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'äS-15!. SaiA»^.ot.
'^»'^■oUA.o^a
^ Angelus Silesius,
Cherubinischer Wandersmann
(Geistreiche Sinn- und Schlussreime).
Abdruck der ersten Ausgabe von 1657.
Mit Hinzufügung des sechsten Buches nach der zweiten
Ausgabe von 1675.
Herausgegeben
von
Georg Ellinger.
I^g- 13^.
Halle a. S.
Max Nieineyer.
1895.
A2/)(3CiO
Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XVII. Jahrhunderts
No. 136—188.
I.
Johann Schefflers „geistreiche Sinn- und Schlussreime" —
den Namen, unter dem ds^S Buch herühmt geworden ist : „Der
cherubinische Wandersmann" trägt erst die zweite Auflage
von 1675 — sind eines der Werke, denen man nicht gerecht
wird, wenn man sie ausschliesslich unter dein Gesichtspunkte
ihres poetischen Wertes betrachtet, sondern die in ihrer
:ganzen Bedeutung erst dann erkannt werden können, wenn
man sie im Zusammenhange mit der grossen Greistesrichtung
prüft, als deren Niederschlag sie anzusehen sind. In dem
cherubinischen Wandersmann, wie wir das Werk der Kürze
halber nach allgemeiner Gewohnheit ebenfalls nennen wollen,
haben wir das poetische Denkmal für jene Epoche des
deutschen Geisteslebens, in der zahlreiche der edelsten und
tiefsten Geister Deutschlands sich von dem erstarrten Luther-
tum abwandten und aus anderen religiösen Lebensquellen
Trost und Erbauung zu gewinnen suchten. Der geistige
Niedergang, der in dem deutschen Luthertum, namentlich seit
der zweiten Hälfte des 1 6. Jahrhunderts eingetreten war, ist oft
:genug geschildert worden ; die mit der änssersten Hartnäckig-
keit festgehaltene Scholastik, die sich innerhalb des Luther-
tums herausgebildet hatte und die sich von der katholischen
Scholastik nur dadurch unterschied, dass sie unfruchtbarer
und weniger scharfsinnig war, konnte wirklich religiös ge-
stimmte Geister nicht befriedigen: das Gemüt, das von dem
■auch auf den Kanzeln herrschenden Streit um Lehrbegriffe
keine Nahrung, erhielt, musste nach einer Form des religiösen
Empfindens verlangen, in der die trennenden Schranken der
Lehrmeinungen ganz hinter dem Wesensgehalte und der Ge-
fühlsseite des Christentums zurücktraten. Eine solche religiöse
Anschauungsweise bot die Mystik, die als deutlich erkenn-
bare Unterströmung durch das ganze 16. Jahrhundert zu ver*
Ang. SilesiuB, Cberab. Wandersmann. ^
n
folgen ist; einzelne Sltere mystisobe Schriften ,
Tanler, wurden unter Bemfung auf die Urteile der Eeforma-
toren selbst innerhalb des Protestantismus fortgepflanzt, wenn
es auch, hier an prinzipieller Opposition nicht ganz fehlte ') ; weit
stärker indessen lebten die uiystischen Ideeo in den sektire-
riaohen Kreisen weiter; auch in der katholiaehen Kirche hat
zweifellos die Mystik vereinzelt eifrige Pflege gefunden, wenn
auch diese Entwicklung in Deutschland wenigstens schwer
zu erkennen ist.') Ebenso hat es an Yersnchen die Ver-
breitung der myatisehen Gnmdlehren durch produktive Ar-
beit za fiirdem, wie bekannt, im IG. Jahrhundert keines-
wegs gefehlt, und die Schriften, die diesen Bestrebungen
iliren Ursprung verdanken, durchlaufen die ganze Skala von
gut kirclilicher Gesinnung bis zur äusseraten, mit der Lehre
der positiven Religion unvereinbaren Kühnheit. Diese my-
stisohen Änalaufer des I<i. Jahrhunderts stellen gewissermassen.
die Verbindung zwischen der ülteren Mystik und den Kreisen
her, die von dem Zustande des Protestantismus am Anfange
des 17. Jahrbnnderls sich im Innersten abgestossen fllhltea
nnd imierlioh daher vollkommen mit dem Luthertum gebTocheu
hatten.
Einer der merkwürdigsten Ke Präsentanten dieser Gedanken-
welt ist Abraham von Franckenberg. (1503—1652) Obwohl
diese eigenartige Persönlichkeit schon oft, namentlieh im Zu-
sammenhange mit ScheAler, erwähnt worden ist, hat doch die
litteratorgeaehichte bis jetzt sehr wenig Notiz von ihm ge-
. ^) Dennoch muss man, um zur Beurteilimg Sehclf lers
1) Man vgl. z.B. die Schrift von Matthias Laoterwaldt
ans Elbing: <Sin ajebcnden, reaS }u galten feU Von bcS @c[eu(^im
§etrn 3). So^anniö Saulerä (Sdifltt OeDäi^tniS) Offenbarung,
lEntjüdung uu6 ecleud&tung, (ampl feinen Streiften, bie o^u S^ire
St^ulb bie it^igen Säefenti(hler gant^ uerfttiftert ^aben. bag fte noi$
eine anbere, irrige l£nt;ü(fung ^abeu erlii^teu muffen. äBitfen:
berg 15a 3,
'!) Eine von mir augestellte Umfrage in den baienscben
ElCstem hat leider kein nennenswertes Resultat ergeben.
3) Die meisten der Schriften Franckenbergs haben mir vor-
gelegen, leider sind mir die Jordans-Steine itiS4 nicht zugäng-
lich gewesen, Kofimatme, der in seinem lehrreichen Buche:
Die religiösen Bewegungen in der evangelischen Kirche
des riobti^en Standpunkt zn gewinnen, versncheo,
von dem Ideenkrelse zu entwerfen, in welchem Franckenberg
and seine Freande sich bewegten. Der innerlich tief veran-
hgte Mann fühlte sich von dem, was die drei anerkannten
christlichen Eonfeasiunen seiner Zeit dem Menschen bieten
konnten, nirgends befriedigt. Am meisten stiess ihn der Zu-
stand der Konfession ab, Innerhalb deren er selbst aufgewachsen
war; und indem er den Ursachen dieses Zustande» nachging,
geriet er in einen direkten Gegensatz znm Luthertum, da er
deasen wesentliche Grundstützen oegierte ; die Verkniicherung
nnd Veräosserlicliung des I.uthertumes erklärte er geradezu
I
Schlesiens während des ! 7. Jahrhunderts. Breslau 1S80 eine
aniiehende Charakteristik Fratickenbergs entworfen nnd ein
genaues Verzeichnis seber Werke gegeben hat, behauptet
nämlich a. a. 0. 8. 34, b'ranckenberg iiabe io diesem Bache
die lutherischen Lehieü von der Rechtfertigung, von guten
Werken, von der Gnadeuwahl durchaus in Schutz genouinten.
Ist dies wirklich der Fall, so kann es sich dem oben ange-
führten charakteristischen Zeugnis gegenllber, unr um eme
ganz vorübergehende Stimmung gehandelt bauen. Merkwür-
digerweise erwähnt Koffmaone iu der Bibliographie nirgends
den Oeulus aeteraitatis, bei dem die Autorfrage allerdhigs mit
Sicherheit nicht entschieden ist. Arnold, Kirchen- und Ketzer-
historie, UI, 21 schreibt ihn dem Paul Kaym zu, erwUhnt aber,
dass Andere ihn für ein Werk Franckenbergs hielten. Nach
einer genauen Prüfting müchte ich mich für Franckenbergs
Autorschaft entscheiden. Das den Theologischen Sendschieiben
Franckenbergs Amsterdam 1687 vorgedrnckte Verzeichnis seiner
Schriften sagt gelegentlich des oeulus aetemitatis: Hoch-
deutsch ist von P. Kaim. Demnach werden wir anznnehmen
hitben, dass der lateinische Text von Franckenberg, die Ueber-
setzung von Kaym herrührt. Vor der Uebersetzun^ stehen
Übrigens, in die einleitenden Worte verwebt, die beiden Epi-
^■mme Scheffleni (V, S6 und 214), das letzte mit der merV
wärdigen Lesart;
Sn etiriflo ift @Dtl ©Ott, in m%tln (^nglif^ aßegen,
3n ailfnS^en ajleitfi^ unb allä in allm augeriefetn.
Ansserdem das folgende Epigramm; es w^e nicht un-
möglich, dass es ein Rest aus Franckenbergs verloren ge-
fangner Spruchsammlung wäre (näheres darüber siehe unten);
aüer ©Ott nur retfet atcnnt, her tauti (c^dii übrig 6att,
äBtnn ev beä onbevn glei^ ntt^t Bid gelerntt f}at;
aSer aber im niiijt fennt noc^ i^m gang Ränget an,
35er tfln gor laut« nic^tÄ, ob er gicic^ aHeS tan.
fUr eine Folge des FandamentalsatzeH tod Latbera Lehre, der
Hechtfertignng durch den Glan!»en. „!I3ie(e6 aG«ä Bemtfä<t«t
b« 5Iteaenbe Stief, bie faltige berfü^tecif^e ße^te Bon b«
Set^tftrtigung burt^ ben etngeBi[bclen ©rauben, otine bie Bieber'
Oeburl Bnb iai Su|fertiflC Seben: 23a fi(^ mit bem (Sufiern Sut^»
ftäbifdien Sort unb Socrarnnttcn bcibeä bie Se^rer unb bie 3u=
(ibter im gleifr^Iti^en Sinne llügeln, onb meinen etittftuä (e^ ber
Sünben geftotben, ba6 fie barinnen Itben; bnb auö ber SBelt gei
gongen, ba^ fie barinnen bleiben; Bnb itabe bm §. Stift gtjanbt
(u itöften, bafi ft« nit^t^ me^c bövffen Ee^ben jc." (Eopia eineS
ß^tift:@i!t eigen ^[age-@(^TeibenS lßb<r Bnb loiber ben @reuroel
bei Serwuftuiig Omb ben Si^aben Sofep^a bartiiri^ ju ^e^Ien.
aimftetbam IS4SI. ®. II.) Franckenberg hat wiederholt im
Einzelnen aUtgezählt, wsa ihm an dem Luthertnin seiner
Zeit zuwider war: daa Poehen aaf den Bibelbnchataben,
die UeberschatKung der äuBseren Werke, nameotlich den
KirehenbesaoheB, der Predigt and der Sakramente, vor Allem
aber die viel zu geringe Betenung der Thatsacbe, dass dor
Mensch ionerlieh selbst die Hauptarbeit thnn mllsse, falls nicht
alle Gnadenmittel wirkungslos bleiben soUteo. So scharf
Franckeuberg nun aber das Kirchenwesen semer Zeit kriti-
aierte, so blieb er doch bei der Kritik keineswegs stehen,
sondern er machte auch positive Vorschläge zu einer Neube-
seeluDg des religiösen Lebeas. Die Grundanschanongen, auf
denen er seine Vorschlüge aufbaut, stimmen im Wesentlichen
mit den Hanptprinzipien der älteren Mystik nnd der mystischen
Ausläufer des sechzehnten Jahrhunderts überein: an die Stelle
des änsserlichen gepredigten Bibel wertes hat das innere
Schauen und Hüren zu treten, an die Slelle der Sakramente
und Ceremonien die Wiedergeburt durch Busse und Glauben.
Die Mittel, von denen Franckonberg eine derartige Erneuerung
des religiösen Lebens erhoffte , lernen wir am besten aus
dem Ausschreiben des vortrefflichen Herzogs Johann Chri-
stian von Brieg kennen. Denn wenn Franckenberg auch
nicht selbst der Verfasser dieses denkwürdigen Scbrift-
stückes war, su kann es doch nicht zweifelhaft sein, dass es
von dem gleichen mystischen Votstellnngafcreis zeugt, den er
vertrat; nicht unwahrscheiniich ist ea, dass Franckenbergs
Gesinnungsgenosse Johann Theodor von Tachesch , der bis
1626 in den Diensten des Herzogs Johann Christian stand,
der Verfasser war. Wie sehr Franckenberg jedenfalls mit dem
Ausschreiben übereinstimmte, beweist die Thatsache, dass er
es später (1646 Amsterdam) herausgegeben hat. In dem Aus-
schreiben selbst wird nun zunächst eine schonungslose Kritik
des .Juben^enben SRauId^riftentl^umiS'' gegeben, indem an einem
kurzen üeberblick über die Entwickelung des Christentums
dargelegt wird, wie immer nach kurzer Wiederherstellung des
Wesensgehaltes der Religion wieder eine grobe Veräusser-
lichung eingetreten sei. Ganz von mystischem Geist erfüllt
ist dann die Aufzählung alles dßssen, woran es nach der
Meinung des Verfassers den Christen seiner Zeit vor Allem
fehle. (S. 23 f.) Um diesen Mängeln abzuhelfen, verlangt der
Verfasser, dass der Geistliche sich nicht auf Predigten und
Disputieren beschränken, sondern in beständiger Arbeit die
einzeln en Gemeindemitglieder wecken und fördern sollten;
er macht femer darauf aufmerksam, wie viele vortreffliche
Gedanken einzelnen Einrichtungen der katholischen Kirche,
so den horae canonicae, Fasttagen, der Ohrenbeichte u. a. zu
Grunde liegen, wenn auch diese Dinge „nad^mal^IS t)om Sabfts
tl^um, tJ^eilS gur Slbgöttere^, t^eilS gu einem öetbienftlic^en 2Ber!
unb anbeten extremis gemiSbraud^et toorben." Wir sehen in
solchen mehr praktischen Vorschlägen schon die Keime des
Pietismus; wie denn auch die nachfolgenden Worte, die
Franckenberg einem Geistlichen zuruft , als eine Art Vorahnung
der Collegia pietatis anzusehen sind: „^eil bann nun baS SBort
unb 3^"0"i^ ^w ©• ©c^tift unfehlbar öom ®eift ©ottcS l^erfommen,
bann bie l^eiUgen B}{enfci^en ©otted t)on bem ©eifte ©otteS ge-
trieben, felbigee Sßort au^gef^jrod^cn unb auffgef (^rieben l^aben:
ac^te id^d beffer unb getoiffer, aud^ feeliger unb erbauUd^er bad«
felbige aUein, ober mit il^rer 2 ober 3 frommen ^er^en bal^eime
in ber ftiUe, l^er^lid^ unb anbäc^tig ju betrad^ten, alS bie falten
©^jrüd^e unb gefd^müdfte 3^^^^^*^^" ^^^^ Reiben unb SßeltUd^en
ipiftorien .... in ber Äirdjen öor ©otteS allein feeligmad^enbeS
SEBort anjul^ören ober angunel^men, unb mir auffbringen ju laffen."
(Theologische Sendschreiben, Amsterdam 1687, S. 45.)
Zunächst sollten freilich die Bestrebungen Franckenbergs
nicht zu einer derartigen gründlichen Erneuerung und Ver-
tiefung führen, wie sie im Pietismus so viel später stattfand^
soodera sie lenkten den begabtesten Freund Franckenberga
auf ganz andere Wege. Es wird wohl, wenn es auch uicht
unmittelbar zu unserer Aufgabe gehört, gestattet seia, hier
kniz auf die Frage einzugehen, welche Gründe es waren, die
Scheffler veranlasaten, zur katbolischen Konfessian Uberzn-
lieten. Zweierlei scheint dabei von Wichtigkeit: von dem
Luthertum seiner Zeit hatte sieh Scheffler sicher schon längst
innerlich getrennt, es bot dem Mystiker nichts, was ihn
hätte beMedigen können , ja das Pochen auf den Bibel-
bHchstaben schloss die wichtigste mystische Lehre von der
Offenbarung, die sich in Jeder Menschenseele vollzieht, wenn
Gott io ihr sein lebendiges Wort spricht, geradezu ans. So
bot unzweifelhaft der EatholicismuB dem Mystiker eiue grössere
Bewegungsfreiheit als das Luthertum ; dazu kam noch, dass
im Kreise Franckenbergs — wenn auch mit einer gewissen
Beschränkung — die Vorzüge zahlreicher von der Eefonnatioa
beseitigter Einrichtungen der katholischen Kirche anerkannt
wurden. Es scheint nun, dass Schefflet fUrehtete, von den
Cunsequenzen seiner myatisch-p an th eistischen Spekulation ins
Uferlose getrieben zu werden und dass er in engerem Än-
schlnss au ein positives Bekenntnis einen Stützpunkt suchte,
der ihm einerseits einen festen Halt, andererseits doch die
Möglichkeit gewährte, im wesentlichen seinen bisherigen my-
stischen Anschauungen treu zu bleiben. Da nun das Luther-
tum ihm weder das Eine noch das Andere bot, so wird man es
begreiflich finden, dass er seine Zuflucht zur katholischen
Kirche naliw.
Franckenberg, um zunächst zu diesem zurückzukehren,
hat selbst kurz imd bündig die ßrundsütze der religiösen An-
schauungen, wie sie für ihn und zweifellos auch für seinen
ganzen Kreis massgebend waren, in 23 Sätzen zusammen ge-
fasst,') die hier mitgethoilt werden müssen, well sie uns
1) Conclusiones de Fnndamento Sapientiae etc., erste Ans-
eabe, Königstein 161)1. Zweite Ausg. Amsterdam Hi7T ohne
Angabe der zn empfehlenden mystischen Schriftsteller. Ver-
fasst sbd die Sätze 1626; die Autorschaft Franckenbergs ist
durch die Unterschrift Amicus Veritatis Fidelts ausser Zweifel
gestellt; wenn die erste Ausgabe im Titel die Bemerbiung
hat: „Von etlichen Liebhabern [2. Ausg.: von einem Lieb-
I
I
vn
Beigen, wie sehr SoliefFler mit dem in Sem CherDbimiscIien
Wandersmanne Diedergelegten Ideenfir.hatze in den mystischen
VoretelluDgen des Franckenbergschen Kreises wurzelte. Der
«raten Auflag dieser CoDcInHiones kommt aber nüch eine
besondere Bedentnng zu: Franokenberg liat in ihr ein Ver-
Teichnis der religiösen Schriften gegeben, deren Lektüre ihm
ZOT Einführung und Vertiefimg in die von ihm vertretene
Richtung nutwendig schien und von denen er wohl selbst die
wichtigsten Elemente seiner mystischen Theologie erhalten
hat. Sicher ist der Sehluss nicht zu kühn, dass auch Scheff-
ler diese litterarisehen Denkmäler entweder in Ihrer Geaamt-
heit oder doch wenigstens in ihrer Mehrzahl gekannt hat, and
so gewinnen Franekenbergs Aufzeichnungen auch fiir die
Untersuchungen über die Quellen des Chenibinischcn Wanders-
mannes eine gewisse Bedeutung. Selbstverständlich erscheint
unter den von Franckenberg empfohlenen Büchern keine ein-
zige Schrift Luthers, dagegen die beiden bekannten kleinen
Schriften Johanns von Stanpitz ; von altem Mystikern Tauler
niit der Postille, die Tauler zugeschriebenen Betrachtnngen
oder Andaehts- Übungen Über das Leben und Leyden Jesu
Christi und die pseudotaulerisehe Naohfolgung (s. u.!), Kul-
mann Merswins Buch von den neun Felsen, damals allgemein
für ein Werk Susos gehalten, Busbroch, die deutsche Theologie,
ThomaBa Eempis; aus dem lli. u. beginnenden 17. Jahrhundert
erschelntvor Allen Jakob Böhme, fem er Valentin Wetgel,die an
die Schriften Lautensaeks anknüpfenden pseudoweigelachen
Schriften; die ebenfalls In den Kreis der pseudoweigelschen
BUcher gehörenden Traktate des sog. Christianus Theophilus;
Job. Arndt, Seb. Franck, Daniel Sudermann, Agidins Guttmann
und Job. Vai. Andrea, Ton den katholischen Mystikern des aus-
gehenden 16. u. be^nnenden 1 7. Jahrhunderts wird nnr Constan-
tin de Barbangon namentlich aufgeHIhrt. Auch das Sammelwerk:
Fhilosophia mystica, das ausser einigen Weigelschen Schriften
das Leben Bender Nieulal von Grossenstein, Einsiedlers im
Schweiteerlaud, einen anonymen Traktat : Introdnctio hominis
haher] der Wahrheit zusammengetragen", so ist das wohl so
SU verstehen, dass Franckenberg eben die Anschauangen seines
eanzen Kreises, wie sie sich in FreundesgesprUchen ergeben
hatten, formulierte.
in philusophiani liiyeticftm ond etne Sohrift des ParHcelffliB
enthielt, wird erwähnt. Selbstverstandlieii fehlen auch sonat
in der Liste Werke des Paracelsus nicht, dessen Einfluss
auf das Zualajidekammen dieser Bichtiing nicht hüch ge-
nug angescb lagen , wenn er auch Soheffler selbst nicht ent-
scheidend beeinflnsBt hat. Neben Paracelsna eracheineu mit
Schriften seine Anhänger Heinrieh NoU, Oswald Croll, Adrian
Mynsicht, gen. Henricus Madathanua, ja auch ältere alchymistisch-
kabbalistische Bücher wie Reuchliua de verbo mirifico werden
empfohlen. Weniger bemerkenswert sind einige Bücher mit
allgemein-religiösen Betrachtungen ohne bestimmte mystische
Färbung, wichtiger acbon die Schriften des sog. Hermes Tris-
megistua; für die Äuabildung von Franckenbergs mystischer
Gosamtanaehanung war aber neben den älteren Mystikern,
Böhme, Weigel und Facacelsns namentlich noch eine
Reihe von ihm aufgeftlirter mystischer Traktate von be-
sonderer Bedeutung, wie sie im ausgehenden 16. nnd im
bepnnenden 17. Jahrhundert zahlreich in Deutschland um-
liefen, so z. B. der GedankenhUter, der Krämerkorh mit
7. Laden u. a. Welchen Wert Franokenberg gerade auf diese
Litteratur legt, kann man z. B. aus folgenden Worten ersehen
(Theologische Sendschreiben S. 36). SKan lele unter anbera . . .
Stfm firomer-Sotb, )u 3ranrf(uirt6 ativudt, (o mit lauter tlaren
SIpDftoltfi^en @:ptüi$en unb ber Formula sanornm verbunua
(barauff btc ®(^iuel.-jäiitet fonften fo geiiaue bringen) augaffü&ret.
ba6 becjenige müSte SJHnb unb 3:aub (etjn, lotldfcr [xd) bacin nit^t
finben ober ric^tm !&nte."
Am gefälirlichsten von allen in dieser Litteratur vertrete-
nen Elementen waren für Franckenberg die alchymistiscb-
astrologiachen Spekulationen, in denen er eine Stütze für
seine religiösen Überzengungen Buchte; ihrem verwirrenden
nnd verdunkelnden Einfluss ist es hauptsächlich zuzusuhrelben,
dass Franckenbergs Anschauungen in seinen Schriften so
wenig klar heraustreten. Auf Scheifler haben gerade diese
Elemente keine ungünstige Einwirkung ausgeübt ; er verwendet
sie entweder in rein poetischem Sinne zu Vergleichungeu oder
er polemisiert direkt gegen die Alchymie, indem er ihr als
würdigere Arbeit das Streben nach dem ewigen Heile gegen-
liberstellt.
IX
Ich lasse nnn Franckenbergs Sätze ihrem Worlaate nach
folgen :
I. 2)a6 aUeS Sttformiren 2C. bnb ©tubiren einen getoiffen
3h)e(f, Siel bnb @nbe l^aben muß.
U. 3)aß bad @nbe aUeS Sel^rend ünb Sel^rnenS nid^td anber^
fe^, als eine Sßieber^einfül^rung gurüd, k)nb Eingang gu ®ott, al^
bem ^öljeften ®ute, barauS ber 9WenfclJ ö^föK^"»
III. 2)a6 man biefen öetborgenen ©ingang nid^t möge finben^
man fud^e bann bie @l^re @otteS lauterUc^ t)or tonb in allen
2)ingen.
IV. 3)a6 bie ®IJre @otte8 beftel^e in bem etoigen Sobe ber
l^errlid^en SRaieftät ^öttlid^er @üte, Sßeig^eit, bnb Siamad^t.
V. 3)a^ biefeg Sob ber gerrlidjfeit ©otteg nid^t möge redjt
ge^)riefen toerben, ber SÄenfd^ fe^ bann mit önb in ®ott, önb ®ott
mit bnb in bem aKenfd^en bereinigt.
VI. 3)a6 bie ^Bereinigung ©otteg bnb beg 9Wenfd^en nid^t
gefdjel^en fönne, ol^ne ben @runb ber l^er^lid^en 2khz ®otte^
über aQed.
Vn. 3)a6 bicfe Siebe nic^t möge befant toerben, ol^ne ben
Sorfd^madP ber öorlauffenben füffen ®nabe ©otteS.
VIII. 2)a6 bie @nabe ®otte8 fe^ ba8 etoige Seben in ©^rifto
JHSÜ bnferm §@rrn.
IX. ^a^ bag etoige Seben nic^tiS anberS fe^, als tim Wtt»
lic^e 93efd^ah)ligfeit bnb Slul^e ber ©eelen in ber gel^eimen Offen»
ba^rung 3^fw ©ijrifti.
X. 3)a6 bie D. 3. 6.^) fe^ @ott, bie SRatur, bnb M ^^^^^^.
in, burd^, bnb au^ @ott, ber 9flatur, bnb fid^ felber erfennen.
XI. a)a6 biefe @rf&ntnüg burc^ ba« Sid^t ber ©lorien, @na*
ben, bnb SRatur, in bem bre^seinigen S3ud^e ber l^eiligen ©d^rift^
ber SQßelt, bnb beg 9Wenfd^en muffe gefud^t, gefunben unb geoffen«
bal^ret h)erben.
XII. 3)a^ biefe bre^ S3üd^er in bem einigen, innigen unb
eh)igen SBud^e beS SammeS, Sid^ted unb bebend ober gerbend @otted
öon ©toigfeit befd^rieben, öerfiegelt bnb befd^loffen gu finben.
XIII. 3)a^ biefeg S3udJ beS SebenS bon innen önb auffen
gefd^rieben fe^ 3^fw^ ©i^riftuö, ©rucifiEuS i)nb 9lefu8citatu8.
XrV. 3)a^ toer in biefem Sud^e ©rucifisi önb 3lefugcitati
1) Die Offenbarung Jesu Christi.
«[^t tefen toil, btmfeUiigen ton tim
förmig toerbm.
XV. 33a6 biefe ©[eit^förniigfeit ollcine nad^ btx S«^v Bnb
bem 6e6fn 3e(u E^rifti ntüffe Berjlanbeti »erben, auä beni ©[au;
6en in ber Hoffnung mit ©eljulb bur{^ bte Siebt t^ätig TOevben.
XVI. S>a6 in bem Se6en Sefu G^rifli bornämlit^ bre?
©rabuä, ber etniebrigung, beS StiHfie^enä, Bnb bei Sr^B^ung
nülfftn practiciret Werben.
XVII. Bai ber Sfanb b« ^miebrigung nid^tö atibevä fei,
alä bie aHortification , fiveugigung bnO ertiJbtutig beS Erft™,
aifen, GufTern, arrbift^en, Sit^tbo^ren, S^ieiifcfieii, S'etf^'ic^'
gefmnten äfienfc^enB, bo man ber Sielt Bnb i^m felber abfterben,
ftittfte^en Bnb in Sabbat^ treten mufe,
XVUI. ®a6 iaS ©tiUfte^en Bnb ©abbat^ Rollen, nidttS
anberä fe? alä mit E^riflo butt^ bie Sauffe in ben Sob Begraben
tofvben; mit einem bemütigen ffintettöurff fii^ in geloffenet Oes
loffen^eit aller Eieaturen Berjei^en Dnb ontergraben: allein in
baä nette Jelfengrab beS ^erftenS IHSUH CHRISTI ju grunbe
einfinten, Bnb fii^ alfo gang miDigli!^ in ©olt Berlieren.
XIX. Safe ber Stanb ber ßr^iB^ung nii^l« nnbetS fe?, alä
aui bem Sobe ß^rifti, butt^ bie neme ©ebiirt im ^aiobeirif^en
Se6en aufegrünen: ffiit bem gieift^e Bnb SBlute 3e(u (S^rifti gei
I))etfet unb gelrändct, Bon 9abel augge^en: ben anbem 3lmm,
Snttenbigen, gimmlifi^en, anrn^lbn^ren , ttnglifi^m, ®eiftli^
gefmneten SHenfi^en Sefum ß^ri^im, ber noi^ ©Ott gebilbet ifi,
anjie^en; ali ein fiiiib beä Si(^teä im Sidjte manbeln, auffttat^fen,
june^men, Bnb ftart toerben, on Bcife^eil, aiter Bnb Snobe bei?
®Dlt Bnb ben äJlenfi^en; btfi ju einem UoQtDmmenen iUtanne, bec
ba lebt in ®erei^tigteit Onb Seiligtett, bie für &oü gefäUig ift.
XX. Da6 bis atleö o^ne ernfteö Sitten, (leiffigee ilat!)\uä)m,
»nb Bnabläfilic^eS iHntloffen nit^t länne erlanget merben.
XXI. Xa% man ben SBatct burc^ ben ©o^n im @eipe, Onb
in ber SBar^eit, bmb ben ^eiligen @eift inbcünftig bitten: baä
SReit^ ©Dtteä Bor allen Singen in bem innerften ®tunb beS
$et|enä fuc^en; Snb aEeine an bie einige, enge, Onb innige
Pforte bee Sebena 3efu S^rifli anHopffen folle unb muffe.
XXII. ©afe man c^ ein ©otlfeligeä , feuft^cS, nüc^Setneä,
Onb eingegogeneä Seben gac tii;^i re(^t bitten, fut^en, noc^ arx'
llopffen fönnt.
I
I
XI
XXIII. S)a6 uergfBcnd fe^ ein \oi^tt obgcI^iebeneS Se&en
ju fuhren: WD man i>U HnntitimCic^Ieit ber titU cnb [IDaniiii^i
falligfeit b«]") eiUHeit biejet Siell nit^t fan ceinnybeii.
XXIV. Ea6 Bmbfonft fe? bie ffielt wretaffen, mo man fi<6
felber, baä ift, fein «gen eiuti, ürib, Sob, Seben, Seele, onb
SUinen, Bmb E^rifti SRamenä. erfäntnilS »nb Siebe Wegen, nic^t
lernet Beitieren unb Raffen.
XXV. Xai bifi aÜiS ioürrfe, eröffne, iinb fiejeuBc ®ott ber
Sttter, in [eintni tingebD^men So^n JHSUH (S^riflo, burtfe ben
IfeitiBen Seift, »eitlen Sr aufegegoffen Ijat üb« Onä teit^lit^,
ouff bo6 Wir buri^ beffel6«n ©nahe gereift Bnb ®rben Würben
iti ewigen ütbmi nod^ ber Hoffnung: baS ift gewiglid^ na^r!
Es wird sich nnii wohl die Äusahnie nicht abweisen lassen,
dass sioh in dem Kreise Abrahams \ua Praückenberg aus dem
Znaammenfliessen aller dieser Htterorischen Elemeute nicht
allein eine grosse Reihe allen Freunden Franckenbergs ge-
' mystischer Vorstellungen, sondern auch eine diesem
entsprechende Ausdrucks weise mit bestimmten,
wiederkehrenden Formeln gebildet hat. Und
eben diese Thataache maciit die Untersuchung über die mj-
atiachen Quellen dos cherubinischen Wandersmannes an einer
80 ausserordentlich schwierigen. Bis auf den Wortlaut kehren
gewisse Wendnngen in den Mystikern verschiedener Zeiten, m
dem Kreise Franckenbergs und bei Scheffler wieder, so dass es
zuweilen ganz nnmüglich ist, das Abhängigkeitsverhältnis ancli
nnr mit annähernder Sicherheit zu bestimmen. Aus der grossen
Zahl der von mir gesammelten Beispiele teile ich zu drei
Epigraounen Schefflers die entsprechenden Stellen mit.
Tftuler, Predigten, I, 103. §erobe«, ber baö Stnb Ber^
jagte Bnb toben löoHte, ift ein Borbiib ber SGelt, welt^e noc^ biefeS
flinb in einem gläubigen Slienfi^en toben loiH, brumb foH tinb
mug man fie fliegen, WäUen Wir anberS boS £inb lebrnbig in bnä
«galten, iai ßinb aber i^ bie erleuchtete gläubige feet eineä ieg>
liefen menf^en.
Jak, Böhme, Bonwa^m ©eloffen^eitn, 45 (SSerte, 1831 bis
s in der Uriginalausgabe fehlende Wort ist auf
I Gmnd der Aasgabe von 16TT ergänzt, in der indessen der
' Teit im Ganzen etwas verändert ist.
regelml
1847, Sb.ie. 96). Unb oBbonn, toaim e^riftua seBoten »itb, fi>
fcmmt al^obalb Sinctti unb Will baS Rinblein tBEten. Sgl. au<$
Val. Waigel, Dialogiis de ChristianiBmo, S. H4, flugä ift fla^p^aS
bnb §erobeö ba, Bot öerjaBen ob« ermorben baä Jfttili Scfum.
Ch, W. 111,2-14.
Deutsche Theologie, C. VII. (S. 0 der Amdt'Bcheu
Ausg. v. 1631.) Xk gefi^afffne Seele beS Süienfc^tn ^af jwe^
geif)[i(^e äugen, baS rechte äuge ift bie 3ßägli(^feit ju fe^eii in
bie Slvigfeit, baS Hnde äuge ju (e^en itt bie 3eit unb in bie
Ereoturen, barinnen ißnlerft^eib ju crfennen, Waä 6ef(et ober ge:
ringet, ebler ober uneblet ift . . .
Jaküb Böhme, Psychologia vera uder vierzig Fragen,
XII. 1 ;t (Werke, Bd. VI, 70) S)u ^aft in bemei: Seele jlcei atugen,
bie finb tüctlii^ an einonter gefejt, eineä fielet in bie Smigfeit,
unb baS anbete ^ntn fit^ in bie 3)atuv, unb ge^el immer für
fi^ fori unb fui^el fein Segelten. . . .
Ch. W. III. 22S.
Jaküb Rühme, Theoacupia, Besuhaalichkeit, III, 21
(Werke,VI, S. ^72f.) Müe Singe ftelien in biefen btei ^rincipüS
ober Anfängen. (Sin @£eni)}el fe^et an einem fCraut bet @rbe,
baä ^at fein Slutrimentum Don innen unb aufien, alS Oon bet
iSrbe unb oon äugen Udk ber Sonne unb @terncn, babucc^ fii^
ber Erbe ©piritufl fammt bem mifeem mit bilbet; mann bnlfelbe
augWäc^fet, fo geftfiie^et baS in folt^er ©ewolt, fo bejeit^net ober
ftgniret fii^ oon äugen in bem Äraute mit ber Silbung unb 5orm
beffel&en ber äu&erc Separaloi im Si^mefel, Sal() unb SJIercurio.
benn er ift beä firauteä fflemegnife unb empfmblii^, unb machet fii^
forporolift^.
Abraham von Franckenberg, (?) Üculiis aeteroitatis,
8. 24. §ierflu6 ^abtn TOir gleit^fnm mit ^(inben gu greiffen, bafi
alle 3)inge auä treten Singen ibr SBefen ^aben, roelt^e jufnmnten»
gefegt finb, alä ein Sinigeä Sing; SUelc^e bte? Singe in ber
SJiatur genannt merben, ein St^mefel, galniter ober eal|, ein
Saffer. (S. 25 wird dann das Wasser Merkur genannt: Saä
britte ein SKercutiuS ober äBaffer).
Ch. W. I, 257.
und Daniel vod Czepku, MiiDudisticha sexceuta sapieiitum,
n, 60. (Näheres Über dieses Werk uuten).
stapfen im ffirt^faltififd t.
&e brirtflt Sir t'inm Sott ein jebeä ©rufe lein be^,
Unb ma^t eg baju !Iar, bog ev bre^faltig fe^.
Wird man nnn auch bei dun oben mitgeteilten Stelleo
I geneigt Beiii, siuli fUr die Abliängigkeit von dem Einen oder
em Anderen zu entscheiden und etwa aosznspreohen, daaa
in dem ersten Falle Jakob Bühme Scbeffler näher steht als
Tauler, in dem dritten Fianckenberg mehr als Böhme, so sind
die Grenzen doch so fliessend und schwankend, däsa es jeden-
&11b sehr schwer ist, in einem solchen Falle eine bestimmte
und siehete Entseheidnng zu tretFen. Nun hat Frana Kern
in seiner liebevollen und einsichtigen Studie : Johann Sehefflera
ohembiniaoher Wandersmann, Leipzig 1966, in der auch der
sehr glückliche Versuch gemacht worden ist, aus dem Wirrwarr
der Sprüche das dem Gesamtwerke zu gründe liegende theo-
aophische System gleichsam herauszuschälen, sowohl flir die
Grundanschanungen Schelfler^ wie auch flir einzelne Epi-
gramme zablreiobc Stellen ans Meister Eckhart gesanuneit und
ans diesen ü eberein Stimmungen den Schlnss gezogen, dass
Eckhart als mystische Hauptqnelle Schefflers betrachtet werden
mÜMe. ESme es nun nur darauf an, den Ideenschatz zu keim-
zeichnen, aus dem Sche&lers mystischer Pantheismus seine
Nahrung gesogen hat, so künnte man Kern ohne weiteres zu-
stimmen: gewiss sind es Eckhartscbe Grundgedanken, auf
denen im Wesentlichen der chernbinische Wandersmann sich
&nil>ant. Allein, da wir doch danach streben miissen, die un-
mittelbare Qnelle, aus der Scheffler diese Idecji schupfte, lest-
ZQStellen, so können wir Kern nur zum Teil zustimmen. Das,
was Scheffler von Eckhart zn^jiglich sein konnte, d. h.
die in den gangbaren Ausgaben der Postille Taulers enthal-
tenen Predigten sowie der Anhang der Baseler Ausgabe von
1521 und der Hamburger Ausgabe von 162t, reicht nicht aus,
um daraus das System Schefflers, wie es vorliegt, abzuleiten.
Und thatsächlich IBsst sich der Ideonkreia, der dem ohernbini-
schen Wandersmanne zu Grunde liegt, in der Hauptsache auf
den originellsten uodkühnsteuMystikerdesie. Jahrhunderts,auf
Valentin Weigel, sowie auf zwei Bücher zurückführen, die au
SeheffiersZeit allgemein dir WerkeTanlersgehalten wurden, die
Medulla animae und das seit Detiifles Untersuchungen ziemlich
allgemein so genaiute Bnch von der geistlichea Armnt, frtlher
unter dem Namen : TanlersNachfolgungdes armen Lebens ChrislJ
bekannt. Dasa ScheiTleT die Mednlla animae kannte und aus
ihr gescbüpft hat, bezeugt er in der Vorrede (S. ä des Neu-
drucks) aelbat; dass ihm das Buch von der geistliche u Armut
bekannt, werden wir annelimen dürfen, da aucii Äbraliam
von Franckenberg es anter den an empfehlenden Büchern
aniilhrt; daas er es eifrig benutzte, wird durch die beiden
nachfolgenden Stellen — wir dürfen nach unseren obigen
ÄuafUhrongen nicht sagen : zur unumstiSsa liehen Gewissheit, —
Wühl aber zu hoher Wahrscheinlichkeit erhoben.
Ch. W. I, HO.
Nachfolgung (citiert nach der Ausg. Frankfurt 1Ö21) S. 44.
SBJan ber mtn^ä} tft alle 2)tng.
Ch.W. IV, 210.
Nachfolgung, S. 168. äBan antiigieit Onb Srmut fie^enb auff
tinem ^uncten, btib toet nil in ^nntgEeil euffcrltc^e l^mg mafl
gelaffen, bae ift (in 3^'^*"' ^"6 si nie reifte ^nnigfeit getDan,
äBon redete Snitigteit ift ein rei^t gan^ boüomnwn Oerjei^rn fein
feI6a Onb all« Dinge.
Was Scheffiera Bekanntschaft mit Weigels Schriften be-
trifft, so möchte ich auf eine dahingehende Notiz des Halle-
schen Universallexikons (Kern, S, 40) trotz ihres Alters kein
allzngroBSCE Gewicht legen, da sie viel zu allgemein gehalten
ist; viel mehr würde die Thataache ins Gewicht fallen, dass
Leibnila in zwei mehrfach citierten Stellen (Eablert, Angelus Sl-
lesiua, S.52f.), in denen er die dem Ch.W. zuGruude liegenden
Anachauungeo mit Spinozas System vergleicht, auch Weigels
Namen nennt. Indessen erscheint schon von vomhereiu eine in-
nige Vertrautheit Scheffiera mit Weigel höchst wahrscheinlich;
denn zweifellos wurden Weigels Traktate in dem Kreise Fr&n-
ckenbergs viel und eifrig gelesen (vgl. oben). leb führe zunächst
als Beleg wieder einige Stellen au, bei denen eine wörtliche
Anlehnung Schefflers an Weigel wühl nicht gut in Abrede
gestellt werden kann.
Ch. W. V, 48.
Weigel, ein öüt^tein, bafe (Sott oaeiit gut fe^, C. 16. S. 2!*.
Hlfo Seit t^ut ober »il ni(*t8 d^u ben ffienf^tn, ber SllenfdS
»etwag nit^tS o^ue (Sott, fonbern fie btiie mit einonbet, Man
XV
ol^nc ben anbem. — Weigel, htrjer SBerid^t unb Slnleitung gur
Seutfd^en Sl^eologe^, S. 146. 2)ann ©Ott toiH ben äJlenfd^en gar
an ftd^ nel^men unb aUeS in allem fe^n, bod^ nid^t o^ne ben 9Rem
fd^en, ber 9Renf(^ bermag nid^td ol^ne @ott, bnb ®ott toiU nid^t
ol^ne ben aJlenfd^en . . . vgl. auch Weigel, Gebetbüchlein, 1618.
C. 20. Mva. ^ann bad foltu be^ ewiger Sßarl^eit tool merfen^
bag ®Dtt nidjt trotte oljne ben SWenfd^cn, önb ber SÄenfd^ nid^t
möge ober iootte ol^ne ©ott.^ Vgl. auch Daniel von Czepko^
Monodisticha sapientum, I, 25. Erlösung.
^u fanft ed nid^t ol^n ®ott, @ott ioi( e§ nid^t ol^n bic^,
2)rumb toirb er SRenfd^, ba^ er ben aKenfdJen bring an fid^.
Ch. W. IV, 200.
Weigel, Scholasterium christianum, C. 1. S. 156. 2)arumb,
ift bir bie 3^ ^^^ ^^^^^ i^ ^Ang, fo fal^e an gu bebenfen, ioaS
bie Seit fe^ «nnb jl^re ©^genfdjafft, fo ioirft« finben, ba^ atte
3ett unnb geitUd^e ^ing nad^jagen ber @toig!eit, unnb jammern
nac^ i^r a(S ju ber rul^e unnb @nbe. (Vgl. auch S. 158 am
Anfang und S. 159 das nunc aetemitatis.)
Ch. W. V, 199.
Weigel, vom Ort der Welt. 1613. Jiija. 3)ann fo ba§
®ute ift ber ©egentourff ber Siebe, önb attein @ott ba8 redete
tiHil^re enblofe ®ut ift, unb ift baö einige @ut ber vernünftigen
©reatur, bie baju erfd^affen ift feiner em^jfenglid^ ju fe^n.
Ch. W. V, 282.
Weigel, Informatorium 1616. Avb. 3)u bift bie untoanbeU
bal^re ©onne, toer ftd^ ju bir febret burc^S ©ebett, ber toirb ge«
nugfam erleud^tet.
Schliesslich hat auch Jakob Böhme, dessen Einfluss Kern
S. 40 f. zu gering anschlägt , unzweifelhaft auf Scheflfler ein-
gewirkt; es ist richtig, dass die eigentlichen Grundprinzipien
Schefflers nicht auf Böhmes Anschauungen beruhen, aber im
Einzelnen sind Anlehnungen an ihn, wie noch im Einzelnen
gezeigt werden soll, nicht za verkennen.
Wie Scheffler bestreitet auch Weigel die thatsächliche
Existenz von Zeit und Raum. Ch. W. I. 47. 177. 185. 188. 189.
Weigel, Scholasterium christianum, S. 158. Tempus est men-
1) Vgl. auch Deutsche Theologie, CHI, namentlich für
Daniel von Czepko.
aura iuüCqs secundniu pritis et posteriDS, seu est dnt&läo SM^
cBBfiiva a praeterito in futurum, et essentia seu snbstandt
temporia est ipsnm Nunc temporia tranHiturium mümeutom,
illad enim solani posaidetor de tempore, sed noo dumt neo
permanet, subito Ubitnr, Fraeteritum amisBuni et elapsum est,
igituF Dan extat Futomni Dondum habetur, praeaena f
ipaum Nunc transitorium mamentDm non permanet. Tempo-
rale est, qnod toto tempore vel quadam temporis parte meii--
suratur, eat dnratio, saocrasio seu spaeium a principio usque-
ad fiiiem , ut mundus est temporalis. Temporis principium
intrinaecum eat aliquid teroporia, quod licet non aliqnod tempus,
qnod est Nunc. Extrinsecum autem eat, quod est causa tem-
poria, quad est Nunc aetemitatia} proximum autem nunc aevi, .
Deutniin tarnen eat aliquid temporia vel tempus: Nnllnia
tempus est extra hodic aetpmitatis. In die aeteniitatia sen
in nuuc aetermtatia temporalia auot intemporabiliter et mobilia..
immobiliter et composita simpUciter, et differestia et diacreta.
indifferenter, et oppoaita aeu contraria sine oppositione alve'
eine contrarietate. In Summa lux et tenebrae sunt idem in
Deo. Temporis esse est ipsnm Nunc seu praesentia. FlnH
enim tempus et ciua fluxus est de esse, huc esse eat praesentia ,
aeu ipsnm Nunc. Vgl. anch Informatorium, Cap. lü und Naoh-
fofgung S. 17 und 75. Wie Scheffler verlangt daher auch
Weige!, daas der Mensch aich von diesen nur dem menBoh-
llchen Denken, nicht aber dem ewigen Weaen selbst ange-
hörenden Voratellungen abkehre; 'gl. die oben fUr IV, !0O
beigebrachte ParaLelstelle und zu der den folgenden Sprüchen
Ch. W. n, Ua. m, 112 und IV, 215 zu Grunde liegenden An-
schauung Vom Ort der Welt, 1613. C. 21. (K. b.). äßa^ a6(c
nun iii unb tag ip. ober ^eut »nnb morgen, boffdb ift nii^t
tta^reä SBefoi, Wnnb ift für fit^ fetb« nic^fS, atS bte bnge^orfann
Siiatuc, fo ia itßtitt big unb baS, tftixlt unb morgen, ba i(l
fte nii^tä uitb bleibe! j^r felbft gelaffen, iai nit^tS brennet in ber
füllen, nemlic^ ber eigne SBitle bei Ereatur, bev ba big unb bai
begehret, ^eute unb morgen n^ünfi^et erlüfet ju loetben, baä ifl,
in bem [u f«^ (eiber liebet bnb fui^el, Bnb bo(^ eben bamit bie
giBffcr moc^t. — Ser^alben toer ba reil bet ^eßitt^en giam«
men entrinnen, ber mufe ni^tä blofi fe^n, bas ift, fid) felbet b«-
Uerett, oetleugnen Unb Raffen, wie S^riftuS l)at gmugfam
■iw
J
xvn
tftteifrt. — Anch Schefflera Aussernngl, ne, die von Kern
gmz richtig so gedeotet wird, die Uiivollitommenheit der
menscilüolien Erkenntiiis entspringe ans der Schwaclilieit des
menschlichen Erkenntnis venn (ige ns, nicht aber aus der Natw
des angeschauten Gegenstandes, lässt sich anf Weigel zurück-
führen, vgl. namentlich der güldene GrifF, 1613. C. IX. ©erat
liaf[ Bon einem sinigen ötßenTOuiff, (o manf^fattige opinioues önb
jndicia ober Slrt^eif gtfallcn, ift niifit beä ©egtnlourff« fi^ulb,
fonbem bcren, fo eäanfe^en, mit uidfeliigen Sugen. a. a.D.H.X...
banimb folte barauä tiKit^ gef^loflen merttn, baS (e^en, erlennen
tii0t bom ®(g(ttii>urff, fonbetn Boin Slugc felbft ^ettommE »nb
flieffe, haS iff, MUeä nalürltdlf trlftinen onb fe^en (omme Unb
Sottbrac^t tuerbe, bon bem ertennen felfift, Dnb nii^t vam objecto
Wib ©egtnhjurff, alfo ift ba« Slug tin lauttr Ilar ®eri*£, ie
iotrb bie ©rtenntniä rein Btib lauter, flar geurtijeilet (etjn. 3ft
ober baä Sing fhimpff Unb bunfel, fo Wirb oiicti bnä fe^en fal(c^
bnb buntfei (e^n. vgl. zu I, 47 und II, 168 noch Medulla aniraae
{citiert nach SpeneraÄosgabe Frankfurt 1692, da mir keine ältere
Ausgabe des 17. Jahrlinndertfl zugänglich war), S. ö(i. 3>em ges
ztlijitn aJl(n((^en in feinem BoUtommenen guten SJiEen mag feine
3eit )u hilf fe^n. bann Tod ber SBiile olfo flehet, bafi er alle«,
\eaS er Dermag, t^un niü, iiic^t allein {e^unb, fimbern aut^ in
laufenb Sauren, eb er fo lange lebet, fo bejo^lel ber Eäiße (o
tjiel, aI8 man in loufenb Sauren mit ben SBertfen t^un m&iljte,
unb ^at aUeS Bnr @Dlt get^an. — Die Maimigfaltigkeit der
Dinge erscheint bei Scheifler als eine Folge des verwirrenden
menschlichen Denkens; Gott ist das unteilbare Eine, zu dem
das Geteilte und UnTollkommene wieder hiuznatrcben hat,
V, 1 . vgl. Weigel, Infonnstoriam, Giija f. 3Eer nun betrachtet
bie e^gcnfc^flft befe ®inä önnb ber Blue^, ber mu6 befennen, baß
Sott baä ma^re SBefen ®in§ fetje bnb einig c^ne alle g»n!tuttg
Dnb manntgfaltigEetI, benn fe menig al^ iai &ni tan get^eilt
merben, ober btBibirt in ber SHet^entunft, eben fo foenig faiin man
aui^ t^ellen bie Einigteit ®Dtte§, benn e3 ifl nur ein ©miger, nii^t
jWeene, nii^t bre?, bnb («in SBefen bleibet einig Bnnb öngefpalten,
D^n aüt iBermengiing, Sietmif^ung ober Spaltung. ~ Der Mensch
kann daher nur dann wirklich selig werden , wenn er über die
Hknnigfitltigkeit zu dem Einen und Unteilbaren sich erhebt; Ch.
.IV, 206. vgl. Weigel, Scholasterium christianum, S. 177. äSem
XVIll
nicftt aUt Dotter ein D^rt fttnb Bnnb gfeid^ gelten, fonbem an
einem O^vt me^r gteub Bn6 Suft teilt fudien olS am anbern,
ber (uei& noifi ni($t TOo fein Sallerlnnbl (en; ignorat aeipsiun
et regnom Dei, im xtd)itn Satlerlanbt, in meipso nun per-
penditor teniiiaus a qnn et tenninus ad quem , nee ulln»
partinm situs corporens, supra, iutra, ante, post, sicnt mundo
atante fieri et uonsiderari solet, sed eBt quies et aeternitaa,
ubi unam seu Dena in me fit omuia, tibi nulla ait actio atit
Qperatiu vel motua.
Sohefflera Vürstellungen über das Verhältnis der Creator
zu Gott müssen noeli unten beriickBioiitigt werden ; ea scheint,
dasB für die Ausbildung der über dieaen Gegenstand im
Kreiae Franckenberga berracheoden Anacbauimgen verschie-
dene QueUen in Betracht kommen. Die den Sprüchen: I, B,
9, 106, 139, 19], 192, 2U4. 11. U9, 178 bo Grunde liegenden
Gedanken kann man aü znaammenfassen, daas nach Scheffler
die Gottheit erat im Menauhen zur wirklichen Erscheinung-
kommt. Die GniudzUge dieaer Anachauuag finden sieb aller-
dinga ebenfalls bei Weigel. Denn so stark er Booat den Unterr'
achied zwischen Ungeschaffenem und Geschaffenem betont {bgl.
fiurpet Uerit^t nnb anleitung jur %iut\ä)tn I^eologe^, S. laS.
SS feinb nic^t me^t bann jniei^ SScfen, baS ewige, unWanbelba^ie
ungefc^nffene ®ut obcc SBefen, unb batnac^ baä toanbeltiafftige,
angefangene, gefe^affeite Siiefen, li:>elc^eä ift ein 9i[bni| ober Wie
ein ©(fallen.) so sagt er doch, $om Ott ber Sielt, C. XXVL
Mija. ®Dtt für fic^ felbft in ©ttiigfeil t(t iDittenlofi (vgl. Ch. W.
I, 294), mie nffecllPä, er mil tiii^tS, abn in, mit bnb buri^ bad
SlUort bnb (ireatuc Wirb er Oni jum äSiUen, ttnb Wirb woUenbe,
fütnemli« int grflgfbornen S^riflo, ba teffet er fii!^ je^en, lua»
er luDlle ewiglic^i. vgl. anch a. a. 0. Cap. XVU. . . . miewol @Dtt
für (tc^ lelbft ni(^tä rot!, er niirb erft in bev Sreatur wollenbe
bnb jumSBJUen. Es stimmt damit Uberein, dasa ScheSler sich
Ch. W. II, 157 auch dem Wortlaute näch an Weigel tunra-
leimen scheint, Informatorinm II, 1 (Biiija) Senn Wer \iä> fclbfi
cet^t anfi^et Dnb erlennet, »on innen unb oon aufien, bet mu&
erfennen ben enjigen ®DZZ, be6 SBilbtnifi et trägt
Auch die in II, 17Q von Scheffler vorgetragene Anschau-
ung scheint anfWeigel zurdckzugehen; hätte sieh der Menacli,
wie Weigel in seinem Buche vom himmlischen Jerusalem aus-
ftthrl, üicht durch den Fall ms der Einheit mit Gott lasge-
rissen, so wäre eine Eilüsimg; llberhanpt unoOtig geweseu.
Kbensü gibt H, 16(\, Weigelaohe Gednnken wieder: Der MeDseh
als Geschaffenes ist nach Weigel dir sich selbst kein Wesen,
andererseits hat aber doch Gott einen Teil seines Wesens in
ilin eingegoaseu. — Gott umfasat und umschliesst nach Waigel
alle Dinge, sofern die Creatur nun Gott hat, au hat sie auch
alle Dinge. Ch. W. 1. 8S. I. UU, II. 149. ajeifld, phUoaophia
theologica, bafi nemtlit^ @tott aSetn gut fetj, 6. löl. btcweil
ü6et SMatur ifl Sötte« BoUtommene Sirbnufe, fo ^at j^r Sott
nnt[iet^«lel alle Öaben uiib Siitn, bic fit in i^c feI6fl finbet Unnb
Nfi^et, nie @ott, bnnb bacff ni(^lä Don axi^tn ju fui^en, nie
3)inB finbet lie in i^r (eiber, bann fi« finbet bie ganje (9ott^eit
in j6r (elbn, e^ fo ^nt fie nut^ bnä ©itirfmer!. Nachfolgong S.S.
SQan in bem Su^gang fein fclbeä, »nb aller Sing, fo niufi etott
fii$ j^m gtben, mit aller 3Ba^r^(it, ^at tv ben @otl, fo bttai^
tx nit^tä me^r. Med. an. S. 63. ^'''^h'"' ^«"^ 'f S"^ i" gE'tifl/
bet fti^ mit ®ott nit^t (ann lüffen genügen, in bem aUeS gute tft,
me^r, als er begehren mag, bann ber Dlcic^t^um @otteS iß Übet
nfle Mag. vgl. auch a. a. 0. S. 53. Sann bie ^inbernufe ift in
^i^, unb aUti ba« er orbentlic^ liebet, ^inbert i^n, ODSS: ifl
^U^ nod} ni^t aQeä in allem rootben, bag i^, et meinet @Dtt
^nic^t in allen Singen lautetlii^.
^P Die pantheistischen Vorstellmigen, auf denen sich tjcheff-
^^ets Anaichteu von dem Weltgebüade aufbauen, stimmen eben-
Ikila fast überall mit Weigel ilberein. Aach Weigel betrachtet
die Welt als eine Emanation des güttlichcu Wesens, dtis aber
I dadurch nichts von seiner Wesenheit verloren liabe, sondern
^uUeibe, wie es gewesen, Alles umschliessend und AUes er-
^UUend. Vom Ort der Welt, C. XUI, Fiij b. 3lun möi^te man
^Hiaeni, mit wat eö benn juöot? barauff anltuotte ti$, eben toie
^ Cl iejunb ift, benn ba« UmWanbelbace manbelt (it^ nimmer, Bag
bie SBelt onb (Srealuten finb, ^at Sott in feiner SCieffe etmnä
Uebet gegeben nodi entnonimen Xnb ob tiä) bünlen mSi^te,
(* wete jetiunb iiit^t, loie eS juDot nai, banimb, bafe fe^unb bie
SBelt fielet, ennb leiblit^ auff ber liefe ft^roebet, fo foUu
»ifien, ba6 bein innerliches äuge ju lieff SeiaBgefentfet (iget in
ben fiittSa^ten leiblii^en 3>ingtn, Wo bu eS aber miff&iibeft bber
I M in bie ffieite, fo luütbeft bu batb Berne^men, bag e8 iegiinb
e6en alfo toere, toie für b« ®cS5Uffu«B b« SBtlt. Vgl. audl
ba6 ®Dtl aUein gut fe?, S. 210. C. Vm. Vom Ort der Welt,
C. I T. Flb. Siu^n ifl SDtt ein omnicapax tabernaculiun , rfn
allbegreiflii^ Sefen, bec aHt <S,Tiatuxtn alfo bef^Ieuffet, [i<^tbai)xt
Bnb unfic^tbate, baft au^ ouffer^olbdi ®olt itii^t eine gliege ein
Sltüitr (i(^ tepen möi^te ober o^ii ü&n leben. Ch. W. I, 127, v^.
auch II, 143. Auch das von Scheffler verwendete Bild eines
BrminenHV.aiBstaiunitauaWeigel, der güldene Griff, Cap.V.
iCJemeit aüe Sing fe bon @Dtt bem einigen Brunnen gefloffen
finb, etlänbt nierben it.: vgl, uuch weiter Ort der Welt,
C. XXVIL MiiJ. Xu (e^ft gleii^ in ber ffielt obct ttiif)"erl)aI6M<
ber SBell, iuie TOir benn im äuiünfügen Seben ob« biefe aSelt fe^
muffen, bennot^ magft nit^t offne &Üü fe^n. 3)ettn ODtt ift
nitt/t allein ein Senltuin, fonbem aui^ ein Hirfel allet @e!c6ä4)ffeiv
baä ift, ©Ott Dnb fein aSille ober Sd« ift nidjt aUein in aUnt
©realuren, fonbern aufftr^al&en beif(l6en fie begreiffenbe, ulfo
bag auä) eine 3]tüife nic^t möchte ouffer^alben @Dtt leben, ic
vgl. Ch,W. IV, 1Ö4. Zu VI, 174 Tgl. anch noch Jak. Böhme,
Menschwerdung,!, 11; 6 (Werke Bd. VI, H. 218), ©r (E&rifluS)
ifl b« Srunn, unb lutir finb feine Iroiifen in i^m. Vgl. fem»
zu VI, 188. Med. an. C. XXXIII. S. 94. ®ott attein muB gt.
meinet fe^n, bec ifmaS mebnet, ber meinet ©Ott nit^t. S)u foH
aui^ in ©Ott nichts meinen, Weber ©naben, ncä) ©oben, ober
etwas, baS man begehren mag, bann in it)m finbeft bu adti be^i
fammen. Sachfolgung, S. 74, wo das Wort des h. Angusthi
angeführt wird: ®ebe mir (Sott aUt asing o^ne fit^ felbet, mit
benügle nil, fonber ijab gd^ ©otl, fo i)ab id) alle Ding, unb bomit
benüget mir. Ch.W.lI, I2<i (vgl. auch V, HU) dazu Nachf.S.2ö.
Snb iaS feiiib teerte geifllic^e 3ßenf(^(n, Dnb i^i; effen ift ©ott
lieber, ban anbet «eut faflen, ünb roer fie fpeifet, bet fpeifet ®ott
felbcr. fflan Waö fie effen ober Irtnrfen, baä üeijebrt Oolt in i^nen.
Gütt offenbart sich nauh Schelfler in der Natnr, die er
uniachliesBt nud ausfüllt. Dieser bei allen Mystikern wieder'
kehrende Satz (vgl. z. B. Nachfolgung, S. 1511. 157) ist aber
wohl auch Scheffler zunächst duieh Weigel nahe gebracht,
da wiedemm eine wörtliche Anlehnung vorzuliegen scheint^
vgl. V, 8ti und Weigel, lufürmaturium II, 7: Sie ft^Öne 6reatue
ift (in ^ud), batinnen man lefen foU, @otteä eWige, oQmäi^lige
®m »nnb xnmä^tigfeit t>nb meig^eiL
Das BOse ist nicli Seheffler mit Gottes Wesen u
all nur dem Menschen eigeDtiimlicli, vgl. Ch. W. I, 129,
i nnd V, 230. Genan den gleiclieo Gedanken finden wir
i Weigel, Gebetblichleln, m, 9. ffiaS fanb er (abam) in
(i^ (elBer? Stoe? Ding, nemli^ baä ®ute Bon ®Dtt [Bnb
baä ©Bfe, TOtlt^eS fein «een rca&re.] Vgl. ancli Äurjfr Sm^t
unb anleituna jur Xtut^d)tn X^talo^t^ , S. 144. 91un ein« jebe
Sreatui (latt nol^ioenBia jtüe? Bing in j^t, baS gutte uttnb baä
6Öfe, bflS gule Bon So« ata SBeJen, Setcn, Sic^t ic. SJaä bäfe
Don i^t felbei. baS ift j^T eigen nii^l^. Ist SUnde somit eine
Elgenttimliehkeit dea Creatllrlichen, das CreatUrliclie aber als
wesentlich nicbt zu betrachten, so ergab sich der Schiusa dass
die Sünde tiberhanpt bloss als etwas Negatives, ala eine Abkehr
Ton dem wirklichen Wesen aoinsehen sei ; Ch.W.IV, 69. 1,213.
VI,43.VI,44. Weigel vom Ort der Welt, C, XVIII. I)atumb ift
bit Sünbe oui^ nii^t ein Subflanj ober Sßefcn, fonbetn nur ein
Xccibenä obtr ^ufi"' ^^'^^ ^'^^ Slnne^men beS aSillenä, miäiii
feite fre? bleiben. Weigel, Bericht nnd Anleitung, S. 145.
Sentlit^ Silnb ift, wenn \\^ bie Berniinfflige Ereatur abnienbet
bui(^ c^igenim SBtllen »on bem BnHjanbel^offligen einigfn @ute
auff bie toonbel^afftige BielfaWige iSreatut. Vgl. aach Infocma-
Umorn, ni, 11. Sünbe ijl ein aömeit^en Bun betn luaren SBefen
jiun ©(Ratten, Born Bietet jur ginftemiB, Dom Seben jum lebt,
Bom ©Uten jum »Bfen, Bon ber SJor^eit ttn bie aügett, Bon ©ott
jui ©teotur, Born SKlefen jum Si^atten ober nit^t. Vgl. Med.
an-, S. 1. Eann bie Sünbe ift eine abfc^eibung Bon 6SoM, eine
3u!e§r ju ben eiilen Sieaturen, eine aefledung ber Seele, ein
Sterben beä ©eiftea, ein ©trid teS geinbeä, eine Serlierung ber
3<it, eine Beraubung ber @nabe @Dtteä, aller Xugenben unb ber
tlDiflen Seltgteir. Ebenda 8. 5, S)ann Sünbe ift ein Diii^t, unb
^at rein Sefen, unb fie mirlet nit^te nlS böfeg, fie mattet ju
nit^t bie fie begehren. — Ist Zorn und Uass mit der Güte Gottes
onvereinbar (vgl. (Jh. W. V, 93 und die unten zu Daniel von
CMpko n, 87 citierte Stelle aus Weigels Gebetbuch lein),
so kann Gott auch nicht der Urheber der Strafe sein: jeder
Sünder tril^ seine Hülle in sich, wie denn anch der Himmel
nur in der eigenen Brust des Frommen zu suchen ist. Vgl. Ch.W.
I, 82. 29t*, 295, V, 54, 55, 56, (i8, 93, 96 nnd öfter. Die Stellen,
b denen Weigel die gleiche Anscbanung vortrügt, sind so
zahlreich, dass man nur den klebsten Teil aofllhreii kann, n
Dass Gott allein gut sei , 8, 207. §eltfn bie (eligni nicfil bfB ]
^iiiimel in j^nen, fie (ö^nien nimmerme^T batein,') iinb ^ettnt [
bic Oetbompten bie §e(Ie nii^t in j^nen, fie tönten nimmermett |
in bie ewige gitifterniS aeßoffen metben.^) Vom Ort der Welt,
C. 14. älfo ift baä iporabeife ober E^rifluS, ober baä Heitf
@OlteS nti^t anffer^olben bnS, fonbern in »ni, bamin6 bürff«
Unir ben ütniniel nti$t ^ie ober ba fut^eti, toetben mit benfe(6ea
in uns nii^t finben, fo (ui^eii mit benfelben bergebenä, unb fm»
ben j^n ninraienne^r. Vgl. auch noch die na«hfolgeude wIcIh
tige Stelle iu dem bereite oben citierten ^ä^ldn bag @oH
allein gut fe^, S. 2U4f. Kun tft ba6 Bnwiberfptei^lti^ mar,
^immet önnb ^ett in bet Steatut f(^, teere bie §eBe nid^t in
äterbamtiten , [\t moi^ten nimmermehr barein tommen no^ bet>
bampt teerben. SSnb teere ber ^inunel nic^t in ben ©laubigen,
fie fämen nimmenne^r barein, anb Knien nic^t feUg teerben.
(Vgl. Ch. W. V, 52.) <SS ift lein größerer Fimmel, alä bet jniie«
§immet eineä fluten ©etoiffen«, in .E^riflo 3(fu, Unb ift feine
gräffete $eUe nie bie innere ^elle etneS bbfenä läeteiffenS auffni
&al6 e^riflo. ©in Sjempel, ©o i(^ butt^ 6(irifluni im jnnetit
$immel bin, toürffe mii^ @olt in bie ^ÖUe t)nber bie Xeuffel, fa
bliebe ic^ bodj im §immel, t)nb bie §e!le alfo ju reben, müfite i
ein §iminer fe?n, bann fo teenig als ®Dtt bte §elle eine JieQe ifc
eben (o teenig mir ouc^, ber it^ int Fimmel bleibe, bagegen teetbe
iitj beraubt bc6 jnnern ^immelä bnb aufeer E^rifto, ob gleii^
®olt mi* neben fi;^ fe^le, ober mit einen D^rt bateele Bon firl)=
ftall, Solbt, Silber, perlen, je. auf ^immlift^e aEeife, fo mürbe
mir tearlii^ fuli^er euffere öimmel ein IjeHift^ geiur bnb ®ifft
fe^n, barumb [igt <ä aUti am innteenbigen @tunbe. (Vgl .Ch.W.
V,15il,97). Vgl. zu der zweiten Hälfte der letzten Stelle auch
Med. an. S. 156. „Xodf. fo er mi^ in bie ^6iie Wütffe, fo ^äUe
ii^ jteeeti arme, bamil iä) i^n umbfienge. 3)er eine Stm ift man
Raffte Semut^, benfelben lege i:^ unter il)n, unb bamit bin vi)
mit feiner ^eiligften 3)ienfc6(ieit Beteinigel Unb mit bem reiften
9£rm bet Siebe, fo mit feiner ^eiligen ©ott^eit Beteiniget ift, umb-
fienge i(^ i^n, bap n mit mir in bie ^ijQe milge. Unb fo teolte
1> Vel. Ch. W. V, 52, »ach 1, 295.
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id) lieber in ber §öd;«i fe^ii, unb Sott ^oien, a[3 in bcm §ini=
mel, utib Sott nit^t ^abtn." '£a uerftunC bet iUleiflev, baft toaitre
ISelflfffli6*il mit gnlnbüt^« Semut ber tie^fle äöeg ju ®ott luäre.
Vgl. zu Ch. W. 1,82 noch ein ȟtfildn bafe (Slolt aUdn gut ff^,
C. 4. S. 200. ffienn bu Sott fui^en mili, Biib feinen ß^tiftum,
fo muftu nifift roett aufeer^alS bir lauffen, b"i S^niftlnn, ^m
<Som, gen @, ^ocob, tti ben S^emfiel ;u bem äniic^ci^, fonbeni
:e in bii$ ye[B(l, im Seift miifiu j^n fni^en, finbeii. anbeten in
felbet. — Zu der Gnmiiaoschauung vgL nocli Nachfolguag,
a 166. SBnb man fprit^t, (äott bccbamme ben aJIenlt^en. ©ott
«nbammet ntemanb, foitbecn ber IRtn^ä) cerbammet {:d} \übn.
Tgl. autih .Takub Biilinie , vom übersinnlichen Leben, 36.
<Werke, I, UU.) Sie (bie Seele) barf fetneB auäfaljrena, fon.
bcrn tiad äugerlii^e, tobllii^e Seben famt bent Seibe fctieiben fii^
nur Bon i^i. Sic fjat Siimmtl unb §BBe jubot in i^r, vgl,
«ach ebenda 3S ff. Werke I, 141 f. und Biiiime, De tribns
principiis, IV. 36 und VII, 21, Werke Band III, S. 31
und 56, ferner Vom dreifachen Leben, U, 52 f., Werke Bd. IV.
S. 25, Vgl, auch noch Menschwerdung, I, 14; VI: SESiv (agtn,
bflfi in allen SHenftten bie aHüglic^Ieil jut neuen Oebutt fei,
jonft märe ®ott jertrennt unb on einem Drte nit^t alä am
.«iberen ; unb betennen hiermit, bafi ber iHenfc^ »om Sener unb
Ü^t gejDjen mcrbe. 3Qo et fii$ mit ber SBooe ^inlenFet, ba
tiin« er H". U"ti mag in biefei 3*'' l""^ f"" ainget ober SBage^
jünglein Mieter in bie äü^e Ft^ioingen, unb bag bit ^. tCare <3otti
^eit lein »öfeä win. (Werke, Bd. VI, 241.) VgL auch Über die
Matnr der Sande Hex pmicta mystica, Hl, 16 (Werke VI, 404).
Demnach ist Gott dem Menschen in jedem Augenblicke
gleich nahe; und es ist nur die Schuld des Menschen, wenn
et Um nicht findet. Oh. W. II,S9. Negativ wird der gleiche Ge-
danke ausgedrückt hei Daniel von Czepko, Monodisticha sa-
intum III, 56.
fie^ir umb.
SBann bii ben Etüden le^rft bec Karen Sonne jii,
Unb fic^eft nit^t i^r Sitfet. SB« madjlS? Sie obec bu?
Weigel, Informaturium, M. v. C. XX. ffienn fie moBen \\iS)
ISott nii^t ergeben Bnb jur Sonnen TOenben, barumb ^atä j^nen
©Ott ni(^t gegeben, nii^t au|i feiner Si^ulb, fonbern auS ber
Slenlt^en Bt^ulb. Med. an. S. SO. IBag batff jemanb bet Sonne
SXIV
uetlDeifen, ba6 fie in (ein SouS ni^t ji^eintl, fo et feine ^^enfiw"
juft^leuft, bUTc^ mel(^e ber Si^ein einbringen foll.
Auch die ADschaniiDgen über das Wesen Gottes, die-
SchefTkr vorträgt, sind auf das Äugenscheinliclisto dorclk
Weigel beeinfluBst. Gott gilt RcheiFler als das einige, i
bare, jeder Vielheit febdiiche Wesen: die Einfalt, von der
I, 219 die Bede ist, mnss als ZahlbegrifT, und nicht, wie
Kern S. 78f. annimmt, als ethische Eigensehaft aufgefasat wer-
den, vgl. Weigel, ein Süc^lein bofi Sott allein aul fs?. C. 14-
@Ctt ifl He ^Öi^fte @tnigleit bnnb @infalt, onbetülfTlii^ Con aQnt
6reatu(en. Dem entspricht es, dass Sohefflers Betrachtungei»
V, 1 ff,, in denen das Verhältnis Gottes zu den Creatoren
dniuh Zahlensymbolik erlüatert werden soll, ganz offenbar an
Weigel anknüpfen; vgl. namentlich V, 2, 3 und 4 mit Weigel^
Informatotinm, II, 12. Stern baS Lift ein 8ef*lua unb aegrijf
an« äolfn, 2. 3. 4. Ui. loO. lOOi). 3)arumb (onftu (»reiben,
haS tine ifl aüe ja^Len, complicitä jufannnen geloictlet, aber 2. 3.
4. 40. 5(1. 60 IC, ift nii^lä anbetä alä ein auewideluna. SBere
baä I, nit^l, fo lue^re auc^ 2. 3. 5. 10.20. lOOo nii^t, ned) eint
anbete 3**^': <^^''^ leiBlit^e fi^tbate 33in9 finb nit^t Don jbn fel6<
ften, fonbem fie fommen au6 ben unfii^tbatn geiflliiJ^en, unb bie
(omnten av% einem anbern; afg bie ©eUee^fe lommen auf) ben.
Sternen Unb (Slemenlen, bie läiemenlen Eommen aufi ben SBaffem,
bie Baffer fommen au6 ben Engeln, bie Sngel lomnwn au 6 benv
nit^ta, trnb ajJorl ®otteä, baS Sßott (ompt aufe Bott, Sott
ifi bon jm fclber. Vgl. a. a. 0. II, 3. ©ott toiß ii^ Bergleif^en
ber erften, Bnb He Kreatur ben anbern jaulen, barumb baS Sott
einig ift. Don j^m (eiber, Bnb ift fein felbfl eigen, bebntf leine«
anbern, bnb barumb bog Ereatut an j^r felbft jroe^fat^ ifl, ober
aroe^ anfe^en &at, aie auff fit^ ftibft Bnb auff ®Dtt, Bnb ba6 fie
Bon beul einigen @Dtt ^erlommet, Bnb ift nii^t f^r felbft eigen,
fonbern (StD3:X, anb muß erhalten toerben Won bem einen: ba*
erft« Ion »ol fe^n, loenn gleit^ nimmermehr 2. 3. ober 4. leeren,
aber nit ^ergegen, 2. fan nit befte^en on ba@ erfle, bie jwe^ ^aben
jr toefen Bon bem erften, muffen oon t^m erhalten toevben, bar.
um la6 ii^ midf buri^ bie jtoei filmten jum erften, baä ift bur^
bieSrtatuv lum Sßerlmeifttr, — Femer wird Gott bei Weigel eben-
falls alsdie ewige Ruhe bezeichnet Gh. W.I, TB und294. Weigel,
vom Ort der Welt, C. 19. ®Dlt ift bie elDige fflu^^e, bie ©etigteit.
I t>a8 lEnbe tdln Ereotucen, n ip SBirtffo«, unb ein ang««
let füffer StiUepanb, her ba a\iti vu^ifl mattet, baä ba f"^
[.beä aiSiUenä nic^t atinim^it, baS ift, bet ba bleibet in bet Silb:^
1 et"fli>. baffelbe lomibelt in bein Süßen Ootteä, ba ift
I ©Ptt (elb« aUeä moi:b«n, ba ijl ©fligfeit, Slu^e, gtitbe Bnb Sott
f -ttoU @(nüge. Vgt. aucb Jakub Bühuie, Mccach werdung U, 1 ; S.
' 5" ^" emigfeit, als im Ungrunbe auffer ber Statut ift nii^tg
die eine Stilte o^ne ^ef^n ; ti Ijot aud) nickte, baS etWaS gtbe,
ift (ine ewige Stu^e, ein Ungtunb Dljne ättfang unb @nbe.
ift au^ fein f^xü no<5 Stätte, aut^ lein Suiten ober finben,
f ebet etwas, ba eine aJibgltc^teit näxt. (Vgl. Cli. W. II,
Anoli Weigel leugoet wie Selieffler. daas Gott witki
ISche Eigenschaften besitze, vgl. Informaturium 11, lU; vgl.
1 M- ä. S. 76. 2)onn baä gblHii^e SBefen ift in i^m feI6ften
Kamlog, aber Don luegen ber STcatuir fe^nb i^me Slamtn jug«:^
fallen, nemlit^ toeil et bie Eteatur gef^affen, fo ^eiffen toit ifen
auc^ einen (Solt al€ er autlj ift. 311S bie Kreatur gebrer^(ii$ ift,
fo ^eiffen toir ii)n barm^etjig, milb unb gnäbig, alS et auc^ ift,
mtfi^anbett ]i<, !d ift et 8*ret^t, Unb alfo manilietle? SÜamen, bie
i^ Bon bein aUefen fein felbfl nit juge^bten, ba6 et in fii^
felbften SUamlofi, öilbtofe, gormlofe, äUeifelog, unb aUec klingen
6lo6 ifi. (Vgl. Cb. W. II , 7ü.) Auch der Ch. W. V, 5i) ans-
gedrUokte Gedanke findet sieh schun bei Weigel vorgebildet,
Hin «üc^iein bog Öctt oUein gut fe^, C. 16, S. 214. Sßnb erft-
[i$ fi^teibt man ©Ott ju bie Slffect, Sietobe, Srouriglett, Wir-
ten, lt., ba6 ßreatur mit gutd)l unb gittetn erfenne unb befenne.
Wie ©Ott fe? ein »runnquell »nb Stfai^ ober Slirfprung aller
^fWbe, ZroWrigEeit, WirdenS k. Wegen dieses Mangels aller
E^ensubatten wird Gott als das iinnste Ding und Armut als
gGttllcb bezeiciinet, Ch. W. 1. fi5. Vgl. dazn Naohfolgnog, S. 1,
atmut ift ein Oleit^^eit ®oim. 3Eaö ift ©olt? 0Dtt ift ein
obgefi^eiben Befen, bon allen Sreoturen. Sin fre^ 93ermügen.
Sin tautet Wireten. aifo ift Bmut ein abgef^eiben 3Befen, »on
ttUoi ßreatuten. Aueh die IV, 127 vorgetragene Meinnng über
die Wulmong Gottes ist bei Weigel zu linden: @in Süi^lein
ka& Sott üUein gut fe^ C. ID. S. 211. (St (Sott) ift einig, bnnb
tBD^net nitgenbS ali in j^m felbet, er bebarff leinet eufferen
. Sto^nung. (Vgl. auch ebenda C, 1, S und 11.) Als die ein-
^^rtige wirkliche Eigenschaft Gottes wird seine Fähigkeit, sich
mitzuteilen, beaeiclinet Ch. W. II. 192. Vgl. Nachfolgnng, S. 6.
®Dtt ift bet Seelen ^iminetreid^ , fo fu benn alle ajing (äffet,
Bnb Sott allein an^onget, [o getoinl fie Oott mit ÖeWalt. äöan
@Dtt mag f[(^ nil enthalten. @r mug fic^ j^ geben, bann ei ifl
(ein Ülülur, ba6 n fid^ gemein famet ber ©eele, bie fein emDfenfl»
li* ift. — Weiter vgl. au Cli. W. IV, 156 die Ausfllhriingon
Weigels im Infonnatoriiim II, 12, wo Weigel dartliun will,
dass die sichtbare Welt ia Gott verborgeii war und aus Unn
entsprongeo ist („baiumb Karen aSt leibliche 2)tng Uecborgen
in bent Unfi^tSaren @eift): ein ^afelnuä ifl etrt @mnen ober
Afltnmi, l)at in i^t Befc^loffen bie gan^e ^afetftaubt, ]ampt ber
ganzen äBurgel, Slam, Seften, Steigen, SIettem, Selten onb
onbetn Siüffen; femer Med. an, S. 48. ^uäj tft ®ott ein toastet
uiigemcJTener unb übetincBii^er Eirfel, bei beä äHenfd^en lotiten
Oeift, bet in (einem Segriff ^immel unb Scben an bec ffiieUe
übettiifft, in iljm alä einem ^iinct befii^fieffet, bfl& er laum etluaS
gemetilet toetben mag. Ch. W. IV, 102. Vgl. Weigel, Erkenne
dicb selbst, T. I, C. 21, S. 5S. D mein e^oiiffer onb ®ott,
buTC^ bein Sic^t erlenue ii^, Wie munberbailii^ iäf gemacht feq:
9lu6 bec äSelt bin ic^ gemotzt, Unb bin in ber ffltlt, önb bie
^elt ifl in mir, ^ä) bin auc^ uon bir gentatfit, tinb i;^ bleibe in
bii, Unb bu in mir, au^ bet aEell bin xät, bie Belt traget mii^,
fie Ombgreiffet mi$. l>nb itj trage bie fflelt, Bnnb Wmbateiffe bie
aBett, 3c^ bin )&r fiinb bnb So^n, (vgl. den Ansdruck Ch.
W. I, 256), (ie ift iBorben, itiaä iä) bin. onb ic^ bin blieben iBttfl
fie ifi, bann alleS WaS in ber gvoffen SBelt ift, baS ift aiiifi alleä
in mit ®ciftli^, barumb bin iä) onb fie, einä, Onb mag o^ne (le
nit fe^n nnt^ leben, ©ie muß micl) fpei(en, erne^ren Bnb eclialten,
fo Diel bfl8 (tetblic^e Scben nngcjjet; älfo I)a(t bu mii^ §eiHS
auc^ gE(i^aff(n ju keinem Bilbnufe, Onnb flibeft mit beinen ®eift,
bu bifi in mit, Bnb ic^ in bir, önb mag o^ne bii$ nic^t leben
einen augenblirf. (BiefeS alleä \ti)c id) in bit, onb bu in mit,
3o meine Ütugen (cgnb betne «ugen, onb mein ©tfentatnuli ift
bein Srtenbtnufi, fie (eften SuaB bu toiit, Bnb nitfcl loaä ic^ will,
bu erlenneft, Bnb ftefeeft bit^ (elbet, butt^ bi^ (elber, iai ifl, buti$
mit^, Bnnb baöon bin ic^ felig: 3n beinem fiiet^t fe^e it^ matlit^
baS SJiei^l. — Auch die Anschauungen, die Soheflfler über das
Verhältnis des Teufels zu Gott vorträgt, lassen sieh auf
Weigel znrückfUlirea, vgl. Ch. W. V, 2lil, V, 72 und nament-
i
I
I
lieh V, 30. Weigel, vam Ort der Welt, C. 18. ißnb ob fie
<bic Sieatui) Wo^C auffn^alkn @02:3; Webet Riefen noc^ Itben
mofl, (o f}a.t eS bo($ (oli^en Seti^etb mil bec Bernünfftiflcn fre^=
WiBigen Ettatui alä Engel Dnnb SHenft^en, bofi fi« ungenütiatt,
ungqtvungen , fie^tcillig iidj UnUn mag )ui teilen unb linEen.
a. a> 0. C. IT. ^a cä tft t»ar, alle Steaturen Fbnnen autfer^lben
eiDaa; »i^t feifn noc^ IcSeu... aibei: bafe i« tu «ott fte^e, lebe
»nb ft^rntbe, Dnb midj bewege, mattet mic^ not^ nir^t feiig, benn
iai ii't tiatüt: Unb cteatttclic^, Unnb alle £euffel unb SSerbamptdi,
flehen, fiefien, leBen unnb (c^Weben mit j^rer ^elle in <SDX%, önnb
mag auffer^alben ©DSa: (ein ^ell not^ SCeuffel not^ einige Steotut
fe^n. a. a. 0. C. 18. Iienn Sucifet blieb an bem Dtt, ba tx
jiiDoi War, unb bliebe auc^ eben baS, nac^ bem äfiefen, Wie et
juBot War. ebeoda: aJeS SBefenfl falben bleibt ber leuffel
gut, ober beä äSiGenS \}cdbm ift tr böfe »nb Devberbet. 8cho-
laBterimn übristiiuium, C, T. 8, 172. Sucifer fiel mit feinem äSiUen
«u6 ©Dtt Dbet Bon iSbtl, ober nic^t mä) feinem Befeii, benn
SucifeiS SBefen ift gut blieben, »nb auc^ in ®otl, benn ouffetl)aI6
@ctt tnas Weber iSngtl nsi^ £euffel leben ober gefet)n . . .
üeber die Stellung Gottes zu der Welt und dem Menschen
trügt Sclieffler, wie Kern S. Sil f. richtig hervorhebt, zwei Aji-
achaoiuigen vor, die sieb seheiubar diametral gegenüberstehen,
venu er auch, worauf Kom ebenfalls schon hiugewiesea hat,
den Versuch macht, zwbohen beiden eine .Art Vermittelung
sn finden. Einerseits erscheint nämlich Gott als das von aller
Creatur unberUhrliohe, ihrer nirgends bedürftige Wesen, daa
«ch um die Welt nicht kümmert und nur in sich selber
OenUge findet; andererseits wird doch behauptet, dass Gott
■des Menschen Liebe suche und sie nicht entbehren könne.
Der scheinbare Widerspmch erklärt sich hauptsächlich aus
den QueUen, von denen Scheffler abhängig; ist. Während ihm
die znletst erwähnte Anschauung namentlich, wie noch gezeigt
■werden soll, aus Taulers Predigten ankam, hat er für die erste
vor Allem aus Weigel gcBchopft. vgl. Ch. W. V, 34 und II,
190 mit Weigel Bericht und Anleitung, S. 138. ®ott ift ein
aJefen, banini& neiaet ev fit^ Ben Sßatur ju j^m felber, bann er
i^ (einem nnbetn, Bnnb f)at niemanbfl Über j^m ober neben j^me,
« [ietet fic^ au(^ felbft, benn er ^at Bon [einem anbein nickte
(iR|9fansai, ei ^nt alle« Ben i&m felbfl, foitfteii liebte er Bielleit^t
XXVIII
bettjelben, »du ntelrijcm « üwai empfanpn ^ette Uniib n
wcl tiUir^. Er feat Sufl bnb Stmbe an jliiii felbft, bem er ift
baS ^öd^ftt, ft^flnefle ebelfte BoHIomnincfle Out Bnb bie Seliglett
(clb«. Dann alTeS TOaS er ift Dnb ^al, baS ift er felbft, er fui^et
nif^lä battn ficfi fe[&et, önb finbet aui^ tiid^ts benn ficfi (etber,
bann er ift frineä ffimgä bebürfftig, ünnb ift fein (elbft e^gtn. . ■
tlanz offenbar liegt die Abhängigkeit Scbefflere von Weigel
zu Tage bei den Epigrammen V, 42, 4!! nnd 44 ; eie leliaen
sich im Gedankeninhalt und zum Teil auch im Wortlant so
offenbar an die nachfolgende Stelle iDfonoatorioni III, 6 an,
dass ein zufälliges Zusammentreffen so gut wie auEgeschlossen
scheint, , . . batumb ba^ tS ©Dtt leine Sünb ift, Fo er fi^ frlbn
liebet, belufttgel, fui^et unb finbet, beun biHii^ lann er ftt^ neigen
ju j^m felber, er ^at (einen über jm ju bem er \\ä) Icntlen motzte
aui^ Eann er fi(^ billt:^ felber lieben, bettn er ift iai f)'6ii\i( @ut,
ipcre aber ein anberer, ber beffer unb ^B^er reere, er (reffe Bon
fi(^ cnb liebete bcnfelben ') — Im Zusammenhange mit dieser
Anschauung stehen bei Scheffter Aeusäerungeu wie II, 1!)S,
wo die ganze Bchlipfung als eine Selbsterltffnung Gottes be-
zeichnet wird, die von Gott aber nur um aeinetwillen ins Werk
gesetzt worden wUre; diesem Spruche II, 1118 liegt höchst
wahrscheinlich folgende Stelle aas Jakub Böhme, de signa-
tura rernm, XVI, 2, (Werke, IV, S. 453) zu Grunde: Seim
®oll ^at niiljt bif Ereatton erboren, baß er baburt^ t)on=
Icmmen mürbe, [onbetn ju feiner Selbft Offenbarung ali juc
grcfien greube unb §errli(^teit. 9Ii(^t bo6 fclt^e JJreubc erfl
mit ber Erealiun ^abe angef angin; nein, fie ift Oon Stoigteit
im großen ail^fterio gewefen, aber nur olS ein geifllic^ ©piel
in fi^ felber. 33ie Ereation ober Schöpfung ift baffelbe Spiet
aua fi^ felber. als ein ÜflobeU ober SBertjeiig beä etcigen ©eifleS.
mit Welligem er fpietet; unb ift eben al9 eine grofee Harmonie
Cttltrlei ^autenfpie!, welche alle in eine £iarmonie gerii^et finb.
Ist Gott somit imberllhrlich von aller Creator, so wird es
anch nur den Menschen möglich sein, Gott zu schauen, deren
I) Eine ganz ähnliche Steile Deutsche Tlieologie, C. XXX
S. 44f der Ausg. von I6äl, doch steht wenigstens fiir 42 nnd
und 43 Weigel dem Wortlaute bei Sclieifler näher.
I
SXIX
Ilrkennen vim jedem creafürlichen Zuäalze frei ist. (CIi. W. 11,
69; IV, 23, 3R: V, WA) vgl. dazu KachfolgUDg S. 2. ffiis fpl
nbfx bn ällenf:^ @ott (rtctineti unb lieben, bat sc bo^ arm bleibe
oUti erfennenS tinb liebenS. @T foU @olt mit @oH befeniieti,
unb Sott mit ©Dil liebm unb anberä maß er i^n nit befennen
nD((( lifbHi, bauoti er ^eelie fe^i. Sni) fol arm fsin er(ennen§.
^aS ifl fein ErtttmenV Soä ifl in Söilbeni unb in gormen bie
ber aßcnf{^ buri^ bie einne einjie^et. Snb anbete mag er nil
etlennen non ualii«. Snb befe mu^ er otm |ein, teil ec feeiig
fein unb fltljeii in ber rechten omiut. S. 22 wird ebecfalla für
das Anachanen Gottes jedes creatUrliolie Erkennen verworfen
and die Bloasbeit von lUler creatilTÜcheD Ennat verlangt. Unb
bie atog^elt fut^et bie ertanbtnuS , Unb [i^n benügel nimmer, auf
leiner natürlii^m wa^t^eit, e^Iommeben tn bie Slog^ett ire^tbageS
Oott anfc^oiue, Diib erleiine o(ine atleSmittel. 3ini fo i&torrvpt inbie
Stofe^etl, fo feitet ab aUtä natürlir^ aemertfe, önb ifi muffig, »nb
filjet iinb rumet in einer lautem flia^eit, Bn« ba tft ber ©eift
(onmien in feinen erflen Stfptung. bannen er a<Poffen ift, Snb
in ber SQeife fo ifl nalürlidi (Srianbtnuä ab)ufpre(!^en, Unb baS
ift not, bafi bet 3Nenf(4 lebig fe^e feinet natürlii^en (grlennenä,
Inill er ^aben bie reifte atmut. vgl. auch Med. an. S. 4S a ')
[Dass die Stelle auf Schefflet von Einflnes gewesen ist, geht
datans her, dass die ihr unmittelbar vorangehenden Worte
ml der gleichen Seite augenscJieiulich zu Ch. W. IV. 150 die
«rate Anregung- ge^^eben hat: Unb als uiel @ott bem @ei{l
fltöffet toirb, Qlfo oiel »erringem fit^ . um Berf^wlnbtn in 3&m
oHe Srealuren. 3n biefem Sitzte fafie ©. SenebictuS bie gange
SBelt in einer tleinen 5euerto^le.| ^k fäflt bie Siebe ber ere=
atuten ab. Unb in biefem übermünigiii^en ffiunber befi ©eifteS,
barüber bie ftnnlii^e unb bernünfftige (Srtennbtnüfi Bon @Dtt in
(ein »unberbareä Sii^t geführt unb eingenommen mttb, alfo, baft ber
®eift über bie Kaliir, unb über fit^ felbil aug bec Siahir in bie ®Dit'
tärmigleit erhoben toivb, ba Wirb ber ©eift uom Sit^t, lit^tlofe, üom
binnen, betennloä, vom Sieben, lieblog. Dlid^t bog ber ®eift
lüat^flfftig o^tie Siebe fe^, bann in fttnem aHenntn (ba
in i8cifl fein Schauen loieber auf fic^ felbft beuget) ba i^ i^m
fein SäJefen, (ein Seber. (eine Srafft, aUeä öerennen, unb aüeS
fiiebbaben ju Hein, gegen bie ertönbtnufi bc6 BrDf(en ®otteä, aia
wie einer Siütte bie SÜDeite befe groffen §imme(ä ju begreiffen
Diel JU Elein ift. SIoi^ fletnet ai^tet fiä) biefet @eift umb ®Dtt
ju begteiffen. Unb al(e itiirb ©r auffaejogen in bie ®tBffe ®otte3
ba6 I5t i^m (elbft in feiner fileinljeit enJ(in(Iet, bann iSc finbet
feine nalürlii^e Sfiüglitl^reit in i^m, bie )u biefem Segriff gelangen
tönte, unb bot^ barff er niii&t fo tie( gegen bie gtunblofe ®ijxt
eiotteS t^un, bag er bie übematüilic^e ÜJISglit^lfeit Derläugnen
(ölte, — Wenn Schefl'ler dieses von allem Crealilrlichen losge-
Wste Schauen über die Erkenntnis der Cherubin stellt Uh. W.
1, 2S4, so vergleiche man Med. an. @. 1 1 (i. ^a aui^ in ber felbigen
©tunbe, fo ber flaie ©Dtt bie ©eele mit allen i^ren firäflen an
fi(^ jeuc^t, fo muffen auff biefelbe 3eit aut^ alle ^eiligen unb
©ngcl toeit^en unb öergefftn luerben. vgL Naehtblgung S. 41.
Unb fo ber Slenfc^ baS 5GertI Boübringt, bafe er in rechter 5[Qar=
^tit lebig ift aDet loercfe, fo füll er oui^ bea Silbe« lebig (ein,
e3 fe? engeltfit ober natürlich, unb foU ®ott loffen mirrfen, fonbet
alle Silbe, — Wir sehen namentlich ana der letzten Stelle, wie
diese AuachBunng ganz konsequent aus der Forderung des von
ibllem creatUrlichen Zusätze freien Erkennens hervorging; ebenso
naturgemäss ergibt sich übrigens daraus wie bei Soheffler
(Ch. W. V, 84, 86, 8T, 267) die Unterachätzung alles mensch-
lichen Wissens, vgl. Nachfoli^ung 131. Unb barumb, bie allet»
Ineifeften ber Bell, iai (einb bie aller t^orii^leften uor @Dtt. Ja.
anoh der Gegensatz vou Liebe und Wissenschaft, wie er bei
Seheffler V, 32(i ausgedrückt ist, findet sich schon vorgebildet,
Nachf.S. 141, wo die Liebe ans Erkennen und die Liebe aus
Glauben einander gegenübergestellt, vgl. auch auf derselben
Seite oben, wo von der Wirkung völliger Gelassenheit die
Rede ist: SBan er erlanget mit Siebe babin, bafe allen ©ngelifi^en
a^emunft gebriftet. Wenn in 111. 6 die Demütigen, die das
Reich Gottes schauen, mit den Hirten identiUciert werden, so
liegt wahrscheinlich die Stelle aus Jakob Böhme, Myaterinmmag-
nunn,ä8;3af,(Wereke, Bd. V,S.47!lf.)zu Grunde, ein Sc^aaf»
birt, in bem ©otteg (Seift mirftl, bet ip Bor ®otl ^ö^et geat^tet, a»
ber SlUerTOeifefte unb Beiraltigfie in eigener Si?, o^ne güttlii^e
I
I
Segimmg aCo finb bie ^Dt^etlc^tten «nb SfBeflTOd(en! 3tem,
Bio ftnb bie ßetnnltigen Herten, bic baä Ütlbeirne ueroi^ten? Süd
tieibet i^re äBot^l, fiunfl unb Wi^t') Sie muffen alle mit einanber
in Staub, unb ^enintet jur Einfalt loli^ei: Si^aaf^irten fommtn,
unb i^r §(r} in bie Bienftbarieit unter E^rifli S""^ beugen,
IBDilen fie tiefet St^aaf^itten Sinie t&eil^aftifl metben. ■- Wenn
Scbeffler die ganz konsequente Forderung änsspricbt, dusa
der HeoBch, noi Gott ta erkenuen, selbst Gott sein milese,
BO ißt er aller Wahrecheinliehkeit iiacli von Weigel beein-
floBst, wie wieder an einer frappanten Uebereinstimmung ge-
zeigt werden soll. Ck. W. 1, 72 Weigel, Scholaateriuni Chri-
stian. C. X. 3Dtt ifl ein Siecht o^ne ßugaiig. bietveil 3uB'>ng Qe>
[(^i^l, ba ifl man not^ nic^t ba^in tommen, fo balb aber Sreotur
an j^r felbet oerjaget unb auff^öret, ba ge^et bag Bnenbti^s ein,
ba iDiibt @ott aUeä in aUem, ba ift bie ScUEommen^eit ucUbtaii^t.
Tgl. auch der güldene Griff, C. 13. 2)a€ übjectum, Welche«
bet äR(n(<^ etfennen »il, baS ift ®Ott onb fein aüort gtitiftuä
in BnS, Bon biefem objecto einflieffet bie ®r!anluiä in baä Slug
be<S ^etBenö, fo baib et üd; ^elt (eibenüi^et TOeife, alfo b.i6 fit^
@Dtt felber etlennf, bnb butc^ fit^ felber, bcnn bie netue Srealut
ober flinb ©olteS, ifl nic^t fe^n fetbft, übet j^t felbft, fonbem
mottet, bftiumb fielet ünb etlennet M "^Dtt felber, in (einet
©ebutt Dnb öilbniä jn, mit bnb burt^ ben SBIenft&en, als buti^
fein gc^otfam Kinb bnb SUerd^eug, Unb eben ^iemit, bag ®att
TOil felber fe^n baä Suge, Si*t Bnb Sttenblniä im Süenft^en,
als bet bo fielet bnfete ^üc^fle 3tu^ Bnb SeeligEeit BeS eiüigen
SebenS.
Auch einen Teil der wesentlichsten Züge von ScbefFlera
Cbrietologie, soweit diese mit der Kirohenlehre nicht überein-
stitnmt, finden wir bei Weigel wieder. Scheifler verlangt
V, B, jeder Mensch mUsse danach streben Christus zu sein, vgl.
Weigel, vum bimmlischen Jeniaalem, S. lÖU. Slnbet S^riftv fol
audj Berflcinben wetben ein jebec ©läubiget Bon ©nahen. Von
Betrachtung des Lebens Christi, C. S.S. 221. 3)enn Wo Öott
felber bcr äUenf^ ift, ba ^eiffet e« (^^rifluS, ober ein Betgütletet
aitenl^, benn ©ott tDirb ajfenfc^, unb ifl felber bet fflenfr^, mie
benn biüiilj ift, Dnnb bet SJlenfc^ roirbt Soll ober ein Oergöttetet
Sn«ifi^, ein Rinbt Bnb So^n ©ctteS, barju mir anfänglii^ feinb
refi^offen. vgl. auch Schulasterium , C. 9S. l'it. Da« ^eiffet
XXXII
Vera beatitudo sen coelnin sce Christas seu viu aetema,
hfl läj mic^ ®Dtt ßtbt »nb laffe, iok fi(^ Sott mit ^ibtt wnb
laffet, btt Sott in mit alle 3)mfl loicC, ha bin i(^ im Fimmel
»nb ber ^imtnet ift in mit, ba bin i* in ®olt Bnb Sott ift in
mit, bo bin iitj in patria, »nnb patria ift in mir. iDaS ^eiffet
nun e^riftuS, ba ber SUatttr aüti toirb in mit. — Der Übergang
von den hier vutgettagenen Änscbaaungen za der anch von
Schefflet vertretenen Lehre, dass die MeBschwerdnng Gottes
als eine von Ewigkeit iter währende nnd nnaufhOrliche
Offenbarung anftnfasaen sei (vgl. Ch. W. V, lOS, 104, 251.) voll-
aieht sich ganz oatfirlich, vgl. Weigel, Erkenne dich selbst,
C. 1H8.5S. ®Dtl ^at im 3B(n(<^en batumS geWaffen, bafe et
niifct lein felbft e^gen fe^n (oU, Sonbetn be& 6ifiöpffer8, 33nb bafi
@ott ielbn iDolIe fc^n bet 3RenIi^, nfSta in allen, bet SHenf^ [olte
nut ein gelaffen ae^orfam SCetläfug fe^ti, botinnen ©oit felber
flüea ttete, ;fol(^eä ifl bet Bnloanbelba^te toine ®olte«: baS <St'
(e^e @Dlteg, bic Wate Silbnig ©otleS, bann in Sumnta bet 3Ren{(^
folte fe^n, ein ge^otforner B'taff"«»' ©o^n: Snnb Oott roil! fe^n
bet ißatfet: in bem &oS)n, Wie bann in Abel, Noe, Adamo, Abra-
hamtJ, unb b«fllci*en, Soft felbet wat bft SKentd). (vgl. in V, 101
aach nüch Jak.Bübme, Mysterinm maganm, c. 2S; 15 ff. [Werke,
Bd. V, S. 182ff.]). Wenn Schefflet von der menschlichen Seele
verlangt, dass sie den Sühn Gottes gebäre, Ch. W. I, 23. 151.
11.11)1. 80 vgl. Naehfolgnng, 8. 14!l. Sub ben fo iß bit ©ee[
{(^Wanget luorben, beä einigen SBotteS. fd fie blog fte^et allet
Slnbet^eit, unb ben ]o gebiert fie @olt, fo fjt auffgrjofifn uütbt,
mit in^i^iget Siebe, in bae ©öftlti^ asefen, SSnb ba ligt fie Sinb.
Bet^eB in, »nb gebiert ben gp^n in bet ffluitl^eit. {vgl. anoh
Ch.W.in, 186.) FernerfürCh.W.n, lU4TBnlersPoatiUe, I, 57.
ißet nun begetrt, baj bife Geburt in feinet feeltn jum geifllii^en
Unb feliglic^en [eben Coübtai^t nietbe, mie in Watien feel geft^e^en ;
bet mu6 ffeiffig rn^tung gebe«, anff bie ei genft^ äfften, »elc^e bie
iftoi^geiotte Unb feelige ^ungftaln Watia an fid^ gehabt, ba fie
bepbeä ein leibliche unb au4 ein geiftlii^e Tlütttv beg eingebomen
©onä ©otteS wotben ifl. Eonn SRaria icat ein reine teufc^e 3ungj
ftalD . . . alfo mu6 aut^ bie feele fein, bie ein geiftlic^e aJluttet
g^tifK metben foD: nemli* eine teine bnb teufd^c Sungfrato.
Weigol verlangt wie Scheffler, dass der Menach innerlich
an sieh selbst die Hauptarbeit Ihnn oiiiase ; auch er sehlägt
I
Bedentmig der KrlBsnug durcli den Opfertod Cliristi, den
rt von Taufe, Abendmahl ausserordentlich gering. Wie
k auch Scheffltr hier unter Weigeta Banne steht, das soll
aa zwei der von Kern S. 91. für diesen Punkt gesammel-
Stellen gezeigt werden :
VV. II, 257.
Weigel, Dialugus de vero Christian ismo, C. 3. S. 41.
E^tifluä Bub (dn Zoti auffer^alfien mir fan niic^ nit feiig
machen, iä) mug mit ime fterben täQÜä), unb Unit tniä) feiner
nit^tä teuften, rean n in mir nil ii'oiieie burrfj ben Ölauben.
Ch-W.lV. IS3.
Weigel, Erkenne dich selbst, B. l.C. IH. S. 51.
aiTe Säeife^tit ujib fiunft liest pöor Uetboraen in vni, önb
quillet ^eraufi buti^ä auäroenbige «rlcetten, erinnern, ermahnen, «>
[timintern.
So ausflihrlich die Abhängigkeit Scheffiers von Weigel
sachzuweisGii, war notwendig, weil Kern, wie mir scheint mit
vollem Recht, die Forderung erhebt, dass der, der fiir den
Bherubinisohen Wandersmann ein anderes Qnellenverhältnia
uinehine, die Belegstellen in ähnlicher VoUstÄndigkeit zu
bringen habe wie er. leh habe deshalb fiir die von Kern zu-
amniD enges teilten Sprüche und im Wesentlichen auch im An-
BohloBse an Eeins Schema und der von ihm gewählten Keihen-
iblge einen Teil der von mir gesammelten Belegstellen aus
^ eigel gegeben. Für Kerns weitere Ausführnngen S. 93ff.
in gleiches Verfahren deshalb nicht mehr so notwendig,
'£& die dort behandelten Schefflersuhen Ideen mit geringen
^nnialunen Gemeingut aller Mystik sind. Doch sind anch
diese Anacbannngen zahlreiche entsprechende Zeugnisse
Weigel nachzuweisen, deren Veröffentlichung ich mir vor-
behalte. Jedenfalls aber beweisen die iiaufigen wörtlichen
Berührungen ScheiFiers mit Weigel, die umnüglich «af Zufall
beraben feünnen, sowie die durchgehende sachliche Übereln-
stimniiuig, dass thatsächlich Weigel ab die Hanptquelle des
eheruhiDischen Wandersmanns tu betrachten ist. Wo bei Scheff-
1er Modifikationen der Weigelschen Anschanimg vorkommen,
da erfelüren sie sich einerseits aus der Benutznng der Medulla
animae, des Buches von der geistlichen Armut, Jakob Böhmes
und aaderec Mystiker, aber die OnindanschaauDgen, von dencs -
Soheffler ansgeht, hat iLm Waigel geliefert.
Unter den mystischen Sctiriften, die neben den oben ge-
nannten noch als Quellen in Betracht kurnmeD, ist in ereter
Linie Tauleia Postille zu nennen. Dass SchefTler sie gekannt,
wilrde anch ohne sein ansdcücktichea Zeugnis (S. T.) feststehen,
dass er sie auch flir den cherubinisclLen Wandersmann eifriger
als Kern meint, ausgenntzt, soll zunäclist an einer Reihe von
Stellen gezeigt werden, bei denen wörtliche Anlehnung wohl
kaum In Abrede gestellt werden kann. (Tanlers Predigten
werden citiert nach der wahrscheinlich yon Daniel SudernianD
besorgten Frankfurter Ausgabe von 1621.)
Ch.W.V, 14.
Tauler, I, 349. aifp Btfctiie^t fin jebEt auäpu& Wegen beS
SnfiuTfeä.
eil. W. IV, 103.
Tauler, 1,351. ^teroufi ift offenbart, ba6 iai Eeben. 1bcI=
ä)tä nidjt me(ir flirbt, auö bem Zob ^erüombt: unb fürwa^i;, e«
ift auä) (ein anber Seben in tinS, toeli^ce eiit toa^reä Dnb bnu
Wanbelbareö Seben \t)}, all ineId6eS aui bem S:Db enKpringet.
Gh. W. I, 26.
Tauler I, 352. ^t bitterer aber, ftärcter öub öDlKommenei:
bet lob ift, if filffet, ftärder otifa roailjafliger ift auc^ iai äebtn.
An diese Stellen seien zunächst die Beweise filr die oben
(S. XXVII.) aufgestellte BehauDtung angereiht, dass die von
Scheffler vorgetragene Ansicht, Gott verlange nach der Liebe
des Menschen und könne ohne sie nicht bestehen, auf Tanler
zurückgehe. (Ch. W. UI, 3T. t2.S. IV, J79) Tauler I, 12<t. 68
ift nic^tä in bet flonjen Keiten fCelt, beffen ©Ott, bebütfftig were,
ober b.irnat^ ein betlangen ^etle, ausgenommen ein cinieeS Eing,
totlc^eS er fo ^ejftig begehrt, ba6 er auii) oHen gleife batan wenbet,
bamit er eä Dberfomme. Iiifi emige Sing ifi, bafe er b\e eble Seele
bei) Stenfi^cn, bit » erft^affen ^ot ita:^ feinem Sbenbilbe, iniQ
aUejeit bereit Unb lebtg ^6cn. bomit er fein SBerl in j&rem ©runbs
iciilen Bub uollbringen mutete. Senn @oti pat itoav uoilen @e<
tt>alt im ^immel bnb auf) iSiben, unb fan Feine Sreatur feinen
ÜBiHen üer^inbeim: aber ^ietinn leibet er gleii^famb 9löt& Onb
SRangel, bag j^ nic^t Uetpiinftigct toirt, fein allerliebfleä bnb
fteubmreic^fleS ^erit m btS Wenfc^en Seele jubrrriibien. I. 155.
&}}t btt irof\t 6etrlig(eit iSotteS Begerel onfern Smft nai^ i^r :
3a fie feie« bürilet Bnti »«langet nocft Bnfi, I. öäT. Siefe m«
trünflifle Sieb, £ufl, Segierb bnnb Verlangen, befi elDtgcii, aU:
mäi^tigen ®DtteS, (d er ifet Bnb alliDenen trägl, ttjeigt Dnb 6e=
l»(t(el er an allen benjenigen, bie Sc^ mit j^tem ^erjen unb Semüt^
bfltj« ftienben imb lehren, Bnb Don allen Ereaturen fre^. iebig
tnb lo6, jret felbft mäi^tia feinb: äBeli^en aut^ OoH ber §63(31
flUe Stunb Bnb 8lugen6Iitf tnlgegen gleii^famb leuffel, Bnb fo lieb=
Ii$ Bnb freunblit^ fic em))fä^«t Bnb annimlJl, alä wann fein eigen
€cligleit alfo ju (agen in btS ^ta^äfm ^ipl Bnb SJD^lfa^ct be=
flünbe. Vgl. auch 1, 140 f. So iftS nun nil Bon nützen, ba6
«inet toeit »mb^ee lauffe, bnb Sott fncbe: bann er ift nit^t f«vne:
« fte^et iür Bnfer %\}üs Bnb toartet. SBer bereit ift, BtiB j^'.n auff'
t^t, jubemfelben Ec^ret et ein: er läft \iä> nic&t lang tuffen, er
mag laum fo lang bebten, big j^m auffget^an »erbe: er ifl taufenb^
mal beceitlsiQiger einjule^ren, al3 ber Hlenft^ bereitiWiUig ift i^n
«ujfjunemmen. <St iß nur ein Slugenblict be^beS iaä aufft^un
Bnb baS eingeben.
Es ist wegen des mir zugemessenen Rannies leider nicht
nOglich, alle die uthlreicbeD Belegatelleo , die sieli für die
BeelafluBsnng Schefflers durch Tanlers Predigten anfuhren
L lasaen, milznteilen , ich verweise aber namentlich aaf 1, B3,
I HS, 359, 3fil und 438f., Ansflihmngen über die Vargottnng
des Menschen, von detien Scbeirier ganz, ersichtlich ab-
Mngig ist. Im Einzelnen bemerke ich noch: Zu Ch. W.
1, 7. vgl. Tauler, I, 139. JJemi baä »or^nffte Bnb doige
SBott QiottfS toirb aUein in b« SSüfleii eingcfpro^er , mann ber
3Renf4 Bon fii^ felber Bnb Bon allen iSingen ausgegangen, Bnb
gant lebig, iBÜfi, Bnb (infam gelnffen fte^t. . . Xann allein in ber
ipüften, baS ifl. Wann mir bbu aUen Steaturen gan^ Bcriaffen,
»etfc^mat^t Bnb Berteorffen fmb, Bnb nirgenbä bülff ober trcft
finben fönnen, ba finbet nie Seel j^re gewiffe Bnnb beftenbige
tu^e. Der Spruch Ch. W. II, 115 beruht auf dem breit dorch-
gefUbrten Gleichnis bei Taaler I, 147tF. vgl. namentüch S. 150.
FHi die Eiukleidimg hat überhaupt Scheffler ausBerordentlich
Ton Tanler gelernt, namentlich die durehgefülirten alle-
LflOiiechen Ausdeutungen, wie sie sich b. B. Ch. VV. lU, 79,
[ '398, 241. IT, 4. finden , sind in ihrer Metbude durchaus auf
I Tanler anrilckmfiihren.
XXXVI
Aucb der Emflaas der Dentachen Theologie ist bei weitem
Lüher suzuschlEigen als Keru es thnt. Gerade ein Änhäjiger
Weigels muBste fungesetzt äuf die DeutacLe Theolugie hin-
gewiesen werden; denn eicht allein dass Weigel in seinent
„(urjra öerid^t tinb aintcitung jui Seulfc^en I^tDloge^" direkt
an das Bnch anknüpft uod es von ailen mystischen Schriften
am häufifraten erwühnt, er ist auch in wesentlichen Punkten
seines Systems von derDeutacheu Theologie abhiüigig. nur daas
er den von dorther entlehnten .Salzen meist eine schärfere
Fassung gibt. (Auf einzelnen Übereinstimniungen der Art ist
oben gelegentlich hingewiesen wurdea) Icli kann leider
wieder nnr einige Beispiele geben.
Ch, W. V, 22<J.
Deutsche Theologie, C. 4. S.5 der Ansg. von 1631. SGenit
ii^ mit nun ttaaS gutta ju eigne, ober öcrmaa, ober Iciffe ober
l^iue, Dbet ba^ eä mein fet), ober Bon m'r ^erttiljrf, ober bafe ei
mk juge^öre, gebühre, anb berg[ei(^eii, @o nc^me iä) mit^ ru^mä-
»nb efeve au, bnb eigne initä ju, önb t^e jiaeg öbel,
Ch. W. V, 2fi3.
D. Th. 8. 15, aJtiRb mx alfc in bie Sefie fSinpi, lix lütnW
na^ ber jeit inS ^immelreii^.
Ch W. V, 27;).
D. Th C, 43, S. 71. Snb fo eiel S^rtfti Sebm im 9fienf(|ni ift,
fo Oiel ift ouc^ S^riftu^ in i^m, bnb 1d mtnig beS einen, affo
toent!) aud^ \>tS anbern.
Weit geringer als der Einduss Taulers und der Deutschen
Theologie haben wir den Einflnss Ruysbroeks und Herps an-
Euaohlagen. Von den mystischen Grund auschaunu gen Rays-
broeks ist Scheffler augenscheinlich nur in geringem Masse
beeinflusst; allenfalls könnte man auf folgende Stellen ver-
weisen Rusbrocbü opera, (Coloniae. llJOy.), S. 365. Sed ubi
Filins est ex Patre geoitus altera ab eodem persona, dmu enm
Pater inspicit genitum, et in eo, et cum eo, atque noum cum
eo, (in qua >ita est creaturarum omnium) simul oumia iutuetur :
rursusqne FiUuB patrem geueraotem, et fuecandum, etseipsum,
et omnin in eo adspectat; ex hac, inquam, mutua m eadem
foeeuuda natura intnitione amor procedit, qui est Spiritus sanc-
tus, amborum (id est, Patris ac Filij) nexus Et hic^amor
personas cirumplectitUT ac penetrat, rursusqne intro manare
XXXVII
II unit&tem, es qua Pater coatineDter et sine cessatiuue
t. vgl. S. 573, Sine cessatioue Bnini Operator, (sc, DeuBl,
3 quod mera acüo est secondum naturae sitae foeennditatem ;
' li ageret, uec ipse, neu ulla vel in üaelis, vel terris crea-
1 foret. Semper igitur et operatur, et perpetim finitnr, Et
hac praeceba divinae naturae miitate seenndum sui in
* essentiam soani isclinationem , Deus fmitive sese possidet:
in eademqne unitate foecimdua est, et in ipsa Fater sine
intermiHsione auum generat fiilium, qui est »apientja aetema.
Ke von der Dreieinigkeit hier vorgetrageBe Lehre entspricht
hn Wesentlichen der Ch. W. VI. 238 zu Grunde liegenden An-
schauung; während zu der zweiten Stelle U, 132, 11,02 und
V, 75 KU vergleichen ist.
Doch wenn man auch in diesen Fällen eine Beeinflussung
Schefflers erblicken mag, sü findet man doch im ganzen, die
Allgemeinsten mystischen Gedanken abgerechnet, wenige Über-
rinstjmmungen, sü dass man wohl sagen kann: Rnysbruek
bat nur in einzelnen Punkten, nicht in seiner ganzen Geistes-
liohtung auf Schelf 1er gewirkt. Ans den von mir gesammelten
Stellen, bei denen eine Abhängigkeit des cherubinischen
{.j-Wandersmannes von dem älteren Mystiker wahrscheinlich
), teile ich wieder eine kleine Auswahl mit.
Ch. W. IV, \b-l.
Busbr. opera, S. i)4.
Charitas uamque quicquid est in homine culparum sive
lefectnnm, comburit cunctasque virtutes perficit et absolvit.
Oh. W. V, 32Ü, Z. 1.
opera, S. 307.
Amor enim compendiu
Ck W. m, 233.
opera, 8. Si)9.
HundQS uamque et hc
B iapugnant,
j ergo hostes suos superatos cupit, prius vincat seipsum.
Auch für Herp stelle ich einige der von mir gesammelten
Stelleu zusammen (leider ist mir im Augenblick nur eine
apStere Ausgabe des Spiegels der Vollkomuienheit von 172S
Mgänglich).
Ch. W. I, 68.
ad Deum v
B Tartaiens u
: quisqnam magis quam a
B superatos c
i uobis ipsia
pso laeditur.
Herp, S. 23. SBofern er (b«t Wia\äf) nur mit einet b(müt6i9en
llnteiWerfimg unter ®Ott unb alle Sceatucen, in Wahrer ®tla^tn'
^ril, unb ©((ingüi^timg feineä I^miä, in fein 9!ii^t einfiiiilet, (»
tnu6 fi(^ ©Dtt mit i^m Dereinigen unb ba^in neigen, alUo bet
abflrunb feine« eigenen SHc^tS anruft ben unge.
f^affenen abetunb beä (Söttlii^en überlnefentrit^en
Ch. W. II, 145.
nerp, S. 30. Sott ift ein übertoefeiibltcti ®ul^.
Ch. W. Vt, 1H1, 192.
Herp, S. as. Serlieffe «inet fc&on [ein Sönigrei« unb buBefy
bie ganQe SBelt: toolU abn fii3} felbft auf eine unorbentlii^e äSeife
behalten, bet ^ättc be^no^e not^ nichts »erlaffen.
Ch. W. IV, 35 ist offeubar durch die Ausführungen bei
Herp S. 164f. (Cap. 26; 1!, 12, 13) üher die Hübe, Tiefe,
Breite und I^nge Gottes angeregt.
Ob Schefflet Subo gekannt hat, ist zweifelhaft. Er er-
wähnt ihn nicht, auch finden sich in den Sprüchen der ersten
fnnf Bücher kaum irgend welche Anklänge. Allenfalls könnte
man an einen Eintluss Susos bei den Sonetten, nameotUch.
bei Nu. 7 deukeu. Die dort vorkommenden Klagen erinnern
an Kap. 21 von Susos BQcblein der Weisheit, auch eiue ge-
wisse würtliehe Cbereinstlmmuug scheint stattznhuden (Suao
wird citiert nach der Ansg. CliUn letil).
Angelus Silesius: 9l(^ tve^! mo bin ic^ nu? be^ (autei ^ÜU'
fi^en 3Ro^ten.
Su8i),S. 159. 91(6 i>">ä ™ Stnblid ift fte (die andere Welt)?
mit gangen, ^auffcn ionimen bie abf(^elolii^flen ©eftalten
bet töQiWen aHo^tea
Vgl. auch noch Suso, Büchlein der Weisheit Cap, 11, wo
sich ganz ähnliche Äusnihrungen wie in Cap. 21 finden. In-
dessen genUgeu diese Anklänge nicht, um die Abhängigkeit
Schefflets von Suso ausser Ftage zu stellen; es ist ebenso leicht
möglich, dass ihm itgeud ein katbolischet Erbauungsbuch die
Elemente geliefert hat, die sich auch bei Snso finden.
