanken die Schreibungen ISa und ^ nur ver-
einzelt.
Frühzeitig gehen dagegen die fo in ^ über (fallen also mit den alten
Ib, anm. 4. 6, zusammen; doch wird daneben auch die Schreibung fo fort-
geführt); also z. b. ciorfan schneiden, ciorl kerl, hiorte herz, <^/W gäbe,
hiofen himmel; hiodan bieten, dior tier, Zto/'lieb, liohi licht, für ws. ceorfan,
hiodan u. ä.
Für \o tritt, zumal in den urkk., auch la (ya) auf: vgl. formen wie
fUih vieh, riaht recht, wiarald weit, giaban geben, hiabenlic himmlisch
(urkk.) für feoh, reoht, weorold, geofan, heofenlic, oder dhriasd (kGl.) zu
hr^san fallen, s. auch anm. 6).
Auch für Sa tritt vereinzelt ia, ya auf: siaro- list (Metra), smija^enne
(kGl.) zu smia^ean denken; ebenso io, wie fomion (kGl.) beinahe, für
fom^n.
Anm. 4. Die alten ¥o sind im north, rein erhalten, zumal in B^;
nur schwankt der contractionsdiphthong io öfter mit 6o, wie in fr€ond
neben friond freund; sonst finden sich nur erst ganz vereinzelte eo (und
für diese wol auch ea nach anm. 1).
Anm. 5. Im merc. (R\ Ps.) sind die alten to z. t. noch erhalten,
grossenteüs aber bereits durch & ersetzt ; es stehen also formen wie hiorde
und heorde hirt, hiora und heora gen. pL, § 334, siofun und seofun sieben,
fiond und f^nd feind, etc. neben einander.
Anm. 6. Auch im kent. sind Ko und ^ zusammengefallen, wegen
anm. 3 überwiegt aber durchaus die Schreibung to (doch finden sich eo als
contractionsdiphthonge , wie in friond freund), oder aber Ka mit dem in
anm. 3 berührten lautübergang : WiahMd npr., wiada gen. sg. holzes, hian
sein, § 427, 2, pron. hia, sia § 334. 337, für Wioht-, wioda, bion etc.
Anm. 7 (zu anm. 1—6). Die für eo und io vorauszusetzenden grund-
formen Su und Xu sind nicht nur in den ältesten quellen (vgl. Beitr. XVUl,
411 ff.), sondern im auslaut und vor w auch noch in einigen jüngeren angl.
texten noch öfter (neben den gewöhnlichen So, fo) erhalten; so in B^ die
pronn. hiu, sin § 334, 337, priuwa dreimal, cfiiu knie, tr^w bäum, Ö^w)
diener, Idr^w) lehrer, Idttiuw führer, in L hiu, diu, Öriu n. drei, pron. iuh
etc. § 332. 335, äiuwaa pl. dienerinnen, cn^, Mu, dat. cnium etc., Bit. d»«,
iuh', vgl. dazu femer § 156,5; so auch oft diul u. ä. teufel in L Bit. —
In B* fehlen solche formen ganz, im Ps. bis auf vereinzelte vielleicht hier-
her gehörende Schreibungen wie ^etrewlice, trew, Öiwgen, die vielleicht
nach § 156, anm. 3 zu beurteilen sind.
§ 150—152. Vocalismus der dialekte. 71
4) der laut « ist in grösserem umfange erhalten: durch-
gehends im north, (auch bei der kürze, cele, dcehter, cßxen § 93) ;
im Ps. wenigstens in der regel noch die länge (dceman, bäc,
spced § 27. 99), während Rushw^ bereits stärker zwischen e
und fl§ schwankt.
ftf 88.
§ 151. 1) Für WS. CB § 49 tritt im kent. und Ps. e ein:
de^ tag, brec brach, set sass u. s. w.; ähnlich in den kleineren
merc. denkmälern; in R» herscht dagegen ce vor wie im ws.
und north.
Anm. In den altkent. Urkunden sind jedoch die <b noch oft oder gar
meist erhalten.
Der Ps. hat cb regelmässig nur in den procliticis cet bei, Öcet das(s),
sonst nur ganz vereinzelt. Dagegen ist im Ps. cb der normale Vertreter
des WS. ie als t-umlaut von ea vor l oder h + consonant, wie in celdra älter,
hceldan neigen § 159, 2, nceht nacht, moehti^ mächtig § 162, 1, oder des sog.
palatalumlauts von ea, wie in sceh sah, dcB^as tage § 162, 1.
Die beiden ersten entsprechungen sind auch altkentisch; später tritt
aber auch für sie e ein: eldra^ elmehtig u. s. w. (dagegen seah, dagaa
wie WS.).
Ebenso geht im kent. auch der lange ö§-laut = i-umlaut
von d aus ai (über ws. cb = germ. c^ s. § 150) allmählich in
e über: so kGl. delan teilen, eni^ ullus, mest meist = ws. Ps.
north, ddklan, ceni^, mcest; die altkent. urkk. haben auch hier
das ältere de oft bewahrt.
2) Für WS. a in offener silbe, § 50, erscheint im Ps. und
north, oft ea durch u- (und ö/a)-umlaut, § 160.
3) Es fehlt die brechung von a zu ea vor l + cons. im
Ps. und north., meist auch in Rushw.*; ebenso auch oft die
von a vor r + cons. im north, einschliesslich Rushw. Statt
ea tritt a ein, § 158.
e, 6.
§ 152. Der umfang des alten e § 19, 1 ist eingeschränkt
durch häufigeren u- und ö/a-umlaut im kent. und angl., § 160;
das umlauts-e fehlt im north, da wo es in den übrigen dialekten
umlaut von o ist, § 93. 150, 4.
Dafür erscheint ein dem ws. im allgemeinen fremdes e
a) für WS. ie aus palatal + e, § 157, 2; — b) für ws. ie als i-
72 § 152—156. Vocalismns der dialekte.
Umlaut von ea, § 159 (daneben öb, s. ebenda); — c) als angl.
Vereinfachung von eo vor gutturalen, § 164.
Anm. In texten wie E^ L etc. schwankt c öfter und ohne feste
regel mit es.
§ 153. Langes e entspricht einem ws. e nur in den fällen
§ 21, 3 (Eushw. gelegentlich auch § 21, 2).
Sonst ist es a) Vertreter von ws. de aus germ. m § 150, 1 ;
— b) kent. Vertreter von ws. de aus ai, § 151, 1; — c) i- Um-
laut von ea, § 159,3; — d) angl. Vereinfachung von ea, eo
vor gutturalen, § 163. 165.
y» y.
§ 154. Ein besonderes kennzeichen des jüngeren ken-
ti sehen ist der Übergang von y, y in e, e: embe, hesis, eppan,
melden; ontenan, hrecö für ws. ymbe, dysi^, yppan, ^ylden\
ontynan, hrycö\ den älteren urkk. ist jedoch dieser Übergang
fast noch fremd.
Anm. Da im kent. die laute ^, (S, ^ allmählich in i zusammenfallen
(vgl. § 150, 1. 151, 1), so kann es vorkommen dass in umgekehrter Schreibung
das traditionell fortgeführte zeichen y auch für c- und CB-Iaute gesetzt wird :
cyrran für cerran (ws. cierran) § 157, 2; yßer für efter (ws. asfter) § 151, 1 ;
mij^Ö, l^ce für megÖy Uce (ws. mdb^Öf Ubce) § 150, 1; lijssa für Ussa (ws.
Idbasa) § 151, 1.
Diphthonge.
§ 155. Aus dem gebiet der diphthonge ist neben dem in
§ 150, 3 bemerkten noch hervorzuheben :
1) Der mangel eines besonderen «-umlauts von io, io
§ 159, 5.
2) Die stetige Vereinfachung von Sa, So und fo vor guttu-
ralen im anglischen, § 161 ff.
3) Das north, besitzt auch den diphthong ei, seista sechste,
neista nächste, heista höchste (neben sesta, nesta, hestd); cei^a
rufen, etc., und ai für w, frai^na, cnaihtas für frce^na, cncehtas,
Anm. lieber kent. diphthonge auf -i aus -^ s. § 214, 2.
Einflüsse des w (§ 71—73).
§ 156. 1) w verwandelt oft folgendes e, e, selbst bisweilen
ein öB, north, in ce bez. ce: a) altes e: woe^, su(ßfn, wod =
WS. wes, swefn, wel\ — b) UD(ilauts-e: cutjßlla, tuoelf, woenda
§ 156. Vocalismus der dialekte. 73
= WS. cwellan, twelf, wendan; — c) e (= ws. dt § 150, 1):
huoer, wcede, wcepen = ws. hwcer, wcede, wcepen; gedehntes e
in wöe = ws. we; — d) « in cwceff, hwceöre = ws. cwmö,
Jiwasdre,
Anm. 1. Varianten der Orthographie s. z. b. bei Panl, Beitr. VI, 38 f.
2) weo das im ws. bleibt (§ 72), wird north, meist zu wo:
woröa, worÖia, worö, worpa, suord = ws. weoröan, weoräian,
weord, weorpan, sweord, aber auch cwoSa, wosa = ws. cweäan,
wesan, aus *cweoÖan, *weosan nach § 160.
Anm. 2. Man beachte ws. north, woroldj toorld weit, gegen merc.
kent. ioeorold, § 72.
3) In gleicher weise wird wea (§ 160, anm. 2) north, oft
zu wa, woneben auch wce begegnet: waras, wceras, pl. von wer,
woer mann, ws. weras, Ps. weoras; wala, wcela reichtum, ws.
wela, kent. Ps. weola; so auch tud zweifei, neben tuia.
4) wio ergiebt bei hinzutretendem ^-umlaut (durch wu hin-
durch, § 71) im Ps. und north, abweichend vom ws. (§ 71,
anm. 2) wy in wyräe wert, wyrsa schlimmer, wyrresta schlimmste,
und deren ableitungen, wie wyrsian sich verschlimmem (s. je-
doch auch § 164, 2). — Für ws. wuduwe witwe, hat Ps. widwe^
north, widua L, wid(ti)we R'^ etc.
5) Die gruppen ^ow und tow werden im north, oft zu ew
(eo, eu etc.) und iw (io, in) vereinfacht: so in L fewer (feuer,
fewr etc.) vier, hreues reut, ^etreweö glaubt, praett. wie blewun
bliesen, hrewun (hrceuun) ruderten, § 896, anm. 5, für und neben
feower etc.; im silbenauslaut cnew knie, trewna (treuna) gen!
pl. bäume, treivufcest getreu, ^etreudon praet. glaubten, praett.
wie bleuu blies, oncneu (-cncew, -cneaw) wusste, u. ä., oder
giwiga, giuia verlangen (dazu praet. umwende, praes. pl. ^iauaä),
diwa, öiua (oder diwa etc.?) dienerin, neben Öiowa, diuwa (oder
Öiowa etc.?); niwe, w/we neu, gen. dat. hiwes, Ä«w;e färbe, pron.
iwih (iuih; auch iuh) euch, iwer {iuer, iur) euer, iw euch, § 332,
335, imp. ^itriu glaube; dazu in Rit. ^itriwe getreu, triwleas
treulos, ^itriwia glauben u. ä.
Anm. 3. Auch iaw wird, wiewol selten, zu ew etc. verkürzt: so in
L un^Uu unklug, schare schauer, sc^un^ das schauen, ewun^a offenbar,
für '^Uaw, 8c4awarej -un^, ^awunga etc. (bez. für north, daraus entstandenes
'^Uow etc., § 150, anm. 3?).
Anm. 4. Ausserhalb des north, sind solche verkürzte formen seltener;
vgl. z. b. Ps. Mw bäum, für ws. treow, etc. (§ 150, anm. 7).
74 ^ 1a6^157. Voaüimni« der dukkte.
Abb. §. Die nortlL ew, iw asd Tenmtlid mot graphische ver-
kofzuugen for die zeichengmppeii «mr, iicar, Tg^ § 150. anm. 7.
Wirkung roraasgehender palatale (§ 74 — 76).
§ 157. 1) Urspr. j ruft im angL im aDgemeinen keine
diphthongiemng hervor.
An OL 1. ju bleibt im merc. imTerSndert: ttm^, gim^ Vob%, iuguö,
gugud Jugend P*., iung^ iu^uö, iü, gu ehemals K*, iuns neben gins Chad;
das north, hat meist ^tn^, S^S^Ö neben comp, ^umgra L, gi^^S Bit-, das
kent. iung neben ^um^, giogoö.
För altes ^o TgL north, ^eoce joch L. ioec^ iwoee Kit., merc ioe R*,
aber kent. geoc neben um;. Für ws. g^cmor Jammer, heisst es im Ps.
g6a9n4)r,
Urepr. jiB = WS. gea erscheint angL kent. als ^e in ^e ja, ger jähr;
dem WS. pron. gi^ gie ihr, entspricht angl. ge, daneben anch gk, gi L R«
nnd stets gie Rit., desgl. dem ws. iü, giu, geo jam, im north, g^e), gie(e\
gi L, gt(e\ gl R«, gU Rit.
Der nrsprfingliche Tocalismns der übrigen mit j anlantenden Wörter
ist zn unsicher, als dass man feste entsprechnngsregeln anstellen könnte.
2) Auch nach g, c, sc wird e im kent und angl. nicht
diphthongiert; vgl z. b. für altes e beispiele vnidgefan, geldan,
'getan, sceld = ws. giefan, gieldan, -gietan, scield (über formen
wie geofan vgl. § 160); oder für umlauts-e: gest, gerd, cerran
= WS. giest, gierd, cierran, u. s. w.
Anm. 2. Ausnahmsweise hat Ep. einmal gibcen part. praet. gegeben,
nnd Rit. in demselben stamm einige i: gif, gifende, snbst. gife etc.
(Lindelöf 25).
Das gleiche gilt für das kent. angl. e = germ. ce, § 150, 1 :
gefon, getan, scep (north, scip) = ws. geafon, -geaton, sceap;
doch north, sceacere räuber LK^.
3) Ebenso unterbleibt die diphthongienmg bei dem kent.
merc. e ^^ ws. ce, § 151, 1: gef, get, cester, scel, scet = ws. geaf,
ceaster, etc.; dagegen schwankt R^ (vgl. § 151) wie das north,
zwischen ce nnd ea: ccester, gasfei etc. neben ceaster, geat, sceäl
(und .scal) R'; das north, hat daneben auch die Schreibung
e(B, wie ongecegn, cetgecedre, ongecet L u. ä.
4) Weitergehende diphthongienmg zeigt nortL ^eonga
gehen, - - sonstigem gongan. Auch nach sc tritt e vor gutturalen
vocalen north, häufiger ein als in den übrigen dialekten : scea-
dan, sceomu etc.
§ 158—159. Vocalismus der dialekte. 75
Die brechungen (§ 77—84).
§ 158. 1) Statt ea vor r + consonant steht im north, oft
a: arm, warp, war ff neben earm etc.; R* hat neben überwiegen-
dem ea einige as (wie }(Brf neben pearf) und a {ward und
namentlich öfter iarwan neben ^earwan § 408, anm. 2).
2) Die brechung von a zu ea vor l + consonant fehlt dem
merc. und north, (aber nicht dem kent.): dafür steht a: all,
fallan, haldan, sali ; ausgenommen north, sealla neben sella =
WS. siellan § 80, anm. 2. R» schwankt zwischen a und ea. —
Ueber den umlaut e, ce s. 159.
3) Alle brechungen vor h sowie vor consonantenver-
bindungen, deren letztes glied ein ^, c, h ist, werden im ang] .
durch den sog. palatalumlaut vereinfacht, s. § 161 ff.
Die umlaute (§ 85—107).
§ 159. i-umlaut (§ 88 — 100). Besonders abweichend sind
die i-umlaute der diphthonge:
1) i-umlaut von ea ist altkent. ce, wofür später e eintritt,
asrfe, osldra, mceht urk., neben erfe urk., eldra, meht kGl., =-
WS. ierfe, ieldra, mihi etc.; ähnlich sceppan, ^est = ws. scieppan
siest (doch ausnahmsweise hlihan kGL).
2) i-umlaut von ea vor r ist im angl. e: erfe, derne, ermdu,
ferd = WS. ierfe, yrfe etc.; doch hat R* neben regelrechtem e
und einigen öp, wie in äwcergan verfluchen, auch mehrfach ws.
tf, wie äwyr^an.
3) i- Umlaut von a vor Z + consonant (§ 158,2) und von
germ. a, ws. ea vor h ist angl. (e: asldu, asldra, masltan = ws.
ieldu, ieldra, mieltan; auch vor U: wcelle neben welle brunnen
(ws. widla); ferner Ps. north. hlceha(n), mceht, mosihtis = ws.
hliehhan, mihi, mihtig etc. R* schwankt zwischen (b und e:
celdu, asldra und eldra, beigas u. ä. (daneben ws. y in syllan
und i in niht neben nasht).
4) t- umlaut von ea ist kent. und angl. e: heran, gelefan,
ned, leg, cegan u. s. w. = ws. hieran etc. Daneben hat R* ver-
einzelte ce, ce und ws. y, wie in ccegan, hceran, hyran etc., kGl.
äfligan,
5) i-umlaut zu eo, eo ist kent. und angl. ursprünglich io
io. Dies bleibt nach massgabe von § 150, 3 im north., wechselt
aber im merc. und kent. mit jüngerem eo: north, ^iama be-
76 § 159—100. Vocalismns der dialekte.
gehren, Morde hirt, iorsi^a zürnen, = ws. ^iernan, hierde,
iersian; oder north, dtore teuer, öiostre düster, stiora steuern,
= WS. diere, äiestre, stier an (über north, tw für iow s. § 156, 5);
aber z. b. schon im Ps. regelmässig heorde, eorre zorn, deostre
etc., nur häufiger hiow gestalt, niowe neu, als heow, neowe =
WS. Mw, niwe (doch wiederum ^etreowe getreu etc. = ws. ^e-
trtewe, ^etrywe), und ähnlich in den andern denkmälern.
Anm. 1. Auffallenderweise heisst es angl. ohne brechung stets äfirra(n)
entfernen Ps., L, Rit., nebst firr comp, femer L. Vereinzelt finden sich
solche i auch sonst noch: Ps. hirtan fovere, Corp. cirm lärm, cimel kern,
^eauirbet 3. sg. elimat (zu sweorfan § 388, anm. 1 ; gesmirwid geschmiert
Corp. dürfte an ti;-lose formen, § 408, 1, angelehnt sein), etc.
Sehr auffällig ist femer das e in sibun-, sifunsterri Siebengestirn,
Ep. Corp.
Anm. 2. ie hat Ps. stets in onsien antlitz (north, onsion^ ws. onsien)
und sonst noch ein paar mal sporadisch.
Anm. 3. lieber angl. icyrÖe, wyrsa etc. s. § 156,4.
§ 160. w- und o/a-umlaut (§ 101 — 107) gehen zum teil
beträchtlich weiter als im ws. Namentlich ist
1) der Wechsel zwischen umgelautetem und nicht umge-
lautetem vocal in der flexion oft noch erhalten, vgl. z. b. kent.
seofu {siofu) gäbe, gen. ^e/e, oder Ps. fet gefäss, pl. featu, dat.
featum; ^et loch, gen. pl. geata, oder im verbum Ps. beoru, hires,
bireä, heoraö, inf. heoran tragen, und ähnlich im north, (vgl.
§ 370), wo jedoch die ausgleichung mit umlautslosen flexions-
formen schon stark um sich gegriffen hat.
2) Der umlaut tritt auch vor gutturalen und dentalen
ein, vgl. z. b. kent. reosol regel, forespreoca füi'sprecher, be-
seotan erlangen, meotod gott, u. ä.; nur ist er vor gutturalen
im angl. nachträglich wieder aufgehoben, s. § 161 ff.
3) Der umlaut tritt öfter auch vor consonantgruppen
auf, doch ohne specielle Übereinstimmung zwischen den einzelnen
mundarten; vgl. z. b. formen wie north, ionna innen, ionnad
einge weide, bihionda, Uhiandu hinten; Ps. eascan obl. asche,
eappul apfel, feadnim dat. pl. vätem; oder north. L ^ioster-
(nebst poet. geostran), gegen R^ gestor-, ws. ^iestran gestern,
u. dgl.
4) Der o/a-umlaut erstreckt sich im merc. (speciell Ps.),
nicht aber im kent. und north., auch auf das alte a; vgl. z. b.
§ 160—163. Vocalismus der dialekte. 77
oben ^et, gen. pl. ^eata] inf. fearan fahren, ÄZeafJaw laden (aus-
nahmsweise s<^lan singen), in der 2. schwachen conjugation,
wie ^leadian erfreuen, ^eöeafian zustimmen, u. dgl.
Anm. 1. Da der o/a -umlaut des a dem north, wie dem ws. fehlt
{farüy hlaöa, geÖafia u. dgl.), so sind ^eadria versammeln, und sceaca
schütteln, zu § 157, 3 zu stellen.
Anm. 2. Für umlauts-eo steht north, nach § 150, anm. 1 sehr oft
ea; dies ist zu heachten für die erklärung von formen wie waraSj wala
§ 156, 3 neben solchen wie cwoÖa, wosa § 156, 2.
Der sog. palatalumlaut (§ 108 — 109).
§ 161. Die ausbildung dieser erscheinung bildet eines der
am stärksten in die äugen fallenden characteristica des ang-
lischen. Ihre hauptfälle sind folgende:
§ 162. 1) ea wird im Ps. (meist auch in R*) und north,
zu ce vereinfacht vor h, ht, x (= hs § 221,2): ^esoeh sah, ^e-
Öceht gedanke, mcehte konnte, smx messer, wosx wachs, wcexan
wachsen = ws. ^eseah, geffeaht u. s. w.; R' hat daneben einzelne
ea, wie geseah.
Anm. 1. Der t-umlaut dieses ce ist wieder cp, s. § 159, 3.
Anm. 2. Im Ps. erscheint dieses ce auch meist vor ^ und c als Ver-
einfachung eines zu erwartenden ea aus a mit u- oder o/a-umlaut : moegun
pl. können, dcegas tage, cwoecian schütteln, droeca drache (neben ver-
einzelten formen wie dagum, aagaSj draca^ hracan und hreacan kehle,
Zeuner s. 34 f.), für *mea^un^ *deaga8 etc. § 160,4; soweit aber der m- oder
o/a-umlaut des a anderwärts fehlt, fehlt auch das ce vor j, c, daher in
E^ und north, magwirij dagas etc.
Anm. 3. In formen wie den praett. rehte, wehte neben rcehte, wcehte,
WS. redhte^ wedhte, etc. hat anlehnung an das e des praes. reccan, weccan
etc. stattgefunden, vgl. § 407, anm. 3. Ebenso sind imperative wie north.
slähj Öwdh § 373 an die contrahierten formen des praes. slä, Öwd angelehnt.
Anm. 4. Die kent. denkmäler haben meist ca vor /*, undavorj,c;
über den i- umlaut vgl. § 159, 1.
2) Vor rc, rg wird ea im merc. zu e, im noiih. zu e, selten
ce: Ps. erc arche, herj hain, merg- mark, = ws. earc, hearg,
mears\ R* gemercian bezeichnen; north. L ft^rc?- seh wein, neben
cerce arche (und arg arg), Rit. gimerda neben cerce, R^ erc, berg,
Anm. Der i- umlaut dieses e ((e) ist nach § 159, 2 wiederum c; über
formen wie north, äwcerga (B* äwasr^an^ § 159, 2) s. § 156, l,b.
§ 163. ea wird im angl. zu e vor ä, g, c\ heh hoch, neh
nahe, teh praet. zog, ege äuge, beg ring, lec praet. schloss, becon
zeichen, = ws. heah etc.; daneben einzelne ea in R', wie eage.
78 § 163—164. Vocalismus der dialekte.
Anm. 1. Abgesehen von vereinzelten north, et (wie tcbh zog, brcbc
genoss L) heisst es in L meist ctc neben ec auch, und Öcbh doch (neben
ddh und vereinzelten Ö^hj Öeah); im Kit. deh und Öiahj in R' cbCj de und
Öih, Ödh ; der Ps. hat Öcbhy aber ec, R' pcth neben /)to/i, und neben rUhsta
nächste, auch nckhsta und nihsta,
Anm. 2. Das kent. hat das 4a in der regel bewahrt; doch vgl. z. b.
7Uh kGl. für WS. näah,
§ 164. 1) eo wird im angl. zu e vor h (x = hs) und rc,
r^, rhy Ih: feh vieh, ^eseh imp. siehe, 5eMe ecce, reht recht,
cweÄ^ knabe, «ea? sechs, § 83; t«;erc werk, bergan bergen, ^werh
quer, 6erÄ^ glänzend, elh eich, seZA seehund, = ws. feoh, geseoh
etc. (dazu Ps. feie opt. verberge, = ws. feoU aus *feolhe,
§ 248).
Anm. 1. Neben e hat das north, auch einzelne ce (wie cnoeht, rcBht)y
ai (cnaiht) und ei (reiA^, neira?tuiti;ot}j paradies), Kit. auch t in &idi/i imp.
siehe, neben biseh.
R^ schwankt zwischen e (cb) und eo (feh, cneht, rehtj werc neben ge-
fceht, cnceht, wcerc und feoh, seoh, weorc\ hat aber auch einige i, y (riht,
sihpe und rj/A^, syxta).
Anm. 2. Vor c und j (vgl. § 162, anm. 2) herscht schwanken, indem
das eo öfter durch analogie wiederhergestellt wird: Ps. cbrendreca böte,
wegas pl. wege, neben seltenem weogas; selten sprecan neben »preocan
sprechen, breocan brechen, nach mustern wie beoran tragen, etc. ; im north,
hat L zwar nur breca, spreca (sprceca\ wegas (wce^as § 156, 1) u. ä., aber
R* spreoca (spreacä) u. ä.
Anm. 3. lieber den zugehörigen i-umlaut % s. no. 2.
2) io, einerlei welcher herkunft, wird im angl. in ent-
sprechender Stellung zu i vereinfacht: rihtan richten, gesihö
gesicht, mixen miste, wixla{n) wechseln, birhtan erleuchten,
birhtu glänz, milc milch, stician stecken, twigu pl. zweige,
u. s. w.; auch Ps. cetfileff 3. sg. für ^-filhip zu -feolan § 387,
anm. 2.
Die Vereinfachung des io zu i ist älter als der Übergang
von wio zu wu, § 71 ; daher entspricht dem betreffenden ws.
wu im angl. einfaches wi\ wiht etwas, fulwiht taufe, ctmc
lebendig, cwidan lebendig machen, wicu woche, = ws. wuht,
fulwuht, cwucu, cwucian, wucu etc. Daher auch Ps. K^ wircan
wirken, gegen §156,4 (north, wyrca LR^ und teilweise in
R» hat i-umlaut von u, vgl. got. waürkjan).
Anm. 1. Zwischen e und i schwankt bergan gustare Ps. R*, berga
und birga LR*. Anderes, wie north, berhta, brehta neben birhta beruht
auf anlehnung an das adj. berht etc.
§ 164—166. Vocalismus der dialekte. 79
Anm. 2. In der flexion ist das io (eo) öfter durch ausgleichuiig wieder
hergestellt; so im Ps. stets im praet. pl. steo^un, histveocim nach mustern
wie äreosunj fleoUm, in R^ wrioganj toreo^un neben ästi^an^ w. ä.
§ 165. 1) eo wird im angl. unter den entsprechenden
bedingungen zu e: teh ziehe, fleh fliehe, fle^an fliegen, fle^e
fliege, le^an lügen, sec krank, IM licht, wex praet. wuchs,
= WS. teoh, fleoh u. s. w.
Anm. 1. R* schwankt zwischen e und eo: sec, lehtj wex neben s6oCy
Uohtj wSox, imp. fleoh j Uoh etc.; daneben steht, ohne ersichtlichen grund
für den tibergang, auch in smikende rauchend, Uzende lügend, liht subst.
und a^j. licht, zu ws. smeocaUj leo^an^ Uoht. Ebenso vereinzelt im Ps.
li^endej fligu 1. sg. fliege, Rit. lihtes gen. sg. zu UM.
2) Die analoge angl. entsprechung von io ist ^: lih imp.
leihe (ws. leoh); cicen küchlein (ws. *ciecen aus '^Jciulcm);
Uhtan, lixan leuchten (ws. Uehtan etc.); auch contractions-
formen wie tiö Ps. zieht, fliö L flieht (aus urspr. *tiuhi},
*fliuhip, vgl. WS. UeM, fliehö) u. ä.
Anm. 2. Dem ws. Uoht aus Hiht leicht, § 84, 2, entspricht north.
Uht L; danach wird angl. hetwKh zwischen, nicht sowol mit ws. betw6oh
als mit dem auf verkürztes *b€twih zurückgehenden betwith zu ver-
gleichen sein.
North. Uhta neben lihta leuchten, beruht auf anlehnung an das
subst. Uht.
Anm. 3 (zu §161 — 165). Die Vereinfachung unterbleibt bei früh-
zeitigem ausfall des h vor consonanten, § 222, 2 nebst anm. 1. Daher
formen wie angl. Manis höhe, acc. sg. m. h^ane zu hOh, ws. heah hoch,
nebst eigennamen wie Hiaburg, oder FUowalhf -wald, zu ws. ^/eoÄ gefahr;
nioktcan (n6a- etc.) sich nähörn, zu n^h (gegen ws. nMctcean aus vorws.
*n{Sh, § 150, 1) u. ä.
Contractionen (§ 110—119).
§ 166. 1) ürspr. a + vocal wird north, zu d (ce) in den
verba contracta sld (slce) schlagen, ^wd waschen, § 374, anm. 1,
= WS. kent. Ps. slean, ffwean, in R* sld{n), pl. thudö neben
slean, sldean. Aber auch north, etc. ea, tear etc. wie ws.
2) ürspr. eh + gutturalem vocal ergiebt north, überwiegend
m, seltener eo: ^isea sehen, ^efea^a sich freuen, hundteantis
hundert, = ws. ^eseon etc.; R> hat überwiegend eo, seltener
ea, während im Ps. ea, ia und io, eo stark mit einander
schwanken, z. b. inf. ^esean, -sian, fl. -seonne, 1. sg. ^esio (auch
-sie), pl. -seaä, -sia^, -sioö, etc.
80 § 1 66. Vocalismus der dialekte.
Anm. 1. Weitere einzelheiten bei der flexion der verba contracta
s. § 374, anm. 1 .
Anm. 2. eA + c ergibt normaler weise e: Ps. opt. «^, ^eßj pl. «^,
gefeny north, ^esee L zu ws. 86on sehen (die nebenformen g€86a pl. L, gesij
^esie sg. L R* sind an die indicativformen angelehnt), gefeon. Vgl. femer
gen. fc^es L, feas R* zu feh vieh, = ws. feohy gen. /eo«, und anm. 3.
3) Angl. eh aus eoh (§ 165, 1) und aus eah (§ 163) +
gutturalem vocal ergiebt überwiegend ea: flea(n) fliehen, tea{n)
ziehen, = ws. fleon etc. (doch Ps. auch 1. sg. fleom, part.
fleonde) ; oder heh hoch, = ws. heah, sw. nom. sg. m. hea, obl.
hean (aus *heha etc., gegen ws. hea aus *heaha u. s. w.).
Anm. 3. 6h-\-e ergiebt 4 im opt. praes. fi^ Ps. (vgl. dazu die 3. sg.
ind. fies statt *fii8 R*) und formen wie Äera, A^to, § 166, 6.
4) Für urspr. ih und angl. th aus ioh (§ 165, 2) sind die
belege kaum zahlreich genug, um eine bestimmte regel er-
kennen zu lassen.
Anm. 4. Ps. hat wrean bedecken, = ws. wr^on § 383, R' pl. torSop
neben inf. wri^an^ und praet. twiode, twiode zu ws. twiogean zweifeln;
L subst. tuia neben tim (vgl. § 156,3) zweifei, verb. praet. tuiade (dazu
3. sg. ind. praes. tucbSj adj. untu6ndlic unzweifelhaft), R' 3. sg. twiaa^ opt.
twio^e^ praet. twiode j twiade. Für ih gilt north, vermutlich noch zwei-
silbiges ia: wria (wri^a) L, ivriaj giöia gedeihen Rit. (vgl. anm. 7).
Anm. 5. ^Ä+urspr. i ergibt angl. i in formen wie 2. 3. sg. gi8i8(t)j
-siö Ps., L R«, wriö R«.
5) Ebenso stark schwankt die behandlung von t + vocal
im anglischen.
Anm. 6. In einigen Wörtern erscheint wesentlich 6o bez. io (tu):
merc. fr^ond freund, aber fiond neben feomd feind Ps. R^ north, freond,
friond L R*^, aber nur fiond LR* Rit; merc. d^ofulj dioful teufel Ps. R^,
north, diowul (diawul etc.) R*, diowl, diobul, diul (aber auch diabut) etc.
L; north, bioti^a drohen LRit., dazu die entsprechungen der ws. pronn.
h40j 8^0 f b'6o8 §334. 337 f., und des zahlw. Ör40j §324,3; dagegen Ps.
frea, freo frei gegen fr6o, frio L Rit., frio R*, north, hundn^anti^, -nionti^
neunzig L gegen nione neun, hundnionti^ R*. Hier scheinen meist ältere
formen mit ^'-\-u zu gründe zu liegen.
Anm. 7. Eine zweite gruppe von formen (die vermutlich auf altes
^+0, a oder e zurückgeht) ist charakterisiert durch das auftreten eines
ea das mit ia, ie, e einer- und mit eo, io andrerseits wechselt. So im
Ps. von frigan befreien, 3. sg. ind. fr^Ö, friaÖ, frioÖ, praet. fr^de, fr^de,
fr6od€j friode, part. ^efHad, ^ef'riad, gefriodj etc.; und ähnlich bei fi^an
hassen (weiteres s. in der formenlehre) ; oder Ps. pie hundsfliege, pl. bian
bienen (neben compos. bio-, biabr^ad wabe) u. s. w.
Zum teil liegen auch hier wol noch uncontrahierte fermen vor, pie,
bian etc. (vgl. anm. 4).
^ 166—167. Vocalismus der dialekte. 81
6) Besonders charakteristisch für das angl. sind contrac-
tionen nach ausfall eines inneren h in fällen wo das ws. und
kent. das h unter synkope eines folgenden vocals erhalten
(§ 222). Dies geschieht insbesondere in der flexion der verba
contracta § 374, z. b. 2. 3. sg. sis(t), sid siehst, sieht, aus "^sihis^
*sihip = WS. siehst, sieM; vgl. ferner formen wie sup. hesta
höchste, n^sia nächste (north, auch heista, neista) aus *hehista
etc. = WS. hiehsta u. s. w., vermutlich auch comp, hera aus
*hehira = WS. Merra aus *h%ehra u. dgl. (über formen wie
acc. sg. m. heane Ps., north, heanis höhe, zu heh vgl. § 165,
anm. 3).
Quantität (§120—125).
§ 167. Fast alle gelegentlich des ws. besprochenen dehnungen
lassen sich auch in den übrigen dialekten nachweisen. Ins-
besondere deutlich sind die dehnungen vor liquida oder nasal
und consonant durch Setzung von accenten ausgeprägt.
Sleyersi AngeUäohs. gruauotiatlk. 8. aafL 6
2. Abschnitt
Die consonanten.
Capitel L Uebersicht über die ags. consonanten.
§ 169. Die consonantzeichen des ags. sind die des lat.
alphabets mit hinznfngnng eines besondem Zeichens fär tc und
der zeichen ä, p. Von diesen consonantzeichen werden aber
mehrere in doppelter geltnng gebraucht, da die anzahl der
zeichen nicht hinlänglich war, die in der spräche vorhandenen
unterschiede genau auszudrucken. Diese mangelhafte laut-
bezeichnung knüpft, historisch betrachtet, an die Schwankungen
der ausspräche an, welcher die zeichen des lat alphabets in
jener zeit unterlagen.
Anm. In dieser beziehnng steht die ags. Orthographie etwa auf
demselben Standpunkt wie die nenhochdentsche , wo z. h. g, b teils als
media gebraucht werden, wie in gtU, bin, teils als spirans, wie in tage^
lebe in der ausspräche yieler, oder wo 8 einen stimmlosen und einen stimm-
haften Zischlaut bezeichnet, u. s. w.
§ 170. Hiemach lässt sich für das gemeinags. consonanten-
system vermutungsweise folgende gestalt feststellen (zur ein-
teilung vgl verf . Phonetik * s. 50 ff.) :
Labiale Dentale Palatale Gutturale
Halbvocale: w — j' (i) —
Sonorlaute: < Liquidae: —
. Nasale: m
{Verschluss- f stimmlos p
laute: | stimmhaft b
Spiranten: 1«"°«/,
^ 1 stimmhaft f(u,b)
Hier wird also doppelte ausspräche vorausgesetzt 1) für
f, ö, p als stimmlose und stimmhafte spirans; 2) für 6 als
r, 1
n
*
n
n
t
1
c
c
d
3
5 (W, 8
h'
h
MW
3
3
§ 171—172. Halbvocale: w. 83
media und stimmhafte Spirans ; 3) für j als halbvocal, media
und stimmhafte spirans; 4) für n als dentalen, palatalen, und
gutturalen nasal, endlich 5) für alle zeichen der sog. gutturale
auch eine palatale ausspräche, die oben durch hinzufügung
eines ' zu den handschriftlichen zeichen angedeutet ist.
A) Sonore eonsonanten.
1. Die halbvocale.
§ 171. w, welches wir für das in den handschriften ge-
bräuchliche runenzeichen wyn einsetzen, drückt den laut des
engl, w aus; d. h. w ist ein u in consonantischer function
oder unsilbisches u (Phonetik* 37 ff. 148 ff.).
Anm. 1. In den ältesten quellen wie Ep. fehlt das wyn fast noch
ganz; es steht dafür gewöhnlich uu: uuery uue^, uurötf clauue^ suualuue
etc., oder auch ii, das namentlich im north, häufig ist: uer, uoß^, aualue]
sonst ist der gebrauch des u faiw meist auf die Verbindungen § 172, 3 be-
schränkt. Bisweilen findet man auch wu geschrieben, wie north, louriotto
L für wrioto u. dgl. Das ßit. setzt sehr oft v.
Anm. 2. Die älteren deutschen herausgeber und grammatiker geben
nach J. Grimm's Vorgang z. t. das zeichen wyn durch v wieder. Dies ist
deshalb nicht zu empfehlen, weil dadurch die möglichkeit verloren geht,
das w von dem labiodentalen Spiranten v § 194 zu scheiden.
Anm. 3. Lat. v wird nur in alten lehnwörtem durch w wieder-
gegeben, wie in win wein, päwa pfau (neben p^üy § 111, anm. 2), mealwe
malve, aus vinumj pavo, malva] vgl. § 192, 2.
§ 172. Das w erscheint anlautend 1) vor allen vocalen:
wdt weiss, wer mann, wine freund, word word, wund wunde,
wyrd geschick, 2) in den Verbindungen wr, wl : wrttan schreiben,
wrot rüssel, wlitan sehen, wlonc stolz etc.; 3) in den Ver-
bindungen cWy hw, dWj Sw, tw, sw : cweöan sprechen, hwd wer,
dweors zwerg, Öwean waschen, twd zwei, swefan schlafen, etc.
Anm. AbfaU eines anlautenden w findet sich in den mit der ne-
gationspartikel ne contrahierten formen einiger verba: ndty nytan, nysse
§ 420, 1, nyüan § 428, anm. 2, noeSy ncbron § 427, 3; in ealne^j ealnig immer,
aus ealne we^ (ealnuwe^ Cura past.; spät auch ealling, ealning); sonst
nur gelegentlich vor u in uton neben wuton wolan, cucu, nduhty betuh,
betvac neben cwticu, näwuhtj betwuhy betwux § 71, u. ä., femer in hü wie,
tu zwei § 324,2 aus *hwD, Hwüy § 60, anm.; north, auch vor oe: oe^, coem
L für wce^ weg, cucsm mühle.
6*
64 § nd— 174. HalbYOcale: w.
§ 173. Inlautend steht w vor allen vocalen ausser u
und urags. i ohne Veränderung: sdwan, sdtce, spiteian, spiwode.
Vor u und i dagegen ist es geschwunden, und in folge davon
sind öfter contractionen eingetreten:
1) Vor u z. b. in eo, drea, clea etc. § 111 i (vgL auch
§ 134, d) oder reon aus reoumn (zu § 396, anm. 4). Doch ist
nicht selten auch vor tt ein tr nach analogie anderer formen
wieder hergestellt, wie in clatvu, sdtcun, reoumn, seotcun etc.
2) Vor i in Wörtern wie cb gesetz, sce meer, hrcB leichnam, für
*öi, *säi, *hräi aus st. *aitci', *saiwi', *hraiwi-'^ nach consonanten
namentlich in gewissen formen der schwachen verba auf -rw
und 'Iw, wie praes. sg. 3. ^iereä, wieleä, praet. ^ierede, teielede,
aus *s^arwis, *waluns bez. *^arwida, *wältfndaj § 408,1; vgl.
auch das lehnwort pyle pfuhl, aus lat. pulvinum. Doch dringt
auch hier das w öfter wieder aus anderen flexionsformen ein,
in denen statt des i ein j oder ein anderer vocal in der endung
stand, (BWy hrcew, ^ierwed u. dgl.
Anm. 1. Der ansüall des w vor nrspr. t scheint wenigstens zum
teil nicht ags. zu sein, sondern hereits dem westgermanischen anzugehören.
Nicht alle falle sind überdies gleich sicher; über dk^ sdk etc. vgl. z. b. noch
§ 1 74, anm. 3. Erhalten ist das u; in fallen wie ^voic § 332 (doch wieder
north, iuh neben iuih),
Anm. 2. Umgekehrt tritt, wie es scheint, bisweilen ein w hiatus-
fnllend zwischen i*+ vocal ein, ruh gen. ruwes für *rw-c8 § 295, anm. 1
(doch könnte hier auch ein fall von grammatischem Wechsel, §234, vor-
liegen). — Zweifelhaft ist die erklärung des w in Idbwed aus laicus.
Anm. 3. Nicht selten schwindet das w im anlaut zweiter gUeder
von compositis, namentlich vor o, t*, wie in hläford herr, fuUuht taufe,
eigennamen wie JSröÖulfj für *hldfword, -ward, fuUwuht {fulwiht, vgl.
auch fullian neben fulwian taufen), Hrödwiäf; vgl. femer beispiele wie
enetere, enitre einjährig, aus obniointrej und htoilende, htoilendlic zeitlich,
für htoilwendef -dliCj u. dgl.
§ 174. Im Silbenauslaut wird w ursprünglich nicht
geduldet.
1) Mit vorausgehendem kurzem vocal wird es (über vocal
+ u) zum diphthongen verschmolzen : vgl. nom. äeo, cneo aus
^pe-u, ^cne-u für *pew(a), *cnew(a) (nach § 113, 1. 130); daneben
nach den flectierten formen mit inlautendem w auch ffeow,
cneow.
2) Nach consonanten wii'd es vocalisiert, d. h. zu silbischem
ti, o: dies bleibt nach kurzer Wurzelsilbe im wortauslaut, vgl.
§1-74—175. Halbvocale : IT, j\ 85
nom. acc. sg. von w;o-stämmeii wie hearu, searu § 249, adj. ^earu,
§ 300 (vgl. § 134, d), ebenso in der adjectivdeclination und Steige-
rung, vgl. acc. ^earone, gen. dat. sg. f. ^earore, gen. pl. gea/rora
§ 300, comp, searora § 307, für *^earwne etc.; nach langer
Wurzelsilbe fällt es dagegen ab: ^dd mangel, § 249, anm. 5
(über femm. wie beadu kämpf, mced, Ides wiese, § 260, vgl.
§ 134, d).
Anm. Im wortinnem wird das w oft wieder durch analogie her-
gesteUt, vgl. praeterita wie hyrwdey syrwde zu hierwanj sierwan § 408, 1,
ableitungen wie nyrwÖ § 255, 3, zu nearOj nearwes u. dgl.
3) Nach langen vocalen und diphthongen schwindet zu-
nächst das (zu u vocalisierte) w (nach § 134. 144?): d, 6 immer
(got. aiw), hrd leiche (got. hraiw), snd schnee (got. snaiws);
häufig dringt es jedoch aus flectierten parallelformen wieder
ein: hrdw, sndw (nach dem gen. hrdwes, sndwes etc.), nament-
lich fast stets nach diphthongen, wie ^Uaw § 63, hreow § 64,
und im innem des wortes bei synkope eines mittelvocals, wie
sdwle (neben sduU^ saule) zu sdwol seele, meowle, got. mawilö
§ 73, anm. 1 ; ableitungen wie hreowsian reuen, aus *hreuwosön ;
insbesondere in der flexion, wie in spewö, cndßwö zu spöwan,
cndwan] IcBwde zu Icewan u. dgl. Vereinzelt sind jedoch auch
hier, namentlich north., formen ohne w überliefert, wie ^ecnced,
ceUede,eorum,nortli. Miede, ede, ceteade, fm ^ecncewffkemit, cetiewde,
north. cBteawde zeigte, eowrum euerm, ws. helcewde verriet etc.
Anm. 2. Die hss. setzen hier öfter w statt w\ sdtUe, snäu, seltener
nach diphthongen wie läUou, hriou kGl. = ws. -teow, -hriow,
Anm. 3. Auch et, sö6, hr(ä §173,2 können vielleicht nach dieser
regel erklärt werden ; umgekehrt fügen sich formen wie cnctö aus *cn<swip,
iede aus *auwida, Ude aus HEivida auch der regel § 1 73, 2.
Anm. 4. In einigen nicht ganz sicheren fäUen scheint statt des
abfalls nach langem vocal contraction eingetreten zu sein, vgl. § 112. 118.
Anm. 5 (zu § 171—174). Ueber die einwirkung des w auf nach-
barlaute 8. § 71—73. 156.
§ 175. Die handschriften haben kein eigenes zeichen für
den halbvocal j (d. h. i in consonantischer function oder un-
silbisches i\ Phonetik* § 384), sondern drücken ihn teils durch
das vocalzeichen i, teils durch ^ aus.
1) i steht anlautend in fremd Wörtern wie löhannes, lüdeas;
in echt ags. Wörtern selten und fast nur vor u : iü, mn$ § 74.
86 §175—177. HalbTOcale: j.
157, 1. Im inlant ist es häufiger, henes, nerian iL ä^ doch ist
hier das t yielleicht silbisch oder als ij aufeiifasseii, he-ri-es
oder he-ri-jeSy vgL unter 2.
Anm. Insbeflondere dürfen, anch nach answeis des metroms, als
silbisch die i der t. klasse schwacher verha § 411 ff. gelten, anch wo
knrze silbe Torangeht, wie in wunian, nuician oder fremian, Öenian § 400,
annL 2.
2) g ist dorchans das gewöhiüichere zeichen. Anlautend
erscheint es fast nur vor i, e, y, da j mit den anderen vocalen
zu den diphthongen ie, ea, eo za yerschmelzen pflegt (§ 74):
gif, giet, gyt, ge, gear, geong etc. (daneben gi in jiung etc. zu 1,
vereinzelt gung u. ä. Ps., § 157, 1 etc.).
Inlautend steht es auch vor gutturalen vocalen, hergas,
Jiergum, nergan. Statt des einfachen g wird aber auch oft igj
(eg), vor a auch {t)ge geschrieben : heriges, herigas, h^i)g(e)as,
ner(t)g(e)an', doch drtickt diese gruppe vielleicht wieder die
laute ij aus, vgL oben 1. Selten steht ge vor u, wie bergeum
racemis GIL
Auslautend ist g selten und steht nur nach langem
vocal bez. diphthong: ceg ei, cceg Schlüssel, ckeg lehm, ieg insel,
hieg heu, cieg imp. rufe (vgl. auch § 24, anm.).
§ 176. Eegelmässig erhalten ist germ. j nur im anlaut;
im inlaut nur bisweüen zwischen vocalen, wie in frigea herr
(neben frea, got. frauja), frige npm. von freo frei, freogan be-
freien, ciegan rufen u. ä., und nach kurzem vocal + consonant
(d. h. nach § 227 nach kurzem vocal + r): nerian, herian^ werian,
heries = got. nasjan, hazjan, tcarjan, harjis; bisweüen auch
nach mittelsilben mit urspr. kurzem vocal, wie in cemerge asche
(ahd. eimuria), uuellyrgoe sinus Ep. Erf. Corp. neben wellere
gl. Cleop., auch wol suhterga fratruelis (Corp.) neben suhtri(g)a.
Anm. 1. Vor ea, eo fehlt jedoch hisweilen in späteren hss. das j:
earon dat. pl. jähren, eogoÖ jngend, für gäaron, geogoÖ; znr erklänmg
s. § 214, anm. 11.
Anm. 2 Yerha wie lemian, Öeniariy hdian etc., § 400, anm. 2, hahen
nicht altes j erhalten, sondern ihr i, j nach dem muster solcher wie nerian
eingeführt.
§ 177. Nach langer geschlossener silbe ist dagegen altes
j im inlaut stets geschwunden. Diese regel gilt sowol für die
germ. ;, als für die germ. i vor vocal, welche nach § 45, 8
§ 177. Halbvocale: j. § 178—179. Liquidae: r. 87
einst mit j wechselten. Soweit nämlich diese i nicht nach
§ 130, anm. in den auslaut getreten waren, sind sie im ags.
einmal (wie es scheint, relativ spät) zu j geworden, also mit
den alten j zusammengefallen bez. wie diese später geschwunden.
Beispiele: a) altes j in verbis wie siellan, scieppcm, settan,
lec^an § 400 für "^salljan, *skappjan etc., alts. selUan, sceppian,
settian, leggian zu got saljan etc., nach § 227; ebenso in
substantivis wie sec^, cynn §246, sibb §257; — b) altes i
z. b. in formen wie hierdes, -dcis, -da, -dum, rices, -cu, -ca, -cum
§ 246, gierda, -a, -um § 257; in verbis wie deman § 403, für
'^hirdies, '^rikies, *bandia, *dömian etc.
Anm. Directe spuren des einstigen Vorhandenseins von j , i nach
einer silbe sind der i-umlaut nnd die palatalisierung vorhergehender
gutturale, § 206; femer auch die westgerm. gemination, § 227.
2. Die liquidae.
r.
§ 178. 1) Das r des ags. war wahrscheinlich cerebral
(Phonetik* s. 108), d. h. wurde mit stark zurückgebogener
Zungenspitze gesprochen, wie z. t. noch heute im englischen.
Nur so nämlich erklärt sich phonetisch die brechung vor r, § 79.
2) Das r kommt an-, in-, und auslautend häufig vor;
seltener verdoppelt, wie in a) feorran fem, äfierran entfernen,
steorra stern, cierran kehren, zu got. fairra, ahd. sterro etc.;
— b) in ierre zornig, ^yrre dürr, mierran hindern, dürr an
wagen, zu got. *airjsieis, ]>aursus, mar^jan, daursan, § 181, 2;
— c) durch Synkope entstanden, wie in wcer-ra comp, von
wcer vorsichtig, u. dgl. Der Verdoppelung vor j unterliegt
das r nicht, s. § 227.
§ 179. Inlautendes r erfährt oft metathese: 1) vorvoca-
lisches r tritt gern hinter den vocal, wenn diesem nn oder r-
Verbindungen folgen: iernan laufen, beoman brennen, buma
brunnen, wcerna (neben wrenna) zaunkönig; hors ross, ca^se
kresse, bcers barsch ; forsc frosch, ferse frisch, Öerscan dreschen,
berstan bersten, fierst frist, forst frost, (hond)wyrst handgelenk,
dcerstan hefe; vgl. got. rinnan, brinnan etc.; — femer osm
haus, hcern woge, vgl. got. ra^n, altn. rann und altn. hrgnn
(für *rmnn aus *rce/i;n etc., in den ältesten quellen bisweilen
88 § 179—181. Liquidae: r.
noch formen wie rem, ren Ep. Erf.). Vor einfachem n findet
sich metathese vielleicht in cornuc Corp. kranich, vor m in
forma erster, neben fruma vorteil ; doch liegen in diesen letzten
beispielen wahrscheinlicher ältere germ. doppelformen ver-
schiedener ablautsstufe vor.
Anm. Ganz unregelmässig ist die spätws. metathese in ^yrstandcB^
gestern, für älteres giestran-, gystran-. — Ueber das Verhältnis der metathese
znr brechung vgl. § 79, anm. 2.
2) Der umgekehrte fall tritt ein vor ht in north, frohti^a
fürchten, fryhtu furcht, neben forhti^a, fyrhtu ; breht glänzend,
und ableitungen, neben berht ; in den übrigen dialekten scheint
-breht, -briht nur als zweites glied componierter eigennamen
vorzuliegen, wie in Ceolbreht, JEöelhriht etc. Vereinzelt findet
sich sonst scruf neben scurf schorf , und wrums eiter, für wurms
(vgl. § 185).
§ 180. Das r ist im allgemeinen in allen Stellungen des
Wortes fest. Ueber silbisches r s. § 139. Vereinzelter ausfall
in specan, spcec (zuerst wol kentisch) neben sprecan, sprdec
sprechen, spräche, spätws. pdetig schlau, für proetig] north.
wixla wechseln, neben wrixla, Ps. gee'ndebyrdan ordnen, ende-
byrdnis Ordnung (Zeuner s. 75 f.), north, geendebrednian, zu
ags. onbryrdnis, onbryrdan, u. ä. Assimilation von Ir zu II in
sella neben selra comp. § 312, von sr zu ss in Idessa, vereinfacht
in wiersa, wyrsa comp. § 312, got. wairsii3a\ öisse, pron. § 338
(hier überall r aus z § 181, 2; aber auch üsses etc. § 336
aus "^üsres).
Anm. Ueber den abfall des auslautenden germ. z %. % 182.
§ 181. Das ags. r ist zweierlei Ursprungs. Es entspricht
1) germ. r, wie in rice, rdedan, bringan, beorgan, wer =
got. reiJci, redan, briggan, bairgan, wair. Dies r erscheint un-
beschränkt in allen Stellungen des Wortes.
2) germ. ^, welches im got. teils als js erhalten, teils durch
s vertreten ist: mdra grösser, eare ohr, herian loben, nerian
retten = got. maiea, auso, hazjan,, nasjan ; femer insbesondere
im grammatischen Wechsel mit s: ceosan, ceas, euren, coren
§ 233 ff., auch in den gruppen rjsi, wie in ierre etc. § 178, 2, b,
und 0d; reord spräche, hord, zu got. (razda), huzd etc.
§182—183. Liquidae: r, Z. 89
§ 182. Dies r aus z ist auf den inlaut beschränkt; denn
z existierte im eigentlichen anlaut im germ. nicht, und ur-
sprünglich auslautendes z ist im ags. stets geschwunden,
sowol wo es der flexion, als wo es der Wortbildung angehörte.
Zur ersteren kategorie gehört z. b. das germ. ^, got. s des
nom. sg., das vieler gen. sg. und nom. acc. pl., das z der 2. sg.
opt. praes. und praet. und anderes, worüber ein vergleich der
ags. Paradigmen mit den gotischen leicht auskunft giebt;
beispielsweise seien angeführt die nominative ä^, hwä (got. is,
has), pl. we, ^e, öd (got. weis, jus,}ös), die dative me, öe (got.
mis, ]>m). Zur zweiten abteilung dagegen gehören insbesondere
a) die comparativadverbia wie md, bet, lens etc. § 323, got.
maiSj batis, laggis, b) die nomm. sg. der os-, e^-stämme § 288 ff.,
wie sige, bere, Igmb, ceälf, got. sigis, bariz- u. s. w.
Anm. Wo an steUe eines ursprtingUch auslautenden z ein r im
ags. auftritt, ist es erst aus mehrsilbigen formen wieder eingedrungen;
SQ in den nebenformen wie sigor, Igmbor etc. zu sige^ Igmb § 289 f. u. ä.
1.
§ 183. 1) Das ags. l muss (auch abgesehen von etwaiger
palatalisierung vor i,j) eine doppelte ausspräche gehabt haben;
einmal die eines gewöhnlichen ?, sodann aber eine dunklere,
vielleicht gutturale ausspräche (Phonetik^ § 293 f.) da wo es
brechung vorhergehender vocale hervorruft, § 80 f. Wonach
sich dieser Wechsel des klanges richtete, ist bis jetzt nicht
sicher zu ermitteln; doch scheint es dass die lautliche Um-
gebung nicht allein massgebend war (vgl. z. b. die abweichung
von siellan und tellan § 80, anm. 2. 158, 2).
2) Das l erscheint in allen stellen des Wortes, auch oft
geminiert, und als silbischer laut, s. § 140. Im allgemeinen
ist seine Stellung fest, doch erfährt es metathese in folgenden
fällen: a) nach betonter silbe wird dl zu Id in dialektischem
bold gebäude, seid sitz, spdld Speichel, § 196,2 und anm. 1;
— b) nach unbetonter oder schwachbetonter silbe werden sl, fl
und pi bez. dl zu h, If, Id in den eigennamen auf -gils wie
Cynegils, Eadgils aus *Cynigtsl etc., der ableitung -eis = ahd.
'isal, wie in gyrdels gürtel {gyrdisl Ep.), riecels Weihrauch,
-elfe, 'ilfe = altn. -yßi in innelfe, innilfe eingeweide, neben
innefle, altn. innyfli, und -eld, -old (aus -ipl, -idl etc.), wie in
fcereld weg, öerscold tenne, etc.
90 § 1S3. Liqvdae: l § IM— IS«. Xaaile: ■, m.
Anm. Tereinzelt findet dch metadiese t.hi anslaatendem 4/ (vasfil,
$ 2i>K3i. ^/ und // aach sonst in Wörtern deren form ^*a«t feststeht: did
knnUkeit. fnr ädlz ^ealknciU. cealfddl zn gea^lag ganmen. ceaßas Idefer.
3. Die Basale.
m, IL.
§ 184 m bezeichnet den labialen, h nach dem vorbilde
des latein. den dentalen wie den gutturalen (bez. palatalen)
nasal, letztere aber nur wo es unmittelbar Tor einem c, ^
steht: m und dentales n dag^en können an allen stellen des
Wortes slehn ; auch verdoppelt und silbisch, s. § 141 1
AnuL Aosnahmsweise wird bisweilen blosses n fnr i^ oder ne gesetzt,
wie gtrend starke. ÖenÖ denkt, für strengö, Öencd.
§ 185. Metathese erßUirt m in tcorms (tcurms, wyrms) eiter,
yerb. wyrmsan eitern, neben älterem irorsm, trursm bez.
tcyrsman, Metathese von n ist etwas häufiger, namentlidi
findet sich in einigen texten öfter nCy n^ für auslautendes cn,
^», wie idnCy ren^, öengy frengy für tdcn zeichen, re^n regen,
desn mann, frce^n fragte, umgekehrt cUbsnian reinigen (Ps.
ddsnian) neben häufigerem cMnsian (north, ddknsia) reinigen,
zu ddbne rein (auch eine mischform cldbnsnian begegnet).
§ 186. Eingeschränkt werden die nasale nur durch fol-
gende lautgesetze:
1) Vor den stimmlosen Spiranten /", p und s fallen m und n
unter Verlängerung des vorausgehenden vocals aus; altes a,
ags. Q § 65, wird dabei zu ö, § 66. Beispiele: a) für m: fif
fünf (got. fimf)^ softe adv. sanft, comp, seft § 323 (ahd. samft6)\
ösle amsel (ahd. amsala); — b) für n: gos pl. ^es gans, hos
schar, öder ander, soö wahr, töö zahn, pL t€Ö\ est gnnst; siö
weg; US uns, hüsl opfer, düst staub, cw^e konnte, mxiö mund,
yst Sturm, wyscan wünschen = got. ganSy hansa, anßar u. s. w.
Anm. 1. Die länge des yocals ist durch gelegentliche doppelschreibnng
festgestellt: Suuianglorum urk. a. 736, Cuutferthi a. 755 — 757, Cwäfert
a. 766, siith a. 805—831. Später erscheinen oft längezeichen, ctid, siÖ etc.
Anm. 2. In der ältesten zeit scheint hier nasalierte ausspräche des
vocals geherscht zu haben, da sich inschriftlich noch einmal Chisioini npr.
für gemeinags. öswine findet. Sonst zeigen auch die ältesten mneninschriften
den nasal nicht mehr.
§186—188. Nasale: fü; n. 91
Anm. 3. Der ausfall tritt auch in unbetonter silbe ein, doch wird
in dieser stelle der vocal wieder gekürzt (vgl. § 9): 3. pl. ind. praes. der
verba auf -ad, wie heraÖ § 360, 1 aus *beranp(i) § 133, a, *beröp §66;
geoguÖj -ob Jugend, du^uÖ, -ob tugend (gen. pl. [auch du^eöa^ dat. du^ebuni
etc.), orob atem (später auch oreö^ oröj dazu oreöiarij orÖian atmen) aus
*ju^unp', *du^unp'j *orQnp etc. ; composita wie fracoÖ elend, neben forcu'Ö,
oder ofost eifer (dazu efstan eilen), csfest neid, etc., § 43, anm. 4; auch in
der Vorsilbe ob- (aus unp-) ent-, wie in ob^a'n^an entgehen, neben adj.
ü'b^en^e entgehend, etc.
Anm. 4. Auch vor Ä, der gutturalen stimmlosen spirans, erscheint ags.
kein w, denn in dieser Stellung war dasselbe bereits im germ. geschwunden.
Dass dabei das n zunächst nasalierung des vorhergehenden vocals hinter-
lassen habe, infolge davon aber altes avh ags. zu 6h geworden sei, ist
bereits § 45,5. 67 bemerkt. Beispiele für iÄ, uh aus i»Ä, uvh sind das
verbum bion aus *pihan § 383 , part. bunten nach § 234 , praet. buhte zu
byncan § 407, a, ühta morgendämmerung (got. ühtwö).
2) Ausgenommen hiervon sind a) die 2. sg. const, monst
§ 422 f., einige fremd Wörter wie pinsian pensare ; b) alle Wörter
bei denen m, n + spirans erst durch synkope eines vocals
zusammengetreten sind, wie ärims eine münze (ahd. drimissa),
winster, winester links, ahd. winistar, und namentlich ableitungen
auf 'Sian, ahd. -isön, wie ^rimsian wüten, clcensian reinigen,
minsian vermindern.
§ 187. Auslautendes m der flexion wird spätags. (doch
vereinzelt schon in der Cura past.) zu w, namentlich nach un-
betonter silbe, wie im dat. pl. dagon statt da^um, oder im dat.
sg. m. n. und pl. der adjectiva, gödon, -an für gödum; aber
auch im pron. ffdn für ädm § 337.
Anm. Für nymbe nisi, erscheint im Ps. einmal nybbe; dazu vgl.
Nebrod für Nemrod Nimrod.
§ 188. An Veränderungen des w sind etwa noch folgende
zu erwähnen:
1) Silbenschliessendes mn wird später oft zu mm, m (§ 231,
1) assimiliert : em eben, hrem, hrcem rabe (auch flectiert hremmes
etc.) für emn, hremn aus efn, hroefn, § 193, 2; ähnlich oft wcep-
man vir, für wcep{e)nman ; vgl. auch gelegentliche Schreibungen
wie elmboga (auch verkürzt elbo^a), Hümberht, für elnbo^a
ellenbogen, Hünberht
Anm. 1. Assimilation an l zeigt sich in gelegentlichen formen wie
ceUef' neben endleofan etc. elf, § 325, und dem späten ollunc entlang, neben
onlon^ aus älterem ondlon^.
92 §188. Nasale: n. §189—190. Labiale : i?, 6.
2) Auslautendes flexivisches n wird im north, unterdrückt,
namentlich im infinitiv, §363,1, der 1. pl. opt. §361 (doch
nicht ind. praet. , § 364, 2) und in der schwachen declination,
§ 276, anm. 2.
In den übrigen dialekten fällt n im allgemeinen nur ab
in der 1. 2. pl. vor dem pron. we, ge, s. § 360, 2.
Anm. 2. Für wolcenj wolcn wölke, bietet die ältere spräche bis-
weilen die form wolc (umgekehrt schreiben jüngere quellen bisweilen wolcn-
read für wolcread, wiolocr^ad scharlachrot).
Anm. 3. Die praeposition on wird in der composition und bei der
bildung fester formein in den jüngeren quellen gern zu a (ä?) verkürzt:
adrctdan fürchten, afön empfangen, für ondrobdanj onfön; aJbutan draussen,
aman^ unter, awe^ fort, ariht richtig, für onbutan, on ^emongj onweg,
onriht etc. Nur selten begegnet die Übergangsform o: omiddan mitten,
oniht nachts, owöpe weinend.
Anm. 4. Silbisches n schwindet bisweilen zwischen 8 und l in ondrys-
lic schrecklich, für ondrysnlic.
Anm. 5. Sehr spät erst schwindet bisweilen das n in den r- casus
von min mein, Öin dein, an ein, gen. sg. f. wire, dire, dre etc.
B) Geräuschlaute.
1. Labiale.
p.
§ 189. p ist die labiale tenuis; im anlaut in germ. Wörtern
selten, pceä pfad, päd hemd, ple^a spiel, häufiger in fremd-
Wörtern wie pund pfund, pil pfeil, pytt brunnen; dagegen im
in- und auslaut häufig, helpan helfen, weorpan werfen, scearp
scharf, wcbpen waffe, auch oft geminiert, wie up{p) auf, topp
Scheitel, loppe floh, oeppel apfel, sdeppan schöpfen.
Das p bleibt überall unverändert ; nur pn wird zuweilen
zu mn in wcemn, wcemnian aus wcbpen, wcepnian waffe, waffnen.
Mit f wechselt p in dem seltenen mafa neben cnapa knabe.
Anm. lieber den Wechsel von p mit f vor t in germ. bildungen s.
§ 232, über die metathese von sp zu ps § 205, 3.
b.
§ 190. b ist in den meisten texten das zeichen für die
stimmhafte labiale media. Dieselbe begegnet nur anlautend,
bindan binden, brin^g>n bringen, blöd blut, und in- und aus-
§ 190—192. Labiale; b, f. Ö3
lautend in der gemination, wie hdbban haben, libban leben,
web{b) gewebe, sih{b) sippe, und in der Verbindung mb: Igmb
lamm, cumhol feldzeichen, symbel gelage. Für einfaches 6 tritt
sonst gemeinags. in- und auslautend f ein, vgl. Jiabban, 2. 3. sg.
hafast, hafaä; webb, aber wefan weben; hebban heben, praet.
höf, part. hcefen.
Anm. Das h ist im ganzen fest; nnr vereinzelt findet sich Übergang
in _p im auslant in lamp kGL, und abfall in t/m- em- um, in der com-
Position.
Für bh wird bisweilen auch pb geschrieben, wie Pypba npr.
§ 191. In den ältesten quellen (namentlich Ep.) drückt
dagegen 6 auch den laut einer stimmhaften labialen oder labio-
dentalen Spirans, den des engl, v aus, einen laut der später
durch f bezeichnet wird (§ 192, 2, vgl. auch § 194); so z. b.
in obcer, hebuc, halboe, earbed Ep., giahan, hldbard urk., selbst
auslautend gloob, hualb, salb Ep., ^ib, ob urk. etc., für altws.
ofcTj hafuc, healfe, earfod-, ^iefan, hläford, ^lof, hwealf, sealf,
^if, of.
f.
§ 192. Das f hat eine doppelte geltung, als zeichen für
die stimmlose und für die stimmhafte labiodentale spirans,
engl, f und v,
1) Stimmlose spirans ist es sicher stets im anlaut, wie
fceder vater, findan finden; im inlaut in der gemination, wie
in ^affetun^ höhn, hoffin^ kreis, wofftan rasen, snoffa nausea,
wlcBffetere narr, pyffan puffen, blasen, äbyffan muttire, lyffetan
schmeicheln, den eigenamen Offa, üffe, Wuffa, dem fremdwort
offrian opfern; in den Verbindungen ft und fs, wie hoeft ge-
fangen, ^esceaft geschöpf, roefsan tadeln, auch ursprünglich
da wo es sonst in- und auslautend einem germ. f entspricht,
wie in wulf wolf, fif fünf, s. anm. 2.
Anm. 1. Lateinischem v entspricht ags. f in fers vers.
2) Stimmhafte spirans ist es dagegen in den meisten
fällen im inlaut, wo es nicht in einer der Verbindungen ff, ft,
fs erscheint. Es entspricht hier teils einem germ. f, got. f,
ahd. f, V, wie in wulf, gen. wulfes wolf, s^efa graf, hofer
buckel (ahd. wolf, grävo, hova/r etc.), teils einem germ. 5,
got. bj hochd. 6, wie in ofer über, tiefem geben, earfod arbeit,
94 § 192—194. Labiale : f, v.
sealfian salben (ahd. ubar, geban, arbeit^ salbön), in lehn-
wörtern auch oft einem lat. b bez. roman. daraus entstandenem
v), wie in tcefl tafel, trifot tribut, fefor fieber, pröfian prüfen,
lufesticce liebstöckel, cyrfet kürbis, aus tabula, tributum, febris,
probare, libysticum, curcurbita-, oder lat. v, wie in cealfre aus
calvaria, brefian kürzen, aus breviare, Munt^iof aus Montem
Jovis] endlich einem lat.^? (= roman. b, v?) in prafost, profost
aus praepositus,
Anm. 2. Der etymologische unterschied der beiden in gemeinags. f
zusammengefallenen laute ist fast nur in Ep. noch einigermassen erhalten,
wo formen wie uulfea, girdbfa, ho fr etc. solchen wie oboery earbet-, salb
salbe u. ä. gegenüberstehen (Beitr. XI, 542 ff.) ; doch hat auch Ep. bereits
einige f für b, wie ofcer, sifun- sieben. Der gebrauch des f für beide laute
nimmt dann sehr schneU zu, und wird bald zur festen regel. Auffallend
lange erhält sich das b nur vor r in nctbre nie (öfter in Cura past.) neben
nctfre, und den synkopierenden casus von fäfor fieber, gen. fäbres (febbres
§ 229); ebenso poet. oft Über Opfer, u. dgl.
Für WS. kent. merc. (Ps., E^) diofol, deofol, -ul teufel, heisst es auf-
fallender weise north, in E* dioioul (nur 2 mal diaful, -of), L diobuly diuholj
diowl, diul u. ä. (nur 1 mal diofles), Eit. diobulj diovlj diol, flectiert diobl-,
diobl'j diovl-j divol- ; vermutlich sind diese formen durch keltische paraUelen
beeinflusst.
Anm. 3. Geminierte stimmhafte spirans v existiert im ags. nicht,
dafür tritt bb ein, s. § 190.
Anm. 4. Ganz spät tritt f einige male für w auf, stänhifet Stein-
bruch, ^leof glühte, hUf grabhügel, für -hiwety ^UoWj hldsw,
§ 193. Abgesehen von dem Wechsel mit 6 § 191, und v
§ 194, ist das f im ags. ziemlich fest, ikusnahmen sind:
1) für ft steht in den ältesten quellen bisweilen pt: sccept
Schaft, edsccept palingenesia, sidopta contubemalis Ep. (für
scosft, edscceft, giffofta) neben siftit siebt, nift nichte etc. (vgl.
dazu § 221, anm. 1), auch wol bt, wie cneoribt knietuch Corp.
2) fn (mit stimmhaftem f) geht, besonders inlautend und
wieder speciell im späteren ags., oft in mn über (vgl. § 189):
emne eben, stemn stimme, stemn Steven, aus efn, stefn, stefn
(über späteres mm, m s. § 188, 1); ebenso spätags. auch wimman,
pl. wimmen aus wifmon weib.
Anm. Dieser Übergang findet nicht statt in dem verbum cefnan,
efnan und rcefnan ausführen, vermutlich weil dieses stimmloses f hatte.
V.
§ 194. V oder vielmehr in den hss. u, drückt in spät auf-
genommenen fremd Wörtern wie Dduid, JEue, Leui den laut
§194. Labiale: v. §195—196. Bentale: ;. 95
des lat. V aus, welcher mit der ags. stimmhaften labiodental-
spirans identisch war; daher auch gelegentlich Efe, Lefes u.
dgl. geschrieben wird (aber nicht "^ewe), Aeltere lehnwörter
ersetzen dagegen das lat. u ziemlich regelmässig durch /)
§ 192, 2 (doch s. auch § 171, anm. 3).
In ags. Wörtern steht u in der älteren zeit zum ausdruck
des halbvocals w, s. § 171, anm. 1; seltener für die stimmhafte
labiodentalspirans, wie Auene npr., yuel, selua, für Afene, yfel,
selfa. Diese Schreibung gewinnt erst in der späteren spräche
mehr platz.
2. Dentale.
t.
§ 195. t ist durchaus dentale tenuis und in allen Stel-
lungen häufig: töff zahn, treo bäum, tien zehn, etan essen,
heorte herz, wdt weiss (die gruppen ß, st, ht s. § 232, vgl.
auch § 193, 1. 221, anm. 1), auch oft geminiert wie in sceatQ),
sceattes geld, seitan setzen, hluttor lauter, hatte heisst § 367,
anm., ^rette etc.
§ 196. Das t ist fast ganz fest; an ausnahmen sind nur
zu bemerken:
1) Im älteren ws. (bes. im Hatton ms. der Cura past.) geht
nachlautendes st sehr oft in sd über, namentlich in der endung
der 2. sg. ind. praes., Öü ^iefesdf, hilpesö etc., aber auch in worten
wie fcesd fest, düsö staub, wcesöm Wachstum, äörisörisan ver-
dunkeln, wdsd weisst, superl. wie mdsö meist, dbresö zuerst,
für liefest, hupest, fcest u. s. w.
2) Für WS. tl in botl gebäude, seil sitz, ^spdtl Speichel,
erscheint auslautend north, öl, -del : seöel Lind. Rushw. (flectiert
dat. seöile Kit.), inlautend dZ, z. b. gen. sedles, pl. sedlo, dat.
spddle, vgl. bydla cultor, und öl, seöles, hodle etc. Beda, da-
neben tl, ttl wie WS. : nom, seatul, scetil, pl. setla, settlas etc. L.
Im Ps. tritt dafür regelmässig Id ein in dem einzig belegten
seld^ § 188, 2, a, und in der poesie ist seid, hold häufig neben
setl, botl (spdld El. 300). Grundlaut ist hier überall p (vgl.
§ 201).
96 § 196—198. Dentale: t, d.
Anm. 1. Der ws. prosa sind alle diese nebenformen mit verschwin-
denden ausnahmen (bold, seid in teilweise zweifelhaften belegen) gänzlich
fremd.
Anm. 2. Neben ws. botm boden, steht ähnlich einmal byöme carina
Shrine 103 in einem stark anglisch gefärbten texte.
3) Die lautgruppe tj (sei es mit urspr. j oder mit spiran-
tischem ^, § 211) geht über in c bez. cc in orceard garten,
neben ort-seard (schon Cura past., auch orc^eard und später
orcerd, ordceard geschrieben), spätws. crcefca handwerker (auch
croeftca, und mit secundärem mittelvocal crcefticd) neben croeft^a,
von crmfti^ adj. kunstreich, und strengws. fecc{e)an holen, neben
dial. fetian § 416, anm. 9; so auch vereinzelt Munc^iu Wulf st.
für gewöhnliches Munt^iof § 192,2 (vgl. auch § 205, anm. 1.
206, 4. 216, anm. 3).
Anm. 3. In consonantgruppen (namentlich nach h, s) fäUt t bis-
weilen ans, drohniaUf Örisnes, fassnian, ^enihsum, fär drohtniany Mstnes,
fcBstnianf ^enihtautiij ygl. auch § 197,4. 295, anm. 2.
Anm. 4. Umgekehrt wird, namentlich später, zwischen 8 und { bis-
weilen ein t eingeschoben: elmestlic almosen-, ondrystlic schrecklich, und
oft mütlic verschieden, für celmesliCy ondryalic (ondrymliCj § 188, anm. 4),
mislic] so wol auch mcestlin^ messing, fiü* mceslin^.
Anm. 5. lieber gemeinags. at aus 8Ö s. §201,6; über t, tt aus tö,
dÖ §201,4.
d.
§ 197. d ist das zeichen für die dentale media, und ent-
spricht in der regel got. d. Es kann in allen Stellungen er-
scheinen, auch geminiert : dce^ tag, drifan treiben, dweorg zwerg,
eald alt, eardian wohnen, hiddan bitten, etc.
Nur in sehr alten hss. steht d auch für ö, ]>, s. § 199,
anm. 1.
Anm. In fremdwörtem steht d bisweilen für roman. d aus lat. t,
wie in abbod abt, Iceden latein, in lat. abbatem, latinum, u. a.
§ 198. Im allgemeinen ist das d fest; doch ist folgendes
zu bemerken:
1) d steht in grammatischem Wechsel mit J>, s. § 234.
2) Id entspricht teils got. Id, wie in ceald kalt, healdan
halten, teils ist es aus Ip hervorgegangen; ebenso ist ws. dl
öfters aus ^l entstanden, s. § 201, 2. 3.
§ 198—199. Dentale: d; Ü (]>)• ^7
3) Idl wird zu II in siellic sonderbar, got. silddleiks, auch
sonst gelegentlich north., balUce kühn, moni^-, tui-, seofofallice
manig-, zwei-, siebenfältig (für und neben baldlice, -faldlice),
hehstalUc jungfräulich, etc.
4) Vor und nach stimmlosen lauten wird d zu <: a) z. b.
in der 2. sg. ind. praes. wie bitst, Icetst, bintst, stentst § 359, 2,
zu biddan, Icedan, bindan, stondan; milts mitleid, miltsian er-
barmen (zu milde) j ^itsian begehren, bletsian segnen; auch in
der composition, wie metsceat, antsacodon, ^esuntfulnes Cura
past. für med-, and-, gesund-. Doch wird auch oft etymologisch
geschrieben bindst, milds, mildsian (selten ws. ^idsian, bledsian,
doch stets bledsian im Ps. und meist north, bloedsiga L, Kit.
gegen bletsiga R2), oder das d, t fällt, nach consonanten, aus:
mils, milsian etc., binst, stenst § 359, 2; über t aus d^ s. § 201, 4;
— b) insbesondere in den schwachen praeteritis und partt.
praet. langsilbiger verba wie scencte, iecte § 405, 2.
5) Nach consonant -\-d,t geht d verloren, wie praet. sende,
ehte zu sendan, ehtan, s. § 405, 4.
Anm. 1. Zwischen n und l wird öfters ein d eingeschoben: endlu-
fon elf (got. ainlif)y und namentlich in adjectivis auf urspr. -enliCj wie
ondrysendlic schrecklich, etc.
Anm. 2. Auslautendes d ist geschwunden in proklitischem on- aus
ond' wie in onfö'n empfangen, ongietan verstehen, onsa'can widerstehen,
vgl. o'tidfenga empfänger, o'ndgiet verstand, o-ndsaca Widersacher, etc. In
der späteren spräche dringt betontes o'nd-j and- irrtümlich bisweilen für
betontes on-, a'n- (ahd. anä) ein: a'ndiceald gewalt, a'tidweM integer,
a'ndsyn antlitz, für o-nweald, o'nweal^, o'nsien ; ja selbst a'ndcUotv knöchel,
für o'ncUow (ahd. anchldo),
§ 199. 1) Die beiden zeichen ö und p drücken promiscue
die dentale spirans aus, welche im engl, jetzt mit th bezeichnet
wird (vgl. § 200). Bei den deutschen (seltener englischen)
herausgebem und grammatikern ist es lange üblich gewesen,
im anlaut p, im innern und am ende des Wortes aber d zu
setzen; doch fangen jetzt auch deutsche herausgeber wieder
an bei textabdrücken den willkürlichen Wechsel der hand-
schriften beizubehalten. Wir setzen hier nach dem muster
der besten hss. älterer zeit (wie Cura past., Ps., Lind., Rushw.',
ferner der ältesten Urkunden), welche mehr oder weniger aus-
Sievers, Angela&chs. gramm*tik. 8. aafl. 7
98 §199—201. Dentale: ^,j&.
schliesslich ö verwenden, beim schreiben A^oller historischer
laut- und wortformen im allgemeinen ^, gebrauchen aber da-
neben das p bei speciellen citaten sowie bei der ansetzung
vorhistorischer grundformen von lauten oder Wörtern.
Anm. 1. In den ältesten quellen fehlen die beiden zeichen noch
fast ganzlich; Ep. hat von beiden nur ganz wenige föUe, ebenso die
ältesten Urkunden. Das älteste datierte Ö (poelf) finde ich in einer Urkunde
Wihtraeds von Kent von 700 — 715, das älteste datierte/) {MlfpryÖ) in einer
Urkunde Cdenwulfs von Mercia a. 811, aber das ganze 9. jahrh. hindurch
wird p nur spärlich verwendet. — Eine vereinzelte ausnähme fftr diese
älteste zeit bildet Corp. mit häufigem />, und für spätere zeit die Lauder-
dalehs. des Orosius und Eushw.^, die sich durch regelmässigen gebrauch
des p von der Cura past. und Rushw.* streng abheben.
Statt b, p verwenden die ältesten quellen anlautend meist th: tham,
the^n, sehr selten d, wie in gidopta Ep. 195, modgidanc hymnus Csed-
mons, inlautend th und (2, hthay loda Ep., ^thil-, JEdü- urk. (für dÖ steht
ththj tht: ceththce, othte oder); auslautend meist th: mearth, laath, hriosith,
sniuuith Ep., daneben auch t: sißity fcthit, stridit Ep., Guwtfert, CutUferth,
Sütangli urk.
2) ö, p können in allen Stellungen erscheinen, auch ge-
mildert : äing ding, M drei, öwingan zwingen, weoröan werden,
mord mord, odöe oder, sceööan schädigen, siööan seitdem, oder
ping, Pri, weorpan, oppe, (oöpe), etc.
Anm. 2. Für ÖÖ steht hÖ in north. niohÖt, mohÖa motte.
Anm. 3. In fremd Wörtern entspricht Ö bisweilen einem roman. daus
lat. t, d: moraÖ würzwein, scederige pflanzenname, senod synode, zu lat.
moratumf satureiaj synodus, etc.
§ 200. Im germ. war das p nur eine stimmlose Spirans,
und dieselbe ausspräche ist auch für das ags. ö, p ursprüng-
lich vorauszusetzen. Doch ist es wol möglich, dass sich bereits
im ags. der ui-sprüngliche laut in einen stimmlosen und einen
stimmhaften gespalten hatte. Der stimmhafte laut wird zwischen
stimmhaften lauten eingetreten sein (vgl. § 192, 2. 203). Dafür
spricht 1) die Schreibung der ältesten hss. mit dem inlautenden
d, § 199, anm. 1; 2) die bewahrung der gruppe dd § 201,5
und 405,3; 3) der Übergang von ip m Id und pl in dl (mit
stimmhafter media), § 201, 2. 3.
§ 201. Bezüglich der Veränderungen des p gelten folgende
bestimmungen :
1) p steht in grammatischem Wechsel mit ä, § 234.
§201. Bentale: b, p. Ö9
Anm. 1. In einigen wörtem schwankt/) mit rf, namentlich in {hyceÖ^
{K)rced rasch, adv. (h)rade, (h)rade. p ist charakteristisch für Ps. ebr ader,
Ps. north, fremde fremd, gegen ws. ctdry fremde; ähnlich begegnen eöcuide
relatio Corp., eöwitia tadeln Lind., eöwitscipe Wald., yölctcan kGl. gewöhn-
lichem ed- entgegen,
2) altes Ip geht in Id über: bedld kühn, feld feld, wilde
wild, ^old gold, hold hold, wuldor herrlichkeit, vgl. got. balps,
wilpeis, gulp etc. Nur in den ältesten quellen finden sich noch
einige Ip: hald, öhceläi, spilth Ep., Balthhceardi urk. a. 732,
Balthhardi a. 740 etc. — Durch Synkope entstandenes ip
bleibt dagegen unverändert: fieM fällt, ^escelöu glück, etc.
3) altes pl nach langem vocal ist im ws. stets zu dl
geworden: ddl krankheit, ncedl nadel, wdedla armer, midi gebiss,
widlan beschmutzen; doch haben die anglischen denkmäler
das pl noch öfter erhalten: ncethl Ep., miffl Corp., neöl, w4dla
Ps. (kein dl Ps.), döl, wdedelnes armut Beda; das north, hat
gewöhnlich ddl, nedl, widli^a neben seltenerem ddl, widli^a. —
Durch Synkope entstandenes pl dagegen bleibt überall, edel
erbgut (aus "^öpiT), gen. edles, Hreöel npr., gen. Hreffks, ^eniffla
feind, etc.
Anm. 2. Zweifelhaft ist die quantität des ce in dem poet. vruBÖl
rede, mcedlan reden (nehen vnaöelian)^ das meist als kurz angesetzt wird.
Ausfall des p zeigt sich in nuJbl, nuJblan und stctlan fundare, stctlwieröe
neben staöol fundamentum, staöelian fundare.
Anm. 3. In ähnlicher weise geht dm spätws. in dm über in den
flectierten formen von mddum kleinod, gen. mddmes^ pl. madmaa^ für
älteres mabmes^ mdömas, und in eadmöd demütig, für älteres eadmöd;
femer north. Ön in dn in hctöen heidnisch, flect. hckdna (neben seltenem
hcböna) etc. L (nicht in R*).
Anm. 4. lieber bl, bm neben ws. tlj tm s. § 196, 2 und anm. 2.
4) tp und dp werden zu tt, welches im auslaut und nach
consonanten vereinfacht wird: a) dcette dass, für dcet de (auch
weniger streng zusammengehörige gruppen, wie ömttd^ äceUcet
aus äcet öd, dcet begegnen), bit, it{t) für "^büp, *itp § 359, 3
— b) eadmetto demut, ofermetto Übermut, w6ametto wehmut,
Idtteow f ührer, brytofta sponsalia, mitty während, ^esyntu gesund-
eheit, ^escentu schände, verbalformen wie bit, bint § 359, 3, fü
^apmedpu (zu eadmöd demütig), IddÖeow, mid öy, "^^esyndpu,!
*^escendpu (§ 255, 3), *bidp etc. Daneben begegnet auch ety-
mologische Schreibung wie lätpeow, Iddteow, namentlich ist sie
das gewöhnliche, wo t, d und p verschiedenen Wörtern ange-
_ V •>
100 § 201—204. Dentale: Ö (ß); 8.
böreiL Erst in jüngeren denkmälem, wie Ormt, wird diese
yerschmelziing des ans- und anlauts r^elmässiger bezeichnet
5) pd (mit stimmhaftem Ö? § 200, 2) dagegen bleibt meist,
nnd geht erst spät in dd über, § 405, 3; ßp bleibt ebenfalls
nnd wird nnr eyentnell im anslaut nach § 231 yereinfocht:
cydff, cyff geschlecht, gen. cyäöe, Idä^u) beleidigung, aus
*kunpipa, ^laipißa XL s. w.
6) sß wird zn gt, woneben in etymologischer Schreibung
oft sä erscheint; so im yerbnm, ciest, tviext neben ciesd, wieocö
§359,6; in abstractis anf -äu, wie mete-, receUestu speise-,
mchlosigkeit ; auch beim zusammentritt yon auslautendem s
mit anlautendem ä in der 2. sg. des verbs, wie hUpestu, hafastu
(aus hilpes du, hafas du), woraus dann die jüngeren formen
der 2. sg. auf -st abstrahiert wurden (§ 356).
Anm, 5. lieber ws. nd ans altem st s. § 196, 1.
7) p8 bleibt öfter in hlids freude, hliösian freuen, liös
Sanftheit (was vielleicht nur etymologische Schreibung ist),
geht aber gewöhnlich in ss über, hliss, blissian, liss (mit kurzem
vocal?), ebenso cwist {cwistY) aus cwiSest, ewigst
Anm. 6. In späten texten begegnet bisweilen hto- für pw-^ nament-
lich in Hpt. gl., z. b. gehwctrUtcan für ^epwobrkkcan zustimmen (Archiv 88,
185 f.). Wie weit hier im einzelnen ein wirklicher lautübergang, oder
blosser Schreibfehler anzunehmen ist, bleibt zweifelhaft.
8.
§ 202. s ist einer der häu%sten laute des ags. und steht
in allen stellen des Wortes, auch geminiert, z. b. sunu söhn,
sitian sitzen, sceal soll, sprecan sprechen, stondan stehen, sldkpan
schlafen, smml klein, snottor weise, sweltcm sterben; in- und
auslautend ceosan wählen, wesan sein, fisc fisch, giest gast, cosp
fessel, cyssan küssen, assa esel etc. Mit vorausgehendem c,
h wird es zu rr, s. § 209. 221, 2.
§ 203. Der klang des germ. s war nur der eines stimm-
losen Zischlauts, und so war auch das ags. s anfänglich sicher
nur stimmlos, da das germ. stimmhafte e zu r geworden oder
abgefallen war (§ 181 1). Indessen ist vielleicht bereits ags.
zum teil zwischen stimmhaften lauten eine erweichung zur
stimmhaften spirans (franz. engl, z) eingetreten, vgl. praeterita
§203—205. Dentale: s, 2r. §206. Gutturale und palatale. 101
wie liesde, rcesde zu Uesan, rcesan, gegen cyste von cyssan
§ 405, 2, und § 200, doch auch § 198, 4.
§ 204. An besonderheiten über das s sind zu merken:
1) s steht im grammatischen Wechsel mit r, § 234.
2) Ueber die gruppen st und ss aus dental + ^ s. § 232 ;
über st aus sp § 201, 6, so aus st § 196, ss aus sr § 180, aus
ps § 201, 7; über sei, scn, scm für sl, sn, sm § 210, 1.
3) Die gruppen sc und sp erfahren oft, bes. spätws. und
wieder bes. im inlaut, metathesis zu es (hs), gewöhnlich x,
und ps: dscian fragen, wascan waschen, asce asche, fiscas fische,
tüscas stosszähne, lauten auch dcsian, dhsian, dxian, waxan,
axe, fioods^ tuxas] so auch betwux zwischen, § 329, mtude
muschel u. ä.; ferner cosp und cops fessel, cesp und ceps espe,
wlisp und wUps stammelnd, cirpsian crispare (vgL § 179).
Anm. Für sc steht öfter a»c in bissceopj bisscep neben bisc(e)op etc.
bischof.
z.
§ 205. Der laut des deutschen z ist dem germanischen
fremd ; er erscheint daher im ags. nur a) in f remdwörtern oder
b) wo durch vocalsynkope t, d (J>) + s zusammengetreten sind.
Seine gewöhnlichste bezeichnung ist ts: a) Ätsur npr. (altn.
pzurr)j Magentse Mainz, dracentse dracontia, palentse pfalz,
yntse uncia; b) brytsena pl. brocken (zu breotan § 384), betsta
beste, milts, ^itsiafiy bletsian, bitst, Icbtst, bintst, stentst etc.
§ 198, 4 ; seltener ds, Adsur, yndse, namentlich in etymologischer
Schreibung, wie milds, ^idsian etc. § 198, 4.
Anm. 1. Sehr selten ist z-. Azur, draconze, balzam baisam, spätws.
beztf milze, merc. R' bcezere täufer, femer dz: Ädzur, E^ boeäzere; oder tz:
mertze merx Corp., endlich auch c: ynce^ north. L, Bit. bcecere unäplcece Strasse
(aus lat. pkUea; auch vor gutt. vocal, dat. ploBcum, neben pl. plcetsa R'),
wenn dies nicht zu § 196, 3 gehört (vgl. jedoch anm. 2).
Anm. 2. Nach den consonanten n, l geht ts öfter, besonders später,
in s über : ynse, dra^ense, namentlich oft in den flexion, binst, stenst^ weist j
§ 198, 4. 359, 2. Nach vocalen so nur north, dat. ploesum R^.
3. Gutturale und palatale.
§ 206. Allgemeines. 1) Die zeichen c (k, q), ^, h, (x)
drücken im ags. sowol gutturale als palatale laute aus. Diese
102 § 206. Gnttorale nnd palatale.
waren etymologisch und dem klänge nach scharf von einander
geschieden. Dagegen besass das germ. vermutlich nur eine
Masse entsprechender laute, denen man gutturale (oder indif-
ferente) articulation zusprechen muss.
2) Für die Spaltung im ags. gelten folgende hauptregeln:
a) Anlautende c, ^ wurden bereits urags. zu den palatalen
c, / vor den primären palatalvocalen ob, de (= germ. «, lat.
ä), e) i, i und den diphthongen ea (aus aw), eo, io (aus eu)
nebst deren i- umlauten, ws. e, ce, ie, ie (unfestem i, p) etc.,
blieben aber guttural vor den gutturalen vocalen a, d, (q, ^),
.0, 6, u, ü und deren i- umlauten, ws. ce, de, e, e (ce, «), y, y,
§ 7, anm., sowie vor consonanten. Daher ihre diphthongierende
einwirkung auf die primären palatalvocale und deren umlaute,
aber nicht auf die übrigen vocale, § 74 — 76, 1.
b) Anlautendes sc wurde vor den primären palatalvocalen
bereits urags. ebenso zu sc palatalisiert, wie einfaches c, und
übte demnach genau entsprechende Wirkungen aus. Jünger
ist die palatalisierung der sc vor urspr. guttural vocalen; ihre
einwirkung auf nachbarvocale ist daher auch eine andere,
§ 76, 2.
c) Inlautende c, ^ (einschliesslich ihrer Verdoppelungen
cc und c^ § 207. 216) werden urags. zu den palatalen c, g
(bez. cc, c /) sicher vor altem i, j, vielleicht wenigstens zum
teil auch vor altem ob, und behalten diesen Charakter auch
nachdem die j gechwunden (§ 177) oder die i, ob zu e ge-
schwächt (§ 44) sind.
d) In analoger weise spaltet sich urspr. sc in ein sc mit
alter palatalisierung vor i, j (bez. ce ?) und eines mit jüngerer
palatalisierung (vgl. oben b).
e) Auf silbenauslautende g, c, sc wirken auch vorausgehende
palatalvocale palatalisierend ein, doch ist über den umfang
dieser Wirkung aus dem ags. selbst nur wenig sicheres zu er-
mitteln (vgl. jedoch beispielsweise anm. 6).
Anm. 1. In der flexion und Wortbildung ist häufig ein anlass zum
Wechsel von palatalen und gutturalen lauten, und damit auch ein anlass
zu gegenseitigen ausgleichungen gegeben, deren umfang sich freilich wieder
grösstenteils unseren blicken entzieht.
f) Anlautendes h ist blosser hauch und unterliegt als
solcher keiner deutlich hervortretenden Veränderung. Im nach-
§ 206. Gutturale und palatale. 103
laut war es dagegen, wie die brechungen, § 82 ff., zeigen, ur-
sprünglich noch überall gutturaler natur. Später scheint es
aber auch hier, namentlich auch unter dem einfluss voraus-
gehender palatalvocale, der palatalisierung unterworfen worden
zu sein.
3) Die kriterien für den eintritt der palatalisierung, die
sich aus dem ags. selbst gewinnen lassen, sind teils lautlicher,
teils bloss graphischer natur. Besonders kommt folgendes in
betracht :
a) Für die palatalisierung anlautender c, ^ und sc zeugen
die diphthongierungen primärer palatalvocale im ws., § 75;
für die jüngere palatalisierung der sc vor gutturalvocalen die
Schreibungen scea- , sceo- etc., § 76, 2 ; für palatalisierung des
^ speciell seine berührungen mit i, j, § 212 ff.
b) Zwischen inlautende palatale c, ^, sc und folgenden
gutturalen vocal wird oft als graphisches hilfszeichen ein
palataler vocal eingeschoben. Vor a, o ist dies meist e (selten
in alten texten i), z. b. Iceceas, Icecea; ricea §246; secean,
reccean, dencean § 407; fyl^ean § 416, anm. 6; lic^ean § 372,
secgean § 415; fldescea gen. pl. von ftcesc fleisch, § 267, a, cescean
gen. dat. acc. sg. zu cesce verlangen (zu § 278, grundform
*aisJcjö), ädwcescecm ersticken, ofdryscean unterdrücken, § 403 ff.
(über formen wie mennescea mit der jüngeren palatalisierung
s. § 76, anm. 4) neben formen wie Icecas, -a, rica, secan, reccan,
dencan\ fyl^cm, lic^an, secean; flcesca, cescan, ädwcescan, of-
dryscan etc.; oder meni^eo, stren^eo, wlenceo § 279, ^efylceo,
sticceo (neben ^efyldo, ^esdndo) § 246, andfen^eost (zu andfen^e
angenehm, § 298) neben meni^o, stren^o, wlenco, ^efylco u. ä.
Vor u steht in gleicher weise bisweilen i: drendum, ecium,
dry^^ium zu drenc trank, § 265, ece ewig, dry^e trocken, § 298,
neben drencum, ecum, dry^um etc.; nur selten wird hier e ge-
braucht, eceum, wmcceum (zu wcecce wache, § 278).
Anm. 2. Vor e wird kein hilfsvocal geschrieben, wol aber haben die
ältesten texte bisweilen ein i vor cp, § 44, anm. 1, z. b. birdce birke, hrin-
gioB Spange Ep.
Anm. 3. Die ags. runenschrift unterscheidet die verschiedenen laut-
werte durch besondere zeichen: für palatales g' gilt die rune gifUj für
gutturales die rune gär^ und für die c- laute weist die inschrift des Ruth-
wellkreuzes gar drei verschiedene zeichen auf, von denen zwei wol sicher-
lich c und c andeuten sollen (vgl. Victor, Die north, runensteine s. 24. 31).
104 § 206. Gutturale und palatale. § 207. c (ifc, q^ x),
Anm. 4. Späte hss. setzen öfters yor palatalen yocalen k^ um den
gutturalen laut auszudrücken, s. § 207, anm. 2.
4) Die palatalen verschlusslaute c und (c)^' sind offen-
bar bereits ziemlich frühe zu palatalen affricaten, d. h. lauten
von dem klänge der neuengl. ch und dg (also annähernd ts
und djs) geworden. Dies ergiebt sich aus den formen wie
orceardy feccean (neuengl. orchard, fetch) etc. § 196, 3, mic^ern
§ 216, anm. 3.
Anm. 5. Diese affricierung ist auf alle fäUe im mittelenglischen
durchgeführt und im neuenglischen gebliehen ; sie ist das deutlichste kriterium
für die alte palatalisierung der yerschlusslaute ; ygl. für den anlaut z. h.
engl, chaffy cheapj churly chew, childj chillj cheese = ags. ceaf, c^p^ ceorl,
ceowan^ cildj ciele {cyle), dese {c^se), aber key, Kent, keen, Artn, king, kiss
= ags. cctgf Cent, cene, cyn, cyning, cyssan etc.; für den inlaut z. b. richy
reach, teach = ags. rice, rctcean, tdkcean\ oder engl. bfidgCy hedgCy singe
= ags. hrycg, hecg, *8engean u. ä.
Anm. 6. Besonders wichtig ist die aflEricierung, weil sie öfter pala-
talisierungen erkennen lässt, die aus dem ags. aUein nicht oder kaum sicher
zu ermitteln wären. So namentlich die yon silbenausl. c nach i, wie in
pic pech, die graben, ic ich (= ne. pitchy ditchy me. ich), hwik', swylc (aus
*hwilic, *swaliCy = ne. which, smcä) u. ä. (ygl. auch runisch ic Ruthw.
mit dem zeichen für palatales c, anm. 3).
Anm. 7. Zur ganzen frage vgl. insbesondere Kluge, Lit.-bl. für germ.
und rom. phil. 1887, 113 f. und in Paul's Grundr. 1,836 ff.
5) Eine besondere bezeichnung der palatalen ausspräche
(etwa durch ein diakritisches zeichen) ist im folgenden nicht
durchgeführt.
c (k, q; X).
§ 207. c ist das zeichen für die gutturale und palatale
tenuis. Es steht vor allen vocalen, auch e,i,y: cdsere kaiser,
cosp f essel, cüä bekannt, wie cennan zeugen, ceald kalt, ceosmi
wählen, cild kind, cynn geschlecht; inlautend sacan streiten,
swicol betrügerisch, sacu streit, cecer acker, hodhte hakig; auch
geminiert, sac, sacces sack, deccan decken, etc.
Anm. 1. Ueber cw s.% 208, über c* für Ä* § 221, anm. 1, über ce,
d zum ausdruck des palatalen c § 206, 3, b.
Anm. 2. Hie und da setzen die hss. (sehr häufig z. b. Eushw.^) k
für c: kennan, k&ney kn60y folkes, (Bcker, giok, auch ck für cc: Öicke,
Einigermassen häufiger findet sich dies k ws. yor y oder dem daraus ent-
standenen i (§ 31), kynn, kynin^, kyne- in compositis (auch kinin^, king)j
fttr cynn etc. (so schon öfter in Cura past.). Wahrscheinlich soll das k
hier den gfutturalen laut andeuten (§ 206, anm. 4).
§ 208—210. Gutturale und palatale: c (k, q^ x), 105
§ 208. Der laut des lat. qu wird meist durch cm;, in alten
quellen auch oft durch m ausgedrückt, cweäan, cwic, cwomon,
alt cuedan, cuic, cuomun ; nur selten steht dafür in den ältesten
texten latinisierend qu, z. b. quidu Ep., Qudndryd npr. urk.
a. 811 (ziemlich oft in Corp.).
§ 209. Für CS (welches erst durch synkope eines vocals,
oder durch metathese aus sc entsteht) wird meist x geschrieben:
rixian herschen, cex axt; dxian fragen, axe asche (§204,3),
betweox zwischen (§ 329), für und z. t. neben ricsian (ahd.
richison), dcsian etc.
Anm. Ausser x und es (letzteres ist besonders geläufig in Wörtern
wie ricsian wegen ihres Zusammenhangs mit rice etc.) begegnen noch
verschiedene yariationen der Orthographie: cxj hx, xs, cxs, hxSj hs: ricxian,
dhxiany axae, ancocsumnys, dkxsiany ähsian, rihsiany sehr selten gs^ wie
ä^sian; Tgl. übrigens § 221, anm. 3.
§ 210. An Unregelmässigkeiten sind in beziehung auf
das c noch zu verzeichnen:
1) Gelegentlich wird c in den lautgruppen sl, sm, sn ein-
geschoben: scldt Corp. 433, scleacnes, äsclacad kGl. 694. 696,
scme^ende Ps. 118, 129, scnicendan Cura past. 155, 17, scluncon
Ep. AI. 320, scUp Gen. marg., etc.
2) Vor den personalendungen der 2. 3. sg. ind. praes.
st und d geht c spätws. oft in h über, tdehst^ tceM u. s. w. für
tcecst, tcecä, § 359, 4; so auch spätws. Uahtün (north, lehtün)
garten, für leactün.
3) Auslautendes c geht north, öfter in h (ch, auch ^ ge-
schrieben) über (Bouterwek, North, ev. cxxxviii. cxl), besonders
in der partikel ah aber, und den pronominibus ih (enklitisch
auch ?^, wie sce^di^, for^eldis für sm^de ic, for^eldo ic), meh
(meck), dehy üsih (üsich, üsi^), tw'k (mk) § 332, anm. 3 ; ah für
ac begegnet auch ausserhalb des northumbrischen.
4) Inlautend wird north, öfter ch für c geschrieben: folches,
werches, wlonches, swenche, stenches R^ (Bouterwek, North,
ev. cxxxviii).
Anm. lieber c für ^ s. § 215, ttber Wechsel von cc mit hh vgl.
§ 220, anm. 2.
106 §211—213. Gutturale und palatale: ^.
§ 211. Abgesehen von seiner Verwendung zur wiedergäbe
des germ. halbvocals j § 175, 2 drückt das zeichen g auch noch
einen guttural- bez. palatallaut aus, welcher etymologisch dem
germ. g entspricht. Daraus dass dieser laut im ags. mit ^
= germ. j alliteriert, und dass er gelegentlich mit ; und h
wechselt, darf man schliessen, dass er im allgemeinen als
Spirans, nicht als media aufzufassen ist.
§ 212. Im anlaut ist das ^ gutturale spirans in den
§ 206, 2, a bezeichneten fällen : ^dlan singen, ^dst geist, gold gold,
^uma mann, gylden golden, ^Imd froh, ^norn trauer, ^rafan
graben, auch vor ws. erhaltenem ce, wie in cet^cedere zusammen
(§ 75, anm. 1); dagegen palatale spirans vor e, Sa, So, i, te, fo:
geldan gelten, ^eaf gab, geafon gaben, geotan giessen, ^ift gäbe,
^ieldan, u. s. w.
Anm. 1. Uebergang in j zeigt iarwan neben ^earwan Rushw.^ =
WS. gierwan, north, gearwia § 408, 1 ; ebenso kent. ^thiliceardi urk. a. 732,
Eaniardi a. 778, JEÖelieard a. 805 für -geardj u. ä. Auch in jüngeren
(zumal kentischen) texten kehrt i für g bisweilen wieder, wie in i^ung,
biiongf ieteld gl. für geynung hochzeit, bigong begang, geteld zeit, etc.,
gelegentlich so auch wieder formen wie iarcian bereiten (Benet) für ws.
gearcianj etc.
Für die partikel ge- erscheint in solchen texten auch i, namentlich
nach un-: unilic ungleich, uniwemmed unbefleckt Hpt. gl. etc. (so schon
unigmetes überaus Beow.).
