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Full text of "Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann (Geistreiche Sinn- und Schlussreime) Abdruck der ersten Ausgabe von 1657. Mit Hinzufügung des sechsten Buches nach der zweiten Ausgabe von 1675"

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'äS-15!.    SaiA»^.ot. 


'^»'^■oUA.o^a 


^     Angelus  Silesius, 

Cherubinischer  Wandersmann 

(Geistreiche  Sinn-  und  Schlussreime). 

Abdruck  der  ersten  Ausgabe  von  1657. 
Mit  Hinzufügung  des  sechsten  Buches  nach  der  zweiten 

Ausgabe  von  1675. 


Herausgegeben 


von 


Georg  Ellinger. 


I^g-    13^. 


Halle  a.  S. 

Max   Nieineyer. 

1895. 


A2/)(3CiO 


Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XVII.  Jahrhunderts 

No.  136—188. 


I. 

Johann  Schefflers  „geistreiche  Sinn-  und  Schlussreime"  — 
den  Namen,  unter  dem  ds^S  Buch  herühmt  geworden  ist :  „Der 
cherubinische  Wandersmann"  trägt  erst  die  zweite  Auflage 
von  1675  —  sind  eines  der  Werke,  denen  man  nicht  gerecht 
wird,  wenn  man  sie  ausschliesslich  unter  dein  Gesichtspunkte 
ihres  poetischen  Wertes  betrachtet,  sondern  die  in  ihrer 
:ganzen  Bedeutung  erst  dann  erkannt  werden  können,  wenn 
man  sie  im  Zusammenhange  mit  der  grossen  Greistesrichtung 
prüft,  als  deren  Niederschlag  sie  anzusehen  sind.  In  dem 
cherubinischen  Wandersmann,  wie  wir  das  Werk  der  Kürze 
halber  nach  allgemeiner  Gewohnheit  ebenfalls  nennen  wollen, 
haben  wir  das  poetische  Denkmal  für  jene  Epoche  des 
deutschen  Geisteslebens,  in  der  zahlreiche  der  edelsten  und 
tiefsten  Geister  Deutschlands  sich  von  dem  erstarrten  Luther- 
tum abwandten  und  aus  anderen  religiösen  Lebensquellen 
Trost  und  Erbauung  zu  gewinnen  suchten.  Der  geistige 
Niedergang,  der  in  dem  deutschen  Luthertum,  namentlich  seit 
der  zweiten  Hälfte  des  1 6.  Jahrhunderts  eingetreten  war,  ist  oft 
:genug  geschildert  worden ;  die  mit  der  änssersten  Hartnäckig- 
keit festgehaltene  Scholastik,  die  sich  innerhalb  des  Luther- 
tums herausgebildet  hatte  und  die  sich  von  der  katholischen 
Scholastik  nur  dadurch  unterschied,  dass  sie  unfruchtbarer 
und  weniger  scharfsinnig  war,  konnte  wirklich  religiös  ge- 
stimmte Geister  nicht  befriedigen:  das  Gemüt,  das  von  dem 
■auch  auf  den  Kanzeln  herrschenden  Streit  um  Lehrbegriffe 
keine  Nahrung,  erhielt,  musste  nach  einer  Form  des  religiösen 
Empfindens  verlangen,  in  der  die  trennenden  Schranken  der 
Lehrmeinungen  ganz  hinter  dem  Wesensgehalte  und  der  Ge- 
fühlsseite des  Christentums  zurücktraten.  Eine  solche  religiöse 
Anschauungsweise  bot  die  Mystik,  die  als  deutlich  erkenn- 
bare Unterströmung  durch  das  ganze  16.  Jahrhundert  zu  ver* 

Ang.  SilesiuB,  Cberab.  Wandersmann.  ^ 


n 

folgen  ist;  einzelne  Sltere  mystisobe  Schriften , 
Tanler,  wurden  unter  Bemfung  auf  die  Urteile  der  Eeforma- 
toren  selbst  innerhalb  des  Protestantismus  fortgepflanzt,  wenn 
es  auch,  hier  an  prinzipieller  Opposition  nicht  ganz  fehlte ') ;  weit 
stärker  indessen  lebten  die  uiystischen  Ideeo  in  den  sektire- 
riaohen  Kreisen  weiter;  auch  in  der  katholiaehen  Kirche  hat 
zweifellos  die  Mystik  vereinzelt  eifrige  Pflege  gefunden,  wenn 
auch  diese  Entwicklung  in  Deutschland  wenigstens  schwer 
zu  erkennen  ist.')  Ebenso  hat  es  an  Yersnchen  die  Ver- 
breitung der  myatisehen  Gnmdlehren  durch  produktive  Ar- 
beit za  fiirdem,  wie  bekannt,  im  IG.  Jahrhundert  keines- 
wegs gefehlt,  und  die  Schriften,  die  diesen  Bestrebungen 
iliren  Ursprung  verdanken,  durchlaufen  die  ganze  Skala  von 
gut  kirclilicher  Gesinnung  bis  zur  äusseraten,  mit  der  Lehre 
der  positiven  Religion  unvereinbaren  Kühnheit.  Diese  my- 
stisohen  Änalaufer  des  I<i.  Jahrhunderts  stellen  gewissermassen. 
die  Verbindung  zwischen  der  ülteren  Mystik  und  den  Kreisen 
her,  die  von  dem  Zustande  des  Protestantismus  am  Anfange 
des  17.  Jahrbnnderls  sich  im  Innersten  abgestossen  fllhltea 
nnd  imierlioh  daher  vollkommen  mit  dem  Luthertum  gebTocheu 
hatten. 

Einer  der  merkwürdigsten  Ke  Präsentanten  dieser  Gedanken- 
welt ist  Abraham  von  Franckenberg.  (1503—1652)  Obwohl 
diese  eigenartige  Persönlichkeit  schon  oft,  namentlieh  im  Zu- 
sammenhange mit  ScheAler,  erwähnt  worden  ist,  hat  doch  die 
litteratorgeaehichte  bis  jetzt  sehr  wenig  Notiz  von  ihm  ge- 
.  ^)    Dennoch  muss  man,  um  zur  Beurteilimg  Sehclf  lers 


1)  Man  vgl.  z.B.  die  Schrift  von  Matthias  Laoterwaldt 
ans  Elbing:  <Sin  ajebcnden,  reaS  }u  galten  feU  Von  bcS  @c[eu(^im 
§etrn  3).  So^anniö  Saulerä  (Sdifltt  OeDäi^tniS)  Offenbarung, 
lEntjüdung  uu6  ecleud&tung,  (ampl  feinen  Streiften,  bie  o^u  S^ire 
St^ulb  bie  it^igen  Säefenti(hler  gant^  uerfttiftert  ^aben.  bag  fte  noi$ 
eine  anbere,  irrige  l£nt;ü(fung  ^abeu  erlii^teu  muffen.  äBitfen: 
berg  15a  3, 

'!)  Eine  von  mir  augestellte  Umfrage  in  den  baienscben 
ElCstem  hat  leider  kein  nennenswertes  Resultat  ergeben. 

3)  Die  meisten  der  Schriften  Franckenbergs  haben  mir  vor- 
gelegen, leider  sind  mir  die  Jordans-Steine  itiS4  nicht  zugäng- 
lich gewesen,  Kofimatme,  der  in  seinem  lehrreichen  Buche: 
Die    religiösen    Bewegungen    in    der    evangelischen  Kirche 


des  riobti^en  Standpunkt  zn  gewinnen,  versncheo, 
von  dem  Ideenkrelse  zu  entwerfen,  in  welchem  Franckenberg 
and  seine  Freande  sich  bewegten.  Der  innerlich  tief  veran- 
hgte  Mann  fühlte  sich  von  dem,  was  die  drei  anerkannten 
christlichen  Eonfeasiunen  seiner  Zeit  dem  Menschen  bieten 
konnten,  nirgends  befriedigt.  Am  meisten  stiess  ihn  der  Zu- 
stand der  Konfession  ab,  Innerhalb  deren  er  selbst  aufgewachsen 
war;  und  indem  er  den  Ursachen  dieses  Zustande»  nachging, 
geriet  er  in  einen  direkten  Gegensatz  znm  Luthertum,  da  er 
deasen  wesentliche  Grundstützen  oegierte ;  die  Verkniicherung 
nnd  Veräosserlicliung  des  I.uthertumes  erklärte  er  geradezu 


I 


Schlesiens  während  des  !  7.  Jahrhunderts.  Breslau  1S80  eine 
aniiehende  Charakteristik  Fratickenbergs  entworfen  nnd  ein 
genaues  Verzeichnis  seber  Werke  gegeben  hat,  behauptet 
nämlich  a.  a.  0.  8.  34,  b'ranckenberg  iiabe  io  diesem  Bache 
die  lutherischen  Lehieü  von  der  Rechtfertigung,  von  guten 
Werken,  von  der  Gnadeuwahl  durchaus  in  Schutz  genouinten. 
Ist  dies  wirklich  der  Fall,  so  kann  es  sich  dem  oben  ange- 
führten charakteristischen  Zeugnis  gegenllber,  unr  um  eme 
ganz  vorübergehende  Stimmung  gehandelt  bauen.  Merkwür- 
digerweise erwähnt  Koffmaone  iu  der  Bibliographie  nirgends 
den  Oeulus  aeteraitatis,  bei  dem  die  Autorfrage  allerdhigs  mit 
Sicherheit  nicht  entschieden  ist.  Arnold,  Kirchen-  und  Ketzer- 
historie, UI,  21  schreibt  ihn  dem  Paul  Kaym  zu,  erwUhnt  aber, 
dass  Andere  ihn  für  ein  Werk  Franckenbergs  hielten.  Nach 
einer  genauen  Prüfting  müchte  ich  mich  für  Franckenbergs 
Autorschaft  entscheiden.  Das  den  Theologischen  Sendschieiben 
Franckenbergs  Amsterdam  1687  vorgedrnckte  Verzeichnis  seiner 
Schriften  sagt  gelegentlich  des  oeulus  aetemitatis:  Hoch- 
deutsch ist  von  P.  Kaim.  Demnach  werden  wir  anznnehmen 
hitben,  dass  der  lateinische  Text  von  Franckenberg,  die  Ueber- 
setzung  von  Kaym  herrührt.  Vor  der  Uebersetzun^  stehen 
Übrigens,  in  die  einleitenden  Worte  verwebt,  die  beiden  Epi- 
^■mme  Scheffleni  (V,  S6  und  214),  das  letzte  mit  der  merV 
wärdigen  Lesart; 

Sn  etiriflo  ift  @Dtl  ©Ott,  in  m%tln  (^nglif^  aßegen, 
3n  ailfnS^en  ajleitfi^  unb  allä  in  allm  augeriefetn. 
Ansserdem  das  folgende  Epigramm;  es  w^e  nicht  un- 
möglich, dass  es  ein  Rest  aus  Franckenbergs  verloren  ge- 
fangner Spruchsammlung  wäre  (näheres  darüber  siehe  unten); 
aüer  ©Ott  nur  retfet  atcnnt,  her  tauti  (c^dii  übrig  6att, 
äBtnn  ev  beä  onbevn  glei^  ntt^t  Bid  gelerntt  f}at; 
aSer  aber  im  niiijt  fennt  noc^  i^m  gang  Ränget  an, 
35er  tfln  gor  laut«  nic^tÄ,  ob  er  gicic^  aHeS  tan. 


fUr  eine  Folge  des  FandamentalsatzeH  tod  Latbera  Lehre,  der 
Hechtfertignng  durch  den  Glan!»en.  „!I3ie(e6  aG«ä  Bemtfä<t«t 
b«  5Iteaenbe  Stief,  bie  faltige  berfü^tecif^e  ße^te  Bon  b« 
Set^tftrtigung  burt^  ben  etngeBi[bclen  ©rauben,  otine  bie  Bieber' 
Oeburl  Bnb  iai  Su|fertiflC  Seben:  23a  fi(^  mit  bem  (Sufiern  Sut^» 
ftäbifdien  Sort  unb  Socrarnnttcn  bcibeä  bie  Se^rer  unb  bie  3u= 
(ibter  im  gleifr^Iti^en  Sinne  llügeln,  onb  meinen  etittftuä  (e^  ber 
Sünben  geftotben,  ba6  fie  barinnen  Itben;  bnb  auö  ber  SBelt  gei 
gongen,  ba^  fie  barinnen  bleiben;  Bnb  itabe  bm  §.  Stift  gtjanbt 
(u  itöften,  bafi  ft«  nit^t^  me^c  bövffen  Ee^ben  jc."  (Eopia  eineS 
ß^tift:@i!t eigen  ^[age-@(^TeibenS  lßb<r  Bnb  loiber  ben  @reuroel 
bei  Serwuftuiig  Omb  ben  Si^aben  Sofep^a  bartiiri^  ju  ^e^Ien. 
aimftetbam  IS4SI.  ®.  II.)  Franckenberg  hat  wiederholt  im 
Einzelnen  aUtgezählt,  wsa  ihm  an  dem  Luthertnin  seiner 
Zeit  zuwider  war:  daa  Poehen  aaf  den  Bibelbnchataben, 
die  UeberschatKung  der  äuBseren  Werke,  nameotlich  den 
KirehenbesaoheB,  der  Predigt  and  der  Sakramente,  vor  Allem 
aber  die  viel  zu  geringe  Betenung  der  Thatsacbe,  dass  dor 
Mensch  ionerlieh  selbst  die  Hauptarbeit  thnn  mllsse,  falls  nicht 
alle  Gnadenmittel  wirkungslos  bleiben  soUteo.  So  scharf 
Franckeuberg  nun  aber  das  Kirchenwesen  semer  Zeit  kriti- 
aierte,  so  blieb  er  doch  bei  der  Kritik  keineswegs  stehen, 
sondern  er  machte  auch  positive  Vorschläge  zu  einer  Neube- 
seeluDg  des  religiösen  Lebeas.  Die  Grundanschanongen,  auf 
denen  er  seine  Vorschlüge  aufbaut,  stimmen  im  Wesentlichen 
mit  den  Hanptprinzipien  der  älteren  Mystik  nnd  der  mystischen 
Ausläufer  des  sechzehnten  Jahrhunderts  überein:  an  die  Stelle 
des  änsserlichen  gepredigten  Bibel  wertes  hat  das  innere 
Schauen  und  Hüren  zu  treten,  an  die  Slelle  der  Sakramente 
und  Ceremonien  die  Wiedergeburt  durch  Busse  und  Glauben. 
Die  Mittel,  von  denen  Franckonberg  eine  derartige  Erneuerung 
des  religiösen  Lebens  erhoffte ,  lernen  wir  am  besten  aus 
dem  Ausschreiben  des  vortrefflichen  Herzogs  Johann  Chri- 
stian von  Brieg  kennen.  Denn  wenn  Franckenberg  auch 
nicht  selbst  der  Verfasser  dieses  denkwürdigen  Scbrift- 
stückes  war,  su  kann  es  doch  nicht  zweifelhaft  sein,  dass  es 
von  dem  gleichen  mystischen  Votstellnngafcreis  zeugt,  den  er 
vertrat;  nicht  unwahrscheiniich  ist  ea,  dass  Franckenbergs 
Gesinnungsgenosse  Johann  Theodor  von  Tachesch ,  der  bis 


1626  in  den  Diensten  des  Herzogs  Johann  Christian  stand, 
der  Verfasser  war.  Wie  sehr  Franckenberg  jedenfalls  mit  dem 
Ausschreiben  übereinstimmte,  beweist  die  Thatsache,  dass  er 
es  später  (1646  Amsterdam)  herausgegeben  hat.  In  dem  Aus- 
schreiben selbst  wird  nun  zunächst  eine  schonungslose  Kritik 
des  .Juben^enben  SRauId^riftentl^umiS''  gegeben,  indem  an  einem 
kurzen  üeberblick  über  die  Entwickelung  des  Christentums 
dargelegt  wird,  wie  immer  nach  kurzer  Wiederherstellung  des 
Wesensgehaltes  der  Religion  wieder  eine  grobe  Veräusser- 
lichung  eingetreten  sei.  Ganz  von  mystischem  Geist  erfüllt 
ist  dann  die  Aufzählung  alles  dßssen,  woran  es  nach  der 
Meinung  des  Verfassers  den  Christen  seiner  Zeit  vor  Allem 
fehle.  (S.  23  f.)  Um  diesen  Mängeln  abzuhelfen,  verlangt  der 
Verfasser,  dass  der  Geistliche  sich  nicht  auf  Predigten  und 
Disputieren  beschränken,  sondern  in  beständiger  Arbeit  die 
einzeln en  Gemeindemitglieder  wecken  und  fördern  sollten; 
er  macht  femer  darauf  aufmerksam,  wie  viele  vortreffliche 
Gedanken  einzelnen  Einrichtungen  der  katholischen  Kirche, 
so  den  horae  canonicae,  Fasttagen,  der  Ohrenbeichte  u.  a.  zu 
Grunde  liegen,  wenn  auch  diese  Dinge  „nad^mal^IS  t)om  Sabfts 
tl^um,  tJ^eilS  gur  Slbgöttere^,  t^eilS  gu  einem  öetbienftlic^en  2Ber! 
unb  anbeten  extremis  gemiSbraud^et  toorben."  Wir  sehen  in 
solchen  mehr  praktischen  Vorschlägen  schon  die  Keime  des 
Pietismus;  wie  denn  auch  die  nachfolgenden  Worte,  die 
Franckenberg  einem  Geistlichen  zuruft ,  als  eine  Art  Vorahnung 
der  Collegia  pietatis  anzusehen  sind:  „^eil  bann  nun  baS  SBort 
unb  3^"0"i^  ^w  ©•  ©c^tift  unfehlbar  öom  ®eift  ©ottcS  l^erfommen, 
bann  bie  l^eiUgen  B}{enfci^en  ©otted  t)on  bem  ©eifte  ©otteS  ge- 
trieben, felbigee  Sßort  au^gef^jrod^cn  unb  auffgef (^rieben  l^aben: 
ac^te  id^d  beffer  unb  getoiffer,  aud^  feeliger  unb  erbauUd^er  bad« 
felbige  aUein,  ober  mit  il^rer  2  ober  3  frommen  ^er^en  bal^eime 
in  ber  ftiUe,  l^er^lid^  unb  anbäc^tig  ju  betrad^ten,  alS  bie  falten 
©^jrüd^e  unb  gefd^müdfte  3^^^^^*^^"  ^^^^  Reiben  unb  SßeltUd^en 
ipiftorien  ....  in  ber  Äirdjen  öor  ©otteS  allein  feeligmad^enbeS 
SEBort  anjul^ören  ober  angunel^men,  unb  mir  auffbringen  ju  laffen." 
(Theologische  Sendschreiben,  Amsterdam  1687,  S.  45.) 

Zunächst  sollten  freilich  die  Bestrebungen  Franckenbergs 
nicht  zu  einer  derartigen  gründlichen  Erneuerung  und  Ver- 
tiefung führen,  wie  sie  im  Pietismus  so  viel  später  stattfand^ 


soodera  sie  lenkten  den  begabtesten  Freund  Franckenberga 
auf  ganz  andere  Wege.  Es  wird  wohl,  wenn  es  auch  uicht 
unmittelbar  zu  unserer  Aufgabe  gehört,  gestattet  seia,  hier 
kniz  auf  die  Frage  einzugehen,  welche  Gründe  es  waren,  die 
Scheffler  veranlasaten,  zur  katbolischen  Konfessian  Uberzn- 
lieten.  Zweierlei  scheint  dabei  von  Wichtigkeit:  von  dem 
Luthertum  seiner  Zeit  hatte  sieh  Scheffler  sicher  schon  längst 
innerlich  getrennt,  es  bot  dem  Mystiker  nichts,  was  ihn 
hätte  beMedigen  können ,  ja  das  Pochen  auf  den  Bibel- 
bHchstaben  schloss  die  wichtigste  mystische  Lehre  von  der 
Offenbarung,  die  sich  in  Jeder  Menschenseele  vollzieht,  wenn 
Gott  io  ihr  sein  lebendiges  Wort  spricht,  geradezu  ans.  So 
bot  unzweifelhaft  der  EatholicismuB  dem  Mystiker  eiue  grössere 
Bewegungsfreiheit  als  das  Luthertum ;  dazu  kam  noch,  dass 
im  Kreise  Franckenbergs  —  wenn  auch  mit  einer  gewissen 
Beschränkung  —  die  Vorzüge  zahlreicher  von  der  Eefonnatioa 
beseitigter  Einrichtungen  der  katholischen  Kirche  anerkannt 
wurden.  Es  scheint  nun,  dass  Schefflet  fUrehtete,  von  den 
Cunsequenzen  seiner  myatisch-p an th eistischen  Spekulation  ins 
Uferlose  getrieben  zu  werden  und  dass  er  in  engerem  Än- 
schlnss  au  ein  positives  Bekenntnis  einen  Stützpunkt  suchte, 
der  ihm  einerseits  einen  festen  Halt,  andererseits  doch  die 
Möglichkeit  gewährte,  im  wesentlichen  seinen  bisherigen  my- 
stischen Anschauungen  treu  zu  bleiben.  Da  nun  das  Luther- 
tum ihm  weder  das  Eine  noch  das  Andere  bot,  so  wird  man  es 
begreiflich  finden,  dass  er  seine  Zuflucht  zur  katholischen 
Kirche  naliw. 

Franckenberg,  um  zunächst  zu  diesem  zurückzukehren, 
hat  selbst  kurz  imd  bündig  die  ßrundsütze  der  religiösen  An- 
schauungen, wie  sie  für  ihn  und  zweifellos  auch  für  seinen 
ganzen  Kreis  massgebend  waren,  in  23  Sätzen  zusammen  ge- 
fasst,')   die   hier   mitgethoilt  werden   müssen,   well  sie  uns 

1)  Conclusiones  de  Fnndamento  Sapientiae  etc.,  erste  Ans- 
eabe,  Königstein  161)1.  Zweite  Ausg.  Amsterdam  Hi7T  ohne 
Angabe  der  zn  empfehlenden  mystischen  Schriftsteller.  Ver- 
fasst  sbd  die  Sätze  1626;  die  Autorschaft  Franckenbergs  ist 
durch  die  Unterschrift  Amicus  Veritatis  Fidelts  ausser  Zweifel 
gestellt;  wenn  die  erste  Ausgabe  im  Titel  die  Bemerbiung 
hat:   „Von  etlichen  Liebhabern  [2.  Ausg.:  von  einem  Lieb- 


I 


I 


vn 

Beigen,  wie  sehr  SoliefFler  mit  dem  in  Sem  CherDbimiscIien 
Wandersmanne  Diedergelegten  Ideenfir.hatze  in  den  mystischen 
VoretelluDgen  des  Franckenbergschen  Kreises  wurzelte.  Der 
«raten  Auflag  dieser  CoDcInHiones  kommt  aber  nüch  eine 
besondere  Bedentnng  zu:  Franokenberg  liat  in  ihr  ein  Ver- 
Teichnis  der  religiösen  Schriften  gegeben,  deren  Lektüre  ihm 
ZOT  Einführung  und  Vertiefimg  in  die  von  ihm  vertretene 
Richtung  nutwendig  schien  und  von  denen  er  wohl  selbst  die 
wichtigsten  Elemente  seiner  mystischen  Theologie  erhalten 
hat.  Sicher  ist  der  Sehluss  nicht  zu  kühn,  dass  auch  Scheff- 
ler  diese  litterarisehen  Denkmäler  entweder  in  Ihrer  Geaamt- 
heit  oder  doch  wenigstens  in  ihrer  Mehrzahl  gekannt  hat,  and 
so  gewinnen  Franekenbergs  Aufzeichnungen  auch  fiir  die 
Untersuchungen  über  die  Quellen  des  Chenibinischcn  Wanders- 
mannes  eine  gewisse  Bedeutung.  Selbstverständlich  erscheint 
unter  den  von  Franckenberg  empfohlenen  Büchern  keine  ein- 
zige Schrift  Luthers,  dagegen  die  beiden  bekannten  kleinen 
Schriften  Johanns  von  Stanpitz ;  von  altem  Mystikern  Tauler 
niit  der  Postille,  die  Tauler  zugeschriebenen  Betrachtnngen 
oder  Andaehts- Übungen  Über  das  Leben  und  Leyden  Jesu 
Christi  und  die  pseudotaulerisehe  Naohfolgung  (s.  u.!),  Kul- 
mann Merswins  Buch  von  den  neun  Felsen,  damals  allgemein 
für  ein  Werk  Susos  gehalten,  Busbroch,  die  deutsche  Theologie, 
ThomaBa  Eempis;  aus  dem  lli.  u.  beginnenden  17.  Jahrhundert 
erschelntvor  Allen  Jakob  Böhme,  fem  er  Valentin  Wetgel,die  an 
die  Schriften  Lautensaeks  anknüpfenden  pseudoweigelachen 
Schriften;  die  ebenfalls  In  den  Kreis  der  pseudoweigelschen 
BUcher  gehörenden  Traktate  des  sog.  Christianus  Theophilus; 
Job.  Arndt,  Seb.  Franck,  Daniel  Sudermann,  Agidins  Guttmann 
und  Job.  Vai.  Andrea,  Ton  den  katholischen  Mystikern  des  aus- 
gehenden 16.  u.  be^nnenden  1 7.  Jahrhunderts  wird  nnr  Constan- 
tin  de  Barbangon  namentlich  aufgeHIhrt.  Auch  das  Sammelwerk: 
Fhilosophia  mystica,  das  ausser  einigen  Weigelschen  Schriften 
das  Leben  Bender  Nieulal  von  Grossenstein,  Einsiedlers  im 
Schweiteerlaud,  einen  anonymen  Traktat :  Introdnctio  hominis 

haher]  der  Wahrheit  zusammengetragen",  so  ist  das  wohl  so 
SU  verstehen,  dass  Franckenberg  eben  die  Anschauangen  seines 
eanzen  Kreises,  wie  sie  sich  in  FreundesgesprUchen  ergeben 
hatten,  formulierte. 


in  philusophiani  liiyeticftm  ond  etne  Sohrift  des  ParHcelffliB 
enthielt,  wird  erwähnt.  Selbstverstandlieii  fehlen  auch  sonat 
in  der  Liste  Werke  des  Paracelsus  nicht,  dessen  Einfluss 
auf  das  Zualajidekammen  dieser  Bichtiing  nicht  hüch  ge- 
nug angescb lagen ,  wenn  er  auch  Soheffler  selbst  nicht  ent- 
scheidend beeinflnsBt  hat.  Neben  Paracelsna  eracheineu  mit 
Schriften  seine  Anhänger  Heinrieh  NoU,  Oswald  Croll,  Adrian 
Mynsicht,  gen.  Henricus  Madathanua,  ja  auch  ältere  alchymistisch- 
kabbalistische  Bücher  wie  Reuchliua  de  verbo  mirifico  werden 
empfohlen.  Weniger  bemerkenswert  sind  einige  Bücher  mit 
allgemein-religiösen  Betrachtungen  ohne  bestimmte  mystische 
Färbung,  wichtiger  acbon  die  Schriften  des  sog.  Hermes  Tris- 
megistua;  für  die  Äuabildung  von  Franckenbergs  mystischer 
Gosamtanaehanung  war  aber  neben  den  älteren  Mystikern, 
Böhme,  Weigel  und  Facacelsns  namentlich  noch  eine 
Reihe  von  ihm  aufgeftlirter  mystischer  Traktate  von  be- 
sonderer Bedeutung,  wie  sie  im  ausgehenden  16.  nnd  im 
bepnnenden  17.  Jahrhundert  zahlreich  in  Deutschland  um- 
liefen, so  z.  B.  der  GedankenhUter,  der  Krämerkorh  mit 
7.  Laden  u.  a.  Welchen  Wert  Franokenberg  gerade  auf  diese 
Litteratur  legt,  kann  man  z.  B.  aus  folgenden  Worten  ersehen 
(Theologische  Sendschreiben  S.  36).  SKan  lele  unter  anbera . . . 
Stfm  firomer-Sotb,  )u  3ranrf(uirt6  ativudt,  (o  mit  lauter  tlaren 
SIpDftoltfi^en  @:ptüi$en  unb  ber  Formula  sanornm  verbunua 
(barauff  btc  ®(^iuel.-jäiitet  fonften  fo  geiiaue  bringen)  augaffü&ret. 
ba6  becjenige  müSte  SJHnb  unb  3:aub  (etjn,  lotldfcr  [xd)  bacin  nit^t 
finben  ober  ric^tm  !&nte." 

Am  gefälirlichsten  von  allen  in  dieser  Litteratur  vertrete- 
nen Elementen  waren  für  Franckenberg  die  alchymistiscb- 
astrologiachen  Spekulationen,  in  denen  er  eine  Stütze  für 
seine  religiösen  Überzengungen  Buchte;  ihrem  verwirrenden 
nnd  verdunkelnden  Einfluss  ist  es  hauptsächlich  zuzusuhrelben, 
dass  Franckenbergs  Anschauungen  in  seinen  Schriften  so 
wenig  klar  heraustreten.  Auf  Scheifler  haben  gerade  diese 
Elemente  keine  ungünstige  Einwirkung  ausgeübt ;  er  verwendet 
sie  entweder  in  rein  poetischem  Sinne  zu  Vergleichungeu  oder 
er  polemisiert  direkt  gegen  die  Alchymie,  indem  er  ihr  als 
würdigere  Arbeit  das  Streben  nach  dem  ewigen  Heile  gegen- 
liberstellt. 


IX 

Ich  lasse  nnn  Franckenbergs  Sätze  ihrem  Worlaate  nach 
folgen : 

I.  2)a6  aUeS  Sttformiren  2C.  bnb  ©tubiren  einen  getoiffen 
3h)e(f,  Siel  bnb  @nbe  l^aben  muß. 

U.  3)aß  bad  @nbe  aUeS  Sel^rend  ünb  Sel^rnenS  nid^td  anber^ 
fe^,  als  eine  Sßieber^einfül^rung  gurüd,  k)nb  Eingang  gu  ®ott,  al^ 
bem  ^öljeften  ®ute,  barauS  ber  9WenfclJ  ö^föK^"» 

III.  2)a6  man  biefen  öetborgenen  ©ingang  nid^t  möge  finben^ 
man  fud^e  bann  bie  @l^re  @otteS  lauterUc^  t)or  tonb  in  allen 
2)ingen. 

IV.  3)a6  bie  ®IJre  @otte8  beftel^e  in  bem  etoigen  Sobe  ber 
l^errlid^en  SRaieftät  ^öttlid^er  @üte,  Sßeig^eit,  bnb  Siamad^t. 

V.  3)a^  biefeg  Sob  ber  gerrlidjfeit  ©otteg  nid^t  möge  redjt 
ge^)riefen  toerben,  ber  SÄenfd^  fe^  bann  mit  önb  in  ®ott,  önb  ®ott 
mit  bnb  in  bem  aKenfd^en  bereinigt. 

VI.  3)a6  bie  ^Bereinigung  ©otteg  bnb  beg  9Wenfd^en  nid^t 
gefdjel^en  fönne,  ol^ne  ben  @runb  ber  l^er^lid^en  2khz  ®otte^ 
über  aQed. 

Vn.  3)a6  bicfe  Siebe  nic^t  möge  befant  toerben,  ol^ne  ben 
Sorfd^madP  ber  öorlauffenben  füffen  ®nabe  ©otteS. 

VIII.  2)a6  bie  @nabe  ®otte8  fe^  ba8  etoige  Seben  in  ©^rifto 
JHSÜ  bnferm  §@rrn. 

IX.  ^a^  bag  etoige  Seben  nic^tiS  anberS  fe^,  als  tim  Wtt» 
lic^e  93efd^ah)ligfeit  bnb  Slul^e  ber  ©eelen  in  ber  gel^eimen  Offen» 
ba^rung  3^fw  ©ijrifti. 

X.  3)a6  bie  D.  3.  6.^)  fe^  @ott,  bie  SRatur,  bnb  M  ^^^^^^. 
in,  burd^,  bnb  au^  @ott,  ber  9flatur,  bnb  fid^  felber  erfennen. 

XI.  a)a6  biefe  @rf&ntnüg  burc^  ba«  Sid^t  ber  ©lorien,  @na* 
ben,  bnb  SRatur,  in  bem  bre^seinigen  S3ud^e  ber  l^eiligen  ©d^rift^ 
ber  SQßelt,  bnb  beg  9Wenfd^en  muffe  gefud^t,  gefunben  unb  geoffen« 
bal^ret  h)erben. 

XII.  3)a^  biefe  bre^  S3üd^er  in  bem  einigen,  innigen  unb 
eh)igen  SBud^e  beS  SammeS,  Sid^ted  unb  bebend  ober  gerbend  @otted 
öon  ©toigfeit  befd^rieben,  öerfiegelt  bnb  befd^loffen  gu  finben. 

XIII.  3)a^  biefeg  S3udJ  beS  SebenS  bon  innen  önb  auffen 
gefd^rieben  fe^  3^fw^  ©i^riftuö,  ©rucifiEuS  i)nb  9lefu8citatu8. 

XrV.   3)a^  toer  in  biefem  Sud^e  ©rucifisi  önb  3lefugcitati 


1)  Die  Offenbarung  Jesu  Christi. 


«[^t  tefen  toil,  btmfeUiigen  ton  tim 
förmig  toerbm. 

XV.  33a6  biefe  ©[eit^förniigfeit  ollcine  nad^  btx  S«^v  Bnb 
bem  6e6fn  3e(u  E^rifti  ntüffe  Berjlanbeti  »erben,  auä  beni  ©[au; 
6en  in  ber  Hoffnung  mit  ©eljulb    bur{^  bte  Siebt  t^ätig  TOevben. 

XVI.  S>a6  in  bem  Se6en  Sefu  G^rifli  bornämlit^  bre? 
©rabuä,  ber  etniebrigung,  beS  StiHfie^enä,  Bnb  bei  Sr^B^ung 
nülfftn  practiciret  Werben. 

XVII.  Bai  ber  Sfanb  b«  ^miebrigung  nid^tö  atibevä  fei, 
alä  bie  aHortification ,  fiveugigung  bnO  ertiJbtutig  beS  Erft™, 
aifen,  GufTern,  arrbift^en,  Sit^tbo^ren,  S^ieiifcfieii,  S'etf^'ic^' 
gefmnten  äfienfc^enB,  bo  man  ber  Sielt  Bnb  i^m  felber  abfterben, 
ftittfte^en  Bnb  in  Sabbat^  treten  mufe, 

XVUI.  ®a6  iaS  ©tiUfte^en  Bnb  ©abbat^  Rollen,  nidttS 
anberä  fe?  alä  mit  E^riflo  butt^  bie  Sauffe  in  ben  Sob  Begraben 
tofvben;  mit  einem  bemütigen  ffintettöurff  fii^  in  geloffenet  Oes 
loffen^eit  aller  Eieaturen  Berjei^en  Dnb  ontergraben:  allein  in 
baä  nette  Jelfengrab  beS  ^erftenS  IHSUH  CHRISTI  ju  grunbe 
einfinten,  Bnb  fii^  alfo  gang  miDigli!^  in  ©olt  Berlieren. 

XIX.  Safe  ber  Stanb  ber  ßr^iB^ung  nii^l«  nnbetS  fe?,  alä 
aui  bem  Sobe  ß^rifti,  butt^  bie  neme  ©ebiirt  im  ^aiobeirif^en 
Se6en  aufegrünen:  ffiit  bem  gieift^e  Bnb  SBlute  3e(u  (S^rifti  gei 
I))etfet  unb  gelrändct,  Bon  9abel  augge^en:  ben  anbem  3lmm, 
Snttenbigen,  gimmlifi^en,  anrn^lbn^ren ,  ttnglifi^m,  ®eiftli^ 
gefmneten  SHenfi^en  Sefum  ß^ri^im,  ber  noi^  ©Ott  gebilbet  ifi, 
anjie^en;  ali  ein  fiiiib  beä  Si(^teä  im  Sidjte  manbeln,  auffttat^fen, 
june^men,  Bnb  ftart  toerben,  on  Bcife^eil,  aiter  Bnb  Snobe  bei? 
®Dlt  Bnb  ben  äJlenfi^en;  btfi  ju  einem  UoQtDmmenen  iUtanne,  bec 
ba  lebt  in  ®erei^tigteit  Onb  Seiligtett,  bie  für  &oü  gefäUig  ift. 

XX.  Da6  bis  atleö  o^ne  ernfteö  Sitten,  (leiffigee  ilat!)\uä)m, 
»nb  Bnabläfilic^eS  iHntloffen  nit^t  länne  erlanget  merben. 

XXI.  Xa%  man  ben  SBatct  burc^  ben  ©o^n  im  @eipe,  Onb 
in  ber  SBar^eit,  bmb  ben  ^eiligen  @eift  inbcünftig  bitten:  baä 
SReit^  ©Dtteä  Bor  allen  Singen  in  bem  innerften  ®tunb  beS 
$et|enä  fuc^en;  Snb  aEeine  an  bie  einige,  enge,  Onb  innige 
Pforte  bee  Sebena  3efu  S^rifli  anHopffen  folle  unb  muffe. 

XXII.  ©afe  man  c^  ein  ©otlfeligeä ,  feuft^cS,  nüc^Setneä, 
Onb  eingegogeneä  Seben  gac  tii;^i  re(^t  bitten,  fut^en,  noc^  arx' 
llopffen  fönnt. 


I 


I 


XI 

XXIII.  S)a6  uergfBcnd  fe^  ein  \oi^tt  obgcI^iebeneS  Se&en 
ju  fuhren:  WD  man  i>U  HnntitimCic^Ieit  ber  titU  cnb  [IDaniiii^i 
falligfeit  b«]")  eiUHeit  biejet  Siell  nit^t  fan  ceinnybeii. 

XXIV.  Ea6  Bmbfonft  fe?  bie  ffielt  wretaffen,  mo  man  fi<6 
felber,  baä  ift,  fein  «gen  eiuti,  ürib,  Sob,  Seben,  Seele,  onb 
SUinen,  Bmb  E^rifti  SRamenä.  erfäntnilS  »nb  Siebe  Wegen,  nic^t 
lernet  Beitieren  unb  Raffen. 

XXV.  Xai  bifi  aÜiS  ioürrfe,  eröffne,  iinb  fiejeuBc  ®ott  ber 
Sttter,  in  [eintni  tingebD^men  So^n  JHSUH  (S^riflo,  burtfe  ben 
IfeitiBen  Seift,  »eitlen  Sr  aufegegoffen  Ijat  üb«  Onä  teit^lit^, 
ouff  bo6  Wir  buri^  beffel6«n  ©nahe  gereift  Bnb  ®rben  Würben 
iti  ewigen  ütbmi  nod^  ber  Hoffnung:  baS  ift  gewiglid^  na^r! 

Es  wird  sich  nnii  wohl  die  Äusahnie  nicht  abweisen  lassen, 
dass  sioh  in  dem  Kreise  Abrahams  \ua  Praückenberg  aus  dem 
Znaammenfliessen  aller  dieser  Htterorischen  Elemeute  nicht 
allein  eine  grosse  Reihe  allen  Freunden  Franckenbergs  ge- 
'  mystischer  Vorstellungen,  sondern  auch  eine  diesem 
entsprechende  Ausdrucks  weise  mit  bestimmten, 
wiederkehrenden  Formeln  gebildet  hat.  Und 
eben  diese  Thataache  maciit  die  Untersuchung  über  die  mj- 
atiachen  Quellen  dos  cherubinischen  Wandersmannes  an  einer 
80  ausserordentlich  schwierigen.  Bis  auf  den  Wortlaut  kehren 
gewisse  Wendnngen  in  den  Mystikern  verschiedener  Zeiten,  m 
dem  Kreise  Franckenbergs  und  bei  Scheffler  wieder,  so  dass  es 
zuweilen  ganz  nnmüglich  ist,  das  Abhängigkeitsverhältnis  ancli 
nnr  mit  annähernder  Sicherheit  zu  bestimmen.  Aus  der  grossen 
Zahl  der  von  mir  gesammelten  Beispiele  teile  ich  zu  drei 
Epigraounen  Schefflers  die  entsprechenden  Stellen  mit. 

Tftuler,  Predigten,  I,  103.  §erobe«,  ber  baö  Stnb  Ber^ 
jagte  Bnb  toben  löoHte,  ift  ein  Borbiib  ber  SGelt,  welt^e  noc^  biefeS 
flinb  in  einem  gläubigen  Slienfi^en  toben  loiH,  brumb  foH  tinb 
mug  man  fie  fliegen,  WäUen  Wir  anberS  boS  £inb  lebrnbig  in  bnä 
«galten,  iai  ßinb  aber  i^  bie  erleuchtete  gläubige  feet  eineä  ieg> 
liefen  menf^en. 

Jak,  Böhme,  Bonwa^m ©eloffen^eitn, 45  (SSerte,  1831  bis 


s  in  der  Uriginalausgabe  fehlende  Wort  ist  auf 
I  Gmnd  der  Aasgabe  von  16TT  ergänzt,  in  der  indessen  der 
'   Teit  im  Ganzen  etwas  verändert  ist. 


regelml 


1847,  Sb.ie.  96).  Unb  oBbonn,  toaim  e^riftua  seBoten  »itb,  fi> 
fcmmt  al^obalb  Sinctti  unb  Will  baS  Rinblein  tBEten.  Sgl.  au<$ 
Val.  Waigel,  Dialogiis  de  ChristianiBmo,  S.  H4,  flugä  ift  fla^p^aS 
bnb  §erobeö  ba,  Bot  öerjaBen  ob«  ermorben  baä  Jfttili  Scfum. 

Ch,  W.  111,2-14. 

Deutsche  Theologie,  C.  VII.  (S.  0  der  Amdt'Bcheu 
Ausg.  v.  1631.)  Xk  gefi^afffne  Seele  beS  Süienfc^tn  ^af  jwe^ 
geif)[i(^e  äugen,  baS  rechte  äuge  ift  bie  3ßägli(^feit  ju  fe^eii  in 
bie  Slvigfeit,  baS  Hnde  äuge  ju  (e^en  itt  bie  3eit  unb  in  bie 
Ereoturen,  barinnen  ißnlerft^eib  ju  crfennen,  Waä  6ef(et  ober  ge: 
ringet,  ebler  ober  uneblet  ift . . . 

Jaküb  Böhme,  Psychologia  vera  uder  vierzig  Fragen, 
XII.  1  ;t  (Werke,  Bd.  VI,  70)  S)u  ^aft  in  bemei:  Seele  jlcei  atugen, 
bie  finb  tüctlii^  an  einonter  gefejt,  eineä  fielet  in  bie  Smigfeit, 
unb  baS  anbete  ^ntn  fit^  in  bie  3)atuv,  unb  ge^el  immer  für 
fi^  fori  unb  fui^el  fein  Segelten.  . . . 

Ch.  W.  III.  22S. 

Jaküb  Rühme,  Theoacupia,  Besuhaalichkeit,  III,  21 
(Werke,VI,  S.  ^72f.)  Müe  Singe  ftelien  in  biefen  btei  ^rincipüS 
ober  Anfängen.  (Sin  @£eni)}el  fe^et  an  einem  fCraut  bet  @rbe, 
baä  ^at  fein  Slutrimentum  Don  innen  unb  aufien,  alS  Oon  bet 
iSrbe  unb  oon  äugen  Udk  ber  Sonne  unb  @terncn,  babucc^  fii^ 
ber  Erbe  ©piritufl  fammt  bem  mifeem  mit  bilbet;  mann  bnlfelbe 
augWäc^fet,  fo  geftfiie^et  baS  in  folt^er  ©ewolt,  fo  bejeit^net  ober 
ftgniret  fii^  oon  äugen  in  bem  Äraute  mit  ber  Silbung  unb  5orm 
beffel&en  ber  äu&erc  Separaloi  im  Si^mefel,  Sal()  unb  SJIercurio. 
benn  er  ift  beä  firauteä  fflemegnife  unb  empfmblii^,  unb  machet  fii^ 
forporolift^. 

Abraham  von  Franckenberg,  (?)  Üculiis  aeteroitatis, 
8. 24.  §ierflu6  ^abtn  TOir  gleit^fnm  mit  ^(inben  gu  greiffen,  bafi 
alle  3)inge  auä  treten  Singen  ibr  SBefen  ^aben,  roelt^e  jufnmnten» 
gefegt  finb,  alä  ein  Sinigeä  Sing;  SUelc^e  bte?  Singe  in  ber 
SJiatur  genannt  merben,  ein  St^mefel,  galniter  ober  eal|,  ein 
Saffer.  (S.  25  wird  dann  das  Wasser  Merkur  genannt:  Saä 
britte  ein  SKercutiuS  ober  äBaffer). 

Ch.  W.  I,  257. 
und  Daniel  vod   Czepku,    MiiDudisticha  sexceuta  sapieiitum, 
n,  60.  (Näheres  Über  dieses  Werk  uuten). 


stapfen  im  ffirt^faltififd  t. 
&e  brirtflt  Sir  t'inm  Sott  ein  jebeä  ©rufe lein  be^, 
Unb  ma^t  eg  baju  !Iar,  bog  ev  bre^faltig  fe^. 
Wird  man  nnn  auch  bei  dun  oben  mitgeteilten  Stelleo 
I  geneigt  Beiii,  siuli  fUr  die  Abliängigkeit  von  dem  Einen  oder 
em  Anderen  zu  entscheiden  und  etwa  aosznspreohen,  daaa 
in  dem  ersten  Falle  Jakob  Bühme  Scbeffler  näher  steht  als 
Tauler,  in  dem  dritten  Fianckenberg  mehr  als  Böhme,  so  sind 
die  Grenzen  doch  so  fliessend  und  schwankend,  däsa  es  jeden- 
&11b  sehr  schwer  ist,  in  einem  solchen  Falle  eine  bestimmte 
und  siehete  Entseheidnng  zu  tretFen.  Nun  hat  Frana  Kern 
in  seiner  liebevollen  und  einsichtigen  Studie :  Johann  Sehefflera 
ohembiniaoher  Wandersmann,  Leipzig  1966,  in  der  auch  der 
sehr  glückliche  Versuch  gemacht  worden  ist,  aus  dem  Wirrwarr 
der  Sprüche  das  dem  Gesamtwerke  zu  gründe  liegende  theo- 
aophische  System  gleichsam  herauszuschälen,  sowohl  flir  die 
Grundanschanungen  Schelfler^  wie  auch  flir  einzelne  Epi- 
gramme zablreiobc  Stellen  ans  Meister  Eckhart  gesanuneit  und 
ans  diesen  ü  eberein  Stimmungen  den  Schlnss  gezogen,  dass 
Eckhart  als  mystische  Hauptqnelle  Schefflers  betrachtet  werden 
mÜMe.  ESme  es  nun  nur  darauf  an,  den  Ideenschatz  zu  keim- 
zeichnen, aus  dem  Sche&lers  mystischer  Pantheismus  seine 
Nahrung  gesogen  hat,  so  künnte  man  Kern  ohne  weiteres  zu- 
stimmen: gewiss  sind  es  Eckhartscbe  Grundgedanken,  auf 
denen  im  Wesentlichen  der  chernbinische  Wandersmann  sich 
&nil>ant.  Allein,  da  wir  doch  danach  streben  miissen,  die  un- 
mittelbare Qnelle,  aus  der  Scheffler  diese  Idecji  schupfte,  lest- 
ZQStellen,  so  können  wir  Kern  nur  zum  Teil  zustimmen.  Das, 
was  Scheffler  von  Eckhart  zn^jiglich  sein  konnte,  d.  h. 
die  in  den  gangbaren  Ausgaben  der  Postille  Taulers  enthal- 
tenen Predigten  sowie  der  Anhang  der  Baseler  Ausgabe  von 
1521  und  der  Hamburger  Ausgabe  von  162t,  reicht  nicht  aus, 
um  daraus  das  System  Schefflers,  wie  es  vorliegt,  abzuleiten. 
Und  thatsächlich  IBsst  sich  der  Ideonkreia,  der  dem  ohernbini- 
schen  Wandersmanne  zu  Grunde  liegt,  in  der  Hauptsache  auf 
den  originellsten  uodkühnsteuMystikerdesie.  Jahrhunderts,auf 
Valentin  Weigel,  sowie  auf  zwei  Bücher  zurückführen,  die  au 
SeheffiersZeit  allgemein  dir  WerkeTanlersgehalten  wurden,  die 
Medulla  animae  und  das  seit  Detiifles  Untersuchungen  ziemlich 


allgemein  so  genaiute  Bnch  von  der  geistlichea  Armnt,  frtlher 
unter  dem  Namen :  TanlersNachfolgungdes  armen  Lebens  ChrislJ 
bekannt.  Dasa  ScheiTleT  die  Mednlla  animae  kannte  und  aus 
ihr  gescbüpft  hat,  bezeugt  er  in  der  Vorrede  (S.  ä  des  Neu- 
drucks) aelbat;  dass  ihm  das  Buch  von  der  geistliche u  Armut 
bekannt,  werden  wir  annelimen  dürfen,  da  aucii  Äbraliam 
von  Franckenberg  es  anter  den  an  empfehlenden  Büchern 
aniilhrt;  daas  er  es  eifrig  benutzte,  wird  durch  die  beiden 
nachfolgenden  Stellen  —  wir  dürfen  nach  unseren  obigen 
ÄuafUhrongen  nicht  sagen :  zur  unumstiSsa liehen  Gewissheit,  — 
Wühl  aber  zu  hoher  Wahrscheinlichkeit  erhoben. 

Ch.  W.  I,  HO. 

Nachfolgung  (citiert  nach  der  Ausg.  Frankfurt  1Ö21)  S.  44. 
SBJan  ber  mtn^ä}  tft  alle  2)tng. 

Ch.W.  IV,  210. 

Nachfolgung,  S.  168.  äBan  antiigieit  Onb  Srmut  fie^enb  auff 
tinem  ^uncten,  btib  toet  nil  in  ^nntgEeil  euffcrltc^e  l^mg  mafl 
gelaffen,  bae  ift  (in  3^'^*"'  ^"6  si  nie  reifte  ^nnigfeit  getDan, 
äBon  redete  Snitigteit  ift  ein  rei^t  gan^  boüomnwn  Oerjei^rn  fein 
feI6a  Onb  all«  Dinge. 

Was  Scheffiera  Bekanntschaft  mit  Weigels  Schriften  be- 
trifft, so  möchte  ich  auf  eine  dahingehende  Notiz  des  Halle- 
schen Universallexikons  (Kern,  S,  40)  trotz  ihres  Alters  kein 
allzngroBSCE  Gewicht  legen,  da  sie  viel  zu  allgemein  gehalten 
ist;  viel  mehr  würde  die  Thataache  ins  Gewicht  fallen,  dass 
Leibnila  in  zwei  mehrfach  citierten  Stellen  (Eablert,  Angelus  Sl- 
lesiua,  S.52f.),  in  denen  er  die  dem  Ch.W.  zuGruude  liegenden 
Anachauungeo  mit  Spinozas  System  vergleicht,  auch  Weigels 
Namen  nennt.  Indessen  erscheint  schon  von  vomhereiu  eine  in- 
nige Vertrautheit  Scheffiera  mit  Weigel  höchst  wahrscheinlich; 
denn  zweifellos  wurden  Weigels  Traktate  in  dem  Kreise  Fr&n- 
ckenbergs  viel  und  eifrig  gelesen  (vgl.  oben).  leb  führe  zunächst 
als  Beleg  wieder  einige  Stellen  au,  bei  denen  eine  wörtliche 
Anlehnung  Schefflers  an  Weigel  wühl  nicht  gut  in  Abrede 
gestellt  werden  kann. 

Ch.  W.  V,  48. 

Weigel,  ein  öüt^tein,  bafe  (Sott  oaeiit  gut  fe^,  C.  16.  S.  2!*. 
Hlfo  Seit  t^ut  ober  »il  ni(*t8  d^u  ben  ffienf^tn,  ber  SllenfdS 
»etwag  nit^tS  o^ue  (Sott,  fonbern  fie  btiie  mit  einonbet,  Man 


XV 

ol^nc  ben  anbem.  —  Weigel,  htrjer  SBerid^t  unb  Slnleitung  gur 
Seutfd^en  Sl^eologe^,  S.  146.  2)ann  ©Ott  toiH  ben  äJlenfd^en  gar 
an  ftd^  nel^men  unb  aUeS  in  allem  fe^n,  bod^  nid^t  o^ne  ben  9Rem 
fd^en,  ber  9Renf(^  bermag  nid^td  ol^ne  @ott,  bnb  ®ott  toiU  nid^t 
ol^ne  ben  aJlenfd^en  . . .  vgl.  auch  Weigel,  Gebetbüchlein,  1618. 
C.  20.  Mva.  ^ann  bad  foltu  be^  ewiger  Sßarl^eit  tool  merfen^ 
bag  ®Dtt  nidjt  trotte  oljne  ben  SWenfd^cn,  önb  ber  SÄenfd^  nid^t 
möge  ober  iootte  ol^ne  ©ott.^  Vgl.  auch  Daniel  von  Czepko^ 
Monodisticha  sapientum,  I,  25.    Erlösung. 

^u  fanft  ed  nid^t  ol^n  ®ott,  @ott  ioi(  e§  nid^t  ol^n  bic^, 
2)rumb  toirb  er  SRenfd^,  ba^  er  ben  aKenfdJen  bring  an  fid^. 

Ch.  W.  IV,  200. 

Weigel,  Scholasterium  christianum,  C.  1.  S.  156.  2)arumb, 
ift  bir  bie  3^  ^^^  ^^^^^  i^  ^Ang,  fo  fal^e  an  gu  bebenfen,  ioaS 
bie  Seit  fe^  «nnb  jl^re  ©^genfdjafft,  fo  ioirft«  finben,  ba^  atte 
3ett  unnb  geitUd^e  ^ing  nad^jagen  ber  @toig!eit,  unnb  jammern 
nac^  i^r  a(S  ju  ber  rul^e  unnb  @nbe.  (Vgl.  auch  S.  158  am 
Anfang  und  S.  159  das  nunc  aetemitatis.) 

Ch.  W.  V,  199. 

Weigel,  vom  Ort  der  Welt.  1613.  Jiija.  3)ann  fo  ba§ 
®ute  ift  ber  ©egentourff  ber  Siebe,  önb  attein  @ott  ba8  redete 
tiHil^re  enblofe  ®ut  ift,  unb  ift  baö  einige  @ut  ber  vernünftigen 
©reatur,  bie  baju  erfd^affen  ift  feiner  em^jfenglid^  ju  fe^n. 

Ch.  W.  V,  282. 

Weigel,  Informatorium  1616.  Avb.  3)u  bift  bie  untoanbeU 
bal^re  ©onne,  toer  ftd^  ju  bir  febret  burc^S  ©ebett,  ber  toirb  ge« 
nugfam  erleud^tet. 

Schliesslich  hat  auch  Jakob  Böhme,  dessen  Einfluss  Kern 
S.  40  f.  zu  gering  anschlägt ,  unzweifelhaft  auf  Scheflfler  ein- 
gewirkt; es  ist  richtig,  dass  die  eigentlichen  Grundprinzipien 
Schefflers  nicht  auf  Böhmes  Anschauungen  beruhen,  aber  im 
Einzelnen  sind  Anlehnungen  an  ihn,  wie  noch  im  Einzelnen 
gezeigt  werden  soll,  nicht  za  verkennen. 

Wie  Scheffler  bestreitet  auch  Weigel  die  thatsächliche 
Existenz  von  Zeit  und  Raum.  Ch.  W.  I.  47.  177.  185.  188.  189. 
Weigel,  Scholasterium  christianum,  S.  158.    Tempus  est  men- 


1)  Vgl.  auch  Deutsche  Theologie,  CHI,  namentlich  für 
Daniel  von  Czepko. 


aura  iuüCqs  secundniu  pritis  et  posteriDS,  seu  est  dnt&läo  SM^ 
cBBfiiva  a  praeterito  in  futurum,  et  essentia  seu  snbstandt 
temporia  est  ipsnm  Nunc  temporia  tranHiturium  mümeutom, 
illad  enim  solani  posaidetor  de  tempore,  sed  noo  dumt  neo 
permanet,  subito  Ubitnr,  Fraeteritum  amisBuni  et  elapsum  est, 
igituF  Dan  extat  Futomni  Dondum  habetur,  praeaena  f 
ipaum  Nunc  transitorium  mamentDm  non  permanet.  Tempo- 
rale est,  qnod  toto  tempore  vel  quadam  temporis  parte  meii-- 
suratur,  eat  dnratio,  saocrasio  seu  spaeium  a  principio  usque- 
ad  fiiiem ,  ut  mundus  est  temporalis.  Temporis  principium 
intrinaecum  eat  aliquid  teroporia,  quod  licet  non  aliqnod  tempus, 
qnod  est  Nunc.  Extrinsecum  autem  eat,  quod  est  causa  tem- 
poria,  quad  est  Nunc  aetemitatia}  proximum  autem  nunc  aevi,  . 
Deutniin  tarnen  eat  aliquid  temporia  vel  tempus:  Nnllnia 
tempus  est  extra  hodic  aetpmitatis.  In  die  aeteniitatia  sen 
in  nuuc  aetermtatia  temporalia  auot  intemporabiliter  et  mobilia.. 
immobiliter  et  composita  simpUciter,  et  differestia  et  diacreta. 
indifferenter,  et  oppoaita  aeu  contraria  sine  oppositione  alve' 
eine  contrarietate.  In  Summa  lux  et  tenebrae  sunt  idem  in 
Deo.  Temporis  esse  est  ipsnm  Nunc  seu  praesentia.  FlnH 
enim  tempus  et  ciua  fluxus  est  de  esse,  huc  esse  eat  praesentia  , 
aeu  ipsnm  Nunc.  Vgl.  anch  Informatorium,  Cap.  lü  und  Naoh- 
fofgung  S.  17  und  75.  Wie  Scheffler  verlangt  daher  auch 
Weige!,  daas  der  Mensch  aich  von  diesen  nur  dem  menBoh- 
llchen  Denken,  nicht  aber  dem  ewigen  Weaen  selbst  ange- 
hörenden Voratellungen  abkehre;  'gl.  die  oben  fUr  IV,  !0O 
beigebrachte  ParaLelstelle  und  zu  der  den  folgenden  Sprüchen 
Ch.  W.  n,  Ua.  m,  112  und  IV,  215  zu  Grunde  liegenden  An- 
schauung Vom  Ort  der  Welt,  1613.  C.  21.  (K.  b.).  äßa^  a6(c 
nun  iii  unb  tag  ip.  ober  ^eut  »nnb  morgen,  boffdb  ift  nii^t 
tta^reä  SBefoi,  Wnnb  ift  für  fit^  fetb«  nic^fS,  atS  bte  bnge^orfann 
Siiatuc,  fo  ia  itßtitt  big  unb  baS,  tftixlt  unb  morgen,  ba  i(l 
fte  nii^tä  uitb  bleibe!  j^r  felbft  gelaffen,  iai  nit^tS  brennet  in  ber 
füllen,  nemlic^  ber  eigne  SBitle  bei  Ereatur,  bev  ba  big  unb  bai 
begehret,  ^eute  unb  morgen  n^ünfi^et  erlüfet  ju  loetben,  baä  ifl, 
in  bem  [u  f«^  (eiber  liebet  bnb  fui^el,  Bnb  bo(^  eben  bamit  bie 
giBffcr  moc^t.  —  Ser^alben  toer  ba  reil  bet  ^eßitt^en  giam« 
men  entrinnen,  ber  mufe  ni^tä  blofi  fe^n,  bas  ift,  fid)  felbet  b«- 
Uerett,    oetleugnen    Unb    Raffen,    wie    S^riftuS    l)at    gmugfam 


■iw 


J 


xvn 

tftteifrt.  —  Anch  Schefflera  Aussernngl,  ne,  die  von  Kern 
gmz  richtig  so  gedeotet  wird,  die  Uiivollitommenheit  der 
menscilüolien  Erkenntiiis  entspringe  ans  der  Schwaclilieit  des 
menschlichen  Erkenntnis venn (ige ns,  nicht  aber  aus  der  Natw 
des  angeschauten  Gegenstandes,  lässt  sich  anf  Weigel  zurück- 
führen, vgl.  namentlich  der  güldene  GrifF,  1613.  C.  IX.  ©erat 
liaf[  Bon  einem  sinigen  ötßenTOuiff,  (o  manf^fattige  opinioues  önb 
jndicia  ober  Slrt^eif  gtfallcn,  ift  niifit  beä  ©egtnlourff«  fi^ulb, 
fonbem  bcren,  fo  eäanfe^en,  mit  uidfeliigen  Sugen.  a.  a.D.H.X... 
banimb  folte  barauä  tiKit^  gef^loflen  merttn,  baS  (e^en,  erlennen 
tii0t  bom  ®(g(ttii>urff,  fonbetn  Boin  Slugc  felbft  ^ettommE  »nb 
flieffe,  haS  iff,  MUeä  nalürltdlf  trlftinen  onb  fe^en  (omme  Unb 
Sottbrac^t  tuerbe,  bon  bem  ertennen  felfift,  Dnb  nii^t  vam  objecto 
Wib  ©egtnhjurff,  alfo  ift  ba«  Slug  tin  lauttr  Ilar  ®eri*£,  ie 
iotrb  bie  ©rtenntniä  rein  Btib  lauter,  flar  geurtijeilet  (etjn.  3ft 
ober  baä  Sing  fhimpff  Unb  bunfel,  fo  Wirb  oiicti  bnä  fe^en  fal(c^ 
bnb  buntfei  (e^n.  vgl.  zu  I,  47  und  II,  168  noch  Medulla  aniraae 
{citiert  nach  SpeneraÄosgabe  Frankfurt  1692,  da  mir  keine  ältere 
Ausgabe  des  17.  Jahrlinndertfl  zugänglich  war),  S.  ö(i.  3>em  ges 
ztlijitn  aJl(n((^en  in  feinem  BoUtommenen  guten  SJiEen  mag  feine 
3eit  )u  hilf  fe^n.  bann  Tod  ber  SBiile  olfo  flehet,  bafi  er  alle«, 
\eaS  er  Dermag,  t^un  niü,  iiic^t  allein  {e^unb,  fimbern  aut^  in 
laufenb  Sauren,  eb  er  fo  lange  lebet,  fo  bejo^lel  ber  Eäiße  (o 
tjiel,  aI8  man  in  loufenb  Sauren  mit  ben  SBertfen  t^un  m&iljte, 
unb  ^at  aUeS  Bnr  @Dlt  get^an.  —  Die  Maimigfaltigkeit  der 
Dinge  erscheint  bei  Scheifler  als  eine  Folge  des  verwirrenden 
menschlichen  Denkens;  Gott  ist  das  unteilbare  Eine,  zu  dem 
das  Geteilte  und  UnTollkommene  wieder  hiuznatrcben  hat, 
V,  1 .  vgl.  Weigel,  Infonnstoriam,  Giija  f.  3Eer  nun  betrachtet 
bie  e^gcnfc^flft  befe  ®inä  önnb  ber  Blue^,  ber  mu6  befennen,  baß 
Sott  baä  ma^re  SBefen  ®in§  fetje  bnb  einig  c^ne  alle  g»n!tuttg 
Dnb  manntgfaltigEetI,  benn  fe  menig  al^  iai  &ni  tan  get^eilt 
merben,  ober  btBibirt  in  ber  SHet^entunft,  eben  fo  foenig  faiin  man 
aui^  t^ellen  bie  Einigteit  ®Dtte§,  benn  e3  ifl  nur  ein  ©miger,  nii^t 
jWeene,  nii^t  bre?,  bnb  («in  SBefen  bleibet  einig  Bnnb  öngefpalten, 
D^n  aüt  iBermengiing,  Sietmif^ung  ober  Spaltung.  ~  Der  Mensch 
kann  daher  nur  dann  wirklich  selig  werden ,  wenn  er  über  die 
Hknnigfitltigkeit  zu  dem  Einen  und  Unteilbaren  sich  erhebt;  Ch. 
.IV,  206.  vgl.  Weigel,  Scholasterium  christianum,  S.  177.  äSem 


XVIll 

nicftt  aUt  Dotter  ein  D^rt  fttnb  Bnnb  gfeid^  gelten,  fonbem  an 
einem  O^vt  me^r  gteub  Bn6  Suft  teilt  fudien  olS  am  anbern, 
ber  (uei&  noifi  ni($t  TOo  fein  Sallerlnnbl  (en;  ignorat  aeipsiun 
et  regnom  Dei,  im  xtd)itn  Satlerlanbt,  in  meipso  nun  per- 
penditor  teniiiaus  a  qnn  et  tenninus  ad  quem ,  nee  ulln» 
partinm  situs  corporens,  supra,  iutra,  ante,  post,  sicnt  mundo 
atante  fieri  et  uonsiderari  solet,  sed  eBt  quies  et  aeternitaa, 
ubi  unam  seu  Dena  in  me  fit  omuia,  tibi  nulla  ait  actio  atit 
Qperatiu  vel  motua. 

Sohefflera  Vürstellungen  über  das  Verhältnis  der  Creator 
zu  Gott  müssen  noeli  unten  beriickBioiitigt  werden ;  ea  scheint, 
dasB  für  die  Ausbildung  der  über  dieaen  Gegenstand  im 
Kreiae  Franckenberga  berracheoden  Anacbauimgen  verschie- 
dene QueUen  in  Betracht  kommen.  Die  den  Sprüchen:  I,  B, 
9,  106,  139,  19],  192,  2U4.  11.  U9,  178  bo  Grunde  liegenden 
Gedanken  kann  man  aü  znaammenfassen,  daas  nach  Scheffler 
die  Gottheit  erat  im  Menauhen  zur  wirklichen  Erscheinung- 
kommt.  Die  GniudzUge  dieaer  Anachauuag  finden  sieb  aller- 
dinga  ebenfalls  bei  Weigel.  Denn  so  stark  er  Booat  den  Unterr' 
achied  zwischen  Ungeschaffenem  und  Geschaffenem  betont  {bgl. 
fiurpet  Uerit^t  nnb  anleitung  jur  %iut\ä)tn  I^eologe^,  S.  laS. 
SS  feinb  nic^t  me^t  bann  jniei^  SScfen,  baS  ewige,  unWanbelba^ie 
ungefc^nffene  ®ut  obcc  SBefen,  unb  batnac^  baä  toanbeltiafftige, 
angefangene,  gefe^affeite  Siiefen,  li:>elc^eä  ift  ein  9i[bni|  ober  Wie 
ein  ©(fallen.)  so  sagt  er  doch,  $om  Ott  ber  Sielt,  C.  XXVL 
Mija.  ®Dtt  für  fic^  felbft  in  ©ttiigfeil  t(t  iDittenlofi  (vgl.  Ch.  W. 
I,  294),  mie  nffecllPä,  er  mil  tiii^tS,  abn  in,  mit  bnb  buri^  bad 
SlUort  bnb  (ireatuc  Wirb  er  Oni  jum  äSiUen,  ttnb  Wirb  woUenbe, 
fütnemli«  int  grflgfbornen  S^riflo,  ba  teffet  er  fii!^  je^en,  lua» 
er  luDlle  ewiglic^i.  vgl.  anch  a.  a.  0.  Cap.  XVU. . . .  miewol  @Dtt 
für  (tc^  lelbft  ni(^tä  rot!,  er  niirb  erft  in  bev  Sreatur  wollenbe 
bnb  jumSBJUen.  Es  stimmt  damit  Uberein,  dasa  ScheSler  sich 
Ch.  W.  II,  157  auch  dem  Wortlaute  näch  an  Weigel  tunra- 
leimen  scheint,  Informatorinm  II,  1  (Biiija)  Senn  Wer  \iä>  fclbfi 
cet^t  anfi^et  Dnb  erlennet,  »on  innen  unb  oon  aufien,  bet  mu& 
erfennen  ben  enjigen  ®DZZ,  be6  SBilbtnifi  et  trägt 

Auch  die  in  II,  17Q  von  Scheffler  vorgetragene  Anschau- 
ung scheint  anfWeigel  zurdckzugehen;  hätte  sieh  der  Menacli, 
wie  Weigel  in  seinem  Buche  vom  himmlischen  Jerusalem  aus- 


ftthrl,  üicht  durch  den  Fall  ms  der  Einheit  mit  Gott  lasge- 
rissen,  so  wäre  eine  Eilüsimg;  llberhanpt  unoOtig  geweseu. 
Kbensü  gibt  H,  16(\,  Weigelaohe  Gednnken  wieder:  Der  MeDseh 
als  Geschaffenes  ist  nach  Weigel  dir  sich  selbst  kein  Wesen, 
andererseits  hat  aber  doch  Gott  einen  Teil  seines  Wesens  in 
ilin  eingegoaseu.  —  Gott  umfasat  und  umschliesst  nach  Waigel 
alle  Dinge,  sofern  die  Creatur  nun  Gott  hat,  au  hat  sie  auch 
alle  Dinge.  Ch.  W.  1.  8S.  I.  UU,  II.  149.  ajeifld,  phUoaophia 
theologica,  bafi  nemtlit^  @tott  aSetn  gut  fetj,  6.  löl.  btcweil 
ü6et  SMatur  ifl  Sötte«  BoUtommene  Sirbnufe,  fo  ^at  j^r  Sott 
nnt[iet^«lel  alle  Öaben  uiib  Siitn,  bic  fit  in  i^c  feI6fl  finbet  Unnb 
Nfi^et,  nie  @ott,  bnnb  bacff  ni(^lä  Don  axi^tn  ju  fui^en,  nie 
3)inB  finbet  lie  in  i^r  (eiber,  bann  fi«  finbet  bie  ganje  (9ott^eit 
in  j6r  (elbn,  e^  fo  ^nt  fie  nut^  bnä  ©itirfmer!.  Nachfolgong  S.S. 
SQan  in  bem  Su^gang  fein  fclbeä,  »nb  aller  Sing,  fo  niufi  etott 
fii$  j^m  gtben,  mit  aller  3Ba^r^(it,  ^at  tv  ben  @otl,  fo  bttai^ 
tx  nit^tä  me^r.  Med.  an.  S.  63.  ^'''^h'"'  ^«"^  'f  S"^  i"  gE'tifl/ 
bet  fti^  mit  ®ott  nit^t  (ann  lüffen  genügen,  in  bem  aUeS  gute  tft, 
me^r,  als  er  begehren  mag,  bann  ber  Dlcic^t^um  @otteS  iß  Übet 
nfle  Mag.  vgl.  auch  a.  a.  0.  S.  53.  Sann  bie  ^inbernufe  ift  in 
^i^,  unb  aUti  ba«  er  orbentlic^  liebet,  ^inbert  i^n,  ODSS:  ifl 
^U^  nod}  ni^t  aQeä  in  allem  rootben,  bag  i^,  et  meinet  @Dtt 
^nic^t  in  allen  Singen  lautetlii^. 

^P       Die  pantheistischen  Vorstellmigen,  auf  denen  sich  tjcheff- 

^^ets  Anaichteu  von  dem  Weltgebüade  aufbauen,  stimmen  eben- 

Ikila  fast  überall  mit  Weigel  ilberein.    Aach  Weigel  betrachtet 

die  Welt  als  eine  Emanation  des  güttlichcu  Wesens,  dtis  aber 

I      dadurch  nichts  von  seiner  Wesenheit  verloren  liabe,  sondern 

^uUeibe,  wie  es  gewesen,  Alles  umschliessend  und  AUes  er- 

^UUend.    Vom  Ort  der  Welt,  C.  XUI,  Fiij  b.    3lun  möi^te  man 

^Hiaeni,  mit  wat  eö  benn  juöot?  barauff  anltuotte  ti$,  eben  toie 

^  Cl  iejunb  ift,  benn  ba«  UmWanbelbace  manbelt  (it^  nimmer,  Bag 

bie  SBelt  onb  (Srealuten  finb,  ^at  Sott  in  feiner  SCieffe  etmnä 

Uebet  gegeben  nodi  entnonimen  Xnb  ob  tiä)  bünlen  mSi^te, 

(*  wete  jetiunb  iiit^t,  loie  eS  juDot  nai,  banimb,  bafe  fe^unb  bie 
SBelt  fielet,  ennb  leiblit^  auff  ber  liefe  ft^roebet,  fo  foUu 
»ifien,  ba6  bein  innerliches  äuge  ju  lieff  SeiaBgefentfet  (iget  in 
ben  fiittSa^ten  leiblii^en  3>ingtn,  Wo  bu  eS  aber  miff&iibeft  bber 
I  M  in  bie  ffieite,  fo  luütbeft  bu  batb  Berne^men,  bag  e8  iegiinb 


e6en  alfo  toere,  toie  für  b«  ®cS5Uffu«B  b«  SBtlt.  Vgl.  audl 
ba6  ®Dtl  aUein  gut  fe?,  S.  210.  C.  Vm.  Vom  Ort  der  Welt, 
C.  I T.  Flb.  Siu^n  ifl  SDtt  ein  omnicapax  tabernaculiun ,  rfn 
allbegreiflii^  Sefen,  bec  aHt  <S,Tiatuxtn  alfo  bef^Ieuffet,  [i<^tbai)xt 
Bnb  unfic^tbate,  baft  au^  ouffer^olbdi  ®olt  itii^t  eine  gliege  ein 
Sltüitr  (i(^  tepen  möi^te  ober  o^ii  ü&n  leben.  Ch.  W.  I,  127,  v^. 
auch  II,  143.  Auch  das  von  Scheffler  verwendete  Bild  eines 
BrminenHV.aiBstaiunitauaWeigel,  der  güldene  Griff,  Cap.V. 
iCJemeit  aüe  Sing  fe  bon  @Dtt  bem  einigen  Brunnen  gefloffen 
finb,  etlänbt  nierben  it.:  vgl,  uuch  weiter  Ort  der  Welt, 
C.  XXVIL  MiiJ.  Xu  (e^ft  gleii^  in  ber  ffielt  obct  ttiif)"erl)aI6M< 
ber  SBell,  iuie  TOir  benn  im  äuiünfügen  Seben  ob«  biefe  aSelt  fe^ 
muffen,  bennot^  magft  nit^t  offne  &Üü  fe^n.  3)ettn  ODtt  ift 
nitt/t  allein  ein  Senltuin,  fonbem  aui^  ein  Hirfel  allet  @e!c6ä4)ffeiv 
baä  ift,  ©Ott  Dnb  fein  aSille  ober  Sd«  ift  nidjt  aUein  in  aUnt 
©realuren,  fonbern  aufftr^al&en  beif(l6en  fie  begreiffenbe,  ulfo 
bag  auä)  eine  3]tüife  nic^t  möchte  ouffer^alben  @Dtt  leben,  ic 
vgl.  Ch,W.  IV,  1Ö4.  Zu  VI,  174  Tgl.  anch  noch  Jak.  Böhme, 
Menschwerdung,!,  11;  6  (Werke  Bd.  VI,  H.  218),  ©r  (E&rifluS) 
ifl  b«  Srunn,  unb  lutir  finb  feine  Iroiifen  in  i^m.  Vgl.  fem» 
zu  VI,  188.  Med.  an.  C.  XXXIII.  S.  94.  ®ott  attein  muB  gt. 
meinet  fe^n,  bec  ifmaS  mebnet,  ber  meinet  ©Ott  nit^t.  S)u  foH 
aui^  in  ©Ott  nichts  meinen,  Weber  ©naben,  ncä)  ©oben,  ober 
etwas,  baS  man  begehren  mag,  bann  in  it)m  finbeft  bu  adti  be^i 
fammen.  Sachfolgung,  S.  74,  wo  das  Wort  des  h.  Angusthi 
angeführt  wird:  ®ebe  mir  (Sott  aUt  asing  o^ne  fit^  felbet,  mit 
benügle  nil,  fonber  ijab  gd^  ©otl,  fo  i)ab  id)  alle  Ding,  unb  bomit 
benüget  mir.  Ch.W.lI,  I2<i  (vgl.  auch  V,  HU)  dazu  Nachf.S.2ö. 
Snb  iaS  feiiib  teerte  geifllic^e  3ßenf(^(n,  Dnb  i^i;  effen  ift  ©ott 
lieber,  ban  anbet  «eut  faflen,  ünb  roer  fie  fpeifet,  bet  fpeifet  ®ott 
felbcr.  fflan  Waö  fie  effen  ober  Irtnrfen,  baä  üeijebrt  Oolt  in  i^nen. 
Gütt  offenbart  sich  nauh  Schelfler  in  der  Natnr,  die  er 
uniachliesBt  nud  ausfüllt.  Dieser  bei  allen  Mystikern  wieder' 
kehrende  Satz  (vgl.  z.  B.  Nachfolgung,  S.  1511.  157)  ist  aber 
wohl  auch  Scheffler  zunächst  duieh  Weigel  nahe  gebracht, 
da  wiedemm  eine  wörtliche  Anlehnung  vorzuliegen  scheint^ 
vgl.  V,  8ti  und  Weigel,  lufürmaturium  II,  7:  Sie  ft^Öne  6reatue 
ift  (in  ^ud),  batinnen  man  lefen  foU,  @otteä  eWige,  oQmäi^lige 
®m  »nnb  xnmä^tigfeit  t>nb  meig^eiL 


Das  BOse  ist  nicli  Seheffler  mit  Gottes  Wesen  u 
all  nur  dem  Menschen  eigeDtiimlicli,  vgl.  Ch.  W.  I,  129, 
i  nnd  V,  230.  Genan  den  gleiclieo  Gedanken  finden  wir 
i  Weigel,  Gebetblichleln,  m,  9.  ffiaS  fanb  er  (abam)  in 
(i^  (elBer?  Stoe?  Ding,  nemli^  baä  ®ute  Bon  ®Dtt  [Bnb 
baä  ©Bfe,  TOtlt^eS  fein  «een  rca&re.]  Vgl.  ancli  Äurjfr  Sm^t 
unb  anleituna  jur  Xtut^d)tn  X^talo^t^ ,  S.  144.  91un  ein«  jebe 
Sreatui  (latt  nol^ioenBia  jtüe?  Bing  in  j^t,  baS  gutte  uttnb  baä 
6Öfe,  bflS  gule  Bon  So«  ata  SBeJen,  Setcn,  Sic^t  ic.  SJaä  bäfe 
Don  i^t  felbei.  baS  ift  j^T  eigen  nii^l^.  Ist  SUnde  somit  eine 
Elgenttimliehkeit  dea  Creatllrlichen,  das  CreatUrliclie  aber  als 
wesentlich  nicbt  zu  betrachten,  so  ergab  sich  der  Schiusa  dass 
die  Sünde  tiberhanpt  bloss  als  etwas  Negatives,  ala  eine  Abkehr 
Ton  dem  wirklichen  Wesen  aoinsehen  sei ;  Ch.W.IV,  69. 1,213. 
VI,43.VI,44.  Weigel  vom  Ort  der  Welt,  C,  XVIII.  I)atumb  ift 
bit  Sünbe  oui^  nii^t  ein  Subflanj  ober  Sßefcn,  fonbetn  nur  ein 
Xccibenä  obtr  ^ufi"'  ^^'^^  ^'^^  Slnne^men  beS  aSillenä,  miäiii 
feite  fre?  bleiben.  Weigel,  Bericht  nnd  Anleitung,  S.  145. 
Sentlit^  Silnb  ift,  wenn  \\^  bie  Berniinfflige  Ereatur  abnienbet 
bui(^  c^igenim  SBtllen  »on  bem  BnHjanbel^offligen  einigfn  @ute 
auff  bie  toonbel^afftige  BielfaWige  iSreatut.  Vgl.  aach  Infocma- 
Umorn,  ni,  11.  Sünbe  ijl  ein  aömeit^en  Bun  betn  luaren  SBefen 
jiun  ©(Ratten,  Born  Bietet  jur  ginftemiB,  Dom  Seben  jum  lebt, 
Bom  ©Uten  jum  »Bfen,  Bon  ber  SJor^eit  ttn  bie  aügett,  Bon  ©ott 
jui  ©teotur,  Born  SKlefen  jum  Si^atten  ober  nit^t.  Vgl.  Med. 
an-,  S.  1.  Eann  bie  Sünbe  ift  eine  abfc^eibung  Bon  6SoM,  eine 
3u!e§r  ju  ben  eiilen  Sieaturen,  eine  aefledung  ber  Seele,  ein 
Sterben  beä  ©eiftea,  ein  ©trid  teS  geinbeä,  eine  Serlierung  ber 
3<it,  eine  Beraubung  ber  @nabe  @Dtteä,  aller  Xugenben  unb  ber 
tlDiflen  Seltgteir.  Ebenda  8.  5,  S)ann  Sünbe  ift  ein  Diii^t,  unb 
^at  rein  Sefen,  unb  fie  mirlet  nit^te  nlS  böfeg,  fie  mattet  ju 
nit^t  bie  fie  begehren.  —  Ist  Zorn  und  Uass  mit  der  Güte  Gottes 
onvereinbar  (vgl.  (Jh.  W.  V,  93  und  die  unten  zu  Daniel  von 
CMpko  n,  87  citierte  Stelle  aus  Weigels  Gebetbuch  lein), 
so  kann  Gott  auch  nicht  der  Urheber  der  Strafe  sein:  jeder 
Sünder  tril^  seine  Hülle  in  sich,  wie  denn  anch  der  Himmel 
nur  in  der  eigenen  Brust  des  Frommen  zu  suchen  ist.  Vgl.  Ch.W. 
I,  82.  29t*,  295,  V,  54,  55,  56,  (i8,  93,  96  nnd  öfter.  Die  Stellen, 
b  denen  Weigel   die  gleiche  Anscbanung  vortrügt,  sind  so 


zahlreich,  dass  man  nur  den  klebsten  Teil  aofllhreii  kann,  n 
Dass  Gott  allein  gut  sei ,  8,  207.  §eltfn  bie  (eligni  nicfil  bfB  ] 
^iiiimel  in  j^nen,  fie  (ö^nien  nimmerme^T  batein,')  iinb  ^ettnt  [ 
bic  Oetbompten  bie  §e(Ie  nii^t  in  j^nen,  fie  tönten  nimmermett  | 
in  bie  ewige  gitifterniS  aeßoffen  metben.^)  Vom  Ort  der  Welt, 
C.  14.  älfo  ift  baä  iporabeife  ober  E^rifluS,  ober  baä  Heitf 
@OlteS  nti^t  anffer^olben  bnS,  fonbern  in  »ni,  bamin6  bürff« 
Unir  ben  ütniniel  nti$t  ^ie  ober  ba  fut^eti,  toetben  mit  benfe(6ea 
in  uns  nii^t  finben,  fo  (ui^eii  mit  benfelben  bergebenä,  unb  fm» 
ben  j^n  ninraienne^r.  Vgl.  auch  noch  die  na«hfolgeude  wIcIh 
tige  Stelle  iu  dem  bereite  oben  citierten  ^ä^ldn  bag  @oH 
allein  gut  fe^,  S.  2U4f.  Kun  tft  ba6  Bnwiberfptei^lti^  mar, 
^immet  önnb  ^ett  in  bet  Steatut  f(^,  teere  bie  §eBe  nid^t  in 
äterbamtiten ,  [\t  moi^ten  nimmermehr  barein  tommen  no^  bet> 
bampt  teerben.  SSnb  teere  ber  ^inunel  nic^t  in  ben  ©laubigen, 
fie  fämen  nimmenne^r  barein,  anb  Knien  nic^t  feUg  teerben. 
(Vgl.  Ch.  W.  V,  52.)  <SS  ift  lein  größerer  Fimmel,  alä  bet  jniie« 
§immet  eineä  fluten  ©etoiffen«,  in  .E^riflo  3(fu,  Unb  ift  feine 
gräffete  $eUe  nie  bie  innere  ^elle  etneS  bbfenä  läeteiffenS  auffni 
&al6  e^riflo.  ©in  Sjempel,  ©o  i(^  butt^  6(irifluni  im  jnnetit 
$immel  bin,  toürffe  mii^  @olt  in  bie  ^ÖUe  t)nber  bie  Xeuffel,  fa 
bliebe  ic^  bodj  im  §immel,  t)nb  bie  §e!le  alfo  ju  reben,  müfite  i 
ein  §iminer  fe?n,  bann  fo  teenig  als  ®Dtt  bte  §elle  eine  JieQe  ifc 
eben  (o  teenig  mir  ouc^,  ber  it^  int  Fimmel  bleibe,  bagegen  teetbe 
iitj  beraubt  bc6  jnnern  ^immelä  bnb  aufeer  E^rifto,  ob  gleii^ 
®olt  mi*  neben  fi;^  fe^le,  ober  mit  einen  D^rt  bateele  Bon  firl)= 
ftall,  Solbt,  Silber,  perlen,  je.  auf  ^immlift^e  aEeife,  fo  mürbe 
mir  tearlii^  fuli^er  euffere  öimmel  ein  IjeHift^  geiur  bnb  ®ifft 
fe^n,  barumb  [igt  <ä  aUti  am  innteenbigen  @tunbe.  (Vgl  .Ch.W. 
V,15il,97).  Vgl.  zu  der  zweiten  Hälfte  der  letzten  Stelle  auch 
Med.  an.  S.  156.  „Xodf.  fo  er  mi^  in  bie  ^6iie  Wütffe,  fo  ^äUe 
ii^  jteeeti  arme,  bamil  iä)  i^n  umbfienge.  3)er  eine  Stm  ift  man 
Raffte  Semut^,  benfelben  lege  i:^  unter  il)n,  unb  bamit  bin  vi) 
mit  feiner  ^eiligften  3)ienfc6(ieit  Beteinigel  Unb  mit  bem  reiften 
9£rm  bet  Siebe,  fo  mit  feiner  ^eiligen  ©ott^eit  Beteiniget  ift,  umb- 
fienge i(^  i^n,  bap  n  mit  mir  in  bie  ^ijQe  milge.    Unb  fo  teolte 


1>  Vel.  Ch.  W.  V,  52,  »ach  1,  295. 


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id)  lieber  in  ber  §öd;«i  fe^ii,  unb  Sott  ^oien,  a[3  in  bcm  §ini= 
mel,  utib  Sott  nit^t  ^abtn."  '£a  uerftunC  bet  iUleiflev,  baft  toaitre 
ISelflfffli6*il  mit  gnlnbüt^«  Semut  ber  tie^fle  äöeg  ju  ®ott  luäre. 
Vgl.  zu  Ch.  W.  1,82  noch  ein  ȟtfildn  bafe  (Slolt  aUdn  gut  ff^, 
C.  4.  S.  200.  ffienn  bu  Sott  fui^en  mili,  Biib  feinen  ß^tiftum, 
fo  muftu  nifift  roett  aufeer^alS  bir  lauffen,  b"i  S^niftlnn,  ^m 
<Som,  gen  @,  ^ocob,  tti  ben  S^emfiel  ;u  bem  äniic^ci^,  fonbeni 
:e  in  bii$  ye[B(l,  im  Seift  miifiu  j^n  fni^en,  finbeii.  anbeten  in 
felbet.  —  Zu  der  Gnmiiaoschauung  vgL  nocli  Nachfolguag, 
a  166.  SBnb  man  fprit^t,  (äott  bccbamme  ben  aJIenlt^en.  ©ott 
«nbammet  ntemanb,  foitbecn  ber  IRtn^ä)  cerbammet  {:d}  \übn. 
Tgl.  autih  .Takub  Biilinie ,  vom  übersinnlichen  Leben,  36. 
<Werke,  I,  UU.)  Sie  (bie  Seele)  barf  fetneB  auäfaljrena,  fon. 
bcrn  tiad  äugerlii^e,  tobllii^e  Seben  famt  bent  Seibe  fctieiben  fii^ 
nur  Bon  i^i.  Sic  fjat  Siimmtl  unb  §BBe  jubot  in  i^r,  vgl, 
«ach  ebenda  3S  ff.  Werke  I,  141  f.  und  Biiiime,  De  tribns 
principiis,  IV.  36  und  VII,  21,  Werke  Band  III,  S.  31 
und  56,  ferner  Vom  dreifachen  Leben,  U,  52  f.,  Werke  Bd.  IV. 
S.  25,  Vgl,  auch  noch  Menschwerdung,  I,  14;  VI:  SESiv  (agtn, 
bflfi  in  allen  SHenftten  bie  aHüglic^Ieil  jut  neuen  Oebutt  fei, 
jonft  märe  ®ott  jertrennt  unb  on  einem  Drte  nit^t  alä  am 
.«iberen ;  unb  betennen  hiermit,  bafi  ber  iHenfc^  »om  Sener  unb 
Ü^t  gejDjen  mcrbe.  3Qo  et  fii$  mit  ber  SBooe  ^inlenFet,  ba 
tiin«  er  H".  U"ti  mag  in  biefei  3*''  l""^  f""  ainget  ober  SBage^ 
jünglein  Mieter  in  bie  äü^e  Ft^ioingen,  unb  bag  bit  ^.  tCare  <3otti 
^eit  lein  »öfeä  win.  (Werke,  Bd.  VI,  241.)  VgL  auch  Über  die 
Matnr  der  Sande  Hex  pmicta  mystica,  Hl,  16  (Werke  VI,  404). 

Demnach  ist  Gott  dem  Menschen  in  jedem  Augenblicke 
gleich  nahe;  und  es  ist  nur  die  Schuld  des  Menschen,  wenn 
et  Um  nicht  findet.  Oh.  W.  II,S9.  Negativ  wird  der  gleiche  Ge- 
danke ausgedrückt  hei  Daniel  von  Czepko,  Monodisticha  sa- 
intum  III,  56. 

fie^ir  umb. 

SBann  bii  ben  Etüden  le^rft  bec  Karen  Sonne  jii, 

Unb  fic^eft  nit^t  i^r  Sitfet.    SB«  madjlS?    Sie  obec  bu? 

Weigel,  Informaturium,  M.  v.  C.  XX.  ffienn  fie  moBen  \\iS) 
ISott  nii^t  ergeben  Bnb  jur  Sonnen  TOenben,  barumb  ^atä  j^nen 
©Ott  ni(^t  gegeben,  nii^t  au|i  feiner  Si^ulb,  fonbern  auS  ber 
Slenlt^en  Bt^ulb.    Med.  an.  S.  SO.    IBag  batff  jemanb  bet  Sonne 


SXIV 

uetlDeifen,  ba6  fie  in  (ein  SouS  ni^t  ji^eintl,  fo  et  feine  ^^enfiw" 
juft^leuft,  bUTc^  mel(^e  ber  Si^ein  einbringen  foll. 

Auch  die  ADschaniiDgen  über  das  Wesen  Gottes,  die- 
SchefTkr  vorträgt,  sind  auf  das  Äugenscheinliclisto  dorclk 
Weigel  beeinfluBst.  Gott  gilt  RcheiFler  als  das  einige,  i 
bare,  jeder  Vielheit  febdiiche  Wesen:  die  Einfalt,  von  der 
I,  219  die  Bede  ist,  mnss  als  ZahlbegrifT,  und  nicht,  wie 
Kern  S.  78f.  annimmt,  als  ethische  Eigensehaft  aufgefasat  wer- 
den, vgl.  Weigel,  ein  Süc^lein  bofi  Sott  allein  aul  fs?.  C.  14- 
@Ctt  ifl  He  ^Öi^fte  @tnigleit  bnnb  @infalt,  onbetülfTlii^  Con  aQnt 
6reatu(en.  Dem  entspricht  es,  dass  Sohefflers  Betrachtungei» 
V,  1  ff,,  in  denen  das  Verhältnis  Gottes  zu  den  Creatoren 
dniuh  Zahlensymbolik  erlüatert  werden  soll,  ganz  offenbar  an 
Weigel  anknüpfen;  vgl.  namentlich  V,  2,  3  und  4  mit  Weigel^ 
Informatotinm,  II,  12.  Stern  baS  Lift  ein  8ef*lua  unb  aegrijf 
an«  äolfn,  2.  3.  4.  Ui.  loO.  lOOi).  3)arumb  (onftu  (»reiben, 
haS  tine  ifl  aüe  ja^Len,  complicitä  jufannnen  geloictlet,  aber  2.  3. 
4.  40.  5(1.  60  IC,  ift  nii^lä  anbetä  alä  ein  auewideluna.  SBere 
baä  I,  nit^l,  fo  lue^re  auc^  2.  3.  5.  10.20.  lOOo  nii^t,  ned)  eint 
anbete  3**^':  <^^''^  leiBlit^e  fi^tbate  33in9  finb  nit^t  Don  jbn  fel6< 
ften,  fonbem  fie  fommen  au6  ben  unfii^tbatn  geiflliiJ^en,  unb  bie 
(omnten  av%  einem  anbern;  afg  bie  ©eUee^fe  lommen  auf)  ben. 
Sternen  Unb  (Slemenlen,  bie  läiemenlen  Eommen  aufi  ben  SBaffem, 
bie  Baffer  fommen  au6  ben  Engeln,  bie  Sngel  lomnwn  au 6  benv 
nit^ta,  trnb  ajJorl  ®otteä,  baS  Sßott  (ompt  aufe  Bott,  Sott 
ifi  bon  jm  fclber.  Vgl.  a.  a.  0.  II,  3.  ©ott  toiß  ii^  Bergleif^en 
ber  erften,  Bnb  He  Kreatur  ben  anbern  jaulen,  barumb  baS  Sott 
einig  ift.  Don  j^m  (eiber,  Bnb  ift  fein  felbfl  eigen,  bebntf  leine« 
anbern,  bnb  barumb  bog  Ereatut  an  j^r  felbft  jroe^fat^  ifl,  ober 
aroe^  anfe^en  &at,  aie  auff  fit^  ftibft  Bnb  auff  ®Dtt,  Bnb  ba6  fie 
Bon  beul  einigen  @Dtt  ^erlommet,  Bnb  ift  nii^t  f^r  felbft  eigen, 
fonbern  (StD3:X,  anb  muß  erhalten  toerben  Won  bem  einen:  ba* 
erft«  Ion  »ol  fe^n,  loenn  gleit^  nimmermehr  2.  3.  ober  4.  leeren, 
aber  nit  ^ergegen,  2.  fan  nit  befte^en  on  ba@  erfle,  bie  jwe^  ^aben 
jr  toefen  Bon  bem  erften,  muffen  oon  t^m  erhalten  toevben,  bar. 
um  la6  ii^  midf  buri^  bie  jtoei  filmten  jum  erften,  baä  ift  bur^ 
bieSrtatuv  lum  Sßerlmeifttr, — Femer  wird  Gott  bei  Weigel  eben- 
falls alsdie  ewige  Ruhe  bezeichnet  Gh.  W.I,  TB  und294.  Weigel, 
vom  Ort  der  Welt,  C.  19.    ®Dlt  ift  bie  elDige  fflu^^e,  bie  ©etigteit. 


I  t>a8  lEnbe  tdln  Ereotucen,  n  ip  SBirtffo«,  unb  ein  ang«« 
let  füffer  StiUepanb,  her  ba  a\iti  vu^ifl  mattet,  baä  ba  f"^ 
[.beä  aiSiUenä  nic^t  atinim^it,  baS  ift,  bet  ba  bleibet  in  bet  Silb:^ 
1  et"fli>.  baffelbe  lomibelt  in  bein  Süßen  Ootteä,  ba  ift 
I  ©Ptt  (elb«  aUeä  moi:b«n,  ba  ijl  ©fligfeit,  Slu^e,  gtitbe  Bnb  Sott 
f  -ttoU  @(nüge.  Vgt.  aucb  Jakub  Bühuie,  Mccach werdung  U,  1 ;  S. 
'  5"  ^"  emigfeit,  als  im  Ungrunbe  auffer  ber  Statut  ift  nii^tg 
die  eine  Stilte  o^ne  ^ef^n ;  ti  Ijot  aud)  nickte,  baS  etWaS  gtbe, 
ift  (ine  ewige  Stu^e,  ein  Ungtunb  Dljne  ättfang  unb  @nbe. 
ift  au^  fein  f^xü  no<5  Stätte,  aut^  lein  Suiten  ober  finben, 
f  ebet  etwas,  ba  eine  aJibgltc^teit  näxt.  (Vgl.  Cli.  W.  II, 
Anoli  Weigel  leugoet  wie  Selieffler.  daas  Gott  witki 
ISche  Eigenschaften  besitze,  vgl.  Informaturium  11,  lU;  vgl. 
1  M-  ä.  S.  76.  2)onn  baä  gblHii^e  SBefen  ift  in  i^m  feI6ften 
Kamlog,  aber  Don  luegen  ber  STcatuir  fe^nb  i^me  Slamtn  jug«:^ 
fallen,  nemlit^  toeil  et  bie  Eteatur  gef^affen,  fo  ^eiffen  toit  ifen 
auc^  einen  (Solt  al€  er  autlj  ift.  311S  bie  Kreatur  gebrer^(ii$  ift, 
fo  ^eiffen  toir  ii)n  barm^etjig,  milb  unb  gnäbig,  alS  et  auc^  ift, 
mtfi^anbett  ]i<,  !d  ift  et  8*ret^t,  Unb  alfo  manilietle?  SÜamen,  bie 
i^  Bon  bein  aUefen  fein  felbfl  nit  juge^bten,  ba6  et  in  fii^ 
felbften  SUamlofi,  öilbtofe,  gormlofe,  äUeifelog,  unb  aUec  klingen 
6lo6  ifi.  (Vgl.  Cb.  W.  II ,  7ü.)  Auch  der  Ch.  W.  V,  5i)  ans- 
gedrUokte  Gedanke  findet  sieh  schun  bei  Weigel  vorgebildet, 
Hin  «üc^iein  bog  Öctt  oUein  gut  fe^,  C.  16,  S.  214.  Sßnb  erft- 
[i$  fi^teibt  man  ©Ott  ju  bie  Slffect,  Sietobe,  Srouriglett,  Wir- 
ten, lt.,  ba6  ßreatur  mit  gutd)l  unb  gittetn  erfenne  unb  befenne. 
Wie  ©Ott  fe?  ein  »runnquell  »nb  Stfai^  ober  Slirfprung  aller 
^fWbe,  ZroWrigEeit,  WirdenS  k.  Wegen  dieses  Mangels  aller 
E^ensubatten  wird  Gott  als  das  iinnste  Ding  und  Armut  als 
gGttllcb  bezeiciinet,  Ch.  W.  1.  fi5.  Vgl.  dazn  Naohfolgnog,  S.  1, 
atmut  ift  ein  Oleit^^eit  ®oim.  3Eaö  ift  ©olt?  0Dtt  ift  ein 
obgefi^eiben  Befen,  bon  allen  Sreoturen.  Sin  fre^  93ermügen. 
Sin  tautet  Wireten.  aifo  ift  Bmut  ein  abgef^eiben  3Befen,  »on 
ttUoi  ßreatuten.  Aueh  die  IV,  127  vorgetragene  Meinnng  über 
die  Wulmong  Gottes  ist  bei  Weigel  zu  linden:  @in  Süi^lein 
ka&  Sott  üUein  gut  fe^  C.  ID.  S.  211.  (St  (Sott)  ift  einig,  bnnb 
tBD^net  nitgenbS  ali  in  j^m  felbet,  er  bebarff  leinet  eufferen 
.  Sto^nung.  (Vgl.  auch  ebenda  C,  1,  S  und  11.)  Als  die  ein- 
^^rtige  wirkliche  Eigenschaft  Gottes  wird  seine  Fähigkeit,  sich 


mitzuteilen,  beaeiclinet  Ch.  W.  II.  192.  Vgl.  Nachfolgnng,  S.  6. 
®Dtt  ift  bet  Seelen  ^iminetreid^ ,  fo  fu  benn  alle  ajing  (äffet, 
Bnb  Sott  allein  an^onget,  [o  getoinl  fie  Oott  mit  ÖeWalt.  äöan 
@Dtt  mag  f[(^  nil  enthalten.  @r  mug  fic^  j^  geben,  bann  ei  ifl 
(ein  Ülülur,  ba6  n  fid^  gemein famet  ber  ©eele,  bie  fein  emDfenfl» 
li*  ift.  —  Weiter  vgl.  au  Cli.  W.  IV,  156  die  Ausfllhriingon 
Weigels  im  Infonnatoriiim  II,  12,  wo  Weigel  dartliun  will, 
dass  die  sichtbare  Welt  ia  Gott  verborgeii  war  und  aus  Unn 
entsprongeo  ist  („baiumb  Karen  aSt  leibliche  2)tng  Uecborgen 
in  bent  Unfi^tSaren  @eift):  ein  ^afelnuä  ifl  etrt  @mnen  ober 
Afltnmi,  l)at  in  i^t  Befc^loffen  bie  gan^e  ^afetftaubt,  ]ampt  ber 
ganzen  äBurgel,  Slam,  Seften,  Steigen,  SIettem,  Selten  onb 
onbetn  Siüffen;  femer  Med.  an,  S.  48.  ^uäj  tft  ®ott  ein  toastet 
uiigemcJTener  unb  übetincBii^er  Eirfel,  bei  beä  äHenfd^en  lotiten 
Oeift,  bet  in  (einem  Segriff  ^immel  unb  Scben  an  bec  ffiieUe 
übettiifft,  in  iljm  alä  einem  ^iinct  befii^fieffet,  bfl&  er  laum  etluaS 
gemetilet  toetben  mag.  Ch.  W.  IV,  102.  Vgl.  Weigel,  Erkenne 
dicb  selbst,  T.  I,  C.  21,  S.  5S.  D  mein  e^oiiffer  onb  ®ott, 
buTC^  bein  Sic^t  erlenue  ii^,  Wie  munberbailii^  iäf  gemacht  feq: 
9lu6  bec  äSelt  bin  ic^  gemotzt,  Unb  bin  in  ber  ffltlt,  önb  bie 
^elt  ifl  in  mir,  ^ä)  bin  auc^  uon  bir  gentatfit,  tinb  i;^  bleibe  in 
bii,  Unb  bu  in  mir,  au^  bet  aEell  bin  xät,  bie  Belt  traget  mii^, 
fie  Ombgreiffet  mi$.  l>nb  itj  trage  bie  fflelt,  Bnnb  Wmbateiffe  bie 
aBett,  3c^  bin  )&r  fiinb  bnb  So^n,  (vgl.  den  Ansdruck  Ch. 
W.  I,  256),  (ie  ift  iBorben,  itiaä  iä)  bin.  onb  ic^  bin  blieben  iBttfl 
fie  ifi,  bann  alleS  WaS  in  ber  gvoffen  SBelt  ift,  baS  ift  aiiifi  alleä 
in  mit  ®ciftli^,  barumb  bin  iä)  onb  fie,  einä,  Onb  mag  o^ne  (le 
nit  fe^n  nnt^  leben,  ©ie  muß  micl)  fpei(en,  erne^ren  Bnb  eclialten, 
fo  Diel  bfl8  (tetblic^e  Scben  nngcjjet;  älfo  I)a(t  bu  mii^  §eiHS 
auc^  gE(i^aff(n  ju  keinem  Bilbnufe,  Onnb  flibeft  mit  beinen  ®eift, 
bu  bifi  in  mit,  Bnb  ic^  in  bir,  önb  mag  o^ne  bii$  nic^t  leben 
einen  augenblirf.  (BiefeS  alleä  \ti)c  id)  in  bit,  onb  bu  in  mit, 
3o  meine  Ütugen  (cgnb  betne  «ugen,  onb  mein  ©tfentatnuli  ift 
bein  Srtenbtnufi,  fie  (eften  SuaB  bu  toiit,  Bnb  nitfcl  loaä  ic^  will, 
bu  erlenneft,  Bnb  ftefeeft  bit^  (elbet,  butt^  bi^  (elber,  iai  ifl,  buti$ 
mit^,  Bnnb  baöon  bin  ic^  felig:  3n  beinem  fiiet^t  fe^e  it^  matlit^ 
baS  SJiei^l.  —  Auch  die  Anschauungen,  die  Soheflfler  über  das 
Verhältnis  des  Teufels  zu  Gott  vorträgt,  lassen  sieh  auf 
Weigel  znrückfUlirea,  vgl.  Ch.  W.  V,  2lil,  V,  72  und  nament- 


i 


I 

I 


lieh  V,  30.  Weigel,  vam  Ort  der  Welt,  C.  18.  ißnb  ob  fie 
<bic  Sieatui)  Wo^C  auffn^alkn  @02:3;  Webet  Riefen  noc^  Itben 
mofl,  (o  f}a.t  eS  bo($  (oli^en  Seti^etb  mil  bec  Bernünfftiflcn  fre^= 
WiBigen  Ettatui  alä  Engel  Dnnb  SHenft^en,  bofi  fi«  ungenütiatt, 
ungqtvungen ,  fie^tcillig  iidj  UnUn  mag  )ui  teilen  unb  linEen. 
a.  a>  0.  C.  IT.  ^a  cä  tft  t»ar,  alle  Steaturen  Fbnnen  autfer^lben 
eiDaa;  »i^t  feifn  noc^  IcSeu...  aibei:  bafe  i«  tu  «ott  fte^e,  lebe 
»nb  ft^rntbe,  Dnb  midj  bewege,  mattet  mic^  not^  nir^t  feiig,  benn 
iai  ii't  tiatüt:  Unb  cteatttclic^,  Unnb  alle  £euffel  unb  SSerbamptdi, 
flehen,  fiefien,  leBen  unnb  (c^Weben  mit  j^rer  ^elle  in  <SDX%,  önnb 
mag  auffer^alben  ©DSa:  (ein  ^ell  not^  SCeuffel  not^  einige  Steotut 
fe^n.  a.  a.  0.  C.  18.  Iienn  Sucifet  blieb  an  bem  Dtt,  ba  tx 
jiiDoi  War,  unb  bliebe  auc^  eben  baS,  nac^  bem  äfiefen,  Wie  et 
juBot  War.  ebeoda:  aJeS  SBefenfl  falben  bleibt  ber  leuffel 
gut,  ober  beä  äSiGenS  \}cdbm  ift  tr  böfe  »nb  Devberbet.  8cho- 
laBterimn  übristiiuium,  C,  T.  8, 172.  Sucifer  fiel  mit  feinem  äSiUen 
«u6  ©Dtt  Dbet  Bon  iSbtl,  ober  nic^t  mä)  feinem  Befeii,  benn 
SucifeiS  SBefen  ift  gut  blieben,  »nb  auc^  in  ®otl,  benn  ouffetl)aI6 
@ctt  tnas  Weber  iSngtl  nsi^  £euffel  leben  ober  gefet)n . . . 

üeber  die  Stellung  Gottes  zu  der  Welt  und  dem  Menschen 
trügt  Sclieffler,  wie  Kern  S.  Sil  f.  richtig  hervorhebt,  zwei  Aji- 
achaoiuigen  vor,  die  sieb  seheiubar  diametral  gegenüberstehen, 
venu  er  auch,  worauf  Kom  ebenfalls  schon  hiugewiesea  hat, 
den  Versuch  macht,  zwbohen  beiden  eine  .Art  Vermittelung 
sn  finden.  Einerseits  erscheint  nämlich  Gott  als  das  von  aller 
Creatur  unberUhrliohe,  ihrer  nirgends  bedürftige  Wesen,  daa 
«ch  um  die  Welt  nicht  kümmert  und  nur  in  sich  selber 
OenUge  findet;  andererseits  wird  doch  behauptet,  dass  Gott 
■des  Menschen  Liebe  suche  und  sie  nicht  entbehren  könne. 
Der  scheinbare  Widerspmch  erklärt  sich  hauptsächlich  aus 
den  QueUen,  von  denen  Scheffler  abhängig;  ist.  Während  ihm 
die  znletst  erwähnte  Anschauung  namentlich,  wie  noch  gezeigt 
■werden  soll,  aus  Taulers  Predigten  ankam,  hat  er  für  die  erste 
vor  Allem  aus  Weigel  gcBchopft.  vgl.  Ch.  W.  V,  34  und  II, 
190  mit  Weigel  Bericht  und  Anleitung,  S.  138.  ®ott  ift  ein 
aJefen,  banini&  neiaet  ev  fit^  Ben  Sßatur  ju  j^m  felber,  bann  er 
i^  (einem  nnbetn,  Bnnb  f)at  niemanbfl  Über  j^m  ober  neben  j^me, 
«  [ietet  fic^  au(^  felbft,  benn  er  ^at  Bon  [einem  anbein  nickte 
(iR|9fansai,  ei  ^nt  alle«  Ben  i&m  felbfl,  foitfteii  liebte  er  Bielleit^t 


XXVIII 

bettjelben,  »du  ntelrijcm  «  üwai  empfanpn  ^ette  Uniib  n 
wcl  tiUir^.  Er  feat  Sufl  bnb  Stmbe  an  jliiii  felbft,  bem  er  ift 
baS  ^öd^ftt,  ft^flnefle  ebelfte  BoHIomnincfle  Out  Bnb  bie  Seliglett 
(clb«.  Dann  alTeS  TOaS  er  ift  Dnb  ^al,  baS  ift  er  felbft,  er  fui^et 
nif^lä  battn  ficfi  fe[&et,  önb  finbet  aui^  tiid^ts  benn  ficfi  (etber, 
bann  er  ift  frineä  ffimgä  bebürfftig,  ünnb  ift  fein  (elbft  e^gtn.  .  ■ 
tlanz  offenbar  liegt  die  Abhängigkeit  Scbefflere  von  Weigel 
zu  Tage  bei  den  Epigrammen  V,  42,  4!!  nnd  44 ;  eie  leliaen 
sich  im  Gedankeninhalt  und  zum  Teil  auch  im  Wortlant  so 
offenbar  an  die  nachfolgende  Stelle  iDfonoatorioni  III,  6  an, 
dass  ein  zufälliges  Zusammentreffen  so  gut  wie  auEgeschlossen 
scheint,  ,  .  .  batumb  ba^  tS  ©Dtt  leine  Sünb  ift,  Fo  er  fi^  frlbn 
liebet,  belufttgel,  fui^et  unb  finbet,  beun  biHii^  lann  er  ftt^  neigen 
ju  j^m  felber,  er  ^at  (einen  über  jm  ju  bem  er  \\ä)  Icntlen  motzte 
aui^  Eann  er  fi(^  billt:^  felber  lieben,  bettn  er  ift  iai  f)'6ii\i(  @ut, 
ipcre  aber  ein  anberer,  ber  beffer  unb  ^B^er  reere,  er  (reffe  Bon 
fi(^  cnb  liebete  bcnfelben ')  —  Im  Zusammenhange  mit  dieser 
Anschauung  stehen  bei  Scheffter  Aeusäerungeu  wie  II,  1!)S, 
wo  die  ganze  Bchlipfung  als  eine  Selbsterltffnung  Gottes  be- 
zeichnet wird,  die  von  Gott  aber  nur  um  aeinetwillen  ins  Werk 
gesetzt  worden  wUre;  diesem  Spruche  II,  1118  liegt  höchst 
wahrscheinlich  folgende  Stelle  aas  Jakub  Böhme,  de  signa- 
tura  rernm,  XVI,  2,  (Werke,  IV,  S.  453)  zu  Grunde:  Seim 
®oll  ^at  niiljt  bif  Ereatton  erboren,  baß  er  baburt^  t)on= 
Icmmen  mürbe,  [onbetn  ju  feiner  Selbft Offenbarung  ali  juc 
grcfien  greube  unb  §errli(^teit.  9Ii(^t  bo6  fclt^e  JJreubc  erfl 
mit  ber  Erealiun  ^abe  angef angin;  nein,  fie  ift  Oon  Stoigteit 
im  großen  ail^fterio  gewefen,  aber  nur  olS  ein  geifllic^  ©piel 
in  fi^  felber.  33ie  Ereation  ober  Schöpfung  ift  baffelbe  Spiet 
aua  fi^  felber.  als  ein  ÜflobeU  ober  SBertjeiig  beä  etcigen  ©eifleS. 
mit  Welligem  er  fpietet;  unb  ift  eben  al9  eine  grofee  Harmonie 
Cttltrlei  ^autenfpie!,  welche  alle  in  eine  £iarmonie  gerii^et  finb. 
Ist  Gott  somit  imberllhrlich  von  aller  Creator,  so  wird  es 
anch  nur  den  Menschen  möglich  sein,  Gott  zu  schauen,  deren 


I)  Eine  ganz  ähnliche  Steile  Deutsche  Tlieologie,  C.  XXX 
S.  44f  der  Ausg.  von  I6äl,  doch  steht  wenigstens  fiir  42  nnd 
und  43  Weigel  dem  Wortlaute  bei  Sclieifler  näher. 


I 


SXIX 

Ilrkennen  vim  jedem  creafürlichen  Zuäalze  frei  ist.  (CIi.  W.  11, 
69;  IV,  23,  3R:  V,  WA)  vgl.  dazu  KachfolgUDg  S.  2.  ffiis  fpl 
nbfx  bn  ällenf:^  @ott  (rtctineti  unb  lieben,  bat  sc  bo^  arm  bleibe 
oUti  erfennenS  tinb  liebenS.  @T  foU  @olt  mit  @oH  befeniieti, 
unb  Sott  mit  ©Dil  liebm  unb  anberä  maß  er  i^n  nit  befennen 
nD(((  lifbHi,  bauoti  er  ^eelie  fe^i.  Sni)  fol  arm  fsin  er(ennen§. 
^aS  ifl  fein  ErtttmenV  Soä  ifl  in  Söilbeni  unb  in  gormen  bie 
ber  aßcnf{^  buri^  bie  einne  einjie^et.  Snb  anbete  mag  er  nil 
etlennen  non  ualii«.  Snb  befe  mu^  er  otm  |ein,  teil  ec  feeiig 
fein  unb  fltljeii  in  ber  rechten  omiut.  S.  22  wird  ebecfalla  für 
das  Anachanen  Gottes  jedes  creatUrliolie  Erkennen  verworfen 
and  die  Bloasbeit  von  lUler  creatilTÜcheD  Ennat  verlangt.  Unb 
bie  atog^elt  fut^et  bie  ertanbtnuS ,  Unb  [i^n  benügel  nimmer,  auf 
leiner  natürlii^m  wa^t^eit,  e^Iommeben  tn  bie  Slog^ett  ire^tbageS 
Oott  anfc^oiue,  Diib  erleiine  o(ine  atleSmittel.  3ini  fo  i&torrvpt  inbie 
Stofe^etl,  fo  feitet  ab  aUtä  natürlir^  aemertfe,  önb  ifi  muffig,  »nb 
filjet  iinb  rumet  in  einer  lautem  flia^eit,  Bn«  ba  tft  ber  ©eift 
(onmien  in  feinen  erflen  Stfptung.  bannen  er  a<Poffen  ift,  Snb 
in  ber  SQeife  fo  ifl  nalürlidi  (Srianbtnuä  ab)ufpre(!^en,  Unb  baS 
ift  not,  bafi  bet  3Nenf(4  lebig  fe^e  feinet  natürlii^en  (grlennenä, 
Inill  er  ^aben  bie  reifte  atmut.  vgl.  auch  Med.  an.  S.  4S  a ') 
[Dass  die  Stelle  auf  Schefflet  von  Einflnes  gewesen  ist,  geht 
datans  her,  dass  die  ihr  unmittelbar  vorangehenden  Worte 
ml  der  gleichen  Seite  augenscJieiulich  zu  Ch.  W.  IV.  150  die 
«rate  Anregung-  ge^^eben  hat:  Unb  als  uiel  @ott  bem  @ei{l 
fltöffet  toirb,  Qlfo  oiel  »erringem  fit^ .  um  Berf^wlnbtn  in  3&m 
oHe  Srealuren.  3n  biefem  Sitzte  fafie  ©.  SenebictuS  bie  gange 
SBelt  in  einer  tleinen  5euerto^le.|  ^k  fäflt  bie  Siebe  ber  ere= 
atuten  ab.  Unb  in  biefem  übermünigiii^en  ffiunber  befi  ©eifteS, 
barüber  bie  ftnnlii^e  unb  bernünfftige  (Srtennbtnüfi  Bon  @Dtt  in 
(ein  »unberbareä  Sii^t  geführt  unb  eingenommen  mttb,  alfo,  baft  ber 
®eift  über  bie  Kaliir,  unb  über  fit^  felbil  aug  bec  Siahir  in  bie  ®Dit' 
tärmigleit  erhoben  toivb,  ba  Wirb  ber  ©eift  uom  Sit^t,  lit^tlofe,  üom 
binnen,  betennloä,   vom  Sieben,  lieblog.     Dlid^t  bog   ber  ®eift 


lüat^flfftig  o^tie  Siebe  fe^,  bann  in  fttnem  aHenntn  (ba 
in  i8cifl  fein  Schauen  loieber  auf  fic^  felbft  beuget)  ba  i^  i^m 
fein  SäJefen,  (ein  Seber.  (eine  Srafft,  aUeä  öerennen,  unb  aüeS 
fiiebbaben  ju  Hein,  gegen  bie  ertönbtnufi  bc6  BrDf(en  ®otteä,  aia 
wie  einer  Siütte  bie  SÜDeite  befe  groffen  §imme(ä  ju  begreiffen 
Diel  JU  Elein  ift.  SIoi^  fletnet  ai^tet  fiä)  biefet  @eift  umb  ®Dtt 
ju  begteiffen.  Unb  al(e  itiirb  ©r  auffaejogen  in  bie  ®tBffe  ®otte3 
ba6  I5t  i^m  (elbft  in  feiner  fileinljeit  enJ(in(Iet,  bann  iSc  finbet 
feine  nalürlii^e  Sfiüglitl^reit  in  i^m,  bie  )u  biefem  Segriff  gelangen 
tönte,  unb  bot^  barff  er  niii&t  fo  tie(  gegen  bie  gtunblofe  ®ijxt 
eiotteS  t^un,  bag  er  bie  übematüilic^e  ÜJISglit^lfeit  Derläugnen 
(ölte,  —  Wenn  Schefl'ler  dieses  von  allem  Crealilrlichen  losge- 
Wste  Schauen  über  die  Erkenntnis  der  Cherubin  stellt  Uh.  W. 
1, 2S4,  so  vergleiche  man  Med.  an.  @.  1 1  (i.  ^a  aui^  in  ber  felbigen 
©tunbe,  fo  ber  flaie  ©Dtt  bie  ©eele  mit  allen  i^ren  firäflen  an 
fi(^  jeuc^t,  fo  muffen  auff  biefelbe  3eit  aut^  alle  ^eiligen  unb 
©ngcl  toeit^en  unb  öergefftn  luerben.  vgL  Naehtblgung  S.  41. 
Unb  fo  ber  Slenfc^  baS  5GertI  Boübringt,  bafe  er  in  rechter  5[Qar= 
^tit  lebig  ift  aDet  loercfe,  fo  füll  er  oui^  bea  Silbe«  lebig  (ein, 
e3  fe?  engeltfit  ober  natürlich,  unb  foU  ®ott  loffen  mirrfen,  fonbet 
alle  Silbe,  —  Wir  sehen  namentlich  ana  der  letzten  Stelle,  wie 
diese  AuachBunng  ganz  konsequent  aus  der  Forderung  des  von 
ibllem  creatUrlichen  Zusätze  freien  Erkennens hervorging;  ebenso 
naturgemäss  ergibt  sich  übrigens  daraus  wie  bei  Soheffler 
(Ch.  W.  V,  84,  86,  8T,  267)  die  Unterachätzung  alles  mensch- 
lichen Wissens,  vgl.  Nachfoli^ung  131.  Unb  barumb,  bie  allet» 
Ineifeften  ber  Bell,  iai  (einb  bie  aller  t^orii^leften  uor  @Dtt.  Ja. 
anoh  der  Gegensatz  vou  Liebe  und  Wissenschaft,  wie  er  bei 
Seheffler  V,  32(i  ausgedrückt  ist,  findet  sich  schon  vorgebildet, 
Nachf.S.  141,  wo  die  Liebe  ans  Erkennen  und  die  Liebe  aus 
Glauben  einander  gegenübergestellt,  vgl.  auch  auf  derselben 
Seite  oben,  wo  von  der  Wirkung  völliger  Gelassenheit  die 
Rede  ist:  SBan  er  erlanget  mit  Siebe  babin,  bafe  allen  ©ngelifi^en 
a^emunft  gebriftet.  Wenn  in  111.  6  die  Demütigen,  die  das 
Reich  Gottes  schauen,  mit  den  Hirten  identiUciert  werden,  so 
liegt  wahrscheinlich  die  Stelle  aus  Jakob  Böhme,  Myaterinmmag- 
nunn,ä8;3af,(Wereke,  Bd.  V,S.47!lf.)zu  Grunde,  ein  Sc^aaf» 
birt,  in  bem  ©otteg  (Seift  mirftl,  bet  ip  Bor  ®otl  ^ö^et  geat^tet,  a» 
ber  SlUerTOeifefte  unb  Beiraltigfie  in  eigener  Si?,  o^ne  güttlii^e 


I 


I 


Segimmg aCo  finb  bie  ^Dt^etlc^tten  «nb  SfBeflTOd(en!  3tem, 

Bio  ftnb  bie  ßetnnltigen  Herten,  bic  baä  Ütlbeirne  ueroi^ten?  Süd 
tieibet  i^re  äBot^l,  fiunfl  unb  Wi^t')  Sie  muffen  alle  mit  einanber 
in  Staub,  unb  ^enintet  jur  Einfalt  loli^ei:  Si^aaf^irten  fommtn, 
unb  i^r  §(r}  in  bie  Bienftbarieit  unter  E^rifli  S""^  beugen, 
IBDilen  fie  tiefet  St^aaf^itten  Sinie  t&eil^aftifl  metben.  ■-  Wenn 
Scbeffler  die  ganz  konsequente  Forderung  änsspricbt,  dusa 
der  HeoBch,  noi  Gott  ta  erkenuen,  selbst  Gott  sein  milese, 
BO  ißt  er  aller  Wahrecheinliehkeit  iiacli  von  Weigel  beein- 
floBst,  wie  wieder  an  einer  frappanten  Uebereinstimmung  ge- 
zeigt werden  soll.  Ck.  W.  1,  72  Weigel,  Scholaateriuni  Chri- 
stian. C.  X.  3Dtt  ifl  ein  Siecht  o^ne  ßugaiig.  bietveil  3uB'>ng  Qe> 
[(^i^l,  ba  ifl  man  not^  nic^t  ba^in  tommen,  fo  balb  aber  Sreotur 
an  j^r  felbet  oerjaget  unb  auff^öret,  ba  ge^et  bag  Bnenbti^s  ein, 
ba  iDiibt  @ott  aUeä  in  aUem,  ba  ift  bie  ScUEommen^eit  ucUbtaii^t. 
Tgl.  auch  der  güldene  Griff,  C.  13.  2)a€  übjectum,  Welche« 
bet  äR(n(<^  etfennen  »il,  baS  ift  ®Ott  onb  fein  aüort  gtitiftuä 
in  BnS,  Bon  biefem  objecto  einflieffet  bie  ®r!anluiä  in  baä  Slug 
be<S  ^etBenö,  fo  baib  et  üd;  ^elt  (eibenüi^et  TOeife,  alfo  b.i6  fit^ 
@Dtt  felber  etlennf,  bnb  butc^  fit^  felber,  bcnn  bie  netue  Srealut 
ober  flinb  ©olteS,  ifl  nic^t  fe^n  fetbft,  übet  j^t  felbft,  fonbem 
mottet,  bftiumb  fielet  ünb  etlennet  M  "^Dtt  felber,  in  (einet 
©ebutt  Dnb  öilbniä  jn,  mit  bnb  burt^  ben  SBIenft&en,  als  buti^ 
fein  gc^otfam  Kinb  bnb  SUerd^eug,  Unb  eben  ^iemit,  bag  ®att 
TOil  felber  fe^n  baä  Suge,  Si*t  Bnb  Sttenblniä  im  Süenft^en, 
als  bet  bo  fielet  bnfete  ^üc^fle  3tu^  Bnb  SeeligEeit  BeS  eiüigen 
SebenS. 

Auch  einen  Teil  der  wesentlichsten  Züge  von  ScbefFlera 
Cbrietologie,  soweit  diese  mit  der  Kirohenlehre  nicht  überein- 
stitnmt,  finden  wir  bei  Weigel  wieder.  Scheifler  verlangt 
V,  B,  jeder  Mensch  mUsse  danach  streben  Christus  zu  sein,  vgl. 
Weigel,  vum  bimmlischen  Jeniaalem,  S.  lÖU.  Slnbet  S^riftv  fol 
audj  Berflcinben  wetben  ein  jebec  ©läubiget  Bon  ©nahen.  Von 
Betrachtung  des  Lebens  Christi,  C.  S.S.  221.  3)enn  Wo  Öott 
felber  bcr  äUenf^  ift,  ba  ^eiffet  e«  (^^rifluS,  ober  ein  Betgütletet 
aitenl^,  benn  ©ott  tDirb  ajfenfc^,  unb  ifl  felber  bet  fflenfr^,  mie 
benn  biüiilj  ift,  Dnnb  bet  SJlenfc^  roirbt  Soll  ober  ein  Oergöttetet 
Sn«ifi^,  ein  Rinbt  Bnb  So^n  ©ctteS,  barju  mir  anfänglii^  feinb 
refi^offen.    vgl.  auch  Schulasterium ,  C.  9S.  l'it.     Da«  ^eiffet 


XXXII 

Vera  beatitudo  sen  coelnin  sce  Christas  seu  viu  aetema, 
hfl  läj  mic^  ®Dtt  ßtbt  »nb  laffe,  iok  fi(^  Sott  mit  ^ibtt  wnb 
laffet,  btt  Sott  in  mit  alle  3)mfl  loicC,  ha  bin  i(^  im  Fimmel 
»nb  ber  ^imtnet  ift  in  mit,  ba  bin  i*  in  ®olt  Bnb  Sott  ift  in 
mit,  bo  bin  iitj  in  patria,  »nnb  patria  ift  in  mir.  iDaS  ^eiffet 
nun  e^riftuS,  ba  ber  SUatttr  aüti  toirb  in  mit.  —  Der  Übergang 
von  den  hier  vutgettagenen  Änscbaaungen  za  der  anch  von 
Schefflet  vertretenen  Lehre,  dass  die  MeBschwerdnng  Gottes 
als  eine  von  Ewigkeit  iter  währende  nnd  nnaufhOrliche 
Offenbarung  anftnfasaen  sei  (vgl.  Ch.  W.  V,  lOS,  104,  251.)  voll- 
aieht  sich  ganz  oatfirlich,  vgl.  Weigel,  Erkenne  dich  selbst, 
C.  1H8.5S.  ®Dtl  ^at  im  3B(n(<^en  batumS  geWaffen,  bafe  et 
niifct  lein  felbft  e^gen  fe^n  (oU,  Sonbetn  be&  6ifiöpffer8,  33nb  bafi 
@ott  ielbn  iDolIe  fc^n  bet  3RenIi^,  nfSta  in  allen,  bet  SHenf^  [olte 
nut  ein  gelaffen  ae^orfam  SCetläfug  fe^ti,  botinnen  ©oit  felber 
flüea  ttete,  ;fol(^eä  ifl  bet  Bnloanbelba^te  toine  ®olte«:  baS  <St' 
(e^e  @Dlteg,  bic  Wate  Silbnig  ©otleS,  bann  in  Sumnta  bet  3Ren{(^ 
folte  fe^n,  ein  ge^otforner  B'taff"«»'  ©o^n:  Snnb  Oott  roil!  fe^n 
bet  ißatfet:  in  bem  &oS)n,  Wie  bann  in  Abel,  Noe,  Adamo,  Abra- 
hamtJ,  unb  b«fllci*en,  Soft  felbet  wat  bft  SKentd).  (vgl.  in  V,  101 
aach  nüch  Jak.Bübme,  Mysterinm  maganm,  c.  2S;  15  ff.  [Werke, 
Bd.  V,  S.  182ff.]).  Wenn  Schefflet  von  der  menschlichen  Seele 
verlangt,  dass  sie  den  Sühn  Gottes  gebäre,  Ch.  W.  I,  23. 151. 
11.11)1.  80  vgl.  Naehfolgnng,  8. 14!l.  Sub  ben  fo  iß  bit  ©ee[ 
{(^Wanget  luorben,  beä  einigen  SBotteS.  fd  fie  blog  fte^et  allet 
Slnbet^eit,  unb  ben  ]o  gebiert  fie  @olt,  fo  fjt  auffgrjofifn  uütbt, 
mit  in^i^iget  Siebe,  in  bae  ©öftlti^  asefen,  SSnb  ba  ligt  fie  Sinb. 
Bet^eB  in,  »nb  gebiert  ben  gp^n  in  bet  ffluitl^eit.  {vgl.  anoh 
Ch.W.in,  186.)  FernerfürCh.W.n,  lU4TBnlersPoatiUe,  I,  57. 
ißet  nun  begetrt,  baj  bife  Geburt  in  feinet  feeltn  jum  geifllii^en 
Unb  feliglic^en  [eben  Coübtai^t  nietbe,  mie  in  Watien  feel  geft^e^en ; 
bet  mu6  ffeiffig  rn^tung  gebe«,  anff  bie  ei genft^ äfften,  »elc^e  bie 
iftoi^geiotte  Unb  feelige  ^ungftaln  Watia  an  fid^  gehabt,  ba  fie 
bepbeä  ein  leibliche  unb  au4  ein  geiftlii^e  Tlütttv  beg  eingebomen 
©onä  ©otteS  wotben  ifl.  Eonn  SRaria  icat  ein  reine  teufc^e  3ungj 
ftalD  .  .  .  alfo  mu6  aut^  bie  feele  fein,  bie  ein  geiftlic^e  aJluttet 
g^tifK  metben  foD:  nemli*  eine  teine  bnb  teufd^c  Sungfrato. 

Weigol  verlangt  wie  Scheffler,  dass  der  Menach  innerlich 
an  sieh  selbst  die  Hauptarbeit  Ihnn  oiiiase ;  auch  er  sehlägt 


I 


Bedentmig  der  KrlBsnug  durcli  den  Opfertod  Cliristi,  den 

rt  von  Taufe,  Abendmahl  ausserordentlich  gering.    Wie 

k  auch  Scheffltr  hier  unter  Weigeta  Banne  steht,  das  soll 

aa  zwei  der  von  Kern  S.  91.  für  diesen  Punkt  gesammel- 

Stellen  gezeigt  werden : 

VV.  II,  257. 

Weigel,  Dialugus  de  vero  Christian ismo,  C.  3.  S.  41. 

E^tifluä  Bub  (dn  Zoti  auffer^alfien  mir  fan  niic^  nit  feiig 
machen,  iä)  mug  mit  ime  fterben  täQÜä),  unb  Unit  tniä)  feiner 
nit^tä  teuften,  rean  n  in  mir  nil  ii'oiieie  burrfj  ben  Ölauben. 

Ch-W.lV.  IS3. 

Weigel,  Erkenne  dich  selbst,  B.  l.C.  IH.  S.  51. 

aiTe  Säeife^tit  ujib  fiunft  liest  pöor  Uetboraen  in  vni,  önb 
quillet  ^eraufi  buti^ä  auäroenbige  «rlcetten,  erinnern,  ermahnen,  «> 
[timintern. 

So  ausflihrlich  die  Abhängigkeit  Scheffiers  von  Weigel 
sachzuweisGii,  war  notwendig,  weil  Kern,  wie  mir  scheint  mit 
vollem  Recht,  die  Forderung  erhebt,  dass  der,  der  fiir  den 
Bherubinisohen  Wandersmann  ein  anderes  Qnellenverhältnia 
uinehine,  die  Belegstellen  in  ähnlicher  VoUstÄndigkeit  zu 
bringen  habe  wie  er.  leh  habe  deshalb  fiir  die  von  Kern  zu- 
amniD  enges  teilten  Sprüche  und  im  Wesentlichen  auch  im  An- 
BohloBse  an  Eeins  Schema  und  der  von  ihm  gewählten  Keihen- 
iblge  einen  Teil  der  von  mir  gesammelten  Belegstellen  aus 
^  eigel  gegeben.  Für  Kerns  weitere  Ausführnngen  S.  93ff. 
in  gleiches  Verfahren  deshalb  nicht  mehr  so  notwendig, 
'£&  die  dort  behandelten  Schefflersuhen  Ideen  mit  geringen 
^nnialunen  Gemeingut  aller  Mystik  sind.     Doch  sind  anch 

diese  Anacbannngen  zahlreiche  entsprechende  Zeugnisse 

Weigel  nachzuweisen,  deren  Veröffentlichung  ich  mir  vor- 
behalte. Jedenfalls  aber  beweisen  die  iiaufigen  wörtlichen 
Berührungen  ScheiFiers  mit  Weigel,  die  umnüglich  «af  Zufall 
beraben  feünnen,  sowie  die  durchgehende  sachliche  Übereln- 
stimniiuig,  dass  thatsächlich  Weigel  ab  die  Hanptquelle  des 
eheruhiDischen  Wandersmanns  tu  betrachten  ist.  Wo  bei  Scheff- 
1er  Modifikationen  der  Weigelschen  Anschanimg  vorkommen, 
da  erfelüren  sie  sich  einerseits  aus  der  Benutznng  der  Medulla 
animae,  des  Buches  von  der  geistlichen  Armut,  Jakob  Böhmes 


und  aaderec  Mystiker,  aber  die  OnindanschaauDgen,  von  dencs   - 
Soheffler  ansgeht,  hat  iLm  Waigel  geliefert. 

Unter  den  mystischen  Sctiriften,  die  neben  den  oben  ge- 
nannten noch  als  Quellen  in  Betracht  kurnmeD,  ist  in  ereter 
Linie  Tauleia  Postille  zu  nennen.  Dass  SchefTler  sie  gekannt, 
wilrde  anch  ohne  sein  ansdcücktichea  Zeugnis  (S.  T.)  feststehen, 
dass  er  sie  auch  flir  den  cherubinisclLen  Wandersmann  eifriger 
als  Kern  meint,  ausgenntzt,  soll  zunäclist  an  einer  Reihe  von 
Stellen  gezeigt  werden,  bei  denen  wörtliche  Anlehnung  wohl 
kaum  In  Abrede  gestellt  werden  kann.  (Tanlers  Predigten 
werden  citiert  nach  der  wahrscheinlich  yon  Daniel  SudernianD 
besorgten  Frankfurter  Ausgabe  von  1621.) 

Ch.W.V,  14. 

Tauler,  I,  349.  aifp  Btfctiie^t  fin  jebEt  auäpu&  Wegen  beS 
SnfiuTfeä. 

eil.  W.  IV,  103. 

Tauler,  1,351.  ^teroufi  ift  offenbart,  ba6  iai  Eeben.  1bcI= 
ä)tä  nidjt  me(ir  flirbt,  auö  bem  Zob  ^erüombt:  unb  fürwa^i;,  e« 
ift  auä)  (ein  anber  Seben  in  tinS,  toeli^ce  eiit  toa^reä  Dnb  bnu 
Wanbelbareö  Seben  \t)},  all  ineId6eS  aui  bem  S:Db  enKpringet. 

Gh.  W.  I,  26. 

Tauler  I,  352.  ^t  bitterer  aber,  ftärcter  öub  öDlKommenei: 
bet  lob  ift,  if  filffet,  ftärder  otifa  roailjafliger  ift  auc^  iai  äebtn. 

An  diese  Stellen  seien  zunächst  die  Beweise  filr  die  oben 
(S.  XXVII.)  aufgestellte  BehauDtung  angereiht,  dass  die  von 
Scheffler  vorgetragene  Ansicht,  Gott  verlange  nach  der  Liebe 
des  Menschen  und  könne  ohne  sie  nicht  bestehen,  auf  Tanler 
zurückgehe.  (Ch.  W.  UI,  3T.  t2.S.  IV,  J79)  Tauler  I,  12<t.  68 
ift  nic^tä  in  bet  flonjen  Keiten  fCelt,  beffen  ©Ott,  bebütfftig  were, 
ober  b.irnat^  ein  betlangen  ^etle,  ausgenommen  ein  cinieeS  Eing, 
totlc^eS  er  fo  ^ejftig  begehrt,  ba6  er  auii)  oHen  gleife  batan  wenbet, 
bamit  er  eä  Dberfomme.  Iiifi  emige  Sing  ifi,  bafe  er  b\e  eble  Seele 
bei)  Stenfi^cn,  bit  »  erft^affen  ^ot  ita:^  feinem  Sbenbilbe,  iniQ 
aUejeit  bereit  Unb  lebtg  ^6cn.  bomit  er  fein  SBerl  in  j&rem  ©runbs 
iciilen  Bub  uollbringen  mutete.  Senn  @oti  pat  itoav  uoilen  @e< 
tt>alt  im  ^immel  bnb  auf)  iSiben,  unb  fan  Feine  Sreatur  feinen 
ÜBiHen  üer^inbeim:  aber  ^ietinn  leibet  er  gleii^famb  9löt&  Onb 
SRangel,  bag  j^  nic^t  Uetpiinftigct  toirt,  fein  allerliebfleä  bnb 
fteubmreic^fleS  ^erit  m  btS  Wenfc^en  Seele  jubrrriibien.  I.  155. 


&}}t  btt  irof\t  6etrlig(eit  iSotteS  Begerel  onfern  Smft  nai^  i^r : 
3a  fie  feie«  bürilet  Bnti  »«langet  nocft  Bnfi,  I.  öäT.  Siefe  m« 
trünflifle  Sieb,  £ufl,  Segierb  bnnb  Verlangen,  befi  elDtgcii,  aU: 
mäi^tigen  ®DtteS,  (d  er  ifet  Bnb  alliDenen  trägl,  ttjeigt  Dnb  6e= 
l»(t(el  er  an  allen  benjenigen,  bie  Sc^  mit  j^tem  ^erjen  unb  Semüt^ 
bfltj«  ftienben  imb  lehren,  Bnb  Don  allen  Ereaturen  fre^.  iebig 
tnb  lo6,  jret  felbft  mäi^tia  feinb:  äBeli^en  aut^  OoH  ber  §63(31 
flUe  Stunb  Bnb  8lugen6Iitf  tnlgegen  gleii^famb  leuffel,  Bnb  fo  lieb= 
Ii$  Bnb  freunblit^  fic  em))fä^«t  Bnb  annimlJl,  alä  wann  fein  eigen 
€cligleit  alfo  ju  (agen  in  btS  ^ta^äfm  ^ipl  Bnb  SJD^lfa^ct  be= 
flünbe.  Vgl.  auch  1,  140  f.  So  iftS  nun  nil  Bon  nützen,  ba6 
«inet  toeit  »mb^ee  lauffe,  bnb  Sott  fncbe:  bann  er  ift  nit^t  f«vne: 
«  fte^et  iür  Bnfer  %\}üs  Bnb  toartet.  SBer  bereit  ift,  BtiB  j^'.n  auff' 
t^t,  jubemfelben  Ec^ret  et  ein:  er  läft  \iä>  nic&t  lang  tuffen,  er 
mag  laum  fo  lang  bebten,  big  j^m  auffget^an  »erbe:  er  ifl  taufenb^ 
mal  beceitlsiQiger  einjule^ren,  al3  ber  Hlenft^  bereitiWiUig  ift  i^n 
«ujfjunemmen.  <St  iß  nur  ein  Slugenblict  be^beS  iaä  aufft^un 
Bnb  baS  eingeben. 

Es  ist  wegen  des  mir  zugemessenen  Rannies  leider  nicht 

nOglich,  alle  die  uthlreicbeD  Belegatelleo ,  die  sieli  für  die 

BeelafluBsnng  Schefflers   durch  Tanlers   Predigten   anfuhren 

L  lasaen,  milznteilen ,  ich  verweise  aber  namentlich  aaf  1,  B3, 

I  HS,  359,  3fil  und  438f.,  Ansflihmngen  über  die  Vargottnng 

des    Menschen,    von    detien    Scbeirier    ganz,  ersichtlich  ab- 

Mngig  ist.     Im  Einzelnen    bemerke   ich  noch:    Zu    Ch.  W. 

1,   7.    vgl.    Tauler,  I,  139.      JJemi  baä  »or^nffte  Bnb  doige 

SBott  QiottfS  toirb  aUein  in  b«  SSüfleii  eingcfpro^er ,  mann  ber 

3Renf4  Bon  fii^  felber  Bnb  Bon  allen  iSingen  ausgegangen,  Bnb 

gant  lebig,  iBÜfi,  Bnb  (infam  gelnffen  fte^t. . .  Xann  allein  in  ber 

ipüften,  baS  ifl.  Wann  mir  bbu  aUen  Steaturen  gan^  Bcriaffen, 

»etfc^mat^t  Bnb  Berteorffen  fmb,  Bnb  nirgenbä  bülff  ober  trcft 

finben  fönnen,  ba  finbet  nie  Seel  j^re  gewiffe  Bnnb  beftenbige 

tu^e.    Der  Spruch  Ch.  W.  II,  115  beruht  auf  dem  breit  dorch- 

gefUbrten  Gleichnis  bei  Taaler  I,  147tF.  vgl.  namentüch  S.  150. 

FHi  die  Eiukleidimg  hat  überhaupt  Scheffler  ausBerordentlich 

Ton  Tanler  gelernt,  namentlich  die  durehgefülirten  alle- 

LflOiiechen  Ausdeutungen,  wie   sie  sich  b.  B.  Ch.  VV.  lU,  79, 

[  '398,  241.  IT,  4.  finden ,  sind  in  ihrer  Metbude  durchaus  auf 

I  Tanler  anrilckmfiihren. 


XXXVI 

Aucb  der  Emflaas  der  Dentachen  Theologie  ist  bei  weitem 
Lüher  suzuschlEigen  als  Keru  es  thnt.  Gerade  ein  Änhäjiger 
Weigels  muBste  fungesetzt  äuf  die  DeutacLe  Theolugie  hin- 
gewiesen werden;  denn  eicht  allein  dass  Weigel  in  seinent 
„(urjra  öerid^t  tinb  aintcitung  jui  Seulfc^en  I^tDloge^"  direkt 
an  das  Bnch  anknüpft  uod  es  von  ailen  mystischen  Schriften 
am  häufifraten  erwühnt,  er  ist  auch  in  wesentlichen  Punkten 
seines  Systems  von  derDeutacheu  Theologie  abhiüigig.  nur  daas 
er  den  von  dorther  entlehnten  .Salzen  meist  eine  schärfere 
Fassung  gibt.  (Auf  einzelnen  Übereinstimniungen  der  Art  ist 
oben  gelegentlich  hingewiesen  wurdea)  Icli  kann  leider 
wieder  nnr  einige  Beispiele  geben. 

Ch,  W.  V,  22<J. 

Deutsche  Theologie,  C.  4.  S.5  der  Ansg.  von  1631.  SGenit 
ii^  mit  nun  ttaaS  gutta  ju  eigne,  ober  öcrmaa,  ober  Iciffe  ober 
l^iue,  Dbet  ba^  eä  mein  fet),  ober  Bon  m'r  ^erttiljrf,  ober  bafe  ei 
mk  juge^öre,  gebühre,  anb  berg[ei(^eii,  @o  nc^me  iä)  mit^  ru^mä- 
»nb  efeve  au,  bnb  eigne  initä  ju,  önb  t^e  jiaeg  öbel, 

Ch.  W.  V,  2fi3. 

D.  Th.  8. 15,  aJtiRb  mx  alfc  in  bie  Sefie  fSinpi,  lix  lütnW 
na^  ber  jeit  inS  ^immelreii^. 

Ch  W.  V,  27;). 

D.  Th  C,  43,  S.  71.  Snb  fo  eiel  S^rtfti  Sebm  im  9fienf(|ni  ift, 
fo  Oiel  ift  ouc^  S^riftu^  in  i^m,  bnb  1d  mtnig  beS  einen,  affo 
toent!)  aud^  \>tS  anbern. 

Weit  geringer  als  der  Einduss  Taulers  und  der  Deutschen 
Theologie  haben  wir  den  Einflnss  Ruysbroeks  und  Herps  an- 
Euaohlagen.  Von  den  mystischen  Grund auschaunu gen  Rays- 
broeks  ist  Scheffler  augenscheinlich  nur  in  geringem  Masse 
beeinflusst;  allenfalls  könnte  man  auf  folgende  Stellen  ver- 
weisen Rusbrocbü  opera,  (Coloniae.  llJOy.),  S.  365.  Sed  ubi 
Filins  est  ex  Patre  geoitus  altera  ab  eodem  persona,  dmu  enm 
Pater  inspicit  genitum,  et  in  eo,  et  cum  eo,  atque  noum  cum 
eo,  (in  qua  >ita  est  creaturarum  omnium)  simul  oumia  iutuetur : 
rursusqne  FiUuB  patrem  geueraotem,  et  fuecandum,  etseipsum, 
et  omnin  in  eo  adspectat;  ex  hac,  inquam,  mutua  m  eadem 
foeeuuda  natura  intnitione  amor  procedit,  qui  est  Spiritus  sanc- 
tus,  amborum  (id  est,  Patris  ac  Filij)  nexus  Et  hic^amor 
personas  cirumplectitUT  ac  penetrat,  rursusqne  intro  manare 


XXXVII 

II  unit&tem,  es  qua  Pater  coatineDter  et  sine  cessatiuue 
t.  vgl.  S.  573,  Sine  cessatioue  Bnini  Operator,  (sc,  DeuBl, 
3  quod  mera  acüo  est  secondum  naturae  sitae  foeennditatem ; 
'  li  ageret,  uec  ipse,  neu  ulla  vel  in  üaelis,  vel  terris  crea- 
1  foret.  Semper  igitur  et  operatur,  et  perpetim  finitnr,  Et 
hac  praeceba  divinae  naturae  miitate  seenndum  sui  in 
*  essentiam  soani  isclinationem ,  Deus  fmitive  sese  possidet: 
in  eademqne  unitate  foecimdua  est,  et  in  ipsa  Fater  sine 
intermiHsione  auum  generat  fiilium,  qui  est  »apientja  aetema. 
Ke  von  der  Dreieinigkeit  hier  vorgetrageBe  Lehre  entspricht 
hn  Wesentlichen  der  Ch.  W.  VI.  238  zu  Grunde  liegenden  An- 
schauung; während  zu  der  zweiten  Stelle  U,  132,  11,02  und 
V,  75  KU  vergleichen  ist. 

Doch  wenn  man  auch  in  diesen  Fällen  eine  Beeinflussung 
Schefflers  erblicken  mag,  sü  findet  man  doch  im  ganzen,  die 
Allgemeinsten  mystischen  Gedanken  abgerechnet,  wenige  Über- 
rinstjmmungen,  sü  dass  man  wohl  sagen  kann:  Rnysbruek 
bat  nur  in  einzelnen  Punkten,  nicht  in  seiner  ganzen  Geistes- 
liohtung  auf  Schelf  1er  gewirkt.  Ans  den  von  mir  gesammelten 
Stellen,  bei  denen  eine  Abhängigkeit  des  cherubinischen 
{.j-Wandersmannes  von  dem  älteren  Mystiker  wahrscheinlich 
),  teile  ich  wieder  eine  kleine  Auswahl  mit. 
Ch.  W.  IV,  \b-l. 
Busbr.  opera,  S.  i)4. 

Charitas  uamque  quicquid  est  in  homine  culparum  sive 
lefectnnm,  comburit  cunctasque  virtutes  perficit  et  absolvit. 
Oh.  W.  V,  32Ü,  Z.  1. 
opera,  S.  307. 
Amor  enim  compendiu 
Ck  W.  m,  233. 
opera,  8.  Si)9. 
HundQS  uamque  et  hc 
B  iapugnant, 

j  ergo  hostes  suos  superatos  cupit,  prius  vincat  seipsum. 

Auch  für  Herp  stelle  ich  einige  der  von  mir  gesammelten 

Stelleu   zusammen   (leider  ist   mir  im   Augenblick  nur  eine 

apStere  Ausgabe  des  Spiegels  der  Vollkomuienheit  von  172S 

Mgänglich). 

Ch.  W.  I,  68. 


ad  Deum  v 


B  Tartaiens  u 
:  quisqnam  magis  quam  a 
B  superatos  c 


i  uobis  ipsia 
pso  laeditur. 


Herp,  S.  23.  SBofern  er  (b«t  Wia\äf)  nur  mit  einet  b(müt6i9en 
llnteiWerfimg  unter  ®Ott  unb  alle  Sceatucen,  in  Wahrer  ®tla^tn' 
^ril,  unb  ©((ingüi^timg  feineä  I^miä,  in  fein  9!ii^t  einfiiiilet,  (» 
tnu6  fi(^  ©Dtt  mit  i^m  Dereinigen  unb  ba^in  neigen,  alUo  bet 
abflrunb  feine«  eigenen  SHc^tS  anruft  ben  unge. 
f^affenen  abetunb  beä  (Söttlii^en    überlnefentrit^en 

Ch.  W.  II,  145. 

nerp,  S.  30.    Sott  ift  ein  übertoefeiibltcti  ®ul^. 

Ch.  W.  Vt,  1H1,  192. 

Herp,  S.  as.  Serlieffe  «inet  fc&on  [ein  Sönigrei«  unb  buBefy 
bie  ganQe  SBelt:  toolU  abn  fii3}  felbft  auf  eine  unorbentlii^e  äSeife 
behalten,  bet  ^ättc  be^no^e  not^  nichts  »erlaffen. 

Ch.  W.  IV,  35  ist  offeubar  durch  die  Ausführungen  bei 
Herp  S.  164f.  (Cap.  26;  1!,  12,  13)  üher  die  Hübe,  Tiefe, 
Breite  und  I^nge  Gottes  angeregt. 

Ob  Schefflet  Subo  gekannt  hat,  ist  zweifelhaft.  Er  er- 
wähnt ihn  nicht,  auch  finden  sich  in  den  Sprüchen  der  ersten 
fnnf  Bücher  kaum  irgend  welche  Anklänge.  Allenfalls  könnte 
man  an  einen  Eintluss  Susos  bei  den  Sonetten,  nameotUch. 
bei  Nu.  7  deukeu.  Die  dort  vorkommenden  Klagen  erinnern 
an  Kap.  21  von  Susos  BQcblein  der  Weisheit,  auch  eiue  ge- 
wisse würtliehe  Cbereinstlmmuug  scheint  stattznhuden  (Suao 
wird  citiert  nach  der  Ansg.  CliUn  letil). 

Angelus  Silesius:  9l(^  tve^!  mo  bin  ic^  nu?  be^  (autei  ^ÜU' 
fi^en  3Ro^ten. 

Su8i),S.  159.  91(6  i>">ä  ™  Stnblid  ift  fte  (die  andere  Welt)? 
mit  gangen,  ^auffcn  ionimen  bie  abf(^elolii^flen  ©eftalten 
bet  töQiWen  aHo^tea 

Vgl.  auch  noch  Suso,  Büchlein  der  Weisheit  Cap,  11,  wo 
sich  ganz  ähnliche  Äusnihrungen  wie  in  Cap.  21  finden.  In- 
dessen genUgeu  diese  Anklänge  nicht,  um  die  Abhängigkeit 
Schefflets  von  Suso  ausser  Ftage  zu  stellen;  es  ist  ebenso  leicht 
möglich,  dass  ihm  itgeud  ein  katbolischet  Erbauungsbuch  die 
Elemente  geliefert  hat,  die  sich  auch  bei  Snso  finden. 

Anf  die  neubathollschen  Mystiker  weist  Schefflet  in  der 
Vorrede  und  bei  San^us  gelegeutlich  auch  in  den  Anmerkungen 
besonders  hin.  Dennoch  ist  ihr  Eiiifluss  ausserordentlich  gering; 
es  finden  sich  wohl  Anklänge ,  allein  diese  erklären  sich  in 


XXXIX 

räes    mehteo   FUllen    aus    der   gemeiusameii   Beiiatznog'   der 

gleicIieD  Quellen.    Am  näühHteti  von  allen  diesen  Mystikern 

Bteht  Scheffler  nnoh  Ludovicns  BluaiuB,  nnd   es  scheint,  daes 

I  Scheffler  ilui  ancli  benutzt  hat,  aber  auch  hier  macht  sich  die 

f  Sinwirkung  nicht  allziistark  geltend. 

Weit  stärker  indesseo  als  diese  nenkatholischen  Mystiker 

1  scheinen  die  bereits  bei  Pnmckenberg'  erwähnten  anonymen 

[  mystischen  Traktate  Scheffler  beeinflnsst  za  haben.    Leider 

i   grade   in  diesem  Punkte   ausserordentlich  schwierig, 

I  Belege  im  Einzelnen  zu  geben,  da  die  meisten  dieser  im  16. 

[  und  he^nnenden  17.  Jahrhimdert  verbreiteten  BUcher  —  man 

f  kum  sie  mystische  Flugschriften  nennen  —  ausserordentlich 

I  «ehwer  zug^ngiieh  und  zum  Teil  überhaupt  verschallen  sind, 

Bo  Clasa  ich  nur  die  wenigsten  benutzten  konnte.    Soweit  ich 

aber  aus  ihrer  Wirkung  auf  ehizelne  von  mir  gerade  für  diesen 

Punkt  sorgililtig  geprüften  theosophischen  Sehriftateiler  nament- 

Heh  des  beginnenden  n.  Jahrhunderts  schliessen  kann,  aind 

einselne  dieser  Schriften  wohl  unschuldiger  Natur  gewesen 

und  im  Wesentlichen  als  Erb auungsbU eher  zu  bezeichnen,  in 

aoderen  dagegen  scheinen  sich  bestimmte,  mit  der  kirchliohen 

Lehre  unvereinbare  Gedanken,  die  im  Wesentlichen  ans  dem 

Ideenschatze  Meiatet  Ectbarts  stammen,  fortgepflauztzu  haben. 

Li  Frankenbergs  Kreis  scheinen  sie  namentlich  tllr  die  immer 

echUrfere  Zuspitzung  eines  bereits  berührten  Gedankens  von 

besonderer  Bedeutung  zu  sein.    Die  Lehre,  dass  erst  in  dem 

Hensehen  und  durch  deu  Menschen  die  Gottheit  wirklich  ins 

Leben  träte,  bembtzwar,  wie  oben  S.  XVIII  gezeigt  worden  ist, 

I   mf  Weigelscben  Ausehauungen,    ist  aber  in   Franckenbergs 

KSireise,  offenbar  unter  dem  Einflüsse  noch  anderer  Faktoren, 

I.BD  ausserordentlicher  Küiinlieit  gesteigert  worden.')    So  weit 

1 )  Am  schroffaten  ist  der  Gedanke  vielleicht  von  Francken- 
bergs Freund  Daniel  von  Czepka  ausgesprochen  (in  seinem 
Werke:  das  inwendige  HimmelreichrieSS],  No.  XII.,  mitgeteilt 
TOn  Kofltaanne  iu  der  Zeitschrift  lllr  Geschichte  der  evan- 
l.feSsehen  Kirche  Schlesiens,  Bd.  1). 

mit  Äinb  unb  iBater. 
«Ott  ift  i^m  fclbft  nit^t  öott;  er  ifl  baä,  waS  er  ifL 
»los  i>ai  (Slef*i5pfii  ^at  t^m  einen  &M  erReft. 
et  tft  fein  (Sefltnft^ein;  bet  Tltn]ä),  ei>  et  BCletl, 


ich  auf  Grund  des  nur  zu  Qebote  stebenden  Hateriftla  urteilBs 

kann,  sind  es  hauptsSuhlloh  dte  mystischen  Traktate,  auf  die 
die  schüfe  Zuspitzung  dieser  Weigelscben  Anschauung  in 
Fnnkenberga  Eieise  zurückzuführen  ist.  So  ist  es  gewiss 
auch  kein  Znfall,  dass  Soheffler  in  der  Einkleidung  eines 
ICpigiammes,  in  welchem  er  jenen  Gedankea  sehr  schiufF  zum 
Ausdruck  bringt,  an  ein  Stück  ans  dieser  Litteratur  unmittel- 
bar anknüpft.  Der  in  der  Anmerkung  zu  IT,  1TS  erwähnte 
Begierer  ist  der  Traktat;  Begieter  oder  Schatz  der  Seelen.*) 
Das  Original  ist  ein  spaniscbea  Erbaunugsbucb :  El  desideroso, 
über  das  ich  leider  keine  näheren  bibliü graphischen  Angaben 
machen  kann;  ans  dem  Spanischen  ist  es  dann  ins  Franzüsische 
nnd  ans  diesem  ins  Deutsche  übersetzt.  An  sieh  ziemlich 
nn verfänglich,  wurde  es  wegen  des  mystischen  Grundgelialtes 
wie  auch  wegen  der  gesehiakten  allegürischen  Einkleidung 
viel  gelesen  und  bildet  ein  wichtiges  Glied  in  der  Reihe  jener 
kursierenden  Traktate,  wie  denn  auch  Franckenberg  es  in 
seinem  Verzeichnis  auffuhrt.  Die  Stellen,  die  Scheffler  bei 
seinem  Citate  im  Auge  hat,  stehen  Cap.  14,  S.  212ff.  der  unten 
cttlerten  Ausgabe.  Der  Herr  rät  dem  Begierer  (dem  nach 
den  ewigen  Heil  Strebenden)  an  nichts  zu  denken  als  an  die 
beiden  Worte:  Ich  und  du,  Sclave  und  Künig.    S.  213:  Snb 

feat  feintn  Sott,  ^at  61oa  in  freiet  Su^  g«(c6tDe6t. 
Sa^  er  befielt,  ift  fein;  unb  tritt  er  je  inä  fiittt 
©efcftie^et  fö,  bafe  ®oit  unb  aJleufi^  juBlti*  entbcit^t. 
2)  Zahbeicho  Ausgaben  verzeichnet  Arnold,  Historie  der 
mystischen  Theologie,  S.  4fi4.  Mir  haben  zwei  auf  der 
Müncheuer  Hof-  und  Staatsbibliothek  befindliche  Ausgaben  vor- 
gelegen: Dillingon  1578  und  Küln  Hilii;  da  sie  im  Wesentlichen 
abereinstinmien,  eitlere  ich  aus  naheliegenden  Gründen  nach  der 
dem  IT.Jahrh.  angehörenden:  iUegieret.  |0bn6i^JV^'^  I  ®<^'^"> 
I  barin  ein  jtbet  ß^rifl,  |  Bnbec  eintm  litblirfien  »nnb  |  gan^  luftigen 
fleflirft^,  gde&rt  |  Onb  Btibfir»ie(en  toirb,  iBctt  ju  ertennen,  |  juförc^ten. 
»nb  au6  fltunbt  (einee  .viet=  I  ßen  juHcben,  onb  bur^ft  folc^e  (Sotlfe;  \ 
liege  mittel  bie  eniige  ftltoleil  |  )u  erlongen.  ]  KuS  ^tantiüfift^n; 
in  ^ot^teutt*  |  ^pratS)  B6t((ett.  |  Stbrurft  ju  eöQn.  i  »e?  Mur*arb 
arutf.  3m  1  alten  J^umb,  1610.  11  unpag.  SU.  unb  2Jü  S®. 
Auf  Scheffler  von  Einfluss  war  vielleicht  noch  die  Stelle 
8.  I29f.,  wo  die  Eigenschaften,  die  man  Gott  zuschreibt,  für 
ein  Erzeugnis  des  menschlichen  Denkens  erklärt  werden,  Ch. 
W,  I,  267  u.  268  sind  höchst  waliraoheinlioh  von  den  Aus- 
flinrnngen.  Begierer,  S.  laif.  angeregt. 


«Ifo  bttgeftet  b«  ganticn  SBJttt  Bnb  atl*B  bae  i^t  a'ff^t"  ""t'  8«= 
^ört  ^afit,  Bub  gebenttet  taS  nieinanb  in  bicfet  ffltlt  ift  totin  3($ 
bnli  bu,  bie  nnbetn  jlue^  toflttrem  Sclace  Bnb  fiönig,  ttjetben  Qiii$ 
^ienen,  im  ^aug  mit  bm  Stübctn  ja  leben  unb  conimfieTtn. 

JRtmlid)  baä  ein,  baä  i^r,  i^r  aU«  Sciaue  fe?t,  bnb  olfo  toerbt 
j^t  bemüt^ia  Bnb  ae^otfant  fdn.  S8nb  füc  ba^  anbet,  baä  j^t 
ctvd  felbfl  fiünia  ft^t,  bann  i^  mac^  aUt  ßünig  gat  rdi^.  i^nen 
tool  fluta  öeben  Bcrrei^mb.  ©.218.  3$  fag  rei^t,  fprai$  er 
(der  Begierer),  bnnn  id)  bin  üinB  bie  Siebe  meine«  Serm  ein 
@c[aBe.  !Sarna(^  nam  ei;  iaS  anber  bnb  ^^rad},  3<^  tönig,  ic^ 
tag  ceifit,  baS  id)  ein  flönia  bin,  ber  ii^  ®DlteS  bi«ner  bin.  3)ann 
jl^  ju  bienen,  ift  «nieten  unb  ^erifi^en,  Bnb  alfo  mufi  ic^  Sönig 
Jem.— ■) 

Äua  allen  diesen  Eiementen  hat  sich  nuu,  wie  bereits 
oben  hervorgeLohen,  im  Kreise  Prajickenbergs  eine  Ausdrneks- 
welse  gebildet,  wie  wir  sie  ähnlich  später  in  den  pietistischen 
KöüTentikeln  findün.  Bestimmte  Formeln  von  religiiSaer,  spe- 
dell  niTBtischer  Färbong,  mUgen  hier  mit  einer  gewissen 
fiegelmässigkeit  im  Redeaustaasch  wiedergekehrt  sein.  Fran- 
ckanbergB  Schriften')  bieten  dafUr  einige  Belege;  deutlicher 
lutfirlich  spiegelt  sich  die  Umgangssprache  in  den  Briefen 
ickenbergs  ab ;  das  Wenige,  ^as  wir  davon  besitzen,  zeigt 
stark  Scheffler  anch  mit  seinen  Sprüchen  in  der 
'Onter  Franckeubergs  Freunden  üblichen  Aus  drucks  weise 
Tmrzelte.  Wenn  Franckenberg  z.  B.  in  einem  von  KuSmanne 
a.  o.  0-  S.  üb  mitgeteilten  Briefe  ansruft :  £ia  ascendamns  in 

Altnm  cum  Aqnila  ncistra  coelesti  glariosa eredendo 

sperando  amando,  ferendo  constanter  et  sincere,  so  ist  die 

f  Äehnlichkeit  mit  den  Vorstelinngen ,  die  Ch,  W.  IT,  171  UI, 

E{99-  zu  Grande  liegen,  nicht  zu  verkennen. 

r  1)  Offenbar  ist  von  diesen  Stellen  ausser  den  beidea  nn- 

mittelbu  11,  178  folgenden  noch  V,  134  abhängig,  wahisthem- 
£oh  »ach  H,  195— !«?. 

2)  Im  Ganzen  finden  sich  jedoch  in  Franc kenberga 
Sduinen  verhältnismässig  wenige  Uebereinstimmungen  mit 
dem  eliembinisclien  Wandersmana;  nnr  der  oculus  aeternitatls 
(doch  vgl.  Über  die  Autorfrage  oben  8.  III.)  bietet  Einiges: 
Tgl.  8.  6B,  75f.  96.  lOU.  I(l4.  132.  145.  )56  f.  1S9,  162  f  164  ff. 
164  f.  196.  Allerdings  sind  die  U eberein stimniun gen  niebt  so, 
dase  Bie  darcbaus  zwiugend  wären,  weshalb  von  ihrer  näheren 
ErUrtemng  wühl  abgesehen  werden  kann. 


I 


lutar 
■  ^"raiK 

^Bonter 


).  als  Hauptqnelle  für  deo  ohernbinischen  Wanderamann 
ist  Valentin  Weigel  aaziisehoD ;  er^^zcnd  nud  eiasohcäDkead 
treten  binsu  die  Medulla,  animae,  das  Buch  von  der  geistlichen 
Armut  und  die  verhültnisniüsslg  nicht  sehr  zahlreichen  Eckart- 
Bchen  Fredigten,  die  Scbeffler  bekannt  sein  konnten. 

1.  in  zweiter  Linie  kummen  in  Betracht:  Jakob  BUhme, 
Tauler  und  die  deulBche  Theologie. 

3.  GauÄ  mrilck  treten  dagegen  Ruysbroek  und  Herp;  sie 
eiod  nur  gelegentlich  benutzt  und  haben  SchefTler  in  keinem 
Punkte  entsoheidend  beeiuflusst. 

4.  Aehnlich  verhält  es  sich  mit  den  neukatholischen 
Mystikern,  von  denen  noch  am  stärksten  LnduvicuB  Blosius 
auf  Scheffier  gewirkt  hat. 

5.  Sebr  bedeutend  war  dagegen  aller  Wahrscheinlichkeit 
nach  der  Binfluss,  den  die  zahlreichen  anonymen  mystischen  Trak- 
tate des  Kl.  und  IT.  Jahrhunderts  auf  Scheff  1er ausgeübt  babeu. 

fi.  Aus  dem  Zusamnieutliessen  aller  dieser  Elemente  hat  sieh 
in  Franckenbergs  Kreis  wahrscheinlich  eine  Summe  von  fest- 
steheadeu  Formeln  und  Vcitatellungen  gebildet,  wodnrch  der 
knappen  Znsauimcnfassung  einzelner  mystischer  Anschauangen 
auf  das  Wirksamste  vorgearbeitet  war. 


II. 

Sind  somit  die  Quellen  festgestellt,  aus  denen  der  Ideen- 
schätz  des  cherubinischen  Wandersuiannes  stammt,  so  erhebt 
sich  die  weitere  Frage,  inwieweit  Schetflers  Werk  anch 
der  Form  nach  vorbereitet  war.  Religiöse  Sprüche  ähnlicher 
Art  hat  zuerst  Georgette  de  Montenay  (1571)  in  ihren  Em- 
blemata  christiana  zusammengestellt;  sie  wurden  in  sieben 
Sprachen  verbreitet  und  haben  auch  in  Deutschland  grossen 
Anklang  gefunden.  Die  Verfasserin  zeigt  streng  christlichen 
Sinn;  mystische  Gedanken  finden  sich  noch  nicht.  Dennoch 
scheint  von  den  Emblemata  christiana  der  Autor  augeregt  zu 
sein,  der  diese  Form  der  gereimten  kurzen  Sprüche  zuerst 
fllr  die  Verbreitung  mystischer  Ideen  ilienstljar  machte.   Daniel 


XLUI 

Sndermann  giebt  in  seinem  Buche:  ©d^öne  auiSerlefene  f^iguren 
t>n\)  l^ol^e  Seigren  twn  ber  SSegnabeten  £tebl^abenben  @ee(e,  nemUd^ 
ber  ©l^rtftKcl^en  Äird^cn  Dnb  jl^tem  ©emal^t  3^«  ©l^tijio  (4  Teile 
die  3  ersten  o.  J.  T.  4:  1628)  auf  jeder  Seite  ein  Bild  und 
eine  Erklärung,  die  namentlich  im  dritten  Teil  zu  epigram- 
matischer Kürze  sich  zuspitzt;  die  nachfolgenden  Beispiele 
dnd  ans  diesem  Teile  S.  27  ff.  ausgewählt : 

mit  lernen  toag  bil  beffcr  ift, 
^an  aEcr  Äünft?  folg  Scfum  ©l^rift, 
aWit  leben,  aud^  mit  toerden  Wled^t, 
S)ar)u  hitt  t>mb  ben  glauben  red^t. 

Slug  l^üffart  fompt  aU  fd^mer^  t>nb  ^ein: 
Dl^ne  bie  toütt  lein  teüffet  fein. 

SWein  l^er^  fol  l^ie  !ein  boben  pnben, 
S)an  ®ott  fid^  brauf  ju  laffen  gtünbn, 
^el^alt  id^  ben  in  @tnig!eit 
SÄtt  btng  ift  mein  aud^  in  ber  3^tt- 

Äein  ©eel  mag  ftd^  in  ®ott  erl^ebn, 
@ie  mug  )ut)or  ganj  übergebn, 
2111  ©reatur  bie  ®ott  nid^t  ftnb. 
S)ann  mag«  l^inauff  lommen  gefd^toinb. 

D  nit  Derfeum  ber  gnaben  geit, 
©unft  finbft  fein  mel^r  in  ©toigleit. 

@el^  bie  ©eel  ®ott  ein  2lugenblid, 
@ie  ferte  ftd^  nid^t  mel^r  gurüd, 
Ümb  ber  Sßelt  gut;  öil  minber  nod^, 
SBan  jte  ben  fel^,  ol^n  mittel  l^od^, 
ga  tote  er  ift  im  SCBefen  bloß, 
2)al^er  fie  anfangt  einmal  flofe, 
§iebon  ift  nit  Qu  reben  Dil, 
SBerS  red^t  entjjfinb,  ber  fd^toeiget  ftil. 

@8  ift  0  3Wenfd^  bein  ©eele  l^od^, 
©öttlid^er  SDing  fo  fällig  nod), 
S)ag  bu  !anft  fein  ben  @ngeln  gleid^. 
®inig  mitt  ®ott,  3^*"^  Himmelreich, 
3a  ^ettft  !etn  leib,  fo  fd^toer  önb  feift, 
©0  toerft  gar  ein  l^immlifd^er  ®ei|i; 


3)tuniE  laE  He  SBttt  UnbS  flei(^  fleliift 
60  Wirft  ein  Seift  mit  gefu  ß^rift. 
3)ie  aa«(t  roic  «ii^  bet  biiff  Seift,') 
Slteiten  gewiS  am  aDermeift, 
91ur  in  una  fdbfl,  tarumS  fo  fialM, 
SBivS  ffeift^  ber  Sünb,  mit  gantet  gmalt, 
^aitn  flebempfft,  fo  ffinbä  alBeibt, 
SSertUaei  (d^on  unb  mit  gefre?!. 
Stjt  man  ^offacl  im  .^iminrl  ^01!^, 
Sd  fdl  r«  gfiB't  3"t  ^cUe  bD*: 
Siitfft  mon  bemut  in  ber  ^eße  grunb, 
Sie  fleigt  in  öimmel  glei*  jur  flunb, 
Ken  1}of\att  hat  He  i/eUe  gemait, 
Btmul  &oltS  31ei(^  Bn«  ^erfilr  bratet. 
O  SRenW,  loic  lang  milt  frembbs  enneffn 
Unb  not^  beiner  felbft  gnn^  Becgeffn? 
3Bie  lang  bienft  me^r,  ben  Sieaturn, 
ajerlnirft  bic^  felfift  mit  oQ  figutn? 
äötc  lang  ttilt  noft  leben  ber  jtit, 
Bnb  ftecben  aB,  ber  iSmiglleit 
D  ffienfdj  bu  Ilagft  ober  mtt  fe^r, 
3)a8  er  bir  iiirftt  gibt  gnab  j(  mefir: 
60  ioiS)  ©Ott  felbft  (lagt  (aI8  no^  milbt) 
3!iaB  bu  fein  gnab  ntd^l  ^aben  milt; 
aßer  bein  ^er^  lä^r,  Bon  gieatur, 
er  t^em  felbp  biein,  »erfu*  e€  nur. 
SBalb  ©Ott  in  Bn«  baS  ^erB  la^r  finbt, 
So  (ombt  ©r  felbft  barin  get:^''''"^'. 
3?nb  R>irift  aug  einer  liebe  gm  ein, 
Da  ift  ein  Seift,  ein  ©inigee  ®in: 
D  maä  möt^t  Bn«  Oolt  &Bbft8  gebn' 
San  ftd^  felbft  ganl),  ©in  bvei^eit  e&n. 

In  diesen  Spriiclien  zeigt  sich,  wenn  wir  von  d 
weichenden  poetificheu  Form  alDacIien,    eine  doutlicli 


J 


XLV 

nehmbare  Verwandtschaft  mit  Schefflers  Schlossreimen.  Es 
ist  aber  nun  auch  im  hohen  Masse  wahrscheinlich,  dass  Scheff- 
1er  sie  gekannt  hat;  unzweifelhaft  jedenfalls  ist  die  That- 
Sache,  dass  Sudermanns  Sprüche  in  Franckenbergs  Kreise 
eifrig  gelesen  worden  sind;  die  „Kupferstticke"  Sudermanns 
werden  in  Franckenbergs  Verzeichnis  (oben  S.  VII.)  unter  den 
zn  empfehlenden  Büchern  erwähnt.  So  kann  es  uns  denn 
nicht  Wunder  nehmen,  wenn  in  Franckenbergs  Kreise  schon 
sehr  bald  ähnliche  Versuche  wie  die  Sudermanns  auftauchten. 
Bis  in  das  Jahr  1622  reichen  die  Anfänge  der  lateinischen 
Dichtungen  zurück,  die  Franckenbergs  Freund  Johann  Theo- 
dor von  Tschesch  im  Jahre  1643  abschloss  und  im  Jahre  1644 
unter  dem  Titel:  Vitae  cum  Christo  sive  Epigrammatum 
sacrorum  Centuriae  XII  (s.  1.)  herausgab.  Einige  Proben  werden 
genügen,  um  eine  Vorstellung  von  dem  Inhalte  zu  geben. 

I.  24.  Paradisus. 

An  Sit  in  hoc  nostro  Paradisus,  quaeritis,  Orbe? 
Quaeritis?  in  vestro,  (quis  putet)  ille  Sinu. 

I.  29.  Vivere  et  mori. 

Ergone  Tu  mecum  vis  Vivere  dulcis  Jesu ! 
Ergo  etiam  tecum  da  mihi  Chris te  mori. 

I.  46.  Tres  hostes,  trinum  Auxilium. 

Tres  nobis  Hostes,  Mundus,  Caro  subdola,  Daemon; 

In  trino  Auxilium  Praesidiumque  Deo. 
Quis  major?  Deus  an  Mundus?  Caro  subdola,  Daemon? 

0  Homo,  praesidium  disce,  tuere,  tuum. 

I.  47.  Vitae  Labor  interioris. 

Te  simul  atque  Deum,  quae  circum  Te  simul  in  Te, 
Ceme  frequens.  Vitae  sie  fugit  Vmbra  tuae. 

1.  53.         Linquendo,  ©claffcnl^cit.  Joh.  16,  28. 

Ad  nos  linquendo  Caelum  descendis,  Jesu: 
Linquendo  Mundum,  ad  Te  pia  Vita  redit. 

L  100.  Vtrum?   (vgl.  Ch.  W.  I,  145.) 

Infemus  simul  et  caelum  in  te.    Tu  modo  Caelum 
Suspice  et  Infemus  non  erit  ullus,  Homo. 


n.  69,  Ad  Te,  Per  Tb,  In  Te. 

Ad  Te  cuncta,  Pater;  Per  Te  annt  omuia,  Christel 

In  Te  sola  mihi,  Spiritus'  alme,  Quies, 

III.  TL  De  Caelo  ad  Oaelnm. 

Joh.  3,  13. 

Yt  Caelom  tcneas.  Opus  est,  Mens  aegra,  renasci. 

De  Caelo  ad  Caelum,  aulla  alinnde.  Via  est. 


III.  sa.  Christ 

Scripta  placentChri! 
H!c  opus  est  nas 

IV.  18.  Disee  Mori. 

Vt  viyas,  ut  moriaris  Mente  verenä, 
Disce  mori  Mundo,  visere  disce  Deu. 

IV.  9fi.  In  Cantica  Canticorum. 

äi  Paradisiacis  nascuntor  Lilia  Campis, 
Hie  sunt  puipurois  Lilia  mixta  Rosis. 

V.  7(1.  Quid  sapiB.  (vgl  Ch.  W.  1,146.) 

Fit  Coelnm  Infercua,  si  dod  sapis  Enthea  Coeli: 
Infomus  Coelum,  si  pia  Regna  sapis. 

V.  77.  Cui  vivis. 

In  te  nOD  udub,  Dnu  sunt,  Uüido.    Stat  Vetos  et  stat 
Icde  NovBS.  Cni  jam  vivis  es  unus  Bumo. 

VI.  S8.  Non  Quis,  sed  Qnid. 

Vera  eupis?  Non  Quis  sod  Quid  per  Cunct«  videndum. 
Nam  Deus  in  cunctjs,  tu  mudo  cerne,  Locia. 
VU.  24.  Monas. 

Dia  Mona»!  quis  te  numerabit?  Qnia  tna  dicet 
Semina'?  Tu  nobis  omnibns  Ourna!  Sat  est. 


XL  VII 

A.  Quo  fugiam?  E  Mundo  non  Corpore,  Mente  sed  in  Te 
Ire  licet.    Profugam  suscipe  Christe  tuam. 

C.  Sis  Mecum  Mundnm  fugiens,  Mecum  reditura, 
Cum  mea  Lux  pleno  surget  honora  Die. 

Vn.  45.  Sis  nihil. 

Sis  nihil,  et  tibi  sie  fiet  Dens  Omnia.    Vere 
Ut  sis,  esse  opus  est,  5  mea  vita,  nihil. 

IX.  13.  Quies.  (vgl.  Ch.  W.  II,  11.) 

Nulla  Quies  Mundo,  non  Carni,  non  ßationi: 
Sola  in  Vulneribus  est  pie  Christe  tuis. 

X.  22.  Mihi  suffieit  Vnum. 

Desunt  Multa.  Vnum  mihi  suffieit.    0  Dens  in  Te 
Omnia  sunt.    Vnum  Te  juvat  esse  meum. 

X.  30.  Ad  Vnum. 

Quo  tendis,  quid  agis?  Quem,  quid,  Mens  5  vaga  quaeris? 
Vnum  est,  et  summum.  Mens  vaga  crede,  Bonum. 

X.  98.  Suus  et  Tuns. 

Qui  suus  est,  certe  non  est  Tuus,  optime  Jesu. 
Paenitet  esse  Suum.    Suffieit  esse  Tuum. 

Gewiss  ist  der  Gedankenkreis,  in  dem  sich  Tschesch  be- 
wegt, mit  den  Anschauungen  Scheflflers  verwandt;  vgl.  z.  B. 
oben  V,  88  mit  Ch.  W.  V.  120.  und  die  sonst  noch  oben  an- 
gefÜhrtenStellen.  Allerdings  sind  Tschesch's  Gedanken  nicht  so 
ausschliesslich  auf  den  Mystikern  basiert,  wie  die  Scheff  lers.  Noch 
erscheint  bei  ihm  neben  Tauler  Luther,  wenn  er  auch  rät,  erst 
Tauler  uud  dann  Luther  zu  lesen,  (1, 58.)  Mit  den  griechischen 
Philosophen  und  ihren  Systemen  beschäftigt  sich  eine  Reihe  von 
£pigTanmien  (V,  30— .h6,  Ciceros  Philosophie  V,  37;  vgl.  ferner 
V,  63 — 67);  daneben  werden  Zoroaster  und  Hermes  Trisma- 
gistus  behandelt.  Von  den  mystisch  angehauchten  Männern 
des  16.  Jahrhunderts  erwähnt  der  Dichter  namentlich  Jo- 
hannes Arndt.  Der  eigentlichen  Spekulation  wird  allerdings 
ein  verhältnismässig  geringer  Spielraum  gegönnt.  —  An 
Scheffler  erinnern  die  Epigramme,  in  denen  Heilige  behandelt 


XL  VI  II 

werden;  anch  die  alleguriscliea  AuadentungeD  scheineu  Scheff- 
[crB  Mauier  voranszuverk linden,  (vgl.  das  oben  zq  VII,  .ts  eitierta 
Epigramm  aus  dem  Ch.  W.)  Nur  einmal  wird  das  lateinisclie  Ge- 
wand durehbrochcD :  Tschesch  hatte  eine  Pilgerfahrt  nach  Jern- 
salem  unternummen,  die  allerdings  niclit  völlig  znr  ÄnsfUhrang 
gebracht  wurde ;  als  er  die  Seereise  antreten  wollte,  fand  er  für 
die  Stinimung,  die  ihn  bewegte,  auch  den  deutschen  Aus- 
druck: (XI,  42). 
9Sit  se\im  au^  bem  @unb,  ^ilff  unS  audf  uoii  im  @ünben, 
^ilff  S^rifte,  ^iltl  ä"  ^Tt-  ''"6  toir  den  glimmet  finteu. 

Haben  die  Epigramme  von  Tschesch  nar  eine  Reihe  von 
Grundgedanken  mit  dem  cherubinischen  Wand ersmann  gemein, 
Bo  zeigt  sich  dagegen  Schefflers  theosophisches  System  schoa 
viillig  ausgebildet  in  einem  ebenfalls  ans  dem  Kreise  Abraham'» 
von  Franckenberg  hervorgegangenen  Werk,  den  Sexcenta 
monodisticha  Sapientam  von  Daniel  von  Czepko.  Wie  die 
Epigramme  von  Tschesch  sind  Czepko's  Sprüche  (in  der  Über- 
schrift zweier  von  Franckenberg  beigegehener  Gedichte  werden 
sie  wie  bei  Seheff  1er  Sohlnssreime  genannt)  in  Centurien  einge- 
teilt. Die  auf&llende  Übereinstimmang,  die  die  Monodisticha  in 
Form  nndGedaokeniuhalt  mit  dem  cherubinischen  Wandersmanit 
aufweisen,  ist  frUhieitig  bemerkt  worden,  bereits  Kahlert, 
Augeins  Silesius,  S.  ätifhat  darauf  anf merk sam  gemacht  und 
einige,  allerdings  unzureichende  Proben  mitgeteilt,  ohne  frei- 
lich anch  nur  den  geringsten  Versuch  zu  machen,  das  Ver- 
hältnis ScheffletB  zu  Czepko  näher  zu  bestimmen.  Das  Ver- 
dienst, dieses  Verhältnia  richtig  erkannt  zu  haben,  gcbtlhrt 
Koftmanne,  der  Im  Correapondezblattdes  Vereins  für  Geschichte 
der  evangelischen  Kirche  Schiesiens,  1882,  Bd.  I,  S.fl6ff.  die 
ersten  drei  Centurien  der  Honudisticha  hat  abdrucken  lassen. 
Da  diese  Provmzialzeitschrtft  nicht  leicht  zugänglich  ist,  so 
ist  es  gewiss  berechtigt,  wenn  wir  unter  Hinzuziehung  anch 
der  drei  übrigen  Centurien  (nnch  der  auf  der  Brealauor  Stadt- 
biblluthek  befindlichen  HandseJirlft) ,  den  Versnob  machen, 
unter  bestündiger  Berücksichtigung  Schefflets,  einen  Cber- 
bUck  über  den  wesentlichen  Ideengohalt  des  Werkes  zu  geben. 

Wie  bei  SchefFIer  erscheint  auch  bei  Daniel  von  Czepko 
die  Welt  als  eine  bestfndige  Emanation  Gottes;  alle  Dinge 


XLIX 

dessen  von  Ewigkeit  her  aus  Gott  aus  und  kehren  wieder 
in  ihn  zurück;  der  Mensch  ist  stets  von  Gott  umgeben  und 
kann  ihn  überall  finden;  ein  Unterschied  zwischen  Zeit  und 
Ewigkeit  ist  nicht  vorhanden. 

i,  1.  Slnfang  im  @nbe:  @nbe  im  Slnfang. 

S)aiS  ©nbe,  baS  bu  fud^ft,  baS  fd^Ieug  in  Anfang  ein. 
ffiilt  b«  auf  ®rben  toeif ,  im  Fimmel  felig  fein. 

L  3.  Sle^l^ter  greunb. 

SSiel  ttäl^er  ift  bir,  al8  bie  ®(tcm,  ®ott  toertoanb, 

@ie  fter^en:  ®ott  unb  bu  |:  glaub  eS  :|  finb  ungetrant. 

L  58.  ®iel&  ©Ott  bie  @l^re. 

«idjt  \pvx^:  3d^  toird,  id^  toil  ©ott  tl^ut  e8  unb  nid^t  bu: 
2Bet  ©Ott  in  aKem  meint,  ber  trifft  ber  SBal^rl^eit  gu. 

I.  60.  ©el^e  nid^t  loeit. 

2Bie  nal^  ift  ©Ott,  er  fielet  in  S)ingen  f^at  unb  frül^, 
2)tt  fd^auft  il^tt,  loie  er  ift,  f^)ring  tttoa^  über  fic. 

L  63.  a)ag  einige  ^u. 

äBann  l^at  bie  ©toigfeit,  o  SD'lenfd^,  ^id^  aufgelefen, 
3n  ioeld^e  niemanb  fomt,  ber  t)or  nid^t  bagetoefen. 

L  64.  Slm  9(idte  ^nget  eg. 

SJiel  ^a^tt  tl^utt  eS  nid^t,  bie  ©toigfeit  ju  toiffen, 

®\n  älugenbUd,  unb  nid^t  fo  t)ie(,  mu^  fie  umbfd^Iie^en. 

I.  86.  Überall. 

a)u  fd^toebft,  als  toie  ein  gifd^  im  SGßaffer  ganj  in  ©ott, 
©an(  in  bir,  gan(  umb  hid}  ift  er.    $alt  fein  ©ebotl^.^) 

n.  1.  2)urd^  ©^rifti  a;ob 

jlommft  bu  5U  ©Ott. 

©Ott  ber  ift  übet  Seit,  o  SKenfd^,  ino  roilt  bu  l^in, 
SBenn  bu  geftorben  bift,  aidbann  erfragft  bu  il^n. 


1)  Nachfolgung,  S.  105.    SBnnb  ber  ©eifte  fd^lnebet  in  ©otte, 
oliS  ber  Sifd^e  in  bem  SJleere. 

Ang.  SilesinB,  Cherub.  Wandersmann.  ^ 


SEtr  in  ber  eiDigteit  »il  einen  anfang  grünben. 
Stürmt  in  baä  gnb:  un6  ioirb  (ein  Snb  im  (gnbe  ftnben. 


ÜÄenfc^  Helbe  bit^  in 
@o  icitb  bidj  nii^tS  Di 


olt.  (7gl.  Ch.  W.  11,  -249.) 

Sott:  ©Ott  rtiil  r(i$  in  bic(i  Heiben, 

1  3^m,  auc^  3tn  »on  bir  ni:^tB  f^eiben. 


r  n^at  leine  Qüt,  na^  r 


ir  roirb  (eine  fe^n, 
ge^l  fle  aut^  ein. 


II.  23.  ©in  acbliebener  aiusflu^. 

Sa  @Dtt  bie  3Qelt  ecfi^iiff,  inac^t  ee  mt^  nad^  belieben 
3(^  flog  mit  allem  auS  unb  Wai:  boc^  in  i^m  blieben. 


III.  25. 

©Ott  läufft  bu  i] 
St  ge^t  mii^  un 


bie  ©:6oo8:  toaS  fleui^ft  tu  für  unb  für? 
erfe^nS  in  bie  (Sebaniten  bir. 


ift.  fe^n,  ni^iti  alleS  Bon  i^m  ^in, 
^m  flt^it:  Bielleic^t  crbliilft  bu  i^n. 


m.  79. 
aBill  bu,  maß  G 
SBaS  ju  unb  ai 

m.  67.  Set  ewige  ®(@ctiroutf f. 

Sffiircft  Sott:  fo  loirb  bie  aUßelt;  unb  boS  bon  ETOigfeit: 
Saä  ^Öt^fle  äBefen  »eig  Bot  (tc^  bon  feiner  3eit. 

III,  lud.  ailea  fragt  na*  @ott. 
gin  aUurm,  ein  Staut,  ein  €tein  \:a<l)  (änteft  bu  e8Ie(en:( 
aBei6  fonft  fein  ©ort,  alä  baä:  Sdj  eil  inö  Ht^fte  aßefen, 

IV.  52.  3n  bet  ewigfeil  nur  ein  Sag. 
aßaS  nü^t  es  taufenb  3a^r  unb  aber  2aufenb  je^ten? 
Sie^ft  bu  r»  einen  Xag  nit^t  fe^n,  i£ä  luitb  bir  fehlen. 

IV.  öl.  3n  iSinem, 

3^  unb  ©Ott  Wir  fmb  einä.    3li($iä  (treibet  mti^  unb  S^n^ 
5Qie  er  ift,  bafe  er  ift:  So  bin  it^,  bafe  ic^  bin. 


LI 

IV.  69.  2lu8bru(i^  ©ottlid^eS  3Befen. 

aOBann  in  bie  @tm0!cit  bie  @ee(e  pd^  öetfd^Ioffen, 

@tel^t  fie  ben  DueU,  brauS  ®ott  mit  attem  ift  entf^)roffcn. 

V.  31.  «Rid^t«  ettoa« 

©tioaS  nid^tg. 

@d  ift  ein  ©iDgeS  nid^tS,  barauS  baS  @ine  fleuft, 

3)er  toirb  nid^t  nid^tS,  ber  ftd^  brein  burd^  bag  ©ine  fd^Ieuft. 

Aus  diesen  pantheistischen  Vorstellungen  ergiebt  sich  für 
Czepko  wie  Scheffler  (vgl.  nanjentlich  Ch.  W.  11,  178)  ganz 
konsequent  die  Folgerung,  dass  wie  die  Seele  ohne  Gott, 
so  Gott  auch  ohne  die  Seele  unmöglich  eine  wirkliche  Existenz 
haben  könne: 

rv.  59.  @itteg  ttidjt  ol^ne  ba8  Slnbere. 

3)ie  @eel  unb  ®ott  bie  fielen  in  unjutrennter  ^Jflid^t; 
®ittö  ®ineg  l^in,  id^  toeig  bag  Slnbre  ftünbe  nid^t. 

Ebenso  wie  bei  Scheffler  wird  femer  darauf  hingewiesen, 
dass  alles  Erschaffene  von  Gott  zeugt  und  zu  Gott  hinführt. 

I.  5.  2luf  ebener  ^affn. 

(Serab  in  einem  ©trid^  eilt  bie  ^atuv  gu  (Sott, 

golg  i§r.    3)ein  2Beg  ift  ®nab,  i§r  SBeg  j^ingegen  ^otff. 

m.  10.  2irieg  t)on  ®ott. 

S)ag  ©täglein  ift  ein  53ud^,  fud^ft  bu  eg  aufaufdjiiefien, 
3)u  fanft  bie  Sd^ö^fung  brauS  unb  atte  SGßeiSl^eit  toiffen. 

m.  12.      2ßieberIIang  bc8  ©öttrid^en  SGßefeng. 

@in  iebe^  S)ing  fängt  an  3ureben  unb  3uteben, 

Unb  toil,  als  balb  e8  ift,  bem  Sd^öt)fer  Slnttoort  geben. 

Auch  darin  stimmt  Daniel  von  Czepko  mit  Scheffler  tiber- 
ein, dass  Gott  jede  Eigenschaft  abgesprochen  wird. 

V.  75.  ©eiftlid^e  SBIinbl^eit. 

SBie  feffr  irrt  ber,  ber  fd^toar^  bie  l^ette  ©onne  l^eift: 
9lod^  mel^r  ber,  fo  ba  \pt\6)t:  ®ott  ift  gut  unb  ein  ©eift. 


vgl.  auch  I.  42.  ober  9Bi((eii. 

©Ott  (enn  ii)  blofe  Uta}  &eü:  iDot^  iab  it^  ®ott  ertieft, 
SBei6  ii^  (o  biet,  ba^  i^  iaS  nit^t  Wei6,  WaS  ®ott  ift. 
Nnr   seine  Verkörpening  im  GeschiSpfe  (vgl.  Ch.  W.  II, 

1Ü2)  wird  als  seine  EigeDschaft  bezeichDet: 

II.  135.  ®ott  iai  atUreemeinfle. 

Safe  ®ott  ftt^  jUgemeint,  baä  ifi  fein  gigenfi^affi, 
Ber  i^in  entae^t,  in  bcn  qt^t  &ott  mit  Seift  unb  firafft. 
Wie  bei  Scheffler  (1,  129.  V,  23u  und  Eameutlich  IV,  69) 

wird  das   Büse  als  etwas  mit  Guttes  Weaen  UnvereinbareB 

betrachtet,    das  von    dem    Menschen  diit  äuaseTtich  an   die 

Gottheit  herangebracht  wird. 

Ser  ^öc^ft  ift  gut,  utib  TOolt  er  gleich  baä  Übel  fttafen, 

3)lug  er  baä  gute  t^un.    @utä  l^un  finb  feine  äüaffen. 
II,  S7,  91a^  bem  StGa^n. 

(Sott  iß  noc^  unferin  SUa^n  igt  bBf,  i&t  loieber  gut,') 

3)er  boi^  in  aller  3Belt  bai  befte  mill  unb  t^ul. 
Ja  das  Büse  oder  die  Sünde  wird  ganz  n-ie  bei  Scheffler 
für  etwas  Negatives  erldürt,   dem  aber  trotzdem  die  Kraft 
des  Wirkens  zugeschrieben  wird  (Ch,  W.  IV,  09.  1,213.): 
V.  46.  »eflQtige  bic  einbilbung. 

ÖDf  ift  BDI  fidj  !ein  Sing,    m  fe^t  bcin  eiller  SBa^n 

SJür  ©Ute«  Söfeö,  unb  für  ffiöfea  mm  an. 
in.  57.  eünbe, 

Sft  Sünbe  ma3?   SBer  &al  iftr  Sffiefen  auSgema^t. 

Unb  iß  fie  abet  iii^t«?   SBaö  ^lat  ben  goD  gebrai^t? 
Auch  In    den   Anschauungen    über   das  Veihältnis    des 
Menschen  zu  Gott  tritt  bei  beiden  Dichtem  eine  anffallendo 


1)  Vgl.  Weigel,  Gebetbüchlein,  C.  XI,  ®ott  aber  bleibt  immer 
tnie  er  ift,  gütig  Dub  bnniDanbelbar,  ja  er  ifl  gerccbt  in  allen 
(einen  SEerden,  ob  (t^on  ber  blinbe,  abgete&rte  äBenft^  j^n  für 
jornig,  ungereimt  ober  üngnäbig  at^let. 


Limg  hervor.  Bei  Beiden  erBcheint  die  Seele  als 
der  Zeit  existierend  und  in  diesem  Zustande  nnaufljialich 
Gott  verbundeD)  das  Ziel  und  die  büchate  Aufgabe  des 
^en  Lebens  ist  ea,  diese  Vereinigung  wieder  berirastellen. 

|jn.  G7,  ewige  SBrfe&ung. 

e^  q13  bn  ^immtl  Ii(6,  unb  felbft  bit  (grb  ftunb, 
edtloS  ®Dtt  (ii^  War  fc^DH  ba  in  ©^tifto)  mit^  in  Sunb. 

[.  69.  Wichte  ti)ex  noi^  Unglamer. 

3m  6&c^ften  SBefen  rag  bis  Seele  Sugeft^t offen, 
D  5ffiunber!  (Sott  unb  fie  bie  finb  jugleit^  enlfptoffm. 

U.  ii&.  ©öttlit^e  »ereiiiigung. 

aSo  bet  SHtntctf  ©ptleS  fol,  beS  3ßenfc^m  öott  genüffen, 
SDlufe  w  Tu*  her  2Heiif(^  ©olt,  unb  Sott  ben  aUenWen  Jc^Itefftn. 

JÜ.  1.  SBotßefü^tteB  £c6en, 

3)ctn  2(6(1)  ^ött  tiirijt  auf,  wie  tieff  man  bit^  Begräbt. 
SBann  bu  in  ®ctt.  unb  &ott  ^inmiebet  in  bir  (ebt. 


[.  68. 


Ubei 


ill  i 


IBann  bu  baS  D  erteidjft,  fc  lomnift  bn  ii 
Du  6ifi  ©Ott  Überott,  Gr  bir  ingleic^en  bo 
TL  52.  a  unb  D 

unb 


D  unb  H. 
Saä  tSrft  ift  ®ott,  US  le^t  ift  ie  ber  Slenft^,  fc^out  3i 
3Ü0  bie  Qiof^  einig  fe^n,  ba  fuc^l,  ba  ^abet  %xJj. 

VI.  6-2.  ffieftötiae  bit*  im  aeftänbigen. 

Sijnä  auf  bet  ®rbe  ift:  anfangen  unb  Derge^n: 
a)uc(?  bog  fii^  attä  er^d,  baä  ift  in  Sott  beße^n. 
Die  Persönlich  Iteit  Christi  tritt  bei  weitem  nicht  so  het- 

TOr  wie  im    cherubinischen  Wandersmann,   doch  zeigt  sieh 

in  den  betreffenden  Spriiehen  eine  starke  Verwandtschaft  mit 

Sohefflera  Anschauungen. 

V.  20.  Umbfotiften. 

SÄenfc^,  betne  Seügleit  bie  loil  teine  anbre  Sflü^; 
®Iau6  ea,  bog  ß^rifluä  bi($  erlöft,  fo  ^afl  bu  fte. 


n  Buteä  SBettf  OoUbrot^t, 
in  eünb  unb  Si^acBl. 


U.  35,  Mit  bsn  Wirten,  (vgl.  Ch,  W.  in,  0.) 

ffliel  iporen  auf  beti  öninb  bet  elugen  SBeiS^eit  iDiiimen, 
SBann  fie  ben  «t^teii  Seg  nac^  SBetle^cnt  genommen. 

Indesseo  hebt  die  in  V,  20  vorgetragene  Auffassung  ebenso 
wenig  wie  bei  Scbeffler  die  eigene  Arbeit  des  Menschen  anf; 
im  Gegenteil  wird  auch  bei  Czepko  von  dem  Menschen  ver- 
langt, dass  er  sich  unablässig  nm  das  ewige  Heil  bemühe. 

V.  22.  Übe  flutc  mtxät. 

aßenft^,  löilt  bu  (füg  fe^n,  brauch  einen  (Srnft  baju, 
SüEt  rit*  nit^t  6i8  in  Sob  bemüht,  fiefet  nit^t  bie  Mut}. 
Boch  soll  sich  der  Mensch  itein  Verdienst  anmassen  (vgL 

Ch.  W.  V,  229),  da  wenn  er  etwas  Gates   thut,  es  nur  Gott 

in  ihm  gethan  hat. 

I.  51.  ©Ute  äUertfe,  büfe. 

3m  Sott  bu  (pcii^ft:  J 
Bällft  bu,  Wie  Sucifer, 

V.  5.  Sae  ®ute  geHtl  nic^t  unä. 

»er  etwas  guleS  t^ul,  gi^^fft  ®»it  ben  ^öt^ften  an, 
fflege^rt  er  So^n,  unb  meint,  er  felbft  ^ab  eö  getfian. 

I.  57,  SHeine  ©ott. 

SfBaä  eigneft  bu  bir  ju?    ®u  fätft  Bon  ®ott  j»  t'*^- 
Unb  ftie^lft  i^m  e^r  unb  ^rei?,  tibt  auf,  bie  feiJU  ift  ^ier. 
Ebenso  soil  sich  der  Mensch  hüten,  aus  Eigennutz  nach 

dem  ewigen  Reich  zn  sterben,    (vgi.  Ch.  W.  II,  47  u.  ü.) 

I.  85.  Sott  JU  gfjren. 

äBer  ®Dlt  aeW<"u  ift,  fragt  ni*tg  nad&  So^n  unb  giein, 
6r  tütl  nti6t  fromm  umb  §eil,  nit^t  gut  umb  SBonne  fein. 