Anf die neubathollschen Mystiker weist Schefflet in der
Vorrede und bei San^us gelegeutlich auch in den Anmerkungen
besonders hin. Dennoch ist ihr Eiiifluss ausserordentlich gering;
es finden sich wohl Anklänge , allein diese erklären sich in
XXXIX
räes mehteo FUllen aus der gemeiusameii Beiiatznog' der
gleicIieD Quellen. Am näühHteti von allen diesen Mystikern
Bteht Scheffler nnoh Ludovicns BluaiuB, nnd es scheint, daes
I Scheffler ilui ancli benutzt hat, aber auch hier macht sich die
f Sinwirkung nicht allziistark geltend.
Weit stärker indesseo als diese nenkatholischen Mystiker
1 scheinen die bereits bei Pnmckenberg' erwähnten anonymen
[ mystischen Traktate Scheffler beeinflnsst za haben. Leider
i grade in diesem Punkte ausserordentlich schwierig,
I Belege im Einzelnen zu geben, da die meisten dieser im 16.
[ und he^nnenden 17. Jahrhimdert verbreiteten BUcher — man
f kum sie mystische Flugschriften nennen — ausserordentlich
I «ehwer zug^ngiieh und zum Teil überhaupt verschallen sind,
Bo Clasa ich nur die wenigsten benutzten konnte. Soweit ich
aber aus ihrer Wirkung auf ehizelne von mir gerade für diesen
Punkt sorgililtig geprüften theosophischen Sehriftateiler nament-
Heh des beginnenden n. Jahrhunderts schliessen kann, aind
einselne dieser Schriften wohl unschuldiger Natur gewesen
und im Wesentlichen als Erb auungsbU eher zu bezeichnen, in
aoderen dagegen scheinen sich bestimmte, mit der kirchliohen
Lehre unvereinbare Gedanken, die im Wesentlichen ans dem
Ideenschatze Meiatet Ectbarts stammen, fortgepflauztzu haben.
Li Frankenbergs Kreis scheinen sie namentlich tllr die immer
echUrfere Zuspitzung eines bereits berührten Gedankens von
besonderer Bedeutung zu sein. Die Lehre, dass erst in dem
Hensehen und durch deu Menschen die Gottheit wirklich ins
Leben träte, bembtzwar, wie oben S. XVIII gezeigt worden ist,
I mf Weigelscben Ausehauungen, ist aber in Franckenbergs
KSireise, offenbar unter dem Einflüsse noch anderer Faktoren,
I.BD ausserordentlicher Küiinlieit gesteigert worden.') So weit
1 ) Am schroffaten ist der Gedanke vielleicht von Francken-
bergs Freund Daniel von Czepka ausgesprochen (in seinem
Werke: das inwendige HimmelreichrieSS], No. XII., mitgeteilt
TOn Kofltaanne iu der Zeitschrift lllr Geschichte der evan-
l.feSsehen Kirche Schlesiens, Bd. 1).
mit Äinb unb iBater.
«Ott ift i^m fclbft nit^t öott; er ifl baä, waS er ifL
»los i>ai (Slef*i5pfii ^at t^m einen &M erReft.
et tft fein (Sefltnft^ein; bet Tltn]ä), ei> et BCletl,
ich auf Grund des nur zu Qebote stebenden Hateriftla urteilBs
kann, sind es hauptsSuhlloh dte mystischen Traktate, auf die
die schüfe Zuspitzung dieser Weigelscben Anschauung in
Fnnkenberga Eieise zurückzuführen ist. So ist es gewiss
auch kein Znfall, dass Soheffler in der Einkleidung eines
ICpigiammes, in welchem er jenen Gedankea sehr schiufF zum
Ausdruck bringt, an ein Stück ans dieser Litteratur unmittel-
bar anknüpft. Der in der Anmerkung zu IT, 1TS erwähnte
Begierer ist der Traktat; Begieter oder Schatz der Seelen.*)
Das Original ist ein spaniscbea Erbaunugsbucb : El desideroso,
über das ich leider keine näheren bibliü graphischen Angaben
machen kann; ans dem Spanischen ist es dann ins Franzüsische
nnd ans diesem ins Deutsche übersetzt. An sieh ziemlich
nn verfänglich, wurde es wegen des mystischen Grundgelialtes
wie auch wegen der gesehiakten allegürischen Einkleidung
viel gelesen und bildet ein wichtiges Glied in der Reihe jener
kursierenden Traktate, wie denn auch Franckenberg es in
seinem Verzeichnis auffuhrt. Die Stellen, die Scheffler bei
seinem Citate im Auge hat, stehen Cap. 14, S. 212ff. der unten
cttlerten Ausgabe. Der Herr rät dem Begierer (dem nach
den ewigen Heil Strebenden) an nichts zu denken als an die
beiden Worte: Ich und du, Sclave und Künig. S. 213: Snb
feat feintn Sott, ^at 61oa in freiet Su^ g«(c6tDe6t.
Sa^ er befielt, ift fein; unb tritt er je inä fiittt
©efcftie^et fö, bafe ®oit unb aJleufi^ juBlti* entbcit^t.
2) Zahbeicho Ausgaben verzeichnet Arnold, Historie der
mystischen Theologie, S. 4fi4. Mir haben zwei auf der
Müncheuer Hof- und Staatsbibliothek befindliche Ausgaben vor-
gelegen: Dillingon 1578 und Küln Hilii; da sie im Wesentlichen
abereinstinmien, eitlere ich aus naheliegenden Gründen nach der
dem IT.Jahrh. angehörenden: iUegieret. |0bn6i^JV^'^ I ®<^'^">
I barin ein jtbet ß^rifl, | Bnbec eintm litblirfien »nnb | gan^ luftigen
fleflirft^, gde&rt | Onb Btibfir»ie(en toirb, iBctt ju ertennen, | juförc^ten.
»nb au6 fltunbt (einee .viet= I ßen juHcben, onb bur^ft folc^e (Sotlfe; \
liege mittel bie eniige ftltoleil | )u erlongen. ] KuS ^tantiüfift^n;
in ^ot^teutt* | ^pratS) B6t((ett. | Stbrurft ju eöQn. i »e? Mur*arb
arutf. 3m 1 alten J^umb, 1610. 11 unpag. SU. unb 2Jü S®.
Auf Scheffler von Einfluss war vielleicht noch die Stelle
8. I29f., wo die Eigenschaften, die man Gott zuschreibt, für
ein Erzeugnis des menschlichen Denkens erklärt werden, Ch.
W, I, 267 u. 268 sind höchst waliraoheinlioh von den Aus-
flinrnngen. Begierer, S. laif. angeregt.
«Ifo bttgeftet b« ganticn SBJttt Bnb atl*B bae i^t a'ff^t" ""t' 8«=
^ört ^afit, Bub gebenttet taS nieinanb in bicfet ffltlt ift totin 3($
bnli bu, bie nnbetn jlue^ toflttrem Sclace Bnb fiönig, ttjetben Qiii$
^ienen, im ^aug mit bm Stübctn ja leben unb conimfieTtn.
JRtmlid) baä ein, baä i^r, i^r aU« Sciaue fe?t, bnb olfo toerbt
j^t bemüt^ia Bnb ae^otfant fdn. S8nb füc ba^ anbet, baä j^t
ctvd felbfl fiünia ft^t, bann i^ mac^ aUt ßünig gat rdi^. i^nen
tool fluta öeben Bcrrei^mb. ©.218. 3$ fag rei^t, fprai$ er
(der Begierer), bnnn id) bin üinB bie Siebe meine« Serm ein
@c[aBe. !Sarna(^ nam ei; iaS anber bnb ^^rad}, 3<^ tönig, ic^
tag ceifit, baS id) ein flönia bin, ber ii^ ®DlteS bi«ner bin. 3)ann
jl^ ju bienen, ift «nieten unb ^erifi^en, Bnb alfo mufi ic^ Sönig
Jem.— ■)
Äua allen diesen Eiementen hat sich nuu, wie bereits
oben hervorgeLohen, im Kreise Prajickenbergs eine Ausdrneks-
welse gebildet, wie wir sie ähnlich später in den pietistischen
KöüTentikeln findün. Bestimmte Formeln von religiiSaer, spe-
dell niTBtischer Färbong, mUgen hier mit einer gewissen
fiegelmässigkeit im Redeaustaasch wiedergekehrt sein. Fran-
ckanbergB Schriften') bieten dafUr einige Belege; deutlicher
lutfirlich spiegelt sich die Umgangssprache in den Briefen
ickenbergs ab ; das Wenige, ^as wir davon besitzen, zeigt
stark Scheffler anch mit seinen Sprüchen in der
'Onter Franckeubergs Freunden üblichen Aus drucks weise
Tmrzelte. Wenn Franckenberg z. B. in einem von KuSmanne
a. o. 0- S. üb mitgeteilten Briefe ansruft : £ia ascendamns in
Altnm cum Aqnila ncistra coelesti glariosa eredendo
sperando amando, ferendo constanter et sincere, so ist die
f Äehnlichkeit mit den Vorstelinngen , die Ch, W. IT, 171 UI,
E{99- zu Grande liegen, nicht zu verkennen.
r 1) Offenbar ist von diesen Stellen ausser den beidea nn-
mittelbu 11, 178 folgenden noch V, 134 abhängig, wahisthem-
£oh »ach H, 195— !«?.
2) Im Ganzen finden sich jedoch in Franc kenberga
Sduinen verhältnismässig wenige Uebereinstimmungen mit
dem eliembinisclien Wandersmana; nnr der oculus aeternitatls
(doch vgl. Über die Autorfrage oben 8. III.) bietet Einiges:
Tgl. 8. 6B, 75f. 96. lOU. I(l4. 132. 145. )56 f. 1S9, 162 f 164 ff.
164 f. 196. Allerdings sind die U eberein stimniun gen niebt so,
dase Bie darcbaus zwiugend wären, weshalb von ihrer näheren
ErUrtemng wühl abgesehen werden kann.
I
lutar
■ ^"raiK
^Bonter
). als Hauptqnelle für deo ohernbinischen Wanderamann
ist Valentin Weigel aaziisehoD ; er^^zcnd nud eiasohcäDkead
treten binsu die Medulla, animae, das Buch von der geistlichen
Armut und die verhültnisniüsslg nicht sehr zahlreichen Eckart-
Bchen Fredigten, die Scbeffler bekannt sein konnten.
1. in zweiter Linie kummen in Betracht: Jakob BUhme,
Tauler und die deulBche Theologie.
3. GauÄ mrilck treten dagegen Ruysbroek und Herp; sie
eiod nur gelegentlich benutzt und haben SchefTler in keinem
Punkte entsoheidend beeiuflusst.
4. Aehnlich verhält es sich mit den neukatholischen
Mystikern, von denen noch am stärksten LnduvicuB Blosius
auf Scheffier gewirkt hat.
5. Sebr bedeutend war dagegen aller Wahrscheinlichkeit
nach der Binfluss, den die zahlreichen anonymen mystischen Trak-
tate des Kl. und IT. Jahrhunderts auf Scheff 1er ausgeübt babeu.
fi. Aus dem Zusamnieutliessen aller dieser Elemente hat sieh
in Franckenbergs Kreis wahrscheinlich eine Summe von fest-
steheadeu Formeln und Vcitatellungen gebildet, wodnrch der
knappen Znsauimcnfassung einzelner mystischer Anschauangen
auf das Wirksamste vorgearbeitet war.
II.
Sind somit die Quellen festgestellt, aus denen der Ideen-
schätz des cherubinischen Wandersuiannes stammt, so erhebt
sich die weitere Frage, inwieweit Schetflers Werk anch
der Form nach vorbereitet war. Religiöse Sprüche ähnlicher
Art hat zuerst Georgette de Montenay (1571) in ihren Em-
blemata christiana zusammengestellt; sie wurden in sieben
Sprachen verbreitet und haben auch in Deutschland grossen
Anklang gefunden. Die Verfasserin zeigt streng christlichen
Sinn; mystische Gedanken finden sich noch nicht. Dennoch
scheint von den Emblemata christiana der Autor augeregt zu
sein, der diese Form der gereimten kurzen Sprüche zuerst
fllr die Verbreitung mystischer Ideen ilienstljar machte. Daniel
XLUI
Sndermann giebt in seinem Buche: ©d^öne auiSerlefene f^iguren
t>n\) l^ol^e Seigren twn ber SSegnabeten £tebl^abenben @ee(e, nemUd^
ber ©l^rtftKcl^en Äird^cn Dnb jl^tem ©emal^t 3^« ©l^tijio (4 Teile
die 3 ersten o. J. T. 4: 1628) auf jeder Seite ein Bild und
eine Erklärung, die namentlich im dritten Teil zu epigram-
matischer Kürze sich zuspitzt; die nachfolgenden Beispiele
dnd ans diesem Teile S. 27 ff. ausgewählt :
mit lernen toag bil beffcr ift,
^an aEcr Äünft? folg Scfum ©l^rift,
aWit leben, aud^ mit toerden Wled^t,
S)ar)u hitt t>mb ben glauben red^t.
Slug l^üffart fompt aU fd^mer^ t>nb ^ein:
Dl^ne bie toütt lein teüffet fein.
SWein l^er^ fol l^ie !ein boben pnben,
S)an ®ott fid^ brauf ju laffen gtünbn,
^el^alt id^ ben in @tnig!eit
SÄtt btng ift mein aud^ in ber 3^tt-
Äein ©eel mag ftd^ in ®ott erl^ebn,
@ie mug )ut)or ganj übergebn,
2111 ©reatur bie ®ott nid^t ftnb.
S)ann mag« l^inauff lommen gefd^toinb.
D nit Derfeum ber gnaben geit,
©unft finbft fein mel^r in ©toigleit.
@el^ bie ©eel ®ott ein 2lugenblid,
@ie ferte ftd^ nid^t mel^r gurüd,
Ümb ber Sßelt gut; öil minber nod^,
SBan jte ben fel^, ol^n mittel l^od^,
ga tote er ift im SCBefen bloß,
2)al^er fie anfangt einmal flofe,
§iebon ift nit Qu reben Dil,
SBerS red^t entjjfinb, ber fd^toeiget ftil.
@8 ift 0 3Wenfd^ bein ©eele l^od^,
©öttlid^er SDing fo fällig nod),
S)ag bu !anft fein ben @ngeln gleid^.
®inig mitt ®ott, 3^*"^ Himmelreich,
3a ^ettft !etn leib, fo fd^toer önb feift,
©0 toerft gar ein l^immlifd^er ®ei|i;
3)tuniE laE He SBttt UnbS flei(^ fleliift
60 Wirft ein Seift mit gefu ß^rift.
3)ie aa«(t roic «ii^ bet biiff Seift,')
Slteiten gewiS am aDermeift,
91ur in una fdbfl, tarumS fo fialM,
SBivS ffeift^ ber Sünb, mit gantet gmalt,
^aitn flebempfft, fo ffinbä alBeibt,
SSertUaei (d^on unb mit gefre?!.
Stjt man ^offacl im .^iminrl ^01!^,
Sd fdl r« gfiB't 3"t ^cUe bD*:
Siitfft mon bemut in ber ^eße grunb,
Sie fleigt in öimmel glei* jur flunb,
Ken 1}of\att hat He i/eUe gemait,
Btmul &oltS 31ei(^ Bn« ^erfilr bratet.
O SRenW, loic lang milt frembbs enneffn
Unb not^ beiner felbft gnn^ Becgeffn?
3Bie lang bienft me^r, ben Sieaturn,
ajerlnirft bic^ felfift mit oQ figutn?
äötc lang ttilt noft leben ber jtit,
Bnb ftecben aB, ber iSmiglleit
D ffienfdj bu Ilagft ober mtt fe^r,
3)a8 er bir iiirftt gibt gnab j( mefir:
60 ioiS) ©Ott felbft (lagt (aI8 no^ milbt)
3!iaB bu fein gnab ntd^l ^aben milt;
aßer bein ^er^ lä^r, Bon gieatur,
er t^em felbp biein, »erfu* e€ nur.
SBalb ©Ott in Bn« baS ^erB la^r finbt,
So (ombt ©r felbft barin get:^''''"^'.
3?nb R>irift aug einer liebe gm ein,
Da ift ein Seift, ein ©inigee ®in:
D maä möt^t Bn« Oolt &Bbft8 gebn'
San ftd^ felbft ganl), ©in bvei^eit e&n.
In diesen Spriiclien zeigt sich, wenn wir von d
weichenden poetificheu Form alDacIien, eine doutlicli
J
XLV
nehmbare Verwandtschaft mit Schefflers Schlossreimen. Es
ist aber nun auch im hohen Masse wahrscheinlich, dass Scheff-
1er sie gekannt hat; unzweifelhaft jedenfalls ist die That-
Sache, dass Sudermanns Sprüche in Franckenbergs Kreise
eifrig gelesen worden sind; die „Kupferstticke" Sudermanns
werden in Franckenbergs Verzeichnis (oben S. VII.) unter den
zn empfehlenden Büchern erwähnt. So kann es uns denn
nicht Wunder nehmen, wenn in Franckenbergs Kreise schon
sehr bald ähnliche Versuche wie die Sudermanns auftauchten.
Bis in das Jahr 1622 reichen die Anfänge der lateinischen
Dichtungen zurück, die Franckenbergs Freund Johann Theo-
dor von Tschesch im Jahre 1643 abschloss und im Jahre 1644
unter dem Titel: Vitae cum Christo sive Epigrammatum
sacrorum Centuriae XII (s. 1.) herausgab. Einige Proben werden
genügen, um eine Vorstellung von dem Inhalte zu geben.
I. 24. Paradisus.
An Sit in hoc nostro Paradisus, quaeritis, Orbe?
Quaeritis? in vestro, (quis putet) ille Sinu.
I. 29. Vivere et mori.
Ergone Tu mecum vis Vivere dulcis Jesu !
Ergo etiam tecum da mihi Chris te mori.
I. 46. Tres hostes, trinum Auxilium.
Tres nobis Hostes, Mundus, Caro subdola, Daemon;
In trino Auxilium Praesidiumque Deo.
Quis major? Deus an Mundus? Caro subdola, Daemon?
0 Homo, praesidium disce, tuere, tuum.
I. 47. Vitae Labor interioris.
Te simul atque Deum, quae circum Te simul in Te,
Ceme frequens. Vitae sie fugit Vmbra tuae.
1. 53. Linquendo, ©claffcnl^cit. Joh. 16, 28.
Ad nos linquendo Caelum descendis, Jesu:
Linquendo Mundum, ad Te pia Vita redit.
L 100. Vtrum? (vgl. Ch. W. I, 145.)
Infemus simul et caelum in te. Tu modo Caelum
Suspice et Infemus non erit ullus, Homo.
n. 69, Ad Te, Per Tb, In Te.
Ad Te cuncta, Pater; Per Te annt omuia, Christel
In Te sola mihi, Spiritus' alme, Quies,
III. TL De Caelo ad Oaelnm.
Joh. 3, 13.
Yt Caelom tcneas. Opus est, Mens aegra, renasci.
De Caelo ad Caelum, aulla alinnde. Via est.
III. sa. Christ
Scripta placentChri!
H!c opus est nas
IV. 18. Disee Mori.
Vt viyas, ut moriaris Mente verenä,
Disce mori Mundo, visere disce Deu.
IV. 9fi. In Cantica Canticorum.
äi Paradisiacis nascuntor Lilia Campis,
Hie sunt puipurois Lilia mixta Rosis.
V. 7(1. Quid sapiB. (vgl Ch. W. 1,146.)
Fit Coelnm Infercua, si dod sapis Enthea Coeli:
Infomus Coelum, si pia Regna sapis.
V. 77. Cui vivis.
In te nOD udub, Dnu sunt, Uüido. Stat Vetos et stat
Icde NovBS. Cni jam vivis es unus Bumo.
VI. S8. Non Quis, sed Qnid.
Vera eupis? Non Quis sod Quid per Cunct« videndum.
Nam Deus in cunctjs, tu mudo cerne, Locia.
VU. 24. Monas.
Dia Mona»! quis te numerabit? Qnia tna dicet
Semina'? Tu nobis omnibns Ourna! Sat est.
XL VII
A. Quo fugiam? E Mundo non Corpore, Mente sed in Te
Ire licet. Profugam suscipe Christe tuam.
C. Sis Mecum Mundnm fugiens, Mecum reditura,
Cum mea Lux pleno surget honora Die.
Vn. 45. Sis nihil.
Sis nihil, et tibi sie fiet Dens Omnia. Vere
Ut sis, esse opus est, 5 mea vita, nihil.
IX. 13. Quies. (vgl. Ch. W. II, 11.)
Nulla Quies Mundo, non Carni, non ßationi:
Sola in Vulneribus est pie Christe tuis.
X. 22. Mihi suffieit Vnum.
Desunt Multa. Vnum mihi suffieit. 0 Dens in Te
Omnia sunt. Vnum Te juvat esse meum.
X. 30. Ad Vnum.
Quo tendis, quid agis? Quem, quid, Mens 5 vaga quaeris?
Vnum est, et summum. Mens vaga crede, Bonum.
X. 98. Suus et Tuns.
Qui suus est, certe non est Tuus, optime Jesu.
Paenitet esse Suum. Suffieit esse Tuum.
Gewiss ist der Gedankenkreis, in dem sich Tschesch be-
wegt, mit den Anschauungen Scheflflers verwandt; vgl. z. B.
oben V, 88 mit Ch. W. V. 120. und die sonst noch oben an-
gefÜhrtenStellen. Allerdings sind Tschesch's Gedanken nicht so
ausschliesslich auf den Mystikern basiert, wie die Scheff lers. Noch
erscheint bei ihm neben Tauler Luther, wenn er auch rät, erst
Tauler uud dann Luther zu lesen, (1, 58.) Mit den griechischen
Philosophen und ihren Systemen beschäftigt sich eine Reihe von
£pigTanmien (V, 30— .h6, Ciceros Philosophie V, 37; vgl. ferner
V, 63 — 67); daneben werden Zoroaster und Hermes Trisma-
gistus behandelt. Von den mystisch angehauchten Männern
des 16. Jahrhunderts erwähnt der Dichter namentlich Jo-
hannes Arndt. Der eigentlichen Spekulation wird allerdings
ein verhältnismässig geringer Spielraum gegönnt. — An
Scheffler erinnern die Epigramme, in denen Heilige behandelt
XL VI II
werden; anch die alleguriscliea AuadentungeD scheineu Scheff-
[crB Mauier voranszuverk linden, (vgl. das oben zq VII, .ts eitierta
Epigramm aus dem Ch. W.) Nur einmal wird das lateinisclie Ge-
wand durehbrochcD : Tschesch hatte eine Pilgerfahrt nach Jern-
salem unternummen, die allerdings niclit völlig znr ÄnsfUhrang
gebracht wurde ; als er die Seereise antreten wollte, fand er für
die Stinimung, die ihn bewegte, auch den deutschen Aus-
druck: (XI, 42).
9Sit se\im au^ bem @unb, ^ilff unS audf uoii im @ünben,
^ilff S^rifte, ^iltl ä" ^Tt- ''"6 toir den glimmet finteu.
Haben die Epigramme von Tschesch nar eine Reihe von
Grundgedanken mit dem cherubinischen Wand ersmann gemein,
Bo zeigt sich dagegen Schefflers theosophisches System schoa
viillig ausgebildet in einem ebenfalls ans dem Kreise Abraham'»
von Franckenberg hervorgegangenen Werk, den Sexcenta
monodisticha Sapientam von Daniel von Czepko. Wie die
Epigramme von Tschesch sind Czepko's Sprüche (in der Über-
schrift zweier von Franckenberg beigegehener Gedichte werden
sie wie bei Seheff 1er Sohlnssreime genannt) in Centurien einge-
teilt. Die auf&llende Übereinstimmang, die die Monodisticha in
Form nndGedaokeniuhalt mit dem cherubinischen Wandersmanit
aufweisen, ist frUhieitig bemerkt worden, bereits Kahlert,
Augeins Silesius, S. ätifhat darauf anf merk sam gemacht und
einige, allerdings unzureichende Proben mitgeteilt, ohne frei-
lich anch nur den geringsten Versuch zu machen, das Ver-
hältnis ScheffletB zu Czepko näher zu bestimmen. Das Ver-
dienst, dieses Verhältnia richtig erkannt zu haben, gcbtlhrt
Koftmanne, der Im Correapondezblattdes Vereins für Geschichte
der evangelischen Kirche Schiesiens, 1882, Bd. I, S.fl6ff. die
ersten drei Centurien der Honudisticha hat abdrucken lassen.
Da diese Provmzialzeitschrtft nicht leicht zugänglich ist, so
ist es gewiss berechtigt, wenn wir unter Hinzuziehung anch
der drei übrigen Centurien (nnch der auf der Brealauor Stadt-
biblluthek befindlichen HandseJirlft) , den Versnob machen,
unter bestündiger Berücksichtigung Schefflets, einen Cber-
bUck über den wesentlichen Ideengohalt des Werkes zu geben.
Wie bei SchefFIer erscheint auch bei Daniel von Czepko
die Welt als eine bestfndige Emanation Gottes; alle Dinge
XLIX
dessen von Ewigkeit her aus Gott aus und kehren wieder
in ihn zurück; der Mensch ist stets von Gott umgeben und
kann ihn überall finden; ein Unterschied zwischen Zeit und
Ewigkeit ist nicht vorhanden.
i, 1. Slnfang im @nbe: @nbe im Slnfang.
S)aiS ©nbe, baS bu fud^ft, baS fd^Ieug in Anfang ein.
ffiilt b« auf ®rben toeif , im Fimmel felig fein.
L 3. Sle^l^ter greunb.
SSiel ttäl^er ift bir, al8 bie ®(tcm, ®ott toertoanb,
@ie fter^en: ®ott unb bu |: glaub eS :| finb ungetrant.
L 58. ®iel& ©Ott bie @l^re.
«idjt \pvx^: 3d^ toird, id^ toil ©ott tl^ut e8 unb nid^t bu:
2Bet ©Ott in aKem meint, ber trifft ber SBal^rl^eit gu.
I. 60. ©el^e nid^t loeit.
2Bie nal^ ift ©Ott, er fielet in S)ingen f^at unb frül^,
2)tt fd^auft il^tt, loie er ift, f^)ring tttoa^ über fic.
L 63. a)ag einige ^u.
äBann l^at bie ©toigfeit, o SD'lenfd^, ^id^ aufgelefen,
3n ioeld^e niemanb fomt, ber t)or nid^t bagetoefen.
L 64. Slm 9(idte ^nget eg.
SJiel ^a^tt tl^utt eS nid^t, bie ©toigfeit ju toiffen,
®\n älugenbUd, unb nid^t fo t)ie(, mu^ fie umbfd^Iie^en.
I. 86. Überall.
a)u fd^toebft, als toie ein gifd^ im SGßaffer ganj in ©ott,
©an( in bir, gan( umb hid} ift er. $alt fein ©ebotl^.^)
n. 1. 2)urd^ ©^rifti a;ob
jlommft bu 5U ©Ott.
©Ott ber ift übet Seit, o SKenfd^, ino roilt bu l^in,
SBenn bu geftorben bift, aidbann erfragft bu il^n.
1) Nachfolgung, S. 105. SBnnb ber ©eifte fd^lnebet in ©otte,
oliS ber Sifd^e in bem SJleere.
Ang. SilesinB, Cherub. Wandersmann. ^
SEtr in ber eiDigteit »il einen anfang grünben.
Stürmt in baä gnb: un6 ioirb (ein Snb im (gnbe ftnben.
ÜÄenfc^ Helbe bit^ in
@o icitb bidj nii^tS Di
olt. (7gl. Ch. W. 11, -249.)
Sott: ©Ott rtiil r(i$ in bic(i Heiben,
1 3^m, auc^ 3tn »on bir ni:^tB f^eiben.
r n^at leine Qüt, na^ r
ir roirb (eine fe^n,
ge^l fle aut^ ein.
II. 23. ©in acbliebener aiusflu^.
Sa @Dtt bie 3Qelt ecfi^iiff, inac^t ee mt^ nad^ belieben
3(^ flog mit allem auS unb Wai: boc^ in i^m blieben.
III. 25.
©Ott läufft bu i]
St ge^t mii^ un
bie ©:6oo8: toaS fleui^ft tu für unb für?
erfe^nS in bie (Sebaniten bir.
ift. fe^n, ni^iti alleS Bon i^m ^in,
^m flt^it: Bielleic^t crbliilft bu i^n.
m. 79.
aBill bu, maß G
SBaS ju unb ai
m. 67. Set ewige ®(@ctiroutf f.
Sffiircft Sott: fo loirb bie aUßelt; unb boS bon ETOigfeit:
Saä ^Öt^fle äBefen »eig Bot (tc^ bon feiner 3eit.
III, lud. ailea fragt na* @ott.
gin aUurm, ein Staut, ein €tein \:a<l) (änteft bu e8Ie(en:(
aBei6 fonft fein ©ort, alä baä: Sdj eil inö Ht^fte aßefen,
IV. 52. 3n bet ewigfeil nur ein Sag.
aßaS nü^t es taufenb 3a^r unb aber 2aufenb je^ten?
Sie^ft bu r» einen Xag nit^t fe^n, i£ä luitb bir fehlen.
IV. öl. 3n iSinem,
3^ unb ©Ott Wir fmb einä. 3li($iä (treibet mti^ unb S^n^
5Qie er ift, bafe er ift: So bin it^, bafe ic^ bin.
LI
IV. 69. 2lu8bru(i^ ©ottlid^eS 3Befen.
aOBann in bie @tm0!cit bie @ee(e pd^ öetfd^Ioffen,
@tel^t fie ben DueU, brauS ®ott mit attem ift entf^)roffcn.
V. 31. «Rid^t« ettoa«
©tioaS nid^tg.
@d ift ein ©iDgeS nid^tS, barauS baS @ine fleuft,
3)er toirb nid^t nid^tS, ber ftd^ brein burd^ bag ©ine fd^Ieuft.
Aus diesen pantheistischen Vorstellungen ergiebt sich für
Czepko wie Scheffler (vgl. nanjentlich Ch. W. 11, 178) ganz
konsequent die Folgerung, dass wie die Seele ohne Gott,
so Gott auch ohne die Seele unmöglich eine wirkliche Existenz
haben könne:
rv. 59. @itteg ttidjt ol^ne ba8 Slnbere.
3)ie @eel unb ®ott bie fielen in unjutrennter ^Jflid^t;
®ittö ®ineg l^in, id^ toeig bag Slnbre ftünbe nid^t.
Ebenso wie bei Scheffler wird femer darauf hingewiesen,
dass alles Erschaffene von Gott zeugt und zu Gott hinführt.
I. 5. 2luf ebener ^affn.
(Serab in einem ©trid^ eilt bie ^atuv gu (Sott,
golg i§r. 3)ein 2Beg ift ®nab, i§r SBeg j^ingegen ^otff.
m. 10. 2irieg t)on ®ott.
S)ag ©täglein ift ein 53ud^, fud^ft bu eg aufaufdjiiefien,
3)u fanft bie Sd^ö^fung brauS unb atte SGßeiSl^eit toiffen.
m. 12. 2ßieberIIang bc8 ©öttrid^en SGßefeng.
@in iebe^ S)ing fängt an 3ureben unb 3uteben,
Unb toil, als balb e8 ift, bem Sd^öt)fer Slnttoort geben.
Auch darin stimmt Daniel von Czepko mit Scheffler tiber-
ein, dass Gott jede Eigenschaft abgesprochen wird.
V. 75. ©eiftlid^e SBIinbl^eit.
SBie feffr irrt ber, ber fd^toar^ bie l^ette ©onne l^eift:
9lod^ mel^r ber, fo ba \pt\6)t: ®ott ift gut unb ein ©eift.
vgl. auch I. 42. ober 9Bi((eii.
©Ott (enn ii) blofe Uta} &eü: iDot^ iab it^ ®ott ertieft,
SBei6 ii^ (o biet, ba^ i^ iaS nit^t Wei6, WaS ®ott ift.
Nnr seine Verkörpening im GeschiSpfe (vgl. Ch. W. II,
1Ü2) wird als seine EigeDschaft bezeichDet:
II. 135. ®ott iai atUreemeinfle.
Safe ®ott ftt^ jUgemeint, baä ifi fein gigenfi^affi,
Ber i^in entae^t, in bcn qt^t &ott mit Seift unb firafft.
Wie bei Scheffler (1, 129. V, 23u und Eameutlich IV, 69)
wird das Büse als etwas mit Guttes Weaen UnvereinbareB
betrachtet, das von dem Menschen diit äuaseTtich an die
Gottheit herangebracht wird.
Ser ^öc^ft ift gut, utib TOolt er gleich baä Übel fttafen,
3)lug er baä gute t^un. @utä l^un finb feine äüaffen.
II, S7, 91a^ bem StGa^n.
(Sott iß noc^ unferin SUa^n igt bBf, i&t loieber gut,')
3)er boi^ in aller 3Belt bai befte mill unb t^ul.
Ja das Büse oder die Sünde wird ganz n-ie bei Scheffler
für etwas Negatives erldürt, dem aber trotzdem die Kraft
des Wirkens zugeschrieben wird (Ch, W. IV, 09. 1,213.):
V. 46. »eflQtige bic einbilbung.
ÖDf ift BDI fidj !ein Sing, m fe^t bcin eiller SBa^n
SJür ©Ute« Söfeö, unb für ffiöfea mm an.
in. 57. eünbe,
Sft Sünbe ma3? SBer &al iftr Sffiefen auSgema^t.
Unb iß fie abet iii^t«? SBaö ^lat ben goD gebrai^t?
Auch In den Anschauungen über das Veihältnis des
Menschen zu Gott tritt bei beiden Dichtem eine anffallendo
1) Vgl. Weigel, Gebetbüchlein, C. XI, ®ott aber bleibt immer
tnie er ift, gütig Dub bnniDanbelbar, ja er ifl gerccbt in allen
(einen SEerden, ob (t^on ber blinbe, abgete&rte äBenft^ j^n für
jornig, ungereimt ober üngnäbig at^let.
Limg hervor. Bei Beiden erBcheint die Seele als
der Zeit existierend und in diesem Zustande nnaufljialich
Gott verbundeD) das Ziel und die büchate Aufgabe des
^en Lebens ist ea, diese Vereinigung wieder berirastellen.
|jn. G7, ewige SBrfe&ung.
e^ q13 bn ^immtl Ii(6, unb felbft bit (grb ftunb,
edtloS ®Dtt (ii^ War fc^DH ba in ©^tifto) mit^ in Sunb.
[. 69. Wichte ti)ex noi^ Unglamer.
3m 6&c^ften SBefen rag bis Seele Sugeft^t offen,
D 5ffiunber! (Sott unb fie bie finb jugleit^ enlfptoffm.
U. ii&. ©öttlit^e »ereiiiigung.
aSo bet SHtntctf ©ptleS fol, beS 3ßenfc^m öott genüffen,
SDlufe w Tu* her 2Heiif(^ ©olt, unb Sott ben aUenWen Jc^Itefftn.
JÜ. 1. SBotßefü^tteB £c6en,
3)ctn 2(6(1) ^ött tiirijt auf, wie tieff man bit^ Begräbt.
SBann bu in ®ctt. unb &ott ^inmiebet in bir (ebt.
[. 68.
Ubei
ill i
IBann bu baS D erteidjft, fc lomnift bn ii
Du 6ifi ©Ott Überott, Gr bir ingleic^en bo
TL 52. a unb D
unb
D unb H.
Saä tSrft ift ®ott, US le^t ift ie ber Slenft^, fc^out 3i
3Ü0 bie Qiof^ einig fe^n, ba fuc^l, ba ^abet %xJj.
VI. 6-2. ffieftötiae bit* im aeftänbigen.
Sijnä auf bet ®rbe ift: anfangen unb Derge^n:
a)uc(? bog fii^ attä er^d, baä ift in Sott beße^n.
Die Persönlich Iteit Christi tritt bei weitem nicht so het-
TOr wie im cherubinischen Wandersmann, doch zeigt sieh
in den betreffenden Spriiehen eine starke Verwandtschaft mit
Sohefflera Anschauungen.
V. 20. Umbfotiften.
SÄenfc^, betne Seügleit bie loil teine anbre Sflü^;
®Iau6 ea, bog ß^rifluä bi($ erlöft, fo ^afl bu fte.
n Buteä SBettf OoUbrot^t,
in eünb unb Si^acBl.
U. 35, Mit bsn Wirten, (vgl. Ch, W. in, 0.)
ffliel iporen auf beti öninb bet elugen SBeiS^eit iDiiimen,
SBann fie ben «t^teii Seg nac^ SBetle^cnt genommen.
Indesseo hebt die in V, 20 vorgetragene Auffassung ebenso
wenig wie bei Scbeffler die eigene Arbeit des Menschen anf;
im Gegenteil wird auch bei Czepko von dem Menschen ver-
langt, dass er sich unablässig nm das ewige Heil bemühe.
V. 22. Übe flutc mtxät.
aßenft^, löilt bu (füg fe^n, brauch einen (Srnft baju,
SüEt rit* nit^t 6i8 in Sob bemüht, fiefet nit^t bie Mut}.
Boch soll sich der Mensch itein Verdienst anmassen (vgL
Ch. W. V, 229), da wenn er etwas Gates thut, es nur Gott
in ihm gethan hat.
I. 51. ©Ute äUertfe, büfe.
3m Sott bu (pcii^ft: J
Bällft bu, Wie Sucifer,
V. 5. Sae ®ute geHtl nic^t unä.
»er etwas guleS t^ul, gi^^fft ®»it ben ^öt^ften an,
fflege^rt er So^n, unb meint, er felbft ^ab eö getfian.
I. 57, SHeine ©ott.
SfBaä eigneft bu bir ju? ®u fätft Bon ®ott j» t'*^-
Unb ftie^lft i^m e^r unb ^rei?, tibt auf, bie feiJU ift ^ier.
Ebenso soil sich der Mensch hüten, aus Eigennutz nach
dem ewigen Reich zn sterben, (vgi. Ch. W. II, 47 u. ü.)
I. 85. Sott JU gfjren.
äBer ®Dlt aeW<"u ift, fragt ni*tg nad& So^n unb giein,
6r tütl nti6t fromm umb §eil, nit^t gut umb SBonne fein.
IL 4S. eigener 91ue.
Stenft^, btfl bu barumb fromm, baß bic^ OoH fol erlDeljlen,
Du fut^ft ba3 ©ein, unb luaS hi finbefl. Wirb bir fetileti.
Man wird es selbstverständlich finden, dasa auch in den
mystisehenGnmdanBChanuügen über das Verhalten desMcQSchen
zu Gott eine innige Übereinstimmung zwischen Scbeffler und
LV
Czepko stattfindet. Der Mensch soll sich und die Welt ver-
lassen, um die Gottheit in sich aufzunehmen, soll aus sich
selbst herausgehen und den Eigenwillen meiden; wenn er
schweigt, vernimmt er Gottes Wort am besten {vgl. z. B. Ch.
W. II, 19. II, 32. IV, U. V, 330. I, 138. V, 33. V, 129. I, 281.
in, 176 und viele andere Stellen.)
I. 35. ©id^ Hffen,
SlHeg raffen,
©Ott faffen.
S)urcl5 bag toir fe^n unb ftel^n, ift leiben unb enlfd^eiben,
SBie ^odj bod^ ftieg ein SWenfd^, lernt er ftdj fell&er meiben.
I. 47. ©d^toeigenbeS öören,
^drenbeS Sd^toeigen.
gnbem id^ fd^toeig, l^ab id^ toiel mel^r toon mir erfal^ren,
Slld \)ox mir auSgefd^toält t>iel ^eif in l^unbert 3<i^i^^-
I. 82. Seere bag §er^e.
a)ie ©eele mu^ pd^ ftet« toon allen i^räfften fd^eiben,
Unb burd^aug lebig fte^n, bic ®ott toil in 3§r leiben.
L 94. @infamfeit be8 ©emütl^e«.
3)er aKenfd^ ftimmt niemals red^t mit toeifen SWenfd^en ein,
$)er fonber aKenfd^en ntd^t fan untren aJlenfd^en fe^n.
II. 10. (Sterben: Seben:
ift
Seben: Sterben.
SWenfd^, fd^eibe bid^ üon bir, unb lern im Seben fterben,
©0 fanft bu biird^ ben S^ob, betn §etl o^n Xoh ertoerben.
IL 23. 3)er ©ela^ene.
@tel^ an bir felber blo^ : aU ob bu ^il getoefen :
Unb nimmer folteft fe^n: aUbalb bift bu genefen.
in. 44. @id^ ©Ott ergeben
3)a§ befte Seben.
3Renfd^, fol bein Sßillen red^t in ©otteg Sßillen fte(>n,
©0 nrn^ ber beine ganj in feinem untergel^n.
LVI
m, 89. Seelige Sic^ec^nt.
D Swte lieg unb iru^ in beiiieä ®otteä mülen:
Wut bu, MaS @ott, fo raiib @ott, hnaS bu tuilt, eifüllni.
IV, 32. Menf* ©oft
unb
©Ott ällenfcti.
Sum S[llen((^en toirb bft Sott, milt bu maS 3" '^m Ifflfi,
3u ©Ott iDirb bit bec 50Ien((^, läft « M "<(*ta bewegen.
IV, 33. 2)ie unbefDegl. Su^eftobt.
ffiiä rutit, baä gan^ unb gar ni^t 3" &(ioegeii ift:
3ii(%ta ru^t ali baä in ®ctt i^m Su^ unb Saft ertieft.
IV, 114. S^meig, inüt bu Sehen.
3nbem Sott fptit^t: SOerb iä) unb oHe 9BeH ertoftren:
3Bann alXtä f^Wcigt, tDiib @Dlt in i^t tinb mir gebo^ren.
V, 26.
S^au bic^ ni(^t umb.
Sa läme ®Ott not^ bir, l<
ulerfte Sauterfdi.
lebt
^immel niäjts, al# bu.
Idf, unb bleib in 3tu^.
V. 28. ©e^ unbeloegti^.
Silt bu um Settung ft^re^nV ö"" an bu babelft C
»e^att ein sUitijtS ger^ in Sufttarfeit ünb 5!ot6.
V, 29.
fi6 ea.
J?(in Slien([^ toetg, roafi Oor fi^ ein freuet WUt f(^,
2)0(5 [oflcfl bu i^n fte^n, bu tomft i^m na^e be^.
V, :iO. Oijttlit^e ILiunber.
3)er aütä giebt, ift am: ber afleä fc(ia(fl, gefc^ieben;
3)er eä bewegt, in SHu^, beu eä er^lt, aufrieben.
Auch Caepku verlangt (vgl. Ch. W. I, 2fi— 2Stt, i
der Mensch jeden Tag von neuem sterben soll, um
Gotte ZQ leben, vgl. obeu II, 10 und femer nuch
U. 6. ®e^e mit bem iobe umb.
9!ii^tä fttibt, ni*tä wirb j
aSol bem, bet tägHt^ ficti t
Unmittelbar damit
r, ber Sob fteUt olleS a
i bei SchefTler die
Fordernog der Krenrfolge; der Mensch soll Freude und I^id
in gleicher Weise hiDDehmeD,
H. ß4. SBegen bev ©celiflfeil.
Set an bem Srnitte f}at Oot Ü^ genunn gttfian,
Muft bir, fflenW fotB« mir, baä EreuB ift beinc öa^n,
IV. 86. gtt^m alltä Bleiche Bon ©ott.
Sann lieb^ bu ®ott, Kann bu grgüeii^IeU unb £dben
Um feiner Siebe Wilt juni minbftcn mttetf Reiben.
rv. lUO. ®rtenne tS öot baä Beftc-
9BaS ®Dtt äU^Wt, ba« ift baä beft, imb biö auä Slof^:
aCie gtoft bein Sammer ift, fdiou brünier, bu fic^ft Sott.
T. ;i2. 3)uti^ EteuBe 3« E^tifto.
SB« ben S^atfre^tag ^ier, lan bloS borl Dftem ^lallen:
Eaä ©rni^e iniife juxor, bet Siegeäfo^n brauf TOatlen.
Als die eigentliche Siinde gilt wiederum wie bei Scheffler
:der Eigenwille oder Eigennutz, der auch geradezu mit der
'Belle idestitiziert wird.
. 73. SOJeibe umb bfr greube.
3>Mn SUiUen ber ift Sünb. 31« Hcffeft bu i^n ftcfen,
a)u fiJnteft ans «nb ein mit ®Dtt im Fimmel ge^n.
. b. äufeet bem Tillen.
aHenfdi alles ioaä ba ift, baä ift bit untergeben,
Sen SBiaen blo6 Io6 fte^n, fcrnft tomft bu um bein Se6en.
. 9. 3)er Sünben ßebutt Stobt.
SBo tomt ber aJitlen 6«, SaS ifclt md) abam miffert,
Srum toarb « mit bem ©t^mcrt auS ®ben fortgeft^miffen.
'. 13. ®otl roil im ailenft^en.
SBcU 9oit o^n bi^, o SJIenfi^, nic^t WoSen mag unb !an.
So reib i§n, unb ni^m bii^ ja nic^t beä äBiUenS an.
■. 14. ®ube bes SQütenS.
3m fflH tein 3Bi[len me^c; id) fag eS uiiöcriuanb:
Bon afteufd^ n
V. 16. SBiüen in ber §b[Ie.
Bort in ber ^BQen ^al ein icber fdnm SGillen,
ajrum lledl fie Bofl« ^ein, unt nickte nii^t tan fe ftiHf»-
V. 35. Snwtnbige ^-S"*-
Ber eiaen SRug ifl §öir. D HÜfiif:^ toaä fucfift bu nu?
®an6 mu& baä beins fott, (onft ^aft bu leine Su^.
V. 67. .^öllift^tS geuer.
äSae ift bie §öll? ^i^ (predi; gS tft bein eisiier SBtUen.
SBaä Btennl? Set eiflne ißu^, ber mmmemie^t (u ftilten,')
Ebenso wie die Halle wird bei Czcpko der Himmel durch-
aus in das Innere des Menschen versetzt. (Vgl. die oben zu
S. II citierten Stellen.)
I. 17. Qu fpät nad) bem lobe.
Ki^m Heiner fleißig ica^r, bec tan nur (eltg Werben,
33er bort im ^immel ift, un6 lebt ^iec noä) auf Stben.
I. 83. Snwenbige Seeligle.it.
©Ptt mni^t mii^ nimmer gut, fuc^ it^ i^n nufiet mir:
St^QU Ei(^ nidjt um6, Sein ^eil ifl nirgenbö alS in Sir.
Ans der 1. IT. geäusserten Anschauung cigiebt sich die
Forderung, schon hier auf Erden die Seligkeit zu erwerben,
da es sonst nicht mehr möglich wäre, sie m erringen. (Ch. W,
V, 125. IV, 208.)
IV. 41. Saa Seetige §eute.
^H) xat^t, fui^e nit^t ben ^imniel übermorgen,
fiomfl bu nic^t ^eul in i^n. er bleibt bit fietS «etbprgen.
V. 92. SBecgebung ber Sünben.
J^u Su6 unb glaub, o ffienf*, ber ed^ulb SSecflebung (liet,
es ^ilft nit^l« nat^ bem Sob unb im ©mdjte bir.
VI. 79. 3 Ift.
Slenf*, Weit bu lebft, ift bfofi bie S^r eer ©nabeti offen,
Älopfi an: aWBflIb bu lobt: ift niemnnb oufjuruffen.
1) vgl. die oben 8. XVI. uitierte' Stelle aus Waigels; vom
Ort der Welt: ba« nifit« btennet in ber f öUen, nemli* ber rigne
SBiQe bsr ©realur.
I
Der Mensch ist daher selig, wenn er sein EigeuwiUen
läast nnd sich in Gehorsam Gott nnterwirft; selbst der Teufel
■würde in diesem Falle zur Sellglieit gelangen. (Ch. W. 1, 143.
Die Uebereinatimmmig ist recht aiiffallend.)
I. 27. öe^ot:iam:Suffe:
Soffatt^;Unge&orfam.
®et Seuffel wann et (Ötit in bcn &if)Ci\am gt^n,
SBiltb igo fernen an botl untern Engeln fte^n.
Ein ühnllcher Gedanlte wird in folgendem Epigramm
ansgediückt.
;1V. 10. 3tiä)t (rteiineii, fonbern
lieben,
©et bD(e gdnb ettentit baä 6eft in allen Sachen,
&ätt « bie ÜieB, it^ meig, ®olt roütb i^n (die mad^en.')
Wird hier ebenso wie bei Scheffler {Ch. W. V, B4, :i2U.)
die Liebe dem Erkennen und Veratand weit nachgestellt, so
zeigt Czepko auch darin eine Uebereinstimmung mit Scheffler,
dass auch bei ihm wiederholt die Liebe als das höchste, Alles
Übertreffende Gut gepriesen wird.
n. 61. Seeliaeä Sefcen.
Z)ee @laubenä Se«! ift Sieb: o^n eeel ift aüti 2:obt:
gorft^ in bit, ob aiu lebft: ®u Smar nit^t, Jonbern Öctt.
III. 74. 3)üt(^biringenbe Sielie.
®a6 alles für ft^ WmecE: uiib ®otl öor au6 in allen:
eo lag baä eolö ber Sieb auf beine Berrfe fatJen-
B Theologie, C. 39, S. «1. »ut^ merdet man
bafleltt 6(1; bem Seuffel, ber meiä Bnb ettennet bbfeä önb gut.
ttd^t timtb unret^t Unb betglei<^en, »mib meil er ntt^t liebe ^at ju
bem fluten, toel(^e3 er ertennei, fo toitb cv nidjt gut. Der Einfluas
der Deutschen Theologie macht sich auch sonst bei Czepko
geltend, vgl. die oben anf S. XV, Anmerkung 1. eitierte Stelle
nnd femer Deutsche Theologie, C. III. S. 4. §ätte er (aham)
fwBen iBlpfel gcf(en, önb ftiäre taS .inmaffen nit gemeft, tt Wäre
nii^t QtfaHen, fobalb baä annehmen geFi^a^, geft^a^ auc^ ber i^al,
wenn er fllei^ nie fein apffel ange&iffen ^ätle.
Czepko, I, 22. Unge^otfam.
JÖann abam fiili Bon (Seit nit^t bur(^ ben gaü griffen.
St loät o^n e^ulb, ^ätt er 3eljn Se^iffcl angebiffen.
V. 33. ajit SieBe mflc&t ben ©imm(t feil.
3)ein ©eil ift feil? Um tnaö? Um6 Siebe beut eä ©Ott.
Sienf(^ übe bi^ bnran, bife in ben biltten £06.
Eine wirliliche Eikenntais Gottes kami nach Czepka
(Ch. W. I, S3. n, 142. IV, 120.) nur der gewinnen, der seibat
güttlioli geworden ist.
VI. 3. ©Ott tiefet Sliemanb olS ®ott.
SBet ©Ott Wir fe^n, ber nm^
ffienn ©»tt icil [xdi blo6 Oott
n ©otteä aSefm fieigen,
fonft (einem aiinge S^BW-
Wer Gutt hat, soll niehts weiter verlangen; der Mensch
soll Gott nnt um Gott, nicht aber um seine Gaben bitten.
(Ch. W. I, 271. 174.)
Ser <Bott im Werfen ^at unb inaä baju begehrt,
Set Wtn^tS) oevlieret Sott, mirb i^m fein SButifc^ geniä^cf.
3(^ 6iJe meinen (Sott umb Irebet biä notfe baä,
aiä blo6 umb ©ott. 3ÜaS ift benu^ott? 3c^ mi% iiit^t, toaä.
IL 36. 2a6bir genügen.
Sticht bitt umb bis unb baS? (£S mangelt biir ^u Uiel.
2}er ^at getiung bet &ctt unb ben ©ott ^oben mil.
V. 77. SGie ©Ott iDil
eomeinSiel-
SBo ©Ott, ia ift mit i^m (ein aöiflen unb betn ^etl,
ajienft^. wo bu me^r bcfle^rft. oerliereft bu bein I^^il.
Eine auffallende Verwandtschaft mit Schefflerschen An-
schauungen zeigen auch die drei nachfolgenden Epigramme:
Uei nit^t fu(^t gut no* ©Ott; auti} miS}t wai f)o<i! unb fi^It
Doc^ alleä qitidji nimmt, ber SHenfct) ber ifl gereift.
SBeim (Sott nic^l eluig ftiinb in unatmeiiBt« Sitte,
3(^ (dber tic6e Sott, bog ttfi nur in 3^m blitbt.
[ DL 49.
3Ba3 licBft Ziii? @utS? Wit fo? @ut ift e
SBät es o^n Sott. 3c^ ^ätt o^n G
.t baä
iebee SBefen;
®ut «riefen.
In all' den hier mitgeteilten Sprüchen tritt die Aehnlich-
_ keit mit den) cherubinischen Wandeismann au augenscheinlich
bervor, dass wühl Niemand einen unmittelbaren Ztismumen-
bang in Abrede stellen wird. Aber auch wilrtliche Anleh-
nnng hat stattgefunden; auf zwei der wichtigsten Ueberein-
atiiDinnngen hat bereits Eoffmanne, a. a. S. 91 f. hingewiesen.
Ch. W, II, 22,
Czepku, I, 2e. an) mit bem ^erjen,
Seräi^tlic^ tft ber mm^äj. ber untern äNenfc^en lebt
Unb fit^ ni[^t über baS, ma^ nienfii^lidi ift, ergebt.
Ch. W. V, 30.
Ciepko, IV, 5,
Snbem ber Teufel ift, i
S)em Befen nac^, in @
r fo gut als bu,
ni(^tä mangelt i^m a(ä SRu^.
Ich füge noch zwei andere von Koffmanne nicht bemerkte
u. die von gleicher Beweiskraft sind:
Ch. W. V, 97.
Ciepko IV, 8.
3)er aSeife (lagt itit^tä aU ©ünbe.
3)« SBeif, al& lang' n lebt, unb lebt er Boiler plagen,
©ig anben Süngflen Sag, toirb nic^lä alB gilnbe !lagen.
Ch. W. V. 35fi.
Czepko I. 21. Se^ UolKommen.
Blenn ba8 Dollomne [iJmt, fo ge^t bae ©tüdmer! ^in,
Sutfteilt ^ier, borte leb unb bleib ic^. «aä iä) bin.
Geringere Aehnlichkeit im Wortlaut zeigen die nachfol-
genden Epigrauime, doch ist die Verwandtschaft noch Immer
aelir gross.
Ch. W. 1. 39.
Czepbo V. 60.
Dtne®
tt
§iiU im 6
immcl,
ÜJlit ©
tt
§imm
el in 6e
t §ätle
n.
aSw nit^l !an ttlig f«lj
n, lag n
Blei« in
b« §BUen,
Se^örl ni(^t oben auf,
Icie from
Ti ev fxä)
lonn ftfUtn
Cb. W. V. .16.
Czepko II. 71.
Äeine
t mat^t
ä beff
r.
ülid^t flud^ au|
tK !>"
t^ufl, ioaä aiBam ^at get^an.
En apftl ift
n bir, unb btiitfi täglit^
in.
Ch, W. V. 328.
CKepko IV, 7.
3nt ailenft^en, nic^t in ®oU, ift ®olt bie Sünbe leib
Unb fo fe^r, Bafi er fic^ om ßteü^ jii lobe fi^re^t
Ch. W. L 230.
CMpko V. 41.
KcuffelS S)iettft bet fr^merfte.
Sein §ei( ift fd^wer, bi« §d1I ift (c^lueier ju ericerben,
gi« mufit bu fetbft: Bor bit^ tort üiifer ^e^Ianb ftetben.
vgl. femer zu Ch. W. V. 12, Z. I. Czepko III, 3&:
Sletd auf. Bie Sonne ((^einl audj mitten in bet 3ia(^t.
Zu Ch. W, I. 2S9. Z. 1. Czepko UI. 42.
Sie ©onne ft^eint. SBarumb? Sie fc^eint, iceil fie muS fi^einen.
vgl. auch au Ch, W. I, 24:
Czepko IV. 15, SBeife attmutt^
arme Söei«6eit.
3Jer ni*tä iml. nic^lä bebatf, nit^ta ^al, nid)ts fui^t, nic^tä ift,
Denfelfien SDlenfi^en ^ot bie SBeiä^eit auäertieft.
Auch in dem Satzbau, in der Wiederkehr bestimmter
Formeln und Fragen (vgl. Czepko V. Si. „§alt an!" In dem
bereits früher citierten Werke Czepkos : „ 2a8 intoenbige
^immeireit^" [1638], das ScheB^l er gekannt haben kann, sogar:
,.5alt an. Wo miirft hu ^in?" [Koffmanne, a. a. 0. 3. 3S.]
vgl. Ch. W. I. 82.) zeigt sich eine ganz merkwllrdige
I
.llebereinBtilumuDg; ja e'iae bcBtimmte Ronstruktiona weise,
die Scheffler eigentUmllah zu sem. scheint, ist ebenfalls schon
bei Czepku vürgebildet, Ch, W. I, SO. IV. 223. V. 253, 254,
369. —
Czepko I. 49. 3eb(ä buti^ä anbete.
Sie ewigteit burt^ Qeit: boS fiebeti burc^ ben %ci:
3)ut(^ Stad^t boS Sii^t, unb tutd) ben ^lienfcfieit fc^ id) ®ott.
tlL 14. 206 ßiotteS-
Die Slume burt^ ®(tu(5, tet Sßogd burt^ ©efang,
Dut(^ Sugenben bec Stein, bev SO!en((^ lobt Oott buri$ Satil,
n. 66. Det alle« Jc^offl, bct fi^afft eS.
SCuä Speife Slut: auö Blut toirb £eben BoUct 'Jiol^:
Sluä 3^m asernunft; auä i^r äHetifd^: aui btm SKenft^en ©ölt.
YI. &«. Sötntv oor Selb-
Die S*eit*l Selb, bie §anb ber Rbnige ttogt (gifen:
3]ie @tDn aui Süinein fonii Iceit weit ein begreä weifen.
Derartige auffallende Uebereinatimmnngen lassen sich nicht
ujB dem Zurückgehen auf die gleichen Quellen — was ja
BelbatTerBtündlich , wie gelegentlich gezei^ wurden ist,
»uch der Fall war; namentlich Weigel ist von Daniel
vou Ciepka ausaerordentlicli stark benutzt worden —
BOndem nur aus der unmittelbaren Abhängigkeit erklären.
Sun nmas Czepko die Priorität zugesprochen werden; nach
■'Üer Widmnng au Herzog Wilhelm von Weimar '), die vom
1) Den umfänglichen Titel der Sexcenta Monodisticha
SapientDm 1656 bei Eofünaime a. a. 0, S, fiä. Vurauagescbickt
iat den Monodisticha eine Wldmnngsepistel an den Herzog
Wilhelm von Weimar, hierauf folgt em Aufwecker an die
Reime, dann ein „Deutscher Fhamucus" an das Oberhaupt
der Ä^chtbringenden Gesellscbaft , ein langes, aber durch
Beine kiSftige nud cner^che Sprache bemerkenswertes Ge-
dicht Jedes Buch wird durch ein Sonett eriiffliet, ~ ein jedes
der sechs Gedichte weist ein besonderes Zeilenmetrum anf —
von denen'drei bei Koffmanne abgedmekt sind. Sie zeigen
in der Sprache eine seelische Innigkeit, wie sie im siebzehnten
Jahrhundert aelten zu finden ist. Es ist nicht ausgeschlossen,
s diese „Klingel", wie Czepko sie bezeichnet, Scheffler die
-" "-emen dem 5. Buche angehängten Sonetten ge-
21. UerbstmoDat 1653 datiert ist, hätCzeplco die ScMussreiine
seebs Jahre zuvar, also 1647 beendet; die bereits erwähnten
poetlBchen Beigaben Fraackenberga aiad datiert: Lndwigsdorf,
IT. Januar 1B52. Eaffmanue hat nun darauf hingewiesen, wie
nahe ea Siegt, dass Seheffler, der damals ganz In der Nähe
von Ludwigadocf, in Oela, herzoglicher Leibarzt war, von
Franckenberg das Manuskript zur Lektüre erhalten hat; denn
mit Sicherheit werden wir annehmen künnen. dass Francken-
berg längere Zeit (wohl 1651) die Monodisticha in Hunden
gehabt hat.
Vielleicht kann man in der Beatimmung des geistigen Ab-
häßgigkeitBverhaltnisseB noch etwas weiter gehen. Sieher ist
es, dass Czepko dem Franckenberg seine Monodisticha über-
geben hat, hächst wahrscheinlich auch, dass SchefTler sie von
Franckenberg erhalten hat. Liegt ea da mm nicht selir nahe
anznnelimen , dass Franckenberg Seheffler Czepkos Buch zn
dem Zwecke und mit der Absicht zur Verfügung gestellt,
damit dieser sich in der gleichen Dicbtungsart versuche? Aber
noch weiterl Vielleicht hat Franckeuberg anch Czepko die
erste Anregung zu seinen Monodisticha gegeben. Wir wissen
wenigstens, dass Franckenberg Eeimsprüche ähnlichen Inhaltes
verfasat haben luuss; das den theologischen Sendschreiben
vorgedruckte Yerzeicimia der Bandschrllten Franckenbergs
weist unter No. 2 : „Etliche Lehr-Sprüche von GOtt und der
Natur" auf, die sich nicht erbalten haben. Wir werden uns
diese Lehrsprüche wohl ähnlich zu denken haben wie die
Wahlsprüche Franckenbergs, die in lateinischer und deutscher
Fassung den theulogiachen Sendschreiben beigefügt sind und
von denen wenigstens die deutsche Fassung hier folgen
möge:
I.
allein 3efu8 ifl ini
3Rnt\ 31b«l, Stu^m
3e(uö mein Sbel.
iv altS: fUein $ert:: Wein (äut unb ©elb
i unb <Bt)t; äüaa fcag ic^ nai^ bet SSJelt.
3c^ lieb bie alte Sreu unb Xagenb in bem ^öt^fttn
2)ie ungefätbel ift, unb fttebe nai^ bcm aepen.
b Sleblic^Itit. |
üb in bem ^ii^^tm , M
0) bem Wtftm. ^^hJ
LXV
m. ®enu0 an ©inent.
ein ieber h)a§ er h>ta! 3c^ hin mit ®ott Dergnüget,
3n bemc atte« ®ut8 in l&öc^fter gütte lieget.
Beigefügt ist noch ein vierter Spruch in dem von Logau
«0 hänfig verwandten trochaischen Tetrameter;
@nblici^ h)ia id^ ©o, mit ©0^^, mitten in bcn trübften hjetten,
Seben, ^Bleiben, unb auff S^n all mein tlj^un unb l^offen ftcUen.
Es ist wohl nun keine zu kühne Vermutung, dass Francken-
berg, vielleicht von Daniel Sudermanns Sprüchen angeregt,
^uerzt sich dieser poetischen Form zugewandt und Daniel
von Czepko dann veranlasst hat, ihm in der gleichen Dichtungs-
art nachzufolgen. Was war dann natürlicher als dass Daniel
von Czepko dem, der ihm zu diesen Dichtungen die erste
Anregung gegeben, sein Werk vorlegte, damit Franckenberg
sich davon überzeugte, inwieweit Czepko seine Intentionen
getrofifen habe? Franckenberg konnte dann in der gleichen
Weise, wie er vielleicht Czepko beeinflusst hat, auch auf
Scheflfler gewirkt und diesem die Monodisticha Czepkos, da-
neben vielleicht auch seine eignen ähnlichen Versuche in der
bereits erwähnten Absicht übergeben haben, auch SchefFler
für die gleiche Dichtungsart zu gewinnen. Höchstwahrschein-
Bch ist ein Teil der Manuskripte Franckenbergs inSchefflers
Besitz gewesen, so dass auch äusserlich die Vermutung eine
gewisse Stütze gewinnt. Wie dem aber auch sei: an der
Thatsache, dass Czepko von Scheffler nicht nur nachgebildet,
sondern vielfach bis zur genauen wörtlichen Anlehnung be-
nutzt worden ist, kann kein Zweitel sein.
Sucht man nun das Verhältnis der beiden Individualitäten
zu einander zu bestinmien, so wird Daniel von Czepko als
der klarere, Scheffler als der reichere und tiefere Geist zu
bezeichnen sein. Vor Geschmacklosigkeiten, wie sie sich
nicht selten im cherubinischen Wandersmanne finden, bewahrte
Daniel von Czepko seine ruhige und massvolle Sicherheit.
Andererseits wiederum ist es Daniel von Czepko nicht in dem
gleichen Masse wie Scheffler gelungen, zuweilen in einem
einzigen wunderbar präcisen Spruch die geheimsten Tiefen
des religiösen Empfindens aufzuschliessen.
Aug. SilesiuB, Cherub. Wanderamann. e
Vielleicht ist es onn mt' Grund der bisher als walir-
Hcheinlicli oder sicher nachgewiesenen Thatsachen müglich,
die ÄbfaäsuDgszeit des cherubinischen Wandersmannes etwas
näher zu bestimmeD. Für das sechste Buch, das erst in der
Ausgabe von I6T5 erscheint und das sich duich seine allge-
mein-Feligitlseo, jeduch entschieden katholisch gefärbten, lehr-
haften, ja zuweilen trookenen Betrachtangen dnrchaus von
der Mystik der ersten fiüif Bücher abhebt, bietet die chrono-
logische Frage keine allKugroBseu Schwierigkeiten; wir werden
annehiuen dürfen, dass es in der letzten Bülfte des Jabres 1673
oder in der ersten vou 1R74 zum Zwecke der Veranstaltaug
der neuen Ausgabe zugedichtot wurden ist Schwieriger ist
die Feststellung bei den fünf Büchern, welche die erste Aus-
gabe omfasBt Nun können wir aber mit hoher Wahrschein-
lichkeit annehiuen, dass Scheffler im Laufe des Jahres IKSl
oder spätestens in der ersten Hälfte des Jahres 1652 von
Franokenberg die Monodisticha des Daniel von Czepko er-
halten hat. Daas er von ihnen den Austoss zu aeineo Sebluss-
reimen erhalten hat, ist ebenfalls mit Sicherheit anzunehmen.
Ist es nun wahrscheinlich, dass zwischen dem Zeitpunkt, in
weichem Scheffler die Munudisticha kennen lernte, lud der '
Abfassung wenigstens der ersten Bücher des chernbinisciieii
Wandersmaunes ein längerer Zeitraum liegt? Gewiss um so
weniger, als wir ja wissen, dass wenigstens das erste Buoh
in ausserordentlich knrcer Zeit (S. IS), nämlich in vier Tagen,
entstanden ist. Der Eindruek, den die Munodistleha and
vielleicht auch Franckenbergs Versuche auf Scheffler gemacht
haben, wird so stark gewesen sein, daas Scheffler unmittelbar
nach der Lektüre der Munodistleha begonnen hat mitCzepko
auf dem gleichen Gebiete tu wetteifern.
Wir hätten demnach als Ausgangspunkt 1651 oder An-
fang MSb'l. Aber auch der Endpunkt lässt sich mit einiger
Sicherheit bestimmen. Zunächst wird man gewiss nicht ge-
neigt sein anzunehmen, daas sich die A be t an dem TV erke
dessen erstes Buch in vier Tagen vollendet » du ch vier
oder fUnf Jahre hingezogen habe. Weiter abe is es nicht
wahrscheinlich, daas Scheffler das intens e S d n TV gels.
LXVII
von welchem die fünf Bücher der Ausg. von 1657 Zeugnis
ablegen, nach seinem Uebertritt zum Katholicismus noch fort-
gesetzt hat. Wir wissen, mit welchem Eifer Scheffler sich
schon in den ersten Jahnen nach seinem Religionswechsel be-
müht hat, äusserlich und innerlich seine Zugehörigkeit zum
Katholizismus zu beweisen. So muss schon sehr bald eine
völlige innere Wandlung mit ihm vorgegangen sein; in der
„heiligen Seelenlust " , die sicher erst nach Scheflflers Be-
kehrung entstanden ist, sind zwar gewisse mystische Grund-
gedanken noch beibehalten, aber dennoch zeigt sich in diesem
Werke eine ganz durchgreifend veränderte Anschauung, die
aus der gewählten poetischen Form allein gewiss nicht zu
erklären ist. Vielmehr müssten sich Spuren des spekulativen
Pantheismus auch in der „Verliebten Psyche" finden, wenn
nicht grade die Jahre zwischen den beiden Werken lägen,
in denen durch den Uebertritt zum Katholizismus die innere
Umstimmung Schefflers erfolgte.
Aus der Abhängigkeit von Weigel einerseits, aus der
grundsätzlichen inneren Verschiedenheit von der heiligen
Seelenlust andererseits ist demnach der Schluss zu ziehen,
dass die fünf ersten Bücher des cherubinischen
Wandersmannes vor Schefflers Uebertritt verfasst
sind, ihre Entstehungszeit daher zwischen 1651 und
den 12. Juni 1653 zu setzen ist.
Es hat nun den Anschein, als ob in dem cherubinischen
Wandersmanne selbst die Spuren des inneren Kampfes wahr-
genommen werden könnten, die Scheffler schliesslich in den
Schoss der katholischen Kirche getrieben haben. In den
ersten beiden Büchern steht der Dichter noch durchaus auf
dem Boden eines an Weigel und verwandten Quellen genähr-
ten pantheistischen Mysticismus ; ') er bleibt den gleichen
1) Von den bei Kern, S. 25 angeführten Sprüchen aus
dem zweiten Buch, bei denen man allenfalls Anklänge an ka-
tholische Vorstellungen finden könnte, sind II, 94 und 111 als
durchaus unverfänglich auszuscheiden. II, 229 erklärt sich
aus der irenischen Stimmung, die in Franckenbergs Kreis
auch der katholischen Kirche gegenüber herrschte, wie denn
auch der immer Protestant gebliebene Daniel von Czepko
e*
Anschauuugen auch Im dritten, vierten nnd namentlich Im
fünften Buche getreu. Danebon aber vertritt der Dichter nament-
Uuh im dritten and vierten Buche eben Standpunkt in der
Cbristulogle , der sich durchaus rait der kirchlichen Lehre
deckt, und zwar mit einer aaaserurdentllchen Hingebung und
bis zur Geschmacklosigkeit sieb steigernden Inbrunst. Äucli
die starke Bertickalchtigung der Heiligen im dritten und
vierten Buche deutet auf eine Annäherung an den Kathoilois-
mus hin. Dass die Entscheidung auch uioht eingetreten war,
lehrt die Thatsache, dasa der Dichter mit anderen Sprüchen,
namentlich des fllnften Buches, seine Christoh>gie wieder ganz
auf mystBch-pantheistisehe Oedanken gründet Somit würde
der cherubinische Wandersmann auch noch ein rein persltn-
tlches Interesse bieten; er würde für die Erkenntnis der in-
neren Entwickelung des Dichters von grosser Bedeutung sein.
Wie dem aber auch sei: für die oben angegebene Da-
tiemng, die übrigens durch den soeben erörterten Zusammen-
hang uoch,eine neue Stütze gewinnen würde, spricht so vieles,
dass man sie wohl als sehr wahrscheinlich bezeidinen kann.
Dagegen zeigen die zehn Sonette eine so entschiedene kirch-
liche Färbung, dass sie wohl schon SehefTIers katholischer
Zeit zuzurechnen sind. Als sich Schelf 1er Anfang ii'ibti (die
in unserem Neudruck nicht wiedergegebene Ceasarbemerkung
[Approbatio] des breslauischen Geueralvikara Seb. v. Rostock
am Schlüsse der Ausg. von ltiä7 trügt das Datum: fi, Jnli IfiäS)
zur HeraoBgabe des Werkes rüstete, wird er die Sonett« zum
Zwecke der Veröffentlichung hinzugedichtet haben.
Eben so wenig bekannt wie die recht verwickelte Vor-
geschichte des cheinbiniachen Wandersmanues ist die Kach-
wirkung, die er namentlich in der ersten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts ausgeübt hat. Zn den begeistertsten Verehrern ge-
rade dieses Baches gehörte Gottfried Arnold, der auch durch
eine nach dem Druck vonlOTä besorgte neue Ausgabe (1701)
ganz ähnliche Smnesart bekundet, Monodisticha VI, 42. Ss^re
bie Sugsn um.
'Jltc^t gaff an] Wptn: in bit, aJIeiift^, btult m?r bu bift,
iBo^ut, folflftu Et'iiflo ni=^'. bfr «i^te K!teb(t6^rifl.
LXIX
sich um die Verbreitung des cherubinischen Wandersmannes
ein entschiedenes Verdienst erworben hat. Es ist daher er-
klärlich, wenn wir Arnold in seinen „Neuen Göttlichen Liebes-
Funcken* (1700) an Angelus Silesius anknüpfen sehen; auch
er giebt hier kurze Sprüche, und wenn er auch in der Form
sich nicht an die von Scheffler durchweg gebrauchten paar-
weis gereimten Alexandriner hält, so ist das Vorbild des
älteren Dichters doch unverkennbar, vgl. a. o. 0. No. 14. (Po-
etische Lob- und Liebes-Sprüche. 1700. S. 247.)
S)urci^ 2lbam toarb bag ®ing in Diel jerftreut,
S)urci^ ©l^riftum fommt baS SHet in @ing jufammen:
SBiItu, 0 3Wenfcl^, bon biefem ®tn§ l^etflammen,
©0 gel^ ^incin unb fliel^ bie ©igen^eit!
Offenbar hat Arnold auch seine Freunde zur Nachahmung
Schefflers angespornt; jedenfalls ist aus Arnolds Kreise ein
Buch hervorgegangen, das noch viel direkter als Arnolds eigne
Versuche an den cherubinischen Wandersmann anknüpft.
Arnold gab 1 705 als Anhang zu den (ebenfalls von ihm nicht
verfassten): „Consiliaund Responsa Theologica (Frankf. 1705)"
eine Gedichtsammlung unter dem Titel heraus: S)er SQßeifel^eit
®arten=®eh)äc^S, beftc^enb in neuen Sob* unb Siebeg^Siebern,
SBte au6) ©inn« unb ©c^Iu6»3l?imen, bon attcr^anb ge^eimniffen
ber göttUd^en toei^l^ett in i^rem tieffen finn. (In den einleiten-
den Worten : An die Leser sagt Arnold, dass ihm die Gedichte
„von freundeshand zugekommen seien".) Schon die Be-
zeichnung: Schlussreime erinnert nun an Scheffler; in Form
und Inhalt aber macht sich die Einwirkung des cherubinischen
Wandersmannes, wie die nachfolgenden Proben beweisen
werden, auf das Augenscheinlichste geltend. (S. 841 ff.)
4. ©Ott Dertäft ©Ott fetber.
S)ie ©Dtteg liebe felbft lag burd^ bid^ menfd^ gefangen,
2BaS SBunber ba^ benn ®ütt fic^ felbft baran muft fangen,
S)ie ba gebunben toax folt btr fe^n iüieber fre^,
©0 mufte ®ütt ftc^ felbft in btr fic^ fc^affen neu.
7. ©öttrtc^e fülle.
Oebencfft bu bott ju fe^n, fo mac^e birf> erft leer,
^ie boUl^eit fommet boc^ inS boUe nimmermelj^r.
SBo bu bfl« äuge [ffetft, ba ift bod) nit^tä aia fireit,
3n ®0U aUein ba ift bie aSgcnugfam^eit.
afian riefet bie SSoffer triebt al3 in bie tfeältr flieffen,
asie ©olt^eit Wilt fic^ iiti^t, a[B nur inä nicfitg ergiefftn
5. Söiifle ßanaan,
iBdcfe ifl ber beflc crtt)? ba Idd batt manna folt,
aCie ba& man ficfi baran benn bot^ nit^l btffer ^ätl,
D mö(6l' ber menW ""ein mit btefer fptiS fii$ laben,
©r folte Gannan auc^ in her aüi'ifte ^aben.
0. etetbtn fo gut als Seben.
Safe bir baS flerben jo fo litb alä leben (e^ti,
SHan Qtift mä leben nii^t benn bu«^ ba« fievben ein.
3. Keine cron (pnb(t treu?.
@o bu mit GferiftD Wilt in feinem reiche fi^eii.
So mufl bu aui$ ntU i^m jubor im garten fi^wi^en.
8. Selbff Betleuenung.
§06 bi^, fo liebfi bu tetfef, berjTOeifle felbfl an bir,
Unb iii bein alli an &Dtt, fo bifl bu («ine jiier.
94. 31er (Sn-iglleil B
muM
Mcbte
rfai
irben.
äGaS ift bie ticigleit? magft bu fie aud) etgrünbenV
ffloaft bu fie in bir (elbft unb beinern grunbe finben,
aiu lanft te niinniet nic^t, bu niufl feijn auffer fireit,
aBenn bu rec^t reben Will Uon ;eit unb eteigfeit.
e^riftuä füt Olli
t fü.
gut niemanbä eigen loWl ift G^vifti ätlut »ergoffen,
Unb ift für jete (tel boi^ reit^litfe auSgeftofjen.
Die gimz anfiUlende Venvnndtacliaft dieser Sprüche init
denen Schefflcrs läsat sich nur durch eine direkte Anlehnung
LXXI
an den cherubinischen Wandersmann erklären, vgl. übrigens
No. 23 mit Ch. W. I, 158. Auch sonst finden sich Anklänge
un Einzelnen: 2)cr SBcigl^eit ©arteng eh) äc^g, No. 108, Z. 1. 2)et
§immet ift in bir Ch. W. I, 82, I, 298. ®artengeh)äc^8, No. 123
. . . h>ir muffen lämmer fe^n, — 3»^^ l^eitige, ha fomt fein hjolff
nodf bod l^inein. Ch. W. V, 164. (vgl. auch 166.)
Haben diese Sprüche wohl eine weitere Verbreitung nicht
gefunden, so hat dagegen ein anderes Werk, das man eben-
falls als eine direkte Nachahmung des cherubinischen Wanders-
mannes bezeichnen kann, eine dauernde Wirkung bis auf
unsere Tage hinunter ausgeübt: der erste Teil von Gerhard
Tersteegens „Oeiftlid^em 33tumengärtlein inniger ©eelen" (zuerst
1729.) Aeusserlich wird die Anlehnung an Scheffler dadurch
schon wahrscheinlich gemacht, dass auch Tersteegen seine
Sprüche als Schlussreime bezeichnet. Häufig bedient sich
Tersteegen des paarweise gereimten Alexandriners wie Scheffler,
daneben aber hat er von Gottfried Arnold die freiere Form
in kürzeren Verszeilen, zum Teil auch von ungleicher Länge,
übernommen. Die Abhängigkeit von Scheffler wird wohl
nach den hier folgenden Proben von Niemandem bestritten
werden.
10. 2öie man ®ott finbet.
©eben! nid^t h>ett l^inauS, h>inft bu ®ott in bir finben,
SBaS ift unb toirb gefd&el^n, lafe alleg fanft öerf d^iüinben ;
Unb bleibe, toie ein Äinb, o^n' ©org', ü\)rC 3ßi$' unb SEBitt:
@g bvaud^t nic^t groge ^unft: ©Ott tDobnet in ber @till.
38. ©erbftgefänigfeit.
2Ba§ ©Ott bir gibt, nimm an; bod^ nimm bic^ be^ nic^t an,
©onft l^aft bu zhtn baö, toa§ Sucifer get^an.
51. HÄit ©Ott allein in ber 2BeIt.
9iur ©Ott unb iä} allein, ©o lebe l^ier auf @rben,
SQBenn bu ganj leidet unb balb red^tfd^affen fromm toiUft toerben,
66. 2)reifad^e SBefc^äftigung eineö ©l^riften.
SBer ©Ott gan^ reine liebt, gleid^t einem @era^)l^in;
Sßer il^n im ©eift bef d^aut, mad^fS toie ein ©l^erubin ;
m
" :
SG(t (Sott ni^t, unt> au(^ @Dtt in fic^ lägt
2)er ift nt^t trag; et l^ut, KaS alle »immtlät^toiien.
6il. 3)er aöltlid^e auflcnblitf.
Seni 6ii^ inä fiiü« 9hm, ben gbltlii^'n augenSlid
Sanft, lieSIic^p unb b'^'*"' "'*t BoriOiitlä noi^ jutücl:
So übnlag bii^ dott, unb innig in i^n neige;
Unb Warte in @ebu[b, bii et fic^ felbft bir jeig«.
lOß, äSo ift ber ^inintel?
grag nic^t mt> Fimmel fei? ®t^ aue ber eigen^eit,
©onfi 6Ieibt bir, »o bn bift, ber ^immel fmnb unb freil.
aSer feinem SaJillen flirbt, unb ®ott fnij tonn «geben,
ffitt luirb auf Stben fdiDn bei (Sott im ^immel leben,
230, aßaä man fu^t, baä finbet man.
Verlier bic^ f eiber gar, ia§ ba§ öeft^bpf betft^minben :
3)u fuc^eft noii) biä) felbft ; brum lannfi bu (Sott ni*t finben.
290. 3)ie einfamen befu*! (Sott.
53Uib allen fingen frcmb: bift bu in bir aUetn,
auäbalb befut^t bii!^ ©ott, unb matbt T"^ bir gemein.
381. aCaä Siebe t^ut, ift alleä gut.
SBer in ber Siebe lebt, beg SJerl ifl rein unb gut,
(Sr effe, trinle, ftfelaf, unb ms er fünften t&ut.
400. ®Dtt fiel)(|t bu, äöann'ä atiige ,in.
aa« feine Stugen ft^leufit »or fit^ unb allem ju,
S)er fc^auet (Sott im £i(^t, nnb lebl in fi^ter Su^.
521. aSer t^nt bir »aö?
aOer bir juwiber ift, t^iit bir fürtootr fein Seib;
Sc ffi^rt mit beinern g^einb, beni eignen SQillen, Streit.
Brauchte •ais.a tllr die Thatsache, dass wir es in diesen
fjprÜGben mit einer Nacliaiimuug des uherubiniachen Wanders-
manneH za thnn Laben, noch einen besonderen Nachweis, so
wäre daiauf hinzuweisen, dass üben No. 66 nur eine weitere
Ausführung Ch. W. III, 165 ist, dass Tersteegen die An-
regung an No. 381 offenbar von Ch.W. V, 170 empfangen
LXXIU
hat; vgl. auch zu No. 51 Ch. W. II, 178. Aus den zahlreichen
Uebereinstimmungen hebe ich nur noch einige wenige hervor :
Ch. W. m, 111. Tersteegen 58:
®8 muf; ^n SWenfd^enl^eta tool^t ^itva^ Orofee« fein;
©Ott, ^euffet, SBelt unb gleifd^, unb aUeS toia i^inein.
Ch. W. IV, 201. Z. 1. Tersteegen, 111, Z. 1. ®ott ift bie
eonm; id^, tin @trä^Ic^en feine« fiid^tS. Ch. W. IH, 123.
Tersteegen, 111, Z. 1. ®ott ift fo reid^ unb tvxU hod) meine
©oben. Ch. W. I, 82, IV, 200. Tersteegen, 173. Z. 3. f. 3m
9lun ber ^hjigfeit, !an ®ott gefd^auet h>erben; — 2)ein
Satertanb ift nal^; too täufft bu benn fo treit? vgl. auch den
Anfang von No. 21. Wlnn .Rinb, hjo täufft bu l^in? — Wört-
Kch entlehnt aus Ch. W. VI, 11, ist die Anfangszeile von
Tersteegen, No. 143. 2Bie fetig ift ein SWenfc^, ber alle feine
3eit, — 2Cud^ Sei68== unb @eeten!raft, in ©otteg 3)ienft berge^ret.
Wie stark der Einfluss des cherubinisclien Wandersmannes
übrigens auch in den Spriichen hervortritt, in denen Tersteegen
von der bei Scheffler festgehaltenen Form abweicht, dafür
mögen nur zwei Beispiele folgen:
12. «efter 3eitt)ertreib.
SSertter bic^ felbft, fammt SBelt unb 3eit,
Unb fenf bic^ in bie ©iüigleit,
@o l^aft bu, glaub eS, Xag unb 3la(i}t
2)ie Seit aufg befte jugebrad^.
371. 3eit unb ©iüigfeit.
@in SCugenbtidf ber ftitten @h)igfeit,
2)en man nod^ ^ier im ©eifte !ann erfal^ren,
Sft föftlid^er, (id^ fag eö ungefd^eut,)
^(8 eine Qtxt bon l^unbert taufenb S^^i^^^^-
Jedenfalls legt diese dauernde Nachwirkung, die man
bisher überhaupt nicht beachtet hat, 0 ein deutliches Zeugnis
dafür ab, dass die Anhänger des Pietismus in der religiösen
Richtung, als deren poetischen Niederschlag wir den cheru-
*) Bisher ist immer nur auf die Nachwirkung der Lieder
Scheflflers (aus der heiligen Seelenlnst) aufmerksam gemacht
worden; bei dem cherubinischen Wandersmann tritt aber das
Fortleben viel deutlicher und klarer hervor.
T.XXIV
biniBcboD WnndeTBmaiiii anzuaeben habeti, durchaus ihre eigns
wiederfanden. Es ist jedenfalls im hUciiaten Masse interesaant
au beobachten, wie fast jedes Glied der starken myatii^ch-
sektirerisohen Unteratrümimg, die wir seit dci Betofmatioa
in Deutschland verfolgen kitnnen, auf das vorhergehende
zurückgreift, so dasa neben dem unverkennbaren inneren auch
ein äusserer Zusammentiaug sich nicht in Abrede stellen
läast.
Auch im neunielmtea Jalirhandert liat, seit Friedriok
Schlegel wieder auf die Bedeutung des Dichters hingewiesen,
Scheffler eine stärkere Wirkung ausgctlbt, als die meisten '
ülteren Vertreter uuseror Literatur. Dieser Entwicklung sull
hier nicht nachgegangen werden, und nur auf Einzelnes sei
aubnerksaiu gemacht. So weiss Varohagen Babel und Leopold
von Uauke (Znr eignen Lebensgesohichte, S. 14T.) fUr den
cherubinischen Wandersmann za interessieren; Friedrich
EQckert zeigt sich durch ihn in der Weisheit der Bahr
maneu stark beeinflusat ; Schopenhauer preist ihn als „bewna-
derungawürdig imd unabsehbar tief," und Gottfried Keller
wählte ewei SprUchc aus dem cherubinischen Wandersmann
als Mottos fUr zwei seiner entziiukenden Legenden; offenbar
durch die Einleitung zu dem cherubinischen Wandersmann
ist er dann auch anf Ludovicns Blosius aufmerksam geworden;
aus der von Scheffler, Erinnernngs- Vorrede S. 13 f. eitierien
Stfllle hat er das Motto zn Dorotheas Bluraenkörbehen ent-
Dio bisherigen Angaben über die Drucke des cherubi-
nischen Wandersmann es sind, wenigstens was die zweite Aus-
gabe imd eine angebliche dritte betrifft, durchaus uusictaer.
Kahlert, Kern und Eosenthal in seiner für den cherubin ischeu
Wandersmann günzlich unbrauchbaren Ausgabe von SchefHen
Werken sprechen von einer Ausg. von I6"4; nach Goedeke')
(2. Aufl.) lU, 197 soll es eme Ausg.Glatz. lüT-l, eine weitere Glals
1675 geben. Diese Ausgabe von 1674 existiert nicht
1 ) In Rosenthala Verzeichnis tritt der Kolm der Verwirrung
deutlich hervor; in Breslau, wo sich die aurebliche Ausgabe
von 1674 beenden sollte, habe Ich auf beiden Bibliotheken
LSXV
r Irrtum ist dadoruh entstimditn, doss Kahlert die Ausgabe
»ch dorn Datum der Vurrede citiert (6. August ir>74); su iat
B üblich geworden, von einer Ausgabe von 1(174 zu apreclien.
n diese Ansg' auf dem Titel die Zahl 1075 trügt, so
A Ooedeke offenbar gemeint, Kableit habe nocb eine andre
BBgabe von lfiT4 wirklicti i;eseheD und vor der zweiten
■, dann noch eine andre von 1674 angesetat, Dass aber
e Anagabe von lOTä thataüciilicti die zweite war, ergibt pich
litgeteilteu Titel.
Ausser der Ausg. von 1675 ist noch ein fiir den Tej:t
unwichtiger Nachdruck Glogau I67ß zu erwülmen. Alle spätem
Ausgabt
A and B, meint B Es kommen demnach
Betracht :
dem vorliegenden Keudruck wiedergegebene
H>ä7.
Titelbild, auf diesem die Worte; Joh.
Cherubinischer Wandersmann.
ein aNetift^ btx ft^auet <Scl
Sin Xl)iet ben SrHlog an :
aug bicfem, Icoä @t fe^.
©in jebei leimen tan.
Hierauf folgen vier unpaginierte ,
Auf der Blickseite :
tgezUhlte
[1] Jöhonnis Angeli Silesij | Sl^eruliiiiifcftcr | SBanberönionnl
t I &ä^Tt\ä)t Sinm iinb | e*Iu6>Steime jui; ®atlli*en | 6e>
noutigltit anleitcnbe | äton bent Ui^eber aufä neue überfein, |
b mit benr @e:^ften Sut^e oermeEirt, | ben i^ieb^abetn ber ge^
frönen X^dogie unb | befc^a ulidien Sebenä jut @ei|tli4en f&ti |
a6S'i<Öffi' ä""' anbem ma^l 6er= 1 aufe geflffieu. (Darunter ein
von Pfeilen durchbohrtes, blutendes Herz; unter diesem ein
Strich.) @[a^, aui neu aufgerii^tet { iSuc^bruffetet) ^gnatii @(^u= I
i Anno 1675. |
[2] aOir aüt, bie luir mil nufBebedtem mnatfit^le bie ^errlig^
t brt gStten anit^auen, metben »erluanbelt in baffelbige a3ilb
n filoT^eit in filot^eit, alä vom @eifte bti ^iSvTen. 2. Cor.
[3] Suef^nft- I 3)« Stoifltn SQtifi^eit | ®Dlle, | Dtm S
p^ine matel, | bm bic S^eruBin unb alle | Seelige (Seiftet
tivU I g« nerlDunbevung | onft^auen, | Bern Sichte roelt^eS aUt\
SRenfdffn (tleut^tet bis | in tiefe 32eH lommen, | Kern unerft^öpf"
liefen I Scutin unb utfpriingli | i£em DueUe aller | SGei^^eit, |
[4] ©(^reibet jiic nnb tit^lfl | wtebetuiitb in 3^n | ^in, | Iiiefe aui
befffm atfffem | atiecrc genäbiglid^ &w= | geronnene Herne | 'Xx&p^'
lein I Sein | gür u na blöfi liebem »«(an' | gen ^^n jufi^auen | aQ>
jeit ftet&enben | JulianüBS Angel us. |
Die Erinnernngsvorrede an den Leser weist in der zweiten
Ausgabe zwei ZasKtze aaf, deo ersten am Anfang: @Dttäbe<
gie^riget 2efet, box etlichen Jaljren (labe ic^ bir ben Se rap^'^'W"*
begie^tet') inn meiner Oerliebten ^jjfgd^e }um anbernma^I:
öenue^tung ber 6*"'g*n Siebäbegie^rben ju glüdfeeliger ent-
jünbung beitiea ^et^m« in gJSttlit^er Siebe juegejenbet; wie aui^
unlängft bie finn'^e Betrachtung ber hier Stuten ffitnge, toelt^t
iiäj flleic&fallä Soll inbrünftig ju lieben aufmuntern: anijo trage
i4 bir meinen S^ertibinift^en SBanberBmann ober geiftli*e ©inn.
unb £c^luf|:91etme jum anbernma^l caiiü) »emie^rt, ju einem gti
fe^rten ün; umb buri* benfelben notHimalS bie aiugen beinet ©eel«
jut ®öttli(ben befdja TOI igte it ju Uittn unb ju ergeben, ©lüdfeellg
magft bu bi^ fc^ägen, wann bu bii$ be^be läffeft einne^m«
noil) bell Seibefl Geben bnlb mie ein ©craji^in Bon ^immlifi^ec
Siebe brenneft, balb TOie E^evubin mit unberloanbten äugen Sott
anf(^aTOe|l: benn bamtt TOirRu bein eTOigeä £eben f^on in bieftc
fter&ligfeit, fo uiel iS feS^n lan anfangen, imb beinen beruff ober
ougfrlBälunB JU benifelben gemifi niai^en," Hierauf wird mft
den Worten: „ffieil aber folgenbe Meiinen Dil felftame paradoxa"
der Wurtlaat der Vorrede von IßST aufgenommen und genaii
beibelialten. Nur nach den Worten: „gegen bie Sitbfjobn
bifer ©BUlit^en Runft «erbienet ^ai" (S. IS der Ausg. von 1657.)
ist in B noch folgender kleber Zusatz gemacht: „'&m ttStt
tibftlic^ften aber abgebilbet irirb erä mit groffer aertminber»
li^^er öegietbe unb ^erSlit^em aJerlongen finben, in bem un»
lüngft ^erauggefpmmenen leben ber Q^rlcücbigen Jungfrauen 1
1) Der Name, den Sohetller hier fUr die heilige Seelen-
Inat verwendet, lehnt sieh offenbar an den oben S. XLf. be^
sprochenen mystischen Traktat an.
LSXVII
i de Ercobar, ivtlüjt atltin. aii6 B"'i*'ü'^ Berlci^img ®OtteS
i Befftn amürtia« motben, loaS kmablS alle biefer geheimen
|:Kunfl crfa(ime ingefambt gef(l;debcn unb aufgejeic^net
" Die Äuag&be umfasst ausser dem Titelblatt uod dem
qtaginierten Schlusablatt, welches auf der einen Seile ein
ickfehlerveneichnis eutliält, 254 SS. in 12. doch iat die Pagi-
g ausserordentlich nachlMssig, namentlich viin 144 an, von
168 (nach der richtigen Zähl iing 159) springt die Paginiernng
plöt^cb SU 16!) Über und gebt dann mit 170 weiter fürt.
Ich verzeichne die Abweichungen, die ü in den fünf
«raten Büchern bietet, wubei von den rein urthagraphiacheii
Aendeningen abgeeehen wird. Duichgebenda erscheint in B
IUI statt des in A gebrauchten coc, bei den ZuBammcti-
öehungen von uon und in mit dem Dativ PI. des Artikels ist
B meist liorrekter; es hat die Schreibung Uonn und inii,
iriLbrend A in diesem Falle gewöhnlich den einfachen Künso-
Dinten aufweist, —
I, 53,1. 3;ua«nb milft. I,S5,2 Ucmlioren gan^ entbrec^en.
I, 118. Ueberschr. Eer Seelen Sonne. Z. l. mein 3efuS ift
iit Sonne. I, läil. Die Anmerl^ung ist in B weggeblieben.
1, 151. Ueberschr.: Set aKenfd) ift ©DtieS rtnbfiett., I, 212, 1
SDft ifl baa roaä l£r ift: 3^ wae idj buri^ i&n bin. I, 2:W.
L'eberschi.: !Sie tceligteit i|~i leichter j^u edangen, alä bie Seri
tamnüg. 1, 241). Die Anmerkung fehlt. I, 2^5. Die Anmerkong
fehlt. 11, 4 in der Anmerkung nach Dei noch der Zusatz;
Ebraicum Jah. II, y. Ueberschr. ^n Apuc. fte^t nac^ Stonben.
U. 16. Ueberschr.: Bie tceit ©Dlteä gi? fein muß. II, a2. Ueber-
sohrift: et^toeigen übfittifft ber fSnael g«t^6ne. II, SS, Ueber-
«chrift: not^ föffet. II, 1Ü5. Die Anmerkung fehlt. II, I5B, 2
«ufgebia^. II, 224, 2. ÜNaabalena. II, T.K: Die Anmerkung
fehlt. II, 27Ö. Ueberschr. in B.: SBuS her Keufel ^Ört. 111,24,
DCeberscbr. in B. wähl durch ein Verseben: Hn boB Binblcin
UI, 91), 2. Du Hft beä aimbften ©claö. UI, 155. Ueboi^
irift: SQea weifet jur gr«iberi. III, 156. Ueberacbrift: Hb«
1 BT, 2. 3Jiarta utib ibc Xini in So^n beä ^ft^fK«
Idben. ni, 239, 2. ist in der Schreibung die akruBtichini*"
' ielerei deutlicher, wenn auch nicht ganz konsequuiil *w^-
Bprügt: 3ft @in i&djalj Voll @ellgfeit; die AnfangsbuchnhilwM
"ergeben den Namen: Jesus. IV, 21, ^. 9ti*t SBounlfllH^j
L XXVIII
iü(^t ttinS, nii^t waä mon ©ott^rit ^efft. IV, 42, 2. iSnrteit,-
fpicgeC; in dieseni Falle unzweifelhaft die riuhtigere Lesart
IV, 90, 2. SÜIemt et tiut jdtliifieii. IV, 159. SÜie \af} S. »«iw»
Met bie aSelt in einem pta^I? | m tft (löei^ug nor^ mÄt?) im
allem aHI äuma^l. IV, 20S. Uebersehr. ift (eine roürtfung. IV,
230. ist in B weggeblieben, und zwar aller WahrscheinUdi-
keit nach deshalb, weil es II, 2hi mit nur einer unbedeuten-
den Aendernug wiederholt. V, 4, 2. o^n Sott baä Sin«, V,
74, 2. ta ift (in eTOge« leib. V, 121, 2 äüeti ®Dtt bie
^leirliBteil fid) felbft bettoanbelt trein. V, 1-15, 1. gvieb
unb einigltit. V, 2S7, I. Burt^ bii^ in bir. Die zehn Sonett»
(IV, 1 — 10) weisen in B keine Veränderung auf.
Aus dem voratehenden Verzeichnis wird man ersehen,
daes die wiederhult geäusserte Ansicht, iu B trete durchweg
ScheffleTB Absicht hervur, die gtüasten Kühnheiten zu mildern,
nicht zutreffend ist. Einzelnes, was man nur Stützung diesei
Behauptung angeführt hat, bombt auf einem Irrtum; so finden
sich die beideu erklärenden Anmerkungen zu I, UiH. und I,
294, von denen Kern (a. a. 0. S. 53 und 57) annimmt, daaa
Scheffler sie erst in ß zur Mileerung der allzu schroff ange-
spitzten Aeusserungen beigefügt babe, bereits in der Anagabe
von l<i57. Andererseits »nd manche Aeiiderungen wie z. B.
die Umgestaltung yim V, 74 keineswegs aus dem Bestreben,
die Kühnheiten zu mildetn, sundem ans der Absicht, den dem
Dichter vorschwebenden Gedanken deutlicher auszudrücken,
zu erklären. Ueberhanpt macht sich das Streben nach grOsr
serer Deutlichkeit in B durchweg geltend. Wenn bei B in
der Fassung von I, 21;', IV, 21, sowie in der Ueberschrift
von I, 151 die Neigung, eine gewisse Abschw^hung der
Kühnheiten durch Aenderung des Ausdrucks herbe izuAlbirea,
nicht zu vetkenöCQ ist, so haben wir es duch keineswegs mit
einem durchgehenden Prinzip zu thun. Denn in lU, 187.
weist B wiedcnim A gegenüber die bei weitem kühnere Fas-
sung des Gedankens auf.
Auf eine Aufzühlung der spateren Ausgaben glaubt der
Heransgeber verzichten zu dürfen.
1 dem Neudruck ver-
z weiten Ausgabe zui
LXXIX
Besserong des Textes benutzt ist, wird es durch ein dahinter-
gesetztes: (1675) angedeutet. 12,3 nur nicl^t 17,13 unöcr«
glcid^en (1675.) 6, Z. 5. toÄre. 9,9 felb ftänbiöcn. 16,15 «ßeer*
fon. (1675) 18,9 Authore. Anm. zu I, 8 steht im Original zu
I, 9. I, 62 üeberschr.: auffre. (1675.) I, 64 üeberschr.: ©äe«
ung. I, 105, 1 ®ottegb«be. (1675) I, 126, 2. öom. I, 256, 1.
®Dttg. (1675.) I, 163, 2. auBöforfd^ct. (1675.) II, 1,2. liebe
(1675.) II, 13, 2. bir. (1975.) II, 26, 2. liebt. (1675). II, 102.
üeberschr. auftre. 11, 103,2. gebo^rcn. (1675). II, 186,2. uon.
m, 55. tDurbft. (1675.) m, 65, 2. SWabaCen. (1675.) III, 92, 1.
tociue. III, 146, 2. nimmer, (mmmermel^r nach 1675.) III, 154,1.
»om. III, 240, 4. bleibe. IV, 5. üeberschr. öom. IV, 31, 3.
toietool. IV, 41. üeberschr. Slbenbma^^Iö. (1675). IV, 95, 2.
Xob. (1675). IV, 116,2. gebo^rn. IV, 131,4. ß^ren. IV,
172, 2. ©olomong. IV, 176, 2. iß. IV, 188, 2. Seib. V, 40,2.
id^. V, 84, 2. ®efreu;|i0en. V, 99, 1. §er^. V, 101. bt^^bm.
V, 153, 1. i)o^. V, 161. ««iemanb«. V, 1 89. in der üeberschr.
fehlt „öerliebt." (1675.) V, 204, 2. begel^ren. V, 341, 2. 2)rmb.
Sonett. 2, Z. 5. Phatehons (1675), Z. 11. Jüffe. (1675.) Son. 7,
Z. 1. 2ld^ h)e^! bin \6) nu? VI, 22, 1. umbfaffet. VI, 27, 2.
e^ren. VI, 30, 2. toiib. VI, 54, 2. ubertounben. VI, 77, Z. 2.
regiern. VI, 89, 2. SRodS^. VI, 138, 2. gräbfier. VI 155, 2.
©Dttee. VI. 16;i. üeberschr. jgaai. VI. 163, 1. ©arten. VI.
193, 1. ©d^IadS^ftu. VI, 208. üeberschr. t^rit^te. VI, 209.
üeberschr. äuferled^e. VI. 218, 2. 3laav, VI, 219, 5. bfc^auen.
VI, 253, 2. ©atl^olifd^er. VI, 262, 2. eanbfämlein. Interpunk-
tions-Aenderungen und Ergänzungen sind in folgenden Fällen
vorgenommen worden : I. 16, 28, 29, 45, 68, 70, 139, 190, 244.
U, 2, 118, 166, 11)8. m, 47, lOi», 106, 127, 157, 16S, 169. V.
üeberschr. nach Buch. V, 34, 41, 54, 67,205. VI. 47, S6, 106,
111, 163, 176, 183. Im dritten Buche ist in A 122 zweimal
verwendet, es musste daher die Nummerierung um eine Zahl
verschoben werden.
Leider sind ohne Schuld des Herausgebers einige Dnir;k-
fehler stehen geblieben. I, 82, 2. lies: beine gier. I, 121 Z, 1.
ist das zweite ben zu streichen. II, 218. Z. 2. HMt: unb
lies Söon. II, 255. Z. 2 lies: 3a 1^1. III, 78, 1 lies mein für
meine. III, 213, 2 lies 3e für 3a. IV, 18, 2 towntmh.
Es erübrigt dem Herausgeber noch, den Verwaltungen
der königlichen Staatsbibliothek in München, der städtischen
Bibliothek in Breslau und der königlichen Bibliothek in
Berlin, sowie Sr. Hochwürden, dem fürstbischöflieben Dele-
gaten, Herrn Propst Dr. Jahne 1, der die leider erfolglose
Umfrage in den bairischen Klöstern vermittelt hat, seinen auf-
richtigsten Dank auszusprechen.
Berlin, im Februar 1895.
Georg Ellinger.
5)enen |)od^h)urbig:
in ©Ott ®eiftlt4 aud^ eb-
len önb |)0(^geIct)rtcn : ^od^ t)nb
SBoIgebomen Ferren, Ferren, auä)
©blen ©eftrengcn |)erren, 9?: ®ner Sobt:
fianbtfd^ajft beg ®r^^ergogt^umb§ Defterreid^ önter
ber Snnft Ferren SSerorbncten, ic.
©ndbtgc önnb ^od^gcbiettunbe |)erren, |)erren 2C. Stie*»
mahlen fan ein re^te, meffige, be§ groffen t)nnb t)ber^
goffenen äReers; önergrünblid^feit, eine gebraud^ung befe
läKenfc^Iid^en Seben ertüad^fen ; Stiemalen aud^ mirbt jemanbt,
beffelben foftlid^en SWagnetifd^en ©erg§ einzige grud^t, ober
Srgo^Iid^feit öerfpüret ^aben, toeld^er nid^t in bifem feine
i^me fclbft pftdnbige ©e^eimbnufe, önb Claufulas fud^enbe
[2J ereignet : in jenem aber öilleid^t bie fd^one gebahnte
Straffen ber gefd^toinben ©d^iffa^rt erfragenbe gepflegct
^ette: 3)ann toeme toirbt bod^ be§ groben 2ldter^mann in
benen loolried^enben ©drten ber öielfdrbigen ©lumen feine
unfruchtbare SSnpdfelid^feit t)erborgen behalten? S)a^ero
lüir ^aben, bafe toir ade Sachen be^ moglid^ft bem beften
Ort^ ober Gelegenheit gu öolfontmener begebung befe glüdt"
lid^en 8lu§gang^ önb anfe^en^ erholen önb abforbem. Sie-
meilen aber gleid^^fafö aud^ nic^t^ fic^ befinbet, toeld^e^ ba,
ob gtoor geringe^ burc^ gute erfinbung ber 2lnftalt 5U
bem er^eblic^ften 2lnfe^en nid^t gebraust mxhen !6nte;
aifo befinbet e^ fid^ mit onjefeigen meinen Sractdtl ber
[3]fd^6nen @d^Iu§reimen3o^anni^ 2lngeli, alfo, ha%
weilen bife ein rec^t fd^on üilfdrbiger ©arten ber ebten
Blumen, n)eld^en ja feiner t)orbe^ ge^et, beme nid^t feine
fclbft aufeerlefene Slumen belieben mo^te; ober t)\lmti)x
ein fd^one meitgeba^nte $e^ben befe groffen SWeer^ ju
nennen, auff meld^em bann aud^ ber geringfte mit bem
^oc^ftcn feine erfuc^te ©c^iffung ju bem gewüntfc^ten ^ort,
ber ermeffenen gruc^tbarfeit einholt unb einpflanzet, ^aht
kmmä) gänfelic^en ertoogen, bife Sractatifc^c ©lumen-
SBurfeel erftenmafe benen ^oc^mürbigen, ^*^^Ö/^^^^^"5^^
önb ^oc^gelel^rten ^erm, |)erm einer ^od)lbU.: Je. De.:
fianbtf^afft :perrn «erorbneten, tc.tc. at^ bc-[4'nen et-
iDeglid^ftcn bifer geipflan^ten ©ad^en Fautoribus mit untcr^»
t^dnig: ge^orfambften Affection t)nnb äRe^nung ju dediciern,
gan^ t)ntert^dmgift bittente, fold^e^ mit gndbigiften affect
jueriüo^Ien. Sebe alfo öngejtüeifftet bifer |)offnung, e^
tüerbe bife§ ein mehrere beliebung in anbem ertoedfen, loo«»
fem eg burd^ bie groffen Oemüter h)irbt bel^eHiget mxbtn.
SBienn ben I. Julij, Anno 1657.
©tnr ^oi): önb ®n.
©e^orfamber
Sodann 3acob Sümer, @iner
S6bl: SR: De: Sanbfc^afft
SJud^brudter,
[5] ©rtnnerung^ SSorrebc
an ben Sefer.
©ünftiger Scfer, nad^ betn folgcnbc fReimen t)il fel^amc
paradoxa ober tüiberfinnifd^e Stcben, tüte aud^ fet)r t)o!^e
unb nx(S)t jeberman befanbte fd^Iüffe, öon ber gel^eitnen
®Dtt]^eit. ^tem t)on SSereinigung mit ®Dtt ober ®6tt=' ''
Kd^ent SBefen, tote and) tion ®6ttlid^er ®Iet^^eit unb 9Ser=- ■
gottnng ober ODttmerbung, unb toafe bergleic^en, in fid^,
belauften; toeld^en man n)egen ber furzen SSerfaffung leid^
einen SSerbamlid^en Sinn ober bofe SReinung fönte an«»
bieten: SK§ ift öonnotl^en bid^ be§ l^alben juöor juer*
inncm.
Unnb ift hiermit einmal für allemal ^un^iffen, ba^ beß
Ur^berg SKeinung nirgenb^ fe^, ba§ bie SRenfd^Iid^e ©eele
jöre ®efd^affen]^eit foHe ober fonne SSerlie^ren, unb burd^
bie Scrgottung in ®Dtt ober fein ungefd^affene^ SBefen
öerttjonbelt werben: tüeld^e^ in alle ©toigfeit nid^t fe^n fan.
S)enn obttjol ®€)tt SCttmid^tig ift, fo fan er bod^ bifeg
ttid^t mad^en (unb n^ann @r^ fönte, n)dre @r nid^t ®Dtt)
ba§ eine Kreatur naturlid^ unb n^efentlid^ ®Dtt [6] fe^.
S)eroiocgcn fagt Thaulerus in feinen ®eifttid^en Unter»*
rid^tungen c. 9. toeil ber SlHerl^od^fte nid^t mad^en fonbte,
ba§ lüir t)on 9?atur ®€)ü tvaxtn (benn bi§ fte^t ^m
alleine ju) fo ^at ®r gemad^t, bafe mir ®€tt mdren au§
@naben; bamit mir jugleid^ mit ^m in jmmermel^renber
Siebe befigen mögen eine ©eeügfeit, eine greübe, unb ein
einiget Sonigreid^: ©onbem biefe^ ift fein Sinn, ba§ bie
®emurbigte önb |)eilige ©eele gu f old^er na^er SSereinigung
mit ®Dtt unb feinem ©ottlid^en SBefen gelange, ba| fie
mit bcmfelben gan^ unb gar burd^brungen, überformet,
bereinigt unb eine§ fe^; bermaffen, ha^ menn man fie
je^en folte, man an jl^r nid^t^ anber^ fetien unb erfenncn
nmrbe al^ &€)tt; mie bann im emigen geben gcfd^ften
»irb: SBeit fie öon bem ®tan^e feiner ^errtid^feit gleich-
famb gan^ SSerfd^Iungen fein mirb. ga ba§ fie ju foIAcr
SoHfomner gleic^nüfe ®Dtte^ gelangen fönne, bo6 fie
eben bofe Wenige fe^ (au§ ©enaben) toa^ ®Dtt ift (Don
Saint;) unb alfo in bifcm SSerftenbe red^t unb tool ein
6 erittiietiiiigS 'l'orrtb
yict^t iTi bem Siiccfite, ciii 3l'ott in btm SSJortf, wnb ein
©03:3: in ®Ottc frote in bcn Stcinteit flctcbet mirb) rönne
flenennct rocr&En. ©intlietnal, mic ein niter Se^rW (agt,
®Dtt bct ißatter iiat nur einen ©obn, unb bprfft6e finb
mir nUc in Etjtij'tD. ©inb luir nun ©ö^nc in fX^rifto 1*0
niüflen iittr [7J out^ fein toai Sf)riftuö ift, unb baffelbe
Sßefen ijoben, melrfiee bet So^n ÖlDttcö ^at: 2icnn f6cn
bnninib (i()rid)t Thanlerns tu bcr Dierblcn ^rebigt (im
.p. E^riftagc) baß luir baffelbc SBcJcn ^abcn, werben «Jit
3bnt flleic^, unb fe^en 3fen luic ©r magrer ©Ott ifl.
Unb biefein ©oöe ftirnincn bcq alle Jöcifigc ©Otteä»
fc^anjcr; jnjonber^eit jegt geballter ioulcr in her 3. ^tebigt
am 3. ©ontag Trinit. ba er [pric&t: 'Sic Seele loirb (burd|
bofe loibei' erlangte gbenbitb) OOtte gleiii) iiiib @ölt(i<^:
3q adeg wirb fic qu§ genaben \oaä ®Ott ift öon iWatur.
an biler SSereinigung unb einfenifung in ©Ott, löirb fie
über fitf) fetbjt in ©Ott geföt)rt, unb ©Dttc jo gictcli, ba6
lüünu fie ficö fclbct fÄtie, fie fic^ für ©Ott iDÜrbe fc^ä|cii:
Unb Ufer fie fa'^e, ber loütbe fie fctjcn, nid)t jluar in bem
Statürlicfien, jonbern in bem aug ©enabeu fyx initgd^eiltem
Säefen, Sorni unb roeife ©Dttcö, unb luürbe alfo Seelig
Bon bcni ©cfie^te. ©int^emal ©Ott unb bic ©eele in
fotdicr iSereinigung eines finb; tDieiuol nic^t Don 9iatur,
fonbern au^ ©eitabcn. Unb uad) luenigeni: 3>ie lautere
unb ©ittlii^c Seele, meiert öon ber ßreohiren Siiebe f»
|reQ ift luic ©Ott, mtrb uon anbren gefetjeu luerben, ouA
fi(^ felbcr in ginigteit anfet)en nliS ©Ott (benn ©Ott un»
eine folc^e Seele finb in ber obgemetbten ipcrrinigung cinS)
unb mirb jljrc |8] ©ecligtcit in unb anft fid) felbft net)nien
in bifcr iBetcinigung.
Kuabrocli im brittcu iSud) üom ^ierrntl) ber ®eift-
lidjen i&o^icit c 1. 3n bev Söefcntlidteu ßint)eit ©Otte«
finb afle 9(nbäi^tigc unb jnnige ©eifter einä mit ©Ott
burc^ ilire yie6t)abenbe einfenifung unb serft^iel^ung i»
j^u: Unb finb aufi ©naben eben baffclbigc @in3 bag bifr
felbe 9Sefenf)cit in fidi feUicr ift.
Unb eben bafelbfl: ©Ott über aUe gleic^niffe, niie
1^1 in fid) felbcr ift, faffcn unb iSerftelien, bafi ift etliifier
maffen ©Ott mit ©Ott fein oljnc mittel, lobcr bnR id) fo
an ben Sefet. 7
fac^c) ol^ne eine empfinbltd^e Slnberl^ett. Unb eben int
felbenSud^ec. 2 fprtd^t @r: SBann ber ®eift be§ äRenfd^en
burd^ bie genieftttd^e Siebe fid^ f eiber tjerlol^ren l^at, fo
em^jfdngt er bie glar^eit ®€)tk^ o^ne mittel : ^a er mirb
oud^ felbft, (foöU einer ©reatur ^uftel^t) ol^ne unterlaß bie*
felbe Jtlar^eit meiere er embfdngt.
©leid^ermaffen rebet aud^ S. Bernard. int Sud^e t)ont
©infamen Seben, ba er fprid^t: SBir derben ba§ fein toa^
gr ift. 5)enn ttjeld^en bie ma(i)t gegeben ift ®Dtte§ Sinber
ju »erben, benen ift and) bie SRad^t gegeben, nid^t jttjar
bafe fie ®ott fet)n, fonbem ba§ fie fet)n tt)ag ©Ott ift.
Unb nad^ bifcnt: S)ife gleid^nüfe @Dtte§ toixi bie ®in*
^eit be§ ®eiftc^ genennt, nid^t aHeinc ipeil fie ber |)eilige
[9] @eift ^u SBerdEe rid^tct, ober ben ®eift befe SRenfd^en
bamit antl^nt: Sonbern meil fie felbft ber |)eiltge ®eift,
QiOtt bie iJiebe ift, n)ei( burd^ :^^n, meld^er bie Siebe be§
Satter^ unb befe @of)ne^ ift, unb Sintieit, unb Slnntütig«*
feit, unb @ut, unb ^fe, unb umbfaffung, unb alle§ toa^
be^ben tan gemein fein, in jener ^6d)ften SSereinigung ber
SSarl^eit, unb SBar^eit ber Bereinigung, eben baffelbe bem
SRenfd^en auff feine 9(rt ^u @Dtt gefd^id^t, toa^ mit ber
fclbft&nbigen @int)eit bem So^ne ^um SSatter, ober bem
Satter jum So^ne, mann in ber ömbfal^ung unb Su§ befe
Satterö unb be| So^n^ fid^ etlid^er maffen mitten inne
befinbct ba§ feelige ©emiffen ; ha auff eine unaufef<}red^Hd^e
unb Ungcbdndtli(|e loeife ber @Dtte§ SWenfd^ öerbienet ^u
töerbcn, nid^t ®Ott ; fonbem boc^ toa^ ®Dtt ift au§ SRatur,
ber SWenfd^ auß ©enaben. Unb bife§ Bernardas. ^tagftu
tuic baß jugel^en fönne, weil baß ®6ttlid)e SBefen unmit*
t^ü^afftig ift? So antmort id) bir fur§ ®rfte mit bem
^tigcn Bonaventura: @o bu e§ wiffen toitt, fo frage bie
©cnobe, unb nid^t bie Se^re: S)a§ SSerlangen, unb nic^jt
ben Serftanb: ba^ Seuffgen beß ®ebet^§, unb nic^t bofe
fleiffigc (efen: 5)en Srautigam, nxd)t ben aKciftcr: «Ctt.
nic^t äRenfd^en: 2)ie tuncfel^eit, nid^t bie ftfaröcit: 9im
bofe Siecht, fonbem bafe J^emer metd^e^ [10| ganto unb gar
ottflammet, unb in ®Dtt mit brennenben 9Jegicrbcn fit6ra,
toelc^ getor @Dtt felber ift.
gurg anber, bafe ba^ ©ottlic^e SBefe« h^^^^ nnmäx^
8 SijmteniiiflS ^Gotreb
t^cit^flfftig fei), foltftcr geftatt, baft ri (itfi mit einem "SMt
»ermcnflcit [oltc, intb eine 'fiatiir ober BJefcn mit i^m
luetben: I/ofi ef aber nitff flciuiffc aSeiJc mcflen ber fo-
notjen unb inTtifltii^en S^etriniflunfl , mit roetcfeet e§ fi(§
in bie ^jenfige Seelen etgicft, gteicfinipl mittöeiHlcfftiS töitne
geiienitct lucrbcn: SKaffm audi Petrus faflt, bnft mir Ifirit-
^atftig werben bei- gottlic^En 9tntur: unb ^o^orates, bafe'
mit ©otteä Sinber fennb, meit mir qu6 ©Ott gebo^reiii
fe^nb. 9htn tonnen ja bie jeitige nidjt ®ottc8-Sinbcr, uitS'
töfil^afftige ber ©öttlicften SRatut gencnnet toerben (fprii^
Thomas k Jesn l , 4. d. orat. divin. e. 4) mann biejelbige niäfl-
in Unä, Jonbcrn meit oon Hn^ obgefmibert ift. 35eim (ir
mcnig ein *Oicn(d| fnn meifc leijn oljnc SBeifi^cii iroie
Tliaiiler, in ber Uifrbtcn Sermon im -ö- ßferiftagc rcbet)
fo mcnig tan einer au(f) ein Slnb ©olteö fcgn olinc bic
@6tt{icöe Sinbtfcftofft, baß ift, er t)abc bann baft marbopfle,
S!Sf)en befe Sof^nti (ÄDtlö fclber. IieroIjafbEn foltn Öotte*'
Soljn öbiT S-DC^tet (et)n, fo muft« oncft eben baft 9Sejm
tiaben , tuelii)eä ,bcr ©o^n ©Otteei Ijat , Jonften tanftit
®Otteä So&n nicfit fe^n. Sibet foldie grofjc ,^crrli[ft*[!l]
tcit ift nn« not^ gut 3'''' Dcrborgcn. 'tontnib fi^rei&f
auc^ S. Jobanneg an obgemclbtem Ort weiter aifo: ^ctne,
flUerliebftcn mir ftiib üWat ©otteä ^inber, aber eö ift noc| '
nit^t offenbart \mS mir fct)n merben, mir mtffen aber,
mann e§ crfc^eincn roirb, ba^ mit ffime roerben gleirfi fcgn,
bal ift, baffclbe SBefcn i)a% er ift mctbcn mir ouc^ fa)n ic, '
^arunib fagt Nicolaoa a Jesa Mar. I. 2 c. 16. Eluoid.