Anm. 2. In späten texten fehlt öfter das g vor ea und So: eaUa,
eadoTj eaglaSj eorn, eogoÖj eoce für gealla galle, geador zusammen, g^glas
kiefer , georn gern , geogoÖ Jugend , g^oce hülfe. Spätkent. erscheint um-
gekehrt bisweilen ein g vor ea, eo zugesetzt, gearfodCj g^abe, geomest,
ägeodCf fulgeode für earfoÖe beschwerlich, eaöe leicht, eornest ernst, äeode
gieng, faUode half (so schon altkent. im namen Gianherht urk. a. 781).
Beide erscheinungen erklären sich wol daraus, dass nach der accentver-
schiebung in ea, eo, § 34, anm., diese diphthonge in der ausspräche mit
altem ^ea, geo zusammenfielen und daher auch graphisch nicht mehr streng
von ihnen geschieden wurden.
§ 213. Im in- und auslaut nach vocalen und r, l
wechselt die ausspräche zwischen gutt. und pal. spirans nach
massgabe von §206, 2, c. e: re^n regen, ri^nan regnen, dce^es
tages, la^u meer, drö^ zog, beor^an bergen, bel^an zürnen,
lieber ^e für palatales <r s. § 206, 3, b.
§ 213—214. Gutturale und palatale: ^. 107
Anm. Für (palatales) ^ nach r, l wird nicht selten, namentlich in
jüngeren texten, i^ geschrieben, wenn ein t/, i oder e vorhergeht, byrig
§ 284, dbbyli^d zom, myri^Ö^ mirigÖ freude, für byr^j cbhyl^Öj myr^Ö u. ä.,
auch im innem des wortes, wie fyligan folgen, wyri^an verfluchen, meri^en
morgen, für fylgan, wyrgarij mergen (vgl. auch § 214, 2. 4 ff.). Selten wird
vor (gutturalem) g ein u eingeschoben, wenn ein u vorausgeht, burug für
bürg § 284.
§ 214. Der spirantische Charakter des ^ in diesen Stel-
lungen ergiebt sich aus folgenden Veränderungen:
1) Nach langen gutturalen vocalen oder r, l wird (guttu-
rales) ^ im auslaut in jüngeren texten mehr oder weniger
regelmässig zu h: ^enoh genug, heah ring, stdh stieg; beorh
berg, burh bürg, sorh sorge, bealh zürnte, für ^enög, beag,
std^, beorg, bürg, sorg, beal^; ebenso auch palatales g vor
stimmlosen consonanten mit denen es durch synkope zusammen-
tritt: stihst steigst, sUM steigt, yrMo feigheit, für stigst, stigä,
yrgdo. Den älteren quellen fehlt dieser Übergang mehr oder
weniger (ganz z. b. in Ps.).
Anm. 1. Nach langem palatalvocal erscheint auslautendes ^ äusserst
selten, wie in stih steige, b^h bog, für stig, bäag (§ 108, 2). Etwas häufiger
ist h nach kurzem vocal, wie weh wiege, imp., wceh wog, ütlah friedloser,
getoh das ziehen, comp, wie wie lahbryce, -slite gesetzbruch, hohmöd sorgen-
voll, hohful eingedenk ; north, namentlich in unbetonter silbe, wie in Öritihj
sextihj suinnih L für Öritig, sextig, synnig.
Anm. 2. Seltener findet sich das h im silbenauslaut vor stimmhaften
consonanten, also in formen wie dhnian besitzen, dhlctca unhold, dihlan
verbergen, für ägniaUj dglc^ca, diglan; noch seltener nach kurzem vocal,
wie in fahnian sich freuen, fuhlas pl. Vögel, statt fagnian, fuglas,
Anm. 3. Nur wenige texte (wie der stark ken tisch gefärbte Boeth.)
gebrauchen h auch für g zwischen vocalen: dahum dat. pl. tagen, mahan
3. pl. können, heretoha herzog, für dagum, magon, -toga,
Anm. 4. h-^-g wird öfter zu hh assimiliert in dem späteren und
north. (L) nihhebür (auch nehche-, rUchebwr) und ableitungen, für n6ah-
gebur etc. nachbar.
Anm. 5. Als vermittelnde Schreibung begegnet hie und da auch
gh: bögh bug, Jwdgh neigte, slögh schlug, diaghian färben, tötoghen
zerrissen, oder hg: stdhg stieg, Öioöhg wusch, wihga kämpf er, onwrihgen
enthüllt, br^hge dat. braue, dihglum dat. finster, auch nach i, wie on-
wealhge pl. integri, und öfter nach r: burhg bürg, pl. gen. burhga,
sorhgian sorgen etc. — Nicht zu verwechseln mit diesen gh ist das feste
gh in cbghwilcj c^ghwceöer u. ä. aus *ä-gi-hwilc etc., § 347, anm. 3.
Anm. 6. Ueber auslautendes ^ für ä s. § 223, anm. 1.
108 § 214. Gutturale und palatale: g.
Zu unterscheiden ist dieser Wechsel von g und h von dem
grammatischen Wechsel dieser beiden laute, über den § 283 f.
zu vergleichen ist.
2) Silbenauslautendes s nach palatalen vocalen geht zu-
weilen in i über. Dieser Übergang ist speciell kentisch und
ein hauptmerkmal dieses dialektes. So schon ^rei, bodei Ep.,
meihanda urk. a. 831, eihwelc, Deimund a. 832, dei a. 837, meid-
hdd kGl. etc. für bode^, me^, e^-, des-, me^dhäd. In ähnlicher
weise findet sich auch spätws. oft i^im s' weis, dcei^, mceis etc.
für we^, dceg, mce^ u. ä.
3) s nach palatalen vocalen schwindet im ws. oft vor d, (ö),
n unter dehnung des vorausgehenden vocals: mceden Jungfrau,
scede, ^esced § 416, anm. 3, lede, ^elcd § 401, bredan schwingen,
stredan zerstreuen, § 389, -hydi^ -gesinnt, für sce^de, le^de,
bre^dan, stre^dan, -hy^di^ etc.; tidian gewähren, für tisdian\
denian dienen, dinen dienerin, frinan erfahren, rinan regnen,
für de^nian, dienen, fri^nan, ri^nan. Auch vor ursprünglich
silbenbildendem n findet sich diese synkope, wcen wagen, ren
regen, den diener, für wm^n, re^n, degn (doch sind diese formen
wol erst nach analogie der mehrsilbigen wie gen. wcenes, renes,
denes entstanden). Erst später begegnet auch hie und da
Synkope vor ?, wie snM, für snce^l Schnecke.
Aum. 7. Fast ausnahmslos herscht die kürzung in ws. on^ean wieder,
tögeanes entgegen (nur einmal noch ongea^n Cura past. H); Ps. hat nur
on^e^fij Ri meist ongce^rij einmal on^otn^ das north, meist ow^cB^n, tö^cegnes,
selten in L on^d^n; die poesie schwankt zwischen on^^an und onge^Hy
tö^eanes und tö^egnes,
Anm. 8. Nach gutturalem vocal fehlt ^ in frunon, ^efrunen zu
frinan, miä brudon, hroden, stroden zu br6dan, stredan §389, aher viel-
leicht wieder nur in anlehnung an die praesensformen mit palatalem yocal.
Ehenso ist frdn sicher nur neubildung nach dem praes. frinan.
Anm. 9. In unbetonter silbe schwindet ^ vor n und l in 'Iwlen
neben holegn Stechpalme, und fimd, finule neben seltenem altem finu^l,
finuglce fenchel.
Anm. 10. Zwischen consonanten fällt g aus in momeSj mome (meme)
gen. dat. sg. zu morgen morgen.
4) i^e aus i^i wird öfter zu i contrahiert: ü igel, Sühear-
wan Aethiopes, Ust, lid liegst, liegt, ^elire ehebruch, für isel,
si^el'y li^esty li^ed, seligere; so auch siäe sense, aus ^si^iffe.
5) Die endung -?^ verliert häufig ihr ^, zuerst im inlaut,
wie syndrie, heße, hun^rie für syndri^e, hefi^e, hun^ri^e] menio
S 214—215. Gutturale und palatale: ^. 109
für meni^o menge; aber auch wort- und silbenauslautend,
ceni, mcenifoldy dysi, acc. (Bnine etc. (häufig in jüngeren texten
und vielleicht genauer mit gedehntem t auszusetzen, cenl, cenlne
u. s. w.) und selbst in betonter silbe, wie drie trocken, dat.
drium etc., aflian vertreiben, bleria triefäugiger, für dri^e, dryge
(§ 31, anm.), äfli^(e)an, bler-i^{e)a,
Anm. 11. Ebenso wird oft das i^ aus ^ §213, anm. behandelt:
fylian, toyrian^ merten, auch vor consonanten, praes. sg. 3. fyliÖ, praet.
fylide etc.
6) Ebenso wird -f^ als erstes glied von compositis bis-
weilen zu i\ stirdp Steigbügel, stiwita, stiward hausmeister,
swüima conticinium, aus sti^rdp, -wita, -weard, swi^tima,
7) Anlautendes ^ vor ea, eo wird bisweilen in späteren
texten ausgelassen: ealla galle etc., § 212, anm. 2; fast regel-
mässig begegnen so spätws. middaneard weit, wineard Wein-
berg, für middan-, win^eard.
8) Nach u wechselt g spätws. bisweilen mit w, namentlich
in suwian schweigen, adruwian vertrocknen, für s{w)u^ian,
ädrü^ian; nach o desgleichen in ^eswowung Ohnmacht, neben
^eswo^en ohnmächtig.
§ 215. Die Verbindung n^ erhält ihr ^ unverändert; nur
tritt im auslaut dafür (und zwar schon sehr früh) öfter -nc,
-nc^y -n^c ein, z. b. üuihtherinc urk. a. 811, Cymesinc a. 822,
Theodnin^c a. 779, Cdsinc^, Cillinc^ a. 814, Seleherhtin^clond
a. 814, und dieses c etc. dringt auch in den inlaut, swulunc^a,
^esomnunc^ce urk. a. 805 — 831, auch c^^, Geddinc^^um a. 825
(north, beispiele bei Bouterwek, North, ev. cxxxvni).
Auch inlautendes n^ wird vor stimmlosen consonanten
öfter zu nc: IrincÖ bringt, sprincä springt, strencÖ stärke,
lenciien frühling, ancsum {anxum) bedrängt, für hrin^d, strengt,
lenkten (und Unten Ps.), on^sum.
Anm. 1. Dass auch da wo in solchem falle ng geschrieben wird,
die ausspräche doch nc war, scheint daraus heryorzugehen , dass auch für
altes nc in dieser Stellung bisweilen n^ gesetzt wird : dringö trinkt, Öin^Ö
dünkt, den^d denkt, atingÖ stinkt, für drincö etc.
Bisweilen wird übrigens in entsprechender Stellung auch einfaches
n für ng wie für nc geschrieben, namentlich in kent. texten, wie strengÖ
stärke, ÖenÖ denkt, für stren^Ö, ÖencÖ u. ä., § 184, anm.
Es ist hieraus zu schliessen, dass das ^ in der gruppe n^
einen verschlusslaut bezeichnete, also zunächst eine media,
110 § 215 — 217. Gutturale und palatale: g; h (x).
die nach § 206 entweder guttural oder palatal war; letztere
ist dann später in die palatale affricata (d0) übergegangen,
vgl. § 206, 4.
Anm. 2. Für altes ngi und n^' schreiben manche jüngere texte, die
altes ng im inlaut sonst regelmässig durch ng wiedergeben, öfter ncg, z. b.
andfenc^e angenehm, punwencge schlafe, getincge beredt, spinc^e schwamm ;
landbi^encga landmann ; ^lencgan schmücken, mencgan mengen u. s. w. Hier
soll das c^ (vgl. § 216) vermutlich die palatale ausspräche, und zwar even-
tuell schon die ausspräche als affricata (d^) ausdrücken.
§ 216. Geminiertes g ist zwiefachen Ursprungs und hat
demnach auch zwiefachen lautwert.
1) Gewöhnlich ist es durch westgerm. gemination, § 227,
aus germ. ^j entstanden, und daher im ags. sicher palatal.
Geschrieben wird dafür c$, welches im auslaut nicht vereinfacht
wird (§ 231); vor a (o) auch oft c^e, vor u auch c^i (§ 206, 3, b) :
sec^ mann, hryc^ rücken, gen. sg. sec^es, hryc^es, nom. pl.
S€c^(e)aSj gen. sec^(e)a, dat. sec^um (sec^ium); ferner verba wie
sec^(e)an sagen, lic^(e)an liegen, etc.
Anm. 1. Selten steht, meist nur in älteren hss., inlautendend ^^,
auch wol gc oder ^cg : hryg^e dat. sg., hyg^ean denken, se^gan-j segcan und
segcgan u. dgl.; häufiger ist cggj namentlich in älteren ws. handschriften.
Anm. 2. Aus dg ist entstanden das cg des erst ziemlich spät be-
legten micgem fett, für *midgern, ahd. mittigami; vgl. dazu § 196,3.
2) Nur in wenigen Wörtern ist doppel-c§' nicht aus gj
entstanden; in diesen wird meist gg, nicht cg, geschrieben:
dogga hund, frogga frosch, hogcian imminere, flocgian emicare,
floggettan fluctuare, clugge glocke, sugga bachstelze, auch sceacga
coma, earwicga Ohrwurm. Es ist zu vermuten, dass diese
Schreibung die gutturale ausspräche dieser c^cT gegenüber den
palatalen cg andeuten soll.
3) Als ausspräche der beiden gruppen ist nach der Ortho-
graphie und der späteren lautentwicklung wenigstens ursprüng-
lich die als doppel media (also als geminier ter verschlusslaut)
anzusetzen; doch ist die palatale geminata cg später zu pala-
talen affricata (dz) geworden (vgl. anm. 2 und § 206, 4).
h (X).
§ 217. Anlautendes h ist einfacher hauch. Es steht
unbeschränkt vor vocalen, ausserdem in den Verbindungen hl,
hr, hn, hw, die vielleicht nur als stimmlose l, r, n, w aufzu-
§217—218. Gutturale und palatale: h (x). 111
fassen sind (wie engl, wh): hld f hroi, hliehJian lachen, hrcefn
rabe, hrin^ ring, hni^an neigen, hnutu nuss, hwcet was, hwU
weiss.
Anlautendes h schwindet in nabban aus ne habban § 416,
anm. 1 (so auch north. L booftic neben behoflic notwendig), im
zweiten glied einiger alter composita, wie dnliepe einzeln (altn.
einhleypr), wcelreow neben woelhreow grausam (dazu formen
wie ifi^ epheu, licuma leichnam, ondettan bekennen, aus Sf-
he^, Uc-homa, "^ond-hätjan u. ä., vgl. § 43, anm. 4 und die
Pronomina § 343. 348, 2) und zusammengesetzter eigennamen,
wie Waldere, und später oft JElfere, ^Ifelm, Ealdelm für
JElfhere, JElfhelm, Edldhelm etc.
Anm. 1. Bisweilen fehlt ausserdem anlautendes h in älteren hss.,
cefde, tccBt, rin^ für hcefdCj hwcet j hHng und umgekehrt wird bisweilen ein
h vorgesetzt, hierre, hchnetegj hlärSow für ierrej ctmetegj Idreow (ws. bei-
spiele bei Cosijn, Taalk. Bydr. 11, 130, kent. bei Zupitza, ZfdA. XXI, 12
north, bei Bouterwek, North, ev. cxl f.). Wirkliches schwanken der aus-
spräche herscht jedoch nur bei dem verbum hweorfan und ableitungen, und
häufiger bei hroeÖ schnell, adv. hrdÖCj welche sowol mit h als mit u? bez. r
alliterieren (vgl. Rieger, Verskunst 9).
Anm. 2. In einigen jüngeren texten beginnt das Ä vor consonanten
zu schwinden, läford, ring^ rM, für hldford, hringj hriat. Vereinzelt
trifft man auch auf Schreibungen wie whoetj gewhctde, rhi^^e^ für hw(Bt,
gehwctdCj hryc^e.
Anm. 3. Als name für das h begegnet in einem aiphabet des
11. jahrh. achej Wanley, Catalogus p. 247.
§218. Inlautendes einfaches A und altes ä«<; vor vocalen
schwindet.
1) Geht dem h ein consonant voraus, so wird bei dem
ausfall des h der vorhergehende vocal gedehnt; doch erscheint
daneben bei flectierten Wörtern vielfach auch kürze, wahr-
scheinlich durch anlehnung an formen mit nicht gedehntem
vocal; also z. b. feorh leben, mearh ross, Wealh Welscher u. ä.,
§ 242, gen. feores und feores, nom. acc. pl. mearas, Wealas und
mearas, Wealas ; oder 3. sg. -filhd, inf . feolan verbergen § 387,
anm. 2, oder äyrel und äyrel loch (vermutlich aus dyrel —
äyrles für urspr. *])yrhil — "^pyrhleSj etc.
Anm. 1. Feste länge haben firas pl. menschen (zu feorh) ^ und
swiraj swiora (später swiorä) nacken (daneben ws. auch stoura mit un-
sicherer quantität), wenn dies auf urspr. *8wirh' etc. zurückgeht (vgl. aber
altn. sviri gegen ßrar menschen, u. ä.). Femer einige ebenso behandelte
112 § 218—221. Gutturale und palatale: h (x).
ursprüngliche composita: öret kämpf, nebst ableitnngen, önettan anreizen,
§ 43, anm. 4 (daneben vereinzelt auch formen wie oirettan, otretscipe), ifi^
epheu (aus Hf-hB^). In eofot streit (aus *ef'hät\ eofoUian lästern (aus *e/'-
hMsian), § 43, anm. 4, weist dagegen das eo vielleicht auf kürze hin (danach
north, äbalaia etc. L?).
Anm. 2. Auf erhaltung der kürze weisen auch einige fiexionsformen,
wie moru möhre, § 278, anm. 1, Öweoru nom. sg. f. und nom. acc. pl. n. zu
Öweorh quer, § 295, anm. 1 , auch das verbum Öwyrian für *pvciorhjan § 400,
anm. 1.
2) Treten durch den ausfall des h vocale zusammen, so
erfolgt meist contraction (§ 110 ff. 166): feoh vieh, gen. feos
§ 242, heah hoch, pl. hea § 295, anm. 1 etc.; vgl. ferner die
verba contracta § 373, wie seon sehen, got. saihan, und vieles
ähnliche.
Anm. 3. In den ältesten texten wie Ep. ist das h in beiden fällen
noch öfter erhalten, thöhcBj wlöhuniy ryhcBj furhum = ws. Öö, u?W(w)w,
r6o, fürum. Dagegen liegen in späteren formen wie horhihte schmutzig,
neben älterem horwehte neubildungen vor (nach nom. horh § 242, anm. 4).
lieber north, ^enehwia nähern, s. § 222, anm. 4.
§ 219. Dagegen ist inlautendes h im allgemeinen in der
gemination und vor stimmlosen consonanten erhalten.
Man pflegt anzunehmen, dass es hier als gutturale bez. palatale
Spirans, wie deutsches ch in ach und ich, zu sprechen sei.
§ 220. Geminiertes hh ist nicht häufig : ^eneähhe eifrig,
siohhe seihe, tioh, gen. tiohhe reihenfolge, tiohhian anordnen,
(h)reohhe ein fisch, fannus, ^eohhol jiümonat (neben ^eola),
c(e)ahhettan krächzen, cohhettan husten, wuhhun^ wut, pohha
tasche, crohha krug, scocha lenocinium Ep., hliehhan § 382, 4,
north. (Bhher § 289, toshher zähre (vgl. § 222, anm. 4).
Anm. 1. Die hss. setzen nicht selten einfaches h statt ää, ^eneaJie,
^eoholj eher, hreohe, wuhwng, hlihan, auch wol ch, hreoche, hlichan (JElfr.
gr.), und namentlich in der älteren zeit oft hch, ^hcha urk. a. 700 — 715,
tio(h)chian, pohcha Cura past.
Anm. 2. Neben pohha und crohha begegnen auch (namentlich ang-
lisch?) die formen pocca und crocca; zu scocha vgl. sciuica Verführer.
§ 221. Die alten Verbindungen ht (§ 232) und hs bleiben
meist erhalten:
1) ht ist häufig, eahta acht, ryht recht, fföhte dachte, und
ähnliche praeterita § 407, beorht glänzend, etc.
Anm. 1. Die ältesten quellen setzen oft latinisierend et für ht:
afiibect, s^fect, uuyrcta Ep., mascti, dryctin Ceedm., daneben cht : ambechtce,
§ 221—222. Gutturale und palatale: h (x), 113
söcMce Ep., und htt, Cyniberhttce urk. a. 736, Eanberhttas a. 755—757,
almecMtig Buthw. Doch lässt sich auch einfaches ht schon zu beginn des
8. jahrh. aus den urkk. belegen. Sehr späte texte führen vereinzelt wieder
cht ein, tcbchte lehrte, celmichtig allmächtig, etc., auch trifft man yereinzelt
gtj wie for^ian fürchten.
lieber den Wechsel Ton ht und et in praeteritis wie Öirycte und Öryhte
8. § 407, b.
Anm. 2. Gelegentlich fällt das h aus, namentlich nach r, fortianj
wyrta für forhtian, tvyrhta.
2) Für altes hs wird x geschrieben, feax haar, weaxan
wachsen, siex sechs, miox mist, wrixlan wechseln, oxa ochse,
oxn achselhöhle, zu got. fahs, wahsjan, maihstus etc.
Ausgefallen ist das h in neos(i)an heimsuchen (got. muhs-
Jan, Bits, niusön), Öisl, disle deichsei (neben altew dixl Erf.
Corp.; ahd. dthsila), wcesma, wcestm Wachstum (zu weaa^an),
north, sesta, seista der sechste.
Anm. 3. Auch für a? = ä« begegnen die für jr = c» § 209, anm.
besprochenen Variationen der Schreibung wie hxj xs, hSj z. b. weahxaUj
praes. 3. sg. wihxÖ, praet. w^hx:, meohx, oxsa^ weahaan etc.
Anm. 4. Auch hs das erst durch yocalsynkope entstanden ist,
§ 222, 1, wird öfter durch x ausgedrückt: syxt (syxst etc.) du siehst, für
siehst, § 374, namentlich begegnet so ziemlich oft spätws. nexta der
nächste, § 313.
§ 222. 1) Ausserdem erhält sich im ws. und kent. das
h (= altem h und hw\ wenn durch yocalsynkope ein stimm-
loser consonant dahinter tritt. Die hauptfälle sind die Super-
lative wie Mehsta, niehsta § 310, die abstracta auf -äu, wie
MeMu höhe, fceMu feindschaft § 255, 3, und die 2. 3. sg. ind.
praes. der starken verba contracta wie fehst, fehö von fön (got.
fähan), siehst, siehÖ von seon, got. saihan, § 374 (im gegen-
satz zu schwachen verbis, wie 2. 3. sg. Syst, Öyd zu dyn
drücken, § 408, 4). Ueber die angl. formen s. § 166, 6.
Erst spät fällt das h hier bisweilen nach r aus: ferö leben,
statt ferhd (dazu auch formen mit Öd, wie gen. ferödes etc.).
2) Dagegen schwindet das h zwischen vocal und stimm-
haftem consonanten, namentlich l, r, m, n: Öweal bad (got.
Pwahl), stiele, style stahl (zu ahd. stahal), heia ferse (zu höh
ferse), fleam flucht (zu fleon § 384, got. pUuhan), leoma licht
(zu got. liuhap), ymest der oberste (got. auhmists), Icene ver-
gänglich (alts. lehni)y sesiene (kent. angl. ^esene) sichtbar (st.
Sie Vera, AngeUftohs grammatik. 3. anfl. S
114 §222—223. Gutturale und palatale: h,
*sähnia- zu got. saihan sehen), hetweonum zwischen (zu got.
tweiknat) ; vgl. ferner die flexion der adjectiva auf h, wie woh
§ 295, anm. 1: acc. sg. m. wöne, gen. dat. sg. f. wöre, gen, pl,
wöra für wohne etc.; compar. hiera zu heak § 307 u. s. w.
Anm. 1. Dieselbe erscheinung findet sich oft auch hei compositis,
vgl. z. h. hildungen wie hMic hoch, gemalte ungestüm, necUic nahe, n^a-
Idbcean nahen, pleolic geföhrlich, tölic zähe, wölic böse, zu h6ahj gemdhy
nidh, pleohj töh, wöh; eorisc binse, ^orod reiterei, Eomctr npr., zu eoh
pferd; h^anis höhe, zu h6ahj n^atveat nähe, zu neahj dwer, öwer §321,
anm. 2, dwöer, öwÖer §346, zu hwcbr^ hwceöer; Fleowald npr., zu pleoh\
H^berht npr., head^or, heador hirsch, zu h4ah ; ähnlich rddor iuvenca, aus
rdhdior\ ws. wiobvd, wiohud altar (weiter verändert w^ofud) für *wiohhed
(Ps. R» R« wiftcd (neben wifod, w6ofud R>) für *wihbed nach § 165, 2; da-
neben kPs. L Rit. Beda wi^bed). — Vor f begegnet dieselbe ausstossung in
h^fre, -M, aus Mdhfore, -i*, north, hihfora junge kuh.
Anm. 2. Bei ^da^ findet sich häufig Verdoppelung des n, r bei aus-
fall des Ä, acc. h^anne, abl. hianniSj gen. pl. hSarraj compar., hierra § 307.
Anm. 3. Nicht selten wird in etymologisch durchsichtigen formen
das h durch analogiebildung wiederhergestellt, vgl. formen wie h4ahne,
hiehraj h^ahnis u. dgl.
Anm. 4. Die ältesten texte zeigen auch in dieser steUung das h
noch einige male erhalten : thuachl Ep., Öhtiehl Corp., bituichn Erf ., ebenso
noch das spätere north., vor l in gen. IhmhleSj fihles panni L; vor w in
gen^hwiga nähern L, vor r in cBh(h)er ähre, t€eh(h)er zähre, §220. Die
häufige doppelsetzung des h in den beiden letzten Wörtern lässt hier eine
gemination der urspr. einfachen h vor l, w, r vermuten, s. § 228.
§ 223. Durchgehends erhalten bleibt endlich das h im
auslaut: feok vieh, geld, heah hoch, woh böse, ruh rauch;
teoh zieh; nach consonanten sulh pflüg, Wealh Wälscher, feorh
leben, furh furche. Ebenso h für altes hw, wie in seah sah,
got. sah, etc. Erst in späteren texten finden sich auch formen
wie sul, Weäl (oder sül, Weal, vgl. Beitr. XI, 559), die nach
dem muster der mehrsilbigen formen, § 218, gebildet sind.
Anm. 1. In den ältesten quellen steht hier öfter cÄ, z. b. t(h)irüchy •
töchj elchj solch y thorch Ep.; später hie und da j (vgl. §214, 1), wie
feor^, hor^y mear^, pur^ für feorhy horhy mearh, Öurh, u. dgl.
Anm. 2. Bisweilen erscheint ein unorganisches h am wortende, wie
in spätws. fr^oh frei, 6oh eibe, bläoh färbe, flir fr^o, äo, bl6o. Dieses h ist
nach dem muster solcher paare wie feoh — /"eos, h6ah — hiaa § 218, 2
eingeführt.
§ 224—227. Allgemeines über die consonanten. 115
Capitel II. Allgemeines über die ags. consonanten.
1) Veränderungen im auslaut.
§ 224. Stimmhafte geräuschlaute scheinen im auslaut
stimmlos zu werden; doch überwiegt durchaus die etymologische
Schreibung, welche denselben consonanten am ende wie in der
mitte des wortes erscheinen lässt (wie im neuhochdeutschen).
Man findet also nur vereinzelt, und meist nur in sehr alten
quellen, formen wie lamp für lamh kGL, feit urk. a. 662 — 693,
Wulfhdt, Peokthdt a. 794 für feld, -häd', north, beispiele bei
Bouterwek, North, ev. cxlv (ein vereinzelter rest von t für
d auch in späterer zeit ist sint für sind-, über die 3. personen
auf -t statt 'ff s. § 357. 360); häufiger ist -nc für -n^, s. die bei-
spiele § 215, und sehr geläufig das h für spirantisches ^, s.
§ 214, 1. Bei f, (s), d entzieht sich etwaiger Wechsel der aus-
spräche der beobachtung, da dasselbe zeichen für stimmlosen
wie stimmhaften laut steht.
Anm. lieber die behandlung der geminaten im auslaut s. § 231.
2) Gemination.
§ 225. Im ags. kommen alle consonanten ausser j und w
verdoppelt vor (über c^ für ^^ s. § 216). Dem Ursprünge nach
gehören diese geminaten teils dem germanischen, teils dem
westgermanischen, teils erst dem ags. selbst an.
§ 226. Germanische Verdoppelung findet sich häufig bei
II (eall all, feallan fallen, füll voll), rr (steorra stem, feorran
fern), nn (onginnan beginnen, mon, monnes mensch), mm (smmm^an
schwimmen, hwom, hwommes winkel) und ss {gewis gewiss, wisse
wusste, cyssan küssen, vgl. § 232); seltener bei hh (bucca bock,
loc, locces locke, stoc, stocces stock), tt (sceat, sceattes münze)
und pp (crop, croppes kröpf, top, toppes Scheitel, hna^, hnceppes
napf ). Zweifelhaft, ob bereits germanisch, ist ]>]> in oöäe oder
(got. aippau, aber alts. efäo, fries. ieftha) und m^dde motte
(north. moMe, -a). Selten und zum teil zweifelhaft sind auch
germanisch ff, hk; bh, dd, gg,
§ 227. Westgermanische gemination vor j: Alle
einfachen consonanten ausser r werden nach kurzem vocal
8*
116 § 227—229. Gemination.
durch folgendes j in den westgermanischen sprachen geminiert.
So entspricht dem got. saljan, skapjan, satjan, rakjan alts.
sellian, skeppian, settian, rekhian, und ags. mit Wegfall des j
nach § 177 sellan, scieppan, settan, recc(e)an, Urspr. hj er-
scheint so als hh in hliehhan lachen, urspr. Jjj als Öä in ryäöa
rüde, smidde schmiede, sceddan schädigen (got. skdpjcm) u. s. w.
{pmddan gehen, stosddan festigen, haben möglicherweise altes
Pp), Für ß tritt jedoch bh ein: hebban heben, zu got. haßan,
für gj natürlich c^, lecg(e)an zu got. lagjan. Dagegen heisst
es ohne gemination herey herbes heer, werian wehren, nerian
retten, herian preisen, = got. harjis, warjan, nasjan, hojsjan etc.
Anm. 1. Zahlreiche beispiele dieser Verdoppelung bietet die flexions-
lehre z. b. bei den jo- und Ja -stammen § 247. 258, adj. § 297, bei den
schwachen verbis erster und dritter klasse § 400 ff. 415, u. s. w.
Anm. 2. Ueber den Wechsel von formen mit geminata und einfachem
consonanten in der flexion der mit jo- abgeleiteten verba s. § 410.
§ 228. Eine ähnliche gemination von t, c, p, h zeigt sich
im ags., doch wechselnd mit einfachem consonanten, in einigen
Wörtern vor ursprünglich folgendem r und l: bittor bitter,
snottor klug, wosccer wachsam, north. mhJier ähre, tcehher zähre
(vgl. §222, anm. 4); ceppel apfel, neben bitor, snotor, wacor,
ear, tear (aus *ahur, *tahur § 111,2), apuldre apfelbaum, vgl.
got. baitrSy snutrs, ahs, takrjan; so auch, doch wol nicht in den
älteren quellen, da wo das r, l erst durch synkope zu dem
consonanten herangetreten ist, wie in bettra neben betra melior
(got. batijsia), miccles neben micles zu micel gross (got. mikils).
Anm. Dies schwanken beruht vermutlich darauf, dass die r, l vor
dem eintritt der gemination z. t. silbisch und weiter zu -wr, -vi etc. ge-
worden waren (§ 138 ff.); als älteste flexion ist so z. b. nom. hüvr (aus
*bitr), gen. bittres, t6ar (aus Hahur), gen. tcehhres u. s. w. anzusetzen,
woraus dann später die doppelformen bittur — bittres und bittir — biteres
u. s. w. erwuchsen.
§ 229. Nach langem vocal findet eine solche gemination
vor r in den ältesten quellen nicht statt; erst später tritt auch
hier besonders tt und dd auf, wahrscheinlich zugleich mit Ver-
kürzung des vocals: cedre ader, blcedre blase, ncedre natter,
mödrie matertera, werden zu cedd/re, blceddre, nceddre, moddrie\
ebenso wechseln dtor gift, hlütor lauter, tüdor nachkommen-
schaft, fodor futter, modor mutter u. ä. mit aiiorj hhUtor, tuddor,
§229—231. Gemination. 117
foddor, moddor, in denen das tt, dd zunächst in den casus ohne
mittelvocal (§ 144) wie dtres etc. entstanden ist.
Noch jünger sind geminationen anderer consonanten, in
formen wie riccra, deoppra etc. von nee reich, deop tief.
§ 230. Noch andere geminaten entstehen im ags. durch
zusammenrücken zweier ursprünglich getrennter consonanten.
Dahin gehören, abgesehen von dem zusammentreffen gleicher
end- und anfangsconsonanten bei der composition, namentlich
die U aus tp, dp § 201, 4 und die tt und dd der schwachen
praeterita § 404 f.
Anm. 1. In einigen Wörtern zeigt sich geminata neben einfachem
consonanten ohne deutlich sichtbaren gmnd, namentlich in dem schon
sehr alten reccean sich kümmern, neben ricean-, femer in liccettan neben
licettan heucheln. — Nur der späteren spräche gehören die Verdoppelungen
in wissian weisen, scynnes Verführung, prinnes dreieinigkeit , preottyne ^
dreizehn, j&rii^i^ dreissig, tydde lehrte, etc., für älteres wistan, scienes,
ÖrineSj driotiene, Öritigj tyde u. s. w.
Anm. 2. Im north, sind unorganische (aber wol nur graphische)
geminationen sehr verbreitet: eatta essen, cymma kommen, für cyma u. ä.
§ 231. Vereinfachung von gemination tritt nament-
lich in folgenden fällen ein:
1) Gewöhnlich im wortauslaut, vgl. formen wie eal,
fear, mon, swim, sib, seeat, bed, scee, teoh mit ealles, feorran,
monnes, swimman, sibbe, seeattes, beddes, soecee, teohhe\ indessen
wird die regel oft vernachlässigt, man schreibt oft auch eall,
monn, upp, sihb, bedd, bliss u. dgl. Die einzelnen denkmäler
weichen hierin stark von einander ab.
CS bleibt auch im auslaut, sees wie sec^es^ § 216.
2) Ebenso meist im silbenauslaut im wortinnern: ealre,
ealne, midne, nytne zu ealQ), ealles; mid(d), middes; ^yK^),
nyttes\ cyste praet. von cyssan. Doch findet sich auch hier
oft eallre, eallne u. dgl.
3) Sehr oft nach consonanten in der composition, wie
eorlic männlich, emniht solstitium, feltün (für *feUtün aus */e?d-
tün) kloake, ^eornes begierde, wildeor wild, wyrtruma wurzel,
wyrtün garten, ^cerstapa heuschreck, für eorl-lic, emn-niht,seorn'
nes, wild-deor, wyrt-trumu, wyrt-tün, ^cers-stapa.
Anm. 1. Ausserhalb der composition tritt dieser fall nur ein bei
metathese eines r, wie in burna brunnen, beoman brennen, ieman laufen,
118 § 231. Gemination. § 232. ft, ht, st, 88,
hors ross, gen. hor8e8 etc., § 179. Hier ist Vereinfachung durchans regel,
nur die ältesten texte haben noch einige ganz vereinzelte formen wie
biimna, imn, hor8sumf coBr88an (zu ccerse kresse).
Anm. 2. Auch nach langem vocal oder diphthong findet sich gelegent-
lich Vereinfachung, wie in rumocUic, rümedlic grossherzig, für rümmödlic;
spätws. ^eUaful gläubig, für ^deafful,
4) In der späteren spräche sehr gewöhnlich nach unbe-
tonter Silbe; z. b. in fällen der composition wie atelic schreck-
lich, swutolic deutlich, di^elic heimlich, sin^älic fortwährend,
für atollic, swutolUc, di^olUc, sin^dlUc, Für die flexionslehre
kommt diese regel besonders in betracht für die ableitungen
mit nn, II, tt, rr, wie die neutra wie westen und hcemet
§ 248, 2 nebst anm. 2, die feminina wie condel und hyröen
§ 258, 1 nebst anm. 3, die verba wie hliccettan § 403, anm. 2,
gen. westennes, beernettes, condelle, hyrdenne und später westenes,
bcernetes, byröene, inf. bliccetan etc.; die comparative auf -erra^
-era wie cef terra, ceftera § 314, anm. 1, ferner für den acc. sg. m.
der mehrsilbigen adjj. auf -en und der starken partt. praet., wie
Syldenne, ^esUe^enne, später ^yldene, ^esUe^ene, und die r- casus
der mehrsilbigen adjectiva und pronomina auf -r und -re, wie
gen. pl. fce^erra, oöerra, eowerra, syferra, später fce^era, oöera,
. eowera, § 296, anm. 2, u. dgl.
Anm. 3. Die doppelschreibung wird in solchen fäUen traditionell
vielfach auch in den zeiten. fortgeführt, wo sicher bereits einfache aus-
spräche des consonanten herschte. Gelegentlich wird demnach auch irr-
tümlich geminata für ursprünglich einfachen consonanten gesetzt, wie in
forenne vorne, ufenne von oben, dgenne8 gen. eigenes, und namentlich oft
im acc. sg. m. von eucu lebendig , cuconne etc. § 303, anm. 1 , für forme,
ufene, dgenes, cucone u. s. w.
3) Die gruppen ft, ht, st, ss.
§ 232. Bereits für die germ. grundsprache galt das ge-
setzt Alle labiale bez. gutturale + t werden zu ft bez.
ht; dagegen wird dental + t entweder zu st oder zu ss,
Beispiele aus dem ags. sind: a) für ft: scieppan schaffen, ^e-
sceaft geschöpf; giefan geben (d. h. ^ieban § 192,2), ^ift gäbe;
durfan dürfen, dearft, öorfte §422,6; — b) für ht: hyc^an
hoffen, hyht hoffnung; dgan haben, ma^an können, 2. sg. dht,
meaht § 420, 2. 424, 10, subst. meaht macht; namentlich aber
die schwachen praeterita § 407. — c) für st: wdt weiss, 2. sg.
§332. ft, htf 8t, 88. §233—234. Grammat. Wechsel. 119
wdst\ Udan gehn, last weg; hlaöan laden, hlcest last; — d) für
ss: witan wissen, praet. wisse, part.-adj. geims(s) gewiss; cweöan
sprechen, ondcwis(s) antwort; sittan sitzen, sess sitz.
Diese regel hat keine anwendung auf die fälle wo t oder
irgend ein anderer dental erst im ags. selbst durch synkope
hinter einen labial, dental oder guttural tritt; vgl. z. b. die
schwachen praeterita und partt. praet. § 404, 4. 406 nebst
anm., oder die abstracta auf -Öu, § 255, 3, u. dgl.
4) Der grammatische Wechsel.
§ 233. Unter * grammatischem Wechsel' versteht man einen
bereits in der germ. grundsprache ausgebildeten und nach be-
stimmten gesetzen geregelten Wechsel der inlautenden stimm-
losen Spiranten $, f, ]>, h mit den entsprechenden stimmhaften,
die man mit z, 5, ö, s bezeichnen kann; für hw erscheint als
wechselform w;, in gewissen fällen auch s- Nicht dem Wechsel
unterworfen waren die gruppen ss, st, sp, sk, ft, ht
Anm. Die erklärung dieses wechseis ist von K. Vemer gefunden
(Kuhn's Zeitschr. XXIII, 97 ff.). Nach dessen gesetz trat der stimmhafte
Spirant überall da statt des stimmlosen ein, wo der nächstvorhergehende
Yocal in der ursprünglichen indogermanischen betonung nicht den haupt-
ton trug.
•
§ 234. Im ags. sind die alten paare ein wenig verschoben
dadurch dass einige der laute Veränderungen erfahren haben.
Es ist nämlich hw zu einfachem h geworden (vgl. § 222 f.)
und oft wie dieses geschwunden (§ 218); von den stimmhaften
ist -gr in r, das alte germ. Ö (nicht mit dem ags. ^ == ^ § 199
zu verwechseln) zu d geworden, und der 5 -laut wird in der
Schrift gewöhnlich nicht von f unterschieden (§ 192).
Es bleiben also für das ags. nur die vier paare s — r,
]>—d, h—s (h—ns nach § 186, anm. 4) und h—w übrig. Bei-
spiele dafür sind: a) f ür ä — r: ^?öß5 glas, ^iJ(»r(?frgläsern; ceosan
wählen, ceas, curon, coren § 384, subst. cyre wähl; durran
§ 422, 7 wagen, dearst, dorste; adj. s^dyrstis mutig. — b)^ — d:
cweöan sprechen, cwceö, cwcedon, ctveden § 391, cwide spruch;
Uöan gehen, -lida ganger; — c) h — ^: slean schlagen, stichst,
sliehd, slos, slö^on, slm^en § 392, 2, slc$e schlag, -sla^a Schläger;
120 § 234. Grammatischer Wechsel.
Öeon gedeihen, Ödhy düngen § 383, anm. 3; — d) 7^ — w:
seon sehen (got. saihan), siehst, sieM, seah, sdwon, ^esewen
§ 391, 2.
Anm. Nicht immer sind ausserdem im ags. die alten stufen erhalten ;
oft ist einer der beiden im Wechsel stehenden consonanten mehr oder
weniger verallgemeinert. Soweit diese Verschiebungen die flexion betreffen, ^
ist auf sie in der formenlehre rücksicht genommen worden. I
4
I
Flexionslehre.
1. Abschnitt.
Declination.
Capitel I. Declination der substantiva.
A) Yocalisehe (starke) declination.
1. Die 0- declination.
§ 235. Die ags. ö-declination umfasst masculina und neutra.
Sie entspricht der griechisch -lateinischen zweiten oder o-
declination (griech. masc. -0(;, ntr. -or, lat. -us, -um). Die zu-
gehörigen feminina bilden die ä-declination.
Anm. Gewöhnlich bezeichnet man die o- declination im germ. als
o-declination, weil das alte o im germ. zu a geworden ist, ehe es abfiel
u. dgl. (§ 45, 4). Doch dürfte es zweckmässiger sein, bei der namengebnng
diejenige gestalt massgebend sein zu lassen, welche der auslautende stamm-
Yocal in der gemeinsamen indog. grundsprache hatte.
Als Unterabteilungen der o-stämme sind aufzustellen a) reine
ö-stämme; b) jö-stämme; c) wo-stömme, da die beiden letzteren
gruppen in einigen casus voiT den reinen o- stammen ab-
weichen.
§ 236. Die endungen der masculina und neutra sind die-
selben in allen casus ausser dem nom. acc. pl. Wir behandeln
deshalb beide geschlechter zusammen.
Anm. Im north, schwankt öfter das geschlecht zwischen masc. und
neutr., ygl. auch §251, anm. In den anderen dialekten ist dieser ge-
schlechtflwechsel viel seltener und auf einige bestimmte Wörter eingeschränkt.
122 § 237. Die o declination.
§ 237. Die endungen der o- stamme sind:
Singular. Plural.
masc. ntr.
N. A. V. — (-e; -u, -o) -as -m, —
G. -es -a
D. -e
I. -c
!
•um
Die eingeklammerten -e; -u, -o im nom. acc. sg. sind die
endungen der jo- und «e?o-stämme, vgl. § 246. 249.
Anm. 1. In den ältesten quellen geht der gen. sing, regelmässig,
und später bisweilen in R' und north., auf -ces aus, dömass etc.; dafür in B^
north, und vereinzelt spätws. auch -os, heofnas (spätws. heofonas etc.).
lieber späteres -ys (dafür auch hie und da -is) s. § 44, anm. 2.
Ein umgelauteter gen., der auf urspr. -is weist, findet sich in dem
altkent. ctnes adv. u. gen.; vgl. auch § 100, anm. 5.
Anm. 2. Dat. und instr. sg. sind in den meisten texten zusammen-
gefallen; in den ältesten texten geht dagegen der dat. auf -ee, der instr.
(wahrscheinlich ursprünglich ein localis) auf -i aus: dömce : domi (Beitr. Vni,
324 ff.); für i begegnet gelegentlich später y, folcy etc., in R^ Rit. auch
vereinzelt -ce. Der instr. scheint ursprünglich i-umlaut gehabt zu haben,
vgl. die isolierte form hivene zu hioön n. kleinigkeit, den acy. instr. ebne
von dn ein, § 324, 1.
Endungslose datt. locc. sg. liegen vor in kam (sehr selten hdme)
zu häm m. heim, und den adverbialen formein tö dceg heute (älter tö dce^e;
später auch cblcej hioilcef sume, ödre dce^ u. ä.), tö mor^enj merken morgen,
tö dbfen abends.
Anm. 2. Im nom. pl. haben viele mascc. dieser declination north,
auch die schwache endung -o (-a, -e), gdstas und gdato etc.; in R* er-
scheint ebenso bisweilen -a. — Im wests. tritt in sehr späten texten öfter
-es statt '08 ein.
Anm. 4. Im north, wird der gen. pl. oft nach art der n-stämme
auf -anüj -ona, -ena gebildet, da^ana, -ona, lioniana zu dce^j lim-, R*
hat neben -a auch -cb, -e und -ana, — Auch in späten ws. texten finden
sich öfter genetive auf -ena, -ana.
Eine seltene (auch north.) nebenform der endung -a ist -o, wie Uohtfato,
Anm. 5. Im nom. acc. pl. der neutra ist -u die ältere, -o die
jüngere form. Spätws. tritt dafür gewöhnlich a ein. Ps. hat fast nur -m,
R^ -M und selten -a, -c, north, meist -o, daneben nicht selten auch -a; alle
drei endungen kommen north, auch bei denjenigen neutris vor , welche in
den übrigen dialekten endungslos sind (§ 238).
Anm. (>. Das -ww des dat. pl. geht später in -um, -ow, -an über, vgl.
§ 293, amn. 2 ; dies gilt für alle declinationsklasseu.
§ 238—239. Reine o- stamme. 123
a) Beine o- stamme.
§ 238. Paradigmen der masculina: dorn urteil, gericht, der
neutra: hof hof, und ward wort.
masculina:
neu
tra:
Sing. N. V. A. dom
hof
Word
G. dömes
hofes
wordes
D. dorne
hofe
worde
I. döme
hofe
worde
PL N. V. A. domas
hofu, -0
Word
G. döma
hofa
worda
D. dömnm
hofnm
wordnm
Wie dorn flectieren zunächst die einsilbigen masculina,
wie hof die einsilbigen neutra mit kurzer, wie ward die mit
langer Wurzelsilbe.
Anm. 1. In einigen spätws. texten nehmen die langsilhigen neutra
im nom. acc. pl. öfter die endung der kurzsilbigen an, wordu, weorcu etc.
Anm. 2. Die Wörter auf -cte, wie btidels zäum, fcttels beutel, gyr-
dels gürtel, necds Weihrauch, sind gewöhnlich m., selten n.
§ 239. Zu dieser declination gehört im ags. eine grosse
anzahl von Wörtern, darunter nicht wenige, welche aus anderen
declinationen in sie übergetreten sind (namentlich langsilbige
alte i- und w-stämme, vgl. § 264 f. 273).
1) Vollkommen regelmässig gehen nur diejenigen Wörter,
welche unveränderlichen endconsonanten und einen (ausser
gegen den hier nicht mehr in betracht kommenden i-umlaut)
indifferenten wurzelvocal haben. Solche Wörter sind:
a) flir's masculinum dö eid, hceft gefangener, heim heim,
hrin^ ring, wulf wolf, earm arm, eorl mann, müf mund, dream
Jubel, etc.
b) fur's neutrum a) kurzsilbige cö? kohle, dor tor, jeoc
joch, loc verschluss, bürde, hop Schlupfwinkel, lot Schlauheit,
sol kotlache, spar spur; ß) langsilbige: bdn knochen, hearn
kind, deor tier, fyr feuer, ^öd gut, lic körper, wif weib, etc.
2) Wörter, deren Wurzelsilbe auf eine geminata ausgeht,
vereinfachen diese in den endungslosen casus nach mass-
gäbe von § 231, z. b. m. weaUJ) wall, htvom(m) winkel, n. ful{[)
becher, gen. wealles, hwommes, fulles etc.
Für die sonstigen hierherfallenden Wörter gelten folgende
nähere bestimmungen:
124 § 240—242. Reine o-stämme.
§ 240. Wörter mit ce vor einfachem consonanten, wie die
mascc. dcej tag, hwcel walfisch, pceff pf ad, stcef stab, die neutra
hcec rücken, bceö bad, blced blatt, crcet korb, dcel tal, fmc Zeit-
abschnitt, foet gefäss, fnced, fnces franse, hwf meer, scel saal,
stceff gestade, swce^ spur, scrcef hohle, trcef zeit, wced meer, wcel
die im kämpfe gefallenen, verwandeln das ce im ganzen plural
in a: dm^ — da^cts, da^a, da^^um; fcet — fatu, fata, fatum;
nur selten und spät steht ce, hwcelas, stceöu, scrcefu u. ä.
Anm. 1. Im Ps. steht für dieses a meist ea: featu^ creatum etc.
s. § 160 ; so bisweilen auch north, und in der poesie vor endungen mit w, o,
wie heafUf treafum, vgl. § 103, anm. 2.
Anm. 2. Spätws. dringt das a des plurals öfter auch in die mehr-
silbigen Singularcasus ein, wie pasö — paöes — paÖe, fcet — fates — fate,
Anm. 3. geat tor (aus ^cet nach § 75, 1) hat ws. im pl. gewöhnlich
gatUj selten ^eatu mit anlehnung an den vocal des sing.; auch bisweilen
gen. dat. sg. ^ates, gate nach anm. 2. In der poesie herscht im pl. ^eatu
vor; im Ps. lauten die formen get — ^eatu (mit w-umlaut). — Von ceaf
spreu, scheint sich im pl. nur ceafu zu finden.
^(BTS gras (mit metathese für ^rces, § l'^^) hat im pl. ^raau.
Anm. 4. Aehnlich hat mdb^ verwanter, im pl. gewöhnlich md^as
neben seltenem mcdgaa, § 57, anm. 3.
§ 241. Die neutra mit e, i vor einfachem consonanten,
wie ^ehed gebet, ^ebrec lärm, jeset wohnsitz, ^esprec gespräch,
brim wallung, clif klippe, hliö deckel, M glied, lim glied, sdp
schiff, ^eflit Wettstreit, ^enip dunkel, ^ewrit schrift, etc. haben
im plur. ursprünglich statt des e, i den u- (bez. o/a-)umlaut eo,
io, soweit es die lautgesetze der einzelnen dialekte gestatten
(§104 ff. 160): ^eheodu, cliofu, liodu, liomu etc.; in der ws.
prosa verschwindet jedoch dieser umlaut im allgemeinen ziem-
lich frühe, clifu, limu etc.
Anm. Am frühesten verschwindet das eo, io aus dem gen. pl. —
Im Ps. und zum teil auch north, erstreckt es sich auch auf die masc, z. b.
Ps. weoraSf weoraj weo^as (meist we^as nach § 164, 1), north, wearas, loaraSy
-a u. ä., § 156,3.
§ 242. Wörter auf h verlieren dieses vor vocalischer
endung. Geht dabei 1) dem h ein consonant voraus, so wird
bei dem ausf all des h der wurzelvocal gedehnt ; daneben aber
findet sich auch kürze, s. § 218, 1; also z. b. m. seolh — seoles
und seoles seehund, n. feorh 7— feores und feores leben. So
gehen noch m. fearh schwein, mearh ross, ecdh tempel, eoUi
§ 242—243. Reiue o- stamme. 125
eich, healh winkel, sealh weide, Wealh Welscher. — 2) Geht
dem h ein vocal vorher, so führt der ausfall des h zu con-
tractionen nach § 110 ff.: m. eoh — eos pferd, n. feoh — feos
geld, § 275 (north, fehj gen. foses L, feas K^), Öeoh — Öeos
hüfte; ebenso m. fteah floh (gew. ftea swm. oder swf. nach
§ 277, anm. 2), höh ferse (pl. hoSy hoas, dat. hörn, höum, spät
hon), scoh, sceoh schuh (pl. scos, sceos, dat. spät scön); n. fldh
bosheit, pleoh gefahr, sloh sumpflache (auch m. und f.), woh
böses, ÖrSh bosheit, vielleicht auch fleah albugo (daneben flio
und umgelautet flie).
Anm. 1. wöh bildet in der späteren prosa die mehrsilbigen casus
gewöhnlich mit j, toöges, wögCy als ob das h des nom. nach § 214, 1 aus
g entstanden wäre, also nach mustern wie bSah — hia^es. — Anderer-
seits kommen auch vereinzelte nominatiyformen ohne h, wie mear^ vor
(§ 223).
Anm. 2. Die Wörter auf vocal + h haben in der späteren spräche
(ftlr die ältere fehlen belege) den gen. pl. auf -na nach der art der n-
stämme, ßona, Ö^ona, acäona (doch north. L acöej scedba).
Anm. 3. Zu holh n. loch, scheint der pl. holu zu lauten wie zu
dem gleichbedeutenden kurzsilbigen hol.
Anm. 4. kork schmutz (meist m., selten n.) bildet gen. dat. sg. pl.
IwrweSj horwe, horwa^ hor(e)wum mit grammatischem Wechsel, § 234 (selten
gen. horea etc.), aber nom. acc. pl. Iwras (neben horwu n.); als instr. sg.
erscheint horu in der poesie.
§ 243. Für die mehrsilbigen Wörter dieser declination
kommen folgende regeln in betracht:
1) Ursprünglich (d. h. vor dem eintritt des vocalischen
auslautsgesetzes, § 130 ff.) dreisilbige neutra mit langer Wurzel-
silbe, wie nieten vieh, heafod haupt, haben im nom. acc. pl.
die endung -u wie die kurzsilbigen (und zwar zunächst ohne
Synkope des mittelvocals, § 244,2): nietenu, heafodu § 185,2.
Im Ps. sind jedoch diese casus oft endungslos, heafud neben
heafodu, netenu etc.
2) Ursprünglich dreisilbige neutra mit kurzer Wurzelsilbe
sind im nom. acc. pl. endungslos, reced gebäude, werod Völker,
§ 135, 2, doch heisst es gewöhnlich yflu (yfelu) übel, neben
yfel. Formen wie weredu treten erst spät auf.
3) Ursprünglich zweisilbige wie w(Bp(e)n waffe, tun^{o)l
Stern, tdc(e)n zeichen, wund(o)r wunder (st. *wcBpna-, Hunsla-,
^tailcna-, *wundra-, vgl. §138 ff.) werden von haus aus wie
126 §243—245. Reine 0- Stämme.
die übrigen langstämmigen neutra, § 238, behandelt, d. h. sie
haben endungslosen nom. acc. pL, gleich dem nom. acc. sg.;
doch nehmen sie z. t. schon ziemlich frühe auch die endung
-u nach dem muster der dreisilbigen an: wcepen, tim^ol, tdcen,
wundor und wcep(e)nu, tun^hi, tdcnu, wundru. So auch wceter
wasser (st. "^watra-), pl. wceter und gewöhnlicher wcet{e)ru.
Anm. wolc(e)n n. wölke, wirft in der älteren spräche das n im ans-
laut bisweilen ab, nom. acc. sg. pl. wolCj aber gen. stets woknes etc. (§ 188,
anm. 2). Nur unsicher belegt ist ein umgelauteter pl. welcnu. — Neben
täc(e)n begegnet auch eine form tänc, neben b^acen zeichen, auch bSanc,
binc (§ 185. 108, 2). — Statt des pl. tun^lu erscheint spät ein schwacher
pl. tunglan.
4) Die gesetze über die behandlung von mittelvocalen,
§ 143 f. Hiernach ergeben sich folgende hauptfälle:
§ 244. 1) Zweisilbige Wörter mit langer Stammsilbe
werfen nach § 144 vor vocalischer endung den vocal der letzten
Silbe aus, wenn er nicht durch position geschützt ist: en^el —
en^les engel, tun^ol — tun^les stern, dtor — dtres gift, tdcen —
tdcnes zeichen, mdöum — mdömes kleinot, heafod — heafdes
haupt, dkled — celdes feuer, morgen — mor^nes und mornes
morgen, § 214, anm. 10; aber henkest — hensestes hengst,
f(Btels — fdetelses beutel, u. s. w.
2) Ausgenommen von der synkope sind in den altern denk-
mälem meist die ursprünglich dreisilbigen nom. acc. pl. n. wie
nietenu, heafodu § 144, b; dagegen heisst es wcepnu, tun^lu
(neben älterem wcepen etc., § 243). Später verwischt sich der
unterschied, heafdu etc.
§ 245. Zweisilbige Wörter mit kurzer Stammsilbe behalten
im gleichen falle ursprünglichen vocal der zweiten silbe, sie
stossen ihn aus, wenn er im nom. acc. erst aus silbischem nasal
oder silbischer liquida entstanden ist: nur -er, -or aus silbischem
r bleibt meist (§ 148). Also stapol — stapoles Säule, hamor
— hamor es hammer, heofon — heofones himmel, daroÖ —
darodes pfeil, metod — metodes gott, heorot — heorotes hirsch;
aber fif^ol — fu^les vogel (erst spät auch fu^oles, fu^eles) und
wieder le^er — legeres lager, öunor — dunores donner, wosier
— wmteres (und wcetres) wasser, u. s. w.
§246—247. Jo -Stämme.
127
b) ^'o - Stämme.
§ 246. Paradigmen sind ftir's masculinum here beer, sec^
mann, ende ende; für's neutrum cyn geschlecht, rice reich,
Westen wüste.
Sing. N. V. A. here secj ende cyn(n) rice
G. her(i)3es secjes endes cynnes rices
D. her(i)5e sec^e ende cynne rice
I, her(i)5e secje ende cynne rice
PKN.V.A. her(i)5(e)as sec5(e)as endas cyn(n)
G. her(i)5(e)a sec3(e)a enda cynna
D. her(i)jum sec3(i)um endum cynnum
Westen
westennes
w6stenne
w^stenne
ric(i)u westen(n)u
ric(e)a w6steima
ric(i)um westennum.
endas
enda
endum
Anm. 1. Für das e des nom. acc. sg. setzen die ältesten queUen i,
heri, end% Hei (Beitr. VIII, 326 ff.).
Anm. 2. Neben formen wie ric(i)u nom. acc. pl. begegnen bisweilen
auch solche auf -iOf -co, wie gefylcio^ riceo etc.
lieber die einschiebung der c, i zur bezeichnung der palatalen aus-
spräche bei Wörtern auf ^, c überhaupt s. § 206, 3, b.
§ 247. here und sec^ zeigen die flexion der masculina,
cyn(n) die der neutra mit kurzer Wurzelsilbe vor dem -jo-
(st. *harja-, *sa^a-, ^kunja-). Von diesen ist nur here kurzsilbig
geblieben, die anderen haben nach § 227 den schlussconso-
nanten der Wurzelsilbe bereits westgerm. verdoppelt.
Weitere beispiele dieser declination sind: a) masc. hryc^
rücken, wec^ keil, dyn(n) lärm, hlyn{n) lärm, hyUJ) hügel; —
b) neutra net netz, f,et boden, hed bett, wed pfand, ^ied Spruch,
neb Schnabel, wic^ ross, etc.
Anm. 1. üeber die Vereinfachung der westgerm. geminaten im wort-
auslaut vgl. § 231.
Anm. 2. Von here finden sich auch die formen herea für gen., here
für dat. instr. sg. und heraa für nom. acc. pl. — üeber das n. spere s.
§ 262. 263 mit anm. 4.
Anm. 3. Das n. /*%, hi^ heu (got. haw% st. ^hatcjor) hat das j in
allen formen als ^ erhalten, umgekehrt hiewj hiw gestalt (got. hiwi, st.
*hiioja- ; mundartlich auch hioto ohne umlaut, § 100, anm. 2, north, hiu^ in
der poesie auch h^o) das w durchgeführt: gen. hiewes (hiowes) etc. — St.
*^liwja- n. freude, hat ws. *glieg, ^li^y gen. ^li^es etc., aber Ep. jfew, und
in der poesie ^lio, gen. ^liwes, selten ^liowes etc. — St. *&%*a- (*bUwar?)
n. färbe (as. bli n.) erscheint als bUo (mit unorganischem h auch bleoh
§ 223, anm. 2), gen. bUoa (spät auch bUo^es nach bUoh^ vgl. § 242, anm. 1),
dat. pl. bUomj bUoum (bUowum)^ gen. bUo (später auch bUoa und bUona
nach § 242, anm. 2).
128 §248. jo- Stämme. §249. wo -stamme.
§ 248. 1) Wie ende flectieren die masculina, wie rice die
neutra mit ursprünglich langer Wurzelsilbe vor dem jo (oder
io nach § 45, 8), z. b. die mascc. esne diener, hier de hirte, Imce
arzt, meee schwert, und die zahlreichen nomina agentis auf
-ere (north, auch oft -are\ wie iocere schriftgelehrter, fiscere
flscher, örowere dulder, denen sich auch das fremdwort cdsere
kaiser, angeschlossen hat (spätws. auch bisweilen bloss -re,
wie hocre^ cwelre lictor, drefre betrüber, ^liwre spielmann, rimre
Zähler, sceawre beschauer, so auch north., sceawre, Örowre dulder
ondetre bekenner); ferner die neutra wce^e becher, wite strafe,
stiele stahl, stycce stück, der ende botschaft, bildungen mit ge-,
wie ^ewcede kleid, ^emierce grenze, ^etimhre bauwerk, und
viele andere.
Anm. 1. Contractionen zeigen *^e8C^e, ^esc^ Schuhwerk (alts. ahd.
gisköhij nom. acc. pl. ^esc^) und gec^ paar kühe (?, gen. pl. gec^)-
2) Wie Westen gehen die ableitungen auf -en, wie cefen
abend (auch m.), fcesten fasten, feste, und auf -et, wie oncelet
blitz, nierwet enge, rewet rudern, sdewet säen, etc.
Anm. 2. In den jüngeren texten wird das nn^ tt gewöhnlich ver-
einfacht, w^stenes, hcernetes etc., §231,4, und seihst der vorausgehende
vocal bisweilen ausgestossen, wie in cbfnea neben dbfenes und dbfemieSj nom.
acc. pl. w68tnvk neben wistenu und w6»tennu.
Anm. 3. wisten erscheint selten auch als f. und spät als m., pl.
wSstenas'y ebenso hat liefet zumal später bisweilen einen pl. It^et{t)a8; da-
neben steht ein fem. li^eliu) nach § 258, 1.
Anm. 4. YieUeicht gehören hierher auch die deminutiva auf -incd
(ahd. 'incli)y wie bögincel zweiglein, cofincd pistriUa, i^iowincel diener,
hceftincel Sklave, hüsincel bauschen, liöincel gliedchen, räpincel strickchen,
scipincel Schiffchen, sülincel kleine furche, tünincel gütchen, wielincel
Sklave, etc. Diese synkopieren fast stets das e in der flexion, hüsincles
etc., doch nom. acc. pl. Öiowincdu Ps., sulincela gl.
o) M;o-8tätnxne.
§ 249. Paradigmen sind für's maculinum hearu wald, für's
neutrum searu rüstung (st. ^barwa-, ^sa/rwa-),
masculina: neutra:
Sing. N. V. A. bearu, -o searu, -o
G. bearwes searwes
D. bearwe searwe
I. bearwe searwe
PI. N. V. A. bearwas
G. bearwa
D. bearwum
searu, -o
searwa
searwum
^240—250. t(?o -Stämme. 129
So gehen noch die neutra healu übel, meolu mehl, smeoru
schmeer, teoru teer, c(w)uduj cwiodu harz.
Anm. 1. Oft erschemt in den casns obliqui ein u, o oder e vor dem
Wj letzteres namentlich, wenn die endung ein a, t« enthält: becduwes,
bealotoeSf -w;c, aber healewa, bealewvm; vgl. § 260, anm. 1.
Anm. 2. In späten texten dringt das w auch in die endungslosen
formen ein, smeoruWf meluw; dagegen findet sich in alter zeit auch ein
dat. pl. ohne u;, smerum,
Anm. 3. Der nom. acc. pl. der neutra geht später auch auf -wu^ -wa
aus, aearwa etc. ; vgl. auch horwu § 242, anm. 4.
Anm. 4. Von dem compositum sciptearo (zu teoru) findet sich ein
unregelmässiger gen. sciptearos] sonst flectiert dies wort auch schwach
nach § 276.
Anm. 5. Von langsilbigen gehört hierher wol das nur im nom.
belegte ^ad mangel (got. gaidw)^ welches sein w nach § 174, 4 verloren hat.
§ 250. Die Wörter mit vocal vor dem w zeigen verschiedene
abweichungen :
1) Die ursprünglich langsilbigen mascc. sndw schnee,
äeaw sitte, deaw tau (auch n.), beaw bremse, ntr. beow getreide
(altn. hygg ; nur gen. heouuas, beowes Ep. und sippe), seaw saft
(selten m.), oncleow knöchel (nom. acc. pl. oncleow und oncleowu)
und die bildungen mit ^e- wie ^ehreow reue, gehlow mugitus,
zeigen das w in allen casus, einzelne altertümliche formen wie
sndy sea, § 174, 3, ausgenommen.
Anm. 1. Ebenso geht hläto, hldbw m. grabhttgel (selten spät n., ur-
sprünglich wol ein neutraler os-stamm, § 288 ff.). Dem got. hraiw leich-
nam (gleichfalls ursprünglich neutraler os- stamm) entspricht hrdbw^ hräw
(spät auch hr^atVj § 118, anm. 2) und hrct^ hrä n. (auch m., vgl. § 173,2.
174,3), gen. hrchves und hrctSj nom. acc. pl. hrct{w)j hrä(w)j hriaw und
hrcbwas etc., gen. alt hrä etc.
Anm. 2. Die stamme auf -iwa- werden im ws. regelmässig wie die
übrigen langsilbigen behandelt : m. briw brei, giw (^iow) greif, aliw schleie,
Tiw npr., gen. briwes etc.; im mercischen dagegen erscheinen sie mit g
statt des w, 6n^, ^i^, 8li(g), Tig, gen. briwes etc. Neben iw (iow, 6ow) m.
eibe, erscheint in der poesie 6oh (Bunenlied). Ueber hiew und j% s.
§ 247, anm. 3.
2) Die ursprünglich kurzsilbigen neutra streaw stroh,
treow bäum, cneow knie, und das masc. ffeow knecht, nebst
dessen compositis Idtteow f ührer, und Idreow lehrer (st. *strawa-,
Hrewa-, *knewch, *J>ewar) flectieren im ws. folgendermassen:
SieTers, AngeUftoh«. gniamatlk. 8. tmfL 9
130 § 250. wo-stämme. ^ 251—252. Ä-declination.
Sg. N. V. A. tr6o(w) PI. N. A. |
G. tr^owes G. tr^owa
trSowu, tr4o(w)
öiowas
D. trSowe (treo) D. trSowum
I. tr^owe
Anm. 3. hUo schütz (st. *hUwa' m. oder n.), das mir im sing, vor-
kömmt, zeigt nur selten die form hUow; sonst sind die auslautenden -w^
§ 73, anm. 2, wests. meist durchgeführt. — Zu streaw (ws. nur nom. acc.
sg. und ein pl. 8trewu[?] belegt) vgl. das comp. 8trea(w)-, sfrawberi^e erd-
beere. — Neben IdttioWj Idr^ow steht auch ein swm. ws. Idttiowüj Idriowa,
north. Idtimy ldru(u)a Lind., lärwa Rushw.* nach § 276.
Anm. 4. Vielfache abweichungen zeigt die flexion dieser Wörter im
anglischen. a) Ps. hat regelmässig masc. diow, Öiow (nur 1 d^o), gen.
-es u. s. w., dazu Iddtow, pl. -as\ aber neutr. sg. nom. acc. treo(w), triow,
tr6Wj gen. Ms, dat. tr^\ pl. nom. acc. treo, trew, cneow, gen. tria; —
b) Rushw.^: sg. nom. acc. -peuw, lätt&uWj ldr(6)uWj dat. deuw, Ö^ow; pl.
nom. acc. -p&u (und adj. -ßeuwe), Idteuw, Idfuwas, Idtewas j IdrewaSj neutr.
sg. nom. acc. str&u, kneUj treuWy Mow, gen. treowes, tr6oSj dat. Mo, pl.
acc. cneu, dat. Mowum; von den north, texten hat — c) Lind. masc. sg.
nom. acc. Öea, gen. Öeas, dat. d^ua, pl. nom. acc. Öeas, gen. Ö^na, dat.
Öchvum; dazu sg. nom. acc. IdtuUj IdruUj gen. IdruaSj pl. nom. acc. Idttias,
ldrv{u)(i8f IdrwdSy gen. Idraiuij dat. Idrwum ; neutr. sg. nom. acc. stre, tri(e),
treo, treu, gen. strees, trees, dat. tre(e), treo, cn&*o, cn6w, cnewa, gen. tr^na,
tr&wna, treuana, dat. treum, trewum, cneum, cn^uum, cneoum; — d)Rushw.*:
masc. sg. nom. acc. lärow, foreldtow, pl. nom. acc. Idrwas, gen. Idrwara,
dat. Idrwvm, 'Om\ neutr. sg. nom. acc. treo, cneo, dat. tree, pl. nom. acc.
tr^o, gen. triona, dat. treoum, tr&um, cneom; — e) Rit. masc. sg. nom. acc.
dea, gen, Öeas, dat. Öea, pl. acc. Öea, gen. Ö^ana, dat. Öeaum, dazu sg. nom.
acc. Idtwu, ldr(w)u, gen. Idrwes, pl. nom. acc. Idrwas; neutr. sg. nom. acc.
tr^e), pl. gen. treona, dat. cneum.
2. Die ^-dedination,
§ 251. Die a-declination enthält die feminina welche den
masculinis und neutris auf -o zu seite stehen.
Anm. Ln north, werden viele dieser femm. auch als neutra oder mascc.
gebraucht und dann teils auch so flectiert (vgl. § 236, anm.).
a) Beine ^-stamme.
§ 252. Paradigmen: a) für die kurzsilbigen ^iefu gäbe,
b) für die langsilbigen dr ehre.
kurzsilbige: langsilbige:
Sing. N. V. jiefu, -o
G. jiefe
D. L jiefe
A. jiefe
ar
äre
äre
äre
§ 152—258. Reine ä-stämme. 131
ara; -e
ära; (-na, -ena)
amm
P1.N.V.A. xiefa; -e
G. jiefa; (-ena)
D. siefum
Anm. 1. Die casus obliqui des sing, und der nom. acc. pl. gehen
in den ältesten quellen auf -ob aus; nur bisweilen steht im dat. instr. -i,
wie rödiy ccestri, welches wol aus der o-declination entlehnt ist, vgl. § 237,
anm. 2. — Ueher die flexion der ahstracta auf -wn^ s. § 255, 1.
Anm. 2. Im gen. sg. gehen diese femm. in L und Bit. meist auf
'68 (-(B8) aus, wie die mascc. und neutra, rödes, sduUs, somnun^es etc.
Solche genetive begegnen auch nicht selten im späten ws., wie helpea,
sorges etc., namentlich in gewissen formelhaften Wendungen und construc-
tionen bei yorausstehendem genetiy ohne artikel, wie helpes biddanj ädles
gränungj sybbes (zu § 257) lufUj auch formein wie sorges and särea u. dgl.
Anm. 3. Im nom. acc. pl. ist -a im ws. und kent. gewöhnlich, da-
gegen -e offenbar die ursprüngliche form des anglischen ; daher fehlt -a im
Ps. (wie auch in den ältesten quellen, s. anm. 1 ; aber R* -a neben -c). North,
besteht neben -e, -a auch noch eine (schwache) nebenform auf -o, vgl. § 253,
anm. 2.
Anm. 4. Im gen. pl. ist -a die eigentliche und häufigere endung
(vgl. got. gih6)j '{e)na ist aus der schwachen declination eingedrungen und
findet sich ws. und kent. nur bei einigen kurzsilbigen (wie carena, fremenüf
Sifena, lufenä) und ganz selten bei langsilbigen (dr[e]na, idr[e]na, sorj[ejna);
in Cura past. feht -{eyna noch ganz. — lieber das Verhältnis von -na und
-ena sowie über dialektische nebenformen vgl. § 276, anm. 2 ff.
Anm. 5. Im north, ist die flexion der femm. stark zerrüttet. Nament-
lich stehen in L Bit. nominativformen auch für den acc, seltener für den
dat., und umgekehrt (R* steht hier den alten Verhältnissen noch näher).
Auch sonst finden sich viele Schwankungen und Unsicherheiten.
§ 253. Als beispiele für die kurzsilbigen können noch
angeführt werden caru (cearu, § 102, anm. 3) sorge, sceomu, sceamu
schäm, cwalu tod, Idäu einladung, swa^u spur, sacu Verfolgung,
öracu kämpf, wracu Verfolgung, Qndswaru antwort, denu tal,
äesu empfang, scolu schaar, lufu liebe, etc.
Anm. 1. Neben giefu(mX gifu(fn), ^yM.m) erscheint auch (nament-
lich im Ps. und north.) geofu(m) mit w-umlaut nach § 160, 1. — Die Wörter
mit urspr. a haben im Ps. ea im nom. sg. und dat. pl. nach § 160 (ond^
awearUj -um u. dgl.). — In den casus auf -e erscheint oft cb statt des a
der Wurzelsilbe, namentlich bei den Wörtern mit c: sasce, Örcece, wrasce,
aber auch loeöe, swasÖej neben sace, laöe, swaöe u. s. w.
Anm. 2. In jungen texten wird öfter das u des nominativs durch
die Singularcasus durchgeführt, racu, aa^u, talu, lufu etc. — Im north,
sind die kurzsilbigen feminina fast ganz erstarrt, d. h. zeigen in aUen
casus ausser gen. dat. pl. ein -o, seltener -w, auch wol -a oder -c: lufu, -o,
-a; wroscco, -c, wrac{c)o\ geafo, geafa, gefo, jefe; sceoma L, scomu, -o; lufo,
9*
iBä § 253—255. Beine S-stämmö.
wracOf ^eofoj ^efe, snora R*, lufuj ^eafa, scoma, ondsvoere Rit., und so ver-
einzelt auch R^ lufUf S^ofUj n. s. w.; daneben begegnen in Lind, und Rit.
genn. sg. auf -C8, -cbs, gefes^ lufes etc. (§ 252, anm. 2).
§ 254. 1) Die anzahl der längs ilbigen ist sehr bedeu-
tend; beispiele von einsilbigen Wörtern dieser flexion sind:
feoht gefecht, för fahrt, jlöf handschuh, heall halle, Idr lehre,
mearc mark, 50^5- sorge, stund zeit, ördj zeit, wund wunde;
mit ableitendem consonanten ddl krankheit, ncedl nadel, fröfor
trost, wöcor Wachstum, ceaster bürg.
2) Wie die langsilbigen werfen auch die ursprünglich
dreisilbigen stamme mit kurzer Wurzelsilbe das u im nom.
sg. ab: byden bütte, ciefes kebse, firen Sünde, ti^ol ziegel
(dagegen mit u ausnahmsweise e^enu spreu, = ahd. agand);
ebenso auch die ursprünglichen i- stamme ides weib, du^uä
tugend, s^osuÖ Jugend (§ 269, anm. 4) und das langsilbige sdwol
seele (got. saiwala); femer alle abstracta auf -un^, 4n^, wie
monun^ mahnung, leomun^, -in^ gelehrsamkeit (s. § 255, 1).
§ 255. An besonderheiten der flexion sind noch zu be-
merken:
1) Die abstracta auf -un^ haben im dat. sg., aber auch
im gen. und selbst acc. sg., ws. kent. oft -un^a statt -un^e:
leornunja, costun^a etc.
Anm. 1. In Ps. besteht noch eine abstufung des suMxvocals, so
dass der dat. pl. auf -ingum ausgeht, die übrigen casus aber -ung- haben
(gen. pl. ist nicht belegt, Zeuner s. 58).
2) Zweisilbige Wörter mit langer Stammsilbe und einfachem
endconsonanten synkopieren den vocal der schlusssilbe nach
§ 144 in den casus obliqui, während kurzsilbige ihn behalten:
sdwol — sdwle (säule) seele, fröfor — fröfre trost, wöcor —
wöcre Wucher; aber firen — firene Sünde, ides — idese weib etc.
3) Die ursprünglich dreisilbigen abstracta auf got. -ipa
haben im nom. sing, die endung -u, -o wie die kurzsilbigen,
daneben später auch eine gekürzte form auf -ö: cyÖÖu und
cydd^ cyö (ahd. Candida) geschlecht, verwantschaft, stren^öu und
strensö (ahd. strengida) kraft, gesyntu (ahd. gisuntida) gesund-
heit, eaömettu demut, ofermettu Übermut (ahd. *ötmuotida,
*ubannuotidd), und weorömynt (urspr. ^-mundipd) rühm. Beide
formen dringen allmählich auch in die casus obliqui des sing^
§ 255. Eeine ä-stämme. § 256—258. ja-stämme. 133
namentlich in den acc. ein, welche ursprünglich der regel
folgend nur -e hatten.
Anm. 2. Dies übergreifen des -m ist vermutlich durch die ahstracta
auf -u § 279 veranlasst worden.
4) Wörter auf h verlieren dieses vor vocalischer endung,
worauf eventuell contractionen eintreten (vgl. § 242) : snearh —
sn^re saite(?), leah — lea feld.
Anm. 3. leah hat spätws. oft gen. leage etc. nach dem muster der
Wörter auf ^, auslautend h, § 214, 1 ; daneben ist es später oft m. Zea, gen.
nom. acc. pl. Uas und seltener gen. Uages in zusammengesetzten Orts-
namen. — Auch slöh n. m. hat bisweilen gen. dat. sing, slö f., § 282.
Anm. 4. brü braue, hat nom. acc. pl. brüa und brüwaf dat. brüum
(= brum?) und bruwumj gen. bruna,
b) ^a- Stämme.
§ 256. Die ursprünglich kurzsilbigen sind durch die ge-
mination des dem j vorausgehenden consonanten (§ 227) alle
langsilbig geworden und unterscheiden sich in der flexion nicht
mehr von den ursprünglich langsilbigen. In bezug auf die
endungen gilt alles in § 252 bemerkte, soweit nicht ausdrück-
lich unten anderes angegeben ist.
§ 257. Paradigmen für ursprünglich kurzsilbige: s^(b)
friede, für ursprünglich langsilbige: ^ierd gerte.
Sing. N. V. sib(b) jierd
G. sibbe jierde
D. sibbe jierde
A. sibbe jierde
PI. N. V. sibba; -e xierda; -e
G. sibba ^ierda
D. sibbum jierdum
A. sibba; -e jierda; -e
Anm. 1. Ueber die Vereinfachung der westgerm. geminaten am
wortende vgl. § 231.
Anm. 2. Ein gen. pl. auf -(c)wa (§ 252, anm. 4) findet sich bei den
^ä- Stämmen nicht. — Ueber vereinzelte genetive sing, auf -es s. § 252,
anm. 2.
Anm. 3. Von den langsilbigen reinen ä- stammen unterscheiden
sich die jä- stamme in der flexion nur durch das gänzliche fehlen des
schwachen gen. pl., ausserdem durch den durchgängigen t-umlaut der
Wurzelsilbe. Von den langsilbigen t- stammen § 269 trennt sie der acc,
sg. auf -e.
§ 258. 1) Wie sibb flectieren an einsilbigen Wörtern z. b.
noch hen todeswunde, bryc^ brücke, cribb krippe, ec^ schneide,
fit abschnitt eines gedichtes, hell hölle, hen henne, nyt nutzen,
scecc streit, sec^ schwert, syll schwelle. Ihnen schliessen sich
134 § 258. jö-stämme. § 259. M?ä-stäinme.
was die Verdoppelung des endconsonanten vor vocalischer
endung betrifft, einige ableitungen auf -l, -n und -s an, wie
condel leuchte, gyden göttin, wiergen Wölfin, lyröen bürde, rmden
anordnung, hce^tes hexe, forle^is ehebrecherin, Lindis npr. die
landschaft Lincoln, gen. condelle, ivier^enne, byräenne, hce^-
tesse u. s. w.; desgleichen die abstracta auf -nes, gen. -nesse,
wie hdli^nes heiligkeit.
Dagegen haben einige ableitungen auf t, nämlich hyrnetu
homisse (hirnitu Ert, hurnitu Corp.), ielfetu schwan (celbitu Ep.
Corp.), *Ue^etu blitz (le^itu Ps.) in der älteren spräche nom.
sg. auf 'U nach einfachem t, während die casus obliqui das t
verdoppeln, li^ette etc. (doch Ps. le^ite),
Anm. 1. Hierher ist auch wol das fremdwort lempedu lamprete, zu
steUen. — Später finden sich auch verkürzte nomm. wie hyrnet sowie durch-
gehende schwache flexion von hymette, ylfette, gen. -an etc.; üher Ik^it
ntr. s. § 248, 2 nebst anm. 3. — Statt -nes, -nis, -nys begegnet spät auch
vereinzelt im nom. sg. -wisse, -nysse. Ebenso hat R^ -nisse neben -wt», -ncs,
R* -nisse (-nesse) neben -niSj L Rit. -nise, -nisse neben L -ni8(8).
Anm. 2. u im nom. sg. zeigen auch eowu schaf (got. *awi) neben
etüe, eowej gen. eowo und ewes, eoweSy und Öeotou dienerin, got. pitoi, neben
deowej zu welchem letzteren auch schwache formen, gen. Öeowan etc., ent-
wickelt werden.
Auch die movierten feminina auf -en nehmen später bisweilen die
nom.-endung -u an, gydenuy ÖinenUj mennenu dienerin, mynecenu nonne;
auch begegnen wieder schwache formen, wie nom. nefene neptis, fl. gyde-
nan etc.
Anm. 3. Die doppelconsonanten der abgeleiteten Wörter werden in
jüngeren texten oft vereinfacht, -rcbdene etc., § 231, 4.
Anm. 4. Hierher gehört auch ws. c7i6ori8, gen. cniorisse geschlecht
(so auch R*; eneorisn Blickl.). Dafür erscheint north, cneo-, cneuresUj -Of
-a, -risso, -me, auch -reswUj -o, pl. -reswo L, -reawo R* etc.
2) Zu si^rd stellen sich weiterhin z. b mx axt (Ps. mces^
north, acas)^ hild kämpf, hind hindin, hyä beute, wylf wölfln,
yä woge, und einige ableitungen mit s, wie bliäs, hliss freude,
lids, liss gnade, milds, milts erbarmen.
Anm. 5. In ie^, ij (6^) insel (altn. ey, eyjar), cdbg Schlüssel, ist das
ableitende j als s erhalten. — lieber hend s. § 266, anm. 1.
c) t(;ä- Stämme.
§ 259. Die Wörter mit langem vocal oder diphthongen
flectieren regelmässig wie die einfachen ä-stämme: stow (stöu)
ort, hreow reue, treow treue, ^en. stöwe^ hreowe etc.
-j
§250—260. lüorstämme. §261. i-declination. 135
Anm. Ohne w erscheinen Örea drohung, leid (aus *fira[w]u, vgl.
Ep. thrauUj ahd. drawa) und cUa, cleo klaue (aus *kla['U)]Uf *klöS[w]Uf vgl.
ahd. kläwa § 111 f.). Das erstere ist indeclinabel, ausser im dat. pl. ÖrSam^
Öröaum, oder flectiert seltener als schwaches m. nach § 277, anm. 2. Von
cUa ist noch acc. pl. clia, cUo, dat. cliam und poet. dam belegt; daneben
steht neugebildetes und regelmässig wie giefu flectierendes clawu, — Ueber
äa s. § 284, anm. 4.
§ 260. Als Paradigmen der Wörter mit einem consonanten
vor dem w können dienen beadu kämpf, mced wiese:
Sing. N. beadu msed
G. beadwe m8ed(w)e
PI. N. beadwa, -e mÄd(w)a, -e
G. beadwa m^d(w)a
etc.
Wie beadu gehen die kurzsilbigen nearu not, sceadu
schatten, sinu (sionu) sehne, und die pH. tant. ^eatwe rüstung,
frcetwe schmuck; wie mced die langsilbigen Ices wiese, bl6d(esy
Ices aderlass, rces ratschlag (?).
Anm. t. Gelegentlich erscheint bei den kurzsilbigen ein vocal vor
dem Wj beadotoef nearowe, geatewa, frcetewum etc., vgl. § 249, anm. 1.
Anm. 2. sceadu (daneben auch n. scead^ pl. sceadu) flectiert ge-
wöhnlicher, sinu ziemlich oft nach giefu § 255, gen. sceada, sine etc. —
Von ^eaiwe begegnet im Leidener rätsei ein dat. pl. geatum und urkund-
lich ein nom. pl. hergeatu. — Ueber north. cnet*re8o s. § 258, anm. 4.
Anm. 3. Die langsilbigen haben im nom. sg. das -u regelmässig
aufgegeben (doch begegnet ein neugebildetes nom. hUdldbswu neben hlöd-
Uts) und danach schon in alter zeit auch flectierte formen ohne w ent-
wickelt. — Von mdbd begegnet alt im dat. nUda wie von einem m-
stamm, § 274.
3. Die i-declination.
§ 261. Die i-declination enthält auch im ags. fast nur
masculina und f eminina, da einige Wörter welche ursprünglich
neutra waren, wie mere, mene, ele (und bere, e^e, hete, sige,
s. § 263, anm. 4) zum masculinum übergetreten sind.
Die Wörter dieser declination ausser dem masc. Seaxe^
§ 264, den femininis medht neben mihi (altkent. angl. masht) und
gesceaft geschöpf, ^edeaht gedanke (beide auch n.) und dem
neutrum spere § 262 f. haben in allen casus i-umlaut, wenn
die Wurzelsilbe dessen fähig ist Qiode, später leode leute, § 264,
hat halbumlaut zu io, § 100,2 nebst anm. 2); derselbe dient
vielfach allein zu Unterscheidung dieser Wörter von denen der
ö -declination, mit welcher sich die masculina stark berühren.
136 § 261—263. t-declination : a) Mascc. iind neutra.
Die masculina und neutra mit kurzer Wurzelsilbe gehen
im nom. acc. sing, auf -e, die entsprechenden feminina auf -u
aus; alle langsilbigen i-stämme enden dagegen auf einen con-
sonanten ohne unterschied des geschlechts.
s) Masculina und neutra.
1) Kurzsilbige.
§ 262. Paradigmen : masc. wine freund (urgerm. *wini'jsi),
neutr. spere speer.
masc. neutr. masc. utr.
PL N. V. A. wine; -as speru
G. wina, wini3(e)a spera
D. winum sperum
Sing. N. V. A. wine spere
G. wines speres
D. wine spere
I. wine spere
§ 263. 1) Hiemach gehen an masculinis z. b. bere gerste,
dene tal, ele öl, hefe gewicht, he^e hag, mene haisschmuck,
mere meer, mete speise, sele saal, stede ort (daneben styde, bes.
kentisch; north, styd, anm. 5), ciele kühle, hcele mann, hype
hüfte, hyse Jüngling, hyre söhn, hy^e, myne sinn, pyle pfühl,
ry^e roggen, dyle Sprecher, dile anethum, üe fusssohle, wlite
gesicht; Dene pl. Dänen (sing, im compositum Heälfdene), und
eine grosse anzahl von verbalabstractis, wie drepe schlag, ece
schmerz, e^e schreck, hete hass, sle^e (slce^e) schlag (pl. sle^eas
nach § 206, 3, b), stcepe schritt (pl. stmpas etc., erst spät auch
stapas), bite biss, blice blick, cwide rede, ^ripe griff, (cet-, on-)
hrine berührung, scride schritt, sice seufzer, sig;e sieg, slide
fall, snide schnitt, spiwe das speien, sUce stich, sti^e das steigen,
stride schritt swile (swyle) geschwulst, ofti^e Weigerung, bryce
brach, bryce brauch, bryne brand, byge biegung (pl. by^eas), byre,
sebyre ereignis, gelegenheit, cyme ankunft, cyre wähl, drype schlag,
dryre fall, dyne lärm, fly^e flug, gryre schreck, syte guss, hryre
fall, lyse lug, lyre vertust, forenyme praesumtio, ryne lauf, scyfe
Schub, scyte schuss, sype trunk, etc.; und die abstracta auf
'Sdpe -Schaft, wie freondscipe freundschaft.
2) An neutris gehören hierher noch sife sieb, ofdele,
ofdcele abhang, ^edyre türpfosten, ofersle^e oberschwelle, orlege
Schicksal, wlcece lauheit, und wahrscheinlich auch ^emyne sorg-
falt> sedyne lärm, gewik wille, deren geschlecht zweifelhaft ist
§263. i-declination: a) Mascc. und neutra. 137
Anm. 1. In den ältesten quellen geht der sing, ausser dem gen.
auf -i aus; vgl. § 246, anm. 1; ein alter gen. auf -is ist im Beda belegt,
Eadwinis npr.
Anm. 2. Die eigentliche endung des nom. acc. pl. der mascc. ist -c,
älter -i (vgl. got. gasteis und § 44, anm. j); die endung -as ist aus der
o-declination eingedrungen, aber häufiger als -e. — Im gen. pl. überwiegt
durchaus die form auf blosses -a. Die endung '■ig(e)a, -ia ist nur bei
Denig(e)a, winig(e)a belegt.
Anm. 3. Einige Wörter treten mehr oder weniger in die jo-decli-
nation über, indem sie den einfachen consonanten am ende der wurzel*
silbe verdoppeln (vgl. § 227 und 247), und demgemäss im nom. acc. sing,
das -e fallen lassen. So bildet mete ws. regelmässig den plural mettas
(seltener einen sing, mettf mettes)^ hyse hat hysas und hyssas (auch im
sing, hysses etc.), ile pl. iüas und ito; neben dyne steht dynn^ dynnes,
neben ofdek north, cefdoell; neben ^ewile gewöhnlich gewill Abweichend
gewif Schicksal, gen. gewifeSj pl. gewi(o)fu, neben gewef gewebe, sei saal,
pl. sdu neben scel n., sele m. und salor (n.?).
Anm. 4. bere, ege, hete, sige und vielleicht noch einige andere waren
ursprünglich wol neutra auf -iz (vgl. got. *bariz' [in barizeins], agis, hatis,
8igis\ welche aber wie masculina auf -i-z behandelt wurden; auch die
erhaltenen neutra gehörten wahrscheinlich ursprünglich der i^r- klasse
(§ 288 ff.) an, auch spere^ welches in älterer zeit in compositis als spe(o)rU'
erscheint, § 128. 288 ff. — hcele (hctle?), das nur im sing, vorkommt, ist
aus der cons. declination hierher übergetreten, § 281, 1. Ganz vereinzelt
wird auch ele als n. statt als m. gebraucht.
Anm. 5. Im north, werden die nomm. acc. sg. dieser Wörter, soweit
die wenig zahlreichen belege erkennen lassen, in der regel verkürzt: wlit
gesiebt, met(t) speise, sig sieg (auch gisig n.), lyg lüge, styd n. ort.;
als pl. dazu begegnet metas B' und schwach met(t)o L (daneben mett
L, mete E', wenn dies nicht singularformen sind) und styde. Auch in
der composition verlieren diese Wörter im north, ihr e, sigbig corona,
sigfcBSt siegreich, stydfasst standhaft, unstydfui abtrünnig, metbcelg speise-
sack, etc. In der älteren spräche scheint jedoch die Verkürzung auf die
Wörter sige und hyge beschränkt gewesen zu sein, vgl. eigennamen wie
Sigrid, Sigmund, Hygberht, Hygldc, oder WrUfsig, HUnsig neben ^f-
uini, Alduini, Siguini, oder Hysinulf, Hysimon, üinibaldf Uiniläc u. dgl.
(Lib. Vitae).
Anm. 6. Von den kurzsilbigen jo- stammen wie here § 246 unter-
scheiden sich die kurzsilbigen t- stamme durch das gänzliche fehlen des
•i(gy in einigen casus des sing, und pl. (sowie teilweise durch die ver-
schiedene endung des nom. acc. pl.), von den langsilbig gewordenen wie
secg § 246 durch das -e im nom. acc. sing, und plur. und den einfachen
consonanten am ende der Wurzelsilbe.
Anm. 7. Die flexion der kurzsilbigen i- stamme zeigt auch das pl.
tant. -wäre, -a -leute, wie Bömware, Canttvare etc. (daneben auch -waras
und schwach -U7aran); ursprünglich aber war dasselbe ein pl. zu dem sing.
'icaru Volk (zu § 252).
138 §264. i-deciination: a) Masoc. nnd nentra.
2) Langsilbige.
§ 264. Bei den langsilbigen masculinis sind nui- dürftige
reste der alten flexion im plural erhalten geblieben, vgl. das
paradigma En^le pl. Angeln (urgerm. stamm ^an^li-).
PL N. V. A. Enjle
0. Ei^la
D. Enjlnm
So gehen noch einige eigennamen wie Seaxe Sachsen (§ 261),
Mierce Mercier, Dere Deiner, Beomice Bemicier, Nord{an)', Suö-
hymbre Northumbrier etc., auch die fremden E^ipte, Crece,
Perse etc. (neben Crecas, Ferseas); ferner finden sich die plu-
rale ielde, ylde menschen, ielfe elfen, liode leute (§ 261). Selten
findet sich in der poesie auch -a für nom. acc. pL, wie leoda.
Anm. Einige der yölkemamen, besonders Seaxe nnd Mierce, haben
in gen. plnr. meist eine schwache form anf -na: Seaxna, Miercna (selten
-ena); seltener findet sich schwache flexion anch in andern casns.
§ 265. Die übrigen liierhergehörigen masculina haben
ganz die endungen der ö-declination angenommen und sind
von den o-stämmen nur etymologisch und durch den t-umlaut
der Wurzelsilbe (und durch die palatalisierung auslautender
gutturale, § 206, 3, b) zu unterscheiden. Paradigma wyrm wurm
(urgerm. * wurmt- js):
Sing. N. V. wyrm PI. N. V. wyrmas
G. wyrmes G. wyrma
D. wyrme D. wyrmnm
A. wjrrm A. wyrmas
I. wjrrme
§ 266. Hierher gehören noch bend bände, hiel^ balg,
hrcew braue, dcel teil, demm schade, ent riese, fierst frist, fyrs
Stechginster, ^iest gast, ^Icem glänz, ^ylt schuld, hyll hügel,
Ue^ flamme, lyft luft, mcew möwe, scel zeit, steng Stange (pl.
stengeas etc.), streng sträng (pl. stren^eas etc.), dyrs riese, wde^
woge, wiell brunnen, und eine reihe von verbalsubstantivis,
wie Irygd schwung, hyrst schaden, derr wendung, derm klage,
drenc, drync (drinc) trunk (pl. drencecis, dat. drendtim etc.),
dynt schlag, fen^ griff, fiell fall, flyht flug, hlyst gehör, hwyrft
Wendung, hyht hoffnung, lec blick, slieht mord, smiec geruch,
stenc geruch (pl. stencm$ etc.), stiell sprun^, swe$ lärm, swen$
§266—267. i-declination : a) Mascc. iiud neutra. 139
Schwung, swylt tod, tyld erziehuiig, dyrst durst, wrenc drehung,
ranke (pl. wrenceas, dat. wrencium etc.), wyrp wurf, cerist (cerist?)
aufersteliung, cespryn^ quell, cefst neid (§ 43, anm. 4), u. s. w.
Aum. 1. bend hat nom. acc. pl. nebeu bendas auch (vorzüglich
anglisch ?) benday bende, wozu wahrscheinlich ein sing, be^id f. nach § 25?
(got. bandi) anzusetzen ist. Andere Wörter schwanken nach der flexion
der feminina § 269, wie chrüt, ctspryngj lyft (spät auch n., pl. lyflu\ hlyst^
8dbl u. a.
Anm. 2. sdb meer (got. saiws) flectiert teils als m., gen. sceSy dat.
8ctf nom. acc. pl. scts (Ps. sctas), gen. 8(twa (?), dat. scbm (sctummX teils
als fem., gen. dat. sct (gen. auch scbs und scbwe), nom. acc. pl. sce etc. (vgl.
§ 269, anm. 3.). — Das fremdwort drQ zauberer (aus kelt. drui\ hat gen.
dr^8 (spät auch dr^e8\ dat. drij^ nom. acc. pl. d/irij(is, gen. dr'^ra (?), dat.
dr^m.
Anm. 3. lieber br(Jbw (angl. bre$) — breaw s. § 112, anm. 2.
§ 267. Ursprüngliche neutra dieser kla«se fehlen. Da-
gegen haben einige Wörter, welche ursprünglich anderen de-
clinationen angehörten, im ags. einen flexionstypus entwickelt,
der hierhergestellt werden kann, insofern sie durchgehenden
i-umlaut und consonantisch ausgehenden nom. acc. sing, haben,
wie die entsprechenden langsilbigen masculina und feminina
der i-declination.
Hierhergehören: a) ursprüngliche neutra, wie flcesc
fleisch, flies vlies (angl. *flios, fleos, alt fiius Leid, räts.), hcel
heil, Mit schwertgriff, Icen lehen, hred rühm (m.?), ferner
bildungen mit ge-, wie ^ebenn bann, ^efe^ fügung, ^ehield
(angl. gehcdd) custodia, observantia, ^ehlyd lärm, ^eresp tadel,
^eswinc plage, ^ewed wut, ^ewielc das schlagen der wogen,
north. Bit onwoBld gewalt (neben onweald, gewöhnlich m.);
^eswyrf (?) feilspähne, ^e^rynd grundstück, gedwild irrtum,
^ehncest das stossen, auch wol decyrf stück, abschnitt, felcyrf
Vorhaut (m.?). Dieselben flectieren wie cynn § 246 (dat. pl.
^eswindum nach § 206, 3, b).
Anm. 1. Nehen diesen formen hegegnen zum teil auch solche ohne
t-umlaut, wie ^efton«, s^fö^j geheald, gehndst, geweaXc, oder nebenformen
mit r, wie hdhr, hrööor; hiemach ist es wahrscheinlich, dass diese Wörter
ursprünglich zu den 08/e8-stämmen gehörten, s. § 288 ff.
b) Ursprüngliche feminina, namentlich wieder bil-
dungen mit ^e-; beispiele: ^ebyrd geburt, $ecynd geschlecht,
140 § 267 — 269. t-declination : a) Mascc. u. neutra. b) Feminina.
gehy^d andenken, oferhygd übennut, ^emynd andenken, ^enyht
genüge, gedyld geduld, ^ewyrht tat, forwyrd verderben, fulwiht,
fulluht taufe, ^rin schlinge, wiht, wuht ding. Bei diesen ist
weibliches geschlecht und demgemäss flexion nach § 269
noch oft, zum teil überwiegend, erhalten; als neutra flectieren
sie im allgemeinen wie cynn § 246 oder ward § 238, haben
aber im nom. acc. pl., soweit belegt, meist die endung -u, -o,
wie gehysdu, oferhygdu, ^ewyrhtu^ ^rinu, wihtu ; doch begegnen
von einigen auch endungslose formen, wie ^ecynd neben ^ecyndu.
Anm. 2. Ebenso erscheinen in neutraler form die pluralia tantum
giftu hochzeit, gedryhtu elementa, gehyrstu (neben gehyrste) rtistung, die
ursprünglich feminina sein müssen. In späten texten nehmen gelegentlich
auch noch andere feminina der t-declination die neutrale pluralendung -u
an, z. b. lyftUj wistu^ samwistu zu lyft luft, wist schmaus, samwist Ver-
bindung.
Auch das umlautslose .^esceaft, nach ausweis der verwanten sprachen
ursprünglich ein fem. (ygl. § 261. 269), daneben aber im ags. auch n.,
bildet einen pl. gesceaflu neben gtsceafte, -a nach § 252; über geöeaht s.
§ 261. 269.
Anm. 3. wuht, wiht in der bedeutung 'wesen, creatur' ist fast stets
fem. (doch neutrum in Blickl.), und bildet den erwähnten pl. wihtu erst
in später zeit (vgl. anm. 2); dagegen nimmt das wort in der veraUge-
meinerten bedeutung von 'ding, etwas' frühzeitig neutrales geschlecht neben
dem fem. an. lieber die zusammengesetzten näwuht etc. s. § 348.
Anm. 4. Neben gecynd f. n. bestehen noch zwei weitere, wahrschein-
lich erst aus dem pl. gecyndu erschlossene singularformen, nämlich gecynde
n. nach § 246, und gecyndu, -o sw. f. nach § 279; ebenso ist neben s^yrd
auch ein schwaches gebyrduj -o entwickelt worden.
b) Feminina.
1) Kurzsilbige.
§ 268. Nur wenige unsichere beispiele lassen sich allen-
falls für diese klasse anführen: fremu nutzen, und vermutlich
hylu höhlung, -legu hinlegung, ende, und -neru rettung, in
edldor-, feorhlegu bez. -neru, deren nominative nicht belegt sind.
In der flexion folgen diese Wörter ganz dem paradigma
der kurzsilbigen ä-stämme wie giefu § 252, oder aber dem der
abstracta auf -u wie strengu § 279, zu denen sie vielleicht mit
grösserer Wahrscheinlichkeit zu stellen sind als zur i-declination,
2) Langsilbige.
§ 269, Paradigma: hm bitte (urgerm, %öni-z).
§269. t-declination: b) Feminina. 141
Sing. N. V. Un
P1.N.
V. b6ne ; -a
G. bene
G, b6na
D. b6ne
D. bennm
A. ben
A. bene; -a
I. b6ne
Dieser declination folgen z. b. bene bank, hryd junge frau,
cwm frau, dryht schaar, fyst faust, hyd haut, hyf bienenkorb,
hyrst riistung, lyft luft, nied not, tid zeit, dryä kraft, wen
hoffnung, wiht, wuht ding, wynn wonne, wyrd geschick, wyrt
kraut, Wurzel, bysen gebot (gen. bysne etc.), ce{w) gesetz, ehe,
und viele verbalabstracta (mit ursprünglichem suffix -ti), z. b.
dced tat, fierd fahrt, gUd glut, sped gedeihen, scyld schuld, ge-
J^y^d, gemynd gedenken, gewyrht tat, gedyld geduld, deht besitz,
medht, mihi macht (§ 261), est gunst, wist das sein, yst stürm,
(Brist auferstehung, u. a. Ohne umlaut erscheint regelmässig
gesceaft Schöpfung, geschöpf, gededht gedanke (beide auch n.,
§ 261).
Anm. 1. Die endongen dieser declination sind dieselben wie die der
ä-declination ausser im acc. sing., welcher dort -e hat; auch diese endung
dringt (frtth und in weitem umfange im northumbrischen sowie in Eushw.^
und zum teil Ps., später und anfangs seltener im westsächs. und kent.) in
die t-declination ein, z. b. tide^ cwene etc.
Anm. 2. Die älteste und eigentliche endung des nom. acc. pl. ist
-i (nuBcti hymn. Csedmons, vgl. got. mahteia), welches später zu -c wurde
(§ 44). Daneben findet sich aber schon frühe auch -ob nach der ä-decli-
nation (uuyrdas Ep.); vgl. auch anm. 5.
Anm. 3. c^ ist im ganzen sing, und nom. acc. pl. indeclinabel; da-
neben bestehen gen. dat. sg. ctwe, wozu auch ein nom. acc. c^ gebildet
wird; einige texte scheinen zwischen c^ gesetz, und dno ehe, zu scheiden;
über 8cb s. § 266, anm. 3.
Anm. 4. lyft und Christ und einige andere sind auch masc, §266,
anm. 2, gecyndj gehygdj gemyndy gewyrhtj wiht, wuht etc. auch neutra,
§267, b. — duguÖ tugend, geoguö Jugend, und ides weih, welche sonst
der i-declination angehören, folgen im ags. der ä-declination, §252; sien
(s^n), sion {sion) gesiebt, onsien etc. anblick, antlitz, hat ws. noch öfter
acc. sg. sion, im Ps. aber stets -e nach der ä-declination, onsiene; das
north, schwankt.
Anm. 5. Im north, erscheinen viele dieser feminina auch als neutra,
vgl. § 251, anm. An besonderen abweichungen der flexion in Lind, und Bit.
sind anzumerken der gen. sg. auf -es, tides, dides etc. (so auch vereinzelt
spätws., vgl. auch § 252, anm. 2) und schwacher plural, wie nom. acc.
tidOf didoj gen. tidana, didana etc.
142 §i70— 272. w-declination.
4. Die ti-declination.
a) Masoiüins.
1) Kurzsilbige.
§ 270. Paradigma snnu söhn (urgerm. *sunu'0, got. simus).