IL  4S.  eigener  91ue. 

Stenft^,  btfl  bu  barumb  fromm,  baß  bic^  OoH  fol  erlDeljlen, 
Du  fut^ft  ba3  ©ein,  unb  luaS  hi  finbefl.  Wirb  bir  fetileti. 
Man  wird  es  selbstverständlich  finden,  dasa  auch  in  den 

mystisehenGnmdanBChanuügen  über  das  Verhalten  desMcQSchen 

zu  Gott  eine  innige  Übereinstimmung  zwischen  Scbeffler  und 


LV 

Czepko  stattfindet.  Der  Mensch  soll  sich  und  die  Welt  ver- 
lassen, um  die  Gottheit  in  sich  aufzunehmen,  soll  aus  sich 
selbst  herausgehen  und  den  Eigenwillen  meiden;  wenn  er 
schweigt,  vernimmt  er  Gottes  Wort  am  besten  {vgl.  z.  B.  Ch. 
W.  II,  19.  II,  32.  IV,  U.  V,  330.  I,  138.  V,  33.  V,  129.  I,  281. 
in,  176  und  viele  andere  Stellen.) 

I.  35.  ©id^  Hffen, 

SlHeg  raffen, 
©Ott  faffen. 

S)urcl5  bag  toir  fe^n  unb  ftel^n,  ift  leiben  unb  enlfd^eiben, 
SBie  ^odj  bod^  ftieg  ein  SWenfd^,  lernt  er  ftdj  fell&er  meiben. 

I.  47.  ©d^toeigenbeS  öören, 

^drenbeS  Sd^toeigen. 

gnbem  id^  fd^toeig,  l^ab  id^  toiel  mel^r  toon  mir  erfal^ren, 
Slld  \)ox  mir  auSgefd^toält  t>iel  ^eif  in  l^unbert  3<i^i^^- 

I.  82.  Seere  bag  §er^e. 

a)ie  ©eele  mu^  pd^  ftet«  toon  allen  i^räfften  fd^eiben, 
Unb  burd^aug  lebig  fte^n,  bic  ®ott  toil  in  3§r  leiben. 

L  94.  @infamfeit  be8  ©emütl^e«. 

3)er  aKenfd^  ftimmt  niemals  red^t  mit  toeifen  SWenfd^en  ein, 
$)er  fonber  aKenfd^en  ntd^t  fan  untren  aJlenfd^en  fe^n. 

II.  10.  (Sterben:  Seben: 

ift 
Seben:  Sterben. 

SWenfd^,  fd^eibe  bid^  üon  bir,  unb  lern  im  Seben  fterben, 
©0  fanft  bu  biird^  ben  S^ob,  betn  §etl  o^n  Xoh  ertoerben. 

IL  23.  3)er  ©ela^ene. 

@tel^  an  bir  felber  blo^ :  aU  ob  bu  ^il  getoefen : 
Unb  nimmer  folteft  fe^n:  aUbalb  bift  bu  genefen. 

in.  44.  @id^  ©Ott  ergeben 

3)a§  befte  Seben. 

3Renfd^,  fol  bein  Sßillen  red^t  in  ©otteg  Sßillen  fte(>n, 
©0  nrn^  ber  beine  ganj  in  feinem  untergel^n. 


LVI 

m,  89.  Seelige  Sic^ec^nt. 

D  Swte  lieg  unb  iru^  in  beiiieä  ®otteä  mülen: 
Wut  bu,  MaS  @ott,  fo  raiib  @ott,  hnaS  bu  tuilt,  eifüllni. 

IV,  32.  Menf*  ©oft 

unb 

©Ott  ällenfcti. 

Sum  S[llen((^en  toirb  bft  Sott,  milt  bu  maS  3"  '^m  Ifflfi, 

3u  ©Ott  iDirb  bit  bec  50Ien((^,  läft  «  M  "<(*ta  bewegen. 

IV,  33.  2)ie  unbefDegl.  Su^eftobt. 

ffiiä  rutit,  baä  gan^  unb  gar  ni^t  3"  &(ioegeii  ift: 
3ii(%ta  ru^t  ali  baä  in  ®ctt  i^m  Su^  unb  Saft  ertieft. 

IV,  114.  S^meig,  inüt  bu  Sehen. 

3nbem  Sott  fptit^t:  SOerb  iä)  unb  oHe  9BeH  ertoftren: 
3Bann  alXtä  f^Wcigt,  tDiib  @Dlt  in  i^t  tinb  mir  gebo^ren. 


V,  26. 


S^au  bic^  ni(^t  umb. 
Sa  läme  ®Ott  not^  bir,  l< 


ulerfte  Sauterfdi. 


lebt 


^immel  niäjts,  al#  bu. 
Idf,  unb  bleib  in  3tu^. 


V.  28.  ©e^  unbeloegti^. 

Silt  bu  um  Settung  ft^re^nV    ö""  an  bu  babelft  C 
»e^att  ein  sUitijtS  ger^  in  Sufttarfeit  ünb  5!ot6. 


V,  29. 


fi6  ea. 


J?(in  Slien([^  toetg,  roafi  Oor  fi^  ein  freuet  WUt  f(^, 

2)0(5  [oflcfl  bu  i^n  fte^n,  bu  tomft  i^m  na^e  be^. 
V,  :iO.  Oijttlit^e  ILiunber. 

3)er  aütä  giebt,  ift  am:  ber  afleä  fc(ia(fl,  gefc^ieben; 

3)er  eä  bewegt,  in  SHu^,  beu  eä  er^lt,  aufrieben. 
Auch  Caepku  verlangt  (vgl.  Ch.  W.  I,  2fi— 2Stt,  i 
der  Mensch  jeden  Tag  von  neuem  sterben  soll,  um 
Gotte  ZQ  leben,  vgl.  obeu  II,  10  und  femer  nuch 

U.  6.  ®e^e  mit  bem  iobe  umb. 

9!ii^tä  fttibt,  ni*tä  wirb  j 
aSol  bem,  bet  tägHt^  ficti  t 
Unmittelbar  damit 


r,  ber  Sob  fteUt  olleS  a 


i  bei  SchefTler  die 


Fordernog  der  Krenrfolge;  der  Mensch  soll  Freude  und  I^id 

in  gleicher  Weise  hiDDehmeD, 

H.  ß4.  SBegen  bev  ©celiflfeil. 

Set  an  bem  Srnitte  f}at  Oot  Ü^  genunn  gttfian, 
Muft  bir,  fflenW  fotB«  mir,  baä  EreuB  ift  beinc  öa^n, 

IV.  86.  gtt^m  alltä  Bleiche  Bon  ©ott. 

Sann  lieb^  bu  ®ott,  Kann  bu  grgüeii^IeU  unb  £dben 
Um  feiner  Siebe  Wilt  juni  minbftcn  mttetf Reiben. 

rv.  lUO.  ®rtenne  tS  öot  baä  Beftc- 

9BaS  ®Dtt  äU^Wt,  ba«  ift  baä  beft,  imb  biö  auä  Slof^: 
aCie  gtoft  bein  Sammer  ift,  fdiou  brünier,  bu  fic^ft  Sott. 

T.  ;i2.  3)uti^  EteuBe  3«  E^tifto. 

SB«  ben  S^atfre^tag  ^ier,  lan  bloS  borl  Dftem  ^lallen: 
Eaä  ©rni^e  iniife  juxor,  bet  Siegeäfo^n  brauf  TOatlen. 
Als  die  eigentliche  Siinde  gilt  wiederum  wie  bei  Scheffler 

:der  Eigenwille  oder  Eigennutz,  der  auch  geradezu  mit  der 

'Belle  idestitiziert  wird. 
.  73.  SOJeibe  umb  bfr  greube. 

3>Mn  SUiUen  ber  ift  Sünb.    31«  Hcffeft  bu  i^n  ftcfen, 
a)u  fiJnteft  ans  «nb  ein  mit  ®Dtt  im  Fimmel  ge^n. 

.  b.  äufeet  bem  Tillen. 

aHenfdi  alles  ioaä  ba  ift,  baä  ift  bit  untergeben, 

Sen  SBiaen  blo6  Io6  fte^n,  fcrnft  tomft  bu  um  bein  Se6en. 

.  9.  3)er  Sünben  ßebutt  Stobt. 

SBo  tomt  ber  aJitlen  6«,    SaS  ifclt  md)  abam  miffert, 

Srum  toarb  «  mit  bem  ©t^mcrt  auS  ®ben  fortgeft^miffen. 

'.  13.  ®otl  roil  im  ailenft^en. 

SBcU  9oit  o^n  bi^,  o  SJIenfi^,  nic^t  WoSen  mag  unb  !an. 
So  reib  i§n,  unb  ni^m  bii^  ja  nic^t  beä  äBiUenS  an. 

■.  14.  ®ube  bes  SQütenS. 

3m  fflH  tein  3Bi[len  me^c;  id)  fag  eS  uiiöcriuanb: 
Bon  afteufd^  n 


V.  16.  SBiüen  in  ber  §b[Ie. 

Bort  in  ber  ^BQen  ^al  ein  icber  fdnm  SGillen, 

ajrum  lledl  fie  Bofl«  ^ein,  unt  nickte  nii^t  tan  fe  ftiHf»- 
V.  35.  Snwtnbige  ^-S"*- 

Ber  eiaen  SRug  ifl  §öir.    D  HÜfiif:^  toaä  fucfift  bu  nu? 

®an6  mu&  baä  beins  fott,  (onft  ^aft  bu  leine  Su^. 
V.  67.  .^öllift^tS  geuer. 

äSae  ift  bie  §öll?  ^i^  (predi;  gS  tft  bein  eisiier  SBtUen. 

SBaä  Btennl?  Set  eiflne  ißu^,  ber  mmmemie^t  (u  ftilten,') 
Ebenso  wie  die  Halle  wird  bei  Czcpko  der  Himmel  durch- 
aus in  das  Innere  des  Menschen  versetzt.    (Vgl.  die  oben  zu 
S.  II  citierten  Stellen.) 
I.  17.  Qu  fpät  nad)  bem  lobe. 

Ki^m  Heiner  fleißig  ica^r,  bec  tan  nur  (eltg  Werben, 

33er  bort  im  ^immel  ift,  un6  lebt  ^iec  noä)  auf  Stben. 
I.  83.  Snwenbige  Seeligle.it. 

©Ptt  mni^t  mii^  nimmer  gut,  fuc^  it^  i^n  nufiet  mir: 

St^QU  Ei(^  nidjt  um6,  Sein  ^eil  ifl  nirgenbö  alS  in  Sir. 
Ans  der  1.  IT.  geäusserten  Anschauung  cigiebt  sich  die 
Forderung,  schon  hier  auf  Erden  die  Seligkeit  zu  erwerben, 
da  es  sonst  nicht  mehr  möglich  wäre,  sie  m  erringen.  (Ch.  W, 
V,  125.  IV,  208.) 

IV.  41.  Saa  Seetige  §eute. 
^H)  xat^t,  fui^e  nit^t  ben  ^imniel  übermorgen, 

fiomfl  bu  nic^t  ^eul  in  i^n.    er  bleibt  bit  fietS  «etbprgen. 

V.  92.  SBecgebung  ber  Sünben. 

J^u  Su6  unb  glaub,  o  ffienf*,  ber  ed^ulb  SSecflebung  (liet, 
es  ^ilft  nit^l«  nat^  bem  Sob  unb  im  ©mdjte  bir. 

VI.  79.  3 Ift. 

Slenf*,  Weit  bu  lebft,  ift  bfofi  bie  S^r  eer  ©nabeti  offen, 
Älopfi  an:  aWBflIb  bu  lobt:  ift  niemnnb  oufjuruffen. 

1)  vgl.  die  oben  8.  XVI.  uitierte' Stelle  aus  Waigels;  vom 
Ort  der  Welt:  ba«  nifit«  btennet  in  ber  f öUen,  nemli*  ber  rigne 
SBiQe  bsr  ©realur. 


I 


Der  Mensch  ist  daher  selig,  wenn  er  sein  EigeuwiUen 
läast  nnd  sich  in  Gehorsam  Gott  nnterwirft;  selbst  der  Teufel 
■würde  in  diesem  Falle  zur  Sellglieit  gelangen.  (Ch.  W.  1,  143. 
Die  Uebereinatimmmig  ist  recht  aiiffallend.) 
I.  27.  öe^ot:iam:Suffe: 

Soffatt^;Unge&orfam. 
®et  Seuffel  wann  et  (Ötit  in  bcn  &if)Ci\am  gt^n, 
SBiltb  igo  fernen  an  botl  untern  Engeln  fte^n. 
Ein    ühnllcher  Gedanlte   wird  in   folgendem    Epigramm 
ansgediückt. 

;1V.  10.  3tiä)t  (rteiineii,  fonbern 

lieben, 
©et  bD(e  gdnb  ettentit  baä  6eft  in  allen  Sachen, 
&ätt  «  bie  ÜieB,  it^  meig,  ®olt  roütb  i^n  (die  mad^en.') 
Wird  hier  ebenso  wie  bei  Scheffler  {Ch.  W.  V,  B4,  :i2U.) 
die  Liebe  dem  Erkennen  und  Veratand  weit  nachgestellt,  so 
zeigt  Czepko  auch  darin  eine  Uebereinstimmung  mit  Scheffler, 
dass  auch  bei  ihm  wiederholt  die  Liebe  als  das  höchste,  Alles 
Übertreffende  Gut  gepriesen  wird. 
n.  61.  Seeliaeä  Sefcen. 

Z)ee  @laubenä  Se«!  ift  Sieb:  o^n  eeel  ift  aüti  2:obt: 
gorft^  in  bit,  ob  aiu  lebft:  ®u  Smar  nit^t,  Jonbern  Öctt. 
III.  74.  3)üt(^biringenbe  Sielie. 

®a6  alles  für  ft^  WmecE:  uiib  ®otl  öor  au6  in  allen: 
eo  lag  baä  eolö  ber  Sieb  auf  beine  Berrfe  fatJen- 


B  Theologie,  C.  39,  S.  «1.  »ut^  merdet  man 
bafleltt  6(1;  bem  Seuffel,  ber  meiä  Bnb  ettennet  bbfeä  önb  gut. 
ttd^t  timtb  unret^t  Unb  betglei<^en,  »mib  meil  er  ntt^t  liebe  ^at  ju 
bem  fluten,  toel(^e3  er  ertennei,  fo  toitb  cv  nidjt  gut.  Der  Einfluas 
der  Deutschen  Theologie  macht  sich  auch  sonst  bei  Czepko 
geltend,  vgl.  die  oben  anf  S.  XV,  Anmerkung  1.  eitierte  Stelle 
nnd  femer  Deutsche  Theologie,  C.  III.  S.  4.  §ätte  er  (aham) 
fwBen  iBlpfel  gcf(en,  önb  ftiäre  taS  .inmaffen  nit  gemeft,  tt  Wäre 
nii^t  QtfaHen,  fobalb  baä  annehmen  geFi^a^,  geft^a^  auc^  ber  i^al, 
wenn  er  fllei^  nie  fein  apffel  ange&iffen  ^ätle. 
Czepko,  I,  22.  Unge^otfam. 

JÖann  abam  fiili  Bon  (Seit  nit^t  bur(^  ben  gaü  griffen. 

St  loät  o^n  e^ulb,  ^ätt  er  3eljn  Se^iffcl  angebiffen. 


V.  33.  ajit  SieBe  mflc&t  ben  ©imm(t  feil. 
3)ein  ©eil  ift  feil?  Um  tnaö?  Um6  Siebe  beut  eä  ©Ott. 
Sienf(^  übe  bi^  bnran,  bife  in  ben  biltten  £06. 

Eine  wirliliche  Eikenntais  Gottes  kami  nach  Czepka 
(Ch.  W.  I,  S3.  n,  142.  IV,  120.)  nur  der  gewinnen,  der  seibat 
güttlioli  geworden  ist. 

VI.  3.  ©Ott  tiefet  Sliemanb  olS  ®ott. 
SBet  ©Ott  Wir  fe^n,  ber  nm^ 
ffienn  ©»tt  icil  [xdi  blo6  Oott 


n  ©otteä  aSefm  fieigen, 
fonft  (einem  aiinge  S^BW- 


Wer  Gutt  hat,  soll  niehts  weiter  verlangen;  der  Mensch 
soll  Gott  nnt  um  Gott,  nicht  aber  um  seine  Gaben  bitten. 
(Ch.  W.  I,  271.  174.) 


Ser  <Bott  im  Werfen  ^at  unb  inaä  baju  begehrt, 

Set  Wtn^tS)  oevlieret  Sott,  mirb  i^m  fein  SButifc^  geniä^cf. 


3(^  6iJe  meinen  (Sott  umb  Irebet  biä  notfe  baä, 

aiä  blo6  umb  ©ott.    3ÜaS  ift  benu^ott?  3c^  mi%  iiit^t,  toaä. 

IL  36.  2a6bir  genügen. 

Sticht  bitt  umb  bis  unb  baS?    (£S  mangelt  biir  ^u  Uiel. 
2}er  ^at  getiung  bet  &ctt  unb  ben  ©ott  ^oben  mil. 

V.  77.  SGie  ©Ott  iDil 

eomeinSiel- 
SBo  ©Ott,  ia  ift  mit  i^m  (ein  aöiflen  unb  betn  ^etl, 
ajienft^.  wo  bu  me^r  bcfle^rft.  oerliereft  bu  bein  I^^il. 

Eine  auffallende  Verwandtschaft  mit  Schefflerschen  An- 
schauungen zeigen  auch  die  drei  nachfolgenden  Epigramme: 


Uei  nit^t  fu(^t  gut  no*  ©Ott;  auti}  miS}t  wai  f)o<i!  unb  fi^It 
Doc^  alleä  qitidji  nimmt,  ber  SHenfct)  ber  ifl  gereift. 


SBeim  (Sott  nic^l  eluig  ftiinb  in  unatmeiiBt«  Sitte, 
3(^  (dber  tic6e  Sott,  bog  ttfi  nur  in  3^m  blitbt. 


[  DL  49. 

3Ba3  licBft  Ziii?  @utS?  Wit  fo?  @ut  ift  e 


SBät  es  o^n  Sott.    3c^  ^ätt  o^n  G 


.t  baä 


iebee  SBefen; 
®ut  «riefen. 


In  all'  den  hier  mitgeteilten  Sprüchen  tritt  die  Aehnlich- 
_  keit  mit  den)  cherubinischen  Wandeismann  au  augenscheinlich 
bervor,  dass  wühl  Niemand  einen  unmittelbaren  Ztismumen- 
bang  in  Abrede  stellen  wird.  Aber  auch  wilrtliche  Anleh- 
nnng  hat  stattgefunden;  auf  zwei  der  wichtigsten  Ueberein- 
atiiDinnngen  hat  bereits  Eoffmanne,  a.  a.  S.  91  f.  hingewiesen. 

Ch.  W,  II,  22, 

Czepku,  I,  2e.         an)  mit  bem  ^erjen, 
Seräi^tlic^  tft  ber  mm^äj.  ber  untern  äNenfc^en  lebt 
Unb  fit^  ni[^t  über  baS,  ma^  nienfii^lidi  ift,  ergebt. 

Ch.  W.  V,  30. 

Ciepko,  IV,  5, 
Snbem  ber  Teufel  ift,  i 
S)em  Befen  nac^,  in  @ 


r  fo  gut  als  bu, 

ni(^tä  mangelt  i^m  a(ä  SRu^. 


Ich  füge  noch  zwei  andere  von  Koffmanne  nicht  bemerkte 
u.  die  von  gleicher  Beweiskraft  sind: 
Ch.  W.  V,  97. 
Ciepko  IV,  8. 

3)er  aSeife  (lagt  itit^tä  aU  ©ünbe. 
3)«  SBeif,  al&  lang'  n  lebt,  unb  lebt  er  Boiler  plagen, 
©ig  anben  Süngflen  Sag,  toirb  nic^lä  alB  gilnbe  !lagen. 

Ch.  W.  V.  35fi. 

Czepko  I.  21.  Se^  UolKommen. 

Blenn  ba8  Dollomne  [iJmt,  fo  ge^t  bae  ©tüdmer!  ^in, 
Sutfteilt  ^ier,  borte  leb  unb  bleib  ic^.  «aä  iä)  bin. 
Geringere  Aehnlichkeit  im  Wortlaut  zeigen  die  nachfol- 
genden Epigrauime,  doch  ist  die  Verwandtschaft  noch  Immer 
aelir  gross. 


Ch.  W.  1.  39. 

Czepbo  V.  60. 

Dtne® 

tt 

§iiU  im  6 

immcl, 

ÜJlit  © 

tt 

§imm 

el  in  6e 

t  §ätle 

n. 

aSw  nit^l  !an  ttlig  f«lj 

n,  lag  n 

Blei«  in 

b«  §BUen, 

Se^örl  ni(^t  oben  auf, 

Icie  from 

Ti  ev  fxä) 

lonn  ftfUtn 

Cb.  W.  V.  .16. 

Czepko  II.  71. 

Äeine 

t  mat^t 

ä  beff 

r. 

ülid^t  flud^  au| 

tK  !>" 

t^ufl,  ioaä  aiBam  ^at  get^an. 

En  apftl  ift 

n  bir,  unb  btiitfi  täglit^ 

in. 

Ch,  W.  V.  328. 

CKepko  IV,  7. 

3nt  ailenft^en,  nic^t  in  ®oU,  ift  ®olt  bie  Sünbe  leib 
Unb  fo  fe^r,  Bafi  er  fic^  om  ßteü^  jii  lobe  fi^re^t 
Ch.  W.  L  230. 
CMpko  V.  41. 

KcuffelS  S)iettft  bet  fr^merfte. 
Sein  §ei(  ift  fd^wer,  bi«  §d1I  ift  (c^lueier  ju  ericerben, 
gi«  mufit  bu  fetbft:  Bor  bit^  tort  üiifer  ^e^Ianb  ftetben. 
vgl.  femer  zu  Ch.  W.  V.  12,  Z.   I.  Czepko  III,  3&: 

Sletd  auf.    Bie  Sonne  ((^einl  audj  mitten  in  bet  3ia(^t. 
Zu  Ch.  W,  I.  2S9.  Z.  1.  Czepko  UI.  42. 

Sie  ©onne  ft^eint.  SBarumb?  Sie  fc^eint,  iceil  fie  muS  fi^einen. 
vgl.  auch  au  Ch,  W.  I,  24: 
Czepko  IV.  15,  SBeife  attmutt^ 

arme  Söei«6eit. 
3Jer  ni*tä  iml.  nic^lä  bebatf,  nit^ta  ^al,  nid)ts  fui^t,  nic^tä  ift, 
Denfelfien  SDlenfi^en  ^ot  bie  SBeiä^eit  auäertieft. 
Auch   in   dem    Satzbau,    in    der  Wiederkehr  bestimmter 
Formeln  und  Fragen  (vgl.  Czepko  V.  Si.  „§alt  an!"  In  dem 
bereits    früher    citierten  Werke    Czepkos :    „  2a8    intoenbige 
^immeireit^"  [1638],  das  ScheB^l er  gekannt  haben  kann,  sogar: 
,.5alt  an.    Wo    miirft    hu   ^in?"   [Koffmanne,   a.  a.  0.  3.  3S.] 
vgl.    Ch.  W.   I.  82.)    zeigt    sich    eine    ganz    merkwllrdige 


I 


.llebereinBtilumuDg;  ja  e'iae  bcBtimmte  Ronstruktiona weise, 
die  Scheffler  eigentUmllah  zu  sem.  scheint,  ist  ebenfalls  schon 
bei  Czepku  vürgebildet,  Ch,  W.  I,  SO.  IV.  223.  V.  253,  254, 
369.  — 

Czepko  I.  49.  3eb(ä  buti^ä  anbete. 

Sie  ewigteit  burt^  Qeit:  boS  fiebeti  burc^  ben  %ci: 
3)ut(^  Stad^t  boS  Sii^t,  unb  tutd)  ben  ^lienfcfieit  fc^  id)  ®ott. 
tlL  14.  206  ßiotteS- 

Die  Slume  burt^  ®(tu(5,  tet  Sßogd  burt^  ©efang, 
Dut(^  Sugenben  bec  Stein,  bev  SO!en((^  lobt  Oott  buri$  Satil, 
n.  66.        Det  alle«  Jc^offl,  bct  fi^afft  eS. 
SCuä  Speife  Slut:  auö  Blut  toirb  £eben  BoUct  'Jiol^: 
Sluä  3^m  asernunft;  auä  i^r  äHetifd^:  aui  btm  SKenft^en  ©ölt. 
YI.  &«.  Sötntv  oor  Selb- 

Die  S*eit*l  Selb,  bie  §anb  ber  Rbnige  ttogt  (gifen: 
3]ie  @tDn  aui  Süinein  fonii  Iceit  weit  ein  begreä  weifen. 
Derartige  auffallende  Uebereinatimmnngen  lassen  sich  nicht 
ujB  dem  Zurückgehen  auf  die  gleichen  Quellen  —  was  ja 
BelbatTerBtündlich ,  wie  gelegentlich  gezei^  wurden  ist, 
»uch  der  Fall  war;  namentlich  Weigel  ist  von  Daniel 
vou  Ciepka  ausaerordentlicli  stark  benutzt  worden  — 
BOndem  nur  aus  der  unmittelbaren  Abhängigkeit  erklären. 
Sun  nmas  Czepko  die  Priorität  zugesprochen  werden;  nach 
■'Üer  Widmnng  au  Herzog  Wilhelm  von  Weimar '),  die  vom 


1)  Den  umfänglichen  Titel  der  Sexcenta  Monodisticha 
SapientDm  1656  bei  Eofünaime  a.  a.  0,  S,  fiä.  Vurauagescbickt 
iat  den  Monodisticha  eine  Wldmnngsepistel  an  den  Herzog 
Wilhelm  von  Weimar,  hierauf  folgt  em  Aufwecker  an  die 
Reime,  dann  ein  „Deutscher  Fhamucus"  an  das  Oberhaupt 
der  Ä^chtbringenden  Gesellscbaft ,  ein  langes,  aber  durch 
Beine  kiSftige  nud  cner^che  Sprache  bemerkenswertes  Ge- 
dicht Jedes  Buch  wird  durch  ein  Sonett  eriiffliet,  ~  ein  jedes 
der  sechs  Gedichte  weist  ein  besonderes  Zeilenmetrum  anf — 
von  denen'drei  bei  Koffmanne  abgedmekt  sind.  Sie  zeigen 
in  der  Sprache  eine  seelische  Innigkeit,  wie  sie  im  siebzehnten 
Jahrhundert  aelten  zu  finden  ist.  Es  ist  nicht  ausgeschlossen, 
s  diese  „Klingel",  wie  Czepko  sie  bezeichnet,  Scheffler  die 
-"  "-emen  dem  5.  Buche  angehängten  Sonetten  ge- 


21.  UerbstmoDat  1653  datiert  ist,  hätCzeplco  die  ScMussreiine 
seebs  Jahre  zuvar,  also  1647  beendet;  die  bereits  erwähnten 
poetlBchen  Beigaben  Fraackenberga  aiad  datiert:  Lndwigsdorf, 
IT.  Januar  1B52.  Eaffmanue  hat  nun  darauf  hingewiesen,  wie 
nahe  ea  Siegt,  dass  Seheffler,  der  damals  ganz  In  der  Nähe 
von  Ludwigadocf,  in  Oela,  herzoglicher  Leibarzt  war,  von 
Franckenberg  das  Manuskript  zur  Lektüre  erhalten  hat;  denn 
mit  Sicherheit  werden  wir  annehmen  künnen.  dass  Francken- 
berg  längere  Zeit  (wohl  1651)  die  Monodisticha  in  Hunden 
gehabt  hat. 

Vielleicht  kann  man  in  der  Beatimmung  des  geistigen  Ab- 
häßgigkeitBverhaltnisseB  noch  etwas  weiter  gehen.  Sieher  ist 
es,  dass  Czepko  dem  Franckenberg  seine  Monodisticha  über- 
geben hat,  hächst wahrscheinlich  auch,  dass  SchefTler  sie  von 
Franckenberg  erhalten  hat.  Liegt  ea  da  mm  nicht  selir  nahe 
anznnelimen ,  dass  Franckenberg  Seheffler  Czepkos  Buch  zn 
dem  Zwecke  und  mit  der  Absicht  zur  Verfügung  gestellt, 
damit  dieser  sich  in  der  gleichen  Dicbtungsart  versuche?  Aber 
noch  weiterl  Vielleicht  hat  Franckeuberg  anch  Czepko  die 
erste  Anregung  zu  seinen  Monodisticha  gegeben.  Wir  wissen 
wenigstens,  dass  Franckenberg  Eeimsprüche  ähnlichen  Inhaltes 
verfasat  haben  luuss;  das  den  theologischen  Sendschreiben 
vorgedruckte  Yerzeicimia  der  Bandschrllten  Franckenbergs 
weist  unter  No.  2 :  „Etliche  Lehr-Sprüche  von  GOtt  und  der 
Natur"  auf,  die  sich  nicht  erbalten  haben.  Wir  werden  uns 
diese  Lehrsprüche  wohl  ähnlich  zu  denken  haben  wie  die 
Wahlsprüche  Franckenbergs,  die  in  lateinischer  und  deutscher 
Fassung  den  theulogiachen  Sendschreiben  beigefügt  sind  und 
von  denen  wenigstens  die  deutsche  Fassung  hier  folgen 
möge: 


I. 


allein  3efu8  ifl  ini 
3Rnt\  31b«l,  Stu^m 


3e(uö  mein  Sbel. 
iv  altS:  fUein  $ert::  Wein  (äut  unb  ©elb 
i  unb  <Bt)t;  äüaa  fcag  ic^  nai^  bet  SSJelt. 


3c^  lieb  bie  alte  Sreu  unb  Xagenb  in  bem  ^öt^fttn 
2)ie  ungefätbel  ift,  unb  fttebe  nai^  bcm  aepen. 


b  Sleblic^Itit.  | 

üb  in  bem  ^ii^^tm  ,  M 

0)  bem  Wtftm.  ^^hJ 


LXV 

m.  ®enu0  an  ©inent. 

ein  ieber  h)a§  er  h>ta!  3c^  hin  mit  ®ott  Dergnüget, 
3n  bemc  atte«  ®ut8  in  l&öc^fter  gütte  lieget. 

Beigefügt  ist  noch  ein  vierter  Spruch  in  dem  von  Logau 
«0  hänfig  verwandten  trochaischen  Tetrameter; 

@nblici^  h)ia  id^  ©o,  mit  ©0^^,  mitten  in  bcn  trübften  hjetten, 
Seben,  ^Bleiben,  unb  auff  S^n  all  mein  tlj^un  unb  l^offen  ftcUen. 

Es  ist  wohl  nun  keine  zu  kühne  Vermutung,  dass  Francken- 
berg, vielleicht  von  Daniel  Sudermanns  Sprüchen  angeregt, 
^uerzt  sich  dieser  poetischen  Form  zugewandt  und  Daniel 
von  Czepko  dann  veranlasst  hat,  ihm  in  der  gleichen  Dichtungs- 
art nachzufolgen.  Was  war  dann  natürlicher  als  dass  Daniel 
von  Czepko  dem,  der  ihm  zu  diesen  Dichtungen  die  erste 
Anregung  gegeben,  sein  Werk  vorlegte,  damit  Franckenberg 
sich  davon  überzeugte,  inwieweit  Czepko  seine  Intentionen 
getrofifen  habe?  Franckenberg  konnte  dann  in  der  gleichen 
Weise,  wie  er  vielleicht  Czepko  beeinflusst  hat,  auch  auf 
Scheflfler  gewirkt  und  diesem  die  Monodisticha  Czepkos,  da- 
neben vielleicht  auch  seine  eignen  ähnlichen  Versuche  in  der 
bereits  erwähnten  Absicht  übergeben  haben,  auch  SchefFler 
für  die  gleiche  Dichtungsart  zu  gewinnen.  Höchstwahrschein- 
Bch  ist  ein  Teil  der  Manuskripte  Franckenbergs  inSchefflers 
Besitz  gewesen,  so  dass  auch  äusserlich  die  Vermutung  eine 
gewisse  Stütze  gewinnt.  Wie  dem  aber  auch  sei:  an  der 
Thatsache,  dass  Czepko  von  Scheffler  nicht  nur  nachgebildet, 
sondern  vielfach  bis  zur  genauen  wörtlichen  Anlehnung  be- 
nutzt worden  ist,  kann  kein  Zweitel  sein. 

Sucht  man  nun  das  Verhältnis  der  beiden  Individualitäten 
zu  einander  zu  bestinmien,  so  wird  Daniel  von  Czepko  als 
der  klarere,  Scheffler  als  der  reichere  und  tiefere  Geist  zu 
bezeichnen  sein.  Vor  Geschmacklosigkeiten,  wie  sie  sich 
nicht  selten  im  cherubinischen  Wandersmanne  finden,  bewahrte 
Daniel  von  Czepko  seine  ruhige  und  massvolle  Sicherheit. 
Andererseits  wiederum  ist  es  Daniel  von  Czepko  nicht  in  dem 
gleichen  Masse  wie  Scheffler  gelungen,  zuweilen  in  einem 
einzigen  wunderbar  präcisen  Spruch  die  geheimsten  Tiefen 
des  religiösen  Empfindens  aufzuschliessen. 

Aug.   SilesiuB,  Cherub.  Wanderamann.  e 


Vielleicht  ist  es  onn  mt'  Grund  der  bisher  als  walir- 
Hcheinlicli  oder  sicher  nachgewiesenen  Thatsachen  müglich, 
die  ÄbfaäsuDgszeit  des  cherubinischen  Wandersmannes  etwas 
näher  zu  bestimmeD.  Für  das  sechste  Buch,  das  erst  in  der 
Ausgabe  von  I6T5  erscheint  und  das  sich  duich  seine  allge- 
mein-Feligitlseo,  jeduch  entschieden  katholisch  gefärbten,  lehr- 
haften, ja  zuweilen  trookenen  Betrachtangen  dnrchaus  von 
der  Mystik  der  ersten  fiüif  Bücher  abhebt,  bietet  die  chrono- 
logische  Frage  keine  allKugroBseu  Schwierigkeiten;  wir  werden 
annehiuen  dürfen,  dass  es  in  der  letzten  Bülfte  des  Jabres  1673 
oder  in  der  ersten  vou  1R74  zum  Zwecke  der  Veranstaltaug 
der  neuen  Ausgabe  zugedichtot  wurden  ist  Schwieriger  ist 
die  Feststellung  bei  den  fünf  Büchern,  welche  die  erste  Aus- 
gabe omfasBt  Nun  können  wir  aber  mit  hoher  Wahrschein- 
lichkeit annehiuen,  dass  Scheffler  im  Laufe  des  Jahres  IKSl 
oder  spätestens  in  der  ersten  Hälfte  des  Jahres  1652  von 
Franokenberg  die  Monodisticha  des  Daniel  von  Czepko  er- 
halten hat.  Daas  er  von  ihnen  den  Austoss  zu  aeineo  Sebluss- 
reimen  erhalten  hat,  ist  ebenfalls  mit  Sicherheit  anzunehmen. 
Ist  es  nun  wahrscheinlich,  dass  zwischen  dem  Zeitpunkt,  in 
weichem  Scheffler  die  Munudisticha  kennen  lernte,  lud  der  ' 
Abfassung  wenigstens  der  ersten  Bücher  des  chernbinisciieii 
Wandersmaunes  ein  längerer  Zeitraum  liegt?  Gewiss  um  so 
weniger,  als  wir  ja  wissen,  dass  wenigstens  das  erste  Buoh 
in  ausserordentlich  knrcer  Zeit  (S.  IS),  nämlich  in  vier  Tagen, 
entstanden  ist.  Der  Eindruek,  den  die  Munodistleha  and 
vielleicht  auch  Franckenbergs  Versuche  auf  Scheffler  gemacht 
haben,  wird  so  stark  gewesen  sein,  daas  Scheffler  unmittelbar 
nach  der  Lektüre  der  Munodistleha  begonnen  hat  mitCzepko 
auf  dem  gleichen  Gebiete  tu  wetteifern. 

Wir  hätten  demnach  als  Ausgangspunkt  1651  oder  An- 
fang MSb'l.  Aber  auch  der  Endpunkt  lässt  sich  mit  einiger 
Sicherheit  bestimmen.  Zunächst  wird  man  gewiss  nicht  ge- 
neigt sein  anzunehmen,  daas  sich  die  A  be  t  an  dem  TV  erke 
dessen  erstes  Buch  in  vier  Tagen  vollendet  »  du  ch  vier 
oder  fUnf  Jahre  hingezogen  habe.  Weiter  abe  is  es  nicht 
wahrscheinlich,  daas  Scheffler  das  intens    e  S    d     n  TV    gels. 


LXVII 

von  welchem  die  fünf  Bücher  der  Ausg.  von  1657  Zeugnis 
ablegen,  nach  seinem  Uebertritt  zum  Katholicismus  noch  fort- 
gesetzt hat.  Wir  wissen,  mit  welchem  Eifer  Scheffler  sich 
schon  in  den  ersten  Jahnen  nach  seinem  Religionswechsel  be- 
müht hat,  äusserlich  und  innerlich  seine  Zugehörigkeit  zum 
Katholizismus  zu  beweisen.  So  muss  schon  sehr  bald  eine 
völlige  innere  Wandlung  mit  ihm  vorgegangen  sein;  in  der 
„heiligen  Seelenlust " ,  die  sicher  erst  nach  Scheflflers  Be- 
kehrung entstanden  ist,  sind  zwar  gewisse  mystische  Grund- 
gedanken noch  beibehalten,  aber  dennoch  zeigt  sich  in  diesem 
Werke  eine  ganz  durchgreifend  veränderte  Anschauung,  die 
aus  der  gewählten  poetischen  Form  allein  gewiss  nicht  zu 
erklären  ist.  Vielmehr  müssten  sich  Spuren  des  spekulativen 
Pantheismus  auch  in  der  „Verliebten  Psyche"  finden,  wenn 
nicht  grade  die  Jahre  zwischen  den  beiden  Werken  lägen, 
in  denen  durch  den  Uebertritt  zum  Katholizismus  die  innere 
Umstimmung  Schefflers  erfolgte. 

Aus  der  Abhängigkeit  von  Weigel  einerseits,  aus  der 
grundsätzlichen  inneren  Verschiedenheit  von  der  heiligen 
Seelenlust  andererseits  ist  demnach  der  Schluss  zu  ziehen, 
dass  die  fünf  ersten  Bücher  des  cherubinischen 
Wandersmannes  vor  Schefflers  Uebertritt  verfasst 
sind,  ihre  Entstehungszeit  daher  zwischen  1651  und 
den  12.  Juni  1653  zu  setzen  ist. 

Es  hat  nun  den  Anschein,  als  ob  in  dem  cherubinischen 
Wandersmanne  selbst  die  Spuren  des  inneren  Kampfes  wahr- 
genommen werden  könnten,  die  Scheffler  schliesslich  in  den 
Schoss  der  katholischen  Kirche  getrieben  haben.  In  den 
ersten  beiden  Büchern  steht  der  Dichter  noch  durchaus  auf 
dem  Boden  eines  an  Weigel  und  verwandten  Quellen  genähr- 
ten  pantheistischen   Mysticismus ; ')    er   bleibt   den   gleichen 


1)  Von  den  bei  Kern,  S.  25  angeführten  Sprüchen  aus 
dem  zweiten  Buch,  bei  denen  man  allenfalls  Anklänge  an  ka- 
tholische Vorstellungen  finden  könnte,  sind  II,  94  und  111  als 
durchaus  unverfänglich  auszuscheiden.  II,  229  erklärt  sich 
aus  der  irenischen  Stimmung,  die  in  Franckenbergs  Kreis 
auch  der  katholischen  Kirche  gegenüber  herrschte,  wie  denn 
auch   der  immer  Protestant  gebliebene  Daniel  von  Czepko 

e* 


Anschauuugen  auch  Im  dritten,  vierten  nnd  namentlich  Im 
fünften  Buche  getreu.  Danebon  aber  vertritt  der  Dichter nament- 
Uuh  im  dritten  and  vierten  Buche  eben  Standpunkt  in  der 
Cbristulogle ,  der  sich  durchaus  rait  der  kirchlichen  Lehre 
deckt,  und  zwar  mit  einer  aaaserurdentllchen  Hingebung  und 
bis  zur  Geschmacklosigkeit  sieb  steigernden  Inbrunst.  Äucli 
die  starke  Bertickalchtigung  der  Heiligen  im  dritten  und 
vierten  Buche  deutet  auf  eine  Annäherung  an  den  Kathoilois- 
mus  hin.  Dass  die  Entscheidung  auch  uioht  eingetreten  war, 
lehrt  die  Thatsache,  dasa  der  Dichter  mit  anderen  Sprüchen, 
namentlich  des  fllnften  Buches,  seine  Christoh>gie  wieder  ganz 
auf  mystBch-pantheistisehe  Oedanken  gründet  Somit  würde 
der  cherubinische  Wandersmann  auch  noch  ein  rein  persltn- 
tlches  Interesse  bieten;  er  würde  für  die  Erkenntnis  der  in- 
neren Entwickelung  des  Dichters  von  grosser  Bedeutung  sein. 
Wie  dem  aber  auch  sei:  für  die  oben  angegebene  Da- 
tiemng,  die  übrigens  durch  den  soeben  erörterten  Zusammen- 
hang uoch,eine  neue  Stütze  gewinnen  würde,  spricht  so  vieles, 
dass  man  sie  wohl  als  sehr  wahrscheinlich  bezeidinen  kann. 
Dagegen  zeigen  die  zehn  Sonette  eine  so  entschiedene  kirch- 
liche Färbung,  dass  sie  wohl  schon  SehefTIers  katholischer 
Zeit  zuzurechnen  sind.  Als  sich  Schelf  1er  Anfang  ii'ibti  (die 
in  unserem  Neudruck  nicht  wiedergegebene  Ceasarbemerkung 
[Approbatio]  des  breslauischen  Geueralvikara  Seb.  v.  Rostock 
am  Schlüsse  der  Ausg.  von  ltiä7  trügt  das  Datum:  fi,  Jnli  IfiäS) 
zur  HeraoBgabe  des  Werkes  rüstete,  wird  er  die  Sonett«  zum 
Zwecke  der  Veröffentlichung  hinzugedichtet  haben. 

Eben  so  wenig  bekannt  wie  die  recht  verwickelte  Vor- 
geschichte des  cheinbiniachen  Wandersmanues  ist  die  Kach- 
wirkung, die  er  namentlich  in  der  ersten  Hälfte  des  18.  Jahr- 
hunderts ausgeübt  hat.  Zn  den  begeistertsten  Verehrern  ge- 
rade dieses  Baches  gehörte  Gottfried  Arnold,  der  auch  durch 
eine  nach  dem  Druck  vonlOTä  besorgte  neue  Ausgabe  (1701) 

ganz  ähnliche  Smnesart  bekundet,  Monodisticha  VI,  42.  Ss^re 

bie  Sugsn  um. 
'Jltc^t  gaff  an]  Wptn:  in  bit,  aJIeiift^,  btult  m?r  bu  bift, 
iBo^ut,  folflftu  Et'iiflo  ni=^'.  bfr  «i^te  K!teb(t6^rifl. 


LXIX 

sich  um  die  Verbreitung  des  cherubinischen  Wandersmannes 
ein  entschiedenes  Verdienst  erworben  hat.  Es  ist  daher  er- 
klärlich, wenn  wir  Arnold  in  seinen  „Neuen  Göttlichen  Liebes- 
Funcken*  (1700)  an  Angelus  Silesius  anknüpfen  sehen;  auch 
er  giebt  hier  kurze  Sprüche,  und  wenn  er  auch  in  der  Form 
sich  nicht  an  die  von  Scheffler  durchweg  gebrauchten  paar- 
weis gereimten  Alexandriner  hält,  so  ist  das  Vorbild  des 
älteren  Dichters  doch  unverkennbar,  vgl.  a.  o.  0.  No.  14.  (Po- 
etische Lob-  und  Liebes-Sprüche.  1700.  S.  247.) 

S)urci^  2lbam  toarb  bag  ®ing  in  Diel  jerftreut, 
S)urci^  ©l^riftum  fommt  baS  SHet  in  @ing  jufammen: 
SBiItu,  0  3Wenfcl^,  bon  biefem  ®tn§  l^etflammen, 
©0  gel^  ^incin  unb  fliel^  bie  ©igen^eit! 

Offenbar  hat  Arnold  auch  seine  Freunde  zur  Nachahmung 
Schefflers  angespornt;  jedenfalls  ist  aus  Arnolds  Kreise  ein 
Buch  hervorgegangen,  das  noch  viel  direkter  als  Arnolds  eigne 
Versuche  an  den  cherubinischen  Wandersmann  anknüpft. 
Arnold  gab  1 705  als  Anhang  zu  den  (ebenfalls  von  ihm  nicht 
verfassten):  „Consiliaund  Responsa  Theologica  (Frankf.  1705)" 
eine  Gedichtsammlung  unter  dem  Titel  heraus:  S)er  SQßeifel^eit 
®arten=®eh)äc^S,  beftc^enb  in  neuen  Sob*  unb  Siebeg^Siebern, 
SBte  au6)  ©inn«  unb  ©c^Iu6»3l?imen,  bon  attcr^anb  ge^eimniffen 
ber  göttUd^en  toei^l^ett  in  i^rem  tieffen  finn.  (In  den  einleiten- 
den Worten :  An  die  Leser  sagt  Arnold,  dass  ihm  die  Gedichte 
„von  freundeshand  zugekommen  seien".)  Schon  die  Be- 
zeichnung: Schlussreime  erinnert  nun  an  Scheffler;  in  Form 
und  Inhalt  aber  macht  sich  die  Einwirkung  des  cherubinischen 
Wandersmannes,  wie  die  nachfolgenden  Proben  beweisen 
werden,  auf  das  Augenscheinlichste  geltend.  (S.  841  ff.) 

4.  ©Ott  Dertäft  ©Ott  fetber. 

S)ie  ©Dtteg  liebe  felbft  lag  burd^  bid^  menfd^  gefangen, 
2BaS  SBunber  ba^  benn  ®ütt  fic^  felbft  baran  muft  fangen, 
S)ie  ba  gebunben  toax  folt  btr  fe^n  iüieber  fre^, 
©0  mufte  ®ütt  ftc^  felbft  in  btr  fic^  fc^affen  neu. 

7.  ©öttrtc^e  fülle. 

Oebencfft  bu  bott  ju  fe^n,  fo  mac^e  birf>  erft  leer, 
^ie  boUl^eit  fommet  boc^  inS  boUe  nimmermelj^r. 


SBo  bu  bfl«  äuge  [ffetft,  ba  ift  bod)  nit^tä  aia  fireit, 
3n  ®0U  aUein  ba  ift  bie  aSgcnugfam^eit. 


afian  riefet  bie  SSoffer  triebt  al3  in  bie  tfeältr  flieffen, 
asie  ©olt^eit  Wilt  fic^  iiti^t,  a[B  nur  inä  nicfitg  ergiefftn 

5.  Söiifle  ßanaan, 

iBdcfe  ifl  ber  beflc  crtt)?  ba  Idd  batt  manna  folt, 
aCie  ba&  man  ficfi  baran  benn  bot^  nit^l  btffer  ^ätl, 
D  mö(6l'  ber  menW  ""ein  mit  btefer  fptiS  fii$  laben, 
©r  folte  Gannan  auc^  in  her  aüi'ifte  ^aben. 

0.  etetbtn  fo  gut  als  Seben. 

Safe  bir  baS  flerben  jo  fo  litb  alä  leben  (e^ti, 
SHan  Qtift  mä  leben  nii^t  benn  bu«^  ba«  fievben  ein. 

3.  Keine  cron  (pnb(t  treu?. 

@o  bu  mit  GferiftD  Wilt  in  feinem  reiche  fi^eii. 
So  mufl  bu  aui$  ntU  i^m  jubor  im  garten  fi^wi^en. 

8.  Selbff  Betleuenung. 

§06  bi^,  fo  liebfi  bu  tetfef,  berjTOeifle  felbfl  an  bir, 
Unb  iii  bein  alli  an  &Dtt,  fo  bifl  bu  («ine  jiier. 


94.    31er  (Sn-iglleil  B 


muM 


Mcbte 


rfai 


irben. 


äGaS  ift  bie  ticigleit?  magft  bu  fie  aud)  etgrünbenV 
ffloaft  bu  fie  in  bir  (elbft  unb  beinern  grunbe  finben, 
aiu  lanft  te  niinniet  nic^t,  bu  niufl  feijn  auffer  fireit, 
aBenn  bu  rec^t  reben  Will  Uon  ;eit  unb  eteigfeit. 


e^riftuä  füt  Olli 


t  fü. 


gut  niemanbä  eigen  loWl  ift  G^vifti  ätlut  »ergoffen, 
Unb  ift  für  jete  (tel  boi^  reit^litfe  auSgeftofjen. 

Die  gimz  anfiUlende  Venvnndtacliaft  dieser  Sprüche  init 
denen  Schefflcrs  läsat  sich  nur  durch  eine  direkte  Anlehnung 


LXXI 

an  den  cherubinischen  Wandersmann  erklären,  vgl.  übrigens 
No.  23  mit  Ch.  W.  I,  158.  Auch  sonst  finden  sich  Anklänge 
un  Einzelnen:  2)cr  SBcigl^eit  ©arteng eh) äc^g,  No.  108,  Z.  1.  2)et 
§immet  ift  in  bir  Ch.  W.  I,  82,  I,  298.  ®artengeh)äc^8,  No.  123 
. . .  h>ir  muffen  lämmer  fe^n,  —  3»^^  l^eitige,  ha  fomt  fein  hjolff 
nodf  bod  l^inein.  Ch.  W.  V,  164.  (vgl.  auch  166.) 

Haben  diese  Sprüche  wohl  eine  weitere  Verbreitung  nicht 
gefunden,  so  hat  dagegen  ein  anderes  Werk,  das  man  eben- 
falls als  eine  direkte  Nachahmung  des  cherubinischen  Wanders- 
mannes  bezeichnen  kann,  eine  dauernde  Wirkung  bis  auf 
unsere  Tage  hinunter  ausgeübt:  der  erste  Teil  von  Gerhard 
Tersteegens  „Oeiftlid^em  33tumengärtlein  inniger  ©eelen"  (zuerst 
1729.)  Aeusserlich  wird  die  Anlehnung  an  Scheffler  dadurch 
schon  wahrscheinlich  gemacht,  dass  auch  Tersteegen  seine 
Sprüche  als  Schlussreime  bezeichnet.  Häufig  bedient  sich 
Tersteegen  des  paarweise  gereimten  Alexandriners  wie  Scheffler, 
daneben  aber  hat  er  von  Gottfried  Arnold  die  freiere  Form 
in  kürzeren  Verszeilen,  zum  Teil  auch  von  ungleicher  Länge, 
übernommen.  Die  Abhängigkeit  von  Scheffler  wird  wohl 
nach  den  hier  folgenden  Proben  von  Niemandem  bestritten 
werden. 

10.  2öie  man  ®ott  finbet. 

©eben!  nid^t  h>ett  l^inauS,  h>inft  bu  ®ott  in  bir  finben, 
SBaS  ift  unb  toirb  gefd&el^n,  lafe  alleg  fanft  öerf d^iüinben ; 
Unb  bleibe,  toie  ein  Äinb,  o^n'  ©org',  ü\)rC  3ßi$'  unb  SEBitt: 
@g  bvaud^t  nic^t  groge  ^unft:  ©Ott  tDobnet  in  ber  @till. 

38.  ©erbftgefänigfeit. 

2Ba§  ©Ott  bir  gibt,  nimm  an;  bod^  nimm  bic^  be^  nic^t  an, 
©onft  l^aft  bu  zhtn  baö,  toa§  Sucifer  get^an. 

51.  HÄit  ©Ott  allein  in  ber  2BeIt. 

9iur  ©Ott  unb  iä}  allein,    ©o  lebe  l^ier  auf  @rben, 

SQBenn  bu  ganj  leidet  unb  balb  red^tfd^affen  fromm  toiUft  toerben, 

66.      2)reifad^e  SBefc^äftigung  eineö  ©l^riften. 

SBer  ©Ott  gan^  reine  liebt,  gleid^t  einem  @era^)l^in; 
Sßer  il^n  im  ©eift  bef d^aut,  mad^fS  toie  ein  ©l^erubin ; 


m 

"         : 


SG(t  (Sott  ni^t,  unt>  au(^  @Dtt  in  fic^  lägt 

2)er  ift  nt^t  trag;  et  l^ut,  KaS  alle  »immtlät^toiien. 

6il.  3)er  aöltlid^e  auflcnblitf. 

Seni  6ii^  inä  fiiü«  9hm,  ben  gbltlii^'n  augenSlid 
Sanft,  lieSIic^p  unb  b'^'*"'  "'*t  BoriOiitlä  noi^  jutücl: 
So  übnlag  bii^  dott,  unb  innig  in  i^n  neige; 
Unb  Warte  in  @ebu[b,  bii  et  fic^  felbft  bir  jeig«. 

lOß,  äSo  ift  ber  ^inintel? 

grag  nic^t  mt>  Fimmel  fei?  ®t^  aue  ber  eigen^eit, 
©onfi  6Ieibt  bir,  »o  bn  bift,  ber  ^immel  fmnb  unb  freil. 
aSer  feinem  SaJillen  flirbt,  unb  ®ott  fnij  tonn  «geben, 
ffitt  luirb  auf  Stben  fdiDn  bei  (Sott  im  ^immel  leben, 

230,  aßaä  man  fu^t,  baä  finbet  man. 

Verlier  bic^  f eiber  gar,  ia§  ba§  öeft^bpf  betft^minben : 
3)u  fuc^eft  noii)  biä)  felbft ;  brum  lannfi  bu  (Sott  ni*t  finben. 

290.  3)ie  einfamen  befu*!  (Sott. 

53Uib  allen  fingen  frcmb:  bift  bu  in  bir  aUetn, 
auäbalb  befut^t  bii!^  ©ott,  unb  matbt  T"^  bir  gemein. 

381.  aCaä  Siebe  t^ut,  ift  alleä  gut. 

SBer  in  ber  Siebe  lebt,  beg  SJerl  ifl  rein  unb  gut, 
(Sr  effe,  trinle,  ftfelaf,  unb  ms  er  fünften  t&ut. 

400.  ®Dtt  fiel)(|t  bu,  äöann'ä  atiige  ,in. 

aa«  feine  Stugen  ft^leufit  »or  fit^  unb  allem  ju, 
S)er  fc^auet  (Sott  im  £i(^t,  nnb  lebl  in  fi^ter  Su^. 

521.  aSer  t^nt  bir  »aö? 

aOer  bir  juwiber  ift,  t^iit  bir  fürtootr  fein  Seib; 
Sc  ffi^rt  mit  beinern  g^einb,  beni  eignen  SQillen,  Streit. 

Brauchte  •ais.a  tllr  die  Thatsache,  dass  wir  es  in  diesen 
fjprÜGben  mit  einer  Nacliaiimuug  des  uherubiniachen  Wanders- 
manneH  za  thnn  Laben,  noch  einen  besonderen  Nachweis,  so 
wäre  daiauf  hinzuweisen,  dass  üben  No.  66  nur  eine  weitere 
Ausführung  Ch.  W.  III,  165  ist,  dass  Tersteegen  die  An- 
regung an  No.  381    offenbar   von   Ch.W.  V,  170  empfangen 


LXXIU 

hat;  vgl.  auch  zu  No.  51  Ch.  W.  II,  178.  Aus  den  zahlreichen 
Uebereinstimmungen  hebe  ich  nur  noch  einige  wenige  hervor : 
Ch.  W.  m,  111.  Tersteegen  58: 

®8  muf;  ^n  SWenfd^enl^eta  tool^t  ^itva^  Orofee«  fein; 
©Ott,  ^euffet,  SBelt  unb  gleifd^,  unb  aUeS  toia  i^inein. 

Ch.  W.  IV,  201.  Z.  1.  Tersteegen,  111,  Z.  1.  ®ott  ift  bie 
eonm;  id^,  tin  @trä^Ic^en  feine«  fiid^tS.  Ch.  W.  IH,  123. 
Tersteegen,  111,  Z.  1.  ®ott  ift  fo  reid^  unb  tvxU  hod)  meine 
©oben.  Ch.  W.  I,  82,  IV,  200.  Tersteegen,  173.  Z.  3.  f.  3m 
9lun  ber  ^hjigfeit,  !an  ®ott  gefd^auet  h>erben;  —  2)ein 
Satertanb  ift  nal^;  too  täufft  bu  benn  fo  treit?  vgl.  auch  den 
Anfang  von  No.  21.  Wlnn  .Rinb,  hjo  täufft  bu  l^in?  —  Wört- 
Kch  entlehnt  aus  Ch.  W.  VI,  11,  ist  die  Anfangszeile  von 
Tersteegen,  No.  143.  2Bie  fetig  ift  ein  SWenfc^,  ber  alle  feine 
3eit,  —  2Cud^  Sei68==  unb  @eeten!raft,  in  ©otteg  3)ienft  berge^ret. 
Wie  stark  der  Einfluss  des  cherubinisclien  Wandersmannes 
übrigens  auch  in  den  Spriichen  hervortritt,  in  denen  Tersteegen 
von  der  bei  Scheffler  festgehaltenen  Form  abweicht,  dafür 
mögen  nur  zwei  Beispiele  folgen: 

12.  «efter  3eitt)ertreib. 

SSertter  bic^  felbft,  fammt  SBelt  unb  3eit, 
Unb  fenf  bic^  in  bie  ©iüigleit, 
@o  l^aft  bu,  glaub  eS,  Xag  unb  3la(i}t 
2)ie  Seit  aufg  befte  jugebrad^. 

371.  3eit  unb  ©iüigfeit. 

@in  SCugenbtidf  ber  ftitten  @h)igfeit, 
2)en  man  nod^  ^ier  im  ©eifte  !ann  erfal^ren, 
Sft  föftlid^er,  (id^  fag  eö  ungefd^eut,) 
^(8  eine  Qtxt  bon  l^unbert  taufenb  S^^i^^^^- 
Jedenfalls  legt  diese  dauernde  Nachwirkung,    die  man 
bisher  überhaupt  nicht  beachtet  hat,  0  ein  deutliches  Zeugnis 
dafür  ab,  dass  die  Anhänger  des  Pietismus  in  der  religiösen 
Richtung,  als  deren  poetischen  Niederschlag  wir  den  cheru- 


*)  Bisher  ist  immer  nur  auf  die  Nachwirkung  der  Lieder 
Scheflflers  (aus  der  heiligen  Seelenlnst)  aufmerksam  gemacht 
worden;  bei  dem  cherubinischen  Wandersmann  tritt  aber  das 
Fortleben  viel  deutlicher  und  klarer  hervor. 


T.XXIV 

biniBcboD  WnndeTBmaiiii  anzuaeben  habeti,  durchaus  ihre  eigns 
wiederfanden.  Es  ist  jedenfalls  im  hUciiaten  Masse  interesaant 
au  beobachten,  wie  fast  jedes  Glied  der  starken  myatii^ch- 
sektirerisohen  Unteratrümimg,  die  wir  seit  dci  Betofmatioa 
in  Deutschland  verfolgen  kitnnen,  auf  das  vorhergehende 
zurückgreift,  so  dasa  neben  dem  unverkennbaren  inneren  auch 
ein  äusserer  Zusammentiaug  sich  nicht  in  Abrede  stellen 
läast. 

Auch  im  neunielmtea  Jalirhandert  liat,  seit  Friedriok 
Schlegel  wieder  auf  die  Bedeutung  des  Dichters  hingewiesen, 
Scheffler  eine  stärkere  Wirkung  ausgctlbt,  als  die  meisten  ' 
ülteren  Vertreter  uuseror  Literatur.  Dieser  Entwicklung  sull 
hier  nicht  nachgegangen  werden,  und  nur  auf  Einzelnes  sei 
aubnerksaiu  gemacht.  So  weiss  Varohagen  Babel  und  Leopold 
von  Uauke  (Znr  eignen  Lebensgesohichte,  S.  14T.)  fUr  den 
cherubinischen  Wandersmann  za  interessieren;  Friedrich 
EQckert  zeigt  sich  durch  ihn  in  der  Weisheit  der  Bahr 
maneu  stark  beeinflusat ;  Schopenhauer  preist  ihn  als  „bewna- 
derungawürdig  imd  unabsehbar  tief,"  und  Gottfried  Keller 
wählte  ewei  SprUchc  aus  dem  cherubinischen  Wandersmann 
als  Mottos  fUr  zwei  seiner  entziiukenden  Legenden;  offenbar 
durch  die  Einleitung  zu  dem  cherubinischen  Wandersmann 
ist  er  dann  auch  anf  Ludovicns  Blosius  aufmerksam  geworden; 
aus  der  von  Scheffler,  Erinnernngs- Vorrede  S.  13  f.  eitierien 
Stfllle  hat  er  das  Motto  zn  Dorotheas  Bluraenkörbehen   ent- 


Dio  bisherigen  Angaben  über  die  Drucke  des  cherubi- 
nischen  Wandersmann  es  sind,  wenigstens  was  die  zweite  Aus- 
gabe imd  eine  angebliche  dritte  betrifft,  durchaus  uusictaer. 
Kahlert,  Kern  und  Eosenthal  in  seiner  für  den  cherubin ischeu 
Wandersmann  günzlich  unbrauchbaren  Ausgabe  von  SchefHen 
Werken  sprechen  von  einer  Ausg.  von  I6"4;  nach  Goedeke') 
(2.  Aufl.)  lU,  197  soll  es  eme  Ausg.Glatz.  lüT-l,  eine  weitere  Glals 
1675  geben.    Diese  Ausgabe  von  1674  existiert  nicht 

1 )  In  Rosenthala  Verzeichnis  tritt  der  Kolm  der  Verwirrung 
deutlich  hervor;  in  Breslau,  wo  sich  die  aurebliche  Ausgabe 
von  1674  beenden  sollte,  habe  Ich  auf  beiden  Bibliotheken 


LSXV 

r  Irrtum  ist  dadoruh  entstimditn,  doss  Kahlert  die  Ausgabe 
»ch  dorn  Datum  der  Vurrede  citiert  (6.  August  ir>74);  su  iat 
B  üblich  geworden,  von  einer  Ausgabe  von  1(174  zu  apreclien. 
n  diese  Ansg'  auf  dem  Titel  die  Zahl  1075  trügt,  so 
A  Ooedeke  offenbar  gemeint,  Kableit  habe  nocb  eine  andre 
BBgabe  von  lfiT4  wirklicti  i;eseheD  und  vor  der  zweiten 
■,  dann  noch  eine  andre  von  1674  angesetat,  Dass  aber 
e  Anagabe  von  lOTä  thataüciilicti  die  zweite  war,  ergibt  pich 
litgeteilteu  Titel. 
Ausser  der  Ausg.  von  1675  ist  noch  ein  fiir  den  Tej:t 
unwichtiger  Nachdruck  Glogau  I67ß  zu  erwülmen.   Alle  spätem 


Ausgabt 


A  and  B,   meint  B     Es  kommen  demnach 
Betracht : 

dem  vorliegenden  Keudruck  wiedergegebene 
H>ä7. 

Titelbild,  auf  diesem  die  Worte;  Joh. 


Cherubinischer  Wandersmann. 
ein  aNetift^  btx  ft^auet  <Scl 
Sin  Xl)iet  ben  SrHlog  an : 
aug  bicfem,  Icoä  @t  fe^. 
©in  jebei  leimen  tan. 
Hierauf    folgen    vier    unpaginierte , 


Auf  der  Blickseite : 


tgezUhlte 


[1]  Jöhonnis  Angeli  Silesij  |  Sl^eruliiiiifcftcr  |  SBanberönionnl 
t  I  &ä^Tt\ä)t  Sinm  iinb  |  e*Iu6>Steime  jui;  ®atlli*en  |  6e> 
noutigltit  anleitcnbe  |  äton  bent  Ui^eber  aufä  neue  überfein,  | 
b  mit  benr  @e:^ften  Sut^e  oermeEirt,  |  ben  i^ieb^abetn  ber  ge^ 
frönen  X^dogie  unb  |  befc^a ulidien  Sebenä  jut  @ei|tli4en  f&ti  | 
a6S'i<Öffi'  ä""'  anbem  ma^l  6er=  1  aufe  geflffieu.  (Darunter  ein 
von  Pfeilen  durchbohrtes,  blutendes  Herz;  unter  diesem  ein 
Strich.)  @[a^,  aui  neu  aufgerii^tet  {  iSuc^bruffetet)  ^gnatii  @(^u=  I 
i  Anno  1675.  | 

[2]  aOir  aüt,  bie  luir  mil  nufBebedtem  mnatfit^le  bie  ^errlig^ 
t  brt  gStten  anit^auen,  metben  »erluanbelt  in  baffelbige  a3ilb 
n  filoT^eit  in  filot^eit,  alä  vom  @eifte  bti  ^iSvTen.    2.  Cor. 


[3]  Suef^nft-  I  3)«  Stoifltn  SQtifi^eit  |  ®Dlle,  |  Dtm  S 
p^ine  matel,  |  bm  bic  S^eruBin  unb  alle  |  Seelige  (Seiftet 
tivU  I  g«  nerlDunbevung  |  onft^auen,  |  Bern  Sichte  roelt^eS  aUt\ 
SRenfdffn  (tleut^tet  bis  |  in  tiefe  32eH  lommen,  |  Kern  unerft^öpf" 
liefen  I  Scutin  unb  utfpriingli  |  i£em  DueUe  aller  |  SGei^^eit,  | 
[4]  ©(^reibet  jiic  nnb  tit^lfl  |  wtebetuiitb  in  3^n  |  ^in,  |  Iiiefe  aui 
befffm  atfffem  |  atiecrc  genäbiglid^  &w=  |  geronnene  Herne  |  'Xx&p^' 
lein  I  Sein  |  gür  u na blöfi liebem  »«(an'  |  gen  ^^n  jufi^auen  |  aQ> 
jeit  ftet&enben  |  JulianüBS  Angel  us.  | 

Die  Erinnernngsvorrede  an  den  Leser  weist  in  der  zweiten 
Ausgabe  zwei  ZasKtze  aaf,  deo  ersten  am  Anfang:  @Dttäbe< 
gie^riget  2efet,  box  etlichen  Jaljren  (labe  ic^  bir  ben  Se rap^'^'W"* 
begie^tet')  inn  meiner  Oerliebten  ^jjfgd^e  }um  anbernma^I: 
öenue^tung  ber  6*"'g*n  Siebäbegie^rben  ju  glüdfeeliger  ent- 
jünbung  beitiea  ^et^m«  in  gJSttlit^er  Siebe  juegejenbet;  wie  aui^ 
unlängft  bie  finn'^e  Betrachtung  ber  hier  Stuten  ffitnge,  toelt^t 
iiäj  flleic&fallä  Soll  inbrünftig  ju  lieben  aufmuntern:  anijo  trage 
i4  bir  meinen  S^ertibinift^en  SBanberBmann  ober  geiftli*e  ©inn. 
unb  £c^luf|:91etme  jum  anbernma^l  caiiü)  »emie^rt,  ju  einem  gti 
fe^rten  ün;  umb  buri*  benfelben  notHimalS  bie  aiugen  beinet  ©eel« 
jut  ®öttli(ben  befdja  TOI  igte  it  ju  Uittn  unb  ju  ergeben,  ©lüdfeellg 
magft  bu  bi^  fc^ägen,  wann  bu  bii$  be^be  läffeft  einne^m« 
noil)  bell  Seibefl  Geben  bnlb  mie  ein  ©craji^in  Bon  ^immlifi^ec 
Siebe  brenneft,  balb  TOie  E^evubin  mit  unberloanbten  äugen  Sott 
anf(^aTOe|l:  benn  bamtt  TOirRu  bein  eTOigeä  £eben  f^on  in  bieftc 
fter&ligfeit,  fo  uiel  iS  feS^n  lan  anfangen,  imb  beinen  beruff  ober 
ougfrlBälunB  JU  benifelben  gemifi  niai^en,"  Hierauf  wird  mft 
den  Worten:  „ffieil  aber  folgenbe  Meiinen  Dil  felftame  paradoxa" 
der  Wurtlaat  der  Vorrede  von  IßST  aufgenommen  und  genaii 
beibelialten.  Nur  nach  den  Worten:  „gegen  bie  Sitbfjobn 
bifer  ©BUlit^en  Runft  «erbienet  ^ai"  (S.  IS  der  Ausg.  von  1657.) 
ist  in  B  noch  folgender  kleber  Zusatz  gemacht:  „'&m  ttStt 
tibftlic^ften  aber  abgebilbet  irirb  erä  mit  groffer  aertminber» 
li^^er  öegietbe  unb  ^erSlit^em  aJerlongen  finben,  in  bem  un» 
lüngft  ^erauggefpmmenen  leben  ber  Q^rlcücbigen  Jungfrauen  1 


1)  Der  Name,  den  Sohetller  hier  fUr  die  heilige  Seelen- 
Inat  verwendet,  lehnt  sieh  offenbar  an  den  oben  S.  XLf.  be^ 
sprochenen  mystischen  Traktat  an. 


LSXVII 

i  de  Ercobar,  ivtlüjt  atltin.  aii6  B"'i*'ü'^  Berlci^img  ®OtteS 
i  Befftn  amürtia«  motben,  loaS  kmablS  alle  biefer  geheimen 
|:Kunfl  crfa(ime  ingefambt  gef(l;debcn  unb  aufgejeic^net 
"  Die  Äuag&be  umfasst  ausser  dem  Titelblatt  uod  dem 
qtaginierten  Schlusablatt,  welches  auf  der  einen  Seile  ein 
ickfehlerveneichnis  eutliält,  254  SS. in  12.  doch  iat  die  Pagi- 
g  ausserordentlich  nachlMssig,  namentlich  viin  144  an,  von 
168  (nach  der  richtigen  Zähl iing  159)  springt  die  Paginiernng 
plöt^cb  SU  16!)  Über  und  gebt  dann  mit  170  weiter  fürt. 

Ich  verzeichne  die  Abweichungen,  die  ü  in  den  fünf 
«raten  Büchern  bietet,  wubei  von  den  rein  urthagraphiacheii 
Aendeningen  abgeeehen  wird.  Duichgebenda  erscheint  in  B 
IUI  statt  des  in  A  gebrauchten  coc,  bei  den  ZuBammcti- 
öehungen  von  uon  und  in  mit  dem  Dativ  PI.  des  Artikels  ist 
B  meist  liorrekter;  es  hat  die  Schreibung  Uonn  und  inii, 
iriLbrend  A  in  diesem  Falle  gewöhnlich  den  einfachen  Künso- 
Dinten  aufweist,  — 

I,  53,1.  3;ua«nb  milft.  I,S5,2  Ucmlioren  gan^ entbrec^en. 
I,  118.  Ueberschr.  Eer  Seelen  Sonne.  Z.  l.  mein  3efuS  ift 
iit  Sonne.  I,  läil.  Die  Anmerl^ung  ist  in  B  weggeblieben. 
1,  151.  Ueberschr.:  Set  aKenfd)  ift  ©DtieS  rtnbfiett.,  I,  212,  1 
SDft  ifl  baa  roaä  l£r  ift:  3^  wae  idj  buri^  i&n  bin.  I,  2:W. 
L'eberschi.:  !Sie  tceligteit  i|~i  leichter  j^u  edangen,  alä  bie  Seri 
tamnüg.  1,  241).  Die  Anmerkung  fehlt.  I,  2^5.  Die  Anmerkong 
fehlt.  11,  4  in  der  Anmerkung  nach  Dei  noch  der  Zusatz; 
Ebraicum  Jah.  II,  y.  Ueberschr.  ^n  Apuc.  fte^t  nac^  Stonben. 
U.  16.  Ueberschr.:  Bie  tceit  ©Dlteä  gi?  fein  muß.  II,  a2.  Ueber- 
sohrift:  et^toeigen  übfittifft  ber  fSnael  g«t^6ne.  II,  SS,  Ueber- 
«chrift:  not^  föffet.  II,  1Ü5.  Die  Anmerkung  fehlt.  II,  I5B,  2 
«ufgebia^.  II,  224,  2.  ÜNaabalena.  II,  T.K:  Die  Anmerkung 
fehlt.  II,  27Ö.  Ueberschr.  in  B.:  SBuS  her  Keufel  ^Ört.  111,24, 
DCeberscbr.  in  B.  wähl  durch  ein  Verseben:  Hn  boB  Binblcin 
UI,  91),  2.  Du  Hft  beä  aimbften  ©claö.  UI,  155.  Ueboi^ 
irift:  SQea  weifet  jur  gr«iberi.  III,  156.  Ueberacbrift:  Hb« 
1  BT,  2.  3Jiarta  utib  ibc  Xini  in  So^n  beä  ^ft^fK« 
Idben.  ni,  239,  2.  ist  in  der  Schreibung  die  akruBtichini*" 
'  ielerei  deutlicher,  wenn  auch  nicht  ganz  konsequuiil  *w^- 
Bprügt:  3ft  @in  i&djalj  Voll  @ellgfeit;  die  AnfangsbuchnhilwM 
"ergeben   den    Namen:   Jesus.  IV,  21,  ^.   9ti*t    SBounlfllH^j 


L  XXVIII 

iü(^t  ttinS,  nii^t  waä  mon  ©ott^rit  ^efft.  IV,  42,  2.  iSnrteit,- 
fpicgeC;  in  dieseni  Falle  unzweifelhaft  die  riuhtigere  Lesart 
IV,  90,  2.  SÜIemt  et  tiut  jdtliifieii.  IV,  159.  SÜie  \af}  S.  »«iw» 
Met  bie  aSelt  in  einem  pta^I?  |  m  tft  (löei^ug  nor^  mÄt?)  im 
allem  aHI  äuma^l.  IV,  20S.  Uebersehr.  ift  (eine  roürtfung.  IV, 
230.  ist  in  B  weggeblieben,  und  zwar  aller  WahrscheinUdi- 
keit  nach  deshalb,  weil  es  II,  2hi  mit  nur  einer  unbedeuten- 
den Aendernug  wiederholt.  V,  4,  2.  o^n  Sott  baä  Sin«,  V, 
74,  2.  ta  ift  (in  eTOge«  leib.  V,  121,  2  äüeti  ®Dtt  bie 
^leirliBteil  fid)  felbft  bettoanbelt  trein.  V,  1-15,  1.  gvieb 
unb  einigltit.  V,  2S7,  I.  Burt^  bii^  in  bir.  Die  zehn  Sonett» 
(IV,  1 — 10)  weisen  in  B  keine  Veränderung  auf. 

Aus  dem  voratehenden  Verzeichnis  wird  man  ersehen, 
daes  die  wiederhult  geäusserte  Ansicht,  iu  B  trete  durchweg 
ScheffleTB  Absicht  hervur,  die  gtüasten  Kühnheiten  zu  mildern, 
nicht  zutreffend  ist.  Einzelnes,  was  man  nur  Stützung  diesei 
Behauptung  angeführt  hat,  bombt  auf  einem  Irrtum;  so  finden 
sich  die  beideu  erklärenden  Anmerkungen  zu  I,  UiH.  und  I, 
294,  von  denen  Kern  (a.  a.  0.  S.  53  und  57)  annimmt,  daaa 
Scheffler  sie  erst  in  ß  zur  Mileerung  der  allzu  schroff  ange- 
spitzten Aeusserungen  beigefügt  babe,  bereits  in  der  Anagabe 
von  l<i57.  Andererseits  »nd  manche  Aeiiderungen  wie  z.  B. 
die  Umgestaltung  yim  V,  74  keineswegs  aus  dem  Bestreben, 
die  Kühnheiten  zu  mildetn,  sundem  ans  der  Absicht,  den  dem 
Dichter  vorschwebenden  Gedanken  deutlicher  auszudrücken, 
zu  erklären.  Ueberhanpt  macht  sich  das  Streben  nach  grOsr 
serer  Deutlichkeit  in  B  durchweg  geltend.  Wenn  bei  B  in 
der  Fassung  von  I,  21;',  IV,  21,  sowie  in  der  Ueberschrift 
von  I,  151  die  Neigung,  eine  gewisse  Abschw^hung  der 
Kühnheiten  durch  Aenderung  des  Ausdrucks  herbe izuAlbirea, 
nicht  zu  vetkenöCQ  ist,  so  haben  wir  es  duch  keineswegs  mit 
einem  durchgehenden  Prinzip  zu  thun.  Denn  in  lU,  187. 
weist  B  wiedcnim  A  gegenüber  die  bei  weitem  kühnere  Fas- 
sung des  Gedankens  auf. 

Auf  eine  Aufzühlung  der  spateren  Ausgaben  glaubt  der 
Heransgeber  verzichten  zu  dürfen. 

1  dem  Neudruck  ver- 
z weiten  Ausgabe  zui 


LXXIX 

Besserong  des  Textes  benutzt  ist,  wird  es  durch  ein  dahinter- 
gesetztes:  (1675)  angedeutet.  12,3  nur  nicl^t  17,13  unöcr« 
glcid^en  (1675.)  6,  Z.  5.  toÄre.  9,9  felb  ftänbiöcn.  16,15  «ßeer* 
fon.  (1675)  18,9  Authore.  Anm.  zu  I,  8  steht  im  Original  zu 
I,  9.  I,  62  üeberschr.:  auffre.  (1675.)  I,  64  üeberschr.:  ©äe« 
ung.  I,  105,  1  ®ottegb«be.  (1675)  I,  126,  2.  öom.  I,  256,  1. 
®Dttg.  (1675.)  I,  163,  2.  auBöforfd^ct.  (1675.)  II,  1,2.  liebe 
(1675.)  II,  13,  2.  bir.  (1975.)  II,  26,  2.  liebt.  (1675).  II,  102. 
üeberschr.  auftre.  11,  103,2.  gebo^rcn.  (1675).  II,  186,2.  uon. 
m,  55.  tDurbft.  (1675.)  m,  65,  2.  SWabaCen.  (1675.)  III,  92,  1. 
tociue.  III,  146,  2.  nimmer,  (mmmermel^r  nach  1675.)  III,  154,1. 
»om.  III,  240,  4.  bleibe.  IV,  5.  üeberschr.  öom.  IV,  31,  3. 
toietool.  IV,  41.  üeberschr.  Slbenbma^^Iö.  (1675).  IV,  95,  2. 
Xob.  (1675).  IV,  116,2.  gebo^rn.  IV,  131,4.  ß^ren.  IV, 
172,  2.  ©olomong.  IV,  176,  2.  iß.  IV,  188,  2.  Seib.  V,  40,2. 
id^.     V,  84,  2.  ®efreu;|i0en.    V,  99,  1.  §er^.    V,  101.  bt^^bm. 

V,  153,  1.  i)o^.  V,  161.  ««iemanb«.  V,  1 89.  in  der  üeberschr. 
fehlt  „öerliebt."  (1675.)  V,  204,  2.  begel^ren.  V,  341,  2.  2)rmb. 
Sonett.  2,  Z.  5.  Phatehons  (1675),  Z.  11.  Jüffe.  (1675.)  Son.  7, 
Z.  1.  2ld^  h)e^!  bin  \6)  nu?  VI,  22,  1.  umbfaffet.  VI,  27,  2. 
e^ren.  VI,  30,  2.  toiib.  VI,  54,  2.  ubertounben.  VI,  77,  Z.  2. 
regiern.  VI,  89,  2.  SRodS^.  VI,  138,  2.  gräbfier.  VI  155,  2. 
©Dttee.  VI.  16;i.  üeberschr.  jgaai.  VI.  163,  1.  ©arten.  VI. 
193,  1.  ©d^IadS^ftu.  VI,  208.  üeberschr.  t^rit^te.  VI,  209. 
üeberschr.  äuferled^e.    VI.  218,  2.  3laav,    VI,  219,  5.  bfc^auen. 

VI,  253,  2.  ©atl^olifd^er.  VI,  262,  2.  eanbfämlein.  Interpunk- 
tions-Aenderungen  und  Ergänzungen  sind  in  folgenden  Fällen 
vorgenommen  worden :  I.  16,  28,  29,  45,  68,  70,  139,  190,  244. 
U,  2,  118,  166,  11)8.  m,  47,  lOi»,  106,  127,  157,  16S,  169.  V. 
üeberschr.  nach  Buch.  V,  34,  41,  54,  67,205.  VI.  47,  S6,  106, 
111,  163,  176,  183.  Im  dritten  Buche  ist  in  A  122  zweimal 
verwendet,  es  musste  daher  die  Nummerierung  um  eine  Zahl 
verschoben  werden. 

Leider  sind  ohne  Schuld  des  Herausgebers  einige  Dnir;k- 
fehler  stehen  geblieben.  I,  82,  2.  lies:  beine  gier.  I,  121  Z,  1. 
ist  das  zweite  ben  zu  streichen.  II,  218.  Z.  2.  HMt:  unb 
lies  Söon.  II,  255.  Z.  2  lies:  3a  1^1.  III,  78,  1  lies  mein  für 
meine.    III,  213,  2  lies  3e  für  3a.    IV,  18,  2  towntmh. 


Es  erübrigt  dem  Herausgeber  noch,  den  Verwaltungen 
der  königlichen  Staatsbibliothek  in  München,  der  städtischen 
Bibliothek  in  Breslau  und  der  königlichen  Bibliothek  in 
Berlin,  sowie  Sr.  Hochwürden,  dem  fürstbischöflieben  Dele- 
gaten, Herrn  Propst  Dr.  Jahne  1,  der  die  leider  erfolglose 
Umfrage  in  den  bairischen  Klöstern  vermittelt  hat,  seinen  auf- 
richtigsten Dank  auszusprechen. 


Berlin,  im  Februar  1895. 


Georg  Ellinger. 


5)enen  |)od^h)urbig: 

in  ©Ott  ®eiftlt4  aud^  eb- 

len  önb  |)0(^geIct)rtcn :  ^od^  t)nb 

SBoIgebomen  Ferren,  Ferren,  auä) 

©blen  ©eftrengcn  |)erren,  9?:  ®ner  Sobt: 

fianbtfd^ajft  beg  ®r^^ergogt^umb§  Defterreid^  önter 

ber  Snnft  Ferren  SSerorbncten,  ic. 

©ndbtgc  önnb  ^od^gcbiettunbe  |)erren,  |)erren  2C.  Stie*» 
mahlen  fan  ein  re^te,  meffige,  be§  groffen  t)nnb  t)ber^ 
goffenen  äReers;  önergrünblid^feit,  eine  gebraud^ung  befe 
läKenfc^Iid^en  Seben  ertüad^fen ;  Stiemalen  aud^  mirbt  jemanbt, 
beffelben  foftlid^en  SWagnetifd^en  ©erg§  einzige  grud^t,  ober 
Srgo^Iid^feit  öerfpüret  ^aben,  toeld^er  nid^t  in  bifem  feine 
i^me  fclbft  pftdnbige  ©e^eimbnufe,  önb  Claufulas  fud^enbe 
[2J  ereignet :  in  jenem  aber  öilleid^t  bie  fd^one  gebahnte 
Straffen  ber  gefd^toinben  ©d^iffa^rt  erfragenbe  gepflegct 
^ette:  3)ann  toeme  toirbt  bod^  be§  groben  2ldter^mann  in 
benen  loolried^enben  ©drten  ber  öielfdrbigen  ©lumen  feine 
unfruchtbare  SSnpdfelid^feit  t)erborgen  behalten?  S)a^ero 
lüir  ^aben,  bafe  toir  ade  Sachen  be^  moglid^ft  bem  beften 
Ort^  ober  Gelegenheit  gu  öolfontmener  begebung  befe  glüdt" 
lid^en  8lu§gang^  önb  anfe^en^  erholen  önb  abforbem.  Sie- 
meilen aber  gleid^^fafö  aud^  nic^t^  fic^  befinbet,  toeld^e^  ba, 
ob  gtoor  geringe^  burc^  gute  erfinbung  ber  2lnftalt  5U 
bem  er^eblic^ften  2lnfe^en  nid^t  gebraust  mxhen  !6nte; 
aifo  befinbet  e^  fid^  mit  onjefeigen  meinen  Sractdtl  ber 
[3]fd^6nen  @d^Iu§reimen3o^anni^  2lngeli,  alfo,  ha% 
weilen  bife  ein  rec^t  fd^on  üilfdrbiger  ©arten  ber  ebten 
Blumen,  n)eld^en  ja  feiner  t)orbe^  ge^et,  beme  nid^t  feine 
fclbft  aufeerlefene  Slumen  belieben  mo^te;  ober  t)\lmti)x 
ein  fd^one  meitgeba^nte  $e^ben  befe  groffen  SWeer^  ju 
nennen,  auff  meld^em  bann  aud^  ber  geringfte  mit  bem 
^oc^ftcn  feine  erfuc^te  ©c^iffung  ju  bem  gewüntfc^ten  ^ort, 
ber  ermeffenen  gruc^tbarfeit  einholt  unb  einpflanzet,  ^aht 
kmmä)  gänfelic^en  ertoogen,  bife  Sractatifc^c  ©lumen- 
SBurfeel  erftenmafe  benen  ^oc^mürbigen,  ^*^^Ö/^^^^^"5^^ 
önb  ^oc^gelel^rten  ^erm,  |)erm  einer  ^od)lbU.:  Je.  De.: 
fianbtf^afft  :perrn  «erorbneten,  tc.tc.  at^   bc-[4'nen  et- 


iDeglid^ftcn  bifer  geipflan^ten  ©ad^en  Fautoribus  mit  untcr^» 
t^dnig:  ge^orfambften  Affection  t)nnb  äRe^nung  ju  dediciern, 
gan^  t)ntert^dmgift  bittente,  fold^e^  mit  gndbigiften  affect 
jueriüo^Ien.  Sebe  alfo  öngejtüeifftet  bifer  |)offnung,  e^ 
tüerbe  bife§  ein  mehrere  beliebung  in  anbem  ertoedfen,  loo«» 
fem  eg  burd^  bie  groffen  Oemüter  h)irbt  bel^eHiget  mxbtn. 
SBienn  ben  I.  Julij,  Anno  1657. 

©tnr  ^oi):  önb  ®n. 

©e^orfamber 

Sodann  3acob  Sümer,  @iner 

S6bl:  SR:  De:  Sanbfc^afft 

SJud^brudter, 


[5]  ©rtnnerung^  SSorrebc 

an  ben  Sefer. 

©ünftiger  Scfer,  nad^  betn  folgcnbc  fReimen  t)il  fel^amc 
paradoxa  ober  tüiberfinnifd^e  Stcben,   tüte   aud^   fet)r  t)o!^e 
unb  nx(S)t  jeberman  befanbte  fd^Iüffe,   öon  ber  gel^eitnen 
®Dtt]^eit.    ^tem  t)on  SSereinigung  mit  ®Dtt  ober  ®6tt=' '' 
Kd^ent  SBefen,  tote  and)  tion  ®6ttlid^er  ®Iet^^eit  unb  9Ser=-  ■ 
gottnng   ober  ODttmerbung,  unb  toafe  bergleic^en,  in  fid^, 
belauften;  toeld^en  man  n)egen  ber  furzen  SSerfaffung  leid^ 
einen  SSerbamlid^en  Sinn  ober  bofe  SReinung  fönte  an«» 
bieten:  SK§  ift  öonnotl^en   bid^  be§  l^alben  juöor  juer* 
inncm. 

Unnb  ift  hiermit  einmal  für  allemal  ^un^iffen,  ba^  beß 
Ur^berg  SKeinung  nirgenb^  fe^,  ba§  bie  SRenfd^Iid^e  ©eele 
jöre  ®efd^affen]^eit  foHe  ober  fonne  SSerlie^ren,  unb  burd^ 
bie  Scrgottung  in  ®Dtt  ober  fein  ungefd^affene^  SBefen 
öerttjonbelt  werben:  tüeld^e^  in  alle  ©toigfeit  nid^t  fe^n  fan. 
S)enn  obttjol  ®€)tt  SCttmid^tig  ift,  fo  fan  er  bod^  bifeg 
ttid^t  mad^en  (unb  n^ann  @r^  fönte,  n)dre  @r  nid^t  ®Dtt) 
ba§  eine  Kreatur  naturlid^  unb  n^efentlid^  ®Dtt  [6]  fe^. 
S)eroiocgcn  fagt  Thaulerus  in  feinen  ®eifttid^en  Unter»* 
rid^tungen  c.  9.  toeil  ber  SlHerl^od^fte  nid^t  mad^en  fonbte, 
ba§  lüir  t)on  9?atur  ®€)ü  tvaxtn  (benn  bi§  fte^t  ^m 
alleine  ju)  fo  ^at  ®r  gemad^t,  bafe  mir  ®€tt  mdren  au§ 
@naben;  bamit  mir  jugleid^  mit  ^m  in  jmmermel^renber 
Siebe  befigen  mögen  eine  ©eeügfeit,  eine  greübe,  unb  ein 
einiget  Sonigreid^:  ©onbem  biefe^  ift  fein  Sinn,  ba§  bie 
®emurbigte  önb  |)eilige  ©eele  gu  f old^er  na^er  SSereinigung 
mit  ®Dtt  unb  feinem  ©ottlid^en  SBefen  gelange,  ba|  fie 
mit  bcmfelben  gan^  unb  gar  burd^brungen,  überformet, 
bereinigt  unb  eine§  fe^;  bermaffen,  ha^  menn  man  fie 
je^en  folte,  man  an  jl^r  nid^t^  anber^  fetien  unb  erfenncn 
nmrbe  al^  &€)tt;  mie  bann  im  emigen  geben  gcfd^ften 
»irb:  SBeit  fie  öon  bem  ®tan^e  feiner  ^errtid^feit  gleich- 
famb  gan^  SSerfd^Iungen  fein  mirb.  ga  ba§  fie  ju  foIAcr 
SoHfomner  gleic^nüfe  ®Dtte^  gelangen  fönne,  bo6  fie 
eben  bofe  Wenige  fe^  (au§  ©enaben)  toa^  ®Dtt  ift  (Don 
Saint;)  unb  alfo  in  bifcm  SSerftenbe  red^t  unb  tool  ein 


6  erittiietiiiigS  'l'orrtb 

yict^t  iTi  bem  Siiccfite,  ciii  3l'ott  in  btm  SSJortf,  wnb  ein 
©03:3:  in  ®Ottc  frote  in  bcn  Stcinteit  flctcbet  mirb)  rönne 
flenennct  rocr&En.  ©intlietnal,  mic  ein  niter  Se^rW  (agt, 
®Dtt  bct  ißatter  iiat  nur  einen  ©obn,  unb  bprfft6e  finb 
mir  nUc  in  Etjtij'tD.  ©inb  luir  nun  ©ö^nc  in  fX^rifto  1*0 
niüflen  iittr  [7J  out^  fein  toai  Sf)riftuö  ift,  unb  baffelbe 
Sßefen  ijoben,  melrfiee  bet  So^n  ÖlDttcö  ^at:  2icnn  f6cn 
bnninib  (i()rid)t  Thanlerns  tu  bcr  Dierblcn  ^rebigt  (im 
.p.  E^riftagc)  baß  luir  baffelbc  SBcJcn  ^abcn,  werben  «Jit 
3bnt  flleic^,  unb  fe^en  3fen  luic  ©r  magrer  ©Ott  ifl. 

Unb  biefein  ©oöe  ftirnincn  bcq  alle  Jöcifigc  ©Otteä» 
fc^anjcr;  jnjonber^eit  jegt  geballter  ioulcr  in  her  3.  ^tebigt 
am  3.  ©ontag  Trinit.  ba  er  [pric&t:  'Sic  Seele  loirb  (burd| 
bofe  loibei'  erlangte  gbenbitb)  OOtte  gleiii)  iiiib  @ölt(i<^: 
3q  adeg  wirb  fic  qu§  genaben  \oaä  ®Ott  ift  öon  iWatur. 
an  biler  SSereinigung  unb  einfenifung  in  ©Ott,  löirb  fie 
über  fitf)  fetbjt  in  ©Ott  geföt)rt,  unb  ©Dttc  jo  gictcli,  ba6 
lüünu  fie  ficö  fclbct  fÄtie,  fie  fic^  für  ©Ott  iDÜrbe  fc^ä|cii: 
Unb  Ufer  fie  fa'^e,  ber  loütbe  fie  fctjcn,  nid)t  jluar  in  bem 
Statürlicfien,  jonbern  in  bem  aug  ©enabeu  fyx  initgd^eiltem 
Säefen,  Sorni  unb  roeife  ©Dttcö,  unb  luürbe  alfo  Seelig 
Bon  bcni  ©cfie^te.  ©int^emal  ©Ott  unb  bic  ©eele  in 
fotdicr  iSereinigung  eines  finb;  tDieiuol  nic^t  Don  9iatur, 
fonbern  au^  ©eitabcn.  Unb  uad)  luenigeni:  3>ie  lautere 
unb  ©ittlii^c  Seele,  meiert  öon  ber  ßreohiren  Siiebe  f» 
|reQ  ift  luic  ©Ott,  mtrb  uon  anbren  gefetjeu  luerben,  ouA 
fi(^  felbcr  in  ginigteit  anfet)en  nliS  ©Ott  (benn  ©Ott  un» 
eine  folc^e  Seele  finb  in  ber  obgemetbten  ipcrrinigung  cinS) 
unb  mirb  jljrc  |8]  ©ecligtcit  in  unb  anft  fid)  felbft  net)nien 
in  bifcr  iBetcinigung. 

Kuabrocli  im  brittcu  iSud)  üom  ^ierrntl)  ber  ®eift- 
lidjen  i&o^icit  c  1.  3n  bev  Söefcntlidteu  ßint)eit  ©Otte« 
finb  afle  9(nbäi^tigc  unb  jnnige  ©eifter  einä  mit  ©Ott 
burc^  ilire  yie6t)abenbe  einfenifung  unb  serft^iel^ung  i» 
j^u:  Unb  finb  aufi  ©naben  eben  baffclbigc  @in3  bag  bifr 
felbe  9Sefenf)cit  in  fidi  feUicr  ift. 

Unb  eben  bafelbfl:  ©Ott  über  aUe  gleic^niffe,  niie 
1^1  in  fid)  felbcr  ift,  faffcn  unb  iSerftelien,  bafi  ift  etliifier 
maffen  ©Ott  mit  ©Ott  fein  oljnc  mittel,  lobcr  bnR  id)  fo 


an  ben  Sefet.  7 

fac^c)  ol^ne  eine  empfinbltd^e  Slnberl^ett.  Unb  eben  int 
felbenSud^ec.  2  fprtd^t  @r:  SBann  ber  ®eift  be§  äRenfd^en 
burd^  bie  genieftttd^e  Siebe  fid^  f eiber  tjerlol^ren  l^at,  fo 
em^jfdngt  er  bie  glar^eit  ®€)tk^  o^ne  mittel :  ^a  er  mirb 
oud^  felbft,  (foöU  einer  ©reatur  ^uftel^t)  ol^ne  unterlaß  bie* 
felbe  Jtlar^eit  meiere  er  embfdngt. 

©leid^ermaffen  rebet  aud^  S.  Bernard.  int  Sud^e  t)ont 
©infamen  Seben,  ba  er  fprid^t:  SBir  derben  ba§  fein  toa^ 
gr  ift.  5)enn  ttjeld^en  bie  ma(i)t  gegeben  ift  ®Dtte§  Sinber 
ju  »erben,  benen  ift  and)  bie  SRad^t  gegeben,  nid^t  jttjar 
bafe  fie  ®ott  fet)n,  fonbem  ba§  fie  fet)n  tt)ag  ©Ott  ift. 
Unb  nad^  bifcnt:  S)ife  gleid^nüfe  @Dtte§  toixi  bie  ®in* 
^eit  be§  ®eiftc^  genennt,  nid^t  aHeinc  ipeil  fie  ber  |)eilige 
[9]  @eift  ^u  SBerdEe  rid^tct,  ober  ben  ®eift  befe  SRenfd^en 
bamit  antl^nt:  Sonbern  meil  fie  felbft  ber  |)eiltge  ®eift, 
QiOtt  bie  iJiebe  ift,  n)ei(  burd^  :^^n,  meld^er  bie  Siebe  be§ 
Satter^  unb  befe  @of)ne^  ift,  unb  Sintieit,  unb  Slnntütig«* 
feit,  unb  @ut,  unb  ^fe,  unb  umbfaffung,  unb  alle§  toa^ 
be^ben  tan  gemein  fein,  in  jener  ^6d)ften  SSereinigung  ber 
SSarl^eit,  unb  SBar^eit  ber  Bereinigung,  eben  baffelbe  bem 
SRenfd^en  auff  feine  9(rt  ^u  @Dtt  gefd^id^t,  toa^  mit  ber 
fclbft&nbigen  @int)eit  bem  So^ne  ^um  SSatter,  ober  bem 
Satter  jum  So^ne,  mann  in  ber  ömbfal^ung  unb  Su§  befe 
Satterö  unb  be|  So^n^  fid^  etlid^er  maffen  mitten  inne 
befinbct  ba§  feelige  ©emiffen ;  ha  auff  eine  unaufef<}red^Hd^e 
unb  Ungcbdndtli(|e  loeife  ber  @Dtte§  SWenfd^  öerbienet  ^u 
töerbcn,  nid^t  ®Ott ;  fonbem  boc^  toa^  ®Dtt  ift  au§  SRatur, 
ber  SWenfd^  auß  ©enaben.  Unb  bife§  Bernardas.  ^tagftu 
tuic  baß  jugel^en  fönne,  weil  baß  ®6ttlid)e  SBefen  unmit* 
t^ü^afftig  ift?  So  antmort  id)  bir  fur§  ®rfte  mit  bem 
^tigcn  Bonaventura:  @o  bu  e§  wiffen  toitt,  fo  frage  bie 
©cnobe,  unb  nid^t  bie  Se^re:  S)a§  SSerlangen,  unb  nic^jt 
ben  Serftanb:  ba^  Seuffgen  beß  ®ebet^§,  unb  nic^t  bofe 
fleiffigc  (efen:  5)en  Srautigam,  nxd)t  ben  aKciftcr:  «Ctt. 
nic^t  äRenfd^en:  2)ie  tuncfel^eit,  nid^t  bie  ftfaröcit:  9im 
bofe  Siecht,  fonbem  bafe  J^emer  metd^e^  [10|  ganto  unb  gar 
ottflammet,  unb  in  ®Dtt  mit  brennenben  9Jegicrbcn  fit6ra, 
toelc^  getor  @Dtt  felber  ift. 

gurg  anber,  bafe  ba^  ©ottlic^e  SBefe«  h^^^^  nnmäx^ 


8  SijmteniiiflS  ^Gotreb 

t^cit^flfftig  fei),  foltftcr  geftatt,  baft  ri  (itfi  mit  einem  "SMt 
»ermcnflcit  [oltc,  intb  eine  'fiatiir  ober  BJefcn  mit  i^m 
luetben:  I/ofi  ef  aber  nitff  flciuiffc  aSeiJc  mcflen  ber  fo- 
notjen  unb  inTtifltii^en  S^etriniflunfl ,  mit  roetcfeet  e§  fi(§ 
in  bie  ^jenfige  Seelen  etgicft,  gteicfinipl  mittöeiHlcfftiS  töitne 
geiienitct  lucrbcn:  SKaffm  audi  Petrus  faflt,  bnft  mir  Ifirit- 
^atftig  werben  bei-  gottlic^En  9tntur:  unb  ^o^orates,  bafe' 
mit  ©otteä  Sinber  fennb,  meit  mir  qu6  ©Ott  gebo^reiii 
fe^nb.  9htn  tonnen  ja  bie  jeitige  nidjt  ®ottc8-Sinbcr,  uitS' 
töfil^afftige  ber  ©öttlicften  SRatut  gencnnet  toerben  (fprii^ 
Thomas  k  Jesn  l ,  4.  d.  orat.  divin.  e.  4)  mann  biejelbige  niäfl- 
in  Unä,  Jonbcrn  meit  oon  Hn^  obgefmibert  ift.  35eim  (ir 
mcnig  ein  *Oicn(d|  fnn  meifc  leijn  oljnc  SBeifi^cii  iroie 
Tliaiiler,  in  ber  Uifrbtcn  Sermon  im  -ö-  ßferiftagc  rcbet) 
fo  mcnig  tan  einer  au(f)  ein  Slnb  ©olteö  fcgn  olinc  bic 
@6tt{icöe  Sinbtfcftofft,  baß  ift,  er  t)abc  bann  baft  marbopfle, 
S!Sf)en  befe  Sof^nti  (ÄDtlö  fclber.  IieroIjafbEn  foltn  Öotte*' 
Soljn  öbiT  S-DC^tet  (et)n,  fo  muft«  oncft  eben  baft  9Sejm 
tiaben ,  tuelii)eä  ,bcr  ©o^n  ©Otteei  Ijat ,  Jonften  tanftit 
®Otteä  So&n  nicfit  fe^n.  Sibet  foldie  grofjc  ,^crrli[ft*[!l] 
tcit  ift  nn«  not^  gut  3''''  Dcrborgcn.  'tontnib  fi^rei&f 
auc^  S.  Jobanneg  an  obgemclbtem  Ort  weiter  aifo:  ^ctne, 
flUerliebftcn  mir  ftiib  üWat  ©otteä  ^inber,  aber  eö  ift  noc| ' 
nit^t  offenbart  \mS  mir  fct)n  merben,  mir  mtffen  aber, 
mann  e§  crfc^eincn  roirb,  ba^  mit  ffime  roerben  gleirfi  fcgn, 
bal  ift,  baffclbe  SBefcn  i)a%  er  ift  mctbcn  mir  ouc^  fa)n  ic, ' 
^arunib  fagt  Nicolaoa  a  Jesa  Mar.  I.  2  c.  16.  Eluoid. 
Theologie,  in  Joan.  ;i  crnce:  Sinf;  bie  Seele  buti^  bfe 
fflÜtrfungen  ber  Siebe  mit  melden  fie  fflOtt  liebt,  Klange;, 
bafe  jtir  ®Ott  nic^t  ollcin  feine  ©oben  ntitt^eilc,  fonbem 
baß  an*  felbft  bie  felbftinbigteit  unb  Sßcfen  @Dtte8  ber- 
Seelen  mit  fDnberbatjreni  Süel  felbftdnbig  jiugcgen  fe^^ 
Unb  foltfteS  beftÄttigcn  Qucft  bie  SBJotte  befe  bnligen  Angull 
S.  185  de  tempore  bo  er  fpric^t:  bet  E)ei[ige  ®eift  ift  hl 
bifem  Jage  ju  bctcitung  ber  ^cr^sen  feiner  Sl^oftel  wie  ein 
^Jßla^regen  bet  Heiligung  emgefaßen,  nic^t  afö  ein  (Sil*. 
fettiger  bcfucbet,  fonbetn  aU  ein  immetmebtenber  £t6ßra, 
unb  eraigcr  beijmo^ner.  3>ann  mie  er  Watttj.  am  28.  üon 
fic^  fclbfl  feinen  9tpDftefn  gcfogt  ;)attc:  äicfic  irf)  bin  bc^ 


A 


an  ben  Sefet. 


tnd)  aHe  Sage  bi§  a^tn  ©nbe  ber  SSelt ;  3(If o  fagt  er  aui) 
öon  bent  l^eiligen  ®eifte :  5)er  Satter  tt)irb  eud^  ben  Sr5fter 
geben  ber  be^  end^  fe^  in  ©totgfeit,  beromegen  ift  er  in 
bifem   Sage  bet)   feinen  ®Idubigen   nid^t   nnr   bnrd^   bie 
@nabe  [12]  ber  ^Rechtfertigung ,   fonbern   felbft   burd^    bie 
gegenioart  feiner  äRajeftdt  getieft;  unb  ift  in  bie  Oefdffc 
je^o  nid^t  nur  ber  ®erud^  be§  »alfam^,  fonbern  fetbft  bie 
felbftdnbigfeit  ber  |)eirigen  Salbe  gefloffen. 
r*    S)ife^  aber  eigentlicher  unb  o^ne  jrrt^umb  ^uöerfte^en 
unb  gu  erttdren,  ^ah  iä)  mix  affjeit  fe^r  belieben  laffen 
bie  ®Ietc^nüffe  meldte  bie  ^eiligen  «dtter  öon  ber  Ber- 
einigung ber  ©onnen  mit  ber  Sufft,  befe  gen)er^  mit  bem 
e^fen,  be§  SBein^  mit  bem  SSaffer,  unb  ma§  bergleid^en, 
fi^  gebraud^en,   bife   ^o^e  SSereinigung  ®Dtte§  mit   ber 
Seelen  etlid^er  maffen  baburd^  §u  bef^reiben.  Unter  n^eld^en 
ber  l^eilige  Bernard:  im  Sud^e  mie  man  ®Dtt  lieben  fol, 
in  ber  mitten  alf o  fprid)t :  ®Iei^  \vk  ein  tropfen  SBaff er^ 
in  M  SBein  gegoffen  öon  fic^  ganfe  gutjerge^en  fd^eint,  in 
bem  eg  beg  SBein^  gefd^madE  unb  SSdrmbe  an  fid^  nimbt: 
Unb    tüie   ein  fetorige^  glüenbe^  ß^fen   bem  getoer  ganfe 
unb    gar    gleid^e    loirb,    unb  feine   alte   unb   eigentlirfie 
©cftalt  aufeie^et:  unb  tok  bie  Sufft  mit  ber  ©onnenlterfit 
burd^goffen  in  beffelben  äkä)tt^  Slar^eit  uberformet  h)irb; 
alfo  gar  ba§  fie  nid^t  fo  tool  grleu^tet,   aU  bafe  ßied)t 
felber  gu  fein  fd^einet:  STIfo  toirb   t)onn6t^en  fe^n,  bafe 
in  ben  l^eiligen  äffe  ä«enfc^Iid^e  begierlid^fcit  auff  unaufe- 
fpred^Iid^e  toeife  öon  j^r  felbft  gerfd^mel|e,   unb  in  ®otteg 
toifltn  gdn^-[13]Ii^  eingegoffen  tüerbe:   bann  tvk  toolte 
fonft  @Ott  affeg  in  äffen  fe^n,  tüenn   in   bem  SRenfc^cn 
no(^  etttja^  t)om  äRenfd^en   übrig   lüdre?      Unb  in  bem 
25.  (Eap.  be§  md)^  tyon  ber  Siebe,  nod^  bem  er  eben  bic^c 
®Ieic^nuffe  angefu^ret  i^attt,  föridbt  er  barauff:  Sllfo   t\t 
bc6  äWenfc^en  ©eift,   toann  er  mit  ®6ttttc^er  Siebe   auflc^ 
gctl^an  ift,  gan^  Siebe.  Serotoegen  wer  ®Ott  Itebt,  ift  \\^\\\ 
felbft  Sobt,  unb  in  bem  er  ®Dtt  aKcine  lebt,  machet  er  ^i^ 
ctlid^er  maffen  (bafe  id)  fo  rebe)  mit  SBefentlic^  ober  mitft&ub\vx 
bem  geliebten  (confubftantiat  fe  düecto.)    ®^^^  )^  t>ic  <Bcv\v 
l^at)ih^   ber  Seelen  ^onatbe   tjereinigt    tft;    ober    fo     b^>v 
toclc^er  ©Ott  an^dngt  ein  ®eift  mit  J^tti  wirb:   fo    ^v^y^c^ 


10  ©rinneruiigg  äüotctk 

tiit  oljiic  ung(d(fic5  Urt^cil  Öcr  Sßereinigunfl  ciuff  "it'  flf' 
iniffe  Slrt  bn  mit  3Be(cn(ieit  bic  qongc  ?*iigiErbc  in  @Dtt,  le, 
Unb  betoglcidien  finbct  man  oud)  bc^ni  Rusbvnch,  Harphio, 
Thauler.  unb  anbeten.  Snjonberöcit  bcqm  Lndovico  Blollo 
bo  er  im  (tiuölfftm  üap.  Jcinet  ©eiftliifien  Untcrric[)tungen 
ie^r  i(t)6n  alio  iHebet.  3n  bec  fle^eimcn  Bereinigung  0er- 
fleiift  bie  lie6t)a&enbe  Seele,  unb  oergeftct  Bon  jt)r  (elbfc 
unb  Derfötlct,  aU  mixe  fie  juniti^te  luorbcn,  in  ben  ^bgrunb 
ber  einigen  ßiebe:  MUbn  fie  j^r  S^obl  ift,  unb  ©Ott  kbct, 
nichts  miftenbe,  nic^tö  fü^Ienbe,  als  bie  Siebe  rocliie  [ic 
fdimäSet;  btnn  fie  üerlic^rrt  fit^  in  ber  übergroßen  asöfte 
unnb  SinftemüS  her  |14:(  ©Ottfieit-  Slber'jirf)  (o  uer» 
(ieftren,  ift  me^r  fii^  finben.  55a  luirb  SOJacIicli,  niaö  ba 
ift  bafi  aiicnfc^tiiie  aiiftäieljenbe,  nnb  baji  ©öttlii^c  an- 
Sie^cnbe,  in  ©Ott  »ecwnttbcii.  @Ieid^  wie  bafe  Gt)fen  im 
gemer  bic  ®eftalt  befe  gemcrs  anniiubt,  unb  in^  Seiner 
oertuonhelt  wirb.  (Se  bleibet  ober  boii  bnft  aScfcn  ber 
(lifo  öergötteten  ©celeii  gieii^  loie  bofi  glüenbe  Sifen  nic^fe 
auffbötet  @^fen  f,u  jeqn  .  S^ero^aLben  bie  Seele  welt^e  p' 
üor  talt  war,  ift  ie^t  brEiiiieiib,  bic  Cor  ^inftcr  ronr  ift 
jc^t  Icu(i|teub :  bie  Uor  Ijartc  mar,  ift  jr^t  mid] :  @an^  unb 
gar  ©Dttforbig ;  weil  j^r  iffiefeii  mit  ©otteö  SÖefen  buw^- 
goffen  ift:  Oanlj  mit  bein  (ferner  ber  Ölöttliijeii  äiebe 
berbrcunel,  iilib  gan^  jerft^melBenb  in  (iiOtf  iibergongen, 
unb  j^m  DtjRC  niitel  bereinigt,  unb  ein  (Ücifl  mit  j^m 
iDotben  ift ;  gleidi  töic  @of b  unb  förßt  in  einen  äKetanifdieii 
tlumpcn  jnfamnien  gef(f)mol$en  lucrbcn. 
\  'Jiun  mit  folcften  unb  berglcic^en  SiJorteu  unb  iReben 
liaben  fii^  bie  $i.  @otte^fc^auer  bemalet  bie  jnnigli^c  Sei- 
cinigung  ©ottcö  mit  ber  geheiligten  Seelen  etlicher  niaffen 
aufejiubnilten ;  benn  biefelbc  grünbtidbe  jubefdireiben,  fageit 
fie,  bafi  man  uict)t  ^ort  finben  tänne. 

SBann  bcrowegen  ber  ®ünfttgc  Üefec  in  bifcn  Äeimcn 
bin  uitb  lüiber  berogteicften  finben  mirb:  fo  muUe  er  fie 
nud)  nac^  bifeni  Söerftanbc  richten  unb  UErftc^eu. 

'^ie  mot  ic^  nun  \oai  bifen  $unctt  anbe-|15J  langt 
,;ur  genüge  mi<^  ueimeinc  crflürt  /fu^abeu:  fo  mug  id^ 
tiDc^  iiocE)  einen  fc^öncii  3:c{t  au^  DiDnijlio  Oarthullaao 
allbev  fegen :   hifct  rebct  Artic.  43  in  Eiod.  alfo,  ?[(8bann 


n  ben  S(f«. 


11 


[Ivirb  bk  Seele  gnuS  in  öaft  Kni'iiblidic  üic^t  ausgebreitet, 
fber  ibcrmcfeittliileti  («OttEicit  unb  üfit'tiecligften  iirfQEiüig' 
fo  ftraf)Icnb,  ÖiobrEi{^  unb  na£|c  <:opulirt  ober  uer- 
baft  fie  iiidile  atibre€i  öeripiret,  itod)  j^rc  eigne 
irdung  wamimbt:  foiibern  fie  Söerfteiifl  non  jbr  fel6[l,  unb 
cuft  luiber  in  jbten  eigenen  Ißronncn,  unb  nlfo  n)irb  fic 
n  bie  ateic^tumticr  ber  Wlotien  üer;5nf(et,  in  bein  Senjr  bei 
ungeft^affenen  unouftniafilidifn  Siebe  Detbtcnnet ;  in  bcni  316= 
flranbe  bcr  ®Dttt)ei!  Dcrticffet  nnb  berfc^[u!tet,  bofi  i'ie  jt^eiiit 
rtli^cE  maffen  bnft  gcfc^opiene  SBefeii  nufe-  unb  boii  nn* 
3cf(^affene  unb  crftc  äKuftertiiefen  (efl'e  ideale)  miber  onju 
(ie^en,  9Hcitt  bnfi  bic  SetbftönWgfeit  Berlnanbett  ober  bafe 
figene  SBejen  ineg  genommen  luerbe,  fonbeni  lucil  bie  SBeife 
jufeqn,  unb  bie  ^igenfi^nfft  ober  qnulitet  guleben  3Jeig6ttet 
iDirb:  3^06  ift,  (iJOlte  nnb  leinet  übetfecligftcn  Seeligteit 
iibernatiittirfi  uiib  gniäbigliij  üergleid)et  mirb:  unb  alfo 
IDirb  fÄrtrepc^  erfüllet  befe  Stpoftcle!  SS?Drt:  Wn  bcm 
ßerrni  nn^ingl  ift  ein  ffleift  mit  jfint,  le. 

aSeiin  nu  bet  SKcnJcf)  ^u  folcber  SBoHtomner  gleich» 
lieit  ©Cttcö  gelangt  ift,  bafe  er  ein  Seift  |lti|  mit  @Ctt, 
unb  einä  mit  j^m  inorben,  unb  in  Sfirifto  bie  gdn^lii^e 
Rinb»  ober  Sotjnfdiafft  etreii^t  l)at,  fo  ift  er  fo  gro|,  10 
rcicö,  fo  meife  unb  mAcfttig  al^  ©Ott,  unb  @Ött  tfini 
nit^ts;  o^ne  einen  folc^en  äfienftficn,  bcnn  @r  ift  ein*  mit 
■''m;  er  offenba^ret  jf)m  nUe  feine  §err(icbfeit  unb  Seic^- 
'  r,  unb  ^at  niditä  in  feinem  gün|en  J&Qufe',  bnfe  ift, 
)  felber,  meli^eS  er  für  j^m  öcrbotgeu  tiieltc;  loie  er 
ofi  fogte,  ii^  lüitt  bir  oH  nieiu  @uH  jeigen  .  2!erD- 
i  fügt  ber  Ur^eter  niifit  juDil  luonn  er  N.  14  in  bec 
ifon  eine«  folt^eu  Sßenft^cn  fprirfit;  i^  bin  fo  9ieic^  als 
"':  Dom  wer  ®Ott  bat,  bcr  ^nt  mit  OCtt  nHeä  loaö 
ICH  öat  .  Sdfo  loos  N.  8.  95.  unb  fonften  gefflgt  mirb, 
auift  nacb  bifer  SJereinigung  unocrfte^en.  Siemol 
'(  bife  smcl)  evften  ein  abfegen  aiiff  bie  ^erfon  St)tifti 
iuet(f)er  lua^rer  ©Ott  ift,  nnb  mit  feinen  untwr* 
^ic^  Siebe  Sfficrtfen  un6  ju  Dcrflefien  gegeben,  alö 
'^~  t  gleidöfoui  ni(^t  mol  tuäre,  mann  mir  foüen  SÖer- 
[  werben.  S^cünicgen  I5r  aü<i)  nitl)t  nUetne  in  bife3 
fcnbe  tonimen  unb  ajfenirfi  nporben,   fonbcrn  QUdj  fo  gar 


13  Scinneriings  Sorreb 

bcS  aflEtifbrnA^Iidiftni  Tobeö  I)nt  ätcrbm  luotlfn,  bafi  ®f^ 
nur  uii^  luibcr  jii  |id)  briiiflcn,  uitb  [\ä)  mit  Uitö  emig 
crfrcioen  imb  erflögen  fönte :  ai'ie  er  aiicft  jaflt,  meine  2u§ 
ift  bc^  ben  Sttcnfdifntiiibmi.  0  bffi  Bcriuunbwti^en  «n» 
unaiiMpwtftlitfien  Slbclö  bcr  [17j  ©celcit!  D  ber  unbelcfiteiBS 
lid)en  SSürbigfeil  su  iJcldicr  luir  burc^  El)tift«iii  gdongen 
fötinen!  Tunö  bin  id)  bot^  mein  Sönig  iiiib  mein  ®Ottl 
Hiib  maß  ift  meine  Seele  0  unenblidie  aitojeftfit!  bafi  tn( 
bidi  eniibrigcft  ju  mir,  unb  micft  ertjebft  jn  birl  bofe  IMI 
Siuft  fnd)ft  ben  mir,  ber  bu  bodi  bie  eroifie  Snfttiflrtcit  b^ 
aller  ©eifter !  bafi  bu  bid)  mit  mir  luilt  SHereintgen,  iin^ 
mid)  mit  bir,  ber  bu  in  nnb  an  bir  felbft  @n»igltc6  genii|f 
^aft!  3q  was  ift  meine  Seele,  bofi  fie  bir  aucb  gor  ^ 
©emcin  |oI  fet)n,  mie  eine  iörout  j!)reni  SrÄutigom,  roi{ 
eine  Siebe  j^cm  Sieben!  0  mein  ©Ott:  Söann  tcft  ni(^| 
glnubte  ba|  bn  roorbaffttg  luSrcft,  fo  fönte  ict)  nidit  gfanbncj 
&QÖ  jroifdicn  mir  bnb  bir,  aU  ber  nnüergleic^Iit^en  SD(ajeft4M 
IdIc^c  (äicmcinfdiflfft  jemn^fö  mögtid)  njfire.  9Sci(  bu  abtxl 
gelproc^en  in  motteft  bic^  mit  mir  ^crmät)len  in  ©roigfeitjj 
fo  mufi  ic^  nur  bije  iiberöeminffttic^e  ßSenobe,  iDeI(^e»| 
it^  m\ä)  uimmermcbr  fönte  miirbig  ft^Äften,  mit  bemittige«' 
.^ergcn  unb  öerftarrtein  Seifte  Bcrmunbetu.  Tut  D  @0KJ 
btft  ber  allein  unOergleicfilic^e  mnnber  tt)ut;  Sintt)emalJ 
bu  nud)  aUetne  (.«Ott  btft.  Siir  i«)  Sob,  «nb  *;preifi,  uitM 
^ond,  unb  ^cnlic^feit  uon  ©raigfeit  ju  Sroigfeit.  ''l 

Wai  fonftcn  oi(  pnbre  nid)t  jebcrman  ®emeine  tRebein 
unb  Sprieße  anbelangt,  (o  ^öffe  tift  fic  merben,  beillj 
günftigen  Sefer,  im  fall  er  in|18]ben  Septem  ber  ge^ 
Reimen  ©Otteö  SÖeift^eit  betäubt  ift,  nic^t  otteine  uii»^ 
^embbe;  fonbent  aucft  fcbr  Sieb  unb  STngenc^m  fefln:  li| 
bcm  er  ^ier  otä  in  einem  hirgen  Begriff  wirb  finbeu,  Inolf^ 
er  bei  jbnen  nati>  ber  länge  ge'efen,  ober  ja  felbft  butAi 
genibige  befHe^nng  ÖlOttci!  in  bev  Jöat  gcfdimÄftet  uiro.! 
cmpfunbcn  ifai.  ^ft  er  aber  uod)  Unerfahren,  fo  wil  \^' 
iön  freunblt^  ju  jbnen  gemifen  baben :  ^nfonberbcit  jum  Rnfti 
brochio,  Tbaolero,  ilarphio,  Äuthori  Theologiae  TentonioM, 
&e:  Utib  neben  bifen  fouberltcb  jum  Haximil.  Sandaetf' 
äocielatis  Jean,  ttielc^er  fid)  mit  feiner  Thcologia  Myetics,;; 
unb  bcm  ciave,  über  bie  maffen  gegen  bie  Sieb£)aber  bifep 


I 


an  ben  ßefer.  13 

®6ttlic^cn  fünft  öerbienet  i^at  Denn  eine  gan^e  unb  lautere 

äufelegnng  über  alle  unb  jebe  SBorte  5uinacl^cn,  tüürbe  eine 

groffe  meitlduffttgfeit  erforbem,  unb  nur  bem  ^efer  öer«» 

brie^lid^  fe^n.    6^  ift  bc^  ©üd^erfd^reiben^  ot)ne  bift  feine 

ma§,  ba^   anje^o  faft  me^r  gefd)riben   aU   gelefcn  n)irb. 

3)ife  Seimen,  gleid^  tüie  fie  bem  Urheber  meifteu  tt)eil^  obne 

Sorbebad^t  unb  ntü^fante^  SRad^finnen  in  fur^er  3^it  öon 

bem  Urfprung  aHe^  guten  einig  uub  allein  gegeben  toorben 

auffjufe^cn ;  alfo  ba§  er  and)  ba§  erfte  S3ud^  in  t)ier  Sagen 

öerfcrtigct  ^at;  foHen  aud^  fo  bleiben,  unb  bem  Sefer  eine 

ouffmuntcrung  fein,  ben  in  fid^  t)erborgenen  ®Ctt,  unb 

beffcn  ^eilige  SBei^^eit  felbft  gufud^en,  [19]  unb  fein  9ln=' 

gcfic^te  mit   eignen  Singen  subefd^awen.    ^^hoä)  too    ber 

Serflanb  jtoeiffel^afftig  ober  gar  ^u  SundEel  au  fein  t)er^ 

meinet  tütrb,  fo  fol  babe^  eine  fur^e  Srinnerung  gefd^e^eu. 

3)er  Sefcr  benfe  aber  toeiter  nad^,  unb  lebe  in  betrac^tung 

ber  (äottltd^en  lounber  mit  ungefdlfd^ter  iJiebe,   ju  groffen 

6^cn  ®Ctteg;  beme  befol)len.    ©egeben  in  Sd^lefien  ben 

7.  ^eumonat^tag   be§    fec^^e^en^unbert    unb    ©ed^^   unb 

funff^igften  S^^^re^. 

[ünbez.  Seite;  20.]      Approbatio. 

Ego  infi-afcriptus  legi  Domini  Joannis  Angeli  Silefij 
libellum  qui  infribitur  ®eiftreid^e  Sinn«*  unb  Sd^lufe*» 
Seime;  quo  amoenitatem  lufumque  Poeticum  ita  pietati 
Tacrisque  faiibus  mifcet,  ut  Lectorem  inde  &  recreandum 
Tperem,  &  ad  pios  animi  fenfus  commovendum.  Ideoqne 
dignum  cenfui,  qui  luci  publicae  committeretur  .  Viennae 
ex  Caefareo  Academico  Collegio  Societatis  Jesu  die 
2.  Aprilis  Anno  1657. 

Nicolaus  Avancinus, 
e  Soc:  Jesu,  S.S.Theol:  Do- 
ctor  ejufdemque  Facultatis  Vien- 
nenfis  Decanus. 

Imprimatur. 

Joannes  Guilielmus 
Juncher^  p.  t.  Vniver- 
*'Ht8  Rector, 


14  ^o^anni^  Kitgtli 

So^anniä  Stnfleli  ©i[efii 
grftee  ÜJud) 

31eimcn. 

1.  SSJa«  jeiii  ift  bafe  &(ftetit. 

Stin  mit!  ba6  fdiifle  ©olM,  fteiff  wie  ein  geljeiifttiii, 
@an$  laut»  Wie  SriiftaLl,  fol  bein  @emAt^(  fe^n. 

2.  Sie  eiuifle  Siitieftibt. 

es  mag  ein  anbtet  fit^  umb  fein  »(gtSbnil  fiAnftii 
lliib  feinen  SRabenfal  mit  fluiden  »an  bebenfen. 
3*  Soree  ni:(it  bafir:  SJiein  ©rab.  mein  gieift  nnb  ft^rein 
3n  bem  iä;  ewig  Su^,  fol'^  ^er^f  SSfu  fe^n. 

3.  ÖDtl  tan  allein  BergnÜBen, 

Wiß  TOCB  i^c  Seraphim  i(>r  (iiit  micfc  iiit  «niiiHen: 
aSeg  toeg  i^r  ^ eiligen,  nnb  Waä  an  eut^  t^ul  blilleti: 
3t^  Witt  nun  eurer  nit^t:  it^  luetffe  mi(^  aßein 
3ni  ungeff^iaffiie  Dieer  ber  b[offen  ©Dtt^eit  ein. 

4.  man  mug  gan^  ©Mlli^  fe^n. 

§ert  ee  genagt  mit  nit^t,  baft  it^  bir  Englifr^  biene 
Unb  in  ajourommen^eil  ber  @Mt(r  fät  bir  @(äne: 
m  ifl  mir  uil  ju!*Iec^t,  unb  meinem  Seift  ju  Hein: 
Siev  Sir  ret^t  bienen  roil  muf!  me^r  ali  ®&ltli(^  fe^n, 

5.  ajlan  »ei6  nic^t  waS  man  ift 

5*  n>ei6  nit^t  TOaS  i^  bin,  ^üj  bin  nil  luaä  il^  weife ; 
(Sin  bing  unb  nit  ein  bing:  l£in  ftflpffc^in  unb  ein  Ireife. 
[22]     B.  33u  muft  toa«  ©Ott  ifl  fe^n. 

6d[  ic^  mein  I«|teä  ©nb,  unb  eiflen  anfang  fitiben, 
©D  mu6  i^  mit^  in  ®Dlt,  unb  ®Dtt  in  mit  «grünbeu 
Unb  werben  bag  WaS  igr:  3c^  mufe  ein  Statin  im  Schein; 
3t^  mufe  ein  SBort  im  Bort:  (a)  ein  OOit  im  ®Otte  fe^in. 
(a)  Tbaul  inftit.  apir.  c.  39. 

7.  SRon  mu6  nO(^  über  ©Dtt. 

SBo  ift  mein  auffent^alt?    So  iä)  uttb  bu  ntc^t  fte^ien: 
mo  ift  mein  itfUi  (£nb  in  wrli^eä  i(^  f»l  ge^tn? 
Xa  Wo  man  [eineä  ftnbt  ,  3Uo  fol  \ä)  bann  ttun  ^in? 
3c^  mu6  not^  (b)  über  ©Ott  in  eine  luüfte  jie^n. 
b.  i.  e.  aber  aiUS  bog  man  an  @Ctt  erleitnt  obet 


1 


1, 8]  (Srfted  »u4  15 

bon  jl^m  gebdrifen  !an,  'nad^  ber  betneinenben  be^ 
fd^atDung,  bon  ioeld^er  fud^e  be^ben  Mijsticis. 

8.  @Dtt  (ebt  nid^t  ol^ne  mid^. 

3d^  tamg  bag  ol^ne  mid^  Q^ii  nid^t  ein  9lu  !an  (eben, 

*)  SQBerb'  id^  gu  nid^t  ®r  muft  bon  SRotlJ  ten  ®eift  auffgeben. 

*)  ©djatoe  in  ber  Sorrebe. 

9.  3d&  ffah^  bon  Oott,  unb  ®ott  bon  mir. 
2)a6  ©Ott  fo  feelig  ifk  unb  Sebet,  oljn  SSerrangen, 

^at  ®r  fo  tool  bon  mir,  alS  id^  bon  Sljfm  empfangen. 

10.  3d^  bin  toie  @ott,  unb  @ott  toie  id^. 
3d^  bin  fo  groB  aU  ©Ott:  (gr  ift  ald  idj^  fo  Kein; 
®r  fan  nid^t  Aber  mid^,  id^  unter  3^»«  "id^t  fe^n. 

11.  ©Ott  ift  in  mir,  unb  id^  in  ^f^m. 

©Ott  ift  in  mir  ba^  geur,  unb  id^  in  ^f^m  ber  fd^ein: 
@inb  toir  einanber  nid^t  gan^  jnniglid^  gemein? 

[25]     12.        aRan  mu^  \id)  übevf djtoenfen. 

BWenfdJ  loo  bu  beinen  ®eift  fd^toingft  über  Ort  unb  3^^^/ 
6o  fanftu  jjeben  bli!  fe^n  in  ber  ©toigleit. 

13.  SDer  3Renfc^  ift  (gioigfeit. 

3d&  felbft  bin  ©loigfeit,  mann  id^  bie  Qiit  berlaffe, 
Unb  mid^  in  ®Dtt,  unb  ®Dtt  in  mid^  jufamen  faffe. 

14.  @in  ^l^rift  fo  9ieid^  aU  ©Ott. 

3d^  bin  fo  «eid^  al«  ®Dtt,  eÄ  fan  fein  flÄublein  fein, 
Xai  idj  (aWenfi^  glaube  mir)  mit  3ISim  nid^t  Ijiab  gemein. 

15.  a)ie  über  ©Dttl^eit. 

äBad  man  oon  ®Dtt  gefagt,  bad  gnüget  mir  nod^  nid^t: 
^ie  über  ©Ottl^eit  ift  mein  £eben  unb  mein  Siedet. 

16.  SDie  2itU  atoittget  ©Ott. 

(a)  SBo  ©Ott  midj  über  ®Dtt  nid^t  folte  motten  bringen, 
6o  toitt  id^  ^f^n  baju  mit  bloffer  2ieU  jtoingen. 
a.  Vid.  no.  7. 

17.  ®in  ©l^rift  ift  ©Dtte«  So^fn. 

3dJ  aud&  bin  ©Dtteg  6o^n,  idj  ft^  an  feiner  fionbt: 
6ein  ©eift,  fein  gleifd^  unb  ölut,  ift  '^fftn  an  mir  befanbt. 

18.  3d^  tljfue  eis  ©Ott  gleid^. 

©Ott  litht  midj  über  fld^ ;  Sieb  id^  S^n  über  mid^ : 
Bo  geb  id^  3l^m  fo  bil,  al«  er  mir  gibt  au^  ^^^' 


1 


16  gp^anniä  ang«li  fl, 

19.  3)ae  feelige  StiUef (^n<eii;eii. 

Bie  («Hg  ift  ber  9)I(nfi$,  bec  loebcr  nü  iidiI^  Weifi! 
•)  ajcr  ®Ctt  (uerfte^  mic^  reit)  nit^t  gibef  iiob  nec^  ^reiS. 
*)  Denotatur  liic  Oratio  lilentij,  de  qua  vide  Ma^imiI. 
Sandite.  Theol.  mystic.  lib.  2.  comiuent  3. 

[261     20.         2)te  6eflig[eil  fle^  btt}  bit. 
aHen([^  beine  Seeligtdt  fatiftu  bit  fel&ei  iiemeii: 
So  bu  bi((i  nur  boju  milt  [teilen  uiib  bii^utmm. 

21.  ®Dti  Hft  fii^  icie  man  teil. 
®Dtt  gibet  nitmonbt  ni^lS,  ©r  ftt^et  oüdi  fee^ : 
^ab  Er,  h)D  bu  nur  3^ii  fo  »ilt,  gauB  beine  fe^. 

22.  Sie  ®elalf(n&eit. 

So  bil  bu  ®otl  gelSft,  fo  bil  mog  Er  bit  »trben, 

3lid)l  minbet  unb  nii^t  mt^t  ^t[fft  Er  bir  aufe  beft^werbm. 

23.  3)iE  ®nP(it^e  JRotia. 

3^  nrafe  Hlä'JiSa  (e^n,  unb  ®Dtt  aufi  mit  gebi^ren, 
©Ol  ©t  mii^  eiDtgiii^  ber  ©eetigfeit  aenif^ren. 

24.  3)u  mufl  nic^li  (e^n,  iiitfttä  Wollen. 
3Hcnf(^,  h)o  bu  noi^  roaä  6tft.  loaä  weift,  iraS  liebft  utib  (jaft: 
So  biftu,  glaube  mir,  nit^t  lebig  beitier  Saft. 

25.  sott  ecgteifft  matt  ni*t. 

®Dtt  ift  ein  lautet  nictll,  3^ti  vü^tt  (ein  Sßim  noc^  &ier:*) 
3e  me^t  bu  nait  3^m  atf'fffl,  ie  me^t  enllDtib  igr  bir. 
*)  i.  e.  geit  unb  Ort. 

20.  Ser  geheime  Sobt. 
Sobt  ifl  ein  feelig  SDing :  3e  (tAfftiger  et  ift: 
3(  ftertlii^eir  batau6,  ba^  Seben  Wirbt  etfift. 

27.  Eaä  Sletben  mai^iet  lieben. 

3n  bem  bet  Weife  SHann  ju  taufenbmalen  ftitbel, 

ffit  burc^  bie  SBat^eit  felbft  umb  taufenb  Seben  mirbet. 

28.  Bet  alletfeeliafte  Sobt. 
fiein  Sobt  ift  feeliger,  olfl  in  bem  ^Erten  fterben 
Unb  umb  tai  Ewig  ®utl  mit  Selb  irnb  See!  oecbecben.*) 

L27]  ■)  i  e.  Umb  ©Dtlea  »iUen  atit*  Seib  unb  Seel  iuö  Aufetfto 
betberben  Eingeben:  SBie  Mofes  unb  Paulus  fii^  erbotten,  unb  öH 
anbete  §  eiligen.  ' 


29.  S)ev  (Stoige  2;obt. 

SDer  ^ob,  au(  h?eld^em  nid^t  ein  92eued  Se6en  blül^et, 
3)et  iftd  ben  meine  @eel  au(  aUen  ^öben  ^iel^et. 

30.  ®Ä  ift  !ein  ^obt. 

3d^  glaube  feinen  %oh:  @terb  id^  gleid^  aEe  @iunben, 
@o  l^ob  id^  jebedmal^l  ein  beffet  Seben  funben. 

81.       5Dad  immerh?el^renbe  sterben, 
gd^  fierb*  unb  lebe  ®Dti:  torl  i^  jl^m  etoig  2thtn, 
@o  mu^  id^  etoig  aud^  för  gl^m  ben  ®eift  auffgeben.*) 
*)  rnyMce  i.  e.  refignare. 

32.  @Ott  ftirbt  unb  lebt  in  und. 

3d»  ftetb*  unb  leb'  aud^  nid^t:  (a)  ©Ott  felber  ftirbt  in  mit: 

Vim>  tvad  id^  leben  fol,  (b)  lebt  @r  aud^  für  unb  für. 

(a^  Quia  originaliter  ab  ipfo  profluit  virtus  mortificationis  . 
Item  («cunduiD  Faul:  2.  cor.  3.  10.  mortificationem  Jesu.  b. 
vivo,  jam  non  ego,  fed  Chriftus  in  me. 

33.  9lid^tg  lebet  ol^ne  sterben. 

®Dtt  felber,  toenn  ®r  bir  teil  leben,  mu^  erfterben: 
äßie  bdndCftu  ol^ne  %oh  fein  Seben  juererben. 

34.  5Der  3;obt  bergbttet  bid^. 

äBann  bu  geftorben  bift,  unb  @Dtt  bein  Seben  h?orben, 
@o  trittftu  erfi  red^t  ein  ber  $ol^en  ©btter  Orben. 

35.  '5Der  2;obt  iftS  befte  XinQ. 

3d^  fage,  toeil  ber  %ot>  allein  mid^  mad^et  fre^: 
^a^  er  bad  befte  SDing  au^  allen  fingen  fe^. 

[28]     36.         55ein  a;obt  ift  oljn  ein  Seben. 
3d^  fag  ed  ftirbet  nid^tS:  nur  ba^  ein  anber  £eben, 
9lud^  felbft  ba(  $einlid^e,  totrb  burd^  ben  ^ob  gegeben. 

37.  S)ie  Unru^f  !ombt  bon  bir. 
3lx^i»  ift  ba^  bid^  betvegt,  bu  felber  bift  ba^  Slab, 
^ad  aui  ftd^  felbften  laufft,  unb  feine  füuf^t  f^at 

38.  ©leid^fd^d^ung  mad^et  dtuf), 
^ann  bu  bie  SDinge  nimbft  ol^n  aUm  unterfd^eib: 

eo  bleibftu  ftill  unb  gleid^,  in  Sieb  unb  aud^  in  Se^b. 

39.  ^ie  Unbollfommne  gelaffenl^eit. 
äBer  in  ber  $6lle  nid^t  fan  ol^ne  $blle  leben, 

S)er  l^at  fid^  nod^  nic^t  gan^  bem  ^bd^ften  übergeben. 

Ang.  Sil  es  iu  8,  Cherub  Wandersmazm.  % 


1  So^unniS  SEnfleli  [1, 4n 

40.  ©Ott  ip  iab  loa«  (S\:  toi[. 
®Dtt  ifl  (in  SUunbtrbinfl:  <Sv  ift  bafi  toaS  (St  toil, 
UnB  TOil  bafe  luaS  6t  ifl  o^n  öBe  ma|  unb  3^61- 

41.  @Dtt  iveig  j^m  fetbp  lein  @nbe. 
ÖDtt  ift  iiufttblii^  &üi^,  (9Htnfc§  gtaubt  bog  be^Snbe), 
er  feltp  fitibt  etoiglirt  iiit^it  fein«  ODtt^eit  Snbe. 

42.  aCit  grfinbl  fii^  ®Dtt? 
@Dtt  gtfinbt  fl(^  o^ne  gcunb,  unb  mefit  fid&  o^ne  iiiafe! 
»ifhJ  [in  Seift  mit  j^m,  äßmfi^  fo  bcrfte^ftu  bnfe. 

45.  a«an  liebt  auc^  o^n  ettennen. 

3($  Sieb  ein  einpiß  2)ing,  unb  toei^  nii$t  ipaä  eä  ift: 
Utib  iDcil  i<£  iS  nlc^t  luei^,  biumb  ^ab  ic^  tS  etlift, 

44.         S)a6  etlDflä  mu6  man  laffen. 
<Dtenfi!^  fo  bu  (SVatai  liebft,  fo  lie&flu  nid^ts  fütica^c: 
@ott  ift  nit^t  big  unb  bag,  bcuitib  lag  bag  Silvas  gor. 

45        S)a6  »ermtBenbe  UnUetmJgen. 
Set  ni^ia  bege^tl,  nit^tä  iiat,  nit^lä  loeifi,  nid^tä  lifBl, 

nid^tä  Iril, 
S)et  tot,  bet  ioeifi,  feegelftt,  unb  lie6i  noi^  immer  bil. 
1]     IG.  Xa%  feelige  Unbing. 

gd^  bin  ein  fecligä  Sing,  mng  iä;  ein  Unbing  fe^in, 
SSnfi  altem  Vsai  ba  iR,  nit^t  (uiibt  mirb,  not^  gemein. 

47.  Sie  Seit  ift  gluiBÜeit.' 

3eit  ift  toie  etoigfeit,  unb  emigleit  loie  3<"» 
@o  bu  nur  f eiber  nii^t  matij^  einen  unttrfd^tib. 

46.  ©Ottee  Tempel  unb  Stitat. 
©Dlt  oljffetl  iid)  j^m  fetbfl:  Z<i  6'"  i"  1«^"«  n" 
Sein  Xemptl.  fein  aitat,  fein  »eitflul  fo  ic^  tu^. 

49.  2>ie  31u^  iflä  ^Si^fte  @utl. 

Mü^  ift  baS  ^tc^fte  ©ntl:  iinb  loSte  ®Dlt  nic^l  tu^, 
3(§  ft^lieffe  för  3^m  felbft  mein'  Sugen  beebe  ju. 

5U.  Xtx  Xfixon  ©Dttea. 

gragftu  mein  ß^rlft  too  @oll  gefegt  ^at  feinen  X^ron? 
S)a,  wo  @r  bid^  in  bit  gebühret  feinen  So^n. 

51.  !&ie  fllet^^eit  @Ottee. 

SEJet  unbeweglich  bleibt  in  grelub,  in  £eib,  in  ¥<in: 
®et  hn  nunmehr  n(t  meil  Bon  ©olleä  ©leii^^eil  fe^in. 


1,52]  (SrftedSttd»  19 

52.  S)a^  geifilid^e  @enffIorn. 

@in  6enff!ovn  ift  mein  ©eift,  butd^  fd^eini  jl^n  feine  @onne, 
@o  tD&d^ft  er  ©Dtte  gleid^  mit  freöbenreid^er  äBonne. 

53.  S)ie  2;u0enb  fi^t  in  fHu"^. 

äRenfd^  n?o  bu  3;tt0enb  toirffl  mit  SCrbeit  unb  mit  3Rü^, 
@o  l^afht  fte  nod^  nid^t,  bu  friegeft  nod^  ttmb  fie. 

54.  3)ie  tvefentlid^e  2;ugenb. 

Sd^  felbft  mu(  ^^ugenb  fe^n,  unb  feinen  SufaU  toiffen: 
äßo  2;u0enben  ou^  mir  in  äBarl^eit  foUen  flieffen. 

55.  ^er  9runqueH  ift  in  un^. 

3)u  barffft  $u  @Dtt  nid^t  fd^re^n,  ber  »runnqueU  ift  in  bir: 
etojjfffiu  ben  «uftgang  nidjt,  er  pÄffet  fÄr  unb  für. 

[30]     56.       Xa^  migtratvn  fd^m&l^et  ®Dtt 
@o  bu  ou^  9]ilig)[>ertrah?n  §u  beinem  ©Dtte  fiel^eft, 
Unb  il^n  nid^t  forgen  Idft:  fd|^au  ba^  bu  3^n  nid^t 

fdjmäljeft. 

57.  3n  @d^h?ad^l^eit  tvirb  ®ott  funben. 
Sßer  an  ben  Soffen  lal^m,  unb  am  @efid^t  ift  bUnb, 
2)er  tl^ue  fid^  bann  umb,  ob  er  ®ott  jrgenbS  finb. 

58.  ^er  ©igen  gefud^. 

3Renfd^  fud^ftu  @Dtt  umh  dhx^,  fo  ift  bir  nod^  nid^t  red^t, 
2)u  fudjeft  bidj,  nid^t  Sl^in?  bift  nod^  nid^t  Äinb,  nur  5?ned^t. 

59.  äBie  (^Z)ti  toil  fol  man  toollen. 
9Bdr'  id^  tin  Btxapf)xn,  fo  toolt*  id^  lieber  fe^n 
^em  $6d^ften  augefaUn,  ba^  fd^n6b{te  äßürmelein. 

60.  Seib,  Seele,  unb  ©ottljieit. 

a)ie  eeel  ift  ein  Äriftoa,  bie  ®DttlS^eit  ift  jl^r  fdjein: 
2)  er  Seib,  in  bem  bu  Sebft,  ift  jl^rer  beiber  fd^re^n. 

61.  3n  bir  mu(  ©Ott  gebol^ren  h?erben. 
äBirb  S^l^riftud  taufenbmal^l  ^u  Setl^lel^em  gebol^ren, 
Unb  nid^t  in  bir,  bu  bleibft  nod^  @h?iglid^  t>er(ol^ren. 

62.  Xa^  duffre  l^ilfft  bidj  nidjt. 

S)aB  5lreut  ^u  ©olgatl^a  fan  bid^  nid^t  t>on  bem  bif^n, 
äBo  ed  nic^t  aud^  in  bir  toirb  auffgerid^t,  erl6fen. 

63.  ©telji  felbft  bon  lobten  auff. 

SdJ  fag,  es  l^ilfft  bid&  nid^t,  bo^  ©^riftu«  aufferjlanbw, 
äBo  bu  nod^  (igen  bleibft  in  ©ünb,  unb  tobedbanb^n« 


I  So^omiiä  Sngeü  [I, 

64.  Siie  gcifllii^e  ©Sune- 

©Ott  ift  ein  arfetenionn,  ba^  Äotii  fein  etuifl  Söott, 
Bie  ^pugfd&ar  ift  fein  ®eift,  mein  ^tvij  btc  fÄüna^pri. 
1]     M.  atmut  ift  öiltLit^. 

©Ott  ift  bafe  Arnifte  bing,  er  fte^t  ganfc  bIo6  unb  fce^: 
iJ^Tunib  fag  ii^  lei^l  unb  iDot,  bag  arntut  ©fttlic^  fe^. 

6B.  allein  $er^  i^  ©OtteS  $erb. 

SBd  ®Dtt  ein  gflüer  ifi,  (d  ift  mein  §cr6  b«  ^erb, 
auf  »tli^em  ec  ba&  ^otg  bet  ®ittel(eit  Betje^rt. 

67.    IlaM'tib  fc^re^t  nat^  ber  !DIuiter. 
SBie  ein  enhnil^lcä  Äitib  naü)  feinet  fflutier  Weint: 
@o  f^ce^t  bie  @etl  nac^  @DU,  bie  3^n  atidm  meint. 

G8.      ein  Mbgtunb  vufft  bem  anbetn. 
Dtv  9l6fl«mb  meine*  ®eiflS,  nifft  immer  mit  Oef^re^, 
Sleti  äbgtunb  ©Dttea  an:  ©ag  Weli^er  ticff«  fe^? 

Bi),         anild^  mit  SBein  ftirfet  fein, 
23ie  iDIenfc^^eit  ift  bie  TOilc^,  bie  ©Ctl^eit  ift  bet  ^.fin. 
aritil  aJlili^  mit  SDJein  bermifcDI,  toiltu  geftfirtet  fein. 


7U. 


Sic  Sie 


ajie  Sieb'  ift  Bnf«  ®Ott,  ti  lebet  als  but(^  Webe: 
aOie  feelig  wSt'  ein  aJtenft^,  ber  ftSlS  in  j^r  Derbliebe! 

71.  ailon  mu6  ba6  SSefen  fein. 
Sieb'  &ben  ^at  Uil  3Ht.^:  ieh  foQen  nit^t  oITein 
91ut  Sieben:  fonbern  feltfi,  luie  ®Dtt  bie  SieBe  fein. 

72.  SBie  fi^t  man  ©Dtt? 

©Ott  Wo^nt  in  einem  Siei^t,  ju  bem  bie  ba^n  gebrii^t: 
Sfljet  eä  nii^t  felber  Wieb,  bcr  T'^t  j^n  einig  nic^t. 

73.  aser  ailenft*  TOat  SDlteä  Beben. 

e^  i^  noc^  ettoaä  Warb,  ba  War  ic^  ©DtteS  Seben:*) 
Srumm  ^at  er  au(^  fAr  nti(^  [\ä)  gang  uttb  gar  ergeben. 
•)  Job.  I.  Qnod  factum  eft  in  ipi'o,  vila  erat. 
[321       ''^-       SRan  fol  jum  Anfang  tommen. 

3)er  ®tift  ben  ©Ott  mir  ^üt  im  S^ipffen  einge^au4t, 
©Ol  toibet*)  StÖefeiillit^  in  S^m  |te^n  etnBetaiii^t, 

Lt^iafftig,  gSnili*.  Jnnifllit^,   alfo  SOefc 


liö 


einfe^tJ 


nltit,  . 


I,  75]  (grile«  »«dj  21 

75.  3)ein  Slbgott,  bein  93e0<l^rett. 
Segel^rftu  toa«  mit  ®Dtt,  idj  fage  !rat  bnb  fre^, 
(2ßie  ^e^Iig  bu  aud^  bift)  ba|  ed  bein  SIbgott  fe^. 

76.  ^%^H)iüolln  ma^t  @otte  greid^. 

@Dti  ifi  bie  ©toge  9lul^,  toeil  (Sx  nid^td  fud^t  nod^  toi(: 
SBiItu  ingtetd^en  nidjts,  fo  biftu  eben  bil. 

77.  S)ie  binge  finb  geringe. 

äBie  !lein  ift  bod^  ber  äRenfd^,  ber  eth?ad  gro^  tl^ut  fd^A^en, 
Unb  fid^  nid^t  {iber  ftd^  in  ®Dtm  ^l^ron  einfe^en! 

78.  S)a6  ®efd^6|)ff  ift  nur  ein  ftüj)ffd&en. 
<Bä>a\x  aUed  h?ad  @ott  fd^uf,  ift  meinem  ©eift  fo  flein, 
a)a6  e«  f^m  fd^eint  in  ftm  ein  einzig  @tüj)fd^en  fein. 

79.  ©Ott  trÄgt  boUfommne  grÄd^te. 

Sßer  mir  SoUfommenl^eit  toie  @ott  l^at  absh?i(4))ted^en, 
S)er  müfte  mid^  gut>or  bon  feinem  äßeinfto!  bred^en. 

80.  @in  jlebed  in  bem  feinigen. 

SDer  aSogel  in  ber  Sufft,  ber  ©tein  ruljit  auff  bem  Sanb, 
3m  SBaffer  lebt  ber  gifdj,  mein  ©eift  in  ©otteS  §anb. 

81.  ®Dtt  brüllt  au^  feinen  gtoeigen. 
Siftu  au^  ®Dtt  gebol^rn,  fo  bl6^et  ©Ott  in  bir: 
Unb  feine  ©Dttl^eit  ift  bein  ©äfft  unb  bein  gier. 

82.  SDer  ©immel  ift  in  bir. 

S^li  an  ioo  lauffftu  l^in,  ber  $tmmel  ift  in  bir: 
©udjftu  ®ott  anberStoo,  5)u  fel^lft  gi^n  für  unb  für. 

[33]     83.      äBte  !an  man  @Otted  genieffen. 
®Dtt  ift  ein  ©inged  ®in,  toer  feiner  totl  genieffen, 
3Ru^  fid^  nid^t  toentger  afö  ®x,  in  gl^n  einfd^lieffen. 

84.  äBie  h?irb  man  ©Dtte  gleid^? 

äBer  ®Dti  toxi  gleid^e  fe^n,  mu|  allem  ungleid^  h?erben, 
9Ru^  (ebig  feiner  felbft,  unb  (o|  fe^n  bon  befd^toerben. 

85.  äBie  1^6rt  man  ©Otted  SBort? 

®o  bu  ba^  @h?ge  äBort  in  bir  toilt  l^6ren  ft>red^en: 
©0  muftu  bid^  )ubor  bon  Unrul^  gan^  entbred^en. 

86.  3d^  bin  fo  breit  aH  ©Ott. 

3d»  bin  fo  breit  al^  ©Ott,  nid^td  ift  in  aller  äBelt, 
2)a(  mid^  (0  äßunber  bing!)  in  ftd^  umbfd^loffen  J^elt. 


92  3o^anine  m^zü  [I,  ST 

ST.  3m  eifltin  ligt  ber  ©d^ot- 

3Gaä  marteTflu  baS  Arßt;  bei:  St^dn  iflä  alltin, 
3n  bem  0e(unb6eit,  0olb,  unb  aQe  fiünfte  [dn. 

8S.  @«  liget  als  im  SRenf^fn. 

äGie  mag  bi^  boc^  O  ^Jlenfc^  nnd^  etwnä  t^im  äJctlangcn, 
Seil  bu  iii  kir  ^ällfl  ®Dtt,  unb  äffe  SJing'  unibfangcn? 

8!).  Tiie  ©eel  ift®Dtte  gleit^. 

aütir  m«ne  ©ee[  in  ®Dtt  fle^t  auffet  3ett  unb  Ort, 
So  mu^  fw  b'«'<5<  ff^"  bti"  Dtt  unb  iSagm  äBort. 

90.  Di(  ®ott^eit  ift  bttf;  grfine. 

SJie  ®Dtl^cil  ift  meinSaffl:  »aä  oufe  miir  grfint  unb  tlfl^t 
Saft  ift  fein  ^Mtger  ©eift,  burt^i  ben  ber  Itib  gefi^it^t. 
[34]     91.  Sßan  fDl  fÄt  alle«  banlen. 

SHenfd^  fo  bu  ®ott  tioc^  pPegft  um6  big  anb  bafe  jubonlen, 
Sißn  no(^  ni4t  berfe^t  nu^  beinet  Si^lDa<^^eit  fc^tanltn. 

92.  Sßec  gane  Setg^ttcl  ift. 

SBJer  ift  al3  toSr'  er  ni$t,  unb  WÄr'  er  nie  getDorten : 
3)et  ift  (O  feeligleit!)  ju  lautet  ©otte  Wotbtn. 

93.  3n  fi*  ^6tl  man  bafe  iffiort. 
acet  in  ftt^  felbei  fi^l,  bet  ^äret  ©Dtie«  SBott, 
SSeoHin  eS  toie  bu  Wilt,  ont^  o^ne  3eit  unb  Ott. 

94.  Sie  Seniul. 

2)ie  SJnniit  ift  ber  Srnnb,  ber  ffieffet,  unb  bet  f^tetn, 
3n  bem  bie  Jugenben  fte^"  unb  bef^loffen  fe^n. 

95.  Sie  fioutevteil, 

SBann  i^  bie  S^auletfeil  buri^  ®Dtl  getoorben  bin. 
So  wenb'  ic6  mic^  umb  @Dlt  jufinben  nirgenbä  ^in. 

96.  @ott  mag  nii^t«  o^ne  mid^. 

@Dtl  mag  nic^t  D^ne  mi<^  ein  ein^igS  äfifirmlein  ma^en: 
et^fllt'  it^ä  nid^l  mit  3^m,  fo  mu&  cl  fttafä  juftad^en. 

97.  3Ril  ©Dtl  beteinigt  fe?n,  ift  gul 

fit  ewge  $ein. 
Sä«  ®Ott  beteiniBl  ift,  ben  Hon  6t  nii^t  betbammen, 
@r  ftürfe  ftc^  bann  felbft  mit  j^m  in  %oi  unb  glommen, 

98.  Set  lobte  Sßille  ^ettf^t. 

SDafem  mein  SUill'  ift  tobt,  fo  muß  ®titt  »aft  iä)  toit: 
3(5  fi^tei6  3^m  felbet  Bot  bafe  Stuftet  unb  bafe  Sit. 


[,99]  (Srfled  »ud».  23 

99.      ^er  ©elaffenl^eii  gilid  gleid^e. 
3d^  laffe  mid^  ®ott  gan^,  h?il  ®x  mit  Serben  mad^en, 
@o  toü  id^  3l^m  fo  tvol,  old  o6  ben  t^euben  lad^en. 

;35]     100.  ®ind  l^drt  ba$  anber. 

®Dti  ift  fo  t>il  an  mir,  old  mir  an  3^m  gelegen, 
@ein  b)efen  l^elff  id^  ^l^m,  tvie  ®r  bag  meine  liegen. 

101.  (Sl^rifiud. 

S^bxt  tounber!  ^l^riftud  ift  ba^  2amh  unb  aud^  ber  $iri, 
3&mn  @Dtt  in  meiner  @eel  ^in  äJ^enfd^  gebol^ren  ivirbi. 

102.  ^ie  geiftlid^e  @oIbmad^ung. 

3)ann  toirD  ba|  »le^  ju  ®oIb,  bann  fäat  ber  gufall  l^in, 
äBann  id^  mit  ©Ott  burd^  ©Ott  in  ©Ott  t>erti>anbelt  bin. 

103.  Slud^  t>on  berfelben. 

3d»  felbft  hin  ba^  9»etaa,  ber  ©eift  ift  ^eur  unb  $erb, 
Meüias  bie  Tinctur,  bie  SeiB  unb  @eel  berll&ri 

104.  SRodJ  öon  iljr. 

@i>  balb  burd^  @otte§  ^eur  id^  mag  gefc^mel^et  fein, 
@o  bruft  mir  ©Ott  olgbalb  fein  eigen  äBefen  ein. 

105.  ^a$  Silbnu^  @otted. 

3d^  trage  @ottedbUb:  ioenn  @r  fid^  h?U  befel^en, 

@o  fan  ed  nur  in  mir,  unb  h?dr  mir  gleid^t,  gefd^el^en. 

106.  SDa^  ein'  ift  in  bem  9lnbern. 

3d^  bin  nid^t  auffer  ©Ott,  unb  ©Ott  nid^t  auffer  mir, 
3d^  bin  fein  ®Ian^  unb  Siedet,  unb  ®r  ift  meine  gil^r. 

107.  @g  ift  nod^  aUd  in  ©Ott 
3ftd,  ba|  bie  (Kreatur  au^  ©Ott  ift  au^gefCoffen : 
äBie  ffÜt  ®r  fte  bannod^  in  feiner  @d^o|  befd^loffen? 

108.  S)ie  9lofe. 

S)ie  9li>fe,  h?eld^e  l^ier  bein  dugred  S(uge  fll^t, 
S)ie  l^at  t>on  ©tvigfeit  in  ©Ott  alfo  geblfil^t.'^) 
*)  idealiter. 
16]     109.  S)ie  ®efdj6|)ffe. 

äßeil  bie  ©efd^dt>ffe  gar  in  ©otted  äBort  befielen: 
äBie  !6nnen  fie  bann  je  aertoerben  unb  loergel^n? 

110.     ^a(  ©efud^e  bed  ©efd^6t>ffed. 
Som  @rften  Slnbegin,  unb  nod^  bi|  l^eute  au, 
eitd^t  ba^  ©efd^d))ffe  nid^td  old  feined  @^6))ffer$  Sflul^. 


&4  ^D^anniä  SIngeli  [1,  1 1 1 

111.  Sit  &Dtti)dt  ift  ein  nii^tS. 
a>ie  jarte  ©Ott^eit  ifl  «in  nicfitfl  unb  flBeinti^te: 
SBtr  nit^t«  in  atttm  Ml,  Slenfi^  glauK  biefw  Ti^lB. 

112.  3n  b*t  Sonnen  ifiS  gut  fetn. 

!S3er  in  ber  Sonnen  ift,  betn  mangelt  nii^t  bog  Sit^t, 
Sog  tem,  ber  anffer  j^r  berjcret  gebt,  ßttttd^l, 

113.  Jcliüva  ift  bie  Sonne. 

Siimb  ^in  bet  Sonnen  fliei^l:  Jehova  ift  bie  Sonne, 
Site  meine  Seel  ccleut^t,  unb  mat^t  fie  »oQei;  SGonne. 

114.  Sie  Sonn  ifl  f^on  genug. 

aCem  (eine  Sonne  ((^(ini,  berfelbe  barf  nit^l  gfiten, 
Db  jcgenb  h)o  bet  äüon,  unb  anbrc  Slerne  bütrn. 

IIa.         aiu  felbß  muft  Sonne  fein. 
3i^  felbp  niufi  Sonne  fe^it,  idf  iHug  mit  meinen  Simplen, 
S}afi  faiben[oFe  3Sttt  ber  ganzen  @Otl^eit  matten. 

liß.  S>tt  S^au. 

Ser  X'^au  erquiFt  ba{i  gelb:  Sol  et  mein  §et^e  laben, 
So  iimfe  et  feinen  fall,  Dom  Reiften  3®fu  ^aben. 

117.  31i(*ta  fftftea  in  bet  SBdt. 

SBet  (imaa  in  bet  SBelt  mas  fftfi'  unb  Weblii^  nfnncn: 
Det  mu&  bie  Süfrigleit,  He  dott  ift,  noi^  nit^t  lennen. 
[37]      HS.       35et  ®eift  bleibt  aUjeit  ftc^. 

S(^Ieu6  mid^  fo  ftteng  bu  Wilt  in  laufenbt  g^fen  ein, 
^ä)  toetbe  bot^  gan(  fte^,  unb  ungefAffell  fe^n. 

119.  äuni  UtfpTung  muftu  ge^n. 

ailenf^  in  bem  Urf))iung  ift  bog  3Daffet  tein  unb  tlot, 
Stinfftu  ni^l  au6  bent  Dual,  fo  fte^^i  in  fflefa^t. 

120.  Sie  Sßette  toitb  Bom  S^nu. 

Sie  BdSnefe  lelt  ben  3:^au,  unb  if^^Etr  S^itift  beinSlut: 
3n  beebtn  toitb  gebofirn  ein  foflba^ittit^eS  @ut. 

121.  Surt?  bie  OTenftt^eii  ju  bet 

©Dll&eil. 
aOiltu  ben  ben  tpetlet^ou  bet  eblen  @ott^(it  fangen. 
So  muftu  unUertuft  an  feinet  ^enft^^eit  fangen. 

122.  Sie  Sinnlit^teil  btingt  «e^b. 

Sin  Sluge  bag  fit^  nie  bet  Suft  beg  fe^nS  enibti<^t: 
SEGitb  enblit^  flat  Sietblenbt,  unb  \ilft  iid)  fel6|t(n  ni(^t. 


Jl       h. 


Hss]  etftcd  Sil«.  s'> 

123.     ©Ölt  tragt  umb  (eine  Srnul. 
Die  au«tltflu6c  [lagt,  Mfi  T«  h«"  Wann  Berlo^ven, 
llnb  ®Dtt,  bai  bu  bcn  Scb,  fflt  gijn  Ht  ^ft  etlo^Kn. 

124,  T)U  ntufte  ^inlvtb«r  fei^n. 

Sott  iji  bir  iDorten  OTenfi^,  TOirftu  nii^l  iptebet  Sott, 
©0  ft^möM'"  ki«  Sebutt,  unb  ^Siineft  feinen  Job. 

125.  Sit  Sleic^^eil  6"!  ni^t  ^ein. 
iBem  oUeä  9(ei(^  gilt-  bf  »^"t  Mne  ^ein, 

I      Uiib  (off  er  aut^  im  iful  b«  tiefffteii  .^JUen  fein. 
I2Ü.  fflegc^rn  ecWart  geme^tn. 

SJienfc^  lt>ann  bu  noi^  naä)  @Dtl,  begi^r  ^aft  uttb  verlangen, 
I;      So  Biftu  ncä)  Don  J^m  nit^f  gan^  nnb  gar  umfangen. 
JW]      12".  US  gilt  ®Dl{  alle«  g(et($. 

!■      ©Ott  ^at  nid^t  Unterft^eib,  eS  ifl  3^m  aUeä  ein: 
I       @r  tiiat^et  \x<S}  fo  Oil  ber  S^lieo'  alS  Hr  gemein. 
I2S.    ai[S  (igt  an  bec  gmpFängli^Ieit. 

3)erni&i^t'  ic^  (ilDttji  fo  Dil,  als  S^tiftnS  juem)Afangen, 

er  lieffe  mii^  barju  im  augenbli*  gelangen. 

129.  3)0^  bt^'  enifie(it  au&  bir. 

©Ott  ift  ja  nichts  olfl  gut:  Secbamnfi^,  Süb,  unb  pein, 
Unb  lua«  man  bife  nennt,  mug  fflienf^  in  bir  nur  fein. 

130.  Sie  blofi^ieit  tu^t  in  @Dlt. 
aOie  feelig  ru^t  ber  @eift  in  beg  OeEiebten  fi^og! 

©er  ®oltä,  unb  aüet  bing',  unb  feinet  felbft  flt^t  biofe. 

131.  3)a6  ^acabeiB  in  ¥ein. 
aUenti^  Biftu  ®01i  getreu,  unb  meineft  3Sn  allein: 
@D  mirb  bie  grSfte  91ct(  ein  ^arabeig  bir  fein. 

[;i2.  Seme^iet  mu6  man  fe^n. 

äFIcnfi^  in  ba^  ^aiabeig  tomt  man  nii^t  unbeive^rt, 
SBiItu  hinein,  bu  mufi  burc^  «Jeuet  unb  burt^  ft^lverbt. 

133.  SDtt  ifl  ein  ©luge«  9iun. 

3fi  etDtt  ein  gto'geä  ilfun,  litaä  fAlIel  bann  bartin, 
ajafe  er  m*t  f*»"  i"  mir  Ion  aDS  in  allem  (ein? 

134.  UnDoltfomne  geftorben^eil. 

SBo  iid)  noc^  big  unb  ia%  belömmert  unb  bemegt, 
€o  biflu  noc^  nii^t  gan^  mit  @Ott  inS  @rab  gelegt. 


üiüer  borte  itt}  bem  Scuim  bc^  Scbcnä  b'^nd  jufi^m: 
Der  muß  iuuoc  aH^itr  beii  eignen  Eiitft  niiSId^milfen. 

159.  Sie  lebigleit  fft  mie  ®Dlt. 
3nen((^  l»o  bu  Ubig  6ift,  baß  fflJoffer  quillt  au6  bit, 
@uli'i>[  a[ä  av,%  t>em  Srunii  bet  CiDtgleil  ^erfäi:. 

160.  ©Ott  bütftel,  ttSn!  Ji^ii  bot^. 

©Ott  fdBer  [läget  faurß:  a*  bafe  fc"  S^n  |o  firSn!eft! 
Unb  nii^l  löte  jeneä  ^db  bie  Samaritin  StAnteft. 

161.  3)06  ®f  fl<  Eiet^t. 

3c^  bin  ein  ewig  Siet^t,  3(^  brenn  u^n  unterlnS: 
Wein  to:^t  unb  El  iß  Sott,  3))ein  @«ifl  ber  ift  baä  ^g. 

Ifi2.     3)u  muft  bteÄinbt^flfft  ^*6«n. 
So  bu  ben  ^^ften  @ott  Witt  b einen  SnlUr  ntnnen, 
€o  mt^u  bid^  juboi  fein  fiinb  ju  fe^n,  betennen. 

1153.     Die  sneiif  (^^eit  fot  mnn  lieben. 
Safe  bu  ni(6t  SOlenfien  [iettt,  bofe  l^ujtu  ret^t  unb  Inol, 
Sie  3]!eiif(^(iett  iflä  bie  man  im  aJIenft^en  lieben  fol. 

164.  Öotl  f(^aut  man  mit  geloffen^eit.' 
SDer  iSneel  ft^auet  ©Ott  mit  Reitern  Sugen  an: 
3cb  aber  noi^  Dil  me^t,  fo  tt^  (HDtt  laflen  !an. 
[43]      165.  ®ie  aSeiB^eit, 

Sie  SSeife^eit  finbt  fvS)  fletn  wo  j^re  ffinber  ftnb. 
aßarumm?  (D  tounber  bing!)  fie  felbft  ifl  ein  flinb. 

166.         SDet  ©pieget  ber  SDeifi^eit. 
Sie  aBeife^eit  ft^ouet  fi(^  in  j^rem  ©piegel  an. 
aSec  i(t8?  fie  fclber,  unb  toer  aBeil^eit  Werben  (an. 


So  Bit  bie  ©eel  in  ®Dtl,  fo  »il  ni^it  ©Dti  in  j^t: 
DlititB  minbet  obet  mebt.  3Jlenfi!&  glaub  eS,  »itb  er 

168.  G^riftuä  ift  aluä. 

D  äBunber!  E^irifluS  ift  bie  SBa^r^eit  unb  ba6  äBoi 
Sie<^t,  SeBen,  Speift,  unb  Zronrf,  ¥fQb,  ^ilgrnm,  ; 


1, 169]  (StfteS  IBud^.  ^9 

169.  Sltd^id  berlangen  ift  @eeli0!eii. 

^ie  i^eilgen  ftnb  baruml^  mit  ®otM  vufj  umbfangen, 
Unb  l^aben  Seeligfeit,  tt)etl  fte  nad^  nid^tg  berlangen. 

170.  ®Dtt  ift  nid^t  ^odj  nod^  tieff. 

@Dtt  ift  itid^t  l^od^,  nid^t  tieff:  totx  cnblid^  anberft  f^rid^t, 
SDer  l^at  bet  äßal^rl^eit  nod^  Qax  fd^led^ten  Unterrid^t. 

171.  ®ott  finbet  man  mit  nid^t^fud^en. 
®ott  ift  nid^t  l^iev  nod^  ba:  toer  jl^n  begel^rt  3ufinben 

S)et  la^*  ]l^m  ^dnb*  unb  %{i!^\  unb  £eib  unb  Seele  binben. 

172.  ®ÜH  filmet  e^e  bu  gebdnfft. 
äBo  (3oii  t>on  ©tvigleit  nid^t  filmet  bie  ©ebanfen, 

@o  biftu  el^'  ald  ®t:  @v  ft6))ffd^en,  unb  bu  fd^ranfen. 

173.  S)er  9Renfd^  lebt  nid^t  bom 

iSvobt  allein. 
5Da|  Srob  eniäl^rt  bid^  nid^t:  ioai  bid^  im  Probte  f))eifi, 
[43]  3jt  ODtte«  (Steig»  SBort,  ift  Seben,  unb  ift  ®eift. 

174.  S)ie  gaben  finb  nid^t  ®Dtt. 

äBer  ©Ott  umb  gaben  Sitt,  ber  ift  gar  übel  bran: 
®r  bettet  bag  ©efd^J^ff,  unb  nid^t  ben  @d^6|)ffer  an. 

175.  Sol^n  fein  ift  fd^on  genug. 

@ol^n  ift  ba^  liebfte  äBott,  ba^  ©Ott  ju  mir  mag  ft)red^en, 
@t>rid^t  ®rd :  fo  mag  mir  äBelt,  unb  &üti  aud^  felbft  gebred^en. 

176.  @ind  toie  ba$  S(nber. 

SDie  $6a  toirb  ^immelreid^,  nod^  l^ier  auf  bifer  @rben, 
(Unb  bi^  fd^eint  tounberlid^)  h?ann  ^immel  ^bU  tan  h?erben. 

177.  gm  ®runb  ift  alle«  ein«. 

3R<m  rebt  bon  3^  ^i^^  ^^/  bon  9lun  unb  @tvig!eit: 
äBad  ift  bann  geit  unb  Ort,  unb  ?ftm  unb  ®tvig!eit? 

178.  S)ie  @d^ulb  ift  beine. 
2)a|  bir  im  @onnefel^n  bergel^et  ba|  ©efid^t, 

@inb  beine  9lugen  fd^ulb,  unb  nid^t  ba(  groffe  ^Sid^t. 

179.  ^er  ^runnquell  ©Dtte«. 

2)ieit)eil  ber  ©ott^eit  @tr^m'  au^  mir  fid^  foUn  ergieffen: 
9Ru^  id^  ein  IBrunqueU  fe^n:  fonft  h?ürben  fte  berflieffen. 

180.  ®in  6;^rift  ift  5lird^'  unb  alle«. 

ma  bin  id^  enblid^  bod^?    gd^  fol  bie  5$ird^'  unb  @tein, 
SMI  \^i  ^^  ^rifter  O^ott«,  unb  audft  ba$  D))ffer  fein. 


181.  5Kan  mug  ©etoall  anf^un. 

Sj«  fii^  nt*t  bnWl  ju  fein  bffi  l)iäi\tm  licbeä  fiinb, 
SJfr  bleibet  in  bem  ©tall  reo  Sie^  unb  Rnecfcte  fitib. 

[i\]      132.         SJer  £  fi^net  tfl  nii^t  ©o^n. 

SOlenfc^  bitnftu  ®olt  umm  flutt,  uinm  («tigteit,  umni  S^lfn: 
go  bienftu  j^m  nod^  ni*t  au6  liebe  toie  ein  So^n. 

1)^3.         <t)ie  ge^eimbe  ScimA^Iune. 
aSnS  grerobt  mufe  bod^  f«?n!  Wenn  ®Dtt  gijm  (eine  »raut, 
3n  feinem  Eregen  Botl  buti^  feinen  ®eift  Uettiaut. 

184.  SDtt  i|l  mir  Wa%  id;  luil. 

«Dtt  ip  mein  Stab,  mein  &id;t,  mein  ^fob,  mein  Sit, 

mein  Spii, 
anein  ajatter,  »ruber,  ffinb,  unb  aÜtS  waS  id^  reif. 

185.  ffier  Drt^  ifl  felbfl  in  bit. 

91i^t  bu  bifl  in  bem  Dtt^,  btr  Dri^  bet  ifl  in  bit; 
Sfljirfftu  i^in  aufe,  fo  fte^t  bie  Ereigfeit  fi^on  t^ier. 

le«.        Set  ereigen  SBeiHfH  §a"6- 
Bie  etpge  Üßeife^eit  baut:  3(^  werbe  ber  ^aUft: 
äUann  fn  in  mi  unb  ic^  in  j^r  gefunben  raft. 

1B7.  Sie  reeite  ber  ®eele. 

3)ie  Seit  ifl  mir  ju  Sng,  ber  ^immel  ip  )u  liein: 
äBo  toieb  bo^  noiij  ein  Saum  fit  meine  Seele  fein? 

ISS.  Sie  Seit  unb  eiDiafetl. 

2)u  f))tii^ft:  Serfe^e  bi«  aug  Seit  in  (Slvigleil: 
3ft  bann  an  ereigteit  unb  Seit  ein  untct^eib? 

189.     Eer  SBIenf^  ber  mni^t  bie  3"'. 
S)u  felber  mai$p  bie  Seit:  bafe  ll^rlretl  ftnb  bie  finnen; 
§emftu  bie  Unru^  nur,  fo  ifl  bie  Sfit  ^on  Rinnen, 

ISO.  Sie  @Ieii$^eit. 

3^  Weife  m(^t  reaS  i^  fol!    ES  ift  mir  aUti  Sin: 
Dtt^  Unort^,  (äluigreit,  Seit,  Slai^t,  Zag,  Jteub'  unb  $ein. 

191.  SDer  ©Ott  fol  fi^oun,  mu&  nlleä  fein. 
Set  felbft  nii^l  aüti  ift,  ber  ift  npi^  jugeringe, 
[45]  Sag  er  bii^  fe^en  fol  Ifileiii  ©Ott  unb  alle  binge. 


et(i(S  aut?.  31 

192.  SBcr  xeä)t  Setgittet  ift. 
Wm\ti)  ttlTcrerlt  luenn  tu  Mft  alle  fflinge  iDorbcn, 
So  fte^ftu  in  bem  SEGotl,  «nb  in  ber  ®to(r  Drbtn. 

193.  asif  Eteatut  ift  teti^t  in  ®D(t. 
Hie  Ertniur  i[l  mt^i  in  ®Dtte  bann  in  S^r: 
Stttoirb  fi«,  bleibt  (ie  bot^  in  S^mt  füv  unb  für. 

194.  IBag  biftu  gegen  ®Dit? 

anen((5  bfinte  bit^  mit  nid^t  für  üolt  mit  werfen  bil, 
Slenn  Mn  Seilgen  t^un  ift  gegen  ©Ott  ein  ©»)il, 

195.  Sag  Siecht  befielt  im  ^tutx. 

3)1x6  Sie^t  gibt  aUem  trofft:  Sott  fel&et  lebt  im  Si*te: 
230^,  loAr'  Er  nit&t  ba^  gent,  [o  im'irb  eS  balb  gu  nid)le. 

196.  35ic  geiftli*«  ar(5  unfS  Slnnna. 

Sröegelein. 
9Heiif§  ift  bein  ^etpe  ®olb.  «nb  btint  Seele  rein, 
&o  tanft  aiif^  bu  bie  Stit^,  unb'S  SflannattAglcin  fein. 

197.  ®Dtt  madjt  SioIItcmnien  febn. 
3)a6  ©Ott  a[lni,mig  fe?,  bnfe  glaubet  jener  nii^t, 
2)er  mir  SoUlommen^eit,  tnie  ©Ott  begehrt,  abflJtif^t, 

198.  Sa6  ffiort  ift  Wie  bog  Jener. 

SJofe  [Jfur  tfigt  Qltc  2)infl'  nnb  loirb  boc^  nid^t  belregt: 
Sd  ift  bafi  @mge  3fiDtt  bafi  clleä  ^ebt  unb  cegl. 

199.  ©Dit  anffer  ereatiit. 

@e^  ^in,  mo  bu  nii^t  Fanft:  r>^,  Ko  bu  fi^eft  ni^: 
§it  Wo  nichts  jttiam  unb  tlingt,  fo  ttflu  no  (mü  fptid^t. 
tue]      2UU.      ®Dtt  ift  nit^t«  (greatftrlii^B.) 
®Dtt  ift  hiot^afftig  nii^tä :  nnb  f o  er  tttoai  ift : 
So  ift  <SiS  nur  in  mir,  toie  er  mir^  3^m  erüft. 

201.  SBatumS  tcirb  ©Dlt  gebo^rn'? 

D  Unbegteiffli^leit!    SO«  ^at  fl«  felbft  ueiio^m, 
Siumb  hjil  er  icibenimb  in  mir  fe^n  äteugebo^vn. 

202.  3>ie  ^D^e  SBfirbigung. 

D  5"^'  SBfivbigung!    Sott  fpringt  Bon  feinem  S^ron, 
Unb  ffjet  niit^  bnrauf  in  feinem  lieben  Eo^n. 

103.  Smiiiet  boffelbige. 

3d^  Warb  ba^  teni  ii)  toar,  unb  bin  Yeai  it^  geit>efen, 
Unb  »erb'  eS  eroig  fc^n,  roenn  Seib  unb  Eeel  genefen. 


98  So^anniä  atnaeli  [1, 204 

204.  ®ei  SRenlt^  iftä  i}iä)^t  Sing. 

Mii^tS  bflnlt  niit^  ioäj  ju  fe?n:  ^^  bin  ba6  ^it^ftc  ajiiig, 
aCeil  aud^  ©Ott  o^ne  mir^  3&m  (dtiec  ift  amng. 

205.  Sfr  Dtf  ifl  bafi  Borl. 

Sev  ort  imb'S  äBort  ift  fönS,  unb  luSve  nidjt  ber  ort, 
(Sc^  etttger  eiotg!dt!)  ti  Ivlixe  ni^t  bafe  Sßort. 
206.  Sie  ^leift  bet  3Uue  SSenfi^? 

Siltu  bm  Uteuen  3Rtn\^  unb  feintn  9Iam«i  lenncn, 
So  frage  ©Ott  jiiuor  fuie  er  jjflea'  fi<^  junennen. 

■207,  Bie  fi^&nfte  ©afUrc?. 

D  (Äffe  ©aflcrttj  I    @Dtt  felber  toitb  ber  aCrin, 
S)ie  Spei(e,  lifi^,  Ttufd,  unb  b«  bebitner  ftin. 

208.  aJie  feelige  SfitUre^. 

3u  Bit  ifi  nimm  gutt!  iii^  ^affe  Siaertti: 
Eod^  toüntf^'  ic^  bafe  it^  (SJolta  fo  SoU  a(S  ^(fug  (e^! 

208.        fflJie  bet  TOunb  (o  b(v  Jranf. 
Sie  ^ure  Sab^ilon  tritiüt  ölult,  unb  trinti  bett  lobt: 
D  arofler  uttletft^eib !    gt^  trinfe  ölutt  unb  ©DH. 
[47]     210.     3e  auffgeeeBner,  je  SÄttlti^er. 

Sie  5(ilgen  finb  fo  Dil  uon  ©otleS  fflott^eii  trunlen. 
So  Dil  fie  finb  in  i^m  oerlo^rnt  unb  uetfunlen. 

211.  iCaf!  ^immelreit^  ift  bet  ®eWalt» 

famtn. 
Sli^t  @01t  gibte  ^intmerrei;^ :  bu  felbft  muflä  ju  bit  lit^in, 
Unb  bi^  mit  ganzer  mac^t  utib  (S^fer  btumb  bemann. 

212.  3^  TOie  ®Dtt,  ©Ott  wie  iä). 
©Ott  ift  büfe  toaä  et  ift:  Sdf  bin  bafe  toaä  i(^  bin: 
3)octF  lettnftu  einen  tool,  fo  (ennfiu  iiiit^  unb  3^n. 

213.  2)ie  ©ünbe. 

3)er  burft  i^  nii^t  ein  S)ing,  unb  bodj  Ean  et  bic^  lilagen: 
SBie  fot  bann  nii^t  bie  Sfinb  ben  bfrjen  @loig  klagen  I 

2U.  Ülie  Sanfftmut^. 

Slie  Sanffttnul  ift  ein  fanimt  auf  beiti  @Ott  ru^t  unb  liegt: 
Er  banft  bir,  biflu  r«,  ba6  er  fein  ^olftet  (liegt. 

215.  Sie  ©eredjtigleit. 

Mai  ift  Sere^ligEeit?  bog,  toeli^ed  allen  gttid^, 
Qiäf  gibt,  entbeutst,  gelSf'i  5i<r  unb  im  ^immelreii^. 


1, 216]  (Stiles  Su4.  33 

216.  S)ie  93er06iiun0. 

©Ott  ift  mein  ®ei{t,  mein  Slutt,  mein  S^^eifd^  unb  mein 

©ebein: 
Sßie  fol  id^  bann  mit  jl^m  nid^t  gan^  butd^g&ttet  fein. 

217.  Sßürlen  unb  9lul^n  ift  ted^t  ®&ttlid^. 

t^agftu  tüa^  ®ott  mel^t  liebt,  jl^m  tüMm  obet  tul^n? 
3d&  fage  ba^  ber  ERenfdJ,  toie  ®ott,  fol  beibe«  tl^un. 

218.  ^ai  ®&tt(id^e  Selben. 

äBet  in  bem  Md^ften  nid^td  afö  ®ott  unb  ^l^riftum  ftl^t 
2)et  ftl^et  mit  bem  Sid^t  ba^  au^  bet  ©ottl^eit  blül^t. 

[48]     219.  2)ie  Einfalt. 

a)ie  (ginfolt  ift  fo  toel^rt,  ba^  toann  fte  ®Dtt  gebtid^t, 
@o  ift  et  toeber  ®Dtt,  nod^  äBei^l^eit  nod^  ein  Sid^t. 

220.  3d^  aud^  aur  redeten  ©Dtted. 
SBeil  mein  ®tl6fer  l^at  bie  ERenfd^l^eit  aufgenommen, 
@o  bin  aud^  3^  in  gl^m  gut  testen  ©Dtted  fommen. 

221.  2)er  ©laube. 

2)er  (Slaube  ©enfflotn«  gto^  öerfe^t  ben  93erg  inS  3Reet: 
S)&n!t  toai  ®x  !6nte  tl^un,  toann  er  ein  ^tbid  tt>hx. 

222.  a)ie  Hoffnung. 

a)ie  Hoffnung  ift  ein  ©eil:  Önt'  ein  SSerbambtet  l^offen: 
®Dtt  gug'  jljn  au^  bem  ^ful  in  bem  er  ift  erfoffen. 

223.  a)ie  Suberfid^t. 

2)ie  Swberfid^t  ift  gut,  unb  ba^  SSertrauen  fein: 
2)i)d^,  biftu  nid^t  geredet,  fo  bringt  eS  bid^  in  $ein. 

224.  SBag  ®Dtt  mir,  bin  id^  Sl^m. 

©Dtt  ift  mir  ®Dtt  unb  3Renfd^:  3d^  bin  gi^m  Wenfd^ 

unb  ®Dttt: 
SdJ  l^d^e  feinen  a)urft,  unb  er  I^Ufft  mir  au^  3loiJf, 

225.  2)er  9Cnti«@l^rift. 

aßaS  gaffftu  bi(  mein  aRenfd^?  ber  9[nti^@l^rift  unbd  3;bier 
(3m  gatt  bu  nid^t  in  ©Dtt)  ftnb  alle  jtoe^  in  bir. 

226.  S)ie  a3abe(. 

XvL  bift  bie  a3abe(  felbft:  gel^ft  bu  nid^t  au^  bir  au% 
eo  bleibftu  etoiglid^  be^  3;eufeld  $olter«$au^. 

Ang.  SilesiaB,  Cberob.  W*n<lAraquum.  % 


3*  SoSanniä  angeli  [I,  S 

227.  Die  Sad^gtet. 

Xie  Stac^git^i  ift  ein  ?lab  bafi  nimmer  ftilTe  fle^t: 
3t  me^t  *B  06«  laufft,  je  mc^r  tä  ftH)  Bergest. 
[«]     228.     Sic  a6fi$tulig[eif  bet  SSofe^eit. 
3Kenf(^  folteftu  in  in  bafi  Ungcjiefer  fi^auen, 
(Sä  iBÖtbE  bic  fftt  bir  ol3  för  beni  3:tufel  grauen, 

229.  DerSorn. 

Str  3Dm  ift  ^tUtf*  geur,  Wann  er  in  bir  entbrennt, 
Bd  tvirb  bem  ^eiigen  @eift  fein  Ütu^beitleiii  gef^.^nbt. 

230.  Sie  feeligfeit  ift  leic^l  jutrUngen. 

as  bimlt  iiiic^  leichter  feijn  in  ^immet  fidfr  juft^icinßen: 
9lä  mit  ber  Sünben  niü^  in  3[6grunb  ein  jubringen. 

231.  Sit  aDeitliebenbe  9lei(^e. 

S^rift  Isenn  ein  Si^iffeil  teirb  burc^S  92abel&[)r  gejoaen, 
©0  t))ri(5,  ber  Seilte  fe?  inä  ^immdreii^  geffogen, 

232.  §«rr  bein  SBilie  geft^e^e. 

3)a6  Bort  ca6  ®Dtt  Bon  bir  am  allerüebficn  ^firet, 
3ft  Kam  bu  ^er^lii^  tprit^ft:  gtin  aSiUe  fe^i  gce^ret. 

233.  ®Dtteä  3l0(^g«tlinge 

Wim  Sieb  uiib  äffe  Eing'  iR  ®otteS  nat^geilinge, 
acann  ©v  mit^  ^cet  ft^re^n:  aJlein  ÖDll  unb  olle 
SJinge. 

234.  ®Dlt  umb  ®Dtf. 

§grr  liebftu  meine  Ecel,  \o  log  fic  bti^  umbfflffcn: 
Sie  »irb  bii^  nimmermehr  umm  taufen b  Softe  laffen. 

235.  Sllleä  mit  @Ott. 

^äi  bette  ®Dtl  mit  ®Dtt  aufe  3^m,  unb  in  3^nt  an: 

er  ift  mein  @cift,  mein  SUort,  mein  $falm,  unb  toaS  ic^  fan. 

2Sli.  »er  ®eift  berlritl  un^. 

®Dtt  liebt  unb  lobt  fiH)  feibft,  fo  Biel  er  immer  fan: 
er  fniet  unb  neiget  fii^,  Sv  bett  fi:^  felBer  an. 
[50]     237.       3m  jnnerii  bettet  man  re^t. 
aSenfc^  fo  bu  loiffen  njilt  tcaS  reblit^  betten  ^eift: 
So  ge^  in  bic^  hinein,  ünb  frage  ©ctteS  Öeifi. 

23H.  Zai  aDefentlic^e  (liebelte. 

SGer  lautres  ^erjenä  iebt,  unb  ge^t  auff  (E^riflt  Sa^n, 
»et  bettet  wefentlic^  ©oll  in  fii^  felbcr  an. 


1, 239]  ©rfle«  m^,  35 

239.  ®Dtt  lobt  man  in  ber  pille. 
SWeinftu  D  armer  2Renfd^,  baj  beineg  SJhinbg  gefd^re^ 
a)er  redete  Sobgefang  ber  fttllen  ©ottl^eit  fe^? 

240.  ^a^  {iidfd^toetgenbe  ©ebette. 

©Ott  ip  fo  Äberatö  ba^  man  ntdJlS  fjjredjen  !an: 

a)rum  bettejiu  3^«  ««^  »wt  fd^toeigen  beffer  an.*) 

♦)  Vid.  Max.  fand.  Th.  myft  1.  2.  com.  3.  per  tot.  &  Balthaf. 
Alvar.  in  ejus  vita  ä  Ludovic.  de  Ponte  confcripta. 

241.  ©Dtted  Seibgebinge. 

2Rein  2tih  (D  ©errlidjfeit!)  ift  ©otteg  Seib^gebinge, 
9)rumb  fd^d^t  er  gl^n  barinn  ^utool^nen  nid^t  geringe. 

242.  a)ie  ai^ür  mn^  offen  fe^n. 
®r6ffene  bte  XJ^tx,  fo  lomt  ber  l^eilge  ®eift, 
S)er  ^ater,  unb  ber  @ol^n  S)re^einig  eingereift. 

243.  S)ad  äBol^nl^auB  ©DtteS. 

©I^rift,  fo  bu  Zi^um  Itebft  unb  feine  ©anfftmutt  l^aft, 
©0  finbet  ©Ott  in  bir  fein  SBol^nl^au^,  diuf},  unb  raft. 

244.  S)ie  Sieb  ift  ber  toeifen  ©tein. 

2ith*  ift  ber  toeifen  ©tein:  fte  fd^eibet  @olb  au^  !otl^, 
©ie  mad^et  nid^tS  ju  jd^td,  unb  toanbelt  mid^  in  ®ott. 

245.  (SS  mu^  bereinigt  toerben. 
3m  faU  bie  Siebe  bid^  t)erfe|en  fol  au^  $e^n, 
Ttn^  beine  äJlenfd^l^eit  t)or  mit  ©otted  ©ineiS  fe^n. 

[51]      246.  2)ie  3;ingierung. 

2)er  l^eilge  ®eift  ber  fd^mel^t,  ber  SSater  ber  berjel^rt, 
2)er  ©ol^n  ift  bie  Tinctur,  bie  ®olb  mad^t  unb  berfldrt. 

247.  a)a6  alte  iftl^intoeg. 

©0  toenig  bu  ba^  @oIb  !anft  fd^toar^  unb  ©ifen  nennen: 
©0  toenig  toirftu  bort  ben  3RenfdJ  am  3RenfdJen  lennen. 

248.  S)ie  genaue  ^Bereinigung. 

©d^au  bod^  h)ie  l^od^  äiereint  bie  ©olbl^eit  mit  bem  ^kt), 
Unb  ber  S[^erg6ttete  mit  ©otted  toefen  fe^! 

249.  a)ie  ©olbl^eit  unb  ©Dttl^eit. 

a>ie  ©olb^feit  mad^et  ©olb,  bie  ©ott^eit  machet  ®Dtt: 
SDBirftu  nid^t  ®ing  mit  il^r,  fo  bleibftu  93Ie^  unb  Stot^, 

250.  äßie  bie  ©olbl^eit  alfo  bie  ©ottl^eit. 
©d^au,  toie  bie  ©olbl^eit  ift  be^  ©olbgflu^,  fdjtoer»  unb  fdjein: 
©0  toirb  bie  ©ottl^eit  aud^  im  feeigen  aUeiS  fel^n. 


36  So&Qiintfl  angdi  [1, 2 

251.  2!a6  tie&fle  Sinb  ßlotteS. 

©ag  wie  ii)  mffle  fetjn  be^  Satsra  üetfteS  fiinb? 
aiaiin  er  fi*  fel6p  unb  allfe,  imb  ©ott^eit  in  bit  finbl. 

252.  Sie  ®itt[ic&e  fii»bt(c^af|t. 
3ft  ®Dttc3  ISDUfetil  mit  nii^t  inniglic^  giniein, 

ajie  (aiin  ic(i  bann  fein  fiinb,  unb  ®v  mein  iSaUt  fein? 

253.  iDec  Sinter  iftä  gimmelreid^. 

ß^rift  fo  bu  tauft  ein  fiiub  Bon  ganfttm  Herten  i»ci-beiT, 
©D  i^  bafe  ^immelrtit^  ft^on  beine  ^'«r  auf  Srben. 

254.  Sie  fiinb^eit  unb  ©Dlt^eit. 
S(U  fidj  bic  ©Dtt^eil  ^at  in  fiinb^eit  mir  erjeigt, 
iBin  i^  b«r  Äinb^eit  unb  btr  ©ott^ieit  gkii^  ßeneigt. 

[62]     255.  ßinb  unb  @Dtt. 

fiinb  ober  ©ett  gilt  gleit^:  ^oflu  mic^  fiinb  flcnetmt. 
So  ^aflu  SDtt  in  mir,  unb  mit^  in  ®Dtt  betennt 

266.      ®if  iBibergiltlii^e  Sinb^  unb 
Siottetf«afff. 
3^  Bin  ©Dttä  fiinb  unb  ©o^n,  St  Yoitin  ift  mein  fiinb 
SBie  ge^et  eä  boc^  ju  ba^  beibe  beibeS  finbt 

257.    Sie  ©retjeinigEcit  in  ber  Slatur. 
Saä  @Dtt  Sre^einifl  ip,  jeigt  btr  ein  jebeä  firauf, 
Sa  Si^TOefel,  ©alj,  Siercur,  in  einem  iuirb  gefcftaut. 

255.  Saä  Singiten. 
Betcai^le  tag  Xingim,  fo  fi^^u  fc^6n  unb  frtq, 
Site  bein'  @rl6fung,  unb  ii>ie  bie  Sieigftttung  fe^. 

250.      Sie  ©Ott^eit  unb  SHcnfc^^eit. 
Sie  länige  ©Dtt^eÜ  ifl  ber  ülUnf^^eit  fo  Ueil)lli(5t ! 
Sag  3^r  au(^  o^ne  fie  ^erfi,  3)tuti)  unb  Sinn  gebrii^t. 

26U.        §eut  ift  ber  Sag  befi  §e?Iä. 
iBraut  auf  ber  Sräutgam  Eontt!  3ßan  ge^t  nii^t  mit  j^ni  t 
SQo  man  beg  aiugenblifS  nic^t  Ean  bereitet  fe^n. 

261.  Sie  §o0j(it  bef!  Sammea. 

Sie  SDa^Ijeil  ift  bereitt,  bafi  Samm  geigt  feine  Bunben: 
aSe^  bit,  ^aftu  noc^  nic^t  ®Dtt  b  einen  fflrAutgani  funben. 

262.  SaS  ^od^äcitlit^e  fileib. 

SaEi  6o($ieUrieib  ift  Sott  unb  feineä  ©eifteä  liebe: 

Seuv^ä  an,  fo  toeic^t  Don  bir  toaS  beinen  öeift  mat^t  trübe. 


1, 26a]  @rPeg  »udj.  37 

263,     ®Dtt  fotfd^t  fidj  ttiemar«  auj. 
3)ie  (Stege  ©Dttl^eit  ift  fo  veid^  an  Stallt  unb  ^ffai, 
2)a5  fte  pd^  fel6p  nodj  nie  ganft  au^geforfd^et  l^at. 

hs]     264.        a)fe  ©teaturen  finb  ©Dtteg 

äßiberl^aK. 

Slid^tg  toef et  ol^ne  ©timm :  ®Dtt  l^&ret  ÄberaU, 
3n  allen  ©teaturn,  fein  Sob  unb  Söiberl^att. 

265.  2)ie  ®ini0leit. 

9[(^  ba^  toir  SJ^enfd^en  nid^t  n?ie  bie  9ßalbb6ge(ein, 
®in  jebet  feinen  tl^on  mit  Sufl  gufammen  fd^re^n! 

266.  S)em  Bpbtitx  tau^tt  nid^tS. 

3d^  h)ei5  bie  SRadJligall  ftrafft  nid^t  be^  ®u!®ul8tl^on: 
^u  aber,  ftng  id^  nid^t  tote  bu,  f))tid^fit  meinem  ^ol^n. 

267.  @in  bing  bel^agt  nid^t  offt. 
e^reunb,  foUn  toit  aUefambt,  toie  jmmet  @ined  fd^re^n, 
SBaS  toirb  ba^  öot  ein  Sieb,  unb  öor  ©epnge  fein? 

268.  SBetdnberung  ftel^t  fein. 

3e  mel^r  man  Untetfd^eib  bet  Stimmen  borsfansbtingen 
3e  tounberbal^tlid^er  p^t^t  auä)  ba(  Sieb  juüingen. 

269.  93e^  &Dtt  ift  alled  gleid^e. 

®Dtt  giebet  fo  genau  auf  ba^  !oasen  aä}t, 
91U  auf  ba^  birelim,  ba^  jl^m  bie  Setd^e  mad^t. 

270.  S)ie  ©timme  ©Dtte«. 

^ie  Kreaturen  pnb  be^  @n>gen  äBorteiS  Stimme: 

®d  fingt  unb  Üingt  ftd^  felbp  in  SCnmutl^  unb  im  @rimme. 

271.  Sin  ©Ott  ipnid^tg  ©teatütlid^«. 
Siebfht  nod^  toaS  an  ®Dii,  fo  f))tid^pu  gleid^  babe^, 
^ag  ©Dtt  bir  nod^  nid^t  ©Dtt  unb  aKe  binge  fe^. 

272.  S)er  3Renfd^  ip  ©otteg  gleidönü^. 
äBoiS  ©Ott  in  (Stoig!eit  begel^m  unb  toäntfd^en  !an, 
S)a^  fd^auet  @r  in  mit  a(d  feinem  gleid^nü^  an. 

[54]     273.         ©teig  über  bie  §eilig!eii 
S)ie  §eilig!eit  ip  gutt:  toer  btüber  fommen  fan, 
2)er  ip  mit  ®Dtt  unb  2Renfd^  am  aüerbepen  btan. 

274.  S)et  SufaU  mui  IJintoeg. 

2)et  Sufaa  mu^  IJintoeg,  unb  atter  falfd^et  fd^ein: 
Xu  mup  gan^  toefentUd^  unb  Ungef&tbet  fe^n. 


38  ^c^onniS  anfldi  p, 

275.  See  aiienf(^  bciiiflt  alltB  in  ODtt. 
3]|(n(<^  all(ä  liebet  bit^;  umm  bid^  iftö  ft^i  gebtangc 
(Sa  (auffet  aH^  ju  biv,  baß  eä  p  ©Ott  gelange, 

27».  iBinS  beg  anbcrn  Einfang  uiib  Snb«. 
@Dlt  ift  mein  legteS  @nb:  aUtitn  i^  fein  SInfang  bin 
So  reejet  tr  aufe  mir,  unb  icf  Beiae^  in  3^n. 

277.  S)a6  gnbe  SOUeä. 

IBa6  ÖDlt  (ein  enbc  ^at,  geftel;  i(^  bir  nii^t  ju: 
Senn  fi^au,  <Sr  fut^t  \a  itiic^,  bog  ei  in  mir  bmi^. 

278.  ßSOtteg  anber.et. 

3cO  Bin  ©DttS  anbeniär,  in  mir  finbt  ©r  oUein 
3Baä  3^m  in  Smigteit  tuirb  glei;^  unb  A^nlid^  F<Jn. 

2T9.        Bie  St^&eit  fc^affet  ni*tB 
3Jiit  Si^^ett  fui^eftu,  baib  bie  ba[b  jene  fachen: 
a*  tiffeft  buä'  boi^  ®Dtl  tiat^  feinem  luiüeii  matten! 

280.  Serroatite  lueifen  Siein. 

Sein  ftein  Chimift  ift  nic^lä:  bet  glftein  ben  iä}  mein' 
3(t  meins  0ölb  'l'iuctur,  unb  «Her  lueifcn  Stein. 

281.  Seine  SeBotfe  (inb  ni(^t  ff^toer. 
Iliettf*  l(&e|hi  in  ®Dtt,  unb  ftitDeft  beinern  ffiiUen, 
So  ift  bir  nid&t«  fo  lei^i,  al«  fein  Sebott  erffillen. 