Theologie, in Joan. ;i crnce: Sinf; bie Seele buti^ bfe
fflÜtrfungen ber Siebe mit melden fie fflOtt liebt, Klange;,
bafe jtir ®Ott nic^t ollcin feine ©oben ntitt^eilc, fonbem
baß an* felbft bie felbftinbigteit unb Sßcfen @Dtte8 ber-
Seelen mit fDnberbatjreni Süel felbftdnbig jiugcgen fe^^
Unb foltfteS beftÄttigcn Qucft bie SBJotte befe bnligen Angull
S. 185 de tempore bo er fpric^t: bet E)ei[ige ®eift ift hl
bifem Jage ju bctcitung ber ^cr^sen feiner Sl^oftel wie ein
^Jßla^regen bet Heiligung emgefaßen, nic^t afö ein (Sil*.
fettiger bcfucbet, fonbetn aU ein immetmebtenber £t6ßra,
unb eraigcr beijmo^ner. 3>ann mie er Watttj. am 28. üon
fic^ fclbfl feinen 9tpDftefn gcfogt ;)attc: äicfic irf) bin bc^
A
an ben Sefet.
tnd) aHe Sage bi§ a^tn ©nbe ber SSelt ; 3(If o fagt er aui)
öon bent l^eiligen ®eifte : 5)er Satter tt)irb eud^ ben Sr5fter
geben ber be^ end^ fe^ in ©totgfeit, beromegen ift er in
bifem Sage bet) feinen ®Idubigen nid^t nnr bnrd^ bie
@nabe [12] ber ^Rechtfertigung , fonbern felbft burd^ bie
gegenioart feiner äRajeftdt getieft; unb ift in bie Oefdffc
je^o nid^t nur ber ®erud^ be§ »alfam^, fonbern fetbft bie
felbftdnbigfeit ber |)eirigen Salbe gefloffen.
r* S)ife^ aber eigentlicher unb o^ne jrrt^umb ^uöerfte^en
unb gu erttdren, ^ah iä) mix affjeit fe^r belieben laffen
bie ®Ietc^nüffe meldte bie ^eiligen «dtter öon ber Ber-
einigung ber ©onnen mit ber Sufft, befe gen)er^ mit bem
e^fen, be§ SBein^ mit bem SSaffer, unb ma§ bergleid^en,
fi^ gebraud^en, bife ^o^e SSereinigung ®Dtte§ mit ber
Seelen etlid^er maffen baburd^ §u bef^reiben. Unter n^eld^en
ber l^eilige Bernard: im Sud^e mie man ®Dtt lieben fol,
in ber mitten alf o fprid)t : ®Iei^ \vk ein tropfen SBaff er^
in M SBein gegoffen öon fic^ ganfe gutjerge^en fd^eint, in
bem eg beg SBein^ gefd^madE unb SSdrmbe an fid^ nimbt:
Unb tüie ein fetorige^ glüenbe^ ß^fen bem getoer ganfe
unb gar gleid^e loirb, unb feine alte unb eigentlirfie
©cftalt aufeie^et: unb tok bie Sufft mit ber ©onnenlterfit
burd^goffen in beffelben äkä)tt^ Slar^eit uberformet h)irb;
alfo gar ba§ fie nid^t fo tool grleu^tet, aU bafe ßied)t
felber gu fein fd^einet: STIfo toirb t)onn6t^en fe^n, bafe
in ben l^eiligen äffe ä«enfc^Iid^e begierlid^fcit auff unaufe-
fpred^Iid^e toeife öon j^r felbft gerfd^mel|e, unb in ®otteg
toifltn gdn^-[13]Ii^ eingegoffen tüerbe: bann tvk toolte
fonft @Ott affeg in äffen fe^n, tüenn in bem SRenfc^cn
no(^ etttja^ t)om äRenfd^en übrig lüdre? Unb in bem
25. (Eap. be§ md)^ tyon ber Siebe, nod^ bem er eben bic^c
®Ieic^nuffe angefu^ret i^attt, föridbt er barauff: Sllfo t\t
bc6 äWenfc^en ©eift, toann er mit ®6ttttc^er Siebe auflc^
gctl^an ift, gan^ Siebe. Serotoegen wer ®Ott Itebt, ift \\^\\\
felbft Sobt, unb in bem er ®Dtt aKcine lebt, machet er ^i^
ctlid^er maffen (bafe id) fo rebe) mit SBefentlic^ ober mitft&ub\vx
bem geliebten (confubftantiat fe düecto.) ®^^^ )^ t>ic <Bcv\v
l^at)ih^ ber Seelen ^onatbe tjereinigt tft; ober fo b^>v
toclc^er ©Ott an^dngt ein ®eift mit J^tti wirb: fo ^v^y^c^
10 ©rinneruiigg äüotctk
tiit oljiic ung(d(fic5 Urt^cil Öcr Sßereinigunfl ciuff "it' flf'
iniffe Slrt bn mit 3Be(cn(ieit bic qongc ?*iigiErbc in @Dtt, le,
Unb betoglcidien finbct man oud) bc^ni Rusbvnch, Harphio,
Thauler. unb anbeten. Snjonberöcit bcqm Lndovico Blollo
bo er im (tiuölfftm üap. Jcinet ©eiftliifien Untcrric[)tungen
ie^r i(t)6n alio iHebet. 3n bec fle^eimcn Bereinigung 0er-
fleiift bie lie6t)a&enbe Seele, unb oergeftct Bon jt)r (elbfc
unb Derfötlct, aU mixe fie juniti^te luorbcn, in ben ^bgrunb
ber einigen ßiebe: MUbn fie j^r S^obl ift, unb ©Ott kbct,
nichts miftenbe, nic^tö fü^Ienbe, als bie Siebe rocliie [ic
fdimäSet; btnn fie üerlic^rrt fit^ in ber übergroßen asöfte
unnb SinftemüS her |14:( ©Ottfieit- Slber'jirf) (o uer»
(ieftren, ift me^r fii^ finben. 55a luirb SOJacIicli, niaö ba
ift bafi aiicnfc^tiiie aiiftäieljenbe, nnb baji ©öttlii^c an-
Sie^cnbe, in ©Ott »ecwnttbcii. @Ieid^ wie bafe Gt)fen im
gemer bic ®eftalt befe gemcrs anniiubt, unb in^ Seiner
oertuonhelt wirb. (Se bleibet ober boii bnft aScfcn ber
(lifo öergötteten ©celeii gieii^ loie bofi glüenbe Sifen nic^fe
auffbötet @^fen f,u jeqn . S^ero^aLben bie Seele welt^e p'
üor talt war, ift ie^t brEiiiieiib, bic Cor ^inftcr ronr ift
jc^t Icu(i|teub : bie Uor Ijartc mar, ift jr^t mid] : @an^ unb
gar ©Dttforbig ; weil j^r iffiefeii mit ©otteö SÖefen buw^-
goffen ift: Oanlj mit bein (ferner ber Ölöttliijeii äiebe
berbrcunel, iilib gan^ jerft^melBenb in (iiOtf iibergongen,
unb j^m DtjRC niitel bereinigt, unb ein (Ücifl mit j^m
iDotben ift ; gleidi töic @of b unb förßt in einen äKetanifdieii
tlumpcn jnfamnien gef(f)mol$en lucrbcn.
\ 'Jiun mit folcften unb berglcic^en SiJorteu unb iReben
liaben fii^ bie $i. @otte^fc^auer bemalet bie jnnigli^c Sei-
cinigung ©ottcö mit ber geheiligten Seelen etlicher niaffen
aufejiubnilten ; benn biefelbc grünbtidbe jubefdireiben, fageit
fie, bafi man uict)t ^ort finben tänne.
SBann bcrowegen ber ®ünfttgc Üefec in bifcn Äeimcn
bin uitb lüiber berogteicften finben mirb: fo muUe er fie
nud) nac^ bifeni Söerftanbc richten unb UErftc^eu.
'^ie mot ic^ nun \oai bifen $unctt anbe-|15J langt
,;ur genüge mi<^ ueimeinc crflürt /fu^abeu: fo mug id^
tiDc^ iiocE) einen fc^öncii 3:c{t au^ DiDnijlio Oarthullaao
allbev fegen : hifct rebct Artic. 43 in Eiod. alfo, ?[(8bann
n ben S(f«.
11
[Ivirb bk Seele gnuS in öaft Kni'iiblidic üic^t ausgebreitet,
fber ibcrmcfeittliileti («OttEicit unb üfit'tiecligften iirfQEiüig'
fo ftraf)Icnb, ÖiobrEi{^ unb na£|c <:opulirt ober uer-
baft fie iiidile atibre€i öeripiret, itod) j^rc eigne
irdung wamimbt: foiibern fie Söerfteiifl non jbr fel6[l, unb
cuft luiber in jbten eigenen Ißronncn, unb nlfo n)irb fic
n bie ateic^tumticr ber Wlotien üer;5nf(et, in bein Senjr bei
ungeft^affenen unouftniafilidifn Siebe Detbtcnnet ; in bcni 316=
flranbe bcr ®Dttt)ei! Dcrticffet nnb berfc^[u!tet, bofi i'ie jt^eiiit
rtli^cE maffen bnft gcfc^opiene SBefeii nufe- unb boii nn*
3cf(^affene unb crftc äKuftertiiefen (efl'e ideale) miber onju
(ie^en, 9Hcitt bnfi bic SetbftönWgfeit Berlnanbett ober bafe
figene SBejen ineg genommen luerbe, fonbeni lucil bie SBeife
jufeqn, unb bie ^igenfi^nfft ober qnulitet guleben 3Jeig6ttet
iDirb: 3^06 ift, (iJOlte nnb leinet übetfecligftcn Seeligteit
iibernatiittirfi uiib gniäbigliij üergleid)et mirb: unb alfo
IDirb fÄrtrepc^ erfüllet befe Stpoftcle! SS?Drt: Wn bcm
ßerrni nn^ingl ift ein ffleift mit jfint, le.
aSeiin nu bet SKcnJcf) ^u folcber SBoHtomner gleich»
lieit ©Cttcö gelangt ift, bafe er ein Seift |lti| mit @Ctt,
unb einä mit j^m inorben, unb in Sfirifto bie gdn^lii^e
Rinb» ober Sotjnfdiafft etreii^t l)at, fo ift er fo gro|, 10
rcicö, fo meife unb mAcfttig al^ ©Ott, unb @Ött tfini
nit^ts; o^ne einen folc^en äfienftficn, bcnn @r ift ein* mit
■''m; er offenba^ret jf)m nUe feine §err(icbfeit unb Seic^-
' r, unb ^at niditä in feinem gün|en J&Qufe', bnfe ift,
) felber, meli^eS er für j^m öcrbotgeu tiieltc; loie er
ofi fogte, ii^ lüitt bir oH nieiu @uH jeigen . 2!erD-
i fügt ber Ur^eter niifit juDil luonn er N. 14 in bec
ifon eine« folt^eu Sßenft^cn fprirfit; i^ bin fo 9ieic^ als
"': Dom wer ®Ott bat, bcr ^nt mit OCtt nHeä loaö
ICH öat . Sdfo loos N. 8. 95. unb fonften gefflgt mirb,
auift nacb bifer SJereinigung unocrfte^en. Siemol
'( bife smcl) evften ein abfegen aiiff bie ^erfon St)tifti
iuet(f)er lua^rer ©Ott ift, nnb mit feinen untwr*
^ic^ Siebe Sfficrtfen un6 ju Dcrflefien gegeben, alö
'^~ t gleidöfoui ni(^t mol tuäre, mann mir foüen SÖer-
[ werben. S^cünicgen I5r aü<i) nitl)t nUetne in bife3
fcnbe tonimen unb ajfenirfi nporben, fonbcrn QUdj fo gar
13 Scinneriings Sorreb
bcS aflEtifbrnA^Iidiftni Tobeö I)nt ätcrbm luotlfn, bafi ®f^
nur uii^ luibcr jii |id) briiiflcn, uitb [\ä) mit Uitö emig
crfrcioen imb erflögen fönte : ai'ie er aiicft jaflt, meine 2u§
ift bc^ ben Sttcnfdifntiiibmi. 0 bffi Bcriuunbwti^en «n»
unaiiMpwtftlitfien Slbclö bcr [17j ©celcit! D ber unbelcfiteiBS
lid)en SSürbigfeil su iJcldicr luir burc^ El)tift«iii gdongen
fötinen! Tunö bin id) bot^ mein Sönig iiiib mein ®Ottl
Hiib maß ift meine Seele 0 unenblidie aitojeftfit! bafi tn(
bidi eniibrigcft ju mir, unb micft ertjebft jn birl bofe IMI
Siuft fnd)ft ben mir, ber bu bodi bie eroifie Snfttiflrtcit b^
aller ©eifter ! bafi bu bid) mit mir luilt SHereintgen, iin^
mid) mit bir, ber bu in nnb an bir felbft @n»igltc6 genii|f
^aft! 3q was ift meine Seele, bofi fie bir aucb gor ^
©emcin |oI fet)n, mie eine iörout j!)reni SrÄutigom, roi{
eine Siebe j^cm Sieben! 0 mein ©Ott: Söann tcft ni(^|
glnubte ba| bn roorbaffttg luSrcft, fo fönte ict) nidit gfanbncj
&QÖ jroifdicn mir bnb bir, aU ber nnüergleic^Iit^en SD(ajeft4M
IdIc^c (äicmcinfdiflfft jemn^fö mögtid) njfire. 9Sci( bu abtxl
gelproc^en in motteft bic^ mit mir ^crmät)len in ©roigfeitjj
fo mufi ic^ nur bije iiberöeminffttic^e ßSenobe, iDeI(^e»|
it^ m\ä) uimmermcbr fönte miirbig ft^Äften, mit bemittige«'
.^ergcn unb öerftarrtein Seifte Bcrmunbetu. Tut D @0KJ
btft ber allein unOergleicfilic^e mnnber tt)ut; Sintt)emalJ
bu nud) aUetne (.«Ott btft. Siir i«) Sob, «nb *;preifi, uitM
^ond, unb ^cnlic^feit uon ©raigfeit ju Sroigfeit. ''l
Wai fonftcn oi( pnbre nid)t jebcrman ®emeine tRebein
unb Sprieße anbelangt, (o ^öffe tift fic merben, beillj
günftigen Sefer, im fall er in|18]ben Septem ber ge^
Reimen ©Otteö SÖeift^eit betäubt ift, nic^t otteine uii»^
^embbe; fonbent aucft fcbr Sieb unb STngenc^m fefln: li|
bcm er ^ier otä in einem hirgen Begriff wirb finbeu, Inolf^
er bei jbnen nati> ber länge ge'efen, ober ja felbft butAi
genibige befHe^nng ÖlOttci! in bev Jöat gcfdimÄftet uiro.!
cmpfunbcn ifai. ^ft er aber uod) Unerfahren, fo wil \^'
iön freunblt^ ju jbnen gemifen baben : ^nfonberbcit jum Rnfti
brochio, Tbaolero, ilarphio, Äuthori Theologiae TentonioM,
&e: Utib neben bifen fouberltcb jum Haximil. Sandaetf'
äocielatis Jean, ttielc^er fid) mit feiner Thcologia Myetics,;;
unb bcm ciave, über bie maffen gegen bie Sieb£)aber bifep
I
an ben ßefer. 13
®6ttlic^cn fünft öerbienet i^at Denn eine gan^e unb lautere
äufelegnng über alle unb jebe SBorte 5uinacl^cn, tüürbe eine
groffe meitlduffttgfeit erforbem, unb nur bem ^efer öer«»
brie^lid^ fe^n. 6^ ift bc^ ©üd^erfd^reiben^ ot)ne bift feine
ma§, ba^ anje^o faft me^r gefd)riben aU gelefcn n)irb.
3)ife Seimen, gleid^ tüie fie bem Urheber meifteu tt)eil^ obne
Sorbebad^t unb ntü^fante^ SRad^finnen in fur^er 3^it öon
bem Urfprung aHe^ guten einig uub allein gegeben toorben
auffjufe^cn ; alfo ba§ er and) ba§ erfte S3ud^ in t)ier Sagen
öerfcrtigct ^at; foHen aud^ fo bleiben, unb bem Sefer eine
ouffmuntcrung fein, ben in fid^ t)erborgenen ®Ctt, unb
beffcn ^eilige SBei^^eit felbft gufud^en, [19] unb fein 9ln='
gcfic^te mit eignen Singen subefd^awen. ^^hoä) too ber
Serflanb jtoeiffel^afftig ober gar ^u SundEel au fein t)er^
meinet tütrb, fo fol babe^ eine fur^e Srinnerung gefd^e^eu.
3)er Sefcr benfe aber toeiter nad^, unb lebe in betrac^tung
ber (äottltd^en lounber mit ungefdlfd^ter iJiebe, ju groffen
6^cn ®Ctteg; beme befol)len. ©egeben in Sd^lefien ben
7. ^eumonat^tag be§ fec^^e^en^unbert unb ©ed^^ unb
funff^igften S^^^re^.
[ünbez. Seite; 20.] Approbatio.
Ego infi-afcriptus legi Domini Joannis Angeli Silefij
libellum qui infribitur ®eiftreid^e Sinn«* unb Sd^lufe*»
Seime; quo amoenitatem lufumque Poeticum ita pietati
Tacrisque faiibus mifcet, ut Lectorem inde & recreandum
Tperem, & ad pios animi fenfus commovendum. Ideoqne
dignum cenfui, qui luci publicae committeretur . Viennae
ex Caefareo Academico Collegio Societatis Jesu die
2. Aprilis Anno 1657.
Nicolaus Avancinus,
e Soc: Jesu, S.S.Theol: Do-
ctor ejufdemque Facultatis Vien-
nenfis Decanus.
Imprimatur.
Joannes Guilielmus
Juncher^ p. t. Vniver-
*'Ht8 Rector,
14 ^o^anni^ Kitgtli
So^anniä Stnfleli ©i[efii
grftee ÜJud)
31eimcn.
1. SSJa« jeiii ift bafe &(ftetit.
Stin mit! ba6 fdiifle ©olM, fteiff wie ein geljeiifttiii,
@an$ laut» Wie SriiftaLl, fol bein @emAt^( fe^n.
2. Sie eiuifle Siitieftibt.
es mag ein anbtet fit^ umb fein »(gtSbnil fiAnftii
lliib feinen SRabenfal mit fluiden »an bebenfen.
3* Soree ni:(it bafir: SJiein ©rab. mein gieift nnb ft^rein
3n bem iä; ewig Su^, fol'^ ^er^f SSfu fe^n.
3. ÖDtl tan allein BergnÜBen,
Wiß TOCB i^c Seraphim i(>r (iiit micfc iiit «niiiHen:
aSeg toeg i^r ^ eiligen, nnb Waä an eut^ t^ul blilleti:
3t^ Witt nun eurer nit^t: it^ luetffe mi(^ aßein
3ni ungeff^iaffiie Dieer ber b[offen ©Dtt^eit ein.
4. man mug gan^ ©Mlli^ fe^n.
§ert ee genagt mit nit^t, baft it^ bir Englifr^ biene
Unb in ajourommen^eil ber @Mt(r fät bir @(äne:
m ifl mir uil ju!*Iec^t, unb meinem Seift ju Hein:
Siev Sir ret^t bienen roil muf! me^r ali ®<li(^ fe^n,
5. ajlan »ei6 nic^t waS man ift
5* n>ei6 nit^t TOaS i^ bin, ^üj bin nil luaä il^ weife ;
(Sin bing unb nit ein bing: l£in ftflpffc^in unb ein Ireife.
[22] B. 33u muft toa« ©Ott ifl fe^n.
6d[ ic^ mein I«|teä ©nb, unb eiflen anfang fitiben,
©D mu6 i^ mit^ in ®Dlt, unb ®Dtt in mit «grünbeu
Unb werben bag WaS igr: 3c^ mufe ein Statin im Schein;
3t^ mufe ein SBort im Bort: (a) ein OOit im ®Otte fe^in.
(a) Tbaul inftit. apir. c. 39.
7. SRon mu6 nO(^ über ©Dtt.
SBo ift mein auffent^alt? So iä) uttb bu ntc^t fte^ien:
mo ift mein itfUi (£nb in wrli^eä i(^ f»l ge^tn?
Xa Wo man [eineä ftnbt , 3Uo fol \ä) bann ttun ^in?
3c^ mu6 not^ (b) über ©Ott in eine luüfte jie^n.
b. i. e. aber aiUS bog man an @Ctt erleitnt obet
1
1, 8] (Srfted »u4 15
bon jl^m gebdrifen !an, 'nad^ ber betneinenben be^
fd^atDung, bon ioeld^er fud^e be^ben Mijsticis.
8. @Dtt (ebt nid^t ol^ne mid^.
3d^ tamg bag ol^ne mid^ Q^ii nid^t ein 9lu !an (eben,
*) SQBerb' id^ gu nid^t ®r muft bon SRotlJ ten ®eift auffgeben.
*) ©djatoe in ber Sorrebe.
9. 3d& ffah^ bon Oott, unb ®ott bon mir.
2)a6 ©Ott fo feelig ifk unb Sebet, oljn SSerrangen,
^at ®r fo tool bon mir, alS id^ bon Sljfm empfangen.
10. 3d^ bin toie @ott, unb @ott toie id^.
3d^ bin fo groB aU ©Ott: (gr ift ald idj^ fo Kein;
®r fan nid^t Aber mid^, id^ unter 3^»« "id^t fe^n.
11. ©Ott ift in mir, unb id^ in ^f^m.
©Ott ift in mir ba^ geur, unb id^ in ^f^m ber fd^ein:
@inb toir einanber nid^t gan^ jnniglid^ gemein?
[25] 12. aRan mu^ \id) übevf djtoenfen.
BWenfdJ loo bu beinen ®eift fd^toingft über Ort unb 3^^^/
6o fanftu jjeben bli! fe^n in ber ©toigleit.
13. SDer 3Renfc^ ift (gioigfeit.
3d& felbft bin ©loigfeit, mann id^ bie Qiit berlaffe,
Unb mid^ in ®Dtt, unb ®Dtt in mid^ jufamen faffe.
14. @in ^l^rift fo 9ieid^ aU ©Ott.
3d^ bin fo «eid^ al« ®Dtt, eÄ fan fein flÄublein fein,
Xai idj (aWenfi^ glaube mir) mit 3ISim nid^t Ijiab gemein.
15. a)ie über ©Dttl^eit.
äBad man oon ®Dtt gefagt, bad gnüget mir nod^ nid^t:
^ie über ©Ottl^eit ift mein £eben unb mein Siedet.
16. SDie 2itU atoittget ©Ott.
(a) SBo ©Ott midj über ®Dtt nid^t folte motten bringen,
6o toitt id^ ^f^n baju mit bloffer 2ieU jtoingen.
a. Vid. no. 7.
17. ®in ©l^rift ift ©Dtte« So^fn.
3dJ aud& bin ©Dtteg 6o^n, idj ft^ an feiner fionbt:
6ein ©eift, fein gleifd^ unb ölut, ift '^fftn an mir befanbt.
18. 3d^ tljfue eis ©Ott gleid^.
©Ott litht midj über fld^ ; Sieb id^ S^n über mid^ :
Bo geb id^ 3l^m fo bil, al« er mir gibt au^ ^^^'
1
16 gp^anniä ang«li fl,
19. 3)ae feelige StiUef (^n<eii;eii.
Bie («Hg ift ber 9)I(nfi$, bec loebcr nü iidiI^ Weifi!
•) ajcr ®Ctt (uerfte^ mic^ reit) nit^t gibef iiob nec^ ^reiS.
*) Denotatur liic Oratio lilentij, de qua vide Ma^imiI.
Sandite. Theol. mystic. lib. 2. comiuent 3.
[261 20. 2)te 6eflig[eil fle^ btt} bit.
aHen([^ beine Seeligtdt fatiftu bit fel&ei iiemeii:
So bu bi((i nur boju milt [teilen uiib bii^utmm.
21. ®Dti Hft fii^ icie man teil.
®Dtt gibet nitmonbt ni^lS, ©r ftt^et oüdi fee^ :
^ab Er, h)D bu nur 3^ii fo »ilt, gauB beine fe^.
22. Sie ®elalf(n&eit.
So bil bu ®otl gelSft, fo bil mog Er bit »trben,
3lid)l minbet unb nii^t mt^t ^t[fft Er bir aufe beft^werbm.
23. 3)iE ®nP(it^e JRotia.
3^ nrafe Hlä'JiSa (e^n, unb ®Dtt aufi mit gebi^ren,
©Ol ©t mii^ eiDtgiii^ ber ©eetigfeit aenif^ren.
24. 3)u mufl nic^li (e^n, iiitfttä Wollen.
3Hcnf(^, h)o bu noi^ roaä 6tft. loaä weift, iraS liebft utib (jaft:
So biftu, glaube mir, nit^t lebig beitier Saft.
25. sott ecgteifft matt ni*t.
®Dtt ift ein lautet nictll, 3^ti vü^tt (ein Sßim noc^ &ier:*)
3e me^t bu nait 3^m atf'fffl, ie me^t enllDtib igr bir.
*) i. e. geit unb Ort.
20. Ser geheime Sobt.
Sobt ifl ein feelig SDing : 3e (tAfftiger et ift:
3( ftertlii^eir batau6, ba^ Seben Wirbt etfift.
27. Eaä Sletben mai^iet lieben.
3n bem bet Weife SHann ju taufenbmalen ftitbel,
ffit burc^ bie SBat^eit felbft umb taufenb Seben mirbet.
28. Bet alletfeeliafte Sobt.
fiein Sobt ift feeliger, olfl in bem ^Erten fterben
Unb umb tai Ewig ®utl mit Selb irnb See! oecbecben.*)
L27] ■) i e. Umb ©Dtlea »iUen atit* Seib unb Seel iuö Aufetfto
betberben Eingeben: SBie Mofes unb Paulus fii^ erbotten, unb öH
anbete § eiligen. '
29. S)ev (Stoige 2;obt.
SDer ^ob, au( h?eld^em nid^t ein 92eued Se6en blül^et,
3)et iftd ben meine @eel au( aUen ^öben ^iel^et.
30. ®Ä ift !ein ^obt.
3d^ glaube feinen %oh: @terb id^ gleid^ aEe @iunben,
@o l^ob id^ jebedmal^l ein beffet Seben funben.
81. 5Dad immerh?el^renbe sterben,
gd^ fierb* unb lebe ®Dti: torl i^ jl^m etoig 2thtn,
@o mu^ id^ etoig aud^ för gl^m ben ®eift auffgeben.*)
*) rnyMce i. e. refignare.
32. @Ott ftirbt unb lebt in und.
3d» ftetb* unb leb' aud^ nid^t: (a) ©Ott felber ftirbt in mit:
Vim> tvad id^ leben fol, (b) lebt @r aud^ für unb für.
(a^ Quia originaliter ab ipfo profluit virtus mortificationis .
Item («cunduiD Faul: 2. cor. 3. 10. mortificationem Jesu. b.
vivo, jam non ego, fed Chriftus in me.
33. 9lid^tg lebet ol^ne sterben.
®Dtt felber, toenn ®r bir teil leben, mu^ erfterben:
äßie bdndCftu ol^ne %oh fein Seben juererben.
34. 5Der 3;obt bergbttet bid^.
äBann bu geftorben bift, unb @Dtt bein Seben h?orben,
@o trittftu erfi red^t ein ber $ol^en ©btter Orben.
35. '5Der 2;obt iftS befte XinQ.
3d^ fage, toeil ber %ot> allein mid^ mad^et fre^:
^a^ er bad befte SDing au^ allen fingen fe^.
[28] 36. 55ein a;obt ift oljn ein Seben.
3d^ fag ed ftirbet nid^tS: nur ba^ ein anber £eben,
9lud^ felbft ba( $einlid^e, totrb burd^ ben ^ob gegeben.
37. S)ie Unru^f !ombt bon bir.
3lx^i» ift ba^ bid^ betvegt, bu felber bift ba^ Slab,
^ad aui ftd^ felbften laufft, unb feine füuf^t f^at
38. ©leid^fd^d^ung mad^et dtuf),
^ann bu bie SDinge nimbft ol^n aUm unterfd^eib:
eo bleibftu ftill unb gleid^, in Sieb unb aud^ in Se^b.
39. ^ie Unbollfommne gelaffenl^eit.
äBer in ber $6lle nid^t fan ol^ne $blle leben,
S)er l^at fid^ nod^ nic^t gan^ bem ^bd^ften übergeben.
Ang. Sil es iu 8, Cherub Wandersmazm. %
1 So^unniS SEnfleli [1, 4n
40. ©Ott ip iab loa« (S\: toi[.
®Dtt ifl (in SUunbtrbinfl: <Sv ift bafi toaS (St toil,
UnB TOil bafe luaS 6t ifl o^n öBe ma| unb 3^61-
41. @Dtt iveig j^m fetbp lein @nbe.
ÖDtt ift iiufttblii^ &üi^, (9Htnfc§ gtaubt bog be^Snbe),
er feltp fitibt etoiglirt iiit^it fein« ODtt^eit Snbe.
42. aCit grfinbl fii^ ®Dtt?
@Dtt gtfinbt fl(^ o^ne gcunb, unb mefit fid& o^ne iiiafe!
»ifhJ [in Seift mit j^m, äßmfi^ fo bcrfte^ftu bnfe.
45. a«an liebt auc^ o^n ettennen.
3($ Sieb ein einpiß 2)ing, unb toei^ nii$t ipaä eä ift:
Utib iDcil i<£ iS nlc^t luei^, biumb ^ab ic^ tS etlift,
44. S)a6 etlDflä mu6 man laffen.
<Dtenfi!^ fo bu (SVatai liebft, fo lie&flu nid^ts fütica^c:
@ott ift nit^t big unb bag, bcuitib lag bag Silvas gor.
45 S)a6 »ermtBenbe UnUetmJgen.
Set ni^ia bege^tl, nit^tä iiat, nit^lä loeifi, nid^tä lifBl,
nid^tä Iril,
S)et tot, bet ioeifi, feegelftt, unb lie6i noi^ immer bil.
1] IG. Xa% feelige Unbing.
gd^ bin ein fecligä Sing, mng iä; ein Unbing fe^in,
SSnfi altem Vsai ba iR, nit^t (uiibt mirb, not^ gemein.
47. Sie Seit ift gluiBÜeit.'
3eit ift toie etoigfeit, unb emigleit loie 3<"»
@o bu nur f eiber nii^t matij^ einen unttrfd^tib.
46. ©Ottee Tempel unb Stitat.
©Dlt oljffetl iid) j^m fetbfl: Z<i 6'" i" 1«^"« n"
Sein Xemptl. fein aitat, fein »eitflul fo ic^ tu^.
49. 2>ie 31u^ iflä ^Si^fte @utl.
Mü^ ift baS ^tc^fte ©ntl: iinb loSte ®Dlt nic^l tu^,
3(§ ft^lieffe för 3^m felbft mein' Sugen beebe ju.
5U. Xtx Xfixon ©Dttea.
gragftu mein ß^rlft too @oll gefegt ^at feinen X^ron?
S)a, wo @r bid^ in bit gebühret feinen So^n.
51. !&ie fllet^^eit @Ottee.
SEJet unbeweglich bleibt in grelub, in £eib, in ¥<in:
®et hn nunmehr n(t meil Bon ©olleä ©leii^^eil fe^in.
1,52] (SrftedSttd» 19
52. S)a^ geifilid^e @enffIorn.
@in 6enff!ovn ift mein ©eift, butd^ fd^eini jl^n feine @onne,
@o tD&d^ft er ©Dtte gleid^ mit freöbenreid^er äBonne.
53. S)ie 2;u0enb fi^t in fHu"^.
äRenfd^ n?o bu 3;tt0enb toirffl mit SCrbeit unb mit 3Rü^,
@o l^afht fte nod^ nid^t, bu friegeft nod^ ttmb fie.
54. 3)ie tvefentlid^e 2;ugenb.
Sd^ felbft mu( ^^ugenb fe^n, unb feinen SufaU toiffen:
äßo 2;u0enben ou^ mir in äBarl^eit foUen flieffen.
55. ^er 9runqueH ift in un^.
3)u barffft $u @Dtt nid^t fd^re^n, ber »runnqueU ift in bir:
etojjfffiu ben «uftgang nidjt, er pÄffet fÄr unb für.
[30] 56. Xa^ migtratvn fd^m&l^et ®Dtt
@o bu ou^ 9]ilig)[>ertrah?n §u beinem ©Dtte fiel^eft,
Unb il^n nid^t forgen Idft: fd|^au ba^ bu 3^n nid^t
fdjmäljeft.
57. 3n @d^h?ad^l^eit tvirb ®ott funben.
Sßer an ben Soffen lal^m, unb am @efid^t ift bUnb,
2)er tl^ue fid^ bann umb, ob er ®ott jrgenbS finb.
58. ^er ©igen gefud^.
3Renfd^ fud^ftu @Dtt umh dhx^, fo ift bir nod^ nid^t red^t,
2)u fudjeft bidj, nid^t Sl^in? bift nod^ nid^t Äinb, nur 5?ned^t.
59. äBie (^Z)ti toil fol man toollen.
9Bdr' id^ tin Btxapf)xn, fo toolt* id^ lieber fe^n
^em $6d^ften augefaUn, ba^ fd^n6b{te äßürmelein.
60. Seib, Seele, unb ©ottljieit.
a)ie eeel ift ein Äriftoa, bie ®DttlS^eit ift jl^r fdjein:
2) er Seib, in bem bu Sebft, ift jl^rer beiber fd^re^n.
61. 3n bir mu( ©Ott gebol^ren h?erben.
äBirb S^l^riftud taufenbmal^l ^u Setl^lel^em gebol^ren,
Unb nid^t in bir, bu bleibft nod^ @h?iglid^ t>er(ol^ren.
62. Xa^ duffre l^ilfft bidj nidjt.
S)aB 5lreut ^u ©olgatl^a fan bid^ nid^t t>on bem bif^n,
äBo ed nic^t aud^ in bir toirb auffgerid^t, erl6fen.
63. ©telji felbft bon lobten auff.
SdJ fag, es l^ilfft bid& nid^t, bo^ ©^riftu« aufferjlanbw,
äBo bu nod^ (igen bleibft in ©ünb, unb tobedbanb^n«
I So^omiiä Sngeü [I,
64. Siie gcifllii^e ©Sune-
©Ott ift ein arfetenionn, ba^ Äotii fein etuifl Söott,
Bie ^pugfd&ar ift fein ®eift, mein ^tvij btc fÄüna^pri.
1] M. atmut ift öiltLit^.
©Ott ift bafe Arnifte bing, er fte^t ganfc bIo6 unb fce^:
iJ^Tunib fag ii^ lei^l unb iDot, bag arntut ©fttlic^ fe^.
6B. allein $er^ i^ ©OtteS $erb.
SBd ®Dtt ein gflüer ifi, (d ift mein §cr6 b« ^erb,
auf »tli^em ec ba& ^otg bet ®ittel(eit Betje^rt.
67. IlaM'tib fc^re^t nat^ ber !DIuiter.
SBie ein enhnil^lcä Äitib naü) feinet fflutier Weint:
@o f^ce^t bie @etl nac^ @DU, bie 3^n atidm meint.
G8. ein Mbgtunb vufft bem anbetn.
Dtv 9l6fl«mb meine* ®eiflS, nifft immer mit Oef^re^,
Sleti äbgtunb ©Dttea an: ©ag Weli^er ticff« fe^?
Bi), anild^ mit SBein ftirfet fein,
23ie iDIenfc^^eit ift bie TOilc^, bie ©Ctl^eit ift bet ^.fin.
aritil aJlili^ mit SDJein bermifcDI, toiltu geftfirtet fein.
7U.
Sic Sie
ajie Sieb' ift Bnf« ®Ott, ti lebet als but(^ Webe:
aOie feelig wSt' ein aJtenft^, ber ftSlS in j^r Derbliebe!
71. ailon mu6 ba6 SSefen fein.
Sieb' &ben ^at Uil 3Ht.^: ieh foQen nit^t oITein
91ut Sieben: fonbern feltfi, luie ®Dtt bie SieBe fein.
72. SBie fi^t man ©Dtt?
©Ott Wo^nt in einem Siei^t, ju bem bie ba^n gebrii^t:
Sfljet eä nii^t felber Wieb, bcr T'^t j^n einig nic^t.
73. aser ailenft* TOat SDlteä Beben.
e^ i^ noc^ ettoaä Warb, ba War ic^ ©DtteS Seben:*)
Srumm ^at er au(^ fAr nti(^ [\ä) gang uttb gar ergeben.
•) Job. I. Qnod factum eft in ipi'o, vila erat.
[321 ''^- SRan fol jum Anfang tommen.
3)er ®tift ben ©Ott mir ^üt im S^ipffen einge^au4t,
©Ol toibet*) StÖefeiillit^ in S^m |te^n etnBetaiii^t,
Lt^iafftig, gSnili*. Jnnifllit^, alfo SOefc
liö
einfe^tJ
nltit, .
I, 75] (grile« »«dj 21
75. 3)ein Slbgott, bein 93e0<l^rett.
Segel^rftu toa« mit ®Dtt, idj fage !rat bnb fre^,
(2ßie ^e^Iig bu aud^ bift) ba| ed bein SIbgott fe^.
76. ^%^H)iüolln ma^t @otte greid^.
@Dti ifi bie ©toge 9lul^, toeil (Sx nid^td fud^t nod^ toi(:
SBiItu ingtetd^en nidjts, fo biftu eben bil.
77. S)ie binge finb geringe.
äBie !lein ift bod^ ber äRenfd^, ber eth?ad gro^ tl^ut fd^A^en,
Unb fid^ nid^t {iber ftd^ in ®Dtm ^l^ron einfe^en!
78. S)a6 ®efd^6|)ff ift nur ein ftüj)ffd&en.
<Bä>a\x aUed h?ad @ott fd^uf, ift meinem ©eift fo flein,
a)a6 e« f^m fd^eint in ftm ein einzig @tüj)fd^en fein.
79. ©Ott trÄgt boUfommne grÄd^te.
Sßer mir SoUfommenl^eit toie @ott l^at absh?i(4))ted^en,
S)er müfte mid^ gut>or bon feinem äßeinfto! bred^en.
80. @in jlebed in bem feinigen.
SDer aSogel in ber Sufft, ber ©tein ruljit auff bem Sanb,
3m SBaffer lebt ber gifdj, mein ©eift in ©otteS §anb.
81. ®Dtt brüllt au^ feinen gtoeigen.
Siftu au^ ®Dtt gebol^rn, fo bl6^et ©Ott in bir:
Unb feine ©Dttl^eit ift bein ©äfft unb bein gier.
82. SDer ©immel ift in bir.
S^li an ioo lauffftu l^in, ber $tmmel ift in bir:
©udjftu ®ott anberStoo, 5)u fel^lft gi^n für unb für.
[33] 83. äBte !an man @Otted genieffen.
®Dtt ift ein ©inged ®in, toer feiner totl genieffen,
3Ru^ fid^ nid^t toentger afö ®x, in gl^n einfd^lieffen.
84. äBie h?irb man ©Dtte gleid^?
äBer ®Dti toxi gleid^e fe^n, mu| allem ungleid^ h?erben,
9Ru^ (ebig feiner felbft, unb (o| fe^n bon befd^toerben.
85. äBie 1^6rt man ©Otted SBort?
®o bu ba^ @h?ge äBort in bir toilt l^6ren ft>red^en:
©0 muftu bid^ )ubor bon Unrul^ gan^ entbred^en.
86. 3d^ bin fo breit aH ©Ott.
3d» bin fo breit al^ ©Ott, nid^td ift in aller äBelt,
2)a( mid^ (0 äßunber bing!) in ftd^ umbfd^loffen J^elt.
92 3o^anine m^zü [I, ST
ST. 3m eifltin ligt ber ©d^ot-
3Gaä marteTflu baS Arßt; bei: St^dn iflä alltin,
3n bem 0e(unb6eit, 0olb, unb aQe fiünfte [dn.
8S. @« liget als im SRenf^fn.
äGie mag bi^ boc^ O ^Jlenfc^ nnd^ etwnä t^im äJctlangcn,
Seil bu iii kir ^ällfl ®Dtt, unb äffe SJing' unibfangcn?
8!). Tiie ©eel ift®Dtte gleit^.
aütir m«ne ©ee[ in ®Dtt fle^t auffet 3ett unb Ort,
So mu^ fw b'«'<5< ff^" bti" Dtt unb iSagm äBort.
90. Di( ®ott^eit ift bttf; grfine.
SJie ®Dtl^cil ift meinSaffl: »aä oufe miir grfint unb tlfl^t
Saft ift fein ^Mtger ©eift, burt^i ben ber Itib gefi^it^t.
[34] 91. Sßan fDl fÄt alle« banlen.
SHenfd^ fo bu ®ott tioc^ pPegft um6 big anb bafe jubonlen,
Sißn no(^ ni4t berfe^t nu^ beinet Si^lDa<^^eit fc^tanltn.
92. Sßec gane Setg^ttcl ift.
SBJer ift al3 toSr' er ni$t, unb WÄr' er nie getDorten :
3)et ift (O feeligleit!) ju lautet ©otte Wotbtn.
93. 3n fi* ^6tl man bafe iffiort.
acet in ftt^ felbei fi^l, bet ^äret ©Dtie« SBott,
SSeoHin eS toie bu Wilt, ont^ o^ne 3eit unb Ott.
94. Sie Seniul.
2)ie SJnniit ift ber Srnnb, ber ffieffet, unb bet f^tetn,
3n bem bie Jugenben fte^" unb bef^loffen fe^n.
95. Sie fioutevteil,
SBann i^ bie S^auletfeil buri^ ®Dtl getoorben bin.
So wenb' ic6 mic^ umb @Dlt jufinben nirgenbä ^in.
96. @ott mag nii^t« o^ne mid^.
@Dtl mag nic^t D^ne mi<^ ein ein^igS äfifirmlein ma^en:
et^fllt' it^ä nid^l mit 3^m, fo mu& cl fttafä juftad^en.
97. 3Ril ©Dtl beteinigt fe?n, ift gul
fit ewge $ein.
Sä« ®Ott beteiniBl ift, ben Hon 6t nii^t betbammen,
@r ftürfe ftc^ bann felbft mit j^m in %oi unb glommen,
98. Set lobte Sßille ^ettf^t.
SDafem mein SUill' ift tobt, fo muß ®titt »aft iä) toit:
3(5 fi^tei6 3^m felbet Bot bafe Stuftet unb bafe Sit.
[,99] (Srfled »ud». 23
99. ^er ©elaffenl^eii gilid gleid^e.
3d^ laffe mid^ ®ott gan^, h?il ®x mit Serben mad^en,
@o toü id^ 3l^m fo tvol, old o6 ben t^euben lad^en.
;35] 100. ®ind l^drt ba$ anber.
®Dti ift fo t>il an mir, old mir an 3^m gelegen,
@ein b)efen l^elff id^ ^l^m, tvie ®r bag meine liegen.
101. (Sl^rifiud.
S^bxt tounber! ^l^riftud ift ba^ 2amh unb aud^ ber $iri,
3&mn @Dtt in meiner @eel ^in äJ^enfd^ gebol^ren ivirbi.
102. ^ie geiftlid^e @oIbmad^ung.
3)ann toirD ba| »le^ ju ®oIb, bann fäat ber gufall l^in,
äBann id^ mit ©Ott burd^ ©Ott in ©Ott t>erti>anbelt bin.
103. Slud^ t>on berfelben.
3d» felbft hin ba^ 9»etaa, ber ©eift ift ^eur unb $erb,
Meüias bie Tinctur, bie SeiB unb @eel berll&ri
104. SRodJ öon iljr.
@i> balb burd^ @otte§ ^eur id^ mag gefc^mel^et fein,
@o bruft mir ©Ott olgbalb fein eigen äBefen ein.
105. ^a$ Silbnu^ @otted.
3d^ trage @ottedbUb: ioenn @r fid^ h?U befel^en,
@o fan ed nur in mir, unb h?dr mir gleid^t, gefd^el^en.
106. SDa^ ein' ift in bem 9lnbern.
3d^ bin nid^t auffer ©Ott, unb ©Ott nid^t auffer mir,
3d^ bin fein ®Ian^ unb Siedet, unb ®r ift meine gil^r.
107. @g ift nod^ aUd in ©Ott
3ftd, ba| bie (Kreatur au^ ©Ott ift au^gefCoffen :
äBie ffÜt ®r fte bannod^ in feiner @d^o| befd^loffen?
108. S)ie 9lofe.
S)ie 9li>fe, h?eld^e l^ier bein dugred S(uge fll^t,
S)ie l^at t>on ©tvigfeit in ©Ott alfo geblfil^t.'^)
*) idealiter.
16] 109. S)ie ®efdj6|)ffe.
äßeil bie ©efd^dt>ffe gar in ©otted äBort befielen:
äBie !6nnen fie bann je aertoerben unb loergel^n?
110. ^a( ©efud^e bed ©efd^6t>ffed.
Som @rften Slnbegin, unb nod^ bi| l^eute au,
eitd^t ba^ ©efd^d))ffe nid^td old feined @^6))ffer$ Sflul^.
&4 ^D^anniä SIngeli [1, 1 1 1
111. Sit &Dtti)dt ift ein nii^tS.
a>ie jarte ©Ott^eit ifl «in nicfitfl unb flBeinti^te:
SBtr nit^t« in atttm Ml, Slenfi^ glauK biefw Ti^lB.
112. 3n b*t Sonnen ifiS gut fetn.
!S3er in ber Sonnen ift, betn mangelt nii^t bog Sit^t,
Sog tem, ber anffer j^r berjcret gebt, ßttttd^l,
113. Jcliüva ift bie Sonne.
Siimb ^in bet Sonnen fliei^l: Jehova ift bie Sonne,
Site meine Seel ccleut^t, unb mat^t fie »oQei; SGonne.
114. Sie Sonn ifl f^on genug.
aCem (eine Sonne ((^(ini, berfelbe barf nit^l gfiten,
Db jcgenb h)o bet äüon, unb anbrc Slerne bütrn.
IIa. aiu felbß muft Sonne fein.
3i^ felbp niufi Sonne fe^it, idf iHug mit meinen Simplen,
S}afi faiben[oFe 3Sttt ber ganzen @Otl^eit matten.
liß. S>tt S^au.
Ser X'^au erquiFt ba{i gelb: Sol et mein §et^e laben,
So iimfe et feinen fall, Dom Reiften 3®fu ^aben.
117. 31i(*ta fftftea in bet SBdt.
SBet (imaa in bet SBelt mas fftfi' unb Weblii^ nfnncn:
Det mu& bie Süfrigleit, He dott ift, noi^ nit^t lennen.
[37] HS. 35et ®eift bleibt aUjeit ftc^.
S(^Ieu6 mid^ fo ftteng bu Wilt in laufenbt g^fen ein,
^ä) toetbe bot^ gan( fte^, unb ungefAffell fe^n.
119. äuni UtfpTung muftu ge^n.
ailenf^ in bem Urf))iung ift bog 3Daffet tein unb tlot,
Stinfftu ni^l au6 bent Dual, fo fte^^i in fflefa^t.
120. Sie Sßette toitb Bom S^nu.
Sie BdSnefe lelt ben 3:^au, unb if^^Etr S^itift beinSlut:
3n beebtn toitb gebofirn ein foflba^ittit^eS @ut.
121. Surt? bie OTenftt^eii ju bet
©Dll&eil.
aOiltu ben ben tpetlet^ou bet eblen @ott^(it fangen.
So muftu unUertuft an feinet ^enft^^eit fangen.
122. Sie Sinnlit^teil btingt «e^b.
Sin Sluge bag fit^ nie bet Suft beg fe^nS enibti<^t:
SEGitb enblit^ flat Sietblenbt, unb \ilft iid) fel6|t(n ni(^t.
Jl h.
Hss] etftcd Sil«. s'>
123. ©Ölt tragt umb (eine Srnul.
Die au«tltflu6c [lagt, Mfi T« h«" Wann Berlo^ven,
llnb ®Dtt, bai bu bcn Scb, fflt gijn Ht ^ft etlo^Kn.
124, T)U ntufte ^inlvtb«r fei^n.
Sott iji bir iDorten OTenfi^, TOirftu nii^l iptebet Sott,
©0 ft^möM'" ki« Sebutt, unb ^Siineft feinen Job.
125. Sit Sleic^^eil 6"! ni^t ^ein.
iBem oUeä 9(ei(^ gilt- bf »^"t Mne ^ein,
I Uiib (off er aut^ im iful b« tiefffteii .^JUen fein.
I2Ü. fflegc^rn ecWart geme^tn.
SJienfc^ lt>ann bu noi^ naä) @Dtl, begi^r ^aft uttb verlangen,
I; So Biftu ncä) Don J^m nit^f gan^ nnb gar umfangen.
JW] 12". US gilt ®Dl{ alle« g(et($.
!■ ©Ott ^at nid^t Unterft^eib, eS ifl 3^m aUeä ein:
I @r tiiat^et \x<S} fo Oil ber S^lieo' alS Hr gemein.
I2S. ai[S (igt an bec gmpFängli^Ieit.
3)erni&i^t' ic^ (ilDttji fo Dil, als S^tiftnS juem)Afangen,
er lieffe mii^ barju im augenbli* gelangen.
129. 3)0^ bt^' enifie(it au& bir.
©Ott ift ja nichts olfl gut: Secbamnfi^, Süb, unb pein,
Unb lua« man bife nennt, mug fflienf^ in bir nur fein.
130. Sie blofi^ieit tu^t in @Dlt.
aOie feelig ru^t ber @eift in beg OeEiebten fi^og!
©er ®oltä, unb aüet bing', unb feinet felbft flt^t biofe.
131. 3)a6 ^acabeiB in ¥ein.
aUenti^ Biftu ®01i getreu, unb meineft 3Sn allein:
@D mirb bie grSfte 91ct( ein ^arabeig bir fein.
[;i2. Seme^iet mu6 man fe^n.
äFIcnfi^ in ba^ ^aiabeig tomt man nii^t unbeive^rt,
SBiItu hinein, bu mufi burc^ «Jeuet unb burt^ ft^lverbt.
133. SDtt ifl ein ©luge« 9iun.
3fi etDtt ein gto'geä ilfun, litaä fAlIel bann bartin,
ajafe er m*t f*»" i" mir Ion aDS in allem (ein?
134. UnDoltfomne geftorben^eil.
SBo iid) noc^ big unb ia% belömmert unb bemegt,
€o biflu noc^ nii^t gan^ mit @Ott inS @rab gelegt.
üiüer borte itt} bem Scuim bc^ Scbcnä b'^nd jufi^m:
Der muß iuuoc aH^itr beii eignen Eiitft niiSId^milfen.
159. Sie lebigleit fft mie ®Dlt.
3nen((^ l»o bu Ubig 6ift, baß fflJoffer quillt au6 bit,
@uli'i>[ a[ä av,% t>em Srunii bet CiDtgleil ^erfäi:.
160. ©Ott bütftel, ttSn! Ji^ii bot^.
©Ott fdBer [läget faurß: a* bafe fc" S^n |o firSn!eft!
Unb nii^l löte jeneä ^db bie Samaritin StAnteft.
161. 3)06 ®f fl< Eiet^t.
3c^ bin ein ewig Siet^t, 3(^ brenn u^n unterlnS:
Wein to:^t unb El iß Sott, 3))ein @«ifl ber ift baä ^g.
Ifi2. 3)u muft bteÄinbt^flfft ^*6«n.
So bu ben ^^ften @ott Witt b einen SnlUr ntnnen,
€o mt^u bid^ juboi fein fiinb ju fe^n, betennen.
1153. Die sneiif (^^eit fot mnn lieben.
Safe bu ni(6t SOlenfien [iettt, bofe l^ujtu ret^t unb Inol,
Sie 3]!eiif(^(iett iflä bie man im aJIenft^en lieben fol.
164. Öotl f(^aut man mit geloffen^eit.'
SDer iSneel ft^auet ©Ott mit Reitern Sugen an:
3cb aber noi^ Dil me^t, fo tt^ (HDtt laflen !an.
[43] 165. ®ie aSeiB^eit,
Sie SSeife^eit finbt fvS) fletn wo j^re ffinber ftnb.
aßarumm? (D tounber bing!) fie felbft ifl ein flinb.
166. SDet ©pieget ber SDeifi^eit.
Sie aBeife^eit ft^ouet fi(^ in j^rem ©piegel an.
aSec i(t8? fie fclber, unb toer aBeil^eit Werben (an.
So Bit bie ©eel in ®Dtl, fo »il ni^it ©Dti in j^t:
DlititB minbet obet mebt. 3Jlenfi!& glaub eS, »itb er
168. G^riftuä ift aluä.
D äBunber! E^irifluS ift bie SBa^r^eit unb ba6 äBoi
Sie<^t, SeBen, Speift, unb Zronrf, ¥fQb, ^ilgrnm, ;
1, 169] (StfteS IBud^. ^9
169. Sltd^id berlangen ift @eeli0!eii.
^ie i^eilgen ftnb baruml^ mit ®otM vufj umbfangen,
Unb l^aben Seeligfeit, tt)etl fte nad^ nid^tg berlangen.
170. ®Dtt ift nid^t ^odj nod^ tieff.
@Dtt ift itid^t l^od^, nid^t tieff: totx cnblid^ anberft f^rid^t,
SDer l^at bet äßal^rl^eit nod^ Qax fd^led^ten Unterrid^t.
171. ®ott finbet man mit nid^t^fud^en.
®ott ift nid^t l^iev nod^ ba: toer jl^n begel^rt 3ufinben
S)et la^* ]l^m ^dnb* unb %{i!^\ unb £eib unb Seele binben.
172. ®ÜH filmet e^e bu gebdnfft.
äBo (3oii t>on ©tvigleit nid^t filmet bie ©ebanfen,
@o biftu el^' ald ®t: @v ft6))ffd^en, unb bu fd^ranfen.
173. S)er 9Renfd^ lebt nid^t bom
iSvobt allein.
5Da| Srob eniäl^rt bid^ nid^t: ioai bid^ im Probte f))eifi,
[43] 3jt ODtte« (Steig» SBort, ift Seben, unb ift ®eift.
174. S)ie gaben finb nid^t ®Dtt.
äBer ©Ott umb gaben Sitt, ber ift gar übel bran:
®r bettet bag ©efd^J^ff, unb nid^t ben @d^6|)ffer an.
175. Sol^n fein ift fd^on genug.
@ol^n ift ba^ liebfte äBott, ba^ ©Ott ju mir mag ft)red^en,
@t>rid^t ®rd : fo mag mir äBelt, unb &üti aud^ felbft gebred^en.
176. @ind toie ba$ S(nber.
SDie $6a toirb ^immelreid^, nod^ l^ier auf bifer @rben,
(Unb bi^ fd^eint tounberlid^) h?ann ^immel ^bU tan h?erben.
177. gm ®runb ift alle« ein«.
3R<m rebt bon 3^ ^i^^ ^^/ bon 9lun unb @tvig!eit:
äBad ift bann geit unb Ort, unb ?ftm unb ®tvig!eit?
178. S)ie @d^ulb ift beine.
2)a| bir im @onnefel^n bergel^et ba| ©efid^t,
@inb beine 9lugen fd^ulb, unb nid^t ba( groffe ^Sid^t.
179. ^er ^runnquell ©Dtte«.
2)ieit)eil ber ©ott^eit @tr^m' au^ mir fid^ foUn ergieffen:
9Ru^ id^ ein IBrunqueU fe^n: fonft h?ürben fte berflieffen.
180. ®in 6;^rift ift 5lird^' unb alle«.
ma bin id^ enblid^ bod^? gd^ fol bie 5$ird^' unb @tein,
SMI \^i ^^ ^rifter O^ott«, unb audft ba$ D))ffer fein.
181. 5Kan mug ©etoall anf^un.
Sj« fii^ nt*t bnWl ju fein bffi l)iäi\tm licbeä fiinb,
SJfr bleibet in bem ©tall reo Sie^ unb Rnecfcte fitib.
[i\] 132. SJer £ fi^net tfl nii^t ©o^n.
SOlenfc^ bitnftu ®olt umm flutt, uinm («tigteit, umni S^lfn:
go bienftu j^m nod^ ni*t au6 liebe toie ein So^n.
1)^3. <t)ie ge^eimbe ScimA^Iune.
aSnS grerobt mufe bod^ f«?n! Wenn ®Dtt gijm (eine »raut,
3n feinem Eregen Botl buti^ feinen ®eift Uettiaut.
184. SDtt i|l mir Wa% id; luil.
«Dtt ip mein Stab, mein &id;t, mein ^fob, mein Sit,
mein Spii,
anein ajatter, »ruber, ffinb, unb aÜtS waS id^ reif.
185. ffier Drt^ ifl felbfl in bit.
91i^t bu bifl in bem Dtt^, btr Dri^ bet ifl in bit;
Sfljirfftu i^in aufe, fo fte^t bie Ereigfeit fi^on t^ier.
le«. Set ereigen SBeiHfH §a"6-
Bie etpge Üßeife^eit baut: 3(^ werbe ber ^aUft:
äUann fn in mi unb ic^ in j^r gefunben raft.
1B7. Sie reeite ber ®eele.
3)ie Seit ifl mir ju Sng, ber ^immel ip )u liein:
äBo toieb bo^ noiij ein Saum fit meine Seele fein?
ISS. Sie Seit unb eiDiafetl.
2)u f))tii^ft: Serfe^e bi« aug Seit in (Slvigleil:
3ft bann an ereigteit unb Seit ein untct^eib?
189. Eer SBIenf^ ber mni^t bie 3"'.
S)u felber mai$p bie Seit: bafe ll^rlretl ftnb bie finnen;
§emftu bie Unru^ nur, fo ifl bie Sfit ^on Rinnen,
ISO. Sie @Ieii$^eit.
3^ Weife m(^t reaS i^ fol! ES ift mir aUti Sin:
Dtt^ Unort^, (äluigreit, Seit, Slai^t, Zag, Jteub' unb $ein.
191. SDer ©Ott fol fi^oun, mu& nlleä fein.
Set felbft nii^l aüti ift, ber ift npi^ jugeringe,
[45] Sag er bii^ fe^en fol Ifileiii ©Ott unb alle binge.
et(i(S aut?. 31
192. SBcr xeä)t Setgittet ift.
Wm\ti) ttlTcrerlt luenn tu Mft alle fflinge iDorbcn,
So fte^ftu in bem SEGotl, «nb in ber ®to(r Drbtn.
193. asif Eteatut ift teti^t in ®D(t.
Hie Ertniur i[l mt^i in ®Dtte bann in S^r:
Stttoirb fi«, bleibt (ie bot^ in S^mt füv unb für.
194. IBag biftu gegen ®Dit?
anen((5 bfinte bit^ mit nid^t für üolt mit werfen bil,
Slenn Mn Seilgen t^un ift gegen ©Ott ein ©»)il,
195. Sag Siecht befielt im ^tutx.
3)1x6 Sie^t gibt aUem trofft: Sott fel&et lebt im Si*te:
230^, loAr' Er nit&t ba^ gent, [o im'irb eS balb gu nid)le.
196. 35ic geiftli*« ar(5 unfS Slnnna.
Sröegelein.
9Heiif§ ift bein ^etpe ®olb. «nb btint Seele rein,
&o tanft aiif^ bu bie Stit^, unb'S SflannattAglcin fein.
197. ®Dtt madjt SioIItcmnien febn.
3)a6 ©Ott a[lni,mig fe?, bnfe glaubet jener nii^t,
2)er mir SoUlommen^eit, tnie ©Ott begehrt, abflJtif^t,
198. Sa6 ffiort ift Wie bog Jener.
SJofe [Jfur tfigt Qltc 2)infl' nnb loirb boc^ nid^t belregt:
Sd ift bafi @mge 3fiDtt bafi clleä ^ebt unb cegl.
199. ©Dit anffer ereatiit.
@e^ ^in, mo bu nii^t Fanft: r>^, Ko bu fi^eft ni^:
§it Wo nichts jttiam unb tlingt, fo ttflu no (mü fptid^t.
tue] 2UU. ®Dtt ift nit^t« (greatftrlii^B.)
®Dtt ift hiot^afftig nii^tä : nnb f o er tttoai ift :
So ift <SiS nur in mir, toie er mir^ 3^m erüft.
201. SBatumS tcirb ©Dlt gebo^rn'?
D Unbegteiffli^leit! SO« ^at fl« felbft ueiio^m,
Siumb hjil er icibenimb in mir fe^n äteugebo^vn.
202. 3>ie ^D^e SBfirbigung.
D 5"^' SBfivbigung! Sott fpringt Bon feinem S^ron,
Unb ffjet niit^ bnrauf in feinem lieben Eo^n.
103. Smiiiet boffelbige.
3d^ Warb ba^ teni ii) toar, unb bin Yeai it^ geit>efen,
Unb »erb' eS eroig fc^n, roenn Seib unb Eeel genefen.
98 So^anniä atnaeli [1, 204
204. ®ei SRenlt^ iftä i}iä)^t Sing.
Mii^tS bflnlt niit^ ioäj ju fe?n: ^^ bin ba6 ^it^ftc ajiiig,
aCeil aud^ ©Ott o^ne mir^ 3&m (dtiec ift amng.
205. Sfr Dtf ifl bafi Borl.
Sev ort imb'S äBort ift fönS, unb luSve nidjt ber ort,
(Sc^ etttger eiotg!dt!) ti Ivlixe ni^t bafe Sßort.
206. Sie ^leift bet 3Uue SSenfi^?
Siltu bm Uteuen 3Rtn\^ unb feintn 9Iam«i lenncn,
So frage ©Ott jiiuor fuie er jjflea' fi<^ junennen.
■207, Bie fi^&nfte ©afUrc?.
D (Äffe ©aflcrttj I @Dtt felber toitb ber aCrin,
S)ie Spei(e, lifi^, Ttufd, unb b« bebitner ftin.
208. aJie feelige SfitUre^.
3u Bit ifi nimm gutt! iii^ ^affe Siaertti:
Eod^ toüntf^' ic^ bafe it^ (SJolta fo SoU a(S ^(fug (e^!
208. fflJie bet TOunb (o b(v Jranf.
Sie ^ure Sab^ilon tritiüt ölult, unb trinti bett lobt:
D arofler uttletft^eib ! gt^ trinfe ölutt unb ©DH.
[47] 210. 3e auffgeeeBner, je SÄttlti^er.
Sie 5(ilgen finb fo Dil uon ©otleS fflott^eii trunlen.
So Dil fie finb in i^m oerlo^rnt unb uetfunlen.
211. iCaf! ^immelreit^ ift bet ®eWalt»
famtn.
Sli^t @01t gibte ^intmerrei;^ : bu felbft muflä ju bit lit^in,
Unb bi^ mit ganzer mac^t utib (S^fer btumb bemann.
212. 3^ TOie ®Dtt, ©Ott wie iä).
©Ott ift büfe toaä et ift: Sdf bin bafe toaä i(^ bin:
3)octF lettnftu einen tool, fo (ennfiu iiiit^ unb 3^n.
213. 2)ie ©ünbe.
3)er burft i^ nii^t ein S)ing, unb bodj Ean et bic^ lilagen:
SBie fot bann nii^t bie Sfinb ben bfrjen @loig klagen I
2U. Ülie Sanfftmut^.
Slie Sanffttnul ift ein fanimt auf beiti @Ott ru^t unb liegt:
Er banft bir, biflu r«, ba6 er fein ^olftet (liegt.
215. Sie ©eredjtigleit.
Mai ift Sere^ligEeit? bog, toeli^ed allen gttid^,
Qiäf gibt, entbeutst, gelSf'i 5i<r unb im ^immelreii^.
1, 216] (Stiles Su4. 33
216. S)ie 93er06iiun0.
©Ott ift mein ®ei{t, mein Slutt, mein S^^eifd^ unb mein
©ebein:
Sßie fol id^ bann mit jl^m nid^t gan^ butd^g&ttet fein.
217. Sßürlen unb 9lul^n ift ted^t ®&ttlid^.
t^agftu tüa^ ®ott mel^t liebt, jl^m tüMm obet tul^n?
3d& fage ba^ ber ERenfdJ, toie ®ott, fol beibe« tl^un.
218. ^ai ®&tt(id^e Selben.
äBet in bem Md^ften nid^td afö ®ott unb ^l^riftum ftl^t
2)et ftl^et mit bem Sid^t ba^ au^ bet ©ottl^eit blül^t.
[48] 219. 2)ie Einfalt.
a)ie (ginfolt ift fo toel^rt, ba^ toann fte ®Dtt gebtid^t,
@o ift et toeber ®Dtt, nod^ äBei^l^eit nod^ ein Sid^t.
220. 3d^ aud^ aur redeten ©Dtted.
SBeil mein ®tl6fer l^at bie ERenfd^l^eit aufgenommen,
@o bin aud^ 3^ in gl^m gut testen ©Dtted fommen.
221. 2)er ©laube.
2)er (Slaube ©enfflotn« gto^ öerfe^t ben 93erg inS 3Reet:
S)&n!t toai ®x !6nte tl^un, toann er ein ^tbid tt>hx.
222. a)ie Hoffnung.
a)ie Hoffnung ift ein ©eil: Önt' ein SSerbambtet l^offen:
®Dtt gug' jljn au^ bem ^ful in bem er ift erfoffen.
223. a)ie Suberfid^t.
2)ie Swberfid^t ift gut, unb ba^ SSertrauen fein:
2)i)d^, biftu nid^t geredet, fo bringt eS bid^ in $ein.
224. SBag ®Dtt mir, bin id^ Sl^m.
©Dtt ift mir ®Dtt unb 3Renfd^: 3d^ bin gi^m Wenfd^
unb ®Dttt:
SdJ l^d^e feinen a)urft, unb er I^Ufft mir au^ 3loiJf,
225. 2)er 9Cnti«@l^rift.
aßaS gaffftu bi( mein aRenfd^? ber 9[nti^@l^rift unbd 3;bier
(3m gatt bu nid^t in ©Dtt) ftnb alle jtoe^ in bir.
226. S)ie a3abe(.
XvL bift bie a3abe( felbft: gel^ft bu nid^t au^ bir au%
eo bleibftu etoiglid^ be^ 3;eufeld $olter«$au^.
Ang. SilesiaB, Cberob. W*n<lAraquum. %
3* SoSanniä angeli [I, S
227. Die Sad^gtet.
Xie Stac^git^i ift ein ?lab bafi nimmer ftilTe fle^t:
3t me^t *B 06« laufft, je mc^r tä ftH) Bergest.
[«] 228. Sic a6fi$tulig[eif bet SSofe^eit.
3Kenf(^ folteftu in in bafi Ungcjiefer fi^auen,
(Sä iBÖtbE bic fftt bir ol3 för beni 3:tufel grauen,
229. DerSorn.
Str 3Dm ift ^tUtf* geur, Wann er in bir entbrennt,
Bd tvirb bem ^eiigen @eift fein Ütu^beitleiii gef^.^nbt.
230. Sie feeligfeit ift leic^l jutrUngen.
as bimlt iiiic^ leichter feijn in ^immet fidfr juft^icinßen:
9lä mit ber Sünben niü^ in 3[6grunb ein jubringen.
231. Sit aDeitliebenbe 9lei(^e.
S^rift Isenn ein Si^iffeil teirb burc^S 92abel&[)r gejoaen,
©0 t))ri(5, ber Seilte fe? inä ^immdreii^ geffogen,
232. §«rr bein SBilie geft^e^e.
3)a6 Bort ca6 ®Dtt Bon bir am allerüebficn ^firet,
3ft Kam bu ^er^lii^ tprit^ft: gtin aSiUe fe^i gce^ret.
233. ®Dtteä 3l0(^g«tlinge
Wim Sieb uiib äffe Eing' iR ®otteS nat^geilinge,
acann ©v mit^ ^cet ft^re^n: aJlein ÖDll unb olle
SJinge.
234. ®Dlt umb ®Dtf.
§grr liebftu meine Ecel, \o log fic bti^ umbfflffcn:
Sie »irb bii^ nimmermehr umm taufen b Softe laffen.
235. Sllleä mit @Ott.
^äi bette ®Dtl mit ®Dtt aufe 3^m, unb in 3^nt an:
er ift mein @cift, mein SUort, mein $falm, unb toaS ic^ fan.
2Sli. »er ®eift berlritl un^.
®Dtt liebt unb lobt fiH) feibft, fo Biel er immer fan:
er fniet unb neiget fii^, Sv bett fi:^ felBer an.
[50] 237. 3m jnnerii bettet man re^t.
aSenfc^ fo bu loiffen njilt tcaS reblit^ betten ^eift:
So ge^ in bic^ hinein, ünb frage ©ctteS Öeifi.
23H. Zai aDefentlic^e (liebelte.
SGer lautres ^erjenä iebt, unb ge^t auff (E^riflt Sa^n,
»et bettet wefentlic^ ©oll in fii^ felbcr an.
1, 239] ©rfle« m^, 35
239. ®Dtt lobt man in ber pille.
SWeinftu D armer 2Renfd^, baj beineg SJhinbg gefd^re^
a)er redete Sobgefang ber fttllen ©ottl^eit fe^?
240. ^a^ {iidfd^toetgenbe ©ebette.
©Ott ip fo Äberatö ba^ man ntdJlS fjjredjen !an:
a)rum bettejiu 3^« ««^ »wt fd^toeigen beffer an.*)
♦) Vid. Max. fand. Th. myft 1. 2. com. 3. per tot. & Balthaf.
Alvar. in ejus vita ä Ludovic. de Ponte confcripta.
241. ©Dtted Seibgebinge.
2Rein 2tih (D ©errlidjfeit!) ift ©otteg Seib^gebinge,
9)rumb fd^d^t er gl^n barinn ^utool^nen nid^t geringe.
242. a)ie ai^ür mn^ offen fe^n.
®r6ffene bte XJ^tx, fo lomt ber l^eilge ®eift,
S)er ^ater, unb ber @ol^n S)re^einig eingereift.
243. S)ad äBol^nl^auB ©DtteS.
©I^rift, fo bu Zi^um Itebft unb feine ©anfftmutt l^aft,
©0 finbet ©Ott in bir fein SBol^nl^au^, diuf}, unb raft.
244. S)ie Sieb ift ber toeifen ©tein.
2ith* ift ber toeifen ©tein: fte fd^eibet @olb au^ !otl^,
©ie mad^et nid^tS ju jd^td, unb toanbelt mid^ in ®ott.
245. (SS mu^ bereinigt toerben.
3m faU bie Siebe bid^ t)erfe|en fol au^ $e^n,
Ttn^ beine äJlenfd^l^eit t)or mit ©otted ©ineiS fe^n.
[51] 246. 2)ie 3;ingierung.
2)er l^eilge ®eift ber fd^mel^t, ber SSater ber berjel^rt,
2)er ©ol^n ift bie Tinctur, bie ®olb mad^t unb berfldrt.
247. a)a6 alte iftl^intoeg.
©0 toenig bu ba^ @oIb !anft fd^toar^ unb ©ifen nennen:
©0 toenig toirftu bort ben 3RenfdJ am 3RenfdJen lennen.
248. S)ie genaue ^Bereinigung.
©d^au bod^ h)ie l^od^ äiereint bie ©olbl^eit mit bem ^kt),
Unb ber S[^erg6ttete mit ©otted toefen fe^!
249. a)ie ©olbl^eit unb ©Dttl^eit.
a>ie ©olb^feit mad^et ©olb, bie ©ott^eit machet ®Dtt:
SDBirftu nid^t ®ing mit il^r, fo bleibftu 93Ie^ unb Stot^,
250. äßie bie ©olbl^eit alfo bie ©ottl^eit.
©d^au, toie bie ©olbl^eit ift be^ ©olbgflu^, fdjtoer» unb fdjein:
©0 toirb bie ©ottl^eit aud^ im feeigen aUeiS fel^n.
36 So&Qiintfl angdi [1, 2
251. 2!a6 tie&fle Sinb ßlotteS.
©ag wie ii) mffle fetjn be^ Satsra üetfteS fiinb?
aiaiin er fi* fel6p unb allfe, imb ©ott^eit in bit finbl.
252. Sie ®itt[ic&e fii»bt(c^af|t.
3ft ®Dttc3 ISDUfetil mit nii^t inniglic^ giniein,
ajie (aiin ic(i bann fein fiinb, unb ®v mein iSaUt fein?
253. iDec Sinter iftä gimmelreid^.
ß^rift fo bu tauft ein fiiub Bon ganfttm Herten i»ci-beiT,
©D i^ bafe ^immelrtit^ ft^on beine ^'«r auf Srben.
254. Sie fiinb^eit unb ©Dlt^eit.
S(U fidj bic ©Dtt^eil ^at in fiinb^eit mir erjeigt,
iBin i^ b«r Äinb^eit unb btr ©ott^ieit gkii^ ßeneigt.
[62] 255. ßinb unb @Dtt.
fiinb ober ©ett gilt gleit^: ^oflu mic^ fiinb flcnetmt.
So ^aflu SDtt in mir, unb mit^ in ®Dtt betennt
266. ®if iBibergiltlii^e Sinb^ unb
Siottetf«afff.
3^ Bin ©Dttä fiinb unb ©o^n, St Yoitin ift mein fiinb
SBie ge^et eä boc^ ju ba^ beibe beibeS finbt
257. Sie ©retjeinigEcit in ber Slatur.
Saä @Dtt Sre^einifl ip, jeigt btr ein jebeä firauf,
Sa Si^TOefel, ©alj, Siercur, in einem iuirb gefcftaut.
255. Saä Singiten.
Betcai^le tag Xingim, fo fi^^u fc^6n unb frtq,
Site bein' @rl6fung, unb ii>ie bie Sieigftttung fe^.
250. Sie ©Ott^eit unb SHcnfc^^eit.
Sie länige ©Dtt^eÜ ifl ber ülUnf^^eit fo Ueil)lli(5t !
Sag 3^r au(^ o^ne fie ^erfi, 3)tuti) unb Sinn gebrii^t.
26U. §eut ift ber Sag befi §e?Iä.
iBraut auf ber Sräutgam Eontt! 3ßan ge^t nii^t mit j^ni t
SQo man beg aiugenblifS nic^t Ean bereitet fe^n.
261. Sie §o0j(it bef! Sammea.
Sie SDa^Ijeil ift bereitt, bafi Samm geigt feine Bunben:
aSe^ bit, ^aftu noc^ nic^t ®Dtt b einen fflrAutgani funben.
262. SaS ^od^äcitlit^e fileib.
SaEi 6o($ieUrieib ift Sott unb feineä ©eifteä liebe:
Seuv^ä an, fo toeic^t Don bir toaS beinen öeift mat^t trübe.
1, 26a] @rPeg »udj. 37
263, ®Dtt fotfd^t fidj ttiemar« auj.
3)ie (Stege ©Dttl^eit ift fo veid^ an Stallt unb ^ffai,
2)a5 fte pd^ fel6p nodj nie ganft au^geforfd^et l^at.
hs] 264. a)fe ©teaturen finb ©Dtteg
äßiberl^aK.
Slid^tg toef et ol^ne ©timm : ®Dtt l^&ret ÄberaU,
3n allen ©teaturn, fein Sob unb Söiberl^att.
265. 2)ie ®ini0leit.
9[(^ ba^ toir SJ^enfd^en nid^t n?ie bie 9ßalbb6ge(ein,
®in jebet feinen tl^on mit Sufl gufammen fd^re^n!
266. S)em Bpbtitx tau^tt nid^tS.
3d^ h)ei5 bie SRadJligall ftrafft nid^t be^ ®u!®ul8tl^on:
^u aber, ftng id^ nid^t tote bu, f))tid^fit meinem ^ol^n.
267. @in bing bel^agt nid^t offt.
e^reunb, foUn toit aUefambt, toie jmmet @ined fd^re^n,
SBaS toirb ba^ öot ein Sieb, unb öor ©epnge fein?
268. SBetdnberung ftel^t fein.
3e mel^r man Untetfd^eib bet Stimmen borsfansbtingen
3e tounberbal^tlid^er p^t^t auä) ba( Sieb juüingen.
269. 93e^ &Dtt ift alled gleid^e.
®Dtt giebet fo genau auf ba^ !oasen aä}t,
91U auf ba^ birelim, ba^ jl^m bie Setd^e mad^t.
270. S)ie ©timme ©Dtte«.
^ie Kreaturen pnb be^ @n>gen äBorteiS Stimme:
®d fingt unb Üingt ftd^ felbp in SCnmutl^ unb im @rimme.
271. Sin ©Ott ipnid^tg ©teatütlid^«.
Siebfht nod^ toaS an ®Dii, fo f))tid^pu gleid^ babe^,
^ag ©Dtt bir nod^ nid^t ©Dtt unb aKe binge fe^.
272. S)er 3Renfd^ ip ©otteg gleidönü^.
äBoiS ©Ott in (Stoig!eit begel^m unb toäntfd^en !an,
S)a^ fd^auet @r in mit a(d feinem gleid^nü^ an.
[54] 273. ©teig über bie §eilig!eii
S)ie §eilig!eit ip gutt: toer btüber fommen fan,
2)er ip mit ®Dtt unb 2Renfd^ am aüerbepen btan.
274. S)et SufaU mui IJintoeg.
2)et Sufaa mu^ IJintoeg, unb atter falfd^et fd^ein:
Xu mup gan^ toefentUd^ unb Ungef&tbet fe^n.
38 ^c^onniS anfldi p,
275. See aiienf(^ bciiiflt alltB in ODtt.
3]|(n(<^ all(ä liebet bit^; umm bid^ iftö ft^i gebtangc
(Sa (auffet aH^ ju biv, baß eä p ©Ott gelange,
27». iBinS beg anbcrn Einfang uiib Snb«.
@Dlt ift mein legteS @nb: aUtitn i^ fein SInfang bin
So reejet tr aufe mir, unb icf Beiae^ in 3^n.
277. S)a6 gnbe SOUeä.
IBa6 ÖDlt (ein enbc ^at, geftel; i(^ bir nii^t ju:
Senn fi^au, <Sr fut^t \a itiic^, bog ei in mir bmi^.
278. ßSOtteg anber.et.
3cO Bin ©DttS anbeniär, in mir finbt ©r oUein
3Baä 3^m in Smigteit tuirb glei;^ unb A^nlid^ F<Jn.
2T9. Bie St^&eit fc^affet ni*tB
3Jiit Si^^ett fui^eftu, baib bie ba[b jene fachen:
a* tiffeft buä' boi^ ®Dtl tiat^ feinem luiüeii matten!
280. Serroatite lueifen Siein.
Sein ftein Chimift ift nic^lä: bet glftein ben iä} mein'
3(t meins 0ölb 'l'iuctur, unb «Her lueifcn Stein.
281. Seine SeBotfe (inb ni(^t ff^toer.
Iliettf* l(&e|hi in ®Dtt, unb ftitDeft beinern ffiiUen,
So ift bir nid&t« fo lei^i, al« fein Sebott erffillen.
282. 3n ®Dtl her bepe Stanbt.
aCaä ^ilfjt mid^S bafe ben ^errn bie SDiorgenfleren Soben,
So i(^ lüc^t über fie in S^n bin mifge^oben.
[55] 283. ®Dtl ift Aber heilig.
St^re^t ^in 3^r Seirop^in, bofe Wo8 man bon eu(^ Itft:
30 torig bo6 ®olt mein ©olt no« me^r alä heilig ift,
284. aJBer alle ertSnbtnfiB fol man
tommen.
iBai S^etuBin erteitnt, bag mag mir nic^t geiiAgen,
3c^ Wil noij ober 3&n, loo tiit^tS erfanbt Suicb, fliegen.
285. Sag erlennenbe muß baä er.
fanbte werben.
3n ®Dtt toirb nid^tB erlanbt: (Sr ift ein einig Sin.
SoB man in 3^"" »rlennt, bog muß ""un felber fein.*)
*) ita qui'ique Divua Ruabr. qood contemplamur, TumuB
& quod fumus contemplamur. j
1, 286] ©rfie« »udj. 39
286. Stttiw^Jf toeiter.
SRaria ift l^od^toel^rt: bod^ !an id^ 1^6l^er !ommen,
3K3 fic unb alle ©d^aar ber ^eiligen ßeüommcn.*)
♦) ©l^riflu« ift unfet I^6d^fte8 SieJ^l.
287. S)ie @d^6nl^eit.
2)ie @dj6nl^eit ift ein Sid^t: je meljr bit Sid^t gebrift,
3e gteulid^er bu and} an 2t\b unb @ee(e bift.
288. 2)ie ßclaffenc ©d^6nl^cit.
Sl^t SRenfd^en lernet bod^ öon SBiefenblömelein,
^ie il^r tönt ®ott gefaUn, unb gleid^tool fd^6ne fe^n. a.
a. 2)enn fie nel^men fid^ itfter fd^&nl^eit nid^t an.
289. Dl^ne toarumb.
2)ie %>y ift ol^n toarumb, fte brüllet toeil fte blöl^et,
®ie ad^t ntd^t ftrer felbft, fragt nid^t ob man fte filmet.
[56] 290. Sa6 ®Dtt forgen.
3Ber fd^mült bie Silten? aGßer fretfet bie SRarciffen?
2Ba8 bift bann bu mein ©l^rift auf bid^ fo fel^r befliffen?
291. S)er ©ered^te.
^a( ber geredete 9)tenfd^ tov\d^ft toie titi ^Imenbaum
Sertounber idj mid^ nid^t, nur ba^ er nod^ finbt räum.
292. S)er ©eeligen Sol^n.
2Ba8 ift ber ©eelgen Sol^n? 3Gßa« toirb nur nad} bem ©treit?
@iS ifi bie Milien ber Cautren ®6ttlid^!eit.
293. aGßenn man S5erg6ttet ift.
SWenfd^, toann bid^ toeber Sieb berül^rt, nod^ Seib öerleftt,
6o biftu red^t in ©Ott, unb ®Dtt in bidj öerfe^t.
294. @Dtt ift ol^ne SBillen.
2Bir Mitn eg gefd^el^ mein §err unb ®ott bein toiUe:
♦) Unb ftl^, ®r l^at nid^ tt>W : ®r ift ein' ®h)ge ftitte.
*) »erfkel^einenaufdingen toillen, benntoa8®Dt
teil, ba^ toiC @r toefentlid^.
295. ®g mu^ in bir öor fe^n.
3RenfdJ toirb bag ?5arabi^ in bir nid^t erftlid^ fe^n,
©0 glaube mir geh)i^, bu !ommeft nimmer brein.
296. a)ie SRdd^ften ©Dtte« gef^ielen.
®ott ift nid^t alle« nal^: bie Sungfrato unb ba^ Äinb,
a)ie 3toe^ bie ftnb« attein bie ®ottggef})ieIen finb.
40 gol^tti« «ttgeli P, 297
297. 3t\d)i 3lan unb bod^ unBe!leibi.
3laU bavf i4 nid^t für ©Ott: unb mu^ bod^ unhdltihi,
SniS ^immelveid^ eingel^n, toeU ed nid^tS frembeiS leibt.
[57] 298. S)a^$immelteid^ ift inntoenbig
in uni.
(Sl^rift mein too Tauffftu l^in? bet §immel ift in bit.
äßaS fud^ftu \^n bann erft be^ eine? anbren ^l^&r?
299. 9lit fd^toeigen l^&ret man.
Xa^ äBort fd^aUt mel^t in bir, ald in be^ anbetn SRunbe.
@o bu \^m fd^toeigen lan% fo l^6rfiu eS jur @tunbe.
300. 3;rin! au^ beinern eignen S3ronnen.
Sßie tl^irid^t tl^ut ber Slann ber au^ ber $f6^e trinft,
Unb bie gontenie Idft, bie 3^*« i*" $^«6 entfjjringt.
301. 2)ie Äinbet ®Dtte3.
äBeil ©otteSünber nid^t ba^ eigne Sauffen Cieben,
@o tocrben fte Don Jl^m unb feinem (Seift getrieben.
302. ©tel^n ift jutülle gel^n.
äBer in ben äßegen ©Otts geb&d^te ftill ^uftel^n,
2)er toürbe IJinterfid^ unb inS SJerberbcn geljn.
n, 1] 3tnberte8 »ud^. *1
[58] SlnbcrtcS Sud^
©ciftrcid^er @inn^ unb
©d^Iujs«» reimen.
1. S)ie Stet ift (Über gordjt.
©Ott fürd^ten ift fcl^r ßutt: bod^ ift e« Keffer lieben:
Silod^ beffer über lieb* in ^^n fe^n auföetrieben.
2. a)ie Sieb' ift ein SKagnet.
a)ie Sieb ift ein aRagnet, fle jtel^et mid^ in @Dtt:
Unnb toa« nod^ griffet ift, fte reiffet ®Dtt in a;ob.
3. SKenfd^ in ©Ott, ®Dtt im
SRenfdJen.
äßenn id^ bin ©otteiS @ol^n, toer eS bann feigen !an:
a)en fd^auet 3RenfdJ in ®Dtt, unb ®Dtt im SKenfd^en an.
4. S)aB @tt>0e 3a unb ^txn.
®Dtt ]pvxd)i nur immer Sa;*) ber a;eufel faget nein:
^rumb !an er aud^ mit ®D2:^ nid^t 3 a unb eineS fe^n.
*) aHufio ad Nomen Dei
5. Xai Sid^t ift nid^t ©Ott felbft.
Sid^t ift be^ $@rren StUit : gebrid^t bir gleid» ba^ Sid^t,
©0 toiffe, ba^ btr bod^ ©Dtt nod^ nid^t felbft gebrid^t.
6. SRidJtg ift ber befte 2;roft.
SWd^tg ift ber befle a;roft. (gntjeudjt ©Dtt feinen @d^ein:
[59] Bo mui ba^ bloffe SRid^tg bein 2:roft im Untroft fe^n.
7. S)aJ toal^re Siedet.
©Ott ift ba^ toal^re Sid^t, bu l^aft fonft nid^tS a» glaft:
3m faUe bu nid^t gi^n ba^ Sidjt ber Sid^ter l^aft.
8. aRit ©d^toeigen lernet man.
^d^toeig aUerliebfter fd^toeig: lanftu mir g&n|lid^ fd^toeigen:
@o toirb bir ©Dtt mel^r guttS, als bu begel^rft, erzeigen.
in Apocal.
9. a)a6 SBeib auf bem SKonben.
SBa« ftnneftu fo tieff ? ba^ SBeib im ©onnef djein
Xai auf bem 2Ronben fte^t, mu^ beinc @ecle fe^n.
10. a)ie öraut ift bodj ba^ liebfte.
eag toai bu toilt: bie Sraut ift bod^ ba^ liebfte ünb,
^a( xixan in ©otteiS fd^o^, unb feinen armen finbt
\
42 SD^anniS »iiflcti [U, 11
11. Sic bepc ©ii^L-r^tit.
@4laF meine Seele f<^[of: Sann in be^ iiiebfteii Buiiben
.^aftii bie fic^er^cit iinb Uolle ^u^ gcfuiiben.
12. aiie aunefroufdjttfft.
aSflä ifl bie 3«iigftau(t^afft ? ftag Kai bie ©Dtl^dt (e^:
^od) [ennftu Sautecteit, fo lenn^ii alle }tue^.
13. Die ©rtt^eit «IIb 3i.na!tau((5afft.
Zit ©Dtt^icil ip fo na^ ber Sunßftaufi^afft »ertooubt,
25fl6 fis a\[<f) o^iie bie nrt^t ®Dtt^eit loirb ertaubt.
14. %tv ein« nur liebt ift iBraut.
Sie Seele, bie nii^lS iDcifi, ni^tä ioil. nii^tg liebt, bann (Sin:
Sfiiife feilte nod^ bie »raut befi eregen Scöutgamä ftijii.
[SO] 15. Sie geheime atmutt.
SBet ift ein anner OTenft^? See o^ne ^iilff unb Mat^
3loi^ Sieatui, noc^ ©Ott, noä; äüb, noi^ Seele ^at.
16. ©Dtleä ©i«.
Wenfc^ biflti ni^t fo mdt alä ODtteä iSDtt^eit ifl,
©0 toitftu nimmernie^t ju feinem ©i^ erlieft.
17. ®Dtt lüSiaert fic^ niemanb.
9iimm, Irin!, fo Diet bu »ilt unb (anft, e« fte^t bir frtp:
Sie ganfee ®Dtt^eit felbji ift beine Oaflcte^.
18. 3)ie aUei^^eit Salomonä.
ffiJie? f(*S6fln Satomon ben hjeifeften äUein?
33u aut^ [anP ©alomon unb feine SBeifi^eil feijti.
19. Sag f)bä)^t ift Stille fe?n,
©ef^Affiig fe?n ift fluttr SJtet beffer über »etten:
3!od^ beffer .Stumm unb ftin fät ©olt ben §fn:en trelten.
20. 3)a& SebenaSui!^.
®Ctt ift be6 EebeiiB »uc^, id^ fte& in 3^m ^efc^rieben
anit feines Sammefl »lutt: icie folt' Cr mit^ ni^t lieben,
21. 3)u feit bal §Sc^fte fetjn.
Die SBett ip Eitel nit^te, bie gngel finb gemein:
SJrumm foB iä) ®olt unb 5fe:if^ in E^rifto 3efu fe^n.
22. Sr^eb bii^ (ibetbii^.
Der aJlenfc^ ber feinen Oeip nit^t über fi($ ergebt,
Ser ift nic^l ipe^rt bafe er im ÜJIenft^enflnitbe lebt.
n, 25] anberte« »udj. 43
23. 3n ^l^rifto !omi man l^od^.
SSeil mein @rl6fer l^at bte (Sngel überfliegen :
@o !an (n>o id^ nur n>i() aud^ id^ fie überfliegen.
24. 2)er 2»ittel^unct.
Ser il^m ben 9)littel^unct jum tool^nl^au^ l^at erlieft,
3)er ftl^t mit einem 931« toag in bem Umbfd^toeif ift.
[61] 25. a)ein' Unrul^ mad^ftu felbft.
3loä} Kreatur nod^ @Dtt tan bid^ in Unrul^ bringen,
2)u felbft »erunru^t bid^ (D 2;i^or]^eit!) mit ben a)ingen.
26. 2)ie gre^l^eit.
2)u eble JJre^l^eit bu, toer ftd^ nid^t bir ergiebet,
S)er toei^ nid^t, toag ein 3Renfd^, ber gre^l^eit Uebet, liebet.
27. Slud^ öon il^r.
2Ber gre^l^eit liebt, liebt ®Dtt: toer ftd^ in ®Dti öerfenU,
Unb alleg öon fid^ ft6p, ber iftg, bem ©Ott fte fd^enft.
28. S)ie ©leid^l^eit.
2)ie ©leid^l^eit ift ein ^d^ai^: l^aftu fie in ber S^'t
@o l^aftu ^immelreid^ unb SoUe @eelig!eit.
29. a;obt unb ®Dtt.
2:0b ift ber ©Änben @olb: ®ott ift ber 2;ugenb Sol^n:
@rb)irbftu biefen nid^t, fo trdgftu ben barl^on.
30. Sufall unb aGßefen.
3Äenfd^ toerbe toefentlid^: benn tvann bie SBelt öergel^t,
©0 fÄlt ber 3wfaII toeg, ba^ toefen ba^ beftel^t.
31. ®6ttlid^e genieffung.
SBer ®Dttg genieffen toil, unb Sl^m ftd^ einverleiben,
©Ol h)ie ein SJlorgenftem be^ feiner ©onne bleiben.
32. 3){it ©d^toeigen fingt man fd^6n.
a)ie ®ngel pngen fd^6n: 3«^ ^ei^ baj bein ©eftnge,
@o bu nur gdn^lid^ ©d^toigft, bem l^6d^ften beffer Hinge.
33. SBer Älter ift al« &ütt
SBer in ber ®h)ig!eit mel^r lebt aK einen 3;ag,
3)erfelbe toirb fo 2llt, al« ®Dtt nid^t toerben mag.
[62] 34. Sied^ter gebraud^ bringt nid^t
©d^aben.
aRenfd^ f»)rid^ftu bafe bidj jdjt« bon &DtUi Sieb' abl^dlt:
©0 braud^ftu nod^ nid^t red^t toie ftd^d geb&l^rt ber ^elt.
11. 2)ie befte ©id^crl^eit.
©d^laf meine 8eeCe fd^Iaf: S)ann in be^ Siebften SButib
$aftu bie ftd^erl^eit unb boUe ffinff gefunben.
12. 2)ie gungfraufciafft. ^
äßag ift bie ^ungfroufd^afft? frag toa^ bie @Dttl^eit fei
2)od^ fennftu Sautetleit, fo lennftu alle gtoe^.
13. a)ie ©Dttl^eit unb Sunßfraufd^afft.
S)ie @JDttl^eit ift fo nal^ ber gungfraufd^afft bettoanbt,
Xai fte aud^ ol^ne bie nid^t ©Dttl^eit toirb erlanbi
14. 2Ber ein« nur Hebt ift Sraut.
^ie (Seele, bie nid^td toei^, nid^td tüH, ni^ti liebt, bann
9lu^ l^eute nod^ bie S3raut be^ (Stegen S3räutgamd fe)^.
)] 15. S)ie gel^etme Slrmutt.
äßer ift ein armer a^enfd^? S)er ol^ne $älff unb Slotl^
^oä} Kreatur, nod^ ®Dtt, nod^ £eib, nod^ @eele l^t.
16. @OtteiS @i^.
aRenfd^ hi^tu nid^t fo teeit ald &ütM ©Dttl^eit ifi,
@o toirftu nimmermel^r ju feinem 6i| erüefl.
17. ®Dtt todigert fid^ niemanb.
9{imm, 3;rin!, fo t)iel bu toilt unb !anft, eiS ftel^t bir ftei^:
a)ie ganfte ©Dttl^eit felbft ift beine ©aftere^.
18. S)ie äßei^l^eit ©alomonS.
äßie? fd^^lfiu ealomon ben toeifeften allein?
Xu auä} !anft @alomon unb feine Sßei^l^eit fe^n.
19. S)a5 Ij6d^fte ift Stille fe^n.
©ffd^dfftig fe^n ift gutt: SSiel beffer aber »etten:
SRod^ beffer .©tumm unb ftiH für ®ott ben §erren tretten.
20. Xai SebendSud^.
@Ott ift beB SebeniS 93ud^, id^ ftel^ in gl^m gefd^rieben
anit feine« Sammeg »lutt: toie folt* @r mid^ nid^t lieben.
21. S)u folt hai §6d^fte fe^n.
S)ie Söelt ift @itel nidjitg, bie ®ngel ftnb gemein :
2)rumm foll id^ ®ott unb SKeufd^ in ©l^rifto S^fw f^«.
22. @rl^eb bid^ überbid^.
S)er 3RenfdJ ber feinen ®eift nid^t über fidj erl^ebt,
^er ift nid^t tpel^rt ba^ er im äRenfd^enftanbe lebt.
44 3i'^miuia Mnaeli [U, 35
35. ©Dtt teil Ions t&füi« ift.
Bt\} lauter, Sii^t' iinb fteif, gtei^ Wie ein Sieittaittftcin,
JJag bu in augcii ©olts miaft WeM fle|i^'^(f«t f«lJH-
36. Sag »ucp beg @eiDiffenS.
S)q6 i(^ ©Ott ffiti^tcii fol, uiib fiBcv üQtB liffien,
3ft mir Don Slnbegin in mein Semftlt ge((^rie6m.
37. an einem SJort tiegl alleB.
ein einliigS SIDort^ilfft mir: WteittB ßOtt mir einmal ein,
So loerb' t* ftÄttg ein Samh mit ®ott gcjeid^nct fe^it.
38. ffier SrAutgom ift bo^ ffiff".
J)u maaft ®Otl Ifie bu luitt ffir betnen §ettn erteiinen:
^äi wil j^ii anberft nid^l a(ä meinen SrSutgam nennen.
39. 33er an6etter im ®ei(t uiib in
äBer in flt^ ABerfii^ in ©Ott Uetreifen lan,
S)er teilet ®iDtt im ©eip unb in ber ffia^t^eit an.
4ü. ODtt i|t ba6 nein(t' unb srSfte.
Sleiii @Dtt wie 9V06 iff ®Dtt! aÄein ®Ott mie (lein iff GIDtt,
Sletn alä tag Heinfte biiig, unb grefe mie alä, öon noi^.
[G3] 41. Bcr guteJIauf.*.
3Htn\^ gi6(iu ©Dit bcin ^erg, ®t gibt bir (etneä Wiber:
ac^ Weli^ ein lue^ttter Saufdjl bu fleigefl auf, iSr nteber.
42. Xai untre (trabet ni^t.
äBet ü6cr ätttg utib Xi}a[, unb bem <StioblU fijt,
See ad&tetä nii^t ein ^aar, mennä benneil, ivai^t unb Blijt.
A3. Die mitfeltBaubl mu6 tu egg.
äöetig mit bem mitteltoeg, (o( idj mein Sid^t onfc^auen,
£d mu|i man (eine SJunb ffir tiiein ®efic^te bauen.
44. SBaä aHeii(*^eit ift.
gragftu ifaS SHenft^^eit (e^? 3(^ fag« bit bereit:
©3 ift, mit äntm aBert, bie fibtrUngel^eit :
45. @Ott liebet fic^ allein,
es ift geWiSIit^ loa^r, ©Ott liebet ftt^ oGein,
Unb Wer (ein anbe^ßr in [einim So^n (an feijn.
4fi. ffier ©Ott ift, fielet ®Dtt.
aSeit idt bo6 Wa^re Sic^t, fo ipie e8 ift, fot fe^n;
©0 mu& it^e (elbet [e?n: fonft lan e6 nii^t gefi^e^n.
ü, 47] «ttbertc« 93ud^. 45
47. 2)ie Siebe fud^t nid^t Sol^n.
SRenfcl^ liebftu ®Dtt ben ^®xxn, unb fuc^eft Sol^n babe^,
@o fd^m&!eftu nod^ nid^t toad Sieb' unb lieben fe^.
48. ®Dtt lennt man am ®efd^6j)ffe.
®Dtt ber öerborgne ®Dtt toirb hinbbal^r unb gemein
S)ur^ feine ©reatum, bie fein* enttoerffung fe^n.
49. ®Dtt liebt bie Sungfrauf d^afft.
©Ott tnn!t ber Sungfraun mild^, jeugt burd^ big l^eU unb fre^,
2)ag toal^re Suugfraufd^afft fein Xvartt unb Sabfal fe^.
164] 50. ®Dtt toirb ein üeine« Äinb.
©Ott fd^leuft fid^ unerl^6rt in Jtinbed üeinl^eit ein:
^d^ m6d^t' id^ bod^ ein ^inb in biefem ^inbe fein!
51. ^ag unaugf!|}red^Hd^e.
3)enfpu ben SRamen ®Dtt8 gu fj)redjen in ber ^tii,
3!ftan \pxi^t V}n aud^ nid^t aug in einer ©irigfeit.
52. 2)a6 «Reu Serufalem.
3)a6 9ieu Serufalem biftu für ®Dtt mein ©l^rift,
Sßenn bu au^ ©DtteS ©eift gan^ 92eugebol^ren bift.
53. ®g mangelt nur an bir.
Sld^ !6nte nur bein $er^ ^u einer ^txp\>i toerben.
©Ott to&rbe nod^ einmal ein Jlinb auf biefer ®rben.
54. ©ntbilbet muftu fe^n.
©ntbilbe bid^ mein Stinh, fo toirftu ®Ditt gleid^:
Unb bift in fkiller diuf) bir felbft bein ^immelreid^.
55. ®Dtt ift, ®r lebet nid^t.
003:3; ift nur ©igenblid^: ®r liebt unb lebet nid^t,
äßie man t)on mir unb bir unb anbren fingen ]pvid}t
56. ^rmut unb 9leid^tl^um
^er, \oa^ er l^at, nid^t l^at, unb aUed fd^d^et gleid^,
2)er ift im Sleid^tl^um arm, in Slrmutl^^ ift er reid^.
57. 3Ran mu^ ^f)m felbft enttoad^fen.
©ntto^feftu bir felbft unb aller ©reatur,
©0 toirb bir eingeimj)fft bie ®6ttlid^e ^aiut,
58. (3ott fterben unb ©Ott leben,
©tirb ober leb in ®Dti : bu tl^uft an beiben tool:
äßeil man ©Dtt fterben mu% unb &Dtt au^ leben fol.
59. aset ift mt^r ©Ott als aH«n((^?
SJ« o^ti empfiiibm liebt, unb D^n crtennen lennl:
3)cr Wirb mit gutlem tec^t iiw^t ®Dtt alä Tlen^ä} genemit-
f65] OD. SJom lieten.
»lenf* milft: unb licBftu ni^lS, (o Iniffl unb Stctftu luot:
SJtt glci«^ liebt lunä er mit, Iie6t boc^ nid^t loa« « fol.
Rl. Ser fii^ DttlÄp, fiiibt ÖDtt.
SGer fi$ Bfrlo^Kn ^ai, unb uon fi$ fei 6p entbimben,
SDer 6ot ODtt feinen Stofi, unb (einen ^cvlant" futibcn.
62. Sn Seiben mufe man (e^n.
aHein @Dtt toie Fait bin i^! 9Ii$ lag mi^ boc^ erlcamten
3n bfinet äJlenfc^^eit ©c^og, unb beiner ©Dtt^eit atmen!
(13. ©et laute ^irt bafi aQort.
greunb glaub eB ober nit^t: ii$ ^r' in jebem nn
Sßaim i^ bin tauB unb ©tumin 6cm otogen SBotte jii.
G4. (Sin Senffder faget alleS.
SDenn meine ©eel erfeuffBt,*) unb 9I($ unO O filjreijt &in:
@o tuffet fle in (ii$ i^t Snb unb ainbegin.
•)«&<«
85. Sie (greigleit irirb nic^t gemSffen.
3)ie emigEeil iDeig nif^tS bon ^a^ren, Saugen, ©ümben:
Si^ bag i$ bod^ no^ nit^t b<n SRittel^unct gefunben.
66. (Sin# liilffl bem anbren fort,
anein ^e^lanb bet ifl Sott, unb iä; ux anbten binge:
3m fatt fie fit^ iti mi^, unb iä) in 3^n niic^ fi^minge.
67, SDie Mbgeft^ieben^eit.
SBeit abgefc^ieken^eit fit^ nienianb mac^t gemein:
So mu6 f" "^if fuf^t unb eine ^ungfcau frin.
[66] 68. SOiit S*iueigen toivbä gefprod^en.
3ßenf(^ \d bu loilt bog fe^n bec Stoigfeit augf^rei^nt.
©0 muftu bic^ juöov befe Sebenä gang entbrecben.
69. Sie getftliti^e ©c^iffact.
alle aSelt ift meine See, bet ©c^ifmann @Ottc€ (Beiß,
Saä ©(^if mein Setb, bie Seel iftä bie na;^ ^aiife reift,
70. Sie 8autet(eit.
SoHomne Sauterteil ift SBilb. Som. Siebe-Iofi:
©te^l aller eigenff^afft, wie (MDIteS ßteftn tiefe.
n, 71] «ttbetteg »ud^. 47
71. a)er toefentlid^e 3Renfcl^.
ein toeycntltd^cr SKenfd^ ift toie bie ©toigfeit,
2)ie unDerAnbert bleibt t)on aUer dufferl^eit.
72. SBer finget mit ben ©ngeln.
SBer pd^ nur einen blif !an Äbetftd^ erfd^toingen,
^er !an bag Gloria mit ©DtteS @ngeln fingen.
73. 2Cn ben ©ünber.
SldJ Sünber toenb bid^ umh, unb lerne ®Dtt erfennen:
3d& toei^ bu toirft "S^n balb ben lieben Stattet nennen.
74. ^u muft Serg6ttet toerben.
^l^tift, ed ift nid^t genug ba^ id^ in ©Ott nur bin:
3d^ mu^ aud^ ©OtteiSfafft ium toad^fen in mid^ giel^n.
75. ^u muft aud^ gr&d^te tragen.
2:rinlftu beg §®rren Slut, unb bringeft leine grud^t,
Bo njirftu fr&fftiger alS jener Sßanm öerfiud^t.
76. älud^ bir ift nid^td t)erfagt.
D ®bler Oeifk entreiß, lag bid^ bod^ nid^t fo binben:
S)u lanft ®Dti l^errlid^er, ald aUe ^eilgen finben.
77. 2C 83 ift fd^on genug.
S)ie ^e^ben >)Iaj)>)em öil: toer ©eiftlid^ toeiß jubetten,
♦) S)er !an mit SC unb ö getröft für ®ott l^intretten.
♦) ABBA
[67] 78. ®in Sieb öerguft bag anbre.
SS^enn meine @eele ©Ott im ©eift begegnen !an,
©0 Part (D 3®fu ©l^rift!) ein Sieb bag Slnber an.
79. a)er geiftlidje X^mptl ®Dtte8.
S)ie Pforten beiner ©tabt, 3Rein ®Dtt, finb ^erlefein:
SßaS mug bod^ für ein ^li| mein @eift bein %tmptl fein.
80. 2)ag geiftlid^e 3ion.
gül^r auf §®rr beinen Sau, l^ier ift bie grieben8s©tabt,
§ier ift too Satomon bein ©ol^n fein gion l^at.
81. S)er Delberg.
Bot bid^ beg $erreu Slngft erl6fen öon befd^toerben,
@o mug bein $er$e loor ju einem Delberg irerben.
82. ^ag^er^e.
SKein §er^ ift unten eng* unb obenl^er fo toeit,
a)ag eg (3Dü offen fe^, unb nidjt ber Srrbigfeit.
3* Bin (in »trg in SDtl, unb mnfe miO) felbct fi
JJafeniE ®Dtt mir fol fein liebeä aintlid jcigcn.
S4.
Sic
(tic
*lu
§in auf. SBo bic^ bet Slij mit E^ttftc fol uinbgcben.
aSuftii inie («ne ixt\} auf S^obovB ^% leben.
85. Still SArlcr Biftu felbft,
Sie Stit bif ^.\[t bi(^ ni^t: bu felber bijt bie äBelt,
2)ie bi$ in bit mit bir fo ftott gefangen ^All.
[SS] Sil. 3)u muftä auä) fcl&ft getoinnen.
®Dlt ^at mol gnug get^iaii; bo^ bu ttÄgfl ni(^l§ barbon,
So auäf nii^t bu in 3^m erfriegeft beine Rron.
87. Sag geifttic^e «."iu^elein.
aßein SetB ift eine ©i^al' in bem ein SAut^elein,
Scni @eift bet @luigteit »il auggtbtüitet fe^n.
88. eben Ooin (elbigen.
Dafi arme SAud^eleiu Iluc^ft unb ptW ffit unb fftt;
3£irb eä bann nic^t balb fe^n befi Smgen Siebtes Bi^r!
89. Segen äufgana muftu fe^.
gttunb loittu an 3^m felbft baä £i^t ber Sonnen fe^n
@o muftu bein @efi(i)t ^in ju bem Aufgang bie^n.
W. Sie UnlettüiUfflit^teit.
2)et aiij beä ©o^neS ©DU* biit^Uudil in einem 91un
Sie 6"?™. l'eli^e fu^ 3^m gAn^Iit^ untert^un.
öl. Sie Öebull.
©tbuU ift über ©olb: fie lau auc^ ©Dtt bejwingen,
Unb Was dt ^t unb ift gan); in mein ^er^jc btingen.
92. Sieee^eimfte®elaffen^eit.
©elaffen^eit fi^t ®Dtt: ©Ott aber felbft julaffen,
3ft ein ©elaffen^ieit bie wenig SHenft^en faffen,
!t3. Set geheime ©DttcS Sug.
GlDtt (ftft mii^ feinen ©o^n mit feinem ^eilgcn Seift,
SBenn et mit^ liebet! fiinb in e^rtfto SSfu ^eift.
91. eine ift be6 anbern Ivoft.
©Ott ift bet Sitztet Si^t, Wein ^e^lanb ift bie Sonne,
Sflaria ift bec ^lon, i<^ S^ter olleT äGonnc.
II, 95] «nberte« »udj. 49
[69] 95. 2)ag Samm unb audf ber S6h).
SBcr atteS untertritt, unb atte« bultet fein,
3)er mu^ ein Samm unb S6to in einem toefen fe^n.
96. 2)er ©eifk ift eineXaube.
SBarumb bag @Dtte8 ®eift toie eine %(iub' erfd^eint?
®r tl^utS, toeil @r, mein Äinb bid^ ju erfeud^eln meint.
97. 3)er ^eilgen 2:auben ndft.
2Benn bu ein Xdublein bift, unb feine ©atte l^aft,
©0 finbeftu mein ©l^rift im §er^en Sigfu raft.
98. 2lm fid^erften am beften.
gleud^ meine %anht fCeudJ, unb raff in ©l^rifti ©eelen,
2Bo toiltu bid^ fonft f^xn loerbergen unb berl^6len?
99. 2)ie SBieberßÄltige ^dubelein.
D tounber! @Dtt ift mir, id^ 3^m ein 2:dubelein:
@d^au bod^ toie aUe 3^^^ ^in anber ©ined fe^n!
100. ®ib muf), fo rul^ftu lieber.
2Benn ©DtteS 3:aube fan in beinem §er^en rul^n,
SBirb fie bir toiberumb bag §er^e ©Dttg auftlj^«"-
101. ^ie gel^eime Sberfd^attung.
3d^ mu^ @Dtt8 ©d^toanger fein: fein ®eift mu^ ob mir
fd^toeben,
Unb ®Dtt in meiner @eel toal^rl^afftiö mad^en (eben.
102. S)a^ dufere tr6ft mid^ nid^t.
äBaS l^ilfft mid^d ®abrie(, bag bu aj^ariam gr6ft,
SBenn bu nid^t aud^ be^ mir berfelbe S3otte bift!
103. a)ie geiftlid&e ©eburt.
öerÄl^rt bid^ Q^iti^ ®eift mit feiner toefenl^eit,
@o toirbt in bir gebol^rn ba8 Äinb ber ^toigfeit.
[70] 104. 2)ie geiftlidje ©d^todngerung.
3ft beine Seele SÄagb, unb loie 3Raria rein,
@o mu^ fte SCugenbli!« bon ©Dtte fd^toanger fein.
105. ®in Slie^' unb aud^ ein Äinb.
SBenn (Sott ftd^ (a) toefentlid^ in mir gebol^ren pnbt,
©0 bin id^ (SBunber bing !) ein Slie^' unb aud& ein Äinb.
a. aßarl^afftig.atfo toefentlidje »uffe bel?mThaul.
inftit c. I.
Ang. Silesias, Cherub. Wandersmann. 4
10t;. erlDtitetl muftu fc^n.
Ettoeitere btin §tr^, fo ge^et QDIt borrin:
9)u foll fein Sintmelrcic^, iSt reil bein fiJnig fe^n.
107. Sie SteugEbuit.
5at brine 31euae6utt mit luefcn nic^lS gemein,
SBie (an fie ein Oeft^Äpff in ß^tifto 3®!" !«?"'
108. Sie Staut SDlteS.
fiinb TOwbe ©Dtteä Svaul, ent6(ul6 bi* 3^m aUein:
ffiu toirft (ring ^erBenä ©i^aj, unb (r bein lie&pet fein.
109. S)ie äßert Hergebet nii^t.
Bä)aii, bije Seil »etge^l. aßae? fie Derge^t aud^ nic^t,
las ift nur ginpernufe iraä 0Ctt an j^r aetbri^t.
HO. Sie aJerllÄiruna.
SJlein Selb bev toivb füv ©Ott mie ein Eatfuntel pe^n,
aßenn (eine grob^eit toicb im geuet unterge^n.
111. anario.
asu iJteift fflariam ^od): i* foge nod^ barbe^,
Da6 fie bie fifnigin ber fiSniginnen (e^.
[71] 112. Slufe unb ein, ©ebHcen unb
©ebo^ten feljn.
SBenn bu in SBa^i^eit fanfl aufe Sott geborten feijn,
Unb Inibev ®Dtt oebA^m: fo ge^ftu aufi unb ein.
113. aUan fol Oetnünfftig ^anbeln.
gieunb fö bu trlnlen milt, |o feg boi^ beinen 9)lunb,
aUJie ein aietnünfftiger ret^t an befe SaffeS fpunb,
114. Sic ©leatütn finb gut.
Su (lagft, bie ßreatutn bie bringen bit^ in 5pdn;
Sie? muffen fie bo* mit ein 5D3eg ju ®Dtle fe^n.
115. Sie geiftlii^e Sagt.
aSie Wo! löitftu gejagt bon ^unben lieber U^rift:
So bu nur roiHiglid^ bie §inbin SDtte« bift.
116. Sie befte ©efellf^afft.
©efeUft^afft at^f ii^ nii^i: ee fe? bann bog baS Binb,
Sie Sungfrüu, unb bie laub', unb'8 Samm behfammen fmb.
117. Sie einfamteit.
Sie einfamleii ift not^: bo^, fe^ nur nit^l atmetn:
6d tanflu überaU in einer aBöften fc^n.
n, 118] SCnberted »ud^. 51
118. ®bttlxdf Seben.
3m faU bid^ niemanb ved^t unb gnug berid^ten lan
SBaS ®6ttUdJ Seben fe^: fo ]pn^ ben §enod^ an.*)
*) §enod^ l^eift ein ®Dtt ergebener.
119. ®6ttad^e gleid^l^eit.
®in ©Ott ergebner äl^enfd^ iß ©otte gteid^ an dtuf^,
Unb toanbelt 6ber 3«** "«^ ^^^ i« i«^«w Slilu.
120. 3Ran ifet unb 2:rin!et ©Ott.
Wl^zm bu »erg^ttet bift fo igt* unb trinfft* bu ©Ott,
(Unb big ift etoig toal^r) in jebeni bijfen ©robt.
[72] 121. 2)a6 ©Heb l^at beg SeibeS toefen.
^ftu nid^t fieib unb @ee( unb ®ei^ mit ©Ott gemein:
SBie !anftu bann ein ©Heb im Seibe 3@yu fe^n?
122. 2)ie geiftlid^e äBeinrebe.
3dJ hm bie (Reb* im ©ol^n, ber SJatter ijfCan^t unb ]pix%
2)ie grud^t bie aug mir iod*ft ift ©Dtt ber ^eilge ©eift.
123. ©ebult l^at jl^r toarumb.
©in ©l^rift tr> mit ©ebult fein Serben, ©reu^ unb ^ein,
2)amit er etoig maQ bei? feinem 3®f« ]^W'
124. ©Dtt ift boHer ©onnen.
SBeit ber geredete SRenfd^ gldn^t toie ber Sonnenfd^ein,
©0 toirb nad^ biefer S^t ©SDtt boKer ©onnen fel^n.
125. 2)u muft bag toefen l^aben.
®Ott felbft iftS §immelreid^: toiltu in $immet fommen^
3Rug ©DtteS toefenl^eit in bir fe^n angegtommen.
126. a)ie ©nabe ioirb SRatur.
gtagftu toarumb ein ©l^rift fei? fjrom, ©ered^t unb gre^?
@o frageftu toarumb ein Samm fein Sieger fei?.
127. 2)a6 Siebft' auf biefer ©rben.
gragftu toaS meine Seel am Siebften f^at auf @rben?
©0 ioiffc bag cg l^eift: mit nid^tg befleüet to^rben.
128. 2)er gimmel ftel^t ftdttg offen
SSergtoeifle nid^t mein ©l^rift, bu fanft in §immel braben,
@o bu nur magft bar^u ein SJldnnlid^ ger^e l^aben.
129. ®ing jeben ©igenfd^afft.
S)ag 2:i^ier toirb burd^ bie Slrt, ber äJienfd^ burd^ ben Serftanbt,
[73] S)er ®ngel burd^ bag fd^aun, burd^g ioefen (3Dtt befanbt.
4*
^D^aniii« ^ngcli
[II, IH
130. @fl mue SßetBolbtt ftin.
e^tift Mei was bu t^tifl, bafe üfifrjeii^ mit ®oIb:»l
Sonft ift ©Ott TOeber bit, noc^ teinen SBerftn ^olb.
•) Solb btr Sit6e.
191. 9Iim6 alfb, bafi bti ^afl.
aSenft^ nimbftu 6(Ctt olä Itoft, al« !&f(iateil, unb Sit^l :
9üa8 iaftii bann wenn Ktofl, Sii^i, ffiffigfcit gebri*!?
132. ®D1U (Sigenji^afft.
SQog ifl @Dtte eigenf(^afft? ftt^ inä ©tfi^^pn «rfiitffrn
aUieit bet(el6t fepn, nichts ftaben, woHtn, rotfftn.')
♦) SBerfle^f acciden taliter über iuf.Ulifler Weife
- " " Ei|. b_a6 toiLunb todfe;
; tooä Sott l
.etcnllic^. Mlfp ^at e
133. I)ie
^eunb glaub tS, fjti^
@e mit i^ lititc i}in,
134. Ei
d^tä (mUei8tnfd6affl.)
affcn^Eit.
& ®Dlt tiic^t in ben §innncl geiii
f) in ber §&ire fte^n.
®Iei
Sßev nttgcnbS ift gebo^rn, unb niemanb Wirb betonbt,
S)fr ^at auä) in bet 5&U fein liebeä SJaterlnnb.
135. ®ie ©eUfien^eit.
3c& mag ni^t flrnfft, ©eTOolt, Sunfl, SBeifi^eii, Seiiltiiim,
S*eitt :
3(^ roil nur oll ein fiinb in meinem SJaler fein.
136. eben ton berfelben.
®f^ ou|i. jo fle^t ©Ott ein: Stirb btr, fo Icbftu Sott:
Se^ nic^t, fo ift eä ©n t^u ni^te, fo gfc^it^t'ä ©ebol^
[74] 137. Betrifft o^ne @eift ift nitfilä.
Slle ©(grifft ift S*rijfl fonft nti$tö. Wein itofl ift ffiefen^eit
Unb bnfe ®Ott in mir fVrit^l bafi äQcrt bet etoigtrit.
138. 3>et S4&nefl' im ^immelreif^.
I)i( Seele, roel*e ^ier noc^ Heiner ift alä Hein,
aSirb in bem §immelreii$ bie ft^Snfle ©ittin fein.
139. iBie lan man lSi\sli\(t) fe^in?
flinb loiftu englif^ fe?n, fo (anftu e8 bereit:
ifflie bann? fie leben pAta in unanne^imlit^Ieit.
140. Xit Selbft'bctni^tiguna.
Slic^ta bringt bi(^ Aber btd; alä bi* Sernic^tigle;!:
ffier meljt »erniiitisl ift, ber ^al me^r ®<li(tieil.
n, 1411 «ttbertc« öud^. 53
141. a)er Oruttböelaffene.
@in ©ruttbgelajfner 3Äenfd^ ift @h)ig fte^ unb @in:
Ran au^ ein Unterfd^eib an ff^m unb ©Dtte fein?
142. 2)u mup es felbet fe^n.
"StaQ nid^t toad @6ttlid^ fe^: ^enn fo bu eg nid^t bift,
<Bo n^eifiu ed nod^ nid^t, ob bud' gleid^ 1^6rft mein @^rift.
143. 3n ®Dtt ift alU^ ®Dtt.
3n ©Ott ift aaed ®Dtt: @in ein^igd äBürmelein,
2)a^ ift in ®Dtt fo biel al8 taufenb ®Dtte fein.
144. ^ag ift ©eUffenl^eit?
aßa« ift ©etaffenl^eit? 3d^ fag' ol^n ^eud^ele^:
3)a^ eS in beiner @eel ber ioille 3®fu fe^.
145. 3)ag toefen ®Dtte«.
aßa« ift bad ioefen ®Dtt8? graßftu mein ÄngieWt?
2)od^ toiffe, bag e§ ift ein' Äbertoefenl^eit.
146. ®Dtt ift ginfiernufe bnb Siedet.
®Dtt ift ein lautrer ^U^, unb aud^ ein %unlU^ nid^t,
2)aJ feine (Sreatur befd^aut mit jl^rem Sid^t.
[75] 147. 3)ie @toge Onabentoal^I.