Sing. N. V. sunu, -o; -a PL N. V. suna; -u, -o
G. suua Q. suna
D. snna; -u, -o D. sunum
A. sunu, -o; -a A. suna; -u, -o
I. suna
§ 271. Die zahl der dieser declination folgenden Wörter
ist ziemlich beschränkt. Durchflectiert erscheint neben sunu
nur noch wudu holz; von me(o)du met, begegnet ausser nom.
acc. sg. noch ein dat. meodu, -o, von ma^u knabe ein nom.
acc. pl. magas. Nur im nom. acc. sg. sind belegt bre^u, -o
{breo^o) herscher, heoru schwert, la-^u see, sidu sitte/ spitu
bratspiess. Die Wörter fri{o)du' friede, und li{6)du' glied (got.
fnpus, lipus) erscheinen als w- stamme nur noch im ersten
gliede von compositis ; sonst gelten fri(o)du f. (nach § 279) oder
friä n. und lid n. nach § 239); ebenso nur cwid m. bauch, für
got. qipus. Für got. skadus schatten, begegnet ebenso sceadu
f. und scead (angl. scced) n. nach § 253 und 240.
Anm. 1. Im nom. acc. sg. tritt -a für -w, -o erst spät ein. — Im
gen. sg. findet sich später auch die endung -es nach der o-decUnation,
wudeSf desgleichen im nom. acc. pl. -as, umdas, sunas. Von aunu he-
gegnet spät auch ein schwacher plural sunan im anschluss an den späten
nom. sg. auf -a.
Anm. 2. Im Ps. sind nur nom. acc. sg. atmUy gen. tmäa^ dat. suna
helegt; Bushw.^ hat nom. acc. sg. sunUj -e, gen. sune^ -^, dat. sunu, -oe,
pl. nom. acc. sunu, -a, -cb, -os, -es, gen. sunu, -ena. Die north, formen sind
in L : nom. acc. sg. sunu (seltener -o, -a, -e), gen. sunu, -as, -es, dat. sunu,
-e, pl. nom. acc. sunUj -o, -a, gen. suna, -o, -ana, dat. sunum; E^ nom.
acc. sunu, -o, -a, gen. sunu, -o, dat. suno; pl. nom. acc. sunu, -o, gen.
sununa, dat. sunum, -om-, Kit. hat nur sumu als nom. gen. acc. sg. und
nom. pl.
2) Langsilbige.
§ 272. Die langsilbigen Wörter warfen nach § 134 im
nom. acc. sg. das -u ab und gerieten dadurch mit den o-
Stämmen in berührung, deren flexion sie denn auch zum teil
angenommen haben. Als paradigma kann dienen feld feld:
§ ^72—274. M-declinatioil. 14ä
Sing. N. V. A. feld PI. N. V. A. felda; -a8
G, felda; -es GF. felda
D. felda; -e D. feldnm
I. felda; -e
§ 273. Reste dieser flexion zeigen häufiger noch die
Wörter feld feld, ford fürt, weald wald, und die mehrsilbigen
sumor sommer, winter winter, oeppel apfel (?), seltener eard
Wohnsitz, hdd person, stand, rang, wesen, hear^ hain, seaä
brunnen, und -^dr speer in eigennamen wie Wiht^dr, Die
übrigen Wörter, welche sonst der w-declination zugehörten,
sind ganz in die o-declination tibergegangen, wie dr böte, deaä
tod, feorh leben, flöd flut, sdeld schild, äorn dorn, hun^or
hunger, u. s. w., = got. airus, daupus, fairhus, flödus, shildus,
J>aurnus, hührus, und die zahlreichen verbalsubstantiva auf
'(n)off, '{n)ad = got. -odus,
Anm. 1. North, finden sich auch noch die datiye d4oba und won^a
und seihst einige heispiele von ursprünglichen o-stämmen, wie binna krippe.
Anm. 2. Der gen. sg. auf -a ist nur spärlich helegt (hddaf Licdt-
felda Beda, wintra, Wihtgdra Chron.), der nom. acc. pl. wie es scheint
nur durch das ziemlich häufige hearga und appla (anm. 3). Dagegen ist
der dat. instr. auf -a in den älteren texten noch häufig, doch wird er
später auch durch das -c der o-declination yerdrängt.
Anm. 3. winter j welches im sing., soweit dies erkenntlich ist, stets
männlich gehraucht wird, hat im nom. acc. pl. die neutralen formen wintru
und winter. — ceppel flectiert im sing, ganz nach der o-declination, hat
aher im pl. nehen oep(p)la8 gewöhnlicher mit unregelmässigem vocal in
wurzelsilhe ap(p)laj später auch ap(p)lUf welches wie wintru neutral ge-
hraucht wird.
Anm. 4. In der älteren spräche erscheint ausnahmsweise auch hei
langsilhigen noch vereinzelt ein nom. acc. sg. auf -u: cetgäru speer Ep.,
flödu flut, olwfwolpu npr. (1. Wolf) auf runeninschriften.
b) Feminina.
§ 274. Von solchen sind nur noch wenige übrig geblieben.
Paradigmen sind duru tür, hond hand. Ihre flexion ist die
folgende:
Sing. N. V. A. duru hond
PI. N. V. A. dura; -u
honda
G. dura honda
G. dura
honda
I. D. dura; -u honda
D. durum
hondum
144 § 274—275. u-declination. § 276. Schwache declinatioii.
Wie duru geht noch nosu (altkent. nasu) nase, wie hond
noch flör flur, boden, und cweorn mflhle.
Anm. 1. Seltenere nehenformen sind gen. dat. instr. sg. dure^ nosej
dat. dyrUf dyre mit i-umlaut, und gen. dat. hond, — flör hat im gen. dat.
sg. auch flöre (doch acc. sg. stets flör) und wird ausserdem auch als masc.
gehraucht (nach § 273). — cweorn folgt gewöhnlicher der ä-declination,
gen. dat. acc. sg. cweome; danehen hesteht auch ein swf. cweome
nach § 278.
Anm. 2. Ps. hat sg. acc. durUj pl. dura^ und hond, sg. gen. dat. und
pl. nom. acc. gen. honda, dat. hondum; Rushw.* sg. nom. acc. dat. dvre
(auch m.), pl. nom. duru, dat. du/rumy und hondj sg. acc. hond, -e, -ce, -a,
dat. honda, pl. nom. acc. honde, -a, dat. hondum.
Die north, formen sind: a) von duru (auchm. und n.) in L: sg. nom.
du'i'u, -a, acc. duru, -o, -c, dat. duru, -o, -a, -e, pl. nom. duro, dat. durum ;
in R* : sg. nom. dura, acc. dura, -o, dat. dura, pl. nom. duro, dat. durum ;
in Rit. sg. acc. duru, pl. dat. durum; — b) von hond: in L: sg. nom. acc.
hond, dat. hond, -a, -e, pl. nom. hond, acc. hond, -a, -o, gen. honda, -o,
dat. hondum-, in R^: sg. nom. hond, -a, acc. honda, dat. hond, -a, pl. nom.
acc. hond, -a, dat. hondum ; im Rit. sg. nom. acc. hond, dat. honde, pl. dat.
hondum,
c) l^Teutra.
§ 275. Eine selbständige w-declination des neutrums gibt
es im ags. nicht mehr. Der einzige rest ist Ps. north, feolu,
feolo und ws. fela, feola viel ersteres ein erstarrter nom.-acc.,
letzteres wohl erstarrte form der übrigen casus. Got. faihu
vieh, ist ws. kent. feoh, angl. feh, welches ganz der ö-declina-
tion folgt (§ 242).
B) Die li- Stämme (schwache declination).
§ 276. Die drei geschlechter unterscheiden sich fast nur
noch im nom. voc. sg. (welchem im neutrum der acc. gleich
ist); derselbe geht beim masc. auf -a, beim fem. auf -e oder -u
§ 279, beim neutrum auf -e aus. Paradigmen sind m. s^ma
mann, f. tun^e zunge, n. ease äuge.
masc.
S. N. V. juma
G. juman
D. I. ^uman
A. ^uman
PI. N. V. A. juman
G. jumena
D. 3umum
fem.
tunje
tunjan
tunjan
tun^an
tunjan
tun5(e)na
tunjum
ntr.
eaje
^ajan
eajan
eaje
eajan
eaj(e)na
6a3uni
§ 276. Schwache declinatioü. 145
Anm. 1. Nehen -an begegnet in einigen texten auch -on.
Anm. 2. Neben -(e)na im gen. pl. steht ws. nur selten -awa, 'Ona,
wie iarana^ welona Cura past., -warana^ Judana, Gotona Or.; in dia-
lektisch gefärbten texten sind diese formen etwas häufiger zu finden (vgl.
auch anm. 3, c).
Anm. 3. Das Verhältnis der beiden formen -ena (-ana, -ona, anm. 2)
und -na im gen. pl. (einschliesslich der betreffenden formen der starken
declination, § 252, anm. 4) schwankt stark.
a) In der ws. prosa darf -ena als die normalform gelten, sowol für
kurzsilbige wie für langsilbige Wörter, also z. b. masc. fonena, welena,
witena, fem. loucena, wie masc. cempena, tel^ena^ fem. hiemena, nobdrena,
neutr. ea^ena, iarena etc.; nur selten tritt bei langsilbigen Wörtern Syn-
kope des mittelvocals ein, so masc. wilna, fem. tungna, ntr. eagna (neben
tungena und ^agena) Cura past.
Eine constante ausnähme von dieser regel bilden in der ws. prosa
die völkemamen: diese haben nach kurzer Wurzelsilbe -ena, nach langer
aber -na als regel, z. b. Gotena (-ona), Judena (-ana) Or., gegen -seaxna
Or., -seaxna, Francna, Longbeardfui, Miercna, Svmursdbtna Chr. Hier sind
-ena für -na auch in der späteren spräche durchaus selten.
b) Dasselbe bild zeigen aber auch im allgemeinen die poetischen denk-
mäler überhaupt. Während bei den kurzsilbigen -ena {-ana, -ona) durch-
steht, gilt bei den langsilbigen überwiegend -na : masc. wilna, brögna, fem.
dma, Idma, sorgna, wisna, wrdbcna, neutr. 4agna, ühtna, neben seltenen
formen wie m. d^mena, wreccena, f. tungena, n. iagena, die offenbar ebenso
als secundär zu betrachten sind wie die gelegentlichen Giatena, Frisena
neben regelrechtem Frisna, Francna etc. Regel ist -ena bei langsilbigen
nur nach consonantgruppen die der synkope hinderlich sind: es heisst also
in der poesie regelmässig z. b. masc. witgena, eldrena, fem. fdbmnena,
c) Von den anglischen texten hat Ps. consequent -ena ohne rücksicht
auf die quantität, z. b. masc. dracena (droecena), nomena, weolena, wearena
wie huccena, steorrena, fem. eoröena, wisena, ntr. 6gena etc.; Rushw.* hat
im masc. selten -ana neben -ena: witgana neben witgena, scaßena, gerdbfena,
im fem. nur -ana: nidrana, widuwana, uiperana. Im north, endlich gehen
•ena, -ana, -ona (selten -und) stark durcheinander, auch findet sich bis-
weilen -a wie in der starken declination.
Anm. 4, Vereinzelt finden sich: für -(eyna spätws. auch -an, wie dastran,
cctgean (zu ccbg stf. Schlüssel), oder -enan, wie 6agenan, und stark -a, wie
boBcistra, prica, nama; desgl. im sing, starke formen wie gen. mobltanges
gl., iagea Scint., ^ares Ben., dat. ^ge Ben.
Anm. 5. Im north, fehlen durchgehends, desgl. in Rushw.^ zum
grösseren teil die auslautenden -n und die vocale der endsilben schwanken
vielfach.
Das masc. hat in R^ im nom. sg. -a, -e, -ce (-an), obl. -a, -e, -f; -w;
•an, nom. acc. pl. neben -a, -e, -u auch -an und starkes -as. Von den north,
texten hat R^ im nom. sg. meist -a (vereinzelt -o), obl. -a, seltener -o, -w,
nom. acc. pl. -u, -o, selten -a, -e-, — L: nom. sg. -a (-o, -e), gen. -es, -ces,
Sievers, Angelsftohfl. grammatlk. 8. aufl. XO
146 § 276— 2'?7. Schwache declination : Masculina.
-o«, dat. acc. -a, -o (-c), pl. -o (-a, auch stark -as) ; — Rit. : nom. sg. -a (-c),
gen. -a, -c, -o und -es, -ob«, dat. acc. sg. und nom. acc. pl. -a, -e, o.
Noch stärkeres schwanken herscht im femininum: R^ hat nom. sg.
meist -c, danehen -a, ohl. -c^ -as, -a und -an, pl. -a, -e und -aw. Die north,
formen sind: R*: sing, -a, selten -c (doch stets so widwe)\ — L: sing. nom.
dat. acc. -a, -c, -o, gen. -e», -cb«, pl. -o, -a und stark -a« ; — Rit. : sing. nom.
dat. acc. -c, -a, gen. -es, pl. -o, -a und stark -ob, Ahweitihend Ton den
ührigen hat eorlhf, erde, north, meist -m, -o statt der ührigen angeführten
endvocale (auch stets so im nom. sg. ; schwankend eoröu und eorbe in R^).
Zudem schwanken die femm. vielfach zum neutr. geschlecht hinüber.
Im neutrum begegnen: in R^: nom. acc. sg. €are (-a), ^^c (-a«?),
wonge, dat. ige, pl. 6ara{n\ 6(ä)gan, -un, ä^, -c; — north.; R*: nom. acc.
pl. iaruj -0, -a, nom. acc. sg. pl. 4gu, -o ; — L : nom. dat. acc. sg. iure, pl.
äaro, nom. dat. acc. sg. pl. 6go; — Rit.: sing. nom. dat. eare, pl. 6aro, -a
und pl. 6^0.
Ueber den gen. pl. s. anm. 3, c.
1. Masculina.
§ 277. Wie guma geht eine grosse anzahl von Wörtern,
z. b. kurzsilbig bona mörder, cofa koben, draca drache, fona
fahne, hona hahn, nefa neffe, noma name, sceaöa räuber, sefa
sinn, wela reichtum, wigo» kämpf er, wita weiser, pl. -war an
bewohner ; langsilbig hrö^a schreck, lucca bock, cempa kämpf er,
creda credo, dema richter, soma gaumen, hunta Jäger, mona
mond, gerefa graf, steorra stern, telga zweig, teona schade,
witga prophet, wrosccea verbannter, etc.
Anm. 1. oxa ochse, hat im nom. acc. pl. (ßxen, exen neben oxan',
gen. oxna, dat. oamm und selten oxnum, das pl. tantum hiwan, higan
(north, higu) genossen, familie, im gen. pl. hina neben higna und hiwna,
— Von nefa neffe, enkel, begegnet spät dat. pl. nefenum.
Anm. 2. frea herr, gefea freude, Öria plage, leo löwe (north. Ua,
gen. Uas), tweo zweifei (spät auch fw^ und tto^n, north, tud und tuia,
vgl. § 156,3), Sweon pl. Schweden; gefä feind, ra reh, contrahieren durch-
gehends den yocal der wurzel- und der ableitungssilbe zu den diphthongen
6a, 6o bez. zu d, gen. etc. frian, gen. pl. Uona, gefdna, Swiona, dat. Uom,
Swiam, gefdm, doch auch leoum u. dgl., § 110, anm. 1.
An zweifelhaften Wörtern gehören hierher nach flea floh, das auch f.
sein könnte, mio pedule (pl. meon), *c€on pl. kiemen (cian £p.), *scdo
Schienbein (scia Erf. Corp., north, pl. sciu L, scia, scias R*).
Anm. 3. Neben fria steht seltener uncontrahiertes frigea-, brea ist
gewöhnlicher stf. nach § 252 ; Uo bildet neben seinen regelmässigen formen
später gewöhnlich dat. pl. Uonum und im dat. sg. vereinzelt Uone oder
Uonan.
§ 278—279. Schwache declination : Feminina. 147
2. Feminina.
§ 278. Die anzahl der feminina welche wie tunge flec-
tieren ist geringer als die der mascc. Beispiele von langsilbigen
sind: bieme trompete, eoräe, folde, hrüse erde, heorte herz, sunne
sonne, wise weise, meowle Jungfrau, ncedre natter, swealwe
schwalbe, von kurzsilbigen bune (bune?) krug, ceole kehle,
cliäe, clife klette, cwene frau, cwice quecke, miere (miere? vgl.
§ 218, 1) sini^, pise, piose erbse, von mehrsilbigen wuduwe witwe
(vgl. § 156, 4), die Wörter auf -estre^ wie bcecestre bäckerin etc.
Anm. 1. Die meisten kurzsilbigen Wörter nehmen im nom. sg. be-
reits ziemlich frühe die endung -m von den kurzsilbigen ä- stammen auf:
cinu spalte, faöu tante, hosu hose (hosa m. ?), hracu rächen, moru möhre,
peru bime, spadu spaten, swipuj swiopu geissei, dro^M kehle, wucu woche;
doch haben die ältesten texte noch die alte endung -c, -throtce, -morce Ep.,
hrcece Ps.; hrace und faöe begegnen auch später noch vereinzelt. Ebenso
pflegen die composita das -e zu behalten: locbore lockenträgerin, nihtegale
nachtigall, cesc-, eoforÖrote (pflanzennamen), etc.
lufu liebe, flectiert im strengws. tiberwiegend (so in Cura past., und
ausschUesslich so in ^Elfric's Hom.) stark wie giefu § 252, sonst meist
schwach. Ps. hat auch hier einen alten schwachen nom. lufe erhalten.
Anm. 2. Contractionen, wie § 277, anm. 2, finden sich bei bio biene
(north, biüj Ps. pl. bian), c6o krähe {ch'ijoR Ep., cioß Erf.), p6o hundsfliege
(Ps. pie\ rio decke (rjhoe Ep., daneben r^owe und rioiDu)^ 86o pupiUe, fld
pfeil, sld Schlehe (pl. sldn, daneben stark slä), sldy sUa? weberkamm {slahcs
Corp.), td zehe (dd? rehkuh; mir fehlen belege für schwache flexion), Öö
thon (thöhoB Ep.), gen. etc. b^n, sion, fldn etc. ; td hat tan und tdan, dat.
pl. tdum und jünger tdnum; fld wol nur fldnum, das freilich zu dem öfter
neben fld vorkommenden fldn stm., § 238, oder stf., § 252, gehören könnte.
Die spätere spräche (uElfric) hat in ähnlicher weise ein swf. td aus dem
Btm. tdn Stab, zweig entwickelt. Umgekehrt findet sich auch nom. sg.
tdn für td zehe.
Anm. 3. Unregelmässige endung hat ^astron^ -un (seltener -an)
ostem, welches meist als plurale tantum erscheint: gen. eastrenoy -ana,
auch iastran und stark ^stra. Neben dem schwachen Östron steht auch
ein scheinbar starkes ^astruj eastro mit neutraler endung, auch findet sich
ein nom. sg. iastre. — North, lautet der nom. acc. ^astrOf ^ostro L, eostru, -o
R^ (ßaatran und eastra B^, gen. eastreSf iostres L, äastra, Sostro, -ana^
'Una R*, dat. ^astrce, äastrOy 6o8tro L, eostrvm R*. In L gilt das wort für
ntr. sing., in R^ als plural (bis eostro Luc. 22, 15 L, Öäs eostru R*).
Anm. 4. Wie die mascc. flectieren gemcecca (gemacd) gattin, gebedda
bettgenossin, geresta witwe, und einige andere, die als generis communis
gebraucht werden.
§ 279. Zu der schwachen declination gehören ihrem Ur-
sprünge nach auch die abstracta auf -u, -o, wie brcedu breite;
10*
148 § 2t9— 280. Schwache femitt. u. ntr. § 281. Vereinz. cons. stamme.
hcelu heil, mengu, meni^o menge, stren^u kraft, ieldu alter, in-
sofern diese den got. schwachen substantivis auf -ei wie managet
menge, entsprechen. Jedoch haben diese im nom. sing, die
endung -u aus der ä-declination übernommen, und damit die
alte flexion ganz zerstört. Ihre declination ist die folgende:
Sing. N. strenju, -o PI. N. A. strenge, -a; -u, -o
G. \ Q. strenja
D. > strenge; -u, -o D. stren^um
A. J
Anm. 1. Im sing, sind diese abstracta meist indeclinabel , d. h. sie
gehen in allen casus auf -u, -o aus. Der plural kommt nur von wenigen
vor. Der nom. acc. sing, hat auch bisweilen eine gekürzte form, yld
neben yldo alter; vgl. § 255, 3.
Anm. 2. Auch hier haben Lind, und Rit. wieder genetive auf -e«,
wie celdes, snytres = ws. ieldu^ snytru.
Anm. 3. Der alte ausgang -l zeigt sich noch in dem stetigen Um-
laut des vocals der Wurzelsilbe, sowie in der palatalisierung vorausgehender
gutturale : meni^eOf strengeo, § 206, 3, b.
3. Neutra.
§ 280. Wie ea^e geht mit Sicherheit nur noch eare ohr;
heorte ist fem. geworden.
Anm. 1. Starke Verwirrung zeigt die flexion von wonge wange, in
folge von Vermischung mit formen des gleichbedeutenden wenge und von
Öunwen^e schlafe, welche beide ursprünglich stn. nach § 248, 1 waren : nom.
acc. sg. won^e — wen^e und Öunwenge — Öunwon^e ; dat. Öunwen^an ; nom.
acc. pl. won^an und Öunwengan neben Öunwongan und stark gebildetem
dunwonge, -a; gen. Öunwongena und -tvonga.
Anm. 2. Spätws. finden sich vereinzelt auch die genetive Äi^e» und
iares, und der dat. ^are (§ 276, anm. 4). Unklar ist das geschlecht von ühta
swm. oder ühte swn. morgendämmerung (got. ühtwd swf.), welches fast
nur in der alten formel on ühtan gebraucht erscheint (daneben selten
Wendungen wie ühtna gehwylcej pdm ilcan ühte).
Anm. 3. üeber die north, declination von ^re und igo s. § 276,
anm. 5.
C) Kleinere declinationsklassen.
1. Vereinzelte consonantische stamme.
a) Masculina und neutra.
§ 281. 1) Paradigma der masculina: föt fuss.
Sing. N. V. A. fot PI. N. V. A. fet
G. fotes G. föta
D. fet D. fotum
I. fote, fet
§ 281—282. Vereinzelte consonantische stamme. 149
Ebenso gehen tödf zahn, pl. tedf, und mon(n), man{n), pl.
men(n), und ähnlich auch die zweisilbigen hceleö held, mönaö
moüat.
Anm. 1. Neben monn besteht auch ein swm. montuif mannaj welches
nach § 276 flectiert, aber meist nur im acc. sg. vorkommt. North, lautet
der acc. meist monno (Vereinzelt monnu, -e, monn) in L, fnon(n)j seltener
monno, -e in B', monno neben aldormonn in Bit.; in B,^ heisst es monnu.
Die mit -mon Zusammengesetzen eigennamen scheinen regelmässig stark
nach § 238 zu flectieren, z. b. dat. Colemanney Gearomonne.
Wie mon flectiert auch das zusammengesetzte wifmon weib (später oft
assimiliert wimm>an\ nur dass dasselbe bisweilen als fem. gebraucht wird.
Anm. 2. Von fötj töÖ lautet dernom. acc. pl. später (anglisch ?) bis-
weilen fötaSf tööiis (so schon einmal fötas Mart., tööas Ps. neben öfterem
t<tlf)y von töÖ der dat. sg. north. töÖCf der gen. pl. tööana, tdböa neben tööa
L. In B^ begegnet ein gen. pl. fdbta neben föta^ in Bit. gen. pl. tötiana
und acc. pl. föta; in B^ ein dat. sg. top und monn neben gewöhnlichem
menn.
Anm. 3. Zu dem sonst nur als erstes glied von compositis belegten
Ö8 ase, gott, begegnet ein gen. pl. iaa mit auffälligem i-umlaut.
Anm. 4. hceleÖ und mönaÖ haben endungslosen nom. acc. pl. neben
hceleöas (hoeleöe) und mön(e)Ö<i8; im sing, aber flectieren sie regelmässig
nach der o-declination. — Der nom. hasleö ist eine neubildung für hcele
(vgl. ealu unter 2); dieser alte nom. ist in die i-declination übergetreten,
§ 263, anm. 4.
2) An neutris fallen hierher das einsilbige scrüd gewand,
und das zweisilbige ealu hier. Ersteres hat im dat. sg. scryd
(spät scrüd und scrüde), nom. acc. pl. scrüd, gen. scrüda-, das
zweite, ein alter ^-stamm, wie hceleff und mönaö, bildet gen.
dat. sg. (e)aloö, -ad (ganz spät und vereinzelt auch dat. ealoöe;
north, gen. alöes Kit.), gen. pl. ealeöa, ganz vereinzelt auch
nach dem gen. dat. einen acc. sg. ealad.
b) Feminina.
§ 282. An kurzsilbigen gehören hierher hnutu nuss,
studu, stuöu Säule, hnitu niss. Als paradigma kann dienen
hnutu:
Sing. N. hnutu PI. N. hnyte
G. hnute G. hnuta
D. hnyte D. hnutum
A. [hnutu] A. hnyte
Anm. Der unbelegte acc. sg. hnidu ist nach dem acc. stvdu^ sftidu
angesetzt; im gen. pl. begegnet spät auch hnutena. — Von atudUf stu^vi,
sind ausser dem nom. acc. (daneben die endungslose form ßurstud in den
150 § 282 — 284. Vereinzelte consonantische stamme.
alten north. Bedaglossen, 0. E. T. 123, wofür später wieder feorstupu er-
scheint; ähnlich duirustod türpfosten) noch die dativformen styde (styöe),
stude und studa helegt, von hnitu ausser dem nom. sg. noch der nom. acc.
pl. hnite.
§ 283. Die langsilbigen sind im dat. sg. und nom. acc.
pl. endungslos, haben aber i-umlaut wo er lautgesetzlich ein-
treten kann. Der gen. sg. lautet entweder dem dat. gleich,
oder wird wie in der ä-declination ohne umlaut und mit der
endung -e gebildet. Paradigma hoc buch.
Sing. N. V. A. höc PI. N. V. A. bec
G. bec; böce boca
D. bec bocnm
§ 284. So gehen noch de eiche, s^i geiss, hroc hose, ^6s
gans, wUh säum, franse, hur^ bürg, dun^ unterirdisches gemach,
abgrund (?), furh furche, sulh pflüg, turf rasen, ^rüt grütze,
lüs laus, müs maus, druh korb, sarg, cä kuh, ea wasser, nedht,
niht nacht, und das zweisilbige mce^eff, mcegö Jungfrau.
Anm. 1. Doppelbildung des gen. sg. zeigen bec — böce (ersteres der
alten spräche eigen; Ps. bdbc)j byr(i)g — bur^Cj fyrh — flire (auch ohne
umlaut fwrh); von de, ^dt, gö8, müs scheinen dagegen nur die längeren
formen dce, ^dte, ^öse, müse vorzukommen, wie umgekehrt von Örüh nur
Ör^h. Nach art der mascc. gebildet ist der gen. süles zu sulh (anm. 3).
Anm. 2. Der dat. sg. erscheint bisweilen, namentlich in jüngeren
texten, ohne umlaut, de, böc, bürg, furh, grüt, Örüh (so auch north, böe L
Rit. neben bdbc LR*).
Anm. 3. Die Wörter auf h verlieren dasselbe vor vocalischer endung
nach § 218: fu/rh, gen. füre, pl. gen. fära, -ena, dat. ftirum; sulh, gen.
siÜes (anm. 1), pl. gen. süla, dat. stUum; Örüh, dat. pl. Örüm-, später findet
sich auch nom. acc. sul (sül?), dat. syl (s'jjU) ohne h,
Anm. 4. de als name einer rune bildet nom. acc. pl. dcas, — böc
ist selten auch ntr.; urkundlich begegnet a. 837 ein umgelauteter dat. pl.
bdbcum. — wlöh ist nach dem north, pl. wldbh L (gen. wglöana ib.) hier-
herzusteUen. — bürg Qmrug) hat im gen. etc. statt des alten und seltenen
byrg meist byrig-, später flectiert das wort auch ganz wie b6n § 269, nur
ohne umlaut: gen. dat. sg. bwrge, nom. acc. pl. bwrge, -a. R^ hat nom. acc.
pl. burgas, das north, meist sg. nom. acc. burug, seltener bürg (burig), gen.
bürge R*, burug, bwge, -a, byrig L, dat. byrig L R' Rit., und burug L,
R*, bu/rge R*, pl. nom. acc. burgas L. — düng ist nach dem allein belegten
dat. sg. ßctre ding Andr. 1272 und ahd. tung vermutungsweise hierher-
gestellt worden. — Neben grut besteht auch ein regelmässig nach § 258, 1
flectierendes grytt. — Für Örüh erscheint bisweilen auch im nom. acc. sg.
Ör^h mit umlaut, — cü hat gen. sg. cü, cüe, cy, cüs, nom. acc. pl. cy, cye^
§ 284. Vereinz. cons. stamme. § 285. Stämme auf -r.
151
gen. cvUij cuna, cijna. — ea hat nur sehr selten im gen. sg., häufiger im
dat. sg. die form ie (gen. auch ea8)\ gewöhnlich flectiert es im sing, und
stets im plural nach der ä-declination , sing, ia, plur. nom. gen. acc. ia^
dat. eam, eaum, vgl. § 259, anm. — neaht, niht (angl. nceht) und mcB^eÖj
mcB^b sind im ganzen sing, und nom. acc. pl. unveränderlich, doch hat niht
auch gen. dat. sg. nihte (neahte, Ps. ncehte) und einen meist nur adverbial
gehrauchten gen. nihtes (auch dnes nihtes u. dgl., Ps. ncehtea). Im north,
ist ncBht (gen. sg. stets ncehtea B' L Rit.) bisweilen masc.
Anm. 5. Hierher gehört auch das zweisilbige mioluc (miolc) milch
(Ps. north. milc)j welches neben dat. sg. mioltiCf mtol(u)c und meol(u)ce
auch eine scheinbar pluralische form miolcvm besitzt.
Anm. 6. Die frauennamen auf -bürg wie Eadbur^j Wctrbur^ flec-
tieren regelmässig nach der S-declination, gen. dat. acc. -bürge,
Anm. 7. Als consonant. feminina flectieren einige länder- und Orts-
namen, wie Cent, Cert^ jf, Wiht, gen. WiÄ^c,,dat. acc. Wiht u. s. w. Die
meisten Ortsnamen fremden Ursprungs sind aber indeclinabel und lassen
ein bestimmtes geschlecht nicht erkennen. Vereinzelter begegnen auch
unflectierte formen, wie cet Exanceaster, ast Wynnefeld, od Mannedorp, cet
Fokstän u. dgl., von einheimischen namen.
2. Stämme auf -r.
§ 285. Die verwantschaftsnamen auf -r: fceder vater,
hrodor bruder, mödor mutter, dohtor tochter, sweostor, swuster
Schwester (nebst den pH. tant. ^ebroöor gebrüder, und gesweostor
geschwister), flectieren im ws. und kent. folgendermassen:
Sing. N. V. A. fsßder broöor
G. fseder, -(e)res broÖor
D. fsßder breöer
mödor
dohtor
sweostor
mödor
dohtor
sweostor
möder
dehter
sweostor
(mödru), -a
dohtor,
-tru, -tra
sweostor
mödra
dohtra
sweostra
mödrum
dohtrum
sweostrum
PI. N. V. A. f8ed(e)ras brööor, -Öru
G. f8ed(e)ra brööra
D. f8ed(e)rum bröörum
Anm. 1. Statt -or findet sich nicht selten auch -er (nicht aber -or
neben den formen die im paradigma mit -er gegeben sind); selten -ar,
Anm. 2. Synkope des e in den mehrsilbigen casus von /(bc^ ist nur
den älteren texten des ws. eigen; später wird das e fest.
Anm. 3. Der gen. sg. der feminina mödor und dohtor lautet spätws.
bisweilen gleich dem dativ meder und dehter; umgekehrt erscheinen spät
auch einige nicht umgelautete dative, wie bröÖer, dohter, -or.
Anm. 4. In den übrigen dialekten ist die flexion die folgende:
a) Ps. sg. nom. acc. feder, gen. feadur, dat. federj pl. nom. acc. fed/ras
(feddras), gen. fedra (feddra), dat. feadrum (feodrum, fedrum); — R^: nom.
acc. fceder j gen. fceder, fader-, fcederes, dat. fceder, pl. gen. foedera; —
north. R* : nom. acc. fceder, feder, fador, gen. fced{e)re8, fceder ^ fcedur, fador.
152 § 285—286. Stämme auf -r und -nd.
dat. fedeTf fceder, fcedre, pl. nom. acc. fcedras, gen. fcßdra, dat. fcedrum-,
— L: nom. acc. fcBdoTj fadere gen. fadores (fiedores), fad{e)re8, fador, dat.
fcedcTj 'ir, feder, fader , federe, pl. nom. acc. fadoras, fadero, gen. fadora,
dat. fad{o)rwn ; — Rit. : nom. acc. fceder (feder, fader), gen. fadores (fadar?),
dat. feder (fceder), pl. gen. fadora, fasdera, dat. fmdorum. — In der poesie
begegnet vereinzelt ein dat. sg. fcedere.
b) Ps. nom. acc. brölkir, dat. brdbÖer, pl. nom. acc. brödur, dat. 5rddrum;
— R*: nom. acc. gen. dat. bröper, pl. nom. acc. brößer, bröpre, brdbßre, dat.
bröprum; — north.: R': nom. acc. bröÖer, -or, gen. bröÖer, dat. bröÖer, -or,
pl. nom. acc. bröÖer, -or, bröSro, dat. bröÖrum, -am ; — L : nom. acc. bröÖer,
gen. bröÖ(e)re8, bröÖer, dat. bröÖ(e)re, bröÖer, brdkÖre, brdeÖer, pl. nom. acc.
bröÖ(e)ro, bröÖ(e)ra, bröÖre, bröÖer, gen. bröÖra, bröÖero, dat. ^rddrum; —
Rit.: ftrdÖcr-, pl. nom. acc. bröÖro, dat. ^rddrum.
c) Ps. sg. nom. acc. modur, gen. m<^<2ur, mc^r; — R^: sg. nom. gen.
dat. moder; — north.: R*: sg. nom. acc. möder, gen. möder, -or, mdbder,
dat. nuJbder, nwder, pl. acc. möder; — L: sg. nom. acc. möder, gen. möd(e)re8,
möbderes, möder, dat. möder, mdbder, pl. acc. mödero; — Rit.: sg. nom.
möder, dat. mdbder,
d) Ps.: sg. nom. acc. dohtur, gen. dcehter, pl. nom. acc. dohtur, gen.
dohtra; — R*: sg. nom. acc. dohter; — north.: R*: sg. nom. dat. acc.
dohter, pl. nom. dohter, dat. dohtrum; — L: sg. nom. acc. dohter, dat.
dohter, dcehter, pl. nom. dohtero, dat. dohterum; — Rit.: sg. acc. dohtor,
pl. nom. dohtoro.
e) R^: sg. nom. sumster, pl. nom. swcester, sumster; — north.: R*: sg.
nom. acc. gen. swester, pl. nom. acc. swester, swestro; — L: sg. nom. acc.
auoeater, soester, gen. dat. suoester, pl. nom. acc. sucester, sucestro, scestro;
— Rit.: pl. dat. soestemum.
3. Stämme auf -nd.
§ 286. Zu dieser gruppe gehören die substantivierten
participia praesentis (die flexion der eigentlichen participia s.
§ 305 f.). Paradigmen der masculina: frtond freund, kettend
hasser, feind.
^T ,^ . « , , , , ^, *, ,. . f friend f bettend,
Sing. N. V. A. fr6ond bettend PI. N. V. A. | ^^^^^^ \ ^e ; ^m
G. fr^ondes bettendes G. fr^onda hettendra
^ f friend l , , D. freondum hettendum
^•\fr6ondeP^**^^^^
I. feonde bettende
Wie freond (altws. auch friond; Ps. R^ freond, north.
freond, friond L R^, friond Rit.) gehen noch feond feind (altws.
auch fiondj Ps. R^ feond, fiond, im pl. auch fienda, -um Ps.;
north, ßond R^ L Rit., in L auch einmal fiend] pL ws. fiend,
ßondj gen. feonda\ dazu die plurale ^efrtend, ^eftend gegen-
§ 286—288. Stämme auf -nd und -s. 153
seitige freunde bez. feinde), goddond woltäter (pl. ^öddend
El. 359). Alle zweisilbigen, wie dgend besitzer, demend richter,
hcelend, nervend heiland, weäldend herscher, wi^end kämpf er,
flectieren wie kettend, d. h. nehmen im gen. pl. die endung der
adjectiva an.
Anm. 1. Im dat. sg. finden sich fonnen wie friend, fiend etc. in der ws.
prosa noch ziemlich oft, selbst in später zeit; dagegen herscht in der
poesie ansschliesslich die (wahrscheinlich bes. anglische) form friondCj ßonde
(in Ps. north, ist nur ein frionde L belegt). Von teond ankläger, findet
sich ein dat. t^nde. — Der nom. pl. lautet im Ps. friondj feendy fiond
nach § 159,5, und so bisweilen auch in ws. texten; in B^ ßondas, ßondas;
north, friondas, fr^ondas, -e R*, friondas^ friondas, friondo L, und fiondas
R* L Eit. (auch fiondes L) und so auch öfters in der poesie freondas,
fiondas.
Anm. 2. Im nom. acc. pl. der mehrsilbigen sind kettend und ad-
jectiyisch gebildetes kettende die üblichsten formen; in der prosa nehmen
einige frühe die endung -dds an, so wealdendaSy lufiendas, cefterfyl^endas
schon bei Alfred; einiges der art, wie byrgendas, Mendas, findet sich
auch in der poesie. — In jungen texten begegnet bisweilen eine neu-
bildung des ganzen plurals nach dem gen., wie wealdendraa y wealdendra,
wealdendrum.
§ 287. Feminina sind selten, und mit ausnähme von
swel^end Strudel, wol nur in der gelehrten literatur zu finden,
wie londbuend colonia, öeos weäldend herscherin, äeos feond
feindin (als Übersetzung von haec praesul, hostis), timbrend
erbauerin, u. dgl. Ueber ihre flexion lässt sich nichts sicheres
ermitteln.
Anm. swelgend hat im dat. acc. sg. swel^endey ist also ganz in die
ö-declination übergetreten ; ausserdem wird es in der jüngeren spräche als
ntr. und m. gebraucht.
4. Stimme auf -os, -es.
§ 288. Diese entsprechen den griech. neutris auf -og, lat.
•tis, -eris, Ihre anzahl ist im ags. eine ziemlich beschränkte,
da die meisten der ursprünglich hierhergehörigen Wörter das
s des Suffixes ganz aufgegeben haben und danach in andere
declinationen und zum teil in anderes geschlecht überge-
treten sind.
Anm. 1. Hierher fallen wol alle alten neutra der ags. i-declination,
so wol die kurzsilbigen wie spere, sife^ gedyre etc. §263,2 als die lang-
silbigen wie flctsc, kotly ^ekield etc. § 267, a; vgl. auch lemb, caslf § 290,
154 § 288—290. Stämme auf -s.
anm. 1; ferner mit geschlechtswechsel die masculina 6ere, e^e, hete, sige
§ 263, anm. 4 und die langsilbigen hlotw (hldw), grabhügel, hrchv (hrdw)
leiche, ^ctst (gast) geist, north, ddbg tag. Hier ist das 8 des suffixes nach
§182 geschwunden; der vocal desselben erhielt sich als t, c bei den kurz-
silbigen, während er bei den langsilbigen abfiel (§ 133). Die zweite suffix-
form mit dem vocal o, a wird noch durch einige umlautslose formen wieder-
gespiegelt, die neben jenen umgelauteten auftreten, wie jc/d^, geheald
(§ 267, anm. 1), hldWy hrdw, ^dst § 250, anm. 1. Auch feit filz, sml saal
(vgl. § 263, anm. 3), hdt schwertgriff, fallen wol hierher.
Anm. 2. Ueber nebenformen mit r s. § 289, anm. 2.
Die Wörter, welche mindestens noch reste des suffixalen s
erhalten haben, zerfallen in zwei klassen:
§ 289. Die erste klasse umfasst diejenigen Wörter, welche
das suffixale s als r in allen formen festhalten, wie salor saal,
hocot spott(?), ^/ttZor diebstahl; dö^or tsig, ea^or meer, ^randor
frevel, hdlor heil, hriäer, hryder rind (spät auch hrüöer), wildor
wild (daneben volksetymologisch umgebildet auch wildeor,
wilddeor), ear ähre (aus *ahur, north, auch eher, cehher).
Diese Wörter sind im allgemeinen in die ö-declination
übergetreten, flectieren also nach § 238. 244 f., doch erscheint
bisweilen noch ein endungsloser dat. instr. sing, (dö^or, hdlor,
hroöor, si^or, north, eher, cehher, neben häufigem dolore, dögre,
hrööre u. s. w.). Als plurale erscheinen dosor, hryöeru^ wild/ru,
ear (north, ehera und ehras).
Anm. 1. Das geschlecht von sdlor, hocor^ ia^or, ^randoTj hdlor
lässt sich im ags. nicht direct feststellen; doch dürfen dieselben aus
etymologischen gründen und nach analogie der übrigen Wörter mit Sicher-
heit als neutra angesetzt werden ; si^or sieg, das ebenfalls hierher gehörte,
ist wie sige zum masc. übergetreten. — ^^or und grandor sind fast nur als
erst« teile von compositis belegt.
Anm. 2. Mehrfach begegnen r-lose nebenformen zu diesen Wörtern,
nach § 288: sasl — salorf ^g- — iagor, hdsl — hdlor ^ hrib (in composs.
wie hridhiordej hnÖfald) — hriÖerj north, ddb^ — dö^or; si^e — si^or m.
Anm. 3. Als 8 ist das alte s des Suffixes möglicherweise erhalten
in Ji^nS' in dem Ortsnamen hen8bröc *Hoensbroech', wenn nämlich diese
form dem altn. h(tn8 htihner, entspricht; femer mit metathese in brvtstfel
ausschlag, aussatz, got. prüt8fill ; vielleicht gehören so auch hüsCj hüx spott
(für *hÜC8) und hocor zusammen.
§ 290. Die zweite klasse wird gebildet durch einige
Wörter, welche das r im sing, im allgemeinen aufgeben, im
§ 290. Stämme auf -s. § 291. Adjectiva. 155
plural es dagegen im allgemeinen behalten, ohne dass jedoch
einzelne abweichungen von dieser norm ausgeschlossen wären.
Hierher gehören insbesondere die Wörter iQmb lamm, ceälf
kalb, ceg ei. Ihre flexion ist folgende:
Sing. N. A. lomb cealf sej
G. lombes cealfes ^ejes
D. lombe cealfe aeje
PL N. A. lombru cealfru sejru
G. lombra cealfra sejra
t). lombrum cealfrum se^rom
Anm. 1. Der sing, dieser Wörter hat öfter i-umlaut, so stets Ps.
ccelff north, caslf und celf L und seltener lemb neben hmb Rit., vgl. § 288,
anm. 1 (der umlaut von ct^ hängt dagegen von dem inneren g ab). — Neben
lomb kommt auch ein sing, lombor vor, neben c^^ eine längere form c^^er-
in cbgerfdma eihaut, ctgergelu eigelb. — Der nom. acc. pl. heisst Ps. auch
calfur, lomhur neben calferu, lomberu (aber gen. lombra y vgl. § 144, b.
243, 1), north, in R^ lombor j in L lomb(o)rOj lombor y im Rit. calfero. —
Die spätere spräche bildet vielfach den ganzen plural ohne r, lam^, gen.
lamba, dat. ktmbum etc. ; von cealf begegnet, ebenfalls spät , auch ein m.
plural cealfas.
Anm. 2. cild kind, flectiert im aUgemeinen wie word § 238, hat
also pl. dld etc. (north, auch cüdo); doch findet sich auch bisweilen ein
pl. cildru, -erUf gen. cildra (letzteres auch in R*). Bei -^Ifric erscheint
als regel pl. nom. acc. cild, gen. cildra, dat. cildum. North, ist cild ausser-
dem bisweilen masc. und bildet dann den pl. cüdcu, -es (neben cUdo, gen.
cildaj dat. dldvtm] im Rit. pl. dldo, gen. cildra, cildena, in R' cild).
Anm. 3. An vereinzelten formen dieser art begegnen noch ein nom.
acc. pl. briadru frusta, zu br4ad brot; hchnedru zu hchned coitus; Uower,
lewera zu Uow (Icbuw urk.) schinken, gen. pl. speldra zu speld fackel (dat.
pl. motdrum zu unbelegtem mäd mass?); north, stchur L, stdknere R* pl.
zu stdn m. stein ; an kurzsilbigen der pl. acerero, -oro, -uru Ep. Erf. Corp.
scheere, zu dem sonst regelmässig nach § 238 flectierenden acear pflugschar,
und das pl. tantum kceteru gewand.
Capitel II. Declination der acyectiva.
§ 291. Das adjectivum hat im germanischen eine zwei-
fache declination, die sog. starke und die schwache. Die
letztere ist erst im germanischen neu gebildet worden, während
die erstere ursprünglich mit der declination der adjectiva und
substantiva in den verwanten sprachen übereinstimmte.
156 g 291—293. Adjectiva.
Die meisten adjectiva können nach beiden declinationen
flectiert werden. Der eintritt der einen oder andern hängt
meist von syntaktischen gründen ab. Die schwache form
steht im allgemeinen nach dem artikel und bei substantivischem
gebrauch des adjectivs; in der starken form dagegen steht
das praedicative adjectivum und das attributive adjectiv ohne
artikel (Lichtenheld, das schwache adj. im ags., ZfdA. XVI,
325 ff.).
Anm. 1. Nur stark flectieren alle pronomma ausser 8df{ä) und
se ilca § 339, die cardinalzahlen von 2 ab, soweit sie adjectivisch flectiert
werden (§ 324 flf.), öder der zweite § 328, und eine reihe von adjectiven
wie edU all, genög genug, monig mancher; nur schwach die comparatiTe,
die Superlative auf -ma und die Ordinalzahlen von 3 ab.
Anm. 2. wonj wona fehlend, und ^ewuna gewohnt, sind bei meist
nur praedicativem gebrauch gewöhnlich indeclinabel; doch finden sich einige
formen mit starker flexion.
A) Starkes a^jectivuni.
§ 292. Die starke adjectivdeclination des germ. hat sich
von ihrer ursprünglichen form, welche mit der, substantiv-
decllnation, wie bemerkt, identisch war, vielfach durch an-
schluss an die pronominale declination entfernt. Hierdurch
sind die unterschiede der drei vocalischen declinationen, welche
das adjectiv wie das Substantiv einst besass, stark zerrüttet
worden. Es ist nur noch 6ine vocalische declination deutlich
ausgeprägt, die der o-stämme (mit dem fem. auf -a, wie beim
subst., § 235). Unterabteilungen bilden wieder, wie beim sub-
stantivum, die jo- und w?ö-stämme. Von der i- und w-declination
dagegen haben sich nur dürftige reste im nom. erhalten, s.
§ 302 f.
1. Reine o-stSmme.
§ 293. Hier sind wieder kurz- und langsilbige, sowie
mehrsilbige zu unterscheiden. Die unterschiede ihrer para-
digmen sind bedingt durch die auslauts- und synkopierungs-
gesetze. Als paradigmen dienen: für die kurzsilbigen hwcet
hurtig, scharf, für die langsilbigen ^6d gut, für die mehrsilbigen
häli^ heilig. Die abweichungen von der substantivdeclination
sind bei 1) und 2) durch cursivdruck hervorgehoben.
§293. Starke adjectiva: o-stärame. 157
1) Kurzsilbige.
masc. ntr. fem.
Sing. N. V. hwaet hwset hwatu, -o
G. hwates hwcetre
D. hwatum hwcetre
A. hwcetne hwset hwate
I. hwate —
PL N. A. V. hwate hwatu, -o hwata, -e
G. hwcetra
D. hwatnm
2) Langsilbige.
Sing. N. V. 36d sod sod
G. jodes ^ödre
D. ^ödum ^ödre
A. ^ödne jod jode
I. jode —
PL N. V. A. ^öde jod jöda, -e
G. ^ödra
D. jodum
3) Mehrsilbige.
masc. ntr. fem.
Sing. N. V. hälij hälij hali^u, -o; hälju, -o; hälij.
G. halbes halijre
D. häljnm hälijre
A. hälijne häli^ halje
L hälje —
PL N. V. A. hälje ( häliju, -o ; halja, -e
l hälju, -o; hälij
G. hälijra
D. häl^um
Anm. 1. Das u im nom sg. f. und nom. acc. pL n. der kurz- und
mehrsilbigen, hwatu, häli^Uy ist im allgemeinen älter als das -o, hwato,
hdli^o.
Anm. 2. Der dat. sg. m. n. geht in sehr alten (kent.?) quellen bis-
weilen auf -em aus, minem etc. — Das -um desselben casus und des dat.
pl. aller geschlechter geht später in -un, 'On, -an über, ^ödan, hcU^an etc.,
vgl. § 237, anm. 6.
Anm. 3. Im spätws. zeigen auch die langsübigen im nom. acc. pl. n.
bisweilen die endung -u; gewöhnlich aber wird der nom. acc. pl. n. durch
die formen des masc. ersetzt, hwate j gödCf hdlge für hwatu, göd, hdlu
^M, hdlig.
Anm. 4. Die r-casus, gen. dat. sg. f. und gen. pL, haben auch bei
kurzsilbigen gegen die hauptregel von § 144 in der älteren spräche meist
158 §293—295. Starke adjectiva: o-stämme.
keinen mittelvocal. Im spätws. dagen wird -ere, -era mehr und mehr regel,
und zwar ohne rücksicht auf die quantität, sumerej sumera wie jddere,
^ödera etc. ; nur hei den mehrsilbigen hleiht -re, -raj wie hdlip-e u. s. w.
Anm. 5. Im north, geht der gen. sg. m. n. auch auf -ce», der gen.
dat. sg. f. auch auf -rce aus; der nom. pl. hat als endung -e, seltener -cb,
-a, dagegen sehr häufig (namentlich im Kit.) -o.
§ 294. Nach hwcet gehen die wenig zahreichen kurz-
silbigen adjectiva des ags., wie tu tüchtig, sum irgend ein, hol
hohl, dol toll, tgm zahm, beer haar, hUec schwarz, ^Iced froh,
hrced hurtig, Icet langsam, spät, wcer vorsichtig, sowie die zu-
sammengesetzten auf -sum -sam und -Uc -lieh.
Anm. 1. Das paradigma hiocet zeigt zugleich die änderungen, welchen
der wurzelvocal ob nach § 49 f. unterliegt. Abweichend vom Substantiv
ist der vocal ce hier in der regel wirklich auf formen mit geschlossener
Wurzelsilbe beschränkt, hwcet — hwates gegen dceg — doe^es, fcet —
fcBtes u. s. w. Doch finden sich verschiedentlich Schwankungen; stroec
(neben strec; oder strebe?) starr, hart, und hrceöj hrasd hurtig, schnell, be-
wahren oft das <B in offener silbe, selbst vor gutturalem vocal, wie stroecvwn]
bkec schwarz, hat spätws. gewöhnlich a auch bei geschlossener Wurzelsilbe,
blaCf hlacne, blacre, hlacra (bez. hldc u. s. w.); ähnliches mehr vereinzelt
auch bei anderen adjectivis.
Anm. 2. Im Ps. haben die adjectiva auf -»wm nicht -stemu, sondern
-«Mm im nom. sg. f., Zeuner s. 138. — Neben -lic steht vor vocalischer
endung alt oft -^ec-, § 43, 3.
§ 295. Wie sod gehen die meisten ags. adjectiva, wie
eald alt, hdl gesund, heah hoch, rof tüchtig, fyrn alt (alter
i-stamm, wie der umlaut zeigt), und viele andere.
Anm. 1. Wörter auf h wie Öweorh quer, ^efearh trächtig (von der
sau), sceoUi schielend (nur schwach acMa), fdh feindlich, fldh hinterlistig,
gemdh ungestüm, h4ah hoch, hrioh wild, sc^oh scheu, töh zähe, gewlöh
geschmückt, tvöh krumm, böse, ruh rauh, verlieren das h in den mehr-
silbigen formen; die mit vocal vor dem h contrahieren dann meist nach
§ 110 ff.; also Öweorh — ÖwSores, vgl. § 218. 242 (Ps. Öwerh nach § 164, 1,
aber dat. sg. Öweorumj schwach Öweora mit u- und o/a-umlaut nach ausfall
des hj Zeuner s. 85), aber wöh, nom. sg. f. wo (für *wühu), femer wös,
wö(uymf wöne, wo, pl. wöra^ wö(u)m, fem. wäre u. s. w. — hSah hat im
acc. sg. meist heannej seltener hiane, ganz selten Mahne ^ gen. dat. sg. f.
Marre, gen. pl. hearra neben MarCf hidhre und Mara, hiahra^ § 222, 2,
dat. h6am neben hSaum; angl. hSh^ § 163, aber dat. hiam aus *Mhumj acc.
h^ane § 165, anm. 3, schwach h6a aus *heha, wie ws. — ruh hat gen.
ruwes etc., vgl. § 116, anm.
In der späteren spräche erscheinen statt der contrahierten formen
sehr gewöhnlich solche mit innerem j, wie Ma^ea, k^a^tmi, h4a^e; wö^es,
§ 295—206. Starke atljectiva: o-stämme. 159
wö^utn^ wöge, ebenso auch rü^es etc. für rüwes. Hierin ist nicht ein fall
grammatischen wechseis (§ 234) zu erblicken, sondern es hat eine Um-
formung nach dem muster von adjectivis wie ^enöh — ^enö^es stattge-
funden, deren h nach § 214, 1 erst aus älterem g entstanden war.
Anm. 2. Wörter auf doppelconsonanten, wie p-imm grimmig, still
still, to^n dunkel, dimm düster, deall berühmt, eaü all, vereinfachen
diesen nach § 231 vor consonantisch umlautender endung und meist auch
im auslaut : grim(m% grimme^ grimre, grimra, aber grimmes, grimmum etc.
Jedoch bleibt U auch oft vor consonanten, eallre, eällra, eallne etc.
§ 296. Zu den mehrsilbigen, welche wie hdlig (north,
auch hcelig) gehen, gehören namentlich die ableitungen auf
-ig, wie eadig glücklich, fdmig schaumig, hremig lärmend, mgnig
mancher, pl. viele (north, auch menig); auf -el, -ol, wie lytel
klein, micel gross, yfel übel, hnitol stössig, sticol stechend,
sweotol deutlich; auf -er, or, wie fce^er, fceger schön, biter,
bitter bitter, snotor, snottor weise; auf -en, wie hcedfen heidnisch,
gÜpen prahlerisch, die stoffadjectiva wie gylden golden, iren
eisern, stcenen steinern, und die partt. praeteriti der verba,
§ 306, und viele andere.
Anm. 1. Die kurzsilbigen ac^ectiva dieser art, wie m^nig, micel,
yfel und viele participia praet., wie coren, boren, slcegen etc. bilden den
nom. sg. f. und den nom. acc. pl. n. meist ohne endung (vereinzelt mit u
in der schlusssilbe, wie mictd gross, hefug schwer, Cura past.), doch finden
sich auch formen wie monigu, yfelu u. dgl., und zwar bereits in alten
denkmälem wie der Cura past., und namentlich im Ps., wo sie häufiger
sind als die endungslosen.
Anm. 2. Die mehrsilbigen mit kurzer erster silbe behalten nach
§ 144 den mittel vocal in allen formen, wenn er alt ist: sweotoles, sweotok,
aber nicht immer, wenn er erst in der endungslosen form aus silben-
bildendem r entstanden ist, fcegeres und fcegres (f(^gres?) u. s. w.; mied
wird dagegen stets, yfel sehr oft, wie die langsilbigen behandelt, d. h. sie
synkopieren, micles, yfles etc. — Bei den langsilbigen tritt im nom. sg.
f. und nom. acc. pl. synkope in den dreisilbigen formen in der älteren
zeit nicht ein, also nur hdligu, l'jjtelu (daneben vereinzelt formen mit u,
wie reotugu weinend, l'jjtulu), nicht hdlgu\ erst später finden sich formen
wie Sowru, hlütru u. dgl. In den übrigen formen mit vocalisch anlauten-
der endung sollte bei den langsilbigen stets synkope eintreten, aber oft
ist der mittelvocal aus den nicht synkopierenden formen wieder einge-
drungen, je später, je häufiger. Am stärksten schwanken die adjectiva
auf 'ig (vor vocalischer endung auch oft -eg-). Die partt. praet. auf -en
haben am seltensten synkope.
Anm. 3. Auch an die adjj. auf -en tritt die acc-endung -ne, an die
auf -er die endungen -re, -ra unmittelbar an: gyldenne, irenne, fasgerre^
160 §296—298. Starke adjectiva: 0- und jo-stSmme.
snotterra etc. Gelegentlich, namentlich später, wird statt des nw, rr auch
einfaches w, r geschriehen, gyldene, fce^erüf öbera^ § 231, 4. Bisweilen tritt
hier sogar in der späteren spräche synkope des mittelvocals nach langer
wurzelsilhe ein, ööre, ööra u. dgl., § 145 nehst anm.
2. jo- stimme.
§ 297. Die ursprünglich kurzsilbigen, wie mid medius,
nyt nützlich, ^esih verwant (vgl. got. midjis, gasibjis), flectieren
ganz wie die reinen ö-stämme auf doppelconsonanten, § 295,
anm. 2; mid, gen. middes, f. midre u. s. w.
Anm. 1. niwe (niewe) neu, mit der nehenform niowe nach § 100,
anm. 2. 159, 5 (got. niujis), welches ursprünglich hierher gehört, hat im
nom. '€ wie die langsilhigen, und hehält sein to vor consonanten: niwne,
niwrey niwra oder n4otvne etc.
Anm. 2. frio, fr4o frei, Ps. fr^a, st. ^frija- (§ 114,2. 166, anm. 6),
hat im nom. sg. wurzel- und suf&xvocal contrahiert, hehielt aber in den
mehrsilbigen formen ursprünglich die uncontrahierte form bei: friOf gen.
fri^eSf dat. fri^vm^ pl. fri^e etc. Doch werden statt dessen auch oft (im
WS. fast regelmässig aUe) formen direct nach dem contrahierten nom. ge-
bildet, gen. dat. sg. f friore, gen. pl. friora^ acc. sg. m. frione^ nom. acc.
pl. m. frio etc. — Später findet sich nicht selten auch ein nom. freoh und
ebenso {uifC)sebleoh neben {un)sebUo (miss)farbig (zu st. *hlija^) nach dem
muster der Wörter auf Ä, § 295, anm. 1.
§ 298. Die ursprünglich langsilhigen gehen im nom.
sg. m. n. auf -e aus; im nom. sg. f. und nom. acc. pl. n. haben
sie -Uy -0, im übrigen flectieren sie wie die reinen o- stamme.
Paradigma srme grün.
masc. ntr. fem.
Sing. N. V. jrene jröne jrönu, -o
G. jrenes jrönre
D. jrönum jrönre
A. jrönne jröne jröne
I. jröne —
P. N. V. A. 3r6ne jrenu, -o . ^rena, -e
G. jrönra
D. ^r^num
Anm. Wörter mit muta 4- liquida oder nasal vor dem 6, wie ^ifre
gierig, syfre sauber, fcbcne böse, schieben vor dem r, n einen vocal ein,
wenn ein ungleicher consonant folgt: 8^ ferne, fctcenra-j dagegen heisst es
acc. sg. m. fotcne für ^fctcnne, gen. pl. s^fra für *8'jjfrra etc.
Wörter auf -nne wie s^nne ausgedehnt, bynne dünn, nehmen im acc.
sg. m. kein weiteres n an, ^inney Öynne,
§ 299 — 301. Starke adjectiYa: jo- nnd tro-st&mme. 161
§ 299. Diese declination ist im ags. ziemlich stark ver-
treten. Beispiele: Uiöe freundlich, hreme berühmt, cene kühn,
cy^me zierlich, dieme dunkel, dry^e trocken, fcecne sündig, ^ifre
gierig, ierre erzürnt, sefte sanft, swete süss, syfre sauber; fenier
A^erbaladjectiva wie gen^e gang, ^encenie annehmbar, die auf
-ede (selten -ode, alts. -ödi), wie hecdede mit einem brach he-
hattet,^ Mcede hakig, ho f er ede bucklig, und -ihte (sehr selten
-tht, später auch -ihti^), wie stcenihte, stdnihte steinig, öymihte
dornig, und die zahlreichen auf -hckre -bar, wie wosstmbckre
fruchtbar.
Anm. 1. Einige a^jectiva schwanken zwischen dieser declination und
der der reinen o-stämme, z. h. smoU nnd smylte ruhig, atron^ nnd strenge
stark, unläd und unlcbde arm, elend. Neben sefte tritt spät auch nmlants-
loses softe auf (im anschluss an das adv. softe § 315, anm. 3).
Anm. 2. Nicht wenige ac^jectiTa sind in diese declination erat aus
der t- oder le-declination übergetreten, s. § 302 f.
3. tro-stämme.
§ 300. Die Wörter mit einfachem consonanten vor dem
w vocalisieren dieses im auslaut zu silbischem -w, -o, (-a), vor
consonantischer endung zu -o. Es gehören hierher z. b. earu
schnell, ^earu bereit, mearu zart, nearu eng, calu kahl, falu
fahl, salu schmutzig, ^eolti gelb, hasu, he{o)su braun, hasu
graubraun, auch wol cylu (cylew) guttatus, und *niedu in
medewa win most. Ihr paradigma ist
masc. ntr. fem.
Sing. N. V. jearu, -o searu, -o jeani, -o
G. jearwes jearore
D. jearwum jearore
A. jearone jearu, -o jearwe
I. jearwe —
PL N. V. A. ^earwe jearu, -o jearwa, -e
G. jearora
D. jearwum
Anm. Vor dem w steht oft ein mittelvocal, gecmMJoe, gearowe,
gearewum etc. — Die späteren texte führen das w öfter durch: gearuio,
geariu)wnej gear(u)wre, gear{u)wra etc. Vereinzelt finden sich ausserdem
formen wie baswere, basne, basum etc.
§ 301. Wörter mit langem vocal oder diphthong vor dem
w behalten das letztere im allgemeinen in allen formen, weichen
Sievers, An^lBäoha. gntmmatik. 3. aafl. 11
162 § 301—803. Starke adjectiva : wo-, i-, i«-stamme.
also von der flexion der einfachen o-stämme nicht ab. Bei-
spiele: sldw stumpf, ^edeatv tauig, ^leaw klug, hneaw sparsam,
hreaw roh, ^eseaw saftig, (^e)hleow sonnig, apricus, reow wild,
rauh, &eow dienstbar (in äeotv man, wifman, meist schwach
flectiert), row sanft.
Anra. 1. Das plurale tantum f6awe wenige (got. fawai) contrahiert
in der poesie gewöhnlich zu fSa^ dat. ßam (/Vaimi), ebenso stets im Ps.
und sonst wol mercisch (Chad); altws. nur im dat. pl. f^m neben feaum
und wahrscheinlich nom. acc. pl. n. fia (aus * fawum, *fawu). Sonst geht
das wort im sächsischen (und E^) regelmässig, nur dass es ws. meist im
anschluss an fela § 275 seinen nom. acc. feawa bildet. In Lind. Rit.
Rushw.« fehlt das wort gänzlich.
Anm. 2. Das w ist durch contraction geschwunden in wea leidvoll,
wenn dies zu ahd. w6wo etc. gehört, § 118, anm. 1; über (un)^ebleo (miasi-)
farbig, vgl. § 297, anm. 2. Sonst begegnen formen ohne w nur vereinzelt,
wie acc. r^onCf von r^w.
4. i-8tämme.
§ 302. Nur wenige reste kurzsilbiger Wörter sind erhalten:
bryce zerbrechlich, swice trügerisch, freme tüchtig, ^emyne
eingedenk (neben ^emun nach der o-decl.). Ihre flexion ist
ganz die der ursprünglich langsilbigen jo- stamme, wie ^rene
§ 298, d. h. sie behalten den einfachen consonanten in allen
formen und schieben kein j vor vocalischer endung ein. Von
langsilbigen gehört hierher nur noch fyrn alt (fast nur noch
im adA'^erbial gebrauchten ntr. ^ehemals' gebraucht) und viel-
leicht lyt wenig, in lythwon ein wenig, gen. lytes in dem adv.
lytisndy lytes-nd, lytestne beinahe.
Anm. Die übrigen langsilbigen i-stämme, deren i in den endungs-
losen formen abfaUen sollte, sind in die flexion der langsilbigen jfo-stämme
übergetreten, z. b. hrijce brauchbar, 8w6te süss, hliöe freundlich, gedife ge-
ziemend, ^emctne gemein, vgl. got. brüks, sütSj bleipSj gadofs^ gamains.
5. te- stamme.
§ 303. Die einzigen sicheren reste der adjectivischen
M-declination sind wlacu lau, neben tilcec, von welchem letzteren
ausschliesslich alle casus ausser dem nom. sing, (und acc. sg.
n.) gebildet werden, und ws. cwticu, ciicu lebendig (für "^cwiocuj
§ 71), Ps.? (nur nom. pl. cwice\ north. E^ L cmc (§ 164, 2), in
der poesie mmc(u), daneben selten formen von c(tv)ucu.
§ 303. Starke a^jj. : u-stamme. § 304. Schwache adjectiva. 163
Anm. 1. Die fonii auf -u steht für den nom. sg. und pl. aller
geschlechter, auch acc. sg. f. und acc. sg. pl. ntr., und für den schwachen
nom. sg. Sonst finden sich von der eigentlichen u-flexion nur noch der
acc. sg. m. cucunCj -onej auch cucunnCy cuconne nach § 231, anm. 3, imd
weiterhin c{w)uceney c{w)tu:ennej auch cuncen(n)e. Alle ührigen formen,
und so auch öfter der acc. sg. m., werden wie von einem nom. c(w)uc
bez. cicic gebildet; im strengws. überwiegen durchaus die formen mit
innerem u.
Anm. 2. Die langsilbigen u- stamme sind meist in die o- oder jo-
declination übergetreten; vgl. z. b. ags. heard hart, ^Uaw klug, mit got.
harduSj glaggwus, und e^le beschwerlich, hnesce zart (north. L hnescy E^
pl. hniscüj aber B* nce8cum)j twelfwintre zwölfjährig, mit got. agliiSf
hnasqm und tiocUibwintrus. Bisweilen finden sich noch doppelformen, wie
smöÖ sanft, stroii^ stark, ^n^aÖ geizig, neben smeÖe, strenge, un^n^be (vgl.
§ 299, anm. 1).
B) Die schwache declination.
§ 304. Die schwache declination der adjectiva ist die-
selbe wie die der substantiva; nur wird der gen. plur. fast
stets durch die starke form auf -ra ersetzt. Paradigma soda
der gute.
masc. ntr. fem.
Sing. N. V. joda jode jode
G. ^odan
D. I. ^ödan
A. jödan jode ^ödan
PI. N. V. A. sodan
G. jodra, (-ena)
D. jödum
Anm. 1. Vereinzelt gewähren späte texte auch nom. sg. m. auf -ati,
wie 8S forman dcB^j 8B Uoban dctl.
Anm. 2. Gen. pl. auf -erui (selten auch -anaj ->w), gödena etc..
finden sich wol nur in der gelehrten Übersetzungsliteratur, wie Cura past.
Daneben finden sich vereinzelte ausätze zu bildungen auf -an (nach der
analogie der übrigen casus auf -an) oder -a (nach der substantivdeclina-
tion). Auch mischformen wie häli^rana und hdli^ran begegnen ganz ver-
einzelt in urkk.
Anm. 3. Im dat. pl. erscheint frühzeitig oft -an statt -um, ^ödan^
Ictssan etc., und zwar früher als im dat. der starken adjectiva und im dat.
pl. der substantiva, § 237, anm. 6. 293, anm. 2 (z. b. schon überwiegend
11*
164 § 304. Schwache adjectiva. § 305—306. Participia.
in Cora past.). Man hat darin sicher eine Übertragung aus den übrigen
casus auf -an zu erblicken.
Anm. 4. In einigen Wörtern finden sich contractiönen; so Ä^a, gen.
Man zu h4ah, dat. sg. hr^on zu hrSoh; wo, wön zu tcöh, etc., vgl. § 295,
anm. 1.
Anm. 5. Die abweichungen des north, sind im wesentlichen die-
selben wie bei der schwachen declination der substantiva, § 276, anm. 5.
C) Declination der participia.
§ 305. Das participium praesentis hat sich durchgängig
der jö-declination der adjectiva angeschlossen, und kann auch
schwach flectiert werden. Paradigma der starken flexion
tiefende gebend:
masc. ntr.
fem.
Sing. N. V. Riefende Riefende
jiefendu, -o
G. tiefendes
jiefendre
D. jiefendum
^iefendre
A. jiefendne tiefende
tiefende
I. tiefende
?1. N. V. A. tiefende jiefendu, -o
jiefenda, -e
G. jiefendra
D. jiefendum
Anm. 1. Bei praedicativem gebrauch steht das part. praes. gern in
der unflectierten form, Riefende für ^iefendu, ^iefendne (andere casus als
nom. acc. kommen nicht in betracht).
Anm. 2. Die declination der substantivierten partt. praes. s. § 286 f.
§ 306. Das participium praeteriti flectiert stark und
schwach wie ein gewöhnliches adjectivum, z. b. zu hdtan heissen,
äceosan erwählen, nerian retten.
stark '
m. baten n. baten f. hätenu
m. äcoren n. äcoren f. Scoren(u)
m. jenered n. jenered f. 5enered(u)
acorena n. acorene f. acorene
scnwacn \ _ jenereda n. jenerede f. jenerede
im.
m.
Anm. 1. Die form auf -u im nom. sg. f. und nom. acc. pl. ist selten
und kommt auch bei langsilbigen (§ 296 mit anm. 1) meist nur in attri-
butivem gebrauche vor. In praedicativer Verwendung steht dafür meist
die endungslose form: häteny äcoren^ ^enered,
Anm. 2. Bezüglich der synkope der endsilbenvocale in mehrsilbigen
formen gelten die regeln von § 296 (vgl. auch § 402. 406).
§ 307—310. Steigerung der a4]ectiva. 165
D) Die Steigerung der a^jectiva.
1) Comparatiy.
§ 307. Das ags. besitzt nur eine endung des comparativs,
nämlich -ra, welches sowol dem got. 4za wie dem got. -oza
entspricht.
Meist tritt diese endung an den positiv des adjectivums an
ohne dass dieser i-umlaut erfährt: earm arm — eaYmYa\ heard
hart — heardra; ghsd froh — glcedra; fce^er schön — fcegerra;
searo bereit — ^earora (altws. auch ^earra^ später auch ^ea-
ruwra, vgl. § 300, anm.). Mit i-umlaut bilden ihren comparativ
nur wenige, wie eald alt — ieldra, ^reat gross — ^netra,
^eonj jung — ginjra (Ps. ^in^ra neben iun^ra, ^un^ra, north.
R2 ^in^ra neben L jiungra; vgl. auch § 157, anm. 1), ^ehleow
sonnig — *gehUewra, sehliura, sceort kurz — scyrtra, auch brdd
breit — brcedra neben gewöhnlichem bradra; heah hoch, hat
hierra, hyrra § 222, 2, neben hiehra und heahra (spät kent.
auch he^rd), Ps. R^ L hera, Rit. herra.
§ 308. Die comparative flectieren einfach als schwache
adjectiva, § 304.
Anm. Vereinzelt begegnet bei compositis Steigerung beider teile:
len^lifra zu longlife langlebig, mäfealdra zu monigfeald mannigfaltig
(über len^- und mä- s. § 323 ; vgl. auch len^o^ran prolixiora Scint., und
mdcrceftigra neben mäcrasftig in der poesie).
2) Superlativ.
§ 309. Der Superlativ geht in seiner kürzesten form auf
'Ost (daneben auch -tist, -ast), seltener auf -est aus, z. b. leof
lieb — leof ost; heard hart — heardost, hwcet scharf — hwatost,
rtce reich — ric(e)ost, aber z. b. strong, strenge stark — strengest
§ 310. Nur wenige adjectiva haben im Superlativ, wie im
comparativ, § 307, a-umlaut: eäld — leidest, long — lengest,
strong — strengest (Ps. auch strongest)^ geong — gingest (Ps.
gungesta, L gingesta neben giungestd), sceort — scyrtest\ heah
hat hiehst, hyhst neben heahest, heahst und hehst, § 108, 2 (Ps.
R2 L Rit. hestüf L Rit. heista, L auch Imgsta, lieeist, § 166, 6,
vereinzelt spätws. auch htgest, kent. hegest),
Anm. Auch diese umgelauteten Superlative haben die nebenform -ust,
'Ost, z. b. lengustf oder später bisweilen Verkürzung zu -st, wie gingst, yUst,
166 §311 — 313. Steigerung der a^'ectiva.
§ 311. Was die flexion angeht, so beschränkt sich die
starke declination der Superlative fast ganz auf jene endungs-
lose form auf -osty -est etc., welche für nom. voc. sg. und acc.
sg. n. steht. Sonst sind stark flectierte formen selten. Gewöhn-
lich folgt der Superlativ der schwachen declination.
Die umgelauteten formen haben dabei entweder den aus-
gang -esta, ieldesta, len^esta, ^in^esta (erst spät auch mit Syn-
kope yldsta, lenssta, ^inssta, strengsta), selten -osta, usta, wie
selosta § 312, cerusta § 313, oder von je her verkürzt -sta,
hiehsta, hyhsta, niehsta, nyhsta (heahsta, hehsta u. s. w. § 108, 2).
Aber auch die nicht umgelauteten mit -ost, wie heardost,
leöfost, verwandeln sehr häufig das o der endung in e, sobald
es in das wortinnere tritt, heardesta, leofesta neben heardosta,
Uofosta (vgl. § 129).
3) Unregelmässige Steigerung.
§ 312. Bei einigen adjectivis werden die fehlenden steige-
rungsgrade durch besondere Steigerungsformen ersetzt, denen
kein positiv zur seite steht:
^öd gut comp. het{e)ra, bettra superl. bet{e)8tj fl. betata
— — „ sdUi, selra „ selestj -ost, selesta (-osta)
yfd böse ;, unersa „ wierre8t(ä), mersta
micel gross „ mära „ mct8t(a)
l'^el klein „ htssa „ l(t8t(a)
Anm. 1. Neben betest ^ betat (letzteres in ws. prosa die üblichste
form) begegnet auch betoat (vgl. § 310, anm.). — Für wieraa hat R* north.
wyraa, für wierreata Ps. R^ north, wyrreata, § 156,4. — Zu mdra gehört
als substantivische neutralform md, Ps. R^ m(Jb, L maa^ mcb, zu aella, ailra
besser (alt addra) desgleichen ael (älter und in L sdbl). Für mctst{a) heisst
es north. mdat{a). — Statt des in der ws. prosa allein üblichen Icbat, Idbsta
hat R* north. R* L Ictaeat, -a, und diese form findet sich auch in den
poetischen texten (daneben L auch Uaaest [Rit. nur Idsest], wie im comp.
L Rit. Uassa neben Ps. R* L Rit. Ictssaj R^ Uasä). Einmal begegnet ein
altertümliches Icereata mit grammatischem Wechsel in den kent. gesetzen.
Anm. 2. Isolierte comparativformen sind wahrscheinlich auch elra
der andere, elcra der letztere.
§ 313. In mehreren fällen ist aus adverbien und praepo-
sitionen ein comparativ und Superlativ abgeleitet, ohne dass
ein entsprechender positiv begegnet:
§ 313—314. Steigerung der adjectiva.
167
feor fem comp, fierra superl. fierre8t(d)
n4ah nahe „ rUarra „ nieJi8t(ä)j n^h8t(a)
cbr früher „ cbrra „ cbrestia)
fort vor „ fwrbra „ fyrest{a) der erste.
Anm. In der poesie begegnet feor einigemale auch als adj.; von
niah erscheint in glossen einmal ein adj. dativ n^ajwm proximis. — Ueber
spätws. rUahst{a), n6hst{a\ next{ä) s. § 108, 2, über Ps. north, nesta (L auch
neistä) s. § 166, 6 (aber E^ nihsta^ n&cta, ndkhsta^ nihsta).
§ 314. Bei einigen Wörtern findet sich ein Superlativ mit
einem m-suffix. Dies ist in seiner einfachsten form -ma nui'
in forma der erste, und meduma der mittelste, hindema der
hinterste, letzte, erhalten; die übrigen haben die gewöhnliche
Superlativendung -est angefügt, gehen also auf -mest aus. Auch
diese bildungen sind zum teil aus adverbien und praepositionen
abgeleitet.
(8id spät)
(ket spät)
(inne innen)
(Ute aussen)
comp, sidra
Icetra
innerra
( üterra
\ 'jjterra
n
n
n
(ufan von oben)
(nioöan von unten)
(fore vor)
(cefter hinter)
{mid medius)
n
T)
n
n
r
( yfmra
\uferra
niöerra
furÖra
cefterra
n
11
n
n
T)
n
n
n
n
superl. sidemestj siöest
„ Ußtemest
innemest
iit(e)me8t
^(e)me8t
{yfemest
ufemest
^meat
{niöemest
nioÖemest
forma, fyrmest
ceftemest
midmeat
(nord nordwärts)
(aüÖ südwärts)
(6a8t ostwärts)
(we8t westwärts)
n
r)
n
n
«
n
n
norömest
südmest
eastmest
westmest
\ norÖerra
\ nyrÖra
{suderra
80erra
^asterra
westerra
Anm. 1. Neben den comparativen auf -erra erscheinen oft formen
mit einfachem r, innera, utera, ufera, niöera etc., und bei langer Wurzel-
silbe auch verkürzte formen auf -m, wie innraj üt(t)ra (yttra), ceftra,
norÖra etc., § 145, anm. 231,4.
Anm. 2. Statt -mest im Superlativ (über -myst vgl. § 44, anm. 2)
tritt später oft die Schreibung -mceat (selten -mast) auf, welche auf an-
lehnung an den Superlativ mcest zu deuten scheint.
Anm. 3. ^ie8t gehört wol nicht etymologisch zu yfeniestj sondern
ist dem got. auhmists gleichzusetzen.
i4>3r
.:..• »'i*i '**"*™if uer MiTznuL
^rxfcix.
X t M.f/'Ci itart — it*iv.'äi. auf viiir — ^•»^p'. «♦fir-i -saEt —
v^,-*. ^•f,> *rir liöf <!iC.i*i"iniiL vok: f^duoL uif -f sa&
*»v ^uir--*^ ua^' iiC"*-»:V'^uiiu. Timr. rStii'i. "H£Pf*f r-*iii-. r^ftfr^ »-
i*.»'!^ «^i* P:i'j'* I'IOJ* *t///** *J1#*ÜAL if**^M«{ *'!llli^
r*»iw»:u*n <• iui( <*- t rt«&* imt 7 rp-fi^ '^••mi'iL whül»* iniL wucif iüsl.
/im. 5: Zi fr»^^ «äA «T/'ä? +«it^. fuy'T* :lri!ijii'iL «rr? ^ait. iisün
rijL-jiy uuy*^*^ asi i*<.t*i^ i»*';^^*. y>nr?i n n »:i i^r^o^t. — Zs rf'C ifijiilin ü
\f,f<:^ v./.v^v^ift^iwr xi;j/;l'.i ^^t^^fr tjlhj^t hj^Iit tlte-TiiAiid.
J '/37. K;^;jf<r a/iv<^'L:a, zaö t-eil ohne begCriiendes- ad-
^,Ä-/^,^ t;,x if^'l^ii ;»uf vx au»: z, k /e7/jr ^^hr. zta^a ehemals. zUma
f^>*^/,^,i , i^t:/ßHtfa jf<?»t^nj, j^i^A lauch Zf>f» n->?h- ^-rtiz^la laoeh
am//fi^', Hh4 itmjr/fUf^^ jwjifjer. *<>>wi bau f^f^. /-?<i/<i geziemend.
*'l*K ^;*h)a/Jv<^/bJA 6y?ir<if, <>nV<i § 331. und n««nh. e^da, odda
*AiKt\ y^viar v/rj>t o-^^^ M^ht. Oh -Aer^za. § 344, hierher ge-
i 'MH. MJttdJ»l der endungen -unga, -ifi^a, -eu^a werden
iu\snh\a aw^ adj<'/:tiven- fieltener au« anderen wörtent gebildet.
\M^\tWW: dmrnun;;a heimlich, eallun;^a duichans, eatau^a
ifttt^uiViKh^ t'jfrnn;;o,^ krrinj^a wütend, IwUnga heimlich, trttiiHga
\MW\i'\\\, Daneben stehen auch bildungen mit -Imisa etc.
wie ^rumilunj^a, -Unj^a von gnind aus, unmyndlufi$a uner-
warf^ifer wei^^, u, dgl
§ 318—320. Bildung der adverbia. 169
Anm. Die drei endnngen wechseln sehr häufig bei demselben wort
mit einander ab, ohne dass die Wurzelsilbe dadurch beeinflusst wird. Die
meisten zeigen gegebenenfalls u-umlaut des wurzelsilbenvocals ; i-umlaut der
Wurzelsilbe ist selten, wenn nicht das grundwort schon den umlaut hatte, z. b.
ctninga neben dnungaj äninga durchaus; semninga neben somnunga plötzlich.
§ 319. Auch deatliche casusformen von adjectiven dienen
bisweilen als adverbien. Accusativische adverbia dieser art
sind z. b. lyiel, lyt wenig, s^nö^ genug, fyrn, ^efyrn ehemals,
füll voll, sehr, heah hoch (dafür spät auch hease, vgl. § 295),
ungemet (neben dat. un^emete und gen. un^emetes) ausserordent-
lich, sehr, und die auf -weard wie upweard, südweard\ gene-
tivische: ealles durchaus, nealles (nalles, nalas, nalcBs, nals)
durchaus nicht, elles anders, micles sehr, simbles, singälcs inrnier,
samten^es zusammen, ^earlan^es ein jähr lang, dce^langes den
tag über, nihüan^es die nacht durch, Ungewisses unbewusst,
weas'i zufällig, endemcs (später endemesi) pariter, lytes- in
lytesnd (alt lytisna, später lytestne) beinahe, und das pro-
nominale hwcBthu^unin^as etc., § 394, anm. 2, etwas; femer
verschiedene auf -weardes -wärts, wie upweardes, südweardes,
auch mit praeposition, wie togegnes entgegen, tömiddes in der
mitte; dativische endlich sind miclum sehr, lytliim wenig.
§ 320. Von substantivis kommen vorzugsweise genetive
auf -es (auch von femininis) und der instrumental sing, und
der dat. instr. pl. in adverbialem gebrauche vor; der genetiv
z. b. in d(Bses des tages, nihtes des nachts, idce^es und spät
pydce^es desselben tages, {un)donces (un)freiwillig, sodes Öances
gott sei dank, willesy selfwüles, unwiUes (un)freiwillig, gewealdes
aus eigner macht, ungewealdes ohne dafür zu können (diese
auch mit adjectivis und pronominibus verbunden), neades, niedes
gezwungen, öäres Jiealfes auf der andern seite, instcepes (neben
dat. instcepe) sofort, ferner in einigen bildungen mit praeposi-
tionen und adverbien, wie tö cefenes abends, tö nönes mittags,
tö ühtes morgens, tö ^eflites certatim, tö medes zum lohn, tö
^ifes gratis; hü gerades vne, gehü elles sonstwie, hü geares zu
welcher zeit des Jahres; der gen. pl. z. h. in hü meta wie, hü
nyta wozu, hüru dinga praesertim, saltem, denge dinga irgend-
wie, ndenge, ndne dinga durchaus nicht, der est Öinga zu aller
erst; cene siöa einmal, etc., § 331; der instrumental z. b. in
170
§ 320 — 321. Bildang der ftdrerbüi.
fdcne sehr, sdre (früher sdere mit /-nmlaat, vgL § 237, anm. 2)
schmerzlich; vom dat. pl. sind namentlich die bildnngen anf
-nuBlum. wie dropmdtlum tropfenweise, stundnuebim zeitweise,
aufzuführen.
Anm. Andere nneigentliche adTerbialbildnngen ans gubstantiTen mit
praepoffltionen werden hier übergangen.
§ 321- Von Ortsadverbien zur bezeichnung der ruhe an
einem orte, der bewegung nach, und der bewegung von einem
orte her, sind die wichtigsten folgende:
wo?
wohin?
woher?
d(er da
äider
Öonan
hwctr wo
hwider
hwonan
h^ hier
hider
hionan; hine
inne innen
in(n)
innan
Ute aussen
üt
ütan
uppe
ap(p)
fuppan
\ufan
— nnten
nidor
nioöan
— vom
forö
foran
— hinten
Kinder
hindan
— Osten
^ast
fyutan
— Westen
west
westan
— norden
norö
norÖan
— Süden
8üd
süÖan
feofir) fem
feorir)
feorran
rUah nahe
nSar
nian
Die fehlenden ruheadverbia werden durch praepositionale
Umschreibungen wie be-nioffan, be-foran, be eastan, on innan
u. dgl. ersetzt.
Anm. 1. Neben den adverbiis auf -an begegnen auch solche auf -on
und in vollerer form -ane^ -one^ wie Hfon^ ufane etc. (bei diesem adv. auch
noch ufenan). Im north, verlieren diese adverbia ihr auslautendes n, Öona,
hwona, ufa etc.
Anm. 2. Für Öchr, hicitr erscheint spätws. pdr, htvdr. Zu hwctr
gehören noch die bildnngen ^ehwdbr, dbghwcbrj ägehwwr, (^e)icelhicchrj
i(?cZ^c/n£;r^ überall , dhiüchTf öhicchr irgendwo, ndhwch-j noÄtc^r nirgends,
mit den nebenformen dnerj öw^r etc. (vgl. § 43, anm. 4. 57, anm. 2. 222, 2,
später auch dwär etc.). Aehnliche bildnngen begegnen auch von hwider
und hwonaUj wie di^hwider, it^hwonan und öhwonan (north, öuuana)^ etc.
Eine emphatische nebenform von dctr ist Odra (^raV), desgleichen zu
hwdrj hwdra {hwara'i) in hwasthivära 'paulatim'.
Anm. 3. Neben dirfer begegnet selten eine altertümliche form Öasderj
neben hider auch hider e, .\ehnlich gebildet ist auch ofere desuper. Für
§ 321—328. Bild. u. steig, der adv. § 322. Cardinalzahlen. 171
'hin und her' wird hider (ondy ne) Öider gebraucht, daneben SLUcKhidres
dcedres (ÖidreSj vereinzelt Jiider Öideres) mit genetiviscber endung; für
'hüben' und 'drüben' hidenofer und ^eonofer.
Nur ausnahmsweise findet sich eine Steigerung eines solchen orts-
adverbiums in hideror oÖÖe ^yt beheonon als Übersetzung des lat. citerius.
Steigerung der adverbia.
§ 322. Gesteigert werden im allgemeinen nui^ die adjectiv-
adverbia, und zwar gelten als adverbia die endungslosen
formen der adjectivischen comparative und Superlative auf
'Or, -ost, z. b. heardor — heardost, strongor — stron^ost, leoflicor
— leoflicost
Anm. sddan selten, hat comp, seldor und seldnoTj sup. seidost
§ 323. Einige adverbia haben jedoch im comparativ eine
besondere' einsilbige form ohne specielle comparativendung,
aber vom positiv meist durch i-umlaut geschieden. Es sind
bet besser, tmers, wyrs schlechter, ma, mde mehr, Ides weniger
mr früher, siö später, fierr entfernter, Uns länger, sei (alt und
north. srnT) besser, seft sanfter, ied leichter, tylg propensius,
end früher (?); ausnahmsweise findet sich so auch nyr näher,
neben gewöhnlichem mar. Zum teil fehlen entsprechende
positive.
Anm. Diese adverbien entsprechen den got. adverbien auf -is, -s wie
hatiSj seißs-j die endung -iSy -s ist nach § 188. 182 abgefallen.
Capitel III. Die Zahlwörter.
1) Cardinalzahlen.
§ 324. Die drei ersten zahlen sind in allen casus und
geschlechtern declinierbar.
1. an flectiert wie ein starkes adj. nach göd § 293, 2, hat aber im acc.
sg. m. gewöhnlich die form (mme (aus *äninaj ^ainina, vgl. altn. minin^ auf
dem runenstein von Strand; die Verkürzung des vocals in cenne aus cenne
wird erwiesen durch die Schreibung enne Ps., R^ und R*, L, Rit.; doch
auch cenne R^ und seltener L) neben späterem anwe, und im instr. dbne
(so auch Ps. Rit.) neben jüngerem dne (so auch R^ L).
Plui^alfoimen finden sich in derbedeutung 'einzig' und in derformel
dnra ^ehwilc 'jeder einzelne', schwache flexion in der bedeutung 'solus'.
172 §324—325. Cardinalzahlen.
2. masc. ntr. fem.
N. A. twejen tu, twa twa
G. tw63(e)a, tw^jra
D. twaem, twäm
Anm. 1. Ebenso flectiert bigen beide, f. fea, ntr. &u, gen. b^g{r)a,
dat. hctnif bdm. Diese einsilbigen formen beider werden oft zusammen ge-
braucht; m. f. bä twä, IL. bü tu (auch bütwu, büta), dat. bdm twdm.
Für tw6gen findet sich kent. twdgen; Ps. hat tw^^en, ntr. tü^ gen.
twctga-j Ri Uoct^eUf itf^jc(n), twdj ntr. tüj twd^ gen. twegrOj dat. twcbm;
north. R* ttodb^Cf twöge (<ti?), fem. twa, ntr. fuw, ftt-a, fwo, twdbg, gen. twdbgraf
dat. twchn; L ttodegCj -o (tui^e, tv4^e)j tudb^y tu^^i ^^^t ^^t *****> S^^i- *«<5^<?^r
^M<%era (-am?), ^uc^m, dat. ^u;c^m (^wcfem), Rit. ^tücfeji, -o; ^mw, gen. ^wcfe^ra.
6^^en hat altertümlich und north, (t: bdbge R* L (daneben bdb^o L,
aber b^gen und &a R'; fem. bd Rit., ntr. bü R'), gen. ftcfe^a urk., dat. bdbm
(neben &ö^) urk. (north bchm L).
Für fe^jen findet sich später bisweilen die Schreibung be^^en, die auf
Verkürzung des vocals 6 schliessen lässt.
3. masc. ntr. fem.
N. A. Öri, Örle, (Öry) Örio, Ör6o Örio, Öreo
G. Öriora, Öröora
D. Örim (Örim)
Anm. 2. Die länge des i in Örim ist nur für das north. (L) durch
doppelschreibung festgestellt; späte texte haben auch prymy preom.
Im Ps. ist nur (nom.) acc. m. Ör^ belegt, in R* desgl. jbr^o, dat.
prim; north, in R« Örio^ Öria, dat. Örinij in L Örio (driu)^ Ör6o, drAi, gen.
dria, drianüj dat. Örim (Örim?), Öriimj im Rit. ÖriOf Örio, Öria, Öri^a,
gen. Ör6a.
§ 325. Die zahlen von 4—19 werden bei attributivem
gebrauch in der regel nicht flectiert (zahlreiche ausnahmen im
north.). Sie lauten:
4. feowerj spätws. vereinzelt f6owor, -wr; kent. fiotoM' Mart., merc.
Ps. Ri ßower-j north. R^ feower, L ß(o)werj ß(o)uer, fiuor, -oer, ßwr^
feor (und fear- in fiarfald vierfältig), Rit. /bver neben f6o(v)rtig vierzig;
dazu spätws. fyöer-, Ps. feoöur-y R« L feoöor- in compositis wie fyöerföte
vierfüssig, etc.
5. fifj allgemein, auch merc. north, in RS R*, L, Rit. belegt.
6. siex, später sia?, syx, in jungen texten auch seoXj aeax; altkent.
siox- neben sex urk., merc. north, sex R\ R», L, Rit.
7. sio/o?i, -an, gemeinws. seofon, -an, spät auch syfon, -an, -en (sufon);
alt sibun- Corp., sifun- Ep.; merc. Ps. seofen, R» seofim, siofun; north. R«
siofu, -0, L seofOj -a (vereinzelt seofon, sefo); vgl. auch unter 70.
8. eahta, spätws. eUa, § 108, 2; merc. cehta in Ps. hundcehtatig, north.
R2 ashtowe (vgl. ehtmve Rats.), L (ehto, -u (eahtu), aehtou, cehtuUj Rit.
cehta, -o; vgl. auch unter 80.
§ 325—326. Cardinalzahlen. 173
9. nigon, -an, auch ni^en (schon ca. 840 urk.), spät auch nigunj
nygon, -an, vereinzelt neoso/n>\ merc. R* nigorij north, flectiert R' wiowe,
L ni^ona, -e; vgl. auch unter 90.
10. tieriy gemein WS. t^n und weniger streng ws. auch ten; ebenso
kent. merc. ten urk., Ps., R», north. R* tin, Uo, t6a\ L, Rit. Ua-, vgl. auch
unter 100.
11. en(ß)lefan altws. (Or.), gemeinws. endUofan, auch -lefan, 4ifan,
-lyfan, Aufan, auch mit -i*w, -on am schluss, oder mit cbw-, cew(i- am an-
fang; merc. R^ enlefan, north. R* flectiert oeUefnej L cellef.
12. ^M;ei/'; altkent. ^wc2/', tuaslf urk., merc. R^ ^wcbZ/*, tivelfj north. R*
^ti7ey, L tuelfy tucelf, Rit. ^ros?/".
13. *driotiene, gemeinws. dr^oft^e, -*^c, auch Öreott^ne u. ä., § 230,
anm., spät vereinzelt pryttene ; kent. angl. nicht belegt.
14 — 19. feower-, fif-, siex-y siofon-, eahta-, ni^ontiene, -tijne, -t&new.. s. w.
nach massgabe der verschiedenen formen für die einfachen zahlen 4 — 9.
Stehen diese zahlen allein, so bilden sie flectierte formen
nach der i-declination, z. b. nom. acc. /?/e, ntr. fifu, -ö, gen.
fifa^ dat. fifum (dat. eähtum Beda).
Anm. Im Ps. sind solche formen nicht belegt; R^ hat fife, tene,
twelfe, ßowertencj gen. aiofuna; north. R* fife, siofune, -unce, -one, cehtowe,
nione, Une, asllefnej twelfe, fiftene neben sexu, -o, t&nu, -o, dat. ashtournm,
adUfnum, twelfum ; L fewere, ni^one, t6ne neben seofona, -ana, ni^ona und
f^o)wero (fäiiero), fifo, seofono, Uno, (-w), tucelfo (twelfo etc.), feowert&no ,
gen. twcelfa (tuelfä), dat. ßowrum, fifum, seofanum (seofonum, seofum),
t&num {Uum, tewum), cellefnum, -om, twcelfum (twelfum etc.), fift&num, Rit.
feoero, fifo, t&no.
§ 326. Die zehner von 20 — 60 werden gebildet durch
Verschmelzung der silbe -% (= got. tigus decade) mit der
entsprechenden einerzahl; die von 70 — 120 ebenso, aber mit
vortritt von hund (welches jedoch bisweilen fortfällt). Sie
lauten:
20. twinti^ oder twenti^; north. R^ twdbgenti^, L tudbntig, tu&ntig,
30. Ön%, später oft Öntti^; merc. R Öritig, Örittis, north. R* Öritig,
L Ihitti^, 'hf Örit{e)ihj Rit. Öritti^.
40. fäowerti^j so auch merc. Ps. R^ und north. R*; in L f^orti^, -Ä,
fhbortig, f^ertiSi f^overti^, Rit. fiortig, f^ovrtig,
50. fiftig'y so auch R*, Rit.; in L fift(e)i^, 't(e)ih.
60. siextig, später aixti^, syxti^ und weniger streng ws. auch seoctig;
merc. north. R^, R* sextig, L 8ext(e)ig, -tih, -dig, -deih.
70. hundsio fontig , -antig, gemeinws. hu/ndseo fontig , -antig, später
auch 'Sy fontig u. ä. (blosses seo fontig bereits im Or. neben hundseo fontig)]
174 §326—327. Cardinalzahlen.
merc. Ps. hundseofenti^, R* hundseofunti^f north. R* hundsifonii^j -sifun-
ti^, L (h)und8eofonti^f hundseofuntig, un8€{o)funtig, unseofonti^j Rit. hund-
seofontig.
80. hundeahtatig (daneben einfaches eahtati^ bereits Or.); merc. Ps.
hundcehtati^, north. R^ hufwUehtetigj L hundhaktatis.
90. hundni^onti^j -ni^anti^, vereinzelt auch -nio^onti^, -ny^onti^ u. ä. ;
merc. R^ hundni^onti^j north. R* hundnionti^j L hundneanti^, -tih, hund-
neontig,
100. hu7i(d)t6ontig; merc. R' hundtäantigj -teontig, north. R* hun(d)'
t^ntig, L hun(d)tiantig, -h, -teig, Rit. hunteantig,
110. hundcelleftig' Cura past., später hundendlyfligj hundend-j cend-
lasftig u. ä.
120. hundtwdftig; daneben später hundtwentig mit gleicher bedentnng.
Diese zahlen sind ursprünglich (neutrale) substantiva und
haben also den genetiv nach sich; doch treten sie bald auch
in adjectivischem gebrauch auf; sie bilden oft einen gen. in
singularischer form auf -es, dritti^esy fiftiges u. s. w., haben
aber sonst gen. -te^a, -tija neben -ti^ra, dat. -te^um, -ti^um.
In späten texten werden sie zum teil ganz indeclinabel.
Anm. 1. Ps. hat an flexionsformen hundoehtatiges und ßower-,
hund$eofentigum; R^ hundaeofuntigum; R^ twdbgen-f feower-j fif-j hurU^nti-
gumj L sexteigeSj Örittiges und tudbn-j fif-, unseofuntiptin, Rit. hunt^antiges
und feovr-, fif-, hunUantigum.
Anm. 2. Vortretende einerzahlen stehen (soweit erkenntlich) in der
regel im neutrum und bleiben unflectiert, wie pdra twd and twentigra
manna; nur die einsilbigen dative twdm und Örim sind auch in dieser
Stellung gewöhnlich.
§ 327. Neben hundteontij besteht auch einfaches n. hund
(an hund) und n. hundred (so auch R* ; north. R^ hundred, -ed,
L Rit. hundrad neben -cbÖ L) für 100.
Die zahlen 200 — 900 werden meist mit dem n. hund ge-
bildet, tu hund, Örio hund u. s. w., weniger gewöhnlich von
hundteonti^ und hundred.
1000 heisst düsend n., gen. -des^ dat. -de; für mehrere
tausende gilt der pl. düsendu {-o, -a, vereinzelt -e), oft auch
unflectiert düsend ^ gen. -da (vereinzelt -drci)^ dat. -dww; Ps.
hat düsend^u)^ dat. -dum^ R* püsenda, -de, R^ äüsendo, gen.
'da, dat. -dum, L düsend{o), dat. -dum, Rit. düsendo, -da.
Anm. 1. hmd hat north, dat. hundum R^ L, im älteren ws. dagegen
mit singularischer flexion hunde, gewöhnlich aber ist das wort indeclinabel.
§327. Cardinalzahlen. §328. Ordinalia. 175
— Von hundred werden die plurale hundredti und hundred gebildet, der
erstere jedoch nur bei absolutem gebrauche.
Anm. 2. Auch diese zahlen sind ursprünglich substantiva mit sub-
stantivischer rection, doch werden sie oft auch wie adjectiva behandelt
und in der späteren spräche vielfach als indeclinabilia gebraucht.
Anm. 3. Zahlen die über die hunderttausende hinausgehen, werden
im bedürfoisfall durch Umschreibungen ausgedrt\ckt, z. b. ten Öüsend siötwi
hundfecUde piisenda = eintausend millionen.
2) Ordinalia.
§ 328. Als ordinale der einzahl gilt forma (auch formesta,
fyrmes^a], fyresi[a]; dazu R* north, fordmest und subst. forwost
L, in R2 fcermest, fcerdmest und forwesi) oder ceresta (der erste
von zweien heisst cerra), für die zweizahl öder und cefterra.
Die übrigen sind:
3. dridda; merc. R^ priddCj -a, Örydda; north. R' Öirdtty L Rit.
dird(d)a und selten L Öridda,
4. ßordOj jünger auch feowerÖa ; merc. R* fiorpa, north. R* L f^rÖa
neben L ßoröa.
5. ßfta (allgemein).
6. siextüf sixta, syxta etc. ; merc. R^ sexta und syxta^ R' sesta, sexta^
L Rit. seiatüf sesta.
7. siofodüf gemeinws. seofoÖaj -eöa etc. ; merc. R* 8iofnnd[ä\, north.
R' siofundttj L seofunda, -onda.
8. eahtoöüj -eÖa (ehtoöa etc. nach § 108, 2), spätws. auch e(a)ht^Öa'j
angl. eahte^eÖa Beda, north. R' oehtoöttj L oehtedaj -ade (eahteöä).
9. ni^oda, -eda (später auch formen wie nigeoda, ny^oöa, neogoöa
u. ä.); merc. R* nigoßa.
10. Uoda; Mart. Beda teogeÖa, north. R' -tegÖa L teigda^ teiÖa,
11. enlefta Or., später endlifta, -leftüy -leoftOj -lufla, cen(d)lyfta u. s. w. ;
merc. R' ceUefia, elleftay north. L oellefta.
12. twelfta.
13 — 19 haben ws. -teoda (man beachte spätws. ÖreotUoÖa neben Örio-
teoda nach § 230, anm. 1, und e[ä]hUoda neben e[d\htaUodä)'j daneben er-
scheint dialektisch 'te^(e)da, 'teog{e)Öa (eahtate^Öa Mart., ßower-j fif-,
seofente^Öa neben eahtate^eöa jMart., fcower-, seofonteo^Öa neben ßfteo^eöa
Beda), north. R^ fiftegöa, L fifteida,
20 — 120 enden altws. auf -tigoda (-tio^oday -te^oda, -teo^da)^ später
finden sich neben -ti^oda formen wie -tigeöaj -tegeöaj -teogoda etc.: ttoen-
tigoöa etc. {feowerteo^pa schon Or.), daneben vereinzelt -^c^a, -ti^a (schon
ßowerte^a Chron.) und spätws. öfter -teoöa (schon ßowerUoÖa Or.); daneben
dialektisch iwente^Öa Mart., twenti^Öa Beda.
176 §328. Ordinalia. §329. Distributiva.
Für hundj hundred und Öüsend fehlen die Ordnungszahlen; statt ihrer
werden Umschreibungen angewant, wie «g OB byö on Öäm twdm hundredum
ceftemyst ducentesimus , sg Öß bid ceftemyst on diisendgetele millesimus
(^IMc), etc.
Bei zusammengesetzten zahlen wird entweder nur das
letzte Zahlwort in die ordinalform gesetzt: an, twd (so stets
in neutraler form), äri ond twenti^oda u. dgl., oder das ordinale
der einerzahl steht voraus mit folgendem eac und dem dat.
des cardinale der zehnerzahl: dridda eac twenti^um der 23te,
siexta eac fiftigum der 56te, u. s. w.
Die flexion der ordinalia mit ausnähme des stark adjec-
tivisch flectierenden oder ist die der schwachen adjectiva § 304;
die superlativformen für die einzahl schwanken nach § 311.
Vorgesetzte einerzahlen werden (mit ausnähme des einsilbigen
dativs ttvcem, twdm und vielleicht drim) nicht flectiert.
3) Andere zahlarten.
§ 329. Von alten distributivzahlen erscheinen im ags.
nur noch reste.
Anm. 1. Zu dem got. tweihnai gehören die erstarrten poet. fonnen
twih und twdonum in bindungen wie mid unc tmh 'unter uns beidtn', bc
sehn tweonum 'zwischen den meeren'.
Gewöhnlicher sind diese formen mit der praeposition be zu den rein
praepositionalen betwSohf betwuh, betuh (betwik, betwyh nur in anglisch
gefärbten texten, wie Beda, Ep. Alex., doch betwyh auch im Boeth.), angl.
betwuh Ps., R* [hier auch betw^hCy betuMg]^ R*, 6t-, betu^th L, bitw^h Rit.)
und betweonvimj -an (selten später betwijnan\ Ps. betwinum\ dazu alt bitu^hn
Corp., bitu^hn Erf., bitu^cn Ep., merc. R^ betwion^ betwion, north. R* bittvionj
L bi-j betmen, bituen, Rit. bitwien, bitvinj bitvin, poet. betw6on) zwischen,
verschmolzen.
In ähnlicher weise ist eine praeposition betweox(n)f betioua;(n)y betux
(seltene alte nebenformen betuoxnj betwiux] später formen wie betwyx
Boeth. ; merc. betwix, betioiha R^) zwischen, entstanden (vgl. ahd. in, untar
zuiskim).
Anm. 2. Wahrscheinlich aus dem nordischen entlehnt ist der einmal
belegte acc. pl. m. ßrinna 'je drei'.