282.  3n  ®Dtl  her  bepe  Stanbt. 

aCaä  ^ilfjt  mid^S  bafe  ben  ^errn  bie  SDiorgenfleren  Soben, 
So  i(^  lüc^t  über  fie  in  S^n  bin  mifge^oben. 
[55]     283.  ®Dtl  ift  Aber  heilig. 

St^re^t  ^in  3^r  Seirop^in,  bofe  Wo8  man  bon  eu(^  Itft: 
30  torig  bo6  ®olt  mein  ©olt  no«  me^r  alä  heilig  ift, 

284.  aJBer  alle  ertSnbtnfiB  fol  man 

tommen. 
iBai  S^etuBin  erteitnt,  bag  mag  mir  nic^t  geiiAgen, 
3c^  Wil  noij  ober  3&n,  loo  tiit^tS  erfanbt  Suicb,  fliegen. 

285.  Sag  erlennenbe  muß  baä  er. 

fanbte  werben. 
3n  ®Dtt  toirb  nid^tB  erlanbt:  (Sr  ift  ein  einig  Sin. 
SoB  man  in  3^""  »rlennt,  bog  muß  ""un  felber  fein.*) 
*)  ita  qui'ique  Divua  Ruabr.  qood  contemplamur,  TumuB 
&  quod  fumus  contemplamur.  j 


1, 286]  ©rfie«  »udj.  39 

286.  Stttiw^Jf  toeiter. 

SRaria  ift  l^od^toel^rt:  bod^  !an  id^  1^6l^er  !ommen, 
3K3  fic  unb  alle  ©d^aar  ber  ^eiligen  ßeüommcn.*) 
♦)  ©l^riflu«  ift  unfet  I^6d^fte8  SieJ^l. 

287.  S)ie  @d^6nl^eit. 

2)ie  @dj6nl^eit  ift  ein  Sid^t:  je  meljr  bit  Sid^t  gebrift, 
3e  gteulid^er  bu  and}  an  2t\b  unb  @ee(e  bift. 

288.  2)ie  ßclaffenc  ©d^6nl^cit. 
Sl^t  SRenfd^en  lernet  bod^  öon  SBiefenblömelein, 

^ie  il^r  tönt  ®ott  gefaUn,  unb  gleid^tool  fd^6ne  fe^n.  a. 
a.  2)enn  fie  nel^men  fid^  itfter  fd^&nl^eit  nid^t  an. 

289.  Dl^ne  toarumb. 

2)ie  %>y  ift  ol^n  toarumb,  fte  brüllet  toeil  fte  blöl^et, 
®ie  ad^t  ntd^t  ftrer  felbft,  fragt  nid^t  ob  man  fte  filmet. 

[56]     290.  Sa6  ®Dtt  forgen. 

3Ber  fd^mült  bie  Silten?  aGßer  fretfet  bie  SRarciffen? 
2Ba8  bift  bann  bu  mein  ©l^rift  auf  bid^  fo  fel^r  befliffen? 

291.  S)er  ©ered^te. 

^a(  ber  geredete  9)tenfd^  tov\d^ft  toie  titi  ^Imenbaum 
Sertounber  idj  mid^  nid^t,  nur  ba^  er  nod^  finbt  räum. 

292.  S)er  ©eeligen  Sol^n. 

2Ba8  ift  ber  ©eelgen  Sol^n?    3Gßa«  toirb  nur  nad}  bem  ©treit? 
@iS  ifi  bie  Milien  ber  Cautren  ®6ttlid^!eit. 

293.  aGßenn  man  S5erg6ttet  ift. 

SWenfd^,  toann  bid^  toeber  Sieb  berül^rt,  nod^  Seib  öerleftt, 
6o  biftu  red^t  in  ©Ott,  unb  ®Dtt  in  bidj  öerfe^t. 

294.  @Dtt  ift  ol^ne  SBillen. 

2Bir  Mitn  eg  gefd^el^  mein  §err  unb  ®ott  bein  toiUe: 
♦)  Unb  ftl^,  ®r  l^at  nid^  tt>W :  ®r  ift  ein'  ®h)ge  ftitte. 
*)  »erfkel^einenaufdingen  toillen,  benntoa8®Dt 
teil,  ba^  toiC  @r  toefentlid^. 

295.  ®g  mu^  in  bir  öor  fe^n. 
3RenfdJ  toirb  bag  ?5arabi^  in  bir  nid^t  erftlid^  fe^n, 
©0  glaube  mir  geh)i^,  bu  !ommeft  nimmer  brein. 

296.  a)ie  SRdd^ften  ©Dtte«  gef^ielen. 

®ott  ift  nid^t  alle«  nal^:  bie  Sungfrato  unb  ba^  Äinb, 
a)ie  3toe^  bie  ftnb«  attein  bie  ®ottggef})ieIen  finb. 


40  gol^tti«  «ttgeli  P,  297 

297.    3t\d)i  3lan  unb  bod^  unBe!leibi. 
3laU  bavf  i4  nid^t  für  ©Ott:  unb  mu^  bod^  unhdltihi, 
SniS  ^immelveid^  eingel^n,  toeU  ed  nid^tS  frembeiS  leibt. 

[57]     298.     S)a^$immelteid^  ift  inntoenbig 

in  uni. 
(Sl^rift  mein  too  Tauffftu  l^in?  bet  §immel  ift  in  bit. 
äßaS  fud^ftu  \^n  bann  erft  be^  eine?  anbren  ^l^&r? 

299.  9lit  fd^toeigen  l^&ret  man. 

Xa^  äBort  fd^aUt  mel^t  in  bir,  ald  in  be^  anbetn  SRunbe. 
@o  bu  \^m  fd^toeigen  lan%  fo  l^6rfiu  eS  jur  @tunbe. 

300.  3;rin!  au^  beinern  eignen  S3ronnen. 
Sßie  tl^irid^t  tl^ut  ber  Slann  ber  au^  ber  $f6^e  trinft, 
Unb  bie  gontenie  Idft,  bie  3^*«  i*"  $^«6  entfjjringt. 

301.  2)ie  Äinbet  ®Dtte3. 

äBeil  ©otteSünber  nid^t  ba^  eigne  Sauffen  Cieben, 
@o  tocrben  fte  Don  Jl^m  unb  feinem  (Seift  getrieben. 

302.  ©tel^n  ift  jutülle  gel^n. 
äBer  in  ben  äßegen  ©Otts  geb&d^te  ftill  ^uftel^n, 
2)er  toürbe  IJinterfid^  unb  inS  SJerberbcn  geljn. 


n,  1]  3tnberte8  »ud^.  *1 

[58]  SlnbcrtcS  Sud^ 

©ciftrcid^er  @inn^  unb 
©d^Iujs«»  reimen. 

1.  S)ie  Stet  ift  (Über  gordjt. 

©Ott  fürd^ten  ift  fcl^r  ßutt:  bod^  ift  e«  Keffer  lieben: 
Silod^  beffer  über  lieb*  in  ^^n  fe^n  auföetrieben. 

2.  a)ie  Sieb'  ift  ein  SKagnet. 

a)ie  Sieb  ift  ein  aRagnet,  fle  jtel^et  mid^  in  @Dtt: 
Unnb  toa«  nod^  griffet  ift,  fte  reiffet  ®Dtt  in  a;ob. 

3.  SKenfd^  in  ©Ott,  ®Dtt  im 

SRenfdJen. 
äßenn  id^  bin  ©otteiS  @ol^n,  toer  eS  bann  feigen  !an: 
a)en  fd^auet  3RenfdJ  in  ®Dtt,  unb  ®Dtt  im  SKenfd^en  an. 

4.  S)aB  @tt>0e  3a  unb  ^txn. 

®Dtt  ]pvxd)i  nur  immer  Sa;*)  ber  a;eufel  faget  nein: 
^rumb  !an  er  aud^  mit  ®D2:^  nid^t  3  a  unb  eineS  fe^n. 
*)  aHufio  ad  Nomen  Dei 

5.  Xai  Sid^t  ift  nid^t  ©Ott  felbft. 

Sid^t  ift  be^  $@rren  StUit :  gebrid^t  bir  gleid»  ba^  Sid^t, 
©0  toiffe,  ba^  btr  bod^  ©Dtt  nod^  nid^t  felbft  gebrid^t. 

6.  SRidJtg  ift  ber  befte  2;roft. 

SWd^tg  ift  ber  befle  a;roft.  (gntjeudjt  ©Dtt  feinen  @d^ein: 
[59]  Bo  mui  ba^  bloffe  SRid^tg  bein  2:roft  im  Untroft  fe^n. 

7.  S)aJ  toal^re  Siedet. 

©Ott  ift  ba^  toal^re  Sid^t,  bu  l^aft  fonft  nid^tS  a»  glaft: 
3m  faUe  bu  nid^t  gi^n  ba^  Sidjt  ber  Sid^ter  l^aft. 

8.  aRit  ©d^toeigen  lernet  man. 

^d^toeig  aUerliebfter  fd^toeig:  lanftu  mir  g&n|lid^  fd^toeigen: 
@o  toirb  bir  ©Dtt  mel^r  guttS,  als  bu  begel^rft,  erzeigen. 

in  Apocal. 

9.  a)a6  SBeib  auf  bem  SKonben. 
SBa«  ftnneftu  fo  tieff  ?  ba^  SBeib  im  ©onnef djein 
Xai  auf  bem  2Ronben  fte^t,  mu^  beinc  @ecle  fe^n. 

10.  a)ie  öraut  ift  bodj  ba^  liebfte. 

eag  toai  bu  toilt:  bie  Sraut  ift  bod^  ba^  liebfte  ünb, 
^a(  xixan  in  ©otteiS  fd^o^,  unb  feinen  armen  finbt 


\ 

42  SD^anniS  »iiflcti  [U,  11 

11.  Sic  bepc  ©ii^L-r^tit. 

@4laF  meine  Seele  f<^[of:  Sann  in  be^  iiiebfteii  Buiiben 
.^aftii  bie  fic^er^cit  iinb  Uolle  ^u^  gcfuiiben. 

12.  aiie  aunefroufdjttfft. 

aSflä  ifl  bie  3«iigftau(t^afft  ?  ftag  Kai  bie  ©Dtl^dt  (e^: 
^od)  [ennftu  Sautecteit,  fo  lenn^ii  alle  }tue^. 

13.  Die  ©rtt^eit  «IIb  3i.na!tau((5afft. 
Zit  ©Dtt^icil  ip  fo  na^  ber  Sunßftaufi^afft  »ertooubt, 
25fl6  fis  a\[<f)  o^iie  bie  nrt^t  ®Dtt^eit  loirb  ertaubt. 

14.  %tv  ein«  nur  liebt  ift  iBraut. 

Sie  Seele,  bie  nii^lS  iDcifi,  ni^tä  ioil.  nii^tg  liebt,  bann  (Sin: 
Sfiiife  feilte  nod^  bie  »raut  befi  eregen  Scöutgamä  ftijii. 
[SO]     15.  Sie  geheime  atmutt. 

SBet  ift  ein  anner  OTenft^?  See  o^ne  ^iilff  unb  Mat^ 
3loi^  Sieatui,  noc^  ©Ott,  noä;  äüb,  noi^  Seele  ^at. 

16.  ©Dtleä  ©i«. 

Wenfc^  biflti  ni^t  fo  mdt  alä  ODtteä  iSDtt^eit  ifl, 
©0  toitftu  nimmernie^t  ju  feinem  ©i^  erlieft. 

17.  ®Dtt  lüSiaert  fic^  niemanb. 

9iimm,  Irin!,  fo  Diet  bu  »ilt  unb  (anft,  e«  fte^t  bir  frtp: 
Sie  ganfee  ®Dtt^eit  felbji  ift  beine  Oaflcte^. 

18.  3)ie  aUei^^eit  Salomonä. 
ffiJie?  f(*S6fln  Satomon  ben  hjeifeften  äUein? 
33u  aut^  [anP  ©alomon  unb  feine  SBeifi^eil  feijti. 

19.  Sag  f)bä)^t  ift  Stille  fe?n, 
©ef^Affiig  fe?n  ift  fluttr  SJtet  beffer  über  »etten: 

3!od^  beffer  .Stumm  unb  ftin  fät  ©olt  ben  §fn:en  trelten. 

20.  3)a&  SebenaSui!^. 

®Ctt  ift  be6  EebeiiB  »uc^,  id^  fte&  in  3^m  ^efc^rieben 
anit  feines  Sammefl  »lutt:  icie  folt'  Cr  mit^  ni^t  lieben, 

21.  3)u  feit  bal  §Sc^fte  fetjn. 

Die  SBett  ip  Eitel  nit^te,  bie  gngel  finb  gemein: 
SJrumm  foB  iä)  ®olt  unb  5fe:if^  in  E^rifto  3efu  fe^n. 

22.  Sr^eb  bii^  (ibetbii^. 

Der  aJlenfc^  ber  feinen  Oeip  nit^t  über  fi($  ergebt, 
Ser  ift  nic^l  ipe^rt  bafe  er  im  ÜJIenft^enflnitbe  lebt. 


n,  25]  anberte«  »udj.  43 

23.  3n  ^l^rifto  !omi  man  l^od^. 
SSeil  mein  @rl6fer  l^at  bte  (Sngel  überfliegen : 

@o  !an  (n>o  id^  nur  n>i()  aud^  id^  fie  überfliegen. 

24.  2)er  2»ittel^unct. 

Ser  il^m  ben  9)littel^unct  jum  tool^nl^au^  l^at  erlieft, 
3)er  ftl^t  mit  einem  931«  toag  in  bem  Umbfd^toeif  ift. 

[61]     25.  a)ein'  Unrul^  mad^ftu  felbft. 

3loä}  Kreatur  nod^  @Dtt  tan  bid^  in  Unrul^  bringen, 
2)u  felbft  »erunru^t  bid^  (D  2;i^or]^eit!)  mit  ben  a)ingen. 

26.  2)ie  gre^l^eit. 

2)u  eble  JJre^l^eit  bu,  toer  ftd^  nid^t  bir  ergiebet, 

S)er  toei^  nid^t,  toag  ein  3Renfd^,  ber  gre^l^eit  Uebet,  liebet. 

27.  Slud^  öon  il^r. 

2Ber  gre^l^eit  liebt,  liebt  ®Dtt:  toer  ftd^  in  ®Dti  öerfenU, 
Unb  alleg  öon  fid^  ft6p,  ber  iftg,  bem  ©Ott  fte  fd^enft. 

28.  S)ie  ©leid^l^eit. 

2)ie  ©leid^l^eit  ift  ein  ^d^ai^:  l^aftu  fie  in  ber  S^'t 
@o  l^aftu  ^immelreid^  unb  SoUe  @eelig!eit. 

29.  a;obt  unb  ®Dtt. 

2:0b  ift  ber  ©Änben  @olb:  ®ott  ift  ber  2;ugenb  Sol^n: 
@rb)irbftu  biefen  nid^t,  fo  trdgftu  ben  barl^on. 

30.  Sufall  unb  aGßefen. 

3Äenfd^  toerbe  toefentlid^:  benn  tvann  bie  SBelt  öergel^t, 
©0  fÄlt  ber  3wfaII  toeg,  ba^  toefen  ba^  beftel^t. 

31.  ®6ttlid^e  genieffung. 

SBer  ®Dttg  genieffen  toil,  unb  Sl^m  ftd^  einverleiben, 
©Ol  h)ie  ein  SJlorgenftem  be^  feiner  ©onne  bleiben. 

32.  3){it  ©d^toeigen  fingt  man  fd^6n. 

a)ie  ®ngel  pngen  fd^6n:  3«^  ^ei^  baj  bein  ©eftnge, 
@o  bu  nur  gdn^lid^  ©d^toigft,  bem  l^6d^ften  beffer  Hinge. 

33.  SBer  Älter  ift  al«  &ütt 
SBer  in  ber  ®h)ig!eit  mel^r  lebt  aK  einen  3;ag, 
3)erfelbe  toirb  fo  2llt,  al«  ®Dtt  nid^t  toerben  mag. 

[62]     34.        Sied^ter  gebraud^  bringt  nid^t 

©d^aben. 
aRenfd^  f»)rid^ftu  bafe  bidj  jdjt«  bon  &DtUi  Sieb'  abl^dlt: 
©0  braud^ftu  nod^  nid^t  red^t  toie  ftd^d  geb&l^rt  ber  ^elt. 


11.  2)ie  befte  ©id^crl^eit. 
©d^laf  meine  8eeCe  fd^Iaf:  S)ann  in  be^  Siebften  SButib 
$aftu  bie  ftd^erl^eit  unb  boUe  ffinff  gefunben. 

12.  2)ie  gungfraufciafft.  ^ 
äßag  ift  bie  ^ungfroufd^afft?  frag  toa^  bie  @Dttl^eit  fei 
2)od^  fennftu  Sautetleit,  fo  lennftu  alle  gtoe^. 

13.  a)ie  ©Dttl^eit  unb  Sunßfraufd^afft. 
S)ie  @JDttl^eit  ift  fo  nal^  ber  gungfraufd^afft  bettoanbt, 
Xai  fte  aud^  ol^ne  bie  nid^t  ©Dttl^eit  toirb  erlanbi 

14.  2Ber  ein«  nur  Hebt  ift  Sraut. 

^ie  (Seele,  bie  nid^td  toei^,  nid^td  tüH,  ni^ti  liebt,  bann 
9lu^  l^eute  nod^  bie  S3raut  be^  (Stegen  S3räutgamd  fe)^. 

)]     15.  S)ie  gel^etme  Slrmutt. 

äßer  ift  ein  armer  a^enfd^?  S)er  ol^ne  $älff  unb  Slotl^ 
^oä}  Kreatur,  nod^  ®Dtt,  nod^  £eib,  nod^  @eele  l^t. 

16.  @OtteiS  @i^. 

aRenfd^  hi^tu  nid^t  fo  teeit  ald  &ütM  ©Dttl^eit  ifi, 
@o  toirftu  nimmermel^r  ju  feinem  6i|  erüefl. 

17.  ®Dtt  todigert  fid^  niemanb. 

9{imm,  3;rin!,  fo  t)iel  bu  toilt  unb  !anft,  eiS  ftel^t  bir  ftei^: 
a)ie  ganfte  ©Dttl^eit  felbft  ift  beine  ©aftere^. 

18.  S)ie  äßei^l^eit  ©alomonS. 
äßie?  fd^^lfiu  ealomon  ben  toeifeften  allein? 
Xu  auä}  !anft  @alomon  unb  feine  Sßei^l^eit  fe^n. 

19.  S)a5  Ij6d^fte  ift  Stille  fe^n. 
©ffd^dfftig  fe^n  ift  gutt:  SSiel  beffer  aber  »etten: 

SRod^  beffer  .©tumm  unb  ftiH  für  ®ott  ben  §erren  tretten. 

20.  Xai  SebendSud^. 

@Ott  ift  beB  SebeniS  93ud^,  id^  ftel^  in  gl^m  gefd^rieben 
anit  feine«  Sammeg  »lutt:  toie  folt*  @r  mid^  nid^t  lieben. 

21.  S)u  folt  hai  §6d^fte  fe^n. 

S)ie  Söelt  ift  @itel  nidjitg,  bie  ®ngel  ftnb  gemein : 
2)rumm  foll  id^  ®ott  unb  SKeufd^  in  ©l^rifto  S^fw  f^«. 

22.  @rl^eb  bid^  überbid^. 

S)er  3RenfdJ  ber  feinen  ®eift  nid^t  über  fidj  erl^ebt, 
^er  ift  nid^t  tpel^rt  ba^  er  im  äRenfd^enftanbe  lebt. 


44  3i'^miuia  Mnaeli  [U,  35 

35.  ©Dtt  teil  Ions  t&füi«  ift. 

Bt\}  lauter,  Sii^t'  iinb  fteif,  gtei^  Wie  ein  Sieittaittftcin, 
JJag  bu  in  augcii  ©olts  miaft  WeM  fle|i^'^(f«t  f«lJH- 

36.  Sag  »ucp  beg  @eiDiffenS. 
S)q6  i(^  ©Ott  ffiti^tcii  fol,  uiib  fiBcv  üQtB  liffien, 
3ft  mir  Don  Slnbegin  in  mein  Semftlt  ge((^rie6m. 

37.  an  einem  SJort  tiegl  alleB. 

ein  einliigS  SIDort^ilfft  mir:  WteittB  ßOtt  mir  einmal  ein, 
So  loerb'  t*  ftÄttg  ein  Samh  mit  ®ott  gcjeid^nct  fe^it. 

38.  ffier  SrAutgom  ift  bo^  ffiff". 

J)u  maaft  ®Otl  Ifie  bu  luitt  ffir  betnen  §ettn  erteiinen: 
^äi  wil  j^ii  anberft  nid^l  a(ä  meinen  SrSutgam  nennen. 

39.  33er  an6etter  im  ®ei(t  uiib  in 

äBer  in  flt^  ABerfii^  in  ©Ott  Uetreifen  lan, 

S)er  teilet  ®iDtt  im  ©eip  unb  in  ber  ffia^t^eit  an. 

4ü.      ODtt  i|t  ba6  nein(t'  unb  srSfte. 
Sleiii  @Dtt  wie  9V06  iff  ®Dtt!  aÄein  ®Ott  mie  (lein  iff  GIDtt, 
Sletn  alä  tag  Heinfte  biiig,  unb  grefe  mie  alä,  öon  noi^. 
[G3]     41.  Bcr  guteJIauf.*. 

3Htn\^  gi6(iu  ©Dit  bcin  ^erg,  ®t  gibt  bir  (etneä  Wiber: 
ac^  Weli^  ein  lue^ttter  Saufdjl  bu  fleigefl  auf,  iSr  nteber. 

42.  Xai  untre  (trabet  ni^t. 

äBet  ü6cr  ätttg  utib  Xi}a[,  unb  bem  <StioblU  fijt, 
See  ad&tetä  nii^t  ein  ^aar,  mennä  benneil,  ivai^t  unb  Blijt. 

A3.  Die  mitfeltBaubl  mu6  tu  egg. 

äöetig  mit  bem  mitteltoeg,  (o(  idj  mein  Sid^t  onfc^auen, 
£d  mu|i  man  (eine  SJunb  ffir  tiiein  ®efic^te  bauen. 

44.  SBaä  aHeii(*^eit  ift. 
gragftu  ifaS  SHenft^^eit  (e^?  3(^  fag«  bit  bereit: 
©3  ift,  mit  äntm  aBert,  bie  fibtrUngel^eit : 

45.  @Ott  liebet  fic^  allein, 
es  ift  geWiSIit^  loa^r,  ©Ott  liebet  ftt^  oGein, 
Unb  Wer  (ein  anbe^ßr  in  [einim  So^n  (an  feijn. 

4fi.  ffier  ©Ott  ift,  fielet  ®Dtt. 

aSeit  idt  bo6  Wa^re  Sic^t,  fo  ipie  e8  ift,  fot  fe^n; 
©0  mu&  it^e  (elbet  [e?n:  fonft  lan  e6  nii^t  gefi^e^n. 


ü,  47]  «ttbertc«  93ud^.  45 

47.  2)ie  Siebe  fud^t  nid^t  Sol^n. 

SRenfcl^  liebftu  ®Dtt  ben  ^®xxn,  unb  fuc^eft  Sol^n  babe^, 
@o  fd^m&!eftu  nod^  nid^t  toad  Sieb'  unb  lieben  fe^. 

48.  ®Dtt  lennt  man  am  ®efd^6j)ffe. 
®Dtt  ber  öerborgne  ®Dtt  toirb  hinbbal^r  unb  gemein 
S)ur^  feine  ©reatum,  bie  fein*  enttoerffung  fe^n. 

49.  ®Dtt  liebt  bie  Sungfrauf d^afft. 

©Ott  tnn!t  ber  Sungfraun  mild^,  jeugt  burd^  big  l^eU  unb  fre^, 
2)ag  toal^re  Suugfraufd^afft  fein  Xvartt  unb  Sabfal  fe^. 

164]     50.        ®Dtt  toirb  ein  üeine«  Äinb. 

©Ott  fd^leuft  fid^  unerl^6rt  in  Jtinbed  üeinl^eit  ein: 
^d^  m6d^t'  id^  bod^  ein  ^inb  in  biefem  ^inbe  fein! 

51.  ^ag  unaugf!|}red^Hd^e. 
3)enfpu  ben  SRamen  ®Dtt8  gu  fj)redjen  in  ber  ^tii, 
3!ftan  \pxi^t  V}n  aud^  nid^t  aug  in  einer  ©irigfeit. 

52.  2)a6  «Reu  Serufalem. 

3)a6  9ieu  Serufalem  biftu  für  ®Dtt  mein  ©l^rift, 
Sßenn  bu  au^  ©DtteS  ©eift  gan^  92eugebol^ren  bift. 

53.  ®g  mangelt  nur  an  bir. 

Sld^  !6nte  nur  bein  $er^  ^u  einer  ^txp\>i  toerben. 
©Ott  to&rbe  nod^  einmal  ein  Jlinb  auf  biefer  ®rben. 

54.  ©ntbilbet  muftu  fe^n. 
©ntbilbe  bid^  mein  Stinh,  fo  toirftu  ®Ditt  gleid^: 
Unb  bift  in  fkiller  diuf)  bir  felbft  bein  ^immelreid^. 

55.  ®Dtt  ift,  ®r  lebet  nid^t. 
003:3;  ift  nur  ©igenblid^:  ®r  liebt  unb  lebet  nid^t, 
äßie  man  t)on  mir  unb  bir  unb  anbren  fingen  ]pvid}t 

56.  ^rmut  unb  9leid^tl^um 

^er,  \oa^  er  l^at,  nid^t  l^at,  unb  aUed  fd^d^et  gleid^, 
2)er  ift  im  Sleid^tl^um  arm,  in  Slrmutl^^  ift  er  reid^. 

57.  3Ran  mu^  ^f)m  felbft  enttoad^fen. 
©ntto^feftu  bir  felbft  unb  aller  ©reatur, 

©0  toirb  bir  eingeimj)fft  bie  ®6ttlid^e  ^aiut, 

58.  (3ott  fterben  unb  ©Ott  leben, 
©tirb  ober  leb  in  ®Dti :  bu  tl^uft  an  beiben  tool: 
äßeil  man  ©Dtt  fterben  mu%  unb  &Dtt  au^  leben  fol. 


59.      aset  ift  mt^r  ©Ott  als  aH«n((^? 
SJ«  o^ti  empfiiibm  liebt,  unb  D^n  crtennen  lennl: 
3)cr  Wirb  mit  gutlem  tec^t  iiw^t  ®Dtt  alä  Tlen^ä}  genemit- 
f65]     OD.  SJom  lieten. 

»lenf*  milft:  unb  licBftu  ni^lS,  (o  Iniffl  unb  Stctftu  luot: 
SJtt  glci«^  liebt  lunä  er  mit,  Iie6t  boc^  nid^t  loa«  «  fol. 

Rl.        Ser  fii^  DttlÄp,  fiiibt  ÖDtt. 
SGer  fi$  Bfrlo^Kn  ^ai,  unb  uon  fi$  fei 6p  entbimben, 
SDer  6ot  ODtt  feinen  Stofi,  unb  (einen  ^cvlant"  futibcn. 

62.  Sn  Seiben  mufe  man  (e^n. 

aHein  @Dtt  toie  Fait  bin  i^!  9Ii$  lag  mi^  boc^  erlcamten 
3n  bfinet  äJlenfc^^eit  ©c^og,  unb  beiner  ©Dtt^eit  atmen! 

(13.  ©et  laute  ^irt  bafi  aQort. 

greunb  glaub  eB  ober  nit^t:  ii$  ^r'  in  jebem  nn 
Sßaim  i^  bin  tauB  unb  ©tumin  6cm  otogen  SBotte  jii. 

G4.  (Sin  Senffder  faget  alleS. 

SDenn  meine  ©eel  erfeuffBt,*)  unb  9I($  unO  O  filjreijt  &in: 
@o  tuffet  fle  in  (ii$  i^t  Snb  unb  ainbegin. 
•)«&<« 

85.    Sie  (greigleit  irirb  nic^t  gemSffen. 
3)ie  emigEeil  iDeig  nif^tS  bon  ^a^ren,  Saugen,  ©ümben: 
Si^  bag  i$  bod^  no^  nit^t  b<n  SRittel^unct  gefunben. 

66.  (Sin#  liilffl  bem  anbren  fort, 
anein  ^e^lanb  bet  ifl  Sott,  unb  iä;  ux  anbten  binge: 
3m  fatt  fie  fit^  iti  mi^,  unb  iä)  in  3^n  niic^  fi^minge. 

67,  SDie  Mbgeft^ieben^eit. 

SBeit  abgefc^ieken^eit  fit^  nienianb  mac^t  gemein: 
So  mu6  f"  "^if  fuf^t  unb  eine  ^ungfcau  frin. 
[66]      68.     SOiit  S*iueigen  toivbä  gefprod^en. 

3ßenf(^  \d  bu  loilt  bog  fe^n  bec  Stoigfeit  augf^rei^nt. 
©0  muftu  bic^  juöov  befe  Sebenä  gang  entbrecben. 

69.  Sie  getftliti^e  ©c^iffact. 
alle  aSelt  ift  meine  See,  bet  ©c^ifmann  @Ottc€  (Beiß, 
Saä  ©(^if  mein  Setb,  bie  Seel  iftä  bie  na;^  ^aiife  reift, 

70.  Sie  8autet(eit. 
SoHomne  Sauterteil  ift  SBilb.  Som.  Siebe-Iofi: 
©te^l  aller  eigenff^afft,  wie  (MDIteS  ßteftn  tiefe. 


n,  71]  «ttbetteg  »ud^.  47 

71.  a)er  toefentlid^e  3Renfcl^. 
ein  toeycntltd^cr  SKenfd^  ift  toie  bie  ©toigfeit, 
2)ie  unDerAnbert  bleibt  t)on  aUer  dufferl^eit. 

72.  SBer  finget  mit  ben  ©ngeln. 
SBer  pd^  nur  einen  blif  !an  Äbetftd^  erfd^toingen, 
^er  !an  bag  Gloria  mit  ©DtteS  @ngeln  fingen. 

73.  2Cn  ben  ©ünber. 

SldJ  Sünber  toenb  bid^  umh,  unb  lerne  ®Dtt  erfennen: 
3d&  toei^  bu  toirft  "S^n  balb  ben  lieben  Stattet  nennen. 

74.  ^u  muft  Serg6ttet  toerben. 
^l^tift,  ed  ift  nid^t  genug  ba^  id^  in  ©Ott  nur  bin: 
3d^  mu^  aud^  ©OtteiSfafft  ium  toad^fen  in  mid^  giel^n. 

75.  ^u  muft  aud^  gr&d^te  tragen. 
2:rinlftu  beg  §®rren  Slut,  unb  bringeft  leine  grud^t, 
Bo  njirftu  fr&fftiger  alS  jener  Sßanm  öerfiud^t. 

76.  älud^  bir  ift  nid^td  t)erfagt. 

D  ®bler  Oeifk  entreiß,  lag  bid^  bod^  nid^t  fo  binben: 
S)u  lanft  ®Dti  l^errlid^er,  ald  aUe  ^eilgen  finben. 

77.  2C  83  ift  fd^on  genug. 

S)ie  ^e^ben  >)Iaj)>)em  öil:  toer  ©eiftlid^  toeiß  jubetten, 
♦)  S)er  !an  mit  SC  unb  ö  getröft  für  ®ott  l^intretten. 
♦)  ABBA 

[67]     78.         ®in  Sieb  öerguft  bag  anbre. 
SS^enn  meine  @eele  ©Ott  im  ©eift  begegnen  !an, 
©0  Part  (D  3®fu  ©l^rift!)  ein  Sieb  bag  Slnber  an. 

79.  a)er  geiftlidje  X^mptl  ®Dtte8. 

S)ie  Pforten  beiner  ©tabt,  3Rein  ®Dtt,  finb  ^erlefein: 
SßaS  mug  bod^  für  ein  ^li|  mein  @eift  bein  %tmptl  fein. 

80.  2)ag  geiftlid^e  3ion. 

gül^r  auf  §®rr  beinen  Sau,  l^ier  ift  bie  grieben8s©tabt, 
§ier  ift  too  Satomon  bein  ©ol^n  fein  gion  l^at. 

81.  S)er  Delberg. 

Bot  bid^  beg  $erreu  Slngft  erl6fen  öon  befd^toerben, 
@o  mug  bein  $er$e  loor  ju  einem  Delberg  irerben. 

82.  ^ag^er^e. 

SKein  §er^  ift  unten  eng*  unb  obenl^er  fo  toeit, 
a)ag  eg  (3Dü  offen  fe^,  unb  nidjt  ber  Srrbigfeit. 


3*  Bin  (in  »trg  in  SDtl,  unb  mnfe  miO)  felbct  fi 
JJafeniE  ®Dtt  mir  fol  fein  liebeä  aintlid  jcigcn. 


S4. 


Sic 


(tic 


*lu 


§in  auf.    SBo  bic^  bet  Slij  mit  E^ttftc  fol  uinbgcben. 
aSuftii  inie  («ne  ixt\}  auf  S^obovB  ^%  leben. 

85.  Still  SArlcr  Biftu  felbft, 

Sie  Stit  bif  ^.\[t  bi(^  ni^t:  bu  felber  bijt  bie  äBelt, 
2)ie  bi$  in  bit  mit  bir  fo  ftott  gefangen  ^All. 
[SS]      Sil.       3)u  muftä  auä)  fcl&ft  getoinnen. 

®Dlt  ^at  mol  gnug  get^iaii;  bo^  bu  ttÄgfl  ni(^l§  barbon, 
So  auäf  nii^t  bu  in  3^m  erfriegeft  beine  Rron. 

87.  Sag  geifttic^e  «."iu^elein. 
aßein  SetB  ift  eine  ©i^al'  in  bem  ein  SAut^elein, 
Scni  @eift  bet  @luigteit  »il  auggtbtüitet  fe^n. 

88.  eben  Ooin  (elbigen. 

Dafi  arme  SAud^eleiu  Iluc^ft  unb  ptW  ffit  unb  fftt; 
3£irb  eä  bann  nic^t  balb  fe^n  befi  Smgen  Siebtes  Bi^r! 

89.  Segen  äufgana  muftu  fe^. 

gttunb  loittu  an  3^m  felbft  baä  £i^t  ber  Sonnen  fe^n 
@o  muftu  bein  @efi(i)t  ^in  ju  bem  Aufgang  bie^n. 

W.  Sie  UnlettüiUfflit^teit. 

2)et  aiij  beä  ©o^neS  ©DU*  biit^Uudil  in  einem  91un 
Sie  6"?™.  l'eli^e  fu^  3^m  gAn^Iit^  untert^un. 

öl.  Sie  Öebull. 

©tbuU  ift  über  ©olb:  fie  lau  auc^  ©Dtt  bejwingen, 
Unb  Was  dt  ^t  unb  ift  gan);  in  mein  ^er^jc  btingen. 

92.         Sieee^eimfte®elaffen^eit. 
©elaffen^eit  fi^t  ®Dtt:  ©Ott  aber  felbft  julaffen, 
3ft  ein  ©elaffen^ieit  bie  wenig  SHenft^en  faffen, 

!t3.  Set  geheime  ©DttcS  Sug. 

GlDtt  (ftft  mii^  feinen  ©o^n  mit  feinem  ^eilgcn  Seift, 
SBenn  et  mit^  liebet!  fiinb  in  e^rtfto  SSfu  ^eift. 

91.  eine  ift  be6  anbern  Ivoft. 

©Ott  ift  bet  Sitztet  Si^t,  Wein  ^e^lanb  ift  bie  Sonne, 
Sflaria  ift  bec  ^lon,  i<^  S^ter  olleT  äGonnc. 


II,  95]  «nberte«  »udj.  49 

[69]     95.       2)ag  Samm  unb  audf  ber  S6h). 
SBcr  atteS  untertritt,  unb  atte«  bultet  fein, 
3)er  mu^  ein  Samm  unb  S6to  in  einem  toefen  fe^n. 

96.  2)er  ©eifk  ift  eineXaube. 
SBarumb  bag  @Dtte8  ®eift  toie  eine  %(iub'  erfd^eint? 
®r  tl^utS,  toeil  @r,  mein  Äinb  bid^  ju  erfeud^eln  meint. 

97.  3)er  ^eilgen  2:auben  ndft. 
2Benn  bu  ein  Xdublein  bift,  unb  feine  ©atte  l^aft, 
©0  finbeftu  mein  ©l^rift  im  §er^en  Sigfu  raft. 

98.  2lm  fid^erften  am  beften. 

gleud^  meine  %anht  fCeudJ,  unb  raff  in  ©l^rifti  ©eelen, 
2Bo  toiltu  bid^  fonft  f^xn  loerbergen  unb  berl^6len? 

99.  2)ie  SBieberßÄltige  ^dubelein. 

D  tounber!  @Dtt  ift  mir,  id^  3^m  ein  2:dubelein: 
@d^au  bod^  toie  aUe  3^^^  ^in  anber  ©ined  fe^n! 

100.  ®ib  muf),  fo  rul^ftu  lieber. 
2Benn  ©DtteS  3:aube  fan  in  beinem  §er^en  rul^n, 
SBirb  fie  bir  toiberumb  bag  §er^e  ©Dttg  auftlj^«"- 

101.  ^ie  gel^eime  Sberfd^attung. 

3d^  mu^  @Dtt8  ©d^toanger  fein:  fein  ®eift  mu^  ob  mir 

fd^toeben, 
Unb  ®Dtt  in  meiner  @eel  toal^rl^afftiö  mad^en  (eben. 

102.  S)a^  dufere  tr6ft  mid^  nid^t. 

äBaS  l^ilfft  mid^d  ®abrie(,  bag  bu  aj^ariam  gr6ft, 
SBenn  bu  nid^t  aud^  be^  mir  berfelbe  S3otte  bift! 

103.  a)ie  geiftlid&e  ©eburt. 
öerÄl^rt  bid^  Q^iti^  ®eift  mit  feiner  toefenl^eit, 
@o  toirbt  in  bir  gebol^rn  ba8  Äinb  ber  ^toigfeit. 

[70]  104.  2)ie  geiftlidje  ©d^todngerung. 
3ft  beine  Seele  SÄagb,  unb  loie  3Raria  rein, 
@o  mu^  fte  SCugenbli!«  bon  ©Dtte  fd^toanger  fein. 

105.       ®in  Slie^'  unb  aud^  ein  Äinb. 
SBenn  (Sott  ftd^  (a)  toefentlid^  in  mir  gebol^ren  pnbt, 
©0  bin  id^  (SBunber  bing !)  ein  Slie^'  unb  aud&  ein  Äinb. 
a.  aßarl^afftig.atfo  toefentlidje  »uffe  bel?mThaul. 
inftit  c.  I. 

Ang.  Silesias,  Cherub.  Wandersmann.  4 


10t;.  erlDtitetl  muftu  fc^n. 

Ettoeitere  btin  §tr^,  fo  ge^et  QDIt  borrin: 
9)u  foll  fein  Sintmelrcic^,  iSt  reil  bein  fiJnig  fe^n. 

107.  Sie  SteugEbuit. 

5at  brine  31euae6utt  mit  luefcn  nic^lS  gemein, 
SBie  (an  fie  ein  Oeft^Äpff  in  ß^tifto  3®!"  !«?"' 

108.  Sie  Staut  SDlteS. 

fiinb  TOwbe  ©Dtteä  Svaul,  ent6(ul6  bi*  3^m  aUein: 
ffiu  toirft  (ring  ^erBenä  ©i^aj,  unb  (r  bein  lie&pet  fein. 

109.  S)ie  äßert  Hergebet  nii^t. 

Bä)aii,  bije  Seil  »etge^l.    aßae?  fie  Derge^t  aud^  nic^t, 
las  ift  nur  ginpernufe  iraä  0Ctt  an  j^r  aetbri^t. 

HO.  Sie  aJerllÄiruna. 

SJlein  Selb  bev  toivb  füv  ©Ott  mie  ein  Eatfuntel  pe^n, 
aßenn  (eine  grob^eit  toicb  im  geuet  unterge^n. 

111.  anario. 

asu  iJteift  fflariam  ^od):  i*  foge  nod^  barbe^, 
Da6  fie  bie  fifnigin  ber  fiSniginnen  (e^. 
[71]      112.        Slufe  unb  ein,  ©ebHcen  unb 
©ebo^ten  feljn. 
SBenn  bu  in  SBa^i^eit  fanfl  aufe  Sott  geborten  feijn, 
Unb  Inibev  ®Dtt  oebA^m:  fo  ge^ftu  aufi  unb  ein. 

113.  aUan  fol  Oetnünfftig  ^anbeln. 
gieunb  fö  bu  trlnlen  milt,  |o  feg  boi^  beinen  9)lunb, 
aUJie  ein  aietnünfftiger  ret^t  an  befe  SaffeS  fpunb, 

114.  Sic  ©leatütn  finb  gut. 

Su  (lagft,  bie  ßreatutn  bie  bringen  bit^  in  5pdn; 
Sie?  muffen  fie  bo*  mit  ein  5D3eg  ju  ®Dtle  fe^n. 

115.  Sie  geiftlii^e  Sagt. 

aSie  Wo!  löitftu  gejagt  bon  ^unben  lieber  U^rift: 
So  bu  nur  roiHiglid^  bie  §inbin  SDtte«  bift. 

116.  Sie  befte  ©efellf^afft. 
©efeUft^afft  at^f  ii^  nii^i:  ee  fe?  bann  bog  baS  Binb, 

Sie  Sungfrüu,  unb  bie  laub',  unb'8  Samm  behfammen  fmb. 

117.  Sie  einfamteit. 
Sie  einfamleii  ift  not^:  bo^,  fe^  nur  nit^l  atmetn: 
6d  tanflu  überaU  in  einer  aBöften  fc^n. 


n,  118]  SCnberted  »ud^.  51 

118.  ®bttlxdf  Seben. 

3m  faU  bid^  niemanb  ved^t  unb  gnug  berid^ten  lan 
SBaS  ®6ttUdJ  Seben  fe^:  fo  ]pn^  ben  §enod^  an.*) 
*)  §enod^  l^eift  ein  ®Dtt  ergebener. 

119.  ®6ttad^e  gleid^l^eit. 

®in  ©Ott  ergebner  äl^enfd^  iß  ©otte  gteid^  an  dtuf^, 
Unb  toanbelt  6ber  3«**  "«^  ^^^  i«  i«^«w  Slilu. 

120.  3Ran  ifet  unb  2:rin!et  ©Ott. 

Wl^zm  bu  »erg^ttet  bift  fo  igt*  unb  trinfft*  bu  ©Ott, 
(Unb  big  ift  etoig  toal^r)  in  jebeni  bijfen  ©robt. 

[72]     121.  2)a6  ©Heb  l^at  beg  SeibeS  toefen. 

^ftu  nid^t  fieib  unb  @ee(  unb  ®ei^  mit  ©Ott  gemein: 
SBie  !anftu  bann  ein  ©Heb  im  Seibe  3@yu  fe^n? 

122.  2)ie  geiftlid^e  äBeinrebe. 

3dJ  hm  bie  (Reb*  im  ©ol^n,  ber  SJatter  ijfCan^t  unb  ]pix% 
2)ie  grud^t  bie  aug  mir  iod*ft  ift  ©Dtt  ber  ^eilge  ©eift. 

123.  ©ebult  l^at  jl^r  toarumb. 

©in  ©l^rift  tr&gt  mit  ©ebult  fein  Serben,  ©reu^  unb  ^ein, 
2)amit  er  etoig  maQ  bei?  feinem  3®f«  ]^W' 

124.  ©Dtt  ift  boHer  ©onnen. 

SBeit  ber  geredete  SRenfd^  gldn^t  toie  ber  Sonnenfd^ein, 
©0  toirb  nad^  biefer  S^t  ©SDtt  boKer  ©onnen  fel^n. 

125.  2)u  muft  bag  toefen  l^aben. 

®Ott  felbft  iftS  §immelreid^:  toiltu  in  $immet  fommen^ 
3Rug  ©DtteS  toefenl^eit  in  bir  fe^n  angegtommen. 

126.  a)ie  ©nabe  ioirb  SRatur. 

gtagftu  toarumb  ein  ©l^rift  fei?  fjrom,  ©ered^t  unb  gre^? 
@o  frageftu  toarumb  ein  Samm  fein  Sieger  fei?. 

127.  2)a6  Siebft'  auf  biefer  ©rben. 
gragftu  toaS  meine  Seel  am  Siebften  f^at  auf  @rben? 
©0  ioiffc  bag  cg  l^eift:  mit  nid^tg  befleüet  to^rben. 

128.  2)er  gimmel  ftel^t  ftdttg  offen 
SSergtoeifle  nid^t  mein  ©l^rift,  bu  fanft  in  §immel  braben, 
@o  bu  nur  magft  bar^u  ein  SJldnnlid^  ger^e  l^aben. 

129.  ®ing  jeben  ©igenfd^afft. 

S)ag  2:i^ier  toirb  burd^  bie  Slrt,  ber  äJienfd^  burd^  ben  Serftanbt, 
[73]  S)er  ®ngel  burd^  bag  fd^aun,  burd^g  ioefen  (3Dtt  befanbt. 

4* 


^D^aniii«  ^ngcli 


[II,  IH 


130.  @fl  mue  SßetBolbtt  ftin. 

e^tift  Mei  was  bu  t^tifl,  bafe  üfifrjeii^  mit  ®oIb:»l 
Sonft  ift  ©Ott  TOeber  bit,  noc^  teinen  SBerftn  ^olb. 
•)  Solb  btr  Sit6e. 

191.  9Iim6  alfb,  bafi  bti  ^afl. 

aSenft^  nimbftu  6(Ctt  olä  Itoft,  al«  !&f(iateil,  unb  Sit^l : 
9üa8  iaftii  bann  wenn  Ktofl,  Sii^i,  ffiffigfcit  gebri*!? 

132.  ®D1U  (Sigenji^afft. 

SQog  ifl  @Dtte  eigenf(^afft?  ftt^  inä  ©tfi^^pn  «rfiitffrn 
aUieit  bet(el6t  fepn,  nichts  ftaben,  woHtn,  rotfftn.') 
♦)  SBerfle^f  acciden taliter  über  iuf.Ulifler  Weife 

-      "  " Ei|.   b_a6  toiLunb  todfe; 


;   tooä  Sott   l 


.etcnllic^.  Mlfp  ^at  e 

133.  I)ie 
^eunb  glaub  tS,  fjti^ 
@e  mit  i^  lititc  i}in, 

134.  Ei 


d^tä  (mUei8tnfd6affl.) 
affcn^Eit. 

&  ®Dlt  tiic^t  in  ben  §innncl  geiii 
f)  in  ber  §&ire  fte^n. 


®Iei 


Sßev  nttgcnbS  ift  gebo^rn,  unb  niemanb  Wirb  betonbt, 
S)fr  ^at  auä)  in  bet  5&U  fein  liebeä  SJaterlnnb. 

135.  ®ie  ©eUfien^eit. 

3c&  mag  ni^t  flrnfft,  ©eTOolt,  Sunfl,  SBeifi^eii,  Seiiltiiim, 

S*eitt : 
3(^  roil  nur  oll  ein  fiinb  in  meinem  SJaler  fein. 

136.  eben  ton  berfelben. 

®f^  ou|i.  jo  fle^t  ©Ott  ein:  Stirb  btr,  fo  Icbftu  Sott: 
Se^  nic^t,  fo  ift  eä  ©n  t^u  ni^te,  fo  gfc^it^t'ä  ©ebol^ 
[74]      137.       Betrifft  o^ne  @eift  ift  nitfilä. 

Slle  ©(grifft  ift  S*rijfl  fonft  nti$tö.  Wein  itofl  ift  ffiefen^eit 
Unb  bnfe  ®Ott  in  mir  fVrit^l  bafi  äQcrt  bet  etoigtrit. 

138.  3>et  S4&nefl'  im  ^immelreif^. 
I)i(  Seele,  roel*e  ^ier  noc^  Heiner  ift  alä  Hein, 
aSirb  in  bem  §immelreii$  bie  ft^Snfle  ©ittin  fein. 

139.  iBie  lan  man  lSi\sli\(t)  fe^in? 
flinb  loiftu  englif^  fe?n,  fo  (anftu  e8  bereit: 
ifflie  bann?  fie  leben  pAta  in  unanne^imlit^Ieit. 

140.  Xit  Selbft'bctni^tiguna. 
Slic^ta  bringt  bi(^  Aber  btd;  alä  bi*  Sernic^tigle;!: 
ffier  meljt  »erniiitisl  ift,  ber  ^al  me^r  ®&ltli(tieil. 


n,  1411  «ttbertc«  öud^.  53 

141.  a)er  Oruttböelaffene. 

@in  ©ruttbgelajfner  3Äenfd^  ift  @h)ig  fte^  unb  @in: 
Ran  au^  ein  Unterfd^eib  an  ff^m  unb  ©Dtte  fein? 

142.  2)u  mup  es  felbet  fe^n. 

"StaQ  nid^t  toad  @6ttlid^  fe^:  ^enn  fo  bu  eg  nid^t  bift, 
<Bo  n^eifiu  ed  nod^  nid^t,  ob  bud'  gleid^  1^6rft  mein  @^rift. 

143.  3n  ®Dtt  ift  alU^  ®Dtt. 

3n  ©Ott  ift  aaed  ®Dtt:  @in  ein^igd  äBürmelein, 
2)a^  ift  in  ®Dtt  fo  biel  al8  taufenb  ®Dtte  fein. 

144.  ^ag  ift  ©eUffenl^eit? 
aßa«  ift  ©etaffenl^eit?    3d^  fag'  ol^n  ^eud^ele^: 
3)a^  eS  in  beiner  @eel  ber  ioille  3®fu  fe^. 

145.  3)ag  toefen  ®Dtte«. 

aßa«  ift  bad  ioefen  ®Dtt8?  graßftu  mein  ÄngieWt? 
2)od^  toiffe,  bag  e§  ift  ein'  Äbertoefenl^eit. 

146.  ®Dtt  ift  ginfiernufe  bnb  Siedet. 
®Dtt  ift  ein  lautrer  ^U^,  unb  aud^  ein  %unlU^  nid^t, 
2)aJ  feine  (Sreatur  befd^aut  mit  jl^rem  Sid^t. 

[75]      147.  3)ie  @toge  Onabentoal^I. 

2ldJ  gioeifele  botj  nid^t:  @e^  nur  aui  ®Dtt  gebol^rn, 
©0  biftu  etoigltd^  jum  Seben  ou^erfol^rn. 

148.  2)er  arme  im  ®eift. 

ein  toal^rer  armer  3Renfd^  ftel^t  gan^  auf  nid^tg  getid^t: 
@ibt  (3Dii  \^m  gleid^  fid^  felbft,  id^  toeifi  er  nimbt  jl^n  nid^t. 

149.  a)u  felbft  bift  alle  a)inge. 
äBie  magftu  n>ad  begel^m?  bu  felber  !anft  aUtxn, 
2) er  §immel  unb  hit  @rb',  unb  taufenb  ®ngel  fein. 

150.  2)ie  a)emut  ift  bir  ^Rotl^. 

@iel^  nur  fein  unter  bid^:  bu  fCeud^ft  ben  S3lit  ber  ^txt, 
äßaS  meinftu  bann  gu  fd^aun  in  S3li^  ber  ®n>ig!eit. 

151.  S)e6  ©l^riften  ®belfteg. 
^ad  ift  ba^  @betfte?    Sßag  ift  bag  feim^erlein 
a)ej  9leugebornen  ©l^riftS?  Sl^m  aUgeit  gleid^e  fein, 

152.  2)a6  8inerg6ttlid^fte. 

Äein  bing  ift  ©ittlid^er  (im  faa  bu  eS  !anft  faffen,) 
^li  je^t  unb  eioiglid^  ftc^  nid^t  betoegen  laffen. 


56  So^anniä  «iigeli  [II,  IT 

177.  ea  luitb  nif^l  allä  gerii^tet. 

a)ie  SBtnft^en  bie  in  (Solt  mit  (S^rifto  finb  Oetft^lunam, 
Sinb  buti^ä  ©ciic^t'  unb  Teh  gaii^  !«liB  butc^eebrungen. 

178.  au  fleljl  im  3(^  unb  35« 

(©^&l)ff(i  Bnb  Öefc^SpIfe.) 
ülii^tB  ift  als  3(1^  unb  Bu:  unb  wenn  wir  jitit?  m<!^t  fein, 
6o  ift  ©Ott  tiii^t  mt^r  ÖDll,  unb  fiUt  bet  Simmd  ein.  " 
Selige  ben  Segi^"":  «m  Gnbe.  ^^M 

179.  &S  fol  ein  ^inigS  Weirbfn.  ^^H 
»(^  ja!  iDk'  ti^  im  2iu,  unb  Xa  im  i^  ein  @in!'^^| 
So  mfii^te  Snufentma^l  bec  j^immel  Fimmel  frin. 

ISO.  3)[t  aßenfc^  ift  nit^tä,  @Otl  alles. 
3^  bin  nidSt  3d^  mdf  Im:  S)u  fiifl  Wol  3^  in  mir: 
Sürumb  geb  i^  bic  mein  @Ott  allein  bie  (S^tgebübt. 

181.  Sei  Sfinber  ift  wetblenbl, 

2)et  ©änber  fielet  tii^i:  3fl  me^  ei  laufft  unb  venrit, 
3n  feinet  eigen^eit,  ic  me^i  et  fii^  berblenbt. 
[79]      1S2.        ®Dtt'  ift  alle«  aeaenlDAvtifl. 

es  ifl  fein  Sot  not^  Bio*:  toaS  SRctgen  fol  gefdje^ti, 
§at  ®Dtt  »on  ewigteit  fc^on  mefenllii^  gefe^ii. 

183.  3n  bet  muten  fi&t  man  alle«. 
See  bid^  in  9J!itteIpunct,  jo  fi^flu  ana  ä''fll"<^. 
SBaS  i<|!  unb  bann  gefi^ii^t,  ^iet  unb  im  ^immelieic^. 

164.       S)et;  S^etubin  fi^aut  nut  auf 
®Dtl. 
3Qet  ^iet  auf  niemanb  fi^t.  alä  nur  auf  @Ott  allein: 
aßirb  bort  ein  e^evubin  be^  feinem  I^rone  fein. 

iHb.       ©er  So^n  unb  iSnabenl^ton, 
äüeg  mit  bein  ©t^aüenftul;  ber  iSingebo^rne  So^n 
3fl  nun  in  mir  bafe  felbfi,  unt  mein  SBetfi^nungll^toti. 

Ibfl,        fflan  fol  ©Dtt  nit  Detfud^cn. 
Se^  3fi<5'iB.  fieufi^  unb  ©tili:  rcer  unfiebat^tfain  rennt, 
3Birb  Bon  bet  SHalefiSt  geftör^et  unb  Berbtennl. 

187.        3*  batf  lein  Setrn.Oefi*!. 
greunb,  fo  ii^  für  mii^  fdbft  Ion  in  bic  weite  fe^n : 
3Bal  batf  eS  baim  etft  but0  bein  feitn^efic^t  sefc^e^nV 


ff,    188]  SCnberte«  »ud^.  57 

188.  ^an  migt  ba^  tiefen  nid^i. 

(&i  ift  fein  ^tnfang  nid^t,  ed  ift  aud^  tiid^t  ein  @nbe, 
Äein  3)'litteH)unct  nodj  Ärei^,  tote  id^  mid^  jmmer  toenbe. 

189.  2)er  Slnfanß  finbt  baft  ®nbe. 

SBann  ®Dtt  fidj  mit  mir  3Äenfd^  bereinigt  unb  berbinbt, 
©0  fil^t  ber  SCnbegin,  bag  er  fein  ®nbe  finbt. 

190.  SSon  ®Dtt. 

&ott  ber  geneuft  fid^  felbft:  toirb  feiner  aud^  nid^t  fatt^ 
äBeil  ®r  an  ftd^  aUein  bie  l^6d^fte  gn&ge  f^at. 

1^0]     191.      SJerbot^neg  muj  man  me^ben. 

SBer  fid^  nid^t  mit  ber  grud^t  bie  ®oii  berbotl^en  fjjeift, 
SBirb  aug  bem  ^arabei^  nid^t  einen  txiü  bertoeift. 

192.  S^ledjtfdjaffen  mu^  man  fe^n. 

9[d^  Sruber  toerbe  bodj:  toa«  bleibftu  3)unft  unb  Sd^ein? 
2öir  muffen  toefcntlid^  ein  9leue8  toorben  fel^n. 

193.  3)er  Sieg  ift  toefentlid^. 

2Renfd^  toeil  eS  nid^t  im  tooUn  unb  eignen  Sauffen  ligt, 
©0  muftu  tl^un  h>ie  ®Dtt,  ber  ol^ne  tviUm  ©igt. 

194.  2)a6  Sid^t  gibtS  gu  er!ennen. 

®9f},  ruff  bem  SWorgenftern :  benn  toann  ber  Xag  anbrid^t, 
©0  fiel^et  man  erft  red^t,  toaS  ©d^6n  ift  ober  nit^t. 

195.  Slegiern  ift  Äöniglid^. 

3Ber  tool  regieren  tan  im  ©treit,  in  greub'  unb  $ein: 
2)er  toirb  in  ®otte§  9leid^  @in  etoger  Ä6nig  fein. 

196.  2)ie  3)emut  ift  fel^r  gut. 

3d^  mag  fein  Ä6nig  fe^n:  unb  fo  id^  eg  je  mu^, 

@o  toerf  id^  mid^  bod^  ftraf«  mein  (3Dti  für  beinen  ^ufe. 

197.  SSerlÄugnung  feiner  felbft. 

$@rr  nirnh  bie  Ärone  f)m:  3d^  toei^  ja  nid^tg  bom  SRein: 
SBBie  fan  fie  bann  mit  red^t  mein'  unb  nid^t  beine  fein? 

198.  ©Ott  friert  mit  bem  ®efd^6|)ffe. 

2)i6  alleg  ift  ein  ©^iel,  bag  gi^r  bie  ©Dttl^eit  ma^t: 
©ie  l^at  bie  (Kreatur  umb  Slj^ret  toiHn  erbad^t. 

199.  2lud^  ®Dit  berr^ugnet  fid^. 

3Benn  &Dtt  jum  §eilgen  f|)rid^t:  bu  bu  l^aft  3Äid^  erjil^lt: 
[81]  Sag,  ob  er  nid^t  mit  jl^m  red^t  ber  SSerlÄugnung  f|)ielt?*') 
Matth.  25.     *)  SBeil  ®Dtt  jl^m  ©nabe  unb  llrafft 


i>ö  go^anniS  angtlt  [I,  199 

batju  Befltben;  ober  tSUlH  butt^  ftinenSeift  itii^m 

btm  3Kenf*tn  ßct^an. 

ZOO.  2)i(  aiifgeBetert^cil. 

SBet  (fiiif  Seele  ^ai  Berto^ren  unb  öetgeteti, 
Sn  Ion  gan(  feeltfllii^  mit  @Otl  bie  wette  Üben. 

201.  3)(t  aJienftfj  uiib  ber  anbrt  ®Dtt. 
Sofl  3Wi)(^en  mit  unb  ®Dtt  ben  «ingen  UnterftSelb? 
ea  ifi  mit  «iieni  Soll,  tiic^tä  al«  bie  Slnber^eil. 

202.  ailcine  fe^n  flleid^t  ®Ctf. 
SDer  flAtg  aöeine  lebl,  unb  niemanb  toitb  Btintin: 
tin  mu6,  ifl  er  nit^t  ®Dll,  gewifi  Setgitlet  fein. 

2U.1.      Iiie  SJemut  fteiiit  am  §ii$[leii. 
SEet  in  bev  Seinut  ®Dltä  am  ttefffieii  ift  berfunfeii, 
IBer  ift  ber  ^frt^fte  ©lanfc  ("i6  allen  §immeI8f unten. 

204.  S)et  Sienji^  Smmanuel. 

Süev  ftätS  in  fic^  bie  ©i^lang'  unb  Zradjtn  tan  eriiiPtben, 
Jiec  ift  Immanuel  in  S^itipo  3gfu  tootben. 

205.  ®a6  SSfe  ("d&ei)b  öom  Sutten. 

36  ^nan  ife  mein  Sinb,  unb  §6nig  (ODtt)  baSep- 
Damit  bu  lenift  toie  Big"  unb  gutt  jufc^eljben  fe^i. 

206.  (Sin  Slann  unb  autt)  ein  fiinb. 

ein  Wann  ip  nic^l  ein  fiinb:  bo*  ti>ifi"e  bafe  ein  ajJonn 
So  bu  nur  toüt  in  bir  mein  Jtinb,  TOoI  Beben  lann. 

207.  ©Ott  ift  in  bir  bafi  Seben. 

9li(^t  bu  6ift  ber  i>a  lebt:  benn  bafi  Oef^Jlpf  ift  lob, 
S)a6  öeben,  bafe  in  bit  bicft  leBen  mac^t  ift  ÖDH. 
[821     2C&-       ©elQffeu  mtife  man  enug  fe^jn. 
SJer  au(5  im  ^Sarabife  nic^t  ncä)  fcl  unlerge^n, 
Sei  ailenff^  mufe  eroiglii^,  out^  SDlteä,  Icbig  fte^n. 

209.  a;ie  Wa^re  Sebigtett. 
Sie  Wü^ie  Sebiflfeit  ift  «ie  ein  eblcä  5ag, 

3)06  Slectar  in  f"^  ^ot:  ®«  &«'.  «nb  »fifi  ni*'  H'ofe- 

210.  Sie  ©iltlii^e  §eilig[eii. 

Wenft^,  iftä  bein  ^rnfl,  bu  Fanft  o^n  aUen  falfc^en  ei^ein, 
So  teilig  imb  getet^l,  als  SDtt  bein  ©^Spffet  fein. 


U,  211]  «ttbette«  »ud^.  59 

211.  2Ba8  ifi  bie  ^eiligfeit? 
afled^tfd^affne  öeilißfeit  ip  toie  ein  ßutbne«  ma% 
^uv^au^  poüxt  unb  rein.    ®el^,  unb  betrad^te  ba^. 

212.  Sed^S  a)inöe  fe^nb  nur  @ing. 

Slatl^,  h)ie  ein  aWenfd^  unb  @Dtt,  ein  S6tt),  Samm,  9lie6\ 

unb  5linb, 
3n  einer  ©reatur  ein  einiß«  toefen  finb. 

213.  a)ie  aOßörtlein  Slufe  unb  (Bin, 

3hJe^  SB6rtIein  lieb  idj  fel^r:  fte  l^eiffen  2lu6  unb  (^xn: 
9lu^  lIBabel,  unb  au^  mir,  in  ©Ott  unb  g^fum  ein. 

214.  3)ie  SBerle  gelten  gleid^e. 

^ab  feinen  unterfdjeib:  l^eip  ®ott  ben  aWifk  öerfül^ren, 
^er  ©ngel  tl^utS  fo  gern  aliS  rul^n  unb  äJluficiren. 

215.  Man  mu^  fid^  red^t  bequemen. 

2Ber  ftd^  gum  Slufgang  !el^rt,  unb  toartt  auf  feinen  &Dit, 
3n  bem  fombt  balb  l^erför  ba^  gnÄbge  aWorgenrotl^. 

216.  aBaS  l^eiffet  ^nglifd^  Seben. 

Slein,  Sauter,  gHaffen  fe^n:  red^t  lieben,  bienen,  fd^auen, 
$eift  tool  mit  guttem  red^t  ein  ©nglifd^  (eben  bauen. 

[83]     217.  2)er  2ld^tmalfeeTige. 

@e^  hungrig,  2lrm,  unb  ©anfft,  ©arml^er^ig,  fjrieblid^,  Stein, 
«etrübt,  aSerfoIgt  umb  ®Dit :  fo  f anftu  f eelig  fein. 

218.  2)ie  SBeigl^eit  toirb  gemeiftert. 

(a)  2)ie  äBeißl^eit  tabelt  nid^tS:  fte  aber  mu^  allein 
Unb  jl^rer  ©reatur  fo  offt  getabelt  fein, 
(a)  Unb  ©Ott  fal^e,  ba^  ed  alU^  gutt  n^ar,  toa^dx 
gemad^t  l^atte. 

219.  a)ie  gutten  SBerfe. 

3Äit  @>)eife,  2:ranf  unb  Xroft,  »el^erbrigen,  S3e!(e^ben, 
S3efud^en  in  ber  ^oi^,  l^eift  &Diit^  Sdmmlein  toeiben. 

220.  aOBad^en,  Saften,  Letten. 

2)re^  SBerfe  mu^  man  tli^un,  toenn  man  für  ®Dtt  tüiU  tretl^en, 
®r  forbert  fonft  aud^  nid^tg:  al8  SQßad^en,  gaften,  S3etl^en. 

221.  Q^Dti  fielet  nur  jtoe^  S)inge. 

3toe^  a)inge  fil^t  nur  ®Dtt,  ben  S3o!,  unb  mid^  fein  Samm: 
Som  S3Q!!e  fd^e^bet  mid^  @in  ©inge  :Biebedflamm. 


fiO  Süfeamii«  angdi  [II,  322 

222.  ga  mufi  ®(iuu(tievi  feyn. 

Knetet  liiut^rf  baß  Bu  ^aft :  benn  mann  ber  ^iStr  luiib  (onmi?n; 
So  iDiib  Uon  j^m  allein  in  äUiii^Tei  angenommen. 

223.  (Hott  litbt  bie  fieufc^^eit  U^i- 

Sie  fieul^eit  ifl  bei)  @Dtt,  fo  ErA^lig,  Ipe^tt  unb  rein 
aia  laufen!)  ßilien  fiit  einet  Zulpt  letn. 

224.  aiie  liebreii^e  öuffe. 

Sreunb  fo  bu  ja  nii^t  bilt  ein  SunflS^fcU'  bleiben, 
So  iKoUe  bii^  boi^  nur  mit  Sila(|ba[en  belveiben. 
[84]     225,  Sie  3eiiet=aauffe. 

©etauffet  mug  man  fe^n:  men  @eift  unD  ^euer  EauffI, 
Her  ifts  ber  eioiglid^  in  feinem  ^ful  erfnufft. 

226.  Die  Kaufte. 

10  ©t\nber  Itoje  nii^t,  bafe  bu  gelauffei  6ifl; 
SDie  ((^finfte  Cilfle  Wirb  im  fiot^  ju  Soti)  unb  TOif). 

227.  atut^  bartton, 

SGoe  ^iffft  bi(^ä  bag  bu  bift  mit  SBoffet  abgeWaf djen  ? 
So  bu  in  tir  nic^t  binipffft  bie  Suft  oom  fiot^  junnft^en. 

225.  Slar  einS  loi(  ©Ott  Bon  unfe. 

ein  iSinSigS  Sffiort  \pii(l}t  ©Dtt  ju  mir,  ju  bir,  unb  allen, 
Sieb:  t^itn  mir  bog  burcfi  3^n,  rcir  mfiffen  j^m  gefallen. 

■J2!(.        Sa6  Silbnuft  ^alt  in  e^ren. 
SlJei?flu  bie  Silber  an,  unb  bifi  bot^  felbft  ein  »ilbV 
äßaa  meinflu  bu  bann  bon  bir,  toie  bu  bffte^en  niill? 

230.  Ser  Bebenäbaum, 

©Ol  bi(^  befi  üebenäbaiim  beftetm  oon  ÜobSbeft^ »erben, 
©D  mnflu  felbft  in  dDtt  ein  ^aiim  befi  üibtni  »erben. 

■m.  Sie  Sonnenreenbe, 

Xenuunbre  bii^  nicbt  ^i^eunb,  bog  i(^  auf  nit^t^  mag  fe^n, 
Sc^  mufi  mitt)  allejeil  nac^  meintr  ©onne  bre^n. 

232.  Scfin  unb  ajci&,  ^al  ben  greife, 
^we^  J^rben  ^alt'  tc^  ^o$,  unb  fuc^e  fie  mit  fleig: 
®r(in  in  ©ere^ligleit,  in  is^rifti  Unff^ulb  äöei?. 

233.  Sie  Jugenb  lebl  in  Siebe. 
gfirWar  bie  lugenb  lebt,  ii^  fagS  o^n  beiilcleij 
Sieb,  unb  fo  ft^eftu,  bafi  Sieb  j^r  Seben  feij. 


11,2341  3lnberte8  »udj.  *^1 

[85]     234.  ^xtohffU  toa^  bu  toilt. 

Sieb'  ip  bie  Ä6nigin,  bie  2;ugenben  3w"0f'^Äh>^"/ 

2)ie  SR&gbe  äBetI  unb  %ffat:  h>em  h>Utu  bid^  bettrauen. 

235.  2)ie  gel^eimbe  aRdffigfeit. 

3Bet  feines  3)in0«  gubiel,  in  pÄ  ^ffegt  eingufauffen: 

Slud^  ©Ott«*)  (berftel^  mx^  red^t)  ben  mu^  id^  mAffig  tauffen. 

'*')  denotatur  hie  gula  Spiritualis. 

236.  griebreidjf  l^eift  ©otte«  ©o^n. 

SRenn  mid^  nidjt  ©era^l^in,  nid^t  ®IJ>  er  üb  in,  nid^t  2:iJ>ron : 
3d^  h)il  ber  griebrcid^*)  fe^n:  benn  fo  l^eift  ©ottte«  ©olJ>n. 
*)  beati  pacifici,  quomam  filij  Del  vocabuntur. 

237.  ®Dtt  h)il  bolüommne  l^aben. 
@nth)adjfe  bir  mein  Äinb:  toiltu  gu  ®Dtt  hinein: 
©0  muftu  öor  ein  aWann  boßfontneS  2(lter«  fein. 

238.  Sluß  SCugenb  toMft  ber  griebe. 
fjrieb  ift  ber  ^^ugenblol^n,  jl^r  enb  unb  Unterl^alt, 
Sl^r  S3anb  unb  ©eeligfeit:  ol^n  jl^n  gerftdubt  fie  balb. 

239.  3)er  jnnerUd^e  triebe. 

3n  jtd^  mit  ®Dtt  unb  3Renfd^  befriebigt  fe^n  unb  ®in, 
3)a^  mu^,  be^  gutter  %uto,  grieb  Aber  triebe  fein! 

240.  a)er  ®6ttrid5fe  griebe. 

3ldJ!  toer  in  ©Ott  fein  @nb,  unb  feinen  ©abbatl^  fommen, 
2)er  ift  in  fjrieben  felbft  SJerformbt  unb  auffgenommen. 

241.  3)ie  SBierfad^e  übertoinbung. 
3Kit  liftigfeit,  ©ebult,  ©el^orfam,  2Rdffig!eit, 

@rl^dttftu  toieber  bid^,  ©Ott,  Söelt,  unb  geinb  ben  ©treit. 

[86]      242.  Serufalem  ligt  mitten. 

2Ber  in  ber  mitten  ligt,  unb  lad^t  gu  ©^ott  unb  §olS>n: 
3)er  ift  gerufalem  bej  Ä6nig8  ©tobt  unb  2:i^ron. 

243.  2)te  ©anfften  ftnb  bieS&mmer. 

aßen  toeber  ®Ott  nod&  geinb  bringt  auft  ber  ©anfften 

Drben, 
3)er  ift  nu  ganj  ein  Samb  im  Samme  3®f"  h>orben. 

244.  »eradjftet  fe^n  bringt  aBonne. 
»erladjt,  »erlaffen  ftel^n,  biel  leiben  in  ber  3«*/ 
9adjt8  l^aben,  !6nnen,  fe^n,  ift  meine  gerrlid^ffeit. 


I  go^annie  aneeli  [I 

246.  ©ie  SDtt^tit  ip  meine äJtuttet. 
9Iug  @Ott  Ein  i(^  gebo^tn:  iftS  o^ne  beutete^: 
So  frage  mii^  nur  nicbt  wn  meine  'Mutin  fe?. 

24B.  3)et  leufel. 

3)et  XeufeC  ^ket  nit^tö,  alS  S)iiimern,  poittrn,  fcat^eit: 
2)rum6  (anftu  j^n  mil  Suft  buri^  Sanfflmut^  l^W(^t  matten. 

247.  Ell  lanfl  bem  geinb  üereeben. 
entbrenne  bot^  mein  Äinb,  unb  fe?  ein  Si^t  in  ODtt: 
©0  6ip  »elialä  ©ifft,  Sinfietnüfi,  unb  Soft. 

248.  Sie  ettlle   gleii^t  bem  Flügen 

nit^l. 
Slit^tö  ift  bem  Jfidjtä  fo  gleii^  alä  etnfamteil  unb  Stille : 
®e&ioegen  tuil  fie  auc^,  fp  er  maä  mit,  mein  Bitte, 

24Ö.  Der  aeu(e[  fti^t  Eein  Sti^t. 

Slenfc^  mifle  bic^  in  ©Dil,  Berbirg  bidf  in  frin  Sit^t: 
^d}  ft^iot^re  biv  be?m  3q^,  ber  Seufer  fi^t  bit^  nii^l. 

250.       !Die  eanfftmut^  jeigt  eä  an. 
Jtan  i^  an  bdner  £^är  üergolbet  Cel^plf)  Eennen: 
©0  toxi  ii^  iid)  be6  'SlitS  ben  Sem^iel  ©DtteS  nennen. 
I]      251.      es  mu6  Mon  ©Ott  (lettommen. 
©Ol  meine  Sampe  Eit^t  unb  laulre  ©Italien  [i^iffen, 
©D  mü6  bn6  Cel  au&  bir  mein  liebfier  3©(u  füefjen. 

252.  Sie  ^it^fie  benefieiung. 

Rein  Slenft^  ^al  jemals  ®Dtt  fo  ^oä)  gebenebeit, 

aiB  ber  3ljm,  ba6  er  i^n  jum  ©o^n  gebfle^tl,  uerlei^it. 

253.  Wit  metjben  muß  mon  ftteilcn. 
§flflu  Bermorffenfieit,  Uetac^len,  meiben,  flte^n, 
So  (anftu  t^urftiglid&  mil  ®DH  ju  gelbe  iU^xt. 

254.  aiflfe  ©evnp^inifcfie  Seben. 

au6  fitebe  ge^n  unb  fte^n,  Sieb  Atomen,  leben,  fingen: 
^eift  feine  SebenSjeit  toie  Seraphim  «erbringen. 

255.  gfinff  ©taffein  finb  in  ®Dtt. 

5änff  Staffeln  fmb  in®Dtt:  fine«t,  Jreunb,  ©o^n,  »raut, 

@ema^l : 
SGer  loeitet  tombl»),  Bettoirb,  unb  »ei6  ni^tä  me^r  oon  Soft 
*)  »Dniliilaiur,  ä  Cnipio  ditlluil,  diiücit  &t.  Im  moraliter. 


45   I 


n,  256]  SCnberted  »ud^.  63 

256.  9ltdjt«  Unrein«  !ombt  für  ®Dtt. 

^dj  äJilenfd^  toerb'  überformt:  fürtoar  bu  muft  fo  fein 
gür  @Dtte«  Slnöeftc^t,  al«  ©l^rifti  (Seele  fein. 

257.  2)u  aud^  muft  für  31^n  ©terbcn. 

a)e^  Ferren  S^rifti  Xoh  l^ilfft  bid^  nid^t  el^  mein  ©l^rift, 
öij  aud^  bu  felb^  für  gi^n  in  gi^m  geftorben  bijt. 

258.  2)ie  @tDig!eit. 

3m  fair  bidjf  Idnger  bünft  bie  @h)ig!eit  als  Seit: 
Bo  rebeft  bu  9on  $e^n  unb  nid^t  bon  Seeligfeit. 


[881  JlTitfcä  Sud) 

®eiftreicöei'  Siitn»  »nb 
3c^IuB=SHeitni'. 

1.  Suf  bie  Xtippi  geju. 

SStil  brcin  gdeget  loicb  ber  ma^re  @Dtteä  6o^n. 

2.  Über  b(n  ©toll. 

^dj  5i(fl«  fe^r  ^ier  tin.  6«  StaU  ju  ötlt^U^tm 
3ft  fi(ff«  aU  bie  »utg  mib  Stobt  3eni(alem, 
®u  ^etbergefr^iev  lro[:  irdl  fit^  bafe  ffitoflc  flinbt, 
Sllit  fein«  aiingfrau  »tout  unb  5Pluller  l/iei  befittbt. 

3.  9ln  bie  SungftalB  Waxia. 

Sog  üti,  D  mehrte  grau,  Ifat  bit^  nii^l  außerfotirii 
SJie  ®emut,  ba%  bu  ®Dtt  empfanaeu  unb  gebo^rn? 
Sag,  oEä  R)a^  anbccä  tfi'^    Samit  aud^  ic^  auf  Scben 
San  eine  ailapb  unb  Siaul  unb  Sfulter  ©otteS  tDerbtn. 

4.  Ein  Seuffeev. 

Slan  iegle  @Dtt  aufs  Stro,  alS  (St  ein  Stenfc^  matb,  ^in: 
9[^  ba^  ii^  nii^t  bag  ^eu  unb  @tro  getvefen  bin ! 

ö.  an  ben  0elel)rten. 

Eu  gtfibelfl  in  bet  St^iifft,  unb  meinft  mit  fili'igeleW 
3u  finben  ©OlteS  Sopn:  ^äj  maUjf  bi*  hoc^  fre? 
SSon  bifec  Sut^t,  unb  üomm  in  ©lall  ibn  felbft  jU  fäffen: 
©0  toirftu  balb  ber  Srafft  b«6  toe^rten  flinbS  gfnicffen. 
[89]     6.       Die  ®Dtte  gelrürbigte  ©infoEt. 

2)enfl  bo(^,  »oä  Demut  ift  1  fe^t  boi^  mai  Ginfalt  (an ! 
3)ie  Wirten  fctiaueti  ®Dtt  am  aßererftcn  an. 
1ß(v  fi&t  ©Ott  nimmermehr,  noi!^  bott  not^  Ijier  auf  ©tben, 
3)er  nit^t  ganj  jnniBlit^  begebet  ein  ^i"'  i"  loerben. 

-.  ffiafi  iDo^Ibet^aute  §eu. 

Sein  Sie^  ^at  beffet  ^tu,  Weil  ®ra&  luSc&ft,  je  genoffen, 
aUä  »08  mein  3efulcin  ber  Atmfle  ^at  begoffen 
ffiit  feiner  Häglein  t^au:  3i^  bit^le  inld^,  attein 
Diit^  biefe  Soft  gecetbt  unb  tSloig  fatt  ju  fein. 

5.  »it  feeligc  3ia(^lfJi[I(. 

Bfert.  in  bet  fliBen  i)ia*t  Wirb  CSDtt  ein  Sinb  sibai)xx\, 
Unb  niibenmib  etje^t.  Kai  91bam  ^al  ucrlo^rn: 


.] 


AT,  8]  S)riite8  SudJ.  65 

Sft  beine  Seette  ftill,  unb  bem  ®efdj6^)fife  S'iaci^f, 

@o  h>irb  ©Ott  in  bir  SRenfd^,  unb  aUti  tvieberbvad^t. 

9.  2Cn  bie  Ritten. 

®ieb  SlnitDori  tiebed  SSol!,  toad  l^aftu  bod^  gefunden 
H(iS  bu  in  Stau  eingingft  mit  ben  erbebten  Bingen, 
Unb  ®Dtt  ein  Äinb  gefel^n?    2)a^  aud}  mein  S^fw^^i" 
3Rit  einem  §irten  Sieb  bon  mir  ge^)reift  !on  fein. 

10.  3)a^  UnerlJ>6rte  SBunber. 

@d^aut  bod^  ji^r  lieben  fd^aut,  ^ie  Jungfrau  fdugt  ein  ^inb, 
S3on  toeld^em  id^  unb  pe,  unb  jl^r,  gefduget  finb. 

11.  2)er  eingemenfdjftc  ©Ott. 

@Dtt  trinft  ber  3Renf d^^eit  aRild^,  Idft  feiner  ©Dtt^eit  SBein : 
SBie  folt  er  bann  numel^r  nid^t  gar  burd^aWenfd^et  fein. 

12.  @d  tr&gt  unb  toirb  getragen. 

S)a(  äBort  ba^  alled  tr&gt,  aud^  felbften  ©Ott  ben  ^tten, 
aRug  l^ier  ein  Sungfrdulein  mit  jl^ren  drmlein  Ij^alten. 

[901    13.  Zd)  bie  Urfadjf. 

Sag  aUertiebfted  ^inbt,  bin  id^d  umb  ben  bu  tDeinft? 
%df  ja  bu  fiel^ft  mid^  an:  id^  binS  tDol  ben  bu  meinft. 

14.  ^üffungg  93egierbe. 

äd^  laj  midjf  bodji  mein  Äinb  mein  ©Ott  an  beinen  güffen, 
Äur  einen  Slugenbli!  ba^  minfte  93rünflein  !üffen. 
3d^  toei^  toerb*  id^  bon  3)ir  nur  bloß  berül^ret  fein, 
S)aJ  ftrafg  bcrfd^ftoinben  toirb,  mein',  unb  aud^  beine  ^ein. 

15.  2)er  befte  Sobgefang. 

©ingt  fingt  ftr  ®ngel  fmgt:  2Rit  l^unbert  taufenb  Bungen, 
äBirb  biefed  toel^rte  ^inb  nid^t  tDÜrbiglid^  befungen. 
9ld^  m6d^t'  idjf  olJ>ne  3w"0/  unb  ol^ne  Stimme  fein! 
3d^  toeiB  id^  f&ng'  jl^m  ftra!d  ba^  liebfte  Siebelein. 

16.  ®r  mir,  id^  3l^m. 

SBiJt,  ©Ott  toirb  mir  ein  Äinb,  ligt  in  ber  S^ngfrau  ©d^o^, 
^a|  id^  jl^m  toerbe  ©Ott  unb  toaä}^  jl^m  gleid^  unb  gro^. 

17.  «m  9lÄd^ften  am  beften. 

SRenfd^  toerbe  ©Ott  bertoanbt  au^  SDBaffer,  »lutt  unb  ©eift, 
9luff  ba^  bu  ©Ott  in  ©Ott  au^  ©Ott  burdji  ©Otte  feift. 
9Ber  jl^n  Umbl^alfen  tüü,  mu^  jl^m  nid^t  nur  allein, 
Sefreunbet,  fonbem  gar  fein  Kinb  unb  aJiutter  fein. 

Ang.  SilesiuB,  Cherub.  Wandersmaim.  ^ 


1 


111^« 


18.  ajie  beinegliiftfie  üttufün. 

0  f«!ft,  bog  liebe  Sinb  mie  ei  \o  fäffe  teeint! 

Do^  alle  Stfiffftlein  ^ert^gtiiiib-bchjeglit^  feiiib.      

i?a6  bod)  mein  St^  unb  D  in  beiitä  nemiengt  tt^djoJlat, 
Htt^  e«  füv  aaem  t^on  ®Dtt  [5nne  58)0 Igef allen, 
[öl]      19.  »ie  (eelige  USet^ormuiig. 

^ä)  xa^U  bir  aJetfonnt  inä  SEfulein  au  werben, 
SBeil  bu  bege^rft  |u  fe?u  etlifet  bon  beMloerben. 
aüm  3®fu8  ^elffen  JdI,  öcm  leuffel,  Zob  unb  ^nn: 
ffiet  miife  SBat^afftig  aut^  gant  ringeSefet  fein. 

20.  ©DSI^SHenlc^. 

Se  bentt  bo(^  @Dtt  nirb  itij,  unb  fonibl  ine  Stenb  ^er, 
Stuf  bag  \d)  lonim  inS  Stei<^,  unb  m^ge  icerben  @r! 

21.  ®Dtt  ifl  ein  Rinb,  toarumb? 

Ser  giuge  @Dtlel®o^n  reirb  ^eut  etp  Jlinb  genennl, 
ain  et  boti^  taufenb  Sa^ir  beti  Satter  f^on  gelennt: 
SBonimb?  (Sr  wat  fein  Rinb.    3)ie  fflutier  ma^tä  aHtin 
a>a6  ©T  luar^afftiglic^  (an  Sinb  gegröffet  frin. 

22.  ©a6  gr&fl«  SBunbet. 

D  Sßunber  ©DtteS  ©o^  ift  etciglii^  fleioe(en, 
Unb  feine  5RuItcr  ift  boi^  ^eut  erft  fein  genefen! 

2a,       Sie  ©eifllit^e  Mutter  ©DtleS. 
ÜJlarien  Ecmul  iriirb  »on  @Dtt  (d  niert^  9<fc&S6t, 
Xai  Sr  auc^  felbfl  j^r  JEinb  ;u  fe^n  fir^  ^01$  ere^t^t; 
ffliftu  bemüttiglir^  icie  eine  gungfrau  rein: 
So  toirb  ®Dtt  balb  bein  flinb,  bu  feine  äHutter  fein. 

24.  atn  bafe  gefuä  Sinblein. 

äßie  föl  i(^  ^id)  mein  Äinb  bie  (leine  Siebe  9l'ennen, 
iCietoeil  Wir  beine  SMac^t  unetiblii^  grofe  ertennen? 
Unb  gleidimDl  biftu  Ileinl  xä)  fpreiifr  bann,  grofi  unb  Urin, 
fiinb,  Soter,  ©Ott  unb  ffienfi^,  c  Sieb'  trbarm  bii  mein. 
[82]     25.         ein  ßinb  feijn  ift  am  beflen. 

SHJeil  man  nunmehr  OD»  felbft  boi  griften  Keine  finbl. 
So  ift  mein  grSfter  Suntfdi  ju  merben  tele  ein  Sinb. 

26.  35et  aßenft^  bafe  (oürbigfte. 

©DU  toeil  ec  Wirb  ein  SKenfi*.  jeigt  mir  tag  ic^  allein 
ZW  me^c  unb  we^tter  bin  aie  aUe  ®eifter  fein. 


TT]  a)ntte«  »udj.  67 

27.  a)eT  flammt  SCfu«. 

a)er  füffe  gefu«  Slalom'  ift  ©hitg  auf  ber  Sung: 
3m  Dl^r  ein  SBrautgefang,  im  ^et^  ein  ^^eubenff^rung. 

28.  2)er  5lrei^  im  $uncte. 

9Ud  ©Ott  V)erborden  lag  in  eined  äßdgbleind  B^c% 
S)a  tvar  ti,  ba  ber  $unct  ben  ^tei^  in  ftd^  befd^Iog. 

29.  ^a|  ®roffe  im  kleinen. 

2)u  frridSfft,  baft  ©roffe  fan  nid^t  in  bem  kleinen  fein, 
^en  ^immel  fc^Ieuft  man  nid^t  ini  ©rbenftü^ffd^en  ein. 
^omb  fd^au  ber  Sungfraun  jlinb:  fo  fil^ftu  in  ber  SBiegen, 
S)en  ^immel  unb  bie  @rb',  unb  l^unbert  äBelte  liegen. 

30.  9luf  bie  5lri^^e  3®fu. 

^ier  liegt  ba|  toel^rte  5linb,  ber  Jungfrau  erfte  99lum, 
^er  ®ngel  greub  unb  Suft,  ber  9){enfd^en  $rei|  unb  9lul^m, 
@oI  @r  bein  ^e^lanb  fe^n,  unb  bid^  au  ©Ott  erl^eben, 
6o  muftu  nidjt  fel^r  toeit  bon  feiner  ktippt  leben. 

31.  S)ein  $er|  toannS  leer,  ift  beffer. 
ÄdJ  elenb !  Unf er  ©Ott  mxx^  in  bem  ^iaUt  f e^n ! 

9idum  aui  mein  ^inb  bein  ^er^,  unb  giebd  ^fftn  e^Ienbd  ein. 

32.  S)er  ^immel  toirb  gur  @rben. 

S)er  ^immel  fenfet  fid^i,  er  fombt  unb  toirb  jur  @rben: 
[93]3Bann  fteigt  bie  @rb*  tmpox,  unb  toirb  jum  ^immel  toerben? 

33.  äBann  ©Ott  empfangen  h>irbt. 

9118  bann  emt>f&l^ftu  ©ott,  toann  feine«  ©eiftei^  gütie, 
Sefd^attet  feine  Stagb  bie  Jungfrau  bein  ©emütte. 

34.  äluf  ba^  @reu|e  unfer«  @rl6ferd. 
®eioi|  ifl  biefer  93aum  bom  Sebeni^^aum  gel^dgt, 
äßeU  er  fo(d^'  eble  grud^t  ba^  Seben  felber  trdgt. 

35.  2)a^  allerfüffefte. 

SftJ  ift  ber  $6nigfe^m,  fü^  ift  ber  Jiebenmoft, 
@6|  ift  ba|  ^immelbrob  ber  Sfreliten  foft. 
Bti  ift  toaS  ©era^)l^in  bon  anbegin  em^)funbcn, 
9io^  föffer  ift  §®rr  ©^rift  ba^  füffe  beiner  SBunben. 

36.  JDie  öbertrefflid^e  Siebe. 

®an|  unbegreifUd^  ift,  bie  Sieb'  aug  ber  fid^  ©Ott 
3n  eines  SRdgblein  @d^og  aum  ^rdutgam  mir  entbot^. 


!Dd$  g (eiltet  btefem  ni^tä  bafi  er  aui£  Seib  unb  Seben, 
am  ßreuSe  wie  ein  ©c^clm  ffir  mic^  iiat  ^in  gegebsn. 

37.  33er  nevlietle  ®Dtl. 

®Dtt  liebet  mic^  aUfin,  iioc^  mit  ift  3^m  fo  bange, 

3)a6  "St  aut^  ftirbt  ffir  Hnaft.  Weil  tt§  S^m  nii^t  anfange. 

38.  ©ie  ^e^l(amt  SBunbe. 

2)ie  ffiunbe  bie  mein  ßDtf  föt  micb  inS  ^etj  empfAiigt, 
SÖMUtfac^t,  ba6  gr  mit  [ein  Slutt  unb  aEnffer  f^enfl: 
Srinl  i^  mit^  beffen  SoQ,  fo  ^aben  meine  SJunben, 
35ir  »a^ree  SBalfamM,  utib  bepen  ^e^Itrant  funben. 

30.  Set  befte  ©  tanbt  untet  bem  eteu^e. 
Das  Slutt  bafe  unfetm  §ig9(SR3f  aufi  feiner  SJunbe  peufl 
[94]3fl  feiner  liebe  I^au  bamit  ®i  un&  begeuft: 
SBJiltu  befcut^tet  fe^n,  unb  UnBertDeI(l(<^  blüften, 
@D  muflu  nid^t  einmal  Ben  feinem  eteu^e  fliegen. 

40,  Mni  Ereut«  E^vifii. 

6(^au  beine  Sänben  finbe  tie  Ci^rijtum  unfern  @Dtt, 
@o  unbarmherzig  lii^  Uerbammen  big  in  Xob. 
3ebO(^  BerjiDeiffre  nii^t:  biftu  nur  OTagbalen, 
So  lanflu  feeliglii^  be^  feinem  Sreuge  fte^n. 

41.  an  ben  Srculffrie^enben. 

äi^  fiinb  iftS  bir  benn  au^  jur  3*"'  "o^  niiftt  Bettuft. 
3)a6  man  nii^t  jminer  liegt  an  unferä  ^®cten  Srup? 
©en  ©t  am  liebften  ijat,  ber  niufe  in  Ereii^  unb  Jlein, 
3n  SBatier,  Hngft  unb  ffcb.  ber  9!^fte  bei;  j^m  fein- 

42.  an  ben  ©ünber. 

SQatt  auf,  bu  tobter  ß^rift,  Ed&au  unfer  ^elican, 
@))tenet  bi(^  mit  feinem  Slutt  unb  .^ergenlsaffer  an. 
Smpfingflu  biefeS  rei^t  mit  aufget^anem  3)lunb, 
Sc  6iftu  Siugtnblifä  lebenbig  Unb  ®efunb. 

43,  3>a6  DfiecSamb. 

Ser  ;5üben  DfterSantB  toor  Jleifi^  unb  81utt  bon  liieren: 

Unb  bennot^  Honte  fie  b«  SSfirger  nit^t  berfi^rcti: 

®ff'  id)  mein  DflerSamb,  unb  jeit^ne  mii^  mit  Slut, 

2)a6  fein  uertounbier  fleib,  fftr  mii^  oergiffen  t^ui: 

©D  eji' i(^  meinen  i&etm,  ©Ott,  »ruhet,  »riutgam,  »ürgen: 

SBer  ift  bann  nu  ber  mic^  Ion  ft^Iagen  unb  erwürgen? 


,  44]  a)ritte«  »uö^.  69 

44.  9(uf  baB  ®vah  3®fu. 
$ier  (igt  bet  ioeld^et  ift,  unb  ta>ar,  el^  @r  getoorben: 
@in  §e(b,  ber  feinm  geinb  mit  Serben  fon  ermorben. 
äßiltu  jl^m  tDetben  gleid^,  unb  UBevtDinber  fein, 
Bo  U\)h,  müh,  fleud^  unb  ftirb,  in  äßoUuft  unb  in  ^ün. 

]SBeifku  nidjt  h)cr  ®r  ift?  fo  metfe  biefe  JDre^, 
2)a^  @r  ein  aRenfdSi  unb  ®Dtt,  unb  bein  @rl6fer  fe^. 

45.  ©raBfdjf'fUft  ^«'^  §•  Mechtildis. 

$ier  (igt  bie  Jungfrau  ®Dm,  bie  blül^enbe  Mechthiid, 
3Rtt  bet  et  offt  fein  ©erj  gefül^rt  f^at  unb  geftiat. 

46.  @in  anbre. 

$ier  (iget  ©ottei^  »raut  Mechthild  bag  Ütbt  Rinh, 
3n  h)e((IJe8  »ater,  ©ol^n,  unb  Oeift  betlibet  ftnb. 

47.  2luf  ben  ©rabftein  S.  Francifci. 

§iet  (igt  ein  ^ivapffin,  mid^  tounbert  toie  ber  ©tein, 
8e^  fo(cl^em  ^(amtttensgeur  nod^  ganj  fan  Mieben  fein! 

48.  2)er  einige  ^ag. 

S)re^  Xage  toei^  idjf  nur:  aU  gejlern,  l^eut,  unb  morgen: 
Söenn  aber  geftetn  toirb  inS  l^eut  unb  5Run  verborgen, 
Unb  morgen  ou6ge(6fd^t:  fo  (eb  id^  jenen  ^ag, 
3)en  id^,  nod^  el^  i^  toorb,  in  ©Ott  gu  (eben  ^)f(ag. 

49.  ©rabfd^rifft  befe  ©eredjften. 

§ier  ift  ein  3!Hann  ge(egt  ber  ftdtg  im  3)urfte  (ebte, 
Unbt  nadj  ©ered^ftigfeit  be^  2:ag  unb  9ladjte  ftrebte, 
Unb  nie  gefÄttigt  toarb.    9Jun  ift  jl^m  «((bereit, 
©ein  JDurft  gefti((t  mit  ©Dtt  ber  füffen  ®h)ig!eit. 

50.  2)a6  ©roffe  im  Ä(einen. 

aRein  ©Ott  toie  mag  bafi  fe^n?  mein  Oeift  bie  nid^ftigfeit! 
Sel^nt  gu)oerfd^(ingen  bid^  ben  diaum  ber  @toig!eit! 

51.  99raut  unb  ^rdutigam. 

®in  »rdutgam  fe^n  ift  t)ie(:  nodji  mel^r  ber  öraut  geniffen, 
Unb  jl^ren  f Äffen  2Runb  mit  ^erJer^Siebe  füffen: 
[96]  gd^  aber  (iebe  mel^r  bie  ^od^geit,  ba  id^  93raut 
®Dtt  meinem  Srdutigam  toerb'  innig  eingetraut. 

52.  ©rabfdjirifft  ber  §.  Sungfrauen 

Gertrudis. 
®(aub  l^ier  in  biefem  @rab  (igt  nur  ein  b(offer  fd^ein, 
fd  !an  Gertrudis  nid^t  toie  man  loermeinet  fein, 


'0  So^aunil  Sliifieli 

SBo  fK  nidfi  lolt  ii}x  <ätab  im  ^ei^en  Sefii  ^abn; 
So  mufte  3(£(ue  (((iii  aufi  iSttm  aufegeetaben. 

53.  SJü«  ®Dti  am  lübftfn  ifl, 
'Jiii^tä  if£  ba6  HDtt  fc  fe^t  alä  (ine  Sungfrou  liebt, 
Iiaft  CT  au^  i^t  M  (Eltft  jüt  gtu(^t  unb  fiinb  eraiebt: 
SBÜflu  lein  eiebftee  (f^n  no*  ^icr  ouf  biefei  ®rbcn, 
®o  barffftu  atiberä  nit^tä  ali  eine  Sungftnu  Kerben. 

54.  auf  boS  Bilbnufe  befe  fCeinen  3o  = 
^annia  mit  bem  ^gfue  fiir 

Sie  gtDffe  Sieblii^fril,  mit  TOct^er  ®Dlt«8  fiinb, 
^D^anueS,  unb  bag  Zarnb  allein  gema^Id  fn^ 
3)la($t  bafe  ii^  jnnigliifi  begehre  ganj  }ufeit 
So^anneS,  über  jo  ein  loutteä  SÄmmelein, 

55.  an  ben  ©finber. 
0  ©finber  mann  bu  wol  bebÄc^ft  bog  lurte  Siun, 
llnb  bann  bie  gmigfdt,  bu  lofirbft  nichts  bSfeS  t^ur 

56.  Son  bem  (SDttäbee'" 
3:>em  ^Ottäbegi erigen  Wirb  btefer  $unct  ber  3^^  j 
Siei  lAnger  als  bafi  fe^n  ber  g.m^en  <StDigfeit. 

57.  S)e6  S^rifttn  Ktiegena  =  Mrt. 
®(U;Hne  bii^  mdn  Sinb  auf  Sljrifii  Srt  ju  friegen. 
So  tDvrftu  beinen  geinb  gor  Mitterli^  bcfiegen: 
ÜSit  ba?  mit  Siebe  ftreit,  mit  Sanfjtmut  unb  ®ebu[t 
SQeii^  feinen  ftreii^cn  au^,  unb  fe^  j^m  gerne  £ulb. 

58.  (58  muß  gefttittcn  fe^n. 
gieunb  luer  ben  ^iinmci  nit^t  erobert  unb  beftürmt, 
35ct  ift  nii^t  We^rt  bafe  j^n  fein  DBerR«  bef(^irmt. 

'  [97]     50.  Sie  Siebe  ittinget ©Ott. 

Ißflfl  §immelreit^  roirt  (eic^t  erobert,  unb  fein  Seben: 
;  Selagre  @Dtt  mit  Sieb:  (Sr  mug  birS  fibergeben. 

6ü.  3ßajefi.\t  mit  Siebe. 

I  W&ti  toa^i  bag  3rtatifl.U  nic^l  Itnte  fteljn  mit  Siebe; 

I  ®o  fuge  mit  wie  ©Dtt  ein  ©TOger  fi6nig  bliebe. 

fil.  Sie  Demul  moi^t  befte^in. 

l'  Wenf*  überleb  bi*  nit^t,  bie  asemut  ift  bir  iiot^: 

[  ein  J^urn  c^n  reiften  ©runbt  f^Ut  »on  M  fdtft  in 


iun. 


fa 


62]  2)iriite9  »ud^.  71 

62.  %^om  S.  Laurentias. 
Sem>unbere  bid^  nid^t  ba|  mitten  auff  ber  ©lutt 
6t.  Saurmf  feinen  SRunb  fo  unbevgagt  aufftl^ut: 
3)ie  flamme  bie  }f)m  f)ai  in  jjl^nt  fein  $er^  en^ünbt, 
iRad^t  ba^  er  duferlid^  ha%  ^ol^l'^eur  nid^t  emt)finbt. 

63.  ^n  bie  $.  Clara. 

äBer  bid^  genennet  f}at,  ^at  bir  ben  9lal^men  geben, 
IDen  bu  mit  äBal^rl^ett  l^aft,  l^ier  unb  in  jenem  2ihin. 

64.  91  n  S.  Augustin. 

^ie  toeil  bein  ^erf  nad^  @Ott  fo  lobert  AuguftlD, 
3l^nnt  man  bid^  biUid^er  l^infül^ro  Sera^l^in. 

65.  SSon  maxxa  äRagbalene. 

2)ie  ^rAnen  toeld^e  bu  be^  unferiS  $®rren  Soffen 
2)ie  naffe  9)i{agba(en  fo  i^Mfid  fi^ft  t)ergiffen, 
@einb  jBr  ^erfd^mol^ned  $er$:  bi^  !rdn!ct  fie  aQein, 
S)a^  nid^t  \f)v  @eel  unb  Seib  gan$  foHen  Sl^rdnen  fe^n. 

66.  93on  ber  allerfeeligften  Swttß* 

frauen. 
^er  gungfrAuIid^e  Seib,  ber  unfer  ^immelbrobt, 
3n  ftdj  befdjioffen  l^ilt,  ift  toarlidjf  nid^t  mel^r  2;obt. 
®g  fault  fein  deberbaum :  fo  toAr'  ed  aud^  nid^t  fein, 
SBann  aufferm  %mp^l  ©Dtt«  fein'  2lrdje  folte  fe^n. 

[98]     67.  3ln  ©anct  »ernl^arb. 

8eml^arb  toeil  mit  bem  SJiunb  bein  $er^  ftimmt  öberein, 
@o  !an  ed  anberd  nid^t^  alg  (auter  3®fuiS  fe^n. 

68.  ^ie  @eelig!eit. 

äßad  ifl  bie  @eelig!eit?    ®in  guflu^  aOer  f^euben: 
®in  ftÄte«  anfdjaun  ©Ott«?    ®in  lieben  ol^n  »erbrug: 
®in  2^Un  ol^ne  a:ob:  &in  füffer  3@fu8*Äu^: 
3lidft  einen  ^ugenblif  bom  93rAutgam  fe^n  gefd^eiben. 

69.  ^e^  l^eiligen  9leid^tl^umb. 
<Se^  arm,  ber  ©eilige  l^at  nid^ft«  in  biefer  Seit, 
StU  ioad  er  ungern  l^at,  ben  i^eib  ber  Sterblid^feit. 

70.  ®Dtt  ber  fre^gebigfte. 

®£)ti  gibt  fidjf  ol^ne  maj:  3«  ^^  »"<*«  i^«  begel^rt, 
3e  mel^r  unb  mel^r  @r  ftd^  erbietet  unb  geioel^rt. 


75.  3"bil^er  SetatJ^tn. 

Du  Bift  (in  ©««i^in  nm^  ^icr  auf  bief«  Qxim: 
3Bo  bu  bcitt  ^CT^e  l.^t  ju  lauter  2iti<  Werben. 

72.  (Smifleä  SeBen  in  ber  Seit. 

SfBer  (i)Dtt  in  allein  XJjun  Den  ^ttljtn  Sobnt  Ion, 
Der  ^<bt  (i^on  in  ber  Seit  bog  ©Inge  leben  an. 

73.  Son  8.  Bartholomae. 

©ag  ob  aii^  iemanb  ip,  ber  me^r  uerlaffen  lan, 
9113  S.  Bartholomae  jut  £<MbenSjeii  get^an? 
3>ie  anbctn  lieffen  jWar  bem  Jietm  ju  lä^rn  j^r  SeBen: 
iSr  aber  ^t  ou^  ncc^  bie  ^aut  barjii  gegeben. 

74.  Der  Jromen  unb  SSfen  (gigent^um. 
Xiie  gromen  ^aben  gar  niditS  (SigneS  in  bet  äßell, 
Unb  bic  ®i)ttrp(en  nid&ts  im  eingen  §immelä3elt. 

75.  ffia6  !6ftli(5fte  ®raB. 
Sein  ®rab  ift  (iftlidfcr  btfe  &eute  ju  gewefen, 
3Ilä  teoai  Von  Lazari  beg  armen  Wirb  gelefen: 

[!iO]  Unb  bocfi  Berlang'  iifts  nidit:  ic^  lofinfi^e  mir  allein 
^n  meines  ^e^lanbS  @ä}D%  tief  ettibeifenit  )u  fe^n. 

76.  SDie  ©eel  ifl  ©DtleSbilb. 
ajag  Silbnfifi  ODtteg  ift  ber  Seelen  eingeptSgt, 
fflcl  bem  ber  folt^e  SGfine'  in  reiner  Seintoanb  trAal. 

77.  Ser  fflofenoBel, 

aBie  S^6cii$t  ift  ber  lltenft^,  ber  ®olb  ffit  ©Ott  errieft : 
Unb  Weil  bal  feine  Stel  ein  Sofenobel  ifl, 

7S.  2)ie  eeifllii^e  Sulamith. 

©Ott  ift  meine  Salomon,  id)  feine  Sulamith, 
ÜBenn  id^  j^n  ^etSHc^  Sieb',  unb  et  fit^  mir  entbiet. 

7!).  Die  geiftlit^e  SodSjeit, 

^h  »raut  ift  meine  Seel:  ber  SStSutgam  ©DlteSSo^n: 
Der  »rieper  ©otteaSeift,  unb  feiner  ©otl^eit  2^roii 
3fl  b«  SennÜ^tungäDrt:  ber  aOein  ber  mit^  mai^t  trnnten 
2ft  meine«  Sc^utgamg  Slutt;  bie  Stieifen  aUjumal 
Sinb  fein  ajcrafctletgieift^ :  bie  Äommtr  unb  ber  ®aal, 
_      Unb  B'  »etil,  iftr  SaterS  S^ofi,  in  ber  wir  feint 
Betf  unten. 


IX,  80]  S)titied  »itd^.  73 

80.  @Ott  tan  nid^t  a((d  9(I(eine. 

@Ott  bet  bie  SBelt  gemacht  unb  ioiber  !an  gunid^ten: 
itan  nid^t  ol^n  meinen  ta>illn  bie  9{eu0eburtl^  aulrid^ten. 

81.  2)er  befte  Sßud^erer. 

^em  SBud^rer  foU  id^  be^  ber  jl^m  fo  t>il  erlouffen, 
S)a|  er  jl^m  tan  ein  ®utt  im  ^immelreid^  erfouffen. 

82.  (&in  jeberd  t>on  bem  feinen. 

2)er  Sd^iffmann  tebt  t>om  SReet,  ber  S^ger  öon  ben  ^unben, 
^er  ©einige  t>on  ®olb,  unb  ein  ©olbat  t^on  äBunben: 
l1O0]!Rir  m\l  iäf  hin  SSerUebt,  tDil  anberd  nid^td  gebül^m, 
%l^  ©Ott  unb  feine  Sieb  im  Tlmhi  ftdttiS  aufül^m. 

83.  2)er  gr6fle  ^itel. 

©er  meiner  ©eele  tüii  ben  gröften  ^itel  geben, 

2)er  nenn  fte  ©Otted  9raut,  fein  $er|e,  @d^<4  unb  Seben. 

84.  SSon  ben  S^ofen. 

S)ie  äVofen  fel^  id^  gern:  benn  fte  ftnb  toeig  unb  rotl^, 
Unb  boUer  dornen,  toie  mein  SSlutt-Srdutgam  mein  ©Ott. 

85.  2)u  folft  fe^n  äBei^  unb  9lotl^. 

Son  $er$en  tvünfd^  id^  mir  ein  $er^e,  $®rr  mein  ©Ott, 
3n  beiner  Unfd^u(b  toei^,  bon  beinem  flutte  rotl^. 

86.  9(u(b  untern  2)ornen  blül^en. 

^I^rift,  fo  bu  Unbertoelft  in  Serben  @reu$  unb  $ein, 
Sßie  eine  Slofe  blül^ft,  toie  feelig  tvirftu  fe^n! 

87.  2)id^  aufftl^un  toie  bie  Slofe. 
iDein  $er|^  em^f&l^et  ©Ott  mit  aUt  feinem  ©utt, 
Sßann  z^  ftd^  gegen  jl^m  tvie  eine  9)of'  auftl^ut. 

88.  ®e  mu^  ©ecreu^igt  fe^n. 

greunb  toer  in  jener  Söelt  toil  lauter  Slofen  bredjien, 
2)en  muffen  bor  aUl^ier  bie  S)omen  gnugfam  fted^en. 

89.  2)ie  ed^6nl^eit. 

2)te  @dj6nl^eit  lieb*  id}  fel^r:  bodjf  nenn  id^  fie  faum  fd^6n, 
3m  fall'  idjf  fte  nidjt  ftdttS  fel^'  untren  S)ornen  fielen. 

90.  gejt  muftu  blül^en. 

8lül^  auf  gefromer  ©l^rift,  ber  3Äd^  ift  für  ber  %f^tiv: 
2)u  hUiU^t  etoig  ^obt,  blül^ftu  nid^t  je^t  unb  l^ier. 


74  Sol^nid  9(n0e(i  [HI,  91 

[101]   91.  2)ie  0el^eim5e  9lofe. 

3)ie  giof'  tft  meine  6eel\  ber  a)om  bej  gleifdjesruft, 
a)er  gtül^ling  ®otte8  gunft  fein  3otn  ift  ÄÄIt  unb  ?froft: 
Sl^r  f)iüf}n  ift  gutted  tl^un,  ben  2)ovn  jl^t  gleifd^  nid^t  aci^ten, 
3Rit  ^ugenben  ftd^  jiel^rn,  unb  nad^  bem  gintmel  trad^ten: 
9litttmt  fie  bie  3«^*  h>oI  to)<*if/  wnb  blÄl^t  toeilS  grÄl^ling  ift, 
©0  irirb  fte  etoiglid^  für  ®Dtte8  Slof  etüeft. 

92.  ^a^  ebelfte  unb  fd^n6befle. 
md}i9  @b(etd  ift  nad^  @Ott  aii  meine  @eel  aKein : 
SBenbt  fte  fid^  bon  \ffm  ab,  fo  !an  nid^td  fd^n6betiS  fein. 

93.  2)a^  gr6fte  ^eiligtl^um. 

Äein  gr6ffer  ^eiligtl^um  tan  man  auf  ®rben  finben, 
sei«  einen  !eufd^en  Seib  mit  einer  ®ee(  ol^n  ©ünben. 

94.  ^a%  tDel^rtefte. 

^ein  bing  ift  auf  ber  äBelt  fo  l^od^  unb  tvel^rt  guad^ten, 
^(d  SJ^enfd^en  bie  mit'  flei^  nad^  feiner  ^od^l^eit  trad^ten. 

95.  3)a^  @d^&blid^fte. 

2)ie  @ünbe  toeil  pe  ®Dtt  erg6mt,  unb  bidj  t>erlejt, 
SBirb  biaid^  fd^dblid^er  aB  @atan  felbft  gefd^A^t. 

96.  3)er  drmfte. 

2)er  reid^fte  ^euffel  l^at  nidjt  einen  Äiefelftein: 

^u  @änber  bift  fein  Scialo:  !an  aud^  toad  drmerd  fe^n? 

97.  3)ie  ©lÄffeelige  ©Änben. 
®lü!feeltg  ^rei^  id^  bid^  unb  alle  betne  @ünben, 
9Bo  fte  nur  enblid^  ba^,  toa&  SRagbalene  finben. 

[102]    98.         @id^  nidjft  berftelln  ift  nidjt 

fönbigen. 
2Bag  ift  nid^t  fünbigen?  bu  barffft  nid^t  lange  fragen: 
®el^  i5>in,  c«  irerbenS  btr  bie  ftummen  S3lumen  fagen, 

99.  @in  reines  §er^  fd^aut  ®Ott. 
3)er  Slbter  ftl^t  getroft  grab  in  bie  Sonn  l^inein: 
Unb  bu  in  ©togen  bli^,  im  fall  bein  ^er^  ift  rein. 

100.  2)ie  ©anfftmut  befi^t  ba^  ®rb* 

reid^. 
2)u  ftrebft  fo  embftglidjf  nadj  einem  gieflein  ®rben: 
2)urd5f  ©anfftmut  f6nteflu  ber  ganzen  (grbl^err  toerben. 


ffl,  101]  a)ntte«  »uö^.  75 

101.  2)a|  lebenbige  ^obtengraB. 

IRenfci^  xft  bein  9(ntltt  f46n,  unb  beme  Seele  bleid^, 
@o  biftu  (ebenbig  ben  ^obtengt&bem  gletd^. 

102.  a>er  2Beg  gum  @cl^6^)ffer. 

^u  armet  ftevbUd^er,  ac^  bleib  bod^  nid^t  fo  fleben, 
3ln  gorben  biefet  SQßelt,  unb  jl^tem  fdjnftben  Seben: 
!Die  @d^6nl^eit  be|  gef(^6^ffd  ift  ttut  ein  bloffer  fteg, 
^ev  ttn6  3um  @cl^6^ffer  felbjt,  bem  f(l^6nften  aeigt  ben  SBeg. 

103.  ®ere(l^tig!eit  ntad^t  @eelig. 

2öer  feelig  iretben  toxi,  ber  mu^  mit  ireiffer  ©eiben, 
6o  gierlid^  a(8  et  lan,  fein  Seib  unb  ©eel  beüeiben. 

104. @robf(l5ftifft  einer  l^eiligen  Seelen. 

$ier  ligt  bie  groffe  fdvaut,  bev  äJ^enfd^l^eit  Sl^rifti  :2o^n, 
3)er  ©Ottl^eit  (Sl^t  unb  diuf}m,  be^  ^eilgen  ©eifteS  ^l^ron. 

105.     äBie  man  ©Dttd  $oIb  erlangt. 

3m  3Wunbe  §6nigfeim,  im  ^er^en  trage  ®oIb, 

3nn  Stugen  (autreg  Sid^t,  fo  toirb  bir  Sl^tifhtd  l^olb. 

[103]  106.  Sin  ben  ©Änber. 

Sld^  Sünber  traue  nid^t,  ioeil  bu  bie  äJ^agbalen 
8efribigt  unb  getroft  bon  unfrem  §@rm  fil^ft  gel^n: 
^u  bift  jl^r  nod^  nid^t  gleid^:  triltu  be^  ^roftd  genieffen, 
@o  lege  bid^  gubor  h>ie  fie  gu  feinen  ^^üffen. 

107.  ®in  unbeflefter  aRenfd^  ifl  über 

bie  ®ngel. 
@in  ®ngel  fe^n  ift  biel:  9lod^  mel^r  ein  SWenfdji  auf  ®rben, 
Unb  nidfi  mit  jl^rem  iruft  unb  Siotff  befubelt  toerben. 

108.  a)er  SBolfomne  ift  nie  fr6lid^. 
Slenfd^,  txn  SBolfomner  @l^rift  l^at  niemals  redete  freub 
Huf  bifer  äßelt:  toarumb?  ®r  ftirbet  allezeit. 

109.  2)er  Seib  ift  ©l^ren  toertl^. 

$alt  beinen  Seib  in  ©l^rn,  er  ift  txn  ebler  Sd^rein, 
3n  bem  bag  SSilDnü^  @Ottd  fol  aufbel^alten  fe^n. 

110.  2)er  feelige  ©ünber. 

Äein  ©ünber  ifl  fo  lool  unb  feelig  je  geftorben, 
Slli^  ber  be^  $®rren  gunft  toie  9Ragbalen  ertoorben. 


76  3o6anma  angeli  [III,  111 

@Dtt,  Xeiiffel,  aiQclt,  unb  allä  mil  in  mein  ^m  hinein: 
ea  mufe  ja  iDunber  (t^tn  unb  firoffeä  Hbel«  fc^n! 

112.  Ba6  &er?  ift  unermÄfeHc^. 

©in  §erge  lndc^eä  fi(^  Bergndgl  mit  Ott  unb  3«''» 
©rtenntl  wnilic^  nii^i  fein'  unttmAglii^reit. 

US.  SJev  lempel  ®Dtte«. 

3c^  Bin  b(t  lEfflpel  ®Dtte,  unb  nitineB  ,§«6enafi$rtin 
3ftä  atttr&siliBfK,  rcann  er  ift  leer  unb  rein. 
[104]    114.  Sie  lUerfotmung. 

Donn  Wirt  bo^  Silier  ein  3Jl(n(*,  ber  Sfienfc^  ein  (Snalift^ 

toefen, 
Unb  biefti  ©Dtt,  iDonn  mit  SoarSnimlii^  fe^nb  aemfen. 

115.  Su  muß  äutpot  ba6  Je^n. 

aHMi|d^  fpl  @Otl  unb  fein  Samm  bein  EWflet  Sentpd  ((^n, 
6o  muflu  i^in  ju»or  bein  ^etS  ju  einem  trei^n. 

116.  Set  geiftli^e  Dpffetjeua. 

3)1(111  .Öet?  ift  ein  Sltat,  mein  toia'  ift«  Dpffet.öutt, 
Det  getiefter  meine  ecel,  bie  Ciebe  geut  unb  @luft 

117.  Set  erftein  tfi  bafi  Befle. 

ajen  ©Dlbftcin  (u^et  man,  unb  iSft  ben  efieftein, 
ajuti^  ben  man  emig  leit^,  gefunb,  imb  flug  tan  te?n. 

118.  2)er  weifen  Stein  ifl  in  bit. 

3Renf(^  ge^  nut  in  bi^  fetbft.    Senn  nai^  bem  6tein  bet 

teeifen, 
ffiarf  man  nii^t  alletetfl  in  frenibbe  Conbe  teifen. 
119.2)et  etfiein  madit  mafl  eM3ig  loe^tt. 
3)ec  ©olbftein  mattet  ®olb  bafe  mil  bev  äSelt  Bergest : 
Bet  (gfftein  einen  öau  bet  etoiglit^  befielt. 

120.  Sie  befte  lingiiiing. 

Den  ^alt'  iä)  im  liiigttn  für  äReifiei  imb  bemeljrl, 
Ser  ©Ott  }u  Mieb  fein  $ere  inS  feinfte  Öolb  bevte^tl. 

121.  Sit  ^QbenS  beffet  alS  bie  ®nge[. 

Den  engeln  ge^t  eä  wol:  not^  beffet  unä  ouf  (Srben: 
Jienn  feinet  i^tS  ßSefi^Iet^tä  fan  iSDtie  Sema^lin  Wetben. 


m]  ^btm^  »tt4  77 

122.  2)a9  0r6fte  äßunbettoer!. 

Kein  grdffer  SBunbertDcr!  ^at  man  nod^  nie  gefunben: 
9»  ba(  ftd^  ®Dü  tmi  Stoi!^  (bem  äRenfd^en)  l^at  betbunben. 

[105]   123.  ©Ott  gel^t  bod^  ettoad  ab. 

3Ran  fagt,  ®Dü  mangelt  nid^tö,  @r  barff  nid^t  unfrer  gaben: 
Sfkft  toal^t,  tood  toU  ®r  bann  mein  armed  ^et^e  l^aben? 

124.  S)ie  geiftlid^e  S)rad^enftär^ung. 

äßann  bu  au^  bir  Serjagfi  bie  @ünb'  unb  i^x  getftmmel, 
@o  toirfft  S.  Michael  ben  S)ra(i^en  aug  bem  ^immel. 

125.  S)ie  $offart  unb  3)emut. 

3)ie  ^offart  toirb  gel^aft,  bie  S)emut  toirb  geliebt: 
Unb  boc^  ift  faum  ein  äRenfd^  ber  fie  für  jener  äbt. 

126.  ^er  3Beg  gur  $eilig!eit. 
3)er  aUem^fte  3Beg  )ur  toabrcn  $eiUg!eit, 

3ft  a)emut  auf  bem  ?fab  ber  feufd^en  »einigfeit. 

127.  3)er  @ta}ge  @abbatl^  in  ber  3eit. 

(Sin  SRenfd^  ber  fidj  in  fidj  in  ®ütt  berfamblen  fan, 
^er  l^ebt  fd^on  in  ber  Snt  ben  @n)gen  @abbatl^  an. 

128.  @id^  felbft  regiern  ift  5t6niglid^. 

®in  SRenfd^  ber  feine  Ärdfft'  unb  @inne  fan  regieren: 
^er  mag  mit  guttem  red^t  ben  5t5nigd^tteC  föl^ren. 

129.  S)er  grabe  äßeg  ^um  Seben. 

9ßann  bu  n)iCt  grabet  3Begd  ind  ®n)ge  2thtn  ge^n, 
Bo  lag  bie  3Be(t  unb  bid^  jur  linfen  leiten  ftel^n. 

ISO.  3)er  3Runbtranf  ®Otte«. 

^er  2:ran!  ben  ®ott  ber  $@rr  am  aUerliebften  trinit, 
3ft  SBaffer  ba^  bor  2uh  cm^  meinen  ^ugen  bringt. 

131.  2)a^  gel^eime  5t5nigreid^. 

3d^  bin  ein  5t6nigreid^,  mein  $er^  bag  ift  ber  2^l^ron, 
S>ie  @eel  ift  ^6nigin,  ber  5l6nig  ©Dtted  @ol^n. 

[106]   132.  a)ag  §er^e. 

SJlein  ^er^e  toei(  ed  ft&td  in  O^Dtt  gebogen  ftel^t, 
Unb  jffn  l^ertoieber  geud^t,  ift  @ifen  unb  3Ragnet. 

133.  »on  ber  §.  TERESA. 

Terefa  mil  fonft  nid^td  ald  Sel^ben  ober  fterben: 
Sßantmb?  bie  ^raut  mu^  jjl^r  ben  SBr&utgam  fo  ertoerben. 


78  Zo^nim  ^n^tlx  {Ul,  184 

134.  ^er  rtebfte  äRenfd^  ht\f  @Dtt. 

2)er  aaerliebfte  fBlm^df  ben  ©Ott  ^t  in  ber  3eit, 
3ft  ber  biel  @teu^  unb  $ein  umb  feinet  toiHen  leibt. 

135.  ©in  $er^  umbfd^lieffet  ®Dtt. 

&ax  unau|m&Blid^  ift  ber  ip^fte,  toie  toir  toiffen: 

Unb  bannod^  !an  il^n  ^ani^  ein  SRenfd^lid^  ^erf  um5f d^Iieff en ! 

136.  äRittel  aur  $eilig!eit. 

^ein  ®eift  fet^  aufgeff^annt,  bein  ^er^e  leer  unb  rein, 
3)emüttid  beine  @eel:  fo  toirftu  l^eilig  fein. 

137.  3)ie  iBieb  ift  alle  2:udenben. 

SDie  Sieb  ift  nie  allein,  toer  ftd^  mit  jl^r  betoeibt, 
SDem  b)irb  ba^  gan^e  (SJ^ot  ber  gungfem  eim^erleibt. 

138.  S)ie  :Bieb  ift  2;obt. 

^df  ad}  bie  £ieb  ift  tobt!  toie  ift  fte  bann  geftorben? 
%tv  Sroft,  toeil  niemanb  fte  gead^t,  ift  fte  berborben. 

139.  äßad  man  fud^t  ba(  finbt  man. 
Xtx  SReid^e  fud^et  @olb;  ber  arme  fud^et  ®Dtt: 
®oIb  finbt  ber  arme  9Renfd^  toarl^afftig,  jener  Stot^. 

140.  Xafi  5t5nigHd^e  Seben. 

&kh  beinen  tüiUtn  &Dtt:  bann  to&r  j^n  aufgegeben, 
3)erfe(be  fül^rt  allein  ein  J^dnigUd^eiS  £eben. 

141.  SBir  foüen«  ®ütt  toiber  feJ?n. 

©Ott  ber  bequemt  ftd^  un^,  (Sr  ift  un^  tDad  toir  tooUen: 
3Bel^  un^,  tpann  toir  i^m  audf  nid^t  toerben  toad  tDir  foUen. 

[107]     142.      3n  eanfftmut  ipol^net  ®Dtt. 

^ef dnffttge  bein  ^er^ :  ©Ott  ift  in  ftarfen  SSBinben, 
2|n  ©rbbetoegungen,  unb  getoer,  nid^t  guftnben. 

143.  2)ie  2ampt  mu^  vtdft  brennen. 

^d^  Sungfrau  fc^üdte  bid^,  la(  beine  2ampt  brennen: 
@onft  toirb  ber  S9rdutigam  bid^  nid^t  für  Sraut  erfennen. 

144.  2)ie  37lorgenr6tl^'  unb  @eele. 

SDie  ^orgenr6t^'  ift  fd^6n,  ^od^  fd^6ner  eine  @eele, 
2)ie  ©Dttedßral  burd^Ceud^t  in  jl^reiS  ^eibed  $6le. 

145.  (3ütt&  füffefter  ©erudj. 
^er  föffefte  @erud^  ber  ©Ott  fo  fel^r  baUht, 
steigt  auf  bom  £ob  bafi  jl^m  ein  reined  j^ORke  ffiAL 


.  146]  S)ritte«  »ud^.  79 

146.  3)ie  madfi  ber  eeelen. 

Unb  !an  i^r  ntmmermel^t  ol^n  il^ren  äßiUn  entisel^. 

147.  @Ctt  mir  alleinc  feJ^n. 

Serfd^leu^  ©Ott  in  bein  $ev^,  (a^  feinen  anbetn  btein, 
@o  mu^  er  ftdtiS  bet^  bir  unb  bein  d^angner  fe^n. 

148.  @Dtt  ift  mein  $unct  unb  itrei^. 

@ott  ift  mein  mittel)}unct  toenn  xdf  gl^n  in  mid^  fd^Kffe: 
9Rein  Umbfrei^  bann,  toenn  iäf  au^  £ieb*  in  j^n  aerfliffe. 

149.  Xa^  .^od^aeit  ^it^\>  ift  notl^. 

3)er  ^mmtl  t^ut  ftd^  auf,  ber  ^r&utgam  iomt  gegangen 
D  ^raut  toie  toiltu  jffn  ol^nd*  ^od^geititlet^b  embfangen. 

150.  S)ie  Saft  unb«  3od^  be^  $®rren. 
©üf  ift  be^  §@rreniodJ,  unb  fanffte  feine  Saft. 
SBol  bir,  mann  bu  jle  ^dtg  auf  beinen  Sld^feCn  l^aft. 

[1081    151.  a)er  ^eilige  trauret  nie. 

^er  ^eilige  lan  nie  im  @eift  beiriübet  fe^n: 
iBarumb?  er  lobt  (30it  ftdt»  aud^  in  ber  gr6ften  ^^n. 

152.  ^er  ^immlifd^e  auf  ®rben. 

Sßer  reine«  $er^en«  ift,  unb  S^^^Q  in  ©eberben, 
Unb  l^od^berliebt  in  @Ott,  ift  ^immlifd^  auf  ber  (Srben. 

153.  3)ie  jlned^te  greunb*  unb  jlinber. 

■  S)ie  jtned^te  fordeten  ®Dtt:  bie  greunbe  lieben  jl^n: 
2)ie  jtinber  geben  il^  jl^r  $er^  unb  aUen  @in. 

154.  fßom  S.  Ignatius. 

SBie  ba^  Ignatius  bonn  ^l^ieren  toirb  jerbiffen? 
®r  ift  ein  SDBei^enfom  @Dtt  toilS  gemcü^Ien  toiffen. 

155.  ®«  toeifet  un«  gur  ^Jreuben. 

(&in  $er^e  boEer  ©Ott  mit  einem  Seib  boH  Serben, 
^ut  un|  am  beften  htnbt  ben  äßeg  aur  etogen  freuben. 

156.  3)ie  Sieb'  ift  über«  toiffen. 

äRit  ©Ott  bereinigt  fe^n,  unb  feinen  ^u^  genieffen, 
Sft  beffer  al«  biel  a)ing  ol^n  feine  2Uht  toiffen, 

157.  S.  Agneten  ©rabfd^rifft. 

S.  Agnes  lieget  l^ier,  bie  Jungfrau  unb  bie  SBraut, 
^e  feinem  anbem  SRann  al«  ^l^rifto  ftd^  bertrout, 


80  SoJ^ottniÄ  timtlx  [ni,  157 

Xo^,  nein  fte  Ugt  ntd^i  l^ter:  toer  fte  toii  feigen  ftel^n, 
2)er  mu^  fo  nal^  man  tan  gum  Sdmmletn  ©DtteiS  gel^n. 

158.  S)ie  Sungfraufd^afft  mu^frud^ten. 

©Ott  liebt  bie  Sungftaufd^afft  umm  jl^rer  f offen  f^6d^te: 
mtxm  Idfi  @t  fie  nid^t  für  fein  SCngefid^te. 

159.  ^ie  (te^rid^fte  äßufic. 

2)ie  liedid^fte  3Ruftc,  bie  ©Ott  ben  ®rim  benimbt, 
(Sntftel^t  toenn  ^et|  unb  9Runb  in  il^m  gufannnen  ftimmt. 

[109]    160.  a)ie  ^uh  tft  etoig. 

^ie  ipoffnung  1^6ret  ouff:  bet  ©laube  fombt  pim  fd^auen, 
2)ie  @))rad^en  rebt  man  nidfi,  unb  aUed  tDaiS  tDir  bauen, 
9$etgel^et  mit  ber  3^^*  ^^^  ^^^^^  ^^^^^  allein: 
@o  laft  un^  bod^  fd^on  je^  auf  fie  beflieffen  fe^n. 

161.  3Bad  ©Ott  nid^t  !ennet. 

©Ott  ber  fonft  aUed  fil^t,  unb  aEeg  bringt  an^  2idft, 
^ennt  einen  lofen  3!flann  unb  (eere  Jungfrau  nid^t. 

162.  a)er  grrtoifdj. 

3Ber  ol^ne  Siebe  laufft,  !omt  nid^t  ini  ^immelreid^: 
@3  f^ringt  balb  l^in  balb  l^er,  ift  einem  Sw^toifd^  gleid^. 

163.  3)ie  gel^eime  äßibergeburt. 

S(u^  ©Ott  mirb  man  gebol^rn,  in  Sl^rifto  ftirbet  man: 
Unb  in  bem  l^eilgen  ©eift  fdbt  man  )u  £eben  an. 

164.  2)ie  :Bieb'  iftd  ©lauben  6eele. 

2)er  ©laub  allein  ift  2:obt:  ®r  !an  nic^t  el^er  iBeben, 
^ii  ba^  jl^m  feine  @eel  bie  Siebe  toirb  gegeben. 

165.  3)e^  ©Ottt>ernebten  äßunfd^. 

^re^  toÄnf^'  id^  mir  )u  fet^n:  erleud^t  toie  ^l^erubim, 
©erul^ig  toie  ein  3:i^ron,  entbranbt  toie  Btvap^im. 

166.  3)a^  Sreu^e. 

Sor  3^ten  toar  ba^  ®reu|  bie  gr6fte  @d^mad^  unb  ipol^n: 
9lu  trdgtg  ber  Äeifer  felbft  auf  feinem  ^aupt  unb  Äron! 

167.  ^er  ©eit  ift  mand^mal  gut. 

^er  ©ei^l^al^  fd^arrt  unb  Ira^t  umb  geitlid^en  ©etoin 
^d}  ba^  tDir  uni  nid^t  fo  umb  etDigen  bemül^n! 

[110]    168.  3)ie  ©Ottl^eit. 

^ie  ©Ott^eit  ift  ein  ^runn,  au^  jl^r  lombt  aUeiS  l^er: 
Unb  laufft  aud^  tptber  l^in,  brumm  ift  fie  aud^  ein  3Keer. 


m,  169]  jt>titte«  1iv4*  81 

169.  a)te  öuffe. 

^ie  8u('  ifi  tote  ein  Strom,  fte  b&m4)fft  mit  jl^ren  äBeHen 
^en  gr6ften  ©DtteiS  8ont,  unb  lifd^t  ba^  Sfeur  ber  ip^aen. 

170.  Som  (Stotgen  betoegen. 

3)u  fud^fi  mit  fold^em  flei^  ba(  etoige  betoegen, 
Unb  id^  bie  (Stoge  fHu^:  tooran  ift  mel^r  gelegen? 

171.  ®in  fftaxv  fud^t  OieUrlet^. 

S>er  toeife  fud^t  nur  eind,  unb  ^toar  ba^  l^&d^fte  ®ut: 
@in  92arr  nad^  oielerUt^,  unb  fleinem  ftreben  tl^ut. 

172.  ^a^  ebelfte  ba(  gemeinfte. 
3e  ebeler  ein  bing,  je  mel^r  ift  ed  gemein: 

^a(  f^üret  man  an  ©Ott,  unb  feiner  6onnenfd^ein. 

173.  S)a$  9Rer!mal^r  ift  bie  Siebe. 

9lmfd^  toann  bu  toilt  im  Sol!  bie  gi^eunbe  ®Oüi  erfragen, 
@o  fd^au  nur  toeld^e  £ieb*  in  $ert  unb  $dnben  tragen. 

174.  92ur  ®Ott  fe^  bein  toarumb. 

^id^t  bu,  nod^  g^eunb,  nod^  Seinb,  nur  ©DtteiS  @l^r  allein, 
@o(  einzig  bein  toarumb,  unb  enb»urfad^e  fet^n. 

175.    äßaiS  ©Ott  bon  @toig!eit  getl^an. 
®q8  tl^at  ©Ott  bor  ber  Qtxt  in  feinem  @iogen  tl^ron? 
®ir  Uebete  ftd^  felbft,  unb  jeugte  feinen  ©ol^n. 

176.  @in8  mu^  berlaffen  fe^n. 

ä^enfdj  anberft  fan«  nidjt  fei^n:  bu  mup'3  ©efd^6j)ffe  laffen, 
^0  bu  ben  6d^6t)ffer  felbft  gebdnfeft  ju  umbfaffen. 

177.  a)ie  lange  SWarter. 
^i8  ift  ben  SRart^rem  gar  l^errlid^  lool  gelungen, 
^5:^a^  fie  burd^  hirften  2:ob  au  ©Ott  finb  eingebrungen : 
^S^ir  toerben  fort  unb  fort  bie  gan^e  £ebend)eit, 
^öemartert:  Unb  bon  toem?  bon  ber  begierlid^feit. 

178.  SBer  reidj  im  §@rrn,  ben  Sieb 

id^  gern. 

%en  armen  bin  id^  l^ulb:  bod^  lieb  id)  mel^r  bie  reid^en, 
%ie  feinem  g&rftentl^umb  im  ^immel  bürffen  toeid^en. 

179.  Som  Sieben, 

^ie  Siebe  bifer  ä&elt  bie  enbt  ftd^  mit  betrüben: 
^rumb  fol  mein  Iper^  allein  bie  (Stoge  @d^&nl^eit  lieben. 

^ftg.  SileflinB.  Cherub.  Wandenmann.  ^ 


[Hl] 


82  SDl^flnniS  Mngelt  pH  ISOi 

ISO.      @Dtt  Wtii  j^m  Feinen  ansang. 
!Du  froflft,  toit  ränge  ®Dtt  fl«meP  fe??  umb  Berii^l: 
80  f^rreifl:  eä  ift  fo  lang',  tSv  toeift  eä  felter  nit^l. 

IBI.  «u(6  bon  ®Dlt. 

©Ott  ift  nod^  nie  gesoeft,  unb  wirb  aut^  nicmaEä  fetjn, 
Unb  bleibt  bo*  naH)  bet  Welt,  loav  nii^  bot  i^r  attein. 

tB2.  ©ä  miie  gEfirtlten  (e^n. 

Slceit  turtig  baiiffrer  ÜHonn,  bife  bu  erlnnßft  bic  fironr 
SBet  in  beni  ©tHtl  edigl,  ^at  ewig  ©|)oll  unb  &o^n. 

1S3.  Be^otilit^feit  ift  3tetf). 

®fl6  fltiftc  bafe  ein  gJienli^  bebarff  jnr  (eeligteit, 
(aBo  et  im  auttcii  fte^l)  ift  bic  be^artligleil. 

184.        SDu  muft  bi(^  not^  gebulben. 
©rtratt'  tS  meine  ®ecl:  bafe  ßl*?*'  J**"^  §Errli(^[Eit 
SBitb  leincm  anget^an  in  bifer  wfiften  Seit. 

1S5.  £)er  Sßeig^eit  anfang  mittel;  unb 
Snbe. 
3)ie  S^Tt^t  be|  $@nen  ift  btt  fficig^eit  anbeginn, 
3ft  enb'  ift  feine  Äieb,  i^t  mittel  Iluget  ©inn. 
[112]    190.  §a6  unb  Siebe. 

Sag  gutte  Sieb'  ii^  tft-ib,  bcnt  bi^fen  bin  i^  feinb, 
St^au  ob  nid^t  Siieb  unb  ^ofe  U'ol  be?  eiitanb«  [einb? 

1B7.    ailan  fcriä  auffa  ifbdj^U  bringen, 
änetn  t^un  ge^t  nut  ba^in,  bafi  ii^  nodj  m&s'  auf  (£tben 
Slaria,  ober  ja  bcr  Sünger  E^rifti  loetben. 

188.  SDflfi  SBott  luirb  not^  gebeulten, 
^ätloa^c  bafi  @Wgt  SBott  n^itb  ^eute  noifi  gebo^m, 
Bo  ba?  ba  too  bu  bi<^  in  bit  ^afl  felbfl  Betlp^tn. 

189.  So^anne«  an  ber  Svuft. 

a<^  lüet  So^amieä  ift,  bet  ligt  natfi  äffet  fiiift 

3n  feint«  SBIeiftetB  Sc^ofi  unb  fftffen  3efu8  Stiifit 

IM.    Som  Sflnbet  unb  ßSeifle  ©DtteS. 
Eei  ®«ift  be6  &©ttn  etffiui  ben  ganzen  etbenireig: 
95d  ift  ber  Sfinbei  bonn,  bcv  j^n  nii^t  ffi^lt  ncO)  weife? 

lai.         eiDlt  lietl  man  nie  jubiel. 
aSer  ®Dtt  tet^t  lieben  wil,  bet  t^u'S  o^n  moß  unb  3«6'* 
e«  ift  fo  fv'ife"  unb  gutt,  "  i^n  nie  jn  uicl. 


m,  192]  IbvÜM  8u(i^.  B3 

192.  S)re^  äßorte  finb  tt\^tbnidf, 
2)ret)  SBorte  fd^reüen  mid^:  ba^  gntmet/  ädlegett, 
Unb  @h)ig,  fein  Serlol^rn,  Serbamt>t,  9$etma(ebeit. 

193.  S>ie  :Biebe  ift  bte  befte. 

3d^  maq  ntid^  auf  ber  9Be(t  in  feiner  ^nft  fo  &ben, 
Xld  toie  id^  meinen  ©Ott  aufd  innigfte  fo(  lieben. 

194.  a)ie  SBei^l^eit  ift  ba^  befte  SBeib. 
Segel^reftu  ein  äOeib,  bie  pt^dfiiq  reid^  unb  fein: 
@o  nimb  bie  äOei^l^eii  nur,  fie  h)irb  bir  aUed  fein. 

1113]  195.      a>ie  SBelt  ift  bon  einer  3«n0* 

frau  gemad^t. 
*)  Son  einer  gungfrau  ift  bie  gan^e  3Be(t  gentad^t: 
^urd^  eine  gungfrau  toirb  fie  neu  unb  toieberbtad^t. 
*)  a)er  SBei^l^eit. 

196.  S)ie  äOei^l^eii  unb  bie  2uht, 

^ie  äßei^l^eit  fd^auet  ©Ott,  bie  iBiebe  lüffet  3l^n: 
^^  ba^  id^  nid^t  boE  £ieb  unb  boUer  äBei^l^eit  bin ! 

197.  3)ie  SBei^l^eit  ift  ®Otte«  3latl^. 
SBer  bie  ©el^eimnfiffe  bej  §®rren  gerne  l^at: 

^er  mu^  gur  äßei^l^eit  gel^n:  fie  ift  gel^eimer  9latb. 

198.  Sluf  Hoffnung  fdet  man. 

3Ran  toirfft  ba^  9Bei|en!otn  auf  Hoffnung  in  bie  ©rben: 
8o  mu^  ba^  $imme(teid^  aud^  au^geftreuet  (werben. 

199.  a)ie  toÄrfung  ber  §.  a)re^fal5 

tigleit. 
3)ie  ^Umad^t  l^dlt  bie  äßelt:  bie  äOei^^eit  bie  regiert: 
2)ie  ®ttU  fegnet  fie:  toirb  l^iet  nidjt  ©Ott  geft)6rt? 

200.  3)er  SBeife  rebet  toenig. 

®in  SBeifer,  toamt  er  rebt  toa^  nu^et  unb  bel^agt, 
Ob  ed  gleid^  toenig  ift,  l^at  biel  genug  gefagt. 

201.  ©Ott  gibt  gern  groffe  ©aben: 

©Ott,  toeil  @r  gro^  ift,  gibt  am  (iebßen  groffe  ©aben: 
9[d^  ba^  toir  arme  nur  fo  üeine  ^er^en  ^aben! 

202.  9Jlan  !an  aud^  ©Ott  bertDunben. 

©Ott  toirb  bon  nid^tiS  berieft,  l^at  nie  fein  Se^b  emfjfunben: 
Unb  bod^  fan  meine  @eel  Sl^m  gar  ba^  $er4  bertounben. 


84  gp^annia  angeti  [lU,  208 

[114]   203.     ajcr  SDlenft^  ifi  flro&  für  ®Dlt. 
aBie  8"^  f"iB  TOK  BCfe^ii!  bie  ^o^eti  Seraphim 
aSerbeHen  M  füt  ©Ott:  tott  bficffen  blofi  ju  3^m. 

204.  SHon  oc^t  bnfe  e»ge  nic^t. 

Kd^  Ive^!  umt  (ttlc  £ufl  oetfi^eTet  man  @utt  mtb  »lutt: 
Unb  um6  bie  ewige  faR  nicnianb  Werten  l^ut! 

2115.      2)n  Qrietöevlicbfte  bet  «Iter.  . 

SnriBfte.  ] 

aßet  Ifl  ber  (Kiligfte?  b«  me^i  uetliebet  ift:  \ 

Sie  £iebc  niad^tä  baS  man  ^dt  ^eiüg  ipitb  eirfiep. 

206.  Soin  ©eiuitfeii. 

@in  Qiitt  @etvifren  ni^t,  ein  bi\tS  beift  unb  biUt: 
3ft  Wie  ein  fietten^nnb,  bet  (i^roerltt^  wirb  aepiU'- 

207.  aioinhjMfeii. 

Sitl  iniffen  ifl  jltjar  fein :  btK^  gibtä  ttit^t  folc^e  Suft, 
ais  j^m  Bon  fiinb^eil  an  nic^itä  btfeS  fe?n  betpuft. 

2ÜS.  !Ee6  SBcifen  ©olbmad&ung. 

Set  aCeite  ina^et  ®olb,  BerAnbnt  erp  unb  Slrin, 
aBann  er  bie  Jugenb  pflanzt,  unb  un6  niat^t  ©nglifd)  fe^n. 

200.        SDtt  ifl  mein  ^immelbrobt. 
3i^  ^ait  nii^lS  (o  gern  in  meinem  Siirnb'  alä  Sott: 
er  Fil&niAfl  mit  Wie  i<^  Iril:  iSx  tft  mein  ^tmmelbrobt. 

2t0.  X)u  mufi  geübet  Werben, 

greunb  ^abe  bot^  gebulb:  wer  (Ar  bem  ^Errn  fol  pe^n, 
iüer  miiji  bor  Süetgig  3a^r  in  ber  äterfut^ung  ge^n. 

211.        35ie  ©liebmaHen  bet  6e(U. 
Die  ©eel  fte^t  mit  aicvpanb,  ge^t  niit  begietben  fort, 
SDIil  anbaut  tebet  fie,  tombt  mit  SJer^artii  on  ¥"t. 
[1I&]    212.    Ea6  aiiet  Ul''  "ti*  ''^n  Si""«"- 

aSer  nailj  ben  Sinnen  Cebt,  ben  f(i^Ag  ii^  ffit  ein  Sie^: 
aüer  aber  @&tt[ii^  wirb,  bem  beug  id^  meine  ßnie. 

213.  Bie  iEeil^eit  i(i  ein  Quai. 

Sie  aUeiS^eit  ift  ein  Ctual,  je  nte^r  man  aa$  j^r  trintt, 
3a  me^t  unb  ni.miger  \\<  Wiber  treibt  utib  fpringt, 

214.  S)i(  §eilgen  miffen  SCtt. 

aiJer  grfinbt  bie  tieffe  ©DttS?  wer  ft^iÄBt  wie  M  e»  flammt? 
aUet  mift  3^n  lang  unb  bteit?  bie  Srilgen  aütfambt.*} 
*)  Ephef.  3.  *"     ' 


in,  215]  IDritted  »ud».  85 

215.  ^ev  ba  tüax,  ifi  unb  fommett 

toirb,  in  Apocal. 
^er  fßaüin  toax  aubor,  ber  6ol^n  ifl  nod^  gut  S^^/ 
2)er  l^eUge  ®ei{i  toirb  fe^n  im  ^ag  ber  ^errUd^feit. 

216.  ©Ott  tl^ut  eiS  aUeiS  felbfL 

@Dtt  ift  nur  oUed  gar:  @r  fHmmt  bie  leiten  an, 
@r  fingt  unb  f))ilt  in  un^:  tPte  ^aft  bann  bu'd  geil^an? 

217.  ®Dti  ifi  überall  unb  nirgenbiS. 
7)hnft,  thttaU  ift  @Ott  ber  groffe  Jehova, 

Unb  ift  bod^  toeber  l^ier,  nod^  anberdtoo,  nod^  ba. 

218.  3m  ipimmel  ift  fein  9Jlann  nod^ 

9Beib. 
3m  §imme(  ift  lein  äTlann  nod^  äßeib,  toaiS  bann  gufd^auen? 
SungfrduUd^'  @ngel  ftnbd,  unb  ®nglifd^e  Jungfrauen. 

219.  Sßer  Diel  beriaft,  emi|)f&l^t  t>iel. 
Sag  aEeiS  toaiS  tu  l^aft,  auf  bag  bu  aü^i  nimft, 

.    ^erfd^dl^  bie  äßett,  bag  bu  fte  ^unbertfad^  be!6mft. 

[116]  220.       a)er  Seelen  l^6d^fter  ©tanbt. 

9{iemanb  l^at  feinen  @tanb  fo  l^od^  unb  grog  gemad^t, 
^li  eine  @eel  bie  jl^r  ®em6tl^  in  9^1^  gebrad^t. 

221.         S)er  S95fe  lan  nid^t  rul^en. 
0  tounber!  SlEed  laufft  bag  ed  gur  rul^  gelange! 
Unb  einem  b6fen  3Rann  ift  be^  berfelben  bange! 

222.3)eJ  IOiJ«J«^l^  "*^^  ber  $6Ungefd^re^. 
gm  Fimmel  ruffi  man  ft^tiS  D^@anna  in  ber  ^bff: 
Unb  in  ber  §6llen  nid^tiS  aU  Sammer  ^d^  unb  äßel^! 

223.  a)ein  SBille  !an  bir  l^elffen. 
^ergage  nid^t  mein  ^nb,  l^aftu  nur  gutien  SBiEen, 
@o  tDirb  fid^  enblid^  tool  bein  Ungetoitter  ftiUen. 

224.  S>ie  Jungfrau  mug  aud)  9Jlutter 

fe^n. 
2)ie  Sungfraufd^fft  ift  toel^rt:  bod^  mug  fieSIJhitter  toerben: 
©onft  ift  fte  h)ie  ein  ?pian  öon  Unbefrudjter  ©rben. 

225.  öebenf  ha%  fünfftige. 

öel?  ®Dtt  ift  @toge  Suft,  be^m  3:eufel  ©toge  ^e^n: 
9[d^  Süinber  b^nle  bod^  bei^  toeld^em  bu  toirft  fei^n! 


3«  flicke  jlBM  ba6  ajolt,  bin  aitt  nie  allein : 
aSenn  Wt§!  lute  fotlc  mir  o^n  meinen  öfV'onb  feljn? 

227.  Die  bre^ifat^e  äulanfft  E&rifti. 

Sie  3uhinffl  unfteS  StSttn,  War,  i^,  unb  icitb  geftfie^n, 
3m  gieifc^,  im  ©eift,  iinb  mann  man  j^n  TOitb  ^ettlit^  fe^n. 

228.  Sie  äugen  ber  Seele. 

Sloel)  Äugen  ^at  bie  Seel:  einä  fc^auet  in  bie  gti*» 
Sag  anbte  tii$tcl  fidj  ^in  in  bie  ewiateit. 
[117]    220.  Eet  §afi  feiner  (Elbp. 

3^  liefe  unb  ^affe  mift,  i(l>  fü^te  mit  mir  Kriege, 
3(^  Braui^e  Sift  unb  anodji,  bog  i^  mit^  lerbft  Befige: 
3<§  Mlng'  unb  iäbte  mii^,  id)  mad)'  eä  Wie  it^  tan 
Da|  i(^  ni^t  i(^  me^r  Bin:  ral^  luaS  ic^  »or  ein  Sfann? 

230.  See  ©iQubc,  Hoffnung,  Siebe 

unb  Slnbac^t. 
Ber  ®Iau6e  gteifft  nac^  ©Ott :  bie  Hoffnung  nimbt  i^n  \m\)i 
Sie  £ie6'  umb^al(et  3&n:  bie  Mnbot^t  ifet  3^n  gur. 

231.  S)a6  ffin  ?crUin. 

Ser  5®rr  berglcii^f  yein  Beii^  mit  einem  fein  ^erlein, 
ffia^  eS  fot  ttot  Betoa^rt,  imb  loe^ct  gefi^ifet  fein. 


gteunb  fo  bu  ellrnä  bift,  fo  Bleib  bo*  ja  nicBI  ftetm: 
Wan  muß  oufi  einem  Sii^t  fort  in  bafe  flnbre  ge^n. 

233.  Sre^  Seinbe  befi  Wenf^en, 

Sre^  geinbe  ^al  bet  aBenfdi:  fi*,  ifleljebuB  unb  aBett: 
3tu6  biefen  Kirb  ber  Srfl  am  lanalamften  gefAUt. 

234.  Sie  Seet  iflg  t^eutefte. 

5*  ^alle  meine  @eel  ffit«  tljeureff  auf  ber  Erben: 
SBeil  fie  mit  @olte3b!utt  ertauffl  ^at  möffen  inetben. 
285.        Ser  Sre^fad&e  0Dtte6  Sfufe. 
Sret)  ©lAnbe  (fiffen  ®Dlt:  bie  Wh^U  füBn  ju  gi*!!?*". 
Sie  3unafeni  no^en  fi<^  bie  niilbe  §anb  ju(fi)fen. 
Sie  Braut  fo  gan?  unb  gar  öon  feiner  Sieb  ift  äBunb 
Sie  liegt  an  fein«  Stuft  mib  Iflft  ben  §6nig  äfiunb. 


ni,236]  S)vUied  Sdu^.  87 

[118]  236.  S)e(  Seuffeld,  ©ngeld,  3»enfcl^eniS, 

unb  Sßiel^ed  itenngeid^en. 
2)ie  2;eufel  Idfkem  ®Dtt,  ba^  »iel^  baj  ad)i  jl^n  nid^t, 
^ic  äRenfd^en  lieben  jl^n,  bie  (SttgeC  fd^aun  fein  iBid^t 
6tdtö  unbertoenbet  an.    ^u^  biefem  !anftu  fennen, 
SBen  bu  folt  ©ngel,  aJlenfd^,  SSiel^,  ober  SJeufel  nennen. 

237.  aOßer  ©l^rifto  gleid^  ift. 

SBer  ift  bem  $®rren  gleid^?  ber  feine  geinbe  liebt, 
Sftr  bie  Verfolger  bitt,  unb  guttd  umb  b6fed  giebt. 

238.  ^ie  innerlid^e  @eburt  ©Dtted. 

^d}  frenbe!  ©Ott  toirb  äTlenfd^,  unb  ift  aud^  fd^ongebol^ren! 
3Bo  ba?  3n  mir:^r  ^at  jur  9Jluiter  mid^  erlol^ren. 
9Bie  gel^  ed  bann  au?  äJ^aria  ift  bie  @eer, 
Xa^  jtri))i|)e(ein  mein  §er|,  ber  iBeib  ber  ift  bie  $61: 
^ie  neu  ®ered^tig!eit  finb  9Binbe(n  unb  ftnb  SBinben: 
2)er  Sofej)]^  ©Dttegfurd^t:  3)ie  J^rÄffte  be^  ©emÄttS 
@fnb  ®nge(  bie  ftd^  freun:  ^ie  marl^eit  ift  jl^r  ^(i^: 
S)ie  feufd^e  ©innen  ftnb  bie  ftirten  bie  jl^n  finben. 

239.  S9ebeutung  be^  S^al^mend  3@fug. 
jlein  ^af)m  ift  unter  aUn  fo  l^od^  gebenebeit 

mi  3®fud:  benn  ®r  Sft  ein  @d^a^  boH  6eelig!eit. 

240.  a)ie  3)reJ?  geiftlid^e  SBeifen. 

S)re^  äBeifen  tragen  ©Ott  in  mir  bre^  ©aben  an: 
S)er  iBeib  jerfnirfd^ungd  fBl\} vt'^n,  bie  @ee(e  @oIb  ber  Siebe, 
^er  @eifi  ben  äßet^l^eraud^  ber  Stnbad^t  toie  er  lan: 
SCd^  ba^  id^  jmmerbar  fo  bre^mal  ä&eife  bliebe! 

241.  3)ie  gel^eimbe  @eelen  findet. 
iperobeS  ift  ber  geinb:  2)er  Sofefl^  ber  SSerftanb, 

2)em  mad^t  ®Dtt  bie  ©efal^r  im  iraum  (im  ®eift)  befanbt. 
[I19]2)ie  SBelt  ift  aSetl^Iel^em,  ®g^t)ten  @infamfeit: 
gleudj  meine  ©eele  fleud^,  fonft  ftirbeftu  für  Se^b. 

242.  S)ie  SBunber  ©eburt. 

3Raria  ift  ©r^ftatt,  jl^r  Sol^n  ift  §immlifd^  Sid^t: 
2)rumm  bringt  er  gan^  burd^  fle,  unb  6ffnet  fxe  bod^  nid^t. 

243.  ^ie  tounberlid^e  umbtoed^^lung. 

©d^aut  tounber!  ®otte8@ol5>"  ^^^^  i«"0  i"  lauter  greuben, 
Unb  mu^  mit  lauter  Slngft  bon  Irinnen  toieber  fd^eiben; 


88  Sol^nnid  SCngeli  [m,  243 

9Bir  !ommen  auff  bte  SBeli  mit  2^r&nen,  unb  Dergel^n 
3Rit  2ad}m:  h)o  toir  red^t  in  feinem  @ei{ie  fielen. 

244.  6e^  niemaU  fidler. 

^^  Jungfrau  fiel^  bid^  toor!  bann  toamt  bu  3)tuiter  tDorben 
@o  fud^et  fhraliS  ber  t$einb  bein  Jlinblein  guetmorben. 

245.  2)ie  Unerl^6rte  Serfel^rung. 

@d  feiert  ftd^  aaed  umb:  bie  ^urg  i^  in  ber  $6le, 
^ie  Stx\ißp^  toirb  ein  2:i^ron,  ber  %aQ  fombt  in  ber  92ad^t. 
3)ie  Jungfrau  bringt  ein  5linb:  ad^  3Renfd^  bi^  aud^  bebad^t, 
^a^  M  i^ertel^re  h)oI,  bein  ^er^e  ®ei{i  unb  @ee(e. 

246.  SSon  ber  itrif^t^e. 

^ie  ^xippi  ^alV  idf  nu  für  einen  5tUinob>fd^rein, 
3Gßeil  3®itt^  brinnen  liegt,  ber  mein  ©arfunfelflein, 

247.  Son  ber  Sw^öf^^^J^««  2Raria. 

^a^  äßeib  umbgiebt  ben  ^ann,  ber  Jungfrau  toirb  bertraut 
^er  §elb.  3Bie  ba?  @ie  ift  ba^  ^rauttbett  unb  aud^  8raut. 

248.  ^ie  perlen  gebill^rt. 

^ie  $erle  toirb  toom  %ffau  m  einer  3)tufd^e(  ip5(e 
@ejeuget  unb  gebol^rn,  unb  bi^  ift  balb  betDeift 
[120]  äßo  bu'd  nid^t  glauben  toilU  ^er  2:i^au  ift  ®otted®eift, 
S)ie  ^erle  3efu8  ©l^rift,  bie  a^iufd^el  meine  ©eele. 

249.  a)e«  gal^r«  »efd^lu^. 

@d  toirb  ba^  alte  ^affv,  ha%  ftd^  nu  fd^leuft,  gel^alten 
seid  t^annd  t)ergangen  tD^r':  unb  bi^  ift  toar  mein  ilrift, 
9Bo  bu  ein  92euer  äTlenfd^  in  ®Dtt  geworben  Mfi: 
3ftd  nid^t:  fo  lebftu  nod^  toal^rl^afftig  in  bem  alten. 


iy,l]  Sietbte«  »ttd».  89 

Sicrbtc«  öud^ 

©ciftrcid^cr  @inn-  unb 

©d^Iufe-SRcimc. 

1.  @Ott  toirt  tDa^  ®r  nie  toar. 
3)er  ungetoorbne  ©Ott  toitb  mitten  in  ber  S^xt, 
9Bad  @t  nie  ift  0en)eft  in  aUer  ^migfeit. 

2.  ^er  @(^6t>ffer  mirbt'g  ®efd^5))ffe. 
^a(  Unerfd^affne  Sid^t,  toirb  ein  erfd^affned  äßefen: 
^a^  fein  ®efd^6))ffe  nur  buvd^  felbed  lan  genefen. 

3.  S(n  ba$  3(Efui»  Itinb. 

3(i^  l^Be  bid^  mein  itinb,  bu  gartet  ^Jajarener, 
^en  tilgen  offt  Dergleid^t:  3lu  ober  geb  id^d  an, 
^a|  id^  bit  Diel  gu  htrf  unb  Unred^t  l^ob  get^on: 
@o  biel  bu  ebler  Bift,  fo  toiel  biftu  aud^  fd^5ner. 

4.  2)a(  gel^eimbe  fflaiattf^  unb  geift? 

(id^e  Serfünbigung. 
^atia,  ^la^aui^,  unb  ©abriel  ber  ^otl^', 
Sit  meine  @eel,  mein  §ert,  unb  neue«  Sid^t  öon  ®ott. 
[121]9){em  ^er^e  fioav  tDann  eiS  ein  ^lumentl^al  getDorben, 
5)ie  ©eele  toann  fte  fielet  im  feufd^en  Sungfem  Drben, 
Unb  iDol^nt  in  biefem  Xffotl:  bag  neue  ©naben  Sid^t, 
%om  ®ott  fein  ®toged  äßort  in  jl^rem  ®eifte  fi|)rid^t. 

5.  Son  bem  3@fuiS  itinb  an  ber 

aWutter  »ruften. 
Site  fd^led^i  ifi  ®otM  &o^n  betoirtl^ei  auf  bem  $eu ! 
^an  jiel^et  nid^id  umb  jl^n  M  lauter  Slrmutl^et^! 
®t  ad^tetd  aber  nid^i,  unb  lAft  jl^m  h)ol  genügen, 
®«l  dt  lan  an  ber  »ruft  ber  füffen  SRutter  liegen. 

6.  &Dit  auf  bem  @trol^. 

3a!  ba$  \^m  ©Ott  ben  @taa  unbd'  6trol^  l^at  au^erüefi! 
®« aiemet  RdJ  alfo,  toeil  ®r  ein  Sdmmlein  ifr 

7.  3)et  gall  ®öae  ift  Urfad^e  ba6  ®Ott 

9Renfd^  toorben. 
^«t  ®toge  ®Otte«  ©ol^n  lombt  l^er  in  biefe  SBÄften, 
Unb  ndljrt  fid^  toie  ein  5linb  an  einer  Sungf«^««  örÄften. 
^  >M  jljm  biefe«  toel^  Derurfad^t  unb  gemad^t? 
^^Hi^ne«  SBeib  l^at  jl^n  barju  gebrad^t. 


90  So^dniiia  anfleli  [IV, 

8.  Bei;  SKa^rn  SEfuS. 
23et  9((i^m(  3gfuS  ift  ein  aufegeacfftwä  Celc 
St  fpeif't;  ""l*  erleu(^t,  utib  fttfft  bog  TOe^  bet  ©ee[e. 

9.  Xai  Uiiaii6fnre*[i(fie. 

3)a6  Unau6f|3re($[ii^e  bafe  man  (jptgt  ®ctt  junennen, 
@icBt  fid&  in  einem  ffiott  jufptci^en  unb  jnfetinen. 

10.  Bie  öolU  Seeligteit. 

®«  ffienfd^  ^ttl  e^et  nidjt  üüHtommne  Seeligteit: 
«i6  m  bie  em&e't  ^at  oeric^luft  bie  anbet^eil. 

11.  SBit  fd^rodactt  e^rt  man  ©Ott. 
Sie  §cirge  üBojeflAt  (toillu  j^r  (S^r  etjeigen) 
fflJitb  aüftmeift  geehrt  mit  ^eilgem  ^üeji^roeiaeti. 

[122]  12.  3n  einem  alteä  §e?[. 

5n  Einem  fte^l  mein  §eil,  in  ©inern  meine  Mu^: 
2niiit&  lauff  i^  mit  tßerluft  Diel  bingS  bem  (Sinem  ju. 
n.  Sie  EiBenj^afft  bet  biegen  St Snbe. 
Sic  Sfiff«  fle^n  üott  an,  bie  fceljen  banlen  S^m, 
®ie  Sriute  finb  BoH  Sieb'  unb  Su^  toie  ©erap^tm. 

14.  ©Ott  giebt  bog  groß'  im  (leinen. 

3iim6  toaä  b«  S®"^"^  bit  a'^^'.  ^"^  fli*6t  bag  gtofi  im  ftetiten, 
Sil  fd^[ec(iten  fc^lollen  Solb,  oB  luiiä  jmat  nit^t  «enneinen. 

15,  UBevfi^tifft  b er  ^eiligen  AGATHA. 
Si6  war  bie  leujc^e  ®eel,  bie  ©Ott  Bon  freier  ^anb 
©ee^rt  ^at,  unb  erlift  j^r  Sott  unb  iüatetlanb. 

W.  Sei  e^nee  in  ber  Sonne. 

SBie  f<^6ne  fllAnjl  ber  ©i$nee,  iDaim  j&n  bev  ©onnenf trauten 
3)lit  ^intmetifi^en  £ii^t  Beftreic^en  unb  Bemalten! 
So  glAntt  auä)  beine  Seet,  fo  f"  ift  loeiS  lute  ©i^nee: 
aSann  fie  6e(d&ienen  luirb  nom  Slufgang  aufi  ber  §6^. 

17.  Subcm  zerren  3t£(u. 

3;%  naf)  mi(^  6®3*S  i"  l»»!  alö  meinem  ©onnefc^ein, 
Set  mic^  erleiic^t,  etluÄrmt,  unb  mat^t  lebenbig  fein, 
Sla^ftu  bii$  iDiebeiumb  ju  mir  alä  beiner  Srben, 
So  Wirb  mein  gerge  Salb  jum  [i^fnflen  ^tiMing  toeiben. 

18.  See  lugenb  3iet  ift  ©Ott. 

©Dlt  tfl  ber  lugenb  3«'.  i^i^  anttieb,  j^te  Ston', 
3^r  einfiigee  luaatuiiiB,  unb  ifi  aud^  all'  i^t  £o^n. 


] 


IV,  19]  »ievbte»  »ud».  91 

19.  @in  gutt  ©etüiffen. 

3ßa^  <1t  ein  gutter  Ttniff  ber  tt)ol  mit  ©Otte  ftel^t? 
@in  fi&tied  fr6(i(l^  fein,  unb  emiged  $anfet. 

[123]  20.  S)ie  äBeltluft. 

äRenfd^  fc&au  bie  £uft  bet  SBelt,  bie  @nbet  ftd^  mit  $e^n: 
SBie  !anfht  |l^  bann  aud^  fo  gan^  ergeben  fe^n? 

21.  S)er  unerfanbte  ®Ott. 

SBa9  @Cit  ifl  toei^  man  nid^t:  (Bt  ifl  nid^t  Sid^t,  nid^t  ©eifi, 
IRid^t  Sßal^rl^eit,  ©inl^eit,  @ind,  nid^t  loa^  man  ©ottl^eit  l^eift: 
9ltd^t  äBei^l^eit,  nid^t  SSerf^anb,  nid^t  £ie6e,  äBiUe,  ©ütte: 
jtein  2)ing,  fein  Unbing  aud^,  Tein  SBefen,  fein  ©emütte: 
@t  ift  toad  id^,  unb  bu,  unb  feine  (Eteatut, 
@l^  tt)ir  gemotben  ftnb  toa^  @r  i%  nie  erfüllt. 

22.  21  n  S.  AuGüSTiN. 

^alt  an  mein  Auguitin:  @l^  bu  toitflt  ®ott  etgtünben, 
S3irb  man  ba|  gan^e  a)leet  in  einem  ©tüblein  finben. 

23.  ®6ttlid^e  befd^alDung, 

S)a|  äbetlid^te  £id^t  fd^aut  man  in  biefem  £e6en 
3t\^i  Beffer,  a(d  toann  man  ind  tunfle  fid^  Begeben. 

24.  S)ie  UBetfotmung. 

2)u  mufl  ben  Seib  in  ®eift,  ben  ®eift  in  ®Dtt  berfeften, 
9ßann  bu  bid^,  tpie  bein  äBuntfd^,  )ooaf6mlid^  toilt  etg6^en. 

25.  2)ie  ©Dttedfd^auet. 

9ßad  tl^un  bie  f d^auer  ®om  ?  fte  tl^un  ba|  in  ber  3eit, 
9ßad  anbte  tretben  tl^un  bort  in  ber  @toigfeit. 

26.  M  o  fe  s. 

2)dnft  Moßs  S(ntU^  toarb  fo  gl&n^enb  ald  bie  @onne 
S)a  er  ba|  etoge  £id^t  im  bunfeln  nur  gefel^n! 
[124]  SBa«  toirb  nid^t  nad^  ber  3«it  ^^w  ©eeligen  gefd^el^n, 

SBann  fte  ®Dtt  toerben  fd^aun  im  2;ag  ber  etogen  SBonne? 

27.  2)ie  ©eeligen. 

SQBa«  tljun  bie  feeligen,  fo  man  eS  fagen  fan? 
6ie  fd^aun  ol^n  unterlaß  bie  etoge  ©d^6nl^eit  an. 

28.  2)ie  ©eiligen  unb  ©ottlofen. 
a)ie  ©eiligen  finb  ®Dtt  ein  lieblid^er  ®erud^: 

3)ie  »6fen  ein  ©eflanf,  ein  Slbfdjeu;  unb  ein  gludj. 


3)ie  Üitb  i^  mit  bn  Zcb:  fie  tobtet  meine  Sinnen, 

©te  Brtt^el  mir  iai  §et5,  unb  ffi^rf  ben  iSeip  Bon  ^intun- 

30.  ®Dtt  Aber  alle  Saben. 

3(^  bittt  bidj  mein  ©Dlt  äiuat  offl  um&  beine  ®nbeti. 
aiod^  loifff  baß  id^  bi0  Biel  liebei:  felbft  luil  ^abeii. 
Snimm  gieb  mir  maS  bu  toilt,  eä  fei)  aud^  eiugeS  £c&cn: 
®i(bfm  mit  bi(^  nii^l  felbft,  fo  ^aftu  nti^l«  gegeben. 

31.  a)ie  glitffeeüge  anfitf«- 
So^anneä  an  in  Stuft,  OTatia  beif  beu  %li]\tn, 

Ifun  oDe  jlne^  fonft  nid^tä,  alä  ba^  ^e  ®Dlta  genicffen: 
SSJie  TOol  r«nb  fte  bacan!  tbr\t'  iä/  fc  mfiffig  fein, 
3(^  tegele  mic^  nii^t,  fiel'  au(^  ber  §imniel  ein. 

32.  eins  jeben  eiemcnt. 

3m  acaffev  lebt  bet  jift^,  bie  ^flan^en  in  bet  ©tben, 
33«  Böget  in  bet  fiufft,  bie  Sonn  im  girmament: 
3)et  Salamanbet  muS  im  gnit  et^alten  toetben:  ■ 

gm  §«een  SEf«  i^,  als  meinem  igtemtnt. 

33.  Sa6  5patQbei6  auf  gtben. 

Su  (ui^p  baß  5!atabei6,  unb  toflnfiieft  (lin  jufommen, 
SEo  bu  Bon  aUem  Seife  unb  Unftieb  btfi  enlnommen. 
Sefriebige  bein  §«6-  "it  "iac&  eS  Sein  unb  iuei6; 
So  biftu  felbfl  noi5  &ier  baffelbt  ^atabeiß. 

[125]    84.  ®Dft  lieben  ge^t  Bot  alleB. 

Sag  einen  oQe  Suft  bei  ganzen  aUell  genteffen, 
Unb  einen  brc^mal  me^r  alä  Salmon  loufte  iniffen: 
Saß  einen  @(^^ner  fein  als  SlabibS  älbfalon: 
©ieb  einen  bet  me^t  SlAtt'  unb  ffioi^t  ^al  alä  6imfon; 
Unb  einen  ber  me^v  ®otb  aU  CrcBfus  ^oJ  jujeigen, 
Unb  no<^  b«  alleS  [an  loie  Slle^anber  beugen: 
3a  bet  biß  aQeS  ift;  So  (ag  i($  hoäi  ganS  fte^: 
"Üiai  au(5  ein  fc^lec^tet  SJIann  bet  Sott  liebt  beffec  Je^. 

35.   Sie  tieffe,  ^6^»,  bteile.  unb  iSnge 

@Ottee. 
3>ut^  aSeipeit  ifl  ®0H  tieff,  Söteit  butt^  »ann^etdiateit, 
Siiti^  älQuia^t  ift  et  f)Od},  lang  but<^  bie  iStoigFeit. 


IV,  S6]  Sietbted  »ud».  93 

36.  SSefd^auligfeit. 

@e^  rein,  fd^toeig,  tüeid^'  unb  fieig  auf  in  bie  ^unTell^eit, 
So  fommftu  aber  aUd  gut  @Dttd  befd^auUgTeit. 

37.  Säefd^eibenl^eit. 

SDa|  äHid^ifcl^eib  be|  ©emüttd  ift  bie  Sefd^eibenl^eit: 
Sßer  ftd^  nad^  jjl^r  nid^t  mi^t,  bet  fel^It  bet  ^ugenb  tveit. 

38.  ®Dtt  nidBtd  unb  alled. 

®Dtt  ip  ein  ®eift,  ein  geut,  tin  SBefen  unb  ein  Sid^t: 
Unb  ift  bod^  h)iebetumb  aud^  biefed  aUed  nid^t. 

39.  S)er  ©elaffene  ift  fd^on  ©eelig. 

@in  äRenfd^  bev  ®ott  fid^  l&ft  in  aEen  f&an  unb  toeifen, 
S)en  fan  man  Ipatlid^  fd^on  im  Seibe  feelig  ^)reifen. 

40.  a)ie  ©taut  ©Dtte«. 

S)ie  Staut  be^  otogen  (3oM  Tan  jebe  @eele  toetben: 
SBßo  fie  nut  feinem  (Seift  ftd^  untettoitfft  auf  ©tben. 

[126]  41.         2)a|  Slbenbmal^l  be^  SammiS. 

S)a|  £amm  ba^  l^at  fein  3!fla\}l  gut  Slbenb^jeit  beftimt: 
SBatumb?  toeil  man  batauf  )ut  @tt)gen  tul^e  !6mmt. 

42.  3Ratia. 

äRatia  toitb  genennt  ein  3:i^ton  unb  ©ottS  Regelt, 
®in*  SCtd^e,  93urg,  2;i^utn,  ^au%  ein  Srunn,  93aum, 

®attenf)>iegel, 
(Sin  3Äeet,  ein  Stent,  bet  SWon,  bie  3Jlotgent6tl^*,  ein  §Äge(: 
SBie  tan  fte  alleS  fe^n?  fte  ift  ein'  anbte  SBelt. 

43.  S)et  Sfinget  ben  ©Ott  liebt. 

(Sin  SRenfd^  bet  gan(  unb  gat  fid^  abloenbt  )oon  bet  9Belt, 
Unb  feinen  Seib  unb  @eel  bem  iQ@tten  l^eilig  ^Mi, 
Stitbt  nod^  \>txhivhti  nidft,  ob  man  im  gleid^  loetgibt. 
Jtagftu  loatumb?  et  ifl  bet  SÄnget  ben  et  liebt. 

44.  dioift  unb  äBeifi. 

9lotl^  t>on  bief;  iQ(Stten  93lut  tvie  Sammet  S'ldfelein, 
S)utd^  Unfd^ulb  toeif;  toie  @d^nee  fol  beine  @eele  fein. 

45.  Son  SJlatia  SJlagbalene  an  bem 

(Eteu^e. 
SBie  ba^  bie  SWagbalen  ba^  (Steu^e  fo  umbfd^tenft? 
(g«  ift  toeil  3@fu«  btan  jl^t  SKletliebftet  l^dngt. 


94  So^anniä  Ängdi  [IV,  46 

4fi.  Huf  bit  SBunbiin  SSfu. 

3c^  fe^  bi(  SQuiibcn  an  alä  offne  $imm(Ig))forttn, 
Uiib  (an  nunit^r  feintin  an  fönff  geroiffen  orten. 
So  lomm  i<(i  aber  ftraB  bt^  meinem  ®Ott  jufte^n? 
3(t  IdH  bütt^  gfiff  iinb  §iiib'  inS  §er5  bet  Siebe  ge^n. 

47.  »otl  B'&l  fä  aiibetä  an- 

fiel ihn^t  bafi  Somb  am  Sieng,  bort  fi^te  auf  ©ottedt^iron, 
^tet  ttAgtä  ben  ^ornenftan^,  bott  eine  fiaif etücon ; 
[12Tl©ier  ift  eS  Unlerl^an,  bort  ^ercf^t  tS  ftbetatte: 

j^ier  t^ii(8  ben  SHunb  nii^t  auf,  bort  tebts  mit  ^iütm  Si^alle: 
§ier  Wetnlä,  unb  borte  Ea^tä:  brumb  trSfte  bii^  mein  E5"fi 
iiaS  fiH)  bcin  6reue  Oetle^irl,  luo  bu  big  Samin  nur  6ip. 

4S.  3)tt6  Ereuü. 

3(5  ^aSe  mir  bnfi  6reu5  für  aßem  S(^a^  erlieft, 
äBeiie  meines  ScibeS  ^flug  unb  6ecteii^n(ec  ift. 

49.  Sie  §errli*lcit  ß^rifti  in  blefer 

SQe[t. 
aier  Qctfln  ift  ein  So^r,  ein  SiDmen))uf($  bie  SEron, 
2)ie  Sliflel  attet  S^mut,  ein  l&blit^  5reu^  bet  üC^ron: 
Sein  Blutl  tftä  ^urpurtleib,  bie  Mfcrber  bie  Srobanteti, 
3)a|  ^offgefii'b  ein  S^auin  Don  Hüben  unb  Sd^erganten: 
Ser  äßunbtranf  bittre  @aD,  bie  äRufit  ^o^n  unb  e)>ott. 
Sig  ift  bie  ^evrlit^teit  bie  ^ier  ^at  unfer  ©Dttl 

50.  Sie  ©(^Äbelftibt. 

3fl  big  bie  Stbiibelftabt?  loie  lombi  tS  bonn  bag  ^ier 
Die*)  Mofe'  nttb  Silee  fie^l  in  unOerWeldIter  Sie^r? 
Unb  ba  ber  Sebenäbaum  ?  ber  »runn  mit  ben  »iergiftffm?. 
ISS  ift  bog  ^acabig:  bod^  fei}  eS  WaS  tS  toil: 
SU)  mir  öi"  biefe  pibt  unbg  $atabi6  gt"*  fiel- 
•)  Maria  unb  So^anneS. 

51.  S)ie  2)ornerte  Sron. 

Sie  Seinen  bie  bo6  ^aupl  befi  ^crtii  jcrftec^on  gant, 
Sinb  meines  ^aubteä  fivon  unb  eiuger  Sicfenfran^: 
aBoS  au6  ben  ffilunben  fleuft  ift  meiner  äBunben  ^eil: 
SBie  IDD[  loirb  mir  fein  6pott,  unb  feine  ^ein  jutteil! 
[128]   52.  Sie  Siebe  ^ata  erfunbcn. 

SafI  läDlt  fletreuBiBl  Wirb !  bofi  man  i^n  (an  berWunbtn 
Sa6  er  bie  Si^mn^  bertrAgt,  bie  mnn  iljm  anget^an 


IV,  52]  «ierbie«  »ud^.  95 

^a|  @r  fold^'  S(ngft  au^el^t !  unb  ba|  @r  fterbeh  fan ! 
SertDunbete  bid^  nid^t,  bie  Siebe  l^atd  etfunben. 

53.  Umb  einen  jlu|  ifltd  ®Dtt  jutl^un. 

äßad  n>i(  bod^  @Otted  Sol^n  ba|  @r  inS  ©lenb  !6mbt, 
Unb  ein  fold^  fd^toeved  (Ereu(  auf  feine  Sd^ultem  nimbt? 
Sa  ba^  @r  bi^  in  %o\>  ftd^  Ängpet  für  unb  für? 
®r  fud^et  anbete  nid^td  ald  einen  ^ufi  t)on  bir. 

54.  2)ie  äßelt  ifi  im  Sr&Iind  gemad^t. 

3m  ^filing  h)atb  bie  äßelt  SSemeut,  unb  tDieberbrad^t: 
S)rumb  fagftu  red^t  ba$  fte  im  f^üling  ift  ^mia^t 

55.  ^ie  geiftlid^e  SCuffetftel^ung. 
S)ie  Sluferfiel^unö  ift  im  ©eifte  fd^on  gefd^el^n: 
äßenn  bu  bi4  l^\t  enttvirft  t)on  beinen  @ünben  fel^n. 

56.  2)ie  gel^eimbe  §immelfal^tt. 

^ann  bu  bid^  über  bid^  erl^ebft  unb  Idft  ©Ott  Uralten: 
@o  toirb  in  beinem  ©eift  bie  ipimmelfal^rt  gel^alten. 

57.  S)ie  geifilid^e  2:runfen]^eit. 

S)er  ®eift  pvau^i  \a  toie  SKoft:  bie  Singer  attefambt, 
©inb  gleid^  bem  ^runfenen  enftünbt  unb  angeflambt 
Son  feiner  ©i^  unb  Ärafft:  fo  bleibt  eS  boc^  babe^, 
a)af;  biefe  ganfte  @d^aar  öoK  füffeS  SBeineS  fe^. 

58.  S)er  berlol^rne  ©rofd^en. 

S)ie  ©eele  ©Ditegbilb  ift  Der  öerlol^rne  ©rofd^en, 
2)ie  Äerje  l^immlifd^  Sid^t,  baf;  burd^  ben  faß  öerlofd^en: 
[129]S)ie  äBetgl^eit  ift  ba|  SOeib  bie  eS  aufS  neu  enf^ünbi: 
Söie  feelig  ift  ber  3Jlenfd^  ben  fte  nu  h>iber  finfct! 

59.  2)af;  berlol^rne  ©d^aff. 

3d^  bin  baf;  arme  ©d^aaff  baf;  fid^  öerjrret  l^at, 
Unb  nunmel^r  bon  f\d)  felbft  nid^t  !ennt  ben  redeten  ?ßfab. 
SBer  geigt  mir  bann  ben  2öeg,  ha^  xdf  nid^t  gan^  erliege? 
D  bag  Dod^  S^fw)^  ^^^\  wnb  mid^  nad^  gaufe  trüge! 

60.  a)er  berlol^rne  ©ol^n. 

Äe^r  umb  berlol^rner  Sol^n  gu  beinem  SSatter  ®Dtt: 
2)er  junger  bringt  bid^  fonft  (fein'  Ungunft)  gar  in  Xob: 
^Ättftu  glcid^  taufenbmal^l  j^m  biefen  ©d^impff  getl^an: 
@o  bu  nur  n)ieber!6mbft  id^  n>ei^  @r  nimbt  bid^  an. 


So^aitniS  Stngeli 


1 


a;«  Stofc^cn,  So^n,  unbS  S^oüff,  Mit  ic^  mil  ®eifl,  S«i6, 

Setlo^tn  in  frenibbem  Sani,  in  einet  SSJflfl',  unb  §&Ie. 
3)i{  ^cilge  S^rc^falt  IdiiiBI  unb  fui^l  mii^  alle  fninben: 
Sien  ®vo(d&en  finbt  bcv  öeift,  ber  Satter  nduBt  ben  Softn, 
Der  §itte  3efuS  trigt  ba6  ©c^aaff  mit  f"^  >>''bon. 
Sd^flu  Wie  i(^  Dte(iffl^  6in  bErto^ren  «tib  gefunben ! 

«2.     Set  ^nncf,  bie  Sinie  unb  glitte. 
®Dtt  fßatttT  ift  ber  ^unct:  au^  S^m  (teiifl  ©Ott  ber  So^n 
Site  Eienit:  ©Ott  bet  ©eift  ift  fictbet  giS*'  unb  flton. 

ÜS.  äioin  reiben  Sflann. 

Stan  lt>ir  bent  reii^en  Mann  !ein  tr&pff[ein  Wa^tx  geben, 
SEeil  et  bnji  SJIafe  mit  SBeiii  Ji^on  »oK  gemadSt  im  £e6en. 
Il3ü]    64.  ant^  Bon  i^m. 

SDie  bal  ber  tci(^e  SRann  ben  armen  jeto  (ennt? 
@r  fle^t  Kol  ba(i  fic^  ^at  bag  SUtllein  umbgetcenbi. 

05.  Ser  atme  Sajatuä. 

SBie  ungieif^  ift  bet  3rob !  bie  ©iigel  tragen  j^n 
!Sen  annen  Sajaruni  jur  etogen  ru^e  ^in. 
a)ei  reiche  ba  ec  jlirbt  tohb  UoKet  3[ngft  unb  $etn: 
©0  gutt  ifis  auf  ber  aUelt  nie  teid^  geiuefen  fettt! 

m.  Son  Siaria  SJIagbalene. 

ajaä  bAnll  bodj  SHIagbalcn  ba6  fie  fc  öffentlich 
I>em  $®vm  ju  guffe  fint,  unb  ft^ulbig  giebet  [idj^ 
ac^  frage  boi^  nid^t  etft:  fdbau  roie  bie  Kugen  funten: 
S)u  fi^p  lool  i>a%  r«  ift  bon  groffer  Siebe  trunlen. 

C7.  aJlart^a  unb  aHaria. 

ÜJie  aKart^a  laufff  unb  rennt  bag  fie  ben  ^Etren  fpeife, 
SDlatia  ftBet  ftiü:  unb  ^at  iod}  folt^ct  Weife 
Sag  befte  t^etl  eriufr^It:  fie  fpfifet  f^n  aDein, 
Bit  afiet  finbt  aud&  ^iä)  öon  j^m  geflieifet  fein, 

68.  Sion  äNaria  äüagbalene. 

SHaria  (ombt  jum  g(£trn  boD  Seibä  unb  WoHer  ©i^mcrgen, 
©ie  bittet  umb  Senab,  unb  t^ut  boi^  j^ten  Siunb 
fflit  (einem  SBSrtletn  "■'■  "'"  mad^t  fie'ä  im  bann  tunbl? 
Siit  3^rer  X\]ünt'  "  serfnlrft^ten  Reiften. 


iy,69]  SßmhM  ^n^.  97 

69.  ^ie  @6nbe. 

S)ie  eänb'  ifi  anberd  nid^tö,  ald  ba|  ein  SRenfc^  i:)on  ©Dtt 
Sein  SCngejtc^t  obtoenbt,  uti^  feiltet  fld^  jum  Sob. 

70.  ^er  äRenfd^. 

3)a^  gt6fte  äBunberbing  iß  bod^  ber  Tttn\d}  oUein: 
®r  fan,  nac^  bem  etd  mad^t,  ©Ott  ober  Teufel  fein. 

[131]  71.  ^er  Fimmel  allentl^alben. 

3n  (BDtt  Uht,  fc^toebt,  unb  regt  fid^  alle  Kreatur: 

3|id  toar?  toad  fragftu  bann  erft  nad^  ber  $imme(f^ul^r? 

72.  ^en  SBr&utgam  ta>finfd^t  bie  Sraut. 
SertDunbere  bid^  nid^t  ba^  id&  nad^  ©Dil  berlange: 
3)er  93raut  ift  allezeit  nac^  jl^rem  8rdutgam  han^i. 

73.  §ier  mu^  man  ©Ärger  toerben. 

@treb  nac^  ber  SÄrgerfd^afft  be|  ^immeld  l^ier  auf  @rben: 
@o  !an  er  bir  bamad^  bort  nic^t  loerfaget  toerben. 

74.  iQÄtt  bid^  loor  fid^erl^eit. 

2a^  bir  loom  $imme(reid^  nid^t  gar  fo  fidler  tr&umen, 
2)u  fil^ft  lool  ba^  e«  aud^  bie  3ungfem  felbft  berfdumen. 

75.  2)a6  tr6ftHd^fte  SBort. 
2)af;  aaertr6ftlid^fte  ba^  id^  an  3@fu  finb', 

3ft,  toenn  @r  f^red^en  loirb:  lom  benebeiteS  Äinb. 

76.  Strauben  bon  Spornen. 

2Ber  feinen  neiber  liebt,  unb  guttS  t)on  feinben  f^)rid^t: 
Sag  ob  berfelbe  nid^t  t>on  dornen  Trauben  brid^t? 

77.  Xa%  geiftlid^e  Sterben. 

©tirb  el^e  bu  nod^  ftirbft,  bamit  bu  nid^t  barffft  fterben, 
5Bann  bu  nu  fterben  folft:  fonft  m6d^teftu  berberben. 

78.  2)ie  ©Öffnung  l^dlt  bie  93raut. 

S)ie  ©Öffnung  l^dlt  mid^  nod^:  fonft  to&r'  id^  Idngft  balj^in: 
äßarumm?  bietoeil  id^  nid^t  be^  meinem  ©rdutgam  bin. 

79.  2)er  befie  greunb  unb  geinb. 

ÜUein  befter  greunb  mein  Seib,  ber  ift  mein  drgfter  geinb: 
@r  binbt  unb  l^dlt  mid^  auf,  toie  gut  erd  jjmmer  meint. 
[132]  3d^  ^a^'  unb  Sieb  jl^n  aud^:  unb  toann  e«  fombt  jum 

fc^eiben, 
So  reiff  id^  mic^  t)on  i^m  mit  i^reuben  unb  mit  iBeiben. 

Ang.  Sil  es  i  US,  Cherub.  Wandersmann.  7 


80.  Slit  Sieb'  etlangt  man  ©nab. 
SBoim  bii^  bcr  Süitbtr  fmgl  Wie  et  (oI  ©iiab  Klangen, 
@o  fage  bag  ec  @Ott  julieben  an  fol  fangen. 

81.  Bei  Sobt, 
Xiet  Xobt  bmt^t  miä)  nit^t:  i4  lomme  nur  burcb  i^n, 
3Da  i^  tc^Du  nadj  iim  Seift  mit  bem  @emätte  bin. 

82.  Sie  (jeiüfle  Sc^tifM- 
®Iei^  »ie  bie  Sjiinne  [augl  au&  einet  Sofe  ©ifft: 
ai(o  toiib  au*  Mwfe^tt  Bom  b6feii  ©oHeStd^tifft. 

83.  Stompeten. 
Itompeten  ^6t'  ic^  gern:  5Dlein  Seib  fol  aufe  ber  Stben 
Siutd;  f^ten  Sd^aB  eriuefl,  unb  Kiebet  meine  ttierben. 

84.  3>a6  äntli«  ©DIleB. 
3)06  antli?  ODtfeS  fe^n  ift  oHe  ©eeiiBleit: 
Sd"  bem  BerffulTen  fein  ba6  bmte  Jierteleib. 

B&.      Set  attl  tiMt  fi«  jum  Stanlen. 
IBarumb  ppegt  bot^  bev  §erv  mit  Sänbern  umSjuge^n? 
3Batum&  ein  ttelwet  ät^t  ben  Stanfm  be^jufte^n'i" 
86.  S.  PanluB. 

Sanct  Paulus  ivufte  nid^tä  aiS  S^iiftum  unb  {ein  fieiben, 
Sa  er  bpc^  loar  geioeft  im  ^jtabife  bet  Sreuben. 
äüie  tont'  rtm  bi6  fo  gan^  entfallen  fein?    St  wat 
3n  ben  0e!reul|iglen  Setformet  gauB  i*"b  gat, 
8T.  Sic  Siebe. 

Sit  Siebe  biefet  3Belt  loil  aUd  f&t  fii^  allein, 
SJie  Siebe  ©Dtteä  mac^t  bem  9lAi^ften  attS  ßtmein: 
3)ie  Wirb  ein  jeter  Tltn^di  ffir  Sifbe  liiDt  etftnnen, 
3tn'  aber  fol  man  Keib,  unb  tetne  Siebe  nennen. 
[133]    88.  au6  bem  ^oljen  2ieb- 

I  asev  ft&nig  fil^tt  bie  Staut  in  JteUer  felbfl  hinein, 

f  3)a6  fie  j^ir  mag  ettoi^ln  ben  nllecbeflen  SSein. 

1  So  mai^tä  (SDtl  aui^  mit  bir.  mann  bu  bifl  feine  »rout, 

K  St  ^at  ni^t^,  in  ft(^  felbfl,  bafi  Si  bic  nii^t  uettiaut. 

H  S9.  fiinberunbS 

■  ^ä)  liebe  niäfH  fo  fe^r  aU 

H  äßarumb?  im  ^intmel  tt>irb  ( 


unb  atinflfrauen. 
^  liebe  ni(!tlä  fo  f«6*  «'^  fiinber  «nb  Sungfvautn: 
Sßatumb?  im  §immel  tttirb  (ein  aiibteS  fein  juft^auen. 


IV,  90]  Sietbte«  »udj.  99 

90.  ^ie  3:ugenb. 

a)ie  a:uflenb  ^pxid)t  bet  toeif*,  tfl  felBp  jl^r  fcl^6nfter  Sol^n : 
äRemt  et  nur  jeitlid^  l^kr,  fo  l^aCt'  iäf  nid^td  baioon. 

91.  S)ic  ©DttltcBcnbe  ®infamfeit. 
Du  f|)rul^ft  Theophilus  fe^  meiften*tl^et(d  allem: 
SRad^t  fW^  ber  SIblet  oudj  ben  SB60li^en  gemeitt? 

92.  ^ie  ^agegeitett. 

3m  Fimmel  ift  ber  %a^,  im  Äbgrunb  ift  bte  yiad)i, 
$ier  ift  bte  2)emmerun9:  tool  bem  ber^  red^t  betrad^t! 

93.  »Ott  Sol^anue«  bem  Xduffer. 
Sol^otttted  0^  fa^  nid^tö,  er  trug  ein  raul^eS  StUi\>, 
@a^  in  ber  SSüftene^  bie  gan^e  ^Seben^jeit. 

®r  toar  fo  from:  toaö  fiel  er  ®Dtt  fo  l^art  gu  guffe? 
Die  griffen  ^eiligen  bie  tl^un  bie  gr6fte  SSuffe. 

94.  Die  3öelt. 

3u  ®Ott  !ombt  man  burd^  ©Ott:  ^um  Teufel  burd^  bie 

äBelt: 
3ld^  ba^  fid^  bod^  ein  SRenfd^  ju  biefer  §ure  l^dlt! 

95.  2>a^  @nbe  !r6nt  ba^  äßerf. 

Da^  ®nbe  !r6nt  ba6  äßer!,  bag  £eben  ^iel^rt  ben  ^ob: 
2Bie  l^errlid^  ftirbt  ber  SÄenfd^,  ber  treu  ift  feinem  ©ott! 

[134]  96.  Die  gigur  ift  SBergdnglid^. 

SKenfd^  bie  fjigur  ber  Söelt  bergcl^et  mit  ber  Seit: 
SBaö  troftftu  bann  fo  biel  auf  jl^re  ©errlid^feit? 

97.  2luf  beiben  fein  ift  gut. 

Xtn  gimmel  totintfd^*  id^  mir,  2uh'  aber  aud^  bie  ©rben: 
Denn  auf  berfelbigen  !an  id^  ©Ott  n&l^er  toerben. 

98.  SSon  ben  tilgen. 

©0  offt  id^  Silgen  fel^,  fo  offt  em^jfinb'  id^  ?ßein, 
Unb  mu^  and}  balb  gugleid^  fo  offt  boU  f^reuben  fe^n. 
Die  $ein  entpel^et  mir,  toeil  id^  bie  Qiel^r  berlol^rcn, 
Die  id^  im  ^arabi^  bon  anbegin  gel^abt. 
Die  gretobe  !ombt  bal^er,  toeil  3@fug  ift  gebol^ren 
Der  mid^  nu  toiberumb  mit  jl^r  auf«  neu  ht^aht 

99.  SBon  S.  Alexio. 

äBie  fan  Alexius  ein  fold^ed  iper^'  jl^m  faffen, 
Xa^  er  !an  feine  öraut  ben  erften  %a%  berlaffen? 

7* 


100  So^ttimiä  angeli  [IV,  99 

Et  ift  j^t  Sriulgam  nii^t:  &t  f)at  fid;  felbft  a[S  avaut 
3>em  ©logen  ajt.lutiaom  betlobel  unb  SJettraut. 

100.  2)ev  »ä(f(t  Iif«t  bat  5«"". 

a)u  f^Jric^ft  ba6  §iufc^e  geur  wirb  nie  getßft^t  gefe^n; 
Unb  fie^  bet  Süff«  16MH  mit  einem  Sugent^n. 

101.  SJom  ■Xobt. 

E«  Sob  ifl  bo(^  not^  gut:  (Snf  i^n  ein  SSH^unb  ^oben, 
®t  liff'  ini  augenbltl  fit^  Scbtnbia  begraben. 

102.  au*  »on  i^m. 

9Jlan  lufinfi^el  j^m  ben  Sob,  unb  flie^iet  i^n  ioä)  au*: 
SeiiS  ift  bet  Ungebiilb,  unb  big  b«  3ag5"'  bmu*. 

103.  3)06  Sebea  unb  ber  Slob. 

Äein  %oi  ifi  ^ertlic^tt  a(S  bet  ein  8eBen  bringt: 
.Sein  £eben  ebler,  a[S  ba^  anfi  bem  Xob  entft>Tingt. 
|"135]    IU4.  2)er  lob  bet  ^eiligen. 

3)M  lob  bet  ^eiligen  tfl  »e^tt  gea*t  für  ®Dtt: 
®ag  TOo  es  bic  btWuP,  waa  ift  eS  Bot  ein  Job? 

106.  ^et  Zob  ift  gut  unb  b6fe. 

So  gut  ber  lob  au*  ift  bem  ber  im  ^igtren  ftirbt, 
So  ungiil  ift  er  bem,  bet  auffet  j^m  wetbirbt. 

1U6,  Son  ben  SUdrt^tern. 

ajer  SRSrtret  Sebenälnuff  ifi  wenig  aufgefi^tieben : 
Sie  a^ugenbcn  bie  man  jur  SeibenäjEit  gefpfirt, 
3>ie  irobt  unb  (Jteift  man  nur,  unb  finb  ftotl  jeneä  blieben: 
BieKcil  ein  f*&net  lob  bafe  gan^e  Seben  jie^vt, 

107.  Sie  nfi?lirfipen  Öebanlen. 

aAnf  an  ben  Äob,  mein  firifl:  maS  binfftu  anberä  DieiV 
Tim  binll  nii^tS  nA«lt*erg  als  wie  man  fletbrn  luü. 

lOb.   ffier  fflenf*  ift  bte^mol  englif*. 
Ber  I^ronförfl  ru^t  in  ßlDtt :  3^n  ((^out  ber  S^erubin : 
Der  Sera»)5in  jerfdimelSt  für  (outet  Üieb'  in  3^n. 
3*  finbe  bie(e  Bie^  in  einer  @ee[  allein : 
So  mu6  ein  ^edget  aJtenf*  ja  bvevfa*  ISnglij*  fein. 

10«.  Set  aüeife, 

Der  SQeife  fu*et  tu^,  unb  flieget  ba^  @etfimmel: 
Sein  elenb  ift  bie  5Uelt,  fein  Satetlanb  ber  §immel. 


iy,110]  «iftbie«  »uil^.  101 

110.  a)aB  SBoIf  eilflc. 

mt  molf eil  l^&It  bod^  ®Dtt  fem  ^tiäf  unbd  ©toge  2if>tn ! 
®r  barffg  hem  Mffenben  für  einen  gujfaff  geben. 

111.  9(n  ben  fid^  fe(bfl  (iebenben. 
9tat€i(  erf&uffet  fid^  ba  et  ftd^  felbfl  toil  lieben. 
$^t(autud  lad^efht?  ed  iil  t)on  bir  gefd^rieben. 

[136]  112.      «on  bem  ©et^en  ber  l^eiligen 

Clara  de  Montefalco. 
&ier  xft  ber  S^)eer  unb  B^\t>am,  bie  Sii&gel,  ©du!  unb  Äron, 
^ie  ©eiffeln,  nnb  aud^  gar  ba^  @reu^  mit  @Otted*@o]^n : 
2)re^  5lngeln  eined  l^altd:  ®d  lan  nid^t  anberft  fein, 
2)ig  $ert  ift  ®Dtte$bnrg,  unb  feined  £e^bendfd^rein. 

113.  Sift  toieber  Sift. 

3kit  £ift  l^ot  un|  ber  ^m,h  gefdUet  unb  be!riegt, 
Wi  ü^  lan  er  t)on  un^  fein  mieberumb  beftegt. 

114.  ©in  2amh  be}n)ingt  ben  ^rad^en. 
Vertraue  ®ott,  ber  ^rad^  tt)irb  (eid^tlid^  6bern)unben, 
^t  iffn  bod^  nur  ein  2amm  gefdUet  unb  gebunben. 

115.  ^ie  ^aäfvtn  lombt  au  f^dt. 

3)a  ®Dtt  auf  @rben  gieng,  n)arb  @r  faft  nid^t  gead^t: 
3lVL  @r  im  ^immel  ift  bellagt  3^n  jebermann 
3)a^  ^f)m  nid^t  gr6ffer  @l^r  ift  Sorben  anget^an. 
©0  tb6rid^t  ift  bie  Söelt,  bag  fte'g  nid^t  bor  bebad^t! 

116.  (Sind  folgt  unb  n)eid^t  bem  anbern. 
®in8  ift  be6  anbren  enb*,  unb  aud^  fein  anbegin. 
SBenn  ®Dtt  gebol^ren  toirb,  fo  ftirbet  2(bam  l^in. 

117.  2)ie  SBelt  unbS  S«eu  Serufalem. 