2ldJ gioeifele botj nid^t: @e^ nur aui ®Dtt gebol^rn,
©0 biftu etoigltd^ jum Seben ou^erfol^rn.
148. 2)er arme im ®eift.
ein toal^rer armer 3Renfd^ ftel^t gan^ auf nid^tg getid^t:
@ibt (3Dii \^m gleid^ fid^ felbft, id^ toeifi er nimbt jl^n nid^t.
149. a)u felbft bift alle a)inge.
äBie magftu n>ad begel^m? bu felber !anft aUtxn,
2) er §immel unb hit @rb', unb taufenb ®ngel fein.
150. 2)ie a)emut ift bir ^Rotl^.
@iel^ nur fein unter bid^: bu fCeud^ft ben S3lit ber ^txt,
äßaS meinftu bann gu fd^aun in S3li^ ber ®n>ig!eit.
151. S)e6 ©l^riften ®belfteg.
^ad ift ba^ @betfte? Sßag ift bag feim^erlein
a)ej 9leugebornen ©l^riftS? Sl^m aUgeit gleid^e fein,
152. 2)a6 8inerg6ttlid^fte.
Äein bing ift ©ittlid^er (im faa bu eS !anft faffen,)
^li je^t unb eioiglid^ ftc^ nid^t betoegen laffen.
56 So^anniä «iigeli [II, IT
177. ea luitb nif^l allä gerii^tet.
a)ie SBtnft^en bie in (Solt mit (S^rifto finb Oetft^lunam,
Sinb buti^ä ©ciic^t' unb Teh gaii^ !«liB butc^eebrungen.
178. au fleljl im 3(^ unb 35«
(©^&l)ff(i Bnb Öefc^SpIfe.)
ülii^tB ift als 3(1^ unb Bu: unb wenn wir jitit? m<!^t fein,
6o ift ©Ott tiii^t mt^r ÖDll, unb fiUt bet Simmd ein. "
Selige ben Segi^"": «m Gnbe. ^^M
179. &S fol ein ^inigS Weirbfn. ^^H
»(^ ja! iDk' ti^ im 2iu, unb Xa im i^ ein @in!'^^|
So mfii^te Snufentma^l bec j^immel Fimmel frin.
ISO. 3)[t aßenfc^ ift nit^tä, @Otl alles.
3^ bin nidSt 3d^ mdf Im: S)u fiifl Wol 3^ in mir:
Sürumb geb i^ bic mein @Ott allein bie (S^tgebübt.
181. Sei Sfinber ift wetblenbl,
2)et ©änber fielet tii^i: 3fl me^ ei laufft unb venrit,
3n feinet eigen^eit, ic me^i et fii^ berblenbt.
[79] 1S2. ®Dtt' ift alle« aeaenlDAvtifl.
es ifl fein Sot not^ Bio*: toaS SRctgen fol gefdje^ti,
§at ®Dtt »on ewigteit fc^on mefenllii^ gefe^ii.
183. 3n bet muten fi&t man alle«.
See bid^ in 9J!itteIpunct, jo fi^flu ana ä''fll"<^.
SBaS i<|! unb bann gefi^ii^t, ^iet unb im ^immelieic^.
164. S)et; S^etubin fi^aut nut auf
®Dtl.
3Qet ^iet auf niemanb fi^t. alä nur auf @Ott allein:
aßirb bort ein e^evubin be^ feinem I^rone fein.
iHb. ©er So^n unb iSnabenl^ton,
äüeg mit bein ©t^aüenftul; ber iSingebo^rne So^n
3fl nun in mir bafe felbfi, unt mein SBetfi^nungll^toti.
Ibfl, fflan fol ©Dtt nit Detfud^cn.
Se^ 3fi<5'iB. fieufi^ unb ©tili: rcer unfiebat^tfain rennt,
3Birb Bon bet SHalefiSt geftör^et unb Berbtennl.
187. 3* batf lein Setrn.Oefi*!.
greunb, fo ii^ für mii^ fdbft Ion in bic weite fe^n :
3Bal batf eS baim etft but0 bein feitn^efic^t sefc^e^nV
ff, 188] SCnberte« »ud^. 57
188. ^an migt ba^ tiefen nid^i.
(&i ift fein ^tnfang nid^t, ed ift aud^ tiid^t ein @nbe,
Äein 3)'litteH)unct nodj Ärei^, tote id^ mid^ jmmer toenbe.
189. 2)er Slnfanß finbt baft ®nbe.
SBann ®Dtt fidj mit mir 3Äenfd^ bereinigt unb berbinbt,
©0 fil^t ber SCnbegin, bag er fein ®nbe finbt.
190. SSon ®Dtt.
&ott ber geneuft fid^ felbft: toirb feiner aud^ nid^t fatt^
äBeil ®r an ftd^ aUein bie l^6d^fte gn&ge f^at.
1^0] 191. SJerbot^neg muj man me^ben.
SBer fid^ nid^t mit ber grud^t bie ®oii berbotl^en fjjeift,
SBirb aug bem ^arabei^ nid^t einen txiü bertoeift.
192. S^ledjtfdjaffen mu^ man fe^n.
9[d^ Sruber toerbe bodj: toa« bleibftu 3)unft unb Sd^ein?
2öir muffen toefcntlid^ ein 9leue8 toorben fel^n.
193. 3)er Sieg ift toefentlid^.
2Renfd^ toeil eS nid^t im tooUn unb eignen Sauffen ligt,
©0 muftu tl^un h>ie ®Dtt, ber ol^ne tviUm ©igt.
194. 2)a6 Sid^t gibtS gu er!ennen.
®9f}, ruff bem SWorgenftern : benn toann ber Xag anbrid^t,
©0 fiel^et man erft red^t, toaS ©d^6n ift ober nit^t.
195. Slegiern ift Äöniglid^.
3Ber tool regieren tan im ©treit, in greub' unb $ein:
2)er toirb in ®otte§ 9leid^ @in etoger Ä6nig fein.
196. 2)ie 3)emut ift fel^r gut.
3d^ mag fein Ä6nig fe^n: unb fo id^ eg je mu^,
@o toerf id^ mid^ bod^ ftraf« mein (3Dti für beinen ^ufe.
197. SSerlÄugnung feiner felbft.
$@rr nirnh bie Ärone f)m: 3d^ toei^ ja nid^tg bom SRein:
SBBie fan fie bann mit red^t mein' unb nid^t beine fein?
198. ©Ott friert mit bem ®efd^6|)ffe.
2)i6 alleg ift ein ©^iel, bag gi^r bie ©Dttl^eit ma^t:
©ie l^at bie (Kreatur umb Slj^ret toiHn erbad^t.
199. 2lud^ ®Dit berr^ugnet fid^.
3Benn &Dtt jum §eilgen f|)rid^t: bu bu l^aft 3Äid^ erjil^lt:
[81] Sag, ob er nid^t mit jl^m red^t ber SSerlÄugnung f|)ielt?*')
Matth. 25. *) SBeil ®Dtt jl^m ©nabe unb llrafft
i>ö go^anniS angtlt [I, 199
batju Befltben; ober tSUlH butt^ ftinenSeift itii^m
btm 3Kenf*tn ßct^an.
ZOO. 2)i( aiifgeBetert^cil.
SBet (fiiif Seele ^ai Berto^ren unb öetgeteti,
Sn Ion gan( feeltfllii^ mit @Otl bie wette Üben.
201. 3)(t aJienftfj uiib ber anbrt ®Dtt.
Sofl 3Wi)(^en mit unb ®Dtt ben «ingen UnterftSelb?
ea ifi mit «iieni Soll, tiic^tä al« bie Slnber^eil.
202. ailcine fe^n flleid^t ®Ctf.
SDer flAtg aöeine lebl, unb niemanb toitb Btintin:
tin mu6, ifl er nit^t ®Dll, gewifi Setgitlet fein.
2U.1. Iiie SJemut fteiiit am §ii$[leii.
SEet in bev Seinut ®Dltä am ttefffieii ift berfunfeii,
IBer ift ber ^frt^fte ©lanfc ("i6 allen §immeI8f unten.
204. S)et Sienji^ Smmanuel.
Süev ftätS in fic^ bie ©i^lang' unb Zradjtn tan eriiiPtben,
Jiec ift Immanuel in S^itipo 3gfu tootben.
205. ®a6 SSfe ("d&ei)b öom Sutten.
36 ^nan ife mein Sinb, unb §6nig (ODtt) baSep-
Damit bu lenift toie Big" unb gutt jufc^eljben fe^i.
206. (Sin Slann unb autt) ein fiinb.
ein Wann ip nic^l ein fiinb: bo* ti>ifi"e bafe ein ajJonn
So bu nur toüt in bir mein Jtinb, TOoI Beben lann.
207. ©Ott ift in bir bafi Seben.
9li(^t bu 6ift ber i>a lebt: benn bafi Oef^Jlpf ift lob,
S)a6 öeben, bafe in bit bicft leBen mac^t ift ÖDH.
[821 2C&- ©elQffeu mtife man enug fe^jn.
SJer au(5 im ^Sarabife nic^t ncä) fcl unlerge^n,
Sei ailenff^ mufe eroiglii^, out^ SDlteä, Icbig fte^n.
209. a;ie Wa^re Sebigtett.
Sie Wü^ie Sebiflfeit ift «ie ein eblcä 5ag,
3)06 Slectar in f"^ ^ot: ®« &«'. «nb »fifi ni*' H'ofe-
210. Sie ©iltlii^e §eilig[eii.
Wenft^, iftä bein ^rnfl, bu Fanft o^n aUen falfc^en ei^ein,
So teilig imb getet^l, als SDtt bein ©^Spffet fein.
U, 211] «ttbette« »ud^. 59
211. 2Ba8 ifi bie ^eiligfeit?
afled^tfd^affne öeilißfeit ip toie ein ßutbne« ma%
^uv^au^ poüxt unb rein. ®el^, unb betrad^te ba^.
212. Sed^S a)inöe fe^nb nur @ing.
Slatl^, h)ie ein aWenfd^ unb @Dtt, ein S6tt), Samm, 9lie6\
unb 5linb,
3n einer ©reatur ein einiß« toefen finb.
213. a)ie aOßörtlein Slufe unb (Bin,
3hJe^ SB6rtIein lieb idj fel^r: fte l^eiffen 2lu6 unb (^xn:
9lu^ lIBabel, unb au^ mir, in ©Ott unb g^fum ein.
214. 3)ie SBerle gelten gleid^e.
^ab feinen unterfdjeib: l^eip ®ott ben aWifk öerfül^ren,
^er ©ngel tl^utS fo gern aliS rul^n unb äJluficiren.
215. Man mu^ fid^ red^t bequemen.
2Ber ftd^ gum Slufgang !el^rt, unb toartt auf feinen &Dit,
3n bem fombt balb l^erför ba^ gnÄbge aWorgenrotl^.
216. aBaS l^eiffet ^nglifd^ Seben.
Slein, Sauter, gHaffen fe^n: red^t lieben, bienen, fd^auen,
$eift tool mit guttem red^t ein ©nglifd^ (eben bauen.
[83] 217. 2)er 2ld^tmalfeeTige.
@e^ hungrig, 2lrm, unb ©anfft, ©arml^er^ig, fjrieblid^, Stein,
«etrübt, aSerfoIgt umb ®Dit : fo f anftu f eelig fein.
218. 2)ie SBeigl^eit toirb gemeiftert.
(a) 2)ie äBeißl^eit tabelt nid^tS: fte aber mu^ allein
Unb jl^rer ©reatur fo offt getabelt fein,
(a) Unb ©Ott fal^e, ba^ ed alU^ gutt n^ar, toa^dx
gemad^t l^atte.
219. a)ie gutten SBerfe.
3Äit @>)eife, 2:ranf unb Xroft, »el^erbrigen, S3e!(e^ben,
S3efud^en in ber ^oi^, l^eift &Diit^ Sdmmlein toeiben.
220. aOBad^en, Saften, Letten.
2)re^ SBerfe mu^ man tli^un, toenn man für ®Dtt tüiU tretl^en,
®r forbert fonft aud^ nid^tg: al8 SQßad^en, gaften, S3etl^en.
221. Q^Dti fielet nur jtoe^ S)inge.
3toe^ a)inge fil^t nur ®Dtt, ben S3o!, unb mid^ fein Samm:
Som S3Q!!e fd^e^bet mid^ @in ©inge :Biebedflamm.
fiO Süfeamii« angdi [II, 322
222. ga mufi ®(iuu(tievi feyn.
Knetet liiut^rf baß Bu ^aft : benn mann ber ^iStr luiib (onmi?n;
So iDiib Uon j^m allein in äUiii^Tei angenommen.
223. (Hott litbt bie fieufc^^eit U^i-
Sie fieul^eit ifl bei) @Dtt, fo ErA^lig, Ipe^tt unb rein
aia laufen!) ßilien fiit einet Zulpt letn.
224. aiie liebreii^e öuffe.
Sreunb fo bu ja nii^t bilt ein SunflS^fcU' bleiben,
So iKoUe bii^ boi^ nur mit Sila(|ba[en belveiben.
[84] 225, Sie 3eiiet=aauffe.
©etauffet mug man fe^n: men @eift unD ^euer EauffI,
Her ifts ber eioiglid^ in feinem ^ful erfnufft.
226. Die Kaufte.
10 ©t\nber Itoje nii^t, bafe bu gelauffei 6ifl;
SDie ((^finfte Cilfle Wirb im fiot^ ju Soti) unb TOif).
227. atut^ bartton,
SGoe ^iffft bi(^ä bag bu bift mit SBoffet abgeWaf djen ?
So bu in tir nic^t binipffft bie Suft oom fiot^ junnft^en.
225. Slar einS loi( ©Ott Bon unfe.
ein iSinSigS Sffiort \pii(l}t ©Dtt ju mir, ju bir, unb allen,
Sieb: t^itn mir bog burcfi 3^n, rcir mfiffen j^m gefallen.
■J2!(. Sa6 Silbnuft ^alt in e^ren.
SlJei?flu bie Silber an, unb bifi bot^ felbft ein »ilbV
äßaa meinflu bu bann bon bir, toie bu bffte^en niill?
230. Ser Bebenäbaum,
©Ol bi(^ befi üebenäbaiim beftetm oon ÜobSbeft^ »erben,
©D mnflu felbft in dDtt ein ^aiim befi üibtni »erben.
■m. Sie Sonnenreenbe,
Xenuunbre bii^ nicbt ^i^eunb, bog i(^ auf nit^t^ mag fe^n,
Sc^ mufi mitt) allejeil nac^ meintr ©onne bre^n.
232. Scfin unb ajci&, ^al ben greife,
^we^ J^rben ^alt' tc^ ^o$, unb fuc^e fie mit fleig:
®r(in in ©ere^ligleit, in is^rifti Unff^ulb äöei?.
233. Sie Jugenb lebl in Siebe.
gfirWar bie lugenb lebt, ii^ fagS o^n beiilcleij
Sieb, unb fo ft^eftu, bafi Sieb j^r Seben feij.
11,2341 3lnberte8 »udj. *^1
[85] 234. ^xtohffU toa^ bu toilt.
Sieb' ip bie Ä6nigin, bie 2;ugenben 3w"0f'^Äh>^"/
2)ie SR&gbe äBetI unb %ffat: h>em h>Utu bid^ bettrauen.
235. 2)ie gel^eimbe aRdffigfeit.
3Bet feines 3)in0« gubiel, in pÄ ^ffegt eingufauffen:
Slud^ ©Ott«*) (berftel^ mx^ red^t) ben mu^ id^ mAffig tauffen.
'*') denotatur hie gula Spiritualis.
236. griebreidjf l^eift ©otte« ©o^n.
SRenn mid^ nidjt ©era^l^in, nid^t ®IJ> er üb in, nid^t 2:iJ>ron :
3d^ h)il ber griebrcid^*) fe^n: benn fo l^eift ©ottte« ©olJ>n.
*) beati pacifici, quomam filij Del vocabuntur.
237. ®Dtt h)il bolüommne l^aben.
@nth)adjfe bir mein Äinb: toiltu gu ®Dtt hinein:
©0 muftu öor ein aWann boßfontneS 2(lter« fein.
238. Sluß SCugenb toMft ber griebe.
fjrieb ift ber ^^ugenblol^n, jl^r enb unb Unterl^alt,
Sl^r S3anb unb ©eeligfeit: ol^n jl^n gerftdubt fie balb.
239. 3)er jnnerUd^e triebe.
3n jtd^ mit ®Dtt unb 3Renfd^ befriebigt fe^n unb ®in,
3)a^ mu^, be^ gutter %uto, grieb Aber triebe fein!
240. a)er ®6ttrid5fe griebe.
3ldJ! toer in ©Ott fein @nb, unb feinen ©abbatl^ fommen,
2)er ift in fjrieben felbft SJerformbt unb auffgenommen.
241. 3)ie SBierfad^e übertoinbung.
3Kit liftigfeit, ©ebult, ©el^orfam, 2Rdffig!eit,
@rl^dttftu toieber bid^, ©Ott, Söelt, unb geinb ben ©treit.
[86] 242. Serufalem ligt mitten.
2Ber in ber mitten ligt, unb lad^t gu ©^ott unb §olS>n:
3)er ift gerufalem bej Ä6nig8 ©tobt unb 2:i^ron.
243. 2)te ©anfften ftnb bieS&mmer.
aßen toeber ®Ott nod& geinb bringt auft ber ©anfften
Drben,
3)er ift nu ganj ein Samb im Samme 3®f" h>orben.
244. »eradjftet fe^n bringt aBonne.
»erladjt, »erlaffen ftel^n, biel leiben in ber 3«*/
9adjt8 l^aben, !6nnen, fe^n, ift meine gerrlid^ffeit.
I go^annie aneeli [I
246. ©ie SDtt^tit ip meine äJtuttet.
9Iug @Ott Ein i(^ gebo^tn: iftS o^ne beutete^:
So frage mii^ nur nicbt wn meine 'Mutin fe?.
24B. 3)et leufel.
3)et XeufeC ^ket nit^tö, alS S)iiimern, poittrn, fcat^eit:
2)rum6 (anftu j^n mil Suft buri^ Sanfflmut^ l^W(^t matten.
247. Ell lanfl bem geinb üereeben.
entbrenne bot^ mein Äinb, unb fe? ein Si^t in ODtt:
©0 6ip »elialä ©ifft, Sinfietnüfi, unb Soft.
248. Sie ettlle gleii^t bem Flügen
nit^l.
Slit^tö ift bem Jfidjtä fo gleii^ alä etnfamteil unb Stille :
®e&ioegen tuil fie auc^, fp er maä mit, mein Bitte,
24Ö. Der aeu(e[ fti^t Eein Sti^t.
Slenfc^ mifle bic^ in ©Dil, Berbirg bidf in frin Sit^t:
^d} ft^iot^re biv be?m 3q^, ber Seufer fi^t bit^ nii^l.
250. !Die eanfftmut^ jeigt eä an.
Jtan i^ an bdner £^är üergolbet Cel^plf) Eennen:
©0 toxi ii^ iid) be6 'SlitS ben Sem^iel ©DtteS nennen.
I] 251. es mu6 Mon ©Ott (lettommen.
©Ol meine Sampe Eit^t unb laulre ©Italien [i^iffen,
©D mü6 bn6 Cel au& bir mein liebfier 3©(u füefjen.
252. Sie ^it^fie benefieiung.
Rein Slenft^ ^al jemals ®Dtt fo ^oä) gebenebeit,
aiB ber 3ljm, ba6 er i^n jum ©o^n gebfle^tl, uerlei^it.
253. Wit metjben muß mon ftteilcn.
§flflu Bermorffenfieit, Uetac^len, meiben, flte^n,
So (anftu t^urftiglid& mil ®DH ju gelbe iU^xt.
254. aiflfe ©evnp^inifcfie Seben.
au6 fitebe ge^n unb fte^n, Sieb Atomen, leben, fingen:
^eift feine SebenSjeit toie Seraphim «erbringen.
255. gfinff ©taffein finb in ®Dtt.
5änff Staffeln fmb in®Dtt: fine«t, Jreunb, ©o^n, »raut,
@ema^l :
SGer loeitet tombl»), Bettoirb, unb »ei6 ni^tä me^r oon Soft
*) »Dniliilaiur, ä Cnipio ditlluil, diiücit &t. Im moraliter.
45 I
n, 256] SCnberted »ud^. 63
256. 9ltdjt« Unrein« !ombt für ®Dtt.
^dj äJilenfd^ toerb' überformt: fürtoar bu muft fo fein
gür @Dtte« Slnöeftc^t, al« ©l^rifti (Seele fein.
257. 2)u aud^ muft für 31^n ©terbcn.
a)e^ Ferren S^rifti Xoh l^ilfft bid^ nid^t el^ mein ©l^rift,
öij aud^ bu felb^ für gi^n in gi^m geftorben bijt.
258. 2)ie @tDig!eit.
3m fair bidjf Idnger bünft bie @h)ig!eit als Seit:
Bo rebeft bu 9on $e^n unb nid^t bon Seeligfeit.
[881 JlTitfcä Sud)
®eiftreicöei' Siitn» »nb
3c^IuB=SHeitni'.
1. Suf bie Xtippi geju.
SStil brcin gdeget loicb ber ma^re @Dtteä 6o^n.
2. Über b(n ©toll.
^dj 5i(fl« fe^r ^ier tin. 6« StaU ju ötlt^U^tm
3ft fi(ff« aU bie »utg mib Stobt 3eni(alem,
®u ^etbergefr^iev lro[: irdl fit^ bafe ffitoflc flinbt,
Sllit fein« aiingfrau »tout unb 5Pluller l/iei befittbt.
3. 9ln bie SungftalB Waxia.
Sog üti, D mehrte grau, Ifat bit^ nii^l außerfotirii
SJie ®emut, ba% bu ®Dtt empfanaeu unb gebo^rn?
Sag, oEä R)a^ anbccä tfi'^ Samit aud^ ic^ auf Scben
San eine ailapb unb Siaul unb Sfulter ©otteS tDerbtn.
4. Ein Seuffeev.
Slan iegle @Dtt aufs Stro, alS (St ein Stenfc^ matb, ^in:
9[^ ba^ ii^ nii^t bag ^eu unb @tro getvefen bin !
ö. an ben 0elel)rten.
Eu gtfibelfl in bet St^iifft, unb meinft mit fili'igeleW
3u finben ©OlteS Sopn: ^äj maUjf bi* hoc^ fre?
SSon bifec Sut^t, unb üomm in ©lall ibn felbft jU fäffen:
©0 toirftu balb ber Srafft b«6 toe^rten flinbS gfnicffen.
[89] 6. Die ®Dtte gelrürbigte ©infoEt.
2)enfl bo(^, »oä Demut ift 1 fe^t boi^ mai Ginfalt (an !
3)ie Wirten fctiaueti ®Dtt am aßererftcn an.
1ß(v fi&t ©Ott nimmermehr, noi!^ bott not^ Ijier auf ©tben,
3)er nit^t ganj jnniBlit^ begebet ein ^i"' i" loerben.
-. ffiafi iDo^Ibet^aute §eu.
Sein Sie^ ^at beffet ^tu, Weil ®ra& luSc&ft, je genoffen,
aUä »08 mein 3efulcin ber Atmfle ^at begoffen
ffiit feiner Häglein t^au: 3i^ bit^le inld^, attein
Diit^ biefe Soft gecetbt unb tSloig fatt ju fein.
5. »it feeligc 3ia(^lfJi[I(.
Bfert. in bet fliBen i)ia*t Wirb CSDtt ein Sinb sibai)xx\,
Unb niibenmib etje^t. Kai 91bam ^al ucrlo^rn:
.]
AT, 8] S)riite8 SudJ. 65
Sft beine Seette ftill, unb bem ®efdj6^)fife S'iaci^f,
@o h>irb ©Ott in bir SRenfd^, unb aUti tvieberbvad^t.
9. 2Cn bie Ritten.
®ieb SlnitDori tiebed SSol!, toad l^aftu bod^ gefunden
H(iS bu in Stau eingingft mit ben erbebten Bingen,
Unb ®Dtt ein Äinb gefel^n? 2)a^ aud} mein S^fw^^i"
3Rit einem §irten Sieb bon mir ge^)reift !on fein.
10. 3)a^ UnerlJ>6rte SBunber.
@d^aut bod^ ji^r lieben fd^aut, ^ie Jungfrau fdugt ein ^inb,
S3on toeld^em id^ unb pe, unb jl^r, gefduget finb.
11. 2)er eingemenfdjftc ©Ott.
@Dtt trinft ber 3Renf d^^eit aRild^, Idft feiner ©Dtt^eit SBein :
SBie folt er bann numel^r nid^t gar burd^aWenfd^et fein.
12. @d tr> unb toirb getragen.
S)a( äBort ba^ alled tr>, aud^ felbften ©Ott ben ^tten,
aRug l^ier ein Sungfrdulein mit jl^ren drmlein Ij^alten.
[901 13. Zd) bie Urfadjf.
Sag aUertiebfted ^inbt, bin id^d umb ben bu tDeinft?
%df ja bu fiel^ft mid^ an: id^ binS tDol ben bu meinft.
14. ^üffungg 93egierbe.
äd^ laj midjf bodji mein Äinb mein ©Ott an beinen güffen,
Äur einen Slugenbli! ba^ minfte 93rünflein !üffen.
3d^ toei^ toerb* id^ bon 3)ir nur bloß berül^ret fein,
S)aJ ftrafg bcrfd^ftoinben toirb, mein', unb aud^ beine ^ein.
15. 2)er befte Sobgefang.
©ingt fingt ftr ®ngel fmgt: 2Rit l^unbert taufenb Bungen,
äBirb biefed toel^rte ^inb nid^t tDÜrbiglid^ befungen.
9ld^ m6d^t' idjf olJ>ne 3w"0/ unb ol^ne Stimme fein!
3d^ toeiB id^ f&ng' jl^m ftra!d ba^ liebfte Siebelein.
16. ®r mir, id^ 3l^m.
SBiJt, ©Ott toirb mir ein Äinb, ligt in ber S^ngfrau ©d^o^,
^a| id^ jl^m toerbe ©Ott unb toaä}^ jl^m gleid^ unb gro^.
17. «m 9lÄd^ften am beften.
SRenfd^ toerbe ©Ott bertoanbt au^ SDBaffer, »lutt unb ©eift,
9luff ba^ bu ©Ott in ©Ott au^ ©Ott burdji ©Otte feift.
9Ber jl^n Umbl^alfen tüü, mu^ jl^m nid^t nur allein,
Sefreunbet, fonbem gar fein Kinb unb aJiutter fein.
Ang. SilesiuB, Cherub. Wandersmaim. ^
1
111^«
18. ajie beinegliiftfie üttufün.
0 f«!ft, bog liebe Sinb mie ei \o fäffe teeint!
Do^ alle Stfiffftlein ^ert^gtiiiib-bchjeglit^ feiiib.
i?a6 bod) mein St^ unb D in beiitä nemiengt tt^djoJlat,
Htt^ e« füv aaem t^on ®Dtt [5nne 58)0 Igef allen,
[öl] 19. »ie (eelige USet^ormuiig.
^ä) xa^U bir aJetfonnt inä SEfulein au werben,
SBeil bu bege^rft |u fe?u etlifet bon beMloerben.
aüm 3®fu8 ^elffen JdI, öcm leuffel, Zob unb ^nn:
ffiet miife SBat^afftig aut^ gant ringeSefet fein.
20. ©DSI^SHenlc^.
Se bentt bo(^ @Dtt nirb itij, unb fonibl ine Stenb ^er,
Stuf bag \d) lonim inS Stei<^, unb m^ge icerben @r!
21. ®Dtt ifl ein Rinb, toarumb?
Ser giuge @Dtlel®o^n reirb ^eut etp Jlinb genennl,
ain et boti^ taufenb Sa^ir beti Satter f^on gelennt:
SBonimb? (Sr wat fein Rinb. 3)ie fflutier ma^tä aHtin
a>a6 ©T luar^afftiglic^ (an Sinb gegröffet frin.
22. ©a6 gr&fl« SBunbet.
D Sßunber ©DtteS ©o^ ift etciglii^ fleioe(en,
Unb feine 5RuItcr ift boi^ ^eut erft fein genefen!
2a, Sie ©eifllit^e Mutter ©DtleS.
ÜJlarien Ecmul iriirb »on @Dtt (d niert^ 9<fc&S6t,
Xai Sr auc^ felbfl j^r JEinb ;u fe^n fir^ ^01$ ere^t^t;
ffliftu bemüttiglir^ icie eine gungfrau rein:
So toirb ®Dtt balb bein flinb, bu feine äHutter fein.
24. atn bafe gefuä Sinblein.
äßie föl i(^ ^id) mein Äinb bie (leine Siebe 9l'ennen,
iCietoeil Wir beine SMac^t unetiblii^ grofe ertennen?
Unb gleidimDl biftu Ileinl xä) fpreiifr bann, grofi unb Urin,
fiinb, Soter, ©Ott unb ffienfi^, c Sieb' trbarm bii mein.
[82] 25. ein ßinb feijn ift am beflen.
SHJeil man nunmehr OD» felbft boi griften Keine finbl.
So ift mein grSfter Suntfdi ju merben tele ein Sinb.
26. 35et aßenft^ bafe (oürbigfte.
©DU toeil ec Wirb ein SKenfi*. jeigt mir tag ic^ allein
ZW me^c unb we^tter bin aie aUe ®eifter fein.
TT] a)ntte« »udj. 67
27. a)eT flammt SCfu«.
a)er füffe gefu« Slalom' ift ©hitg auf ber Sung:
3m Dl^r ein SBrautgefang, im ^et^ ein ^^eubenff^rung.
28. 2)er 5lrei^ im $uncte.
9Ud ©Ott V)erborden lag in eined äßdgbleind B^c%
S)a tvar ti, ba ber $unct ben ^tei^ in ftd^ befd^Iog.
29. ^a| ®roffe im kleinen.
2)u frridSfft, baft ©roffe fan nid^t in bem kleinen fein,
^en ^immel fc^Ieuft man nid^t ini ©rbenftü^ffd^en ein.
^omb fd^au ber Sungfraun jlinb: fo fil^ftu in ber SBiegen,
S)en ^immel unb bie @rb', unb l^unbert äBelte liegen.
30. 9luf bie 5lri^^e 3®fu.
^ier liegt ba| toel^rte 5linb, ber Jungfrau erfte 99lum,
^er ®ngel greub unb Suft, ber 9){enfd^en $rei| unb 9lul^m,
@oI @r bein ^e^lanb fe^n, unb bid^ au ©Ott erl^eben,
6o muftu nidjt fel^r toeit bon feiner ktippt leben.
31. S)ein $er| toannS leer, ift beffer.
ÄdJ elenb ! Unf er ©Ott mxx^ in bem ^iaUt f e^n !
9idum aui mein ^inb bein ^er^, unb giebd ^fftn e^Ienbd ein.
32. S)er ^immel toirb gur @rben.
S)er ^immel fenfet fid^i, er fombt unb toirb jur @rben:
[93]3Bann fteigt bie @rb* tmpox, unb toirb jum ^immel toerben?
33. äBann ©Ott empfangen h>irbt.
9118 bann emt>f&l^ftu ©ott, toann feine« ©eiftei^ gütie,
Sefd^attet feine Stagb bie Jungfrau bein ©emütte.
34. äluf ba^ @reu|e unfer« @rl6ferd.
®eioi| ifl biefer 93aum bom Sebeni^^aum gel^dgt,
äßeU er fo(d^' eble grud^t ba^ Seben felber trdgt.
35. 2)a^ allerfüffefte.
SftJ ift ber $6nigfe^m, fü^ ift ber Jiebenmoft,
@6| ift ba| ^immelbrob ber Sfreliten foft.
Bti ift toaS ©era^)l^in bon anbegin em^)funbcn,
9io^ föffer ift §®rr ©^rift ba^ füffe beiner SBunben.
36. JDie öbertrefflid^e Siebe.
®an| unbegreifUd^ ift, bie Sieb' aug ber fid^ ©Ott
3n eines SRdgblein @d^og aum ^rdutgam mir entbot^.
!Dd$ g (eiltet btefem ni^tä bafi er aui£ Seib unb Seben,
am ßreuSe wie ein ©c^clm ffir mic^ iiat ^in gegebsn.
37. 33er nevlietle ®Dtl.
®Dtt liebet mic^ aUfin, iioc^ mit ift 3^m fo bange,
3)a6 "St aut^ ftirbt ffir Hnaft. Weil tt§ S^m nii^t anfange.
38. ©ie ^e^l(amt SBunbe.
2)ie ffiunbe bie mein ßDtf föt micb inS ^etj empfAiigt,
SÖMUtfac^t, ba6 gr mit [ein Slutt unb aEnffer f^enfl:
Srinl i^ mit^ beffen SoQ, fo ^aben meine SJunben,
35ir »a^ree SBalfamM, utib bepen ^e^Itrant funben.
30. Set befte © tanbt untet bem eteu^e.
Das Slutt bafe unfetm §ig9(SR3f aufi feiner SJunbe peufl
[94]3fl feiner liebe I^au bamit ®i un& begeuft:
SBJiltu befcut^tet fe^n, unb UnBertDeI(l(<^ blüften,
@D muflu nid^t einmal Ben feinem eteu^e fliegen.
40, Mni Ereut« E^vifii.
6(^au beine Sänben finbe tie Ci^rijtum unfern @Dtt,
@o unbarmherzig lii^ Uerbammen big in Xob.
3ebO(^ BerjiDeiffre nii^t: biftu nur OTagbalen,
So lanflu feeliglii^ be^ feinem Sreuge fte^n.
41. an ben Srculffrie^enben.
äi^ fiinb iftS bir benn au^ jur 3*"' "o^ niiftt Bettuft.
3)a6 man nii^t jminer liegt an unferä ^®cten Srup?
©en ©t am liebften ijat, ber niufe in Ereii^ unb Jlein,
3n SBatier, Hngft unb ffcb. ber 9!^fte bei; j^m fein-
42. an ben ©ünber.
SQatt auf, bu tobter ß^rift, Ed&au unfer ^elican,
@))tenet bi(^ mit feinem Slutt unb .^ergenlsaffer an.
Smpfingflu biefeS rei^t mit aufget^anem 3)lunb,
Sc 6iftu Siugtnblifä lebenbig Unb ®efunb.
43, 3>a6 DfiecSamb.
Ser ;5üben DfterSantB toor Jleifi^ unb 81utt bon liieren:
Unb bennot^ Honte fie b« SSfirger nit^t berfi^rcti:
®ff' id) mein DflerSamb, unb jeit^ne mii^ mit Slut,
2)a6 fein uertounbier fleib, fftr mii^ oergiffen t^ui:
©D eji' i(^ meinen i&etm, ©Ott, »ruhet, »riutgam, »ürgen:
SBer ift bann nu ber mic^ Ion ft^Iagen unb erwürgen?
, 44] a)ritte« »uö^. 69
44. 9(uf baB ®vah 3®fu.
$ier (igt bet ioeld^et ift, unb ta>ar, el^ @r getoorben:
@in §e(b, ber feinm geinb mit Serben fon ermorben.
äßiltu jl^m tDetben gleid^, unb UBevtDinber fein,
Bo U\)h, müh, fleud^ unb ftirb, in äßoUuft unb in ^ün.
]SBeifku nidjt h)cr ®r ift? fo metfe biefe JDre^,
2)a^ @r ein aRenfdSi unb ®Dtt, unb bein @rl6fer fe^.
45. ©raBfdjf'fUft ^«'^ §• Mechtildis.
$ier (igt bie Jungfrau ®Dm, bie blül^enbe Mechthiid,
3Rtt bet et offt fein ©erj gefül^rt f^at unb geftiat.
46. @in anbre.
$ier (iget ©ottei^ »raut Mechthild bag Ütbt Rinh,
3n h)e((IJe8 »ater, ©ol^n, unb Oeift betlibet ftnb.
47. 2luf ben ©rabftein S. Francifci.
§iet (igt ein ^ivapffin, mid^ tounbert toie ber ©tein,
8e^ fo(cl^em ^(amtttensgeur nod^ ganj fan Mieben fein!
48. 2)er einige ^ag.
S)re^ Xage toei^ idjf nur: aU gejlern, l^eut, unb morgen:
Söenn aber geftetn toirb inS l^eut unb 5Run verborgen,
Unb morgen ou6ge(6fd^t: fo (eb id^ jenen ^ag,
3)en id^, nod^ el^ i^ toorb, in ©Ott gu (eben ^)f(ag.
49. ©rabfd^rifft befe ©eredjften.
§ier ift ein 3!Hann ge(egt ber ftdtg im 3)urfte (ebte,
Unbt nadj ©ered^ftigfeit be^ 2:ag unb 9ladjte ftrebte,
Unb nie gefÄttigt toarb. 9Jun ift jl^m «((bereit,
©ein JDurft gefti((t mit ©Dtt ber füffen ®h)ig!eit.
50. 2)a6 ©roffe im Ä(einen.
aRein ©Ott toie mag bafi fe^n? mein Oeift bie nid^ftigfeit!
Sel^nt gu)oerfd^(ingen bid^ ben diaum ber @toig!eit!
51. 99raut unb ^rdutigam.
®in »rdutgam fe^n ift t)ie(: nodji mel^r ber öraut geniffen,
Unb jl^ren f Äffen 2Runb mit ^erJer^Siebe füffen:
[96] gd^ aber (iebe mel^r bie ^od^geit, ba id^ 93raut
®Dtt meinem Srdutigam toerb' innig eingetraut.
52. ©rabfdjirifft ber §. Sungfrauen
Gertrudis.
®(aub l^ier in biefem @rab (igt nur ein b(offer fd^ein,
fd !an Gertrudis nid^t toie man loermeinet fein,
'0 So^aunil Sliifieli
SBo fK nidfi lolt ii}x <ätab im ^ei^en Sefii ^abn;
So mufte 3(£(ue (((iii aufi iSttm aufegeetaben.
53. SJü« ®Dti am lübftfn ifl,
'Jiii^tä if£ ba6 HDtt fc fe^t alä (ine Sungfrou liebt,
Iiaft CT au^ i^t M (Eltft jüt gtu(^t unb fiinb eraiebt:
SBÜflu lein eiebftee (f^n no* ^icr ouf biefei ®rbcn,
®o barffftu atiberä nit^tä ali eine Sungftnu Kerben.
54. auf boS Bilbnufe befe fCeinen 3o =
^annia mit bem ^gfue fiir
Sie gtDffe Sieblii^fril, mit TOct^er ®Dlt«8 fiinb,
^D^anueS, unb bag Zarnb allein gema^Id fn^
3)la($t bafe ii^ jnnigliifi begehre ganj }ufeit
So^anneS, über jo ein loutteä SÄmmelein,
55. an ben ©finber.
0 ©finber mann bu wol bebÄc^ft bog lurte Siun,
llnb bann bie gmigfdt, bu lofirbft nichts bSfeS t^ur
56. Son bem (SDttäbee'"
3:>em ^Ottäbegi erigen Wirb btefer $unct ber 3^^ j
Siei lAnger als bafi fe^n ber g.m^en <StDigfeit.
57. S)e6 S^rifttn Ktiegena = Mrt.
®(U;Hne bii^ mdn Sinb auf Sljrifii Srt ju friegen.
So tDvrftu beinen geinb gor Mitterli^ bcfiegen:
ÜSit ba? mit Siebe ftreit, mit Sanfjtmut unb ®ebu[t
SQeii^ feinen ftreii^cn au^, unb fe^ j^m gerne £ulb.
58. (58 muß gefttittcn fe^n.
gieunb luer ben ^iinmci nit^t erobert unb beftürmt,
35ct ift nii^t We^rt bafe j^n fein DBerR« bef(^irmt.
' [97] 50. Sie Siebe ittinget ©Ott.
Ißflfl §immelreit^ roirt (eic^t erobert, unb fein Seben:
; Selagre @Dtt mit Sieb: (Sr mug birS fibergeben.
6ü. 3ßajefi.\t mit Siebe.
I W&ti toa^i bag 3rtatifl.U nic^l Itnte fteljn mit Siebe;
I ®o fuge mit wie ©Dtt ein ©TOger fi6nig bliebe.
fil. Sie Demul moi^t befte^in.
l' Wenf* überleb bi* nit^t, bie asemut ift bir iiot^:
[ ein J^urn c^n reiften ©runbt f^Ut »on M fdtft in
iun.
fa
62] 2)iriite9 »ud^. 71
62. %^om S. Laurentias.
Sem>unbere bid^ nid^t ba| mitten auff ber ©lutt
6t. Saurmf feinen SRunb fo unbevgagt aufftl^ut:
3)ie flamme bie }f)m f)ai in jjl^nt fein $er^ en^ünbt,
iRad^t ba^ er duferlid^ ha% ^ol^l'^eur nid^t emt)finbt.
63. ^n bie $. Clara.
äBer bid^ genennet f}at, ^at bir ben 9lal^men geben,
IDen bu mit äBal^rl^ett l^aft, l^ier unb in jenem 2ihin.
64. 91 n S. Augustin.
^ie toeil bein ^erf nad^ @Ott fo lobert AuguftlD,
3l^nnt man bid^ biUid^er l^infül^ro Sera^l^in.
65. SSon maxxa äRagbalene.
2)ie ^rAnen toeld^e bu be^ unferiS $®rren Soffen
2)ie naffe 9)i{agba(en fo i^Mfid fi^ft t)ergiffen,
@einb jBr ^erfd^mol^ned $er$: bi^ !rdn!ct fie aQein,
S)a^ nid^t \f)v @eel unb Seib gan$ foHen Sl^rdnen fe^n.
66. 93on ber allerfeeligften Swttß*
frauen.
^er gungfrAuIid^e Seib, ber unfer ^immelbrobt,
3n ftdj befdjioffen l^ilt, ift toarlidjf nid^t mel^r 2;obt.
®g fault fein deberbaum : fo toAr' ed aud^ nid^t fein,
SBann aufferm %mp^l ©Dtt« fein' 2lrdje folte fe^n.
[98] 67. 3ln ©anct »ernl^arb.
8eml^arb toeil mit bem SJiunb bein $er^ ftimmt öberein,
@o !an ed anberd nid^t^ alg (auter 3®fuiS fe^n.
68. ^ie @eelig!eit.
äßad ifl bie @eelig!eit? ®in guflu^ aOer f^euben:
®in ftÄte« anfdjaun ©Ott«? ®in lieben ol^n »erbrug:
®in 2^Un ol^ne a:ob: &in füffer 3@fu8*Äu^:
3lidft einen ^ugenblif bom 93rAutgam fe^n gefd^eiben.
69. ^e^ l^eiligen 9leid^tl^umb.
<Se^ arm, ber ©eilige l^at nid^ft« in biefer Seit,
StU ioad er ungern l^at, ben i^eib ber Sterblid^feit.
70. ®Dtt ber fre^gebigfte.
®£)ti gibt fidjf ol^ne maj: 3« ^^ »"<*« i^« begel^rt,
3e mel^r unb mel^r @r ftd^ erbietet unb geioel^rt.
75. 3"bil^er SetatJ^tn.
Du Bift (in ©««i^in nm^ ^icr auf bief« Qxim:
3Bo bu bcitt ^CT^e l.^t ju lauter 2iti< Werben.
72. (Smifleä SeBen in ber Seit.
SfBer (i)Dtt in allein XJjun Den ^ttljtn Sobnt Ion,
Der ^<bt (i^on in ber Seit bog ©Inge leben an.
73. Son 8. Bartholomae.
©ag ob aii^ iemanb ip, ber me^r uerlaffen lan,
9113 S. Bartholomae jut £<MbenSjeii get^an?
3>ie anbctn lieffen jWar bem Jietm ju lä^rn j^r SeBen:
iSr aber ^t ou^ ncc^ bie ^aut barjii gegeben.
74. Der Jromen unb SSfen (gigent^um.
Xiie gromen ^aben gar niditS (SigneS in bet äßell,
Unb bic ®i)ttrp(en nid&ts im eingen §immelä3elt.
75. ffia6 !6ftli(5fte ®raB.
Sein ®rab ift (iftlidfcr btfe &eute ju gewefen,
3Ilä teoai Von Lazari beg armen Wirb gelefen:
[!iO] Unb bocfi Berlang' iifts nidit: ic^ lofinfi^e mir allein
^n meines ^e^lanbS @ä}D% tief ettibeifenit )u fe^n.
76. SDie ©eel ifl ©DtleSbilb.
ajag Silbnfifi ODtteg ift ber Seelen eingeptSgt,
fflcl bem ber folt^e SGfine' in reiner Seintoanb trAal.
77. Ser fflofenoBel,
aBie S^6cii$t ift ber lltenft^, ber ®olb ffit ©Ott errieft :
Unb Weil bal feine Stel ein Sofenobel ifl,
7S. 2)ie eeifllii^e Sulamith.
©Ott ift meine Salomon, id) feine Sulamith,
ÜBenn id^ j^n ^etSHc^ Sieb', unb et fit^ mir entbiet.
7!). Die geiftlit^e SodSjeit,
^h »raut ift meine Seel: ber SStSutgam ©DlteSSo^n:
Der »rieper ©otteaSeift, unb feiner ©otl^eit 2^roii
3fl b« SennÜ^tungäDrt: ber aOein ber mit^ mai^t trnnten
2ft meine« Sc^utgamg Slutt; bie Stieifen aUjumal
Sinb fein ajcrafctletgieift^ : bie Äommtr unb ber ®aal,
_ Unb B' »etil, iftr SaterS S^ofi, in ber wir feint
Betf unten.
IX, 80] S)titied »itd^. 73
80. @Ott tan nid^t a((d 9(I(eine.
@Ott bet bie SBelt gemacht unb ioiber !an gunid^ten:
itan nid^t ol^n meinen ta>illn bie 9{eu0eburtl^ aulrid^ten.
81. 2)er befte Sßud^erer.
^em SBud^rer foU id^ be^ ber jl^m fo t>il erlouffen,
S)a| er jl^m tan ein ®utt im ^immelreid^ erfouffen.
82. (&in jeberd t>on bem feinen.
2)er Sd^iffmann tebt t>om SReet, ber S^ger öon ben ^unben,
^er ©einige t>on ®olb, unb ein ©olbat t^on äBunben:
l1O0]!Rir m\l iäf hin SSerUebt, tDil anberd nid^td gebül^m,
%l^ ©Ott unb feine Sieb im Tlmhi ftdttiS aufül^m.
83. 2)er gr6fle ^itel.
©er meiner ©eele tüii ben gröften ^itel geben,
2)er nenn fte ©Otted 9raut, fein $er|e, @d^<4 unb Seben.
84. SSon ben S^ofen.
S)ie äVofen fel^ id^ gern: benn fte ftnb toeig unb rotl^,
Unb boUer dornen, toie mein SSlutt-Srdutgam mein ©Ott.
85. 2)u folft fe^n äBei^ unb 9lotl^.
Son $er$en tvünfd^ id^ mir ein $er^e, $®rr mein ©Ott,
3n beiner Unfd^u(b toei^, bon beinem flutte rotl^.
86. 9(u(b untern 2)ornen blül^en.
^I^rift, fo bu Unbertoelft in Serben @reu$ unb $ein,
Sßie eine Slofe blül^ft, toie feelig tvirftu fe^n!
87. 2)id^ aufftl^un toie bie Slofe.
iDein $er|^ em^f&l^et ©Ott mit aUt feinem ©utt,
Sßann z^ ftd^ gegen jl^m tvie eine 9)of' auftl^ut.
88. ®e mu^ ©ecreu^igt fe^n.
greunb toer in jener Söelt toil lauter Slofen bredjien,
2)en muffen bor aUl^ier bie S)omen gnugfam fted^en.
89. 2)ie ed^6nl^eit.
2)te @dj6nl^eit lieb* id} fel^r: bodjf nenn id^ fie faum fd^6n,
3m fall' idjf fte nidjt ftdttS fel^' untren S)ornen fielen.
90. gejt muftu blül^en.
8lül^ auf gefromer ©l^rift, ber 3Äd^ ift für ber %f^tiv:
2)u hUiU^t etoig ^obt, blül^ftu nid^t je^t unb l^ier.
74 Sol^nid 9(n0e(i [HI, 91
[101] 91. 2)ie 0el^eim5e 9lofe.
3)ie giof' tft meine 6eel\ ber a)om bej gleifdjesruft,
a)er gtül^ling ®otte8 gunft fein 3otn ift ÄÄIt unb ?froft:
Sl^r f)iüf}n ift gutted tl^un, ben 2)ovn jl^t gleifd^ nid^t aci^ten,
3Rit ^ugenben ftd^ jiel^rn, unb nad^ bem gintmel trad^ten:
9litttmt fie bie 3«^* h>oI to)<*if/ wnb blÄl^t toeilS grÄl^ling ift,
©0 irirb fte etoiglid^ für ®Dtte8 Slof etüeft.
92. ^a^ ebelfte unb fd^n6befle.
md}i9 @b(etd ift nad^ @Ott aii meine @eel aKein :
SBenbt fte fid^ bon \ffm ab, fo !an nid^td fd^n6betiS fein.
93. 2)a^ gr6fte ^eiligtl^um.
Äein gr6ffer ^eiligtl^um tan man auf ®rben finben,
sei« einen !eufd^en Seib mit einer ®ee( ol^n ©ünben.
94. ^a% tDel^rtefte.
^ein bing ift auf ber äBelt fo l^od^ unb tvel^rt guad^ten,
^(d SJ^enfd^en bie mit' flei^ nad^ feiner ^od^l^eit trad^ten.
95. 3)a^ @d^&blid^fte.
2)ie @ünbe toeil pe ®Dtt erg6mt, unb bidj t>erlejt,
SBirb biaid^ fd^dblid^er aB @atan felbft gefd^A^t.
96. 3)er drmfte.
2)er reid^fte ^euffel l^at nidjt einen Äiefelftein:
^u @änber bift fein Scialo: !an aud^ toad drmerd fe^n?
97. 3)ie ©lÄffeelige ©Änben.
®lü!feeltg ^rei^ id^ bid^ unb alle betne @ünben,
9Bo fte nur enblid^ ba^, toa& SRagbalene finben.
[102] 98. @id^ nidjft berftelln ift nidjt
fönbigen.
2Bag ift nid^t fünbigen? bu barffft nid^t lange fragen:
®el^ i5>in, c« irerbenS btr bie ftummen S3lumen fagen,
99. @in reines §er^ fd^aut ®Ott.
3)er Slbter ftl^t getroft grab in bie Sonn l^inein:
Unb bu in ©togen bli^, im fall bein ^er^ ift rein.
100. 2)ie ©anfftmut befi^t ba^ ®rb*
reid^.
2)u ftrebft fo embftglidjf nadj einem gieflein ®rben:
2)urd5f ©anfftmut f6nteflu ber ganzen (grbl^err toerben.
ffl, 101] a)ntte« »uö^. 75
101. 2)a| lebenbige ^obtengraB.
IRenfci^ xft bein 9(ntltt f46n, unb beme Seele bleid^,
@o biftu (ebenbig ben ^obtengt&bem gletd^.
102. a>er 2Beg gum @cl^6^)ffer.
^u armet ftevbUd^er, ac^ bleib bod^ nid^t fo fleben,
3ln gorben biefet SQßelt, unb jl^tem fdjnftben Seben:
!Die @d^6nl^eit be| gef(^6^ffd ift ttut ein bloffer fteg,
^ev ttn6 3um @cl^6^ffer felbjt, bem f(l^6nften aeigt ben SBeg.
103. ®ere(l^tig!eit ntad^t @eelig.
2öer feelig iretben toxi, ber mu^ mit ireiffer ©eiben,
6o gierlid^ a(8 et lan, fein Seib unb ©eel beüeiben.
104. @robf(l5ftifft einer l^eiligen Seelen.
$ier ligt bie groffe fdvaut, bev äJ^enfd^l^eit Sl^rifti :2o^n,
3)er ©Ottl^eit (Sl^t unb diuf}m, be^ ^eilgen ©eifteS ^l^ron.
105. äBie man ©Dttd $oIb erlangt.
3m 3Wunbe §6nigfeim, im ^er^en trage ®oIb,
3nn Stugen (autreg Sid^t, fo toirb bir Sl^tifhtd l^olb.
[103] 106. Sin ben ©Änber.
Sld^ Sünber traue nid^t, ioeil bu bie äJ^agbalen
8efribigt unb getroft bon unfrem §@rm fil^ft gel^n:
^u bift jl^r nod^ nid^t gleid^: triltu be^ ^roftd genieffen,
@o lege bid^ gubor h>ie fie gu feinen ^^üffen.
107. ®in unbeflefter aRenfd^ ifl über
bie ®ngel.
@in ®ngel fe^n ift biel: 9lod^ mel^r ein SWenfdji auf ®rben,
Unb nidfi mit jl^rem iruft unb Siotff befubelt toerben.
108. a)er SBolfomne ift nie fr6lid^.
Slenfd^, txn SBolfomner @l^rift l^at niemals redete freub
Huf bifer äßelt: toarumb? ®r ftirbet allezeit.
109. 2)er Seib ift ©l^ren toertl^.
$alt beinen Seib in ©l^rn, er ift txn ebler Sd^rein,
3n bem bag SSilDnü^ @Ottd fol aufbel^alten fe^n.
110. 2)er feelige ©ünber.
Äein ©ünber ifl fo lool unb feelig je geftorben,
Slli^ ber be^ $®rren gunft toie 9Ragbalen ertoorben.
76 3o6anma angeli [III, 111
@Dtt, Xeiiffel, aiQclt, unb allä mil in mein ^m hinein:
ea mufe ja iDunber (t^tn unb firoffeä Hbel« fc^n!
112. Ba6 &er? ift unermÄfeHc^.
©in §erge lndc^eä fi(^ Bergndgl mit Ott unb 3«''»
©rtenntl wnilic^ nii^i fein' unttmAglii^reit.
US. SJev lempel ®Dtte«.
3c^ Bin b(t lEfflpel ®Dtte, unb nitineB ,§«6enafi$rtin
3ftä atttr&siliBfK, rcann er ift leer unb rein.
[104] 114. Sie lUerfotmung.
Donn Wirt bo^ Silier ein 3Jl(n(*, ber Sfienfc^ ein (Snalift^
toefen,
Unb biefti ©Dtt, iDonn mit SoarSnimlii^ fe^nb aemfen.
115. Su muß äutpot ba6 Je^n.
aHMi|d^ fpl @Otl unb fein Samm bein EWflet Sentpd ((^n,
6o muflu i^in ju»or bein ^etS ju einem trei^n.
116. Set geiftli^e Dpffetjeua.
3)1(111 .Öet? ift ein Sltat, mein toia' ift« Dpffet.öutt,
Det getiefter meine ecel, bie Ciebe geut unb @luft
117. Set erftein tfi bafi Befle.
ajen ©Dlbftcin (u^et man, unb iSft ben efieftein,
ajuti^ ben man emig leit^, gefunb, imb flug tan te?n.
118. 2)er weifen Stein ifl in bit.
3Renf(^ ge^ nut in bi^ fetbft. Senn nai^ bem 6tein bet
teeifen,
ffiarf man nii^t alletetfl in frenibbe Conbe teifen.
119.2)et etfiein madit mafl eM3ig loe^tt.
3)ec ©olbftein mattet ®olb bafe mil bev äSelt Bergest :
Bet (gfftein einen öau bet etoiglit^ befielt.
120. Sie befte lingiiiing.
Den ^alt' iä) im liiigttn für äReifiei imb bemeljrl,
Ser ©Ott }u Mieb fein $ere inS feinfte Öolb bevte^tl.
121. Sit ^QbenS beffet alS bie ®nge[.
Den engeln ge^t eä wol: not^ beffet unä ouf (Srben:
Jienn feinet i^tS ßSefi^Iet^tä fan iSDtie Sema^lin Wetben.
m] ^btm^ »tt4 77
122. 2)a9 0r6fte äßunbettoer!.
Kein grdffer SBunbertDcr! ^at man nod^ nie gefunben:
9» ba( ftd^ ®Dü tmi Stoi!^ (bem äRenfd^en) l^at betbunben.
[105] 123. ©Ott gel^t bod^ ettoad ab.
3Ran fagt, ®Dü mangelt nid^tö, @r barff nid^t unfrer gaben:
Sfkft toal^t, tood toU ®r bann mein armed ^et^e l^aben?
124. S)ie geiftlid^e S)rad^enftär^ung.
äßann bu au^ bir Serjagfi bie @ünb' unb i^x getftmmel,
@o toirfft S. Michael ben S)ra(i^en aug bem ^immel.
125. S)ie $offart unb 3)emut.
3)ie ^offart toirb gel^aft, bie S)emut toirb geliebt:
Unb boc^ ift faum ein äRenfd^ ber fie für jener äbt.
126. ^er 3Beg gur $eilig!eit.
3)er aUem^fte 3Beg )ur toabrcn $eiUg!eit,
3ft a)emut auf bem ?fab ber feufd^en »einigfeit.
127. 3)er @ta}ge @abbatl^ in ber 3eit.
(Sin SRenfd^ ber fidj in fidj in ®ütt berfamblen fan,
^er l^ebt fd^on in ber Snt ben @n)gen @abbatl^ an.
128. @id^ felbft regiern ift 5t6niglid^.
®in SRenfd^ ber feine Ärdfft' unb @inne fan regieren:
^er mag mit guttem red^t ben 5t5nigd^tteC föl^ren.
129. S)er grabe äßeg ^um Seben.
9ßann bu n)iCt grabet 3Begd ind ®n)ge 2thtn ge^n,
Bo lag bie 3Be(t unb bid^ jur linfen leiten ftel^n.
ISO. 3)er 3Runbtranf ®Otte«.
^er 2:ran! ben ®ott ber $@rr am aUerliebften trinit,
3ft SBaffer ba^ bor 2uh cm^ meinen ^ugen bringt.
131. 2)a^ gel^eime 5t5nigreid^.
3d^ bin ein 5t6nigreid^, mein $er^ bag ift ber 2^l^ron,
S>ie @eel ift ^6nigin, ber 5l6nig ©Dtted @ol^n.
[106] 132. a)ag §er^e.
SJlein ^er^e toei( ed ft&td in O^Dtt gebogen ftel^t,
Unb jffn l^ertoieber geud^t, ift @ifen unb 3Ragnet.
133. »on ber §. TERESA.
Terefa mil fonft nid^td ald Sel^ben ober fterben:
Sßantmb? bie ^raut mu^ jjl^r ben SBr&utgam fo ertoerben.
78 Zo^nim ^n^tlx {Ul, 184
134. ^er rtebfte äRenfd^ ht\f @Dtt.
2)er aaerliebfte fBlm^df ben ©Ott ^t in ber 3eit,
3ft ber biel @teu^ unb $ein umb feinet toiHen leibt.
135. ©in $er^ umbfd^lieffet ®Dtt.
&ax unau|m&Blid^ ift ber ip^fte, toie toir toiffen:
Unb bannod^ !an il^n ^ani^ ein SRenfd^lid^ ^erf um5f d^Iieff en !
136. äRittel aur $eilig!eit.
^ein ®eift fet^ aufgeff^annt, bein ^er^e leer unb rein,
3)emüttid beine @eel: fo toirftu l^eilig fein.
137. 3)ie iBieb ift alle 2:udenben.
SDie Sieb ift nie allein, toer ftd^ mit jl^r betoeibt,
SDem b)irb ba^ gan^e (SJ^ot ber gungfem eim^erleibt.
138. S)ie :Bieb ift 2;obt.
^df ad} bie £ieb ift tobt! toie ift fte bann geftorben?
%tv Sroft, toeil niemanb fte gead^t, ift fte berborben.
139. äßad man fud^t ba( finbt man.
Xtx SReid^e fud^et @olb; ber arme fud^et ®Dtt:
®oIb finbt ber arme 9Renfd^ toarl^afftig, jener Stot^.
140. Xafi 5t5nigHd^e Seben.
&kh beinen tüiUtn &Dtt: bann to&r j^n aufgegeben,
3)erfe(be fül^rt allein ein J^dnigUd^eiS £eben.
141. SBir foüen« ®ütt toiber feJ?n.
©Ott ber bequemt ftd^ un^, (Sr ift un^ tDad toir tooUen:
3Bel^ un^, tpann toir i^m audf nid^t toerben toad tDir foUen.
[107] 142. 3n eanfftmut ipol^net ®Dtt.
^ef dnffttge bein ^er^ : ©Ott ift in ftarfen SSBinben,
2|n ©rbbetoegungen, unb getoer, nid^t guftnben.
143. 2)ie 2ampt mu^ vtdft brennen.
^d^ Sungfrau fc^üdte bid^, la( beine 2ampt brennen:
@onft toirb ber S9rdutigam bid^ nid^t für Sraut erfennen.
144. 2)ie 37lorgenr6tl^' unb @eele.
SDie ^orgenr6t^' ift fd^6n, ^od^ fd^6ner eine @eele,
2)ie ©Dttedßral burd^Ceud^t in jl^reiS ^eibed $6le.
145. (3ütt& füffefter ©erudj.
^er föffefte @erud^ ber ©Ott fo fel^r baUht,
steigt auf bom £ob bafi jl^m ein reined j^ORke ffiAL
. 146] S)ritte« »ud^. 79
146. 3)ie madfi ber eeelen.
Unb !an i^r ntmmermel^t ol^n il^ren äßiUn entisel^.
147. @Ctt mir alleinc feJ^n.
Serfd^leu^ ©Ott in bein $ev^, (a^ feinen anbetn btein,
@o mu^ er ftdtiS bet^ bir unb bein d^angner fe^n.
148. @Dtt ift mein $unct unb itrei^.
@ott ift mein mittel)}unct toenn xdf gl^n in mid^ fd^Kffe:
9Rein Umbfrei^ bann, toenn iäf au^ £ieb* in j^n aerfliffe.
149. Xa^ .^od^aeit ^it^\> ift notl^.
3)er ^mmtl t^ut ftd^ auf, ber ^r&utgam iomt gegangen
D ^raut toie toiltu jffn ol^nd* ^od^geititlet^b embfangen.
150. S)ie Saft unb« 3od^ be^ $®rren.
©üf ift be^ §@rreniodJ, unb fanffte feine Saft.
SBol bir, mann bu jle ^dtg auf beinen Sld^feCn l^aft.
[1081 151. a)er ^eilige trauret nie.
^er ^eilige lan nie im @eift beiriübet fe^n:
iBarumb? er lobt (30it ftdt» aud^ in ber gr6ften ^^n.
152. ^er ^immlifd^e auf ®rben.
Sßer reine« $er^en« ift, unb S^^^Q in ©eberben,
Unb l^od^berliebt in @Ott, ift ^immlifd^ auf ber (Srben.
153. 3)ie jlned^te greunb* unb jlinber.
■ S)ie jtned^te fordeten ®Dtt: bie greunbe lieben jl^n:
2)ie jtinber geben il^ jl^r $er^ unb aUen @in.
154. fßom S. Ignatius.
SBie ba^ Ignatius bonn ^l^ieren toirb jerbiffen?
®r ift ein SDBei^enfom @Dtt toilS gemcü^Ien toiffen.
155. ®« toeifet un« gur ^Jreuben.
(&in $er^e boEer ©Ott mit einem Seib boH Serben,
^ut un| am beften htnbt ben äßeg aur etogen freuben.
156. 3)ie Sieb' ift über« toiffen.
äRit ©Ott bereinigt fe^n, unb feinen ^u^ genieffen,
Sft beffer al« biel a)ing ol^n feine 2Uht toiffen,
157. S. Agneten ©rabfd^rifft.
S. Agnes lieget l^ier, bie Jungfrau unb bie SBraut,
^e feinem anbem SRann al« ^l^rifto ftd^ bertrout,
80 SoJ^ottniÄ timtlx [ni, 157
Xo^, nein fte Ugt ntd^i l^ter: toer fte toii feigen ftel^n,
2)er mu^ fo nal^ man tan gum Sdmmletn ©DtteiS gel^n.
158. S)ie Sungfraufd^afft mu^frud^ten.
©Ott liebt bie Sungftaufd^afft umm jl^rer f offen f^6d^te:
mtxm Idfi @t fie nid^t für fein SCngefid^te.
159. ^ie (te^rid^fte äßufic.
2)ie liedid^fte 3Ruftc, bie ©Ott ben ®rim benimbt,
(Sntftel^t toenn ^et| unb 9Runb in il^m gufannnen ftimmt.
[109] 160. a)ie ^uh tft etoig.
^ie ipoffnung 1^6ret ouff: bet ©laube fombt pim fd^auen,
2)ie @))rad^en rebt man nidfi, unb aUed tDaiS tDir bauen,
9$etgel^et mit ber 3^^* ^^^ ^^^^^ ^^^^^ allein:
@o laft un^ bod^ fd^on je^ auf fie beflieffen fe^n.
161. 3Bad ©Ott nid^t !ennet.
©Ott ber fonft aUed fil^t, unb aEeg bringt an^ 2idft,
^ennt einen lofen 3!flann unb (eere Jungfrau nid^t.
162. a)er grrtoifdj.
3Ber ol^ne Siebe laufft, !omt nid^t ini ^immelreid^:
@3 f^ringt balb l^in balb l^er, ift einem Sw^toifd^ gleid^.
163. 3)ie gel^eime äßibergeburt.
S(u^ ©Ott mirb man gebol^rn, in Sl^rifto ftirbet man:
Unb in bem l^eilgen ©eift fdbt man )u £eben an.
164. 2)ie :Bieb' iftd ©lauben 6eele.
2)er ©laub allein ift 2:obt: ®r !an nic^t el^er iBeben,
^ii ba^ jl^m feine @eel bie Siebe toirb gegeben.
165. 3)e^ ©Ottt>ernebten äßunfd^.
^re^ toÄnf^' id^ mir )u fet^n: erleud^t toie ^l^erubim,
©erul^ig toie ein 3:i^ron, entbranbt toie Btvap^im.
166. 3)a^ Sreu^e.
Sor 3^ten toar ba^ ®reu| bie gr6fte @d^mad^ unb ipol^n:
9lu trdgtg ber Äeifer felbft auf feinem ^aupt unb Äron!
167. ^er ©eit ift mand^mal gut.
^er ©ei^l^al^ fd^arrt unb Ira^t umb geitlid^en ©etoin
^d} ba^ tDir uni nid^t fo umb etDigen bemül^n!
[110] 168. 3)ie ©Ottl^eit.
^ie ©Ott^eit ift ein ^runn, au^ jl^r lombt aUeiS l^er:
Unb laufft aud^ tptber l^in, brumm ift fie aud^ ein 3Keer.
m, 169] jt>titte« 1iv4* 81
169. a)te öuffe.
^ie 8u(' ifi tote ein Strom, fte b&m4)fft mit jl^ren äBeHen
^en gr6ften ©DtteiS 8ont, unb lifd^t ba^ Sfeur ber ip^aen.
170. Som (Stotgen betoegen.
3)u fud^fi mit fold^em flei^ ba( etoige betoegen,
Unb id^ bie (Stoge fHu^: tooran ift mel^r gelegen?
171. ®in fftaxv fud^t OieUrlet^.
S>er toeife fud^t nur eind, unb ^toar ba^ l^&d^fte ®ut:
@in 92arr nad^ oielerUt^, unb fleinem ftreben tl^ut.
172. ^a^ ebelfte ba( gemeinfte.
3e ebeler ein bing, je mel^r ift ed gemein:
^a( f^üret man an ©Ott, unb feiner 6onnenfd^ein.
173. S)a$ 9Rer!mal^r ift bie Siebe.
9lmfd^ toann bu toilt im Sol! bie gi^eunbe ®Oüi erfragen,
@o fd^au nur toeld^e £ieb* in $ert unb $dnben tragen.
174. 92ur ®Ott fe^ bein toarumb.
^id^t bu, nod^ g^eunb, nod^ Seinb, nur ©DtteiS @l^r allein,
@o( einzig bein toarumb, unb enb»urfad^e fet^n.
175. äßaiS ©Ott bon @toig!eit getl^an.
®q8 tl^at ©Ott bor ber Qtxt in feinem @iogen tl^ron?
®ir Uebete ftd^ felbft, unb jeugte feinen ©ol^n.
176. @in8 mu^ berlaffen fe^n.
ä^enfdj anberft fan« nidjt fei^n: bu mup'3 ©efd^6j)ffe laffen,
^0 bu ben 6d^6t)ffer felbft gebdnfeft ju umbfaffen.
177. a)ie lange SWarter.
^i8 ift ben SRart^rem gar l^errlid^ lool gelungen,
^5:^a^ fie burd^ hirften 2:ob au ©Ott finb eingebrungen :
^S^ir toerben fort unb fort bie gan^e £ebend)eit,
^öemartert: Unb bon toem? bon ber begierlid^feit.
178. SBer reidj im §@rrn, ben Sieb
id^ gern.
%en armen bin id^ l^ulb: bod^ lieb id) mel^r bie reid^en,
%ie feinem g&rftentl^umb im ^immel bürffen toeid^en.
179. Som Sieben,
^ie Siebe bifer ä&elt bie enbt ftd^ mit betrüben:
^rumb fol mein Iper^ allein bie (Stoge @d^&nl^eit lieben.
^ftg. SileflinB. Cherub. Wandenmann. ^
[Hl]
82 SDl^flnniS Mngelt pH ISOi
ISO. @Dtt Wtii j^m Feinen ansang.
!Du froflft, toit ränge ®Dtt fl«meP fe?? umb Berii^l:
80 f^rreifl: eä ift fo lang', tSv toeift eä felter nit^l.
IBI. «u(6 bon ®Dlt.
©Ott ift nod^ nie gesoeft, unb wirb aut^ nicmaEä fetjn,
Unb bleibt bo* naH) bet Welt, loav nii^ bot i^r attein.
tB2. ©ä miie gEfirtlten (e^n.
Slceit turtig baiiffrer ÜHonn, bife bu erlnnßft bic fironr
SBet in beni ©tHtl edigl, ^at ewig ©|)oll unb &o^n.
1S3. Be^otilit^feit ift 3tetf).
®fl6 fltiftc bafe ein gJienli^ bebarff jnr (eeligteit,
(aBo et im auttcii fte^l) ift bic be^artligleil.
184. SDu muft bi(^ not^ gebulben.
©rtratt' tS meine ®ecl: bafe ßl*?*' J**"^ §Errli(^[Eit
SBitb leincm anget^an in bifer wfiften Seit.
1S5. £)er Sßeig^eit anfang mittel; unb
Snbe.
3)ie S^Tt^t be| $@nen ift btt fficig^eit anbeginn,
3ft enb' ift feine Äieb, i^t mittel Iluget ©inn.
[112] 190. §a6 unb Siebe.
Sag gutte Sieb' ii^ tft-ib, bcnt bi^fen bin i^ feinb,
St^au ob nid^t Siieb unb ^ofe U'ol be? eiitanb« [einb?
1B7. ailan fcriä auffa ifbdj^U bringen,
änetn t^un ge^t nut ba^in, bafi ii^ nodj m&s' auf (£tben
Slaria, ober ja bcr Sünger E^rifti loetben.
188. SDflfi SBott luirb not^ gebeulten,
^ätloa^c bafi @Wgt SBott n^itb ^eute noifi gebo^m,
Bo ba? ba too bu bi<^ in bit ^afl felbfl Betlp^tn.
189. So^anne« an ber Svuft.
a<^ lüet So^amieä ift, bet ligt natfi äffet fiiift
3n feint« SBIeiftetB Sc^ofi unb fftffen 3efu8 Stiifit
IM. Som Sflnbet unb ßSeifle ©DtteS.
Eei ®«ift be6 &©ttn etffiui ben ganzen etbenireig:
95d ift ber Sfinbei bonn, bcv j^n nii^t ffi^lt ncO) weife?
lai. eiDlt lietl man nie jubiel.
aSer ®Dtt tet^t lieben wil, bet t^u'S o^n moß unb 3«6'*
e« ift fo fv'ife" unb gutt, " i^n nie jn uicl.
m, 192] IbvÜM 8u(i^. B3
192. S)re^ äßorte finb tt\^tbnidf,
2)ret) SBorte fd^reüen mid^: ba^ gntmet/ ädlegett,
Unb @h)ig, fein Serlol^rn, Serbamt>t, 9$etma(ebeit.
193. S>ie :Biebe ift bte befte.
3d^ maq ntid^ auf ber 9Be(t in feiner ^nft fo &ben,
Xld toie id^ meinen ©Ott aufd innigfte fo( lieben.
194. a)ie SBei^l^eit ift ba^ befte SBeib.
Segel^reftu ein äOeib, bie pt^dfiiq reid^ unb fein:
@o nimb bie äOei^l^eii nur, fie h)irb bir aUed fein.
1113] 195. a>ie SBelt ift bon einer 3«n0*
frau gemad^t.
*) Son einer gungfrau ift bie gan^e 3Be(t gentad^t:
^urd^ eine gungfrau toirb fie neu unb toieberbtad^t.
*) a)er SBei^l^eit.
196. S)ie äOei^l^eii unb bie 2uht,
^ie äßei^l^eit fd^auet ©Ott, bie iBiebe lüffet 3l^n:
^^ ba^ id^ nid^t boE £ieb unb boUer äBei^l^eit bin !
197. 3)ie SBei^l^eit ift ®Otte« 3latl^.
SBer bie ©el^eimnfiffe bej §®rren gerne l^at:
^er mu^ gur äßei^l^eit gel^n: fie ift gel^eimer 9latb.
198. Sluf Hoffnung fdet man.
3Ran toirfft ba^ 9Bei|en!otn auf Hoffnung in bie ©rben:
8o mu^ ba^ $imme(teid^ aud^ au^geftreuet (werben.
199. a)ie toÄrfung ber §. a)re^fal5
tigleit.
3)ie ^Umad^t l^dlt bie äßelt: bie äOei^^eit bie regiert:
2)ie ®ttU fegnet fie: toirb l^iet nidjt ©Ott geft)6rt?
200. 3)er SBeife rebet toenig.
®in SBeifer, toamt er rebt toa^ nu^et unb bel^agt,
Ob ed gleid^ toenig ift, l^at biel genug gefagt.
201. ©Ott gibt gern groffe ©aben:
©Ott, toeil @r gro^ ift, gibt am (iebßen groffe ©aben:
9[d^ ba^ toir arme nur fo üeine ^er^en ^aben!
202. 9Jlan !an aud^ ©Ott bertDunben.
©Ott toirb bon nid^tiS berieft, l^at nie fein Se^b emfjfunben:
Unb bod^ fan meine @eel Sl^m gar ba^ $er4 bertounben.
84 gp^annia angeti [lU, 208
[114] 203. ajcr SDlenft^ ifi flro& für ®Dlt.
aBie 8"^ f"iB TOK BCfe^ii! bie ^o^eti Seraphim
aSerbeHen M füt ©Ott: tott bficffen blofi ju 3^m.
204. SHon oc^t bnfe e»ge nic^t.
Kd^ Ive^! umt (ttlc £ufl oetfi^eTet man @utt mtb »lutt:
Unb um6 bie ewige faR nicnianb Werten l^ut!
2115. 2)n Qrietöevlicbfte bet «Iter. .
SnriBfte. ]
aßet Ifl ber (Kiligfte? b« me^i uetliebet ift: \
Sie £iebc niad^tä baS man ^dt ^eiüg ipitb eirfiep.
206. Soin ©eiuitfeii.
@in Qiitt @etvifren ni^t, ein bi\tS beift unb biUt:
3ft Wie ein fietten^nnb, bet (i^roerltt^ wirb aepiU'-
207. aioinhjMfeii.
Sitl iniffen ifl jltjar fein : btK^ gibtä ttit^t folc^e Suft,
ais j^m Bon fiinb^eil an nic^itä btfeS fe?n betpuft.
2ÜS. !Ee6 SBcifen ©olbmad&ung.
Set aCeite ina^et ®olb, BerAnbnt erp unb Slrin,
aBann er bie Jugenb pflanzt, unb un6 niat^t ©nglifd) fe^n.
200. SDtt ifl mein ^immelbrobt.
3i^ ^ait nii^lS (o gern in meinem Siirnb' alä Sott:
er Fil&niAfl mit Wie i<^ Iril: iSx tft mein ^tmmelbrobt.
2t0. X)u mufi geübet Werben,
greunb ^abe bot^ gebulb: wer (Ar bem ^Errn fol pe^n,
iüer miiji bor Süetgig 3a^r in ber äterfut^ung ge^n.
211. 35ie ©liebmaHen bet 6e(U.
Die ©eel fte^t mit aicvpanb, ge^t niit begietben fort,
SDIil anbaut tebet fie, tombt mit SJer^artii on ¥"t.
[1I&] 212. Ea6 aiiet Ul'' "ti* ''^n Si""«"-
aSer nailj ben Sinnen Cebt, ben f(i^Ag ii^ ffit ein Sie^:
aüer aber @&tt[ii^ wirb, bem beug id^ meine ßnie.
213. Bie iEeil^eit i(i ein Quai.
Sie aUeiS^eit ift ein Ctual, je nte^r man aa$ j^r trintt,
3a me^t unb ni.miger \\< Wiber treibt utib fpringt,
214. S)i( §eilgen miffen SCtt.
aiJer grfinbt bie tieffe ©DttS? wer ft^iÄBt wie M e» flammt?
aUet mift 3^n lang unb bteit? bie Srilgen aütfambt.*}
*) Ephef. 3. *" '
in, 215] IDritted »ud». 85
215. ^ev ba tüax, ifi unb fommett
toirb, in Apocal.
^er fßaüin toax aubor, ber 6ol^n ifl nod^ gut S^^/
2)er l^eUge ®ei{i toirb fe^n im ^ag ber ^errUd^feit.
216. ©Ott tl^ut eiS aUeiS felbfL
@Dtt ift nur oUed gar: @r fHmmt bie leiten an,
@r fingt unb f))ilt in un^: tPte ^aft bann bu'd geil^an?
217. ®Dti ifi überall unb nirgenbiS.
7)hnft, thttaU ift @Ott ber groffe Jehova,
Unb ift bod^ toeber l^ier, nod^ anberdtoo, nod^ ba.
218. 3m ipimmel ift fein 9Jlann nod^
9Beib.
3m §imme( ift lein äTlann nod^ äßeib, toaiS bann gufd^auen?
SungfrduUd^' @ngel ftnbd, unb ®nglifd^e Jungfrauen.
219. Sßer Diel beriaft, emi|)f&l^t t>iel.
Sag aEeiS toaiS tu l^aft, auf bag bu aü^i nimft,
. ^erfd^dl^ bie äßett, bag bu fte ^unbertfad^ be!6mft.
[116] 220. a)er Seelen l^6d^fter ©tanbt.
9{iemanb l^at feinen @tanb fo l^od^ unb grog gemad^t,
^li eine @eel bie jl^r ®em6tl^ in 9^1^ gebrad^t.
221. S)er S95fe lan nid^t rul^en.
0 tounber! SlEed laufft bag ed gur rul^ gelange!
Unb einem b6fen 3Rann ift be^ berfelben bange!
222.3)eJ IOiJ«J«^l^ "*^^ ber $6Ungefd^re^.
gm Fimmel ruffi man ft^tiS D^@anna in ber ^bff:
Unb in ber §6llen nid^tiS aU Sammer ^d^ unb äßel^!
223. a)ein SBille !an bir l^elffen.
^ergage nid^t mein ^nb, l^aftu nur gutien SBiEen,
@o tDirb fid^ enblid^ tool bein Ungetoitter ftiUen.
224. S>ie Jungfrau mug aud) 9Jlutter
fe^n.
2)ie Sungfraufd^fft ift toel^rt: bod^ mug fieSIJhitter toerben:
©onft ift fte h)ie ein ?pian öon Unbefrudjter ©rben.
225. öebenf ha% fünfftige.
öel? ®Dtt ift @toge Suft, be^m 3:eufel ©toge ^e^n:
9[d^ Süinber b^nle bod^ bei^ toeld^em bu toirft fei^n!
3« flicke jlBM ba6 ajolt, bin aitt nie allein :
aSenn Wt§! lute fotlc mir o^n meinen öfV'onb feljn?
227. Die bre^ifat^e äulanfft E&rifti.
Sie 3uhinffl unfteS StSttn, War, i^, unb icitb geftfie^n,
3m gieifc^, im ©eift, iinb mann man j^n TOitb ^ettlit^ fe^n.
228. Sie äugen ber Seele.
Sloel) Äugen ^at bie Seel: einä fc^auet in bie gti*»
Sag anbte tii$tcl fidj ^in in bie ewiateit.
[117] 220. Eet §afi feiner (Elbp.
3^ liefe unb ^affe mift, i(l> fü^te mit mir Kriege,
3(^ Braui^e Sift unb anodji, bog i^ mit^ lerbft Befige:
3<§ Mlng' unb iäbte mii^, id) mad)' eä Wie it^ tan
Da| i(^ ni^t i(^ me^r Bin: ral^ luaS ic^ »or ein Sfann?
230. See ©iQubc, Hoffnung, Siebe
unb Slnbac^t.
Ber ®Iau6e gteifft nac^ ©Ott : bie Hoffnung nimbt i^n \m\)i
Sie £ie6' umb^al(et 3&n: bie Mnbot^t ifet 3^n gur.
231. S)a6 ffin ?crUin.
Ser 5®rr berglcii^f yein Beii^ mit einem fein ^erlein,
ffia^ eS fot ttot Betoa^rt, imb loe^ct gefi^ifet fein.
gteunb fo bu ellrnä bift, fo Bleib bo* ja nicBI ftetm:
Wan muß oufi einem Sii^t fort in bafe flnbre ge^n.
233. Sre^ Seinbe befi Wenf^en,
Sre^ geinbe ^al bet aBenfdi: fi*, ifleljebuB unb aBett:
3tu6 biefen Kirb ber Srfl am lanalamften gefAUt.
234. Sie Seet iflg t^eutefte.
5* ^alle meine @eel ffit« tljeureff auf ber Erben:
SBeil fie mit @olte3b!utt ertauffl ^at möffen inetben.
285. Ser Sre^fad&e 0Dtte6 Sfufe.
Sret) ©lAnbe (fiffen ®Dlt: bie Wh^U füBn ju gi*!!?*".
Sie 3unafeni no^en fi<^ bie niilbe §anb ju(fi)fen.
Sie Braut fo gan? unb gar öon feiner Sieb ift äBunb
Sie liegt an fein« Stuft mib Iflft ben §6nig äfiunb.
ni,236] S)vUied Sdu^. 87
[118] 236. S)e( Seuffeld, ©ngeld, 3»enfcl^eniS,
unb Sßiel^ed itenngeid^en.
2)ie 2;eufel Idfkem ®Dtt, ba^ »iel^ baj ad)i jl^n nid^t,
^ic äRenfd^en lieben jl^n, bie (SttgeC fd^aun fein iBid^t
6tdtö unbertoenbet an. ^u^ biefem !anftu fennen,
SBen bu folt ©ngel, aJlenfd^, SSiel^, ober SJeufel nennen.
237. aOßer ©l^rifto gleid^ ift.
SBer ift bem $®rren gleid^? ber feine geinbe liebt,
Sftr bie Verfolger bitt, unb guttd umb b6fed giebt.
238. ^ie innerlid^e @eburt ©Dtted.
^d} frenbe! ©Ott toirb äTlenfd^, unb ift aud^ fd^ongebol^ren!
3Bo ba? 3n mir:^r ^at jur 9Jluiter mid^ erlol^ren.
9Bie gel^ ed bann au? äJ^aria ift bie @eer,
Xa^ jtri))i|)e(ein mein §er|, ber iBeib ber ift bie $61:
^ie neu ®ered^tig!eit finb 9Binbe(n unb ftnb SBinben:
2)er Sofej)]^ ©Dttegfurd^t: 3)ie J^rÄffte be^ ©emÄttS
@fnb ®nge( bie ftd^ freun: ^ie marl^eit ift jl^r ^(i^:
S)ie feufd^e ©innen ftnb bie ftirten bie jl^n finben.
239. S9ebeutung be^ S^al^mend 3@fug.
jlein ^af)m ift unter aUn fo l^od^ gebenebeit
mi 3®fud: benn ®r Sft ein @d^a^ boH 6eelig!eit.
240. a)ie 3)reJ? geiftlid^e SBeifen.
S)re^ äBeifen tragen ©Ott in mir bre^ ©aben an:
S)er iBeib jerfnirfd^ungd fBl\} vt'^n, bie @ee(e @oIb ber Siebe,
^er @eifi ben äßet^l^eraud^ ber Stnbad^t toie er lan:
SCd^ ba^ id^ jmmerbar fo bre^mal ä&eife bliebe!
241. 3)ie gel^eimbe @eelen findet.
iperobeS ift ber geinb: 2)er Sofefl^ ber SSerftanb,
2)em mad^t ®Dtt bie ©efal^r im iraum (im ®eift) befanbt.
[I19]2)ie SBelt ift aSetl^Iel^em, ®g^t)ten @infamfeit:
gleudj meine ©eele fleud^, fonft ftirbeftu für Se^b.
242. S)ie SBunber ©eburt.
3Raria ift ©r^ftatt, jl^r Sol^n ift §immlifd^ Sid^t:
2)rumm bringt er gan^ burd^ fle, unb 6ffnet fxe bod^ nid^t.
243. ^ie tounberlid^e umbtoed^^lung.
©d^aut tounber! ®otte8@ol5>" ^^^^ i«"0 i" lauter greuben,
Unb mu^ mit lauter Slngft bon Irinnen toieber fd^eiben;
88 Sol^nnid SCngeli [m, 243
9Bir !ommen auff bte SBeli mit 2^r&nen, unb Dergel^n
3Rit 2ad}m: h)o toir red^t in feinem @ei{ie fielen.
244. 6e^ niemaU fidler.
^^ Jungfrau fiel^ bid^ toor! bann toamt bu 3)tuiter tDorben
@o fud^et fhraliS ber t$einb bein Jlinblein guetmorben.
245. 2)ie Unerl^6rte Serfel^rung.
@d feiert ftd^ aaed umb: bie ^urg i^ in ber $6le,
^ie Stx\ißp^ toirb ein 2:i^ron, ber %aQ fombt in ber 92ad^t.
3)ie Jungfrau bringt ein 5linb: ad^ 3Renfd^ bi^ aud^ bebad^t,
^a^ M i^ertel^re h)oI, bein ^er^e ®ei{i unb @ee(e.
246. SSon ber itrif^t^e.
^ie ^xippi ^alV idf nu für einen 5tUinob>fd^rein,
3Gßeil 3®itt^ brinnen liegt, ber mein ©arfunfelflein,
247. Son ber Sw^öf^^^J^«« 2Raria.
^a^ äßeib umbgiebt ben ^ann, ber Jungfrau toirb bertraut
^er §elb. 3Bie ba? @ie ift ba^ ^rauttbett unb aud^ 8raut.
248. ^ie perlen gebill^rt.
^ie $erle toirb toom %ffau m einer 3)tufd^e( ip5(e
@ejeuget unb gebol^rn, unb bi^ ift balb betDeift
[120] äßo bu'd nid^t glauben toilU ^er 2:i^au ift ®otted®eift,
S)ie ^erle 3efu8 ©l^rift, bie a^iufd^el meine ©eele.
249. a)e« gal^r« »efd^lu^.
@d toirb ba^ alte ^affv, ha% ftd^ nu fd^leuft, gel^alten
seid t^annd t)ergangen tD^r': unb bi^ ift toar mein ilrift,
9Bo bu ein 92euer äTlenfd^ in ®Dtt geworben Mfi:
3ftd nid^t: fo lebftu nod^ toal^rl^afftig in bem alten.
iy,l] Sietbte« »ttd». 89
Sicrbtc« öud^
©ciftrcid^cr @inn- unb
©d^Iufe-SRcimc.
1. @Ott toirt tDa^ ®r nie toar.
3)er ungetoorbne ©Ott toitb mitten in ber S^xt,
9Bad @t nie ift 0en)eft in aUer ^migfeit.
2. ^er @(^6t>ffer mirbt'g ®efd^5))ffe.
^a( Unerfd^affne Sid^t, toirb ein erfd^affned äßefen:
^a^ fein ®efd^6))ffe nur buvd^ felbed lan genefen.
3. S(n ba$ 3(Efui» Itinb.
3(i^ l^Be bid^ mein itinb, bu gartet ^Jajarener,
^en tilgen offt Dergleid^t: 3lu ober geb id^d an,
^a| id^ bit Diel gu htrf unb Unred^t l^ob get^on:
@o biel bu ebler Bift, fo toiel biftu aud^ fd^5ner.
4. 2)a( gel^eimbe fflaiattf^ unb geift?
(id^e Serfünbigung.
^atia, ^la^aui^, unb ©abriel ber ^otl^',
Sit meine @eel, mein §ert, unb neue« Sid^t öon ®ott.
[121]9){em ^er^e fioav tDann eiS ein ^lumentl^al getDorben,
5)ie ©eele toann fte fielet im feufd^en Sungfem Drben,
Unb iDol^nt in biefem Xffotl: bag neue ©naben Sid^t,
%om ®ott fein ®toged äßort in jl^rem ®eifte fi|)rid^t.
5. Son bem 3@fuiS itinb an ber
aWutter »ruften.
Site fd^led^i ifi ®otM &o^n betoirtl^ei auf bem $eu !
^an jiel^et nid^id umb jl^n M lauter Slrmutl^et^!
®t ad^tetd aber nid^i, unb lAft jl^m h)ol genügen,
®«l dt lan an ber »ruft ber füffen SRutter liegen.
6. &Dit auf bem @trol^.
3a! ba$ \^m ©Ott ben @taa unbd' 6trol^ l^at au^erüefi!
®« aiemet RdJ alfo, toeil ®r ein Sdmmlein ifr
7. 3)et gall ®öae ift Urfad^e ba6 ®Ott
9Renfd^ toorben.
^«t ®toge ®Otte« ©ol^n lombt l^er in biefe SBÄften,
Unb ndljrt fid^ toie ein 5linb an einer Sungf«^«« örÄften.
^ >M jljm biefe« toel^ Derurfad^t unb gemad^t?
^^Hi^ne« SBeib l^at jl^n barju gebrad^t.
90 So^dniiia anfleli [IV,
8. Bei; SKa^rn SEfuS.
23et 9((i^m( 3gfuS ift ein aufegeacfftwä Celc
St fpeif't; ""l* erleu(^t, utib fttfft bog TOe^ bet ©ee[e.
9. Xai Uiiaii6fnre*[i(fie.
3)a6 Unau6f|3re($[ii^e bafe man (jptgt ®ctt junennen,
@icBt fid& in einem ffiott jufptci^en unb jnfetinen.
10. Bie öolU Seeligteit.
®« ffienfd^ ^ttl e^et nidjt üüHtommne Seeligteit:
«i6 m bie em&e't ^at oeric^luft bie anbet^eil.
11. SBit fd^rodactt e^rt man ©Ott.
Sie §cirge üBojeflAt (toillu j^r (S^r etjeigen)
fflJitb aüftmeift geehrt mit ^eilgem ^üeji^roeiaeti.
[122] 12. 3n einem alteä §e?[.
5n Einem fte^l mein §eil, in ©inern meine Mu^:
2niiit& lauff i^ mit tßerluft Diel bingS bem (Sinem ju.
n. Sie EiBenj^afft bet biegen St Snbe.
Sic Sfiff« fle^n üott an, bie fceljen banlen S^m,
®ie Sriute finb BoH Sieb' unb Su^ toie ©erap^tm.
14. ©Ott giebt bog groß' im (leinen.
3iim6 toaä b« S®"^"^ bit a'^^'. ^"^ fli*6t bag gtofi im ftetiten,
Sil fd^[ec(iten fc^lollen Solb, oB luiiä jmat nit^t «enneinen.
15, UBevfi^tifft b er ^eiligen AGATHA.
Si6 war bie leujc^e ®eel, bie ©Ott Bon freier ^anb
©ee^rt ^at, unb erlift j^r Sott unb iüatetlanb.
W. Sei e^nee in ber Sonne.
SBie f<^6ne fllAnjl ber ©i$nee, iDaim j&n bev ©onnenf trauten
3)lit ^intmetifi^en £ii^t Beftreic^en unb Bemalten!
So glAntt auä) beine Seet, fo f" ift loeiS lute ©i^nee:
aSann fie 6e(d&ienen luirb nom Slufgang aufi ber §6^.
17. Subcm zerren 3t£(u.
3;% naf) mi(^ 6®3*S i" l»»! alö meinem ©onnefc^ein,
Set mic^ erleiic^t, etluÄrmt, unb mat^t lebenbig fein,
Sla^ftu bii$ iDiebeiumb ju mir alä beiner Srben,
So Wirb mein gerge Salb jum [i^fnflen ^tiMing toeiben.
18. See lugenb 3iet ift ©Ott.
©Dlt tfl ber lugenb 3«'. i^i^ anttieb, j^te Ston',
3^r einfiigee luaatuiiiB, unb ifi aud^ all' i^t £o^n.
]
IV, 19] »ievbte» »ud». 91
19. @in gutt ©etüiffen.
3ßa^ <1t ein gutter Ttniff ber tt)ol mit ©Otte ftel^t?
@in fi&tied fr6(i(l^ fein, unb emiged $anfet.
[123] 20. S)ie äBeltluft.
äRenfd^ fc&au bie £uft bet SBelt, bie @nbet ftd^ mit $e^n:
SBie !anfht |l^ bann aud^ fo gan^ ergeben fe^n?
21. S)er unerfanbte ®Ott.
SBa9 @Cit ifl toei^ man nid^t: (Bt ifl nid^t Sid^t, nid^t ©eifi,
IRid^t Sßal^rl^eit, ©inl^eit, @ind, nid^t loa^ man ©ottl^eit l^eift:
9ltd^t äBei^l^eit, nid^t SSerf^anb, nid^t £ie6e, äBiUe, ©ütte:
jtein 2)ing, fein Unbing aud^, Tein SBefen, fein ©emütte:
@t ift toad id^, unb bu, unb feine (Eteatut,
@l^ tt)ir gemotben ftnb toa^ @r i% nie erfüllt.
22. 21 n S. AuGüSTiN.
^alt an mein Auguitin: @l^ bu toitflt ®ott etgtünben,
S3irb man ba| gan^e a)leet in einem ©tüblein finben.
23. ®6ttlid^e befd^alDung,
S)a| äbetlid^te £id^t fd^aut man in biefem £e6en
3t\^i Beffer, a(d toann man ind tunfle fid^ Begeben.
24. S)ie UBetfotmung.
2)u mufl ben Seib in ®eift, ben ®eift in ®Dtt berfeften,
9ßann bu bid^, tpie bein äBuntfd^, )ooaf6mlid^ toilt etg6^en.
25. 2)ie ©Dttedfd^auet.
9ßad tl^un bie f d^auer ®om ? fte tl^un ba| in ber 3eit,
9ßad anbte tretben tl^un bort in ber @toigfeit.
26. M o fe s.
2)dnft Moßs S(ntU^ toarb fo gl&n^enb ald bie @onne
S)a er ba| etoge £id^t im bunfeln nur gefel^n!
[124] SBa« toirb nid^t nad^ ber 3«it ^^w ©eeligen gefd^el^n,
SBann fte ®Dtt toerben fd^aun im 2;ag ber etogen SBonne?
27. 2)ie ©eeligen.
SQBa« tljun bie feeligen, fo man eS fagen fan?
6ie fd^aun ol^n unterlaß bie etoge ©d^6nl^eit an.
28. 2)ie ©eiligen unb ©ottlofen.
a)ie ©eiligen finb ®Dtt ein lieblid^er ®erud^:
3)ie »6fen ein ©eflanf, ein Slbfdjeu; unb ein gludj.
3)ie Üitb i^ mit bn Zcb: fie tobtet meine Sinnen,
©te Brtt^el mir iai §et5, unb ffi^rf ben iSeip Bon ^intun-
30. ®Dtt Aber alle Saben.
3(^ bittt bidj mein ©Dlt äiuat offl um& beine ®nbeti.
aiod^ loifff baß id^ bi0 Biel liebei: felbft luil ^abeii.
Snimm gieb mir maS bu toilt, eä fei) aud^ eiugeS £c&cn:
®i(bfm mit bi(^ nii^l felbft, fo ^aftu nti^l« gegeben.
31. a)ie glitffeeüge anfitf«-
So^anneä an in Stuft, OTatia beif beu %li]\tn,
Ifun oDe jlne^ fonft nid^tä, alä ba^ ^e ®Dlta genicffen:
SSJie TOol r«nb fte bacan! tbr\t' iä/ fc mfiffig fein,
3(^ tegele mic^ nii^t, fiel' au(^ ber §imniel ein.
32. eins jeben eiemcnt.
3m acaffev lebt bet jift^, bie ^flan^en in bet ©tben,
33« Böget in bet fiufft, bie Sonn im girmament:
3)et Salamanbet muS im gnit et^alten toetben: ■
gm §«een SEf« i^, als meinem igtemtnt.
33. Sa6 5patQbei6 auf gtben.
Su (ui^p baß 5!atabei6, unb toflnfiieft (lin jufommen,
SEo bu Bon aUem Seife unb Unftieb btfi enlnommen.
Sefriebige bein §«6- "it "iac& eS Sein unb iuei6;
So biftu felbfl noi5 &ier baffelbt ^atabeiß.
[125] 84. ®Dft lieben ge^t Bot alleB.
Sag einen oQe Suft bei ganzen aUell genteffen,
Unb einen brc^mal me^r alä Salmon loufte iniffen:
Saß einen @(^^ner fein als SlabibS älbfalon:
©ieb einen bet me^t SlAtt' unb ffioi^t ^al alä 6imfon;
Unb einen ber me^v ®otb aU CrcBfus ^oJ jujeigen,
Unb no<^ b« alleS [an loie Slle^anber beugen:
3a bet biß aQeS ift; So (ag i($ hoäi ganS fte^:
"Üiai au(5 ein fc^lec^tet SJIann bet Sott liebt beffec Je^.
35. Sie tieffe, ^6^», bteile. unb iSnge
@Ottee.
3>ut^ aSeipeit ifl ®0H tieff, Söteit butt^ »ann^etdiateit,
Siiti^ älQuia^t ift et f)Od}, lang but<^ bie iStoigFeit.
IV, S6] Sietbted »ud». 93
36. SSefd^auligfeit.
@e^ rein, fd^toeig, tüeid^' unb fieig auf in bie ^unTell^eit,
So fommftu aber aUd gut @Dttd befd^auUgTeit.
37. Säefd^eibenl^eit.
SDa| äHid^ifcl^eib be| ©emüttd ift bie Sefd^eibenl^eit:
Sßer ftd^ nad^ jjl^r nid^t mi^t, bet fel^It bet ^ugenb tveit.
38. ®Dtt nidBtd unb alled.
®Dtt ip ein ®eift, ein geut, tin SBefen unb ein Sid^t:
Unb ift bod^ h)iebetumb aud^ biefed aUed nid^t.
39. S)er ©elaffene ift fd^on ©eelig.
@in äRenfd^ bev ®ott fid^ l&ft in aEen f&an unb toeifen,
S)en fan man Ipatlid^ fd^on im Seibe feelig ^)reifen.
40. a)ie ©taut ©Dtte«.
S)ie Staut be^ otogen (3oM Tan jebe @eele toetben:
SBßo fie nut feinem (Seift ftd^ untettoitfft auf ©tben.
[126] 41. 2)a| Slbenbmal^l be^ SammiS.
S)a| £amm ba^ l^at fein 3!fla\}l gut Slbenb^jeit beftimt:
SBatumb? toeil man batauf )ut @tt)gen tul^e !6mmt.
42. 3Ratia.
äRatia toitb genennt ein 3:i^ton unb ©ottS Regelt,
®in* SCtd^e, 93urg, 2;i^utn, ^au% ein Srunn, 93aum,
®attenf)>iegel,
(Sin 3Äeet, ein Stent, bet SWon, bie 3Jlotgent6tl^*, ein §Äge(:
SBie tan fte alleS fe^n? fte ift ein' anbte SBelt.
43. S)et Sfinget ben ©Ott liebt.
(Sin SRenfd^ bet gan( unb gat fid^ abloenbt )oon bet 9Belt,
Unb feinen Seib unb @eel bem iQ@tten l^eilig ^Mi,
Stitbt nod^ \>txhivhti nidft, ob man im gleid^ loetgibt.
Jtagftu loatumb? et ifl bet SÄnget ben et liebt.
44. dioift unb äBeifi.
9lotl^ t>on bief; iQ(Stten 93lut tvie Sammet S'ldfelein,
S)utd^ Unfd^ulb toeif; toie @d^nee fol beine @eele fein.
45. Son SJlatia SJlagbalene an bem
(Eteu^e.
SBie ba^ bie SWagbalen ba^ (Steu^e fo umbfd^tenft?
(g« ift toeil 3@fu« btan jl^t SKletliebftet l^dngt.
94 So^anniä Ängdi [IV, 46
4fi. Huf bit SBunbiin SSfu.
3c^ fe^ bi( SQuiibcn an alä offne $imm(Ig))forttn,
Uiib (an nunit^r feintin an fönff geroiffen orten.
So lomm i<(i aber ftraB bt^ meinem ®Ott jufte^n?
3(t IdH bütt^ gfiff iinb §iiib' inS §er5 bet Siebe ge^n.
47. »otl B'&l fä aiibetä an-
fiel ihn^t bafi Somb am Sieng, bort fi^te auf ©ottedt^iron,
^tet ttAgtä ben ^ornenftan^, bott eine fiaif etücon ;
[12Tl©ier ift eS Unlerl^an, bort ^ercf^t tS ftbetatte:
j^ier t^ii(8 ben SHunb nii^t auf, bort tebts mit ^iütm Si^alle:
§ier Wetnlä, unb borte Ea^tä: brumb trSfte bii^ mein E5"fi
iiaS fiH) bcin 6reue Oetle^irl, luo bu big Samin nur 6ip.
4S. 3)tt6 Ereuü.
3(5 ^aSe mir bnfi 6reu5 für aßem S(^a^ erlieft,
äBeiie meines ScibeS ^flug unb 6ecteii^n(ec ift.
49. Sie §errli*lcit ß^rifti in blefer
SQe[t.
aier Qctfln ift ein So^r, ein SiDmen))uf($ bie SEron,
2)ie Sliflel attet S^mut, ein l&blit^ 5reu^ bet üC^ron:
Sein Blutl tftä ^urpurtleib, bie Mfcrber bie Srobanteti,
3)a| ^offgefii'b ein S^auin Don Hüben unb Sd^erganten:
Ser äßunbtranf bittre @aD, bie äRufit ^o^n unb e)>ott.
Sig ift bie ^evrlit^teit bie ^ier ^at unfer ©Dttl
50. Sie ©(^Äbelftibt.
3fl big bie Stbiibelftabt? loie lombi tS bonn bag ^ier
Die*) Mofe' nttb Silee fie^l in unOerWeldIter Sie^r?
Unb ba ber Sebenäbaum ? ber »runn mit ben »iergiftffm?.
ISS ift bog ^acabig: bod^ fei} eS WaS tS toil:
SU) mir öi" biefe pibt unbg $atabi6 gt"* fiel-
•) Maria unb So^anneS.
51. S)ie 2)ornerte Sron.
Sie Seinen bie bo6 ^aupl befi ^crtii jcrftec^on gant,
Sinb meines ^aubteä fivon unb eiuger Sicfenfran^:
aBoS au6 ben ffilunben fleuft ift meiner äBunben ^eil:
SBie IDD[ loirb mir fein 6pott, unb feine ^ein jutteil!
[128] 52. Sie Siebe ^ata erfunbcn.
SafI läDlt fletreuBiBl Wirb ! bofi man i^n (an berWunbtn
Sa6 er bie Si^mn^ bertrAgt, bie mnn iljm anget^an
IV, 52] «ierbie« »ud^. 95
^a| @r fold^' S(ngft au^el^t ! unb ba| @r fterbeh fan !
SertDunbete bid^ nid^t, bie Siebe l^atd etfunben.
53. Umb einen jlu| ifltd ®Dtt jutl^un.
äßad n>i( bod^ @Otted Sol^n ba| @r inS ©lenb !6mbt,
Unb ein fold^ fd^toeved (Ereu( auf feine Sd^ultem nimbt?
Sa ba^ @r bi^ in %o\> ftd^ Ängpet für unb für?
®r fud^et anbete nid^td ald einen ^ufi t)on bir.
54. 2)ie äßelt ifi im Sr&Iind gemad^t.
3m ^filing h)atb bie äßelt SSemeut, unb tDieberbrad^t:
S)rumb fagftu red^t ba$ fte im f^üling ift ^mia^t
55. ^ie geiftlid^e SCuffetftel^ung.
S)ie Sluferfiel^unö ift im ©eifte fd^on gefd^el^n:
äßenn bu bi4 l^\t enttvirft t)on beinen @ünben fel^n.
56. 2)ie gel^eimbe §immelfal^tt.
^ann bu bid^ über bid^ erl^ebft unb Idft ©Ott Uralten:
@o toirb in beinem ©eift bie ipimmelfal^rt gel^alten.
57. S)ie geifilid^e 2:runfen]^eit.
S)er ®eift pvau^i \a toie SKoft: bie Singer attefambt,
©inb gleid^ bem ^runfenen enftünbt unb angeflambt
Son feiner ©i^ unb Ärafft: fo bleibt eS boc^ babe^,
a)af; biefe ganfte @d^aar öoK füffeS SBeineS fe^.
58. S)er berlol^rne ©rofd^en.
S)ie ©eele ©Ditegbilb ift Der öerlol^rne ©rofd^en,
2)ie Äerje l^immlifd^ Sid^t, baf; burd^ ben faß öerlofd^en:
[129]S)ie äBetgl^eit ift ba| SOeib bie eS aufS neu enf^ünbi:
Söie feelig ift ber 3Jlenfd^ ben fte nu h>iber finfct!
59. 2)af; berlol^rne ©d^aff.
3d^ bin baf; arme ©d^aaff baf; fid^ öerjrret l^at,
Unb nunmel^r bon f\d) felbft nid^t !ennt ben redeten ?ßfab.
SBer geigt mir bann ben 2öeg, ha^ xdf nid^t gan^ erliege?
D bag Dod^ S^fw)^ ^^^\ wnb mid^ nad^ gaufe trüge!
60. a)er berlol^rne ©ol^n.
Äe^r umb berlol^rner Sol^n gu beinem SSatter ®Dtt:
2)er junger bringt bid^ fonft (fein' Ungunft) gar in Xob:
^Ättftu glcid^ taufenbmal^l j^m biefen ©d^impff getl^an:
@o bu nur n)ieber!6mbft id^ n>ei^ @r nimbt bid^ an.
So^aitniS Stngeli
1
a;« Stofc^cn, So^n, unbS S^oüff, Mit ic^ mil ®eifl, S«i6,
Setlo^tn in frenibbem Sani, in einet SSJflfl', unb §&Ie.
3)i{ ^cilge S^rc^falt IdiiiBI unb fui^l mii^ alle fninben:
Sien ®vo(d&en finbt bcv öeift, ber Satter nduBt ben Softn,
Der §itte 3efuS trigt ba6 ©c^aaff mit f"^ >>''bon.
Sd^flu Wie i(^ Dte(iffl^ 6in bErto^ren «tib gefunben !
«2. Set ^nncf, bie Sinie unb glitte.
®Dtt fßatttT ift ber ^unct: au^ S^m (teiifl ©Ott ber So^n
Site Eienit: ©Ott bet ©eift ift fictbet giS*' unb flton.
ÜS. äioin reiben Sflann.
Stan lt>ir bent reii^en Mann !ein tr&pff[ein Wa^tx geben,
SEeil et bnji SJIafe mit SBeiii Ji^on »oK gemadSt im £e6en.
Il3ü] 64. ant^ Bon i^m.
SDie bal ber tci(^e SRann ben armen jeto (ennt?
@r fle^t Kol ba(i fic^ ^at bag SUtllein umbgetcenbi.
05. Ser atme Sajatuä.
SBie ungieif^ ift bet 3rob ! bie ©iigel tragen j^n
!Sen annen Sajaruni jur etogen ru^e ^in.
a)ei reiche ba ec jlirbt tohb UoKet 3[ngft unb $etn:
©0 gutt ifis auf ber aUelt nie teid^ geiuefen fettt!
m. Son Siaria SJIagbalene.
ajaä bAnll bodj SHIagbalcn ba6 fie fc öffentlich
I>em $®vm ju guffe fint, unb ft^ulbig giebet [idj^
ac^ frage boi^ nid^t etft: fdbau roie bie Kugen funten:
S)u fi^p lool i>a% r« ift bon groffer Siebe trunlen.
C7. aJlart^a unb aHaria.
ÜJie aKart^a laufff unb rennt bag fie ben ^Etren fpeife,
SDlatia ftBet ftiü: unb ^at iod} folt^ct Weife
Sag befte t^etl eriufr^It: fie fpfifet f^n aDein,
Bit afiet finbt aud& ^iä) öon j^m geflieifet fein,
68. Sion äNaria äüagbalene.
SHaria (ombt jum g(£trn boD Seibä unb WoHer ©i^mcrgen,
©ie bittet umb Senab, unb t^ut boi^ j^ten Siunb
fflit (einem SBSrtletn "■'■ "'" mad^t fie'ä im bann tunbl?
Siit 3^rer X\]ünt' " serfnlrft^ten Reiften.
iy,69] SßmhM ^n^. 97
69. ^ie @6nbe.
S)ie eänb' ifi anberd nid^tö, ald ba| ein SRenfc^ i:)on ©Dtt
Sein SCngejtc^t obtoenbt, uti^ feiltet fld^ jum Sob.
70. ^er äRenfd^.
3)a^ gt6fte äBunberbing iß bod^ ber Tttn\d} oUein:
®r fan, nac^ bem etd mad^t, ©Ott ober Teufel fein.
[131] 71. ^er Fimmel allentl^alben.
3n (BDtt Uht, fc^toebt, unb regt fid^ alle Kreatur:
3|id toar? toad fragftu bann erft nad^ ber $imme(f^ul^r?
72. ^en SBr&utgam ta>finfd^t bie Sraut.
SertDunbere bid^ nid^t ba^ id& nad^ ©Dil berlange:
3)er 93raut ift allezeit nac^ jl^rem 8rdutgam han^i.
73. §ier mu^ man ©Ärger toerben.
@treb nac^ ber SÄrgerfd^afft be| ^immeld l^ier auf @rben:
@o !an er bir bamad^ bort nic^t loerfaget toerben.
74. iQÄtt bid^ loor fid^erl^eit.
2a^ bir loom $imme(reid^ nid^t gar fo fidler tr&umen,
2)u fil^ft lool ba^ e« aud^ bie 3ungfem felbft berfdumen.
75. 2)a6 tr6ftHd^fte SBort.
2)af; aaertr6ftlid^fte ba^ id^ an 3@fu finb',
3ft, toenn @r f^red^en loirb: lom benebeiteS Äinb.
76. Strauben bon Spornen.
2Ber feinen neiber liebt, unb guttS t)on feinben f^)rid^t:
Sag ob berfelbe nid^t t>on dornen Trauben brid^t?
77. Xa% geiftlid^e Sterben.
©tirb el^e bu nod^ ftirbft, bamit bu nid^t barffft fterben,
5Bann bu nu fterben folft: fonft m6d^teftu berberben.
78. 2)ie ©Öffnung l^dlt bie 93raut.
S)ie ©Öffnung l^dlt mid^ nod^: fonft to&r' id^ Idngft balj^in:
äßarumm? bietoeil id^ nid^t be^ meinem ©rdutgam bin.
79. 2)er befie greunb unb geinb.
ÜUein befter greunb mein Seib, ber ift mein drgfter geinb:
@r binbt unb l^dlt mid^ auf, toie gut erd jjmmer meint.
[132] 3d^ ^a^' unb Sieb jl^n aud^: unb toann e« fombt jum
fc^eiben,
So reiff id^ mic^ t)on i^m mit i^reuben unb mit iBeiben.
Ang. Sil es i US, Cherub. Wandersmann. 7
80. Slit Sieb' etlangt man ©nab.
SBoim bii^ bcr Süitbtr fmgl Wie et (oI ©iiab Klangen,
@o fage bag ec @Ott julieben an fol fangen.
81. Bei Sobt,
Xiet Xobt bmt^t miä) nit^t: i4 lomme nur burcb i^n,
3Da i^ tc^Du nadj iim Seift mit bem @emätte bin.
82. Sie (jeiüfle Sc^tifM-
®Iei^ »ie bie Sjiinne [augl au& einet Sofe ©ifft:
ai(o toiib au* Mwfe^tt Bom b6feii ©oHeStd^tifft.
83. Stompeten.
Itompeten ^6t' ic^ gern: 5Dlein Seib fol aufe ber Stben
Siutd; f^ten Sd^aB eriuefl, unb Kiebet meine ttierben.
84. 3>a6 äntli« ©DIleB.
3)06 antli? ODtfeS fe^n ift oHe ©eeiiBleit:
Sd" bem BerffulTen fein ba6 bmte Jierteleib.
B&. Set attl tiMt fi« jum Stanlen.
IBarumb ppegt bot^ bev §erv mit Sänbern umSjuge^n?
3Batum& ein ttelwet ät^t ben Stanfm be^jufte^n'i"
86. S. PanluB.
Sanct Paulus ivufte nid^tä aiS S^iiftum unb {ein fieiben,
Sa er bpc^ loar geioeft im ^jtabife bet Sreuben.
äüie tont' rtm bi6 fo gan^ entfallen fein? St wat
3n ben 0e!reul|iglen Setformet gauB i*"b gat,
8T. Sic Siebe.
Sit Siebe biefet 3Belt loil aUd f&t fii^ allein,
SJie Siebe ©Dtteä mac^t bem 9lAi^ften attS ßtmein:
3)ie Wirb ein jeter Tltn^di ffir Sifbe liiDt etftnnen,
3tn' aber fol man Keib, unb tetne Siebe nennen.
[133] 88. au6 bem ^oljen 2ieb-
I asev ft&nig fil^tt bie Staut in JteUer felbfl hinein,
f 3)a6 fie j^ir mag ettoi^ln ben nllecbeflen SSein.
1 So mai^tä (SDtl aui^ mit bir. mann bu bifl feine »rout,
K St ^at ni^t^, in ft(^ felbfl, bafi Si bic nii^t uettiaut.
H S9. fiinberunbS
■ ^ä) liebe niäfH fo fe^r aU
H äßarumb? im ^intmel tt>irb (
unb atinflfrauen.
^ liebe ni(!tlä fo f«6* «'^ fiinber «nb Sungfvautn:
Sßatumb? im §immel tttirb (ein aiibteS fein juft^auen.
IV, 90] Sietbte« »udj. 99
90. ^ie 3:ugenb.
a)ie a:uflenb ^pxid)t bet toeif*, tfl felBp jl^r fcl^6nfter Sol^n :
äRemt et nur jeitlid^ l^kr, fo l^aCt' iäf nid^td baioon.
91. S)ic ©DttltcBcnbe ®infamfeit.
Du f|)rul^ft Theophilus fe^ meiften*tl^et(d allem:
SRad^t fW^ ber SIblet oudj ben SB60li^en gemeitt?
92. ^ie ^agegeitett.
3m Fimmel ift ber %a^, im Äbgrunb ift bte yiad)i,
$ier ift bte 2)emmerun9: tool bem ber^ red^t betrad^t!
93. »Ott Sol^anue« bem Xduffer.
Sol^otttted 0^ fa^ nid^tö, er trug ein raul^eS StUi\>,
@a^ in ber SSüftene^ bie gan^e ^Seben^jeit.
®r toar fo from: toaö fiel er ®Dtt fo l^art gu guffe?
Die griffen ^eiligen bie tl^un bie gr6fte SSuffe.
94. Die 3öelt.
3u ®Ott !ombt man burd^ ©Ott: ^um Teufel burd^ bie
äBelt:
3ld^ ba^ fid^ bod^ ein SRenfd^ ju biefer §ure l^dlt!
95. 2>a^ @nbe !r6nt ba^ äßerf.
Da^ ®nbe !r6nt ba6 äßer!, bag £eben ^iel^rt ben ^ob:
2Bie l^errlid^ ftirbt ber SÄenfd^, ber treu ift feinem ©ott!
[134] 96. Die gigur ift SBergdnglid^.
SKenfd^ bie fjigur ber Söelt bergcl^et mit ber Seit:
SBaö troftftu bann fo biel auf jl^re ©errlid^feit?
97. 2luf beiben fein ift gut.
Xtn gimmel totintfd^* id^ mir, 2uh' aber aud^ bie ©rben:
Denn auf berfelbigen !an id^ ©Ott n&l^er toerben.
98. SSon ben tilgen.
©0 offt id^ Silgen fel^, fo offt em^jfinb' id^ ?ßein,
Unb mu^ and} balb gugleid^ fo offt boU f^reuben fe^n.
Die $ein entpel^et mir, toeil id^ bie Qiel^r berlol^rcn,
Die id^ im ^arabi^ bon anbegin gel^abt.
Die gretobe !ombt bal^er, toeil 3@fug ift gebol^ren
Der mid^ nu toiberumb mit jl^r auf« neu ht^aht
99. SBon S. Alexio.
äBie fan Alexius ein fold^ed iper^' jl^m faffen,
Xa^ er !an feine öraut ben erften %a% berlaffen?
7*
100 So^ttimiä angeli [IV, 99
Et ift j^t Sriulgam nii^t: &t f)at fid; felbft a[S avaut
3>em ©logen ajt.lutiaom betlobel unb SJettraut.
100. 2)ev »ä(f(t Iif«t bat 5«"".
a)u f^Jric^ft ba6 §iufc^e geur wirb nie getßft^t gefe^n;
Unb fie^ bet Süff« 16MH mit einem Sugent^n.
101. SJom ■Xobt.
E« Sob ifl bo(^ not^ gut: (Snf i^n ein SSH^unb ^oben,
®t liff' ini augenbltl fit^ Scbtnbia begraben.
102. au* »on i^m.
9Jlan lufinfi^el j^m ben Sob, unb flie^iet i^n ioä) au*:
SeiiS ift bet Ungebiilb, unb big b« 3ag5"' bmu*.
103. 3)06 Sebea unb ber Slob.
Äein %oi ifi ^ertlic^tt a(S bet ein 8eBen bringt:
.Sein £eben ebler, a[S ba^ anfi bem Xob entft>Tingt.
|"135] IU4. 2)er lob bet ^eiligen.
3)M lob bet ^eiligen tfl »e^tt gea*t für ®Dtt:
®ag TOo es bic btWuP, waa ift eS Bot ein Job?
106. ^et Zob ift gut unb b6fe.
So gut ber lob au* ift bem ber im ^igtren ftirbt,
So ungiil ift er bem, bet auffet j^m wetbirbt.
1U6, Son ben SUdrt^tern.
ajer SRSrtret Sebenälnuff ifi wenig aufgefi^tieben :
Sie a^ugenbcn bie man jur SeibenäjEit gefpfirt,
3>ie irobt unb (Jteift man nur, unb finb ftotl jeneä blieben:
BieKcil ein f*&net lob bafe gan^e Seben jie^vt,
107. Sie nfi?lirfipen Öebanlen.
aAnf an ben Äob, mein firifl: maS binfftu anberä DieiV
Tim binll nii^tS nA«lt*erg als wie man fletbrn luü.
lOb. ffier fflenf* ift bte^mol englif*.
Ber I^ronförfl ru^t in ßlDtt : 3^n ((^out ber S^erubin :
Der Sera»)5in jerfdimelSt für (outet Üieb' in 3^n.
3* finbe bie(e Bie^ in einer @ee[ allein :
So mu6 ein ^edget aJtenf* ja bvevfa* ISnglij* fein.
10«. Set aüeife,
Der SQeife fu*et tu^, unb flieget ba^ @etfimmel:
Sein elenb ift bie 5Uelt, fein Satetlanb ber §immel.
iy,110] «iftbie« »uil^. 101
110. a)aB SBoIf eilflc.
mt molf eil l^&It bod^ ®Dtt fem ^tiäf unbd ©toge 2if>tn !
®r barffg hem Mffenben für einen gujfaff geben.