Anm. 3. Sonst wird 'singuli' durch das adj. cfen-, dnliepi^ej merc.
north. adverbieU dnlepum R', dnlapum L wiedergegeben; für 'bini, temi'
etc. gelten die dativischen formein twcem ond twctm (auch adj. ^etwinne),
Örim ond Örim, feoioer ond ßower^ Öüsendum ond Öüsendum (oxich püsend-
fealde) u. s. w.
§ 330—831. Multipl. und zahladverbia. § 832. Pronomina. l77
§ 330. Multiplicativa werden durch composition mit
dem adj. -feald gebildet: dnfeald, twie-, twyfeald (später auch
twifeald, ttoigfeald), Örie-, Öryfeald (auch drio-y Öreofeald u. ä.),
moni^fedld etc.
Anm. Im Ps. ist belegt seofenfaldlice, in E^ an-, htmdt^ntigfald,
in R2 feoöorfaldf in L tum-, tuufald (dazu tuu-, tuifallice)^ fiarfald, seofo-
fallicej Uafald, im Bit. tvifaUicOy Örifäld (driffald), seofafald, stofanfallice,
Anm. 2. ttoiefeM und Öriefeald flectieren bisweilen im dat. auch
das erste glied: twdmfealdum j drimfealdunif Örimfealdre etc. (vgl. auch
twchnfcBldum 'duplo* R^).
Von monigfeald begegnet ein doppelt gesteigerter comparativ mä-
fealdra, § 308, anm.
§ 331. An einfachen Zahladverbien auf die frage: *wie
viel mal' bestehen nur cene einmal (selten genetivisch cenes),
tuwa (tuwwa, tua\ auch twiwa, twywa, tweowa und twu^a, twi^[e]a,
spät auch ttoia, twie u. dgl.; north. R^ ttoi^a, -e, L twi^a, -o)
zweimal, und Mwa (ärywa, Öreowa\ merc. R^ ]>riowa, ]>riuwa,
north. R'^ äri^e, L M^a, Öria, Rit. Örisa) dreimal. Alles übrige,
sowie auch nebenformen zu den eben genannten, wird durch
Umschreibung mittelst siö gang, weg, gebildet: dene siöa (später
erst side) einmal, twcem, ärim, fif, twenti^um siöum etc.; north.
R2 siofo, tea siÖum, huntea[n]ti^um stäa, L feor, tea siÖum und
se(p)fo (seofa), undseofonti^, hun(d)teantis siÖa (hunteanti^ siöo),
oder auch on cenne sid u. dgl.
Anm. 'Zum ersten, zweiten etc. male^ heisst forman, obre, Öriddan
side XL. s. w.
Capitel IV. Pronomina.
1) Persönliche ungi
BSChli
Bchtige pronomina.
§ 332.
1. person.
2. person.
Sg. N. tc
ö«
G. min
öin
D. mS
öS
A. m§ (mec)
ög (öec)
BleTera, Angala&oha. grammatik. 8.
»nfl«
1
12
178
1. person.
2. person
DilN.
wit
Sit
G.
nncer
incer
D.
unc
ine
A.
anc (uucit?)
ine (incit)
PL N. we jg
G. nre (üser, üaser) eower, lower
D. ts eow, iow
A. ns (tsic) eow, iow (eowie)
Anm. 1. Die hier gegebenen formen sind die der ws. prosa, ausser
den in klammem stehenden: diese finden sieh statt oder neben den an-
gegebenen parallelformen nur in mehr oder weniger dialektiseh geförbten
texten, namentlieh aueh in der poesie.
Anm. 2. Neben ic steht verneintes nie, nicc in der bedeutung *nein'.
Anm. 3. Für we, ge etc. steht die länge des Tocals durch doppel-
sehreibnng und längezeichen in den hss. fest; doch vgl. § 121.
Anm. 4. Die angl. formen sind: a) erste person: merc. Ps. ic,
min, m^, mec (mic, m^), pl. we, ür, us, üsic (üs); E^ ic (nie), min, mS,
mec (mS)j du. wit, — , unc, unc, pl. wS (was, w§) vre, üs, üsic (üs); north.
E^ ic (ih), min, mS, mec, pl. wS, üser, üs, üsih ; L ic (ih, ich), min, m^, mec
(meÄ, mech), pl. wS (wcß, wcb), üser, üs (üsic, -i^), üsic (-ich, -ih, -ig), Bit.
ic, —, mS, mec (mehc), pl. wS, üser (üsra, üsigra), üs, üsig; — b) zweite
person: merc. Ps. Öü, Öin, Ö8 (Ö^), Öec (Öe; vereinzelt Öcec), pl. ^c, — , 6ow,
Sowie (6ow); E* pU, pin, ßS, pec (pcec; jWf), du. git, dat. ine, pl. je, iower,
äow, Sowie (iow); north. E* Öü, Öin, de, Öec (Öeh), pl. gS (gee, gie, gi), iower
(iowera, iowre), dat. acc. promiscue iow, iowih (iowh, ioh); L ÖÜ, Öin, ÖS,
Öec (Öeh, Öech), pl. gie (ge, gee^ gias, gas), iwer (iuer; iurre, iuerra, -o), dat.
iuh (iowh, iouh etc., vereinzelt iow, iw), acc. iuih (iwih, iowih) ; Rit. Öü, dat.
acc. promiscue ÖS, Öec, pl. gie, dat. acc. promiscue iuh, iuih (iunh, iwigh).
Die formen m^ und mec, ÖS und Öec werden in den north, texten zwar
noch einigermassen als dat. und acc. unterschieden, doch ist die trennung
nicht mehr scharf; zu den formen mit iw-, iu- etc. vgl. § 156, 5.
2) Eeflexivum.
§ 333. Ein selbständiges reflexivum besteht im ags. nicht
mehr. Statt seiner werden die betreffenden formen des ge-
schlechtigen pronomens der dritten person, § 334, gebraucht.
3) Geschlechtiges pronomen der dritten person.
§334.
masc. ntr. fem.
Sing. N. he hit hio, heo
G. his hiere (hire, hyre)
D. him hiere (hire, hyre)
A. hine, hiene hit hie (hi, hy)
§ 334. Pronomina personaJia und possessiva. 179
PI. N. A. hie (ht, hy)
G. hiera (hira, hyra); hiora, heora
D. him
Anm 1. Die i- formen erscheinen im späteren ws. oft mit y, hySy
hym, hynCj hyt.
Seltenere und zum teil dialektisch gefärhte nehenformen sind: nom.
sg. f. hkj hij hig und umgekehrt acc. sg. f. h6o ; pl. nom. acc. h60f dat. heom,
Anm. 2. Aus dem kent. sind zu beachten sg. nom. f. hia urk., hi
(neben hio, hSo) kGL, gen. hire urk., hioraj -c, hiere kGL, dat. hire urk.,
kGL, pl. nom. acc. hkj hiUf hio urk., hij hio kGL, hie, hio kPs., gen. hiontj
heora, hira urk., hiora kPs., dat. heom urk., hiom kPs.
Anm. 3. Die anglischen formen sind: merc. Ps. m. n. hS bez. hit,
hia, him, hine bez. hit, f. hie, hire, hire, hie, pl. hie (hio ; hS?), heara, him ;
— B} m. n. hS bez. hit, his, him (heom), hine (hince) bez. hit, f. hiu (hio,
heo), hire, -ce, hire, hio (h4o, hice, hie), pl. h6o (hio, hice, hi^, hie, h^e, h^,
hi; he?), heora (hiora), heom (him); — north. R* m. n. M (hee) bez. hit, his,
him, hine bez. hit, fem. hio, hire (hir), hir, hia (hics), pl. hias (hia, hie),
hiora (hiara), him; — L m. n. he (hee) bez. hit, hia (ia), him, hine bez. hit,
f. hiu (hio, hia), hire (hiroe), hir (hire, -ce), hia (h6a), pl. hia (hia, hie,
hie, hice, ht), hiora (hiara, heora, heara), him; — Rit. m. h^, hia, him, hine,
f. gen. hire (hir), acc. hia, pl. hia, hiora (hiara).
4) Possessiva.
§ 335. Die possessiva werden von den stammen des un-
geschlechtigen pronomens und des verlorenen reflexivums ge-
bildet: min mein, äin dein, sin sein, uncer unser beider, incer
euer beider, üre unser, eower (iower) euer.
Neben sin, welches sich auf alle geschlechter und numeri
zurückbeziehen kann und meist nur reflexiv gebraucht wird
(wie lat. suus), treten auch die genetive des pronomens der
3. person, his, hire, pl. hiera in possessivem gebrauche auf.
Anm. Für üre, die typisch ws. form, steht in weniger streng ws.
texten, zumal in der poesie, auch üser, üaaer (einmal dat. üaaum auch in
Cura past.). Die angl. formen sind Ps. ür, R^ üre (neben acc. sg. m. üaeme),
north. R* üaer. L üaer, üaa, Rit. gen. üaea etc., s. § 336, anm.
Für eower (so auch Ps. R*) hat das north. R* iower, L iuer, iwer etc.,
Rit. iuer (vgl. § 156, 5).
§ 336. Die flexion der possessiva ist die der starken ad-
jectiva (üre wie ^rene § 298, die r-casus sehr oft mit ein-
fachem r, gen. dat. sg. f. üre, gen. pl. uro).
Anm. üser assimiliert gewöhnUch in den casus, welche synkope des
mittelvocals haben müssen (§ 144; vgl. § 180), das ar zu aa: üaaea, üaaum
12*
180 § 336 — ^337. Pronomina possessiTä tind demonstratiya.
fQr *ü8re8, *ü8rum etc., aber useme; das doppel-8 dringt aber auch iu
die nicht synkopierten casus ein, üsser, MAseme, üaserra. Im north, fehlt
diese assimilation (daher formen wie nom. acc. sg, f. oder nom. pl. etc.
Ü8ra Lj usera B'), dafür treten aber r-lose nebenformen anf, wie (nom.
Haa L), üse», Ü9um B* L Bit., (nom. pl. liso L) etc.
iuer bildet in L Bit. die flectierten formen teils mit, teils ohne mittel-
Yocal ; daher einerseits formen wie iuerea (iweres) neben iures etc., andrer-
seits in L auch solche wie acc. sg. m. iurme, gen. pl. iwirja u. dgl.
üebrigens ist die flexion von iSaer und itier {iower) im north, vielfach
äusserst unsicher, da die glossatoren oft geradezu beliebige formen hin-
geschrieben zu haben scheinen.
5) Demonstratiya.
§ 337. Das ursprüngliche einfache demonstrativpronomen
si, 810, dcet hat im ags. meist nur noch die abgeschwächte
bedeutung des bestimmten artikels. Seine flexion im west-
sächs. ist:
masc.
ntr.
fem.
Sing. N.
s^
Öset
sio, seo
G.
Öses
Ösere
D.
Ösem (Öäm)
Ödere
A.
Öone
Öset
Öä
I.
Öy; Öon
PI. N. A.
Öa
G.
öara (ösera)
D.
Ösem (Öäm)
Anm. > 1. Die eingeklammerten formen sind sprachgeschichtlich jünger
und finden sich daher in den älteren quellen noch gar nicht oder doch
nur seltener.
Anm. 2. Für se steht in sehr späten texten öfter seo wie im fem.
Noch später tritt /)ß, peo für «g, seo ein.
Für Ödbre erscheint in der älteren spräche selten auch bare (kenticis-
mus?, vgl. anm. 3), und vereinzelt Öcfcr als dat. sg. Späte texte gebrauchen
oft die formen pdre und pckra.
Neben Öone begegnet auch bcsne und Öane, beide in jungen denk-
mälem häufig.
Mm geht spätws. in bdn über, vgl. § 187.
Die instrumentalform bon {bän) erscheint nur selten attributiv; sie
steht hauptsächlich in comparativischen bindungen wie bon mä ^mehr als
das' und adverbialen formein wie for^ bi bon deswegen, cefter bon nach-
her, u. dgl. (über siobban^ sybban s. § 1 07, anm. 5).
Anm. 3. Im kent. erscheinen neben den formen mit CB nach §151,1
auch solche mit e, wie Öet, bes, bSre, bem (bäm)] neben bere begegnet
§ 337—338. Pronomina demonstratiya. 181
auch däre^ im acc. Öane neben Öone, im instr. Öan neben Öon^ im gen. pl.
Öeara neben Öära (bdBra).
Anm. 4. Die flexionsformen des angl. sind (mit ausschlnss der über-
all gleich lautenden dj^, bon): merc. Ps. m. n. s^ bez. bast (Öet), des (1 Öoes)^
dctm^ Öone, f. sie (1 «^o), 3ere, d^c, da, pl. Öd, Öearaf Öchn; — R* m. n. «e
(jWO bez. pcetj poes (pas), pctm (1 d^), /)onc (pane, poBne, pfncj pene); f.
fiio («iM, 8^0 ; 8ie\ pdsre (pdrCj -a), pcere (pdra), pd, pl. />a', pdra (pdrce,
pokrcBf -c), /)()^ ; — north. R^ m. n. ÖS (1 Öce, selten 8^ bez. dcp^, dcß», dc6m
(ÖaUj dcbn)j Öone (Öonnej Öon; Öcene^ Öenc), f. Öio (3c, Öi?), Öctre (Öobr^ Ödre\
Ööbr (Öer), Öa {Ö(b\ pl. da, Odra (Öcbra^ -ce), ÖCbm (1 Ödn)-, — L m. n. «^ {ÖS;
8ce, Öce) bez. dcB^, Öces, Öctm {Öctn, Ö^), Öone (ÖcenCf Öene), f. sio (Öiu, Öio,
Ö^u, Ö^; auch öd?), Ööbre (Öctra, -ce, Ödbr, Ödrä), Öctr (Öcbre), Öd (Öio, Öiu,
M)i pl- ^^1 ^^*"^ (Ödbra), Öcbm; — Bit. sS (ÖS), Öces, ÖCtm (Öim), Öone, f. sio
(Öio, Öiu), Ödbre, Ödbr, pl. Öd, Odra, Öcbm, *
§ 338. Dem deutschen ^dieser' entspricht das zusammen-
gesetzte demonstrativpronomen (?&, f. &tos {deos\ n. dis. Seine
älteste flexion im westsächs. ist folgende:
masc.
nt
r.
lem.
Sg.N.
Öes
Öls
Öios, 04os
G.
Öi8(s)es, öys(s)es
Öisse
D.
öis(s)um, Öys(s)um;
Qiosum
Öisse
A.
Öisne, Öysne
5i8
0ä8
I.
öys, Öls
PI. N. V.
5a8
G.
5iBsa
D.
öis(8)um, öys(8)um
; Öios(s)um
Anm. 1. Das y ist in den altws. quellen auf die angegebenen casus
beschränkt; später tritt es nach massgabe Ton § 22 auch in den übrigen
casus statt i auf.
Anm. 2. In der späteren spräche lauten der gen. dat. sg. f. pissere,
der gen. pl. pissera, und bisweilen synkopiert pisre, pisra.
Anm. 3. Im kent. sind an abweichenden formen belegt dat. Öi8(8)em,
gen. dat. f. Öeosse, gen. pl. Öeassa urk.
Anm. 4. Die anglischen formen sind: a) merc. Ps. m. n. Öes bez.
Öis, Öisses, Öissum, Öeosne, f. Ö^os, Öisse, Öisse, Öds, pl. Öds, Öissum (Öeossum) ;
— R* m. n,pes (Pfs; Ö^os, pios?) bez. pis, pisses, pissum, pisne (peosne), f.
peos (pios), pisse, pisse (pissere), pds, pl. pds, pissa (-c, -f), pissum (ein
Passum); — b) north. R* m. n. Öes (Öces; Öis?) bez. Öis, Öisses (Öasses),
Öissum (Öassum), Öiosne, instr. Öisse, f. Öios, Öisser (Öisse, Öasse), Öisser
(Öcesser), Öds (Öasse; Öios), pl. Öds, Öisra, Öissum (Öassum); — L m. n. Öes
(Öces; Öis?) bez. Öis (Öces?), Öis(s)es, Öis(syum (Öas[s]um), Öiosne (Öionne),
instr. öisse (Öissa, Öiss), f. Öios (Öius, Ö'jjus, Öys), dat. Öis{s)er (Öisscer, Öasser;
Öis[s]a?), Öds (Öios, öius, Öus, Öis), pl. Öds, Öisra (Öassd), Öi^s)um (Öas[8'\um);
182 §338 — 340. Pronomina demonstrativa und relativa.,
Rit. m. n. Öes bez. Öis, Öisses (-ceSf Öisis)^ dis(8)um (Öassum), Öiosne, f. Öios,
— , Öisser, das (ÖäsSj Öios), pl. Öds, bisra, bi8{8)um.
Anm. 5. Ursprünglich wurde dies pronomen durch anfügung einer
Partikel -«c, -si (= got. sai, ahd. se ecce?) an die casusformen des ein-
fachen demonstrativums gebildet. Im ags. sind aber nur noch reste dieser
bildungsweise wie Ö^-s^ dio-s (vgl. north, d^, Öiu § 337, anm. 4), Öd-s er-
kenntlich, da die partikel ganz mit dem pronomen verschmolz und in die
flexion mit hineingezogen wurde.
Anm. 6. Das pronomen jener, got. jalns, ist im ags. so gut wie
verschwunden; nur findet sich ein vereinzeltes tö geonre byrg Cura past.
443, 25; ausserdem gehören dazu die adverbien bez. praepositioneu geoiid
(gind, giend) durch, be^eondan jenseits, u. ä., § 74.
^339. Pronomen der Identität (lat. idem) ist se ilca (oder
«7ca?, vgl. die adverbia idce^es desselben tages, isiäes zu gleicher
zeit; in der Cura past. öfter illca, in späten texten bisweilen
mit jungem mittelvocal ilica, yleca), welches wie ein schwaches
adjeetivum flectiert, nur spät auch gelegentlich starke formen
entwickelt.
*Ipse' heisst altws. seif, später gewöhnlich sylf, kent. seif
kGl. kPs. neben seolf urk., merc. Ps. seolf R^ seolf, sylf seif,
north. R2 solf L seolf (sulf), Rit. seolf (scelf?); das wort kann
sowol stark wie schwach flectiert werden.
Anm. SB selfa heisst in der älteren zeit nur 'eben dieser, hie ipse';
erst spät findet es sich auch in der bedeutung von 4dem'.
6) Relativa.
§ 340. Das ags. besitzt kein eigenes relativpronomen.
Zum ersatz dient entweder das einfache demonstrativpronomen
se, siOy dcet oder die partikel de, sei es allein, sei es in Ver-
bindung mit demonstrativen pronominibus.
Anm. 8^, sio, Öcet kann sich natürlich nur auf eine dritte person
zurtickbeziehen. — de steht verhältnismässig selten! allein; gewöhnlich
weist es auf ein vorangegangenes demonstratives se, sio, Öcet zurück.
Häufig tritt dies demonstrativum unmittelbar vor das de (se d^, sio de, ntr.
alt Öcette, später auch ÖCBt Öe aufgelöst), bleibt aber in der rection des
vorausgehenden satzes.
Seltener ist die Verbindung mit einem persönlichem pro-
nomen, welches dann dem äe nachgesetzt wird: äS M qui, &e
Ms cuius, äS him cui u. s. w.; auch kommen doppelbildungen
wie s^ d^ Ms etc, vor.
.^^_^.j
§ 840—342. Pronomina relativa und interrogativa. 183
Bezieht sich das relativum auf eine erste oder zweite
person, so steht entweder einfaches Ö^ (ic , . . dS^ du . . . Ö^
oder du dS etc.) oder es tritt die letztgenannte Umschreibung
ein: öS ic ego qui, öS wS nos qui, öS üsic nos quos etc.
7) Interrogativa.
§ 341. Das einfache interrogativum hwä, hwcet (= got
hds) hat nur masc. und ntr. sing, entwickelt. Das ntr. hwcet
mit folgendem genetiv, z. b. hwcet monna, bedeutet ^was
für ein'.
Sing. N. hwa hwset
G. hwaes
D. hwsem (hwam)
A. hwone hwaet
I. — hwy, hwi
Anm. 1. Eine zweite form des instr., hwon {hwan\ steht nur in
adverbialen formeln wie tö hwon wozu, for hwon warum, etc., eine dritte,
Äti, nur in der rein adverbialen bedeutung *wie'.
Anm. 2. Zur flexion vgl. im allgemeinen § 337. Neben hwone (selten
hwane) kommt auch hwcene vor, namentlich in der späteren spräche.
Anm. 3. Kent. nebenformen sind hwet neben hwast, § 151, 1, instr.
htce neben hwij § 154. Der Ps. hat hwet (ein hw^)j B^ hwcet (ein htmt).
North, steht neben consequentem hwcet R' in L hwcet (hiuet etc.) und
htußd(d)f hucetdf hucedtj im Eit. nur hvced(d)^ hvcetd.
Anm. 4. Das zusammengesetzte ^ehwä jeder, §347, bildet in der
älteren zeit gen. dat. regelmässig gehwces, ^ehwchn etc., auch wo es sich
auf ein fem. bezieht; später wird in diesem falle auch eine neugebildete
femininform gehwch-e, gehwdre verwendet (vgl. Beitr. X, 485).
§ 342. Stark adjectivisch flectieren hwceäer (got. hapar)
welcher von beiden? und die zusammengesetzten hwelc welcher
(vgl. got. Jvileiks) und hülic wie beschaffen?
Als correlativum zu hwelc gilt swelc solcher (got. swaleiks).
Anm. 1. Für ws. hwceöer heisst es kent. auch hweöer nach § 151, 1;
merc. B* schwankt zwischen hwceper und hweßer (Ps. fehlt), north, hat B*
hweöer, L hueÖer (huosöer, auch huceöer); die letzteren formen weisen auf
eine grundform mit altem g hin (vgl. ahd. hw'idar).
Anm. 2. Für altws. hwelc heisst es später meist hwilc, hwylc. Das
kent. hat hwelc neben hwylc urk. und htoüc kGL, das merc. im Ps. hwelCj
in B^ hwelc, hwoelc und hwilc, huylc, das north, in B' hwelc, in L ht^elc,
hucelc, hucek, im Bit. hvcek, hvc^k.
184 342 — 345. Pronomina interrogativa und indefinita.
Anm. 3. Jüngere ws. nebenformen zu hwelc sind hwilc und hivylc.
Dazu kent. audCf swcBlCf suilc urk., merc. Ps. *8welc (im adv. stvelce), R*
swilc; north. E^ swelCj L awelc, swcelc (im ady. auch av^lce und einmal
suilce),
8) Indefinita.
§ 343. Das unbestimmte pronomen 'irgend ein' wird aus-
gedrückt durch sum, welches stark adjectivisch flectiert. In
negativ- und fragesätzen können auch die interrogativa hwä,
hwmder, hwelc indefinit gebraucht werden. Die übrigen in-
definita werden meist durch Zusammensetzung gebildet.
§ 344. 1) Das indeclinable -hwu^u, -hugu etc. (s. anm.)
bildet mit hw(Bt das substantivische hwmth{w)usu * etwas', mit
hwelc das substantivische und adjectivische hwelch{w)u^u 'aliquis'.
Anm. 1. Die strengws. form ist hier im aUgemeinen -hwu^Uj -hu^u;
daneben steht, zumal in dialektisch gefärbten texten, auch -hwe^a^ -Uj -o;
'htviga, 'hwygOf -m. Ep. hat -huucega, Corp. -hiAe^U] R^ -hwu^w, north. R*
'hw(B^(n)Uj -0, -hweo^ne, -hwogu, L hwelc-f hucßlchucß^Uf -o, -e (dazu gen.
hucßlchtuxgea) und huot-, huodhiMR^u, -o, -ÄitojM, -o, -c.
Anm. 2. Gleichbedeutend mit hwastMwyagu ist altws. htocethugunin-
^08 Cura past. hs. H, -htougununges hs. C und Boeth. neben 'hweg(a)nun^e8,
-hioe^uninga Boeth.
Das north, gebraucht auch hitdc-y huo&lchwfsne L für ^aliquis\
2) Dieselbe bedeutung haben ndthwä, ndfhwelc, eigentlich
'nescio quis'.
3) 'Etwas' wird auch durch dwuht {äuht, später oft dht)^
öwuht (oht) ausgedrückt.
Anm. 3. Formen mit i wie dwihtf öwiht sind kaum als strengws.
zu betrachten (in der poesie sind sie häufig), vgl. § 164, 2 und R* dwiht,
öwiht (R* nur öht), sowie § 348, anm. 2.
§ 345. Verallgemeinernde pronomina werden aus den
interrogativen durch swä — swä entwickelt: swä hwä swä,
swä hwoeder swä, swä hwelc swä wer auch immer, etc. Da-
neben spätws. Ucahwä, löchwä (vereinzelt Idhwä), UchwmÖer,
lochwylc in gleicher bedeutung (vgl. ahd. sihuuer, sihuuelih).
lieber andere ausdrucksformen an stelle verallgemeinernder
pronomina s. Kluge, Beitr. VIII, 531 f.
Anm. Für swä hwceöer swä begegnet bisweilen swä hwaöer swä
oder mit contraction swceber, swaöer, ebenso stvilc für swä hwilc swä.
§ 346 — 349. Pronomina indefinita. 185
§ 346. Lat. ^alteruter' ist ähwceder {dwder, äuder, dder,
-or), öhwceäer {pwder\ das meist nur in negativsätzen gebraucht
wird. So findet sich auch dhwylc und dhwäy dhwmt
§ 347. 'Jeder' heisst <klc\ femer s^^hwa (nur substantivisch;
die flexion s. § 341, anm. 4), gehwelc (auch dnra^ehicelc * jeder
einzeln'), dazu gehwceder uterque, und verstärkt ce^hwä, ce^hwelc,
deshwmder (verkürzt ce^der). Seltener sind cethwä, samhwek,
welhwcet, (^e')w€lhwelc.
Für 'alles' dient ausser eall öfter die Umschreibung cek
wuht, celcuht, vgl. § 348, 2.
Anm. 1. Neben ctk steht kent. auch elc nach § 151, 1; der Ps. hat
fflc (einmal auch dblc)y B> dc^ L Bit. cälc.
Anm. 2. Den ws. bilduugen mit ct^- entsprechen in den dialekten:
kent. ctg-, 6g-, Hhwelc etc. (§ 151, 1. 214, 2. 342, anm. 2), merc. Ps. dbghwelc
(vgl. dbghuiielc Ep. Corp.), north. E* eghwä, eghwelCy L eghuelc, -htuielc
(selten ctghuoelc) und egöer (<&ghÖer), Bit. ^ghvcelc (ein ckghvoßlc).
Anm. 3. Das (f-, e-, <k- entspricht dem got. aiw, ahd. eo, io §174,3
nnd ist aus a-, 6- durch das ursprünglich folgende i von gi- (vgl. ahd.
eo-gi'hioeUh etc.) umgelautet.
§ 348. 1) Dem lat. 'uUus' entspricht ceni^] für 'quidquam'
begegnet north, auch ceniht R^ L (aus dnwiht, § 100, anm. 3;
vgl. unten anm. 2).
2) ^Neuter' ist nahwceöer {ndwder, näuder, ndöer) oder
nohwmder {nowder)^ 'nullus' ndn oder ndnis, 'nihil' ndwuht
(näuht, näht) oder nowuht (noht), auch ndn wuht oder ndnuht
und ndn ])in^ (spät napin^).
Anm. 1. ndwuht etc. ist im sing, neutral; daneben begegnet ein pl.
näuhtas und später in a^jectivischem gebrauch nähte.
Anm. 2. Die in der poesie häufigen formen mit i wie ndwiht,
nöwiht sind kaum als strengws. zu betrachten; vgl. § 344, anm. 3 und
merc. Ps. nöwiht (nöht), E^ ndwiht (nauwiht-, daneben nctht und noht),
north. R* L nöwiht (nöht) neben mJbniht (vgl. oben 1).
§ 349. 'Solcher' ist gewöhnlich swelc (swilc, swylc etc.),
vgl. § 342; daneben begegnen auch ÖysliCy duslk (assimiliert
auch dyllic, dullic\ und *dcesUc (im adv. dcesUce taliter, Blickl.
gl.), aber nur in demonstrativer bedeutung, nie correlativ.
ConjugalioDL
I ->», L»vi> ag>- Terbam besitzt f»:l^«i-ie fe^mien:
li Xnr ein 5enjKtan«iig ennriokelres g*rniia. das actiTam.
V'.n d^m im goti^rben n>:h teCweLse erbaltenen medio-
p;t->iTam besteht nnr nc»:h die einzige fcrrn iJ^^r mit dem
pL h/Uton. § '>o7.2L Da* i«as^iTnm wird ^iin^^t mit dem hölfi^
verbnro t<e'//w. tr^^/»« § 427. seltener mit •r''i'>r#jtiji on]>chriebeo.
2; Zwei iemp-:»nL ein praesens und ein allgemeines tanpns
der Vergangenheit, das man praeteritnm nennt. Das feblende
inrnrvan lüber Ijton s. § 427) wird mei^t durch das praesens
vertreten, seltener mit dem hüKsrerbum .scnlam umschrieben.
Z) Zwei volle modi. einen indicativ und einen optativ
flianfig conjunctiv genannt), dazu einen auf das praesens
bej»^:h rankten imperativ.
4) Zwei nimieri. singnlar und plnraL
b) Drei verbalnomina. einen infinitiv des praesens, ein
participinm praesentis mit activer. und ein participinm
praeteriti mit intransitiver oder passiver bedeutung.
A n m. .Sffät finden »ich anch Tereinzelt dem lateuuschen nachgebildete
partirripia ne^:f3**itatL«. wie tö donde faciendns. sowie in gleicher bedentnng
geJ^geutlir-h a/Jjerrtiva anf -iic. wie dönlic faciendns, sendlic dirigendns. In
L di^^en anch einfache partt. praes. znr wiedergäbe der betreffenden lat.
formen,
§ %L IHe germanischen verba pflegt man nach der
bildung ihre*« praeteritnms in zwei hauptklassen zu zerlegen:
l) Starke verba; diese bilden ihr praeteritnm teils
durch sog. ablaut, d. L Wechsel des wurzelvocals, wie got
§351. Coiijugation : Allgemeines. §352—353. Endungen. 187
hinda ich binde, band ich band (ablautende verba); teils
durch reduplication der Wurzelsilbe, wobei gleichzeitiger
ablaut nicht ausgeschlossen ist, wie got. haita ich heisse, haihait
ich hiess; Uta ich lasse, lailot ich liess (reduplicierende
verba).
2) Schwache verba; diese bilden ihr praeteritum durch
Zusatz der silbe -rfa, -ta am ende (dentalpraeteritum),
z. b. got. nasja ich rette, hala ich habe, salbö ich salbe, praet.
nas'idaj hdbaida, salböda; bugja ich kaufe, praet. bauhta etc.
Die schwachen verba selbst zerfallen wieder in drei Massen,
s. § 398.
Zu diesen beiden hauptklassen kommen noch einige
kleinere gruppen, über die weiter unten, § 417 ff., berichtet ist.
1. Die endungen der verba im allgemeinen.
§ 352. Die endungen der starken verba im westsächsischen :
Indicativ.
Sing. 1. -e
2. -(e)s, -(e)8t
3. -(e)ö
PL -aö I -en, -an, -on
Praesens.
Optativ. ' Imperativ.
I Sing. 2. —
»e PI. 1. -an
I 2. -aö
Infinitiv. | Participinm.
-an I -ende
Praeteritum.
Indicativ.
Sing. I. —
2. -e
3. —
PI. -un, -on, -an
Optativ.
-e
■en, -an, -on
Participinm.
-en
Anm. Ueber die passivformen s. § 367, 2.
§ 353. Die endungen der schwachen verba, klasse I und II
(die von IH s, beim vollen paradigma, § 415):
188
§ 353 — 355. Die endungen der Terba.
Praesens
;.
Indicatiy.
Opt
ativ.
Imp
erativ.
I.
II.
I.
n.
L
II.
Sing, l.-e
2. -(e)8,
3. -(e)ö
-ife)e
-(e)st -as, -ast
-aö
-e
-(Ose
Sing. 2. -e, —
PL 1. -an
2. -aö
-a
-i(se)an
-i(5e)aÖ
PL -aö
-i(xe)aÖ
-eu
"i(5)en
Infinitiv.
Par
ticipium.
I. -an, IL. -i(5e)au
I. -ende, 11. -i(5)ende
Praeteritum.
Indicat
iv.
Optativ.
Sing. 1. -de
2. -des, -dest
•-de
3. -de
PL -dun.
-don.
-dan
-den, -dan, -don
Participium.
L -ed (-t), n. -od (-ad).
§ 354. Die endungen der starken verba und der I. klasse
der schwachen sind im ganzen praesens mit ausnähme der
2. sg. imp. (vgl. § 362) dieselben. Die ü. klasse der schwachen
verba zeigt dieselben consonanten, aber abweichende vocale.
Femer decken sich wieder die endungen des ind. plur. sowie
des ganzen opt. praet. bei allen verbis, wenn man von dem
vorausgehenden d, t der schwachen verba absieht.
Anm. 1. lieber die praeteritopraesentia, welche ihr praesens wie ein
starkes praeteritum, ihr praeteritum wie ein schwaches praeteritum flectieren,
8. § 417 ff.; die abweichende flexion der verba auf -mi s. § 4*26 ff.
Anm. 2. In den north, texten ist die flexion vielfach zerrüttet, sei
es durch wirkliche zersetzungsprocesse in der spräche selbst, sei es durch
blosses Ungeschick der glossatoren in der wiedergäbe der lat. formen der
vorläge. Manche formen sind daher nicht mit Sicherheit einer bestimmten
stelle des paradigmas zuzuweisen (z. b. kann es zweifelhaft sein, ob «ine
form als ind. oder opt., als sing, oder pl. gemeint ist, u. dgl.).
§ 355. Als ursprüngliche endung der 1. sing. ind. praes.
ist für ulle mundarten -u bez. jüngeres -o anzusetzen, also
z. b. hindu, neriu, dcemu, I6ci{s)u oder binde etc. Diese
form der endung ist im anglischen (mit ausnähme von R^, s.
§ 355—356. Die endungen der verba. 189
anm. 2) in weitestem umfang erhalten. In den südlichen
dialekten ist sie dagegen so frühzeitig durch die optativendung
-e verdrängt worden, dass diese für das ws. und kent. als die
normalform zu betrachten ist: hinde, neri{s)e, deme, I6d{s)e etc.
Anm. 1. -0 für -u überwiegt schon in Corp. (in Ep. ist nur ^riSstu
belegt), ebenso in den südengl. Urkunden, soweit diese überhaupt die alte
endung bewahrt haben (einzelne belege für -o, -u gehen bis tief in's 9. jh.,
doch überwiegt auch schon viel früher das -e). In der Cura past. steht nur
noch ein einzelnes cweöo hs. H.
Anm. 2. Von den merc. texten hat Ps. ganz überwiegend -m, bez.
bei den schwachen verbis der ü. kl. -iw, seltener -o bez. -io, daneben je ein
gebidda, se^cga und einige -c-formen, die wahrscheinlich optative sein soUen.
Dagegen herschen in E' die endungen -e bez. -i^e, neben seltenen aus-
nahmen auf -M, -0, -a, wie ä^eofu, dSpu; hc^lOf hdlsio; Ih-öwaj soec^U,
Anm. 3. Im north, ist -o bez. -i^o die eigentliche normalform (E*
und L haben noch einige -m) ; daneben begegnen auch gelegentliche -a, wie
E* forUtüj acomi^a^ L dcfema, OBdeaiuij Öröwaj Öola bez. Öröuiga, hdl^i^a etc.,
Bit. sdbca, bjja bez. ^ihcelsigaf gidilgaf gimyndga (ygl. auch § 361, anm. 1),
femer z. t. nicht ganz selten -e-formen, die jedoch abermals als optativisch
aufzufassen sein mögen.
Anm^ 4. Vor dempronomen ic wird der endungsyocal bisweilen apo-
kopiert, namentlich in der formel w6n%c ich glaube, für werte ic; north.
for^eldi^f willic L für forgeldo ic, udüo ic, etc., vgl. § 409, anm. 2.
§ 356. Die 2. sing. ind. praes. aller verba sowie die
2. sing. ind. praet. der schwachen verba geht ursprünglich
auf 'S aus; daher formen wie praes. bindes, demes (vgl. got.
bindis, domeis) oder I6c(xs (vgl. got. salbos), praet. neredes,
demdes (vgl. got. nasides, dömides).
Diese formen auf -s herschen in den älteren quellen oft noch
fast ausschliesslich, später werden sie durch solche auf -st
verdrängt.
Anm. 1. Am frühesten setzt sich das st in den einsilbigen formen
der verba contracta § 373 ff. und der verba auf -mi § 427 ff. fest; so be-
gegnet schon in Corp. ein ond^st. Im Ps. überwiegen die -st bei diesen
verbis schon durchaus, während sie sonst ganz selten sind. Im north, sind
die 8t bei den einsilbigen formen wenigstens häufiger als bei den mehr-
silbigen praesensformen. In L und Bit. zeigt ausserdem das praet. eine
grössere Vorliebe für die -st als das praesens. In R* hat das st bereits in
allen fäUen die Oberhand gewonnen.
Von den südlichen mundarten hält das kent. die s-formen länger fest
als das ws. Während die -8 z. b. in kGl. noch häufig sind, hat die Cura
past. solche fast nur noch ein praet., und auch da nur ziemlich selten;
190 § 356—358. Die endnn^en der TerfuL
sonst herscht bereits überall -st, oder nach § 196. 1 -sÖ, wie in hcttst, sihst,
eardagt neben sprieesÖ, sithsÖ, eardasÖ etc.
Anm. 2. Ln north, drin^ (begonstigt durch die Terwirrong von s
nnd Ö in der 3. sg.. § 357) bisweilen das -Ö der 3. sg. anch in die 2. sg.
ein; daher formen wie 2. sg. äweceÖ, wyrcaÖ R', ^defed, stctnad L, gisdeÖ,
güifedj ricsad Bit. (über die a s. § 358, anm. 2); so auch einmal in B^ hcef^.
Anm. 3. Bisweilen yerschmilzt die 2. sg. mit dem pronomen der
2. person, namentlich Sfter in dem formelhaften w€n(e}stu, teensöu zu
w&nan denken.
§ 357. Die 3. sing. ind. praes. geht (wie der pL ind.
praes. und die 2. pL imp., § 360, 1) normalerweise auf -p, -d
aus; daher formen wie binded, demeä, löcaö (vgL got. bindip,
domeip, salbd]>) u. dgl.
Das -]>, 'Ö ist im allgemeinen fest (doch vgL anm. 1. 2),
ausser wo nach § 359 Verschmelzungen mit andern consonanten
u. dgL eintreten. Nur im north, wechselt es stark und regel-
los (am stärksten in L) mit -s: hinded und hindes u. s. w.
Anm. 1. Von den ältesten texten schreibt Ep. meist -th (p), seltener
-d und 'tj wie ecelüh, teblith, ginath (müciß) neben gremidf barettid oder
siflü, feormat; in Corp. sind formen anf 4 wie lisitj wunat ebenso häufig
wie solche auf -Öj während -th und noch mehr -d (siidj styntid) zurück-
treten.
Anm. 2. In den altws. texten steht so gut wie ausschliesslich -d,
(p). Die Cura past. hat daneben nur einige yieUeicht verdächtige -d und
in hs. H auch einige -t. Dagen sind die -t neben -d häufig in kGl. (viel-
leicht gehören sie überhaupt zu den charakteristicis des kentischen).
Ps. hat neben -Ö auch ziemlich viele -dj vielleicht aber nur durch
nachlässige Schreibung; B' hat neben -Ö, P auch ein th (biddeth) und ver-
einzelte 'dj 4 (wie cymid oder sdbcet, swerat), aber keine s-formen.
Auch das north, zeigt in L neben -d, -s einige undurchstrichene -dj
die aber eben wegen ihrer Seltenheit wieder verdächtig sind. B* hat auch
einige tj wie fallet, giscinet, spiüet
§ 358. 1) Der vocal der endung der 2. und 3. sing. ind.
praes. der starken verba und der ersten schwachen conjuga-
tion ist ursprünglich i; daher altags. formen wie 2. sg. bindis,
neris, dcemis (vgl. got. bindis, nasjis, domeis), 3. sg. bindiä, nerid^
ddmid (vgl. got. bindip, nasjip, domeip) u. s. w.
Dies i ist in den ältesten texten noch oft erhalten, geht
aber dann, soweit es überhaupt erhalten bleibt (vgl. nament-
lich no. 2) nach § 44 in gemeinags. geschwächtes e über. Also
§ 358. Die endungen der verba. 191
2. sg. bindes(t), neres(t), demes(t), 3. sg. binded, nereä, demed
u. s. w.
Anm. 1. In Ep. herscht noch ganz das i, während es in Corp. bereits
zu etwa einem drittel durch e verdrängt ist. In den urkk. des 9. jh. (für
das 8. fehlen belege) ist das e schon fest, ebenso in den altws. und kent.
texten sowie im Ps. (der neben -ed nur 2 -cbÖ wie ddbni(BÖ hat. In E* und
im north, finden sich dagegen noch vereinzelte t, wiegesc^dip, cymidU^
cymiö E*, wdbnis, wyrciÖ L, giscildisj -seliö Rit., etc.
Anm. 2. Im north, tritt neben dem gewöhnlichen c in folge von Ver-
mischung mit den endungen der zweiten schwachen conjugation auch a
und seltener in L Bit. auch ce auf. Es stehen also neben einander formen
wie 2. sg. bindea und bindaSj -cea (ev. bindeöj -ad, -celf), 3. sg. binded^ -es
und bindad, -ceÖ bez. bindaSj -ces. Diese Verwirrung erstreckt sich auch
auf R».
2) Die volle endung -es, -eö etc. für die 2. 3. sg. steht in
den anglisclien mundarten fast durchgehends fest, in den süd-
licheren mundarten ist dagegen deren -e- mehr oder weniger
consequent synkopiert, und dies ist (trotz starkem schwanken
der südlichen texte im einzelnen) ein wichtiges kriterium für
die dialektscheidung.
Anm. 3. Die synkope hat in vorhistorischer zeit einen grösseren
umfang gehabt als in den erhaltenen texten. Die volleren formen auf -es,
-eö n. s. w. sind nämlich durchaus nicht immer directe fortsetzungen der ur-
sprünglichen westgerm. formen, sondern zum guten teil ags. neubildungen.
Das zeigt namentlich der mangel des i-umlauts bei den vollformen der
starken verba, § 371.
Die folgenden angaben beziehen sich nur auf den tatsächlichen zu-
stand der Überlieferung.
Anm. 4. Synkope ist im strengws. und kent. bei den langsilbigen
starken wie schwachen verbis die regel, und vollformen bilden daneben die
ausnähme. Nur bei den verbis auf muta + liquida oder nasal stehen die
vollformen auch strengws. durch (vgl. §404, anm. 1); es heisst also auch
dort z. b. frifrest, timbrestj die^lestf biecnest^ -eÖ zu frSfran trösten, tim-
bran zimmern, die^lan verbergen, biecnan ein zeichen geben, etc. So auch
altws. meist nemnest, -eÖ zu nemnan nennen, neben spätws. nemst, nemti.
Anm. 5. Von den kurzsilbigen verbis weisen die starken mit aus-
nähme der ^*o-verba § 372 im strengws. und kent. ebenfaUs in der regel
synkope auf. Bei den starken Jo-verbis wie bei den kurzsilbigen schwachen
schwachen verbis gelten vielfach besondere regeln:
a) Bereits in alter zeit synkopieren fast regelmässig die verba auf
Pf tf c, wie stoepöf 8it(t), »ci(Q, Örycd von stceppan gehn, sittan sitzen, settan
setzen, drycc(e)an drücken; auch wol die auf s, h (/)), wie cnysÖ, hlihö von
cnyssan stossen, hliehhan lachen.
192 § 358—359. Die endungen der verba.
b) Die verba auf die stimmhaften laute d, f (= h, % 192, 2) und g
schwanken in älterer zeit noch öfter, wie bitt und bidedj heß und hefeÖ,
legö und le^eÖ zu biddan bitten, hebban heben, und lec^(e)an legen. Später
ist auch hier synkope die regel, abgesehen von den früh contrahierten list,
lid liegst, liegt, § 214, 4.
c) Die verba auf die liquidae und nasale r, l, m, n haben in der regel
keine synkope: /«red, dwekÖ, fremeÖ, ÖeneÖ zu ferian gehen, dwelian ver-
zögern, freptman vollbringen, Öenian dehnen, etc.; nur das verbum seUan,
siellan § 407, 1 , hat bereits altws. meist synkope, selÖ (neben selelf).
Anm. 6. Weniger streng ws. texte, namentlich auch solche die aus
angl. vorlagen umgeschrieben sind, weisen oft einen grösseren procentsatz
von vollformen auf, ja dieser kann sich unter umständen bis zum mehr oder
weniger vollständigen ausschluss der kurzformen steigern. lieber das ver-
halten der poetischen texte vgl. Beitr. X, 464 ff.
Anm. 7. Von den angl. texten hat Ps. nur wenige formen mit syn-
kope, 2 mal nach r, l, 3 mal bei verba contracta: äcers du, selÖ; ^efihö
(gefiht)f gefdbht zu cerranj sellarif ^efeon, fön; in R* ist cwiÖ *dicit, inquit,
ait ' häufig (das aber vielleicht als cwiÖ zu fassen und durch ausfall des ß
von *cwißiß entstanden ist), sonst begegnen nur vereinzelte formen wie
seid, cymöj ^ewyröj bit und slcehß, fdbhß zu sellan, cuman, weorban, biddan,
sUan, fön. Noch geringfügiger und zweifelhafter sind die spuren in den
north, texten (einmal ^eh&rs Öu ^audis', geMht vel hdbt 4mperat' L).
3) In der zweiten schwachen conjugation ist a der normal-
vocal der endung, die also -as, -ad lautet. Weiteres hierüber
s. § 412.
§ 359. Durch die synkope treten die consonanten des
Wurzelauslauts in unmittelbare berührung mit dem 'S{t) und
'ß, 'd der endung. Dies hat wieder eine reihe besonderer Ver-
änderungen der wortform zur folge, die teils die Wurzelsilbe,
teils die endung betreffen. Die hauptsächlichsten fälle sind
folgende.
1) Gemination am Schlüsse der Wurzelsilbe wird verein-
facht: winnan — winst — wind\ feällan — fielst — fieM; hlieh-
han — hliehst — hliehd\ yppan — ypst — ypd etc.
2) d wird vor dem -s{£) der 2. person phonetisch zu t:
Uddan — bitst, rcedan — rcetst, nach consonanten findan —
fintst, stondan — stentst, wealdan — wieltsty andwyrdan —
andwyrtst u. s. w.; doch wird daneben oft in etymologischer
Schreibung d gesetzt: Udst, rcedst, findst u. s. w. Nach con-
sonanten fällt das d in späteren texten auch oft ganz aus : finst,
stenst, hylst ^hältst', sylst 'giltst' (zu healdan, ^ieldan) u. dgl.
§ 359. Die endungen der verba. 193
Anm. 1. Auch altes t nach consonant schwindet bisweilen vor dem
-8{t) der 2. sg., vgl. spätws. formen wie 6hstf tihstf efst neben ihtst u. ä.
zu ihtan verfolgen, tihtan mahnen, efstan eilen, etc.
3) d und t verschmelzen mit dem }, d der 3. sg. zu t, wo-
für nach vocalen namentlich in älterer zeit auch öfter U ge-
setzt wird: findan — fint, herstan — birst, hiddan — hiHt),
hidan — hit{t)^ etan — ü(t), schwach sendan — sent, fcestan
— fcest (altws. auch fossd nach § 196, 1), ^retan — sret(t),
hwettan — hwet{t) u. s. w.
Anm. 2. Gelegentlich findet sich in älteren texten auch in halb
etymologischer Schreibung dt, wie in hidt, oder bei yerbis auf d auch ein-
faches d, wie hyd Ton hjdan verbergen.
Anm. 3. hre^dan schwingen, § 389, und das schwache «tre^dan streuen,
haben in der 3. sg. die formen hritt {bryt, bret) und 8tret(t),
4) ^ wird nach langem vocal oder r, l nach § 214, 1 vor
dem 'S{t) und -}, -ö namentlich in jüngeren texten häufig zu ä:
sU^an — sti^st, stigff und stthst, stihff; swel^an — swil^st,
sml^ö und swilhst, smlM (bez. swelhst, swelhö, § 371, anm. 3;
über formen wie swylcä s. anm. 6).
Anm. 4. Nach kurzem vocal bleibt^ auch spätws. in der regel, und
nur vereinzelt finden sich formen wie tvihöy wehö zu wegan.
Anm. 5. Für ng tritt spätws. nach § 215 nicht selten fic ein: bringan
— bringst, brin^Ö und brincstf brincÖ u. dgl. Ueber umgekehrte n^ für
etymol. nc s. § 215, anm. 1.
5) c nach vocal geht in der späteren spräche vor dem -sQ)
und 'p, 'd in h über, doch fast nur in schwachen verbis: secan,
tcecan, öryccan, 2. sg. sehst, tcehst, pryhä u. s. w.; gewöhnlicher
wird aber auch hier die etymologische Schreibung est, eö bei-
behalten.
Anm. 6. Dass dem geschriebenen C8^, cd der späteren spräche doch
die ausspräche hai^ hÖ zukam, geht daraus hervor, dass auch für altes hd
und gÖ (vgl. oben no. 4) bisweilen cÖ geschrieben wird, wie in jedicd,
äficÖ; flicÖf forswylcÖ zu ^eöion gedeiheii, onf6n empfangen, flie^an in die
flucht schlagen, swel^an verschlingen.
^) P +t wird nach consonanten stets, nach vocalen meist
vereinfacht: weordan — wierd, cweöcm — ewiö, cydan — cyÖ
{cf^dÖ) u. dgl.
Anm. 7. Vor dem -a(Q der 2. sg. kann das /) in £ übergehn oder
erhalten bleiben (bez. wiederhergestellt werden): sniban — snitst und
sniöst etc.
Sievers, Angelsftohfl. gramnuttlk. 8. aufl. 13
194 § 359—360. Die endungen der verba.
In weoröan werden, und cweöan sprechen, schwindet das Ö in der
regel, wierst {wyrst\ cumt-, doch steht daneben spätws. auch cwyöst, cweM
neben cwystj ctoest etc.
7) s, SS und st verschmelzen mit dem 's(t) der 2. sg. zu
einfachem st, und entsprechend x (= hs, § 221, 2) + st zu xt:
ceosan — ciest, cyssan — cyst, restan — rest, weaxan —
wyxt u. dgl.
8) 5 + ^ ergiebt nach § 201, 6 lautgesetzlich st, wie in
ceosan — ciest etc.; daher auch formen wie weaocan — wiext etc.
Für dies st {xt) steht jedoch in gewissen altws. texten auch
sd (xä), desd, wiexö u. s. w. Wo sonst solche so, ocö auftreten,
sind sie als etymologische Schreibungen zu betrachten.
Anm. 8. Durch den tibergang von sp zu st werden bei -den verbis
auf 8, 88j X und st die synkopierten formen der 2. 3. sg. gleichlautend:
cäosan — Öü und äö ciest-, cyssan — Öü und hs cyst-, weaxan — du und
kB wiext; restan — Öü und he rest, u. s. w.
Anm. 9. Nach andern consonanten als s tritt ^ für /) nur sehr spär-
lich auf, am ehesten noch im kent., wie in oßrecty gehyÖl(ct kGL, flikt
Boeth., drift, scyft Metra, zu Öryccan drücken, edk^can wiederholen, fläon
fliehen, drifan treiben, scüfan schieben; doch hat auch Cura past. ein ypt
zu yppan eröi&ien. Vgl. femer angl. Ps. ^efiht, seföbht § 358, anm. 7.
§ 360. 1) Alle drei personen des ind. plur. praes. und
die 2. plur. imp. gehen normaler weise auf -aö aus (für *'an]n,
*-9^Pf *'0}, § 186, anm. 3; das -and der 3. pl. des got. hat
grammatischen Wechsel): hindaS, neriaö, demaä, I6ci{$)aö vl, s. w.
Das 'Ö dieser formen ist in demselben umfange fest wie
das der 3. sg., § 357; nur im north, wechselt es auch hier mit
s: hindaÖ und bindas etc.
Anm. 1. Selten und verdächtig (ygl. § 357, anm. 2) sind vereinzelte
d wie in Ps. sellad, L -delfad. Etwas häufiger findet sich 4, wie in Corp.
teldat, fiitat, Cura. past. hs. H lebrat, bodiat, kGL berifat etc.
Anm. 2. Das a der endung ist in den südlichen texten und im Ps.
fest bis auf vereinzelte ausweichungen wie riseÖ, töd6leÖ kGL, ^ehaldeÖ
urk., ^ehäteÖ, ^efealleÖ Cura past. oder bdimpoÖ urk., die wol mindestens
zum teil als blosse Schreibfehler anzusehen sind.
Dagegen ist im north, und R^ e neben a stark verbreitet; verhältnis-
mässig selten ist das so entstehende -eÖ, -es in B' und Bit., sehr gewöhn-
lich dagegen in L und in B^, das ausserdem auch noch -a/), -fp bez. -i^cep
aufweist.
2) Folgt bei invertierter Wortstellung auf eine beliebige
1. oder 2. plur. das zugehörige Personalpronomen we, wit bez.
§ 360— S61. Die endungen der verba. 195
^e, ^it, SO treten statt der vollen endungen des paradigmas
öfters kürzere formen auf -e ein; daher z. b. binde we, wit
bez. ^e, ^it als pl. ind. oder opt. praes., binde we als adhort-
tative 1. pl. imp., binde ^e als 2. pl. imp.; oder bunde we, ^B
als pl. ind. oder opt. praet. In ähnlicher weise erscheinen
auch bei den verba contracta, § 373, und bei den verba auf
-wi, § 426 ff., endungslose formen, wie do we, ^e u. dgl.
Anm. 3. Im ws. steht -e als endung aller einschlägigen knrzformen
fest; höchstens dass spätws. bei verbis der n. schwachen conjugation ge-
legentlich eine nochmalige Verkürzung der 2. pl. eintritt, wie in fandi-gSf
forhti-^e für und neben formen wie fandi^e jg, forhti^e ge (so auch forhti-
gB ü^ liomi'gB B^). Zu beachten ist dass für den ind. wBf ge hoibha^ die
inversionsform hcehhe we, gs etc. ist (mit optatiwocal, vgl. anm. 4).
Auch das merc. hat nur -e, auch für -un (vgl. z. b. E^ formen wie
Ihirfe wBj scule gB\ im Ps. ist nur adh. wynstimie wB zweimal belegt). Von
den north, texten hat E' ausnahmsweise -a und -o in adh. gonga toBj ind.
eunno gB (gegen gisige wb); L -a (-cp), -m, -o, wie wälla wB, wyrca (-«)
wBf leomada (-ce) gie, maga gie oder nabho wB; saldo gie, aru, nutu toB
XL. dgl., vor j auch i, wie cunni, nuti, hcefdi gie (dazu endungsloses on-
cnctu, oncniaw gie), gewöhnlich aber -c; das Eit. hat -c und -a (vereinzelt
daneben adh. iomv wB *curramus*).
Anm. 4. Ursprünglich betraf die kürzung nur die verbalformen auf
-n, d. h. die adhortativen formen des praesens (das eig. adh. -an der 1. pl.
wie das opt. -en, letzteres namentlich beim verneinten imp. gebräuchlich,
vgl. § 362, 3), den opt. und das praet. (einschliesslich des praes. der praeterito-
praesentia). Von diesen n-formen ist die kürzung dann analogisch auch
auf die urspr. -ad-formen übertragen. Dabei scheint namentUch der opt.
als muster für den ind. gedient zu haben (vgl. ws. hcebbe wB anm. 3, aber
auch formen wie ind. habbon wB, imp. nallon gB neben nallab gB E*).
Anm. 5. Die Übertragung der kürzeren formen in den ind. und
eigentlichen imp. hat nur im Süden in grösserem massstabe stattgefunden :
in der Cura past. herscht auch hier schon das -e vor. Die angl. mundarten
weisen dagegen wol zahlreichere kurzformen für altes -en, -an, -un auf,
erhalten aber altes -ab wB^ gB etc. meist noch unversehrt; doch hat aus-
nahmsweise E* ein ind. sitte gity E' ein ind. forstonde wB (dazu vgl. ind.
hahbon wB, imp. naüon gie neben gewöhnlichem nallad gie); L je ein ind.
nabbo WBf walla wB und waUi gB. Etwas reichlicher sind im Eit. kurz-
formen belegt, wo das lat. gruüdwort einen ind. praes. erwarten lässt.
§ 361. Die älteste form der endung des opt. praes. ist
im sing, -öp, im pl. -osn, wofür später nach § 44 gemeinags. -a
bez. -en eintritt: binde, nerie, deme, I6ci(g)e, pl. -en etc.
Anm. 1. Diese -c, -en herschen durchaus im altws., bis auf einige
vereinzelte -asn und -an. Das letztere wird später häufiger ; auch dringt
spätws. die endung -an, -un aus dem praet. ein (vgl. § 365).
13*
196 § 361—363. Die endungen der verba.
In kGl. steht im pl. ein -on gegen sonst herschendes -an.
Ps. hat neben regelrechtem -e, -en auch je ein äfremÖCB und äöa^ B^
im sg. meist -e. seltener -cb (-f) und -a, im pl. fehlt das -n etwa in der
hälfte der belege (vgl. north.); die «-formen sind: meist -an, seltener -en
(-on)j die n-losen: meist -c, seltener -ob.
Im north, schwindet das -n des plurals regelmässig, so dass dieser
dem sing, gleich wird; als endung erscheint -a neben -e (in L auch -cb).
Anm. 2. Üeber den yerlust des plural-n Tor personalpronominibus
s. § 360, 2 nebst anm. 3 ff.
§ 362. 1) Die 2. sing. imp. der starken verba ist endungs-
los, ausser bei den kurzsilbigen jö-verbis § 372. Diese haben
wie die urspr. kui'zsilbigen verba der I. schwachen klasse
altags. die endung -i, gemeinags. -e, während die langsilbigen
verba dieser art nach § 133, c endungslos sind (vgl. § 410, 3).
2) Die adhortative form der 1. plur. imp. auf -an ist
ziemlich selten, in vielen denkmälem ist sie durch die ent-
sprechende optativform auf -en ersetzt.
3) Die 2. plur. imp. ist der 2. pl. ind. gleich, s. § 360, 1;
sie wird aber in negativsätzen oft durch den opt. ersetzt (vgl.
§ 360, anm. 4).
Anm. Üeber Verkürzung der imperatiyformen Tor den zugehörigen
personalpronominibus s. § 360, 2 nebst anm. 3 ff.
§ 363. 1) Die normale endung des unflectierten Infinitivs
ist -an: bindan, nerian, deman, I6ci(g)an etc. Diese gilt für
alle südlicheren mundarten bis einschliesslich des Ps. In ß*
beginnt dann bereits der abfall des -n, der in den north, texten
zur regel wird (§ 188, 2).
Anm. 1. Für -an haben die altws. denkmäler einige yereinzelte
-on\ in kGl. sind die letzteren etwas häufiger. Sie treten auch sonst
sporadisch in weniger streng ws. texten auf. Im Ps. ist -an ganz fest.
In K^ stehn neben überwiegendem -an selten -en, -on, -un, daneben
verkürzte formen auf -c, seltener -a, -ob. R' L Rit. haben meist -a, seltener
-e, L auch gelegentlich -ob: binda {-ce\ binde u. s. w.
2) Die ursprünglichste endung des f lectierten Infinitivs
ist vermutlich umgelautetes -enne gewesen (vgl. altsächs. inff.
wie liagannias u. dgl.). Doch wird diese form bald mehr oder
weniger durch -anne verdrängt, das sich enger an den un-
flectierten inf. auf an anlehnt.
Anm. 2. Im Ps. fehlen formen auf -anne noch ganz, dagegen über-
wiegen sie bereits in den altws. texten ebenso wie in B^ und im north.
§ 363—364. Die endungen der verba. 197
Neben -anne tritt altws. bisweilen auch -onne auf (vgl. dazu in Corp.
^elesttmne). Auch wird das nn nach § 231, 4 hie und da vereinfacht, so-
dass formen auf -ene, -ane entstehn (auch in E^ und north.). Spätws. herscht
im allgemeinen wieder -enne; ganz junge texte haben endlich auch -ende,
Anm. 3. Selten steht in der prosa nach tö der unflectierte inf. statt
des flectierten: tö bindan statt tö hindenne, -cmne etc. Für die poesie
sind die kürzeren formen, wie die metrik zeigt, in weiterem umfange an-
zusetzen.
3) Die gemeinags. endung des part. praes. ist -ende =
altags. -amdi, -endi Ep. (vereinzelt daneben hläodrindi Ep.),
das aus westgerm. -andi umgelautet ist: bindende, neriende,
demende, I6ci{^)ende etc.
Anm. 4. Im strengws. ist -ende durchaus fest, in weniger streng
WS. texten begegnet vereinzelt auch -pnde; so auch einmal in kGl. sdwon-
dum (neben häufigem -ende), kent. urk. dugunde.
Ps. hat nur -ende, E^ daneben seltener -ande^ -onde und -asnde. Auch
north, stehen -ende (-ißnde) und umlautsloses -ande einander gegenüber,
letzteres namentlich bei der ü. klasse schwacher verba, § 412, anm. 11.
§ 364. 1) Die 2. ind. sing, praet. der starken verba
geht regelmässig auf -e für altags. *-i (= alts. ahd. -^) aus,
die der schwachen verba auf urspr. -dcesj gemeinags. 'des{t),
vgl. § 856.
Anm. 1. Hie und da fällt das e der starken verba unmittelbar vor
dem pronomen ÖU ab: com Öü, drwnc du, c^f dil, dnih Öü^ ^ewic ÖU für
cöme, druncej dbte, dru^e, gewiee ÖU,
Anm. 2. Im north, bilden einige reduplicierende verba (auf t) die
2. sg. ind. praet. auf -es, -est: MhteSj forkortea (neben forleorte) L, ^ih^estf
gileorteat Eit, ebenso forlües neben s^we, ^esiowe E^.
Anm. 3. Ueber i-umlaut der 2. sing. ind. praet. s. § 377.
2) Die älteste endung des ind. plur. praet. ist -ww, wo-
für später -ow und -an eintreten.
Anm. 4. Von den ältesten texten hat Ep. nur -un (1 -on ist un-
sicher bezeugt), Corp. dagegen bereits öfter -on neben überwiegendem -un.
In den altws. texten ist -un bereits selten, namentlich im Or. Es
herscht überall -on vor, daneben steht aber auch bereits -an, häufig im
Or., selten in der Cura past. und Chron. In kGl. und kPs. sind -on und
-an annähernd gleich stark vertreten.
Im merc. herscht -un vor; der Ps. hat daneben öfter -on, namentlich
im schwachen praet. und wiederum zumal bei der n. klasse, ganz selten
-an. In E* treten die -an neben -un, -on etwas stärker hervor, vereinzelt
finden sich auch -en und -asn.
Von den north, texten hat B* häufig -«n, daneben -o»; dagegen berscjit
198 § 364—366. Die endungen der verba.
•on in L und Rit. ; L hat daneben einige -un (-«», -en), Rit. aber nur noch
je ein -aw, -en.
Apokope des auslautenden -n findet north, in Jt' L Bit. nicht statt
(doch bismcBroedUj ctvömu Kuthw.).
§ 365. Der opt. praet. hat im sing, die endung -e:
hunde, nerede, demde, locode etc., im plur. -en: bunden u. s. w.,
vom indicativ streng geschieden. Ziemlich frühzeitig beginnt
aber das -on, -an des ind. anch in den opt. hinüberzugreifen
(spät erst erscheint auch -un).
Anm. 1. Als älteste endung ist sing. *-i, pl. *-in anzusetzen, vgl.
formen wie alts. ahd. nämi^ nämin; doch sind diese i-formen im ags. nicht
direct belegt.
Anm. 2. In den altws. texten sind die -on, -an schon nicht mehr
ganz selten; daneben stehen auch gelegentlich n-lose formen auf -e, die
aber wol nur auf Verderbnis beruhen.
Im Ps. ist die endung -en noch ganz rein erhalten, in B^ dagegen
schwankt die Überlieferung zwischen -eriy -an, -im, (-on) und -e mit verlust
des -n wie im north.
Die north, normalform ist -e (vgl. § 188, 2), daneben in L auch -o
und -on mit mehr oder weniger vollständiger anlehnung an den indicativ.
Anm. 3. In jüngeren texten (und so auch im Bit.) lautet die 2. sg.
opt. der schwachen verba der 2. sg. ind. gleich, neredest, d&mdest etc.
§ 366. 1) Die participia praeteriti der nicht bereits
mit einer praeposition oder partikel zusammengesetzten verba
werden gewöhnlich mit der partikel ^e- aus altags. ^i- ge-
bildet, wie im deutschen: gebunden, ^enered, ^edemed, ^elö-
cod etc. Doch finden sich daneben auch formen ohne ^e-,
Anm. 1. Der vortritt des ^i-, ge- hängt ursprünglich von syntak-
tischen gesichtspunkten ab, ist aber auch im ags. zum teil bereits zum
reinen formprincip erstarrt.
2) Das part. praet. der starken verba hat gemeinags.
die endung -en, wie in {^e-)bunden u. dgl.; daneben tritt
dialektisch bisweilen auch -an, -on, -un aul
Anm. 2. Das gemeinags. -en entspricht teils einen altags. -cen (-en),
teils einem altags. -in-, die in den ältesten texten noch neben einander
vorkommen; vgl. z. b. Ep. binumini, forU^inum neben ^ibasn, äsolccen,
gibMcen, äuunden etc. In Corp. begegnet auch -on-, in ^eborone, ^eto^one.
Der hier vorliegende vocalwechsel gehört zum suffixablaut, § 128, 2.
Anm. 3. Die endung -en ist im strengws. fest, ebenso im Ps. und
north, (bis auf einige north, -cen)-, dagegen hat B^ neben -en auch -am, -an,
-un, B* -on-, -un- (^ibrocono, ^icorone, ^inwnune).
3) Ueber die endungen beim schwachen verbum s. § 402.
406. 414. 415 £
§ 367. Flexion der starken verba.
199
2. Die starken verba.
A) Die flexion der starken verba.
§ 367. Paradigmen.
I) Begelmässige verba. II) Verba oontraota.
1) Activum.
Praesens.
Indicativ.
Sing. 1. binde fare helpe bidde
2. (bindest f8er(e)st hilp(e)st fbidest,
ibintst \bitst
3. fbindeö, f8Br(e)Ö hilp(e)Ö JbideÖ,
Ibint
PL bindaö fara5
Sing, binde fare
PL binden faren
Ibit
helpaö biddaö
t^o t4o 8^0 slea fö
tiehst tiehst siehst sliehst fehst
tiehö tieh5 siehö sliehö fehö
t4o8 t^oö s4oÖ sleaö £65
helpe
helpen
Optativ.
bidde
bidden
t^o teo s6o sl4a
t^on t4on seon slean
Sing. 2. bind (fssr), far help
PL 1. bindan faran helpan
2. bindaö faraö helpaö
Imperativ.
bide t^oh teoh
biddan teon t^on
biddaö : teoö teoö
seoh sleah
seon slean
s6oÖ sleaö
fo
fön
föh
fön
föö
Infinitiv,
bindan faran helpan biddan { teon teon seon slöan fön
Participium.
bindende farende helpende biddende | teonde teonde s6onde sleande fönde
Praeteritum.
Indicativ.
Sing. 1. bond för
2. bunde före
3. bond för
healp
hulpe
healp
bsed
bsede
bsed
PL bundon föron hnlpon bsedon
täh
tige
taJi
töah seah slöj, -h fen;
tu^e säwe slö^e fenje
teah seah slöj, -h fen;
Sing, bunde före
PL bunden fören
bunden faren
hnlpe
hulpe
Optativ.
bsede
bseden
ti^on tu^on sawon slö^on fen^en
tije tuje sawe slöje fen^e
ti^en tujen säwen slö^en fen^en
Participium.
holpen beden | tijen t03en sewen sl8e3en fönten
200 § 367—368. Flexion der starken verba.
2) Passivum.
Sing. Ind. 1. 3. hätte
PL 1—3. hatton
Anm. hätte entspricht dem got. haitada ich heisse, vocor; der pi.
Jiätton ist nach dem muster der schwachen praeterita gebildet.
Beide formen werden sowol mit praesentischer als mit praeteritaler
bedeutnng gebraucht.
1) Praesens.
Regelmässige verba^
§ 368. Wie bindern, faran und helpan geht die ganze
menge der regelmässigen starken verba, sowol die ablautenden,
wie die reduplicierenden.
1) An bindan schliessen sich alle verba an, deren wurzel-
vocal weder i- noch u- oder o/a-umlaut erfährt, also von den
ablautenden verbis kl. I, § 382, kl. III, 1, § 886, 1, von den
reduplicierenden die mit dem wurzelvocal de = germ. m, got. e,
§ 395, 2, a.
2) Nach farcm gehen die starken verba der VI. ablauts-
reihe § 391, soweit sie inneres a vor einfachem consonanten
haben, das nach § 50 (bez. § 89, 3) mit ce wechseln kann.
Anm. 1. Ueber den Wechsel von a nnd cb im ^nd. praes. s. § 371,
anm. 2, über entsprechende north, formen § 371, anm. 8, über etwaigen u-
oder o/a-nmlaut § 370, anm. 1 ; über scea- für scce- und aca- § 75, 1 und 76, 2.
Anm. 2. Für die 2. sg. imp. ist strengws. nur der vocal a belegt,
der sich an die mehrsilbigen formen mit berechtigtem a anschliesst (vgl.
§ 49, anm. 2): far (so schon Cura past.), sac etc. Von 8c(e)afan findet sich
so acaf neben scoef und regelrechtem sceaf. Im angl. gelten dagegen die
lautgesetzlich zu erwartenden formen, Ps. fer, R^ R' L Rit. fcer.
Anm. 3. Im opt. und praet. praes. herscht ws. der vocal a, doch
begegnen yereinzelte partt. mit <Bj wie fcerende Or. Im Ps. ist der opt.
nicht belegt (über das part. s. § 370, anm. 1). Im R^ und north, gilt im
ganzen as: R* ondsoec^ und fasrende^ R' fcere und fcere, scßccende, L fcBre^
soBcce (daneben ein du JUada) und fasrendey drcegend, sceoBccendey Rit. fcere
und scBccende.
Anm. 4. Im part. praet. schwankt das altws. zwischen a und cb
letzteres wird namentlich bei hoefen und den verbis mit inneren j bevor-
zugt, doch findet sich im einzelnen viel schwanken: Cura past. gedafen,
'faren, beladen, -sacen (nur vereinzelt ^edcefen-f -fcBren); meist hcefeHf
seltener hafen, und nur slcegeUf Öwcegen; Or. stets fareUf meist hosfen^
sUe^enf seltener hafen, alagen, und sascen neben sacen; Chr. hat nur slai^en.
Im späteren strengws. geht dagegen das a meist durch : faren, cakn, hafen,
§ 368—370. Flexion der starken verba: Praesens. 201
hacethj Slawen ; weniger strenge texte, namentlich auch die poetischen, haben
daneben auch oft ce. Nach sc gilt allgemein «ys. ea: äceaceUf sceapen etc.
(poet. scascen weist auf angl. vorläge).
In kGl. begegnen nur einige ähafen. Ps. hat neben einem galen nur
e-formen (§ 151, 1): sceceriy sieben, hefen, scepen; auch in R^ und north,
fehlt a ganz (abgesehen von dem part.-adj. ^efa^en L § 391, anm. 6): R^
fcBreny hcefeny slasgen (neben umgelautetem ut^egen), R» hcefen, slcegen^
^öBjen, acecen^ L hcefen, slce^en, aceccen (neben hefeiiy Öuegen), Rit. slcegen,
8c(e)oBccen, sccepen (neben hefen).
Üeber formen mit umlauts-e und andere vereinzelte abweichungen
s. § 378, 2. 392, anm. 7.
3) Im Übrigen kommen die verschiedenen regeln über die
brechung, die umlaute, die einwirkungen der palatale und
gutturale etc. in betracht.
§ 369. Verba mit brechung, wie weorpcm § 388, feallan
§ 396, 1, a, behalten diese durch alle praesensformen, nur in der
2. 3. sing. ind. oft modificiert durch i-umlaut, s. § 371.
§ 370. ur und ö/a-umlaut tritt im strengws. nicht ein,
wol aber im kent. und angl., nach massgabe von § 103 ff. 160,
In betracht kommen dabei 1) die 1. sg. ind. auf -m, -o; —
2) der inf. auf -em, der pl. ind. und imp. auf -o^, und zum
teil das part. praes. auf -ende (vgl. § 363, 3 nebst anm. 4).
Anm. 1. Die verba der VI. ablautsreihe mit innerem a wie faran,
§ 392, haben diesen umlaut im Ps. (vgl. § 160, 4) fast consequent durch-
gefährt: 1. sg. /earw, pl. fearaÖ, hleadaöj part. fearende, neben galendray
und tösccecendes nach § 162, anm. 2. R^ hat dagegen regellos a und ob
i^S^' § 371, anm. 8) neben einander, 1. sg. «oce, soBcej inf. faran , fasran^
imp. ascakepy ffrep.
Anm. 2. Für die verba der IV. und V. ablautsreihe mit innerem e,
wie heran § 390, etan § 391 lassen sich etwa folgende normalparadigmen
aufstellen:
wests.
Ps.
north.
Inf. heran
beoran
beora, beara
Part, berende
beorende
berende
Tnd. sg. 1. bere
beoru
bero
2. bir(e)st
bires
beres
3. bir(e)Ö
bireö
bereö, -es
pl. bera5
beora5
beoraö, bearaö, -as
Opt. bere
bere
bere
Tmp. sg. her
her
her
pl. beraö
beora5
beora5, bearaö, -as
202 § 370 — 371. Flexion der starken verba: Praesens.
Wo formen mit eo, wie beorän, beoraÖ, beorende in ws. texten auf-
treten, weisen sie a!nf weniger strengen dialekt oder auf einmischnng hin.
Anm. 3. Für das kent. sind in urkk. belegt 1. sg. geofu, inf. geofan,
(giaban), ^eotan; dazu mit übertragnng des eo auch opt. breoce, pl. ageofen;
in kGl. begegnet imp. pl. ongiotaÖ.
Anm. 4. Im Ps. sind die eo streng nach dem paradigina durchgefohrt,
und zwar analogisch auch bei den verbis auf guttural: apreocu, -ad, -an,
-ende (vgl. § 164, anm. 2); ausnahmen bilden nur je ein sprecu und bigetaÖ,
In E^ herscht dagegen starke yerwimmg, indem die eo-formen schon sehr
durch solche mit einfachem e zurückgedrängt sind.
Anm. 5. Im north, ist eo die normalform des umlauts für E', das
nur wenige ea hat, dagegegen ea die norm für L und Eit., in denen das
eo entsprechend zurücktritt, üebertragung des eo in die betr. formen der
yerba auf guttural findet sich öfter in E*, ist aber sonst nicht üblich (§ 164,
anm. 2).
Anm. 6. Die 1. sg. hat north, ihren umlaut (der in E' noch einige
male bewahrt ist: spreoco, cweoÖo) in anlehnung an die e-formen des
praesens angegeben. Auch sonst finden sich ausätze zu solchen aus-
gleichungen, indem entweder das eo oder das e gegen die ausätze des
Paradigmas vordringt (also 2. 3. sg. ind. oder opt. oder part. mit eo, ea,
oder inf., ind. imp. pl. mit e u. dgl.). Ob mit diesen Verschiebungen das
nicht ganz seltene auftreten von ce statt e (§ 391, anm. 5) im Zusammen-
hang steht, ist unsicher.
Anm. 7. Dem ws. cweöan entspricht north, in E^ regelrecht cweoöa
{cweaM), in Eit. cvceöa, cvceöa (1. sg. ind. cviÖo)-, L hat dafür in buntem
Wechsel cuceöa (ccßÖä)j cueba, cueadüf cuoeöa, cuoaJÖa und cuoba, coöa; für
WS. wesan heisst es aber gleichmässig in E' wosa^ L too8(8)aj Eit. vo8(8)af
vgl. § 156, 2. 427, 3.
Anm. 8. Wie die e- verba verhalten sich hinsichtlich des umlauts
auch die i-verba niman § 390, anm. 2, ripan, *w%8an und north, ^rioppa,
§ 382, anm. 3.
§371. i-umlaut (einschliesslich des alten wechseis e:iy
§ 92) kommt lautgesetzlich der 2. und 3. sing. ind. praes.
zu und ist in diesen beiden formen in den südlichen mundarten
in weitem umfang erhalten, namentlich soweit er mit synkope
des endungsvocals (§ 358, 2) zusammengeht. Oft aber hat sich
auch der umlautslose vocal der übrigen praesensformen ein-
gedrängt; die einzelnen mundarten gehen dabei weit aus-
einander.
Anm. 1. Bei der Verdrängung der umlautsformen sind zwei schichten
zu unterscheiden: eine ältere (bereits in den ältesten texten vertretene und
namentlich für das anglische charakteristische), bei der gleichzeitig die
§371. Flexion der starken verba: Praesens. 203
volle form der flezionsendung -e8(Q, -eÖ hergestellt wird (vgl. § 358, anm. 3),
und eine jüngere (auf den sttden beschränkte), bei der synkopierte formen
den Umlaut verlieren.
Anm. 2. Die ältesten texte des strengwests. zeigen den umlaut
aller überhaupt dessen föhiger vocale in allen auf ursprüngliche weise
gebildeten formen; so bei den synkopierten formen der langsilbigen verba,
wie hdpan — hilpÖ, weorpan — wierpöf toeaxan — wiexö, feallan — /icW,
gtondan — stent, cndwan — cnchvöf hdtan — hott, flöwan — fUwÖf lücan
— lljcdy lütan — l'^y fUawan — hiewdf cSosan — ciesö etc. Ebenso bei
den kurzsilbigen verbis, mögen sie synkope haben oder nicht: heran —
HreÖ und hiröy etan — itty brecan — bricÖ, cuman — cymÖ etc. Nur ist
bei letzteren zu beachten, dass bei den verbis mit innerem e für i bereits
vereinzelt das im spätws. weiter verbreitete y auftritt (byröf brycöf aptycÖ
Cura past. hs. C) und dass die verba mit innerem a, g die umlautsform
CB haben (vgl. § 89, 3): foBr(e)Öf drce^Ö, soecÖf spamÖ zu fa/ran^ dragan,
sacathy sponan (doch hat Cura past. hs. H auch je ein fereÖ und spenö).
Neben diesen alten formen treten jedoch auch altws. bei langsilbigen
verbis bereits einige neugebildete vollformen ohne umlaut auf, wie weofpeöy
Mtedy fiöweÖ etc. (ein kurzsilbiges hdeÖ Cura past. wird zu helian § 400,
anm. 2 gehören). Nur vereinzelt erscheinen vollformen mit umlaut (2. sg.
kettest, wyröest Cura past.), und gekürzte formen ohne umlaut (hriowÖ,
weaxöj weoxö Cura past. hs. H).
Anm. 3. Auch die jüngeren strengws. denkmäler bewahren den um-
laut in der regel, soweit sie den vocal der endsilbe synkopieren ; nur zeigen
die verba mit e und ea in der Wurzelsilbe im späteren ws. öfter um-
lautslosen vocal, heran — herst — berÖ, etan — etat — et, helpan — helpst
— helpd, feallan — fealst — feaUi, toeaxan — weaxÖ, wexd (§ 108, 2),
auch b4atan — bMst. Sehr selten sind andere synkopierte formen ohne
umlaut, wie stant, flöwÖ, lücÖ, für Stent ^ fUwÖ (oder spätws. fUotvÖ nach
§ 113, anm. 3), l^cÖ. Daneben dauern die umlautslosen vollformen fort,
namentlich in weniger streng ws. texten (vgl. § 358, anm. 6).
Anm. 4. Da im kent. altes So und sein i-nmlaut Ho lautlich in ^,
%o, Ha etc. zusammenfallen (§ 159, 5), so treten bei allen verbis mit innerem
So scheinbar umlautslose formen für die 2. 3. sg. auf: so in kGl. formen
wie weoröy weovpöy sioM (zu § 374) oder Mot, hriosb (hriosÖ, hriasö), tiokÖ
(zu § 374) zu weoröan, wearpan, s6on bez. b^odan^ hriosan, t6on (ausnahms-
weise daneben einmal fliÖ zu fUon fliehen).
Analogisch beseitigt ist in kGl. der alte Wechsel zwischen e und i
bei den verbis der m. ablautsreihe mit innerem e: geUs, ^elpö, 8U)el(h)Ö zu
geldan, ^elpan, swetgan (tret 'calcabit' gehört eher zu dem swv. treddan).
Sonst besteht der umlaut ungestört fort.
Anm. 5. Im an gl i sehen wird der umlaut infolge der einführung
der vollformen der endung mehr und mehr zurückgedrängt. Allgemein
erhält er sich nur bei den verba contracta, § 373 f., und bei den verbis auf
-miy § 426 ff.
204 § 371—372. Flexion der starken verba: Praesens.
Anm. 6. Sonst kennt von den merc. texten der Ps. noch cousequent
den alten Wechsel von e (eo): i: beoran — biredj ciceoÖan — cwiöf ^ddan
— güdeöy stregdan — strigdeÖ (so auch feolan — fikÖ mit ansfall des Ä,
§ 218, 1); femer den umlaut in cuman — cymes, -eöj § 390, anm. 2, und
den nicht sicher zu beurteilenden Wechsel von a, ea : e in fearan — fereÖ,
Im übrigen gelten umlautslose vollformen : weorpeöf faüeÖ, stondeöf cnäweÖ,
fiöwedf lüceöf c6o8eÖ etc.
B^ hat dagegen nur noch cuman — cyin(e)p, onscßkep (zu ws. on8acan)f
vereinzelt gewyrÖ zu weoröan i^ewyrfep demolitur?); auch der Wechsel
von e:t ist aufgeben: helpeöf herep^ eteß etc. (nur noch vereinzelt cuMj
§ 358, anm. 7).
Anm. 7. Das north, hat als rest des wechseis von e:i ein isoliertes
cuidestu 'numquid' in L, femer als reste des eigentlichen i-umlauts das
paar cuma — cymeÖ und vielleicht den Wechsel von a:ce bei den verbis
der VI. ablautsreihe wie fcMra — fcereÖ (vgl. aber anm. 8 f.). Doch heben
sich wenigstens die verba mit innerem e und i vor einfachem consonanten
durch den mangel des u- und o/a-umlauts vom inf. und den pluralformen
§ 370) ab: beorüf beara — bereÖ, eota^ eata — eteöf nioma — nimeÖ etc.,
soweit nicht doch auch hier Verschiebungen eingetreten sind (s. § 370,
anm. 6).
Anm. 8. Bei den verbis der VI. ablautsreihe ist das ob der 2. 3. sg.
in B^ und north, vielfach verallgemeinert worden: B^ inf. fteran neben
faran, imp. pl. f^ep u. dgl., B^ inf. fara, 1. sg. fcero^ opt. sg. pl. fasre,
imp. pl. farab, It inf. fara {fasra\ 1. sg. fcero, imp. pl. /tercw, opt. fcere u. ä.
Anm. 9. lieber anomalien in der flexion von cuman s. § 390. anm. 2.
Verba auf -jo-,
§ 372. Wie biddan flectieren noch die verba sittan,
fric^(e)an, lics{e)an § 391, 3, hebban, hliehhan (Ps. hl€Bh[h]an,
north. hl€eh[h]a, § 159, 3), scieppan (kent. angl. sceppan, north,
-a, § 159, 1), stceppan (§ 89, anm. 1, aber Bit. stepa), sceödan
§ 392, 4, welche ihr praesens im germ. mit jo bildeten. Die ab-
weichungen liegen nur im praesens. Dieses schliesst sich ganz
an die flexion der kurzsilbigen schwachen verba erster klasse
an (paradigma fremman § 409).
Dem paradigma nerian § 409 folgt das starke verbum
swerian § 392, 4; dem paradigma der langsilbigen, deman
(welches sich nur durch den durchgehenden umlaut der Wurzel-
silbe von dem der stai'ken verba unterscheidet), das verbum
w^an weinen, und vielleicht ^ierran § 388, anm. 1, und
*hwesan (*hw(esan?) § 396, 2, b.
§ 372—374. Flexion der starken verba: Praesens. 205
Anm. North, ist auch der sg. imp. der kurzsilbigen meist endungs-
los : E> sitt nnd site, L gbiddy %, sitt neben sttere, Bit. hefj ^ibidd neben
^ibidde. So auch in R^ heff swer neben bidde, K^c, «ifc. Vgl. § 410, anm. 5.
Spätws. findet sich gelegentlich -a im imp. ^era zu swerian nach
analogie der ü. Masse schwacher verba (ygl. auch § 400, anm. 3).
Verba contracta.
§ 373. Als verba contracta bezeichnen wir die verba auf
vocal oder diphthong + ä; dieses musste nach § 218 vor vocalen
ausfallen, und infolge davon wurden die nachbarvocale contra-
hiert. Es gehören hierher die verba Uon, äeon, wreon, leon, seon
abl. I, § 383, fleon, teon abl. 11, § 384, gefeon, pleon, seon
abl. V, § 391, 2, flean, lean, slean, öwean abl. VI, § 382, 2, und
die reduplicierenden fön, hon §395.
§ 374. Das h bleibt im wests. und kent. erhalten in der
2. und 3. sg. ind. praes., welche i-umlaut und gekürzte endung
hat, und in der 2. sg. imp. (vgl das paradigma § 367); im
anglischen jedoch regelmässig nur im imp. sing. (vgl. § 166, 6.
222, 1 sowie § 358, anm. 7).
Anm. 1. Im kent. finden sich gelegentlich auch formen ohne h\ kGl.
foraioöj äfliÖ zu aSon^ flion neben fornohÖ, slehsty al^höy onfihÖj oferwrikÖf
ätiohd, u. ä.
Anm. 2. Die formen des Ps. sind: 1) inf. toröany praes. 3. sg. wriÖ,
imp. sg. wrih ; — 2) praes. 1 . sg. fiSom (vgl. § 426 ff.), 3. sg. tiÖ, pl. fliodj
opt. pl. fUn^ imp. sg. Uh, part. flSonde-, — 3) inf. sian^ 8ian, fl. s6onne^
praes. 1. sg. sio^ sie; gefio, ^efie, 2. sg. siat, 3. sg. «id, ^efiö (einmal gefihö
20, 2 und ^efiht 15, 9), pl. siaöj siaÖ, sioö und gefiaÖy ^efM, S^ßoÖ; opt. sg.
8if gefeßf pl. sSnj gef&n; imp. sg. seh, ^efeh, pl.' »iaÖ; ^efioÖf ^eßoÖ, part.
siondet aiende; — 4) praes. 1. sg. sUa; äwSa, 2. sg. sliSj ÖwiSf 3. sg. aliÖ^
Öwidy pl. sliadj opt. sg. alif imp. akehy Öufh; — 5) inf. fdn, praes. 1. sg.
fö, foo (einmal föu 115, 13), 2. sg. foest, 3. sg. foeö (einmal foekt 47, 4; d. h.
fdbst, fdeö, fd^t); pl. föö, opt. /be, pl. foen (d. h. fdß, fdbn oder föe, föen?),
imp. sg. föhf pl. fööj part. f<inde,
Anm. 3. In Eushw.^ begegnen: 1) inf. tmjan, part. ärnnd^, praes.
pl. loriofi; — 2) inf. pl. fl6ane, part. Uonde, praes. pl. fUaßj fUop, imp.
fiiohy Uoh, pl. f4op\ — 3) inf. a^on, fl. a^onne, a^mne, part. aionde, äsende,
aScendBy praes. 2. sg. «i«, ae^ und aihatj 3. sg. ««ö, a6op und aihp, pl. s^o/>,
«Äi/), aiepf opt. pl. 8^o(«), imp. «iÄ und aeohj pl. «^o/>, «^oe/» (= a^cep?)^
und praes. 3. sg. und imp. pl. ^ef6ap (vgl. § 391, anm. 6); — 4) inf. alä{n)
und aUaUy aktan, fl. aldbanne^ praes. 1. sg. aUk, 2. sg. alce^aty 3. sg. 82(i&j&
und «keAjb, pl. aktp und sZo?^, 82cb^/); f^U(id, opt. alcb, imp. «Za^, /m;^^.
206 § 374—366. Flexion der starken verba: Praes. und praet.
Anm. 4. Rushw.^ hat folgende belege: 1) praes. 3. sg. wriÖ^ imp. pl.
wriaÖ; — 2) inf. tea, fl. fUan(n)e, praes. 3. sg. fUSj pl. fi^as; — 3) inf. 86a,
fl. 86an(n)ef säana, praes. 1. sg. siom, 2. sg. si8(t), 3. sg. sid (sSaö), pl. a^aÖ,
86a8 und 8ieÖj opt. sii, sie, pl. m, «ie, imp. sg. sih, aoehf adh. gisia we,
2. pl. s^od, säas und imp. <jc/te^, pl. ^eßaÖ (vgl. § 391, anm. 6); — 4) inf.
a2a(a), Öwä, Öwct, fl. «^aanne, part. alctnde, praes. 1. sg. s2(3^, bwct, 2. sg.
sZc^s, du7(]to, 3. sg. sldbb, sldöf pl. sldÖ, opt. sg. s^, dtc^c^, imp. sg. släh, bwdh,
adh. ofald we.
Anm. 5. In Lind, sind belegt: 1) inf. wriga, praes. 3. sg. lorigadj
opt. wria, imp. pl. w^*riaÖ\ — 2) inf. flia, tia^ fl. fUanne, praes. 3. sg.
fliiÖ, pl. fleaöy fUa8, fiias, imp. sg. fUhj pl. /Z^oa; — 3) inf. 86a, fl. a^ntie,
part. 86endey 86sende, praes. 1. sg. sium, 86om (aeium), 2. sg. siis, siiatUf
siatf 3. sg. siiÖf -8, 86aÖf pl. 86aÖf -8, opt. sg. sii, sie, pl. 8ee, 8ea, se(F,
86^e{?), imp. sg. «iÄ, scÄ, 8CBh, 8ce^h, pl. «^ad, -a; — 4) inf. 8läa, sldb (8l6a?)
und Öoä, Ihwä, part. sldknde, alcegende, sldbgende (?), praes. 1. sg. afo&, doa,
2. sg. 8lc^(t), Övods, 0^008, 3. sg. slcbÖ, -s; dt&ei^, pl. 8lä{a)8, slc^Ö, -a; du;(^a;
opt. sg. sldoB, Öod, imp. sg. 8ldh, Öuäh, adh. o/a2a u;e.
Anm. 6. Das Bit. hat: 1) inf . ^idm, fl. wrianne, part. Öiiende, praes.
opt. sg. pl. ^iÖiiy imp. pl. wriaÖ; — 2) inf. fl. fl6anne, part. fleende, praes.
3. sg. fleeÖf t6Ö, opt. sg. flee, flii, imp. pl. fl6a8 ; — 3) inf. s^a, praes. 1 . sg.
»himy 2. sg. siia^, 3. sg. »iÖ, pl. a^ad, opt. sg. sii, imp. ai^, si^h, 8eh, pl.
a^ad; — 4) part. slctndwn,
Anm. 7. lieber north, schwaches gef6a^a s. § 391, anm. 6. 414, anm. 5, c.
2) Praeteritum.
§ 375. Die praeterita der verba contracta weichen von
denen der regelmässigen nicht ab, da hier das h entweder im
auslaut steht (1. 3. sg. ind.) oder durch den grammatischen
Wechsel zu ^ oder w geworden ist.
§ 376. M-umlaut gebührt ursprünglich dem ind. pl. der
starken verba erster ablautsreihe (§ 382), soweit die speciellen
lautgesetze der einzelnen mundarten ihn fordern. Doch sind
die alten Verhältnisse vielfach durch ausgleichungen gestört
worden (vgl. § 105. 160. 164, 2 etc.).
Anm. In den altws. texten ist das umgelautete io bereits ganz ver-
drängt, es heisst also sowol gemton (zu § 105, 1), wie drifon, 8crifon (zu
§ 105, 2); formen mit io, eo finden sich ws. daher nur vereinzelt in weniger
strengen texten, namentlich öfter in der poesie.
In kGl. ist nur ein ausgeglichenes ^ewiton belegt.
Im Ps. ist dagegen die brechung zu eo (einmal io) consequent durch-
geführt, auch analogisch bei den verbis auf guttural, wie steo^un, bisweocun,
während K^ zwischen eo, io und einfachem i schwankt (s. § 164, anm. 2).
§ 376 — 378. Flexion der starken verba: Praet. u. part. praet. 207
Das north, hat als umlautsform noch überall to (§ 150, anm. 4). In
K' folgen die beispiele, abgesehen yon einem fordrifen mit abweichendem
endungsvocal, noch ganz den lautlichen regeln : -driofun, -fliotun, -hrionun,
'On, ärio8un gegen stigurij wrigun (§ 164,2), L hat aber neben lautlich
correcten formen wie biodon, driofonisti^ony wri^on auch schon einige
ausgeglichene formen mit i, wie fordrifon, ^ehrinonj äwritton. Im Eit.
begegnen nur a-, girioson.
§ 377. i-umlaut gebührt eigentlich der 2. sg. ind. und
dem ganzen opt. (vgl. alts. formen wie 2. sg. ind. bundi, opt.
sg. 1. 3. bundi, pl. bundin); er findet sich aber fast nur noch
in einigen Optativen der praeteritopraesentia, § 422 ff., im
regelmässigen verbum ist er aufgegeben.
Anm. Die wenigen umgelauteten formen die man etwa hierherstellen
könnte, sind sehr zweifelhaft. In E^ begegnet eine scheinbare 2. sg. ind.
Ikodb^e als Übersetzung von 4aTabis'; in einer rubrik des Eit. 114 steht
der opt. toyrde paraUel dem opt. praes. mce^e ; in der Cura past. 214, 7 ist
kli(e)pen dem sinne nach als opt. praes. zu fassen (gehört also wol zu einem
swY. hliepan aus "^hlawpjan), ebenso ist für swyUe (corrigiert aus swcdte)
E^ 22, 24 praesentische bedeutung erforderlich. Dann bleiben nur noch einige
formen mit wyr für timr, die vieUeicht nur als umgekehrte Schreibungen
zu beurteilen sind (nach massgabe von § 72 nebst anm.): poet. htoyrfe^
Dan. 221, E^ je ein noyrbe, gewyrde *fieret' (vgl. dazu E* ind. wyrdunf -on,
wyröonj wyrpon für wwrdun etc. und ind. pl. äwyrpep für äweorpap).
3) Participium praeteriti.
§ 378. Der vocalismus dieser participia ist im ganzen
fest. Nur ist folgendes zu beachten:
1) Bei den verbis der VI. ablautsreihe wechselt a und ce,
faren — fceren etc., § 368, anm. 4.
2) Als nachwirkung der alten endung -in- (neben -cen, -en,
§ 366, anm. 2) tritt bei einigen verbis bisweilen i-umlaut auf.
Anm. 1. Von den altws. texten hat die Cura past. von solchen
formen (abgesehen von dem durchstehenden gesewerij § 73, anm. 1) in hs.
C 2 -siegen gegen -aUegen hs. H, in dieser 1 -cymen^ l-brdbwen gegen
-cumeHj 'Urdwen hs. H. In den altws. gesetzen begegnen -a2e^en, und -ty^en
(neben -togerty zu teon zeihen, §383, anm. 3), in späteren texten öfter
-cymen^ -bwegen^ -siegen. Vgl. dazu das participiala^jectiy ctgen eigen,
neben dgen, got. aigins : ahd. eigan.
Für den Ps. fehlen hier sichere belege (doch s. anm. 2), da seine
siegen, ähefen etc. nach § 151, 1 beurteilt werden können; E^ hat unöwegen
(neben -slasgen etc.), E* ein gebrcecen, Eit. -hefe7i (neben -slcegen etc.);
häufiger sind die umlaute in L: gescyfen, gecnceden, geauosren, gewcerden,
208 § 378—381. Flexion nnd tempasbildung der st. verba.
äwcßrpen, -hefen, -^c^j-en, auch wol ^escryncan etc. §386, anm. 3); vgl.
femer anm. 2.
Anm. 2. Hierher gehört anch das angl. part. ddbn (poet. -din) aus
*dGin' zu dem unregelm. dön , § 429. Diesem sind dann im north, noch
einige formen von verbis contractis nachgebildet: -ffJßnj -hdbn R' L Rit.
(dazu poet. -fen), in L auch -Öuctn, bu&n, s. § 392, anm. 7. 397.
Anm. 3. Nur ganz vereinzelt finden sich spuren auch eines u-um-
lauts (vgl. § 366, 2), wie ^ewreotene in einer kent. urk. a. 871 — 889.
Anm. 4. In der Cura past. hs. C begegnet zweimal das part. wieten
zu toitan § 420, 1 ; dessen ie ist aber wol nur von den ie-formen des inf.
etc. entlehnt. Die zahlreichen ie der hs. H in partt. der ersten klasse
kommen nach § 22, anm. nicht in betracht.
B) Die tempusbildimg der starken verba.
1) Ablautende verba.
§379. Dietempusstämme. Sämmtliche f onnen der ags.
ablautenden verba lassen sich auf vier stamme (tempusstämme)
zurückfüliren. Diese sind: 1) der praesensstamm; zu ihm
gehören alle formen des praesens; 2) der erste praeteri-
talstamm; zu ihm gehört nur die 1. und 3. sg. ind. praet;
3) der zweite praeteritalstamm; er umfasst die 2. sing, ind.,
den plur. ind. und den ganzen opt. praet.; 4) der stamm des
part. praeteriti, aus dem nur dies selbst abgeleitet ist.
Als Vertreter dieser vier stamme pflegt man anzuführen:
1) die 1. sg. ind. praes. oder den inf., 2) die 1. sg. ind. praet.,
3) die 1. pl. ind. praet, 4) das part. praet
§ 380. Der grammatische Wechsel. Die verba welche
im praesens auf eine stimmlose spirans ausgehn, lassen der regel
nach im dritten und vierten stamm grammatischen Wechsel
eintreten; z. b. ceosan ceas curon coren § 384; Man lad lidon
liden § 382; teon teah tu^on to^en § 384; seon seah sdwon
sewen § 391, 2. Häufig jedoch wird dieses Verhältnis ver-
schoben, namentlich dringt der grammatische Wechsel öfters
in den 2. stamm vor, wie in slean sUs slö^on ^eslw^en § 382, 2.
Das einzelne hierüber s. bei den verschiedenen ablautsreihen.
§ 381. Die ablautsreihen. Der Wechsel der wurzel-
vocale in den vier stammen des verbums bewegt sich inner-
halb bestimmter vocalgruppen oder -reihen, die man ablauts-
§ 381. Tempusbildnng der starken verba. § 382. 1. ablaatsr. 20d
reihen nennt. Solcher reihen kennt das germanische verbum
sechs. Sie haben, wenn wir die vocale nach der reihenfolge
der vier stamme ordnen, folgende gestalt:
1. stamm. 2. stamm. 3. stamm. 4. stamm.
1. 1 ai i i
2. eu au u o
3. e, i a u u, o
4. e, i a ab o
e, 1 a AB e
6. a 5 ö a
Anm. Ueber den Wechsel von '6 und i, u nnd o s. § 45, 2. 3.
Das viel mannigfaltigere System der ags. ablautsreihen
ergibt sich aus diesem germanischen durch einführung der
Veränderungen, welche die germ. vocale im ags. erfahren haben
(§ 49 ff.). Das einzelne hierüber geben die folgenden Über-
sichten an.
Anm. (zn § 380 — 381). Im north., zumal in L, ist die starke flexion
bereits in beginnender auflösung begriffen. Dies geht aus zahlreichen neu-
bildungen im praet. und part. praet. herror, die teils den grammatischen
Wechsel, teils den alten ablaut verwischen, teils endlich auf anlehnung an
die schwache flexion beruhen. Das einzelne s. ebenfaUs unten.
§ 382. Klasse I. Verba nach der ersten ablautsreihe
i—d — i {io, eo, § 105. 160. 376) — i (io, eo, § 378, anm. 3),
• z. b. ^ripan, ^rdp, ^ripon (^riopun), ^ripen greifen; mit
grammatischem Wechsel im 3. und 4. stamm, wie sn0an, sndd,
snidon, sniden schneiden.
Anm. 2. a) W^ie gripan gehen noch nipan dunkel werden, clifan
kleben, drifan treiben, belifan bleiben, acrifan vorschreiben, töalifan spalten,
swifan umgeben; hitan beissen, dritan cacare (?), fitan wetteifern, hnüan
stossen, acitan cacare, slitan zerreissen, besmitan beschmutzen, Öwitan
hauen, ^ewitan gehen, cetmtan schelten, wlitan schauen, toritan schreiben;
bidan warten, gltdan gleiten, ^nidanj cnidan zerreiben (spätws. vereinzelt
auch praet. for^näS), hlidan bedecken, ridan reiten, slidan gleiten, stridan
schreiten, wridan wachsen (?); blican glänzen, sican seufzen, snican
kriechen (?), strican streichen, swican verlassen, vman weichen; *ß^an
rösten (nur part. äfigen)^ hni^an neigen, migan mingere, si^an sinken,
8ti^an steigen; cinan sich spalten, äaoinan, dwinan schwinden, ginan
klaffen, hrinan berühren, hwinan zischen (?), scinan scheinen (praet. scdn^
scean § 76), Hwinan weich werden (?); spiwan speien; ärisan sich erheben,
^erisan geziemen, miöan meiden, wriÖan drehen, winden; — b) wie sniöan
Sieverg, Angelsftohs. giammatik. 8. »nfL . 14
210 § 382—383. Starke verba: I. ablaatsreihe.
noch UÖan gehen, scriöan schreiten (doch part. scriöen Guthl. 1012); zweifel-
haft ist cßtcliöan anhängen; über spätws. frinan, frdn s. § 389, anm. 3.
Anm. 2. Vereinzelt werden auch von schwachen yerbis starke prae-
teritalformen gebildet, ran zu rinan für ri^nan regnen, Blickl. gl., ofer-
swäÖ zu oferstviöan Saints 2, 4.
Anm. S. Besondere Unregelmässigkeiten zeigt das praes. des verbums
r^pan ernten; fUr das ws. steht die quantität des i nicht fest, im angl. ist
es kurz und daher dem u- und o/a-umlaut unterworfen (§ 370, anm. 8):
Ps. reopaUf 3. sg. ripeÖj R^ hriopan^ 1. 3. sg. ripe, -es, R* 2. 3. sg. ripeSj
-eöj pl. riopdöj opt. ripej L (h)rioppay 1. sg. hrippo, 2. hnp(p)e8j 3. hriop-
paÖ, pl. hriopaÖ, rioppas.
Ebenso flectiert north, in L auch ^riopj^a greifen: inf . ^rio^a, 3. sg.
gripeSf opt. gripa etc.
Vermutlich gehört hierher auch das defective verbum -weosan ver-
gehen: part. praes. töweosende^ part. praet. forweren^ forweoren (fonooren
§ 72) aus *t(7teaw, vgl. das schwache wisnian, weosnian, — üeber lioran,
leoran s. § 384, anm. 3.
Anm. 4. North, neubildungen sind in R>: praet. pl. ästc^gdun (neben
std^f pl. sti^un) ; in L : praet. gr%pp(e)de (neben ^rdp, opt. ^oppä), sti^iejde,
-adßf opt. std^Cy atdgade (neben ind. stdgj pl. stigun, opt. stige), duindCf
hnn{a)don, part. ^ehrinad (neben praet. pl. hrinon).
§ 383. 1) Die verba contracta tion, teon zeihen, äion,
deon gedeihen, wHon, wreon bedecken (für Hihan etc., vgl.
got. teihan, peihan; über io, eo s. § 84,2. 114,3; Ps. wrean,
R^ wri^an, R^ i^^a, L wria, wri^a, Rit. äia, wria, § 374,
anm. 2 ff.) haben in einigen praesensformen das h ausfallen
und danach contraction eintreten lassen (§ 373), behalten aber
das A in der 1. 3. sing, praet. und verwandeln es nach § 380
durch grammatischen Wechsel im dritten und vierten stamm
in ^: wrion, wreon — wrdh — wri^on, wri^en.
2) Im angl. ist dieser flexionstypus im wesentlichen rein
erhalten geblieben (s. das Verzeichnis der einzelnen formen
in § 374); im ws. aber sind diese verba frühzeitig in die zweite
ablautsreihe übergetreten, mit deren praesensformen ihre prae-
sensformen lautlich zusammenfielen; also praet. wreah, pl.
wru^on, part. wro^en wie teak, tu^on, to^en zu Uon, teon
ziehen, § 384, 2.
Anm. 1. Dieser übertritt beginnt bereits altws. mit tiahj tugon im
Or. gegen part. gedi^en Cura past.
Die in den lexicis und älteren grammatiken oft angesetzten Infinitive
wie Hihan u. ä. existieren in der literatur nicht, sondern sind nur aus
§ 383—384. Starke verba: L— ü. ablautsreihe. 211
formen mit regelrecht erhaltenem h (§ 374) wie 3. sg. ti{e)hÖ fälschlich
erschlossen.