S)ie  SBelt  fd^eint  ÄugeCrunb  bieh^eil  fie  fol  bergel^n: 
©eöierbt  ift  ®otte«  ©tabt:  brum  h>irb  fie  ®h)ig  fielen. 

118.  2)er  ©Riegel. 

3)er  ©^iegeC  jeiget  bir  bein  duffreS  Ängefid^t: 
%äf  ba$  ®r  bir  bod^  aud^  ba^  jnnre  geiget  nid^t! 

119.  a)a6  %a^  mu^  reine  fe^n. 

2Bafd^  au^  bein«  ^er^ngfag:  toann  §dfen  brinne  fein, 
©0  geufk  (^Dtt  nimmermel^r  bir  feinen  Söein  barein. 

[137]    120.  a)er  §immelf^)dl^enbe. 

®in  §immelft>dl^enber  ift  bem  ®efd^6^ffe  tob, 
Söie  lomt«?    ®r  lebt  attein  bem  ©dj6^)ffer  feinem  ®Dtt. 


102  >5anny  Hngeli  [IV,  121 

121.  Sm&immd  finb  auH,  Xljitrt. 

aRiiii  |a0i  e«  (an  (ein  I^Kr  ju  ®Dtl  bem  ^ffivvn  eitigc^ti : 
SB«  finb  bte  Sicre  bann  bie  nai)  Ut)  S^me  fl*^n? 

122.  ®Dtt  (ie^f  ni*t  flberli*. 

@Ctt  Tic^i  nii^t  übcrfl^:  brumb  übnfftb  biC^  nic^t: 
Su  (Jmft  fonft  mit  läefa^r  aufe  (einem  fUn^t^ti^t. 

123.  SBon  ber  §.  mart^a  an  ben  Po- 

lypragmoi). 
Xet  ^@ct  iPTtt^t  @inä  tft  not^:  unb  luae  bie  Wait^a  t^ut, 
asaS  ift  aud^  an  \\ä}  felBft  flat  l&blid^,  fein,  unb  gutt: 
Unb  bennoi^  ftioft*  ©r  fie.    Sßetlfl  Polypragmon  »ol: 
3)a6  man  mit  t>iel«l<^  fit^  nid^t  jevrflttoi  fol, 

12J.  SBon  ®Dti, 

©Dtl  ip  ein  fold^eS  ©ult,  je  me^t  man  S^n  em))finbt: 
3e  me^r  man  35"  ^ege^tt,  Berlangi,  unb  Sieb  getoinnt. 

125.  I)e6  (SlDttS  UerlieBlen  ^ein. 
Ser  ©DtlBerliebte  Sßenf«  ^at  Jönften  feine  ^"n. 

ai«  bofi  er  ni^t  (an  balb  6e^  ßOtt  bem  Siebften  fein. 

126.  Sie  unetforfi^Iic^e  UrfOf^e. 
8Dtt  ip  3^m  felfier  aüi.  fein  Ijimme!,  feine  Sufl: 
ffiarumb  ft^iiff  ®r  bann  nn6?  «S  ift  unfe  nic^t  temufi. 

127.  ®ie  äSo^nung  ©DfteS. 

&ÜÜ  roo&nd  in  fic^  felbft.  fein  SGefen  ifl  fein  ^au^: 
!J)iumb  ge^et  Sr  atid^  nie  aui  feinev  @Dtt^rit  aug. 

128.  an  b(n  SBeltliebeubtn, 
3)ie  Seele  weil  fie  ifl  gemacht  juv  Sltiigfeit, 
§at  (eine  roate  SHu^  inn  Singen  biefet  Q^'i- 

(138]a3rumb  luunber  i:^  mi*  fe^t.  bog  bu  bie  SBelt  fü  liebü, 
Unb  aufä  jctginglic^e  ti^  (e?eft  unb  bcgiebfl, 

129.  ODtt  rebt  am  menigflen. 
31iemanbt  rebt  »entget  a[ä  ÖDtl  ojn  3"*  ""^  "vt; 
St  flirii^t  Bon  Smigleit  nur  blofi  öin  ©in&igS  SBort. 

1311.  SSon  bet  eiteKeil. 

•fflenb  ab  bein  ütnaefic^t  ucm  glafl  ber  ©itelleil: 
^eme^r  nwn  j^n  befdjaut,  feme^r  wirb  man  berleitt. 
3ebot^  (e^rS  »ibcr  ^in:  benn  Wer  j^n  nii^t  betratet, 
2) et  ifl  fdjon  (lalb  Bon  i^m  gefAUl  unb  iimbgebrac^t. 


17,131]  SietbteiS  »ttd^.  103 

131.  Sott  ber  @ete4tig!eit. 
©ered^tioKeit  ift  loeg!  too^in?  fle  ift  in  ^tmmel. 
äßantmm?  fie  traute  fld^  nid^t  mel^t  be^  bem  ®et6mmel. 
2Ba8  fönt*  jl^r  bann  gefd^el^n?  fie  lo&re  öon  ber  3BeU 
Sd^on  (dngft  an  jl^ren  ®l^m  gefd^to&c^et  unb  gef&lt. 

132.  Serluft  unb  ©etoinn. 

^er  ^ob  ift  mein  ©etoinn,  Serluft  ba^  lange  Seben: 
Unb  bennodft  ban!  id^  @Dtt  ba|  er  mir  bi^  gegeben. 
3d^  ioad^f  unb  nel^e  ^u,  fo  lang  itSf  l^ier  nod^  Bin: 
2)arumb  ift  aud^  gar  tool  ba|  Seben  mein  ®etoinn. 

133.  S)er  SRenfd^  ift  eine  ^o^le. 

2Äenfd^  bu  bifi  eine  Äol^l,  ®ott  ift  bein  geur  unb  Sid^t: 
2)u  bijl  fd^toar^,  flnfter,  !alt,  liegftu  in  ^ffxm  nid^t.. 

134.  S)ie  ^rafft  ber  juruflel^rung. 
^ann  bu  bid^  meine  @eel  guru!  l^inein  begiebft, 

@o  toirftu  \r>a^  bu  loarft,  unb  toad  bu  @l^rft  unb  Siebft. 

135.  3)er  ^aäf  toirb  bag  SReer. 

§ier  flÄff'  id^  nod^  in  (»ütt  al8  eine  Sad^  ber  Q^it: 
3)ort  bin  id^  felbft  ba^  SRcer  ber  elogen  ©eeligfeit. 

136.  S)er  ©tral^l  ioirb  bie  ©onne. 

3Kein  @eift,  fombt  er  in  &Dtt,  toirb  felbft  bie  etoge  SQöonne : 
[i39]®leid^  h)ie  ber  ©tral^l  nid^tS  ift  alg  ©onn'  in  feiner  ©onne. 

137.  S)af;  gÄnflein  im  gcloer. 

2öer  fan  baf;  gönfelein  in  feinem  getor  er!ennen? 
2Ber  mid^,  mann  id^  in  ®Dtt,  ob  id^  eg  fe^,  benennen. 

138.  2)ie  Äiebe  mac^t  beliebter. 

aRit  loag  mad^t  fid^  bie  Sraut  beim  SrÄutgam  mel^r  beliebt  ? 
3Wit  Siebe  loenn  fie  fid^  jl^m  mel^r  unb  mel^r  ergiebt. 

139.  2)ie  glÄlfeelige  ©rtrinfung. 

JBenn  bu  bein  Sd^iffelein  aufg  SReer  ber  ©Dttl^eit  bringft: 
OlÄffeelig  biftu  bann,  fo  bu  barinn  ©rtrinfft. 

140.  2)af  ebelfte  ©ebette.  • 
3)a6  ebelfte  ©ebett  ift  toenn  ber  Setter  ftd^, 
3n  ba^  für  bem  er  fniet  berloanbelt  jnniglid^. 

141.  5«id^t«  ift  füffer  aU  ^ithi, 
@8  ift  bod^  feine  Suft,  unb  feine  ©eeligfeit, 
3)ie  fibertreffen  fan  ber  Siebe  ffiffigfeitl 


106  3otianniä  äiigeli  [IV,  !65 

[142]    105,         @Dtt  ({^afft  bie  ESell  not^. 

ÖDtt  ft^offt  bit  aö«lt  annoi^;  loml  bir  bife  ficmbe  für? 
@e  wiff'  es  ifl  btt)  j^m  tein  Sioc  no*  nai^,  Wie  ifin. 

leti,     3)ie  Su6  UHb  ffiirttunii  (SDtteä. 
®Dlt  ^flt  fi«  nie  tmi^l,  «u*  nie  aniitit.  bog  mal: 
Sein  Birfen  ift  fein  ni^n,  unfc  feine  Sn^  fein  Sflerf. 

107.         ®e6  ftrfflen  3oil&  ift  leitete. 
Brifl  eä  (an  ja  bein  So*  bir  nie  bef^luerlit^  fein; 
ffienn  ®Oft  iinb  feine  Sieb  bie  (pannt  Tit^  mit  bit  ein. 

m.  ^a%  UnbefiÄnbiaPe. 

Dlii^lfl  Unbefl Anbiß erg  im  TOot  fein  unb  im  ©r^mer^, 
3ft,  bÄnfe  ^in  unb  ^er,  als,  Slenfi^  bein  eigen  ^er^. 

1U«.  Sie  «Slua^eit  n^irb  gelobt. 

Serreitff  nic^t  maä  hu  ^a(t.    Sin  ßauffmann  bct  fein  Selb 
^ol  anjulegen  tccifi,  ben  [otiet  alle  äGell. 

17(1.         arljne^)  bet  fiennfen  Stiebe. 
@in  $»(  bog  ftranf  vor  Sieb,  icicb  e^er  nii^l  eefuitb, 
SSifl  eä  @Dtt  gan^  nnb  gar  biirc^ flocken  unb  »firwuntt. 

ni.         3)ie  Sieb  ift  jetfi^meljenie. 
Die  SieSe  fi^melgt  bag  $)erfe,  unb  mac^ta  Wie  afiat^« 

jecflieffen: 
erfaßt  eö  ao  bu  TOÜt  bie  ffiffe  äßftttung  Ipiffen. 

\T2.    ®et  »bei  befi  getu^igeti  Serben, 
äfiein  <on1se  toenna  ®Dlt  ni^t,  ifti  StautSett  feine« 

eo^nS; 
aBannä  bann  fein  @eift  Bewegt,  bie  fÄnffte  ©olomon«. 

113.  Ber  ^iii^fte  gciebe. 

3)et  ^it^fie  griebe  ben  btc  Seele  ton  geiiieffen, 
3ft  fi^  Oiifa  nn\flli0ft'  einä  mit  ©OtteämiHen  »iffen. 
[143]    174.         aiet  Uberflufi  bet  iecMgen. 
®Dtt  ft^enlt  ben  feeligen  fo  aberflfifrig  ein, 
a>afi  fte  me^v  in  bem  Ixant,  alä  bet  in  i^nen,  fein. 

175.    ©ic  rounbevbatitlittifte  §e? 
St^out  bo(^  bit  Se^rat^  an !  bet  §trr  bet  §ettli(^lMi 
pat  eineä  SclnUen  ÜRagb  beg  Üllentc^en  6eel  gtfteitl 


IV,  176]  mexhM  ^n4f.  107 

176.  2)ie  iQod^geit  be|  Sammed. 

SBenn  i^  ju  ®Dtt  eingel^,  unb  füff*  jl^n  mit  Beßwr, 
^ann  ift  eiS  bag  ba^  Samb  bie  ^od^geit  ^dlt  in  mit. 

177.  SSettounbetung  6ber  bet  ©cmeim 

fd^afft  ©otteg. 
dd  ifl  etftaunungg  boU,  ba$  id^  Staub,  Hfd^,  unb  5lotl^ 
@o  freunblid^  unb  gemein  mic^  mad^en  barf  mit  ®ott! 

178.  2öa§  bie  ©reatur  gegen  ©Dti. 
2Ba8  ift  ein  ©tÄubelein  in  anfd^auung  bet  Sßelt? 

Unb  mag  hin  iä},  toenn  man  ®ott  gegen  bit  mid^  ffMt 

179.  2Bie  ®Dtt  fo  l^et^Iic^  liebet. 

©Ott  liebt  fo  l^et^Ud^  bid^:  @t  to^tbe  fid^  bettäben, 
3m  faß  eS  m6gli^  h)&t,  bag  bu  3^^"  ^^^^  ^^^  lieben. 

180.  ^et  Xag  unb  3Rotgent6tl^  bet 

©eele. 
2)er  Seelen  SKotgentÄtl^,  ift  ®Dtt  in  biefet  Seit: 
31&t  2Rittag  toitb  et  fein  im  Stanb  bet  §ettli(^!eit. 

181.  $om  Seeligen. 

2)ie  feeige  Seele  h)eij  nid^tg  mel^t  bon  Slnbetl^eit: 
Sie  ift  ein  Sid^t  mit  @Dtt  unb  eine  gettlid^feit. 

182.  ®leid^n66  bet  gteube  in  ®Dtt. 
f^teunb  toa^  bet  $6nig  bit  ift  gegen  ^oiX^  unb  touft: 
3)a^  ift  bie  gteub'  in  ®Dtt  aud^  gegen  S'  ^ti^dftHu^t 

[144]    183.       2ßag  bu  toilt  ift  alleS  in  bit. 

aWenfd^  aUeg  toaS  bu  toilt,  ift  fd^on  ju  bot  in  bit: 
®8  liget  nut  an  bem  bag  bu8'  nid^t  toütift  IJetfüt. 

184.  2)a6  iounbetlid^fte  ©el^eimnÄg. 
aKenfd^  fein  ®el^eimnüf;  fan  fo  tounbetbal^tlid^  fein: 
^Ig  baf;  bie  l^eilge  Seel  mit  @Ott  ein  ©ingeg  ein. 

185.  SBie  bie  ©teatut  in  ®Dtt 

2Bie  bu  bag  geut  im  Sik%  ben  S3aum  im  Äetn  fid^ft  fein: 
So  bilb  bit  bag  ®efd^6|)ff  in  (Sott  bem  Sdj6t>ffet  ein. 

186.  5ii(^t§  ift  il^m  felbet. 

^et  Stiegen  f^Ut  nid^t  ffftn,  bie  Sonne  fd^eint  nid^t  j§t: 
^u  aud^  bift  anbeten  gefd^affen,  unh  nid^i  bit. 


108  So^onina  Mngeti  [TV,  1 

187.        5Ban  fori  ben  SeBtt  tie^inen. 
5Wen(4  Iflfe  bic  @o6tn  ®otl8,  unb  etil  3&m  |flb(t(ii  ju: 
aSo  bu  ünn  ®aBen  bleibfl,  fo  fimftu  nidil  jur  Su^. 

!B8.      aSer  ber  fteubigfle  ffleni*  tft. 
Ätin  5Nert(^  tft  freubiget  al«  b(r  ju  allec  Stunb, 
Son  Öott  unb  ftiner  Sieb  ent&nbl  mitb  unb  »erWunbt. 

iSü.    ®et  Sftnber  ift  ni€  snfiB  frilit^. 
Sie  Sönber  ob  fit  gleii^  in  lout«  greube  Kben, 
@i)  mug  bo^  i^re  See!  inn  gi&ften  gutr^ten  f^tucbeti. 

liiO.    Hall  firni6  offenba^tl  trae;  her: 
borgen. 
3n  Itofi  unb  ffiffiflleil  fennftu  ti*  felbft  nic^t  firifl : 
a)«6  SreuBe  jeifll  bic  erfl  Kn  bu  im  jnntrn  Bift. 

191.  aUi«  man  olleö  auf  einmal  lift, 

Jreuttb  tnenn  bu  auf  (Sinntal  bie  ganBe  3i3elt  ttiilt  laffei 
©0  (itau  nur  bog  bu  tauft  bie  etigne  Siebe  ^mffen. 

192.  3)er  toeifefte  TOenf*. 

Sein  Wenf^  lan  tuetfet  fein,  alä  ber  baft  glufie  ®utl 
Jfir  üHem  anbrem  liebt  unb  fucfit  mit  ganzem  äHutt. 
[145]    193.        SDa6  fltruffe  bet  ecenturen. 

Sltenfc^  alleg  f^ie^t  bie^  an,  unb  pcebigt  bic  tjon  @dU, 
fetrftu  nic^t  bafi  eä  cuffi  lieb  i^n,  fo  biftu  tobt. 

194.  mai  ®ott  am  liebften  t^ut. 
a)a6  liebfte  SBerd!  bafe  ®otl  fo  innigli*  ttgt  an, 
3ft  bafe  er  feinen  So^n  in  bir  gebe^cen  fan. 

195.  ®et  roefentlictie  Sand. 

33ec  Wefenllitfefle  Sand  beti  Sott  liebt  mie  fein  «eben, 
3fl  wenn  bu  bit^  tevtitft  boft  @r  fit^  felbft  tan  geben. 

196.  Ber  Seiligen  gr5fle  arbeit. 

3)ev  ^eilgen  gtSjleS  aUercf  unb  arbeil  auf  ber  erben 
3ft  ®otl  gelaffen  fein,  unb  j^im  gemeiner  treiben, 

197.  aSafi  ®oti  öom  Hienfc^cn  forbert, 

®ott  forbert  nichts  bon  bir  alfi  bafe  bu  i^m  folt  ruK 
IMtu  tili,  fo  *«"  <^^  fcafe  anbre  fel6et  t^un. 

19S.  mai  bie  geiftlii^e  9tu^  ifl. 

Sie  Su^  bie  Sott  begehrt,  bie  ifi  Bon  ffinben 
Segi^t:  unb  Witten» lofl,  gelaffen,  innig,  fein. 


^ 


IV,  199J  »ictbtei»  »ud».  109 

199.  SBßte  ba|  $ette  mul  befd^affen 

(Sl^tift  tvo  ber  (SiDge  ®oti  bein  $ert  fo(  nel^men  ein, 
@o  mu^  !ein  bilbnüg  brinn,  ali  feineiS  @o^ned  fe^n. 

200.  äBie  man  bie  3eit  bet!&r«i 

3Xenfd^  toenn  bir  auf  ber  äßelt  gu  lang  tvitb  toeil  unb  geit: 
@o  !el^t  bid^  nur  gu  ®oti  ind  9lun  ber  ®toig!eit. 

201.  äBarumb  bie  @eel  etoig. 

@ott  ift  bie  ©toge  @onn',  id^  bin  ein  ftral^l  \>on  jl^me: 
^rumb  ift  mM  t>on  natax,  ba|  id^  mid^  etoig  rül^me. 

[146]   202.       S)er  @tral^l  ol^ne  bie  @onne. 

2)er  @tral^l  ift  nid^tiS  tvenn  er  ftd^  bon  ber  @onn  abbrid^t; 
^u  gleid^faUiS,  (dftu  ®ott  bein  toefentlid^eiS  Ud^t. 

203.  SBie  man  fud^t  fo  finbt  man. 

S)u  finbeft  ta)ie  bu  fuc^ft:  äBie  bu  aud^  !(ot>ffeft  an, 
Unb  bitteft,  fo  toirb  bir  gefd^endtt  unb  auffgetl^an. 

204.  äBer  nid^t  t)on  ®ott  gefd^ieben 

!an  toerben. 
äßen  ©Ott  )u  feinem  Sol^n  gebol^ren  l^at  auff  erben, 
3)er  SJlenfd^  !an  nimmermel^r  t>on  ®ott  gefd^ieben  toerben. 

205.  ^er  punct  ber  Seeligfeit. 
3)er  $unct  ber  ^eeligleit  befielet  in  bem  allein: 
S)af;  man  mu^  toefentlid^  au^  ^ott  gebol^ren  fein. 

206.  3n  toem  ber  ©oljin  ©otteS  ge^ 

bol^rn  ift. 
äßem  a'ile  bing  ein  bing  unb  lauter  f^ebe  ftnb, 
3n  bem  ift  toal^rlid^  fd^on  gebol^m  ba|  gungfraun  5!inb. 

207.  5!ennaeid^en  be|  @ol^n$  ©otteiS. 
3Ber  ftÄt«  in  ®otte  bleibt,  berliebt,  gelaffen  ift: 
a)er  3Wenfd^  toirb  allermeift  für  ©otteS  @olJn  erlieft. 

208.  iRad^  ber  geit  ift  fein  toirdten. 
^enfd^  toirdte  toeil  bu  fanft  bein  $eil  unb  8eelig!eit: 
3)a|  toirdfen  1^6ret  auf  mit  enbung  biefer  ^^ii. 

209.  äBer  )ut)iel  glaubt. 

®iS  ift  atoar  toal^r  baf;  ®ott  bid^  feelig  mad^en  tvil: 
©laubftu  ®r  toiliS  ol^n  bid^,  fo  gloubeftu  gu  biel. 


110  So^amtiä  angeli  {IV,  211) 

210.    äDafe  b'Eatmii»^  bt^  ©eifteä  tfl. 
3)ie  avmul^  un(«S  ©dftä  teflc^l  in  jnnigteit, 
Do  niaii  fid^  oHev  bina'  unb  feinte  JcI6fl  »«jEi^t. 
[146]    in.  ffier  Snnfte  bet  Jre^cfte. 

33er  ännut^  (igcnt^um  ifl  ftt^^eit  olletnieift: 
SDnimb  ift  (ein  älUnW  fo  frctj,  ali  bec  veäjt  ann  im  ßieift, 

•212.armiit^  ift  ba6  luefni  aller  tugenben. 
Eie  lafter  finb  beftritft,  bie  luaenben  geV«  fre^: 
Sag  oB  bie  ärmut^  nid^l  j(it  aller  wcfen  fei;? 

2IS.  3>er  ailetcbelfle  älienft^. 

!Bet  aUetebelfle  bcn  man  erfinnen  fan. 
3ft  ein  ennB  laulerer  unb  magrer  armer  aJfan. 

214.  Ser  ^errli^e  Sob- 

E^rift,  bev  ift  l)(rrli(^  tobt,  ber  aHeni  abfleftorben, 
Unb  i^m  babiirc^  ben  ®efft  her  ormul^  ^at  trtootben, 

215.  Sie  jcit  begreiffl  nidit  bie  etnigfnt. 

So  lange  bir  mein  greunb  im  finn  ttegt  ort  unb  jeit: 
©D  fafeftu  nidit  loaS  Sott  ifl  unb  bie  eiüialeil. 

216.  a)ie  entpfAtiBlft^e  Seel, 

Sie  ©eel  bie  Sunflfrau  ip,  unb  nii^ta  ali  (Sott  emlifAnfil, 
San  ©oltel  fr^lDanger  fe^n,  fo  offt  fxt  brau  gebentfi. 

217.  Der  aufBefpflnnte@eift. 
ajer  ®eift  ter  aflejett  in  ©oft  fte^l  aufgerii^t, 
empfingt  o^n  unberlag  in  ft(^  boS  eWge  lit^t. 

218.  fiennjeti^en  ber  Sraut  ©ott eS. 
Sie  ©raul  Berliebet  fi($  inn  SrAutigom  allein: 
Siebftu  toaS  neben  ÖoH,  fc^ou  h)ie  bu  Sraiit  fanft  fe^iti. 

219.  Safe  manbeinbe  gejelt  ®oltcä. 

Sie  Seel  in  ber  Sott  ino^nt,  bie  ift  (D  Secligteil !) 
üin  fcanbeinbei  fflejeli  ber  eWgen  öertügteit. 

22(j.      ©Ott  »erfotflt  alle  Kreaturen. 
©Ott  ber  Derforget  attS,  unb  boi^  o^n  aUe  mfi^, 
[US]  ein'  jebe  Sreatur  bebenift  er  \pat  uub  fiü^. 

221.       Slu<^  bofe  (leinfte  aBfirmeltin. 
Hein  äBörmlein  ift  fo  tief  oerborgen  in  bet  Stben, 
©otl  orbnetg  bafe  j^m  bn  tan  [eine  ©peife  ic  erben. 


rv,  222]  »tetbte«  Öud^.  1 1 1 

222.®ott  ift  bie  allbotfid^ttgleitiSeic^te. 
HRenfd^  glaubftu  @ottd  be^  ^erm  aa^egentodttigfett: 
eo  fiel^eftu  toie  leidet  31&m  bie  i)orfi(i^ti0!ett. 

223.  ©Ott  foU  ber  Seelen  befanbt  fein. 

@in  §err  in  feinem  §au6,  ein  fJÄrfl  in  feinem  Sanb: 
3n  jl^rem  ©rbtljieil  ®ott  fol  fe^n  bie  8eel  be!anbt. 

224.  äßie  man  gut  ©inigfeit  gelangt. 
SDBenn  fid^  bet  aRenfd^  cntjiel^t  ber  mannigfaltigfeit, 
Unb  feiert  ftd^  ein  gu  ®ott,  fombt  et  gut  ®inig!eit. 

225.  3)et  Suftgatten  ©otteiS. 

3)ie  etoge  Suftbarfeit  fel^nt  ftd^  in  mit  gu  fein: 
SBatumb?  id^  bin  (0  1^6tt!)  jl^t  »lum^  uub  SBütJgÄrtrein. 

226.  ^ie  3Raieftdt  be|  äRenfd^en. 
3d^  bin  (D  3RaieftÄt!)  ein  gol^n  bet  (gtoigfeit, 
®in  ^6nig  \>on  natax,  ein  ^l^ton  bet  $ettHg!eit. 

227.  2Bet  au6  Slblid^em  ©eblüte. 

3)et  fo  au^  ®ott  gebotn,  f^in  gleifd^  l^at  unb  ©emÄtte: 
^üttDal^t  et  ift  allein  au^  ablic^em  ©eblüte. 

228.  ®ott  fielet  bie  an!unfft  an 

^ie  anfunfft  l^ilfft  boc^  t)iel:  äOßeil  (Sl^ftiflud  gnug  getl^an, 
@o  fielet  ©Ott  fein  ^etbienft  unb  ^bel  in  un^  an. 

229.  3ßet  ©Ott  bient  ift  l^od^  ebel. 
^it  bient  bie  gan|e  äßelt:  3d^  oSet  bien*  aKein 
^et  etogen  SJlojeftdt:  äßie  ebel  rmfi  id^  fein! 

230.  ^ie  l^6d^fte  IBenebei^ung. 

5!ein  HJlenfd^  1^  niemals  ©Ott  fo  l^od^  ©ebenebe^t, 
äll^  bet  jl^m,  baf;  et  il^n  )um  Sol^n  gebüljftt,  t^etleil^t. 


112  3o&onniä  Snetli  [V,l 

[149]  5ünffteä  ^c^ 

@ei(treic^Er  @iim-  unb 
Scftlul-reiincn. 

1.  ailel  mu^  Ivtber  in  @inä, 

Sine  Iöm6t  aufi  tinrni  ^er,  unb  mu6  in  &nti  «in: 
SOo  f8  nic^t  TOil  aejwe^f,  unb  in  ber  Uiel^eit  [ein. 

2.  äBie  bif  äa^(ni  aug  bem  (Sinfe,  fo  bie 

®e(c^il)ffc  üu6  ©Ott. 
Die  ja^lm  otte  gor  finb  au6  bem  Ein?  geftoffen: 
Unb  bie  OeJc^Spff  juma^l  aufi  ®oH  bftn  (Sinfe  enlfpioffen. 
;).   ©Ott  ift  in  nllen  TOie  bieein^eit  inn 

Sorten. 
müäi  wie  bie  ©in^rit  ift  in  einer  jeben  3«^!: 
So  ift  au(^  Oott  b«  ®in'  inn  3)inB<n  ibnaü. 

4.  «Hic^lä  Inn  o^n  baS  Einä  befts^n, 
SBte  flU',  uufa  iebe  ja^ln  o^na  eine«  nit^t  beftt^n: 
So  müfftn  bie  ©ef^Spff  c^ti  ®otl  iaS  Sin  Berge^n. 

5.  a)ie  giulle  gilt  »otnen  an  nichts. 
S)aa  Ditti&tä  bie  Erealur,  Wenn  fidjä  ©plt  Boreefe^l, 

ßilt  ni^t«:  Mfä  Eintet  3^m,  bann  luirbl  eS  erft  gefc^H'' 

ti.  3m  (SinS  ift  oUefl  ®in8, 

3m  (SinS  ift  aUei  ©inä:  te^rt  jiue^  jurud  hinein, 
@o  ift  ee  wefentlii^  mit  j^m  ein  eingeS  @in. 

7.        aue  §eilia«n  finb  ein  ^eiliger. 
9)ie  fteilflen  aHe  finb  ein  ^eiliger  allein: 
[iBOjaSeit  fi(  (in  5«^,  ©eift,  Sinn,  in  einem  Seibe  fein. 

b.  Hit  gestirnt  Sronenja^l. 

^e^n  ift  bie  fftonenja^I:  fie  toirb  au§  einä  unb  nii^l«: 
äOenn  Sott  unb  iSieatui  jufammen  (onmin,  gefi^icblS. 

9.  es  mut  ein  jeber  S^riftuä  fein. 
a)er  roo^re  ©otteä  So^n  ift  S^riftuä  nur  aUein: 
1!>o<ij  mug  ein  ieb»  S^rift  berftibe  (£(iriftu§  ftin. 

10.  @DtteS  ^aUaft. 

©Ott  ift  3^m  felbft  fein  S^ton,  ber  §inimel  ift  fein  ©aar. 
an  »or&off  'i  $arabei6.  ber  ©rbfrei^  ift  ber  Stal. 


V,  11]  gÄnffte«  »udj.  113 

11.  ^ie  efinb*  ift  alUxn  \>ai  tUl 

^ein  fibel  ifi  a(|  @ünb':  unb  to&ren  leine  Siinben, 
@o  todr'  in  etvigfeit  !ein  übel  aud^  )U  finben. 

12.  @in  toad^enbeiS  ^uge  fiel^et. 

S)a^  (ied^t  bet  ^ertligfeit  fd^eint  mitten  in  bet  9lad^t. 
SBet  fan  ed  fel^n?  @in  §er(  ba|  ^ugen  l^at  unb  toad^t. 

13.  S)a|  jrrbfd^e  ®utt  ift  ein  m% 

a)a|  irtbfd^e  ®utt  ift  3Jlift:  bie  Slmten  finb  bet  «Her: 
äßet'd  au^fül^rt  unb  getftteut,  geneuftiS  gut  @tnbte  toaüet. 

14.  ^et  au^gang  gefd^id^t  umb  ben  ein« 

gang, 
^ein  aufigang  bet  gefd^id^t,  ald  umb  bef;  eingangs  tviUen: 
aRein  $et^  entfd^üttet  ftd^,  ha^  ed  ®ott  an  fo(  füaen. 

15.  SSetbamnüg  ift  im  toefen. 

^6nf  ein  S^etbambtet  gleid^  im  1^6d^ften  Fimmel  fe^n: 
©0  füllet'  et  bod^  ftdtS  bte  §6a,  unb  jl^te  ^c^n. 

16.  a^utd^  bid^  enth)itbt  ®ott  nid^t«. 
ERenfd^  tüb^U  h)a8  bu  toilt  S5etbamnö^  obet  ffinf): 

©f;  geltet  ©Ott  butd^  bid^  nid^tiS  ah  unb  aud^  nic^t^  gu. 

[151]    17.  2)a^  gt6fte  aOBunbet. 

3)et  aOBunbet  l^at  eS  biel,  !ein  gt6ffet8  !an  id^  feigen, 
911$  baf;  bad  aufetftel^n  be^  t^leifd^ed  toitb  gefd^el^en. 

18.  2)ie  geiftlid^e  SaJ^te^aeiten. 

a)et  aOBintet  ift  bie  ©ünb,  bie  »uffe  gtüling«aeit, 
3)et  ©ommet  ©nabenftanb,  bet  §etbft  boEfommenljieit. 

19.  Slud^  i)on  benfelben. 

3m  äßintet  ift  man  tobt,  im  gtüling  ftel^t  man  auf, 
3m  ©ommet  unb  im  §etbft  betbtingt  man  feinen  lauf. 

20.  2)et  fteiffe  gelfenftein. 

@in  tugcnbtijiaffter  aJlenfd^  ift  ioie  ein  gelfenftein: 
©8  ftÄtme  Joie  e8  toil,  et  feEet  bod^  nid^t  ein. 

21.  a)et  ©Änb  unb  a:ugenb  eigenfd^afft. 
a)ie  »uffe  tÄd^et  tool,  bie  ©Änben  atte  ftinden. 
^ie  2:ugenben  gel^n  ted^t,  bie  Saftet  abet  l^inden. 

22.  3)ie  Äeufd^^eit  bleibt  betfd^loffen. 

^ie  ^eufd^l^eit  ift  ein  @d^(o|  ba|  niemanb  auf  !an  fd^lieffen, 
äßad  fie  im  innetn  ift,  ba|  mag  fein  ftembet  tvipen. 

Ang.  SilegiuB    Cherub.  Wandenuumn.  g 


23.  SliE  Seit  bie  ift  nid^t  f^nell. 

SSnn  fagt  bie  Seit  Ip  ((^neQ:  lu«  ^at  fie  fe^itn  lUeflen? 
©iE  bleibt  ja  iinüetvudt  im  ffielt< begriffe  liegen. 

24.  ©Ott  iie^t  mau  nic^t  mit  äugen. 

SBann  bu  benlfl  ©otl  ;ii  {dfoun,  bilb  bir  nii^tä  finnlictiä  ein 
3)ag  fi^auit  nitb  jiiiiei;  iinS,  nii^t  augct^alb  unS  fein. 

25.  saSaS  iai  befte  an  bet  ©eeligfeit. 
SaS  an  ber  ©teligleit  mein  gerft  norä  beft'  ertieft, 
3ft  ba&  ff  toefenllic^i,  tinb  nt^t  »on  ouffen  ift. 

fl52]    26.  ODtl  wirbt  Wie  mir. 

©Ott  Bi6'  bir  fnie  bu  ntmbft,  bu  felbft  [c^eiifft  fluB  iinb  ein, 
er  ntivb  bir  mie  bu  loilt,  luie  tiad^  beni  fo^  ber  SÖein. 

27.     3)ie  acegefi^eibe  jMt  ©wigleit. 
3)le  3Segef(^eib  ift  ^iet:  3Bo  lenlftu  bi^  nu  ^inf 
3ui:  Stndni  ift  terluft,  jiir  Seilten  ifl  getoien. 

2S.        3&aS  ©Ott  ben  %ag  bur«  t^ut. 
IieB  »lorgenS  ge^t  ©ölt  ati^,  )«  niitlaa  ft^lUffet  er, 
Xti  SBac^te  ift  er  ertoat^t,  «ift'B  abenbS  obn  beft^toe^r. 

29.     man  mufe  bie  Steffe  auf  ber  §6^6 

betrachten. 
Ein  ungrunb  ift  iVtax  ©olt,  bod^  wem  er  T"^  foH  jeigen, 
SWi:  fflu^  bift  auf  bie  ®p\^  ber  eWgen  Serge  fteigen. 

3ü.  Ser  Seuffel  ber  ift  a"t- 

a)er  Jeuffel  ift  fo  gult  bem  toefen  nat^  oIS  bu. 
aSaB  ge^et  j^m  bann  ab?    ©efiorbner  Witt'  unb  ru^. 

31.  Sie  ic^&eii  nnb  Bcrleügnung. 

S)er  i(^^eit  ifl  @olt  feinb,  berla^gnung  ift  er  ^olb: 
er  fi^S^t  fie  be^be  fo,  mie  bu  ben  fiot^  nnb«  ©olb. 

32.  Iier  eigne  Sßille  flftr^t  aüeä. 

äut^  tt^rifluS,  n>.ir'  in  i^m  ein  deiner  eigner  SBiUi: 
StBie  feelig  er  aui^  ift,  Sletift^  glaube  mir  erfieQe. 

33.  SSJenn  ©ott  am  liebften  &e^  unS  ift. 
©Ott  beffen  TOoEuft  ifl  be^i  üir  D  Sßenfi^  ju  fein, 
fii-^tt,  TOenn  bu  ri^t  bn^eim,  am  liebflcn  be?  tir  ein. 

34.  ©Dtt  liebt  iit^tä  als  fi^. 

©Dtt  ^al  M  feibfl  fo  lieb,  bleibt  i^m  fo  jufiel^on; 
Dafi  er  ant^  nimmermehr  maö  aiibrcä  lieben  ton. 


V,  36]  günffte«  «ud>.  115 

[153]    35.       ®Dtt  !an  mel^t  btel  ald  ft)enig. 

^^i^  ift  bad  ©Ott  nid^t  !an.    $6t  Bpbtin  auf  gulad^en: 
®r  !an  gtoat  !einm  ©Ott,  too(  abet  ®&ttet  mad^en. 

36.S5iel  ®6tter,  unb  nur  einet.  I.  ®or.  8.  6. 
©in  etnget  ®ott,  unb  t>%tl,  tvie  ftimbt  bag  &ber  ein? 
®ax  fd^&ne:  SBeil  fte  all'  in  einem  ®tnet  fein. 

37.  ®Dtt  fd^aut  auf  ben  ©tunb. 

©Ott  fd^d^t  nid^t  toa^  bu  gutd,  nur  tote  bu  eiS  getl^an: 
@r  fd^aut  bie  t^tüd^te  nid^t,  nur  fern  unb  äBut^el  an. 

38.  ©Ott  btid^t  bon  ^ifteln  feigen. 

©Ott  lieft  bon  S)omen  äßein,  bon  ^ifteln  brid^t  et  f^eigen, 
äßenn  et  bein  f&nbigd  $et^  )ut  93uffe  !omt  ju  neigen. 

39.  ^ie  ©eeligen  finb  nie  fatt. 

SHe  ©eelgen  bütffen  fid^  baf;  fie  nie  fatt  finb  freun! 
®^  mu|  ein  fiiffet  S)utft,  unb  liebet  junget  fe^n! 

40.  ©l^rifkuS  ift  toie  ein  gel^. 

aßet  ftd^  an  ©l^tiftum  ft6ft,  (et  ift  ein  gelgenfkein) 
3erfd^6lt:  Joet  il&n  etgteifft,  !an  etoig  fid^et  fein. 

41.  3^  mel^t  et!anbn6f;  je  toeniget  loet« 

ftanbn^^. 
3e  mel&t  bu  ©ott  etfennft,  je  mel^t  toitftu  befcnnen, 
Xa^  \>u  je  Joeniget  3lj>n,  toa^  et  ift,  !anft  nennen. 

42.  ©Ott  mu^  fid^  felbet  lieben. 

©Ott  ift  ha^  l^6d^fte  ©utt,  et  muf;  jljim  felbft  gefaßen, 
Biäf  felbet  auf  fid^  feljitn,  fid^  lieben,  eljitn,  ffit  allen. 

43.  aOBie  ©Ott  fo  fel^t  geted^t. 
8d^au  ©Ott  ift  fo  geted^t:  SBÄt'  ettoaS  übet  jljin, 
®t  el^tt'  eg  mel^t  al^  ftd^,  unb  !niete  föt  bem  l^in. 

[154]    44.  ©Ott  liebt  fid^  nid^t  ald  fid^. 

©Ott  liebt  ftd^  nid^t  aliS  ftd^,  nut  aliS  bad  $6d^fte  gut, 
S)tumb  fd^au,  ha^  et  aud^  felbft,  toa^  et  befil(ilet,  tl^ut. 

45.  S)ie  iSaftet  fd^einen  nut. 

Xk  Saftet  gel^n  be!leibt,  bie  a:ugenb  ftei^et  blo^, 
3)ie  ift  toatl^afftiglid^,  jen'  abet  fd^einen  gtoj. 

46.  2)u  bift  bet  etfte  86nbet. 

@(^toeig  @6nbet,  fd^te^l^e  nic^t  bie  ®t>'  unb  Slbam  an: 
SUdtn  fie  nid^t  lootgefalln,  bu  ^&tteft'd  felbft  getl^an. 

8* 


116  go^antiiä  ängeli  [V,  47 

47.  a)ct  Seiftlii^eBeu'tjeiifl. 

ajlein  §ei^  iftä  geiiecjeiig,  ber  SunS«  fluttet  SßiHe: 
St^ISflt  (Sott  ein  göntlein  brein,  (o  6tennt#  uiib  leu*t3  bie 

4S.      @iiiä  Eanä  ttic^t  o^n  bog  anbte. 
Sipe;?  mfiffen  eS  bcUjie^u:  ii^  fattä  nidjt  o^""  ®dH, 
llnb  ÖDlt  nir^t  o^iic  tiiic^:  Safe  it^  cntge^  bem  Kobt. 

40.  Sie  (i^infte  aUeifi^eit. 

WenW  f'tifl  n'*t  <tltä"  (>i"5.  6ilb  bir  nit^tä  übrigS  eitt: 
Sie  f^Snfle  Söeife^eit  ift  nic^t  flat  jii  loeifc  (ein. 

fiO.  (SJDft  ifi  niii^t  tiieenb^afft. 

Sott  ift  nit^t  tugenb^iafft:  aiife  j^m  tom6t  tiigenb  Ijn, 
Bit  aul  bet  Sonn  bie  Sita^il«,  unb  Saffet  aufi  bem  Sßcei;. 

51.  SHqc^  ©Ott  ift  alleä  getttbct. 

®Dtt  ift  öDti  an&egin  b(t  SJiibner  aller  binse, 
Unb  an*  j^ir  äHufler  (elbfl:  Smmb  ijt  ja  (etnS  geringe. 
[155]    52.  2)n  ninft  ber  §imme[  fein. 

Sil  Si;iinie(  tomft  bu  nit^t,  (la|i  nur  Bon  bem  getämmel) 
2)u  fe^ift  bann  felbfl  ä"*"'^  fin  leBenbiger  ^tininel 

53.  Sie  eli>ige  StWi^tung 

ODIt  to661t  bii^  mie  bu  biff:  Sffe  ift  be^  jlim  tierlc^ren, 
®ut  ift  Bon  (iDigleit  jum  2eBen  augerfo^ten. 

54.  J)(t  lufienbfii  unb  Safter  tefc^af' 

aiie  lugenb  liegt  in  tu&,  bie  laftet  fte^n  im  ftrett: 
©ie  Mafien  5|Jein  in  fid),  jen'  aber  ©eeligfeit. 

55.  @Dli  fttafft  ni^l  bie  ©dnbet. 

©Bit  ffrafft  bie  ©&nber  nit^t.  33ie  Sünb'  ift  fetbfl  j^r  ^o^n, 
S^r'  aitigft,  ^ein,  Siarter,  Sob:  SDJie  Sugentat  ferbft  j^t  So^n. 

56.  @01t  t^ut  beine  SeibamnAg  ni(^t 

tce^. 
See  Sonne  t^utg  nii^t  toe^,  loenn  bu  Bon  f^t  bi^  te^ift, 
«[fo  aud^  @otte  nid^t,  wen  bu  in  3(&gninb  fe^rfL 

57.  SBann  bu  teilt,  toirftu  feeiig. 
Sott  lAft  bitif  iebe  jeit  gar  gern  in  .^itiimel  ein: 
(£S  |te(iel  nur  btp  bir  ob  bu  luilt  feeiig  fein. 


V,58l  affiitffte«  »ud>.  117 

58.  Sie  bu  5tfi,  fo  totrflu  getoitfei 

^te  @omi  erloetd^t  bag  Skid^g,  unb  mad^  l^ort  ben  itotl^: 
@o  totdft  aud^  ®ott  nad^  bir  ba|  Seben  unb  ben  2:0b. 

59.  fetten  gunfl  toel^ret  immer. 

^a|  ^errn  gttnfl  etotglid^,  unb  nid^t  nur  htr^  beftel^e, 
Setveig  td^  mit  ber  gunft  bed  Ferren  in  ber  ^6l^e. 

[156]   60.  ^er  toeg  )um  §imme(. 

Sßenn  bu  mein  ^Uger  toilt  in  ^immel  bid^  erl^6]^en, 
60  mufiu  noj^e  )u,  grab  &bem  Rreu^tDeg  gelten. 

61.  Sined  ift  bolüommen. 

äRenfd^  nid^td  r^  unboOfommn:  ber  üiel  gleid^t  bem  9iubin: 
^er  %xo\^  ift  ja  fo  fd^6n  alf;  ©ngel  8erat)l^in. 

62.  ^e^  äRenfd^en  gr6fter  @d^a^. 

S)er  0r6fte  @d^a^  nad^  ®ott  ift  gutter  toiW  auf  erben: 
3ft  aSed  gleid^  loertom:  ^urd^  jl^n  faniS  toiber  toerben. 

63.  »e^  ©Ott  finb  leine  Saläre. 

gür  ©Ott  ftnb  taufenb  gal^r  toie  ein  vergangner  3^ag. 
^arumb  ift  gar  fein  gal^r  be^  i\)m,  toeriS  faffen  mag. 

64.  3ßir  bienen  un^,  nid^t  ©Ott. 

äRenfd^,  ©Ott  ift  nid^td  gebient,  mit  faften,  betl^en,  toad^en: 
S)u  bienft  mel^r  bir  bamit,  toeiliS  bid^  !an  l^eiHg  mad^en. 

65        @Dtt  fan  fid^  nid^t  Verbergen. 
©Ott  fan  fid^  nimmermel^r  Verbergen  toie  bu  fj)rid^ft: 
@iS  fe^  bann  baf;  bu  aud^  fi&r  jl^n  ein  £od^  erbid^ft. 

66.  ©Ott  ift  in  unj  felbft. 

®Dit  ift  fo  nal^  Ut)  bir  mit  feiner  ©nab  unb  ©Ätte, 
@r  fd^toebt  bir  toefentlid^  im  ^er^en  unb  ©emütte. 

67.  aOBie  toeit  ber  SDBeg  in  Fimmel. 
©I^rift  fd^d^e  bir  bie  S'lei^  in  §immel  nid^t  fo  toeit: 
2)er  ganje  SBeg  i^inein  ift  feines  ©djritteg  breit. 

68.  a)er  ^eife  begel^rt  nid^t  in  ^immel. 
2)er  SBeife  toann  er  ftirbt,  begel^rt  in  Fimmel  nid^t: 
@r  ift  5ubor  barinn  el^  ifym  bad  ^er^e  brid^t. 

[157]   69.    2)eM^fcn  unb  gutten  Unterfdjetb. 

@in  Srrliedjt  ift  ber  hb^'i  ein  guiter  SRenfd^  ein  ftem: 
(^r  brennet  von  ftd^  felbft,  ber  leud^tet  von  bem  $erm. 


118  So^annifl  Hngtli  [V,  71) 

70.  3«an  barff  nic^t  Biet  jur  SeelieteU. 
e^rifi  bu  bebarffft  nid&t  oitl  juc  eWaen  ©ecligfeit: 
es  ^ilfft  tili  cin^igä  firaut  bafe  ^eift  gelaffen^eit. 

71.  ®it  «ufe-  ift  Ki^t  jut^un. 

3)ie  8u6'  ift  6alb  eet^an,  bafi  bic^i  ©oti  log  iiuifi  fagen, 
Slii  batfffl  nur  an  bie  Sraft  TOi«  ifnet  ©ünbcc  (i^lagen. 

72.  ®Dtt  ift  alUni  sUi*  na^c. 
@Dtt  ift  betn  Seijebub  nal)  toit  bem  Sevaf^iit: 
9iur  bog  »cetjcBub  btn  31ü((en  bre^t  auf  i^n. 

73.  ®Ott  tan  fi(§  nii^fl  entäie^n. 

(SDlt  tan  fit^  tticftl  etitjit^n,  et  lofltfet  filr  unb  füt: 
gü^lftu  nidil  feine  fltaffl,  fo  gib  bie  fi^iitb  mir  biv. 

74.  3n  bcr  §611  ift  leine  (Stoigleit. 
»elra(^l'  eS  eiBeittiir^:  be?  ©ott  ip  fglnigteit, 
Se^m  leuffet  in  bet  §6tt  ba  ift  ein'  eWße  Seit, 

75.  ißi^te  be^e^i  o^ne  ecuug. 

Mit^ta  bautet  o^n  genu^.    ®ott  mu|  fi(^  feCbft  getiieffen. 
Sein  äBefen  wflrte  fonfi  Wie  ®ta6  Betbprren  mfiffen. 

Tfi.  SBie  bie  (S|efe[(f<^afft,  fo  ber  gefeUte. 
Qu  iDCni  bu  bit^  gefeUp,  beg  Wefen  faufftu  ein: 
ae^  ®otte  loirflu  Soft,  be^in  Seuffet  Xcuffel  (ein. 

77.  ati  ben  ©finbec. 

Du  ft^rey^eft  auf  ben  Hieb,  unb  fi^iltft  j^ii  iinbet^olen: 
et^lceig,  bu  ^aft  ©olt  Biel  nie^ir  alfi  et  ber  BeU  gefto^ilen. 
[15S]    TS.äßarumb  Wenig  jurl^iür  be6  Üe&enä 
einge^ii. 
^ai  naä)  bet  ^immelt^Ar  fo  Wenig  Wenfi^en  gteiffen! 
©8  tDil  i^in  (einer  bran  ben  alten  Salg  abftreiffen. 

79.  am  ©teiid  am  fid^erften. 

Man  ligt  am  feeligften  in  Serben  6teu^  uiib  ^ein: 
3Bo  aber  [m'o  bie  gern  auf  bifem  »etle  fein? 

80.  ^ie  ormul  ift  am  tei^ften. 

a>ie  Striiiut^  if(  ein  Sd^a^  bem  feine  St^S^e  glcii^en: 
Der  Srmfte  Sieiift^  im  ©eift  ^at  ine^t  niS  äffe  Seiften. 

81.  3nt  Seinen  er[*einet  ®ott. 

ajlenfd^  benlftu  ®ott  äufc^aiin,  bort  ober  ^iet  auf  igrtcn; 
Sc  inufi  bein  §ert|  ju  Bot  ein  reiner  ©(liegel  werben. 


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gi'mffteä  »u*.  IIÜ 

82.  am  Eteiie  ift  bic  lieb'  am  fiiebften. 
Sog  tiio  bie  Siebe  »itb  om  lie&eflen  gtfunbeii? 
Sin  CteiiS,  loeiin  [ie  umb  beg  geliebten  mtUn  gebunben. 

S3.  gteub'  uiiB  SeijB  be^famen. 

ein  e^rift  etfteiiel  f'i^  in  iie^ben  Ercu^  uiib  ^dn: 
So  Iflit  ja  fveutf  unb  fietjb  gar  IdoI  be^faiitmen  fein. 

84.  ®itiä  loitfcn  Ijat  ben  ^rclj6. 

3!iel  tt>iffen  blA^et  auf:  bem  geb  iä)  lob  unb  f>^^S> 
33«  b(n  ©etreutiiaten  in  (ein«  Seele  lueiS- 

85.  aßet  nit^ts  fueiS,  ift  gern&ig. 

^hü'  aiboni  nie  Oom  SSanm  ber  Wiffenfi^afften  gcffen, 
iSx  wIit:  im  5ßorabeif!  in  eiogev  fflu^  gffefftn. 

86.  Der  ©t^Spffer  im  ®c(i^6pffe. 

Sie  ©(^6|)ffune  ift  ein  ^wS):  SGet'g  TOeifelii^  lefen  tiin: 
SDeai  toitb  batinn  gat  fein  ber  Sc^äpff«  [iiiibt  get^aa 
[159]    87.  eins  ifi  bdö  btfte  Sut^. 

aUel  »Her  Uiel  befi^We^t:  SBer  eineg  te(^t  gelefen, 
(3(^  meine  sefum  S^rift),  ift  »visüi^  genefen. 
88.  Sn  muft  bi(!6  fiber  fefien. 

S«  Seit  mufe  fit^  im  Seift,  bet  (Seift  in  Sott  ergeben, 
ffli'  bu  in  3^m  mein  SOIenfc^  njilt  eniig  feelig  leben. 

5iet  imifi  eä  fein  get^an:  3<^  •''"'«  mit  ni^t  ein, 
Saß  bcE  tein  iReic^  erlüitbt,  bott  luirb  ein  S6mg  fein. 

90.  ^lit^tS  }eitli(^§  ift  in  @ott. 
Ein  äugenbliü  ift  Inr^:  3loäj  lau  ii^  fd^nlit^  foflfn, 
3!ltt6  ®ott  fo  lange  nii^t  geiueft  Bot  3*it  ""^  Slagen. 

91.  3n  Welchem  So^t  bie  SBelt  et> 
f*affen. 

!Bft  ©elf  bie  SSi'It  i'rft^uf,  iDofe  fc^tieb  man  Bot  ein  Sa^t? 
Kein  anmi  iiirfit  alf;  t^afi  [einä  Utftanbä  erfle«  luat. 
ÖS,  (9011  fieljt  nii^tä  äiiBot. 

♦1  ©eü  |l>Drt  iii(^le  jiiöDr:  Dnimli  leugftu  Wenn  bu  j^n 
5BU  bei  Soifr^ng  inifil    luid)  bcmcm  bltberi  Sinn. 

Il60tt  Ift  lein  '"!■  i't-tr  barnai^i  (e^en;  fonbetn  ßt 

-■-Ü-oaf»  ..tig  lät  jbm,  Wie  eB  9«(^ie^et, 

„(irfie^en  ift. 


120  go^nm«  MtigeU  fV,  93 

93.  ®Dtt  [an  ni^t  jivntn. 

@Dtt  )6md  ni<  mit  un|,  ii>ii;  bic^tenä  j^in  hud  an; 
Unin&glii^  tft  ti  j^m  ba^  tx  je  limtn  lau. 

94.  @Ctt  ift  ni<^t  bnoeßdc^. 

S!«  (oget  tag  (ic^  ®oit  Dom  ei'inber  abeloenbi, 
S>n  ßXfbtt  [lat  an  Sog  bnfi  er  ©oll  noi^  tiic^t  Icimt. 
ajleile  .  Sott  loenbet  fi(§  ni^t  ab,  (onbern  Cet  ©flnb« 
Iccnbt  fi:^  Oon  ®oü. 
[16(1]    95,    SEBaS  Öolt  ben  ©etligen  utib  Set= 
bambltn  ift. 
@oH  ift  bcn  Seeligen  ein  etoget  fteuben  &a^, 
Unb  ben  Serbammeten  ein'  elcge  öbfclaft. 
-96.  Sae  .^iUift^e  btennt  nur. 

Sie  5Jne  fd^flbt  mit  nii^tB,  toSr'  i^  gleit^  flStS  in  j^t: 
Xa^  hidj  i^t  geuet  brennt,  bog  Itget  nut  an  bic. 
S7.  SDer  weife  Maat  nur  ©finbe. 

SKr  ffieife  luann  er  fol  Bon.  $ein  unb  Unglüf  fagen, 
SBirb  bic  fonft  ftber  nid^t«  a(«  fiber  Sfinbe  tiagen. 

95.  ©Ott  fan  bem  SIBiiln  nid&t  fleiiten. 

9ii(^tä  ftArferS  ifi  alä  ®ott:   bodj  (an  er  nii^t  öernje^ren,*) 
Da6  ic^  nii^t  iDttä  iiij  toil  fot  WoBen  mib  tcge^ven. 

*)  Eiiri^  feine  worein  ber  Seelen  eingeftfeaffene  aeioolt. 
iSr  !an  aber  mol  »er^inbetn  ba6  ber  SBilte  bafi  SBerf  nii^t  ber= 
bringe,  Welt^eä  er  n?il. 

9!l,  SBaS  ©Ott  Bern  jffet. 

®Dtt  iffi  bie  ^er^en  gern :  asiltu  j^n  fWltlii^  fpeifen, 
©0  rtr^t'  j^m  beineS  ju:  @r  Wirb  tS  ewig  ))retfen. 
lOO.SBie  ©Ott  ba6  ^trfte  tüil  jubereitet 
^ben. 
9Bie  »oc^t  man  Sott  baS  §et6?    Sä  miifi  flfftoffen  fein, 
@et)reft,  unb  ^arl  bergiilbt:  Sonft  ge^t  eS  j^ni  nit^t  ein. 
101.        ®Dtt  iBil  ein  gan^el  ^etfe. 
e^rift  mit  bem  falben  t^eil  roitftu  ®ott  nlt^t  begaben: 
<St  h)il  bag  ^ertje  gang  unb  nit^t  bie  ^eiffte  ^aben. 
[161]    102.      aittrumb  iiiemanb  Bon  Ungeln 
befeffen  Wirbt. 
SOie  bag  (ein  ^eilgeS  $er|F  Bon  Qngeln  wirb  befeffen? 
Sie  tSiutii  nid/t  Weil  ti  öott  für  fit^  ^ai  abgcmeffen. 


V,  108]  gÄnffte«  »ud^.  121 

103.®ott  ift  nid^fg  etfte  maljl  am  ©reuft 

geftotBen. 
©Ott  ift  nid^t'd  etfte  mal^l  am  (Sreu^  get6btet  tootben: 
S)etttt  fdjau  er  Ke^  ftd^  ja  in  2(bel  fd^on  ermorben. 

104.  ©l^riftuS  ift  geirefen,  el^'  er  toar. 
2)a|  ©l^riftuS  lang  jubor,  el^  ba^  er  toar  getoefen, 

Sfk  Har:  SOBeil  man  jl^n  af;  unb  trand,  ba^  man  genefen. 

105.  $)en  Fimmel  fan  man  ftel^Ien. 

äBer  l^eimlid^  gutteiS  toirdtt,  fein  ®elb  an^tl^eilt  t>erl^o(en, 
S)er  l^t  bag  ^immelreid^  gar  meifterlid^  geftol^len. 

106.  ^af;  £e5en  mu|  bir  felbft  ein  ge« 

fd^riben  fein. 
3J2enfd^  tvirb  bein  ^er^e  nid^t  bad  $ud^  be^  SebeniS  fein: 
©0  ttjirftu  nimmermel^r  gu  ®ott  gelaffen  ein. 

107.©lj>rift«8  geftern,  l^ent,  unb3Rorgen. 
2Reffia8  ber  ift  l^eut,  ift  geftem,  unb  ift  HWorgen, 
Unb  bi|  in  ©totgfeit,  entbeüet  unb  (verborgen. 

I08.3)er  glaub'  allein  ift  ein  l^oleS  ga^. 
2)er  glaub',  of)n  lieb',  allein  (h)ie  idj  mid^  tool  bepnne) 
Sft  tt>u  iin  l^oleS  %a^:  ®^  !lingt  unb  l^at  nid^tS  brinne. 

109.    2Ber  ©Ott  l^at,  l^at  alle«  mit  jl^m. 
»e^  ©Ott  ift  aas  unb  jeb8:  2Ber  neben  31^m  trdgt  ein, 
2)er  muf;  ein  red^ter  ^avv,  unb  tummer  ©ei^ljial^  fein. 

[162]    110.    2)em  ©d^6|)ffer  lauffen  alle  ©e:» 

fd^6j)ffe  nad^ 
3Benn  bu  Un  @d^6|)ffer  l^aft,  fo  laufft  bir  alle«  nad^, 
ERenf  d^,  @ngel,  ©onn  unb  Wlont,  Sufft,  geuer,  ®rb  unb  a3ad^. 

111.  2luffer  ©Ott  leben  ift  2:obt  fein. 
äRenfd^  glaube  big  getoig:  äßo  bu  nid^t  lebft  in  ©Ott, 
Sebftu  gleid^  taufenb  Sal^r,  \>u  bift  fo  lange  tobt. 

112.  9{id^t  alleiS  gutte  ift  gut. 

iRid^t  aQeg  gut'  ift  gut:  9)2enfd^  iiberreb  bid^  nid^t: 
aOBafe  nid^t  im  Sieb6l  brennt  ba^  ift  ein  falfd^e«  Sid^t. 

113.  ©etoien  ift  S5erluft. 

a)er  Sleidje  biefer  SBelt,  toaS  l^at  er  bor  getoin? 

S)a|  er  mu^  mit  t^erluft  t>on  feinem  dieid^tl^umb  jiel^n. 


122  ao^anniS  anetti  (V,  114 

114.  mad)  e^re  \lxthtn  \\t  tl)hi<f}t. 

Mt  t\}btid)l  fiiib  mir  boi^  bo^  luir  naäj  (g^te  ftrsbeii! 
@DÜ  teil  fi«  ja  nur  bf"i,  bn  [xt  Wc^f^mititt,  gebm, 

115.  erfa^tmig  ift  heUtt  alä  toi|(tn. 

fc^afft. 
SB  iodi,  maä  nbftu  OUI  öon  (rafft  b(r  aBut^cI  3(ffe: 
fflir  fd^mÄHel  nii$tä  fo  gut  m  leafi  i:^  [el6et  effe. 

e^rifl  lauffe  WaS  bii  Iitnii,  anllu  in  §immtl  ein : 
es  ^(ift  nii^f  fülle  fte^n,  bu  muft  bet  evpe  (ein. 

117.  a)er  Detnütigf  Inirb  tiic^t  geriet, 
aiet  fiÄlä  in  betiiut  (eSt,  luicb  nit  öon  Opö  getii^t: 
SGarunib?  er  ritztet  autf)  nieiiianb  udb  ffinbigt  nit^t. 

118.  ©Ott  ift  nii^t  me^r  eatin^erfeia 

als  ßeret^t. 
@ott  bei  Wiib  nii^t  boc  @Dtt  »Dm  tDcifcn  ^ann  etlteft: 
SQo  er  barmherziger  nie^r  als  gert^^ter  ifi. 
[163]    119.     Siie  luörrfuiia  beä  ^eiligen@a= 
crom  eil  IS. 
2)o6  Srobt  ber  ^«r  in  unS  luictt  mit  in  Weifen  ftein; 
es  nrni^et  unS  |u  @o[b,  Idd  Wir  geft^inul^eti  fein. 
120.      a)er  inenft^  ifl  jlBeij  SHenft^en. 
giDfl;  a)ienf(^8n  T'nb  in  mit :  Sler  eine  Wit  KaS  ®ott; 
Ber  anbre  maä  bie  äüftl,  bet  leiiffel  unb  ber  Sobl. 
12l.31i(^tS  in  ^errUt^er  alS  bie  Seele. 
6oH'  auc^  mag  (letrlic^ierä  alß  meine  Seele  fein? 
aUarumb?  weil  Johova  fii^  felbft  ueiivanbelt  breiu. 

122.  @ä  finb  nic^t  ^eiligen. 

(gs  (innen  loie  bu  fptic^fc  niil&t  Biet  ber  .^etlgen  fein. 
Batumb?  benn  3efuB  ift  ber  ^eilge  [a  allein. 

123.  ©letc^nu^  ber  §.  ajre^ciniateit, 

®olt  aiattet  ift  ber  Sörunn,  ber  OuatI  ber  ift  ber  So^in, 
Ser  ^eilge  ®eift  bet  ifl  ber  flrom  fo  fleufc  bauen. 

124.  aJon  ©Ott  ttjirb  mc^jr  gelogen  nU 

»a^r  gerebt. 
SGag  bu  Um  @ott  beria^ft,  baffclb  ifl  nie^r  erlogen, 
Slfl  lua^it:  Weil  bu  5^n  nur  nai^  bcm  gefc^&pff  erroogen. 


V,  126]  Söttffte«  ö«dj.  123 

125.  3eit  ift  eblet  al^  (gtoiflfeit. 
2)ie  S^it  ift  ^^^^^'^  <»16  taufenb  ©toigfeiten: 
3ci^  fan  mid^  jf^ier  bem  §etm,  bort  aber  nid^t  bereuten. 

126.2)er  ad^ljfeitXob,  ftdrrft  in  bir®ott. 
@ü  biel  mein  3d^  in  mir  berfd^mad^tet  unb  abnimbt, 
@o  biel  be|  Ferren  3«^  barbor  ju  frdfften  f6mbt. 

127.  a)ic  ©eel  ift  ober  Seit. 

3)ie  Seel  ein  eioger  ®eift  ift  dber  alle  3^^*- 
@ie  lebt  aud^  in  ber  SBelt  fd^on  in  bcr  ©toigfeit. 

[164]    128.      a)er  ©eelen  h)irb  eg  nie  SRad^t. 

aWid^  tounbert  baf;  bu  barffft  ben  ia^  fo  felf^r  berlangen! 
2)ie  @onn  ift  meinet  Seel  nod^  niemals  untergangen. 

I29.2)af;  innre  bebarf  Sflid^t  be|  aÄferen. 
SBer  feine  ©innen  l^at  inS  jnnere  gebrad^t, 
2)er  l^drt  toad  man  nid^t  rebt,  unb  fiel^et  in  ber  92ad^i 

130.  2)er  geiftrid^e  aWagnet  unb  eiaf)l 

©Ott  ber  ift  ein  SWagnet,  mein  ^er^  bag  ift  ber  ©tal^l: 
@|  feiert  fid^  ftdtS  nad^  jl^m,  toenn  erg  betÄl^rt  einmal^l. 

131.  2)er  SRenfd^  ift  ettoa«  groffeS. 

a)er  SRenfd^  muf;  bod^  loa«  fein!  ®ott  nimbt  fein  toefen  an: 
Umb  aller  @ngel  toiUn  l^&tt  er  fold^d  nid^t  getl^an. 

^  132.a)er  gelaffene  leibet  feinen  fd^aben. 

SBer  nid^t«  mit  eigentl^um  beft^et  in  ber  SBelt, 

3)«r  leibet  nid&t  berluft  ioann  jl^m  gleid^'8  $au^  einfiUt. 

133.  2)er  SBeife  grimt  fid^  nit. 

3)er  äBeife  toirb  fid^  nie  in  $ein  unb  Ungld!  gr&men: 
@r  bitt  ©Ott  nid^t  einmalj^l,  bag  er«  bon  jl^m  foU  nel^men. 
@r  bettet  nur  ^err  bein  äßiUe  gefd^el^e. 

134.  @in  ^6nig  unb  ein  !ned^t  ift  ®ott 

geredet. 
SRenfd^  aKererft  biftu  für  ®olt  gefd^ift  unb  red^t: 
äßenn  bu  ^ugleid^e  bift  ein  ^6nig  unb  ein  ^ned^t. 

135.  Vorbereitung  mad^t  ioeniger  tmps 

finbligfeit. 
äßie  ba^  ben  äßeifen  nie  betrübet  äßel^  unb  2eib? 
®r  l^at  ftd^  lang  jubor  auf  fold^en  ®aft  bereit. 


13fi.      Schi  5lBeif(n  gUt  alltä  greife. 
MKä  gilt  bem  SBeifen  aUic^:  «  fiBt  in  tu^  uub  ftiQe: 
[Ibö]  @«5t  e8  RQ^  feintni  nii^t,  fo  gf^tä  tiat^  Kottfä  toiHc. 

137.      ®Dlt  6^"1  aii^  Die  etumnien. 
3J(enfd^  Wo  bu  ®ott  umb  gnnb  nid^t  tanft  inil  »orten  efjrm. 
So  fte&  nur  fhini  fflr  j^nt,  et  h>itb  bi(^  ft^on  Et^iten. 


Sen  Sönbtv,  lutl^n  [i^  nic^t  fWig  tombl  boii 
San  ©oft  audj  ntd^t  oetbanimn  jur  eingcn  lieii 


Sin  i(^  nid^t  abelidj!  bie  Enget  bienen  mir, 

2)er  e^Spffct  bu^lt  um&  mic^,  imb  Wart  för  meinet;  it^fit. 

140.    Der  SBdfe  fe^It  nie  be6  Sif^lä. 
Set  SDeife  freiet  nie:  et  Irifft  attjctt  bog  Sie^l: 
©c  ^at  ein  augenmaS,  bafe  ^ciffef  wie  ©ott  Ictel. 

I41.a3et  Bert  t^un  ip  ein  Ktaiietftiicl. 
greunb  ginn'  eS  bo*  ber  SBelt,  f^t  ge^tä  jTOat  Wie  fie  wil; 
3>o(t  ift  i&t  ganlieg  t^un  nii^tä  aU  ein  ataiierJliiei;? 

142.     3m  Fimmel  mag  man  t^untpttS 
man  Wil. 
^nenfe^  jA^me  bcd^  ein  fleinS  auf  «eben  btinen  toiUen': 
^m  ^immel  loitftu  j^n  tvie  bu  luirft  WoQn  erfüllen. 


143.  ®et  Unempfinblii 


Ufi^. 


ic^t  als 


Set  in  bem  Jleift^e  lebt,  unb  ffi^It  niefit  beffen  pein: 
SJer  mufi  fc^on  auf  ber  Seit  meit  me^t  alä  Snglifi^  [ein. 

144.  a)ie  gt^^eit  fi^abt  me^ic  alS  tau. 

fenb  Keuffel. 
Mentc^  ^fitte  bit^  föt  bir.    SBirftu  mil  oit  belaben, 
[lüCjaju  loit(t  bir  felbcr  me^t  alfl  taufenb  leuffd  fi^abeii. 

145.  e^tifluS  0(tur(a:^t  nur  ^afe  unb 

ftteit. 
Sleinliu  baft  E^riftu«  bir  bringt  Sieb  unb  ©inighiti 
Diein  wa^rlic^:  loo  er  ift  Entfielet  ^a^  unb  ftreit. 


y,  1461  S&nffted  »ud».  125 

146.  2)ie  äßelt  ift  bon  @n)ig!eit. 
SBetI  ©Ott  bcr  clüige  bic  SBclt  fd^uf  auffet  jeit: 
So  iftd  ja  @onnem!Iar  ba^  fte  bon  etoigfeit. 

147.  3n  ©Ott  ift  alle«  QUx^t. 

3n  ©Ott  ift  aKeS  etn8.    3)ct  minft  im  ^imnicltetd^ : 
Sft  ®l^rifto  unfrent  ^etrn  unb  feiner  aWutter  gleid^. 

148.  3«  ^^^  ©loißleit  gefd^il^t  alH  ju* 

gleid^e. 
^ott  in  ber  ®toig!ett  gefd^il^et  aUd  jugleid^ 
@8  ift  fein  bot  nod^  na6),  loie  l^ier  im  S^itenrei*. 

149.  seile  aWenfd^en  mdffen  ein  aWenf d^ 

toerben. 
2)er  biell^eit  ift  ®ott  feinb:  2)runib  jiel^t  er  und  fo  ein: 
3)a^  aKe  aWenfd^en  foHn  in  (Sl^rifto  einer  fe^n. 

150.  ^m  ^immel  ift  alle«  gemein. 

3m  ^immel  lebt  man  tool:  9liemanb  l^at  toad  allein: 
äßaS  einer  l^at,  baf;  ift  ben  @eelgen  aUn  gemein. 

15K®in  jeber  geneuft  ber  anbrenSeeligs 

!eit. 
aWarien  8eeligfeit,  unb  jl^reS  @ol^n8  be^  föffen, 
SBerb'  id^  fo  b5lliglid^  alg  be^be  felbft  genieffen. 

152.  äßaS  ein  ^eiliger  l^at,  baf;  ift  ber 

anbren  aud^. 
2Ba8  Iffier  bie  ^eiligen  mit  groffer  mdl^  erlangt, 
SBirb  in  ber  ©eelig!eit  mir  aUS  umb  fonft  gefd^anft. 

[167]   153. @in  ieber  im  ^immel  freuet  fid^  ob 

bem  anbren. 
3)er  gr6fle  ^eilige  loirb  fid^  fo  l^od^  erfreun 
Db  mir:  al8  fel^r  ob  jl^m  id^  toerbe  fr6lid^  fe^n. 

154.2Ber  friebe  fud^t  muf;  bil  dberfel^n. 
SKenfc^  toenn  bu  fo  genau  bag  beine  loilt  befd^ö^en, 
©0  loirftu  nimmermel^r  in  loal^rem  friebe  fi^en. 

155.     ©I^riftu«  ift  ber  erfte  unb  le^te 

3RenfdJ. 
3)er  erft'  unb  le^te  äRenfd^  ift  Sl^riftud  felbft  aEein, 
äBeil  all'  au^  jl^m  entfielen,  in  jl^m  befd^loffen  feiiu 


196  So^atiniä  anflcli  [V,  15t 

156.  S(r  Oiel  begehrt  itm  mangdi  bil. 

Set  gnußfam  «iil^,  Ijat  allä.    SSev  Biel  kge^rt  unb  ii»i(, 
Ztt  ^ibtt  ju  üetfk^n  bog  j^m  noi^  mangelt  Oiet. 

157.  ©et  Seti^E  ift  wa^r^afftig  arm. 

£)er  äleic^e  wann  n  ui<[  Udii  feinet  Slmmt^  i\)näjt, 
Sd  glaub  (fi  i(ini  nur  getii:  et  teugt  toat&afflig  ui01. 
15S.3)ie  abgeflotbenbeit  ifl  eine  SQiltib. 
®ic  abgeflDtben^eit  mu^  eine  SBitlib  fe^in: 
3>enn  fie  &at  leinen  SKann,  nnb  gc^et  fiMS  altein. 
15<i.    Sa^  Seiben  fö^tifli  ifl  noc^  ni^t 

gat  ooIlStot^t, 
Safi  Seiben  S^rifli  ift  am  ©teil]}  nii^t  gat  üoUbrac^t: 
@t  leibet  ^euie  noi^  beij  Xaa  unb  aui^  be^  Slat^t. 
160.3)er  aBeiifift  mufj  bag  Seihen  Slitifti 
erfüllen, 
äBenf(^  ku  folff  ^auluä  Jeiti,  unb  in  bir  felbft  etffiUfii, 
Wa9  S^ti^uS  nid^t  get^an,  »o  fi<^  bet  gotn  fol  füllen. 
[168]    Ifil.aiiemanb  liegt  an  ber  btnft  U^cipi 
fll«  So^anneä. 
Kinb  bilbe  bit  iiic^l  ein,  e^  bu  Su^aiineS  bifl, 
3)a6  bu  ligft  an  bet  Stuft  bsfi  Seatin  Sefu  S^tip. 
162.  33afi  Sub  befe  Sfinbet«. 

.    3)0^  £ob  baS  ©Ott  bem  ^ettn  ein  Ungeic^let  giebt, 
äBiib  meniget  Won  j^m  aii  ^unbggcbell  geliedl, 
l63.®ott  ^lilfft  bem  gtSften  Sfinbev  am 
liebften. 
Sie  ©ftnbet  [iegen  ttan!,  j^t  at^t  ift  3tfuS  S^tift: 
am  liebflen  ^ilfft  et  bit  Ire  bu  bet  griff«  bift. 
164.    ®olt  nlmbl  nut  bir  SAmmet  an. 
@olt  mit  bafi  alle  folln  ;u  feinem  So^ne  lommen: 
Unb  bennot^  teerbeu  nur  bie  £Amnter  angenommen. 
Hi5.  ffiet  ®Dtt  fielet. 

®ott  ifl  ein  ehjger  Slie,  wer  fan  j^n  fe^n  nnb  leben? 
Süet  fi:^  in  feinen  ©o^in  fein  ebenbilb  begeben. 
16t).     Bet  b^fe  bleibt,  ^at  niibts  an 
e^tiflo. 
SHenft^  bleibe^u  berboft,  fo  ift  bit  niHfti  ttWorbtn: 
@Dtt  ifl  nut  fät  bai  Si^af  nii^t  fAt  ben  »o!  geflotben. 


V,  167]  Sfinffte«  »udj.  127 

167.  S)ie  ©dtibe  Btingt  h)a8  ©uteS. 

a)ie  ©6nb  bringt  bod^  h)a8  guttS:  Sie  mufi  ben  frommen 

bienen, 
2)a^  fte  biel  ebeler  fdr  ®ott  bem  Ferren  ßtönen. 

168.  3)er  ©Änber  tl^ut  ntd^tg  gut. 
SÄenfd^  f^jeife  toen  bu  Wilt,  aeud^  taufenb  2lrmcn  an: 
2Bo  bu  ein  Sönber  bift,  bu  l^aft  nid^t  h)ol  getl^an. 

169.  SBie  man  bor  bie  SKajeftdt  geltet. 
SBer  bor  ber  SWajeftdt  ioil  unerfd^roffen  fielen, 
3)er  mu^  geioafd^en  fein,  unb  tief  gebuffet  gel^n. 

[169]    170.       ®Dtt  finb  alle  SBerfe  gleid^. 

@üii  finb  bie  SDerfe  gletd^,  ber  ^eilge  loann  er  trinft, 
©efiHet  3l^m  fo  lool,  al8  toann  er  Sett  unb  fingt. 

171.  a)ie  SJugenben  l^dngen  alle  anein* 

anber. 
3)ie  Xugenben  ftnb  fo  ber!nö<)ffet  unb  berbunben, 
2Ber  ein'  alleine  l^at  ber  l^at  fie  alle  funben. 

172.  SlUe  2:ugenben  finb  eine  2:ugenb. 
©d^au  alle  ^ugenben  ift  ein'  ol^n  unterfd^eib: 
SBiItu  ben  ^Ralf^men  1^6rn?  fie  l^eift  ®ered^tig!eit. 

173.  ®Dtt  l^at  feine  ©ebanfen. 

3Renfd^  ©Dtt  gebÄn!et  nid^tS.    3^  lo&m  in  gi^m  ©ebanfen 
6o  !6nt'  @r  l^in  unb  l^er,  loeld^S  g^'«  ^^^^  S^P^^t,  toanfen. 

174.  äBad  ber  ^eilige  tl^ut,  tl^ut  ©Ott 

in  jl^m. 
@ott  tl^ut  im  ^eUgen  felbft  aUd  ioaiS  ber  ^eilge  tl^ui: 
®Dtt  gel^t,  ftel^t,  liegt,  fd^l&fft,  load^t,  i^t,  trinft,  l^at  gutten 

2Kutl^. 

175.  Xai  ©etoiffen  ift  ein  SBcgioeifer. 
aWenfd^  ioenn  bu  jrre  gel^ft  fo  frage  bein  ©etoiffen: 
2)u  h)itft  ol^n  aUn  ^erjug  bie  ©traff  erfennen  möffen. 

176.  ©l^riftug  ift  ein  Sebenbige«  »ud^ 

getieft. 
S)af;  £ebenbige  S3ud^  be^  Seben^  un^  sulefen, 
Sft  e^riftuS  auf  ber  SBelt  mit  SReb'  unb  %^ai  geloefen. 

177.  2Ber  baf;  S3ud^  be^  2^hin^  liefet. 

SKenfd^  loer  bem  §®rren  folgt  in  feinem  2;^un  unb  laffen, 
^er  lieft  be^  2^hm^  ^n^,  unb  !an  bie  SReinung  faffen. 


128  So^atmia  Sneeli  [V,  178 

[no]    178.         ß^riflua  mar  WOS  er  ttfate. 

äBaS  e^rifluS  ouf  ber  Süelt  gmbt  ^1  mib  gft^on, 
Xai  i(t  er  (elblt  gtroett:  mit  etä  aut^  jeiaft  an. 

179.  ©Dtt  mnt^t  ni^lS  gieueä. 

0Dtt  ntad^t  (dti  ncueS  Tiina,  obä  iinS  iluor  neue  fc^eint: 
Sftr  3t'"  "'  emiglii^  woS  man  erfi  Werben  meinf. 

18U.  ®Dft  (onit  nur  in  leuf^e  ^ergen. 
®en  ffivAiilgom  beincr  ©eel  UertüiiBet  (in  ju  jie^en 
Slii^  nuf;  er  fommd  ni(^t  bifi  bofi  Sic  Silflcn  btfi^en. 

181.  SagatlevaeiSiofte. 

3Bi<  aeifig  ifl  ein  ^er^l  Wenn  laufcnb  ÜBellen  »Sren, 
@ä  niArbe  fte  gefambt,  unb  mtl)z  batju  begehren. 

182.  SDafe  ^ere  mu6  au6  bem  §ev6ert. 

ed&fttt  an6  bfin  ^«^  für  SDtt:  ßr  jeu^t  nit^t  bfi;  bir  ein: 
ffilenn  er  bein  ^erfte  nid^l  fie^l  aiiffrem  ^er^ert  fein, 

183.  I)e6  S^riften  Ülatur. 

Umb  b6fefl  gulteg  16un,  uniB  Si^nioc^  fi*^  "i<^t  entrüften: 
Sor  unbont  banl  ert^ieirn,  ift  bie  91atuv  befe  firiften. 

184.  ein  Seiliger  (i^t  fi^  im  anbren. 
@in  lebet  ^eiliger  Ivirb  fi(^  in  allen  fe^n; 

3Qann  ni<^t  aU'  einer  loActi,  )o  ttnt  eS  nic^t  ge|{^(^n. 

185. Ser  SBeife  »eil  er  nichts  (>at,  neu 
lie^rt  ni^tS. 
®er  Weife  3JIann  ift  nie  untb  einen  geller  lonmien: 
er  ^at  nie  nichts  gehabt,  man  ^at  i^m  nit^tä  genommen. 

I6G.  ICie  eiflen^eit  ift  alUä  übeU  Uk 

fac^e. 
Slilt^eilen  ((Raffet  ffluli:  »lol  aufi  ber  eigen^eit 
eniftc^et  aUtS  SSeti,  SBerfoIgung,  ftrieg  unb  Streit. 
[171]    IST.       »er  grfifte  Iroft  natd  SDlt. 

Eer  grSfte  Sroft  nad)  Sott  bftnlt  mitlj  im  §immel  fein: 
S)a&  man  einanber  gleii^  inä  ^ergc  [i1)t  hinein. 

188.  e«  finb  Biel  Sei 

es  finb  biel  SBo^nunaen,  unb  aui^  uicl  Seeligteiten : 
3I(^  i^!ilt\tu  bid;  bct^  ju  einer  rec(it  bereiten! 


V,  189]  »finffte«  »ud».  129 

189.  ®Dit  ift  @n)id  in  feine  @d^6nl^eit 

berliebt. 
®Dlt  ift  fo  d6erfd^6n,  ba^  gl^n  aud^  felBer  gan^ 
$ün  ©toigfett  t)etauft  fein^  ^Ingefid^teg  @(an^. 

190.  2)ie  Seelißfeit  in  ber  3eit. 

^em  ^eilgen  gel^t  nid^tiS  ab:  er  l^at  fd^on  in  ber  3^tt 
9Cn  @Dtted  tvoUgefaUn  bie  gan^e  ©eeligfeit. 

191.  a)er  ©eeligen  unb  SSerbamt)ten 

(Sigenfd^afft. 
^er  @ee(0en  @igenfd^afft  ift  gan^  nad^  @Dtte  leben: 
Unb  ber  ^erbantt)ten  art  gl^m  gdn^Ud^  )t)ieberftreben. 

192.  ©Dtt  mad^t  mit  §ÄIfft  ber  ©reas 

tur  ba|  befte. 
S)en  erßen  Slbam  ben  l^at  ©Dtt  allein  gemad^t: 
3)en  anberen  l^ai  er  mit  mir  ^u  tvege  brad^t. 

193.  ®Dtt  liebt  einen  toie  alle. 

®Dtt  liebet  mid^  fo  fel^r  ald  alled  toa^  auf  @rben: 

SQ3dr*  @r  nid^t  3Renfd^  gebol^rn,  er  lüürbe  mirg  nod^  toerben. 

194. Silier  ^eiligen  2Ber!e  finb  nur  tin 

SB  er  f. 
SBad  alle  $eilgen  tl^un,  baf;  !an  ein  äJ^enfd^  allein: 
Sa?  fd^au  fie  tl^un  fonft  nid^tg  al8  ®Dtt  gelaffcn  fein. 

195.®ott  lüirb  im  awdffig  fein  gefunben. 
SBiel  el^er  toirb  bir  ®Dtt  toenn  bu  gan^  m&fpg  fifct: 
8ll§  lüenn  bu  nad^  Sl^m  lauffft  ba^  Selb  unb  ©eele  fd^toi^t. 

[172]  196.  ©Dtt  l^at  alle  ^laf^rmn,  unb  feinen. 

3Kan  !an  ben  I5>5d^ften  ®ott  mit  allen  Silal^men  nennen: 
3Wan  tan  jl^m  toiberumb  nid^t  einen  ju  erfennen, 

197.  ®Dtt  ift  nid^t«  unb  alle«. 
®Dtt  ber  ijt  nid^tg  unb  allS  ol^n  alle  beutelei: 

S)ann  nenn  Iba«  baf;  ®r  ift?  aud^  toa§  ba^  ®r  nid^t  fe^? 

198.  ©l^riftuS  ift  unfcr  3Rufter. 

aKenfd^  Iwenn  bu  bid^  lüilt  ®üii  jum  $em^)el  auferbauen, 
972uftu  ba^  redete  Tla^  an  ©l^rifto  bir  abfd^auen. 

199.  3)er  Sieb  gegentourf. 

3)er  Siebe  gegen?h)urff  ift8  1^6d^fte  ®utt  allein: 
Siebt  fie  toag  auffer  bem,  fo  muf;  fie  SRÄrrifcb  fien. 

Ang.  Silesius,  Cherub.  Wandersmonn.  9 


200.a!a9  man  liett,  iii  bog  Bctluanbelt 

mnn  fic^  aufi  S.  Augustino. 
Weiifi^  waä  bii  licbft  in  bag  luttflu  Deticanbeit  lotibcn, 
0D«  TOivftu  liebftu  ®Dtl,  unb  Erbe  Ikbftu  erben. 

2(11.  DU  ipolgeorbiiete  giebr. 

Siebftu  0Dtt  fibnr  bit^,  ben  Ül^flen  Wie  b(in  Sebeti, 
Baa  fonft  ift,  uni«  bir:  fo  [iebflu  «c^t  «nb  ebfn. 

2H2.     Eit  Seveiniguiig  mit  ©Ott  ma  = 

(^et  alles  @beler. 
.((tip  aüti  tDttä  bu  l^ufl,  mu6  bit  jii  ®Dlbe  »«bcn: 
aSo  buä  9]<Teiiiiaeft  mit  S^rifti  t^uii  auf  Srbcn. 

203.      3)et  SBelianeiift^  ifl  Sirbleiibt. 
SO!iii(i$  1^11  bie  Siig«!  auf,  btx  ^iinmel  fle^t  ja  cffen: 
Su  ^aft  bi(^  mit  htc  aflelt.  Wo  bug  ntt^t  fie^ft  bEfofftn, 

2Ü-i.0Dtt  ift  gfitlifler  aU  mir  bermeineii. 
@Dtt  ift  fo  9itl  auf  un6,  bofe  it^i  nii^t  fflgcn  !aii: 
iöeflt^m  ii>ii  3^n  gleich  nit^t,  et  6iet^  [^  fdbct  an. 
[173]   2<J5.aiif  ©Dlteä  (eitlen  ift  lein  Slaneel. 
®0H  luicW  o^n  ujiterlnfi:  ©r  gfiffe  laufenb  Steuben 
3n  bi(^  auf  einmal  ein,  wo  bu  35n  l6ntcp  leiben. 

206.  ®Dtt  lan  fic^  leiucm  ffiemätigen 

entjie^n. 

©Ott  I&nle  fi(^  oudi  gar  ben  S^eufeln  nit^t  cnljie^n, 
SBo  r«  nuv  umbgcle^tt  ffic  3^ii  ))'m  toolloi  ftiien. 

207.  ajaS  gr&fle  ffletl, 
SCiag  allererHie  ^ttt  bag  bu  fär  @01t  laiifl  l^un, 
Sfl  0^11  ein  cintigä  Serf  ©Dil  leiben  unb  Seit  ni^n, 

20S.  ffii«  9Jeue  ßreatut. 

Menfc^  aUernft  biflu  bic  neue  Sreatur, 
3Qenn  S^vifli  fefmieMt  ift  beineS  @eiflä  Slalut. 

2Ü9.  Sag  allev^6(^fte  Seben. 

Stninb  Wo  bu'ä  wtJTen  »ilt.  bog  oUer^Bc^flt  £eb(n, 
Sft  obgeft^ieben  fein,  unb  ©Ott  fle^n  fibergeben 

210.  Sie  ißtue  unb  alte  Siebe. 

Sie  Siebe  Wenn  fie  neu,  prauFi  mie  ein  jtinger  9Etetn:J 
3(  mebr  fie  all  unb  ßlar,  je  ftiller  Wirb  f«  f'Ö"- 


V,  211]  Sönffte«  8udJ.  131 

2ir.  3)te  @era<)l^ifd^e  Siebe, 

^ie  Siebe  iDeld^e  man  B^xapf^i^^  fjflegt  junennen, 
Äan  man  !aum  duferlid^  Iweil  fie  fo  ftiK  ift  fennen. 

212.  a)er  liebe  2Kitteli)unct  unb  Umbs 

!rei^. 
2)er  Hebe  3RitteIJ)unct  ift  &Oti  unb  aud^  i^x  Ärei^: 
3n  31^m  rul^t  fie,  liebt  aU^  in  jl^me  gleid^ertoei^. 

213.  3)er  X^^ron  ©Dtteg  ift  im  griebe. 
3n  toem  bie  aWajeftdt  fol  rul^en  h)ie  bie  2:i^ronen, 
2Wu6  gu  Serufalem  auf  @ ton 8  Serge  tool^nen. 

[174]    214.  ©Dtt  ift  in  allem  alleS. 

3n  ©l^rifto  ift  ©Dtt  ©Dtt,  inn  (gnßeln  «nßlifd^  »ilb, 
3nn  SReufd^en  SRenfc^i,  unb  aM  in  aKen  toa8  bu  wilt. 

215.  Q^Dtt  tl^ut  alled  in  allem. 

®Dtt  tl^ut  in  allen  aUg.    @r  liebt  inn  ©eraj)l^inen, 
3nn  2;i^ronen  j^errfd^et  @r,  befd^aut  inn  (Sl^etubinen. 

216.  ®Dtt  ift  ein  »tunn. 

@ott  gleid^t  ftd^  einem  SBrunn,  @r  fleuft  gan^  milbiglid^ 
iperaufi  in  fein  ®efd^6|)ff,  unb  bleibet  bod^  in  fid^. 

217.  3n  ©Dtt  fd^aut  man  alled  auf 

einmal^  l. 
t^reunb  ivann  man  ®Dtt  befd^aut,  fc^aut  man  auf  einmal^l  an, 
Sßa^  man  fonft  etvig  nic^t  of^n  jlj^n  burd^fd^auen  fan. 

218.  ©Dtt  lan  nid^tS  b6fe8  toolin. 

®Dtt  !an  nid^tg  b6ieg  ioottn:  toolt'  ®r  be^  Sönber«  2:ob, 
Unb  unfer  Ungelü!,  @r  lo&re  gar  nid^t  ©Dtt. 

219.  a)cr  2)lenfd^  fol  nid^t  ein  3RenfdJ 

bleiben. 

3Kenfd^  bleib  bod^  nid^t  ein  3Renfd^:  man  mu^  auf««  1^6d^fte 

fommen. 
S3e^  ©otte  ioerben  nur  bie  ®6tter  angenommen. 

220.  2ßie  ®Dtt  gefunben  loirb. 

3Q3er  ®ott  red^t  finben  loil,  mu^  ftd^  jubor  berliel^ren, 
Unb  bif;  in  ©toigfeit  nid^t  loieber  fe^^n  nod^  ft)Ären. 

221.  2)er  2:obte  lj>6ret  nid^t. 

^in  abgeftorbner  3Renfd^,  ob  man  jl^m  öbel  fj)rid^t, 
SJleibt  unbetoegt.    SBarumb?  bie  2:obten  l^6ren  nid^t. 

9* 


13ß.      ©ein  Beifen  B"t  nlle«  Bl"*e. 
aU3  gilt  bein  Beifen  n^dä):  er  fifef  in  tu^  uttb  pill«: 
[IbäJSe&t  eS  nnt^  (eiiieiit  iiii^t,  fo  gt^tä  nac^  @olt(S  iBtUe. 

137.      (Sott  ^Sret  a 
Wtn\äi  Wo  bu  ©Bit  umb  fltiab  nit^t  (anft  mit  irotten  f^ren, 
©0  jtE^  mit  ftum  ffit  if)K,  et  li'icb  iiä)  fcfjoii  et^^ten, 
etbammen 
tan. 
Xtn  Sfinbei,  «eli^ft  fit^  ntt^t  eloig  menbt  öon  Sott 
San  ®Dtl  aur^  nid^l  tietbammn  jm  eiuaen  ^pein  unb  lob. 

Ba6  ffilletabelii^fte. 
Bin  it^  nic^l  abelit^!  bie  engfl  bi«nen  mit, 
3)et  St^Spffet  bu^lt  um6  mit^,  unb  luatt  füt  meinet  I^fic. 

140.    !Det  SBtife  fe^It  nie  be6  S'f^tä- 
Het  aSeife  freiet  nie:  et  tttfft  aüje«  bog  Sie^l: 
@t  ^at  ein  mi genmag,  bag  ^eiffet  teie  @ott  iciel. 

141. ®et  Seit  t^un  ift  ein  aitnuerfpiel. 
greunb  ßSitn'  eä  bo4  bet  SEBelt,  i^t  gf^tä  jWat  Wie  fie  hjil: 
3>oi^  ift  i^t  ean^eö  l^un  nt<^ts  aU  ein  Xtautifpiet? 
142.     3m  §immel  mag  man  t^un  Waß 
}il. 
Wm\ü)  jä^me  boc^  ein  EleinS  auf  etbeii  beinen  tüiHen': 
u  ©iminel  luirftu  i^n  loie  bu  luitfl  tooltn  erfüllen. 
14.?.  Set  Unempfinblittie  ift  me^t  aia 

gnglif«. 
iBet  in  bem  giei[i$e  lebt,  unb  ffl^lt  tii*t  beffen  pein: 
S)et  mu6  fc^on  auf  bet  SBelt  ioeit  me^t  alä  ©nglift^  fein. 

144.  S)ic  3(^^eil  frftabt  me^t  aU  tan^ 

fenb  Setiffel. 
Menfi^  ^lötte  bi($  für  bit.    Sitflu  mit  bit  belaben, 
[IGüjasu  Wirft  bit  felbet  nie^t  alä  taufenb  Seuffet  ft^abcn. 

145.  e^riftua  uetutfai^l  nur  H6  "nb 

Sfleinflu  bafi  S^tiftuä  bir  bringt  Sieb  unb  (Einig!ett: 
Dlein  too^tlid^:  wo  et  ift  entfielet  ^afi  unb  ftteit. 


T,  liq  ^BKpü  9ml^  1^ 


146.  2)if  Seit  it  >rs  €lviifeil 
SM  «Ott  ta:  dmpf  te  Scfi  ^d^  odter  ^: 
60  ifd  )fi  girnnfiirflin:  te|  ik  tm  avigBäl 

147.  3m  @«11  it  alle«  ^leiiS^e. 

3ft  €|aift9  ssfrem  |«m  m^  fcxner  Satter  j^odb. 

14S.  S»  ^^>^  dlrxgfext  gcfii^i^t  alli  jnr 

gleite. 
2)0tt  is  ber  (Ungfeit  gcfilH^  ali  ffO^faäf 
&  ift  Iris  l»n:  mx^  waäf,  tm  1^  ist  ddtmrra^ 

149.  XUc  «enf^cs  mfiffcm  etm  Stcnf d^ 

tDcrben. 
2)fr  tnc^ett  tft  @i>tt  fmb:  ^mntb  |td^  er  uk^  fc  (tn: 
f>a^  aOe  9B«ifc^  fi>llit  in  €^n^  einer  fc^n. 

IM.       3»  ^tmnel  ifl  aüed  gemein. 
3m  ^immel  Übt  man  toot:  9Kemanb  ^t  Ipad  altem: 
SBag  einer  ^  ba|  ifi  ben  6ee(gen  aOn  gemein. 

15K@in  ieber  geneufi  ber  anbrenGeeltg« 

feit 
SRarien  eeeltgfeit,  unb  j^rei^  6o^ng  be(  füffen, 
SBerb*  id^  fü  t>6aiglid^  ol^  belebe  felbfl  gmteffau 

152.  SBad  ein  ^eiliger  ^ai,  ba(  tfl  ber 

anbren  aud^. 
SBad  l^ier  bte  ^eiligen  mit  groffer  miM^  erlangt, 
äßirb  in  ber  @eelig!eit  mir  aEd  mnb  fonfl  gefd^anft. 

[167]    153.®in  jcber  im  ^tmmel  freuet  fidj  ob 

bem  anbren. 
2)er  gr6fle  ^eilige  lüirb  ftd^  fo  l^odj  erfreun 
Db  mir:  al8  fel^r  ob  i^m  \d}  toerbe  frMidJ  fe^n. 

154.äBer  triebe  fud^t  mu^  bil  (iberfel^n. 
SRenfc^  toenn  bu  fo  genau  bag  beine  tvilt  befd^ftten, 
@o  toirftu  nimmermel^r  in  toal^rem  friebe  fijjen. 

155.     e^riftuS  tft  ber  erfle  unb  rejte 

anenfd^. 
^er  erft'  unb  le^te  SRenfd^  ift  (S:i^riftu8  felbft  allein^ 
mn  aW  au^  i^m  entfte^n,  in  il^m  befd^loffen  fein. 


134  So^attiiiä  »ngeii  [V,  2J5 

245.   ®Dtt  tat  leinen  eignetn  3io^men 

ali  Sitbt. 
Sein  Sin^m  ip  weither  ©Dit  xtä)t  eigen  m.'ir',  attein 
S3ie  Sie6e  Jeip  man  3^n;  fo  TOert^  ifl  fie  unb  fein. 

24Ü.         ®Dtt  icil  waä  er  ift. 
ÖCtt  ift  bie  Eiete  ferbfi,  unb  t^ut  auäf  ni(5ts  als  litfcen. 
Si'umb  luif  et  aiii^  bafi  Ivit  bie  Siebe  fl^tS  folTn  äben. 

247.  @Dtt  tan  nichts  ^at(en. 

«IciiW  «bf  "*t  bon  ®Ctt:  gr  ^afft  lüi^t  fein  föefc^Spffc: 
(UTiinÄglti^  ift  eB  S^m),  Qut^  iii^l  bie  SlenffelSflSpffe. 

24S.  Srcljerlc^  Schlaf. 

SJer  ®^Iaf  ift  bretietletj.    Ser  Sfinbcr  fc^lAfft  im  Sob, 
®ec  iiiöb'  iii  ber  ^aiux,  iinb  kfr  uecliebt'  in  ®DH. 
[17S]    249.  3)ie  bteqerLe^  ®ebutl, 

SJaria  bie  aeöie^rt  ben  ©o^n  ®Ott§  Äiiffetlit^r 
gicfl  inner  mit  im  (SIeifl;  ®Dt{  Satter  elcigltc^. 

250.  Sie  geiftli^e  unb  ewge  ©eburf 

finb  eines. 
®ie  geifllii^e  ©eburi,  bie  fii$  in  mir  erSiigt, 
3ft  eins  mit  btr,  buri^  bie  ben  ©o^n  ®Dtl  Saftet  jeufll. 

251.  a)ie  Oeburt  (SlDtteS  toe&ret  immer. 
@Dlt  jeuget  feinen  So^n,  unb  luetl  eä  auffer  Qtit, 
Sc  toe^rtt  bie  @c!iUTt  aui^  big  in  Swigfeit. 

252.  ®er  ©o^n  ©Dtteä  Ipirb  in  bit  gej 

booten, 
ajlenfi^  fd^ilftu  birlj  bar^u,  fc  jeugl  ®Dtt  feinen  So^n 
seil'  Stugenbtit  in  bir,  gleii^  luie  in  feinem  Z^tan. 

253.  Sebeä  ift  in  feinem  «tf*)rung  am 

Beften. 
33a6  aUoffet  in  bem  Brunn,  bie  3?Df'  auf  j^rem  flamm: 
'       am  beften  ift  bie  eeel  in  ©Ott,  im  geur  bie  glannn. 

254.  Sie  ©eel  o^e  ©Ott. 

ein  ^fttenlofe«  Si^nf,  ein  efrper  Mjett^er  lobt, 
©in  Srunnen  o^ne  iiual,  bifi  ift  bie  ©eet  o^n  ©Ott, 

255.  auf  Itie^t^uu  folgt  Wt 
ZiK  ßrieg  gehiinnt  bir  Stieb,  mit  Streit  erlangflu  greüb : 
^«■bumitii^  beinec  felbft  ttingl  bir  bie  «ecHgIcit. 


V,256J  gfinffte«  8udS.  135 

256.  3urÄf!e  fel^n  ifl  toiebet  SSerlol^ren 

toerben. 
SBeitn  bu  au^  ©obom  ge^^ft,  unb  bcm  (Sertd^t  entflie^^cft, 
So  ftel^t  betn  $eil  barauf  bafe  bu  nid^t  ruüücrtö  ftfl^eft. 

[149]   257.  S)a^  aricrfÄffefte  Scbcn. 

3)cr  Fimmel  auf  bct  SBelt,  ba8  allctfüfftc  Sebcn, 
Sft  ber  befd^auligfeit  au^  Siebe  fein  ergeben. 

258.®ott  unb  bieSeeligfeit  ift  ein  3)ing. 
a)ie  ©eeligfeit  ift  ®Dtt,  unb  ©Dtt  bie  Seelig!eit: 
mx'  eins  baf;  anber  nid^t,  id^  lebte  ft&tg  in  Seib. 

259.  ©Dtt  lüirb  id^,  lüeil  id^  bot  ®r  loar. 

©Dtt  loirb  loa«  id^  j^  bin,  nimmt  meine  aKenfd^l^eit  an: 
SBeil  id^  bor  ®r  getoeft,  brumb  l^at  er  e«  getl^an. 

260.  2Bie  ©Dtt,  $@rr,  »atter,  unb 

SBr&utigam. 
2)en  Äned^tcn  ift  ©Ott  $®rr,  bir  SSatter  too  bu  Äinb, 
3Rir  ift  @r  SrAutigam,  ioenn  er  mid^  3ungfrau  finbt. 

261. ©Dtt  ift  in  allen  3)ingen,  unb  bod^ 

feinem  ©emein. 
Xai  njefen  ©DtteS  mad^t  fid^  feinem  3)ing  gemein: 
Unb  muf;  notl^toenbig  bod^  an^  in  ben  Teufeln  fein. 

262.  2)ie  tieffe  ber  2)emut. 

2)ic  ^emut  fenfet  ftd^  in  fold^en  Hbgrunb  ein: 
3)a6  fie  ftd>  fd^n6ber  fd^&tt  aI8  aKe  SCeufel  fein. 

263.  2)te  $6lle  mu^  man  fd^meüen. 

Ärift,  einmal  muf;  man  bod>  im  ©d^lunb  ber  ^bUm  fein: 
©el^ftu  nid^t  lebenbig,  fo  muftu  ^obt  l^inein. 

264.  SBenn  3@fug  in«  ^er^e  gebilbet 

toirb. 
aWenfd^  ioenn  bein  ^erft  fi*tr  @Dtt  loie  SBad^S  ift  ioeid^  unb 

rein: 
@o  bruft  ber  $eilge  ®eift  ba^  S3ilbnÄ|  3®fu  brein. 

265.2Ber  bon  ber  Siebe  ©otte«  gebunben. 
^ie  @eel  bie  nid^t«  ald  ©ott  geb&n!t  gu  aEen  ftunben, 
^ie  ift  bon  feiner  Sieb  beftriffet  unb  gebunben. 


So^niniie  aingcli 


[V,  -iee 


[180]    26fi.        asafe  reifte  Sebeii  bcr  SeeU. 

ajütin  letl  btc  Stele  rcÄt,  icenn  ®Dtt  j^r  ©eift  imb  Seben 
©i(  gaii^  «ffittet  i/at,  unb  fic  S^iin  Saum  gegeben. 
2i}7.      SBie  bie  ©i^ule,  fo  bie  Se^re. 
3im  Sd^ulen  bielcr  SJelt  Wirt  ©Ott  uii|  nur  bcfc^riebtn : 
3nS  SeilBtn  (Sei^efl  Si^ul  [erat  man  35n  fc^aun  unb 
Itcben. 
268.     Sinn  (ol  u^ne  SecbruB  toirten. 
3)w  ®Dntie  fi^etnl  unb  rotcCt  c^n  aQn  Setbrug  unb  $ciii: 
So  fol  nui^  belnet  ©«I,  im  faQ  j^r  te^t  ift,  (ein. 
2G9.    äßet  ®Dtt  Bor  =  be?,  (t^aut  ®Dtt. 
f&raut,  fui^eftu  ju  fc^aun  brg  SrAiiigamS  Stngefid^t, 
f)  ©Ott  unb  aüä  Bcrbeb,  [p  feblet  bii  ei  nii^t. 

270.  Mlle«  §e^[  öcn  ®Dtl. 
9tu6  Sitte  fttivb  ÖDlt  ii^,  i($  aufe  Senaben  (£t: 
©0  fombt  ja  aH  mein  )pe^[  mit  bloß  Bon  j^me  ^et. 

271.  SEenn  bu  nid^l  »ienfc^  bift,  ifi  eB 

ffiienn  bu  nit^t  aJleiiic^  me^r  Hft,  unb  bid&  betdluflnet  ^aft, 
6u  ifl  Sott  felbet  iUienft^,  unb  trSflet  beine  Saft. 

272.  aJafi  Htitliö  eiDitea  ifl  fee[iama= 


Uns  änltie  ©DtteS  stützt  ■ 
3)ur  einen  ä^liü  eS  ft^aun  u] 


n  fi(^  iDie  Hifenftein: 
iiSjt  elöig  feelig  fein. 
Wirft  bo  ift  er 


greunb  Wo  nii^t  E^ripuä  luirll,  ba  ift  er  au(^  nod}  n 
Db  glei($  ber  fflenfil)  bon  3^m  »ifl  Tiuget  obev  fprit^t. 
33er  eeelige  auf  ber  5Belt. 
it  ßreuB  niib  fßtin  von  ^evfeengrunb  erfreut, 
\}  Ijitv  ein  JCinb  ber  e logen  Seeligteit. 
21b.    Selben  ift  nu^lii^er  als  ^reube. 
aNenfc^  iDifleftu  Wie  gut  unb  nuljlit^'ä  Seiben  ift, 
Su  ^Atteft'ä  bir  BorUngft  für  aUet  Suft  erlieft, 
(ige  t^nt  niclit  nac^  bcn 
Sebotten. 
aier  ^eifge  Kai  ex  t^ut,  t^ut  nic^lä  tia^  bem  @(bol: 
er  t^ut  c3  lauterlic^  aii6  Siebe  gegen  fSlDtt. 


,V  277]  gfftnffte«  »udj.  137 

277.  2)er  ©eted^te  l^at  fein  ©efe^ 

gÄr  Wp  ift  ba^  ©efe^:  toir  fein  ®ebot  gefd^rieBen, 

3)ie  grommen  toÄtben  bod?  ©Dttt  unb  ben  SWÄd^ften  lieben. 

278.  2)et  öeiftlid^e  ÄrebSgang. 
SRenfdJ  fenfe  bid^  l^erab,  fo  fteigeftu  l^inauf: 

2a^  ob  t)on  beinern  gel^n,  fo  f&ngt  ftd^  an  bein  Sauf. 

279.  lBa8  im  Orte  ber  SOSelt  bor  ber 

äßelt  getoeft. 
(g^  ®Dtt  bie  SBelt  etfd^uf,  loa«  loar  in  biefem  Drt? 
&  toax  ber  Dtt  felb  felbft,  ®ott  unb  fein  ®oge8  SBort. 

280.  ®Dtt  fan  fid^  felbft  nid^l  meffen. 

®Dtt  ift  fo  l^od^  unb  gro^,  ioolt'  @r  fid^  felber  meffen, 
@r  toÄrb'  ob  ®r  gleidj  ®Dtt,  be^  2Ka|ftab8  aal^I  bergeffen. 

281.  2)a^  tounberlid^fte,  befte,  unb 

©d^6nfte  an  ®Dtt. 
3)a6  lounberlid^ft*  an  ®Dtt  ift  bie  SSorfid^tigfeit, 
Sangmüttigfeit  baf;  beft',  unb*8  fd^6nfte  ©red^tigfeit. 

282.  ®Dtt  ift  loie  bie  ©onne. 

®Dtt  ift  ber  ©onne  gleid^:  ioer  fid^  ju  Sl^me  feiert, 
S)er  loirb  erleud^t,  unb  ftraf«  feing  2lngefid^tg  geloel^rt. 

[182]   283.  SBarumb  ©Ott  rul^  unb  greube  l^at. 
SBeil  ®Dtt  2)rc^einig  ift,  fo  Ij^at  ®r  tul^  unb  Suft: 
diü^  fomt  öon  ©inl^eit  ^er,  Suft  öon  ber  S^re^l^eit  »ruft. 

284.  ©Dtt  fomt  el^  bu  jl^n  begel^reft. 

^inn  bid^  nad^  @Dtt  t)erlangt,  unb  toüntfd^ft  fein  jlinb 

ju  fein: 
Sft  @r  fd^on  bor  in  bir,  unb  giebt  bir  fold^eS  ein. 

285.  2)ie  ©eiftlid^e  Turteltaube. 

3d^  bin  bie  SCurteltaub,  bie  SBelt  ift  meine  SBÄfte, 
©Ott  mein  ©emal^l  ift  toeg:  brumb  fi(  id^  ol^n  genifte. 

286.  2)ie  ®infalt  mu^  ioijig  fein. 

2)ie  ®infaa  fd^Ä^j'  id^  l^od^,  ber  ©Ott  l^at  SBi^  befd^el^rt: 
^ie  aber  ben  nid^t  l^at,  ift  nid^t  be^  92al^mend  tüti)vt 

287.  a)er  @infalt  ®igenfdjafft. 

2)er  ©infalt  eigenfd^afft  ift  nidjt«  bon  ©d^lfl^eit  toiffen, 
lufg  gutte  »(o|  aUein  in  2)emutt  fein  befliffen. 


2S8.     Set  SfBelta^cn  unb  öiUiliditn 
Siebe  SÜatur. 
3)ie  3B([hSicb  ^at  Ue  %ü  bag  fie  fK^  ablvertä  neigt: 
ffier  @&lt(i*(n  Katur  i\t  b.i6  fie  aufluette  ftsiflt. 

289.  Sie  Kugenb  o^ne  £i«6e  ailt  nit^tS. 
3)ie  Xugenb  nait  uitb  bto^  lau  nii$t  fAr  (Solt  befle^n: 
©ie  mufi  mit  Siebe  fein  geft^nifill,  Sann  ifl  fie  (<^Jn. 

2U0.    Sie  8ie6e  ift  geiie*  «tib  raaffer. 
Sie  Sieb  ifl  Slutl  unb  Slutt;  ton  (ie  bein  §er&  empfinben. 
So  !6f(^t  fie  ODtteä  3om,  unb  brennt  ^inweg  bie  ©flnben. 

201.  Sie  aBÄrbigleit  lombi  Don  «iebe. 
^d)  ffluf  ioü)  ni^t  nadf  h)i§  unb  SGeife^eit  flbev  fflieec: 
Ser  Seeien  iüDfirbiQEeil  tomit  blog  Von  £icbe  ^er. 
183J    292.    Sie  Sf^Sn^eit  !ombt  »on  Siebe. 

Sie  6^&n^cit  tomt  Uun  Sieb;  out^  @otteS  äEngefK^t, 
§at  (eine  Sie&licdleit  Bon  j^t:  fonft  glSn^V  tS  ni<^l. 

29a.  See  Siebe  »elo^nuna. 

Sie  Sie6e  ^at  ©Ott  (elbft  jum  wefentli^en  So^ii, 
Gt  bleibet  «uiglii^  jbr  SHu^nt  unb  g^tenfiton. 

294.  aSeie^eit  o^nc  Siebe  tft  nichts, 
l'lenfdb  tuo  bu  lueife  bifi,  unb  liebfl  nii^l  ®olt  oocbe^: 
So  fag  i^  bai  ein  Siarr  bit  lior}U3ie^en  fe^. 

295.  3e  liebenber  je  ©eeliget. 
Safi  äJlafi  bet  ©eeligleil  inifet  bit  bie  Siebe  (in: 
ge  Siüet  bn  Bon  Sieb,  je  eeelger  inirftu  fein. 

298.   Sie  Siebe  ©Dtteä  in  unfe,  ifl  bet 

§.  ©eift. 
Sie  Sieb«  Welche  \iii)  ju  ßOtl  in  Ht  beweift, 
Sft  ®Dtte8  fWge  fitoft,  fein  geue  unb  ^eitget  Seift. 

■:97.    man  tan  SDtt  niibi  lieben  o^ne 

0012. 
SHmt<^  [iebete  [xt^  ©Ott  nit^t  felbft  butc^i  fi*  in  bit, 
Sn  linleft  nimmetnic^t  S^n  lieben  nat^  gebfi^t. 

2H8.        Sie  Siebe  ^lat  (eine  guttat. 
Sie  Siebe  fütt^t  fii^  nii^t,  f"  'an  auä)  nit^t  betberten: 
es  mäfte  sott  juBot  fambt  (cinec  SOtt^eit  ftetben. 


,V299]  gönffte«  »udj.  139 

299.  SBic  btc  ^crfon  fo  baß  55erbienft. 

2)ie  83raut  berbient  fld^  mcl^r  mit  einem  Äug  umb  ®Ott^ 
m«  aBfe  SWiltlinöe  mit  2lrbeit  biß  in  Xob. 

300.  SBer  ®Dtt  red^t  liebet. 

3Kenfd^  niemanb  liebt  ©Ott  red^t  al«  ber  fid^  felbft  SBerad^t: 
©d^au  ob  bu  es  aud^  fo  mit  beiner  Sieb  ßemad^t. 

[184]   301.  S9Ba8  baß  freunblid&fte  nad^  ®Dtt. 
2)aß  freunblid&fte  nad^  ®£)it  ift  bie  üerliebte  @eele: 
2)rumb  l^at  er  feine  Suft  jufein  in  jl^rer  ^bU, 

302.  2)a{l  ©d^nellefte. 

2)ie  Sieb  ift'«  fd^neUfte  2)in0:  ©ie  tan  för  fid^  attein 
3n  einem  Slußenblif  im  l^6d^ften  §immel  fein. 

303.  ^ennjeid^en  ber  falfd^en  2ith^. 
SBiItu  bie  falfc^e  Sieb  t)on  hjal^rer  unterfdjeiben, 

©0  fd^au  fie  fud^t  [i^  felbft,  unb  fÄCfet  ab  inn  Seiben. 

304.  2)aß  Äreu^  ^jrobirt  bie  iBiebe. 
3m  geuer  hJirb  baß  ®oIb  ob«  reine  fe^  Jjrobirt, 
Unb  beine  Sieb  im  Äreu^,  tote  lauter  fte,  gefjjürt. 

305.  2)ie  Siebe  ©Dtteö  ift  toefentlid^. 
2)ie  Siebe  gegen  ®Dtt  ftel^t  nic^t  in  fftfPöfeit, 
©Äff  ift  ein  jufatt  nur:  fie  ftel^t  in  SGßefenl^eit. 

306.  @in  unt)eriounbte«  §er|  ift  unge« 

funb. 
@in  ^er^e  toeld^e«  nid^t  öon  ©Otte«  2ith  ift  Sßunbt: 
3ft,  ob  e«  jioar  nid^t  fd^eint,  gan|  Äranf  unb  ungefunb. 

307.  2)ie  Siebe  ift  ©Ott  gemeiner  aU 

SQBeißl^eit. 
2)ie  Siebe  ge^t  ju  ©Ott  unangefagt  l^inein: 
SSerftanb  unb  l^ol^er  SBi^,  muß  lang'  im  SBorl^of  fein. 

308.  SQBie  ©Ott  fo  allgmein. 

2ßie  attgemein  ift  ©Ott!  ®r  l^at  ber  SauerSWagb 
3)ie  Äunft  tote  man  jl^n  ÄÄft,  fo  tool  al8  bir  gefagt. 

309.  2)aß  erfreulid^fte  ber  ©eelen. 
2)aß  ift'8  erfreulid^fte,  ioie  meiner  ©eel  f&Kt  ein, 
^aß  fie  toirb  jmmer  »raut  mit  eioger  i&odJaeit  fein. 


140  So^anniS  atnatli  |V,  310 

|l&5l    ;H().  3Baa  bet  Hug  SDtteB  ifl. 

Xn  Äufi  befe  »tSutflantS  00118,  ifl  bit  gnipfiiiblit^ttit 
Sein$  giiAbgEn  Slngefit^tä,  unb  feinet  (ftlfi gleit. 

an.   3)ie  Seele  tan  ni($t3  o^ne  ©Ott. 
Su  \djbn  bie  Saute  fit^i  aiiß  eignen  ficAfflen  fc(tlAflt, 
©0  fil^Sn  Ilinst  aui^  bie  See!  bi«  ni($t  bet  ^Srv  behjfgl. 

;!I2.  Her  gulbeneSBegrief. 

©er  gulbene  Segrief  buv($  beii  man  aUeä  lan, 
3ft  2t(6e:  Sif&e  nur,  ]o  ^nftu'ä  furfe  get^an. 

3ia,  SDae  etlepe  ©emfitte. 

Sein  iSblereS  öemfitt  ift  auf  ber  gant<n  äöelt, 
SIS  loeti^ä  mit  ©Dlt  Bereint,  ffit  einen  SBurm  fu?  &.Ut. 

314.  Söarm^erSiflleit  fc^leuR  ben  §im  = 

melauf. 
fiinb  niadje  bic^  gemein  mit  ber  Barm  ^er^  ig  Feit: 
Sie  ift  bit  5pffirtnetinn  im  ©(^Ii>6  bet  ©ettigtelt. 

315.  Sevfieinetuiig  ergebt. 
ffierUteiiiere  bii^  felbft,  (o  ioirffu  grofe  mein  S^tifl, 
Se  ft^ntbet  bu  bit^  ft^Ätft,  je  lofirbiger  bu  bift 

3ir>.  ®er  eoauaetifi^e  §irte. 

Xn  §irf  i|l  iSotte«©o^n,  bie  (Sotttieit  ift  bie  aififte, 
3(5  bin  iai  Si^af  baS  ©r  för  anbten  fui^t'  unb  lüpe. 

317-        Sie  gtÄt^te  ber  3:ua(nben. 
Xi<  2)emut  tie  ergebt,  bie  Slrmut^  machet  9ieii^, 
®ie  fieufc^^eil  iSiigelifr^,  bie  Siebe  ®Dtte  gteit?. 

318.  SaSie  man  in  ^immel  fie^t. 

SHfln  borf  lein  5™'0<f''^t  '"  §i"ii«<!  einjuje^en, 
fle^t  bi(^  nur  wen  ber  aSelt,  unb  \d)au:  fo  luirbä  geft^it^en. 
[18li]    3lö.  Die  flt&fle  ©eetigteü. 

!&ie  griffe  Seeügteit  bie  tif)  mir  (an  errtnncn, 

3ft,  bflf!  mnn  ®Dtt  tuie  fi'iff'  (£r  ip  loirb  ft^iiielten  iBunen, 

3-iO.  Her  nAt^fte  SScg  ju  ©Ott. 

Sier  n^fte  SQeg  ju  ©Ott  ifl  burt^  ber  Siebe  X^ht: 
Set  aiBea  ber  wifffiifc^affl  bringt  bit^  gar  langfam  filt. 

321.     aBorinti  bit  SSu^e  befe  Öemdtteä 

befte^e. 
a)te  Su^e  b(6  ©emüttS  befielt  in  bem  nUein, 
®aB  eä  SolHfimmlii^  ip  '  "   "  'l  ein  (Ingeä  Gin. 


V,  822]  günffte«  »udj.  141 

322.  2)te  ©ecnaJeit  ift  in  bcm  1^6d^ften 

@utt. 
^ein  äJ^enfd^  !an  feelig  fein,  ald  in  bent  1^6d^ften  ®utt: 
SBie  ba^  man^  bann  beruft,  unb'iS  üeine  fud^en  tl^ut? 

323.  Sößarumb  (Sott  etoigen  Sol^n  giebt. 
©Ott  mu^  bie  ©eiligen  mit  etogem  Sol^n  belol^nen: 
SQBeil  fie  jl^m,  h?o  @r  hjolt',  aud^  ehjig  hjfirben  frol^nen. 

324.  2)ic  Är6nenbe  Xugenb. 

^ie  Xugenb  bie  bid^  5tr6nt  mit  ett)ger  @eelig!eit, 
(2(d^  l^alte  fie  bod^  feft!)  ift  bie  bel^arrligfeit. 

325.3Benn  bie  ©immelfal^rt  t)erl^anben. 
SBenn  ©Ott  in  bir  gebol^m,  geftorben,  unb  erftanben: 
@o  freue  bid^  ba^  ba(b  bie  Himmelfahrt  t)erl^anben. 

326.  Unterfd^ieblid^e  ©elegenl^eit  ber 

@eele. 
2)e6  SÄnber«  Seele  ligt,  be^  SfifferS  rid^t  ftd^  auf, 
Unb  befi  ©ered^ten  fielet,  gefd^ift  jjum  2:ugenblauf. 

327.  SBarumb  ©Ott  be^  Jlegiment« 

nid^t  mübe  mirb. 
©Otto  unb  feinS  ©eiftcöreid^  ift  Siebe,  greube,  gribe: 
S)rumb  toirb  @r  be^  d'legiemd  in  @tt)ig!eit  nid^t  mübe. 

[187]   328.      ©Ott  betrübt  bie  ©ünbe  nid^t. 

®Dtt  tl^ut  bie  86nbe  Wif^  in  bir  aliS  feinem  @ol^n: 
3n  feiner  ©Ott^eit  felbft,  ba  fü^lt  @r  nid^tö  baöon. 

329.2)ie  gan^e  2)re9faltigf eit  Ijfilfft  jur 

@eelig!eit. 
S)ie  SlUmad^t  jeud^t  mid^  auf,  bie  äBei^l^eit  tveift  mid^  an, 
2)ie  ©ütte  l^^ilff^t  mir,  baj  id^  in  §immet  !an. 

330.  2ßenn  man  ©Ott  reben  l^6rt. 
SBenn  bu  an  ©Ott  gcbÄnfft,  fo  l^6rftu  ^^n  in  bir: 
€d^h)iegftu,  unb  iDÄreft  ftiH',  ®r  rebte  für  unb  für. 

331.  2ßa8  ©Ott  nid^t  tl^ut,  gefüllt  ^"fym 

nid^t. 
©Ott  muf;  ber  Anfang  fein,  ba^  aKittel  unb  ba^  ©nbe, 
SBo  Sl^m  gefaaen  fottn  bie  SBer!e  beiner  Sinbe. 


142  3o&anniä  angeli  [V,  332 

3a2.   SEBo  ber  Tltn^d)  ^inlDinl,  toanti  et 

in  ©Dtt  »ergebt. 
£Qicnn  ;(^  in  @Ott  Uerge(i,  fo  tumni  i^  iciber  ^in 
SSd  ic^  Bon  Sroigleit  Bot  mit  aelucfen  bin. 

333.         Se6  Teufels  St^lac^tSie^. 
S)ic  @(«1e  iceii^e  fii^  bie  @finbe  [Sft  etmotbcn, 
Sie  Ift  (0  B"ff"  ©pot!)  bei  SeuffelS  e^IacfihSJie^  TOotben. 

S3i.     ODlt  fd^ÄJt  bie  SGetle  nat^  bcm 

äßtjen. 
Slnif^  b(6  öeted^tm  Schlaf  ift  me^r  bei)  ©olt  geoi^l 
Srs  iDQd  ber  efinbet  $e^t,  unb  fingt  bie  gan^c  Stacht. 

aas,        Uiiietfdjeib  bet  brc^i  «i^tet. 
aiafc  Sictil  ber  §ervlic^[eil  laff'  it(i  bic  gönne  fein, 
Die  (Snabe  gleicht  ben  ©Irailn,  Slalut  bem  acibetf^tin. 
[188]    -.m.   2iit  einem  äuge  mu6  man  ji^Un. 
Jlie  Seele  luelt^e  ®Dtt  ba&  ^evfte  treffen  mil, 
®e^  nut  mit  einem  Sug,  bem  testen,  auf  bafi  ji^l. 

337.  a>o6  Seft^ipff  ift  be6  ©*&pffeirä 

Irofl. 
3d&  fein  ©efd^öliffe  bin  befe  ©o^neä  SDtte«  flron, 
!Bie  Su^e  fcineö  @eifl§,  unb  fein«  Setbeiilo^n! 

338.  Sie  eioigteit  ifl  je  tAnger  je  un. 

bur (^f  t^aulidjtv. 
33a6  ancet  ber  ewigteit  je  me^t'ä  bet  S.ift  bvft^ifft 
Se  unburt^fd^iff littet  unb  meitet  ni  betrifft. 

33Ü.     Sie  SDtt^eit  gvi'iiibet  lein  Se  = 
ft^äjjffe. 
Eie  tief  bie  Sott^eit  fep  tan  tein  Seft^i'ljff  ergtiinben: 
Sil  j^ren  a&gninb  mu&  aue^  E^rifti  See!  Betf^minben. 

34U.      Muä)  ÖDU  mufe  \i<S}  üerbtenen. 
S)a|  icfi  ben  ^fi^ften  @Dtl  jum  ^tAutgani  atigenommen, 
Sät  ©r  umb  miO}  Berbient,  bafi  St  ip  ju  mir  !ommen. 

341,  SQc  bU  3eit  am  lingften. 

3e  weiter  mon  üon  ßJDtf,  je  tieffer  in  bet  geit: 
2)rum&  ift  ben  §6[lif(^en  (in  lag  ein'  Sloigfeit. 

342.  Mo  man  bie  ®bttlid)c  ^fff^gleit 

lernt, 
ßinb  toet  in  ©DlleS  ^of  flefcAntet  jubefte^n, 
i&er  mug  3mn  ^eilgen  @eift  ^ier  in  bie  Si^iiU  ge^n. 


V,  313]  g&nfftei^  Öud^.  H3 

343.         2)a6  geiftlid^e  Dröeltoerf. 
®Dtl  ift  ein  Organift,  toir  finb  baj  OrßeliDerf, 
@ein  ©eift  blAft  jebem  ein,  unb  gibt  ium  tl^on  bie  ftArf. 

[189J    344.  2)ie  SCrmutl^  ift  im  (Seift. 

2)ie  STrmut  fielet  im  ®etft:  id^  Jan  ein  ^aifer  hjerben, 
Unb  bod^  \o  SCrm  fein,  als  ein  ^eiliger  auf  ®rben. 

345.  SBer  inn  äßunben  (Sl^rifti  tDol^nt. 

2)er  ®eift  ber  öoUer  greub'  in  Seiben  hJirb  gefunben, 
Unb  rul^e  l^at  in  $ein,  ber  h)ol^nt  in  S^i^rifti  äBunben. 

346.  2)en  Äinbern  gebül^ret  Söiild^. 

2)en  aWÄnnetn  giebet  ©Ott  ju  trinfen  ftarlen  SBein: 
2)ieh)eil  bu  nod^  ein  Äinb,  p6ft  ®r  bir  füffeS  ein. 

347.  SQBer  eine  tieffe  mit  ©Ott. 

2)er  ®eift,  ber  nunmelS^^^  ift  mit  @ott  ein  ©ingcg  ®in, 
HÄuJ  eben  fold^er  ^bi)\  unb  fold^er  tieffe  fein. 

348.  SBie  ©Ott  jumeffen. 
Unmefilid^  ift  gtoar  ®ott;  jebocS  fanftu  ^f^n  meffen, 
SBo  bu  mein  §cr^e  mifit:  benn'8  ift  bon  ^f^m  befcffen. 

349.  2)u  muft  ber  @nabe  ßufft  mad^en. 
9lÄum  toeg,  unb  mad^e  Sufft:  baf;  gönüein  Ugt  in  bir: 
S)u  flammeft  ed  (eid^t  auf  mit  l^eilger  Sieb^begiel^r. 

350.  2)u  muft  bid^  felbft  ermuntern. 

9)2ein  ^l^rift  bu  muft  bid^  felbft  burd^  ©Ott  t)om  Sd^laf 

ertoef  f  en : 
@rmunterft  bu  bid^  nid^t,  bu  bleibft  im  Traume  fteffen. 

351.3m  innern  finb  alle  Sinnen  ein  @inn. 
2)ie  ©innen  ftnb  im  ©eift  att'  ein  Sinn  unb  gebraud^: 
SBer  ©Ott  befc^aut,  ber  fd^mAft,  föl^lt,  reud^t,  unb  ^bvi 

gi^n  aud^. 

352.     2ßa8  ba^  fÄffefte  unb  feeligfte. 
3flic^t8  föfferg  ift  al8  ©ott  ein  HÄenfd^en  Äinb  aufeljn: 
^id^tS  SeelgerS  aU  in  fid^  föl^ln  bie  ©eburt  gefd^el^n. 

[190]   353. 3)a^  Slntlit  ©otte«  ma*t  trunfen. 

Xai  ^ntli^  ©ottiS  mad^t  boU.    Sel^flu  einmal  fein  Sid^t, 
2)u  iDÜrbeft  trunfen  fein  bon  biefem  Slngefic^t. 


144  gp^annis  äneeli  [V,  354 

354.      UnflerrtuSigt  fomt  nitmonb  in 

§immel. 
G^riP  flic^  bo(^  nii$t  bot  ßttu6:  bu  mufl  gefreii^iB'  f""- 
Xu  tomfl  (onp  nimnietiiie^t  itiä  5iniinelreii$  hinein. 

aöS.SBo&et  bie  Ungltit^^eit  bet  ^eiliaen. 
©Olt  mirtt  iiac^  bcr  Siatur:  bi^  nta^l  ben  unterfd^fib, 
Saß  biefer  ^eilige  pf^  trSnft,  b«  anbre  freut 

356.  S)a6  ajoUfoinne  Bectreibt  bnß  Un. 

Oolirommne. 
SBenn  bafe  SolKommnf  Ümt,  fSnt'ä  UtiüDlKcmnmE  5'": 
3^ag  3nen[(^licbe  üerqe^t,  locim  i^  bcrg&ttd  bin. 

:iö7.   SBemi  fic^  aotl  in«  Setg  ergeuft. 
a)l(nfd^  frtnn  bein  §er5  ein  I^al,  niufe  Oolt  firt)  bteiii 

(tflief((n ; 
Unb  jlDar  fo  mUbiglidJ  bafi  eä  imife  überflieffen, 

358.  SDtl  reit!)  was  (£r  teil. 

SDtt  ift  ein  Sroger  ®eift,  bn-  aHä  »irb  ft'aS  St  icil, 
lliib  bleibl  boil)  toie  ©t  i(t  Unfcmlid^  unb  oijn  Qitijl. 

:i59.       SUi^nüfi  bet  Juc^folltgleit 

mtl  bcr  Sonne. 
®Dlt  aJat«  ift  bet  Seit,  unb  ÖOll  bet  So^n  baji  Siit^if, 
Sie  Stramin  ber  ^eit'ge  ®ei(t,  ber  Selben  ijt  i)ert)f(i(i&t. 

3tiO.  aßciin  man  jbni  ben  SCob  beü  §ei;< 

ten  sueignel. 
greiinb,  Wenn  i(^  felbei  mit  Qbjtetbe  ^ier  unb  nu, 
fflann  eign'  ic^  mit  ben  lob  beß  §lgtren  etfl  tcd^t  ju. 
[191]    sei.asie  ©nabe  ®otte§  treu(t  allieit  a\t% 

ffiie  ®nobe  fteuft  Don  ®Dtt,  TOie  SBinnbe  »on  bem  ^ux: 
Sla^ftn  bid^  nuc  }u  3^ni,  [k  fonit  bii  balb  }u  @t(ur. 

aea.  Eie  ^fii^tle  ®eelifl(eit. 

Sie  ^S^fle  Steligteil  bie  mir  SDH  [elbff  tan  geben, 
3ft  baß  er  mii^  loic  \iä}  loirb  matten  unb  ergeben. 

;tü;i.  Be6  3Bci(en  üerrit^tung. 

©in  91orr  i(t  biet  beind^l:  beft  aBei(en  gan^ea  l^un, 
Sag  je^nmal  Sbtier,  ift  äieben,  [trauen,  ru^n. 

M4.  aUer  in  bem  Siirten  lu^l, 

Set  aüeife  melier  m  ^at  bbnm  gebtat^t, 
Ser  ru^et  luenn  er  loufft,  unb  linttl  loenu  «  betrncfit. 


V,  365J  ?j4nfftcg  Su4  145 

365.  ^     2)er  2arben2Renfd^. 

®in  Söienf d^*  bcr  tote  baß  SSiel^  in  äffe  Suft  außbrid^t, 
Sft  nur  ein  SarbcnSWenfd^ :  er  fd^eint  unb  ift«  bod^  nid^t. 

366.  2)a6  Sauttenf^)iel  ©Dtte«. 

®in  §ette  baß  gu  ©runb  ®Dtt  ftitt  ift  h)ie  er  mil, 
3Btrb  gern  bon  gi^m  berül^rt:  eS  ift  fein  Sautenf|)il. 

367.  2ßer  auf  alle  gÄUe  gefd^ift  ift. 

3Ber  ®Dtt  fo  leidet  entbel^m,  aI8  leidet  emjjfangen  fan, 
2)er  ift  auf  aßen  gaff  tin  red^tcr  ^elbenSÄann. 

368.  Se^  hjeld^em  ®Dtt  gerne  ift. 

HÄenfd^  toenn  bu  ®otte8  ®eift  bift  h)ie  bir  beine  §anb, 
3Kad^t  bie  2)re^faltigfeit  fid^  gern  mit  bir  befanbt. 

369.  3)ie  @eele  auffer  iffvtm  Urf^^rung. 

@in  fünf  lein  aufferm  geur,  ein  tro^)ffen  auffrem  5Weer: 
2ßag  biftu  bod^  o  3Renfd^  ol^n  beinen  h)ieber!eljr? 

370.  3n  ®Dtt  ift  aUeg. 

SBaS  beine  @eel  begeifert,  befommt  fie  äff«  in  ©Ott: 
Slf^imbt  fie  e«  auffer  '^f)m,  fo  toirb  e8  jl^r  gum  2:ob. 

[192]    371.     2öen  (^^tt  nic^t  loß  !an  bitten. 

aJienfd^  ftirbftu  ol^ne  ©Ott:  e«  fan  nid^t  anberft  fein, 
mtf}'  aud^  ©Ott  felbft  f6r  bid^,  bu  muft  in  ^ful  l^^inein. 

372.  S)ie  53raut  fol  irie  ber  SrÄutgam 

fein. 
3d^  muß  berhjunbet  fein.    SBarumb?  toeil  boffer  SBunten 
3Kein  etoger  Srdutigam  ber  §e^(anb  wirb  gefunben: 
2öaS  5iu^en  bringt  e8  bir?    @8  f teilet  gar  nid^t  fein, 
SBenn  S3raut  unb  S3rÄutigam  einanber  ungleid^  fein. 

373.  2)aß  aUerfeeligfte  ^er^e. 

©in  reines  §er^  fd^aut  ©ott,  ein  l^eilgeg  fd^md!et  31^n: 
3n  ein  SBerliebeteg  h)il  er  ju  SCßol^nen  jiel^n. 
3Bie  feelig  ift  ber  aWenfd^  ber  fidj  befleift  unb  tiU, 
2)aß  31^m  fein  §er^e  wirb  rein  §eilig  unb  üerliebt! 

374.  3Wan  über!6mt  mit  meiben. 

greunb  meibe  toaS  bir  Sieb,  fleud^  wag  bein  @inn  begel^rt, 
3)u  h)irft  fonft  nimmermel^r  gefdttigt  unb  gehjel^rt. 
9Sil  h)Ären  gum  ®enuß  ber  etogen  SQBoffuft  fommen, 
Sßenn  [ie  mit  Qzitlid^tt  fid^  l^ier  nid^t  öbernommen. 


Ang.  Silesius    Cherub.  '^  "Kon.  \Q 


146  (VI,  1) 

[193]  folget  eine  B^^O^t^^  ^on . 

Qt^n  Slingreimen,  ober 
©onneten. 

2)a6  ®rfte. 

fßie  ®Dtt  in  ber  ^eiligen  @eele. 

gragftu  h)tc  ®Dtt  baf;  Sßort  in  einer  ©eele  hjol^ne? 

@o  toiffe  tpie  ba^  Sielet  ber  ©onnen  in  ber  SBelt, 

Unb  n)ie  ein  SSrAulgam  fid^  in  feiner  Kammer  f)Mi: 

Unb  n)ie  ein  Ä^nig  fi^t  in  feinem  SReid^  unb  S^l^rone: 

©in  Seigrer  in  ber  @d^ul,  ein  SJatter  be^  bem  ©ol^ne:        5 

Unb  tpie  ein  tl^eurer  ©d^a^  in  einem  2l!!erfelb: 

Unb  tüit  ein  lieber  ®aft  in  einem  fd^6nen  3«It: 

Unb  tpie  ein  ^leinob  ift  in  einer  gulbnen  Ärone. 

2Bie  eine  Silie  in  einem  Slumentl^^^^I, 

Unb  iüie  ein  @eitenf))iel  6e^  einem  2(benbmal^I:  10 

Unb  n)ie  ein  Qimmti-bl  in  einer  2amp'  en^ünben: 

Unb  iDie  baf;  ^immelbrobt  in  einem  reinen  ©darein: 

Unb  irie  ein  (SartenS3runn,  unb  h)te  ein  !ül^Ier  SBein, 

©ag  ob  er  anberft  Wo  fo  fd^6ne  n)irb  gefunben? 

2)a^  2lnber. 

2(n  bieSungfrau  3Waria,  bie  gelj^eime 

Silie. 
S)u  @ble  Silie  n^er  finbet  beineS  g(eid(>en? 
©Ott'  er  aud^  aüeg  gelb  im  ^arabeif;  burd(>ftreid^en. 
2)u  glÄn^eft  irie  ber  ©d^nee,  tcann  jl^n  ju  fd(>6ner  geit 
S)er  §immel  mit  bem  (Solb  bef;  Phaethons  befjjreit.  5 

g6r  bir  muf;  ©onn  unb  3Wonb  unb  alTe  ^ttxn'  er* 

bleid^en: 
2)ein  anfe^n,  beinc  $rad^t  ift  fd^6ner  al8  ba^  Äleib 
2)e§  Ä6nigS  ©alomong  in  feiner  §errlid^!eit. 
S!)ir  mu6  ber  !Iare  S3Ii^  ber  ©era^jl^ine  n)eid^en: 
S)ein  ©beler  ©erud^  erquüt  bie  gan^e  3BeIt, 
[194]  Unb  h)a8  fonft  unfrem  ®ott  bem  §®rm  gu  guffe  fÄlt. 
3n  bir  finbt  man  allein  bie  ©d^6nl^eit  ber  Sungfrauen, 
2)er  HÄdrtercr  beftanb,  unb  aller  ©eilgen  Qkf)x. 
S!)rumb  eble  Silie  fomm  unb  erqui!  mid^  f)m, 
2)af;  id^  m6g  etoig  bid^  unb  beinen  ©aamen  fc^auen. 


(VI,  3)  äußabc.  147 

2)a8  2)rittc. 
2)ie  gcfallne  Seele. 
Sd^  mar  ein  ^nglifd^  8ilb:  nu  bin  id}  gleid^  ben 

Xlj^ieren : 
3d^  f darnebt'  im  ^arabeif;  in  lautrer  gr6li(l^feit: 
3lu  fi^'  id^  auf  ber  ®rb'  in  lauter  Slngft  unb  Seib: 
®S  !onte  mid)  fein  ©rimrn  ber  untren  SBe(t  beröl^^i^en: 
')lu  fd^melft'  ic^  faft  für  ^i^',  unb  muf;  für  Sroft 

erfrieren,  5 

Unb  fül^Ie  taufenb  SBel^.    3d^  tcar  tin  §err  ber  Qeit: 
3lu  meiftert  fie  midj  felbft.    3d^  irar  mir  felbft  mein 

Äleib, 
^n  muf;  id^  m\d)  au^  Jiotl^  mit  frembben  gebern 

gie^^ren. 
&oti  fal^  mid^  freunblid(>  an,  unb  l^ieg  mid^  liebet 

Jlinb: 
Jiu  fd^r6!!et  mid^  fein  jorn,  unb  ft6ft  mid^  toeß  bie 

fünb.  1 0 

3d^  bin  mit  ftÄter  JJurd^t  erfüllet  unb  umbßeben: 
3d^  fd^au  mein  Unßelüf  mit  eißnen  2lußen  an: 
2)er  2:euffel  unb  ber  %oh  bie  ftel^n  mir  nad^  bem  2iUn 
^d)  ad)  id}  arme  @eel!    9Ba$  l^ab  id^  bod^  ßetl^an! 

2)a6  SBierbte. 
2)er  ©ered^tfertißte  ©ünber. 
3d^  war  bef;  S^eufel«  Sclab,  unb  ßienß  in  feinen  Sanben: 
3d^  h)ar  mit  ©ünben^SCuft  öerfteUt  unb  bluttiß  rotl^: 
3«  SBoHuft  h)el^t'  id^  mxä)  tote  eine  ©au  im  Äotl^: 
3c^  ftanf  für  ©itelfeit  bie  l^Äuffiß  toar  borl^anben: 
3d^  h)ar  bem  2lbßrunb  nalj>,  unb  fienß  fd^on  angu^ 

ftranben:  5 

3d^  lebte  toie  ein  ^xtf),  unb  fraßte  nid^t  nad^  ®ütt, 
3d^  h)ar  ein  ©d^attenSJlenfd^,  unb  nod^  lebenbiß  2^obt. 
[195]  9?u  bin  id^  iriberumb  in  ßl^rifto  auferftanben, 
Unb  lebenbiß  ßemad^t:  bie  Letten  finb  en^ire^, 
2)er  Teufel  ift  berjaßt,  unb  id^  bin  lo|[  unb  fre^.  10 

3c^  fud^e  ®Dtt  allein  mit  eifrißem  (^tmtiiU, 
Unb  gebe  mid^  '^^m  auf.    3Ba8  (Sr  mir  jjmmer  tl^ut 
3n  S^xi  unb  ®h)ißfeit,  baf;  f))red^'  id^  aUeö  ßut. 
2lc^  ba^  ©r  mid^  bod^  nur  für  mel^rerm  faß  bel^ütte! 

10* 


1*8  Siiflobe.  (VI, 

Sa^  &ünffte. 
aiet  au6fi)i:ii*  fifcer  bie  Serbamtfen. 
®e^t  i&r  Setflui^Un  ge^t,  i^t  Xeuffelä  ffloHeeJeUen, 
3^r  Sobtn  bit  i^t  mit^  nie  ^abt  gelrinll,  gefpeift, 
SeHeibt,  befuc^t,  geltfcfi.  "M  "ig«"  Sitnft  geleift : 
©e^l  in  ba^  eWflC  gcur  unb  in  im  gc^lunb  in  $6Qen. 
empfo^tt  (ursn  So^n  in  itcen  ariminen  SBetten, 
9[i1),  Slonn»,  ^efülcng  unb  a\l9  iaaS  bb\v  ^eift. 
©e^t  unb  bleibl  elDigtii  uon  meinem  Sei^  oertoeifl. 
3tv  wecbl  nu  §eu(ii  uuC  W«i^n,  unb  mie  bie  ^unit 

beiren, 
3n  3)urft  unb  .junger  ftetii;  ®ur  5Bunn  ber  ftirSei 

tiidjt, 
So6  geuet  l6f[^l  nit^t  auf;  tjafe  eut^  ift  jugevic^t. 
S^r  möffet  eloiglii^  in  feinen  fein  g«ro(^en. 
Mit  j§v  »evbienel  ^aBt.    Denn  toaä  i^r  ^nbt  aft^an 
tCm  @Iiebern  meinet  SeibS,  ne^m  i(^  mic^  felber  ait. 
®(^t  i^r  Setflut^ten  geljl,  bafi  Urttieil  ift  gefproi^en. 

Sag  ©ei^p«. 
Ubeit^rifft  ber  SSerbamnflS. 
^iet  ift  ein'  @Wge  9Iai^t:  man  meife  Bon  leinem  lat^tn, 
©in  Sammer  Mt^  unb  Sic^,  ac^  etcia  fein  »evlc^m! 
SBirb  immer  fort  geft^rie^n,  unb  TOÄrn  Irir  nie  gebo^rn! 
Segneten  ^Jrl  man  nit^tä  alä  aSonnern,  ^ageln. 

firat^en. 
äHflnfie^t  bcn  aardif*'  mit  RtJten,  ©(^langen,  »racfien, 
Unb  taufenb  unge^eur:  aßon  ift  für  fiSH'  erfro^m, 
[IHti]  Unb  f^melBl  n\x  groffer  Ölutl:  man  Will  f*  Sffarrn 

unb  S^orn, 
Unb  tombt  icC^  nimmemie^t  au^  bie  fem  ^etifei^ra^en. 
aiion  ftirbt  utib  ftirbt  bot^  nie,  man  lial  im  eiugen  lob, 
iDlon  mftttet  tobt  unb  jfrnt,  man  flutet  unb  iSflwt 

(Slott. 
Sljn  beifl  unb  .Robert  fic^,  mon  lebt  Wie  §unb'  unb 

ff a^en : 
ailan  inu6  fit^i  ewiglti!^  mit  allen  Seuffeln  traten: 
SRan  friffet  Sfitleniau(^,  ^eäi.  Si^lueffel,  Seuffelämift: 
«(^  SÄnber  t^u  boi^  »uff  e^  bn  ijacinnen  bifl. 


(VI,  7)  Sufittbe.  149 

3)a^  ©ibenbe. 
3)cr  berbambtc  Ubcltl^dter. 
9ld^  irel^!  too  bin  id^  nu?  htt)  lauter  1^6afd^cn  2Rol^ren, 
33e^  teufflifd^em  ©cfinb:  in  Leviathans  Sd^Iunb: 
3n  einem  fcurgen  $ful,  ber  ol^ne  aJiaß  unb  grunb! 
Sld^  totffl  berflu(^ter  ^ag  in  bem  id^  bin  geborten! 
SdJ  h)cit  jur  ©eeligfeit  berfel^en  unb  erfolj^ren:  5 

2)er  §immel  ftunb  mir  fre^:  id^  n^ujie  !ur^  unb  runb, 
Sßad  @otte$  tDiUe  toar:  unb  l^i(t  bod^  nic^t  ben  Sunb! 
3lu  mu^  id^  etoig  fein  üerftoffen  unb  üerlol^ren! 
D  bu  üerfTud^ter  2tih,  ju  hjaS  l^aftu  mid^  brad^t! 
D  bu  t)erf[ud^te  ®eel  tDa^^  l^aftu  mir  gemad^t!  10 

^d^  tauf enb  S(d^  unb  mff !  ^aiS  l^ilfft  mid^  nu  mein 

prangen, 
3J2ein  @ei^  unb  b6fe  £uft!    ^d^  l^Att  id^  Qum  getrau! 
^u  ift  bie  9leu  ju  f^)Ät,  (Sott  nimbt  fie  nid^t  mel^r  an: 
3d^  bleib  in  ©toigfeit  mit  1^6afdjer  Dual  umbfangen. 

Xai  2ld^te. 
2)er  @^)rud^  über  bie  ©eeligen. 
Äombt  \f)v  gefegneten,  embfal^et  eure  fronen 
2)ie  jl^r  ertcorben  l^abt  burd^  meinen  Sauf  unb  Xoh: 
[197]  Äombt  unb  befi^t  ba^  Sleid^  ber  §errlid6f eit  mit  @ott, 
3d^  tüxl  eud^  etoigltd^  fÄr  eure  ©uttl^at  lol^nen. 
31^r  l^abet  mid^  getr6ft,  unb  be^  eud&  laffen  tool^nen,         5 
3l^r  l^abet  mic^  gef|>eift,  getrÄn!t,  befud^t  in  ^oi^, 
33e!(eibet  unb  bebeft  nad^  meinem  Siebggebotl^, 
9hi  folt  il^r  aud^  mit  mir  befi^en  eure  ä^l^ronen, 
Unb  eiDig  trium^lj^irn.    Sl^r  follet  eud^  nu  freun 
gör  eure  Streit)  unb  aJ2öl^,  unb  jmmer  be^  mir  fein.         10 
2)enn  toag  jjl^r  l^abt  getl^an  bem  üeinften  auf  ber 

®rben, 
3)affelb'  ift  mir  gefci^el^n,  unb  fol  in  ®h)igfeit, 
ajiit  allem  toaS  j^r  nur  eud^  toüntfd^t  vergolten  werben, 
j^ombt  unb  genieft  mid^  felbft  unb  aHc  @eeligfeit. 

2)af;  SReunbte. 
Uberfd^rifft  ber  ©eeligfeit. 
§ier  ift  eö  immer  2:ag,  Ijfier  fd^eint  bie  ®h)ge  ©onne, 
^ier  n>ei|[  man  nid^tS  bon  3Be^,  üon  jhimmer  Slngft 

unb  Seib: 


150  3w9«^e.  (VI,  9) 

^Ran  Übt  in  ganzer  £uft  unb  ganzer  @eelig!eit. 
Wlan  ftl^t  unb  l^6t:et  nid^t^^  alg  (auter  f^fretDb  unb 

SQBonnc. 
man  trinft  ftd^  fatt  unb  SSott  be^m  föffen  3efug*a3ronnc.    5 
2Jlan  fi^t  in  ftol^cr  9flul^,  man  bÄnft  an  !einc  Qiii, 
3Slan  leget  niemals  ab  bafi  Äleib  ber  §errlid^feit. 
$ier  raufd^et  tote  ein  ©trom  ttjaS  bor  nur  trojjfftoeiS 

rönne. 
§ier  fd^aut  man  ©otteSglan^  unb  fftffeg  Slngefid^t, 
$ier  h)irb  man  öberformt  mit  jeiner  ©Dttl^eit  2xd)t        lo 
§ier  fenft  man  fid^  in  ^^n,  unb  giebi  jl^m  taufenb  füffe. 
ajian  liebt  unb  toirb  geliebt,  man  fd^meft  jl^n  h)ie  er  ift. 
man  fingt  fein  Sob  unb  aU^  loorju  man  ift  erfieft. 
2(d^  3®fu  l^ilff  mir  bod^  bamit  aud^  id^S  genieffe. 

3)a6  3e]^enbe. 
2)er  STbgeleibte  ©eelige. 
D  &SL)it  h)ie  tool  ift  mir!  mein  Seiben  ift  t)erfd(>tounben, 
[198]  2)ie  ©d^mer^en  finb  bal^in,  bie  S^rÄbfal  l^at  ein  @nbV 
Unb  aKeg  §er^eleib  ift  öon  mir  abgetoenbt: 
3d^  bin  nu  ÄÄrferlof;  unb  feeliglid^  entbunben: 
3d^  l^abe  greubenreid^  gefiegt  unb  öbertounben:  5 

Jtein  geinb  berül^rt  mid^  mel^r,  unb  n)a8  man  b6fe 

nennt : 
@g  n)irb  mit  feinem  Sßel^  mein  fr6lid^  fein  getrent. 
3d^  l^abe  toalS^'^e  diu\),  unb  iral^re  Suft  gefunben. 
2)er  ^immel  lad)t  mic^  an,  bie  @ngel  nel^men  miä) 
©ambt  aßen  ^eiligen  mit  greuben  unterftd^. 
3c^  bin  fo  botter  ^roftö  ba^  td^  faft  öberflieffe: 
3d^  l^abe  h?aS  id^  tvxl,  unb  h)il  h)a$  id^  genieffe: 
3d^  l^abe  nu  genug:  man  fölffrt  mid^  toie  id^  bin 
Qu  meinem  33rÄuttgam  unb  föffen  3®fw  l^in. 

Permiffu  Superiornm. 
[letztes  Blatt;  unbeziffert.    Erste  Seite] 

Approbatio. 

[Zweite  Seite:] 

©ebrudCt  unb  S^erlegt  |  gu  SlBienn,  be^  (Siner 

2bhU  I  3fl:  Oe:  Sanbtfc^afft  93ud(>.  |  brudCer,  3o^ann 

3ÄCob  I  Äörner. 


VIJl]  151 

Anhang. 

Das  sechste  Buch  Geistreicher  Sinn-  und  Schlussreimen 
[nach  der  Ausgabe  von  1675  dem:  Cherubinischen 
Wandersmann]. 

Nu.  1—10  =  S.  193—198  der  Ausgabe  von  1657. 

11.  S)er  ©eeligc  hjeife. 

r2M2]  2ßie  ©celig  ift  ber  3Äenycl^,  ber  attc  feine  geit 

2Rit  anbcrö  nid^tg  herbringt,  alg  mit  ber  ©toigfeit! 
2)cr  jung  unb  alt  allein  betrad^tet  unb  befd^aut 
a)er  SBeifel^eit  Sd^lofe,  ba8  ®Dtt  fein  SSater  f^ai  gebaut. 
3)er.  fid^  auf  feinen  Stab,  ba§  eh)ge  2öort,  aufftü^t,  5 

Unb  nid^t,  toie  mand^er  2^1^or,  im  frembben  fanbe  fi^t. 
2)er  nid^t  nad^  §au^  unb  ©off,  nad^  @olb  unb  ©ilber 

fie^t, 
^0^  feineg  SebenS  jeit  ^u  jel^len  fid^  bemÄl^t. 
31^n  h)trb  bag  btinbe  ®li*if  nid^t  l^in  unb  l^er  iy^xtrif 
3lod)  ettoann  eitler  2)urft  gu  frembben  SQBaffern  föl^rn.     10 
@r  toeift  öon  feinem  3ä"0/  ^^^  ^i^^t  nid^t  frÄmere^, 
@r  ttad^tet  nid^t  bamad^,  ba|[  er  gefeiten  fe^! 
®r  ift  ber  Söett  ein  ünb,  bie  aßern&d^fte  ftabt 
3ft  il^m  fo  öiel  befanb,  al^  bie  ber  Tagus  l^at. 
@r  fd^aut  nur  6bcr  fid^,  fo  fre^  er  immer  !an,  15 

©ein  red^teS  SSaterlanb,  ben  lieben  ©immel  an. 
©ein  alter  red^nct  er  nid^t  nad^  ber  '^af^x^  gal^l, 
[233]  3n  &Dit  öoUfommen  fe^n,  ba§  l^eift  er  2llt  ^umal^l. 
3)ie  ©onne  leud^tet  jl^m  in  feinen  3lfer  ein, 
Unb  h)enn§  gleid^  abenb  ttjirb,  fo  bleibt  il^m  bod^  x^x 

©d^ein.  20 

©r  ftl^t  be§  Sebenö  Saum  im  ®eift  begierlid^  an, 
Unb  gelj>t  mit  allem  flei^  ju  il^^t«  i>i^  nÄd^fte  bal^n. 
@r  fömmert  ftd^  umb  nid^tS;  toaö  neben  jl^m  gefd^iel^t, 
3ft  tl^m  fo  frembt  unb  !lar,  al8  toaö  ^in  blinber  fielet, 
2)od^  ift  er  ftarf  unb  frifd^,  er  fd^euet  feinen  gfeinb,         25 
"S^^nn  gleid^  SGÖelt,  2:euffel,  Sleifd^,  unb  mel^r  be^* 

fammen  feinb. 
©in  anber  lauffe  l^in,  jerftreto  fid^  mit  ber  SBelt, 
2)if;  ift  baf;  Seben  unb  bie  bal^n,  fo  mir  gef&tti 


152  ©eiftr.  Sinm  unb  Jt^lufer.  fVl,  12 

:2.  a>ei:  fle^fime  :&iT(i^  unb  fein  iöron». 
Xtx  ^ix^i  Ur  laufft  unb  fui^t  ein  tfi^Ieä  SStünnelein, 
Eflmit  frin  ^ttlj  (tquitt  unb  ru^ig  mfige  fe^in. 
:tie  Seele  bie  @DM  liebt,  bie  eilet  ju  btm  Bronnen, 
3lu6  bfm  bie  (fiffe  Sat^  befi  Sebcnä  tombt  ^eronntn. 
Eer  Stettin  ift  Sffifu«  ßljrift,  ber  «nfe  mit  feinem  quoll 
3m  wagten  ®lauben  Itänft.  iinb  ft.\rlt  fftr  Sünbenfnil. 
SSIeibftu  be?  biefem  quall,  unb  ttinlfl  offt  aufe  btm  öroniicti, 
©0  ftaftu  mtine  Seel  ganf  geeliBlic^  gemoiinen. 

la,  Sie  sanbigc  Seele, 

ein  oufiflebiranbie  Stobt,  tin  Sc^Iofe,  baS  gang  jerflfi^rt, 
iStn  iReii^,  baä  butc^  unb  buti^  jettält  ifl  unb  tntb^Ijtt; 
©in  Hfinißliiljeä  Seib,  tit  nu  jur  Sdavin  rcorben, 
j3ft  tine  Seel,  bie  M  b«  Sflnbe  lAft  emorbcn, 

H.  Sie  ^eilige  Seele. 

&in  3ieu8  Serufaltm,  tin  aufegebaute«  Sf^ioR, 
(Sin  Sleii^,  baS  jebem  Seinb  ju  ftart  ift  unb  gu  gtofi, 
[234]  (Sin  SnAflbltin,  bie  Berfe^t  in  ber  gfrltinnen  Dtben, 

3fl  3""9f'^fi'  ^"Kf  ®«'.  ^i<  ©Otts  gema^lin  morben. 

15. Set  ©oljn  fö^ret  beS  aioter«  9la^men. 
eofl  nioä  un6  enblii^  @Dtt  fö        en  Sin^     n  g  61 
Bie  et  in  feinem  So^n  föt  S  ^n  aufn  ^m    unb  1.   bl 
gragftu  unb  nenft  i^n  ©Ott,  )       uflu  la  b  i    n  n 
a)fl6  et  unfi  anbetft  nic^t  alfe  ©^It     t6nn    n  n    n 

Ifi.  SiegeMiine«   f     fi  ^     g 

2iut4  goffatl,  gleife^te  luft,     nb  bu  (^  b  g  ^    b     3ü  t, 
§at  Seift,  Seib,  Seel  bei  Sie      g  ftü  5  t  unb  g  fillt 
litttdj  Xitam  unb  Saftt^n,  unb  bu  (^  3(11     (      g  b 
Ste^t  auf  ®eift  Ceib  unb  Se  l  j       n  u  n  i  Ben 

IT.  eine  »egittbe!&(<^t  bie  onbeie  aufe. 
3e  me^r  ein  aJlenfc^  ftt^i  freut  auf  jeitlic^  (S^r  unb  Öuti, 
3e  meniget  ^ot  er  ju  eWgert  bingen  mutt. 
^emt^c  hingegen  et  toattt  auf  bie  tloge  binge, 
3eme^t  unb  me^ir  wirb  i^m  baä  geitltdje  eerinae. 

IS.  Die  gre (gleit  mir b  f  ür  ni*tä  gef  i^Aet. 
D  I^ot^ett,  umb  bie  jcit  luagl  man  fi*  Hb  inn  lob! 
Unb  auf  bie  Stcigteil  fe^t  man  nur  einen  6|)otl! 


VI,  19]  3ol^.  «ngeli  fedjfte«  »uc^.  153 

19.  3)er  0r6fle  !Rarr. 

fHx^r,  ob  bie  aOBelt  aud^  tool  einn  0r6ffem  SRatten  finbt? 

20.  ^ai  jetttid^e  ift  ^{auc^. 

m^  aeitlid^'  ift  ein  Sfiaud^.    Sdftu  e^  in  bein  $aug, 
@o  beift  ed  bir  färtval^r  beS  ©etftcS  Saugen  auf;. 

[235]   21.  SDag  etoige  fol  man  fudjfen. 

^ie  (Sl^te  biefer  äUelt  bergebt  in  fur^er  jeit: 
S((l^  fud^e  bod^  bie  ®ffv  bet  etvgen  ©eelighit! 

22.  ®inen  2)unft  umbfaffen  ift  tl^fctidSft. 

9Bie  tl^6rid^t  tl^ut  ber  3Äann,  bet  einen  3)unft  umbfafft! 
2Bie  t]^6rid^t,  ber  bu  greub  an  eitler  (Sl^re  l^aft! 

23.  ©idjf  nidjt  erfennen  madjft  eitleä  rennen. 
3Bie  ba^  ber  HÄenfdjf  fo  toll  nad^  eitlen  ®\^xm  rennt? 
@g  fommet,  loeil  er  nid^t  fein'  (iffx  in  ®Dtt  erfennt. 

24.  SBa«^  man  in  fid^  l^at,  fud^t  man  nid^t 

brauffem 
2Ber  in  fid^  ©l^re  l^at,  ber  fudjt  fie  nit^t  bon  auffen. 
©ud^ftu  fie  in  ber  SBelt,  fo  l^aftu  fie  nodj  brauffen. 

25.  3)er  Sßeife  fud^t  feinen  dufern  ©l^ren 

©tanb. 

2)er  Sßeife  ftrebet  nid^t  nad^  dufrem  ®^ren  ftanb: 
©ig  ift  i^m  ®l^r  genug,  bag  er  ®Dtt  nal^  bertoanbi. 

26.  2)er  SBeiffe  ift  öoHer  ßl^rn. 

3)er  aßei^'  ift  öotter  ®l^rn.    2Bie  ba?  er  ift  erfift, 
Xai  er  ber  toal^ren  @l^r  (®Dtt3)  etoger  2;em|)el  ift. 

27.  3)cr  66nber  i^at  feine  @]^re. 

2)er  ©önber  ift  beg  2:^ierg  unb  atter  ^euffel  ftaü : 
2)rumb  fdl^ltg  i^m  boc^  ann  @l^rn,  l^dtt'  er  fie  überall. 

28.  @in  reid^er  ©Änber  ein  bergolbter  Äotl^. 
3)ienfd^  fein  öergolbter  Äotl^  ift  reidj  geeiert  unb  fdj6n: 
2)ie  ©Änber  aud^,  bie  glei^  in  lautrem  ®oIbe  fielen. 

[236]   29.  2)er  66nber  ioirb  ju  Äotl^. 

2)er  §eilge  fteiget  auf,  unb  toirb  ein  ®Dtt  in  ©Ott: 
3)er  @önt)er  f&at  ^erab  unb  tnttb  {u  ai^ifi  uitb  Stoü^, 


154  ©eiftt.  einn^  unb  fd^lufir.  [VI,  30 

30.  Sßer  l^od^geel^tt  teil  fe^n/mu^  ®Dtt 

toerben. 
SRidjftg  ift  geeiert  toie  @Dtt  im  §immel  unb  auf  @rben: 
Btxth,  ba^  bu  töirft  toag  er,  hjo  bu  geeiert  tptlt  tocrben. 

31.  2)er  3Äcnfd^  mug  ba§  feinige  ti^un. 

2Kcin  rid^te  btdj  bod^  auf.    Sßie  fol  bid^  ®Dtt  ergeben, 
Sßeil  bu  mit  ganzer  mad^t  bleibfl  an  ber  ®rbe  flebcn. 

32.  (Sin  Sßurm  befd^^met  unf;. 

D  f|)Ott!  ein  feiben  3Göurm  ber  h)tr!t,  M6  er  fan  fliegen: 
Unb  bu  bleibft,  toie  bu  Mft,  nur  auf  ber  ®rbe  liegen! 

33.  aRan  mu^  fid^  öertöanbeln. 

3Äenfd^  allg  öertoanbelt  fid^.    2Bie  !anft  bcnn  bu  aUein 
OW  einge  befferung  bag  alte  gleifd^  5llo^  fe^n? 

34.  2ßcr  bag  etoige  Sid^t  fielet. 

Xa^  Sid^t  ber  emigfeit,  baS  leud^t  aud^  in  ber  9^ad^t. 
2Ber  ftl^tg?  ber  jenge  ®eift,  berä  l^eiliglid^  betrad^t. 

35.  2)te  juefel^r  mad^et  fd^aun. 

SBiltu  bie  ©onn  unb  SWonb  am  lallen  §immel  fel^n, 
©0  muftu  i^nn  füttöal^r  ja  nid^t  ben  dititm  brel^n. 

.  36.  SDag  offne  Sluge  fielet. 

®in  öffnet  Sluge  fie^t,  tl^uftu  being  jue  O  ^inb, 
@o  hi^tn  ©Ott  ju  fd^aton  mutttoittig  3Kaulrt)urp  blinb. 

[237]    37.       «Rid^tg  leud^tet  ol^ne  bie  ©onne. 

diaul)  ift  ber  3Wonb  geftalt  ol^n  feiner  6onne  lid^t: 
^anf)  o(>ne  beine  ©onn  bein  feelen  2lngefid^t. 

38.  ©0  öiel  gufel^r,  fo  öiel  erleud^tung 
©0  öiel  ber  SRonbe  fid^  ju  feiner  ©onne  feiert, 

3u  beiner  bu;  fo  Diel  toctbt  ii)t  eur«  Sid^tö  getoe^rt. 

39.  2)er  geijKid^c  SRonb  mit  feiner  ©onne. 
3d^  toil  ber  2Ronbe  fe^n,  fe^  3@©U  bu  bie  ©onne, 
©0  irirb  mein  angefid^t  Doli  etoger  Jreub  unb  2i>onne. 

10.  2)i  e  ©onne  muf;  erleud^ten. 

2)ie  ©onne  mufe  il^r  Sid^t  alln,  bie  eS  tooln  geiue^rn: 
2)er  Xeuffel  toürb'  erleud^t,  it)olt'  er  gu  ®ütt  fic^  U\)tn. 

41.   3Göer  bie  ©onne  nid^t  merdft,  ber  ift 

nid^t. 
2)ie  ©onn  ertodrmet  a\l^,  ja  aud^  ben  !iUtften  ftein: 
göl^lftu  bie  n?irfung  nid^t,  fo  muftu  nid^t  melj^r  fe^n. 


VI,  42]  30^.  Singen  fed^fteS  SBudJ.  155 

42.  äßer  nidfi  Betoegt  mirb,  gel^6rt  nid^t  gum 

ganzen, 
^ie  @onn  erreget  aUd,  nta^t  aUe  fterne  ^an|en, 
^trftu  nid^t  audb  ben)egt,  fo  g'l^M^u  ntd^t  sunt  ganzen. 

43.  3Ber  bergel^t,  ber  ift  nid^t. 

2)er  ©Änber  ift  nid^t  mel^r.    2Bie?  fel^  id^  i^n  bod^  ftel^n! 
^hit^in  ba«  redete  Sid^t,  bu  fdl^cft  il^n  berge^n. 

44.  2Ba8  öerbirbt,  toirb  ju  nid^tö. 

2ßag  fort  unb  fort  öerbirbt,  bag  tan  nid^t  fte^n  nod^  fe^n, 
@S  eilt  gum  Untergang  unb  toirb  bem  nid^t«^  gemein. 
[238]    45.   ®igenfinnigfeit  reift  öon  ®Dtt  ab. 

SBag  nid^t  am  Seibe  bleibt,  toirb  nid^t  bom  §aubt  geffift: 
WltxU  eigenfinniger,  bafe  bu  nidjt  Sl^rifti  bift. 

46.  2)ag  abgefun-berte  ^at  nid^tg  mit  bem 

ganzen  gemein. 
@in  abgefaUneS  2auh,  ein  faureg  tr6^jfffein  3GBein, 
3Göag  l^at  eö  mit  bem  Saum,  toa^  mit  bem  aWoft  gemein? 

47.  @g  ift  nod&  jeit  gum  ipeil. 

Äel^r  umb  »erirrteg  ©d^af,  jeuc^  fafft  berborrter  2lft! 

2)u  fanft  too(  fommn  unb  jiel^n,  toeil  bu  ben  trieb  nod^  l^aft. 

48.  ^aS  be^f|)iel  reibet  an. 

2)ein  felb^err  gel^t  Oor  an,  er  ftreit  für  bic^  mein  S^rift: 
3ft§  mi^glid^  ba^  bu  nod^  ein  fauler  ®fel  bift? 

49.  2)ag  OerÄd^tlidJfte  21^. 

2ßer  fid^  ben  2;euffel  Idft  erfd&lagen  unb  ermorben, 

2)er  ift  ein  tobter  ^unb  beg  fd^n6bften  <£d^inberg  toorben. 

50.  2)er  fd^dnblid^e  ©efangene. 

^fu^  bic^,  baig  bid^  ^in  2Beib  bie  nid^tigfeit  ber  333elt 
2)2it  il^rem  f^inneioeb  fo  lang  gefangen  ^Alt! 

51.  2)ie  fc^n6bfte  3)irne. 

aJlenfd^  lÄftu  bid^  bein  5leifd^  bel^erfd^n  unb  nel^men  ein, 
©0  muf;  tool  beine  ©eel  bie  fd^n6bfte  2)irne  fe^n. 

52.  2)er  fd^Änblid^e  gall. 

^alt  an^  SBelt,  SCeuffel,  gieifd^,  bu  bift  ja  e^rift  ein  §elb: 
2ßie  fd^Änblid^  iftö,  toenn  man  für  biefem  35uben  fÄHt. 

[239]   53.  2)ie  fiegreid^e  Sßaffen. 

3)er  2;euffel  burd^«  ®ebet^,  ba«  gieifd^  !an  burd^  ©afte^n, 
2)ie  2ßelt,  toenn  man  fie  lAft,  gar  leidet  bejtoungen  fel^n. 


'  iSriftr.  Stiin=  unb  Ic^lufer.  [VI, 

54.  31er  (ieg  folflt  <tft  (leriia*. 

E6t'f'  niemonb  l^at  ben  fiefl  unb  befftn  Srofl  «mbfunbeii 
Xm  nid^t  ;ubDr  tni  ftteit  bfii  %tin{i  ^at  äberiDuiiben. 


55. 


Äüin  firi 


Pf  f. 


Sin  fiampffpla^  ift  bie  SBelt.    3)aa  fitAn^teitt  unb  bie  Äton 
iEtiel  (einer,  B«  nit^t  flAmlJfft.  mit  Su^m  nnb  (S^cn  baöon. 

5ti.  31et  etfte  Rtiegl  btii  ^irtig. 

Saiiff  nadi  bem  e^ren  »iieife,  bn  nrnp  bet  etfl«  (e^n, 
Su  tcAgeft  ni(^t£  boUon,  Fntgftu  i^n  nit^t  allein. 

57.  eins  ift  bie  g^re. 

25«  gelb:^etr  ttiump^ict,  er  t«!  bie  e^r  aOein: 
er^Sltft  a\iä)  bii  bie  f^lai^t,  fc  Wirb  (ie  beinc  [eljn. 


äste  fürs  ifi  bot^  ber  ftreil!  njie  alüHic^  ifl  ber  ^letb, 
3)«  emig  triump^irt  ben  leuffel,  gieif^,  unb  SBcIt! 
51).         Man  mvi  naä)  e^ten  ftreben. 
Sic  &)t  ift  boi^  nit^t  nitfitä.    Sie  nie  nai^  @^ren  ftteben. 
Hie  tommen  nie  jur  ru^,  üuc^  nit^t  im  anbren  Seben. 


3>«  ^inraiel  ifl  bdU  ru^m,  Ooll  @^r  unb  ^etriigleit; 
Sie  §6[le  üoUer  fpoH,  fc^niat^  unb  mü^feeliateit. 
[24U]    Kl.     Siic^t  ftreitcn  Iroiltn  ifl  (pSlllii^. 

ein  fpott  Wirb  ber  ©olbat  beä  geinbB,  für  bem  er  jagt, 
®in  fpolt  be§  cirgen  ^einbS  bet  G^rifl,  ber  i^n  ni^t  jagt. 

62.  SaS  befle  ifl  äuerluHlen. 

auf  auf  Solbat  jum  flreh!  btr  wirb  ja  lieber  feijn 
Sie  ähi^e  nac^  bem  fieg,  ali  naäi  ber  m^  bie  ^tin? 

KB.  Se6  Sfinber«  Seele  ifl  bie  «irrifi^te. 
Su  Uft  bie  emge  Suft  unb  liefeft  eWge  Ütin, 
Ran  avd)  maS  uAciifc^eiä  olS  beine  Seele  feijn? 

B4.  Ser  grifte  Siatt. 

K^rift  loeim  bu  einen  ft^ft  fo  jlart  jut  .^6Ben  rennen, 
Den  magflu  o^n  bebac^l  beii  gr6flen  3(arren  nennen. 

«5.        Sic  jtoe^i  rounbetlii^e  X^oren. 
3I(^  Jammer,  jener  rennt,  bag  er  in  Slbgiunb  f^mt; 
Unb  biefer  regt  fi^  fauni,  bafi  ei;  ®Olt«burg  einnimmt! 


VI,  66]  3ol^.  «ngeri  fed^fte«  »ud^.  157 

66.  ^ad  jettUd^e  mad^t  ungefd^üt. 

2(d^  mein,  toie  magftu  bod^  bie  SBelt  fo  in  bid^  fauffen? 
^u  tvitft  ja  ungefd^ift  ben  ®f)xn  ^ran|  guettauffen! 

67.  2)a3  toeltlid^e  ®utt  befd^toel^rt. 

äBirff  bag  gebünble  toeg.    Sßer  ftreiten  fot  unb  friegen, 
^em  tnuf;  fein  fa!  boQ  @e(b  auf  feinen  SCd^feln  Hegen. 

68.  2)er  felbft  a;abel. 

^u  lad^ft  ben  jtrieger  auf;,  ber  fid^  mit  raub  befd^toel^rt  : 
^ÄttDa^r  mein  Euclio  bu  bift  beiS  (ad^eni^  toel^rt. 

[241]   69.  Äein  ungefd^ifter  3Äenfd^  fombt  inn 

§immel. 
®e^  gaff  unb  jel^r  bid^  au^,  bie  SQxmmü^s%f^tiX  ift  flein, 
SGßitftu  nid^t  h)ol  gefd^ift,  bu  !6mmeft  nid^t  l^inein. 

70.  ©tiHe  fielen  ift  gurAfe  gel^n. 

3e  93rubet  ge^i  bod^  fort,  tt)ai  bleibftu  ftitte  fte^n? 
©tel^n  auf  bem  »ege  ®Dttg  ^eift  man  ^uröfe  gel^n. 

71.  Xa^  gutte  unb  äb(e  gurüfe  ge^n. 

SBie  toolgel^t  ber  juräf,  ber  bon  bem  geinb  tveg  f&l^rt; 
%k  Abel,  hjeld^er  ®Dtt  ben  röfen  enblid^  feiert! 

72.  2)ie  gaull^eit  Äberfomt  nid^t  ben 

§immel. 
9ld^  Sauler  reg  bid^  bod^!  tDie  bleibftu  immer  liegen? 
gÄrtoal^r  ber  §immel  toirb  bir  nidjt  ing  3Äaul  einfliegen. 

73.  3)lan  f)at  nid^td  umbfonft. 

äRenfd^  umb  bie  $6ae  mu^  ber  @önber  fo  t)iel  leiben: 
2ßie  fol  bann  ®Dtt  umb  nid^tg  Dir  geben  feine  greuben? 

74.  ©etoalt  niij^mt  ben  §immel  ein. 
©etoalt  ge^t  Aber  ditdft    3Ber  nur  getoalt  tan  üben, 
93on  bem  toirD  audj  bie  2:i^ür  beS  §immelS  aufgetrieben. 

75.  Stllein  bie  öbertoinbung  beruHö*. 
greunb  ftreiten  ift  nid^t  gnug,  bu  muft  aud^  öbertoinben, 
2Bo  bu  tüilt  enjge  diu^  unb  etogen  ^rieben  finben. 

76.  2)ie  Sßelt  erto^lt  bag  drgfte. 

&Dit  reid^t  bie  fron  ber  ®l^rn,  ber  S^euffel  f^ott  unb  §ol^n. 
Unb  bcnnod^  greifft  bie  SBelt  nid^t  nad^  ber  eieren  Äron! 
[242]   77.         2)er  eünber  tüil  feinen  a:ob.  • 

2ld^  ©ünber.ift«  bann  toal^r?  bu  loilft  bid^  el^  berliel^ren, 
^(^  etoiglid^  mit  ®Dtt  ein  ®Dtt  fe^n  unb  regieren? 


158 


i*)eifh:.  Sinii' 


!  Mliiftr, 


fVI,: 


78.  SKaS  BEtlo^reti  fe^nift. 

Wai  ift  üerlD^Hit  ft^n?  Frag  baS  Uerlo^nic  Santm, 
grag  Hc  Merlp^rne  »raul  bom  «Dsfit  ÖrÜutigam. 

7y,  33ie  Emigc  Uttro^itEn^dt 

Daö  Sffeaf  iß  gän^lii^  ^in,  bafl  nie  wirb  toitbtr  funbeiil 
33ie  See!  bie  ®Dtt  nit^t  finb.  bleibt  eTOißlic^  »(vfi^lounbeii. 

SU,  (ilOtt  fliegt  ni*t  wafl  eii>ig  öerlo^vn. 
gtnbt  sott  nit^t  (ua8  «  fiit^li'  tc  (uc^t  in  eroiglett, 
giltst,  »nfl  ficb  feaf  öon  H)m  Derloftrcn  in  ber  jeit, 

81.     ®Dtt  fiitb  bi(  Süftbamiiitni  nic^t. 
ÖDtt  lau  fd&on  eniiglicfe  nii^t  bie  Sierbammicn  finben, 
SBeil  fte  ftAtS  buci^  ifern  miUn  für  i^tn  inn  Hfu(  ijet= 
ft^toinbcn, 

s-^,     2iev  SiilU  mai^t  Btrlo^ren  ftljn. 
93«  iBill  ma^t  bi*  Oerlo^ru,  ber  aHüD  mai^t  Diä)  gefüllten, 
Ser  9BiU  ber  ma*l  bii^  frei?,  atfifMt  unb  gefiunbcn. 

83.  9ln  bell  Öelb  fuc^enben. 

D  Slnrr  mag  renfm  fo  no*  reii^l^um  in  ber  SJelt, 
Unb  meift  boi^,  bafe  man  mirb  botburit  inn  ?!fiil  gefA»? 

»1.    33aa  9c6fte  3l«i(*t^nm  unb  getcien. 
Ba^  gt&fie  fflei^t^mn  ift  nn*  leinsm  Meic^t^um  (treten, 
3)tr  Briffefte  ©ewin,  jii^  beffen  ganlj  begeben. 
[243]    85.        attan  ttiui  nic^t  roaö  man  £obt. 

man  (obt  ben  glitten  Sßann  ber  i^m  genfigen  lh\t; 
Unb  ftiffel  boctj  iimb  f"^  8lfi<^  1»"  b«  Srebe  imb  ^eft. 

b6,  SBcr  oiUä  d erlanget,  ^at  noc^  nit^tä. 
3Ber  mcbtg  »erlangt  ^at  oQg.    ^cr  aUiS  t^ul  l>et:Iangen, 
ajer  ^al  in  nja^r^eti  noil^  nti^l  einen  ßiel  empfangen. 

87.  aUer  ber  Sonne  unb  ÖDtte  gleist. 

32«  aün  [ein  gutl  mrltbeilt,  alln  nu^t  unb  alle  Siebt, 
aft  iDie  ber  Sonnen  Sit^t,  unb  SOti  ber  aün  fit*  giebt. 

88.  aillmofen  (leben  mat^l  rei*. 

!Der  Snne,  giebflu  i^m,  ma^t  iitf)  bem  Jteic^cn  gleii^: 
Ute  bo?  er  tr,\gt  btr  alld  boran  inä  ^immelmc^. 
SB.  an  ben  Sargen. 

¥fu^  biet  bu  tatger  gtl|},  ÖDtl  Ijat  bir  aUl  gegeben; 
3)Di^  nienn  (6t  ju  bir  löml,  giebftu  i^m  räum  juleben. 


VI,  90]  3ol^.  ^nqtlx  fedjfte«  «ud^.  159 

90.  2)er  a^eid^e  fiel^et  ®Dtt  nid^t  gern. 

SDcr  2lrme  ©l^tift  ift  ®Dtt:  bodj  fie^t  bc«  retd^en  §au^ 
©cmcinigUd^  nid^t  gern  ben  ©Ott  gel^n  ein  unb  au^. 

91.  Slnberft  geglaubt,  anberft  getl^an. 
Wtan  glaubi;  eg  feeiget  fe^n  gu  geben  alg  ju  nel^men; 
Unb  bod^  teil  man  gar  fd^led^t  jum  geben  fid^  bequdmen. 

92.  ^l^ue  tpaS  bu  bir  getl^an  toilt. 

aWenfd^  töeil  bu  gerne  fie^ft  ba6  man  bir  ®aben  gtebt; 
@o  mad^e  <bod^  aud^  bid^  im  geben  tvol  geübt. 

[244]    93.      Sßeife  unb  Slarrifd^e  fammlung. 

2)er  ©ei^sipal^  ift  ein  3fiarr,  er  fammlet  toag  bergel^it; 
2)er  3Kilb'  ein  töeifer  3Rann,  er  fud^et  loaS  befleißt. 

94.  3KiIbig!eit  ift  fre^,  ®ei|  gebunben. 

@in  3Wilber  breitt  fid^  au^,  ein  ®ei|s§al6  !riJ)J)t  fid^  eiir. 
2)er  fAl^t  fd^on  nn  beftrüt,  unb  jener  fre^  gu  fe^n. 

95.  2ßo  ber  ©d^a^,  \>a  bag  iper^e. 

2)er  Sßeife  f)ai  fein  §er^  be^  ®ott  unb  in  bem  §immel: 
2)er  ©einige  be^m  ®elb  unb  in  bem  3Göelt  getömmel. 

9G.2)er  SBeltfud^enbe  giel^t  am  ^l^larren  feil. 
2ßo  bu  aud^  !luge  pel^ft  fid^  umb  bie  SQßelt  bemÄl^n, 
©0  fage  baf;  aud^  fie  im  3f^arTen  feile  giel^n. 

97.  2)ag  ehjge  f)ai  fdJUd^ten  berbrang. 
3Jean  fielet  faft  atte  SBelt  mit  guben  f|)iffen  lauffen; 
Unb  bod^  umbg  ^immelreid^  fo  hjenig  Seute  fauffenl 

98.  ©iefft  töirb  för  3u!er  gelegt. 
@ott  ftreuet  ju!er  auff,  ber  Xeuffel  gifft  unb  gatte: 
2)en  S^^^^  ^^P  w^<*«  P^^«  ««^  Ic'ft  bie  ®ifft  gum  falle. 

99.2)e§  SBeifen  unb  ©einigen  gelt  fammer. 
2)er  2Bei^  ift  flöglid^  reid^;  er  l^at  bag  @elt  im  !aften, 
2)er  ®ei|l^al^  im  gemütl^,  brumb  lÄftig  il^n  niemal^lö  raften. 

100.  SDer  Sßeife  !ombt  ben  3)ieben  bor. 
2)er  SEöeife  toartet  nid^t,  bi^  il^m  toaS  toirb  genommen: 
@r  nil^mt  il^m  aUeg  felbft,  ben  3)ieben  borgufommen. 

[245]  101.  33egierbe  benommen  allein  benommen. 

aKenfd^  nil^m  bir  nur  bie  Sieb  unb  bie  begie^r  ber  binge, 
6o  feinb  bie  binge  felbft  benommen  unb  geringe. 


Iü2.9)ad  ätuge  unb  ^erg 
HI3.     »ete^lee^tt  lomt  n 


leiben  niiiti. 
11  etn^igS  grjnelcin, 
fac^t  bir  \tl)m  $ein. 
iemanb  fort. 


D«  St^iffet  luirfft  im  fturm  bie  fc^metften  SBa^ten  aiife; 
Sieinflu  mit  @plb  beff^Me^rt  ju  lommn  inS  ^iminelS  ^miigV 
104,  aileä  SBeltlii^e  iiiufe  lueg- 

EDlenft^  ivürffeftu  nit^t  »eg  bein  liebfleä  auf  bcr  erben. 
So  lan  bir  nininifnnetr  beä  Wimmele  ^afeii  inerten. 


aileS  u 


illeS. 


a)ie  6eeliar«t  ift  aUl    SBer  allefl  mil  «^e6en. 
See  nnig  aud^  juVotqh  ^iec  oUS  umb  aUeS  gebe: 

loB,  Ülic^tS  fleiuinnt  ni*tä. 

Umb  nichts  genint  man  ni^tS.  We  bu  ni^tS  auf  milt  fe^en, 
Bo  mirflu  bic^i  (firma^r  au*  eroig  nidjta  ergf^eti, 

lUT.  25ec  tl)6rii$te  Berlufl. 

aiit  ^unberl  mil  @01t  einä  beja^In  im  maen  Seben: 
SBie  t^irit^t  feinb  wir  bo^,  bog  Wir  nit^t  aU  ])\n  geben ! 

1U8,  ffiil  bet  Segierbe  ^at  man. 

gieunb  fc^nieid^le  bii  nii^t  Uiel:  ^aflu  no*  bie  33cji(^T, 
So  feaflu  niK^  bie  äßelt  unb  alle  binß'  in  bir. 
[246]    109.  Siet  fein  felbfl  Sclave. 

2)u  Wilt  nidft  SdaUe  te^n ;  unb  bot^  iftS  Ka^t  mei 
S)a6  beinet  felbft  beflie^t  bu  Oielnm^l  Sclabe  6ifl. 

110.  Bie  f:^n6befte  ficlaUeieij, 
Die  f(tni>bfte  Sclabeve^  ifl  flecne  ScIaOe  fe^n. 

aUie  btlbflu  Sünbeii>Scliiu  ^ir  benn  Waö  e^iIidiS  ein? 

111.  J)ie  gtiftli^e  JiiiiibS  §ütle. 

aiit^ta  ft^inbli^ö,  nii^lä  gfnnuS  fteigt  in  ein  grofe  g»mfilte: 
Sat  being  an  Süuben  lufl,  fo  iflä  ein  gpunbe«  öÖtte. 


n  is^vift. 


112. 


Sief^in 
ft^m^i^ti«^'  ift 


Slirfifie  I>ienftbarreit. 
bieeünb,  HinlSünber  roaäfür  fd^ 
i  §unb  i^t  bienfi,  bit  folget  nac^! 


Sie  SAnb  ifl  boQ  »dtuge.    üAft  bu  bii^  fie  Tegiem, 
eo  lÄf"  fc't^  "i't  roiUn  mn  f*lunb  bet  §6llen  f%tt 


VI,  114]  3ol^.  «ngeli  fedjfteg  »udj.  161 

114.  a)er  ©tof^Äned^t  liebt  bcn  ©tof. 
Äein  eblet  @eifk  ift  gern  gefangen  unb  umbfd^rÄnft. 

2)u  muft  ein  Biohkntd}t  fe^n,  too  bidj  bein  Seib  nid^t  frdnft. 

115.  ^«acljldffigfeit  lomt  nidjt  ju  ©Ott. 

3)u  ^pxi^%  bu  toirft  nod^^tool^r  ©03:2;  feigen  unb  fein  Si*t : 
D  ^axx  bu  pe^ft  il^n  nie,  fie^ftu  il^n  l^eute  nid^t. 

116.  Siid^t  verlangen  nici^t  embfangen. 
Sßer  ©OtteS  angepd^t  ^ier  nidjt  fie^it  mit  begier, 
3)  er  fomt  in  eirigfeit  barnad^  nid^t  be^  if)m  für. 

[247]    117.      D6ne  SiebeS|)ein  ol&ne  Siebe. 

SSerjug  urfad^t  k)erbru^:  fül^lftu  umb  ©Ott  nid^t  ^ein, 
@o  glaub  id^  nid^t  bein  $er^  in  if)n  en^i^nb  gu  fe^n. 

118.    2)ie  2\eht  geud^t  jum  geliebten. 
2)ie  Sieb  ift  ba8  getoid^t:  ift«  toa^r  baS  toit  ©Dtt  Sieben, 
©0  tverben  tüiv  bon  il^r  ftetiS  l^in  gu  ©Dtt  getrieben. 

119  3)ag  ©6ttlid^e  unb  Ung6ttlid^e  ge^ 

mütte. 
&m  ©6ttlid^eiS  gemütt  ftel^t  ftdttiS  nad^  ©Dtt  gerid^t: 
Jiid^tg  @6ttlid^!S  ift  an  bir  Verlangt  bid^  nad^  i^im  nid^t. 

120.  Sfiid^t  begcl^ren  ift  nid^t  Sieben. 

3)u  l^oft  gern  beinen  §unb,  ber  bir  beliebt,  be^  bir. 
SQßie  Siebeftu  benn  ©Dtt  mit  lauter  unbegier? 

121.  s«id^t  fterben  toolUn  nid^t  Seben 

toollen. 
aWenfd^  ftirbeftu  nid^t  gern,  fo  toiltu  nid^t  bein  2tUn: 
Xa^  Seben  tt)irb  bir  nid^t  ald  burd^  ben  Xoh  gegeben. 

122.  2)ie  bot)|)elte^]^orl^eit. 

3)u  renft  in  2:ob§gefal^r  fd^n6b'  ®^re  guertoerben; 
Umb  etoge  §errlig!eit  ^6rflu  nid^t  gern  k)om  ©terben. 

123.  2)er  SRarr  erfieft  ba«  drgfte. 

^in  mvt  ift,  ber  ben  ©tof  für«  Äaifer«  öurg  erlieft; 
^er  lieber  in  ber  SBelt  aliS  in  bem  gimmel  ift. 

124.  @r!öfung  benennung. 

@in  Äned^t  ift  gern  im  ©tatt,  ein  fd^lvein  l^irt  gern  umb 

©d^toeine : 
Sßdrftu  ein  ebler  $err  bu  tv&reft  gern  U)o*S  reine. 

Ang.  SilesiuB,  Ch-  -«ann.  W 


I6ä  ©eiftr.  einm  unb  fd^Iufer.  [VI,  12b 

[248]    125.       SBag  man  ift  ba8  Siebt  man. 
gebS  Siebet  toa«  eS  ift,  bet  Ädfer  feinen  mift, 
^en  Unflat  Uebeftu  toeil  bu  ein  unflat  bift. 

126.  ©eferifci^afft  aeigt  ben  3Rann. 

3)ie  lofung  ber  gefjjan.    3QBerg  gern  mit  Starren  f)hli, 
2)er  ift  fein  fluger  3Äann:  nid^t  gro^,  toer  mit  ber  äBelt. 

127.  2)er  «iebe  Xobt  unb  5ßein. 
©Dtt  ift  mein  einge  Sieb:  il^m  nid^t  gemeine  fe^n, 
3ft  meiner  ©eelen  3^obt,  meing  ^erfcenS  einge  ^ein. 

128.  Sßer  ju  ®0%%  tüxl,  mu^  ®D^2: 

toerben. 
3Berb  ®Dtt  toiltu  ju  ®Dtt;  ®Dtt  mad^t  fidj  nid^t  gemein, 
SBer  nidbt  mit  il^m  tt)i(  ©Dtt  unb  baiS  tvaS  er  ift  fe^n. 

129.  gOßer  h)il  toirb  ®Dtt  gebol^rn. 

SBon  ®Dtt  iüirb  ®Dtt  gebol^rn:  fol  er  bid^  ben  gebe^rn, 
@o  muftu  i^m  )ut>or  ben  SßiHn  bar^u  getpel^m. 

130.  Sfiid^t«  töerben  ift  ®Dtt  toerben. 
Slid^t«  toirb  toaS  guöDr  ift:  toirftu  nidjt  t)or  gu  nid^t, 
@o  h)irftu  nimmermel^r  gebol^m  bom  etvgen  Sid^t. 

131.  §6d^fte  ®eburt(>  l&6d^fte  greube. 

2)ie  (>6d^fte  greub  unb  Suft  bie  ©Ott  mir  fatt  getöel^rn, 
Sft  baö  er  ©toig  luirb  mid^  feinen  ©ol^n  gebe^rn. 

132.  ©DtteS  einige  ©eeligleit. 
©ebe^rn  ift  ©eelig  fe^n.    ®Dtt^  einge  ©eeligfeit 
3ft  ba^  er  feinen  ©ol^n  gcbiel^rt  bon  ©irigfeit. 

[249J  183.  3Bie  man  fo  ©eelig  al«  ©ott  töirb. 
©Ott  ift  ba«  ©eeligfte.  Sßiitu  fo  ©eelig  fe^n, 
©0  bring  in  bie  ©eburtl^  be^  ©ol^neS  ©DtteS  ein. 

134.9Son  ©Ott  gebol^ren  toerben  ift  gÄn^^ 

lid^  ©Ott  fe^n. 
(3Dit  aeuget  nid^tS  als  (3D%%:  jeugt  er  bid^  feinen  ©ol^n, 
©0  toirftu  ©Dlt  in  ®Dtt,  §err  auf  be^  ©erren  ^l^ron. 

135.  ©Ott  mit  ©Ott  toerben  ift  alleg  mit 

il^m  fe^n. 
2Ber  ©ptt  mit  ©Ctt  getoirb,  ift  mit  il^m  eine  greub 
&in  @toge  äRajeft&t,  ein  9leid^  unb  ^errligleit. 


VI,  136]  So^.  Slngeli  fcc^fte«  »ud^.  163 

136.  @tt)0e  (Sl^te  unb  @cl^anbe. 

D  @l^r  D  ©eeliöfeit/ baS  (Steig  fe^n  toag  ®Dtt! 
S)a«  toa«  ber  ^euffel  ift,  O  etoge  ©d^anb  unb  ©^)ott. 

137.  2)er  ^iariJifd^e  Unl^ciliße. 

S)u  teilt  !ein  gcilger  fe^n,  gleid^teol^l  inn  §imme(  fommen. 
O  Sßarr,  cig  teerbcn  nur  bie  §ei(gen  eingenommen. 

138.  2)er  gt6bfte  S3aur. 
S)u  fc^mficfft  bid^  teenn  bu  folt  nad^g  Äa^fer^ofe-gel^n, 
Unb  bAndf ft  D  gr6bfter  öaut,  ol^n  ©d^mutf  ^U  ©Dtt  anfielen ! 

[250]    139.      ^tin  §6ffnng  fein  ^immling. 

aJienfd^  teirftu  nid^t  gel^6ft  unnb  flebft  am  Älof;  ber  @rben, 
3QBie  fol  ber  gimmel  Dir,  ber  feinem  ?ßjIotf  teirb,  teerben. 

140.  Söer  nid^t  l^afft  f)at  nid^t  berlaffen. 
2)u  ftAfft  im  falfd^en  SQßal^n;  fanftu  bie  äßelt  nid^t  l^affen, 
gürteal^r  bu  l^afl  nidjt  fie,  fie  f}ai  nur  bid^  berlaffen. 

141. 2ln  ben  gegteungenen  Sreu^Teibenben. 
3Kcnfd^  teer  bem  ©reu^  nid&t  fan  enttoerben  unb  entgel^n, 
3)er  mu^  oud^  teiebern  SBittn  baran  gel^aftet  fte^n. 

142.  2ln  ben  SBelt  berlaffenen. 

^knd^  bing  i^ui  man  au^  92otl^.    ^ud^  bu  t>erl&ft  bie 

aOBelt, 
Sßeil  bir^  bein  §er^e  fagt^  ba^  f^e  nid^tiS  t>on  bir  f)Mt 

143.  2ln  ben^offdrtigen. 

®g  ^eift  ftd^  einen  3Burm  au^  a)emutt  &l[)ttti  ©ol^n, 
2)u  Sßurm  mift  bir  teol^I  ju  aug  §offart  feinen  2;i^ron. 

144.  2)ie  f elbft  ©d^Ä^ung  ift  berteerflid^. 

3)  er  gimmel  fd^d^t  fic^  nid^t,  ob  er  gleid^  aM  ernÄl^rt: 
@d^A^ft  bu  bid^  felber  ^od^,  fo  Mftu  teo^l  nid^t^  teel^rt. 

145.  3)ie  fel^ame  2;ugenb. 

(SDtt  \pv\d}t,  teer  fid^  berfendft,  ber  teirb  erl^aben  teerben: 
Unb  bod^  ift  biefe«  tl^un  bag  fel^amft*  auf  ber  @rben! 

[251]  146.     2)a«  aOBertf  beteel^rt  ben  3Äeifter. 

greunb  teeil  bu  ft^ft  unb  bÄntf ft,  biftu  ein  aJlann  bott  2;ugenb : 
3Benn  bu  fte  teirtfen  folft,  fte^ft  bu  erft  beine  Swgenb.. 

147.        2:raurigfeit  bringt  greube. 
Sßer  ^eilge  2:raurigfeit  l^ier  l^at  ium  SBef^er  S3robt, 
S)em  teart  ba^  Slbenbmal^t,  bie  etege  greub  in  ©Du 


164 


'.  Siniii  iinb  ft^iu^r. 


[VI,  148 


us.ifficr  ^iet  fatt  Wirb,  lan  ioxi  iuc(il  cffen. 
SBie  ba6  ber  gvnfi  nic^t  (ommt  jum  (Irgen  Sl6cnbeffen, 
er  mafl  ni^t  locil  er  (lifr  (i(fi  6"'  !"  ("tt  gffrfffeii. 

149.a)en  Xrunttenljolb  Ion  SDlt  iiif^t 

ttSnilen. 
@Ott  tDi[  bm  jüttigen  ttn  hungert  iinb  ben  bArfl, 
S^ir  Ion  erä  nimmer  t^un  bcr  bu  nie  tiAc^tcrn  luicft. 

15(1.  3n(^te  umb^Diift. 

9licmnnb  ^ot  waä  umbfotifi,  wie  tilbftii  bit  b(n  ein, 
3)0^  011^  bog  ^intmeirei^  iniibfonft  tnirb  beinc  fe^n. 

151.  ®Dtte#  fiaufmanf^afft. 

©Ott  treibet  Äauffnionf*afft,  er  bit^t  ben  gimmel  feit. 
me  lljeuer  giebt  er  i^n?  iimb  einen  Sif6eä=¥ffil. 

152.  sott  ip  unfevSie^l. 

SBaS  mac^t  ni^t  ®Dlt  Qufi  M'-  ®r  ift  mcinä  ^er^enS  3ic[, 
3(%  fi^Sffe  flit«  mtl}  ibm,  i^  treff  i^tt  hienn  it^  luil. 

153.  3)a3  6beriinm6alit4f'te  ift  m&BÜd^. 

3)u  (anft  mit  betnem  '^ifeil  bie  Sonne  nic^l  trreii^tn, 
3^  Fan  mit  meinem  Woi  bie  etcge  Sonn  befticit^en. 
[262]    154.  ffiDtl  i^nt  (elbft  aireä. 

@0Ü  Itßt  ben  $feii:  fftbft  auf,  ©Ott  fpannel  felbft  ben 

Soflen. 
®Dlt  brfttfef  felbet  ab:  brumb  iftä  fo  wul  gejogen. 
155.    Sender  6et)m.BiEl,  je  gen-iffer. 
3e  nil;et  be?  bem  Sie^ii,  je  nA^et  bf?m  ©eiüien: 
fflleinflu  boe  ^n^c  föOtte,  fo  l^rit  nur  naije  ^in. 
löfi.  See  Sdnberä  (äebel^  ift  nnibfonft. 
a)er  ©finber  jie^It  mä)  ©ott,  unb  reenbt  fii^  üc 
weg. 