111. 9(n ben fid^ fe(bfl (iebenben.
9tat€i( erf&uffet fid^ ba et ftd^ felbfl toil lieben.
$^t(autud lad^efht? ed iil t)on bir gefd^rieben.
[136] 112. «on bem ©et^en ber l^eiligen
Clara de Montefalco.
&ier xft ber S^)eer unb B^\t>am, bie Sii&gel, ©du! unb Äron,
^ie ©eiffeln, nnb aud^ gar ba^ @reu^ mit @Otted*@o]^n :
2)re^ 5lngeln eined l^altd: ®d lan nid^t anberft fein,
2)ig $ert ift ®Dtte$bnrg, unb feined £e^bendfd^rein.
113. Sift toieber Sift.
3kit £ift l^ot un| ber ^m,h gefdUet unb be!riegt,
Wi ü^ lan er t)on un^ fein mieberumb beftegt.
114. ©in 2amh be}n)ingt ben ^rad^en.
Vertraue ®ott, ber ^rad^ tt)irb (eid^tlid^ 6bern)unben,
^t iffn bod^ nur ein 2amm gefdUet unb gebunben.
115. ^ie ^aäfvtn lombt au f^dt.
3)a ®Dtt auf @rben gieng, n)arb @r faft nid^t gead^t:
3lVL @r im ^immel ift bellagt 3^n jebermann
3)a^ ^f)m nid^t gr6ffer @l^r ift Sorben anget^an.
©0 tb6rid^t ift bie Söelt, bag fte'g nid^t bor bebad^t!
116. (Sind folgt unb n)eid^t bem anbern.
®in8 ift be6 anbren enb*, unb aud^ fein anbegin.
SBenn ®Dtt gebol^ren toirb, fo ftirbet 2(bam l^in.
117. 2)ie SBelt unbS S«eu Serufalem.
S)ie SBelt fd^eint ÄugeCrunb bieh^eil fie fol bergel^n:
©eöierbt ift ®otte« ©tabt: brum h>irb fie ®h)ig fielen.
118. 2)er ©Riegel.
3)er ©^iegeC jeiget bir bein duffreS Ängefid^t:
%äf ba$ ®r bir bod^ aud^ ba^ jnnre geiget nid^t!
119. a)a6 %a^ mu^ reine fe^n.
2Bafd^ au^ bein« ^er^ngfag: toann §dfen brinne fein,
©0 geufk (^Dtt nimmermel^r bir feinen Söein barein.
[137] 120. a)er §immelf^)dl^enbe.
®in §immelft>dl^enber ift bem ®efd^6^ffe tob,
Söie lomt«? ®r lebt attein bem ©dj6^)ffer feinem ®Dtt.
102 >5anny Hngeli [IV, 121
121. Sm&immd finb auH, Xljitrt.
aRiiii |a0i e« (an (ein I^Kr ju ®Dtl bem ^ffivvn eitigc^ti :
SB« finb bte Sicre bann bie nai) Ut) S^me fl*^n?
122. ®Dtt (ie^f ni*t flberli*.
@Ctt Tic^i nii^t übcrfl^: brumb übnfftb biC^ nic^t:
Su (Jmft fonft mit läefa^r aufe (einem fUn^t^ti^t.
123. SBon ber §. mart^a an ben Po-
lypragmoi).
Xet ^@ct iPTtt^t @inä tft not^: unb luae bie Wait^a t^ut,
asaS ift aud^ an \\ä} felBft flat l&blid^, fein, unb gutt:
Unb bennoi^ ftioft* ©r fie. Sßetlfl Polypragmon »ol:
3)a6 man mit t>iel«l<^ fit^ nid^t jevrflttoi fol,
12J. SBon ®Dti,
©Dtl ip ein fold^eS ©ult, je me^t man S^n em))finbt:
3e me^r man 35" ^ege^tt, Berlangi, unb Sieb getoinnt.
125. I)e6 (SlDttS UerlieBlen ^ein.
Ser ©DtlBerliebte Sßenf« ^at Jönften feine ^"n.
ai« bofi er ni^t (an balb 6e^ ßOtt bem Siebften fein.
126. Sie unetforfi^Iic^e UrfOf^e.
8Dtt ip 3^m felfier aüi. fein Ijimme!, feine Sufl:
ffiarumb ft^iiff ®r bann nn6? «S ift unfe nic^t temufi.
127. ®ie äSo^nung ©DfteS.
&ÜÜ roo&nd in fic^ felbft. fein SGefen ifl fein ^au^:
!J)iumb ge^et Sr atid^ nie aui feinev @Dtt^rit aug.
128. an b(n SBeltliebeubtn,
3)ie Seele weil fie ifl gemacht juv Sltiigfeit,
§at (eine roate SHu^ inn Singen biefet Q^'i-
(138]a3rumb luunber i:^ mi* fe^t. bog bu bie SBelt fü liebü,
Unb aufä jctginglic^e ti^ (e?eft unb bcgiebfl,
129. ODtt rebt am menigflen.
31iemanbt rebt »entget a[ä ÖDtl ojn 3"* ""^ "vt;
St flirii^t Bon Smigleit nur blofi öin ©in&igS SBort.
1311. SSon bet eiteKeil.
•fflenb ab bein ütnaefic^t ucm glafl ber ©itelleil:
^eme^r nwn j^n befdjaut, feme^r wirb man berleitt.
3ebot^ (e^rS »ibcr ^in: benn Wer j^n nii^t betratet,
2) et ifl fdjon (lalb Bon i^m gefAUl unb iimbgebrac^t.
17,131] SietbteiS »ttd^. 103
131. Sott ber @ete4tig!eit.
©ered^tioKeit ift loeg! too^in? fle ift in ^tmmel.
äßantmm? fie traute fld^ nid^t mel^t be^ bem ®et6mmel.
2Ba8 fönt* jl^r bann gefd^el^n? fie lo&re öon ber 3BeU
Sd^on (dngft an jl^ren ®l^m gefd^to&c^et unb gef<.
132. Serluft unb ©etoinn.
^er ^ob ift mein ©etoinn, Serluft ba^ lange Seben:
Unb bennodft ban! id^ @Dtt ba| er mir bi^ gegeben.
3d^ ioad^f unb nel^e ^u, fo lang itSf l^ier nod^ Bin:
2)arumb ift aud^ gar tool ba| Seben mein ®etoinn.
133. S)er SRenfd^ ift eine ^o^le.
2Äenfd^ bu bifi eine Äol^l, ®ott ift bein geur unb Sid^t:
2)u bijl fd^toar^, flnfter, !alt, liegftu in ^ffxm nid^t..
134. S)ie ^rafft ber juruflel^rung.
^ann bu bid^ meine @eel guru! l^inein begiebft,
@o toirftu \r>a^ bu loarft, unb toad bu @l^rft unb Siebft.
135. 3)er ^aäf toirb bag SReer.
§ier flÄff' id^ nod^ in (»ütt al8 eine Sad^ ber Q^it:
3)ort bin id^ felbft ba^ SRcer ber elogen ©eeligfeit.
136. S)er ©tral^l ioirb bie ©onne.
3Kein @eift, fombt er in &Dtt, toirb felbft bie etoge SQöonne :
[i39]®leid^ h)ie ber ©tral^l nid^tS ift alg ©onn' in feiner ©onne.
137. S)af; gÄnflein im gcloer.
2öer fan baf; gönfelein in feinem getor er!ennen?
2Ber mid^, mann id^ in ®Dtt, ob id^ eg fe^, benennen.
138. 2)ie Äiebe mac^t beliebter.
aRit loag mad^t fid^ bie Sraut beim SrÄutgam mel^r beliebt ?
3Wit Siebe loenn fie fid^ jl^m mel^r unb mel^r ergiebt.
139. 2)ie glÄlfeelige ©rtrinfung.
JBenn bu bein Sd^iffelein aufg SReer ber ©Dttl^eit bringft:
OlÄffeelig biftu bann, fo bu barinn ©rtrinfft.
140. 2)af ebelfte ©ebette. •
3)a6 ebelfte ©ebett ift toenn ber Setter ftd^,
3n ba^ für bem er fniet berloanbelt jnniglid^.
141. 5«id^t« ift füffer aU ^ithi,
@8 ift bod^ feine Suft, unb feine ©eeligfeit,
3)ie fibertreffen fan ber Siebe ffiffigfeitl
106 3otianniä äiigeli [IV, !65
[142] 105, @Dtt ({^afft bie ESell not^.
ÖDtt ft^offt bit aö«lt annoi^; loml bir bife ficmbe für?
@e wiff' es ifl btt) j^m tein Sioc no* nai^, Wie ifin.
leti, 3)ie Su6 UHb ffiirttunii (SDtteä.
®Dlt ^flt fi« nie tmi^l, «u* nie aniitit. bog mal:
Sein Birfen ift fein ni^n, unfc feine Sn^ fein Sflerf.
107. ®e6 ftrfflen 3oil& ift leitete.
Brifl eä (an ja bein So* bir nie bef^luerlit^ fein;
ffienn ®Oft iinb feine Sieb bie (pannt Tit^ mit bit ein.
m. ^a% UnbefiÄnbiaPe.
Dlii^lfl Unbefl Anbiß erg im TOot fein unb im ©r^mer^,
3ft, bÄnfe ^in unb ^er, als, Slenfi^ bein eigen ^er^.
1U«. Sie «Slua^eit n^irb gelobt.
Serreitff nic^t maä hu ^a(t. Sin ßauffmann bct fein Selb
^ol anjulegen tccifi, ben [otiet alle äGell.
17(1. arljne^) bet fiennfen Stiebe.
@in $»( bog ftranf vor Sieb, icicb e^er nii^l eefuitb,
SSifl eä @Dtt gan^ nnb gar biirc^ flocken unb »firwuntt.
ni. 3)ie Sieb ift jetfi^meljenie.
Die SieSe fi^melgt bag $)erfe, unb mac^ta Wie afiat^«
jecflieffen:
erfaßt eö ao bu TOÜt bie ffiffe äßftttung Ipiffen.
\T2. ®et »bei befi getu^igeti Serben,
äfiein <on1se toenna ®Dlt ni^t, ifti StautSett feine«
eo^nS;
aBannä bann fein @eift Bewegt, bie fÄnffte ©olomon«.
113. Ber ^iii^fte gciebe.
3)et ^it^fie griebe ben btc Seele ton geiiieffen,
3ft fi^ Oiifa nn\flli0ft' einä mit ©OtteämiHen »iffen.
[143] 174. aiet Uberflufi bet iecMgen.
®Dtt ft^enlt ben feeligen fo aberflfifrig ein,
a>afi fte me^v in bem Ixant, alä bet in i^nen, fein.
175. ©ic rounbevbatitlittifte §e?
St^out bo(^ bit Se^rat^ an ! bet §trr bet §ettli(^lMi
pat eineä SclnUen ÜRagb beg Üllentc^en 6eel gtfteitl
IV, 176] mexhM ^n4f. 107
176. 2)ie iQod^geit be| Sammed.
SBenn i^ ju ®Dtt eingel^, unb füff* jl^n mit Beßwr,
^ann ift eiS bag ba^ Samb bie ^od^geit ^dlt in mit.
177. SSettounbetung 6ber bet ©cmeim
fd^afft ©otteg.
dd ifl etftaunungg boU, ba$ id^ Staub, Hfd^, unb 5lotl^
@o freunblid^ unb gemein mic^ mad^en barf mit ®ott!
178. 2öa§ bie ©reatur gegen ©Dti.
2Ba8 ift ein ©tÄubelein in anfd^auung bet Sßelt?
Unb mag hin iä}, toenn man ®ott gegen bit mid^ ffMt
179. 2Bie ®Dtt fo l^et^Iic^ liebet.
©Ott liebt fo l^et^Ud^ bid^: @t to^tbe fid^ bettäben,
3m faß eS m6gli^ h)&t, bag bu 3^^" ^^^^ ^^^ lieben.
180. ^et Xag unb 3Rotgent6tl^ bet
©eele.
2)er Seelen SKotgentÄtl^, ift ®Dtt in biefet Seit:
31&t 2Rittag toitb et fein im Stanb bet §ettli(^!eit.
181. $om Seeligen.
2)ie feeige Seele h)eij nid^tg mel^t bon Slnbetl^eit:
Sie ift ein Sid^t mit @Dtt unb eine gettlid^feit.
182. ®leid^n66 bet gteube in ®Dtt.
f^teunb toa^ bet $6nig bit ift gegen ^oiX^ unb touft:
3)a^ ift bie gteub' in ®Dtt aud^ gegen S' ^ti^dftHu^t
[144] 183. 2ßag bu toilt ift alleS in bit.
aWenfd^ aUeg toaS bu toilt, ift fd^on ju bot in bit:
®8 liget nut an bem bag bu8' nid^t toütift IJetfüt.
184. 2)a6 iounbetlid^fte ©el^eimnÄg.
aKenfd^ fein ®el^eimnüf; fan fo tounbetbal^tlid^ fein:
^Ig baf; bie l^eilge Seel mit @Ott ein ©ingeg ein.
185. SBie bie ©teatut in ®Dtt
2Bie bu bag geut im Sik% ben S3aum im Äetn fid^ft fein:
So bilb bit bag ®efd^6|)ff in (Sott bem Sdj6t>ffet ein.
186. 5ii(^t§ ift il^m felbet.
^et Stiegen f^Ut nid^t ffftn, bie Sonne fd^eint nid^t j§t:
^u aud^ bift anbeten gefd^affen, unh nid^i bit.
108 So^onina Mngeti [TV, 1
187. 5Ban fori ben SeBtt tie^inen.
5Wen(4 Iflfe bic @o6tn ®otl8, unb etil 3&m |flb(t(ii ju:
aSo bu ünn ®aBen bleibfl, fo fimftu nidil jur Su^.
!B8. aSer ber fteubigfle ffleni* tft.
Ätin 5Nert(^ tft freubiget al« b(r ju allec Stunb,
Son Öott unb ftiner Sieb ent&nbl mitb unb »erWunbt.
iSü. ®et Sftnber ift ni€ snfiB frilit^.
Sie Sönber ob fit gleii^ in lout« greube Kben,
@i) mug bo^ i^re See! inn gi&ften gutr^ten f^tucbeti.
liiO. Hall firni6 offenba^tl trae; her:
borgen.
3n Itofi unb ffiffiflleil fennftu ti* felbft nic^t firifl :
a)«6 SreuBe jeifll bic erfl Kn bu im jnntrn Bift.
191. aUi« man olleö auf einmal lift,
Jreuttb tnenn bu auf (Sinntal bie ganBe 3i3elt ttiilt laffei
©0 (itau nur bog bu tauft bie etigne Siebe ^mffen.
192. 3)er toeifefte TOenf*.
Sein Wenf^ lan tuetfet fein, alä ber baft glufie ®utl
Jfir üHem anbrem liebt unb fucfit mit ganzem äHutt.
[145] 193. SDa6 fltruffe bet ecenturen.
Sltenfc^ alleg f^ie^t bie^ an, unb pcebigt bic tjon @dU,
fetrftu nic^t bafi eä cuffi lieb i^n, fo biftu tobt.
194. mai ®ott am liebften t^ut.
a)a6 liebfte SBerd! bafe ®otl fo innigli* ttgt an,
3ft bafe er feinen So^n in bir gebe^cen fan.
195. ®et roefentlictie Sand.
33ec Wefenllitfefle Sand beti Sott liebt mie fein «eben,
3fl wenn bu bit^ tevtitft boft @r fit^ felbft tan geben.
196. Ber Seiligen gr5fle arbeit.
3)ev ^eilgen gtSjleS aUercf unb arbeil auf ber erben
3ft ®otl gelaffen fein, unb j^im gemeiner treiben,
197. aSafi ®oti öom Hienfc^cn forbert,
®ott forbert nichts bon bir alfi bafe bu i^m folt ruK
IMtu tili, fo *«" <^^ fcafe anbre fel6et t^un.
19S. mai bie geiftlii^e 9tu^ ifl.
Sie Su^ bie Sott begehrt, bie ifi Bon ffinben
Segi^t: unb Witten» lofl, gelaffen, innig, fein.
^
IV, 199J »ictbtei» »ud». 109
199. SBßte ba| $ette mul befd^affen
(Sl^tift tvo ber (SiDge ®oti bein $ert fo( nel^men ein,
@o mu^ !ein bilbnüg brinn, ali feineiS @o^ned fe^n.
200. äBie man bie 3eit bet!&r«i
3Xenfd^ toenn bir auf ber äßelt gu lang tvitb toeil unb geit:
@o !el^t bid^ nur gu ®oti ind 9lun ber ®toig!eit.
201. äBarumb bie @eel etoig.
@ott ift bie ©toge @onn', id^ bin ein ftral^l \>on jl^me:
^rumb ift mM t>on natax, ba| id^ mid^ etoig rül^me.
[146] 202. S)er @tral^l ol^ne bie @onne.
2)er @tral^l ift nid^tiS tvenn er ftd^ bon ber @onn abbrid^t;
^u gleid^faUiS, (dftu ®ott bein toefentlid^eiS Ud^t.
203. SBie man fud^t fo finbt man.
S)u finbeft ta)ie bu fuc^ft: äBie bu aud^ !(ot>ffeft an,
Unb bitteft, fo toirb bir gefd^endtt unb auffgetl^an.
204. äBer nid^t t)on ®ott gefd^ieben
!an toerben.
äßen ©Ott )u feinem Sol^n gebol^ren l^at auff erben,
3)er SJlenfd^ !an nimmermel^r t>on ®ott gefd^ieben toerben.
205. ^er punct ber Seeligfeit.
3)er $unct ber ^eeligleit befielet in bem allein:
S)af; man mu^ toefentlid^ au^ ^ott gebol^ren fein.
206. 3n toem ber ©oljin ©otteS ge^
bol^rn ift.
äßem a'ile bing ein bing unb lauter f^ebe ftnb,
3n bem ift toal^rlid^ fd^on gebol^m ba| gungfraun 5!inb.
207. 5!ennaeid^en be| @ol^n$ ©otteiS.
3Ber ftÄt« in ®otte bleibt, berliebt, gelaffen ift:
a)er 3Wenfd^ toirb allermeift für ©otteS @olJn erlieft.
208. iRad^ ber geit ift fein toirdten.
^enfd^ toirdte toeil bu fanft bein $eil unb 8eelig!eit:
3)a| toirdfen 1^6ret auf mit enbung biefer ^^ii.
209. äBer )ut)iel glaubt.
®iS ift atoar toal^r baf; ®ott bid^ feelig mad^en tvil:
©laubftu ®r toiliS ol^n bid^, fo gloubeftu gu biel.
110 So^amtiä angeli {IV, 211)
210. äDafe b'Eatmii»^ bt^ ©eifteä tfl.
3)ie avmul^ un(«S ©dftä teflc^l in jnnigteit,
Do niaii fid^ oHev bina' unb feinte JcI6fl »«jEi^t.
[146] in. ffier Snnfte bet Jre^cfte.
33er ännut^ (igcnt^um ifl ftt^^eit olletnieift:
SDnimb ift (ein älUnW fo frctj, ali bec veäjt ann im ßieift,
•212.armiit^ ift ba6 luefni aller tugenben.
Eie lafter finb beftritft, bie luaenben geV« fre^:
Sag oB bie ärmut^ nid^l j(it aller wcfen fei;?
2IS. 3>er ailetcbelfle älienft^.
!Bet aUetebelfle bcn man erfinnen fan.
3ft ein ennB laulerer unb magrer armer aJfan.
214. Ser ^errli^e Sob-
E^rift, bev ift l)(rrli(^ tobt, ber aHeni abfleftorben,
Unb i^m babiirc^ ben ®efft her ormul^ ^at trtootben,
215. Sie jcit begreiffl nidit bie etnigfnt.
So lange bir mein greunb im finn ttegt ort unb jeit:
©D fafeftu nidit loaS Sott ifl unb bie eiüialeil.
216. a)ie entpfAtiBlft^e Seel,
Sie ©eel bie Sunflfrau ip, unb nii^ta ali (Sott emlifAnfil,
San ©oltel fr^lDanger fe^n, fo offt fxt brau gebentfi.
217. Der aufBefpflnnte@eift.
ajer ®eift ter aflejett in ©oft fte^l aufgerii^t,
empfingt o^n unberlag in ft(^ boS eWge lit^t.
218. fiennjeti^en ber Sraut ©ott eS.
Sie ©raul Berliebet fi($ inn SrAutigom allein:
Siebftu toaS neben ÖoH, fc^ou h)ie bu Sraiit fanft fe^iti.
219. Safe manbeinbe gejelt ®oltcä.
Sie Seel in ber Sott ino^nt, bie ift (D Secligteil !)
üin fcanbeinbei fflejeli ber eWgen öertügteit.
22(j. ©Ott »erfotflt alle Kreaturen.
©Ott ber Derforget attS, unb boi^ o^n aUe mfi^,
[US] ein' jebe Sreatur bebenift er \pat uub fiü^.
221. Slu<^ bofe (leinfte aBfirmeltin.
Hein äBörmlein ift fo tief oerborgen in bet Stben,
©otl orbnetg bafe j^m bn tan [eine ©peife ic erben.
rv, 222] »tetbte« Öud^. 1 1 1
222.®ott ift bie allbotfid^ttgleitiSeic^te.
HRenfd^ glaubftu @ottd be^ ^erm aa^egentodttigfett:
eo fiel^eftu toie leidet 31&m bie i)orfi(i^ti0!ett.
223. ©Ott foU ber Seelen befanbt fein.
@in §err in feinem §au6, ein fJÄrfl in feinem Sanb:
3n jl^rem ©rbtljieil ®ott fol fe^n bie 8eel be!anbt.
224. äßie man gut ©inigfeit gelangt.
SDBenn fid^ bet aRenfd^ cntjiel^t ber mannigfaltigfeit,
Unb feiert ftd^ ein gu ®ott, fombt et gut ®inig!eit.
225. 3)et Suftgatten ©otteiS.
3)ie etoge Suftbarfeit fel^nt ftd^ in mit gu fein:
SBatumb? id^ bin (0 1^6tt!) jl^t »lum^ uub SBütJgÄrtrein.
226. ^ie 3Raieftdt be| äRenfd^en.
3d^ bin (D 3RaieftÄt!) ein gol^n bet (gtoigfeit,
®in ^6nig \>on natax, ein ^l^ton bet $ettHg!eit.
227. 2Bet au6 Slblid^em ©eblüte.
3)et fo au^ ®ott gebotn, f^in gleifd^ l^at unb ©emÄtte:
^üttDal^t et ift allein au^ ablic^em ©eblüte.
228. ®ott fielet bie an!unfft an
^ie anfunfft l^ilfft boc^ t)iel: äOßeil (Sl^ftiflud gnug getl^an,
@o fielet ©Ott fein ^etbienft unb ^bel in un^ an.
229. 3ßet ©Ott bient ift l^od^ ebel.
^it bient bie gan|e äßelt: 3d^ oSet bien* aKein
^et etogen SJlojeftdt: äßie ebel rmfi id^ fein!
230. ^ie l^6d^fte IBenebei^ung.
5!ein HJlenfd^ 1^ niemals ©Ott fo l^od^ ©ebenebe^t,
äll^ bet jl^m, baf; et il^n )um Sol^n gebüljftt, t^etleil^t.
112 3o&onniä Snetli [V,l
[149] 5ünffteä ^c^
@ei(treic^Er @iim- unb
Scftlul-reiincn.
1. ailel mu^ Ivtber in @inä,
Sine Iöm6t aufi tinrni ^er, unb mu6 in &nti «in:
SOo f8 nic^t TOil aejwe^f, unb in ber Uiel^eit [ein.
2. äBie bif äa^(ni aug bem (Sinfe, fo bie
®e(c^il)ffc üu6 ©Ott.
Die ja^lm otte gor finb au6 bem Ein? geftoffen:
Unb bie OeJc^Spff juma^l aufi ®oH bftn (Sinfe enlfpioffen.
;). ©Ott ift in nllen TOie bieein^eit inn
Sorten.
müäi wie bie ©in^rit ift in einer jeben 3«^!:
So ift au(^ Oott b« ®in' inn 3)inB<n ibnaü.
4. «Hic^lä Inn o^n baS Einä befts^n,
SBte flU', uufa iebe ja^ln o^na eine« nit^t beftt^n:
So müfftn bie ©ef^Spff c^ti ®otl iaS Sin Berge^n.
5. a)ie giulle gilt »otnen an nichts.
S)aa Ditti&tä bie Erealur, Wenn fidjä ©plt Boreefe^l,
ßilt ni^t«: Mfä Eintet 3^m, bann luirbl eS erft gefc^H''
ti. 3m (SinS ift oUefl ®in8,
3m (SinS ift aUei ©inä: te^rt jiue^ jurud hinein,
@o ift ee wefentlii^ mit j^m ein eingeS @in.
7. aue §eilia«n finb ein ^eiliger.
9)ie fteilflen aHe finb ein ^eiliger allein:
[iBOjaSeit fi( (in 5«^, ©eift, Sinn, in einem Seibe fein.
b. Hit gestirnt Sronenja^l.
^e^n ift bie fftonenja^I: fie toirb au§ einä unb nii^l«:
äOenn Sott unb iSieatui jufammen (onmin, gefi^icblS.
9. es mut ein jeber S^riftuä fein.
a)er roo^re ©otteä So^n ift S^riftuä nur aUein:
1!>o<ij mug ein ieb» S^rift berftibe (£(iriftu§ ftin.
10. @DtteS ^aUaft.
©Ott ift 3^m felbft fein S^ton, ber §inimel ift fein ©aar.
an »or&off 'i $arabei6. ber ©rbfrei^ ift ber Stal.
V, 11] gÄnffte« »udj. 113
11. ^ie efinb* ift alUxn \>ai tUl
^ein fibel ifi a(| @ünb': unb to&ren leine Siinben,
@o todr' in etvigfeit !ein übel aud^ )U finben.
12. @in toad^enbeiS ^uge fiel^et.
S)a^ (ied^t bet ^ertligfeit fd^eint mitten in bet 9lad^t.
SBet fan ed fel^n? @in §er( ba| ^ugen l^at unb toad^t.
13. S)a| jrrbfd^e ®utt ift ein m%
a)a| irtbfd^e ®utt ift 3Jlift: bie Slmten finb bet «Her:
äßet'd au^fül^rt unb getftteut, geneuftiS gut @tnbte toaüet.
14. ^et au^gang gefd^id^t umb ben ein«
gang,
^ein aufigang bet gefd^id^t, ald umb bef; eingangs tviUen:
aRein $et^ entfd^üttet ftd^, ha^ ed ®ott an fo( füaen.
15. SSetbamnüg ift im toefen.
^6nf ein S^etbambtet gleid^ im 1^6d^ften Fimmel fe^n:
©0 füllet' et bod^ ftdtS bte §6a, unb jl^te ^c^n.
16. a^utd^ bid^ enth)itbt ®ott nid^t«.
ERenfd^ tüb^U h)a8 bu toilt S5etbamnö^ obet ffinf):
©f; geltet ©Ott butd^ bid^ nid^tiS ah unb aud^ nic^t^ gu.
[151] 17. 2)a^ gt6fte aOBunbet.
3)et aOBunbet l^at eS biel, !ein gt6ffet8 !an id^ feigen,
911$ baf; bad aufetftel^n be^ t^leifd^ed toitb gefd^el^en.
18. 2)ie geiftlid^e SaJ^te^aeiten.
a)et aOBintet ift bie ©ünb, bie »uffe gtüling«aeit,
3)et ©ommet ©nabenftanb, bet §etbft boEfommenljieit.
19. Slud^ i)on benfelben.
3m äßintet ift man tobt, im gtüling ftel^t man auf,
3m ©ommet unb im §etbft betbtingt man feinen lauf.
20. 2)et fteiffe gelfenftein.
@in tugcnbtijiaffter aJlenfd^ ift ioie ein gelfenftein:
©8 ftÄtme Joie e8 toil, et feEet bod^ nid^t ein.
21. a)et ©Änb unb a:ugenb eigenfd^afft.
a)ie »uffe tÄd^et tool, bie ©Änben atte ftinden.
^ie 2:ugenben gel^n ted^t, bie Saftet abet l^inden.
22. 3)ie Äeufd^^eit bleibt betfd^loffen.
^ie ^eufd^l^eit ift ein @d^(o| ba| niemanb auf !an fd^lieffen,
äßad fie im innetn ift, ba| mag fein ftembet tvipen.
Ang. SilegiuB Cherub. Wandenuumn. g
23. SliE Seit bie ift nid^t f^nell.
SSnn fagt bie Seit Ip ((^neQ: lu« ^at fie fe^itn lUeflen?
©iE bleibt ja iinüetvudt im ffielt< begriffe liegen.
24. ©Ott iie^t mau nic^t mit äugen.
SBann bu benlfl ©otl ;ii {dfoun, bilb bir nii^tä finnlictiä ein
3)ag fi^auit nitb jiiiiei; iinS, nii^t augct^alb unS fein.
25. saSaS iai befte an bet ©eeligfeit.
SaS an ber ©teligleit mein gerft norä beft' ertieft,
3ft ba& ff toefenllic^i, tinb nt^t »on ouffen ift.
fl52] 26. ODtl wirbt Wie mir.
©Ott Bi6' bir fnie bu ntmbft, bu felbft [c^eiifft fluB iinb ein,
er ntivb bir mie bu loilt, luie tiad^ beni fo^ ber SÖein.
27. 3)ie acegefi^eibe jMt ©wigleit.
3)le 3Segef(^eib ift ^iet: 3Bo lenlftu bi^ nu ^inf
3ui: Stndni ift terluft, jiir Seilten ifl getoien.
2S. 3&aS ©Ott ben %ag bur« t^ut.
IieB »lorgenS ge^t ©ölt ati^, )« niitlaa ft^lUffet er,
Xti SBac^te ift er ertoat^t, «ift'B abenbS obn beft^toe^r.
29. man mufe bie Steffe auf ber §6^6
betrachten.
Ein ungrunb ift iVtax ©olt, bod^ wem er T"^ foH jeigen,
SWi: fflu^ bift auf bie ®p\^ ber eWgen Serge fteigen.
3ü. Ser Seuffel ber ift a"t-
a)er Jeuffel ift fo gult bem toefen nat^ oIS bu.
aSaB ge^et j^m bann ab? ©efiorbner Witt' unb ru^.
31. Sie ic^&eii nnb Bcrleügnung.
S)er i(^^eit ifl @olt feinb, berla^gnung ift er ^olb:
er fi^S^t fie be^be fo, mie bu ben fiot^ nnb« ©olb.
32. Iier eigne Sßille flftr^t aüeä.
äut^ tt^rifluS, n>.ir' in i^m ein deiner eigner SBiUi:
StBie feelig er aui^ ift, Sletift^ glaube mir erfieQe.
33. SSJenn ©ott am liebften &e^ unS ift.
©Ott beffen TOoEuft ifl be^i üir D Sßenfi^ ju fein,
fii-^tt, TOenn bu ri^t bn^eim, am liebflcn be? tir ein.
34. ©Dtt liebt iit^tä als fi^.
©Dtt ^al M feibfl fo lieb, bleibt i^m fo jufiel^on;
Dafi er ant^ nimmermehr maö aiibrcä lieben ton.
V, 36] günffte« «ud>. 115
[153] 35. ®Dtt !an mel^t btel ald ft)enig.
^^i^ ift bad ©Ott nid^t !an. $6t Bpbtin auf gulad^en:
®r !an gtoat !einm ©Ott, too( abet ®&ttet mad^en.
36.S5iel ®6tter, unb nur einet. I. ®or. 8. 6.
©in etnget ®ott, unb t>%tl, tvie ftimbt bag &ber ein?
®ax fd^&ne: SBeil fte all' in einem ®tnet fein.
37. ®Dtt fd^aut auf ben ©tunb.
©Ott fd^d^t nid^t toa^ bu gutd, nur tote bu eiS getl^an:
@r fd^aut bie t^tüd^te nid^t, nur fern unb äBut^el an.
38. ©Ott btid^t bon ^ifteln feigen.
©Ott lieft bon S)omen äßein, bon ^ifteln brid^t et f^eigen,
äßenn et bein f&nbigd $et^ )ut 93uffe !omt ju neigen.
39. ^ie ©eeligen finb nie fatt.
SHe ©eelgen bütffen fid^ baf; fie nie fatt finb freun!
®^ mu| ein fiiffet S)utft, unb liebet junget fe^n!
40. ©l^rifkuS ift toie ein gel^.
aßet ftd^ an ©l^tiftum ft6ft, (et ift ein gelgenfkein)
3erfd^6lt: Joet il&n etgteifft, !an etoig fid^et fein.
41. 3^ mel^t et!anbn6f; je toeniget loet«
ftanbn^^.
3e mel&t bu ©ott etfennft, je mel^t toitftu befcnnen,
Xa^ \>u je Joeniget 3lj>n, toa^ et ift, !anft nennen.
42. ©Ott mu^ fid^ felbet lieben.
©Ott ift ha^ l^6d^fte ©utt, et muf; jljim felbft gefaßen,
Biäf felbet auf fid^ feljitn, fid^ lieben, eljitn, ffit allen.
43. aOBie ©Ott fo fel^t geted^t.
8d^au ©Ott ift fo geted^t: SBÄt' ettoaS übet jljin,
®t el^tt' eg mel^t al^ ftd^, unb !niete föt bem l^in.
[154] 44. ©Ott liebt fid^ nid^t ald fid^.
©Ott liebt ftd^ nid^t aliS ftd^, nut aliS bad $6d^fte gut,
S)tumb fd^au, ha^ et aud^ felbft, toa^ et befil(ilet, tl^ut.
45. S)ie iSaftet fd^einen nut.
Xk Saftet gel^n be!leibt, bie a:ugenb ftei^et blo^,
3)ie ift toatl^afftiglid^, jen' abet fd^einen gtoj.
46. 2)u bift bet etfte 86nbet.
@(^toeig @6nbet, fd^te^l^e nic^t bie ®t>' unb Slbam an:
SUdtn fie nid^t lootgefalln, bu ^&tteft'd felbft getl^an.
8*
116 go^antiiä ängeli [V, 47
47. a)ct Seiftlii^eBeu'tjeiifl.
ajlein §ei^ iftä geiiecjeiig, ber SunS« fluttet SßiHe:
St^ISflt (Sott ein göntlein brein, (o 6tennt# uiib leu*t3 bie
4S. @iiiä Eanä ttic^t o^n bog anbte.
Sipe;? mfiffen eS bcUjie^u: ii^ fattä nidjt o^"" ®dH,
llnb ÖDlt nir^t o^iic tiiic^: Safe it^ cntge^ bem Kobt.
40. Sie (i^infte aUeifi^eit.
WenW f'tifl n'*t <tltä" (>i"5. 6ilb bir nit^tä übrigS eitt:
Sie f^Snfle Söeife^eit ift nic^t flat jii loeifc (ein.
fiO. (SJDft ifi niii^t tiieenb^afft.
Sott ift nit^t tugenb^iafft: aiife j^m tom6t tiigenb Ijn,
Bit aul bet Sonn bie Sita^il«, unb Saffet aufi bem Sßcei;.
51. SHqc^ ©Ott ift alleä getttbct.
®Dtt ift öDti an&egin b(t SJiibner aller binse,
Unb an* j^ir äHufler (elbfl: Smmb ijt ja (etnS geringe.
[155] 52. 2)n ninft ber §imme[ fein.
Sil Si;iinie( tomft bu nit^t, (la|i nur Bon bem getämmel)
2)u fe^ift bann felbfl ä"*"'^ fin leBenbiger ^tininel
53. Sie eli>ige StWi^tung
ODIt to661t bii^ mie bu biff: Sffe ift be^ jlim tierlc^ren,
®ut ift Bon (iDigleit jum 2eBen augerfo^ten.
54. J)(t lufienbfii unb Safter tefc^af'
aiie lugenb liegt in tu&, bie laftet fte^n im ftrett:
©ie Mafien 5|Jein in fid), jen' aber ©eeligfeit.
55. @Dli fttafft ni^l bie ©dnbet.
©Bit ffrafft bie ©&nber nit^t. 33ie Sünb' ift fetbfl j^r ^o^n,
S^r' aitigft, ^ein, Siarter, Sob: SDJie Sugentat ferbft j^t So^n.
56. @01t t^ut beine SeibamnAg ni(^t
tce^.
See Sonne t^utg nii^t toe^, loenn bu Bon f^t bi^ te^ift,
«[fo aud^ @otte nid^t, wen bu in 3(&gninb fe^rfL
57. SBann bu teilt, toirftu feeiig.
Sott lAft bitif iebe jeit gar gern in .^itiimel ein:
(£S |te(iel nur btp bir ob bu luilt feeiig fein.
V,58l affiitffte« »ud>. 117
58. Sie bu 5tfi, fo totrflu getoitfei
^te @omi erloetd^t bag Skid^g, unb mad^ l^ort ben itotl^:
@o totdft aud^ ®ott nad^ bir ba| Seben unb ben 2:0b.
59. fetten gunfl toel^ret immer.
^a| ^errn gttnfl etotglid^, unb nid^t nur htr^ beftel^e,
Setveig td^ mit ber gunft bed Ferren in ber ^6l^e.
[156] 60. ^er toeg )um §imme(.
Sßenn bu mein ^Uger toilt in ^immel bid^ erl^6]^en,
60 mufiu noj^e )u, grab &bem Rreu^tDeg gelten.
61. Sined ift bolüommen.
äRenfd^ nid^td r^ unboOfommn: ber üiel gleid^t bem 9iubin:
^er %xo\^ ift ja fo fd^6n alf; ©ngel 8erat)l^in.
62. ^e^ äRenfd^en gr6fter @d^a^.
S)er 0r6fte @d^a^ nad^ ®ott ift gutter toiW auf erben:
3ft aSed gleid^ loertom: ^urd^ jl^n faniS toiber toerben.
63. »e^ ©Ott finb leine Saläre.
gür ©Ott ftnb taufenb gal^r toie ein vergangner 3^ag.
^arumb ift gar fein gal^r be^ i\)m, toeriS faffen mag.
64. 3ßir bienen un^, nid^t ©Ott.
äRenfd^, ©Ott ift nid^td gebient, mit faften, betl^en, toad^en:
S)u bienft mel^r bir bamit, toeiliS bid^ !an l^eiHg mad^en.
65 @Dtt fan fid^ nid^t Verbergen.
©Ott fan fid^ nimmermel^r Verbergen toie bu fj)rid^ft:
@iS fe^ bann baf; bu aud^ fi&r jl^n ein £od^ erbid^ft.
66. ©Ott ift in unj felbft.
®Dit ift fo nal^ Ut) bir mit feiner ©nab unb ©Ätte,
@r fd^toebt bir toefentlid^ im ^er^en unb ©emütte.
67. aOBie toeit ber SDBeg in Fimmel.
©I^rift fd^d^e bir bie S'lei^ in §immel nid^t fo toeit:
2)er ganje SBeg i^inein ift feines ©djritteg breit.
68. a)er ^eife begel^rt nid^t in ^immel.
2)er SBeife toann er ftirbt, begel^rt in Fimmel nid^t:
@r ift 5ubor barinn el^ ifym bad ^er^e brid^t.
[157] 69. 2)eM^fcn unb gutten Unterfdjetb.
@in Srrliedjt ift ber hb^'i ein guiter SRenfd^ ein ftem:
(^r brennet von ftd^ felbft, ber leud^tet von bem $erm.
118 So^annifl Hngtli [V, 71)
70. 3«an barff nic^t Biet jur SeelieteU.
e^rifi bu bebarffft nid&t oitl juc eWaen ©ecligfeit:
es ^ilfft tili cin^igä firaut bafe ^eift gelaffen^eit.
71. ®it «ufe- ift Ki^t jut^un.
3)ie 8u6' ift 6alb eet^an, bafi bic^i ©oti log iiuifi fagen,
Slii batfffl nur an bie Sraft TOi« ifnet ©ünbcc (i^lagen.
72. ®Dtt ift alUni sUi* na^c.
@Dtt ift betn Seijebub nal) toit bem Sevaf^iit:
9iur bog »cetjcBub btn 31ü((en bre^t auf i^n.
73. ®Ott tan fi(§ nii^fl entäie^n.
(SDlt tan fit^ tticftl etitjit^n, et lofltfet filr unb füt:
gü^lftu nidil feine fltaffl, fo gib bie fi^iitb mir biv.
74. 3n bcr §611 ift leine (Stoigleit.
»elra(^l' eS eiBeittiir^: be? ©ott ip fglnigteit,
Se^m leuffet in bet §6tt ba ift ein' eWße Seit,
75. ißi^te be^e^i o^ne ecuug.
Mit^ta bautet o^n genu^. ®ott mu| fi(^ feCbft getiieffen.
Sein äBefen wflrte fonfi Wie ®ta6 Betbprren mfiffen.
Tfi. SBie bie (S|efe[(f<^afft, fo ber gefeUte.
Qu iDCni bu bit^ gefeUp, beg Wefen faufftu ein:
ae^ ®otte loirflu Soft, be^in Seuffet Xcuffel (ein.
77. ati ben ©finbec.
Du ft^rey^eft auf ben Hieb, unb fi^iltft j^ii iinbet^olen:
et^lceig, bu ^aft ©olt Biel nie^ir alfi et ber BeU gefto^ilen.
[15S] TS.äßarumb Wenig jurl^iür be6 Üe&enä
einge^ii.
^ai naä) bet ^immelt^Ar fo Wenig Wenfi^en gteiffen!
©8 tDil i^in (einer bran ben alten Salg abftreiffen.
79. am ©teiid am fid^erften.
Man ligt am feeligften in Serben 6teu^ uiib ^ein:
3Bo aber [m'o bie gern auf bifem »etle fein?
80. ^ie ormul ift am tei^ften.
a>ie Striiiut^ if( ein Sd^a^ bem feine St^S^e glcii^en:
Der Srmfte Sieiift^ im ©eift ^at ine^t niS äffe Seiften.
81. 3nt Seinen er[*einet ®ott.
ajlenfd^ benlftu ®ott äufc^aiin, bort ober ^iet auf igrtcn;
Sc inufi bein §ert| ju Bot ein reiner ©(liegel werben.
r
gi'mffteä »u*. IIÜ
82. am Eteiie ift bic lieb' am fiiebften.
Sog tiio bie Siebe »itb om lie&eflen gtfunbeii?
Sin CteiiS, loeiin [ie umb beg geliebten mtUn gebunben.
S3. gteub' uiiB SeijB be^famen.
ein e^rift etfteiiel f'i^ in iie^ben Ercu^ uiib ^dn:
So Iflit ja fveutf unb fietjb gar IdoI be^faiitmen fein.
84. ®itiä loitfcn Ijat ben ^rclj6.
3!iel tt>iffen blA^et auf: bem geb iä) lob unb f>^^S>
33« b(n ©etreutiiaten in (ein« Seele lueiS-
85. aßet nit^ts fueiS, ift gern&ig.
^hü' aiboni nie Oom SSanm ber Wiffenfi^afften gcffen,
iSx wIit: im 5ßorabeif! in eiogev fflu^ gffefftn.
86. Der ©t^Spffer im ®c(i^6pffe.
Sie ©(^6|)ffune ift ein ^wS): SGet'g TOeifelii^ lefen tiin:
SDeai toitb batinn gat fein ber Sc^äpff« [iiiibt get^aa
[159] 87. eins ifi bdö btfte Sut^.
aUel »Her Uiel befi^We^t: SBer eineg te(^t gelefen,
(3(^ meine sefum S^rift), ift »visüi^ genefen.
88. Sn muft bi(!6 fiber fefien.
S« Seit mufe fit^ im Seift, bet (Seift in Sott ergeben,
ffli' bu in 3^m mein SOIenfc^ njilt eniig feelig leben.
5iet imifi eä fein get^an: 3<^ •''"'« mit ni^t ein,
Saß bcE tein iReic^ erlüitbt, bott luirb ein S6mg fein.
90. ^lit^tS }eitli(^§ ift in @ott.
Ein äugenbliü ift Inr^: 3loäj lau ii^ fd^nlit^ foflfn,
3!ltt6 ®ott fo lange nii^t geiueft Bot 3*it ""^ Slagen.
91. 3n Welchem So^t bie SBelt et>
f*affen.
!Bft ©elf bie SSi'It i'rft^uf, iDofe fc^tieb man Bot ein Sa^t?
Kein anmi iiirfit alf; t^afi [einä Utftanbä erfle« luat.
ÖS, (9011 fieljt nii^tä äiiBot.
♦1 ©eü |l>Drt iii(^le jiiöDr: Dnimli leugftu Wenn bu j^n
5BU bei Soifr^ng inifil luid) bcmcm bltberi Sinn.
Il60tt Ift lein '"!■ i't-tr barnai^i (e^en; fonbetn ßt
-■-Ü-oaf» ..tig lät jbm, Wie eB 9«(^ie^et,
„(irfie^en ift.
120 go^nm« MtigeU fV, 93
93. ®Dtt [an ni^t jivntn.
@Dtt )6md ni< mit un|, ii>ii; bic^tenä j^in hud an;
Unin&glii^ tft ti j^m ba^ tx je limtn lau.
94. @Ctt ift ni<^t bnoeßdc^.
S!« (oget tag (ic^ ®oit Dom ei'inber abeloenbi,
S>n ßXfbtt [lat an Sog bnfi er ©oll noi^ tiic^t Icimt.
ajleile . Sott loenbet fi(§ ni^t ab, (onbern Cet ©flnb«
Iccnbt fi:^ Oon ®oü.
[16(1] 95, SEBaS Öolt ben ©etligen utib Set=
bambltn ift.
@oH ift bcn Seeligen ein etoget fteuben &a^,
Unb ben Serbammeten ein' elcge öbfclaft.
-96. Sae .^iUift^e btennt nur.
Sie 5Jne fd^flbt mit nii^tB, toSr' i^ gleit^ flStS in j^t:
Xa^ hidj i^t geuet brennt, bog Itget nut an bic.
S7. SDer weife Maat nur ©finbe.
SKr ffieife luann er fol Bon. $ein unb Unglüf fagen,
SBirb bic fonft ftber nid^t« a(« fiber Sfinbe tiagen.
95. ©Ott fan bem SIBiiln nid&t fleiiten.
9ii(^tä ftArferS ifi alä ®ott: bodj (an er nii^t öernje^ren,*)
Da6 ic^ nii^t iDttä iiij toil fot WoBen mib tcge^ven.
*) Eiiri^ feine worein ber Seelen eingeftfeaffene aeioolt.
iSr !an aber mol »er^inbetn ba6 ber SBilte bafi SBerf nii^t ber=
bringe, Welt^eä er n?il.
9!l, SBaS ©Ott Bern jffet.
®Dtt iffi bie ^er^en gern : asiltu j^n fWltlii^ fpeifen,
©0 rtr^t' j^m beineS ju: @r Wirb tS ewig ))retfen.
lOO.SBie ©Ott ba6 ^trfte tüil jubereitet
^ben.
9Bie »oc^t man Sott baS §et6? Sä miifi flfftoffen fein,
@et)reft, unb ^arl bergiilbt: Sonft ge^t eS j^ni nit^t ein.
101. ®Dtt iBil ein gan^el ^etfe.
e^rift mit bem falben t^eil roitftu ®ott nlt^t begaben:
<St h)il bag ^ertje gang unb nit^t bie ^eiffte ^aben.
[161] 102. aittrumb iiiemanb Bon Ungeln
befeffen Wirbt.
SOie bag (ein ^eilgeS $er|F Bon Qngeln wirb befeffen?
Sie tSiutii nid/t Weil ti öott für fit^ ^ai abgcmeffen.
V, 108] gÄnffte« »ud^. 121
103.®ott ift nid^fg etfte maljl am ©reuft
geftotBen.
©Ott ift nid^t'd etfte mal^l am (Sreu^ get6btet tootben:
S)etttt fdjau er Ke^ ftd^ ja in 2(bel fd^on ermorben.
104. ©l^riftuS ift geirefen, el^' er toar.
2)a| ©l^riftuS lang jubor, el^ ba^ er toar getoefen,
Sfk Har: SOBeil man jl^n af; unb trand, ba^ man genefen.
105. $)en Fimmel fan man ftel^Ien.
äBer l^eimlid^ gutteiS toirdtt, fein ®elb an^tl^eilt t>erl^o(en,
S)er l^t bag ^immelreid^ gar meifterlid^ geftol^len.
106. ^af; £e5en mu| bir felbft ein ge«
fd^riben fein.
3J2enfd^ tvirb bein ^er^e nid^t bad $ud^ be^ SebeniS fein:
©0 ttjirftu nimmermel^r gu ®ott gelaffen ein.
107.©lj>rift«8 geftern, l^ent, unb3Rorgen.
2Reffia8 ber ift l^eut, ift geftem, unb ift HWorgen,
Unb bi| in ©totgfeit, entbeüet unb (verborgen.
I08.3)er glaub' allein ift ein l^oleS ga^.
2)er glaub', of)n lieb', allein (h)ie idj mid^ tool bepnne)
Sft tt>u iin l^oleS %a^: ®^ !lingt unb l^at nid^tS brinne.
109. 2Ber ©Ott l^at, l^at alle« mit jl^m.
»e^ ©Ott ift aas unb jeb8: 2Ber neben 31^m trdgt ein,
2)er muf; ein red^ter ^avv, unb tummer ©ei^ljial^ fein.
[162] 110. 2)em ©d^6|)ffer lauffen alle ©e:»
fd^6j)ffe nad^
3Benn bu Un @d^6|)ffer l^aft, fo laufft bir alle« nad^,
ERenf d^, @ngel, ©onn unb Wlont, Sufft, geuer, ®rb unb a3ad^.
111. 2luffer ©Ott leben ift 2:obt fein.
äRenfd^ glaube big getoig: äßo bu nid^t lebft in ©Ott,
Sebftu gleid^ taufenb Sal^r, \>u bift fo lange tobt.
112. 9{id^t alleiS gutte ift gut.
iRid^t aQeg gut' ift gut: 9)2enfd^ iiberreb bid^ nid^t:
aOBafe nid^t im Sieb6l brennt ba^ ift ein falfd^e« Sid^t.
113. ©etoien ift S5erluft.
a)er Sleidje biefer SBelt, toaS l^at er bor getoin?
S)a| er mu^ mit t^erluft t>on feinem dieid^tl^umb jiel^n.
122 ao^anniS anetti (V, 114
114. mad) e^re \lxthtn \\t tl)hi<f}t.
Mt t\}btid)l fiiib mir boi^ bo^ luir naäj (g^te ftrsbeii!
@DÜ teil fi« ja nur bf"i, bn [xt Wc^f^mititt, gebm,
115. erfa^tmig ift heUtt alä toi|(tn.
fc^afft.
SB iodi, maä nbftu OUI öon (rafft b(r aBut^cI 3(ffe:
fflir fd^mÄHel nii$tä fo gut m leafi i:^ [el6et effe.
e^rifl lauffe WaS bii Iitnii, anllu in §immtl ein :
es ^(ift nii^f fülle fte^n, bu muft bet evpe (ein.
117. a)er Detnütigf Inirb tiic^t geriet,
aiet fiÄlä in betiiut (eSt, luicb nit öon Opö getii^t:
SGarunib? er ritztet autf) nieiiianb udb ffinbigt nit^t.
118. ©Ott ift nii^t me^r eatin^erfeia
als ßeret^t.
@ott bei Wiib nii^t boc @Dtt »Dm tDcifcn ^ann etlteft:
SQo er barmherziger nie^r als gert^^ter ifi.
[163] 119. Siie luörrfuiia beä ^eiligen@a=
crom eil IS.
2)o6 Srobt ber ^«r in unS luictt mit in Weifen ftein;
es nrni^et unS |u @o[b, Idd Wir geft^inul^eti fein.
120. a)er inenft^ ifl jlBeij SHenft^en.
giDfl; a)ienf(^8n T'nb in mit : Sler eine Wit KaS ®ott;
Ber anbre maä bie äüftl, bet leiiffel unb ber Sobl.
12l.31i(^tS in ^errUt^er alS bie Seele.
6oH' auc^ mag (letrlic^ierä alß meine Seele fein?
aUarumb? weil Johova fii^ felbft ueiivanbelt breiu.
122. @ä finb nic^t ^eiligen.
(gs (innen loie bu fptic^fc niil&t Biet ber .^etlgen fein.
Batumb? benn 3efuB ift ber ^eilge [a allein.
123. ©letc^nu^ ber §. ajre^ciniateit,
®olt aiattet ift ber Sörunn, ber OuatI ber ift ber So^in,
Ser ^eilge ®eift bet ifl ber flrom fo fleufc bauen.
124. aJon ©Ott ttjirb mc^jr gelogen nU
»a^r gerebt.
SGag bu Um @ott beria^ft, baffclb ifl nie^r erlogen,
Slfl lua^it: Weil bu 5^n nur nai^ bcm gefc^&pff erroogen.
V, 126] Söttffte« ö«dj. 123
125. 3eit ift eblet al^ (gtoiflfeit.
2)ie S^it ift ^^^^^'^ <»16 taufenb ©toigfeiten:
3ci^ fan mid^ jf^ier bem §etm, bort aber nid^t bereuten.
126.2)er ad^ljfeitXob, ftdrrft in bir®ott.
@ü biel mein 3d^ in mir berfd^mad^tet unb abnimbt,
@o biel be| Ferren 3«^ barbor ju frdfften f6mbt.
127. a)ic ©eel ift ober Seit.
3)ie Seel ein eioger ®eift ift dber alle 3^^*-
@ie lebt aud^ in ber SBelt fd^on in bcr ©toigfeit.
[164] 128. a)er ©eelen h)irb eg nie SRad^t.
aWid^ tounbert baf; bu barffft ben ia^ fo felf^r berlangen!
2)ie @onn ift meinet Seel nod^ niemals untergangen.
I29.2)af; innre bebarf Sflid^t be| aÄferen.
SBer feine ©innen l^at inS jnnere gebrad^t,
2)er l^drt toad man nid^t rebt, unb fiel^et in ber 92ad^i
130. 2)er geiftrid^e aWagnet unb eiaf)l
©Ott ber ift ein SWagnet, mein ^er^ bag ift ber ©tal^l:
@| feiert fid^ ftdtS nad^ jl^m, toenn erg betÄl^rt einmal^l.
131. 2)er SRenfd^ ift ettoa« groffeS.
a)er SRenfd^ muf; bod^ loa« fein! ®ott nimbt fein toefen an:
Umb aller @ngel toiUn l^&tt er fold^d nid^t getl^an.
^ 132.a)er gelaffene leibet feinen fd^aben.
SBer nid^t« mit eigentl^um beft^et in ber SBelt,
3)«r leibet nid&t berluft ioann jl^m gleid^'8 $au^ einfiUt.
133. 2)er SBeife grimt fid^ nit.
3)er äBeife toirb fid^ nie in $ein unb Ungld! gr&men:
@r bitt ©Ott nid^t einmalj^l, bag er« bon jl^m foU nel^men.
@r bettet nur ^err bein äßiUe gefd^el^e.
134. @in ^6nig unb ein !ned^t ift ®ott
geredet.
SRenfd^ aKererft biftu für ®olt gefd^ift unb red^t:
äßenn bu ^ugleid^e bift ein ^6nig unb ein ^ned^t.
135. Vorbereitung mad^t ioeniger tmps
finbligfeit.
äßie ba^ ben äßeifen nie betrübet äßel^ unb 2eib?
®r l^at ftd^ lang jubor auf fold^en ®aft bereit.
13fi. Schi 5lBeif(n gUt alltä greife.
MKä gilt bem SBeifen aUic^: « fiBt in tu^ uub ftiQe:
[Ibö] @«5t e8 RQ^ feintni nii^t, fo gf^tä tiat^ Kottfä toiHc.
137. ®Dlt 6^"1 aii^ Die etumnien.
3J(enfd^ Wo bu ®ott umb gnnb nid^t tanft inil »orten efjrm.
So fte& nur fhini fflr j^nt, et h>itb bi(^ ft^on Et^iten.
Sen Sönbtv, lutl^n [i^ nic^t fWig tombl boii
San ©oft audj ntd^t oetbanimn jur eingcn lieii
Sin i(^ nid^t abelidj! bie Enget bienen mir,
2)er e^Spffct bu^lt um& mic^, imb Wart för meinet; it^fit.
140. Der SBdfe fe^It nie be6 Sif^lä.
Set SDeife freiet nie: et Irifft attjctt bog Sie^l:
©c ^at ein augenmaS, bafe ^ciffef wie ©ott Ictel.
I41.a3et Bert t^un ip ein Ktaiietftiicl.
greunb ginn' eS bo* ber SBelt, f^t ge^tä jTOat Wie fie wil;
3>o(t ift i&t ganlieg t^un nii^tä aU ein ataiierJliiei;?
142. 3m Fimmel mag man t^untpttS
man Wil.
^nenfe^ jA^me bcd^ ein fleinS auf «eben btinen toiUen':
^m ^immel loitftu j^n tvie bu luirft WoQn erfüllen.
143. ®et Unempfinblii
Ufi^.
ic^t als
Set in bem Jleift^e lebt, unb ffi^It niefit beffen pein:
SJer mufi fc^on auf ber Seit meit me^t alä Snglifi^ [ein.
144. a)ie gt^^eit fi^abt me^ic alS tau.
fenb Keuffel.
Mentc^ ^fitte bit^ föt bir. SBirftu mil oit belaben,
[lüCjaju loit(t bir felbcr me^t alfl taufenb leuffd fi^abeii.
145. e^tifluS 0(tur(a:^t nur ^afe unb
ftteit.
Sleinliu baft E^riftu« bir bringt Sieb unb ©inighiti
Diein wa^rlic^: loo er ift Entfielet ^a^ unb ftreit.
y, 1461 S&nffted »ud». 125
146. 2)ie äßelt ift bon @n)ig!eit.
SBetI ©Ott bcr clüige bic SBclt fd^uf auffet jeit:
So iftd ja @onnem!Iar ba^ fte bon etoigfeit.
147. 3n ©Ott ift alle« QUx^t.
3n ©Ott ift aKeS etn8. 3)ct minft im ^imnicltetd^ :
Sft ®l^rifto unfrent ^etrn unb feiner aWutter gleid^.
148. 3« ^^^ ©loißleit gefd^il^t alH ju*
gleid^e.
^ott in ber ®toig!ett gefd^il^et aUd jugleid^
@8 ift fein bot nod^ na6), loie l^ier im S^itenrei*.
149. seile aWenfd^en mdffen ein aWenf d^
toerben.
2)er biell^eit ift ®ott feinb: 2)runib jiel^t er und fo ein:
3)a^ aKe aWenfd^en foHn in (Sl^rifto einer fe^n.
150. ^m ^immel ift alle« gemein.
3m ^immel lebt man tool: 9liemanb l^at toad allein:
äßaS einer l^at, baf; ift ben @eelgen aUn gemein.
15K®in jeber geneuft ber anbrenSeeligs
!eit.
aWarien 8eeligfeit, unb jl^reS @ol^n8 be^ föffen,
SBerb' id^ fo b5lliglid^ alg be^be felbft genieffen.
152. äßaS ein ^eiliger l^at, baf; ift ber
anbren aud^.
2Ba8 Iffier bie ^eiligen mit groffer mdl^ erlangt,
SBirb in ber ©eelig!eit mir aUS umb fonft gefd^anft.
[167] 153. @in ieber im ^immel freuet fid^ ob
bem anbren.
3)er gr6fle ^eilige loirb fid^ fo l^od^ erfreun
Db mir: al8 fel^r ob jl^m id^ toerbe fr6lid^ fe^n.
154.2Ber friebe fud^t muf; bil dberfel^n.
SKenfc^ toenn bu fo genau bag beine loilt befd^ö^en,
©0 loirftu nimmermel^r in loal^rem friebe fi^en.
155. ©I^riftu« ift ber erfte unb le^te
3RenfdJ.
3)er erft' unb le^te äRenfd^ ift Sl^riftud felbft aEein,
äBeil all' au^ jl^m entfielen, in jl^m befd^loffen feiiu
196 So^atiniä anflcli [V, 15t
156. S(r Oiel begehrt itm mangdi bil.
Set gnußfam «iil^, Ijat allä. SSev Biel kge^rt unb ii»i(,
Ztt ^ibtt ju üetfk^n bog j^m noi^ mangelt Oiet.
157. ©et Seti^E ift wa^r^afftig arm.
£)er äleic^e wann n ui<[ Udii feinet Slmmt^ i\)näjt,
Sd glaub (fi i(ini nur getii: et teugt toat&afflig ui01.
15S.3)ie abgeflotbenbeit ifl eine SQiltib.
®ic abgeflDtben^eit mu^ eine SBitlib fe^in:
3>enn fie &at leinen SKann, nnb gc^et fiMS altein.
15<i. Sa^ Seiben fö^tifli ifl noc^ ni^t
gat ooIlStot^t,
Safi Seiben S^rifli ift am ©teil]} nii^t gat üoUbrac^t:
@t leibet ^euie noi^ beij Xaa unb aui^ be^ Slat^t.
160.3)er aBeiifift mufj bag Seihen Slitifti
erfüllen,
äBenf(^ ku folff ^auluä Jeiti, unb in bir felbft etffiUfii,
Wa9 S^ti^uS nid^t get^an, »o fi<^ bet gotn fol füllen.
[168] Ifil.aiiemanb liegt an ber btnft U^cipi
fll« So^anneä.
Kinb bilbe bit iiic^l ein, e^ bu Su^aiineS bifl,
3)a6 bu ligft an bet Stuft bsfi Seatin Sefu S^tip.
162. 33afi Sub befe Sfinbet«.
. 3)0^ £ob baS ©Ott bem ^ettn ein Ungeic^let giebt,
äBiib meniget Won j^m aii ^unbggcbell geliedl,
l63.®ott ^lilfft bem gtSften Sfinbev am
liebften.
Sie ©ftnbet [iegen ttan!, j^t at^t ift 3tfuS S^tift:
am liebflen ^ilfft et bit Ire bu bet griff« bift.
164. ®olt nlmbl nut bir SAmmet an.
@olt mit bafi alle folln ;u feinem So^ne lommen:
Unb bennot^ teerbeu nur bie £Amnter angenommen.
Hi5. ffiet ®Dtt fielet.
®ott ifl ein ehjger Slie, wer fan j^n fe^n nnb leben?
Süet fi:^ in feinen ©o^in fein ebenbilb begeben.
16t). Bet b^fe bleibt, ^at niibts an
e^tiflo.
SHenft^ bleibe^u berboft, fo ift bit niHfti ttWorbtn:
@Dtt ifl nut fät bai Si^af nii^t fAt ben »o! geflotben.
V, 167] Sfinffte« »udj. 127
167. S)ie ©dtibe Btingt h)a8 ©uteS.
a)ie ©6nb bringt bod^ h)a8 guttS: Sie mufi ben frommen
bienen,
2)a^ fte biel ebeler fdr ®ott bem Ferren ßtönen.
168. 3)er ©Änber tl^ut ntd^tg gut.
SÄenfd^ f^jeife toen bu Wilt, aeud^ taufenb 2lrmcn an:
2Bo bu ein Sönber bift, bu l^aft nid^t h)ol getl^an.
169. SBie man bor bie SKajeftdt geltet.
SBer bor ber SWajeftdt ioil unerfd^roffen fielen,
3)er mu^ geioafd^en fein, unb tief gebuffet gel^n.
[169] 170. ®Dtt finb alle SBerfe gleid^.
@üii finb bie SDerfe gletd^, ber ^eilge loann er trinft,
©efiHet 3l^m fo lool, al8 toann er Sett unb fingt.
171. a)ie SJugenben l^dngen alle anein*
anber.
3)ie Xugenben ftnb fo ber!nö<)ffet unb berbunben,
2Ber ein' alleine l^at ber l^at fie alle funben.
172. SlUe 2:ugenben finb eine 2:ugenb.
©d^au alle ^ugenben ift ein' ol^n unterfd^eib:
SBiItu ben ^Ralf^men 1^6rn? fie l^eift ®ered^tig!eit.
173. ®Dtt l^at feine ©ebanfen.
3Renfd^ ©Dtt gebÄn!et nid^tS. 3^ lo&m in gi^m ©ebanfen
6o !6nt' @r l^in unb l^er, loeld^S g^'« ^^^^ S^P^^t, toanfen.
174. äBad ber ^eilige tl^ut, tl^ut ©Ott
in jl^m.
@ott tl^ut im ^eUgen felbft aUd ioaiS ber ^eilge tl^ui:
®Dtt gel^t, ftel^t, liegt, fd^l&fft, load^t, i^t, trinft, l^at gutten
2Kutl^.
175. Xai ©etoiffen ift ein SBcgioeifer.
aWenfd^ ioenn bu jrre gel^ft fo frage bein ©etoiffen:
2)u h)itft ol^n aUn ^erjug bie ©traff erfennen möffen.
176. ©l^riftug ift ein Sebenbige« »ud^
getieft.
S)af; £ebenbige S3ud^ be^ Seben^ un^ sulefen,
Sft e^riftuS auf ber SBelt mit SReb' unb %^ai geloefen.
177. 2Ber baf; S3ud^ be^ 2^hin^ liefet.
SKenfd^ loer bem §®rren folgt in feinem 2;^un unb laffen,
^er lieft be^ 2^hm^ ^n^, unb !an bie SReinung faffen.
128 So^atmia Sneeli [V, 178
[no] 178. ß^riflua mar WOS er ttfate.
äBaS e^rifluS ouf ber Süelt gmbt ^1 mib gft^on,
Xai i(t er (elblt gtroett: mit etä aut^ jeiaft an.
179. ©Dtt mnt^t ni^lS gieueä.
0Dtt ntad^t (dti ncueS Tiina, obä iinS iluor neue fc^eint:
Sftr 3t'" "' emiglii^ woS man erfi Werben meinf.
18U. ®Dft (onit nur in leuf^e ^ergen.
®en ffivAiilgom beincr ©eel UertüiiBet (in ju jie^en
Slii^ nuf; er fommd ni(^t bifi bofi Sic Silflcn btfi^en.
181. SagatlevaeiSiofte.
3Bi< aeifig ifl ein ^er^l Wenn laufcnb ÜBellen »Sren,
@ä niArbe fte gefambt, unb mtl)z batju begehren.
182. SDafe ^ere mu6 au6 bem §ev6ert.
ed&fttt an6 bfin ^«^ für SDtt: ßr jeu^t nit^t bfi; bir ein:
ffilenn er bein ^erfte nid^l fie^l aiiffrem ^er^ert fein,
183. I)e6 S^riften Ülatur.
Umb b6fefl gulteg 16un, uniB Si^nioc^ fi*^ "i<^t entrüften:
Sor unbont banl ert^ieirn, ift bie 91atuv befe firiften.
184. ein Seiliger (i^t fi^ im anbren.
@in lebet ^eiliger Ivirb fi(^ in allen fe^n;
3Qann ni<^t aU' einer loActi, )o ttnt eS nic^t ge|{^(^n.
185. Ser SBeife »eil er nichts (>at, neu
lie^rt ni^tS.
®er Weife 3JIann ift nie untb einen geller lonmien:
er ^at nie nichts gehabt, man ^at i^m nit^tä genommen.
I6G. ICie eiflen^eit ift alUä übeU Uk
fac^e.
Slilt^eilen ((Raffet ffluli: »lol aufi ber eigen^eit
eniftc^et aUtS SSeti, SBerfoIgung, ftrieg unb Streit.
[171] IST. »er grfifte Iroft natd SDlt.
Eer grSfte Sroft nad) Sott bftnlt mitlj im §immel fein:
S)a& man einanber gleii^ inä ^ergc [i1)t hinein.
188. e« finb Biel Sei
es finb biel SBo^nunaen, unb aui^ uicl Seeligteiten :
3I(^ i^!ilt\tu bid; bct^ ju einer rec(it bereiten!
V, 189] »finffte« »ud». 129
189. ®Dit ift @n)id in feine @d^6nl^eit
berliebt.
®Dlt ift fo d6erfd^6n, ba^ gl^n aud^ felBer gan^
$ün ©toigfett t)etauft fein^ ^Ingefid^teg @(an^.
190. 2)ie Seelißfeit in ber 3eit.
^em ^eilgen gel^t nid^tiS ab: er l^at fd^on in ber 3^tt
9Cn @Dtted tvoUgefaUn bie gan^e ©eeligfeit.
191. a)er ©eeligen unb SSerbamt)ten
(Sigenfd^afft.
^er @ee(0en @igenfd^afft ift gan^ nad^ @Dtte leben:
Unb ber ^erbantt)ten art gl^m gdn^Ud^ )t)ieberftreben.
192. ©Dtt mad^t mit §ÄIfft ber ©reas
tur ba| befte.
S)en erßen Slbam ben l^at ©Dtt allein gemad^t:
3)en anberen l^ai er mit mir ^u tvege brad^t.
193. ®Dtt liebt einen toie alle.
®Dtt liebet mid^ fo fel^r ald alled toa^ auf @rben:
SQ3dr* @r nid^t 3Renfd^ gebol^rn, er lüürbe mirg nod^ toerben.
194. Silier ^eiligen 2Ber!e finb nur tin
SB er f.
SBad alle $eilgen tl^un, baf; !an ein äJ^enfd^ allein:
Sa? fd^au fie tl^un fonft nid^tg al8 ®Dtt gelaffcn fein.
195.®ott lüirb im awdffig fein gefunben.
SBiel el^er toirb bir ®Dtt toenn bu gan^ m&fpg fifct:
8ll§ lüenn bu nad^ Sl^m lauffft ba^ Selb unb ©eele fd^toi^t.
[172] 196. ©Dtt l^at alle ^laf^rmn, unb feinen.
3Kan !an ben I5>5d^ften ®ott mit allen Silal^men nennen:
3Wan tan jl^m toiberumb nid^t einen ju erfennen,
197. ®Dtt ift nid^t« unb alle«.
®Dtt ber ijt nid^tg unb allS ol^n alle beutelei:
S)ann nenn Iba« baf; ®r ift? aud^ toa§ ba^ ®r nid^t fe^?
198. ©l^riftuS ift unfcr 3Rufter.
aKenfd^ Iwenn bu bid^ lüilt ®üii jum $em^)el auferbauen,
972uftu ba^ redete Tla^ an ©l^rifto bir abfd^auen.
199. 3)er Sieb gegentourf.
3)er Siebe gegen?h)urff ift8 1^6d^fte ®utt allein:
Siebt fie toag auffer bem, fo muf; fie SRÄrrifcb fien.
Ang. Silesius, Cherub. Wandersmonn. 9
200.a!a9 man liett, iii bog Bctluanbelt
mnn fic^ aufi S. Augustino.
Weiifi^ waä bii licbft in bag luttflu Deticanbeit lotibcn,
0D« TOivftu liebftu ®Dtl, unb Erbe Ikbftu erben.
2(11. DU ipolgeorbiiete giebr.
Siebftu 0Dtt fibnr bit^, ben Ül^flen Wie b(in Sebeti,
Baa fonft ift, uni« bir: fo [iebflu «c^t «nb ebfn.
2H2. Eit Seveiniguiig mit ©Ott ma =
(^et alles @beler.
.((tip aüti tDttä bu l^ufl, mu6 bit jii ®Dlbe »«bcn:
aSo buä 9]<Teiiiiaeft mit S^rifti t^uii auf Srbcn.
203. 3)et SBelianeiift^ ifl Sirbleiibt.
SO!iii(i$ 1^11 bie Siig«! auf, btx ^iinmel fle^t ja cffen:
Su ^aft bi(^ mit htc aflelt. Wo bug ntt^t fie^ft bEfofftn,
2Ü-i.0Dtt ift gfitlifler aU mir bermeineii.
@Dtt ift fo 9itl auf un6, bofe it^i nii^t fflgcn !aii:
iöeflt^m ii>ii 3^n gleich nit^t, et 6iet^ [^ fdbct an.
[173] 2<J5.aiif ©Dlteä (eitlen ift lein Slaneel.
®0H luicW o^n ujiterlnfi: ©r gfiffe laufenb Steuben
3n bi(^ auf einmal ein, wo bu 35n l6ntcp leiben.
206. ®Dtt lan fic^ leiucm ffiemätigen
entjie^n.
©Ott I&nle fi(^ oudi gar ben S^eufeln nit^t cnljie^n,
SBo r« nuv umbgcle^tt ffic 3^ii ))'m toolloi ftiien.
207. ajaS gr&fle ffletl,
SCiag allererHie ^ttt bag bu fär @01t laiifl l^un,
Sfl 0^11 ein cintigä Serf ©Dil leiben unb Seit ni^n,
20S. ffii« 9Jeue ßreatut.
Menfc^ aUernft biflu bic neue Sreatur,
3Qenn S^vifli fefmieMt ift beineS @eiflä Slalut.
2Ü9. Sag allev^6(^fte Seben.
Stninb Wo bu'ä wtJTen »ilt. bog oUer^Bc^flt £eb(n,
Sft obgeft^ieben fein, unb ©Ott fle^n fibergeben
210. Sie ißtue unb alte Siebe.
Sie Siebe Wenn fie neu, prauFi mie ein jtinger 9Etetn:J
3( mebr fie all unb ßlar, je ftiller Wirb f« f'Ö"-
V, 211] Sönffte« 8udJ. 131
2ir. 3)te @era<)l^ifd^e Siebe,
^ie Siebe iDeld^e man B^xapf^i^^ fjflegt junennen,
Äan man !aum duferlid^ Iweil fie fo ftiK ift fennen.
212. a)er liebe 2Kitteli)unct unb Umbs
!rei^.
2)er Hebe 3RitteIJ)unct ift &Oti unb aud^ i^x Ärei^:
3n 31^m rul^t fie, liebt aU^ in jl^me gleid^ertoei^.
213. 3)er X^^ron ©Dtteg ift im griebe.
3n toem bie aWajeftdt fol rul^en h)ie bie 2:i^ronen,
2Wu6 gu Serufalem auf @ ton 8 Serge tool^nen.
[174] 214. ©Dtt ift in allem alleS.
3n ©l^rifto ift ©Dtt ©Dtt, inn (gnßeln «nßlifd^ »ilb,
3nn SReufd^en SRenfc^i, unb aM in aKen toa8 bu wilt.
215. Q^Dtt tl^ut alled in allem.
®Dtt tl^ut in allen aUg. @r liebt inn ©eraj)l^inen,
3nn 2;i^ronen j^errfd^et @r, befd^aut inn (Sl^etubinen.
216. ®Dtt ift ein »tunn.
@ott gleid^t ftd^ einem SBrunn, @r fleuft gan^ milbiglid^
iperaufi in fein ®efd^6|)ff, unb bleibet bod^ in fid^.
217. 3n ©Dtt fd^aut man alled auf
einmal^ l.
t^reunb ivann man ®Dtt befd^aut, fc^aut man auf einmal^l an,
Sßa^ man fonft etvig nic^t of^n jlj^n burd^fd^auen fan.
218. ©Dtt lan nid^tS b6fe8 toolin.
®Dtt !an nid^tg b6ieg ioottn: toolt' ®r be^ Sönber« 2:ob,
Unb unfer Ungelü!, @r lo&re gar nid^t ©Dtt.
219. a)cr 2)lenfd^ fol nid^t ein 3RenfdJ
bleiben.
3Kenfd^ bleib bod^ nid^t ein 3Renfd^: man mu^ auf«« 1^6d^fte
fommen.
S3e^ ©otte ioerben nur bie ®6tter angenommen.
220. 2ßie ®Dtt gefunben loirb.
3Q3er ®ott red^t finben loil, mu^ ftd^ jubor berliel^ren,
Unb bif; in ©toigfeit nid^t loieber fe^^n nod^ ft)Ären.
221. 2)er 2:obte lj>6ret nid^t.
^in abgeftorbner 3Renfd^, ob man jl^m öbel fj)rid^t,
SJleibt unbetoegt. SBarumb? bie 2:obten l^6ren nid^t.
9*
13ß. ©ein Beifen B"t nlle« Bl"*e.
aU3 gilt bein Beifen n^dä): er fifef in tu^ uttb pill«:
[IbäJSe&t eS nnt^ (eiiieiit iiii^t, fo gt^tä nac^ @olt(S iBtUe.
137. (Sott ^Sret a
Wtn\äi Wo bu ©Bit umb fltiab nit^t (anft mit irotten f^ren,
©0 jtE^ mit ftum ffit if)K, et li'icb iiä) fcfjoii et^^ten,
etbammen
tan.
Xtn Sfinbei, «eli^ft fit^ ntt^t eloig menbt öon Sott
San ®Dtl aur^ nid^l tietbammn jm eiuaen ^pein unb lob.
Ba6 ffilletabelii^fte.
Bin it^ nic^l abelit^! bie engfl bi«nen mit,
3)et St^Spffet bu^lt um6 mit^, unb luatt füt meinet I^fic.
140. !Det SBtife fe^It nie be6 S'f^tä-
Het aSeife freiet nie: et tttfft aüje« bog Sie^l:
@t ^at ein mi genmag, bag ^eiffet teie @ott iciel.
141. ®et Seit t^un ift ein aitnuerfpiel.
greunb ßSitn' eä bo4 bet SEBelt, i^t gf^tä jWat Wie fie hjil:
3>oi^ ift i^t ean^eö l^un nt<^ts aU ein Xtautifpiet?
142. 3m §immel mag man t^un Waß
}il.
Wm\ü) jä^me boc^ ein EleinS auf etbeii beinen tüiHen':
u ©iminel luirftu i^n loie bu luitfl tooltn erfüllen.
14.?. Set Unempfinblittie ift me^t aia
gnglif«.
iBet in bem giei[i$e lebt, unb ffl^lt tii*t beffen pein:
S)et mu6 fc^on auf bet SBelt ioeit me^t alä ©nglift^ fein.
144. S)ic 3(^^eil frftabt me^t aU tan^
fenb Setiffel.
Menfi^ ^lötte bi($ für bit. Sitflu mit bit belaben,
[IGüjasu Wirft bit felbet nie^t alä taufenb Seuffet ft^abcn.
145. e^riftua uetutfai^l nur H6 "nb
Sfleinflu bafi S^tiftuä bir bringt Sieb unb (Einig!ett:
Dlein too^tlid^: wo et ift entfielet ^afi unb ftteit.
T, liq ^BKpü 9ml^ 1^
146. 2)if Seit it >rs €lviifeil
SM «Ott ta: dmpf te Scfi ^d^ odter ^:
60 ifd )fi girnnfiirflin: te| ik tm avigBäl
147. 3m @«11 it alle« ^leiiS^e.
3ft €|aift9 ssfrem |«m m^ fcxner Satter j^odb.
14S. S» ^^>^ dlrxgfext gcfii^i^t alli jnr
gleite.
2)0tt is ber (Ungfeit gcfilH^ ali ffO^faäf
& ift Iris l»n: mx^ waäf, tm 1^ ist ddtmrra^
149. XUc «enf^cs mfiffcm etm Stcnf d^
tDcrben.
2)fr tnc^ett tft @i>tt fmb: ^mntb |td^ er uk^ fc (tn:
f>a^ aOe 9B«ifc^ fi>llit in €^n^ einer fc^n.
IM. 3» ^tmnel ifl aüed gemein.
3m ^immel Übt man toot: 9Kemanb ^t Ipad altem:
SBag einer ^ ba| ifi ben 6ee(gen aOn gemein.
15K@in ieber geneufi ber anbrenGeeltg«
feit
SRarien eeeltgfeit, unb j^rei^ 6o^ng be( füffen,
SBerb* id^ fü t>6aiglid^ ol^ belebe felbfl gmteffau
152. SBad ein ^eiliger ^ai, ba( tfl ber
anbren aud^.
SBad l^ier bte ^eiligen mit groffer miM^ erlangt,
äßirb in ber @eelig!eit mir aEd mnb fonfl gefd^anft.
[167] 153.®in jcber im ^tmmel freuet fidj ob
bem anbren.
2)er gr6fle ^eilige lüirb ftd^ fo l^odj erfreun
Db mir: al8 fel^r ob i^m \d} toerbe frMidJ fe^n.
154.äBer triebe fud^t mu^ bil (iberfel^n.
SRenfc^ toenn bu fo genau bag beine tvilt befd^ftten,
@o toirftu nimmermel^r in toal^rem friebe fijjen.
155. e^riftuS tft ber erfle unb rejte
anenfd^.
^er erft' unb le^te SRenfd^ ift (S:i^riftu8 felbft allein^
mn aW au^ i^m entfte^n, in il^m befd^loffen fein.
134 So^attiiiä »ngeii [V, 2J5
245. ®Dtt tat leinen eignetn 3io^men
ali Sitbt.
Sein Sin^m ip weither ©Dit xtä)t eigen m.'ir', attein
S3ie Sie6e Jeip man 3^n; fo TOert^ ifl fie unb fein.
24Ü. ®Dtt icil waä er ift.
ÖCtt ift bie Eiete ferbfi, unb t^ut auäf ni(5ts als litfcen.
Si'umb luif et aiii^ bafi Ivit bie Siebe fl^tS folTn äben.
247. @Dtt tan nichts ^at(en.
«IciiW «bf "*t bon ®Ctt: gr ^afft lüi^t fein föefc^Spffc:
(UTiinÄglti^ ift eB S^m), Qut^ iii^l bie SlenffelSflSpffe.
24S. Srcljerlc^ Schlaf.
SJer ®^Iaf ift bretietletj. Ser Sfinbcr fc^lAfft im Sob,
®ec iiiöb' iii ber ^aiux, iinb kfr uecliebt' in ®DH.
[17S] 249. 3)ie bteqerLe^ ®ebutl,
SJaria bie aeöie^rt ben ©o^n ®Ott§ Äiiffetlit^r
gicfl inner mit im (SIeifl; ®Dt{ Satter elcigltc^.
250. Sie geiftli^e unb ewge ©eburf
finb eines.
®ie geifllii^e ©eburi, bie fii$ in mir erSiigt,
3ft eins mit btr, buri^ bie ben ©o^n ®Dtl Saftet jeufll.
251. a)ie Oeburt (SlDtteS toe&ret immer.
@Dlt jeuget feinen So^n, unb luetl eä auffer Qtit,
Sc toe^rtt bie @c!iUTt aui^ big in Swigfeit.
252. ®er ©o^n ©Dtteä Ipirb in bit gej
booten,
ajlenfi^ fd^ilftu birlj bar^u, fc jeugl ®Dtt feinen So^n
seil' Stugenbtit in bir, gleii^ luie in feinem Z^tan.
253. Sebeä ift in feinem «tf*)rung am
Beften.
33a6 aUoffet in bem Brunn, bie 3?Df' auf j^rem flamm:
' am beften ift bie eeel in ©Ott, im geur bie glannn.
254. Sie ©eel o^e ©Ott.
ein ^fttenlofe« Si^nf, ein efrper Mjett^er lobt,
©in Srunnen o^ne iiual, bifi ift bie ©eet o^n ©Ott,
255. auf Itie^t^uu folgt Wt
ZiK ßrieg gehiinnt bir Stieb, mit Streit erlangflu greüb :
^«■bumitii^ beinec felbft ttingl bir bie «ecHgIcit.
V,256J gfinffte« 8udS. 135
256. 3urÄf!e fel^n ifl toiebet SSerlol^ren
toerben.
SBeitn bu au^ ©obom ge^^ft, unb bcm (Sertd^t entflie^^cft,
So ftel^t betn $eil barauf bafe bu nid^t ruüücrtö ftfl^eft.
[149] 257. S)a^ aricrfÄffefte Scbcn.
3)cr Fimmel auf bct SBelt, ba8 allctfüfftc Sebcn,
Sft ber befd^auligfeit au^ Siebe fein ergeben.
258.®ott unb bieSeeligfeit ift ein 3)ing.
a)ie ©eeligfeit ift ®Dtt, unb ©Dtt bie Seelig!eit:
mx' eins baf; anber nid^t, id^ lebte ft&tg in Seib.
259. ©Dtt lüirb id^, lüeil id^ bot ®r loar.
©Dtt loirb loa« id^ j^ bin, nimmt meine aKenfd^l^eit an:
SBeil id^ bor ®r getoeft, brumb l^at er e« getl^an.
260. 2Bie ©Dtt, $@rr, »atter, unb
SBr&utigam.
2)en Äned^tcn ift ©Ott $®rr, bir SSatter too bu Äinb,
3Rir ift @r SrAutigam, ioenn er mid^ 3ungfrau finbt.
261. ©Dtt ift in allen 3)ingen, unb bod^
feinem ©emein.
Xai njefen ©DtteS mad^t fid^ feinem 3)ing gemein:
Unb muf; notl^toenbig bod^ an^ in ben Teufeln fein.
262. 2)ie tieffe ber 2)emut.
2)ic ^emut fenfet ftd^ in fold^en Hbgrunb ein:
3)a6 fie ftd> fd^n6ber fd^&tt aI8 aKe SCeufel fein.
263. 2)te $6lle mu^ man fd^meüen.
Ärift, einmal muf; man bod> im ©d^lunb ber ^bUm fein:
©el^ftu nid^t lebenbig, fo muftu ^obt l^inein.
264. SBenn 3@fug in« ^er^e gebilbet
toirb.
aWenfd^ ioenn bein ^erft fi*tr @Dtt loie SBad^S ift ioeid^ unb
rein:
@o bruft ber $eilge ®eift ba^ S3ilbnÄ| 3®fu brein.
265.2Ber bon ber Siebe ©otte« gebunben.
^ie @eel bie nid^t« ald ©ott geb&n!t gu aEen ftunben,
^ie ift bon feiner Sieb beftriffet unb gebunben.
So^niniie aingcli
[V, -iee
[180] 26fi. asafe reifte Sebeii bcr SeeU.
ajütin letl btc Stele rcÄt, icenn ®Dtt j^r ©eift imb Seben
©i( gaii^ «ffittet i/at, unb fic S^iin Saum gegeben.
2i}7. SBie bie ©i^ule, fo bie Se^re.
3im Sd^ulen bielcr SJelt Wirt ©Ott uii| nur bcfc^riebtn :
3nS SeilBtn (Sei^efl Si^ul [erat man 35n fc^aun unb
Itcben.
268. Sinn (ol u^ne SecbruB toirten.
3)w ®Dntie fi^etnl unb rotcCt c^n aQn Setbrug unb $ciii:
So fol nui^ belnet ©«I, im faQ j^r te^t ift, (ein.
2G9. äßet ®Dtt Bor = be?, (t^aut ®Dtt.
f&raut, fui^eftu ju fc^aun brg SrAiiigamS Stngefid^t,
f) ©Ott unb aüä Bcrbeb, [p feblet bii ei nii^t.
270. Mlle« §e^[ öcn ®Dtl.
9tu6 Sitte fttivb ÖDlt ii^, i($ aufe Senaben (£t:
©0 fombt ja aH mein )pe^[ mit bloß Bon j^me ^et.
271. SEenn bu nid^l »ienfc^ bift, ifi eB
ffiienn bu nit^t aJleiiic^ me^r Hft, unb bid& betdluflnet ^aft,
6u ifl Sott felbet iUienft^, unb trSflet beine Saft.
272. aJafi Htitliö eiDitea ifl fee[iama=
Uns änltie ©DtteS stützt ■
3)ur einen ä^liü eS ft^aun u]
n fi(^ iDie Hifenftein:
iiSjt elöig feelig fein.
Wirft bo ift er
greunb Wo nii^t E^ripuä luirll, ba ift er au(^ nod} n
Db glei($ ber fflenfil) bon 3^m »ifl Tiuget obev fprit^t.
33er eeelige auf ber 5Belt.
it ßreuB niib fßtin von ^evfeengrunb erfreut,
\} Ijitv ein JCinb ber e logen Seeligteit.
21b. Selben ift nu^lii^er als ^reube.
aNenfc^ iDifleftu Wie gut unb nuljlit^'ä Seiben ift,
Su ^Atteft'ä bir BorUngft für aUet Suft erlieft,
(ige t^nt niclit nac^ bcn
Sebotten.
aier ^eifge Kai ex t^ut, t^ut nic^lä tia^ bem @(bol:
er t^ut c3 lauterlic^ aii6 Siebe gegen fSlDtt.
,V 277] gfftnffte« »udj. 137
277. 2)er ©eted^te l^at fein ©efe^
gÄr Wp ift ba^ ©efe^: toir fein ®ebot gefd^rieBen,
3)ie grommen toÄtben bod? ©Dttt unb ben SWÄd^ften lieben.
278. 2)et öeiftlid^e ÄrebSgang.
SRenfdJ fenfe bid^ l^erab, fo fteigeftu l^inauf:
2a^ ob t)on beinern gel^n, fo f&ngt ftd^ an bein Sauf.
279. lBa8 im Orte ber SOSelt bor ber
äßelt getoeft.
(g^ ®Dtt bie SBelt etfd^uf, loa« loar in biefem Drt?
& toax ber Dtt felb felbft, ®ott unb fein ®oge8 SBort.
280. ®Dtt fan fid^ felbft nid^l meffen.
®Dtt ift fo l^od^ unb gro^, ioolt' @r fid^ felber meffen,
@r toÄrb' ob ®r gleidj ®Dtt, be^ 2Ka|ftab8 aal^I bergeffen.
281. 2)a^ tounberlid^fte, befte, unb
©d^6nfte an ®Dtt.
3)a6 lounberlid^ft* an ®Dtt ift bie SSorfid^tigfeit,
Sangmüttigfeit baf; beft', unb*8 fd^6nfte ©red^tigfeit.
282. ®Dtt ift loie bie ©onne.
®Dtt ift ber ©onne gleid^: ioer fid^ ju Sl^me feiert,
S)er loirb erleud^t, unb ftraf« feing 2lngefid^tg geloel^rt.
[182] 283. SBarumb ©Ott rul^ unb greube l^at.
SBeil ®Dtt 2)rc^einig ift, fo Ij^at ®r tul^ unb Suft:
diü^ fomt öon ©inl^eit ^er, Suft öon ber S^re^l^eit »ruft.
284. ©Dtt fomt el^ bu jl^n begel^reft.
^inn bid^ nad^ @Dtt t)erlangt, unb toüntfd^ft fein jlinb
ju fein:
Sft @r fd^on bor in bir, unb giebt bir fold^eS ein.
285. 2)ie ©eiftlid^e Turteltaube.
3d^ bin bie SCurteltaub, bie SBelt ift meine SBÄfte,
©Ott mein ©emal^l ift toeg: brumb fi( id^ ol^n genifte.
286. 2)ie ®infalt mu^ ioijig fein.
2)ie ®infaa fd^Ä^j' id^ l^od^, ber ©Ott l^at SBi^ befd^el^rt:
^ie aber ben nid^t l^at, ift nid^t be^ 92al^mend tüti)vt
287. a)er @infalt ®igenfdjafft.
2)er ©infalt eigenfd^afft ift nidjt« bon ©d^lfl^eit toiffen,
lufg gutte »(o| aUein in 2)emutt fein befliffen.
2S8. Set SfBelta^cn unb öiUiliditn
Siebe SÜatur.
3)ie 3B([hSicb ^at Ue %ü bag fie fK^ ablvertä neigt:
ffier @<(i*(n Katur i\t b.i6 fie aufluette ftsiflt.
289. Sie Kugenb o^ne £i«6e ailt nit^tS.
3)ie Xugenb nait uitb bto^ lau nii$t fAr (Solt befle^n:
©ie mufi mit Siebe fein geft^nifill, Sann ifl fie (<^Jn.
2U0. Sie 8ie6e ift geiie* «tib raaffer.
Sie Sieb ifl Slutl unb Slutt; ton (ie bein §er& empfinben.
So !6f(^t fie ODtteä 3om, unb brennt ^inweg bie ©flnben.
201. Sie aBÄrbigleit lombi Don «iebe.
^d) ffluf ioü) ni^t nadf h)i§ unb SGeife^eit flbev fflieec:
Ser Seeien iüDfirbiQEeil tomit blog Von £icbe ^er.
183J 292. Sie Sf^Sn^eit !ombt »on Siebe.
Sie 6^&n^cit tomt Uun Sieb; out^ @otteS äEngefK^t,
§at (eine Sie&licdleit Bon j^t: fonft glSn^V tS ni<^l.
29a. See Siebe »elo^nuna.
Sie Sie6e ^at ©Ott (elbft jum wefentli^en So^ii,
Gt bleibet «uiglii^ jbr SHu^nt unb g^tenfiton.
294. aSeie^eit o^nc Siebe tft nichts,
l'lenfdb tuo bu lueife bifi, unb liebfl nii^l ®olt oocbe^:
So fag i^ bai ein Siarr bit lior}U3ie^en fe^.
295. 3e liebenber je ©eeliget.
Safi äJlafi bet ©eeligleil inifet bit bie Siebe (in:
ge Siüet bn Bon Sieb, je eeelger inirftu fein.
298. Sie Siebe ©Dtteä in unfe, ifl bet
§. ©eift.
Sie Sieb« Welche \iii) ju ßOtl in Ht beweift,
Sft ®Dtte8 fWge fitoft, fein geue unb ^eitget Seift.
■:97. man tan SDtt niibi lieben o^ne
0012.
SHmt<^ [iebete [xt^ ©Ott nit^t felbft butc^i fi* in bit,
Sn linleft nimmetnic^t S^n lieben nat^ gebfi^t.
2H8. Sie Siebe ^lat (eine guttat.
Sie Siebe fütt^t fii^ nii^t, f" 'an auä) nit^t betberten:
es mäfte sott juBot fambt (cinec SOtt^eit ftetben.
,V299] gönffte« »udj. 139
299. SBic btc ^crfon fo baß 55erbienft.
2)ie 83raut berbient fld^ mcl^r mit einem Äug umb ®Ott^
m« aBfe SWiltlinöe mit 2lrbeit biß in Xob.
300. SBer ®Dtt red^t liebet.
3Kenfd^ niemanb liebt ©Ott red^t al« ber fid^ felbft SBerad^t:
©d^au ob bu es aud^ fo mit beiner Sieb ßemad^t.
[184] 301. S9Ba8 baß freunblid&fte nad^ ®Dtt.
2)aß freunblid&fte nad^ ®£)it ift bie üerliebte @eele:
2)rumb l^at er feine Suft jufein in jl^rer ^bU,
302. 2)a{l ©d^nellefte.
2)ie Sieb ift'« fd^neUfte 2)in0: ©ie tan för fid^ attein
3n einem Slußenblif im l^6d^ften §immel fein.
303. ^ennjeid^en ber falfd^en 2ith^.
SBiItu bie falfc^e Sieb t)on hjal^rer unterfdjeiben,
©0 fd^au fie fud^t [i^ felbft, unb fÄCfet ab inn Seiben.
304. 2)aß Äreu^ ^jrobirt bie iBiebe.
3m geuer hJirb baß ®oIb ob« reine fe^ Jjrobirt,
Unb beine Sieb im Äreu^, tote lauter fte, gefjjürt.
305. 2)ie Siebe ©Dtteö ift toefentlid^.
2)ie Siebe gegen ®Dtt ftel^t nic^t in fftfPöfeit,
©Äff ift ein jufatt nur: fie ftel^t in SGßefenl^eit.
306. @in unt)eriounbte« §er| ift unge«
funb.
@in ^er^e toeld^e« nid^t öon ©Otte« 2ith ift Sßunbt:
3ft, ob e« jioar nid^t fd^eint, gan| Äranf unb ungefunb.
307. 2)ie Siebe ift ©Ott gemeiner aU
SQBeißl^eit.
2)ie Siebe ge^t ju ©Ott unangefagt l^inein:
SSerftanb unb l^ol^er SBi^, muß lang' im SBorl^of fein.
308. SQBie ©Ott fo allgmein.
2ßie attgemein ift ©Ott! ®r l^at ber SauerSWagb
3)ie Äunft tote man jl^n ÄÄft, fo tool al8 bir gefagt.
309. 2)aß erfreulid^fte ber ©eelen.
2)aß ift'8 erfreulid^fte, ioie meiner ©eel f&Kt ein,
^aß fie toirb jmmer »raut mit eioger i&odJaeit fein.
140 So^anniS atnatli |V, 310
|l&5l ;H(). 3Baa bet Hug SDtteB ifl.
Xn Äufi befe »tSutflantS 00118, ifl bit gnipfiiiblit^ttit
Sein$ giiAbgEn Slngefit^tä, unb feinet (ftlfi gleit.
an. 3)ie Seele tan ni($t3 o^ne ©Ott.
Su \djbn bie Saute fit^i aiiß eignen ficAfflen fc(tlAflt,
©0 fil^Sn Ilinst aui^ bie See! bi« ni($t bet ^Srv behjfgl.
;!I2. Her gulbeneSBegrief.
©er gulbene Segrief buv($ beii man aUeä lan,
3ft 2t(6e: Sif&e nur, ]o ^nftu'ä furfe get^an.
3ia, SDae etlepe ©emfitte.
Sein iSblereS öemfitt ift auf ber gant<n äöelt,
SIS loeti^ä mit ©Dlt Bereint, ffit einen SBurm fu? &.Ut.
314. Söarm^erSiflleit fc^leuR ben §im =
melauf.
fiinb niadje bic^ gemein mit ber Barm ^er^ ig Feit:
Sie ift bit 5pffirtnetinn im ©(^Ii>6 bet ©ettigtelt.
315. Sevfieinetuiig ergebt.
ffierUteiiiere bii^ felbft, (o ioirffu grofe mein S^tifl,
Se ft^ntbet bu bit^ ft^Ätft, je lofirbiger bu bift
3ir>. ®er eoauaetifi^e §irte.
Xn §irf i|l iSotte«©o^n, bie (Sotttieit ift bie aififte,
3(5 bin iai Si^af baS ©r för anbten fui^t' unb lüpe.
317- Sie gtÄt^te ber 3:ua(nben.
Xi< 2)emut tie ergebt, bie Slrmut^ machet 9ieii^,
®ie fieufc^^eil iSiigelifr^, bie Siebe ®Dtte gteit?.
318. SaSie man in ^immel fie^t.
SHfln borf lein 5™'0<f''^t '" §i"ii«<! einjuje^en,
fle^t bi(^ nur wen ber aSelt, unb \d)au: fo luirbä geft^it^en.
[18li] 3lö. Die flt&fle ©eetigteü.
!&ie griffe Seeügteit bie tif) mir (an errtnncn,
3ft, bflf! mnn ®Dtt tuie fi'iff' (£r ip loirb ft^iiielten iBunen,
3-iO. Her nAt^fte SScg ju ©Ott.
Sier n^fte SQeg ju ©Ott ifl burt^ ber Siebe X^ht:
Set aiBea ber wifffiifc^affl bringt bit^ gar langfam filt.
321. aBorinti bit SSu^e befe Öemdtteä
befte^e.
a)te Su^e b(6 ©emüttS befielt in bem nUein,
®aB eä SolHfimmlii^ ip ' " " 'l ein (Ingeä Gin.
V, 822] günffte« »udj. 141
322. 2)te ©ecnaJeit ift in bcm 1^6d^ften
@utt.
^ein äJ^enfd^ !an feelig fein, ald in bent 1^6d^ften ®utt:
SBie ba^ man^ bann beruft, unb'iS üeine fud^en tl^ut?
323. Sößarumb (Sott etoigen Sol^n giebt.
©Ott mu^ bie ©eiligen mit etogem Sol^n belol^nen:
SQBeil fie jl^m, h?o @r hjolt', aud^ ehjig hjfirben frol^nen.
324. 2)ic Är6nenbe Xugenb.
^ie Xugenb bie bid^ 5tr6nt mit ett)ger @eelig!eit,
(2(d^ l^alte fie bod^ feft!) ift bie bel^arrligfeit.
325.3Benn bie ©immelfal^rt t)erl^anben.
SBenn ©Ott in bir gebol^m, geftorben, unb erftanben:
@o freue bid^ ba^ ba(b bie Himmelfahrt t)erl^anben.
326. Unterfd^ieblid^e ©elegenl^eit ber
@eele.
2)e6 SÄnber« Seele ligt, be^ SfifferS rid^t ftd^ auf,
Unb befi ©ered^ten fielet, gefd^ift jjum 2:ugenblauf.
327. SBarumb ©Ott be^ Jlegiment«
nid^t mübe mirb.
©Otto unb feinS ©eiftcöreid^ ift Siebe, greube, gribe:
S)rumb toirb @r be^ d'legiemd in @tt)ig!eit nid^t mübe.
[187] 328. ©Ott betrübt bie ©ünbe nid^t.
®Dtt tl^ut bie 86nbe Wif^ in bir aliS feinem @ol^n:
3n feiner ©Ott^eit felbft, ba fü^lt @r nid^tö baöon.
329.2)ie gan^e 2)re9faltigf eit Ijfilfft jur
@eelig!eit.
S)ie SlUmad^t jeud^t mid^ auf, bie äBei^l^eit tveift mid^ an,
2)ie ©ütte l^^ilff^t mir, baj id^ in §immet !an.
330. 2ßenn man ©Ott reben l^6rt.
SBenn bu an ©Ott gcbÄnfft, fo l^6rftu ^^n in bir:
€d^h)iegftu, unb iDÄreft ftiH', ®r rebte für unb für.
331. 2ßa8 ©Ott nid^t tl^ut, gefüllt ^"fym
nid^t.
©Ott muf; ber Anfang fein, ba^ aKittel unb ba^ ©nbe,
SBo Sl^m gefaaen fottn bie SBer!e beiner Sinbe.
142 3o&anniä angeli [V, 332
3a2. SEBo ber Tltn^d) ^inlDinl, toanti et
in ©Dtt »ergebt.
£Qicnn ;(^ in @Ott Uerge(i, fo tumni i^ iciber ^in
SSd ic^ Bon Sroigleit Bot mit aelucfen bin.
333. Se6 Teufels St^lac^tSie^.
S)ic @(«1e iceii^e fii^ bie @finbe [Sft etmotbcn,
Sie Ift (0 B"ff" ©pot!) bei SeuffelS e^IacfihSJie^ TOotben.
S3i. ODlt fd^ÄJt bie SGetle nat^ bcm
äßtjen.
Slnif^ b(6 öeted^tm Schlaf ift me^r bei) ©olt geoi^l
Srs iDQd ber efinbet $e^t, unb fingt bie gan^c Stacht.
aas, Uiiietfdjeib bet brc^i «i^tet.
aiafc Sictil ber §ervlic^[eil laff' it(i bic gönne fein,
Die (Snabe gleicht ben ©Irailn, Slalut bem acibetf^tin.
[188] -.m. 2iit einem äuge mu6 man ji^Un.
Jlie Seele luelt^e ®Dtt ba& ^evfte treffen mil,
®e^ nut mit einem Sug, bem testen, auf bafi ji^l.
337. a>o6 Seft^ipff ift be6 ©*&pffeirä
Irofl.
3d& fein ©efd^öliffe bin befe ©o^neä SDtte« flron,
!Bie Su^e fcineö @eifl§, unb fein« Setbeiilo^n!
338. Sie eioigteit ifl je tAnger je un.
bur (^f t^aulidjtv.
33a6 ancet ber ewigteit je me^t'ä bet S.ift bvft^ifft
Se unburt^fd^iff littet unb meitet ni betrifft.
33Ü. Sie SDtt^eit gvi'iiibet lein Se =
ft^äjjffe.
Eie tief bie Sott^eit fep tan tein Seft^i'ljff ergtiinben:
Sil j^ren a&gninb mu& aue^ E^rifti See! Betf^minben.
34U. Muä) ÖDU mufe \i<S} üerbtenen.
S)a| icfi ben ^fi^ften @Dtl jum ^tAutgani atigenommen,
Sät ©r umb miO} Berbient, bafi St ip ju mir !ommen.
341, SQc bU 3eit am lingften.
3e weiter mon üon ßJDtf, je tieffer in bet geit:
2)rum& ift ben §6[lif(^en (in lag ein' Sloigfeit.
342. Mo man bie ®bttlid)c ^fff^gleit
lernt,
ßinb toet in ©DlleS ^of flefcAntet jubefte^n,
i&er mug 3mn ^eilgen @eift ^ier in bie Si^iiU ge^n.
V, 313] g&nfftei^ Öud^. H3
343. 2)a6 geiftlid^e Dröeltoerf.
®Dtl ift ein Organift, toir finb baj OrßeliDerf,
@ein ©eift blAft jebem ein, unb gibt ium tl^on bie ftArf.
[189J 344. 2)ie SCrmutl^ ift im (Seift.
2)ie STrmut fielet im ®etft: id^ Jan ein ^aifer hjerben,
Unb bod^ \o SCrm fein, als ein ^eiliger auf ®rben.
345. SBer inn äßunben (Sl^rifti tDol^nt.
2)er ®eift ber öoUer greub' in Seiben hJirb gefunben,
Unb rul^e l^at in $ein, ber h)ol^nt in S^i^rifti äBunben.
346. 2)en Äinbern gebül^ret Söiild^.
2)en aWÄnnetn giebet ©Ott ju trinfen ftarlen SBein:
2)ieh)eil bu nod^ ein Äinb, p6ft ®r bir füffeS ein.
347. SQBer eine tieffe mit ©Ott.
2)er ®eift, ber nunmelS^^^ ift mit @ott ein ©ingcg ®in,
HÄuJ eben fold^er ^bi)\ unb fold^er tieffe fein.
348. SBie ©Ott jumeffen.
Unmefilid^ ift gtoar ®ott; jebocS fanftu ^f^n meffen,
SBo bu mein §cr^e mifit: benn'8 ift bon ^f^m befcffen.
349. 2)u muft ber @nabe ßufft mad^en.
9lÄum toeg, unb mad^e Sufft: baf; gönüein Ugt in bir:
S)u flammeft ed (eid^t auf mit l^eilger Sieb^begiel^r.
350. 2)u muft bid^ felbft ermuntern.
9)2ein ^l^rift bu muft bid^ felbft burd^ ©Ott t)om Sd^laf
ertoef f en :
@rmunterft bu bid^ nid^t, bu bleibft im Traume fteffen.
351.3m innern finb alle Sinnen ein @inn.
2)ie ©innen ftnb im ©eift att' ein Sinn unb gebraud^:
SBer ©Ott befc^aut, ber fd^mAft, föl^lt, reud^t, unb ^bvi
gi^n aud^.
352. 2ßa8 ba^ fÄffefte unb feeligfte.
3flic^t8 föfferg ift al8 ©ott ein HÄenfd^en Äinb aufeljn:
^id^tS SeelgerS aU in fid^ föl^ln bie ©eburt gefd^el^n.
[190] 353. 3)a^ Slntlit ©otte« ma*t trunfen.
Xai ^ntli^ ©ottiS mad^t boU. Sel^flu einmal fein Sid^t,
2)u iDÜrbeft trunfen fein bon biefem Slngefic^t.
144 gp^annis äneeli [V, 354
354. UnflerrtuSigt fomt nitmonb in
§immel.
G^riP flic^ bo(^ nii$t bot ßttu6: bu mufl gefreii^iB' f""-
Xu tomfl (onp nimnietiiie^t itiä 5iniinelreii$ hinein.
aöS.SBo&et bie Ungltit^^eit bet ^eiliaen.
©Olt mirtt iiac^ bcr Siatur: bi^ nta^l ben unterfd^fib,
Saß biefer ^eilige pf^ trSnft, b« anbre freut
356. S)a6 ajoUfoinne Bectreibt bnß Un.
Oolirommne.
SBenn bafe SolKommnf Ümt, fSnt'ä UtiüDlKcmnmE 5'":
3^ag 3nen[(^licbe üerqe^t, locim i^ bcrg&ttd bin.
:iö7. SBemi fic^ aotl in« Setg ergeuft.
a)l(nfd^ frtnn bein §er5 ein I^al, niufe Oolt firt) bteiii
(tflief((n ;
Unb jlDar fo mUbiglidJ bafi eä imife überflieffen,
358. SDtl reit!) was (£r teil.
SDtt ift ein Sroger ®eift, bn- aHä »irb ft'aS St icil,
lliib bleibl boil) toie ©t i(t Unfcmlid^ unb oijn Qitijl.
:i59. SUi^nüfi bet Juc^folltgleit
mtl bcr Sonne.
®Dlt aJat« ift bet Seit, unb ÖOll bet So^n baji Siit^if,
Sie Stramin ber ^eit'ge ®ei(t, ber Selben ijt i)ert)f(i(i&t.
3tiO. aßciin man jbni ben SCob beü §ei;<
ten sueignel.
greiinb, Wenn i(^ felbei mit Qbjtetbe ^ier unb nu,
fflann eign' ic^ mit ben lob beß §lgtren etfl tcd^t ju.
[191] sei.asie ©nabe ®otte§ treu(t allieit a\t%
ffiie ®nobe fteuft Don ®Dtt, TOie SBinnbe »on bem ^ux:
Sla^ftn bid^ nuc }u 3^ni, [k fonit bii balb }u @t(ur.
aea. Eie ^fii^tle ®eelifl(eit.
Sie ^S^fle Steligteil bie mir SDH [elbff tan geben,
3ft baß er mii^ loic \iä} loirb matten unb ergeben.
;tü;i. Be6 3Bci(en üerrit^tung.
©in 91orr i(t biet beind^l: beft aBei(en gan^ea l^un,
Sag je^nmal Sbtier, ift äieben, [trauen, ru^n.
M4. aUer in bem Siirten lu^l,
Set aüeife melier m ^at bbnm gebtat^t,
Ser ru^et luenn er loufft, unb linttl loenu « betrncfit.
V, 365J ?j4nfftcg Su4 145
365. ^ 2)er 2arben2Renfd^.
®in Söienf d^* bcr tote baß SSiel^ in äffe Suft außbrid^t,
Sft nur ein SarbcnSWenfd^ : er fd^eint unb ift« bod^ nid^t.
366. 2)a6 Sauttenf^)iel ©Dtte«.
®in §ette baß gu ©runb ®Dtt ftitt ift h)ie er mil,
3Btrb gern bon gi^m berül^rt: eS ift fein Sautenf|)il.
367. 2ßer auf alle gÄUe gefd^ift ift.
3Ber ®Dtt fo leidet entbel^m, aI8 leidet emjjfangen fan,
2)er ift auf aßen gaff tin red^tcr ^elbenSÄann.
368. Se^ hjeld^em ®Dtt gerne ift.
HÄenfd^ toenn bu ®otte8 ®eift bift h)ie bir beine §anb,
3Kad^t bie 2)re^faltigfeit fid^ gern mit bir befanbt.
369. 3)ie @eele auffer iffvtm Urf^^rung.
@in fünf lein aufferm geur, ein tro^)ffen auffrem 5Weer:
2ßag biftu bod^ o 3Renfd^ ol^n beinen h)ieber!eljr?
370. 3n ®Dtt ift aUeg.
SBaS beine @eel begeifert, befommt fie äff« in ©Ott:
Slf^imbt fie e« auffer '^f)m, fo toirb e8 jl^r gum 2:ob.
[192] 371. 2öen (^^tt nic^t loß !an bitten.
aJienfd^ ftirbftu ol^ne ©Ott: e« fan nid^t anberft fein,
mtf}' aud^ ©Ott felbft f6r bid^, bu muft in ^ful l^^inein.
372. S)ie 53raut fol irie ber SrÄutgam
fein.
3d^ muß berhjunbet fein. SBarumb? toeil boffer SBunten
3Kein etoger Srdutigam ber §e^(anb wirb gefunben:
2öaS 5iu^en bringt e8 bir? @8 f teilet gar nid^t fein,
SBenn S3raut unb S3rÄutigam einanber ungleid^ fein.
373. 2)aß aUerfeeligfte ^er^e.
©in reines §er^ fd^aut ©ott, ein l^eilgeg fd^md!et 31^n:
3n ein SBerliebeteg h)il er ju SCßol^nen jiel^n.
3Bie feelig ift ber aWenfd^ ber fidj befleift unb tiU,
2)aß 31^m fein §er^e wirb rein §eilig unb üerliebt!
374. 3Wan über!6mt mit meiben.
greunb meibe toaS bir Sieb, fleud^ wag bein @inn begel^rt,
3)u h)irft fonft nimmermel^r gefdttigt unb gehjel^rt.
9Sil h)Ären gum ®enuß ber etogen SQBoffuft fommen,
Sßenn [ie mit Qzitlid^tt fid^ l^ier nid^t öbernommen.
Ang. Silesius Cherub. '^ "Kon. \Q
146 (VI, 1)
[193] folget eine B^^O^t^^ ^on .
Qt^n Slingreimen, ober
©onneten.
2)a6 ®rfte.
fßie ®Dtt in ber ^eiligen @eele.
gragftu h)tc ®Dtt baf; Sßort in einer ©eele hjol^ne?
@o toiffe tpie ba^ Sielet ber ©onnen in ber SBelt,
Unb n)ie ein SSrAulgam fid^ in feiner Kammer f)Mi:
Unb n)ie ein Ä^nig fi^t in feinem SReid^ unb S^l^rone:
©in Seigrer in ber @d^ul, ein SJatter be^ bem ©ol^ne: 5
Unb tpie ein tl^eurer ©d^a^ in einem 2l!!erfelb:
Unb tüit ein lieber ®aft in einem fd^6nen 3«It:
Unb tpie ein ^leinob ift in einer gulbnen Ärone.
2Bie eine Silie in einem Slumentl^^^^I,
Unb iüie ein @eitenf))iel 6e^ einem 2(benbmal^I: 10
Unb n)ie ein Qimmti-bl in einer 2amp' en^ünben:
Unb iDie baf; ^immelbrobt in einem reinen ©darein:
Unb irie ein (SartenS3runn, unb h)te ein !ül^Ier SBein,
©ag ob er anberft Wo fo fd^6ne n)irb gefunben?
2)a^ 2lnber.
2(n bieSungfrau 3Waria, bie gelj^eime
Silie.
S)u @ble Silie n^er finbet beineS g(eid(>en?
©Ott' er aud^ aüeg gelb im ^arabeif; burd(>ftreid^en.
2)u glÄn^eft irie ber ©d^nee, tcann jl^n ju fd(>6ner geit
S)er §immel mit bem (Solb bef; Phaethons befjjreit. 5
g6r bir muf; ©onn unb 3Wonb unb alTe ^ttxn' er*
bleid^en:
2)ein anfe^n, beinc $rad^t ift fd^6ner al8 ba^ Äleib
2)e§ Ä6nigS ©alomong in feiner §errlid^!eit.
S!)ir mu6 ber !Iare S3Ii^ ber ©era^jl^ine n)eid^en:
S)ein ©beler ©erud^ erquüt bie gan^e 3BeIt,
[194] Unb h)a8 fonft unfrem ®ott bem §®rm gu guffe fÄlt.
3n bir finbt man allein bie ©d^6nl^eit ber Sungfrauen,
2)er HÄdrtercr beftanb, unb aller ©eilgen Qkf)x.
S!)rumb eble Silie fomm unb erqui! mid^ f)m,
2)af; id^ m6g etoig bid^ unb beinen ©aamen fc^auen.
(VI, 3) äußabc. 147
2)a8 2)rittc.
2)ie gcfallne Seele.
Sd^ mar ein ^nglifd^ 8ilb: nu bin id} gleid^ ben
Xlj^ieren :
3d^ f darnebt' im ^arabeif; in lautrer gr6li(l^feit:
3lu fi^' id^ auf ber ®rb' in lauter Slngft unb Seib:
®S !onte mid) fein ©rimrn ber untren SBe(t beröl^^i^en:
')lu fd^melft' ic^ faft für ^i^', unb muf; für Sroft
erfrieren, 5
Unb fül^Ie taufenb SBel^. 3d^ tcar tin §err ber Qeit:
3lu meiftert fie midj felbft. 3d^ irar mir felbft mein
Äleib,
^n muf; id^ m\d) au^ Jiotl^ mit frembben gebern
gie^^ren.
&oti fal^ mid^ freunblid(> an, unb l^ieg mid^ liebet
Jlinb:
Jiu fd^r6!!et mid^ fein jorn, unb ft6ft mid^ toeß bie
fünb. 1 0
3d^ bin mit ftÄter JJurd^t erfüllet unb umbßeben:
3d^ fd^au mein Unßelüf mit eißnen 2lußen an:
2)er 2:euffel unb ber %oh bie ftel^n mir nad^ bem 2iUn
^d) ad) id} arme @eel! 9Ba$ l^ab id^ bod^ ßetl^an!
2)a6 SBierbte.
2)er ©ered^tfertißte ©ünber.
3d^ war bef; S^eufel« Sclab, unb ßienß in feinen Sanben:
3d^ h)ar mit ©ünben^SCuft öerfteUt unb bluttiß rotl^:
3« SBoHuft h)el^t' id^ mxä) tote eine ©au im Äotl^:
3c^ ftanf für ©itelfeit bie l^Äuffiß toar borl^anben:
3d^ h)ar bem 2lbßrunb nalj>, unb fienß fd^on angu^
ftranben: 5
3d^ lebte toie ein ^xtf), unb fraßte nid^t nad^ ®ütt,
3d^ h)ar ein ©d^attenSJlenfd^, unb nod^ lebenbiß 2^obt.
[195] 9?u bin id^ iriberumb in ßl^rifto auferftanben,
Unb lebenbiß ßemad^t: bie Letten finb en^ire^,
2)er Teufel ift berjaßt, unb id^ bin lo|[ unb fre^. 10
3c^ fud^e ®Dtt allein mit eifrißem (^tmtiiU,
Unb gebe mid^ '^^m auf. 3Ba8 (Sr mir jjmmer tl^ut
3n S^xi unb ®h)ißfeit, baf; f))red^' id^ aUeö ßut.
2lc^ ba^ ©r mid^ bod^ nur für mel^rerm faß bel^ütte!
10*
1*8 Siiflobe. (VI,
Sa^ &ünffte.
aiet au6fi)i:ii* fifcer bie Serbamtfen.
®e^t i&r Setflui^Un ge^t, i^t Xeuffelä ffloHeeJeUen,
3^r Sobtn bit i^t mit^ nie ^abt gelrinll, gefpeift,
SeHeibt, befuc^t, geltfcfi. "M "ig«" Sitnft geleift :
©e^l in ba^ eWflC gcur unb in im gc^lunb in $6Qen.
empfo^tt (ursn So^n in itcen ariminen SBetten,
9[i1), Slonn», ^efülcng unb a\l9 iaaS bb\v ^eift.
©e^t unb bleibl elDigtii uon meinem Sei^ oertoeifl.
3tv wecbl nu §eu(ii uuC W«i^n, unb mie bie ^unit
beiren,
3n 3)urft unb .junger ftetii; ®ur 5Bunn ber ftirSei
tiidjt,
So6 geuet l6f[^l nit^t auf; tjafe eut^ ift jugevic^t.
S^r möffet eloiglii^ in feinen fein g«ro(^en.
Mit j§v »evbienel ^aBt. Denn toaä i^r ^nbt aft^an
tCm @Iiebern meinet SeibS, ne^m i(^ mic^ felber ait.
®(^t i^r Setflut^ten geljl, bafi Urttieil ift gefproi^en.
Sag ©ei^p«.
Ubeit^rifft ber SSerbamnflS.
^iet ift ein' @Wge 9Iai^t: man meife Bon leinem lat^tn,
©in Sammer Mt^ unb Sic^, ac^ etcia fein »evlc^m!
SBirb immer fort geft^rie^n, unb TOÄrn Irir nie gebo^rn!
Segneten ^Jrl man nit^tä alä aSonnern, ^ageln.
firat^en.
äHflnfie^t bcn aardif*' mit RtJten, ©(^langen, »racfien,
Unb taufenb unge^eur: aßon ift für fiSH' erfro^m,
[IHti] Unb f^melBl n\x groffer Ölutl: man Will f* Sffarrn
unb S^orn,
Unb tombt icC^ nimmemie^t au^ bie fem ^etifei^ra^en.
aiion ftirbt utib ftirbt bot^ nie, man lial im eiugen lob,
iDlon mftttet tobt unb jfrnt, man flutet unb iSflwt
(Slott.
Sljn beifl unb .Robert fic^, mon lebt Wie §unb' unb
ff a^en :
ailan inu6 fit^i ewiglti!^ mit allen Seuffeln traten:
SRan friffet Sfitleniau(^, ^eäi. Si^lueffel, Seuffelämift:
«(^ SÄnber t^u boi^ »uff e^ bn ijacinnen bifl.