Aum. 2. Bisweilen dringt das ^ des 3. nnd 4. Stammes anch in den
2. stamm ein : Öd^y torägj in R^ L tori^a neben wriaj § 374, anm. 3. 5, anch
in den ersten.
Anm. 3. Ötorij Ö6on bildet neben praet. pl. Öi^onj Öu^onj part. di^en,
dogen auch noch ein praet. pl. Öun^onj opt. Öun^ej part. praet. Övmgen
nach kl. m, § 386.
tiofiy tion zeihen, hat im part. praet. anch ty^en mit t-nmlant, § 378,
anm. 1, neben ti^en nnd to^en.
Anm. 4. Wie tionj t6on gehen in st. 1. 2. anch lion, Uon leihen,
sionj 8äon seihen (got. leihan, *8eiban), praet. lähj Uah. Ausserdem be-
gegnet nur das part. praet. äsiwenf äseowen (§ 73, 3 nebst anm. 3) und
contrahiert beseon.
§ 384. Klasse ü. Verba nach der zweiten ablautsreihe
eo — ea — u — o (got. iu, au, u, u), Beispiele:
1) für regelmässige verba: ieodan, iead, budon, ioden
bieten, ceowan, ceaw, cuwon, cowen kauen, oder mit gramma-
tischem Wechsel im 3. und 4. stamm: ceosan, ceas, curon, coren
wählen, seodan, seaÖ, sudon, soden sieden;
2) für verba contracta: teon, teah, tu^on, to^en ziehen;
ebenso fleon fliehen (die angl. formen dieser verba im einzelnen
s. § 374).
A n m. 1 . So gehen noch a) regelmässig cr^opan kriechen, dr6opan
tröpfeln, Riopan in sich aufnehmen, cUofan spalten, räofan zerbrechen (nur
part. rofcHj berofen); breotan brechen, ^eotow fliessen, ^^otow giessen, grSo-
tan weinen, hUotan (er)losen, tUotan gemessen, räotan fallen, scäotan
schiessen (part. acoten und sceoten, § 76), Öiotan (neben diiten, § 385) heulen,
ödrMan yerdriessen, hr^odan schmücken (meist nur part. praet. hroden),
Uodan wachsen, räodan röten ; äbräoöan vergehen, entarten (part. äbroöen) ;
r6ocan (north. L r^cä), smiocan (north, «w^ca, R* smicä) rauchen, riechen ;
dr^o^an erdulden, fleo^an fliegen (Ps. fU^an^ fii^arij north. L R* Rit. fU^ä),
Uo^an lügen (Ps. ^j-aw, li^anj R* li^an); briowan brauen, hrSowan reuen;
— b) mit grammatischem Wechsel: driosan fallen, friosan frieren,
hr^omn fallen, forUosan verlieren.
Anm. 2. Mofan klagen, hat im praet. unregelmässig Mof nach art
der reduplicierenden verba, daneben häofde (über spätws. hr6ow für hreaw
s. § 119, anm.).
Von r^ocan begegnet spät auch das praet. Höhte.
Spätws. sind die verba ileon und fleogan, deren formen sich im (2.),
3. und 4. stamm berührten, auch im praesens durcheinander geraten, so
14*
212 § 384—385. Starke yerba: 11. ablantsreihe.
dass formen von fl^n auch in der bedeutung * fliegen*, solche von fUo^an
anch in der bedentung 'fliehen' gebrancht werden.
Anm. 3. Hierher gehört wol auch das defective stv. Uoran gehen
(part. gekorene Buine 7 verderbt für gelorene, da die metrik für l6oran
länge des 6o fordert; für das reimwort forweoren ist forworene zu lesen,
vgl. § 382, anm. 3). Gewöhnlich flectiert das (nur nordenglische) verbum
schwach, praet. Uordej part. geUored (north, liora, zu § 159, 5).
Anm. 4. Unklar ist das Verhältnis der doppelformen an^owan und
anöwan eilen (beide nur poetisch), und cn^odan zuteilen (Beda) und cnödan
(Cura past.). Die länge der wurzelvocale in anöwan und part. gecnöden
steht metrisch fest, und die verba wären danach wol zu § 396, 2, b zu
stellen.
Anm. 5. North, findet sich ein stark gebildetes praet. sp^aftj sp^oft
spie, welches hierher oder zu § 396, 2, a gehören könnte ; nach dem part.
gespioftad aber wird man diese formen eher einem urspr. schwachen verbum
zuteilen müssen.
§ 385. Die verba slupan schlüpfen, süpan schmecken,
trinken, düfan tauchen, sauf an schieben, lütan sich neigen,
hrütan schnarchen, Öütan (neben deotan § 384) heulen, sirudan
rauben, brücan brauchen, lücan schliessen, sucan^ su^an saugen,
Msan sich biegen, smü^an schmiegen, haben im praes. ü statt
eo (vgl. got. lukan\ gehen aber sonst regelmässig: lücan, leac,
lucon, locen.
Anm. 1. Hierher gehören wol auch die im praes. nicht oder nur
unsicher belegen *crudan drücken, pressen (3. sg. crydeÖ Rats.), *sprutan
spriessen (vgl. neuengl. crowd, 8prout)\ vielleicht auch scudan eilen (nur
part. sendende Guthl., das auch zu einem swv. U *8cüdian gehören könnte).
Femer gehören wol hierher die isolierten partt. praet. äöruten ge-
schwollen, gedrüen verdichtet (wofür fehlerhaft zweimal geövren über-
liefert ist).
Anm. 2. Von seti/an, spätws. auch ac&ufany 8c6ofan geschrieben,
§76,2; Eit. ac^fä) lautet das part. praet. acofen und aceofen, in L acyfen
mit i-umlaut, § 378, anm. 1, das praet. pl. in Bit. acyufon.
Anm. 3 (zu § 384—385). Die verba auf gutturale haben im anglischen
nach § 165, 1. 163 im 1. und 2. stamm 6 für 6o bez. 6a (im Ps. und B} bis-
weilen auch i für ^0, L c6 für 6a). V^egen der praesensformen der regelmässigen
verba s. § 384, anm. 1, wegen der verba contracta § 374; für^s praet. vgl.
Ps. I6c, fl6g, ft6hy t6h, ß« hrec, b6gy fUh, t6h, L br6c {brdbc\ h6g, fUh (fiobh),
tcthf Bit. fl6g {br6ce, I6ce s. anm. 4).
Anm. 4 (zu § 384—385). North, neubildungen sind: in R' praet. pl.
hr6con, in L praet. pl. c6a8onj opt. c6a8e (neben ctMronj eure), pl. br6(i)conj
opt. br6ce] praet. aüpedon neben a6ap'j in Rit. praet. ind. sg. 2 Uce^ opt.
br6ce neben 2. sg. ind. litce.
§ 386. Starke verba: m. ablantsreihe. 213
§ 386. Klasse III. Verba nach der dritten ablantsreihe,
got. i, a, u, u. Diese klasse zerfällt im ags. in drei haupt-
unterabteilungen:
1) Verba auf nasal + consonant haben die ablantsreihe
i — Q (a, § 65) — u — u, z. b. iindan, hgnd (band), bundon,
hunden binden.
Anm. 1. So gehen noch findan finden, ^rindan schleifen, hrinden
stossen, swindan schwinden, Öindan schweUen, windan winden, Örintan
schweUen, sprintan (nur L ^isprant eructavit), (on-)^innan beginnen,
linnan aufhören, sinnan denken, spinnan spinnen, winnan arbeiten, clingan
sich zusammenziehen, crin^an, crincan faUen, singan singen, sprin^an
springen, stingan stechen, stvin^an schwingen, Örintan dringen, wringan
ausdrücken, -ringen, drincan trinken, äcmncan erlöschen, scrincany scrin^an
yerdorren, sincan sinken, slincan kriechen, stincan riechen, swincan sich ab-
mühen, climban, climman klimmen, (se)limpan sich ereignen, (h)rimpan
runzeln, crimman einfügen, grimman wüten, hlimman brüUen, scrimman?^
stoimman schwimmen.
Anm. 2. Hierher gehören auch iernan (imaitj yman, Ps. R* eoman,
north. R* L Rit. iortui) laufen, und biemän {biman^ hyman, Ps. R' heor-
naUf north. L beomaj beama, Rit. beomaj biomo) brennen (intrans.), zu
got. rinnarif brinnan mit metathese, § 179, praet. ornj bom^ jünger amy
bam, für *rgnnj *brgnn, später auch regelmässig ablautend ws. eamt beam.
Neben iernan steht regelmässiges rinnan rinnen (yon flüssigkeiten),
namentlich in ^erinnan gerinnen (doch part. selten auch geumen).
Yon smn^an begegnet ein altes part. sungen Mart.
Isoliert stehen die formen Öungonf Öungen zu Öion gedeihen, g 383,
anm. 3.
Von findan lautet das praet. wests. auch fimde nach art der schwachen
praeterita.
Anm. 3. Yon den angl. texten hat Ps. im praet. noch conseqnent
das alte p, dronc etc., auch om und bom ; R^ schwankt zwischen o und a
(letzteres steht auch in am). Dagegen hat das north., das sonst das p
vor nasalen durchführt, hier ausnahmslos a: band, dranc, ^eUxmp etc.,
auch am, bam, offenbar durch anlehnung an praett. wie halp § 387 (die
formen mit u, wie fand, drunc, ^eltMnpy die sich in älteren ausgaben finden,
beruhen auf falscher lesung).
Anm. 4. North, neubildungen sind: in R' sg. praet. (schwach?) ^i-
binde neben ^iband, pl. omwn, drincon (neben druncon); in L praet. pl.
on^annon, part. pl. on^indo (neben praet. on^ann, pl. 'gunnon)^ praet.
Örin^dej part. geöringed (neben gedrungen), praet. 8uin(c)gde, part. besuingen,
ge8uin(c)ged (neben praet. -suangf part. -suungen).
scrinca hat north, in L das praet. pl. gescriungon, part. praet. for-
scriuncen, geacriimcanj geacryncan; vgl. dazu das a^'. unascriuncan^ (d. h,
-ahlic) inmarcessibilis Bit.
214 § 387—888. Starke verba: m. ablautsreihe.
§ 387. 2) Verba auf l + consonant haben die ablauts-
reihe e — ea (a, § 80; angl. regelrecht a, § 158, 2, doch s. unten
anm. 5) — u — ö, z. b. helpan, healp (halp), hulpon, holpen
helfen.
Anm. 1. So gehen noch delfan graben, helpan zürnen, stodgan ver-
schlingen, heteldan bedecken, meltan schmelzen, sweUan sterben, beUan
beUen, sweUan schweUen.
An vereinzelten formen begegnen noch coUen- in coüenferhö erregt,
zu *cweUan quellen, und wollen- in woüentäare weinend, zu *wdlan waUen;
doch könnte das letztere wort auch zu weallan § 396, a gehören.
Anm. 2. Geringe abweichungen zeigen im ws. ^ieUan gellen, scieüan
schallen (?), ^ieldan gelten, gielpan prahlen, scielfan schwanken (?), mit te,
i, 1/ im praesens wegen des anlautenden (^, sc § 75 (kent. und angl. be-
wahren hier das e nach § 157, 2).
Anm. 3. meolcan melken, und seolcan erschlaffen (meist nur im part.
praet. ä-, besolcen) haben ws. im praes. eo nach § 81, doch begegnet spätws.
auch melcan mit anlehnung an die verba wie helpan.
Anm. 4. ßolan (Ps. fecdan) verbergen, übergeben (aus *feolhan nach
§218,1, vgl. got. fiUian)j hat im praet. fealh (Ps. falh; praes. 2. 3. sg.
WS. *filh8t, *ßhÖj aber Ps. 3. sg. fileö § 164, 2, opt. Ps. feie, Kit. fda). Der
pl. praet. lautet selten fulgon, gewöhnlich fcblon (Ps. fdun) nach § 390,
das part. folen. Ein inf. *fel^an etc., der oft angesetzt wird, existiert nicht.
Anm. 5. B^ hat neben den praett. gald, swaU auch daelf mit an-
lehnung an die praett. wie bcery § 390.
Anm. 6. sweUan bildet in L das praet. schwach sueltCf stueUe,
§ 388. 3) Verba auf r oder k + consonant haben ws.
kent. die ablautsreihe eo — ea — u — o, z. b. weorpan, wearp,
wurpon, worpen werfen, oder feohtan, feaht, fuhton, fohlen
fechten; mit grammatischem Wechsel weoröan, wea/rd, wurdon,
worden werden. Ueber die angl. formen s. anm. 3 ff.
Anm. 1. So gehen noch ceorfan schneiden, deorfan sich abmühen,
htoeorfan sich wenden, sceorfan schürfen, ateorfan sterben, sweorfan ab-
wischen, aceorpan schrapen, beor^an bergen, beorcan bellen, *8neorcan
excidere (nur praet. gesnerc Ps.), sweorcan dunkeln, smeortan schmerzen
(nur part. fyrsmeortendum Or.), *ceofYan knarren (nur praet. pl. ciwron
belegt).
Zu dem praet. pl. ^v/rron Andr. 374 wird gewöhnlich inf. *georran
angesetzt; wahrscheinlicher ist die form mit dem nur im praesens belegten
^gierran, gyrran zu verbinden, d. h. diesem verbum praesensbildung mit
jo (§ 372) zuzuerkennen (dagegen gehört der allein belegte north, imp.
ßerÖ L wol zu einem swv. *8erdaf ws. *9ierÖan moechari, vgl. ahd. serten).
§ 388—389. Starke verba: m. ablautsreihe. 215
Isolierte participia praeteriti dieser klasse sind noch äcworren cra-
pulatus (vgl. subst. metecweorra Übelkeit), und flohtenföt fasse mit Schwimm-
haut habend.
Anm. 2. lieber spätws. nebenformen des praes. wie wwöan, wwrpan
(worpan) etc. s. § 72.
Anm. 3. ¥\ii feohtan heisst es im Ps. fehtan, north. R^ L Rit. fehta
(daneben Rit. adj. unäfcehtenlic)^ für beor^an in R* bergan nach § 164, 1.
Als belege für das angl. praet. dienen Rit. gifcehtj Ps. gesnerc (oben anm. 1,
vgl. § 162, 2).
Anm. 4. Für weorpanj weoröan lauten die north, formen worpa,
worÖa nach § 156, 2, für hweorfan begegnet im Rit. hwarfa (L nur praet.
pl. ytnbhurfon).
In R^ stehen neben regelmässigen formen mit weor- auch solche mit
ea, e, ce, oe, y, die wol auf rechnung des w zu setzen sind.
Anm. 5. Zu ceorfan lautet das praet. north. L cearf^ R* ceorf\ da-
gegen haben north, worpa^ worÖa nach § 156, 3 meist warpj warÖ R* L
(so auch R^ warli neben wearöj wearp); daneben hat L vereinzelte wearpj
woearp, weard, wcerÖ.
lieber die umgelauteten partt. praet. wcerpeUj woerden s. § 378, anm. 1 .
Anm. 6. North, neubildungen sind: in R* praet. pl. worpadun (neben
wurpon)j in L praet. pl. worpon, -un (neben umrpon, -un).
§ 389. 4) Andere ab weichungen , die sich aber zum teil
ohne weiteres aus den lautgesetzen begreifen, zeigen folgende
verba:
brejdan schwingen
brae^d
brujdon
brojden
strejdan streuen
strsejd
strujdon
strojden
her st an bersten
bsBrst
burston
borsten
5erscan dreschen
58ersc
Öurscon
Öorscen
frijnan (er)6'agen
frae^n
fru^non
frujnen
murnan trauern
meam
mumon
spurnan <spornan) treten
speam
spumon
spornen
Anm. 1. bregdan und stregdan verlieren im südengl. oft ihr g mit
dehnung des vorausgehenden vocals, br^dan, brdbd etc., § 214, 3 nebst anm. 8.
Von bre^dan begegnet als part. praet. bre^den Phon. Blickl.
stre^dan ist nur im Ps. und R* rein als stv. erhalten: Ps. praet.
stregd, 2. sg. stru^dCy opt. strugde, part. strogderiy R' praet. strcegdj part.
strogden] R* und north, mischen im praet. auch schwache formen ein: R*
strcegde, pl. strcegdun (kein *8tr(Bgd), L (praes. strei^da, strce^daj strai^da),
praet. strce^d und stru^def 2. sg. strogdes corr. aus stru^des, Rit. praet.
strcegd und strce^dCf aber L Rit. part. stro^den. In der strengws. prosa
scheint das wort nur schwach vorzukommen: praes. 3. sg. 8trSt(t) Cura past.,
praet. sMddej part. ^esMd, ^esMded (für *8tre^de etc.); vereinzelte aus-
216 § 389—390. Starke verba: m.— IV. ablautsreihe.
nahmen wie praet. strcegd (sMd) Beda, part. strogden Blickl. stammen
ans nichtsächs. vorlagen.
üeber die 3. sg. brittj atrett etc. s. § 359, anm. 3.
Anm. 2. berstan und Öerscan (north. L Öceracaj bearaca, R' barsca^
Bit. Heracci) stehen mit metathese für brestan und Öreacan (§ 179), welche
letzteren ganz vereinzelt begegnen (brustcen R*, prescenne Hpt. gl.)
Anm. 3. frignan (vgl. got. fraihnan) hat i als praesensvocal im ws.
und Ps. In den mehrsilbigen formen schwindet im ws. oft das ^ nach
§ 214, 3 : frinan : fräsen. Dafür tritt spätws. nach dem muster der I. ablauts-
reihe frinanj frdn ein. Doch bleibt meist pl. fnmonj part. frunenj obwol
auch frinofif frinen belegt sind. Sonstige ungewöhnlichere nebenformen
sind frinnany praet. frengj pl. frun^on^ § 185.
In R^ lautet das verbum fras^na (nur 2. sg. fraegnast belegt), north,
in R* fre^naj frcß^na, in L fre^na, frcegnaj frai^na; dazu in R' praet.
frce^n, pl. fru^nvm, -on und frce^mm, part. frognenj in L praet. frcegn,
frai^Hf pl. frugnon neben schwachem freunde, frce^n(ä)de, fraign(a)dej
part. fro^nen.
Das n gehört bei diesem verbum ursprünglich nur dem praes. an (vgl.
got. /roÄ, frehvm) ; ein rest der älteren flexion ist vielleicht in dem praet.
pl. frugan R* Mt. 12,10 und den participialformen gefrcBgenj ^ef regen ^ ge-
frugen und gefrigen erhalten, die aber auch zu fricgean § 391, anm. 8 ge-
hören könnten.
Anm. 4. Für murnarij welches allein belegt ist, wird oft falsch
*meornan angesetzt. Als praet. findet sich einmal in der poesie schwach
mumde. North, schwache formen s. § 416, anm. 11, e.
Auch spuman (apoman) herscht in der älteren spräche durchaus
als einzige praesensf ormen ; erst spät findet sich einmal die neubildung
apeoman.
Anm. 5. Vielleicht gehört hierher noch mit unregelmässigem praesens-
vocal forcwolatan verschlucken, von dem nur der inf. belegt ist.
§ 390. Klasse IV. Verba nach der vierten ablautsreihe,
got. i, a, e, Uj wests. e — ce — c& — o (kent. und Ps. e, e,
e, 0, ßi und north, e, ce (e), e (ß^ auch äi), o, § 150, 1. 151, 1),
z. b. heran, beer, hceron, boren tragen.
Anm. 1. So gehen noch cwelan sterben, helan verhehlen, *hw€lan
tosen (?, nur htoileÖ und hwelung clangor belegt), atelan stehlen, aderan^
acyran scheeren (praet. ws. nur acear^ pl. ac^aron, in den poetischen texten
auch accBTf acCbron), teran reissen, Öweran rühren, und brecan brechen;
femer gehört hierher das isolierte part. praet. gedwolen irrend; über ge-
Öuren s. § 385, anm. 1.
Anm. 2. Besondere Unregelmässigkeiten zeigen:
niman nehmen nom, nam nomon, nämon numen
cum an kommen c(w)6m c(w)6mon cumen (cymen)
§ 390—391. Starke verba: IV— V. ablantereihe. 217
Von cuman lautet der opt. praes. nicht selten mit i-nmlant cyme,
und dies y erscheint bisweilen auch noch in andern praesensformen, nament-
lich im anglischen. Hier gelten folgende flexionen : a) Ps. : part. cumende,
praes. ind. sg. 1. cumu, 2. 3. cymeSj -eÖ, pl. cum(üij opt. cyme, imp. cym,
pl. cumad; — b) R': inf. cumany -€, part. cwnende (cymende), praes. ind.
sg. 1. cume, 2. ci/mest (cumest)^ 3. cymeß (cymapf cytnP), pl. cumap {cymep,
-€&), opt. cvme (cyme)j imp. cym, q/me, cumj pl. cumap ^ -ep (cymep); —
c) B': inf. cumüf part. cymendej praes. ind. sg. 1. cymOj 2. 3. -es, -eö etc.,
pl. cumaÖ, cymaö, opt. cymCj imp. cym, pl. cumeÖ, cymaÖ, part. praet. otimen ;
— d) L: inf. cumj(m)aj -cBj cyme^ part. cym(m)ende (cvunmende), praes. ind.
sg. 1. cym(m)o, 2. 3. cymes, -eÖ etc., pl. cymaa (cumas) etc., opt. c^mo, -e,
imp. cym(m), pl. c^m(m)ad (cumas) etc., part. praet. cfim(m)en ; — e) Bit. :
das y steht durch das ganze praes. durch, bis auf je 1 inf. ^icvmaj cume
(im part. praet. stets cum[fn]en).
Das praet. lautet altws. in der Cura past. und Or. meist com, in der
Chron. aber gewöhnlich ctiöm. R* hat nur cöm^ Ps. nur cwöm, R^ cwöm
(1 com), L cwöm (1 cömce opt.), Rit. cvöm (eine früher oft angesetzte
pluralform *cwdmon ist nirgends belegt).
Die länge des ö in c(to)öm ist wie die des entsprechenden nöm von
niman durch durch doppelschreibung und accente gesichert.
Im angl. herschen die formen nöm, pl. nömun, -on ganz ausschliess-
lich, im WS. und kent. ist daneben frühzeitig die neubildung nam, pl.
ndmon eingetreten (schon Ep. Tiaamun).
Anm. 3. Vielleicht gehört hierher noch atriman in-, obniti (nur
part. 8tfima[e]ndi gl.).
Anm. 4. Ein umgelautetes part. praet. (§378,2) findet sich north,
in L gibrcecen,
Anm. 5. üeber den u- und o/o-umlaut bei den verbis dieser ablauts-
reihe s. § 370, über praesensformen mit ce a. § 391, anm. 5.
§ 391. Klasse V. 1) Verba nach der fünften ablauts-
reihe, got. i, a, i, i, wests. e — ce — de — e (kent. und Ps.
6, e, e, 6, sonst angl. e, ce, e, e, § 150 f.), wie metan, mcet, mceton,
nieten messen, oder mit grammatischem Wechsel wie cweöan,
cwceS, cwcedon, cweden (vgl. anm. 4).
Anm. 1. So gehen noch drepan erschlagen (part. auch einmal dropen
Beow. 2981), acr^an schrapen, swefan schlafen, wefan weben, fetan faUen,
cnedan kneten, tredan treten, sprecan (kent. und spätws. auch specan)
sprechen, wrecan verfolgen , tcegan tragen; töten, lesan sammeln, genesan
genesen, mit grammatischem Wechsel nur das defective wesan § 427, 3.
Isoliert steht das part. praet. north, forrepen reprehensus L.
Das verbum pkgan spielen, tanzen, bildet nur im praes. starke formen
(neben schwachem plegian)-, das praet. lautet ws. plegode, R^ pl(e)agade,
north. R* pkegede, L pl€B^{e)de, plcegade; im Ps. begegnen nur praesens-
formen von plce^ian, plagian; Tgl. § 416, anm. 13, b.
218 §391. starke verba: V. ablautsreihe.
Ganz zweifelhaft ist *hUcan glomerari (3. pl. hl^aÖ Oura past. 362, 20 ;
dazu part. töhlocene diuulsam Germ. 23, 398?; vgl. swv. ähldcian eruere,
effodere).
Anm. 2. Ws. ^iefan geben, -gietan erlangen, weichen nur nach mass-
gabe von § 75 von der regelmässigen form ab: praet. geaf, -geatj pl. ^eafon,
-^6aton (vgl. jedoch auch § 109 nebst anm.), part. Riefen, -Rieten.
Dem kent. und angl. ist diese diphthongierung nach § 157, 2 fremd bis
auf einige north, ^ecefj -gecet und ^eafj -^eat neben ^cb/", ^cet etc. in L. Da-
gegen hat das Rit. einige ^i- neben ^e-, wie imp. ^j-i/J part. ^ifende neben
^ef etc., § 157, anm. 2.
Anm. 3. etan essen, fretan fressen, haben im praet. sg. ws. cbtj frcbt
(vgl. got. frit) und daher auch R^ north. ä(t) (in R* auch ein ^ieet) mit
langem d, § 150, 1 (ein vereinzeltes cet in L mag neubildung sein, vgl.
anm. 10).
Anm. 4. lieber den tt- und o/a-umlaut bei den verbis dieser reihe
s. § 370; über north, wce- für we- s. § 156, 1, über north, wo- für weo-
(speciell in wosa, § 427, 3) s. §156,2; über das praes. von cwceÖa etc. für
WS. cweÖan s. § 370, anm. 7 ; das praet. lautet in L cttceÖj ctUBÖ (cceÖj cwoif)^
pl. aiedon (cucbdon), cwtdon u. ä., in Rit. cvoßb (1 ci?od), opt. cvdbde.
Anm. 5 (zu § 390 — 391). Im praes. zeigen einige nördliche texte
bisweilen cb statt e ; so hat R^ einmal atcelan und oft (wegen des w) cwce-
Öaiij L hasUij beerende; sprascca, 1. sg. wro&co u. ä.
2) Die verba ^efion, ^efeon sich freuen, pUon, pleon wagen,
sion, seon sehen, stehen für '^-fehan, "^plehan, *seh{w)an § 113, 2.
373. Ihre tempusbildung ist im ws.:
jefeon jefeah jefsejon (jefsejen)
pleon pleah — —
s6on seah sawon sewen, sawen.
Zur flexion der praesentia vgl. § 374.
Anm. 6. Ein inf. *gefeohan existiert nicht; ^efcegen (north. L ge-
fagen) froh, ist wie fce^en eigentlich adjectivum, vgl. alts. fagan. Das
praet. lautet merc. Ps. gefcehj pl. Ps. R^ gefegurij -on (vgl. anm. 7). Im
north, flectiert das verbum meist schwach nach kl. n ^ißaga, -e R^ L (so
auch 3. sg. gefeap R^, vgl. § 374, anm. 3 ff. 414, anm. 5, c.
Anm. 7. Statt sdwon findet sich in nicht strengws. texten, nament-
in den poetischen hss., auch act^on.
Im angl. lautet das praet. von sSon nach § 162, 1 aceh (in L auch scegh;
vgl. auch anm. 6), dazu pl. s^gurij -on (in R* auch sd^un ujid 8(t^un), opt.
si^Cj part. Ps. R* L gesehen, in L auch geseen. Ausserdem wird in R* R*
L auch das adj. gesSne sichtbar (§ 222, 2 ; in R^ auch gesiancBj gesctnoe) als
part. verwendet.
3) Die verba biddan bitten, lics{e)an liegen, sittan sitzen,
bilden ihr praesens im germ. mit jo (vgl. got. Udjan und
§ 372), sind aber sonst regelmässig, praet. hced^ Ice^, scet, part.
l>edenf le^en, seien.
§ 391—392. Starke verba: V.— VI. ablantsreihe. 219
Anm. 8. Auch Öic^(e)an nehmen, empfangen, und fricg(e)an erfahren,
haben diese praesensbildung, bilden aber, namentlich in der poesie, praet.
Öeahy bäh (daneben, besonders strengws. wie es scheint immer, schwach
digedef bi^de^ § 400, anm. 1, b. 401, anm. 1; von fricgean ist das praet. nicht
belegt), part. (^eöegenj wenn äderen distentus gl. hierher gehört) und ge-
frigenj gefru^enj vgl. § 389, anm. 3.
Anm. 9. Die verba auf ^ haben nach § 57, anm. 3 im ind. pl. praet.
WS. d neben häufigerem, an die übrigen verba angelehntem (^ : Id^ony wd^on
und Idb^on, wobgon (aber nicht *8d^on neben srff^ow, da die strengws. form
sdwon lautet, s. oben anm. 7). Im kent. angl. herscht auch hier nach
§ 150, 1 das allgemeine ausserws. ^, l^gun etc. (eine ausnähme in R* s.
anm. 7).
Anm. 10 (zu no. 1 — 3). In R^ und north, findet sich im sg. praet.
nicht ganz selten auch e für cb: R^ aprecj hed, settj ctveöf R* ^efj hed, L
spreCf ^e/) hed, set etc. Dies mag, zumal bei RS zum teil auf schwankender
lautgebung beruhen ; für L, das sonst ce und e genau scheidet, dürfte eher
anlehnung an den pl. etc. anzunehmen sein, also spräc neben sprcec etc.
§ 392. Klasse VI. 1) Verba nach der sechsten ablants-
reihe, got. a, 6, 6, a, ags. a -^ 6 — 6 — a, wie faran, for,
föron, faren gehen; über partt. praet. mit ce, e s. anm. 7.
Anm. 1. So gehen noch alan wachsen, calan frieren (fast nur part.
ofcälen), galan singen, grafan graben, 8c(e)afan schaben, hladan laden,
toadan gehen, dra^an ziehen, gna^an nagen, acan schmerzen (nur praesens-
formen belegt), bacan backen, sacan streiten, 8c(e)acan schütteln, wascan
(waxanj § 204, 3) waschen.
Weiter gehören hierher die isolierten partt. ^edafen (selten ^edcefen,
vgl. anm. 7) geziemend, ^ebracen geschmückt (?); femer vielleicht clawan
sculpere, dessen praet. nicht belegt ist.
Anm. 2. Praesensbildung mit n hat woecnan erwachen, erwachsen,
praet. wöc (daneben auch schwach wcecnian nach kl. 11).
Anm. 3. Die abweichungen von 8c{e)afan und 8c{e)acan^ praet. scdc,
8ceoc^ part. 8c(e)acen (poet. sccecen § 868, anm. 4) erklären sich aus § 76. Die
angl. formen sind: Ps. part. sccecendej part. praet. 8C€eenj R* imp. pl. äsca-
kepy R2 imp. pl. 8ccBca8j äsceacaöf L sceac{c)a u. ä. (part. auch 8ce(Bcende)j
Rit. part. praet. ä8c{€)(Bccen,
Anm. 4. Altws. 8ponan., 8panun verlocken (angl. nicht belegt), praet.
8pön bildet später das praet. 8p6on nach art der reduplicierenden verba,
und in jüngeren texten auch ein entsprechendes praes. spannarij vgl. § 396.
Anm. 5. weaxan wachsen (spätws. wexan nach § 108, 2) ist bereits
altws. zur flexion der reduplicierenden verba übergetreten, praet. wiox^
§ 396; ebenso angl. R^ wexan (pl. auch wcexaP)^ praet. w^ox und pl.
w&con (nach § 165, 1), dagegen hat north. R' toexa^ L wa^xa noch das alte
praet. wöx.
220 §392. Starke verba: VI. ablautsr. §383. Redupi. verba.
2) Die verba contracta flean schinden, lean tadeln, slean
schlagen, dwean waschen (zu got slahan, pwahan) behandeln
ihr praes. nach den regeln von § 374. Im praet. ist der
grammatische Wechsel regelmässig in den sing, vorgedrungen:
daher 1. 3. sg. flö^, 16^, sl6$, Öw6$ mit s nach dem pl. U^on,
sUson, Öwoson (§ 380; die jüngeren formen mit h: loh, sloh,
Öwoh sind nach § 214, 1 zu beurteilen; vgl. übrigens auch unten
no. 4 sceddan — sceod). Ebenso herscht der grammat. Wechsel
im part. praet.: slce^en^ Öwce^en, hefla^en, beladen etc., § 368,
anm. 4 (north, ausnahmen s. unten anm. 7).
3) stgndan stehen, hat das n nur im praes. und part.
praet.; also praet. stod^ pl. stodon, aber part. standen,
4) Die verba swerian (sweri^an, swer^an etc.; north, in L
su(eri[^]a neben sueri[^]a nach § 156, 1) schwören, hebban heben,
hliehhan (hlihhan, hlyhhan, angl. hlmhhan) lachen, stceppan
(Bit. stepd) gehen, sdeppan {sdppan, scyppan, kent. angl. scep-
pan) schaffen, scedöan schädigen, bilden ihr praes. mit j', das
den übrigen formen fehlt (§ 372): praet. swor (im jung. Or.
einmal sweor 89,25), hof, hlo^ (später hlöh; pl. hlö^on), stop;
scöp (sceop), scöd (sceod; vgl. § 76, wegen des d oben no. 2),
part. hafen, hcefen, sceapen (§ 75, 1), u. s. w.
Anm. 6. hebban bildet spätws. auch ein schwaches praet hefde und
part. hefod.
Neben sceÖÖan findet sich anch nengebildetes sceaöan ohne j, und
umgekehrt neben sc^od auch ein schwaches praet. 8ceÖede, § 400, anm. 1.
Anm. 7 (zu no. 1. 2. 4). Im part. praet. wechselt nach § 368, anm. 4
der wurzelvocal a mit ob (bez. ea nach sc); daneben stehen gelegentlich
formen mit umlauts-e, § 378, anm. 1.
Zu swerian heisst das part. sehr selten swareUj meist sworen (so atlch
north. B.^ L Eit. neben umgelautetem surren L); ebenso spätws. ^cdtro^cn.
North, neubildungen sind inL ahofen neben hcefen, hefen und Öuctn,
du^, dw6an neben Öueg(e)n (§ 378, anm. 2)
2) Reduplicierende verba.
§ 393. Beim reduplicierenden verbum kann man dieselben
vier Stämme aufstellen wie beim ablautenden verbum, § 379;
doch sind sie hier nicht so deutlich unterschieden. Es haben
nämlich gleichen vocal der 1. und 4. stamm einer-, und der
2. und 3. stamm andererseits. Der grammatische Wechsel
§ 398—394. Eeduplicierende verba. 221
erstreckt sich, wo er überhaupt eintritt, über den 2., 3., und
4. stamm.
Das eigentliche charakteristicum der reduplicierenden verba
liegt in der bildung ihres praeteritums.
§ 394 Im ags. sind die ursprünglich zweisilbigen redu-
plicierten praeterita (§ 351, 1) durchgehends zu einsilbigen formen
verkürzt, aber in zwiefacher weise:
1) Nur wenige verba haben in den anglischen dialekten
und in der poesie noch formen erhalten, welche auf die alte
bildung mit reduplication deutlich zurückweisen:
inf. praet. (got.)
ha tan heissen heht (haihait)
rsedan raten reord (rairöj?)
lacan spielen leolc (lailaik)
ondrsedan fürchten ondreord ( — )
Isetan lassen leort (lailöt)
Zu allen aber bestehen in den übrigen dialekten nebenformen
nach no. 2.
Anm. 1. Die quantität des yocals Ton Mht ist in keiner weise
sicher zu ermitteln; man neigt jetzt dazu, das e für lang zu halten (vgl.
§ 396; anm. 1).
Anm. 2. leolc ist nur in der poesie belegt.
Der strengws. prosa fehlen die reduplicierten formen bis auf ein,
auch vieUeicht nur eingeschlepptes, h^t in der Chr. Dagegen findet sich
h^kt neben gemeinws. het auch in sicher stidengl. dichtungen, wie dem
einleitungsgedicht der Cura past. und den in Kent gearbeiteten Metris.
Wo Mht sonst in weniger streng ws. (prosa)texten vorkommt, ist es aus
fremden vorlagen übernommen.
Der aus dem angl. umgeschriebene Beda hat Mht und leort neben
het und Ut, R^ hat ein forleortun neben gewöhnlichem Utj aber nur dreord,
reordj hSht (letzteres auch 14, 2, wo Kemble hott las). Der Ps. und das
north, aber kennen hier fast nur die reduplicierten formen: Ps. R* L h^ht^
ondreord (L ondreard)^ leort ^ Rit. hiht^ leort; ausgenommen ein aus r^^Idon
corrigiertes r^don in L (vgl. § 395, anm. 3).
2) Gewöhnlich führt aber die Verkürzung zu völliger Ver-
schmelzung der reduplications- und der Wurzelsilbe. Das
product enthält entweder den vocal S oder den diphthongen
Ä>; z. b. •
fon fangen fen^
ha tan heissen h^t
feallan fallen feoU
hl6apan springen hl6op
fen^on
fonjen
heton
honten
feoUon
feallen
hleopon
hl^apen
222 § 394—396. Eeduplicierende yerba.
Anm. 3. Das ^o unterliegt den üblichen dialektischen Wandlungen;
daher gelegentlicher Wechsel mit Ko (bes. kentisch, § 150, anm. 8) und
namentlich north. Sa neben So in formen wie ßaU, ßoll R^ L Bit. u. dgl.
(§ 150, anm. 1).
§ 395. 1) Den vocal e haben einige verba mit ursprüng-
lichem a vor n + consonant, nämlich hlondan mischen, praet.
blend, und fön fangen, hon hangen (zu got. fähan, hähan, aus
germ. *fa^han, ^havhan, § 67), praet. mit grammatischem
Wechsel fen^, hen^, part. fönten, honten.
Anm. 1. Das e der praeteritalformen ist im altsächs. und altnord.
nachweislich kurz ; daher ist auch für das ags. ursprüngliche kürze zu ver-
muten, wenn auch später nach § 124 dehnung eintreten konnte.
Anm. 2. Vermutlich gehört hierher auch ählongan erzürnen, Ton
dem nur ein part. praet. äblonc^ne indignati in L belegt ist.
2) Den vocal e haben einige verba die auf einen ein-
fachen consonanten ausgehen. Ihr wurzelvocal ist:
a) ein ws. ce, kent. angl. e (== germ. öß, got. e): {on)dr<Bdan
fürchten, rdedan raten, lesen, Icetan lassen, slcepan (släpan,
§ 57, anm. 3) schlafen.
Anm. 3. Ueber dreordy reord, leort neben dr6dj red^ Ut s. § 394, 1.
rcbdan ist ws. meist schwach, praet. nobdde^ part. ^ercbdd (§ 406), doch
kommen auch starke formen vor, wie praet. pl. redon Or., part. rdbden
Blickl. K* hat praet. pl. reordun, R* riddun = L r^ddon corrigiert in
r6don (§ 394, anm. 2), dazu part. L ^er6ded.
Ebenso begegnet ws. schwach gebildetes (on)8lcbpte, ondrctdde. In
der angl. prosa wird das praet. zu slcbpan stets schwach gebildet: Ps.
sleptCj R^ sl^te (slepade)^ L al^de (pl. auch sUpedon)^ Eit. sUpde,
b) ein d (= germ. got. at), dem nicht ein w folgt oder
vorausgeht (vgl. § 396, 2, c): hdtan heissen, Idcan springen,
spielen, scddan (sceadan § 76) scheiden.
Anm. 4. Von scddan^ sceadan lautet das praet. ws. neben 8c6d auch
scead. In der angl. prosa sind an praet.-formen nur belegt: E' ind. sg.
tögisciode interpretabatur, L desgl. -scäadadej -scäadde (sciadda), -schade,
pl. 8cead(<id)on) Rit. 2. sg. ^esciadest, pl. tösc^adon.
§ 396. 1) Den diphthongen ?o erhalten im praet. die
verba mit ursprünglichem a vor l + consonant, sowie einige
auf n + consonant: a) feallan fallen, weallan wallen,. /eaZdan
falten, healdan halten, stealdan besitzen, wealdan walten,
seältan salzen, wealcan walken (angl. fallan, -a etc., § 158,2);
— b) honnan bannen, sponnan spannen, son^an gehen.
§ 396. Beduplicierende verba. 223
Anm. 1. Die quantität des eo im praet. ist nicht direct zu ennitteln.
Auf grund gewisser entstehungshypothesen nimmt man jedoch jetzt wol
meist länge an, trotz der folgenden consonantgruppe (vgl. § 394, anm. 1).
lieber north. ^ für ^o s. § 394, anm. 3. R* hat neben formen wie
hSoldy f^ollan (ßallan) auch pl. fellun.
Anm. 2. Für ^ongan heisst es north, in L ^eonga (1. sg. ind. praes.
auch giungOj opt. giun^a), im Bit. geonga, ^ionga^ aber in R* gon^a (nur
einmal ^eon^a)^ § 157, 4. In der poesie begegnet ein inf. gen^an Andr. 1097.
Das praet. lautet in der poesie gSon^ (im Beow. auch gang) oder
gengdey in der prosa ist es ganz (auch im angl.) durch eode etc. § 430
ersetzt.
North, fehlt auch das part. praet. gegongen; dafür steht gi^ad B* L.
Anm. 3. Üeber weaxan wachsen, s. § 392, anm. 5.
Anm. 4. Die formen gien(g), opt. genge und spenn in der aus dem
altsächs. umgeschriebenen Gen. B sind nicht ags.
2) Den diphthongen eo erhalten die verba die auf einen
einfachen consonanten ausgehen und zum würze! vocal haben:
a) urspr. au = ags. ea: beatan schlagen, heawan hauen, hleapan
springen, ähneapan abpflücken; — b) urspr. ö = ags. 6: hropan
rufen, hwopan drohen, blötan opfern, wrötan aufwühlen (praet.
unbelegt), flocan plaudere (desgl.), swogan rauschen (desgl.),
swogan überwältigen, ersticken (dazu part. geswogen ohn-
mächtig), und mit i-umlaut (praesensbildung mit jo, § 372)
wepan weinen, und vielleicht %wesan (oder *hwcesan?) keuchen;
femer mit der lautfolge 6w: blöwan blühen, flowan fliessen,
growan wachsen, hlöwan brüllen, rowan rudern, spowan ge-
deihen; — c) d mit folgendem oder vorausgehendem w: bläwan
blasen, cndwan kennen, crdwan krähen, mdwan mähen, sdwan
säen, drdwan drehen, wdwan wehen, bez. swdpan wegfegen.
Anm. 5. Zu a) gehören noch die isolierten participia 6acen gross
(vgl. got. aukan vermehren) und 6aden geboren; zu a) oder b) die isolierten
praeterita geniop Ex. 475 und onreod inbuit Corp. 1129; zu c) vielleicht
räwan spalten (part. praes. geräwende^ part. praet. ger<swen). Ueber snöwan,
cnödan und north. *sp6oßaj *8peafta s. § 384, anm. 4 f.
Anm. 6. Zu dem starken praes. büan wohnen, part. praet. gebii^,
gebüen (selten b^n) fehlt ein starkes praet.; es wird durch büdej büede,
north. b^(e)dej zu dem schwachen bü(tD)ian, north, b^a, §416, anm. 11, d,
ersetzt.
Anm. 7. Neben sdwan begegnet in der Cura past. hs. H auch um-
gelautetes schoan.
224 § 396 -397. Redupi. verba. § 398—399. Schwache verba.
Anm. 8. Bei den verbis auf w findet sich im praet. bisweilen 6 statt
6o'. altws. Cura past. oncn^w^ -on^ opt. sewe^ Or. oncn^en) merc. Ps. on-
cniWj -c, -wn, R^ h&Uy 2. sg. sewe, pl. bl^an.
Die north, formen dieser praett. sind: R* bUow, säowy pL oncneowuHf
aber 2. sg. sctwe; L bliuu, bUou**, pl. bUwunf bHuun; oncrUw, -cn&u;
-cnokWf 'CrUatvu, pl. -cn^awiif -cnSaunf verkürzt (§ 860, anm. 3) oncneu,
-cnctUf 'Cniaw ^ie^ opt. cn4wa; opt. cr^wa-, pl. hr^umn, hrdtmm^ hnhoun;
ind. 8^au7(u), pl. s^toun (und schwach s^au^eJe, sdude); opt. sj'^ua; Rit. 2. sg.
äbUawe, 3. sg. gifxJbve (?).
Im pl. praet. kann contraction eintreten: poet. rion aus r^otimn von
röwan,
Anm. 9. Von north. wApa = ws. wipan lautet das praet. in R'
regelmässig weop, in L ii^^oj?, %D6ap, w^cep, todbap, wöbp (und schwach wdbpde),
§ 397. Das part. praet. hat ursprünglich den vocal des
praesens (doch steht aswopen E* von swdpan § 396, 2, c).
Grammatischer Wechsel (und demgemäss anderer vocal) findet
sich nur in den partt. fönten und honten zu fön, hon § 395, 1.
Anm. Neben L honten heisst das part. dieser verba north, in R* L
Rit. f(tn und hdbn (dazu poet. -f&n^ vgl. § 378, anm. 2; aber Ps. nur fönten,
R* fongen^ honten),
3. Die schwachen verba.
§ 398. Die schwachen verba sind meist abgeleitete verba.
Nach der Verschiedenheit ihrer ableitungssuffixe unterscheidet
man drei Massen:
1) die jo' (oder ja-) klasse. Ihr ursprüngliches praesens-
suffix war indog. -e-jo-; daraus entwickelte sich im germ. über
*-i;a- nach kurzer Wurzelsilbe -ja-, nach langer Wurzelsilbe
'tor, § 45, 8;
2) die ö- klasse. Ihr praesenssufflx war im germ. -ö-ja-
wechselnd mit -ö-, § 411;
3) die ^-klasse (auch ai-klasse genannt). Diese war im
indog. durch den Stammausgang -e- charakterisiert. Ueber die
verschiedenen Unterabteilungen dieser klasse s. § 415.
§ 399. An Stämmen sind bei der schwachen conjugation
nur drei zu unterscheiden: der des praesens, der des prae-
teritums und der des part. praeteriti. Die beiden letzteren
berühren sich sehr häufig in ihrer form.
§ 400. Schwache verba : I. klasse : kurzsilbige. 225
1) Erste schwache conjugation.
A) Ursprttngrlich kurzsilbige yerba.
§ 400. Alle formen der regelmässigen verba dieser klasse
haben i-umlaut.
Im übrigen zerfallen die verba dieser klasse (einschliess-
lieh auch der zugehörigen unregelmässigen verba von § 407)
nach der verschiedenen bildungsweise der formen ihres prae-
sensstammes in zwei hauptabteilungen:
1) Verba auf r, wie nerian (nergcm, neri^any neri^ean etc.,
§ 175, 2) retten. Diese behalten in allen praesensformen den
einfachen consonanten am ende der Wurzelsilbe (§ 227) und
abgesehen von der 2. 3. sg. ind. und der 2. sg. imp. (s. § 410)
auch das ableitende j (§ 175, 3).
2) Verba auf andere consonanten, wie fremman vollbringen,
settan setzen, etc. Diese verdoppeln ursprünglich in allen
praesensformen ausser der 2. 3. sg. ind. und der 2. sg. imp.
nach § 227 den wurzelauslautenden consonanten, werden da-
durch in diesen formen langsilbig und verlieren somit das ab-
leitende j (§ 175, 3).
Diese beiden gruppen sind namentlich im angl. noch wol
von einander geschieden; im sttdenglischen wird dagegen das
alte Verhältnis vielfach durch ausgleichungen und neubildungen
gestört.
Anm. 1. Wie nerian gehen z. b. noch berian schlagen, derian
schaden, erian pflügen, ferian gehen, herian preisen, ämerian lautem,
scierian anordnen, ö-, bescierian trennen, berauben (§ 75, 1), werian wehren,
^ewerian bekleiden; eindämmen, byrian gebühren, onhyrian eifern, snyrian
eilen, spyrian fragen, styrian stören, und mit ausfaU von h auch spätws.
ptoyrian adversari (für altws. *lhmerian, aus ^pmoThjan^ § 218, anm. 2).
Wie fremman bilden ihr praesens ursprünglich:
a) die verba auf die nasale w, n und die liquida Z, z. b. s^emman
erzürnen, temman zähmen, trymman befestigen; bennan dehnen, wennan
gewöhnen, clynnan klingen, dynnan tosen, hlynnan brüllen; *hellan ver-
bergen, *ä8cieillan schälen, ^syllan suhlen; dazu cwellan etc. § 407, 1.
b) die verba auf die Spiranten «, ß, /j g (verdoppelt 6fc, cg nach § 190.
216, 1), wie cnyssan stossen, hrissan zittern; sceÖÖan schädigen (auch stark,
§ 892, 4), 8weddan umwinden, wreödan stützen; äswebban einschläfern, töten;
wecg{e)an bewegen, Öicg{e)an empfangen (auch stark, § 891, anm. 8) ; lecg(e)an
legen, byc^(e)an kaufen, § 407, anm. 7. 8.
Sieveri, Angelsftohs. grammatik. 8. »nfl. 15
226 §400 — 401. Schwache yerba: I. klasse: Kurzsilbige.
c) die verba auf die verschlusslaute d, t und c, wie hreddan entreissen,
retten, ätreddan erforschen; cnyttan knüpfen, hwettan antreiben, lettan
hemmen, settan setzen, spryttan spriessen (?); dazu cioecc(e)an etc. § 407,
anm. 9.
Anm. 2. Im Ps. ist der unterschied der beiden bildungsweisen noch
ganz scharf durchgeführt, ebenso in R^ und north., wenn man von gelegent-
lichem fehlen des j nach r in der ersten gruppe absieht (vgl. § 409, anm. 1 ;
schwanken zwischen einfachem und doppeltem consonanten bei verbis der
zweiten gruppe, § 410, anm. 3, gehört nicht hierher). Auch die poesie
zeigt das alte System gut erhalten.
Im wests. halten die unregelmässigen verba von § 407 im praesens im
allgemeinen den typus der zweiten gruppe fest (vgl. jedoch § 407, anm. 2).
Bei den regelmässigen verbis wird dagegen schon sehr frühe die bildungs-
weise der ersten gruppe sei es teilweise, sei es ganz auf diejenigen verba
der zweiten übertragen, welche auf einen dauerlaut (nasal, liquida l, spirans)
ausgehen. So hat bereits die Gura past. neben fremmanj trymman, cnyssan
bereits einige formen wie tryinian^ und ausschliesslich solche wie gremian,
lemianf temianj hehelian^ sylian, wreöian; dazu Or. Öeniarif spätws. beöian
baden, äsqjlianf hrisian, etc. Bei den meisten verbis auf m, n, IfS^ß sind
also formen mit gemination strengws. überhaupt nicht belegt, nur fremmanj
trymman^ cnyssan halten sich auch spätws. (daneben fremian, trymian).
Die verba mit bb und cg unterliegen dieser neubildung seltener:
swefian, hegian statt swebban, *hecgan einhegen.
Anm. 3. In jüngeren wests. texten treten sodann sämmtliche verba
auf 'ian welche ursprünglich der jo-klasse angehören, vielfach in die flexion
der n. schwachen klasse über: neriany praes. neritf neraatf nemo; neriaöf
praet. nerode wie /rcmtan, praes. fremief fremast, fremaÖ', fremiaöf praet.
fremode etc.
Anm. 4. Seltener werden einzelne dieser verba, namentlich /remman
und trymmany wie ursprünglich langsilbige behandelt und formen wie part.
gefremmedj getrymmedj praet. trymde gebildet.
§ 401. Bildung des praeteritums. 1) Die verba auf
die verschlusslaute d und t haben im praet. die endung -de
bez. 'te ohne mittelvocal: hreddan — hredde, lettan — lette
(vgl. § 402, 2). Ueber settan und die verba auf c s. § 407, 1.
2) Die verba welche auf dauerlaute (liquidae, nasale,
Spiranten) ausgehen, haben im praet. die endung -ede (aus
altem -idce, § 44, anm. 1) und einfachen (nicht geminierten)
consonanten -am wurzelende, z. b. nerian — nerede, fremman
(fremian) — fremede, {dennan), Öenian — Öenede, cnyssan
— cnysede, sceddan — sceöede, swebban — swefede § 190,
tüecg(e)an — wegede u. s. w. (über Ucsean legen, s. § 407, 1
nebst anm. 7).
§ 401 — 404. Schwache verba: I. kl. : Kurz- u. langsilbige. 227"
Anm. 1. Gelegentlich finden sich auch hier formen ohne mittelvocal,
wie we^dej Öigdej cnysde, north. L sceÖcky bisiteddun ; später erst wird auch
wol der doppelconsonant des praes. in*s praet. übertragen, cnysaede u. ä.
Anm. 2. Spätws. tritt für das -ede im praet. sehr gewöhnlich -ode
ein, s. § 400, anm. S.
§ 402. Bildung des participium praeteriti. 1) Die
endung ist im allgemeinen altags. -id, gemeinags. -ed (§ 44,
anm. 1); der endconsonant der wurzel erscheint wie im praet.
einfach: ^mered, ^efremed, ^ecnysed, ^eswefed u. s. w.
In den flectierten formen bleibt der vocal der endung
nach § 144, a erhalten, ^eneredes etc.
2) Besondere abweichungen zeigen die verba auf d und
t (vgl. § 401, 1). Im angl. haben sie die volle endung -ed in
der unflectierten form und vor consonantisch anlautender casus-
endung, dagegen synkope des endungsvocals in den flectierten
formen mit vocalisch anlautender endung, z. b. ^eseted (zu
settan § 407, 1), flectiert ^esettum etc., aber wieder ^esetedne,
^esetedre, -ra. Das strengws. führt dagegen die synkope ganz
durch: ähred(d)^ ^elet(t), ^eset(t), flectiert ^esettum wie ^esetne,
sesetre, -ra u. dgl.; weniger streng ws. texte schwanken.
B) Ursprüngrlieh langrsilbige und mehrsilbige yerba.
§ 403. Bildung des praesensstammes. Der ganze
praesensstamm der zweisilbigen verba hat i-umlaut, wo der
wurzelvocal dessen fähig ist (über formen mit eo, eo neben
ie etc. s. § 100, 2 nebst anm. 2). Das ableitende ; fällt aus,
ausser nach vocalen und diphthongen, wie in de^an rufen,
§ 408, anm. 13.
Beispiele für diese sehr stark vertretene klasse s. § 404 ff.
Anm. 1. Unter den mehrsilbigen verbis sind besonders die ableitungen
auf -ettan (got. -atjan) zu bemerken, wie bliccettan blitzen, lic(c)ettan
heucheln, roccettan rülpsen, sporettan spornen, ebenso die aus compositis
verstümmelten ondettan bekennen, önettan anreizen, örettan kämpfen,
§ 43, anm. 4. Diese haben nach § 227 gemination des ableitenden t, doch
tritt dafür hier, nach schwacher silbe, auch oft einfaches t ein, § 231, 4.
§ 404. Bildung des praeteritums. Die endung des
praet. ist -de, welches im allgemeinen unmittelbar an die
Wurzelsilbe antritt; der i-umlaut bleibt; z. b. hieran — Merde,
deman — demde,
15*
228 §405. Schwache verba: I. klasse: Langsilbige.
Anm. 1. Das -de ist durch synkope (nach § 144) aus vorhistorischem
-ida entstanden. Diese synkope ist im ganzen sehr fest, nur schwanken
die verba auf muta-j-ÜQuida oder nasal stark, welche im praet. bei
regelmässiger bildung silbische liquida oder silbischen nasal entwickeln
würden (vgl. § 358, anm. 4).
a) nemnan nennen, hat nemde mit ausfall des n (so auch R^ L); da-
neben spätws. nemnode (vgl. § 406, anm. 4).
b) Auch bei den übrigen verbis mit kurzem vocal vor cons. + i, w, w
ist synkope altws. die regel : eglan quälen, ae^lan, siglan segeln, pryaman
ersticken, praet. e^lde^ se^lde, si^lde^ prysmde (vgl. poet. oferfasömde von
oferfcelhnan umgreifen); ebenso später oft efnartj rcefnan ausführen; daneben
begegnen aber auch jüngere formen auf -ede, wie bytlede Cura past. zu
bytlan bauen, si^elede Chr., spätws. efnede. Angl. sind hier nur Ps. ärefnde
neben ärefnede, L ^enceglede und geefnade belegt.
c) Bei den verbis mit langvocalischer oder geschlossener silbe vor
der consonantgruppe steht altws. regelrecht -ede: symblan schmausen,
wrixlan wechseln, frefran trösten, hyn^ran hungern, timbran zimmern,
ofersylefran versilbern, praet. symbledef wrixltde, frifrede, hyngredCf Hm-
brede, ofersylefrede (ausnähme ein wyrsmde Cura past. hs. C gegen wyrmsde
hs. H zu wyrsmanf wyrmsan eitern, § 185); vgl. femer verba wie dieglan
verheimlichen, biecnan ein zeichen geben, forglendran verschlingen, etc.
Später wird dies -ede wie bei den kurzsilbigen (§ 400, anm. 3. 401, anm. 2)
sehr gewöhnlich durch -ode ersetzt, und demgemäss treten dann auch
praesensformen nach kl. H, wie frifrian, hyngrian (hin^rian § 81, anm.),
timbrian etc. auf.
Von den angl. texten hat der Ps. hier stets -ade nach kl. n, diglade,
b6cnade, hyn^rade, timbradej R^ mehrere hyngrade neben einem hyngrede;
R' degldCj dSgelde neben becnede, hyncrede und becnade^ fröbfrdde^ timbrade^
L digeldCf hyn(c)gerde, timberde neben fröbfrede^ leörede (zu leära salben)
und b^cnade, timbradej glendrade (einiges andere ist zweifelhaft). Die
formen mit -o- sind aber wenigstens im Ps. streng auf das praet. (bez.
part. praet., § 406, anm. 5) beschränkt und haben keinerlei praesensflexiou
nach kl. n zur seite.
Anm. 2. lieber north, formen auf -ede, -ade bei gewöhnlichen lang-
silbigen verbis s. § 406, anm. 6.
§ 405. Durch das zusammentreffen des d der endung mit
dem endconsonanten der Wurzelsilbe ergeben sich bei gewissen
verbis kleine Variationen der normalform, die sich übrigeife
nach den aUgemeinen lautgesetzen leicht begreifen. Folgendes
ist etwa zu beachten:
1) Ohne besondere Veränderung lassen die endung -de
antreten: a) die verba auf einfache liquida oder einfachen
§405. Schwache yerba: I. klasse: Langsübige. 229
nasal (ausser in der folge muta + liquida oder nasal, s. § 404,
anm. 1), z. b. hieran — hierde hören, ddelan — ddelde teilen,
deman — demde richten, cwielman — cwielmde töten, wenan
— wende erwarten, bcernan — hcsrnde verbrennen, etc.; —
b) die verba auf die einfachen Spiranten f, s, die auf ^ (ein-
schliesslich n^) und die auf vocal oder diphthong + d, wie
Relief an — ^elißfde glauben, liesan — liesde lösen, fe^an —
fe^de fügen, fyl^an — fyhde folgen, Idsdan — Idedde leiten, etc.
Ueber die verba auf w; s. § 408, 2.
Anm. 1. Zu a) gehören z. b. noch firan gehen, Ictran lehren, atieran
steuern ; ctlan in brand stecken, c^lan kühlen, hcblan heilen, tcblan verfolgen ;
fUeman in die flucht schlagen, gieman sich kümmern, hctman heiraten,
benotman berauben, rjman räumen ; hienan höhnen, Ichian belehnen, mctnan
klagen, strienan erwerben, ceman sprengen, ^ieman begehren, wieman
verweigern, und viele andere.
Verba auf f und 8 sind z. b. noch drckfan treiben, drefan trüben,
l(tfan übrig lassen, äliefan erlauben, htoierfan umwenden, oftyrfan steinigen ;
hecVjsan umschliessen, töcw^san erschüttern, fTjsan eilen , ^l^an glossieren,
rdbsan stürmen, tdbsan zupfen, u. a.
Anm. /K Die verba auf vocal oder diphthong + ^, wie hies{e)an beugen,
drjj^{e)an trocknen, /'($^(e)aw fügen, äflk^(e)an verfolgen, forgct^(e)an über-
treten, 8w6g(e)an tönen, wrig(e)an rügen, etc. (über die verba mit g aus
germ. j, wie cieg(e)an etc., s. § 408, 3) und die auf ng (bez. ncg, § 215
nebst anm. 2) wie glen^(e)an schmücken, hnn^(e)an klingen, ymbhnn^e)an
umringen, len^(e)an verlängern, men^(e)an mengen, 8preng(e)an sprengen,
teng(e)an hineilen, sind regelmässig.
Bei den verbis auf ?, r + ^ wie fylsi'^yin folgen, (iibylg(e)an erzürnen,
bier^e)an kosten, byrg(e)an begraben, äunerg(e)an verfluchen, äfßyrg(e)an er-
würgen, etc. sind die secundären Veränderungen des g von § 213, anm. 214, 5
nebst anm. 1 1 zu beachten, die in erster linie das praet. (und part. praet.),
dann aber auch das praes. betreffen. Daher formen wie north, praet. E^
fyligde, äwerigdun neben fglgde, bibyrgdttUf L berigde (biri^de), äwceri^dCf
äw^igde (fyle^don?) neben byrgde^ fylg(e)de, oder spätws. praet. fylisde,
'wyrigde bez. fylidey -loyride und fili(s)dej 'wiri(^)de (§31, anm.), und dazu
praes. inf. fylU^ym^ -wyri{g)an bez. fili(g)an, 'wiiri(^)anf u. dgl.
Anm. 3. Auch die verba auf d (die mit vorausgehendem consonauten
8. unten no. 5), wie bctdan zwingen, brctdan braten, brotdan breiten, cidan
streiten, schelten, diedan töten, 6aÖm4dan demütigen, fedan nähren, gebären,
^efrödan wahrnehmen, JU^^dan lärmen, rufen, h^dan verbergen, niedan
nötigen, rctdan raten, lesen (vgl. auch § 395, anm. 3), scr^dan kleiden,
sprctdan ausbreiten, geöiedan verbinden, underöiedan unterwerfen, wotdan
kleiden, w6dan wüten, etc., sind meist ganz regelmässig, nur wird im north,
das dd des praet. öfter vereinfacht, wie L fttde^ Idde, pl. brctdon, cidon, etc.,
Rit. 2. sg. ^ilätdestj für fdbdde etc.
230 §405. Schwache verba: I. klasse: Langsilbige.
Anm. 4. Von yerbis die auf die media b ausgehen (vgl. § 190) scheint
nur cemban kämmen, mit dem praet. cemde belegt zu sein.
2) Die verba auf ^, ^ sind in der älteren spräche regel-
mässig, verwandeln aber spätws. das öd des praet. meist in
dd: cyöan künden, praet. cyöde^ spätws. cydde (vgl. auch § 406,
anm. 3).
Anm. 5. Hierher gehören z. b. noch clobban kleiden, cwidan klagen,
ähjjban zerstören, Ictban anklagen, hassen, niban wagen, seöan yersichem,
oferswiöan überwinden (vgl. § 382, anm. 2), wrctöan zürnen, u. a.
3) Geminaten werden vereinfacht, z. b. fyllan — fylde
füllen, äfierran — äfierde entfernen, wemman — wemde be-
flecken, cennan — cende erzeugen, cyssan — cyste (das t nach
no. 4, b) küssen.
Anm. 6. So gehen z. b. noch /?eWan fällen, spiZkw verderben, s^iiton
stillen, cierran kehren, mierran stören, north, cnylla klopfen, forestemma
hindern, u. a. (vgl. auch no. 4, b).
Anm. 7. Gelegentlich wird die geminata in etymologischer Schreibung
auch im praet. festgehalten, zumal north., wie L fyllde, cerrde u. dgl.
4) Die endung -de wird zu -te a) nach den tenues p, t, c,
wie in cepan — cepte halten, yppan — ypte (zu no. 3) zeigen;
^retan — ^rette grüssen; scenc(e)an — scencte schenken, wy-
sc{e)an — wyscte wünschen, tec(e)an — tecte vermehren (über
ihte etc. s. § 407, 2); — b) nach den stimmlosen doppel-
spiranten ff und ss, welche ihrerseits nach no. 3 vereinfacht
werden, wie pyffan — pyfte puffen, cyssan — cyste küssen;
— c) nach x, wie in Uexan — Uexte leuchten.
Anm. 8. So gehen z. b. noch mit p: ciepan kaufen, bediepan ein-
tauchen, drjjpan befeuchten, hiepan häufen, beriepan rauben, ästiepan be-
rauben; clyppanxunfajaBen, rempan eilen, sderpan schärfen, scierpan bekleiden,
wierpan sich werfen, cyspan fesseln, hyspan spotten, etc. ; mit t nach vocal
(cons. + i s. no. 5): bobtan aufzäumen, betan büssen, fobtan schmücken, hdbtan
heizen, hwitan weissen, m6tan begegnen, nobtan quälen, ritan erfreuen,
spdktan speien, swcttan schwitzen, wdbtan benetzen, etc.; mit c nach con-
sonanten (vocal + c s. § 407, 1.2): ädw(B8c{e)an auslöschen, ofdrysc(e)an
unterdrücken; äcwenc(e)an auslöschen, drenc{e)an tränken, scenc(e)an ein-
schenken, 8crenc(e)an täuschen, 8enc(e)an senken, tö8tenc{e)an zerstreuen,
8wenc(e)an plagen, wlenc(e)an stolz machen, etc.
w'!J8c{e)an (spätws. wiscan nach §31, anm.) verliert spätws. im praet.
bisweilen sein c: wiate neben wiscte^ w^8cie. Aehnlich steht im Ps. gehnistun
für ^ehnisctun zu hniscan mollire.
Anm. 9. Hierher gehören auch die verba auf -ettan, §403, anm.,
wie ondettarif praet. ondette u. s. w.
J
§405—406. Schwache verba : I. klasse : Langsilbige. 231
Anm. 10. Ganz vereinzelt erscheint spätws. in etymologischer
Schreibung hier auch -dCj wie ädwescdon Mltr. Can., hyspdun Matth. 27,44;
vgl. auch ^igiscdce oppilavit Ep., refsde Corp. zu refsan tadeln.
Etwas häufiger ist diese Schreibung north, in L, zumal bei den neu-
gebildeten schwachen praeteritis zu starken verbis, § 381, anm., wie
sUpde, grippdCj ^rceppde zu sUpa^ gripa; aber auch formen wie ecdey
screncde, gen^oUcde, gem(ttd(o)n, und solche wie styltde, styldte, stylde,
gescyrdte, bdbdtey pl. gefcesdon von atylta erstaunen, zaudern, scyrta kürzen,
bdbta büssen, fcesta fasten (zu no. 5); so auch Eit. sUpde, gidrencde (dazu
flectiertes part. pl. ^vcencdo),
5) Nach consonant + d, t geht das d der endung ganz
verloren: sendan — sende senden, ^yrdan — syrde gürten,
ehtan — ehte verfolgen, fcestan — fceste fasten, dyrstan —
Öyrste dürsten etc.
Anm. 11. Hierher gehören z. b. noch: a) mit consonant + d\ byldan
bauen, -^yldan vergolden, onhieldan neigen, behyldan schinden, ieldan
aufschieben, scildan schützen, spildan verderben, wieldan walten; oribryrdan
anstacheln, ^yrdan gürten, hierdan härten, äwierdan verderben, ondwierdan
antworten, ^eendebyrdan einordnen ; bendan beugen, blendan blenden, lendan
landen, pyndan eindämmen, sciendan schänden, tendan zünden, wendan
wenden, u. s. w.; — b) mit consonant 4-^: ägyltan sich schuldig macheu,
sieltan salzen, wieltan wälzen, hiertan ermutigen, scyrtan kürzen, myntan
denken; äcrasflan ersinnen, ^edceftan ordnen, hoeftan heften; äfyrhtan er-
schrecken, hyhtan hoffen, liehtan leuchten; erleichtem, ryhtan richten,
tyhtan ermahnen; efstan eilen, fylstan helfen, hierstan rösten, hlasstan be-
lasten, hlystan lauschen, hyrstan rüsten, Ictstan leisten, lystan lüsten,
mcBstan mästen, nistan nisten, restan ruhen, forörcestan zermalmen, äwestan
verwüsten, u. s. w.
Anm. 12. Nur selten schreibt man etymologisch formen wie begyrdde,
fceaUßf hyhtte tf. dgl.
§ 406. Die endung des participium praeteriti ist wie
bei den kurzsilbigen verbis (§ 402) gemeinags. -ed aus altags.
'id (§ 44), daher auch hier der i-umlaut durchgeht. Für die
anf ügung der endung gelten dieselben regeln wie für die kurz-
silbigen (§ 402), soweit die unflectierte form und die casus mit
consonantisch anlautender endung in betracht kommen. Vor
vocalisch anlautender casusendung wird dagegen bei den lang-
silbigen von hause aus stets synkopiert; dabei kommen wieder
die regeln von § 405 zur anwendung.
Beispiele für die verschiedenen bildungstypen sind: int
hieran, part. unflectiert ^ehiered, acc. sg. m. ^ehieredne etc.,
pl. ^ehierde, § 405, 1; cyäan — ^ecy^ed, secyÖedne — ^ecyäde,
232 §406. Schwache verba: I. klasse: Langsilbige.
später ^ecydde, § 405, 2; fyllan — ^efylled, gefylledne — ^efylde,
§ 405, 3; scenc{e)an — ^escenced, ^escencedne — ^escencte § 405, 4;
^retan — gegret{ed)y ^e^ret(eä)ne — ^egrette § 405,4 nebst
§ 402,2; sendan — ^esend(ed), ^esend(ed)ne — lesende; ehtan
— ^eehtied), ^eeht(ed)ne — geehte § 405, 5 nebst § 402,2;
nemnan — ^enemned, genemnedne — ^enemde\ timbran — ^e-
timbred (-od), getimbredne (-odne) — ^etimbrede (-ode), § 404,
anm. 1.
Anm. 1. Die regeln über die synkope in den flectierten casus sind
im Ps. noch streng eingehalten. Dagegen wird bereits altws. bisweilen,
sehr gewöhnlich aber in späteren texten die volle form -ed auf alle casus-
formen ausgedehnt, wie ^edSmede, gefyllede u. dgl. So auch bisweilen in
R* (gecerrede, äbcel^ede, äwcer^ede) und oft in R* L Rit.
Anm. 2. Umgekehrt zeigen verba auf p und nc spätws. bisweilen
Verkürzung in der unflectierten form, wie beclypt, ^eacyrt, s^pt, ädrenct,
forscrenct, besenct, ^eswenct, selten andere, z. b. forswctldj gebcemdf ymb-
tymd, ge^lengd, ^ecbbyli^d (über gec^dd s. anm. 4); so auch R^ einmal
forlctrd,
Anm. 3. Bei den verbis auf d, t gelten die synkopierungsregeln
von § 402, 2 ; es heisst also strengws. gelobd(d), s^gyrdy gesendy acc. gelctdnef
^e^yrdne, gesendne etc. Doch finden sich auch altws. einige neugebildete
vollformen auf -ed, wie gdctdedj begyrded, gesended, ^ehoefted, äwästed und
namentlich öfter tmderöieded, ^esciended. Im späteren strengws. sind solche
formen (wie oferbrotdedy äwended M\fr. Hom.) äusserst selten, während
weniger streng ws. texte auch hier schwanken.
Spätws. schliesst sich hier an die form ^ecyd(d) für älteres gecyöedj
die wol nach dem muster von flectierten formen wie pl. ^ecydde aus ^e-
cyÖde (vgl. § 405, 2) neu gebildet ist.
Von den anglischen texten hat R* ein paar isolierte kurzfonnen in
befest und ^esett (zu § 407, anm. 6) neben -Ictded, -h^ded, sendedj -mdbtedy
'todested, -seted u. ä.
Anm. 4. Bei nemnan (vgl. § 404, anm. l,a) bleibt im falle der
synkope des n nur ganz ausnahmsweise erhalten: pl. ^enemnde Chr. Auch
finden sich formen wie genemnede Cura past. Or.
Anm. 5. Bei den verbis auf muta -|- liquida oder nasal (vgl. §404,
anm. l,b und c) treten anglisch auch im part. a-formen auf, wie Ps. ge-
de^lad, pl. ^ewetrade neben frdbfred, timbred, L ^edS^lad neben dSgled,
timbred etc. (R^ nur äfrdbfred, wipnedf R* gid^^led, gifrdbfred, w&pned-\
Anm. 6. In R^ und namentlich north, in L Rit. dehnen sich diese
a auch auf andere verba aus; so stehen in R* ^efylktd, nemna^j wasr^ad
neben vielen -ed, north, besonders bei verbis auf d, t, wie L ^esendad,
äwcendad, gewdßdad; ^ebdbtad, ^emdbtad, -fcestad, dbhtad, geondetad, Bit. gi-
scildqd, ^ivcendad, unäscendado-, ^irihtad, ^iinlihtadj ^ehceftad, ^ibdbtadum,
§ 406 — 407. Schwache verba : Langsilb. und unregelm. 233
aber auch L ^ehwerfadj ^eccelcadj gedrencgadj gelioradf Rit. al^ad, ^imen-
^adum u. s. w.
Anm. 7. Bei den verbis auf dj t finden sich north, an stelle von
flectierten casusformen mit synkope bisweilen auch formen mit n, die an
die starken verba angelehnt sind: L ymbyrdeno, ^esendeno etc., ^ewceltenOf
geseteno (insetna, onsetenum etc.), Bit. äwcerdenOf imetenum (E^ hat nur
zwei onsetnum zu aetta § 407, anm. 6). Im Bit. geht diese neubildung noch
weiter: giUfeno, gileseno füi giUfdOf gilesdo. Vgl. auch § 414, anm. 4.
€) Unregelmftssige yerl>a.
§ 407. 1) Einige verba Hessen bereits im westgerm. oder
selbst im germ. die endung des praet. und part. praet. ohne
den mittelvocal -i- direct an die Wurzelsilbe antreten. In folge
davon haben diese formen im ags. in der regel auch keinen
i-umlaut; doch ist dieser bei einigen verbis nach dem muster
der regelmässigen verba der jo-klasse secundär eingeführt
worden, an die auch sonst einige anlehnungen stattgefunden
haben (namentlich north.).
Die hierher fallenden verba auf guttural nehmen, sofern
ihre bildung ohne mittelvocal bis in's germ. zurückgeht, nach
§ 232 im praet. und part. praet. ht an; wurzelhafter nasal
fällt vor diesem ht nach § 45, 5. 186, 1 aus.
Hierher gehören:
cwellan töten
cwealde
jecweald
d well an hemmen, irren
dwealde
jedweald
seil an übergeben
sealde
jeseald
stellan stellen
stealde
jesteald
teil an erzählen
tealde
jeteald
settan setzen
sette
Xeset(t)
lec^ean legen
lejde
jele^d
bycjean kaufen
höhte
gehöht
cweccean schütteln
cweahte
jecweaht
dreccean quälen
dreahte
jedreaht
lecceän benetzen
leahte
jeleaht
reccean erzählen
reahte
jereaht
streccean strecken
streahte
jestreaht
Öeccean decken
Öeahte
jeöeaht
weccean wecken
weahte
jeweaht
laeccean ergreifen
Isehte
seiseht
rsecean reichen
rsehte, rähte
^erseht
tsecean lehren
t^hte, tähte
jetseht, jetäht
reccean sich kümmern
rohte
234 § 407, Schwache verha : I. klasse : TJnregelmässige.
secean suchen
sohte
jesoht
Öencean denken
öohte
jeöoht
Öyncean dünken
öühte
jeöüht
wyrcean arbeiten
worhte
jeworht
brin^an bringen
brohte
jebroht
Anm. 1. Für cwellan heisst es north. R^ cweUaf praet. cwekdCf L
cwella, cwcellaf praet. eu(Bl(e)def part. -cwelled.
Anm. 2. Neben dwellan — dweoMe tritt in jüngeren texten auch
dwelian — dwelede, -ode nach § 400, anm. 2 auf. Angl. sind nur L ^eduellaSf
part. dwmlende belegt.
Anm. 3. Für altws. aellan haben die späteren ws. texte meist «yZZan
für *8iellan (vgl. den inf. siollanne in einer merc. urk. von ca. 840?). Ps.
R^R* Rit. haben nur sellan, -a, L neben sdla auch unerklärtes aeälla; da-
zu treten in L Rit. auch einige praesensformen mit i, wie L sHo, sileöj
'iÖ, Rit. sila, -ailedf -iÖ neben den regelmässigen mit e.
Das praet. lautet angl. nach § 158, 2 salde, das part. aald; doch hat
R^ daneben auch ein scelde und L einige sealde mit anlehnung an das
praesens aealla.
Anm. 4. Zu stelktn begegnet im Or. ein vereinzeltes part. onsteled
(neben ästeald); dazu north, praet. ästelidce im hymn. Csedm. (sonst angl.
nicht belegt).
Anm. 5. Ebenso begegnet auch zu tellan ein part. ^eteled im Or.
und in der poesie (auch im Beda). Ps. hat praes. teUstf -eÖ, praet. talde,
part. ^etaldf L praes. sg. 3. telleSf part. geteledj Rit. praet. ^itelede.
Anm. 6. settan ist im ws. ganz in die flexion der regelmässigen
verba, § 401, 1. 402, 2 übergegangen, und auch in den übrigen mundarten
finden sich nur dürftige spuren eines umlautslosen praet. und part. Ps. hat
settan, praet. settej part. ^eseted, pl. gesette; R^ settan, praet. sette (einmal
8CBtte)y part. -seted und -sett; north. R^ setta, praet. sette (sete), part. -seted
('Setet, -setted), flect. -setedo neben '8et(t)e und 07isetnum (§ 406, anm. 7), L
settttj praet. sette und scette, part. ^eset(t)edj -t, daneben flect. gesattedo und
^eseteno etc. (s. zu R^).
Anm. 7. Ueber ws. formen wie Ude, ^eUd neben legde etc. s. § 214,3.
Angl. sind belegt: R^ Icegde, -un, part. äle^d; R* praes. opt. kcce etc.,
praet. le^dun, L praes. pl. gelec^as, praet. le^don, part. äUgd.
Anm. 8. Von bycgean ist das praet. auch im Ps. R* R* L, das part.
praet. auch in Ps. R^ L Rit. belegt.
Anm. 9. Die verba auf ecc haben in Cura past. im praet. und part.
praet. noch regelmässig den diphthong ea : leahte, reahte, ästreahte, äweahte,
part. gereaht'j in hs. H tritt aber dafür unter anlehnung an das praes. be-
reits z. t. e ein: lehte, rehte, ästrehte, part. gereht neben reahte, äweahte,
praet. äweaht; im späteren ws. ist dies e durchgeführt.
Statt wecc(e)an gebraucht das spätws. häufig auch wrecc(e)an (so
schon einmal in Gura past.).
§ 407. Schwache verba : I. klasse : Unregelmässige. 235
Im angl. haben diese verba nach § 162, 1 im praet. und part. praet. ce,
soweit nicht auch hier das e ans dem praes. eingedrungen ist oder andere
neubildungen vorgenommen sind. Belegt sind im Ps. praet. sg. cweceö;
part. leccende-j inf. recenne etc., praet. rehte, part. gereht (einmal gerceht);
praes. ÖeceSf -ed, praet. biöehton; praes. äwecce etc., praet. äwcehteSj äwehtes^
part. äwceht; in R^: praes. 3. sg. rceccet, imp. ärecce, part. gereht; beßceht;
north, in R': inf. äwecca etc., praet. äwehtCy pl. äwcehtun, ä-, giwehtun;
in L: praet. gecoßctonf part. gecwceccad; inf. ärecganne; praet. unöehton,
part. beÖeht; inf. äwcecca, äwecce^ äuoecce etc,j prB.et. -wehtefWcehte, -woBhte'j
aus dem Kit. belegt Lindelöf part. cvcect, praet. -wcehte.
Anm. 10. loecc(e)an hat im praet. statt ws. Icthte im north. -Iahte B.*
L; zur Verkürzung des vocals im praes. vgl. anm. 12.
Anm. 11. Die verba auf ctc haben im praet. und part. praet. ws.
fast stets (tf doch hat Or. auch noch gerähte, betähte, part. betdht neben
gercbMe, betdbhte\ auch tauchen in sehr späten texten wieder formen wie
tdhte auf. ]in Ps. ist nur das praes. imp. getctc belegt, in R^ praes. rdbcep,
getctcepf praet. getähte-, north, steht rähte R* L Rit., tdhte R^ L, betdht
L durch.
Anm. 12. reccean (zu germ. *rükjan7) hat wie keccean anm. 10 im
praes. kurzen vocal und danach auch westgerm. gemination vor j. Die
theoretisch zu erwartende form *ricean scheint kaum sicher belegt zu sein
(ein rece wE in iElfr. Coli.), vgl. auch north. R^ L nc reces Öu non ad te
pertinet Mc. 4, 38 (nicht *rdbce8 mit db, § 150, 4).
Anm. 13. Von 86c{e)an (Ps. R^ sdbcan, R* L sctcä) und Öenc(e)an ist
das part. auch in Ps. R^ R^ L belegt, $öhte auch im Rit., das part. -söht
auch in Ps. R^ L; dagegen fehlen belege für praet. und part. praet. von
öync(e)an (in R* auch einmal praes. Öincaß) im Ps. R* R* L Rit.
Anm. 14. Zu wyrc(e)an begegnet ausnahmsweise das part. gi-f ge-
loarht je einmal in Corp. und Or. (praet. warhte^ part. gewarht auch Chad).
Spätws. texte bieten statt worhte, geworht bisweilen mit metathese lorohtef
gewroht.
Das compositum forwyrc{e)an sündigen, bildet spätws. das praet. for-
wyrhtej part. forwyrht.
Für WS. wyrcan heisst es mit anderer ablautsstufe (vgl. § 164, 2) im
Ps. stets wircan (nur ein sehr auffälliges wyrctun aptaverunt in den Hymn.),
in R^ wirce neben wyrcüj auch L hat einige t-formen: sonst herscht auch
north, das y (eine 1. pl. uB gewerco uerco 'operemur opera' L ist sichtlich
verschrieben; spätws. wircan gehört zu § 31, anm.). Praet. und part.
worhte j geworht sind im Ps. nicht belegt', wol aber in R* R* L Rit.; R'
hat daneben ein wrohtej L einige worohte,
Anm. 15. Das praes. bringan^ welches der starken conjugation an-
gehört, herscht im strengws., desgl. in Ps. R*. Daneben steht auch schwach
gebildetes brertg(e)an (alts. brengian); dies ist auch altws. bisweilen belegt,
auch einmal in R^, es herscht im kent. und north. (R* L Rit., doch hat L
auch 1 bringalf). Das praet. und part. ist überall bröhte, bröht^ nur hat
die poesie im part. stark gebildetes brungen.
236 § 407 — 408. Schwache verba: I. klasse: Unregelmässige.
2) Nach dem muster dieser verba nehmen auch die übrigen
verba auf c, welche ursprünglich regelmässig flectierten, im
praet. und part. praet. später gern ht an, behalten aber den
i-umlaut; daher z. b. altws. iec(e)an vermehren, praet. iecte,
part. geieced, pl. ^eiecte, aber spätws. praet. ihte, yhte, part.
^etht, ^eyht, pl. ^ethte, ^eyhte etc.
Anm. 16. Hierher gehören z. b. noch Örycc(e)an drücken, cnycc(e)an
knüpfen, wlecc(e)an erwärmen; bep(tc(e)an betrügen (altws. nicht belegt),
^ew(itc(e)an schwächen, 8^c(e)an säugen, von mehrsilbigen ölecc(e)an, 6licc{e)an
preisen, und die composita auf 'ldbc{e)an, wie n4aJLdbc{e}an sich nähern.
Anm. 17. Von den altws. texten hat die Cura past. part. ölehte
neben öUctCj sonst noch regelmässig praet. Öryctej i(e)cie, part. -Öryccedj
onwdbcedj pl. -Örycte {'Öryccede^ § 406, anm. 1); Or. hat nMcbhte neben
geieced; bei -^Ifric steht dagegen das ht dnrch: ihte (^hte), -prihte, bepothte,
gewobhtey sihte; ökthte (zum praes. öldbcan, angelehnt an die verba auf
Adbcean)j nealcthte, part. geiht, ^edyrat-, ^eefen-j gerihtlc^ht etc.; nur aus-
nahmsweise finden sich bei ihm formen wie part. ged^cedy ^erihtlobced zu
d6c{e)an beschmieren (?), nhtlobc(e)an rechtfertigen.
Zu wlecc(e)an sind belegt die participialformen ^ewleced, gewleht und
gewlcecced, gewlceht
Im Beda begegnet auch ein umlautsloses praet. c^endtvreahte zu
*ctrendwrecc(e)an eine botschaft ausrichten.
Anm. 18. Von den angl. texten hat Ps. praet. ictCj aber zu «^o-,
nio-, nehktcanj neolican das praet. neo-j nio-j nialcthte; R* hat part. ^eiced,
und zum praes. nöo-, nealicep, part. ^endeccende das praet. -nSolicte neben
-n^alehte.
North, sind belegt: in R': praet. ecte, part. -eced (*n^lici^a flectiert
nach kl. 11: 3. sg. neolicaÖ, -as, praet. neolicade, neatocade, part. ginSolicad);
— in L: praet. ^eöryhton, ^sirt. ^ecnyht neben praet. töcnuicte; femer ecde
(auch ecte und ecade), part. -eced (auch -ecad), und zu neoleca, -laca das
praet. niolecde (selten -Iecte, -licde, auch -Ucade, -lacede, -locedon; nea-,
nelecde); — Rit. praet. -cnyhtest, part. -cnyht, -Öryht neben praet. -neo-
Ucdest,
Anm. 19. Für einige isolierte formen kann man nur vermutungs-
weise ein volles paradigma ergänzen. So gehört zu dem poet. praet. scyhte
verführte, wol ein praes. *scycc(e)an (zu scucca Verführer), zu dem part.
gecliht coUecta (Scint.) wol ein praes. *clycc(e)an, zu ofhcehte hackte ab
(^Ifr. Ep. past.), bedoehte tradidit (Hpt. gl.) die praesentia *hascc(e)anf
*dascc(e)an (vgl. Iceccean oben no. 1 ?).
§ 408. 1) Die verba auf rw und Iw, wie ^ierwan bereiten,
sierwan berücken, smierwan schmieren, wielwan wälzen, ver-
lieren vor dem urspr. i der 2. 3. sg. ind. praes. (§ 358), der
2. sg. imp. (§ 410), des praet. (§ 401) und des part. praet. (§ 402)
§408. Schwache verba: I. klasse: Unregelmässige. 237
nach § 173,2 lautgesetzlicli ihr w und werden dadurch in
diesen formen kurzsilbig. Vgl. z. b. von ^ierwan 2. 3. sg.
gierest, ^iereö, imp. ^iere, praet. gierede, part. ^e^iered.
In der späteren spräche treten jedoch zahlreiche Um-
bildungen auf, indem namentlich entweder das w durchgeführt,
oder ganz getilgt wird, oder endlich nach § 400, anm. 2 formen
nach der n. schwachen klasse (mit oder ohne w) gebildet
werden. Die einzelnen verba schwanken hierin stark; bei
einigen, wie hierwan verspotten, nierwan bedrängen, ist die
altertümliche flexionsweise überhaupt nicht mehr zu belegen.
Anm. 1. Mit dem Wechsel von rw, Iw und einfachem r, l musste
ursprünglich auch ein Wechsel des wurzelvocals zusammengehen, da nur
vor rwj Iw hrechung des grundlautes a bez. 8, i (in smierwan) eintreten
konnte, z. b. smierwan, aber smirestj smireÖ, praet. smirede; doch sind von
diesem wachse! wol nur bei smierwan (anm. 5) noch deutliche spuren er-
halten. Bei gierwan musste er lautgesetzlich verschwinden (gierwan nach
§ 98, a, ^ierede nach § 98, b etc.)
Anm. 2. Am frühesten wird das w in der unflectierten form des
part. praet. wiederhergestellt: vgl. Ep. ^gernuid, Corp. ^e^enoidf ^esmirwid.
Auch in der poesie ist ^egierwed, ge^yrwed neben gegyred oft metrisch
sicher gestellt.
Anm. 3. gierwan, gyrtoan bleibt im ws. meist der alten flexion ge-
treu, doch findet sich auch ein part. gegyrwed (vgl. anm. 2), imp. gier und
gierwe Cura past. neben gyre, sowie selten und spät formen wie 3. sg.
gyraÖ, opt. gyrie, part. gyriende, endlich auch ein part. gegyrwod.
Der Ps. hat regelmässig gertoan, praet. geredef part. gered. In R*
und north, finden sich nur bei der bedeutung 'kleiden' noch einige hier-
her gehörende formen: R^ part. praes. gasrwende, praet. pl. ungeredun,
part. praet. ungegeradne; E' part. praet. gegerwedj L praet. pl. ^c-, onge-
don, Kit. praet. gigeride; im übrigen ist dafür eingetreten R^ geanviga
(dazu opt. pl. iarwan, praet. iarwede, part. iarwad), R* georwiga, L Rit.
gearwiga nach kl. n (ein inf. gegeruiga, 3. sg. geruaöj gegerues, part. giger-
wad L wird vielleicht nur auf ungenauer Schreibung beruhen).
Anm. 4. sierwan geht in der altws. prosa regelmässig: Or. sierwan,
praet. siieyrede, part. ge-j be8i(e)red (später auch gesyrwed)] daneben steht
aber bereits im Or. 3. pl. -sieriaö, wozu später das praet. syrode (kPs.
heserode) neben syrede begegnet. Gewöhnlich wird aber später das w durch-
geführt: praes. 3. sg. syrwb, praet. syrwde, oder nach der ö-klasse syrwian,
praet. (syrwode), pl. syrwedon,
Anm. 5. Auch von smierwan sind im älteren und jüngeren ws. noch
zahlreiche reste der alten flexion erhalten, wie Cura past. praes. pl. fiwi(c)rc-
waöf praet. smirede. Dazu tritt frühzeitig neugebildetes smirian, smyrian
(schon imp. pl. smiriaö Cura past. hs. H), das dann später auch nach der
s-klasse flectiert: praes. 3. sg. smyraJÖ, imp. smyra, praet. smyrode^ part.
238 §408. Schwache verba: I. Masse: Unregelmässige.
^esmyrod. Ausserdem finden sich in nicht streng ws. texten öfter formen
mit e, wie inf. smerwanj smerian^ opt. smeruwe, smei-i^e^ praet. smeredCj etc.
Im Ps. sind nur praes. sg. 3. smireöj praet. smirede belegt, in R* ein
imp. sg. smere; als inf. wäre, wenigstens für Ps., *8meorwan zu vermuten
(nach § 159,5). Das north, hat in ß^ inf. smiranne, praet. smiridey -ede,
pl. -edufif in L inf. smiriane, praet. smiride, pl. smiredon; im ßit. part.
geamearvad.
Anm. 6. hierwan und nierwan (angl. herwan Ps. R*, nerwan Ps.) haben
das w fast tiberall durchgeführt: ws. praes. sg. 3. hyrwÖ (R* herwep\ imp.
Äyno, praet. hyrwde (Ps. Äenodwn), part. gehyrwed (Ps. ^enerwedf pl.
^ewcriode) etc., gelegentlich auch formen der ö-klasse aufgenommen, hyr-
wiarif nyrwian, praet. hyrwode^ nyrwode etc. Nur vereinzelt finden sich
in der poesie inf. heri(ge)an (?), praet. nyru^de Blickl., (für *nyruwdef vgl.
ebda, praet. heruwde)^ part. (sehr spät) genier ed.
Anm. 7. Von *wielwan sind praet. wylede, part. bewyledf ^ewylwed
belegt, daneben formen nach der ö-klasse wie praes. sg. 1. toylewigCj part.
praet. bewylewud, und inf. wylian, praet. wylode.
Unklar ist der vocalismus in *ä^cBlwan erschrecken (part. ägoelwede
Or., part. ä^oelwedy ägelwed Boeth.).
Anm. 8. frcetwan schmücken, hat im praet. neben frastwede^ part.
^efrcetwed (vgl. § 404, anm. 1) meist frastwode^ part. ^efrcetwod nach kl. n ;
später finden sich auch praesensformen nach kl. n.
Anm. 9. Weiterhin scheint noch rc^swan erwägen, vermuten, ähnliche
flexion gehabt zu haben, da sich auch rc^ian und praet. rc^swode und
rcbsode findet.
2) Die verba auf langen vocal oder diphthong 4- w wie
Icewan vertraten, forslcewan verzögern, getriewan glauben,
iewan zeigen, führen das w im allgemeinen durch alle formen
durch: praet. iewde (vereinzelt cetiede, § 174, 3), part. ^eiewed,
pl. gdewde etc.
Anm. 10. Neben iewan, ^wan tritt schon altws. auch iowarif praet.
^owde auf, sowie im praes. auch Sowian nach der 11. klasse, dem sich dann
später auch ein praet. Sowode zugeseUt. Daneben steht in seltenerem
gebrauch (und wol nicht in strengws. texten) auch iawan, namentlich im
praet. 6awde,
Das kent. hat iwan (= ws. iewarty § 159, 4) neben kiwan (praes. sg. 3.
atewb, aUauÖ kGL), der Ps. ot^awarif praet. oteawde (nur je einmal otiowan,
oteowde), ß* (ast)6awany praet. Hiode, Saude; north, ß' {cBt)4owa, praet.
6owde, part. Sowed (einmal astctwed), L (ced-, ast- etc., ge-)4awa, praet.
-SatodCf -Saude und -Sawadej part. -Sawed und -eawad (ganz selten neben-
formen wie inf. asthSwene, praes. sg. 3. cedSuaÖ, imp. asdeew, praet. cetSuwdaSj
part. oetSuwedf auch praet. cedSadoiij cbwade), Bit. oed^wa, praet. -äawde
und -SavadCf part. fl. ceöiawde neben cedSawad,
§408. Schwache verba: I. Masse: Unregelmässige. 239
Anm. 11. Zu WS. Uäwan begegnet north, in E^ das praet. bil^de, L
beleede mit ausfall des w nach § 174, 3.
Anm. 12. Hierher gehört vielleicht auch 3i^«;a» drücken, bedrängen
(aus *ßUwjan?)y praet. Öywde, part. *ged^edj fl. geÖ^wde, Daneben mit
sehr auffölligem vocalismus praet. Or. äp6wde, part. pl. poet. gepiiode;
andere formen s. anm. 18.
3) Die verba mit urspr. aw, iw zeigen starke Unregel-
mässigkeiten.
Anm. 13. Das verbum cies{e)an, cigan (c^gan) rufen, nennen, geht
auf eine grundform *kaujan zurück und tiberträgt ws. das g in alle formen,
praet. ci(e)gde, part. geci(e)ged, pl. geci{e)gde u. s. w. Die angl. formen
sind: Ps. ciganj praet. c^de (aus ^kawida, *keu)ida mit ausfaU des iv nach
§ 173, 2), ß^ c^gan, ccbgan, praet. cigdej ccJb^de^ einmal ceigde, part. geccbged;
north, ß"^ c4ga (einmal imp. ceig)j praet. c^gde^ selten ceigde und c^de, part.
gicSgedf einmal giceed, pl. gicigde; L ceigaj praet. cdgdey selten ceigede,
part. geceiged, selten geceygedf gec^ged, -id; geceigdy geceid, gecädy fl. ge-
ceig(e)do etc.; Bit. ceigüy praet. -ceigde, -ceide, part. geceiged, fl. giceigidoy
giceigdo, giceido, lieber die flexion des praes. s. § 409.
Anm. 14. Ebenso flectiert das nur poet. h6gan ausführen, vollenden
(aus *haujany altn. heyja)y praet. hidey part. gehSd; desgleichen ausserws.
poet. 8tr6gan streuen (got. 8tratijan)y praet. streidce, -e Erf. Corp. stridun E*.
Anm. 15. Im ws. gilt für das letztere strewian^ praet. strewedCy
später atreowian (streawian), atreowede oder streowode nach kl. IL.
Denselben typus haben femer das isolierte part. ä-, gebeowed zerrieben
(ahd. gibeuuit) und die verba 8i(o)wian nähen, 8pi(o)wian speien (vgl. altn.
s^'üy spTJja aus *8iujan etc.), bei denen aber die alte flexion fast nur noch
in den ältesten denkmälem zu belegen ist (part. praet. -aiuuid Ep., -aiowid
Corp., fl. instr. bisiuuidi Ep., bisiiidi Corp.); später gehn sie nach kl. 11,
nur hat spiowian auch praet. spiowde, spiowde (neben pl. spiowedan : alles
in der poesie).
Anm. 16. Wie die urspr. langsilbigen (vgl. namentlich anmM2) flectiert
gewöhnlich hlywany hUowan erwärmen (vgl. altn. hl'^a aus *hliujan), praet.
M^iüdCy part. fl. gehlywde; daneben begegnen aber auch praet. Myde, part.
gehlyd und in der poesie ein praes. pl. hUoÖ,
4) Eine weitere reihe von abweichungen zeigen die auch
hier auftretenden verba contracta (vgl. § 373. 414, anm. 5).
Anm. J7. Hierher gehört mit urspr. vocalischem auslaut der Wurzel-
silbe *diany *dion säugen: Ps. part. praes. milcd^ondray ß^ diendra, north.
L part. diendra y praet. sg. 2. gediides suxisti (in ß' verderbt deöedea).
Dagegen führt hnctg{e)an wiehern (aus *hnaijan) das g durch, sg. 3. hncbgÖ etc.
Anm. 18. Grösser ist die anzahl der verba contracta mit dem urspr.
Wurzelauslaut h: Man erhöhen, praet. Ä^adc, part. Ä^ad (angl. ^eÄccd Beda),
tijn lehren, dt^ drücken (aus *pühjany ahd. dühenj vgl. Ö^an oben anm. 12),
*lhrgn drücken (praet. geör^de expressit L, part. geör^d gl.), r^n brüUen,
240
§ 408—409. Schwache verba: I. klasse.
*8c^n autreiben (ahd. 8cühen)y praet. tyde^ part. t^d, fl. t^de (spät auch,
praet. etc. tydde^ §230, anm. 1); daneben inf. Öeon (vgl. §117,2 nebst
anm.) und danach praet. Öiodey part. fl. ö6ode (?). Femer vereinzelte formen
wie ^ew6Ö depravat, praet. gew6de (zu *wöhjan)j praet. pl. tedan (zu Hüh-
Jan): inf. *w&nf *t&n?
Uncontrahierte formen finden sich in den ältesten texten, wie praes.
sg. 3 fcthitj praet. pl. fctdun Ep. zu ^faihQan malen; subst. part. scyhend
Ep., seiend Corp. verfilhrer, part. praet. äßryid expilatam Corp. Später
sind sie selten (es begegnen spätws. formen wie ic Ö^^e, praet. Öy^de\ in
R^ pl. scyap).
Flexion der schwachen verba erster klasse.
§ 409. nerian und fremman stellen die flexion der ursprüng-
lich kurzsilbigen, deman die der ursprünglich langsilbigen dar
(dazu kommen dann nach § 372 die praesentia der starken jö-
verba). Beispiele für die erste klasse s. § 400, für die letztere
§ 403; über ^ierwan und de^an s. § 408, 1. 3. Ueber die ge-
stalt der endungen im allgemeinen sind § 354 ff. zu vergleichen.
Praesens.
Indicativ.
Sing.
1.
nerie
fremme
deme
jierwe
cie^e
2.
neres(t)
fremes(t)
dem(e)st
gierest
cie5(e)st
3.
nereö
fremeö
dem(e)Ö
3iereÖ
cie3(e)Ö
PI.
neriaö
fremmaö
d^maÖ
^ierwaö
ciejaö
Optativ.
Sing.
nerie
fremme
d^me
^ierwe
cie^e
PI.
nerien
fremmen
demen
^ierwen
ciejen
Imperativ.
Sing.
2.
nere
freme
dem
3ierwe
ciej
PL
1.
nerian
fremman
d6man
^ierwan
ciejan
2.
neriaö
fremmaö
demaö
jierwaö
cie^aö
Infinitiv.
«
nerian
fremman
deman
jierwan
ciejan
neriende
Participium.
fremmende I demende
jierwende ciejende
§ 400—410. Schwache Terba: I. klasse: Flexion.
241
m
Praeteritum.
Indicatiy.
Sing.
1.
nerede
fremede
d§mde
jierede
elende
2.
neredes(t)
freniede8(t)
d§mdes(t)
u. s. w.
n. s. w
3.
nerede
fremede
demde
PL
neredon
fremedon
demdon
Optativ.
Sing.
nerede
fremede
d^mde
jierede
ciejde
PL
nereden
fremeden
d^mden
n. s. w.
U. 8. w.
Participinm.
Sing.
nered
fremed
d^med
3ier(w)ed
ciejed
PL
nerede
fremede
d^mde
u. s. w.
u. s. w.
Anm. 1. üeber graphische nebenformen von nerian etc., wie werjan,
nerig(e)an etc. s. im allgemeinen § 175. Der Ps. hat nur ^, wie in geder-
ganj onstyr^an, praes. 1. sg. ind. hergu, -o, nergu, biscergUf swer^u, biwergUj
pl. hergaöf genergaöj swer^aÖ, opt. nerge, hergen, part. her^ende^ ^energendey
swer^endan; in B^ begegnen inf. sweri^e^ swerge (und ein zweifelhaftes
swerigcB, das wol opt. ist) nnd f ermanne. North, sind belegt in B' inf.
sweri^af fl. Hermanne und smiranne (zu § 408 , anm. 5 , vgl. auch § 400,
anm. 2), part. hersende und herende (vgl. auch § 412, anm. 11), in L inf.
«w<m(^)a, 8ueri(g)af suerige ; ^estyri^e^ -ej;e, fl. Hermanne und smirianef part.
eriende, hergende, Jiergiendü und herende , 3. sg. ind. praes. suerias. Das
Bit. hat neben (^i)heriadf gihergaÖ auch 1. 3. sg. ind. opt. praes. ginere
ohne j.
Ueber südengl. formen wie 86cean, -eaÖ, hncbgean, -eaÖ etc. neben
s^can, secad etc. s. § 206, 3, b ; in Ps. B^ B^ L Bit. fehlen diese -e- ganz.
Anm. 2. Vor dem pronomen ic fällt im north, öfter das -e der 1. sg.
ind. praet. aus, soegdig L, ^dig, cerdig Bit, fttr sasgde ic, Sode ic, cerde
ic etc., vgl. § 355, anm. 2.
§ 410. Die eigentlichen flexionsendungen waren ursprung-
lich in beiden Massen dieselben, und sind es noch im prae-
teritum. Die tatsächlichen unterschiede in der flexion des
praesens im ags. sind folgende:
1) Das j des sufflxes -jo- blieb vor unähnlichen vocalen
bei den kurzsilbigen auf r wie nerian erhalten (gelegentliche
analogische ausnahmen im north, s. § 409, anm. 1); bei den
übrigen kurzÄübigen erzeugte es vor seinem ausfall (§177) im
westgerm. nach § 227 gemination des wurzelauslautenden conso-
Slavers, AngelsAohi. granmiAtlk. 8. «ofl.
16
242 §410. Schwache verba: I. klasse: Flexion.
nanten, wie in fremman\ bei den langsilbigen fiel es aus ohne
gemination zu hinterlassen.
Anm. 1. Bei yoransgehendem vocal oder diphthong ist entweder das
j ganz geschwunden und contraction eingetreten, wie in hian, t'jn etc.
§ 408, 4, praes. h6a, t^j 2. sg. h^asty tptf 3. sg. hiaö, t^Öy pl. h4aÖf t^Ö n. s. w.,
oder erhalten, wie im ws. cie^an, § 408, anm. 13 etc.
Im Ps. flectiert ci^an praes. ind. c6pAj *c^t^ ceÖ, ci^aÖ, opt. cige,
imp. c6j *c6ganf cSgaÖ etc. (vgl. §408, 3), d. h. das j ist überall da ge-
schwunden, wo die endung den vocal i enthielt. Dagegen hat ß^ praes.
sg. 3. ccbgepf imp. ccbg; north. E^ praes. sg. 3. (^i)c^^cd, -e«, -aÖ (einmal
giceeS)j imp. gicigf L praes. sg. 3. geceiged, -c«, -ad, pl. geceigaSf -e«, imp.
geceig, seeeise.
2) In den fonnen mit dem endungsvQcal i, d. h. der 2.
3. sing. ind. praes. und der 2. sing, imp., fehlte das j des
Suffixes bereits im westgermanischen, es konnte daher hier
auch keine gemination erzeugen. Daher zeigt das praesens
der ursprünglich kurzsilbigen von hause aus einen geregelten
Wechsel zwischen geminiertem und einfachem consonanten.
Anm. 2. Besonders zu beachten sind bei diesem Wechsel die be-
Stimmungen der §§ 190. 216, wonach cg als Verdoppelung von ^, und hb
als Verdoppelung von /"eintritt: lecg(e)an — legeÖ, swehban — swefeÖ u. s. w.
Anm. 3. Der Wechsel schwindet bei der Umbildung der einschlägigen
verba im ws. nach § 400, anm. 2. Da wo die gemination erhalten bleibt,
reisst später z. t. Verwirrung ein: seiest und seilest, seleÖ und sdkÖ u. dgl.
Besonders stark ist dies im north, in L eingetreten.