1  i^m 


aSie  fotS  bcnn  mfgli^  fe^n,  bag  er  becil^r  ben  3lueg? 

157.  SBie  man  fit^  ju  ©Ott  fe^rt. 

Sltl  ^eiliger  Segi^r,  anb  nicfit  mit  bloffem  betljen; 
aSil  Seilflim  Stbenllauff  lernt  mnn  ju  ®Oll  getbrelcn. 

158.  »er  ©eiftii^e  e*flte'3eug. 

iCa«  §er^  ift  unfer  JHobr,  bie  Siebe  fttout  imb  Sotb, 
SJer  gmiber  g""«  SBiU:  Sieb  lo&  fo  trifjflu  @Ott. 


VI,  159]  Sol^.  «ngeli  fedjfleg  «udj.  165 

159.  Xa^  $er^e  muf;  f  d^arff  getaben  fe^n. 

®^  Tab  bod^  ted^t  unb  Warft,  toa«  >)affftu  in  bie  Sufft? 
2Cag  blinb  gclaben  ift  baS  ^eiffet  nur  ge^jufft. 

160.  @iS  mug  au^  bem  §er|en  gel^n. 

3)a«  aWunblodfr  giebt  nid^t  geur,  im  gall  bu  je  teilt  fd^öffen, 
SWuftu  bie  Äammer  ja  juöor  gelaben  toiffen. 

161.  ^a^  §er^e  mu^  ger&umt  unb  rein 

fe^n. 
©l^rift  ift  baS  dio\)v  nid^t  rein,  bie  Kammer  nid^t  geräumt 
Unb  bu  brödft  gleid^tvol  lo^,  fo  ffalV  i^  baf;  bir  träumt. 
[253]    162.  @in  bergiffte«  Ser^e  treibt  nid^t 

in  bie  §6]^e. 
§a(t,  bu  bcrle^eft  bid^,  baS  ®ifft  mu^  au^  bem  ^üi)V, 
©onft  f^)ringtg  fÄrtoal^r  en^toe^  unb  treibet  nid^t  emb))or. 

163.  §ag  mad^t  fid^  berl^aft. 

3Äenfd^  teer  mit  §a^  unb  S'ieib  för  ®ott  ben  §erm  teil 

tl^reten, 
S)er  teirb  il^m  anber§  nid^td  al^  @a^  unb  9leib  erbet^en. 

164.  ®rlaf;  teie  teir  erlaffen. 

SBaiS  bu  bem  nAd^ften  teilt,  hai  bitl^tft  bu  bir  bon  ®ott. 
Sßiitu  nid^t  fe^n  gebe^n,  fo  bitl^ft  bu  bir  ben  2;ob. 

165.  ®ieb  teie  bu  begel^rffc. 

SKenfd^  bu  begel^rft  bon  ®Dtt  bad  gan^e  ^immelreid^: 
SBitl^t  man  bon  bir  ein  Srobt,  fo  teirftu  ^la^  unb  ^leid^. 

166.  Sßer  baiS  ^immelreid^  l^at  !an  nid^t 

2(rm  teerben. 
^ai  ditid)  ®oti^  ift  in  unf .    ^aftu  fd^on  ^ier  auf  (Srben 
@in  gan^eiS  Steid^  in  bir,  teaS  fürc^ftu  arm  juteerben? 

167.  SBer  teal^r^afftig  SfleidJ. 

SBiel  l^aben  mad^t  nid^t  9leid&.    2)er  ift  ein  reid^er  aJlann, 
^er  aUeiS  teaiS  er  l^at  o^n  Seib  berliel^ren  lan. 

168.  3)er  Sßeife  l^at  nid^tg  im  Äaften. 

@in  teeifer  aJlann  ^at  nid^t«  im  Äaften  ober  ©djre^n: 
3QBa8  er  berliel^ren  fan,  f^ÄJt  er  nid^t  feine  fe^n. 

[263]    169.  aWan  mu^  fe^n,  tea8  man  nid^t  berlil^» 

ren  teil, 
^er  äBeiiS'  ift  teaiS  er  l^at.    äßiltu  hai  gein^erlein 
^eiS  $imme(i^  nid^t  berliel^m,  fo  muftu  9*  felbet  fel^n. 


166  ©eifh.  6mm  unb  Wlntr.  [VI,  170 

170.3toe^erlei^  feiner  felbft  berliel^rung. 
3dJ  fan  midj  felbp  berliel^    Sa?  hb^  ip3  toenn  in  tob, 
@(ö(!feelid  ^reiB  ic^  bid^,  tieTlie^rfiu  bic^  in  @Ctt. 

171.3m  3Weer  toerben  alle  tro|)ffen  3Reer. 
S!)ad  2;r5)>fflein  toirb  bad  ^etr,  toenn  ed  tnd  3Reer  gefonimen : 
2)ie  @eele  @Ctt,  toenn  fte  in  @Dtt  ifl  aufgenommen. 

172.  gm  ^eer  lan  man  fein  tr6t>fflein  un* 

terf  (Reiben. 
Senn  bu  bad  £rii)>fflein  toit^  im  groffen  3Reere  nennen, 
^enn  toirfhi  meine  @eel  im  groffen  ®Dtt  erfennen. 

173.3m  3Weer  ifk  aud^  ein  tr6^)ffrein  HÄeer. 
3m  3km  ifi  aUed  3km  aud^d  !leinfle  £r6|)ffeletn: 
Sag  toeld^e  ^eilge  @ee[  in  ©Ott  nid^t  @ott  tvirb  fein. 

174.  3m  3Weer  feinb  biel  ein«. 

Siel  Ä5nilein  feinb  ein  Stobt,  ein  SKeer  biel  tr6j)ffelein 
So  feinb  audj  unfer  biet  in  ®Dtt  ein  eingeS  ein. 

175.  2)ie  Seteinigung  mit  ®ott  ift  leidet. 
3Wenfd5f  bu  !anft  bidj  mit  ®Dtt  biel  leidster  eine«  fel^n, 
2(13  man  ein  aug*  aufftl^ut,  toil  nur,  fo  iftö  gefd^el^n. 

176.  ©Ott  t)etlangen  mad^t  diu^  unb  $ein. 
3)ie  ©eele  bie  nid^t«  fud^t  al«  ein«  mit  ©Ott  auf^H 
2)ie  lebt  in  ftetet  dinff,  unb  l^at  bod^  ftAte  ^ün. 

177.  2)e«  Statten  unb  SBeifen  ©emein^ 

fd^afft. 
®in  3laxx  ift  gern  jerftreui,  tin  3QBeifer  gern  allein: 
@r  mad^et  fid^  mit  attn,  ber  nur  mit  &DU  gemein. 

[264]    178.     3Äe^r  feinb  2:obt  al«  Sebenbig. 

21U«  lebt  unb  reget  fid^ ;  bod^  atoeiffl'  id^  ob  bie  2Bert 
aWel^r  ber  (©Dlt)  lebenben  al«  2:obten  in  fid^  ^t. 

179.3)er  ©einigen  unb  SBeifen  toirfung. 
2)er  ©eifcl^al«  mu^  barbon,  lÄft  anberen  fein  ©elb; 
3)er  aOBeife  fd^irft«  för  fid^  boran  in  jene  Sßelt. 

180.  @ben  bon  berfetben. 

2)er  SBeife  ftreuet  au^  för  feine  greinb  in  (3Dit; 
2)er  ©ei^l^al^  fammlet  ein  fÄrn  2;euffel  unb  fötn  ^ob. 


VI,  181]  3ol^.  «ngea  fed^fte«  SBud^.  167 

181    2)et  Starren  unb  Sößeifen  fd^Ä^ung. 
2)er  D^arr  l^Ält  ftd^  bot  3leid^  be^  einem  ©af  bott  (SJelb, 
2)er  Steife  fd^Ä|t  ftd^  arm  audj  be^  ber  ganzen  2öe(t. 

182.  3)er  Unglaube  l^Ägt  ben  ®et|. 

2Bcr  giebt  bem  gtebet  ®Dtt  me^r  al§  ber  giebt  unb  h)il: 
2Bag  geifct  bie  ^elt  benn  fo?  fte  glaubet  ®Dti  nit  biel. 

183.  3)er  2Beife  fud^t  nid^t«. 

3)er  tweife  fud^et  nx^ii,  er  l^at  ben  ftittften  Drben: 
Sßarumb?  er  ift  in  ©Ott  fd^on  atteS  felber  toorben. 

184.  2(rre«  öerbirbt  unf;  toaS  toir  nit  feinb: 
©l^rift  twerbe  toa«  bu  fud^ft:  too  bu*iJ  nid^t  felber  bift, 
6o  fomftu  nie  jur  Slul^,  unb  toirb  bir  attS  ju  aJlift. 

185.  2)ag  ateid^tl^um  mug  inner  un8  fe^n. 

Sn  bir  mufe  'S  Steid^tl^um  fe^n,  toaS  bu  nid^t  in  bir  l^aft, 
SßjÄrS  aud^  bie  gan|e  SBelt,  ift  bir  nur  eine  Saft. 

[265]    186.  ®Dtt  ift  ba«  S«eid^t^um. 

®Dtt  ift  baS  SReid^t^um  gar,  gnögt  er  bir  in  ber  Seit, 
©0  ftel^eft  bu  fdjon  l^icr  im  ©tanb  ber  Seeligfeit. 

187.  2)er  t^umme  ©ei^l^al^. 

gaftu  an  ©Ott  nid^t  gnug,  unb  fuc^ft  nid^t  il^n  allein 
©0  muftu  hjol  ein  Xffox  unb  tl^ummer  ©ei^l^al^  fe^n. 

188.  ^er  tl^6rid^te  fud^enbe. 

©ud^ftu  tva^  unb  bermeinft  ba$  ®Dtt  nid^t  aUed  fe^, 
©0  gel^ftu  ®Dtt  unb  aU  in  ©toigfeit  fürbe^. 

189.  ^lled  begel^ren  ift  nid^tS  l^aben. 
SJ^enfd^  glaube  bif;  gett)i^,  l^aftu  nad^  aUm  ^egil^r, 
©0  biftu  bettel  arm  unb  l^aft  nod^  nid^tS  in  bir. 

190.  2luffer  ®Dtt  ift  alle«  nid^t«. 

3Wenfd^  toem  ®Dtt  atteS  ift,  bem  ift  fonft  alle«  nid^t« : 
§aftu  nid^t  allS  an  ®Dtt,  förtoal^r  i^m  nid^tS  gebrid^tS. 

191.  Sßelt  berlaffen  toenig  berlaffen. 

3)ie  gan^e  2Belt  ift  nid^t«;  2)u  l^aft  nid^t  biel  berad^t, 
Sßenn  bu  glcid^  l^aft  bie  SBelt  au^  beinern  ©inn  gebrad^t. 

192.  ©id^  öerlaffen  ift  ettoa«  berlaffen. 

S)u  felber  muft  au^  bir.  SBenn  bu  bid^  felbft  toirft  l^affen, 
^ann  fd^d^  id^  bid^,  ba^  bu  erfl  ettva«  l^aft  berlaffen. 


168 


&ti{tv.  Bin»--  imb  t 


[VI,  10:1 


1Ü3,  man  mu|  gdSbtet  (e^n. 

BUS  mu6  fl(M(ac^l(t  \t^n.   St^Mtftu  bic6  nic^t  für  SDtt, 
©0  fi^lni^ifl  Sit^  ju  lejt  ffivn  SJciiib  bet  tluge  Xci. 
[2B6]    194.  3QiTliinB  bet  Slbti^btiins  inib  SdienS  ber 
(elbftSfit. 
Surt^  föbtuiig  beiiiet  felbft  luivflu  ©ollä  SamB  baiftcffcn, 
ffliit  2e6en  bKibeflu  ein  tobt«  ©unb  bev  ^Mlen. 

li)5.  Siel  Isiünes. 

Ision  ift  nlttin  Btft^tt^ii  auf  oülen  ©offen: 
Unb  fie^  Diel  loufenb  feinb  ti(  eine  aiJoK  umbfiifffn! 

m.  aii  b(n  StS^tftiebc. 

äöenn  b«  an  einem  ¥fl"3  ""''t  "lÜ  Ixion  pflÄflen, 
©0  toirflu  ftuc^  mit  i^m  auf  einem  Stabe  liegen. 

IST.       äBie  bie  arbeil,  fo  bet  So^n. 
gteutib  wie  bie  Htbeit  ip,  fo  ift  ai\i^  bta»f  ber  Su^n: 
auf  66 |e  folgen  Streit^',  auf  gutte  ^rd&  unb  firon. 

196.     eingejogen^eit  eer^flttet  »iet. 
SSraut  ifie  bog  bu  ni^t  gern  [&^  frembbe  Sudler  fi'ir; 
So  (]alt  bie  Senfter  jue  unb  fte(]  ni(£)t  in  ber  T^üc, 

1!I9.  SBe^uttfamtfeit  ift  9(01(1. 

»e^uttfamfeit  ift  91otti.    ffiiel  WÄtn  nii^t  unibgeEcmmen, 
aOenn  fie  bet  Sinnen  S^fit  in  teffte  ^utl  genommen. 

200.  »erntÄffen^eit  ift  fd^Abli*. 

Sermig  bi(^  Sungfrau  ni(^t,  teer  in  ©efa^r  pä)  giebt, 
33er  wirb  Btmeiniglit^  gefS^ret  unb  betriebt. 

201.  Si^er()etl  ma^l  öerlie^rn. 
©le^i  roa^e  faff  unb  bet^;  in  einer  Si^er^eit, 

IV  ga^r  berlo^m  ba§  6i!&[o6  ber  ©loiBteit. 

ißte?  binge  f einb  juf li^n. 

■  meibe  ^tuäj  ben  SBein  bog  ffl!ei6  bie  iRtK^l; 

mani^eu  ailann  um 6  £eib  unb  Seele  bratet. 
ZÜ3.    ein  finftereä  ^crtje  fie^t  nii^t. 
®i(6  ai^tung  auf  baS  geiir.   S0o  nit^t  bie  Sampen  brennen. 
SDer  mU  ben  SiAutigom  tcenn  er  Wirb  !ommu  erlennen. 
204.      ®a§  ®eifl[ii$e  liofungä  SQort. 
^ai  SofungS  Süoct  ift  £ieb:  ^aflu  9'  nii^t  eingenommen 
©0  barffflu  nimmermer  aui  ^inuneU  ©rAnfcen  lommen. 


[2G- 


©at  n 


fiinb  f(^eu 
€ie  ^aben 


VI,  2051  3ol^.  StnßeU  fed^ftcS  «udj.  169 

205.  2)te  betlol^rne  ©ci^ilbtoadjt. 

S)te  @d;itbtrad^  ift  bertol^rn,  bie  fid^  in  ©d^faff  berfenit: 
2)ie  6eel  ift  gÄntjrid^  l^in  bie  nie  ann  gcinb  gcb^nU. 

206.  3Ran  mu^  ben  gcinb  nid^t  auf  ben 

Seib  laffen. 
greinb  Wad}  unb  fci^au  bid^  umb,  ber  SJeuffel  gel^t  ftetS 

tuntcn, 
Äommt  er  btr  auf  ben  Seib,  fo  liegeftu  fd^on  unten. 

207.  2)er  ^euffel  irirb  leidet  Äberh)unben. 
©l^rift  bi^  nur  nid^t  öer^agt,  mit  h)ad^en  faften  betl^en 
Äanftu  baS  Qan^t  §eer  ber  2:euffel  untertl^reten. 

208.  2)ie  fluge  unb  tl^6rid^te  ©d^6nl^eit. 
2)ie  fluge  gungfrau  l^at  il^rn  ©d^mudC  in  ftd^  allein: 
2)ie  ^1^6rin  benft  ftd^  fd^6n  in  fd^6nen  Äleibern  fe^n. 

209.  9)aS  ^ufetlid^e  mad^t  nid^t  toel^rter. 
SKenfd^  aII8  hjaS  auffer  bit,  ba8  gibt  bir  feinen  h)el^rt: 
2)aS  ^(eib  mad^t  feinen  3Jiann,  ber  BaiUl  ma^i  fetn  $ferb. 

[268]    210.  SBag  man  innh)enbig  ift  fud^t  man 

nid^t  au^n)enbig. 
3Kann,  irer  in  S^ugenben  bon  innen  Sleid^  unb  fd^6n, 
^er  ivirb  bon  auffen  nid^t  nad^  @d^mudC  unb  Steid^tl^um 

ftel^n. 

211.  35ie  SBert  ift  berblenbt. 

SBie  baS  bie  Sßelt  fo  fel^r  nad^  eitlen  2)ingen  rennt? 
SSerlPunber  bid^  nid^t  greunb,  fie  raf't  unb  ift  berblenb. 

212.  älnberft  tl^un  aH  glauben  ift  ndrrifd^. 
©l^rift  biftu  nid^t  ein  3flarr?  bu  gtaubft  bie  @it>igf eit, 
Unb  l^dngft  mit  Seib  unb  @eel  berblenbet  an  ber  3^1*' 

213.  2)em  fleinen  ift  alleS  fleine  gro^. 
5linb  hjad^S  unb  h)erbe  gro^:  fo  lange  bu  nod^  ftein. 
So  lange  bündtt  bid^  aUd  Wa^  tUin  ift  gro^  ^ufe^n. 

214.  Slid^tS  ift  gro6  ar§  &üit. 

5«id^tg  ift  mir  gro^  al§  ©Dtt.    @in  ®6tttid^e8  ©emütte 
©d^Ä^t  au6)  ben  §immel  felbft  fÄr  eine  fleine  SQtiU. 

215.  SWan  mu^  fid^  bon  oben  l^erab  anfel^n. 
9)u  böndtft  bid^  biel  ju  fe^n:  ad^  n)Ärftu  übet  bir; 

Unb  fd^auteft  bid^  bann  an,  bu  \h^ft  ein  fd^lid^ted  ^ier. 


170  «tifhr.  ©ititt*  unb  fil^lutt.  [VI,  216 

216.  3n  ber  n&l^e  fielet  mani  red^t. 

HRein  naf)  \>xdf  bod^  a^  ®^^/  <^^^  iß  bon  ferne  Hein, 
^l^ritftu  l^in^ue,  er  n)irb  balb  gro(  d^ug  bir  fe^n. 

217.  35a8  »meij  ©emütte. 

^ie  ®rbe  fd^etnt  bir  breit,  ein  !h\mplein  gro^  mein  (El^rift, 
®in  3Kaurh)urf8  öawff  ein  »erg,  toeil  bu  nn  Kmei^  bift. 

[269]   218.       Slid^tg  ift  gro^  auf  ber  ®rbe. 

3um  ipimmcl  ift  bie  @rb'  ein  ein^igS  ©tdubelein: 
D  92arr  tvie  fan  in  il^r  bann  ^itvai  groffei^  fe^n? 

219.  m^i^  ht\ä}aut  nid^td  gefd^d^i 

3Bie  bad  bie  SBelt  nid^td  fd^d^t  bie  fd^6nen  ^immeld  ^um'l 
'Sflan  fd^A^t  nid^td  unbefd^aut,  eiS  mangelt  am  befd^auen. 

220.  S(u(  bem  befd^aun  entfielet  bie  Siebe. 

^ie  2kht  folgt  aufi^  fd^aun.    @d^au  an  bie  etoge  binge, 
Bo  liebftu  fie  aldbalb  unb  l^dlft  fonft  aUd  geringe. 

221.  ^ie  SBelt  fol  man  nid^t  anfd^aun. 
SBenb  ah  bein  Slngefid^t,  bie  äBelt  nur  angeblüt, 
§at  mand^eS  eble^  ^lut  ber^aubert  unb  beruft. 

222.  2)ie  SBelt  mu^  befd^aut  fe^n. 
Äel^r  l^in  bein  Slngeftd^t,  unb  fd^au  bie  txtlt  2Belt, 
Sßer  fie  nid^t  red^t  betrad^t,  ber  toirb  fÄrh)al^r  gefdttt. 

223.  ^ie  äBelt  mu^  beladet  unb  ben)eint 

h)erben. 
gürh)a]^r  h)er  biefe  SBelt  red^t  nil^mt  in  Slugenfd^ein, 
Tlu^  balb  2)cmocritu8,  balb  ©eraclitug  fe^n. 

224.  2)ie  ^inber  toeinen  umh  bie  tofen. 
2)u  (ad^eft  ba^  bag  Äinb  umb  feine  2:ofen  hjeint, 
Umb  bie  bu  bid^  betrÄbft,  fag  oH  nid^t  %oUn  feinb? 

225.  a^en  Söeifen  nil^mt  man  nid^tS  al« 

^olcn. 
^er  SBeife  lad^t  barju  n)enn  man  il^n  aUd  genommen. 
S5?arumb?  er  ift  umb  nid^tS  aI8  nur  umb  ^ofen  fommen. 

[270]   226.  «Redete  ©d^d^ung  bringt  !ein  Seib. 

Sl^rift  toer  bie  ^inge  toei^  nad^  il^rem  äBel^rt  ^ufd^d^en, 
93Birb  umb  fein  Seitlid^eS  fid^  in  SBetrÄbnuJ  fe^en. 


VI,  227]  SolJ.  Ättgeli  feci^fle«  »udj.  171 

227.  2)er  SQßetfen  ^rÄnfung. 

2)er  aßeif;'  ift  ftÄtS  in  gtcub,  er  irirb  bon  ntd^tg  betrübt. 
2)i6  einge  Ir^nft  tl^n  nur  baf;  ®Dtt  ntd^t  h)irb  gcttebt. 

228.  ©Dtteg  ©d^mtebe  Seuer. 

S)cr  @tfer  ift  ein  geur,  brent  er  umbS  9lÄd^ften  §eil, 
©0  fd^miebet  ®Dtt  barbe^,  ber  Siebe  2)onnecfeiI. 

229.  2)er  SBeife  ^at  aKe«  gemein. 

-    ^er  äBeife  toa^  er  l^at,  f)ai  aU^  mit  aUn  gemein, 
2öie  ba?  er  fc^a^et  aß«,  fid^  felbft  aud^  nid^t  für  fein. 

230.  2)eg  SBeifen  unb  Starren  2Ber!. 
35eg  Söeifen  ganzes  SBerf,  ift  baS  er  toerbe  ©Dtt: 
3)er  Siarr  bemÄl^et  ftd^  bi^  er  h)irb  @rb  unb  Rot^. 

231.  2)e^  SBeifen  Slbel. 

2)e8  SBeifen  2lbel  ift  fein  ®6ttrid^e8  &mtiüt, 
©ein  tugenb^affter  Sauff,  fein  ei^riftlid^e«  ©eblÄtte. 

232.  2)e§  SBeifen  a^nen. 

2)eS  Söeifen  al^nen  feinb  ©ott  SBater  ©ol^n  unb  ®eift: 
SSon  benen  fd^reibt  er  fid^,  trenn  er  fein  Slnfunfft  J)reift. 

233.  2)ie  gel^eime  Slbelid^e  ©eburtl^. 

2lu6  ®Dtt  bin  id^  gebol^rn,  erzeugt  in  feinem  ©ol^n, 
©el^eiliget  im  ®eift,  bif;  ift  mein  abefS  Äron! 

[271]   234.     3BürIung  ber  §.  2)reifaltigfeit. 

2)er  ©ol^n  erl6fet  un^,  ber  ©eift  ber  mad^t  un^  Uhtn, 
2)e6  SSaterS  SlUmad^t  h)irb  unS  bie  SJerg6ttung  geben. 

235.  «Rod^  bon  biefer. 

3n  ei^riflo  fterben  hjir,  ftel^n  auf  im  §eilgen  ®eift, 
3m  SSater  hjerben  irir  für  hinter  ®ott§  ge^^reift. 

236.  3fiid^tg  ffb^tv^  ift  alS  ©Dtte«  ©ol^n 

fe^n. 
®Dtt§  ©ol^n  ift  &üit,  mit  ®ott  regiert  auf  einem  SCl^ron, 
9lid^t§  1^6l^erS  ift  alS  id^,  toenn  i^  bin  biefer  ©ol^n. 

237.  Sßie  man  ©otteS  Jlod^ter  2»utter  unb 

Sraut  h)irb. 
®DttS  ^od^ter  ajiutter  S3raut  fan  jebe  ©eele  hjerben, 
^ie  ©Ott  jum  $ater  ©ol^n  unb  SBrAutgam  ni^mt  auff 

©rben. 


172 


©ciftr.  ©iiiii--  iinb  fdilufit. 


[VI,  238 


238.  3)er  fiufe  ber  Sott^eit. 

®D11  löft  rtt^  in  fii^  f*!bfi,  fein  Rufe  bec  ift  fein  Otip, 
3>er  ©ii^ii  ifl  ben  «  Iflft,  bpt  Sal«  berB  gcCdp. 

239.  Seuffger  ju  ©Dtt. 

@oll  ift  ein  flatder  61rmii  bcr  ^inni^ml  @eift  nnb  6inn, 
atf  baB  i(^  noä)  nit^l  git  öon  i^m  Beifilme mmet  bin. 

21U,  aiUtti  bet  SBei(e  ift  mtiä). 

anein  bet  ffleifi  ift  Sei*?  bie  Jugenben  in  ®Dlt, 
3)i(  n  fiat  golbeS  ^at,  ni^mt  i^m  au^  nii^t  ber  %Bi. 

241.  ffl.tr  aseife  ftirbt  nii^f. 

ajer  fficife  ftitbt  ni^t  me^c?  ev  ifi  juBot  ft^on  Sob: 
lobt  aan  eilelteil,  Kob  oHeiit  woS  ni^l  ®Dtt. 
[272]    242.  SJer  ajtife  tjl  nie  allein. 

Ser  SGäeig  ift  nie  alleiii,  ge^l  er  a'"*  o^nf  bi^: 
Sd  ^at  et  boc^  ben  ^ecm  bet  kingc  (®Dtt)  mit  fi^. 

243.  3)et  SBeife  ifi  alleine  ®otl  gemein, 
©tofe  ift  beS  SBeifen  nmlf,  et  mad&et  ü^  nUein, 
ajem  j^ettn  bei  ^ertli gleit  fo  Biel  et  fan  gfmf'n. 

244.  ffian  mnfe  ft(^  erlognen. 

eilfi^n  bidi  iiiiiget  e^tifl:  »et  fi^  nit^t  mir  et^eben, 
a)ef  Bleibt  mol  Wie  ein  aJurm  am  eibe  Hoffe  Heben. 

245.  I)ie  Siebe  ma^f  lü^in. 

S)le  Siete  mac^t  uns  ffi^n,  reet  ©oft  ben  §eriii  luil  Eftffeti, 
SJet  fallet  i^m  nue  biofi  mit  feinet  Sieb  jtifftffen. 

246.  SDie  Siebe  biitd&  bringt  ba§  innetfte. 
!Cie  £ieb  burc^btinget  aSi;  inä  innetjle  @enmi^, 
SGeli^S  ®ott  fflc  aUn  uerf^lenfi,  ge^t  im  bie  iieSe  na*. 

247.  Sie  Sef^auligteit  i|1  Seelißfeit. 
©Ifilfeetig  ift  tuet  fle^t  auf  bet  beft^auet  Sa^n, 
St  fi^el  f*on  anriet  baS  ©eelge  Sefien  an. 

248.  (»Dtf  nt*t  ftH  if  nic^tä  fe^n. 
!Bu  teifefi  Bieletle?  ju  fe^n  utib  außjufpÄ^n: 
SflPu  ni*t  ©Ott  etbiift,  fo  ^aflu  nic6tS  gefe^n. 

249.  aiefeeligfieffiSiffenfcftafft. 
©Ifilfeelig  ift  bet  SHenf*  bet  utc^l«  olä  Sefuni  toelfi, 
Unfeelig  leer  fonft  allm  iinb  biefem  ni*t  giebt  ^teifi. 


VI,  250]  go^.  «ngclt  fed^fte«  »ud^.  173 

[273]   250.  2Ba8  glÄffeeliö  fe^n  ifi. 

©lÄffeelig  fc^n  ift  md^t  biel  @l^r  unb  ®utt  gentffen, 
(S8  ift  ötcl  iußenben  in  feinet  ©eele  toiffen. 

251.  2ln  ben  SonberHnß. 

2)ie  SWeinungen  feinb  ©anb,  ein  9larr  ber  bauet  brein, 
2)u  bauft  auf  SKeinungen,  h)ie  fanftu  h)eife  fein? 

252.2)ie  ©eiligen  feinb  feinem  fingen  tob. 
2)u  f^jrid^ft  bie  geiligen  feinb  Zoh  ju  unfrer  9iotl^: 
2)er  ireife  SWann  ber  fjjrid^t  ben  9larren  feinb  fie  ^ob. 

253.2iriein  ber  ©at^olifd^e  ©l^rift  ift  toeife. 
Tli^  bir  nid^t  äßeigl^eit  jue,  h}ie  flug  bu  bir  aud^  bift: 
SRiemanb  ift  SBei^  in  ©Ott  aI8  ein  ©atl^olfdjer  Sl^rift. 

254.  2)er  SBeife  nil^mt  nid^t«  al«  bon  ®ott. 
2)er  2Beif;  ift  l^od^  geftnnt,  ioirb  il^m  toaS  jue  gefanb, 
@o  nil^mt  eriS  niemal^ld  an  al^  nur  bon  ®otte§  ipanb. 

255.  a^er  2Beife  fönbigt  niäfi. 
S)er  Sßeife  fÄnbigt  nid^t,  bie  ridjtige  SSernunfft, 
3lad}  ber  er  loirft,  ^>ÄIt  il^n  in  ber  geredeten  3w"ff^- 

256.  2)er  SBeife  irret  nie. 

2)er  Söeife  gel^t  nie  irr,  er  ^>dngt  auf  jeber  S3a^n, 
S)er  ®h)gen  3Bal^rl^eit  (®Dtt)  mit  aßen  frÄfften  an. 

257.  3Ber  Sßeife  ift. 

a^er  ift  ber  SBeife  aWann,  ber  fid^  unb  ®Dtt  irol  fennt, 
SGÖem  biefeg  l^id^t  gebrid^t,  ift  unirei^'  unb  berblenb. 

[274]   258.  SBie  man  SBeife  SBirb. 

aWenfd^  h)irtu  SBeife  fei?n,  hjilt  ®ott  unb  bid^  erfennen, 
©0  muftu  öor  in  bir  bie  SBelt  begil^r  Verbrennen. 

259.  SBa§  be^  aKenf  d^eti  SBei^l^eit  ift. 

2)e^  aKenfd^en  SBeigl^eit  ift  ©ottfeelig  fe^n  auf  @rben, 
®leid^f6rmig  ©DtteS  ©ol^n  an  ©itten  unb  ©ebel^rben. 

260.  3iein  mad^t  ®Dtt  ©emein. 

SRid^tS  unreinS  fomt  ju  ®ott!  biftu  nid^t  fÄnfel  rein 
SBon  aller  (Sreatur,  fo  irirft  i^m  nie  gemein. 

261.  a^ie  SBarl^eit  mad^t  SBeife  fe^n. 

a)ie  SBal^rl^eit  giebt  baS  fe^n:  ioer  fie  nid^t  red^t  erfennt, 
^er  toirb  mit  feinem  red^t  ein  SBeifer  SRann  genenni 


174  ©eiftr.  ehm*  unb  fd^lufer.  [VI,  262 

262.  2)ie  SBelt  ift  ein  (Sanbfotn. 

3Bie  ba^  beim  be^  ber  3Belt  ®Dtt  ntd^t  ßefc^aut  lan  fe^n? 
©ie  !rÄn!t  baS  2luge  ft^lg,  fie  ift  ein  ©anbl6m(ein. 

263.  öefd^ru^. 

grcunb  eS  ift  aud^  ß^n^Ö-    S>«  fött  bu  mel^r  h)i(t  lefen, 
©0  ö«^  wnb  hJ^tbe  felbft  bie  ©d^rifft  unb  felbft  baS  Sßefen. 


Uruck  von  Ehrhardt  V  •  8. 


Ana  dem  Verlag  ?on  MAX  UIEMEYER  in  HALLE  a.  S. 


Sammlung 

urzer  Grammatiken  germanischer  Dialekte. 

Ilci'ansgegeben  von  Wilhelm  Braune. 

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A.  Hnuptreihe. 

I.  Ootische  Ursmmatili 
zeichniss  von  Wilh.  I 

II.  Mittelhochdcutsclic  Uramniatik  van  Ilermnnn  Faiil 
i.  Aufl.  1894.  XII  u.  173  S.  A  2,80 

III,  AngelsSchBiBche  Uraumialik  von  £d.  Sievera.  3.  Aufl. 
(Iq  Vorbereitung). 

IV.  ÄltnordlBcbe  Grammatik.  1,  AltialUndischc  und  alt' 
norwegiBche  Grammatik  unter  BerUukBiehtiguiig  des  Ur- 
nordischen  von  Adolf  Noreen,  1892.  2.  Anfl.  S14  S.  ^  6,0ft' 

.  V.    AlthocMeutsche  tirammaiik  von  Wilb.  Branne.    2.  Aufl.' 

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von  J.  II.  Gallöe.    1891.  X.  llliS.  JS  2,lift 

B.  Ergänz  ungBTeihe. 

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von  Friedrieh  Kluge.    1886.    108  S.  ^2,60 

lard  Sievera.    1892.   XVI 

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Prosa -Ueberaetznne  vom  Jahre  1152.     1886.     VIII  nud  144  " 

.  2.    Lebens -BeBchreibuug  des  Herrn  (Jöxeas  r.  Berllcbingen 

Abdruck  der  Original- Ausgabe  von  Steigerwald.  Nürnberg  1731. 
1886.    Xu.  ms.  JH,m 

3.  Picard,  Mfediucre  et  tanipant  on  le  inoyen  de  parveuir  und 
Eneore  des  Menechmes.  Abdruck  der  ersten  Separat-Anagabr" 
von  17D7  n.  1802.     "■""      '-  "  "  ■' 


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gegeben  von  n.  Panl.  2.  Aufl.  Isfla.  VIU  u.  40  S.  J«  Ü,40 
).    •].    Heliaiid.    Herausgegeben  vun  0.  Behagliel.    1SS2.    XVI  ii. 

225  S.  ,/k  2,40 

}.    ").    Kndrnn.    IIiiraiiBgcgebeu  von  B.  Sjinuus.     IfiSS.    VII  nnU 

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).    fi.    finul);  Itothcr.    Herausgegeben   von  K.  v.  Balider.     1W84. 

IV  und  162  S.  Jt  1,5tl 

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1886.    IV  und  111  S.  ^1.30 

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j.    0.    König  Tirol,  Winsbeke  u.  TTIuBbekln.    Herauagegeben  von 

Albert  Leitzmaiin,    1888.    IV  n.  fiü  S.  Ji  0,80 

).  10.    Kleinere  Deutsebo  Gedichte  des  XI.  nnd  XIL  Jabibimdertä. 

Herausgegeben  vou  AlbertWaag.   1890.  XL!  u.  Ifil  S.  ,Ä  2,00 


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Altnordische  Sagabibliolkek. 

Herausgegeben  von 

Qustav  CederBchiold,  Hugo  Gering  unil  Eugen  Hogk, 

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Bd.     I.    kre»  Isländerbiieh.    Hcrausgeg.  von  Wulfgang  Golthe: 

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Mann  Eberlin  von  &ünzburg, 

Ausgewählte  Schriften 

L.  I. 


Herausgegeben 

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Ludwig  Eivders. 


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Halle  a.  S. 

Max  Niemeyer. 
1896. 


Neudrucke  deutscher  Litterattir werke  de«  XVI.  und  XVII.  Jahrhunderts 

No.  189—141. 


Johann  Eberlin  von  Gilnzbuig,  der  neben  Luther  sprach- 
gewandteate  nnd  sprachgewiilfigste  Pamphletiat  der  beginnen- 
den ßeformationszeit,  Eberlin,  der  trotz  Strubel's  verdienst- 
licher Arbeit  (im  Litterarischen  Miisemn,  Altdorf  177S,  I,  363 
bis  422)  von  der  deutschen  Litteraturgeschichte  lange  Ver- 
gesse ngeweaene,  ist  in  neuerer  Zeit  mehrfach  in  ausfuhrlichen 
Monographien  behandelt  worden,  wohl  nicht  zum  mindesten 
Teil  auch  deshalb,  weil  die  in  ihm  gghrenden  and  von  ihm 
EDin  Ansdniok  gebrachten  Ideen  auch  unsere  Zeit,  wenii  sehou 
in  anderer  Form  und  Gestalt  bewegen.  Wir  nennen  von 
solchen  Arbeiten:  Bernh.  Riggenbach,  Joh.  Eberlin  nnd 
sein  Reformprogramm,  1S74;  Max  Radlkofer,  Joh,  Eberliu 
von  GUnzburg  und  sem  Vetter  Hans  Jakob  Wehe  von  Leip- 
heim  etc,  1887;  und  Julius  Werner,  Joh.  Eberl.  v 
evangelisch-soziale  Volksjreund  etc.  (und  ktlrzer  in  desselben 
Soziales  Christentum,  1&!)5,  u-d.  T.:  Ein  christlich-sozialer  Agi- 
tatorini Reformationszeitalter,  S,  140  ff.),  wozu  auch  der  histo- 
rische Roman  Hans  Blum's,  Die  Aebtissin  von  Sückingen 
18S7,  gezählt  werden  kann.  Auch  das  ausführlichste  diesei 
Werke,  das  von  Radlkofer,  kann  von  Eberlins  Schriften 
jedoch  nur  einen  zusammengedrängten  und  deshalb  filr  das 
weitere  Eindringen  in  seine  Ideen  nnr  ungenügenden  Auszug 
geben,  so  dass  es  dadurch  gerechtfertigt  erscheinen  wird,  wenn 
wir  die  bedeutendsten  seiner  auch  in  den  grüssten  Biblio- 
theken seltenen  Schriften  durch  die  Aufnahme  unter  die  j,Flug- 
schriftcn  aus  der  Reformationszeit"  einein  weiteren  Kreise 
^Dglich  zu  machen  ati^rhen. 


IV  Eiulcituüg. 

Die  erste  Schrift,  zugleich  als  Ganzes  angeBehei 
fangreichste,  mit  der  Eberiln  hervortrat,  sind  seine  ,15  Bunds- 
genosBeu',  weiche  von  Pamphiliis  Geiigenbath  in  Basel,  aber 
ohne  Augabe  von  Verfsaser  und  Drucker,  Jahr  und  Ort,  ge- 
druekt  wurden  (vgl.  den  Nachweis  hierfür  bei  K.  GJldecbe, 
Pamphil.  Gengeub.  S.  SS9).  Jahr  nnd  Ort  wird  jedoch  bezeugt 
in  einer  andern  Schrift  Eberlins,  n^licb  iim  Schluss  von  „der 
7  Pfaffen  Trost"  mit  den  Worten:  „ihr  wollet  unsere  ersten  15 
Büchlein  über  mancherlei  ausgaagen  zu  Basel  im  J.  1521  lesen"; 
und  dasB  Eberlin  der  Verfasset,  ergiebt  sich  aus  seinem  auf 
dem  Titel  und  zum  Schlnss  des  „Letzten  Ausschreibens"  (vgl. 
S.  175  n.  205  uns.  Ausg.)  angedeuteten  Namen;  J[ohann]  E[ber- 
lin]  M[agister]  Wflttenbergensis]'),  der  ebenso  in  anderen 
Schriften  wiederkehrt,  in  denen  er  auf  die  15  Buudsgenossen 
Bezug  nimmt,  ja  sich  ausdrücklich  zu  ihnen  bekennt.  Ausser- 
dem  liegt  aber  auch  in  der  Schrift  ,Mich  wundert,  daas  kein 
Gehl  im  Land  ist'  ein  direktes  Zeugnis  dafilr  vor,  wenn  es 
dort  beisat:  „Eberlin,  der  geschrieben  hat  . .  .  das  letzt  Äua- 
sohreiben  der  16  Bundgenussen".  Geschrieben  sind  die  15 
Bundsgeooasen,  wie  bereits  erwähnt,  imj.lä2l;  sie  erschienen 
als  einzelne  Flugschriften  in  schneller  Aufeiuand erfolge:  der 
erste  Bundsgenoss  kurz  vor  Beginn  oder  zn  Anfang  des 
Wormser  Eeichstages,  zu  einer  Zeit,  als  in  vielen  Kreisen  noch 
die  kühnsten  Erwutungen  von  dem  jungen  Kaiser  Kart  V. 
filr  die  Reformation  gehegt  wurden;  vollendet  waren  sie  schon 
im  Oktober  dieses  Jahres,  da  am  21.  d.  M.  Salandron  b  Chur 
an  Vadian  schreibt:  ,Apud  nos  circumferuutur  . . .  XV  cuD- 
foederati'  (Siml.  Samml.  in  Zürich;  vgl.  Radlbofer  II"). 
Sie  machten  weithin,  besonders  in  SUddeutschland,  grosses 

')  Ob  man  M.  W.  in  der  oben  angegebenen  Weise  er- 
gänzen darf,  künnte  zweifelhaft  sein,  da  Eberlin  unter  den 
Wittenborger  Magistern  (bei  Küstlia.  Die  Baccalaurei  und 
Magistri  der  Wlttenb.  phiioB.  Facultät.  H.  II.  ISSR)  sich  nicht. 
Tornndet,  auch  nicht  erst  in  Wittenberg  1522,  sondern  schon 
In  Basel  1400  Magister  geworden  war.  Doch  wird  Radl- 
kofer  S.  54  das  Richtige  getroffen  haben  wenn  er  meint, 
dass  Eberlin  „voll  freudigen  Stohes,  nnnmelir  in  WittenberK 
von  den  Häuptern  der  Reformation  seihst  durch  Wort  nnd 
Beispiel  Belehmng  zu  empf&ngen,  auf  diese  Stadt  sein  autgi- 
steriam  BasiUense  Übertrügt".  Jfl^l 


Einleitung.  V 

Änfsehen  (vgl.  ii.  a.  den  Brief  Casp.  Ämman's,  des  Angaatiner- 
Provinciala  in  Laiiingen.  der  liier  Eberlin  vielleiclit  hatte 
hennen  lernen  —  vgl.  nntea  — ,  ao  Veit  Bild  in  Augsburg 
vom  15.  Dez.  1521,  in  welchem  er  bei  letzterem  die  15  Bnndes- 
genossen  bestellt,  in  Ztschr.  f.  Schwaben  u.  Neubng,  XX,  20S, 
Nr.  192),  so  dass  aie  bald  vergriffen  waieu  nnd,  wenn  auch 
nicht  alle,  duch  mehrere  in  neuen  Auflagen  gedruckt  werden 
muBsten.  Kein  Wunder!  denu  in  denselben  brachte  Eberlin 
eine  die  Zeit  bewegende  Frage  nach  der  andern  zur  Sprache 
und  deutete  vielfach  auch  an ,  auf  welche  Weise  die  vor- 
handenen, allgemein  empfundenen  MisBBtünde  nach  seiner  An- 
sicht beseitigt  werden  aollten. 

Ale  Eberlin  seine  ,BundesgenDsseu'  begann,  befand  er 
sich  als  Ordensbruder  imd  angesehener  Prediget  im  Franzis- 
kanetklcster  zu  Clm,  aus  dem  er  jedoch  Ende  Juni  durch 
seiue  Mitbrilder  ausgestossen  wurde;  am  29.  Jnui  hielt  er  seine 
Abschiedspredigt  aji  die  Ulmer  (Radlk.  10).  Wie  viele  der 
BundsgenoBsen  noch  in  Ulm  geschrieben  sind,  läast  sich  nicht 
feststellen,  ein  Teil  wurde  jedenfalls  auf  der  Wanderschaft 
verfasst,  auf  welcher  wir  ihn  zuerst,  Auf.  Juli,  in  Baden  bei 
Aargau,  später  bei  seinem  Oheim,  Mathis  Sigk,  Stadtschreiber 
zu  Lauingeu  an  der  Dunau  trefTen,  von  wo  er  sich,  Augs- 
burg mit  kurzem  Aufentlialt  beriihrend,  nach  Wittenberg 
begab.  In  welcher  Stadt  er  bald  nach  der  ßUckkehr  Luthers 
von  der  Wartburg  (7.  MSrz  1622)  eingetroffen  sein  mag  und 
vorerst  bis  etwa  Jidi  1523  verblieb.  Hier  verfasste  er,  neben 
anderen  Schriften,  das  „Nene  und  lebste  Anssch reiben",  worin 
er  die  Bnndsgenossen  von  dem  Leser  Abschied  nehmen  lässt, 
und  das  sich  von  den  Bundsgenossen  selbst  nicht  nur  durch 
die  ruhigere  und  mildere  Sprache,  sondern  aucli  durch  ge- 
klärtere  Ansichten,  die  er  im  Umgang  mit  den  Wittenberger 
Theologen  gewonnen  hatte,  vorteilhaft  auszeichnet. 

Die  von  uns  dem  Teit  zu  Grunde  gelegte  Ausgabe 
'ist  durch  diplomatisch- genaue  Wiedergabe  der  Titel  vor  den 
einzelnen  Bundsgenossen  hinreichend  angezeigt.  Wir  be- 
merken deshalb  hier  nur  noch,  däss  uns  mehrere  Ausgaben 
zu  folgenden  Bandsgenossen  vorlagen: 

Zum  I.  B.  eine  zweite,  im  Titel  vüllig,  im  Text  fast 
vüllig  mit  der  ersten  Übereinstimmende  Ausgabe,   deren 


T  Einleitimg. 

weuige  und  geringe  Abweichungen  in  den  Fussnoten  ^ 
zeichnet  siiid.  —  Der  I.  B.  ist  auch  bei  Boecking,  Hnt- 
teni  opera,  V.  II,  101  ff.  abgedruckt  (nach  ed.  2),  welcher 
Abdruck  bei  einigen  Stellen  au  berdcksichtigen  war. 
Zum  VII.  B.  wurde  als  zweite  Ausgabe  benutzt: 
ffiaS  Io6  b«  pfflti  I  xn  uon  bem  utinüjsen  toftm  ]  b« 
gelegt  iBirl  bon  bem  gemainen  |  Bnuerpenbigen  BdM  auff 
inefe  I  lefeu,  Bolguuae,  Segtefinu^,  |  f^Bent,  bte^r'flf.  ifl"^' 
tag  !c.  I  äinb  üö  lob  ber  ^fat-  [  rec  bnnb  fttr  nJti=  |  gen  llap= 
Ion.  —  6  El.,  letzte  Seite  leer,  in  4".  in.  Titeleinf.  (unten 
3Engel,  welche  mit  Windmühlen  gegen  einander  rennen); 
8.1.  et  a.  (Zwickau,  Jörg  GJastel,  162Z;  vgl.  Weller, 
Eepertor.  Nr.  2038). 
Ausserdem  verzeichnet  Weller  Hr.  2037  und  2039 
bis  2041  noch  5  andere  Ausgaben,  darunter  (Nr.  2037)  2 
Gengenbaeh'sche.    Dieser  Buudsgeuoss  muss  demnach  bei 
den  Keitgenossen  besondereu  Ankkng  gefunden  haben. 

Zum  Vm,  B.  eine  im  Titel  und  Test  bis  ins  Einzelste 
Übereinstimmende  Ausgabe,  die  nur  einige,  nicht  einmal 
alle  Druckfehler  des  ersten  Dnicks  verbessert  hat. 

Zum  IX.  B.  eine  im  Titel  nur  dadurch  verschiedene 
Ausgabe,  dass  die  Zeile:  Xiv  .  IX.  biibfgno6  fehlt.  Im  Text 
sind  unr  wenige  Druckfehler  der  ersten  Ausgabe  verbeasen. 
Zum  XII.  B.  lagen  3  Ausgaben  vor,  von  welchen  die 
2.  n.  3.  sich  im  Titel  dadurch  unterscheiden,  dass  Z.  1,  2 
u.  3  die  Worttrennungszeichen  (=)  fehlen. 

Zum  Xin.  B.  eine  zweite  Ausgabe,  im  Titel  nur  da- 
durch verschieden,  dass  Z.  4  Sc^wti^er  hat. 

Von  dem  „nenen  u.  letzten  Ausschreiben"  erschieu 
1523  zu  Wittenberg  eine  niederdeutsobe  Uebersctznng 
imter  dem  Titel : 

eijrt  n?e  bnbe  bal^  |  lefte  Bt^tcr^uent  [  bev  .  j».  bunt= 
ge.  I  iiale»,  3.  E.  1 9«.  B,  ]  mi9  bölbit^,  be  l^bt  |  natet 
[sie]  fi*.  II  »itteiuberd&  |  Si.  D.  xmi-  —  Am  Sohlusa ;  3.  S. 
IDl.  ®.  Seue  in  ^Spl^nge.  —  S'/s  Bg.,  letzte  Seite  leer, 
in  4".  m.  Titeleinf.  (unten  die  beiden  L5wen  mit  ver- 
Bcblungenen  Schwänzen;  Drucker:  N.  Schirlentz.  Bei 
Panzer,  Annal.u.  Wellet  fehlend). 


Einleitung.  VII 

Wir  ha'ben  diese  Ausgabe  an  einigen  Stellen  in  den 
Noten  berücksichtigen  müssen. 

Dem  Text  haben  wir  eine  Reihe  sachlicher  Anmerkungen 
zugefügt,  von  denen  wir  hofifen  voraussetzen  zu  dürfen,  dass 
sie  den  meisten  Lesern  wenigstens  insofern  willkommen  sein 
werden,  als  sie  ihnen  das  Nachsuchen  in  andern  Werken  er- 
sparen. Ob  darin  das  richtige  Mass  getroflfen,  sei  der  Be- 
urteilung anderer  anheimgestellt !  An  einigen  Punkten  inussten 
wir  freilich  unsere  eigene  Unkenntnis  der  betr.  Dinge  ge- 
stehen, der  auch  das  Wissen  anderer,  um  Auskunft  befragter 
befreundeter  Gelehrten  nicht  abhelfen  konnte.  Vielleicht  ist 
Jemand  aus  dem  Leserkreise  im  Stande,  die  unerklärt  ge- 
bliebenen Punkte  zu  erläutern;  wir  würden  die  uns  zu- 
gegangene Belehrung  dankbarst  im  folgenden  Bändchen  nach- 
träglich zum  Gemeingut  machen. 

Neben  den  sachlichen  Erläuterungen  erschien  aber  auch 
eine  Worterklärung  ebenso  wünschenswert.  Wir  mussten  je- 
doch aus  zwei  Gründen  hier  davon  absehen:  einmal  würde 
die  für  dieses  Bändchen  vorgesehene  Bogenzahl  dadurch  über- 
schritten worden  sein;  dann  aber  würden  bei  den  andern 
Schriften  Eberlins,  welche  das  zweite  Bändchen  bringen  soll, 
Wiederholungen  unvermeidlich  geworden  sein,  weshalb  wir 
es  vorzogen,  die  nötigen  Worterklärungen  erst  am  Schlüsse 
der  Schriften  Eberlins  in  einem  besonderen  Glossar  zu  geben. 

Trotz  aller  bei  der  Correctur  verwandten  Sorgfalt  müssen 
wir  schliesslich  doch  bitten,  auf  S.  65  in  der  Ueberschrift  II 
in  VI,  besonders  aber  S.  89  im  Titel  .  XL  in  .  IX.  verbessern 
zu  wollen. 

Ob  er  r  ad  bei  Frankfurt  a.  M. 

L.  Enders. 


I:?;»  E[äg(id)c 

ftag  an  be  cf)vi(tltc()e  ^o- 

mildjeii  !al)fei-  ßarottim, 

ÖD  luege  'JiDCti.ir  ßiit^etS 

öiib  ißtric^  t)DH  gurten. 

Sliid^  öoii  luegen  ber  ßiirtifane  bn))  bdt= 

te(  ntüiirf),    3;(i§  .ßatifcrlic^  9Kaicftot  fi^ 

li]  lüt  Ia[}  foUirf)  U'üt  ina-furen. 


3)cv  cvft  buMöpofj 


BriLstbikl  Karls  V. 


I  <5ii .   , 

1j  .jiiij.  mit  gciellcn  gniig  je  t£)uii  ö]i(er  üerbÜTibt« 
''*^  nü%  bcbuiitft  iiiicö  nüglicE)  Jcin  qH  mein  reb 
äii  fctm  ü(f  boS  trclü  abelitfi  ctjriftlii)  ^Ör^  Pnfcrä  ge« 
iiibigüften  fatjjerä  Kori)(i,  in  t)offnuiig  (d  fein  S'o^feriii^e 
inüicftot  aU  »nfet  ^»"P'  löo'  öcriti^t  imirbe,  arte  onbcre 
bnbertfuJii  Ijcttcn  gifli!  unb  ^qI)I.  9Ht  üerarge  mirö  o 
frunnner  ffa^fet  baä  ic^  (d  tfknb^  für  bcin  gcnflbig  an- 
gefilmt  ttit,  bornt  gtoffc  not  Bnfert  ^aib  mb  gtoffc  t)off- 
nung  jA  bit  trcißt  mti^  bar  jit,  lüoä  tft  aber  Dil  not  ju 
crjelcn  Unfer  gmctneii  trubfal  fo  auc^  Suiin  Onb  SDion 
tiiib  ftdra  ein  miticiben  mit  ünß  ^otien,  ^otxä)^  roiffen  mit 
off  erben  nieman  ju  flogen  bann  bir,  als  unfcreni  £|ou)jt, 
ünfercm  (eng  geroünfiftten  tinb  gan^  angendmcn  faljfer,  jü 
bit  ftabt  oE  Biifet  ääDetftc&t,  önfer  Hoffnung  önb  jiifiuc^t, 
be§  ta^  ünfe  gentenen  bn  t^eiirct  fürft.  9tiin  mar  mie 
genäbiglicft  Onfer  gut  nitt  bir  ()anbfet  ber  bitfi  fo  ein  ^oiS) 
begabte  aeatnr  mit  fein,  ein  lt)b  fcci  eer  bnnb  giit,  bc6' 
gticten  nit  ifi  gfin  in  taufcnt  iaren,  bem  on  blnt  önb 
loiberfptuc^  fo  Dl)t  lanb  [Dnb]')  teilt  Uff  erben  mib  in 
loaffer  ge£)orfam  ift.  Sl&er  in  funber^eit  leütfi^e  lanb,  bie 
bo  finb  baS  ^är|  ber  c^riften^eit,  finb  bir  ju  Hiiltiger  ge- 
t)orfani  Bnberroorffen,  olfu  baö  nlCe  mtijen  Dnb  fürfit^tigen 
iirt£)etlen  ein  got  gefcHig  rcgiment  föH  önber  bir  crfton, 
baä  beine  öorfarcn  teütfcfjc  laqfer  fo  cmftlirfi  Onb  ü^I  be- 
girt  I)n6en,  ober  on§  fonbcrlidiem  ütifieil  got^  bir  Bor 
begatten,  fotic^ü  loötleft  ingebeuif  fein  o  cfiriftlic^er  t)crr, 
Onb  nim  boS  fdjluärt  gottcä  in  bie  Ijanb,  fcf)imi  bnb  regier 
baä  abcli^  onb  ^ocfierfoufft  t^rifilic^  oold  funbcrlii^  ber 
teütf(l)en  notion,  ml^e  bir  bon  got  funberlid^  bereif  loitt 
boä  fq  für  anbete  empfencfli^  ift,  I)a^Ifameä  regimentä 
na<^  ^)  c^riftliiiier  orbnung  baS  jortu  bor  aufe  ncnicn.  §Iin 
ii)riftli(^  roäfcn  ftot  borinii,  baä  nion  ein  onbäc^tig  ^r^ 
trog  jii  got,  unb  oin  cvlii^cn  offrecI)tcn  luanbel  jit  bem 
nfic^ftcn  menfc^cn,  loo  folit^ä  t^riftlii^  lucfcn  pflonftt  ift 
in  eitn  Botrf,  mag  Dcmünfftig  tcgintcnt  biner  So^fcrlii^en 

•)  Ziiaatz  Büükiug'a  II,  lo2.  —  ")  na^  1. 


I 


Bunds  gen  oss  I.  3 

niciifftat  BerfnniHic&  fein.  SBiib  loic  iodi  jottfi  c^rifKii^ 
iDt'fm  (oH  in  aKer  luälf  ein  fürgnnß  ^aii,  ift  bod)  gct 
gfellig  baS  ts  in  tcüljt^en  (onbcn  roibct')  uffgang  [2Iij''j 
bflrinncn  cö  (aibcc  laiigi'  \ax  öcrborgen  ift  grlegcn  (olä 
aud)  in  alter  diriftcn^eit)  aber  jeg  gcfalt  c§  got  bttä  in 
tEütfc^cr  notion  lüibcr  ein  Brfprung  i\ab  in  aöc  luält  ein 
^riftlid^  roäfen,  mit  5)  borinat#  mife  Qubca  gcfi^e^en  ift, 
»nb  nit  on  funbere  otbnung  gottcS  ift  cim  atfiaiifd^cn 
InkJet  fürberlic^  aHlueg  teiitfcölanb  Inilltg  ge^orjam  gcfin 
B^  niitwitrcfung  gotteö,  boä  tx  t)at  äu  feiner  jeif  fiet)[fQnic 
bing  Quft  btfcr  ge£)or(Qin  roöUcn  roürcten,  aU  je^  fc^ieinlicE) 
ift  off  bifcn  tag.  jiann  Bt)f  jor  long  Ijot  in  tcütfc^er 
natiun  önentpfintlirf)  grünet  ein  fonicn  alte§  gilt,  ©nbtile 
finn,  f(|nrpffc  uernünfftige  anfc()icg,  maiftetlic^c  arbeit  in 
alten  £)anbtKicrcfen,  erlantniiS  atler  gef^rifften  bnb  aßer 
fiirberüc^cn  fprai^cn,  ein  netö  nu|It(^  fünft  ber  buc^trutfenj, 
begirb  einangetifi^er  lere,  ein  gefntten  ab  atlcr  luartteit 
ünb  crbetteit^).  ®ie  bing  atte  finb  ootä^ten  bnrc^  titfot 
in  ünferen  lonben  ücrborgen  gcfin,  aber  au%  ^inimfifdjcr 
^glff  gonb  bie  bing  oltc  ^dvfiii:,  Stlfo  baS  teütfdje  nation 
iDunberbarlic^  Dnb  fc^on  botbcrait  ift,  alä  am  begirlicft, 
fi^on,  fügli^  öotiJ,  baä  luirbig  luurbe  Dnb  bem*)  jii  t^ail 
iDurb  oin  fo  d)riftcnti(^cr  faifcr  bcr  bn  bift,  foK  bii^  folicbö 
bcffiegen  jn  funbercm  fl^ft  önb  tieb  jü  tcötfc^er  nation. 
©oti^  göttlii^  o&gemett  fernen  geroorffcn  Don  got  in  bie 
teutfc^c  Jörgen,  jit  fürbcren,  incren  Onb  fdiü^en,  boburc& 
bcin  reift,  lob  Dnb  fAtigfeit  gcmcret  roüvbt  Dnb  enjigliit) 
gefcftiget.  SSi^  anift  o  mäifttiget  fa^fcr  baä  ^o^i"'"  rEiiäilin 
aUer  lofitt  betont  ain  mi}ab  ift  atteä  nu^ee  in  teütfcfien 
lonben,  ber  angefangen  t)at  ju  entbcifen  bie  ingcioorffncn 
brunnen  iftriftlit^ä  loöfen^  in  Derftanb  Dnb  in  IdSen,  ba- 
runib  er  eioigio  tob  wirbig  ift.  jior  naft  ift  jü  groffem 
^ai(  furamen  Srnfnniä  Don  3?oterpbani  ber  ntit  cnglifftem 
ingeniunt  für  Dnb  für  mit  gütigfeit  g6ttlidie  gaben  gcmcrct 
l)at  in  Dnfi.  !Bcnen  bingen  gar  mot  gennßet  ^at  ber 
büfter  tntrf,  aiä  bincr  fjo^en  Ucninnfft  roiffenb  ift,  06- 
gcmcttc  äioEn  man  £)a&en  bie  crften  ftain  gelegt  aOeS  ^oiB, 

*)«&(rldt  1.2.  — ')ben  1.2. 


1. 

bcncn  oiidi  t)^l  oiibcre  neben  bt^ilfftii^  ftnb  gejin,  oK: 
SocDb  miinpffling,  boctot  ^io^ou  Don  Saii^crfpcrg  im  (St- 
]a%  bortov  ißUid)  fvafft  oon  SStni,  3o£)an  ©tfolantpabiuS 
in  (djiüiiSeit,  mit  iten  anfangen.  §at  audj  faft  [2Xiij]  ge- 
nüget bein  ^onbct,  bit  trem  nü5ri(^  ünberluifung  Bilet 
froirniKit  (c£)iilntciftcc  on  oilcn  orten  afS  drotonis  onb  Sa^riW 
jfi  r^tttftüt,  SRii^ndiä  ^tfllJac^  aii  ^agnoiD.  Spinicr  Onb 
©crbcttiuS  ä"  ^for^cn,  Sörafficani  onb  ^cnritfi  manni  jä 
Sübhiflen.  ©gibiuä  ttautinoffcr  jü  ftutgorb,  Bnb  t)nr6, 
^oifan  f{6iuiblin  jfi  aJicmminflEii,  Euclenö  ä"  Siürcntierg, 
Slefcnnä  s«  Sranrffnrt  jt.  3)0  nun  gott  ber  ^eri  lang 
Bor  ^in  biird)  oBgemctter  unb  irer  gli^en  Reife  önb  arbeit 
aud)  bitrrf)  B^lcr  Qnbädjtiger  (cüt  entftliift  fürbit  äu  gott 
berrit  ^at  finn  onb  gcniut  anii  fitten  önb  ^Srgcn  bct 
tcütidien,  ju  begirb  i^riftlic^cä  mdjcn,  Onb  je^  bie  äeit  bo 
lüosi  in  ber  bcin  fribli^  gotgfetlig  rcgintEiit  nn  gon  fott 
in  teütfc^cr  nation  fnnbcdi^,  ^at  got  ge^^idt  srocii  funber 
Dfeevmeit  fün  Onnb  ettcüditc  bottcn  311  bctoiten  beinen  loög 
in  baä  regiincnt,  bnb  bic^  jä  laiten  bnb  raijfcn  in  beinern 
fiicgang,  burc&  bercn  miia  unnb  flq^  aUeö  ab  lung  get^on 
löiirb  baä  bir  irrung  brfldite  an  bincm  anqjt. 

N3fi'  äiuen  göltet  botteii  finb  Söfcittinnä  fiufficr 
onb  Sßtricft  Don  §uttcn,  fic  finb  Boib  teütf[^  ge- 
boren t)0[^  gclert  önb  c!^rifl[id)C  menner,  bie  att,  ir  tag  bo 
^in  i3erid)t  Ijoben  baä  gottcö  ecr  ein  fürgnng  t)ette  wie  e3 
fii^  ergaigt  in  ireut  auöbrui^.  ®Qnn  woä  fliegt  ojtbecg 
SRactinuS  Sut^er  mann  aiii  luttierc  rainc  bargübung  eioan' 
getifc&er  lere  in  [t^iilen  Onb  Off  bcn  l>vebig  fti'ilen,  ba  man 
oqt  ^unbcrt  iat  0§  funbcrer  uer^ändnüfe  gotä  getert  ^ot, 
bie  Jodlt  für  got,  ben  9(nHc^ii)t  für  S£)riftum,  fflarrabam 
für  ^]mt,  fasert]  für  marfiofflige  bing,  baruff  gat  oltc 
orbcit  aJtartini  baä  croongelif^  d)riftlii:ö  lere  luiber  on  tag 
tummc,  onb  got  ift  mit  im,  bann  ogl  ^odjgelerter  gc- 
f)dr^igtcr  minner  in  allen  orten  nit  allein  teütfc^er  nation 
ani^  oHeS  Europa,  im  jiifpringcn  Dil  ftonnncr  diriften, 
from,  nmn,  pfoff,  (09,  mün^  nunn  l)altcn  e8  im  ^ärgcn 
mit  im  ob  fic  f^on  offcnttid)  nit  rebcn  b&rffeii. 

H  Slilrid)  Bon  itnttcn  übt  bie  fäbcr   cnb  ba^  fi^roört 


EundKgcnoss  I.  5 

jä  EriKcdcn  oltc  Iciitfiftc  ctbcrfcit,  iit  hm,  a,loühm  Diib 
ltifltl)cit  boö  tcütjific  notion  (toöldie  alWEg  ir  (clbS  gni'igfaui 
gcfin  ift  iti  oIEcr  notiirffl  jii  Ii)ptid)em  üben,  im  gclt,  iu 
frH-[2tiij'']i:ftten  bct  ürb,  in  itüglic^cn  gciuonfjeitcn  Onb  gc- 
fojen.  SKun  aber  ift  in  crbcrfnif  tmb  I^bS  notuffft  gar 
gcft^iwcEit  lüorbcii  biircf)  onüg  Iclit  al§  bu  ^örcn  mlirbfl. 
3ft  nun  tunbttiiS  baö  rain  cffiangeüfc^  pveUQ,  and}  tctto 
Bnb  gloubcn  mit  nÖHgcv  (t)bS  nnrung  not  finb  jii  ficil- 
famem  rcgimcnt  iu  bciiicm  tdilfd)cn  lonbt,  bnu  jit  wiH  bir 
onb  biucn  Biibcrt^oucii  gott  bclifen  burdj  9KQttiniiiii  Sut()cr 
.Bnb  ^utttn.  Stbcr  nlö  günftig  bir  got  ift,  fo  miberig  ift 
bir  ber  leßfcl,  Wo  er  ntöc^t  biu  frnntin  i^lci^  öerfcren  fo 
f^rct  er  nit.  S8nb  luolt  got  bu  lueteft  bem  IDertuficnfi 
nimmer  jii  regieren  roorben  in  biner  iugent  bou  bem  bu 
uit  v\)i  ^rifttidier  frqtieit  ^aft  mögen  leren  nod)  onberio 
isaä  eim  folit^en  grolfeu  fürften  nötig  ift  unb  fürbertit^ 
TOog  fein,  id|  beforg  ber  b6|  finb  ^ab  foli^ä  jiigeriift,  üub 
got  t)Qt  rf  Uerljengt  über  bicfe,  baä  bar  B§  aller  loAlt 
funbtlitfi  iDurbe  wie  obctitö  beiu  gcmfit  loere,  boä  eä  au4 
in  fincr  inget  nit  ^at  mögen  gebracbf  werben  Bff  laftcr- 
lic6e  bcmitt,  bor  nac^  Bft  anricfit  bc§  tcüfclä  ift  bin  framnie 
flcwiffen  gii  ttiail  wovbeu  an  ftat  ainö  fcelen  fürer,  eini 
barfjiffer  mfini,  cft  ber  jnl  ber  npDftüBliftöen  obferuouger, 
mcli^ee  beweinen  oql  frumnter  c^riften  Bnb  tag  unb  uodjt 
gott  bitten  ba*  er  bljftanb  tf)ii  bem  fninimen  S'Q^fer,  unb 
im  gä  Dcrfton  geben  fein  göttli^  lob  öub  in  ertöf;  Dom 
growen  glifincr,  bann  loo  bu  nit  an  bem  ort  fürficiitig 
bift,  fo  ^Iff  got  bir  onb  Vn%,  onb  got  crl)&ri't  anbdc^tig 
gcbit  bnS  für  bitfj  geftfiidit,  tfjftt  bir  ^ijtff,  baä  bu  ge- 
legten  ftrirfeit  empfliicfift,  bar  ömb  wir  (ali  loir  ^offen) 
bewegt  finb  oon  gott  onfer  flog  jä  bir  ftcUcn.  IBebencf 
.  in  beim  ^o^en  ocrftonb  wer  bocf)  ber  feq  bem  hu  all  bein 
t  geheim  bertruweft,  er  ift  ein  barfitffcr  oon  ber  obferuan^ 
I  fio(^fertigIi(6  genant,  unber  wcl(^en  leüten  alltoeg  Reine 
[  Biitft  Dub  Keine  wyfe^cit  ift  gcfin,  bie  fic^  6effer  erjaigcn 
[  Sonn  fit  finb,  beren  gröfte  jal  gar  tmwiffenb  ift,  Bnb  ob 
■  mber  taufent  a^ner  bi)  ^n  oerfteubig  ober  gelert  ift,  fi^t 
frt  nnber  in  alä  3;nnic!  Bnber  ben  löloeii  unb  fürberfidi 
beid)t  oatter  ©lapion  nie  b^  in  gcaiijt  ift  gewafen 


J 


6  Biinris^enuss  I. 

funberlic^  flclcrt  uotö  gciftlicfi,  unb  niiiipt  (Ij  (etbä  trunbet 
roic  bu  bid)  bclabm  ^nb[t  mit  bifcni  mciildjen. 

0  fnimincr  taifcr  tl|it  btrf)  ber  bflttcl  iiiünc^  q6, 
funbcr-[2(,,]tic^ ')  bcr  ofifmionticr  batffiffer,  bann  bin  Dit- 
jc^Ibig  geniüt  i|t  311  root  tniroifi  ireni  groffen  alefan^. 
gcog  in  otlet  tcütfc^ei:  notion,  nllf  fürftcn  Biib  öerrcii 
ßat)ftli{^  ober  inftltliit),  oKc  ftcnb  öitb  fttt  bie  ctiunä  mit 
in  'SU  [(Raffen  ^abcn,  bie  nit  ficft  ber  bärfuffer  a&t^änb 
aU  Dl)!  f^  nifigen.  iiein  Ooufarcn,  ber  filig  SKaEimilian, 
fiot  inen  andf  ctroon  gcbyc^et,  aber  Ijat  nit^t  mit  feim 
Btiditbntter  t>ggend)t,  npeber  nor  noc^  nadi  ber  btjäft,  tmb 
in  ber  beiftt  Inoft  er  nit  bflä  ber  muni^  in  cttudrunib  ju 
rebc  ftedct,  baä  mit  feim  mitten  im  röniift^en  rcicft  cer- 
^onblet  tocre,  er  fagt  jit  bcm  blji^tBatler,  ^err  meine  fadien. 
i)ab  iä)  mit  tolifer  leüt  rnt  oet^on,  fragen  in  nit  nnt^,  loaä 
ic^  bqii)t  bnö  abfoluieten  in  gotö  namen,  o(ö  balb  bie  bgcftt 
06  ifd^  (d)icft  er  ben  muntren  roibcr  I)eim.  Sie  münd) 
fiiidten  int  an^  fein  gelettcn  nion  fo  er  b^c&tcn  molt, 
oinö  tt)ailg  batunib,  bnnn  fie  günncn  (oUcti  eet  ben  gcictten 
nit  65  inen,  |d  mnften  Jie  wo!  bo§  ber  (Qqjcr  äUoEtmilt- 
annS  fninen  bejunber  rat*  fraget,  ^n  follii^ein  ftiid  Dolg 
int  nacft  bn  fruntmcr  ttjeürcr  fiirft,  bu  iDirft  glüif  tmb 
[)ail  ^abcn  ünb  groffen  gunft  Don  teiitfi^eiit  lanb.  2Sir 
gebenden  pfft  aufi  tcüfeiö  lifte  f^eft  fummeii  ^ii  (emen  »om 
©crlönfienfe  Dnb  00m  ®Iai3io,  bar  burcft  bin  rg^  nümma 
getainiget  nmrbe  oon  fnlfdier  Icrc  önb  Bon  onrcbltc^en  *) 
^onblnngen,  fo  bie  Sitrtifon  Onb  bättel  müntfi  fitnbevte 
ein  gemainen  nn^,  bnb  bcä  teüfclä  (ift  f)at  ctmaö  fürbrungen, 
bosi  et  bid)  fc^ier  Betrogen  £)ctte  jfi  gcloubcn,  fiuttier  bnb 
biilten  lütren  ft^cIteitS  toött,  aber  gotteä  gnab  ftot  bid)  nit 
loffen  tcr&leitbct  loerben.  SSJife  0  diriftlic^er  (aifet  ba« 
curtifanen  onb  bittelmiinc^  ein  funber  gflfft  finb  eitiö  t^riften- 
Iirf)en  luäfen  iti  teiitfc^cm  tanb,  bai-umb  fq  loibcrig  finb 
beni  fcligeii  ßiitöer  tmb  beni  (ftrifttidicn  eblen  Ferren  Oon 
§utten,  andi  aÖen  benen  roelcöe  ^e^Ifnine  bing  raten  bim 
diriftlit^cn  Bold,  ß^viftlii^e  citi«Kgcltfd)c  lere  tft  ein  an- 
fatig  ol^  l)aiK  bie  jit  fütbcccn  fligt  fitfj  juni  Ijöc^ften  ber 


')  fmiberli'  |  lit^  1.  2.  —  ')  lutircblic^cn 


I 

I 


Biindssenoss  l.  7 

Siiificr,  foUc^cm  iDibcrftrcbcn  (tut  ^öiiiftcH  bic  bftttcl  niüiid) 
funberlicft  Dblcruon^cr  ötirfiiffcr,  tucld^c  fi^  ucrioffcn  Off 
iten  gtiffenben  guten  fc^in,  Dctmeincit  af(o  Oit  ja  taten  bcm 
»nucrftenbiacn  ooltf,  bet  tfitjc^Eii  erfierfeit  fr^^eit  mb 
gnäßfarae  tmberflnt  SBIric^  bon  ^utten  müglii^c  fürbcrung 
311  ti^an,  ober  bic  Suttifonen  ligen  im  am  mag  [2Ii'']  Sllfo 
gabt  atteö  DbelÖ  loiber  bii^  üiib  bcin  rqtfi  06  btm  &Apff» 
lidjcn  Bolcf,  bonn  bitlcf  mitnd^  Bitb  Eurtifnncn  finb  gc* 
[{f)niDnic  fnect)f  be^S  röraifdien  bopftä. 

9iimm  lünr  fniinmcc  ^«r,  af(o  tjaöen  bicfi  oSgciiicUe 
Sloeq  gcfd)lc($t  roiltm  betriegcn,  baä  bu  idiier  binc  ficften 
früiib  für  abgefagt  finb  ficttcft  gehalten,  mir  ift  bin  tmb 
bincsi  ri)ii)ä  groffct  frtinb  bann  Sut^ec  onb  ^utten '),  bic 
allein  bin  »iib  bincr  Onbcrt^on  ^Qt)t,  cer,  glüdf  Bnb  JÄIig» 
feit  (udöcii  l'ic  imb  all  ir  oiif)aiig,  It)&  Bnb  ccr  gut  bnb 
lä&cn  roflHcn  f^  bi)  bir  (aflcn,  barumfi  fic  fii^  offt  in  tfiht* 
lic^e  gcfÄrlic^cit  geben  ^aben  Oon  folit^eSTOEgen,  önb  nod) 
nit  abinffen,  au<i)  in  bincni  fd)inliti6en  jcm,  bonn  fic  ^abcn 
bit^  Onb  bic  luat^cit  fo  lieb,  ob  bu  Jdion  inen  niimmer 
bancfeft,  roöKen  |l)  bir  banod^t  güt^  t^un.  9lber  bie  bftttel 
müncl)  unb  Surti(ancn  fachen  bcin  unb  bcincä  reic^ä  fd^aben 
önb  nerbcrbnül,  Unb  ircn  a^gncn  nu|,  cc  ir  ainer  ben 
tau(etcn  t£)nil  Don  binet  nicgcn  litten  als  |)ut  onb  Suter, 
fic  licffeu  biifi  bai  bin  (cftaffen  Bnb  äol)gten  bir  bie  f^gen, 
3a  fie  raten  bir  bin  atjffie  frünb  äu  oerberben,  bo  mit 
nicntanb  ft)  ber  bid)  oox  irem  argen  lift  bcKorc.  9Ht 
ünibfunft  fireitcn  böttef  müncf)  iribcr  bcii  ^utten,  aicin  bie 
barfuRer  obfcman^er  fjcben  oft  ein  jar  in  beim  ober  onb 
»nber  leilticftlanb  s^oaltnot  ^'H'*"^  tanfent  gulbin  an  gclt 
onb  9&ÜS  luärb,  ob  fl)  fcfton  fein  gilt  angriffen  \o  man 
cö  (iät,  boä)  ^aben  f^  ((i^ajfner  bie  o|gcbcn  ünb  innenien 
piinctlid)«*)  bann  fein  fürft  I)at,  ja  man  fjat  cä  fummicrt, 
baä  hie  üier  bAttcl  örbcn  in  tefitfc&er  notion  järlidi  üff- 
^eben  mccr  bann  ^^ebcii  bunbert  taufet  gulbin.  @oIicf|ö 
fugen  fi)  au^  arm  onb  r^ch,  i)crren  onb  fnecfitcn.  SJaä 
fag  i(ft  bann  oom  böpftliiben  ftul  ber  jirli(^  teütfiic  nation 
erlit^tert  nmb  brti£)uiibcrt  tanfent  gulbin.    5ffiaö  nber  mit 

')  ^utte  I.  3.  -  ')  püntlit^i 


1 


bofitjafftigem  icä)U  ^aitbel  gen  fflom  auft  teütfdier  iiation 
luirt  gebogen,  ift  nit  u§  aü  ret^ncu.  9toc^  minbcr  mag 
man  äcicii  luoö  uoii  bnt  fiöftcrcn,  ftl)fftcii,  pfarrcii,  pfräiibni 
bur^  bie  öenijciien  Surtifan  aufe  tcütfifter  notion  gcftolcn 
Unb  geroubt  roirt.  ÖQ  bem  aÜem  nmfe  baä  öottf  geben 
bir  unb  anbeten  fetten  jfirlicft  fi^ogung  af^  bittii^  ift, 
mäfi  ftd)  fclbs  bor  ju  mteren,  fo  ü\)l  münd)  onb  pfaffm 
[o  [B]  in  [I&ftercn  »nb  bfferl)alb  Bcrpfrnnbet  finb  qui^ 
äie^en,  on  bic  Ihüd  inünd).  SJie  inö^t  bann  teütfi^c 
notion  grünen,  jo  qI§  D^I  fi^cbtic^cr  totere  in  ir  ab  e^cn 
atte  gfite  niaibc,  iönb  baä  rodr  iiocft  libfic^  fo  cä  aOein 
bem  gut  fdiabct.  Sie  wifterftonb  auc^  mife  am  Igb  unb 
fr^ben  f^nben,  fo  f^  gern  fdfjen  boS  luir  Wigcbultig  roercn 
loibcr  Dnfer  It)bä  t)erren  Don  iret  fc^agung  wegen,  bann 
fie  geben  für  raaS  mir  inen  geben  ft|  ein  gotä  gob  unb 
foH  nit  geminbert  incrben,  aber  fürften  fd)a|ung  möifit  luol 
Dnbetöolten  roerben.  9hin  mögen  lüir  qc  nit  pabft  önb 
fürften  enieren,  fie  niainen  luir  fottcn  ce  bie  fürften  über- 
geben, ba§  iDÖHen  inir  nit  t^ün,  ba  mit  ftj  bann  jü  f^affen 
gctDunnenb  als  fc^gblent  Dnb  ainiger  alfo  in  Unferem  Dn- 
fr^b  fie  gcmeflet  lontben.  SinrumB  fc^ictl  ber  r6mifi^ ') 
pabft  fo  Dfft  in  alle  tanb  botfi^offt,  fürften  onb  ftctren  on- 
einä  gä  machen,  önb  baä  noifi  grfeffer  ift,  bie  Snrtifan  Onb 
bittet  mün^  bringtn  onfe  freinbben  lonbcn,  bcfunber  öfe 
Slnfia  unb  Stom  aßen  falfcft,  offfa^,  untren),  öinbctlift, 
bo  bnrc£|  trcm  unb  gloub  gebrochen  inirt,  Onb  fc^ier  ein 
btüber  bem  anberen  nit  trarocn  bnvff,  wiöer  alte  rebtiÄeit 
teütft^cr  nation,  unb  i\)  alter  föli(i)er  bübarl^  abfoluiercii 
bic  münc^  ieberman  burct)  fr^^eit  ireS  orbenS,  Unb  bic 
ßurtifan  au|  geWaft  ber  ablafe  brieff  onb  röntfi^er  gnabc 
onb  baä  alte  ungetcciitigleit  fürgang,  unb  auc^  bet  joru 
gotteS  Dber  m%  fumnie  onb^  über  onf[  blibe,  fälfd£)en  fl) 
aaä)  ewangcfifc^c  lere  Off  ber  fangcl,  fo  fie  unä  ftcrden  in 
Bnfercm  n^b  onb  t)afi,  Unb  fngen  man  mög  mol  bem  fjonbcl 
finb  fin  aber  nit  ber  perfon.  äHan  mfig  ainen  loot  offercn 
önb  meiben  bnb  im  bannotbt  nit  finb  fein.  SDIan  ni6g  luol 
intercffe  nemen  oon  friintlic^eni  (ijtjen.    ätian  mög  H)oI  ge- 


')  rimi"  I  (^  I .  -2.  —  ")  11 


.  J 


■  mi   loff 


(I. 


[{fieibigteit  brfludjen  c^  fq  iiü  fdn'bfic&LT  tift.  äßnn  mög 
löof  loffcn  bifpcnficrcii  bm  pabft  bbcr  OcrfrfiribEit  a^bc. 
Sßan  mag  iDöt  t6bt(icl)c  tricfl  fiten  bnib  fcfiirnutiig  oigeit^ 
nitg,  bat  äfi  "non  ei"  bciocrlicö  fifiEinlicö  tcd)t  IjaB.  Sic 
inäfe ,  Quc^  bet  66fm  Pfaffen  feg  ctlöfcn  bie  feien.  ÜSir 
mögen  onfe  natütlidjet  ftflfff  Dn6  ^Äten  Doi  fünben  un 
gnob  Dnb  DHg  felbe  ^ä  giinbcn  fc&icfcn.  (£§  fl)  t)5ffet  gilt 
Dm&  tömifc^ni  nbla^  geben  bcnn  anbeten  armen  kiiteii  in 
offner  not.  S^betman  niBgünb  f5IIc  ['B,*']  nigen  nug 
ftttf)en.  Sä  niög  einet  aigen  fdjabcn  toot  mit  ma%  tfid^eii. 
®S  fq  ein  Dfietfeit  nit  fc^ulbig  bem  ctitiftlic&en  unbcrtfion 
oltcö  gutö  fo  et  im  get^iin  niog,  mcct  bonn  ein  t^iirtf 
feim  önbetttiDn.  ©oli^  onb  ber  glitten  Striftotdifc^  ^aib- 
nif tfi  lere  treiff en  f i)  Onfe ')  in  Don  Bnfet  iuget  bff,  bo  mit 
ttrfr  nümmct  cwangclifc^c  lunr^cit  cttcintcn,  tiatiimfi  un6 
got  ftnb  ift,  mattet  oltciä  folirf)  antic^ciftEn  lere.  Snb  (o 
boctor  Sutt)et  onfi  nlTen  i&  gut  folic^^  aufi  reuten  Witt, 
roibctftonb  im  Eurtifan,  bittet  mün^,  ja  ber  gan^  röniifcft 
^off,  önb  lücflcn  oucft  bein  gftten  Ifinibb  bo  mit  &cflcifen, 
bin  c^riftHcft  gemüt  ^ic  mit  Bcrferen,  .aCter  frummcn  tctitfc^en 
giitloittifeit  üon  bir  loenbcn,  fo  fic  Bnberftonb  biet)  ün» 
fc&nibigen  foqfet  in  it  anticfinftm  fcct  ^ic^cn.  SIbct  rair 
0  ffiaijfct  baS  iDir  ünfe  fieffcrä  311  biner  gereditigtcit  Dcr- 
fc^cn,  Cnb  Ijoffen  bu  f^eft  fo  frunim  baö  bu  nilmmcr  au6 
gutem  gcmiffni,  ben  Cnt^ct  Dnb  Sutteu  füt  ittfitig  onb 
fi^cblidic  genttailt  ^a6fl.  ^^cgdolb  luic  nit  achten  allct 
ninnbat  foHiii  fachen  bctteffenb  Dnbet  bem  namen  beincr 
Sfagfetli(^cn  moicftat  üfegangen.  SBit  Otiten,  aintroeberS 
Miffeft  bu  nüt  borumö  ober  aber  feqeft  »nreiflt  bell  banbcIS 
beriet,  batumb  appettieren  mit  Don  bir  Bbelberic^ten  übet 
betrogncn  Don  SRomnniften  jii  bir  lool  Oon  Dnfi  onbermifct 
bnb  berieft  ju  loerbcn,  ()ie  ä^iftfie"  t^fcn  mit  loaö  §ut 
rnib  Sut^Et  gefijtibcn  ^aben  ober  fc^riben  luerben,  jn  ^off» 
nung  cä  f6lt  bnlb  ber  romaniften  atgi't  (ift  nffo  an  tag 
fnmmen  bag  bu  bÄttel  miintft  Onb  curtifnncn  in  ac^t  Dnb 
bann  t£)iin  fölteft,  baei  got  balb  mett  td)ictcn,  bann  ün^ 
SiD^feil  nit  gol  tjab  bidj  fo  lieb,  er  luctbe  bii^  nit  lang 


1 


10  Bunitsgunusg  T. 

laiTdi  irren.  So  iiiiii  bir  b«^  luor  licdit  buri^  Sutficrum 
ülib  ^uttciiuiii  inlüc^tcu  roirt,  mürbftit  6alb  DCrraerffen 
(ilTai  irrfol  bcr  roiitoniftcii  mit  ircit  ufi  tircbigcni.  ^aö 
' ')  aber  onfÄiiiIlid)  ßlagt  £)ab,  d  frumnicr  fiirft,  mifcr  not 
fi)  [d  siroS  ba^  mir  nit  lenzer  Bng  lufignt  cntfiotten  üdh 
imiicrlii^ni  Hogoi  ift  rimbtlici),  Jo  bu  mcrctft  icic  Diife  aufe 
gimben  gottcä  onjet  OEmimfft  offftiDn  ift,  haS  roit  er- 
tcimcn  Q11&  oltcn  ^iftoricii,  lüic  tpot  Biifct  iiation  gcfin  ift 
uitb  lütc  Bbel  jcg  onfcrr  f«d)eti  ftonb,  un|  Bcrbriift  ber 
(iro6  fatjc^ ')  ünb  mifegtoitb  onber  Cnß,  bem  iitögcii  mir  nit 
cntgon  [Sij]  bann  er  ift  bfftätigt  burc^  röntifdic  gfag  Bub 
gaiftlicf)  rciit  i>aä  »icitiflnbt  fein  fncl&  gititg  Bcrfidicn'it  toii, 
man  finbt  allmegen  fif|Iu(3fflöd|Icin  nnne  leüt  Bmb  311  tribcn, 
bnr  Bf(  aiii^  bie  iuriftEn  Bnb  abuocaten  jä  fcfeul  gonb  Bnb 
fiiS  mit  bcni  cnicrcn,  fo  boc^  Bnfcre  Ootfaren  wenig  gcfag 
ünb  grojfcn  gtouficu  gesotten  ^aben,  £)Qt  auc^  leim  gcsiin^Jt 
Bffcr  bem  (anb  fein  tc(^t§I)anb£t  jictjen.  916et  je^  ift  mein 
^anbcl  mit  bcn  bättel  muntren,  fo  äüifit  er  mtrf)  non  cim 
conferuator  jü  bem  onberen  in  Dber  Bnb  Bnbcrtanb,  jä 
(eft  gon^)  5Rom  bn  geiüint  er  (06  anb  SRom^),  mit  bcn 
Pfaffen  ift  eö  onc6  olfo.  3!)o  mit  leren  audi  mir  lagen 
Bil  Bfeitg  nnb  inrcbe  Biib  folfc^  Bmb  fotfctj  jü  geben.  Mße 
bing  finb  tfteür  bg  onfe,  and}  ift  bie  münß  gefelfdjct,  Eain 
gilt  gotb  (an  man  ntcer  finbcn,  SRom  Berfdjiudt  aUcg  filbcr 
Dnb  golb,  bie  muffigen  bÄttcI  mnni^  Bnb  curtifanen  motten 
am^  büiS  woffcr  l^eür.  SJnfer  Bemunfft,  fagt  man,  für  Bnö 
an  ber  lanpcl  am  narren  feil,  got  nirapt  con  Bn6  ben 
irtfal  Bnfer  finftcrnüfe,  Bnb  rooltcn  gern  lernen  onb  ^ören 
bie  rffriftlicft  moif)eit  bie  onferc  feten  fettigen,  fo  ift  nie- 
manb  ber  fie  ön6  bfirffc  fagcn,  bann  bie  bittet  münt^ 
lueHcn  nit  bie  fein  luefdie  Bnfi  Bure^tö  fjirgeljoiten  fiaben, 
ce  njolten  fie  unft  für  »nb  für  jm  irtfal  [offen  ffeden,  bor 
an  fcßcn  fy  aU  ir  Bermogen,  onnb  mellen  Bnfe  erfdirctfen 
mit  bäpftlii^em  bannen  miber  bie  mnrl)eit  B^gcfanbt,  mit 
rai)ferlid)cn  mnnbaten  on  bein  mol  beritfit  ürttieil  gcbotten, 
mit  filtern  [)ir(ummcn  Bnfer  irrigen  Borfaren,  mit  güffenbem 

')  fat  I  4  I.  2.  —  >)  etin  2,  Bück.  (=  gen).  ^  =)  mm 
2,  Bütk.  (=  Ruhm). 


Jcfiein  ircr  ücben,  mit  vtflc  irc6  nit^anci^  imb  je  iiitr  fic 
fiittiaiücii  baio  un^  cöriftlidie  gfa^  nit  liitct  fürtiiTiuitc,  fo 
Di(  Tiiinbcr  finb  Wir  jjit  tum  ouft  iuneElti^tm  göEli^em 
tribcn.  ©0  mir  nun  ombgctriticn  merbcn  an  gut,  Itj6,  ecr 
ünb  fccf,  onb  lüir  nHer  ^t)!ff  boni  pnbft  crtt(e|t  finb,  Bnb 
öt](  bflft^off  iDurnicfftg  finb  Don  mcgen  iteS  ß^bg/  bie  brü 
ober  Bier  biftumb  niit  bfipftlic^er  bifpenfag,  ib  cft  mit  onti- 
rf)riftfid)eni  gfn^  toößcu  ^abcn,  bie  fii^  onnemmbt  biirc^ 
conintcnb  bcr  alitieii,  priorot,  probftien  bot  flöftcr,  Onb  fic 
bod)  uit  niiincö  finb  noc^  bor  äfi  luöHen  fein,  fo  fie  ircr 
b^ftfimö  nit  toöttcn  tnartcn  fnnbcr  bcv  filng  cnb  groffen 
[Sij'']  fürflcn  l)6ff  nad)  jicbcn,  \sa^  f^  on  bäpftlif^e  bijpcn- 
fiening  nit  tl)än  börffcii,  loie  luol  oil  bifc^off  finb  bic  gern 
^ilff  tfiitcn  bcr  £lDangclifrf)i.'n  mar^ctt,  ober  bäpftlic^e  fori^t 
übertr^bt  fie.  SBcni  föllcu  bann  mir  onfer  not  flogen, 
bann  bit  uufercm  frmnincn  fatjfcr  tinb  Ferren,  ju  bcni  mir 
bn|  attc§  gfitä  Ocrfc^cn,  lote  niot  lotr  ctmoö  erfc^todcn 
finb  ab  binem  6cid)tootter,  bcr  ficft  bin  fo  faft  onb  oql  bc- 
rimpt,  mit  bu  nit  allein  gn  ^alfeft  olä  bin  beitf)tüottcr, 
funber  olö  bin  gangen  regieret  in  aüen  focöfn.  ™ic  ^ot 
wir  Reffen  bu  ftcft  ^öbcrS  üerftonbtä,  bann  baä  bu  bi^ 
önnb  bcin  r^d)  laffcft  an  ein  Imffcrtigeu  fäfetiger.  3« 
bo^  ift  ein  groffc  menge  beS  fi^Iecfiten  uotctä  befe  et* 
fdirocfcn  Bnb  leibig  loorben,  ^at  alfo  gefagt  mc  Bn§  mc 
onfe,  miiffen  mit  noc^  (enger  bct  DnniÄnfcE)Iic6en  tt)t(inl} 
iKT  münii  Bnbermorffen  fein,  mir  nminten  bal  cbel  blitt 
Earoli  folt  Bnfe  bor  Bon  etI6ft  ()aben.  Erbarm  eä  got 
boä  ein  Bngelerfer,  eergqtigcr,  (nfiger  ntiim^  boä  gan^ 
r6mifc^  teic^  tegieten  fot,  mic  mill  Bn§  tmniet  liatfi  ge- 
f(^d^cn.  ©olid)  Burümige  (lag  Bubcr  fürftcn,  eblcn,  butgetn 
Bnb  pQKten,  tinben  mir  fiinffjc^en  bnubtögnoffen  erfaren 
Bnb  BnS  mit  oder  maiftt  onberftonben  folic^  bfifen  roon 
beö  BoWio  Bon  bir  Bfi  ju  tilcfen,  bo  mit  nit  teütft^ci) 
ntition  bin  BnwiHig  mürbe,  onb  ^abcn  inen  gefegt,  bu 
metbcft  bidi  locber  an  bäpfttii^  legatcn  fetcn  noch  an  bie 
bättcl  münrf),  d6  bn  fcfion  ettlid)  manbal  babeft  (offen  onfi 
gon  ü(ö  nion  fagt,  fij  c^  bod)  nit  bein  luiffen  bo  bij,  ober 

•)  teuftet  1, 


IS 


mctbeft  cä  talb  ciibcreii,  bu  Wctbcft  bir  djtifhim  in  birnfi 
ben  ßutcr  unb  ^uttcn  rebt  liebet  loffen  (ein,  bann  qHc  ludlt, 
bu  iDcrbrft  bcn  flroiucn  iiiüncE)  Don  bir  t^un,  onb  mcrbeff 
ffirofinum  Don  SÜotcrobnm  gfi  cim  bcic^tüoitct  Dnb  innct- 
liijcn  rabt  annemcn,  ober  ben  Sutficr  ober  bcn  ©nrlftot, 
ober  (lincii  nnbcrcn  inen  nelitft.  ®w  locrbcft  jimbcrlit^  bie 
luitttii^cH  Et)utfürften  onb  binc  tcblii^cii  öctter,  btc  fnimmcn 
^aijrif^en  Ferren,  Cnb  ben  eblen  granfe  Don  Sicfingcn, 
ffilrirficn  Bon  ^ntten,  .^er|og  griberic^  ^fnl^fliafc  bnb  bercn 
flliiJien  bie  nfict)ftcn  na^  bir  laffcn  (ein.  im  lucrbcft  nöe 
Eurtifan  Unb  fiflttel  inünd)  in  ,qcI)£  ünb  ober  od)!  t^ün. 
iBu  roerbfft  lein  bifdioff  Inffcn  ein  c^iirfürften  (in.  35u 
merbcft  ganft  toiii  car|SiijlbinaI  in  teütfc^Ionb  laffeii.  5)u 
luctbcft  gcbiclcn  man  fott  fiailfamc  lernung  bcr  bri)  \!f>ta^ 
Unb  anbre  eblcn  fünft  in  fc^ufen  Inffeu  ein  fürgang  ^oben, 
bnS  cntangclifc^c  darljeit  oR  bcr  fan^el  [611  nllcin  ge» 
prebiget  werben,  lucr  bar  ttjiber  [ein  mill  ber  [olX  gcftrnfft 
locrben.  Sn  locrbcft ')  «erbieten  fiirt)in  !oiii  pallinm  meer 
Sti  SRoni  lonffcn,  tain  annot  meer  gcbcti,  fnin  obinfe  mccr 
in  cnfcr  lanb  Ion  fuinmcn,  fnin  böttcf  münd)  mccr  laffcn 
famleii,  funbcr  bal  flj  fit^  neren  mit  bequemer  Onb  tnüg- 
lic^et  loeift.  3>aS  man  laiu  fürl)in  (aß  funimen  in  bic 
bÄttel  örben,  fintbet  fic  Inffcn  obftctbcn.  S^aä  man  fürtet 
tcin  bmb  fcfiulb  InS  in  ban  itfiin.  ^aS  man  tcim  pfaffcn 
meer  bann  ein  pfrfinb  ia%.  ^aä  jetlic^er  pfaff  m&§  üff 
feiner  pfrunb  fciti.  '^aS  aU  Pfarrer  onb  bt)f^off  ite 
omptcr  mit  prcbigen  Onb  anberin  felbS  Dcrric^ten.  2)aä 
man  !ain  müni^  not^  nunn  laß  brq  gelübte  ttjän  ee  fie 
bteifftg  jat  ntt  werben.  HaS  öden  münd)  onb  nnnnen 
^immc  aufe  bcm  flofter  311  gen,  loo  fic  mcrden  bo»  tlofter 
Üben  inen  bienet  ju  ber  feien  fifinbcii.  ^ai  (nin  ßnrtifan 
börff  fflrl)in  ein  pfriJtib  anfallen.  Uqü  man  in  faim  bing 
fol  red)t  ober  bifpenfierung  ja  SRom  fudicn,  fnubcr  all 
güiftlit^  ^cnbel  für  ben  lanbtä  bt)frf|off  himoien  laffcn. 
"■■)  man  ein  gioiffe  fumni  otbiic  wie  Oil  man  f&lt  giitö 
in  bie  tlofter  bringen  Onb  nit  meer.  Sffiic  oijf  pfaffcn  in 
jcttidict  ftat  fein  fönen  Bnb  nit  mcr.    Sqö  mau  on  tat)fcr- 


')  webeft  1.  2.  —  ■')  ^i)  1.  2  (fUr:  X' 


Bundsgenoss  I.  13 

liiicn  gjünlt  in  fuiibctlicit  cutaiig  für  Ijin  fatii  eiuigen  jüu« 
tag  ober  \tfcnn'D  föll  ftifften.  33ns!  alle  iiiüiid)  Dnb  nuitneit 
alter  örbtn  ben  laiibtä  b^jt^offcn  jöücn  onbenaorffen  feilt. 
®Qö  qQeh  Pfaffen  erloulit  fci^  ee  tüibcr  ju  Ijabeii  bo  mit 
fo  öil  f($aiib  Bnb  fünb  üerniitten  bli)b.  jjaä  man  !ain 
rec&t  öanbel  aud)  am  lualtlitfieH  rec^teii  über  ein  jar  Drab- 
äie^c  bem  anncn  man  ju  Bcrberbnftfe.  33aä  Sa^fcilic^ 
maieftat  für  ^in  bic  eblen  brauche  in  legation  beä  r^diä 
onb  in  iren  raten,  bnb  nit  la§  für  ^in  fo  B5I  ^o^anne^ 
ünb  Sonrabe  ßnb  Jpatnrtce  onb  bcrgIiii)En  bac^anten  rnib 
fcfiribet  Dnb  finanger,  tetriditen  groffe  fatfien  römift^  reid^ö, 
fo  bocfi  jeft  bcr  abcl  feine  tinb  la§t  ftubieren  Dnb  Onber- 
irifra  lücrben  in  fünft  önb  in  fitten.  33qö  für£)in  ab  ge- 
fielt rocrb  baä  feclo^  Detmcgen  Uold  aller  friegSfnec^t  boä 
bo  galt  näme  [Biij''J  unb  juge  bem  tüfel  jü,  funber  jet» 
(irf|g  lanb  £)elffe  trem  tierren,  Onb  für^in  ber  abet  fictf  iibt 
in  triegen,  bencn  eö  ^ü  gekürt.  3>a§  bic  fucterien  jerftört 
werben,  baS  ju  trincfcn  ein  brunn  atter  lafteu  peinlich  ge» 
ftrafft  roerb,  baä  fc^anipere  flaibcr  an  man  önb  framen  ab 
gct^on  tnerben,  baä  offentüd^  gots  lefteren,  öffentlich  ec- 
brwc^,  jü  trinrfen  f^  gnngfamc  fad)  baminfa  einer  oKcr  ecr 
entfegt  merbe.  S)al  man  fiir^in  nit  gülf  !ijuff  Off  ligenbcn 
gutem,  Onb  baö  man  alle  gülte  möge  Off  gute  j^l  ü616fen. 
%aä  fain  frieg  on  Crlonb  foiferlic^er  maieftat  onb  ber  ^nr 
fftrftcn  foH  fürgon. 

©ife  ftucf  Bnb  beren  glichen  I)aben  toir  für  gel)alten 
bcr  teütfc^en  nation  mit  munb  Bnb  gefc^rifft,  öffentlich  Bnb 
^eimlicft,  bu  luerbeft  aä  beiu  fleife  anferen  folii^ä  ob  gii 
ftcCteu  Bor  allen  bingen,  iaü  bir  bar  nat^  got  gab  fi)g  Bnb 
(lail  Dor  allen  anbem  binen  finbcn.  ©nnn  metben  bic 
ftarctcn  tcntfc^en  off  fein  mit  tqb  onb  gut  Bnb  mit  bir 
jie£|cn  gon  SRom,  Bnb  gang  Qtalia  bir  oubertt)4nig  nmc^en, 
borffft  Weber  omb  pabft  nodj  earbinal  für  ()tn  merben,  fij 
miiffcn  für  t)in  Bon  bir  onb  allen  binen  nac^tumnten  con- 
ftrmicrt  tocrben,  aber  bn  folt  allen  geioalt  anß  (rafft  bcr 
clection  bcr  (Ii)urfürften  l)abcn.  iCurcö  folid)  lOEi^  ttiürft 
bu  ein  gHBaltigcr  füng  ber  erben,  fo  bu  Corwin  gotS 
^anbel  Bferiditcff,  bar  nali  mirt  got  bin  ^anbel  ofiriditen. 
SJammb  bitten  luir  .jo.  bunbtögnoffen  in  namen   tcüffc^er 


14 


BuüdsgeDQss  I. 


nfltioii  brin  StaifErlicfie  moitfiat,  bu  luollcft  erroecfcit  bin 
monttlid)  abdid)  giiiüt  oitb  onjccm  fiirfiolteii  bcm  gciueincn 
Oold  ttiii  itQC^trucf  flcBcn,  bo  mit  aficö  üold  bir  güttftig 
blt)b.  Sofi  bir  bin  gülioißigc  teütfrfie  imtitut  lieber  fein 
bann  barfiiffEi-  objeruait^er,  bic  in  bic  (enge  bit  ntl  farÖ 
luerbcn  galten,  ais  bnnn  fc^ier  aße  fürftnt  bnb  Vetren, 
gaiftfid)  Onb  wfilttii^,  lonb  Diib  ftct  in  teiitftfiem  lonb  Oon 
^u  erfarEit  ^oben,  fo  man  inen  groffc  giitt^ftt  bciürifet,  ünb 
uf;  Brfac^  bie  etronn  nötig  ift  ein  gebet  an  f^  (eßt  ocr- 
geffcn  ft)  oUcsi  guten,  Onb  frfifngen  ob  gebctlen  bitlic^  (ac^ 
mit  groffem  ücrbntß  obcrn  Unb  unbcni.  Sofidtä  ift  offt 
gef^efjcn  Ben  in,  bantmb  fc^icc  aller  fürften  onb  ftett  ^ärg 
Don  in  gcioidien  ift.  Sludb  ctitian  tri&cn  fic  Biiib  b^fi^off 
onb  iJfarrEt,  ftatt  onb  Nerven  mit  iren  ftolgen  bullen  onb 
On[S4im Affigem  ijrebigen  Opr  bem  einfeltigen  Oold.  ©o 
mit  befc()lfi§  iä)  min  Wib  minci:  mit  gfetlcn  tiergltcfi  flog 
jä  bir,  t^fl  bu  at§  ein  getrüraer  Dotter,  alä  ein  genfibigcr 
fierr,  olä  ein  gcfidr^igcr  toljfcr,  Dnb  bi§  got  Dnb  ber  teiitfdien 
notion  boncfbor  Dnb  (ninm  onfe  gfi  Ijilff.  ®ot  be^olt  bic^ 
Oiib  Dnfi  long  ticilmärttg,     SImcn. 


J)ev  aubcr  bnuM^gnofs. 


*Bom  fajicn  bcv  4I  tag 

nov  Öfteren  inib  outicni,  luit  bu  mit  |d 

innicvUdj  luivt  ßcfdjiuävt  bivj 

6l)TiftcnIic()  üoltf. 


?oni  Teufel  ia  dei 
ÜBte  veraiicht. 
Matth.  4,  3. 


|31j'']  /ßS  t)n6en  ^ä  famcit  fii'fc^luDien  ünjcr  flhiffsc^en, 
lir  tuir  iDÖRnt  cntbedeu  gciiieiitcu  d)i:iftcn,  mit  loaS 
^"^  Ifl^terlicftcr  Dtiträgticficr  6urbc  (q  fietabcn  ftnb, 
»IIb  (ol  onitr  jetiidier  [in  rat  ünb  arbeit  bff  ein  tag  ög- 
vicf)tcn  mit  otijc^Iog  ünb  mürchiiig,  3Il(o  boö  jetlic^er  ce 
bann  et  oiifac^  fidi  jn  bebenden  Dor  bcm  t)etgcn  SrueifiE 
got  bitten  ömb  infprut^  tmb  t)i)lff  foliijä  je  tfiun  nai^ 
feinem  gcfaüeit,  nad)  folii^em  Dfegeti(^t  ^ab  id)  anbetet 
bunbägnofe  ntirf)  bebacftt  jii  fi^tiben  oon  bcm  oierftig  tag- 
litten  faftcn  bar  ab  aüe  menfc^en  (tagen,  ünb  (tanbe  mit 
got  bQ,  baä  ii^  bie  Wat^eit  (rfir^b.  Süi^  oflen  ift  jft 
roiffen,  bas  äffe  djriften^eit  •)  welche  läbcn  luöKen  tjn  gf)i>r- 
fani  916mifdi  bifi^offä  iärlii^  gejlnungen  Werben  öff  bem 
prebig  ftui  onb  tm  bgc^t^iife  ^k  foften  bom  äfc^er  niitmoi^ 
bi6  Dftetn,  afle  tag  un  bifpenfietung  onb  ößäUfl-  finS  ftab 
bann  erloubnül  Oon  feim  btii^tbotter,  ben  eä  bot  fa^nocftt 
bcimgelabcn  ifab  jn  Önß  Onb  tm  (ein  fragen  gefiilt,  nnb 
im  onfieiffen  bar  s"  ein  gut  fofteH  timin.  3tun  begcr 
ii^  tieben  friinb,  jie^cn  mineit  tot  gn  tidtfilii^  bnb  Der« 
iiiinfftiq  Brtl)ail,  bar  nai^  befc^liejent  ttiaS  eüt^  gefnit. 
C^St  eä  nit  ein  blinbet  »olg,  baä  it  glouben  geben 
(O  ben  üotlen,  büc^igen  prebigem,  fo  |i)  eüi^  fügen 
c^riftliift  firc6  ^ab  gebotten  bt)  tobt  füiib  it  ^tfen  fo  ö^f 
tag  »nbff^6tlicl)  ju  faftcn.  Slaö  ift  aber  noi^  ftfiimp^lit^er, 
fo  fie  offjeitfinen  in  mat^emotifrfiet  D|vcif)nuiig  weli^e  ba 
Oon  entfc^ulbiget  fienb,  ober  nit,  onb  boc^  ba  bq  aHmegen 
ein  angel  bet  fctnpnlq  laffcn  ^n  bcn  gcroiffen,  otö  ob  man 
oqUit^t  aignet  blöbigfeit  ju  o^t  gloube,  bo  mit  onoff^ötli^ 
ontäm  bleibt  ^n  i^riftli^en  £)dr|en,  onb  bo  bntii  fofii^ 
buc^Oiitter  onb  niätün  ptebiget  affincg  ju  fdjaffen  t)aben 
mit  ben  leütcn,  fo  fq  pornofijd)  im  geioiffen  ottoilcn  Onb 
erfc^retfcn.  Wie  mal  nit  bartljon  ning  werben  gebot  bec 
gemeinen  ^riften()cit  Oon  bifeni  Oaftcn,  boc^  ob  fc^on  gebot 
bo  Con  geftinben  mntbe,  mog  nit  bargct^on  nierbcn  gtünt- 
!id),  ba?  foIict)E  faft  beträff  bie  gmein  bq  tobtjünb.  üS 
fot  aui^  nit  ba  für  geljaltcu  tocrbcn.    3m  f)ci1en  gfo^ 

')  Im  druck:  ^vi^  |  i/tit. 


Bimdsgenoss  U.  17 

ntotifi  ift  [2Iij]  öt)I  üoin  faftnt  gjc^riben,  aber  on  feim  ort 
fiitbeft,  berpfliiiit  311  tobtfünb,  fo  jemanbt  eä  cbergienß. 
SBie  ift  bonn  ein  gourfclnian  fo  fün  üiib  bavff  on  t)üt» 
Öttben  (ogen,  int  ncram  gjag  Ji)  joüd)^  Ijn  gemcUet  gftalt 
gebotteit  So  boä)  im  nenicn  luic  gor  erlöfet  finb  Don 
jolitfien  fc^roeren  bürbin,  ate  cuc^  uSroEißl  [aixt  $auluä 
icre.  (Sid)  irie  gtofi  arbeit  ift  im  teütfc^en  lanb,  burcl) 
ou^  in  allen  menf^cn,  oI)d  bau  man  (agt,  ein  Earbinal 
^ab  folii^g  ein  mol  gefeEien  Onb  angcsaigt  bem  bapft,  tote 
arbeitfam  teütjc^e  nation  Jt)  Onb  nit  ijn  off  ju  legen  fq 
groffe  faftcn,  bod^  t}ab  man  fotiii)  faften  t)n  nit  abgenummcn, 
funber  mecu  für  ein  übcrsalig  mecf  ton  btibra.  Sm  ganzen 
jar  ift  nit  gröffer  orbeit  im  fdlb  bann  in  bcr  foftcn.  So 
^ü  ift  teütfc^ianb  on  Dl)t  orten  nadigiiftiger  naning,  an 
wenig  orten  ift  mein.  9tn  oil  orten  muß  man  b^  groffer 
arbeit  benugig  fein  an  falten  erbifi,  bcnen,  Onb  burten 
bqrcn,  fugten  geitant.  9In  teim  ort  inarfjfet  boum  öl.  SSet 
roolt  fagen  baS  ben  arbeitfamen  le^en  offgetegl  mcrbe  üon 
her  mitten  barm^fir^igen  miiter  ber  ßijriften^cit  ein  fo 
fc^wir  iod),  iaä  giitwitlig  cfiriften  ^n  ftätc  bncnio  ber  ge- 
ttiffen  fe^te,  fo  fie  folict)  tqrannififi  gebot  rtloan  bfi  biirger- 
lidjer  not  obertrdten.  3)ie  ootten  mtint^  bic  alt  tag  äü 
getoiffer  ftunb  ein  motberaitcn  ^mbi^  ^abcn,  6^  rüroiger 
orbeit,  am  fdiatten,  on  f^loei^  onb  mibe,  mainenb  fq 
t^üenb  etloaä  groß  mit  irem  faften  önb  motten  ben  armen 
te^cn  bfflegen  ein  folicfi^  ge^ot,  baä  f^  nit  tjielttn  ob  man 
^n  jtoei  mo(  al^  üi)(  jü  effen  geb  mit  falber  arbeit,  baä 
f^  offtegen  bem  (e^cn  in  feiner  arbcitfeligteit.  Sar  jä  ob 
■eins  ein  förmlich  roeife  mit  brauchen  in  fp^fi  bie  faften,  fo 
ift  fnnbtlii^  baä  meer  foften  bor  off  gobt,  onb  alä  ö^I  ober 
meer  luftä  baroon  empfangen  rolrt  bann  Bfferlialb  ber  faften 
in  br^  monaten.  SJSer  icott  fagen  baS  li^riftli^  tixH) 
orbnete')  mnn  fott  jm  jar  fo  Oil  tag  äroijföi^  Eoften  Unb 
luft^)  tegen  off  fp^6  onb  trantf  in  geftalt  ber  b&|i,  ober  aber 
fo  übel  effen,  baä  fein  njunber  loere,  ob  man  fotic^  gebot 
für^ielt  eim  ^e^bnifcficn  lanb,  cc  bann  e^  cnnen  bi^  groB 
joi|,  ob  eä  f^on  fünft  geneigt  roer  jum  glonben,  cä  üer- 

')  orbnate.  —  »)  zu  ieseü:  lafl  (?). 


M 


18 

Wege  fiift  aKeS  c^riftenlidien  »fifenl.  SJet  meer  tfiefl  be& 
»oldä  ift  öniiErbunbeii  ju  ^oliiiEm  foften,  [itij'']  eä  foll 
cflen,  trinden  olä  offt  im  tag  not  erf)oiIcf|t.  SJnb  icft  luill  nit 
bie  not  off  ein  fpfl^  bringen,  funbcc  Bff  ein  lljblic^  mittel, 
boö  ift  fo  cinö  on  id)aben  fincc  gfuntfieit,  ben  t)ung€t  ünb 
burft  ein  fincE  arbeit  abftcHen  mng.  Toö  iä)  aicv  iö6t  bie 
r^c^en  mWfiggfiiigcr  f)Dd)  oerbinben  nffl  gebot  öom  fofteit, 
ift  umb)unft,  bann  fq  ncfiten  nriner  rcbc  ni^t,  otiber  t)unbcrt 
werben  fum  .iij.  funben,  met^c  möchten  üctbnnben  werben 
jii  fo  groffcm  gebot.  Satutiib  rooll  iiifiii  bonn  ein  gmeiit 
gebot  (äffen  Oßgon  oon  bei  minften  t^eil*  loegen. 

^ät  gfoub  eä  niefit  baS  folicfi  gebot  fq  geben  üon  ber 
firc^en  mib  ob  eö  geben  Werc,  fo  gilt  eS  ni^t,  eä  binbet 
autfi  nict)t.  Stnc^  iftö  bcr  brnud^  nit  bg  ben  gfoggeber,  bag 
ftfiwere  gefMiifte  gebot  ober  Dcrbot  offgelegt  roorben  ton 
beä  Wenigiften  t^eqtS  wegen  im  Bold,  on  funbcriicbc  äufaö 
bei  Olninienö.  S^nromb  lobe  ii^  nnb  mein  gefeiten  nit,. 
baS  man  prcbige  otfo,  alle  wenfc^cn  bie  nit  rebfid)  ent- 
fc^ulbigung  ^aben,  finb  bt)  tobt  fünb  Jtfiutbig  bife  g^f  jn 
faften.  9Äan  folt  Ocmünfftige  cntfc&ulbigiirg  bar  t^än, 
aber  bann  Würbe  außfünbig  bai  foum  einer  ober  jWen  Bcr= 
Pflicht  wercn.  ©o  müften  fg  bann  alfo  prebigen,  rodele 
beten  Dij[  unb  oqf  enlfdmlbignng  taine  Ijaben,  finb  »et- 
bnnbcn  jä  faften  bq  tobt  fünb,  aber  wie  tifozidfi  Würbe 
fotidi  BErtiinbigung  geactit  ift  manigticfien  hmbtlic^.  So 
batb  wüfcEiet  ein  boffer  Eupff  %hv  für  Bnb  Kil  üfe  ben  alten 
lerem  bewären  bie  Oiergig  tigtid)  faften  da  ob  mir  fq 
anc^  nit  gelifen  ^dtten.  ^(ft  bin  nit  nbftcnbig,  Bor  attcn 
jütcn  i)ab  man  in  Bollen  Innben  baö  öoirf  ermonet  järlif^ 
ju  meiben  gewontc  8bcrfr61ic&c  gefelfc^offt  in  gemein  onb 
fitnber,  bo  noc^  B^l  naditeübe  mai  oon  ^aibniftfier  ergö^ 
Iid)eit,  baä  man  boc^  .jl.  tag  Bor  öfteren  jii  cer  bcr  faften 
E^rifti  onb  ongefeljcn  tünfftig  feft,  bo  man  neto  E^riften 
würbe  madien  burdi  ben  touff,  onb  uorig  cfitiften  mit  bem 
fücvoment  beß  altacä  begaben.  Da«  man  boc^  oiicfi  wenig 
tag  abbruc^  t^Ate  nit  öom  win,  ftaifdi,  mild),  butter,  aier  ■ 
cnb  anbetet  bing  fo  nötig  finb  ^u  tdgtic^er  fpijfe,  funber 
mec  Bon  langen  ,idd)en  ober  Bttin,  oon  fi^Iofftrünrfen,  Don 
onmiffigen  wirtfc^afften,  bo  Bt)(  jqt  onb  gdit  Bffgicng. 


H^  H  9tber  fo  nun  in  unfcten  fnnben  (bnrcfi  gotä  gcimfa) 

H     folc&er  (2iiij)  tiaibniftfict  ubtrftufe  onbetant  ift,  bo  man 
W     aud)  fi(^  (ünben  förd)t,  fo   man  natürfii^cc  nohirfft  gnug 
t^flt,   ift   on  not  ain  folic^  fälbgfc^tafl  Bff  ü^ttn  mit  gc- 
mefteni  ge&ot.     SJtiräiti  ber  geniif(cn,  crgctniiß  bcr  ffein 
oerftenbigcn,  natfircb  ber  böfemütigen,  i'tioed)6t  ufi  fo  Dn- 
uemfliifftigen  gcbotten.     Sllfu  baä  f^ier  etn  erber  man  in 
bcr  faften  nit  get^at  ein  offentlid)  ürtin  ^aBen  mit  fein 
mitburgcrcn,  ob  in  fifion  bnr  jü  itvift  nit  fraft,  fnnbcc 
mecr  butgcrfidie  bt)ioDnung  über  innerlicher  Dnmfit  Onb  &c- 
fi^roenmg  bee  gemfitä,  bo  Don  et  bur(ft  jimtii^  gefcfft^offt 
oenneint  ju  er£5fet  inetben.    ©o  man  aber  öngenirtet  ön- 
crfaren  onuerftenbig  (üt  fe§t  an  bie  ort  beä  prcbigenS  Dnb 
bgc^t^örenS,  raiffen  fie  nid)t  ju  ertennen  bie  meinung  menfi^- 
lic^er  gfa^,  funber  fo  fie  üttc  bing  (an  jn  felbö  ünuerfudit) 
ermeffen  nadj  bloffer  fiirgebung  be^  bn^ftobcn,  modien  fie 
anbete  mit  jn  jü  t£)orcn,   ober   bringen  fif^  felbä  mit  bcn 
L    gfe|En  3"  fpot  Dor  allen  Octftenbigen.     H  ®g  ift  tein  ar- 
B    giiment,  E^tifhiä  t)at  fo  lang  gefaftet,  ctgo  mir  fSrten  eä 
H    jörlic^  auc^  t^ün,   fo  man  bocfi  nit  lifet  bon  Sfitifto,  boä 
H    er  jirtic^i)  ein  foIii§  faftcii  gefürt  fiab.    ®ot  jü  f)at  er 
H    anft    ein  fo  lange  faften  nit  gcöotten,   ^itteft  bu  allein 
H     (£f)rifoftomum   getefcn  ober  9nattf)eum  am  .bj.  capittef,   bu 
H    5^tteft  bein  blobetcn  B^lii^t  nit  fo  brü^Iicfi  £)ir  ö^  gc- 
H    fpSioen.    Sift  bcfcnn,  baS  faften  fei  ein  otbnung  ^rifti 
H     Bnb  ber  apoflef,  aber  nit  ein  folic^  oaften  loie  wir  im  bruc^ 
V     !|abcn,   fo   otl   tag   onb  fo  Upt  gemonter  fp^fi  gangen  ab' 
"      bnic^,  Dnb  ein  mol  im  tag  effen  ic.    Ibet  d&riftlic^  faften, 
ift  nitfit   bann   ein   laiHigct   beboditer  obbtud)  fo  tjil  mib 
long  a(ö  bit  not^)  ift,  naif)  biner  ort  gh  feftigung  bcä  1^63, 
in  tinbcttt)inig  mad^en  bem  guttnÜtigen  gaift.    Solicfiä  mag 
nit  in  einer  form  jcbctnmnn  gebotten  mctben,  bann  gtoffe 
öngteidjcit   ift   jn  natfirlidi   gcfcftirflidieit   bcr  Il)b,   Dnb  in 
Ongfic^er  bcroetung  göttlti^S  Tnfpmd)^  im  fiirgcn,   on   bcn 
folic^ö  on  nug  nnberftanbcn  loirt.    II  2)aö  gro%  frfjttier  ge- 
bot ift  Dn^  offgetrod)en  burdi  bie  9iomaniflcii   onb   beö 
pabft  f)offlcüt,  bar  oft  ein  beloätliifi  argnment  gcjogen  roirt, 


Alicfi. 


')■  HDfl. 


1 


so 


Bnadsgenuss  II. 


fo  mit  iDiffett  bcü  ijrclatcii  mi  Iren  lutbcrfprucö  5°  offcnt- 
iiift  gcbrot^en  roirt  bnä  foftcn  an  be§  bapfi  uiib  bet  Sar- 
binil  t)off  [Zlttj'']  OH  ber  b^fdioff  Unb  ä}?t  rifi*,  SH(o  boS 
jü  rem  bie  gon^ic  g^t  ber  faften  aßc  mcfgc  offen  fton, 
bat  inn  itac^  gerooii^cit  beä  gaugm  joreö  fta^ft^  foufft  onb 
Dcrfoufft  roirt,  ift')  jii  Oermcrdcn  baä  fofiifi  gtbot  feg  noi^ 
minber  in  Dnfenii  raupen  teütjcfien  lanb  offgclcgt.  Sann 
ein  utertrdttung  nienfc^litfts  gcfict,  mit  luiffen  Unb  fc^lnigen 
bcr  obcrfeit  jEigt  an  ein  fff^ütcn  ber  Oerbiinbtntife.  säib 
d6  fcfion  ett[icf)c  l^orcc^te  pfafffein  unb  münctiteitt  j&rlit^ 
giog  machen  bo€  faften  gebot,  t^ünb  f^  boifi  foIic^S  mcec 
0^  Dnucrflanb  Onb  on  se^at)§  ber  prclüten')  bct  firdien, 
SBnb  fo  f9  rtifo  on  Ortail  Bffroa(i)|fen,  roöttcn')  fic  onbere 
leren  nact)  irein  fitrnoinen  bnb  begrtiff,  Dnb  moi^t  ein  efet 
bcn  anbem. 

H  SicE)  bie  ^oljligen  böpft  geben  »mb  gAIt  Drionb 
mifd),  buttcr,  tfife,  a^er  ^u  effen  in  bct  faften.  S^fc&off 
erloubcn.^ocfeäcit  in  ben  .!i*i'.  togcn.  äJiiinift,  pfaffcn,  nunnm 
tiolten  faftna^t  seif  jetlii^ä  aU  Dil  jm  rocrben  mog,  was 
eä  nit  t£)&t  bnS  Permng  tä  nit,  unb  bu  blobecet  roilt  off- 
tcgen  on  ma^  fo  ein  gro6  gebot  ben  geraeinen  griffen. 
®o(i^ä  gebot  bringt  [)unbcrtaufent  tobffinb  järlic^,  fo 
iebetman  ctroaä  inutroiKcnö  crbenctt,  bo  mit  et  öor^in 
iinbeten  ioi(  bie  bnmiffige  füitfftige  fnftcn,  baä  et  nit  t£|äte 
roo  nit  bie  faft  ))b.i  naä)  tarne.  Sann  man  baä  ganß  jac 
nit  folicfi  ünfinnigleit  erzeigte,  aU  bor  faftnad)t,  fo  man 
bocö  jm  \ax  fünft  me  fitg  batjii  bette,  ^ub  ob  mnn  fcfton 
Oetmeinen  loolt,  fo  auä)  bie  ^aiben  im  t)Dtnnng  foliift  bttgen 
roei^  geübt  fiaben,  onb  man  ü^ficfit  in  angenumnec  dtiriften« 
titlet  roeife  Ifab  geloölt  folic^  Bnfinnigteit  abfteffcn,  burc^ 
orbnung,  bie  fel6ig  geit  aut^  jimliii)«  ftöib  abbni(!&,  al« 
bet  btflutlouff,  bo  mit  bar  neben  unjimlicftS  gar  Dcrmittcn 
blib.  ©0  luere  borf)  äugen  fi^einlit^  bai  foli^  gebot  nit 
meer  gilt,  bann  mnn  baä  roiberfpil  Dett)engt,  Bnb  faraut- 
louff  miffentUii)  onib  galt  jii  Infet,  Stnift  foIii|  gebot  billic^ 
Uffge^abt   foltc   roerben,   fo   man   fi^t   oft  crfamüfi  fo  Dil 


')iB. 


=)  iJteratffli.  —  »)  toJUc. 


t 


Bundsgenosa  II.  21 

^unbctt  jat,  bQö  lein  ficfferung  aber  iiieer  uerfiiiufbung 
bct  onQd)tIoiiiI)cit  E)o(b  bot  an%  nwi€)%t. 

H  SHt)  mir  Dnb  mein  .  füij.  gefeÄen  ifle  ein  ^ktx^t 
i)alt\m%,  fallt  lai)  et  fei  iulig  ober  alt,  ric^  ober  arm,  ge- 
Junb  ober  ftanrf  [2I4]  fQ  octbunbcii  6^  tobtiimben  bie 
fofttn  oor  oftem  jä  fialtcn.  SBelf^cr  cä  ober  tfiät  luiUig- 
iic^  bem  lüfiKra  wir  eä  nit  ^inberfic^  triben,  aiii^  nit  Di[ 
bnntmb  loben.  5tiib  ünfer  trütuet  rot  rocre,  man  griff 
fccttirf)  an  flaifct),  oier,  fd^,  butter,  mili^,  tucg  oHe  gemon- 
lirfie  fpeife  jü  brautficn,  bann  bie  fäEbigc  geit  (leiner  mi|i- 
brauci^  gef4e£)en  mag,  fo  fixier  jebcmian  bie  feI6ig  jeit 
in  groffet  orbeit  mcet  bonn  anbete  jcit  befffiroätt  ift.  Slbcr 
ein  folc^er  in&mc^  foll  gf(6äf)en  mit  gciftli^et  Dnb  wilt- 
Ii(^cr  prelaten  rat  Onb  bitff-  3?nb  ift  nit  an  jit  fAften  ob 
ein  (leine  jot  bet  mcnfc^cn  ))a^  mifibrant^et,  bonn  aucfi 
wein  Bnb  btot,  ja  an^  boä  tjcilig  foaomcnt  mifebrond)t 
hjirt,  bannDcfjt  fol  man  eö  barnmb  nit  abt£)ün. 

SÖienfc^licöc  tl)0f^cit  ift  fo  BnmAffig,  mann  man  ein 
funberen  mifebtoutfi  roitt  loenbcn  fo  legt  mon  gemeine  ge- 
bot ober  Oerbot  auc^  off  nötig  jimü^  bing. 

J^Sc  prcbigct  onb  b^i^toÄtter  folten  boö  criftlicfi 

t[|  Bolif  tcrmonen  ä&  miffiger  nicffung  lipIitfiEr 
nnturfft,  tmb  p  fiir^Iicöcm  £)a|  ber  lafter  0% 
liebe  ber  tugenbt,  onb  ^n  t)igigem  Bnb  crnftlicEicm  gebit  jii 
(jott,  bor  iü  fnft  mol  (jilfft  jä  cttlit^er  jcit  nidlfigcr  ab- 
tiru^  ber  fp^fe  bnb  trantf,  bo  mit  baä  gcbdt  mig  loaiJer 
jü  got  gefrfidt)en.  H  Sia^  mon  jm  jor  oicr  gronfaftcn  ^a(t, 
onb  bcn  Efirift,  Dftet,  5(*fingft  obcnt  foftct,  bo  jä  fo  man 
etiDon  offenlit^  ptocc^  onb  crü^gong  tftiit,  bo  man  ge* 
meine  gebfit  ju  gott  Omb  gegenläüffig  not  ttjät,  lob  ic^ 
faft.  9I6er  baä  burd)  folidjsi  faften  nit  gcicrt  loerb  boi 
Doli,  als  ob  c§  got^  gebot  fq,  fnnbcr  e^  ffl  allein  ein  Djfcr 
onäeignng  ber  (irt^cn.  ®cn  gemeinen  c^tiftcn  jü  leren 
wie  er  baS  gc6ot  gottE§  Dom  icadcren  gebfit  foH  ncrbringen 
mit  nüt^terteit  onb  miffigfcit  (qplic^er  noturfft.  Sonn 
got  ^ot  jettliificm  mcnfi^en  gebotten  er  föHe  fii^  ^fir|Ii[fi 
im  gebot  ä'i  got  fcren  in  bcgecung  aller  u5tigen  bing,  onb 
in  bondfagung  für  alteS  giiteg.  Solitftä  gebfit  Erforbert 
neüc()teröcit  bet  finn,   rnb  folid)?   gebfit  icirt  Don  ßljrifto 


Ont)  fallt  ^äoiilo  gcnoni  foftcn.    [2(i'']    9(6er  bal  jubcn 
fofteti  baä  jeö  thimb  bie  fräffigen  mündi  mit  iren  ftrogenben 
iiidjen,   önb   ei   aitberc   leren,   aU   eben   bff  ben  tag  Onb 
eben  fo  ot)l  tag  unb  ^n  abitndi  nötiger  gcroontct  (fj^fe, 
Oiib  Dff  bell  mittag  Dot  »nb  jü  Eollog  nit  ter,  baä  t)Qt 
fein   gninb   in   bcr   gcff^n^fft,   ift   aud)   ein  |pot  b^  aßen 
finbea  beä  glouben^.    Saft  bic^  nit  bcEümmcmi  hau  ctlit^ 
lecet  als  Sfiomaä  ünb  finä  geliehen,  Dql  uff  bi§  önb  anbete 
r6miji:^   ober  menfc^lit^  otbnung  gcljalten  ^oben,   bann  ffl 
getäbt  ()nbcn>)  qn  ber  begrljpijcn  finftemiiß  bie  got  Ber- 
^cngt  ^ot  äroel)  ^unbert  \ax  lang  Ober  bic  cEiriftcn^eit,  önb 
t(ft  gloub  baö  bic  fclbigcn  letet,   weti^c  D^Iii^t  b^  got  im 
b^mniEl  finb,   eiat   mitliben   mit  unfi  ^aben  bc«  mir  burc^ 
ic  irrfal  alfo  irr  gonb,   »nb   got  fleiffig  bitten  Bmb  ünfcr 
erleüi^tung,  Bnb  got  geicecet  jq  on  Unft,  bann  root  ^unbcrt 
iat  lang  Bnb  Imgec  ^at  k  mcer  önb  ineei"  ä'i  genomen 
flcin   ftottung   fold)Et  ceremonien,   alö   bu   I^ft  im  Scoto, 
Dfam,  ©crfon,  bnb  nctölic^  in  bcr  epilicrung  bcr  boetoren 
fo  Bnbcr  gcfcfiriben  ^abcn  ben  ratfcftlag  bortoriä  Oabrieliä 
SSiel  öora  faften.     aibev  merrf(i(6  erbarmet  Rc&  got  übet 
bie  lüdlt  jü  Bnfercn  tagen  bo  cioangelift^c  fr^b^it  lürfitet, 
önb  mcnfälti^  gcfag  in  ircm  grab  abgeftoffen  rairt.    Mber 
iii  toifl  nit  lenger  bi(^  öff^alten,  o  Idfcr  baä  bu  nit  ön« 
toiHig  toerbeft  ober  öcrbrüifig  önb  itft  audi  bl^b  bi)  für- 
fdireibung  meiner  bnnbtögnoffen,  von  ber  jetlic^em  bu  nodj 
B^I  troftlictier  lere  böi'cn  luiirbft. 

Scftab  biif)  mol  bic  äflt  na^cr. 

* 

')  ganten. 

Sclilussleiste. 

^ 

tn  vevma 

nung   aller   d^rifte 
\>a§^  fie  fid^  erbar== 
me  ober  bie  ftofterframe. 


Sl^u  fein  Sod^ter  in  ein 

Hofter,  bu  Idffeft  ban 

bt§  bud^Ieitt  twr. 

5    S® 


^er  .111. 


lll  off  bifcn  tng  fleift  an  feren  bo  mit  id^  ent- 
beife  ber  ludtt  iteit  groffen  befc^Werb,  So  meine 
mit  gcfcHcit  gfagt  ^oben  Don  Oigilg  ünb  inöffcn,  bo  jS. 
oom  foften,  bimtft  ntitff  gut  fein  jäfc^riben  oon  Hofter- 
fromen  unb  iiiemanb  tiimpffe  bie  nafen  barab,  ee  bamt  er 
Oer(d§  unb  bcbenrf  mein  für^altung. 

§(IS  offt  ic&  bcbencf  gemeines  nififen  beren  perfonen 
genont  tlofterftniocn,  fo  mirt  da  min  gemät  jü  etliorminig 
beiDcgt,  ttinnn  wer  mag  on  groffee  ^Är^elcib  ir  arbeitf&Iig- 
fcit  bebenden,  ©id)  in  itec  blüenben  Onerfnmen  iiigent 
Cummcn  fie  in  ein  gefenctnüB,  bat  aufe  fie  nümmcr  crtöft- 
mftgen  roetben,  bo  fie  ire  not  nit  m6gen  no(^  bcbörffcn 
Hagen,  onb  d6  f^  fdion  clagcn,  mag  in  niemanb  tielffen. 
Sie  loerben,  gloub  mir,  bct  mercr  t^eil  betrogen,  aint- 
loeberä  butdi  liebrcbcn  ircr  frünb  ober  bnri^  guten '}  fc^ciit 
ber  fiöftcr,  alfo  baä  f^  meinen  got  fiab  fq  beroten,  fo  fg. 
ber  bu^  ^at  beft^iffen. 

Die  eiteren  finb  offt  fd)u[big  bar  an,  fo  fie  ober  oott 
armut  raegen  ire  finb  ba  ^in  tt)unb,  bo  Oon  fti  ober  ettli^ 
jat  bcgerten  mit  eroigem  bdttel  Ertönt  roetben,  ober  t^änb 
eä  d6  anbackt. 

3i^  füg  eüc^  ein  gefc^d^en  bing,  ainS  mol^  fagt  mir 
ein  fioftcr  fra».  SSügt  ic^  meine  citer  in  ber  fieHe,  onb 
mörfit  ft)  mit  eim  3(uc  maria  l)ärau|  bitten,  iä)  loolt  ftj 
me  I)inein  bitten,  ba^  fte  midi  in  big  ellenb  mdfen  ge- 
brat^t  ftaben,  ö^tten  fi)  mir  fein  ebclman  mögen  gebett 
jü  e«li(^Em  gema^el,  fo  Ijdttcn  f^  mir  bocfi  ein  pamreii 
geben. 

0  ir  t^orec^ten  etter,  roie  tonb  ir  eroer  finb  (o  gar 
Ocrfaren  Don  eiimerS  nirrififten  loonä  wegen,  loie  mögen 
ir  eroer  Paifd)  onb  blitt  alfo  ^in  roerffen,  baä  ir  fie  gcbeit 
an^)  b^fcn  bratfpqfi  etnS  floftcrätöben,  roer  eS  olä  oorjijteii 
bo  mon  arme  finb  in  bie  tlöfter  t£)et,  fo  lang  bi^  aincc 
!am  Onb  begeret  ein  rool  gebogen  iuncffraw  jü  ber  ce  (al8 
nocf)  bie  fct)  frorocn  finb)  bo  roere  ic&  nit  obel  an,  baä 

■)  Im  Druck :  gutem,  —  ')  gefcenn  a. 


I 


25 

man  al\o  finb  in  bic  f!6fter  fticß  trab  fo  aiti  off  bie  jnc 
Ümc,  bo  e^  fem  \db»  tffunb,  Bnb  ukr  boö  molt  fein 
Ihbtn  in  rninigfcit  unb  riiro  Betäcreit,  WDlle  [2Iii]  it^  nit 
luibetToten  funbcv  bar  jö  Dcnnanen  mit  oöern  ctnfi,  9l6et 
bie  unueriärige  iugent  an  ein  folidi  eirig  fetten  6inben 
ntibrarat  icft  allen  menfd)cn. 

33u  tfiüft  bcin  tinb  mn  etcn  toegen  in  ain  tlöftcr, 
grftffcre  cct  lücre  bu  gcbcft  im  ein  frommen  gefeiten-  ja 
bcr  er,  ob  er  f^on  ein  i\anb  lucrtfä  man  iceue.  äöilt  aber 
nit  gead)tet  werben  fo  naiigiiltig,  ba^  bein  eble  tötetet 
aim  pomren  rocrb,  onb  maift  nit  baä  folic^  inftaffen  allen 
mcnfi^en  ein  Prteit  bringt  beiner  otmüt. 

D  bu  t)6rte  ftcinin  mutet,  luie  ungel6übig  6ift  b« 
beinem  Ünb,  meinft  bu  eä  f^  ^ül|in  ober  t)fin,  alä  ob  eS 
nit  merb  muffen  cmpfinben  fto^ige  tot)?;mg  ja  I^bö  luft, 
aU  mol  bu  fi)  befunben  baft,  Dnb  mirt  ir  fo  OQl  ft^toercr, 
mie  oql  ber  fürroig  oiicrforeuä  Iuft§  mcer  nnficfit  bic  roqp- 
Iic£)e  gemiit. 

SJu  njilt  nit  bin  tinb  geben  in  ein  armen  celic^rn 
ftanbt,  barinn  ti  fic^  mit  crcn  Onb  mit  rülu  bcr  gewiffen 
gebraudjen  moc^t  Ii)t)ö  luft  onb  Bnluft,  ritro  onb  Bnruro 
onb  muft  ffiorten  tiglid)  roo  bein  tinb  nupräd)  in  fein 
bcgirben,  Onb  fiel)  mit  fcfianb  Dnb  fünb  eini  no^güftigen 
ftoK  fnecfit  ober  Oifdi  Enet^t  cnberroerffe,  \a  reo  c§  bo  bt) 
blibe  onb  nit  ergerS  oolgte  bet  rnigenanten  [unb,  ou^  mit 
b6fen  goqften,  mie  taiber  je§  an  Dil  orten  ecfunben  mirt. 
Shib  ob  eö  fcfion  in  natürlicher  form  blibt,  ift  ju  bcforgcn, 
man  ^inbet  bic  cmpfnncfniift  ober  Derberb  ba§  empfangen, 
ober  ermörb  baä  nero  geboren  tinb,  ober  bie  tinb  ftierbeu 
miffentlid)  unrechten  Datteren  geben,  mit  ciuigem  nagen  ber 
geffiiffen. 

9td|  loie  ü^I  onnb  lange  gebftncE  betümmeren  baä 
jundfrömticf)  ^ar^,  bo  fic  fo  B^l  jnr,  fo  Pil  tag  Dnb  ftunb 
onb  augenblitf  geftüpfff  mirt  sä  fiöib  ber  toitt,  jü  t^ang, 
gfong,  gefifiroa^  Dnb  jü  grofferem,  bar  off  ir  Dcrmißigurg 
ftiHct,  bann  ob  bein  tinb  in  eim  Herten  ftain  »erborgen 
toere,  fo  fi)rct  bic  natur  nit.  ißnb  je  tf)oreit)fer  eä  Don 
natur  ift,  je  mcer  cS  Dff  fic!^  felbS  genaigt  ift,  als  au^  an 
bem  Diji)e  tunbtlie^  ift. 


SS  Bundsgenoss  III. 

Su  fo(t  aiitft  marueniEn,  je  friimmcr  Onb  öngEf^affner 
cinä  ift,  io  oql  mczx  begcren  fie  gclictt  fein. 

[Üi}^]  Sä  foH  gefntigeit  fein,  ongcac^t  icin,  onflctröft 
fein,  nit  oin  tag,  nit  ein  jar,  (imbcr  un  aQc  lioRnitng,  all 
fin  libtog,  luic  toiifhi  fierte  ntiiter  foficfiö  nn  beim  bärgen 
Snbcn,  beim  (iiib  roerc  lictiter  fönt  Stgot^n  ntarter,  bann  fo 
Ein  Inngeö  ciueften.  53u  fpric^ft '),  eqn  got  gi6t  gnob  fo 
fie  -in  onrufft*),  id)  fag  (oinigfeit  Onb  morttit  lüitt  nit 
jcbemnin  Bctl^ficn,  bcr  auc^  eä  Begeret,  fnnber  aUcin  bcnen 
cä  got  gfinnct,  ba§  cffiangeü}  Icret  unfi  folic^ä.  5)u  ftmc^ft, 
üine  troff  bie  anber,  ic^  fag  bir  gemrincflii^  ift  eine  ber 
ünbern  tcüfcl,  baö  ft)  einanber  n6ftcc  Bnb  örbcn  ja  eng 
madjeit,  onb  etluan  ein  gut  ^ir|  nieer  flogt  iter  B^woncrinn 
beloibigung,  bann  alle  anbre  anftöfe.  0  lue  bcß  groffcn 
laibtä,  fo  ein  berlaffcn  Bcfc^Ioffen  inng  inenf^  offt  ge- 
benift  wie  eä  ju  luft  tumnie,  ob  c§  nielt  in  ein  gemein 
t)au6  louffen,  ob  eä  luön  in  frembbe  lonb  on  niiberfctltc^ 
iDuffen,  ob  eö  fic^  roeH  bcm  tüfcl  jfi  einer  gefponfe  er» 
geben,  fo  eä  mit  bilbcn  fpilet,  onb  mit  gcboncfen  tegel,  fo 
c§  ä"  fcfimai^  feinet  It)6ä  tn  mndien  ober  im  ft^Iaff  hinutt 
Dnb  boc^  bo  b^  bie  geioiffen  nit  tuioet,  bo  bg  gebend  wie 
cS  bQ  attem^)  bnglüif  onb  t^ben  beä  teüfelö  martetinn  ift. 
@o  e9  ein  bfffe^ige  dptiffin  obec  priorin  ^at,  ober  fo  fie 
eräümet  eine  bie  ber  oBerfcil  in  fnnbcrijeif  lieb  ift,  mog 
eä  nümmcr  raft  noc^  rüg  ftan.  SS  [igt  onb  iamert  fictp, 
bo  fumi)t  ber  teflfel  ötib  Oerfucftt  fein  tieil,  ob  er  in  jolidieni 
leib  m6g  baä  iihr^  in  Berloiligtcn  luft  merffeu,  mib  er  ge- 
figet  offt  Bnb  o^I,  mantfic  ^ot  fo  ein  bI6beä  t)onpt,  baS  ir 
ber  befdiln^  ein  fercE)cr  ift,  mauf^e  ift  fo  onriiioiger  finn 
bafi  ir  ainigleit  ein  ffigfeür  ift,  mancfie  ^at  fo  ein  abelic^, 
turgertid),  menfiftli^  ^drg  baä  ir  [IofterIiii)c  palorifi^eit 
öiti  fictle  ift.  2)u  meinft  fo  bie  fttrioäferinn  bcfi  Hofterä 
oit  funberä  gutS  uon  bim  tinb  fagt,  cö  flj  ir  in  funbert)eit 
befoI£)en  atS  bir,  ünb  gebendft  nit  bo  b^  ob  fq  molt  bein 
finb  funbcrlic^  tr6ften,  bie  o^Ie  bec  anbcrcn,  ia  ir  n^b 
bnb  iD^plid)  onberbuiift  mocfit  e^  nit  eriqben,  fo  anc^  offt 
ein  fünräferin*)   iren   geft^mifterig   im  Hofter  am  niinften 

')  fptii^t,  —  ')  aröfft.  —  =)  iißem.  —  ')  fürtoSfetein. 


Bundagenoss  lU.  27 

flütä  barff  üor  ben  anbeten  t()fin,  bann  floftec  neib  ift  on 
alle  mafe.  ©cbenii  bu  ^erte  mütcr,  für  ^in  mufe  bin  finb 
nit  cffcn  njmin  (^  fiimfiert,  ntüft  nit  trmtfcn  mann  eS  bürfl, 
nifiS  nit  räroen  luann  eä  müb  ift,  fuiibcr  mfl§  [2tüj]  j« 
flcmainer  ftunb  fo  Eä  anbern  anmutig  ift  folit^ä  tfiim,  ja 
müfi  fit^  fllicfjfönnig  bcn  nnbercn  polten  in  fo  großer  on* 
gli(i)eit  ber  conipiDilon.  ©cbmct  roie  ein  gco^  cm^  leflft 
bu  öff  bin  finb  ünber  bcm  ti  o^Iiiftt  eioigrii^  Detfiiiiit. 
@ot  Dcrü^t  nit  allen  mmfdjen  bie  giiab  ja  himnien  jö 
d^riften')  glouben,  önb  crjoigt  anc^  fein  ongrünbllid)  er- 
Wetwng  Dnb  Mrmctffiing  an  ben  Dngetßüfften  tinblin,  bie 
Ott  pcrfonlic^  mürdtlicö  füub  bon  gotä  angcjit^t  emig  ücr» 
poffen  finb,  Srteiic^l  ond^  nit  ntle  cfiriften  bie  eä  quc^ 
Bnbetftonb  jü  fingen  off  bie  ^o^en  rite  ber  feiifcficit  onb 
ganger  oerluft  jitlic^er  f)ai.  Solii^ä  icitt  aöein  Derlt|l)en 
benen  eä  Don  Eroigieit  Don  got  berait  ift.  3SeId)Et  got- 
flfeKiger  orbnung,  Oon  mcnigen  aitcö  menig  nac^  ^thaä^t 
roirt  Bot  bem  ingang  beä  tloftetä. 

2)u  fpri^ft,  i^  lüit  meim  finb  lälo  fd)affen  bo  mit 
bo«  cä  nü  als  ein  eWenbe  ee  £)a6  aU  id|.  @ii^  ber  an* 
fang  ift  bir  faffdi,  onb  bifen  falfi^  bilbeft  in  ancf)  bineni 
finb.  SBer  tagt  btr  ob  got  beim  finb  WErb  friblidic  ober 
ünfriblidie  ee  &cfd)cteii.  SBet  fagt  bir  ob  got  beim  finb 
im  floftcr  minber  onfrib  merb  ju  ^onben  Ion  gon  bann 
inn  ber  ee.  5S6  mißtrüm  ju  got  luirt  baä  angefangen, 
tnb  eS  mag  got  nümnier  gefaHen^  ^a  ftetCeft  bein  finb 
in  ein  forren  ben  eä  mnfe  jie^en  bife  eä  tumpt  ju  bem 
finigen  icagen.  3HIIicl£)t  moinftn  on  ^inbemüS  möge  tä 
fiot  binnen  im  floftcr.  äßo  idi  j^tit  I)dtte,  mic^te  iili  bit 
onjaigen,  baS  o^iiiit  geffirtiifier,  fi^roetet  [jinbetnül  fij  im 
Hofter  an  loarEm  ifttiftlicöen  got«  bienft  bann  in  ber  mdlt. 
GS  mitiDÜrcte  bann  got  fonberütft  mit  feinen  gcnoben,  fo 
mag  im  niemanbt  ifttiftlidiEn  bienft  beioifcn  loebet  im 
Koftet  nod)  in  bet  loift,  Dnb  roer  Dertt)cE)t  folicfte  gnab 
(d6  ttaimlit^em  Drtt)ail)  Diten  in  ber  lonlt  bnrii  in  Ilofteren. 

0  lue  ber  groffen  blint^eit  ber  flofterlEfil,  wie  ticff 
fttitn   f^   in   DniDiffenf)eit   retfeteS   l^aii^.    0  bu   abgrunb 

')  ^riftem. 


S8  Bnndsgenoas  HI. 

bcr  Brtfioil  gotS,  rote  ßerfieiigft  bu  ein  miß  ober  bie  ge- 
nanten floiftlii^cn.  ©licftc  fptjg,  troncf  Dnb  Efoibung,  ffiac^en, 
rulten,  foftcn,  arbeiten  ic.  ift  ben  Ongtit^en  comptcjion  ein 
Ontrigfii^ct  [2tiij''j  loft,  Onb  I)iipf(^  an  je  ft^fagen,  aber 
fiflict  üninügüd)  ju  Itben.  3Jnb  baä  \t)  gefagt  Bon  ben 
beft^nieiben  bcä  (l)b^,  jeg  nini  ront  ber  6efc£)lucnmg  iteä 
gemiitä  Onb  gcrotffcn. 

Ob  (^on  bcin  tinb  aller  obgemeltcr  befcftiDerbe  nit 
ndltet  unb  fit^  moü  fürbetti^  uff  ben  gots  bienft  geben, 
fo  ftabt  e§  bo^  jeg  umb  bie  (I&fler,  baö  man  Jie  flicken  folt. 

üä  ifl  ein  alle  reb  bet  [)ßtligen,  roo  ein  lofteilic^ 
nienfii)  ein  onfec^tenben  teüfel  tiab,  bo  fiobe  ein  frumm 
menfi^  root  je^en  ober  .fj.  SSer  roeifet  aber  nit  bie 
raanigfeltigen  lifte  unb  anfefiff  ber  b6fen  geift,  beren  bein 
finb  im  (loftet  geraarten  ntfife  Dnb  aßeg  It)ben  in  ber  mÄIt, 
oDe  untrem  ift  bem  nit  jö  glii^en.  !Da  folt  ficö  bein  finb 
betielffcn  mit  ^c^ffamen  leren  ber  ^efgen  gefctirifft,  bann 
baS  roovt  gotteö  ift  ein  ft^todrt  beä  gciiftä.  Wnc^  bebörfft 
bein  tinb  trillueö  rabtä  erforncr  Icüt.  3m  (taftcr  ift  im 
büi  Derfc&lagen,  bann  lotin  berftonb  fic  nict)t,  Unb  föllen 
bo(i)  aXit  tag  5J1  t^f^  Dnb  cbor  je^en  ftunb  mit  (atin  umti 
gmi,  es  f^  mit  fingen,  Wfcn  bnb  bitten,  befelialben  ift  ijnen 
bie  fclbe  j^t  tmüg  Dnb  f(i&ttiere,  Sßiib  fog  mir  nit,  ja  Uer- 
ftonb  fg  eö  nit,  fo  ocrftobt«  ober  got  bnb  bie  cngel.  3(^ 
fage  bir,  bcin  reb  ift  löoffcr  bnnb  fnfft,  bann  foIlict)cn 
ganzen  ünnerftonb  ir  gang  Üben  lang,  approbiert  got  nit- 
9Ö0  etlüon  ein  ocrbcrgnet  fprui^  bet  ^ölier^  uff  im  tregt 
bann  bie  mort  anjnigen,  nit  Oerftonbcn  roirt,  Dnb  man 
boäi  Dt  anbackt  onb  Dfe  cer  jum  mort  gotteä  baö  fclbig 
liftt  ober  t\bvä  töfen,  bo  t|Ot  bin  rebe  ftot.  Slber  in  ganzem 
onuerftanb  ber  fprac^  ^at  got  flaincn,  i^  fagte  fd)ier  lainen 
gefallen,  onb  ob  f^  fc^on  fatin  Berftünben,  baö  bodi  01)1 
jar  im  braut^  ift  gefin,  fo  finb  bod)  ongniigfante  leren  in 
fotti^em  (uc^in  latin  befcfiribcn  loorben,  bor  0116  nit  gnäg- 
fame  Onberroeifnng  funben  roirt  jii  ooltommcnein  ^rift- 
iii^en  flotä  bienft,  Don  befe  roegen  bann  bein  finb')  im 
(loper   ift.      Sarunib    ift    ein    foHi^et    gtoffer    obfal    in 

')  feinb. 


liundsgenuEs  III.  29 

T)ie  Ilöfter  Eiiniiiicn,  \o  man  t>va^t]am  tft  gefin  uff  bic 
(l£)tiftciiIiiSc  (ete,  tuic  bu  fpi)&  iffcft,  alfo  Dbcrfuinpft  bu 
fCaijd),  Onb  Wie  bie  lere  ift,  aljo  werben  bein  Ejfirijigung 
önb  fttten. 

§ie  merif  au§  Dl)[  löfen  bec  ^aitißen  Söiblia  önnb  bo 
3U  [ilittj]  bie  alten  ofileger,  nlS  Drigeneö,  ErifoftomuS '), 
^ieron^muS,  9tuguftinuä  ic.  entfpriitgt  rechter  finn  önb 
anbackt.  Biber  100  roiltu  JoCtic^ö  lEren  Derfton,  fo  cä  bine 
tl)(6ttiättet*)  onb  (ÄBmeifter  jetfcS  nit  lüiRen.  Dui^  ob  bu 
fcf|on  öor  beim  ingang  flut  iofin  fiinbefl,  im  floftcr  lie^ 
man  bit^  nit  Idjen  gute  büdict.  Slann  man  t^ut  rauc^, 
»ngelert,  unuerftcnbig  mün^  jii  ben  Höftcren,  foHic^en  lacrc 
taib  baä  bie  niinnen  meer  bann  f^  müftcn,  {d  günnet  foQii^ä 
eine  bcr  anbeten  nit,  boä  i^ene  me  (faib  bonn  fp.  Sgnb 
bebeden  cö  mit  bifem  mantel,  joHicftö  ftubieren  ge^6te  nit 
5&  ben  nunnen,  eä  bring  ^inbcmüfe  an  bemüt,  an  an- 
bacfit  IC.  ©0  iodi  t)nuerftti"b  alle  lafter  mit  im  jeücöt, 
tnb  anfcniflit^  [inb  bic  ftaroen  ftöfter  ni^t  anber«;  gepn 
bann  feinten  iei  gejog  gotteö.  3I1S  auc^  ber  weiß  Sp^Uo 
angeigt  im  biid)  Don  ber  6efc^omlii^eit,  ünb  alte  ^iftorien 
bnfe  foIic^S  bEtidjtenb.  3e§  wiffen  bie  nunnen  nicfjtä  bann 
ttianbmär  bnb  frajcare^,  au^  ofi  teütfc^en  büd&eren  ju  fdfen. 
S(I|d  baä  ctroan  eine  biagig  jar  ein  nunn  ift  gemfifcn,  onb 
no^  nie  fttr  fii^  felbS  bie  oiet  ewnngeliften  bnb  epiftoIaS 
Ipauti  ^at  oufe  gelöfen.  Üßun  fag  mir  wem  [oH  bein  linb 
feine  not  Ragen,  fo  eä  Bilic^t  (Bf;  Otfact))  bcm  bl)(^tBatter 
nit  trauroen  bebatff,  aber  er  jit  ir  fein  gunft  tioii  gnab 
l)at,  ober  B^tii^t  fie  jlBeg  einanber  Bnsimli^  I)olb  finb, 
önb  bie  beicfit  neüt  ift  bann  ein  bu(fcf)afft,  jimpte  ir  aiid) 
iiit  ein  anbercn  an  ju  ffltei^en  nmb  rat  Bnb  afifolution, 
haä  fl)  nit  orgwenig  nietb.  Äuc^  fo  la^t  man  bngcrn  jü, 
iaS  anberc  orbenS  feüt  mifen  Bnb  fercn  bie  nunnen,  bann  bie 
I|n  beftimpt  finb.  3inb  ire  miinc^  »rebigen  tobet  Bnb  tl)ßrcd)t 
bing,  mic  f^  esi  gcternet  ^abcn,  bo  mit  ^ot  ber  tcüfef  ge- 
iBunnen,  fo  er  fein  fürgang  ^at  bcif  beni  Bnuerftanbt  ^ail- 
famer  lere,  Siann  nid)t  meret  ber  tiifel  fo  Baft  alä  regten 
»erflanb  ber  !|clgen  gefii)rifft,  bann  atfo  jeüii)t  er  mit  frgbe 


30  Buudsgeuos3  III. 

imb  all*  ein  fdbci:  fp^I,  bic  lt)6  Dnb  Jelen  bcr  elften 
menfc^ra,  alfo  bas  bq  otlcr  blinbtfieit  obgeiiicttc  floftet  leüt 
nieinenbt  fie  ficnb  etleüdit  önb  bff  bcm  red)ten  mag.  5)ar 
sä  önttcr  Onb  iitiiter  firingft  bu  bin  üitb,  nlfo  [)aff  bu  eä 
oerforget. 

[Ztiiij'']  l!armn  t)aft  bu  ein  tocfitEr,  bie  teüjc^eit  med 
flutten,  tfah  fic  in  beim  I)auf[  bein  Icbtog,  fie  ift  ati  (eim 
ort  6a|;  be^üt,  (roiQ  fie  felbä)  bann  in  ireS  Oattctä  ^au6, 
lafe  fie  mäjfig  arbeiten  in  beim  f)ait6,  bo  mit  fg  aud^  gu 
[c^affen  floBe,  ja  bequemet  ftunb  Io6  fl)  ba§  gotäroort  ^oren 
Wib  ir  gebäl  ^u  got  tfjüu,  mit  fie  baä  nit  t^än,  fo  ^at  fie 
tain  rechten  goift,  bot  jü  rnagftu  ir  bai  inacten  in  tiftten 
onb  fic  bein  auc^.  3Kogft  aber  !ein  toften  mit  bim  tinb 
^oßen,  wie  föflen  e§  bann  freinbbe  t^un  im  Hofier,  bo  etn# 
fauni  mag  befe  onberen  atum  riechen  ober  fcfeütten  fdlicn. 
3)Qt  jä  tpftu  groffc  fünb  fo  bu  onioifCig  bift  ja  fotgen 
für  beine  finb  ba§  bir  got  befolgen  ^at.  SifiJu  arm,  mart 
rnib  treio  got,  er  tuirt  bein  finb  tool  on  baö  Rofter  Der- 
fe^cn,  fo  bein  (inb  gotSfftrt^tig  ift. 

ßere  bein  tinb  baä  eä  aH  tog  goi  bitte  omb  gnab, 
baö  e§  in  ein  folic^en  ftonb  tuuinte  bar  inu  e§  mog  filig 
roerben '),   Onb   befiltft   c^   got,   er   loirt   eä  BÄtterlit^  ber- 

3Hein  rat  ift  baö  man  fürt)in  in  taitn  fraloen  flojleE 
lafe  bie  brt)  getilbt  t^un. 

5)aä  man  aUe  (töftet  jiefie  off  ein  form,  lote  feg  bic 
erbercn   frt)   fratoen   t)a6en,   alä  jii  Stnbforo  im  Stfafe  ift. 

Düä  man  fraiocn  H6fter  lofe  fcfiitlen  fein  ber  jut^t 
ning  [firiftfidjen  toAfenä,  auc^  baä  man  bo  fcibft  bie  ftnbc 
auff  ^aui£)a[ten  Onb  arBeit  s'e^e,  atlfo  ob  fie  ein  niol  ee- 
froioen  njcrben  baä  fie  roiffen  ^auft  ju  ijatten. 

91(le  reb  fcnfter  foK  man  Offriffen,  ba^  man  fic  fäE)en 
onb  ^oren  mög,  fo  nadi  OcriBQnbten  ober  erber  gut  frünb 
fömmen,  ober  fo  ainer  loitl  im  bo  nmb  ain  erlief  ecTDijb 
werben. 

33aS  man  ober  bie  mann  gar  in  baä  fiofter  Io|  gon 

')  öttben. 


I 


31 

Io6  i^  nit,  bann  cö  aiict)  nit  not  ift,  ti  bienef  aud)  nit 

'ner  guten  ^ut. 

®S  Jod  autfi  ein  ictlid)cr  man  cä  barfür  i^aitm,  i>al 
im  gefcEiä^e  ein  gnob  Don  flott,  fo  eim  ein  foHi^c  mol  ge- 
äogne,  feüjcfie,  f^am^afftigc  junrffialu  au§  eim  tlofter  ^ä 
taii  tuirt.  Sie  föticn  nu(^  erlief  getjaltcn  rocrbcn  Oon  bm 
monnen,  mo  bdS  nit  gefc^äct)  foH  ein  oBer!eit  Jq  batunib 
ftraffen  nadj  gelegentjeit  ber  (ag^.  ÜDar  jü  mag  man  bijen 
finbcn  bai  iDcrcn  Unü^e  bing  ober  sqtlii^c  fröib,  fo  man 
inen  Dor  [Jl^]  fagt,  |ie  jölten  e§  meibcn,  bife  fie  balb  itt 
ein  elic^en  ftanbti)  fummcn,  bo  fie  foliii)  bing  mit  fug  Onb 
ftot  ^aben  mögen.  SHon  fol  aud)  fie  lajfen  faren  ^ä  bab 
onb  ju  naften  früiiben  roonn  cö  not  ober  nug  erforbert 
onb  baä  mit  ecrli^et  gefelfcfeafft,  loilt  aber  eine  ofe  funbrec 
anbackt  oloieg  fcüft^eit  tjaiten  Dnb  gar  ber  teüt  muffig  fton, 
I|at  fie  guten  be^ilff  bar  jü,  (^  bclib  ^inben  im  flofter  onS 
lafe  it  rool  mit  got  fin. 

!Eie  llöfter  finb  tootbegabet  mit  ric^tiimb  jü  narung 
ber  pcrfoncn,  itaS  man  mag  einer  fo  B^I  (jir  a'ß  geben, 
alä  Ott  fie  ^inein  £)at  bracftt,  mo  aber  ein  ttofter  [o  arm 
ift,  ift  bcffer,  mon  (oft  c§  ab  gon  Onb  geb  eä  an  ein 
onbcrei. 

Saine  füll  ein  roiler  tragen,  jq  roet!  bann  roiHiglit^ 
»6  funbrem  anbacfit  Ijinbcn  im  tlofter  fein,  önnb  möge  bo4 
rool  ben  anbeten  gfinncn  ben  fiirgong. 

SJaä  gfang  onb  tag^^t  in  ber  firt^en  foll  furg  OnD 
letcfft  fein  onb  ir  ftatutni  trÄgtii^. 

®ie  gelü6tc,  bie  bife  ^äv  gett)on  ftaben  flofter  framen, 
binberi  fte  wenig,  bepnben  fie  baä  fie  nit  mfigen  Ratten 
ir  gefunbüieit  ober  rainigfeit,  fo  raten  inen  mine  bunbtä- 
poffen,  fie  föQen  fotid^em  getoonfic^em  Roftertebcn  abfton 
Onb  eenton  nemcn  ober  fnnft  in  ber  roält  got  bienen  in 
i^riftenliifiem  loefen  wie  fq  Oennägen.  3}ann  got  iriH  nit 
laffen  gälten  folici^  t^orlicfi  Onbebadit,  uimerftonbcn,  ja  iä) 
fogte  gern  fcftcblitfi  gelüBbcn.  SKagft  bn  bcmcrtit^  i)oi\m, 
bein  b^fc^off  gebe  bir  ottob  jii  folidiem  aufegang,  fo  bi: 
in   banimb,  raagft   ober   nit   bid)   folirf)ä   !,n  im  Berfe^en, 


39  Bundsgenoss  III. 

fo  bifpenfieten  wir  .jD  &unbtggnoffcn  mit  bir  Uff  gotä 
iarmtiirgigteit.  9ii:rfij^£  bi^  mit  cim  crberen  gefEÜm  in 
eelic^en  ftonbt  Onb  crg^b  bicl)  gut,  ober')  itcre  birfi  fünft 
mit  got  »IIb  crcn.  ®s  »uirt  in  fux^tx  jeit  bar  jä  fum« 
iiien,  ba§  bu  bic^  nit  bacffft  ut)(  förditen  Bor  miberftanb 
bciner  obcrfeit,  (o  bu  Bfi  beni  tieftet  bift.  Sürbcrtid)  fü^ 
got  tmb  [ine  gebot,  fo  finbcft  t)n,  c^  fQ  im  flofter  ober 
^droffen,  (u(I)ft  bu  q&et  got  nit,  fo  (lilfft  !cin  gollcr  für 
bcn  gatgen. 

Stin  man  fotl  fic^  fötc^tcn  ober  fd^emcn  jii  bet  Se 
nemen  ein  Sfunnen  auß  bem  fiofter,  Pnib  bic  cä  ftobt  luic 
it^  oben  gefagt  i}ab,  bann  er  tf)üt  ein  &ei)Ifam  lobtic^  toäid 
ünnb  gott  [Jtj*']  toirt  im  Ionen. 

SS  i[i  rool  jä  erbarmen,  baä  bie  froroen  tlöfter  fo 
Bt)(  befdimert  finb  mit  bcn  onBemünfftigen  ftatnten,  bie  in 
t^oreifit  Bngelert  Bnerfaren  münift  machen,  bann  Ji«  jmingen 
bie  armen  finb  ju  glic^cr  ober  jn  gröfferer  arbeit  bann 
ben  münc^en  iff  Bffgelegt,  mit  fingen,  faften,  lefen,  roac&en 
»nb  ber  gli)cfien,  baä  wol  äu  erbarmen  ift. 

3Die  nunncn  muffen  ofjt  foftcn,  fo  bic  müncfe  flaifdl 
effen,  gefotten  Bnb  gebraten,  ja  bic  nunncn  mfiffen  eS  in 
Iod)en  Bnb  börffen  niti^t  bar  Bon  nieffen. 

®er  Rofterfrarocn  niitt  abgefi^Iagen  ir  Batter  Bnb 
muter  ju  fe^en,  fo  bie  miinc^  oUe  nüroe  fürroigige  btng 
ober  ein  weiten  wig  Jüf^en. 

3Jen  armen  finben  Wirt  ab  gefc^Iagen  in  ein  gefunbcn 
lufft  jii  tummcn,  in  ain  naturtid)  bab  faren,  in  groffet 
not  irc  fterbenbe  oötter  Bnb  muter  I)eim  jii  fni^en,  fo  bie 
W^I  bie  münc^  burc^  alle  lanb  lonffen  on  Btfoc^,  mit 
ergemüfi  Bnb  befc^werung  ber  teilt. 

HJnü^  oniblBuffen  Bnb  B&gon  ift  oncfe  crbercn  fraWen 
in  ber  wÄIt  nit  ertoubt,  aber  nötig«  auftgon  ift  aui^  ben 
nunnen  nit  ju  meren,  Wer  cö  ober  ttfut,  ber  tregt  got  in 
feim  gewnlt. 

SSJin  man  nit  Bcrgüimen  bcncn  bie  jeg  in  Ilöfteren 
finb,  boö  fie  nac6  meinem  rat  t^unb,  fo  Bcrtiüt  man  bocfi 
baä  fürl)in  faine  Bff  bic  alt  weife  werbe  angenummen. 

')  obm. 


Bnndsgenoss  III.  33 

3)er  bie  nunnen  anrid^t  öijl  jü  fingen  in  ber  fird^en, 
lüirt  öon  fant  ^ieron^nto  gefd^olten. 

2)er  f^  l^inbert  an  fitjffigent  ftubieren  bag  göttlid^  ge*» 
jafe,  fünbet  in  got  önb  ire  feel. 

SBann  man  tüügte  tüie  ein  bloben  grunb  l^aben  ber 
firben  regel,  man  l^ielt  nit  fo  ö^I  bar  öff.  W>tx  ö^Iid^t 
njirt  bo  öon  fagen  einer  t)§  m%  ber  t)ff  bie  bing  tüifer 
ift  bann  id^.  5)o  htj  tüill  id^g  laffen  bliben,  bann  mein 
tag  i)at  ein  enbt.  3)od^  öermane  id^  alle  Hofterfratüen, 
ia^  fie  got  ^üöerfid^tlid^  anrüffen  ömb  l^ilff  önb  bag  fie 
legeren  ein  d^riftlid^  laben  füren,  barju  in  gott  totU  l^elffen 
im  Kofter  ober  f^äxt>%  fo  toirt  f^  got  erl^ören. 

»^  got  ift  ^^Iff. 


Eberlin,  Auigew.  Sehr.  I.  *^ 


Dn  bem  lange  »er 

bvü||iöcii  gejrfivei),  ba»  bie  C|eifttid)e 
|t)beit  tag  seit  tjeilfcn. 

^ör  ju  raüTid),  pfaff  Biib  nuiiii, 
®xo%  gäben  bin  Borfacm  btuinb, 

3Joä  fie  micfi  ^fitteix  oor  gelöfcn, 
Sb  [sie!]  fie  tarnen  in  folictiä  iod(cn. 

3)cv  .IUI.  büttgito^ 


Ein   MDucli    mit 


I 


laj"]  ß^Siiimc  mir  fierr  3c[u  jü  ^itff,  baä  ic^  fierter 
Tri  bunbt^giiDS  iiiög  iniiicm  äufogen  gniig  t^än  gä 
nu|  Bub  Iroft  bifer  mfilt,  bo  mit  fiiperftiHon 
wccb  gcininbert  önb  bcin  f)fi''9  lob  gcfürbert.  3"^  Ö^^ 
niid)  IddI  bebadjt  ju  f^ribcu  Don  bem  (tr^en  geb&t  genant 
^ore  canonice,  mib  je  mecr  id|  im  nai^  gebend  fo  0\fi  ineer 
berroimbece  id)  mirfi  ob  ber  mcnjc^tidien  töor^eit.  Sä^en 
lie&en  friinb,  onlei;  münd),  pfafjen  oiib  nunncn  I)a6en  »nS 
Dcrmitfen  baä  mit  meinen,  nid)t  |i)  gct  nngcnemcr^  bann 
iie  Uogcl  gjang,  bcä  fic  nennen ')  fiten  tag  jeit,  alfo  boS 
tuir  Bnß  iiit  fiit  diriftcn  £)altcn,  mir  ma^en  bann  »nfe 
bcr  fclkn  tt)eii§afitig,  etman  mit  aü  üiifcr  ^ab  bnb  gut, 
ba  bq  |t)  uol  önb  fami  finb,  bnb  bar  ne&en  rechter  d)riften- 
tic^cr  gotä  bienft  sjcrfumlit  nitrt,  li)eld)er  ftobt  in  Iic&,  gloub 
Onb  Hoffnung,  Onb  in  ^ilff  bct  atmen. 

SBJaä  ift  aber  fc&impfftici^eveS  ^a  boren,  bann  |o  \t) 
fclöä  fo  tfprecöt  finb,  bnS  fte  l)filten,  ir  Oerbünbufi^  f^ 
fo  gtofe,  baS  aucf)  t5btli^  fünb  burc^  Onfliß  in  tag  ä^tcn' 

3n  feineö  orben  rege!  ftnbeft  baä  offerfialb  bet  gemein 
einer  für  fic^  fetb  fifiulbig  f^  bie  j^t  fptcc^cn,  mie  mon 
im  (^Dr  t£)üt.  06  aber  nad^fommenbt  ftatiiten  folii^  üff 
legen  betümraert  raiift  nic^t.  ^d)  loolt  gern  eigcntöf^  an- 
jaigung  öon  ben  tcmpcl  tiiei^ten  i^örm,  moruff  fic  boc^  ir 
füntemen  grünblcn. 

@ä  ift  gut  gii  gcbcmfcn  luic  folic^  ort,  bie  mir  ndnnen 
ftCifft  bnb  ilöflcr,  finb  angefangen  motben  in  gftalt  ber 
ft^nlen,  bo  mon  lernet  fünft  Bnb  meiS^cit,  bo  bie  meifter 
Bcrbienten  Ion  bitten,  onb  orme  gcfeKen  onc^  Offenl^oltimg 
trer  narung,  möldie  bo  ftubieren  molfeii,  bie  bar  not^  nü§ 
mochten  fein  ju  gemeinen  ämptern  eing  ganzen  (anbtä, 
Dnb  fnnberlic^  ju  onbermqfwng  be^  Doldä.  2iJie  audj  je^ 
off  ben  ifoi)m  fc^iiren  ftiljcnbia  geftgfft  finb  für  arme 
gefeHen. 

9(ttct)  ob  einer  rooft  fein  lebtag  an  foldicm  ort  fein, 
in  rüm  onb  ftifle  got  biencn  mit  lefen,  Teren  Onb  con- 

')  Im  Druck:  nmtn. 


I 


IV.  37 

temftliEHii  IC.  tx  lum  ebel  obcc  (loiur,  bo^  er  ho  fictie 
at)t  [tat  rnib  W^- 

®Qr  ju  finb  Derocbnct  raorben  etlicfi  äi)t  im  tcfl,  bar 
inn  fQ  all  ein  gmcin  gctöt  [pted)en  ju  gott  für  nUe  tobt 
bnb  liibenbig,  uon  bcnen  bife  ftifftung  nnfong  ^ot.  2iar 
na^  ift  ivxdf  fel[aii]gam  fümEmeit  bie  fa^  bu  ^in  tiimiiiEn 
ba^  malt  ein  gefänctitüß  v%  beit  tlöfttren  gemacht  ^at,  mib 
ein  gättftocf  auf;  bcn  ftifftcn,  ^c^  wolt  migcm  an  bercn 
ftot  l'in  am  jüngften  tag,  bie  e§  bor  ju  gcbracfjt  Ijabcn. 
3^  man  "i"*J  'Dol  gebcnien,  t)t)I  ort,  bie  jc^  Iloftericüt 
ober  ftifft^crcen  befi^eit,  finb  onfentfliii  geftifft  worbcit  off 
eerlitft  monung  ber  altin,  atmen,  frnncEEii  ober  innft  tm- 
ucrftonbtä  ^afii  ontüglidien  511  biirgerlit^en  fianbtungeii. 

5Kuii  fid)  wie  augenfcfieinli^  Scbcütuiig  bu  tjaft,  ba§ 
etioan  bcfunbete  ftoftEr  luaren,  finb  je|  incorporiert  bcn 
anbcrcn,  bog  cttoan  frarocn  flöfter  finb  flefin,  ^at  man  laffcn 
ab  fterben  Dnb  bie  gfltt  jogen  uff  münö  tlöfter,  3iif 
lüftet  ^at  man  äogen  off  fpital,  bnr  nad)  tinben  fid)  pfoffcn 
onberftanbcH  audi  bcn  fpital  haä  ir  cntsie^en,  onb  finb 
fpittel  ^crrcn  genont,  aU  9lnlf)onicr  onb  ^ciliggeifter  önb 
teütf(^  Ferren,  3''V""if^'^  ^^-  ^^^  >"!)'  f"^"^  pforren  finb 
incoiporiert  ben  ftifftcn,  optien  önb  ber  glitten,  onb  bog 
fflnb  raaS  jü  Berl)ttren  ben  pfoffen,  baS  ift  ablofi  ben 
nuind^en  511  DcrfpQlen,  oerveiten,  Dcrtricgen. 

3r  t^orectiten  teütf^en  roie  lang  nioU  ir  blinb  fein 
önb  eroer  gnt  Onb  ar&eit  fo  obel  anlegen,  wann  mon  ollcin 
tag  jeit  fingt  an  cim  ort,  fo  tairret  ciic^  fein  foft  bo  ^in 
ju  geficn,  man  lÖbc  fünft  roie  rann  roell,  onb  roo  am 
meiftcn  gütg  ift  bo  geben  ir  am  mciften  £)in,  nac^  bem 
fprüc^  roort  oon  bem  gemocht  ber  o0H(^i  cüi^  bar  jn  jeüdit. 
3)er  teüfel  IdiciSt  off  ben  groffen  tiauffen.  33er  fiben  tag 
jt)t  arfprnng  ift  jroifelidi,  ^at  tein  gmciuen  üernünfftigen 
bfd)Iw&  ^e  g^a6t,  aber  Oon  eim  onb  anbem  ift  ftüdlinä 
n)if;  bie  fac^  bo  I)in  himmen,  loo  f^  jeg  ift,  atä  affroeg 
menfdifitöe  onmaft  ongejciupt  ift,  bie  münd)  finb  biß  ftüctS 
ein  Drfac§  anfcndlic^,  onb  beö  legen  t^or^cit  onb  mitte 
gaben  ^aben  bar  nac^  cigengfüt^ig  mfincft  bo  ä«  gereift 
boS  ft)  bcn  fptB  bcä  gotibicnft  fegten  in  bif;  groinfam 
merd.     3^0  bie  pfaffcn  boä  gcmerdt  Ija&cn,  gebau{6l  f^  cä 


55»; 


88  BuüdagenusB  IV. 

lücr  iit  pnträgig  Onb  ricf)ttn  auäj  bic  tag  jeit  Dff.  STIfo 
ÖQü  all  pfajfcit  off  bcni  lanb  Bitb  in  ftcttcn  bie  tagjflt  gfit^ 
6nppcrn  mccr')  bann  anböcfttig  6äftm.  9t&Er  mcr  f«ii 
anbcditig  fiattcit  in  bein  fo  er  tag  li^t  fpritfit,  fo  auc^ 
ein  boctor  bcäEÜgt,  cö  f^  ein  OnmügliiJ  bing  nnc^  ge- 
nieineni  lanff. 

laij'']  Siamniti  |)6r  xoaä  ic^  unb  niinc  .jiiij.  bunbtS- 
gnoffen  ücn  tagjeitcn  galten. 

'"N^c  fpbcn  tag  jeit  jü  fingen  ober  Idfcn,  ift  ein 
orBeit  roie  anbcrc  Iflplid)  atöcil,  Dnb  alle  bie 
tili)  ad)ten  bor  311  ocrbunbcn,  fiiitbcii  bann  vor  got,  roann 
fic  ainft  in  anberen  nröciten,  bo  fl)  aud)  omb  fotb  Dnb 
I156  norung  befielt  ineren,  Bon  Untrem  ober  onflcifi  roägen 
fiinb  träten. 

©in  gefärtic^  bing  ift,  mit  ben  fljbErt  tog  äW™  P*^ 
neren.  ffiJelt^e  Bon  onuerftanb  roegen  ober  bon  nnber  bn- 
gefct)i(ft  nid)t  nfl^erä  ober  tcffecS  t^un  niöditen,  bann  offo 
in  bcr  finden  fdjr^cn  Dnb  brummen,  mftgen  ficfi  niol  buti^ 
bife  mittet  bev  tag  jelt  emeren.  Tillen  nnbem  ift  eä  ein 
mifelicfi  üSnng  fo  man  fic^  bor  nn  allein  (afet. 

Sffs)  ftpfftcn  Onb  in  floftsrcn  ift  niemand  Oerbnnbm 
jn  oKcn  onb  ju  fo  fangen  tag  aeiten,  roev  niigetä  mag 
üferirfiten  in  temung  ober  511  leren. 

Sic  beni  Ooltf  prebigen  Dff  ftifftE«  ober  in  f(6ftercn, 
fo  fp  ireni  ampt  fleiffig  na^titmmen  in  ftubieren  nötiger 
ising,  finb  ben  lag  0m  önoerbunben. 

Sdiaffncr  off  ben  ftpfftcn  onb  in  !16ftcren  fo  fic  trcio* 
li^  ircm  ampt  ant)angen,  finb  nit  ^n  tagjpten  oerbunben 
ouifi  oflcr[)Qlb  bcm  i^or. 

Söeldie  off  ftifften  ober  in  tlöftcren  ffeiffig  ftubieren 
nÜ^e  bing,  ober  fie  anberc  leren,  finb  nit  Derbuitben  jü 
tag  jpten. 

Seicfitoätter  bie  ntiffentlicfi,  trcmlicl),  cfirifttid)  baö  bpc^t 
ampt  Dcrriiiten,  finb  nit  oerbunben  jd  tag  seilen.  SAer 
t^riftlii^  beid^tbörcn  ift  ein  groffc  arbeit. 

Pfarrer  bic  felb^  prcbtgen  onb  anbere  pfnrrccf)t  tljünb, 
finb  ben  tagjijten  onuctbunbeu. 


O» 


I 


IV.  39 

^crtcn  obcv  £)Mffer  bct  fsforret  finb  ben  Ingj^teit 
»nuerbuiiben. 

Sfficicfict  Dor  (rantftjeit  iiit  mag  bem  c^or  Oolgen,  06 
f^on  folic^  trand^eit  nit  t&bttic^  ift,  ift  iiif  Dcvbunbni  bo 
511  mof  ben  tag  äi)ten,  nod)  bnr  nad^  ja  erffiden. 

25eId)C  fp  blöb  finb  baö  fii  fünft  V^bi  naning  nit 
mögen  gewinnen,  ober  fo  grob^  Bcrftanb,  baä  fij  ontitglitö 
finb  ju  ■  burgerliften  Übungen,  mSgcn  fic^  oerbinben  omb 
«antng  ju  fotidiem  gotä  btm^  ber  tngäljt,  bnb  in  crfamg- 
li^  bnb  [aiij]  ttcttifiift  Berrici^ten  aiS  eim  anbeten  trcroen 
arbeitet  p  gehört,  ©o  man  fpital  ftifftct  für  ornici:  ebet 
Iciot  finb  übet  für  anbcr  befe  glichen  trnb  mon  in  nit  bff- 
tegt  bic  tag  jt)t  ju  ücrrirf)ten,  foHen  ob  gemeffe  rä  nit 
tmberftoit,  Bnb  gott  toben  baö  f^  frt)  finb. 

StrCc  obgemelte  ptebiger,  bcic^toättcr,  arapttierrcn, 
Iranifen  ic.  fötten  got  tögtid^  flciffiglit^  in  anbd^tigeni  ge- 
tidt  fi(^  bar  fteÖcn  na^  lut)^  inen  gcmäfe  Bnb  nac^  nn- 
figenbct  not.  STbcr  loclcöe  ftunb  ober  wie  fang  Onb  81)1 
ift  in  nit  gebottcn.  @o  bu  Bon  £qB§  not  ober  oon  bincr 
nötigen  naning  loegen,  ober  Bfi  not  beincä  nädiftcn,  ober 
tonn  erforbcrtcn  burgetlic[)en  eren  mcgcn  nit  magft  im  i^or 
fein  ober  B|i  bem  i^Dr  mftft  gon,  bift  nit  fiiiulbig  hX)  tob 
fftnb  eö  gä  relJetiercn  ober  erfüllen.  TOer  bitt  fnnft  got 
ffeiffig  für  bie,  Bon  bcnen  bu  befteft  bift  jü  ben  tog  s^ten. 

SKünd)  in  (töftem  onb  pfaffen  off  ben  ftifftcn  loelc^e 
ju  (efcn  in  ben  fdifilcn,  ober  311  prebigen,  pfarrer  ober 
Idiffer  cmpt  gefcftirft  finb,  mögen  au&  ben  Itöftcren  gon, 
io  fie  allein  äfi  tag  jcitcn  gct)altcn  loetbm,  onb  ab  ben 
ftifftcn  gießen,  Onb  fic^  mit  folid)«  nfl^cr  arbeit  nctcn. 
es  Wer  bann  baö  man  ftifft  Bnb  Ilofier  miber  brfic^t  »ff 
onfentflicE)  fonn,  boS  man  foHii^ö  in  fföfteren  fürberfid^ 
mhdjt  Derri(^tEii  ober  offftifftcn.  Slber  fo  cS  jä  Bnferen 
atiten  tumcrlitf)  mag  bar  pi  gebracht  locrben,  fößen  oti- 
gemelte  pertonen  fr^  laffen  Hoftev  Onb  ftifft  onb  ^ör 
Dfe  go_n. 

tlöftcrcn  finb  Bnb  möchten  mit  ftercEc  iteö 

innricf)er  arbeit  fii^  onberft  uercn  bonn  mit 

Bnbcrfton  im  floftcr  ju  nug  ber  anbem 

bebörffen,  mögen  fp  eä  im  floftcr  nit  t!)ün 


1 


4tt  BandsgenoHB  IV. 

ober  borff  man  ir  nü  notigg,  funbet  nicvbeii  gestnungeit 
off  bie  faiül^eit  ber  tng  ä^t  jü  belibett,  ^öHeii  fie  a«§  ben 
Qöftercn  gon.  DoS  flcfeot  gotö  oon  ber  iticiTung  eigner 
^anb  arbeit,  ift  größer  bann  affer  inenfc^en  ufffo^ung. 
6S  lügen  ftifttficurcn,  müntfi  ünb  äÄffff'9  coplon  ober 
oltariften  ber  tempcl,  wie  fie  Ooc  got  luällcn  Dmß  boä  ge- 
bot antroort  geben. 

3ie&  merdft  loie  t^orccöt  bie  Rnb,  (o  |ij  on  gcf&r  ben 
anfnng  ocrfumcn,  ober  au6  nötigem  gefc^fifft  ein  oerfe, 
Vffllnt,  rc[aiii '■Jfponfoti,  Icggcn  obcr^ören  ober  uerjaunien, 
ober  oon  lijbä  noturlit^  mÄttf  börau^  muffen  louffen,  onh 
bar  uac|  i'o  anftig')  finb  fotic^S  erfüHen  mit  üSgelnfenen 
luorteii,  Oiib  nai^  forgfamer  bljdjtcn,  bar  jii  f^  unuerftiinben 
finb,  unb  bar  neben  [leine  ober  (eine  forg  off  bröberlid^ 
^itff  onb  bififinb  legen  ba3  bodi  got  geöotten  ^at. 

Qtem  fo  aincr  oon  nötigem  gefcEiäfft  luegen  aber  fclb 
jiic^t,  ift  er  nit  fc^ufbig  bas  0  bäd)  mit  im  j^ii  tragni, 
er  balt  fii^  in  onbercn  btngen  erbevtic^  »nb  cfiriftlid)  ift 
im  gnug.  SBaä  bn  finbeft  in  S^fc^offlii^en  ober  fedpftlic^en 
gefogcn  ober  in  ber  ^eiligen  legcnben  ober  in  ^iftorien, 
ober  in  ftifft  Bnb  Elöfteni  ftatuten  ba^  Bngett)^  ift  ob- 
gemcüem  rabt,  fo  üerftonb  ei  Dff  mein  rat,  ober  laffe  eä 
gar  foffcn  ma§  foQii:^  ölaplieri)  ift,  baä  meer  fiipcrftttiott 
bann  gotS  gebot  angaigt. 

^ait  nit  bnr  fttr  büä  bn  ein  beffer  whrd  tbiicft,  fo 
bu  bt)  ben  tag  jQten  6ift,  bann  fo  bu  bin  attcr  frieft  obec 
matten  nieicft.  SJaä  uff  reiften  cftriftlii^cn  gotä  bienft  gc- 
orbnet  ift  »om  ö^i'igen  gcift,  bringt  nit  gro|  tianffen  geit- 
lic^S  gütä  jü  ^orlit^cr  brac£)tli^er  eberflüffiger  faffller 
Bffcnt^attiing  ber  teinpet  tnei^t.  atber  wnö  fi^ciri  beä. 
gotäbicnfti,  mcnft^Iid)  anfi^Iag  Onb  gefallen  erbcnrft,  baä 
ift  gar  geridit  bff  jtitficEi  getül,  Bnb  got  Derbcngt  aud|  ba$ 
inen  folitfi^  ^üffig  jüfall,  bo  mit  fq  in  grftffer  Brteil  fallen. 
suis  bu  fic^ft  wie  (töftec  onb  ftifft  gä  fo  groffer  reiiiitum& 
himmen  finb,  bo  mit  fie  fo  oql  jü  fc^offen  boben,  baö  bo 
burc^  got  Beratet  mirt  Onb  aller  gätttiiter  öcrgeffcn,  ober 
afein  oben  ^in  gebockt,    ©in  jctlic^er  cfirift  fol  aü  tag  ein 

')  =  aogstig. 


BundsgenoBs  IV.  41 

'  ino!  jum  minftcn  ^it^  im  gcbdt  jü  got  feren  üm6  ö*)'tf 
Bnb  böffaiib  gotä  in  boncfiagung  Otn&  aUeä  gutä,  er  tl)ü 
folid)  gcbit  int  ^ufe  ob«  titcEien.  ©§  tft  ein  loblirfi  bing 
jm  tag  ein  mof  jit  anbercn  Icwten  ^n  btc  (treten  goit  unb 
bo  mit  ber  menge  fefittcn,  ton  fingen  Dnb  Idjen  Ion,  bet 
Ödfff  ben  Pfaffen  im  d)or,  öff  bic  f^rtag  funberlid),  off  bic 
fontag  foff  folicfi  gemeine  famtung  nit  imberitiegen  blifien. 
So  man  in  ber  firc^en  ift  foH  man  haä  got^  mort  ^ören 
prebigen,  Dnb  rin  gemein  geb&f  t^un  ber  priefier  Onb  ba§ 
Bolif  für  l&benb')  Bnb  tobten,  ^aä  man  ober  boä  Botet 
Off^Qltct  mit  langem  gfaiig  ber  tog  jt)t  ober  D^I  ömp-  [a,] 
ter  fingt,  i>aä  bem  BoH  cnuerftcntliifi  ift,  ai^ten  ii^  onb 
minc  gefeflen  on  nng  fein.  (Sin  ftnnb  prebigen  Bnb  ein 
1}atb  ftunb  bitten  ift  long  gniig,  toer  meer  roift  tt)ün  ber 
§at  für  ftrf)  fetbl  ein  langen  tag,  eü  ift  nit  not  \sai  ein 
gonge  (ifarr  Bolge  einem  menfd)en  in  feim  fürnemen.  ®loub 
mir,  trüge  nit  fo  Oljl  nug  folirf)  fingen  in  flöflercn  Bnb 
ftifftcn  liieren  nit  fo  Bt)t  perfon,  ©o  einer  fourn  einem  ort 
gnug  tfiiit,  bod)  iui£!  er  Dff  iij.  aber  .iiij.  ftifften  eanonienä 
fein,  nit  van  arbeit  wegen,  funber  ümb  jcitfidien  gwin. 
Sönb  roüftcn  bie  leqen  loie  Berbroffen,  n»ie  Bnmittig  finb 
münd)  Bnb  Pfaffen  jii  jolicfiem  tempet  bienft,  fic  lieffen 
fBlit^  mcft  fcftroin  boS  ir  fc^affen  Dnb  geben  noi^  Iqt)en 
nic£)t  Dff  foIicE)  ir  gt^^ifi^iic^  Qotä  gefc^raq.  Sä  ift  ein 
groffe  I)offort  ba§  foIicfi  müncfi  Bnb  pfaffen  fürgeben,  ic 
gotS  bienft  fq  Dcrbienfllit^er  bann  anbcrc  frommer  laljen 
gebdt,  eben  al§  ob  nit  ^nß^olten  Bnb  tagwcrcf  ber  lagen 
alö  niot  got§  bienft  fq  önb  meer  bann  bau  ftftrien  Bnb 
brummen  ber  tempel  Inetfit  ba§  got  nie  gebotten  ^at,  aber 
j^eneä  ift  gebotten.  QU)  gloub,  fo  ein  prelnt  &it  für  fein 
Bold  mit  fleiS,  e^  gilt  Dil  Dor  got,  Bnb  fo  er  feine  Bnber- 
t^on  ju  im  berüfft  in  bie  firdi  jü  gemeinem  gebät,  baä 
ift  gang  nü^lidi  Bnb  ^eilfam,  aber  fo  Bt)i  fingen  mü§, 
Digilg,  tag  a^t,  ift  ein  mcnfifilii^  gebiiiit,  mie  b^I  ee  gelte 
toeifet  gott  rool,  fpil  bu  beö  gcroiffen.  QMoub  mir,  bn 
L   fcreft   bid)   bann   jü   got  in  fnnfaercm  gebdt  ä"  jeit  fo  bu 


')  liBen. 


4» 


Bundsgeuoaa  IV. 


tiurci)  bic^  jclt)  gcft^ictt  bift,  [d  fft  tag  äcit  ein  fcftteiftt  ge- 
bet. Dann  lücnig  tnimcfi  Onb  pf offen  ucrftoiib  luQä  fie 
fingen  »nb  l^fen,  Unb  bic  cei  ucrftonb  inögcn  cä  nit  Dor 
ieöcnbigleit  faffen  Onb  bebenden,  bann  bo  fein  ftit^altenä 
ift,  lOQl  m6d)te  bonn  fo(irf)ä  gfong  nü^  jin.  3)ie  niinnen 
unb  bie  j&  ^örenbcn  Icflen  Derftonb  gnr  nicf)t  barbon.  9tfö 
mir  ftelX  Iroftlen,  nac^tgatlen  onb  finden  in  bie  Hrtfien, 
Dcrbiencn  fie  ni(^t  mit  ircin  gefang,  fc  öerfc^ulbcn  fie  fitft 
onif  nit  mit,  bann  fie  ntägen  nit  fünben,  fo  boc^  folicti 
flifft  Onb  [lofter  tclbct  Dt)len  loftcren  Dnbcrmorffen  finb, 
Unb  öffentlich  bnä  gebot  golä  uon  mnfnnier  nüger  arbeit 
für  narnng  Dbertretten. 

aJiitfi  nimpt  rounbcv  baä  folict)  t£)oren  nit  mcrdcn, 
boii  fid)  bie  toflätit,  luie  inanS  im  (^or  mac^t,  nit  fügen  fo 
jq  einer  allein  f^ric^t,  alfo  m  einer  »or  einem  menfiften 
a(fo  rcbet  [a,'']  aii  fie  öor  got  veben,  er  iimrb  üerfpot. 
©0  man  nnticort  im  felb^  Dor  bcr  leggt  Onb  bar  noc^, 
Dor  ben  collecfen  unb  bar  nacf),  fo  man  preceö  bnt,  rcfponfe 
lifet  IC.  Snb  fo  fie  meinen,  man  mu|  eben  ba§  gebot 
fpredjen  natfi  befe  menfdien  offfagung  trnb  nidjt  bar  on 
anberen,  fo  boi^  ba§  heilig  pater  nofter  Cngdjc^  Oon  Statt^eo 
Bnb  Suca  gelevt  gebettet  unb  gef^riben  ift  luocbcn,  öaS 
einer  loort  fe|t  bie  ber  anber  oßlafet. 

So  nun  foüi^^  got  nit  für  tobfjünb  redjnet,  fo  man 
fein  gebAt  anbert  on  bofe&cit,  wie  barffft  bann  bu  fagen, 
bein  regel  gebot  fq  fo  tiodj  gebotten.  34  weiB  rool  on- 
getert  faml,  Ooß  miincft  onb  iJfaffen  fagen,  waä  jolten  mir 
ben  gan^m  tag  t^un,  mo  toir  nit  im  d)or  lueren.  Slbet 
ber  bo  fieiffig  ift  im  flubieren  ber  I)e'''9f"  flcft^rifft,  ber 
f)at  aU  tag  jä  wenig  jeit  onb  ftunb,  er  ^ot  gnug  p 
fdiaffen,  Onb  empfinbt,  baS  tag  jeit  getiät  an  befferein 
binbert. 

3d)  mag  auift  lool  gebenden,  bor  äcitcn  finb  münc^ 
»nb  Pfaffen  in  ber  firc^En  tÄglitfi  ober  offt  ä&fömen 
himmen  onb  Icrtion  ber  beigen  gcfc^rifft  bo  gcb&rt  bnb 
nfi^fii^  bifpntiert,  wie  man  je^  »ff  ben  ^otjen  fd)älcn  foß 
ttiun,  fiat  bp!id)t  folicbc  roeife  cucfi  ein  fteiir  getbon  ber 
iffifi^en   nac^DoIg   in   fiten  tag  jijten,  an  ftat   tieilfnm* 


Bimdsgenoss  IV. 


43 


fhibiereng.  8lber  id)  tüill  mein  fd^riben  l^ie  mit  enben 
in  l^offnung,  meine  gefellen  föllen  iren  fti^ß  aud^  bo  ju 
ll^un,  bo  mit  ba§  önb  anberg  n)iberraten  tohxi  önb  ab 
tragen. 

3)a§  gbdt  ba^  t)n§  d^riftuö  i^at  giert, 

§at  man  in  ftjben  g^t  öerttrt, 
3)ie  man  allein  fprid^t  ög  bem  g^bt, 

5)ie  lieb  be§  nddiften  btrad^t  man  nüt. 

SBirt  rdd^en  got  ^n  jdner  j^t. 


J)er 

.V. 

bmiM^gno^. 

ßin  tocrmanung  ^u 

aller  oBerf eit  Xeütf(|er  9Ja 

tton,  ia^  \\)  ben  ^rebtg 

ftüt  ober  Sänket 

reformieren. 


Jesus  auf  einer  Kanzel, 
das  Volk  lehrend. 


1 


[2(j''l  ^  SInin  aufe  ^itff  Onb  infpru^  gotS  Dnberftanb 
^Y  itfi  fünfflcr  SSunbtSgnoö  ein  ocrnmnung  ^tt 
fcEiribEn  mit  (i^lcciiten  motten  öon  tcfonnierang 
bcr  prebig  ftül  in  tiitjrfier  imtion,  SSonn  all  arbeit  Dnb 
an(d)tEg  in  rdlen  ünb  gej(f)rif[ten,  fo  jcg  oon  öt)I  gotä 
f6n^iigcit  Biib  oetftcnbigcit  b6  gonb,  ^abcii  barunib  ficinen 
fiirgang,  bnnn  bcr  prebig  ftiit  ift  nod)  onrefotmiert,  ben 
mögen  allein  rcfonnieren  iDÄItticf)  oberfianb,  311  bencn  roill 
ii^  bife  rebe  ricfiten. 