(VI, 7) Sufittbe. 149
3)a^ ©ibenbe.
3)cr berbambtc Ubcltl^dter.
9ld^ irel^! too bin id^ nu? htt) lauter 1^6afd^cn 2Rol^ren,
33e^ teufflifd^em ©cfinb: in Leviathans Sd^Iunb:
3n einem fcurgen $ful, ber ol^ne aJiaß unb grunb!
Sld^ totffl berflu(^ter ^ag in bem id^ bin geborten!
SdJ h)cit jur ©eeligfeit berfel^en unb erfolj^ren: 5
2)er §immel ftunb mir fre^: id^ n^ujie !ur^ unb runb,
Sßad @otte$ tDiUe toar: unb l^i(t bod^ nic^t ben Sunb!
3lu mu^ id^ etoig fein üerftoffen unb üerlol^ren!
D bu üerfTud^ter 2tih, ju hjaS l^aftu mid^ brad^t!
D bu t)erf[ud^te ®eel tDa^^ l^aftu mir gemad^t! 10
^d^ tauf enb S(d^ unb mff ! ^aiS l^ilfft mid^ nu mein
prangen,
3J2ein @ei^ unb b6fe £uft! ^d^ l^Att id^ Qum getrau!
^u ift bie 9leu ju f^)Ät, (Sott nimbt fie nid^t mel^r an:
3d^ bleib in ©toigfeit mit 1^6afdjer Dual umbfangen.
Xai 2ld^te.
2)er @^)rud^ über bie ©eeligen.
Äombt \f)v gefegneten, embfal^et eure fronen
2)ie jl^r ertcorben l^abt burd^ meinen Sauf unb Xoh:
[197] Äombt unb befi^t ba^ Sleid^ ber §errlid6f eit mit @ott,
3d^ tüxl eud^ etoigltd^ fÄr eure ©uttl^at lol^nen.
31^r l^abet mid^ getr6ft, unb be^ eud& laffen tool^nen, 5
3l^r l^abet mic^ gef|>eift, getrÄn!t, befud^t in ^oi^,
33e!(eibet unb bebeft nad^ meinem Siebggebotl^,
9hi folt il^r aud^ mit mir befi^en eure ä^l^ronen,
Unb eiDig trium^lj^irn. Sl^r follet eud^ nu freun
gör eure Streit) unb aJ2öl^, unb jmmer be^ mir fein. 10
2)enn toag jjl^r l^abt getl^an bem üeinften auf ber
®rben,
3)affelb' ift mir gefci^el^n, unb fol in ®h)igfeit,
ajiit allem toaS j^r nur eud^ toüntfd^t vergolten werben,
j^ombt unb genieft mid^ felbft unb aHc @eeligfeit.
2)af; SReunbte.
Uberfd^rifft ber ©eeligfeit.
§ier ift eö immer 2:ag, Ijfier fd^eint bie ®h)ge ©onne,
^ier n>ei|[ man nid^tS bon 3Be^, üon jhimmer Slngft
unb Seib:
150 3w9«^e. (VI, 9)
^Ran Übt in ganzer £uft unb ganzer @eelig!eit.
Wlan ftl^t unb l^6t:et nid^t^^ alg (auter f^fretDb unb
SQBonnc.
man trinft ftd^ fatt unb SSott be^m föffen 3efug*a3ronnc. 5
2Jlan fi^t in ftol^cr 9flul^, man bÄnft an !einc Qiii,
3Slan leget niemals ab bafi Äleib ber §errlid^feit.
$ier raufd^et tote ein ©trom ttjaS bor nur trojjfftoeiS
rönne.
§ier fd^aut man ©otteSglan^ unb fftffeg Slngefid^t,
$ier h)irb man öberformt mit jeiner ©Dttl^eit 2xd)t lo
§ier fenft man fid^ in ^^n, unb giebi jl^m taufenb füffe.
ajian liebt unb toirb geliebt, man fd^meft jl^n h)ie er ift.
man fingt fein Sob unb aU^ loorju man ift erfieft.
2(d^ 3®fu l^ilff mir bod^ bamit aud^ id^S genieffe.
3)a6 3e]^enbe.
2)er STbgeleibte ©eelige.
D &SL)it h)ie tool ift mir! mein Seiben ift t)erfd(>tounben,
[198] 2)ie ©d^mer^en finb bal^in, bie S^rÄbfal l^at ein @nbV
Unb aKeg §er^eleib ift öon mir abgetoenbt:
3d^ bin nu ÄÄrferlof; unb feeliglid^ entbunben:
3d^ l^abe greubenreid^ gefiegt unb öbertounben: 5
Jtein geinb berül^rt mid^ mel^r, unb n)a8 man b6fe
nennt :
@g n)irb mit feinem Sßel^ mein fr6lid^ fein getrent.
3d^ l^abe toalS^'^e diu\), unb iral^re Suft gefunben.
2)er ^immel lad)t mic^ an, bie @ngel nel^men miä)
©ambt aßen ^eiligen mit greuben unterftd^.
3c^ bin fo botter ^roftö ba^ td^ faft öberflieffe:
3d^ l^abe h?aS id^ tvxl, unb h)il h)a$ id^ genieffe:
3d^ l^abe nu genug: man fölffrt mid^ toie id^ bin
Qu meinem 33rÄuttgam unb föffen 3®fw l^in.
Permiffu Superiornm.
[letztes Blatt; unbeziffert. Erste Seite]
Approbatio.
[Zweite Seite:]
©ebrudCt unb S^erlegt | gu SlBienn, be^ (Siner
2bhU I 3fl: Oe: Sanbtfc^afft 93ud(>. | brudCer, 3o^ann
3ÄCob I Äörner.
VIJl] 151
Anhang.
Das sechste Buch Geistreicher Sinn- und Schlussreimen
[nach der Ausgabe von 1675 dem: Cherubinischen
Wandersmann].
Nu. 1—10 = S. 193—198 der Ausgabe von 1657.
11. S)er ©eeligc hjeife.
r2M2] 2ßie ©celig ift ber 3Äenycl^, ber attc feine geit
2Rit anbcrö nid^tg herbringt, alg mit ber ©toigfeit!
2)cr jung unb alt allein betrad^tet unb befd^aut
a)er SBeifel^eit Sd^lofe, ba8 ®Dtt fein SSater f^ai gebaut.
3)er. fid^ auf feinen Stab, ba§ eh)ge 2öort, aufftü^t, 5
Unb nid^t, toie mand^er 2^1^or, im frembben fanbe fi^t.
2)er nid^t nad^ §au^ unb ©off, nad^ @olb unb ©ilber
fie^t,
^0^ feineg SebenS jeit ^u jel^len fid^ bemÄl^t.
31^n h)trb bag btinbe ®li*if nid^t l^in unb l^er iy^xtrif
3lod) ettoann eitler 2)urft gu frembben SQBaffern föl^rn. 10
@r toeift öon feinem 3ä"0/ ^^^ ^i^^t nid^t frÄmere^,
@r ttad^tet nid^t bamad^, ba|[ er gefeiten fe^!
®r ift ber Söett ein ünb, bie aßern&d^fte ftabt
3ft il^m fo öiel befanb, al^ bie ber Tagus l^at.
@r fd^aut nur 6bcr fid^, fo fre^ er immer !an, 15
©ein red^teS SSaterlanb, ben lieben ©immel an.
©ein alter red^nct er nid^t nad^ ber '^af^x^ gal^l,
[233] 3n &Dit öoUfommen fe^n, ba§ l^eift er 2llt ^umal^l.
3)ie ©onne leud^tet jl^m in feinen 3lfer ein,
Unb h)enn§ gleid^ abenb ttjirb, fo bleibt il^m bod^ x^x
©d^ein. 20
©r ftl^t be§ Sebenö Saum im ®eift begierlid^ an,
Unb gelj>t mit allem flei^ ju il^^t« i>i^ nÄd^fte bal^n.
@r fömmert ftd^ umb nid^tS; toaö neben jl^m gefd^iel^t,
3ft tl^m fo frembt unb !lar, al8 toaö ^in blinber fielet,
2)od^ ift er ftarf unb frifd^, er fd^euet feinen gfeinb, 25
"S^^nn gleid^ SGÖelt, 2:euffel, Sleifd^, unb mel^r be^*
fammen feinb.
©in anber lauffe l^in, jerftreto fid^ mit ber SBelt,
2)if; ift baf; Seben unb bie bal^n, fo mir gef&tti
152 ©eiftr. Sinm unb Jt^lufer. fVl, 12
:2. a>ei: fle^fime :&iT(i^ unb fein iöron».
Xtx ^ix^i Ur laufft unb fui^t ein tfi^Ieä SStünnelein,
Eflmit frin ^ttlj (tquitt unb ru^ig mfige fe^in.
:tie Seele bie @DM liebt, bie eilet ju btm Bronnen,
3lu6 bfm bie (fiffe Sat^ befi Sebcnä tombt ^eronntn.
Eer Stettin ift Sffifu« ßljrift, ber «nfe mit feinem quoll
3m wagten ®lauben Itänft. iinb ft.\rlt fftr Sünbenfnil.
SSIeibftu be? biefem quall, unb ttinlfl offt aufe btm öroniicti,
©0 ftaftu mtine Seel ganf geeliBlic^ gemoiinen.
la, Sie sanbigc Seele,
ein oufiflebiranbie Stobt, tin Sc^Iofe, baS gang jerflfi^rt,
iStn iReii^, baä butc^ unb buti^ jettält ifl unb tntb^Ijtt;
©in Hfinißliiljeä Seib, tit nu jur Sdavin rcorben,
j3ft tine Seel, bie M b« Sflnbe lAft emorbcn,
H. Sie ^eilige Seele.
&in 3ieu8 Serufaltm, tin aufegebaute« Sf^ioR,
(Sin Sleii^, baS jebem Seinb ju ftart ift unb gu gtofi,
[234] (Sin SnAflbltin, bie Berfe^t in ber gfrltinnen Dtben,
3fl 3""9f'^fi' ^"Kf ®«'. ^i< ©Otts gema^lin morben.
15. Set ©oljn fö^ret beS aioter« 9la^men.
eofl nioä un6 enblii^ @Dtt fö en Sin^ n g 61
Bie et in feinem So^n föt S ^n aufn ^m unb 1. bl
gragftu unb nenft i^n ©Ott, ) uflu la b i n n
a)fl6 et unfi anbetft nic^t alfe ©^It t6nn n n n
Ifi. SiegeMiine« f fi ^ g
2iut4 goffatl, gleife^te luft, nb bu (^ b g ^ b 3ü t,
§at Seift, Seib, Seel bei Sie g ftü 5 t unb g fillt
litttdj Xitam unb Saftt^n, unb bu (^ 3(11 ( g b
Ste^t auf ®eift Ceib unb Se l j n u n i Ben
IT. eine »egittbe!&(<^t bie onbeie aufe.
3e me^r ein aJlenfc^ ftt^i freut auf jeitlic^ (S^r unb Öuti,
3e meniget ^ot er ju eWgert bingen mutt.
^emt^c hingegen et toattt auf bie tloge binge,
3eme^t unb me^ir wirb i^m baä geitltdje eerinae.
IS. Die gre (gleit mir b f ür ni*tä gef i^Aet.
D I^ot^ett, umb bie jcit luagl man fi* Hb inn lob!
Unb auf bie Stcigteil fe^t man nur einen 6|)otl!
VI, 19] 3ol^. «ngeli fedjfte« »uc^. 153
19. 3)er 0r6fle !Rarr.
fHx^r, ob bie aOBelt aud^ tool einn 0r6ffem SRatten finbt?
20. ^ai jetttid^e ift ^{auc^.
m^ aeitlid^' ift ein Sfiaud^. Sdftu e^ in bein $aug,
@o beift ed bir färtval^r beS ©etftcS Saugen auf;.
[235] 21. SDag etoige fol man fudjfen.
^ie (Sl^te biefer äUelt bergebt in fur^er jeit:
S((l^ fud^e bod^ bie ®ffv bet etvgen ©eelighit!
22. ®inen 2)unft umbfaffen ift tl^fctidSft.
9Bie tl^6rid^t tl^ut ber 3Äann, bet einen 3)unft umbfafft!
2Bie t]^6rid^t, ber bu greub an eitler (Sl^re l^aft!
23. ©idjf nidjt erfennen madjft eitleä rennen.
3Bie ba^ ber HÄenfdjf fo toll nad^ eitlen ®\^xm rennt?
@g fommet, loeil er nid^t fein' (iffx in ®Dtt erfennt.
24. SBa«^ man in fid^ l^at, fud^t man nid^t
brauffem
2Ber in fid^ ©l^re l^at, ber fudjt fie nit^t bon auffen.
©ud^ftu fie in ber SBelt, fo l^aftu fie nodj brauffen.
25. 3)er Sßeife fud^t feinen dufern ©l^ren
©tanb.
2)er Sßeife ftrebet nid^t nad^ dufrem ®^ren ftanb:
©ig ift i^m ®l^r genug, bag er ®Dtt nal^ bertoanbi.
26. 2)er SBeiffe ift öoHer ßl^rn.
3)er aßei^' ift öotter ®l^rn. 2Bie ba? er ift erfift,
Xai er ber toal^ren @l^r (®Dtt3) etoger 2;em|)el ift.
27. 3)cr 66nber i^at feine @]^re.
2)er ©önber ift beg 2:^ierg unb atter ^euffel ftaü :
2)rumb fdl^ltg i^m boc^ ann @l^rn, l^dtt' er fie überall.
28. @in reid^er ©Änber ein bergolbter Äotl^.
3)ienfd^ fein öergolbter Äotl^ ift reidj geeiert unb fdj6n:
2)ie ©Änber aud^, bie glei^ in lautrem ®oIbe fielen.
[236] 29. 2)er 66nber ioirb ju Äotl^.
2)er §eilge fteiget auf, unb toirb ein ®Dtt in ©Ott:
3)er @önt)er f&at ^erab unb tnttb {u ai^ifi uitb Stoü^,
154 ©eiftt. einn^ unb fd^lufir. [VI, 30
30. Sßer l^od^geel^tt teil fe^n/mu^ ®Dtt
toerben.
SRidjftg ift geeiert toie @Dtt im §immel unb auf @rben:
Btxth, ba^ bu töirft toag er, hjo bu geeiert tptlt tocrben.
31. 2)er 3Äcnfd^ mug ba§ feinige ti^un.
2Kcin rid^te btdj bod^ auf. Sßie fol bid^ ®Dtt ergeben,
Sßeil bu mit ganzer mad^t bleibfl an ber ®rbe flebcn.
32. (Sin Sßurm befd^^met unf;.
D f|)Ott! ein feiben 3Göurm ber h)tr!t, M6 er fan fliegen:
Unb bu bleibft, toie bu Mft, nur auf ber ®rbe liegen!
33. aRan mu^ fid^ öertöanbeln.
3Äenfd^ allg öertoanbelt fid^. 2Bie !anft bcnn bu aUein
OW einge befferung bag alte gleifd^ 5llo^ fe^n?
34. 2ßcr bag etoige Sid^t fielet.
Xa^ Sid^t ber emigfeit, baS leud^t aud^ in ber 9^ad^t.
2Ber ftl^tg? ber jenge ®eift, berä l^eiliglid^ betrad^t.
35. 2)te juefel^r mad^et fd^aun.
SBiltu bie ©onn unb SWonb am lallen §immel fel^n,
©0 muftu i^nn füttöal^r ja nid^t ben dititm brel^n.
. 36. SDag offne Sluge fielet.
®in öffnet Sluge fie^t, tl^uftu being jue O ^inb,
@o hi^tn ©Ott ju fd^aton mutttoittig 3Kaulrt)urp blinb.
[237] 37. «Rid^tg leud^tet ol^ne bie ©onne.
diaul) ift ber 3Wonb geftalt ol^n feiner 6onne lid^t:
^anf) o(>ne beine ©onn bein feelen 2lngefid^t.
38. ©0 öiel gufel^r, fo öiel erleud^tung
©0 öiel ber SRonbe fid^ ju feiner ©onne feiert,
3u beiner bu; fo Diel toctbt ii)t eur« Sid^tö getoe^rt.
39. 2)er geijKid^c SRonb mit feiner ©onne.
3d^ toil ber 2Ronbe fe^n, fe^ 3@©U bu bie ©onne,
©0 irirb mein angefid^t Doli etoger Jreub unb 2i>onne.
10. 2)i e ©onne muf; erleud^ten.
2)ie ©onne mufe il^r Sid^t alln, bie eS tooln geiue^rn:
2)er Xeuffel toürb' erleud^t, it)olt' er gu ®ütt fic^ U\)tn.
41. 3Göer bie ©onne nid^t merdft, ber ift
nid^t.
2)ie ©onn ertodrmet a\l^, ja aud^ ben !iUtften ftein:
göl^lftu bie n?irfung nid^t, fo muftu nid^t melj^r fe^n.
VI, 42] 30^. Singen fed^fteS SBudJ. 155
42. äßer nidfi Betoegt mirb, gel^6rt nid^t gum
ganzen,
^ie @onn erreget aUd, nta^t aUe fterne ^an|en,
^trftu nid^t audb ben)egt, fo g'l^M^u ntd^t sunt ganzen.
43. 3Ber bergel^t, ber ift nid^t.
2)er ©Änber ift nid^t mel^r. 2Bie? fel^ id^ i^n bod^ ftel^n!
^hit^in ba« redete Sid^t, bu fdl^cft il^n berge^n.
44. 2Ba8 öerbirbt, toirb ju nid^tö.
2ßag fort unb fort öerbirbt, bag tan nid^t fte^n nod^ fe^n,
@S eilt gum Untergang unb toirb bem nid^t«^ gemein.
[238] 45. ®igenfinnigfeit reift öon ®Dtt ab.
SBag nid^t am Seibe bleibt, toirb nid^t bom §aubt geffift:
WltxU eigenfinniger, bafe bu nidjt Sl^rifti bift.
46. 2)ag abgefun-berte ^at nid^tg mit bem
ganzen gemein.
@in abgefaUneS 2auh, ein faureg tr6^jfffein 3GBein,
3Göag l^at eö mit bem Saum, toa^ mit bem aWoft gemein?
47. @g ift nod& jeit gum ipeil.
Äel^r umb »erirrteg ©d^af, jeuc^ fafft berborrter 2lft!
2)u fanft too( fommn unb jiel^n, toeil bu ben trieb nod^ l^aft.
48. ^aS be^f|)iel reibet an.
2)ein felb^err gel^t Oor an, er ftreit für bic^ mein S^rift:
3ft§ mi^glid^ ba^ bu nod^ ein fauler ®fel bift?
49. 2)ag OerÄd^tlidJfte 21^.
2ßer fid^ ben 2;euffel Idft erfd&lagen unb ermorben,
2)er ift ein tobter ^unb beg fd^n6bften <£d^inberg toorben.
50. 2)er fd^dnblid^e ©efangene.
^fu^ bic^, baig bid^ ^in 2Beib bie nid^tigfeit ber 333elt
2)2it il^rem f^inneioeb fo lang gefangen ^Alt!
51. 2)ie fc^n6bfte 3)irne.
aJlenfd^ lÄftu bid^ bein 5leifd^ bel^erfd^n unb nel^men ein,
©0 muf; tool beine ©eel bie fd^n6bfte 2)irne fe^n.
52. 2)er fd^Änblid^e gall.
^alt an^ SBelt, SCeuffel, gieifd^, bu bift ja e^rift ein §elb:
2ßie fd^Änblid^ iftö, toenn man für biefem 35uben fÄHt.
[239] 53. 2)ie fiegreid^e Sßaffen.
3)er 2;euffel burd^« ®ebet^, ba« gieifd^ !an burd^ ©afte^n,
2)ie 2ßelt, toenn man fie lAft, gar leidet bejtoungen fel^n.
' iSriftr. Stiin= unb Ic^lufer. [VI,
54. 31er (ieg folflt <tft (leriia*.
E6t'f' niemonb l^at ben fiefl unb befftn Srofl «mbfunbeii
Xm nid^t ;ubDr tni ftteit bfii %tin{i ^at äberiDuiiben.
55.
Äüin firi
Pf f.
Sin fiampffpla^ ift bie SBelt. 3)aa fitAn^teitt unb bie Äton
iEtiel (einer, B« nit^t flAmlJfft. mit Su^m nnb (S^cn baöon.
5ti. 31et etfte Rtiegl btii ^irtig.
Saiiff nadi bem e^ren »iieife, bn nrnp bet etfl« (e^n,
Su tcAgeft ni(^t£ boUon, Fntgftu i^n nit^t allein.
57. eins ift bie g^re.
25« gelb:^etr ttiump^ict, er t«! bie e^r aOein:
er^Sltft a\iä) bii bie f^lai^t, fc Wirb (ie beinc [eljn.
äste fürs ifi bot^ ber ftreil! njie alüHic^ ifl ber ^letb,
3)« emig triump^irt ben leuffel, gieif^, unb SBcIt!
51). Man mvi naä) e^ten ftreben.
Sic &)t ift boi^ nit^t nitfitä. Sie nie nai^ @^ren ftteben.
Hie tommen nie jur ru^, üuc^ nit^t im anbren Seben.
3>« ^inraiel ifl bdU ru^m, Ooll @^r unb ^etriigleit;
Sie §6[le üoUer fpoH, fc^niat^ unb mü^feeliateit.
[24U] Kl. Siic^t ftreitcn Iroiltn ifl (pSlllii^.
ein fpott Wirb ber ©olbat beä geinbB, für bem er jagt,
®in fpolt be§ cirgen ^einbS bet G^rifl, ber i^n ni^t jagt.
62. SaS befle ifl äuerluHlen.
auf auf Solbat jum flreh! btr wirb ja lieber feijn
Sie ähi^e nac^ bem fieg, ali naäi ber m^ bie ^tin?
KB. Se6 Sfinber« Seele ifl bie «irrifi^te.
Su Uft bie emge Suft unb liefeft eWge Ütin,
Ran avd) maS uAciifc^eiä olS beine Seele feijn?
B4. Ser grifte Siatt.
K^rift loeim bu einen ft^ft fo jlart jut .^6Ben rennen,
Den magflu o^n bebac^l beii gr6flen 3(arren nennen.
«5. Sic jtoe^i rounbetlii^e X^oren.
3I(^ Jammer, jener rennt, bag er in Slbgiunb f^mt;
Unb biefer regt fi^ fauni, bafi ei; ®Olt«burg einnimmt!
VI, 66] 3ol^. «ngeri fed^fte« »ud^. 157
66. ^ad jettUd^e mad^t ungefd^üt.
2(d^ mein, toie magftu bod^ bie SBelt fo in bid^ fauffen?
^u tvitft ja ungefd^ift ben ®f)xn ^ran| guettauffen!
67. 2)a3 toeltlid^e ®utt befd^toel^rt.
äBirff bag gebünble toeg. Sßer ftreiten fot unb friegen,
^em tnuf; fein fa! boQ @e(b auf feinen SCd^feln Hegen.
68. 2)er felbft a;abel.
^u lad^ft ben jtrieger auf;, ber fid^ mit raub befd^toel^rt :
^ÄttDa^r mein Euclio bu bift beiS (ad^eni^ toel^rt.
[241] 69. Äein ungefd^ifter 3Äenfd^ fombt inn
§immel.
®e^ gaff unb jel^r bid^ au^, bie SQxmmü^s%f^tiX ift flein,
SGßitftu nid^t h)ol gefd^ift, bu !6mmeft nid^t l^inein.
70. ©tiHe fielen ift gurAfe gel^n.
3e 93rubet ge^i bod^ fort, tt)ai bleibftu ftitte fte^n?
©tel^n auf bem »ege ®Dttg ^eift man ^uröfe gel^n.
71. Xa^ gutte unb äb(e gurüfe ge^n.
SBie toolgel^t ber juräf, ber bon bem geinb tveg f&l^rt;
%k Abel, hjeld^er ®Dtt ben röfen enblid^ feiert!
72. 2)ie gaull^eit Äberfomt nid^t ben
§immel.
9ld^ Sauler reg bid^ bod^! tDie bleibftu immer liegen?
gÄrtoal^r ber §immel toirb bir nidjt ing 3Äaul einfliegen.
73. 3)lan f)at nid^td umbfonft.
äRenfd^ umb bie $6ae mu^ ber @önber fo t)iel leiben:
2ßie fol bann ®Dtt umb nid^tg Dir geben feine greuben?
74. ©etoalt niij^mt ben §immel ein.
©etoalt ge^t Aber ditdft 3Ber nur getoalt tan üben,
93on bem toirD audj bie 2:i^ür beS §immelS aufgetrieben.
75. Stllein bie öbertoinbung beruHö*.
greunb ftreiten ift nid^t gnug, bu muft aud^ öbertoinben,
2Bo bu tüilt enjge diu^ unb etogen ^rieben finben.
76. 2)ie Sßelt erto^lt bag drgfte.
&Dit reid^t bie fron ber ®l^rn, ber S^euffel f^ott unb §ol^n.
Unb bcnnod^ greifft bie SBelt nid^t nad^ ber eieren Äron!
[242] 77. 2)er eünber tüil feinen a:ob. •
2ld^ ©ünber.ift« bann toal^r? bu loilft bid^ el^ berliel^ren,
^(^ etoiglid^ mit ®Dtt ein ®Dtt fe^n unb regieren?
158
i*)eifh:. Sinii'
! Mliiftr,
fVI,:
78. SKaS BEtlo^reti fe^nift.
Wai ift üerlD^Hit ft^n? Frag baS Uerlo^nic Santm,
grag Hc Merlp^rne »raul bom «Dsfit ÖrÜutigam.
7y, 33ie Emigc Uttro^itEn^dt
Daö Sffeaf iß gän^lii^ ^in, bafl nie wirb toitbtr funbeiil
33ie See! bie ®Dtt nit^t finb. bleibt eTOißlic^ »(vfi^lounbeii.
SU, (ilOtt fliegt ni*t wafl eii>ig öerlo^vn.
gtnbt sott nit^t (ua8 « fiit^li' tc (uc^t in eroiglett,
giltst, »nfl ficb feaf öon H)m Derloftrcn in ber jeit,
81. ®Dtt fiitb bi( Süftbamiiitni nic^t.
ÖDtt lau fd&on eniiglicfe nii^t bie Sierbammicn finben,
SBeil fte ftAtS buci^ ifern miUn für i^tn inn Hfu( ijet=
ft^toinbcn,
s-^, 2iev SiilU mai^t Btrlo^ren ftljn.
93« iBill ma^t bi* Oerlo^ru, ber aHüD mai^t Diä) gefüllten,
Ser 9BiU ber ma*l bii^ frei?, atfifMt unb gefiunbcn.
83. 9ln bell Öelb fuc^enben.
D Slnrr mag renfm fo no* reii^l^um in ber SJelt,
Unb meift boi^, bafe man mirb botburit inn ?!fiil gefA»?
»1. 33aa 9c6fte 3l«i(*t^nm unb getcien.
Ba^ gt&fie fflei^t^mn ift nn* leinsm Meic^t^um (treten,
3)tr Briffefte ©ewin, jii^ beffen ganlj begeben.
[243] 85. attan ttiui nic^t roaö man £obt.
man (obt ben glitten Sßann ber i^m genfigen lh\t;
Unb ftiffel boctj iimb f"^ 8lfi<^ 1»" b« Srebe imb ^eft.
b6, SBcr oiUä d erlanget, ^at noc^ nit^tä.
3Ber mcbtg »erlangt ^at oQg. ^cr aUiS t^ul l>et:Iangen,
ajer ^al in nja^r^eti noil^ nti^l einen ßiel empfangen.
87. aUer ber Sonne unb ÖDtte gleist.
32« aün [ein gutl mrltbeilt, alln nu^t unb alle Siebt,
aft iDie ber Sonnen Sit^t, unb SOti ber aün fit* giebt.
88. aillmofen (leben mat^l rei*.
!Der Snne, giebflu i^m, ma^t iitf) bem Jteic^cn gleii^:
Ute bo? er tr,\gt btr alld boran inä ^immelmc^.
SB. an ben Sargen.
¥fu^ biet bu tatger gtl|}, ÖDtl Ijat bir aUl gegeben;
3)Di^ nienn (6t ju bir löml, giebftu i^m räum juleben.
VI, 90] 3ol^. ^nqtlx fedjfte« «ud^. 159
90. 2)er a^eid^e fiel^et ®Dtt nid^t gern.
SDcr 2lrme ©l^tift ift ®Dtt: bodj fie^t bc« retd^en §au^
©cmcinigUd^ nid^t gern ben ©Ott gel^n ein unb au^.
91. Slnberft geglaubt, anberft getl^an.
Wtan glaubi; eg feeiget fe^n gu geben alg ju nel^men;
Unb bod^ teil man gar fd^led^t jum geben fid^ bequdmen.
92. ^l^ue tpaS bu bir getl^an toilt.
aWenfd^ töeil bu gerne fie^ft ba6 man bir ®aben gtebt;
@o mad^e <bod^ aud^ bid^ im geben tvol geübt.
[244] 93. Sßeife unb Slarrifd^e fammlung.
2)er ©ei^sipal^ ift ein 3fiarr, er fammlet toag bergel^it;
2)er 3Kilb' ein töeifer 3Rann, er fud^et loaS befleißt.
94. 3KiIbig!eit ift fre^, ®ei| gebunben.
@in 3Wilber breitt fid^ au^, ein ®ei|s§al6 !riJ)J)t fid^ eiir.
2)er fAl^t fd^on nn beftrüt, unb jener fre^ gu fe^n.
95. 2ßo ber ©d^a^, \>a bag iper^e.
2)er Sßeife f)ai fein §er^ be^ ®ott unb in bem §immel:
2)er ©einige be^m ®elb unb in bem 3Göelt getömmel.
9G.2)er SBeltfud^enbe giel^t am ^l^larren feil.
2ßo bu aud^ !luge pel^ft fid^ umb bie SQßelt bemÄl^n,
©0 fage baf; aud^ fie im 3f^arTen feile giel^n.
97. 2)ag ehjge f)ai fdJUd^ten berbrang.
3Jean fielet faft atte SBelt mit guben f|)iffen lauffen;
Unb bod^ umbg ^immelreid^ fo hjenig Seute fauffenl
98. ©iefft töirb för 3u!er gelegt.
@ott ftreuet ju!er auff, ber Xeuffel gifft unb gatte:
2)en S^^^^ ^^P w^<*« P^^« ««^ Ic'ft bie ®ifft gum falle.
99.2)e§ SBeifen unb ©einigen gelt fammer.
2)er 2Bei^ ift flöglid^ reid^; er l^at bag @elt im !aften,
2)er ®ei|l^al^ im gemütl^, brumb lÄftig il^n niemal^lö raften.
100. SDer Sßeife !ombt ben 3)ieben bor.
2)er SEöeife toartet nid^t, bi^ il^m toaS toirb genommen:
@r nil^mt il^m aUeg felbft, ben 3)ieben borgufommen.
[245] 101. 33egierbe benommen allein benommen.
aKenfd^ nil^m bir nur bie Sieb unb bie begie^r ber binge,
6o feinb bie binge felbft benommen unb geringe.
Iü2.9)ad ätuge unb ^erg
HI3. »ete^lee^tt lomt n
leiben niiiti.
11 etn^igS grjnelcin,
fac^t bir \tl)m $ein.
iemanb fort.
D« St^iffet luirfft im fturm bie fc^metften SBa^ten aiife;
Sieinflu mit @plb beff^Me^rt ju lommn inS ^iminelS ^miigV
104, aileä SBeltlii^e iiiufe lueg-
EDlenft^ ivürffeftu nit^t »eg bein liebfleä auf bcr erben.
So lan bir nininifnnetr beä Wimmele ^afeii inerten.
aileS u
illeS.
a)ie 6eeliar«t ift aUl SBer allefl mil «^e6en.
See nnig aud^ juVotqh ^iec oUS umb aUeS gebe:
loB, Ülic^tS fleiuinnt ni*tä.
Umb nichts genint man ni^tS. We bu ni^tS auf milt fe^en,
Bo mirflu bic^i (firma^r au* eroig nidjta ergf^eti,
lUT. 25ec tl)6rii$te Berlufl.
aiit ^unberl mil @01t einä beja^In im maen Seben:
SBie t^irit^t feinb wir bo^, bog Wir nit^t aU ])\n geben !
1U8, ffiil bet Segierbe ^at man.
gieunb fc^nieid^le bii nii^t Uiel: ^aflu no* bie 33cji(^T,
So feaflu niK^ bie äßelt unb alle binß' in bir.
[246] 109. Siet fein felbfl Sclave.
2)u Wilt nidft SdaUe te^n ; unb bot^ iftS Ka^t mei
S)a6 beinet felbft beflie^t bu Oielnm^l Sclabe 6ifl.
110. Bie f:^n6befte ficlaUeieij,
Die f(tni>bfte Sclabeve^ ifl flecne ScIaOe fe^n.
aUie btlbflu Sünbeii>Scliiu ^ir benn Waö e^iIidiS ein?
111. J)ie gtiftli^e JiiiiibS §ütle.
aiit^ta ft^inbli^ö, nii^lä gfnnuS fteigt in ein grofe g»mfilte:
Sat being an Süuben lufl, fo iflä ein gpunbe« öÖtte.
n is^vift.
112.
Sief^in
ft^m^i^ti«^' ift
Slirfifie I>ienftbarreit.
bieeünb, HinlSünber roaäfür fd^
i §unb i^t bienfi, bit folget nac^!
Sie SAnb ifl boQ »dtuge. üAft bu bii^ fie Tegiem,
eo lÄf" fc't^ "i't roiUn mn f*lunb bet §6llen f%tt
VI, 114] 3ol^. «ngeli fedjfteg »udj. 161
114. a)er ©tof^Äned^t liebt bcn ©tof.
Äein eblet @eifk ift gern gefangen unb umbfd^rÄnft.
2)u muft ein Biohkntd}t fe^n, too bidj bein Seib nid^t frdnft.
115. ^«acljldffigfeit lomt nidjt ju ©Ott.
3)u ^pxi^% bu toirft nod^^tool^r ©03:2; feigen unb fein Si*t :
D ^axx bu pe^ft il^n nie, fie^ftu il^n l^eute nid^t.
116. Siid^t verlangen nici^t embfangen.
Sßer ©OtteS angepd^t ^ier nidjt fie^it mit begier,
3) er fomt in eirigfeit barnad^ nid^t be^ if)m für.
[247] 117. D6ne SiebeS|)ein ol&ne Siebe.
SSerjug urfad^t k)erbru^: fül^lftu umb ©Ott nid^t ^ein,
@o glaub id^ nid^t bein $er^ in if)n en^i^nb gu fe^n.
118. 2)ie 2\eht geud^t jum geliebten.
2)ie Sieb ift ba8 getoid^t: ift« toa^r baS toit ©Dtt Sieben,
©0 tverben tüiv bon il^r ftetiS l^in gu ©Dtt getrieben.
119 3)ag ©6ttlid^e unb Ung6ttlid^e ge^
mütte.
&m ©6ttlid^eiS gemütt ftel^t ftdttiS nad^ ©Dtt gerid^t:
Jiid^tg @6ttlid^!S ift an bir Verlangt bid^ nad^ i^im nid^t.
120. Sfiid^t begcl^ren ift nid^t Sieben.
3)u l^oft gern beinen §unb, ber bir beliebt, be^ bir.
SQßie Siebeftu benn ©Dtt mit lauter unbegier?
121. s«id^t fterben toolUn nid^t Seben
toollen.
aWenfd^ ftirbeftu nid^t gern, fo toiltu nid^t bein 2tUn:
Xa^ Seben tt)irb bir nid^t ald burd^ ben Xoh gegeben.
122. 2)ie bot)|)elte^]^orl^eit.
3)u renft in 2:ob§gefal^r fd^n6b' ®^re guertoerben;
Umb etoge §errlig!eit ^6rflu nid^t gern k)om ©terben.
123. 2)er SRarr erfieft ba« drgfte.
^in mvt ift, ber ben ©tof für« Äaifer« öurg erlieft;
^er lieber in ber SBelt aliS in bem gimmel ift.
124. @r!öfung benennung.
@in Äned^t ift gern im ©tatt, ein fd^lvein l^irt gern umb
©d^toeine :
Sßdrftu ein ebler $err bu tv&reft gern U)o*S reine.
Ang. SilesiuB, Ch- -«ann. W
I6ä ©eiftr. einm unb fd^Iufer. [VI, 12b
[248] 125. SBag man ift ba8 Siebt man.
gebS Siebet toa« eS ift, bet Ädfer feinen mift,
^en Unflat Uebeftu toeil bu ein unflat bift.
126. ©eferifci^afft aeigt ben 3Rann.
3)ie lofung ber gefjjan. 3QBerg gern mit Starren f)hli,
2)er ift fein fluger 3Äann: nid^t gro^, toer mit ber äBelt.
127. 2)er «iebe Xobt unb 5ßein.
©Dtt ift mein einge Sieb: il^m nid^t gemeine fe^n,
3ft meiner ©eelen 3^obt, meing ^erfcenS einge ^ein.
128. Sßer ju ®0%% tüxl, mu^ ®D^2:
toerben.
3Berb ®Dtt toiltu ju ®Dtt; ®Dtt mad^t fidj nid^t gemein,
SBer nidbt mit il^m tt)i( ©Dtt unb baiS tvaS er ift fe^n.
129. gOßer h)il toirb ®Dtt gebol^rn.
SBon ®Dtt iüirb ®Dtt gebol^rn: fol er bid^ ben gebe^rn,
@o muftu i^m )ut>or ben SßiHn bar^u getpel^m.
130. Sfiid^t« töerben ift ®Dtt toerben.
Slid^t« toirb toaS guöDr ift: toirftu nidjt t)or gu nid^t,
@o h)irftu nimmermel^r gebol^m bom etvgen Sid^t.
131. §6d^fte ®eburt(> l&6d^fte greube.
2)ie (>6d^fte greub unb Suft bie ©Ott mir fatt getöel^rn,
Sft baö er ©toig luirb mid^ feinen ©ol^n gebe^rn.
132. ©DtteS einige ©eeligleit.
©ebe^rn ift ©eelig fe^n. ®Dtt^ einge ©eeligfeit
3ft ba^ er feinen ©ol^n gcbiel^rt bon ©irigfeit.
[249J 183. 3Bie man fo ©eelig al« ©ott töirb.
©Ott ift ba« ©eeligfte. Sßiitu fo ©eelig fe^n,
©0 bring in bie ©eburtl^ be^ ©ol^neS ©DtteS ein.
134.9Son ©Ott gebol^ren toerben ift gÄn^^
lid^ ©Ott fe^n.
(3Dit aeuget nid^tS als (3D%%: jeugt er bid^ feinen ©ol^n,
©0 toirftu ©Dlt in ®Dtt, §err auf be^ ©erren ^l^ron.
135. ©Ott mit ©Ott toerben ift alleg mit
il^m fe^n.
2Ber ©ptt mit ©Ctt getoirb, ift mit il^m eine greub
&in @toge äRajeft&t, ein 9leid^ unb ^errligleit.
VI, 136] So^. Slngeli fcc^fte« »ud^. 163
136. @tt)0e (Sl^te unb @cl^anbe.
D @l^r D ©eeliöfeit/ baS (Steig fe^n toag ®Dtt!
S)a« toa« ber ^euffel ift, O etoge ©d^anb unb ©^)ott.
137. 2)er ^iariJifd^e Unl^ciliße.
S)u teilt !ein gcilger fe^n, gleid^teol^l inn §imme( fommen.
O Sßarr, cig teerbcn nur bie §ei(gen eingenommen.
138. 2)er gt6bfte S3aur.
S)u fc^mficfft bid^ teenn bu folt nad^g Äa^fer^ofe-gel^n,
Unb bAndf ft D gr6bfter öaut, ol^n ©d^mutf ^U ©Dtt anfielen !
[250] 139. ^tin §6ffnng fein ^immling.
aJienfd^ teirftu nid^t gel^6ft unnb flebft am Älof; ber @rben,
3QBie fol ber gimmel Dir, ber feinem ?ßjIotf teirb, teerben.
140. Söer nid^t l^afft f)at nid^t berlaffen.
2)u ftAfft im falfd^en SQßal^n; fanftu bie äßelt nid^t l^affen,
gürteal^r bu l^afl nidjt fie, fie f}ai nur bid^ berlaffen.
141. 2ln ben gegteungenen Sreu^Teibenben.
3Kcnfd^ teer bem ©reu^ nid&t fan enttoerben unb entgel^n,
3)er mu^ oud^ teiebern SBittn baran gel^aftet fte^n.
142. 2ln ben SBelt berlaffenen.
^knd^ bing i^ui man au^ 92otl^. ^ud^ bu t>erl&ft bie
aOBelt,
Sßeil bir^ bein §er^e fagt^ ba^ f^e nid^tiS t>on bir f)Mt
143. 2ln ben^offdrtigen.
®g ^eift ftd^ einen 3Burm au^ a)emutt &l[)ttti ©ol^n,
2)u Sßurm mift bir teol^I ju aug §offart feinen 2;i^ron.
144. 2)ie f elbft ©d^Ä^ung ift berteerflid^.
3) er gimmel fd^d^t fic^ nid^t, ob er gleid^ aM ernÄl^rt:
@d^A^ft bu bid^ felber ^od^, fo Mftu teo^l nid^t^ teel^rt.
145. 3)ie fel^ame 2;ugenb.
(SDtt \pv\d}t, teer fid^ berfendft, ber teirb erl^aben teerben:
Unb bod^ ift biefe« tl^un bag fel^amft* auf ber @rben!
[251] 146. 2)a« aOBertf beteel^rt ben 3Äeifter.
greunb teeil bu ft^ft unb bÄntf ft, biftu ein aJlann bott 2;ugenb :
3Benn bu fte teirtfen folft, fte^ft bu erft beine Swgenb..
147. 2:raurigfeit bringt greube.
Sßer ^eilge 2:raurigfeit l^ier l^at ium SBef^er S3robt,
S)em teart ba^ Slbenbmal^t, bie etege greub in ©Du
164
'. Siniii iinb ft^iu^r.
[VI, 148
us.ifficr ^iet fatt Wirb, lan ioxi iuc(il cffen.
SBie ba6 ber gvnfi nic^t (ommt jum (Irgen Sl6cnbeffen,
er mafl ni^t locil er (lifr (i(fi 6"' !" ("tt gffrfffeii.
149.a)en Xrunttenljolb Ion SDlt iiif^t
ttSnilen.
@Ott tDi[ bm jüttigen ttn hungert iinb ben bArfl,
S^ir Ion erä nimmer t^un bcr bu nie tiAc^tcrn luicft.
15(1. 3n(^te umb^Diift.
9licmnnb ^ot waä umbfotifi, wie tilbftii bit b(n ein,
3)0^ 011^ bog ^intmeirei^ iniibfonft tnirb beinc fe^n.
151. ®Dtte# fiaufmanf^afft.
©Ott treibet Äauffnionf*afft, er bit^t ben gimmel feit.
me lljeuer giebt er i^n? iimb einen Sif6eä=¥ffil.
152. sott ip unfevSie^l.
SBaS mac^t ni^t ®Dlt Qufi M'- ®r ift mcinä ^er^enS 3ic[,
3(% fi^Sffe flit« mtl} ibm, i^ treff i^tt hienn it^ luil.
153. 3)a3 6beriinm6alit4f'te ift m&BÜd^.
3)u (anft mit betnem '^ifeil bie Sonne nic^l trreii^tn,
3^ Fan mit meinem Woi bie etcge Sonn befticit^en.
[262] 154. ffiDtl i^nt (elbft aireä.
@0Ü Itßt ben $feii: fftbft auf, ©Ott fpannel felbft ben
Soflen.
®Dlt brfttfef felbet ab: brumb iftä fo wul gejogen.
155. Sender 6et)m.BiEl, je gen-iffer.
3e nil;et be? bem Sie^ii, je nA^et bf?m ©eiüien:
fflleinflu boe ^n^c föOtte, fo l^rit nur naije ^in.
löfi. See Sdnberä (äebel^ ift nnibfonft.
a)er ©finber jie^It mä) ©ott, unb reenbt fii^ üc
weg.
1 i^m
aSie fotS bcnn mfgli^ fe^n, bag er becil^r ben 3lueg?
157. SBie man fit^ ju ©Ott fe^rt.
Sltl ^eiliger Segi^r, anb nicfit mit bloffem betljen;
aSil Seilflim Stbenllauff lernt mnn ju ®Oll getbrelcn.
158. »er ©eiftii^e e*flte'3eug.
iCa« §er^ ift unfer JHobr, bie Siebe fttout imb Sotb,
SJer gmiber g""« SBiU: Sieb lo& fo trifjflu @Ott.
VI, 159] Sol^. «ngeli fedjfleg «udj. 165
159. Xa^ $er^e muf; f d^arff getaben fe^n.
®^ Tab bod^ ted^t unb Warft, toa« >)affftu in bie Sufft?
2Cag blinb gclaben ift baS ^eiffet nur ge^jufft.
160. @iS mug au^ bem §er|en gel^n.
3)a« aWunblodfr giebt nid^t geur, im gall bu je teilt fd^öffen,
SWuftu bie Äammer ja juöor gelaben toiffen.
161. ^a^ §er^e mu^ ger&umt unb rein
fe^n.
©l^rift ift baS dio\)v nid^t rein, bie Kammer nid^t geräumt
Unb bu brödft gleid^tvol lo^, fo ffalV i^ baf; bir träumt.
[253] 162. @in bergiffte« Ser^e treibt nid^t
in bie §6]^e.
§a(t, bu bcrle^eft bid^, baS ®ifft mu^ au^ bem ^üi)V,
©onft f^)ringtg fÄrtoal^r en^toe^ unb treibet nid^t emb))or.
163. §ag mad^t fid^ berl^aft.
3Äenfd^ teer mit §a^ unb S'ieib för ®ott ben §erm teil
tl^reten,
S)er teirb il^m anber§ nid^td al^ @a^ unb 9leib erbet^en.
164. ®rlaf; teie teir erlaffen.
SBaiS bu bem nAd^ften teilt, hai bitl^tft bu bir bon ®ott.
Sßiitu nid^t fe^n gebe^n, fo bitl^ft bu bir ben 2;ob.
165. ®ieb teie bu begel^rffc.
SKenfd^ bu begel^rft bon ®Dtt bad gan^e ^immelreid^:
SBitl^t man bon bir ein Srobt, fo teirftu ^la^ unb ^leid^.
166. Sßer baiS ^immelreid^ l^at !an nid^t
2(rm teerben.
^ai ditid) ®oti^ ift in unf . ^aftu fd^on ^ier auf (Srben
@in gan^eiS Steid^ in bir, teaS fürc^ftu arm juteerben?
167. SBer teal^r^afftig SfleidJ.
SBiel l^aben mad^t nid^t 9leid&. 2)er ift ein reid^er aJlann,
^er aUeiS teaiS er l^at o^n Seib berliel^ren lan.
168. 3)er Sßeife l^at nid^tg im Äaften.
@in teeifer aJlann ^at nid^t« im Äaften ober ©djre^n:
3QBa8 er berliel^ren fan, f^ÄJt er nid^t feine fe^n.
[263] 169. aWan mu^ fe^n, tea8 man nid^t berlil^»
ren teil,
^er äBeiiS' ift teaiS er l^at. äßiltu hai gein^erlein
^eiS $imme(i^ nid^t berliel^m, fo muftu 9* felbet fel^n.
166 ©eifh. 6mm unb Wlntr. [VI, 170
170.3toe^erlei^ feiner felbft berliel^rung.
3dJ fan midj felbp berliel^ Sa? hb^ ip3 toenn in tob,
@(ö(!feelid ^reiB ic^ bid^, tieTlie^rfiu bic^ in @Ctt.
171.3m 3Weer toerben alle tro|)ffen 3Reer.
S!)ad 2;r5)>fflein toirb bad ^etr, toenn ed tnd 3Reer gefonimen :
2)ie @eele @Ctt, toenn fte in @Dtt ifl aufgenommen.
172. gm ^eer lan man fein tr6t>fflein un*
terf (Reiben.
Senn bu bad £rii)>fflein toit^ im groffen 3Reere nennen,
^enn toirfhi meine @eel im groffen ®Dtt erfennen.
173.3m 3Weer ifk aud^ ein tr6^)ffrein HÄeer.
3m 3km ifi aUed 3km aud^d !leinfle £r6|)ffeletn:
Sag toeld^e ^eilge @ee[ in ©Ott nid^t @ott tvirb fein.
174. 3m 3Weer feinb biel ein«.
Siel Ä5nilein feinb ein Stobt, ein SKeer biel tr6j)ffelein
So feinb audj unfer biet in ®Dtt ein eingeS ein.
175. 2)ie Seteinigung mit ®ott ift leidet.
3Wenfd5f bu !anft bidj mit ®Dtt biel leidster eine« fel^n,
2(13 man ein aug* aufftl^ut, toil nur, fo iftö gefd^el^n.
176. ©Ott t)etlangen mad^t diu^ unb $ein.
3)ie ©eele bie nid^t« fud^t al« ein« mit ©Ott auf^H
2)ie lebt in ftetet dinff, unb l^at bod^ ftAte ^ün.
177. 2)e« Statten unb SBeifen ©emein^
fd^afft.
®in 3laxx ift gern jerftreui, tin 3QBeifer gern allein:
@r mad^et fid^ mit attn, ber nur mit &DU gemein.
[264] 178. 3Äe^r feinb 2:obt al« Sebenbig.
21U« lebt unb reget fid^ ; bod^ atoeiffl' id^ ob bie 2Bert
aWel^r ber (©Dlt) lebenben al« 2:obten in fid^ ^t.
179.3)er ©einigen unb SBeifen toirfung.
2)er ©eifcl^al« mu^ barbon, lÄft anberen fein ©elb;
3)er aOBeife fd^irft« för fid^ boran in jene Sßelt.
180. @ben bon berfetben.
2)er SBeife ftreuet au^ för feine greinb in (3Dit;
2)er ©ei^l^al^ fammlet ein fÄrn 2;euffel unb fötn ^ob.
VI, 181] 3ol^. «ngea fed^fte« SBud^. 167
181 2)et Starren unb Sößeifen fd^Ä^ung.
2)er D^arr l^Ält ftd^ bot 3leid^ be^ einem ©af bott (SJelb,
2)er Steife fd^Ä|t ftd^ arm audj be^ ber ganzen 2öe(t.
182. 3)er Unglaube l^Ägt ben ®et|.
2Bcr giebt bem gtebet ®Dtt me^r al§ ber giebt unb h)il:
2Bag geifct bie ^elt benn fo? fte glaubet ®Dti nit biel.
183. 3)er 2Beife fud^t nid^t«.
3)er tweife fud^et nx^ii, er l^at ben ftittften Drben:
Sßarumb? er ift in ©Ott fd^on atteS felber toorben.
184. 2(rre« öerbirbt unf; toaS toir nit feinb:
©l^rift twerbe toa« bu fud^ft: too bu*iJ nid^t felber bift,
6o fomftu nie jur Slul^, unb toirb bir attS ju aJlift.
185. 2)ag ateid^tl^um mug inner un8 fe^n.
Sn bir mufe 'S Steid^tl^um fe^n, toaS bu nid^t in bir l^aft,
SßjÄrS aud^ bie gan|e SBelt, ift bir nur eine Saft.
[265] 186. ®Dtt ift ba« S«eid^t^um.
®Dtt ift baS SReid^t^um gar, gnögt er bir in ber Seit,
©0 ftel^eft bu fdjon l^icr im ©tanb ber Seeligfeit.
187. 2)er t^umme ©ei^l^al^.
gaftu an ©Ott nid^t gnug, unb fuc^ft nid^t il^n allein
©0 muftu hjol ein Xffox unb tl^ummer ©ei^l^al^ fe^n.
188. ^er tl^6rid^te fud^enbe.
©ud^ftu tva^ unb bermeinft ba$ ®Dtt nid^t aUed fe^,
©0 gel^ftu ®Dtt unb aU in ©toigfeit fürbe^.
189. ^lled begel^ren ift nid^tS l^aben.
SJ^enfd^ glaube bif; gett)i^, l^aftu nad^ aUm ^egil^r,
©0 biftu bettel arm unb l^aft nod^ nid^tS in bir.
190. 2luffer ®Dtt ift alle« nid^t«.
3Wenfd^ toem ®Dtt atteS ift, bem ift fonft alle« nid^t« :
§aftu nid^t allS an ®Dtt, förtoal^r i^m nid^tS gebrid^tS.
191. Sßelt berlaffen toenig berlaffen.
3)ie gan^e 2Belt ift nid^t«; 2)u l^aft nid^t biel berad^t,
Sßenn bu glcid^ l^aft bie SBelt au^ beinern ©inn gebrad^t.
192. ©id^ öerlaffen ift ettoa« berlaffen.
S)u felber muft au^ bir. SBenn bu bid^ felbft toirft l^affen,
^ann fd^d^ id^ bid^, ba^ bu erfl ettva« l^aft berlaffen.
168
&ti{tv. Bin»-- imb t
[VI, 10:1
1Ü3, man mu| gdSbtet (e^n.
BUS mu6 fl(M(ac^l(t \t^n. St^Mtftu bic6 nic^t für SDtt,
©0 fi^lni^ifl Sit^ ju lejt ffivn SJciiib bet tluge Xci.
[2B6] 194. 3QiTliinB bet Slbti^btiins inib SdienS ber
(elbftSfit.
Surt^ föbtuiig beiiiet felbft luivflu ©ollä SamB baiftcffcn,
ffliit 2e6en bKibeflu ein tobt« ©unb bev ^Mlen.
li)5. Siel Isiünes.
Ision ift nlttin Btft^tt^ii auf oülen ©offen:
Unb fie^ Diel loufenb feinb ti( eine aiJoK umbfiifffn!
m. aii b(n StS^tftiebc.
äöenn b« an einem ¥fl"3 ""''t "lÜ Ixion pflÄflen,
©0 toirflu ftuc^ mit i^m auf einem Stabe liegen.
IST. äBie bie arbeil, fo bet So^n.
gteutib wie bie Htbeit ip, fo ift ai\i^ bta»f ber Su^n:
auf 66 |e folgen Streit^', auf gutte ^rd& unb firon.
196. eingejogen^eit eer^flttet »iet.
SSraut ifie bog bu ni^t gern [&^ frembbe Sudler fi'ir;
So (]alt bie Senfter jue unb fte(] ni(£)t in ber T^üc,
1!I9. SBe^uttfamtfeit ift 9(01(1.
»e^uttfamfeit ift 91otti. ffiiel WÄtn nii^t unibgeEcmmen,
aOenn fie bet Sinnen S^fit in teffte ^utl genommen.
200. »erntÄffen^eit ift fd^Abli*.
Sermig bi(^ Sungfrau ni(^t, teer in ©efa^r pä) giebt,
33er wirb Btmeiniglit^ gefS^ret unb betriebt.
201. Si^er()etl ma^l öerlie^rn.
©le^i roa^e faff unb bet^; in einer Si^er^eit,
IV ga^r berlo^m ba§ 6i!&[o6 ber ©loiBteit.
ißte? binge f einb juf li^n.
■ meibe ^tuäj ben SBein bog ffl!ei6 bie iRtK^l;
mani^eu ailann um 6 £eib unb Seele bratet.
ZÜ3. ein finftereä ^crtje fie^t nii^t.
®i(6 ai^tung auf baS geiir. S0o nit^t bie Sampen brennen.
SDer mU ben SiAutigom tcenn er Wirb !ommu erlennen.
204. ®a§ ®eifl[ii$e liofungä SQort.
^ai SofungS Süoct ift £ieb: ^aflu 9' nii^t eingenommen
©0 barffflu nimmermer aui ^inuneU ©rAnfcen lommen.
[2G-
©at n
fiinb f(^eu
€ie ^aben
VI, 2051 3ol^. StnßeU fed^ftcS «udj. 169
205. 2)te betlol^rne ©ci^ilbtoadjt.
S)te @d;itbtrad^ ift bertol^rn, bie fid^ in ©d^faff berfenit:
2)ie 6eel ift gÄntjrid^ l^in bie nie ann gcinb gcb^nU.
206. 3Ran mu^ ben gcinb nid^t auf ben
Seib laffen.
greinb Wad} unb fci^au bid^ umb, ber SJeuffel gel^t ftetS
tuntcn,
Äommt er btr auf ben Seib, fo liegeftu fd^on unten.
207. 2)er ^euffel irirb leidet Äberh)unben.
©l^rift bi^ nur nid^t öer^agt, mit h)ad^en faften betl^en
Äanftu baS Qan^t §eer ber 2:euffel untertl^reten.
208. 2)ie fluge unb tl^6rid^te ©d^6nl^eit.
2)ie fluge gungfrau l^at il^rn ©d^mudC in ftd^ allein:
2)ie ^1^6rin benft ftd^ fd^6n in fd^6nen Äleibern fe^n.
209. 9)aS ^ufetlid^e mad^t nid^t toel^rter.
SKenfd^ aII8 hjaS auffer bit, ba8 gibt bir feinen h)el^rt:
2)aS ^(eib mad^t feinen 3Jiann, ber BaiUl ma^i fetn $ferb.
[268] 210. SBag man innh)enbig ift fud^t man
nid^t au^n)enbig.
3Kann, irer in S^ugenben bon innen Sleid^ unb fd^6n,
^er ivirb bon auffen nid^t nad^ @d^mudC unb Steid^tl^um
ftel^n.
211. 35ie SBert ift berblenbt.
SBie baS bie Sßelt fo fel^r nad^ eitlen 2)ingen rennt?
SSerlPunber bid^ nid^t greunb, fie raf't unb ift berblenb.
212. älnberft tl^un aH glauben ift ndrrifd^.
©l^rift biftu nid^t ein 3flarr? bu gtaubft bie @it>igf eit,
Unb l^dngft mit Seib unb @eel berblenbet an ber 3^1*'
213. 2)em fleinen ift alleS fleine gro^.
5linb hjad^S unb h)erbe gro^: fo lange bu nod^ ftein.
So lange bündtt bid^ aUd Wa^ tUin ift gro^ ^ufe^n.
214. Slid^tS ift gro6 ar§ &üit.
5«id^tg ift mir gro^ al§ ©Dtt. @in ®6tttid^e8 ©emütte
©d^Ä^t au6) ben §immel felbft fÄr eine fleine SQtiU.
215. SWan mu^ fid^ bon oben l^erab anfel^n.
9)u böndtft bid^ biel ju fe^n: ad^ n)Ärftu übet bir;
Unb fd^auteft bid^ bann an, bu \h^ft ein fd^lid^ted ^ier.
170 «tifhr. ©ititt* unb fil^lutt. [VI, 216
216. 3n ber n&l^e fielet mani red^t.
HRein naf) \>xdf bod^ a^ ®^^/ <^^^ iß bon ferne Hein,
^l^ritftu l^in^ue, er n)irb balb gro( d^ug bir fe^n.
217. 35a8 »meij ©emütte.
^ie ®rbe fd^etnt bir breit, ein !h\mplein gro^ mein (El^rift,
®in 3Kaurh)urf8 öawff ein »erg, toeil bu nn Kmei^ bift.
[269] 218. Slid^tg ift gro^ auf ber ®rbe.
3um ipimmcl ift bie @rb' ein ein^igS ©tdubelein:
D 92arr tvie fan in il^r bann ^itvai groffei^ fe^n?
219. m^i^ ht\ä}aut nid^td gefd^d^i
3Bie bad bie SBelt nid^td fd^d^t bie fd^6nen ^immeld ^um'l
'Sflan fd^A^t nid^td unbefd^aut, eiS mangelt am befd^auen.
220. S(u( bem befd^aun entfielet bie Siebe.
^ie 2kht folgt aufi^ fd^aun. @d^au an bie etoge binge,
Bo liebftu fie aldbalb unb l^dlft fonft aUd geringe.
221. ^ie SBelt fol man nid^t anfd^aun.
SBenb ah bein Slngefid^t, bie äBelt nur angeblüt,
§at mand^eS eble^ ^lut ber^aubert unb beruft.
222. 2)ie SBelt mu^ befd^aut fe^n.
Äel^r l^in bein Slngeftd^t, unb fd^au bie txtlt 2Belt,
Sßer fie nid^t red^t betrad^t, ber toirb fÄrh)al^r gefdttt.
223. ^ie äBelt mu^ beladet unb ben)eint
h)erben.
gürh)a]^r h)er biefe SBelt red^t nil^mt in Slugenfd^ein,
Tlu^ balb 2)cmocritu8, balb ©eraclitug fe^n.
224. 2)ie ^inber toeinen umh bie tofen.
2)u (ad^eft ba^ bag Äinb umb feine 2:ofen hjeint,
Umb bie bu bid^ betrÄbft, fag oH nid^t %oUn feinb?
225. a^en Söeifen nil^mt man nid^tS al«
^olcn.
^er SBeife lad^t barju n)enn man il^n aUd genommen.
S5?arumb? er ift umb nid^tS aI8 nur umb ^ofen fommen.
[270] 226. «Redete ©d^d^ung bringt !ein Seib.
Sl^rift toer bie ^inge toei^ nad^ il^rem äBel^rt ^ufd^d^en,
93Birb umb fein Seitlid^eS fid^ in SBetrÄbnuJ fe^en.
VI, 227] SolJ. Ättgeli feci^fle« »udj. 171
227. 2)er SQßetfen ^rÄnfung.
2)er aßeif;' ift ftÄtS in gtcub, er irirb bon ntd^tg betrübt.
2)i6 einge Ir^nft tl^n nur baf; ®Dtt ntd^t h)irb gcttebt.
228. ©Dtteg ©d^mtebe Seuer.
S)cr @tfer ift ein geur, brent er umbS 9lÄd^ften §eil,
©0 fd^miebet ®Dtt barbe^, ber Siebe 2)onnecfeiI.
229. 2)er SBeife ^at aKe« gemein.
- ^er äBeife toa^ er l^at, f)ai aU^ mit aUn gemein,
2öie ba? er fc^a^et aß«, fid^ felbft aud^ nid^t für fein.
230. 2)eg SBeifen unb Starren 2Ber!.
35eg Söeifen ganzes SBerf, ift baS er toerbe ©Dtt:
3)er Siarr bemÄl^et ftd^ bi^ er h)irb @rb unb Rot^.
231. 2)e^ SBeifen Slbel.
2)e8 SBeifen 2lbel ift fein ®6ttrid^e8 &mtiüt,
©ein tugenb^affter Sauff, fein ei^riftlid^e« ©eblÄtte.
232. 2)e§ SBeifen a^nen.
2)eS Söeifen al^nen feinb ©ott SBater ©ol^n unb ®eift:
SSon benen fd^reibt er fid^, trenn er fein Slnfunfft J)reift.
233. 2)ie gel^eime Slbelid^e ©eburtl^.
2lu6 ®Dtt bin id^ gebol^rn, erzeugt in feinem ©ol^n,
©el^eiliget im ®eift, bif; ift mein abefS Äron!
[271] 234. 3BürIung ber §. 2)reifaltigfeit.
2)er ©ol^n erl6fet un^, ber ©eift ber mad^t un^ Uhtn,
2)e6 SSaterS SlUmad^t h)irb unS bie SJerg6ttung geben.
235. «Rod^ bon biefer.
3n ei^riflo fterben hjir, ftel^n auf im §eilgen ®eift,
3m SSater hjerben irir für hinter ®ott§ ge^^reift.
236. 3fiid^tg ffb^tv^ ift alS ©Dtte« ©ol^n
fe^n.
®Dtt§ ©ol^n ift &üit, mit ®ott regiert auf einem SCl^ron,
9lid^t§ 1^6l^erS ift alS id^, toenn i^ bin biefer ©ol^n.
237. Sßie man ©otteS Jlod^ter 2»utter unb
Sraut h)irb.
®DttS ^od^ter ajiutter S3raut fan jebe ©eele hjerben,
^ie ©Ott jum $ater ©ol^n unb SBrAutgam ni^mt auff
©rben.
172
©ciftr. ©iiiii-- iinb fdilufit.
[VI, 238
238. 3)er fiufe ber Sott^eit.
®D11 löft rtt^ in fii^ f*!bfi, fein Rufe bec ift fein Otip,
3>er ©ii^ii ifl ben « Iflft, bpt Sal« berB gcCdp.
239. Seuffger ju ©Dtt.
@oll ift ein flatder 61rmii bcr ^inni^ml @eift nnb 6inn,
atf baB i(^ noä) nit^l git öon i^m Beifilme mmet bin.
21U, aiUtti bet SBei(e ift mtiä).
anein bet ffleifi ift Sei*? bie Jugenben in ®Dlt,
3)i( n fiat golbeS ^at, ni^mt i^m au^ nii^t ber %Bi.
241. ffl.tr aseife ftirbt nii^f.
ajer fficife ftitbt ni^t me^c? ev ifi juBot ft^on Sob:
lobt aan eilelteil, Kob oHeiit woS ni^l ®Dtt.
[272] 242. SJer ajtife tjl nie allein.
Ser SGäeig ift nie alleiii, ge^l er a'"* o^nf bi^:
Sd ^at et boc^ ben ^ecm bet kingc (®Dtt) mit fi^.
243. 3)et SBeife ifi alleine ®otl gemein,
©tofe ift beS SBeifen nmlf, et mad&et ü^ nUein,
ajem j^ettn bei ^ertli gleit fo Biel et fan gfmf'n.
244. ffian mnfe ft(^ erlognen.
eilfi^n bidi iiiiiget e^tifl: »et fi^ nit^t mir et^eben,
a)ef Bleibt mol Wie ein aJurm am eibe Hoffe Heben.
245. I)ie Siebe ma^f lü^in.
S)le Siete mac^t uns ffi^n, reet ©oft ben §eriii luil Eftffeti,
SJet fallet i^m nue biofi mit feinet Sieb jtifftffen.
246. SDie Siebe biitd& bringt ba§ innetfte.
!Cie £ieb burc^btinget aSi; inä innetjle @enmi^,
SGeli^S ®ott fflc aUn uerf^lenfi, ge^t im bie iieSe na*.
247. Sie Sef^auligteit i|1 Seelißfeit.
©Ifilfeetig ift tuet fle^t auf bet beft^auet Sa^n,
St fi^el f*on anriet baS ©eelge Sefien an.
248. (»Dtf nt*t ftH if nic^tä fe^n.
!Bu teifefi Bieletle? ju fe^n utib außjufpÄ^n:
SflPu ni*t ©Ott etbiift, fo ^aflu nic6tS gefe^n.
249. aiefeeligfieffiSiffenfcftafft.
©Ifilfeelig ift bet SHenf* bet utc^l« olä Sefuni toelfi,
Unfeelig leer fonft allm iinb biefem ni*t giebt ^teifi.
VI, 250] go^. «ngclt fed^fte« »ud^. 173
[273] 250. 2Ba8 glÄffeeliö fe^n ifi.
©lÄffeelig fc^n ift md^t biel @l^r unb ®utt gentffen,
(S8 ift ötcl iußenben in feinet ©eele toiffen.
251. 2ln ben SonberHnß.
2)ie SWeinungen feinb ©anb, ein 9larr ber bauet brein,
2)u bauft auf SKeinungen, h)ie fanftu h)eife fein?
252.2)ie ©eiligen feinb feinem fingen tob.
2)u f^jrid^ft bie geiligen feinb Zoh ju unfrer 9iotl^:
2)er ireife SWann ber fjjrid^t ben 9larren feinb fie ^ob.
253.2iriein ber ©at^olifd^e ©l^rift ift toeife.
Tli^ bir nid^t äßeigl^eit jue, h}ie flug bu bir aud^ bift:
SRiemanb ift SBei^ in ©Ott aI8 ein ©atl^olfdjer Sl^rift.
254. 2)er SBeife nil^mt nid^t« al« bon ®ott.
2)er 2Beif; ift l^od^ geftnnt, ioirb il^m toaS jue gefanb,
@o nil^mt eriS niemal^ld an al^ nur bon ®otte§ ipanb.
255. a^er 2Beife fönbigt niäfi.
S)er Sßeife fÄnbigt nid^t, bie ridjtige SSernunfft,
3lad} ber er loirft, ^>ÄIt il^n in ber geredeten 3w"ff^-
256. 2)er SBeife irret nie.
2)er Söeife gel^t nie irr, er ^>dngt auf jeber S3a^n,
S)er ®h)gen 3Bal^rl^eit (®Dtt) mit aßen frÄfften an.
257. 3Ber Sßeife ift.
a^er ift ber SBeife aWann, ber fid^ unb ®Dtt irol fennt,
SGÖem biefeg l^id^t gebrid^t, ift unirei^' unb berblenb.
[274] 258. SBie man SBeife SBirb.
aWenfd^ h)irtu SBeife fei?n, hjilt ®ott unb bid^ erfennen,
©0 muftu öor in bir bie SBelt begil^r Verbrennen.
259. SBa§ be^ aKenf d^eti SBei^l^eit ift.
2)e^ aKenfd^en SBeigl^eit ift ©ottfeelig fe^n auf @rben,
®leid^f6rmig ©DtteS ©ol^n an ©itten unb ©ebel^rben.
260. 3iein mad^t ®Dtt ©emein.
SRid^tS unreinS fomt ju ®ott! biftu nid^t fÄnfel rein
SBon aller (Sreatur, fo irirft i^m nie gemein.
261. a^ie SBarl^eit mad^t SBeife fe^n.
a)ie SBal^rl^eit giebt baS fe^n: ioer fie nid^t red^t erfennt,
^er toirb mit feinem red^t ein SBeifer SRann genenni
174 ©eiftr. ehm* unb fd^lufer. [VI, 262
262. 2)ie SBelt ift ein (Sanbfotn.
3Bie ba^ beim be^ ber 3Belt ®Dtt ntd^t ßefc^aut lan fe^n?
©ie !rÄn!t baS 2luge ft^lg, fie ift ein ©anbl6m(ein.
263. öefd^ru^.
grcunb eS ift aud^ ß^n^Ö- S>« fött bu mel^r h)i(t lefen,
©0 ö«^ wnb hJ^tbe felbft bie ©d^rifft unb felbft baS Sßefen.
Uruck von Ehrhardt V • 8.
Ana dem Verlag ?on MAX UIEMEYER in HALLE a. S.
Sammlung
urzer Grammatiken germanischer Dialekte.
Ilci'ansgegeben von Wilhelm Braune.
8".
A. Hnuptreihe.
I. Ootische Ursmmatili
zeichniss von Wilh. I
II. Mittelhochdcutsclic Uramniatik van Ilermnnn Faiil
i. Aufl. 1894. XII u. 173 S. A 2,80
III, AngelsSchBiBche Uraumialik von £d. Sievera. 3. Aufl.
(Iq Vorbereitung).
IV. ÄltnordlBcbe Grammatik. 1, AltialUndischc und alt'
norwegiBche Grammatik unter BerUukBiehtiguiig des Ur-
nordischen von Adolf Noreen, 1892. 2. Anfl. S14 S. ^ 6,0ft'
. V. AlthocMeutsche tirammaiik von Wilb. Branne. 2. Aufl.'
1891. XVI und 283 3. Jl
VI. AltBächsiBche Grammatik von 0. Behaghel und J.
Gallöe. I. Hälfte; Lant- und Flesianslehre bearbeitet
von J. II. Gallöe. 1891. X. llliS. JS 2,lift
B. Ergänz ungBTeihe.
. I. Ifomlnale Stammblldiingslelire der altgermanischen Dialekte
von Friedrieh Kluge. 1886. 108 S. ^2,60
lard Sievera. 1892. XVI
Ji 5,09
Quellenschriften zur neuen deutschen
Litteratur.
Herausgegeben von A. Bieling.
kl. 8".
I. Gottsched's Relneke Fnchs. Abdruck der hochdentscheD
Prosa -Ueberaetznne vom Jahre 1152. 1886. VIII nud 144 "
. 2. Lebens -BeBchreibuug des Herrn (Jöxeas r. Berllcbingen
Abdruck der Original- Ausgabe von Steigerwald. Nürnberg 1731.
1886. Xu. ms. JH,m
3. Picard, Mfediucre et tanipant on le inoyen de parveuir und
Eneore des Menechmes. Abdruck der ersten Separat-Anagabr"
von 17D7 n. 1802. "■"" '- " " ■'
Ana dem Verlag von MAX HIEMEYER in HALTJ! «■ S.^
Alideutsche Textbiblioihek.
llürauMgoguljun von
H. Paia.
kl." 8".
j. 1. Die Gediclite Waltbers von der Togclwcidc. nentas
gcgcbRU von n. Paul. ISS2. IVti. IIWS. >l 1,8U
j. '1. 4iregorIus vou Hartmann von Ane. Ilcraiisgegeben vun
H, Paul IS82. XIV u. 103 S. -Ji \,m
). X Der arme Heinrich vou HarCmnDn vnn Anc. Henins-
gegeben von n. Panl. 2. Aufl. Isfla. VIU u. 40 S. J« Ü,40
). •]. Heliaiid. Herausgegeben vun 0. Behagliel. 1SS2. XVI ii.
225 S. ,/k 2,40
}. "). Kndrnn. IIiiraiiBgcgebeu von B. Sjinuus. IfiSS. VII nnU
3oe S. M 2,80
). fi. finul); Itothcr. Herausgegeben von K. v. Balider. 1W84.
IV und 162 S. Jt 1,5tl
L). 7. Reinbart Fuchs. Herausgegeben von K. Reisseiiberger
1886. IV und 111 S. ^1.30
I. H. Belube de *08. Herans gegeben vou Fr. l'rien. MitZDolz-
schnitten. 18&7. LXXIV nnd 273 S. ^4,00
j. 0. König Tirol, Winsbeke u. TTIuBbekln. Herauagegeben von
Albert Leitzmaiin, 1888. IV n. fiü S. Ji 0,80
). 10. Kleinere Deutsebo Gedichte des XI. nnd XIL Jabibimdertä.
Herausgegeben vou AlbertWaag. 1890. XL! u. Ifil S. ,Ä 2,00
\
Altnordische Sagabibliolkek.
Herausgegeben von
Qustav CederBchiold, Hugo Gering unil Eugen Hogk,
8°.
Bd. I. kre» Isländerbiieh. Hcrausgeg. von Wulfgang Golthe:
16Ü2. XXVUI II. 411 S. .A 1,60
Bd. II. Orvar-Odds 8«gn. Ilerausgeg. von R. C. Boer. .Ä 8,00
Bd. III. Eglls tiaga SkallagrimsBonar nebst den grilsseren Gedichten
EgUa. Heraiisgeg. von Fiiniur J<'jubboii. 1^94. XXXIX
u. 834 ä. -fi i>,00
Flugschriften aus der Reformationszeit. XI.
Mann Eberlin von &ünzburg,
Ausgewählte Schriften
L. I.
Herausgegeben
von
Ludwig Eivders.
i^q- \^\.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
1896.
Neudrucke deutscher Litterattir werke de« XVI. und XVII. Jahrhunderts
No. 189—141.
Johann Eberlin von Gilnzbuig, der neben Luther sprach-
gewandteate nnd sprachgewiilfigste Pamphletiat der beginnen-
den ßeformationszeit, Eberlin, der trotz Strubel's verdienst-
licher Arbeit (im Litterarischen Miisemn, Altdorf 177S, I, 363
bis 422) von der deutschen Litteraturgeschichte lange Ver-
gesse ngeweaene, ist in neuerer Zeit mehrfach in ausfuhrlichen
Monographien behandelt worden, wohl nicht zum mindesten
Teil auch deshalb, weil die in ihm gghrenden and von ihm
EDin Ansdniok gebrachten Ideen auch unsere Zeit, wenii sehou
in anderer Form und Gestalt bewegen. Wir nennen von
solchen Arbeiten: Bernh. Riggenbach, Joh. Eberlin nnd
sein Reformprogramm, 1S74; Max Radlkofer, Joh, Eberliu
von GUnzburg und sem Vetter Hans Jakob Wehe von Leip-
heim etc, 1887; und Julius Werner, Joh. Eberl. v
evangelisch-soziale Volksjreund etc. (und ktlrzer in desselben
Soziales Christentum, 1&!)5, u-d. T.: Ein christlich-sozialer Agi-
tatorini Reformationszeitalter, S, 140 ff.), wozu auch der histo-
rische Roman Hans Blum's, Die Aebtissin von Sückingen
18S7, gezählt werden kann. Auch das ausführlichste diesei
Werke, das von Radlkofer, kann von Eberlins Schriften
jedoch nur einen zusammengedrängten und deshalb filr das
weitere Eindringen in seine Ideen nnr ungenügenden Auszug
geben, so dass es dadurch gerechtfertigt erscheinen wird, wenn
wir die bedeutendsten seiner auch in den grüssten Biblio-
theken seltenen Schriften durch die Aufnahme unter die j,Flug-
schriftcn aus der Reformationszeit" einein weiteren Kreise
^Dglich zu machen ati^rhen.
IV Eiulcituüg.
Die erste Schrift, zugleich als Ganzes angeBehei
fangreichste, mit der Eberiln hervortrat, sind seine ,15 Bunds-
genosBeu', weiche von Pamphiliis Geiigenbath in Basel, aber
ohne Augabe von Verfsaser und Drucker, Jahr und Ort, ge-
druekt wurden (vgl. den Nachweis hierfür bei K. GJldecbe,
Pamphil. Gengeub. S. SS9). Jahr nnd Ort wird jedoch bezeugt
in einer andern Schrift Eberlins, n^licb iim Schluss von „der
7 Pfaffen Trost" mit den Worten: „ihr wollet unsere ersten 15
Büchlein über mancherlei ausgaagen zu Basel im J. 1521 lesen";
und dasB Eberlin der Verfasset, ergiebt sich aus seinem auf
dem Titel und zum Schlnss des „Letzten Ausschreibens" (vgl.
S. 175 n. 205 uns. Ausg.) angedeuteten Namen; J[ohann] E[ber-
lin] M[agister] Wflttenbergensis]'), der ebenso in anderen
Schriften wiederkehrt, in denen er auf die 15 Buudsgenossen
Bezug nimmt, ja sich ausdrücklich zu ihnen bekennt. Ausser-
dem liegt aber auch in der Schrift ,Mich wundert, daas kein
Gehl im Land ist' ein direktes Zeugnis dafilr vor, wenn es
dort beisat: „Eberlin, der geschrieben hat . . . das letzt Äua-
sohreiben der 16 Bundgenussen". Geschrieben sind die 15
Bundsgeooasen, wie bereits erwähnt, imj.lä2l; sie erschienen
als einzelne Flugschriften in schneller Aufeiuand erfolge: der
erste Bundsgenoss kurz vor Beginn oder zn Anfang des
Wormser Eeichstages, zu einer Zeit, als in vielen Kreisen noch
die kühnsten Erwutungen von dem jungen Kaiser Kart V.
filr die Reformation gehegt wurden; vollendet waren sie schon
im Oktober dieses Jahres, da am 21. d. M. Salandron b Chur
an Vadian schreibt: ,Apud nos circumferuutur . . . XV cuD-
foederati' (Siml. Samml. in Zürich; vgl. Radlbofer II").
Sie machten weithin, besonders in SUddeutschland, grosses
') Ob man M. W. in der oben angegebenen Weise er-
gänzen darf, künnte zweifelhaft sein, da Eberlin unter den
Wittenborger Magistern (bei Küstlia. Die Baccalaurei und
Magistri der Wlttenb. phiioB. Facultät. H. II. ISSR) sich nicht.
Tornndet, auch nicht erst in Wittenberg 1522, sondern schon
In Basel 1400 Magister geworden war. Doch wird Radl-
kofer S. 54 das Richtige getroffen haben wenn er meint,
dass Eberlin „voll freudigen Stohes, nnnmelir in WittenberK
von den Häuptern der Reformation seihst durch Wort nnd
Beispiel Belehmng zu empf&ngen, auf diese Stadt sein autgi-
steriam BasiUense Übertrügt". Jfl^l
Einleitung. V
Änfsehen (vgl. ii. a. den Brief Casp. Ämman's, des Angaatiner-
Provinciala in Laiiingen. der liier Eberlin vielleiclit hatte
hennen lernen — vgl. nntea — , ao Veit Bild in Augsburg
vom 15. Dez. 1521, in welchem er bei letzterem die 15 Bnndes-
genossen bestellt, in Ztschr. f. Schwaben u. Neubng, XX, 20S,
Nr. 192), so dass aie bald vergriffen waieu nnd, wenn auch
nicht alle, duch mehrere in neuen Auflagen gedruckt werden
muBsten. Kein Wunder! denu in denselben brachte Eberlin
eine die Zeit bewegende Frage nach der andern zur Sprache
und deutete vielfach auch an , auf welche Weise die vor-
handenen, allgemein empfundenen MisBBtünde nach seiner An-
sicht beseitigt werden aollten.
Ale Eberlin seine ,BundesgenDsseu' begann, befand er
sich als Ordensbruder imd angesehener Prediget im Franzis-
kanetklcster zu Clm, aus dem er jedoch Ende Juni durch
seiue Mitbrilder ausgestossen wurde; am 29. Jnui hielt er seine
Abschiedspredigt aji die Ulmer (Radlk. 10). Wie viele der
BundsgenoBsen noch in Ulm geschrieben sind, läast sich nicht
feststellen, ein Teil wurde jedenfalls auf der Wanderschaft
verfasst, auf welcher wir ihn zuerst, Auf. Juli, in Baden bei
Aargau, später bei seinem Oheim, Mathis Sigk, Stadtschreiber
zu Lauingeu an der Dunau trefTen, von wo er sich, Augs-
burg mit kurzem Aufentlialt beriihrend, nach Wittenberg
begab. In welcher Stadt er bald nach der ßUckkehr Luthers
von der Wartburg (7. MSrz 1622) eingetroffen sein mag und
vorerst bis etwa Jidi 1523 verblieb. Hier verfasste er, neben
anderen Schriften, das „Nene und lebste Anssch reiben", worin
er die Bnndsgenossen von dem Leser Abschied nehmen lässt,
und das sich von den Bundsgenossen selbst nicht nur durch
die ruhigere und mildere Sprache, sondern aucli durch ge-
klärtere Ansichten, die er im Umgang mit den Wittenberger
Theologen gewonnen hatte, vorteilhaft auszeichnet.
Die von uns dem Teit zu Grunde gelegte Ausgabe
'ist durch diplomatisch- genaue Wiedergabe der Titel vor den
einzelnen Bundsgenossen hinreichend angezeigt. Wir be-
merken deshalb hier nur noch, däss uns mehrere Ausgaben
zu folgenden Bandsgenossen vorlagen:
Zum I. B. eine zweite, im Titel vüllig, im Text fast
vüllig mit der ersten Übereinstimmende Ausgabe, deren
T Einleitimg.
weuige und geringe Abweichungen in den Fussnoten ^
zeichnet siiid. — Der I. B. ist auch bei Boecking, Hnt-
teni opera, V. II, 101 ff. abgedruckt (nach ed. 2), welcher
Abdruck bei einigen Stellen au berdcksichtigen war.
Zum VII. B. wurde als zweite Ausgabe benutzt:
ffiaS Io6 b« pfflti I xn uon bem utinüjsen toftm ] b«
gelegt iBirl bon bem gemainen | Bnuerpenbigen BdM auff
inefe I lefeu, Bolguuae, Segtefinu^, | f^Bent, bte^r'flf. ifl"^'
tag !c. I äinb üö lob ber ^fat- [ rec bnnb fttr nJti= | gen llap=
Ion. — 6 El., letzte Seite leer, in 4". in. Titeleinf. (unten
3Engel, welche mit Windmühlen gegen einander rennen);
8.1. et a. (Zwickau, Jörg GJastel, 162Z; vgl. Weller,
Eepertor. Nr. 2038).
Ausserdem verzeichnet Weller Hr. 2037 und 2039
bis 2041 noch 5 andere Ausgaben, darunter (Nr. 2037) 2
Gengenbaeh'sche. Dieser Buudsgeuoss muss demnach bei
den Keitgenossen besondereu Ankkng gefunden haben.
Zum Vm, B. eine im Titel und Test bis ins Einzelste
Übereinstimmende Ausgabe, die nur einige, nicht einmal
alle Druckfehler des ersten Dnicks verbessert hat.
Zum IX. B. eine im Titel nur dadurch verschiedene
Ausgabe, dass die Zeile: Xiv . IX. biibfgno6 fehlt. Im Text
sind unr wenige Druckfehler der ersten Ausgabe verbeasen.
Zum XII. B. lagen 3 Ausgaben vor, von welchen die
2. n. 3. sich im Titel dadurch unterscheiden, dass Z. 1, 2
u. 3 die Worttrennungszeichen (=) fehlen.
Zum Xin. B. eine zweite Ausgabe, im Titel nur da-
durch verschieden, dass Z. 4 Sc^wti^er hat.
Von dem „nenen u. letzten Ausschreiben" erschieu
1523 zu Wittenberg eine niederdeutsobe Uebersctznng
imter dem Titel :
eijrt n?e bnbe bal^ | lefte Bt^tcr^uent [ bev . j». bunt=
ge. I iiale», 3. E. 1 9«. B, ] mi9 bölbit^, be l^bt | natet
[sie] fi*. II »itteiuberd& | Si. D. xmi- — Am Sohlusa ; 3. S.
IDl. ®. Seue in ^Spl^nge. — S'/s Bg., letzte Seite leer,
in 4". m. Titeleinf. (unten die beiden L5wen mit ver-
Bcblungenen Schwänzen; Drucker: N. Schirlentz. Bei
Panzer, Annal.u. Wellet fehlend).
Einleitung. VII
Wir ha'ben diese Ausgabe an einigen Stellen in den
Noten berücksichtigen müssen.
Dem Text haben wir eine Reihe sachlicher Anmerkungen
zugefügt, von denen wir hofifen voraussetzen zu dürfen, dass
sie den meisten Lesern wenigstens insofern willkommen sein
werden, als sie ihnen das Nachsuchen in andern Werken er-
sparen. Ob darin das richtige Mass getroflfen, sei der Be-
urteilung anderer anheimgestellt ! An einigen Punkten inussten
wir freilich unsere eigene Unkenntnis der betr. Dinge ge-
stehen, der auch das Wissen anderer, um Auskunft befragter
befreundeter Gelehrten nicht abhelfen konnte. Vielleicht ist
Jemand aus dem Leserkreise im Stande, die unerklärt ge-
bliebenen Punkte zu erläutern; wir würden die uns zu-
gegangene Belehrung dankbarst im folgenden Bändchen nach-
träglich zum Gemeingut machen.
Neben den sachlichen Erläuterungen erschien aber auch
eine Worterklärung ebenso wünschenswert. Wir mussten je-
doch aus zwei Gründen hier davon absehen: einmal würde
die für dieses Bändchen vorgesehene Bogenzahl dadurch über-
schritten worden sein; dann aber würden bei den andern
Schriften Eberlins, welche das zweite Bändchen bringen soll,
Wiederholungen unvermeidlich geworden sein, weshalb wir
es vorzogen, die nötigen Worterklärungen erst am Schlüsse
der Schriften Eberlins in einem besonderen Glossar zu geben.
Trotz aller bei der Correctur verwandten Sorgfalt müssen
wir schliesslich doch bitten, auf S. 65 in der Ueberschrift II
in VI, besonders aber S. 89 im Titel . XL in . IX. verbessern
zu wollen.
Ob er r ad bei Frankfurt a. M.
L. Enders.
I:?;» E[äg(id)c
ftag an be cf)vi(tltc()e ^o-
mildjeii !al)fei- ßarottim,
ÖD luege 'JiDCti.ir ßiit^etS
öiib ißtric^ t)DH gurten.
Sliid^ öoii luegen ber ßiirtifane bn)) bdt=
te( ntüiirf), 3;(i§ .ßatifcrlic^ 9Kaicftot fi^
li] lüt Ia[} foUirf) U'üt ina-furen.
3)cv cvft buMöpofj
BriLstbikl Karls V.
I <5ii . ,
1j .jiiij. mit gciellcn gniig je t£)uii ö]i(er üerbÜTibt«
''*^ nü% bcbuiitft iiiicö nüglicE) Jcin qH mein reb
äii fctm ü(f boS trclü abelitfi ctjriftlii) ^Ör^ Pnfcrä ge«
iiibigüften fatjjerä Kori)(i, in t)offnuiig (d fein S'o^feriii^e
inüicftot aU »nfet ^»"P' löo' öcriti^t imirbe, arte onbcre
bnbertfuJii Ijcttcn gifli! unb ^qI)I. 9Ht üerarge mirö o
frunnner ffa^fet baä ic^ (d tfknb^ für bcin gcnflbig an-
gefilmt ttit, bornt gtoffc not Bnfert ^aib mb gtoffc t)off-
nung jA bit trcißt mti^ bar jit, lüoä tft aber Dil not ju
crjelcn Unfer gmctneii trubfal fo auc^ Suiin Onb SDion
tiiib ftdra ein miticiben mit ünß ^otien, ^otxä)^ roiffen mit
off erben nieman ju flogen bann bir, als unfcreni £|ou)jt,
ünfercm (eng geroünfiftten tinb gan^ angendmcn faljfer, jü
bit ftabt oE Biifet ääDetftc&t, önfer Hoffnung önb jiifiuc^t,
be§ ta^ ünfe gentenen bn t^eiirct fürft. 9tiin mar mie
genäbiglicft Onfer gut nitt bir ()anbfet ber bitfi fo ein ^oiS)
begabte aeatnr mit fein, ein lt)b fcci eer bnnb giit, bc6'
gticten nit ifi gfin in taufcnt iaren, bem on blnt önb
loiberfptuc^ fo Dl)t lanb [Dnb]') teilt Uff erben mib in
loaffer ge£)orfam ift. Sl&er in funber^eit leütfi^e lanb, bie
bo finb baS ^är| ber c^riften^eit, finb bir ju Hiiltiger ge-
t)orfani Bnberroorffen, olfu baö nlCe mtijen Dnb fürfit^tigen
iirt£)etlen ein got gefcHig rcgiment föH önber bir crfton,
baä beine öorfarcn teütfcfjc laqfer fo cmftlirfi Onb ü^I be-
girt I)n6en, ober on§ fonbcrlidiem ütifieil got^ bir Bor
begatten, fotic^ü loötleft ingebeuif fein o cfiriftlic^er t)crr,
Onb nim boS fdjluärt gottcä in bie Ijanb, fcf)imi bnb regier
baä abcli^ onb ^ocfierfoufft t^rifilic^ oold funbcrlii^ ber
teütf(l)en notion, ml^e bir bon got funberlid^ bereif loitt
boä fq für anbete empfencfli^ ift, I)a^Ifameä regimentä
na<^ ^) c^riftliiiier orbnung baS jortu bor aufe ncnicn. §Iin
ii)riftli(^ roäfcn ftot borinii, baä nion ein onbäc^tig ^r^
trog jii got, unb oin cvlii^cn offrecI)tcn luanbel jit bem
nfic^ftcn menfc^cn, loo folit^ä t^riftlii^ lucfcn pflonftt ift
in eitn Botrf, mag Dcmünfftig tcgintcnt biner So^fcrlii^en
•) Ziiaatz Büükiug'a II, lo2. — ") na^ 1.
I
Bunds gen oss I. 3
niciifftat BerfnniHic& fein. SBiib loic iodi jottfi c^rifKii^
iDt'fm (oH in aKer luälf ein fürgnnß ^aii, ift bod) gct
gfellig baS ts in tcüljt^en (onbcn roibct') uffgang [2Iij''j
bflrinncn cö (aibcc laiigi' \ax öcrborgen ift grlegcn (olä
aud) in alter diriftcn^eit) aber jeg gcfalt c§ got bttä in
tEütfc^cr notion lüibcr ein Brfprung i\ab in aöc luält ein
^riftlid^ roäfen, mit 5) borinat# mife Qubca gcfi^e^en ift,
»nb nit on funbere otbnung gottcS ift cim atfiaiifd^cn
InkJet fürberlic^ aHlueg teiitfcölanb Inilltg ge^orjam gcfin
B^ niitwitrcfung gotteö, boä tx t)at äu feiner jeif fiet)[fQnic
bing Quft btfcr ge£)or(Qin roöUcn roürcten, aU je^ fc^ieinlicE)
ift off bifcn tag. jiann Bt)f jor long Ijot in tcütfc^er
natiun önentpfintlirf) grünet ein fonicn alte§ gilt, ©nbtile
finn, f(|nrpffc uernünfftige anfc()icg, maiftetlic^c arbeit in
alten £)anbtKicrcfen, erlantniiS atler gef^rifften bnb aßer
fiirberüc^cn fprai^cn, ein netö nu|It(^ fünft ber buc^trutfenj,
begirb einangetifi^er lere, ein gefntten ab atlcr luartteit
ünb crbetteit^). ®ie bing atte finb ootä^ten bnrc^ titfot
in ünferen lonben ücrborgen gcfin, aber au% ^inimfifdjcr
^glff gonb bie bing oltc ^dvfiii:, Stlfo baS teütfdje nation
iDunberbarlic^ Dnb fc^on botbcrait ift, alä am begirlicft,
fi^on, fügli^ öotiJ, baä luirbig luurbe Dnb bem*) jii t^ail
iDurb oin fo d)riftcnti(^cr faifcr bcr bn bift, foK bii^ folicbö
bcffiegen jn funbercm fl^ft önb tieb jü tcötfc^er nation.
©oti^ göttlii^ o&gemett fernen geroorffcn Don got in bie
teutfc^c Jörgen, jit fürbcren, incren Onb fdiü^en, boburc&
bcin reift, lob Dnb fAtigfeit gcmcret roüvbt Dnb enjigliit)
gefcftiget. SSi^ anift o mäifttiget fa^fcr baä ^o^i"'" rEiiäilin
aUer lofitt betont ain mi}ab ift atteä nu^ee in teütfcfien
lonben, ber angefangen t)at ju entbcifen bie ingcioorffncn
brunnen iftriftlit^ä loöfen^ in Derftanb Dnb in IdSen, ba-
runib er eioigio tob wirbig ift. jior naft ift jü groffem
^ai( furamen Srnfnniä Don 3?oterpbani ber ntit cnglifftem
ingeniunt für Dnb für mit gütigfeit g6ttlidie gaben gcmcrct
l)at in Dnfi. !Bcnen bingen gar mot gennßet ^at ber
büfter tntrf, aiä bincr fjo^en Ucninnfft roiffenb ift, 06-
gcmcttc äioEn man £)a&en bie crften ftain gelegt aOeS ^oiB,
*)«&(rldt 1.2. — ')ben 1.2.
1.
bcncn oiidi t)^l oiibcre neben bt^ilfftii^ ftnb gejin, oK:
SocDb miinpffling, boctot ^io^ou Don Saii^crfpcrg im (St-
]a% bortov ißUid) fvafft oon SStni, 3o£)an ©tfolantpabiuS
in (djiüiiSeit, mit iten anfangen. §at audj faft [2Xiij] ge-
nüget bein ^onbct, bit trem nü5ri(^ ünberluifung Bilet
froirniKit (c£)iilntciftcc on oilcn orten afS drotonis onb Sa^riW
jfi r^tttftüt, SRii^ndiä ^tfllJac^ aii ^agnoiD. Spinicr Onb
©crbcttiuS ä" ^for^cn, Sörafficani onb ^cnritfi manni jä
Sübhiflen. ©gibiuä ttautinoffcr jü ftutgorb, Bnb t)nr6,
^oifan f{6iuiblin jfi aJicmminflEii, Euclenö ä" Siürcntierg,
Slefcnnä s« Sranrffnrt jt. 3)0 nun gott ber ^eri lang
Bor ^in biird) oBgemctter unb irer gli^en Reife önb arbeit
aud) bitrrf) B^lcr Qnbädjtiger (cüt entftliift fürbit äu gott
berrit ^at finn onb gcniut anii fitten önb ^Srgcn bct
tcütidien, ju begirb i^riftlic^cä mdjcn, Onb je^ bie äeit bo
lüosi in ber bcin fribli^ gotgfetlig rcgintEiit nn gon fott
in teütfc^cr nation fnnbcdi^, ^at got ge^^idt srocii funber
Dfeevmeit fün Onnb ettcüditc bottcn 311 bctoiten beinen loög
in baä regiincnt, bnb bic^ jä laiten bnb raijfcn in beinern
fiicgang, burc& bercn miia unnb flq^ aUeö ab lung get^on
löiirb baä bir irrung brfldite an bincm anqjt.
N3fi' äiuen göltet botteii finb Söfcittinnä fiufficr
onb Sßtricft Don §uttcn, fic finb Boib teütf[^ ge-
boren t)0[^ gclert önb c!^rifl[id)C menner, bie att, ir tag bo
^in i3erid)t Ijoben baä gottcö ecr ein fürgnng t)ette wie e3
fii^ ergaigt in ireut auöbrui^. ®Qnn woä fliegt ojtbecg
SRactinuS Sut^er mann aiii luttierc rainc bargübung eioan'
getifc&er lere in [t^iilen Onb Off bcn l>vebig fti'ilen, ba man
oqt ^unbcrt iat 0§ funbcrer uer^ändnüfe gotä getert ^ot,
bie Jodlt für got, ben 9(nHc^ii)t für S£)riftum, fflarrabam
für ^]mt, fasert] für marfiofflige bing, baruff gat oltc
orbcit aJtartini baä croongelif^ d)riftlii:ö lere luiber on tag
tummc, onb got ift mit im, bann ogl ^odjgelerter gc-
f)dr^igtcr minner in allen orten nit allein teütfc^er nation
ani^ oHeS Europa, im jiifpringcn Dil ftonnncr diriften,
from, nmn, pfoff, (09, mün^ nunn l)altcn e8 im ^ärgcn
mit im ob fic f^on offcnttid) nit rebcn b&rffeii.
H Slilrid) Bon itnttcn übt bie fäbcr cnb ba^ fi^roört
EundKgcnoss I. 5
jä EriKcdcn oltc Iciitfiftc ctbcrfcit, iit hm, a,loühm Diib
ltifltl)cit boö tcütjific notion (toöldie alWEg ir (clbS gni'igfaui
gcfin ift iti oIEcr notiirffl jii Ii)ptid)em üben, im gclt, iu
frH-[2tiij'']i:ftten bct ürb, in itüglic^cn gciuonfjeitcn Onb gc-
fojen. SKun aber ift in crbcrfnif tmb I^bS notuffft gar
gcft^iwcEit lüorbcii biircf) onüg Iclit al§ bu ^örcn mlirbfl.
3ft nun tunbttiiS baö rain cffiangeüfc^ pveUQ, and} tctto
Bnb gloubcn mit nÖHgcv (t)bS nnrung not finb jii ficil-
famem rcgimcnt iu bciiicm tdilfd)cn lonbt, bnu jit wiH bir
onb biucn Biibcrt^oucii gott bclifen burdj 9KQttiniiiii Sut()cr
.Bnb ^utttn. Stbcr nlö günftig bir got ift, fo miberig ift
bir ber leßfcl, Wo er ntöc^t biu frnntin i^lci^ öerfcren fo
f^rct er nit. S8nb luolt got bu lueteft bem IDertuficnfi
nimmer jii regieren roorben in biner iugent bou bem bu
uit v\)i ^rifttidier frqtieit ^aft mögen leren nod) onberio
isaä eim folit^en grolfeu fürften nötig ift unb fürbertit^
TOog fein, id| beforg ber b6| finb ^ab foli^ä jiigeriift, üub
got t)Qt rf Uerljengt über bicfe, baä bar B§ aller loAlt
funbtlitfi iDurbe wie obctitö beiu gcmfit loere, boä eä au4
in fincr inget nit ^at mögen gebracbf werben Bff laftcr-
lic6e bcmitt, bor nac^ Bft anricfit bc§ tcüfclä ift bin framnie
flcwiffen gii ttiail wovbeu an ftat ainö fcelen fürer, eini
barfjiffer mfini, cft ber jnl ber npDftüBliftöen obferuouger,
mcli^ee beweinen oql frumnter c^riften Bnb tag unb uodjt
gott bitten ba* er bljftanb tf)ii bem fninimen S'Q^fer, unb
im gä Dcrfton geben fein göttli^ lob öub in ertöf; Dom
growen glifincr, bann loo bu nit an bem ort fürficiitig
bift, fo ^Iff got bir onb Vn%, onb got crl)&ri't anbdc^tig
gcbit bnS für bitfj geftfiidit, tfjftt bir ^ijtff, baä bu ge-
legten ftrirfeit empfliicfift, bar ömb wir (ali loir ^offen)
bewegt finb oon gott onfer flog jä bir ftcUcn. IBebencf
. in beim ^o^en ocrftonb wer bocf) ber feq bem hu all bein
t geheim bertruweft, er ift ein barfitffcr oon ber obferuan^
I fio(^fertigIi(6 genant, unber wcl(^en leüten alltoeg Reine
[ Biitft Dub Keine wyfe^cit ift gcfin, bie fic^ 6effer erjaigcn
[ Sonn fit finb, beren gröfte jal gar tmwiffenb ift, Bnb ob
■ mber taufent a^ner bi) ^n oerfteubig ober gelert ift, fi^t
frt nnber in alä 3;nnic! Bnber ben löloeii unb fürberfidi
beid)t oatter ©lapion nie b^ in gcaiijt ift gewafen
J
6 Biinris^enuss I.
funberlic^ flclcrt uotö gciftlicfi, unb niiiipt (Ij (etbä trunbet
roic bu bid) bclabm ^nb[t mit bifcni mciildjen.
0 fnimincr taifcr tl|it btrf) ber bflttcl iiiünc^ q6,
funbcr-[2(,,]tic^ ') bcr ofifmionticr batffiffer, bann bin Dit-
jc^Ibig geniüt i|t 311 root tniroifi ireni groffen alefan^.
gcog in otlet tcütfc^ei: notion, nllf fürftcn Biib öerrcii
ßat)ftli{^ ober inftltliit), oKc ftcnb öitb fttt bie ctiunä mit
in 'SU [(Raffen ^abcn, bie nit ficft ber bärfuffer a&t^änb
aU Dl)! f^ nifigen. iiein Ooufarcn, ber filig SKaEimilian,
fiot inen andf ctroon gcbyc^et, aber Ijat nit^t mit feim
Btiditbntter t>ggend)t, npeber nor noc^ nadi ber btjäft, tmb
in ber beiftt Inoft er nit bflä ber muni^ in cttudrunib ju
rebc ftedct, baä mit feim mitten im röniift^en rcicft cer-
^onblet tocre, er fagt jit bcm blji^tBatler, ^err meine fadien.
i)ab iä) mit tolifer leüt rnt oet^on, fragen in nit nnt^, loaä
ic^ bqii)t bnö abfoluieten in gotö namen, o(ö balb bie bgcftt
06 ifd^ (d)icft er ben muntren roibcr I)eim. Sie münd)
fiiidten int an^ fein gelettcn nion fo er b^c&tcn molt,
oinö tt)ailg batunib, bnnn fie günncn (oUcti eet ben gcictten
nit 65 inen, |d mnften Jie wo! bo§ ber (Qqjcr äUoEtmilt-
annS fninen bejunber rat* fraget, ^n follii^ein ftiid Dolg
int nacft bn fruntmcr ttjeürcr fiirft, bu iDirft glüif tmb
[)ail ^abcn ünb groffen gunft Don teiitfi^eiit lanb. 2Sir
gebenden pfft aufi tcüfeiö lifte f^eft fummeii ^ii (emen »om
©crlönfienfe Dnb 00m ®Iai3io, bar burcft bin rg^ nümma
getainiget nmrbe oon fnlfdier Icrc önb Bon onrcbltc^en *)
^onblnngen, fo bie Sitrtifon Onb bättel müntfi fitnbevte
ein gemainen nn^, bnb bcä teüfclä (ift f)at ctmaö fürbrungen,
bosi et bid) fc^ier Betrogen £)ctte jfi gcloubcn, fiuttier bnb
biilten lütren ft^cIteitS toött, aber gotteä gnab ftot bid) nit
loffen tcr&leitbct loerben. SSJife 0 diriftlic^er (aifet ba«
curtifanen onb bittelmiinc^ ein funber gflfft finb eitiö t^riften-
Iirf)en luäfen iti teiitfc^cm tanb, bai-umb fq loibcrig finb
beni fcligeii ßiitöer tmb beni (ftrifttidicn eblen Ferren Oon
§utten, andi aÖen benen roelcöe ^e^Ifnine bing raten bim
diriftlit^cn Bold, ß^viftlii^e citi«Kgcltfd)c lere tft ein an-
fatig ol^ l)aiK bie jit fütbcccn fligt fitfj juni Ijöc^ften ber
') fmiberli' | lit^ 1. 2. — ') lutircblic^cn
I
I
Biindssenoss l. 7
Siiificr, foUc^cm iDibcrftrcbcn (tut ^öiiiftcH bic bftttcl niüiid)
funberlicft Dblcruon^cr ötirfiiffcr, tucld^c fi^ ucrioffcn Off
iten gtiffenben guten fc^in, Dctmeincit af(o Oit ja taten bcm
»nucrftenbiacn ooltf, bet tfitjc^Eii erfierfeit fr^^eit mb
gnäßfarae tmberflnt SBIric^ bon ^utten müglii^c fürbcrung
311 ti^an, ober bic Suttifonen ligen im am mag [2Ii''] Sllfo
gabt atteö DbelÖ loiber bii^ üiib bcin rqtfi 06 btm &Apff»
lidjcn Bolcf, bonn bitlcf mitnd^ Bitb Eurtifnncn finb gc*
[{f)niDnic fnect)f be^S röraifdien bopftä.
9iimm lünr fniinmcc ^«r, af(o tjaöen bicfi oSgciiicUe
Sloeq gcfd)lc($t roiltm betriegcn, baä bu idiier binc ficften
früiib für abgefagt finb ficttcft gehalten, mir ift bin tmb
bincsi ri)ii)ä groffct frtinb bann Sut^ec onb ^utten '), bic
allein bin »iib bincr Onbcrt^on ^Qt)t, cer, glüdf Bnb JÄIig»
feit (udöcii l'ic imb all ir oiif)aiig, It)& Bnb ccr gut bnb
lä&cn roflHcn f^ bi) bir (aflcn, barumfi fic fii^ offt in tfiht*
lic^e gcfÄrlic^cit geben ^aben Oon folit^eSTOEgen, önb nod)
nit abinffen, au<i) in bincni fd)inliti6en jcm, bonn fic ^abcn
bit^ Onb bic luat^cit fo lieb, ob bu Jdion inen niimmer
bancfeft, roöKen |l) bir banod^t güt^ t^un. 9lber bie bftttel
müncl) unb Surti(ancn fachen bcin unb bcincä reic^ä fd^aben
önb nerbcrbnül, Unb ircn a^gncn nu|, cc ir ainer ben
tau(etcn t£)nil Don binet nicgcn litten als |)ut onb Suter,
fic licffeu biifi bai bin (cftaffen Bnb äol)gten bir bie f^gen,
3a fie raten bir bin atjffie frünb äu oerberben, bo mit
nicntanb ft) ber bid) oox irem argen lift bcKorc. 9Ht
ünibfunft fireitcn böttef müncf) iribcr bcii ^utten, aicin bie
barfuRer obfcman^er fjcben oft ein jar in beim ober onb
»nber leilticftlanb s^oaltnot ^'H'*"^ tanfent gulbin an gclt
onb 9&ÜS luärb, ob fl) fcfton fein gilt angriffen \o man
cö (iät, boä) ^aben f^ ((i^ajfner bie o|gcbcn ünb innenien
piinctlid)«*) bann fein fürft I)at, ja man fjat cä fummicrt,
baä hie üier bAttcl örbcn in tefitfc&er notion järlidi üff-
^eben mccr bann ^^ebcii bunbert taufet gulbin. @oIicf|ö
fugen fi) au^ arm onb r^ch, i)crren onb fnecfitcn. SJaä
fag i(ft bann oom böpftliiben ftul ber jirli(^ teütfiic nation
erlit^tert nmb brti£)uiibcrt tanfent gulbin. 5ffiaö nber mit
') ^utte I. 3. - ') püntlit^i
1
bofitjafftigem icä)U ^aitbel gen fflom auft teütfdier iiation
luirt gebogen, ift nit u§ aü ret^ncu. 9toc^ minbcr mag
man äcicii luoö uoii bnt fiöftcrcn, ftl)fftcii, pfarrcii, pfräiibni
bur^ bie öenijciien Surtifan aufe tcütfifter notion gcftolcn
Unb geroubt roirt. ÖQ bem aÜem nmfe baä öottf geben
bir unb anbeten fetten jfirlicft fi^ogung af^ bittii^ ift,
mäfi ftd) fclbs bor ju mteren, fo ü\)l münd) onb pfaffm
[o [B] in [I&ftercn »nb bfferl)alb Bcrpfrnnbet finb qui^
äie^en, on bic Ihüd inünd). SJie inö^t bann teütfi^c
notion grünen, jo qI§ D^I fi^cbtic^cr totere in ir ab e^cn
atte gfite niaibc, iönb baä rodr iiocft libfic^ fo cä aOein
bem gut fdiabct. Sie wifterftonb auc^ mife am Igb unb
fr^ben f^nben, fo f^ gern fdfjen boS luir Wigcbultig roercn
loibcr Dnfer It)bä t)erren Don iret fc^agung wegen, bann
fie geben für raaS mir inen geben ft| ein gotä gob unb
foH nit geminbert incrben, aber fürften fd)a|ung möifit luol
Dnbetöolten roerben. 9hin mögen lüir qc nit pabft önb
fürften enieren, fie niainen luir fottcn ce bie fürften über-
geben, ba§ iDÖHen inir nit t^ün, ba mit ftj bann jü f^affen
gctDunnenb als fc^gblent Dnb ainiger alfo in Unferem Dn-
fr^b fie gcmeflet lontben. SinrumB fc^ictl ber r6mifi^ ')
pabft fo Dfft in alle tanb botfi^offt, fürften onb ftctren on-
einä gä machen, önb baä noifi grfeffer ift, bie Snrtifan Onb
bittet mün^ bringtn onfe freinbben lonbcn, bcfunber öfe
Slnfia unb Stom aßen falfcft, offfa^, untren), öinbctlift,
bo bnrc£| trcm unb gloub gebrochen inirt, Onb fc^ier ein
btüber bem anberen nit trarocn bnvff, wiöer alte rebtiÄeit
teütft^cr nation, unb i\) alter föli(i)er bübarl^ abfoluiercii
bic münc^ ieberman burct) fr^^eit ireS orbenS, Unb bic
ßurtifan au| geWaft ber ablafe brieff onb röntfi^er gnabc
onb baä alte ungetcciitigleit fürgang, unb auc^ bet joru
gotteS Dber m% fumnie onb^ über onf[ blibe, fälfd£)en fl)
aaä) ewangcfifc^c lere Off ber fangcl, fo fie unä ftcrden in
Bnfercm n^b onb t)afi, Unb fngen man mög mol bem fjonbcl
finb fin aber nit ber perfon. äHan mfig ainen loot offercn
önb meiben bnb im bannotbt nit finb fein. SDIan ni6g luol
intercffe nemen oon friintlic^eni (ijtjen. ätian mög H)oI ge-
') rimi" I (^ I . -2. — ") 11
. J
■ mi loff
(I.
[{fieibigteit brfludjen c^ fq iiü fdn'bfic< tift. äßnn mög
löof loffcn bifpcnficrcii bm pabft bbcr OcrfrfiribEit a^bc.
Sßan mag iDöt t6bt(icl)c tricfl fiten bnib fcfiirnutiig oigeit^
nitg, bat äfi "non ei" bciocrlicö fifiEinlicö tcd)t IjaB. Sic
inäfe , Quc^ bet 66fm Pfaffen feg ctlöfcn bie feien. ÜSir
mögen onfe natütlidjet ftflfff Dn6 ^Äten Doi fünben un
gnob Dnb DHg felbe ^ä giinbcn fc&icfcn. (£§ fl) t)5ffet gilt
Dm& tömifc^ni nbla^ geben bcnn anbeten armen kiiteii in
offner not. S^betman niBgünb f5IIc ['B,*'] nigen nug
ftttf)en. Sä niög einet aigen fdjabcn toot mit ma% tfid^eii.
®S fq ein Dfietfeit nit fc^ulbig bem ctitiftlic&en unbcrtfion
oltcö gutö fo et im get^iin niog, mcct bonn ein t^iirtf
feim önbetttiDn. ©oli^ onb ber glitten Striftotdifc^ ^aib-
nif tfi lere treiff en f i) Onfe ') in Don Bnfet iuget bff, bo mit
ttrfr nümmct cwangclifc^c lunr^cit cttcintcn, tiatiimfi un6
got ftnb ift, mattet oltciä folirf) antic^ciftEn lere. Snb (o
boctor Sutt)et onfi nlTen i& gut folic^^ aufi reuten Witt,
roibctftonb im Eurtifan, bittet mün^, ja ber gan^ röniifcft
^off, önb lücflcn oucft bein gftten Ifinibb bo mit &cflcifen,
bin c^riftHcft gemüt ^ic mit Bcrferen, .aCter frummcn tctitfc^en
giitloittifeit üon bir loenbcn, fo fic Bnberftonb biet) ün»
fc&nibigen foqfet in it anticfinftm fcct ^ic^cn. SIbct rair
0 ffiaijfct baS iDir ünfe fieffcrä 311 biner gereditigtcit Dcr-
fc^cn, Cnb Ijoffen bu f^eft fo frunim baö bu nilmmcr au6
gutem gcmiffni, ben Cnt^ct Dnb Sutteu füt ittfitig onb
fi^cblidic genttailt ^a6fl. ^^cgdolb luic nit achten allct
ninnbat foHiii fachen bctteffenb Dnbet bem namen beincr
Sfagfetli(^cn moicftat üfegangen. SBit Otiten, aintroeberS
Miffeft bu nüt borumö ober aber feqeft »nreiflt bell banbcIS
beriet, batumb appettieren mit Don bir Bbelberic^ten übet
betrogncn Don SRomnniften jii bir lool Oon Dnfi onbermifct
bnb berieft ju loerbcn, ()ie ä^iftfie" t^fcn mit loaö §ut
rnib Sut^Et gefijtibcn ^aben ober fc^riben luerben, jn ^off»
nung cä f6lt bnlb ber romaniften atgi't (ift nffo an tag
fnmmen bag bu bÄttel miintft Onb curtifnncn in ac^t Dnb
bann t£)iin fölteft, baei got balb mett td)ictcn, bann ün^
SiD^feil nit gol tjab bidj fo lieb, er luctbe bii^ nit lang
1
10 Bunitsgunusg T.
laiTdi irren. So iiiiii bir b«^ luor licdit buri^ Sutficrum
ülib ^uttciiuiii inlüc^tcu roirt, mürbftit 6alb DCrraerffen
(ilTai irrfol bcr roiitoniftcii mit ircit ufi tircbigcni. ^aö
' ') aber onfÄiiiIlid) ßlagt £)ab, d frumnicr fiirft, mifcr not
fi) [d siroS ba^ mir nit lenzer Bng lufignt cntfiotten üdh
imiicrlii^ni Hogoi ift rimbtlici), Jo bu mcrctft icic Diife aufe
gimben gottcä onjet OEmimfft offftiDn ift, haS roit er-
tcimcn Q11& oltcn ^iftoricii, lüic tpot Biifct iiation gcfin ift
uitb lütc Bbel jcg onfcrr f«d)eti ftonb, un| Bcrbriift ber
(iro6 fatjc^ ') ünb mifegtoitb onber Cnß, bem iitögcii mir nit
cntgon [Sij] bann er ift bfftätigt burc^ röntifdic gfag Bub
gaiftlicf) rciit i>aä »icitiflnbt fein fncl& gititg Bcrfidicn'it toii,
man finbt allmegen fif|Iu(3fflöd|Icin nnne leüt Bmb 311 tribcn,
bnr Bf( aiii^ bie iuriftEn Bnb abuocaten jä fcfeul gonb Bnb
fiiS mit bcni cnicrcn, fo boc^ Bnfcre Ootfaren wenig gcfag
ünb grojfcn gtouficu gesotten ^aben, £)Qt auc^ leim gcsiin^Jt
Bffcr bem (anb fein tc(^t§I)anb£t jictjen. 916et je^ ift mein
^anbcl mit bcn bättel muntren, fo äüifit er mtrf) non cim
conferuator jü bem onberen in Dber Bnb Bnbcrtanb, jä
(eft gon^) 5Rom bn geiüint er (06 anb SRom^), mit bcn
Pfaffen ift eö onc6 olfo. 3!)o mit leren audi mir lagen
Bil Bfeitg nnb inrcbe Biib folfc^ Bmb fotfctj jü geben. Mße
bing finb tfteür bg onfe, and} ift bie münß gefelfdjct, Eain
gilt gotb (an man ntcer finbcn, SRom Berfdjiudt aUcg filbcr
Dnb golb, bie muffigen bÄttcI mnni^ Bnb curtifanen motten
am^ büiS woffcr l^eür. SJnfer Bemunfft, fagt man, für Bnö
an ber lanpcl am narren feil, got nirapt con Bn6 ben
irtfal Bnfer finftcrnüfe, Bnb rooltcn gern lernen onb ^ören
bie rffriftlicft moif)eit bie onferc feten fettigen, fo ift nie-
manb ber fie ön6 bfirffc fagcn, bann bie bittet münt^
lueHcn nit bie fein luefdie Bnfi Bure^tö fjirgeljoiten fiaben,
ce njolten fie unft für »nb für jm irtfal [offen ffeden, bor
an fcßcn fy aU ir Bermogen, onnb mellen Bnfe erfdirctfen
mit bäpftlii^em bannen miber bie mnrl)eit B^gcfanbt, mit
rai)ferlid)cn mnnbaten on bein mol beritfit ürttieil gcbotten,
mit filtern [)ir(ummcn Bnfer irrigen Borfaren, mit güffenbem
') fat I 4 I. 2. — >) etin 2, Bück. (= gen). ^ =) mm
2, Bütk. (= Ruhm).