3) Der imp. sg. der kurzsilbigen geht auf -e aus (got. -ei),
nere, freme, bei den langsilbigen wird dies e nach § 133, c
stets apokopiert, dem, hier etc.
Anm. 4. Spätws. begegnen sehr gewöhnlich auch formen wie d^me,
h'jre; seltener bei ursprünglich kurzsilbigen verbis, wie teile (über altws.
gier und gierwe etc. s. § 408, anm. 3). Von solchen finden sich auch ver-
einzelte formen nach art der langsilbigen, wie cwelL
Anm. 5. Während im Ps. die flexion des imp. noch ganz rein er-
halten ist, herscht in R^ und north, bereits ziemliche Verwirrung. Zwar
sind die endungslosen formen der langsilbigen meist erhalten, doch finden
sich auch formen auf -e, wie ß* gelise, cäge, L ceige, gehöre, -Uore^ sende,
Rit. girihte, givcende, geirUihte (doch nicht in R*).
Bei den mehrsilbigen hat R^ formen wie swer, hef; sei neben sele,
äpene und mit Übertragung der gemination seile, sette^ ärecce, bebycge;
north. R* sitt, sei neben site, sete, {bi)byge; L gbidd, sitt, Hg; byg, gener,
sei, onsett neben suere; genere (und -ferig nach art von § 412, anm. 8); Rit.
gibidd, ähef] sei neben ginere und gibidde, gitrymme,
4) lieber die synkope in der 2. 3. sing. ind. praes. s.
§ 358, 2 nebst anm. 359.
§410. Schwache verba : I. klasse: Flexion. §411. II. klasse. 243
5) Alle verba die im ws. ihren inf. auf -tan bilden, ent-
wickeln im spätws. oft formen nach der ü. klasse, s. § 400,
anm. 2. 3.
2) Zweite schwache conjugation.
§ 411. 1) Die praesensf ormen dieser klasse gehen der
hauptsache nach auf einen gemeinschaftlichen stamm auf germ.
-ö;a- zurück; nur in der 2. 3. sg. ind. und 2. sg. imp. tritt
dafür ein kürzerer stamm auf -u- ein.
Im ags. ist das alte -e^a- über umgelautetes -^a- zu
•€ja-, -ija- etc. geworden; daher z. b. inf. löcian schauen, aus
*lököjan, -ejan etc., opt. löcije aus *lököjai, -ejce etc.
Das u des praesensstammes erscheint dagegen regelrecht
als a; daher 2. 3. sg. ind. I6ca$(t), locaö, imp. ZJca, aus Hukös,
"^löhöfi, Höhö etc. (abweichungen s. § 412, anm. 5. 8).
Anm. 1. Da das t der ia, ie etc. erst in relativ später zeit aus 9, g
hervorgegangen ist, so erzeugt es niemals t-umlaut: formen welche diesen
Umlaut haben, gehören nicht hierher, sondern zur dritten klasse, vgl.
§ 415 f., namentlich § 416, anm. 11.
Anm. 2. Auch u- oder o/a-umlaut kommt aus demselben gründe
den formen mit ia^ ie lautlich nicht zu; wo er trotzdem erscheint, wie in
cliopiarif cleopian neben clipian etc., § 416, anm. 14, c, ist er aus formen
ohne i herübergenommen.
2) Praeteritum und participium praeteriti werden
von dem kürzeren stamm auf -ö- gebildet. Für dies ö erscheint
im ags. selbst entweder (wie im praes.) ein a, oder aber ein
u, ; daher z. b. praet. entweder locade oder löcude, -ode, part.
locad oder locud, -od^ zu älterem *lököda, *lököd. Genaueres
hierüber s. § 413.
Anm. 3. üeber das eindringen von formen der n. klasse in die
erste s. § 400, anm. 3.
Anm. 4. Die zahl der zu kl. ü. gehörenden verba ist sehr gross,
zumal von sehr vielen nominibus denominativa nach dieser klasse gebildet
werden können. Es gehören hierher z. b. von kurzsilbigen bodian ver-
künden, ceorian klagen, dwolian irren, holian holen, hopian hoffen, laöian
einladen, lofkm loben, lufian lieben, macian machen, monian mahnen,
atician stechen, tvarian beobachten, von langsilbigen dsdan fragen, c6ap%an
handeln^ kaufen, costian versuchen, eahtian achten, eardian wohnen, eamian
ernten, endian enden, fondian nachgehen, fundian streben, ^earwian be-
reiten, ^räpian greifen, hergian verheeren, higian eilen, behöfian nötig sein,
hwearfian wandern, Uanian lohnen, löcian schauen, loccian locken, meldian
16*
244
§41t. Schwache verba: n. klasse.
melden, offrian opfern, ac^atoian schauen, aomnian sammeln, tiohhian an-
ordnen, Öaccian streicheln, Öoncian danken, wealwian sich wälzen, weoröian
ehren, wincian winken, wUian heimsuchen, wondrian wandern, louldrian
verherrlichen, preisen, umndian verwunden, wundrian wundem, und viele
andere. Als besondere gruppen sind hervorzuheben die ableitungen a) auf
-(6)ctan, wie bedecian bitten, ästyfecian ausrotten, äawefecian ausrotten;
ieldcian aufschieben, gearcian machen; — b) auf -(c)^tan, meist von adjec-
tivis auf -ig gebildet, wie dyaegian töricht sein, hef(e)gian beschweren,
met(e)gian massigen, wel(e)gian bereichem; hälgian heiligen, gemynd^an
gedenken, aär^n schmerz empfinden, acyldgian sich verschulden, ayngian
sündigen, w&rgian ermüden, witgian prophezeien; — c) auf '{epiian, wie
gedafenian (Ps. gedeafeniaiif ß^ gedafnian und gedcßfnian, north, gedasfnigä)
geziemen, fag(e)nian sich freuen, hafenian halten, op(e)nian öffnen, war(ey
nian sich hüten ; fcBstnian festigen, Idcnian heilen, wilnian verlangen, wit-
nian strafen; — d) auf -(e)9ian, wie ef(e)8ian scheeren, eg(e)8ian erschrecken;
bletaian segnen (§ 198, 4), bliöaianf bliaaian sich freuen, cUJbnsian reinigen
(§ 185. 186, 2), gitaian begehren, grimaian wüten, hr^owaian bereuen, ieraian
(ioraian) zümen, mctraian bekannt machen, miltaian erbarmen, ricaian,
rixian herschen, unrötaian unfroh sein, tmtriowaian ungläubig sein, u. s. w.
Anm. 5. Viele verba die im ags. ganz oder überwiegend nach der
^klasse flectieren, sind aus der alten e-flexion hierher übergetreten; vgl.
z. b. ärian ehren, cunnian versuchen, folgian folgen, hongian hangen, hatian
hassen, longian verlangen, lician gefallen, adrian schmerz empfinden, acomian
schämen, aorgian sorgen, aparian sparen, Öolian dulden, Öröwian dulden,
wacian wachen, wunian wohnen, mit ahd. irin, (got. kunnanj praet. -aida),
folgBn^ hanginf hazzin, lang&nj lich^j airin, acamin, aorgin, aparin, doUn,
druo^, wachen, wonin etc., und namentlich die zahlreichen ableitungen
von adjectivis, wie äcealdian erkalten, geatrongian stark werden (ahd. ar-
caltin, atrangin) u. dgl.
Die formen dieser verba sind im folgenden ohne weiteres mit berück-
sichtigt, soweit sie mit denen der 9-verba zusammenfallen; die reste der
alten e-flexion, die sich bei einigen erhalten haben, sind dann in §416
zusammengestellt.
3) Das westsächs. paradigma dieser klasse ist:
Praesens.
Indicativ.
Sing. 1. loci^e
2. 16cas(t)
3. löcaö
PI. löciaö
Optativ.
. löcije
löci^en
Imperativ.
Sing. 2. löca
PI. 1. löcian
2. löciaö
Infii
löc
liti
ian
V.
Partie]
löciei
ipium.
ide.
§ 411—412. Schwache verba: n. klasse. 245
Praeteritum.
Indicativ.
Sg. 1. löcode
2. 16codes(t)
3. locode
PI. löcodon
Optativ.
. locode
löcoden
Participium.
-16cod
Ueber die endungen der einzelnen formen ygL die all-
gemeinen regeln von § 354 ff. Ueber verba contracta s. § 414,
anm. 5.
§ 412. Die flexion des praesens ist in den meisten mund-
arten ziemlich fest, namentlich im westsächsischen. Ueber
angl. besonderheiten beim flectierten inf. und beim pari praet.
s. anm. 3 und 9 ff. Sonst zeigt fast nur das north, (und z. t.
Ri) bedeutendere abweichungen.
Anm. 1. Die ia, ie der endnng sind, auch nach answeis der metrik,
im aUgemeinen zweisilbig (sie haben also silbisches i: lö-d^n etc., nicht
unsilbisches jj *löc-jan oder *lü^'an etc.). In einigen texten finden sich
auf den i bisweilen accente, die yieUeicht auf eine secundäre Verschiebung
der quantität des i (Uxnan aus *lö-ci'jan) hindeuten; so schon bei einem
Schreiber der Cura past. hs. H formen wie inf. gemldlian, geläcni^anj pl.
cliepiabf opt. forhradien etc.
Nur ausnahmsweise findet sich bei alten 2)-yerbis (über alte e-verba
s. § 416, anmm. 2. 15) einsilbiges ge für zweisilbiges ie, zumal in gewissen
jüngeren texten, und zwar yermutlich als kenticismus; vgl. z. b. partt. wie
gnomgende Blickl., inf. hddgenne, mötgenne Benet, u. ä.; doch auch schon
in Cura past. hs. H ein lufge (seliomgen s. § 416, anm. 15).
Anm. 2. In den altws. texten wird (wie im paradigma angedeutet)
meist ia geschrieben, weit seltener -igea- oder -i^a- (letzteres fehlt in
Cura past. h8..C fast ganz); daneben steht ganz ausnahmsweise ea, wie
plegean Cura past., hergean Or. Dagegen herscht in der 1. sg. ind. und
im opt. durchaus -t^e(n) vor und -ie, -ien treten zurück; im part. überwiegt
dagegen wieder -iende über -igende (dazu vereinzeltes hersende Or., ^Öegende
Cura past; vgl. dazu vereinzelte spätws. paraUelen wie hUoÖregendumf
mcBgeregan gl.); im flect. inf. (vgl. anm. 10) wechselt -ienne mit -igenne.
Im späteren ws. bleibt ia im ganzen vorhersehend; dazu tritt noch io
im opt. pl. wie lufiony leomion, anm. 7 (nur ganz ausnahmsweise finden
sich Schreibungen wie wüsigoiif p&nigeon). Bei ie herscht schwanken. In
JEMr, Hom. steht meist ije, auch im flect. inf. und im part., wie hodigenne^
hodigendej während in JEÜft. Gramm, das part. wieder auffallend viele -iende
246 § 412. Schwache verba: ü. klasse.
neben -inende zeigt, bei sonst meist doFchstehendem 'ige. Bei andern texten
ist oft eine regel überhaupt nicht zu entdecken.
Die kGl. gehen im ganzen mit dem altws. : consequent ia, meist -ige
(äfeatnigej onscunige, getimbrige^ aber 2iomte), aber im part. stets -ienäJ^e).
Ps. schreibt fast consequent -tu (1. sg.) wie ia und ie (nur je ein
gearvoigu, ondettigaÖf -igerif genyhtsumegende, gedeafineaÖ] über Öiwgen s.
§ 416, anm. 15), in E^ herscht dagegen sowol -ige (doch ein toundriende)
wie igüj igae (doch auch einige ia und ein hdlsio).
Von den north, texten hat R* stets t^e, igo und meist iga^ selten ia;
in L Bit. stehen ige, igo ebenfalls durch (bis auf verschwindende ausnahmen
zu gunsten von ie), dagegen ist hier ia neben iga häufig.
Anm. 3. Eine hauptdifferenz zwischen dem angl. und den übrigen
mundarten zeigt sich beim flectierten inf. und beim part. praes., s. anm. 10 f.
Ausserdem weisen E^ und das north, (und innerhalb des letzteren besonders
L und Eit.) eine menge von neubildungen auf. Einerseits sind hier nämlich
die formen mit und ohne -Hg)- vielfach durch einander geraten (daher z. b.
in L sg. ItvfiaSf pl. lufaa n. ä. neben urspr. sg. lufas^ pl. lufias)] anderer-
seits sind die a und ia, ie der endungen zu mischungen wie *-c^a-, -*ajer,
historisch {-aior), -age, -ega- etc. verbunden worden (daher z. b. in L plurale
wie losaiaÖ, duolagea, eardegaÖ neben dem alten losigaÖ etc.); oder aber
es sind selbständige neubildungen nach den mustern andrer verba vorge-
nommen (daher z. b. in L formen wie 1. sg. Öröwa neben Öröuigo, imp.
hälgig neben hälga u. ä.).
Im folgenden sind diese abweichungen bei den einzelnen formen mit
aufgeführt.
Anm. 4. Dem ws. kent. -ige der 1. sg. ind. entspricht im Ps. -iu,
seltener -io, § 355, anm. 2 ; E^ hat neben ähsige, somnige ein hdlsio und
neugebildetes Öröwa, ßröwe (getimbre kann alte form sein, vgl. §404,
anm. 1). North, überwiegt in E* L Eit. -igo, wie bodigo, somnigo etc.;
daneben stehen formen wie E^ fulwo, gihdlgo, lufo, selten scomiga-, lufa,
milsa-, in L Öröuiga, hdlgiga, uuldria, uoröige; lufo, geniöro; lufa, Öröwa,
hdlsa, milsa-, im Eit. gihaslsiga, giniosige-, gimyndga, gidilga.
Anm. 5. Das a der 2. und 3. sg. ind. ist im ws. ganz fest (ein
ofersceadoÖ Cura past. hs. C gegen -aö hs. H ist verdächtig); die kGl. haben
einige o, e: onscunoÖ, geßafoÖ, ofsticoÖ; geßafeÖ, äreÖ-, ein vereinzeltes
edUaneÖ im Ps. ist wieder verdächtig, ebenso wie ein vereinzeltes ädrügiaJÖ.
In E^ finden sich dagegen neben -ast, -ap etc. bereits ziemlich viele
6-formen, wie endep, gearweß etc. (auch gearwasp) und ein paarmal -ia^,
driaÖ, pröwiqp. North, herscht in E^ in der 2. sg. -as (ein gioweitu zu
giowian begehren, § 416, anm. 15, b), in der 3. sg. meist -ad, neben seltenem
•eÖ (gisomneÖ, lufeö, gidcefneÖ) und wieder etwas häufigerem -igaÖ, -iaÖ,
-ias, wie gisomnigaö, dgnigaÖ, clctnsigaÖ; cldbnsias, wundriaÖ etc. In L
sind für die 2. sg. belegt formen wie löcas, aomnas etc. (dies ist die normal-
form); lufcBstu, ondsumrtBStw, nivfos; woröias; in der 3. sg. herscht -^,
-OS nebst -eÖ, -es (und seltenem -a^, -ces, wie lufasÖ, clioppcBS); daneben
neubildungen namentlich auf -iaÖ, -ias, seltener solche wie somnigaö, -as,
§ 412. Schwache verha: IL klasse. 247
fcBstnigeÖ, tooröiges, syngi^; ä^negoeÖ', diadagea, uorÖageSf fceatna^iöj costatÖ
und sceomiagaÖ, Das Eit. hat in der 2. sg. nehen -as (-ast) auch formen
wie giiorseSy eftnives; glaöias (über solche wie ric8<iÖ s. § 356| anm. 2), in
der 3. sg. neben einigen -eÖ auch neubildungen auf -iaö neben vereinzeltem
gihersymaiaöf gimilsageÖ, ^iärwyrÖi^^,
Ueber den consonantischen ausgang der 2. 3. sg. s. § 356 f.
Anm. 6. Im ind. pl. und der 2. pl. imp. ist die endung -iaÖ etc.
(vgl. anm. 2) fest im ws. kent. und Ps.; in E^ stehen dagegen neben dem
gewöhnlichen -t(j)aA '^fi (vereinzelt auch acyläi^at, lökigoep) auch neu-
gebildete formen wie gesomnaß etc. (vereinzelt auch solche wie hreordeß
^ redet*). Im north, hat E^ meist -igaö, -igaSf neben seltenerem -iadf -ias,
und im ind. n^ubildupgen auf -od, -aSj wie giaomnadf lufas. In L herschen
noch die -iad, ias bez. -igaÖ, -igas vor; dazu kommen einige -igeÖ, -i^ea
und ziemlich viele neubildungen wie diadageöf costagesi d^ne^aöf eardegas
(seltene nebenformen : losaiadj dgnagaöf lufagiaöf cUdagioÖ, bodagceöf wordai-
ges, ägne^es, ^ete^Öe^eSj clioppogaöf 8c6awgia8)j namentlich aber solche wie
gesomnadj -8 (selten -es: heköfes). Auch das Eit. hat neben gewöhnlichem
'i(^)adj 'Hs)a8 einige neubildungen wie geblcedaaöf gim&r8a8, ^ifdbrscipeÖ,
Ueber den consonantischen ausgang des ind. pl. vgl. § 360, 1, über die
Verkürzung vor folgendem pron. pers. § 360, 3 nebst anmm.
Anm. 7. Der opt. sg. ist im ws. und kent. durchaus regelmässig.
Für den pl. sind die allgemeinen regeln von § 861 nebst anmm. zu be-
achten. Für altws. -igen heisst es also später auch -ian (so schon einmal
äacian Or.) und dann spätws. durchaus vorhersehend -ion etc., während in
kGL kPs. kH. -ian durchsteht.
Der Ps. hat regelmässig sg. -te, pl. -ien, E^ neben herschendem sg.
pl. 'ige auch einige -igoe und sg. folge, getriowe, pl. iarwan. Das north,
zeigt in E' sg. pl. -ige, seltener -iga\ in L herscht umgekehrt -iga, -ia
neben seltenerem sg. -ige und neubildungen wie sg. gerixagef losaige,
dSadege und geberhinaj pl. deadagej lufaiga, -e; im Eit. desgl. sg. pl. meist
'ia, -iga^ selten -ige, und neubildungen wie sg. gimilaage, giidlege, giwlit-
gega und gemyndge, pl. githoncage und gieamigo.
Anm. 8. Im imp. sg. ist die endung -a fest im ws., kent. und im
Ps. In E^ steht neben -a ziemlich häufig -e (auch -as in löcoe). North-
hat E* ein vereinzeltes löcco 'siehe' neben herschendem -a; L und Eit.
zeigen neben -a auch einige -e und häufig eine neubildung auf -ig, wie
drig, 8c6awig, hdlgig (vgl. auch §410, anm. 5; ein worlfiga 'adora' Eit.
ist wol als inf. verstanden, ein geöriat L vielleicht nur verschrieben).
Ueber den imp. pl. s. anm. 6.
Anm. 9. Im unflectierten inf. ist -ian etc. (anm. 2) im allge-
meinen fest im WS., kent. und Ps., vgl. § 363, 1 nebst anm. 1. E* hat
neben -igan, -ian auch -ige (und ein andt^striga) sowie neugebildetes 8taUe,
tintcrga für ws. 8teaUian stehen, tintregian quälen; in E* herscht -iga
(vereinzelt -ia) vor, daneben selten -ige-, L hat meist -ia, -iga und -ige,
daneben neubildungen auf -age, -ega, -ege wie diadage, wifega, dgnege
(vereinzelte nebenformen lufagie, geör^adtaige, uundraige, hriordagas, ge-
248 § 412—413. Schwache verba: n. klasse.
Ucnas^ef gehoro^oe) und wie ger^ofa^ milsaf gehäliga. Im Rit. scheinen
sich nur die regelmässigen -ia, -iga sicher belegen zu lassen (vgl. jedoch
§ 414, anm. 14, c).
Anm. 10. Für den flectierten inf. gelten im ws. und kent. die
allgemeinen regeln von §363,2: also altws. überwiegend -ianne, seltener
-Hg)enne, aber spätws. wieder vorwiegend -t(^)en»c, im kent. -ienne kGl.
kPs. u. s. w.
Im angl. herschen dagegen formen ohne -i- durchaus vor. Der Ps.
hat -ennej wie eamenne (daneben ein to mildsiende miserendi), E^ schwankt:
8c6awennej hismerene und giUanne, Von den north, texten hat E^ neben
überwiegendem -annej wie endanne^ auch vereinzelt hodiganr^ (touniganne
neben wunanne s. § 416, anm. 16); in L überwiegt -anne (daneben ver-
einzelt losane, embehtane und talanna, auch verkürzt 8c6awnne)j selten
-cnwe (gehcblgennef pinennCf woröenne) und -ianne (bodianne, lufianne, toor-
Öianne)f das Bit. hat nur -anne.
Anm. 11. Eine ähnliche doppelheit der bildung erscheint beim part.
praes. Im ws. und kent. herscht allgemein das zu erwartende -i(g)ende
(vgl. anm. 2). Im Ps. überwiegt ebenfalls noch -iende, daneben steht aber
sehr gewöhnlich auch -eneie, und zwar oft in denselben verbis, wie blissiende
und Missende, etc. E^ hat neben (clipigende)^ umndriende gewöhnlich -endCf
wie (clippende § 416, anm. 14, c), lökende etc., ausnahmsweise auch costcende
und löcande, ondswarande. In E' geht -ende durch, in L wechselt es stark
mit -ande (daneben auch vereinzelt ondsitarcende und verkürzte formen
wie scöaimdej Öröunde) und seltener mit -i-formen wie geadrigende etc.
(einmal auch gidyrsgindvm, vgl. altes hlcbodrindi Ep.; wunigende etc. s.
§ 416, anm. 16). Das Bit. hat neben -ande (ricsande etc.) auch lufendCj
licxasndvmf wynsumcendo (wunigende, lifigcendra s. § 416, anm. 2. 16).
Auch in der poesie sind die kurzformen dieser participia auf -ende
öfter belegt, und, wie die metrik zeigt, auch ganz gewöhnlich für die über-
lieferten 'iende einzusetzen; vgl. Beitr. X, 482.
Einige neubildungen ähnlicher art bei alten jo-verben s. § 409, anm. 1.
§ 413. Im praeteritum ist -ode aus altags. -udce, -ude
die gewöhnlichste form des wests.; -ade ist hier seltener, dafür
aber für das kent. und namentlich für das anglische charak-
teristisch. Formen mit (geschwächtem) -ed- sind überall
seltener, finden sich aber in allen dialekten.
Anm. 1. Von den ältesten texten hat Ep. formen wie äslacudce,
suicudoB neben geregnodcs, suomodun und geniöradißf lUhircadce; in Corp.
herscht -ade etc., nur vereinzelt finden sich gemcercode, Öröwode, tioludun,
die z. t. zu alten e-verbis gehören.
Anm. 2. Im altws. ist -tide ziemlich selten, und offenbar als alter-
tümlichkeit zu betrachten ; pluralformen mit u fehlen hier ganz. Im spätws.
treten dagegen die u (offenbar als umgekehrte Schreibung für o) z. t. häufiger
auf, und auch im pl., wie löcudej pl. Ukntdon etc.
— H
§413—414. Schwache verba: n.klasse. 249
Anm. 3. In der Cnra past. ist 8g. -ude dnrch beide hss. zugleich
2 mal bezeugt, gräpude, Jirövmde, desgl. -ade 3 mal, Öinadej bisnadey gesyn-
gadey etwas öfter beide durch je eine hs., namentlich H. Normalform ist
'Ode, pl. -odon etc., doch steht neben letzterem auch bereits öfter -edon,
das 5 mal durch beide hss. zugleich bezeugt ist, hirsumedon, bodedon, ge-
dafedon, wunedon, bismredon (also vorwiegend bei alten e-v^bis); ein sg.
-ede fehlt bis auf ein oferrnödgede hs. H.
Auch in der Chr. ist -ode, pl. -odon das gewöhnlichste, doch sind da-
neben sg. -uc2e und namentlich -aie, pl. -edon etwas stärker vertreten
(dazu auch ein pl. oferhergeadon).
Im Or. hat der sg. meist -ade, der pl. -edon, doch auch nicht selten
sg. -ode, pl. -odon; daneben ausserdem 1 pl. -cidonf 3 opt pl. -ciden und
4 sg. -ede.
Anm. 4. Die formen, mit -ed- sind also offenbar zunächst im pl. (ind.
^edoiif opt. -eden etc.) aufgekommen. Dort bleiben sie auch spätws. neben
dem normalen sg. -ode, pl. -odon (und seltenem -otie, -ude, pl. -udon^ vgl.
anm. 2) einigermassen üblich, während sg. -ede durchaus zu den ausnahmen
gehört.
Anm. 5. Das kent. zeigt in kGl. onscunede (vgl. § 416, anm. 11),
geöafede, offrede neben überwiegendem -ade, im kPs. lufedest neben zwei
pingode und einem beserode (zu § 408, anm. 4).
Anm. 6. Im angl. ist -ctd- durchaus die norm; -u(2-, -od- ist, ab-
gesehen von 5 ckopude, 8 lufude Fs. (daneben oft auch -ade) durchaus
selten: je 1 dtiolude Ps., hleoniidun 'R\ tmXgude, ondsueamdon L und gi-
drSotodon E', ondeuorode, losodun, diopodan L. Wie die beispiele zeigen,
ist diese form der endung hauptsächlich auf urspr. s-verba beschränkt (vgl.
§ 416 nebst anmm.)
Etwas häufiger ist in Fs. B^ -ed-, und auch hier sind wieder die urspr.
g- verba besonders beteiligt (vgl. z. b. Fs. 7 cleopedun, 10 onscunedun etc.,
neben denen kein pl. -adun begegnet).
Aehnlich liegen die Verhältnisse im nortk, nur scheint wenigstens in
L -edon auch als schwächungsform für pl. -adon bei urspr. o-verbis etwas
häufiger zu sein; vgl. beispiele wie liccedon, woröedun, ofwundredon u. ä.
Anm. 7. Ausserdem hat L noch eine anzahl gelegentlicher neu-
bildungen, wie sciawde (sc^ude, sc^ode; vgl. § 416, anm. 17, b) zu sc^wiga
schauen; hiafegde, untrymigdon zu lUafiga klagen, untrymiga krank sein
(zu § 416, anm. 1 1), oder umgekehrt dVüodade neben elVOodegde^ -igde zu
elUHodgiga in die fremde gehen.
Anm. 8. lieber formen ohne mittelvocal wie truwde, Öiowde etc. s.
§ 416, anm. 17, b.
§ 414. Die endungen des pari praet. entsprechen im
ganzen denen des praet.; es gilt also ws. meist -ody ausserws.
meist -ad etc., doch finden sich im einzelnen mancherlei ab-
weichungen.
250 § 414. Schwache verba: n. klasser
Anm. 1. In Ep. sind an hierhergehörigen formen nnr belegt fäod^
gefetodncBf äfülodan (alles von altem e-yerbis, vgl. § 416, anm. 15, b und
ahd. füUn)j in Corp. feotodj ^efeotodne neben herschendem -ad etc.
Anm. 2. In der Cura past. stehn neben dem normalen -od, flectiert
'Odßj -oda etc. auch 12 unflectierte -adf und je ein gedgemidu (zu § 144, b)
sowie ^ewundedan, forrotedan in beiden hss. zugleich (un[se]Öinged, 2 gewin-
trede sind nach kl. I gebildet); dazu kommen in C allein 4 'Ude etc., 2 -edattj
in H allein 5 -ade, 4 -udne, -udan etc., 2 -edan etc. Die Chr. hat neben
13 -od, 4 'Ode etc. auch 6 gefulwadf 2 gewundadj 1 geleapade und 1 ^e-
fulluhtudy 3 -horsudcj -an. im Or. gilt unflectiert meist -od, demnächst
-od (2 -e(f), flect. -ade oder -eda (je ein ^ebrocode^ gewundode).
Im spätws. gehen die u, a, e etwa denen des praet. parallel.
Anm. 3. Das kent. hat in kPs. nur geclctnsodj in kGl. meist -ad, fl.
-ade, aber auch witnod, geliö^od, gegeanood, fl. ^esawnode, gemetgode,
gewitnodum und (bei alten s-yerbis) onscunede (§416, anm. 11, c. 15, a),
geffenedan (ahd. äbandin),
Anm. 4. Anglisch gilt durchweg -ad, fl. -ade etc. als norm; doch
hat der Ps. auch einige flectierte formen wie gesingälede, geiüundedan,
-edra u. ä., R* ein fl. gesomnede neben mehreren unfl. -cd, wie hewedded
(auch ein gegeanoasd); R' unfl. gidoefned, hsed (altes g-verbum, § 416,
anm. 11, b) und L Eit. ziemlich oft unfl. -ed, im Kit. auch ein fl. giond-
vardedo. Dazu neubildungen wie ßit. gicostigedj L geÖrSatenf forbodan
nach dem muster der starken yerba (ygl. § 406, anm. 7), u. ä.
Anm. 5 (zu §412 — 414). Auch unter den ö-verbis finden sich einige
yerba contracta (ygl. § 373. 408,4), bei denen in den formen ohne altes
j Wurzel und endungsvocal mit einander yerschmelzen. Hierher gehören:
a) *böiany *bögan prahlen (3. sg. ind. poet. böÖ, daneben spätws. neu-
gebildetes bögad Scint.), *göian klagen (part. göiende, 3. sg. ind. praes.
göad Beda), scöiati, scögan beschuhen (1. sg. ind. scöge, sc^oge, opt. pl.
'ScögeUj imp. sg. ac^^ pl. 8c4ogeaÖf part. praet. -scöd, 8c6od, north, gescdbd
L, giscdbd ß^, imp. giscio Rit.); grundformen *8köhi>jan etc.
b) tweog(e)an zweifeln (aus *^u;iAöJa«, vgl. ahd. ew'ih6n\ praes. twioge,
twiostf twioÖj opt. tw^oge, part. twiogendef poet. auch -ttüeonde nach § 412,
anm. 11, praet. tw^ode; merc. ß* praes. ind. pl. twigaßj praet. sg. 2 getwio-
deatUf pl. ^u;^odim, north. E' praes. ind. sg. 3. twiaSy opt. twioge, praet.
twiadCf pl. ttoiodun, L praes. ind. sg. 3. tuäs^ tucts, opt. sg. getuigaf praet.
tuiade, pl. tulaton, getwiedon^ Eit. praet. sg. gUvieda), und vermutlich
*Uog(e)an anorden, bestimmen, von dem nur contrahierte formen belegt zu
sein scheinen (praes. ind. pl. poet. tioÖ, praet. Uode, altnorth. tiadce hymn.
Csedm., part. -Uod); femer fr6og{e)an lieben (got. frij6n\ praes. ind. sg. 8.
friobj pl. fr^ogaÖ (poet. auch fr^olf), opt. fr^ogCy imp. sg. frio etc.
c) north, auch gefiaga etc. sich freuen (= ws. gefSon § 391, 1 nebst
anm. 6): R' inf. gißaga, -c, praes. ind. sg. 1. gif^o, 3. gif^, part. gifia{d)nde,
gifeonde, praet. gif^ade, gif^de, pl. gifiadim; L inf. gef6age neben gefia,
praes. ind. sg. 1. gef^, 3. geßc^, -«, opt. sg. gefSage, pl. gef^aöf part. ^i-
§ 415. Schwache yerba: m. klasse. 251
f^ndej praet. ^tfiade^ pl. gef^don, part. praet. gefiad] Bit. inf . ^t/i^a(^)ta,
gifiage neben gif^a, praes. ind. pl. gißaÖ, opt. sg. gifiage, pl. gifiaga, imp.
pl. gif^aÖf part. gißande),
3) Dritte schwache conjugation.
§ 415. Diese conjugation umfasst die wenigen reste die
von der ursprünglichen ^-klasse, § 889^ 3, im ags. übrig ge-
blieben sind. Die klasse selbst zerfällt in zwei abteilungen:
1) In der ersten abteilung wechselten im praes. die germ.
suffixformen -ja- und -ai- (oder -ce-, wie andere annehmen) in
derselben weise wie bei der ö^-klasse germ. -ojar und -ö-. Das
j der ersten suffixform bewirkte nach § 227 westgerm. gemi-
tion vorausgehnder einfacher consonanten, und späterhin der
regel nach i-umlaut. Das ai der zweiten form erscheint ws.
als a (vielleicht infolge einer frühzeitigen Vermischung dieser
klasse mit der ö- klasse), angl. mindestens z. t. als e. Das
praet. fügt die endung -de, das part. praet. die endung -d
direct (d. h. ohne westgerm. mittelvocal) an die Wurzelsilbe
an; daher z. b. inf. secg(e)an aus *sagjan, 3. sg. ind. praes. sagaff,
north, scßgeö etc. zu urspr. *sa^ai]>, praet. swgde, part. ge-
scegd XL s. w. Doch sind im laufe der zeit viele Verschiebungen
des alten Systems eingetreten, namentlich auf dem wege der
anlehnung an die flexion der I. oder IL schwachen klasse.
2) Die ursprünglichen formen der zweiten abteilung lassen
sich nur vermutungsweise bestimmen. Wahrscheinlich ent-
sprach dem bereits germ. -ja- der ersten abteilung hier ein
erst westgerm. -i(j)a-, das aus indog. -e-jo- hervorgegangen war,
und im urags. weiterhin zu -i(J)ar und zu einsilbigem -ja- ver-
kürzt werden konnte. Dies -(i);a- war alt genug, um i-umlaut,
aber nicht alt genug, um wes^erm. gemination zu erzeugen;
daher z. b. formen wie north, inf. Msisa^ Icesga R* verloren
gehn, anm. 11, zu st. *lo8ejo-, Ho^jyi-. Die wechselform des
Suffixes war wie in der ersten abteilung im praes. ai, das denn
auch hier ebenso vertreten erscheint wie dort. Ueber das
praet. und part. praet. lassen sich bestimmte regeln nicht
geben, zumal gerade diese zweite abteilung fast ganz in die
ö-klasse übergetreten ist, so dass sich überhaupt nur spärliche
reste der alten bildung finden, s. § 416, 2 nebst anmm.
252 § 416. Schwache yerha: m. klasse.
§ 416. 1) Zur ersten abteilung gehören namentlich die
verba hahhan haben, lihhan leben, sec^(e)an sagen, hycg(e)an
denken, ferner urspr. auch die verba contracta öreas{e)an
drohen, schelten, smea^(e)an denken, freo^{e)an befreien, feo-
<5^(c)aw hassen (westgerm. Stammformen ^hadjch : *hadai- ^ praet.
*Äa5-; *praujar:*prawai', praet. *^raw-; */r^*a- : /H[^']ai- etc.).
Als Paradigmen lassen sich aufstellen (in klammem stehen
formen die sich im strengws. nicht oder nur seltener finden):
r
Praesens.
Indicatiy.
Sing. 1. hsebbe l n\f^Q\ sec^e hyc^e Öreaj^ fröoje
MST' "■« ff' !S "^ '^
flibbaö
PL habbaö < nifraö) 8ec3(e)aö hycs(e)aÖ Ör6a3(e)aö fr6o3(e)aÖ
Optativ.
Sing. 1. hsebbe l n^Q\ secje hycje Öröaje fr^oje
u. s. w. wie fremme § 409.
Imperativ.
Sing. 2. hafa liofa {f^^f {Jj^J Ör6a fr6o
rlibbaö
PI. habbaö < Oxhaff) ßec3(e)aÖ hyc3(e)aÖ Ör6a3(e)aÖ fr6o3(e)aÖ
Infinitiv.
{libban
(lifzan^ sec3(e)an hyc3(e)an Ör6a3(e)an fr§03(e)an
Participium.
{libbende
/ij|.jv Beerende hycjende Ör^a^ende fr^ojende
Praeteritum.
Sing. 1. hsefde lifde ssejde hojde Öreade freode
n. 8. w. wie dimde § 409.
Participium praeteriti.
jehsefd jelifd 3es8e3d jehojod jeöread jefreod
§ 416. Schwache verba: lEI. klasse. 253
Anm. 1. habban. a) Mit der negation ne yerschmilzt habban zu
ndbban, praes. ind. sg. 1. webbe, 2. (nafast), nasfstj 3. (nafcUf), weß, pl.
nabbad, opt. rujsbbe, praet. nasfde, part. ^encefd.
b) Die formen hafaB{t\ hafaÖ bez. nafaB{t\ nafaS sind im strengws.
äusserst selten (in Cura past. je 1 Juifas{t], nafaÖ in beiden hss., ein hafaÖ
in hs. H), in dialektisch gefärbten texten können sie häufig sein. In der
angl. dichtung herschen sie allein, im Süden steht daneben auch hasfst,
haß etc.; die angl. poesie hat ausserdem auch eine 1. sg. hafu^ -o (-a).
c) Im ind. pl. praes. begegnen einige wenige hasbbaöf tuiebbad in Cura
past. hs. H; dagegen ist ce ws. regel in dem verkürzten hasbbe wEf ^e, ebenso
in dem negierten ncebbe ^8 (doch ein nabbe ^E Cura past. hs. H). Spätws.
dringt das a des ind. auch gern in den opt. pl. ein: sg. hasbbej pl. habbon,
nach dem muster des ind.: sg. hcebbCj pl. hahbaÖ.
d) Im part. praet. findet sich spätws. vereinzelt -hasfed (öfter im
Beda hs. Ca).
e) Dialektformen: kent. ist eine 2. sg. ind. praes. hefst kGl. gegen
hafest kHymn. belegt; — 'merc. im Ps.: praes. ind. sg. 2. hafastj 3. hafadf
pl. h(M€id, imp. pl. habbaÖ, part. naJtibende, praet. hefde^ pl. hefdun, part.
hefd; — in B^: praes. ind. sg. 2. hafest (hoefep), 3. hcefepf ncefep (hcefcBp,
hefcBp; hasß, nceß), pl. habbap^ nabbap, habbe wE, opt. hc^be, imp. hasfe^ pl.
habbap, inf. habbanne, part. hcebbende, praet. hcefde, nee f de; — north, in B*:
praes. ind. sg. 1. hafo (hasfo, hasfe\ 2. hasfea (hoBfestf hasfestu, hcBfelf)^ 3. hoBfeÖ,
-es (^ehabbaö), pl. hdbbadf -aa, habbon wE, opt. sg. pl. hoebbe, imp. sg. hasfe,
pl. habbaÖ, -cu, inf. habba, fl. habbanne, part. hc^bende, ncebbende; — in L:
praes. ind. sg. 1. hafo (hafu, hasfo, hasfic), nafu, 2. hcBfie, -es, -eÖ (hafia),
3. hoßfeÖ, -es (hafeÖ, -es), ha^, -iÖ (habbalf) und ncefia, -eÖ, pl. habbaÖ, -os
(hoBbbas), nabbaÖ, -aa, nabbo ta, opt. sg. pl. hasbbe, imp. sg. hoefe, pl. habbaÖ,
-OS, inf. habba (hasbbe), fl. habbanne, part. hasbbende, nasbbende, praet. hasfde,
ncefde; — im Bit: praes. ind. sg. 1. luifo, 2. hasfeÖ, 3. hasfeÖ, pl. habbaJÖ,
habba vE, opt. sg. pl. hcebbe, nasbbe, imp. pl. habbaÖ, inf. Aa&fra, part.
hasbbende, nasbbende, praet. hcsfdon, ncefde. Im Leid. räts. begegnet eine
1. sg. ind. praes. hefce,
Anm. 2. 9,) Tu libban und lifgan {Ufian, lifigean etc.) zeigt sich
doppelbildung des praesens nach § 415, 1 und 2. Dabei ist libban die eigent-
lich strengws. form, lifgan die der übrigen dialekte, doch hat auch Cura
past. hs. H ausnahmsweise ein lifiendan (in der Chron. scheint nur Ufgende,
aber überhaupt keine form mit bb belegt zu sein), und ebenso finden sich
später gelegentlich Schwankungen auch in den strengws. texten. In der
poesie ist libban auf die südengl. Metra (und die aus dem alts. übersetzte
Gen. B) beschränkt.
b) In der 2. 3. sg. ind. praes. findet sich altws. einmal i für io (lifaö
Cura past. hs. C), später heisst es meist leofaö, aber auch lifaÖ, lyfaö etc.
Dialektisch dringt das io, eo auch in die alten ^-formen ein, wie inf. leofian,
3. pl. Uofiap Blickl.
254 § 416. Schwache verha: IH. Masse.
c) Das praet. lautet spätws. meist Uofode (daneben lyfodej rereinzelt
auch lifede Beda hs. Ca).
d) Dialektflexionen: kent. ist im kPs. das part. lifH^)ende, lif^ende
beleget, in urkk. opt. lifig^f part. lib^endeSf praet. oferlifde; — merc: im
Ps.: praes. ind. sg. 1. lif^Uj S. leofad, liofaö (leafalf)j pl. lifsaöj opt. lifge,
inf. lif^any part. lifgende (ein lifiende\ part. praet. lifd; — in B^: praes. ind.
sg. 3. leofaß, pl. Üfgaßf part. lifgendCj praet. lifde; — north, in B^: praes.
ind. sg. 1. lifOj 3. lifeöf pl. lifgaSf inf. K^a, part. lifgende; — in L: praes.
ind. sg. 3. liofaö, -ceÖf -eÖ, lifeÖ, -es, pl. lifiaSf hlifigaÖ, opt. (h)lifigef part.
lifi(^)ende (lifi^iendCj hlifyiende etc.), praet. lifde; — im Eit.: praes. ind.
sg. 2. liofas (-ad), 3. liofaÖ, lifaÖ, -eÖ, pl. lifigaÖ, lifaÖ, liofaÖ, opt. sg. pl.
lifi^af part. lifi(^)endef lifi^iende,
Anm. 8. aec^ean. a) Die altws. flexion ist regelrecht praes. sg.
sec^e, scB^stj sce^Öy pl. 8ec^(e)aÖ etc., praet. sce^de, part. ^esos^d (über formen
wie sdbde^ gescbd s. § 214, 3), nur dringt das oe bisweilen auch in die alten
Ja-formen ein, inf. 8cec^(€)an etc. Im spätws. aber giebt das verbmn den
unterschied zwischen e und ob im praes. ganz auf und geht somit in die
flexion der I. klasse über: praes. ind. sec^e, 8eg(e)8tf se^e)Ö, pl. 8ec^(e)aÖf
imp. segßf pl. 8ecg(e)aÖ (doch praet. scbde etc.). In weniger streng ws.
texten, namentlich auch in der poesie, finden sich dann noch weitere misch-
formen (wie praes. scegestf soegeÖ, imp. sce^e) und die dem strengws. ganz
fremden a-formen aa^ast, sagaöj imp. saga.
b) Dialektflexionen: kent. in kGl. imp. ne se^e du; — merc. : im Ps.:
praes. ind. sg. 1. sec^ti, -o (ein -segcga), 2. äsa^aSy 3. segeö, pl. secgaÖ, opt.
secge, pl. -en, imp. sg. sege, pl. secgaö, inf. aeggenne^ part. secgende, praet.
segde, part. praet. segd; — in R*: praes. ind. sg. 1. scBcge (scecga, secge),
2. 8(Bge8t, 3. scBgepj pl. scecgap (secgap), opt. sg. pl. soBcge, imp. sg. sceg,
scBge, scecge, pl. scecgqpf praet. scB^de, part. praet. 8<ßgd] — north, in R":
praes. ind. sg. 1. scego (-e), 2. aaigea, 3. sasgeÖ (soßcgalf), pl. sascgaöf -<m
(äßoegaa), imp. «ce^e, inf. soecga (-o, scege), fl. «cpc^annc, praet. scegde, part.
ä«(B^(2; — in L: praes. ind. sg. 1. soego (scegcgo), 2. »cegea (-cd), 3. »cp^ed,
-€8 (sascgasj -es), pl. «(i^c^ad {8(Bga8\ opt. «^. «cbj6, imp. 8(Bg, sasge, pl. «cwn
ja«, praet. 8(Bgde, part. praet. ä«cßjd (äsceged) ; — im Rit. : praes. ind. sg. 3.
8(BgeÖ, pl. 8ecgaÖj opt. sg. pl. söbcjc, imp. scEjt, -c, part. acecgende, praet.
Anm. 4. a) hycg(e)an bildet bereits altws. sein ganzes praes.
überwiegend nach dem paradigma der I. klasse : hycge, 3. sg. hyg{e)d (doch
ein 'hogaÖ Cura past. hs. H), imp. -hige Boeth. hs. C (-hoga hs. B), im
praet. tritt neben hogde bereits hogode auf (das später gewöhnlich ist);
für das part. praet. ist altws. nur -hogod belegt.
Ausnahmsweise wird später die ja-flexion auch in's praet. übertragen,
'hygde Blickl. gl., 'hyg(e)d€f 'hig(e)de Spelm. ps. Gewöhnlicher ist das
verbum im strengen spätws. ganz in die 11. klasse übergetreten, inf. hogianj
praet. hogode, part. -hogod etc.
b) Dialektflexionen: merc im Ps.: praes. ind. sg. 3. "hogaöf pL -^j-ad,
praet. -hogde (in R^ fehlt das wort); — north, in R>: praes. ind. sg. 3.
§416. Schwache verba: m. klasse. 255
'hogad, inf. 'hye^anne, part. 'hyccende; — in L: praes. ind. sg. 3. forhogaö,
(forogaSf forhyc^alf), pl. hogaöf -o«, inf. -hyoga^ fl. hyc^anne, part. hyo^endej
praet. pl. -hosdan'^ — im Bit.: imp. pl. hogaÖ^ praet. sg. hogade^ pl. 'hogdon,
part. praet. ac|j. pl. bihogodo.
Anm. 5. Örda<5'(e)an nnd «m^a^(e)an. Hier begegnen ws. ver-
einzelt kürzere formen wie inf. fl. Örianne Cura past. hs. H, opt. pl. «m^att,
imp. pl. smiap Boeth. hs. B (ind. pl. am^aÖ Metra), part. snUande Spelm. ps.
Bialektflexionen: kent. in kGl. praes. ind. sg. 2. Ör^istf 3. 9r^Öj sm^öj
inf. srnSgarij fl. sm^a^ennej part. Ör6agende, part. praet. Öriad; — merc.
im Ps.: praes. ind. sg. 1. Mgu (Öriu), snUgUf 2. dria8(t), 3. Ihr^aÖ, pl. smi-
gaÖj opt. sg. Ihrige, «in^je, imp. sg. Öria, part. Örigendef smigendef praet.
ÖrMte, part. praet. mUad-, — in B*: inf. Öreiga; — north, in B": praes.
ind. sg. 1. ÖriOf 3. "driaÖ, wnioÖ, pl. mUogas^ imp. sg. smioge, pl. 8nUosa»t
part. am^n)(2tim, praet. briade {Mode), smiodef pl. äriatun (Öriodun),
8m6adun; — in L: praes. ind. sg. 1. ÖrSa, 3. 9riaÖ (-IhräÖT), smiaÖ, pl.
wniaÖ, Sf imp. sg. 'Öria, smiage, pl. smias, part. sm^aniie, praet. sg. Öriade,
smiade, pl. Öriadon, smiadon (gesmiawdon, geanUaudon)] im Bit: praes.
ind. sg. 3. -BmiaÖ, pl. smiaö, imp. pl. -Öriadf inf. -sm^a^a; fl. «m^nne, part.
-^afulun», smiande,
Anm. 6. fr6o${e)an, frio^(e)an{§ 114,2; /r^o^ean lieben, s. § 414,
anm. 5, b) flectiert merc. im Ps.: praes. ind. sg. 1. fri^u, 2. -frias, 3. -friad
{'friabf -friotf), imp. sg. -fria {-fria), pl. -frigad, part. sübst. -fri^end^ praet.
'friode, 'friade (fviode, -fride), part. praet. -/V^od, -/r^ad, -friad; — in B*:
praes. opt. $efrio^e\ — north, in B*: praes. ind. sg. 3. -/Wad, -fHoÖ, imp.
sg. fria, part. praet. -friad, pl. -friode; — in L: praes. ind. sg. 3. friad,
'frigeÖ, fritoedf imp. -fris, inf. gefri^ga (opt. ?), part. friende, praet. -fri^ade,
part. praet. -/Höd, -/r^ci, -frio^uid; — im Bit. praes. ind. sg. 1. fria, opt.
'firie, imp. fria, praet. 'friade, friede, part praet. "friad, -friod.
Anm. 7. fios{e)an, fiog{e)an (§ 114, 2; got. ^an) flectiert merc. im
Ps. : praes. ind. sg. 3. fiad, pl. ftgaÖ (fiaS), imp. pl. ßaÖ, part. figende, praet.
/¥o({e (/"(^ocJe, /)(e<ie, auch ein fidest); — in B>: praes. ind. sg. 3. fkxö, pl.
fte^ap, opt. fie^m*, — north, in B»: praes. ind. sg. 3. fkUi (s^fiÖ?), inf.
'fhge, praet. pl. -fladim; — in L: praes. ind. sg. 3. -fiiÖ, -fiad, -fteÖ,
'fiweö, inf. -fiage, praet. pl. -fiadon; im Bit. ist das wort nicht belegt.
2) Die zweite abteilung bilden die übrigen alten ^- verba.
Sie sind meist ganz oder bis auf geringe reste in die flexion
der ö-verba übergetreten. Seltener ist übertritt zur j'ö- klasse
oder doppelbildung nach beiden klassen.
Anm. 8. Kriterien für nrspr. 9-flexion bei sonst gemeinags. O-flexion
sind insbesondere: a) das auftreten westgerm. gemination (vgl. anm. 10);
— - b) das auftreten von t- umlauten und ähnlichen vocalafitectionen (vgl.
anm. 11 ff.); — c) das auftreten von einsilbigem ga, $e gegenüber dem
zweisilbigen ia, t(^)e etc. der n. klasse, § 412, anm. 1. 415, 2 (vgl. unten
anm. 15); — d) das auftreten von angl. partt. praes. auf -iende etc. gegenüber
dem -ende, -ande der n. klasse, u. ä., § 412, anm. 10 f. (vgl. unten anm. 16); —
256 § 416. Schwache verba: m. Masse.
e) das auftreten von praeteritis ohne mittelvocal (vgl. nnten anm. 17) ;
— f) das auftreten abweichender endnngsyocale (vgl. nnten anm. 18).
Anm. 9. Ganz zur I. kl. gehört fceatan fasten (ahd. fastin), doppel-
bildung zeigt namentlich fylg(e)an — fyl^de und fol^ian — folgode folgen
(ahd. folgen), vgl. auch teUan — tealde § 407, 1 und talian — taiode zählen.
fyl^(e)an und fol^ian stehen bereits altws. (z. b. in der Cura past.)
gleichberechtigt neben einander. Im Ps. und L gelten njir formen von
fylgariy -a, ebenso in R' und Bit. abgesehen von je einem imp. sg. fol^a
R*, opt. pl. fol^i^a Rit. Stärker sind formen von folgian in R* vertreten
(inf. folgiartf opt. fol^Cy imp. fol^a, praet. folgadCj pl. -^dun, 'edun, neben
praes. ind. sg. 3. fylgepf imp. fglge, -m^ part. fyl^endey -cende, praet.
fyl^de, -ede),
Anm. 10. Westgerm, gemination (anm. 8,a) zeigen noch an
isolierten formen das poet. part. praes. wceccende zu wacian wachen (Ps.
praes. ind. sg. 1. wceciOf pl. w^ciaöj praet. tooecade nach § 162, anm. 2; in
R^ und north, ist die ^o-flexion fast ganz durchgeführt: R* inf. äwceccan
[?], imp. pl. wcBcccu, wac[c]epf part. wcecende; R* inf. ^iwcbcca^ wcecce, opt.
sg. wcBccef imp. pl. tocecctiSj part. wcec[c]ende; L inf. wcec[c]ay gewoBcccBj fl.
wceccennCf imp. pl. gewaccaSj part. waic[c]endej praet. gewcehte; Rit. opt. pl.
^ivcBc^e, part. vcBccendo)^ und das subst. part. kettend feind, zu hatian
hassen.
Femer gehört wol hierher hnappian (ein)schlafen: altws. einmal da-
neben hnceppiaÖ Cura past.; spätws. oft a?-formen in Spelm. ps. Im Ps.
flectiert das wort: praes. ind. sg. 1. neapiu, 2. neppas, 3. hneap(p)aÖy praet.
hneap(p)ade, pl. hneapedun, -on.
Anm. 11. i-umlaut (anm. 8, b) haben noch (neben anderen kriterien) :
a) north. R' ^Öcelgej praes. ind. sg. 3. giÖolas (siöcßlgas), imp. pl. giöcßli^as,
= gemeinags. Öolian dulden (ahd. dolin)] — b) north. R' inf. UB8(i)ga
neben loaigay hsi^e, fl. losannej praes. ind. sg. 8. losab, -as, -eÖ (Ußsi^aÖ,
loaigaö), pl. kesigdö, -as, opt. l(B8(i)ge, pl. UBaige, imp. loaa, part. losed
neben losad, = gemeinags. loaian verloren gehn; — c) angl. (pn)8cynian
etc. neben gemeinags. onacwnian scheuen (Ps. meist formen von 'Scunian,
aber 2 mal praet. scynedun; L inf. scynigay praes. ind. sg. 3. L Rit. on-
8cynaÖ'f in R^ R' nicht belegt); — d) north, b^a neben gemeinags. hüan etc.,
§ 396, anm. 6, ahd. büin (in Ps. R^ nicht belegt; R^ inf. b^a, praes. ind.
sg. 2. b^eSf praet. b^ede^ dazu b^end f. colonie; L inf. b^a^ fl. bjenna^ praes.
ind. sg. 3. bjjeöy pl. h'jjeb, -es, imp. pl. b^eSj praet. -b^de, pl. b^e)don, part.
praet. ufU>^ed, -id neben praes. ind. sg. 2. büea und büend f.; Rit. praes.
ind. sg. 1. bjja, 3. -b^aÖf opt. -&t^c, imp. ^iinbjja (?), part. beende); —
e) north. on(d)8pym(ig)a neben on(d)8pum(i^)a etc., zu gemeinags. spuman
§ 889, anm. 4: R' praes. ind. sg- 3. onspymaa, opt. pl. ondapyrnigey part.
praet. onspymed, pl. onspymade neben praes. ind. sg. on(d)8pumeÖf pl. on-
spwmab) L: praes. ind. sg. 3. ondspymeöj -ad, -o«, opt. 'Spyrne, pl. -spyr-
nigüf part. -spyrnendej part. praet. -spymedj -ad (dazu die neubildungen
imp. sg. geondspyre, part. ondspyrendo) neben praes. ind. sg. 3. apvmadf
-ti»; part. '8pm/imendra, praet. pl. ^eond^imtedony part. praet. ^eondapumaö,
§ 416. Schwache verha: IH. klasse. 257
-edo; — f) north, imtrymi^a krank sein, werden, neben gemeinags. un^ru-
mian: Ps. part. praet. ^euntrumadj fl. -ade und -ede, aber B' praet. im-
trymedßj "idCf pl. intrymedun neben sg. un^runuzde, L inf. imtrymmia,
part. imtrymiende, praet. un^rt/nkuJe, pl. nn^rt/mijelon (vgl. § 413, anm. 7).
Nur mehr vereinzelt findet sich t-umlaut in north, praet. E ^itr^gade
= L trüpide zu trü^ian, gemein ws. trütoian glauben (ahd. trüin)^ und
praes. ind. sg. 3. L dr^geö = R' drügaö aruit, neben B' praet. cini^euie,
part. ^idru^ad, L praet. -({»it^de neben -(2ru^a(2e (dies auch R^), part. <^e-
dru^oä; vgl. femer das isolierte part. sofrgfndi (d. h. *8(Brgendi?) Ep., zu
aorgian sorgen (ahd. sorgin).
Nur im inf. belegt ist north. R^ clyniga klopfen, das auch vielleicht
hierher gehört.
Anm. 12. Femer erklärt sich aus dem wechselnden vocalismus der
endung der Wechsel von eo und io in altws. leomian (selten liomian)
lemen (ahd. Urnen ^ Um^) und north. E' liomi^a, L leomiga (einmal auch
geleamade)y seltener liomi^a,
Anm. 13. Auch das auftreten von as statt a weist öfter auf alte e-
flexion hin (vgl. den vocalismus von habban, aecgean etc. mit dem von
verbis wie macianj labian etc.). Hierher gehören : a) north. Bit. inf. spasriaf
praet. gispcerede neben gemeinags. sparian sparen (ahd. aparSn; Ps. praes.
ind. sg. 3. apearaJÖ, imp. apeara, praet. apearede)\ — b) north. plcB^i^a
tanzen etc., B' praet. jpto^ede, Lpl(]e^(e)de, plas^ade (Ps. praes. ind. pl.j[?2GP^tad,
part. plce^iendra neben imp. pl. plagiaö, B^ praet. pkagade neben pl.
pla^adun gehören zu § 162, anm. 2; vgl. übrigens § 391, anm. 1); —
c) north, ondawceriga neben gemeinags. ondswarian, -aworian-. in B^ meist
inf. -aworia etc., nur 2 -awarade\ aber L inf. onawere^a^ praes. ind. sg. 2.
ondaucerceatu, pl. ondauerigeöf part. ondaucerendunij praet. <m(d)8%t(jBredej ^e-
ondaucerde (vgl. anm. 17) neben praes. ind. pl. ondauari^ea, opt. pl. ond-
awiri^a, imp. pl. ondauareöf part. ondsuarcende, -ende, praet. ondawarede,
-ade, -aide, -auarde, ondatiearede, -ade, pl. -adunj -lAdon und ondauorade,
-ode (auch B* hat ein pl. ondawcerigap neben vielen a-formen). -— üeber
hnceppian und hnappian s. anm. 9.
Anm. 14. a) Von verbis mit innerem i gehören femer hierher bifian
beben (daneben bifian Beimlied), clifian kleben, ginian gähnen, hlinian
lehnen, tilian streben, arbeiten (zu ahd. bibin, hUb^, ginen, hlvnen, zilen).
Biese haben nach massgabe von §105,2. 107,4. 160 in den formen mit
u, oder a in der endung u- bez. o/a-umlaut, also z. b. altws. inf. tilian,
praes. ind. sg. 1. tilie, 2. tiolaat (tielaai?)^ 8. tiolaÖ {tielaÖ?)^ pl. tiliad, opt.
tiliej imp. sg. tiola (tiela?% pl. tiliaöj praet. tiolode, doch wird im ws. schon
frühe das i verallgemeinert (schon tiUiÖ Cura past. hs. H, tüode hs. C neben
formen mit io), Spätws. erscheint öfter t/, wie gynian, hlynian u. ä. (schon
ein opt. hlyni^en Cura past. in beiden hss.). In weniger streng ws. texten
dehnt dagegen das io, eo öfter sein gebiet aus; man findet also formen
wie beofian, cleofian, geonian, hleonian u. ä.
Dialektflexionen: merc. B^: part. praes. bifyende; praes. ind. sg. 3.
cetclifaö; praes. ind. pl. hleonigqp, part. hlengendea, praet. sg. hlionede,
Sleveri, Angelsftolu. gxammatlk. 8. »afl. n
258 § 416. Schwache verha: III. klasse.
hleonede, pl. hlionadwif hleomulun', — north, in B*: praet. pl. hi{f]gedon;
praes. infd. sg. 3. -Mionadf pl. hlionigaöf imp. hliona (hlioniga), part. hlingen-
duiUf hlioni(^)endum j hlionend/ra, -dwn; — in L part. praes. bifi{s)endef
praet. pl. bifgedon; praes. ind. sg. 3. -hlinaÖ, pl. hlinigaÖ, imp. hlinig
(hlinä), part. hUngende etc. (hlingindiy hlinigendumf linigiendo)^ hliongende
{lioniandrä)f praet. hlionade (A2inae?e, -2ione({e), pl. Avonodon^ part.^eAZtonac2;
— im Bit. part. bibgiende,
b) Femer gehört hierher north. L ^iwi^ja, jitcjc verlangen (wol zu
ahd. g'&ujin): praes. ind. sg. 2. jttte«, -aÖ, -os, 3. ^ittcd, -a?^, -aÖ (-ifld, -ia«),
pl. giuigas (siualf) etc., imp. ^iwi^, pl. giuiaÖ etc., part. ^iu?i^cn(ie, giuien-
dunif giugiende (giwende etc.), praet. giude, giuede, -ade, -ude^ pl. giuade^
'gi%i{u)dony opt. ^itcde, giuiade; in B* lautet das yerbnm inf. ^ioti^i^ta etc.
nnd geht regelmässig nach der ü-klasse (einmal giowestu, §412, anm. 5;
vgl. ahd. giHvön),
c) Zweifelhafter ist, ob ws. clipian nennen, rufen, urspr. hierher ge-
hört. Es flectiert altws. ganz wie tilian oben a, hat aber auch schon
einige formen mit eo wie inf. cleopian in Cura past.; spätws. überwiegt
clipian, clypian, doch findet sich auch cleopian. Im Ps. geht cleopian (mit
durchstehendem eo) im ganzen nach der 0-klasse, hat aber im praet. 5 -udCj
15 -ede neben nur 6 -ade, im pl. nur -edun, -edon; in B^ sind die partt.
clipigende neben clippende zu beachten, neben praes. ind. sg. 3. cliopctf),
cleopap, praet. cliopade, cleopade etc. North, folgt das wort, in B* cliopiga,
L cliopia, ganz der flexion der n. klasse.
d) Zu got. witan, praet. witaida stellt sich femer das poet. bewitian
beobachten etc., und das häufige part. praet. mtod, weotod bestimmt (dazu
das adv. witocUice gewiss, north. B* wutvdlice [1 -witud-], L wutecUice etc.).
Anm. 15. a) Einsilbige -ge- etc. (anm. 8, c) zu sicher alten e-yerbis
sind schon in den ältesten quellen belegt; so zu tilian , ginian, hlinian
anm. 14, onscunian anm. 11 in Ep. tilgendum, Corp. onhlingu, wiÖerhlingendaSy
geongendif anscungendi, sowie dobgendi (zu ahd. tobin toben), und so wol
auch seobgendi zu seoflan klagen. Die Cura past. hat dagegen nur ein
vereinzeltes gelio^mgen in hs. H, vgl. § 412, anm. 1 ; der Ps. ein Öiwgen opt.
pL, zu Öeowian dienen (vgl. anm. 17, b); B^ bifgende, hlengendes-, north. B*
giöcelge, Icßsga etc. anm. 11, bi(f)gedon, hlingendum, L bifgedon, klingende,
giugiende, Bit. bibgiende anm. 14, givgaÖ, poet. klingende Guthl. Die ent-
sprechenden formen von lifgan s. anm. 2.
b) Hierher gehört auch das verbum fetian holen, das strengws. über
*fetjan nach § 196, 3 zu fecc(e)an geworden ist, ausserhalb des strengws.
aber die alte form beibehält. Seine fiexion ist inf. fetian — feccan, praes.
ind. sg. 1. fetige — fecce, 2. fetast, 3. feta^, pl. fetidÖ — feccäÖ, opt. fetige
— fecce, imp. sg. feta, pl. fetia^ — feccuÖ, praet. fette (auch fetode nach
kl. n), part. fett und fetod (Ep. fetod, Corp. feotod; north. B* L gi-, gefotad
für *feotad, praes. ind. pl. 3. L fatas für *feata8, vgl. § 156, 2. 3).
Anm. 16. Im part. praes. ist bildung mit -iig)- etc. (anm. 8, d) im
gegensatz zum part. der s-verba, §412, anm. 11, north, oft bezeugt: B*
§ 416. Schwache verha: m. kl. § 417. Praeteritopraess. 259
touniende (vgl. ahd. wonhk wohnen), hl%(yn%(^)€ndwn ^ hlin^endum (neben
hlionendum u. ä.), L un«ni(^)ende, toun^iendej wmiande, bifi(g}ende, hU(o)n'
sende etc., giwigende (siugiende etc.) neben formen wie gitDende^ Öolende etc.,
Hit. wuni^ende (lifgende etc. s. anm. 2).
Beim flectierten inf. läset sich ein analoger unterschied zwischen 0-
nnd s-yerbis kaum constatieren. E> hat wuni^anne und vmnanne (vgl.
bodiganne § 412, anm. 10), L ein einziges tounian.
Anm. 17. Praeterita ohne mittelvocal (anm. 8, e) finden sich unregel-
mässig verstreut namentlich bei einigen yerbis auf g und w: — a) ws.
8u:^gian schweigen (vgl. ahd. swigin) neben sumsian (zu § 71 ; beide formen
neben einander im altws. ; später gewöhnlich swu^ianj sugian und suwian)
flectiert regelmässig nach der n. klasse, und weist nur vereinzelt abweichende
formen auf, wie namentlich das part. steinende. Anglisch erscheint das
wort stets mit i (dessen länge metrisch feststeht); das praet. lautet im Ps.
und B} swi^adey aber north. E* L awigde neben atoigade (inf. sui^a L?).
Weitere kurzformen dieser art sind north. L -drügde anm. 11, plce^de
anm. 13. — b) Zu trütoian trauen (vgl. ahd. trüin) erscheint vereinzelt
ein praet. trüwde (so in Cura past. hs. H) neben gewöhnlichem trüwodef zu
deawian dienen (vgl. anm. 15) praet. Öiatode, Ps. Ö^wde, pl. Öiawdim neben
IHowedunf north. L ^tude etc. anm. 14, b (danach gebildet auch L sdatode etc.
§ 413, anm. 7).
Andere kurzformen treten nur vereinzelt auf, so in L praet. ^eond-
stuerdef ^eonsuarde anm. 13.
Anm. 18.. Besonderheiten im vocalismus der endungen, die vielleicht
ebenfalls als kriteria für alte s-flexion dienen können, s. weiterhin § 413,
anm. 3. 6. 416, anm. 1. 3.
Anm. 19. Sehr unregelmässig ist die flexion von hreppan berühren,
welches vielleicht auch dieser klasse angehört: inf. hr^pan (vereinzelt
hr^pan und spät hrq>ian)j praes. ind. sg. 1. Kreppe, 2. hrepest und hrepast,
3. hreped und hrepaÖ, opt. hreppe, imp. sg. hrepa, praet. hrepede, hrepode und
hreopode, part. hrepod,
4. Kleinere gruppen.
1) Verba praeteritopraesentia.
§ 417. Die verba praeteritopraesentia des germanischen
sind entsprungen aus ursprünglich starken verbis, deren altes
praeteritum (perfectum) praesensbedeutung angenommen hat
(wie lat. meminij novi, eoepiy gr. olöa), während ein eigentliches
praesens fehlt. Ihre formen bestehen aus:
1) einem urspr. starken praeteritum mit praesentischer
bedeutung (perfectpraesens);
2) einem nengebildeten dentalpraeteritum (§ 351 , 2) mit
praeteritaler bedeutung.
17*
260 §418—421. Praeteritopraesentia.
§ 418. Die flexion des ersteren ist im ganzen die der
starken praeterita; doch haben sich mehrfach ältere formen
erhalten; namentlich die 2. sing. ind. auf 4 und der t-umlaut
im opt. — Das dentalpraeteritum folgt ganz der flexion der
schwachen praeterita.
§ 419. Die praeteritopraesentia schliessen sich in dem
baue ihres perfectpraesens an die ablautsreihen der starken
verba an. Hiemach ergiebt sich folgende übersieht:
§ 420. Erste ablautsreihe.
1) Praes. sg. ind. 1. 3. wdt weiss, 2. sg. wdst, pl. tmton
(alt auch toiotun, wietun), opt. toite, imp. sg. wite, pl. witaö,
inf. witan (alt auch wiotcm, wietan), part. witende, praet. wisse,
wiste, part. ^ernten (daneben altes part. praet. gewiss adj.
certus). Ebenso flectiert das compositum ^emtan.
Mit der negation ne verschmelzen diese formen zu ndt,
ndst, nyton, nyte, nysse, nyste,
Anm. 1. Der Ps. hat wdt {ndt, 1 wdbt)j wdst, weotun (neoton), opt.
wite {nyte)f imp. wite, pl. weotaÖ, part. weotendvim, praet. wiste (nysse, nyste) ;
— R^: wdt, pl. witan, wutan {niton, nytan\ opt. wite {nyte), imp. wita9,
wite jg, part. witende, praet. wiste, part. praet. witen; — north. R*: wdt
{wdtt; 1 wctt; ndt, ndtt), wdstu {ndstu), pl. wuttun, umton, wiUaÖ, -as,
1 wittas {nuttun, nut[t]on), opt. wito, -e, imp. pl. tcutaÖ, -as, inf. wuta,
praet. wiste {nyste); — L: wdt {ndt), wdst {ndst), pl. wuton, -aö, -as, witteÖ,
verkürzt wuto, uut{t)o, uutu we, gie, wuti gE {nutton, nuuton, verk. nutto,
nutu, nuuiu, ntUi), opt. witto, -a, -e, {nyta, -e), imp. v)ut{t)aö, -as, -eÖ, inf.
wutta, fl. wuttanne, wutanne etc., part. wittende, uitende, praet. wiste {nyste);
— Bit. wdt, vdst, wuton {nuton), wutas gie (imp.?), opt. pl. witto, inf.
wutta, part. witende, praes. toiste {nyste),
2) dg {ahy § 214, 1) habe, 2. sg. dhst, pl. dgon (spät dgaö
Scint.), opt. dge, imp. dge, inf. dgan, praet. dhte, part. praet.
(Bgen und dgen adj. eigen (vgl. § 378); mit der negation nah,
ndgon, nahte etc.
Anm. 2. R^ hat inf. dgan, praes. pl. dgun, praet. dhte, R^ dh, opt
dge, L dh, 2. sg. dht, pl. dgon, -an, opt. dga, hdge, praet. dhte. Im Ps.
nnd Rit. sind flexionsformen nicht belegt.
§ 421. Zweite ablautsreihe.
3) deag (deah § 214, 1) tauge, 2. sg. unbelegt, pl. d^gm,
opt. alt dyge, gewöhnlich dage, inf. dugan, part. dugende (alt
§ 421 — 423. Praeteritopraesentia. 261
dugunde urk.). Anglisch ist nur die 3. sg. de^ L (§ 163)
belegt.
§ 422. Dritte ablautsreihe.
4) on(n), an(n) gönne (dazu die composita ^eonn gönne
und ofonn misgönne), pl. unnon, opt. unne, imp. unne, inf.
unnan, praet. uöey part. praet. ^eimnen.
Anm. 1. In Ps. R* R* fehlt das wort; L hat onn^ opt. (Inf.?) ^c-
wunna; Bit. praes. ind. sg. 2. giunne (giw[u]nne, givvnne), opt. gitmne,
-a, imp. ^ionn und giunne, in£ giumnnaj part. unnende, praet. ^iiide
5) cöw(w), can(n) kenne, verstehe (dazu das compositum
onconn klage an), 2. sg. const, canst, pl. cwnwon, opt. cunne,
inf. cwwnaw, praet. cuffe, part. praet. owcwwwßw; daneben altes
part. praet. cuö adj. bekannt.
Anm. 2. Der Ps. hat praes. pl. ctmnun, opt. cunney praet. pl. cUdun;
B^ connj const, pl. cimnun, -an und -ad, -e/), inf. ^ectmnan, praet. cüpe,
part. praet. gecüÖ; north. E' con, pl. cunnun, -an, cunno gE, praet. cUde; L
conn (1 cann), pl. cunnon, verkürzt cvmno, -i, danehen gecunnas, inf. jc-
cunna, praet. cüöe; Bit. hat keine fiexionsformen.
6) ffearf bedarf (dazu das compositum heäearß, 2. sg, äearft,
pl. Öurfon, opt. alt %r/6, gewöhnlich Öurfe, inf. öurfan, praet.
^or/fe; daneben das part. dearfmde adj. bedürftig (vereinzelt
pyrfendra egentum gl.).
Anm. 3. Ps. hat 2. sg. biöearft, B^ Öearf, pl. Öurftm, Öurfe we,
-pATt. purfendCf ßorfende; north. B' 3. sg. hiÖorfeÖ (anch pl.?), part. Öorfende,
L 3. sg. ÖorfaÖ, pl. u?5 dtw/u und (be)dorfeÖ, part. Öorfende (auch Öorfondo etc.,
ein Öcerfen), Bit. part. Öorfende.
7) (fear(r) wage, 2. sg. dearst, pl. dwrron, opt. alt dyrrc,
gewöhnlich dwrre, praet. dor^fe (inf. nicht belegt).
Anm. 4. Im Ps. und Bit. fehlt das wort. B^ hat praet. dtfrste und
dyste Q.. dyrate); north. Buthwellkreuz praet. dorstm, B' praet. (^ydarste,
pl. darstun, L ({arr, praet. ji-, gedarate, pl. darston,
§ 423. Vierte ablautsreihe.
8) sccaZ soll, spätws. oft sceaß (5cy? Scint.), 2. sg. 5cea?^,
pl. sculon und sceolon (spätws. auch scyUn Scint.), opt. altws.
scyle und sciele, seile, später scule, sceole, inf. sculan, sceolan,
praet. sceolde (seltener scolde] einmal pl. sculdon in Cura past.).
262 § 423—425. Praeteritopraesentia.
Anm. 1. Im Ps. fehlt das wort. E^ hat scealy acal, 2. sg. aceäU,
scaltf pl. sculonj scule ^e, opt. scyUf praet. sculde (ein scalde), opt. sq^lde;
north, hymn. CsBdm. pl. scylun, E* aceal, pl. scioZun, opt. acilej praet. pl.
8cealdun\ L sceoZ (ein «ca?Z), 8cea2f, pl. sdolwn, -wn, sdlon (ein ^s sciolo),
opt. 8ct2e, -0, praet. sceäldef Bit. (in rubriken) 8caZ neben sceaü,
9) won, man gedenke (ebenso die composita ^emon, onmon\
2. sg. monsty manst, pl. munon^ opt. alt m^ne^ gewöhnlich muney
imp. ^j-ß-, owmwn und ^emyne, ^emune, inf. mt^nan^ part. mu-
nende, praet. mwnde, part. praet. ^emunen.
Anm. 2. Das spätws. hat einzelne neubildnngen nach art der regel-
mässigen starken praesentia, wie praes. ind. sg. 1. ^emune^ 2. gemunst,
3. gemandj pl. gemunaöj imp. sg. gemunef pl. -aÖ.
Im angl. ist diese Verwirrung schon weitet durchgeführt. Der Ps.
hat praes. ind. sg. 1. gemunUf 2. gemynea (opt.?), opt. pl. gemynen, imp. sg.
gemyne^ ^LgemunaÖ, inf. jemunan, praet. jemundea; E* praes. ind. sg. 2.
gemynestj praet. gemu/nde; north. E' imp. sg. gimyne, pl. -08, L praes. ind.
8g. 3. gemynes, pl. ^emyno«, imp. sg. ^jcmync und gemona (oder inf.?), pl.
gemynaa corr. aus jemotu» und (opt.) gemynä jie, praet. jemt^ste (für ♦je-
mynste, zu § 186, 1), Sit. imp. sg. gemyne.
§ 424. Fünfte ablautsreihe.
10) mcB^ kann, 2. sg. meaht, spätws. mihi, pl. wo^j^öw (altws.
selten mce^on), opt. wöp^ö, pl. -en (spätws. auch ma^e, -on und
ganz jung mu^e), inf. spätws. vereinzelt ma^an, part. spätws.
malende, praet. medhte (mehte, § 108, 2), spätws. iwiÄ^c mit i-
umlaut, der wahrscheinlich vom opt. praet. ausgegangen ist.
Anm. Der Ps. hat im praes. megj pl. magunf masgon, opt. me^e; E*
mceg, mcehtf pl. maguny 'On, opt. wwe^e; north. E* sg. 1. 3. fnceg(e)f pl. magun,
'On, -an (ein mcegun), opt. mcege; L sg. 1. 3. mcej und mce^e (-cb, -i, -o),
2. mcs^^, pl. magofif moegon (magOf -a), opt. mcege^ pl. -o ; Eit. sg. mcegy pl.
m(F^on, 'Oy mdgon, opt. ma;^i (-e). Das praet. lautet angl. tiberall mcehte
Ps. El E« L Eit.
11) he-, ^enedh es genügt (nur in der 3. person üblich),
-nti^on, opt. -nti^e, praet. benähte (inf. nicht belegt; anglische
belege fehlen überhaupt).
§ 425. Sechste ablautsreihe.
12) möt darf, 2. sg. most, pl. möton, opt. mo^ö, praet. mo^fe
(inf. nicht belegt).
Anm. Angl. belegt sind nur in E^ mötj praet. pl. möstun, in L möt,
pl. möto füB, praet. pl. möaton.
§ 426. Verba auf -mi. § 427. Verbum substantivuin.
263
2) Verba auf -ml
§ 426. Die 1. sg. ind. praes. des indogerm. verbums gieng
entweder auf -ö oder auf -mi aus (vgl. die gr. verba auf -ö>
und 'fit, wie ^sgco und rl&fjiii etc.). Zu den verbis auf -ö
gehören alle regelmässigen germ. verba; von den verbis auf
-mi haben sich nur dürftige reste gerettet; sie zeichnen sich
dadurch aus, dass die 1. sg. ind. auf -m ausgeht.
Im ags. gehören hierher noch folgende verba:
1) Das yerbum snbstantiynm.
§ 427. Das verbum substantivum bildet seine formen von
den vier wurzeln es und er, or (ind. und opt. praes.), bheu
(ind. und opt. praes. mit futurischer bedeutung, infinitiv und
imperativ) und wes (infinitiv, part. praes. und praeteritum).
Die flexion ist folgende:
1) Wurzel es und or:
altws.
Sing. 1. eom
2. eart
3. is
r
PI.
Ps.
eam
ear5
is
eanm
sind
Praesens.
north,
am
ar5
is
aron, -nn
sint
sint
sindon, -nn sindun, -on sindon, -nn
altws. Ps. north,
sie [sie, s6
sie, si
sien, sin
taiexL
rsiBj se
Durch Verschmelzung mit der negation ne entstehen
ausserdem die formen neam (nam), narö, naron anm. 4, und
gemeinags. nis,
Anm. 1. Altws. findet sich neben eom vereinzelt eam Or., im pl.
mehrere sientf siendon in Cura past. hs. H, aber nnr ein siendon in hs. C;
im opt. überwiegen durchaus die formen sie, sien, die nach ausweis der
metrik in den poet. texten (und daher doch auch wol sonst in der älteren
spräche) als zweisilbig anzusetzen sind.
Anm. 2. Spätws. lautet die 3. sg. ind. oft auch ys {ny8\ der pl. meist
sind (synd), sint (synt), seltener sindon (syndon-, poet. seondon ist kenti-
cismus, vgl. anm. 3), der opt. meist s^^ pl. st^n (daneben si, sig etc.); in
weniger streng ws. texten auch sio^ 86o etc.
Anm. 3. Eentisch ist die 2. sg. eart in kHymn. belegt; der pl. lautet
in kGl. sint (siont, auch sin, sion), in kUrkk. neben sint öfter si{o)ndon,
-ßn, seondan, der opt. in kGl. sio (seltener si), kHymn. sio-, in kUrkk. steht
264
§ 427. Verbnm substantivtim.
siOf 860 neben si^ 86, pl. sion neben sien. Jüngere kent. gefärbte texte
haben auch ind. pl. 8end für 8ynd, § 154.
Anm. 4. Der Ps. hat ausser den im paradigma angeführten formen
noch ind. sg. 1. neam, S. nis, und der 1. sg. opt. neben sie auch je ein
8iemj 8ion, Im ind. pl. ist sind die gewöhnlichste, earun die seltenste form.
In R^ ist die flexion diese: ind. sg. 1. eam (je ein warn, n(Bm\ 2. eart
(je ein ear9] arpu\ 3. t« (hi8\ ms), pl. sine^un, -on (selten syndun, -on,
senduUf -orC) und seltener sint, ein arun, opt. sg. 1. 860y 2. 3. sie, si(B (sia,
se, ^) ^2/^)) pl* ^^ {9i(ßf 8'jj) und seen, si^n.
North, ist in R* femer belegt 2. sg. ind. is (selten, vgl. § 356, anm. 2),
3. negiert ms, in L neben 2. sg. arÖ vereinzelt anch arst nnd his, im pl.
Verkürzungen wie aru wg, aro gB etc., selten auch sind, im opt. auch sef,
see, sc^; dazu negiert nam^ narÖ, nis, naron, naro gie. Das Bit. hat am,
ardf i«, pl. aron (aro gie), sintf sind, sindon, opt. sie ^ 86, negiert nie,
naro j«e.
Die formen eam, earÖ und earun begegnet vereinzelt auch in der poesie.
2) Wurzel bheu:
Praesens.
Indicativ.
altws. Ps. north.
Sing. 1. (bio, beo) biom biom
2. bist bis(t) bist
3. biö biö biö
{bi(o)Öun, -on
biaö
Optativ,
altws. north.
Infinitiv,
bion, bSon
Participium.
(Monde, beende)
Imperativ.
Sing, bio, beo
PI. bioö, beoö
Anm. 5. Die eingeklammerten formen der 1. sg. ind. und des part.
praes. sind altws. nicht belegt, aber nach dem späteren b6o, bionde mit
Sicherheit anzusetzen; über den Wechsel von io und 60 vgl. § 114, 2.
Anm. 6. Für die 2. 3. sg. ind. ist (trotz dem etymologisch entsprechen-
den lat. fls, fU) im ags. bist, biÖ mit kurzem i anzusetzen. Dafür zeugt
nicht nur das spätws. sehr häufige byst, byÖ, sondern namentlich auch der
north, pl. bioöun, -on, dessen io nur t«-umlaut zu dem parallelen biöun, -on
sein kann, dem wiederum das sing. biÖ zu gründe liegt.
Anm. 7. In der 2. sg. ist bis ohne t (§ 356, anm. 1) nur noch im
Ps. einige male belegt, neben vorhersehendem bist
Anm. 8. Das kent. zeigt keinerlei sachliche abweichung von dem
wests. paradigma (urk. inf. bian neben bion nach § 150, anm. 3). Der Ps.
hat neben vielen biom auch 2 biom, 1 b6am und 1 bio, im pl. einige wenige
biaö, im imp. sg. ein bia neben vielen bioÖ, bio (biÖ als pluralform dürfte
blosser Schreibfehler sein). Opt. und part. sind nicht belegt. Die flexion
von B} ist: praes. ind. sg. b6om, bist, biÖ, -p (auch 2 beop nach dem pl.),
§ 427. Verbum substantivnin. § 428. Verbum woUen. 265
pl. b^oßj 'dj seltener biopy -Ö und einmal fttdon, öfter umgelautet heopan^
opt. sg. h6o^ pl. hion, imp. sg. Mo^ pl. Mop (biop\ inf. &^on.
North, begegnet in B' neben &id auch ein hlab (über is neben bist
s. anm. 3) ; im pl. herscht hiobun, -on (einmal bioÖo), biad ist selten (opt.,
imp., inf. nicht belegt). L hat neben beom^ biom auch ein bium, neben
biÖ ein bieöj im pl. neben zahlreichen biöon (2 biöo) auch ein bioöonf 2 &iad;
die opt.-formen bia^ bie und inf. bian sind nur je einmal belegt (imp. fehlt).
Im Bit. begegnen biom^ bist, biÖ, pl. biÖon, Der pl. biaÖ steht auch im
Leid, rätsei (und in Corp.).
In der poesie erscheinen die formen b^oÖ, beon öfter an stallen wo
das metrum zweisilbige formen verlangt ; s. Beitr. X, 477.
3) Wurzel wes:
Praesens.
Inf. wesan | Part, wesende
Imp. sg. wes, PI. wesaö
Praeteritum.
Ind. Opt.
Sing. 1. W8B8 I 1
2. wsere | j ^®'®
u. s. w. regelmässig als starkes verbum, § 391.
Auch hier finden sich Verschmelzungen mit der negation,
praet sg. nces, 2. nd^re, pl. nceron, opt. ncere.
Anm. 9. Für wass, nces begegnen auch die enklitischen nebenformen
waSj naSf § 49, anm. 1 (altws. oft in Chr.).
Anm. 10. Die ab weichungen der nichtsächs. mundarten ergeben sich
ohne weiteres aus den einschlagenden lautgesetzen ; so z. b. Corp. part. cd-
weosendne neben inf. wesan (im Ps. ist vom praes. nur der ind. sg. belegt),
Ps. praet. wes, w&re, pl. w&run etc., in B^ inf. wesa, imp. pl. wesap, praet.
wces, w&re und wcbrej pl. wirun, wotrun etc.
Die north, flexion ist in B^: inf. wosa, imp. sg. wes, pl. wosaÖ, praet.
wces (ein was), w&re, pl. w6run, -ow und wdbrun etc., opt. w6re, negiert nais,
n&ron, opt. n&re; in L: inf. wosa (wossa) etc., imp. sg. wces (uces; ein wes),
pl. wosaÖ, -as, praet. wces (wasss) etc., w&re, pl. wfyron, wtJbron etc. (seltener
wctron u. ä., auch einmal ymbwdbson), opt. w^e, wdbre (selten uctre etc.),
negiert praet. ncesis), pl. näron, ncbrun, opt. nire, ndbre etc.
2) Das verbum wollen,
§ 428. Das verbum wollen besass im germ. vom praesens
ursprünglich nur einen optativ mit indicativischer bedeutung;
im ags. sind dazu ein neuer optativ und ein (nur verneint vor-
266
§ 428. Yerbnm wollen.
kommender) imperativ geschaffen worden. Das praeteritum
wird schwach gebildet. Die flexion ist im westsächsischen
folgende:
Praesens.
Indicativ.
Optativ.
Infinitiv
Sing. 1. Wille
2. wilt
3. wile(wille)
PI. wiUaÖ
[wille (wile)
willen
willan
Part,
willende
Praeteritum.
wolde
(flexion wie nerede etc. § 409).
Anm. 1. Im. altws. ist tDiUe als 3. sg. ind. ziemlich selten, mU als
opt. erst spärlich belegt. Spätws. zeigen aUe praesensformen oft den vocal
y, wylUf wylt etc.
Anm. 2. Mit vorausgehender negation verschmilzt das verbnm willan
fast stets, nnd damit gestaltet sich auch der vocalismus der einzelnen
formen etwas abweichend. Die altws. formen der Cura past. sind: praes.
ind. sg. 1. nylle (in hs. H auch neUe^ Or. neU), 3. nyU (hs. H auch nyUe^
nelcy nile), pl. nyllaÖ (hs. H und Or. auch nellalf)^ opt. nylkj nyle (hs.
auch ein neU\ pl. nylleuj praet. nolde); im späteren ws. herschen die e-
formen, neUe etc., vor.
Anm. 3. Kent. belege sind: in kGl. opt. sg. mUe, kPs. ind. sg. 1.
wiüej praet. woldcj in urkk. ind. sg. 1. tville und wiMa^ 3. wüej wülCf opt.
willcj pl. toillfny praet. (Cod. aur.) nolöan (1. -dan).
Anm. 4. Stärkere abweichungen weist das angl. auf: a) merc: im
Ps.: praes. ind. sg. 3. wile, pl. willaö^ part. wellende, praet. walde; negiert
imp. sg. nylj pl. nyllc^^ praet. nalde; — in B^: praes. ind. sg. 1 wiUe (ein
ne wylle), 2. tinU(u), 3. wile (wille)^ pl. willaÖ, opt. müe (wile), praet. wolde,
walde-, negiert praes. ind. sg. 1. nyUic (neben ne wyüe), 3. nyle (opt.?),
pl. nyUep, imp. pl. ne wellaÖ, nellap, praet. nolde, pl. noldan, naldun] —
north, in E^: ind. sg. 1. wyüo, willo, 2. wyU, wilt, 3. ujyl, wil^ witl, pL
wallaÖ, -08, wctUon u;s, opt. sg. pl. welle, imp. pl. wällaÖ, -as, praet. walde;
negiert ind. pl. nallan w^, imp. sg. neUe (eig. opt.), pl. naüad, -as, nallon
jß; — in L: ind. sg. 1. willo (wille, wiüic; wasllo, -c), 2. wilt {wxUt), 3. wü
{wiU), pl. waüaÖ, -as, waUa ws, wälli gB (auch eine 3. pl. vallon; ein gie
wcelU vultis ist eher opt.), opt. wceüe, -a, -e, weile, -as, (imp. pl. ne waUaÖ,
ne wcelk^ gie), praet. walde (ein 3. sg. ind. walda); negiert: ind. sg. 1.
nuiUie, nwillic, 2. nuilt, pl. nallaÖ, -as, -es, nallo we-, imp. sg. nmUe, neUe,
pl. ndUaÖ, -as (-eÖ; nalle gie) und nasllaÖ, -as {-ass, -eÖ, -es; ncdle gie),
nellaÖ, -as, praet. nalde; — im Bit.: ind. sg. 3. vil, pl. vallaÖ, opt. vceUe,
praet. walde-, negiert: ind. sg. 2. nylt, imp. sg. ncelle, pl. ncBUaÖ, praet
pl. naldon.
§ 429. Yerbom tun.
267
3) Das yerbnm tun,
§ 429. Das verbum dön tun, bildet seine formen in
folgender weise:
Praesens,
.
Indicatiy.
Optativ.
wests.
Ps.
R«
wests.
Ps. R«
Sg.
1. d6
dorn
dorn
doe
2. d^t
diÖSBtf -8
dOBS
dö
(döa, dö)
doe
3. d46
diieO
ddeO, -g
PI.
d60
doO
döa5, -as
dön doen doe
»
Imperativ.
P
art. praes.
Sg.
2. dö
doa, dö
döa, dö
dönde dönde doende
PL
1. don
dön,
2. doO
döO
döaO
•
Infinitiv.
P
art. praet.
f dön
dön, döan
döa
-
döu
■dden
■dden
\ fl. dönne dönne döanne
Praeteritum.
Indicativ.
Sg. 1. dyde dyde dyde
2. dyde8(t) dydes,-est dyde8(tu)
3. dyde dyde , dyde
{dydnn, -on
dödun
PL dydon dydnn
Optativ,
dyde dyde dyde
A A A A / dydon?
dyden dyden |^^^^^
Anm. 1. Im wests. sind abweichnngen vom paradigma äusserst selten.
Altws. findet sich in Cnra past. hs. C ein opt. doe, der wol als ddb zu
fassen ist, in hs. H ein part. weldoendum (-ddbndvm?). Der ind. pl. dctdon,
opt. dobde und das part. praet. ^e-, forden die in den poetischen texten vor-
kommen, sind der ws. prosa fremd {dede, pl. dedon in hs. C U der Cura
past. sind kenticismen für dyde etc. nach § 154).
Anm. 2. Bei den formen mit oe ist nicht immer zu entscheiden, ob
(t oder öe zu lesen ist, da die hss. eine ligatur ce nicht kennen. Wo formen
mit 6 daneben bestehen, ist im ganzen die lesung db wahrscheinlich, dagegen
oe -neben da, öas im allgemeinen eher also öe zu fassen (vgl. auch § 430,
anm. 1).
Anm. 3. Die kent flexion stimmt im ganzen zur ws.: kGl. 3. sg.
deÖ, d^t, imp. dö, praet. opt. dede (vgl. anm. 1), part. (onydön, kPs. 3. sg.
ged4Öf imp. gedoo, kHymn. imp. ^edö. In den kent. urkk. finden sich inf.
dön und ^edöan, opt. sg. gedoe, pl. gedoen (ein js ^ed^o, vgl. § 27, anm.?),
einmal ^edön.
268
§ 429. Yerbnin twn, § 430. Verbnin gehen.
Anm. 4. Im Ps. ist die 2. sg. ddba ohne t nur noch einmal belegt,
während dydes häufiger ist als dydest (döÖ als 3. sg. ist wol nur Schreib-
fehler), auch opt. sg. ic dö und döa begegnen je nur einmal; das herschende
doe dürfte, wie überhaupt anglisch, als ddb aufzufassen sein; inf. döan ist
nur einmal belegt.
Die flexion in B^ ist: ind. sg. 1. dorn (2 (id), 2. döbst, 3. ddbß, pl. döap
(ein döeß) und däß^ -Ö, opt. sg. dö (ein döa)^ pl. däan, döa, imp. sg. dö, pL
döap^ -ep, döÖ, inf. döan, döa, fl. döanne, part. dönde, doende (ddbnde?), praet.
dyde, 2. dydest, pl. dydun, -on, part. praet. -döan, ein gedoen (gedöbn?).
Das north, hat in B^ neben den im paradigma gegebenen formen
noch: öfter doe als Übersetzung einer lat. 1. sg. ind. (doch ist die form
höchst wahrscheinlich als opt. zu fassen); in der 3. sg. einige döaÖ, im pl.
einige döeÖ, -es, im imp. pl. ein undüaÖ. Im imp. sg. ist dö, im praet pL
d^dun die seltenere form.
L flectiert: ind. sg. 1. döam, seltener doom, dorn (auch dö, döa, döe
oder ddb, die z. t. yielleicht optt. sind), 2. döas, -oes (dö<iS) neben ddbs, ddbst,
3. ddbÖ, -8 neben döaÖ, -aa, -ceÖ, pl. döaÖ, -as, -eÖ, -es, opt. döe (ddb?) neben
döa (ein doä, d. h. döam), imp. dö, doo, döa, pl. döa^, -aa, -cbÖ, -eÖ, -es, inf.
döa, döas, döe, fl. döan(n)e, döenne, part. döende (ddbnde?), praet. dyde etc.,
im pl. selten d6don, opt. dyde, pl. selten d^don, part. -dc^.
Bit.: ind. sg. 1. dorn, 2. ddbst (ein (2J9f), 3. ddbÖ, pL (2dad, -t», -csd, -eÖ,
opt. (2(^e (eJcg?), imp. sg. dö, pl. (2(tod, -ed, inf. döa, part. döende (ddbnde?\
praet. (2t/^, pl. (2t/r2on, part. -ddbn,
Anm. 5. In der poesie sind statt der überlieferten einsilbigen prae-
sensformen oft zweisilbige formen einzusetzen, s. Beitr. X, 477.
4) Das verbum gehen.
§ 430. Das verbum gcin gehen (neben gongan, § 396,
anm. 2) flectiert westsächsisch so:
Praesens.
Imperativ.
Sg. 2. ja
PI. jäö
Infinitiv,
gan, fl. jänne
Praeteritum.
Indicativ.
Optativ.
Sg. 1. ja
2. 38est
3. 3se6
PI. 3aö
1
•3ä
Xän
Indicativ.
Sg. 1. 3. eode
Optativ.
6ode
(flexion wie nerede etc. § 409).
Participium praeteriti.
je^an
§ 430. Verbnm gehen, 269
Anm. 1. Für et setzen die älteren hss. oft ae, das an sich auch als
de gedeutet werden könnte (vgl. § 429, anm. 2); unten ist nur in solchen
formen direct et gesetzt worden, wo die hss. selbst die ligatur cb neben
ae bieten.
Anm. 2. An kent. abweichungen ist höchstens das praet. iode neben
iode (§ 150, anm. 3) zu erwähnen.
Anm. 3. Der Ps. geht im ganzen mit dem ws., hat aber in der
1 . sg. ind. neben gä auch einmal ^än ; der opt. ist nur einmal als ^oe, d. h.
wol gct belegt; der inf. fehlt; als part. praes. erscheint gdnde.
R^ hat: ind. sg. 1. ^d, 2. ^cts ßu^ Z^st^ ^-S^pi -Ö (ein gdS), pl. ^fl6/&
(2 ^ajb), opt. sg. gd, pl. gcbn (ein jan), imp. sg. gd (ein joc, d. h. ^rf), pl.
gctßj Ö, seltener ^dp^ -d, inf. gdj ^ctj praet. 6ode (3 iade) ; part. praet. fehlt
(nur -^on^en).
Anm. 5. Die north, flexion ist: in R*: ind. sg. 1. gct (ein gaa)y 2.
^ob8t{u), 3. ^(tdj '8 und ^d{d)dj -8, pl. gdöy -«, opt. ^aa, jc&, imp. sg. ^oa,
pl. ^a(a)d, -«, inf. ^aa, praet. iode^ seltener äade^ ^oxt foregiead; — in L:
ind. sg. 1. ^flfe, ^ac, gdaSf 2. gdst C?ad), ^ocb«, jae», 3. gaaöf gdÖ, gaeöy -8
(scteff)y pl. ^aaÖ, gdbb, gaeöy -8, opt. ^ct^ gaCj imp. sg. ^d{a)y gdaSy gae^ pl.
^a{ä)Öj ^aed, -«, inf. ^cuij ^cfe, jac, praet. Äi(fe, seltener iode, part. <5^c^a(i etc. ;
— im Bit.: ind. sg. 1. gct, 1. ^dbsty 3. ^(*d, pl. ^a'(a)Ö, -8 (ein jead), opt.
^(t (^oe), imp. pl. gd{ä)Ö, inf. jaa, praet. ^ade.
Verzeiclinis einiger abkürzungen.
ae. = altenglisch.
iElfr. Gramm., Hom. etc. = iSllfrics grammatik, homilien etc. (s. § 2, anm. 5).
AfdA. = Anzeiger für deutsches altertnm und deutsche litteratur.
ags. = angelsächsisch.
ahd. = althochdeutsch.
altn. = altnordisch.
alts. = altsächsisch.
angl. = anglisch.
anv. = anomales verhum.
Archiv = Archiv für das Studium der neueren sprachen.
Beitr. = Beiträge zur geschichte der deutschen spräche und literatur.
Ben. = Die ags. prosabearbeitungen der Benedictinerregel hg. v. A. Schröer. I.
n. Kassel 1885—1888.
Benet = The rule of S. Benet, ed. by H. Logeman. London 1888.
Chr. = Chronik (s. § 2, anm. 5).
Corp. = Corpusglossen (s. § 2, anm. 4).
Cura past. = Cura pastoralis (s. § 2, anm. 5).
Ep. = Epinaler glossen (s. § 2, anm. 4).
Ep. AI. = Epistola Alexandri (Anglia IV, 139 ff.).
Erf. = Erfurter glossen (s. § 2, anm. 4).
germ. = germanisch,
hs. = handschrift.
gl. = glossen.
Hpt. gl. = glossen zu Aldhelm, ZfdA. IX, 401 ff.
jMart. = jüngeres Martyrologium (in Cockayne^s'Shrine, London 1864 ff.,
s. 44 ff.),
kent. = kentisch.
kGL, kHymn., kPs., kUrk. = kent. glossen, hymnus, psalm, Urkunden
(s. § 2, anm. 4).
L, (Lind.) = Lindisfame gospels (s. § 2, anm. 2).
Leid. räts. = Leidener rätsei.
Mart. = älteres Martyrologium (z. b. in Sweet^s Oldest English texts s. 177 f.).
merc. = mercisch.
MLN. = Modem language notes.
north. = northumbrisch.
Verzeichnis einiger abkürzungen. 271
Or. = Orosins (s. § 2, anm. 5).
Ps. = Psalter in der hs. Vesp. A. I (s. § 2, anm. 8).
QF. = Quellen und forschungen zur sprach- und culturgeschichte der germ.
YÖlker, hg. von W. Scherer u. a.
B} (Bushw.^) und B' (Bushw.^) = die beiden teile der Bushworthglosse zu
den evangelien (s. § 2, anm. 3).
Bit. = Bituale von Durham (s. § 2, anm. 3).
Scint. = Defensor^s Liber scintillarum, hg. von E. W. Bhodes, London 1889.
Spelm. ps. = Spelmans psalter.
stm.y stf., stn.y stv. = starkes masculinum, femininum, neutrum, verbum.
swm., swf., swn., swy. = schwaches masculinum, femininum, neutrum,
verbum.
urk. = Urkunden (s. § 2, anm. 1).
WS. (wests.) = westsächsisch.
ZfdA. = Zeitschrift für deutsches altertum.
ZfdPh. = Zeitschrift für deutsche philologie.
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• -, Mercisches aus der hs. Boyal 2 A 20 im British museum. ZfdA. XXXTTT
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Register.
Die zahlen beziehen sich anf die Paragraphen der grammatik. Für
'anm.^ steht ^a/ ohne vorhergehendes komma. Die Stichwörter sind im all-
gemeinen in westsächsischer form angesetzt; doch sind bei abweichenden
dialektformen, wo es erforderlich schien, Verweisungen angebracht worden,
ünf estes i, y s. eventuell unter te oder i ; to unter eo (ev. ie), a vor m, n
unter o; 8cay bco unter 8c{e)a-, 8c{e)o\ Ö (und gleichbedeutendes th) steht
nach d. Von der lautlehre sind die accentbeispiele von § 121 — 124 aus-
geschlossen.
a adv. 62 a. 118, 1, a.
174, 3.
a- für on- 188 a. 3.
abbud stm. 10. 197 a.
ac coi^. 49 a. 1. 210, 3.
ac f. 284 u. a. 1. 2. 4.
acan stv. 392 a. 1.
acas s. sex.
ache 217 a. 3.
äcsian s. äscian.
äcumba swm. 57 a. S.
adela swm. 50 a. 1.
adesa swm. 50 a. 1.
ädl stf. 183 a. 201,8.
254, 1.
Adsur, Adzur s. Atsur.
äö stm. 62. 239, 1, a.
äöer, aöl s. ähwsBQer, ädl.
»(ffiw) stf. 118,2. 173,2
u. a. 1. 174 a. 3. 269
u. a. 8.
86- in composs. 57 a. 3.
»byljö (^bilijÖ) stf. 3 1 a.
218 a.
8eb7l3(e)an swv. 405 a. 2.
406 a. 2.
ScC S. 68iC.
secer stm. 14. 49. 138.
139. 207 u. a. 2.
ffices, secumba s. sex,
äcumba.
sfecyrf stmn. ? 267, a.
sedr(8eddr-)stf.201a.l.
229.
&dre adv. 315 a. 1.
seththse s. o5Öe.
JSÖel- 199 a. 1.
JSöelbriht npr. 179,2.
seöele adj. 50 a. 2.
^Öel^eard npr. 212 a. 1.
aeöelins stm. 50 a. 2.
seöm stm. 57, 2.
sef- adv. 51. 130.
Msest (eewfsest) adj.
118 a. 2.
sefdsell stn.? 263 a. 3.
sefde s. habban.
defen stnm. 57, 2. 248, 2
u. a.2. tö sef enes adv.
320.
sefenian swv. 414 a. 3.
sef(e)st stf. 48 a. 4. 186
a. 3. 266.
sefnan swv. 89, 2 u. a. 2.
144 a.2. 193 a. 404
a. l,b.
seftemest sup. 814. 828.
8efterpraep.4a.2. 154 a.
314.
sefterfyl^end m. 286 a. 2.
sefte(r)ra comp. 145 a.
231,4. 814 u.a. 1.328.
sefwercUa swm. 99 a.
^3 n. 175,2. 290.
sejöer, sejen s. sejhwse-
6er, ä^en.
sejerfelma swm. 290 a. 1 .
SBjerjelu stn. 290 a. 1.
sejhwa pron. 347 u. a. 2.
aeghwseöer (sejöer) pron.
214 a. 5. 847 u. a. 2.
sejhwser adv. 821 a. 2.
^jhwelc, -hwilc pron.
100 a. 3. 214 a. 5.
214, 2. 347 u. a. 2.
se^hwider, ^^hw^nan
adv. 821 a.2.
iEhcha npr. 220 a. 1.
sehher stm.? 220. 222
a. 4. 228. 289 (vgl.
6ar).
seht stf. 269.
sehtati^, sehtowe etc. s.
eahtatij, eahta etc.
sei- s. el-.
selan swv. 405 a. 1.
£elc pron. 43 a. 4. 847
u. a. 1 . ^lc(w)uht n.
847.
seldra, -du s. ieldra, -du.
^led stm. 244, 1.
onselet stn. 248, 2.
^IfÖr^Ö npr. 199 a. 1.
^lf(h)elm, .Elf(h)ere
npr. 217.
JSm:6d npr. 57 a. 2. 80
a. 8.
^Ifwini npr. 263 a. 5.
sellefiie, sellefta, hund-
selleftij s. endleofan
etc.
selmeslic acy. 196 a. 4*
280
Register.
selini(e)hti3 a^j. 151 a.
221 a.l.
seltsewe adj. 57, 2, a.
semer^e swf. 100 a. 4.
176.
demetij a^. 217 a. 1.
sene s. an.
^nesadv. 237 a. 1. 331.
senxel s. engel.
Sememe s. än^aje.
senij a/ßj, 90. 151, 1.
214,5. 348,1. sen^e
Öin^a adv. 320.
senihtn. 100 a. 3. 348,1.
senin^a s. annnja.
&nlic adj. 100 a. 3.
senliepe etc. s. änliepe
etc.
senne s. an.
seppel stm. 10. 140.
160, 3. 189. 228. 278
n. a. 2. 3.
seps 8. sesp.
ser adv. comp. 313. 323.
8erce(-) s. earc u. arce-.
serenae stn. 100 a. 4.
248, 1.
serend(w)reca swm. 164
a. 2.
9erendwrecc(e)an swv.
407 a. 17.
9ereflt(a) snp. 196,1. 311.
313. 328. serest Öinja
adv. 320.
serfe s. ierfe.
serist stmf. 266 u. a. 1.
269 n. a. 4.
serl^st s. ärl^t.
sem stn. 43, 3. 79 a. 2.