H  Ocbcnden  cmftli^,  0  ir  rcgeitlen  teiitfc^er  nation 
in  Innb  Dnb  ftctten,  mar  jit  tüd)  got  bcriifft  £)at,  ir  fallen 
aiil  befoläinem  gemalt  anrief) ten,  fiirberen  bnb  Ic^irmeii 
rc(^t  cfiriflliift  Üben,  banimb  tragen  ir  ba^  fiiilDert  gottcS. 
5)ar  an  fötteii  ir  [egen  eer,  (qb,  gilt  Dnb  feel,  baä  er- 
forbcrt  ciDer  eijb,  beii  ir  got  gelten  bnben  im  touff,  ba 
Don  teiii  bapft  mag  abfoluieten,  Dnb  trero  Dnb  gelübt,  bi> 
mit  ir  emcrcn  ünbert^on  Derpflic^t  finb  Don  wegen  ciD€r3 
regimentä.  9!un  ffiill  i<^  Qüd)  anseigen  ein  naf)en  nftg- 
li^en  njÄg  etnerem  anipt  gnüg  äe  ttjün,  ba  mit  jn  frljb 
Dnb  b^^t  Einer  befoliften  önbertlon  mögen  bcfton,  Dnb  it 
mit  Qn  got$  ^utb  ^ie  i^dben  Dnb  enbttic^  emige  fdligfeU. 
S3oö  böft  ünb  ftlrb(rlicf)ft  mittet  jä  gfiriftlie^em  laben  onber 
gemeinen  t^riften,  ift  nit  jn  D^(  ftatuten  ober  lonbtSre{§ten, 
in  ftbweren  ftroffen,  in  ^ä|lid)er  ^örtigleit,  funber  meer  in 
emftlitfter  Derfünbwng  beS  roort  gotteö  butc^  bie  bar  J& 
Derorbnet  finb.  S^ann  allein  ba^  iDört  gotS  ift  Erefftig  ja. 
ftraffen  bie  »bcft^öter,  jü  befferen  bie  fünbcr,  jü  puffen 
ben  gilten,  mal  bass  gotöroort  nit  roürift,  mag  fein  menfi^ 
lic^  fori^t  nocb  fleiß  ößriditen,  bann  bal  gotäiDort  ift  gleii^ 
cim  ((ftlnäit  ba^  nit  allein  tringt  burcft  ben  1^6,  funbec 
burci)  feet  ünb  geift.  ^urd)  baS  fcfiniärt  bcä  gotä  roort 
finb  miv  getriben  roorben  Don  ^aybnifc^er  loeife  üff  cfittftlic^ 
mefen,  Don  fünben  jii  erberfeit,  Dnb  fo  mir  luiber  ba  bon 
falten,  mag  eä  atlein  Dn|i  loibet  jn  lec^t  bringen,  bann 
burd)  forest  ober  liebe  gotteS  weid)!  ein  jettidier  Dom  böfen. 
Slüein  baö  roort  got«  bringt  qn  ünfi  folic^  Heb  ober  fotd^t. 
ffifo  baä  roort  gotä  bl^b  in  reiner  trüroer  fürbaltiing,  roeren 
ir  Dil  Dnglüct  jm  lanb   onb   ftctlcn   Dberf)a&cn,   bnrcft   ba* 


Btiiidsgeiioss  V.  47 

lüott  got-  [ili)]  tcä  riditct  gut,  onb  mm  got  itit  jcüd)t  ift 
Ongejogen.  Slkr  Dor  onen  bingeii  iicmcn  luar,  iDÄt  cüi) 
[dI  l)rebi9Cn.  So(i[f)g  nügte  am  incifttin,  fo  c§  bie  pfnacr 
fclbä  tt)Äten.  9IIfD  baö  bie  ufarrDt  luetcii  getcrt  ober  gc- 
lintig  [eüt,  pl  öirgig  onb  oerftanbcn,  bie  möditcn  rocife 
Dnb  mittel  fürnemcn,  baS  bein  üold  nnc^  ir  ort  bequem 
mer,  aucfi  mberjüge  im  fin  git  fiitncmen  Um  anbcrcr, 
bann  bet  ptcbig  ftui  ift  in  finer  glDolt.  3)ot  ju  wer  gut 
baö  man  ein  Dor  ö?n  bcmerl  in  prebigen  Dnb  rotfcfifegcii, 
ec  bann  er  angemimmen  luurb  an  nainni£)nftigc  ort,  Cnb 
bann  bie  mn[  ftiinb  tl)  bem  gemeinen  noid  onb  bq  bcr 
obericit,  beneti  er  fol  Oor  fein.  Wo  aber  nit  mog  fein,  hai 
mon  bie  pfarr^etren  bo  ^in  6ringe,  ober  fotlit^  pfarrcr  ^abc, 
ift  ber  nidift  luig,  boä  man  ein  anbern  prcbiger  befielt,  ber 
baä  Uold  trettilii^  lere,  aber  bo  ift  ein  fütforg  je  ^abcn  mib  ift 
got  in  gniein  fleiffig  jit  bitten,  baS  man  ein  gierten  ober  ein 
gelernigen  in  ber  fielgcn  gcfi^rifft  onncme,  ber  ein  cer- 
nünfftig  fitlit^  Ort^eil  tfab,  bnb  etmaä  etfaning  burgerlitfiS 
iDcfcnä,  baä  er  fq  ein  menfc^H^  bftfteiben  mon,  ber  gnab 
^ab  bie  gefcfiriffl  oerfienttic^  Onb  ftüntt)afftig  für  jn  (lalten. 
SWan  ocrfm^  .D.  ober  .uj.  oor  t)in  meer  bann  ein  mal  ee 
bann  nmn  ein  an  nimpt  Dß  jn,  ünb  Derorbne  eim  prcbigcr 
ein  giitcn  fofb,  bo  mit  er  nacft  feim  ftanb  miig  ofefummcn, 
mo  man  ein  folicftcn  in  einer  futten  finbt,  mag  man  in 
aucö  annemen  mit  urloub  bcr  prelatcn,  m&tlen  fQ  lüitlig 
fein,  müHen  fl)  cä  nit,  fo  t^u  man  eS  bcnoc^l,  bann  ein 
gefc^irfter  münt^  ift  meer  fc^ulbig  bie  leüt  ju  leren,  fo  er 
Don  einer  gmein  ^n  ftcttcn  ober  lanb  bar  ju  beriifft  roirt, 
bann  im  tlofter  fcinS  abtö  mitlroiHen  oft  jü  märten.  I)or 
nai^  fercn  fli)6  an  mit  einem  prebiger,  baö  ir  fotic^c 
bünblnüß  mit  jra  machen,  baS  jr  ijn,  onb  er  eüt^  on 
meriKidi  orfnc^  nit  mögen  orloiiben.  Sä  bebarff  me  bann 
ein  roodjen,  bgß  ein  prebiger  bcB  BotdS  art  Icmel,  tmb 
baö  üolct  fic^  jn  ein  prebiger  rid)tet,  on  folii^^  mirt  roeiiig 
nug  gefdiafft,  fant  ''^aahiS  ift  Bnfi  an  bem  ort  ein  groffer 
jüg.  ^^(erleq  ffic^  ünb  mani^er(et)  fpeifi  madien  nit  ge- 
funbeti  hjb,  onb  offt  onnb  bitf  enberen  bie  prebiger  bringt 
nnpfit  finn  Onb  fitten,  Oon  onftAten  Ungleicften  fin-  [^ij''] 
nen  loerben  Innb  onb  Iciit  oitrümig.    S8nb  fo  ein  prebiger 


48  Bimdsgenoss  V, 

lrci|t,  baö  er  on  mercfliii  Ox]aä)  nit  borff  nicid)cit,  muß 
er  niccr  forg  ^abcn  baß  tr  fic^  certirfi  Ditb  fi-iiitt(id6  Ijalt 
mit  feilten  jiit)6rern.  S^nb  fo  iiioii  jni  nit  oit  merdtic^ 
l)tfa(^  bcbarff  »tloub  getien,  ift  er  üi(  (äcter  bic  roavlieit 
jü  fagcn,  bo  ju  ^n  fein  geniiffen  treibt.  Soft  bem  öolgt 
baä  jirlid)  tncrfjt,  niütf)crren  ober  pfon'  ^Iffcv  nit  fo  gor 
ffiglicfi  finb  jii  cnberiülifimg  b«l  Dolctä,  bonn  fie  gemetnd- 
lirfl  jung  Oncrfaren  Bnb  lerhtec^t  finb,  Dnb  ümb  ein  [Ictn 
bing  orloitb  nemen  ober  ^aben  muffen.  Söotgt  nntti  baS 
l)fittcl  münc^  nit  fügtii^  finb  bo  ja,  bic  rocil  fq  onbcr  bem 
gemalt  ir  örben  finb.  ©intmebcr«  bringt  ir  prebigcn  Bn» 
nu^  ir  bnerfariing  ^aib,  fie  fummen  bo  ^är  Snb  blatfc^en 
^qnetn,  looKcn  bif;  ober  j£)enä  uni&ftoffen  ober  Offti^ten, 
bnä  einet  gemein  an  bem  ort  nit  bicnct,  ober  ftoffcn  av.^ 
ir  fetgam  fümämen  Onb  Bnicittcn  gegen  etlichen,  Bnb  ge- 
benden, 6ift  bu  ijixt  t)ic,  fo  bift  mom  anberfwo,  bo  mit 
baä  DoM  unriraig  mirt,  onb  boö  gotewort  ner^inbert,  mo 
er  ober  müfte  beliben,  würbe  er  fi^  ein?  anbemä  Bor  ^in 
bebenden. 

H  5ttfin  bae;  ift  offt  crforcn,  mann  ein  prebiger  on- 
genem  ift  bem  Bold,  bo^  imö  bie  miind)  Oergünncnt  Bnb 
müfi  übfc^cibfn,  bo  cor  mag  niemanbt  gefein,  baä  offt  mit 
groffcm  fd)aben  bem  Botd  ein  fofif^er  endogen  mirt. 

H  3tem  ob  einer  prcbiget  btc  mar^eit  bcß  emangetii, 
Bnb  bot^  bringt  folic^  rebe  etloa^  murmcl  b^  ettlic^en, 
bcnen  bic  marbcit  fcl^am  ober  mi^fcllig  ift,  balb  oerfdjirfen 
bie  münc^  ein  prcbigcr,  bo  mit  fic  Bngunft  oub  nii^faQen 
Bermcibcn.  SJann  bie  bättel  mnni^  gar  Dbe(  fort^ten  ein 
onguuft  bc^  ootdä,  fuubcr  wann  fie  mit  abfegen  im  mögen 
entgegnen.  Ober  prebigct  einer  Wpoftolift^  lere,  bar  aug 
ber  münc!b  Bngegrünbte  (erc  Bnb  lafterlic^  laben  gemcnft 
mirt,  Don  ftunb  füdien  fq  im  flofter  Bnb  Bffertbalb  Brfac^ 
ein  folic^cn  nü^tic^en  pvcbigcv  ju  Bermanblen  mit  fd^abcn 
beS  toort  got^.  äßann  nicman  mag  minber  üben  baä  »ort 
gotä  IBO  e^  jii  oQnii^erlel)  tntrag  raii^et,  bann  miin^  Bnb 
Pfaffen. 

H  Die  bättel  6tbcn  finb  jii  geltiffcn  lootben,  nlä  ob 
burdi  ir  loiHige  amiitt  fie  gebürtiger  iBcrcn  ju  prebigen 
bie  mar^eit  l^üj]  fo  fn  feines  Bcrluft^  beforgten.    Sä  f)at 


i 


Bundsgenoss  V.  49 

\\ä)  aber  getüenbt,  ba^  ix  gli)§ncrtfci^   ge^tüungen   armüt 

fie  öer^agt  maä)t  bie  tuariieit  5Ü  rcben,  ob  fd^on  einer  ünb 

ber  anber  e^  gilt  im  finn  i)attcn,  bod^  lüiberftot  im  ber 

groffer  l^auff  ünb  mii§  bitbcn  bl)  irem  tuillen,  ober  aber 

mit  forg  b^  inen  fein.    2)arfür  ^alte  e^  al^  je^  bie  fad)en 

ftonb,  bebarffft  bn  nit  toarten  clare  en)angelifd|  önb  apofto^ 

\i\ä)  leer  an§  ben  bittet  orben.    (Sid^  njer  njiberftat  meer 

offentlid^   ber  claren   n)arl)eit  bann  bie  bittet  orben.    ^ie 

merdEcn  eben  ir  einfaltigen  d^riften  *),  @n)er  öorfaren  t)aben 

au§  barml^ir^igfeit  angenommen  bittet  münd)  ünb  fie  laffen 

butoen  Heine  njonungen  önber  eüd),  bo  mit  f^  etnjan  ^ire- 

bigten  bem  öoIdE,  önb  ift  ir  anfang  gar  einfiltig  gefin  ünb 

biemütig  gegen  ^jfarrern  önb  anberen  prieftem,  gegen  njilt- 

lid^er  oberfeit  önb  jeberman,  mit  fotid^em  fd^ein  l^aben  fie 

|o  ftardE  getour^tet,  ba§  fie  tooHen  bödmen   öogt  önb  ge»* 

rid^t,  p^axxtx  önb  Pfaffen  önb  jeberman,  bann  f^  ein  l^inber»- 

^ut  njiffen  im  gemeinen  man  ben  \i)  l^inbergonb  t)n  ber 

beid^t  mb  fünft,  n)o  man  njott  ^n  njiberfton,  ba§  man  ein 

öffrur  mnfte  beforgen.    2)ar  5Ü  tromen  fie  mit  liren  l^oten 

bdpftlid^en  bulten,  önb  erfd^reden  atfo  bie  ford^tfamen.    S)o 

t)in  ift  fummen  ba^  f^  önmiffige  ^eüfer  önb  ürd^en  bunjen, 

Dil  |)erfonen  l^atten,  fofttidf)  Heinat  önb  I)U§rat  t)aben,  fein 

lüartid^en  manget  t)aben,  ob  ft)  fd^on  anberft  ^aigen,  ettoan 

rent  önb  gütt  fouffen,  ia  einer  ganzen  ftat  im  n)ig  tigen 

toie  man§  mit  ^n  anfad^t.    (Sotidf)em  mod^ten  ir  nit  ha^ 

entgegen  gon,  bann  fo  ir  ein  gefd)idEten  ^jrebiger  fjetten,  ber 

bem  öotdE  angenem  ioir,  er  mere  toitttid^  ober  geiftlid^,  ber 

aUgemad^  bem  öotdE   t)e^Ifame  bing   für^ielt,  bo  mit  ba^ 

^otdE  fetb§  merdte,  n)0  mit  ire  münd^  bi§  l^ir  umbgangen 

tDeren.    2lnd^  ift  gemeindEIid^   orben   njiber  orben,  münd^ 

hjiber  <)faff,  önb  finb  audfi  bie  ^jrebig  öngttjd),  bo  burd^ 

tngtid^e  gemnt  ber  5Üf)6rer  entfpringt,  gaft  bu  ^n  ein  ftofter 

äu  prebig,  ber  fagt  rot,   bin  loib  in  ein  anberS,  ber  fagt 

ttah),  bein  gefinb  5um  Pfaffen,  ber  fagt  mei^,  atfo  ba^  man 

im  öerftanb  gemeiner  d()rifttid^er  tere  feiten  in  eim  f)u§  ein§ 

ift,  n)ie  mö^t  man  bann   ^n  rot  Dnb  geridjt  gt^d^e  rite 

Qcben,   njie   m6df)t  ein  tool  gegrünbt  uoIdE   fein   ^n  ruto 

*)  Im  Druck:  (giften. 

E  b  e  r  1  i n ,  Ausgew.  Sehr.  I.  4 


48  Biindsgenoas  V. 

lücifet,  boä  er  oii  mcrcElid)  üclad)  nit  borff  luciifieu,  mfifi 
er  mcer  jovg  tjabcn  ba§  er  fiift  ecrüct)  bnb  frünttidi  I)oft 
mit  leinen  jiifjömTi.  SBnb  fa  man  jni  iiit  du  nierdlif^ 
\sr\aif  bcborff  urlou6  ßeScn,  ift  er  Btl  fidcr  bie  luar^eit 
jfl  fagcn,  bo  ju  ijn  fein  gcroiffen  treibt.  93b  bem  ootgt 
tioä  järfic^  (ne^t,  müt^erren  ober  pfan-  ^cfffer  nit  fo  gat 
füglid)  finb  jiä  DiibcrtD^fuiig  beö  BolcfS,  bnnn  fic  gtineind* 
lif^  jung  uncrfarcn  onb  lcrfne{i)t  finb,  Onb  ümb  ein  flein 
bing  ürloiib  itcmen  ober  fiabcn  muffen.  iSoIgt  aii^  bai 
bätfcl  münd)  nit  füglic^  ftnb  bo  ^5,  bic  tncit  flj  Dnbcr  bem 
gcroatt  iv  &rben  [inb.  Einttoebcrä  bringt  ir  prebigen  ön- 
nuj  ir  Dnerfantng  tiolb,  fie  ftimmcn  bo  i)hx  onb  blolft^en 
5i)ncin,  lüöHen  bi^  ober  jttenä  umbftoffcn  ober  Dffric^tcn, 
bßö  einer  gemein  an  bem  ort  nit  bienct,  ober  ftoffen  aitfe 
ir  fclgom  ^ninmen  Bnb  Bniöillcn  gegen  etlichen,  Ottb  ge» 
bcncfen,  bift  bu  ^lit  l)ie,  jo  bift  motn  onbcvfroo,  bo  mit 
boö  bo(cf  onritioig  rairl,  önb  boä  gotliuort  oer£)inbert,  hjo 
er  aber  müfte  bcliben,  würbe  er  ftcfi  einä  anbernö  öor  ^iii 
beben  ifen. 

^  Stein  bnö  ifl  offl  erfarcn,  iDonn  ein  Jjrebigcr  on« 
genem  ift  bem  Bolcf,  bafi  imS  bie  müni^  üagünnent  bnb 
mfil;  a6tc[)eiben,  bo  ooc  mag  niemanbt  gefein,  boö  offt  mit 
grofTem  f^aben  bcni  uoltf  ein  foIicI)cr  endogen  loirt. 

f  Jftem  ob  einer  prcbiget  bie  loarbeit  beg  cioangelti, 
cub  bocE)  bringt  folitfi  rebc  etioaö  murmef  bq  ettlidieii, 
bencn  bie  Wfirtjcit  fcl^om  ober  mifefeHig  ift,  balb  tcrfc^itfen 
bie  inünc^  ein  ^jrebiger,  bo  mit  fic  Ongunft  Pnb  intfefattcn 
Bermcibcn.  ®ann  bie  bättel  münt^  gor  obcl  förctitcn  ein 
Bngnnft  bcä  oottfS,  funber  mann  fie  mit  abfegen  int  mögen 
entgegnen.  Ober  prebiget  einer  Sipoftoltft^  lere,  bar  au6 
ber  münd)  bngegrünbte  lere  imb  loftevlid^  laben  gemcrtft 
Wirt,  Don  ftunb  füe^en  fq  im  tloftcr  onb  Dffcrtfiotb  Dtfot^ 
ein  foticfeen  nfi^Iidien  prcbigcr  5u  berroanblen  mit  ftl^aben 
beS  Wort  gotö.  SBann  nieraon  mog  minber  Üben  ba«  Wort 
gotö  lue  cö  jü  o^nidierfetf  intrag  taic^ct,  bann  mnnt^  bnb 
Pfaffen. 

H  Jiie  bÄltct  orbcn  finb  jii  geloffen  loorbcn,  alä  ob 
burc^  ir  initlige  amiiit  fie  gc^örjiger  roeren  jii  pcebigeti 
bie  warfieit  [2liij]  |o  f?  fetneä  ocrtuftäi  beforgtcn,    GS  ^at 


r.  49 

abit  flcmcnbf,  boä  ir  fllq^ncrild)  gcjiDungcii  aritiüt 
fie  üer^agt  mad)!  bie  luar^eit  511  rcbcii,  ob  ft^oit  einer  unb 
bet  cnbet  c§  gül  im  finn  tiätteit,  borf)  lüibcrftot  im  bcr 
gröffei-  ^uff  utib  mitfe  blibcn  6^  ircm  luiUcn,  ober  oöer 
mit  [org  bt)  inen  Jein.  Süarfüc  tjoltc  e^  oB  jeg  bie  faifien 
ftotib,  beborffft  bu  nit  toarten  cfare  eroangelij^  mib  Qpofto» 
lif^  leer  aufe  bcn  bdttEl  6rben.  Sii^  loer  wiberftat  mecr 
offcntlii^  ber  clarcn  roarticit  bann  bie  bätlel  6rben.  ^ie 
mctden  e&en  ir  einfaltigen  (^riftcni),  ©incr  üorfaren  &aben 
au^  bctm^r^igtcit  angenommcit  bättel  mttnc^  önb  fie  loflcn 
Bttloen  Heine  ffionungcn  tinber  citc^,  bo  mit  \\)  etroon  pre- 
bigtcn  bem  Dolrf,  Bnb  ift  ir  nnfang  gar  einfittig  gefin  onb 
bicmütig  gegen  vfatccrn  Bnb  nnbcren  prieftem,  gegen  icAIt- 
liiftec  o&erfeit  onb  iebermait,  mit  folii^em  jdEiein  tiobcn  fie 
fo  ftattf  geiDiir^Iet,  boö  fie  luollen  bcn-^en  öögt  ünb  ge- 
rillt, Pfarrer  unb  pfoffen  Unb  jebernian,  bann  f^  ein  ^inber- 
^üt  wiffen  im  gemeinen  moii  bcn  f^  ^inbergonb  ijii  ber 
beidit  Onb  fünft,  njo  man  rtiolt  ))n  miberlton,  boä  man  ein 
üffrur  iniifte  beforgen.  Sar  ju  tröipen  fie  mit  lärcn  ^olen 
Bäpfllit^cn  buKen,  Onb  erft^recten  alfo  bie  forc^tfnmcn.  %a 
f|in  ift  luinmen  bo?  fg  unmiffige  ^eüfcr  unb  ürii^en  bumcii, 
»il  perfoneu  Ratten,  (ofttic^  ticinot  Onb  [jitgrat  f)a&en,  fein 
Warli^en  manget  ^aben,  ob  f^  fc^on  anberft  jaigen,  ettoon 
tent  bnb  gült  fouffcn,  io  einer  gangen  ftat  im  roäg  (igen 
ttni  manä  mit  Qn  anfad)t.  ©olidjem  inDd)tEn  ir  nit  ba6 
entgegen  gon,  bann  fo  ir  ein  gefc^itften  prebiger  £)ettcn,  ber 
bem  üoid  angenem  luät,  er  loere  rod[tli(i  aber  gciftticft,  ber 
oHgeinac^  bem  Ooltf  ^e^Ifamc  bing  für^ielt,  bo  mit  'Oaii 
Bold  fcl&ä  mcrcftc,  roo  mit  ire  münc&  biß  ^ir  wmbgangen 
Wcren.  Stuc^  ift  gemeincflidi  orben  luiber  orben,  miini^ 
miber  pfaff,  Onb  finb  aud)  bie  prebig  OngIl)i^,  bo  bur^ 
önglldie  gcmut  ber  jii^örcr  entfpringt,  gaft  iv.  ^n  ein  tloffer 
j&  prebig,  ber  fagt  rot,  bin  reib  in  ein  anberä,  ber  fagt 
\  iloto,  bein  gefinb  ^um  pfoffen,  ber  fagt  loeiß,  alfo  baä  man 
I  im  Ocrftanb  gemeiner  d)riftli(^er  fcrc  feiten  in  elra  l)u6  cinS 
ift,  mie  möctit  man  bonn  l)n  tot  onb  geriet  gl^i^c  rate 
geben,    luie   mür^t   ein   luot   gcgrflnbt   uold    fein    t)n   ruro 


•)  Im  Druck:  ii^iftcii 


^ 


60 


BiuidBgiin 


rf|ttftenlid)S  [Mitj^'l  loefcit.  'ilud)  ottio  loirt  jUvitrailit  in 
geniifieii,  in  fitten  tmb  enljpringt  ül)l  fragen  mib  tlofleii, 
baä  tre^it  bniin  bcn  mun(f)eti  uil  cer  onb  nu^,  fo  man  jö 
im  loufft  unib  troft  »nb  rot,  ol^  iv  bann  fe^en  wie  fit 
aß  iOt  Jf  IcfmÜtn  ^nben,  unb  ift  oiifrlib  bcr  geroiffen  Onb 
ÖÄr^en  ir  ithniol^grut.  &lpltc  nun  einer  boö  »olcf  off 
rechten  fri)bliii)cn  gninb  m^fen,  bo  lutl  giengc  ir ')  eer  önh 
nu^  ab  unb  nii'ifte  bcr  prebiger  (rfinjeigen  ober  aber  innrter 
H)b(n,  cö  iq  bonn  baä  ftitc  gcgrünbtc  lere  in  baä  Dold 
locrb  gcbra(t)t,  mag  im  iiflmmer  öeil  gefc^altcn.  ©olic^ 
mag  bie  lueltlic^  oberfeit  luol  erlangen  unb  jii  wegen 
bringen,  fo  flj  ernftlitfi  bar  ob  Ijclt.  t^inbcn  fq  ein  guten 
prebiger  uffertiolb  bcr  R&flcr,  fo  bcbfttffcn  fq  ber  mfini^ 
nit,  unb  gebieten  bcn  inünc^en,  ba^  fti  ein  fDÜcben  on* 
Ombtrifacn  laffen,  bo  mit  baä  üoid  nit  Oon  fincr  leer  fall. 
Sinben  fic  ein  gfttcn  prebiger  in  cim  bittcl  orbcn,  fo  föHen 
fic  nai^  im  ftericn,  lucHen  bic  betten  miind]  folidjS  nit  oer« 
miniflcn,  fo  l)(Tt  ein  obertcit  gnjolt  fi)  ju  Ucrtriben  gar  ofi 
ber  ftot  ober  ijn  bic  narung  minbcren,  fo  bctfi  bie  münc| 
einer  ftat  nit  gUnnen  baS  brot  beB  loort  gotö,  baä  in 
wöi^t  biird)  ein  iingenemcn  V^fbiger  geueidit  lucrben.  3Ht 
(affen^)  eiicft  bar  an  ^inberen  baS  flj  fagcn,  ire  firben 
^Itcn  inn  enberung  *)  bcr  perfoncn,  es  ift  nit  mar,  ir  ün- 
loill  Dnb  »ngcfdiidter  finn  ift  ein  tjrfadi  offJ  unb  0^1,  bor 
natfi  iDÖIIen  fij  üor  bem  mid  beni  ein  guten  bedcl  geben. 
3r  fönen  aui^  nit  förditcn  offriir  bc^  öolctä  Oon  bcr  mÜnt^ 
wägen,  bonn  fo  baä  bold  ein  cruft  üon  ciii^  incrifl,  roiri 
eS  eüdi  äiifßUcn.  gürifticn  a\id>  nit  ber  miindj  butten  »nb 
bann,  bann  fic  tili  locnig  gelten,  hai  offt  bie  mfmc^  etoei 
[ai^cn,  bol  ir  fo  uijl  hnr  off  polten,  fcior  Bnb  rooffei 
bifpcnfiert  Wo!  mit  folic^cnc  bnn  onb  buHen.  ^"^  bebfirffen 
feiner  ^qlff  toarten  uon  b^fcfeoffen  onb  bapft,  bann  bittet 
inünc^  t)aItenS  mit  t)n  bnb  \ijmc  mit  bifen,  bo  mit  ft)  aH 
befton  mögen,  bar  neben  niinpt  ab  d)riftlid)  loafen  tmb 
niec^fet  fupErftition  unb  ein  bo^bnifäi  üben,  @o  it  min 
angenommen  haben  bAttel  milndfi  uon  l)dlfnmer  prcbig  lucgen 


51 

tmb  ir  crfarcn  bns  tuibctjpil  ddh  l)tieii,  gcbilil  ciid)  ft)  uiiib 
mibcrig/  focb  ft)  roiber  oft  iagcn  bor  an  ir  got  ein  bieni't 
ffiunb,  Dnb  ix  on  jl)  pfajfi'it  üitb  iiiiiiii^  g«iiüf(  ftaben,  bie 
cüc^  Dmbtribeii  öiib  boä  crofr  abiiEiiim  Diib  in  fautbcit  Ofr- 
än'En.  Sl'Qnn  ir  funbni  b^bt  fin  man  in  ober  B^  dm 
orbcn  bo  [Zlj]  mit  imif)  giil  bcbimdcu  croer  ftaf  uer^orgt 
ift,  [orten  ir  im  »fffcgcii  baä  er  efic^  Qiifa!}c  prcbigen  bic 
cwnngefifi^  Onb  apoftolild)  lere  mit  üfelcgung  ber  allen 
lerer,  Crigeniö,  ßriioftoini,  ?tut5uftiiii,  ^icrontjmi,  Sebe  ic. 
»nb  ber  netucii  (c^äl  lerer  janii  unberttegcn  laffcn.  ?(ucti 
fidp  nit  belob  mit  juriften  ober  STriftotetifi^  lere,  bic  beut 
oold  bil  ^inbeniü^  bringen  unb  bic  1)?$  göttlicfts  loort« 
minberen.  55Qä  man  für  ^ijh  bie  ijcebig  i(^5pffc  ouft  bem 
bturnicn  ber  sHibcI  oub  tiftcn  beigen  lerer,  nit  nnf;  ben 
graben;  ciftewi  mib  lodjc"  nciuor  prebig  büd)cr  inie  ijn 
.  cee.  joren  gejdjd^eii  ift,  bife  bie  niiinc&  irc  abla%  gute 
lofirct  Pnb  ir^s  orbeii  Ijelgcn  lob,  mit  Jampt  ebgnem  gjuc^ 
önb  eet  an  tag  legen,  fü  ift  bie  ftiinb  oij,  jotidiä  fol  ab- 
geftelt  merben.  ß  wie  ein  loblict),  eerliij,  nnB,  Eieitfam 
bing  baä  toere  (o  ir  |olicl)c  prcbiaer  Sitten,  jn  furzen 
iörcn  tiätten  ir  ein  inoigeäogen  ^riftenlit^  oold,  bann  lonrben 
ir  einpfinben  wie  nügli^')  iä}  geraten  t)ät,  borumb  griffen 
bie  foi^  bapffet  an,  ift  ein  fflndlin  götlid)^  emft  in  eücfi, 
ift  ein^)  blfittropff  c^riftenlicö^  blitt^  ^n  eiit^,  ift  ein  männ- 
liche mcnfi^Iiific  aber  qn  eüc^,  fo  erjeigen  eö  nn  bem  fturf, 
0  ir  ftatfiatter  gotl  in  roeltlic^en  ftanb,  nit  ft^ieben  bie 
fod^  ab  eiid)  uff  bi)fd)off  unb  nnber  geijftlit^  genant,  atte 
c^riften  finb  Reiftlitft  leüt,  fie  ^oben  ben  IjeUigen  geift  em- 
pfangen im  touff,  ft)  finb  teili)ttfftig  bei  U)ben  c&rifti  unb 
^ben  bie  fielgen  faernmenf,  ein  got,  ein  glouben,  ein  0er- 
^ffung,  öon  beren  bing  megen  roirt  einer  roorlic^  geiftlid) 
genont.  So  ift  bnö  prcbigen  fiit  alle  gn  gemein,  bo  jn 
finb  ir  oberen  ober  (^riftlid)  Iciit  »nb  gebiirt  cüc^  u6  ampt 
^onbtöaben  toai  ju  (^riftlidöct  lere  bienct.  SBoKen  ir  gott 
flefütlen,  emcr  ti'mb')  ablegen,  abta^  erlangen,  groß  giitS 
tbfln  cim  ganzen  lanb  ober  ftat,  luelt  ir  bie  unb  bort«) 
friinb   fein,   fo   griffen  bife  fat^en  on,   fporen  fl)  nit 

-)  in.  —  ')  finb.  —  ')  biVl. 


5S  Bundsgenoss  V. 

Jang,  cö  mofl  fieül  ein  mciifii)  ftcvben,  iihttt  cS  tieitfame 
leer  cirl)nEit  t^  gicng  im  bafe.  Oii  ^cilfamc  leer  mag  nie- 
niaiiöt  filig  tuerbcn.  £o(irf)£  her  ift  oql  jnr  ücrborgcn 
gcfin,  bnb  ir  greiffeu  önb  befinben,  ha^  ninn  mit  »nfru^t- 
boten  mAtliii  off  bct  eonßct  omb  got,  luarumb  rooltcn  it 
bann  folidiä  long  uersie^cn  fo  e^  eroer  fcci  antrifft.  [21 1'']') 
pvihiQ  ttiim  Dff  ein  tag  pber  an  Di)I  orten,  ein  prebiger  ift 
jebcn  tüufcnt  mcitfdien  gnüg.  S^  jot  fid)  jeber  man  ^&ten 
wpc  mandicrlei)  vtebig  bann  eö  mat^t  önftdte  tjärgen  tmb 
bringt  anber  groffcn  fc^aben.*}  SÖoIiifft  ir  f|Dc^  ertoufftcn 
c^riftcii,  njolt  ir  got  ein  wiberlegung  t^un  umb  ftn  grofft 
üeb  ä«  tü(i).  fo  pfiffen  wib  taten  bo  ju  baö  (^viftlif^"} 
gfa^  rein  Onb  trütic^  gcprebigf  roerb,  ob  cü^  fc^on  roibcr- 
ftaiib  in  etoerein  fümenien  gcfd)i^t,  tibcn  eö,  loRen  nit  ob, 
got  roivt  bi)  efiii)  fin,  glouben  mir,  Oi)I  uerbienfttic&ct  ift 
eg,  bann  fo  ir  omb  bcö  gloubcnS  loilleH  bon  ben  tütdeti 
etfcfjlagen  roiitben.  3!tEiiianbt  t^ut  c^tiftlic^ein ')  rodfen 
mect  ft^aben,  bann  folic^  üngelert,  fant,  Dnnevftenbtg,  a^gen- 
gfüc^ig,  träum  ))rebiger,  bie  hai  boli  abroqfen  bon  ^rifto 
önbcr  gutem  [c^ein,  befe^alb  man  iteä  falfcfe  nit  balb  achtet, 
aber  an  bic  onglöübigen  Tcret  ficE)  uiemanb.  ä^arumb  {inb 
frieg,  I)ngel,  mifegeroäi^§,  onber  plogc?  barumb  baö  roort 
gotä  rotrt  übe!  ge^anbett  in  ber  (iri^en  onb  niemanbt  t^ut 
bar  jü,  baä  mag  got  nit  Biigftraffl  taffen,  i^  roiQ  min 
feel  erlöft  f)au,  jd)  i)ab  eücfi  trerotic^  gcmamt,  roirt  got 
eroeren  Onftife  fttoffen  mit  fcöanb,  atmüt  obet  fünft,  fo 
loifTen  eracr  fi^ulb. 

S)orunib  lieben  frommen  t^riften,  funbcrlic^  oberfeit 
in  weltlichen  gmalt,  rooU  ir  bot  fcftoben  Bnb  fcfianb  be- 
^üt  loerben,  roolt  jr  fr^btit^  nnptii^  regieren,  luolt  ir  bafe 
cmeren  finben  lang  nacb  ciucrcni  tob  gfittflit^  gang,  nioU 
ir  ffitigtic^  ftcrben,  fo  grliffen  an  b^fen  gotä  bicnft,  refor- 
mieren mit  groolt  eioet  can^el,  oetbietcn  allen  bie  onbetS 
prebigen*)  bann  iä)  gefogt  tjab,  büä  fQ  nit  incer  prebigen, 
löiberftonb  t}n  mit  gemalt,  tercn  eüc^  an  fein  alt  grooni)eit, 
an  lein  orbenö  frljtieit,  an  [ein  bSpftltdj  bufl,  )örcf)tcn  got 


Bundsgenoss  V.  53 

meer  bann  bie  ntenfd^en,  l^aben  ein  mannlid^  l^drfe,  öol«- 
ftrcdEen  bcn  njtffen  got§  in  fürbcrung  feinS  gefa^,  njer  bar 
njiber  n)l)I  fin,  er  ft)  todltlid)  ober  öe^ftlid^,  an  bem  braud^en 
enjere^  gelt)alt,  mit  lieb  ober  leib,  n)ie  e§  \x6)  gebürt.  Db 
ir  fd)on  in  anbem  laftem  bel^afft  finb,  n)irt  eüd^  got  minber 
ftraffen,  fo  ir  fein  gfa|  fürberen  in  anbern,  Joirt  auä)  eüd^, 
t|off  id^,  genäbiglid^  entbinben  öon  enteren  fünben.  @oIid^ 
mard  ift  ober  alle  aHmnfen,  e^  ^^Ifft*)  t)^I  ben  feien  im 
fdgfür^)  önb  ift  ein  anfang  etoigS  labend.  S)a  l^in  ön^ 
got  f)dlff  Slmen. 


0  J)^lff.  -  ')  fÄöüt. 


^M 

^feS^^  ^ 

(tOi^7~~~'^  i^ 

afmujö  von  rot^cro 

bam  ein  f  ürft  aöer  geterteu  äü  ünfereu  äl)te, 
[(^reibt  jm  biii^  gcnSt  (Sncomion  nioriaS, 
üom  :|)rcbigen  ber  battet  tnüud^. 

@in  jeben  id^  i)u  früntlid^  bit, 
S)aö  er  mid)  Id§  Dnb  lad^  nit. 

3?    *     @ 


J)er  .VI.  bunM^gttof . 


Brust- 
bild des  Eras- 
mus  mit  der  Um- 
schrift:  THN  KPEITTSi 

TA  sYrrPAMMATA  jei:e:ei: 

IMAGO      AD     VIVAM 
EFFIGIEM    EX- 
PRESS A.  AN. 
MDXXI. 


[3ij''|  C^ßfi  bin  auä)  einer  Oft  brn  .fO.  fiimbtegnoffen, 
J)  mib  jct  gebfirt  mir  fic^fitcn  niinct  Pflicht  flnitg 
"^^  },v  tt)im,  fo  bebunift  ntid)  fliit  fein,  ber  6AttcI 
miiiirf)  abiuqfe,  fo  fie  im  prcbigcn  füren,  önb  in  fcI&S  t^or* 
li(4  bar  itin  roof  flefolten,  fürfialten  ti§  f)err  erafino,  ber 
nlfo  bar  uoii  fi^reibt.  SBelc^cr  bic  Rummel  genant  B6ttcl 
mün(^  raljget,  nn  beut  röcfeen  fl)  fidi  bar  narf)  in  offnem 
prebifien  trnb  äcigcn  an  ircn  finb,  fo  <)  mit  uetbotgcn  motten, 
bai  jeberman  Ocrftat  raeii  ft)  meinen,  önb  ^iren  nü  bff 
miber  folii^en  betten,  bife  man  ^n  ein  flippen  in  munb 
rcürfft.  9(^  Ineft^cr  fpt)(man  ober  brintlerö')  träiner  ift  fo 
fiftimpfftic^  äu  ffl^Eit  aU  bic  bittel  rnünc^,  fo  fie  fit^  fteften 
in  iren  prebigen,  aU  leeren  ft)  idd(  beric&t,  otbeiilic^ä  fünft- 
Udfi  rcbenji,  Onb  mie  rool  ir  lueifi  fp5ttiäi  ift  Onb  On- 
gleid)  bcii  leren  bct  beroertcn  r^ctorcn,  boc^  meinen  f^,  eS 
gefafl  ben  äu^örem  mol,  bo  butc^  bann  me  Iod)en  cnt« 
fpringt  6^  ben  ro^fen,  bann  aigenS  gfallen  ift  tädierli^  an 
ben  narren.  O  got  icie  erbrirficn  fic  fic^  in  gebörben,  roie 
Anberen  ft)  bie  ftimin,  mic  fingen  f^  off  her  fandet,  roie 
toben  fie  fic^  fel63,  roie  entftciten  fie  ire  ongefit^t,  wie  füllen 
fie  bie  gan^  firc^en  mit  oifi^fcn  gefifiraq.  SBnb  folii^  ir 
prcbig  loric§  Ratten  fg  in  groffcr  ^eimtic^eit,  teten  fie  labt 
frembbcn,  aber  oKcin  ein  niiindi  ben  onbem.  Sioiii  ifl 
man  ober  jr  fotii^  prebig  roeift  fummen  bnb  fie  inen  a6 
gclcmct,  baä  man  ire  ttjorticit  bo  mit  fie  öff  bcm  prebig 
ftitl  Dmb  gonb  bem  gemeinen  oolcf  entbecEe. 

anfeniilid)  fo  bitten  fie,  baä  f)abeii  ft)  ben  pocten  oi 
gclernet,  bie  ire  mufoä  anföndtii^  anrüffen.  9tbcr  roebec 
StugnftinuS  noc^  §ietont)muö  noi^  onbere  £)aben  fotidi  ge- 
bat  taffcn  ttjfin  in  ber  prebig,  bann  man  Ocmieint,  baÄ 
told  fl)  bor  f)in  bereit  bar  äii-  ^^ar  nadi  Icgcit  fie  fßt 
ein  inteitnng  ber  prebig,  roclrf)c  bod^  gar  nit  off  bic  ma« 
tcr^  bicnet,  bann  fo  fic  fagcn  loctlen  uon  ber  liebe,  jic^cn 


'1  Im  Drnck:  fa. 

')  =  Theriak,  ein  beliebtes  latwergenartigeB  Heilmittel. 
Ueber  die  TJieriakskrämer  a.  Pfotenhauer,  IIb.  Freiberg« 
Aerzte  uud  lleilkilnstler  in  den  ältesten  Zuitcti,  S.  55. 


BimdsgenosB  VI.  ^7 

ftc  ire  inlaihing  Ooiri  9J1)Id  bcni  Eji^ptiftficn  lunIJcr,  ober 
fo  bic  pri'big  foll  fein  uoiii  Ijciilgm  cn'ii,  matten  fie  bie 
inlaihtnfl  öon  braden  in  Safiiloitc  Set  genant,  ober  fic 
fagcii  iDÖQcn  Born  fa-[2itjjften,  fa&cii  ^ie  an  äfi  rcben  Don 
ben  .  jij.  äai(^en  beS  tj^niinelS,  aK  ob  baö  faften  biHicö  im 
glenfe  ober  raerÖEn  (l)  flcorbnet  üon  lucflcn  ber  ge(ct)icntificlt 
ber  iitftüg  bcS  l)immctä  jä  bev  fetten  seit,  boö  boift  e^tet 
tfiorficiS  ift,  ober  (o  btc  (ircbig  goit  (olt  Uff  bic  mateti)  beä 
fltouknS,  ift  ir  iiileituiitj  Bon  ber  Bicrc(iung  be§  cirntl. 
^A  t)ab  fetfi  ein  gEt)6rt  ptebigen,  ber  ifDä)  nirrifd),  idti 
folt  fagen,  tjocögelcrt  iuq§,  bo  «  mott  prebigcn  oon  ber 
fteimlii^rit  ber  t)clgeu  brt)^eit,  roolt  er  fin  narfiett  ober 
hmft  erjiaigen,  mib  ficng  on  ^ä  reben  Born  .a.  h.  c  Bnb 
Bon  fiibcn  oiib  öon  ganftcr  oration,  nurf)  loic  nonien  Bnb 
öerfinni  nattf  orbnung  ber  graminafica  jüfamcn  regulictt 
fntten  nierbeii,  auä)  Don  orbnnng  bc|i  nisiectiui  Bnb  fub- 
fhintiui,  bar  ab  fid)  etttic^  fineä  gli^en  lunnbcrten,  aU  ab 
eim  ^oöen  bing,  onb  fugten  ^cimticfi  bie  mort  fjoroti],  mo 
tD6nen  bic  rcb  t)in  auS,  jü  Icft  tic&t  er  bie  prebig  bo  ^in, 
bo§  er  rooft  anjaigcu  bie  fieimlic&cit  götttii^er  brij^cit,  auiii 
in  ber  finb  gramniatica,  otfo  tlur  alä  tcin  aRatftematicuä 
immer  bie  brqljeit  im  ftoub  möi^te  raffen.  SJnb  in  ob" 
gemcitcr  gongen  tticologifdjen  ptebig  äu  ftnbiereii  tifttte  er 
IBol  (iiftt  ganger  monot  oerüert,  mit  fotic^em  fleife  Bnb  cmft, 
bann  er  qiic^  nocf)  niinbcr  ge^cfit  bann  ein  muioärff,  bann 
ben  ganzen  fpig  ber  augcn  ^of  et  f)in  in  gejogen  Bff  ben 
fpiefe  bE§  üerftanbtä.  a)od)  reiot  l)n  fein  uerlorcn  gcficfit 
nic^t,  aUein  baä  er  (aU  er  tt)ored)t  mont)  bic  eer  uon 
feiner  loftttc^en  prebig  eringt  fiob. 

ajfeer  i\ab  id)  ein  oä^igiAi^igsn  gefnnt,  ber  fo  ein 
gtoffer  ©cotift  roa^,  dö  ob  er  ber  anber  ©cotuä  loAre, 
Jifet  mott  ptebigen  Don  bcm  (ob  bcfe  nanimen  ^cfu,  ünb 
■ioigt  gar  t^orlicfi,  ic^  fpridi  gar  fubtilid),  baö  atteä  iaä 
%  bcnt  nammcn  ^cfn^  loct  Betbotgcn,  roaä  man  immer 
bo  Oon  möifttc  fagen,  Bnb  fagt  baS  ber  nam  3efuö  in  ber 
grommatica  tietlc  altein  bitf  cafuS,  311  anjnigen  götttie^e 
brel)f)eit,  bar  naij,  fo  ber  crft  cafu3  off  ein  .i.  Oft  gabt, 
ber  anbct  off  ein  .m.  ber  brit  off  ein  .0.  (bann  man 
L  becliniert  e?  atfo  3efuä  jefnui  jefu)  jnigtcn  bic  brlj  biid)» 


t 


58  Bi]iidsgfii(.s8  VI. 

ftaticn  .9  .111  .».  bas  er  bcv  Ijötöftc  mtttclft  mtb  bw 
legftc  lüör. 

[2iii^\  yiodi  i(ctgtc  et  nn  riit  groffc  ncröorflcntjEÜ  im 
iiQiUEii  3^cfu§,  cö  ■)  bebeütc  ctiuoä  grofe  boö  ein  .  i.  ftünbe 
im  mittet  beä  namen.  SJcr  jä  fagt  er  bcn  buc^ftaben  .«. 
nennen  bie  iubeii  fqit,  mib  (tin  ft|  nis  üil  im  Sd^ottenlanb 
als  (iinb,  bar  »6  oRentlidi  bebeüt  miitb  boö  <^e)u§  ^innem 
bie  fünb  ber  malt.  1o  bife  borten  bie  IticDlogi  fein« 
)lli(^en  oerrounbertcu  fic  (icb  bor  ab  fo  foft,  baö  fie  fc^icr 
5«  cim  fteiit  mürben  wie  3iiobc,  Onb  ift  a\uS)  nit  ab  loeg, 
bann  mnnn  t)at  iJemoftfieneö  ünb  EiecrD  ein  folicfi  ein* 
Icitnitg  geje^t  in  finen  rebcn.  IJie  alten  faftliclien  mcifter 
beS  rool  rebenä  leren,  eö  ftanb  ubel,  mann  bie  Uorreb  nit 
uff  bie  Bcrmcinte  matcrq  biene,  eben  aU  ob  nit  oucti  bie 
f(iminf|irten  nlfo  oiigefc^icltt  ire  reb  faßten  Dfe  aiigebung 
bcr  nntitr. 

9(bcr  bie  bfittclniünrf)  meinen,  ir  Dotrcb  f^  bann  ganj 
tunftli^,  fo  eS  gar  fein  fug  iiab  mit  ber  oenneinten  mn- 
ter^,  alJD  haS  ftc^  nuc^  bnr  nb  bcr  jit^orEt  Oerrounbret 
onb  gebendt  mo  will  bie  uorreb  [jinnnfe.  So  fie  boä  fiinber 
gebftt  anfcndlitft  gefproc^en  t)ttben  mit  allem  bdM,  bor  nai^ 
önfügHc^e  Borreb  gefugt,  jum  britten  an  ftat  ber  üermeinten 
fiirtialtnng  fagcn  fie  ein  ftutf  Bfe  beni  emangchj,  ober  6e- 
t)cnb  oben  bin,  fo  man  bot^  nirfjt  nnbcrö  folt  fagen  bann 
baS  eroangeltum.  3'itn  oterben,  fo  erStüc^en  fie  fic^  ^w^ 
Bnb  polten  für  ein  ^of)e  frog,  alä  fic  meinen,  ofe  bcn 
groffen  icrem,  bie  hoä}  fo  gar  nüt  nü^cr  bcm  Bold,  baS 
fie  gcac^t  roirt,  fie  berüt  rocbet  tjimmet  noifi  erben,  bo^ 
meinen  f^,  e§  fq  mol  alfo  Bfegeridjt.  "Dd  erzeigen  fie  ein 
t^eotogiften  crnft,  Bnb  aUegieren  trAffcnliift  lerer,  fubtil 
lerer,  fubtitift  lerer,  dnglifcE)  terer,  Dnb  ber  glicf)cn  bracfit- 
lidi  titcl  Ijalten  fo  für.  Slutfi  mad)£n  fie  Bff  ber  Eonöel 
f^äogifmoä,  ft^tufercb,  corrolatia,  ofejug  ober  nocbBolg,  puncten, 
nrttiiet,  jo  ttel  fdinl  t^onbt  galten  fte  bcm  ftfileiften  Bold 
für.  iiam  fünfften  Bnb  letften  Bnbcrftonb  fie  ficfi  etn8 
mcifter  ftüdä   Bnb  bringen  ^r  ein  tboret^tc  fobcl  Bfi  eim 


')  Im  Druck:  S^efuSe,  S. 


J 


B       «0 


Buiidsgenoss  VI.  59 

ejcmvcl  biirfi,  Oiib  fcflcn  flj  bac  iinc^  flQiftlicti  «ufi.  2Kit 
folidicr  iDci^  beicfilicffen  fic  m  Dnfotnitidjc  fxtii^,  iucld)c 
[o  oiigcfdjictt  ift,  baS  man  fq  foiim  giiiigfain  !an  befctiribcit. 
Slbcr  baö  iff  fc^impfffic^  an  inen  ju  merifni.  ©ic  fiatiEii 
ncijc^man  ein  flc^ört,  ber  nnfonft  einer  reb  ober  prebig  fol 
ntt  mit  gtoffem  get^ret]  fin,  funber  mit  niit[21iij]Ier  ftimm. 
®o  üerftonb  (Q  eä  fo  niibcrfinä,  bnö  ir  onfnng  in  bet 
prebig  ifl  fo  l)eiiiiItiJ)  boö  fie  ft^  felbö  tum  ifbxm,  tmb 
ift  ber  Anfang  ntcfit  bann  ein  brummen,  eben  aU  ob  man 
fllfo  rcbcn  fof,  baö  cö  nieman  Becmcrcfcn  fnn. 

Sie  fiQben  etiooii  gelifen,  eS  nüge  jit  beroeguiig  ctlic& 
^ärgigiing,  bai  man  \\äj  etman  gebiani^  einer  ertiebuiig 
ber  ftitnm.  So  tbfinb  fi)  im  alfo,  fo  fie  ein  mil  ftifi 
gebnimmet  i)oben,  beljcnb  bnr  öff  fa^en  fQ  an,  fc^r^en  alä 
weren  ft)  Onfinnig,  fo  c^  boc^  fc[)on  feinet  f^r^en  bebarff 
an  bent  ober  jbcncni  ort  ber  niaterl).  33u  ntetnteft,  tS  locr 
im  nteß  luurft  not,  @6en  alä  ob  nii^t  bor  an  gelegen  % 
»0  mojt  fi^re^  in  ber  prebig.  Sic  ^abcn  and)  gehört  bie 
prebig  int  fflrgang  foff  t)t^ig  werben,  fo  fütfttcn  aud)  ft) 
alfo  in  ber  prebig,  bo^  fq  am  enb  iiiöcE)tcn  fd)ier  omflt^tig 
lüerbEn. 

Bunt  Ictftcn  [jaben  f^  gelifen,  mie  bic  meifter  befe 
lüolrcbcnö  gcfdiribeii  ^ofaen,  ein  fcfiinipfflitf)  reb  äiere  lool 
ein  materi,  mann  ninn  ben  fi^impff  rei^t  Onb  ju  bequemer 
jeit  braucht,  Dorumb  fo  luöEen  bie  bdttel  müntö  nui^ 
f(f|impff  in  ir  prebig  ^ieiim,  aber  ire  ftfiimpff  finb  als  ön- 
ffrglic^  off  ir  moteri,  aU  ber  efel  ju  ber  lijren. 

ßtnian  fteQen  fic  fid),  nis  ob  fie  emftliiS  toercn  in 
fltaff  groffcr  (öfter,  aUv  ir  emft  ftiipfft  meer  bann  er  Der= 
ijmnbet,  onb  fie  finb  in  nior^eit  nümmet  grflffer  fc^maicftler, 
"  fic  gefi^en  roctien  fein  im  grfiften  ernft.  Sur^ 
jäUe  ir  prebig  ift  alfo  gefegt,  ba^  bu  fi^mireft,  fie  gelten 
it  prebig  tunft  getemet  oon  ben  triaifer^  IrÄmer,  wie  looI 
sie  bot^  Ober  ibene  finb,  ooc^  ift  ir  beiber  reb  otfo  gefielt, 
boä  bu  roo(  magft  mertfen,  baä  einer  bon  bem  anbcrcn 
gelemet  ifat.  ißnb  luic  t^ortid^  bing  fie  prebigen,  bod) 
ftnben  fie  leiit  benen  eä  inol  gefalt,  aU  ob  fic  SiemoftEjenem 
«bet  ^ulium  ^orten  prebigen,     2I6er  befunbcriid)  gefatt  ir 


6"  Bnmlagenoas  VI. 

l«r  beit  faiifffriitcn  üiib  bcii  fröliilcin,  Bnb  bic  bättcl  mfinc^ 
rillten  ir  fcc^  bnr  öff  boä  f^  frnmcn  Bnb  toiifflriitcn  ge- 
fnKeii.  3>Qitn  fnufflcüt  mittoileti  in  ctluaS  Uon  trcm  rou6, 
jo  lic  uff  ircit  gcfoQcn  (irebigen,  Onb  bic  roiöcr  (inb  barumb 
fo  gflnfüg  bni  b&ttti  ntünif)En,  bonn  öden  ircit  DnmiDen, 
fo  ft)  ju  iren  eenmnnen  tragen,  Jd)ütten  fic  ben  münc^en 
in  bnfcn.  Slucft  mit  iol(^cr  afloftü^Icn)  onb  [Zliij'']  ti^o* 
rechten  prcbigcn  lüöfieii  fie  aflc  mcnfcficn  mciftercn. 

I^a?  Dbgcmilt  cbel  gcftcin  u6  bcn  gcfc^tifftcn  ©rafntt 
gi'äugcn  iöUcn  allen  In^cn  iiibilben,  Dnb  mann  fic  cinon 
prcbigcr  t)&rcn  «ff  foticficr  lljren  mncftcn,  t^unb  fie  got  ein 
bicnft,  ba%  f^  nH  öfi  bcr  titt^cn  gpiib  mib  folii^  miß  Der- 
ftotien.  (Sä  ift  ein  ntni  btng,  ba§  \o  gioffe  cflifc^e  ön» 
iüiffcnt)cil  regiert  in  bcn  tlöftcren,  baä  aiiäj  nit  finben  ein 
fjQlb  blat  bcr  bfic^ftoBcn  f)alb  (ünftlic^  fi^tiben  nac^  bct 
ortfiogralJ^i),  Dnb  ba^  jc^  ticinc  finb  loiffen,  fönnen  ditt 
mdnncr  in  (töftcren  nit,  Jo  boi^  ettoon  groffe  fünft  in  bei 
futtnt  iDQ§,  lieber  tanft  ein  roenig  lotin,  6efic6  cim  fif 
jÄget  fein  fartünffliii,  bo§  er  mit  im  tregt,  bar  an%  et 
fein  tl)(irf|eit  iQfet,  bic  er  bent  cinfätligen  ooltf  für^elt,  fo 
finbeft  im  fiftribcn  fein  ort^ograptil),  lein  (ünftlitöcn  puncten, 
ai[%  bcm  ortficif  mag  berftanbtö  fic  Dom  Bbetigen  .^ben, 
im  läfen  ober  on^fpretfien  niiffen  fie  nit  rediten  acccnt  aui^ 
gemeiner  mort.  9(Ifo  baä  bein  finb,  ba§  jroei  \ax  ift  in 
bic  fc^rtl  gongen,  merift  iren  bnncrftanb  Onb  Ia{^et  ir,  Dnb 
füft  bein  finb  bor  onberen  in  ber  fd)ttl  nlfo  fdiriben  bnb 
löten,  ninn  ft^füge  in  mit  rfiten,  »nb  fo  ein  foHi^cr  efd 
foHic^e  ünmiffcn^eit  begabt  in  ber  mSß  Onb  prcbig,  fo  tonet 
mnn  im  mit  f&g  Unb  fc^matg. 

gr  la^cn  miffen,  baä  ir  fct|ulbig  finb  an  aUec  bn« 
wiffcn^cit  ber  bätlei  niünci)  (Oon  bcn  anberen  tuitl  ic^  jej 
nit  rcben)  bann  ir  geben  tjn  iimer  oHmufen  on  äffen  Onber- 
f(^eib,  fo  ein  efel  jü  eücE)  tnmlJt,  geben  ir  im  ots  Bit,  aß 
roet  er  ©rafmu^  ober  Cutter,  bo  mit  ftercfcn  ir  iren  faulen 
Boffen  bdttet  Bnb  leren  nidjt,  geben  fit^  uff  geilen  Bnb 
ftrciffen.  SaS  nierdcn  ire  oberen  Bnb  t)nben  gclert  leüt 
nit  in  eren,  eS  fon  fein  gefiftirft  man  bB  in  »erben,  toirt 
einer  gcterl,  fo  fan  er  Bor  bcn  nnbcreii  eflen  nit  für  fiimmcn 


61 

Dnh  niS§  feiner  htiift  engettcn,  beuen  er  gcnieffen  folt.  £Snb 
(o  ite  oberen  migelcvt  finb,  fo  Bnbertrucfen  fic  gclert  leüt, 
hcnen  (t)  üngeleid^  (iitb,  unb  ob  fi^oii  ein  oberer  gelert  ift, 
roiH  er  aMn  gelÄ^eu  fetn,  Dnb  miig  tetn  neben  im  laj)en 
bliben,  fo  tncrdt  er  bo  bö,  baS  Dngetert  a(^  luot  baä  lanb 
B^ftreiffen  aU  bie  geletten,  onb  tfiimb  e3  gern,  Dnb  jcfiemen 
fic6  nit  mit  liegen  Onnb  triegen  ben  atmen  iren  (t^luciß 
Dfe  fugen,  bo  mit  ber  ober  fein  llofter  [2Iiiij]  fpijfet  Dnb 
ift  er  QUein  gnob  t)ert.  Si)  foHi^em  mefen  Dccberben  B^i 
9cf(^itfter  ingcnia,  baä  eS  511  erbarmen  ift,  önb  aQe  menfii)cn 
Rotten  roten  onb  £)elffen,  haä  gefrfiidten  Iriitcn  in  tföfteren 
ge^olffen  lourb  b§  bem  (qben,  baä  f^  uon  oberen  Dnb 
Dnberen  igben,  aber  tl)unb  etoeren  foif  Bnb  faften  jü  bor 
ben  eflen  in  tlöftcren,  fie  muffen  balb  cnicr  lieb  fingen  Dnb 
gelert  Icüt  Ion  fnr  gon  btj  t)n. 

©prtdfft  bu  aber,  id)  bin  ein  einfditiger  lelj,  ii^  bcr- 
ftanb  nit,  loann  einer  gcterl  ift  ober  nit,  rool  an  ic^  loiK 
birä  fagen. 

I)U  £)aft  jeö  tife  Erofmo  gc^&rt,  mi)  b^  bu  erEennen 
folt  ein  btobeter,  ein  mArtin  prebiger,  irnnu  fie  ongeftünie 
gebörb  braudien  off  bcr  fandet,  oql  fabel  ober  ejempel 
fügen,  bie  nit  in  ber  58ibet  gefiftribcn  ftonb,  mann  fie  ot)l 
geiftlirfi  Dnb  lüÄItlic^  rcc^t  aHegieren,  loann  fp  offt  9(ri- 
ftotelem,  ©cfjotum,  S^onian,  Sonaucnturom'),  I^rain,  §U' 
gonem  :c.  nennen,  ^ann  fq  D:)I  joufft^ibing  ober  fp6t- 
toort,  bruuc^en,  bot  ab  man  lachen  foH.  25ann  fie  funberlicf) 
Dil  ftfic^en  bff  oberfeit  bnb  priefterf(f)afft,  boä  gefalt  beni 
gemeinen  raon  topl,  abecel  ift  gq^,  ^t  bi^.  3Bann  fie 
ttiorec^te  bing  ftraffenb,  aU  gftl  fäleier,  öftgefcönitten  fc^uc^, 
foli^  Dnb  folic^  färb  ber  tiaibcr.  SBann  flj  Dil  Dom  ob- 
ia^  fugen,  Dil  Don  ^eiligen  ire€  orbenS,  Dil  Don  bem  gftten, 
bai  in  irem  orten  gefcftii^t.  SSJann  fie  Dil  Don*)  gmeinem 
faften  fagen,  Don  funberen  gebötlein,  al§  rofen  (rän$,  Dnfer 
fraloen  pfalter,  fron  gebot,  SEonn  fie  mit  Dit  roorten  Der» 

Iffinben,  ba3  man  geben  foH  almufcn,  fo  fie  faralen. 
SBann  bu  foli^ä  an  eim  merdft,  fo  loif;,  bau  er  ein 


')  Sononenturam, 


r 


83  Biiiulsgenijss  VI. 

unuü^ci:  (Jvthifli'r  ift.  Si'  ton  ntdit,  er  iiicfit  tfv  ober  niig 
ober  erflögliteit  (ein§  (etbä,  gib  im  iiid)t,  gang  dß  bei 
ürc^en,  bii  t^üft  got  ein  bienfl. 

fflJaiin  ober  einer  nil  fagi  o%  beiit  maiifldi,  offtneitfi 
(ant  SucaS,  (ant  SKaraiS,  fant  SDiott^ciiS,  Sant  ^oanneä, 
jant  ^.ßaiiliiö,  Jaiit  *Jletruä,  fant  3acobuö,  ©foinö,  ^ierenrioS, 
'^jalter  Tauih  ic.  je§  ift  er  üff  bem  rechte«  mflfl,  bann 
biß  ift  boä  got^  mort.  aSonn  er  uiil  fagf  oon  göttlicher 
ünb  brüber(ici)cr  liebe,  boii  öernditung  bcr  iicrgincflictieii 
luilt,  Unb  Oon  begirb  ber  cioigen  fÄIigleit. 

SQJann  er  fiirberl  t)au6  onb  teilt  nnb  bie  francfcn. 

aSann  er  jagt  Ooni  gtouben  Bnb  boffnimg  äu  got. 

äßnnn  er  (ogt  Uoii  oernditimg  fein  felbS. 

SBonn  er  prcbigt  wiber   iwt^rcb   onb   eer   abfdinibeit. 

ffionn  er  prcbigt  roibcr  falf(^  brt£)ail,  Ipiber  Hoffnung. 
Onb  gilt  (c^ynenb  roirrf,  bnb  au  (ein  lere  grünbet  ht  ba9 
tjeitig  cioangcli  ünb  in  fant  *)äQuluä  epiftel,  ünb  in  bie 
fjeilig  iöibel,  bcr  ift  bff  bem  rediten  rodg. 

^tem  fo  einer  htf  ben  leQen  fi^t  unb  b^I  oon  feinet 
unb  bec  feinen  Iieiligfcit  fügt,  anbcc  örben  Oerac^t,  priefter- 
fcfiofft  üor  ben  legen  uerat^t,  mib  ben  abel  oor  ben  baitren, 
ber  alroeg  lügt,  baS  er  reb  itioä  ben  leüten  gefa(t,  ber  ip 
ein  gllfßner,  ift  falfi^,  ein  Oerfiirer,  fic^  id)  l)Qb  bir  in  an« 
gesnigt,  laß  bid)  nit  öerfi'ircn. 

^tcm  fo  fie  fugen  uon  i)o£)eni  nng  bcr  niÄffen,  aii 
brgfigft  t)nb  gnlbin  mh^,  Uon  ftljfftung  bcr  jarä^t,  Don 
bräberfi^nfften  mit  infc^ribung  2c.  bp  tbii  ben  jcÄel  ju, 

3tem  fo  fie  fogen  üon  !o&  ber  tlöfter,  alfo  baS 
fie  bal  laben  ber  n)Älttid)cn  für  nic^t  galten,  ^iit  bic^ 
oor  ^n. 

S!q3  ^fllt  Oor  QÜcn  bingen  in  beim  dmiifen,  gqb 
fürberüc^  ben  armen ')  in  beincr  pfarr,  bar  nac^  gib 
frcinbben  bdticm,  cä  fi)  leg  ober  münci^,  raer')  bic^  onbetS 
(ecet  bcr  inet. 

Sann  bir  bii'  nifind)  fngcn  uon  groffer  fia)i|cit  iret 
orben,  ^üt  bicfi. 


Bnndsgenoaa  VI.  C,h 

Siit^  iDoiiii  bi^  eilt  prebigct  ro^fet  off  ba^  flEilißi) 
eroangeli,  Dff  briiberlirf)  lieb,  off  griinbtliifiE  bcmüt,  Bitb 
meer  fiirberet  anbce  nnnen  banii  fid),  ober  al§  uil  aU  fidi 
Dnb  bie  fincn,  bo  ^ott  üff,  fünft  ^üt  bi(^. 

5)u  Einfiftiger  (elj  6ift  gelDornt  Bot  ben  bättel  OTün^en, 
bann  offt  (untmen  fq  in  frfiofftleiber  onb  finb  t)etm!i(ö 
jiictent  roMff  unb  offt  ift  oS,  ijc  geift(id]pr  fiftcin  l)e  flaifd)- 
üc^er  [in. 

@ä  werc  fixier  luigcr,  num  ließ  tcin  frcnibbcn  luiini^ 
ober  tifoffcn  uff  bie  tnngcl,  er  luere  bann  Poni  fanbtä 
b^fc^off  fteilfign^  bterliöret  Bnb  jit  gcloffen.  ffiS  be- 
borff  ctHian  gelüd  mit  eignen  ^ifarrem,  icft  gefc^roeig  bet 
ftcinbben. 

ätber  bcr  tat)  ifl  fu  imtrifij,  ba^  er  meint,  iboö  im 
fvcmbb  onb  Pnbetant  ift,  fi)  Dil  gffcftidter  onb  Mfct  bann 
baS  bo  befatif  ift. 

[21:,]  5)11  cinfcitiger  lel)  feit  inecr  flqfi  tiabeii,  luie  bir 
gute  öa^Iftttnc  lere  äii  toil  loerbe,  bnnn  Ontb  brol  onb 
wein,  bonn  on  ticitfomc  tete  ift  oKc  bein  arbeit  Dmb  fiinft, 
barumb  bitten  got  trerotic^  ad  tog  omb  öcitfant  prebigcr 
Onb  tere,  önb  gfouben  nit  glit^  mai  einer  fugt,  ob  er  fc^on 
ein  fieilig  fii)inft,  ort^ailcn  fein  lere  off  mein  obgenielte 
Wibettoeifung,  bn§  ir  nit  irren.  SBann  bic  miinc&  tummen 
oHein  onb  prebigcn,  fo  fie  fonilen  roöHeii,  ober  fo  man 
ridI  foll  leben,  fo  geben  gn  viäit,  bann  fie  finb  fiiiulbig 
offt  EiicE)  jü  prebigcn  Dnb  baä  Dinb  golä  millen.  ©§  ift 
iDol  loar,  mau  b"'  ""'^  1'"^^"  i'^'  "ff  ^*i  bettel  müntib 
Irtcbig  gehalten,  fie  finb  oor  jaren  nuc^  anbtr  leiit  gefin, 
ober  ic§  ift  e^  ein  forgüd)  ini§liit)  bing  Omb  ire  prebig, 
mon  fofi  fie  ficiffigcr  Dbcrl)6ren  onb  erfragen  bann  onbere, 
ee  man  fie  prcbigen  lieft. 

aSann  bic  böttef  müiieö  off  ber  tati^el  fttegen  onb 
^oberen,  motten  ire  fr^£)eit,  ire  örben  mit  anlagen  bcä 
öoltfä  beffriten,  ift  falfrfi. 

Ute  barfäffer  wetten  iren  groncifcum  fo  groft  onb  fo 
£|oc^  madjen,  baö  ein  öcmünfftig  or  nit  ^6ren  mag,  baä 


K  ')  ^cili. 


64  BuDdsgeDoss  VI. 

fic  itit  bciii  Ijctgcn  ju  crcH  tljiiiib,  \a]\))Qr  fic  roötlen  für 
ßro^  gcad]t  icin  Dor  beiii  Uolcf  Do«  ircS  ftdgen  iDiQcn, 
tucteti  jl)  bic  itiücig  Iciit  alä  irc  lili'l  au%  iDifcii,  fo  mü^ett 
fic,  baö  (1)  gruKctEit  bicnft  bciii  bcmütigcu  tJi'O'itifco'  träten, 

So  man  (^^rifhitn  Onb  äßariaiii  lobt,  mag  man  in 
nit  jü  bil  tob  äü  legen,  aber  in  aiibercn  ^eiligen  mag  man 
fit^  lid)ind)  Dbenieineii.  SBiltu  ofiec  tjt  feigen  fto^  (oben, 
fo  lob  ^jjautuin,  lob  ^etriini,  lob  Sluguftinum,  ^iaon^nnnn, 
tob  3o^anncm  ben  croangEliften,  bcn  tSüfterO  E^rifofto* 
mum  !c,  d6  bercn  leben  Bub  letcn  gtünbttic^  ificiftum  er- 
tenncft  im  i)elgfn  craangelio.  äa6  bcin  grancifnim  fehl 
bcr  er  ifl,  fo  bocfi  ir  borfuffcr  üil  biiig  für  mArliit  felbS 
fallen,  bai  aubere  für  gcofi  bing  Ijoben  befc^riben,  faoti^ 
Inffenö  ir  Bnber  baä  Botcf  ofe  gon,  )d  gto6  ift  cttier  ect 
gqt.  Eroer  orbcii  ift  nit  beffer  bann  anber  örben,  ift  aiu| 
(ein  funbcr  Iiotö  bing,  roct  cüc^  für  anbcre  funberä  t^ät, 
ir  fällen  audi  f&lii^@  nit  meer  fiir  ifaUm  bcm  Dolif,  obet 
nmn  luirt  cüc^  onber  bie  nnfcn  fnren.  [21^'']  Sic  prebiger 
meQent  allein  getert  fein  Dnb  bcft^irmer  bcö  glaubend,  jrc 
lerev  allein  (äffen  belibcn,  bo  buri^  fq  jit  folic^er  t^or^dt 
tumnicn,  baS  iEÖErnmii  ir  fpottet  mit  iren  lereni.  3tt 
lerer  fiiib  nii^tä  funber<s  ^ocb,  \t)  tiabcii  u^t  gut€  geft^tibeitt, 
aui^  tjgl  argcä,  man  nieifl  iijpI  rooö  ir  tuc^  für  foben  ffot, 
3)ie  (£armelttcn  liegen  »nb  ttiegen  fo  D^l  mit  fant  9Innen 
bräberft^afft  in  erjeluiig  ireS  gcfcftlcrfitcS,  baio  fester  StitiftuS 
ir  lügen  töirt  an  tag  bringen,  bann  fic  fein  gninb  ^oben 
im  croangelio.  SBo  ^oftu  gcläfen  baä  foiit  3In«o  bti) 
töi^teren  gehabt  ^ab,  bal  3oanncä  önb  Saeobuä  fe^en  it 
t6(^ter  [üne,  tmb  bc?  gt^cEien  bqI,  ober  fetten  ir  ba3  gilt 
Born  Bolcf,  ir  licffcu  baä  nnbcr  inol  beUben.  Dax  jä  m&Kcn 
ir  EtrooS  funbcrö  fein  für  anbcc  orbcn,  fo  ir  Dnfer  fratoen 
brübcr  genant  (inb.  D  ir  tioffcrtigen  t)at  »nfer  ftoiö  fe 
gi)tig,  Dn^üctitig,  Bnfcüftf),  iodjfcttig  bruber.  ^ä)  mein, 
du  fromme  c^riften  feien  ir  brübcr  Bnb  fdiroefter,  auc§  ireS 
funeö,  ia  trc  tinb,  Bnb  mein  meinung  bat  ein  grunb  im 
eroangelio,  aber  ürocc  fabcl  ift  iBaffer  üiib  lufft.  Ä(fo  merS 
in  anberen  [lüden,  bo  mit  bie  müm^  Bmb  gonb,  Bub  bie 
Eaitgcl  bo  mit  &efd)if)eii,   Bub  ba*  Bold  am  reinen  ciBnu« 


Bundsgenoss  jf.  ^  I 


65 


gelifd^en  leren  l^inberen,  betn  öoIdE  iren  blutigen  fd^toei^ 
t)nb  arbeit  abnemen,  anberen  armen  fdiaben  tl^un,  ba§') 
tüirb  got  nit  lang  mögen  erliben.  Slber  ir  einfältigen 
la^en  finb  gett)arnet,  e§  ift  aud)  5Ü  beforgen,  ha^  \t}  offt 
meer  au§  ben  b^diten  ber  menfdien  Jjrebigen  t)nb  fdiriben, 
bann  ö§  ber  93ibel,  aber  id|  Ia§  je^  bo  öon  n^eiter  jü 
fd^riben,  mein  tag  ift  au^,  laffen  eüd^  mein  trün^e  meinung 
5x1  gutem  bienen. 

S)er  ^aiür  h)irt  lüifeig. 


')  bbj. 


Bberlin,  Auigew.  Sehr.  I. 


D§  lob  bcr  vfai^ver 


füftcn  bor  gelegt  luitt  liö  bc 
gemeine  Oiuiorftebtge  'aold 
uff  mäfe  tdfeii,  üülgimgcii,  Begrclj^ 
nüfe,  fQ&enb,  br^figft.  jartag  ic.  33n 
üüin  lob  ber  ^faxrev  tinb  ket  iioti= 
gcii  Saplon. 

Der  .VII.  MiM 


Elevsttoii  der 


H  68  BnudBgenoas  VII. 

I            [aj^l  11  Sqk  ttebt  an  baS  lob  ber  Pfarrer  Dnb 

^k  iter  nötigen  Snplon,  unb  ein  onbcnri- ') 

^K  c^tung  mQ6t)raui$S  ber  ^otgun< 

^B  gen,  ttiägläfen  it.    9Cucfi  Itiie 

^^  fi(f)  ^in  für  ein  jebe^  6}ri 

^^^^^H  ftcn  menici)  barinit  ^aC 

^  /j|%Sf'   tinb   ugl  bebcncf  ii^  gemeine 

I  Uy  '®'^  "'■'^^  '''"^  Bnorbenlic^eö  fiirgangä  fih:bei> 

W  !id)e  Diib  nieiftc  Brfnc^  jeo  bie  ofierfeit.")    ©int* 

roeberä  ufe  Bnnerftanb  ober  fQmI£)eit+)  ober  fcöSroiBigfeit 
SBnb  luirt  (olitf)  flog  ju  bcm  bidcren  luo!  lUüttiaffHg  er* 
fuiiben.  SIber  ic^  tan  wol  gebenifcn,  baä  in  ntjlen  ftutfen 
ba§  gemein  Bolif  gröffere  fterct  gibt  ben  iitiö&rauc^cn,  buii^ 
ir  fiäfftig  anfangen  bnb  naditrutf,  bann  bie  oberfeit  immer 
mb^t  jü  megen  bringen,  boä  miH  ic^  mit  ftenig  toorten*) 
nae^  oermögcn  in  cim  ftnct  anjeigen,  bo  mit  orfnc^  geben 
bcn  öerftenbigen  (beren  icjunb  ot)f  funbcn  Werben  in  bet 
gemein)  SBeiter  ^ie  Don  ju  gebenden,  nnb  mit  gotä  ^^Iff 
ben  miSbraucfeen  ein  tntrog  aä  l^un. 

fC®  ift  Qugenj^einlitfi,  baö  in  teütji^cr  notion  Hier 
Vä-  bing  grofi  geaäit  hJErben.  SJnä  etft  |inb  bie 
eerinTonicn  genant  ber  tobten  BoIg,  ober  ber  begtdinüß 
braucE),  bat  innen  uctmcint  loirt  ^anbtrcif^ung  ünb  ^ilff  ber 
tobten,  fo  je^  on  mittel  gefallen  finb  ijn  gotteö  giaufame 
ftraff.  S)Qö  Bermcint  enb  Denoürff  it^  nit,  bann  eä  natür- 
lich mib  cbrtftlit^  lieb  erforbert.  SIber  folic^ä  mittel  on 
nmfe  Biib  Bctljeil  fittBofgt,  mag  nieman  Oerftenbiget  be- 
iDQren,  Onh  ift  boc^  baäi  gemein  Boirf  ^n  Bnferen  lonben  fo 
faft  bar  off  Derioenbt  burc^  longa  ^irlummen  (qI§  fl)  mÄnent") 
Unb  bnrc^  eigcngefncl|ig   lere  her  tm^in  prebiger  jnn  Dnb 


')  Im  Druck  1 L  Ubcmi.  —  ')  Marginiil  bei  2:  ^ie  iftht  a 
baS  lo6   b«  ^ffltter  unnb  itet   6ap[an,  »iib  önCcrrn^tung  bi 
'"    ■■  ■  ■  -      nainen  c^riftenliditn  »oltfä.  —  ')  bev  obechit; 
')  „TOocten"  fulilt  2.  —  »J  geiuent  2. 


I 


Bundsgenoas  VII.  69 

bffet^atß  ber  5rben,  bo^  on  fuiibcrc  göttfidie  Drfefti^hinu 
fo(icE)er  luBii  nit  balb  üon  in  getriben  luict,  jo  itha^i  ift 
nienf^lii^e  t^or^cit')  tiff  alle  fiipcrftition,  unb  in6i^t  itiiclEi 
fotif^ö  ingebilbet  füntemcn  bcr  leüt  abftenbig  machen  Don 
Uct^offnung  bet  ficiTming,  faij]  lUD  ic^  nit  metifte  jeg 
foimcn  Jcf)eiTi2),  bciä  oot,  ober  bur^  inncrö  gciftli(ftä  in- 
fprec^m,  ober  butc^  ötimtnEiilc^c  inftüfe  bct  menfc^en  gemüt 
loolt  erleuchten  ja  crtontnil^  Cnb  berbtufi,  auc^  noctifDlgcnb 
j&  abfiedun;^  Biler  falfcfien  go^^eberben  bfir  inti  mir  tauber 
Bit  jar  Bn§  Onb  anbeni  flcfhitiifen  fiabcn.  Scgfir  id)  o 
Idjer,  bu  iDcHeft  glq^mütig  bifeii  rat(d)lag  ober  fürljoilirag 
Idfm  önb  EcroAgcn,  bnr  nacfi  in  betuArcn,  ober  bi'fi'creii  bnc 
t£|un,  mo  bu  aber  rourbeft  anberrocrt^)  £)QnbIen  gegen  bijer 
gef(^rq(ft,  (o  gaigeft  bit  mccr  an  bie  fti^ulb  bann  mein  nitfe- 
^anblung. 

J^Ste  teiitjc^e  cf)rifteii  geneigt  finb  ben  tobten  be- 
jjij  fiilffli(5<)  fein,  gefalt  mir  alfo  rool,  bnä  irfi  be- 
gär  On  allen  vrebigcn  eniftlicfie  ucrmanung*) 
gefiSc£|en  ju  folic^er  goffamer  früntfi^offt.  Stbet  fo  jii^ 
bnber  bifem  eriicften  becfmanfct  ficrborgeit  ^at  ein  io  idieb- 
Iti^er  got  mi§fa[Iigcr  Bafenac^t  6u§  cigenä  gefnf^Ö,  menjd)- 
lieber»)  btenbnng  Dnb  ^inbcmüß  ber  rechten  I)Qlff,  Jo  ben 
tobten  möi^t  ffirberlii^  fein,  mag  icfi  nit  lenget  (i^iuigen 
Don  entbctfung  ber  bofi^eit  Onb  Oon  nugbarliilier  ermrtnung 
ber  gfttiuiUigeii  (boifi  Rein  uetftenbigeit)  tftrt^en, 

itYl^ßr  mag  fic^  cntfiatten  üon  üermunbetung  fo  er 
TIIII  luau  ninipt  Bnb  nierdt  bie  tromidjafft  Bnb  jar^ 
niordtt")  her  ijn  mäffen  geübt  roirt.  ©Qf)c,  io 
bein  Datter  bnb  miiter,  geft^ni^ftcrig,  »crroanbten,  frünb  ober 
ein  onbcc  berüfft  wirt  qu6  bifer  jeit,  fo  lerct  bid)  baä 
liec^t  bcr  nntur  Dnb  bie  fimn  djriftenlicfice  brnuc^ö  inen 
ffiillig  fein,  ^ilff  jfi  t^fln,  ba  burcb  fq  eriftfuiig  qu§  ben 
penen  (ob  fi)  bor  inn  roeren)  Onb  begette  fäfigfcit  erlangen 
motten.  ^i%  ift  bit  faft  not  erlantnüft  bcquemtit^er  mittel, 
bae  bu  nit  oal  tegeft  öff  fDÜcfi  bing,  bo^  inen  nid)t  ober 
nmiig  ^ilfft  Dnb  bir  gröftli(ft  fc^aben  bringt  an  giit  Onb  an 

')  totnung  2.  —  ')  fc^eiiitic^  2.  —  ^  anberp  2.  ■ 
')  ennanuna  2.  —  ')  menfi^ti^«  1.  —  ')  Iran^ 
iomettoit  2,  ^ 


70  ■  BundegcnoBS  VII. 

bunicn.  ®at  umb  Uölge  bgicc  Ictc,  6i§  bti  befferä  »Sw- 
tuiiiiucft.  Stonbc  füt  gDtt  in  groffcr  güucrfii^t  Unb  bit  in 
mnb  Ijilff  unb  trofl  bifent  tobten,  mnif[c  nucfi  DiijöIidKi 
mi&t^at,  bar  but^  wir  bcn  altmfic^tigen  got  täglichen  önb 
aH  ftitnb  crjütncn  [atj''l  in  bifem  Inkn  tJtib  baä  ftreng') 
flottcä  Drtl)ai!,  barinn  auä)  önferc  gcredjtiflieit  iiiiftfeHig 
[inb,  Bnb  roic  01)1  meer  bu  bet)dtgiget  irütrbft  in  betracötimg 
gemalter  jluciev  ftiitf,  fo  Oljl  ernftli(^cr  raürft  bu  jii  bätteit, 
buc^  baS  bu  01)1  lioffnung  Ijabcft  in  gSttlic^c  bnrm^är^igtcit, 
bic  fid)  fo  Bl)I  niect  neigt  gä  bcr  obgefc^clbnen  fclcn,  wie 
0^1  inEEt  fiE  it  bEböi-ffEU,  ünb  bau  bic  fiirbit  frefftiger  imb 
got  geleQiger  rarebc,  fott  ein  gan^e  früittf(^nfft  ober  noc^- 
bur|ctiQfft  ir  gcbdt  bor  jü  t^ün.  iorumb  bann  in  gEbroucfi 
ift  fuminEit  bet  sulouff  aller  ümbfeffen,  fo  man  ein  Iqi^  jä 
.  grab  Inill  tragen,  tmii  auc^  ba§  lang  glocfen  gett)&n  bff 
mill6üffig,  bo8  bo  burd)  atte  (^riftni  gcmanct  nierben  bie 
folid)!  ^tirEU,  uff  boä  racnigeft  Ein  ^flr^Hcöen  mimfcfi  jfi 
gut  t^ünb  omb  Ijqlff  bifeni  tobten.  9?nb  c^  gehört  au(^ 
allen  prebigeren,  mefiljE  bn^  gotäroort  bEttiinbcn  311,  in 
allen  prcbigra  ber  c^riftcn  raciifäicn  fottid)^  t)n  ju  rcbcn 
bnb  aujEigen. 

®ür  naä)  fo  man  an  f^rtagen  sitfnmcn  ftimpt  in  bie. 
teinpcll,  foH  nion  in  gemein  ober  funber^eit^)  erjelen  boit' 
üolif  bie  jaf  beren,  fo  in  CErgangnen  tagEn  berfc^EibEH  finb, , 
mit  t)igiger  Oenuanung*)  ju  fiirbit,  locl^e  gcjc^A^ni  fnH  niE 
allein  in  beni  gemeinen  gebät,  fo  nad»  bcr  prebig  balb  ge- 
fproi^en  Wirt  Oom  prebiger  onb  bem  ooti,  fnnber  f6Kc^ 
tobten  l)t)lff  flicfiten  in  aüei  gebÄt,  baö  bnä  rfiriftlid^  bol*' 
bie  gonge  mfifi  »6  off  bcn  fgrtag  önb  bie  gan|  nai^gonb 
iooii)En  äü  got  tl)flt^).  S§  ift  quc^  fürber-liä)  nüg  fotidii 
jii  ucmiancn''),  fo  mon  leret  ba§  jetlidicm  fo  ot)t  barm- 
^är|igfeit  nod)  fcim  tobt  benrifcn  luirt  uon  got,  wie  P^I 
Et  jeg  (aud)  bEUEn  fo  e§  omb  in  nit  uerbicnt  ^aben)  bcn 
tobten  in  fim  gcbdt  bel)ilf(liift  ift. 

35a§  man  aber  tjff  ein  bcgrcbniife  ober  \axi  tog  mi  ,. 
^clt,   onb  bo  mit  baä  cftriftlic^  ootrf  nerfamlet  onb  bcr. 


')  in  lonber^ait  2. 


Bandsgenoss  VII.  71 

nwrart')  gfi  6itten  für  bic  tobten,  ift')  iticinS  bcbuncfen  in 
and)  ^flltcnä  tie|i(ff ütfi »)  önb  troftlit^  bcn  tobten.  !Bann 
aud)  bic  fteilig  ÜKontca  Begdtl  man  folt  ir  iiigebotcE  fin 
nocö  ircm  tobt  it)  btm  altar  Eötifti.  9!4*ftt!  ö^ff  ift 
armsii  lüten  gutS  t£)un,  bar  hurc^  gott  fiefaUen  iDÖQen,  ünb 
in  buit^  föliil  ge6cttcn*)  friintfc^afft  bewegen  ju  crBatmunf; 
ober  bie  abgejcfteiben  [ect,  [atij]  tmb  anc^  bie  armen  oer- 
Pflicht  werben  fteiffiger  ää  bitten.  35(iS  aber  ein  groß  (boc^ 
wenig  erfant)  I)itff  ben  tobten  |^  beffening  beS  läknl, 
bcrcn  bie  in  irem  gelcftlec^t  bij  tAben  btibent,  ift  auftfünbig 
auS  ben  Worten  bcö  rieben  ntonS  ber  im  autJb  achtet  ein 
erficfttcnnifl  ber  penen,  ob  feine  btnbcr  burd)  gcbeffertä 
Hben  obgeroenbt  wiirben  oon  beflMcbew  fArcfer.  Sein  ge- 
felliger  loercE  ift  gott  bem  Ferren,  bnnn  fo  ein  cf)rift  i)n 
fcim  gcbit  gebendt  ber  ge^iinigten  *)  fcten,  fnnberli^  bercn, 
benen  er  funberlic^  Derpftit^t  ift,  önb  ift  faft  be^tlfflit^  ben 
tobten.  5)ifc  obgcinelte  mittel  finb  bn^  angcjeigt  ju  ^Qlff 
bcn  tobten,  wo  bu  anbere  annimpft  fürberli^  jß  it6en  meer 
bonn  gcmelte,  joiteft  wdI  bir  oijl  inii  Onb  bcn  fetcn  lociiig 
troft  matten. 

^^9(§  ober  leiber  raenfiilii^e  tborbcit  bo  ^in  ift 
"i^  hiinmen,  bal  aHer  foft  Bnb  (ocg  gefegt  Wirt 
Dff  baö,  fo  nit  meer  bann  ein  tbeil  tmb  nit  baS  gan^  ob- 
gemettcS  cnbeS  ift  ju  ^tlff  i>m  tobten,  Saö  ift  ofj  Bigit, 
fernen,  uqle  ber  mSffeti,  ftifftung  ber  joväcit  onb  ewig  mä% 
SJe^glicb  fo  ein  mcnf^  gEfii^^t  '"''^t  alle 'Übung  gcicrt  off 
groffe  rüftung  ber  t^ectung,  Off  botEiiborAj,  off  bnügc  unb 
Bt)!  föftige  beraitung,  njai^ä  Diib  fernen,  off  bcftcHung  einer 
groffcn  funtm  ber  pricftcr,  off  anrit^tung  Oerbroffenä,  ober» 
Worffenä,  onbeboc^t?  öigilgen.  ®oä  folidiö  bienc  ju  wift- 
Itd^em  bracht,  gk  oppiger  ect  ber  läbenbigen  oerneine  icti 
nit.  Saö  eö  aber  nüjc  ben  tobten  alä  ein  ftrntfö  nnb 
hefftigä  mittel  jfi  troft,  niog  nit  bcwifen  werben  ban  og 
eigengefät^igen  »ngegviinbten  leren,  alä  jcttlit^em  anif  mittel- 
mäffigem  oerftanbt')  funbtfid)  fein  mag.    3c^  möcfite  an- 


L 


')  emuin  et  2. 
')  ptinigtfn  2.  - 
«KftanbS  2. 


1 


72  Buudsirciiuss  VII. 

jeigen,  baS  lotidivt  bftk'rlidicr  qrtiracbt  ju  (|ro[fer  ^inbfnw^ 
bienet  oii  ^fltff  bct  lobten,  fo  burc^  niorlm  Bnb  hid)!« 
prcbigcr  baä  brumm  oitb  büä  etib  ollcc  t)ilff  ben ')  lobten 
ftttbctlicfi  in  folidi  affre  f(f)cinlid)e^)  bing  gefaxt  tüirl,  bat 
burd^  ^etmlic^e  onb  tment^ftntlid^c  ^tnlAifiglcit  tnvtdi^t  iß 
menfdific^cn  gcmüteu,  {o  fi)  mcinnibt,  bcn  tobten  fQ  OQl 
bnb  gnüg  I)ilff  gcjt^ä^cn  in  mftffcn,  bigilgcn,  jarjciten,  mirt 
ba  bntct)  täglidlö  pcvfciilic^ö  gebit  für  [t)  Q&gclaffcn  Bon 
ben  Bermnnbten  onb  (im  bcbun-  |attj'']  tfen)  gelegt  uff  bie 
tcniptl  tncilt  Dnb  Bff  nnbre.  So  boij  bic  tcmpeC  fnet^t 
(ic£|  mein  münc^,  pfaffcii  xrnb  nunnen)  alä  binldffig,  Ber- 
briijfig  finb  folii^ö  311  uerridjten,  nlS  luiltig  Onb  au(ö^) 
beticnb  ]ti  finb  bot  folb  barunib  jü  enH)faöen. 

S\ij9tn  clagt  tÄglic^en  ab  ber  groffen  untriglic^en 
»vi  niÄnig  Cngelcrter  ^ifaffen  onb  floftertciit,  bie 
allein  nil^Eii  f!et  ;5ii  filllfn,  (Ratten  f,\i  geben  onb  bem. 
nrmcn  man  [ein  notiing  ab  egen,  unb  loitl  boii)  niemanb 
luariiemen  fügüd)  mittel  foli^  fuinm  ju  miiiberen.  ©0 
mau  boc^  fic&t  roie  on  fünft,  on  focg,  on  orbcit,  önb*)  Ocri- 
bienft  fii^  i'd  Dql  taufent  niBgeii  enteren  allein  mit  ijeiin- 
litficm  md6I4fen,  in  benen  oudi  roenig  mort  xcäft  uggc- 
fptod)«!  raetben  genglit^,  nod)  ininber  Dcrftanben,  bnb  man 
mit  bit  onb  gelt  (fili%  ju  fo(id)cni  Jo  ernftlid)  toige^ 
itüdjt,  treibt.  Meinftit  ba§  ntt  nteit((f)lirf)e  fatDlf)Cit^)  baö*) 
roanieme,  bar  ^n  fic^  td)iiien,  unb  bnS  mac^t  fo  Bt)I  niiin(& 
Pfaffen  unb  nunnen,  bie  beu')  gemeinen  ctjriften  übnemen 
jtitlit^  gut,  bie  feilet  lären,  Onb  j^  ^ic  mit  ein  BoH  fonjl 
leben  füren.  %ax  buri|  tegüe^")  ber  gemein  einfeltig  menjt^ 
gc&Ienbt  unb  got*)  gcfc^enbt  luirt. 

f^3c  ro^I  aber  bic  fuperftition  ober  ntiprauiil  fft' 
■i-^  gro6  gtiuertf t  roirt  im  einfdtigen  widigen  Bold, , 
finb  bie  lempcl  fitcd]t  fo  be^enb  unb  ttiig  onb  mcrent  [oK^i ' 
Qpoftüg(eri[{^  ^Itungen  in  ber  beic^t  Unb  off  bcn  Fangtetv' 
Bnb  nuc^  mit  crbii^tung  ettüdier  gefielt  Bnb  erfd|i)nuRgeii. 
ber  abgejc^eibncn  feien,  bo  mit  fic  bemegen  flein  uerftenbtft 
Bnb  batb  ge!6übig  (cüt  gu  ftifften  eirige  mh%  jaräeit,  ornib 

■1  bev  2.  —  ')  (^enilit^e  1 .  —  =)  „ntidi"  fehlt  2.  - 
—  <■)  faultait  2.  —  *)  beg  2.  —  ')  bem  2.  -  «)  Uglif)  I.  —  ■)  „ßot" 
fehlt  2. 


Biindsfenuss  VII.  73 

il4  mcruitg  bet  (eelocfper,  Biflitien,  mäffett,  in  uolguitg 
fibenbcn,  bricffigften,  bo  burd)  bann  niititi^  onb  Ijfaffen  olfo 
gcnicft  onb  gcfült  Werben,  boä  fc^ier  aUe  XmÜ  inen  jin^tar 
Bnb  intrÄgig  ift,  Uiib  ix  fcttigung  bicnct  ju  fdiffiec^nng  nü^- 
iic^ä  regimentä  onb  S"  njiberja^ ')  ber  Derfimbuiifl  d)rift= 
tii^ei  ferc,  olö  tunbli^  ift  allen,  fo  lefcn  bcr  prieftcr  Dnb 
p^oriiciev  art  im  eioongclio,  ber  abgöltet  biener^)  ttiiber- 
ftonb,  qIB  bu  finbeft  in  ber  fielgen^)  (egenb,  Bnb  ber  niünc^ 
öHh  Ijfüffen  jiit  Onferen  j^tcn.  Bot  benen  rcformicrung  faüij] 
bet  ditiftenfteit  minbet  fürgang  öaben  mog  bniin  Bor  t^ürfm 
önb  Reiben.  SJnb  himfll  bo  ^in  fo  fl)  gcmeft  finb  biiti^ 
pifftung  önb  bcftnitung  bcr  einfcltigcn,  qIS  ob  \tf  burrft 
ü^te  befe  ptttiitm  g&t^  (tincn  rfllic^  *)  bor  gcfcotten)  beioegt 
mürben  äfi  fltiffigcm  Bnb  Bt)l€nt  fürbit  Bnb  b^Iff  ber  tobten, 
boö  niemanbt  ininber  tt)flt  für  ft),  bann  bic  am  niciftcn  bo 
Bon  fiaben,  baä  erfiift  mirt  bcr  fpruci),  ©otä  gebÄrbigc*) 
faienftbarteit  ^at  geboren  rQc^titmb,  Bnb  bie  toc&tcr  f)Ql  »et- 
gett  bie  infiter.  9iun  fid)  nn  Bon  nninbcrä  rocgcn,  roie  ün=^ 
flcbittig  ^är  jü  touffen  bie  mag  ffaffen  jfi  fir(^en  bo  &in 
fie  befielt  finb,  mit  Indien,  fifiiüd^cii  bor  Bnb  noi^  bev  niäfi, 
flicgenbc  tag  geit  ftiret^en  f^.  Eö  jaget  ^e  einer  ben 
onbcrn,  ba§  er  bolb  cnbe  bie  mdfe,  bo  mit  nnbere  bnlb  ju 
himmcn.  a>ic  nififi  mürffi  man  t)dr  aufe,  onb  ct)Icnbtä  bar 
Bon"),  Bor  Bnb  na^^)  nit  ein  9iuc  nioria  bar  ja  get^on. 
C  ffiaä  Itjcftter  gefprai^  oerlouffcn  fii^  qn  bcni  d)or  Bnb 
foeriftl),  bie  toql  bo  toäret  bie  fecl  mife,  roaä  gefp6t§,  fo 
bie  frawen  ju  opffcr  gonb,  bo  ftonb  bie  tcnHJcI  hieijt  Bnb 
ritzten  dnc  nad)  ber  anbercn  ofe,  loaäi  troftsi  bie  armen 
feien  ^aben  Bon  eier^)  folc^en  mt%,  mag  ein  jEbcr  tfiTiften 
BjoI  gcbentfcn.  ©eftglidjen  fo  roirt  baä  äcbenb  »ort  in 
bcr  oigilgen  fonm  gan?  gefprccfien,  bo^  ade  mcrdcn  bie 
läfen  I&nncn.  Ob  bcm  grob  fpri{^f  mnn  gebrotfine  luort, 
hirg  ab  balb  bar  Bon,  gäll  bot  haä  ift  bie  foiiffmanö 
hjcrbc. 

S^Tsöfecr  roaö  fott  id)  fagen  Bon  bcn  borfficüteu,  bie 
■vi  bo  f)in  ^ebrac^t  werben  bnrd)  irc  £t)bi)rieftcr. 


74  BnndsgenuaB  VII. 

baS  fic  nü  flüein  rqlic^e')  ;itefcii$  ge&CTi  ben  Pfaffen, 
nu{^  haö  mol'}  mib  öie  nbent  ürten,  itit  allein  hcn  jjricftent 
irc«  borff^,  Sutibcr  bcrüfft  man  outft  bmi  uerrem  mimd^ 
Dnb  Pfaffen  bar  jfl,  »nb  fo  jdtlicftcr  pforrcr  bcn  brljß  roitt 
^obm  in  feini  borff,  tfalt  man  bic  pfoffcn  lool*),  bo  mit 
mirt  ber  ann  bour  gcfi^ubcn  unb  ötfc^iinbcn,  baS  m  fo 
üi)I  (offen  bar  off  gabt,  bi%  er  fein  tobten  frnnb  au%  bcm 
brofigft  bringt,  er  onb  aÜ  fein  gcfinb  labten  ein  raonat 
bn  öon,  bnb  loitt  boii)  ber  arincii  onb  l]au§  anner  leöt 
toeuig  Onb  gor  neiit*}  bebacfit.  ÜÜ'o  briibcn  bo  bic  TOort 
Gbrifti  aJtatt^et  am  .ip.  3(§  wtH  ijabm  [aiitj'']  bic  bami- 
IjdrgigEcil  unb  nit  baä  opffer.  ßttli(fi  roetlen  bcm  ottem 
empftie^en,  Dnb  bringen  ftiber  onb  golb  ben  münc^en  tn 
bie  nfifter,  nevboffcnb  boii  in  toerb  ben  tobten  mccr  tia^ 
9ctt)on,  Dnb  lütffcn  nit,  boä  feiltet  minber  ober  nis  wenig 
bo  fflbft  bcrrid)!  roirt,  bann  man  feiten  meer  bann  ri» 
gcfnngen  [erfmäfe  jneflgnet!')  in  fnubert)cit  für  gegen  «er« 
meint')  bDgftnrfnüB,  Unb  mie  root  fij  oflc  fc^roarjie  ni46- 
gciunnb  an  tragen  ober  attar,  föfcn  fq  boi)  foUAe  niife 
finberen  benen  fie  Cerpflidtt  finb,  fo  b^l  boö  out^  tanm^) 
ein  gcbficötnü^  öon  eim*)  tobten  gebollcn  rairt  in  fnnber« 
^it,  9iid)t  befferminber  metnft,  bir  gcftfii^e  bg(,  önb 
füQcft  ctm  gnngen  Gonncnt  bie  trägen  ober  fcdel,  Onb 
getieft")  eim  ^u^armen  man  beim  nac^bauren  geben  fo  Dql 
üft'")  fteiir  an  bcänlung  feiner  fclinlb,  ober  on  notung  (einet 
(leinen  (tiibcn,  got  »nb  bic  feien  fetten  meer  ^^tff  obec 
gefaRen^  bar  öonii).  Sttli^  toelten  br^figften  laffen  lAfetr, 
Onb  loiffen  nit  baä  ber  Oerbingtcn  mS§  fo'^)  oql  bt)  ben 
pfaffcn  Onb  niüntfien  finb,  baö  man  offt  br^  brciffigft  \)« 
ein  mu6  fcfelaljen  önb  neincn  botfi  Bon  jettlidjem  fnnberen 
ooUcnlsiIon, 

SITJ^Iä  foll  id)  bann  fagcit  Bon  geft^fften  iarjqtett. 

"tu  bie  feiten  werben  gehalten  ober  .55.  ober  .Jgg. 
iar.   l)clt  man  fi)  ober,  fo  fd)IecE)t  mon  .iiij.  ober  .0.  gä«' 


')  tei)lic5  2.  —  »)  mol  2.  —  »)  Bol  2  (was  richtiger  scheint). 
—  ')  nit^t  2.  —  ')  a^gntt  2.  —  ')  gtgenuErmaiiil  2.  —  ')  (um  2,  — 
')  t  bea  2.  —  ')  ietteftS  2.  —  '»)  „jfl"  fehlt  2.  —  ")  »an  1.  — 
")  So  ßach  Dr.  2;  Dr.  I ;  tool.  —  ")  „Dcafn"  fehlt  2. 


Bnndsgenoss  VII.  75 

'  \amm,  mb  ^i)U  boift  beftimple  l>re[eng  als  Junber.  ©fing 
nun  ^in  bii  t^oretfitcr  lal)  Unb  g^b  bein  gAIt  nß  jiu  füQc 
bcr  tcnipcl  htec^t,  ju  Oerlumunfl  bcr  tobten,  jü  ou^lirung 
beirtä  jeifels,  bot  qii|  bir  ncüt ')  cntiflringt,  bann  ba^  man 
bidi  jelt  Onbcr  beitm  bic  9eroDnl)cit  i)alten,  funbcv  iftS  fein 
lob  incer  boitn  mnn  ^cltä  für  gclfonlic^,  glit^  ati  man 
müfe  jolii^en  oniiü|en  foftcn  fiobcn  fiit  bie  lobten.  5Eie 
long  lüfub  ic  ti)otEiiit  fein,  wann  niijt'^)  locrc  bnnn  jo 
öt)I  önb  mnnifcltig  gcfpfit  Don  eüc^  jicmadjt,  burcfi  foltft 
fomcn  })fArb  önb  tnnpd  fnec^t  Dmb  eüluercn  blutigen  fctiiofifi, 
jr  Jolten"  botfi  Bff^öten  Uon  Bberigem  (often  onb  Q(t)t^abcn 
off  l)(iu6  anne  IcÜt,  bo  ir  not  \itfen.  ^äf  roilC  nil  ob- 
ffjtciicn  bcit  er!ou(fteii  güücn,  |o  jefunbt  qn  befqß  finben 
bic  timpd  intift,  nbcc  ben  lÄglicöen  unnü^en  ontoftcn  fo 
bo  gefditiftt  mag  i^  nit  jeficn.  [a-^]  ^aim  bu  ^e  milt 
bnbenigig  fein  an  bineS  (ifarierä  mAfi  tnb  an  gcntcincnt 
gebät  biner  ntttpfarrigen '),  fo  nim  bat  jii  bie  tJcieftcr,  bic 
in  biner  flforr  Dcrpfriinbt  finb,  bat  bq  la^  bic^  benügen, 
önb  fpric^  nit,  e^a  eö  ift*}  atfo  bcr  brucft,  bann  ob  raon 
ein  roeniger  gcfjäigigcr  ^)  toolt  fin,  in  lur^cn  tagen  giengc 
ob  bct  Onb  anbte  miSbrciicft.  Sin  türoüd)")  eerlic^  fl^enb 
gegeben  Bot  bct  fitd)cn  ormen  leutcn,  [o  in  bein  pfarr  ge- 
^örcnb,  bau  ift  got  onb  ber  to&it  loblicft^). 

D^r  teuren  c^rift^  in  teütfcbem  fanb,  sieben  ah 
mtr  ifanii  Oon  folii^cn  gaben  ben  temlicr  fnec^ten, 
bo  mit  ab  geftelt  luerb  ir  faul  Onüg  crgcrlid)  laben.  fSä 
gefalt  mir  nit  tjbcl  ba§  man  gcftiffte  pftnnben  |)anbtfiabt, 
übet  baio  mon  lein  niltoc  ftifft.  5^er  5Bfariet  gütt*)  ift  in 
jä  geben  önb  roolt  got  bal  jctiitfie  pfarr  l)dttc  ein  pfattet 
tjf;  tjollcm  gemalt,  ber  nit  allein  jdtig  obet  einig  Dicarti 
Wit,  bct  ont^  ein  gute  r^titfics)  ;)touifion  Äntte,  onb  neben 
im  jmeen  ober  brt)  prieftet  aui$  mol  »ctfetjcn,  bie  im  6^- 
ftenbig  njcrcn  jü  nötiger  jit.  (Sin  pfarrmifi  mit  gmcincm 
gebdt  ber  onbett^on  ift'")  ein  guter  bel)ilff  ber  tobten,  ic^ 
rate  bir  nit  ireitcr  omb  niä§  ju  merben.    Sft  ci  nit  ein 

•)  mdilg2,  —  =)  m^tS2.  —  3)  mit  *)f«tietn  2.  —  ■)  jftl. 
—  ä)  fie^w^igt  2.  —  »)  cciPltt^e  2;  es  wird  aber  doüh  wühl 
,trül»[i(^"  zu  lesen  sein.  —  =)  lob  2.  —  ')  flilt  2.  —  »)  xmliäjt  i. 
■')  t  6<tx  2. 


l 


76  Bundsgüiinss  VII. 

jamer,  bo«  fo  l)fl(  pcvfoncn  ücmcft  WErbcit  in  üöftfrit,  funbn- 
(icti  ber  SAttd  ftrben,  oUcin  off  foli^^  rsfict  flffcfirci)  im 
tor  jii  finflCn,  baS  fic  borf)  unucrftanbtäi  baib  nit  Bcrftonb 
Bnb  bcl)enbifdt  t)ölbcit  nit  incrdcn  fönen,  mib  Ocrbrufe  ijaih 
nü  flehten  roöltcit,  was  got  gcfoUciiö  bar  an  t}abc  cnnal 
ein  jftlich  rf)riftmlid)i)  I)irö.  *lnb  reo  bcr  Dctftenbig 
rfivtftciilicE)  inciifd)  t)aiib  abging,  mnrbfn  Jülirfi  biteit  föfig 
üffgcthon,  Unb  oi(en  fünbcn,  ba  Bon  id)  rit  (c^ribcn  toill, 
örfacft  m|iDgen.  Ob  fein  fünbe  War  bann  umiftbicnte  JpQö 
nielfen,  loerc  eä  boifi  ein  (orgfora  bing  bmb  Bnf;.  0  mit 
groß  ifl  ber  jorn  gottfä  ober  bie  oniDiffenbcn,  fotBleti,  Oct' 
brüffigeii  HoTtcrküt,  bie  bar  inii  Soffen  iu  norutig  jü  ge- 
winnen, fo  fie  im  föfig  bc§  ftofterö  nogcnb,  Bnb  im  djm 
bie  tag^icit  wie  bie  a^tcn')  taftent,  bn  Bon  mein  gefett 
fc^tibcn  Wirt.  Sann  onfer  .fO,  jüfflinen  gcfcbworen  hoben 
foliche  biitg  ber  wdit  gü  gät  entbrfen. 

^NüTnintb  ir  tl)eüren  teütfiften')  büten  cüi^  oui 
-^  niiwcn  ftflfftungen,  ^onbthaben  bie  alten,  fo  eint 
ein  gnter  [Of,'']  friinb  ftirbt,  brauiiien  mittel  im  jü  ^elffcn, 
oben  flnfeitiKi{|  gejcigt.  ßaffen  cüd)  benfigcn  an  ütoexi 
Ofarrerä  mftft  ober  Bff  baö  mciftc  an  ben  mAffen  ber  (iriefter- 
fchafft,  fo  in*)  jctroebet  pfort  Berpfrünbt  finb.  ©eben  fpenb 
bcn  armen,  bötffen  ben  bürfftigen,  öaitbtboben  zümtx  pfarrer*) 
btf  rljlidicr*)  narung,  bie  f^  bann  Wd(  m&gcn  haben  bq 
groffen  Dnb  (leinen  jflbenben.  Siaö  man  gute  frünb  ja 
tt)f[h  labet,  jü  jeitcn  beö  laibts,  ünb  einen'')  pfcrrer  mit 
sroeien  ober  bricn  priefteren  bar  ja,  mete  ich  ^^-  Slbet 
füllen  bcn  ganzen  tag  bi^  jfi  nodit  lobe  ich  nit.  SBtIttt 
ein  iartag  ftifften,  suhe**)  in  übet  .jee.  jav  nit,  bann  es 
Wirt  nit  gehalten  ober  obet,  Bnb  bringt  ben  temptf  (net^tnt: , 
irrung  ber  gewiffen,  boch  on  frefftige  maniemnng.  SJafTe» 
eücb  nit  an  ben  gemeinen  niifebraui^,  alä  ob  el  gar  bfef. 
geriiJit  fl),  fo  ninn  geWonlic^e  ecrimonicn  in  ber  tir<^en' 
ueiTii^t  I)at  für  bie  tobten,  aber  jetficher  gcbencte  tAgüi^eit 
ijn  fineni  geböte  an  ben  ftabt*)  ber  obgeidjeibnen  peinigten 


')  E^riftin  2.  —  =)  alftctn  2.  — 

—  »1  narune(!)2.  —  ")  «iölt0«2.  - 

—  =)  ftat  2;  CS  wird  „(taiibt"  zu  leseu  b 


3J  1 


Bundsgenoss  VII,  77 

feien  Bitb  6itte  nltfo  für  (1)  lote  et  luolt  für  fii^  gctiAtten 
werben  nnc^  feinem  tobt,  bn§  nü^t  ben  tobten  »nb  crmanct 
lutfi  bie  läbEnbigen  ixti  mbtö. 

I  3r  ^Di^  gcfoufften  Triften,  luonn  raolt  ir  cfidi 
faefferö  bebenden  onb  thdiüb  nngrgffen  bie  ob- 
CteRnng  ber  fw^erftition?  Sä()cn  ir  nit  boä  eüc^  got  bie 
^anb  rcid)!  onb  rotH  eüc^  ^^Iffen,  bQ§  ir  inercten  in  bem, 
iai  got  fo  D^I  füncr  gelben  enne(ft,  tucldi  fc^rflen  miher 
foIicE)en  miprouc^  tinb  ir  cer,  tg6  Dnb  gut  mögen  gä  emetem 
iieil.  ©inb  mittig  Onb  griffen  bie  faiii  bojjffer  an,  en|ic^en 
bem  feror  baS  i)o%,  baä  ift  ben  Unngcn,  Dngeterten,  ftir- 
nji|igen,  fnulen,  ^iffigen,  gc^tigcn  müne^en  ünb  pfaffen, 
jie^en  ob  täglid)  Bngefttfftc  ^anbtrcic^ung,  ir  roertiEn  fä^en, 
ber  müffigiii'ÖS'^  onb  lofter  erbic^ter  roerben  nit  fo  ugt,  mo 
bonn  bife  Dotd  obnimpt,  fo ')  luirt  ber  lafter  and)  minber 
ünb  ber  tiglittjen  noning  nteer.  Do  mit  roitt  iä)  nit  ab- 
gefprocften  i)abm  ben  ftqfftnngen,  fo  je^  befigen  bie  gc» 
lo^c^ten^),  ober  tiglic^ä  gü  trogen  jnfeHiger  gaben')  begec 
i^  abgcftelt  nierbcn.  Sic 'iEforrer  Dnb  ire  nötige  caplon*) 
tnb  mit^elffer  odtte  iäi  aUer  eren  warbt,  onb  in  foU  nötige 
^^Iff  trülid)*}  gcteit^t  werben.  Slbcr  aller  anberen  müncft 
Onb  pfaf-  [a^]  fen  wäfen  Witt  mein  gefeH  nit  (oben,  onb 
ob  man  fg  'nit  wol^)  mag  ^eüffig  Onb  gar  ab  triben,  Wirt 
boc^  ir  jat  fic^  felbS  minbercn  mo  ir  meinem  rat  oolgen, 
aXi  idf  oben  angejcigt  ^afi.  fiaffen  eüdi  bcfol£)en  fein  bie 
obgcfdieibnen  feien,  onb  erwcgen  alfo  iren  ftanb,  boä  ir  got 
fleiffig  bitten,  er  loöHe  en^  behüten  uor  folidjem  t)örtem 
Ort^eil  Onb  fie  erlöfen  oft  ber  OnruW  irer  penen.  Snb 
meiner  jit  Oerfproc^nen')  gefetten  lere  ndmen  ^u.  ^Ärgen, 
fo  fie  eüd)  jÄfä^en  Werben,  ob  fi^on  faij^te,  ooße,  gut» 
fi^enbc,  e^gengefüc^ige,  gilt  ftridenbe*)  miincfi,  Pfaffen 
ober  tutnncn  onberft  fürgeben,  achten  ir  nit,  ob  irer 
3ül  fdicn  01)1  ift,  Onb  tr  fc^ein  glat  Dnb  gut  geeist.  Stbcr 
meer  jiel^en  folit^e  fadi  in  ein  gnt  oerftenbigä  Ortzeit  eüwer 


')  „(d"  fehlt  2.  —  ")  =  geweilietcn.  —  >)  goufim  2. 
—  ')  ßaplati  2.  —  ")  ttttiä)  2.  —  °)  „IDOI"  fehlt  2.  —  ')  jftu» 
fiiro^nfn  2.  —  ")  ^eHittidenii«  2.  ' 


BiindsKeiioss  VH. 
34  fioff  »Hb  6on.i) 


')  t  »i»  j(i>t  bringt  Stofcn  2 


Jlrud  man  ^exx  ^xaf 

mu§  bon  9(loterobam  in  2;eüt[d^e  f^rad^ 

tranfferiert. 

^  SSarumfi  boctot  Sutt(er  önb  fietr  SSIri- 

dCl  t)on  ^utten  teütjd^  fdjriben. 

H  SBie  nu^  önb  not  e§  f^  ba§  foHid^  bing  be  gemeinen  man 
für  fönt. 


T)cr  .VIIL  bunMg  pof. 


Brust- 
bild des  Eras- 
mus  mit  der  Um- 
schrift: THN  KPEITTSi 
TA  SYrrPAMMATA  AEIaEIi 
IMAGO      AD     VIVAM 
EFFIGIEM    EX- 
PRESSA.  AN. 
MDXXI. 


f2(i'']  »MSr  luiffm  loot  bnS  üfll  beren  finb,  bie  oerargen 
lllll  bnt»  mtnüfe  odjtcn  bic  groffc  gob  got^,  üas 
^^  jcg  fo  üQi  £|eilfam3  bing  in  tütfc^e  fprot^ 
t)ecbD(nict[d)t  loirt,  brghalb  ii^  ai^ter  bunbtd{{iio§  Don  meinen 
öiersE^cn  geffllcn  ocrorbnct  bin  bcin  gemeinen  man  anjoigen 
folidien  nit^  bar  ug  criDa^gfenb.  ^er  l)riiig  ^aiiluS  ji^ribt 
jii  ben  Kömmt,  Etlidj  gelcrt  öcr^oltcn  bie  roarljeit  in  irer 
ongcrei^tigreit,  alfo  bos  fie  iiit  roöHcn  tlare  roar^eit  laffen 
fürtiimmen,  bo  huvd)  nit  ir  dgne  bo^^cit  Dnb  avQ§  leben 
uerbaminlid)  ft^inc  oor  beni  Bold,  fo  mnn  lemcte  l»aä  got 
Bon  Bn6  roitt  bfben,  Bnb  bct  geleiten  loben  bo  gegen  fo 
BctEerct  erfunben  mirt.  Ser  ^err  ^c]ai  Jagt  im  eiBon- 
gelio  äu  ben  böfen  gekctcn  Bnb  gaiftlitJicn.  3t  Ijaben  ^in« 
geniniimen  ben  (d)lüfie[  jü  bem  ^ijmmclt^c^,  baä  ift  eu* 
Eantnüß  ber  ^eiligen  gefcEirifft,  Bub  finb  ir  felbS  nit  ingangcn 
in  bflä  xtfiii,  Ejnbcn  dui^  nnbece  nit  hinein  gclnücn,  bnä 
ift,  nit  allein  finb  ir  bö^  gefin,  jr  tjaben  nuc^  bem  ein- 
fältigen Oolif  Ber£)altcn  rc(§ten  öetftanb  göttli^cä  gebot. 

Sä^en  äi^i,  lieben  frummen  teütfc^cn,  Bnfe  ift  niigeboren 
ein  glont^offtigfcit  Bnb  einfaltigfeit,  b(iö  roir  meinen,  anbcre 
wollen  ün|  fo  ongern  bettiegen,  aU  toir  fie  nit  motten 
Init^en,  og  bem  entfpringt,  boS  mir  gern  glouben  bcnen 
iüeld)e  ein  emftlii^en  fi^ein  Bnß  icigen,  Bnb  roic  fie  unfi 
fürlialten,  bem  gonb  mir  noti,  fnnberlic^  in  ben  bingen, 
bie  wir  meinen,  fie  treffen  an  got  Bnb  gotteä  bienft.  'Starm 
fein  nation  ift  in  ber  i^riftm^eit,  bie  langfamer  ja  bem 
(griffen  gtouben  funnnen  ifi  bann  bie  teütfdien,  onb  bie  bat 
nQ(^  fo  cmftlid)  Ber^rret  [wie] ')  f^  bar  Bff.  ©olic^  »nfet 
einfottücit  onb  etberteit  t)nt  ber  teüfel  onbetftanben  jfi 
bnferem  Berberben  brant^en,  ba§  boc^  onfi  joll  jü  groffem 
^eil  bienen,  Bnb  tiat  angeritzt  bic  ätnlijc^  bctrieger^  Bnb 
BnftanbtVfl^iB'fi'r  t'«'*)  '"^  Bngotfame  Bnb  feelofigfeit,  funbet- 
lii^  beS  3i6niif<5cn')  ^offö  antii^riftlic^eit  in  Bnfe  jü  bringen, 
bann  er  roilte  mot,  Wir  wcren  gut  gii  oerfurcn  uon  tet^tem 
Wefen,  funberliil)  wo  bie  Bcrfiirung  Bnber  gutem  jdjcin  mutb 
fütge[2lij]ben,  maä  ()ct  aber  beffcren  fc^ein,  bann  jo  man 


')  Im  Druck:  [ici(]  fühlt  1.  2.  -  ")  mim-.  \  (t^i 


J 


Bundsgenüss  VIII.  81 

firot^te  uetfigelt  ßrieff  uoin  Sömifi^En  bqjc^off,  bcn  (ettliifi 
^D^Eä  gclüaM  Dnb  groffer  hmft)  fürgoben  önb  feEBä  Deuteten 
am  einigen  ftatfialter  c^rifti  Bff  crbtrit^,  bent  äffe  roält 
Bnbcrmorffen  niciT,  in  beft  iDiffcn  xoixt  unfcr  tfiÜ  Onb  Det» 
hainmung.  S)o  mit  qu^  Etttiift  teütfcftc  fütften  oerfürt 
iDurben  fo  fnft,  boö  jt)  com  bapft  annamen  bie  fE^ferlicöe 
tron,  ineinenbe  er  Ijette  gemalt  ben  loatcn  SK&niifiödn  faifer 
ob  äu  iegeii  Diib  einen  nod)  fcini  roiffen  cmetcn,  ben  er 
cm  narren  feil  füret  inie  er  luolt,  ünb  bcr  bapft  Jd  ütji 
lanb  Cnb  leüt  Onber  (ein  aigen  tt)rannifi^en  gluad  jnge 
flie  Bit  er  roolt,  onb  baS  Uberig  bem  gefegten  Bon  im 
IRömfi^cn  fc^fet  üeffe,  onfa  ein  folicftcc  ^iömfificr  tel)fer  ad- 
Weg  Bnber  ben  füffen  be^  bopftä  lege  aU  ein  getoufffer 
fnec^t.  atlfo  aufi  cinfaltigfeit  finb  teütfi^e  fürften  oerfürt 
iDorben,  Dnb  in  baS  !aiferlicf)  ompt  fummen,  ^aben  aa(5 
gemeint,  fic  fien  fcfiulbig  alle  ludlt  ünbert^önig  jä  moi^en 
Iwm  SRömi^en  ftül,  ba'ä  ber  bopft  allein  ein  gct  f^  off 
erben,  SSnb  roie  niol  bie  tciitftiien  ^tncn  burcfi  orgcn 
lifte  beö  bapftä  finb  (nmmen  gu  folic^er  mirbigfcit,  boi^ 
■föHen  fie  fid)  nit  meer  bar  oon  loffen  triben  als  long  inen 
ba§  got  günnet. 

S)o  mir  teütfiien  gefefien  Ijaben,  baä  Bnfere  fürften 
Jmb  taifer  ben  6apft  fo  t)oi^  arteten,  tcnben  toir  nit  «nberS 
tierfton,  bonn  nitt  nieten  nu(^  fc^uibig  alfo  je  tpn.  2l6et 
c8  tooü  önfer  Oorfaren  Bebunden,  ber  biipft  fürgeben  mdr 
folfi^  Bnb  tr  anmutung  jn  ünbiUicE),  befe£)atb  ettlicfi  teütf^c 
laiicr  ficö  faft  roiberten,  Bnberftiinben ')  baö  bÄpfJlid)  jocfi 
ob  in  roecffen.  3ttl  bie  tljeüren  fetifer  ^einrici,  Dttoneä, 
Sriberii^  Snrbaroffa  Bnb  ber  onber  griberiifi,  ünb  2ubmicuS 
ber  $aier.  So  folit^ä  fa^en  bie  popiften,  erbacfiten  ftc  ein 
«nberen  lift,  ober  bie  telifet^)  buri^  fie.  ®^  moten  in 
Qtttlio  äKen')  frunint  mann,  Sranrifcuä  onb  ^'Dminicu? 
SCnont,  bie  önberftänbcn  ficfi  baS  mort  gotteä  sä  prebigen 
mit  ettlidjen  iren  gefeflen,  Bnb  begirteu  faeß  ein  Briob  Bon 
bem  bapft  Bnb  fcfiafften  oil  nng  im  Bcltf,  bann  fie  gac 
einä  gaiftlid)en  onb  Onatgmenigen  läbcnl  loaren,  fie  namen 
nitf)t  [2tii''J  bann  tägtidi  brot  Bmb  aU  ir  arbeit,  Unb  luaren 


il 


')  btiberpiiben  I.  2.  —  ')  teüfti  1.  2.  —  ■)  jmcm  1.  2. 


82  Btindsgenoas  VIII. 

gar  initctlJ{iE)  anbcdjHg  Uit,   Unb   (|ot  mai  mit  inen,  < 
bat  natt)  oql  unhcrftunbcit  fiifi  im   bflttel  ncren,    tn 
beten  (rocien  fninimcn  ntanticii  mtb  unbet  iter  frumm 
gefeHen  tittel.    Slber  btc  üt)((  oetbctbt  baS  fp^I. 
bic  gtofe  faul  mftnige   (otgten,   man   routbc   ir   Derbräffi_ 
\o  fie  nit  aü  gtit^  roateii  bcn  anfengeten,  Bnb  bo(^  ünb« 
ber  gcftnit  bet  atni&t  onb  beß  ptcbigen  itet  fiummen  öoi 
farn   grancifci   Dnb   5;Dminici,   lüolten   Ool  tcin   önb  ceBi*^ 
giltig,   fo   bo[^  luebcr  fünft  noc6  atbcit  not^  anbocfet  meof  1 
in  inen  nia§,  lunßtcn  fie  iten  fatfc^  nit  ba^  ju  bebEdeo^r 
bann  ba^  f^  üql  ff^f)cit  Dom  bätjftlit^en  §off  erlangte 
onb  boö  f^  möchten  bo  mit  qUe  todlt  boi^cn,  mof^tm  '. 
gtofe  ben   bipftlidicn   gcroatt,   gaben   im   je^en   mol  mtt 
bonn  eS  in  ber  mat^eit  luns,  nit  im  ju  eten,  aber  med 
fel60  ju  nn||i  tmb  lob,  fo  man  föbe  oon  ircm  ^6{^ften  oft 
got  bcm  bapft  fotic^e  buHen,  bag  nmn  fie  ftielte  otä  bdpfl 
tic^  enget  bnb  tömifc^  ^eiligen. 

Slar  nod)  fiengc  and)  bet  t^eüt  jatmatdt  mit  ba 
ablafe  an,  bo  bie  battcf  raünd)  gern  ben  Siomoniften  .tt 
tbeil  geben,  bo  mit  inen  bet  bictbe  belib.  SSnb  d6  fl 
f^on  fügen,  bet  ftumm  gconctfcuö  tiob  ein  a&Iofe  ju  Stf^ 
uff  geriet,  fo  ift  eö  fnnbtlic^  ba§  et  fein  funbet  geM 
(ie6  offtegen  bnb  and)  Bctbot  galt  ju  geben  am  felßen  o 
fü^t  allein  feien  ^eql  nac^  finet  nieinnng.  Slfsbolb  t 
bapft  Bnb  (ein  t)off  mctcften,  bal  bie  bittet  mundo  fleneiö 
rooten  (onib  aigcn  nug)  jü  oHcm  bem  ba^  inen  felbS  ees 
Dnnb  nug  mochte  tragen,  and)  ba§  fie  Omb  aigen  geffli$ 
bctait  iDQten  au6  bem  bapft  ein  got  machen,  onb  oufi  feiffl 
t)off  ein  fi^meiteidi,  anß  bet  falft^eit  ein  wot^cit,  aufe  ni^l 
ctraaS.  ®o  fiengen  fie  an  mit  ben  bflftet  örben  ein  paä^ 
ttcffen,  tinb  fie  jag^unb  üetotbnen  in  alle  milt  mit  gtofTe»^ 
Qblaf;  onb  fr^^eit,  ongliitf  Bff  jii  trAdien  unb  nlTen  Etwedteit 
jiD^ttac^t  gen  3lom  jn  fc^ieben,  bo  fetbft  bü3  onbitlic^  tt^i 
ömb  gtoffeS  gdlt  jü  cmpfatien.  Do  fienge  an  bet  Sqfc^of 
Bnb  ^Pfarrer  gemalt  minbct  jit  loerbcn,  Bnb  mürben  Qud 
bie  ^oben  fc^uten  Oon  bAttet  mümften  geroatttglit^  bcfcffw 
Bnb  atlc  prebig  ftüf  Dnb  beii^tftfil,  ©ie  ctbac^ten  rf 
gliffcnbcn  fcftein  [iüij]  s^  ttutfen  nlle  mfitt,  bo  mit  niemoi 
loibcr  fl)  Dnb  iren  3ifiniif^en  abgott  dffftünbe,  Bnb  otbnetei 


Biindagenoaa  Vlll.  83 

mfluifitoreä  fiüretice  prauitatiö,  bu  nciincft  fic  fdgcr  mcijter, 
bic  felScit  Joltcn  cHc  bk  ciuangclifrfic  Icrc  tvciDÜd)  vrcbigcn 
nibcrtnicfcn,  Dcibannen,  öctbreiincn,  ünber  bem  frfiein  alä 
iDcrE  eö  lüiber  bie  t^riftlidi  firmen,  ibcft  luibcr  bet  bdttcl 
örben  mib  itcä  SRömifrfim  abgotö  t^rmilj, 

©Dtirf)ec  ir  Uncfiriftlicöcr  I)  geroalt  ift  aUgenmc^  in  ge- 
titlEii,  61t  f^  iiD  ^iit  (umtnen  ift,  boä  mir  roonctcn  in  bct 
finftctnä^  oub  im  [chatten  bcä  tobtö. 

giirberlicft  aber  t\at  folic^  miftbraucft  ober  Einnb  gc- 
nunmien  bucc^  bittel  müncö  in  teütji^en  lonhcn,  cinS  taiES 
barumb  baä  bcv  üopft  molt  trutfcn  biirif)  fie  bnä  tcütfcf) 
Dotd  ju  feiner  On6itti(|en  ge^orjam,  bann  bie  cbgemclten 
feifer  roolten  bipftiid^  inütniiH  nit  meer  Üben,  3Ini)  bnciimb 
bonn  bie  (iftigen  bdtlel  inüntft  fo^en,  baä  teütfc^e  einiettigfeit 
inen  ein  ebner  uogct  tiäub  luaä. 

@ä  iDorcit  Derftenbig  teüt  in  tEutft^eni  lonb,  bo  an- 
feniflid)  bic  erften  bittel  inünt^  in  teütjcfe  lonb  fainen,  fie 
WQten  barfiiffec  "onb  mürben  jraei  mal  mit  fdimo()e  wiber 
in  Stall«  u6  tütfc^Ianb  geiaget,  bann  bie  gemetten  fnrmmen 
loifen  teütfctien  oerftünben  mot,  hai  b^fe  leüt  ni^tl  gutS 
tmirben  mit  ber  j^t  bg  On|  teütfi^En  fcftoffen,  aber  bie 
tiÄttet  mitnifi,  bie  borfiiffer  Bnbetftünben  fic^  ber  fae^  fo 
offt,  &i6  fie  jfi  letft  in  Biifet  tonb  ingemurßlet  ^o&en,  aber 
gor  einfeüiglit^,  aU  man  npcft  fic^t  ffiie  bie  barjufler  jfi 
©trafbnrg  aiS  fo  ein  E!ein  ca^n'ttin  Dnb  ticin  einfältig 
Ifi^lin  ge£)flbt  hoben,  mie  bn  fä£)en  niogft  in  item  tleinen 
frügflfli'g  ^[f"  ■ ""  anberen  orten  ^aben  fie  mit  armen 
^üfjtin  angefangen,  biß  f^  bnrrfi^)  fdjin  ber  armüt  finb 
tuntmen  ji[  Onrndölicficm  retd)tumb.  Swrd)  fie  ift  gang 
teütfd)Icnb  bem  bapft  oerpfanbt,  alle  biftftm,  aric  pforren. 
aber  fölig  ift  baä  biftiim  Salzburg  baä  biß  off  bifen  tag 
fein  bittel  ffofter  t)at  in  allem  tanb. 

SJic  bättel  mün(^  onbetftimben  oud)  'Stom  in  teütfrfi 
lonb  bringen  burd)  fnnbcren  gemalt  ju  abfoluieren,  bifpen- 
fieten,  Urningen,  tringcn,  onb  ent&iiiben,  mie  ba^  mittel  am 
[2liij''j  beften  mcre  gilt  jii  oBcrtumnicn,  biß  baö  Bnfcr 


84 


BuDdsgeiiusa  VIII. 


taub  Ool  ift  lüDvbcn  bcr  Stöinicöcn  citrial,  curtifan,  cat- 
bincl,  al^  OTtiitid)  cbcrat. 

3;urcb  iolicft  biiig  ift  bai*  teüt(tfi  Uoirf  onentpfintlic^ 
oecfirt  roorben  »on  it)riftlic^cni  gfag  56  pa&fttifc^em  gfn|, 
Don  rl)cbtutnb  ju  aniiut,  üon  roar^cit  jü  falfc^eit,  Don  txctt) 
ju  öfffag,  Don  ueblii^rit  jü  Btrogenlifit,  oon  inannlitöeit  jl 
löDbif^cit,  Dnb  bnai  ottcä  ift  Ober  Bn|;  funimen  üfe  ge« 
tciitem  Derboi'gneit  ürt^eil  gotteä.  9I6er  jc^  fidit  Dnfe  got 
genäbigli^en  an  in  Oitferem  unbiUigtit^cn  I^ben,  »nb  t^ 
Dff  Dnfcr  oiißcn  biir^  innerlichen  flöten  Derftanb,  Dnb  gibt 
Dnft  ^ilff  Dffen  buti^  gBitlic^e  i^viftlit^E  Icrc  ^oi^  oer-, 
ftcnbigcr  frumnter  Icret,  bo  burc^  mir  roiber  üff  ^rifttic^ 
roorbcit  Dnb  »ff  t[nt|cE)e  erberfeit  müditen  fummen. 

©0  ba§  nicrrfcn  bie  botteii  bc6  pnbft,  bättelniüniii  Dnb 
ciirtiianen,  etbenifen  fie  alle  lift,  bo  mit  fic  behalten  Irt 
gefänctnüB  in  frqb,  Dnb  möllcn  I)inberen  gSttficfiS  gefaSeu, 
onb  Dnfcr  ccr,  fjail  Dnb  nu|,  bo  mit  irc  Dnbillic^e  teüff» 
llfcljc,  antic^riftlicije  mci^  fütgnng,  bat  üff  legen  fie  ott  ftnn 
Dnb  gebend,  arbeit  onb  fleig.  SJnberftonb  onbet  ju  trucfeit 
bie  iiiarl)eit  Dub  bie  prebiget  bct  loar^eit.  SdimÄ^en  bie' 
Woven  lerer  on  eer  Dnb  lünibb,  Jfidicn  fie  ju  fi^cbigen  oit, 
iren  üben,  matfien  ire  tere  bem  Coli  argraenig,  geben  ffif' 
ffiiber  folic^  War  lere,  fie  fl)  toiber  Dil')  ^nnbert  jar  ge^ 
ffion^eit.  Eö  f^  roiber  tfiriftentic^e  finden,  roibcr  bie  fettigen- 
ferer,  foüd)  prebiger  ftien  biiben,  fi)en  fdger  jc.  Snb  mit 
folicfien  onb  ber  gelic^ffl  tuibcrftanb  itinlleTt  fic  obffiifen  bie 
frmnmeii  trätfc^en  Don  g6ttliii)cr  marbeit.  ?l6er  bie  Waren 
prebiger  Dnb  lerer  I)aben  fidi  long  enttjolten  Don  roibeiy 
jfllung  mit  fdiniocftKiort,  61^  fie  febcn,  baä  eS  not  ift,  bo«' 
man  bem  Valä  ben  re^tm  grunb  fürfialte,  TOaä  DnbiUii^' 
bi6  1)01  inen  fei)  öffgcleit  loorbcnä),  roiber  gott  Dnb  eer, 
Dnb  fc^riben  folicftä  auf;  in  tditfdicr  \pm^  bais  ein  jetttd^er 
frommer  ^rift  in  |eim  boufe  mag  fftfcn  Dnb  lool  bebenden. 
SSnb  ift  ba§  ein  jaidjen,  boö  folicb  lerer  gcredit  finb,  bie 
ir  (eer  Dnber  eignem  nammen  loffen  au6  gon  in  teütfcfiet 
fptacfi,  bo  mit  ein  iet-[2liüj]Iid)er  »erftenbigct  bie  roeil  ijab 
jö  Drtbciten  bor  ober  bq  im  felbs.    Sotic^ä  ift  ein  jcidieii 


')  loil  Bib'  I 


')  iDnvben 


Bundsgenoss  VIII.  85 

ber  mar^eit,  bann  f^  fumnten  an  ba^  lied^t.  216er  bie 
bdttel  ntüni^  ünb  Kurtifanen  richten  ir  fad^en  gern  mit 
»orten  au§  on  öffentliche  gefc^rifft,  e^  finb  toindel  prebiger, 
louffen  alle  iieüffer  au§,  üertütifen  frnntnte  batb  geloübige 
fromlin  ünb  anbere  einfaltigen,  aber  got  l^ab  lob,  fie 
fd&affen  nit  t)^I,  bann  ir  ünmariieit  ftindtt  fo  t)bel,  baS 
fie  auc^  nit  nteer  mögen  fc^maden,  bie  bo  bie  fc^nuppen 
l^aben. 

S)ife  falfc^en  gl^fener  t)nb  öerfürer  frummer  l^dr^en 
jaigen  an  guten  fd^ein  (bod^  falfd^en)  ber  öntoarl^eit,  barumb 
bie  toar^afftigen  prebiger  önb  lerer  fd^utbig  finb  an  ju- 
jaigen  audf)  ire  perfonlid^  tafter,  ba^  nit  burd^  ir  gl^^ner^ 
bem  mort  got^  fd^aben  gefd^dd^. 

©0  nun  bie  papiften  für  geben,  ire  leer  fe^  bie  Iie^Iig 
gefd^rifft,  toerben  geurfad^t  bie  d^rifttid^en  prebiger  an  ju 
gaigen  bem  öoldt,  ba§  e§  fein  grunb  in  ber  gefd^rifft  l^ab. 

S)ie  glei^ner  fagen,  toa^  ber  9i6mifd^  i|off  orbne,  fe^ 
ein  gebot  ber  d^riftentid^en  fird^en,  bo  gegen  muffen  toare 
lerer  angeigen,  ba§  ber  römifd^  i|off  nit  f^  bie  d^riftenlid^ 
lird^,  meer  bie  f^nagoga  Satljane. 

S)ie  münd^  feigen,  ber  bapft  f^  ein  jrbifd^er  got.  S)o 
gegen  gaigen  an  bie  toaren  lerer,  e§  f^  nit  mar,  er  fe^ 
ein  btifd^off  mie  ein  anberer  b^fd^off,  er  l^ab  fein  gematt 
ober  ba§  geitlid^  romifd^  reid^,  er^)  foH  prebigen  t)nb  bdtten, 
ba§  ge^or  im  gü,  önb  foll  fürften  önb  iierren  loffen  taub 
önb  leüt  regieren. 

S)ie  glei^ner  gaigen  an  ire  ^ailigen  orben  önb  lerer, 
burd^  mel(|e  folid^  gemontid^  tere  fei  ingebrad^t.  S)ar  gegen 
fagen  bie  maren  lerer,  ire  orben  finb  nit  l^eilig,  meer  ein 
be|ilff  gu  groffem  fd^aben  ber  d^riften^eit,  t)nb  ire  lerer 
l^aben  fid^  felb^  allmegen  önber  einanber  ber  önmartieit 
geftrafft,  bar  au§  t)oIge  ir  jrrfal,  meld^er  jrrfal  mit  feiner 
gefci^rifft  mag  befd^irmpt  merben. 

S)a§  ift  ein  ürfad^  marumb  man  alle  bing  in  teütfd^ 
bringt  gu  nu^  önb  l^ail  bem  teütfd^en  lanb  an  feel,  eer, 
gut  t)nb  It|b. 

S)ie  münd)  fagen,  folid^  bing  fe^  t)on*  ben  alten  an 

*)  err  1.  2. 


^6  Bimdsgenoss  YIIL 

önfe  !um[2Jüt j  ^'Jmcn,  fo  niüfe  man  in  bic  toaxf)eü  önbcr 
bie  nafen  ftoffen  Dttb  in  geigen,  baS  folid^  bing,  ol^  ahlai 
Brieff,  butterbrieff  beö  babft  gott^eit,  ber  grof  bdttel  mit 
bdpfilic^er  narrbeit,  (fprid^  id^  ft^^eit)  beftdtigt,  and)  attc 
lere  genant  ©c^olaftica  tl^eologia,  ba§  alle  f^  nit  alt,  fimbcr 
nett)  bing,  jnnert^alb  .  iij.  ^unbert  jarcn  tjon  bitte!  münd^eii 
önb  ireni  anl^angO  erbac^t.  @o  bod^  fofid^ö  nit  tft  öor 
in  eint  foüd^en  brauch  gefin,  t)nb  ift  öor  ^n  bie  d^jienl^ 
meer  ban  taufent  jjar  geftanben. 

S)ag  aber  ben  ntünd^en  nod^  t)^I  anfangen  tuiber  bic 
»aren  lerer,  ift  örfad^  ein  tl^ail  ber  t)nuerftanb  in  Icütcn, 
baö  fie  »enen,  wa^  fie  t)or  in  fd^en,  f^  aHtocgen  gejin, 
ain  ttiail  finnlid^e  bo^^eit,  bie  ein  gefatten  l^at  ab  ber 
fc^maic^Ierifc^en^)  münd^  lere,  t)nb  1^  ein  grutoel  ab  ber 
d^riftenlic^en  »ariieit,  barumb  au  »ud^erer,  aU  pfaffen  mit 
öt|I  pfrunben,  b^fd^off  mit  Dil  b^ftummen,  faul  münd^  önb 
närrifd^  nunnen,  bie  nit  anberft  borffen  fagen,  bann  toie 
bie  münd^  ttjollen,  t)nb  anbere  bie  ir  narung  öon  obge* 
melten  iiaben,  bie  alle  iiangen  ber  münd^ifd^en  enbtd^riftifd^n 
lere  an. 

2)0  tütber  fdd^ten  ernftüd^.  ®rafmu§,  Sutl^cr  tjnb 
§ut  mb  t)t|I  anbere  Dnberftonb  bie  redete  ttjar^eit  in  ba^ 
tjoldf  ^ü  bringen  in  tcütfd^er  fprad^,  ünb  jeberman  mamen 
üor  ben  falfi^en  proptieten  in  fd&ap  fleiberen,  in  l^offnung, 
got  tücrb  fcim  armen  teütfd^en  \)old  bie  ougen  aufft^un, 
ha^  fie  crfcnncn  Dnb  annemcn  bie  njarl^eit  tjnb  meiben  bie 
lügen,  bic  ft)  f)eimltd^,  offentlidE)  ünb  üff  ben  fan^Ien  on 
alle  fd)am  frdfelid),  on  alle  got^ford^t  triben,  ho  mit  f^ 
ba^  frumm  fd)ted^t  tjolcf  Derfüren. 

©ttltd)  fagen,  Cutter  Dnb  ^utt  Dnb  anbere  folten  bie 
leüt  nit  fdE)um:pffieren,  id^  fag  alfo,  bo  ßl^riftu^  t)nb  ^autuö 
faf)en,  ba§  ba^  gemein  t)otcf  Derfurt  toarb  burd^  guten  fd^ein 
ber  tjerfürer,  bo  fdialten  fie  folid^cn  falfdien  fd^cin  mit 
allem  ernft. 

3ft  ben  fatfd^en  ^eiligen  crtoubt  toiber  bie  U)art)eit 
fromme"*)  lerer  tjerad^tcn,  fo  ift  erloubt  ben  frommen  lerem 
folid^  buben  iem  öotcf  an^aigen  mit  ir  büberl)  5Ü  fürberung 


^)  anfang  1.  —  *)  fd;maic^(cri,  |  fd^e  1.  2.  —  ^)  fromme  1. 


m 

Bundsgenoss  VIII.  87 

ber  iüarl^cit  [2t  5]  2)ann  too  man  nit  bebeütlid^  an  ta^ 
Brädite  ber  ^jrebiger  münd^  öntüiffeniieit,  ber  barfilffer  ob^ 
jcruan^er  gltifenert),  ber  ©armefiten  bübar^,  ber  ©urtl^ifanen 
antidiriftlid^eit,  fo  tpdre  !ain  tüunber,  ba§  nod^  ein  lüdlt 
t)er!eret  tüurbe. 

SSnb  ift  ein  örfunb  gottfid^c^  to&xd^,  ba§  bie  ^)a^)iften 
t)nb  ©urtiiifanen  allen  getpalt  braud^en  mit  bullen  önb 
flaben,  bie  bdttel  münd^  |eimlid)  t)nb  offentlid^  in  ber  b^d^t 
önb  t)ff  ber  can^el,  jn  ben  ^uferen  t)nb  tjff  ber  gaffen 
önberftonb  mit  liegen,  mit  triegen  ba§  öoldf  abtüenben  tjon 
öffgonber  d^riftlid^er  lere,  tjnb  mögen  hoä)  nxd)t  gefd^affen. 
IBarumb  foll  alle  menfd^en  fid^  fliffen,  l^eilfam,  d^riftlid^, 
nü^Hd^  bing  in  teütfd^  5Ü  bringen,  alle§  ba§  bienen  mag. 
^u  fürberung  be^  etnangelium  t)nb  ^u  treft)  t)nb  reblid^eit, 
bann  ttjo  teütfd^e  nation  tpiber  öffgerid^t  tnirt  mit  irem 
latifer,  mögen  fie  bar  nad^  ber  ganzen  toäli  nü^Iid^  mi 
iel^ilfflid^  fein  5Ü  erlangen  bie  toar^eit.  SBann  bie  münd^ 
önb  ^)a^)iften  ftill  fd^tnigen  tjon  irem  tjerfurlid^en  fümemen, 
n)urben  aud^  anbere  offneren  tüiber  fie  gu  fd^riben.  @o 
ft)  aber  t)e  meer  t)nb  meer  öerl^orten  in  irem  fürnemen, 
tüirt  got  ein  mol  tjber  fie  tjerl^engen,  tpie  tjber  ^l^arao  önb 
jein  tJoIcE,  ba§  fie  gan^  t)nb  gar  öfegetildft  werben,  ba§  bie 
frummcn  teütfd^en  fie  all  ttjerben  5Ü  tobt  fd^Iagen,  ober  aH 
n)iber  bem  ba^jft  iieim  fd^idfen,  ba§  er  fie  i)ati  in  fcim  lanb, 
tüie  anfencEIidft  bie  teütfdften  get^on  ^aben  ben  barfuffem. 

SSo  bie  bdttelmünd^  ]^alb§  at^  ö^I  intrag  tiidten  bem 
iapft  tjnb  feim  l^off  in  iren  antid^riftifd^en  i)  ttJtifen,  atö 
bie  ben  frommen  teütfd^en  tjnb  irem  loblid^en  !et)fer  tiiünb, 
€r  ^dttc  ft)  langeft  tjcrtildtet,  ioie  Sonifaciu^  ber  ad^tet'-^) 
bapft  ein  mal  orbnet,  man  folt  in  aller  tüdlt  t)ff  ein  ftunb 
aufetiirfen  ben  barfüffer  orben,  tüie  tjor  aufe  qtiildi  toa^ 
ber  tempel  orben,  t)nb  toere  e^  gefdidl^en,  t)il  tjnglüdf  ttjer 
nit  fürgangen,  bann  barfüffer  orben  ift  ein  brunn  affe^ 
bdttete  önber  münd^  tjnb  nunnen,  t)nb  ein  tjr^ab  folid^^ 
tjnrüttjig^  ömblouffen  in  alle  tüdlt,  anbere  lernen  e§  öon 
inen,  tjnb  meint  man,  e§  ft)  red^t,  fo  e§  folidö  gl^fener 
fürbcriid)  üben. 


>)  antc^riftifc^en  1.  2.  —  *)  ad^ter  1. 


88  Bundsgenoss  VIII. 

D  ir  frotntnctt  tcütfd^  ötciffcn  bic  fad^  bat)ffcr  ( 
önb  ^al[2t5  ^]tctt  ob  bcn  ©mangcKfd^cn  Icrcm  önb  ob  alle 
ircm  ansang.  Sinb  thd,  bic  5^t  ift  ^ic,  gott  ift  mit  cü( 
bann  bic  groffc  fd^inbcr^  bcr  bd^jfttifd^en  tmbcr  folfd^e 
cnbtc^riftifc^cn  fd^cin,  bic  groffc  t)t)pigfeit  önb  lid^tfertigfe 
bcr  mdltli^en  prclatcn,  bcr  groß  falfd^  betrug  tmb  t)e 
furung  bcr  bdttcl  münc^  burd^  ir  a^Joftü^Icr^,  bic  bcroubui 
bcr  armen  cinfditigcn  c^riftcn  burd^  münd^,  t>fttffcn  tn 
nunncn  mag  önb  miH  gott  nihnmc  üben. 

ipin  burc^  mit  froiben 


« 


; 


Jln  aiXe  c^xxften£xc^e 

oöerfeit  jn  tüdltUc^em  ünb  ge^ftti 

c^em  ftanb  Xeütfd^er  uattou, 

ein  Kdgltc^  erufttid^  Mag  aU 

ler   gotsfdrd^tige  2)?ünd^ 

Slunnen  önb  ^Pfaffen,  bj 

mau  inen  jü  f)ilff  tum 

bo  mit  ftj  öö  ire  enbt 

c^riftifd^en  6^  mo 

nere  erloft  mer 

ben. 

T)er  .XL  büWgnof. 

3d^  mein  man  finb  öff  erben  feinen 
2)er  bife  büd^Iein  Id§  on  tnetnen. 

2)an  e^  t)n§  clorlidö  bebeüt 
aSie  je^  laben  bie  clofter  leüt, 

3)er§  an  ab  tf|ät  ba^  büd^t  mtd^  j^t. 
©^  mad^en  nun  ö^I  armer  lüt. 


» 


W'l  ßO  i(6  nünbcr  bunbteignoB  Dcrläfcn  {)ab  min« 
^S  mit  gcfcllEn  fleiffig  aibeit  jü  entbcdcn  teüljcficr 
nfliion  iren  fctjobcit,  bcbunrft  midi  nü^  otib  gäl 
bau  irf)  aud)  für^alt  bie  grofei'  jiüontfliii  itut  onb  angft  fo 
v\)i  fnimmer  mcnictiEn  Hbcn  im  tlofter  flanb,  Piiib  joli(i§ 
ic|  offt  ^Ar^lic^  Don  jn  c|cbütten  bin,  begibt  id)  niic^  befi 
inen  ju  ttoft  Oft  bvüberltc^tr  liebe,  Onb  fag  olfo. 

11  Eü(^  ift  roiifen,  Kme  tcütft^en,  niic  offt  onb  bid 
ir  angdanift  finb  luorbcn  Omb  bljiff  jä  (elften  ben  c^riftcn, 
fo  üott  türden  gefefttget  litib,  mit  D€rttri(fiing  groffeS  a6Iü| 
»nb  Bulben  gots,  onb  luere  irol  ein  cfiriftli^  roärtf  gefin, 
nioe  aber  eüi$  ba  bon  engogen  bab  raeifi  id)  ntt,  ic^  ge> 
benif  aber,  fcrre  befe  rodgä  J^  ouii^  ein  grojl'e  Brfai^.  Stbet 
tc^  miß  EÜ(^  in  kr  nd^e  onjeigen  fromm  erber  c^riften 
bie  nit  niinbcr  gefingftigct  irerben  oon  iren  gut  fctiinenben 
diriftfi^Einenben  obem  bann  bon  türcfen  onb  l)cibcn,  banimü 
ir  aÜE  fößEn  balb  müglidic  ^^Iff  inen  t^än  von  brüberltc^ 
liEbe  roegcn.  Stsmen  war,  o  trcioe  ieütfc!^En,  roie  bntretolic^ 
man  Dmbgabt  mit  eioetn  tinbEn,  fo  eS  bo  311  tumpt,  toi 
Bnüg  ffigerifcö  Kurtifan  jü  in  äiefien  oHe  pfrunb,  baS  offt 
einer  .jt.  ober  I.  t)ot,  ober  alfo  berupffen,  baä  man  fi(i(j 
ntt  meer  bor  off  begon  mag.  35flr  jä  bie  Ütonianiften 
fqlbET  unb  go(b  Onb  affe^  baä  Toftlid^i  Onb  nug  bq  Dnfi 
ift,  jn  in  ofe  OnfEren  lanben  stE^en,  fompt  eö  bo  jä,  boS 
mir  Onfcr  finb  nit  wol  jic^cn  mögen,  fo  roir  fiE  nit  gern 
geben  in  folidjen  oiiflEöiiffen  böttel,  ber  Dor  ber  roält  »er» 
ö{^t(i^  ift,  unb  and)  geftiffte  pfaffen  ofrünb  eintroebcrä  ge« 
fctiWEc^t  finb  ober  aber  burc^  bifpcnfation  og(  in  ein  ^onb» 
fumniEn,  bar  an  Dt)l  perfoncn  mfif6tEn  BErfÄt)En  loerbetL. 
?(u(t)  bie  pfriinben,  bie  t^eür  finb  Com  bapft  onb  bift^pffetc 
in  touffen,  locrbcn  loir  jraingen  onfsre  finb  in  Röfter  jf 
flon,  in  ein  miffEntlii^en  fftrc^Er.  Siucf)  ett(id)  oiife  Dii|' 
lUErbeii  oon  ben  gllifincren  ocrfürt,  baä  roir  rocnen,  floftet- 
ÜbEn  fi)  aÖEin  ein  cbriftlic£)  Üben,  onb  roo«  offec^alb') 
ift,  f^  otteä  Oon  cbrifto  onber  bem  Wort,  roält,  oerroorffen.. 
^0  mit  loerben  roiv  unb  onfere  tinb  oerfürt,  Onb  ijdbett 

')  öffetfialS  1. 


Bundsgenoss  IX.  9 1 

leiber  tjttfere  öorfaren  lang  geirret.  S3i§  ba§  ö§  ge*  [aij] 
naben  gotteS  folid^er  falfd^  tdglic^  an  tag  himpt  önb  je^ 
önfere  !tnb  jdnierlid^  gü  t^nfe  ömb  l^^Iff  fd^rien.  SSie  tool 
ft)  anä)  t)Dx  t)t)I  iaren  gefc^rutpen  ^aben,  iiaben  mir  t)n 
bod^  nit  geloubt,  fo  lang  biß  fie  an  feel  önb  I^b  faft  öer»» 
borben  finb,  ein  groffer  tiieil,  önb  funinien  tpir  in  nit  ^u 
^^Iff/  ift  äu  beforgcn,  tüir  muffen  got  red^nung  geben  am 
jüngften  tag,  ft)  finb  bod^  teütfd^e  geboren  afö  tüir,  d^riften 
atö  ttJir,  got§  gefd£)6pfft  afö  tüir,  tjnfer  flaifd^  tjnb  blut. 
S^  l^aben  oudE)  anbre  p]^er§  t)erftanbt§  erber  lüt  öil  flofter 
burc^  manbelt  mh  tvax  genummen  irer  Kag,  ob  ö§  müt«* 
h)iH  ober  au§  toariieit  folid^  ir  fd^mdr^fid^)  gefd^ret)  tjnb 
anftlid^')  Hag  ertoad^fe,  tjnb  l^aben  erlernet,  ba^  ir  laib 
önb  angft  groffer  ift  taufent  mal  bann  toir  aU  immer 
fd^riben  mögen,  foIid£)§  ein  Keinen  tl^ail  tooHen  toir  an*» 
aaigcn. 

H  3tIIer  münd^  tjnb  nunnen  groffe  Hag  ift.  @t)  toerben 
mit  tjnd^riftlidien,  önmenfd^IidEien  fd^loaren  ftatuten  belaben, 
ba^  me  in  iren  geioiffen  nit  fo  fd^toer  toer  türdfifd^e  bienft^ 
barfeit,  fo  ire  ^jrelaten  fagen,  folid^  ftatuten  f^en  ofe  irem 
getoalt  tjnb  ir  getoalt  f^  tjon  got,  önb  toer  in  nit  gel^orfam 
f^,  ber  toiberftanb  got.  gtem  fein  ablafe,  fein  b^df)t  mog 
abnemen  öbertrdttung  ber  ftatuten,  e§  mü§  alleg  in  ba^ 
fdgfetor,  bo  mit  ber  tjnberti^on  getoiffen  adtodg  önrutoig 
ift,  bann  ber  ftatuten  finb  fo  tj^I,  ba^  man  fie  nit  ge^ 
lernen  nod^  geiialten  mag,  über  trit  man  ft)  bann,  fo  ift 
önrüto  bc§  ^dr^en  bo.  SSnb  loerben  bie  armen  finb  öon 
anfang  ire§  ingangg  in^  flofter  alfo  öol  fordet  mb  fcru»* 
pult)  geftoffen,  ba§  f^  bar  nad)  ir  nimmer  lebig  mögen 
»erben,  fo  fie  alt  mb  öerftenbig  toerben  tjnb  bodf)  merrfen, 
e§  f^  jpl^antaft),  nod^  finben  f^  e^  nit  mit  rüto  t)fefd^Iai)en, 
fur^  fie  finb  ir  lebtag  öerfterft,  mb  nagt  f^  ire  confcieni^ 
alltoeg  umb  fünft,  bann  fagen  bie  prelaten,  bu  magft  mit 
gut  getoiffen  fold^  fcru^jul^  nit  öerad^ten,  bann  toer  miber 
bie  confcien^  tf)ut,  ber  batot  ju  ber  l^elle.  SBdren  f^ 
önber  ben  türrfen,  e§  frotoet  ft),  ba§  f^  hofften,  in  gefc^dd^ 
önredftt,  tjnb  ft)  tourben  balb  erlogt,  aud^  too  f^  mod^ten 


')  =  angftUdb. 


92  Bnniisgeinjss  ES. 

entrinnen,  fo  mix  e§  inen  crloubt.  9l6Er  im  floftcr  mfiffm 
(n  gebenden,  fo  fint'  folidiä  Dcrpfliifil,  borffen  aucft  feiner  i) 
erlöjung  ir  Icbtag  me  roarten  (aij''l  batff  feinet  gcbenrfen 
bo  Don  ÄÜ  fuminfn,  roie  gilt  füg  er  immer  ^ai,  banu  man 
fiijbt  inen  für,  folicli  ir  griübt  (^  man  got  fiftulbig,  bs 
Don  fein  bijpcnfnß  jn  ^elffen  niftg.  Slbcr  fii^,  lieber  ftünb, 
ben  grojfcn  fatjcfi,  lüge  ünb  t^rani)  ber  ftöfter  prelaten,  fie 
feüü^  roeÜen  fri)  Jcin  Bon  alten  iren  ftatutcn,  tnöHen  Ferren 
fein,  onb  fngen,  ber  prelat  f^  Ober  bcn  Gouent,  bot  jft 
ioffen  fie  iren  fdimeic^Iem  öUe«  boö  notfi,  fo  long  fie  ää- 
tf|üt(er  Onb  rootgefcHig  tieücftler  (inb,  alfo  ba§  fie  minbct 
jniilt  Onb  orbnuiig  £)altcn  bnnn  gemein  frumm  legen  Bffer- 
bolb  ber  Höfter.  So  man  Dcriuei^t  ben  prclnten,  roaruinb 
^e  aU  01)1  iren  füncn  ocrficngen,  antluorten  fie,  loir  ^abeii 
gemalt  ju  bifpenfietcn.  gragt  man  fie,  marumb  erfnubeit 
ir  jfienen  anif  nit  foiic^S,  cntroortcn  fie,  iftenc  t)altenb  ft^ 
nit  bat  nodi,  ibeft  bie  anbcm  gefallen  unfe  nii.  ?llfo  »er- 
ftriifcn  fie  roiber  got  onb  redit  aß  ir  tmbertt)on  mit  ^- 
tuten  unb  jroingen  fie  ba  mit,  baS  fie  roiHig  merben,  au$  . 
fagcn,  got  (q  nit  gct,  Onb  alleä  luaä  bie  prefaten  müden 
äii  fd)aitb  onb  ffmb,  baS  tl)iinb  bie  Onbert^onen  niilligltd&, 
jfl  einer  fan  oor  bem  onberen  nit  sü  fummen,  fo  gern  roes 
jcttidier  mi  jü  ^off,  bo  mit  er  erlöst  boc^  ein5  t^eit  murb 
Oon  fotit^en  Onbifiic^en  ftatuten.  S)aS  ^aben  bann  bie 
prelaten  gern  Onb  läfcn  off,  roelcfjc  inen  gefallen,  bnb  al3 
long  fie  inen  gefaßen,  bot  neben  6"^^"  f'c  onbete  in 
großem  qual,  Onb  &raud)en  oiiii  bie  offgeltiSten  für  mit- 
^Afffcr  jii  feftigcu  ber  anbem.  SJa  fji'ir  fnmpt,  boä  minbei 
roarl)cit,  ftötigtcit,  trero,  rebtic^eit  Onber  münd)  onb  nunneit 
ift  bann  onber  ben  ^dnfelin  in  roilfcfilanbcn.  ^<mn  fie 
muffen  oßein  mit  foüdjcni  tjanbtionttf  ire  fr^^eit  Omb  bie 
ptetatcn  fDuffcn,  bann  fie  tqranneii  finb,  imb  ire  onbet« 
tf|on  muffen  fie  aficin  mit  fatfcfi  unb  roütcri)  trudcn,  rocr 
in  mißiglic^  bar  ju  biitfft,  ber  I)ot  giiten  lufft  üpr  in. 
Stbcr  anbcrc  bie  foüijs  nit  fünben,  ober  fiiS  fölic^et  on» 
et(ict)ct   mei^   bcftfinmnicn,    bie   ftonb   gfArliciiEr   bann   bie 


I 


Bnndsgenoss  IX.  93 

frommen  leüt  im  fanb  ipirten6irg  önber  ^et^og  9jtrict|  beiii 
Iriit  friffer. 

H  ES  ffiitb  Qut^  in  ft&ftccn  nieinonb  uff  trciü  bnb 
giDubcii  flEjogen  noäi  ötf  erberEeit,  bann  fie  fö^En,  I)6reii 
tonb  meinen  I)  e§  t^u  riner  fint  ftonb  gnug  oUcin  bar  inn, 
fo  er  bcn  pic- [aiij]5)taten  alfo  loiHfart.  ^Delönlb  ift 
fein  abelicö  gemüt  in  floftet  teüten,  fein  frp  ftontfiafftig 
tugentUt^  ^hv^,  abtv  aüe  finb  fic  fnec^tlic^,  ^in  geniorffen 
unb  ^albä  Derjro^fffet  Iciit.  äBelcftct  gon  icilt  uff  txm, 
g(ou6en,  htgenb  ic.  ift  mcet  ueractit  bann  ein  frumme  iuntl- 
franj  im  gemeinen  tiaug. 

H  Sud)  Hagen  aUe  floftct  leüt  ba^  gut,  bae  je^unb 
bie  r(5ftet  befigen,  ober  bnä  mrnt  tögltc^  bhtkt,  werbe  [o 
öbcl  Bnb  onbontfbartid)  üergert,  baä  fic  offi  feltiä  fagen, 
got  lan  Cnfe  nit  foli^ä  lang  Bectragen.  QS  ift  ein  fo(i(^ 
Bing  bm6  tloflcr  üben,  je  nicc  Bnb  lenger  einet  Bm&  niünd^ 
»nb  nunnen  monct,  je  niinber  in  gchtft  ein  floftcr  loben 
'an  jü  nemcn,  er  feq  bann  gar  ein  nan  Bnb  arbeitfilig. 
'SDann  man  erlernet  fo  B^i  abenti)eür,  alenfan^  Bnb  üfffag, 
■ia  büberl)3),  baö  mon  folit^ä  in  ber  niätt  nit  finbt.  ©ie 
fagen  all  rnünc^  önb  nunnen,  roüften  bie  leüt,  mie  faul 
Bnb  bnioillig  mir  finb  jii  tor,  loie  ein  Bnüge  ar&eit  ift 
bnib  fingen  Bnb  Ififcn  in  ber  tiräien,  Bm&  Sopitel  gebät, 
Dmb  tigüg,  mafi,  feet  gefett,  roie  loenig  finn  Bnb  Bff» 
merrfen  bo  b\)  ift,  bie  feßt  geben  Onfe  nit  loaffer  bor  onib, 
bo  mit  mir  onfer  ticnb  loäf^en. 

V  fflJüften  bie  Icüt  unfern  grimmigen  jorn,  onfetn 
tmabträglidien  ^afe,  Bnfern  merrfliäen  neib,  Dnfct  »nmöffig 
effen  Bnb  ttinden,  Bnfer  fc^ampcte,  tai^ige,  böt^ige,  lid)!- 
fcrtige,  eer  abfdinibenbe,  fl)öttige,  fc^iblidtc  tebc,  eä  mir 
fein  tDunber,  fie  fluten  on%.  SS!ü|;tcu  fic  Bnfet  gtoffe 
^offart,  mie  roir  in  onfcten  (utten  Bnb  geberben,  in  Bnferm 
ttfferfii^en  gntäbienft  toiltfid)  lob  fuc^en,  mir  f6nben  nit 
bxT}  (jfalm  Idfen  für  ein  tag  äi)t  in  bet  fitzen,  wir  leüten 
lenger  bat  ä"y  bfö  cä  bie  feüt  ^ören  f6tlen,  bann  baS 
gebit   long  ift,   roaü   wir   t&iin   möHen,    aud)   Hein    bing 

fehlt  l._j._^ 


u 


Bundsgenoss  IX. 


laffcii  wir  Bf!  bctr  fait^cl  octtiinben  ooc  oflem  tmlif  onb 
dnbcn  inccr  QcE)t,  luic  csi  bem  üolct  lüiRenb  lücrb,  bann  nrie 
c^  Bon  Bnfe  recfit  Bfrbracfjt  loerb.  3tein  roie  ein  fprüt^ 
niort  Bnber  ßn6  ift,  cö  (djobet  nüt  loas  man  t^i°it,  Icann 
eS  allein  bic  iBÄIt  leüt  nit  fe^en,  funbcr(ici|  tnber  bra 
barfuffcr  obleniaußfr. 

9t He  ttöftcv  Icüt  flogen,  icen  obeni  Bnb  irem  an- 
sang fei  crloubt,  gemeinen  go^  bienft  oerfuinen,  ßemeine 
fogungen  Ratten  Irann  (ic  iBÖCteit  freffcn  Bnb  fuffen,  Bg-  . 
fparieren,  bfilcn,  [a-j^]  on  Brlob  geben  Bnb  ncmcn  Bnb 
Bergctcn,  onberc  ire  mit  gfellen  cerlpottcn,  erjümen  önbet« 
ttättcn  roic  fti  mcöen,  (oticus  ift  bq  müncfi  onb  nurnien 
in  offnen  Bnb  beit^tofenen  Höfteren,  jetlid)^  l^fit  als  05I 
CS  mcig,  fon  man  nit  mit  gcberbcn  büfen,  fo  t^ut  man 
fl6cr  eö  mit  niorten  Bnb  mit  briefen  butc^  bic  mant  hinein. 
®ä  finb  aber  vtfl  min  inen,  bie  fit^  rinä  "beffer#  befinnen 
Bnb  bie  gern  nit  atfo  tl}un  »olten,  ober  ber  anberen  finb 
fo  09I,  ober  finb  fo  gerooltig,  bns  fic^  erbcre  gmüt  Bor 
in  nit  börffen  laffen  merden.  ©ie  iBerffen  für  g^orfam, 
ftatutcn,  alten  bnidi,  Dorfaren  tjeiligen  Bnb  mancf)erlcg 
tietter  ftroffen,  bie  man  Bffgcicgt  f)ot  alten  benen  bie 
anberS  ttiim  n)6tten,  bann  ire  obem  möHen,  fo  bocli  bie  oberen 
Bnb  ire  aniinng ')  nit^t  anbcrö  bann  menfj^n  gfaß  Onb  t^mn- 
nif{^  ftotuten  ^anbtf)a(icn,  ofier  i^riftüd)  eroangetifcö  (ere  ift  ein 
gefpöt  bi)  inen  geachtet  at§  ein  brunn  ber  onge^orfam  onb 
aller  lödero,  bo  311  ift  ftofter  laben  himmen.  Sainem  miit  jeit 
nocti  fug  fii^  ju  geben  Bff  ein  rei^t  in  gelert  laben.  SlHein 
ber  lt\b  ift  anberft  angftljon  bann  raÄIttitö  Icflt,  ünb  i^ 
meer  beft^toffcn  bann  %  aber  ha«  gmüt  gar  ni{^t,  mir 
mögen  Bn6  nit  off  ein  f^amlirfi  Eäben  geben,  bann  bie  for 
arbeit  ift  fo  gro6  bafe  flj  Bn6  an  altem  [)inbcrt,  bife  baä 
loir  .Biij.  ober  j,  ftinib  im  d|or  ftfirien  tog  Bnb  nat^, 
ntcrbcn  mir  fo  fdjmatli  im  boupt,  baö  loir  unfere  finn  nit 
miter  mögen  tribcn,  bann  b^l  meinen,  f^  ^aben  aüt  hing 
TOol  B§geri(fit,  fo  fg  in  bcm  dior  »6  gcfungen  iiabm,  fo 
e^  boch  Bnmüglicfi  ift  im  dior  anbfitfitig  Bnb  in  gefert  pn 
U01:  mcgcn  ber  B^le  be?  gfang?,  Bon  nicgen  ber  be^cnbffeit, 


i 


Bündsg-enoss  IX.  95 

bnn  luegeit  bei  btiuerftQjibtä  Onb  bon  roegen  bcr  bnglic^eit 
ber  (SompIcEbn,   tuoö   cim   bteitet   baä  fi^abt  beut  anbcm. 

H  Ob  mir  ^c^oti  onfe  inoften  ge6en  jm  tag  uffldfcn 
bet  ^(IflDH  gcjcfirifft,  i|t  niemanb,  bcr  Bng  trelrlirf)  lere,  ob 
man  fcfton  ettcan  leret,  ift  boc^  foIic^S  me  I)eqbiiifcf)  lere 
bann  t^rifttii^,  ro5llen  bann  nrit  fctbä  bo  nac^  fragen  baS 
^f^lfam  ift,  Einttocberä  oennögenä  mir  nit  onb  Eiobcn  ntt 
fürbcilit^e  fcfit^cr  bo  ju,  man  gnnnct  Onfe  an^  nit,  baä 
mir  gelett  lüt  Bffer^alb  bc^  Elofterä  bar  oinB  fragen,  im 
flöfter  Ijaben  mir  fein,  ton  f^on  onfec  einet  etioaä,  fo  roil« 
er  aQcin  ffiiffen  ünb  fcim  anbercn  fagen.  3Jar  jä  fügt 
man  jä  eim  ber  gern  [a^]')  fiift  gebe  Bff  baä  ^eilig  eman- 
geliam  Bnb  uff  etftc  lerer  ber  (ftriftentiett,  er  fe^  ein  luterift, 
ein  ^uttift  Pnb  oeiiert  in  onbec  folic&em  tftctfmantel,  bnS 
im  baä  Hofter  ju  eng  roirt.  Sßnber  fotic^cr  geftalt  ^at 
mon  in  Bi(  orben  onb  Hfeftem  Beröotten  ben  Cutter  jil 
lifen  b?  (lo^er  pein,  e^  ro6II  gn  bann  einer  lifen  äii  0er- 
aäiten,  funberüc^  bic  barffiffer  obferuan^ev,  roctdic  cä  Ber- 
boften  fiahm  im  offnen  Sopitcl.  Die  prebiger  Onb  Sar- 
mcliten,  aui^  ßartfiüfer  önb  anbte  meer. 

H  3)ie  armen  (loftcr  fraroen  finb  noi^  Bil  meer  oer- 
Hnbert  an  ret^tem  ingeterten  geifflicfien  täben.  ^ann  ob 
ne  fdion  gern  loolten  wiffen  teerte  lere,  ift  nieman  bcr  eä 
tnen  fag,  bo  mit  ft)  an  feel  onb  ft|b  arbeitfilig  finb.  9i(fo 
ift  alles  ftofter  toben  meer  ein  I)inbemüi;  an  gifld  Bnb  an 
IlEil  bann  ein  fürbemüfe,  meer  ein  fcftin  bonn  ein  finn. 
S9  bem  adeln  ftonb  ancft  bie  gitten  in  bcnjErlic^cr  forg, 
baS  ft)  nat^  bifem  tarren  folidier  trübfaf  mnffen  äie^en 
ben  ewigen  roagen,  bann  fi)  fönnen  etmeffen,  baö  [(öfter 
lÄben  ju  Bnferen  jtiten  nit  ein  {^riftfit^  ranfen  fct),  funber 
meer  ein  Dorbeceitnng  beS  enbtcöriftä,  baS  nnjeigt  mag 
»erben  in  Bit  ftucfen  fiie  jn  lang.  Snnbcriicb  ^abeti  tf 
crmeffm  bie  bftttel  iniincb,  beren  in  tcütfc^fanb  finb  Ml 
.jjiiij.  taufent,  nnb  man  ^at  es  ober  ftfifngen,  bot  it 
^rot"i  finb  meer  bann  Biet  mol  I)unbert  taufent.  SA 
ob  fc^on  cttti[^  Bnber  inen  meren,  meldte  »mb  ben  itef 
tüoas  nü|Ii(^ä  ttjiten  ober  tl)ün  m6c£|tcn  mit  ^dlfnaiBi^ 


')  Die  Signatur  fehlt  1.  2. 


»6  Bundsgcüuss  IX. 

off  bct  CQn|el  ober  int  btjdit  ftul,  ober  tu  folic^em,  ift  ir' 
bo^  fö  roentg,  baä  Dtibcr  fimffjig,  in  offt  Unber  ^unbert 
(auiti  etitcr  lütrt  bo  ^ii  gefiiicft  funben,  baä  ft)  fetöer  offl 
beflagcn.  IKnb  fo  baS  ciitfeltifl  oold  maint,  btc  mihti^ 
ft^Eit  fein  bo  t)!",  er  fif  baitn  gcfc^irftei;  bonn  ein  iofnt 
pfaff,  (o  £)ot)cn  fie  tiicmaii  bonn  ungcfdiidtct,  toie  iddI  man 
anfflcftt  bcr  münc^  tt|oct)eil  Onb  ffeltjeit  ffiol  Ueirfton.  So 
finb  J9  nit  angmumnteii  Bont  r&ntltf)en  bijfi^off  fütbeitic^i 
i,u.  fingen  Onb  Idfcn  in  bet  ftrc^eit,  bann  fölic^  ötbeii  marcn 
Bot  ^in  gnüg,  lucli^c  geftifft  loaien  üff  fingen  Dnb  läfen  db 
bcn  bhttii,  aiid)  gniig  fifaffen,  aber  bie  bittet  müni^  follen 
prebigen  Onb  b^rf|tö6rm,  mo  bic  Pfarrer  tr  bebÖrfften,  aber 
bar  nad)  loolten  f^  ober  bie  pfocret  fein,  onb  finb  mit  in  inu 
trächtig  gefin  bife  off  bie  ftiinb  mit  groffcin  fc^aben  beS  OoEJä, 
[04*]  So  ift  aucfi  nit  not  gfin,  baä  man  büttel  mfinc^ 
orben  ftiffte  off  fiinbcr  gcifit  für  baä  oolct,  bonn  ob  in 
nit  jü  gehört  aüfi  ber  gefdirifft,  ober  nteer  ben  Pfarrern 
tmb  fcel  forgetn.  Stut^  ift  nit  ju  gebenden,  baä  nit  gmein 
gebdt,  fo  da  c^riften  ju  got  t^imb,  nieer  gfaH  onb  eer  er« 
loerb  it)  got,  bann  foltcfier  fawler  voüa  Hoftet  efcl.  SBnb 
mit.  fie  es  ermeffen,  ift  atliDcg  bt)  ben  Uernüiifftigen  Bnber 
in  ein  in)t)fcl,  ir  bittet  mög  nit  bfton  bq  got.  Db  pe 
f^on  xohütn  prebigen  ctU^  nnbcr  qn  na4  ii  erften  6e» 
ftadung,  fo  bnrff  feiner  on  gtoffe  gefürli^eit  bem  Bold 
))rebigcn  ^eilfanic  etoangelifdie  lere,  al€  man  bann  iegunb 
merdt,  baä  ber  roarhett  niemanb  mcr  toiberftanb  t^t  bona 
bittet  mitnc^,  iaä  iosi)  ben  frummcn  onber  in  leib  ift, 
bot^  muffen  fie  fi^mir^Iii^  fdjnjetgcn  ober  gro^  BcrOotgintfl 
l^ben  Oon  iren  ftieffbrüberen,  fo  ift  alt  ir  bing  meer  ge- 
riet bff  gemin  ber  eren  Bnb  beä  eigen  nng  bann  Off  feien 
^eil,  ®ie  fiabcn  borfi  robüm  ein  grunb  fitzen  ireS  bittelä, 
Bnb  finben,  baä  bcr  frum  man  grancifcii?,  ein  ftifftet  Bar- 
ffiffer  orben§,  ift  ein  anfang  aUesi  bittclS  bcr  6rben,  bo- 
ramb  ^aben  fie  itit  nad)  gebac^t,  mie  boi^  fin  bättd  ein 
anfang  gcljabt  ^ab,  Bnb  finben  alfo  in  ber  batfüffcr  ge- 
tturften  i^roniif  bieder.  Svancifcuä  ift  ein  ongetert  ein- 
fettig  menf[$  gefin,  Onb  loie  lut>I  et  füi  fii^  felbä  ein  fniimn 
ntenfi^  ift  gefin,  ^at  er  bot^  o^t  bing«  Onberftoiiben,  hai 
Oon  Dcrftcnbtgcn  IcÜten  nie  gelopt  ift  njorben.    Er  nam 


Bundsgenoss  IX.  97 

för  ein  reget  5Ü  mad^cn,  bte  finen  jagen,  er  f)ab  c^  t)§ 
Offenbarung  got^,  aber  c§  ift  bo  tüiber,  ba§  er  bte  erft 
regel  öerloren  f)at  önb  tooii  ein  anbere  machen,  njarb  bie 
anber  ber  erften  gar  önglcid^,  at^  man  jcfe  ntcrcft,  fo  man 
f5  baibe  I^fet,  bann  bie  crft  toaxh  balb  bar  nad^  njiber 
funben,  fo  ift  bor  fieilig  geift  nit  toiber  fic^  felb^,  auc^  bo 
er  bie  anbere  mad^t,  famcn  t)t)I  namml^afftiger  münd^  feinet 
orben^  ^cfamen  önb  fagten  im,  fic  toolten  ber  anberen 
reget  nit  gclebcn,  boc^  brad^t  grancifcu§  fein  reget  alfo 
^in  burc^,  ba^  man  fie  no^  l^at,  ünb  bi^  öff  bk  ftunb 
nie  in  feim  orben  meer  5n:)itrad^t  ift  gefin  bann  önber  ben 
borfuffem.  5)ie  reformierten  finb  toiber  önreformiert,  bie 
reformierten  tjnber  einanber  meer  ^meitrdd^tig  bann  l^eiben 
önb  türrfen,  aU  barfüffer  in  gemein  toiber  anber  orben, 
önb  [b]  tt)iber  pfarrer,  pfaffen  önb  b^fd^off,  ttiie  be§  bapft 
brieff  fammer  önb  aller  bt)fd^off  San^I^en  mögen  mit  friegg 
brieffen  bem^fen,  bie  ober  ire  ^and  gemad^t  finb  toorben. 

@g  toa^  and)  anfendEIid^  önber  be§  bapft^  rdten  ein 
groffer  toibermiH  gfi  beftdtigen  bie  reget  grancifci.  5)cr 
heilig  geift  l^et  anfendEIid^  gnüg  getoamt  bie  f)6üpter  d^rift«- 
lieber  fird^en,  l^dtte  man  tobUtn  öolgen  in  abtriben  ber 
bdttet  münd^  fümemen,  bann  fd^ier  alte  b^fd^off  önb  pfarrer 
in  aller  mdtt  fiaben  fid^  bar  miber  geftelt  önb  ö^I  ^ol^e 
fd^ulen,  fo  tang  bife  ba^  ber  bdpftli^  l^off  mardEte  toa^ 
gemin  im  trug  bi§  bdttet  öotdE,  bo  festen  fie  5Ü  ben 
bdtttem  alt  ir  öermogen^  in  bullen,  bannen,  fr^fieiten. 
3)0  gegen  fl^ffen  fid^  bie  bdttter,  ben  bapft  fein  tjnb  ber 
feinen  fümdmen  fo  ^od)  lieben  ba§  e§  got  gtcid^  ift  Sorben, 
ünb  burc^  bie  bdttter  bem  Snbtd^rift  ein  guter  todg  bereit 
ift  ttjorben. 

U  SSnb  tt)ie  toot  ber  frumm  grancifcu^  mdtbung  ge«- 
tl^on  l^at  in  finer  reget  öom  bdttet,  ift  bod^  fein  meinung 
gefin,  ba^  feine  brüber  fotten  fid^  fürbertid^  mit  feiner  2) 
|anb  arbeit  neren  önb  für  ire  ixm  arbeit  nid^t  nemen 
bann  btoffe  t^b^  narung  on  gett  önb  golb,  ob  man  aber  '^) 
inen  ömb  ire  fleiffige  l^anbarbeit  nit  gebe  gcbürtid^en  ton, 
bar  nad^  möd^ten  fie  fid^  feren  aufe  guter  juöerfid^t  auff 


*)  öem6gen  1.2.  —  «)  finer  1.  2.  —  »)  arber  1.  2. 

Bberlin,  Amgew.  Sehr.  I.  7 


r 


98  Bimdsgenosa  IX. 

ein  ti(of(eii  bättct.  SHfo  iat  ijrancijcuö  fein  iiicmuiis  be 
rcgel  «tfidrt  in  (innu  Icgftcn  teftonieitt,  baö  boc^  bic  bau 
fuffer  gtoft  I)nltcn  bitb  ftfiiev  btr  tcgcl  glic^.  @ä  ift  aut 
aflniÄg  tüiber  gcfin  gronrijco,  baä  fiitc  öriibcr  grö^  So» 
iient  baiiiten,  er  lieg  iren  Oil  jctbräc^cn,  oudi  rooft  et  btt# 
übiT  füitff  ober  Jidiä  itit  in  eim  ftöftcriin  wontenbt.  (St 
tiat  oudf  fein  fo^  atein  Dff  grob  arm  fcfticcftt  bngelert  leK 
gefegt,  onb  bcrcn  nit  btl  folt  fein,  bic  etnfdltigti^  monta^ 
bie  leüt  jü  erbetfett  Dnb  frummteit,  lein  gelcrt  man  i)dt 
ie  in6gen  bi)  irem  fiürifc^cn  (dben  ein  fürgang  (lobcn,  et 
fngt  auäf  in  ber  reget  »nb  in  feim  teftament  Don  (in« 
brüber  BntBiffcntieit.  Ob  ftfion  ettlic^  gelert  teüt  bt)  itt 
finb  gefin,  ift  in  itidit  bcftcr  bafe  gefin,  fi^e  ber  barfuffa 
^iftorien  an,  bie  man  jeg  gcbntcEf  t)at  onb  ir  frql)eit  bä(^ 
JJonn  got  ^ot  e§  loffen  barumb  trutfen,  bag  man  irc  oben* 
t&ür')  erfcnn.  grancifcug  ^of  aucft  inen  öerbottcn,  ^t 
foftcn  [ein  [tj  ''j^J  buH  omb  ztmaS  fa^  ermerben  Uom  6apf^ 
funbcr  f\ä)  aWroeg  gebultigliif]  onb  jitDcrfii^tlii^  got  be» 
fölfien,  jebEmian  önberiDorffen  fein,  tum  icberman  lt)bem_ 
ongtürf,  boS  ift  fein  tetft  feftament  gfin,  aud^  fein  regelt 

Stber  bie  gra»  fut  nott  lob  onb  eer  fiaben,  Rjolt  Dot 
bnb  fnul  fein  Onb  nic^t  batnmb  t^un  ober  ft)ben,  moc^toi' 
folidjä  nit  bofe  ^in  burifi  bringen,  bonn  mit  bäpfttii^eitt 
enb{^rifHic^em  bonbcr  ber  bullen,  bo  mit  fie  ^ttjungen  mär 
bo(i)ten  jcberman  wie  fij  motten  roibet  ire  reget  Onb  gebot. 

Sionn  fie  tinben  oHwegen  bie  icgcf  gloficrt  toic  f^, 
lüotten,  bamai^  tieffen  fie  fotic^  gtofcn  approbieren  Do» 
bttpft,  at§  ob  fie  befter  beffer  weren,  bnb  loo  ein  ftummer 
gewiß^afftiger  ünber  inen  ift  gefin,  ^aben  fie  gn  BerDoIflt 
bife  bffg  ^öi^ft,  fo  tang  bifi  fie  in  gcf[|liicigt  ^aben  n^ 
Ongfiid  Onb  Iljben,  lt)fe  ein  6ü(^  Oon  barfiiffem  genant 
§umbettn§  oon  Saftlcn,  Wlfo  faft  ift  gto'trifcu^  gungeife 
Off  tinnbarbeit  bmb  fpt)6  Onb  trancf,  boö  er  mott,  romnn; 
einer  au^  feinen  brüberen  fein  ^anbfniiirif  funbe,  fott  «■ 
einä  temen,  bo  mit  er  arbeitet  bmb  norung,  Onb  Boiti 
megcn  gütä  ejempet  bor  bcn  teilten,  fo  es  bbet  ftimbe  bo^ 
fo  B^t  iunger  gefnnbcr  ftnrrfet  teüt  attein  bff  bem  bdttw 
legen  mit  fi^abcn  anber  t)auf[  ormet  teiut.    SJonn   fehti 

')  =  aSent^eiir.  —  ")  f  tctn  1. 2. 


BundBgenoss  IX.  Vi 

mcinung  toa§,  eä  folten  fme  tirüber  arbcitiam  (riit  fem,  r- 
flcbai^t  nit  uff  gficrt  Icüt,  barumt  Ocrbol  et,  eä  (oli  (tiiwt 
bic  gefc^t^fft  crj't  im  orben  leren,  abn  ein  ^nbtniäut  foft 
et  üot^in  leren,  toann  et  feinfe  loüfte. 

©id&fiu,  baS  ber  anfong  ber  6rbcn  ift  ntl  fyrn&fi  tß 
ben  bÄttet,  fnnber  Dff  ^anbarbeit,  onb  Wo  man  inen  nii 
iDoIt  »mb  irc  arbeit  bloffe  noturfft')  geben,  fDlini  jit  nii 
Omb  ben  Ion  friegen,  ober  meet  mit  gebuit  umt  h\\r.  mw, 
bife  |ic  niect  Ion  tetbienen  möctifen. 

9[ber  je^t  finb  bie  münc^  fo  fovl,  )kk  y  r-  ji.ffto' 
atbett  im  ttofter  nit  roöUen  tliiin  bann  mit  unmOfA  mm 
nenben  fftr,  fie  fingen  im  d^or,  bag  in  nit  fgiMit^  H 

@ic  fagen  fie  fitebigen,  banimb  effen  W.  *»  ii^t»!! 
ja  ünbcr  .je.  (rccbigt  loum  einet,  tinb  tpubei  .41;  .^m»,,^, 
ift  faum  einer  ^alb  boju  geft^idt,  ote  je^  M  «■  '««i 
bnb   raere  raeger,   e3   icete   lein   bättel  mtaii  «  .««tKt 
(ummcn, 

[bij]  3)0  nun  fant  groncifcuS  fein  Bnftr.  «4m^  r»* 
i^Dminicul  nud)  ^inna(^  mit  feim  fömenmt,  H  Hfrr  ■« iddi 
malbbrJÜber  fa^en  fo(i<i^  glüd  im  bittet,  wrtNp  -w  >«<i 
ein  bättel  anfa^en  Dnb  nem)>ten  fic^-  ^tetaüm  -tm  4>ii 
SÜuguftin.  ^antac^  fiengen  bie  carmelilen  Um^-m  V^ 
fdiier  bie  roilt  Dot  bittlct  ift. 

(SoUii^S  etmeffen  frumm  erber  leüt  XHkr.  j«  ^i»>' 
örben,  baS  fie  alfo  baä  allmüfen  effen  t«  ^Kp^  -,)i^ 
mirbtgä  bar  Dmb  t^nb  noi^  Dot  ben  ottbcv^ip  «i*v* 
Dnb  fötditen  fünb  bo  bq,  baS  fie  fo  miiifrtiiBi  „u  V<i4»-i 
fönen  iren  blutigen  fc^raeig  oh  effen  bnb  H'mjm  ,3t-" 
reetbcn.  Sarjfl  groffe  bübat^  fiir  gobl  (' 
mün^  f(^in. 

®ie   prebiget   flogen   groffen 
i^riften^eit,  bic  burt^  iren  orben  | 
jitfomen  galten  jü  trmfen  tnb  ioiit| 
bet  malt,  wie  fie  gelten  ^aben  iSfato 
Don  ^rag,  i^o^anni  »on  SIBefatia,  <3^^^^^^C^.'.- 
tino  tut^et,  3ot)annt  ®etfon,  ■Sro^^^^^^B'  5.1:1: 
100  einet  onbet  inen  ift  foöic^en»jf^^^^^^^ 

')  notufftl.  —  ')  I(ütl.2 


100  BimdsgenosB  IS. 

miig  er  auc^  ^r  biirifi.  ^a  (ic  finb  iaait  bem  tapp  b 
feiti'c  Ifibtä  ju  t^uii,  wo  (ie  etiua^  in  OngcfcIIig  onberfÜ 
luoltfii,  aU  \>\)i  (TDnicö  Qiijeigeii,  bo  mit  fie  Derberen  t 
fäglic^  gilt,  boö  (ie  ouift  nbiteiiicit  iren  nniicit  flofterfroiw 

■Eil!  bnrfüffer  muffen  täglii^  grofe  joniev  ntartm  feiiVi 
bo  Don  ji^  etlid)  gfit^argig  unber  inen  f6r(^ten  nit  at: 
Drfat^,  bann  ftc  ircr  rege!  groffen  gcntatt  t^önb,  mü  tut»; 
mäffigcm  bitten,  mit  faml^eit  cnb  mit  reib  onb  I^q^  dbS; 
friuel  IjQiiblung  Dnbcr  inen  fclbl,  bnä  in  .jl.  jaren  fei* 
ober  luenig  nü|  Icut  bnbet  in  mögen  ein  fütgang  ^aiKB^ 
Solii^^  ^at  mit  gcfagt  ein  alter  erfomer  man  barfufTosS 
övbenS,  bcr  geiüaftig  tinbet  incu  ift  gefin.  iönbcr  alTof 
ftanben  ift  gruffere  orbnung')  bann  onbcr  inen,  jre  le^ 
brüber  ober  conncrfen,  bic  (^  onnemen  an  (tat  bet  fne^ 
bie  ^6rfc^en  geiüaltigni^  Dnber  ^n,  boä  oucft  (iricflcr,  Qeiai 
teüt  in  muffen  in  aßen  bingen  onberniDtffen  ^)  fein  mit 
ftiot  bnb  mittgbcn  ber  roilt  Icüt,  alS  icfi  offt  gefe^  fyit 
mann  fie  in  mein  bufl  onb  ^off  finb  Inmmen,  ißil  luftger 
wer  ein  tüfel  (em  eim  ju  ^u^  bnnn  bije  bdttriet. 

[tij"]  U  Die  Eatincliten  fagcn,  itc  erfte  ftifftung  ft' 
nit  gefin  bff  ben  bittet,  onb  ire  Corforen  tföben  ire  cito 
ftifftnng  Bertoffen,  bie  gnt  Wai,  Bnb  ben  forgtic^  6itl«| 
angennnimen,  \o  boiij  fein  reget  tinber  inen  fq,  Dnb  ni(6t 
Derbotten  bq  inen  ft)  bann  red)t  tfjun,  fein  gid  ^r§  barflf 
fi(^  Cnber  in  tnffen  merden.  3)ie  9(ugwftiner  (tagen  ed&t 
folid)^,  boc^  ^att  ic^  nit  fo  öbet  uon  ben  Stuguftineren  aÖ 
oon  ben  anbern,  fie  f)aben  fii^  nie  faft  bethtr  gebroi^en  iir 
tioffort  »nb  in  ^and,  boi$  fort^ten  fie  fi^  au(^  Obel  B 
bem  fotgtii^cn  bättel. 

fl  Sic  Itofter  frowen  ott,  fnnberlictj  bic  Bnber  ba 
bitte!  münf^cn  finb.  Ragen  grofi  befdjiDcrb,  fie  finb  raee 
bann  Bbel  Octfotgt  mit  beicfitDitter  Bnb  prebiger,  bie  oiid 
fartijftt)  finb  bnb  einet  I)oIb,  ber  onbetn  finb,  auc^  1M 
fein  iptiffin  ober  priorinn  Dor  inen  friblic^  ^au|i^alt(%' 
bann  fie  inen  atwcgen  bartfl  macfeen  Dnbcr  bem  Souen^': 
raigcn  einen  toit  mibcr  bic  iptiffin,  Dnb  ^mdtn  in  an  fi^i 
5)ie  miind)  wödcn  ben  armen  nnnnen  nit  gftnncn,  baä  ^ 

')  üncrbnung  1,  2.  —  ')  Bub'  |  bev»orffen  1. 


BiindsgonosB  IX,  101 

itE  fromm  batter  »itb  mutcr  Onb  gcft^luiflerig  mögen  ffi^en, 
Bnb  fagcit  bie  nuiiitcit,  e^  bcbiind  [t),  bic  ntün^  lucIlEn 
adcin  lieb  gefiafit  fein  Don  inen.  Sonn  fo  ire  Sßtoumcial 
ijum  ior  ein  mof  ober  .iüj.  mit  onberen  münden  in  ein 
fraroentfofter  gonb,  fo  Inffen  fte  Dot  fiftcten  Dnb  äioogen 
unb  fi^Iogen  ire  htttcn  in  bie  fitt,  funberlit^  auij  borfuffer 
obferuon^er  önb  lircbificr  müncft,  io  mit  fie  iren  gefponfen 
gfofien,  aber  bie  nunnen  fogen,  müften  fie  inen  nit  günftig 
fein,  fie  fi^en^  nit  an.  3)iE  mfmt^  frAffcn  gebrotenä  önb 
gefottenä  Bnb  fauffcn  hen  bcften  mein,  onb  muffen  inen  bic 
nunnen  foIicE)ä  focEien  onb  börffcn  boc^  nümmcr  ftaifcf)  effen. 
©ie  äroingen  bie  nunnen  ba^  fcfiicr  nile  tag  beiditcn  muffen, 
bo  mit  bie  mmii)  ir  finbft^Qfft  ober  ^olbtfrfinfft  unber 
fpliicm  fcfiein  D|iriii)tcn. 

H  Sic  mün^  fragen  off  oCle  ort,  wie  fie  ein  finb  bff- 
Iriben  qn  ein  tloftcr,  bamod)  (äffen  fie  bie  nrmen  ttub 
lonften  Bnb  fcfiiütmmcn  on  olle  t)i(ff,  baä  fie  motb  niftcftten 
fdirten.  Sorjä  nit  alletn  ingcfc^Ioffen  flofter  froluen  Cnber 
irem  rcgiment,  funber  aut^  ire  fceginen  groffc  (tag,  bo  Bon 
jtit  %&  fugen  ift,  Bier  fie  fjoben.  ^  roill  jc^  nit  melben 
ber  Sart^fifer  flog,  ber  Senebictincr,  S8cmt)arber  Bnb  bcr 
gli(^en  beren  Bnfüg-  fbiij]  lieft  fSben  fcfiveigt  in  oKc  rnält. 

fl  Soli^ä  angefeften.  Heben  friinb.  Heben  frummen 
teütfc^cn,  &in  i<i)  er6ettcn  roorben  Bon  Bt)l  erberen  frummen 
Hofter  leiiten,  eüct)  foHt^en  iren  brong  Bnb  qnal  anäaigen, 
faicn  Dmb  f|t)Iff  jä  bitten.  Sie  ßortbüfer,  Sencbictiner, 
SBem^tirber,  Ißremonftrotenfer,  Slcgulicrer,  SBilftelmiten  finb 
niefit  nug  Bff  erben  bann  ollein  onn  fcüt  ju  fcfiaben  tnb 
fc^inben,  boÄ  nmg  man  inen  Bon  megen  ir  ricfttämb  nit 
roiberftaiib  t^ün,  fo  finb  ber  bittclmünä  fo  D^f,  baS  aiii^ 
jtt  beforgen  ift,  man  m6g  fq  nit  afitbim.  Snrum6  buntft 
bic  frommen  miinc^  gut  fein  nac^  got,  baä  fie  luöllen  ire 
fatten  öon  in  tftün,  onb  luötlcn  fii^  fc^amen  irer  fniolticit, 
fürftin  lofillcn  fie  fid)  neren  aintmeberä  mit  prieftertti^cn 
Berctcn,  al^  prebigcn,  pfarrer  fein,  ober  bcr  pfnrrer  mit- 
Ziffer,  roolten  nitfit  bnrBon  begeren  bann  allein  bfoffe  not, 
tüel^c  aber  folicftä  nit  lonnen,  bic  loftlten  arbeiten,  biencn 
önb  loie  fq  mögen  vaä)  got  ir  naning  gewinnen.  Sic 
^offcn  in  got,  er  loerb  fie  lool  enteren,  fq  iD&Ken  lein 


lf'2  BiuidsgencisB  rX. 

fuitber  luft  unb  rid)läiii  fii(^cn.  Soiiu  iicret  fic  got  gn' 
icem  föiibtgcn  ffoftcr  bitte!,  bor  mibcr  got  öitb  ir  cegd 
(a^utig  ift,  er  loirt  fic  oiid)  ncren,  ob  fie  fic^  fo(i^  ofi- 
t^finb  onb  ftc^  ergeben  in  gittliift  uerfd^ung  oiib  in  gincin 
gebot  her  arbeit  Dnb  Iljbä  naruttg.  ©oli^ä  ift  inen  nit 
Jünb,  06  (^  bic  hitten  a6t£)uiib,  ob  fie  oucb  ectu^bcr  nemen, 
njcl^e  jn  iung  finb  gcfin,  bo  fie  gelobt  ber  tüf(^eit  get^oii 
^abcn,  ja  got  luil  eä  onn  in  btiben  onb  t^ünb  got  ein 
bienft  boinit. 

H  !Bie  Runncn  bcgercn,  bnS  nmii  böcft  inen  treu  be« 
fc&liiß  offne  ein  menig,  bnnn  ögf  inüffen  erfteiben  ober  äff« 
lufig  traiicf  fin  in  irem  raifEn,  fo  in  abgef<^ta9en  finb 
babEnfnrt  Onb  onberc  ergng,  fo  boc^  fein  fraroen  Hoftcr 
of;  ircr  rechten  crftcn  reget  foH  bcfc^IofTcn  fein,  ber  teiifrf 
l)at  baä  exbadft  buri^  mfitrainig  mitncfi,  funberlic^  fo  fie 
nit  föffcn  flnifi^  effeii,  boö  inen  boc^  got  erfonbt  t)at,  au4 
fo  fie  föKcn  fo  ein  ferneren  iliot  ifaben  mb  fc^ioerer  bann 
bic  müncE)  felbS,  nnb  haS  fie  olfo  nit  loibcr  ir  reget  6e- 
f^loert  werben  mit  ftntutcn  ber  müncß  Onb  bnS  fie  mögen 
fr^  beit^tcii  wem  jetlicEiE  barff  nertruroen.  SRiife  man  bodi 
alfu  Iqbcn  boS  Ott  fci&anb  bnb  fc&aben  b^  in  gefc^idit,  bcm 
got  finb  ifi,  06  man  fi^on  Dff  bifcn  [biij"]  mag  üu^  be- 
folgt Dnför,  ift  bot^  nit  fo  bngüttii^  atg  baS  borig.  33a- 
rumb  lieben  fntmmcn  teiitfc^en  bieten  enier  ^anb  foCic^en 
gutfiärgigen  floftertcüten,  ob  ettliii)e  in  folic^cr  ineinung 
roetben  au%  bcm  orbcn  ttätten'),  oerargcn  eä  inen  nit, 
Ratten  ft)  nit  niinber  frumm  ober  erber,  bann  f^  nit  roibet 
erticrfeit  tl)ttnb,  nit  loibcr  boä  gcfeft  gats,  nit  luibct  ire 
reget,  bann  fein  reget  ^at  Ocmictnt,  baä  ein  fMii^  ungöttie^ 
loifen  fott  in  flöftem  mecben. 

gr  ffitten  miffen,  toelc^eä  eim  folic^En  ttoftermenfcfien 
baroon  bitff,  et  ^ot  nie  obtofi  bann  ob  er  gen  3fom  obee 
gen  fönt  jaeob  giengc^).  SBiir  eini  foticften  Softer  mcnf(I)en 
bar  Bon  ^itff,  ber  erlöfet  fein  fcct  ans  fünbigent  loben,  nit 
ininbcr  bann  ber  ein  gemeine  mä^en  jü  ber  ee  nimpt  Dm6 
gotä  tuitlen.    ß^tiftuä  roirt  cüd)  tonen,  fo  ir  l)elffeii  tm 


Bundsgenoss  IX.  103 

btfe  d^riftlid^en  feien  iütber  gewinnen.  D  lieben  frünb, 
iüüften  ir  tok  türdift  regtment  in  flofteren  ift,  iüie  ein 
enbtd^riftlid^  iüefen,  tvk  ein  gro§  fdgfeiür  ben  frummen 
menfd^en,  e^  n)urb  eüd§  erbarmen, .  jr  feel  tanxd  f^  öbler 
bann  ber  I^b,  fie  ad^ten  be§  j^tlid^en  nit  t)^I,  aber  ba^  f^ 
mit  irem  önglüdE  föllen  aucS)  got§  finb  fin,  ba^  ift  inen 
öntrdglid^.  9tun  erfennen  f^,^  ba^  f^  in  bifem  falfd^en 
flofterfdfiein  nit  mögen  fdlig  n)erben,  funberlid^  bie  bdttel«* 
münd§,  bann  f^  mögen  b^  irem  gefunben  iungen  Idben  mit 
got  ben  bdttel  nit  effen,  oud^  ift  ir  arbeit  ber  fiben  tagjeit 
nit  gnügfam  ben  bdttet  jü  öerbienen.  @o  barff  ir  feiner 
götlidf)  eiüangelifd^  lere  ))rebigen,  fot  bann  einer  teüfftifd^ 
enbt($riftlid§  bing  ))rebigen,  fo  öerbampt  er  eiüer  feien. 