Jcfiein ircr ücben, mit vtflc irc6 nit^anci^ imb je iiitr fic
fiittiaiücii baio un^ cöriftlidie gfa^ nit liitct fürtiiTiuitc, fo
Di( Tiiinbcr finb Wir jjit tum ouft iuneElti^tm göEli^em
tribcn. ©0 mir nun ombgctriticn merbcn an gut, Itj6, ecr
ünb fccf, onb lüir nHer ^t)!ff boni pnbft crtt(e|t finb, Bnb
öt]( bflft^off iDurnicfftg finb Don mcgen iteS ß^bg/ bie brü
ober Bier biftumb niit bfipftlic^er bifpenfag, ib cft mit onti-
rf)riftfid)eni gfn^ toößcu ^abcn, bie fii^ onnemmbt biirc^
conintcnb bcr alitieii, priorot, probftien bot flöftcr, Onb fic
bod) uit niiincö finb noc^ bor äfi luöHen fein, fo fie ircr
b^ftfimö nit toöttcn tnartcn fnnbcr bcv filng cnb groffen
[Sij''] fürflcn l)6ff nad) jicbcn, \sa^ f^ on bäpftlif^e bijpcn-
fiening nit tl)än börffcii, loie luol oil bifc^off finb bic gern
^ilff tfiitcn bcr £lDangclifrf)i.'n mar^ctt, ober bäpftlic^e fori^t
übertr^bt fie. SBcni föllcu bann mir onfer not flogen,
bann bit uufercm frmnincn fatjfcr tinb Ferren, ju bcni mir
bn| attc§ gfitä Ocrfc^cn, lote niot lotr ctmoö erfc^todcn
finb ab binem 6cid)tootter, bcr ficft bin fo faft onb oql bc-
rimpt, mit bu nit allein gn ^alfeft olä bin beitf)tüottcr,
funber olö bin gangen regieret in aüen focöfn. ™ic ^ot
wir Reffen bu ftcft ^öbcrS üerftonbtä, bann baä bu bi^
önnb bcin r^d) laffcft an ein Imffcrtigeu fäfetiger. 3«
bo^ ift ein groffc menge beS fi^Iecfiten uotctä befe et*
fdirocfcn Bnb leibig loorben, ^at alfo gefagt mc Bn§ mc
onfe, miiffen mit noc^ (enger bct DnniÄnfcE)Iic6en tt)t(inl}
iKT münii Bnbermorffen fein, mir nminten bal cbel blitt
Earoli folt Bnfe bor Bon etI6ft ()aben. Erbarm eä got
boä ein Bngelerfer, eergqtigcr, (nfiger ntiim^ boä gan^
r6mifc^ teic^ tegieten fot, mic mill Bn§ tmniet liatfi ge-
f(^d^cn. ©olid) Burümige (lag Bubcr fürftcn, eblcn, butgetn
Bnb pQKten, tinben mir fiinffjc^en bnubtögnoffen erfaren
Bnb BnS mit oder maiftt onberftonben folic^ bfifen roon
beö BoWio Bon bir Bfi ju tilcfen, bo mit nit teütft^ci)
ntition bin BnwiHig mürbe, onb ^abcn inen gefegt, bu
metbcft bidi locber an bäpfttii^ legatcn fetcn noch an bie
bättcl münrf), d6 bn fcfion ettlid) manbal babeft (offen onfi
gon ü(ö nion fagt, fij c^ bod) nit bein luiffen bo bij, ober
•) teuftet 1,
IS
mctbeft cä talb ciibcreii, bu Wctbcft bir djtifhim in birnfi
ben ßutcr unb ^uttcn rebt liebet loffen (ein, bann qHc ludlt,
bu iDcrbrft bcn flroiucn iiiüncE) Don bir t^un, onb mcrbeff
ffirofinum Don SÜotcrobnm gfi cim bcic^tüoitct Dnb innct-
liijcn rabt annemcn, ober ben Sutficr ober bcn ©nrlftot,
ober (lincii nnbcrcn inen nelitft. ®w locrbcft jimbcrlit^ bie
luitttii^cH Et)utfürften onb binc tcblii^cii öctter, btc fnimmcn
^aijrif^en Ferren, Cnb ben eblen granfe Don Sicfingcn,
ffilrirficn Bon ^ntten, .^er|og griberic^ ^fnl^fliafc bnb bercn
flliiJien bie nfict)ftcn na^ bir laffcn (ein. im lucrbcft nöe
Eurtifan Unb fiflttel inünd) in ,qcI)£ ünb ober od)! t^ün.
iBu roerbfft lein bifdioff Inffcn ein c^iirfürften (in. 35u
merbcft ganft toiii car|SiijlbinaI in teütfc^Ionb laffeii. 5)u
luctbcft gcbiclcn man fott fiailfamc lernung bcr bri) \!f>ta^
Unb anbre eblcn fünft in fc^ufen Inffeu ein fürgang ^oben,
bnS cntangclifc^c darljeit oR bcr fan^el [611 nllcin ge»
prebiget werben, lucr bar ttjiber [ein mill ber [olX gcftrnfft
locrben. Sn locrbcft ') «erbieten fiirt)in !oiii pallinm meer
Sti SRoni lonffcn, tain annot meer gcbcti, fnin obinfe mccr
in cnfcr lanb Ion fuinmcn, fnin böttcf münd) mccr laffcn
famleii, funbcr bal flj fit^ neren mit bequemer Onb tnüg-
lic^et loeift. 3>aS man laiu fürl)in (aß funimen in bic
bÄttel örben, fintbet fic Inffcn obftctbcn. S^aä man fürtet
tcin bmb fcfiulb InS in ban itfiin. ^aS man tcim pfaffcn
meer bann ein pfrfinb ia%. ^aä jetlic^er pfaff m&§ üff
feiner pfrunb fciti. '^aS aU Pfarrer onb bt)f^off ite
omptcr mit prcbigen Onb anberin felbS Dcrric^ten. 2)aä
man !ain müni^ not^ nunn laß brq gelübte ttjän ee fie
bteifftg jat ntt werben. HaS öden münd) onb nnnnen
^immc aufe bcm flofter 311 gen, loo fic mcrden bo» tlofter
Üben inen bienet ju ber feien fifinbcii. ^ai (nin ßnrtifan
börff fflrl)in ein pfriJtib anfallen. Uqü man in faim bing
fol red)t ober bifpenfierung ja SRom fudicn, fnubcr all
güiftlit^ ^cnbel für ben lanbtä bt)frf|off himoien laffcn.
"■■) man ein gioiffe fumni otbiic wie Oil man f< giitö
in bie tlofter bringen Onb nit meer. Sffiic oijf pfaffcn in
jcttidict ftat fein fönen Bnb nit mcr. Sqö mau on tat)fcr-
') webeft 1. 2. — ■') ^i) 1. 2 (fUr: X'
Bundsgenoss I. 13
liiicn gjünlt in fuiibctlicit cutaiig für Ijin fatii eiuigen jüu«
tag ober \tfcnn'D föll ftifften. 33ns! alle iiiüiid) Dnb nuitneit
alter örbtn ben laiibtä b^jt^offcn jöücn onbenaorffen feilt.
®Qö qQeh Pfaffen erloulit fci^ ee tüibcr ju Ijabeii bo mit
fo öil f($aiib Bnb fünb üerniitten bli)b. jjaä man !ain
rec&t öanbel aud) am lualtlitfieH rec^teii über ein jar Drab-
äie^c bem anncn man ju Bcrberbnftfe. 33aä Sa^fcilic^
maieftat für ^in bic eblen brauche in legation beä r^diä
onb in iren raten, bnb nit la§ für ^in fo B5I ^o^anne^
ünb Sonrabe ßnb Jpatnrtce onb bcrgIiii)En bac^anten rnib
fcfiribet Dnb finanger, tetriditen groffe fatfien römift^ reid^ö,
fo bocfi jeft bcr abcl feine tinb la§t ftubieren Dnb Onber-
irifra lücrben in fünft önb in fitten. 33qö für£)in ab ge-
fielt rocrb baä feclo^ Detmcgen Uold aller friegSfnec^t boä
bo galt näme [Biij''J unb juge bem tüfel jü, funber jet»
(irf|g lanb £)elffe trem tierren, Onb für^in ber abet fictf iibt
in triegen, bencn eö ^ü gekürt. 3>a§ bic fucterien jerftört
werben, baS ju trincfcn ein brunn atter lafteu peinlich ge»
ftrafft roerb, baä fc^anipere flaibcr an man önb framen ab
gct^on tnerben, baä offentüd^ gots lefteren, öffentlich ec-
brwc^, jü trinrfen f^ gnngfamc fad) baminfa einer oKcr ecr
entfegt merbe. S)al man fiir^in nit gülf !ijuff Off ligenbcn
gutem, Onb baö man alle gülte möge Off gute j^l ü616fen.
%aä fain frieg on Crlonb foiferlic^er maieftat onb ber ^nr
fftrftcn foH fürgon.
©ife ftucf Bnb beren glichen I)aben toir für gel)alten
bcr teütfc^en nation mit munb Bnb gefc^rifft, öffentlich Bnb
^eimlicft, bu luerbeft aä beiu fleife anferen folii^ä ob gii
ftcCteu Bor allen bingen, iaü bir bar nat^ got gab fi)g Bnb
(lail Dor allen anbem binen finbcn. ©nnn metben bic
ftarctcn tcntfc^en off fein mit tqb onb gut Bnb mit bir
jie£|cn gon SRom, Bnb gang Qtalia bir oubertt)4nig nmc^en,
borffft Weber omb pabft nodj earbinal für ()tn merben, fij
miiffcn für t)in Bon bir onb allen binen nac^tumnten con-
ftrmicrt tocrben, aber bn folt allen geioalt anß (rafft bcr
clection bcr (Ii)urfürften l)abcn. iCurcö folid) lOEi^ ttiürft
bu ein gHBaltigcr füng ber erben, fo bu Corwin gotS
^anbel Bferiditcff, bar nali mirt got bin ^anbel ofiriditen.
SJammb bitten luir .jo. bunbtögnoffen in namen tcüffc^er
14
BuüdsgeDQss I.
nfltioii brin StaifErlicfie moitfiat, bu luollcft erroecfcit bin
monttlid) abdid) giiiüt oitb onjccm fiirfiolteii bcm gciueincn
Oold ttiii itQC^trucf flcBcn, bo mit aficö üold bir güttftig
blt)b. Sofi bir bin gülioißigc teütfrfie imtitut lieber fein
bann barfiiffEi- objeruait^er, bic in bic (enge bit ntl farÖ
luerbcn galten, ais bnnn fc^ier aße fürftnt bnb Vetren,
gaiftfid) Onb wfilttii^, lonb Diib ftct in teiitftfiem lonb Oon
^u erfarEit ^oben, fo man inen groffc giitt^ftt bciürifet, ünb
uf; Brfac^ bie etronn nötig ift ein gebet an f^ (eßt ocr-
geffcn ft) oUcsi guten, Onb frfifngen ob gebctlen bitlic^ (ac^
mit groffem ücrbntß obcrn Unb unbcni. Sofidtä ift offt
gef^efjcn Ben in, bantmb fc^icc aller fürften onb ftett ^ärg
Don in gcioidien ift. Sludb ctitian tri&cn fic Biiib b^fi^off
onb iJfarrEt, ftatt onb Nerven mit iren ftolgen bullen onb
On[S4im Affigem ijrebigen Opr bem einfeltigen Oold. ©o
mit befc()lfi§ iä) min Wib minci: mit gfetlcn tiergltcfi flog
jä bir, t^fl bu at§ ein getrüraer Dotter, alä ein genfibigcr
fierr, olä ein gcfidr^igcr toljfcr, Dnb bi§ got Dnb ber teiitfdien
notion boncfbor Dnb (ninm onfe gfi Ijilff. ®ot be^olt bic^
Oiib Dnfi long ticilmärttg, SImcn.
J)ev aubcr bnuM^gnofs.
*Bom fajicn bcv 4I tag
nov Öfteren inib outicni, luit bu mit |d
innicvUdj luivt ßcfdjiuävt bivj
6l)TiftcnIic() üoltf.
?oni Teufel ia dei
ÜBte veraiicht.
Matth. 4, 3.
|31j''] /ßS t)n6en ^ä famcit fii'fc^luDien ünjcr flhiffsc^en,
lir tuir iDÖRnt cntbedeu gciiieiitcu d)i:iftcn, mit loaS
^"^ Ifl^terlicftcr Dtiträgticficr 6urbc (q fietabcn ftnb,
»IIb (ol onitr jetiidier [in rat ünb arbeit bff ein tag ög-
vicf)tcn mit otijc^Iog ünb mürchiiig, 3Il(o boö jetlic^er ce
bann et oiifac^ fidi jn bebenden Dor bcm t)etgcn SrueifiE
got bitten ömb infprut^ tmb t)i)lff foliijä je tfiun nai^
feinem gcfaüeit, nad) folii^em Dfegeti(^t ^ab id) anbetet
bunbägnofe ntirf) bebacftt jii fi^tiben oon bcm oierftig tag-
litten faftcn bar ab aüe menfc^en (tagen, ünb (tanbe mit
got bQ, baä ii^ bie Wat^eit (rfir^b. Süi^ oflen ift jft
roiffen, bas äffe djriften^eit •) welche läbcn luöKen tjn gf)i>r-
fani 916mifdi bifi^offä iärlii^ gejlnungen Werben öff bem
prebig ftui onb tm bgc^t^iife ^k foften bom äfc^er niitmoi^
bi6 Dftetn, afle tag un bifpenfietung onb ößäUfl- finS ftab
bann erloubnül Oon feim btii^tbotter, ben eä bot fa^nocftt
bcimgelabcn ifab jn Önß Onb tm (ein fragen gefiilt, nnb
im onfieiffen bar s" ein gut fofteH timin. 3tun begcr
ii^ tieben friinb, jie^cn mineit tot gn tidtfilii^ bnb Der«
iiiinfftiq Brtl)ail, bar nai^ befc^liejent ttiaS eüt^ gefnit.
C^St eä nit ein blinbet »olg, baä it glouben geben
(O ben üotlen, büc^igen prebigem, fo |i) eüi^ fügen
c^riftliift firc6 ^ab gebotten bt) tobt füiib it ^tfen fo ö^f
tag »nbff^6tlicl) ju faftcn. Slaö ift aber noi^ ftfiimp^lit^er,
fo fie offjeitfinen in mat^emotifrfiet D|vcif)nuiig weli^e ba
Oon entfc^ulbiget fienb, ober nit, onb boc^ ba bq aHmegen
ein angel bet fctnpnlq laffcn ^n bcn gcroiffen, otö ob man
oqUit^t aignet blöbigfeit ju o^t gloube, bo mit onoff^ötli^
ontäm bleibt ^n i^riftli^en £)dr|en, onb bo bntii fofii^
buc^Oiitter onb niätün ptebiget affincg ju fdjaffen t)aben
mit ben leütcn, fo fq pornofijd) im geioiffen ottoilcn Onb
erfc^retfcn. Wie mal nit bartljon ning werben gebot bec
gemeinen ^riften()cit Oon bifeni Oaftcn, boc^ ob fc^on gebot
bo Con geftinben mntbe, mog nit bargct^on nierbcn gtünt-
!id), ba? foIict)E faft beträff bie gmein bq tobtjünb. üS
fot aui^ nit ba für geljaltcu tocrbcn. 3m f)ci1en gfo^
') Im druck: ^vi^ | i/tit.
Bimdsgenoss U. 17
ntotifi ift [2Iij] öt)I üoin faftnt gjc^riben, aber on feim ort
fiitbeft, berpfliiiit 311 tobtfünb, fo jemanbt eä cbergienß.
SBie ift bonn ein gourfclnian fo fün üiib bavff on t)üt»
Öttben (ogen, int ncram gjag Ji) joüd)^ Ijn gemcUet gftalt
gebotteit So boä) im nenicn luic gor erlöfet finb Don
jolitfien fc^roeren bürbin, ate cuc^ uSroEißl [aixt $auluä
icre. (Sid) irie gtofi arbeit ift im teütfc^en lanb, burcl)
ou^ in allen menf^cn, oI)d bau man (agt, ein Earbinal
^ab folii^g ein mol gefeEien Onb angcsaigt bem bapft, tote
arbeitfam teütjc^e nation Jt) Onb nit ijn off ju legen fq
groffe faftcn, bod^ t}ab man fotiii) faften t)n nit abgenummcn,
funber mecu für ein übcrsalig mecf ton btibra. Sm ganzen
jar ift nit gröffer orbeit im fdlb bann in bcr foftcn. So
^ü ift teütfc^ianb on Dl)t orten nadigiiftiger naning, an
wenig orten ift mein. 9tn oil orten muß man b^ groffer
arbeit benugig fein an falten erbifi, bcnen, Onb burten
bqrcn, fugten geitant. 9In teim ort inarfjfet boum öl. SSet
roolt fagen baS ben arbeitfamen le^en offgetegl mcrbe üon
her mitten barm^fir^igen miiter ber ßijriften^cit ein fo
fc^wir iod), iaä giitwitlig cfiriften ^n ftätc bncnio ber ge-
ttiffen fe^te, fo fie folict) tqrannififi gebot rtloan bfi biirger-
lidjer not obertrdten. 3)ie ootten mtint^ bic alt tag äü
getoiffer ftunb ein motberaitcn ^mbi^ ^abcn, 6^ rüroiger
orbeit, am fdiatten, on f^loei^ onb mibe, mainenb fq
t^üenb etloaä groß mit irem faften önb motten ben armen
te^cn bfflegen ein folicfi^ ge^ot, baä f^ nit tjielttn ob man
^n jtoei mo( al^ üi)( jü effen geb mit falber arbeit, baä
f^ offtegen bem (e^cn in feiner arbcitfeligteit. Sar jä ob
■eins ein förmlich roeife mit brauchen in fp^fi bie faften, fo
ift fnnbtlii^ baä meer foften bor off gobt, onb alä ö^I ober
meer luftä baroon empfangen rolrt bann Bfferlialb ber faften
in br^ monaten. SJSer icott fagen baS li^riftli^ tixH)
orbnete') mnn fott jm jar fo Oil tag äroijföi^ Eoften Unb
luft^) tegen off fp^6 onb trantf in geftalt ber b&|i, ober aber
fo übel effen, baä fein njunber loere, ob man fotic^ gebot
für^ielt eim ^e^bnifcficn lanb, cc bann e^ cnnen bi^ groB
joi|, ob eä f^on fünft geneigt roer jum glonben, cä üer-
') orbnate. — ») zu ieseü: lafl (?).
M
18
Wege fiift aKeS c^riftenlidien »fifenl. SJet meer tfiefl be&
»oldä ift öniiErbunbeii ju ^oliiiEm foften, [itij''] eä foll
cflen, trinden olä offt im tag not erf)oiIcf|t. SJnb icft luill nit
bie not off ein fpfl^ bringen, funbcc Bff ein lljblic^ mittel,
boö ift fo cinö on id)aben fincc gfuntfieit, ben t)ung€t ünb
burft ein fincE arbeit abftcHen mng. Toö iä) aicv iö6t bie
r^c^en mWfiggfiiigcr f)Dd) oerbinben nffl gebot öom fofteit,
ift umb)unft, bann fq ncfiten nriner rcbc ni^t, otiber t)unbcrt
werben fum .iij. funben, met^c möchten üctbnnben werben
jii fo groffcm gebot. Satutiib rooll iiifiii bonn ein gmeiit
gebot (äffen Oßgon oon bei minften t^eil* loegen.
^ät gfoub eä niefit baS folicfi gebot fq geben üon ber
firc^en mib ob eö geben Werc, fo gilt eS ni^t, eä binbet
autfi nict)t. Stnc^ iftö bcr brnud^ nit bg ben gfoggeber, bag
ftfiwere gefMiifte gebot ober Dcrbot offgelegt roorben ton
beä Wenigiften t^eqtS wegen im Bold, on funbcriicbc äufaö
bei Olninienö. S^nromb lobe ii^ nnb mein gefeiten nit,.
baS man prcbige otfo, alle wenfc^cn bie nit rebfid) ent-
fc^ulbigung ^aben, finb bt) tobt fünb Jtfiutbig bife g^f jn
faften. 9Äan folt Ocmünfftige cntfc&ulbigiirg bar t^än,
aber bann Würbe außfünbig bai foum einer ober jWen Bcr=
Pflicht wercn. ©o müften fg bann alfo prebigen, rodele
beten Dij[ unb oqf enlfdmlbignng taine Ijaben, finb »et-
bnnbcn jä faften bq tobt fünb, aber wie tifozidfi Würbe
fotidi BErtiinbigung geactit ift manigticfien hmbtlic^. So
batb wüfcEiet ein boffer Eupff %hv für Bnb Kil üfe ben alten
lerem bewären bie Oiergig tigtid) faften da ob mir fq
anc^ nit gelifen ^dtten. ^(ft bin nit nbftcnbig, Bor attcn
jütcn i)ab man in Bollen Innben baö öoirf ermonet järlif^
ju meiben gewontc 8bcrfr61ic&c gefelfc^offt in gemein onb
fitnber, bo noc^ B^l naditeübe mai oon ^aibniftfier ergö^
Iid)eit, baä man boc^ .jl. tag Bor öfteren jii cer bcr faften
E^rifti onb ongefeljcn tünfftig feft, bo man neto E^riften
würbe madien burdi ben touff, onb uorig cfitiften mit bem
fücvoment beß altacä begaben. Da« man boc^ oiicfi wenig
tag abbruc^ t^Ate nit öom win, ftaifdi, mild), butter, aier ■
cnb anbetet bing fo nötig finb ^u tdgtic^er fpijfe, funber
mec Bon langen ,idd)en ober Bttin, oon fi^Iofftrünrfen, Don
onmiffigen wirtfc^afften, bo Bt)( jqt onb gdit Bffgicng.
H^ H 9tber fo nun in unfcten fnnben (bnrcfi gotä gcimfa)
H folc&er (2iiij) tiaibniftfict ubtrftufe onbetant ift, bo man
W aud) fi(^ (ünben förd)t, fo man natürfii^cc nohirfft gnug
t^flt, ift on not ain folic^ fälbgfc^tafl Bff ü^ttn mit gc-
mefteni ge&ot. SJtiräiti ber geniif(cn, crgctniiß bcr ffein
oerftenbigcn, natfircb ber böfemütigen, i'tioed)6t ufi fo Dn-
uemfliifftigen gcbotten. Sllfu baä f^ier etn erber man in
bcr faften nit get^at ein offentlid) ürtin ^aBen mit fein
mitburgcrcn, ob in fifion bnr jü itvift nit fraft, fnnbcc
mecr butgcrfidie bt)ioDnung über innerlicher Dnmfit Onb &c-
fi^roenmg bee gemfitä, bo Don et bur(ft jimtii^ gefcfft^offt
oenneint ju er£5fet inetben. ©o man aber öngenirtet ön-
crfaren onuerftenbig (üt fe§t an bie ort beä prcbigenS Dnb
bgc^t^örenS, raiffen fie nid)t ju ertennen bie meinung menfi^-
lic^er gfa^, funber fo fie üttc bing (an jn felbö ünuerfudit)
ermeffen nadj bloffer fiirgebung be^ bn^ftobcn, modien fie
anbete mit jn jü t£)orcn, ober bringen fif^ felbä mit bcn
L gfe|En 3" fpot Dor allen Octftenbigen. H ®g ift tein ar-
B giiment, E^tifhiä t)at fo lang gefaftet, ctgo mir fSrten eä
H jörlic^ auc^ t^ün, fo man bocfi nit lifet bon Sfitifto, boä
H er jirtic^i) ein foIii§ faftcii gefürt fiab. ®ot jü f)at er
H anft ein fo lange faften nit gcöotten, ^itteft bu allein
H (£f)rifoftomum getefcn ober 9nattf)eum am .bj. capittef, bu
H 5^tteft bein blobetcn B^lii^t nit fo brü^Iicfi £)ir ö^ gc-
H fpSioen. Sift bcfcnn, baS faften fei ein otbnung ^rifti
H Bnb ber apoflef, aber nit ein folic^ oaften loie wir im bruc^
V !|abcn, fo otl tag onb fo Upt gemonter fp^fi gangen ab'
" bnic^, Dnb ein mol im tag effen ic. Ibet d&riftlic^ faften,
ift nitfit bann ein laiHigct beboditer obbtud) fo tjil mib
long a(ö bit not^) ift, naif) biner ort gh feftigung bcä 1^63,
in tinbcttt)inig mad^en bem guttnÜtigen gaift. Solicfiä mag
nit in einer form jcbctnmnn gebotten mctben, bann gtoffe
öngteidjcit ift jn natfirlidi gcfcftirflidieit bcr Il)b, Dnb in
Ongfic^er bcroetung göttlti^S Tnfpmd)^ im fiirgcn, on bcn
folic^ö on nug nnberftanbcn loirt. II 2)aö gro% frfjttier ge-
bot ift Dn^ offgetrod)en burdi bie 9iomaniflcii onb beö
pabft f)offlcüt, bar oft ein beloätliifi argnment gcjogen roirt,
Alicfi.
')■ HDfl.
1
so
Bnadsgenuss II.
fo mit iDiffett bcü ijrclatcii mi Iren lutbcrfprucö 5° offcnt-
iiift gcbrot^en roirt bnä foftcn an be§ bapfi uiib bet Sar-
binil t)off [Zlttj''] OH ber b^fdioff Unb ä}?t rifi*, SH(o boS
jü rem bie gon^ic g^t ber faften aßc mcfgc offen fton,
bat inn itac^ gerooii^cit beä gaugm joreö fta^ft^ foufft onb
Dcrfoufft roirt, ift') jii Oermcrdcn baä fofiifi gtbot feg noi^
minber in Dnfenii raupen teütjcfien lanb offgclcgt. Sann
ein utertrdttung nienfc^litfts gcfict, mit luiffen Unb fc^lnigen
bcr obcrfeit jEigt an ein fff^ütcn ber Oerbiinbtntife. säib
d6 fcfion ett[icf)c l^orcc^te pfafffein unb münctiteitt j&rlit^
giog machen bo€ faften gebot, t^ünb f^ boifi foIic^S mcec
0^ Dnucrflanb Onb on se^at)§ ber prclüten') bct firdien,
SBnb fo f9 rtifo on Ortail Bffroa(i)|fen, roöttcn') fic onbere
leren nact) irein fitrnoinen bnb begrtiff, Dnb moi^t ein efet
bcn anbem.
H SicE) bie ^oljligen böpft geben »mb gAIt Drionb
mifd), buttcr, tfife, a^er ^u effen in bct faften. S^fc&off
erloubcn.^ocfeäcit in ben .!i*i'. togcn. äJiiinift, pfaffcn, nunnm
tiolten faftna^t seif jetlii^ä aU Dil jm rocrben mog, was
eä nit t£)&t bnS Permng tä nit, unb bu blobecet roilt off-
tcgen on ma^ fo ein gro6 gebot ben geraeinen griffen.
®o(i^ä gebot bringt [)unbcrtaufent tobffinb järlic^, fo
iebetman ctroaä inutroiKcnö crbenctt, bo mit et öor^in
iinbeten ioi( bie bnmiffige füitfftige fnftcn, baä et nit t£|äte
roo nit bie faft ))b.i naä) tarne. Sann man baä ganß jac
nit folicfi ünfinnigleit erzeigte, aU bor faftnad)t, fo man
bocö jm \ax fünft me fitg batjii bette, ^ub ob mnn fcfton
Oetmeinen loolt, fo auä) bie ^aiben im t)Dtnnng foliift bttgen
roei^ geübt fiaben, onb man ü^ficfit in angenumnec dtiriften«
titlet roeife Ifab geloölt folic^ Bnfinnigteit abfteffcn, burc^
orbnung, bie fel6ig geit aut^ jimliii)« ftöib abbni(!&, al«
bet btflutlouff, bo mit bar neben unjimlicftS gar Dcrmittcn
blib. ©0 luere borf) äugen fi^einlit^ bai foli^ gebot nit
meer gilt, bann mnn baä roiberfpil Dett)engt, Bnb faraut-
louff miffentUii) onib galt jii Infet, Stnift foIii| gebot billic^
Uffge^abt foltc roerben, fo man fi^t oft crfamüfi fo Dil
')iB.
=) iJteratffli. — ») toJUc.
t
Bundsgenosa II. 21
^unbctt jat, bQö lein ficfferung aber iiieer uerfiiiufbung
bct onQd)tIoiiiI)cit E)o(b bot an% nwi€)%t.
H SHt) mir Dnb mein . füij. gefeÄen ifle ein ^ktx^t
i)alt\m%, fallt lai) et fei iulig ober alt, ric^ ober arm, ge-
Junb ober ftanrf [2I4] fQ octbunbcii 6^ tobtiimben bie
fofttn oor oftem jä fialtcn. SBelf^cr cä ober tfiät luiUig-
iic^ bem lüfiKra wir eä nit ^inberfic^ triben, aiii^ nit Di[
bnntmb loben. 5tiib ünfer trütuet rot rocre, man griff
fccttirf) an flaifct), oier, fd^, butter, mili^, tucg oHe gemon-
lirfie fpeife jü brautficn, bann bie fäEbigc geit (leiner mi|i-
brauci^ gef4e£)en mag, fo fixier jebcmian bie feI6ig jeit
in groffet orbeit mcet bonn anbete jcit befffiroätt ift. Slbcr
ein folc^er in&mc^ foll gf(6äf)en mit gciftli^et Dnb wilt-
Ii(^cr prelaten rat Onb bitff- 3?nb ift nit an jit fAften ob
ein (leine jot bet mcnfc^cn ))a^ mifibrant^et, bonn aucfi
wein Bnb btot, ja an^ boä tjcilig foaomcnt mifebrond)t
hjirt, bannDcfjt fol man eö barnmb nit abt£)ün.
SÖienfc^licöc tl)0f^cit ift fo BnmAffig, mann man ein
funberen mifebtoutfi roitt loenbcn fo legt mon gemeine ge-
bot ober Oerbot auc^ off nötig jimü^ bing.
J^Sc prcbigct onb b^i^toÄtter folten boö criftlicfi
t[| Bolif tcrmonen ä& miffiger nicffung lipIitfiEr
nnturfft, tmb p fiir^Iicöcm £)a| ber lafter 0%
liebe ber tugenbt, onb ^n t)igigem Bnb crnftlicEicm gebit jii
(jott, bor iü fnft mol (jilfft jä cttlit^er jcit nidlfigcr ab-
tiru^ ber fp^fe bnb trantf, bo mit baä gcbdt mig loaiJer
jü got gefrfidt)en. H Sia^ mon jm jor oicr gronfaftcn ^a(t,
onb bcn Efirift, Dftet, 5(*fingft obcnt foftct, bo jä fo man
etiDon offenlit^ ptocc^ onb crü^gong tftiit, bo man ge*
meine gebfit ju gott Omb gegenläüffig not ttjät, lob ic^
faft. 9I6er baä burd) folidjsi faften nit gcicrt loerb boi
Doli, als ob c§ got^ gebot fq, fnnbcr e^ ffl allein ein Djfcr
onäeignng ber (irt^cn. ®cn gemeinen c^tiftcn jü leren
wie er baS gc6ot gottE§ Dom icadcren gebfit foH ncrbringen
mit nüt^terteit onb miffigfcit (qplic^er noturfft. Sonn
got ^ot jettliificm mcnfi^en gebotten er föHe fii^ ^fir|Ii[fi
im gebot ä'i got fcren in bcgecung aller u5tigen bing, onb
in bondfagung für alteS giiteg. Solitftä gebfit Erforbert
neüc()teröcit bet finn, rnb folid)? gebfit icirt Don ßljrifto
Ont) fallt ^äoiilo gcnoni foftcn. [2(i''] 9(6er bal jubcn
fofteti baä jeö thimb bie fräffigen mündi mit iren ftrogenben
iiidjen, önb ei aitberc leren, aU eben bff ben tag Onb
eben fo ot)l tag unb ^n abitndi nötiger gcroontct (fj^fe,
Oiib Dff bell mittag Dot »nb jü Eollog nit ter, baä t)Qt
fein gninb in bcr gcff^n^fft, ift aud) ein |pot b^ aßen
finbea beä glouben^. Saft bic^ nit bcEümmcmi hau ctlit^
lecet als Sfiomaä ünb finä geliehen, Dql uff bi§ önb anbete
r6miji:^ ober menfc^lit^ otbnung gcljalten ^oben, bann ffl
getäbt ()nbcn>) qn ber begrljpijcn finftemiiß bie got Ber-
^cngt ^ot äroel) ^unbert \ax lang Ober bic cEiriftcn^eit, önb
t(ft gloub baö bic fclbigcn letet, weti^c D^Iii^t b^ got im
b^mniEl finb, eiat mitliben mit unfi ^aben bc« mir burc^
ic irrfal alfo irr gonb, »nb got fleiffig bitten Bmb ünfcr
erleüi^tung, Bnb got geicecet jq on Unft, bann root ^unbcrt
iat lang Bnb Imgec ^at k mcer önb ineei" ä'i genomen
flcin ftottung fold)Et ceremonien, alö bu I^ft im Scoto,
Dfam, ©crfon, bnb nctölic^ in bcr epilicrung bcr boetoren
fo Bnbcr gcfcfiriben ^abcn ben ratfcftlag bortoriä Oabrieliä
SSiel öora faften. aibev merrf(i(6 erbarmet Rc& got übet
bie lüdlt jü Bnfercn tagen bo cioangelift^c fr^b^it lürfitet,
önb mcnfälti^ gcfag in ircm grab abgeftoffen rairt. Mber
iii toifl nit lenger bi(^ öff^alten, o Idfcr baä bu nit ön«
toiHig toerbeft ober öcrbrüifig önb itft audi bl^b bi) für-
fdireibung meiner bnnbtögnoffen, von ber jetlic^em bu nodj
B^I troftlictier lere böi'cn luiirbft.
Scftab biif) mol bic äflt na^cr.
*
') ganten.
Sclilussleiste.
^
tn vevma
nung aller d^rifte
\>a§^ fie fid^ erbar==
me ober bie ftofterframe.
Sl^u fein Sod^ter in ein
Hofter, bu Idffeft ban
bt§ bud^Ieitt twr.
5 S®
^er .111.
lll off bifcn tng fleift an feren bo mit id^ ent-
beife ber ludtt iteit groffen befc^Werb, So meine
mit gcfcHcit gfagt ^oben Don Oigilg ünb inöffcn, bo jS.
oom foften, bimtft ntitff gut fein jäfc^riben oon Hofter-
fromen unb iiiemanb tiimpffe bie nafen barab, ee bamt er
Oer(d§ unb bcbenrf mein für^altung.
§(IS offt ic& bcbencf gemeines nififen beren perfonen
genont tlofterftniocn, fo mirt da min gemät jü etliorminig
beiDcgt, ttinnn wer mag on groffee ^Är^elcib ir arbeitf&Iig-
fcit bebenden, ©id) in itec blüenben Onerfnmen iiigent
Cummcn fie in ein gefenctnüB, bat aufe fie nümmcr crtöft-
mftgen roetben, bo fie ire not nit m6gen no(^ bcbörffcn
Hagen, onb d6 f^ fdion clagcn, mag in niemanb tielffen.
Sie loerben, gloub mir, bct mercr t^eil betrogen, aint-
loeberä butdi liebrcbcn ircr frünb ober bnri^ guten '} fc^ciit
ber fiöftcr, alfo baä f^ meinen got fiab fq beroten, fo fg.
ber bu^ ^at beft^iffen.
Die eiteren finb offt fd)u[big bar an, fo fie ober oott
armut raegen ire finb ba ^in tt)unb, bo Oon fti ober ettli^
jat bcgerten mit eroigem bdttel Ertönt roetben, ober t^änb
eä d6 anbackt.
3i^ füg eüc^ ein gefc^d^en bing, ainS mol^ fagt mir
ein fioftcr fra». SSügt ic^ meine citer in ber fieHe, onb
mörfit ft) mit eim 3(uc maria l)ärau| bitten, iä) loolt ftj
me I)inein bitten, ba^ fte midi in big ellenb mdfen ge-
brat^t ftaben, ö^tten fi) mir fein ebclman mögen gebett
jü e«li(^Em gema^el, fo Ijdttcn f^ mir bocfi ein pamreii
geben.
0 ir t^orec^ten etter, roie tonb ir eroer finb (o gar
Ocrfaren Don eiimerS nirrififten loonä wegen, loie mögen
ir eroer Paifd) onb blitt alfo ^in roerffen, baä ir fie gcbeit
an^) b^fcn bratfpqfi etnS floftcrätöben, roer eS olä oorjijteii
bo mon arme finb in bie tlöfter t£)et, fo lang bi^ aincc
!am Onb begeret ein rool gebogen iuncffraw jü ber ce (al8
nocf) bie fct) frorocn finb) bo roere ic& nit obel an, baä
■) Im Druck : gutem, — ') gefcenn a.
I
25
man al\o finb in bic f!6fter fticß trab fo aiti off bie jnc
Ümc, bo e^ fem \db» tffunb, Bnb ukr boö molt fein
Ihbtn in rninigfcit unb riiro Betäcreit, WDlle [2Iii] it^ nit
luibetToten funbcv bar jö Dcnnanen mit oöern ctnfi, 9l6et
bie unueriärige iugent an ein folidi eirig fetten 6inben
ntibrarat icft allen menfd)cn.
33u tfiüft bcin tinb mn etcn toegen in ain tlöftcr,
grftffcre cct lücre bu gcbcft im ein frommen gefeiten- ja
bcr er, ob er f^on ein i\anb lucrtfä man iceue. äöilt aber
nit gead)tet werben fo naiigiiltig, ba^ bein eble tötetet
aim pomren rocrb, onb maift nit baä folic^ inftaffen allen
mcnfi^en ein Prteit bringt beiner otmüt.
D bu t)6rte ftcinin mutet, luie ungel6übig 6ift b«
beinem Ünb, meinft bu eä f^ ^ül|in ober t)fin, alä ob eS
nit merb muffen cmpfinben fto^ige tot)?;mg ja I^bö luft,
aU mol bu fi) befunben baft, Dnb mirt ir fo OQl ft^toercr,
mie oql ber fürroig oiicrforeuä Iuft§ mcer nnficfit bic roqp-
Iic£)e gemiit.
SJu njilt nit bin tinb geben in ein armen celic^rn
ftanbt, barinn ti fic^ mit crcn Onb mit rülu bcr gewiffen
gebraudjen moc^t Ii)t)ö luft onb Bnluft, ritro onb Bnruro
onb muft ffiorten tiglid) roo bein tinb nupräd) in fein
bcgirben, Onb fiel) mit fcfianb Dnb fünb eini no^güftigen
ftoK fnecfit ober Oifdi Enet^t cnberroerffe, \a reo c§ bo bt)
blibe onb nit ergerS oolgte bet rnigenanten [unb, ou^ mit
b6fen goqften, mie taiber je§ an Dil orten ecfunben mirt.
Shib ob eö fcfion in natürlicher form blibt, ift ju bcforgcn,
man ^inbet bic cmpfnncfniift ober Derberb ba§ empfangen,
ober ermörb baä nero geboren tinb, ober bie tinb ftierbeu
miffentlid) unrechten Datteren geben, mit ciuigem nagen ber
geffiiffen.
9td| loie ü^I onnb lange gebftncE betümmeren baä
jundfrömticf) ^ar^, bo fic fo B^l jnr, fo Pil tag Dnb ftunb
onb augenblitf geftüpfff mirt sä fiöib ber toitt, jü t^ang,
gfong, gefifiroa^ Dnb jü grofferem, bar off ir Dcrmißigurg
ftiHct, bann ob bein tinb in eim Herten ftain »erborgen
toere, fo fi)rct bic natur nit. ißnb je tf)oreit)fer eä Don
natur ift, je mcer cS Dff fic!^ felbS genaigt ift, als au^ an
bem Diji)e tunbtlie^ ift.
SS Bundsgenoss III.
Su fo(t aiitft marueniEn, je friimmcr Onb öngEf^affner
cinä ift, io oql mczx begcren fie gclictt fein.
[Üi}^] Sä foH gefntigeit fein, ongcac^t icin, onflctröft
fein, nit oin tag, nit ein jar, (imbcr un aQc lioRnitng, all
fin libtog, luic toiifhi fierte ntiiter foficfiö nn beim bärgen
Snbcn, beim (iiib roerc lictiter fönt Stgot^n ntarter, bann fo
Ein Inngeö ciueften. 53u fpric^ft '), eqn got gi6t gnob fo
fie -in onrufft*), id) fag (oinigfeit Onb morttit lüitt nit
jcbemnin Bctl^ficn, bcr auc^ eä Begeret, fnnber aUcin bcnen
cä got gfinnct, ba§ cffiangeü} Icret unfi folic^ä. 5)u ftmc^ft,
üine troff bie anber, ic^ fag bir gemrincflii^ ift eine ber
ünbern tcüfcl, baö ft) einanber n6ftcc Bnb örbcn ja eng
madjeit, onb etluan ein gut ^ir| nieer flogt iter B^woncrinn
beloibigung, bann alle anbre anftöfe. 0 lue bcß groffcn
laibtä, fo ein berlaffcn Bcfc^Ioffen inng inenf^ offt ge-
benift wie eä ju luft tumnie, ob c§ nielt in ein gemein
t)au6 louffen, ob eä luön in frembbe lonb on niiberfctltc^
iDuffen, ob eö fic^ roeH bcm tüfcl jfi einer gefponfe er»
geben, fo eä mit bilbcn fpilet, onb mit gcboncfen tegel, fo
c§ ä" fcfimai^ feinet It)6ä tn mndien ober im ft^Iaff hinutt
Dnb boc^ bo b^ bie geioiffen nit tuioet, bo bg gebend wie
cS bQ attem^) bnglüif onb t^ben beä teüfelö martetinn ift.
@o e9 ein bfffe^ige dptiffin obec priorin ^at, ober fo fie
eräümet eine bie ber oBerfcil in fnnbcrijeif lieb ift, mog
eä nümmcr raft noc^ rüg ftan. SS [igt onb iamert fictp,
bo fumi)t ber teflfel ötib Oerfucftt fein tieil, ob er in jolidieni
leib m6g baä iihr^ in Berloiligtcn luft merffeu, mib er ge-
figet offt Bnb o^I, mantfic ^ot fo ein bI6beä t)onpt, baS ir
ber befdiln^ ein fercE)cr ift, mauf^e ift fo onriiioiger finn
bafi ir ainigleit ein ffigfeür ift, mancfie ^at fo ein abelic^,
turgertid), menfiftli^ ^drg baä ir [IofterIiii)c palorifi^eit
öiti fictle ift. 2)u meinft fo bie fttrioäferinn bcfi Hofterä
oit funberä gutS uon bim tinb fagt, cö flj ir in funbert)eit
befoI£)en atS bir, ünb gebendft nit bo b^ ob fq molt bein
finb funbcrlic^ tr6ften, bie o^Ie bec anbcrcn, ia ir n^b
bnb iD^plid) onberbuiift mocfit e^ nit eriqben, fo anc^ offt
ein fünräferin*) iren geft^mifterig im Hofter am niinften
') fptii^t, — ') aröfft. — =) iißem. — ') fürtoSfetein.
Bundagenoss lU. 27
flütä barff üor ben anbeten t()fin, bann floftec neib ift on
alle mafe. ©cbenii bu ^erte mütcr, für ^in mufe bin finb
nit cffcn njmin (^ fiimfiert, ntüft nit trmtfcn mann eS bürfl,
nifiS nit räroen luann eä müb ift, fuiibcr mfl§ [2tüj] j«
flcmainer ftunb fo Eä anbern anmutig ift folit^ä tfiim, ja
müfi fit^ fllicfjfönnig bcn nnbercn polten in fo großer on*
gli(i)eit ber conipiDilon. ©cbmct roie ein gco^ cm^ leflft
bu öff bin finb ünber bcm ti o^Iiiftt eioigrii^ Detfiiiiit.
@ot Dcrü^t nit allen mmfdjen bie giiab ja himnien jö
d^riften') glouben, önb crjoigt anc^ fein ongrünbllid) er-
Wetwng Dnb Mrmctffiing an ben Dngetßüfften tinblin, bie
Ott pcrfonlic^ mürdtlicö füub bon gotä angcjit^t emig ücr»
poffen finb, Srteiic^l ond^ nit ntle cfiriften bie eä quc^
Bnbetftonb jü fingen off bie ^o^en rite ber feiifcficit onb
ganger oerluft jitlic^er f)ai. Solii^ä icitt aöein Derlt|l)en
benen eä Don Eroigieit Don got berait ift. 3SeId)Et got-
flfeKiger orbnung, Oon mcnigen aitcö menig nac^ ^thaä^t
roirt Bot bem ingang beä tloftetä.
2)u fpri^ft, i^ lüit meim finb lälo fd)affen bo mit
bo« cä nü als ein eWenbe ee £)a6 aU id|. @ii^ ber an*
fang ift bir faffdi, onb bifen falfi^ bilbeft in ancf) bineni
finb. SBer tagt btr ob got beim finb WErb friblidic ober
ünfriblidie ee &cfd)cteii. SBet fagt bir ob got beim finb
im floftcr minber onfrib merb ju ^onben Ion gon bann
inn ber ee. 5S6 mißtrüm ju got luirt baä angefangen,
tnb eS mag got nümnier gefaHen^ ^a ftetCeft bein finb
in ein forren ben eä mnfe jie^en bife eä tumpt ju bem
finigen icagen. 3HIIicl£)t moinftn on ^inbemüS möge tä
fiot binnen im floftcr. äßo idi j^tit I)dtte, mic^te iili bit
onjaigen, baS o^iiiit geffirtiifier, fi^roetet [jinbetnül fij im
Hofter an loarEm ifttiftlicöen got« bienft bann in ber mdlt.
GS mitiDÜrcte bann got fonberütft mit feinen gcnoben, fo
mag im niemanbt ifttiftlidiEn bienft beioifcn loebet im
Koftet nod) in bet loift, Dnb roer Dertt)cE)t folicfte gnab
(d6 ttaimlit^em Drtt)ail) Diten in ber lonlt bnrii in Ilofteren.
0 lue ber groffen blint^eit ber flofterlEfil, wie ticff
fttitn f^ in DniDiffenf)eit retfeteS l^aii^. 0 bu abgrunb
') ^riftem.
S8 Bnndsgenoas HI.
bcr Brtfioil gotS, rote ßerfieiigft bu ein miß ober bie ge-
nanten floiftlii^cn. ©licftc fptjg, troncf Dnb Efoibung, ffiac^en,
rulten, foftcn, arbeiten ic. ift ben Ongtit^en comptcjion ein
Ontrigfii^ct [2tiij''j loft, Onb I)iipf(^ an je ft^fagen, aber
fiflict üninügüd) ju Itben. 3Jnb baä \t) gefagt Bon ben
beft^nieiben bcä (l)b^, jeg nini ront ber 6efc£)lucnmg iteä
gemiitä Onb gcrotffcn.
Ob (^on bcin tinb aller obgemeltcr befcftiDerbe nit
ndltet unb fit^ moü fürbetti^ uff ben gots bienft geben,
fo ftabt e§ bo^ jeg umb bie (I&fler, baö man Jie flicken folt.
üä ifl ein alle reb bet [)ßtligen, roo ein lofteilic^
nienfii) ein onfec^tenben teüfel tiab, bo fiobe ein frumm
menfi^ root je^en ober .fj. SSer roeifet aber nit bie
raanigfeltigen lifte unb anfefiff ber b6fen geift, beren bein
finb im (loftet geraarten ntfife Dnb aßeg It)ben in ber mÄIt,
oDe untrem ift bem nit jö glii^en. !Da folt ficö bein finb
betielffcn mit ^c^ffamen leren ber ^efgen gefctirifft, bann
baS roovt gotteö ift ein ft^todrt beä gciiftä. Wnc^ bebörfft
bein tinb trillueö rabtä erforncr Icüt. 3m (taftcr ift im
büi Derfc&lagen, bann lotin berftonb fic nict)t, Unb föllen
bo(i) aXit tag 5J1 t^f^ Dnb cbor je^en ftunb mit (atin umti
gmi, es f^ mit fingen, Wfcn bnb bitten, befelialben ift ijnen
bie fclbe j^t tmüg Dnb f(i&ttiere, Sßiib fog mir nit, ja Uer-
ftonb fg eö nit, fo ocrftobt« ober got bnb bie cngel. 3(^
fage bir, bcin reb ift löoffcr bnnb fnfft, bann foIlict)cn
ganzen ünnerftonb ir gang Üben lang, approbiert got nit-
9Ö0 etlüon ein ocrbcrgnet fprui^ bet ^ölier^ uff im tregt
bann bie mort anjnigen, nit Oerftonbcn roirt, Dnb man
boäi Dt anbackt onb Dfe cer jum mort gotteä baö fclbig
liftt ober t\bvä töfen, bo t|Ot bin rebe ftot. Slber in ganzem
onuerftanb ber fprac^ ^at got flaincn, i^ fagte fd)ier lainen
gefallen, onb ob f^ fc^on fatin Berftünben, baö bodi 01)1
jar im braut^ ift gefin, fo finb bod) ongniigfante leren in
fotti^em (uc^in latin befcfiribcn loorben, bor 0116 nit gnäg-
fame Onberroeifnng funben roirt jii ooltommcnein ^rift-
iii^en flotä bienft, Don befe roegen bann bein finb') im
(loper ift. Sarunib ift ein foHi^et gtoffer obfal in
') feinb.
liundsgenuEs III. 29
T)ie Ilöfter Eiiniiiicn, \o man t>va^t]am tft gefin uff bic
(l£)tiftciiIiiSc (ete, tuic bu fpi)& iffcft, alfo Dbcrfuinpft bu
fCaijd), Onb Wie bie lere ift, aljo werben bein Ejfirijigung
önb fttten.
§ie merif au§ Dl)[ löfen bec ^aitißen Söiblia önnb bo
3U [ilittj] bie alten ofileger, nlS Drigeneö, ErifoftomuS '),
^ieron^muS, 9tuguftinuä ic. entfpriitgt rechter finn önb
anbackt. Biber 100 roiltu JoCtic^ö lEren Derfton, fo cä bine
tl)(6ttiättet*) onb (ÄBmeifter jetfcS nit lüiRen. Dui^ ob bu
fcf|on öor beim ingang flut iofin fiinbefl, im floftcr lie^
man bit^ nit Idjen gute büdict. Slann man t^ut rauc^,
»ngelert, unuerftcnbig mün^ jii ben Höftcren, foHic^en lacrc
taib baä bie niinnen meer bann f^ müftcn, {d günnet foQii^ä
eine bcr anbeten nit, boä i^ene me (faib bonn fp. Sgnb
bebeden cö mit bifem mantel, joHicftö ftubieren ge^6te nit
5& ben nunnen, eä bring ^inbcmüfe an bemüt, an an-
bacfit IC. ©0 iodi t)nuerftti"b alle lafter mit im jeücöt,
tnb anfcniflit^ [inb bic ftaroen ftöfter ni^t anber«; gepn
bann feinten iei gejog gotteö. 3I1S auc^ ber weiß Sp^Uo
angeigt im biid) Don ber 6efc^omlii^eit, ünb alte ^iftorien
bnfe foIic^S bEtidjtenb. 3e§ wiffen bie nunnen nicfjtä bann
ttianbmär bnb frajcare^, au^ ofi teütfc^en büd&eren ju fdfen.
S(I|d baä ctroan eine biagig jar ein nunn ift gemfifcn, onb
no^ nie fttr fii^ felbS bie oiet ewnngeliften bnb epiftoIaS
Ipauti ^at oufe gelöfen. Üßun fag mir wem [oH bein linb
feine not Ragen, fo eä Bilic^t (Bf; Otfact)) bcm bl)(^tBatter
nit trauroen bebatff, aber er jit ir fein gunft tioii gnab
l)at, ober B^tii^t fie jlBeg einanber Bnsimli^ I)olb finb,
önb bie beicfit neüt ift bann ein bu(fcf)afft, jimpte ir aiid)
iiit ein anbercn an ju ffltei^en nmb rat Bnb afifolution,
haä fl) nit orgwenig nietb. Äuc^ fo la^t man bngcrn jü,
iaS anberc orbenS feüt mifen Bnb fercn bie nunnen, bann bie
I|n beftimpt finb. 3inb ire miinc^ »rebigen tobet Bnb tl)ßrcd)t
bing, mic f^ esi gcternet ^abcn, bo mit ^ot ber tcüfef ge-
iBunnen, fo er fein fürgang ^at bcif beni Bnuerftanbt ^ail-
famer lere, Siann nid)t meret ber tiifel fo Baft alä regten
»erflanb ber !|clgen gefii)rifft, bann atfo jeüii)t er mit frgbe
30 Buudsgeuos3 III.
imb all* ein fdbci: fp^I, bic lt)6 Dnb Jelen bcr elften
menfc^ra, alfo bas bq otlcr blinbtfieit obgeiiicttc floftet leüt
nieinenbt fie ficnb etleüdit önb bff bcm red)ten mag. 5)ar
sä önttcr Onb iitiiter firingft bu bin üitb, nlfo [)aff bu eä
oerforget.
[Ztiiij''] l!armn t)aft bu ein tocfitEr, bie teüjc^eit med
flutten, tfah fic in beim I)auf[ bein Icbtog, fie ift ati (eim
ort 6a|; be^üt, (roiQ fie felbä) bann in ireS Oattctä ^au6,
lafe fie mäjfig arbeiten in beim f)ait6, bo mit fg aud^ gu
[c^affen floBe, ja bequemet ftunb Io6 fl) ba§ gotäroort ^oren
Wib ir gebäl ^u got tfjüu, mit fie baä nit t^än, fo ^at fie
tain rechten goift, bot jü rnagftu ir bai inacten in tiftten
onb fic bein auc^. 3Kogft aber !ein toften mit bim tinb
^oßen, wie föflen e§ bann freinbbe t^un im Hofier, bo etn#
fauni mag befe onberen atum riechen ober fcfeütten fdlicn.
3)Qt jä tpftu groffc fünb fo bu onioifCig bift ja fotgen
für beine finb ba§ bir got befolgen ^at. SifiJu arm, mart
rnib treio got, er tuirt bein finb tool on baö Rofter Der-
fe^cn, fo bein (inb gotSfftrt^tig ift.
ßere bein tinb baä eä aH tog goi bitte omb gnab,
baö e§ in ein folic^en ftonb tuuinte bar inu e§ mog filig
roerben '), Onb befiltft c^ got, er loirt eä BÄtterlit^ ber-
3Hein rat ift baö man fürt)in in taitn fraloen flojleE
lafe bie brt) getilbt t^un.
5)aä man aUe (töftet jiefie off ein form, lote feg bic
erbercn frt) fratoen t)a6en, alä jii Stnbforo im Stfafe ift.
Düä man fraiocn H6fter lofe fcfiitlen fein ber jut^t
ning [firiftfidjen toAfenä, auc^ baä man bo fcibft bie ftnbc
auff ^aui£)a[ten Onb arBeit s'e^e, atlfo ob fie ein niol ee-
froioen njcrben baä fie roiffen ^auft ju ijatten.
91(le reb fcnfter foK man Offriffen, ba^ man fic fäE)en
onb ^oren mög, fo nadi OcriBQnbten ober erber gut frünb
fömmen, ober fo ainer loitl im bo nmb ain erlief ecTDijb
werben.
33aS man ober bie mann gar in baä fiofter Io| gon
') öttben.
I
31
Io6 i^ nit, bann cö aiict) nit not ift, ti bienef aud) nit
'ner guten ^ut.
®S Jod autfi ein ictlid)cr man cä barfür i^aitm, i>al
im gefcEiä^e ein gnob Don flott, fo eim ein foHi^c mol ge-
äogne, feüjcfie, f^am^afftigc junrffialu au§ eim tlofter ^ä
taii tuirt. Sie föticn nu(^ erlief getjaltcn rocrbcn Oon bm
monnen, mo bdS nit gefc^äct) foH ein oBer!eit Jq batunib
ftraffen nadj gelegentjeit ber (ag^. ÜDar jü mag man bijen
finbcn bai iDcrcn Unü^e bing ober sqtlii^c fröib, fo man
inen Dor [Jl^] fagt, |ie jölten e§ meibcn, bife fie balb itt
ein elic^en ftanbti) fummcn, bo fie foliii) bing mit fug Onb
ftot ^aben mögen. SHon fol aud) fie lajfen faren ^ä bab
onb ju naften früiiben roonn cö not ober nug erforbert
onb baä mit ecrli^et gefelfcfeafft, loilt aber eine ofe funbrec
anbackt oloieg fcüft^eit tjaiten Dnb gar ber teüt muffig fton,
I|at fie guten be^ilff bar jü, (^ bclib ^inben im flofter onS
lafe it rool mit got fin.
!Eie llöfter finb tootbegabet mit ric^tiimb jü narung
ber pcrfoncn, itaS man mag einer fo B^I (jir a'ß geben,
alä Ott fie ^inein £)at bracftt, mo aber ein ttofter [o arm
ift, ift bcffer, mon (oft c§ ab gon Onb geb eä an ein
onbcrei.
Saine füll ein roiler tragen, jq roet! bann roiHiglit^
»6 funbrem anbacfit Ijinbcn im tlofter fein, önnb möge bo4
rool ben anbeten gfinncn ben fiirgong.
SJaä gfang onb tag^^t in ber firt^en foll furg OnD
letcfft fein onb ir ftatutni trÄgtii^.
®ie gelü6tc, bie bife ^äv gett)on ftaben flofter framen,
binberi fte wenig, bepnben fie baä fie nit mfigen Ratten
ir gefunbüieit ober rainigfeit, fo raten inen mine bunbtä-
poffen, fie föQen fotid^em getoonfic^em Roftertebcn abfton
Onb eenton nemcn ober fnnft in ber roält got bienen in
i^riftenliifiem loefen wie fq Oennägen. 3}ann got iriH nit
laffen gälten folici^ t^orlicfi Onbebadit, uimerftonbcn, ja iä)
fogte gern fcftcblitfi gelüBbcn. SKagft bn bcmcrtit^ i)oi\m,
bein b^fc^off gebe bir ottob jii folidiem aufegang, fo bi:
in banimb, raagft ober nit bid) folirf)ä !,n im Berfe^en,
39 Bundsgenoss III.
fo bifpenfieten wir .jD &unbtggnoffcn mit bir Uff gotä
iarmtiirgigteit. 9ii:rfij^£ bi^ mit cim crberen gefEÜm in
eelic^en ftonbt Onb crg^b bicl) gut, ober') itcre birfi fünft
mit got »IIb crcn. ®s »uirt in fux^tx jeit bar jä fum«
iiien, ba§ bu bic^ nit bacffft ut)( förditen Bor miberftanb
bciner obcrfeit, (o bu Bfi beni tieftet bift. Sürbcrtid) fü^
got tmb [ine gebot, fo finbcft t)n, c^ fQ im flofter ober
^droffen, (u(I)ft bu q&et got nit, fo (lilfft !cin gollcr für
bcn gatgen.
Stin man fotl fic^ fötc^tcn ober fd^emcn jii bet Se
nemen ein Sfunnen auß bem fiofter, Pnib bic cä ftobt luic
it^ oben gefagt i}ab, bann er tf)üt ein &ei)Ifam lobtic^ toäid
ünnb gott [Jtj*'] toirt im Ionen.
SS i[i rool jä erbarmen, baä bie froroen tlöfter fo
Bt)( befdimert finb mit bcn onBemünfftigen ftatnten, bie in
t^oreifit Bngelert Bnerfaren münift machen, bann Ji« jmingen
bie armen finb ju glic^cr ober jn gröfferer arbeit bann
ben münc^en iff Bffgelegt, mit fingen, faften, lefen, roac&en
»nb ber gli)cfien, baä wol äu erbarmen ift.
3Die nunncn muffen ofjt foftcn, fo bic müncfe flaifdl
effen, gefotten Bnb gebraten, ja bic nunncn mfiffen eS in
Iod)en Bnb börffen niti^t bar Bon nieffen.
®er Rofterfrarocn niitt abgefi^Iagen ir Batter Bnb
muter ju fe^en, fo bie miinc^ oUe nüroe fürroigige btng
ober ein weiten wig Jüf^en.
3Jen armen finben Wirt ab gefc^Iagen in ein gefunbcn
lufft jii tummcn, in ain naturtid) bab faren, in groffet
not irc fterbenbe oötter Bnb muter I)eim jii fni^en, fo bie
W^I bie münc^ burc^ alle lanb lonffen on Btfoc^, mit
ergemüfi Bnb befc^werung ber teilt.
HJnü^ oniblBuffen Bnb B&gon ift oncfe crbercn fraWen
in ber wÄIt nit ertoubt, aber nötig« auftgon ift aui^ ben
nunnen nit ju meren, Wer cö ober ttfut, ber tregt got in
feim gewnlt.
SSJin man nit Bcrgüimen bcncn bie jeg in Ilöfteren
finb, boö fie nac6 meinem rat t^unb, fo Bcrtiüt man bocfi
baä fürl)in faine Bff bic alt weife werbe angenummen.
') obm.
Bnndsgenoss III. 33
3)er bie nunnen anrid^t öijl jü fingen in ber fird^en,
lüirt öon fant ^ieron^nto gefd^olten.
2)er f^ l^inbert an fitjffigent ftubieren bag göttlid^ ge*»
jafe, fünbet in got önb ire feel.
SBann man tüügte tüie ein bloben grunb l^aben ber
firben regel, man l^ielt nit fo ö^I bar öff. W>tx ö^Iid^t
njirt bo öon fagen einer t)§ m% ber t)ff bie bing tüifer
ift bann id^. 5)o htj tüill id^g laffen bliben, bann mein
tag i)at ein enbt. 3)od^ öermane id^ alle Hofterfratüen,
ia^ fie got ^üöerfid^tlid^ anrüffen ömb l^ilff önb bag fie
legeren ein d^riftlid^ laben füren, barju in gott totU l^elffen
im Kofter ober f^äxt>% fo toirt f^ got erl^ören.
»^ got ift ^^Iff.
Eberlin, Auigew. Sehr. I. *^
Dn bem lange »er
bvü||iöcii gejrfivei), ba» bie C|eifttid)e
|t)beit tag seit tjeilfcn.
^ör ju raüTid), pfaff Biib nuiiii,
®xo% gäben bin Borfacm btuinb,
3Joä fie micfi ^fitteix oor gelöfcn,
Sb [sie!] fie tarnen in folictiä iod(cn.
3)cv .IUI. büttgito^
Ein MDucli mit
I
laj"] ß^Siiimc mir fierr 3c[u jü ^itff, baä ic^ fierter
Tri bunbt^giiDS iiiög iniiicm äufogen gniig t^än gä
nu| Bub Iroft bifer mfilt, bo mit fiiperftiHon
wccb gcininbert önb bcin f)fi''9 lob gcfürbert. 3"^ Ö^^
niid) IddI bebadjt ju f^ribcu Don bem (tr^en geb&t genant
^ore canonice, mib je mecr id| im nai^ gebend fo 0\fi ineer
berroimbece id) mirfi ob ber mcnjc^tidien töor^eit. Sä^en
lie&en friinb, onlei; münd), pfafjen oiib nunncn I)a6en »nS
Dcrmitfen baä mit meinen, nid)t |i) gct nngcnemcr^ bann
iie Uogcl gjang, bcä fic nennen ') fiten tag jeit, alfo boS
tuir Bnß iiit fiit diriftcn £)altcn, mir ma^en bann »nfe
bcr fclkn tt)eii§afitig, etman mit aü üiifcr ^ab bnb gut,
ba bq |t) uol önb fami finb, bnb bar ne&en rechter d)riften-
tic^cr gotä bienft sjcrfumlit nitrt, li)eld)er ftobt in Iic&, gloub
Onb Hoffnung, Onb in ^ilff bct atmen.
SBJaä ift aber fc&impfftici^eveS ^a boren, bann |o \t)
fclöä fo tfprecöt finb, bnS fte l)filten, ir Oerbünbufi^ f^
fo gtofe, baS aucf) t5btli^ fünb burc^ Onfliß in tag ä^tcn'
3n feineö orben rege! ftnbeft baä offerfialb bet gemein
einer für fic^ fetb fifiulbig f^ bie j^t fptcc^cn, mie mon
im (^Dr t£)üt. 06 aber nad^fommenbt ftatiiten folii^ üff
legen betümraert raiift nic^t. ^d) loolt gern eigcntöf^ an-
jaigung öon ben tcmpcl tiiei^ten i^örm, moruff fic boc^ ir
füntemen grünblcn.
@ä ift gut gii gcbcmfcn luic folic^ ort, bie mir ndnnen
ftCifft bnb ilöflcr, finb angefangen motben in gftalt ber
ft^nlen, bo mon lernet fünft Bnb meiS^cit, bo bie meifter
Bcrbienten Ion bitten, onb orme gcfeKen onc^ Offenl^oltimg
trer narung, möldie bo ftubieren molfeii, bie bar not^ nü§
mochten fein ju gemeinen ämptern eing ganzen (anbtä,
Dnb fnnberlic^ ju onbermqfwng be^ Doldä. 2iJie audj je^
off ben ifoi)m fc^iiren ftiljcnbia geftgfft finb für arme
gefeHen.
9(ttct) ob einer rooft fein lebtag an foldicm ort fein,
in rüm onb ftifle got biencn mit lefen, Teren Onb con-
') Im Druck: nmtn.
I
IV. 37
temftliEHii IC. tx lum ebel obcc (loiur, bo^ er ho fictie
at)t [tat rnib W^-
®Qr ju finb Derocbnct raorben etlicfi äi)t im tcfl, bar
inn fQ all ein gmcin gctöt [pted)en ju gott für nUe tobt
bnb liibenbig, uon bcnen bife ftifftung nnfong ^ot. 2iar
na^ ift ivxdf fel[aii]gam fümEmeit bie fa^ bu ^in tiimiiiEn
ba^ malt ein gefänctitüß v% beit tlöfttren gemacht ^at, mib
ein gättftocf auf; bcn ftifftcn, ^c^ wolt migcm an bercn
ftot l'in am jüngften tag, bie e§ bor ju gcbracfjt Ijabcn.
3^ man "i"*J 'Dol gebcnien, t)t)I ort, bie jc^ Iloftericüt
ober ftifft^crcen befi^eit, finb onfentfliii geftifft worbcit off
eerlitft monung ber altin, atmen, frnncEEii ober innft tm-
ucrftonbtä ^afii ontüglidien 511 biirgerlit^en fianbtungeii.
5Kuii fid) wie augenfcfieinli^ Scbcütuiig bu tjaft, ba§
etioan bcfunbete ftoftEr luaren, finb je| incorporiert bcn
anbcrcn, bog cttoan frarocn flöfter finb flefin, ^at man laffcn
ab fterben Dnb bie gfltt jogen uff münö tlöfter, 3iif
lüftet ^at man äogen off fpital, bnr nad) tinben fid) pfoffcn
onberftanbcH audi bcn fpital haä ir cntsie^en, onb finb
fpittel ^crrcn genont, aU 9lnlf)onicr onb ^ciliggeifter önb
teütf(^ Ferren, 3''V""if^'^ ^^- ^^^ >"!)' f"^"^ pforren finb
incoiporiert ben ftifftcn, optien önb ber glitten, onb bog
fflnb raaS jü Berl)ttren ben pfoffen, baS ift ablofi ben
nuind^en 511 DcrfpQlen, oerveiten, Dcrtricgen.
3r t^orectiten teütf^en roie lang nioU ir blinb fein
önb eroer gnt Onb ar&eit fo obel anlegen, wann mon ollcin
tag jeit fingt an cim ort, fo tairret ciic^ fein foft bo ^in
ju geficn, man lÖbc fünft roie rann roell, onb roo am
meiftcn gütg ift bo geben ir am mciften £)in, nac^ bem
fprüc^ roort oon bem gemocht ber o0H(^i cüi^ bar jn jeüdit.
3)er teüfel IdiciSt off ben groffen tiauffen. 33er fiben tag
jt)t arfprnng ift jroifelidi, ^at tein gmciuen üernünfftigen
bfd)Iw& ^e g^a6t, aber Oon eim onb anbem ift ftüdlinä
n)if; bie fac^ bo I)in himmen, loo f^ jeg ift, atä affroeg
menfdifitöe onmaft ongejciupt ift, bie münd) finb biß ftüctS
ein Drfac§ anfcndlic^, onb beö legen t^or^cit onb mitte
gaben ^aben bar nac^ cigengfüt^ig mfincft bo ä« gereift
boS ft) bcn fptB bcä gotibicnft fegten in bif; groinfam
merd. 3^0 bie pfaffcn boä gcmerdt Ija&cn, gebau{6l f^ cä
55»;
88 BuüdagenusB IV.
lücr iit pnträgig Onb ricf)ttn auäj bic tag jeit Dff. STIfo
ÖQü all pfajfcit off bcni lanb Bitb in ftcttcn bie tagjflt gfit^
6nppcrn mccr') bann anböcfttig 6äftm. 9t&Er mcr f«ii
anbcditig fiattcit in bein fo er tag li^t fpritfit, fo auc^
ein boctor bcäEÜgt, cö f^ ein OnmügliiJ bing nnc^ ge-
nieineni lanff.
laij''] Siamniti |)6r xoaä ic^ unb niinc .jiiij. bunbtS-
gnoffen ücn tagjeitcn galten.
'"N^c fpbcn tag jeit jü fingen ober Idfcn, ift ein
orBeit roie anbcrc Iflplid) atöcil, Dnb alle bie
tili) ad)ten bor 311 ocrbunbcn, fiiitbcii bann vor got, roann
fic ainft in anberen nröciten, bo fl) aud) omb fotb Dnb
I156 norung befielt ineren, Bon Untrem ober onflcifi roägen
fiinb träten.
©in gefärtic^ bing ift, mit ben fljbErt tog äW™ P*^
neren. ffiJelt^e Bon onuerftanb roegen ober bon nnber bn-
gefct)i(ft nid)t nfl^erä ober tcffecS t^un niöditen, bann offo
in bcr finden fdjr^cn Dnb brummen, mftgen ficfi niol buti^
bife mittet bev tag jelt emeren. Tillen nnbem ift eä ein
mifelicfi üSnng fo man fic^ bor nn allein (afet.
Sffs) ftpfftcn Onb in floftsrcn ift niemand Oerbnnbm
jn oKcn onb ju fo fangen tag aeiten, roev niigetä mag
üferirfiten in temung ober 511 leren.
Sic beni Ooltf prebigen Dff ftifftE« ober in f(6ftercn,
fo fp ireni ampt fleiffig na^titmmen in ftubieren nötiger
ising, finb ben lag 0m önoerbunben.
Sdiaffncr off ben ftpfftcn onb in !16ftcren fo fic trcio*
li^ ircm ampt ant)angen, finb nit ^n tagjpten oerbunben
ouifi oflcr[)Qlb bcm i^or.
Söeldie off ftifften ober in tlöftcren ffeiffig ftubieren
nÜ^e bing, ober fie anberc leren, finb nit Derbuitben jü
tag jpten.
Seicfitoätter bie ntiffentlicfi, trcmlicl), cfirifttid) baö bpc^t
ampt Dcrriiiten, finb nit oerbunben jd tag seilen. SAer
t^riftlii^ beid^tbörcn ift ein groffc arbeit.
Pfarrer bic felb^ prcbtgen onb anbere pfnrrccf)t tljünb,
finb ben tagjijten onuctbunbeu.
O»
I
IV. 39
^crtcn obcv £)Mffer bct fsforret finb ben Ingj^teit
»nuerbuiiben.
Sfficicfict Dor (rantftjeit iiit mag bem c^or Oolgen, 06
f^on folic^ trand^eit nit t&bttic^ ift, ift iiif Dcvbunbni bo
511 mof ben tag äi)ten, nod) bnr nad^ ja erffiden.
25eId)C fp blöb finb baö fii fünft V^bi naning nit
mögen gewinnen, ober fo grob^ Bcrftanb, baä fij ontitglitö
finb ju ■ burgerliften Übungen, mSgcn fic^ oerbinben omb
«antng ju fotidiem gotä btm^ ber tngäljt, bnb in crfamg-
li^ bnb [aiij] ttcttifiift Berrici^ten aiS eim anbeten trcroen
arbeitet p gehört, ©o man fpital ftifftct für ornici: ebet
Iciot finb übet für anbcr befe glichen trnb mon in nit bff-
tegt bic tag jt)t ju ücrrirf)ten, foHen ob gemeffe rä nit
tmberftoit, Bnb gott toben baö f^ frt) finb.
StrCc obgemelte ptebiger, bcic^toättcr, arapttierrcn,
Iranifen ic. fötten got tögtid^ flciffiglit^ in anbd^tigeni ge-
tidt fi(^ bar fteÖcn na^ lut)^ inen gcmäfe Bnb nac^ nn-
figenbct not. STbcr loclcöe ftunb ober wie fang Onb 81)1
ift in nit gebottcn. @o bu Bon £qB§ not ober oon bincr
nötigen naning loegen, ober Bfi not beincä nädiftcn, ober
tonn erforbcrtcn burgetlic[)en eren mcgcn nit magft im i^or
fein ober B|i bem i^Dr mftft gon, bift nit fiiiulbig hX) tob
fftnb eö gä relJetiercn ober erfüllen. TOer bitt fnnft got
ffeiffig für bie, Bon bcnen bu befteft bift jü ben tog s^ten.
SKünd) in (töftem onb pfaffen off ben ftifftcn loelc^e
ju (efcn in ben fdifilcn, ober 311 prebigen, pfarrer ober
Idiffer cmpt gefcftirft finb, mögen au& ben Itöftcren gon,
io fie allein äfi tag jcitcn gct)altcn loetbm, onb ab ben
ftifftcn gießen, Onb fic^ mit folid)« nfl^cr arbeit nctcn.
es Wer bann baö man ftifft Bnb Ilofier miber brfic^t »ff
onfentflicE) fonn, boS man foHii^ö in fföfteren fürberfid^
mhdjt Derri(^tEii ober offftifftcn. Slber fo cS jä Bnferen
atiten tumcrlitf) mag bar pi gebracht locrben, fößen oti-
gemelte pertonen fr^ laffen Hoftev Onb ftifft onb ^ör
Dfe go_n.
tlöftcrcn finb Bnb möchten mit ftercEc iteö
innricf)er arbeit fii^ onberft uercn bonn mit
Bnbcrfton im floftcr ju nug ber anbem
bebörffen, mögen fp eä im floftcr nit t!)ün
1
4tt BandsgenoHB IV.
ober borff man ir nü notigg, funbet nicvbeii gestnungeit
off bie faiül^eit ber tng ä^t jü belibett, ^öHeii fie a«§ ben
Qöftercn gon. DoS flcfeot gotö oon ber iticiTung eigner
^anb arbeit, ift größer bann affer inenfc^en ufffo^ung.
6S lügen ftifttficurcn, müntfi ünb äÄffff'9 coplon ober
oltariften ber tempcl, wie fie Ooc got luällcn Dmß boä ge-
bot antroort geben.
3ie& merdft loie t^orccöt bie Rnb, (o |ij on gcf&r ben
anfnng ocrfumcn, ober au6 nötigem gefc^fifft ein oerfe,
Vffllnt, rc[aiii '■Jfponfoti, Icggcn obcr^ören ober uerjaunien,
ober oon lijbä noturlit^ mÄttf börau^ muffen louffen, onh
bar uac| i'o anftig') finb fotic^S erfüHen mit üSgelnfenen
luorteii, Oiib nai^ forgfamer bljdjtcn, bar jii f^ unuerftiinben
finb, unb bar neben [leine ober (eine forg off bröberlid^
^itff onb bififinb legen ba3 bodi got geöotten ^at.
Qtem fo aincr oon nötigem gefcEiäfft luegen aber fclb
jiic^t, ift er nit fc^ufbig bas 0 bäd) mit im j^ii tragni,
er balt fii^ in onbercn btngen erbevtic^ »nb cfiriftlid) ift
im gnug. SBaä bn finbeft in S^fc^offlii^en ober fedpftlic^en
gefogcn ober in ber ^eiligen legcnben ober in ^iftorien,
ober in ftifft Bnb Elöfteni ftatuten ba^ Bngett)^ ift ob-
gemcüem rabt, fo üerftonb ei Dff mein rat, ober laffe eä
gar foffcn ma§ foQii:^ ölaplieri) ift, baä meer fiipcrftttiott
bann gotS gebot angaigt.
^ait nit bnr fttr büä bn ein beffer whrd tbiicft, fo
bu bt) ben tag jQten 6ift, bann fo bu bin attcr frieft obec
matten nieicft. SJaä uff reiften cftriftlii^cn gotä bienft gc-
orbnet ift »om ö^i'igen gcift, bringt nit gro| tianffen geit-
lic^S gütä jü ^orlit^cr brac£)tli^er eberflüffiger faffller
Bffcnt^attiing ber teinpet tnei^t. atber wnö fi^ciri beä.
gotäbicnfti, mcnft^Iid) anfi^Iag Onb gefallen erbcnrft, baä
ift gar geridit bff jtitficEi getül, Bnb got Derbcngt aud| ba$
inen folitfi^ ^üffig jüfall, bo mit fq in grftffer Brteil fallen.
suis bu fic^ft wie (töftec onb ftifft gä fo groffer reiiiitum&
himmen finb, bo mit fie fo oql jü fc^offen boben, baö bo
burc^ got Beratet mirt Onb aller gätttiiter öcrgeffcn, ober
afein oben ^in gebockt, ©in jctlic^er cfirift fol aü tag ein
') = aogstig.
BundsgenoBs IV. 41
' ino! jum minftcn ^it^ im gcbdt jü got feren üm6 ö*)'tf
Bnb böffaiib gotä in boncfiagung Otn& aUeä gutä, er tl)ü
folid) gcbit int ^ufe ob« titcEien. ©§ tft ein loblirfi bing
jm tag ein mof jit anbercn Icwten ^n btc (treten goit unb
bo mit ber menge fefittcn, ton fingen Dnb Idjen Ion, bet
Ödfff ben Pfaffen im d)or, öff bic f^rtag funberlid), off bic
fontag foff folicfi gemeine famtung nit imberitiegen blifien.
So man in ber firc^en ift foH man haä got^ mort ^ören
prebigen, Dnb rin gemein geb&f t^un ber priefier Onb ba§
Bolif für l&benb') Bnb tobten, ^aä man ober boä Botet
Off^Qltct mit langem gfaiig ber tog jt)t ober D^I ömp- [a,]
ter fingt, i>aä bem BoH cnuerftcntliifi ift, ai^ten ii^ onb
minc gefeflen on nng fein. (Sin ftnnb prebigen Bnb ein
1}atb ftunb bitten ift long gniig, toer meer roift tt)ün ber
§at für ftrf) fetbl ein langen tag, eü ift nit not \sai ein
gonge (ifarr Bolge einem menfd)en in feim fürnemen. ®loub
mir, trüge nit fo Oljl nug folirf) fingen in flöflercn Bnb
ftifftcn liieren nit fo Bt)t perfon, ©o einer fourn einem ort
gnug tfiiit, bod) iui£! er Dff iij. aber .iiij. ftifften eanonienä
fein, nit van arbeit wegen, funber ümb jcitfidien gwin.
Sönb roüftcn bie leqen loie Berbroffen, n»ie Bnmittig finb
münd) Bnb Pfaffen jii jolicfiem tempet bienft, fic lieffen
fBlit^ mcft fcftroin boS ir fc^affen Dnb geben noi^ Iqt)en
nic£)t Dff foIicE) ir gt^^ifi^iic^ Qotä gefc^raq. Sä ift ein
groffe I)offort ba§ foIicfi müncfi Bnb pfaffen fürgeben, ic
gotS bienft fq Dcrbienfllit^er bann anbcrc frommer laljen
gebdt, eben al§ ob nit ^nß^olten Bnb tagwcrcf ber lagen
alö niot got§ bienft fq önb meer bann bau ftftrien Bnb
brummen ber tempel Inetfit ba§ got nie gebotten ^at, aber
j^eneä ift gebotten. QU) gloub, fo ein prelnt &it für fein
Bold mit fleiS, e^ gilt Dil Dor got, Bnb fo er feine Bnber-
t^on ju im berüfft in bie firdi jü gemeinem gebät, baä
ift gang nü^lidi Bnb ^eilfam, aber fo Bt)i fingen mü§,
Digilg, tag a^t, ift ein mcnfifilii^ gebiiiit, mie b^I ee gelte
toeifet gott rool, fpil bu beö gcroiffen. QMoub mir, bn
L fcreft bid) bann jü got in fnnfaercm gebdt ä" jeit fo bu
') liBen.
4»
Bundsgeuoaa IV.
tiurci) bic^ jclt) gcft^ictt bift, [d fft tag äcit ein fcftteiftt ge-
bet. Dann lücnig tnimcfi Onb pf offen ucrftoiib luQä fie
fingen »nb l^fen, Unb bic cei ucrftonb inögcn cä nit Dor
ieöcnbigleit faffen Onb bebenden, bann bo fein ftit^altenä
ift, lOQl m6d)te bonn fo(irf)ä gfong nü^ jin. 3)ie niinnen
unb bie j& ^örenbcn Icflen Derftonb gnr nicf)t barbon. 9tfö
mir ftelX Iroftlen, nac^tgatlen onb finden in bie Hrtfien,
Dcrbiencn fie ni(^t mit ircin gefang, fc öerfc^ulbcn fie fitft
onif nit mit, bann fie ntägen nit fünben, fo boc^ folicti
flifft Onb [lofter tclbct Dt)len loftcren Dnbcrmorffen finb,
Unb öffentlich bnä gebot golä uon mnfnnier nüger arbeit
für narnng Dbertretten.
aJiitfi nimpt rounbcv baä folict) t£)oren nit mcrdcn,
boii fid) bie toflätit, luie inanS im (^or mac^t, nit fügen fo
jq einer allein f^ric^t, alfo m einer »or einem menfiften
a(fo rcbet [a,''] aii fie öor got veben, er iimrb üerfpot.
©0 man nnticort im felb^ Dor bcr leggt Onb bar noc^,
Dor ben collecfen unb bar nacf), fo man preceö bnt, rcfponfe
lifet IC. Snb fo fie meinen, man mu| eben ba§ gebot
fpredjen natfi befe menfdien offfagung trnb nidjt bar on
anberen, fo boi^ ba§ heilig pater nofter Cngdjc^ Oon Statt^eo
Bnb Suca gelevt gebettet unb gef^riben ift luocbcn, öaS
einer loort fe|t bie ber anber oßlafet.
So nun foüi^^ got nit für tobfjünb redjnet, fo man
fein gebAt anbert on bofe&cit, wie barffft bann bu fagen,
bein regel gebot fq fo tiodj gebotten. 34 weiB rool on-
getert faml, Ooß miincft onb iJfaffen fagen, waä jolten mir
ben gan^m tag t^un, mo toir nit im d)or lueren. Slbet
ber bo fieiffig ift im flubieren ber I)e'''9f" flcft^rifft, ber
f)at aU tag jä wenig jeit onb ftunb, er ^ot gnug p
fdiaffen, Onb empfinbt, baS tag jeit getiät an befferein
binbert.
3d) mag auift lool gebenden, bor äcitcn finb münc^
»nb Pfaffen in ber firc^En tÄglitfi ober offt ä&fömen
himmen onb Icrtion ber beigen gcfc^rifft bo gcb&rt bnb
nfi^fii^ bifpntiert, wie man je^ »ff ben ^otjen fd)älcn foß
ttiun, fiat bp!id)t folicbc roeife cucfi ein fteiir getbon ber
iffifi^en nac^DoIg in fiten tag jijten, an ftat tieilfnm*
Bimdsgenoss IV.
43
fhibiereng. 8lber id) tüill mein fd^riben l^ie mit enben
in l^offnung, meine gefellen föllen iren fti^ß aud^ bo ju
ll^un, bo mit ba§ önb anberg n)iberraten tohxi önb ab
tragen.
3)a§ gbdt ba^ t)n§ d^riftuö i^at giert,
§at man in ftjben g^t öerttrt,
3)ie man allein fprid^t ög bem g^bt,
5)ie lieb be§ nddiften btrad^t man nüt.
SBirt rdd^en got ^n jdner j^t.
J)er
.V.
bmiM^gno^.
ßin tocrmanung ^u
aller oBerf eit Xeütf(|er 9Ja
tton, ia^ \\) ben ^rebtg
ftüt ober Sänket
reformieren.
Jesus auf einer Kanzel,
das Volk lehrend.
1
[2(j''l ^ SInin aufe ^itff Onb infpru^ gotS Dnberftanb
^Y itfi fünfflcr SSunbtSgnoö ein ocrnmnung ^tt
fcEiribEn mit (i^lcciiten motten öon tcfonnierang
bcr prebig ftül in tiitjrfier imtion, SSonn all arbeit Dnb
an(d)tEg in rdlen ünb gej(f)rif[ten, fo jcg oon öt)I gotä
f6n^iigcit Biib oetftcnbigcit b6 gonb, ^abcii barunib ficinen
fiirgang, bnnn bcr prebig ftiit ift nod) onrefotmiert, ben
mögen allein rcfonnieren iDÄItticf) oberfianb, 311 bencn roill
ii^ bife rebe ricfiten.
H Ocbcnden cmftli^, 0 ir rcgeitlen teiitfc^er nation
in Innb Dnb ftctten, mar jit tüd) got bcriifft £)at, ir fallen
aiil befoläinem gemalt anrief) ten, fiirberen bnb Ic^irmeii
rc(^t cfiriflliift Üben, banimb tragen ir ba^ fiiilDert gottcS.
5)ar an fötteii ir [egen eer, (qb, gilt Dnb feel, baä er-
forbcrt ciDer eijb, beii ir got gelten bnben im touff, ba
Don teiii bapft mag abfoluieten, Dnb trero Dnb gelübt, bi>
mit ir emcrcn ünbert^on Derpflic^t finb Don wegen ciD€r3
regimentä. 9!un ffiill i<^ Qüd) anseigen ein naf)en nftg-
li^en njÄg etnerem anipt gnüg äe ttjün, ba mit jn frljb
Dnb b^^t Einer befoliften önbertlon mögen bcfton, Dnb it
mit Qn got$ ^utb ^ie i^dben Dnb enbttic^ emige fdligfeU.
S3oö böft ünb ftlrb(rlicf)ft mittet jä gfiriftlie^em laben onber
gemeinen t^riften, ift nit jn D^( ftatuten ober lonbtSre{§ten,
in ftbweren ftroffen, in ^ä|lid)er ^örtigleit, funber meer in
emftlitfter Derfünbwng beS roort gotteö butc^ bie bar J&
Derorbnet finb. S^ann allein ba^ iDört gotS ift Erefftig ja.
ftraffen bie »bcft^öter, jü befferen bie fünbcr, jü puffen
ben gilten, mal bass gotöroort nit roürift, mag fein menfi^
lic^ fori^t nocb fleiß ößriditen, bann bal gotäiDort ift gleii^
cim ((ftlnäit ba^ nit allein tringt burcft ben 1^6, funbec
burci) feet ünb geift. ^urd) baS fcfiniärt bcä gotä roort
finb miv getriben roorben Don ^aybnifc^er loeife üff cfittftlic^
mefen, Don fünben jii erberfeit, Dnb fo mir luiber ba bon
falten, mag eä atlein Dn|i loibet jn lec^t bringen, bann
burd) forest ober liebe gotteS weid)! ein jettidier Dom böfen.
Slüein baö roort got« bringt qn ünfi folic^ Heb ober fotd^t.
ffifo baä roort gotä bl^b in reiner trüroer fürbaltiing, roeren
ir Dil Dnglüct jm lanb onb ftctlcn Dberf)a&cn, bnrcft ba*
Btiiidsgeiioss V. 47
lüott got- [ili)] tcä riditct gut, onb mm got itit jcüd)t ift
Ongejogen. Slkr Dor onen bingeii iicmcn luar, iDÄt cüi)
[dI l)rebi9Cn. So(i[f)g nügte am incifttin, fo c§ bie pfnacr
fclbä tt)Äten. 9IIfD baö bie ufarrDt luetcii getcrt ober gc-
lintig [eüt, pl öirgig onb oerftanbcn, bie möditcn rocife
Dnb mittel fürnemcn, baS bein üold nnc^ ir ort bequem
mer, aucfi mberjüge im fin git fiitncmen Um anbcrcr,
bann bet ptcbig ftui ift in finer glDolt. 3)ot ju wer gut
baö man ein Dor ö?n bcmerl in prebigen Dnb rotfcfifegcii,
ec bann er angemimmen luurb an nainni£)nftigc ort, Cnb
bann bie mn[ ftiinb tl) bem gemeinen noid onb bq bcr
obericit, beneti er fol Oor fein. Wo aber nit mog fein, hai
mon bie pfarr^etren bo ^in 6ringe, ober fotlit^ pfarrcr ^abc,
ift ber nidift luig, boä man ein anbern prcbiger befielt, ber
baä Uold trettilii^ lere, aber bo ift ein fütforg je ^abcn mib ift
got in gniein fleiffig jit bitten, baS man ein gierten ober ein
gelernigen in ber fielgcn gcfi^rifft onncme, ber ein cer-
nünfftig fitlit^ Ort^eil tfab, bnb etmaä etfaning burgerlitfiS
iDcfcnä, baä er fq ein menfc^H^ bftfteiben mon, ber gnab
^ab bie gefcfiriffl oerfienttic^ Onb ftüntt)afftig für jn (lalten.
SWan ocrfm^ .D. ober .uj. oor t)in meer bann ein mal ee
bann nmn ein an nimpt Dß jn, ünb Derorbne eim prcbigcr
ein giitcn fofb, bo mit er nacft feim ftanb miig ofefummcn,
mo man ein folicftcn in einer futten finbt, mag man in
aucö annemen mit urloub bcr prelatcn, m&tlen fQ lüitlig
fein, müHen fl) cä nit, fo t^u man eS bcnoc^l, bann ein
gefc^irfter münt^ ift meer fc^ulbig bie leüt ju leren, fo er
Don einer gmein ^n ftcttcn ober lanb bar ju beriifft roirt,
bann im tlofter fcinS abtö mitlroiHen oft jü märten. I)or
nai^ fercn fli)6 an mit einem prebiger, baö ir fotic^c
bünblnüß mit jra machen, baS jr ijn, onb er eüt^ on
meriKidi orfnc^ nit mögen orloiiben. Sä bebarff me bann
ein roodjen, bgß ein prebiger bcB BotdS art Icmel, tmb
baö üolct fic^ jn ein prebiger rid)tet, on folii^^ mirt roeiiig
nug gefdiafft, fant ''^aahiS ift Bnfi an bem ort ein groffer
jüg. ^^(erleq ffic^ ünb mani^er(et) fpeifi madien nit ge-
funbeti hjb, onb offt onnb bitf enberen bie prebiger bringt
nnpfit finn Onb fitten, Oon onftAten Ungleicften fin- [^ij'']
nen loerben Innb onb Iciit oitrümig. S8nb fo ein prebiger
48 Bimdsgenoss V,
lrci|t, baö er on mercfliii Ox]aä) nit borff nicid)cit, muß
er niccr forg ^abcn baß tr fic^ certirfi Ditb fi-iiitt(id6 Ijalt
mit feilten jiit)6rern. S^nb fo iiioii jni nit oit merdtic^
l)tfa(^ bcbarff »tloub getien, ift er üi( (äcter bic roavlieit
jü fagcn, bo ju ^n fein geniiffen treibt. Soft bem öolgt
baä jirlid) tncrfjt, niütf)crren ober pfon' ^Iffcv nit fo gor
ffiglicfi finb jii cnberiülifimg b«l Dolctä, bonn fie gemetnd-
lirfl jung Oncrfaren Bnb lerhtec^t finb, Dnb ümb ein [Ictn
bing orloitb nemen ober ^aben muffen. Söotgt nntti baS
l)fittcl münc^ nit fügtii^ finb bo ja, bic rocil fq onbcr bem
gemalt ir örben finb. ©intmebcr« bringt ir prebigcn Bn»
nu^ ir bnerfariing ^aib, fie fummen bo ^är Snb blatfc^en
^qnetn, looKcn bif; ober j£)enä uni&ftoffen ober Offti^ten,
bnä einet gemein an bem ort nit bicnct, ober ftoffcn av.^
ir fetgam fümämen Onb Bnicittcn gegen etlichen, Bnb ge-
benden, 6ift bu ijixt t)ic, fo bift mom anberfwo, bo mit
baä DoM unriraig mirt, onb boö gotewort ner^inbert, mo
er ober müfte beliben, würbe er fi^ ein? anbemä Bor ^in
bebenden.
H 5ttfin bae; ift offt crforcn, mann ein prebiger on-
genem ift bem Bold, bo^ imö bie miind) Oergünncnt Bnb
müfi übfc^cibfn, bo cor mag niemanbt gefein, baä offt mit
groffcm fd)aben bem Botd ein fofif^er endogen mirt.
H 3tem ob einer prcbiget btc mar^eit bcß emangetii,
Bnb bot^ bringt folic^ rebe etloa^ murmcl b^ ettlic^en,
bcnen bic marbcit fcl^am ober mi^fcllig ift, balb oerfdjirfen
bie münc^ ein prcbigcr, bo mit fic Bngunft oub nii^faQen
Bermcibcn. SJann bie bättel mnni^ gar Dbe( fort^ten ein
onguuft bc^ ootdä, fuubcr wann fie mit abfegen im mögen
entgegnen. Ober prebigct einer Wpoftolift^ lere, bar aug
ber münc!b Bngegrünbte (erc Bnb lafterlic^ laben gemcnft
mirt, Don ftunb füdien fq im flofter Bnb Bffertbalb Brfac^
ein folic^cn nü^tic^en pvcbigcv ju Bermanblen mit fd^abcn
beS toort got^. äßann nicman mag minber üben baä »ort
gotä IBO e^ jii oQnii^erlel) tntrag raii^et, bann miin^ Bnb
Pfaffen.
H Die bättel 6tbcn finb jii geltiffcn lootben, nlä ob
burdi ir loiHige amiitt fie gebürtiger iBcrcn ju prebigen
bie mar^eit l^üj] fo fn feines Bcrluft^ beforgten. Sä f)at
i
Bundsgenoss V. 49
\\ä) aber getüenbt, ba^ ix gli)§ncrtfci^ ge^tüungen armüt
fie öer^agt maä)t bie tuariieit 5Ü rcben, ob fd^on einer ünb
ber anber e^ gilt im finn i)attcn, bod^ lüiberftot im ber
groffer l^auff ünb mii§ bitbcn bl) irem tuillen, ober aber
mit forg b^ inen fein. 2)arfür ^alte e^ al^ je^ bie fad)en
ftonb, bebarffft bn nit toarten clare en)angelifd| önb apofto^
\i\ä) leer an§ ben bittet orben. (Sid^ njer njiberftat meer
offentlid^ ber claren n)arl)eit bann bie bittet orben. ^ie
merdEcn eben ir einfaltigen d^riften *), @n)er öorfaren t)aben
au§ barml^ir^igfeit angenommen bittet münd) ünb fie laffen
butoen Heine njonungen önber eüd), bo mit f^ etnjan ^ire-
bigten bem öoIdE, önb ift ir anfang gar einfiltig gefin ünb
biemütig gegen ^jfarrern önb anberen prieftem, gegen njilt-
lid^er oberfeit önb jeberman, mit fotid^em fd^ein l^aben fie
|o ftardE getour^tet, ba§ fie tooHen bödmen öogt önb ge»*
rid^t, p^axxtx önb Pfaffen önb jeberman, bann f^ ein l^inber»-
^ut njiffen im gemeinen man ben \i) l^inbergonb t)n ber
beid^t mb fünft, n)o man njott ^n njiberfton, ba§ man ein
öffrur mnfte beforgen. 2)ar 5Ü tromen fie mit liren l^oten
bdpftlid^en bulten, önb erfd^reden atfo bie ford^tfamen. S)o
t)in ift fummen ba^ f^ önmiffige ^eüfer önb ürd^en bunjen,
Dil |)erfonen l^atten, fofttidf) Heinat önb I)U§rat t)aben, fein
lüartid^en manget t)aben, ob ft) fd^on anberft ^aigen, ettoan
rent önb gütt fouffen, ia einer ganzen ftat im n)ig tigen
toie man§ mit ^n anfad^t. (Sotidf)em mod^ten ir nit ha^
entgegen gon, bann fo ir ein gefd)idEten ^jrebiger fjetten, ber
bem öotdE angenem ioir, er mere toitttid^ ober geiftlid^, ber
aUgemad^ bem öotdE t)e^Ifame bing für^ielt, bo mit ba^
^otdE fetb§ merdte, n)0 mit ire münd^ bi§ l^ir umbgangen
tDeren. 2lnd^ ift gemeindEIid^ orben njiber orben, münd^
hjiber <)faff, önb finb audfi bie ^jrebig öngttjd), bo burd^
tngtid^e gemnt ber 5Üf)6rer entfpringt, gaft bu ^n ein ftofter
äu prebig, ber fagt rot, bin loib in ein anberS, ber fagt
ttah), bein gefinb 5um Pfaffen, ber fagt mei^, atfo ba^ man
im öerftanb gemeiner d()rifttid^er tere feiten in eim f)u§ ein§
ift, n)ie mö^t man bann ^n rot Dnb geridjt gt^d^e rite
Qcben, njie m6df)t ein tool gegrünbt uoIdE fein ^n ruto
*) Im Druck: (giften.
E b e r 1 i n , Ausgew. Sehr. I. 4
48 Biindsgenoas V.
lücifet, boä er oii mcrcElid) üclad) nit borff luciifieu, mfifi
er mcer jovg tjabcn ba§ er fiift ecrüct) bnb frünttidi I)oft
mit leinen jiifjömTi. SBnb fa man jni iiit du nierdlif^
\sr\aif bcborff urlou6 ßeScn, ift er Btl fidcr bie luar^eit
jfl fagcn, bo ju ijn fein gcroiffen treibt. 93b bem ootgt
tioä järfic^ (ne^t, müt^erren ober pfan- ^cfffer nit fo gat
füglid) finb jiä DiibcrtD^fuiig beö BolcfS, bnnn fic gtineind*
lif^ jung uncrfarcn onb lcrfne{i)t finb, Onb ümb ein flein
bing ürloiib itcmen ober fiabcn muffen. iSoIgt aii^ bai
bätfcl münd) nit füglic^ ftnb bo ^5, bic tncit flj Dnbcr bem
gcroatt iv &rben [inb. Einttoebcrä bringt ir prebigen ön-
nuj ir Dnerfantng tiolb, fie ftimmcn bo i)hx onb blolft^en
5i)ncin, lüöHen bi^ ober jttenä umbftoffcn ober Dffric^tcn,
bßö einer gemein an bem ort nit bienct, ober ftoffen aitfe
ir fclgom ^ninmen Bnb Bniöillcn gegen etlichen, Ottb ge»
bcncfen, bift bu ^lit l)ie, jo bift motn onbcvfroo, bo mit
boö bo(cf onritioig rairl, önb boä gotliuort oer£)inbert, hjo
er aber müfte bcliben, würbe er ftcfi einä anbernö öor ^iii
beben ifen.
^ Stein bnö ifl offl erfarcn, iDonn ein Jjrebigcr on«
genem ift bem Bolcf, bafi imS bie müni^ üagünnent bnb
mfil; a6tc[)eiben, bo ooc mag niemanbt gefein, boö offt mit
grofTem f^aben bcni uoltf ein foIicI)cr endogen loirt.
f Jftem ob einer prcbiget bie loarbeit beg cioangelti,
cub bocE) bringt folitfi rebc etioaö murmef bq ettlidieii,
bencn bie Wfirtjcit fcl^om ober mifefeHig ift, balb tcrfc^itfen
bie inünc^ ein ^jrebiger, bo mit fic Ongunft Pnb intfefattcn
Bermcibcn. ®ann bie bättel münt^ gor obcl förctitcn ein
Bngnnft bcä oottfS, funber mann fie mit abfegen int mögen
entgegnen. Ober prebiget einer Sipoftoltft^ lere, bar au6
ber münd) bngegrünbte lere imb loftevlid^ laben gemcrtft
Wirt, Don ftunb füe^en fq im tloftcr onb Dffcrtfiotb Dtfot^
ein foticfeen nfi^Iidien prcbigcr 5u berroanblen mit ftl^aben
beS Wort gotö. SBann nieraon mog minber Üben ba« Wort
gotö lue cö jü o^nidierfetf intrag taic^ct, bann mnnt^ bnb
Pfaffen.
H Jiie bÄltct orbcn finb jii geloffen loorbcn, alä ob
burc^ ir initlige amiiit fie gc^örjiger roeren jii pcebigeti
bie warfieit [2liij] |o f? fetneä ocrtuftäi beforgtcn, GS ^at
r. 49
abit flcmcnbf, boä ir fllq^ncrild) gcjiDungcii aritiüt
fie üer^agt mad)! bie luar^eit 511 rcbcii, ob ft^oit einer unb
bet cnbet c§ gül im finn tiätteit, borf) lüibcrftot im bcr
gröffei- ^uff utib mitfe blibcn 6^ ircm luiUcn, ober oöer
mit [org bt) inen Jein. Süarfüc tjoltc e^ oB jeg bie faifien
ftotib, beborffft bu nit toarten cfare eroangelij^ mib Qpofto»
lif^ leer aufe bcn bdttEl 6rben. Sii^ loer wiberftat mecr
offcntlii^ ber clarcn roarticit bann bie bätlel 6rben. ^ie
mctden e&en ir einfaltigen (^riftcni), ©incr üorfaren &aben
au^ bctm^r^igtcit angenommcit bättel mttnc^ önb fie loflcn
Bttloen Heine ffionungcn tinber citc^, bo mit \\) etroon pre-
bigtcn bem Dolrf, Bnb ift ir nnfang gar einfittig gefin onb
bicmütig gegen vfatccrn Bnb nnbcren prieftem, gegen icAIt-
liiftec o&erfeit onb iebermait, mit folii^em jdEiein tiobcn fie
fo ftattf geiDiir^Iet, boö fie luollen bcn-^en öögt ünb ge-
rillt, Pfarrer unb pfoffen Unb jebernian, bann f^ ein ^inber-
^üt wiffen im gemeinen moii bcn f^ ^inbergonb ijii ber
beidit Onb fünft, njo man rtiolt ))n miberlton, boä man ein
üffrur iniifte beforgen. Sar ju tröipen fie mit lärcn ^olen
Bäpfllit^cn buKen, Onb erft^recten alfo bie forc^tfnmcn. %a
f|in ift luinmen bo? fg unmiffige ^eüfcr unb ürii^en bumcii,
»il perfoneu Ratten, (ofttic^ ticinot Onb [jitgrat f)a&en, fein
Warli^en manget ^aben, ob f^ fc^on anberft jaigen, ettoon
tent bnb gült fouffcn, io einer gangen ftat im roäg (igen
ttni manä mit Qn anfad)t. ©olidjem inDd)tEn ir nit ba6
entgegen gon, bann fo ir ein gefc^itften prebiger £)ettcn, ber
bem üoid angenem luät, er loere rod[tli(i aber gciftticft, ber
oHgeinac^ bem Ooltf ^e^Ifamc bing für^ielt, bo mit 'Oaii
Bold fcl&ä mcrcftc, roo mit ire münc& biß ^ir wmbgangen
Wcren. Stuc^ ift gemeincflidi orben luiber orben, miini^
miber pfaff, Onb finb aud) bie prebig OngIl)i^, bo bur^
önglldie gcmut ber jii^örcr entfpringt, gaft iv. ^n ein tloffer
j& prebig, ber fagt rot, bin reib in ein anberä, ber fagt
\ iloto, bein gefinb ^um pfoffen, ber fagt loeiß, alfo baä man
I im Ocrftanb gemeiner d)riftli(^er fcrc feiten in elra l)u6 cinS
ift, mie möctit man bonn l)n tot onb geriet gl^i^c rate
geben, luie mür^t ein luot gcgrflnbt uold fein t)n ruro
•) Im Druck: ii^iftcii
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BiuidBgiin
rf|ttftenlid)S [Mitj^'l loefcit. 'ilud) ottio loirt jUvitrailit in
geniifieii, in fitten tmb enljpringt ül)l fragen mib tlofleii,
baä tre^it bniin bcn mun(f)eti uil cer onb nu^, fo man jö
im loufft unib troft »nb rot, ol^ iv bann fe^en wie fit
aß iOt Jf IcfmÜtn ^nben, unb ift oiifrlib bcr geroiffen Onb
ÖÄr^en ir ithniol^grut. &lpltc nun einer boö »olcf off
rechten fri)bliii)cn gninb m^fen, bo lutl giengc ir ') eer önh
nu^ ab unb nii'ifte bcr prebiger (rfinjeigen ober aber innrter
H)b(n, cö iq bonn baä ftitc gcgrünbtc lere in baä Dold
locrb gcbra(t)t, mag im iiflmmer öeil gefc^altcn. ©olic^
mag bie lueltlic^ oberfeit luol erlangen unb jii wegen
bringen, fo flj ernftlitfi bar ob Ijclt. t^inbcn fq ein guten
prebiger uffertiolb bcr R&flcr, fo bcbfttffcn fq ber mfini^
nit, unb gebieten bcn inünc^en, ba^ fti ein fDÜcben on*
Ombtrifacn laffen, bo mit baä üoid nit Oon fincr leer fall.
Sinben fic ein gfttcn prebiger in cim bittcl orbcn, fo föHen
fic nai^ im ftericn, lucHen bic betten miind] folidjS nit oer«
miniflcn, fo l)(Tt ein obertcit gnjolt fi) ju Ucrtriben gar ofi
ber ftot ober ijn bic narung minbcren, fo bctfi bie münc|
einer ftat nit gUnnen baS brot beB loort gotö, baä in
wöi^t biird) ein iingenemcn V^fbiger geueidit lucrben. 3Ht
(affen^) eiicft bar an ^inberen baS flj fagcn, ire firben
^Itcn inn enberung *) bcr perfoncn, es ift nit mar, ir ün-
loill Dnb »ngcfdiidter finn ift ein tjrfadi offJ unb 0^1, bor
natfi iDÖIIen fij üor bem mid beni ein guten bedcl geben.
3r fönen aui^ nit förditcn offriir bc^ öolctä Oon bcr mÜnt^
wägen, bonn fo baä bold ein cruft üon ciii^ incrifl, roiri
eS eüdi äiifßUcn. gürifticn a\id> nit ber miindj butten »nb
bann, bann fic tili locnig gelten, hai offt bie mfmc^ etoei
[ai^cn, bol ir fo uijl hnr off polten, fcior Bnb rooffei
bifpcnfiert Wo! mit folic^cnc bnn onb buHen. ^"^ bebfirffen
feiner ^qlff toarten uon b^fcfeoffen onb bapft, bann bittet
inünc^ t)aItenS mit t)n bnb \ijmc mit bifen, bo mit ft) aH
befton mögen, bar neben niinpt ab d)riftlid) loafen tmb
niec^fet fupErftition unb ein bo^bnifäi üben, @o it min
angenommen haben bAttel milndfi uon l)dlfnmer prcbig lucgen
51
tmb ir crfarcn bns tuibctjpil ddh l)tieii, gcbilil ciid) ft) uiiib
mibcrig/ focb ft) roiber oft iagcn bor an ir got ein bieni't
ffiunb, Dnb ix on jl) pfajfi'it üitb iiiiiiii^ g«iiüf( ftaben, bie
cüc^ Dmbtribeii öiib boä crofr abiiEiiim Diib in fautbcit Ofr-
än'En. Sl'Qnn ir funbni b^bt fin man in ober B^ dm
orbcn bo [Zlj] mit imif) giil bcbimdcu croer ftaf uer^orgt
ift, [orten ir im »fffcgcii baä er efic^ Qiifa!}c prcbigen bic
cwnngefifi^ Onb apoftolild) lere mit üfelcgung ber allen
lerer, Crigeniö, ßriioftoini, ?tut5uftiiii, ^icrontjmi, Sebe ic.
»nb ber netucii (c^äl lerer janii unberttegcn laffcn. ?(ucti
fidp nit belob mit juriften ober STriftotetifi^ lere, bic beut
oold bil ^inbeniü^ bringen unb bic 1)?$ göttlicfts loort«
minberen. 55Qä man für ^ijh bie ijcebig i(^5pffc ouft bem
bturnicn ber sHibcI oub tiftcn beigen lerer, nit nnf; ben
graben; ciftewi mib lodjc" nciuor prebig büd)cr inie ijn
. cee. joren gejdjd^eii ift, bife bie niiinc& irc abla% gute
lofirct Pnb ir^s orbeii Ijelgcn lob, mit Jampt ebgnem gjuc^
önb eet an tag legen, fü ift bie ftiinb oij, jotidiä fol ab-
geftelt merben. ß wie ein loblict), eerliij, nnB, Eieitfam
bing baä toere (o ir |olicl)c prcbiaer Sitten, jn furzen
iörcn tiätten ir ein inoigeäogen ^riftenlit^ oold, bann lonrben
ir einpfinben wie nügli^') iä} geraten t)ät, borumb griffen
bie foi^ bapffet an, ift ein fflndlin götlid)^ emft in eücfi,
ift ein^) blfittropff c^riftenlicö^ blitt^ ^n eiit^, ift ein männ-
liche mcnfi^Iiific aber qn eüc^, fo erjeigen eö nn bem fturf,
0 ir ftatfiatter gotl in roeltlic^en ftanb, nit ft^ieben bie
fod^ ab eiid) uff bi)fd)off unb nnber geijftlit^ genant, atte
c^riften finb Reiftlitft leüt, fie ^oben ben IjeUigen geift em-
pfangen im touff, ft) finb teili)ttfftig bei U)ben c&rifti unb
^ben bie fielgen faernmenf, ein got, ein glouben, ein 0er-
^ffung, öon beren bing megen roirt einer roorlic^ geiftlid)
genont. So ift bnö prcbigen fiit alle gn gemein, bo jn
finb ir oberen ober (^riftlid) Iciit »nb gebiirt cüc^ u6 ampt
^onbtöaben toai ju (^riftlidöct lere bienct. SBoKen ir gott
flefütlen, emcr ti'mb') ablegen, abta^ erlangen, groß giitS
tbfln cim ganzen lanb ober ftat, luelt ir bie unb bort«)
friinb fein, fo griffen bife fat^en on, fporen fl) nit
-) in. — ') finb. — ') biVl.
5S Bundsgenoss V.
Jang, cö mofl fieül ein mciifii) ftcvben, iihttt cS tieitfame
leer cirl)nEit t^ gicng im bafe. Oii ^cilfamc leer mag nie-
niaiiöt filig tuerbcn. £o(irf)£ her ift oql jnr ücrborgcn
gcfin, bnb ir greiffeu önb befinben, ha^ ninn mit »nfru^t-
boten mAtliii off bct eonßct omb got, luarumb rooltcn it
bann folidiä long uersie^cn fo e^ eroer fcci antrifft. [21 1'']')
pvihiQ ttiim Dff ein tag pber an Di)I orten, ein prebiger ift
jebcn tüufcnt mcitfdien gnüg. S^ jot fid) jeber man ^&ten
wpc mandicrlei) vtebig bann eö mat^t önftdte tjärgen tmb
bringt anber groffcn fc^aben.*} SÖoIiifft ir f|Dc^ ertoufftcn
c^riftcii, njolt ir got ein wiberlegung t^un umb ftn grofft
üeb ä« tü(i). fo pfiffen wib taten bo ju baö (^viftlif^"}
gfa^ rein Onb trütic^ gcprebigf roerb, ob cü^ fc^on roibcr-
ftaiib in etoerein fümenien gcfd)i^t, tibcn eö, loRen nit ob,
got roivt bi) efiii) fin, glouben mir, Oi)I uerbienfttic&ct ift
eg, bann fo ir omb bcö gloubcnS loilleH bon ben tütdeti
etfcfjlagen roiitben. 3!tEiiianbt t^ut c^tiftlic^ein ') rodfen
mect ft^aben, bann folic^ üngelert, fant, Dnnevftenbtg, a^gen-
gfüc^ig, träum ))rebiger, bie hai boli abroqfen bon ^rifto
önbcr gutem [c^ein, befe^alb man iteä falfcfe nit balb achtet,
aber an bic onglöübigen Tcret ficE) uiemanb. ä^arumb {inb
frieg, I)ngel, mifegeroäi^§, onber plogc? barumb baö roort
gotä rotrt übe! ge^anbett in ber (iri^en onb niemanbt t^ut
bar jü, baä mag got nit Biigftraffl taffen, i^ roiQ min
feel erlöft f)au, jd) i)ab eücfi trerotic^ gcmamt, roirt got
eroeren Onftife fttoffen mit fcöanb, atmüt obet fünft, fo
loifTen eracr fi^ulb.
S)orunib lieben frommen t^riften, funbcrlic^ oberfeit
in weltlichen gmalt, rooU ir bot fcftoben Bnb fcfianb be-
^üt loerben, roolt jr fr^btit^ nnptii^ regieren, luolt ir bafe
cmeren finben lang nacb ciucrcni tob gfittflit^ gang, nioU
ir ffitigtic^ ftcrben, fo grliffen an b^fen gotä bicnft, refor-
mieren mit groolt eioet can^el, oetbietcn allen bie onbetS
prebigen*) bann iä) gefogt tjab, büä fQ nit incer prebigen,
löiberftonb t}n mit gemalt, tercn eüc^ an fein alt grooni)eit,
an lein orbenö frljtieit, an [ein bSpftltdj bufl, )örcf)tcn got
Bundsgenoss V. 53
meer bann bie ntenfd^en, l^aben ein mannlid^ l^drfe, öol«-
ftrcdEen bcn njtffen got§ in fürbcrung feinS gefa^, njer bar
njiber n)l)I fin, er ft) todltlid) ober öe^ftlid^, an bem braud^en
enjere^ gelt)alt, mit lieb ober leib, n)ie e§ \x6) gebürt. Db
ir fd)on in anbem laftem bel^afft finb, n)irt eüd^ got minber
ftraffen, fo ir fein gfa| fürberen in anbern, Joirt auä) eüd^,
t|off id^, genäbiglid^ entbinben öon enteren fünben. @oIid^
mard ift ober alle aHmnfen, e^ ^^Ifft*) t)^I ben feien im
fdgfür^) önb ift ein anfang etoigS labend. S)a l^in ön^
got f)dlff Slmen.
0 J)^lff. - ') fÄöüt.
^M
^feS^^ ^
(tOi^7~~~'^ i^
afmujö von rot^cro
bam ein f ürft aöer geterteu äü ünfereu äl)te,
[(^reibt jm biii^ gcnSt (Sncomion nioriaS,
üom :|)rcbigen ber battet tnüud^.
@in jeben id^ i)u früntlid^ bit,
S)aö er mid) Id§ Dnb lad^ nit.
3? * @
J)er .VI. bunM^gttof .
Brust-
bild des Eras-
mus mit der Um-
schrift: THN KPEITTSi
TA sYrrPAMMATA jei:e:ei:
IMAGO AD VIVAM
EFFIGIEM EX-
PRESS A. AN.
MDXXI.
[3ij''| C^ßfi bin auä) einer Oft brn .fO. fiimbtegnoffen,
J) mib jct gebfirt mir fic^fitcn niinct Pflicht flnitg
"^^ },v tt)im, fo bebunift ntid) fliit fein, ber 6AttcI
miiiirf) abiuqfe, fo fie im prcbigcn füren, önb in fcI&S t^or*
li(4 bar itin roof flefolten, fürfialten ti§ f)err erafino, ber
nlfo bar uoii fi^reibt. SBelc^cr bic Rummel genant B6ttcl
mün(^ raljget, nn beut röcfeen fl) fidi bar narf) in offnem
prebifien trnb äcigcn an ircn finb, fo <) mit uetbotgcn motten,
bai jeberman Ocrftat raeii ft) meinen, önb ^iren nü bff
miber folii^en betten, bife man ^n ein flippen in munb
rcürfft. 9(^ Ineft^cr fpt)(man ober brintlerö') träiner ift fo
fiftimpfftic^ äu ffl^Eit aU bic bittel rnünc^, fo fie fit^ fteften
in iren prebigen, aU leeren ft) idd( beric&t, otbeiilic^ä fünft-
Udfi rcbenji, Onb mie rool ir lueifi fp5ttiäi ift Onb On-
gleid) bcii leren bct beroertcn r^ctorcn, boc^ meinen f^, eS
gefafl ben äu^örem mol, bo butc^ bann me Iod)en cnt«
fpringt 6^ ben ro^fen, bann aigenS gfallen ift tädierli^ an
ben narren. O got icie erbrirficn fic fic^ in gebörben, roie
Anberen ft) bie ftimin, mic fingen f^ off her fandet, roie
toben fie fic^ fel63, roie entftciten fie ire ongefit^t, wie füllen
fie bie gan^ firc^en mit oifi^fcn gefifiraq. SBnb folii^ ir
prcbig loric§ Ratten fg in groffcr ^eimtic^eit, teten fie labt
frembbcn, aber oKcin ein niiindi ben onbem. Sioiii ifl
man ober jr fotii^ prebig roeift fummen bnb fie inen a6
gclcmct, baä man ire ttjorticit bo mit fie öff bcm prebig
ftitl Dmb gonb bem gemeinen oolcf entbecEe.
anfeniilid) fo bitten fie, baä f)abeii ft) ben pocten oi
gclernet, bie ire mufoä anföndtii^ anrüffen. 9tbcr roebec
StugnftinuS noc^ §ietont)muö noi^ onbere £)aben fotidi ge-
bat taffcn ttjfin in ber prebig, bann man Ocmieint, baÄ
told fl) bor f)in bereit bar äii- ^^ar nadi Icgcit fie fßt
ein inteitnng ber prebig, roclrf)c bod^ gar nit off bic ma«
tcr^ bicnet, bann fo fic fagcn loctlen uon ber liebe, jic^cn
'1 Im Drnck: fa.
') = Theriak, ein beliebtes latwergenartigeB Heilmittel.
Ueber die TJieriakskrämer a. Pfotenhauer, IIb. Freiberg«
Aerzte uud lleilkilnstler in den ältesten Zuitcti, S. 55.
BimdsgenosB VI. ^7
ftc ire inlaihing Ooiri 9J1)Id bcni Eji^ptiftficn lunIJcr, ober
fo bic pri'big foll fein uoiii Ijciilgm cn'ii, matten fie bie
inlaihtnfl öon braden in Safiiloitc Set genant, ober fic
fagcii iDÖQcn Born fa-[2itjjften, fa&cii ^ie an äfi rcben Don
ben . jij. äai(^en beS tj^niinelS, aK ob baö faften biHicö im
glenfe ober raerÖEn (l) flcorbnet üon lucflcn ber ge(ct)icntificlt
ber iitftüg bcS l)immctä jä bev fetten seit, boö boift e^tet
tfiorficiS ift, ober (o btc (ircbig goit (olt Uff bic mateti) beä
fltouknS, ift ir iiileituiitj Bon ber Bicrc(iung be§ cirntl.
^A t)ab fetfi ein gEt)6rt ptebigen, ber ifDä) nirrifd), idti
folt fagen, tjocögelcrt iuq§, bo « mott prebigcn oon ber
fteimlii^rit ber t)clgeu brt)^eit, roolt er fin narfiett ober
hmft erjiaigen, mib ficng on ^ä reben Born .a. h. c Bnb
Bon fiibcn oiib öon ganftcr oration, nurf) loic nonien Bnb
öerfinni nattf orbnung ber graminafica jüfamcn regulictt
fntten nierbeii, auä) Don orbnnng bc|i nisiectiui Bnb fub-
fhintiui, bar ab fid) etttic^ fineä gli^en lunnbcrten, aU ab
eim ^oöen bing, onb fugten ^cimticfi bie mort fjoroti], mo
tD6nen bic rcb t)in auS, jü Icft tic&t er bie prebig bo ^in,
bo§ er rooft anjaigcu bie fieimlic&cit götttii^er brij^cit, auiii
in ber finb gramniatica, otfo tlur alä tcin aRatftematicuä
immer bie brqljeit im ftoub möi^te raffen. SJnb in ob"
gemcitcr gongen tticologifdjen ptebig äu ftnbiereii tifttte er
IBol (iiftt ganger monot oerüert, mit fotic^em fleife Bnb cmft,
bann er qiic^ nocf) niinbcr ge^cfit bann ein muioärff, bann
ben ganzen fpig ber augcn ^of et f)in in gejogen Bff ben
fpiefe bE§ üerftanbtä. a)od) reiot l)n fein uerlorcn gcficfit
nic^t, aUein baä er (aU er tt)ored)t mont) bic eer uon
feiner loftttc^en prebig eringt fiob.
ajfeer i\ab id) ein oä^igiAi^igsn gefnnt, ber fo ein
gtoffer ©cotift roa^, dö ob er ber anber ©cotuä loAre,
Jifet mott ptebigen Don bcm (ob bcfe nanimen ^cfu, ünb
■ioigt gar t^orlicfi, ic^ fpridi gar fubtilid), baö atteä iaä
% bcnt nammcn ^cfn^ loct Betbotgcn, roaä man immer
bo Oon möifttc fagen, Bnb fagt baS ber nam 3efuö in ber
grommatica tietlc altein bitf cafuS, 311 anjnigen götttie^e
brel)f)eit, bar naij, fo ber crft cafu3 off ein .i. Oft gabt,
ber anbct off ein .m. ber brit off ein .0. (bann man
L becliniert e? atfo 3efuä jefnui jefu) jnigtcn bic brlj biid)»
t
58 Bi]iidsgfii(.s8 VI.
ftaticn .9 .111 .». bas er bcv Ijötöftc mtttclft mtb bw
legftc lüör.