89 a. 4. 179, 1.
seman bwy. 79 a. 2. 89
a. 4. 405 a. 1.
^rra comp. 313. 328.
sesc stm. 89, 2.
sescOrote sm. 278 a. 1.
sesce swf. 206, 3, b.
sesp stmf.? 204, 3.
sßspe swf. 89,2.
sesprynj, -sprinj stf.
31 a. 266 u. a. 1.
set praep. adv. 51 u. a.
set^aru 8tm.(?) 273 a. 8.
sethrine stm. 268, 1.
sethwS pron. 847.
oBW^ 8. 86.
äewan s. iewan.
sewfsest s. $e£8BSt.
sex stf. 50 a. 2. 209.
258, 2.
Afene npr. 194.
afora swm. 103 a. 2.
ä^an any. 232, b. 420,2
n. a. 2.
äjehwser adv. 821 a. 2.
ä^en (sejen) a^j- 128, 2.
144, a. 147. 231 a. 3.
878 a. 1.
ä^end m. 286.
a3lsec(e)a swm. 214 a. 2.
ä^nian swv. 2J4 a. 2.
412 a. 5. 6. 9. 414
a. 2.
axsian, ah s. äscian, ac.
ählseca, ähnian, ähsian,
äht 8. ä2ldec(e)a, äh-
nian, äscian, äwuht.
ähwS pron. 346.
ähwseöer (äwöer, aöer)
pron. 222 a. 1. 346.
ahwser (äwer) adv. 43
a. 4. 57 a. 2. 321 a. 2.
ähwset, ähwylc pron.
346.
ähx(s)ian s. äscian.
alan stv. 392 a. 1.
ald, äld, aldian s. eald,
ädl, ealdian.
Aldwini npr. 263 a. 5.
all, almechttij, aloö, am
8. eall, 8elmi(e)ntig,
ealu, eom.
an num. 90. 188 a. 5.
324, 1. 327. änra ge-
hwelc pron. 324, 1.
347. instr. sene 287
a. 2. 331. sene siöa
adv. 320. 331.
änöaje, -lege, senieje adj.
100 a. 5. 7.
änfeald a^. 830 n. a. 1.
äninja s. ännnja.
änlic adj. 100 a. 3.
änliepe, -ij (änlape;
senliepe, -ij) a^j. 100
a. 5. 217. 829 a. 3.
änunja (äninja, senin^a)
adv. 318 a.
änwiht n. 348, 1.
appla 8. seppel.
apoldre swf. 103. 228.
är stm. 273.
är stf. 44 a. 1. 134, b.
252n.a.4. 276 a. 3, b.
arc stm. 10. 79 a. 3.
162,2.
arce- (serce-) 79 a. 3.
arcebiscop stm. 79 a. 3.
ar^ s. ear;.
änan swv. 411 a. 5.
412 a. 5. 6. 8.
ärl^ast (^rl^st) l 100
a. 5.
arm, am s. earm, ieman.
arod adj. 108.
aron s. eom.
jeärwyröian swv. 412
a. 5.
asce swf. 10. 160,3.
204, 8. 209.
äscian swv. 204, 8. 209.
411 a. 4.
Asjont npr. 26 a.
assa swm. 10. 202.
asBe(n) stswf. 10.
at, atelic s. set, atollic.
atelncost adv. 43 a. 3.
atol a4j. 50, 1. 103 n.
a. 2. 147.
atollic a^'. 231, 4.
ätor (attor) stn. 139 n.
a. 229. 244,1.
Atsnr npr. 205, a n. a. 1.
SnÖer, hübt s. ähwseöer,
äwnht.
Avene s. Afene.
äwöer, äwer s. ähwse-
öer, ähwser.
äwnht (iuht, äht ; äwiht)
n. 6 a. 1. 344, 3 n.
a. 3.
awul stf. 73^ 1.
ax^s)e, äx(8)ian s. asce,
äscian.
Azur 8. Atsnr.
bä s. be^en.
bacan stv. 368 a. 4. 392
a. 1.
badu 8. beadu.
bsec stn. 240.
bsecere s. bsezere.
bsecestre swf. 276 a. 4.
278.
bsedan swv. 405 a. 8.
bsedzere s. bsezere.
bseö stn. 103. 240.
bseftan adv. HO a. 4.
äbseljan s. Sbiel3(e)an.
bser a^j- 294.
-bsere a^. 299.
bseman swv. 79 a. 2.
89 a. 4. 405, 1, a.
406 a. 2.
Begister.
281
bsernet stn. 231,4.
bsers stm. 179, 1.
beerst s. berstan.
bsetan swy. 405 a. S.
bsezere stm. 205 a. 1.
balca swm. 80 a. 3.
ballice s. bealdlice.
Balthh(se)ard npr. 201 ,2.
balnstn. 103 a. 1. 134, d.
249 u. a. 1.
balzam snbst. 205 a. 1.
ban stn. 12. 239, l,b.
bam s. bieman.
basn adj. 300 u. a.
batwa s. bßjen.
beacen stn. 99. 108, 2.
141. 163. 243 a.
beada s. b6odan.
beadastf.l03a.2. 134,d.
174, 2. 260 u. a. 1.
beaj stm. 63. 108,2.
163. 214, 1.
beald adj. 201,2.
bealdlice adv. 198, 3.
bealu s. balu.
beam stm. 37, 1. 150
a. 1.
bean stf. 35 a. 2.
beara s. beran.
bear; stm. 162, 2.
bearn stn. 239, 1, b.
beama s. bieman.
beara stm. 103 a. 1.
134, d. 174,2. 249.
b^atan stv. 366 a. 2. 371
a. 3. 396, 2, a.
b^aw stm. 250, 1.
bec s. boc.
becen, -on, -un s. beacen.
jebed stn. 104, 3. 241.
bed(d) stn. 281,1. 247, b.
xebedda swf. 278 a. 4.
bedecian swv. 411 a. 4.
beöian swv. 400 a. 2.
bej s. b^aj.
be^en, ba, bü num. 60 a.
324 a. 1.
belj s. bielj.
beljan stv. 218. 214.
387 a. 1.
bellan stv. 387 a. 1.
b^n stf. 269.
benc stf. 269.
bend stmf. 266 n. a. 1.
bendan swv. 405 a. 11 , a.
ben(n) stf. 258, 1.
jebenn stn. 267, a.
beo, bioswf. 114,2. 166
a. 7. 278 a. 2.
b6o-, biobr^ad stn. 166
a. 7.
b6oc s. böc.
b6od stm. 64. 150 a. 2.
b^odan stv. 40, 1. 150
a. 1. 2. 3. 371 a. 4.
384, 1.
blödem stn. 48, 3, a.
beofian s. bifian.
beofor stm. 104,2.
b^om stm. s. beam.
b^on, bion anv. 114,2.
150 a. 6. 850,2. 427,2
u. a. 5 — 8.
beora(n) s. beran.
beorcan stv. 888 a. 1.
beorj stm. 214, 1.
beorjan stv. 164, 1.
181,1. 218. 388 a. 1.3.
beorht a^j. 164,1 u. a.
4. 179,2. 221,1.
beorhtnian swv. 4 1 2 a. 7.
beoma(n) s. bieman.
Beomice npr. 264.
beosu s. besn.
b4ot, biot stn. 48 a. 4.
114 a. 1.
b^otian, biotian swv. 166
a. 6.
b^ow stn. 250, 1.
*be(o)wian swv. 408
a. 15.
bera swm. 107, 2.
beran stv. 17. 58. 54, b.
107, 2 u. a. 2. 131.
134, b. 160,1. 164
a. 2. 186 a. 8. 296
a. 1. 366 a. 2. 870
a. 2. 371 a. 2. 3. 6. 7.
390. 391 a. 5.
bere stm. 128,1. 133,b.
268,1 n.a.4. 288 a.1.
bere(r)n stn. 43, 3, a.
ber^ s. bear^.
ber^a(n) s. beorcan nnd
bieri(e)an.
berht,berhta, berhtnija
s. beorbt, bierhtan,
beorhtnian.
berian swv. 400 a. 1.
berie swf. 175, 2.
beri^a s. bier3(e)an.
berstan stv. 79 a. 2.
359, 3. 389 n. a. 2.
besij s. bysij.
besu a^'. 300.
bet adv. 133 a. 1. 182.
823.
b^tan swv. 405 a. 8. 10.
406 a. 6.
böte swf. 58 a. 2.
bet(e)ra, bettra comp.
228. 312.
bet(e)st(a), bezt(a) sup.
205, b u. a. 1. 312 u.
a. 1.
bi adv. 24 a. 83 a.
bia, bian s. b6o, böon.
bic3(e)an s. byc3(e)an.
bidan stv. 201, 4, b.
359. 3. 376 a. 382
a. l,a.
biddan stv. 54, b. 197.
198. 4, a. 205, b. 355
a. 2. 357 a. 2. 858
a. 5, b. 7. 359, 2. 3
u. a. 2. 367. 372 u.
a. 391,3 u. a. 9.
bie s. böo.
biecnan swv. 99. 358
a. 4. 404, 1, c.
bie3(e)an swv. 31 a. 405
a. 2.
biel^ stm. 159, 8. 266.
abiel3(e)answv. 406 a. 1.
bieme swf. 276 a. 3, a.
278.
bien s. böan.
bierce swf. 206 a. 2.
bier3(e)an swv. 164, 2.
405 a. 2.
bierhtan swv. 164, 2 u.
a. 4.
bierhtn f. 164, 2.
bieman stv. 65 a. 1. 79
a. 2. 179,1. 231 a. 1.
386 a. 2. 3.
b¥fian, biofian swv. 105
a. 8. 416 a. 14, a.
15, a. 16.
bis, bijan s. bi, biejan.
bi3en3(e>a swm. 24 a.
bi^ons (DÜons) stm. 212
a. 1.
bileofa swm. 107,4.
bindan stv. 45, 2. 3 n.
a. 2. 54, b. 134, c.
144 a.l. 190. 198, 4, a.
201,4, b. 205,bn.a.2.
355 ff. 367. 368. 386
u. a. 8. 4.
onbindan stv. 56 a. 1.
binn stm. 273 a. 1.
bircise, bir2a(n), birhtan,
282
Register.
birhtn, biri^a, biman
8. bierce, bier^(e^n,
bierhtan, bierntn,
bier3(e)an, bieman.
bi8ce(o)p stm. 204,3.
bismenan swy. 364 a. 4.
412 a. 10. 413 a. 3.
bisnian swy. 413 a. S.
bispel stn. 24 a.
bita swm. 107, 5.
bltan stv. 201, 4, a. 382
a. l,a.
bite stm. 54, a. 263, 1 .
bit(t)er adj. 44 a. 2. 228
n. a. 296.
blac, bleec adj. 294 a. 1 .
blaed stn. 103. 240.
blsedre (blaeddre) swf.
229.
bläwan stv. 57, 2, a. 62
a. 62 a. 156,5. 396,
2, c u. a. 8.
bledsian s. bletsian.
blendan swy. 405 a. 1 1 , a.
bleo(h), bllo stn. 114,2.
223 a. 2. 247 a. 3.
3ebleo(h) etc. a4j. 297
a. 2. 301 a. 2.
bl6ri(ex)e a^j. 214,5.
bletsian swy. 198, 4, a.
205, b. 411 a. 4. 412
a. 6.
blewnn s. blawan.
blican sty. 382 a. 1, a.
bliccettan swy. 281,4.
403 a.
blice stm. 263, 1.
bliöe adi. 299. 302 a.
bliös, bliss stf. 201,7.
2.31,1. 258,2.
bliösian, blissian swy.
201,7. 411 a.4. 412
a. 11.
blind adj. 54, b.
blöd stn. 190.
bl6dl8es(wn) stf. 260 u.
a. 3.
blondan sty. 395, 1.
äblQn^en part. 395 a. 2.
blotan sty. 396, 2, b.
blowan sty. 396, 2, b.
boc f. 27 a. 60. 94, a.
150,4. 283. 284 a. 1.
2.4.
böcere stm. 9 a. 248, 1.
boda swm. 25, 1. 55.
bodi^ (bodei) stn. 214, 2.
bodian swy. 360 a. 1.
411a. 4. 412 a. 2. 4.
6. 10. 41S a. 3. 414
a. 4. 416 a. 16.
boöl s. botl.
höz stm. 214 a. 5.
böjan, böian swy. 414
a. ö, a.
boxincel stn. 248 a. 4.
bold s. botl.
bqna swm. 277.
xebQnn stn. 267 a. 1.
DQnnan sty. 396, 1, b.
booflic s. behöflic.
borettan swy. 357 a. 1.
bQm s. bieman.
bösm stm. 142.
botl stn. 183,2, a. 196 n.
a. 1.
botm stm. 142. 196 a. 2.
box stm. 56 a. 2.
brad adj. comp. 307.
brsec s. brucan.
br&dan swy. ^braten'
405 a. 3.
brsedan * breiten' swy.
405 a. 8. 406 a. 3.
brsedra comp. 807.
brsedu f. 279.
brsBsden adj. 89,2.
brsew (briaw, brßj)
stm. 112 a. 1. 2. 214
a. 5. 266 u. a. 3.
brastlian swy. 10.
br^adru n. pl. 290 a. 3.
br^aw s. brsew.
jebrec stn. 104,3. 241.
-breca swm. 107, 2.
brecan sty. 49. 151, 1.
164 a. 2. 366 a. 3.
370 a. 8. 371 a. 2.
378 a. 1. 390 a. 1. 4.
brecl), bredan s. brücan,
bre^dan.
br^fian swy. 192,2.
br^j s. brsew.
bresdansty.55a. 214,3
u. a. 8. 359 a. 8. 389
u. a. 1.
breso (breojo) stm. 104
a. 1. 271.
br^hg, brebt s. brsbw,
beorht.
-breht npr. 179, 2.
brehta s. bierhtan.
br6me adj. 299.
bren3(e)an swy. 407
a. 15 (s. brinjan).
breocan s. brecan.
Sbr6o8an sty. 384 a. l^a.
br^otan sty. 384 a. 1, a.
br^owan sty. 884 a. 1, a.
brerd stn. 79 a. 2.
brestan s. berstan.
bridels stm. 238 a. 2.
brix s. briw.
-bnht npr. 179, 2.
brim stn. 105,3. 241.
brinjan stswy. 67. 125.
181,1. 190. 215. 859
a. 4. 407, 1 u. a. 1 5.
briw (brij) stm. 250 a. 2.
bröc f. 284.
brocian swy. 414 a. 2.
brOden s. bregdan.
br66or m. 45, 5. 285 u.
a. 4, b.
^ebroöor m. pl. 2S5.
bröja swm. 276 a. 3, b.
277.
bröbte s. brin^an.
bröm stm. 68.
brond stm. 65.
brtt stf. 255 a. 4.
brücan sty. 61. 96,a. 154.
163 a.l. 385 u.a. 3. 4.
bryce 'brach' stm. 263, 1 .
bryce *branch' stm.
263, 1.
bryce acH. 133, a. 302.
br^ce adj. 302 a.
brycj stf. 206 a. 5. 258, 1 .
bryd stf. «6, a. 269.
bryjd stm. 266.
bryne stm. 263, 1.
onbryrdan swy. 180.
405 a. 11, a.
onbryrdnis stf. ISO.
brj^fta pl. 201, 4, b.
brytsena pl. 205, b.
bü s. b^gen.
büan any. 61. 116 u.a.
355 a. 3. 896 a. 6.
416 a. 11, d.
baccaswm.55. 226. 276
a. 3, c. 277.
bufan ady. 110 a. 4.
bnjan sty. 214 a. 1. 385
u. a. 3.
bttne swf. 27Ä.
bnr; f. 56. 95. 218 a.
214,1. 214 a. 5. 284
u. a. 1. 2. 4.
-bnr^ npr. 284 a. 6.
buma swm. 179, 1. 281
a. 1.
bütan ady. 110 a. 4«
Begister.
283
abntan s. on.
onbntan adv. 188 a. 3.
bntor stm. 128 a. 2.
bütii, bnwian (b^a) s.
b^^en^ büan.
byc3(e)an swv. 31 a. 400
a. ],b. 407, 1 u. a. 8.
410 a. 5.
byden stf. 254, 2.
bydla s. bytla.
bvöme 19ö a. 2.
abyffan swv. 192, 1.
byze stm. 263, 1.
byldan swv. 405 a. ll,a
(s. bytlan).
jebyrd sfcn. 267, b; je-
byrdu f. 267 a. 4.
byröen stf. 145. 231,4.
• 258,1.
byre, xebyre stm. 263, 1.
byr3(e)an swv. 405 a. 2.
byr^end m. 286 a. 2.
bynan swy. 400 a. 1.
byrst stm. 266.
b^n stf. 269.
bysij adj. 154.
bytla (bydla) swv. 196, 2.
bytlan swv. 404 a. 1, b.
(s. byldan).
csß- s. auch cea-.
csefester 75 a. 1. 89, 3.
cffix stf. 76, 1. 175, 2.
206 a. 5. 258 a. 5.
276 a. 4.
C8exa(n) s. ciex(e)an.
cselcan s. cielc(e)an.
cseppe swf. 75 a. 1.
cserse swv. 75 a. 1 . 1 79, 1 .
231 a. 1.
cahhettan s. ceahhettan.
calan stv. 76, 1. 357
a. 1. 368 a. 4. 892
a. 1.
calend stm. 12. 50 a. 5.
caln ac^'. 103. 800.
carcem stn. 10. 79 a. 3.
carastf. 103n. a.2. 252
a. 4. 253.
casere stm. 76, 1. 207.
248, 1.
Cäsin; npr. 215.
cassnc stm. 10.
Qawl stm. 6 a. 1.
ce- s. auch cie-.
ceaf stn. 36, 3. 75, 1.
103 a. 1. 206 a. 5.
240 a, 3.
ceaflas stm. 75,1. 183 a.
ceafor - stm. 103 a. 1.
139 a.
ceahhettan swv. 220.
ceald acy. 198,2. 207.
Scealdian swv. 411 a. 5.
cealf n. 109. 128,1.
133, b. 182. 288 a. 1.
290 u. a. 1.
cealfädl stf. 183 a.
cealfre swf. 192,2.
ceap stm. 206 a. 5.
c6apian swv. 411 a. 4.
cearcern, cearu s. car-
cern, caru.
ceaster stf. 75, 1. 139.
157,3. 252 a.l. 254,1.
cefr s. ceafor.
c^3a(n),cei3a s.cie2(6)an.
c61an swv. 76, 1. 405
a. 1.
celf s. cealf.
cellendre 76, 1. 93, 1.
cemban swv. 76, 1. 405
a. 4.
cemes stf. 76, 1.
cempa swm. 76, 1. 276
a. 3, a. 277.
c4n stm.? 58.
c6ne a^j. 76, 1. 206 a. 5.
207 a. 2. 299.
cennan swv. 19, 2. 76, 1.
207 n. a. 2. 405, 8.
C6nr^ npr. 6 a. 1.
Cent npr. 76, 1. 284
a. 7. 206 a. 5.
c6o (ciae) swf. 38 a. 2.
114,2. 277 a.2. 276
a. 2.
C^olbreht npr. 179, 2.
ceole swf. 75 a. 8. 107
a. 1. 278.
ceorfan stv. 75 a.3. 109.
150 a.3. 888 a. 1.5.
ceorian swv. 75 a. 3.
107 a. 1. 411 a. 4.
ceorl stm. 75 a. 8. 150
a. 3. 206 a. 5.
ceorran stv. 388 a. 1.
Q^osan stv. 42. 63. 64.
100, l,b. 109. 181,2.
201, 6. 202. 207.
234, a. 296 a. 1. 306
u. a. 1. 359, 7. 8 u.
a. 8. 366 a. 3. 371
a.2. 6. 880. 384,1.
385 a. 4.
c^owan stv. 206 a. 5.
384. 1.
c^pan swv. 76, 1. 405,
cerf s. ceorfan.
Cert npr. 284 a. 7.
c^, cester, ceyja, ch^sB
(eise, -an) s. c^osan,
ceaster, cie2(e)an, c6o.
cidan swv. 405 a. 3.
ci(e)cen stn. 165, 2.
ciefes stf. 75, 1. 98, b.
254. 2.
cies(e)an swv. 31 a.
155.3. 159,4. 175,2.
176. 403. 405 a. 2.
408 a. 13. 409. 410
a. 1. 5.
cielc(6)an 406 a. 6.
ciele stm. 75,1. 206
a. 5. 263, 1.
ciepan swv. 405 a. 8.
cierm stm. 159 a. 1. 266.
ciemel stn. 159 a. 1.
derr stm. 266.
derran swv. 154 a. 157,2.
178,2,a. 358 a. 7.
405 a. 6 n. 7. 406
a. 1 . 409 a. 2.
ciese stm. 75, 2. 206 a. 5.
cietel stm. 75, 1.
ci^an 8. ciejan.
cild stn. 206 a. 5. 207.
290 a. 2.
Cilling npr. 215.
clnan stv. 382 a. 1, a.
cin(in)3, cinn s. cyning,
cynn.
cinu swf. 107, 5. 278
a. 1.
dpe swf. 58 a. 2.
cirpsian swv. 204,3.
clä s. clawn.
cl&Öan swv. 405 a. 5.
cl*x stf.? 175,2.
cl&ne a^. 185. 315.
clflbne (cläne) adv. 315
n. a. 3.
cl&nsian (d&nsnian;
clsesnian, cläsnian)
swv. 185. 186,2. 411
a.4. 412a. 5. 414 a.3.
cläne, cläsnian s. cläene
adv., clsensian.
clanster 6 a. 1.
clawan stv. 392 a. 1.
dawn (clä), cl^ (d^)
stf. 73, 1. 110 a. 1.
]
284
111,1 u. a. 1. 112
a. 1. 171 a. 1. 173,1.
259 a.
cleofa,cliofaswm. 107, 4.
cl6ofan sty. 884 a. 1, a.
cleofian, cleopian s. cli-
fian, clipian.
cleweöa swm. 73 a. 1.
eliöa swm. 107,5.
setcliöan stv. 382 a. 1, b.
cliöe swf. 278.
clif stn. 1 05 a. 8. 107
a. 4. 241.
clifa 8. cleofa.
clifan sty. 382 a. l,a.
clife swf. 278.
clifian, cliofian swy. 416
a. 14, a.
climban, climman sty.
386 a. 1.
clin^an sty. 886 a. 1.
clipian (cliopian) swy.
105 a. 3. 411 a. 2.
412 a. 1.5. 6. 11. 413
a. 6. 416 a. 14, c.
clujse swf. 216, 2.
clüstor stn. 139.
clycc(e)an8wy.407 a. 19.
clynija swy. 416 a. 11.
elynnan swy. 400 a. 1 , a.
clyppan swy. 405 a. 8.
406 a. 2.
beclysan swy. 405 a. 1.
jecnseö, cnseht, oncnsbw
s. cnäwan, cni(e)ht,
oncnäwan.
cnafa swm. 189.
cnaiht s. cni(e)ht.
cnapa swm. 189.
(on)cnäwan sty. 62 a.
156, 5. 174, 3 u. a. 8.
371 a. 2. 6. 396, 2, c
u. a. 8.
oncneaw s. oncnäwan.
cnedan sty. 391 a. 1.
cneht s. cni(e)lit.
cn^odan sty. 384 a. 4.
cneoht s. cni(e)ht.
cneorift stf. 193, 1.
cneoris (cneoresu) stf.
258 a. 4.
cn6o(w) stn. 38 a. 2.
78,2 u. a. 2. 113, 1.
150 a. 7. 156,5. 174,1.
207 a. 2. 250, 2 u.
a. 4.
oncneu, cn6u (cnew) s.
oncnäwan^ cn^o(w).
Begister.
cnidan sty. 382 a. 1, a.
cni(e)ht stm. 6 a. 1. 83.
108,1. 155,3. 164,1.
cnodan sty. 378 a. 1.
884 a. 4. 396 a. 5.
cnucian swy. 55.
cnycc(e)an (cnuicca)
swy. 407 a. 16. 18.
cnylla swy. 405 a. 6.
cnyown s. cn^ow.
cnyssan swy. 858 a. 5, a.
400 a. I,b. 2. 401,2
u. a. 1. 402, 1.
cnyttan swy. 400 a. l,c.
coöa, coecca, cosm s.
cweöan, cwecc(e)an,
cweom.
cofa swm. 277.
cofincel stn. 248 a. 4.
cohhettan swy. 220.
Coinred npr. 6 a. 1.
col stn. 239, l,b.
Coleman npr. 281 a. 1.
collenferhö adj. 387 a. 1.
CQmb stm. 65.
CQmp stn. 76, 1.
CQndel stf. 145. 281, 5.
258, 1.
CQntware nom. pr. 100
a. 6. 268 a. 7.
copor stn.? 56 a. 2.
cops 8. cosp.
corn stn. 76, 1.
CQmnc stm. 179, 1.
cosp stm. 202. 204, 3.
207.
costian swy. 412 a. 4.
5. 6. 11. 414 a. 4.
costnnj stf. 255, 1.
crabba swm. 10.
Scrseftan swy. 405 a. 1 1 ,b.
crsBftja (crsefca, crsef-
tpjca) swm. 196, 3.
crtet stn. 240 n. a. 1.
cräwan sty. 396, 2, c n.
a. o.
Cr6cas (Cr^acas), Cr^ce
npr. 58 a. 1. 264.
creda swm. 58 a. 2. 277.
cr^opan sty. 384 a. 1, a.
crimman sty. 386 a. 1.
cribb stf. 258, 1.
crincan, crin^an sty. 386
a. 1.
crohha swm. 220 n. a. 2.
crop(p) stm. 226.
erüdan sty. 385 a. 1.
cüf. 116 a. 284 u. a.4.
cucn, cndu s. c(w)ucii,
c(w)udu.
cüö acy. 76, 1. 06, b.
186, 1, b u. a. 1. 207.
forcnö a4j. 186 a. 3.
cnman sty. 68 n. a. 1.
70. 76,1. 128,2. 208.
230 a. 1. 357 a. 2.
858 a. 1. 7. 364 a. 1.
4. 371 a. 2. 6.7.9.
878 a. 1. 390 a. 2.
cnmbol stn. 190.
cnmpeeder stm. 70.
cunnan any. 186, l,b.
186, 2, a. 860 a. 3.
422. 5 n. a. 2.
cnnnian swy. 41 1 a. 5.
Cnutferhth npr. 1 86 a. 1 .
199 a. 1.
cwacian (cwsecian) swy.
162 a. 1.
cw8ß5a s. cweöan.
cwalu stf. 253.
cweaöa s. cweOan.
cwecc(e)an swy. 400 a.
1, c. 407, 1 n. a. 9.
cweöan sty. 58. 107, 2.
156,l,d.2.172. 201,7.
208. 232, d. 234, b.
355 a. 1. 858 a. 7.
359.6 n. a. 7. 870
a. 6. 7. 371 a. 6. 7.
391, 1 n. a.4. 5.9.
cwelan sty. 390 a. 1.
cwel(e)re stm. 248, 1.
♦cwellan sty. 387 a. 1.
cwellan swy. 156, l,b.
407,1 n. a. 1. 410
a. 4.
jecw^me adj. 68 a. 2.
cwen stf. 68 a. 2. 269
n. a. 1.
Scwenc(e)an swy. 405
a. 8.
Cw6nÖr^ö npr. 208.
cwene swf. 69. 278.
cweodn s. cwndn.
cweoöan s. cweöan.
cweom stf. 172 a. 274
n. a. 1.
cwice swf. 278.
cwician, cwic(u) s.
c(w)ncian, c(w)ucu.
cwidestm.234,D. 263,1.
cwiö stm. 271.
cwiöa swm. 107 a. 3.
cwiöan swy. 405 a. 5.
cwielman swy. 405, 1, a.
Begister.
285
5
Scwinan stv. 382 a. 1, a.
Scwincan stv. 386 a. 1.
cwist, cwoöa, cwoeöa s.
cweöan.
forcwolstan stv.? 889
a. 5.
acworren part. 388 a. 1.
w)ncian swv. 164, 2.
w)ucu adj. 71. 105, 1
u.a. 1. 134, a. 164,2.
172 a. 208. 231 a.3.
303 u. a. 1.
c(w)udu stn. 105, 1. 249.
töcw^san swv. 405 a. 1.
Zecf stn.? 248 a. 1.
cycene swf. 93,2.
cyöan swv. 76, 1. 96, b.
359, 6. 405, 2. 406
u. a. 2. 3.
c:föö(u), c^ö f. 201,5.
255, 3.
cylu, cylew adj. 300.
cyma s. cuman.
cyme stm. 76, 1. 263, 1.
c;^e adj. 299.
cymen stm. 95.
Gymesin^ npr. 215.
cymma s. cuman.
Xecynd, -e, -u stnf. 267,b
u. a. 4. 269 a. 4.
cyne- 207 a. 2.
Cyneberht npr. 221 a. 1.
Cyne^ils npr. 188, 2, b.
cyninj stm. 4 a. 2. 31 a.
206 a. 5. 2U7 a. 2.
cynn stn. 31 a. 76, 1.
134 a. 177, a. 206
a. 5. 207 u. a. 2. 246.
267, a u. b.
c^o s. c6o.
cyrestm. 234, a. 263,1.
cyrfet stm.? 192,2.
cyrran s. cierran.
cyspan swv. 405 a. 8.
cyssan swv. 76, 1. 202.
203. 206 a. 5. 226.
231. 2. 359, 7 u. a. 8.
405.3. 4,b.
cyst stm. 76, 1.
da swf. ? 278 a. 2.
*d8Bcc(e)an swv. 407
a. 19.
dded stf. 91. 269 u. a. 5.
jedeefen s. jedafen.
jedsefiiian s. ^edafenian.
jedffiftan swv. 405 a.
11, b.
dse^ stm. 14. 49. 50, 1.
2. 151, 1 u. a. 162
a. 1. 187. 197. 213.
214,2 u. a.3. 237
a. 2. 4. 240. 294 a. 1.
dsejes adv. 320. tö
d8e3(e) adv. 237 a. 2.
dsB^lan^es adv. 819.
Dsejmund npr. 214,2.
dsBgred stn. 57 a. 2.
dsei^ s. dse^.
ddel stm. 90. 240. 266.
dsBlan swv. 151, 1. 360
a. 2. 405, 1. a.
dserstan sw. pl. 179, 1.
^edafan stv. 368 a. 4.
jedafen part. 392 a. 1.
jedafenian swv. 50 a. 1.
411 a. 4. 412 a. 2. 5.
414 a. 4.
dahum s. dsej.
dälc stm. 80 a. 3.
daroö stm. 103 u. a. 2.
245.
David npr. 194.
d^adian swv. 412 a. 5.
6. 7. 9.
d^aÖ stm. 273 u. a. 1.
jedeafenian s. jeda-
fenian.
d^ajian swv. 214 a. 5.
d^axol s. diejol.
deall a^. 295 a. 1.
d^ar s. d^or.
deamunja adv. 818.
dearoö s. daroÖ.
dear(r) anv. 178, 2, b.
234, a. 422, 7 u. a. 4.
d^aw stmn. 250, 1.
Sed^aw adj. 301.
d6c(e)an swv. 407 a. 17.
leäm ac^. 302 a. 815.
jedöfe adv. 315.
des, d^jlan, dei(-), d41an
S.d8e3,dieslan,d8e3(-),
dselan.
delfanstv. 360 a. 1. 387
a. 1. 5.
d6ma swm. 276 a. 3, b.
277.
d6manswv.94,a. 150,4.
177, b. 355 ff. 372.
404. 405, l,a. 406
a. 1. 409. 410,3 u.
a. 4.
d^mend m. 286.
demm stm. 266.
d6n part. s. dou.
dene stm. 263, 1.
Dene npr. 263, 1 u. a. 2.
denn stf. 69. 253.
d6ofol,diofol stn. 114,2.
144, a u. a. 1. 150
a.7. 166 a. 6. 192 a. 2.
d^ofollic adj. 145 a.
*deon, *dion swv. 408
a. 17.
ddop ac^. 229.
deor stn. 64. 150 a. 1.
3. 239. l,b.
d^ore s. alere,
deorfan stv. 388 a. 1.
Deosdedit npr. 64 a.
D6re npr. 264.
derian swv. 400 a. 1.
409 a. 1.
deme s. dieme.
diabul. diaful, diawul
s. deofol.
♦dian s. *d6on.
diedan swv. 405 a. 3.
dle^lan swv. 214 a. 2.
358 a. 4. 404,l,c. 406
a. 5.
die^ol adj. 214 a. 5.
128^3. 147.
dijollic, dijelic adj.
281, 4.
(be)diepan swv. 355 a. 2.
405 a. 8.
diere a^*. 159,5.
dieme a^j. 159, 2. 299.
dihlan s. dle^lan.
dihti; s. dyhti;.
dile stm. 263, 1.
dil3(i)an swv. 355 a. 3.
412 a. 4.
dimm adj. 295 a. 2.
dinor stm. 58 a. 2.
diobul, dio(v)l, diow(u)l,
divol, diu(bo)I, diul s.
deofol.
ddb s. dön.
dde; n. (north.) 288 a. 1.
289 a. 2.
dofian swv. 416 a. 15, a.
do^a swm. 216, 2.
dö^or n. 289 u. a. 2.
dohtor f. 98,1. 150,4.
285 u. a. 3. 4, d.
dol acU. 294.
döm stm. 44 a. 1. 94, a.
106. 131. 183,0.
237 a. 1. 2. 238.
d6nanv.68. 94 a. 133,a
u. a. 2. 350 a. 356
286
Register.
a. 1. 360,2. 361 a. 1.
378 a. 2. 429 n. a.
dönlic ac^. 350 a.
xidopta s. seöofta.
dor stn. 239, l^b.
draca swm. 162 a. 1.
276 a. 3, c. 277.
dracentse swf. 205, an.
a. 2.
draeca s. draca.
(on)drsedan stswv. 188
a. 3. 394, 1 u. a. 2.
395, 2, a u. a. 3. (adrse-
dan 8. on).
drsefan swy. 405 a. 1.
dra^an sty. 213. 368
a. 3. 371 a. 2. 392
a. 1.
dr^am stm. 239, 1, a.
drecc(e)an swv. 407, 1.
dr6fan swy. 405 a. 1.
dr6f(e)r6 stm. 248, 1.
drencstm.206,3,b. 266.
(&)drenc(e)an swv. 89, 4.
405 a. 8. 10. 406 a.
2. 6.
dr^o^an sty. 364 a. 1.
384 a. l,a.
dr^opan sty. 384 a. 1, a.
dr^osan sty. 384 a. 1, b.
drepan sty. 391 a. 1.
drepe stm. 263, 1.
drie s. dr:^e.
drifanstv. 105a.S. 197.
359 a. 9. 376 a. 382
a. ],a.
drije s. ^iifie.
drinc stm. 266.
drincan sty. 89,4. 215
a. 1. 364 a. 1. 386
a. 1. 3. 4.
drin^Ö s. drincan.
dritan sty. 382 a. ],a.
droh(t)nian swy. 1 96 a. 3.
dropmselnm ady. 320.
(ä)£^3ian (druwian ;
dr^jija) swy. 214,8.
4t2 a. 5. 416 a. 11.
17, a.
dr^stm. 117, 1 u.a. 266
a. 2.
dr^3ea^*.31a. 206, 3, b.
214,5. 299.
dr^(e)an swy. 405 a. 2.
di^Xija s. (5)dr63ian.
dryht stf. 269.
diyhten stm. 4 a. 2.
jedryhtu stn. pl. 267
a. 2.
drync stm. 266.
dr^an swy. 405 a. 8.
ärype stm. 263, 1.
dryre stm. 263, 1.
düfan sty. 385.
dn^an any. 421, 3.
dU3nöstf.I86a.S. 254,2.
269 a. 4.
dunj f. 284 n. a. 4.
"'dnrran s. dearr.
dum stf. 134, a. 274 u.
a. i. iS. o«
dnmstod f. 282 a.
düststn.l86,l,b. 196,1.
adwae8c(e)an swy. 89, 2.
206, 3, b. 405 a. 8. 10.
dwelian, dwellan swy.
358 a. 5, c. 407, 1 u.
a. 2.
dweorj stm. 172. 197.
sedwild stn. 267, a.
dwlnansty. 382 a. 1 , a. 4.
xedwolen part. 390 a. 1.
dwolian swy. 411 a. 4.
412 a. 3. 413 a. 6.
dyhti; adj. 81 a.
dyne stm. 263, 1 n. a. 8.
sedyne stn. 263, 2.
dyn(n) stm. 247, a. 263
a. 3.
dynnan, dynian swy.
400 a. l,a.
dynt stm. 266.
^edyre stn. 263, 2. 288
a. 1.
jedyrstjian swy. 412
a. 11.
Sedyrsti; adj. 234, a.
Sedyrstl8ec(e)an swy.
407ra. 17.
dysejian swy. 411 a. 4.
dysij ac^. 214,5.
Öaccian swy. 10. 412 a. 4.
Öseder ady. 321 a. 3.
Öseh, ^eOseht, 68enc(e)an,
Ösene, Ösenne s. ölah,
^eöeaht, Öencean, 86,
Öonne.
Öser ady. 321 u. a. 2 (s.
öSr, -a).
Öaerf, Öeersca s. Öearf,
Öerscan.
Öseslice ady. 349.
Ösette coig. 201,4, a.
(3e)f$afian swy. 160,4
n. a. 1. 412 a. 5. 413
a. öf d*
5ah, Öanne s. 66ah,
Öonne.
6är(a) ady. 321 a. 2 (s.
Öflbr).
Öarsca s. Öerscan.
6e part. rel. S4u.
5e pron. s. 0ü.
^eöeafian s. ^eöafian.
66ah coi\j. 108,2. 163
a. 1.
jeaeahtstfh. 162,1. 261.
269.
öearf stf. 158, 1.
öearfende, öearsca s.
Önrfan, Öerscan.
66aw stm. 250, ].
See 8. 5ü.
Öecc(e)answy. 207. 407, 1
n. a. 9.
-Öejen part. 391 a. 8.
6e3nstm.l41. 185.214,3.
Öejnian swy. 214,3. 412
a. ji» 41 o a. 9.
öe^u stf. 253.
den (acc.), 06h, 06n s.
5ü, 66an, Öejn.
0enc(e)an swy. 67. 89
a. 5. 125. 184 a.
206, 8, b. 215 a. 1.
407. 1.
Öen;, 6en(s)5, Ö^nian s.
Öejn, 6enc(e)an, Öej-
nian.
Öenian, Sennan swy. 175
a. 176 a. 2. 358
a. 5, c. 400 a. 1, a. 2.
401.2. 410 a. 5.
öeodstf.64. 100,2. 150
a. 2.
-Ödodan s. -Öiedan.
je56ode, jeölode stn.
100, 2.
Ddodnin^ npr. 215.
öeofh stm. 242, 2 n. a. 2.
66on, Oion sty. 40,8.
84,2. 114,3. 166 a. 4.
186 a. 4. 234, c. 859
a. 6. 373. 374 a. 6.
388 u. a. 1. 2. 8. 386
a. 2. 408 a. 18.
Ö^ostre 8. Öiestre.
Öeotan sty. 384 a. 1, a.
385.
ö6o(w) stm. 73, 2 n. a. 2.
118, 1 u. a. 1. 150
Register.
287
a. 2. 174,1. 250,2
n. a. 4.
Ö^ow adj. 301.
öeowa, Öiowa s. Öiwa.
öeowian swv. 150 a. 7.
412 a. 2. 413 a. 7.
416 a. IS^a. 17, b.
Öeowincel,6iowincel stn.
248 a. 4.
öeowu, Öiowu stf. 258
a. 2.
Öerh 8. Öorh.
Öerscan sty. 79 a. 2. 389
n. a. 2.
öerscold stm. 183, 2, b.
des pron. 42, 2. 1 05 a.
5. 6. 7. 8. 166 a. 6.
180. 338.
Öewan swv. 408 a. 12.
Öhuehl 8. 5w6al.
0ia 8. 66on.
Öicce a^. 207 a. 2.
5ic3(e)an stswy. 54, b.
57 a. 3. 391a. 8. 400
a. 1, b. 401 a. 1 .
öider adv. 321 n. a. 3.
^e-. nnderöiedan (-Gio-
dan) swY. 100, 2. 405
a. 3. 406 a. 3.
öiestre ac^'. 100, l,b.
159, 5.
Öi3nen(u) stf. 214,3.
258 a. 2.
öin gen. s. 6ü.
öln pron. 59. 188 a. 5.
335.
0inc(e)an s. öync(e)an.
Öindan sty. 386 a. 1.
Öin6n(u) 8. 0isnen(u).
5in3 stn. 199, 2.
Öin^ö s. 0ync(e)an.
Öinzian swy. 413 a. 5.
6ird(d)a s. Öridda.
6isl(e) stswf. 221, 2.
öin stf. 150 a. 7.
Öinwa 8. öiwa.
Öiuwas 150 a. 7.
öiwa f. 156, 5.
Öiwjan, Öixl s. Öeowian,
Öisle.
Ö6 swf. 67. 115. 218
a. 3. 278 a. 2.
Öoä, Öoelja s. Öw^an,
Öolian.
^eöoftaswm. 193,1. 199
a. 1.
thöhse, Ööhte s. 66, Öen-
c(e)an.
Öolian swy. 355 a. 3.
411 a.5. 416 a. 11, a.
16.
ÖQn pron. s. se.
ÖQnan ady. 321.
ÖQnces ady. 320.
ÖQnclan swy. 41 1 a. 4.
Öoncian 412 a. 7.
Öone 8. se.
Sonne ady. 4 a. 2. 65
a. 2.
Öorfende s. Öurfan.
Öorh s. Önrh.
öom stm. 199 a. 1. 273.
öracu stf. 253 n. a. 1.
^eörsecen part. 392 a. 1.
forörsestan swy .405 a. 1 1 .
öra; stf. 254, 1.
Örawan sty. 378 a. 1.
396, 2, c.
tbranu s. Ör6a.
Ör6a stf. 111,1. 173,1.
259 a. 277 a. 2. 3.
Ör6a3(e)an swy. 416,1
u. a. 5.
Ör6a(u)ns stf. 119.
ör^atian swy. 412 a. 8.
9. 413 a. 6. 414 a. 4.
Ör6^a(n) s. Ör6a3(e)an.
Örei^a s. Ör6a3(e)an.
Ör6o 8- Öri(e).
&Ör6otan sty. 384 a. l,a.
ör6otian s. ör^atian.
Ördot^oÖa nnm. 328.
Öreotiene, Öreott;fne
nnm. 230 a. 1. 325.
Öreowa s. Öriwa.
Örescan s. öerscan.
öridda nnm. 328. 331 a.
öri(e) nnm. 33 a. 1 1 4, 1 .
4. 150 a. 7. 166 a. 6.
199,2. 324, 3 u.a. 2.
326 a. 2. 327. 328.
329 a. 3. 331.
Öri(e)feald a^'. 330 n.
a. 1. 2.
iöriestrian swy. 196, 1.
Öri(3)a, -e s. Öriwa.
Örims stm. 186, 2, b.
örines, örinnes stf. 230
a. 1.
Örin^an sty. 386 a. 1. 4.
Örinna nnm. 829 a. 2.
Örintan sty. 386 a. 1.
öris(t)nes stf. 196 a. 3.
Öriti;, Öritti^ nnm. 214
a. 1. 230 a. 1. 326
n. a. 1.
Örin s. Öri(e).
Öriwa (Öriuwa) nnm.
73,3. 150 a. 7. 317.
831.
ÖrOh stn. 242, 2.
Örosm stmn. 142.
Örotu swf. 278 a. 1.
Ör6w(e)re stm. 248, 1.
Öröwian swy. 355 a. 2. 3.
411 a.5. 412 a. 3. 4.
5. 11. 413 a. 1.3.
jeörnen part. 385 a. U
öroh f. 116 a. 223 a. 1.
284 n. a. 1. 2. 3. 4.
örüstfel stn. 289 a. 3.
Sörüten part, 385 a. 1.
örycc(e)an swv. 221 a. 1.
358 a. 5, a. 359, 5 u.
a.9. 407 a. 16.17. 18.
öryö stf. 269.
*Ör^ swy. 117, 1 u. a.
408 a. 1 8.
ofÖrysc(e)an swy. 203,
3, b. 405 a. 8.
örysman swy. 404 a. 1 , b.
Örytt^ne s. Ör6otiene.
Öü pron., pl. je, jie etc.
42 a. A. 150 a. 7.
156,5. 173a.l. 175,2.
182. 188,2. 210,3.
332. 340.
Önllic acy. 100 a. 3. 849.
Öunjen, -on s. ö6on.
öunor stm. 70. 245.
Öunwenje, -WQnje
stswn. 215 a. 2. 280
a. 1.
jeönren part. 385 a. 1.
390 ä. 1.
önrfan any. 282, a. 360
a. 3. 422, 6 u. a. 3.
önrh (önrj) praep. 56
a. 1. 223 a. 1.
öüsend nnm. 327 n. a. 3.
328. 329 a. 3.
Öüsendfeald acy. 329 a. 3.
Öüsend^etel stn. 828.
öuslic a^j. 100 a. 3. 349.
öutan sty. 884 a. l,a.
885.
Öwa, öw* 8. Öw6an.
3eÖwserl£eo(e)an swy.
201 a. 6.
Öwahl, thuachl s. Öw^al.
Öw6al stn. 222,2 u.
a. 4.
Öw6an sty. 98, a. 111, 2.
162 a.1. 166,1. 172.
288
Begister.
214 a. 5. 868 a. 4.
373. 374 a. 2. 3. 4. 5.
377 a. 378 a. 1.392,2
u. a. 7.
Öweorh a^*. 79 a. 1.
164,1. 218 a. 2. 295
a. 1.
Öweran stv. 890 a. 1.
Öwerh s. Öweorh.
öwinan stv. 382 a. 1, a.
öwitan stY. 199,2. 382
a. X, a.
Öwyrian swv. 218 a. 2.
400 a. 1.
öydsexes adv. 320.
jeöyld stnf. 267, b. 269.
öyle stm. 263, 1.
öyllic adj. 100 a. 3. 349.
öju SWT. 222, 1. 408
a. 18.
öync(e)an swv. 31 a.
186 a. 4. 215 a. 1.
221, 1. 407, l u. a. 13.
Synne adj. 298 a.
öyrel stn. 218, 1.
Öyrfende s. öurfan.
Öymihte a^j. 299.
öyrre adj. 178, 2, b.
öyrs stm. 266.
öyrst stm. 266.
Öyrstan swv. 405,5.
Öyslic adj. 100 a. 3. 349.
Ö^answv. 408 a. 12. 18.
eastf.37,2. 111,2. 166,1.
173,1. 259 a. 284
u. a. 4.
6ac coig. 37, 1. 63. 168
a. 1. 328.
6aca swm. 63. 108, 2.
€j3Lcen part. 396 a. 5.
Eadbnr^ npr. 284 a. 6.
6ade, sßteade s. jän,
iewan.
^ßÄen part. 396 a. 5.
Eadgils npr. 183, 2, b.
^adis a^j. 296.
^admöd s. 6a6m6d.
e,ador s. ^eador.
Eadwine npr. 263 a. 1.
eaöe adv. 150 a. 1. 212
a. 2.
6aÖm6dan swv. 405 a. 3.
6aöm6tto f. 201, 4, b.
255, 3.
eaömöd ac^. 201 a. 3.
eafoö stn. 103 a. 2.
eafora s. afora.
6as- n.? 289 a. 2.
6ase swn. 108,2. 163.
276 u. a. 3, a. b. c. 4.
5. 280 u. a. 2. 3.
^a^las s. ^eajlas.
^a^or n. ? 289 u. a. 2.
eahta num. 36, 1. 45, 4.
82. 221,1. 325 n.a.
eahtat^ne num. 325.
eahtat^Öa etc. nnm.328.
hundeahtatij num. 826
u. a. 1.
eahtian swv. 411 a. 4.
eahtoöa etc. num. 328.
eald acy. 10 a. 42, 1.
80. 98, a. 197. 295.
307. 310.
Eald(h)elm npr. 217.
ealdian swv. 412 a. 6.
ealdorle^u, -nem f. 268.
ealdormQun m. 281 a. 1.
ealh stm. 242, 1.
eall adj. 86, 1. 80 a. 2.
158.2. 226. 281,1.2.
291 a.l. 295 a.l. 347.
ealla s. xealla.
ealles adv. 319.
eallin^ s. ealnej.
eallunja adv. 318.
ealne^ (ealnnwe;, eal-
nin^ , eallinj) adv.
172 a.
ealu n. 36, 2. 86. 103.
281, 2.
€^m s. eom.
l^anberht npr. 221 a. 1.
Eanfl^d, -fl^d npr. 57
a. 2.
Eanjeard npr. 212 a. 1.
eappul s. seppel.
6ar stm. 111,2. 228.
289.
earbed, earc s. earfoö,
arc.
eard stm. 278.
eardian swv. 197. 356
a. 1. 411 a. 4. 412
a. 3. 6.
eareswn.l50a.l. 181,2.
276 a. 2. 3, a. 4. 6.
280 u. a. 2. 3.
earfoö stn. 191. 192,2
u. a. 2.
earfoöe adv. 212 a. 2.
ear; a^\ 162, 2.
earm stm. 36, 1. 79, 1.
Zo^j i| a.
earm adj. 98, a. 158, 1.
307.
eamian swv. 4t 1 a. 4.
412 a. 7. 10.
4aron s. j^ar.
earu adj. 300.
eamn s. eom.
^arwic^a swm. 216, 2.
easce s. asce.
6ast adv. 314. 321.
(be) 6astan adv. 321.
6asterra comp. 314.
^astmest snp. 314.
^astron pl. 150 a. 1 . 276
a. 4. 278 a. 8.
eatol, eatta, eawan,
^awfsest s. atol, etan,
iewan, sefeest.
Sawunja adv. 156 a. 8.
318.
eaxl stf. 108.2. 140.
ebalsia s. eofolsian.
ebr^isc adj. 76 a. 4.
ec, 6ca, Sca(n) s. 6ac,
eaca, iec(e)an.
ece stm. 263, 1.
6ce a^j. 206, 8, b.
ecj stf. 258, l.
edcwide stm. 201 a. 1.
edldBc(e)an swv. 201 a. 1.
859 a. 9.
edl^anian swv. 412 a. 5.
edor stm. 104, 8 n. a. I .
edsceaft (-scsept) stf.
198j 1.
edwitian swv. 201 a. 1.
edwitficipe stm. 201 a. 1.
^Öbes^ate adj. 100 a. 7.
e55a s. o56e.
S5el stm. 94 a. 144, a
u. a. 1. 201, 3.
6Ör 8. 8§dr.
Efe s. Eve.
3eefenldec(e)an swv. 407
a. 17.
^fenian s. sefenian.
efes stf. 93, 1.
ef(e)sian swv. 411 a. 4.
efnadj.69. 188,1. 193,2.
e&an s. sefnan.
efn(e) adv. 193, 2.
efor(-) s, eofor(-).
efstan swv. 98, 1. 186
a. 3. 359 a. 1. 405
a. 11, b.
eft adv. 89 a. 2.
63- s. »3-.
Register.
289
eje stm. 261. 26S a.4.
288 a. 1.
6se 8. öa^e.
ejenu stf. 254, 2.
e2(e)sian swv. 411 a.4.
Ejipte npr. 264.
^jiptisc adj. 76 a. 4.
e^lan swy. 89 a. 2. 404
a. l,b.
ejle a4j. 89 a. 2. 303
a. 2.
eher s. sehher.
6htan swv. 94, c. 198, 5.
359 a. 1. 405,5. 406
u. a. 6.
6htend m. 286 a. 2.
6htnis stf. 125.
6ihwelc s. «shwelc.
el- 89 a. 1.
elc, eich s. selc, eolh.
elcra comp. 3t 2 a. 2.
eldra(n) s. ieldra(n).
ele stm. 93, 1. 150, 4.
261. 263,1 u. a.4.
elh s. eolh.
elö^ode stn. 100, 2.
el54od^ian swv. 41 3 a. 7.
elö^odij, -Öiodij; -Öiedij
adj. 89 a. 1. 100, 2.
elles ady. 319.
elmehti;, elmestlic s.
8elmi(e)hti3, selmeslic.
elnboja (elmbo^a) swm.
188, 1.
elra comp. 312 a. 2.
em s. efa.
em-, emb(e) s. ymbe.
embehtian swy. 412
a. 10.
emn s. efii.
emniht stf. 231,3.
end ady. 323.
ende stm. 180 a. 246
u. a. 1. 248,1.
jeendebyrdan swy. 180.
405 a. 11, a.
endebyrdnis stf. 180.
endemes(t) ady. 100 a. 5.
319.
endian swy. 411 a. 4.
412 a. 5. 10.
endleofan num. 100 a. 3.
188 a. 1. 198 a. 1.
325 u. a.
hnndendlyftis nam. 326.
enetere, enitre a(\j. 100
a. 3. 173 a. 3.
enje a^'. 315 a. 3.
en3elstm.89a.5. 144, a.
244. 1.
Enjle npr. 264.
en^lisc adj. 1 a. 1.
^ni^, enitre, enleofan,
enne s. senij, enetere,
endleofan, an.
ent stm. 266.
^ode, eodor, 6ode s. ^än,
edor, 6aÖe.
eofole swf. 104, 2.
eofolsian swy. 43 a. 4.
104.2. 218 a. 1.
eofor stm. 39,2. 86.
104, 2.
eoforörote swf. 278 a. 1.
Eoforwic npr. 104, 2.
eofot stn. 43 a. 4. 104,2.
218 a. 1.
eojoö s. xeojoö.
eoh stm. 83. 222 a. 1.
242, 2.
eoh s. iw.
eoldran s. ieldran.
eolh stm. 81. 164, 1.
223 a. 1. 242,1.
eom (eam, am) any. 43
a.2. 133 a. 2. 427,1
u. a. 1 ff. neam etc.
427 a. 4. — 2. sg. eart
etc. 427 a. 3. 4. — 3.
sg. is etc. 427 a. 2. 4.
— pl. si(e)ndun, sint
etc. 42, 2. 105 a. 7.
224. 427 a. 1 — 4;
earun, aron 43 a. 2.
360 a. 3. 427 a. 4. —
opt. si(e), s6o etc.
24 a. 33 a. 114, 4 u.
, a. 3. 427 a. 1—4.
Eomser npr. 222 a. 1.
eoröe swf. 39,1. 79, 1.
276 a. 3, c. 5. 278.
6ore s. eare.
6orisc stm. 222 a. 1.
eorl stm. 239, l,a.
eorllic adj. 231,3.
eormöu, eom, eoman s.
iermöu, jeom, ieman.
eomest stm. 145. 212
a. 2.
eorod stn. 43 a. 4. 222
a. 1.
eorre s. ierre.
eorrinja, iorrinja ady.
318.
eorsian, 6oram, eostro
Sieyerf, Angelsftolu. giftmm»tlk. 8. Aofl.
s. iersian, 6ower, 6a-
stron.
eoton stm. 144, a.
6ow stm. s. iw.
eow pron. s. öü.
eowan s. lewan.
eowde stn. 73 a. 1.
6ower pron. 144, a. b.
147. 156,5. 231,4.
^ 296 a. 2. 335 f.
eowian, 6owic, eowu,
eppan, erc, erfe s.
iewan^ Öü. ewu, yppan,
earc, lerie.
erian swy. 400 a. 1.
ermöu s. iermÖu.
esne stm. 89 a. 2. 248,1.
esol stm. 128 a. 2.
6st stf. 186, l,b. 269.
etan sty. 54, b. 92. 195.
201, 4, a. 230 a. 1.
359,3. 364 a. 1. 370
a.2. 371 a.2. 3. 6. 7.
, 391 a. 3.
Eye npr. 194.
6wan s. iewan.
ewe, -u, eowu stf. 73
a. 1. 258 a. 2.
^wunja s. ^awun^a.
Exanceaster npr. 284
a. 7.
exen, exl s. oxa, eaxl.
jefäswm. 118, l,b. 277
a.2.
facen stn. 141. fäcne
ady. 320.
faöuswf. 103. 278 a. 1.
fsec stn. 240.
fsecele swf. 128 a. 2.
fsecne adj. 298 a. 299.
fseder m. 44 a. 2. 160, 3.
192,1. 285 u. a.2. 4, a.
fseöm stm. 142.
(ofer)f8eÖman swy. 89, 2.
404 a. l,b.
fsees s. feoh.
f8e3(e)an (?) swy. 199
a. 1. 408 a. 18.
(3e)f8ß3en a^. part. 391
a. 6.
fsejer, fsb^er ac^. 14. 49.
139. 147. 148. 231,4.
296 n. a. 2. 3. 307.
faehöu f. 222. 1 .
xefseht s. xeieoht.
fsemne swf. 276 a. 3, b.
f8era(n) s. faran.
19
290
fi^gister.
fsereld stn. 145. 183,
2,b.
fsBSt adj. 196, 1.
f8ß8tan8WT.89,2. 359,3.
405, 5 u. a. 1 0. 1 2. 406
a. 3. 6. 416 a. 9.
faestem stn. 4 a. 2.
fsestnian (fsesnian) swv.
196 a. 3. 411a. 4.
412 a. 2. 5.
faet stn. 14. 50,1. 2.
108. 184, b. 160,1.
240 u.a. 1.2. 294 a.l.
fsetan swv. 405 a. 8.
fsetels stm. 145. 238
a. 2. 244, 1.
zefa^en s. jefsejen.
fa^enian swv. 50 a. 1.
214 a. 2. 411a. 4.
fah adj. 295 a. 1.
fahnian s. fa^enian.
falsed (falud), fald stn.
80 a. 3.
fallan s. feallan.
falu adj. 103 a. 1. 300.
fämi^ a4j. 296.
faran stv. 49 a. 2. 50, 1
u. a. 2. 50, 2. 60.
134, c. 89,8. 160,4
u. a. 1. 367. 368 u.
a. 2. 8. 4. 370 a. 1.
871 a. 2. 6. 7. 8.
378, 1. 392.
fatas 3. pl. s. fecc(e)an.
fea 8. feawe.
sefea swm. 111,2. 277
a. 2.
feadur etc. s. fsßder.
jefeaja swv. 166, 2. 371
a. 7. 391a. 6. 414
a. D, c.
feala, fealan s. fela,
feolan.
-feald adj. num. 330.
fealdan stv. 396, l,a.
feallan stv. 10 a. 80 u.
a.2. 158,2. 201,2.
226. 357 a. 2. 359, 1.
860 a. 2. 369. 894,2
u. a. 3. 871 a. 2. 8.
6. 396, l,a u. a. 1.
fealu, fearan, fearfald s.
falu, faran, feoöorfald.
fearh stm. 242, 1.
lefearh a^. 295 a. 1.
feas, featu s. feoh, fset.
feawe, -a adj. 73, 1. 107
a.2. 301a. 1.
feax stn. 82. 108,2.
221,2.
fecc(e)an (fetian) swv.
196,8. 206,4. 414
a. 1. 416 a. 15, b.
xifect s. jefeoht.
fedan swv. 405 a. 3.
f^for stm. 192, 2 u. a. 2.
Zet^l stn. 267, a.
fe3(e)an swv. 405, l,b
u. a. 2.
feh, fehta(n) s. feoh,
feohtan.
fela (feala; feola, -u)
n. 107,2 u.a. 2. 134,a.
150 a.2. 275. 301
a. 1. 317.
felcyrf stmn.? 267, a.
feld (feit) stm. 134,a.
201, 2. 224. 272.
273 u. a. 2.
feit stn.? 288 a. 1.
feltün stm. 231, 8.
fenj stm. 266.
fenix stm. 58 a. 2.
Uo s. fön.
feoöor- num. 325,4.
feoöorfald num. 830 a. 1.
f6ox(e)an, fio5(e)an swv.
114,2. 166a. 7. 416,1
u. a. 7.
feoh stn. 83. 113, 2.
150 a. 3. 164, 1 u.a. 1.
166 a.2. 218,2. 223
u. a. 2. 242, 2 u. a. 2.
275.
feoht stf. 254, 1.
^efeoht stn. 164 a. 1.
221 a. 1.
feohtan stv. 83. 388 u.
a. 3.
feola s. fela.
^olan stv. 81. 164, 1.
2. 218,1. 371 a. 6.
387 a. 4.
feolu s. fela.
jefeon, ^efion stv. 82.
83. 113,2. 166 a. 2.
358 a. 7. 859 a. 9. 873.
374a.2. 3.4. 6. 391,2.
feond, fiond m. 114,2.
150 a. 5. 166 a. 6. 286
u. a. 1. 287.
feoröa, feoweröa num.
328.
feorh (feor^) stn. 79 a. 1.
218,1. 223 u. a. 1.
242, 1. 273.
feorhleju, -neru f. 266.
feonnian swv. 357 a. 1 .
feor(r) adv. 100, l,a.
231,1. 313. 321.
feorran adv. 178, 2, a.
226. 321.
afeorran, feortij, feo-
tod, feotor s. afierran,
föowertij, fecc(e)an,
fetor.
f6o(u)n3, fio(u)n3 stf.
119.
f6ower num. 156, 5.
325 u. a. 327. 329
a. 3. 331.
feoweröa s. feoröa.
feowert^nenum. 325 u.a.
f6owerte(o)s(e)Öa num.
328.
f6owerti3 num. 326 u.
a. 1.
feran swv. 405 a. 1.
ferd s. fierd.
fer(h)ö stm. 222,1.
ferian swv. 358 a. 5, c.
400 a.l. 409 a.l. 410
a. 5.
fers stn. 192 a. 1.
ferse adj. 79 a. 2. 179,1.
^ef^rscipian swv. 412
a. 6.
festnian, fet s. fsestnian,
fset.
fetan stv. 391 a. 1.
fetian s. fecc(e)an.
fetor stm. 104, 3 u. a. 1.
f^urstuöu f. 282 a.
fewer, fex, fiah s. feo-
wer, feax, feoh.
fiell stm. 80 a. 2. 266.
fiellan swv. 405 a. 6.
^efiend m. pl. 286.
fierd stf. 159, 2. 269.
fierr adv. 159 a. 1. 823.
fierra comp. 313.
afierran swv. 100, 1, a u.
a.2. 159 a.l. 178, 2,a.
405,3.
fierrest(a) sup. 313.
fierststm. 100, l,a. 266.
fifnum. 186, l,a. 192,1.
325 u. a. 331.
fifta num. 328.
Üftene num. 325 u. a.
fifte(o)3(e)öa num. 328.
fiftig num. 326 u. a. 1.
828.
fili(3)an s. fyl3(e)an.
Eegister.
291
♦fisan stv. 382 a. l,a.
fi5a(n) swv. s. feo3(e)an.
fihl stmn.? 222 a. 4.
findan stv. 192, 1. 359,
2. 3. 386 a. 1. 2.
finjer stm. 139. 148.
finu(5)l(e) stswf. 105,3.
214 a. 9.
firas stm. 218 a. 1.
firen stf. 135, 1. 254, 2.
255, 2.
äfirran s. äfierran.
fisc stm. 202. 204, 3.
fiscere stm. 248, 1.
fit stf. 258, 1.
fix s. fisc.
fla swf. 278 a. 2.
flacor adj. 103.
-flsed 8. -fled.
fl8escstn.206,3,b. 267, a.
288 a. 1.
fläh stn. 242, 2.
fläh adj. 295 a. 1.
flasce, flaxe swf. 10.
flea swmf. 242, 2. 277
a. 2.
fl^ah stm. 242, 2.
fleah stn. 242, 2.
fleam stm. 222, 2.
flean stv. 111,2. 373.
392, 2.
flea(n) 'fliehen' s. fleon.
fleax stn. 108, 2.
-fled npr. 57 a. 2.
fle3a(n), fleje s. fleo^an,
fleoje.
fleo, flio stn.? 242,2.
fleo^an stv. 165, 1 u. a. 1.
384a.l,a. 2. 385 a. 3.
Moie swf. 165, 1.
fl^on, fllon stv. 119.
165, 1 u. a. 1. 165, 2.
166, 3 u. a. 3. 222, 2.
359 a. 9. 371a. 4. 373.
374 a. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
384 a. 2. 384,2. 385
a. o.
fleos stn. 267, a.
fleotan stv. 384 a. 1, a.
fleowö s. flowan.
flet(t) stn. 247, b.
flex, Eflian s. fleax,
(ä)fliex(e)an.
fiie stn. 242, 2.
(ä)flie3(e)an swv. 31 a.
159,4. 214,5. 359
a. 6. 405 a. 2.
flieman swv. 405 a. 1.
flies stn. 267, a.
flijan s. fleotan.
jeflit stn. 105, 3 u. a. 6.
241. to jeflites adv.
820.
flitanstv.360a.l. 376 a.
obz a. 1, a.
flocan stv. 396, 2, b.
flocjian swv. 216,2.
flöd stm. 273 u. a. 3.
flosjettan swv. 216, 2.
flohtenfot adj. 388 a. 1.
flor stf. 274 u. a. 1.
flowan stv. 113 a. 3. 371
a. 2. 3. 6. 396, 2, bu.
a. o.
flyje stm. 268, 1.
flyht stm. 266.
fnsed, fnses stn. 240.
fodor (foddor) stn. 139.
229.
f(Er(Ö)mest s. for(Ö)-
mest(a).
jefos stn. 267 a. 1. 288
a. 1.
folcstn.207a.2. 210,4.
237 a. 2.
folcisc adj. 100 a. 7.
Folcstän npr. 284 a. 7.
-fold = -feald 43, 2, b.
51.
folde swf. 278.
foljian swv. 411 a. 5.
412 a. 7. 416 a. 9.
fön stv. 27 a. 67. 94, c.
115. 222,1. 358 a. 7.
359 a. 6. 9. 367. 373.
374 a. 1. 2. 378 a. 2.
394, 2. 395, 1. 397
u. a. afon s. on; on-
fon 188 a. 3. 198 a. 2.
fQna swm. 276 a. 3,a.
277.
fqndian swv. 360 a. 3.
411 a.4.
fQnt stm. 70.
for praep. 4 a. 2.
for stf. 254, 1.
(be)foran adv. 4 a. 2.
321.
forane, forenne 231 a.8.
ford stm. 273.
forö adv. 321.
forömest sup. 328.
forÖwe(a)rd adj. 43, 3, a.
foreadv.4a.2. 313. 314.
forenyme stm. 263, 1.
forespre(o)caswm. 160,2.
forht adj. 93, 2.
forhtian (forjtian, for-
tian)swv. 179,2. 221
a. 1. 2. 360 a. 3.
forma sup. 179, 1. 304
a. 1. 314. 828. 331 a.
formesta sup. 328.
forsc stm. 179, 1.
forst stm. 179, 1.
fortian s. forhtian.
forwost sup. 328.
fot m. 133, a.b. 281,1
u. a. 2.
fotad pMi;. s. fecc(e)an.
fracoö adj. 48 a. 4. 186
a. 3.
jefraexenjfraBsin, frae^na
s. frixnan.
frsemman s. fremman.
frsetwan swv. 408 a. 8.
frsetwe stf. 43 a. 4. 260
u. a. 1.
fraijna s. frixnan.
frea swm. 176. 277
a. 2. 3.
frea adj. s. freo.
fr6a- s. fr6o3(e)an.
^efredan swv. 405 a. 3.
frefran swv. 358 a. 4.
404,1,0. 406 a. 5.
frejna, sefrexen s. frij-
nan.
fremde (fremde) adj. 201
a. 1.
äfremöan swv. 361 a. 1.
freme adj. 802.
fremman (fremian) swv.
89, 4 u. a. 5. 175 a.
358 a. 5,0. 372. 400,2
u. a. 1. 2. 3. 4. 401,2.
402.1. 409. 410,1.3.
fremu stf. 252 a. 4. 268.
frenj s. frijnan.
freo, frio stn. 114. 2.
fr6o, frio (freoh) adj.
114.2. 180. 166 a. 6.
176. 228 a. 2. 297 a. 2.
freoöo s. friöu.
freo5(e)an, frio5(e)an
'heben' swv. 114, 2.
414 a. 5,b.
freo3(e)an , f rio5(e)an
'befreien' swv. 166
a.7. 176. 416,1 u.a. 6.
fr^oh adj. s. freo.
freols, friols stn. 43 a.4.
114 a.l.
freond, friond m. 114, 2.
19*
292
Register.
150 a. 4. 6. 166 a. 6.
286 u. a. 1.
fr^ond-, friondscipe stm.
263, 1.
fr6osan sty. 384 a. ],b.
fria- s. fr6o3(e)an.
Fr^san npr. 276 a. 3, b.
fretan sty. 391 a. 3.
fric5(e)an sty. 372. 389
a. o. Ovi a. o.
friö stn. 271.
friöu, fpeoöu f. 39,2.
105, 3. 271.
Friöusär npr. 105,3.
^efriend m. pl. 286.
frisa(n) s. £reo3(e)an.
Mje s. Wo a4j.
fris(e)a swm. 176. 277
a. 3.
xefrijen s. frijnan.
m^nan sty. 6 a. 1. 141.
155,3. 185. 214,3
u.a. 8. 382 a. l,b.
389 u. a. 3. 391 a. 8.
frinaii,friiinan8.fri5nan.
froforstf. 254, 1. 255,2.
fro^ja swm. 216^ 2.
frohti^a s. forhtian.
frQin ady. 4 a. 2. 89, 4.
FrQncan npr. 276 a.3, a.b.
xefrujen s. fri^nan.
imma swm. 179, 1.
fryhtu 8. fyrhtu.
fujol stm. 55. 138. 140.
214 a. 2. 245.
fuhlas 8. fn^ol.
folian swy. 414 a. 1.
M(I) stn. 239, 2.
füll a^j. 55. 226.
fall ady. 319.
füllest stfn. ? 43 a. 4.
fullestan swy. 43 a. 4.
fuUian s. falwian.
follic adj. 43, 1 u. a. 1.
fulluht, fulwuht sti.
84,2. 164,2. 173 a.3.
267, b.
fuUuhtian swy. 414 a. 2.
foltnm stm. 43 a. 4.
fultumian (fulteman)
swy. 43 a. 4.
falwian swy. 173 a. 3.
412 a. 4. 414 a. 2.
fulwiht s. fulluht.
fundian swy. 411 a. 4.
furöor ady. 55.
faröra comp. 313. 314.
furönm ady. 55.
furh f. 218 a.3. 223.
284 u. a. 1. 2. 3.
furlon^ stn. 43 a. 4.
fiis a^. 96, b.
fyöerfote adj. 325, 4.
jefylce stn. 206, 3, b.
246 a. 2.
fyl3(e)an swy. 31 a.
206, 3, b. 213 a. 214
a. 11. 405, l,bu. a. 2.
416 a. 9.
fylian s. f5rl3(e)an.
fyllan swy. 405, 3 u. a.7.
406 u. a. 1. 6.
fylst stfn.? 43 a. 4.
fylstan swy. 43 a. 4. 405
a. ll,b.
f^r stn. 239, l,b.
fyrest(a)sup. 313. 328.
säyrhtan swy. 405 a.
ll,b.
fyrhtu f. 93,2. 179,2.
fyrme8t(a)8up.314. 828.
tym a^. 295. 302.
(se)fym ady. 302. 319.
fyrs stm. 266.
fyrsmeortende adj. 388
a. 1.
f^8answy.96,b. 405 a.l.
f:yst stf. 269.
jäd stn. 76, 1. 174, 2.
249 a. 5.
^aderian swy. 50 a. 1 . 2.
160 a. 1. 412 a. 11.
386- 8. auch jea-,
jsed s. jäd.
jsedelins stm. 50 a. 2. 3.
75 a. 1. 100 a. 4.
aet-, tö^sedere ady. 50
a. 2. 3. 75 a. 1. 157,3.
212.
Xsederian, jaefel s. ja-
derian, jafol.
for38e3(e)an swy. 405
a. 2.
onjaejn (onjaen), tojaej-
nes s. onjean, töj^a-
nes.
jselsa swm. 76, 1.
äjselwan swy. 408 a. 7.
ISdTs stn. 75 a. 1. 79
a. 2. 240 a. 3.
38ers(s)tapa swm. 231,3.
38Brwa(n) s. jierwan.
jsesne a^'. 37,3. 76 a. 1.
^sest s. ^iest.
^sest s. säst.
saffetunj stf. 10. 192, 1.
^afol stn. 157, 3.
jalansty. 76,1. 160,4.
212. 370 a.l. 392 a.l.
jän any. 57 a. 1 . 90.
118,2. 430u.aa. —
praet. 6ode (eade) 1 1 4
a. 1. 212 a. 2. 409
a. 2. — part. jiöad
396 a. 2.
^ar (rune) 206 a. 3.
-jär stm. 273.
^äst, ^sest stm. 12. 76, 1.
212. 237 a. 3. 288
a. 1.
^at f. 284 u. a. 1.
je- s. auch jie-.
3^ pron. 8. ön.
je 'ja' s. 36a.
36 4am' 8. jeo.
S6a part. 74. 157 a. 1.
jeador ady. 212 a. 2.
jeadrija, j^aöe, set^eae-
dre, onjesßjn, onjeaet,
jeaf (jeafon) s. 5a-
drian, 6a0e, setjsedre,
onj^an, onjietan, jie-
fan.
j^ajlasstm. 75, 2. 183 a.
212 a. 2.
j^alhswile stm. 183 a.
jealla swm. 212 a. 2.
214, 7.
j^amor s. ^Somor.
onjean ady. 109. 157,3.
214 a.7.
Geanberht npr. 212 a. 2.
bejeanda s. bejeondan.
töjeanes ady. 214 a. 7.
319.
jear stn. 37, 3. 74 u.
a. 2. 109 u.a. 157
a. 1. 175,2. 176 a.l.
jeara ady. 317.
jearcian swy. 212 a. 1.
41 1 a. 4.
jearfoöe s. earfoöe.
j^arlanjes ady. 319.
GearomQU npr. 281 a.l.
jearu a4i- 134, d. 174,2.
300 u. a. 307.
jearwian swy. 158, 1.
212 a. 1. 408 a.3.
411 a.4. 412 a. 2. 5.
7. 414 a. 3. 4.
jeasne s. jsesne.
jeat stn. 75, 1. 103 a.l.
109. 167,3. 160,1.
4. 240 a. 3.
O^ataii Dpr. 2T6a.3,b.
jeatwe Bti. 43 a. 4. 75,1.
260 u, a. 1.
Geddin^as npr, 215.
sef (= seaf) j^fon, on-
sejn, tösesnea, jelden
a jiefan onjgan, to-
jeaneB, sjldeti
a5elwan swv 408 a 7
ons^n, s6n(a), jend s
on jSan, 5ieii(a), jeond
-jensa Bwm 76 1
jenjan s iQnian
jenje a4] 209
560 adv 74 157 a 1
Sä^ode, ftiljeode b. jan.
Seofan, jeofu b. giefan,
jiefa.
jeofou stm. 104,2.
5605110 stf. 74. 157 a. 1.
nea.l. 18Sa.3. 212
a. 2. 254, 2. 269 a. 4.
jeohhol Btjn. 220 n. a. I.
j^ola «wm. 220.
5eolo adj. 75 a. 3. 81
a. 2. 104,1. 300.
jeotoca swm. 75 a. 3.
81a. 2.
S^omoT a^j. 40, 2. 68.
74. 157 a. 1.
jeoa pron. 74. 388 a.6.
Seoua praep. 74. 100
a. 1. 338 a. 6.
beseondaii adr. 74. 338
a.6.
Seonj adj. 39, 3. 74.
100 a, 1. 157 a. 1.
175,2. 307. 310.
jeonja, jeonian s. jqn-
;aii, sinian.
5eonofer adr. 321 a. 3.
5k>paii stv. 384 a. I,a.
jeorn adj. 75 a. 3. 212
a.2.
jeornan, jiorna a. jier-
jeomest a. eorneat.
5eoni(ii)e8 stf. 231,3.
*5eorran? stv. 388 ft- 1.
5eorwija s. ^earwian.
5eo8tran, jioster- a.
jiestiaii.
3^t s. jlet.
Bflgifter.
OeoweoTßa npr. 72 a.
jeowiau, ji(o)wian swv.
156,5. 412a.S. 416
a.l4,b.l5,a.l6.17,b.
5«r a. jfiar-
j*B a. 5ÖB.
5*aiie B. jEfesne.
5estk6BBtn. 75a.2. 97a.
jeator-, jet (atn.), -jet
(praet.), jöt (praet.l,
ji 'iaiii', 5i (pron.),
5iaban, jib, 5^6 «-
jieBtran, jeat, -^ietan,
jeotan, 560, 6D, ;iefan,
3if, Öö.
jiccian swv. 100 a. 1.
jicci; adj. 100 a. 1.
jidaian a. jiteiaa.
jiecfia awm. 100 a. 1.
äied atn. 75,3. 247,b.
Zim 'iam' a. !*o.
jiefan stv. 36, 3. 37, 3.
42,3. 44 a. 1. 75,1.
2. 3. 109. 150 a. 3.
157,2 n. a.2. 191.
192,2. 196,1. 212.
232,a. 305 n. a. 1.
355 a.2. 366 a.2. 370
a. 3. 391 a. 2. 9.
siefii stf. 75, 3 u. a. 3.
104.1. 134, b. 160
8.3. 167,2. 160,1.
206 a. 3. 252 n. a. i.
253 a. 1.2. 259 a. 260
a. 2. 268. 278 a. 1.
tö jifes adv. 320.
;ield atn. 75, 3.
jieldan atv. 76, 3 n. a. 2.
167.2. 212. »56 a. 4.
359, 2. 371 a. 4. 6.
387 a. 2. 5.
jiellan str. 75,3. 887
a.2. •
;iemaii swv. 405 a. 1.
jiemans stf. 212 a. 1.
jien(a) adv. 42 a. 74
a. 1. 317,
jiend, bejienda, a.seond,
bejeoadan.
jierd stf. 183,c. 157,2.
177, b. 257. 258, 2.
5ienianswT. 159,5. 406
sierran 8tv.? 372. 388
a.1.
Sierwan swt. 173, 2.
212 a.1. 408,1 n.a.l.
2. 3. 409. 410 a. 4,
;i(e)Bt atm. 75, 1 n. a. 1.
98, b. 157,2. 169,1.
202. 266.
5iestraii(-) adv. 160,3.
179,1. 317.
3iet(a) adv. 42 a. 74
a.1. 175,2. 317. 3$t
beheonan adr. 321
a.3.
be-, onsietan atv. 8 a. 4.
75, 1. 2. 3. 109 M. a.
157, 2. 3. 160, 2. 198
a. 2. 370 a. 3. 4. 391
a.2.
Sif coig. 157,2. 175,2.
191.
lifTV -.1^. 298 a. 299.
Sift stf. 212. 232, a.
jiftii .'(tn. pl. 267 a. 2.
513, -,1406 fl. siw, 56050«.
siljicn adj. 296.
-^ils npr. 183, 2, b.
^^inan stv. 382 a. l,a.
jiricl.;in5a.5eond,;eons.
jinjfa comp. 307.
3in56at(a) 8Up. 310 tt. a.
311.
;man (sionian) bwt.
357 a. 1. 416n. 14,a.
w. 226.
I5,a-
(on)siiman
386 a. 1. 4.
511106 adj. 298 a.
5iflc(e)an bwv. 406 a. 10.
jit s. SQ.
jitsiau swv. 198, 4,a.
206,b. 411 a.4. 412
a.10.
510115, sinnjo b. jeonj,
Miizan.
5iTr stm. 250 a. 2.
Siwfaa B. jeowian.
iladunawT. 160,4. 412
a.6.
5leed adj.U4a.1. 212.
294. 307.
jltem stm, 266.
Slferen ai^'. 234, a.
^les stn. 234, a.
Sleadian a. jladiait.
294
Register.
jl^awadj. 63. 156 a. 3.
174,3. 301. 303 a. 2.
iled stf. 94, a. 269.
forjlendran swv. 404,
l,c.
3lens(e)an swv. 215 a. 2.
405 a. 2. 406 a. 2.
jleo, -3I60W 8. jliw,
jleaw.
^lesan swv. 405 a. 1.
-ileu s. 5l6aw.
^lidan stv. 382 a. ],a.
xHx s. xliw.
Xliw (jKu, sl6o) stn. 247
a. 3. 250 a. 2.
5liw(e)re stm. 248, 1.
3l6f stf. 191. 254, 1.
Slowan stv. 192, 4.
^na^an stv. 392 a. 1.
3n6a0 adj. 303 a. 2.
^nidan stv. 382 a. ],a.
Xnom stf. 93, 2. 212.
^nomian swv. 412 a. 1.
jnym stf. 93, 2.
3odstm. 25,1. 55. 76,1.
jodes ÖQnces adv. 320.
36d stn. 239, l,b.
jöd adj. 26, 1. 44 a. 1.
60. 76,1. 134,b.
187. 293 u.a. 2. 3.4.
295. 304 u. a. 2. 3.
312. 315 a. 3.
joddönd m. 286.
^oian swv. 414 a. 5, a.
3oldstn.55. 93,2. 201,2.
212.
jonia swm. 277.
SQnjan stv. 65. 76, 1 .
157,3. 360 a. 3. 396,
l,b a. a. 2. 4. oÖjQn-
jan 186 a. 3.
36s f. 26,2. 66. 76,1.
94,c. 186, l,b. 284
u. a. 1.
Gotan npr. 276 a.2. 3,a.
Xraes adj. 214, 2.
jrafan stv. 50, 2. 212.
392 a. 1. 411a. 4.
jräpian swv. 413 a. 3.
3r6at adj. comp. 307.
Sr6i s. sraej.
Sremman, ^remian swv.
357 a. 1.
Sr6ne adj. 185, 3. 298.
302.
jr^otan stv. 384 a. l,a.
3r^tanswv.l95. 355 a.l.
359,3. 405, 4, a. 406.
metra comp. 307.
Grlmbold npr. 51.
3rim(m) a^. 295 a. 2.
jrimman stv. 386 a. 1.
jrimsian swv. 186, 2, b.
41 1 a. 4.
^rin stn. 267, b.
jrindan stv. 386 a. 1.
^ripan (jrioppa) stv.
105 a. 3. 370 a. 8. 382
u. a.l,a. 8. 4. 405
a. 10.
jripe stm. 263, 1 .
Xrqndor nm.? 289.
jröwan stv. 396, 2, b.
jrundliinsa, -linja adv.
318.
jrut f. 284 u. a. 2. 4.
jejrynd stn. 267, a.
Xryre stm. 263, 1.
jrytt stf. 284 a. 4.
ZU 8. seo.
3ÜÖ stf. 76, 1.
5U3UÖ s. xeoxoö.
3uma swm. 29, 2. 76, 1.
183, a. b. 212. 276.
277.
jung s. seonx; jun^ra,
junjest 8. jin^ra,
Sinsest.
Xydenstf. 133, c. 258,1
u. a. 2.
-jyldan swv. 405 a. 1 1, a.
jylden adj. 76, 1. 93, 2.
154. 212. 231,4.
296 u. a. 3.
Sylt stm. 266.
äjyltan swv. 405 a. 1 1, b.
jyrdan swv. 405,5 u.
a. 12. 406 a. 3. 7.
jyrdels stm. 183, 2, b.
238 a. 2.
Syrian, syrstan s. ^ier-
wan, ^lestran.
Xyte stm. 263,1.
habban swv. 10. 190.
201,6. 217 a. 1. 856
a. 2. 360 a. 3. 4. 5.
416, 1 u. a. 1. 13.
hacele swf. 50 a. 1 . 89, 3.
had stm. 273 u. a. 2.
hadian swv. 412 a. 1.
hador ac^. 315 a. 3.
*h8ecc(e)an swv. 407
a. 19.
hsecele s. hacele.
häbdn- s. hseöen.
hseöena^j. 201a.3. 296.
hasf stn. 103 a. 2. 240
u. a. 1.
hseft stm. 239, l,a.
haeft adj. 49. 192,1.
haeftan swv. 89, 2. 405
a. ll,b. 406 a. 3. 6.
hseftincel stn. 248 a. 4.
haejstesddlic adj. 198,3.
hsextes stf. 258, 1.
hselstn. 90. 267, a. 288
a. I . ^o«7 a. Zit
hselan swv. 90. 355 a.2.
405 a. 1 .
jehseld s. jehield.
hsele stm. 263, 1 u.a. 4.
281 a.4.
hseleö m. 50 a. 2. 89, 3.
281,1 u. a.4. 281,2.
hselend m. 44 a. 2. 286.
haelfter 50 a. 2. 80 a. 3.
hdel^i^a s. haljian.
hseli^ s. hali^.
h3el8i5a(n) swv. 355 a. 3.
412 a.4.
hselu f. 279.
hseman swv. 405 a. 1.
hsemed n. 290 a. 3.
hsemete^ s. semeti;.
hserfest stm. 50 a. 2. 79
a. 2. 145.
hsem stf. 79 a. 2. 89
a.4. 179,1.
hsetan swv. 405 a. 8.
hseteru n. pl. 290 a. 3.
hafenian swv. 50 a. 1.
41 1 a. 4.
hafoc stm. 103 u. a. 2.
191.
hafola swm. 50 a. 1. 103
a.2.
hajol stm. 103.
ha^u stm. 103.
hal adj. 90. 295.
halbse, haldan, halö s.
healf, healdan, heald.
häl^ian swv. 355 a. 3.
411 a.4. 412 a. 3. 4.
8. 9. 10.
hälij ac^*. 135, 3. 144
a. 1. 147. 293 u. a.
1. 2. 8. 4. 296 u.
a. 2. 304 a. 2.
halijnes stf. 258, 1.
halor stn. 267 a. 1. 289
u. a. 2.
halsian swv. 355 a. 2.
412 a.2.
Eegister.
29ä
ham stm. 133, c. 237
a. 2.
hassuc stm. 10.
hasu a4j. 300.
hat a^j. 62.
hätan sty. 12. 47. 58.
195. 306u. a.1. 350.
35()a.l. 358 a. 7. 360
a. 2. 364 a. 2. 367
u. a. 371 a. 2. 394, 1
u. a. 1. 2. 394, 2.
395, 2, b.
hatian swy. 411 a. 5.
lie pron. 24 a. 33 a.
107,4. 114,1. 4 u.
a. 4. 150 a. 5. 6. 166
a.6. 182. 334. 335.
340.
H6aberht npr. 222 a. 1.
Heabur^ npr. 165 a. 3.
li§ad(e)or stn. 222 a. 1.
beaöu- m. 1 03 a. 2-
heafija, heafoc s. h6o-
fian, hafoc.
heafod stn. 63. 135, 2.
144,a.b.243.1.244,1.2.
heafola, h^anre, -n s.
hafola, heahfore.
h6aze adv. 319.
heah a4j. 42. 99. HO
a. 1. 119. 163. 165
a.3. 166,3.6. 218,2.
222,2 u. a. 1. 2. 3.
223 u. a. 2. 295 u.
a. 1. 304 a. 4. 307.
810.
heah ady. 319.
heahfore swf. 222 a. 1.
heahnis s. heanis.
heahra, heahst(a), (blä-
hest) B. hierra, nleh-
8t(a).
heald adj. 201,2.
^eheald stn. 267 a. 1.
288 a. 1.
healdan sty. 81 a. 1. 150
a. 2. 158, 2. 198, 2.
359,2. 360 a. 2. 396,
l.a u. a. 1.
h^alede adj. 299.
healfstf.19]. öOresheal-
fes ady. 320.
Healfdene npr. 263, 1.
healh stm. 242, 1.
healic a^j. 222 a. 1.
healG) stf. 254, 1.
h^answy. 408a.l8. 410
a. 1.
hea(n)nis stf. 165 a. 3.
166,6. 222 a. 1.2. 3.
heard adj. 134, a. 303
a.2. 307. 309. 311.
heard adj. 315.
hearde ady. 815. 316.
heardlice ady. 316.
heardor, -ost ady. 322.
hear^ stm. 162, 2. 273
u. a. 2.
heawan sty. 63. 99.
371a. 2. 396, 2, au.
a. 8.
hebban sty. 133, c. 190.
227. 858 a. 5, b. 368
a. 4. 372 u. a. 378
a. 1. 393, 4 u. a.6. 7.
410 a. 5.
hebuc s. hafoc.
hec^ stf. 206 a. 5.
heeist 8. hiehst(a).
hefe stm. 263, 1.
hef(e)3ian swy. 411 a. 4.
hefig ac^'. 214,5. 296
a. 1.
hefon s. heofon.
he^an swy. 408 a. 14.
he^e stm. 263, 1.
h^^est s. hleh8t(a).
he^ian swy. 400 a. 2.
hexra, heb, h^hfora,
h^hsta, hehstallic,
hei(s)sta s. hierra,
heah, heahfore, hleh-
st(a), hse^stealdlic,
hiehst(a).
h6Ia swm. 222, 2.
helan sty. 107, 2 n. a. 2.
871 a.2. 390 al. 391
a. d.
helianswy. 176a.2. 371
a.2. 400 a. l,a. 2.
hell stf. 80 a. 2. 258, 1.
heim stm. 53. 81. 239,
l,a.
help stf. 252 a. 2.
helpan sty. 45, 2. 3. 53.
54, b. 80. 81. 92.
131. 138, a.c. 134,c.
136. 144 a. 1. 189.
196, 1. 201, 6. 867.
368. 371 a. 2. 8. 6.
887 XL. a. 3.
helt stn. 288 a. 1.
helustr s. heolstor.
hen stf. 258, 1.
henkest stm. 244, 1.
Hensbröc npr. 289 a. 3.
henn int. 60.
heo stn.. heo pron. s.
hiew, ng.
h^ofan stswy. 384 a. 2.
413 a. 7.
heofon stm. 104,2. 150
a.2. 3. 237 a.l. 245.
heofonlic adj. 150 a. 3.
heolan s. helan.
heolca swm. 81.
heolfor stn.? 81.
heolor stm. 104, 1.
heolstor stm. 50 a. 2.
81 a.2. 104,1.
(be)heonan, -hionan ady.
107 a. 5. 321 u. a. 8.
heoran. heorde, heorod
s. nieran, hierde,
hiered.
heorot stm. 104, 1. 129.
245.
heorte swf. 79, 1. 133, a.
160 a. 8. 195. 278.
heoru- 104,1. 271.
h§ow s. hiew.
her ady. 21,1. 45,6.
58. 321.
h^ra, h^ran s. hierra,
hieran,
here stm. 86. 89,1.
175,1. 2. 176. 182.
227. 246u.a. 1. 247
n. a. 2.
herepaö stm. 49 a. 1. 51.
heretoja (-toha) swm.
214 a.3.
herj s. hearj.
herjeatwe stf. 260 a. 2.
her^ian swy. 411a. 4.
413 a.3.
herian loben' swy. 89, 1.
176. 181, 2. 227.
400 a. 1. 409 a. 1.
412 a. 2.
herian *yerspotten', her-
ra, ^ehersnmian, her-
wan, h^sta s. hier-
wan^ hierra, jehier-
snmian, hierwan,
hiehst(a).
bete stm. 261. 263,1.
4. 288 a. 1.
bettend m. 286 n. a. 2.
hiabenlic, bibianda, hie-
3(e)an s. heofonlic,
(be)hindan, hyc(3)ean.
hidenofer ady. 821 a. 8.
hider(e) ady. 321 u. a. 3.
296
Register.
hideror adv. 321 a. 3.
hidres ady. 321 a. 3.
hie s. he.
hi(e)s stn. 31 a. 175,2.
247 a. 8.
hiehöu f. 222, 1.
hlehra s. hier(r)a.
hlehst(a) sup. 108, 2.
145. 155,3. 166,6 U.
a. 3. 222,1. 310. 811.
jehield (jehaeld) stn.
267. a. 288 a. 1.
onhieldan swy. 405
a. 11, a.
hienan swy. 405 a. 1.
hiepan swv. 405 a. 8.
hieran swv. 42 a. 99.
159.4. 358 a. 7. 404.
405, l,a. 406. 410,3
u. a. 4. 5.
hierdan swy. 405 a. 1 1 , a.
hierde stm. 79,2. 100,
l,a u. a. 2. 150 a. 5.
7. 159,5. 177, b.
248, 1.
hi(e)red stm. 43 a. 4. 57
a. 2.
hier(r)a comp. 166, 6 u.
a. 3. 222, 2 n. a. 2. 3.
307.
hierre s. ierre.
hierstan swv. 405 a. 1 1 , b.
(5e)hiersumian swv. 412
a. 5. 413 a. 8.
hiertan swv. 159 a. 1.
405 a. n,b.
hierwan swv. 174 a. 1.
408, 1 u. a. 6.
hi(e)w (h6o, h6ow etc.)
stn. 73 a. 3. 100 a. 2.
156.5. 159,5. 247
a. 3. 250 a. 2.
hij stn., hij pron., hi^an,
hije, hijest s. hiej,
h6, hiwan, hyje, hieh-
st(a).
hijian swv. 411 a. 4.
hi^ora swm. 105,3.
hild stf. 258, 2.
Mit (helt) stn. 267, a.
hinan s. neonan.
hind stf. 258, 2.
(be)hindan adv. 160,3.
321.
hindema sup. 314.
hinder adv. 821.
hine ady. 321.
hinjrian s. hynjran.
bihionda s. behindan.
hirtan s. hiertan.
hin s. he, hiew.
hiwan (hijan) swm. pl.
277 a. 1.
hlabard s. hläford.
hladanstv. 50,2. 160,4
n. a. 1. 232, c. 368
a.3. 370 a. 1. 892
a. 1.
hlsefdi^e swf. 100 a. 3.
hl8ehha(n^, hlseoörindi
s. hliehnan, hleoörian.
hisßst stm. 282, c.
hlsestan swv. 89, 2. 405
a. 11, b.
hlsew (hläw) stn. 192,4.
250 a. 1. 288 a. 1.
hläf stm. 217.
hläford stm. 43, 2, b u.
a. 4. 51. 100 a. 3.
173 a.3. 191. 217a. 2.
hlär^ow s. lareow.
hläw s. hlsew.
hleadan s. hladan.
hl6apan8tv.377a. 894,2.
396, 2, a.
♦hiecan v. 391 a. 1.
hW. hlenjan s. hlsew,
hlinian.
hl6o8rian swv. 412 a. 2.
11.
hleonian s. hlinian.
hl^otan stv. 384 a. l,a.
hl6o(w) stmn. 250 a. 8.
(3e)hl6ow adj. 301. 307.
hl6owan, hleowö s. hlie-
wan, hlowan.
hlidan stv. 882 a. l,a.
hliö stn. 105,8. 241.
hliehhan stv. 82. 98, a.
159,1. 3. 217. 220
n. a. 1. 227. 858 a.
5,a. 359,1. 872.
398, 4.
hliepan swv. 377 a.
hliewan swy. 408 a. 16.
iehli(e)wra comp. 807.
hlimman stv. 386 a. 1.
hlinian (hlionian) swv.
105 a. 6. 418 a. 6.
416 a. 14,a. 15,a. 16.
ShlOcian swv. 391 a. 1.
jehlow stn. 250, 1.
hlowan stv. 118 a. 3.
396, 2, b.
hlütre adv. 315.
hlüt(t)or adj. 139. 195.
229. 296 a. 2. 315.
xehlyd stn. 267, a.
hladan swv. 405 a. 3.
hlyn(n) stm. 247, a.
hlynnan, hlynian swv.
400 a. l,a.
hlyst stmf. 266n.a.l.
hlystan swy. 405 a. 1 1, b.
hndes(e)an swv. 408
a. 17. 409 a. 1.
hn%p(^) stm. 226.
hnseppian s. hnappian.
hnsesc s. hnesc(e).
^ehnsest, jehnäst stn.
267, a n. a. 1.
hnappian (hnseppian,
hneappian) swv. 10.
_ 416 a. 10. 13.
ahneapan stv. 896, 2, a.
hneap(p)ian s. hnappian.
hneaw a^j. 63. 301.|
hnesc(e) a^j. 308 a. 2.
hnijan stv. 214 a. 5. 217.
382 a. l,a.
hnisc adj. 808 a. 2.
hnisc(e)an swv. 405 a. 8.
hnitan stv. 882 a. l,a.
hnitol adj. 105, 8. 296.
hnitu f. 105, 8. 282 u. a.
hnutu f. 133, b. 217.
282 n. a.
höcede adj. 299.
höcihte adi. 207.
hocor nm.r 289.
hoBran s. hieran,
hof stn. 238.
hofer stm.? 192,2 a.a. 2.
hoferede adj. 299.
behöfian swv. 411 a. 4.
412 a. 6.
hoffinj stf. 192,1.
behoflic adj. 217.
hojcian swv. 216, 2.
höh stm. 115. 222,2.
242, 2.
hohful, -möd a^j. 214
a. 1.
hol stn. 242 a. 3.
hol acy. 294.
hold adj. 98,2. 201,2.
hole(3)n stm. 214 a. 9.
holh stn. 242 a. 3.
holian swv. 411 a. 4.
höUnja adv. 818.
hQmor stm. 245.
h6n stv. 67. 115. 373.
Register.
297
378 a. 2. 397 n. a.
395. 1.
hQna swm. 25,2 u. a.
277.
hQndstf.65. 134, a. 274
u. a. 1. 2. 3.
hQndwyrst stf.? 179, 1.
hQn^ian swy. 411 a. 5.
hop stn. 239, l,b.
hopian swy. 411 a. 4.
hord stn. 181,2.
hordem stn. 43, 3, a u.
a.3.
horh (hor^) stmn. 218
a.3. 223 a. 1. 242
a. 4.
horhihte s. horwehte.
hom stn. 249 a. 3.
xehoro^se s. horwian.
hors stn. 179,1. 231 a.l.
horsian swy. 414 a. 2.
horwehte adj. 218 a. 3.
horwian swv. 412 a. 9.
hos stf. 66. 186, l,b.
hosu swf.? 278 a. 1.
hra s. hr8B(w).
hraca swm. 57 a. 3.
hrace, -u swf. 162 a. 1.
278 a. 1.
hrade, hraöe ady. 201
a. 1. 217 a. 1. 315
a. 2.
forhradian swy. 412 a. 1.
hrsece s. hracu.
hrsed, hrseö adj. 201 a. ].
217 a. 1. 294u.a.l.
hrseöe s. hraöe.
hrsßfn (hrsem, hrem) stm.
49. 141. 188,1. 217.
hr%uun s. rowan.
hr8e(w), hräw, hreaw
stn. 118, l,a. 2u. a.2.
173.2. 174, 3 u. a.3.
250 a.]. 288 a.1.
hreace, hr^aw stn. s.
hrace, hr8e(w).
hr6aw a^*. 111,1. 301.
hreddan swy. 400 a. 1, c.
401, 1. 402, 2.
hreö stm.? 267, a.
Hr6öel npr. 201, 3.
hrem s. hrsefn.
hremix a^*. 296.
hreodan sty. 384 a. l,a.
hreoh adj. 295 a. 1. 304
a. 4.
(h)reohhe, hreoche swf.
229 n. a. 1.
hreopode s. hreppan.
hreosan sty. 1 50 a. 3.
199 a.l. 371a. 4. 384
a. l,b.
hr^ow stf. 174, 3 u. a.2.
259.
hr^ow praet. s. hrdowan.
jehreow stn. 250, l.
hr^owanstv. 64. 1 00, 1, b.
119a. 156,5. 371 a.2.
384 a. l,a. 2.
hreowsian swf. 174, 3.
41 1 a. 4.
hreppan 416 a. 19.
hrdnan, hr6wnn,ährias6
s. hr^owan, rowan,
hr^Qsan.
hriö(er), hr;^öer, hrüöer
n. 289 u. a. 2.
(h)rimpan sty. 386 a. 1.
hrinan sty. 376 a. 382
a. 1 , a. 4.
hrindan sty. 386 a. 1.
hrine stm. 263, 1.
hrinj stm. 217 n. a. 1.
2. 239, l,a.
bringe swf. 206 a. 2.
(ymb)hrin3(e)an swy.
405 a. 2.
hrisian, hrissan swy.
400 a. l,b. 2.
hroden s. hreodan.
hrööor stn. 128, 1. 183, a.
267 a. 1.
Hroöulf npr. 173 a. 8.
hropan sty. 396, 2, b.
hruöer s. hriö(er).
hruse swf. 278.
hrdtan sty. 217 a. 2. 385.
hrycjstm. 216,1 u. a.l.
217 a. 2. 247, a.
hryöer s. hriö(er).
hiyre stm. 263, 1.
hn ady. 60. 172 a. hü
^eares, hü meta, hü
nyta 320.
^ehü elles ady. 320.
-huju s. -h(w)uxu.
hülic pron. 342.
Hüm-, Hünberht npr.
188,1.
hnnd stm. 56.
hund num. 327 u. a. 1.
328.
hund- in numm. s. das
zweite glied.
hnndfeald a^*. 327 a. 3.
hnndred num. 327 u.
a. ]. 328.
hunjor stm. 95. 273.
hun^ri; adj. 214, 5.
Hünsi3(e) npr. 263 a. 5.
hunta swm. 277.
hüru Öinja ady. 320.
hüs stn^ 30, 1. 61.
husc, hux stn. 289 a. 3.
hüsincel stn. 100 a. 7.
248 a. 4.
hüsl stn.^140. 186, l,b.
hiix 8. hnsc.
hwä pron. 65 a. 2. 172.
182. 217 u.a. 1. 341.
343. swa hwä swS
pron. 345.
Sehwä pron. 341 a. 4.
347.
zehwsede adj. 217 a. 2.
hwseöer pron. 222 a. 1.
342 u. a. 1. 843. swS
hwseöer sw9. 345 u. a.
jehwaeöer pron. 347.
hwseöre adfy. 156, l,d.
hwsel stm. 240.
hwsene pron., hwsenne
s. hws, hwonne.
hwserady. 156, l,c. 222
a. 1. 321 u. a.2.
jehwsBr ady. 321 a. 2.
jehw&rl^can s. jeöwaer-
lsec(e)an.
^hwsesan s. ""hw^san.
hw8etadj.50,1.2. 134,b.
144 a. 1. 293 u. a. 1.
3. 294 u. a. 1. 309.
hwsßthusunin^as ady.
319. 344 a. 2.
hwsethwSraady. 321 a. 2.
hw8eth(w)u3U pron.
105, 1. 344, 1 u. a. 1.
hualb, hwane pron.,
hwanne s. hwealf,
hwS, hwonne.
hwärTa) ady. 321 a. 2.
hwaria s. hweorfan.
hwatost sup. 309.
hwealf stf. 191.
hwearfian swy. 411 a.4.
hweöer s. hwseöer.
-hweia s. -h(w)u3U.
♦hwelan sty. 390 a. 1.
hwelc, hwilc pron. 43
a.4. 206a. 6. 342 u.
a. 2. 3. 343. swS
hwelc SWS 345 u. a.
298
Begiister.
jehwelc pron. 347.
hwelchwcene pron. 344
a.2.
hwelch(w)uxu pron.
344, 1 u. a. ].
hwelunj stf. 390 a. 1.
hw6ne adv. 237 a. 2.
hweojol stn. 104, 4.
hweol stn. 150 a. 2.
hweorfan stv. 217 a. 1.
377 a. 388 a. 1. 4.
hwer, hwerfan s. hwaer,
hwierfan.
♦hwesan? stv. 372. 396,
2,b.
hwettan swv. 359, 3.
400 a. l,c.
hwider(e) adv. 321 u.
a. Um O.
hwiöa swm. 107 a. 3.
hwierfan swv. 405 a. 1 .
406 a. 6.
hwll stf. 59.
hwilc s. hwelc.
hwll(w)ende, -endlic adj.
173 a. 3.
hwinan stv. 382 a. 1,a.
hwit adj. 217.
hwltan swv. 405 a. 8.
hwQm(m) stm. 226.
239, 2.
hwon s. hwa.
hwon stn. 237 a. 2.
hwqnan adv. 321 n. a. 2.
hwone pron. s. hwä.
hwonne adv. 4 a. 2. 65
a.2.
hwopan stv. 396, 2, b.
-h(w)u5ti 105,1. 317.
344, 1 .
hwylc s. hwelc.
hwyrft stm. 266.
hycx(e)an swv. 31 a.
45,3. 232, b. 416,1
u. a. 4.
h^d stf. 269.
h^dan swv. 359 a. 2. 405
a. 3. 406 a. 3.
-h:^di3 s. -hyxdij.
hyö stf. 258, 2.
ahyöan swv. 405 a. 5.
h^ stf. 269.
Hyxberht npr. 268 a. 5.
jehyjdstnf. 267, b. 269
u. a. 4.
-hy^dis a4j. 38, l,b.
214, 3.
hyje stm. 31 a. 263, 1
u. a. 5.
hyht stm. 232, b. 266.
hyhtan swv. 405 a. 1 1 , b.
12.
behyldan swv. 405 a.
lt,a.
hyldo f. 93, 2.
hyl(l) stm. 247, a. 266.
hylu stf. 268.
hynjran (hinjran, -ian)
swv. 31a. 95. 404, l,c.
hype stm. 263, 1.
onnyrian swv. 400 a. 1.
hymetn stf. 135 a. 258,1
u. a. ] .
hyrst stf. 269.
hyrstan swv. 405 a. 11.
jehyrste, -u stfh. pl.
267 a. 2.
hyse stm. 263, 1 u. a. 3.
Hysemqn, Hysewulf npr.