S)arumb  o  ir  barml^dr^igen  teütfd^en  erbarmen  eüd^ 
ober  folid^g  önb  befd^irmen  fie,  fo  f^  ju  eüd§  ftiel^en.  9?it 
gebenden,  ja  fie  foIIen  ir  gelübt  l^atten,  D  got  e§  finb  bofe 
fd^dblid^e  gelübt,  bie  got  öerbotten  l^at  ju  l^alten  in  ber 
gefd^rifft  öff  fold^e  ioeif.  Sie  l^aben  iool  ein  guten  fd^in, 
aber  ö^I  fc^aben  fum^Jt  bar  öon.*)  ®§  ift  jü  beforgen,  ba§ 
ber  gro§  jorn  gotte^  offt  lummen  ift  ober  bie  njdit  öon 
njegen  ber  mün^  lid^tfertigen  ftanb  t)nb  njdfen.  SBann  bu 
eim  fotid^en  münd§  t)mb  go^  toidtn  bar  t)on  l^ilffft,  fo 
t^ft  bu  mee,  bann  ob  bu  ein  ttvi^  iarjeit  ftiffteft,  ein 
en)ig  liedfit,  ein  en)ige  ma%  ja  ein  nelo  ftofter. 

[b4]  ^x  frummen  d^riften  taffen  eüd^  erbarmen  folid^ 
önmenf(|ti^  I^ben  ber  flofterleüt,  ift  ein  menfd^Iid^  l^dr^ 
in  eüd^,  fo  laffen  eüd^  erbarmen  folid^  önd^riftlid^  ioefen, 
ift  ein  d^riftenlid^  blüt  in  eüd^.  Saffen  eüd^  erbarmen  fo*» 
tid^  önmanlidfie  gefendEnü^,  ift  ein  tütfd^e  aber  ber  fr^l^eit 
in  eüd^.  ©inb  fie  bod^  ttvzx  ftaifd^  önb  blut,  eioer  lanbtg«» 
leüt,  ttütx  mit  dfiriften,  laffen  fie  eüd^  erbarmen,  ba§  f^  nit 
feel  t)nb  t^b  fo  öbel  öerberben. 

D  ir  erberen  öogt,  fd^ult!§ei§,  rdt  önb  gerid^t  ber 
borffer,  ftett  önb  ber  tanb,  erfud^en  alle  jar  ^mt)  mal  in 
emxtm  gebiet  bie  flofter,  bann  fie  önmdnfd^Iidd  fdrdem  ire 
gefangen,  ertofen  bie  gefangnen,  bann  ifein  türd  l^orter 
binbet  bann  bie  münd^,  fo  f^   gefangen   l^aben   ire  mit 

0  öan  1.  2. 


100  n     ■  t  IT 

«4  CT  «Mf  ^  kn<^  ^  Im  jnk  kntt  boi  S^  n 
taia  täM  ji  t^x,  «»  pc  clMii  n  Mgrftllis  hnbofdi 
MEtm,  ttt  n^l  bnric«  «qnsai,  Iw  «rit  fir  vtryaa  u 
f&|B<|  fM,  boi  i»  oi^  obtäta  im  axmni  ns^nfroDtcr 

nfu^,  tttn  fi(  ircT  ngtl  groffdi  gtnnlt  t&nnb,  mit  Dn« 
nlffigaii  biblai,  mit  fairl^  mtb  tnü  nrtb  xmi  Itai  \nA 
friüd  ^btimg  mba  inen  }tibs,  bai  in  .pI.  jarcii  böi  • 
Obfc  tPfnig  itn|  Icüt  Imbfr  in  nwgnt  rht  füigang  ^boi. 
Soli<^  &ttt  mir  gefagl  ein  alier  erfamer  man  borfufTecS 
orbni^,  bcr  getmltig  mihcr  inen  ift  grfin.  Snbcr  üfle«  ■ 
(länbrn  ijt  größere  orbnnng '  i  bann  tonber  inen,  jre  le^ 
trüber  ober  e»niicrfen,  bie  ji)  onnemcn  an  ftat  ber  fnet^^> 
bie  ^örfdKn  gemaltiglif^  trnber  ^it,  baä  audi  priefter,  gtlat  • 
lefit  in  muffen  in  alten  btngen  mtbermortfen^)  fein  mit: 
fpDt  Dnb  mitlQbcn  ber  roölt  leüt,  ols  id)  offt  gefe^  fyii' 
wann  fie  in  mein  ^ufi  bnb  f|off  finb  tiimmcn.  ^tl  wäg,ec 
mtr  ein  tfifel  lern  etm  jii  bug  bann  bifc  bätteler. 

[bij'']  f  5>ie  Earmeliten  fagcn,  ire  erftc  ftiffüing  f^ 
nit  gefin  bff  ben  bättcl,  Ditb  ire  borfaren  tiaben  hre  erfie 
fliffhing  uctlaf(cn,  bie  gilt  luns,  unb  ben  forglic^  bdttef 
angenummen,  fo  bod)  tcin  regel  ünbcr  inen  %  Dnb  nit^t 
Derbotten  bt)  inen  {Q  bann  rec^t  t^un,  fein  gut  ^rg  barff 
fiij  Onber  in  loficn  incrtfETi,  3)te  Stuguftincr  flogen  eben 
folidjö,  boc^  Ijolt  \d)  nit  fo  obel  Bon  ben  ?[ugufHncren  ot8 
öon  ben  aiibent,  fie  i)abm  fic^  nie  faft  ^erfür  gebrochen  in 
Öoffort  Dnb  in  jonct,  boitf  förc^tcn  fie  fi^  and)  öbel  b^ 
bcm  forgtic^cn  bittei. 

n  Slie  Itoftcr  frairen  alT,  funberliii  bie  Bnbcr  ben 
bflilel  mtindjen  finb,  flagen  grofe  befiftroerb,  fie  finb  meer 
bann  Bbe(  berforgt  mit  beict|ti)iittcr  onb  pccbiger,  bie  ouc^ 
(inrttjfi^  finb  unb  einer  ^olb,  ber  anbctn  finb,  aut^  fon 
fein  Äptiffiit  ober  t"-"*'''''""  ^°^  ""^"  friblic^  ^aufe^alten, 
bnnn  fie  inen  aliticflcn  i)ort^  macftcn  Bnber  bem  Souent, 
rni^en  einen  tail  ipiber  bie  ifftiffin,  onb  Menden  in  an  fii^,  i 
a5ie  mllnt^  lufiHen  ben  nrnien  nunnen  nit  günnen,  baä  f^  . 

■)  Bnotfcmma  1. 2.  —  "  ""'''  l  beriDoeffen  1. 


BundsgenoBB  IX,  101 

irc  ftoium  Hattet  Onb  mutcr  tinb  ßcfiimifterifl  mögen  fi^cn, 
tnb  fogmi  bic  nunncn,  f§  bebimtf  fq,  bir  münd)  nicllcn 
alinn  lieb  gefaßt  fein  Don  inen.  Sann  \o  ire  ^rouinctal 
jum  iat  ein  mol  ob«  .iiii.  mit  anbcccn  miinc^m  in  ein 
frotuentlofter  gonb,  [o  Inffen  fie  not  feieren  bnb  üiuagen 
Dnb  fcfilogen  ire  Euttcn  in  bic  filt,  funbetli^  aucfi  barfuffcr 
obfcntonget  mib  jircbigct  münd),  bo  mit  fie  iren  geftJDnjen 
gfaffen,  nbec  bic  nunnen  fngcn,  müften  fie  inen  nit  günftig 
fein,  fie  fä^enS  nit  an.  Hit  ntfin^  friffen  geßrotenä  Biib 
gefottenl  imb  fnuffen  bcn  beften  mein,  önb  inüffen  iTicii  bie 
nunnen  folic^ä  toü^m  Bnb  borffen  boi^  nümmcr  ^oifcf)  effeii. 
©ie  jmiTigen  bie  nunnen  bo^  fc^ict  oÜe  tag  6eid)ten  muffen, 
bo  mit  bic  münc^  u  finbfcfeafft  ober  ^olbtftfiQfft  ünber 
f Dilzem  fijcin  l3|rii^tciL 

H  ®ie  münd)  fragen  Dff  alte  ort,  Inie  fie  ein  ünb  Bff- 
Irifien  ^n  ein  Hofter,  barnodi  faffcn  fie  bie  armen  tiiib 
motten  Unb  fcfiroimmen  on  ntlc  ßilff,  baä  fie  morb  möchten 
fd)rieii.  3)aräu  nit  allein  ingefdiloffen  Itoffer  fraroen  Dnber 
irem  regiment,  funber  anäj  irc  bcginen  gtoffc  (lag,  bo  Oon 
nit  ju  fflgcn  ift,  Ober  fie  ^aben.  ^c^  iniH  }t^  nit  melben 
bet  ßartßiifcr  flag,  ber  Senebictiner,  ä8ernf)arber  Bnb  ber 
gli^en  beten  Onfüg-  [biijj  lidi  tÄben  f^reigt  in  aüe  loilt. 

1i  ©olii^?  ongcfc^cn,  lieben  ftiinb,  lieben  frumnien 
tciitfc^cn,  bin  iä)  etbetten  raoiben  Bon  ti)I  erbeten  fnimmcn 
Iloftet  leüten,  eni^  folii^en  iren  btang  ünb  gual  anjaigen, 
inen  Bmb  I)iilff  p°t  bitten,  5?ie  Eattftüfer,  Sencbictiner, 
Sem^arber,  SJremonftiatenfet,  Sftcgulierer,  SBitöt^^'"***"  ii"^ 
nid)t  nn^  Bff  erben  bann  aUein  arm  leüt  äS  fd)abcn  unb 
frfiinben,  boii  mag  man  inen  Bon  wegen  it  ri^fumb  nit 
»iberftaub  t^än,  fo  finb  ber  bättctmüncft  fo  8l|t,  baä  auc^ 
ju  befotgen  ift,  man  mög  ffl  nit  abtbün.  35antmb  bundt 
bie  ftommen  mnnc^  gut  fein  nai^  got,  bnä  fie  möHcn  ire 
fiitten  üon  in  ttiän,  Bnb  mBllen  ficfi  fd^omen  irer  famltieit, 
für^in  iDÖIlen  fie  fit!^  neren  aintmeberö  mit  prieftcrlii^en 
loerrfen,  alö  prebigcn,  Pfarrer  fein,  ober  bet  pfattct  mit- 
^Alffet,  loolten  nitfit  barbon  bcgcten  bann  aKcin  btoffe  not, 
tDetd)e  aber  folit^ö  nit  fönnen,  bic  wöHen  arbeiten,  bienen 
tmb  Wie  (g  mögen  nodi  got  ir  narwng  geroinnen.  Sie 
^offen  in  got,  er  ircrb  fie  vool  emeren,  fg  »öflen  fein 


108  Bundsgenoss  X. 


[2t j^]  (^©1^  jdl^enber  bunbtggnoß  toiU  t&d)  aHcn  je  g&t 
jj  für|altctt  ba^  eritd§  regiment  ju  tpolfaria  boS 
atfo  lutet.  SBir  ]^ou))tIeüt  önb  ringif  mdtittcr 
bc§  lanbtg  tüolfaria  tl^unb  lunb  aller  tncttgKd6,  fo  biS 
öttfer  ftatut,  fa^ung  önb  orbnung  ttfcn  ober  l^ircn  Idfen 
tüerben,  bag  b^fe  ftüdt  alle  üon  önß  öerorbnet  finb  toorben 
aufe  tüotbebad^tem  gemüt  ju  nu^  Jjnfemt  lanb,  ftot,  birffer, 
fidäen,  ju  ben  tütr  eud^  alle  öerBtnben  b^  ftraff  beß  fd^tnad^ 
toortg  etne§  öngeorbtteten  i)  öngofefanten  bürgert. 

©0  önfe*)  baS  gefa^  önb  bemunfft  Icrct,  man  fott 
einen  tvaxtn  got  fürberlid^  eren,  in  ^n  alle  §äöerftd^t  erft* 
lid^  fefeen,  njoHen  iüir  l^abcn  ))faffen,  bie  ün^  öermoncnjä 
got^  bicnft  nad^  ö^tüeifung  finer  gebot.  Sarumb  anä)  jet* 
lid^e  ^jfarr  foH  ^totn  ))faffen  l^aben,  ein  5ßfarrcr  önb  ein 
Ka^jlon,  bie  glid^e  prebenb  foHen  l^aben,  bod^  ber  (^apUn 
foH  bem  pfarrer  nad^  geben.  8lHe  fontag  foH  ber  pfarrcr 
ein  enjangelifd^e  leer  tl^un  öon  nantl^afftigen  ftüdcn  tmferiS 
gfafe  önber  ber  md§.  SSnber  ber  SSefper,  foH  ber  ^aptm 
ein  lurfee  öcrmanung  tl^un  ben  finben,  \i)  §S  leren  d^riften- 
üd^  ju^t. 

SSon  ben  fj^rtagen. 

SBir  toollen  aHein  l^aben  nadfigcnb  ftjrtag.  OTe  @on* 
tag,  K^rifttag  önb  brt)  nad^gonb  f^rtag.  ®eg  netoen  jiar3 
tag.  S)er  I)c^Iigen  br^  füng  tag.  3)en  grnnen  bomftag. 
Sarfrl}tag.  Dfter  abent.  3)en  Dftcr  tag.  S)ie  SSffart. 
3)en  ^fingft  tag,  önferS  |)ergot§  tag.  S?nfer  fraioen  öer- 
fünbung.  2ln  önfer  fran)en  l^^mmelfart  tag.  Sin  önfcr 
fratren  Sied^tnid^.  ©ant  ^eter  önb  $aulu§  tag,  bie  in 
©uropa  funbcrlid^  ge^jrebiget  l^aben.  ©ant  3o|an^  befe 
toüffer^  tag,  ber  fo  rebti^  t)mb  ber  loarl^eit  n)iHen  ge* 
fodfiten  1)at  Sltter  ©ngel  tag  öff  3Ridf)aeIi§.  Siaer  ^e^- 
iigcn  tag. 

J^ctlid^e  fird^  foll  galten  ein  fdft  Don  irem  5)Jfarr 
paixow.    ©ant  9lgnc^.    ©ant  Kccitia.    ©ant  Slnaftafia  2C. 

Sllle  anbere  gtjrtag  legen  loir  ab,  atö  önnüfee  fd^db* 


0  öngwrbnatem  —  *)  ijub. 


Bandsgenoss  X.  109 

tidfie  bing,   bann   got  t)^I   erjümet   toixi   önber  folid&em 
guten  fd^ein. 

H  SSon  ben  fjaft  tagen. 

S)r^  tag  öor  Öfteren  foH  ieberman  Saften,  tvtx^ 
öermag. 

[2ttj]  9111er  anbem  f^rtag  abent  fol  man  faften,  on 
ber  fontag  aBent. 

3)ie  Cuabragefima  t)or  oftem  fott  im  faften  önb 
gfangen  gel^alten  iüerben,  tüie  man  je^  ben  abuent  l^altet, 
tüdr  n)6II  ber  fafte,  niemanbt  ift  ju  jtDingen. 

^ain  B^d^töatter  foH  eim  faften  je  Bu§  geben.  2llle 
fafttag  foll  man  alfo  l^alten,  nit  meer  bann  ^tott)  mot  foH 
man  im  tag  eff en,  attfo  ba§  man  morgend  d^  ömb  .  y.  \)x, 
önb  jü  na^t  t)mb  .  ö.  ör. 

9lHe  fpt)§  finb  erloubt  am  faft  tag  on  ftaifd^,  f^fd^ 
önb  ö^tdnbtger  tretn. 

S3^  l^ol^er  petn  foll  man  fein  faft  tag  meer  t)ff  fefeen, 
önb  alle  anbere  faft  tag  ab  tpn. 

H  SBie  man  bie  f^rtag  fotl  l^alten. 

S3^  önfer  öngnab,  foII  jeberman  Dnb  befunbertid^  ge«« 
ftanben  leüt  all  f^rtag  morgen  jn  bie  !ird§  fommen,  fo 
man  md§  fott  l^atten. 

3n  ber  fird^en  fol  man  nit  orglen  nod^  Pfeiffen  nod^ 
^n  figurig  fingen,  aber  aHein  ein  ernftlid^  gefang  gemeiner 
md§  tmb  üefper. 

SSnber  ber  md§  foH  ber  pfarrer  prebigen,  n)ie  oben 
gefagt  ift. 

9?ad^  bem  fegen  fott  jeberman  l^eim  gon  ju  tifd^,  t)ff 
ben  jmbi|  fott  man  nit  laffen  prebigen,  bann  e§  bem  t^b 
fd^abt  t)nb  bem  gmut  nit  nü|t. 

9?ad^  effen  mag  ein  b^berman  jii  bem  anberen  in 
früntfd^afft  gon,  ober  aber  fünft  fpacieren. 

5)ag  jung  öold  mag  fegten,  fd^ieffen,  barr  louffen  ober 
lur^iüilig  comebiag  für|alten  bem  Dotrf,  n)ir  l^eiffen  e^ 
öfter  fp^I,  bod^  ba§  attein  erberfeit  bar  inn  gehalten  tocrb 
on  ergernü^.    ®ie  jiündffran)en  mögen  am  reien  fingen  mit 


ciitnnbcr  oit  man,  bie  bauen  mcrffeit,  meiner  Ticbcr  tti  «• 
bcrtcit  fingen. 

Stein  tanf  (od  am  fqrtag  gcfialtcn  werben,  abev  fiinif 
in  bet  uii)d)EH  fdjlagcn  mir  cS  nit  ob,  banimb  fe^en  luir 
[d  tuenig  f^rtag,  baö  man  [q  foH  mot  boton. 

SKit  totten  ober  lüiirffcl,  cbcr  \ä)aif  foH  oni  f^rtog 
fein  fpt)t  gcfi^6£)'^ii  ober  ein  Pfennig.  i 

©0  e^  .  iij.  Bu  ift  nflcö  mittag,  fcH  man  wiber  in  bit  i 
firdi  gon,  Onber  locli^cr  foK  bis  prebig  fin,  bo  b^  alle  | 
finb  Bnb  inngen  |2lij''l  (eüt  (BUen  fein,  onb  folic^ö  fod  1 
gefc^ntjcn  jinifc^en  bcni  capittel  onb  bcin ')  ^^mnuS,  alfp  J 
baä  man  off  bte  ptebig  fing  ben  ^qmnul.  1 

3[tl  fqrtag  abent  foK  jebetnian  himmcn  jü  bcr  firc^  I 
bo  fol  man  nit  fingen,  aber  in  ber  gemein  fftr  bie  tobte»  I 
bätten  Wa§  jetlid)fii  got  oerraant,  Onb  foil  jeilid&S  ^im«  I 
filmen  finer  euer  begrebnüfe,  bar  o|  groffer  nug  entf()rtngt,  I 
bo  oon  fölfen  bie  Pfaffen  fagen.  J 

11  ^n  ber  mi.^  na^  ber  prebtg  fot  tebennan  gä  bonfl 
oltar  tragen,  maö  er  geben  roil  armen  (cüten  an  ftot  eintn 
Dpffer§,  ober  ein  jettel  bringen,  bar  an  gef^riben,  totoM 
man  miß  6^  im  ju  finben.  Solic^ä  atlmfifen  fol  mSS 
luifem  rat  Onber  arme  (iit  bie  lüu^cn  getailt  Werben.         1 

H  8^  ßroffet  ftraff  foUcn  Ijn  allem  lanb  aBgct£)i)Il  1 
merben  bie  f^ben  tag  geit,  aB  ein  gi)fft  rechtes  gotS  bienft.  I 

H  Söon  Pfaffen.  I 

Ein  $farr  feil  jiaen  Pfaffen  fiaben  onb  nit  meer.  @iM 
f&Hen  ee  n)i)ber  ^aben,  einet  »611  bann  mitliglii^  feüfc^  ^i» 
3re  loelbcr  föRen  fein  geboren  auf;  bem  ftdrfen,  bar  inn  ^n 
fjfrunben  ^aben.  S)ie  Pfaffen  füHen  geboren  fein  au§  baiw 
ort,  bo  fie  pfrfmben  ^abcn  ober  nit  weit  bar  oon.  JM 
Swain^ig  pfarrcr  f6llen  ein  ^an  onber  Qn,  ben  jfl 
Ratten  für  ein  b^fc^off,  bet  foU  au  geifilii^  fairen  Dfirii^t^l 
mit  rat  ir  affer.  Sllle  nionat  foH  er  alte  pfaffen  beriiff^B 
Onb  inen  gotö  gfatj  inbilben.  ^ettitiicr  *ßfaff  foH  i^rfffl 
öom  gemeinen  fcdel  beft  fleden  l)aben  .cc.  gntbin  Ontfl 
nit  meer.  '■ 


lU 

H  3)er  bqf(fioff  folt  atliunge«  .jD.  gitibin  minbcr  ^ukn 
bann  anbcrc  i)faffcn. 

Sl)  grcffcr  ftraff  joll  man  (eini  Vfafftn  ctluaä  in 
;nbert)eit  gtbcn  fitt  |in  arbeit,  tucber  opffet,  h\)ä)t  gilt 
itod)  feel  getobt. 

^etlicfte  ^ßfflrr  foH  ^nbcn  ein  S)iacDn,  ber  Jott  ineSnEr 

bcni  foll  man  flebcn  jÄrlii^  ^uiibert  gulbcn,  Unb  ift  er 
roitlig  Dnb  gEJ($irft,  fort  im  ber  pfriinb  eine  luerben,  fo  jlj 
kbig  luirt. 

Stein  pfaff  (otl  fin  pfrimb  Devmdrfjßtcn,  in  trie6  bonn 
|bö  not. 

Wann  foK  nitminei;  Edn  pfoffen  w^tien  ^aben,  aber 

I  ein  pfaff   ober   biacon   fiirbt   ober  nb   gobt,   fötlen   bie 

(jfarr  lüt  am  felbcn  ort  mit  irtn  Pfaffen  einen  anberen 

roeren,  ben  foH  bet  Bogt  unb  gerieft  am  feibcn  ort  mit  bcm 

bqfc^off  intronifieren. 

[iliij]  §IIä  offt  cim  Pfaffen  ein  ic^b  ftirbf,  mag  er 
ein  onbre  nömen. 

3Jlan  foH  ben  pf offen  fein  jä^enbcu  geben. 

Sie  Pfaffen  föllcn  erberlic^  gctleibet  fein,  inic  cim 
OttbcrEn  erber  man  ju  ftabt. 

Sein  blatten  föHcn  fl|  trogen. 

©enb  ani^  tein  frt)bcii  für  anbcrc  bnrgcr  fiabcn,  bocf) 
ful  man  inen  eer  bcWtjfen  alä  einem  obcm. 

Ser  Dogt  im  fidilen  mib  ber  rabt  foH  gcntalt  bö6cn 
Bber  Pfaffen  liiie  ober  anber  leüt. 

SBetcöer  pfaff  fic^  unetlitt)  ftatt  l)n  fincr  teer  ober  ^n 
offentlif^et  obertrAttung  ber  gotä  gebot,  fo  fotl  man  ijn  on 
äße  ^inbcmitt  Oor  oöcm  noId  UcrBrteilen  atS  ein  onberen 
öffentlichen  fdjäblii^en  Bbelt^äter. 

aijann  einer  fein  pfaff  me  will  fein,  mag  et  ba^  cmpt 
offflEben  Bnb  wiber  ein  let)  fein,  mann  man  yn  iniber  er» 
ttelt  mag  er  loibet  ein  pfaff  fein. 

Stfie  cerli^E  arbeit  onb  tjanbtioerct  ift  ben  Pfaffen 
erloubt. 

Sein  pfaff  foH  fein  ein  fouffman,  bogt,  5!Birt  ober 
ratS^err. 

Sie  fÖKen  ftubicrcn  Onb  bitten  wib  ire  ^üJk  WoI 


112  Buudsgeuoss  X. 

ftriner  f oß  pf oft  roerbm,  et  ft)  btnn  bbn  pnc  .  Efj.  jor,  * 
bi)  l)DÖer  ftroff, 

iic  pfoffoi  mögen  Dmb  ircn  folb  fouffen  ligenbc  guter  ' 
uiib  ft)  uon  ifu^  0%  butnen  lote  oiibcr  Icfit. 

H  S5on  müncftcn. 

asit  gebieten  ollen  »nieten  oögten  gn  borff  »nb  ftettea, 
ba€  fic  in  angffictit  bnfecä  (et^Idtd  mit  gcrualt  tribcn  eSt 
mfm(fi  onb  nunnen  bar  jü,  baä  fie  abtauen  ir  flcib,  bie 
Jic  bife  t)ar'  geroonct  ftoben,  bann  (olic^  funbcre  Heib  matten 
groge  bngli^eit. 

^läic  ^dc  C^  iDÖtten,  mügen  ci  tljun,  c^  ivöü  bann 
ein^  roilliglic^  bat  inn  betiben. 

ftloftetlclit  fötlen  ttogen  gemeine  ficibnug  mie  anbcf 
erber  Icüt  offet^afb  befe  cloftfro. 

9Han  (oll  ^n  (ein  Hoffet  ju  laffcn,  baS  man  |ic^  0«« 
binb  iax  inn  jii  btiben,  eä  fei  bonn  einä  .XM-  jfv  alt,  »nb 
(d1  ^n  feim  fiofter  Dbct  .j.  pcrfon  fein,  bie  bo  inn  nöncit 
oKroig  blibcn, 

Sltlc  tlöflct  fiflen  ni(!^t  fin  bann  fi^iücn  bet  iitngen, 
olfo  boä  man  (yüj'']  fnaben,  ftoiuen  Bnb  mflgbtiein  lere 
[f|riftH(^e  gebot  onb  juc^t. 

3Ö0  in  einer  ftat  obet  flArfen  me  finb  bann  älocg  n 
tlofter  ünb  jiuei  ftaiuen  floftet,  foll  man  fie  abt^un 
fpitel  ber  armen  bar  0§  modien. 

Sllfo  baö  man  etliche  Oetorbnc  ffir  a!t  arm  Ferren, 
bie  einer  ftat  in  Icgation  ober  in  impter  lang  gebient 
^aben,  ober  iren  trantfen  tinben.  ©olit^  fpilal  fofi 
eerlic^  begaben  onb  tuftlic^  bumen.  gttlid)«  foHen  fein  ffiin 
bie  bilgereit.  Ettlic^e  für  gemein  atnt  inroon«.  KI[cc< 
anbeten  flöftcr  ri^tümb,  bie  man  nit  beborff  jn  fdiälen 
onb  fpital,  folt  man  in  ein  gemeinen  ftat  fectcl  legen 
gemeinem  gebctu  Unb  bcfotbiing  bet  ftai. 

H  S8on  biltcl  mündien. 

9irCc  bAttcl  mitnc^  fDÜ  man  gar  ab  ttiim  bQ  Derluft. 
bell  Üben. 

9!6  ircu  fI6ftern  foH  man  moc^en  gemeine  Wonungei^ 
bie  ein  ftat  I)l)n  lijb''       '   ein  jar  jin^  benen  burgeten, 


BuudBgeuoaa  X.  113 

bU  (ein  cqgtn  ^ii|  £)a&cn,  öl)!  f)u6  gcfinb  mögen  jit  eim 
((öfter  luonEn. 

35Ar  on  oögcniälfc  ocfaniing  loeH  rnüm^  ober  nun 
(ein,  ber  t^ii  c§  jn  feini  ^u§,  on  fiinbccc  fleibung  obec 
lo^ft,  unb  rt)c^te  fein  gcmdiic  orbniing  wff. 

H  SSoin  bgd&tcn. 

9Bir  lütffen,  baS  jettic^  nienlc^  järlic^  ein  mal  fitfi 
erjeig  bcn  (jfnrrcrn  ober  ivn  Sapfon,  qIIo,  borff  t%  rat 
ober  fnnbcr  ünbcnoöfung ,  inog  cS  ben  pfoffen  baruinb 
bitten,  ober  ift  H  fo  dnfettig,  mag  eä  bec  (jfaff  im 
fclbö  jagen. 

fflir  motten  nit  ba^  icmanbt  ft^ulbig  f^  fein  ^eim» 
(itfieit  bcn  pfoffen  fagen,  er  idöK  bann  baä  gern  tftitn, 
Bnb  baö  gebot  foW  man  atte  iar  ein  mol  am  offnen  mfirrft 
btrüffcn. 

SJelcfeeS  aber  luiK,  mng  fünft  xam  pfnffeii  gon  im  jnr 
aU  offt  cö  luid  »nib  (eve,  bmb  troft  ber  geiuiffen  jc.  nacft 
bem  tnb  cä  ßebacff. 

H  Uon  ber  ®e. 

SHä  bnlb  ein  mflgttein  ift  .jO,  jnr  nft,  ünb  ein  fnob 
.Eüiij.  fol  man  fie  jamen  geben  jn  ber  ce,  c^  ivöll  bann 
ein§  roittigli(^  teftfii  fein.  SBann  ein  ee  bnrc^  lobt  ge- 
tränt roirt,  foll  baä  anber  innerftalb  .):.  Wochen  niiber  jü 
bec  ec  grQffcn,  cS  luöCt  bann  ipilligli^  (üf(^  6eli6en.  SSann 
groffe  £)inbcrnü6  an  eim  ec  menfi^en  ift  bec  eelit^en  mirtf, 
mag  mon  fie  fdieiben  bnb  jegtiiiB  luibec  fidi  laffen  üec- 
fi^eii  mit  cini  gemafief.  ©olic^ä  fag  ii)  Don  groffer  ön- 
eittigtcit  megen.  Stientonb  fol  fic^  [2Jiiij]  fii)draen  jti  bitten 
Dmb  ein  eelii^en  gema^. 

aBcIcde  fteimlic^  gii  bec  ce  grijffen  on  gcjefignüß  unb 
rat  ecbercc  lent,  folt  man  crtrenifcn. 

SVin  ^inbecnüfe  foIT  nn  ber  ®e  fein  oon  lucgcn  ber 
9eDatterf(^afft,  waS  im  gfag  niol^fi  nit  ^inbert  bie  ce,  folV 
bt)  Dng  ond)  nit  ^inbern.  @ef<f|iuiftcrig  finber  m&geii  idoI 
.  in  ein  ee  tummen. 

3)ie  ec  foH  6^  bnfi  (ein  göttlich  fan'ament  geatfit  fein. 

Sein  gemeine  fraiu  foII  im  gemeinen  ^aufi  fein. 


114  Bundsgenoss  X. 

Z)ie  ftmtung  foQ  B^  ting  fein  e^gentlid^  facromeitt 
fein,  nod^  aud^  olung,  no(|  ^)faffen  to^l^e. 

3n  ber  ürd^en  föHen  bie  ntan  funber  fion,  tmb  bie 
frotoen  funber,  bie  finb  jetlid^d  it)  fine^  gefd^I&d^tö  glid^ 

H  Son  ber  SÄdfe. 

3Ran   foH   lein  ntdß   lifen   bann  am  f^rtag,   boira . 
foHenO  oHe  ntenfd^en  it)  ber  mä%  fein  tmb  bo  ein  gmcta 
geb&t  }&  got  tl^un. 

H  SJom  lird^off. 

6§  fol  lein  fird^off  it)  ben  Ilöfteren  fein  nod^  inner- 
l^alb  ber  borffer  ober  ftat  fein,  er  foH  i\)  ben  ^orr  fird^ 
fein,  önb  foH  b^  jebem  lird^off  ein  fird^  ober  ffo^  fein,  bo 
inn  man  am  f^rabent  jäfamen  lum  önb  für  bie  tobten  bü 
Slud^  mögen  ö^I  fir^öff  fein,  aber  nit  meer  Dann  ein 
p^an  lir^. 

H  Uom  fterben. 

@o  eins  fterben  toil,  ift  nit  not,  ba^  ein  })faff  gä  eim 
fum,  e§  tüoll  bann  funberli(^  rat  ober  troft  b^  im  füd^, 
ift  nit  not,  ba§  c§  bt)d^tc,  toie  man  jefe  bt)d^tet,  e^  mag 
tool  bie  offen  fdfiulb  fagen,  önb  foll  bie  leüt  fo  eg  ergümet 
l^at  bitten  t)mb  Derjtil^ung. 

©im  hrandEen  foH  ein  t)faff  ober  biacon  reid^en  bo^ 
]^cl)tig  facrament  bc^  t^d^nam  d^rifti,  c^  foHen  aud^  eim 
frandfen  5Ü  louffen  bie  nad^buren  Dnb  got  für  in  bitten 
t)nb  in  troftcn  önb  im  öortäfen  en)angclifd^e  gfafe. 

H  SSom  teftament. 

©in  jetlid^  ntenfd^,  ba§  ein  geittid^  namng  l^at,  fol 
öon  ber  5^t  an,  bo  c^  Dcrftcnbig  loirt,  öffrid^tcn  ein  tefta- 
ment önb  orbnung  finer  l^ab,  foli^  teftament  mag  er  anbem, 
aU  offt  er  tviU,  ioo  er  aber  atfo  ftirbt,  fo  folt  c§  fein  n)ie 
er§  am  ndften  gemad^t  ^at 

Dn  njtffen  t)nb  tvitlcn  be§  t)ogt§  foII  nüt  teftiert  merben 
für  gmeinc  bing,  e^  fei  fd^üt,  !ir^  ober  fpitat,  bo  mit  fie 

0  foa. 


nit  ju  (2tiiij'']  ticfi  lucvbcii,  mib  mifllürf  bav  L'fe  tiitjpntig, 
nric  nie  befc^e^fii. 

H  ißon  tobten. 
SBann  jemonbiä  gftorben  ift,  ^ööe«  bi*  iinc^ftcii  frünb 
önb  na^&uren  beit  tobten  jii  bem  (ir^off  mit  ircni  gcbÄt 
füren,  Onb  am  fontag  in  bcr  ino^cn  foll  man  bic  tobten 
Dcrfttnbcn  Dnb  ein  gemein  gbä!  fiit  fq  tt)ün,  fein  flog  llcib 
für  jli  tragen  über  .oij.  tag  bt)  groffcr  bii^,  man  foH  in 
nüt  funber^  nad)  t^im  bann  ortmüfen  Bnb  geböL  9(11  fqr- 
tog  iott  man  oermonen  in  allen  predigen  baä  OoW,  ba§ 
man  gern  ftörb,  ünb  luefifjer  ntt  luißiglii^  ftirbt,  fol  man 
nit  begraben  jii  anbren  dirifteii. 

H  ä!on  fttcrament  empfa^cn. 

2ll(e  fl)rtag  fott  bcr  pfaff  f)aben  bereif  confecricrtc 
^oftien  Bnb  telcE),  toer  rooll  mag  baä  facrament  cntpfa^en. 
@ä  tft  nif  not  funbere  beic^t  bem  pfaffcn  bo  oot  je  tt)nn. 
Seim  offenließen  fiinbet,  ber  in  etgcrttcftcm  iDÖJcn  (öbl,  fol 
mon  baä  föcrament  geben,  alfen  onbem  foll  man  tä  geben 
bnb  nit  naift  it  bijcftt  fragen. 

aBefc^c  jii  bem  facrament  loill  gon,  folt  cä  t^ün  in 
geroiffer  Ijoffnwng  ber  6armßär^igf)eit  gote  ober  fein  fünb, 
unb  baä  et  mbU  erlangen  IjUff  golö  jii  eim  (i)riftenticßen 
(äbcn.  SBnb  bife  ftßiilnng  ift  gniig  bo  jä-  äßan  fol  allein 
polten  fünff  (flcramcnt,  S^en  toiiff  Dnb  ben  I^b  bnb  bint 
^rifti,  ablolnti,  gebot,  fteiffig  bctroditnng  beö  roort  gofteö, 
SDian  foK  alten  öerftenbigen  menfäiHt  bal  facrament  bcfe 
oltarö  geben,  eä  Iq  jung  ober  alt,  unb  alein  ben  Dcr- 
ftcnbigen.  Slllcn  menf(^en  foll  man  geben  onber  bciben 
geftallen,  Dnb  lege  mon  ein  rorlin  t)n  ben  !el(ft,  bar  bnr^ 
man  baS  bliit  i^rifti  triucf.  ®  foll  oucß  jebetman  frcq 
|.{ein,  ba«!  er  empfacß  baö  facrament  beä  altarä,  ob  er  loöll. 

5)te  tinb  foll  man  tonffen  (o  balb  Iq  geboren  werben. 

orbnnng  uon  bcr  alten  mflnt^  jal. 

i  gelrfimcife  Dnb  ongefeüfcr  ber  pfaffcn,  miindi 

^nb  nnnnen,  bie  on  jal  jinb  loorbcn,  fügli(i)  abgang,  ift 

nfct  Dcrbot,  man  füll  fiirt)in  gar  fein  mm]d)  Dnb  nunnen 


116  Bimdsgeooss  X,  ' 

Ifiütn  werben  in  äct)en  inrcii,  bo  mit  bic  jal  oBnem,  m» 
Idn  pfaffcu  ßic  jTui|d)oi,  liig  jcglidie  Uiii6  ein  ftanb.  Ufac 
iä^f"  itn^Eii  (dII  man  inen  ollcn  bie  prafnnt  abföitbcn,  u 
genunimcn  oben  flcitieltc  orbnung.  Hik  alten  obec  fratiEtc 
niitnc^  Dnb  nunneti  fotl  man  in  geinAIte  eiHc^e  fpital  ttiü 
bi6  an  it  cnb,  affo  flud&  bcn  pfoffen.  9Wit  bifeni  gebe 
cntniicficn  wir  alten  ^)föffe^  unb  niac^en  ft)  wibet  tei^t 
tjfiacnomen  sroen  in  jettid&er  pfott. 

[21^1  SJo  cttli^  eMc  nnnncn  in  flöftern  finb,  fpl  mm 
(ic  äufameii  jantten  nf  Weg  ftinff^ig  in  ein  ffoftcr,  Uli' 
joden  fri)  fraWen  ftonb  dnlten  biß  fxi  abfterben,  ober  nioi 
uenien.  Älfo  au(^  fo(  man  bic  ridien  fl)itat  }jfn'inb  gcbci 
ben  cbfen  (ifffff^"- 

3Bit  urbnen  Xjn  cim  jcttic^en  biftum  ein  CToKegiiir 
für  mannlii^  pf^fon  Segobt  mit  guter  nnning  fiir  ber  arfit 
burger  ober  (cfrt  finb,  bie  aru[  ober  frond  finb,  ninn  fpI 
eim  ein  jnr  .jj  onb  ^unbctt  gufbin  jii  narnng  gebcr 
©ie  füllen  frl)  fin  on  otfe  gfaiig  unb  regcl.  ©in  jeHidK 
^abe  fein  befunber  gema$  imb  Fnfc()t,  unb  einer  au%  ii 
foü  ber  ^ufiüfltter  fein. 

©in  foliift  SoIIcgiiim  orbnen  wir  om^  für  ebte  juni! 
frnwen  ober  wifiuin,  für  adilfcurgcrn,  einer  folt  nion  jörlid 
geben  ^unbett  gulbin,  jetlicfte  fod  fiaben  innerhalb  be 
manr  beS  ßDltegiiim  ein  funbcr  ^eüfilin,  eine  folt  f)U% 
niiiter  fein  Über  bie  anbcren,  fie  mögen  man  ninicn. 


■J 

II  fftnff 


H  *8on  ben  borff  ^^ifarret 
Sein  borff  folt  ein  Pfarrer  ^aben,  cl  ftob  bann  f. 
^unbett  Derftenbig  vctfouen.  So  Dil  börffer  föKen  in  eil 
ipfnrr  firmen  pfanen,  btfe  fie  moiicn  ein  jott  fünfffiunber 
Oerfienbiger  i^crfonen,  @o  .iiij.  ober  .0.  finden  in  eil 
pfarr  gel)6rcn,  fot  boi^  jetlic^S  börffltn  ein  capelf  ^aben 
bo  inn  man  foll  all  ft;rtag  (fo  fie  nit  mögen  in  bie  pfar 
tummcn  Don  Wegen  inercfticfter  ^inbernüfi)  inen  borläfci 
ba^  ,1).  Uj.  Uij.  tiapittcl  beS  eiDangeli')  TOatt^ci,  ünb  bö' 
alfo.  3SeI(i)e  uß  metdlicficr  Iiinbcmüß  nit  mögen  in  bi 
pforr   gon,  füden   in   ir  Qopell   gufaincn  fummeii  Dnb  bi 

')  eieogeli. 


Bundsgenoss  X.  117 

bdtten  am  fi)rtag  am  morgen,  önb  bann  fol  ber  meiner 
öff  ftott  önb  bte  obgemelten  ^apitkt  offenttid^  Idfen,  bann 
in  b^fen  bricn  ca^jttlen  tft  Begriffen  alte  enjangeüfd^e  gefa^. 
Slud^  foH  jctlid^g  borfflein  ein  S)iacon  l^aBen  an  ftat  eine§ 
me§ner§,  ber  fo(  aud^  ben  francfen  ba§  facrament  bringen, 
fo  man  ben  ))faffen  nit  !§aben  mag. 

Setlid^g  borfflein  fott  für  fid^  fdlb^  ein  eigen  fird^off 
^aben. 

9Kan  fott  öermanen  bte  fd^ötl^erren,  ba^  f^  etnjan  am 
ft)rtag  gangen  ^n  ein  arm  börfflin  önb  ben  patvxtn  titoa^ 
gut§  t)on  got  fagen. 

H  $ie  merrf 

Dbgemdite  orbnnng  betrdffenb  bie  gat  jar,  bar  inn 
n)ir  (äffen  [2t  5^]  abfterben  bie  münd^,  begreifft  nit  bie 
bdttett  orben,  ban  bie  felben  toötten  toir  öff  bifen  tag 
ab  t^un. 

H  SSom  gebdt. 

SBir  Verbieten  b^  fot)ff  abl^otoen,  ba8  man  ba§  öoM 
fein  anber  gebdt  lere  bann  ba§  l^eilig  pakx  nofter. 

3Ran  fott  e§  aud^  nit  meer  bann  ben  gemeinen  gtonben 
leren,  fo  man  getoonet  l^at  jü  bdtten. 

2lud§  fott  in  ber  ürd^en  n)eber  f^mbolum  Slttianafij 
nod^  Sticenum  gefangen  ioerben,  attein  Slpoftolorum. 

Sitte  ijfatterlin,  fron  gebdt,  rofenfrdn^,  ^ortulu^  anime, 
parabifu^  anime  önb  foIi§  bdtbnd^Iin,  atte  ))faffen  breuier 
fott  man  ab  Ü)m  t)ff  bifen  tag. 

H  SSon  l^etgen  bilben. 

Sein  gegoffen,  gefd^nifet,  gel^onjen  bitb  fott  ^n  ber 
firmen  fein.  Sitte  bitb  fotten  flad§  gemalt  fein.  Sein 
l^etgen  bitb  fot  fein  ^n  ber  fird^en  bann  beren  l^etgen,  öon 
bencn  metbung  gefd^id^t  in  bibtifd^en  büd^eren. 

Sein  foftIi(|  bitb  ober  gemdlb  fott  fein  in  ber  fird^en. 

H  SSon  fird^en  gegierb. 

9Man  fott  njeit  fird^en  buloen  önb  ftardt,  atte  futibere 
lofklid^eit  fott  öon  ber  fird^en  ab  fein. 


IIB  Bondsgenoss  X. 

Dn  bcn  Icld^  tmb  bad  rirleht  im  leld^  tmb  poten 
foK  fein  filbcr  nod^  golb  in  bcr  Hrd^en  fein. 

$ein  cbel  geftein,  fein  tndg  geloanb,  bann  allein  für 
5U)en  Pfaffen,  foH  gntein  tnä)  gebrandet  toerben  jä  nt&§ 
gernanb,  bod^  mag  man  bie  faru)  Anbeten. 

@d  ift  nit  jimlid^,  bad  man  {oftlid^  bing  ^n  bei 
lird^en  d^rifti  bru^e,  bo  man  leret  foIid^iS  üeradlfifen. 

3Ran  foK  in  ber  fird^en  nit  Idfen,  fingen,  leren,  bami 
bag  ^n  ben  SiBKfd^cn  bfi(|em  gefd^riben  ift. 

9Sxx  t)erbieten,  ba^  !ein  nunn  nod^  anbete  ftatoen  ffit 
l^in  offcnttid^  fingen  önb  Idfcn  ^n  bet  Htd^en. 

H  Uon  SBalfetten. 

Meinet  foH  §ft  ben  l^elgen  gon  mit  bem  bdttel.  Sfeincr 
foH  aud^  on  bcn  bdttcl  §u  ben  |elgen  gon,  et  foH  t)ot  öt- 
ioub  l^abcn  öon  fcim  pfatrer  önb  t)ogt  in  gefd^tifft.  Sfi 
et  x\)ä),  foll  et  ömb  ein  ötloub  geben  .?.  gulben.  3p  et 
atm  foII  et  cim  ge-  [2t  e]  meinen  ftddten  .  j.  tag  olcin  ömb 
bie  fp^§  atbeiten  ömb  ein  ötloub. 

H  SSom  aiomfd^en  ftül. 

Seiner  foII  me  t)§  önferem  lanb  gen  Slom  gon,  toebcr 
t)6  nu^  nod^  t)§  anbad)t,  bo  mit  nit  önfcr  öoM  ©nbd^riftifd^ 
tocrbe  önb  erger  bann  ©oboma  önb  ©omorra. 

Seiner  foH  ben  JRomifd^cn  b^fd^off  für  önferen  orbcn- 
tid^en  oberen  tiatten  nod^  nennen. 

SlIIc  b^f^off  t)nfcr§  tanbc§  fodcn  jdrlid^  jufamcn 
fummen  ein  mol  önb  bo  t)on  d^riftlid^cm  rcgimcnt  tracticren, 
t)nb  bcr  b^fd^off  inn  bcß  biftumb  bie  famfung  ift,  foH  bie 
erft  ftat  l^abcn.  ©olid^  famlung  fott  nit  altoegen  an 
einem  ort  fein,  funber  t)mb  gon. 

H  SSon  fd^ütcn. 

Sein  @coIafticn§  boctor  fotl  für  l^in  gcldjcn  merben 
bann  allein  ju  öcrad^tung. 

Snie  Pfaffen  gfa^  ober  bccrctat  follcn  offcntlid^  Der- 
brant  njcrbcn. 

Sein  5ß]^ttofop]^^  toetben,  bann  allein  tt)ie 


Bundsgenoss  X.  119 

S)ibimug    faucntinu^   getert  i)ai   in   finer  oration   tpiber 
S()omam  j^tacentinum^). 

Satin,  ©rccum,  ^ebraicum  fott  in  allen  fd^ufen  gelcrt 
njerben,  all  tag  foll  man  jtüo  le^gen  ^a6en  in  etpan«" 
gclifd^em  geja^. 

©in  befd^Iu^.. 

H  Solid^  önjer  fa^ung  toblkn  tüir  emftlid^  gehalten 
lüerbcn  b^  ftraff  anfendlid^  gemdtbet,  bo  jü  follen  ir  eüd^ 
all  fc^iden.  Saturn  in  i^njerer  ftat  SatbedE  t)ff  ben  .  u^t). 
tag  i^belig.   im  jar  aU  Dftern  t)ff  ben  SRontag  gfiel. 

D  d^riften  menfc^  ba§  nim  gü  ^dr^, 
Sa§  birg  nit  fein  ein  fa^na^t  fd^dr^. 

S)ann  foll  ber  red^t  gtoub  tüiber  !on, 
©0  mu§  bc§  mipraud^g  t)t)I  ab  gon, 

SSnb  oud^  bie  münd^  alljanb^)  i^ertriben, 
S)ann  mag  ber  gloub  i^n  f^r^)  frafft  bliben: 

3eit  bringt  ro^Iin. 


* 


*)  ^)(acentiuum.  —  a)  =  aUfamt.  —  3)  =  feiner. 


I 


luig  lueltUd^  ftäbtS  ba§ 

^[itacuS  anseigt  ^at 

in  SBoIfaria  befd^ri 

Ben. 


2)cr  .XL  mt 


Titelbild:  ein  Narr  mit  der 
Schellenkappe. 


122  Bandsgenoss  XL 


[2t,  T  C*e^  clfftcr  bunbtg  gno^  tüttt  cüd^  füvf)altcn  m^ 
1)  ^Pfitacu^  fagt,  ba§  bie  regentcn  ftctrad^t  l^abcn 
in  SBoIfaria  ein  orbnung  gu  mad^en  in  tocß* 
liebem  ftanb,  lüic  lüol  fie  folid^g  no(|  nit  befd^Ioffen  f)aben, 
aicin  aber  angefd^Iagen,  bann  fic  bebörffen  nit  im  fetten 
lanb  fein  orbnung  machen  für  gemeine  ftat  bnb  borff,  ntan 
fol  öor^in  folic^  orbnung  ömbfuren  in  aUc  Dogt^cn  bnb 
ba^  t)oW  fragen  ob  e§  im  gefall,  bannod^t  mitt  iä)  eüd^ 
iren  anfc^tag  nit  öer^alten. 

Slnfang. 

^din  eerlid^ere  arbeit  ober  narung  foH  fein  bann 
aderbaU).    Silier  abel  foH  fid^  neren  t)om  adterbaio. 

©in  ietlic^  borfflein  foH  ftaben  ein  ebclman,  bcr  fol 
atö  M  adferfelb  ^aben,  at^  t)^I  ^men  :pflug  mögen  hntovx, 
ber  felb  fol  fc^ult^ei^  im  borfflein  fein.  So  b^I  borfflein 
ba^  fic  ^toet)  l^unbcrt  l^offftet  mad^en,  foHen  ein  rittcr  ju 
eim  t)ogt  ^aben.  S)er  felbig  öogt  foH  alle  monat  beruffcn 
alle  fd^ult^eife  önb  au§  jetlic^em  borfflin  ein  rat^man  t)on 
ber  burfdftafft,  önb  mit  inen  red^t  f^iredöen  ober  notnrfftig 
Hag  ber  i^nbertl^on. 

^etlid^c  i3ogtt)  foH  ir  fclb§  aigne  red^t,  bie  in  nufe 
finb,  orbnen  mi  folid^  rcd^t  foHen  ir  beftdtigung  nemen 
t)on  allem  i^oIdE  bcr  i^ogtl),  fo  man  ft)  bortiin  barum  per«- 
fonlid^  erfragt  ^at 

3etlid^e  ftat  foH  ob  gemalter  i^ogticn  je^en  bnber  ir 
t)aben,  too  fie  bie  felbcn  nit  ^aben  mag,  foH  ft)  ein  caftett 
genant  fin  önb  !ein  ftat. 

S)ie  SaftcII  f ollen  tiaben  ein  oberen  man,  ber  ein 
frti^err  fol  fein. 

©iner  ftat  obcr^anbt  foll  ein  graff  fein. 

3e^en  ftett  füllen  ein  t|ou)3tman  Ijabcn,  ber  foII  ein 
I)er^og  fein  ober  ein  fürft. 

ft\in  obcr^anb  foll  gctoalt  l^abcn  ettoa^  5Ü  t^n  on 
l^^lff  önb  rat  bcren,  fo  i^om  ^auffcn  bcr  i^nbertljonO  bar 
ju  gefaxt  ober  georbnet  finb. 


Im  Druck;  *)  önberö^" 


Bundsgenoss  XI.  123 

Qetlic^  caftet,  ftct,  fürftcnt^m,  foK  für  fic^  felb^  nü|- 
lid^  gebot  mi  red^t  mad^en  bnb  bo  b^  bliben. 

[2tij]  SSnbcr  atlen  fürften  fol  einer  t)§  in  genant 
werben  füng,  ber  aud)  nid^t  öermog  on  rat  önb  ti^Iff  bcr 
fürften. 

Sain  fd^ultl^ei^,  öogt,  frt)]^err,  graff,  fürft,  !ünig,  fol 
dtva^  funberg  f)aben  Dom  ampt,  aber  allen  feinen  bienft 
fol  er  t^un  jü  troft  i^nb  ^ilff  au^  fürbemüfe  *)  ain§  gmeincn 
nu^.  5)od^  foll  man  fie  t)on  eim  gemeinen  nu^  befolben, 
nad^  groffe  ir  arbeit. 

^ain  obgemelter  amptman  foII  fnnberen  l^off  ^Iten 
t)on  ampt^  h)egen,  bann  afö  t)\)l  er  jü  feim  aigen  ]^n§- 
l^alten  bebarff. 

@o  ein  am:ptman  b^Iff  bebarff  für  gemeinen  nufe, 
follen  bie  önbert^onen  ^u  im  fe^en  i\)b  önnb  gut,  alfo 
bag  er  allj^t  ber  erft  öomen  bar  2)  an  fe^. 

3n  allen  raten  folten  atö  t)t)I  ebelieüt  atö  baurfe*- 
leüt  fi^en. 

H  SSom  eelid^en  ftanb. 

SBir  orbnen,  all  offenlid^  eebrdc^er  foIIen  getobt 
h)erben. 

^ain  obgemelt  ampt  fol  geerbt  toerbcn,  aber  mirt  bon 
allen  önberttionen  ein  frünb  ober  fun  t)ff  fine  frünb  ober 
i^atter  ertoelt,  mag  man  e§  tiben. 

SSom  5u  trinden. 
Sllle  offentlid^e  ju  trindEer  follen  ertrendft  werben. 

©ot^Iefterer. 

SBeld^er  anberft  fd^toert  bann  hjarlid^  ober  b^  got,  fol 
öffentlich  mit  ruten  gefc^Iagen  toerben. 

9?ad^reber. 

SBeld^er  bcn  anberen  fd^mäd^t  ober  an  fein  eer  rebt, 
foII  offentlid^  gefc^mdd^t  toerben. 


0  fürbetnü^.  —  *)  öornenbar. 


124  BnndigeBOfli  XL 

SOen  iungen  foQ  tierfotten  loerbeii  alle  fartett  mtb 
tDürffel  f)ml  tmb  g&lt  obtr  g&Itd  to&rtO.  aOefai  foK  in  bad 
br&tf)y^I  gu  der  fur|  toetl^)  erloubt  fein. 

^te  alten  nt6gen  f)rilen  jü  jintlid^  i^ten,  bix^  l)ier 
ein  früher  in  ein  f(^an|  nit  fyiütn. 

Sain  f))il  foQ  gefc^^  bann  an  eint  ort,  bo  mos 
bie  ftriler  ntag  fe^,  bo  man  fdr  gabt. 

Sont  t§an^en. 

[2(ij^]  9tIIe  tood^  foO  ein  tag  fin,  bar  an  nton  mä^ 
mittag  br^  fhmb  ntog  t^|en  an  eint  offenttid^  ort, 
man  mtb  fram  miteinanber,  tott  bo  miD  fein. 

Sein  eeman  foK  tl^n^en  bortn  mit  ftner  angeBomen 
bafen,  ober  mit  feim  eem^b.  Sllfo  fag  id^  and^  mit  ben 
eefratoen. 

3n  geberben  tmb  f))ringen  mtb  lieber  ober  ))f9ffen  foO 


d^mfierleit,  baiS  meer 
fid^t  toerbe. 


erberfeit  gel^alten  toerben  on  aKe 
fur|  toeil  bann  I^d^tfertigfeit  bo  gef 

Sber  br^  fhtnb  foQ  folid^  friib  nit  to&ren. 

H  Sh  bcr  ®c  griffen. 

SlHc  menfc^en  mögen  ^fi  ber  cc  griffen  mit  einanber 
on  alle  l^inbemüß,  toeld^c  im  gefa^  mo^ft  früntfd^fft  ober 
gef^bfc^afft  ^alh  nit  berl^inbert  finb. 

S)ie  Pfaffen  foHen  etntiocber^  ec  totber  l^aben,  ober 
aber  lein  totber. 

H  SSom  rat  ober  gerid^t. 

^n  ainer  ftat  foHen  .^.  man  in  rat  gon,  ber  graff 
foH  fin  an  ftat  be§  burger  metfter^. 

3n  eim  cafteH  f6llen  .yö.  man  gu  rat  gan,  önb  bcr 
fr^l^err  foH  ir  burgermeifter  fein. 

H  ^auffmanfd^a^. 

Sitte  fudter^  foH  ai  getl^on  toerben. 

gn  feiner  gefc^eHfd^afft*)  f ollen  meer  bann  br^  fein. 


0  tohtt  —  «)  furttotoeil.  —  »)  Dies©  Fgrm  Öfter  vor- 
kommend,  z.  B.  Bandsgen.  13, 


Bundsgenoss  XI.  125 

^ein  min  ber  in  bnjerem  lanb  ntt  tüed^^t,  foll  l^irin 
gefürt  tüerben. 

^ain  tud^  ba^  in  önferem  lanb  nit  gemacht  toixi,  foH 
l^arin  gefürt  werben. 

Sain  fruc^t  bie  in  önferem  lanb  nit  mtS^^i,  foH 
t|drin  gefürt  hjerbcn,  man  müfe  e§  bann  ju  groffer  Iijbg 
not  tiaben. 

H  @:p^6  önb  trand. 

SlKerle^  fp^§  önb  trand  foII  allen  menfd^en  erlonbt 
fin  ju  aller  g^t,  fain  münd^  nod^  pfaff  foH  für  l^in  ein 
intrag  mad^en.  ®od^  mit  ber  faften  fort  fein,  mie  im 
geifttic^en  regiment. 

H  9Som  Sltment. 

©ernitb,  t)6gel  önb  ö^fc^  foII  jeberman  gemein  fin  für 
fin  not  3Ü  fallen  toer  e^  öermag. 

§ot|  fotl  jeberman  gemein  fein  5Ü  l^ahjen,  bod^  nüfetid^. 

[2tiij]  11  »rot  t)nb  ioein. 

@o  ö^t  brot  foII  mon  ömb  ein  l^elblin  geben,  aU  t)il 
ein  ftard  mon  t)ff  ein  imbi§  mag  effen. 

©in  moß  toein  fotl  ömb  ein  freüfeer  gefoufft  h)crben. 

©in  mal  foII  fo  gro§  fein,  ba§  jtoe^  menfd^en  bff 
ein  imbife  gnug  tiaben,  bie  öernünfftig  trindten  n)ctten. 

H  Sitter. 

Sain  bdttter  fot  in  önferem  tanb  fein,  aber  für  arme 
teüt  folt  atl  fljrtog  in  gemeiner  fird^en  geben  werben  toa^ 
got  jettid^g  öermanet,  ba§  öberig  fott  t)on  gemeinem  ferfel 
ber  ftat  crfc^t  hjerben. 

©in  t)ogt  önb  gerid^t  önb  atte  obern  fotten  groffen 
fti§  für  bie  armen  tiaben. 

SRan  fott  fotid^g  nit  befdtl^en  ben  pfaffen,  bann  fie 
ben  armen  öntreU)  finb,  bnb  tügen  h)ic  ba§  gut  inen  n)erb, 
bo  t|är  fumpt  atte  rid^tumb,  bie  biß  l^dr  ber  mtind^  önb 
Pfaffen  ift  gefin,  bann  mon  l^at  fic  erfttid^  ben  armen  geben, 
ber  fd^afner  fotten  f^  fin  getodfen. 

Sitten  ormen,  bie  basJ  atmufen  nieffcn,  fotten  mcrdt- 
tid^c  jaid^en  tragen. 


126  Bnndsgenoss  XL 

H  SSon  l^onbttDerden. 

fßox  allen  bittgen  foll  man  tueren,  ba§  fein  tmü| 
]^nbtn)&rd  in  t)nferem  lanb  f^. 

9Ran  foK  t)er]^uten,  bad  oud^  nü^e  f^nbitoäxd  nit 
t)6€rfe$t  n^erben,  bad  nit  nteer  meifier  bann  fnec^t  f^en. 

Sain  eerlid^ere  narung  foQ  geleiten  toerben  bann 
f&Ib  bnn^en  mh  ^fenfd^mib  f^anhimti. 

H  SSom  Irieg. 

Sein  frieg  foQ  gef&rt  totthm  on  rot  aller  ffirflen 
mtferd  lanbtd. 

Sain  büd^gfe  foK  für  l^in  gel^abt  n)erben. 

3m  frieg  föQen  bie  ebelleüt  t)omen  bar  an  fein,  tmb 
l^on^Jtleüt  im  fdlb  fein. 

3m  frieg  foD  man  fd^onen  aDer  fransen,  linb  tmb 
frandten. 

3m  frieg  foH  man  ben  adttbato  nit  l^inberen. 

SlUe  aderleüt  önb  Pfaffen  foHen  fr^  fein. 

äSann  man  friegen  toifl,  foK  ein  jjetlid^  t)ogt9  ein 
priefter  mit  [2tiij**]  inen  füren,  önb  fo  man  fd^Iagen  ttrill, 
follcn  atlc  pricftcr  neben  au§  tretten  önb  niber  falten  öff 
bie  fnciü  m\)  got  ömb  ein  gnebigen  friben  bitten. 

SWan  foII  fein  frieg  füren  ömb  h)iterung  ober  aufe* 
f:preitung  önfer^  lanbt^. 

3m  frieg  fol  man  nit  brennen. 

SWan  fol  fein  got§]^au§  fd^ebigen  ober  berouben  b^ 
i)erlierung  bc^  l\)b^, 

H  9Son  ben  barg  fd^Ioffen. 

Sain  :paur  ober  önebter  foK  für^in  t)ff  eim  birg 
fd^Iofe  fi^en,  alain  bie  eblen. 

Sein  b&rg  fcfttofe  fotl  für  l^in  serftort  toerben. 

Sain  ntto  bdrg  fc^tofe  foll  gebutoen  werben,  bod^  folt 
man  bie  alten  ernümercn. 

H  SJon  ben  l^eüferen  önb  gebütoen. 

3n  allen  ftetten  \bi^^  '  "" "  l^bttodrdf  funbere 
gaffen  §aben. 


Bundsgenoss  XI.  127 

S^ain  i^bermdjfig  foftlid^  l^auß  foll  gebutüen  tüerben, 
au^genummen  genteine  pjer,  atö  ba$  rabtf)au§,  fouffl^au^, 
babfau^,  fd^ut,  hir^iüeil  tiüjer  ac. 

SBeit  gaffen  follen  in  ftetten  fein. 

H  SSom  babt|au§. 

Sllle  mann  bnb  fndblein  foIIen  ^aben  ein  fnnber 
bab  i)an% 

Sllle  fransen  önb  mdgblein  follen  ^aben  ein  fnnber 
bab  I)an§. 

3n  iettid^em  bab  tianfe  foll  fein  ein  fd^h)ei§  bab  önb 
maffer  bab,  tpiefe  ein  jetlid^^  tiaben  n)il. 

H  9Som  bart. 

9lKe  mann  follen  b^  groffer  :pein  lang  birt  tragen, 
fainer  folt  fein  angefid^t  glat  l^aben  h)ie  ein  n)t)b. 
®§  foll  ein  f^mac^  fein  !ain  bart  tragen. 
Sllle  man  follen  fnr^  öngepftanfet  ^or  tragen. 

H  9Son  ünben. 

3l(te  finb,  mngblin  önb  htdblin,  fott  man  im  britten 
jar  ir»  altera  gu  f^ül  tl^iin,  bi§  fie  ad^t  iar  att  hjerben. 

S)en  fd^ülcn  fotl  öom  gemeinen  fedel  öerfetinng  ge=* 
fd^el^en. 

Sn  ben  feinten  foII  man  ünb  leren  ba§  d^rifttid^  gfafe 
au§  [2tüij]  bem  etoangett  önb  an§  ^JJanlo. 

3n  ben  fd^ülen  foII  man-  bie  finb  leren  latein  önb 
teütfc^  gemein  glic^  öerfton,  t)on  gried^ifd^  önb  l^ebraifc^ 
oben  t|in  ein  tüenig  Idfen  önb  öerfton. 

©0  ein  finb  adft  \ax  alt  ift,  mag  man  e§  ^n  eim 
]^anbtn)drd  tt|iin  ober  aber  lenger  taffen  ftubieren, 

H  Som  gfa^  önb  lanbtred^t. 

Stt  jetlid^er  i^ogtti  foll  man  fain  laffen  ein  l^u^^ 
l^dbigen  bnrger  fein,  er  n)i§  bann  ire  gmeine  breüd^ 
mi  rcd^t. 

Sitte  alte  fa^ferlid^e  bnb  pfaffen  rec^t  t^nb  toix  ab. 

3etlic^er  fott  gemeine  red^t  hjiffen,  önb  ba§  j[ctttd^er 
toife  fin  bittic^^  l^nb  l)nbittid^§. 


1^  BondigeBOfla  XL 

Soin  iurift,  foin  fOrffnr&c^  foD  füri^  nte  fem,  toddß 
im  felbft  ttit  tan  reben,  btr  nim  beit  it&d^fiten  mitturger. 

H  Som  bann. 

92iemon  foD  in  ban  getl^mt  merben  t>mb  fc^ulb,  atebi 
t)mb  offentlid^  mtt)ffl^rlid^  t)bertr&tbtng  ber  gebot  gotö  fiDen 
bie  )>faffen  ain  bannen. 

H  Sont  ablog. 

993er  fürl^in  ablag  k>erfinbt  ober  lefet,  foK  offentli^ 
gcftrafft  tocrben. 

3)a^  foa  groffer  ablag  fein,  gfltö  tl^n  ftm  n&#eii 
menfd^en  mtb  k>erj^^n  bem  ftnb. 

H  $on  ber  ntfin^. 

3n  aDent  r^  foO  fein  einerlei  ntfin^,  bad  ift  ein 
fc^Iag  onb  einer  n^erfc^afft. 

H  Son  t)faffen. 

Sain  pfaff  foD  gu  rabt  gon,  meber  ber  fftrfton  nod^ 
ber  ftet  nod)  ber  öogt^en. 

H  Son  öntrett). 

SBelc^er  eint  nit  ffolt  ein  gufagen  in  emfk  getl^on  on 
aib  ober  fd^toiir,  foH  öffentlich  gefd^mdd^t  werben. 

SBelc^er  cim  anbern  gel^l^en  bing  ergert,  fol  e^  im 
off  oorige  loar  aalen. 

SBeld^er  feim  nad^pauren  nit  loil  fürfefeen  in  noten, 
ber  e§  tool  l^at,  foH  öffentlich  gcftrafft  tt>erben. 

S93eld^er  gab  Omb  I^l^en  nimpt,  foK  mit  ruten  ge** 
fd^lagen  loerben. 

SBelc^er  nit  jalt  Off  gfefete  j^t,  foll  offenttid^  gftrafft 
loerben. 

[2tiiijT  H  a^on  bieben. 

Sin  bieb  foII  ein  jar  ein  gemeiner  fned^t  fein  gu  aller 
boffel  arbeit  ber  ftat,  onb  ioll  ein  fettin  gefd^mibet  tragen 
an  baiben  fuffen. 


Bnndsgenoss  XI.  129 

H  3R6rbcr. 

Slin  morbcr  foll  man  ntorben. 
9(in  ftrafjcnroüBcr  foII  man  ein  etDigen  hted^t   ber 
gemein  mad^en,  tüie  t)on  bieben  gefagt  ift. 

H  9Som  jcren. 

SBeld^cr  gemcrdEt  tüirt,  ba§  er  öberflüffiger  gert,  bann 
fein  l^ermögen  geac^t  mirt,  foII  bim^  ^ib  anzeigt  werben 
ben  übern. 

S)er  önmdjfigen  ^erl^afftigfeit  folt  man  balb  entgegen 
himmen,  bo  mit  nit  t)il  armer  muthjilliger  teilt  hjerben. 

H  SSon  ©el^alten. 

Saim  eel^alten  foII  man  n)ein  geben  trindfen,  er  \\) 
bann  .fjj  jar  alt. 

Saim  eel^alten  gimpt  an§  feim  bienft  jü  gon,  bann 
ümb  önfrib  tüillen. 

Jfaiu  meifterfd^afft  foII  eim  eetiatten  ffud^en  ober 
fc^Ia^en,  noc^  l^drtüibernmb. 

Saim  ee^alten  folt  bie  meifterfc^afft  ben  Ion  t)or  bem 
3^1  geben. 

Uff  ba§  5t)I  fotl  ein  jetlic^er  eel^alt  bar  behalt  h)erben. 

Slin  franäcn  ee^alten  foH  bie  meifterfc^afft  gmen  monat 
ömb  fnnft  tialten  Dnb  fein  :pftdgen. 

H  Uon  !Iatbern.2) 

Sllle  färb  allertat)  ftaibnng  fott  jeberman  gemein  fein, 
bod^  ha^  önber  fratt)  önb  man  ein  önberfd^a^b  f^. 
S)ie  ftaiber  folten  fratt)  l^nb  man  eertid^  bebedfen. 
S)ie  fratüen  fotten  jiertid^  aber  boc^  ertic|  befteibt  fein. 

H  S?on  Inr^tüeit. 

2ltle  monat  foII  man  ein  fnnbere  frünttid|e  erbertic^e 
offenließe  gemaine  fnrfetoit  ßaben,  bar  ju  folten  ftei§  tiaben 
bie  oberen  jcttid^er  ftddfen. 

S^ain  hir^n^eit  fott  i^ber  ein  l^atben  tag  h)eren. 

Sfain  !nr|meit  fott  t)^t  jernng  l^innemen. 


»)  bim  (=  Bei'm).  —  *)  !Caiberrn. 

Kberlin,   Aiisgew.  Scb"   '  »  ^ 


13()  Itiinilggt^aosa  XX. 

^Ik  finb  foll  man  Uten  jimliiöe  fnijten  fpit. 

Slllc  rinb  loli  ntnit  Icreix  bie  htnft  befe  mdffen^,  i&iiße. 
önb  flintEit  fcnncn. 

|itjj  iHlle  finb  foII  inon  leren  gemeine  früti-r  team 
Onb  gemeine  at^nt)  roiber  gemeine  ftancfljoit. 

©unber  mol  bEtiim)3t  argcf  fftöen  öon  eini  gemduti 
(cifcl  ficftelt  luerbEn  onb  jcberman  roitlig  fein  on  funbcrcn  folt 

U  JÖDii  peinüctien  ftroffcn. 
S'etn  pinlid)  ftatut  foH  für^in  ongenomen  rocrben,  boi 
nit  im  gfnB  aßo^fi  Dfitrurft  ifi,   bann   bct   nicnfi^  fotC  nii 
harter  fttaffen  mann  got. 

H  iSoti  ben  Silgccen. 
So  jemanöt  gejßmngen  roirt  Ober  fdlb  gon,  Pub  vt' 
fod)  äoigt  in  gc((%rifft  Oon  (einer  oberteit,  ioQ  er  oon  jcbcr» 
mnn  irot  gehalten  werben,  ^at  et  nit  jerung,  foll  man  im 
fincm^ec^igtcit  erbieten  in  gemeinen  fpitalen,  eS  tobü  bann 
ein  ßurger  qu§  fnnberera  anbaut  im  ein  lieb  beioifen. 

H  SJon  niüfjig  gon. 
SSq  groffcr  ftraff  foH  nienmnb  gar  ober  0^1  muffig 
gon,  jebennan  [oß  jn  bequemlic^er  orbcit  gegolten  roerben. 
ajfiiffig  gon  foll  ein  offentlit^e  j^anb  fein  gehalten, 

H  ®emeine  reget. 

SBcli^er  für  ^in  g^bt  gelt  ju  mfifefefen,  bi(§t  gift, 
grab  ge(t,  Stern  luet  lobet  bie  fgben  tag  j^t,  nier  «Ilmufen 
gibt  eim  bittet  münäi,  er  tljü  bann  fein  fteib  ab  onb  gang 
mic  nin  anber  menfi^.  9Sefi$cr  ein  Pfaffen  tjö^er  erct  bonn 
ein  Dogt  ober  rats  ^crt,  foll  offentlii^  geftrafft  locrben. 

SÜJetdier  ein  pfaffeti  fc^ebigt'),  (oÜ  geftrafft  loerbcn 
aiä  ber  ein  oogt  fcficbigt. 

li  fflon  juben  onb  I)aiben. 
Ob  mifeglöiibig  mcUcn  onber  onft  nioncn,  fofl  nioit 
inen  nicl)t  (aibtö  t^iin,   (unbcr   früntticfi  t)fi(tcn  toic  Dnfere 


J 


Bundsgenoss  XI.  131 

burger,  boc^  fotl  man  fte  gu  feiner  6urgerlid^en  eer  braud^en 
über  ampt,  fie  fMIen  anä)  önfere  gefa|  önb  glouben  nit 
fd^ntd^en. 

H  SSon.  ben  Idfeern. 

Rainer  foll  für  ein  fi^er  gead^t  hjerben,  h)eld^er  it) 
gemeinem  gfa^  be^  etoanget^  blibt  nad^  gemeinem  öerftanb 
m\zx^  lanbtg. 

Sd^üler,  pf äffen  önb  lanbtleüt,  aud^  rid^ter,  fotlen 
mit  einanber  örttieilen  in  fad^en  betrdffen  önfer  eiüangelifd^ 
[2t  5**]  leer  önb  gfafe. 

SSon  fd^a^ung  in  ein  gemeinen  ftat  fedfel. 

SBetd^er  burger  önber  l^unbert  gulbin  tohxi  ^at,  barff 
nid^t  geben,  aber  l^unbert  gibt  all  tDod^en  ein  l^dtler,  ben 
fotl  man  all  tüod^en  öorberen. 

H  Sülid^  obgemelt  orbnung  tiaben  tt)ir  öon  SBoHfaria 
für  genummen,  ift  önfer  meinung,  h)ir  mollen  fie  fürtialten 
allem  öoM  in  allen  bogt^en,  fo  mir  bann  bar  ober  önfer 
önbcrt^on  öermilligen  ober  örttiail  Igoren;  fo  follen  bar 
nad^  bie  gfa^  ein  frafft  l^aben  nac^  beftdtigung  önfer  laubt«» 
fd^afft,  bt|  ftraff  ber  öngetiorfamen  önb  betonung  ber  ge»- 
l^orfamen.  S)atum  in  önfer  l^oupt  ftat  SBoIffedf,  im  SRonat 
genant  ©ütto^Ic,  jm  jar  bo  man  ben  bdttel  münc^en  bie 
futten  ftaubt. 

SR    SB    SS    § 
9(d^  mid^   Verlangt. 


9* 


Mn  früntlt= 


!i  c^e   antlDDit   atter  gD§för= 

''  i^tigcn,     ct&crm,    Bcrffe 

ige  in  Ueiitfdieiit  lanb  uff 

bie   jÄmcrtic£)e   fing   ber 

otbcn^  Icüt  Qti  fic 

gclfimi. 

^iX  ,XII.  MDt 


TTI    ftummcn  fciitcn  in  floflcrn  ati%  bci&td)  tfütfi^ 
nation,  bo   mit   anäf  iä)    .jii,    bunbtgiwS 
ntcincm  cib  gnug  tl)u,  tmb  ift  baä  bie  meinung, 

Slnbii^tigen  geiftlid|cn  lieben  getrürocn  ftünb,  octte^ 
6aicit,  (ctuoflgtr,  fl^diwien,  mitcfiriftcn,  bie  ir  rooTienb  ii^ 
tlofter  ftanb,  loir  toünfc^en  cüt^  fr^b  Dnb  gnnb  Don  bi*; 
tmb  erbieten  Vn%  luiDiglic^  jü  na^gcnber  E)tlff  Dnb  lio|li 
Siit  ijobm  gehört  mit  grofleni  initliben  emer  fup^^ücatintf 
an  Dn6  äi'">er[i{t)Hgn(^  ßcftelt,  bnb  oii^  mit  inoI&ebaiitfflB 
gniüt  folidier  antiuort  bebac^t.  ^%  götttidier  gnab  {it^ 
mit  beft  Berftenbig,  niie  ju  önfercn  jt)ten  ftofter  ftanb  id 
uyl  roig  rotbetig  ift  d)tiftlic£ieni  loefen  Bnb  gemeinem  nuft,' 
bc6  tialben  mir  ein  gtoffen  Derbriefe  tragen  tinb  D^t  ge* 
bencfen  fotidiem  fifiaben  entgegen  gon,  fo  nbcr  lang  geiour|' 
telcm  bnrcil)t  nit  gd^e  ^ilff  tnn  gefcfieljen,  ift  bol  Dnfcr 
befi^Iufe.  SJeltlie  Itoftcc  menfifien  Ditrdttcn  tDißen  Dnb  fidi 
ber  futten  crlüi^teren,  fiefe  ncren  roiff  ccriidi  »nbcr  on| 
gemeinen  d^riftcn,  bcni  geben  wir  frip  geleit  für  aU  onlfiiiff. 
Seim  mün^,  pfaffen,  bapft,  bqftfioff  nod)  ircm  aniualb  fott 
jimmen  t)inbemii6  bar  in  ju  luerffai.  ^ 

atHen  folteren  ulgangnen  lloftcrfcütcit  fprci^en  mit  ^ 
cerlic^e  mittailung  aller  eerlic^en  dmptcr  Dnb  ftänb,  fo  i 
Würbe  äü  fallen  in  geiftlic^em  ober  loeltlii^em  ftanb., 

Sffielc^er  burger  ein  nunncn  aufe  cini  tlofter  ja 
ec  nimfit,  ben  fegen  luir  aEer  fii)a|ui!g  ftl)  fünff  jar, 
Dil  an  Dnfe  teit.i) 

3fl  gtoffen  ercn  fotl  e^  einer  fronicn  gcad)t  ttiert 
nicfdie  ein  münrfi  cber  Vff'ff'^f  ä'i  l^^r  ee  iiimpt,   boi^  1 
bem  ftc  nötige  narnng  n6g  luartcn,  ob  fie  für  fii^  fcEfe 
nüt  \)at. 

9öir  loellen   baä    fein    (lofter    menfäi    bijpcnfieniB 
»orbcre  Dom  fcopfl  bt)  groffcr  ftroff,  bonn  eä  nit  not  i 

3)til  bifcr  geft^rifft  Dcr&ieien  wir  ollcn  onferen  mit 


■)  Varinnten  (nur  orthu^niphischc  Vuriautea  der  elmelna 
Dmcke  Tcrzeiobnen  wir  Dicht):  l^t  2. 


BnndHgenosaXn.  135 

feurgeren  fein  afmufen  geben  ben  bättcl  nmncJien,  q13  lang 
jt)  bie  futten  nit  tragen. 

Sfein  bhttd  müncfe  (ott  für  ^in  (jrebigen,  eä  ff^ict 
bonit  ein  gemeine  ftat  ober  borff  funberlid) ')  nadf  int. 

Sitte  münc^  bie  lein  gilt  nemen,  tt)ünb  loit  jcg  in 
ai^t  ünb  (Jlij]  bonn,  bann  fie  gröffern  fc^obcn  tpnb  an 
gemeinen  nug,  bann  niemanb  enneffen  mag. 

Sllle  fraroen  Höper  t^unb  mit  off,  alfo  hai  ein  offen 
rebfdnfter  %  bo  buri^  man  fi^en  Onb  reben  inög,  ober  jü 
in  foll  lein  ntanä  nomni  in  ba§  (lofter  gon,  er  fl)  bann 
Butler  ober  bräber,  6^  groffec  ftraff. 

3n  eerlic^en  ober  nötigen  nü^en  faiäieu  mögen  bic 
flofterfraroen  mit  fotficEiet  gefellfc^afft  anß  bcni  flofter  foren. 

9Iflen  amptleüten  in  ftnt  onb  flärfen  befcltjcn-)  mir, 
bae  ft)  fcHiä  fcfiaffner  fe^en  ben  Ilöfteren,  oon  ben  fi)  alt 
monat  rccftnung  nemen. 

25ir  berbieten,  baä  on  einä  oogt  Onb  geridit  funber 
Drioub  fein  mcnfcfi  mccr  fotl  in  bie  ftöfter  fiimmcn. 

5fn  fcini  flofter  foll  man  für  f)in  bie  brq  geliibt  tl)ün. 

Sllle  monat  f61(en  üögt  önb  geeicht  ite  Höftcr  ein 
mol  i)tm  fud)en,  onb  off  ben  cib  bie  gefäncfnüfe  bntt^- 
ffidien. 

ftein  merdlic^  ftraff  fotl  ninn  eint  flofter  menfc^en 
an  t^iin  on  roiffen  onb  roillcn  einer  luÄltlii^en  obcrtcit  befi 
felbcn  flÄden,  loo  anberS  erfunben  luitt,  foll  baä  felbig 
Hoftet  mit  aller  gitlt  Ocrfallen  fein  ber  ftat,  Onb  foU  ntan 
eS  (offen  Ofeftecben  onb  ir  gut  in  gemeinen  feiiel  geben. 

Sein  apt,  (jrior,  dptiffin,  maifterin,  (iriorin,  föllen 
fflt^in  on  böwöfen  Oogt^  Onb  gerii^t  gefegt  raerben, 

Stile  tlifter  föIIen  für  ^in  ftewr,  f^aljung  onb  jinfe 
geben  mie  anber  bürget,  fein  ijrinilegiiim  foll  bo  oor  fin, 
md)  bittet  örben. 

Sein  jiriicö  gift,  gijlt  omb  ofigeli^en  gelt  fol  fürbin 
ben  flöftercn  geben  loerbcn,  aber  ein  oogt  onb  geridit  fol 
orbnen  äimlic^e  jt)l,  off  ioe(d)ö  bie  ftfiulbner  baö  ^Mijrt 
gut  ab  jaten  ober  ein  ftat  baä  ^oupt  gut  ben  tlöftcm  bor* 
jelen  onb  bie  güfl  jü  inen  nemen. 


')  funbwlii^S  I.  —  ')  befel^en  1. 


BnadagmoM  XII. 


^ 


Hein  gätt  fMIm  fi)  fürt)in  bmti  gült  »gltj^en. 

Sein  giiTcinc  bcgrtfcnüS  joll  ftn  Ii^  ben  b&ttet  flöftmi," 
bann  jä  bforgcn  ift,  toelcfter  nit  wöll  ligen  6ri  (ifarrficficii 
bcgrebnfiJTcit,  bcß  (eet  miife  jn  j^tnct  luölt  üben.  9Bd  nbct 
ein  rioflfr  ludr  ein  pfattfirtfi,  ia^en  toix  bic  begtebai^ 
Uibm. 

aßcliicr  ftn  ftnb  ober  früitb  ^ot  in   eint   ftofter,  nid 
jct)  ir  6nid]  ijt,  IdCC  iDiffen,  boö  er  bc3  »or  anbem  ttiB" 
burgom   nit   groß   ccr   ifabm   fot.     Sßjo   akr    alTc  fromm 
nftfter  roerben,  qI8  ein  crScr  frlifrarocn  Roftcr  foff  fin,  bcn 
geben  mit  ecr  niib  lob. 

[2lij'']  3Jian  mag  raol  ab  ^iimmiercn  iaä  jdrlif^  cff 
jfi  ^eben  im  floftct,  ba«  jettidier  Dbci  gemeinem  tüfc^  ge-' 
bürt  .  oj.  bucaten  für  ircn  fnnberen  broutf)  311  Raibcr  obed 
anbetem.  ■ 

^ie  floftet  ftaicen  mögen  ciuc^  arbeiten  jimlic^  arbeit 
ümb  Ion,  mib  für  fii^  felbä  bnS  gelt  brücken  jfi  nu|. 

Stug  ben  man||[I6fter ")  fötten  werben  SoQegia,  wie 
bie  fr^  framcn  ^abcn,  mi>  amit  alfo  baä  gut*)  ofegetaill 
mecbcn. 

2Bo  ein  ffofler  ?,ii  arm  ift,  jotl  man  oon  eim  iQ(^en 
^^Iff  nemen. 

3n  ndcn  tlüftcrn  fuH  ab  getl^Dn  werben  ir  t^orlic^ 
atmät,  (unber  jetlii^e  mog  für  fic^  fclb§  ^nbcn  onb  mit 
cren  ucrjetcn. 

Sfan  füll  für  fjin  in  bie  flöfter  erben,  aucft  fo  cin-o 
im  Hoftet  ftitbt,  i6tlcn  eä  finc  frünb  roiber  ^firug  erben. 

Si)  groffer  ftraff  gebieten  luir  oKen  oägten  unb  anipt- 
lütcn,  baä  fi)  abnemcn  bie  ft^ruar^en  wi)l,  fo  iifftragcn  ett- 
lii^sj  beginen,  genant  reget  nimncn  bcr  brittcn  rcgcl  flfrancifei, 
S)Dmiiiiet,  Sluguftini,  Onb  bie  felben  nunncn  föden  für  ^in 
fein  onber  ber  »ifitotion  ircä  ^faaerS,  unber  mclcbem  aut^ 
fo  ij^(  anberc  crbcr  leftt  in  ber  pfcrr  (d&cn. 

getlic^er  flirf  foll  ein  ong  fiaben  öff  fie,  bn^  ein  erbet 
fftbcn  bo  gegolten  inerb,  bann  mit  ben  bfittel  münc^cn  i^ 
^  eS  Oerforgt  atö  rin  fturf  fpfitf  mit  fa|en. 

"1  Strien  fottc^en  reget  nunnen  ift  ertoubt  mann  äii  ncmm.. 

11 


•)  man  llifter  1.  —  ')  0SII  3.  —  ')  etlcliffe  2. 


BiiDdsKenuss  XII.  137 

roann  fte  wJIIcti.  aBir  crfcnitEn,  baS  ix  btt)  gdüfit  finb 
mtber  biQic^eit  bnb  rcd)t  Bnb  loiber  irc  rcgcl,  banimb 
fößcn  jt)  q6  Ditb  tobt  fein  69  Oerlicrung  aller  f^irm 
Don  Dng. 

Sain  6AttcI  raiinc^  fo(  für  ifin  tncr  tedit  65  in  ^a6en 
ober  jii  tjn  bann  ein  Innb  frembber. 

Stilen  Glariffcrinn  Onb  prebigcrinn  (lofterfrawcn  er- 
I  Ittubcn  wir  iunliäi  fiaifdi  fpijfi,  alle  gmonfidic  tag  ber 
'  Wochen. 

3ren  Bnmen|(ilic6cn  befc^Iuf!  scrbrSc^en  loir,  wie  oben 
gejagt  ift  bi?n  cnbem  tl&ftem. 

SStr  erfennen,  baä  barfiificr  unb  prcbiger  ntt  föHcn 
Onabfetlid)  Difitator  ober  bt|tf|töQttEr  fin  ober  fq,  funbcr 
roet  ben  fratoen  gefalt  mit  rat  eines  öurgermcifterS  onb 
rab ')  beS  nÄi^ftcn  pforrcrS,  ben  mögen  Iq  jirlii^  anncmcn. 

2Bir  trogen  groflen  befc^raerb  ob  bem  BnbiUit^en  gu 
muten,  baä  bi|  £)Sr  Oon  miim^en  gejctjÄtien  ift  ben  frawcn 
flofteren. 

[Zläj]  i8q  groffct  ftrnff  fcH  in  aUen  fraiacn  fiflftcrn 
Dornen  6lj  bem  rcb  ffinfter  oll  tag  31110  (c^gen  gehalten 
iDcrbcn,  Bon  einem  erbeten  Iccrnieifter,  bev  bic  nuimeii  lere 
latin  Ocrffon. 

Seilt  flofter  fralc  foll  u(fn:^alb  besi  iftorä  bte  f^bcn 
togäljt  fprAc^en,  aber  fic  foll  o!I  tog  für  jetlic^e  seit  fpräc^en 
aufi  bem  i^or  ben  *ßfalmen^)  Seoti  tmraocatoti.  Stllo  baö 
fie  fpräcfi  .  Kiiij.  ocr^  06  bem  pfalmen  für  jelli{i)e  tng  jett, 
ntt  meer,  fünft  bat  f^  maS  fq  got  etmonet. 

ffidt  roillig  bar^)  jä  ift  öiib  ben  froioen  gefalt,  mog 
inen  ein  ptebig  ttiun,  er  fcQ  münc^  ober  pfaff. 

Sffiir  ortl^cilen  ein  uerbicE)tig  bing,  mir  fiir  ()in  an 
bdttel  münc^  beichtet,  fein  fünft  tinb  lo^^^cit  (ij  bann  chuz 
gangen  ftot  befant,  bnb  baä  baniinb,  ha<i  tinfer  n)t)6  HA 
finb,  ouc^  mifburgcr,  nit  gcergcrt  metbcn. 

Snfcr  rot  mer,  alle  omptlüt  in  b&rffem  bnb  $dtm 
roeren  bor  on,  i>a^  bie  bättel  iiiüii(fi  fein  getoalt  ite  tk 
nunnen  fetten,  bonn  f^  lernen  Uon  inen  tocnig  fßts  0 
feel  ober  ju  eten. 


')  „tflb"  felilt  2.  —  3)  „ten  ^jjaiinen"  fuUlt  2. 3.—^*»  L 


fllMOl  ^Mb  ib  Mt  fr» f 

flta^  mübm  wir  eis  Mfa  ba  mlbtiritlXT  tcic  im 
fmk  tmüabu%  ffmm  $  «U  •»  bOo^   to4  iftUoi  IlJ 
q|isl  ^«tai  hA  ir  yfnxix  iA  tt  »t^tator  frtn.         m 

Sä  Bdlai  bttft  tir  iiii  im  Etoflrr  gcnrrüt  fU  Dol 


tfolä 


SItt  gAÜfm,  bit  grir^le  Rö^  l>an  bapjt  [diulbig 
fnik,  aSnoKB  vir  oU  mbUIiit  aA  bgnt  19  ab. 
,  Sä  nÜIa,  boS  Ha  ifta  täm  toQ  ffft  foU  gefungen 

-iKcboi   tR   bot  HoflcifiT^ca,   pnbali<^   bcr   bättel  öi^_ 
FlMb  ba  nnmini,  ai&r  nnll  tiigj;^  ^öroi,   finbet  fq  m  bcij 

fKfftOL 

SÜeinon  foll  bai  für  tnbtn,  baS  tag  ^cü  ein  funbei 
gnt  geb&t  tQ  ober  ein  iimbem  Dcrbmiftli^r  gotsbienft. 

%ii  (offen  HUB  gnabcn  nai^i),  ba$  man  in  bcit 
flifftcn  finge  bie  lag  seit,  onb  taä  von  gemeine^  itffliä 
tDcgen  be€i  voXd^,  bodi  »erbengen  roit  bo*  Ungern. 

Völlen  bic  tnündi  ober  nunncn  tag  jett  ^ten,  möj 
f9  fDllttbc  (ä{cn  on  gfang. 

[2tiij''J  (5in  maß  mögen  bie  niüncö  fingen  bff  jcttic^* 
tag,  auc^  bic  nunncn,  Diib  nit  ntccr. 

®c((^c  burger  jtc  citcr  Bobcn  ligcit  bti  ben  Ilöftcm, 
fbUen  für  t)>n  nit  anbeut  ire  jar  tag  ^abcn,  bann  has  man 
Dff  bei  (oii^I  ein  gmcin  gebfit  für  bie  fcicn  t^ii,  'ßnb  bai 
man  off  ben  jar  tag  ein  gemeine  fpfing')  ben  armen  flebt, 
iDcUcii  bic  fiofterleöt,  mögen  fie  auc^  ncmen  mie  anbcr  arnt 
IcUt,  unb  auij  foH  man  nit  mct  geben,  bann  baä  eiin  im 
üoflcr  ein  pfeiiniß  gcbürc. 

Sein  gab  nod)  gelte  foH  man  für  I)in  ben  miindtcn 
geben,  bas  fie  möfe  bar  für  täjen,  bann  wir  ertenncn,  baä 

Soüd}  miß  lÄfcn  nüt  nü^t  ben  feien,  aber  mecr  nüjt  eö 
icn  gütigen  muntren. 

3ctliii)cr  ftnt  fofi  frloubt  fein  gcfd)irfte  Icüt  nemen 
nufe  ben  flöftern  /tii  vvcbiger^),  ijforrcv,  ()Alffcr,  unb 
(oKicf)ä  füllen  fie  lob  unb  baiirf  Don  ünß   erlangen, 

')  nat  i-  —  ')  8u  1.  2.  3; 


BondBgenoBs  Sil.  139 

e§  fünb  Ottb  |clE)Qnb')  ifi,  baS  fo  ot)I  gcfc^iÄter  Irät  in 
11  öfteren  berbcrfien. 

SHIcn  mwnc&en  foH  ctloubt  jciii  ufe  ^itff  her  ftat 
omptieüt,  boS  et  mag  ^droufe  ßon  an  ort,  bo  man  teret 
bic  gefi^tiffte  Unb  bo  felbfl  lecttoii  t)üren,  bo  bor  fott  im 
lein  oberfeit  fein,  ja  alle  onHittcüt  bct  ftct  fößtn  inen  bo 
ju  mit  gwolt  ^älffen. 

iöt)  fcfennb  Bub  fcfiaben  cer&ietcn  mit,  baS  für  I)in, 
nieman  foCt  in  bie  bitttti  firben  hinimen,  aiS  incnig  als  in 
ein  ^flr  fjufi,  aSir  roiffen  bicfeS  gebotä  gtoffe  Orfnrf),  baö 
nit   gut   tocrc   bo^   einfeltige   Iciit   fo(id^   ucrfiirlitfi   iiitg 

iDUßtClt. 

S(Qe  büßen,  brieff,  fr^tjait,  groalt  ic.  Eä  tröffe  an 
Itjpfit^,  ä^tlic^,  gaifllii^  bing,  fo  bie  bdttcl  bnb  anber  tlöfter 
^aben  Bon  bfi?ftli(^em  ftäl  jit  rom,  mnrfien  mit  (rafftlofi 
öff  bife  ftunb,  alä  bie  fo  finb  arginenig,  oerbo^t  Oiib  Dn- 
löirbig  ber  a^tung.  iSebötffcn  bic  tlöftcr  etniaS,  fo  tiabcn 
önfere   bqfi^off   in   teütfc^em   fanb  gitugfam  glooli  bat  jil. 

Stein  tjfrunb  foK  fitt  ^in  (fonbctlict)  (jfarren)  incor» 
poriert  6elt6en  ben  floftetn  btf  Oerluft  allcä  offgetiaben  loffcn. 

Sine  pfrünben,  pfncreit,  canonicaten,  föllcu  für  ^in 
freq  fein  beten,  bie  bor  üff  tefibcng  t£)iinb  unb  nugtic^ 
mögen  fein. 

§at  aiiet  ein  l)ftüiib  ein  fo  metdtiift  nfftiabcii,  baä 
eim  Pfaffen  jit  t^I  ift  geoi^t,  foÜ  ein  bogt  unb  geridjt  bem 
Pfaffen  oetptbnen  gnugfame  competcn^,  baä  überig  orbncn 
in  ein  gemeinen  fcctel  für  ^on§  arme  (cüt. 

[Sii]  Ob  ber  ge^enben  äü  grofe  mär,  foQ  er  qui^  gon 
in  gmeincn  fcifel. 

3)en  ebelleuten,  lueli^e  teblii^e  fachen  mögen  bor  t^ün, 
bor  bmb  fic  gcftenbcn  innemen,  öer^engen  mir  ben  äcljcnbcn 
&i6  tff  ireitet  bcjt^eib,  bann  eä  ift  diu  billicb,  fie  neten 
toQb  t>nb  ftnb  bo  bon,  ali  baS  bic  pfaffen  unb  mün^  bo 
mit  bic  loäü  Ucrfcrcii.  3)ot6  niete  Unfer  toiH,  boä  man 
bot  leiten  ir  ^onpt  gut  gebe,  bQ§  fij  off  bem  jc^niben 
^aben,  bfi  bem  gemeinen  ftat  fccfef,  Unb  ben  jefienben  lie^ 
bicnen  ben  öanß  cirmen  löten. 

')  f*ab  2. 


I  W  Bonasgenoss  XII. 

anai  onncn  cbfllenlen  ober  &iirgcicn  gönnen  an  Ut 
jc^bnt  it  l&t>ni  long,  ob  fie  icbon  fein  reblii^  ia&  M- 
onffnu^  bar  t&ün  mögen,  ober  fo  fie  ftcrfecn,  foH 
trcn  ttot^omiTfn')  gc^anbld  barinn  loerbm  naifi  fnimma 
roqfer  Iciit  »rioil  cnb  ffeipruf^. 

So  (^  tunbtiid)  i}!,  bas  bet  mecrticil,  fp  je? 
n6ftcrn  ift,  fron)  t>nb  man,  nit  gemixt  fianb,  tote  tin  ellcnb 
fificblii^  bing  ift  Dmb  ein  floftcrldbcn,  aucfi  bie  gelübbm 
get^on  ^l  offt  cor  bcr  jeit,  funbrrlid)  bAttel  örben.  2'anun6 
ift  Dni'ct  rat  onb  mcinung,  bas  offen  lloflcrleüten  erloubt 
l'oH  fm  ein  jtner  oftgnng  onb  abtltun  ber  futtcn,  ha^  nit 
ober  onB  alte  ein  cricftröctlidic  fttoff  oon  got  tom,  loir 
mögen  bog  Üben,  ba^  miin^  onb  nunnen  aut^  menfc^lit^ 
onteüfdieit  triben,  bann  ba^  bur^  ir  gejmungen  feüfi^ 
in  orfac^  gebe  jü  üngcnantcn  jiinben  gn  ftraR  gotä  o6er 
aH  onfet  lonb,  jncn  foH  ir  oggong  locbcr  an  ftjb  «oi^  an 
ercn  fc^abcn,  noc6  minber  an  bcr  )elcn,  fie  föllen  Bffet^tt 
ber  tlofter  lieb  mitturger  (ein,  mir  roellen  in  gern  Dnfere 
finb  ji[  ber  ce  Dnb  ercn  geben,  loift  ober  ein?  ober  folidid 
onfcc  erbietung  in  bcm  flofter  fein,  mcflen  mir  in  nit  mit 
gcloalt  tfhxb^  äicben,  er  mu^  für  fii^  felbä  baruinb  rcc^« 
nung  geben. 

3/0^  luöltcn  wir  mit  bcr  ^eit  Dnberfton  alle  bittet  m&n^ 
benagen,  (nnbcrliit)  (irebiger  orbcn  Unb  barfufjer  obfemanDer, 
bo  mit  gelert  c^riflHd)  erber  lefit  onb  Dnfere  triiroe^)  mit«' 
burger  nit  fo  frfjmccfelit^  oon  inen  Ombgetribcn  locrbcn  DnS 
baä  Bold  nit  fo  enbc^riftlic^  Dnbcrtoqfct. 

SBir  oerbieten  bt)  groffer  ftroff,  baö  mon  für^in  lein 
floflcr  reformier  nad]  gemeiner  luijfe,  loie  man  bi§  ^r  re« 
formiert  tjat,  ift  aber  eit  ftat  ober  eim  fanb  nit  ttägli<$'. 
ergerliift  Wbcn  [Hf,^\  irer  ttofterieüt,  ift  inen  erloubt  bl"* 
tlofterleut  Beriagcn  onb  baö  Hefter  eim  gemeinen  mift  bas 
E)errf(^afft  ober  ftat  inncnicn,  botumb  loeÜcn  mir  inen  banrf 
unb  tob  fagcn. 

3>er  teütfi^en  Ferren  onb  ioljflnfcr  flöfter  loffen  roiti 
bet  nrmcn  ebelieüt  tifrftnb  £)üfer  fein.  [^ 

3)aä  ift  Dn|cr  gütloinig  früntlii^  crbictnng,  bie  liiittS 

■)  Su  1.  2.  3.  —  ')  iriuil(  1. 


Bundsgenoss  XII.  141 

eüd^  geiftlid^cn  betrübten  Hofterleüten  t)ff  clüer  Hdglici^ 
fuppHcation  t^unb,  in  Hoffnung  toir  foHen  t)on  got  barumb 
Ion  t)nb  gnab  em:pfa^en  t)nb  tjon  eüd^  alten  lob  t)nb  bandf, 
bo  mit  befdtl^en  h)ir  tjnfe  in  etoer  anbdd^tig  gebdt. 

S)atunt  l)n  geit  t)nb  ftat,  got  tjnb  t)n§  lüiffent,  lüir 
öer^offcn,  fo  tjnfer  gcnebigofter  l^err  Sfaifcr  ^arol«^  önb  alle 
ftdnb  be§  reid^§  eh)er  tüorl^afftige  Hag  önb  t)nfer  früntlid^ 
erbieten  njerben  ermcffen,  f^  foHen  grofe  gefallen  bar  ab 
l^aben. 

S)ein  Hoffnung  fefe  allein  in  got 
SSnb  l^ab  nit  forg  c§  für  fid^  gobt. 


@in  pt)erfic^tig  ermanung 

an  bie  rebltd^en,  erlBeren  ftaräen  t)nb  äftifÜUfym  ffcntn 
o6ern  önb  önbertl^on  gemaincr  ©^bgnofd^fft  (ßtnant 
©d^tüifeer)  bag  f^  trciolic^  l^elffen  fianbtffäbtn  (Stoant 
lifd^e  leer.önb  frunttnc  d^riften. 


J)cr  .XIIL  bniiMggno^ 


Titelbild :  zwei  Landsknechte  halten  das  deutecha 
Wappen;   rings  herum  elf  Wappenschilde    cie» 
Kantone,  von  denen  aber  nur  vier  Biider 


1 


Riimlagoiioss  XIII. 


|iij''|   V|[l-3'^  'Öiiiib  cild)  äü  icitycn,  o   ftardcn  E^tiftcn- 

aller  tcofttofcn  Biib  flCttutftcn.  So^  önicr 
-EU.  Iiafacii  s»  fliil  gemein«  tEütft^Er  nation  jsiifamen  gc- 
i^tuortit  sii  oiitblöffcn  gemeinen  nicrdtit^en  fi^aben,  fo  longs 
jnv  uff  aÜfn  gemeindlich  flclcgcii  ift.  ^in  i^  ber  .  f üj.  git 
bi't  jat,  Uiib  gcbiitt  mir  ein  rebc  jii  üioer  ctfiertcil  je  i 
lf)im,  luöffen  ir  ufi  f'ir  t)n  iotidiet  guter ')  iiidnimg  an- 
lU'nien,  als  id)i  Bcr^offc.  ffiüc^  otleit  fampt  Bnb  funber 
ift  wifient,  baö  trcra  Dnb  gloubcn  in  EErlicfien  fachen,  (oB 
ntt(ft  mit  bem  Iq^it^cn  Iftbcn  nit  üertitilct  locrben,  (unbcr 
flUcn  s^tlicticn  fc^abtn  tittfn  mir  ec  Onbetlaficn  gon,  bann') 
brisen,  boö  mir  Uecljaiifen  liabcn.  @o£id)cr  rebUdöcit  ein 
fit^tbar  CEempcI  ift  hinbtlit^  bg  alten  bcnen,  bic  ftfilüijer 
genant  werben,  baS  ft)  ec  blut  fc^roieen,  ee  bann  fij  ob« 
trinnig  werben  Bon  trero  Onb  aijb  ircö  tjouvtmanä,  auc^ 
in  gcfärlicE)cit  Ii^btii^eö  Übcne.  Sßaö  ift  bann  ecrlidfer, 
mann  bet  aljb,  ben  luir  liiriftcii  OiiJErein  göttlidjcn  \^o\\pb- 
man  d)viftD  im  touff  gcf(f)luoren  ba6en,  ben  njtr  fo  offl 
bat  noc^  l)n  fo  üq(  cmpfa^ung  ber  faa-nmcnt  bcfeftigtt^ 
£)abcn,  bann  eineä  jetlidjcn  facramentä  nieffung  ift  ein  aai 
netttcruiig  geft^morncä  a^bt?.  So  mir  im  louff  gcfdiiDort 
^abcn,  ^at  äfi  gcfeben  got  unb  fine  enget,  ja  bic  (_ 
diriftcn^eit  bebeütet  in  benen  mEnf(i|en,  bic  311  jetlic^cfi  toil 
gcforbert  finb  toorbcn.  SüBo^  ift  ecttic^cr  Dnb  nötiget  banii 
bie  facfi,  omb  ber')  mir  geft^iDoren  f)flbcn,  ba§  ift  treu 
lüiltfarung  bnjercm  got,  511  bcfi^ü^en  Unb  behalten  fei 
cmnugctif^  flcfag,  Bnb  aügefagt  finb  fein  beö  teüfclä  Wi 
aKcr  finec  gefpanften.  3r  miffcn,  baä  mir  Don  got  e 
fc^affen  finb,  ertöft  finb,  Bnb  ougcnbliffici^  ou  unberIo§  bn 
im  regiert  luerbm,  alle  Onfcre  gcbantfcn  finb  offenbar  fein 
äugen,  on  i)n  Dcrmögcn  mir  nil  ein  ^olnt  fttoro  Dff^ebe 
Don  ber  erben,  ^r  luiffen  ani^,  baä  got  neiit  emfllic^ 
(iiiflt  bann  ünfcr  bcil-  Ofrioiber  loiffenb  ir,  luic  bet  tel^i 
in  an  mag  Dnberftabt  Dnfcr  I)o^I  je  ^inbeni,  mit  Iiip  » 
Bnlnft,  mit  gliid  Dnb  Dnglüd.    Wit  not  ift  tS  bonit,  b 


')  gflltn  1,  —  ')  et  »iih'tgaii,  bann  1.  —  ')  Umb  bic  1. 


Bundagenoas  XIII.  145 

wir  Onfe  ^oftm  ju  Bnierem  got  Dnb  abfcrcn  uon  bem  teufet, 
tmb  bo3  ttit  Ein  tag  atteiti,  (unbcr  [aij]  otleS  bnfer  fäfien 
kng,  a(ä  lieb  bnf;  Dnfcr  glücf,  ^eil  oiil»  fdligfeit  ift.  Sann 
^n  weIcEtetn  augcnbfiif  ber  jeit  mit  roiBfaren  bem  teufet  qn 
et)nid)erteg  fünbe,  fo  ijabm  toix  gut  ein  finb  bnb  otte  creohir. 
Oot  giinnet  önfi  gut§,  bet  teufet  orgg.  ®ot  tiebf  lm|,  bcr 
teufet  ^affEt  Dnfi.  ®ot  ißctjet  imfer  felsn  ^eil,  bec  teufet 
fä^t  Vn\etä  lgfi§  Bnb  feel  Berbammunge.  fotc^ä  ja  erinneten '} 
t)Qt  got  Dff  gfa^t  ein  focrament  beä  touffeS,  huri^  metc^c« 
er  Bcrijflidjf  qui^  fiditbarlid)  äffe,  bie  rfiriften  roetten  fein, 
ju  fleiffigcr  roomÄmung,  toaä  bem  fieql  ünb  bet  Berberbung 
noi^*)  tq.  <So  luit  bann  aZc  getcufft  finb  Bnb  ein  eertiiien 
e^b  gcfd)rooren  t)o6en  gDt  bnb  bev  diriften^eit,  ift  naift- 
fBlgig,  boö  mir  füKen  loffen  iQb,  tSben,  cet  Bnb  gftt,  ce 
bonn  mit  abftiit^tig  Bnb  mainaiJiig  werben. 

Ü  5)ann  ift  ba3  fo  lobtii^  it)  eiii§  menfi^En,  baS  ir 
berbünbtnül  Dnb  eqb  tiallcn,  outfi  mit  Berlnft  s^ttic^ö 
libenS  bnb  atlcä  jqttic^en  güt§.  SBie  B^I  {oBIic^et  ift  eS 
6t)  got  Bnb  allen  engten  Bnb  Bor  ollen  frummen  ifttiften, 
fo  man  f)Dd)  adjtet  ben  gcmetten  atfi  got  geiSon  galten 
mit  Bertuft  olleä  be^,  baö  ein  nienfdi  tiot  Bnb  ift,  fo  bot^ 
foli^er  Bertuft  ein  groffet  geiuin  ift,  3ßie  and)  liitiftuä 
fögt,  metc^er  fein  (üben  ocrffirl  Don  minet  wegen,  ber  Witt 
e8  emiglif^en  finben. 

^  3ft  eS  bt)  cüt^  fo  cetlofe,  fo  einer  pt^tig  luutb 
flut^  ^n  gefÄrlitfieit  beß  tibenä,  Bon  fineni  gefdiiüornen 
ebb,  atfo  baö  ir  felb§  ein  fotic^en  a&trinnigtn  nit  tieften 
loben,  ja  ^a%  Bnb  fioff  Bnb  aße  fein  tjat  tiat  et  bq  eiic^ 
twtlotcn.  Wie  Bt)(  eertijfer  ift  eö  bt)  got  Bnb  oßcn  tietgen, 
fo  ein  t^rift  abtrinnig  roitt  Bon  gefcfemoniem  eib,  Bon  bem 
Ulf  oben  gefogt  tiab.    SSie  gr66Iiäi  ttiirt  got  etjümEt  Bbct  ] 

ein  foti^en  böfen  t^riften,  Dnb  Bon  feinet  megen  Bbcr  ein 
flonj  lanb,  bie  foliäjö  an  im  nit  ftroffcn.  i 

H  &  ift  anc^  eüii)  miffen,  baö  6t)riftu§  Bnfcr  ^oupt- 
man  bn|  geben  bot  ein  9fQ^<  Begriffen  im  tjelgen  eroan» 
getio,  Dnb  t)n  Sibtifc^en  buttern  bcä  nemen  teftamentS, 
roeti^eg  gefa?  Bot  ift  affer  bitlid)en,  ^e^tfamen,   nü^tii^en  J 

L')  «netowen  2.  —  ")  iiüc^or  2.  M 

Kberlio.  Auigew.  Sobr.  i.  ^  I 


ft^  Omaä  «ciAirt«,  S  ait  «K  a^  ha  MB  |B  nta. 


MM  liift,  Mb  fei»  frf&4  Krimn«  (•  cm  giafffs  ffli- 
»nt  I«.  M  OK^  iMiM  Mb  ■Uta  ao^  $  ala  borai, 
Wn^/t  Ttofüok   Mr^oib   t^ijhMJM^   fl^Bt   XBi^fioKOt   bat 


'  3tt  bn  60^  tt^nldt  fem  B 
leguiij;  bfä  i^ftenlü^  gia|,  bos  oni^  nribtt  menfiÄIic&en 
Stinatticn  fin  twn  nängli^«  gc^ollm  »iiL  $ff  bcr 
liantcl  Dbn  (ircbig  pl,  ten  nun  nit  oOcin  iolii^  ^b* 
nif(^  CDramml,  aiU^  ba  jii  CnbtibrtfKü^  iaßutig,  mtbci 
Hm  ft^ttn  <^tft(i(^  (mbencijuiig.  %\t  beii^rocrenb  baS 
I^t  (i(a$  (firifti  miber  fein  gebot,  fte  Derroiiflcn  onfct  gt* 
mifftti  mit  ^ödifc^er  fmi^ful^,  mit  fo  u^l  bäpjtlit^cn  ge> 
ItDtten  unb  mcnf^Iii^oi  fagunaoi,  mit  fo  tjql  caifur  beä 
bnnnfl,  itrcflulantct,  intetbiet,  mit  io  D^t  orbnimg  Bpm 
fafleii,  fi'^tcn,  fpqft,  ttoittf,  bcren  aQen  Icbig  onb  li^  Bn| 
diriftu«  flcniadW  (jnt,  SKit  fo  oql  fnntof^  »nb  t^ored&ter 
n-Dfl  jii  iii'i]il)li'n,  Id  boc^  aiu^  bic  t^riftlic^  üic^  nit  jneer 
UDii  uiifl   E)aifc^et  baitit  ein  ttetcc  juDerfi^tigf  fieFninung 


')b 


Bnodsgenosä  XIII.  147 

tmfer  fünb  bem  pricfter  oii  fuitbtc  ängftifle  eriftluiig.  SDfit 
manigfaltigen  formen  ber  biifffn,  bo  oon  got  nitfit  gebotten 
I)Qt,  Bub  audi  nit  mcer  t£)un  bie  beft  bü^  geatf)!  ift  nfirodg 
iBorben.  9Kit  fo  ot)I  belriigcrt)  bec  ab(o6,  ablafi  bticff, 
mit  öorbefialtung  nnb  bot  ira-  [dttj]  ti)  mit  biipenfientiig 
fo  ütjtEc  ttüd  Onb  cafu§  ber  gEiDiffcn,  mit  beroubuitg  BnfErer 
pfriinbcn  onb  Pfarren  ftifftcn,  fo  burc^  eerlofe'),  feeffofi, 
tterolD^,  DoK,  faiül  (cüt,  Eurtifan  genant,  taglii^  ein  fiir- 
gong  ^at.  äliit  (öligen  bingen  roerben  mir  teütf^en  täglicEi 
befc^lüirt,  betaftigt  ^n  Bnfern  geroiffcn  Bnb  am  gut. 

H  Qr  mögen  metcfen,  mic  man  fo  racnig  off  bec 
Knngel  fagt  oon  bem  ^eiligen  emongeliu,  öon  ber  (ere 
opoftDli  ^Quti,  ?ßetri,  j[Df|anni§.  Ser  ienger  teljl  ber 
pwbig  ift  Oun  ber  fere  Striftoteliä ,  S:^Dme,  ®cE)oti,  Oon 
Seiferlicljen ,  geiftli(^en  rechten,  Den  fo&Ien,  Don  lüÄltüi^en 
fachen,  ©o  boc^  bie  prebig  nidjt  anberft  folt  fein  bann 
ein  emfllic^e  «ine  oermanung  ju  ben  hingen,  bie  baS 
(Wnngelifd)  gefa^  iüi)fet  cnb  (etet.  Stlfo  bas  anc^  jeg  baS 
c^riftlid)  oolcf  oaft  oerbrüffig  ift  morben  ää  flören  foUit^cn 
ntärlin  ber  prebigec,  Pnb  irc  feelen  ftnb  bücftig  nac^  bem 
Kbenbigen  roort  gottcS. 

3[r  mercfen  ant^,  mie  oHer  Pei§  je^  gor  off  eljgcn 
nu|  onb  ecr,  bo  mit  alle  prebigen  Dcrg^fft  finb,  Cnb  mirt 
fein  ober  gor  (lein  ac^tung  getjabt  bnfcrä  t)aij(§.  SJo  t)in 
finb  mir  gebracht  morben  bnrc^  falfifte  für^altung  Dnferer 
prebigcr^),  baä  mir  Onttemer,  Iugen|afftiger,  Bnftdtcr,  ntj- 
biger,  jorniger,  ftoffettiger,  ja  feellofer  finb  bann  Iwgben 
önb  türden,  bann  Dnfere  pfaffen  bnb  münc^  nemen  gilt 
Bnb  glofieren  jetlidiem  fein  B6fi  fücnämen,  baS  wir  fixier 
gotS  gar  oergeffcn.  SoHii^ö  ^oben  emftli^  bebacf)t  oql 
^od^  gelert  frumm  erber  leüt,  onb  onberftonb  bau  ciiriftlic^ 
gefa^  (^riftenlicti  auflegen  Onb  (ercn.  ©q  möflen  niemanb 
f(6übcn  t^un  ant  gut,  bann  f^  eä  on  eignen  nug  tbünbt. 
@^  roftHenb  niemanb  fcfiaben  tl)nn  an  ercn,  roo  mau  gött- 
li^e  eer  lafet  ein  fiirgong  Ijoben.  ©ie  jmingen  niemanbt 
reifit  je  Ifjün.  ®aä  oermcinen  flj,  bog  man  baS  c^riftlic^ 
gefag  rein,  räc^t  onb  cE)rift(t(^  prcbtge  in  ber  Eirenen.    9t[fo, 

')  (rrrofe  1.  2.  —  ')  livebigeji  2. 


J 


148  Buiida^enoM  XIII. 

06  iiwn  fcfton  nit  bcni  gefa^  glcit^fötmig  Ihiit,  baS  man 
bod)  cä  la^  (^riftfönttig  leren,  roöffe  ic^  nit  dfrifttit^  i&ben, 
baä  iii  bocö  ein  anbeten  laß  c^riftlidi  leren.  35a#  mm 
bic  wert  cfirifti  unb  finet  njJDftcI,  füv^üä),  flarli^  mib 
trerolicö  füttiatt  bem  djriftenlit^en  Oolct,  nit  Dermif^en  mit 
Ijoibnii^ra  Imn,  mit  [aiij'']  menfrfilitften  gefcgcn,  mit 
falfctien  ti|Icgungen,  bo  burc^  nit  gotteä  lob  »nb  fctcn  ^iÜ, 
(unber  eignet  nuj  Dnb  cer  mcrdlic^  gejuckt  itirt  So 
jülit^en  fleife  ber')  frummen  cfiriftlicöcn  boctor,  bte  jeg  Eiöi 
für  trtoen,  aU  Srafmuä  non  8^otcrobam,  SKortinuS  ßut^, 
SaroIftabiu§,  SKelanttjon  jc.  mertfen  bic  anbent  falfi^en 
aigengejiidiigcn  merlin  fager,  tröiiin  prebiger,  (eüt  Uerfürer, 
fo  faren  fq  t|^v  für  ünb  roeüm  Unbcrfton  bff  au  roäg  bei 
roar^cit  ein  loiberftonb  je  t^fin,  mit  erbic^ten  lügen*),  ats 
06  man  mbUc  »iber  bäpftlidie  gefiorfam,  wibet  ben  gloiibo^ 
löiber  gmeinen  nu|  bcS  reic^S  önnblen,  bo  mit  fie  obgemCltt 
iDorljafftige  lere  Becbäd)lig  machen  ben  einfeftigen  ^rtften; 
rocfrfie  JQ  fo  Dfll  ior  am  narren  feil  gefiirt  ftobcn,  jr  fed 
»nb  gfit  oerberbt,  bann  Don  ollen  roibcrfadjem  nüt  beforgl 
Wirt  bann  eigner  nug  bnb  cer,  boä  ougenft^cinlic^  ift  allen 
meifen  teüten,  fo  ben  bingen  Eigentlitfi  nac^  finnen  mögeiL 
55o  £)är  fumpt  bai  man  bdpftlidtc  ^eiligfeit  Onh  feiferlic^ 
mateftat  Bnberftat  jn  raigen  mibcr  bie  martieit  Bni)  (^rifl* 
lid&e  leret,  fo  boc^  loeber  bapft  no(^  Icyfet  rcc^t  beeilt  ip 
bcS  t)anbel8.  Sber  bie  gältfreffcr,  bie  leütfc^mä^,  bie 
fcfen  Berfürer  Bnberftonb  bapft  Bnb  faifer  Bnber  gutem 
fcficin  Bnbinic^  bcmegen  toibcr  got  Bnb  fein  gefaft,  gil 
groffem  filiaben  menfi^Hc^cä  ^eitg.  Sonn  mol  ju  bebencfeit 
ift,  IBB  bapft  Bnb  leifer  rec^t  ber  fodien  berirfit  nieten,  (9 
befd)ü^ten  Bnb  fd)imiten  olle  Bbgentelte  fnimme  boctotfiS. 
9(ber  fo  bic  ^öüpter  ber  fiti^en  olfo  butc&  miggünrng 
fc^eblid)  leüt  Berloqfen  finb  Bfi  DerIjininüB  gotö,  fineit  toit 
got  bcn  Ferren  trüfid^  bitten,  baä  er  fq  erlcüi^t,  boS  f9 
etfennen  bet  roat^offtigcn  lerer  ttem  unb  ttiortieit,  roie  f^ 
ber  tird)en  tmb  beS  rqd)ä  eer,  fteil  Bnb  nng  futi^en,  wib 
lüibetumb  ber  nbgünftigen  faffc^  Bnb  Dntreio,  bie  nit  ge- 
meinen, funbet  eignen  nng  tu(^en  ju  groffem  fttubm  bn 


')  bie  2,  —  ')  lüginn  1 


Bimdsgcüüss  XIII.  149 

tit(^i'n  ünb  bei  rt)ti)ö.  ©eööct  uitft  au(|  ijit  mit  luoctcn 
önb  icArcten  niancn,  Ocrmanen,  lüorneit  aüt  Cnfere  mit 
diriftEii  ipot  jü  ndnien  mit  gutem  Oerfianb,  ioa§  in  foßic^cn 
fa(^eii  je  tfiünb  f?.  Sann  auc^  bie  roar^afftigen  tetet  mit 
irer  botg  önb  ansang  nit  fi^er  finb ')  on  I^b,  eer  bnb 
gut.  Bot  ben  tütm,  Ufe  foticfier  Drfac^  finb  wir  .jD.  äomen 
gef^rootnen  bcrocgt,  oud)  eüc^  etlichen  etjbgnoffen  für()olten, 
mal  6Etteff  ber  fcet  öri(  önb  oeEbamfa4]mung,  bann  ir  ein 
gut  betidrjjigt  botet  finb  Bnb  an^cngig  nad)  üermögen  be- 
(antcr  ipor^eit.  ®ä  ift  rnife  fein  äWtifel,  roo  ir  Bcrfton 
werben,  roasf  got  gefettig  ift,  ir  roerben  lt)6  onb  IÄ6en  bar 
ob  laffcn  je  fcftü|yen  ünb  frfitnnen.  @S  erbarmet  aurfi  tinfe 
foft  boö  nUe  frummen  teütfc^en,  funbcrfic^  bie  erber  e^bt- 
gnofc^afft,  fo  foIfd)lid)  uon  ben  terfiirifciien  menfc^en  oer- 
ttifen  ift,  bü3  ic  eerlic^en  fditoi^er  mit  Bnf;  aßen  tciUjdjen 
galten  Derfürlid)e  (ccc  für  d&riftlici^,  ber  münd^  eigen  nu8 
ffir  üwer  feten  t)ci(.  SSJie  wol  d6  g6tttid)er  gnab  ir  frummen 
eibgnoffen  alweg  minber  eiiifi  ^aten  (äffen  Ombfiren  mit 
San,  Surtifnn^  Wib  ber  glichen  bann  anbere  tütft^en.  33onn 
ir  rnib  ewet  norfacen  üerftenbig  tut  wot  ^aben  mögen 
merden,  wo  t)in  bie  lirebig  lange  iar  geriiit  ift  gefin.  Shin 
^t  got  an  gcfcljen  tütfc^e  nation  in  groffcn  genaben,  Bnb 
ünfe  lEÜt  gefi^itft,  bie  on^  roiber  wtjfen  off  d)riftli4  toe 
önb  off  gmeinen  nug  beS  gan|)en  lanbtä,  ge£)ört  bnfe  aßen 
jä,  boä  mir  fottic^er  gnab  banctbar  fljen  Bnb  gefcHig. 
3)e66a(b  ift  Bnfer  früntlii^  ^riftlic^  6it  on  üd)  fig^afftigen 
ftorrfen  reblic^en  eibgnoffen,  ir  roeßen  tremliift  Ratten  ob 
Bnb  ju  Bnferem  ^riftlic^en  gfa^.  ^x  fjabcn  aflwegcn  baä 
wort,  ir  ^ctffen  betrübten,  getrutften  jeret^t  on  aße  forest, 
f|ünbt^aben  fc^  ba^  (Jiriftlidi  rci^t  onb  finb  bar  nn  baä 
^  ben  tircfteu  geprebiget  loerbe  eWangelifdje  gfa^  onb 
gefci^toigen  ber  ^eibnif({ien,  mcnfc^tic^,  Berfürüc^  Belegung. 
Üb  erlic6  frumm  e^tiftliifi  lerer  ober  lüt  ju  ücfi  fliegen 
loerben  aU  jfi  fd)innern  onb  fc^ügem  ber  loar^ett,  tt)unb 
jn  trürocn  bqftanb,  laffen  eüäi  nit  erfdireden  bäpftli^  büß, 
ban,  gebot  Bnb  ber  gli(^en,  bann  bie  falftfien  Berterec 
bringen   Bft   folii^   &ricff  on  beft  bapft  wiffen  Bnb  onberer 

')  ift  1. 


150  Bundsgenoss  XIII. 

fürften,  önb  mögen  toarl^afftig  leüt  fein  aubicn^  ^aim  it) 
ben  licrren,  ba§  bringen  bife  tüfelfd^en  menner  mit  gelt 
önb  gaben  jü  toegen,  mit  toeld^en  f^  ju  in  neigen  bie 
ndd^ften  biener  ber  Iierren,  bo  mit  fein  jügotng  mög  fein 
bcr  toarl^eit.  9Sn§  ift  nit  mifegieübig,  too  ir  ein  mol  lefen 
bie  offenlid^  eftjangelifd^e  lere  mit  ber  gottlid^en  öglegung 
apoftoli  panlx,  toeld^e  er  in  finen  cpiftlen  begriffen  ^ai,  ix 
toerben  merdfen,  toic  erbdrmlid^  toir  fo  ö^I  jar  öerfurt  finb 
tt)orben  öon  mundo  önb  Pfaffen  öff  bem  prebig  Unb  b^d^t 
ftui,  lüie  njol  nod^  ö^I  frummer  eerlid^er  priefter  finb  önb 
genjefen  altoeg,  ben  folid^ö  nie  gefallen  l)at,  bod^  ^at  ber 
anbem  falfd^er  fd^^n  önb  ö^Ie  l^in  burd^  trungen. 

[a^^]  %  3r  finb  fd^toi^er  genant,  etoer  I)6d^fte  eer  foH 
fein,  ba§  ir  an6)  blut  fd^toi^en  in  ber  fd^irmung  bc3 
l^eüigen  eftjangelif^en  gefa^  t>nb  ftner  leer  anfiangen.  3r 
füllen  fd^nji^er  fd^ü^er  fein,  fd^irmer  önb  belialter  ber  ön- 
billid^en  Verfolgten  frummen  d^riften.  Qr  finb  aibgnoffen 
gefd^olten,  barumb  l^alten  ob  bem  aib,  ben  ir  got  im  touff 
get^an  ^abt,  önb  fo  offt  bar  nad^  gefeftiget  ^n  empfal^ung 
anberer  facrament,  bnb  l^elffen  audft  ünfe,  ba§  loir  önferen 
aib,  fo  njir  got  öff  fein  eftjangelifd^  gfa^  get^on  l^aben, 
mögen  Ratten,  ba§  njir  nit  tjon  ^riftlid^er  lere  njerben  ge- 
triben,  ba§  loir  nit  fo  önbiHid^  tjon  ben  falfd^en  d^riften 
tjnb  lerer  bmb  bnfer  gut,  eer  ünb  I^b  fummen  tt)iber  got 
önb  red^t.  S)a^  ir  folb  nemen,  b^ftanb  tt)unbi),  g^tlid^en 
l^erren  bmb  g^tlid^  lanb  ge  fd^irmen,  befümmert  on^  nit, 
ir  f^en  an^engig  njem  ir  tüollen,  aber  toa^  anrurt  ber 
feien  l^eil  bnb  ^riftlid^  gefa|,  njöllen  ir  allein  got  an* 
fiangen  önb  bo  für  fadsten  önb  ftreiten.  Stempt  ein  t^tmpd 
an  ben  d^riftlid^en  frieg^  leüten  fant  SRori^en  gfd^eHfd^afft, 
bie  bereit  njaren  I^b  bnb  laben  gü  fe^en  ju  getjtlid^en 
fierren  J^n  gi^tlidöen  fad^en.  Slber  öom  l^elgen  etüangelio, 
t)on  d^riftlid^em  gfo^  mod^ten  f^  aud^  mit  bem  tob  nit  ge»* 
triben  tüerben.  SSn|  ift  fein  gnjifel,  ftjo  bie  frumm  e^b* 
gnofd^offt  tremlid^  ob  d^riftenlid^em  gfa^  f)ielt  ünb  ob 
frummen  dE)riften,  e^  merbe  fein  enbd^riftlid^er  giüalt,  falfd^, 
öntrett),  fürgang   l^aben.    ®ot  f)at  tnä)  geben  ein   ftarden 

1)  t^onb  1. 


Bnndsgenoss  XIII.  151 

1^6,  Ö^^^^feifl*  gemüt,  ein  ford^tfamen  namen  in  aller  todlt, 
txn  befd^Ioff en  lanb,  ein  erbeten  finn  önb  mut,  ein  gott- 
lid^e  narung  öon  ber  erben  önb  \)\)d),  ein  fmd^tbar  öoIdE. 
©oHid^en  gaben  fonb  ir  bandbar  fein  önb  eineren  guten 
nanten  nteren  önb  eren  an  bifen  d^riftlid^en  traten,  baö  ir 
fd^imten,  fd^ü^en  ba§  enjangeliunt  gotteö.  SSnb  toir  galten, 
Qot  l^ab  eüd^  barumb  aHtoeg  funberlid^  abgefünbert  öon 
önb  für  anber  ntenfd^en,  baö  er  burd^  eüd^  toeH  ein  mal 
funberlid^  befd^imien  feine  gfa^.  SSoHuff,  ir  erlid^en  ftreiter, 
önb  ertoeden  etoere  ^dr^  önb  gentftt  önb  etoer  döriftlid^  ge»* 
bIÄt,  ftonb  tretülid^  b^  engerem  got  önb  finent  gfa^,  fo 
njirt  er  eüd^  önb  etoer  finb  önb  gfinb  #tid^  önb  etoig 
neren,  nteren  önb  eren.  3)er  inett  tüä)  önb  önfe  gendbig 
fein.    3lnten. 

Sonb  önß  b^fton  mit  fr^em  mut, 

3)er  für  önfe  am  crü^  öergofe  fein  blut. 

t 


TIdrr  erafmu^  \>ö 


!5^^  Stot^erobam     im    ind)     @nco 


<Js)      miott  SRoria^,  jaigt  an  bc  \pbi 
j       fidlen  bienft  fo  toir  je^  betupfen 
bcn  ^ailigen. 


£>er  .xmi.  buiiDt 


Brust- 
bild des  Eras- 
mns  mit  der  Um- 
schrift: THN  KPEITTSi 
TA  SYrrPAMMATA  JEIaEI: 
IMAGO      AD      VIVAM 
EFFIGIEM    EX- 
PRESSA.  AN. 
MDXXl. 


Hll  nad)  ininer  Detflit^l  ift  Eain  rounber,  bann  fo 
oq!  t|oi|  oerftcnbiget  meine  geJeHen  Dor  mir 
irm  flcife  bor  grtfiDn  ^ö^en,  bot^  baö  i^  luot  mög  befton, 
roiitb  icö  fflr  iDcnben  für  meinen  Ibeit  beu  tublic^en  fpnidi, 
fo  gralmuä  öon  SHotctobam  f^reifil  in  bent  6uc^  ©ncomion 
9JJoriaä  Don  t^orlic^en  ^nifigcn  bienft.  3Jit  baS  bet  ^oi^ 
bcrümpt  terer  ©rofmu^  loibertg  Ii^  bem  got§  tnb  Saugen 
bienft,  ben  et  auc^  fürhctlii^  lobt.  S(6cr  im  mififott  \o 
groffe  abroife,  fine  toort  finb  bljfc,  ünb  nim  ]t)  aUc  fäi: 
mifefüKige  bing  an. 

Seren  ift  ein  gcoHe  jal,  bie  bcr  gotlgEbÄrerinn  fer^ 
lein  Bfffteiien,  aut^  Omb  ntiflag,  bo  man  Icinä  liec^teS  tie» 
barfi,  aber  roenig  ftnb  bie  fic^  fleilTen  ir  nodi  Dolgen  in 
feü((^em  täbcn,  iii  bemnt,  in  liebe  fiimnüifc^er  bing,  f»- 
böi^  folii^ä  rechter  bienft  ifl  onb  ben  tiefgen  am  an* 
gendmften. 

aßetcÖe  menf^en  ein  gefallen  t)ft6e«  S^  faSf  ctw 
boren  groffe  erbirfite  lüunberäoii^en  Don  feigen,  finb  Dbei> 
aii§  tI)Dre<it,  fie  laffen  fii^  nit  benngen  in  foüii^en  fablen, 
bie  fQ  erbenden,  oon  erfi^inen  ge^ften,  fccicn,  tclifften 
Don  bei  tieö,  onb  berteg  tnnfent  intracni,  bie  mon  out^ 
für  fo  tqt  glonbbafftigec  £)alt,  roie  ct)(  fie  unmälfigct  er« 
bai^t  finbt.  Solic^  fabulifi^  mirncul  finb  nit  adein')  hit|-. 
roitig  jä  £)6ren,  fie  bringen  oucf)  nu$  ben  Pfaffen  önb' 
ptebiger. 

ßiftrinä. 
3n  ben  ttJorten  tetiuürfft  ErafmuS  nit  fliare  miradel, 
ober  erbicfete,  Bnb  bie  jü  aignem  nu§  ecbic^t  finb,  bo  mtt 
man  meer  gätt  oufi  ttucf  üon  ben  miberen,  alten  önb  baüi 
geloübigen,  bann  meieret  bem  feigen  emangelio  mol  gloub^ 
ber  ü[f)tct  nit  fnft  fofic^er  erbiditer  miracfel,  önb  mir  f&^ 
wtidjt  fclic^en  fablen  faft  gfonben,  bie  a^ten  nit  u^t  bet 
eroangelift^en  icarbeit.  ©rafmuä  roirt  ani^  geachtet,  er  rebe 
I)ie  luiber  baö  noc&gültig  Oolcf  ber  qneftionicrer,  bie  ber  ^Igen. 


')  Im  Druck:  aUUin. 


Bundsgcnoss  XIV.  155 

^eltumb  Omiifüreti  önb  on  alte  I^am  piebigcn  fie  groffc  lugen- 
^afftigc  mirarfet  bcm  Doltf,  bcv  fic  boraacfi  bim')  min  fcI6ä 
fpDtten. 

föra|muä. 
[2(ij]  Sä  finb  ctlicö,  bic  ftrf)  fcfbä  tfiDrlid)  Bberrcbcii, 
mann  einer  ein  mol  im  tofl  anfcIie  erbic^t  groffen  i^riftD" 
(j^Dnim  geinoU  ober  fein  plöin  Bitb,  bem  Cum  bcn  felben 
tng  fein  icfiob  ä^  flt^nben.  Ober  roeti^er  eini  6ilb  (ont 
Sflarbora  all  tag  etliche  bitliti  (prdc^,  ber  roerb  gefunb  quo 
bem  fricg  mibet  fummen.  Dber  roeli^er  fönt  @rafmum 
mit  fonberen  gebotfln,  fer^Iin,  off  iunbcre  tag  tiereret,  bcr 
metb  balb  ri^  irerben.  Äiicö  £)ct  man  eilten  ^oibnifc^en 
$erciilem  erfunbcn  an  fant  Jörgen,  ^tem  ein  ^a^bnif^en 
§^(ii)Iitum,  befi  pförb  fq  mit  foftlic^em  gcjterb  ümb^entfen 
tmb  t^unb  im  grojyc  eer  an  in  ber  ftre^en,  bringen  im 
(unbere  opRer  ünb  ift  ein  fünglidier  Jc^inur,  fo  einer  bl) 
fant  Jörgen  ifen  ftüt  f^luert.  3l&er  loaä  foH  id)  fagen  cion 
benen,  bie  in  fetbä  fdimoic^Icn  mit  erbic^tem  aUa^,  ünb 
mÄffen  au^  bie  Icnge  beä  fögfcmr§  mit  fanb  treit,  tmb 
äelen  ob  jar,  monot,  tag,  ftnnb,  caren,  quabrogcn,  al§ 
fetten  fie  el  an  einer  tafel  gegaic^net,  ^aben  auc&  fein 
gtti^fft  bar  an,  e§  fq  rec^t  ab  gerechnet.  (StU^  ^aben  ein 
groi  gefallen  ab  ben  jautcrif^en  gcBütlin,  Bon  ben  leüt- 
bef^iffer  etbad)t  Dm6  (nrgmil  ober  ömb  nug,  beren  ge- 
bdticin  ettit^  brauchen  Omb  r^iitumb,  etlid)  Oinb  eer,  etlic^ 
ümb  litft,  etli^  Dmb  norung,  etlicfi  Bm6  gefunb  tag,  ettid^ 
ömb  ein  frefftig  alter.  Etttic^  Derlioffen  burd)  folic^  ge- 
bdtlin  ütn  ^o^en  fig  b^  c^rifto  im  ^immel,  bo  ^in  ft)  boi^ 
nit  begercn  balb  jn  himmcn,  funbet  erft  bann,  fo  fie  müb 
Werben  jritlidier  lüft,  roöllen  fq  bar  Bff  annemcn  t)qmm- 
fift^e  fröib.  2iur(^  ben  oblafe  önberftat  ein  fouffman  ober 
Inegöman  ober  ein  ri^ter,  mit  eim  Pfennig,  ben  et  in 
Stod  iDiirfft,  ablegen  bff  ein  mol  alten  l)auffen  ber  fünb*) 
feing  labend,  Jd  B^I  faljc^  fdiwür,  Bnlcüfd&eit,  fülterij,  jantf 
bnb  ^abcr,  motb,  betxägnn^,  moinaifc,  üerrdtert),  eben  ol^ 
l^et  er  ein  gebing  mit  got  buri^  ben  ablfi§  gemacht  tnb 
otfo  hie  fc^ulb  abgelegt  gan^  Bnb  gar,  hai  er  üff  ein  neinä 

')  6im  {  =  bei^m).  —  ')  finb. 


> 


156  BnndsgBnüsa  XIV. 

mag  onfo^cii  bcn  Dorigcn  raten,  maä  ift  ahtx  f^ozeäita, 
ia  ma^  ift  I^Ugec  bann  bic  incii  JefBä  Derl)eiffen  bit 
fi6ii)ft  (Aligfcit,  (d  ft)  aH  tag  bic  .  üiij.  berfe  Dß  bcm  pfnitet 
(preisen  nnb  bije  »cr6  t)at  ein  tüfel  offenbart,  alä  fie  fagen 
fant  Sern^art.  ©olitfien  tljorlidien  hingen  gelouben  aucti 
orbenS  leüt,  nit  aßrin  einfettige  i^riftcn. 

[2Iij'']  3ft  nit  bo«  aurf)  ein  töcr^eit,  baS  jcüii^ea 
lonb  I|at  ein  fnnbcren  t)clgen  onb  jctli^em  ^etgen  gc6en 
fie  jit  funbcrc  ^ilff  Onb  funberc  eer,  ainer  fad  ^älffen  im 
jon  me,  eltlic^  in  finbeS  banben,  ettlii^  fo  jcinanbt  ctroaä 
Bertoren  fiat,  cttlidie  im  fd)t)fffirud),  ettlicfte  föUen  be^  üijäji 
ober  fi^off  i)iitm  nnb  ber  glichen  anbcrä,  bann  it^  last 
nit  oCte  bing  erjelen.  Slbcr  maS  bit  man  onberS  Bon  bett 
tielgen  bann  t^orecftt  bing?  St)f|E  an  alte  jaid^en,  bie  man 
^enift  an  geroelB  Onnb  loenbc  ber  firäien,  ber  bitb  obec 
intimen  5oigt  fainci  an,  ba^  einer  ber  tI)orI)eit  f^  entlaben 
roorben,  ober  bmb  ein  ^ar  »i^iger  feg  hjorbcn  bann  Cor. 
Sftier  fie  joigen  an,  ba§  einer  au^gefc^tDummen  fei)  au| 
gcfärli^eit  be^  moffcr«,  ctfitfien  i)ob  ein  ftic^  nit  gefixt 
am  leben.  Ettltc^e  finb  entrunnen  0§  bem  fricg,  fabelt 
onberc  laffcn  fdi^tcn.  Stlid^e  ^at  man  an  gatgen  ge^end^ 
aber  au%  ^ilff  einö  ^eiligen  ift  ber  ftricf  gc6rij[f)cn  ünb 
ber  biub  entrunnen,  bafi  er  me  nioc^t  rouben.  ®ttli{^ 
boten  au6  bem  t^urn  gebroc!^en.  Etliche  finb  gefunb 
morben  oom  fieber  roibcr  bc§  ar^et  rotHen.  ffitlic^  ^aben 
ggfft  trunden  tmb  ^at  inen  nit  geft^ot,  ba§  boi^  iren 
^aroen  nit  ift  lieb  gefin.  Stttidie  tiaben  bcn  lofigcn  Dm6 
geiDorffen,  ober  bie  pfdrb  finb  gefunb  ^eim  tummcn.  Stlic^ 
finb  gefallen  »nb  ^at  l)n  nefit  gefct)abt.  Einer  ift  bq  einS 
onberen  roeib  ergriffen  toorben  unb  ift  bem  ccman  ent- 
gangen. Slber  (einer  bamft  ben  feigen,  baS  et  finec 
narr^eit  feg  ob  tummen,  bann  man  nit  begärt  Bon  inen 
mift^it.  Sllfo  ein  füfi  bing  ift  Bmb  ttiovbeit,  bo«  mir  ee 
mangten  aller  bing  on  ber  naccftcit.  S8nb  foticber  t^orec^tec 
mirodel  ift  lein  ^al.  bod)  taffen  bie  Pfaffen  ft)  olfo  bli&en, 
bann  eö  inen  jü  nu^  bienct.  iffiott  aber  ein  to^fer  man 
Bfffton  Onnb  fagen  bte  roartieit,  otfo  fpred)ciibt,  bann  tuürb^ 
bn  mol  fterben,  roonn  bu  rec^t  (ebeft.  ^u  legft  ob  bie 
fiinb,   lüann   bu   jii   bem   Pfennig  legft  rem  unnb  (eib  bet 


Biindsgeuoss  XIV.  157 

ttergnngnen  fftitb,  ouc^  träger,  iriadjcn,  gcbit,  faftcit,  Dnb 
fD  bu  bin  gan^  (eben  befferft,  bann  ift  bir  Ein  t|rilig 
flünftig,  fo  bu  feim  lebtn  tiQC^  Oolgcft,  nit  allein  fo  bu 
Q&Iafe  fmiffft,  ober  bcni  I)e(gcn  ein  liei^tlin  ober  ein  bilblin 
Dpffcrft.  ©olt  ainet  baä  »nb  bet  glichen,  baS  boc^  bie 
roarlieit  ift,  prebigen,  fo  rourb  ein  groffet  murmul  n)i[2liij]bcr 
in,  befe^olb  ia^  er  bte  leüt  rooll')  Don  bcr  t^pt^ctl  ju 
Wifl^eit  jicfien. 

3ä  ben  obgcmcftcn  tI)or^eiten  gehören  anäf  bie,  lueli^c 
6q  irnn  laben  orbnen,  roie  man  mit  irem  tobten  fiftelinen 
ein  gebracö  foH  bt)  bem  grob  I)a6en,  inie  Oljl  fergcn,  niie 
B^l  fe&roarje  flog  tleibet  fööen  trogen,  wie  Bit  finger,  wie 
Bit  lueiner  obec  tloger,  eben  üH  ob  bie  feien  in  jfiener 
wMt  befunben,  lüaS  foliäict  tt)orfieit  in  noc^  gef^i^t,  ober 
als  ob  ft(4  bie  goift  inüften  befcfiomcn,  too  in  folicft  er  nit 
Dff  erb  noi^  gef^ätfi. 

Sifttiitä. 
©0  ein  fürft  ftirbt,  fürt  man  ein  pfirb  in  bie  Uta) 
mit  fc^tnotgetn  gcjievet,  Bnb  binbet  bem  (jförb  ben  t)oIä 
»nben  on  beS  to|  fü6,  eben  als  ob  bo^  pfirb  ben  !opff 
^endet  niber  öfi  clag  ünb  tfirouren.        D  t^or^eit. 

ein  au|a^. 
Dbgeinelte  wort  förofmi  önb  liftrij  fößen  wir  otfo 
«nnemen,  nit  bal  fg  bnfe  oBfuren  Wellen  Bon  ber  waren 
ecrung  got§  ünb  bcr  feigen.  9I6er  barumb,  boä  wir  fä^en. 
Wie  mit  närrif^cn  fot^en  wir  ombgonbl  oudi  im  go^ö 
Dnnb  £)öiligen  bienff.  ©o  blinb  ift  bie  rodti  boä  fie  Eain 
bing,  wie  ongefifiicft  cä  ift,  crfuc^t  Onb  OrtI)etIt,  ob  eä  f^ob 
ober  nu^  fg,  gut  ober  böfi,  fotic^S  ffi^eh  bann  g^gtg  pfaflen 
Dnb  mündi  onb  brautjen  jä  eignem  nug  bie  mcnfci&tic^e 
t^or^eit.  3ft  eö  nit  ein  merrflidie  grobe  trügerq,  baä  bie 
Teilt  glouben,  burc^  ablafi  merbe  obgeleit  fo  geU}igli(^  bie 
^jtin  be§  figfewrä,  baä  mnn  nui^  borff  tag  Onb  ior  fegen 


1 


158  Bundsgenoss  XIV. 

in  bie  abla§  buHen,  önb  fie  öerfiglen  mit  bifd^off  figd, 
öttb  offenlid^  öor  gelcrt  ünb  öngelert  in  ber  fird^en  Idfen, 
ntod^t  bo(S)  ein  to^fer  gebenden,  got  liefe  f^Kd^  fcilfd^  ntünd^ 
önb  Pfaffen  nit  toiffen  bie  toar^eit  feiner  ^eintlid^en  ört^eil. 
S)a§  ift  ein  groffe  blint^eit,  fo  man  atö  t^orlid^e  jatd^en 
an  fd^ribt  b^  ber  l^elgen  bilb,  bie  offt  meer  lad^en  bringen 
bann  anbad^t,  önb  meer  bienet  ju  \pot  ber  feigen  bann 
ju  lob. 

S)ie  ^jrebiger  fagen,  got  ^ab  irem  Il^oma  geoffenbaret, 
fein  öfelegung  ber  gefd^rifft  f^  önfdtig  önb  ein  öngclerter 
jjabft  l^ab  im  jeüdfnüfe  bar  ja  geben,  fo  bod^  htnbttid^  ift, 
baö  AI  ^unbert  iar  lang  fein  leer  öerloorffen  ift  gefin, 
aud^  t)on  fi^  [2tiijT  nen  glid^irrigen  fd^ül  gefetten,  önb  am 
tag  ligt,  ba§  bie  ler  Sporne  ein  öerfurung  ift  ber  d^riften- 
Iieit,  meer  mit  bem  enbtd^rift  önb  mit  bem  Slriftotele  ift, 
bann  mit  d^rifto  önb  mit  ben  apoftIen>  önb  oud^  in  nie- 
man  mag  on  glo^fel  für  ein  lielgen  fialten. 

S)ie  barfuffer  mad^en  f^ier  fo  öil  aufe  irem  S^an«» 
cifco  aU  aufe  d^rifto,  bar  ab  auä)  ber  l^eilig  Stancifcu^ 
grofe  mifef äffen  I)at,  önb  id)  in  für  fein  Irrigen  I)ielt,  tüo 
er  nit  gan^  önb  gar  öernjorffen  fiette  ber  bottel  münd^ 
ftanb  önb  njdfen,  njie  f^  je^  mit  ömbgonb,  önb  fünberlid^ 
ba§  gl^fenerifd^  betrüglid^  Idben,  ba§  je^  fine  barfuffer  ob* 
feruan^er  galten,  bon  bem  fie  felb§  fagen,  got  önb  gran«* 
cifcu^  mog  e§  inen  nit  lang  »ertragen.  ®id^  toa^  fie  t)on 
irem  grancifco  fagen,  loer  bem  barfuffer  orben  gu^  günnet, 
ber  ftirbt  fein§  önfdiigen  tobt§.  SBer  bem  barfuffer  orben 
njiberig  ift,  ftirbt  fein§  guten  tobt§,  ift  nit  ba§  t^orl^eit, 
fo  aud^  äffe  feigen  marterer  arbeitfdliglid^  geftorben  finb. 
grancifcu^  nimpt  äffe  iar  an^  bem  fdgfeftjr  äffe,  bie  aufe 
finen  br^  orben  bar  inn  finb.  3)o  Stancifcu^  geftorben 
ift,  ^at  er  baß  fdgfetür  gan^  öfe  gelert.  ©ein  orben  totxhe 
fton  bife  an  iüngften  tag,  önb  ift  bod^  allen  loifen  funbt- 
iid^,  ba§  barfuffer  orben  ftjiber  öemunfft  önb  gefd^rifft 
ftrebet,  bnb  e§  f^  bann  ba§  g^ancifcu^  l^ab  äffe  frumme 
öolfomne  d^riften  für  fein  bruber  gehalten,  bereu  atoeg 
etlid^  fein  toerben  bife  an  iüngften  tag,  fo  mag  fofic| 
propl^ec^  meer  ein  fabel  fin  erbid^t  öon  ben  betrüglid^en 
münden  bann  öon  bem  ^eiligen  öatter,  önb  nod^  meer,  ob 


Buiidsgenüss  XIV.  159 

f(^on  Scancifcuö  |oIid)en  Dcrftanb  gcIiaSt  ^ettc,  ift  boc^  cä 
Dcrboi^tlic^,  ba%  er  molt  fit^  jelt  Mafien  cnbet  bic  ool» 
lomitEii  t^riften,  fo  man  hod^  (d  groRe  bemut  Don  im  fagt. 
3tem  rodi^et  nit  gätcn  raillen  ^06,  mög  nit  Dcrljorccn  in 
^m  orbeit,  fin  orben  lufirff  t)n  aufe,  loic  baä  mir  bie  tobten. 
Eben  alö  ob  nit  ^iinbert  taiifent  bofüniUiget,  Bnfeiifc^er, 
ft^amperer,  ^offevtigcr,  ccr  nbjcfinibenbEt,  rac^Jdliflct  ünb 
öilfaltig  bftbifc^  in  jeim  orben  finb,  onb  bo  inn  bliben  qn 
eet  unb  rülo  bor  bmen  crber,  fniinm,  gelert,  gefc^icft  nit 
möge  bliben. 

3tem  ob  nit  leüt  meren,  bie  barfftffer  orben  erjagten, 
Bolt  got  (ic  laden  bo  jfi  erft  geboren  merben.  £ßnb  bcr 
bing  Di}I  [21^]  fagm  \tj  oon  ircm  Stnncifco,  bo  bt)  gc» 
ff^migen  fq  got  be^  tobä  S^rifti  Onb  finer  feigen  cwon- 
ßEliI($en  lere,  Jagen  meci  Oon  irer  päbftijc^en '),  tfiorei^ten 
reget  bann  Bon  (ant  (jaulä  eptftef.  ©cbenlen  Weber  gotö 
nocfi  feiner  ntfiter,  bann  aU  Dit  e3  bicnet  5ft  ireä  ^xan- 
ctfcuä  (ob,  ja  burdj  franriicum  roftHen  ^  f|0^  onb  ge- 
halten fin,  tnb  Onfcer  be§  ^eiligen  ecr  fu(^en  fie  eer  Onb 
nug.  @ie  fagen  fclbä,  mit  t)Qben  nit  gtö([er  eer,  bann  ]o 
wir  tmii  arm  ftellen  in  Halberen  Onb  anbeii^tig  in  geberben, 
man  gibt  onft  ani^  09I  meer,  Onb  roaS  einet  foftlii^g  ober 
pbfc^  ^at  foi  er  nit  (äffen  fe^en  Dor  ben  leüten,  ©ic 
^aben  ein  feigen  genant  SitboWicuS,  ber  mirt  t)ilt  ein  bar- 
fuffer  Onb  mom  ein  er^biftfioff,  bo  mit  im  (ein  otbcn 
teiiiter  roere,  onb  ^at  im  redit  get^on,  bann  oiHic^t  lott 
Et  im  bittler  ftanb  ocrborben.  Son  bifem  geben  f^  auß, 
er  Oermöge,  baä  ein  Onbet^offtc  ftalo  ein  finb  obcrhimm 
(baS  Detftonb  alfo.  Sfflann  ein  iunget  ftarctet  batfuffet 
bot  Ijin  br^  tag  iiacfi  einonber  ber  frawen  aCfein  ettli(fie 
gebütün  BorfprÄc^,  fo  eä  nieman  fdc^  ober  ^6rcf  ic.)  onnb 
fo  einer  froroen  mic^te  niifelingen  ju  ber  geburt,  |ä(ff  ir 
ber  lieb  ^eilig  (fo  oett  baä  fie  baS  tinb  leim  borfuffet 
gebe,  ob  er  fdjon  ein  mirbiget  oatter  ift.) 

Sie  ^oben  ein  feigen  genant  §Inti)Dniu§,  loet  in  an» 
rüfft,  bet  finbt  oettotcn  lÖffel  Onb  mAffcr  Onb^)  fc^iüffel, 
ou^  oerloren  nablen  onb  t)äfftlein.    afiit  follic&et  nart^cit 

')  pAbtifc^ci.  —  >)  anb. 


1 60  Bundsgenoss  XIV. 

Qonb  f^  ömb  önber  bem  ainfeltigen  \)otd,  bo  mit  neren  fte 
]xä)  mit  groffent  fd^aben  d^riftltd^^  tüdfen^  önb  gemeine^  nu^. 

S)te  prebtger  münd^  erbenden  fiben  gulbin  0  tniß,  bie 
baruntb  gulbin  l^aiffen,  bann  ntan  ntu§  in  ein  gulbin  bo 
t)on  ju  Idfen  geben.  2lu^  rofenfran^  önb  önferfratoen 
ntantel  önb  bar  ju  ö^I  bruberfd^afften,  tüer  bo  inn  loil 
fin,  niu§  ein  früher  geben  in  ju  fd^riben,  önb  aU  offt  man 
tifet  ben  namen  jarli^,  muß  man  ein  <)fennig  geben.  Sie 
mad^en  ein  feigen  auß  irem  S)ominico  önb  id)  ^ati  in 
barumb  für  l^ailig,  bann  er  öerftud^t  alle  prebigcr  mihtc^ 
(bann  ju  gelouben  ift,  ba§  er  im  geift  er!ant  ^ai  aU  ir 
bogl^eit,  bie  f^  getriben  Iianb  bi§  l^dr.  2ltö  öon  ber  em- 
pfendEnü§  aWarie  önb  gu  Sdm  mit  bem  brubcr  zc.)  bann 
j^  biß  t)ff  b^fe  i^t  t)on  im  öerftid^t  finb  geloe[2t4'*]fen2), 
bann  an  feim  teuften  enb  öerftud^t  er  alle,  bie  ligenb  gut 
in  fein  orben  brdd^ten  ober  annemen,  ba§  ftobt  in  finer 
legenb. 

Si§  nm  getmdfte  bud^er,  bie  öjg  finb  gangen  öon  ber 
barfuffer  ftatut,  regel,  ^iftorien,  önb  aud^  öon  ber  prebiger 
fabel  in  öilen  irer  felb^  bid^tcn,  loürbft  bu  fpotlid^  lugen* 
Ijafftig  bing  finben,  önb  fo  einer  önber  inen  ift,  bem  folid^ 
önd^riftglöübige  bing  mißfallen,  mäfe  er  entrinnen  ober 
<iber  langloerenbe  marter  I^ben. 

S)er  Karmeliten  gema^elfd^afft  önb  gefatterfd^afft  mit 
SRaria,  ift  inen  ein  f(|irm,  ob  fie  fd^on  toeber  in  füfd^eit, 
nod^  armut,  nod^  bemüt,  nod^  loelt  öerad^tung  nod^  öolgen 
3Rarie,  fagen  f^  bod^,  SMaria  önb  f^  finb  gefd^loifterige  finbt. 

S)ie  lanb  befd^iffcr  genant  ftationierer,  ^abcn  b^fd^off- 
Xid^cn  genjalt  jü  aller  bubar^. 

3)ie  SSalentiner  geben  für  fant  SSalentin,  ber  im  l^or- 
nung  geeret  loirt,  önb  ift  erlogen,  man  füd^  ber  Ifjiftorien 
nad^,  bann  ir  Valentin  ift  ein  b^fd^off  geloefen,  toie  fie 
fagen,  önb  j^ener  nit,  önb  fd^ab  ift  ba§  man  inen  ein 
lialler  gon  SRufad^  gibt. 

@ant§  Sernl^art  botfd^afft  Ia§t  bie  leüt  am  glouben, 
€§  f^  fant  Semlfiart^)  ber  groß  lerer,  ben  man  nent  ben 


0  gulibin.  —  *)  f  finb.  —  s)  33etnl^at. 


Bundsgenoss  XIY.  161 

l^ottigflüffigctt,  bo  öon  Seml^arber  orbcn  fun^jt,  önb  tft 
tttt  toax, 

S)te  l^e^üg  gaifter  önb  Slntl^onier,  famlen  an  bie 
fp^tal  bcr  arntcn,  bencn  bod^  faunt  ein  ftroto  ja  tl^ail 
toirt,  bo  t)ff  f^  mit  rutu  ft^Iaffcn  in  groffem  l^ungcr. 

Sofiaer  trüget^  tft  bie  todit  öol,  önb  toirt  fein  öff- 
Igoren  bo  fein,  bif  ba§  bie  <)ott)ren  ein  ntol  erbenden  önb 
ertrenden  b6§  önb  gut  ntiteinanber,  fo  ift  bar  nad^  ber 
trüget^  gelonet.  3$  gloub,  oße  bie  fürberung  t^nb  ben 
bdttel  orben  önb  ben  queftionierem  jfi  önferen  j^ten,  tl^änb 
groffer  fünb,  bann  ob  man  ftdien  önb  l^ur^  fürberet,  ba^ 
loirt  ögfünbig,  fo  öff  baibe  f^ten  toar  genummen  toirt  ber 
öerfurlid^  fd^ab  bar  öjs  entf^jringenbt. 

SR    SB    « 

3d^  toam  bi^  mit  trütoen. 


E  b  e  r  1  i  n ,  Ausgew.  Sehr.  T  \^Y 


JirCc  vnb  xeiCxd^e 

^riftgeloüMge  mcnjd^en  ein 

^e^tfame  hjaruüg  ha^  fQ 

ft^  lauten  tor  nütoen 

f(ftebli(i^en  teren. 

J)ev  .XV.  bunbt 

\v> 


r 


l^li**]  ßO  alle  meine  .fiiij.  gefeHen  gcfc^riben  I)a6cn, 
JJS  gebürt  mit  (elften  qI8  bem  .£1).  befc^Iieffcn  mit 
bifem  rabt.  SSiiffent  lie&cit  fruinmcn  cfiriftm 
all  gemein  bnfa  in  funberftcit,  boö  mir  fcftulbig  finb  ftanbt- 
^offtigliö)  jit  belibcn  in  c^riftlidier  lere,  rocE(f)e  onfj  diriftua 
burc^  ficfi  felbS  unb  burcft  feine  opoftel  öitb  eronngelifien 
Ocrfilnbet,  banimb  fo  C^I  taujent  martrcr  gelitten  ftaben, 
in  benen  (o  tterolid)  Dt)l  ^etlger ')  bortoreä  gftiibicrt  ^aben, 
bic  Jo  oql  £)unbErt  jnt  in  treioet  grunbwfte  gcftanbcn  ift 
ajeS^afb  bn§  j^imtifflit^  mär  Don  ettliäiei:  neioct  erflnbung 
oon  fo  altem  gefeftigtein  mefen  nieti^en,  bo  uon  bocfi  pa« 
triarc^Eii  önb  prDpfjeten  gejagt  ^aben  bil  t)unbert  jar  Um 
diriftuö  geburt.  Stber  in  turgen  iareit  finb  uff  geftanben 
Dngclert  Ietet,  benen  baä  gefag  got^  Bnbefant  ift  gefiit, 
falfi^  propiieten,  bie  got  nit  gefanbt  ^at,  ünttefftige  gefo^ 
gebet  on  fittfi^log  ^eilfantö  cnbe,  bie  an  fi^  gc^cnäf  fiaben 
bmä)  gliffenben  fc^eiit,  ünb  nerg^fftc  füffigÜEit  fixier  alte 
mÄIt.  'Staxä)  meldie  fo  u^f  Bitb  nnm^afftige  petfonen  Det- 
fürt  finb,  hau  e§  jü  erbarmen  ift,  öfeeriücltc  mcnf(^en  ft^iet 
geffltten  ftnb  in  abgrunb  beß  jom  gotteä.  53ann  Itaä  ift 
ortberS  bcr  äoni  gotä  bann  btintlieit  ber  oeniunfft  in  oer- 
(ertem  oerftanb  ^eiliger  gcf^rifft  Onb  gotä  gebot,  auft  bein 
bonn  Bolgt  gotlofc  begirb  onb  afieö  bbcl. 

Soruntfi  folic^cm  übet  ju  cinpfiie^en,  ift  Bor  aße« 
bingen  not,  baB  jettlic^er  menfi^  OnbEcftonb  müglii^e  mittel 
fi^aben  jü  Dermiben. 

2>oä  erft  mittet  ift,  faaS  jellic^  meitfd)  fElbö  fdfe  obet 
im  laffE  lifen  bie  BiEr  eloangEÜften  Onb  fant  ^ouIuS 
epiftlen,  rote  manö  finbet  iTii  anbercn  t^eil  bet  Sibel.  ©nlv 
foll  im  fclb?  niemanb  abfünben  nötigen  oerftanb,  bann  ber 
geift  djrifti,  oß  bem  foIidiE  bing  befc^riben  finb,  loürt  on 
jtnqfel  b^fton  allen  benen,  fo  folic^  gefc^tifft  (Äfen  mit 
gittern  glouben,  bnrc^  innerli^e  infprec^ung  ober  butt^' 
Bffcrlic^e  lerE.  9tuc|  ift  nit  müglit^,  ba§  einer  obgemelte 
gefcftrifft  burdi  läfe  on  fnnbecc  erlcücötnng  Bon  got,  roo 
got  bar  inn  gefiicfit  rourbe.    So  nun  folicfie  gefc^rifften 

I)  Im  Druck;  ^ieilger. 


XV.  165 

butcEi  Ififen  ftnb,  inirt  ünäf  bcr  [2Iij]  ainfältig  lal)  ein 
Orofjen  tl)ail  bcrfton,  )va.i  für  Bnfa  toibcr  dn(cr  gfa^  ft)  in 
Dff  gcftQtibncn  Icreit.  Dn  ä"")fi^'  'f  <■*  ^^^'b  bcö  teufet^ 
rot  Bub  fiinbernüft  nit  gefc^fiben,  boä  bic  ^elgc  Sßibet  olcitt 
ben  Ijfflffen,  mmtdien  Bnb  f)Dt)En  fcfiuler  ju  genflgnet  ift, 
Biib  bcn  fc^fct^ten  diriften  aU  ein  fii)ebli(i)  bing  afigefiirocficn, 
So  boc^  in  bcr  I)elgen  Siblien  «crftanb,  mcev  ^iifft  on- 
beäitig  gebät  bann  jt^arpffe  Icctio,  ntecr  bicmütiger  gloub, 
bann  \)oä)  bifputn^,  ineer  ein  früntlic^  ^dr^  bann  ein 
langEä  geft^raAß.  Sjnb  nit  onberft  ift,  bann  baä  bcr  gütig 
got  roitl  fein  teer  jeberman  gemein  fein,  benen  er  günnct 
fein  I^ben  Bnb  tob  unb  tjeglfornen  focvamcnt. 

(Sä  fiabcn  legen,  rljc^  Bnb  arm,  frato  onb  inon,  aniS) 
f(5arpffm  Cerftanb,  fie  [inb  ouf^  got  (iE&,  gott  f)at  inen 
Qud)  nid)t  ücrfflgt,  Bnb  ot|l  minber  bnnn  ben  gcijtigen 
miini^en  Onb  pfaffm,  bcn  tjoffertigen  ^ofien  Jdifilcr. 

Eö  ift  gefcl)ti&en,  nicnton  loirt  gelert  in  bcr  feigen 
gcfi^rifft  bann  Oon  got,  locn  got  nit  (erct  ift  Bngcicrt, 
bnb  got  offenfiort  bcn  cinfettigen,  baä  er  öerbirgt  bcn  tjoc^- 
geac^ten  Dnb  Wtifcn.  Sicß^alb  roeni  fein  fecf  lieb  ift '),  ber 
Dctac^t  nit  meinen  rabt,  et  lofe  fetbä  obgemclte  gefdjrifft 
ober  la%  im  fie  Infen,  bann  bie  ^eilig  gefii)rifft  ift  boS 
f(^tt)4rt  bcä  gaiftä,  bo  mit  mir  m^  aüeü  irjall  mi'tffen  er« 
fficren,  onb  jc&  finb  gefirtic^e  jcit,  bat  in  ber  teüfel  loercft, 
baromti  loer  !ein  ft^mdrt  ^at  ber  Siblien,  bct  Dctfouff  fein 
rmf  Dnb  fouff  ein  ^ibcl  bot  omb,  bie  jcit  ift  (iit.  SRic- 
man  mag  fic^  cntfcijulbigcn  mit  ber  atmut,  fanftu  brot 
louffen  s"  fl^^fi  be6  It)bä,  fo  btft  bu  !ein  cfttift,  mann  bu 
nit  mccr  aift  bnft  tjff  boö  brot  ber  fecl,  baä  ift  baö  luott 
gotS.  fianftn  nit  felbe  Idfcn,  bcftel  ein  atmen  fc^fUer,  bcr 
!i§t  bit  Umb  ein  ftüii  btot  als  oijl  bu  ein  lag  bchorfft. 
$aftu  (ein  biicfi,  bift  ju  arm,  bittet  ein  bui^,  c^  ift  bit 
cetlic^cr  ein  cmangeli  bitten  bann  ein  ftuif  brol.  SJit 
anbre  Bmb  gotäroittcn  baä  fie  bit  im  eroangeti  lAfen. 

9!it  fag,  id)  tiöt  e8  Bff  bct  tan^d  Bon  bcn  pfaffen, 
bann  bn  attciu  bcn  minftcn  tt)cit  Dnb  fcfiier  ben  Dnuet- 
ftcnblid)cn  Bcr  eiuangelia  Bff  bcr  fanget  ober  in  bct  niäfi 

'}  ift. 


166  BuudsgenoHS  XV. 

^öreft,  Dnb  bcr  (clb  tlein  tfieil  loirt  oon  tocnigEn  recfit  06- 
glcit  ju  fclcn  t|EÜ,  oi(  fieilfaiucr  unb  nü^er  ift,  fo  bu  b^ 
bit  fclbä  tDDlbebad)t  [ifcft,  i3Iij''J  bo  mit  bii  eilt  bing  rool 
bcbcniicn  mögft  unb  offt  lojcn,  idd  bu  ein  fpnn  bat  inn 
f)aft,  (unft  Äi^iigt  boä  iüduI  be§  Vfuffcn  fii)"  ""  ucrftonb, 
auc!&  bE^ebeft  Bt)f  mccr  Bon  bcm  pfatfen,  fo  bu  uotliiit  bo 
Oon  geläjeii  ^aft. 

34  fig  Düt^  für  lüor,  not  Cnb  faft  not  iftS  j«  Dnferen 
j^ten,  bai  roiv  grcljc  forg  ticben  uff  bnä  toort  gotä,  bann 
an  im  ligt  Dnfer  £)eil,  Unb  ()eMra  mifer  Borfaren  foHic^ 
Deimonung  angcnummEn,  on  jroqfet  Bnfct  a'qt  wer  nit  fo 
gcfArlict).  Stber  ioa%  onferen  Borforen  gef(|iQbt  t)Qt,  foü 
Un§  ein  lontnung  fein,  bann  fdlig  ift  bet,  ben  frembbe 
ftfioÖEn  mijig  machen.  SQJaö  abEr  finb  nüloe  oetfüclirfie 
i«ic  MiH  id|  eucEi  erjefen. 

3öet  fagt,  ba^  etwaS  in  ber  lere  cftrifti  fe^  ein  rabt 
bnb  fein  gebott,  bcr  irt.    SMein  (ilfijeit  ^altEn  ift  ein  rabt. 

Sfflelt^et:  fagt,  obla^  feq  ctloaS  gut^,  bcr  irret. 

iffier  fagt,  ein  inenfd)  mög  fic^  oitfe  eignet  hofft 
fctjicTen  ju  ber  genab  göltet,  ber  itl, 

2Setc^er  fagt,  ba^  ein  incnfi^  inög  t^nn  ein  gut  tuärf^ 
ob  er  fcfion  frumm  ift,  bor  inn  tein  t^ail  bcr  fünb  fq,  ber 
irt,  fo  boc&  bcr  prop^et  fagt,  alle  Bnfer  gercclf)tigrcit  f9  bot 
got  luie  ein  onrein  tiic^.  ^nb  fagt  d)riftuö,  baS  loir  lein 
giitE  fcf)iifung  Bg  ünfe  Oenn6gen  ju  ber  genab,  on  mit^ 
mfigt  it  nid)t  tfjun.  9Jnb  $ouIu§,  Oft  onf;  felb^  mögen 
loir  anc^  nit^t  gebenden  giitä. 

Sfficlc^er  fagt,  mir  mögen  gnng  fiiun  Onib  Bnfer  fünb, 
ber  ivt,  bann  allein  fiat  d&riftuö  für  f^  gniig  get^on,  Bnb 
fo  mir  in  qn  g(ou6en,  ffierben  loir  t^eil^offtig  feineä  gnug- 
t^unä,  2llä  ber  prop^et  fagt.  Sr  öat  ötngcnunnnm 
Bnfer  fftnb. 

Sffieli^et  fagt,  ein  menfcfi  ^q6  ein  fr^cn  miHen,  er  mSg 
666  ober  gutä  t^un,  mann  er  lo6II,  ber  irret,  bann  girt 
fprid)t,  0  ^frael  an^  bir  allein  ifi  bein  oerberbnüß  onb 
oS  mir  üUein  ift  bein  fieif,  ber  will  onb  mag  oft  im  felbä 
fünbcn,  aber  aü%  im  felbä  mag  et  nit  gntS  t^un.  8(fc8 
gefc^riben  ftot.  §err,  alle  onfere  gnte  luiirtf  liaftu  in  DnÄ 
gctoürilt. 


Bundagenoss  XV.  167 

95etc^er  fagt,  baä  inenfc%Ii{^E  iwtur  jitrlid)  onitb 
abilid)  fei),  bcr  irret,  bann  mir  ftnb  tierberbt  btf;  uff  baö 
maxd  fiin  in,  aU  got  [agt,  öon  finbtt)Eit  uff  ift  meiififilic^ 
gebnncf  onb  ftnn  gd^  jum  obel.  9tllEin  mufe  onß  bie 
gnab  golä  luibcr  ju  [iCiijJ  t:ccf)t  bringen,  fo  bann  mir 
Dcrberbt  finb,  tuie  möcöt  nnjer  geband  ober  roärdE  bor  gut 
gät  fin,  lain  böfet  bouni  bringt  gäte  frud)t. 

SUenfc^tic^  fc^ithing  ^ilfft ')  nic^t  jii  ret^ter  rsto  Bnb 
letb  Bmb  fflnbe.  Sita  ber  *Btopf)ct  fagt,  §en:  ßcfer  Dnfi, 
fo  ttcrbcn  loir  6efert,  bnb  mer  anberä  fagt  ber  irt. 

Sfficli^ei  fagt,  ba§  6fung,  firmung,  rog^c  btr  Pfaffen, 
eefit^er  ftanb  ficn  gStlic^c  facramcnt,  ber  irt  unb  ift  ein 
aigengefüc^ig  lete. 

SBefcfeer  fagt,  baS  ein  menft^,  fo  cerfffien  ift  enbtlic^ 
bon  got  ju  eioiger  oerbamnife,  fe^  ein  roor  gf^b  ber  c£)rift- 
lifjen  firc^en  £)ie  Bff  erb,  ber  irt,  bann  niemnnbt  ift  ein 
gtib  alfo,   be§   nit  cfiriftnä  ein  eroig  ^egfinac^en  ^oupt  f^. 

SBetc^er  feit,  baä  bie  Pfaffen  nit  föCten  tmberiDotffen 
fin  »6  bem  gefa^  gotteg  ben  la^en  in  icitlidien  bingen  jit 
ftraff  Onb  orl^ail,  ber  irret,  bann  fant  üßeter  fagt  anber«. 

SBettfiEr  fogt,  baS  ber  orben  ftanb  mit  brlj  getübten 
gebunben  fe^  fi(^ercr  ju  bein  ^ail  bann  eclid^er  ftanb, 
ber  irret. 

SKelc^er  fagt,  baä  bie  ^anbfung  ünb  luanbfung  beS 
tiailigen  fronlid)nam3  c^rifti,  fo  ber  pfaff  in  bcr  miß  tt)ut, 
fet)  ein  opffer  für  föbenbig  Onb  tobt,  ber  irt.  SJefi^alb 
ein  grcffer  t^eil  be§  güteS  Bnb  giilt,  fo  jfi  mäfiftifftimg 
Bnb  frümtnen  jorjeit,  brijffigft,  fibcnt  it.  Begeben  ift,  ift 
Ucrfpilt  onb  Berloren. 

SSelf^cr  anberä  fagt,  bann  ha^  rccfiter  gcloub  aHein 
Bon  got  geben  bent  tnenfc^en,  f^  ein  anfang  beö  |eil8, 
ber  iaet. 

33el(f)cr  fagt,  ba§  got  betone  gßte  mörtf  fürbcrtid),  ber 
irret,  bann  got  betonet  guten  roillcn  in  ben  guten  roarden, 
Bnb  ber  luitt  ift  gut,  ber  götlic^cn  getouben  ^at,  got  bc- 
lonct  fine  gaben  in  Bn^,  Bnb  nit  Dnferc  niÄrii.  I)q^  ift 
ein  mor^Eit,  gut  fdjinenbe  toäid,  atä  faften,  inac^en,  bot- 

'J  ^itff. 


168  BundagenoBB  XV. 

tcn  IC.  möge»  inol  oit  tti)tm  geloubcit  fein,  abn  rciStct 
9cIou6  ton  nfimmcr  on  gute  loärd  fein,  bann  rechtet  ge» 
loub  öon  got  geben  ift  nit  muffig,  roürrft  aü  roeg  gfit^. 

^elc^er  fagt,  baS  ft^  loimgct  bittcl,  alS  man  in  b^ 
ben  bdttel  örben  (jnt,  fey  bcrbienfttid)  ju  ber  ffiligfeit,  bet 
irret,  bann  allein  ben  armen  franden  ift  bStlcn  erloubt, 
anbere  f6Hcn  artcilcn  traib  I^bä  narung,  ^at  got  gebotten. 

[2liij'']  aiBelc^er  fagt,  baö  man  Omb  ^eimliii^  fad)en 
ober  fünben  fall  dn  funbem  ^ö^eren  geroalt  fudien  bonn 
gmeine  ttfotrec  ^aben,  bei  irt. 

SSeldicr  fagt,  baS  brüberlidje  tieb  ober  I^plic^  not, 
nit  gnugfam  Btfacl)  finb  jii  brächen  alle  pibftlic^e,  b^fc^off- 
lidje,  orbentit^e  regcf,  gebot  on  oüe  nnbere  bifpenfierung, 
bcr  irret  Bnb  ift  wiber  fant  51JauIö  Bnb  *ßctetä  lete. 

aBeIii)et  fagt,  baä  ein  menfc^  f^ulbig  f^  anbere  fünb 
jn  bqd)ten,  bann  bie  er  on  funbete  befi^merhEn  mit  guter 
trero  in  bie  gebie^tnü^  mag  bringen,  onb  bie  er  nacft  feim 
Berftonbt  für  tobt  fünb  mag  oc^ten,  ber  irret,  onb  bie 
Pfaffen  fällen  nit  ^art  in  ber  bt)d)t  fein,  nit  Bt)I  fragen, 
roöllen  fie  nit  irren,  funber  abfoluieren  ffiaä  ber  fünber 
beiiit,  Bff  got  onb  Bff  beS  fünbevö  glouben, 

^eii^er  fogt,  boS  fein  figfeür  %  ber  irret. 

SBeti^Er  fagt,  baS  man  fuH  nad^  ber  beic^t  eim  ein 
bu§  Bfffe^en,  ber  irret. 

^etc^er  fagt,  ba§  man  fcf)ulbig  fq  b^  tobt  fünb  jü 
eim  gebot  ber  ürt^en,  ober  orbenä  reget,  fo  man  eS  fieim- 
tid)  Bbertrit  on  ergernüfe  ber  anbem,  bcr  irret.  5ߧ  bem 
öolgt,  ba8  tagj^t  ä&  fpret^en  bffertialb  ber  firdjen  ober 
d^or,  ainer  für  fi(^  felbs,  cä  f^  mündi,  pfnff  ober  nun,  fo 
man  fq  ^eimli;^  on  ergemü|  ber  anbem  mag  onberroegen 
taffen,  fo  man  eä  rool  t^än  möi^t,  nieman  fämlbig  ift  b^ 
tobtfünb,  Onb  baS  bu  bar  nod)  fcrupel  ber  geroiffm  ba« 
rumb  ^aft,  ift  fc^ulb  bineS  mi^gloubenä  onb  nit  ber  »nbcr- 
roegen  (affung.  SB6  bem  oolgt,  baä  t)eim(ic^  foften  bredien 
on  ergemüfe  bet  anberen  ift  nit  tobt  fünb,  ob  f(^on  einS 
nit  feanct  ift. 

®ö  ift  jü  wiffen,  baä  alle  prebig  Oetmift  mit  bet 
lere  2(riftoteliS,  Scott,  J^ome,  §aleö,  Dfam,  ®abriel  biet, 
Mlbertuä  3c,    Sturf)  mit  uermifd)ung  gaift!id)er  ret^t  Onb  , 


Bimdsgenoss  XV.  169 

foHiiiira  »irafcficn  gjagcn,  ift  öcrbec^tlid^  Onb  (oQ  Bon  bent 
Dotd  nit  9e£)6rt  luErben,  mcr  foll  man  bie  pfoffcn  bar  ja 
galten,  bnä  man  eronngflifcfic  tcr  rein  fi'irfjatf. 

SHeld&er  fogt,  boä  bcffcr  fg  ein  t)fennig  opffcr  bcm 
Pfaffen')  off  ben  aüax,  bann  eim  armen  mcnfdten  geben, 
ber  irret,  eö  mcr  bann  ber  pfaff  blut  arm. 

[Jii]  SBcIc^er  jogt,  ba§  beffer  (q  ben  bitte!  muntren 
rin  allmufen  geben  bann  eim  anbrni  Ongeroiffen  bdtter,  ber 
irt.  Slber  wife,  wiftu  fielet  fein,  fo  g^b  almäfen  fürberltt^ 
binen  armen  mitburgercn,  bclibl  bir  ctlüoä  ober,  fo  qtfi 
frembben  aui^. 

aBic  t)D(5  mon  j5  bct  bljdit  ocrSunben  fi)  Wtb  ä« 
Bdpftticöer  gc^orfam,  mag  man  (euen  aufe  anbercn  bet)Ifomen 
büd)Iein,  bie  jeg  Off  getoufft  loerben. 

©fitien  ir,  lieben  frünb,  (olic^  lere  tiat  man  .jij.  ^nnbcrt 
jar  gelcrt  in  ber  c^riftcnlieit  Onb  ifl  rool  bor  inn  geftanbcn, 
aber  inncrt^alb  Dicr  tjunbett  iaren  finb  ingemurfllet  neni 
ongegrünbet  leren  bur^  ^od)  fdjäten  onb  bnrdi  bfittel 
ntön^  fürberiic^,  iDeld^e  leren  jü,  groffcm  fc^oben  gcbienet 
_  ^aben  (^riftlit^em  tDÖfcn  Onb  gemeinem  nug,  olfo  baS  toir 
an  fitten  Onb  an  gut  abnemen  Onb  fester  erger  bann  Jieiben  . 
finb  roorben,  onb  armer  bann  bötler.  9(ber  folii^  onfer 
Deifaning  ^at  Onfere  Oerfijrer  (locldje  finb  miini^,  Pfaffen 
ünb  ifo^  fd&filcr)  ric^  onb  getooltig  gmacftt,  ba#  je^  f^  in 
räro  befi^jen  fc&ier  ben  I)alben  tfieit  ber  WÄIt,  ünb  on  ftraff 
alle  lofter  üben,  bar  neben  mijften  toir  mit  Bnfer  fauren 
arbeit  Onb  armfit  fie  erneren  onb  nic^t  bar  an  ncmen  bonn 
ergerlii^  ejempel,  oeraditnng  Onfer  Onb  Onfer  finb,  onb  ocr- 
fl^fftc  Dnc^riftiiie  lere.  Eä  foH  niemanbt  fagen,  foliift  böfe 
lere  i)ab  ein  gäten  fdjein  ber  langen  i^eit  ^alb,  bann  ir 
Wiffen  büä  taufen t  borige  jar  (enger  finb  bann  nädjftc 
.iij.  ftunbert  jar,  bar  jü  ob  fcE)on  ettlit^  fromm  lerer  ba§ 
roiberfpgl  gefiiribcn  ^aben  in  btifer  jeit,  fo  ^at  man  ire 
biirfier  Dnbectrurft  onb  ire  Icr  für  fägerifd)  getialten,  bo 
mit  folic^  cnbti^riftlti^  erfinbung  onb  lere  ein  furgang 
§ette,  Onb  in  .iij.  ijunbert  iaren  ifl  fein  lerer  für  ^od)- 
gelobter  gehalten  njorben,   bann  lueltfier  am  meiften  miber 

')  Pfaffm. 


168  BimdegenoBS  XV. 

tcn  IC.  mögen  IddI  cn  rcditcn   gctouben   | 
Se1oxi&  Ion  nütnitier  on  gute  mird  f ' 
ioub  0011  gof  geben  ift  iiit  mitffig,  mü«tt  ( 

SBel^cr  fugt,  baS  frl)  luilligcr  I 
ben  bittel  6rben  t)at,  jci)  oerbicnfttic^  jü  1  _ 
irtct,   bann   aßdn   bcn   armen  tranken  ift^ 
anbere  föllen  arbeilen  Omb  I^bä  naning,  '__ 

[2Xiij'']  ^elc^er  fogt,  baä  mon  DttiB^^^^ 
ober  fünben  foll  ein  fnitbern  t)äf)ercn  gewa^^^ 
gmcine  Pfarrer  ^aben,  bei  irt.  jk^" 

Sßeliftec  fagt,  baS  britberlii^c  lieb  ob 
nit  gnugfam  Orfac|  finb  ju  briiiEn  atte  pdfif^^^— 
lit^e,  Dtbentitfee  «gel,  gebot  on  alte  Qnbert^__, 
ber  itret  onb  ift  mibec  jont  Sßaulö  Btib  ^eti^ 

SBefc^er  fagt,  baS  ein  menf*  Jdiulbig  f^, 
äu  b^cfiten,  bann  bie  er  an  [unbere  bcfc^roetf 
treio  in  bie  gebdc^tnü^  mag  bringen,  onb  bi( 
Oerftanbt   für   tobt   ffinb  mag  a^ten,   bct  iri~" 
pfoffen  füllen  nit  ^art  in  ber  bi)d)l  fein,  nit  *  "" 
nifillen  fie  nit  irren,   funber  obfoluicren  WiT'*  "'"' 
beic^t,  cff  got  onb  cff  beS  fünbcr^  glouben.      *'" 

aSelcöer  fagt,  boö  lein  fägfeür  %  ber  irr/* 

SSelifier  fagt,  b«?  mon  foH  naii)  ber  br 
bfl%  bfffegen,  bcr  irret. 

2ße(c^er  fagt,  boö  man  fc^ulbig  Ig  bq  tr* 
eim  gebot  ber  firiien,  ober  orbenei  regel,  fo  mnr 
li(6  Bbertrit  on  ergernü§  ber  anbem,  ber  irret. 
Oolgt,  baö  tagj^t  jfl  fprec^en  cffer^alb  ber  fit 
c^or,  ainer  für  ficft  felbS,  eä  f^  inünrfi,  pfaff  ob« 
man  fg  ^cimlit^  on  ergernü^  ber  anbem  mag  Un- 
laffen,  fo  man  eä  Wol  t^fin  möct)t,  nieman  f^ult» 
lobtfünb,    Onb   baä   bu   bar  noc^  fcrupcl  ber  ßeio; 
rumb  ^aft,  ift  fc^ulb  bineä  mi^gloubenö  onb  nit  bu 
megen  (affung.    58fi  bem  Dolgt,  baS  t)eimEie^  fofteii 
on  evgernüfe  ber  anbercn  ift  nit  tobt  filnb,  ob  fct. 
nit  feantf  ift. 

Es  ift  jä  roiffen,  baö  aße  prebig  oermifl 
lere  Striftoteliö,  Scoti,  Sporne,  ^toleä,  Dfam,  Oabti 
Stibertuä  ic.    91uc^  mit  Beniiif^ung  gaifllitf)er  if 


m§f$rei)b 


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i  einer  Xl^i^ 

reicht  eiix^^V^         , 

il  hat,  eiA  ^^^^^   i 


170 


Bnndsgenoss  XV. 


etoangettfd^en  grunb  gefod^tcn  f)ai  önbcr  gut  gliffenbent 
fd^ein.  Db  bann  fd^on  ö^I  öoW  foUd^en  Icrcn  anl^angt 
önb  angel^angen  ift,  ift  fein  tounber,  bann  ntünd^  önb 
Pfaffen  l^aben  mit  forg  önb  angft  tag  önb  nad^t  gebadet, 
tt)ie  fie  önfe  betriegen  ntod^ten,  bie  toeil  mir  forg  önb  angft 
gel^abt  l^aben  öntb  önfere  I^b§  narung  für  önfe,  önfer  ünb 
önb  gfinb,  önb  aud^  ba^  mir  önfe  nit  l^etten  öerfd^en,  bag 
önfere  feel  forger  önb  feigen  frdffer  önber  eint  gutem 
fd^ein  ein  folid^c  feel  morber^  önfe  jü  [2t  4^]  gerid&t  fetten. 
Slber  got  f^  gelobt,  ba§  mor  lied^t  fumpt  miber  on  tag, 
got  ijat  önfer  nod^  nit  öergeffen,  ob  fd^on  ber  teüfel  önb 
©nbtd^rift  önb  alte  böfen  münd^,  Pfaffen,  l^od^  fd^üier  bor 
h)iber  ftreiten.  SBir  folten  got  bitten  ömb  gnab,  ba^  toir 
folid^  lied^t  annemen  mögen. 

Sife  öermanung  l^ab  id^  mellen  ja  eüd^  t^un  önb  bit 
ein  jetlid^en  in  funberl^eit,  er  tütU  fie  im  laffen  ju  gutem 
bienen. 

Safe  bid^  nit  belangen,  id^  fum  fd^ier,  toiU  got. 


t 


(El)n  nett)  t)nb  ba^  le^t  aug[^repben 


ber  p).  buubtgeuoffeu 


S.  e.  3R.  SB. 


93i6  gebultig,  bie  jceljt  nal^ent. 


Titelbild:  Den  auf  einem  Podium  in  einer  Ratsver- 
sammlang  tagenden  1 5  Bundsgenossen  überreicht  ein  Mann, 
der  in  der  einen  Hand  einen  Schlüsselbund  hat,  eine  Bitt- 
schrift; hinter  ihm  eine  Anzahl  Männer  und  Frauen,  Mönche 
und  Landsknechte,  welche  hinaufschreien:  3u  bnfcr  nobt 
l^clfft  vnb  rabt;  als  Antwort  gehen  die  Worte  entgegen: 
I)cn  rabt  ^eh  mix  cud?  burd?  90t. 


172  Letzter  Bundsgenoss. 


[2tjT  Slin  nctü.  aber  boä)  bag  Ie|ft  öjsfd^re^bcn 
ber  p,  bunbt^gnoffen  t)on  nad^gcfd^riebncn  artifeln. 

i   SBic  ber  ^e^enben  öerbinbe  bie  Kl^riften,  önnb  tote  er 
an  bie  ßl^riften  fontnten  fe^,  önb  too  l^er  fein.tn^fe- 
gbrud^  ertoad^ffen. 
ijl   Db  man  and)  ben  jel^enben  tnog  öttberlaffen  jegeben, 

ober  in  beffer  gebrnd^  öertoanblen. 
iii   Db  man  möge  bie  mefe^jfronben,  ober  ßa|)ellanien  ab^ 
laffen  gen,  önb  tool^er  fie  ain  t)rf|)rung  ^aben,  önb 
ba^  gut  fe^,  ba^  öiH  borffer  ain  |ifarren  ^aben. 
iiii   SJon  bem  oj)ffer,  ba§  man  t)ff  ben  altar  J)f[egt  jelcgen, 
J3o  man  meJ3  l^altet. 
t)   SJon  ben  ritter  orben,  toeld^e  önber  bcm  creto|  toibber 

bie  2:urdEen  fed^ten,  jcu  öerberbtnufe  ^l^r  feelen. 
öi   SBiber   bie   Pfaffen  fd^anber,   toeld^e  toiber   got  önb 

öemunfft  toolten  bie  |)faffen  verfolgen, 
öij   SBiber  ba8  fd^toeren,  flud^en,  önb  fd^elten. 
öiij   3Biber   ba§   önjali^   bud^er   fd^riben  in  ßl^riftlid^en 
fad^en,  bar  t)J3  nid^t  öilt  gut§  toad^ft,  önb  toie  matt 
fid^  in  bie  93iblia  folt  rid^ten. 


Letstec  Buudagenoss.  173 

~N®r  Sc'jcnbcn  ift  Doii  gott  gefioüen  gi^ii  im  a(teii 
tcftoinDHt  beit  3ubcn,  ju  nothirfft  ber  prieftet 
tmb  bec  Iciiitcn,  ais  ofi  ic^fent  SOtofeä  büi^et,  SeuiticuS 
Bub  JKunieti. 

^m  ncroen  teftament  ift  tain  tentpel,  fain  Dpfet,  tain 
tjfaf^Qit  l^plid),  meieren  äet)enbcn  äU9et)6tc.  E^rifhiä  ift 
önfer  (ifoff  ünnb  opfer,  Cnb  mir  felbä  fenbt  ber  tempel 
gottfö.  1.  Gor.  bi.  jjac  Omß  binbct  onä  boö  gebot  Born 
je^enbcn  nit  mer. 

gm  neiöcn  teftnmEiit  ^abcn  mir  prebiger  beS  gottc« 
löorbtö,  önnb  biener  bet  annen,  foUicbc  nennet  ^auhiä 
alte  obct  priefter,  biacon  ober  biener  ber  gmain. 

ß^iftuS  orbnet  ^ubam  3fd)QriDtl)  ju  oim  fotlic^enn 
biener.  3o§.  jitj.  Onnb  bic  Slpoftet  etioeÜten  fiben  bicnet 
bcr  atmen,  berer  ainer  S.  ©tep^on  gf^n  ift.     Slctu.  Di. 

Sarnacö  burc^  bie  3lpDfte(  Dnb  t)tc  iunger  mürben 
onbere  orbiniert  jn  biefen  omptetn.  Sttf.  EÜij.  cnb  %\.  j.  \. 
Sinto.  iij. 

SDßic^en  bienecn  ber  (ircfien  ober  gmain  gibt  K^riftuä 
groolt  gre  I^&lnarung  junemen.  Suce.  £.  5Diüt^.  j.  Wo  ^r 
|in  tam\)t  jn  prebigen,  fo  effen  bnb  trinken  mal  eui^  fut- 
gefa^t  trnirt,  ban  oin  ar&aiter  Ift  fe^nS  (o^nö  »erbt. 

Sßnb  baö  oin  prebiger  follicfiä  groalt  ^abe,  jatgt  an 
^BüuluS  .  i.  Sor.  ij.  burtfi  Dernimfftig  önb  gefc^riefftUi^  be- 
merung,  fprii^t  alfo. 

Söin  icf)  nic^t  ain  9Ipoftet?  bin  iö)  ntc^t  frg?  ^aÖ  ic^ 
niiftt  ünfent  ^crn  S^ciuni  Sfirift  gcfc^en?  fe^t  nicfet  ir 
mein  toevct  in  bem  fierren?  6l)n  i^  anbern  nic^t  ain 
9ti)oftet,  6d  bijnn  id)  bod)  eiut  Stpoftel,  ton  baä  f^gel 
m^neS  91()oftet  omptö  fct)t  ijr,  in  bein  Herten,  wann  mon 
mic^  fragt,  fo  antmurt  ic^  alfo,  l^abm  mgr  nic^t  maä)t  ju 
effen  Onb  ju  trinden?  t)Qben  loir  nic^t  ani^  mac^t  e^ne 
fi^Iriefter  juin  icetibe  mit  Bmb^cr  äufutcn,  inie  bie  anbern 
apofteln,  tinb  bie  brüber  beS  Ferren,  ünb  S'ep£ia§?  obber 
^aben  aHain  ii$  Dnb  Samabaä  nidit  ma(ftt  ba§  jut^nn? 
roilc^er  raifet  t)^cinoIö  tff  fegncn  aigen  folb?  roili^er  pfTan^t 
oin  ni^nberg,  onnb  iffet  nit^t  Don  ferner  fru^t?   ebbet 


174  Letztyr  Bundageuoas, 

loilt^et  meijbi't  Qine  ^erbt,  Oiib  iffct  nii^t  Dun  bet  inil{^ 
bec  ticrben? 

[21ij'']  9letie  i<^  ü6er  iDttit^ä  auff  ntenft^eit  irqle? 
(agct  iticgt  folc^ä  baä  gfag  aucii?  bau  im  gjag  Sliofi  ftat 
gt^riben,  bu  folt  bcm  oi^Jen  nit  bQ§  maul  Ocrftol)fcn,  bcr 
bo  bref^ct.    ©Dvgef  got  fuc  bie  od&fcn? 

Obber  fnget  Etä  nidit  aüex  bing  Dmb  ünnfer  WiUcii? 
bcn  e§  ift  io^  Omb  mtfcr  mitten  ge(^ricben?  ban  bet  bo 
pflügt,  (ot  off  t)Dfniing  pflügen,  ünb  bcr  bo  brefc^ct,  fol 
bff  Hoffnung  breft^en,  ba^  er  ^^eneä  £)Dffnung  tayltiafftig 
luerbe.  ©D  tuir  eiit^  baS  9aiftli{^  ^aBeit  gefeet,  iftS  ain 
groß  birtg,  ob  mir  emr  flaQf(E)Iic^§  ombten'!'  iönb  bar 
na^  tl»ri(^t  ^auluS,  loiffet  ir  nic^t,  baä  bie  ba  troffen  im 
tempet,  bie  necrcn  ficft  beä  tcmpEfä,  Btib  bie  beS  attarS 
pflegen,  genieffen  htä  oltar^?  Slljo  ^ot  bcr  ^err  befolgen, 
iaä  bie  haS  (Suangeliun  berhinbigen,  feilen  au^  Dom 
Euangclio  ficfi  nceren. 

Qn  ieft  genietten  rootten  beioert  iißfluIuS  bntc^  Der* 
nunfftig  mittel,  ba^  aiin  prebigtr  j^mme  Ipbä  nariing  uom 
prebigen  ^aben,  ba  er  fiirtrcgt  bie  glqc^nuä  com  reqfer 
Oiib  folb.  Com  roijngartncr  Bnb  fcurfitcn,  com  ^irten  onb 
^crbe,  Dom  arfennon  unb  traibe.  SScroeret  el  anät  burt^ 
beutimg  bnb  lucrd  be@  gfa^  3)iofQ,  furberliifi  aber  burc^ 
bie  wort  (Sbrifti  oben  bcicl)ric6cn, 

'iiüdi  (Sola:  Di.  gcbicttet  er  ben  S^riften,  boö  fie  t)ren 
prcbigem  foDen  Iqb^  narung  geben,  Onb  fprtdit.  ^er  ober 
unterridtt  niurt  mit  bem  roort,  ber  toite  mit  atlerta^  guttid 
bcm,  bcr  Qn  enterrit^t. 

S)ercn  glidien  gcfditi^tcn  mec  ftnbt  man  in  ber  lere 
ber  öofllgcn  ^oftel,  meli^e  leren  boä  oin  prebigcr  möge 
ncmcnit  l^bS  narung,  bnb  bie  jut)urer  fcnbt  fi^ulbig  foHici)e 
bar  raifften. 

$ie  banlgen  ^pofiel  babeit  aui^  vcrorbnet,  baS  man 
bot  armen  Uliriften  in  ^ubea,  meldie  prc  IpbS  narung  be- 
roubl  marenn  bnrdi  bie  onglcnbigen,  foU  bq  anbtm  famlen 
iai  fllmufen.  @al.  ij.  ca.  ^ä  auif  ^touln^  Dnb  Sar- 
nabaä  flqffig  gctlion  tiaben.  3n  SortntbijS.  Stomaniä. 
Vc^ia.    aKncebonia  k. 

%<nnb   uitfcre   altforbem,   al^    c^riftlidi    lernt,    f|aben 


Letztor  Baudsgeiioss.  175 

groffe  üäjt  gefaßt  Off  bie  Uecfe^ung  ber  fivc^en  biener,  öiib 
ber  arnieit  mcnfi^Eit. 

Sur  bic  pricftcr  ^of  man  an  Dil  orten  Sßibemöoff 
georbneti),  bo  oonn  aiii  pfortet')  fein  I15&3  iioninge  ^abenn 
mBc^t,  fo  et  fic  fl^ffig  baioct,  alS  nodj  Dil  ftifftungen  on- 
jQigcn  mögen. 

[Sliij]  S^at  06  QUC&  fd)inlti^  ift,  boö  bie  pfuffen  oor 
j^ten  in  onfem  knben  nit  fenbt  niieffig  gonget  gfcin,  Ijafccn 
^re  otfer  gcatbeitet  mit  ^rem  ijufigfinbt,  niat  ju  foltcn 
^nen  fonft  bie  roibem^off? 