263 a. 5.
hyspan swv. 405 a. 8. 10.
1 npr. 284 a. 7.
i- (= je-) 212 a. 1.
iarcian, iarwan s. jear-
cian, 3earw(i)an.
ic, pl. we etc. pron.
156,1,0.182. 186, l,b.
188.2. 206 a. 6. 210,3.
332. 340.
ic(e)an s. iec(e)an.
idsBjes adv. 320. 389.
idel adj. 144,b. 147.
ides stf. 254, 2. 255, 2.
269 a. 4.
(&)idlian swv. 6 a. 2. 412
a. 7.
iec(ejan swv. 31 a. 198,
4,D. 405, 4, an. a. 10.
407,2 u. a. 17. 18.
setiede s. lewan.
ieö adv. 823.
i(e)x stf. 24 a. 175, 2.
258 a. 5.
ieldan swv. 405 a. ll,a.
ieldcian swv. 411 a. 4.
ielde stm. 264.
ieldesta sup. 145. 310
n. a. 311.
ieldra comp. 151 a.
159, 1. 3. 307.
ieldran swm. 42 a. 276
a. 3, b.
ieldn f. 42,1. 98, a.
159.3. 279 a. a. 1. 2.
ielfe stm. 264.
ielfetnstf. 135 a. 258,1
u. a. 1.
iemnnj s. jiemans.
ierfe stn. 159, 1. 2.
ierf ew(e)ard stm. 43, 2, b.
51.
ierjön f. 214,1.
iermöuf. 42a. 98, a.l 59,2.
iermin; stm. 98, a.
ieman stv. 6 a. 2. 65
a. 1. 79 a.2. 179,1.
231 a. 1. 360 a. 3.
886 a. 2. 3. 4.
ierre stn. 159,5.
ierre adj. 100, l,a u.
a.2. 178, 2,b. 181,2.
217 a. 1. 299.
ierrinja adv. 818.
iersian swv. 159, 5. 412
a. 5. 411 a. 4.
lewan swv. 6 a. 2. 174,3
n.a.3. 355 a. 3. 408,2
u. a. 10.
ifiX stn. 217. 218 a. 1.
ifijtearo, -tara stn. 43,
2,a.
-ix pron. s. ic.
IjaS stm. 24 a.
ijel stm. 214,4.
ih s. ic.
il s. ijel.
ilca (Ueca, illca) pron.
43 a. 4. 291 a.l. 339.
ile stm. 263, 1 n. a. 3.
inc(er), -it s. ic.
incer pron. 335.
Ihd^as stm. 8 a. 3.
in(n) adv. 321.
innaö stm. 160,8.
innan adv. 160, 3. 321.
inne adv. 314. 321.
inefle, innelfe, -ilfe stn.
183, 2, b,
innerra comp., innemest
snp. 314 n. a. 1.
innew(e)ard a^j. 43, 2, b.
inst8epe(s) adv. 320.
ioc(c) s. jeoc.
lohannes npr. 175, 1.
ionna, ionnaö s. innan,
innaö.
fren ac^j. 296 n. a. 3.
iman s. ieman.
isiöes adv. 339.
in s. 360.
Indan npr. 276 a.2. 3,a.
lud^as npr^ 175, 1.
Begister.
299
iujuö, iu(i)h, iunj,
lun^ra s. xeo^oö, Öü,
Xeonj, xin^ra.
iw stm. 223 a. 2. 250
a. 2.
iw pron., iwer, iwih,
iwocc s. Öü, eower,
öü, jeoc.
k- s. c.
läcan stv. 395, 2, b. 394, 1
u. a. 1.
läcnian, Isecnian swy.
57 a. 3. 411 a.4. 412
a. 1. 9.
ladö^ow, lädteow s.
lätt^ow.
läö a4j. 199 a. 1.
laöian swv. 50 a. 1. 411
a.4. 414 a. 2. 416
a. 13.
laöu stf. 253 u. a. ] .
l8ßcc(e)an swv. 407, 1 u.
a. 10. 19.
Isece stm. 57 a. 3. 91.
154 a. 206, 3, b. 248,1.
-l8ec(e)an swy. 407 a. 16.
17.
Isecnian s. lacnian.
Isedan swv. 198, 4, a.
205, b. 405, l,b. 406
a. 3.
Iseden adj. 89,3. 197 a.
IdeÖan swy. 405 a. 5.
l8eÖÖ(u) f. 201, 5.
Isefan swv. 405 a. 1.
Isen stn. 267, a.
Isenan swv. 405 a. 1.
Isene adj. 222, 2.
Iseppa s. lappa.
Iffiran swv. 17. 90. 860
a. 1. 405 a. 1. 406
a. 2t*
Iseresta s. l8Bst(a).
laes stf. 134, d. 174,2.
260.
Ises adv. 323.
Isesest s. 1^8t(a).
Isessa comp. 154 a. 1 80.
304 a. 3. 312n. a.l.
I8est(a)(l8ese8ta, Iseresta)
sup. 312 n. a. 1.
Isestan swv. 363 a. 2.
405 a. 11.
Iset adj. 294. 314.
Isetan stv. 355 a. 3. 364
a. 2. 394, 1 n. a. 2.
395, 2, a u. a.d.
laetemest snp. 50 a.2. 314.
Isewan swv. 57, 2, a. 90.
174.3. 408, 2 u.a. 11.
Isewea adj. 173 a. 2.
laford s. nläford.
la^u stm. 213. 271.
laxu stf. 103.
lanbryce, -slite stm. 214
a. 1.
lahcöp stn. 26 a.
lahwa pron. 845.
lappa, Iseppa swm. 10.
lär stf. 17. 90. 252
a.4. 254,1. 276 a.
3,b.
läreow stm. 43 a. 4. 150
a. 7. 217 a. 1. 250, 2
u. a. 3. 4.
lar^owa swm. 250 a. 3.
lasest s. lsest(a).
lasor stm.? 103.
last stm. 232, c.
latt^ow stm. 43 a 4. 150
a.7. 174 a.2. 201,
4, b. 250, 2 u. a. 3. 4.
latteowa swm. 250 a. 3.
lanrtr^ow stn. 6 a. 1 .
16a stm. 255 a. 3.
lea swm. s. 16o.
leactun stm. 210, 2.
leaöian s. laöian.
16af s. leof.
3el6afa swm. 63. 99.
zel6af(f)ul adj. 231 a. 2.
feah stf. 255, 4 u. a. 3.
leahtnn s. 16actnn.
16an stn. 47.
16an stv. 111,2. 368
a. 4. 373. 392, 2.
leanian swv. 411a. 4.
l^as adj. 35 a. 2.
l^asest, 16as8a s. lsest(a),
Isessa.
-16ast f. 100 a. 7.
l^asnnj stf. 135, 1.
16c stm. 266.
16c praet. s. lücan.
lecc(e)an swv. 407, 1 u.
a.9.
lecs(e)an swv. 89, 1.
177, a. 214,3. 227.
358 a. 5, b. 400 a. l,b.
401,2. 407, 1 u.a. 7.
410 a. 2.
16cnha, lede etc., bilMe
s. läcnian, lecs(e)an,
Isewan.
leöer stn. 139 a.
16f adj. 58. 91 a.
jelöfan 'schädigen' swv.
91a.
jelefan 'glauben', Lefes,
löjan s. jeliefan, Levi,
leo^an.
lejer stn. 245.
forlejis stf. 25S, 1.
-le^u stf. 268.
lebt, 16hta, 16htün, lemb
s. 16oht, llehtan, leac-
tun, iQmb.
lemian swv. 176 a. 2.
400 a. 2.
lempedu stf. 258 a. 1.
lendan swv. 405 a. ll,a.
lenj adv. 133, a. 182.
323.
lens(e)an swv. 405 a. 2.
Ien3est(a) sup. 310 u.
a.31].
len^lifra comp. 308 a.
len(x)ten, -cten stm. 215.
len^to^ra comp. 308 a.
leo swm. 277 a. 2. 3.
leodan stv. 384 a. l,a.
leode stm. 261. 264.
leoöo- s. liöu-.
leof adj. 64. 150 a. 1.3.
309. 811.
leofian s. libban.
16oflicor, -ost adj. 322.
leojan stv. 165, 1 u. a. 1.
384 a. l,a.
16ohtstn. 100, l,b. 150 .
a. 3. 165, 1 u. a. 1.
leoht adj. 'licht' 165,1
u. a. 1.
16oht adj. deicht' 84,2.
100 a. 1. 165 a. 2.
leohtfset stn. 237 a. 4.
16oma swm. 222, 2.
leon stv. 84,2. 114,3.
165,2. 373. 388 a.4.
16oran stswv. 382 a. 3.
384 a. 3. 406 a. 6. 410
a. D.
leomian swv. 39, 1. 860
a. 3. 412 a. 2. 416
a. 12. 15, a.
leominj, -unj stf. 100
a. 7. 254, 2. 255, 1.
forl6osan stv. 384 a. 1, b.
16ow n. 290 a. 3.
L6owÖerius npr. 64 a.
lesan stv. 391 a. 1.
16sa(n), Mssa s. liesan,
l^ssa.
300
-lestu f. 100 a. 7.
letan s. laetan.
lettan swv. 400 a. l,c.
401,1. 402,2.
Levi npr. 194.
16wa 8. Isewan.
libban (lifjan, lifian)
swv. 107 a. 4. 190.
412 a. 11. 416, 1 u.
a. 2. 16, a.
üc stn. 239, l,b.
-licadj. 43, 1. 8,b. 294
u. a. 2.
Selic adj. 43, 1.
liccian swv. 413 a. 6.
Liccitfeld npr. 273 a. 3.
licettan (liccettan) swv.
230 a. 1. 403 a.
licx(e)an stv. 54, b. 57
a. 3. 206, 3, b. 214,4.
216. 1. 358 a.5,b.
366 a. 2. 372 u. a.
891,3 u.a. 9. 410a. 5.
lichoma, licuma swm.
217.
lician swv. 411 a. 5.
-lida swm. 234, b.
liöstn. 105,8. 241. 271.
liö 8. Iic3(e)an.
liöanstv. 232,c. 234, b.
380. 382 a. l,b.
liöercian swv. 413 a. 1.
liö^ian swv. 414 a. 8.
liöincel stn. 248 a. 4.
liös stf. 201,7. 258,2.
liön- stm. 271.
Iie5ran swv. 404, l,c.
äliefan swv. 405 a. 1.
jeliefan swv. 99. 159,4.
856 a. 1. 405, l,b.
406 a. 7.
li(e)x stm. 31 a. 99.
266.
li(e)3et(u) stmnf. 248, 2
u. a. 3. 258, 1 u. a. 1.
lifetosesc stm. 89, 2.
li(e)ntan swv. ^leuchten'
100, l,b. 165,2 u.
a. 2. 405 a. 11, b. 406
a. 6. 410 a. 5.
li(e)htan swv. 'erleich-
tern' 100 a. 1.
lies s. 16as.
liesanswv.203. 405, l,b.
406 a. 6. 7. 410 a. 5.
-liest f. 100 a. 7.
ll(e)xan swv. 100 a. 1.
166.2. 405, 4, c.
Register.
belifan stv. 882 a. l,a.
lifean (lifian etc.), lij,
lijan s. libban, li(e)x,
l^ojan.
seligere stn. 214, 4.
liht, lihta(n) s. 16oht,
li(e)htan.
lim stn. 106, 3 u. a. 5.
237 a. 4. 241.
(3e)limpan stv. 386 a. 1 . 3.
Lindis npr. 258, 1.
linnan stv. 886 a. 1.
xelire s. xeli^ere.
liss, list s. liös, lic3(e)an.
loc stn. 289, l,b.
16c(a)hwa pron. 345.
locbore swi. 278 a. 1.
loc(c) stm. 226.
loccian swv. 411 a. 4.
lochwa, lochwseöer, 16c-
hwylc pron. 345.
löcian swv. 355 ff. 411,
1. 2. 8 u. a. 4. 412
a. 1.5. 6. 8. 11. 418
a. 2t»
loöa swm. 199 a. 1.
loBs(i)3a s. losian.
lofian swv. 411 a. 4.
iQmb (lamp; lemb; Iqm-
bor)n. 128, 1. 138, b.
182 u.a. 190 u.a.
224. 288 a. 1. 290
u. a. 1.
iQud stn. 65.
lQndbi3en3(e)a swm. 21 6
a. 2.
iQndbüend f. 287.
iQudcöp stn. 26 a.
Iqn; aaj. 310.
LQU^beardan npr. 276
a. u, a.
iQU^ian swv. 411 a. 5.
iQU^life a^'. 808 a.
loppe swf. 189.
losian swv. 412 a. 8. 6.
7. 10. 418 a. 6. 414
a.4. 415,2. 416 a.
11, b.
lot stn. 239, 1 b.
lücan stv. 44 a. 2. 61.
108,2. 168. 371a. 2.
8. 6. 885 u. a. 8. 4.
lufestice swf. 192, 2.
lufian swv. 55. 411 a.4.
412 a. 1—6. 9. 10. 11.
413 a. 6. 6.
lufiend m. 286 a. 2.
lufu stswf. 55. 262 a. 2.
4. 253 u. a. 2. 278
a. 1.
Ins f. 284.
lust stm. 56.
lütanstv. 871 a.2. 386.
l^ce s. laece.
lyffettan swv. 192, 1.
lyft stmfn. 266 u. a. 1.
267 a. 2. 269 u. a. 4.
lyje stm. 268, 1 u. a. 5.
lyre stm. 268, 1.
l^ssa s. Isessa.
lystan swv. 405 a. 11.
l^t n. 302; adv. 819.
l^tel a^. 81 a. 296 u.
a.2. 312.
lytel adv. 319.
l^tesnä (l:^tisnä, ly-
testne) adv. 302. 319.
I^w6n n. 302.
lyÜum adv. 319.
mä (mse) adv. comp. 182.
312 a. 1. 823.
^emaca swf. 278 a. 4.
macian swv. 50 a. 1.
175a. 411 a.4. 416
a. 13.
macrsBftijra comp. 308 a.
mädm- s. maSum.
maöelian swv. 201 a. 8.
mäöum stm. 138. 141.
148. 201 a. 3. 244, 2.
mse s. mä.
3em8ecc(e)a swmf. 89
a. 1. 278 a. 4.
msecj stm. 89 a. 1.
msecti s. mi(e)ht.
msed stf. 184,d. 174,2.
260 u. a. 3.
msed n. 290 a. 3.
mseden s. msBjden.
mseöl stn. 201 a. 2.
mseölan swv. 201 a. 3.
msej anv. 82. 162, 1 u.
a.2. 214,2.3. 232, b.
360a. 3. 377 a. 424,10
u. a.
mäej stm. 17. 57 a. 3.
240 a. 4.
mse^den stn. 5U a.2.
214, 8.
msejö stf. 164 a.
m^^e swf. 57 a. 8.
m8e3(e)Ö f. 284 u. a. 4.
m8e3(e)öhad stm. 214,2.
msejen stn. 49.
Register.
301
mseserian swv. 412 a. 2.
msejester stm. 89, 3.
msejhQnd stf. 214,2.
xnsehte, mseht(ij), maßi^
8. mse;, miht(is), msej.
msel stn. 45, 6. 201 a. 2.
mselan swy. 201 a. 2.
msBltan s. mieltan.
mseltanse swf. 276 a. 4.
-mselnin adv. 320.
msenan swv. 405 a. 1.
^em^ne a^. 302 a.
maenifold s. mQni^eald.
iD8eiii3,msercian s.mQni^,
mearcian.
msbre a^. 91.
msersian swv. 150, 1.
411a. 4. 412 a. 6.
msest(a) snp. 151, 1.
19t), 1. 312 u. a. 1.
msestan swv. 89, 2. 405
a. 11.
msesüins stm. 196, 4.
maew stm. 266.
mafealdra comp. 308 a.
330 a. 2.
ma^an, mäje s. mse;,
mseje.
Majentse npr. 205, a.
maxister stm. 12. 50
a. 5.
majn stm. 103. 271.
Semäh adj. 222 a. 1.
295 a. 1.
mahan s. mse;.
jemälic adj. 222 a. 1.
mapuldor stm. 139 a.
mara comp. 181, 2. 312.
marken s. morgen,
martrian swv. 79 a. 3.
masce swf. 10.
mast(a) s. m^st(a).
mattuc stm. 10.
mäwan stv. 62 a. 396,
2,c.
maxe s. masce.
m€ s. ic.
meaht s. mi(e)ht.
mealwe swf. 171 a. 2.
mearc stf. 254, 1.
mearcian swv. 162, 2.
413 a. 1.
meard s. meord.
mearö stm. 199 a. 1.
mearx stn. 162, 2.
mearn stm.79 a. 1. 218,1.
223 a.l. 242,lu.a.l.
mearn adj. 300.
mec s. ic.
m^ce stm. 91a. 248, 1 .
m6d stf. 58. tö medes
adv. 320.
medewa sw. adj. 300.
medren- 27 a.
m^dsceat stm. 198, 4, a.
medu (meodn) stm.
104,3 u.a. 1. 271.
meduma snp. 314.
meh, meht, meiö-, mei-,
melcan s. ic, miht,
msB^Ö-, mdej-, meol-
can.
meldian swv. 41 1 a. 4.
melo, meolo stn. 104, 1.
249 n. a. 2.
mei tan stv. 387 a. 1.
mene stm. 261. 263, 1.
mens(e)an swv. 215 a. 2.
405 a. 2. 406 a. 6.
menjn, meni5(e)o f.
206, 3, b. 214,5. 279
n. a. 3.
menij s. mqni;.
mennenu stf. 258 a. 2.
mennesc(e)a swm. 76
a. 4. 206, 3,b.
mennisc adj. 145.
meo swm. ? 277 a. 2.
meodo, meodren-, meohx
s. medu, medren-,
meox.
meolcan stv. 81. 357
a. 1. 387 a. 3.
meolo s. melo.
meol(o)cf. 105,2. 164,2.
284 a. 5.
meord stf. 150 a. 1.
meotod s. metod.
meo wie swf. 73 a. 1.
174,3. 278.
meox stn. 84, 1. 221,2
u. a. 3.
jemercian s. mearcian.
mere stm. 44 a. 1. 261.
263, 1.
merj, merken, merien
s. mear;, morgen.
Smerian swv. 400 a. 1.
mersian s. msersian.
mertze swf. 205 a. 1.
mest s. mdest(a).
met stn. 104 a. 1.
jemet stn. 104, 3.
metan sty. 107/2. 391,1.
m^tan swy. 405 a. 8. 10.
406 a. 3. 6.
metbselj stm. 263 a. 5.
mete stm. 263, 1 u. a. 3. 5.
metecweorra swm. 388
a. 1.
met(e)3ian swv. 41 1 a. 4.
414 a. 3.
meteliestu, -16ast f. 99 a.
100 a. 7. 201,6.
metod stm. 104 a. 1.
160, 2. 245.
metsceat s. medsceat.
micel adj. 31 a. 135,3.
144, c. 228. 296 u.
a. 1. 2. 312.
micles, miclum adv. 3 19.
micjem stn. 206, 4. 216
a. 2.
mid(d) adj. 231, 2. 297.
314.
middan(s)eard stm.
214, 7.
omiddan s. qu.
tomiddes adv. 319.
midi (miöl) stn.? 201,3.
midlian swv. 412 a. 1.
midmest sup. 314.
miöan stv. 382 a. 1, a.
mieht(i3) s. miht(ix).
mieltan swv. 159, 3.
Mierce npr. 264 u. a.
276 a. 3,a.
jemierce stn. 248, 1.
miere swf. 278.
mierran swv. 178, 2, b.
405 a. 6.
mijan stv. 382 a. 1 , a.
miht (meaht ; mseht) stf.
81 a. 82. 98 a. 159,1.
3. 221 a. 1. 232, b.
261. 269 u. a. 2.
mihtijadj. 151 a. 159,3.
milc s. meol(o)c.
milcdeonde part. 408
a. 17.
mildsian s. mil(t)sian.
mil(t)s stf. 198, 4,a.
205, b u. a. 1. 258,2.
mil(t)sian swv. 198, 4,a.
411 a. 4. 412 a. 4. 5.
7. 9. 10.
milze s. mil(t)s.
Semimor a^. 105, 3.
min gen. s. ic.
min pron. 59. 188 a. 4.
293 a. 2. 335.
minsian swv. 186, 2, b.
I
302
minte swf. 69.
mirisö 8. myr^Ö.
mi8(t)lic adj. 43, 3, b.
19«. 4.
mitty conj. 201, 4, b.
mixen stn. 84, 1 . 1 64, 2.
mödseÖQiic stm. 199 a. 1.
mödor f. 229. 2Sö n.
a.3. 4,c
modrie, moddrie swf.
229.
modöe8wf.l99a.2. 226. I
mohöe, -a s. moöde. 1
möna swm. 68. 277. !
mönaö m. 26,2. 68. j
281, 1 u. a. 4. 281, 2.
ou jeiDQiis ady. 188 a. 3.
amanj s. qü.
mqnian swv. 411 a. 4.
rnqui^ (msenis; meni^)
adj. 65 a. 2. 135, 3.
291 a.]. 296 u. a.1.
mQni^eald a^j. 214,5.
308 a. 330 n. a. 2.
mQüi^fealdlice (-fidMce)
adv. 198,3.
iUQn(n) m. 25, 2 n. a. 65.
89,4. 6. 226. 231,1.
281, 1.
mQnna swm. 281 a. 1.
MQnneÖorp npr. 284 a.7.
mQnims stf. 1 35, 1 . 254, 2.
moraö stn. 199 a. 3.
morö stn. 199,2.
morgen (merken; mar-
ken) stm. 10. 11. 93,1.
213 a. 214 a. 10. II.
237 a. 2. 244, 1. to
morgen, t6 merken
adv. 237 a. 2.
mome(s) s. morgen.
moru swf. 218 a. 2. 278
a. 1.
möt any. 425, 12 u. a.
mötian swv. 412 a. 1.
müö stm. 30,2. 186, l,b.
239, l,a.
jemnn a^j. 302.
mnnan any. 186, 2, a.
423, 9 n. a. 2.
Monc^n s. Mnnt^iof.
mnnt stm. 70.
Muntjiof npr. 192, 2.
196, 3.
mnnuc stm. 70. 93, 2.
128 a. 2.
mnrcnian swy. 55.
Register.
mnrnan str. 55. 389
o. a.4.
mns f. 133, b. 284 o.
a.1.
I mnxle swf. 204, 3.
I mycel, my^Ö s. micel,
{ jemynd stnl 267, b. 269
o. a. 4.
Semyndjian swy. 355
a. 3. 411 a. 4. 412
a.4. 7.
myne stm. 263, 1.
jemyne stn. 263, 2.
jemyne adj. 302.
mynecen(u) stf. 93, 2.
258 a. 2.
mynet stm. 70. 93,2.
mynster stn. 70. 93, 2.
myntan swy. 405 a. 1 1 , b.
myrjÖ stf. 213 a.
myrje a^j. 315 a. 3.
nabban swy. 10. 110
a. 4. 217. 360 a. 3.
416 a. l,a.
nacod adj. 50, 1. 144, a.
naöer s. nähwaeöer.
naöins n. 348,2.
nsebre s. nsefre.
naedl stf 140. 201,3.
254, 1.
nsedre swf. 276 a. 3, a. c.
278.
nseöl s. naedL
nsefre ady. 192 a. 2.
nae^I stm. 49. 140.
nae^lan swy. 89, 2. 404,
l,b.
nsehsta, nseht s. niehsta,
niht.
benseman swy. 68 a. 1.
405 a. 1.
^en&me a^'. 299.
nseni; pron. 348, 2.
q^nje Öin^a ady. 320.
nsenihtn. 100 a. 3. S48
a. 2.
nsep stm. 57, 1.
naeron, nses s. wesan.
nses stm. 89 a. 1.
nsetan swy. 405 a. 8.
näht s. na(w)uht.
nähwaeöer, näwöer,
nä(u)Öer pron. 348, 2.
nähwser, näwer ady. 43
a. 4. 57 a. 2. 321 a. 2.
I nalas, nalsRfl, nal«, nalles,
nealles ady. 319.
• nän pron. 548, 2. na(n)
Öin^ n. 348, 2. nane
I ftin^a ady. 320.
' nan(w)nbt n. 343, 2.
nas s. wesan.
nathwl, näthwelc pron.
344,2.
' näwer s. nahwäer.
, nä(w)aht, näht(nawiht)
I n. 6a.l. 71. 172 a.
j 267 a. 3. 348,2 n.
i a. 1. 2.
I neades ady. 320.
j neah adj. 313 a. 1.
! neah ady. 57, 2, d. 82.
108,2. 163 a.a.2.
165 a.3. 222 a.1. 313.
321.
i be-, jeneab any. 424, 1 1 .
I neahjebnr stm. 2 1 4 a. 4.
! jeneahhe ady. 82. 1 08, 2.
•' 220 n. a.1.
. n§ahst(a), neabt s. nieh-
i st(a), niht.
. neal8ec(e)an swy. 150
a.2. 165 a.3. 222
a. 1. 405 a. 7. 407
a. 16. 17. 18.
nealic adj. 222 a. 1.
nealica(n) etc. s. n§a-
l£eo(e)an.
nealles, neam s. nalas,
eom.
nean ady. 112. 321.
fom^an 150 a.3.
near ady. 84 a.2. 112.
321. 323.
n^arra comp. 313.
neam stf. 260 n. a. 1.
neam a^'. 103 a. 1. 174
a. 1. 300. 315.
nearwe ady. 315.
neat stn. 99.
n^awest stf. 222 a. 1.
neb stn. 247, b.
Nebrod npr. 187 a.
nechebnr, ned, nMl s.
n^ah^ebür, nied, nsedl.
neöan swy. 405 a. 5.
n6Öl s. nsedl.
nefa swm.' 107, 2. 277
n. a. 1.
n6h, jenehhe, nehhebür,
n6hl8ßca(n) etc.,n§hsta
s. n6ah, jeueahhe.
Register.
803
n^ah^ebür, nealse-
c(e)an, niehsta.
(3e)nehwi3a swv. 218
a. 3. 222 a. 4.
neirxna- s. neorxna-.
neista s. niehsta.
nelecca(n) etc. s. n6a-
lsec(e)an.
nellan anv. 110 a. 4.
172 a. 860 a. 4. 5.
428 a. 2. 3. 4.
nemnan swv. 358 a. 4.
404 a. l,a. 406 n.
a. 4. 6.
Nemrod npr. 187 a.
neodlucor adv. 43 a. 3.
(be)neoÖan, (-)nioÖan
adv. 107 a. 5. 314.
321.
neoöemest, nioöemest
sup. 314.
neoöor (nioöor), neojoöa
(niojoöa^, n^olseca,
-lica (nio-), neoman
(nioman), neone
(nione) s. niöor, nijo-
Öa, neal8ec(e)an, ni-
man, nijon.
hundneonti^ num. 106
a.6.
jeneop praet. 396 a. 5.
neorxna wqd; stm. 164
a. 1.
neos(i)an swv. 221, 2.
412 a. 4.
neotan s. nieten,
n^otan stv. 384 a. l,a.
nöowe s. niwe.
neowol, niowol s. niwol.
nervend m. 286.
nerian swv. 44 a. 1. 89,1.
133, c. 136. 175,1.
2. 176. 181,2. 227.
306 n. a. 1. 355 ff.
372. 400,1 u. a.l. 3.
401,2. 402,1. 409
u. a. 1. 410, 1. 3 u.
a. o,
-neru stf. 268.
nerwan s. nierwan.
-nes stf. 258, 1 u. a. 1.
jenesan stv. 391 a. 1.
nesta s. niehsta.
net stn. 247, b.
n6xta 8. niehsta.
nial8eca(n) etc. s. n6a-
l8ec(e)an.
nicc pron. 332 a. 2.
(be)ni5an s. (be)neo9an.
niöemest sup. 105 a. 6.
314.
niöerra comp. 314 u.
a. 1.
niöor adv. 105, 3 u. a. 5.
321.
niörian swv. 412 a. 4.
413 a. 1.
ni6dstf.99. 159,4. 269.
niedes adv. 320.
niedan swv. 405 a. 3.
uiedn^me adj. 68 a. j .
niehsta sup. 1 08, 2. 1 45.
155,3. 163 a.l. 166,6.
221a. 4. 222,1. 311.
313 u. a.
nieht s. niht.
nierwan swv. 174 a. 1.
408,1 u.a. 6.
nierwet stn. 248, 2.
nieten stn. 42 a. 99.
135.2. 144, b. 243,1.
244, 2.
niewe s. niwe.
nift stf. 193, 1.
nijoöa num. 328.
nijon num. 105,3. 166
a. 6. 325 u. a.
nijontene num. 325.
hundnijontij num. 326.
nih, nihsta s. neah,
niehsta.
niht, neaht (nseht) f.
31 a. 82. 98 a. 151a.
159.3. 284u. a.4. — -
oniht s. QU. — nihtes
adv. 284 a. 4. 320.
nihte^ale swf. 278 a. 1.
nihtlanjes adv. 319.
5enih(t^um s. jenyht-
sum.
niman stv. 23, 2. 44
a. 1 — 3. 68 u. a. 1.
69. 70. 107,5. 366
a. 2. 370 a. 8. 371
a. 7. 390 a. 2.
jenip stn. 241.
nlpan stv. 382 a. l,a.
-ms stf. 44.
nistan swv. 405 a. 1 1 .
nisti^ adj. HO a. 4.
niwe (neowe, niowe)
adj. 73 a. 3. 100 a. 2.
156,5. 159,5. 297
a. 1.
niwian swv. 412 a. 5.
ni^ol adj. 73, 3.
jenos adj. 214, 1. 291
a. 1. 295 a. 1.
Xenoj adv. 319,
noht s. nöwuht.
nohwaeöer, nowöerpron.
348, 2.
nohwser, nöwer adv. 57
a. 2. 321 a. 2.
nqma swm. 65. 270
a.3,c. 4. 277.
t6 nones adv. 320.
norö adv. 314. 321.
noröan adv. 321.
NorÖ(an)hymbre npr.
264.
noröerra comp. 314 u.
a. 1.
norömest sup. 314.
nosu stf. 274.
nowöer, nöwer s. no-
hwaeöer, nohwaer.
nöwuht, nöht (nöwiht)
n. 348, 2 u. a. 2.
-numa swv. 70.
nyböe s. nymöe.
nyllan s. nellan.
jenyht stn. 267, b.
Senyhtsum adj. 31 a.
196 a. 3.
Xenyhtsumian swv. 412
a. ^.
nymöe conj. 187 a.
nyr s. n6ar.
nyröra comp. 314.
nytan anv. 110 a. 4.
172 a. 360 a. 3. 420,1
u. a. 1.
nyt(t) stf. 258,1.
nyt(t) adj. 231,2. 297.
ö adv. 62 a. 174,3.
ob, obser s. of, ofer.
oö- praep. 186 a. 3.
oÖÖe (oÖÖa, eÖÖa) conj.
4 a. 2. 199,2 u. a. 1.
226. 317.
öÖer adj. 66. 144,a.
145a. 186,1b. 231,4.
291 a. 1. 296 a. 3.
32S. 331 a.
cefist stf. 100 a. 4.
065 s- wej.
of praep. 51. 130. 191.
ofdele, -dsele stn. 263,2
u. a. 3.
ofer praep. 4 a. 2. 191.
192,2 u. a. 2.
ofere adv. 321 a.. 3.
304
Register.
oferhyjd stn. 267, b.
ofermetto f. 201, 4, b.
255, 3.
ofermodsian 413 a. 3.
ofersleje stn. 263,2.
Offa npr. 192, 1.
offiianswY. 192,1. 411
a. 4. 413 a. 5.
of(o)st stf. 43 a. 4. 93,1.
186 a. 3.
ofti^e stm. 263, 1.
öhsßlöi 201, 2.
öht stf. 67. 94, c.
öht n. 8. öwiibt.
ohwaeöer, öwöer pron.
62 a. 222 a. 1. 346.
ühwaer, öwer adv. 57 a. 2.
321 a. 2.
ohwQnan (öwana) adv.
321 a. 2.
ölecc(e)an (ölsecean)
8WV. 407 a. 16. 17.
Qlliinc 8. QndlQnj.
öm stm. 68.
Qmbiht, ambec(h)t stn.
221 a. 1.
Qn (an) adv. praep. 51
n. a. 130. 188 a. 3.
on-*ent-*56a.l. 158a.2.
Qncleow stn. 198 a. 2.
250, 1.
ancsnm, ancxsnmnys s.
Qn3sam(nys).
Qnd coig. 4 a. 2.
andcl^ow s. Qncl^ow.
Qndcwi8(s) stf.? 232, d.
Qndettan8wy.217. 403 a.
405 a. 9. 406 a. 6. 412
a. 2.
Qndet(e)re stm. 248, 1 .
Qndfen^e a^*. 206, 3^ b.
215 a. 2.
Qndfens(e)a swm. 198
a. 2.
Qnd^iet stn. 8 a. 4. 198
a. 2.
Qndleofa, -liofa swm.
107, 4.
Qndlqn; adv. 188 a. 1.
Qndrys(n)lic (Qndry send-
lic, Qndrystlic) adj.
188 a. 4. 196,4. 198
a. 1.
Qndsaca swm. 198 a. 2.
ondsacian swy. 198, 4,a.
Qndspnrnian (ondspyr-
[njija) swv. 416 a.
11, e.
qndswarian swy. 412
a. 11. 413 a. 6. 416
a. 13,c. 17.
Qndswam stf. 51. 253
n. a. 2.
ands^ andweald, and-
wealh s. qnsien, qn-
weald, qnwealj.
andnstri^a swv. 412 a. 9.
Qndwe(a)rd a^j. 43, 3,a.
Seqndweardian swy. 414
a. 4.
Qndwierdan swy. 359, 2.
405a.ll,a.
qndwlita (- wliota.- wlata)
swm. 43, 2, a. 73, 2, a.
107 a. 6.
önettan swy. 43 a. 4.
218 a. 1. 403 a.
Qn^e adY. 315 a. 3.
Qnjsmn a^. 215.
on^siunnys slf . 209 a.
On^nlseaxan npr.l a. 1.
Qnhrine stm. 263, 1.
QnlQnj s. QndlQn^.
Qnsien, -sion stf. 1 59 a. 2.
198 a. 2. 269 a. 4.
Onswini s. öswine.
antsacian s. Qndsacian.
Qnw(e)ald (Qnwseld)
stnm. 43, 2,b. 198
a. 2. 267, a.
Qnwealj a^\ 198 a. 2.
214 a. 5.
anxnm s. qn^srnn.
op(e)nian swy. 411 a. 4.
or- 56.
öra swm. 26 a.
orc(x)e(a)rd s. ortjeard.
orcnäwe adj. 100 a. 7.
ordceard, orö s. ortjeard,
oroö.
orGonc stm. 56.
or(e)Öian swy. 43 a. 4.
186 a. 3.
öret stn.? 43 a.4. 218
a. 9.
oretscipe stm. 218 a. 1.
öretta swm. 43 a. 4.
orettan swy. 43 a.4.
218 a. 1. 403 a.
orjeate adj. 100 a. 7.
orle^e stn. 263,2.
Qm s. ieman.
or(o)ö stn. 43 a. 4. 186
a. 3.
orret- s. 6ret-.
orsawle a^j* 100 a. 7.
orsor; adj. 56.
ort^^ird stm. 196, 3.
206, 4.
6s stm. 66. 281 a. 3.
ösle swf. 186, l,a.
Öswine npr. 186 a. 2.
Ös^rold npr. 51.
ot s. set.
OnÖjrim, Onstmannpr.
26 a.
öwana, öwöer, ower s.
ohwqnan, ohwieöer,
6hw»r-
öwnht, öht (öwiht) n.
62 a. 344, 3 n. a. 3.
oxa swm. 19,2. 55.
93, 1. 150, 4. 221, 2
u. a. 3. 277 a. 1.
öxn stf. 221,2.
päd stf. 189.
bepsec(e)an swy. 407 a.
16. 17.
pseö stm. 189. 199 a. 1.
240 n. a. 2.
pseÖÖan swy. 89 a. 1.
227.
psell stm. 80 a. 4.
psetis s. prsetij.
pälendse swf. 50 a. 5.
205, a.
päwa, pea swm. 57, 2, a.
lila. 2. 171a. 2.
Pehtas s. Peohtas.
p6o (pie) swf. 114,2.
166 a. 7. 278 a. 2.
Peohtas, Pihtas npr. 83.
108, 1.
Peohthat npr. 224.
peose, piose s. pisn.
Perse, Pers^as npr. 8
a. 3. 264.
persoc stm. 128 a. 2.
pem swf. 54 a. 104, 1.
278 a. 1.
pic stn. 206 a. 6.
pie, Pihtas s. peo, Peoh-
tas.
pil stm. 189.
pln stf.? 58 a. 2.
pinian swy. 412 a. 10.
pinsianswf.69. 186,2,a.
pisu, -e swf. 107,5. 278.
plsece, plsetse stswf. 205
a. 1.
plsejian s. plajian nnd
ple^ian.
Begister.
305
pla^ian swy. 416 a. ld,b.
17, a.
pleajian s. pla^ian und
plejian.
pleja swm. 107,2. 189.
ple^an stv. 391 a. 1.
ple^ian swy. 391 a. 1.
412 a. 2.
pleoh stn. 83. 165 a. 3.
222 a.l. 242,2.
pl^olic adj. 222 a. 1.
pl6on, pllon stv. 113,2.
373. 391, 2.
P16owald, -walh npr.
165 a. 3. 222 a. 1.
pl^me swf. 96, a.
pocca, pohha swm. 220
u. a. 1. 2.
präetij a^. 180.
prafost, profost stm.
192, 2.
prica swm. 107, 5.
pricu swf. 276 a. 4.
pröfian swy. 192, 2.
profost s. prafost.
pund stn. 70. 189.
pyffan swy. 192, 1. 405,
4,b.
pyle stm. 95. 173,2.
263, 1 .
pyndan swy. 405 a. 1 1 , a.
Pypba npr. 190*a.
pytt stm. 95. 189.
qu- s. CW-.
ra swm. 118, l,b. 277
a. 2.
racu stf. 103. 253 a. 2.
rade, raöe s. hr-.
hü gerades ady. 320.
rädor stn. 222 a. 1.
r9ec(e)an swy. 206 a. 5.
407, 1 u. a. 11.
rseced, rsed s. reced,
hrsed.
r^d stn. 57,2. 150, 1.
rsedan stswy. 57,2 n.
a.2. 181,1. 859,2.
394,1 u.a. 2. 395, 2, a.
3. 405 a. 3.
rdeden stf. 258, 1 n. a. 3.
rseö s. brsBd.
rsefhan swy. 193 a. 404
a. l,b.
r8efsan8wy.89,2. 192,1.
405 a. 10.
rseht, raBhte, rsen s. ryht,
recc(e)an, aem.
rses aU.Y 260.
rsesan swy. 203. 405
a. 1.
rsesian, rseswan swy.
408 a. 8.
räha s. rä.
rapincel stn. 248 a. 4.
rSwan sty. 396 a. 5.
r^afian swy. 412 a. 9.
r^at, r^ca ^s. hrutan,
reocan.
recc(e)an 'erzählen' swy.
162 a. 3. 206, 3, b.
227. 407, 1 u. a. 9.
410 a. 5.
recc(e)an 'sich kümmern'
230 a. 1. 407, 1 u.
a. 12.
reced stn. 89, 3. 135, 2.
243, 2.
receliestu f. 201,6.
-red npr. 57 a. 2.
r6d s. rsed.
jer^fa swy. 192,2 u.
a.2. 276 a. 3, c. 277.
re&an, refsan s. r^fhan,
rsefsan.
rejnstm. 92. 141. 185.
213. 214,3.
jereznian swy. 413 a.l.
rejol stm. 104, 3 u. a. 1.
160, 2.
re(i)ht s. ryht.
rempan swy. 405 a. 8.
ren, r6n, renj s. sern,
rejn.
r6oswf. 117, 1. 218 a.3.
278 a. 2.
r6ocan sty. 384 a. l,a. 2.
onr^od praet. 396 a. 5.
r^odan sty. 384 a. l,a.
jereofa s. r^afian.
r^ofan sty. 384 a. l,a.
reohhe, reojol, reoht,
reoma, reon, reopan
s.hreohhe, rejol, ryht,
rima, röwan, ripan.
reord stf. 181, 2.
reordian swy. 412 a. 6. 9.
r^otan sty. 384 a. l,a.
r^otij adj. 296 a. 2.
r^ow a^'. 301 u. a. 2.
r6owe, -u s. r6o.
forrepen part. 391 a. 1.
jeresp stn. 267, a.
rest stf. 80 a. 2.
S lerer 8^ Angeltioht. grAmnutik. 8. anfl.
jeresta swf. 278 a. 4.
restan swy. 44 a. 1. 89
a. 2. 359, 7 n. a. 8.
405 a. 11.
r6tan swy. 405 a. 8.
r6wet stn. 248, 2.
rhi^xe s. hrycj.
riaht s. ryht.
rice stn. 44 a. 1. 59.
130 a. 135,2. 177, b.
181.1. 206, d,b. 246
u. a. 1. 2. 248,1.
rice adj. 59. 206 a. 5.
229. 309.
ricsian, ricxian s. rixian.
ridan sty. 382 a. l,a.
riecels stm. 183, 2, b.
238 a. 2.
beriefan swy. 360 a. 1.
beriepan swy. 405 a. 8.
rijnan swy. 92. 218.
382 a. 2.
rihsian, riht(-) s. rixian,
. ry W-).
nma swy. 107, 5 u. a.6.
rim(e)re stm. 248^ 1.
rimpan, ' rinan, nn^ s.
(h^rimpan, rijnan,
hnnj.
rinnan sty. 386 a. 2.
ripan sty. 370 a. 8. 382
a.3.
(a-, 3e)risan sty. 105, 3.
164 a. 5. 360 a. 2.
376 a. 382 a. l,a.
rixian swy. 209 n.a. 356
a.2. 411a. 4. 412
a. 7. 11.
roccettanswy.145. 403 a.
r6d stf. 252 a. 1. 2.
roda swm. 26 a.
rodor stm. 129. 144, a.
rof adj. 295.
-rofen s. reofan.
Römware npr. 263 a. 7.
rotian swy. 414 a. 2.
row a^*. 301.
rowan sty. 156,5. 173,1.
396. 2, b n. a. 8.
ruh adj. 116 a. 173 a.2.
223. 295 a. 1.
rüm(m)ödlic, rümedlic
adj. 231 a. 2.
ryööa swm. 227.
ryiestm. 44a.l. 268, 1.
lyhsB s. r4o.
ryht stn. u. a^j. 83. 108
20
306
Register.
a. 1. 150 a. 3. 164, 1
u. a. 1. 221,1. on-
riht (ariht) adv. 188
a. o.
ryhtan swv. 100 a. 1.
108 a. 1. 164,2. 405
a. ll,b. 406 a. 6. 410
a. 5.
3erihtl^c(e)an swv. 407
a. 17.
ryhtlic adj. 43, 1.
rfman swy. 405 a. 1.
ryn swv. 408 a. 18.
ryne stm. 263, 1.
sacan stv. 49 a. 2. 198
a. 2. 207. 368 a. 2.
3. 4. 370 a. 1. 871
a. 2. 6. 392 a. 1.
sacc stm. 10. 207.
säcerd stm. 12. 50 a. 5.
sacu stf. 50,2. 103. 207.
253 n. a. 1.
sadol stm. 50, 1. 103.
sse stmf. 118,2. 173,2
n. a. 1. 174 a. 3. 266
a.2.
sseccstf. 89 a. 1. 231,1.
258, 1.
ssecs(e)an, säede s. sec-
5(e)an.
saeöerije swf. 199 a. 3.
jesseh s. s6on.
ssel stn. 103. 240. 263
a. 3. 288 a. 1. 289
a.2.
säel stmf. 266 u. a. 1.
jes^lön f. 201, 2.
ssemtinjes, ssendan, ^e-
säene s. semtinjes,
sendan, jesiene.
ssere s. säre.
ssBtemdsej stm. 50 a. 2.
ssetil, ssßwan s. setl,
sawan.
ssewet stn. 248, 2.
ssex s. seax.
sa^u stf. 253 a. 2.
sahtlian swv. 10.
salb, salch s. sealf, sealh.
salo a^. 300.
salor stn.?263 a. 3. 289
n. a. 2.
Salt s. sealt.
sär stn. 62. 252 a. 2.
säre adv. 820.
sär^ian swv. 411 a. 4.
s&nan swv. 411 a. 6.
sari; a^. 62 a.
säul s. säwol.
säwan stv. 57, 2, a. 62 a.
173. 364 a.2. 396, 2, c
n. a. 7. 8.
jesawen s. s^on.
säwol stf. 6 a. 1. 62 a.
174, 3 u. a. 2. 252
a. 2. 254, 2. 255, 2.
sca-, scse- s. auch scea-.
scseÖÖij a^*. 89 a. 1 .
scser, scserqjQ s. scieran.
sceabb stm. 75, 1.
sc(e)acan stv. 76, 2.
107,1. 160 a.l. 368
a.3. 4. 370 a.]. 392
a. 1. 3.
sc^acere stm. 157, 2.
sceac^a swm. 216, 2.
scead (scsed) stn. 75 a. 1 .
271.
3esc(e)äd stn. 109.
sc(e)ädan stv. 37, 3.
76,2. 157,4. 358 a. 1.
395, 2, b u.a. 4.
sc(e)adnstf.l03a.l. 260
u. a. 2. 271.
ofersceadwian swv. 412
a. 5.
sc(e)aÖa swm. 107, 1.
276 a. 3, c. 277.
sc(e)afan stv. 49 a. 2.
75 a. 1. 368 a. 3. 392
u. a. 3.
sceaft stm. 75, 1. 193, t.
jesceaft stfh. 192, 1.
232, a. 261. 267 a. 2.
269.
sceal 8. sculan.
sc6ap stn. 75,2. 109
n. a. 157,2.
^esceapn stn. 103 a. 1.
scear stn. 290 a. 3.
scearp adj. 189.
sceat(t) stm. 75, 1 . 157,3.
195. 226. 231,1.
sc6aw(e)re stm. 156 a.3.
248. 1.
sc^awian swv. 411 a. 4.
412 a. 6. 8. 10. 11.
413 a. 7. 416 a. 17, b.
sc^awunj stf. 156 a. 3.
sce- s. auch scie-.
jesc^d s. ^esc^ad.
sce55an stswv. 75 a. 2.
199.2. 227. 372.
392, 2. 4 n. a. 6. 400
a. l,b. 401,2 n. a. 1.
sce^Ö, sceiö stmf. 6 a. 1.
scel s. sculan.
scenc stm. 76 a. 3.
scenc(e)an swv. 76 a. 8.
198, 4, b. 405, 4, a u.
a. 8. 406.
scendan s. sciendan.
jescentu f. 201, 4, b.
sceo swf.? 277 a.2.
sceocca s. scucca.
sc(e)ocha swm. 220.
sceofan s. scüfan.
sc(e)ösan, sc(e)6ian swv.
414 a. 5,a.
sc(e)öh stm. 76,2. 115.
242, 2 u. a. 2.
sc6oh a^j. 295 a. 1.
sc(e)öl stf. 55 a.
sceolan s. sculan.
sceolh a^j. 8 1 . 295 a. 1 .
sc(e)olu stf. 253.
sc(e)Qmian stv. 355 a. 3.
411 a.5. 412 a. 4. 5.
sc(e)<imustf.76,2. 157,4.
253 u. a. 2.
sc(e)op stm. 76,2.
sceor s. scür.
sceorfan stv. 75 a. 3.
388 a. 1.
sceorpan stv. 388 a. 1.
sceort adj. comp. 307.
sup. 310.
sc^otan stv. 109. 384
a. i,a.
scep s. sc^ap.
scerero n. pl. 290 a. 3.
scer^an, scet,scet, sceuc-
ca, sc^ufan, sc^ware,
sc^wuns &• scierian,
sceat(t). sc^otan, scuc-
ca, sctiian, sc^awere,
sceawnn^.
scla, -ae, -u s. sc6o.
jescie stn. 76 a. 3. 248
a. 1.
scield stm. 75, 3. 157, 2.
273.
scielfan stv. 387 a. 2.
*ascielian, -scylian swv.
400 a. l,a. 2.
sciellan stv. 387 a. 2.
sciendan swv. 76 a. 3.
405a.ll,a. 406a.3.6.
scienes stf. 230 a. 1.
scieppan stv. 75, 1. 98, b.
159, 1.177,a. 189.227.
232, a. 368 a. 4. 372.
'Register,
307
scieran stv. 75, 1. 2. 3
n. a. 1. 2. 390 a. 1.
(ä-, be)scierian swv. 400
a. 1. 409 a. 1.
scierpan * schärfen' swv.
405 a. 8.
scierpan * bekleiden '
swv. 405 a. 8.
scildan swv. 358 a. 1.
405 a. 11, a. 406 a. 6.
scildij s. scyldij.
scinan stv. 37, 3. 357
a.2. 382 a. l,a.
jescince stn. 206, 3, b.
scip stn. 241.
-sci^e stm. 98 a. 263,1.
scipmcel stn. 248 a. 4.
sciptearo, -tara stn.
43, 2, a. 249 a. 4.
sei tan stv. 382 a. l,a.
Ssclacian, scleacnes,
sclep, sclincan, scll-
tan, scmejan, scnican
s. Sslacian, sleacnes,
slsepan, slincan, sli-
tan, smeas(e)an, sni-
can.
SCO- s. sc(e)o-.
Xescde s. jescie.
scrsef stn. 240.
screnc(e)an swv. 405 a. 8.
406 a.2.
screpan stv. 391 a. 1.
scride stm. 263, 1.
scriöan stv. 882 a. l,b.
scrifan stv. 376 a. 382
a. 1 , a.
scrimman stv.? 386 a. 1.
scrincan, scrinjan stv.
378 a. 1. 386 a. 1. 4.
scrud n. 281, 2.
scrnf s. scurf.
scr^^dan swv. 405 a. 8.
scua swm. 76,2. 116.
scucca swm. 76, 2. 220
a.2.
scnd(i)an v. 385 a. 1.
scnfan stv. 76, 2. 359
a.9. 378 a. 1. 385 u.
a.2.
sculan anv. 36, 3. 75,1.
76 a.2. 157,3. 202.
350. 360 a. 8. 428,8
n. a. 1.
scnldor stm. 76,2.
onscunian swv. 412 a.2.
5. 413 a. 5. 414 a. 3.
4i3 a. ll,c. 15, a.
scnr stm. 76, 2.
scurf stm.? 179,2.
scuwa s. scna.
jescy s. jescie.
*scycc(e)an swv. 407
a. 19.
scyööan, scyfa s. sceö-
5an, scnfan.
scyfe stm. 268, 1.
scy(h)end m. 408 a. 18.
scyld stf. 76, 2. 269.
scyldjian swv. 411a. 4.
scyldian swv. 412 a. 6.
scyldij adj. 31 a.
*sc:^ swv. 408 a. 18.
scyndan swv. 76, 2.
onscynian, scynnes s.
onscnnian, scienes.
scyrtan swv. 405 a. 10.
ll,b. 406 a.2.
scyrtra comp., scyrtest
snp. 307. 310.
scyte stm. 76, 2. 263,1.
s€, seo, Öset pron. 4 a. 2.
65 a. 2. 114,1. 133,a.
150 a. 6. 7. 166 a. 6.
182. 187. 837 n. a.2.
340.
s6a s. s6on.
s^aÖ stm. 273.
sealf stf. 191. 192 a. 2.
sealfian swv. 9 a. 102.
129. 192, 2.
sealhstm.223a.l. 242,1.
sealla s. sellan.
sealt stn. 158, 2.
sealtan stv. 396, 1 , a.
s6a(n), jeseane s. seon,
jesiene.
searo stn. 103 a. 1. 150
a. 3. 174, 2. 249.
seatnl s. setl.
s6aw stn. 250, 1.
jes^aw ac^j. 301.
seax stn. 108, 2, 162, 1.
seax num. s. si(e)x.
Seaxe, -an npr. 261.
264 n.a. 276 a. 8, a.
s6c s. s^oc.
s4c(e)an swv. 94,a. 125.
206, 3, b. 221a. 1. 355
a. 8. 357 a. 2. 359, 5.
407,1 u.a. 13. 409
a. 1.
sec3 stm. 177,a. 216,1.
231,1. 246. 247.
263 a. 6.
secj stf. 258, 1.
8ecx(e)an swv. 17. 89
a. 1. 162 a. 1. 214,3.
216,lu.a.l. 355 a.2.
409 a.2. 415,1. 416,1
n. a. 3. 13.
sedl- s. setl.
s^Öan swv. 405 a. 5.
seöel s. setl.
sefa swm. 107, 2 n. a.2.
277.
s6ft adv. comp. 186, 1,a.
323.
s6fte adj. 94, c. 299.
815 a. 3.
sejcan, se^san etc. s.
secx(e)an.
sejlan swv. 404 a. l,b.
sejn stm. 54 a.
seh s. seon.
sehöe inteij. 164, 1 n.
a. 1.
seista s. si(e)xta.
sei stn. 263 a. 3.
s^l comp. 812 a.l. 328.
seid s. setl.
seldan adv., seld(n)or
comp., seidost sup.
822 a.
sele stm. 263, 1 u. a. 3.
Seleberhtinj- npr. 215.
selest(a), s61ost(a) sup.
811. 312.
self(a) pron. 81. 194.
291 a. 1. 339. ^
selfwilles adv. 320.
seih 8. seolh.
sella s. selra.
sellan, syllan (sealla)
swv. 44 a. 1. 80 a. 2.
158,2. 159,3. 177, a.
188,1. 227. 856 a.l.
858 a. 1. 5,c. 7. 360
a. 1. 8. 407, 1 u. a. 3.
410 a. 3. 5.
sellic a^l 81. 198,3.
s61ra, säla comp. 180.
812 n. a. 1.
selua s. self(a).
3es6man swv. 68 a. 2.
semninja adv. 818 a.
semtin^es adv. 100 a.5.
senc(e)an swv. 405 a. 8.
406 a. 2.
sendan swv. 89, 4 n. a.5.
198,5. 859,3. 405,5.
406 n. a.3. 6. 7. 410
a.5.
sendlic a^. 350 a.
20*
308
Begister.
3es6ne s. jesiene.
senep stm. 69.
sen5(e)an swv. 206 a. 5.
senoö stm. 69. 199 a. 8.
seoswf. 113, 2_^ 278 a. 2.
seo pron. s. se.
s6ocadj.64. 165,lu.a. 1.
seodo s. sidu.
s6oÖan Bty. 384, 1.
seoÖÖan s. sieÖÖan.
seofa s. sefa.
seofian swy. 416 a. 15,a.
seofoöa, siofoöa swm.
105, 2.
seofoöa, siofoöa num.
105, 2. 328.
seof on, siofan num. 1 05, 2
u. a. 4. 150 a. 5. 192
a. 2. 325 n. a. 331 ;
vgl. sibun-.
seofonfealdlice (seofo-
fallice) ady. 198,3.
330 a. 1.
seofont^ne num. 315.
seofonteoöa num. 328.
himdseofontis num. 326
u. a. 1. 331.
seohhe swf. 220.
Sseolcan stv. 81. 366
a. 2.
seolf s. seif,
seolfor, siolnfr stn. 1 05, 2
u. a. 4.
seolh stm. 81. 164, 1.
242,1.
seoUan, siollan s. sellan.
seoloc, sioluc stn. 105,2.
seon stf. s. sien.
s6on, sion stv. * sehen'
40, 3. 57, 2, a. 78, 1
u. a. 1. 82. 83. 84,1
u. a. 2. 108,2. 118,2.
151a. 162,1. 164,1
n. a. 1. 166, 2 u. a. 2.
5. 166,6. 173. 218,2.
221 a. 4. 222, 1. 223.
234,d. 356 a. 1. 367.
871a. 4. 878. 374
a. 1— 5. 378 a.l. 380.
891, 2 u. a. 7. 9.
s^on, sion stv. 'seihen'
73,3. 114,3. 857 a.l.
378. 374 a. 3. 383
a. 4.
bes^on part. 883 a. 4.
seonu, seowen, seowian,
seox 8. sinn, s6on
'seihen', siwian, si(e)x.
seröan swy. 388 a. 1 .
sess stn. 232, d.
sesta s. si(e)xta.
Seset stn. 104, 3 n. a. 1 .
241.
setl stn. 140. 183, 2, a.
196, 2 u. a. 1.
settan swy. 19, 2. 89, 1.
177, a. 195. 227. 858
a. 5,a. 400,2 n. a.l,c.
401.1. 402,2. 406
a. 3. 7. 407,1 u.a. 6.
410 a. 5.
jesewen s. seon 'sehen',
sex, slan, siaro s. seax
u. siex, seon, searo.
sibb stf. 134 a. 177, a.
190. 231,1. 252 a. 2.
257. 258, 1.
5esib(b) ad|j. 297.
sibunsterri stn. 159 a. 1
(ygl. seofon).
sican sty. 882 a. l,a.
sice stm. 263, 1.
sicol stm. 105,3.
sicor a^. 58 a. 2. 105,3.
side swf. 58 a. 2.
sidfeaxe a4j- 100 a. 7.
sidu stm. 105, 8 u. a. 5.
271.
siö stm. 186, 1,b u. a.l.
327 a. 8. 331.
siö adv. 314. 323.
siÖÖan s. sieÖÖan.
siÖe(me)st sup. 314.
siöfset, -fat stm. 49 a. 1.
siöra comp. 314.
sie opt. s. eom.
si(e)ÖÖan conj. 107 a. 5.
199.2. 337 a. 2.
sesi(e)hÖ stf. 84, 1. 100
a. 1. 164,2.
sielf s. seif,
^siellan s. sellan.
siellic s. sellic.
sieltan swy. 405 a. l},b.
sien, sion stf. 269 a. 4.
Sesiene a4j. 222, 2. 391
a. 7.
sierwan swy. 174 a. 1.
408,1 u.a. 4. 418a. 5.
si(e)x num. 83. 108,1.
164,1. 221,2. 825
u.a.
si(e)xta >num. 155,8.
164 a. 1. 221,2. 328.
si(e)xt6ne num. 825.
si(e)xti3 num. 214 a. 1.
326 u. a. 1.
sife stn. 263, 2. 288 a. 1.
siftan swy. 193, 1. 199
a. 1. 357 a. 1.
sifon- s. sibun-.
%esiz stmn.? 268 a. 5.
sijan sty. 382 a. l,a.
si^estm. 128,1. 133, b.
182 u.a. 261. 263,1
u. a. 4. 5. 288 a. 1.
289 a. 2.
sis(e)be(a)s stm. 268 a. 5.
si3(e)f8ßst adj. 263 a. 5.
Sijemearwan npr. 21 4 ,4.
Si5(e)mund, -rM, -wine
npr. 263 a. 5.
sijlan swy. 404 a. ],b.
sijor m. 128, 1. 182 a.
289 n. a. 2.
^esihö, sihöe, Silhear-
wan s. jesiehö, sehöe,
Sijelhearwan.
simbles ady. 319.
sin pron. 69. 335.
sincan sty. 386 a. 1.
sincaldu f. 100 a. 7.
sinewealt a^. 105,3.
sinjSla, -le(s) ady. 817.
319.
sinjElianswy. 414a.4.
sin3Sl(l)ic a^. 281,4.
sinjan sty. 886 a. 1.
sinnan sty. 886 a. 1.
sinn stf. 105,3. 260
XL. a. 2.
sittansty. 14. 49. 54, b.
151, 1. 202. 232,d.
358 a. 5, a. 360 a. 5.
872 u. a. 391, 3 u.
a. 9. 410 a. 5.
sin, -siwen s. s€, s^on
'seihen',
siwian swy. 73 a. 3. 408
a. 15.
six s. si(e)x.
släswf.118,l,b. 278a. 2.
slä, sl6a? swf. 278 a. 2.
slä. s. 8l6an.
Sslacian swy. 210, 1.
413 a. 1.
släe(an) s. sl6an.
slse^e s. sleje.
släepan sty. 57, 2 u. a. 2.
3. 58. 150,1. 202.
210,1. 395,2,an.a.3.
405 a. 10.
Begister.
309
forslsewan swv. 408,2.
-sla^a swm. 234, c.
slahse swf. 278 a. 2.
slä(n) 8. slean.
släpan 8. slsepan.
8läw ac(j. 62 a. 801.
sl6acnes 8tf. 210, 1.
sl6an stv. 37, 2. 50, 2.
60. 84 a. 2. 98, a.
108,2. 111,2. 162
a. 3. 166,1. 214 a. 5.
231,4. 234, c. 296
a. 1. 358 a. 7. 367.
368 a. 4. 373. 374
a. 1— 6. 378 a.l. 380.
392, 2.
sleje, slseje 8tm. 284, c.
263, 1.
8leh, slepan 8. slean,
8lsepan.
slidan stv. 382 a. l,a.
slide stm. 263, t.
slidor acU- 105, 3.
sli(e)ht 8tin. 266.
töslifan stv. 382 a. 1 , a.
sli(3) 8. sliw.
slincan stv. 210, 1. 386
a. 1.
slitan stv. 210, 1. 382
a. l,a.
sliw stm. 250 a. 2.
sloh stnmf. 242, 2. 255
a. o*
slupan stv. 385.
sxnsßl acfj. 202.
smsBlÖearme stn. 100
a. 7.
smaele, smale adv. 815
a. 2.
smea3(e)an swv. 150 a. 3.
210,1. 416,1 u.a. 5.
8m6a(a)n3 stf. 119.
smearwa, smeca s. smier-
wan, smeocan.
sm6Öe a^'. 303 a. 2.
sin63a(n) s. smea3(e)an.
smeocan sty. 165 a. 1.
384 a. l,a.
smeortan stv. 388 a. 1.
smeorn stn. 104, 1. 249
n. a. 2.
sme(o)rwan (smerian),
smic, 8mica(n) s.smier-
wan, smiec, sm6ocan.
smiÖSe swf. 227.
smiöian swv. 105, 8.
Bmi5a stf. 105, 3.
smiec stm. 31 a. 266.
smierwan swv. 159 a. 1.
400 a. 1. 408, 1 n.
a. 1. 2. 5. 409 a. 1.
smir(i)a(n) s. smierwan.
besmitan stv. 382 a. 1, a.
smöö a^. 303 a. 2.
smolt Mj. 299 a. 1.
smoltlice adv. 315 a. 3.
smüjan sty. 385.
sm;fa3an s. sm4a3(e)an.
smylte a4j. 299 a. 1.
315 a. 3.
smyrian, sn4 s. smier-
wan, snäw.
snsejl (snsel) stm. 214, 3.
snäw stm. 62 a. 1 1 8, 1 , a.
174,3 u.a. 2. 250,1.
snearn stf. 255,4.
sn6ome adv. 315 a. 1.
♦sneorcan stv. 388 a. 1. 3.
snican stv. 210, 1. 382
a. l,a.
snide stm. 263, 1 .
sniöan stv. 359 a. 7. 382
n. a. 1 , b.
snlwan swv. 199 a.l.
snofifa swm. 192, 1.
snoru stf. 253 a. 2.
snot(t)or a^j. 202. 228.
296 n. a. 3.
snowan stv. 384 a. 4.
396 a. 5.
snytru f. 279 a. 2.
s6Ö a^j. 66. 186, l,b.
315.
soöe, soölice adv. 315.
316.
soelf, soBr^endi s. seif,
sor^ian.
s6ft(e) adj. 299 a. 1.
softe adv. 66. 94, c.
186, l,a. 299 a.l.
315 a. 3.
söhte s. sec(e)an.
sol stn. 239, ],b.
solf s. seif,
some adv. 315 a. 1.
sOm-, samcucu adj. 68
a. 1. 100 a. 6.
SQmhwelc pron. 347.
sqmnian swv. 411a. 4.
412 a.4. 5. 6. 414
a. 3. 4.
(se)8Qmnun3stf.215. 252
a.2.
SQUinunja adv. 318 a.
si^mten^es adv. 319.
Sijmwist stf. 267 a. 2.
söna adv. 68. 317.
sor^ stf. 214,1. 252
a.2. 4. 254,1. 276
a. 3, b.
sor^ian swv. 214 a. 5.
411 a.5. 416 a. 11.
sörij s. säri^.
spädl- s. spätl.
spadu swf. 278 a. 1.
sp^c, speeria s. sprsec,
spariau.
spsetan swv. 405 a. 8.
späld 8. spätl.
spaldr stn. 139 a.
sparian swv. 411 a. 5.
416 a. 13, a.
spätl stn. 140. 183, 2, a.
196,2.
sp6aftiet, spearian, specan
8. sp^ofta, sparian,
sprecan.
sp4a stf. 94, a. 150,4.
269.
speld n. 290 a. 3.
sp^ofta V. 884 a. 4. 396
a.5.
speoru-, sp6owÖ, speo-
wian 8. spere, spöwan,
spiwian.
spere stn. 104, 1 . 24 7 a. 2.
261 f. 263 a. 4. 288
a. 1.
spildan swv. 405 a. 1 1 , a.
spilth 201, 2.
spillan swv. 357 a. 2.
405 a. 6.
spincje s. spynje.
spinnan stv. 386 a. 1.
spitu stm. 271.
spiwan stv. 73, 3. 382
a. j , a.
spiwe stm. 73, 3. 263,1.
spiweöa swm. 73, 8.
spiwian swv. 73 a. 3.
173. 408 a. 15.
spön stm. 68.
spQnanstv.371 a.2. 392
a.4.
spQunan stv. 392 a.4.
396, l,b u. a.4.
spor stn. 239, l,b.
spora s. spura.
sporettan swv. 403 a.
spoman s. spuman.
spöwan stv. 113 a. 3.
174,3. 396, 2, b n. a. 8.
spr^c stf. 180.
sprseca s. sprecan.
310
Register.
sprsedan swv. 405 a. 3.
spreaca s. sprecan.
jesprec stn. 241.
sprecan stv. 53. 164
a.2. 180. 202. S56
a. 1. 370 a. 4. 6. 371
a.2. 391 a. 1. 5. 9.
sprecol a^j. 104,3.
spren3(e)an swv. 405
a. it»
spreocan s. sprecan.
sprinjan sty. 215. 386
a. 1.
sprintan stv. 386 a. 1.
sprütan stv. 385 a. 1.
spryttan swv. 400 a. l,c.
spura swm. 55.
spuman stv. 55. 389
u. a. 4.
spynje swf. 31 a. 215
a.2.
spyrian swv. 400 a. 1.
staöelian swv. 50 a. 1.
129. 201 a. 2.
staöol stm. 50 a. 1. 103.
129. 144, a. 201 a.2.
stseS stn. 240.
stffiOOan swv. 89 a. 1.
227.
stsef stm. 240.
stse&an swv. 89,2 u.
a.2.
st^Ian swv. 201 a. 2.
stselwieröe adj. 201 a.2.
stsenan swv. 356 a. 1.
stsenen a^. 17. 296.
stdener n. pl. 290 a. 3.
stsenihte s. stänihte.
stsepe stm. 89 a. 1. 263, 1.
stseppan stv. 89 a. 1.
358 a. 5, a. 372. 39l4.
stalle s. steallian. ly
stalu stf. 103.
stan stm. 17. 62.
stänhiewet, -hifet stn.
192 a. 4.
stänihte a^j. 299.
stapol stm. 103. 245.
stealdan stv. 396, l,a.
steallian swv. 412 a. 9.
stearra s. steorra.
stede (styde) stm. 263, 1
u. a. 5.
stedefsest (stydfsest) adj.
263 a. 5.
stefnstm. 89a.2. 193,2.
stein stf. 69. 141. 193,2.
stefiian s. steefnan.
stela swm. 107, 2. i
stelan stv. 19, 1. 390
a. 1. 391 a. 5.
stellan swv. 407, 1 u.
a. 4.
f orestemma swv. 405 a.6.
stemn s. stefn.
stenc stm. 210,4. 266.
t6stenc(e)an swv. 405
a. o.
stenj stm. 266.
st^opfsßder m. 64 a.
stepa s. stsBppan.
st4or stf. 100.2.
st6ora(n), stiora(n) s.
stiera(n).
steorfan stv. 388 a. 1.
steorra swm. 79, 1 . 1 50
a. 1. 178, 2, a. 226.
276 a. 3, c. 277.
st^up- s. st6op-.
sticce stn. 206, 3, b.
stice stm. 263, 1 .
stician swv. 105,8. 164,2.
411a. 4. 412 a. 5.
sticol a4j. 296.
stiele stn. 222,2. 248,1.
stiel! stm. 266.
Sstiepan swv. 405 a. 8.
stiera, stioraswm. 100, 2.
stieran, stioran swv.
40,1. 100,2. 159,5.
405 a. 1.
stijan stv. 54, a. 62.
105,3. 164a.5. 214,1
u. a. 1. 5. 359, 4.
376 a. 382 a. l,a. 4.
stije stm. 263, 1.
sti(s)räp stm. 214,6.
stiju stf. 105,3.
sti(5^weard stm. 214, 6.
sti(3)wita swm. 214,6.
still adj. 295 a. 2.
stillan swv. 405 a. 6.
stincan stv. 215 a. 1.
386 a. 1.
stincan stv. 386 a. 1.
stin^Ö s. stincan.
stirap, -ward, -wita s.
stijrap etc.
stoc(c) stm. 226.
stQndan stv. 198, 4,a.
202. 205, b u. a. 2.
359,2. 360 a. 5. 371
a.2. 3. 6. 392,3.
stow stf. 259.
strsec adj. 294 a. 1.
strset stf. 17. 57, 1.
150. 1.
strawoerie s. streaw-
berie.
8tr6aw stn. 1 1 1 , 1 u. a. 1 .
119 a. 250, 2 u.a. 3. 4.
str6awberie swf. 1 1 1 a. 1 .
streawian s. strewian.
strec a^'. 294 a. 1.
strecc(e)an swv. 407, 1
u. a. 9.
str^dan s. strejdan.
str^jan swv. 408 a. 14
(vgl. strewian).
strejdan stv. 214,3 u.
a. 8. 359 a. 3. 371
a. 6. 389 n. a. 1.
streng stm. 266.
8tren3Ö(n) (stren8[u]) f.
135, 1. 184 a. 215.
255, 3.
strenge acfj. 299 a. 1.
303 a.2. 309. 310.
stren5(e)o, -u f. 206, 3, b.
268. 279 u. a. 3.
strenjracomp., strengest
sup. 89,4. 309. 310.
Sestr6on stn. 100, l,b.
str6ow, streowian, str^t
s. str6aw, strewian,
Street,
strewian swv. 73 a. 1.
408 a. 15.
strican stv. 382 a. 1 , a.
stridan stv. 199 a. 1.
382 a. l,a.
stride stm. 263, 1.
strienan swv. 100, l,b.
405 a.].
striman v. 390 a. 3.
strqnj adj. 89,4. 299
a. 1. 303 a. 2. 309.
310.
strQnjian swv. 411 a. 5.
strQnjor, strQn^ost adv.
322.
striidan stv. 385.
str;fta swm. 96, a.
studu, stuön f. 133,b.
282 u. a.
stulor n. 289.
stund stf. 254, 1.
stundmselum adv. 320.
stycce stn. 248, 1.
styde etc. s. stede etc.
astyfecianswv. 411 a. 4.
styltan swv. 406 a. 10.
styntan swv. 367 a. 1.
Register.
311
styrian swv. 400 a.l.
409 a. 1.
stcan stv. 385.
süö adv. 814. 321.
suöan ady. 321.
süöerra comp., suömest
sup. 314.
süöweard(es) adv. 319.
Süöhymbre npr. 264.
snfon 8. seofon.
sü^an stv. 385.
suj^a swm. 216, 2.
sujian 8. s(w)a3ian.
8iihtri3a, -erjaswm. 176.
sttinnis, sult* s. synnix,
seif,
sulh (sul) f. 223. 284
u. a. 1. 3.
sülincel 8tn. 248 a. 4.
snluns stm. 43 a. 4.
sum pron. 298 a. 4. 294.
843.
-sum adj. 294ti. a.2.
sumor stm. 273.
Snmnrs^tan npr. 276
a. 9j a.
^esiind ac^j. 95.
^esundfalnes stf. 1 98, 4;a.
sunne swf. 278.
sunn stm. 56. 134, a.
202. 270. 271 u.
a. 1. 2.
süpan stv. 885 u. a. 4.
Su(u)tanglinpr. 186 a. 1.
199 a. 1.
suwian s. s(w)uxian.
swä couj. 345.
swaöer s. swseöer.
swaöu stf. 258 u. a. 1.
swseÖ stn. 240.
swaeöer pron. 345 a.
swselan swv. 406 a. 2.
swselc s. swelc.
swser ad^j. 57 a. 3.
swses a^. 57, 2.
swsetan swv. 405 a. 8.
swapan stv. 396, 2, c.
897.
swar s. swser.
swealwe swf. 171 a. 1.
278.
(a)swebban (swefian)
swv. 400 a. l,b. 2.
401, 2. 402, 1. 410
a.2.
sweööan swv. 400 a. l,b.
401 a. 2.
swefan stv. 172. 391
a. 1.
aswefecian swv. 41 1 a. 4.
swefian s. swebban.
swefn stm. 156, l,a.
swej stm. 266.
sw63(e)an swv. 405 a. 2.
Swe3(e)n, Swein npr. 6
a. 1.
swelc, swilc pron. 43
a. 4. 206 a. 6. 842
u. a. 8. 345 a. 349.
swelce, swilce adv. 44
a. 1.
swel^an stv. 359,4 n.
a.6. 371a. 4. 387 a.l.
swelxend f. 287 u. a.
swellan stv. 81 . 387 a. 1.
sweltan stv. 81. 2o2.
377 a. 387 a.l. 5. 6.
swenc stm. 210, 4.
swenc(e)an swv.Uo5 a. 8,
10. 406 a.2.
sweni stn. 266.
sweofot stn. 104,2.
sweoloö s. swoloÖ(a).
Sweon npr. HO a. 1.
114,2, 277 a. 2.
sweopu, swiopus.swipu.
sw6or stm. 113,2.
sweora swm. 218 a. 1.
sweorcan stv. 888 a. 1.
sweord stn. 72. 156, 2.
sweorfan stv. 159 a. 1.
388 a. 1.
sweostor (s wuster) f. 72.
104,4. 105,1. 285
u. a. 4, e.
jesweostor pl. 72. 285.
sweotol, swutol adj. 71
u. a. 1. 72. 104,4.
105, 1 u. a. 1. 296 u.
a.2. 315.
s weotule adv. 315. 816.
sweotol(l)ic adj. 231,4.
sweotollice adv. 316.
swerian stv. 357 a. 2.
372 u.a. 378 a. 1.
393, 4 u.a. 7. 409 a.l.
410 a. 5.
swete adj. 299 u. a. 1.
302 a.
swica swm. 107 a. 8.
swlcan stv. 164 a. 5.
376 a. 382 a. l,a.
swice adj. 302.
swician swv. 418 a. 1.
swicol adj. 147. 207.
oferswi5an swstv. 382
a. 2. 405 a. 5.
swifan stv. 382 a. l,a.
swtjian s. 8(w)u3ian.
8wl(3)tima swm. 214,6.
swilc(e) 8. swelc(e).
swile stm. 263, 1.
swimmanstv. 226. 231,1.
386 a. 1.
jeswinc stn. 267, a.
swincan stv. 386 a. 1.
swindan stv. 886 a. 1.
swincan stv. 386 a. 1.
2, 4.
swipn stf. 105 a. 1. 278
a. 1.
swlra, switima, switol
8. sw6ora, swi^tima,
sweotol.
swojan stv. 396, 2, b.
jeswö^en part. 214,8.
swoloö(a) stswm. 104
a.2.
sword s. sweord.
swomian swv. 413 a. 1.
jeswostema s. jesweos-
tor.
swöte adv. 315 a. 3.
swotol 8. sweotol.
jeswöwunx stf. 214, 8.
s(w)u3ian swv. 105 a.l.
214,8. 416 a. 17, a.
swulun; stf. 215.
swura, swurd, swuster,
swutol, swylc s. sweo-
ra, sweord, sweoster,
sweotol, swelc.
swyle stm. 263, 1.
swylt stm. 266.
swyrd s. sweord.
^eswyrf stn.(?) 267, a.
swytol s. sweotol.
8yc(e)an swv. 407 a. 16.
17.
syöerra comp. 314.
syfon 8. seofon.
s^e adj. 231,4. 298 a.
299.
ofersylefran swv.404,l,c.
sylf, sylfor s. seif, seol-
for.
sylianswv. 400a.l,a. 2.
syll stf. 258. 1.
syllan s. sellan.
symbel stn. 190.
symblan swv. 404, l,c.
syndrij adj. 214,5.
812
syn^ian swv. 411 a. 4.
412 a. 5. 413 a. 3.
synni^ a4j. 6 a. 1. 214
a. 1.
Xesynto f. 96. 201, 4, b.
255, 3.
sype stm. 263,1.
syx(s)t s. s6on.
t4 8wf. 118, l,b.
tä 8wf. (=tan)278a.2.
tacen stm. 138. 141.
148. 185. 243,3n.a.
244. 1.
tcec(e)an swv. 206 a. 5.
210.2. 221 a.l. 359,5.
407,1 u.a. 11.
tsefl stf. 192, 2.
tffiflan swy. 357 a. 1.
t^h s. tSon.
t8eh(h)er8tm.?220. 222
a.4. 228 n.a.
tdel stf. 57 a. 3.
tdelan swy. 405 a. 1.
t&san swy. 405 a. 1.
tdl s. tseL
tälenta swm. 50 a. 5.
talian swy. 412 a. 10.
416 a. 9.
talu stl 253 a. 2.
tan stm. 278 a. 2.
tanc,-taras. tacen, scip-,
Ifi^tara.
jetSwe stf. 43 a.4»
57, 2, a.
t&wian swy. 57, 2, a.
t6a nnm., teala, t6a(n)
sty., hnndt^anti^ s.
tien(e), tela, tlon,
hundteontij.
t6arstm. 111,2. 166,1.
228 u. a.
-tearo, -tejöa s. scip-,
ifijtearo, t6oÖa.
te^Öian swy. 412 a. 6.
t6h, tei(3)Öa s. t4on,
t^oöa.
tela ady. 107, 2 u. a. 2.
317.
jeteld stn. 212 a. 1.
teldansty. 360 a. 1. 387
a. 1.
tel^a swm. 276 a. 3, a.
277.
tellanswy. 80a.2. 89,1.
183,1. 407,1 u. a. 5.
410 a. 4. 416 a. 9.
Begiater.
temian, temman swy.
400 a. l,a. 2.
tempel stn. 140. 148.
*t6n? swy. 408 a. 18.
ont^nan s. ont^an.
tendan swy. 405 a. 1 ),a.
t6n(e) s. tien(e).
ten3(e)an swy. 405 a. 2.
t6o num. s. tien(e).
teoöa num. 113,2. 304
a. 1. 328.
*t6ox(e)an swy. 414 a.
5,b.
-teojoöa s. -tijoöa u.
t^oöa.
teoh(h), tiohh stf. 84, 1.
220. 231,1.
teohhian etc. swy. 84, 1.
220 u. a. 1. 411 a.4.
teola^ teolian s. tela,
tilian.
teon, tfbn 'ziehen' sty.
108,2. 119. 163 u.
a. 1. 165, 1 u. a. 1.
165,2. 166,3. 214
a. 5. 223. 366 a. 2.
367. 371 a.4. 373.
374 a. 1. 3. 4. 5. 6.
380. 384,2. 385 a. 3.
t^on, tion 'zeihen' sty.
«4,2 u.a. 2. 114,3.
367. 373. 378 a. 1.
383 u. a. 1. 3.
t6ona swm. 277.
t6ond, tiond m. 286 a. 1.
(hund)t6onti3 num.
113,2. 166,2. 326
u. a. 1. 327. 331.
hundt^ontijfald num.
330 a. 1.
teorustn.43,2,a. 104,1.
249.
teran sty. 390 a. 1.
teso adj. 104,3.
tiber stn. 192 a. 2.
tid stf. 269 n. a. 1. 5.
tiöian s. tijöian.
tie^an swy. 31 a.
tien(e) num. 113 a. 2.
195. 325 u. a. 327
a. o. voi .
Tis, tijan s.Tiw,tie3an.
tijöian swy. 214, 3.
•ti^GÖa num. 105,3 u.
a. 5. 328
tijolstf.? 185,1. 254,2.
tihtan swy. 359 a. 1.
4il a^. 105 a. 3. 294.
tilian, tiolian swy. 105, 2
u.a. 3. 107 a.4. 413
a.l. 41 6 a. 14, a. 15, a.
timbr(i)an swy. 358 a. 4.
404, l,c. 406 u. a. 5.
412 a. 2. 4.
jetimbre stn. 248, 1 .
timbrend f. 287.
jetinc^e s. jetyn^e.
tintrejian swy. 412 a. 9.
tir stm. 58 a. 1.
Tiw npr. 250 a. 2.
to praep. 60 a.
t66 stm. 66. 186, l,b.
195. 281, 1 u. a. 2.
jetoj, -h stn. 214 a. 1.
töh adj. 67. 222 a. 1.
223 a. 1. 295 a. 1.
tölic acy. 222 a. 1.
tQm adj. 294.
topQ)) stm. 189. 226.
t6w(e)ard, -word adj.
43, 2, b. d,a. 51.
trsef stn. 103 u. a. 2.
240 u. a. 1.
träx adj. 57 a. 3.
trahtian swy. 10. 82 a.
tredan sty. 391 a. 1.
(a)treddan swy. 371 a.4.
400 a. l,c.
tr6o(w) stn. 73, 2 u. a.2.
118,1. 150 a. 7. 156,5
u. a. 4. 195. 250, 2
u. a. 4.
tr6ow stf. 64. 100, l,b.
2. 259.
jetr^owe s. xetriewe.
treowfsßst adj. 156,5.
3etreowian,xetriow(i)an
sw. 100,2. 412 a. 7.
tr^owl6as adj. 156,5.
treowl^asnes stf. 64 a.
Xetr^owlice adv. 150 a. 7.
treu(w)-, trew(u)- s.
treow-.
tr^wan s. (5e)triewan.
(3e)triewan swy. 100,2.
156, 5. 408, 2.
jetriewe a^j. 100, l,b.
156,5. 159,5.
trifot stn.? 192, 2.
jetriu, jetriwe, jitri-
wia, triwl^as s. trie-
wan, xetriewe, trie-
wan, tr6owl6as.
truwian (trüjian, tr^-
jisa) swy. 61. 116 a.
Begister.
313
413 a. 6. 7. 416 a. 11.
17, b.
trymman, trymian swv.
400 a. 1,a. 2. 4. 410
a. u*
tu s. tw^jen.
tüd(d)or stn. 229.
betuh, bituichn s. be-
twuh, betw4onum.
ton stm. 61. 96, a.
tun3eswf.44a. 1. 133, a.
b. 276 u. a. 3,a. b.
278.
tan^ol stn. 243, 3 u. a.
244, 1. 2.
tunincel stn. 248 a. 4.
turf t 284.
tnsc (tüx) stm. 204, 3.
betux s. betwux.
tuwa adv. 107,8 u. a.3.
817. 331.
twa num., twä swm. s.
tw^gen, tweo.
twöjen (twäejen), twa,
tu nnm. 60 a. 133,a.
172 n. a. 324, 2 a.
a.2. 327. 328. 829
a. 3. 331.
twelf (twsBlf) num.
156, l,b. 325 u. a.
twelfta num. 328.
hundtwelftij num. 326.
twelfwintre a^. 303 a. 2.
twentij num. 326 u. a. 1 .
2. 828. 331.
twentijoöa num. 105,3.
328.
tweo, twlo swm. 114,3.
156,3. 166 a. 4. 277
a.2.
tweo5(e)an, twio3(e)an
swv. 114,3. 166 a. 4.
414 a. 5,b.
betw^oh, betwuh praep.
71 u. a. 1. 84,2. 165
a.2. 172a. 329a. 1.
tweonian swv. 114,3.
betw6on(um) (betwl-
n[um], betwl[ejn etc.)
praep. 222, 2 u. a. 4.
329 a. 1.
tweowa s. tuwa.
betweox, betwux praep.
71. 84 a. 1. 172 a.
204,3. 209. 329 a. 1.
twia, -e 8. tuwa.
twla north, s. tw6o u.
tw6o3(e)an.
twi(e)f(e)ald, -fold adtj.
43, 2, b. 51. 330 u.a. 1.
twifeallice (-fallice)adv.
198,3. 330 u.a. 1.
twij stn.l05a.l. 164,2.
twiga, twl3a(n) s. tuwa,
tw6o5(e)an,
twlh num. 329 a. 1.
betwih s. betw^oh.
^etwinne num. 329 a. 3.
twiwa, betwix(betwiux,
betwox, betwux),
twcBjentix, twufald,
twuga, betwuh,
tw:^(n), betwyh, be-
tw^an s. tuwa, be-
tweox,twentij,twi(e)-
f (e)ald,tuwa, betw^oh,
tweo, betweoh, be-
tw6onum.
tydde s. t^.
tyht stm. 266.
tyhtan swv. 405 a. ll,b.
tylj adv. 323.
t^n swv. 117 a. 230
a. 1. 408 a. 18. 410
a. 1.
ont^an swv. 96, a. 154.
jetynje adj. 215 a. 2.
oftyrfan swv. 405 a. 1.
tyman swv. 406 a. 2.
üÖ^enje adj. 186 a. 3.
ufan (ufane, ufenne,
ufenan) adv. 55. 231
a.3. 314. 321 u.a.l.
ufemest sup. 314.
ufer(r)a comp. 55. 314
u. a. 1.
ufor adv. 55.
üffe npr. 192, 1.
übte, -a swnm. ? 1 86 a. 4.
276 a. 3, b. 280 a. 2.
to ühtes adv. 320.
un- neg. 56 a. 1.
unafsehtenlic a^j. 388
a. «.
unäscriuncanlic adj. 386
a.4.
unc(er), -it s. ic.
uncer pron. poss. 147.
335.
un(d)- in numm. s. das
zweite glied.
unöin^ed part. 414 a. 2.
unÖQUces adv. 320.
unforctiö a4j. 43 a. 4,
un3ebl6o(h) adj. 297 a. 2.
301 a.2.
unjeöin^ed part. 41 4 a. 2.
unjellc adj. 212 a. 1.
unjemet, -mete(s) adv.
212 a. 1. 319.
unjewealdes adv. 320.
unjewemmed a^j. 212
a. 1.
Ungewisses adv. 319.
unjnieöe adj. 303 a. 2.
unijmetes, unilic, un-
iwemmed s. un^eme-
tes,-3elic,-3ewemmed.
unlsed(e) adj. 299 a. 1.
unmyndlunsa adv. 318.
unnan anv. 6 a. 2. 422, 4
u. a. 1.
unrotsian swv. 411 a.4.
unstydful adj. 263 a. 5.
untr^owsian swv. 411
a.4.
untrumian (untrymian)
swv. 413 a. 7. 416
a. 11, f.
untwendlic adj. 166 a.4.
unwilles adv. 320.
up(p) adv. 189. 231, 1.
321.
uppan adv. 821.
uppe adv. 821.
up(p)weard(es) adv. 319.
üre gen. s. ic.
ür(e) pron. poss. 335.
336.
US s. ic.
üsa pron. 335 a.
User pron. 180. 335 a.
336 a.
üsic s. ic.
üt, ütan adv. 321.
Ute adv. 314. 321.
üt(e)mest comp. 314.
üterra comp. 314 u. a. 1 .
ütlah stm. 214 a. 1.
uton s. wuton.
vipere swf. 276 a. 3, c.
wacca s. wacian.
wacian swv. 89 a. 1.
411a. 5. 416 a. 10.
wacor adj. 228.
wadan stv. 392 a. 1.
w8Bcca s. wacian u.
wecc(e)an.
waecce swf. 89 a. 1. 206,
3,b.
814
Begaster.
wseccende s. wacian.
wseccer adj. 228.
W8bc(e)an swv. 407 a. 16.
17.
wsecian s. wacian.
wsecnan stv. 392 a. 2.
wsed stn. 240.
wäedan swv. 405 a. 3.
406 a.6.
(3e)w^de stn. 156, l,c.
248,1.
wsfedelnes (wseöelnes)
stf. 201,3.
wsbdla (wseöla) swm.
201,3.
wsej stm. 266.
wse^e stn. 248, 1 .
waexn stm. 141. 214, 3.
wsehte s. wecc(e)an.
wsel stn. 240.
wsela s. wela.
waelhreow, -hr^aw adj.
43,2,a. 217.
wgelle, W8elta(n), wsemn,
wsemnian, wden s.
wiella, wieltan, w*-
j)en,W8epn(i)an,w8e5n.
wsepenstn. 141. 156,l,c.
189. 243, 3. 244, 2.
W8ep(en)man m. 188, 1.
W8epn(i)an swv. 189.
406 a. 5.
waer adj. 178, 2, c. 294.
wseras s. wer.
Wserburj npr. 284 a. 6.
äwserjan, wserc s. äwier-
5(e)an, weorc.
wsema swm. 179, 1.
wsesma swm. 221, 2.
waestm stm. 142. 196, 1.
221,2.
waestmbsere adj. 299.
waetan swv. 405 a. 8.
waeter stn. 148. 243, 3.
245.
wsetran swv. 406 a. 5.
w8Bx(an), wala s. weax-
(an), wela.
Waldere npr. 217.
walla s. willan.
-waran sw. pl. 263 a. 7.
276 a. 2. 3,c. 277.
-waras pl. 263 a. 7.
waras north, s. wer.
warö s. weoröan.
-wäre, -a pl. 263 a. 7.
war(e)nian swv. 50 a. 1.
41 1 a. 4.
warian swv. 411 a. 4.
waroö stm. 103 n. a.2.
warp s. weorpan.
-warn stf. 263 a. 7.
was s. wesan.
wascan stv. 10. 204,3.
392 a. 1.
wawan stv. 62 a. 396,
2,c.
waxan s. wascan.
w5 8. ic.
weaswm. 62 a. 118 a. 1.
wea adj. 301 a.2.
weahsan (weahxan),
Weal s. weaxan,
Wealh.
jewealc stn. 267 a. 1.
wealcan stv. 396, l,a.
weald stm. 273.
jeweald stn. 43, 2, b.
wealdan stv. 205 a. 2.
359,2. 396, l,a.
wealdend m. 286 n. a.2.
wealdend f. 287.
jewealdes adv. 320.
Wealh, wealh npr. stm.
85 a.2. 80 a. 1. 98, a.
218, 1. 223. 242, 1.
weal(l) stm. 239, 2.
weallan stv. 80 a. 2. 81
a. 1. 98, a. 387 a. 1.
396. 1, a.
wealwian swv. 411 a. 4.
weametto f. 201, 4, b.
wearan s. waran.
-weard adj. 43, 2, b. 3,a
u. a. 3.
-weard(es) adv. 319.
wearoö s. waroö.
weas adv. 319.
weax stn. 162, 1.
weaxan stv. 82. 98, a.
108.2. 162,1. 165,1
u. a.l. 201,6. 221,2
u. a. 3. 359, 7. 8 u.
a.8. 371 a. 2. 3.
392 a. 4. 396 a. 3.
webb stn. 190.
wecc(e)an swv. 89, 1,
162 a. 3. 356 a. 2.
407. 1 n. a. 9.
wecj stm. 247, a.
wec5(e)an swv. 400 a. 1 ,b.
401. 2 u. a. 1.
jewed stn. 267, a.
wedan swv. 405 a. 3.
w^an s. weedan.
wed(d) stn. 247, b.
beweddian swv. 414 a. 4.
w6de s. wsede.
weder stn. 148.
w481a s. wsedla.
^ewef stn. 263 a. 3.
wefan stv. 53. 107, 2.
190. 391a. 1.
wes stm. 156, 1. 164
a.2. 171 a. 1. 172 a.
214, 2. 241 a. 1. on-
wej adv. 188 a. 3
(awej s. on).
wejan stv. 57 a. 8. 214
a. 1. 859 a. 4. 391
a. 1. «7.
weis s. wej.
wel adv. 156, l,a. 315
a. 9.
wela swm. 104,1. 107,2
U. a.2. 156,3. 160
a. 2. 276 a.2. S,a.c.
277.
Weland npr. 58.
welcnn pl. 243 a.
wel(e)3ian swv. 411 a.4.
weleras stm. 104 a. 2.
weljehwser, (3e)wel-
hwder adv. 321 a. 2.
welhwset pron. 347.
(3e)welhwelc pron. 347.
*wellan stv. 387 a. 1.
welle s. wiella.
wellyrgae, wellere swf.
176.
wemman swv. 405, 3.
wen stf. 68 a. 2. 269.
*w6n? swv. 408 a. 18.
wenan swv. 355 a.4.
356 a. 3. 358 a. 1.
405, l,a.
wendan swv. 156, l,b.
405 a. ll,a. 406 a. 3.
6. 410 a. 5.
wenje stswv. 280 a. 1.
weninja adv. 318.
wennan, wenian swv.
400 a. l,a.
weobud, weocu, weodu,
weoduwe s. weofod,
wncu, wudu, wuduwe.
weofod stn. 43 a. 4. 84,2.
222 a. 1.
weojas s. wej.
W6oh-, Wiohstän npr.
84,2.
Weoht(.), Wioht(-) s.
Wiht(-).
weola s. wela.
Begister.
315
weoloc stm. 105 a. 1.
weolocr^ad adtj. 71 a. 1.
188 a. 2.
weoras s. wer.
weorc stn. 72. 164, 1
u. a. 1. 210,4. 238
a. 1.
weorö stm. 100, l,a.
weoröan stv. 72. 79, 1.
156,2. 158,1. 199,2.
350. 358 a. 7. 359, 6
u. a. 7. 371 a. 2. 4. 6.
377 a. 378 a. 1. 388
u. a. 2. 4. 5.
weoröian swv. 72. 156,2.
411 a.4. 412 a.4. 5.
6. 8. 10. 413 a. 6.
weoröij s. woröig.
weorömynt stf. 255, 3.
fwweoren part. 382 a. 3.
384 a. 3.
weorm, weorod, weorold
8. wyrm, werod, wo-
rold.
weorpan stv. 42, 1. 72.
79,1. 100, l,a. 156,2.
158, 1. 189. 369. 371
a.2. 4. 6. 377 a.
378 a. 1. 388 u.a. 2.
4. 5. 6.
weosanstv.370a.8. 382
a. 3.
weosnian swv. 382 a. 3.
weotan, weotods. witan,
witod.
weotuma swm. 1 04, 4.
wepan stv. 896, 2, b u.
a.9.
wepen, wepnan s. w^pen,
w*pn(i)aii.
wer stm. 104,1. 156,3.
160 a.2. 171 a.l. 172.
181.1. 241a. 1.
werc(hes), awerda(n) s.
weorc, awierdan.
forweren part. 382 a. 8.
äwerjan s. awier3(e)an.
werjian swv. 411 a.4.
wenan swv. 176. 227.
400 a. 1. 409 a. 1.
jewerian swv. 400 a. 1.
werod stn. 104 a. 2.
135.2. 243,2.
werod adj. 104 a.2.
wesan stv. 49. 156, 2.
202. 350. 370 a. 7.
391 a. 1. 427,3 a. a.9.
10. praet. was, nas
49 a. 1. nses, ndbron
172 a. 427,3.
west adv. 314. 321.
westan adv. 321.
aw^tan swv. 405 a. 11.
406 a. 3.
wüsten stn. 231, 4. 246.
248, 2 a. a.2. 3.
westerra comp., west-
mest sap. 314.
wetran, wexa(n) s. wse-
tran, weaxan.
wh- 8. hw-.
wiada, Wiahtr6d, wia-
rald, wlbed s. wadu,
Wihtr^d, worold, w6o-
fod.
wican stv. 364 a. 1. 382
a. 1 , a.
wicj stn. 247, b.
wicu s. wncu.
wld adj. 315.
Wide adv. 315.
widla swm. 201, 3.
widlian swv. 201,3.
wid^uWe s. wudnwe.
jewielc stn. 267, a.
wieldan swv. 405 a. 1 l,a.
wtelincel stn. 248 a. 4.
wielisc adj. 98, a.
wiell stm. 266.
wiella swm. 159, 3.
wielm stm. 98, a.
wieltan swv. 405 a. 1 l,b.
406 a. 7.
wielwan swv. 173, 2.
408, 1 u. a. 7.
awierdan swv. 405 a.
11, a. 406 a. 7.
wieröe adj. 71 a. 2. 100,
l,a. 156,4. 159 a. M.
(ä)wier3(e)an swv. 159,2.
]62a.5. 218 a. 214
a. 11. 405 a.2. 406
a. 1. 6.
wierjenstf. 183,c. 258,1.
wieman swv. 405 a. 1.
wierpan swv. 405 a. 8.
wier(re)sta sup. 71 a.2.
72 a. 156,4. 812.
wiers adv. 323.
wiersa comp. 71 a. 2.
159 a. 3. 180. 812.
wiersian swv. 156,4.
wietan s. witan.
jewif stn. 263 a. 3.
wif stn. 59. 239, l,b.
wifian swv. 412 a.9.
wifmQn m. 193,2. 281
a. 1.
wifod s. w6ofod.
wija swm. 107 a. 3. 214
a. 5. 277.
wijbed s. weofod.
wi^end m. 24 a. 286.
wiht s. wuht.
Wihtnpr.84,1. 284 a. 7.
Wihtsär npr. 84, 1. 273
u. a. 2.
Wihtherinj npr. 215.
Wihthün npr. 84, 1 .
WihtrM npr. 150 a. 6.
wild(d)6or, wildor stn.
281,3. 289.
wilde adtj. 201, 2.
^ewile, ^ewill stn. 268, 2
u. a. 8.
willa swm. 276 a. 3,b.
willananv.855a.4. 360
a. 3. 5. 428 u. anmm.
Vgl. nellan.
willes adv. 320.
wilnian swv. 411 a.4.
wimman s. wifmgn.
win stn. 17 t a. 2.
wincian swv. 411 a. 4.
windan stv. 866 a. 2. 886
a. 1.
wine stm. 133,a. 172.
262. 268 a. 2.
Winebald, Winelac npr.
263 a. 5.
win(e)ster adj. 186, 2, b.
win(5)eard stm. 214, 7.
winnan stv. 359, 1. 386
a. 1.
winter stm. 44 a. 2. 1 39.
148. 273 u.a. 2. 3.
jewintred part. 414 a.2.
wir stm. 58 a. 1 .
wircan, wiri(3)an,wisan,
wiscan s. wyrc(e)an,
wier3(e)an, weosan,
wysc(e)an.
wisef. 276a.3,b. c. 278.
wisian swv. 230 a. 1.
411 a.4. 412 a.2.
wisnian swv. 382 a. 3.
3ewis(s)adj.226. 232,d.
wissian s. wisian.
wist stf. 267 a. 2. 269.
wit 8. ic.
wita swm. 107, 3 u. a.3.
276 a. 8, a. 277.
witan anv. 54, a. 62.
105 a. 1. 107,3 u.a. 8.
316
Begister.
ISl. 172. 195. 196, 1.
226. 232, c. d. 378
a. 4. 420, 1 n. a. 1.
SBtwltan gtv. 382 a. l,a.
^ewitan stv. 105 a. I.
376 a. 382 a. l,a.
wite stn. 248, 1.
witja swm. 276 a. 3, b. c.
277.
witjian swv. 411 a. 4.
bewitian swv.4 1 6 a. 14, d.
witnian swv. 411 a. 4.
414 a.3.
witod part., witodlice
adv. 416 a. 14, d.
wixla(n) s. wrixian.
wlacu, wl8BC adj. 303.
wlsBce stn. 263, 2.
wlseffetere swm. 192,1.
wlecc(e)an swv. 407 a. 1 6.
17.
wlenc(e)an swv. 405 a. 8.
wlenc(e)o f. 206, 3, b.
wlips, wlisp sAj. 204,3.
wlitan stv. 172. 382
a. 1 , a.
wlite stm. 263, 1 n. a. 5.
wlitjian swv. 412 a. 7.
wloh f. 218 a. 3. 284
u. a. 4.
^ewlöh ad|j. 295 a.l.
wlQnc adj. 172. 210, 4.
wocor stf. 254, 1. 255,2.
woffian swv. 192, 1.
woh stn. 242, 2 u. a.l.
w6hadj.67. 115. 222,2
u. a. 1. 223. 295 a. 1.
304 a. 4.
wolc(e)n (wolc) stn. 188
a. 2. 243 a.
wolc(n)read s. weoloc-
read.
Wolfwolfu npr. 273 a. 3.
wölic ad|). 222 a.l.
woUenteare adj. 387 a.l.
w6m(a) stswm. 68.
WQn(a;j a^j. 291 a. 2.
wQndrian swv. 411 a. 4.
wQnj stm. 273 a. 1 .
wQnje swn. 280 a. 1.
wQnn adj. 295 a. 2.
owope s. on.
worc s. weorc.
Word stn. 55. 134, b.
172. 238. 267,b.
woröan s. weoröan.
woröij stm. 72.
woröija s. weoröian.
forworen part. 382 a. 3.
Worms s. worsm.
worold stf . 72. 104 a. 2.
150 a. 3. 156 a. 2.
woroldlic adj. 43, 1.
worpan s. weorpan.
worsm stn. 179,2. 185.
wos(s)a s. wesan.
wracn stf. 258 n. a. 1. 2.
wrsec stf. 276 a. 3, b.
wr8Bcc(e)a s. wrecc(e)a.
wrffiöan swv. 405 a. 5.
wrastlian,wraxlian swv.
10.
wr^an s. wr^on.
wrecan stv. 391 a. 1. 5.
wrecc(e)a swm. 89 a. 1 .
276 a. 3, b. 277.
wrecc(e)an s. wecc(e)an.
wreÖÖan, wreöian swv.
400 a. l,b. 2.
wr63(e)an swv. 405 a. 2.
wrenc stm. 266.
wrenna s. wsema.
wr§on, wrion stv. 8 a. 3.
84,2. 114,3. 164 a. 5.
166 a. 4. 5. 373. 374
a. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
376 a. 883 u. a. 2. on-
wr6on 214 a. 5.
wrla, wria s. wreon.
wridan stv. 382 a. 1 , a.
wrlja(n) s. wr6on.
wrin^an stv. 886 a. 1.
(3e)writ stn. 171 a. 1.
241.
writan stv. 172. 376 a.
378 a. 3. 382 a. l,a.
wrixl stn. 84,1. 108, 1.
wrixian swv. 100 a. 1.
164, 2. 180. 221, 2.
404, ],c.
wrot stf. 171 a.l. 172.
wrotan stv. 396, 2, b.
wrums s. worsm.
wucu swf. 71. 164,2.
276 a. 3, a. 278 a. 1.
wudu stm. 71. 105, 1.
107 a.3. 150a. 5. 271
u. a. 1. 2.
wuduwe swf. 71 u. a. 1.
105, 1 u. a. 1. 156,4.
276 a. 3, c. 5. 278.
Wuffa npr. 192, 1.
wnhhun; stf. 220 u. a. 1 .
wnht, wihtf. 71. 84,1.
100 a. 1. 164,2. 267, b
n. a. 3. 269 n. a. 4.
347.
wuldor stn. 201, 2.
wnldrian swv. 411 a. 4.
412 a. 4.
wulf stm. 55. 192,1.
2 n. a. 2. 239, l,a.
Wulfhat npr. 224.
Wulfsi5(e} npr. 263 a. 5.
wuUe swi. 55. 95.
jewuna adj. 291 a. 2.
wund stf. 172. 254, 1.
wundian swv. 41 1 a. 4.
414 a. 2. 4.
wnndor stn. 243, 3.
wondrian swv. 41 1 a. 4.
412a.2. 5. 9. 11. 413
a. 6.
wonian swv. 70. 175 a.
411 a.5. 412 a. 10.
11. 418 a.3. 416a.l6.
wurd- j wurÖ(i)an,
wunotto, wnrt-, wnr-
mas, wurms, wurste
s. wyrd, weorÖ(i)an,
writ, wyrt-, wyrm,
worsm, wiersta.
wuta s. witan.
wuton int. 71. 105, 1.
172 a.
wutudlice s. witodlice.
wyduwe, w^el, wyht,
wylewian s. wuduwe,
wealhjWuht, wielwan.
wylf stf. 258, 2.
wylian s. wielwan.
wyllen adj. 95.
wyn(n) stf. 171 u. a. 2.
269.
Wynnefeld npr. 284 a.7.
wynsumian swv. 360
a.3. 412 a. 11.
wyrc(e)an swv. 1 64, 2.
356 a.l. 358 a.]. 360
a. 3. 407, 1 u. a. 14.
forwyrc(e)an swv. 407
a. 14.
wyrcta s. wyrhta.
wyrd stf. 72 a. 172.
269 u. a. 2.
forwyrd stn. 267, b.
wyröe s. wieröe.
jewyrfeö 8. sg. 371 a. 6.
Swyrx(e)an swv. 405 a. 2.
jewyrht stnf. 267, b.
269 u.a. 4.
wyrhta swm. 221 a. 1. 2.
wyrian s. wier3(e)an.
' -Äs
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