SJnb  mid)  gebundt  beiuetlidi,  baö  ft)  bor  jit  qu^  an- 
genommen ^aben  bie  otbuung  Oom  je^enbcn,  ah  ain  trcg- 
lic^E  roijf;  äEljelffen.  Slifo  burc^  boö  gong  ior  fallet 
manigecloq  ju,  auii)  ric!^en  leuten,  iaä  fie  nit  mfigen  alloeg 
gu  ber  I)anbt  I)(i6cn  loaä  jegebEtt  ben  atmen,  1:at  omb 
^ot  man  georbnet,  baä  man  ju  ber  0,  fo  got  iebeniian 
gibt  ben  etbiuucEiet,  ate  in  eetet,  ()etbft  jc.  ietticfier  gebe 
ben  jE^cnben  toil,  ju  iiatung  ber  armen  bnb  fitd)en  biener, 
ober  ju  anbern  gmainen  netten,  ^eli^em  Ott  wutt,  bet 
gebe  üil,  meli^em  icenig,  ber  gebe  Wenig,  ül§  *lia«!«3  onb 
3:obiaö  leten. 

§at  mann  bar  ncc^  übet  foEic^e  gütfer  berorbnet 
ettic^  trem,  erbet  mannet,  ju  pfleget,  bo  mit  ttcrotii^  Oinb- 
jegen,  be^ietteitn,  uerfcliaffeii,  311  nng  bet  gntaiii,  ain«  umb 
ba§  anbet  jegcben,  berfauffen,  mo  baS  gelt  nu^et  rocte, 
QU(^  ofitailen  etlichen  gat  Dmb  fonft  an  roibcrlegung,  et- 
Kd^en  geli^en  off  mittige  »iebergebung  ju  bequemet  jtjt, 
tttä  fo  man  in  teuren  iaren  gelt  onb  fem  ofeliljet,  onnb 
man  baS  roiebet  in  it^nipt  in  iBolfflen  iarenn,  toie  au^  ä" 
Entringen  im  SQJürttenbcrgifdien  lanb  betorbnet  ift. 

3>aö  man  atmen  linbcn  jw  lemung  bo  mit  ^clffe. 
arme  leiot  in  bie  ec  fteiure.  Stlfo  ^Qt  geftifft  ju  @ing- 
6utg  in  ©i^loaben  ^anä  Sßindter.  ©0  ban  got  ainem 
j^mlidie  narung  anber^ioo  ^ar  pfi^idt,  ift^  biHic^,  baö  er 
ain  roibetlegung  tt)it. 

SÜJo  abet  att,  ftanif,  eflenbt  k.  leut  fenbt,  bcnen  fol 
man  bergebenä  tjelffcn.  9(lfo  tebt  ^au!uä  oon  ben  armen, 
troftlofen,  fiilfflofen  lüitfralnen  .i.  jimo,  B. 


^ 


176  LetetBr  Bundagenoaa. 

§ot  man  quc£)  oin  jimliiften  Ion  gtftifft  beit  tretoen 
bieiicrnn  unb  pftcgcm  JoHic^er  güttcr. 

Sinb  ^at  man  rool  m&gen  bicfc  güttcv  gröfelii^  mewn, 
(o  man  trcmliifi  bo  mit  ift  Dmbgangcn,  tmnb  fo  bie  armen 
luibcrlegung  get^on  ^aben  Omb  tntpfangen  gutt^at. 

3ft  oui^  abjcnemen,  baä  man  aim  Pfarrer  furber(id& 
befolgen  1)abi,  oin  offfebcit  schoben  off  bief«  oS*aiIung  onb 
Betroarttung,  aU  otnem  go^forditigen  gtaufergc^m  man. 

[Stii]"]  §aben  aber  bie  })f artet  mit  ben  pflegem  mit 
ber  jljt  |o  bil  practiricrt,  baS  gr  nigner  nu§  bo  b^  ge- 
roac£)fen  ift,  Onnb  fte  baö  DoW  betcbt  £)aben,  ti^nen  gebiite 
fottidjet  gütter  oötailnng  u^  orbenliiiicm  groatt,  ünb  bie 
la^en  Ijnbeu  tain  gmalt  bar  ä".  ift  ludl  flJiftHic^  gf^n, 
ainen  fc^^n  ber  inlibung  ober  orbnung  bat  jet^on  D^  ber 
eOüelung  ber  (iriefter  Onb  bincon,  oben  gemelbet  in  ^aufo. 

3)0  fie  ain  roon  gefictt  i)ahm  in  baä  uoW,  aU  ob 
fie  etiua^  fonberS  im  Oold  rocrcii,  ijoben  fie  ftül  tinb  bend 
jamcn  gefamict,  baä  ift  allerlag  gfc^ricfft  unb  gfd)iclöt,  bo 
mit  äcbeiöEren,  man  fol  inen  ni^t  bar  in  tragen,  fonbet 
man  fol  basi  ortail  got  tefeffien,  tjabcn  angeritzt  maniger- 
lat)  crpnbung,  al§  got  ju  bienft  im  fc^in,  aber  bnr<^  n^e- 
man  niog  biefet  bienft  ban  bntc^  fie  fetbs  oerrii^t  roerben, 
aui^  feg  ein  go^g  bienet  »erbt  fgneä  (o^n,  bar  Omb  ge- 
büre  g^ncn  ge&mc^en  boä  gmain  afmufcn  olö  bie  geben 
bc^  altarä,  fo  fie  bem  altat  bienenb. 

2)ur(^  fotlic^c  rogfe  ift  balb  fo  Oil  geproctitieii  morben, 
bnö  Dl  bcn  bienern  Ferren  fenb  motben,  of;  ben  pftegem 
pfaffenn,  üß  ben  1)fflffen  pfarter,  ofi  bcn  pfaitem  ^undEC« 
bift^off,  melcf)ct  nier  gulä  gehabt  ^at  Oon  bem  jeljenben, 
ift  aini  gt6ffern  gioalts  gfijn. 

^abcn  eä  bo  t)ingebrnc^t,  boS  man  oft  ber  firt^cn 
ober  gmain  gut  ^at  ain  tempei  gut  gemac£)t,  ift  gfoUen 
üonn  ben  armen  off  bie  pfoffen,  Oon  ber  notturfft  bet 
ptebiget  Off  bie  oettf)oner  ober  tt)uml)etren. 

:itft   auift    äi^miffenn,    baä   mann   oil   münc^   gebrückt 
^at   im   anfong   jcu   beterung  SJentft^er   nation   ju  i^rift-   , 
tit^em  glauben,  atä  nm^  fc^otten  flöftet  in  aQen  ftatten  I 
fenbt,  mit  alten  priuilegia  ju  groffen  güttetn,  foQiifi  m«» 
£)aben  fi(^  tool  mögen  ^inbet  ber  gmain  atmu' 


Letzter  Eimdsgenosa.  177 

Tiä|t)n  bringen,  fo  ft)  in  ben  flrofien  ftetten  onb  ftecten  fi^ 
bet  })fai;  ampter  t)Q6en  angenommen,  Dnnb  um*  njoltcn  baä 
gmoin  gut  trErolic^  becf(|affen,  3q  bie  armen  in  aigner 
|it  Dnb  befiufnng  polten,  als  i«!  bie  fiailiggaiftcr  bnb 
Slntonier  Dnnb  äSatentiner  furge&enn,  alfo  ift  ^^nen  bet 
lirc^enn  gut  gar  in  bie  f|Enbf  roorben,  a(§  ben  ^aitgen  melt 
»erldinie^ern,  ^at  baä  bold  fain  forg  mer  bo  für  gehabt, 
^aben  gemaint '),  bie  (ac^e  Jl)  rool  oerfe^en, 

[21^1  Sabenn  bie  äftunc^  ftcft  gefamlet  bo  ^in,  wo 
tl)ti)i  almufenn  gfein  fenbt,  önnb  bo  rooKen  bieiicn  bcr 
flmein,  bi§  baS  fie  liöfter  angeric^t  baben. 

j)er  teuffei  oerburgt  fiii)  nit  lang,  fie  motzten  nit 
long  iBErif  t^on  ben  anbern  im^,  onb  bo  mit  fic^  cuc^ 
fuHen,  bar  ömb  fielen  fq  bo  con,  Bnb  gaben  für,  fie  wollen 
iiie  finbt  leren  in  gutten  fitten  onb  glauBen,  bo  mit  motten 
fie  aincm  gangen  lanbt  nuft  lein,  Dnb  licffen  gniatilii^  ab 
tonn  ber  armen  troft,  gabenn  für,  gaiftlic£)e  bbung  in  gebet 
tnnb  feren  roere  beffer  ban  ofJerlii^E  oBnng,  aljo  fi^itft 
mann  ^nen  ju  cble  onnb  gmaine  finbt,  bo  butd^  fie  aud) 
gröifem  gunft  erlangten  Donn  monigtlit^,  bnb  jogen  ju  fid), 
on  ^inbemuä,  gmain  gut.  Stber  fercn  roil  j^nn  Dnnb  ar- 
iat)i  baben,  entfpriugt  audi  oil  gutä  bar  D^,  möc^t  eö  ber 
leuffel  nit  ftjben,  getrac^tent  bie  fatjcftc  ^ergen  ber  firmen 
Web  jn  orgem  roerifen,  Dnb  trugen  für  ain  |onberli(^en 
flopbienft,  in  fingen  ünb  fi^re^en  ic.  bo  butd)  aigen  Dnb 
^embber,  tobter  tmb  fcbenbigen  funbt  abgetilgt  ipurbe. 

3njo  fiele  aucE)  bo^  leren  in  I16ftem  ob,  Dnnb  blqbe 
flin  fonbere  lotifi  gotteä  bienft,  an  gejc^riefft,  an  loarbait 
bffgeric^t,  Onnb  mürben  alle  gmat)ne  gntter  in  bie  Höfter 
flEjogen. 

Sier  tcuffel  modit  aucfi  uiiijt  Dnbet  fo  gnttera  fc^Qn 
Tigen,  bar  Dmb  gab  er  rat,  bog  man  flöfter  fc^ijn  obiDurffe, 
önb  ftifft,  t^um,  (^or^erren  bar  »6  mürben,  hicltbe  im  fn^ 
on  Ibwbernuö  lebten,  ^r  ergerniiS  oller  rocit,  Dnb  ben 
tempel  bienft  alfo  Derriäiten  ju  gtoffcni  gcfpott  gotteä  Dnb 
fgner  ^ailgen. 

ffinb  alfo  iftä  offenbor,  lote  gar  bq  alle  pforrcn  Dnb 

')  atmanit  1. 


178  Letzter  Bnndsgenoss. 

je^enben  it)  fontnten  fenbt  in  bie  l^anbt  ber  flofter  önb 
ftifften,  unb  ba§  mit  groffent  fd^aben  ber  armen,  ia  aller 
d^riften.  SBenig  ift  bliben  in  freier  orbnung  gmainer^ 
d^riften,  önb  bar  nad^  l^aben  mund^  önb  p^afjm  aigne  red^t 
gemad^t,  bo  mit  fie  mod^ten  bfd^irmen  önred^te  befifeung 
gmainer  gutter. 

9Hfo  t)6  fraintlid^er  l^ilff  önnb  l^anbtra^d^ung  ber 
gmainen  d^riften  ift  bem  Slntid^rift  önb  f^nem  puffen  öff** 
gerid^t  toorben  ain  fonigflid^  r^d^,  barin  in  gotte^  namen 
toiber  got  taglid^  gel^anblet  tourt,  afe  biefer  tag  jaigt,  önb 
fenbt  mund^  önb  p^afjtn  njorben  l^erren  aller  loelEt. 

[214^  S)a§  ^a^ft  ber  l^efeen  jeffen  gebend),  ba§  ift 
ain  flugf a^t,  fo  lang  bienen,  bi|  ba§  ber  fned^t  bem  l^errenn 
t)ff  bem^)  fo:pff  fi^et.  njie  groffer  fd^aben  ertoad^ffe  öfe  06- 
gemelten  m^^gebrud^,  ift  nit  Il^d^tlid^  t)§  }ef|)red^en. 

2)0  önfere  öorfaren  gemerdt  l^aben,  ba§  burd^  gel^enben 
fain  l^ilff  gefd^el^en  ift  ben  armen  önnb  bilgern,  ^aben  fie 
©:pitaH  geftifft,  bar  in  frandf  letüt  jetroften,  aber  balb 
gaben  fid^  etli^  für,  fie  njolten  ben  armen  önnb  franden 
bar  in  bienen,  bar  burd^  fie  aud^  gu  Ferren  ber  f eibigen 
gntter  tüorben  fenbt,  önb  fain§  bing§  minber  ad^t  l^aben 
ban  ber  armen,  önnb  bod^  önber  ber  armen  nammen  bie 
gan^  toelt  t)§  betten,  öfe  fd^o^jfen.  ®§.  ligt  am  tag  aU 
ber  patüx  ann  ber  ©onnenn,  tüte  bie  Stntl^onier,  SSalentiner, 
S^jitall^erren  fid^  felb§  öerratten. 

®g  l^at  aud^  ain  fd^in,  ba§  bie  ^jfarrer  önnb  bifd^off 
gu  le^ft  gar  gn  fid^  gogen  i)abtn  bie  gfttter,  in  frafft  be^ 
flofter  ftanbg,  önb  ift  ben  neben^jf offen  ober  biacon  nid^t 
ober  bl^ben,  bar  ömb  l^at  mann  erbad^t  ^jfronben,  ftifften, 
mefferien,  ba§  bod^  ber  :pfarrer  öicarien  etnja^,  an  ber 
^jfarr  fd^aben,  l^atten,  bi§  gn  letft  aud^  bie  neben^jf äffen 
ober  Ka^jlan  nid^t  mer  ^ilflid^  fenbt  ben  :pfarren,  fie  mieffen 
l^elfferjjfaffen  bar  gu  bebingen  in  aignem  foften. 

S)ie  äRund^  önnb  Stiffttjerren  njolten  3nnd£em  fein, 
mnften  fie  bod^  aud^  letot  l^aben,  njeld^e  ben  :pfarren  öer- 


0  gmanier  1.  —  *)  bei  2:  3)at  l&ctt  ber  l^c^em  t^o  at^cnhe 
ßl^euen.  —  *)  benn  l. 


Letzter  Bundsgenoss.  179 

fe^uitg  tfictten,  ober  boc^  an  flren  fc^aben,  banimb  mufteim 
bte  Dicarien  fernen  bie  lernt  fi^inben  Oitb  jc^abcn. 

Sain  [acrament  rnid)en  nn  flctbl,  tarn  gebet  tfion  in 
gmain  an  gelbt,  oI(d,  fo!  man  btf  ber  Ean^el  oertüiiben 
etnian  fang  für  ain  (eten  äebittcii,  mul  man  (onbet  gclbt 
ho  Don  geben. 

@ic  fiofien  »ff  gericftt  brubcrfc^afftenn,  ^atrocinia, 
fonber  galligen  bienft,  oii  opfer,  feetgernit,  bo  Bon  bie 
armen  Dicarien  fi^  ergcrlic^  Bnb  fiftnierlid)  emeren  miclfcn, 
fi|en  bie  (Dtnen  pfetbt'),  bie  meft  Id)HH)tt  in  fiöfteni, 
ftifften  K.  bnb  fußen  fic^  üom  fern,  laflen  ben  anbem  ben 
fpreroer. 

^ie  linken  bie6  (affo  nenne  itfi  (ic,  ban  fte  fielen 
bnber  gog  bienftlid)ent  fct)l)n  ben  ormen  Onnb  pcebigcrn  qre 
naningl  Soften  fuv  ge^nlten,  mnn  fotte  tempet  balDcn  bnb 
äieren,  got  ?,]i  lob,  Don  [B]  gemainem  almufcn,  [man  e§ 
ift  ain  ^üpfi|er  ft^^n  jefteHen,  wan  fi(4  ain  9tbt  an  nt)mpt 
baS  Kofter  jeborocn)  bar  ober  roolten  ft)  öberterot  feqn. 
ai3  fQ  äele&ft  offentlicfi  ju  fic^  sogen  baä  almufen,  btgben 
bie  tempel  borofoffig,  mußten  fie  Dom  jefienbcn  ain  ftutflin 
laffen  für  bie  tempel,  genant  ber  fälligen  gut,  aber  an 
etliiften  enben  ^aben  fie  fo  gar  fain  ftuiflin  bo  Don  ge» 
Iflffen,  baä  man  oucft  ad  feqrfog  muß  in  onb  Dor  ber 
Rrt^en  an  ber  fiailgen  hato  famlen,  tfifa  baä  ganlj  tanbt 
»6  famleten  aui^  an  ftifft  fircf)cn,  fo  boc^  ain  ©ttfft  Ferren 
ain  iar  iiij  ^unbert  gulben  äeöer^jerenbt  ^ot,  mit  pferben, 
Oogten,  öftren  :c. 

3d)  nmin,  fo  ain  lotjfcr  fflnri^er  man  bifer  farfien 
anfang  IdoH  bebcnrfen,  foffe  er  £)öf|er  irerben  ermeffen,  mie 
ber  ^a%  feq  in  pfcffer  fomnien. 

SSie  ber  mi^bru^  fq  ingeiuniücn,  iDotlen  Wir  laffen 
fton,  Dnb  nit  a^tcn  Wie  man  tljüt,  aber  mccr  roie  man 
tf)on  foH. 

Sä  ift  htnbtli^  ainem  ie^Iic^en  ßfjriftcn,  D§  obge- 
ft^riebnen  (juncten,  baä  man  fol  ben  prebigern  önnb  ben 
bicnem  gemainer  c^riften  notturfftige  narung  geben,  bar 


')  bei  2;  be  grotert  ^engefte. 


180  Letzter  Bundagenoss. 

jcu  aud)  baä  ß^tifflitfi  üotcf  burc^  gcfi^rljfftcn  Dnb  öet- 
nunfftitj  anjoigimg  gciaijt  joH  werben,   nl§  ^ßaulusi  t()iit. 

3tbcr  bie  lirebiget  Bub  bicner  füllen  groffe  be(d)aihcn« 
^oit  (jaben,  ba^  fic  an  ergetnufe  baS  Qt)nnemen, 

©in  prieftet  foH  nit  getifeig  Jetn,  oudi  Bff  rechtfertig 
gut,  fonbcr  mcr  gaft  frct).  1.  S^imu.  3.  @r  foH  noc^  bitt 
mi)nbct  fi^anbttiii)ö  gerotjnftä  g^rig  fein,  roait  follic^ä  t^onb 
bie  bo  maincnbt,  gotfalifoit  fcq  bmb  geniefe  miHen. 

S^orumb  foß  ain  pforrer  mertfen,  ffloä  im  $nufiiä  fui 
ain  tEgeÖ  furfditmit,  tnic  Oit  et  nemen  foH  fnr  [ein  atbait. 
i.  lim.  Dt.  ®ö  ift  oin  gtoffet  genieß,  toex  gotfalig  ift  Dnb 
left  l)^m  genügen,  ben  mir  fjoben  nii^tö  in  bie  luett  biaH)t, 
batuinö  offenbar  ift,  roir  merben  aud)  nidits  £)t)nau&  bringen. 
SBon  roir  ober  futter  unnb  beife  t)aben,  fo  taft  önnä  be« 
nugen,  ben  bie  bo  req^  motten  werben,  bie  fußen  in  »Er- 
füllung Bnb  ftridc,  Onb  Diel  törichter  ünb  fcftablic^Er  Infte, 
rotlH^c  ocrfcnden  bie  mcnfc&en  gnfe  Oerbetben  onb  oer- 
bamniB,  ben  gegg  ift  ain  roorgel  atte§  öbelä,  meieret  ^t 
etlit^e  [Si*"]  gelüftet  önnb  finbt  Bom  glauben  t)rre  gangen, 
onnb  t)nben  fic^  fe(b§  gemengt  ünber  öiel  fd)mer^en. 

!86  biefem  tcft  ^aftu,  wie  Bil  ain  Pfarrer  mag  nemcn 
Oon  fernen  pfatfinben,  Dnb  nit  mcr.  Et  ^atä  nit  mit  got, 
imi  er  mer  nimpt,  wie  gut  bet  fi^^ne  ift.  SRerd  aiiif 
ben  tejt  .i.  Uimo.  0.  3)ie  eltifien  bie  IddI  furfle^en,  bie 
^allc  man  jwifadier  ee^ren  werbt,  fonberlic^  bie  bo  otboücn 
^in  Wort  Dnb  in  ber  lete.  San  ei  fpridit  bie  gfc^riefft. 
iiii  fott  ni^t  bem  oc^fen  baö  mau(  Derpinben,  ber  bo 
btefc^et,  Dnb  ain  arbaiter  ift  fet)neö  (o^nei  werbt.  Sß6 
biefem  tett  lernen  bie  jutiörer,  wie  fq  fotten  tjre  pfarra 
tiaften,  au^  bie  pfatrer  lernen,  boS  fie  fotten  arbaiten  im 
worbt  Onb  ^n  ber  lere,  aU  anü)  ber  papiften  SanoneS 
fngcn.     Seneftcium  botur  proptcr  officium. 

SOtir  falbt  jn  ain  groß  miitqben,  ba§  iä)  £)ab  mit 
benen,  fo  biß  E)at  Dnba  bem  Dnc^riftridien  gfa|  beä  bapftä 
gelebt  tjabcn,  welche,  fo  fic  nit  gat  Dcriaffcn  wollen  bie 
Wort  ^c^Iger  gft^rifft,  Dnb  boc^  gefurt  mürben  burc^  a 
böfe  naigli(^ait  ju  ge^^  Dnb  fi^anbtliätcm  gwqn,  auifi  ae-  . 
rechtfertigt  bar  in  bnr^  gwonöa^t  bnnb  bapftliifipr 
an  bem  fq  nit  wo(  jw^ffen  möditen,  fenbt  fie  i 


Letzter  Buudsgenoss.  181 

tnorbm  tiiiri^  fragen  onb  antrourten,  loie  boifi  t)r  furnemen 
6ftDn  mochte  bt)  t|at)lficr  g^rt)fft,  mit  glo(en  fenbt  fie 
Dmbfjct  \o  fen  gefiitt,  bi|(  fic  gclert  fcnbt  luorfaen,  bct 
£iapft  mog  nit  irren,  Cnb  alle  g(nj,  auiii  ^oilget  gf^rifft 
bfelegung,  ftanbt  tu  fljneni  gtoalt,  fo  balb  fiel  oÖe  got- 
fölifoit  nnb  gmiffcn  ab,  Diib  läge  o!Ie§  in  bet  pfigeti  bc^ 
tirfnlä  bi6  obtv  bie  oren,  haä  i)at  Dnfer  (unbt  Dnib  got 
öerbient.     §lbec  got  fp  globt,  ba^  mir  roteber  ertoft  fcnbt. 

®a§  ift  offenbar  bI  ^quIo,  oim  priefter  j^mpt  nit 
met  I)ciben  Don  fernem  ampt  bon  fuHet  önb  betfe. 

Slui^  ift  Oaft  not  aim  prieftcr,  baä  er  furfit^tig  fe^, 
Dnb  nit  altoeg  fein  notturfft  neine  oom  ampt,  wo  bo  bur^ 
bül  Bold  bfcftiüetbt  ober  geergcrt  miitbe,  baö  ain  orgioon 
beä  get)|  entftonn  mod)t  roiOer  ain  prieftcr,  bnnb  man  auc^ 
ben  falfcÖEn  prebigem  Bcfadi  bo  burc^  gebe,  alfo  ju  tt)on, 
ober  bie  menfc^enn  minber  achteten  gotteS  mottä.  ^fo 
fi^tibt  Sßaulu^  Don  t)^m  felbä.  i.  gor.  tf.  bo  er  lang  biib 
Bil  bemeret  ^at,  man  feq  fcfiiilbig  aim  prehigcr  tq&ä  not- 
turfft  geben,  fprii^t  er,  ^iif  aber  ^abe  ber  fe^neä  gebrüht, 
3c^  f^ribe  auc^  nit  bauumb  bo  Bon,  ba§  mit  mir  alfo 
geliatten  loctbe  ic.  [Sij]  ^tem,  tc^  prcbige  baS  @uan- 
gelion,  Dnb  t^u  baffelb  fre^  Dmb  fonft,  auff  baö  i^  ni^t 
meiner  frq£)ait  miprantfie  ^tim  prebig  ampt.  ®il)e,  ber 
Slpoftel  Dccfii^Dnet  fo  faft  ber  fcfUDOi^ait  ber  onbcrn,  ba§ 
er  anc^  atle§  be?  fiift  entfialt,  ba§  er  mntfit  nemcn  als  ain 
apoftel,  bo  äu  auä}  ber  anbern  apoftel  efempel  f)at.  Sllfo 
fi^ribt  er  auc^  .  2.  Eor.  ji.  i^  ^abc  cui§  baä  EuangcÜon 
ömb  fonft  oerfunbigt,  onb  ^ab  anberc  gmain  beraubt,  tnb 
folb  Bon  tjfjn  genommen,  baö  i^  eu^  prcbigte,  Bnb  bo  ic^ 
beq  eud)  mar  gegentöcrtig,  ünb  monget  fiatte,  mar  i^  nie- 
mant  befifitöerlitl,  ban  mein  mangel  crftatten  bie  brübcr, 
bie  Don  aÜacebonia  tomen,  »nb  ^b  mic^  in  allen  ftmfm 
eaUf  Onbcfi^itierlii^  gehalten,  Bnb  roi(  aucft  noi^  mtc^  olfo 
tefiaöen  k.  SSaä  i^  aber  t^u  anb  t^on  roil,  ba§  t^u  it^ 
barumb,  boö  icfe  bie  Brfacf)  abtjQioe  benen,  bie  Brfoc^  (uc^en, 
iiai  fie  rfinmen  mochten,  fie  feijen  wie  irir,  bcn  fol^e 
fülfcfie  Slpoftel  Dnb  trüglt^c  arbatter  Berftcöen  fic&  ju 
ffi^riftuä  Qpofteln,  Dnb  baä  ift  auc^  tain  lounber,  ben  er 
felb,  ber  teuffei,  Bcrftett  fic^  jum  enget  be§  lietjtä,  brumb 


182  Letzter  Bnndsgenoss. 

ift§  nid^t  ain  groffe^,  ob  fid^  aud^  f^ne  biencr  öerfteßen  ju 
biener  ber  gered^tigfait.  ©il^e,  5ßaulu§  toolt  ain  önber- 
fd^aib  angatgen  jtoifd^cn  im  felb^  önnb  ben  falfd^en  3l|)oftcIn 
burd^  ba§,  ba^  er  ömb  fonft  ^jrcbigte,  önnb  lieber  toolt 
anber^tüo  |ar  I^b^narung  getoarten,  ban  t)on  benen,  toeld^en 
er  :prebigt. 

3a  er  name  nit  atoeg  t)onn  frembben  aud^  fein  I^b^ 
ttaruttg.  @r  arbait  aber  mit  f^nen  Iienben  tag  önb  nad^t, 
ha^  er  ^l^m  felb^  önb  fernen  gefeHen  narung  getüunne. 

Sllfo  rebt  er  ju  ben  eltiftett  t)§  ber  gmain  @<)]^e. 
Stet.  jy.  id^  ^ab  etor  faine^  falber  nod^  golt,  nod^  flaibcr 
begerb,  ban  \)^x  ir^ft  felber,  ba^  mir  biefe  l^anbt  gu  meiner 
notturfft,  t)nb  beren,  bie  mit  mir  getoefen  fenbt,  bienet 
l^aben,  id^  Iiab^  eud^  allel  ge^ciigt,  ba^  man  alfo  mit  ar*- 
baiten  muffe  bie  fd^toad^en  auffnemen,  önb  gebenden  an  ba^ 
tüorbt  be^  ^ern  Qefu,  ba^  er  gefagt  i)at,  ©eben  ift  faligcr 
ban  nemen..  3tem  .2.  Seffa.  iij.  toir  l^aben  nit  ömb  fonft 
ha^  brot  genommen  t)on  ^emant,  fonbem  mit  arbait  önb 
mül^e,  tag  önb  nad^t  l^aben  toir  genjirdft,  ba^  toir  nit  t)z^ 
mant  önber  eud^  bfd^toerlid^  njeren,  nid^t  barumb,  ia^  toir 
be§  nit  mad^t  l^aben,  fonbem  ba§  toir  önn^  felb  jum  für* 
bilb  eud^  geben  önn^  nad^  befolgen  zc. 

[Bi j  ^]  @it)e,  toie  möge  befton  izt)  bif en  f etorin  toorten 
©ancti  5|?auli  ba§  ftroin  gaiftlid^  red^t,  bar  in  man  bannet, 
binbet,  tagt,  betriebt,  beraubt  ba§  arm  öoIdE  öon  ber  pfaffen 
jcinfe  toegen.  Sitje  aud^,  toie  ber  t)faffen  müffifait  mag 
befton  mit  ben  toorten  ^anli  f)k,  fo  er  fagt,  bo  toir  be^ 
eud^  toaren,  gebotten  toir  euc^  foId^§,  i>a^  fo  iemanbt  nid^t 
toil  arbaiten,  ber  fol  aud^  nid^t  effen,  ben  toir  Igoren,  ba^ 
etlid^  önber  zuä)  toanblen  önorbig,  önb  arbaiten  nid^t^, 
fonbem  triben  furtoi^.  ©old^en  aber  gebietten  toir  unb 
ermanen  f^  burd^  önfem  tjem  3t)efum  El^rift,  ia^  fie  mit 
ftillem  toefen  arbaiten  önb  t)^x  eigen  brott  effen. 

Sn  bifen  toorten  rebt  5ßaulu§  öon  ^m  önb  anbern 
t)on  l^anbt  arbait. 

®g  ift  ain  gro§  bing  ain  :pfarrer  fein  gcu  l^nfem 
jctjten,  bo  ber  öicarien  namng  nid^t  ift  ban  fd^nober  ge* 
to^n,  tur^3e  lucmm,  alf§  offenbar  ift,  fo  man  alle  gebet. 


Letzter 

me%  facmment  roid)iiiig,  Segrcbtnu^,  ce,  Bnb  finfatbcttcrin 
in  Bnb  »6  jegncn  muß  fonbei  gett  geben. 

®S  ift  ain  ergerltci^  bing  Dmb  aiu  Pfaffen,  luelc^er 
niieffig  got,  bar  au6  nit  ntlaiit  furioig  cntjpringt,  fonber 
onc^  qUc  lofter,  alf^  mon  iegt  muß  fic^t  an  gentaincr 
priefterftfiafft. 

^ä)  fage,  roeirfiec  pfaff  burifi  ban  ubcc  gepott,  burc^ 
fleroalt  ber  bifc^off  ober  fii)ultf)aii  Irqbt  fi)ne  imbert^on  ga 
Iai)ften  15m  fqn  ftjbS  nantng,  ber  fnnbigt  roiber  E£)riftunt, 
Bnb  ift  fain  pfarrer,  fonber  ain  berbcrbcr.  ^fim  ift  er« 
Icinbt,  baö  er  prtbige  bie  tnort  (Xt)rtftt  unb  ^anh,  in 
iDcIc^En  fie  feren  baS  oolif,  loic  mon  fol  ben  prcbigem 
fnttec  Onb  bede  geben,  toie  oben  gejoicftnet  ift,  Dnb  aii(^ 
.  1.  a:6effa.  5.  Sßir  bitten  enc^,  lieben  brnber,  baS  t)fir  er- 
lennen  bie  cn  cud&  arboiten,  bnb  ene^  furfte^m  qn  bcm 
t)erren,  ünb  Betmanen  eud),  Ratten  fie  bcfte  mci^x  Qn  ber 
liebe  Onib  \)iixea  werifä  toißen,  bnb  fe^t  ftibfani  mit  l)bnen. 

@S  ift  aüä)  nit  jnjetiffel  äc^abcn,  baö  aint  prebiger 
abgong  an  It)bä  narung  bie  lenge,  fo  er  tutertidi  bnb  rain 
prebigt  ß^riftnm,  iDon  6^riftu§  ijat  ifi^nm  ber^aiffen,  fie 
ttierben  genug  (jabcn,  ibo  fie  b>"  fommen.  '^ati  wo  bie 
menfc^en  baö  Suangction  annemen,  luerben  fie  burd)  ben 
go^ft  ß^rifti  gefcrt,  ben  prebigem  futter  geben,  mer  ban 
fie  beborffen,  bnb  bö?  ben  prebigcrn  met  not  nmrt  fein 
b6  jefc^Iaficii,  ban  p^n$ejietien  bie  gaben. 

[Siij]  3Bd  man  aim  prcbiger  nit  gibt  It)6s  narung, 
ift  ain  jaii^en,  baä  er  ain  lumpen  prebiger  ift,  bnb  fein 
ftttfifi  nit  erlitten  mag  merben  bie  lenge,  ober  bal  bie  ju- 
|6rer  nit  annemen  baS  Euangelion,  prebigte  er  bie  roar^ait 
goiteä,  bnnb  roercn  b^  äeu£)6rer  6t)riftcnn,  ber  prebiger') 
|ette  auifi  genug.  3öo  aber  atfo  bie  fad)  gelten  mece,  baS 
flin  prebiger  Bnber  böfen  Gfiriften  roere,  bnb  ^^m  fein  not 
nit  rourbc,  bnb  er  oud)  nit  abtretten  moft,  ^n  fioffnung, 
fein  lete  lourbt  ain  mal  fat)en,  foQ  er  ficfi  mit  arbatt  er- 
neren,  bo  mit  er  ni(^tä  beborffe  bnb  nit  jibinge  bie  Irenen 
burrf)  f(fiinber^  bnb  aKang,  melcfieä  bnerbaitid)  ntere,  aber 


184  Letzter  Bundsgenoss. 

er  fol  erbarlid^  toanblen  gegen  bie,  hk  brauffen  fenbt 
.1.  Sl^effalo:  in\. 

®tn  :pfaff  mag  atoeg  fo  t)il  t^ott,  ba^  man  ^I)m 
baruntb  fe^n  narung  gebe,  mag  er  ntt  groffe  foftlid^  arbait 
ti)on,  \o  tf)ii  er  Heine  öerad^te  arbait,  ift  ^l^m  fain  fd^anb, 
toan  aud^  Kt)riftn§  tüiefd^  f^nen  iungem  bie  fue§,  t)a  du 
2l^3ofteI  tüurben  jcu  f|)ott  öonn  be^  ©uangelion  toegen. 

SBan  er  fo  frani  ober  alt  ift,  ba§  er  nit  mag  fd^affen^ 
tourbt  in  got  nit  laffen,  toan  er  f|)rid^t,  iä)  miH  bid^  nit 
öerlaffen,  noc^  öerfeumen,  3ofue  .1.  c.^  3Kfo  ia^  tüir 
tl^uren  fagen,  ber  l^err  ift  mein  ^elffer^  önnb  toiü  mid^ 
nid^t  fordeten,  ia^  mir  ain  menf d^  tI)on  njerb,  p^atm  .  cf öij. 

Sag  \)oti  toere  h)oI  genaigt  ben  ^jrieftem  I^b§  narung^ 
tpan  fid^  bie  |)riefter  fromdflid^  l^ielten,  önnb  an  ber  not- 
turft  beniegig  njeren.  Sag  njort  gotteg  toere  aud^  frafftig 
genug,  bag  öoldf  jetr^ben  bargu,  aber  jcu  foHid^en  :pom)) 
önb  t)berflu§,  toie  ^e^t  ber  ga^ftlid^  ftanb  fuert  önb  l^att^ 
ift  bag  öoIdE  önhjiHig,  aud^  tr^bt  fie  bag  gotteg  toort  nit 
gu  geben,  aber  mer  3cu  nit  geben. 

Sarumb  mieffen  bie  ga^ftlid^en  ain  anber  öngotlid^g 
önnjar^aftigg  mort  önnb  rec^t  furtragen,  bo  mit  fie  ben 
armen  I)uffen  erfdjredEen,  gegeben  aHeg  tüa^  f^  begeren,  önb 
tl^onbt  bag  önber  bem  nammen  gctteg  önb  f^neg  El^rifti, 
ia^  t)at  \)i)n  got  lang  vertragen,  aber  fein  jom  gat  ^e| 
an,  önb  n)il  bag  nit  mer  vertragen,  er  toil  offenbar  mad^en, 
bag  fein  gebot  önb  nam  nit  fe^  b^  follid^er  befd^iffere^. 
SBoIIen  bie  letot  ^l^nen  fürt  l^in  geben  geloonlid^en  öberflufe, 
mögen  fie  tl^on,  §o  ferr  bag  f^  njiffen  f ollen,  bag  fie  burd^ 
gotteg  hjort  bo  t)t|n  nit  gebrungen  loerben. 

[Siij^]       SSon  öeranbrung  ber  gel^enben. 

©in  d^riften  menfc^  foH  alle  önred^t  I^ben  mit  gebult, 
fo  lang  man  in  nit  tribt  offentlid^  toieber  got  jctl^on. 
®arumb  foH  er  nit  njiberfton  aim')  gmainem  gebrud^,  ob 
er  fd^on  fd^mer  ift  önb  öntreglid^,  blo^I  anber  lenjt  in 
gmain  fid^  I^ben,  foH  er  fid^  furberlid^  bar  in  I^ben, 
3loma.  jiij.    ©o  nun  bie  ^jf äffen  nit  aU  d^riften,  fonber 

0  ain  1. 


Letzter  Bundsgenosa.  185 

als  ^aiben  äioingm  ba§  ücld  ju  bem  jE^enbeit,  JoUfn  fie 
ben  gcbenn  aU  am  anbete  ft^ogung. 

9Bd  aber  bar  oonn  jerebcit  ift,  fotlen  [ie  benennen  bie 
löav^ait  gotteä,  rote  baö  tatn  götttcfi  rec^t  ju  [q6,  ba^  man 
in  gottc^  noincn  jroinge  boö  Bcltf,  Jonberlic^  fo  baö  bie 
prebiger  Dnb  Pfarrer  t^onbt. 

9lin  cftiift  mag  aud)  Dnb  fo(  mit  gotteö  lunrbt  oiiberc 
BcvmancTt,  boö  fie  ^clffcn  aiit  (oüicfte  go^Iefterung  ofiftcllen, 
baS  inonn  fo  öni^riftlid)  farett  im  namen  S^rifti. 

9(in  Surft  ober  oin  gmain  l)at  gmalt  oin  (ollttficn 
m^^bnic^  nbJteHen,  teil  eö  nit  ju  gon  burtfi  ain  öberfait 
ober  gmain,  iot  man  bcm  roaffet  (ein  fluß  tenger  faljen, 
Dnb  fain  fonber  onfrib  anfa^eu. 

@ö  ^at  ain  gmain  glitten  ginaü  mit  t)t)r  obertait, 
ben  Pfaffen  obic^In^en  ober  nit  mer  geben  groonliiien  Bber- 
flufe,  aber  nat^  gclegen^ait  ber  ftot  onb  jtjt  oim  Pfarrer 
geben  ain  j^mlic^e  narung. 

3>aö  oberig  mögen  fte  tj^nen  fcISä  be!)alten,  ober  in 
onbetE  nn^  gebruc^  menben. 

S?nnb  ift  toot  jcii  ratten,  baä  man  totd)ä  tl)u,  Toin 
ftaro,  fatn  ebclman,  feiner,  meieret  nit  ber  c^riftttd^en  gntain 
bienet  in  prebigen,  (acrament  rait^enn,  in  bienft  ber 
armen  jc.  ober  bet  felibä  nit  fo  arm  »nnb  frand  ift,  boä 
er  fid)  fonft  nit  m6ge  neren,  ber  mag  ben  äe^enbenn  tj^m ') 
nenien,  barumb  litge  fleberman  ju  i)ftm  fe(b§,  got  rourt  f^n 
nit  lang  laffen  fpotten,  roeHen  fie  ben  äe£)enben  ^abm,  (o 
muft  er  ben  nanien  Bertierett,  baä  qeberman  miffe,  baä  nwn 
foHic^S  nil  gebe  oIs  ain  gotteö  gäbe,  fonber  üI3  atn  anbere 
ianfatfcöagung.  So  bog  tiofd  foCtd&g  maiftt,  rooöcn  fte  bar 
nai^  geben,  frage  icft  nit  bar  nacfi,  it^  ntaine  aber,  fo  man 
bie  loarfiait  Born  je^enben  fut^ielt,  man  roiirbt  ftcfi  balb 
Qinä  anberii  bebenden  ic. 

['S,]  3^a§  Bold  fot  and)  an  fit^  I)a(ten  mit  geben  ben 
ffirfien  Itöftern,  rqd)en  Pfaffen,  bo  mit  t)öncn  ain§  laitS 
prfa^  abgang  an  ^^rein  bngotIid)en  ergertic^en  manbet. 

2ßolIen  fic^  bie  pfaffen  nit  felbä  tefonnieren,  ift  not, 
bo5   fie   bie   tagen  reformieren,   atä  tapfer  Sigmunbl  ^m 


A 


186  Letzter  Bnndsgenoss. 

Goncilio  ju  ©onften^  fagt.  Slber  ba^  i^t  axn  friblid^e 
refortnaliott,  fo  matt  ^l^ti  tttt  mel^r  gibt,  bati  jittiltd^c  I^b^- 
ttaruttg,  önb  ba^  matt  fatit  offettlid^  fd^attbtltd^  toefeti  öoti 
^nett  tner  I^bct,  aber  ftraffe  todd^er  ftraftid^  futtbett  njurt, 
l)itttb  ia^  burd^  tüeltlid^c  rid^ter,  tüo  bie  ga^ftltd^ett  tiit  bar 
jcu  tl^ott  tüoüett. 

®§  ift  !attt  borflitt  fo  arttt,  fo  tnatt  bett  jel^ctibett 
jamttteti  famlet,  tnatt  gebe  aitn  p^amx  j^tnltd^e  ttarutig, 
ha^  öberig  geb  matt  attbertt  arttiett  ttn  borflitt,  toatt  fte 
fe^ti  beborfftett,  artne  fitib  bo  tttit  laffett  ^attbttoerdf  lertten, 
p  bie  ee  bo  tnit  l^elffett,  aitn  l^ufe  armen  man  fein  fd^ulbt 
bo  mit  l^ulffe  abjalen,  obber  in  gemain  öffd^utten  !omn,  fo 
ain  tl^etor  iar  fame,  ba^  man  aim  ganzen  borff  bo  mit 
^ulffe. 

®g  ift  aud^  nit  not,  ba§  ^etlid^g  borff  ain  a^gen 
^)faffen  t)ab,  önfere  öorfam  in  teutfd^Ianben^)  l^aben  e^ 
tool  angefe^en,  ba^  ettoan  .f.  ober  .]cx\.  borff  er  nit  mer 
ban  ain  ipfarrer  l^aben  foHen. 

9ltö  balb  aber  bie  oren  be^d^t  önb  W  |)apiftifd^en 
meffen  öbertjanbt  name,  önb  fo  M  facrament,  bo  mainet 
man,  nit  beffer^  njere  bann  ain  t)faffen  önnb  foHid^en  go^g 
bienft  be^  fid^  l^aben  atö  äRtd^eag.    pubicum  .jöiij. 

SBan  bid^  bein  genjiffen  nagt,  fo  fud^  rat  önb  troft 
iz\)  ainem  frummen  Kl^riften,  magft  nit  ain  t)faffen  ^aben, 
fo  n^m  ain  la^en,  magft  nit  ain  man  l^aben,  fo  n^m  ain 
toe^b,  e§  fe^  im  leben  ober  ^m  fterben. 

Sa§  bid^  beniegen  am  fe^rtag  jcu  fird^en  gon,  meß 
önb  :prebig  Igoren,  magft  nit  fommen,  fo  Ia§  bid^  am 
glaloben  beniegen. 

ajlagft  bu  an  beim  tobt  nit  ba^  facrament  l^aben,  fo 
ift  b^r  genüg  bein  begirbt  bar  jcn. 

3ft  nit  nobt,  ba§  man  barumb  fo  Diu  öoHer 
^)faffen  l^alte. 

9Snfer  altforbem  l^aben  aud^  alfo  get^on,  toie  man 
toa^fet,  ba^  öil  borff  er  ganfe  nehje  :pfarren  önb  |)fronbett 
angenommen  l^aben,  önb  fenbt  bod^  ^re  öetter  öiH  ^unbert 
iar  Kl^riften  gfcin,  on  fie. 


*)  teufd^lanben  1. 


Letzter  BundsgeDoss,  187 

[Bi]  3etIidiS  borff  fiabe  oin  ort,  bo  man  bie  tobten 
cohjcc  J)in  grafie,  ift  iiit  not,  ba§  oin  ^jfaff  bo  fe^.  ift 
öuii  nit  not,  baS  ain  pfaff  Dtatig  Dnb  mefe  für  bic  falcu 
(lalti',  rooö  gemaincr  E^riftcn  gebctt  nit  bferttfitet  für  hit 
[ehn  6et)  got,  ift  migetI)on. 

9luc^  ift  offt  fflin  (jfaff,  bei  n)t)fie  jelercn,  ober  ber 
im  borff  let),  fo  man  jot  fronde  lernt  öiimluc|en,  ber 
tcand  fc^rgct  nac^  bcm  (acramcnt,  boö  finbt  ffiarlst  off  bcn 
tauff,  bei  pfaff  ift  ober  oin  in^tt  roeg  bet)  bem  m^n,  ober 
tjurcrct),  Onb  bar  jcu  fol  man  nit^t  reben?  3a  bona  bieö, 
^er  bomine,  bie  gemoinen  laom  foHen  bar  ab  ftagen,  Bnnb 
eucii  bie  tierfdiafft  fdimal  niad)en.     SÖaletc. 

SSon  bcn  meffetci)  pfuffen. 

3c&  (jab  offt  gebodit,  mar  ju  boc^  bie  meffcrefl  pfaffn 
georbnet  fe^cn. 

^abt  iä)  gebockt,  eä  fe?  ain  nadjlaubei)  ber  Slpofto- 
lifc^en  orbnung,  ba§  ietli^  gmain  oil  atte  ^aben  folt  ju 
iiem  diriftlitfien  regiment.  9tuc^  fo  baä  j«  I)ilf  ainem 
Pfarrer  foliifte  nebenpfaffen  geftift  fenbt.  SIber  ain  groffcr 
toil  ift  geftift  off  bie  ^üffigen  paiiifrifc^en  meffen. 

9iun  qm  fet)  lote  im  mol,  man  gebrui^t  nit  mer 
foßii^  ßoplon  gen  regiment  beä  ünWä. 

Slucft  Iciften  fie  (ain  ^ilff  bcn  pfarrem,  moUcn  bie 
(}forrer  ^ilff  t)üben,  fo  mieffen  fie  fonbcr  ^dffcr  beftelTen. 

9(ui^  ift  cä  wibber  bie  orbnung  G^tifti,  ba^  man 
mefe  ^atte  t)n  moinung  Wie  man  etlid)  (junbert  iac  ge- 
golten ^att. 

Tanimb  oolgt,  bnä  nion  fol  loffen  abgon  fcttii^ 
pfr6nbcn  olä  onnu^,  ijn  incr  fcftabtlicti  onb  etgetlicö  aßen 
menf^en,  onb  ob  onfere  alt  forbem  Oerfiert  fenbt  loorben 
ber  meffen  ^alb,  fo  foKcn  mir  bod)  irem  prfal  nit  Dolgen, 
Onb  fo  wir  fel)En,  roic  jcu  groffcm  fijaben  Onfer  Onb 
Onfern  nai^fommen  baä  pfaffen  Bold  genieret  ronrbt,  ift 
!aiK  beffer  mittel,  bon  man  engic^e  in  bie  obetflnfi. 

Sllfo,  man  prebige  t)nen  gotteS  »ort,  mie  fie  mit  got 
nit  mögen  t)te  pfrönbe  berrid)ten,  oucEi  nocE)  minber  ben 


1 


')  bei  2: 


188  Letzter  Bimdsgenoss. 

genieß  on  ampt  bo  [(£]  öon  nenten,  tooHen  fie  tt)tlli!ltci^ 
bie  t)fr6nben  laffen,  tüol  önb  gut,  tüoHen  fie  nii,  fo  laß 
man  fie  bie  ^jfronben  nieffen,  fo  lang  fie  leben.  So  fie 
abfterben,  öerl^l^e  man  bie  ^jfronben  fainem  anbem,  aber 
mann  toenbe  bie  |)fronbt  gu  gmainem  nu|,  njie  e^  gut  er-^ 
funben  tüurt. 

S)er  bat)ft  ift  tr)i|iger  ban  ber  Jta^fer,  toan  in  allen 
fteden  l^at  ber  iap^i  öil  folbner  gfa^t,  ba^  ift  bie  Pfaffen, 
bod^  t)ff  ber  la^en  folb,  önnb  ^aben  bie  folbner  t)fajfen  bie 
fad^e  bo  l^^n  gebrad^t,  ba§  alle  faiferifd^en  la^en  mueffen 
alle  ^r  geband  offenbaren  be§  iap\tö  folbner,  alfo,  ba§  bar 
nad^  ber  ba^jft  fid^  fan  önnb  toax^  jerid^ten,  burd^  an* 
bringen  f^ner  folbner,  njie  man  bem  la^en  möge  önb  fol 
entgegnen. 

3lber  bie  Surften  mit  bem  Sa^fer  tooHen  für  garten 
go^en  gel^alten  fein,  fo  man  njil  l^elffen  ju  erlofung  ^l^r 
gnjiffen,  jcu  nu^Iid^er  orbnung  ^^rer  lanb,  njoHen  fie 
tretoen  rat  nit  annemen,  verfolgen  aHe  ^l^ren  beften  freunbe, 
aU  njeren  fie  bie  boften  finbe,  fangen  aber  an  ^l^ren  l^au^pt** 
finben^),  önnb  mit  offnen  äugen  njoHen  fie  blinbt  feijn. 
Slber  ob  ain  menfd^  fernen  fd^aben  öor  äugen  i)at,  önb  im 
got  nit  gibt  f^nn  önb  tjilff,  ^tju  ^e  m^ben,  fo  mu§  er  in 
bie  gruben  faden,  alfo  gefd^id^t  aud^  önfem  l^erren  önb 
furirefem,  got  tjelff  ^^nen  önb  öng.    Slmen. 


(S' 


SSom  Opfer  öff  ben  altar. 

S  ift  offenbar,  ba§  ain  d^rift  fr^  ift  in  allen 
öfferlid^en  btngen,  er  mag  effen  alle§,  toa^  er 
toil,  Ujann  er  toil,  loie  er  toxi,  too  er  Ujil.  @r  mag  flaiber 
tragen  öon  tud^  önb  färb  toic  er  ujit,  too  er  teil,  hjan  er  n)it. 
®r  mag  arbaiten,  loan  önb  Ujo  er  toil.  2lber  ber  gaift  Kl^rifti 
leret  ben  d^riften,  ba§  er  ma§  l^alt  in  allen  bingen,  önb 
ba^  er  fid^  t)or-  ergernu^  l^iettet. 

®a^  fag  id^  barumb,  ain  d^rift  mag  fein  gelt  geben 
toem  er  ujit,  önb  tt)0  er  toil,  aber  er  foH  ergernu^  mtiben. 

©lo^t  aber  ingetoad^fen  ift  ain  groffer  ^rfal  ber  mefe 
fialb,  i>a^  man  ad^tet  ber  pfaff  Opfer  bie  mej5  t)ff  gott  für 


^)  l^aupfinben  1. 


Letaler  Bandsgenüss,  189 

oDe  menf(I)i:ii,  [Ct"]  tobt  onb  Icliciibig,  für  fiii  cnb  für 
anbcre,  Dnb  man  teret,  bau  man  fid)  foHe  biß  opkx^  tail- 
^offtig  machen,  bantinb  auc^  man  gett  off  fem  oitar  opfert, 
i«  bcr  felbigen  mdtiung,  üiiiib  o&  ain  gutter  cödfl  gutte 
maitiuitg  bar  in  fiatt,  Derftonbt  ober  fiijtüQt^c  ober  b&fe 
d)riften  fein  mainung  itit,  barumb  folle  er  nit  opffern  off 
ben  aÜar  in  bcr  mt%,  mil  er  bem  pfoffen  ttroaä  Omb  go^- 
ttiiHen  geben,  fo  gebe  er  bas!  offerbnlb  ber  mc6.  Süfo  fagt 
auc^  Sant  ^aulu^  .1.  (Xor.  8.  ber  abgot  ift  nidjtä,  unb 
boä  bic  tpi|6,  bcni  abgot  geopfert,  aim  d)riften  nii^t  f^abct. 
ee  ^at  aber  nic^t  ijebecman  ain  foHii^  roiffen,  ban  ettidi 
malten  ^t)n  nD(t)  oin  gemqffcn  ober  bem  gojen,  onb  effenS 
für  gogen  Opfer,  bo  mit  tnnrt  t)^r  groiffen,  loegf  eS  fo 
fi^road)  ift,  befiedt.  3)ie  fpe^6  furbert  onnä  nit  6^  got, 
fo  fiinbert  fie  onö  nit.  ©efiet  aber,  fpric^t  $tiulu3,  baS 
hiefc  clor  fr^t)ait  ni(f)t  gerate  ju  ainem  anftofe  ber  fttjroat^cn, 
ban  fo  bi(^  (ber  bu  ba^  erfcntnil  t)aft)  ^emanb  fe^e  ju 
tif(^  fi^cn  im  abgot  fiufi,  loutbe  nidit  fe^n  gcmiffen,  bic 
mt\\i  eä  fi^roa^  ift,  Uor  Orfacftt  baä  gogen  opffet  seeffen? 
»nnb  rourt  alfo  b&cr  beqner  erfantnu|  bcr  fc^roacfie  brftbet 
Ombforamen,  Oinb  melefteä  tDiUen  K£)riftuä  geftorben  tft, 
roan  ir  aber  alfo  funbiget  an  ben  brübem  Onb  fiilniiit 
q^r  fc^roacftS  geio^ffcn,  fo  funbigt  i)£)r  an  G()rifton. 

91lfo  iftS  au(^  mit  bem  aftor  opffer,  ain  groffe  ob- 
gottere^  ift  eä,  fo  man  bie  me^  f)anblct,  roic  mon  pflegt 
jet^on,  fi(^t  bic^  ain  lofcr  (^rift  opffern,  nl)mpt  er  bar 
b6  oin  be^ilff  ftineö  irfals,  f^t  eS  ain  gutter,  aber  nod) 
fi^roa^cr  dirift,  fo  roucbt  er  Hainmittig  in  ^aiffnnier  lere 
Bon  ber  me6,  loelc^e  er  oiUcit^t  get)ort  tiot  Oon  gutten 
prcbigcm,  Onb  lüurt  mer  gcjogen  off  alten  niißbmd),  burc^ 
bcin  ejempel  {fo  er  bein  gutten  glauben  nit  derftat  not^ 
eroolgen')  mag)  bar  er  jni  gebogen  ift  burd)  gutte  lere. 

•Eorumb  Onberta^  fotlicfi  bcin  opffer  fo  long,  bife  boä 
bie  t^riften  ba%  im  glauben  Onberragfen  onb  gcftcrtlt^) 
reetben. 

I  oben  gefügt  bab,  gib  bem  nrraen  pfaffcn  aU 


190  Letzter  Bundsgenoss. 

mufen  öont  altax,  bie  r^dien  beborffen  bitter  gäbe  ntd^t, 
gtbc  fie  armen  letüten,  bar  an  eg  angelegt  tft. 

[Cij]  Db  biefer  mein  rat  nit  getüonlid^  tft  in  b^nem 
l^er^en,  ligt  nit  bar  an,  luge  mer  t)ff  l^ailge  gfd^rifft,  ban 
tjff  b^n  aignen  gutbundel,  önb  iä)  tüü  nod^  mer  fagen, 
mid^  gebundft  öaft,  ia^  ain  Kl^riften  mag  nit  mer  mit 
gutter  genjiffen  it)  ber  I3a|)iften  me§  fein,  ban  be^  ber  ai^ 
got  op^tt.  5)0  öon  rebt  ?ßaulu§  alf o  .  1 .  ®or.  y.  3Hd^tet 
^r  toa^  iä)  fage,  mit  ben  fingen  rebe  id^.  ber  Md)  ber 
benebe^ung,  njeld^en  njir  benebe^en,  ift  er  nit  bie  gemain- 
fd^afft  beg  blut§  S^rifti?  ba^  brot,  ba§  toir  bred^en,  ift 
ba§  nid^t  bie  gemainfd^aft  be§  Ie^b§  El^rifti?  S)an  h)ir 
öiele  fenbt  ain  brot  önb  ain  le^be,  bie  toe^I  toir  alle  aine^ 
brobtg  taill^afftig  fenbt.  Seilet  an  ben  ^frael  nad^  bem 
ftaifd^,  njeld^e  bie  o^jffer  effen,  fenbt  bie  nid^t  ^nn  ber  ge«* 
mainfd^afft  be§  altarl?  SBa^  fol  ic^  fagen?  J50I  id^  fagcn, 
ba^  ber  abgot  ettoa^  fe^?  obber  ba^  ber  abgot  o:pffer 
etnja^  fe^?  Slber  id^  fage,  ba^  bie  l^aiben,  toa^  fie  o|)fem, 
bal  o^jffem  fie  ben  teuften,  önnb  nid^t  got.  9iu  mit  id^ 
nid^t,  ba§  tj^r  ^n  ber  teuffei  gemainf(|afft  fein  folt,  ^l^r 
funbt  nid^t  ^egle^d^  trindfen  be§  leeren  feld^,  önb  ber  teuffei 
feld).  ^^r  funbt  nit  ^cugle^c^  tail^afftig  fein  be§  ^eren 
tifd^g,  önnb  ber  teuffei  tifd^l. 

3e|  ntjmme  ab,  toa^  id)  fage,  b^e  t)a^3iften  mad^en 
t)§  ber  me§  etma^  anberft  bau  Kl^riftu^.  S)a§  3):  äRar^ 
tinu^  Sutttjer  fd^on  bo  mit  öermanit*)  l^att  afö  ain  lerer 
betoeret,  in  aim  bied^Iin  öon  ber  abfteHung  ber  fonberen 
meffen,  §0  fie  ban  anbem  gop  bienft  t)ffri(|ten,  ban  gott 
l^aben  toil,  öolgt,  ba§  fie  and)  gott  anberft  furbilben,  ban 
er  ift,  önnb  öolgt,  ba§  fie  ben  toaren  gott  mit  fernem 
toaxm  gop  bienft  öerlaffen  bnnb  r^d^ten  t)ff  ain  falfc|enn 
gott  önb  gop  bienft  önber  guttem  fd^e^n  bnnb  namen, 
aber  ba§  ift  bie  ergft  abgottere^,  öor  bereu  fid^  ujenig 
l^ietten  mögen,  bie  toe^I  er  alfo  öerbedft  ift  önber  guttem 
namen  gotte^  önb  fe^ne§  bienft.  Stifo  too  bie  ujort  got, 
gop  bienft  :c.  in  biblia  ftenbt,  3^^^^^  önnb  jctoingen  fie 
bie  felbige  ujort  t)ff  ^ren  got  önb  gotteS  fd^^n,  toie  bie 


^)  bei  2:  bormanet. 


Ä° 


Letzter  Bondsgenoss,  1"H 

3ubcn  trotten,  bo  ft)  bem  gulbcn  laI6  eet  Dnnb  Opfer  be- 
toqjen  in  nomen  bcä  moreS  gogä,  @eo:  am  .ejeij.  omib 
-Hj.  Weg:  Etj. 

[Cij'']  es  ift  nit  gnug,  baä  man  mit  bcm  töott 
gotteS  f^teq  tuiber  bie  mt.%  man  mufe  auc^  bic  mcfe  oer- 
me^ben,  aU  ain  abgottijc&cn  binft.  Sifi  isaü  nufilin  rocr 
bo  mag,  irte  i^,  fo  mil  it^  micfi  ta|fcii  befiferS  lerm.  Süc 
argument  im  biec^lin  be  abrogonba  miffa  priunta  foCtcn 
auä)  f|ie  ju  getefcn  werben. 

on  ben  iRitter  orben. 
S^Dmmenb  I)er  äffe  frummen  c^riften,  Onb  ^ctffcn 
•  mir  loatiitcn  oniib  Hagen,  fcöenn,  nemen  roar, 
roie  groaltigflii^  bcr  teuffei  ^erfi^et  über  baS  (ftriftfic^  botcf, 
bnnö  ^u  öerberbung  feel  tmnb  Iqbä,  ^a  eer  Bnnb  gulS. 
SSfi  biler  emft^flffttger  lerer  bied^ün  Bnb  roorten  tiaben  tfv 
gebort  Bnb  Dcmommen,  roie  roir  mit  bapftä  gfa^en,  fc^uf- 
leren  unb  HJhm^ftanbt  uetberbt  fenbt  loorben,  aI[o  ba@  nit 
not  ift,  bo§  icö  Di(  bo  Hon  ftfiribe. 

5)ie  blim  c6iift(i($§  oolrfS  ift  in  fjolien  fcftulen  0er- 
betbt  roorben  an  fetten  bnb  mainnngen.  Die  ernfttic^ften 
gttiiffen  fenb  bnrc^  ajinnc^ftonb  in  ^aaU  bienft  gcfurt 
»orben.  Stile  roeft  ift  bnrtf)  bapftS  gfo§  Pecfnupfft.  3l6er 
ntw^  ift  ain  fubtiler  fift  Derborgen,  baS  aui^  ber  fem  aUex 
ftenbt,  bie  man  auc^  nennet  ben  abel,  fo  et  oft  naturlidier 
bemunfft  »nnb  anmut,  auc^  mnttitait,  ^at  beg  bapft  gfa^ 
mögen  oerat^ten,  Bonn  bc^c^ten,  faften  ic,  ätud)  ber  miinc^- 
ftanbt  ^Qt  mögen  Betfpotten,  33ie  ^o^en  fiiiulen  ^nffenn,  alä 
am  tag  ttgt,  t)at  ber  teuffei  ain  fubtqt  ne^  gelegt  öden 
abelit^en  gcmütten,  Bnnb  öffgerid|t  orben  iii  fecölcnn  mit 
bem  fdiroerbt,  menfc^Iic^  btut  jeBergieffen  an  redit,  löieber 
glitte?  gebot. 

@ot')  oerbeut  off  boS  ^ö^ft,  man  fol  nit  menfdien 
6tüt  Bfegieffen. 

SKan  foH  aud)  bie  ^aiben  nit  Bon  t)^cem  gul  tribm 
on  fonbete  gebot  gotteö. 


tu 


d 


192  Letzter  Bnndsgenoss. 

ßÖriftuS  lüil,  maitit  fol  in  tqnem  itameii  fo  gar  nit 
fcifiten  öiiif)  taincrla^  otfai^,  ba^  mon  oiiiii  fol  bcii  mantel 
ju  bem  xoä  laffeit  foren,  unnb  |d  man  an  ain  bactcn  ge« 
fdjfagen  Itiurt,  fol  man  ben  anbem  bar  bietten,  tmb  gutä 
tfion  Bn|cm  fcqnbcn. 

I)ec  tcuffcl  gibt  für,  man  foH  wiber  goHcS  Bnb  ber 
djriftcnfjait  [CÜj]  feinbt  Iriegen,  bo  mit  gotleä  tijti  für* 
gang  6abe,  Onb  ba^  ift  roare,  aber  man  fol  nit  mit  bem 
fi^roerbt,  mer  aber  mit  gotteä  roort  f€(i)ten  niifbec  fie,  ba^ 
jclbig  p«bigm.  2)arnadi  fc^Ieuft  ber  teufcf  D^  ber  Der« 
nunftt,  man  ni5ge  bem  fdnbt  nemen  üUe  fein  ^abe,  audi 
baä  (eben,  Bnb  jiDingt  bar  Bff  bie  Ejeinpel  ber  bibtia,  aber 
er  Dct^alt  baS,  ba§  got  fain  ftreqt  gelobt  fiat,  ban  welt^en 
er  fonberii^  gebotten  £)at. 

Stlfo  tret)&t  ber  tenffcl  ttüä)  £)ot)e')  gemüt  bar  joi, 
baä  fie  rooticn  got  jcu  bienft  toibber  bie  Buglanbigen  friegen, 
man  fie  gcu  trieg  geneigt  fenbt.  Stber  fie  ^aben  beS  (ain 
füg,  ban  lain  gfc^r^fft  leret  fie  boö,  tain  fonbere  Offen- 
barung £)ttben  fie  Bon  got  bar  ju.  Süud)  ocrberot  Efttiftuä 
Bff  boö  tioc^ft,  man  foü  in  fijncm  nomen  fain  fcf)roert  ge- 
brücken,  Bnb  meieret  foQicft  frieg  anrii^t  ^m  namen  ß^rifti, 
ber  t^it  qm  bie  ^Dd)ft  bneer. 

®er  ISbi^iftliil  ftrcgt  ftat  ^m  pvebigcn,  ber  ßl)riftli(§ 
f^g  ftott  in  flerben  ümb  ber  mar^ait  mitten,  Bnb  in  (^ben 
aüci  obel,  in  gebult  »nnb  Hoffnung  joi  gott. 

Stber  mir  nießen  ^auluni  fioren,  wie  er  Bon  ber 
G^riftcn  ^omafd)  Bnnb  ftreljtte  rebct.  (jp^e.  bl  cap.  fprltl^t 
er  alfo.  aRegne  bruber,  frefftig  euc^  in  bem  ^crrcn,  tonb 
^n  ber  ntodit  fet)ner  ftetde,  ji^et  an  ben  t)amifc^  gotteä, 
iaS  qfir  beftct)en  hinbt  gegen  ben  liftigen  anleuft  beS 
teuffetö.  3)an  mir  Ijaben  nit^t  ga  tempffcn  mit  flaifdi  ünb 
blnt,  fonber  mit  furften  Bnb  geroaltigen,  mit  ben  rotii 
regenten  ber  finftemu^  gn  bifcr  melt,  mit  ben  gaiftem  bet 
boft^ait  onber  bem  £)^mef,  Omb  beä  mitten,  fo  ergreift  ben 
I)amafrf|  gotfeä,  auff  baä  ^^r  fnnbt  roiber  fielen  an  bem 
böfen  tage,  Bnb  tin  attcn  bingcn  gcruft  fe^n. 


Letzter  BundsgeDuss.  193 


H  aSüä  bcr  f)atnili^  gotteS  fei;. 

So  ftet)Et  nu,  Dmbgurtet  ciore  lenben  mit  ber  mor^aft, 
Bnb  ongeäogen  mit  bem  tebä  ber  gercditifait,  bnb  gefi^m^t 
on  croern  ftcffen,  mit  ruftiing  bcö  Euangetion  Ben  bem 
fr^b,  ^n  oHen  biitgen  ober  ergreift  bcn  fct)ilbt  be§  gloubenS, 
mit  roeliftem  ir  tunbt  üfeteft^tn  atle  fewtige  p^e\fk  btS 
fcofelri^tö,  Onb  ben  l)rim  beö  fioilö  ncral)t  an  euti^,  Onb 
iaS  (c^merbt  bei  gdftä,  ioelct)ä  ift  baö  roort  gotteä,  tmb 
iettet  ftctä  t)n  oKcn  anliegen  mit  bitten  Bnb  flehen,  qm 
[Ciij"]  gatift,  onnb  raac^t  bar  jcu  mit  oßcm  an^aJten  nnb 
flelien. 

©(t)et  jcu  alle  Sö^iften,  tuag  fönt  ^anfnä  fngc,  wie 
oitt  ßiirift  fetzten  Jol,  mit  luem,  Bnb  maö  fein  tiamafi^ 
ift.  So  lompt  ber  tcuffel  ütib  rid)tet  ab  fi^  ben  ftre^t, 
Bnb  roenbet  tjtjn  Bff  bic  mcnf^cn.  Snnb  ba§  er  bem 
tiö^en  mutroiltcn  äcuftre^tten  (roc^er  t)n  Diten  tjerften  Ber- 
fiorgen  ift,  Bnnb  gerourglet)  ain  td)i)ne  raac^e,  nlä  -et  allen 
laftern  gurten  fc^t)n  Bfffe^t,  fo  leret  er,  man  fot  I^plid) 
fntiten  roiber  bie  menfcöen,  Bnb  boS  nit  oin  erbet  gcmüt 
erfdjrerfe  ab  bifer  morbereq,  fonberlid),  fo  SlpftuS  leret 
ötuberlic^e  liebe,  fo  leret  ber  teuffei,  niaii  foH  iBiber  bie 
wigleubigen  triegen,  nit  al§  rotber  Bnfct  fcinbt,  fonbct  alä 
Wibct  gotteä  feinbt.  ®flt  ju  fol  man  on  fenHn  Bnb 
floibem  baä  ^ailig  creug  tragen,  bo  mit  ben  ^eupt^anbel 
tmb  ^e  leijbe  jefi^tinnen.  SÖnnb  bni  foUic&e  buberet)  mcr 
furgong  t)o6e,  fo  taig  er  bie  funiemftcn  in  otten  lanbcn 
«Ifo  äcuftrqtten.  9(ud)  ri^t  er  an  orben,  bar  in  aller') 
Welt  gut  jefamlen,  ftliloßer,  ftabt,  borff,  bot  ^  cbcl  letot 
noc^  ^rem^)  flanbt  mogenn  leben,  bo  mit  jeraq^en  ben 
armen  übel,  ain  äcet)t  lang  jeftrctitcnn  omb  ritterliche  eten, 
ünb  barnad)  ain  eroige  pfronbt  Iiaben. 

synb  boä  in  allen  Ittnben  bem  onf^nigen  triegen  ain 
furbcmul  gefc^e£)e,  fo  mit  ber  teuffei,  baä  in  alten  ftetten 
getragen  Wetb  oin  lo^fi  ober  J^niarg  ereuge  an  fonbem 
flaibem  Don  bem  rittet  orben,  bo  mit  alfß  burd)  bflloonung 
foßi(|cr  lernt  baä  Bnretf)te  BncEitiftüd)   blüt   Bergieffen   ain 


')  otte  1;   bei  2:  bat^nnc  oIb«t  tonlt  gutl.  —  '■')  ^ten  1 


194  Letzter  Bundsgenoss. 

gut  anfc^cn  gctü^nne,  al§  man  an  tcutfd^enn  orben  önnb 
So^anniter  orben  fe^en  mag. 

2tIfo  füret  ber  teuffei  ben  eblen  abel,  aud^  mit  ^l^nen 
fo  öil  taufet  mit^elffer,  on  alle  rem  önb  gtü^ffel  jum  tobt^ 
onb  in  abgrunbt  ber  l^eHen,  önb  mainen  bo  mit  got  ain 
bienft  setl^on,  alf o,  ttjeld^er  fie  molt  Germanen  aigen^  ^rfatö^ 
ber  mufet  öon  ^ren  l^anben  fterben. 

Slber  iä)  Utk  got,  er  lüolle  fein  lied^t  iDort  fd^idEen 
in  ^l^r  l^er^,  ba§  fie  aigne  finftemu§  be§  ^rfal§  erfennen^ 
önnb  ^r  le^b,  leben,  önnb  feien  nit  fo  öbel  öerberben. 
Slud^  nit  ba§  creu^  K^rifti  alfo  fd^malid^  ^anblen,  fo  fie 
önber  bem  creu^  ^re  önd^riftlid^e  ^anblung  entfd^ulbigen 
önb  öolfieren. 

Slin  K^rift  fol  nit  fed^ten  ttjeber  loiber  d^riften  nod^ 
loiber  ^aiben.  X^nt  aber  ain  ^aib  ain  önbittid^en  loiber»» 
briefe  ainer  ftat  ober  [(£4]  lanbt,  mag  ain  oberfait  toibtv 
fie  fed^ten,  nit  afö  ©l^riften,  fonber  afö  ^aiben,  bar  gu  ge*» 
brud^en  ba§  ttjeltlid^  fd^h)erbt,  loie  bo  öon  gefd^rieben  ift 
in  aim  bied^Iin,  öon  ben  jttja^en  fd^merten  obber  regi*» 
menten,  aber  tjiet  fid^  ^berman,  ba§  er  ober  fottid^  !rieg 
nitt  bede  ben  namen  ©l^rifti,  toan  er  mag  e§  nit  erleben. 

S33an  ber  93apft  abla^  5U  follid^en  Iriegen  gibt,  tl^ut 
er  aU  ain  öatter  ber  go^Iefterung. 

3)er  teuffei  i}at  aud^  bie  bret)  gelübbt  gebrad^t  in  bife 
ritter  orben,  ba§  alle  büberet)  aud^  mit  bem  fd^toerbt  be-» 
fd^^rmpt  toerbe,  burd^  ben  abel. 

3d^  l^abe  öill  gütter  frainbt  in  biefen  orben,  bifen 
mh  allen  glibern  ber  ritter  orben  munfc^e  iä)  gnab  önb 
^ilff  t)on  got,  toan  ^l^re  feelen  erbarmen  mid^,  ba^ 
toat)^t  gott. 

®o^  man  ober  bie  gutter  foHid^er  0  orben  lie^  bl^ben^ 
5CU  tjilff  ber  armen  ebeHeut,  njere  nit  önbiHid^,  aber  ba^ 
friegen  önb  glubbtlid^  leben  foH  man  abfteHen. 

SSermanung. 

©d^amen  eud^,  ^r  erlid^e  ritter  önb  fned^t,  ba§  ^r 
olfo  fd^onbtlid^  toolten  gebunben  fein  mit  mund^  gelubbt^ 


0  foHc^er  1. 


Letzter  Buiidageiioss.  195 

äot  irf)aben  erorai  fcclm  Ditb  (eijfien.  So  ir  bod)  nit  mögt 
Dn  luqber  Jtin,  iDCibni  qr  gfjroungen  Dhinneu  ünnb  anbere 
fuc^En,  IDD  t)r  mögt,  ttiDubt  baä  nit,  nniicii  tz  mxfbtx,  fcitbt 
ir  ßtm,  (o  gcßtuc^en  cuii)  erarä  orbenä  gütter,  fo  lang  big 
got  eai)  ober  clor  tinbt  ba'ä  oerficöt,  got  lüurt  euc^  nit 
lofTen,  glauben  mit,  qa  glauben  got  bar  Omb,  t^onb  boS 
creug  Ben  eiorn  Kaibern,  bar  in  q^r  jcn  fp^l,  jcu  ^um, 
goi  lang  gonbt,  anä}  fdiamen  ev.<i)  ain  (onbere  (ect  madjcn, 
äCH  tii'ff  bem  Qntidirift,  blijbt  beq  gemainem  E^riflen  puffen. 
Eorumb  lüurt  euc^  got  gnab  tinb  t)itff  Dcrlq^en  für  eud) 
Wib  einer  fintie.  ^o6i  ir  nit  genug,  Jo  griffen  bie  ftiff- 
tutigen  mr  attforbern  an,  bod)  mit  mifien  erorä  fanbtä 
fnrften,  Onb  sieben  bcn  floftcrn  onb  t^ummen  etlirfi  feber 
t)§,  ba  mit  bcKaibcn  euc^  Dnb  erar  (inbt  ju  bet  not.  3ft 
tefjer  ban  fotlid)  ritter  orbcn  bein  teuffcl  snt  lieb  tragen, 
Siemcn  futg&lt  uon  nnnä  p}.  bnnbtsi  genofjcn,  tt)ir  mainen 
e#  gut. 

[Cj'']  »iber  bic  pfaffcn  fdianber. 

Sic  großen  narren  fenb  bie,  »clcfie  in  aßer  luarbail 
fic^  felbS  tnigig  acfiten,  ünb  bie  böften  menic^en  fenb,  roetcöe 
in  otlen  Inftern  ficEi  frum  Id)eElen  laffen  onb  tooßm.  ®le 
l^oiJ^ft  blinbt^it  ift,  fo  man  blinbt  ift.  Jagen,  mir  gcfeticn. 
JEonn:  ij:.  cap.  barumb  möge  ^r  funbt  n^cniant  abnemen. 
^  beroi  jcal  fenbt  bie  blinben  lernt  onferer  äceqt,  meiere 
pÄI  »nb  onber  bar  Dmb  gut  E^riftcn  octiten,  fo  fie  pfoffen 
tjcraditen  mögen.  SI(ä  ainer  jcu  nefift  (prac^,  ^ofie  in  ber 
ftttbt  9i.  ift  man  gut  ©uangelifd^,  fie  f(f|lot)En  bie  }]faffen 
lieber  aU  bic  ^unbt.  ®qn  anbcter  fpratfi,  icft  loaijfi  ain 
prebiger,  bcr  ift  gut  Euangelifc^,  er  fcfiilt  bic  pfaffen 
Waiblid).  iEer  brit  rcbt  Bon  ainem  onb  fpra^,  bcr  ift 
flut  Guangelifc^,  er  ^ot  bie  gan|  faften  ftaifc^  gcEffen. 
3lem,  ber  ift  gftt  lutetifctt,  er  b^ditct  nit,  er  opfert  nit,  er 
achtet  naifi  faincm  fc^rtag  ic.  Qft  nit  baä  ain  groffec 
froiel,  haö  man  muttüittcn  mit  becfcn  Bnber  bcm  namen 
E^rifti? 

^ä)  Kill  aber  rcbeit  Oon  bcn  pfaffen  fcfianbcrn.  ©agc 
mir,  bu  pfaffen  fc^aiibcr,  luie  barfft  bu  fagcn,  ii$  Bccfolge 
bie  pfoffcii  Dinb  Kf)riftuä  initten?    SQJereft  bu  ain  ßljriften. 


196  Letzter  Bundsgeüoas. 

bu  fucEft  nit  dtfeü  mit  ^n,  ßtjrifhiä  I)nt  am  crcufe  für  fif 
gebrttcn,  bnnb  bu  milt  fie  uerbcrben.  ^iftu  oin  nicnfi^, 
las  fie  genieffen,  baä  fie  anä)  nimiiiieira  Jenbt  roie  öu,  lai 
fie  genieffen,  baä  fie  oud)  creotut  getteö  feitbt,  alä  bu. 
Sift  ainn  gelcrt  mann,  tafe  fie  genieffen,  bc^  tr  »iH  gelert 
fcnbt,  fiiftu  am  erbet  man,  lafe  fie  genieffen,  bai  ^^r  Dil 
Clin  erber  leben  furcit,  tjo  ir  Oil  ncrftenbig,  toQfe  lernt  fenbt 
öiftu  ain  ߣ)rift,  foS  fie  genieffen,  boä  fie  aud)  getoufft 
fenbt  mit  bcm  btüt  ßfjrifti,  Cnb  t)nen  fiit  cinbercn  gottcS 
roort  Oertramt  fenb  worbcii.  SRoma:  iij.  unb.  ij.  cfl)!. 
onb  bu  1001)^1  ntc(|t,  wcldie  0|  linen  gm  ewiger  fatttoit 
ufeeriuett  fenbt,  bai  bu  nit  ain  froinbt  fit  ain  feint  ^ffeft 
ob  fie  iei  fc^on  boB  fenbt.  Stlfo  rcbt  Don  ben  feinbeit 
aad)  Stuguftinuä  fiipet  pfalnio^,  forcE)!  bid),  baä  bit^  nit 
göt  oud)  üerftoffe,  aU  ^ßauluö  biemütigcn  iDoIt  bic  Slonier, 
iD  fie  roibber  bie  ^nben  off  ftanben.  Üom.  li.  5)u  fpricftfl, 
ic^  uerfolge  i)^r  btinbttiait,  aber  *J!auIu§  »ainet  ober  bie 
tltnbt^ait,  ber  ^uben,  nnb  bflt  got  tag  Onb  nac^t  für  jlt. 
SRoma;  ij.  31«^  et)iiftu8  leftert  nit  bie  \T>]  Suben  ' 
q^r  blinbt^ait,  aber  mer  moinet  ober  bte  ftabt  ^ienifatem.  ■ 
Suce  .  fij.  aünb  bo  etliäi  iunger  luolten  bitten  flut,  boSi 
ba§  feror  bom  tiqmntcf  fiel  fnb  berbrannet  bie  ftat,  bat 
in  man  nit  looU  EEitiftum  laffen  gon,  fpraifi  E^riftuä,  wip 
^r  nit,  lüeld)ö  gaift  ir  fenbt,  bet  fon  beö  menfc^en  ift  lüt" 
fommen,  bie  feien  jeBerber&en,  met  a6cr  fafig  jemo^en. 

Siu  l^uft  qm  roie  bu  roilt,  fo  magft  bn  bidi  tiit  be-" 
fcftirmen  mit  gcfdirifft,  ober  ücmunfft  in  beinern  ^memetf 

3:c^  beten,  ber  äccm  gotteä  fQ  über  bie  gaiftlti^et^ 
aber  idj  wolt  Ongcm  gotteS  rnt  fein  luiber  fie,  ic^  be- 
fotgfe,  ain  groffet  ortoil  rourb  aber  mic^  gon,  bon  obre 
fie.  9tIfo  troet  gott  bcm  rc^c^  babiloniä,  ffieliie  bo»^  gut' 
gef^idt  tjai  ttiiber  bte  ^uben,  onnb  Dil  anberc  fonigr^ 
Sfa.  Eüii.  »nb  roiber  bte  Slffirer,  9}aum  .iiij.  cap.  Eife  Mt 
tegt  iDDd,  bu  wnrbft  finben,  wie  btHid)  bn  bit^  fott^toi 
feit,  ain  rüt  gottcS  lüiber  bie  jjfaff^ait  fein.  Stutfi  freioc: 
bicb  utt  in  ber  ()foffen  ongluct,  boö  nit  aiicft  got  anberel 
Iü6  fict)  freroen  in  bqnem  letjbrn,  ats  er  burd)  ben  pro- 
pt)eten  troet,  ©opfio.  ij.  c.  Sti^  lieber  froinbt,  wie  foOat 
ijm  bie  Pfaffen  t^on,  ir  !i)b,  nanmg,  e£)r  ift  in  bc«  bopftl 


Letztet  Biuidsgenoss.  197 

gc|Q|i,  ftoitb  bit  nit  iiier  bau  ain  aier  in  bapftS  gciualt, 
bu  wiirbeft  bii^  glimpflirf)  geqcn  gm  baltca.  9fit  baö  ic^ 
bo  mit  lüoHe  beu  ijfoffcn  atgö  gut  inac^cit.  SRoin.  9}Qin. 
cter  ic^  roil  bicf)  bo  burrfi  roqien  üff  bcin  aigcn  btobifoit, 
mib  bü^  bii  ftembc  funb  (lainctn  (ott,  nit  grofiem,  qIö 
üui§  ei)tiftuö  tl)at,  bo  er  f^net  feinbt  bofe^ait  nennet  ain 
tmtoiffEH^Qit,  Onb  ^aufuä  nennet ')  bie  funbt  ain  feto, 
®ala  .  ui. 

Sein  mcitfcftfitfi  fitlff  ift  piigfam,  bie  pfoffen  öfe 
tie})ftli(iiein  gcwolt  sebriitgen,  fain  menfc&Iic^cc  rat  mage 
^  gemiflcn  ofe  ftinem  gefag  ertüfen^),  gotteS  njort,  goltcä 
gemalt  nmgc  olain  foHiflä  jett)oii. 

SSÖilfu  mit  qnen  ^nblen,  tfiu  e3  mit  gotteö  roort, 
boS  }]rcbi9e  ^ncn  mit  äcungen  tmb  fcber,  wie  bu  magft, 
Dnb  tl)u  baä  in  fcnfte  önb  bcmüt,  fo  ft^offeft  nu&  on  ^|nen, 
mt  bal  niac£)ft  bofi  ecger. 

®u  bift  Qucö  litt  6effcr  bon  fle,  bine^I  bu  fo  freuet 
tmb  müttBiriig  bift  mibct  gottcS  gefag,  itibcr  baä  etempel 
(E^tifti  Bnb  ferner  iuiiger,  bu  ^ßubteft  mit  gD^Icfterung 
nriber  ire  go^Iefterung;  S§  ffiaS  ain  fiufiOatter,  in  a^gner 
mainung  baft  gogforc^tig,  ain  fnetfit  jagt  jcu  bem  anbent, 
baä  bicj)  bie  triefen  antommen^),  bet  maifta  en^^niet  ober 
9n,  tmb  fpraii,  boä  bir  got  bie  htjim  geie^),  [oltit  al(o 
fluiden.  S^er  maifter  flucht  barumb,  baä  ber  tnccbt  flucht, 
maä  glQc^  an  glgd^  i)h% 

Sllfo  t^uft  bu  oudi.  Diit  aI|o,  lieber  froinbt,  far  ge- 
maä),  Dnb  ftellc  nit  nnr^  ber  pfaffen  gfit,  cä  ift  fo  bo§ 
gut,  baä  bit  kin  Tin§  bat  t)|  mag  [Di'"]  böigen.  a3efilt)e 
pe  got  bem  Ferren,  et  fol  fie  lool  ftroffen,  Bnb  bitte  got 
für  fie,  auc^  bitte  got,  baä  er  bidi  nit  la^  fein  tütten  fein 
toiber  bie  Pfaffen,  baa  bir  nit  crgang  irie  bem  Se^u  roibet 
boä  i)u%  ^äiab.  Ofea  .  1.  cap.  @in  erfc^rotflii^  bing  iftS, 
won  got  oin  menft^en  gcbrurfjt  fut  nin  roerdsug  äu  ftrüff 
tuieber  anbere,  fe'ten  fompt  e^  q^m  ju  guttem,  afä  tmS 
bie  ^opfjctcn  anjat)gen. 

SIuc^  ift  got  nit  mit  biefen  pfaffenf(ftanbcr,  t)iir  focb 
tnutt  loin  futgang  t)fl6enn,   got  mit  nit,  bae  fie  mit  Itip* 

')  iiennent  1.  —  ')  etlofe  I.  —  ')  bei  2:  bat  b^  b«  fcrii« 
anlamen.  —  ')  bei  5 :  bat  b^  gobt  be  brffe  gheue. 


198  Letzter  Bundsgenoss. 

lid^ent,  aber  mit  gaiftlid^em  fcölüert  gotte§  lüort  jerftort 
lüerben. 

Slud^  l^aben  bie  Pfaffen  an  fid^  tücltlid^enn  gttjalt  fo 
üaft,  ba^  nit  menfd^Iid^  ift,  ba§  ^tinen  tüiberftanb  gefd&el^en 
möge,  ju  letft  tDurt  aller  önfall  ö^gon  toiber  bie  fd^anbcr, 
au^  mit  gefpott  gotte§  h)ort§. 

S)ie  j)faff]^ait  bebarff  ainer  Steformation,  aber  bu 
ttjaifet  nit,  tt)ie  ^m  get^on  ift,  got  tüai^t  e§  alain,  bem 
felbigen  befel^e  e§. 

@§  fenbt  nod^  öil  frummer  t)faffen,  beren  man  fd^oncn 
fott,  önnb  aud^  ber  böfen  öon  ^tiren  h)egen,  tok  anä)  got 
ttjolt  aim  ganzen  lanb  fd^onen  t)on  .j.  frummer  wegen. 
®en:  jöiij.  Slber  öon  fold^em^  ejempel  h)aift  bu  minbcr 
ban  ain  ganfe,  bu  blapt)eft  l^in  aU  ein  mugf  in  ain  l^aber- 
mu^.    3)arumb  tourbftu  in  b^ner  t^um^ait  öerberben. 

SKan  mu§  bod^  priefter  |aben,  e^  toere  fo  gut,  man 
hxa^tt  bie  alten  öff  redete  ban,  mod^t  mit  Hainer  arbatt 
gefd^eiien.  ban  fol  man  netoe  annemen,  fatt  muglen  biffcn 
nit  öbel,  aber  ba§  rebe  id^  mer  menfd^üd^,  ban  gotlid^. 
3Rt)n  rat  ift,  bu  ijalteft  bein  ^anbt  rain,  bie  ftraff  mu§ 
burd^  gan^e  gmain*^)  ober  orbenlid^  oberlait  getriben  n)erben, 
fol  i^r  re(|t  gefd^el^en. 

to^ber  fd^toeren.  flud^en.  fd^elten. 

Slin  önberfd^ib  ift  önber  fd^toeren,  flud^en  önb  fd^elten. 

©d^toeren  ift,  fo  man  ettoa§  f)od^e^  ju  jügen  n^m<)t, 
afö  bt)  got,  b^  allen  l^ailgen,  bt)  ml)ner  feien  tiail  2C. 

©d^njeren  ift  t)oi)  öerbotten.  SD?ati).  ö.  cap.  ^ä)  fag 
tnd),  ba§  ^r  aller  bing  nit  fd^toeren  folt,  toiber  b^  bem 
^^mmel,  ban  er  ift  gotte§  ftut,  nod^  ht)  ber  erben,  ban  fic 
ift  ferner  fuffe  fd^emet,  nod^  ht)  |)ierufalem,  ban  fic  ift 
aine§  groffen  fünig^  ftabt,  aud^  foltu  nit  bt)  b^nem  l^aubt 
fd^toeren,  ban  bu  öermagft  nit  ain  ainig§  f)ar  toel)^  ober 
fd^ttjar^  5U  mad^en.  (Sm  rebe  aber  fet)  t)a  t)a,  nain  natu, 
toa^  bar  ober  ift,  ba§  ift  t)om  argen. 

2)0  it)  merdE,  ba§  alle§  fdfittjeren  önb  aiben  öerbottcn 
ift  I)ie  in  bifem  tejt,  ha^  ber  menfdf)  öon  ^m  f eiber  tl^ut. 


*)  fold^en  1.  —  *)  gamin  1. 


Letzter  Biindsgcnoss.  199 

IDcnS  aber  bie  liebe,  nobt,  nug  beS  nedijtai,  ober  gottcä 
e^rc  forbert,  iftä  luol  gcticn,  Wie  auc^  ber  jorii  üerbo' 
[Öij]  teil  ift,  Bnb  bot^  16blii$,  won  e§  nfe  liebe  bnb  gotteä 
cl)ren  erforbcrl  luutt. 

ißnb  raan  joKic^  rcbticft  ürfat^en  crforbcint,  iaä  matt 
fol  fc^raercit,  fn  |ol  man  olain  bt)  gotteö  itaniEn  jcfiroeren, 
al^D  bat  got  gcbottcii.  S'eii,  oi. 

3tuc6  fot  man  gottc^  iiamen  nit  on  reblic^  fod)  in 
ninnbt  nemeii. 

2iQr  tife  Ootgt,  baä  man  Dilfaltig  funbet  in  bcm 
piueren,  io  mann  on  nöttig  Jadi  (d^roeret. 

^a  ba§  man  falfi^  (ifitpctet.  Sbct  baS,  bnS  man 
fc^lDCvet  blj  anbern  bingen,  bmi  bq  gotteä  nomen,  otä  bl) 
ien  ^ailgen,  69  beiner  feien  jc.  3ft  föi^-  luibcr  got,  ob 
fi^Dn  bie  fod^  gut  nicce. 

9Jnn  merti  b^  bir  felb^  tuc^lic^,  luie  Bit  cnb  offt  bu 
fltofelii^  funbeft  im  fc^lucren. 

gtuii^en  ift,  man  bu  aim  etmai  obefä  luunjcftft,  aU 
^ant  Sßaltinä  plag,  bie  peftileng,  bie  frangofen,  ben  ga^en 
tobt,  büä  Iieliifd)  fmv,  hai  bid)  ber  teuffei  ^oUe  ic.  ba5 
ift  löiber  ba§  gebot,  bu  folt  nit  äimcn  im  lier^en,  im 
muiibt,  in  geberben,  ia  nit  tobten  mit  tuerdcn,  fain  ntorber 
lunbet  fo  oil  ipiber  bai  gebot,  atä  ainet,  ber  gltonlidi 
flucht,  ain  tag  tt)ut  er  tnjent  morbt,  ttiaä  ift  groffer?  aim 
TOunfcIien  bie  fron^ojen,  peftileng,  ober  aim  ain  wunbcn 
fi^Iagen? 

aSaS  ift  groffcr,  erntorbeu  ben  It)6,  ober  aitit  f[iid)en 
ten  ga£)en  tobt,  baö  bu  erftod)en,  er^cndt,  ertrentft  loerbeft, 
ioö  bu  ben  I)alä  oBfaHeft  2c. 

3a  etlid)  fptecfien,  ba^  bic^  ber  tenffel  t|in  ficrc,  bnä 
iic^  ba§  ^eUifc^  feiür  tierbrenne,  baä  bir  90t  feinbt  fet). 
3Ba§  ift  ba@  anberft,  bann  ba&  bu  bie  feien  6I)rifto  ob 
fprud)fi,  Onnb  miber  in  alle  btifalifait  furcft?  alfo  kgft  bu 
bal  gonj  Siiangelion  bar  nibcr,  icelc^eä  Dcrhinbet  erlofung 
ton  bem  teuffei,  f|cll  onb  feinbtfdjafft  gotteä.  ©tlicf)  fluchen 
aui^  inen  felbö  orgö,  baä  raici)  ber  teuffei  t|in  ficrc,  boS 
midi  bie  peftileng  errourge  ic.  3a  etlic^  fprerficn,  baS  micfe 
ober  txä)  gogmarter  fcEjenbe.  6  bu  onnuger  ^etlpranbt, 
Wor  all  gebrudjft  bu  gotteä  marter?    OotteS  marier  bringt 


J 


300  Letzter  Biindsgenoaa. 

aQe  bing  jcu  cren,  ünnb  bii  roitbt  tio  burd)  fc^anbt  ([itcfieii. 
3)u  fprucJift,  cä  ifl  fcfiimpf.  ^c^  fnge,  got  lojjt  nit  fcfi^iiipfcti 
mit  jodic^cn  groffen  fatficn,  ©Dt  bat  alle  f^ne  creotiiten 
gebcncbe^t,  ünb  bu  Biifoliget  menffi,  loilt  fie  Oerftucfien? 
ooit  Qim  foflidiDnn  fluc^ei  (tirictit  bet  propt)rt,  'ißial  cütij. 
3^m  ift  luol  gffln  mit  fliidjcn,  barumb  ift  im  ber  flu* 
j([)anben  bmmeii,  Diiiiö  ^at  bcii  fegen  nit  geiuolt,  barum& 
ift  er  frei  öon  im  blg&eit.  SSJan  aiit  tcuffcl  in  aim  l)iift 
iDonet  I),  roolt  iift  mir  minber  forc^ten,  tan  bg  aira  ftuijcr. 
gluifien  ift  am  groffe  funbt,  ttiurbt  l^djt  gefd)Qgt,  nöer 
ba§  t^ut  ber  tcitffef,  bo  mit  er  ain  ftdjcrn  äitgang  ^oBc  ,iu 
onS,  fo  mir  ain  onber  Dcrfliic^en,  ia  m^  fclbä,  ob  xok 
ft^impfcn  bo  mit,  bem  teuffei  ift  eö  aber  ain  ernft. 

[Di]"]  58om  fc^elten. 

©eilten  ift,  man  bu  aim  ctmaä  fc^mat)li(ftä  julegfi, 
in  njQrf)ait  ober  bnlünr^ait,  aU,  bu  bieb,  bu  lugiier,  bii 
motber,  bu  flfaffen  fun,  bu  Ingft,  ein  groffc  fdjmafie  ift^, 
mann  raun  a^tien  oin  lugtier  feiltet.  Itaroc  Tointm  mcr, 
mclc^er  bid)  ain  mal  fc^eltet.     Scclefia .  Jjij.  cop. 

®a§  fd)elten  ift  roiebcr  bruberltrfic  liefee,  fonbcrlicö  bo 
SPauIuS  fugt.  9to:  12.  ainer  fot  bcn  nnbeni  in  c^rcn  für» 
tommcn,  aber  bu  f^ma^eft  bc^nen  nct^ftcn,  ünnb  got  rourbt 
bi(^  oucft  jcftfianben  laflen  tücrben,  fo  bu  anbere  fciimaticft 
buri4  fi^ettcn. 

ß^riftuä  fpridjt,  bu  foHcft  beflnein')  feinbt  gut§  t£|on, 
iDoItebcn  betien,  Wef^c  bicfi  Icftcrn,  Bub  bitten  für  bie, 
nicli^e  bii^  Betfotgcn.  9tbcr  bu  f[ud)fl  tmb  fcfiilteft  out!» 
be^ne  froinbt. 

e^  ift  bp^  alle  gottofüait  in  ön§,  rann  mir  ain  anbcr 
gtieffen,  öub  frointlidi  mit  ain  onber  reben  moften,  fprecficnn 
mir,  bog  bid)  fanbt  Sßcltiit  antcra,  boä  bir  gol  briefi  gebe, 
bflä  bid)  goimarler  fi^anbe  k.  D  ir  armen  ^aidofcn 
menfcf)en,  niic  WDlIen  l)r  ^mmcr  miber  ju  rci^t  gefurt 
luerbcu?  mic  mag  eud)  t)QiI  gcjc^e^en? 


')  loauel  I     bei  2:  icarifbe.  - 


Letuter  BniidsgeuoBS.  201 

(Sot  (ofef  nil  mit  fernen  credturcn  fcf)l)iitpfenn,  oiidi 
D&  |ie  funber  jcitbt,  bcn  t)^m  oKoiii  funbet  man,  er  fcÖ 
aucö  (illain  Dttoykit,  fluchen  unb  gelten.     Siüma:  fii. 

SBiir  fcnbt  olle  aineö  battcrä  tinbt,  mdiin:  (gnem 
net^ftenit  (ü^bö  t£|ut,  ber  t£|ut  e§  gott,  Diinb  got  murt  bit 
nit  fntig  Bertragen,  bott  bu  b^ne  mitfncifit  onb  mitbrubct 
atjo  Dbel  _^anblcft.     Wattf.  jjiiij. 

0  mie  ain  falig  bing  toete  baä,  fo  ain  mciifc^  jem 
iungcnn  6ef|ieltet  Bor  fr^ioeren,  ftut^enn,  (^Elteun,  raie  Bit 
funbe  luere  et  ab,  toie  üifcii  ftroffcii  roere  er  obt? 

Oot  muß  Onä  oi(  plagen  fifiicten,  bau  luir  ricffen  allen 
plagen  mit  Bnferm  flutficn  bnb  fc^rocren. 

SBan  icE)  t)ore  oineu  l5cE)t[iii&  jcJitDcren,  ^uctien  ober 
fdielten,  glouB  itti  nit,  taä  er  ain  cfirift  It)),  bon  ber  gnift 
E^rifti  lofet  boä  gläubig  fier^  nit  fo  nieriflicö  ober  balb 
trab  offt  fallen  ^er  bfe  ju  ErgemiiS  auc^  beg  nediftcn.  'Zo 
Wteber  rebt  ^ßaulitö,  Spf)e.  üii-  cop.  SoIdIJ.  iij. 

9ttn  ^uS  Botter  moc&t  feine  gfinbt ')  wol  burd)  tfatne 
ftroflin  Qbfc^reifen  Bon  foHitfien  laftem,  olä  man  fogt, 
gronj  Bon  ©idingen,  ber  lt)be  fain  tncd)t  an  f^neni  ^off, 
melcficr  foHic^er  loftcr  otn§  begat. 

9Iin  ort  ift  jn  S^uittcnberg ,  ffieli^er  tifdignofi  ain 
ftfllitur,  flutib  ober  fd)elten  begot,  muß  niu  Pfennig  geben, 
bo  bnv(^  entroonen  atte  tifc^-  [Diij]  gnoffen  bifer  taftcr, 
Dnb  jagen  borumS  groffen  bau!'). 

91ber  gottes  forcE)!  roere  ber  bcftc  äiit^lnw'flcr-  got 
gebe  Unn#,  boä  mir  q^n  forcfeten. 

hjieber  ba8  biecJict  fc^ricbenn  in  gotlidjcn  fachen, 
^c^  ^obe  gef)Drt  nn  $:  aJtnrtin  Sutt£)erä  prebig,  baä 
er  fagt,  tjtin  neme  luunbcr,  boö  fain  tcrer  i)atte  gfcbricbcn 
Born  glauben  an  Sötiftum.  Bnb  roere  bo  bi)  btijben,  fegen 
aß  Bff  bie  roerct''}  gefallen,  ob  uilid)t  got  moH  nit  tiaben, 
baS  man  in  g&ttic^en  bingen  anbete  bict^et  fc^ce^be  ban 
bie  Siblia*). 


")  banftt  I.  —  ')  totxOt 


l 


202  Letzter  BundsgeiiOBS. 

9BoI  Ipi"i(f)t  ©qIouioh  ©cclejiaftc^  .Eij.  cap.  fain  cnbt 
ift  bicc^ci:  jciiiQcfien. 

iynb  ÖEt  Üut^er  luuiifcEil,  bnä  f^ne  Bitb  ottcr  lerer 
biec^cr  ütrbrnnt  loertii,  baS  bic  djriften  fidi  aQaiii  äff  bie 
aSibtia  geben,  onb  bo  6^  blt)beii.  ©olii^ö  begeret  aui^ 
ber  9}tdQntf)tf|on. 

3?iib  boä  ift  wat,  etliiSer  mag  cS  abnemcn,  wie  Rainer 
nuß  cr!üaclj6et  Dß  bcr  (crer  biccfier,  fo  ictlic^er  beä  anbem 
ina^nung  ücriDurfft  ortb  boc^  feiten  ain  beffere  bar  t^ut, 
roerben  aiici)  bie  Icfer  Dnoinä  bar  06,  autft  tjtct  öitb  nbc. 

Siefe  Crigenem,  §ieronimum  ic,  roaä  finbcft  onberft 
ban  bluincn  bcr  loort,  Onb  ntenfc^en  t^anbt,  S^r^foftoimiä 
t)atte  ein  bcffern  marrft  rictiter  geben,  bon  ein  fitdien  lerer, 
Stuguftinuä  ^at  fo  lang  gefirteben,  biß  tai  er  gegtnungen 
luflrbe,  fein  aigne  gefdirieften  an  Dil  orten  raiber  rieffea, 
Bnb  oin  Brtaif  fallet  oSec  oHc  aller  lerer  gfc^rifften.  7 
epifto.  XX.  ai)  §ieronij.  mann  man  ^aibS  fo  Dil  fl^fe  legt 
off  munbtlic^e  lere,  aii  man  Dff  biec^er  f^rieBcn  legt,  et* 
roQ(f)fct  tufent  mal  nter  nug  bar  Dfe,  fonbcrlid)  im  neineR 
teftament  t^ut  e8  feiten  gut,  fo  man  inil  mit  bitätex  Ov& 
gen,  mer  ^rfal  ban  nu^  erit)acE)6';n  öar  Dfe,  mon  tafe  fi^  bf 
niegcit  an  ber  biblia,  lüil  aincr  antlcitrt  t)aben  üff  oiit 
(jailfanie  frage,  fo  jaige  int  tejt  bcr  Sifilia  bar  off,  bnb 
laß'}  ben  gaift  feinen^)  eEpofitor  Dnb  lerer  fein,  jijft  nÖ 
not,  baö  bu  bcin  rat  an  fifjriebft  lüic  bic  Sunften  ^te_^ 
confilie,  toeldie  boc^  nit  ju  rat,  aber  ju  Dnrot  bienen. 

SBt)fe  qcbccman  ju  ber  SSibtia,  bar  in  Würfet 
aud)  nncii  bl)nem  tobt  finben,  luaS  not  ift,  bcr  gaift  gottei 
Icrct  atweg  in  ber  biblia,  aber  nit  alraeg  in  b^ncm  tafgen 
Dnub  lofen  jotten^). 

[Diij*']  ©rcgoriuS  fjat  Bonn  fitlic^en  bingen  gft^riben 
fo   Dil   btcc^cr   Doli,   welcher  .j.  bletter  in    ber  Siblia 
glaubcnn  betrautet,  fitnbe  mebr  in  \)^m  felbö,  ban  oHe 
biei^er  ©regorij  jatigcn  mögen. 


■)  lalt  1.  —  =)  (eine  1 ;  bei  2:  loib  fem  ^^Itigen  ge^ft  |?i 
epm  ütljleflgM  önbe  lerer  fljn.  —  »)  bei  2;  nii^t  airoege  in  bl?neilt 
Icfen  l^onte. 


Letzter  BuDiiagenoas.  203 

SEq!?  I)at  SBoetiuä  Don  ber  ^aitgen  biti^oit  9fi:&ri)ben? 
iDcre  eä  nit  gfctiriben,  bonnot^t  bl^be  bie  diriften^ait. 

®er  maifter  üoit  bot  ^otien  fttimen  tiat  bng  üitfqnnig 
gemodit  in  (t)ncm  bu^,  bor  üg  aÖe  ©otJ^iftm  urfac^  ge- 
nomnieii  Ijoben,  alle  [tauten  jebefi^^Rcn. 

%a  fc^ul  letcr  lere  ift  bo  :^in  fommcn,  baS  man  fid) 
qfir  bejdjamen  mufe. 

^ft  c«  boc;^  nin  iamet,  loann  man  fit)t,  baä  fo  bil 
löfttic&E  ingcnio  fitfi  vmt  fonft  onb  bmß  iiid)t  geniiet  ^aben 
in  güiftlic^cn  reiiiten. 

^n  menf(^Iirficn  fitnften  biib  rechten  mit  id)  nic£)t  ge- 
urtaift')  ^aben,  bon,  ba§  mtc^  gcbuncft,  fo  man  bt)  bcn 
alten  fil^be,  ouc^  bt)  beni  teft  an  gloß,  Gratete  groftcre  er- 
Iantnu|.  Stber  menfc^lic^e  Dcrnunfft  ift  fo  fnrraig,  baö 
mon  t)fir  nit  genieren*)  mag. 

Gin  c^riftglnuBig  ^erg  foSt  fic^  beniegen  an  erfantnu§ 
fegneä  go^ö  in  £)ai(iget  SBiblia,  tmnb  in  crtautnufe  fein 
felbö,  maS  er  onbcrö  fernen  bif,  forest  et  fi(fi  bo  bl),  baä 
Jffyn  W  loiffenVit  nid&t  me^r  fc^aben  bring,  ban  nu^, 
au<^  bemieet  er  jid)  nit  araif  in  lernen  i^cnet  men|i^Iiii)er 
fünften,  luaö  nit  on  gro§  arbait  Onb  on  Dil  äijt  iu^ait, 
loft  Et  faten. 

^ä)  f)ab  ain  moff  bifputiett  bo  Don  mit  aijnent  ge- 
lerten  man,  bct  fagt,  et  maint,  ba^  and)  bie  clten  gemetdt 
^aben,  wie  üil  Bu(|et  fi^riben  nit  öaft  gut  luete,  batumb 
^aben  fie  gentbnct,  man  folt  fii^  laffen  beniegen  an  fant 
^ieront):  Sluguft:  3tmbrofi:  ©regoriuä  bieifiet,  bnmad) 
maint  pettuS  SombatbuS^),  man  fo(t  fiij  an  fgnem  iää) 
ia^en  benügen,  KaS  aäe  terer  ober  bie  bißlia  gcfrfir^ben 
gute  ^Qben,  moi^t  ain  fl^ffiget  fefcr  i>a  biblia  alleS  butcl) 
gamen  t)allnng  bet  tejfen  fcl&ä  knien,  roon  er  ain  wenig 
erfantnufe  £)atte  br^er  j^rat^en,  fotin,  tiebraifcft,  grefifcti, 
bot  in  fein  teft  inol  faffen  trnnb  corrigieren.  Ißil  lefen 
mad)t  üb,  etnftlii^  beltac&tEn  ain  tejt  onb  gefrfirift  jai 
ßf^tift  tjallen  iiai  er(eud)tet  ünb  ftettft.   ßege  es  an  ubung. 


I 


bu  iDurbft  cä  erfareu,  alfo,  boö  o6er  aiii  ftoine  jc^t  tifl 
fointä  IccECä  biii^er  mcr  adjten  louröft,  alfo  fii^6  "^''^t  ^'t 
frin  besi  fiailgeu  gaiftä  tugft  äcreben,  ija  öfter  lerer  tere 
nmrt  bid)  gebimcfen  finftcr  äc^eiii  gEgcn  bcr  tiibKo,  bar  in 
gottcä  ttci^t  Ieu(§tet. 

^di  iDQ^fe  tüot,  bfl^  idi  Oaft  Biigelcrt  6tn,  it^  loatjfi 
ober  lüol,  boä  mein  ortail  Bnii  ben  ferem  gegen  ber  biblia 
aMc6  gut  ift,  ünb  tain  (^rift-  [Z),]  ett  mag  eö  mit  got  oer- 
loerffen,  Mftii')  in  dm  (erer  fo  lang  fcfeft,  bo^  bu  bic^ 
bg  feiner  (ere  wai^t  Derrit^ten,  Onnb  boä  bu  feine  Imberige 
lüortf^)  Beroinigen  magft,  aaä)  ^^n  mibet  onbere  lerer 
befi^iinneii,  fo  ^atlcfi  bu  fo  Dil  in  bcr  6ibfia  getcmet,  boä 
bu  aut^  beincn  lerer  leren  mo^tcft,  önb  geioontcft  au^  ber 
fprac^  beS  tiatlgen  gatftS  ee,  bon  bu  aineS  ferer^  ffiradi 
getijoneft.  So  Don  rebl  pö.  cjoiij.  ^ä)  l^ab  mer  »er- 
ftonben  bon  ade,  bie  ntic^  gefeit  ^abcn,  loon  bein  jüghmS, 
baä  ift,  bein  ^ailgc  gefdirifft  ^ab  ii^  betroditet.  ^d)  ijabe 
oui^  nteltr  Berftanben  bann  bie  alten  lerer,  man  itf|  ^ob 
gcfnc^t  bciuc  gc&ot. 

yt)|  mit  fli)6  in  £)ailger  gfc^r^fft,  mit  gebet  ju 
Bmb  rechten  Bcrftanbt,  ünb  begere  auc^  mit  ^er|en  Dnb 
mit  iBcrden  bem  Bcrftanbt  s^BoIgen,  ^afte  !(are  tejt  gcu 
ben  buniietn,  onb  Bcr^arrc  .Bi.  monat:  barnacEi  raurbftu 
fclbö  roiffen,  maä  fiailger  gfc^rift  mainung  ift,  on  atler 
lerer  gefd^r^fften.  Et)n  tctjficr  man  fagt.  Sin  fdjüler  ^ailger 
gefi^rgfft  £)fit  fain  groffer  gifft  tmb  f)t)nbcmuft  bon  ber 
lerer  glofe  Bnnb  Belegung. 

Still  ietlict)er  go|forc^tifler  menfd)  fol  fic^  iDoI  Dmb- 
fefien,  Dnb  Boft  fordjten,  bücfier  jefc^riticn  in  djri^Iii^en 
fot^cn,  fo  man  t)eg  greijfft,  tuie  groffen  fcf)abcn  au^  öaitget 
lerer  bicc^er  gefiorn  ^aben,  loie  fic  get)n:et  ^a&en  Dnb  Dnä 
Qrr  g£mad)t,  Bnnb  boS  mir  auc^  t)^ren  ^rfaH  befc^irmen, 
Dnb  önä  mit  bcc  lerer  btci^er  Berfc^Iogen  baö  üerfit  güt- 
licher gfd|ri)ften,  me^r  achten  bcr  lerer  gefi^rift,  ban  Ilore 


')  =  bis  bu;  bei  2:  ©tr  bu  in  e^nem  lecn  fo  lange  l^ji, 
bat  bu  0}  öt^  f^ner  Int  tnefi  l^uric^ienb«.  —  »)  bei  2:  (?r" 
wert,  bar  ^e  fiel  fuhiefi  (ntitBen  fft^t. 


Letzter  Bundsgenoss.  205 

tejt  bcr  biblia.    ©i^e  für  bxä),  ba§  bu  nit  öfrid^teft  groffer^ 
öbel  mit  bitten  gefd^nften. 

SB^r    .jö.    bunbt^gnoffen    ^abcn    öil    gefd^r^ben,    atö 

önfere    erftcit   .jt).   bied^Iin    gaigeit   mögen,    aud^    bie 

.t)ij[.  d^riftlo^en  t)f äffen,   ber  <)f äffen  troft,  önb  gcu 

letft  bi§  bied^Iin,  h)ir  iDottcn  aud^  öff Igoren  fd^r^- 

ben,  önb  alle  menfd^en  öermanen  ttJtr,  ba^  fie 

^ailge  fd^rift  felb§  lefen,   betrad^ten,   önb   mit 

munbt  leren,  bo  b^  bl^ben  önb  bitten  got  für  ön§. 

3:  ®: 
m:  SB: 

Sebe  in  l^offnung. 


Anmerkungen. 


Bnndsgenoss  I. 

S.  4.  Z.  2.  Jak.  Wimpbeling,  geb.  26.  Juli  1450 
zu  Schlettstadt,  einer  der  hervorragendsten  der  oberrhein. 
Humanisten,  1498  Professor  in  Heidelberg,  zog  sieb  aber 
schon  1500  in  das  Wilhelmitenkloster  zu  Strassburg  zurück. 
Die  letzten  Jahre  seines  Lebens,  von  1515  an,  verbrachte  er, 
körperlich  leidend,  in  seiner  Vaterstadt,  wo  er,  mit  der  neuen 
Zeit,  die  er  freudig  begrtisst  hatte,  der  er  aber  nicht  zu  folgen 
vermochte,  innerlich  zerfallen,  am  17.  Novb.  1528  starb.  —  Z.2. 
Job.  Geiler,  von  seinem  ersten  Erziehungsort  Eaisersberg  im 
oberen  Elsass  kurzweg  Doctor  Kaisersberg  er  genannt, 
geb.  16.  März  1445  in  Schaffhausen,  von  1478  bis  zu  seinem 
am  10.  März  1510  erfolgten  Tode  berühmter  volkstümlicher, 
kaustisch  freimütiger  Prediger  in  Strassburg.  —  Z.  8.  Ulrich 
E rafft,  dem  ansehnlichen  Ulmer  Patriziergeschlecht  an- 
gehörig, ob  mit  dem  am  1.  Mai  1485  zum  Rector  gewählten 
prof  jur.  in  Tübingen  oder  mit  dem  Verf.  des  Buchs:  „2)a§ 
ift  ber  ßeifllicö  ftreit  ßemad^t  bnnb  ge^Jtebißt  toorben  burc^  ben 
©od^gelertenn  S3a^ber  Sledjtenn  2)octor  SSIrid^  !rafft  ^)f arter  gu 
S5lm  2C."  (1517;  vgl. Panzer,  [Deutsche]  Annal.I.  Nr.869),  iden- 
tisch?—  Z.8.  Joh. Oe CO lampadi US  (Hausschein),  geb.  1482 
zu  Weinsberg  in  Schwaben,  eine  Zeitlang  Prediger  am  Münster 
in  Basel,  wo  er  dem  sodalitium  literarium,  das  sich  um  Eras- 
mus  gesammelt  hatte,  angehörte,  dann  1518  Prediger  in  Augs- 
burg, wo  er  1520  in  das  nahe  gelegene  Kloster  Altenmtinster 
eintrat,  das  er  1522  wieder  verliess,  darauf  kurze  Zeit  bei 
Sickingen  auf  der  Ebernburg,  dann  vom  Novb.  1522  an  bis 


Anmerkungen.  207 

zu  seinem  Tode  a^.Novb.  1531  wieder  in  Basel,  der  eigent- 
liche Reformator  dieser  Stadt.  Hier  ist  er  wohl  mit  Rück- 
sicht auf  die  von  ihm  verfasste  griech,  Grammatik  erwühnt. 

—  Z.  6.  Crato  von  Uttanheim  (Kraft  Hoffmann),  seit  14011 
Lehrer  in  Schlettstadt,  wo  er  1501  starb.  —  Z.  G.  Joh.  Sa- 
pidua  (Witz),  geb.  Hüü  zu  Schlettstadt,  berühmter  Humanist 
und  Rector  der  Schale  seiner  Vaterstadt,  die  er  aber,  weil  er 
die  evangelische  Lehre  angenommen,  verlassen  musate;  er 
ging  nach  Strassburg,  wo  er  am  S.Juni  1580  (töfil?)  starb. 

—  Z.  7.  Mich.  Hilsbaeh  (eig.  Zimmermann,  nach  seinem 
Geburtsort  in  Baden,  entweder  Amt  Eberbach  oder  Amt 
Sinsbach,  sich  nennend),  von  dem  ich  einen  Aufenthalt  in 
Hagenau  nicht  nachweisen  kann,  doch  erschien  1520  von  ihm 
Ptimitium  seu  Incunabula  Latinae  Linguae.  Hagenoae  per 
Thomam  Anshelmum  (vgl.  Panzer,  AnnaL  VII,  90.  No.  182); 
später  Rector  der  Schule  zu  Pforzheim,  seit  1535  in  Zwel- 
brUcken  zuerst  Rector,  dann  Pfiirrer;  er  lebte  noch  1546,  in 
welchem  Jahre  er,  obschon  ein  vetulus,  zum  zweiten  Mal 
heiratete.  —  Z.  7.  Spinler  ist  wohl  Druckfehler  für  Georg 
Simler  aus  Wimpfen,  zuerst  Rector  in  Pforzheim,  151Ü  nach 
THbingen  übersiedelnd,  wo  er,  eines  der  angesehensten  Häupter 
der  Universität,  1535  starb.  ^  Z.  8.  Nicolaua  Gerbellius 
ans  Pforzheim,  seit  1515  in  Straasburg,  wo  er  Lehrer  der 
Geschichte  und  ein  eifriger  Beförderer  der  Reformation  in 
atreng  lutberiseheni  Sinne  gegen  Capito,  Bucer  u.  a.  war;  starb 
ZD  Strasaburg  1560.  —  Z.  8.  Joh.  Braasicanus  (Kol)  aus 
CouBtanz,  lehrte  zuerst  au  der  latein.  Schule  zu  Urach,  dann 
zu  Tübingen,  wo  er  Melanchthona  Lehrer  war.  ^  Z.  8,  H  en- 
rich  mann!  iat  Jak,  Eeinrichmann  aus  Sindelflngen, 
welcher  im  Pädagogium  in  Tübingen  lehrte  und  noch  15tiü  fast 
hundertjährig  lebte.  Seine  Qrammatica  sectae  recentioris,  quam 
modemornm  vocant,  erlebte  von  1506  bis  1520  21  Auflagen. 

—  Z.9.  Aegidius  Rrautwasser  aus  Büblingen,  Iat.  Schul- 
meister in  Stuttgart,  später  (nach  Bosaert  in  den  Blättern 
f.  wUrttemb.  Kgsch.  U,  1  jedoch  erst  1523)  in  Horb.  —  Z.  10. 
Joh.  Schmidlin  (Fabricius),  ist  1522  in  Esslingen,  ein  viel- 
gewanderter Schulmann,  später  in  Ulm  (vgl.  BI.  f.  württemb. 
Kgach.  1SS8,  56;  Calwer  Wllrttb.  Kgsch.  S.  2!19.  —  Z.  10.  Joh. 
Cocieus  (Gochlaeus,  eig.  Dobeneck),  geb.  1479  zu  Wendel- 


i 


> 


20S  ADinerkiingen. 

Bteio  bei  Hliniberg,  seinen  Geburtsort  aJs  Wendeltreppe  oder 
Schnecke  latinisierend  nannte  er  sieb  Cochlaeus;  seit  lälO 
Kector  der  Lorenzeiscliule  in  Nürnberg,  1515  Begleiter  da 
jungen  Geuder,  der  Keffen  PirkLeimers,  nacb  Bologna,  no  er 
mit  Hütten  Freundschaft  scbioss;  seit  laiü  Dechant  des  Lieb- 
frauenstjfts  zu  Frankfurt  a.  M.,  wo  der  eifrige  Humanist  1521 
schnell  ein  eifriger  Kumanist  wurde,  der  sieb  zeitlebens  iu  der 
Bekämpfung  Luthers  durch  eine  Unmasse  von  Schriften  ab- 
mühte. Von  der  Gefurmation  aus  Frankfurt  verdrängt,  wu 
er  kurze  Zeit  in  Mainz  und  dann  von  1527  an  als  Nachfolger 
Emsera  (vgl.  Flugschriften  aus  der  Rei.-ZeitH.VlII)  hei  Herzog 
Georg  von  Sachsen,  bis  er  nach  dessen  Tode  1539  auoh  disset 
Land  verlassen  musste.  Er  starb  IEi52  als  CanonicuE  KD 
Breslau.  —  Z.  11.  Wilh.  N  e  s  e  n ,  geb.  1493  zu  Naatätten  im 
Nassau'acben,  15U — 1516  in  Basel  Mitglied  des  um  den  Buch- 
drucker Frobenius  versammelten  Humanistenkieises,  von  Eras- 
mas  begünstigt,  mit  dem  er  aber  hernach  zerEel,  1520  nack 
Frankfurt  a.  M.  berufen  als  Begründer  des  Gymnasiiiiua,  von 
wo  er  1523  nach  Wittenberg  zum  Studium  der  Rechte  ging, 
hier  aber  am  S.Juli  1524  bei  einer  Kahnfahrt  auf  der  Eibe 
ertrank,  von  Luther  und  Melanchthon  betrauert. 

S.5.  Z,13.  Dertusiensis  ist  der  Cardinal,  spätere  Papst 
Eadrian  VI.,  aus  Utrecht,  Professor  in  Lijwen,  und  von  Haxi- 
milian  I.  zum  Erzieher  seines  Enkels  Karl  V.  berufen,  seit 
1519  Bisehof  von  Tortosa  in  Spanien.  —  Z.  23.  Obaer^ 
vantzer :  Observanten,  die  1363  gestittete  Congregation  dn- 
Franziskaner  nach  der  strengeren  Regel,  während  die  tw 
der  milderen  Regel  Conventualen  hiessen.  —  Z.  SD.  Glapioa, 
ein  Franzose  von  Geburt,  Franziskaner,  Karls  V.  Beichtvater, 
der  LuCliorn  Freundschaft  heuchelnd,  diesen  bewegen  wollte, 
nicht  nach  Worms  hineinzugehen,  sondern  sich  zu  einer  Unter- 
redung mit  seinen  Gegnern  auf  die  Ebernburg  zu  Sickingei 
zu  begeben;  „ein  alter  schlauer  Fuchs,  den  Erasmus  selblt 
bei  aller  Geläufigkeit,  die  ihm  in  dem  lateinischen  Laudfttions- 
stfl  eigen  ist,  nicht  unter  den  Deckmantel  seiner  Rhetorik 
zu  nehmen  vermag"  (Baum,  CapiUi  u.  Bucer  125J. 

S.  ti.  Z.  27.  Curtisau,  Hüllinge,  nannte  man  die  Dlenw' 
der  hoben  Geistlichen  in  Rom,  welche  sich  meist  die  best^ 
deutschen  X'frlinden  aneigneten,  deren  Einkünfte  sie  In  Rom 


AniQ  erklingen.  209 

Terzelirten.  Die  Klagen  Über  sie  sind  schon  vor  der  Refor- 
mation sehr  biiufiK  in  Deutschland.  Ihr  Wesen  und  Treiben 
schildert  sehr  drastisch  Tbom,  Naogeorgins  (Kirchmair)  im 
Regnum  papisticum  Ib.  II.  c.  5.,  aueii  Burcard  Waldis  in 
seiner  Ueberselzung  davon:  2)aä  ^äpftif^  ^eiä).   1.^.^5. 

S.7.  2.34.  Die  Feigen  leigen,  ein  obacüner  Ge- 
Blus,  indem  man  den  Danmen  zwischen  Mittel-  und  Zeige- 
finger he rvors treckt,  als  Ausdruck  der  Verachtung  und  des 
Hohns.  Schon  im  mittelalterl.  Latein:  facere  ficam,  noch  heute 
in  Italien  fare  la  fica  (fica  =  eunnus).  —  Z.  29.  Ein  Gulden 
hatte  damals  den  Wert  von  llber  5  Mk.  (vgl.  SchmoUer  in 
Ztathr.  f.  die  gesamte  Staatawft,  XVI,  669). 

S.  10.  Z.  19.  Die  Ordensprovinzen  der  Bettelm Suche 
haften  je  einen  Bischof  als  Conservator. 

S.U.  Z.  9.  Comniende,die  Verwaltung  eines  erledigten 
kirchlichen  Amtes  bis  zu  seiner  Wiederbesetzung.  Aber  unter 
dieser  Form  wurden  vielfach  Kirche npfriinden  auf  Lebenszeit 
Übertragen  ohne  die  Verpflichtung  der  persünlichen  Amtaver- 
waltiing,  worüber  selbst  ein  Herzog  Georg  von  Sachsen  auf 
dem  Wormser  Reichstage  sich  beklagte.  —  Z.  22.  Käs- 
jäger, Käsebettler,  K'aaewurm,  wurden  damals  hiiufig  (auch 
von  Hütten,  Carlstadt,  Hans  Sachs)  die  Bettelmünche  genannt, 
weil  sie  beim  Teruiinieren  besonders  nach  KSsen  fragten. 

S.  12.  Z.  8.  Die  Herzoge  Ludwig  und  Wilhelm  von 
Baiern  waren  damals,  mit  dem  Kaiser  gespannt,  noch  nicht 
feindlieh  gegen  die  Reformation  aufgetreten;  erst  nach  dem 
Wormser  Reichstag  fingen  sie  an,  von  Dr.  Job.  Eck  dazu  be- 
wogen, die  Anhänger  Luthers  zu  verfolgen.  —  Z.  8.  Franz 
von  Sickingen  war  gerade  damals  eng  an  das  Interesse 
Karts  V.,  ftir  dessen  Wahl  er  eifrig  gewirkt  hatte,  geknflpft. 
Karl  hatte  ihm  am  23.  Okt.  Iäl9  zu  BrUseel  eine  Bestallung 
als  königlicher  Rat,  Kümmerling  und  Hauptmann  ausgefertigt; 
Sickingen  dem  Kaiser  im  November  1521)  die  Summe  von 
2000(1  rheio.  fl.  ohne  Unterpfand  und  Zinsen  vorgestreckt. — 
Z.  9.  Pfalzgraf  Friedrich,  der  spätere  Kurfürst  Fried- 
rich II.,  damals  ein  bis  zum  Leichtsinn  lebenslustiger  Cavalier, 
kam  wohl  in  diese  Gesollschaft,  weil  er  für  Karls  Wahl  (ob- 
gleich er  1516  wegen  eines  Liebesverhältnisses  mit  Karls 
Schwester  Eleonore,  der  späteren  Künigin  von  Portugal,  in 


910  Anmerkungen, 

Ungnaden  vom  Hof  verwiesen  war)  eifrig  gewbkt  hatte  und 
jetzt  zur  Belohnung  einen  einflussteicben  Posten  im  Eeichs- 
regiment  erliaiten  liatto.  —  Z.  24.  In  den  Worraser  Grava- 
nina  voii  1521  wird  gelilagt,  daas  diu  Juden,  mit  iiirem  Wiicber 
von  den  weitiiclien  Gerichten  abgewiesen,  sieh  an  die  geist- 
lichen Gerichte  wenden  und  die  nrnien  Christen  dadurch  u 
Bann  bringen  (Schmoller  1.  c.  584).  Auch  Murner  in  der 
Narren  beschwürung  (ed.  Güdeche,  15T9,  c.  2ü)  und  in  der 
Schelm onzunft  (ed.  Wnidau  1T8S.  c.  1)  spricht  von  VerkUnditng 
des  Banns  von  der  Kanzel  herab  wegen  Schulden  (vgl.  Radi- 
kofer  15.  Not.  23).  Häufig  findet  sich  dieselbe  Klage  bei 
Luther.  Es  erschien  1523:  Snlnamä  e(([iii.  SBon  bem  iöaitn, 
taB  tx  omh  gdblft^iiCb,  uttb  anbre  setinge  ]a^m  nit  mag  S^rifj: 
lii^  gefeit  wn\>tn  .  . .  buii$  Blial^iS  3Buvni  »du  Ole^bett^e^tn. 

S.  13.  Z.  17.  Fuckcrien,  Fuggereien,  eigenti.  Handels- 
niüderiasaungeD  mit  Monopolen  des  beriiliniten  Augsburger 
Hände Isliauses  der  Fugger,  dann  allgemeiner:  jede,  besonders 
wucherische,  Handelsgesellschaft.  —  Z.  22.  Gülte,  Kapital- 
Zinsen  für  Darlehen,  welche  nicht  zuriickbezahlt  werden 
sollten  und  eigentlich  nucJi  unabkäuflich  waren  (Koscher, 
Syst  der  Voikswirtscb.  12.  Aufl.  II,  iOb).  Luthers,  IHelanch- 
hona  und  Zwingli's  Ansicht  über  den  Gültkauf  s.  Schmollet 
t.  c.  55ifF. 


Bnndsgenoss  II. 

S.  20.  Z.  18.  üochzeit  in  den  70  Tagen,  nüoilich  vor 
Ostern,  von  Sonntag  Septuagesiraae  ab,  weiche  fdr  die  Ehe- 
schliesaung  tempus  clausum  waren. 

S,  21.  Z.  17.  Fronfasten  sind  die  Qnatemberfasten,  die 
Mittwoche  nach  Lnciä,  Aschermittwoch,  Pfingsten  und  Ereux- 
erhühung,  welche  von   der  Sirche  als  Fasttage  festgesetit 

Fron-  (d.  i.  Herren-)  fasten  Messen  i" 
bürgerlichen  Leben  Termine  ftlr  Entrichtung  von  Zinsen,  Ab- 
3  etc.  waren.  —  Z.  39.  Kreuzgünge  heisaen  die  Bitt- 
giinge,  Processionen  an  bestimmten  Tagen,  um  von  Gott  geist- 
lichen oder  irdischen  Segen  zu  erflehen,  weil  dabei  das  Kreni 
vorangetragen  wird. 


I! 


Anm  erklingen.  21 1 

S.  22.  Z.  5.  Collatz,  collatio,  die  Abendmahlzeit.  Col- 
lata  apad  monaclios  praesertim  dicitur  Sacrorum  librorum 
lectio,  quae  statia  horis,  maxime  pust  coenam,  coram  iia  flebat. 
A  collationibus  moniaticia,  qnibiia  finitis  ad  bibitionem  ibatnr, 
serotinse  coenae  Collationum  appellattone  sortitae  aunt 
(Dq  Gange,  loxic.  I,  429).  —  Z.  8.  Thomas,  von  Aqnino, 
122'!— 1274,  der  grosse  Scliolaatiker,  Lehrer  in  Paris. —  Z.  17. 
Johann  Duns  Scotus,  geb.  um  1270  in  England,  gest.  ISOS 
als  Lehrer  an  der  Universität  in  Köln,  der  Eivale  und  Gegner 
Ton  Thomas  Aquin.  —  Z.  18.  Wilh.  von  Occam,  geh.  gegen 
Ende  des  13.  Jahrb.,  ebenfalls  Engländer,  Franziskaner,  Schüler 
des  Duns  Seotns  und  gleichfalls  bedeutender  Scholastiker; 
verteidigte  die  Rechte  der  Staatsgewalt  gegen  die  Änmaasungen 
des  Papstes  Johann  XXII.,  darüber  in  Bann  gethan,  aber  vom 
Kaiser  Ludwig  d.  Eaier  an  seinen  Hof  aofgenommen ,  wo  er 
1347  (?)  in  München  starb.  —  Z.  20.  Jean  Charlier,  Gerson 
nach  seinem  Geburtsort  bei  Rheims  genannt,  1363—1429,  be- 
rühmter Lehrer  und  Kanzler  der  Universität  Paris,  Haupt  der 
Reformpartei  auf  dem  Concil  zu  Constanz,  aber  doch  für  die 
Einrichtung  von  Hus  und  Hieron.  von  Prag  stimmend.  — 
Z.  20.  Gabriel  Biel,  der  letzte  Scholastiker,  Lehrer  an  der 
nnter  seinem  Einflusa  147T  gestifteten  Universität  Tübingen, 
starb  1495.  Was  unter  der  .epikiecung'  (Z.  18)  zu  verstehen, 
vermag  ich  nicht  zu  sagen. 


Bnndsgenoss  IIL 

8.  24.  Z.  18.  Butz,  eig.  verlarvte  Person,  dann  oft  ge- 
radezu fUr  den  Teufel  stehend,  vgl,  Grimm,  Wtb.  I,  588;  über 
das  Bescheissen  des  Teufels,  ib.  I,  1560. 

S.  26.  Z,  6.  Die  hl.  Agatha,  zu  Decius  Zeit  in  Catanea 
auf  Siciüen,  wies  die  unreine  Liebe  des  Statthalters  ab,  der 
sie  deshalb  als  Christin  zu  qualvollen  Leiden  verurteilte.  Es 
wurden  ihr  die  Brüste  abgeschnitten  und  sie  nachher  auf 
Scherben  und  glühenden  Kohlen  zu  Tode  gewülzt.  —  Z.  30. 
.Einigkeit'  in  Parallele  zu  ,Beschlus3'  (elaustnim,  Z.  29)  ver- 
stehe ich  in  dem  Sinne,  wie  das  Wort  Üfter  bei  Geiler  von 
Eaisersberg  vorkommt  (vgl.  Grimm  IIl,  21 1),  als  , Einsamkeit, 
14* 


d 


► 


212  AomerkuDgen. 

Abgeachiedeuheit'.  Man  küiiiite  auch  ,Einigkeit'  in  dem  Sinn 
von  „Vereinigung"  nehmen,  wo  dann  die  Klostergeineinsehaft 
damit  gemeint  würe. 

S.  2S.  Z.  1.  ,ltiic  bCT^mgft  bu  ein  Icig'  weiss  ich  nicht  in 
erkUiren.  Ist  statt  ,lntg'  vielleicht  ,n)tl'  Schleier,  zu  lesen,  ao 
diLss  der  Sinn  wäre,  wie  verhkngst  da  als  Strafe  fUr  sie  einen 
Schleiei,  daaa  sie  nilmlich  aaa  diesem  Vetbüngnis  blinde 
EloBterleut  (S  27  Z  30)  sind?  .Verhängen'  in  dem  Sinne 
„als  Strafe  zulassen"  schon  S  22.  Z.  10.  —  Z.  14.  Küchen- 
latein, acblechtes,  barbarisches  Hünchslatein ;  warum  diesea 
gerade  EUcbenlatein  heisst,  ist  un gewiss  (vgl.  Grimm  V,  25U5).  . 

S.  29.  Z.  9.  Lesmeister,  Lector,  Lehrer  der  Theologie 
nnd  Philosophie  im  Kloster.  —  Z.  19.  Philo's,  des  nm 
Christi  Zeit  lebenden  alexandriniscben  Juden,  Scbrift  ,De  vita 
contemplativa'.  ^  Z.  23.  Frascaiey,  das  ital.  fraecheiii, 
läppisches  Zeug,  Posse. 

S.  30.  Z.  1.  Fedecspiel  ist  eigentl.  der  Falke  oder 
Sperber,  mit  dem  gebeisst  wird,  dann  aber  der  Spielvogel, 
der  die  Falken  lockt;  hier  in  dieser  Bedeutung:  Lockvogel 
—  Z.  27.  Das  mit  reichen  Einkünften  fUr  r2  Elosterfraoen 
und  eben  so  viele  Chorherren  von  Richardia,  der  Gemablin 
Karls  des  Dicken,  um  880  gestiftete  adelige  Frauenstift 
Andlau  bei  Barr  im  Elsass.  Dort  soll  Lazarus  begraben 
liegen.  Vgl.  Irenicus,  descript.  Germ  an.  Ib.  XI;  Grandi- 
dier,  bist,  de  l'^glise  de  Strassbourgl,  276ff.;  ll,304ff. 


Bundsgen  OBS  IT. 

S.  30.  Z.  6.  Die  horae  canonicae,  die  7  Tagzeit,  die 
von  der  Kirche  mit  Bezug  auf  Psalm  119,  11)4  festgesetzten 
7  Gebetsstunden:  die  Matutin  oder  Mette  (nach  Mitternacht), 
die  Prim,  Terz,  Sest,  Non  (6,  9  und  12  Uhr  und  3  Uhr  Nachm.), 
die  Vesper  (Abendgebet)  und  die  Complet  (vor  dem  Schlafen- 
gehen), auf  welche  neben  andern  Gebeten  auch  der  Psalm  1 19 
verteilt  ist.  Eberlin  scheint  jedoch  die  7  Zeiten  mit  den 
7  Bitten  des  Vater  uusers  in  Verbindung  zu  bringen,  vgl. 
S.  43,  Z.  5f 

S.  37.  Z.  20.  Spittelherren,  Qospitaliter,  Hospitsl- 
brUder  hiessen  die  Münche  und  Laienbrüder,  welche  sich  der 


AnmäFkungeii.  S13 

Pflege  der  In  die  üospitUler  aufgenommenen  Armen  und 
Kranken  widmeten.  Im  9.  Jahrhundert  zu  Siena  entstanden, 
breiteten  sie  fiiüh  während  der  Kreuzziige  über  die  meisten 
Länder  aas.  Zu  ihnen  gehUren  die  bei  einer  Antonlasfeuer 
genannten  Pest  im  J.  10t)5  von  Gaston  in  der  Dauphin^'  ge- 
Btifteten  Antoniter,  die  von  Guido  in  Montpellier  um  117S 
gestifteten  üeiliggeist  er  oder  Kreuzherren,  sowie  die  beiden 
Bitterorden  der  Deutschberren  und  der  Johanniter  (Rbo- 
diser,  Maltheser),  welche  wenigstens  in  der  ersten  Zelt  ihres 
Entstehens  ebenfalls  die  Pflege  der  Kranken  als  hauptsäch- 
lichste Aufgabe  hatten.  Wegen  ihres  sittlichen  Verhaltens 
waren  die  Antoniter  in  der  Keformationszeit  vielfachem  Spott 
ansgesetzt.  —  Z.  31.  ,Der  Teufel  schelast  auf  den  grossen 
Haufen',  unserem  decenteren  SprÜcbwort  entsprechend:  Wo 
Tauben  sind,  fliegen  Tauben  zu.  Auch  bei  Murner,  Narren- 
beachw.  15  vortommend. 

S.  40.  Z.  22.  Zeltbuch,  das  Gebetbuch,  welches  die 
Gebete  für  die  einzelnen  Zeiten,  die  canonischen  Stunden,  die 
Feste  etc.  enthält,  das  Brevier,  das  der  Geistliche  zu  beten 
verpflichtet  ist, 

S.  42.  Z.  7.    Für  „mar  fteU"  weiss  ich  keine  Bedeutung. 

S.  43,  Z.  öf.  vgl.  zu  S.  36.  Z.  6. 


BnndsgenosB  T. 

S.  51.  Z.  9.     Bede   =   Bedae.    B  da  \  n    ab  1  6  3 

bis  735,  Mönch  und  Lehrer  an  der  Kl    t       hl          J  w 

in  Northnmberland,  war  im  Mittelalter  b        d  rs    I    E  g  t 

geschätzt,  obgleich  er  als  solcher  nur  C  mp  I  t      d       1  n 
Kirchen  Väter  ist. 

Bundsgenoas  VI. 

Die  Ueberaetzung  des  Abschnittes  aus  des  Etasmus  En- 
comion  Morias,  von  S.  56,  Z.  6  bis  S.  60,  Z.  8  reichend,  ist 
manchmal  nur  eine  ziemlich  freie  Umschreibung,  der  Ebeilin 
noch  mancherlei  Zusätze  eingefügt  bat. 

S.  56.  Z.U.  Eraam.:  quem  comoedum,  quem  cireola- 
torem  spectate  malls.  —  Z,  18.  Erasm.;  Deum  immortaiem 
14»'" 


214  Anmerkungen. 

ut  gesticaliutturt  —  Z.  20f-  Eraam.:  ut  omnia  clamoribai 
misceiit!  —  Z.  28.  aitei:  ...  —  Z.  31.  bacju,  ist  Znaata 
Eberlins. 

8.57.  Z.5.  als  o6  . . .  8.  t^ot^eit  ift,  fehlt  bei  Er»»- 
mus;  Eberlin  bat  es  aus  dem  OommeDtar  des  Listriua  (vgl 
zn  S,  1E>4.  Z.  2T)  aufgenommen,  aber  verkürzt;  die  Stelle  Uatet 
vollBtandig;  Solem  enim  ajunt  in  jejunio  arietem,  primum  m- 
diaei  signnm,  ingredi,  eoque  tunc  omnia  magis  humescere  et 
calescere,  craaBosqiie  bumores  corporum,  qui  ia  hieme  propter 
coeli  frigiditatem  reaolvl  non  poterant,  nunc  resolvi  incipere, 
atque  idcirco  paucis  tmic  egere  cocpora  nutrimentia,  eoque 
bene  inatitutum  esse  ab  ecclesia  jejunium  verna  tempore.  - 
Z.  18.  Horatii  Satyr.  II,  T,  21:  Quoranm  Iiaec  tarn  putida 
tendunt?  —  Z.  22.  Erasm,:  in  pulvere  posset  evidentins 
depiogeTB.  In  Sand  seicbaete  maa  geometrische  Figuren.  — 
Z.  25.  Erasm.:  ut  hodie  quoque  magia  eaecutiat  quam  talpu 
[nach  dem  griech.  Sprichwort:  äanä}.nxoq  rtUpAolnpo^],  nj- 
mirom  tota  luminum  acie  ad  ingenii  cuapidem  avocata  [wozu 
Liatr.:  Acies  ad  animum  refertur,  cuapis  aQtem  non  dicitur, 
nisi  de  re  corporea,  data  autem  opera  bic  vertit].  —  Z.  38. 
(bann  .  . .  je|u)  Zusatz  Eberiins. 

S.  58.  Z.  1.  a[uBiQms],  m[odma],  v[ltimiia].  —  Z.  5. 
Erasm.:  Deinde  docuit  eam  literam  apud  Hebraeos  esse 
B,  quam  illi  ,SyTi'  appellant,  porro  .ayn'  Scotoniai,  opinor, 
lingna  ,peccatuin'  aonat.  —  Z.  10.  Nach  „Niobe"  liat  Eberlin 
die  Stelle  aUBgelasseu :  cum  mihi  propemodum  eveneric,  quod 
ficulno  illi  Priapo,  qui  magno  aui  malo  CBoidiae  Saganaeque 
nocturna  sacra  spectavit  [vgl.  Horat.  Sat.  I,  8,  46].  —  Z.U. 
einUitunci.  Erasm,  sipoSov,  dazu  Liatr.:  h.  e.  insiauationem, 
quae  est  oratio  quadam  dia Simulation e  et  circuitione  obscure 
aubiens  auditoris  animum.  —  Z.  20.  too  miU  bie  Oorteb  ^inau{i; 
Erasm.  hat  hier  das  Virgilianische  (Eclog.  III,  19):  Quo  nuno 
se  proripit  ille?  ~  Z.  25.  Quart«  !oco  jam  nova  sumpta  per- 
sona quaestionem  movent  theologicalem.  —  Z.  33.  corroU 
laria,  Zusätze,  Beigaben.  Auch  die  frühesten  Predigten  Luthers 
haben  noch  solche  corroUaria.  —  Z.  33.  bfejug  obec  nat^ioolg, 
Erasm.;  suppoaitionea.  —  Z.  34.  ,fc^!edten'  ist  wohl  Druck- 
fehler des  Originals  für  ,[i$(ec^l«i':  Erasm.:  apud  imperitum 
vulguB  jactitant. 


Anmerkungen.  215 

S.  59.  Z.  1.  ejtnipelBflc^,  Erasiu.:  ea  speculo  (opioor) 
hiatoriali  aut  gastis  Romanotutn.  —  Z.  2.  bnfomilidje  iJtebig, 
ErasDi.:  chimaertmi  suam,  dazu  Listr.:  sermonem  purten- 
tosum  ex  partibus  multo  diveTsissimis,  tanquam  monstrum 
conatautem,  mit  Bezug  auf  die  Homer.  Iliad.  VI,  ISOff.  be- 
echriebene  vielgestaltige  Chimaera.  —  Z.  3.  baä  man  fte 
laum  IC,  Erasm.;  qualetn  uec  Hoiatiua  unqnam  adsequi  potuit 
cum  Bcriberet  (de  art.  poe't.  v.  )) :  Humano  capiti  etc.  —  Z.  5. 
,neifd&man'  ist  Druckfehler  des  OriginalB  flJr  ,neif(^toaii'  = 
irgend  cimua!,  etwau;  Erasm.;  audierunt  a  uesdo  quibus.  ^ 
Z.  12.  ^At^igung,  Erasiu.;  ad  concitandos  animos.  —  Z.  17. 
Eraam.;  clleboro  humini  opus  esse.  Niesswurz  war  den 
Alten  ein  Mittel  gegen  Walinsinn.  —  Z.  19.  im  fürgang, 
Erasm,:  hi  progreasu.  —  Z.  22.  bie  meiner  beg  iDoIrebend, 
Liatr.:  de  riau  movendo  multa  fit  nientio  apud  Fabium  (d.i. 
QQintilian.,  institutt.  orat.)  Ib.  6.  —  Z.  27.  Das  bekannte  Sprich- 
wort: aainus  ad  lyram,  welches  Erasm.  Adag.  erklärt:  qni 
indecore  teutant  artlficium,  cujus  sunt  imperitL  —  Z.  33. 
Erasm.:  a  fori  circulutoribus,  dazu  Liatr.:  Juxta  morem 
Italiae  dixit;  nam  ilHc  iu  foro  posita  meusa  conscendunt  ne- 
bulones  herbarii  aut  praestigiatorea  aat  aliud  quidpiam  aimile 
profitentea  et  oratione  populum  illiciunt  —  Z.  38.  Juüum, 
Erasm.  bat:  Cicerooem;  Eberün  meint  wohl  Jul.  Cäsar,  der 
auch  als  Redner  berllhmt  war. 

S.  60.  Z.  7.  apoftÜBler?,  Eraam,:  cum  cerimoniolia,  — 
Z.  19.     ,llartiiltfflin'  weiss  ich  nicht  zu  erklären. 

S.  61.  Z,  24.  Sehotum,  vgl.  S,  22,  17;  —  Thoman, 
vgl  S.  22,  8;  —  Bonaventura,  1221—1274,  bedeutender 
Scbolaatiker  und  zugleich  Mystiker;  —  Nicolaua  Ljranaa 
(aus  Lyra  in  der  Nonnandie),  Franziakaner,  der  beiühmteste 
Eseget  des  Mittelalters,  in  manchem  ein  Vorgänger  Luthers, 
daher:  Si  Lyra  non  lyrasset,  Latherus  uon  cantasset,  staib 
184(1  in  Paria;  —  Hugo  entweder  von  St.  Victor,  1U97— IUI», 
Begründer  der  mystischen  Theologie,  oder,  was  wahrachein- 
licher,  Hugo  de  8t.  Caro  (geat  12R3),  Dominikaner  und  Pro- 
feaaor  in  Paris;  er  wie  Lyra  schrieben  Poatilla  in  universa 
Biblis,  deren  sich  die  Prediger  vielfech  bedienten.  —  Z.  34. 
,Oii(ct  fram«n  t>r<>"o^'  hieaa  der  vollständige  oder  Dominikaner- 
Rosenkranz,  weil  bei  demselben,  bis  er  durchgebetet  war. 


216  Anmerkungen. 

150  Ave  Maria )  der  Zahl  der  150  Psalmen  entsprechend,  za 
sprechen  waren.  Man  nannte  aber  aach  Marienpsalter  die 
Umdichtang  sämtlicher  Psalmen  zu  Ehren  Maria's,  deren  es 
verschiedene  gab ;  —  Kronengebet,  capellaria,  Corona,  war 
gleichfalls  eine  Rosenkranzandacht,  bei  welcher  33  Paternoster 
zum  Gedächtnis  der  33  Lebensjahre  Christi  und  5  Ave  zu 
Ehren  der  5  Wunden  Christi  abzusprechen  waren. 

S.  62.  Z.  26.  Die  dreissigst  Messe,  Seelenmesse,  am 
30.  Tage  nach  dem  Begräbnis  gehalten.  —  Z.  26.  Guldin, 
goldene  Messe,  über  deren  Bedeutung  die  kath.  Liturgiker, 
z.  B.  F.  X.  Schmid,  Liturgik  II,  81  nicht  im  Klaren  sind.  Eine 
Augsburger  Synode  von  1610  verbietet  die  sieben  goldnen 
Messen;  in  einigen  Kirchen  wurde  am  Advents -Quatember^ 
in  anderen  nach  Michaelis  eine  goldene  Messe  mit  der  grössten 
Feierlichkeit  und  3  —  4  Stunden  dauernd  gehalten.  Schmid 
meint  deshalb,  der  Name  ,goldene*  rühre  von  der  grösseren 
Feierlichkeit  her.  Auch  Luther  redet,  z.  B.  im  Sermon  vom 
N.  Test.  1520,  Erl.  Ausg.  27,  169  davon:  , Weiter  haben  sie 
nun  eine  Mess  besser  gemacht  denn  die  ander,  eine  hiezu^ 
die  ander  dazu  nützlich  geschätzt,  da  sein  sieben  gülden 
Messen  erfunden".  Die  Erklärung,  welche  Eberlin  selbst  im 
XIV.  Bundsg.  (S.  160,  Z.  3)  giebt,  dass  sie  so  geheissen,  weil 
sie  einen  Gulden  gekostet,  soll  vielleicht  nur  ein  Scherz  sein. 
—  Z.  26.  Jahr  zeit,  anniversarium,  sind  die  auf  Grund  eines 
Kapitalfonds  gestifteten,  jährlich  am  Todestag  eines  Verstor- 
benen zu  haltenden  Seelmessen.  —  Z.  27.  Brüderschaften, 
Laiengemeinschaften,  meist  einem  Mönchsorden  angeschlossen, 
an  dessen  guten  Werken  die  Mitglieder  teilnehmen,  ohne  sie 
selbst  leisten  zu  müssen.  Die  Aufnahme  (Einschreibung)  in 
die  Brüderschaft  war  meist  mit  einem  Geldbeitrag  verbunden. 

S.  64.  Z.  32.  Die  Carmeliter  wollten  alle  übrigen 
Mönche  an  Liebe  zur  Jungfrau  Maria  übertreffen  und  nannten 
sich  deshalb  Unser  lieben  Frauen  Brüder. 


Bnndsgenoss  TU* 

S.  71.   Z.  3.     Monica,  die  Mutter  Augustins,  sprach 
sterbend:  „Begrabt  diesen  Leib  wo  ihr  wollt;  nur  um  das 


Eine  bitte  ich  euch,  seid   meiner  eingedenk  am  Altar  des 
Herrn,  wo  ihr  auch  sein  mjjgt"  (August.  Conf.  IS,  11), 


L 


BnndagenosH  VIII. 

S.  85.  Z.  20.  Synagoga  Satanae  vgl,  Offenb.  Joh.  2,  9;  3, 9. 

S.  87.  Z.  29.  Weiche  Verordnung  des  Papsts  Boni- 
faeiuB  VIII.  Eberlin  hier  meint,  konnte  ich  nicht  ermitteln. 
Bonifaciiis  VIII.  verfolgte  allerdings  die  strengere  Partei  der 
Franziskaner,  die  Spiritualen,  weil  sie  in  seinem  Streit  mit 
Philipp  dem  Schönen  von  Frankreich  auf  Seiten  des  Königs 
staDden.  Eberlin  scheint  die  Worte  aus  seinem  hier  nicht  ganz 
gelreuen  Gedächtnis  oiedergesch rieben  zu  haben,  wie  sich 
schon  daraus  ergiebt,  dass  er  den  Tempel-Orden  schon  vor- 
her vertilgt  werden  lUsst,  wührend  er  zuerst  unter  dem  Nach- 
folger Bonifacius',  Clemens  V.,  aufgehoben  und  vertilgt  wurde. 


Bnndsgenoss  IX. 

8.  93.  Z.  24.  Seelgefährt,  auch  Seelgeräte,  fromme 
Stiftungen  zum  Heil  der  Seele  (Seelmessen,  Seelbäder  etc.). 

8.94.  Z.  la.  offene  und  beschlossene  Klöster,  nach 
der  milderen  oder  strengeren  Klausur,  In  den  letzteren  war 
Laien  der  Zutritt  und  den  Insassen  der  Ausgang  aus  dem 
Kloster  ohne  specielle  Erlaubnis  des  Oberen  untersagt. 

S.  98.  Z.  14.  Ueber  diese  gedruckte  ,BarfUss er- Historie' 
(S.  96,  34  schon  als  , der  Barfiisser-Chronik  Bücher"  erwähnt), 
sowie  ihr  „Freiheits-Buch"  und  endlich  über  den  Z.  32  an- 
geführten Humbertus  von  Lasslen  geben  die  Repertorien  von 
Hayn,  Panzer  und  Weller  keine  Auskunft.  Lasslen  wird 
auch  bei  Wadding,  Script,  ord.  Minurum,  Rom.  ItiäO  nicht 
erwähnt. 

S.  39.  Z.  21.  Mehrere  Eremiten  gern  ein  schaffen  in  Italien, 
die  verschiedene  Namen  führten  und  verschiedenen  Regeln 
folgten,  wurden  von  Alexander  III.  1256  in  den  Augustiner- 
Eremitenordon  (kurzweg  Augustiner  genannt)  vereinigt  und 
ihnen   die   angebliche  Regel   des  hl.  Angnstih  gegeben.  — 


I 


J 


r 


218  Anmerkungen. 

Z.22.  Die  Carnieliter,  n56iiiPa)U3tiDBgeBtiftet,erliieItfm 
1224  von  HoDorius  III.  die  päpstliche  Bestätigung.  —  Z.  35. 
Johann  (Enchrath)  von  (Ober-) TV eael  wurde  1479  in  hohem 
Alter  von  der  Inquisition  in  Mainz  gezwungen,  seine  sog. 
Irrlehren  im  Dom  abzuschwören,  seine  Stiliriften  verbrannt, 
er  selbst  zu  lebenslänglicher  Gefangenschaft  im  Augustinet- 
kloster  verurteilt,  wo  er  1481  starb.  —  Z.  36.  Gerson  vgl 
S.  22,  Z.  20)  bestritt  die  Lelkre  des  Dominikaners  Matth.  Gra- 
bow,  dass  das  Klosterteben  die  Vollkommenheit  des  cbrist' 
ichen  Lebens  sei. 

S.  100.  Z.  20.  Erst  1247  wurde  die  Regel  der  Car- 
meliter,  welche  für  den  Erwerb  des  Unterhalts  Handarbeit 
vorschrieb,  dorch  Innocenz  IV.  modificiert  und  sie  den  Bettei- 
nt Einehen  gleichgestellt. 

S.  101.  Z.  )8.  Die  ,eingeaehlossenen  Kloster- 
franen",  die  wirklichen  Nonnen,  im  Unterschied  von  den 
„SSegineit",  Eeghineu,  Frauen,  welche  seit  Ende  des 
]2.  Jahrb.,  zuerst  in  den  Niederlanden,  sich  za  einem  frommen 
gemeinschaftlichen  Leben,  aber  ohne  Gelübde  zusammenthaten, 
apütethin  aber  sich  dem  dritten  Orden  der  Franziskaner  oder 
Dominikaner  anschlössen,  und  sich  sowohl  dem  Bettel  als 
auch,  zum  Teil  wenigstens,  einer  grossen  Zuehtlosigkeit  er- 
gaben.  —  Z.  21.  Die  Carthäuser,  lüä4  von  dem  hl.  Bruno 
aus  Cöln,  in  der  wilden  Gegend  la  Chartreuse  bei  Grenoble 
gestiftet;  —  die  Benediktiner,  gestiftet  von  dem  hL  Be- 
nedikt von  Nursia,  dem  Vater  des  abendländischen  MSnch- 
tuma,  der  5i9  das  Stammkloster  Monte  Casino  in  Campanien 
gründete;  —  die  Bernh  ardiner,  eig.  Cistercienaer,  ein  Ab- 
leger der  Benediktiner,  gestiftet  109S  von  Robert,  dem  Be- 
nediktineratit  von  Molesme,  durch  Gründung  des  Klosters 
Citeaux,  in  einer  Wildnis  bei  Dijon,  von  wo  aus  bald  meh- 
rere ElJister  entstanden,  darunter  auch  das  von  Clairvaux, 
dessen  Abt  1115  der  hl.  Bernhard  wurde,  dessen  Ansehen 
erst  den  Orden  recht  in  Aufschwung  brachte,  und  nach  welchem 
er  auch  den  gebräuchlicher  gewordenen  Namen  Bernhardiner 
erhielt.  —  Z.  27.  Prämonstratenser,  von  Norbert  ans 
Xanten  in  der  ersten  Hälfte  des  12.  Jahrh.  gestifteter  Orden 
regulierter  Chorherren,  nach  seinem  Stammkloster  Pr6montr6 
bei  Eheims  benannt;  —  Regulierer,  Geistliche,  besonders 


ÄnmeikuDgen.  319 

DombeTreo,  welche,  obue  in  den  Hünctisstand  zu  treten,  doch 
Bich  7,0  einem  gBmeina&men  Leben,  meist  navb  der  Kegel 
Angustins,  verpflichteten;  sie  hiessen  ciinonici  reguläres  zum 
Unterschied  von  der  Welt geistlichkeit,  canonici  saeculares; — 
Wühelmiten,  auf  einen  sonst  wenig  bekannten  h!.  Wilhelm 
znrücksuführen,  der  lias  nach  einem  au  sach  weifen  den  Leben 
sich  in  eine  Wüste  'f  oscana's  zuiUckzog,  welche  nach  seinem 
Tode  (1157)  der  Ausgangspunkt  von  Eremiten-Congregationen 
wurde,  die  sich  nach  ihm  benannten.  Der  Orden  brachte  es 
nie  zu  einer  giJjssecen  Bedeutung  und  verschwand  im 
18.  Jahrh.  ganz. 

S.  104.  Z.  S4.  ©eir,  dnguluin,  GUrtel,  ursprünglich  zu 
jeder  Priesterkleidung  gebürig,  um  die  Alba  zu  schürzen,  dass 
sie  nicht  zu  tief  herabhing;  später,  als  die  Alba  nicht  mehr 
Bo  lang  war,  unuQtig  geworden  und  nur  von  den  München 
beibehalten;  —  was  ist  aber  „ro^l"  (wiler,  Schleier)  hier?  ein 
BO  benanntes  Kleidungsstück  ist  mir  bei  den  München  nicht 
bekannt;  begreift  Eberlein  hier  die  Nonnen  mit  ein?  ^- 
„fi^dppUr",  Scapulier,  aus  zwei  Streifen  Tuch  bestehend,  die, 
auf  den  Schultern  an  einaadec  geheftet,  über  Brust  und 
Bücken  getragen  werden.  Die  Carmeliter  trugen  zu  seiner 
Teibreitung  hauptsächlich  bei,  indem  sie  vorgaben,  dass  sie 
es  von  Maria  selbst  empfangen  hätten  und  alle,  welche  es 
trügen  öder  wenigstens  darin  stürben,  selig  würden.  —  Z.  26. 
„tribig",  wohl  soviel  als  , niedlich".  Eberlin  stellt  hier  eine 
dreifache  Antithese  auf,  bei  deren  mittelster  der  Gegenaati 
ist:  kein  leinen  Hemd  tragen  zur  Abtütung  des  Fleisches 
nitd  doch  aus  Eitelkeit  niedlich,  geziert  sein,  so  wie  er  es 
S.  102,  Z.  5  f.  schon  getadelt  hatte- 

S.  105.  Z.  14.  3},,  wohl  um  den  volkstumlichen  derben 
Ausdruck  für  „Betrug"  nicht  zu  gebrauchen.  Aber  Kberlin 
geniert  sich  doch  sonst  niclil!  vgl.  ?..  B.  S,  155,  22  f. 


BnodsgenosH  X. 
S.  107.  Titel  Z.  2.    Psitacus  vgl.  zu  S.  122,  2. 
S.  108.  Z.  2.    Wolfsria,  d.i.  das  I^nd,  wo  man  wob! 
ahrt  Otadlkofer  2S).   -    Z.  8.   Ringmänner  sind   die 


220  Anmerkungen. 

MagistratspersoDeo.  „Ring"  heiaat  in  der  Buhweiz  der  fereis- 
fiinnige  Platz  einer  Landgemeinde,  wo  der  Magistrat  sitzt 
(vgl.  Griujin,  Wb.  s.  v.  Ring).  —  Z,  26.  Bnfer«  ^etgutl 
tag  =  Fronleichnam. 

S.109.  Z.  34.  in  gieuri«  fingen:  der  ktinstliche, 
verzierte  und  dadurch  verweltlichte  Figural-  oder  Mensural- 
gesang  im  Gegensatz  zu  der  cinfacheu  Melodie  des  Chorsl- 
gesaogs. 

S.  110.  Z.  11.  Für  die  Non  (3  Uhr)  —  wie  flir  jeds 
hora  canonici  —  schreibt  das  Brevier  ein  Capitulnm  (kuraen 
Abschnitt  aus  der  Bibel  oder  den  Schriften  der  Kirchenväter) 
und  einen  Hjiutius  vor;  zwischen  beide  soll  also  die  Predigt 
fallen.  —  Z.  19.  ju  bem  Sitae  trnflen,  die  oblatio  dena- 
riorum,  das  Geldopfer,  meist  zwei  Münzen,  von  denen  die 
eine  auf  der  rechten,  die  andere  auf  der  linken  Seite  des 
Altars  niedergelegt  wird,  nachdem  man  sie  gekfisat  bat,  Tgl. 
Schmid,  1.  e.  II,  I6(i- 

S.  113.  Z.  28.     Niemand   soll   sich   schämen  etc.,  auch 
häufig  hei  Luther  vorkommend,  z.  B.  im  Unterricht  von  d 
Klüstern,  1522  (Erl.  28,  26). 

S.  llö,  Z.  29.    Rührün  im  Kelch,  calamua,  fistuk,  i 
Saugrührchen,  wie  solches  vor  der  Kelch entziehung  tm  Abend- 
mahl gehraucht  wurde,  um  das  Verschütten  beim  Darreichen 
des  Kelches  za  verhüten. 

S.  116.  Z.  16,  Achtmänner,  octoviri,  Messen  a 
ohen  Orten  die  acht  Kirchen  vorsteh  er  (Grimm,  fftb.  I,  170,s.t.); 
sind  diese  hier  gemeint? 

S.  117.  Z.  24.  Psalterlin,  Krongebet,  vgl.  Gl,  34;  Ho 
tulus  und  Paradisus  animae  häufige  Titel  für  Gehet-  und 
Erbauungsbücher  im  Ausgang  des  15.  nnd  Anfang  dea 
16.  Jahrh.,  auch  mit  dem  deutschen  Titel:  „Selen  WUtCl« 
flotten";  auch  „Psalter"  und  „Rosengarten"  waren  Titel  sol- 
cher Bücher,  vgl.  z.  B.  Weller,  Repert.  2242. 

S.  118.    Z.  1.     pattn,    die    patena,    Hostienteller. 
Z.  .5.  die  Farbe  ändern,  nach  den  verschiedenen  Zeiten 
des  Kirchenjahres:  violett,  grün,  rot,  weiss  und  suhwarz,  » 
es  noch  jetzt  in  der  katholischen  Kirche  Üblich  ist. 

S.  119.  Z.  1.  Didymus  Faventinus  ist  das  Pseudonju, . 
unter  welchem  Melanehthon  im  Febr.  152!  seine  Entgegnung 


Anmerkungen.  321 

auf  dea  DummikanerB  in  Korn  Thomas  Rhadmus  Placentinus 
(weil  er  aus  Piacenza  atanunte)  Schrift  gegen  Ltither  aus- 
gehen Hess.  Des  Rhadiuus  Schrift  führte  den  Titel :  Oratio 
ad  illustriss.  et  invictisa.  Principes  et  populoa  Germaniae  in 
Matt.  Luterum  Wittemb.  ord.  Heremit.  natiünis  gloriam  vio- 
lantem;  MelanchthoDS  Entgegnung:  Didymi  Faventini  ad?er- 
BUs  Thom.  Placentinum  pru  Mart.  Ltithero  theologo  oratio. 
Beide  Schriften  sind  abgedruckt  im  Corp.  Ref.  I,  213  u.  28", 
Die  Üefonnatoren  (und  ihnen  folgend  Kadlkofer  29 ") 
Tcnnuteten,  jedoch  irrtümlicb,  unter  dem  Rhadiaus  Hieronymus 
Einser  io  Dresden. 


Bnndsgenosa  XI. 

S.  122.  Z.  2.  Eberlin  lUsst  liier,  sowie  in  der  Schrift 
„Mich  wundeit,  dass  kein  Geld  im  Land  ist"  unter  dem  Na- 
men Psitacua  (psittacus ,  Papagei)  seinen  Vetter  „Huldrich 
Sittich,  etwa  des  Amtmanns  Sohn  zu  Guteneell"  (wtirttemb. 
Oberamt  Eiberach),  auttreten.  Dem  Vater  desselben,  „dem 
ehrbaren  und  frorameB  Mathis  Sigk  von  GinfjEburgk  Bürger 
und  St«dtsch reiber  zu  Lougingen  (Lauingen)  an  der  Donau" 
widmete  er  1522  die  Schrift  „Vom  Miasbrauch  christlicher 
Freiheit".  Wenn  er  ihn  hier  auch  anredet  „Mein  lieber 
Vetter",  so  zeigt  doch  der  Schluss  der  Widmung,  wo  er  ihn 
bittet,  diese  Schrift  auch  der  Frauen  Ursula  Sigkin,  „euer, 
auch  meiner  Mutter  Schwester"  vorlesen  zu  wollen ,  dass 
Mathis  Sigk  vielmehr  sein  Oheim  war.  (Vgl.  Radlkofer  2=.) 
—  Z..S.    Wolfaria,  vgl.  1(18,  2. 

S-124.  Z.31.    Fackery,  vgl.  13,  17. 

S.  12S.  Z.  4.  in  Bann  gethan  werden  umb  Schuld,  vgl. 
zu  12,  24. 

8.139.  Z.U.  Ehehalten,  Dienstboten,  welches  Wort 
Luther,  Hauspostille  (ErL"  3,  46  also  erklärt:  „Daher  h  eis  st 
man  das  Gesinde  an  etlichen  Orten  Ehehalten,  dass  sie  zum 
Hauabalten  helfeu  und  den  Eheleuten  ihre  Nahrung  durch  ihre 
Arbeit  und  treuen  Dienst  bessern  sollen". 


I 


828  Anmerkungen, 

Bundssenoss  XII. 

8.  137.  Z.  S5.  Der  Psalm  Beati  immaculati,  der  119., 
nach  TümiBcher  Zlihlung  der  11!^.  Päalm,  wird  in  des  haria 
canonicis  äLglich  ganz  recitiert,  nnd  ist  wegen  seiner  LSnge 
in  kleinere  Abschnitte  auf  die  einzelnen  horas  verteilt, 
vgl  S.  36,  6. 

S.  138.  Z.  4.  „ein  Wesen  der  Waldbrllder  wie  im 
Lande  Wirtemberg",  was  Eberlin  damit  meint,  vermag  ich 
nicht  zu  sagen. 


BundsgenoBS  XIII. 

S.  150.  Z.  30.  Eberlin  bezieht  sicli  liier  auf  die  den 
Schweizern  bekannte  Legende  von  dem  hl.  Mauritiaa  nnd  der 
thebäischen  Legion,  welche  unter  dem  Kaiser  Maximian  za 
Martinach  am  FuBse  des  grossen  St.  Bernhard  den  Märtyrer- 
tod  erlitten  haben  sollen,  weil  sie,  selbst  Christen,  sich  wei- 
gerten, die  Christen  zu  verfolgen. 


BundsgenosB  XIV. 

Auch  dieses  iStUck  des  Encomion  behandelt  Eberlin 
in  der  Uebersetzung  (S.  154,  12—157,  23)  sehr  frei. 

3,154.  Z.  27.  Gerh.  Ltstrius,  Rector  der  Schule  an 
Zwoll,  Freund  des  Erasmus,  schrieb  einen  Comtnentar  zu  dem 
Encomion,  den  manche  dem  Erasmus  selbst  beilegten,  jedoch 
mit  Unrecht,  da  dieser  sich  in  seinen  Briefen  «her  die  Arbeit  , 
des  ListriuB  wegen  ihrer  Un Verständlichkeit  tadelnd  aus- 
spricht —  Z.  34.  Listr.:  Erasmns  videtur  taxare  genua  ho- 
minum  illaudatum,  quos  vulgo  quaostuarios  vocant,  qni 
circumferentea  sanotorum  reliquias  etc.  —  Die  Questionirer 
sind  die  Ablasskrämer. 

S.  155.  S.  14.  Hippoiytus  wurde  von  seiner  Stiefinatter 
Phädra,  weil  er  nicht  in  ihre  Liebe  willigte,  bei  seinem  Vater 
Theseua  verleumdet,  als  habe  er  ihr  Unzucht  zugemutet;  von 
diesem  verwünscht,  wurde  er  von  den  scheu  gewordenen 
Pferden  zerrissen,  aber  von  Aesculap  wieder   lebendig  ge- 


Anmerkungen,  223 

macht,  Ovid.  Met.  XV,  4ö7ff.  —  Z.U.  mit  kiisUichem  Go- 
«iecdetc,  Erasm.:  pbaleria  ac  bullis  religiös iseime  ailuniatum. 
—  Z.  IT  f.  Eiasm.:  per  bnjiia  aeresm  galeam  dejerare  plaue 
rBgium  habetur.  —  Z.  19.  Garen,  Quadragen,  fehlt  bei 
SrastnuB.  Carena,  eig.  carantena,  aus  quadragesinia  verderbt, 
ist  das  40tägige  Buasfasten  bei  Wasser  und  Brot  (vgl.  Deoret. 
Greg.  IX.,  Ib.  IV,  tit  4.  e.  2);  heiaat  aber  auch  der  Ablatis  da- 
von. Quadragena  wird  von  Du  Gange  a.  v.  als  im  Sinne 
damit  idenliach  bezeichnet.  —  Z.  33.  Eraaiu.:  qui  magiola 
quibusdam  notulis  ac  preculis,  quas  piua  aliquis  impostor  vel 
snimi  cansa  vel  ad  quaestum  excogitavit,  freti  nihil  slbi  nun 
pollicentuf,  opea  etc.—  Z.  33.  Stock  =  Opfecstock;  EraNui.: 
abjecto  ex  tot  rapinis  nnice  numraulo  iinivetaam  vitao  leroaui 
expurgatam  putat. 

i^.l56.  Z.lff.  Erasm.:  Quid  autem  stultlus  Üb,  Imo 
quid  foeliciua  (näml,  fllr  die  Thoren),  qui  HCpt^ni  illtit  aacrO'- 
lum  psalmorum  versiculis  quottidie  recltatin  pluH  quam  HUiu- 
mam  felicitatem  sibi  promittunt?  Atque  faus  magicos  veral- 
cnlos  daemon  quispiam,  facetus  qiiidem  Ule,  sed  fiitilin  mig\B 
quam  callidua,  divu  Bernardo  creditiir  indicaiiie,  lud  artu 
circumventus  niiser.  Diese  Beruh ardsverae  mllKsen  Im  Abur- 
glauben  der  damaligen  Zeit  eine  ^■'('"■^  Holle  goxpielt  haben, 
da  auch  die  Heforniatoren  sie  unter  den  MIsRbrtlucheD,  welche 
man  in  des  Papata  Kirche  findet,  auMhlen  <vgl  Corp.  Kef. 
rV,  977).  LiatriuB  sagt  Über  dieaelben:  QuIHam  u  naptiim 
fececunt  octo.  Super  hac  re  vide  quam  ridicule  narront,  im» 
aciibant  fabulam:  Daemon  accurretm  div»  Btimardu  jafttavlt 
ae  scire  seplem  veraiculoa  in  paaltoU  Daridiciti,  quua  ifiii 
qnotidie  recitaaaet,  non  poaaet  non  Ire  In  coeluni.  Iiiatabat 
Bemardus,  nl  indkarel,  qniDsni  eflaont.  Cum  llle  rtHiiisartd, 
„Nihil  agis",  inquit  Bemanliui,  „i|iiando'iuid<im  quotidl«  tiitum 
evolwn  paalterium,  in  quo  tui  quifjue  wipttim  vunii»  lit«l(Jt 
necesae  est".  At  Daemon  veritu*,  ne  tanti  hotil  aMÜ»»«t 
occuianem,  malalt  Tenrieul»*  »omi  iadlcar«;  ab|ui  tum  Un- 
tum  boomB,  quandmi  oec  in  evu)g«Ho  le^mti«,  Vtu-JHimmuni 
taimm  Msqnwi.  Di»  <i  Vera«  »dbfft  »b«r  wirnn  nwtli  Anm 
Hntnliu  MiMe  Mfnulc!  ?i.  I8,4fj  »1,  Üy  W»<  4  IRnAi'.)-, 
39,  S  (Jjibag);  H,\T;  llfi.lft-l«;  113,  »)  142,  fl  (J« 'u*''^'"" 
die  beiden  aoa  f i.  Mi  fllr  ntnmt  oder  ntr  üw«!  Ver««  «rnHblt 


lU 


234  Anmerkungen. 

werden,  kommen  7  oder  8  Verse  heraus).  Vgl.  die  Betner- 
kuEg  Kawerau's  in  Luth.  W.  W.  ed.  Weimar  IV,  442'. 
—  Z,  14.  Qaii^m,  Eraam.:  anathemata  (Listr.:  ita  Tocanlnr 
donaria  suspenaa  in  templia). 

S.  157.  Z.  10.  Erasm.:  at  nominatim  etiam  praeacribant, 
quot  tedas,  quot  pullatos,  quot  cantores,  quot  luctus  bi- 
Htriones  velint  adesae,  quasi  futuTum  sit,  ut  aliqiiis  htijus 
spectaculi  senauB  ad  pios  sit  leditnraa,  aut  ut  padeacaiiit  de- 
fuDcti,  oisi  cadavcr  magniSce  defodiatnr.  —  Z.  31.  „0  Thor- 
lieit"  ist  Zusatz  Ebeitins. 

S.  läfl.  Z.  24.  Der  hl.  Ludwig,  geb.  1274,  gest.  1207,  ein 
Sohn  Karls  II,  von  Anjou,  hatte  in  einer  getahrlichen  Krankheit 
das  Gelübde  gethan,  Franziskauei  zu  werden.  Im  Älter  von 
22  Jahren  zum  Priester  geweiht,  legte  er  noch  im  nümlichen 
Jahre  Profess  ab  uud  musste  aus  Gehorsam  gegen  den  Papst 
das  Bistum  Toulouse  übernehmen.  Er  trug  aueh  als  Bischof 
den  Ordens-Habit  und  kannte  kein  helsscres  Verlangen,  als 
resignieren  zu  dürfen,  welches  Verlangen  sein  früher  Tod 
Btillte.  —  Tl.  35.  Antonius,  geb.  11S5  in  Lissabon,  gest.  1231 
in  Padiia,  der  berühmteste  und  volkstümlichste  unter  den 
wunderthätigen  Nachfolgern  des  hl.  Franziskus. 

S.  160.  Z.  3.  sieben  gnldin  Mesa  vgl.  S.  62,  26.  — 
Z.  5.  Ueber  Unser  Frauen  Mantel  finden  wir  in  dem 
(bei  Moufang,  katho!.  Katechism.  1B81,  8.  XHV  veriiffent- 
lichten)  Cbristenspiegel  des  Franziskaners  Dederich  von  Münster 
ein  besonderes  Kapitel  mit  der  Ueberschrift:  „eine  Lehre, 
wie  man  Maria  einen  Mantel  machen  soll,  dass  sie  uns  be- 
decke in  der  Stunde  das  Todes";  um  einen  solchen  Mantel 
zu  Stande  zu  bringen,  werden  u.  a.  folgende  Mittel  angegeben : 
Samstags  fasten;  aUe  Tage  eine  Hesse  Maria  zu  Ehren  lesen; 
zu  unser  lieben  Frauen  Mantel  14  Ave  Maria  lesen;  Almusen; 
100  Te  Deum  u,  s.  w.  „Also  wird  der  Mantel  groas  und 
^nzlich  gemacht,  da  uns  Maria  mit  bedecken  und  beschir- 
men will".  —  Z.  13.  Ueber  die  unbefleckte  Empfängnis 
Mari)i  bestand  bekanntlich  zwischen  den  sie  bejahenden  Fran- 
ziskanern und  den  sie  verneinenden  Dominikanern  ein  langer 
Streit,  den  zuerst  Plus  IX.  am  8.  Dec.  1854  durch  sein  dog- 
matieum  de  Immaculata  Dei  Matris  coaceptione  decretnm  zu 
Gunsten  der  eraleren  entschied.    Die  Dominikaner  in  Bern 


Anmerkungen.  225 

sncbten  im  J.  150S  ihrer  AnaicM  durch  eiuen  frummen  Betrug 
die  Oberhand  zu  verschaffeti,  indem  sie  einem  ebtältigen 
Sehneidergesellen  Joh.  Jetzer,  der  bei  ihnen  ftla  Laienbruder 
eingetreten  war,  wunderbare  Marien-Erscheinungen  und  Offen- 
barungen vorgaukelten;  aber  trotz  seiner  Einfältigkeit  duroh- 
Bchaiite  der  Schneidergeselle  den  Betrug  und  machte  der 
Obrigkeit  Anzeige  davün,  worauf  dann  die  HaupträdelBführer 
eingezogen  und  am  31.MailäÜ',)  iiffentlich  verbrannt  wurden. 
Es  erschienen  mehrere  besondere  Schriften  darüber  und  in 
den  Flugschriften  der  damaligen  Zeit  wird  häufig  Bezug  auf 
diesen  Berner  Handel  genommen-  —  Z.  25.  Dominicus  fluchte 
aaf  seinem  Todbette  (gest.  <i.  Aug.  1221)  demjenigen,  der 
in  seinem  Orden  sichere  Einkünfte  und  Güter  einführen  würde; 
Papst  Martin  V.  hob  1425  dieses  Verbot  auf.  —  Z.  29.  Sta- 
tionierer,  dasselbe  wie  Terminierer,  mit  Heiligtüfflem  um- 
herziehende Bettelmünche;  vgl.  über  sie  Uhlhorn,  christL 
Liebesthätigk.  s.  d.  Ref.  44.  —  Z.  31.  Valentiner  werden 
hier  und  üfters  die  im  Kloster  des  hl.  Talentiu  zu  Rufacb 
im  Elsass  wohnenden  Benedietioer- Mönche  genannt;  einen 
Orden  der  Valentiner  gab  es  nicht.  Ueber  ihr  Betteln  vgL  auch: 
Ein  iJpTuch  von  dem  büsen  Missbrauch  etc.,  bei  Schade, 
Satiren  und  Pasq.  I,  32,  v.  203.  —  Z.  36.  Ueber  St.  Bern- 
hards Botschaft  vermag  ich  keine  Auskunft  zu  geben. 

S.  161.  Z.  1.   Schon  die  Zeitgenossen  nannten  St.  Bernhard 
Doctor  mellifluus. 


BundsgenosB  XT. 

S.  165.  Z.  35.  vgl.  Luc.  22,  38.  — 

S.  166.  Z.  23.  Jesaj.  64,  6.  —  Z.  25.  Joh.  1.^,5.  — 
Z.  26.  2.  Corinth.  3,  5.  —  Z.  31.  Sacbarj.  3,  i.  —  Z.  35. 
Eoa.  13,  9. 

S.  167.  Z.  3.  1.  Mos.  8,  21.  —  Z.  9.  Jerem.  31,  18.  — 
Z.  20.    l.Petr.  2,  13. 

S.  168.  Z.  38.  Sooti,  vgl.  S.  22,  17;  —  Thome,  vgl. 
S.  22,  8;  —  Haies,  Alexander  v.,  aus  dem  gleichnamigen  eng- 
lischen Kloster,  gegen  Ende  seines  Lebens  {gest.  1245)  Fran- 
ziskaner, Lehrer  an  der  Universität  Paris, 


226  Anmerkungen. 

tendaten  Scholastiker  der  zweiten  Periode;  —  Occam,  Tgl 
S.  22,  18;  —  Biel,  vgl.  S.  22,  2U.  —  Z.  39.  Albertus  Magnn», 
aus  der  schwäbischen  Adelsfamilie  von  Bollatadt  stammend, 
Dominikaner,  ein  durch  sein  umfassendes  W 
Zeitgenossen  sum  Teil  magischen  Kräften  zuschrieben,  be- 
deutender Scholastiker,  lehrte  zu  Paria  und  CQIn,  nnd  starb 
am  letzteren  Orte  1280;  Thomas  v.  Aqtiin  war  sein  SchQler, 


Letzter  Bnndsgenoss. 

S.175.  Z.3.  Widemhof  =  Pfanhof,  von  wideni,  eb 
zur  Dotierung  einer  Kirche  gegebenes  (gewidmetes)  Grund- 
Stück  etc.  —  Z.  19.  2.  Corinth.  8,  12,  —  Z,  20.  Tob.  4,  S.  — 
Z.29.   Entringen,  nw.  von  Tubingen. 

S.  176.  Z.  37.  Schottenktöster,  von  schottischen  od« 
britischen  Missionaren  gestiftete  Klöster,  welche  später  mit 
den  Benediktinern  verschmolzen,  ihren  Namen  aber  be^ 
behielten;  solche  Klöster  gab  es  an  vielen  Orten  Süd-  und 
Mitteldeutschlands. 

S.  177.  Z.  4.     Heiliggeiater,  vgl.  S,  37,  20.  — 
Antonier,  vgl.  S.  37,  2U;  Valentiner,  vgl.  S.  180,  31,  — 

8. 179.  Z.  7.  Patrocinium,  das  Jahresfest  des  Schutz- 
heiligen (Patrons)  der  Kirche,  aber  auch  einer  BTÜdoiachaft, 
eines  Ordens,  einer  Zunft,  selbst  einer  Familie,  —  Z.  8.  ! 
gerät,  vgl.  S.  93,  24. 

S.  180.  Z.  20.  fic^i  gemengt  etc.,  nach  der  Vulgata: 
inaeruerunt  se  doloribns  multis.  —  Z.  31.  ber  ipa^itflen  Sa» 
noneä:  im  Lib.  Sest.  Decretal.  Ib.  I.  tit.  3.  cap.  16. 

S.  182.  Z.  38.  turpe  lucrum,  1.  Tim.  3,  S;  Tit.  1,  7.  llj: 
l.Petr.  5,  2. 

S.  184.  Z.  12.  Psalm  in  nach  rUmiacher  Zählung  = 
Ps.  118,  6.  —  Z.  13  ist  nach  ,£eibg  31a^ning'  wohl  zu  er^nzen: 
,ju  gtSen'. 

S.  189.  Z.  3.   Geld  auf  den  Altar  opfern,  vgl.  zu  S.  1 10, 19. 

S.  190.  Z.  26.    Luther,  de  abroganda  missa  privat«,  J» 
r  1522  (ed.  Erl.  opp.  v.  arg.  VI,  115). 

8. 191.  Z.  8.    de  abrog.  miss.,  vgl.  S.  190,  26. 

5.192.  Z,  2i.   vgLMatth.  5,  3flff. 


Anmerkungen.  227 

8. 194.  Z.  19.  ,»üc^Iein  üon  ben  jwcim  gi^TOertetn  ober 
SReginifnltn'  ist  nath  Eadlkofer  74"  Luthers  Predigt  ,Wn 
jWEierlEi  ©(«(^iigfeti'  läio  (eigentl.  die  Spalatm'sche  deutaoba 
Uebersetzung  vom  Sermo  de  dupliei  justitin  laiD,  ed.  Erl. 
opp.  T.  arg.  II,  a29;  ed.  Weimar.  1!,  Uö).  In  dieser  Predigt 
kommt  xwac  eine  Stelle  vor,  die  von  dem  Gebrauch  des 
Schwerts  durch  die  Obrigkeit  handelt,  aber  keineswegs  in  der 
hier  von  Eberlin  angegebenen  Weise,  der  Christen  nnd  Hei- 
den einander  gti gen llbers teilt,  wülirend  Luther  zwischen  ho- 
mines  public!  und  privati  unterscheidet.  Und  Kndem,  wie 
käme  Eberlin,  der  doch  mit  unserer  Stelle  seine  Leser  auf 
das  Blichlein  selbst  hinweisen  will,  dasu,  dasselbe  mit  einem 
ga,nz  anderen  Titel,  noch  dazu  ohne  Luthers  Namen,  zu  be- 
zeichnen? Welche  Schrift  jedoch  Eberlin  meint,  kann  ich 
nicht  angeben,  indem  bei  Panzer,  Weller  etc.  keine  mit 
diesem  Titel  verzeichnet  Ist. 

S.  199.  Z.  19.  SttltfnS  gJtag,  die  fallende  Sucht,  wo- 
gegen St.  Valentin  half  (jedcofalls  wurde  er  bei  dem  Volk 
durch  die  Wurlühnüchkeit  Helfer,  vgl.  Ägricola,  Sprich- 
vürter  Nr.  501):  Staltln  kommt  von  fnlUti  und  ist  das 
faßenb  Übel;  Agrippa  von  Nettesheim,  de  incertitud.  et 
Tftnit  scient.  c.  57:  Germani  caducum  morbum  Valentino,  quia 
lioc  nomen  cadere  signiGcat,  et  Galli  Eiitropio  [wobei  man 
das  Wort  in  franziis.  Aussprache  lesen  muss]  addicuat  hydro- 
picos  ob  vocis  consimilem  sonum. 

8.  200.  Z.  5.    Ps.  109,  n. 

S.  203.  Z.  3.  vgl.  Luther,  Wider  die  Bull  des  Endchrista 
152U  (Erl."  24,  40).  —  Z.  12.  Aehnliche  abfällige  Urteile  Luthers 
Über  Chrysostomus  vgl.  Tischreden  Nr.  2030.  2640.  —  Z.  15. 
Eberlin  meint  Augustini  Ibb.  U.  Eetractationnm ,  welche  er 
im  Alter,  um  427,  schrieb  und  worin  er  mit  seiner  nunmehr 
gereiften  theologischen  Einsicht  eine  scharfe  Kritik  an  seinen 
früheren  Schriften  übte.  —  Z.  17.  Falsches  Citat  EberÜns,  es 
muss  heissen:  epifto.  ^if.  Es  ist  die  bekannte  Stelle:  alios 
(sc.  auctores)  ita  lego,  ut  quantalibet  sanctitata  doctrinaque 
praepolleant,  non  ideo  verum  putem,  quia  ipsi  ita  senserunt, 
sed  quia  mihi  vel  per  aucfores  eanonicos  vel  probabili  ratione, 
qnod  a  vero  non  abborreant,  persnadero  potuerunt.  —  Z.  29. 
Des  Papats  Gregor  l  (590—604)  libri  XXXV  Moralium  in  es- 


92S 

poBltbnwm  Job,  deien  miuloM  lUi^oTlHbe  ScbrifteTtUnme^  ' 
es  lat,  die  Eberiiiu  Tadel  Uer  Wuiifordert.  —  Z.  33. 
thlai,  rOm.  StMtRDinii  and.  I^Uoaopb,  524  von  dem  Oit- 
gotbeakOiüg  Tbeoderlch  enthauptet,  w^  er  einer  Verschwü-  i 
mng  mtt  den  gileck.  Kllser  Joatlnian  veidäeiitig  war.  S^im  | 
Selviften,  In  welohen  ex  haaptiBohlleh  de>  Aristoteles  seiotej 
Zeit  muadgenebt  gsnucht  lutte,  wmdei  im  Mittelalter  6 
lor  Befonnation  TieUaeh  gebraucht;  die  Uer  erwähnte  3 
Rlhit  dm  Titel :  Quomodo  trinitas  Mt  luiu  Deus  et  nmi  trea  V 

a.  203.  Z.  1  Der  ,9if iftet  Don  (ofcr 
berBhmte  Seholutiket  Petras  Lombudna  (gost.  1104),  dease 
Werk,  Senteotlaranvlbb.  IV.,  uiuiUiUfeiiule  uommenüert,  ) 
wiwennaaaan  das  dogmaüscbe  CompendliLm  des  Mittelalt« 
wurde. 

a2(M:.  Z.U.    Pe>.  119,99. 

S.  205.  Z.  b.     Kb    T    ohiiatloien  (eigentl.  1 
FAffeD  nnd  der  Ptaften  Trost  sind  swd,  schon  ii 
sohlenene  Flngachiiften  EberlluB,  welche  iu  dem  IL  ] 
ihre  SteUe  finden  werden. 


a  Bhtbudt  Kami,  Hall«  >. 


iTBÄüSicher  L!tt«rAtiu'wcrlio 

•in  A-yt.  imil  XVII.  .ItUirMaiiil'tiJ. 


US  Sileaius, 
Chonibiiiischcr  Wandorsmann 


teoövy  isitlafto*. 


Miii    5<>.:ie 


VwlMg  ton  «A3t  :<tEMEYBR  la  Hallg  fc&j 

NiMiitrarkr  dentsrhpr  Llltirrtttnnmkfl  4m  XVL  ii>  XTJ 

(ll«fl«»K.fwrn'.nir.W.  RriiiLC  !r.  O.-Jili-lLird  N...1      t^' 

1.    J'lh: 


'*«. 

'BSc:    - 

nnciir  < 

1». 

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UllM. 

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Li", -11,    tfu 

in. 

ciui.  Hui 

IT— s». 

"■^'""■"- 

<ft-«i. 

Da» 

41. 

Um  i  . 

Eikü^hcr^e;  1/icliiciAn.Li.:^ 


-«5s  Neue  Folge  No.  1.  >s- 

?eutsche  LitteraturdenkmaleJ 

des  iS.  und  19.  Jahrhunderts 
Imraiisgegeboii   von    AugUSt   Sauer 


OHKISTIAN  THOMASIUS 


NACHAHMUNG  DER  FRANZOSEN 


NACH  DEN  AUSGABEN  VON  1G87  UND   JTOl 


STUTTGART 
G.  J.  GÖSCHKN'SCIIK  VERLÄGSHANDLUNG 


i 


Fortintimig  An  Veitelelmht  isr  hl»  jctitt  >nifMtimnm  flnntwiini. 

14.  GoutiK'j  Epbomcrides  uud  Volkslieder,  Har.  von  EmaC  Maitl» 

XX,  47  S.  Ifi«3.     60  Pfil 

15.  Brenlauo,  C,  GuatavWasa.  Hei-,  v.  J,  M i  n or. XIV,  ISH S.  1S83,  M.  lÄ 
IB.  Frledrlcli  d.  Qr.,  Ue  la  lltturaturo  allemande.  Her.  v.  L.  G  e 

XXX,  37  S.  1883.    ( 

17, 18. 10. Schlegel,  A.n.,VorlesQngcnllb.achSiieLUtera1iiru.KQiiäl.l 

Herv.  J.  M  in  o  r.  Ersier  Teil:  Die  Kuiistlehre,  LXXIl,  3708,  M.3.50.  Zm 

Teil;  Gesch.  d.klaas.LiU.  XXXII,  396S,  M.3.50,  DritterTeil:  üüBch.ii.« 

mantLitt,  {nebsl  Personen  reg.  z.d.3Teil.)  XXXJX,252S,  M.2,50,  n    " 

£■3  Witickelmann,J.J. «Gedanken  Üb,  die  Nachahmung  dergrlech.  War 

iiiderHalereiu.  BiliUianurkuust.  Erste  Ausg.  1T5S  mii  Uesera  VigiiL-Lta 

Eingeleitet  von  L.v  L'rlichs,  lier.  v.  B.  Seuffert,  X,  44  S.  1866.  70| 

Sl.Uoelhe,  Die  futeu  Franen.  Mit  Nachbildg.  d  Originalku|ifer.   Her.* 

B,  SeufferL,    XI.   27  S     1835      70H 

S2.l'jra,  J,  J.  U.S.Q.  Lange,  Fronndschaftl.  Lieder.  Her.  v.  Ä.  Sauft« 

L,  167  S.  1S85     M,  I.8~' 

S:j. Moritz,  K.  Ph.,  A.nlon  Reiser,  ein  paychol.  Roman.  Her  v.  L  Oei 

XXXVm,443S  1886     M  3.8« 

lii.liriand,  A.  n., Liebet  melno  theatral.  Lanfbalin.  Uer.v.H.Holstei« 

CVl,  130S  188G     M.2,-* 

S&.Hejer,  Heiar.,  Kleine  Schriften  z.  Ennst.    Her  v   P.  WeizsäckeEJ 

CLXIX.  256  S    188G.    M.  4.8r* 

26.Schlegel,Joh.  Elias,  Isthetlscho  und  draniatm-ijische.Sdirinen.B 

V.  J  V,  Antoniewicz    CLXXX,  320  S    1887      M.4 

S7.  Heine,  Buch  der  Lieder  nebet  ein,  Nuchleee  nach  den  ersten  Druck,  ol, 

Hnndachr    Her,  v  E  Elstei-,  CLIV,  255  S   ISS',      M.4.^ 

2&.Lessing,K.G.,l),MMresse,LuaUp.Her.v.B.Wöirt.XX,lI3S.lS87.M.l,ar 

S».30.]irlefeUh.HerktvUraigkelteuderLitt«ratnr.Herv.A,vanWeil« 

2!).  Erste  ii.  zweite  Samml.  S.  1  —  187    1888.  M  1,80,  30,  Dritt,;  SammluB 

nebst  Einlci Ig  CXLIX,  S,  188— 367     188!)     W  4.  zus.' M.5.« 

Sl.HoritE,  K.  Ph,,  Ucber  d,  bild.  Nachahmung  des  SchCnen.  Her.v.4 

Auerbnch     XLV,  45  S    1888      " 
82  Leiaenitz,  J.  A.,  ,lu1ia!t  von  Tarnnl  u.  dledranindschcii  Fn 

Her.  V.R.M.  Werner.  LXVIU,  134  8.  1889.  M.  J 
33— 3S.Uz,sttmtl.poetiBchBWerke.Her.v,A.Sauer.CIX,4228.1890.M.a 
39,  DasFanstbnch  des  Cfaristlicli  Meinenden.  Nach  dem  Druck  v 

her.  V.  Siegfr,  8za,mat6Iski.  Mit  3  Portt.  XXVI,  30  S.  1891.  M.  1« 
40— 41. Tondentsch.Artn.KonBt.  Einige flieg.BlStter. Her. V.  H.Lamli«<^ 
LVn,  124  S,  1892.  M.   SJUC 
42,  Götz,  Joh.Sic.Gedichte.  Her.v.C.Schaddekopf.  XXXVI, 89 S. 

1893.    M.  2.40. 

43-45.  GoczesStreitfichrlften  gegen  Lesslug.Her.v.  Erich  SehmidtVl. 

SOS  S.  1898.  M.  3.30. 

-  47.  For§ter,Georg,  Ausgcir.kleiue  Schriften.  Her.v.  A.  Lei  t  zmKiift^ 

XX,  165  S.  1B94.  H.  3.^ 

Thttmmel,   M.  A.  r.,  WUhelmlnc.   Her,  v.  Rieh.  RoueDban« 

XII,  54  S.  1894,  H.  tJH 

-50.  ßSttinger  Xnsenalmnnach  fllr  1770.  Her.v.  Karl  RedHcfl 

UQ  S.  1894.  M.  tMU 


^nm^w■Rr.HF.VERl.^GS%^^'ö\.M^^,?J^^:.'^^«£^. 


jahee8bp:riohtk 

FÜR 

neuek;e 


DEUTSCHE  LITTERÄTÜRGESCHICHTE 

UKTEU  STÄSUIIIEK  KITWIKKTS'!!   VON 

J.  BOLTE,  W.  CREIZENACH,  G.  ELLINGEK,  E.  ELSTER,  L.  GEtGEIt, 
PAUL  GOLDSCHEIDER,  W.  GOLTHER,  A.  HEUSLER,  G.KAWE- 
EAU,  W.  KAWERAU,  K.  KEHRBÄCH,  K.  KOCHENDOERFFER, 
A.  KOESTER,  R.  M.  MEYER,  V.  MICHELS,  F.  MUNCEER,  E.  NAU- 
MANN, M.  OSBORN,  M.  PHILIPPSON,  0.  PNIOWER,  A.  REIFFER- 
SCHEID,  H,  REIMANN,  G.  ROETHE,  A.  SAUER,  A.  E.  SCHÖN- 
BACH, G,  STEINHAUSEN,  AD.  STERN,  V.  VALENTIN,  M.  VON 
WALDBERG,  0.  F.  WALZEL,  A.  VON  WEILEN,  M.  WERNER, 
G,    WITKOWSKI,  H.   WUNDERLICH 

MIT  BESONnP.HKK  LNTERSTÜTZITKC! 
VON 

ERICH  SCHMIDT 

IIERAUSGEGEBEN 
VON 

JULIUS  ELIAS  UND  8IEGFKIED  SZAMATÖLSKL 

ERSTER  BANU  (JAHR  1890)  H.  10.- 

TN  GEWÄHLTEM  SCHWARZEM  BIBLIOTHEKSBAND  M.  13.-^ 
KU' EITER  BAND  (JAHR  ISül)  H.  13.60. 

IN  GEWÄHLTEM  SCHWARZEM  BIBLI0THEK&BANDM.14.(I 
DHITTER   RAM)    (JAHR   180ä).      Erscbdiit  im  Herbst   1894. 

Schnell  wie  um  irgend  eine  der  modernen  NaturwiesenFeliaften 
ist  die  Bescliaflignng  mit  der  neueren  deutachen  Littcratur  zur  Wisaen- 
Bchaft  freworden,  und  mit  der  Erfüllung  dee  deutEcIieii  Einheitstraumea 
nahm  eie  krüftigen  Aufscbwung.  Seit  jener  Zeit  ist  die  Qleichbe- 
rechiigung  dieser  jüngsten  GeisteswiBsenschaft  mit  andereren  Gebieten 
der  ForBcliung  JtDBserlich  dadurch  anerkannt  worden,  dass  man  für  ihre 
Vertreter  an  den  HoebFchulen  eigene  Lebratühle  errichtete.  Dement- 
sprechend nimmt  die  litternriaclie  Betb&tigung  von  Jahr  zu  Jabr  an 
Ausdehnung  tu  ;  umfangende  Darstellungen  werden  unternommen,  ganz 
besonders  aber  regt  sich  der  Eifer  für  den  Anbau  der  Einzel  gebiete, 
die  diireh  Monographien  und  Quellenerneueiuogen  zu);Snglich  ge- 
macht werden. 

Die  selbständig  gewordene  WisBenschaft  hediuf  selbständiger 
Organe,  um  ihr  Dasein  zu  bekräftigen  und  eidi  ihre  Entwicklung  zu 
sichern.     Nun   besitzt   zwar   die    neuere   deotaiVic  V.vW.wW.NvsS.ts^'uSaja»* 

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