[2iii^\ yiodi i(ctgtc et nn riit groffc ncröorflcntjEÜ im
iiQiUEii 3^cfu§, cö ■) bebeütc ctiuoä grofe boö ein . i. ftünbe
im mittet beä namen. SJcr jä fagt er bcn buc^ftaben .«.
nennen bie iubeii fqit, mib (tin ft| nis üil im Sd^ottenlanb
als (iinb, bar »6 oRentlidi bebeüt miitb boö <^e)u§ ^innem
bie fünb ber malt. 1o bife borten bie IticDlogi fein«
)lli(^en oerrounbertcu fic (icb bor ab fo foft, baö fie fc^icr
5« cim fteiit mürben wie 3iiobc, Onb ift a\uS) nit ab loeg,
bann mnnn t)at iJemoftfieneö ünb EiecrD ein folicfi ein*
Icitnitg geje^t in finen rebcn. IJie alten faftliclien mcifter
beS rool rebenä leren, eö ftanb ubel, mann bie Uorreb nit
uff bie Bcrmcinte matcrq biene, eben aU ob nit oucti bie
f(iminf|irten nlfo oiigefc^icltt ire reb faßten Dfe aiigebung
bcr nntitr.
9(bcr bie bfittclniünrf) meinen, ir Dotrcb f^ bann ganj
tunftli^, fo eS gar fein fug iiab mit ber oenneinten mn-
ter^, alJD haS ftc^ nuc^ bnr nb bcr jit^orEt Oerrounbret
onb gebendt mo will bie uorreb [jinnnfe. So fie boä fiinber
gebftt anfcndlitft gefproc^en t)ttben mit allem bdM, bor nai^
önfügHc^e Borreb gefugt, jum britten an ftat ber üermeinten
fiirtialtnng fagcn fie ein ftutf Bfe beni emangchj, ober 6e-
t)cnb oben bin, fo man bot^ nirfjt nnbcrö folt fagen bann
baS eroangeltum. 3'itn oterben, fo erStüc^en fie fic^ ^w^
Bnb polten für ein ^of)e frog, alä fic meinen, ofe bcn
groffen icrem, bie hoä} fo gar nüt nü^cr bcm Bold, baS
fie gcac^t roirt, fie berüt rocbet tjimmet noifi erben, bo^
meinen f^, e§ fq mol alfo Bfegeridjt. "Dd erzeigen fie ein
t^eotogiften crnft, Bnb aUegieren trAffcnliift lerer, fubtil
lerer, fubtitift lerer, dnglifcE) terer, Dnb ber glicf)cn bracfit-
lidi titcl Ijalten fo für. Slutfi mad)£n fie Bff ber Eonöel
f^äogifmoä, ft^tufercb, corrolatia, ofejug ober nocbBolg, puncten,
nrttiiet, jo ttel fdinl t^onbt galten fte bcm ftfileiften Bold
für. iiam fünfften Bnb letften Bnbcrftonb fie ficfi etn8
mcifter ftüdä Bnb bringen ^r ein tboret^tc fobcl Bfi eim
') Im Druck: S^efuSe, S.
J
B «0
Buiidsgenoss VI. 59
ejcmvcl biirfi, Oiib fcflcn flj bac iinc^ flQiftlicti «ufi. 2Kit
folidicr iDci^ beicfilicffen fic m Dnfotnitidjc fxtii^, iucld)c
[o oiigcfdjictt ift, baS man fq foiim giiiigfain !an befctiribcit.
Slbcr baö iff fc^impfffic^ an inen ju merifni. ©ic fiatiEii
ncijc^man ein flc^ört, ber nnfonft einer reb ober prebig fol
ntt mit gtoffem get^ret] fin, funber mit niit[21iij]Ier ftimm.
®o üerftonb (Q eä fo niibcrfinä, bnö ir onfnng in bet
prebig ifl fo l)eiiiiItiJ) boö fie ft^ felbö tum ifbxm, tmb
ift ber Anfang ntcfit bann ein brummen, eben aU ob man
fllfo rcbcn fof, baö cö nieman Becmcrcfcn fnn.
Sie fiQben etiooii gelifen, eS nüge jit beroeguiig ctlic&
^ärgigiing, bai man \\äj etman gebiani^ einer ertiebuiig
ber ftitnm. So tbfinb fi) im alfo, fo fie ein mil ftifi
gebnimmet i)oben, beljcnb bnr öff fa^en fQ an, fc^r^en alä
weren ft) Onfinnig, fo c^ boc^ fc[)on feinet f^r^en bebarff
an bent ober jbcncni ort ber niaterl). 33u ntetnteft, tS locr
im nteß luurft not, @6en alä ob nii^t bor an gelegen %
»0 mojt fi^re^ in ber prebig. Sic ^abcn and) gehört bie
prebig int fflrgang foff t)t^ig werben, fo fütfttcn aud) ft)
alfo in ber prebig, bo^ fq am enb iiiöcE)tcn fd)ier omflt^tig
lüerbEn.
Bunt Ictftcn [jaben f^ gelifen, mie bic meifter befe
lüolrcbcnö gcfdiribeii ^ofaen, ein fcfiinipfflitf) reb äiere lool
ein materi, mann ninn ben fi^impff rei^t Onb ju bequemer
jeit braucht, Dorumb fo luöEen bie bdttel müntö nui^
f(f|impff in ir prebig ^ieiim, aber ire ftfiimpff finb als ön-
ffrglic^ off ir moteri, aU ber efel ju ber lijren.
ßtnian fteQen fic fid), nis ob fie emftliiS toercn in
fltaff groffcr (öfter, aUv ir emft ftiipfft meer bann er Der=
ijmnbet, onb fie finb in nior^eit nümmet grflffer fc^maicftler,
" fic gefi^en roctien fein im grfiften ernft. Sur^
jäUe ir prebig ift alfo gefegt, ba^ bu fi^mireft, fie gelten
it prebig tunft getemet oon ben triaifer^ IrÄmer, wie looI
sie bot^ Ober ibene finb, ooc^ ift ir beiber reb otfo gefielt,
boä bu roo( magft mertfen, baä einer bon bem anbcrcn
gelemet ifat. ißnb luic t^ortid^ bing fie prebigen, bod)
ftnben fie leiit benen eä inol gefalt, aU ob fic SiemoftEjenem
«bet ^ulium ^orten prebigen, 2I6er befunbcriid) gefatt ir
6" Bnmlagenoas VI.
l«r beit faiifffriitcn üiib bcii fröliilcin, Bnb bic bättcl mfinc^
rillten ir fcc^ bnr öff boä f^ frnmcn Bnb toiifflriitcn ge-
fnKeii. 3>Qitn fnufflcüt mittoileti in ctluaS Uon trcm rou6,
jo lic uff ircit gcfoQcn (irebigen, Onb bic roiöcr (inb barumb
fo gflnfüg bni b&ttti ntünif)En, bonn öden ircit DnmiDen,
fo ft) ju iren eenmnnen tragen, Jd)ütten fic ben münc^en
in bnfcn. Slucft mit iol(^cr afloftü^Icn) onb [Zliij''] ti^o*
rechten prcbigcn lüöfieii fie aflc mcnfcficn mciftercn.
I^a? Dbgcmilt cbel gcftcin u6 bcn gcfc^tifftcn ©rafntt
gi'äugcn iöUcn allen In^cn iiibilben, Dnb mann fic cinon
prcbigcr t)&rcn «ff foticficr lljren mncftcn, t^unb fie got ein
bicnft, ba% f^ nH öfi bcr titt^cn gpiib mib folii^ miß Der-
ftotien. (Sä ift ein ntni btng, ba§ \o gioffe cflifc^e ön»
iüiffcnt)cil regiert in bcn tlöftcren, baä aiiäj nit finben ein
fjQlb blat bcr bfic^ftoBcn f)alb (ünftlic^ fi^tiben nac^ bct
ortfiogralJ^i), Dnb ba^ jc^ ticinc finb loiffen, fönnen ditt
mdnncr in (töftcren nit, Jo boi^ ettoon groffe fünft in bei
futtnt iDQ§, lieber tanft ein roenig lotin, 6efic6 cim fif
jÄget fein fartünffliii, bo§ er mit im tregt, bar an% et
fein tl)(irf|eit iQfet, bic er bent cinfätligen ooltf für^elt, fo
finbeft im fiftribcn fein ort^ograptil), lein (ünftlitöcn puncten,
ai[% bcm ortficif mag berftanbtö fic Dom Bbetigen .^ben,
im läfen ober on^fpretfien niiffen fie nit rediten acccnt aui^
gemeiner mort. 9(Ifo baä bein finb, ba§ jroei \ax ift in
bic fc^rtl gongen, merift iren bnncrftanb Onb Ia{^et ir, Dnb
füft bein finb bor onberen in ber fd)ttl nlfo fdiriben bnb
löten, ninn ft^füge in mit rfiten, »nb fo ein foHi^cr efd
foHic^e ünmiffcn^eit begabt in ber mSß Onb prcbig, fo tonet
mnn im mit f&g Unb fc^matg.
gr la^cn miffen, baä ir fct|ulbig finb an aUec bn«
wiffcn^cit ber bätlei niünci) (Oon bcn anberen tuitl ic^ jej
nit rcben) bann ir geben tjn iimer oHmufen on äffen Onber-
f(^eib, fo ein efel jü eücE) tnmlJt, geben ir im ots Bit, aß
roet er ©rafmu^ ober Cutter, bo mit ftercfcn ir iren faulen
Boffen bdttet Bnb leren nidjt, geben fit^ uff geilen Bnb
ftrciffen. SaS nierdcn ire oberen Bnb t)nben gclert leüt
nit in eren, eS fon fein gefiftirft man bB in »erben, toirt
einer gcterl, fo fan er Bor bcn nnbcreii eflen nit für fiimmcn
61
Dnh niS§ feiner htiift engettcn, beuen er gcnieffen folt. £Snb
(o ite oberen migelcvt finb, fo Bnbertrucfen fic gclert leüt,
hcnen (t) üngeleid^ (iitb, unb ob fi^oii ein oberer gelert ift,
roiH er aMn gelÄ^eu fetn, Dnb miig tetn neben im laj)en
bliben, fo tncrdt er bo bö, baS Dngetert a(^ luot baä lanb
B^ftreiffen aU bie geletten, onb tfiimb e3 gern, Dnb jcfiemen
fic6 nit mit liegen Onnb triegen ben atmen iren (t^luciß
Dfe fugen, bo mit ber ober fein llofter [2Iiiij] fpijfet Dnb
ift er QUein gnob t)ert. Si) foHi^em mefen Dccberben B^i
9cf(^itfter ingcnia, baä eS 511 erbarmen ift, önb aQe menfii)cn
Rotten roten onb £)elffen, haä gefrfiidten Iriitcn in tföfteren
ge^olffen lourb b§ bem (qben, baä f^ uon oberen Dnb
Dnberen igben, aber tl)unb etoeren foif Bnb faften jü bor
ben eflen in tlöftcren, fie muffen balb cnicr lieb fingen Dnb
gelert Icüt Ion fnr gon btj t)n.
©prtdfft bu aber, id) bin ein einfditiger lelj, ii^ bcr-
ftanb nit, loann einer gcterl ift ober nit, rool an ic^ loiK
birä fagen.
I)U £)aft jeö tife Erofmo gc^&rt, mi) b^ bu erEennen
folt ein btobeter, ein mArtin prebiger, irnnu fie ongeftünie
gebörb braudien off bcr fandet, oql fabel ober ejempel
fügen, bie nit in ber 58ibet gefiftribcn ftonb, mann fie ot)l
geiftlirfi Dnb lüÄItlic^ rcc^t aHegieren, loann fp offt 9(ri-
ftotelem, ©cfjotum, S^onian, Sonaucnturom'), I^rain, §U'
gonem :c. nennen, ^ann fq D:)I joufft^ibing ober fp6t-
toort, bruuc^en, bot ab man lachen foH. 25ann fie funberlicf)
Dil ftfic^en bff oberfeit bnb priefterf(f)afft, boä gefalt beni
gemeinen raon topl, abecel ift gq^, ^t bi^. 3Bann fie
ttiorec^te bing ftraffenb, aU gftl fäleier, öftgefcönitten fc^uc^,
foli^ Dnb folic^ färb ber tiaibcr. SBann flj Dil Dom ob-
ia^ fugen, Dil Don ^eiligen ire€ orbenS, Dil Don bem gftten,
bai in irem orten gefcftii^t. SSJann fie Dil Don*) gmeinem
faften fagen, Don funberen gebötlein, al§ rofen (rän$, Dnfer
fraloen pfalter, fron gebot, SEonn fie mit Dit roorten Der»
Iffinben, ba3 man geben foH almufcn, fo fie faralen.
SBann bu foli^ä an eim merdft, fo loif;, bau er ein
') Sononenturam,
r
83 Biiiulsgenijss VI.
unuü^ci: (Jvthifli'r ift. Si' ton ntdit, er iiicfit tfv ober niig
ober erflögliteit (ein§ (etbä, gib im iiid)t, gang dß bei
ürc^en, bii t^üft got ein bienfl.
fflJaiin ober einer nil fagi o% beiit maiifldi, offtneitfi
(ant SucaS, (ant SKaraiS, fant SDiott^ciiS, Sant ^oanneä,
jant ^.ßaiiliiö, Jaiit *Jletruä, fant 3acobuö, ©foinö, ^ierenrioS,
'^jalter Tauih ic. je§ ift er üff bem rechte« mflfl, bann
biß ift boä got^ mort. aSonn er uiil fagf oon göttlicher
ünb brüber(ici)cr liebe, boii öernditung bcr iicrgincflictieii
luilt, Unb Oon begirb ber cioigen fÄIigleit.
SQJann er fiirberl t)au6 onb teilt nnb bie francfcn.
aSann er jagt Ooni gtouben Bnb boffnimg äu got.
äßnnn er (ogt Uoii oernditimg fein felbS.
SBonn er prcbigt wiber iwt^rcb onb eer abfdinibeit.
ffionn er prcbigt roibcr falf(^ brt£)ail, Ipiber Hoffnung.
Onb gilt (c^ynenb roirrf, bnb au (ein lere grünbet ht ba9
tjeitig cioangcli ünb in fant *)äQuluä epiftel, ünb in bie
fjeilig iöibel, bcr ift bff bem rediten rodg.
^tem fo einer htf ben leQen fi^t unb b^I oon feinet
unb bec feinen Iieiligfcit fügt, anbcc örben Oerac^t, priefter-
fcfiofft üor ben legen uerat^t, mib ben abel oor ben baitren,
ber alroeg lügt, baS er reb itioä ben leüten gefa(t, ber ip
ein gllfßner, ift falfi^, ein Oerfiirer, fic^ id) l)Qb bir in an«
gesnigt, laß bid) nit öerfi'ircn.
^tcm fo fie fugen uon i)o£)eni nng bcr niÄffen, aii
brgfigft t)nb gnlbin mh^, Uon ftljfftung bcr jarä^t, Don
bräberfi^nfften mit infc^ribung 2c. bp tbii ben jcÄel ju,
3tem fo fie fogen üon !o& ber tlöfter, alfo baS
fie bal laben ber n)Älttid)cn für nic^t galten, ^iit bic^
oor ^n.
S!q3 ^fllt Oor QÜcn bingen in beim dmiifen, gqb
fürberüc^ ben armen ') in beincr pfarr, bar nac^ gib
frcinbben bdticm, cä fi) leg ober münci^, raer') bic^ onbetS
(ecet bcr inet.
Sann bir bii' nifind) fngcn uon groffer fia)i|cit iret
orben, ^üt bicfi.
Bnndsgenoaa VI. C,h
Siit^ iDoiiii bi^ eilt prebigct ro^fet off ba^ flEilißi)
eroangeli, Dff briiberlirf) lieb, off griinbtliifiE bcmüt, Bitb
meer fiirberet anbce nnnen banii fid), ober al§ uil aU fidi
Dnb bie fincn, bo ^ott üff, fünft ^üt bi(^.
5)u Einfiftiger (elj 6ift gelDornt Bot ben bättel OTün^en,
bann offt (untmen fq in frfiofftleiber onb finb t)etm!i(ö
jiictent roMff unb offt ift oS, ijc geift(id]pr fiftcin l)e flaifd)-
üc^er [in.
@ä werc fixier luigcr, num ließ tcin frcnibbcn luiini^
ober tifoffcn uff bie tnngcl, er luere bann Poni fanbtä
b^fc^off fteilfign^ bterliöret Bnb jit gcloffen. ffiS be-
borff ctHian gelüd mit eignen ^ifarrem, icft gefc^roeig bet
ftcinbben.
ätber bcr tat) ifl fu imtrifij, ba^ er meint, iboö im
fvcmbb onb Pnbetant ift, fi) Dil gffcftidter onb Mfct bann
baS bo befatif ift.
[21:,] 5)11 cinfcitiger lel) feit inecr flqfi tiabeii, luie bir
gute öa^Iftttnc lere äii toil loerbe, bnnn Ontb brol onb
wein, bonn on ticitfomc tete ift oKc bein arbeit Dmb fiinft,
barumb bitten got trerotic^ ad tog omb öcitfant prebigcr
Onb tere, önb gfouben nit glit^ mai einer fugt, ob er fc^on
ein fieilig fii)inft, ort^ailcn fein lere off mein obgenielte
Wibettoeifung, bn§ ir nit irren. SBann bic miinc& tummen
oHein onb prebigcn, fo fie fonilen roöHeii, ober fo man
ridI foll leben, fo geben gn viäit, bann fie finb fiiiulbig
offt EiicE) jü prebigcn Dnb baä Dinb golä millen. ©§ ift
iDol loar, mau b"' ""'^ 1'"^^" i'^' "ff ^*i bettel müntib
Irtcbig gehalten, fie finb oor jaren nuc^ anbtr leiit gefin,
ober ic§ ift e^ ein forgüd) ini§liit) bing Omb ire prebig,
mon fofi fie ficiffigcr Dbcrl)6ren onb erfragen bann onbere,
ee man fie prcbigen lieft.
aSann bic böttef müiieö off ber tati^el fttegen onb
^oberen, motten ire fr^£)eit, ire örben mit anlagen bcä
öoltfä beffriten, ift falfrfi.
Ute barfäffer wetten iren groncifcum fo groft onb fo
£|oc^ madjen, baö ein öcmünfftig or nit ^6ren mag, baä
K ') ^cili.
64 BuDdsgeDoss VI.
fic itit bciii Ijctgcn ju crcH tljiiiib, \a]\))Qr fic roötlen für
ßro^ gcad]t icin Dor beiii Uolcf Do« ircS ftdgen iDiQcn,
tucteti jl) bic itiücig Iciit alä irc lili'l au% iDifcii, fo mü^ett
fic, baö (1) gruKctEit bicnft bciii bcmütigcu tJi'O'itifco' träten,
So man (^^rifhitn Onb äßariaiii lobt, mag man in
nit jü bil tob äü legen, aber in aiibercn ^eiligen mag man
fit^ lid)ind) Dbenieineii. SBiltu ofiec tjt feigen fto^ (oben,
fo lob ^jjautuin, lob ^etriini, lob Sluguftinum, ^iaon^nnnn,
tob 3o^anncm ben croangEliften, bcn tSüfterO E^rifofto*
mum !c, d6 bercn leben Bub letcn gtünbttic^ ificiftum er-
tenncft im i)elgfn craangelio. äa6 bcin grancifnim fehl
bcr er ifl, fo bocfi ir borfuffcr üil biiig für mArliit felbS
fallen, bai aubere für gcofi bing Ijoben befc^riben, faoti^
Inffenö ir Bnber baä Botcf ofe gon, )d gto6 ift cttier ect
gqt. Eroer orbcii ift nit beffer bann anber örben, ift aiu|
(ein funbcr Iiotö bing, roct cüc^ für anbcre funberä t^ät,
ir fällen audi f&lii^@ nit meer fiir ifaUm bcm Dolif, obet
nmn luirt cüc^ onber bie nnfcn fnren. [21^''] Sic prebiger
meQent allein getert fein Dnb bcft^irmer bcö glaubend, jrc
lerev allein (äffen belibcn, bo buri^ fq jit folic^er t^or^dt
tumnicn, baS iEÖErnmii ir fpottet mit iren lereni. 3tt
lerer fiiib nii^tä funber<s ^ocb, \t) tiabcii u^t gut€ geft^tibeitt,
aui^ tjgl argcä, man nieifl iijpI rooö ir tuc^ für foben ffot,
3)ie (£armelttcn liegen »nb ttiegen fo D^l mit fant 9Innen
bräberft^afft in erjeluiig ireS gcfcftlcrfitcS, baio fester StitiftuS
ir lügen töirt an tag bringen, bann fic fein gninb ^oben
im croangelio. SBo ^oftu gcläfen baä foiit 3In«o bti)
töi^teren gehabt ^ab, bal 3oanncä önb Saeobuä fe^en it
t6(^ter [üne, tmb bc? gt^cEien bqI, ober fetten ir ba3 gilt
Born Bolcf, ir licffcu baä nnbcr inol beUben. Dax jä m&Kcn
ir EtrooS funbcrö fein für anbcc orbcn, fo ir Dnfer fratoen
brübcr genant (inb. D ir tioffcrtigen t)at »nfer ftoiö fe
gi)tig, Dn^üctitig, Bnfcüftf), iodjfcttig bruber. ^ä) mein,
du fromme c^riften feien ir brübcr Bnb fdiroefter, auc§ ireS
funeö, ia trc tinb, Bnb mein meinung bat ein grunb im
eroangelio, aber ürocc fabcl ift iBaffer üiib lufft. Ä(fo merS
in anberen [lüden, bo mit bie müm^ Bmb gonb, Bub bie
Eaitgcl bo mit &efd)if)eii, Bub ba* Bold am reinen ciBnu«
Bundsgenoss jf. ^ I
65
gelifd^en leren l^inberen, betn öoIdE iren blutigen fd^toei^
t)nb arbeit abnemen, anberen armen fdiaben tl^un, ba§')
tüirb got nit lang mögen erliben. Slber ir einfältigen
la^en finb gett)arnet, e§ ift aud) 5Ü beforgen, ha^ \t} offt
meer au§ ben b^diten ber menfdien Jjrebigen t)nb fdiriben,
bann ö§ ber 93ibel, aber id| Ia§ je^ bo öon n^eiter jü
fd^riben, mein tag ift au^, laffen eüd^ mein trün^e meinung
5x1 gutem bienen.
S)er ^aiür h)irt lüifeig.
') bbj.
Bberlin, Auigew. Sehr. I.
D§ lob bcr vfai^ver
füftcn bor gelegt luitt liö bc
gemeine Oiuiorftebtge 'aold
uff mäfe tdfeii, üülgimgcii, Begrclj^
nüfe, fQ&enb, br^figft. jartag ic. 33n
üüin lob ber ^faxrev tinb ket iioti=
gcii Saplon.
Der .VII. MiM
Elevsttoii der
H 68 BnudBgenoas VII.
I [aj^l 11 Sqk ttebt an baS lob ber Pfarrer Dnb
^k iter nötigen Snplon, unb ein onbcnri- ')
^K c^tung mQ6t)raui$S ber ^otgun<
^B gen, ttiägläfen it. 9Cucfi Itiie
^^ fi(f) ^in für ein jebe^ 6}ri
^^^^^H ftcn menici) barinit ^aC
^ /j|%Sf' tinb ugl bebcncf ii^ gemeine
I Uy '®'^ "'■'^^ '''"^ Bnorbenlic^eö fiirgangä fih:bei>
W !id)e Diib nieiftc Brfnc^ jeo bie ofierfeit.") ©int*
roeberä ufe Bnnerftanb ober fQmI£)eit+) ober fcöSroiBigfeit
SBnb luirt (olitf) flog ju bcm bidcren luo! lUüttiaffHg er*
fuiiben. SIber ic^ tan wol gebenifcn, baä in ntjlen ftutfen
ba§ gemein Bolif gröffere fterct gibt ben iitiö&rauc^cn, buii^
ir fiäfftig anfangen bnb naditrutf, bann bie oberfeit immer
mb^t jü megen bringen, boä miH ic^ mit ftenig toorten*)
nae^ oermögcn in cim ftnct anjeigen, bo mit orfnc^ geben
bcn öerftenbigen (beren icjunb ot)f funbcn Werben in bet
gemein) SBeiter ^ie Don ju gebenden, nnb mit gotä ^^Iff
ben miSbraucfeen ein tntrog aä l^un.
fC® ift Qugenj^einlitfi, baö in teütji^cr notion Hier
Vä- bing grofi geaäit hJErben. SJnä etft |inb bie
eerinTonicn genant ber tobten BoIg, ober ber begtdinüß
braucE), bat innen uctmcint loirt ^anbtrcif^ung ünb ^ilff ber
tobten, fo je^ on mittel gefallen finb ijn gotteö giaufame
ftraff. S)Qö Bermcint enb Denoürff it^ nit, bann eä natür-
lich mib cbrtftlit^ lieb erforbert. SIber folic^ä mittel on
nmfe Biib Bctljeil fittBofgt, mag nieman Oerftenbiget be-
iDQren, Onh ift boc^ baäi gemein Boirf ^n Bnferen lonben fo
faft bar off Derioenbt burc^ longa ^irlummen (qI§ fl) mÄnent")
Unb bnrc^ eigcngefncl|ig lere her tm^in prebiger jnn Dnb
') Im Druck 1 L Ubcmi. — ') Marginiil bei 2: ^ie iftht a
baS lo6 b« ^ffltter unnb itet 6ap[an, »iib önCcrrn^tung bi
'" ■■ ■ ■ - nainen c^riftenliditn »oltfä. — ') bev obechit;
') „TOocten" fulilt 2. — »J geiuent 2.
I
Bundsgenoas VII. 69
bffet^atß ber 5rben, bo^ on fuiibcrc göttfidie Drfefti^hinu
fo(icE)er luBii nit balb üon in getriben luict, jo itha^i ift
nienf^lii^e t^or^cit') tiff alle fiipcrftition, unb in6i^t itiiclEi
fotif^ö ingebilbet füntemcn bcr leüt abftenbig machen Don
Uct^offnung bet ficiTming, faij] lUD ic^ nit metifte jeg
foimcn Jcf)eiTi2), bciä oot, ober bur^ inncrö gciftli(ftä in-
fprec^m, ober butc^ ötimtnEiilc^c inftüfe bct menfc^en gemüt
loolt erleuchten ja crtontnil^ Cnb berbtufi, auc^ noctifDlgcnb
j& abfiedun;^ Biler falfcfien go^^eberben bfir inti mir tauber
Bit jar Bn§ Onb anbeni flcfhitiifen fiabcn. Scgfir id) o
Idjer, bu iDcHeft glq^mütig bifeii rat(d)lag ober fürljoilirag
Idfm önb EcroAgcn, bnr nacfi in betuArcn, ober bi'fi'creii bnc
t£|un, mo bu aber rourbeft anberrocrt^) £)QnbIen gegen bijer
gef(^rq(ft, (o gaigeft bit mccr an bie fti^ulb bann mein nitfe-
^anblung.
J^Ste teiitjc^e cf)rifteii geneigt finb ben tobten be-
jjij fiilffli(5<) fein, gefalt mir alfo rool, bnä irfi be-
gär On allen vrebigcn eniftlicfie ucrmanung*)
gefiSc£|en ju folic^er goffamer früntfi^offt. Stbet fo jii^
bnber bifem eriicften becfmanfct ficrborgeit ^at ein io idieb-
Iti^er got mi§fa[Iigcr Bafenac^t 6u§ cigenä gefnf^Ö, menjd)-
lieber») btenbnng Dnb ^inbcmüß ber rechten I)Qlff, Jo ben
tobten möi^t ffirberlii^ fein, mag icfi nit lenget (i^iuigen
Don entbctfung ber bofi^eit Onb Oon nugbarliilier ermrtnung
ber gfttiuiUigeii (boifi Rein uetftenbigeit) tftrt^en,
itYl^ßr mag fic^ cntfiatten üon üermunbetung fo er
TIIII luau ninipt Bnb nierdt bie tromidjafft Bnb jar^
niordtt") her ijn mäffen geübt roirt. ©Qf)c, io
bein Datter bnb miiter, geft^ni^ftcrig, »crroanbten, frünb ober
ein onbcc berüfft wirt qu6 bifer jeit, fo lerct bid) baä
liec^t bcr nntur Dnb bie fimn djriftenlicfice brnuc^ö inen
ffiillig fein, ^ilff jfi t^fln, ba burcb fq eriftfuiig qu§ ben
penen (ob fi) bor inn roeren) Onb begette fäfigfcit erlangen
motten. ^i% ift bit faft not erlantnüft bcquemtit^er mittel,
bae bu nit oal tegeft öff fDÜcfi bing, bo^ inen nid)t ober
nmiig ^ilfft Dnb bir gröftli(ft fc^aben bringt an giit Onb an
') totnung 2. — ') fc^eiiitic^ 2. — ^ anberp 2. ■
') ennanuna 2. — ') menfi^ti^« 1. — ') Iran^
iomettoit 2, ^
70 ■ BundegcnoBS VII.
bunicn. ®at umb Uölge bgicc Ictc, 6i§ bti befferä »Sw-
tuiiiiucft. Stonbc füt gDtt in groffcr güucrfii^t Unb bit in
mnb Ijilff unb trofl bifent tobten, mnif[c nucfi DiijöIidKi
mi&t^at, bar but^ wir bcn altmfic^tigen got täglichen önb
aH ftitnb crjütncn [atj''l in bifem Inkn tJtib baä ftreng')
flottcä Drtl)ai!, barinn auä) önferc gcredjtiflieit iiiiftfeHig
[inb, Bnb roic 01)1 meer bu bet)dtgiget irütrbft in betracötimg
gemalter jluciev ftiitf, fo Oljl ernftli(^cr raürft bu jii bätteit,
buc^ baS bu 01)1 lioffnung Ijabcft in gSttlic^c bnrm^är^igtcit,
bic fid) fo Bl)I niect neigt gä bcr obgefc^clbnen fclcn, wie
0^1 inEEt fiE it bEböi-ffEU, ünb bau bic fiirbit frefftiger imb
got geleQiger rarebc, fott ein gan^e früittf(^nfft ober noc^-
bur|ctiQfft ir gcbdt bor jü t^ün. iorumb bann in gEbroucfi
ift fuminEit bet sulouff aller ümbfeffen, fo man ein Iqi^ jä
. grab Inill tragen, tmii auc^ ba§ lang glocfen gett)&n bff
mill6üffig, bo8 bo burd) atte (^riftni gcmanct nierben bie
folid)! ^tirEU, uff boä racnigeft Ein ^flr^Hcöen mimfcfi jfi
gut t^ünb omb Ijqlff bifeni tobten. 9?nb c^ gehört au(^
allen prebigeren, mefiljE bn^ gotäroort bEttiinbcn 311, in
allen prcbigra ber c^riftcn raciifäicn fottid)^ t)n ju rcbcn
bnb aujEigen.
®ür naä) fo man an f^rtagen sitfnmcn ftimpt in bie.
teinpcll, foH nion in gemein ober funber^eit^) erjelen boit'
üolif bie jaf beren, fo in CErgangnen tagEn berfc^EibEH finb, ,
mit t)igiger Oenuanung*) ju fiirbit, locl^e gcjc^A^ni fnH niE
allein in beni gemeinen gebät, fo nad» bcr prebig balb ge-
fproi^en Wirt Oom prebiger onb bem ooti, fnnber f6Kc^
tobten l)t)lff flicfiten in aüei gebÄt, baö bnä rfiriftlid^ bol*'
bie gonge mfifi »6 off bcn fgrtag önb bie gan| nai^gonb
iooii)En äü got tl)flt^). S§ ift quc^ fürber-liä) nüg fotidii
jii ucmiancn''), fo mon leret ba§ jetlidicm fo ot)t barm-
^är|igfeit nod) fcim tobt benrifcn luirt uon got, wie P^I
Et jeg (aud) bEUEn fo e§ omb in nit uerbicnt ^aben) bcn
tobten in fim gcbdt bel)ilf(liift ift.
35a§ man aber tjff ein bcgrcbniife ober \axi tog mi ,.
^clt, onb bo mit baä cftriftlic^ ootrf nerfamlet onb bcr.
') in lonber^ait 2.
Bandsgenoss VII. 71
nwrart') gfi 6itten für bic tobten, ift') iticinS bcbuncfen in
and) ^flltcnä tie|i(ff ütfi ») önb troftlit^ bcn tobten. !Bann
aud) bic fteilig ÜKontca Begdtl man folt ir iiigebotcE fin
nocö ircm tobt it) btm altar Eötifti. 9!4*ftt! ö^ff ift
armsii lüten gutS t£)un, bar hurc^ gott fiefaUen iDÖQen, ünb
in buit^ föliil ge6cttcn*) friintfc^afft bewegen ju crBatmunf;
ober bie abgejcfteiben [ect, [atij] tmb anc^ bie armen oer-
Pflicht werben fteiffiger ää bitten. 35(iS aber ein groß (boc^
wenig erfant) I)itff ben tobten |^ beffening beS läknl,
bcrcn bie in irem gelcftlec^t bij tAben btibent, ift auftfünbig
auS ben Worten bcö rieben ntonS ber im autJb achtet ein
erficfttcnnifl ber penen, ob feine btnbcr burd) gcbeffertä
Hben obgeroenbt wiirben oon beflMcbew fArcfer. Sein ge-
felliger loercE ift gott bem Ferren, bnnn fo ein cf)rift i)n
fcim gcbit gebendt ber ge^iinigten *) fcten, fnnberli^ bercn,
benen er funberlic^ Derpftit^t ift, önb ift faft be^tlfflit^ ben
tobten. 5)ifc obgcinelte mittel finb bn^ angcjeigt ju ^Qlff
bcn tobten, wo bu anbere annimpft fürberli^ jß it6en meer
bonn gcmelte, joiteft wdI bir oijl inii Onb bcn fetcn lociiig
troft matten.
^^9(§ ober leiber raenfiilii^e tborbcit bo ^in ift
"i^ hiinmen, bal aHer foft Bnb (ocg gefegt Wirt
Dff baö, fo nit meer bann ein tbeil tmb nit baS gan^ ob-
gemettcS cnbeS ift ju ^tlff i>m tobten, Saö ift ofj Bigit,
fernen, uqle ber mSffeti, ftifftung ber joväcit onb ewig mä%
SJe^glicb fo ein mcnf^ gEfii^^t '"''^t alle 'Übung gcicrt off
groffe rüftung ber t^ectung, Off botEiiborAj, off bnügc unb
Bt)! föftige beraitung, njai^ä Diib fernen, off bcftcHung einer
groffcn funtm ber pricftcr, off anrit^tung Oerbroffenä, ober»
Worffenä, onbeboc^t? öigilgen. ®oä folidiö bienc ju wift-
Itd^em bracht, gk oppiger ect ber läbenbigen oerneine icti
nit. Saö eö aber nüjc ben tobten alä ein ftrntfö nnb
hefftigä mittel jfi troft, niog nit bcwifen werben ban og
eigengefät^igen »ngegviinbten leren, alä jcttlit^em anif mittel-
mäffigem oerftanbt') funbtfid) fein mag. 3c^ möcfite an-
L
') emuin et 2.
') ptinigtfn 2. -
«KftanbS 2.
1
72 Buudsirciiuss VII.
jeigen, baS lotidivt bftk'rlidicr qrtiracbt ju (|ro[fer ^inbfnw^
bienet oii ^fltff bct lobten, fo burc^ niorlm Bnb hid)!«
prcbigcr baä brumm oitb büä etib ollcc t)ilff ben ') lobten
ftttbctlicfi in folidi affre f(f)cinlid)e^) bing gefaxt tüirl, bat
burd^ ^etmlic^e onb tment^ftntlid^c ^tnlAifiglcit tnvtdi^t iß
menfdific^cn gcmüteu, {o fi) mcinnibt, bcn tobten fQ OQl
bnb gnüg I)ilff gcjt^ä^cn in mftffcn, bigilgcn, jarjciten, mirt
ba bntct) täglidlö pcvfciilic^ö gebit für [t) Q&gclaffcn Bon
ben Bermnnbten onb (im bcbun- |attj''] tfen) gelegt uff bie
tcniptl tncilt Dnb Bff nnbre. So boij bic tcmpeC fnet^t
(ic£| mein münc^, pfaffcii xrnb nunnen) alä binldffig, Ber-
briijfig finb folii^ö 311 uerridjten, nlS luiltig Onb au(ö^)
beticnb ]ti finb bot folb barunib jü enH)faöen.
S\ij9tn clagt tÄglic^en ab ber groffen untriglic^en
»vi niÄnig Cngelcrter ^ifaffen onb floftertciit, bie
allein nil^Eii f!et ;5ii filllfn, (Ratten f,\i geben onb bem.
nrmcn man [ein notiing ab egen, unb loitl boii) niemanb
luariiemen fügüd) mittel foli^ fuinm ju miiiberen. ©0
mau boc^ fic&t roie on fünft, on focg, on orbcit, önb*) Ocri-
bienft fii^ i'd Dql taufent niBgeii enteren allein mit ijeiin-
litficm md6I4fen, in benen oudi roenig mort xcäft uggc-
fptod)«! raetben genglit^, nod) ininber Dcrftanben, bnb man
mit bit onb gelt (fili% ju fo(id)cni Jo ernftlid) toige^
itüdjt, treibt. Meinftit ba§ ntt nteit((f)lirf)e fatDlf)Cit^) baö*)
roanieme, bar ^n fic^ td)iiien, unb bnS mac^t fo Bt)I niiin(&
Pfaffen unb nunnen, bie beu') gemeinen ctjriften übnemen
jtitlit^ gut, bie feilet lären, Onb j^ ^ic mit ein BoH fonjl
leben füren. %ax buri| tegüe^") ber gemein einfeltig menjt^
gc&Ienbt unb got*) gcfc^enbt luirt.
f^3c ro^I aber bic fuperftition ober ntiprauiil fft'
■i-^ gro6 gtiuertf t roirt im einfdtigen widigen Bold, ,
finb bie lempcl fitcd]t fo be^enb unb ttiig onb mcrent [oK^i '
Qpoftüg(eri[{^ ^Itungen in ber beic^t Unb off bcn Fangtetv'
Bnb nuc^ mit crbii^tung ettüdier gefielt Bnb erfd|i)nuRgeii.
ber abgejc^eibncn feien, bo mit fic bemegen flein uerftenbtft
Bnb batb ge!6übig (cüt gu ftifften eirige mh% jaräeit, ornib
■1 bev 2. — ') (^enilit^e 1 . — =) „ntidi" fehlt 2. -
— <■) faultait 2. — *) beg 2. — ') bem 2. - «) Uglif) I. — ■) „ßot"
fehlt 2.
Biindsfenuss VII. 73
il4 mcruitg bet (eelocfper, Biflitien, mäffett, in uolguitg
fibenbcn, bricffigften, bo burd) bann niititi^ onb Ijfaffen olfo
gcnicft onb gcfült Werben, boä fc^ier aUe XmÜ inen jin^tar
Bnb intrÄgig ift, Uiib ix fcttigung bicnct ju fdiffiec^nng nü^-
iic^ä regimentä onb S" njiberja^ ') ber Derfimbuiifl d)rift=
tii^ei ferc, olö tunbli^ ift allen, fo lefcn bcr prieftcr Dnb
p^oriiciev art im eioongclio, ber abgöltet biener^) ttiiber-
ftonb, qIB bu finbeft in ber fielgen^) (egenb, Bnb ber niünc^
öHh Ijfüffen jiit Onferen j^tcn. Bot benen rcformicrung faüij]
bet ditiftenfteit minbet fürgang öaben mog bniin Bor t^ürfm
önb Reiben. SJnb himfll bo ^in fo fl) gcmeft finb biiti^
pifftung önb bcftnitung bcr einfcltigcn, qIS ob \tf burrft
ü^te befe ptttiitm g&t^ (tincn rfllic^ *) bor gcfcotten) beioegt
mürben äfi fltiffigcm Bnb Bt)l€nt fürbit Bnb b^Iff ber tobten,
boö niemanbt ininber tt)flt für ft), bann bic am niciftcn bo
Bon fiaben, baä erfiift mirt bcr fpruci), ©otä gebÄrbigc*)
faienftbarteit ^at geboren rQc^titmb, Bnb bie toc&tcr f)Ql »et-
gett bie infiter. 9iun fid) nn Bon nninbcrä rocgcn, roie ün=^
flcbittig ^är jü touffen bie mag ffaffen jfi fir(^en bo &in
fie befielt finb, mit Indien, fifiiüd^cii bor Bnb noi^ bev niäfi,
flicgenbc tag geit ftiret^en f^. Eö jaget ^e einer ben
onbcrn, ba§ er bolb cnbe bie mdfe, bo mit nnbere bnlb ju
himmcn. a>ic nififi mürffi man t)dr aufe, onb ct)Icnbtä bar
Bon"), Bor Bnb na^^) nit ein 9iuc nioria bar ja get^on.
C ffiaä Itjcftter gefprai^ oerlouffcn fii^ qn bcni d)or Bnb
foeriftl), bie toql bo toäret bie fecl mife, roaä gefp6t§, fo
bie frawen ju opffcr gonb, bo ftonb bie tcnHJcI hieijt Bnb
ritzten dnc nad) ber anbercn ofe, loaäi troftsi bie armen
feien ^aben Bon eier^) folc^en mt%, mag ein jEbcr tfiTiften
BjoI gcbentfcn. ©eftglidjen fo roirt baä äcbenb »ort in
bcr oigilgen fonm gan? gefprccfien, bo^ ade mcrdcn bie
läfen I&nncn. Ob bcm grob fpri{^f mnn gebrotfine luort,
hirg ab balb bar Bon, gäll bot haä ift bie foiiffmanö
hjcrbc.
S^Tsöfecr roaö fott id) fagen Bon bcn borfficüteu, bie
■vi bo f)in ^ebrac^t werben bnrd) irc £t)bi)rieftcr.
74 BnndsgenuaB VII.
baS fic nü flüein rqlic^e') ;itefcii$ ge&CTi ben Pfaffen,
nu{^ haö mol'} mib öie nbent ürten, itit allein hcn jjricftent
irc« borff^, Sutibcr bcrüfft man outft bmi uerrem mimd^
Dnb Pfaffen bar jfl, »nb fo jdtlicftcr pforrcr bcn brljß roitt
^obm in feini borff, tfalt man bic pfoffcn lool*), bo mit
mirt ber ann bour gcfi^ubcn unb ötfc^iinbcn, baS m fo
üi)I (offen bar off gabt, bi% er fein tobten frnnb au% bcm
brofigft bringt, er onb aÜ fein gcfinb labten ein raonat
bn öon, bnb loitt boii) ber arincii onb l]au§ anner leöt
toeuig Onb gor neiit*} bebacfit. ÜÜ'o briibcn bo bic TOort
Gbrifti aJtatt^et am .ip. 3(§ wtH ijabm [aiitj''] bic bami-
IjdrgigEcil unb nit baä opffer. ßttli(fi roetlen bcm ottem
empftie^en, Dnb bringen ftiber onb golb ben münc^en tn
bie nfifter, nevboffcnb boii in toerb ben tobten mccr tia^
9ctt)on, Dnb lütffcn nit, boä feiltet minber ober nis wenig
bo fflbft bcrrid)! roirt, bann man feiten meer bann ri»
gcfnngen [erfmäfe jneflgnet!') in fnubert)cit für gegen «er«
meint') bDgftnrfnüB, Unb mie root fij oflc fc^roarjie ni46-
gciunnb an tragen ober attar, föfcn fq boi) foUAe niife
finberen benen fie Cerpflidtt finb, fo b^l boö out^ tanm^)
ein gcbficötnü^ öon eim*) tobten gebollcn rairt in fnnber«
^it, 9iid)t befferminber metnft, bir gcftfii^e bg(, önb
füQcft ctm gnngen Gonncnt bie trägen ober fcdel, Onb
getieft") eim ^u^armen man beim nac^bauren geben fo Dql
üft'") fteiir an bcänlung feiner fclinlb, ober on notung (einet
(leinen (tiibcn, got »nb bic feien fetten meer ^^tff obec
gefaRen^ bar öonii). Sttli^ toelten br^figften laffen lAfetr,
Onb loiffen nit baä ber Oerbingtcn mS§ fo'^) oql bt) ben
pfaffcn Onb niüntfien finb, baö man offt br^ brciffigft \)«
ein mu6 fcfelaljen önb neincn botfi Bon jettlidjem fnnberen
ooUcnlsiIon,
SITJ^Iä foll id) bann fagcit Bon geft^fften iarjqtett.
"tu bie feiten werben gehalten ober .55. ober .Jgg.
iar. l)clt man fi) ober, fo fd)IecE)t mon .iiij. ober .0. gä«'
') tei)lic5 2. — ») mol 2. — ») Bol 2 (was richtiger scheint).
— ') nit^t 2. — ') a^gntt 2. — ') gtgenuErmaiiil 2. — ') (um 2, —
') t bea 2. — ') ietteftS 2. — '») „jfl" fehlt 2. — ") »an 1. —
") So ßach Dr. 2; Dr. I ; tool. — ") „Dcafn" fehlt 2.
Bnndsgenoss VII. 75
' \amm, mb ^i)U boift beftimple l>re[eng als Junber. ©fing
nun ^in bii t^oretfitcr lal) Unb g^b bein gAIt nß jiu füQc
bcr tcnipcl htec^t, ju Oerlumunfl bcr tobten, jü ou^lirung
beirtä jeifels, bot qii| bir ncüt ') cntiflringt, bann ba^ man
bidi jelt Onbcr beitm bic 9eroDnl)cit i)alten, funbcv iftS fein
lob incer boitn mnn ^cltä für gclfonlic^, glit^ ati man
müfe jolii^en oniiü|en foftcn fiobcn fiit bie lobten. 5Eie
long lüfub ic ti)otEiiit fein, wann niijt'^) locrc bnnn jo
öt)I önb mnnifcltig gcfpfit Don eüc^ jicmadjt, burcfi foltft
fomcn })fArb önb tnnpd fnec^t Dmb eüluercn blutigen fctiiofifi,
jr Jolten" botfi Bff^öten Uon Bberigem (often onb Q(t)t^abcn
off l)(iu6 anne IcÜt, bo ir not \itfen. ^äf roilC nil ob-
ffjtciicn bcit er!ou(fteii güücn, |o jefunbt qn befqß finben
bic timpd intift, nbcc ben lÄglicöen unnü^en ontoftcn fo
bo gefditiftt mag i^ nit jeficn. [a-^] ^aim bu ^e milt
bnbenigig fein an bineS (ifarierä mAfi tnb an gcntcincnt
gebät biner ntttpfarrigen '), fo nim bat jii bie tJcieftcr, bic
in biner flforr Dcrpfriinbt finb, bat bq la^ bic^ benügen,
önb fpric^ nit, e^a eö ift*} atfo bcr brucft, bann ob raon
ein roeniger gcfjäigigcr ^) toolt fin, in lur^cn tagen giengc
ob bct Onb anbte miSbrciicft. Sin türoüd)") eerlic^ fl^enb
gegeben Bot bct fitd)cn ormen leutcn, [o in bein pfarr ge-
^örcnb, bau ift got onb ber to&it loblicft^).
D^r teuren c^rift^ in teütfcbem fanb, sieben ah
mtr ifanii Oon folii^cn gaben ben temlicr fnec^ten,
bo mit ab geftelt luerb ir faul Onüg crgcrlid) laben. fSä
gefalt mir nit tjbcl ba§ man gcftiffte pftnnben |)anbtfiabt,
übet baio mon lein niltoc ftifft. 5^er 5Bfariet gütt*) ift in
jä geben önb roolt got bal jctiitfie pfarr l)dttc ein pfattet
tjf; tjollcm gemalt, ber nit allein jdtig obet einig Dicarti
Wit, bct ont^ ein gute r^titfics) ;)touifion Äntte, onb neben
im jmeen ober brt) prieftet aui$ mol »ctfetjcn, bie im 6^-
ftenbig njcrcn jü nötiger jit. (Sin pfarrmifi mit gmcincm
gebdt ber onbett^on ift'") ein guter bel)ilff ber tobten, ic^
rate bir nit ireitcr omb niä§ ju merben. Sft ci nit ein
•) mdilg2, — =) m^tS2. — 3) mit *)f«tietn 2. — ■) jftl.
— ä) fie^w^igt 2. — ») cciPltt^e 2; es wird aber doüh wühl
,trül»[i(^" zu lesen sein. — =) lob 2. — ') flilt 2. — ») xmliäjt i.
■') t 6<tx 2.
l
76 Bundsgüiinss VII.
jamer, bo« fo l)fl( pcvfoncn ücmcft WErbcit in üöftfrit, funbn-
(icti ber SAttd ftrben, oUcin off foli^^ rsfict flffcfirci) im
tor jii finflCn, baS fic borf) unucrftanbtäi baib nit Bcrftonb
Bnb bcl)enbifdt t)ölbcit nit incrdcn fönen, mib Ocrbrufe ijaih
nü flehten roöltcit, was got gcfoUciiö bar an t}abc cnnal
ein jftlich rf)riftmlid)i) I)irö. *lnb reo bcr Dctftenbig
rfivtftciilicE) inciifd) t)aiib abging, mnrbfn Jülirfi biteit föfig
üffgcthon, Unb oi(en fünbcn, ba Bon id) rit (c^ribcn toill,
örfacft m|iDgen. Ob fein fünbe War bann umiftbicnte JpQö
nielfen, loerc eä boifi ein (orgfora bing bmb Bnf;. 0 mit
groß ifl ber jorn gottfä ober bie oniDiffenbcn, fotBleti, Oct'
brüffigeii HoTtcrküt, bie bar inii Soffen iu norutig jü ge-
winnen, fo fie im föfig bc§ ftofterö nogcnb, Bnb im djm
bie tag^icit wie bie a^tcn') taftent, bn Bon mein gefett
fc^tibcn Wirt. Sann onfer .fO, jüfflinen gcfcbworen hoben
foliche biitg ber wdit gü gät entbrfen.
^NüTnintb ir tl)eüren teütfiften') büten cüi^ oui
-^ niiwcn ftflfftungen, ^onbthaben bie alten, fo eint
ein gnter [Of,''] friinb ftirbt, brauiiien mittel im jü ^elffcn,
oben flnfeitiKi{| gejcigt. ßaffen cüd) benfigcn an ütoexi
Ofarrerä mftft ober Bff baö mciftc an ben mAffen ber (iriefter-
fchafft, fo in*) jctroebet pfort Berpfrünbt finb. ©eben fpenb
bcn armen, bötffen ben bürfftigen, öaitbtboben zümtx pfarrer*)
btf rljlidicr*) narung, bie f^ bann Wd( m&gcn haben bq
groffen Dnb (leinen jflbenben. Siaö man gute frünb ja
tt)f[h labet, jü jeitcn beö laibts, ünb einen'') pfcrrer mit
sroeien ober bricn priefteren bar ja, mete ich ^^- Slbet
füllen bcn ganzen tag bi^ jfi nodit lobe ich nit. SBtIttt
ein iartag ftifften, suhe**) in übet .jee. jav nit, bann es
Wirt nit gehalten ober obet, Bnb bringt ben temptf (net^tnt: ,
irrung ber gewiffen, boch on frefftige maniemnng. SJafTe»
eücb nit an ben gemeinen niifebraui^, alä ob el gar bfef.
geriiJit fl), fo ninn geWonlic^e ecrimonicn in ber tir<^en'
ueiTii^t I)at für bie tobten, aber jetficher gcbencte tAgüi^eit
ijn fineni geböte an ben ftabt*) ber obgeidjeibnen peinigten
') E^riftin 2. — =) alftctn 2. —
— »1 narune(!)2. — ") «iölt0«2. -
— =) ftat 2; CS wird „(taiibt" zu leseu b
3J 1
Bundsgenoss VII, 77
feien Bitb 6itte nltfo für (1) lote et luolt für fii^ gctiAtten
werben nnc^ feinem tobt, bn§ nü^t ben tobten »nb crmanct
lutfi bie läbEnbigen ixti mbtö.
I 3r ^Di^ gcfoufften Triften, luonn raolt ir cfidi
faefferö bebenden onb thdiüb nngrgffen bie ob-
CteRnng ber fw^erftition? Sä()cn ir nit boä eüc^ got bie
^anb rcid)! onb rotH eüc^ ^^Iffen, bQ§ ir inercten in bem,
iai got fo D^I füncr gelben enne(ft, tucldi fc^rflen miher
foIicE)en miprouc^ tinb ir cer, tg6 Dnb gut mögen gä emetem
iieil. ©inb mittig Onb griffen bie faiii bojjffer an, en|ic^en
bem feror baS i)o%, baä ift ben Unngcn, Dngeterten, ftir-
nji|igen, fnulen, ^iffigen, gc^tigcn müne^en ünb pfaffen,
jie^en ob täglid) Bngefttfftc ^anbtrcic^ung, ir roertiEn fä^en,
ber müffigiii'ÖS'^ onb lofter erbic^ter roerben nit fo ugt, mo
bonn bife Dotd obnimpt, fo ') luirt ber lafter and) minber
ünb ber tiglittjen noning nteer. Do mit roitt iä) nit ab-
gefprocften i)abm ben ftqfftnngen, fo je^ befigen bie gc»
lo^c^ten^), ober tiglic^ä gü trogen jnfeHiger gaben') begec
i^ abgcftelt nierbcn. Sic 'iEforrer Dnb ire nötige caplon*)
tnb mit^elffer odtte iäi aUer eren warbt, onb in foU nötige
^^Iff trülid)*} gcteit^t werben. Slbcr aller anberen müncft
Onb pfaf- [a^] fen wäfen Witt mein gefeH nit (oben, onb
ob man fg 'nit wol^) mag ^eüffig Onb gar ab triben, Wirt
boc^ ir jat fic^ felbS minbercn mo ir meinem rat oolgen,
aXi idf oben angejcigt ^afi. fiaffen eüdi bcfol£)en fein bie
obgcfdieibnen feien, onb erwcgen alfo iren ftanb, boä ir got
fleiffig bitten, er loöHe en^ behüten uor folidjem t)örtem
Ort^eil Onb fie erlöfen oft ber OnruW irer penen. Snb
meiner jit Oerfproc^nen') gefetten lere ndmen ^u. ^Ärgen,
fo fie eüd) jÄfä^en Werben, ob fi^on faij^te, ooße, gut»
fi^enbc, e^gengefüc^ige, gilt ftridenbe*) miincfi, Pfaffen
ober tutnncn onberft fürgeben, achten ir nit, ob irer
3ül fdicn 01)1 ift, Onb tr fc^ein glat Dnb gut geeist. Stbcr
meer jiel^en folit^e fadi in ein gnt oerftenbigä Ortzeit eüwer
') „(d" fehlt 2. — ") = geweilietcn. — >) goufim 2.
— ') ßaplati 2. — ") ttttiä) 2. — °) „IDOI" fehlt 2. — ') jftu»
fiiro^nfn 2. — ") ^eHittidenii« 2. '
BiindsKeiioss VH.
34 fioff »Hb 6on.i)
') t »i» j(i>t bringt Stofcn 2
Jlrud man ^exx ^xaf
mu§ bon 9(loterobam in 2;eüt[d^e f^rad^
tranfferiert.
^ SSarumfi boctot Sutt(er önb fietr SSIri-
dCl t)on ^utten teütjd^ fdjriben.
H SBie nu^ önb not e§ f^ ba§ foHid^ bing be gemeinen man
für fönt.
T)cr .VIIL bunMg pof.
Brust-
bild des Eras-
mus mit der Um-
schrift: THN KPEITTSi
TA SYrrPAMMATA AEIaEIi
IMAGO AD VIVAM
EFFIGIEM EX-
PRESSA. AN.
MDXXI.
f2(i''] »MSr luiffm loot bnS üfll beren finb, bie oerargen
lllll bnt» mtnüfe odjtcn bic groffc gob got^, üas
^^ jcg fo üQi £|eilfam3 bing in tütfc^e fprot^
t)ecbD(nict[d)t loirt, brghalb ii^ ai^ter bunbtd{{iio§ Don meinen
öiersE^cn geffllcn ocrorbnct bin bcin gemeinen man anjoigen
folidien nit^ bar ug criDa^gfenb. ^er l)riiig ^aiiluS ji^ribt
jii ben Kömmt, Etlidj gelcrt öcr^oltcn bie roarljeit in irer
ongcrei^tigreit, alfo bos fie iiit roöHcn tlare roar^eit laffen
fürtiimmen, bo huvd) nit ir dgne bo^^cit Dnb avQ§ leben
uerbaminlid) ft^inc oor beni Bold, fo mnn lemcte l»aä got
Bon Bn6 roitt bfben, Bnb bct geleiten loben bo gegen fo
BctEerct erfunben mirt. Ser ^err ^c]ai Jagt im eiBon-
gelio äu ben böfen gekctcn Bnb gaiftlitJicn. 3t Ijaben ^in«
geniniimen ben (d)lüfie[ jü bem ^ijmmclt^c^, baä ift eu*
Eantnüß ber ^eiligen gefcEirifft, Bub finb ir felbS nit ingangcn
in bflä xtfiii, Ejnbcn dui^ nnbece nit hinein gclnücn, bnä
ift, nit allein finb ir bö^ gefin, jr tjaben nuc^ bem ein-
fältigen Oolif Ber£)altcn rc(§ten öetftanb göttli^cä gebot.
Sä^en äi^i, lieben frummen teütfc^cn, Bnfe ift niigeboren
ein glont^offtigfcit Bnb einfaltigfeit, b(iö roir meinen, anbcre
wollen ün| fo ongern bettiegen, aU toir fie nit motten
Init^en, og bem entfpringt, boS mir gern glouben bcnen
iüeld)e ein emftlii^en fi^ein Bnß icigen, Bnb roic fie unfi
fürlialten, bem gonb mir noti, fnnberlic^ in ben bingen,
bie wir meinen, fie treffen an got Bnb gotteä bienft. 'Starm
fein nation ift in ber i^riftm^eit, bie langfamer ja bem
(griffen gtouben funnnen ifi bann bie teütfdien, onb bie bat
nQ(^ fo cmftlid) Ber^rret [wie] ') f^ bar Bff. ©olic^ »nfet
einfottücit onb etberteit t)nt ber teüfel onbetftanben jfi
bnferem Berberben brant^en, ba§ boc^ onfi joll jü groffem
^eil bienen, Bnb tiat angeritzt bic ätnlijc^ bctrieger^ Bnb
BnftanbtVfl^iB'fi'r t'«'*) '"^ Bngotfame Bnb feelofigfeit, funbet-
lii^ beS 3i6niif<5cn') ^offö antii^riftlic^eit in Bnfe jü bringen,
bann er roilte mot, Wir wcren gut gii oerfurcn uon tet^tem
Wefen, funberliil) wo bie Bcrfiirung Bnber gutem jdjcin mutb
fütge[2lij]ben, maä ()ct aber beffcren fc^ein, bann jo man
') Im Druck: [ici(] fühlt 1. 2. - ") mim-. \ (t^i
J
Bundsgenüss VIII. 81
firot^te uetfigelt ßrieff uoin Sömifi^En bqjc^off, bcn (ettliifi
^D^Eä gclüaM Dnb groffer hmft) fürgoben önb feEBä Deuteten
am einigen ftatfialter c^rifti Bff crbtrit^, bent äffe roält
Bnbcrmorffen niciT, in beft iDiffcn xoixt unfcr tfiÜ Onb Det»
hainmung. S)o mit qu^ Etttiift teütfcftc fütften oerfürt
iDurben fo fnft, boö jt) com bapft annamen bie fE^ferlicöe
tron, ineinenbe er Ijette gemalt ben loatcn SK&niifiödn faifer
ob äu iegeii Diib einen nod) fcini roiffen cmetcn, ben er
cm narren feil füret inie er luolt, ünb bcr bapft Jd ütji
lanb Cnb leüt Onber (ein aigen tt)rannifi^en gluad jnge
flie Bit er roolt, onb baS Uberig bem gefegten Bon im
IRömfi^cn fc^fet üeffe, onfa ein folicftcc ^iömfificr tel)fer ad-
Weg Bnber ben füffen be^ bopftä lege aU ein getoufffer
fnec^t. atlfo aufi cinfaltigfeit finb teütfi^e fürften oerfürt
iDorben, Dnb in baS !aiferlicf) ompt fummen, ^aben aa(5
gemeint, fic fien fcfiulbig alle ludlt ünbert^önig jä moi^en
Iwm SRömi^en ftül, ba'ä ber bopft allein ein gct f^ off
erben, SSnb roie niol bie tciitftiien ^tncn burcfi orgcn
lifte beö bapftä finb (nmmen gu folic^er mirbigfcit, boi^
■föHen fie fid) nit meer bar oon loffen triben als long inen
ba§ got günnet.
S)o mir teütfiien gefefien Ijaben, baä Bnfere fürften
Jmb taifer ben 6apft fo t)oi^ arteten, tcnben toir nit «nberS
tierfton, bonn nitt nieten nu(^ fc^uibig alfo je tpn. 2l6et
c8 tooü önfer Oorfaren Bebunden, ber biipft fürgeben mdr
folfi^ Bnb tr anmutung jn ünbiUicE), befe£)atb ettlicfi teütf^c
laiicr ficö faft roiberten, Bnberftiinben ') baö bÄpfJlid) jocfi
ob in roecffen. 3ttl bie tljeüren fetifer ^einrici, Dttoneä,
Sriberii^ Snrbaroffa Bnb ber onber griberiifi, ünb 2ubmicuS
ber $aier. So folit^ä fa^en bie popiften, erbacfiten ftc ein
«nberen lift, ober bie telifet^) buri^ fie. ®^ moten in
Qtttlio äKen') frunint mann, Sranrifcuä onb ^'Dminicu?
SCnont, bie önberftänbcn ficfi baS mort gotteä sä prebigen
mit ettlidjen iren gefeflen, Bnb begirteu faeß ein Briob Bon
bem bapft Bnb fcfiafften oil nng im Bcltf, bann fie gac
einä gaiftlid)en onb Onatgmenigen läbcnl loaren, fie namen
nitf)t [2tii''J bann tägtidi brot Bmb aU ir arbeit, Unb luaren
il
') btiberpiiben I. 2. — ') teüfti 1. 2. — ■) jmcm 1. 2.
82 Btindsgenoas VIII.
gar initctlJ{iE) anbcdjHg Uit, Unb (|ot mai mit inen, <
bat natt) oql unhcrftunbcit fiifi im bflttel ncren, tn
beten (rocien fninimcn ntanticii mtb unbet iter frumm
gefeHen tittel. Slber btc üt)(( oetbctbt baS fp^I.
bic gtofe faul mftnige (otgten, man routbc ir Derbräffi_
\o fie nit aü gtit^ roateii bcn anfengeten, Bnb bo(^ ünb«
ber gcftnit bet atni&t onb beß ptcbigen itet fiummen öoi
farn grancifci Dnb 5;Dminici, lüolten Ool tcin önb ceBi*^
giltig, fo bo[^ luebcr fünft noc6 atbcit not^ anbocfet meof 1
in inen nia§, lunßtcn fie iten fatfc^ nit ba^ ju bebEdeo^r
bann ba^ f^ üql ff^f)cit Dom bätjftlit^en §off erlangte
onb boö f^ möchten bo mit qUe todlt boi^cn, mof^tm '.
gtofe ben bipftlidicn gcroatt, gaben im je^en mol mtt
bonn eS in ber mat^eit luns, nit im ju eten, aber med
fel60 ju nn||i tmb lob, fo man föbe oon ircm ^6{^ften oft
got bcm bapft fotic^e buHen, bag nmn fie ftielte otä bdpfl
tic^ enget bnb tömifc^ ^eiligen.
Slar nod) fiengc and) bet t^eüt jatmatdt mit ba
ablafe an, bo bie battcf raünd) gern ben Siomoniften .tt
tbeil geben, bo mit inen bet bictbe belib. SSnb d6 fl
f^on fügen, bet ftumm gconctfcuö tiob ein a&Iofe ju Stf^
uff geriet, fo ift eö fnnbtlic^ ba§ et fein funbet geM
(ie6 offtegen bnb and) Bctbot galt ju geben am felßen o
fü^t allein feien ^eql nac^ finet nieinnng. Slfsbolb t
bapft Bnb (ein t)off mctcften, bal bie bittet mundo fleneiö
rooten (onib aigcn nug) jü oHcm bem ba^ inen felbS ees
Dnnb nug mochte tragen, and) ba§ fie Omb aigen geffli$
bctait iDQten au6 bem bapft ein got machen, onb oufi feiffl
t)off ein fi^meiteidi, anß bet falft^eit ein wot^cit, aufe ni^l
ctraaS. ®o fiengen fie an mit ben bflftet örben ein paä^
ttcffen, tinb fie jag^unb üetotbnen in alle milt mit gtofTe»^
Qblaf; onb fr^^eit, ongliitf Bff jii trAdien unb nlTen Etwedteit
jiD^ttac^t gen 3lom jn fc^ieben, bo fetbft bü3 onbitlic^ tt^i
ömb gtoffeS gdlt jü cmpfatien. Do fienge an bet Sqfc^of
Bnb ^Pfarrer gemalt minbct jit loerbcn, Bnb mürben Qud
bie ^oben fc^uten Oon bAttet mümften geroatttglit^ bcfcffw
Bnb atlc prebig ftüf Dnb beii^tftfil, ©ie ctbac^ten rf
gliffcnbcn fcftein [iüij] s^ ttutfen nlle mfitt, bo mit niemoi
loibcr fl) Dnb iren 3ifiniif^en abgott dffftünbe, Bnb otbnetei
Biindagenoaa Vlll. 83
mfluifitoreä fiüretice prauitatiö, bu nciincft fic fdgcr mcijter,
bic felScit Joltcn cHc bk ciuangclifrfic Icrc tvciDÜd) vrcbigcn
nibcrtnicfcn, Dcibannen, öctbreiincn, ünber bem frfiein alä
iDcrE eö lüiber bie t^riftlidi firmen, ibcft luibcr bet bdttcl
örben mib itcä SRömifrfim abgotö t^rmilj,
©Dtirf)ec ir Uncfiriftlicöcr I) geroalt ift aUgenmc^ in ge-
titlEii, 61t f^ iiD ^iit (umtnen ift, boä mir roonctcn in bct
finftctnä^ oub im [chatten bcä tobtö.
giirberlicft aber t\at folic^ miftbraucft ober Einnb gc-
nunmien bucc^ bittel müncö in teütji^en lonhcn, cinS taiES
barumb baä bcv üopft molt trutfcn biirif) fie bnä tcütfcf)
Dotd ju feiner On6itti(|en ge^orjam, bann bie cbgemclten
feifer roolten bipftiid^ inütniiH nit meer Üben, 3Ini) bnciimb
bonn bie (iftigen bdtlel inüntft fo^en, baä teütfc^e einiettigfeit
inen ein ebner uogct tiäub luaä.
@ä iDorcit Derftenbig teüt in tEutft^eni lonb, bo an-
feniflid) bic erften bittel inünt^ in teütjcfe lonb fainen, fie
WQten barfiiffec "onb mürben jraei mal mit fdimo()e wiber
in Stall« u6 tütfc^Ianb geiaget, bann bie gemetten fnrmmen
loifen teütfctien oerftünben mot, hai b^fe leüt ni^tl gutS
tmirben mit ber j^t bg On| teütfi^En fcftoffen, aber bie
tiÄttet mitnifi, bie borfiiffer Bnbetftünben fic^ ber fae^ fo
offt, &i6 fie jfi letft in Biifet tonb ingemurßlet ^o&en, aber
gor einfeüiglit^, aU man npcft fic^t ffiie bie barjufler jfi
©trafbnrg aiS fo ein E!ein ca^n'ttin Dnb ticin einfältig
Ifi^lin ge£)flbt hoben, mie bn fä£)en niogft in item tleinen
frügflfli'g ^[f" ■ "" anberen orten ^aben fie mit armen
^üfjtin angefangen, biß f^ bnrrfi^) fdjin ber armüt finb
tuntmen ji[ Onrndölicficm retd)tumb. Swrd) fie ift gang
teütfd)Icnb bem bapft oerpfanbt, alle biftftm, aric pforren.
aber fölig ift baä biftiim Salzburg baä biß off bifen tag
fein bittel ffofter t)at in allem tanb.
SJic bättel mün(^ onbetftimben oud) 'Stom in teütfrfi
lonb bringen burd) fnnbcren gemalt ju abfoluieren, bifpen-
fieten, Urningen, tringcn, onb ent&iiiben, mie ba^ mittel am
[2liij''j beften mcre gilt jii oBcrtumnicn, biß baö Bnfcr
84
BuDdsgeiiusa VIII.
taub Ool ift lüDvbcn bcr Stöinicöcn citrial, curtifan, cat-
bincl, al^ OTtiitid) cbcrat.
3;urcb iolicft biiig ift bai* teüt(tfi Uoirf onentpfintlic^
oecfirt roorben »on it)riftlic^cni gfag 56 pa&fttifc^em gfn|,
Don rl)cbtutnb ju aniiut, üon roar^cit jü falfc^eit, Don txctt)
ju öfffag, Don ueblii^rit jü Btrogenlifit, oon inannlitöeit jl
löDbif^cit, Dnb bnai ottcä ift Ober Bn|; funimen üfe ge«
tciitem Derboi'gneit ürt^eil gotteä. 9I6er jc^ fidit Dnfe got
genäbigli^en an in Oitferem unbiUigtit^cn I^ben, »nb t^
Dff Dnfcr oiißcn biir^ innerlichen flöten Derftanb, Dnb gibt
Dnft ^ilff Dffen buti^ gBitlic^e i^viftlit^E Icrc ^oi^ oer-,
ftcnbigcr frumnter Icret, bo burc^ mir roiber üff ^rifttic^
roorbcit Dnb »ff t[nt|cE)e erberfeit müditen fummen.
©0 ba§ nicrrfcn bie botteii bc6 pnbft, bättelniüniii Dnb
ciirtiianen, etbenifen fie alle lift, bo mit fic behalten Irt
gefänctnüB in frqb, Dnb möllcn I)inberen gSttficfiS gefaSeu,
onb Dnfcr ccr, fjail Dnb nu|, bo mit irc Dnbillic^e teüff»
llfcljc, antic^riftlicije mci^ fütgnng, bat üff legen fie ott ftnn
Dnb gebend, arbeit onb fleig. SJnberftonb onbet ju trucfeit
bie iiiarl)eit Dub bie prebiget bct loar^eit. SdimÄ^en bie'
Woven lerer on eer Dnb lünibb, Jfidicn fie ju fi^cbigen oit,
iren üben, matfien ire tere bem Coli argraenig, geben ffif'
ffiiber folic^ War lere, fie fl) toiber Dil') ^nnbert jar ge^
ffion^eit. Eö f^ roiber tfiriftentic^e finden, roibcr bie fettigen-
ferer, foüd) prebiger ftien biiben, fi)en fdger jc. Snb mit
folicfien onb ber gelic^ffl tuibcrftanb itinlleTt fic obffiifen bie
frmnmeii trätfc^en Don g6ttliii)cr marbeit. ?l6er bie Waren
prebiger Dnb lerer I)aben fidi long enttjolten Don roibeiy
jfllung mit fdiniocftKiort, 61^ fie febcn, baä eS not ift, bo«'
man bem Valä ben re^tm grunb fürfialte, TOaä DnbiUii^'
bi6 1)01 inen fei) öffgcleit loorbcnä), roiber gott Dnb eer,
Dnb fc^riben folicftä auf; in tditfdicr \pm^ bais ein jetttd^er
frommer ^rift in |eim boufe mag fftfcn Dnb lool bebenden.
SSnb ift ba§ ein jaidjen, boö folicb lerer gcredit finb, bie
ir (eer Dnber eignem nammen loffen au6 gon in teütfcfiet
fptacfi, bo mit ein iet-[2liüj]Iid)er »erftenbigct bie roeil ijab
jö Drtbciten bor ober bq im felbs. Sotic^ä ift ein jcidieii
') loil Bib' I
') iDnvben
Bundsgenoss VIII. 85
ber mar^eit, bann f^ fumnten an ba^ lied^t. 216er bie
bdttel ntüni^ ünb Kurtifanen richten ir fad^en gern mit
»orten au§ on öffentliche gefc^rifft, e^ finb toindel prebiger,
louffen alle iieüffer au§, üertütifen frnntnte batb geloübige
fromlin ünb anbere einfaltigen, aber got l^ab lob, fie
fd&affen nit t)^I, bann ir ünmariieit ftindtt fo t)bel, baS
fie auc^ nit nteer mögen fc^maden, bie bo bie fc^nuppen
l^aben.
S)ife falfc^en gl^fener t)nb öerfürer frummer l^dr^en
jaigen an guten fd^ein (bod^ falfd^en) ber öntoarl^eit, barumb
bie toar^afftigen prebiger önb lerer fd^utbig finb an ju-
jaigen audf) ire perfonlid^ tafter, ba^ nit burd^ ir gl^^ner^
bem mort got^ fd^aben gefd^dd^.
©0 nun bie papiften für geben, ire leer fe^ bie Iie^Iig
gefd^rifft, toerben geurfad^t bie d^rifttid^en prebiger an ju
gaigen bem öoldt, ba§ e§ fein grunb in ber gefd^rifft l^ab.
S)ie glei^ner fagen, toa^ ber 9i6mifd^ i|off orbne, fe^
ein gebot ber d^riftentid^en fird^en, bo gegen muffen toare
lerer angeigen, ba§ ber römifd^ i|off nit f^ bie d^riftenlid^
lird^, meer bie f^nagoga Satljane.
S)ie münd^ feigen, ber bapft f^ ein jrbifd^er got. S)o
gegen gaigen an bie toaren lerer, e§ f^ nit mar, er fe^
ein btifd^off mie ein anberer b^fd^off, er l^ab fein gematt
ober ba§ geitlid^ romifd^ reid^, er^) foH prebigen t)nb bdtten,
ba§ ge^or im gü, önb foll fürften önb iierren loffen taub
önb leüt regieren.
S)ie glei^ner gaigen an ire ^ailigen orben önb lerer,
burd^ mel(|e folid^ gemontid^ tere fei ingebrad^t. S)ar gegen
fagen bie maren lerer, ire orben finb nit l^eilig, meer ein
be|ilff gu groffem fd^aben ber d^riften^eit, t)nb ire lerer
l^aben fid^ felb^ allmegen önber einanber ber önmartieit
geftrafft, bar au§ t)oIge ir jrrfal, meld^er jrrfal mit feiner
gefci^rifft mag befd^irmpt merben.
S)a§ ift ein ürfad^ marumb man alle bing in teütfd^
bringt gu nu^ önb l^ail bem teütfd^en lanb an feel, eer,
gut t)nb It|b.
S)ie münd) fagen, folid^ bing fe^ t)on* ben alten an
*) err 1. 2.
^6 Bimdsgenoss YIIL
önfe !um[2Jüt j ^'Jmcn, fo niüfe man in bic toaxf)eü önbcr
bie nafen ftoffen Dttb in geigen, baS folid^ bing, ol^ ahlai
Brieff, butterbrieff beö babft gott^eit, ber grof bdttel mit
bdpfilic^er narrbeit, (fprid^ id^ ft^^eit) beftdtigt, and) attc
lere genant ©c^olaftica tl^eologia, ba§ alle f^ nit alt, fimbcr
nett) bing, jnnert^alb . iij. ^unbert jarcn tjon bitte! münd^eii
önb ireni anl^angO erbac^t. @o bod^ fofid^ö nit tft öor
in eint foüd^en brauch gefin, t)nb ift öor ^n bie d^jienl^
meer ban taufent jjar geftanben.
S)ag aber ben ntünd^en nod^ t)^I anfangen tuiber bic
»aren lerer, ift örfad^ ein tl^ail ber t)nuerftanb in Icütcn,
baö fie »enen, wa^ fie t)or in fd^en, f^ aHtocgen gejin,
ain ttiail finnlid^e bo^^eit, bie ein gefatten l^at ab ber
fc^maic^Ierifc^en^) münd^ lere, t)nb 1^ ein grutoel ab ber
d^riftenlic^en »ariieit, barumb au »ud^erer, aU pfaffen mit
öt|I pfrunben, b^fd^off mit Dil b^ftummen, faul münd^ önb
närrifd^ nunnen, bie nit anberft borffen fagen, bann toie
bie münd^ ttjollen, t)nb anbere bie ir narung öon obge*
melten iiaben, bie alle iiangen ber münd^ifd^en enbtd^riftifd^n
lere an.
2)0 tütber fdd^ten ernftüd^. ®rafmu§, Sutl^cr tjnb
§ut mb t)t|I anbere Dnberftonb bie redete ttjar^eit in ba^
tjoldf ^ü bringen in tcütfd^er fprad^, ünb jeberman mamen
üor ben falfi^en proptieten in fd&ap fleiberen, in l^offnung,
got tücrb fcim armen teütfd^en \)old bie ougen aufft^un,
ha^ fie crfcnncn Dnb annemcn bie njarl^eit tjnb meiben bie
lügen, bic ft) f)eimltd^, offentlidE) ünb üff ben fan^Ien on
alle fd)am frdfelid), on alle got^ford^t triben, ho mit f^
ba^ frumm fd)ted^t tjolcf Derfüren.
©ttltd) fagen, Cutter Dnb ^utt Dnb anbere folten bie
leüt nit fdE)um:pffieren, id^ fag alfo, bo ßl^riftu^ t)nb ^autuö
faf)en, ba§ ba^ gemein t)otcf Derfurt toarb burd^ guten fd^ein
ber tjerfürer, bo fdialten fie folid^cn falfdien fd^cin mit
allem ernft.
3ft ben fatfd^en ^eiligen crtoubt toiber bie U)art)eit
fromme"*) lerer tjerad^tcn, fo ift erloubt ben frommen lerem
folid^ buben iem öotcf an^aigen mit ir büberl) 5Ü fürberung
^) anfang 1. — *) fd;maic^(cri, | fd^e 1. 2. — ^) fromme 1.
m
Bundsgenoss VIII. 87
ber iüarl^cit [2t 5] 2)ann too man nit bebeütlid^ an ta^
Brädite ber ^jrebiger münd^ öntüiffeniieit, ber barfilffer ob^
jcruan^er gltifenert), ber ©armefiten bübar^, ber ©urtl^ifanen
antidiriftlid^eit, fo tpdre !ain tüunber, ba§ nod^ ein lüdlt
t)er!eret tüurbe.
SSnb ift ein örfunb gottfid^c^ to&xd^, ba§ bie ^)a^)iften
t)nb ©urtiiifanen allen getpalt braud^en mit bullen önb
flaben, bie bdttel münd^ |eimlid) t)nb offentlid^ in ber b^d^t
önb t)ff ber can^el, jn ben ^uferen t)nb tjff ber gaffen
önberftonb mit liegen, mit triegen ba§ öoldf abtüenben tjon
öffgonber d^riftlid^er lere, tjnb mögen hoä) nxd)t gefd^affen.
IBarumb foll alle menfd^en fid^ fliffen, l^eilfam, d^riftlid^,
nü^Hd^ bing in teütfd^ 5Ü bringen, alle§ ba§ bienen mag.
^u fürberung be^ etnangelium t)nb ^u treft) t)nb reblid^eit,
bann ttjo teütfd^e nation tpiber öffgerid^t tnirt mit irem
latifer, mögen fie bar nad^ ber ganzen toäli nü^Iid^ mi
iel^ilfflid^ fein 5Ü erlangen bie toar^eit. SBann bie münd^
önb ^)a^)iften ftill fd^tnigen tjon irem tjerfurlid^en fümemen,
n)urben aud^ anbere offneren tüiber fie gu fd^riben. @o
ft) aber t)e meer t)nb meer öerl^orten in irem fürnemen,
tüirt got ein mol tjber fie tjerl^engen, tpie tjber ^l^arao önb
jein tJoIcE, ba§ fie gan^ t)nb gar öfegetildft werben, ba§ bie
frummcn teütfd^en fie all ttjerben 5Ü tobt fd^Iagen, ober aH
n)iber bem ba^jft iieim fd^idfen, ba§ er fie i)ati in fcim lanb,
tüie anfencEIidft bie teütfdften get^on ^aben ben barfuffem.
SSo bie bdttelmünd^ ]^alb§ at^ ö^I intrag tiidten bem
iapft tjnb feim l^off in iren antid^riftifd^en i) ttJtifen, atö
bie ben frommen teütfd^en tjnb irem loblid^en !et)fer tiiünb,
€r ^dttc ft) langeft tjcrtildtet, ioie Sonifaciu^ ber ad^tet'-^)
bapft ein mal orbnet, man folt in aller tüdlt t)ff ein ftunb
aufetiirfen ben barfüffer orben, tüie tjor aufe qtiildi toa^
ber tempel orben, t)nb toere e^ gefdidl^en, t)il tjnglüdf ttjer
nit fürgangen, bann barfüffer orben ift ein brunn affe^
bdttete önber münd^ tjnb nunnen, t)nb ein tjr^ab folid^^
tjnrüttjig^ ömblouffen in alle tüdlt, anbere lernen e§ öon
inen, tjnb meint man, e§ ft) red^t, fo e§ folidö gl^fener
fürbcriid) üben.
>) antc^riftifc^en 1. 2. — *) ad^ter 1.
88 Bundsgenoss VIII.
D ir frotntnctt tcütfd^ ötciffcn bic fad^ bat)ffcr (
önb ^al[2t5 ^]tctt ob bcn ©mangcKfd^cn Icrcm önb ob alle
ircm ansang. Sinb thd, bic 5^t ift ^ic, gott ift mit cü(
bann bic groffc fd^inbcr^ bcr bd^jfttifd^en tmbcr folfd^e
cnbtc^riftifc^cn fd^cin, bic groffc t)t)pigfeit önb lid^tfertigfe
bcr mdltli^en prclatcn, bcr groß falfd^ betrug tmb t)e
furung bcr bdttcl münc^ burd^ ir a^Joftü^Icr^, bic bcroubui
bcr armen cinfditigcn c^riftcn burd^ münd^, t>fttffcn tn
nunncn mag önb miH gott nihnmc üben.
ipin burc^ mit froiben
«
;
Jln aiXe c^xxften£xc^e
oöerfeit jn tüdltUc^em ünb ge^ftti
c^em ftanb Xeütfd^er uattou,
ein Kdgltc^ erufttid^ Mag aU
ler gotsfdrd^tige 2)?ünd^
Slunnen önb ^Pfaffen, bj
mau inen jü f)ilff tum
bo mit ftj öö ire enbt
c^riftifd^en 6^ mo
nere erloft mer
ben.
T)er .XL büWgnof.
3d^ mein man finb öff erben feinen
2)er bife büd^Iein Id§ on tnetnen.
2)an e^ t)n§ clorlidö bebeüt
aSie je^ laben bie clofter leüt,
3)er§ an ab tf|ät ba^ büd^t mtd^ j^t.
©^ mad^en nun ö^I armer lüt.
»
W'l ßO i(6 nünbcr bunbteignoB Dcrläfcn {)ab min«
^S mit gcfcllEn fleiffig aibeit jü entbcdcn teüljcficr
nfliion iren fctjobcit, bcbunrft midi nü^ otib gäl
bau irf) aud) für^alt bie grofei' jiüontfliii itut onb angft fo
v\)i fnimmer mcnictiEn Hbcn im tlofter flanb, Piiib joli(i§
ic| offt ^Ar^lic^ Don jn c|cbütten bin, begibt id) niic^ befi
inen ju ttoft Oft bvüberltc^tr liebe, Onb fag olfo.
11 Eü(^ ift roiifen, Kme tcütft^en, niic offt onb bid
ir angdanift finb luorbcn Omb bljiff jä (elften ben c^riftcn,
fo üott türden gefefttget litib, mit D€rttri(fiing groffeS a6Iü|
»nb Bulben gots, onb luere irol ein cfiriftli^ roärtf gefin,
nioe aber eüi$ ba bon engogen bab raeifi id) ntt, ic^ ge>
benif aber, fcrre befe rodgä J^ ouii^ ein grojl'e Brfai^. Stbet
tc^ miß EÜ(^ in kr nd^e onjeigen fromm erber c^riften
bie nit niinbcr gefingftigct irerben oon iren gut fctiinenben
diriftfi^Einenben obem bann bon türcfen onb l)cibcn, banimü
ir aÜE fößEn balb müglidic ^^Iff inen t^än von brüberltc^
liEbe roegcn. Stsmen war, o trcioe ieütfc!^En, roie bntretolic^
man Dmbgabt mit eioetn tinbEn, fo eS bo 311 tumpt, toi
Bnüg ffigerifcö Kurtifan jü in äiefien oHe pfrunb, baS offt
einer .jt. ober I. t)ot, ober alfo berupffen, baä man fi(i(j
ntt meer bor off begon mag. 35flr jä bie Ütonianiften
fqlbET unb go(b Onb affe^ baä Toftlid^i Onb nug bq Dnfi
ift, jn in ofe OnfEren lanben stE^en, fompt eö bo jä, boS
mir Onfcr finb nit wol jic^cn mögen, fo roir fiE nit gern
geben in folidjen oiiflEöiiffen böttel, ber Dor ber roält »er»
ö{^t(i^ ift, unb and) geftiffte pfaffen ofrünb eintroebcrä ge«
fctiWEc^t finb ober aber burc^ bifpcnfation og( in ein ^onb»
fumniEn, bar an Dt)l perfoncn mfif6tEn BErfÄt)En loerbetL.
?(u(t) bie pfriinben, bie t^eür finb Com bapft onb bift^pffetc
in touffen, locrbcn loir jraingen onfsre finb in Röfter jf
flon, in ein miffEntlii^en fftrc^Er. Siucf) ett(id) oiife Dii|'
lUErbeii oon ben gllifincren ocrfürt, baä roir rocnen, floftet-
ÜbEn fi) aÖEin ein cbriftlic£) Üben, onb roo« offec^alb')
ift, f^ otteä Oon cbrifto onber bem Wort, roält, oerroorffen..
^0 mit loerben roiv unb onfere tinb oerfürt, Onb ijdbett
') öffetfialS 1.
Bundsgenoss IX. 9 1
leiber tjttfere öorfaren lang geirret. S3i§ ba§ ö§ ge* [aij]
naben gotteS folid^er falfd^ tdglic^ an tag himpt önb je^
önfere !tnb jdnierlid^ gü t^nfe ömb l^^Iff fd^rien. SSie tool
ft) anä) t)Dx t)t)I iaren gefc^rutpen ^aben, iiaben mir t)n
bod^ nit geloubt, fo lang biß fie an feel önb I^b faft öer»»
borben finb, ein groffer tiieil, önb funinien tpir in nit ^u
^^Iff/ ift äu beforgcn, tüir muffen got red^nung geben am
jüngften tag, ft) finb bod^ teütfd^e geboren afö tüir, d^riften
atö ttJir, got§ gefd£)6pfft afö tüir, tjnfer flaifd^ tjnb blut.
S^ l^aben oudE) anbre p]^er§ t)erftanbt§ erber lüt öil flofter
burc^ manbelt mh tvax genummen irer Kag, ob ö§ müt«*
h)iH ober au§ toariieit folid^ ir fd^mdr^fid^) gefd^ret) tjnb
anftlid^') Hag ertoad^fe, tjnb l^aben erlernet, ba^ ir laib
önb angft groffer ift taufent mal bann toir aU immer
fd^riben mögen, foIid£)§ ein Keinen tl^ail tooHen toir an*»
aaigcn.
H 3tIIer münd^ tjnb nunnen groffe Hag ift. @t) toerben
mit tjnd^riftlidien, önmenfd^IidEien fd^loaren ftatuten belaben,
ba^ me in iren geioiffen nit fo fd^toer toer türdfifd^e bienft^
barfeit, fo ire ^jrelaten fagen, folid^ ftatuten f^en ofe irem
getoalt tjnb ir getoalt f^ tjon got, önb toer in nit gel^orfam
f^, ber toiberftanb got. gtem fein ablafe, fein b^df)t mog
abnemen öbertrdttung ber ftatuten, e§ mü§ alleg in ba^
fdgfetor, bo mit ber tjnberti^on getoiffen adtodg önrutoig
ift, bann ber ftatuten finb fo tj^I, ba^ man fie nit ge^
lernen nod^ geiialten mag, über trit man ft) bann, fo ift
önrüto bc§ ^dr^en bo. SSnb loerben bie armen finb öon
anfang ire§ ingangg in^ flofter alfo öol fordet mb fcru»*
pult) geftoffen, ba§ f^ bar nad) ir nimmer lebig mögen
»erben, fo fie alt mb öerftenbig toerben tjnb bodf) merrfen,
e§ f^ jpl^antaft), nod^ finben f^ e^ nit mit rüto t)fefd^Iai)en,
fur^ fie finb ir lebtag öerfterft, mb nagt f^ ire confcieni^
alltoeg umb fünft, bann fagen bie prelaten, bu magft mit
gut getoiffen fold^ fcru^jul^ nit öerad^ten, bann toer miber
bie confcien^ tf)ut, ber batot ju ber l^elle. SBdren f^
önber ben türrfen, e§ frotoet ft), ba§ f^ hofften, in gefc^dd^
önredftt, tjnb ft) tourben balb erlogt, aud^ too f^ mod^ten
') = angftUdb.
92 Bnniisgeinjss ES.
entrinnen, fo mix e§ inen crloubt. 9l6Er im floftcr mfiffm
(n gebenden, fo fint' folidiä Dcrpfliifil, borffen aucft feiner i)
erlöjung ir Icbtag me roarten (aij''l batff feinet gcbenrfen
bo Don ÄÜ fuminfn, roie gilt füg er immer ^ai, banu man
fiijbt inen für, folicli ir griübt (^ man got fiftulbig, bs
Don fein bijpcnfnß jn ^elffen niftg. Slbcr fii^, lieber ftünb,
ben grojfcn fatjcfi, lüge ünb t^rani) ber ftöfter prelaten, fie
feüü^ roeÜen fri) Jcin Bon alten iren ftatutcn, tnöHen Ferren
fein, onb fngen, ber prelat f^ Ober bcn Gouent, bot jft
ioffen fie iren fdimeic^Iem öUe« boö notfi, fo long fie ää-
tf|üt(er Onb rootgefcHig tieücftler (inb, alfo ba§ fie minbct
jniilt Onb orbnuiig £)altcn bnnn gemein frumm legen Bffer-
bolb ber Höfter. So man Dcriuei^t ben prclnten, roaruinb
^e aU 01)1 iren füncn ocrficngen, antluorten fie, loir ^abeii
gemalt ju bifpenfietcn. gragt man fie, marumb erfnubeit
ir jfienen anif nit foiic^S, cntroortcn fie, iftenc t)altenb ft^
nit bat nodi, ibeft bie anbcm gefallen unfe nii. ?llfo »er-
ftriifcn fie roiber got onb redit aß ir tmbertt)on mit ^-
tuten unb jroingen fie ba mit, baS fie roiHig merben, au$ .
fagcn, got (q nit gct, Onb alleä luaä bie prefaten müden
äii fd)aitb onb ffmb, baS tl)iinb bie Onbert^onen niilligltd&,
jfl einer fan oor bem onberen nit sü fummen, fo gern roes
jcttidier mi jü ^off, bo mit er erlöst boc^ ein5 t^eit murb
Oon fotit^en Onbifiic^en ftatuten. S)aS ^aben bann bie
prelaten gern Onb läfcn off, roelcfjc inen gefallen, bnb al3
long fie inen gefaßen, bot neben 6"^^" f'c onbete in
großem qual, Onb &raud)en oiiii bie offgeltiSten für mit-
^Afffcr jii feftigcu ber anbem. SJa fji'ir fnmpt, boä minbei
roarl)cit, ftötigtcit, trero, rebtic^eit Onber münd) onb nunneit
ift bann onber ben ^dnfelin in roilfcfilanbcn. ^<mn fie
muffen oßein mit foüdjcni tjanbtionttf ire fr^^eit Omb bie
ptetatcn fDuffcn, bann fie tqranneii finb, imb ire onbet«
tf|on muffen fie aficin mit fatfcfi unb roütcri) trudcn, rocr
in mißiglic^ bar ju biitfft, ber I)ot giiten lufft üpr in.
Stbcr anbcrc bie foüijs nit fünben, ober fiiS fölic^et on»
et(ict)ct mei^ bcftfinmnicn, bie ftonb gfArliciiEr bann bie
I
Bnndsgenoss IX. 93
frommen leüt im fanb ipirten6irg önber ^et^og 9jtrict| beiii
Iriit friffer.
H ES ffiitb Qut^ in ft&ftccn nieinonb uff trciü bnb
giDubcii flEjogen noäi ötf erberEeit, bann fie fö^En, I)6reii
tonb meinen I) e§ t^u riner fint ftonb gnug oUcin bar inn,
fo er bcn pic- [aiij]5)taten alfo loiHfart. ^Delönlb ift
fein abelicö gemüt in floftet teüten, fein frp ftontfiafftig
tugentUt^ ^hv^, abtv aüe finb fic fnec^tlic^, ^in geniorffen
unb ^albä Derjro^fffet Iciit. äBelcftct gon icilt uff txm,
g(ou6en, htgenb ic. ift mcet ueractit bann ein frumme iuntl-
franj im gemeinen tiaug.
H Sud) Hagen aUe floftct leüt ba^ gut, bae je^unb
bie r(5ftet befigen, ober bnä mrnt tögltc^ bhtkt, werbe [o
öbcl Bnb onbontfbartid) üergert, baä fic offi feltiä fagen,
got lan Cnfe nit foli^ä lang Bectragen. QS ift ein fo(i(^
Bing bm6 tloflcr üben, je nicc Bnb lenger einet Bm& niünd^
»nb nunnen monct, je niinber in gchtft ein floftcr loben
'an jü nemcn, er feq bann gar ein nan Bnb arbeitfilig.
'SDann man erlernet fo B^i abenti)eür, alenfan^ Bnb üfffag,
■ia büberl)3), baö mon folit^ä in ber niätt nit finbt. ©ie
fagen all rnünc^ önb nunnen, roüften bie leüt, mie faul
Bnb bnioillig mir finb jii tor, loie ein Bnüge ar&eit ift
bnib fingen Bnb Ififcn in ber tiräien, Bm& Sopitel gebät,
Dmb tigüg, mafi, feet gefett, roie loenig finn Bnb Bff»
merrfen bo b\) ift, bie feßt geben Onfe nit loaffer bor onib,
bo mit mir onfer ticnb loäf^en.
V fflJüften bie Icüt unfern grimmigen jorn, onfetn
tmabträglidien ^afe, Bnfern merrfliäen neib, Dnfct »nmöffig
effen Bnb ttinden, Bnfer fc^ampcte, tai^ige, böt^ige, lid)!-
fcrtige, eer abfdinibenbe, fl)öttige, fc^iblidtc tebc, eä mir
fein tDunber, fie fluten on%. SS!ü|;tcu fic Bnfet gtoffe
^offart, mie roir in onfcten (utten Bnb geberben, in Bnferm
ttfferfii^en gntäbienft toiltfid) lob fuc^en, mir f6nben nit
bxT} (jfalm Idfen für ein tag äi)t in bet fitzen, wir leüten
lenger bat ä"y bfö cä bie feüt ^ören f6tlen, bann baS
gebit long ift, roaü wir t&iin möHen, aud) Hein bing
fehlt l._j._^
u
Bundsgenoss IX.
laffcii wir Bf! bctr fait^cl octtiinben ooc oflem tmlif onb
dnbcn inccr QcE)t, luic csi bem üolct lüiRenb lücrb, bann nrie
c^ Bon Bnfe recfit Bfrbracfjt loerb. 3tein roie ein fprüt^
niort Bnber ßn6 ift, cö (djobet nüt loas man t^i°it, Icann
eS allein bic iBÄIt leüt nit fe^en, funbcr(ici| tnber bra
barfuffcr obleniaußfr.
9t He ttöftcv Icüt flogen, icen obeni Bnb irem an-
sang fei crloubt, gemeinen go^ bienft oerfuinen, ßemeine
fogungen Ratten Irann (ic iBÖCteit freffcn Bnb fuffen, Bg- .
fparieren, bfilcn, [a-j^] on Brlob geben Bnb ncmcn Bnb
Bergctcn, onberc ire mit gfellen cerlpottcn, erjümen önbet«
ttättcn roic fti mcöen, (oticus ift bq müncfi onb nurnien
in offnen Bnb beit^tofenen Höfteren, jetlid)^ l^fit als 05I
CS mcig, fon man nit mit gcberbcn büfen, fo t^ut man
fl6cr eö mit niorten Bnb mit briefen butc^ bic mant hinein.
®ä finb aber vtfl min inen, bie fit^ rinä "beffer# befinnen
Bnb bie gern nit atfo tl}un »olten, ober ber anberen finb
fo 09I, ober finb fo gerooltig, bns fic^ erbcre gmüt Bor
in nit börffen laffen merden. ©ie iBerffen für g^orfam,
ftatutcn, alten bnidi, Dorfaren tjeiligen Bnb mancf)erlcg
tietter ftroffen, bie man Bffgcicgt f)ot alten benen bie
anberS ttiim n)6tten, bann ire obem möHen, fo bocli bie oberen
Bnb ire aniinng ') nit^t anbcrö bann menfj^n gfaß Onb t^mn-
nif{^ ftotuten ^anbtf)a(icn, ofier i^riftüd) eroangetifcö (ere ift ein
gefpöt bi) inen geachtet at§ ein brunn ber onge^orfam onb
aller lödero, bo 311 ift ftofter laben himmen. Sainem miit jeit
nocti fug fii^ ju geben Bff ein rei^t in gelert laben. SlHein
ber lt\b ift anberft angftljon bann raÄIttitö Icflt, ünb i^
meer beft^toffcn bann % aber ha« gmüt gar ni{^t, mir
mögen Bn6 nit off ein f^amlirfi Eäben geben, bann bie for
arbeit ift fo gro6 bafe flj Bn6 an altem [)inbcrt, bife baä
loir .Biij. ober j, ftinib im d|or ftfirien tog Bnb nat^,
ntcrbcn mir fo fdjmatli im boupt, baö loir unfere finn nit
miter mögen tribcn, bann b^l meinen, f^ ^aben aüt hing
TOol B§geri(fit, fo fg in bcm dior »6 gcfungen iiabm, fo
e^ boch Bnmüglicfi ift im dior anbfitfitig Bnb in gefert pn
U01: mcgcn ber B^le be? gfang?, Bon nicgen ber be^cnbffeit,
i
Bündsg-enoss IX. 95
bnn luegeit bei btiuerftQjibtä Onb bon roegen bcr bnglic^eit
ber (SompIcEbn, tuoö cim bteitet baä fi^abt beut anbcm.
H Ob mir ^c^oti onfe inoften ge6en jm tag uffldfcn
bet ^(IflDH gcjcfirifft, i|t niemanb, bcr Bng trelrlirf) lere, ob
man fcfton ettcan leret, ift boc^ foIic^S me I)eqbiiifcf) lere
bann t^rifttii^, ro5llen bann nrit fctbä bo nac^ fragen baS
^f^lfam ift, Einttocberä oennögenä mir nit onb Eiobcn ntt
fürbcilit^e fcfit^cr bo ju, man gnnnct Onfe an^ nit, baä
mir gelett lüt Bffer^alb bc^ Elofterä bar oinB fragen, im
flöfter Ijaben mir fein, ton f^on onfec einet etioaä, fo roil«
er aQcin ffiiffen ünb fcim anbercn fagen. 3Jar jä fügt
man jä eim ber gern [a^]') fiift gebe Bff baä ^eilig eman-
geliam Bnb uff etftc lerer ber (ftriftentiett, er fe^ ein luterift,
ein ^uttift Pnb oeiiert in onbec folic&em tftctfmantel, bnS
im baä Hofter ju eng roirt. Sßnber fotic^cr geftalt ^at
mon in Bi( orben onb Hfeftem Beröotten ben Cutter jil
lifen b? (lo^er pein, e^ ro6II gn bann einer lifen äii 0er-
aäiten, funberüc^ bic barffiffer obferuan^ev, roctdic cä Ber-
boften fiahm im offnen Sopitcl. Die prebiger Onb Sar-
mcliten, aui^ ßartfiüfer önb anbte meer.
H 3)ie armen (loftcr fraroen finb noi^ Bil meer oer-
Hnbert an ret^tem ingeterten geifflicfien täben. ^ann ob
ne fdion gern loolten wiffen teerte lere, ift nieman bcr eä
tnen fag, bo mit ft) an feel onb ft|b arbeitfilig finb. 9i(fo
ift alles ftofter toben meer ein I)inbemüi; an gifld Bnb an
IlEil bann ein fürbemüfe, meer ein fcftin bonn ein finn.
S9 bem adeln ftonb ancft bie gitten in bcnjErlic^cr forg,
baS ft) nat^ bifem tarren folidier trübfaf mnffen äie^en
ben ewigen roagen, bann fi) fönnen etmeffen, baö [(öfter
lÄben ju Bnferen jtiten nit ein {^riftfit^ ranfen fct), funber
meer ein Dorbeceitnng beS enbtcöriftä, baS nnjeigt mag
»erben in Bit ftucfen fiie jn lang. Snnbcriicb ^abeti tf
crmeffm bie bftttel iniincb, beren in tcütfc^fanb finb Ml
.jjiiij. taufent, nnb man ^at es ober ftfifngen, bot it
^rot"i finb meer bann Biet mol I)unbert taufent. SA
ob fc^on cttti[^ Bnber inen meren, meldte »mb ben itef
tüoas nü|Ii(^ä ttjiten ober tl)ün m6c£|tcn mit ^dlfnaiBi^
') Die Signatur fehlt 1. 2.
»6 Bundsgcüuss IX.
off bct CQn|el ober int btjdit ftul, ober tu folic^em, ift ir'
bo^ fö roentg, baä Dtibcr fimffjig, in offt Unber ^unbert
(auiti etitcr lütrt bo ^ii gefiiicft funben, baä ft) fetöer offl
beflagcn. IKnb fo baS ciitfeltifl oold maint, btc mihti^
ft^Eit fein bo t)!", er fif baitn gcfc^irftei; bonn ein iofnt
pfaff, (o £)ot)cn fie tiicmaii bonn ungcfdiidtct, toie iddI man
anfflcftt bcr münc^ tt|oct)eil Onb ffeltjeit ffiol Ueirfton. So
finb J9 nit angmumnteii Bont r&ntltf)en bijfi^off fütbeitic^i
i,u. fingen Onb Idfcn in bet ftrc^eit, bann fölic^ ötbeii marcn
Bot ^in gnüg, lucli^c geftifft loaien üff fingen Dnb läfen db
bcn bhttii, aiid) gniig fifaffen, aber bie bittet müni^ follen
prebigen Onb b^rf|tö6rm, mo bic Pfarrer tr bebÖrfften, aber
bar nad) loolten f^ ober bie pfocret fein, onb finb mit in inu
trächtig gefin bife off bie ftiinb mit groffcin fc^aben beS OoEJä,
[04*] So ift aucfi nit not gfin, baä man büttel mfinc^
orben ftiffte off fiinbcr gcifit für baä oolct, bonn ob in
nit jü gehört aüfi ber gefdirifft, ober nteer ben Pfarrern
tmb fcel forgetn. Stut^ ift nit ju gebenden, baä nit gmein
gebdt, fo da c^riften ju got t^imb, nieer gfaH onb eer er«
loerb it) got, bann foltcfier fawler voüa Hoftet efcl. SBnb
mit. fie es ermeffen, ift atliDcg bt) ben Uernüiifftigen Bnber
in ein in)t)fcl, ir bittet mög nit bfton bq got. Db pe
f^on xohütn prebigen ctU^ nnbcr qn na4 ii erften 6e»
ftadung, fo bnrff feiner on gtoffe gefürli^eit bem Bold
))rebigcn ^eilfanic etoangelifdie lere, al€ man bann iegunb
merdt, baä ber roarhett niemanb mcr toiberftanb t^t bona
bittet mitnc^, iaä iosi) ben frummcn onber in leib ift,
bot^ muffen fie fi^mir^Iii^ fdjnjetgcn ober gro^ BcrOotgintfl
l^ben Oon iren ftieffbrüberen, fo ift alt ir bing meer ge-
riet bff gemin ber eren Bnb beä eigen nng bann Off feien
^eil, ®ie fiabcn borfi robüm ein grunb fitzen ireS bittelä,
Bnb finben, baä bcr frum man grancifcii?, ein ftifftet Bar-
ffiffer orben§, ift ein anfang aUesi bittclS bcr 6rben, bo-
ramb ^aben fie itit nad) gebac^t, mie boi^ fin bättd ein
anfang gcljabt ^ab, Bnb finben alfo in ber batfüffcr ge-
tturften i^roniif bieder. Svancifcuä ift ein ongetert ein-
fettig menf[$ gefin, Onb loie lut>I et füi fii^ felbä ein fniimn
ntenfi^ ift gefin, ^at er bot^ o^t bing« Onberftoiiben, hai
Oon Dcrftcnbtgcn IcÜten nie gelopt ift njorben. Er nam
Bundsgenoss IX. 97
för ein reget 5Ü mad^cn, bte finen jagen, er f)ab c^ t)§
Offenbarung got^, aber c§ ift bo tüiber, ba§ er bte erft
regel öerloren f)at önb tooii ein anbere machen, njarb bie
anber ber erften gar önglcid^, at^ man jcfe ntcrcft, fo man
f5 baibe I^fet, bann bie crft toaxh balb bar nad^ njiber
funben, fo ift bor fieilig geift nit toiber fic^ felb^, auc^ bo
er bie anbere mad^t, famcn t)t)I namml^afftiger münd^ feinet
orben^ ^cfamen önb fagten im, fic toolten ber anberen
reget nit gclebcn, boc^ brad^t grancifcu§ fein reget alfo
^in burc^, ba^ man fie no^ l^at, ünb bi^ öff bk ftunb
nie in feim orben meer 5n:)itrad^t ift gefin bann önber ben
borfuffem. 5)ie reformierten finb toiber önreformiert, bie
reformierten tjnber einanber meer ^meitrdd^tig bann l^eiben
önb türrfen, aU barfüffer in gemein toiber anber orben,
önb [b] tt)iber pfarrer, pfaffen önb b^fd^off, ttiie be§ bapft
brieff fammer önb aller bt)fd^off San^I^en mögen mit friegg
brieffen bem^fen, bie ober ire ^and gemad^t finb toorben.
@g toa^ and) anfendEIid^ önber be§ bapft^ rdten ein
groffer toibermiH gfi beftdtigen bie reget grancifci. 5)cr
heilig geift l^et anfendEIid^ gnüg getoamt bie f)6üpter d^rift«-
lieber fird^en, l^dtte man tobUtn öolgen in abtriben ber
bdttet münd^ fümemen, bann fd^ier alte b^fd^off önb pfarrer
in aller mdtt fiaben fid^ bar miber geftelt önb ö^I ^ol^e
fd^ulen, fo tang bife ba^ ber bdpftli^ l^off mardEte toa^
gemin im trug bi§ bdttet öotdE, bo festen fie 5Ü ben
bdtttem alt ir öermogen^ in bullen, bannen, fr^fieiten.
3)0 gegen fl^ffen fid^ bie bdttter, ben bapft fein tjnb ber
feinen fümdmen fo ^od) lieben ba§ e§ got gtcid^ ift Sorben,
ünb burc^ bie bdttter bem Snbtd^rift ein guter todg bereit
ift ttjorben.
U SSnb tt)ie toot ber frumm grancifcu^ mdtbung ge«-
tl^on l^at in finer reget öom bdttet, ift bod^ fein meinung
gefin, ba^ feine brüber fotten fid^ fürbertid^ mit feiner 2)
|anb arbeit neren önb für ire ixm arbeit nid^t nemen
bann btoffe t^b^ narung on gett önb golb, ob man aber '^)
inen ömb ire fleiffige l^anbarbeit nit gebe gcbürtid^en ton,
bar nad^ möd^ten fie fid^ feren aufe guter juöerfid^t auff
*) öem6gen 1.2. — «) finer 1. 2. — ») arber 1. 2.
Bberlin, Amgew. Sehr. I. 7
r
98 Bimdsgenosa IX.
ein ti(of(eii bättct. SHfo iat ijrancijcuö fein iiicmuiis be
rcgel «tfidrt in (innu Icgftcn teftonieitt, baö boc^ bic bau
fuffer gtoft I)nltcn bitb ftfiiev btr tcgcl glic^. @ä ift aut
aflniÄg tüiber gcfin gronrijco, baä fiitc öriibcr grö^ So»
iient baiiiten, er lieg iren Oil jctbräc^cn, oudi rooft et btt#
übiT füitff ober Jidiä itit in eim ftöftcriin wontenbt. (St
tiat oudf fein fo^ atein Dff grob arm fcfticcftt bngelert leK
gefegt, onb bcrcn nit btl folt fein, bic etnfdltigti^ monta^
bie leüt jü erbetfett Dnb frummteit, lein gelcrt man i)dt
ie in6gen bi) irem fiürifc^cn (dben ein fürgang (lobcn, et
fngt auäf in ber reget »nb in feim teftament Don (in«
brüber BntBiffcntieit. Ob ftfion ettlic^ gelert teüt bt) itt
finb gefin, ift in itidit bcftcr bafe gefin, fi^e ber barfuffa
^iftorien an, bie man jeg gcbntcEf t)at onb ir frql)eit bä(^
JJonn got ^ot e§ loffen barumb trutfen, bag man irc oben*
t&ür') erfcnn. grancifcug ^of aucft inen öerbottcn, ^t
foftcn [ein [tj ''j^J buH omb ztmaS fa^ ermerben Uom 6apf^
funbcr f\ä) aWroeg gebultigliif] onb jitDcrfii^tlii^ got be»
fölfien, jebEmian önberiDorffen fein, tum icberman lt)bem_
ongtürf, boS ift fein tetft feftament gfin, aud^ fein regelt
Stber bie gra» fut nott lob onb eer fiaben, Rjolt Dot
bnb fnul fein Onb nic^t batnmb t^un ober ft)ben, moc^toi'
folidjä nit bofe ^in burifi bringen, bonn mit bäpfttii^eitt
enb{^rifHic^em bonbcr ber bullen, bo mit fie ^ttjungen mär
bo(i)ten jcberman wie fij motten roibet ire reget Onb gebot.
Sionn fie tinben oHwegen bie icgcf gloficrt toic f^,
lüotten, bamai^ tieffen fie fotic^ gtofcn approbieren Do»
bttpft, at§ ob fie befter beffer weren, bnb loo ein ftummer
gewiß^afftiger ünber inen ift gefin, ^aben fie gn BerDoIflt
bife bffg ^öi^ft, fo tang bifi fie in gcf[|liicigt ^aben n^
Ongfiid Onb Iljben, lt)fe ein 6ü(^ Oon barfiiffem genant
§umbettn§ oon Saftlcn, Wlfo faft ift gto'trifcu^ gungeife
Off tinnbarbeit bmb fpt)6 Onb trancf, boö er mott, romnn;
einer au^ feinen brüberen fein ^anbfniiirif funbe, fott «■
einä temen, bo mit er arbeitet bmb norung, Onb Boiti
megcn gütä ejempet bor bcn teilten, fo es bbet ftimbe bo^
fo B^t iunger gefnnbcr ftnrrfet teüt attein bff bem bdttw
legen mit fi^abcn anber t)auf[ ormet teiut. SJonn fehti
') = aSent^eiir. — ") f tctn 1. 2.
BundBgenoss IX. Vi
mcinung toa§, eä folten fme tirüber arbcitiam (riit fem, r-
flcbai^t nit uff gficrt Icüt, barumt Ocrbol et, eä (oli (tiiwt
bic gefc^t^fft crj't im orben leren, abn ein ^nbtniäut foft
et üot^in leren, toann et feinfe loüfte.
©id&fiu, baS ber anfong ber 6rbcn ift ntl fyrn&fi tß
ben bÄttet, fnnber Dff ^anbarbeit, onb Wo man inen nii
iDoIt »mb irc arbeit bloffe noturfft') geben, fDlini jit nii
Omb ben Ion friegen, ober meet mit gebuit umt h\\r. mw,
bife |ic niect Ion tetbienen möctifen.
9[ber je^t finb bie münc^ fo fovl, )kk y r- ji.ffto'
atbett im ttofter nit roöUen tliiin bann mit unmOfA mm
nenben fftr, fie fingen im d^or, bag in nit fgiMit^ H
@ic fagen fie fitebigen, banimb effen W. *» ii^t»!!
ja ünbcr .je. (rccbigt loum einet, tinb tpubei .41; .^m»,,^,
ift faum einer ^alb boju geft^idt, ote je^ M «■ '««i
bnb raere raeger, e3 icete lein bättel mtaii « .««tKt
(ummcn,
[bij] 3)0 nun fant groncifcuS fein Bnftr. «4m^ r»*
i^Dminicul nud) ^inna(^ mit feim fömenmt, H Hfrr ■« iddi
malbbrJÜber fa^en fo(i<i^ glüd im bittet, wrtNp -w >«<i
ein bättel anfa^en Dnb nem)>ten fic^- ^tetaüm -tm 4>ii
SÜuguftin. ^antac^ fiengen bie carmelilen Um^-m V^
fdiier bie roilt Dot bittlct ift.
(SoUii^S etmeffen frumm erber leüt XHkr. j« ^i»>'
örben, baS fie alfo baä allmüfen effen t« ^Kp^ -,)i^
mirbtgä bar Dmb t^nb noi^ Dot ben ottbcv^ip «i*v*
Dnb fötditen fünb bo bq, baS fie fo miiifrtiiBi „u V<i4»-i
fönen iren blutigen fc^raeig oh effen bnb H'mjm ,3t-"
reetbcn. Sarjfl groffe bübat^ fiir gobl ('
mün^ f(^in.
®ie prebiget flogen groffen
i^riften^eit, bic burt^ iren orben |
jitfomen galten jü trmfen tnb ioiit|
bet malt, wie fie gelten ^aben iSfato
Don ^rag, i^o^anni »on SIBefatia, <3^^^^^^C^.'.-
tino tut^et, 3ot)annt ®etfon, ■Sro^^^^^^B' 5.1:1:
100 einet onbet inen ift foöic^en»jf^^^^^^^
') notufftl. — ') I(ütl.2
100 BimdsgenosB IS.
miig er auc^ ^r biirifi. ^a (ic finb iaait bem tapp b
feiti'c Ifibtä ju t^uii, wo (ie etiua^ in OngcfcIIig onberfÜ
luoltfii, aU \>\)i (TDnicö Qiijeigeii, bo mit fie Derberen t
fäglic^ gilt, boö (ie ouift nbiteiiicit iren nniicit flofterfroiw
■Eil! bnrfüffer muffen täglii^ grofe joniev ntartm feiiVi
bo Don ji^ etlid) gfit^argig unber inen f6r(^ten nit at:
Drfat^, bann ftc ircr rege! groffen gcntatt t^önb, mü tut»;
mäffigcm bitten, mit faml^eit cnb mit reib onb I^q^ dbS;
friuel IjQiiblung Dnbcr inen fclbl, bnä in .jl. jaren fei*
ober luenig nü| Icut bnbet in mögen ein fütgang ^aiKB^
Solii^^ ^at mit gcfagt ein alter erfomer man barfufTosS
övbenS, bcr geiüaftig tinbet incu ift gefin. iönbcr alTof
ftanben ift gruffere orbnung') bann onbcr inen, jre le^
brüber ober conncrfen, bic (^ onnemen an (tat bet fne^
bie ^6rfc^en geiüaltigni^ Dnber ^n, boä oucft (iricflcr, Qeiai
teüt in muffen in aßen bingen onberniDtffen ^) fein mit
ftiot bnb mittgbcn ber roilt Icüt, alS icfi offt gefe^ fyit
mann fie in mein bufl onb ^off finb Inmmen, ißil luftger
wer ein tüfel (em eim ju ^u^ bnnn bije bdttriet.
[tij"] U Die Eatincliten fagcn, itc erfte ftifftung ft'
nit gefin bff ben bittet, onb ire Corforen tföben ire cito
ftifftnng Bertoffen, bie gnt Wai, Bnb ben forgtic^ 6itl«|
angennnimen, \o boiij fein reget tinber inen fq, Dnb ni(6t
Derbotten bq inen ft) bann red)t tfjun, fein gid ^r§ barflf
fi(^ Cnber in tnffen merden. 3)ie 9(ugwftiner (tagen ed&t
folid)^, boc^ ^att ic^ nit fo öbet uon ben Stuguftineren aÖ
oon ben anbern, fie f)aben fii^ nie faft bethtr gebroi^en iir
tioffort »nb in ^and, boi$ fort^ten fie fi^ au(^ Obel B
bem fotgtii^cn bättel.
fl Sic Itofter frowen ott, fnnberlictj bic Bnber ba
bitte! münf^cn finb. Ragen grofi befdjiDcrb, fie finb raee
bann Bbel Octfotgt mit beicfitDitter Bnb prebiger, bie oiid
fartijftt) finb bnb einet I)oIb, ber onbetn finb, auc^ 1M
fein iptiffin ober priorinn Dor inen friblic^ ^au|i^alt(%'
bann fie inen atwcgen bartfl macfeen Dnbcr bem Souen^':
raigcn einen toit mibcr bic iptiffin, Dnb ^mdtn in an fi^i
5)ie miind) wödcn ben armen nnnnen nit gftnncn, baä ^
') üncrbnung 1, 2. — ') Bub' | bev»orffen 1.
BiindsgonosB IX, 101
itE fromm batter »itb mutcr Onb gcft^luiflerig mögen ffi^en,
Bnb fagcit bie nuiiitcit, e^ bcbiind [t), bic ntün^ lucIlEn
adcin lieb gefiafit fein Don inen. Sonn fo ire Sßtoumcial
ijum ior ein mof ober .iüj. mit onberen münden in ein
fraroentfofter gonb, fo Inffen fte Dot fiftcten Dnb äioogen
unb fi^Iogen ire htttcn in bie fitt, funberlit^ auij borfuffer
obferuon^er önb lircbificr müncft, io mit fie iren gefponfen
gfofien, aber bie nunnen fogen, müften fie inen nit günftig
fein, fie fi^en^ nit an. 3)iE mfmt^ frAffcn gebrotenä önb
gefottenä Bnb fauffcn hen bcften mein, onb muffen inen bic
nunnen foIicE)ä focEien onb börffcn boc^ nümmcr ftaifcf) effen.
©ie äroingen bie nunnen ba^ fcfiicr nile tag beiditcn muffen,
bo mit bie mmii) ir finbft^Qfft ober ^olbtfrfinfft unber
fpliicm fcfiein D|iriii)tcn.
H Sic mün^ fragen off oCle ort, wie fie ein finb bff-
Iriben qn ein tloftcr, bamod) (äffen fie bie nrmen ttub
lonften Bnb fcfiiütmmcn on olle t)i(ff, baä fie motb niftcftten
fdirten. Sorjä nit alletn ingcfc^Ioffen flofter froluen Cnber
irem rcgiment, funber aut^ ire fceginen groffc (tag, bo Bon
jtit %& fugen ift, Bier fie fjoben. ^ roill jc^ nit melben
ber Sart^fifer flog, ber Senebictincr, S8cmt)arber Bnb bcr
gli(^en beren Bnfüg- fbiij] lieft fSben fcfiveigt in oKc rnält.
fl Soli^ä angefeften. Heben friinb. Heben frummen
teütfc^cn, &in i<i) er6ettcn roorben Bon Bt)l erberen frummen
Hofter leiiten, eüct) foHt^en iren brong Bnb qnal anäaigen,
faicn Dmb f|t)Iff jä bitten. Sie ßortbüfer, Sencbictiner,
SBem^tirber, Ißremonftrotenfer, Slcgulicrer, SBilftelmiten finb
niefit nug Bff erben bann ollein onn fcüt ju fcfiaben tnb
fc^inben, boÄ nmg man inen Bon megen ir ricfttämb nit
roiberftaiib t^ün, fo finb ber bittclmünä fo D^f, baS aiii^
jtt beforgen ift, man m6g fq nit afitbim. Snrum6 buntft
bic frommen miinc^ gut fein nac^ got, baä fie luöllen ire
fatten öon in tftün, onb luötlcn fii^ fc^amen irer fniolticit,
fürftin lofillcn fie fid) neren aintmeberä mit prieftertti^cn
Berctcn, al^ prebigcn, pfarrer fein, ober bcr pfnrrer mit-
Ziffer, roolten nitfit bnrBon begeren bann allein bfoffe not,
tüel^c aber folicftä nit lonnen, bic loftlten arbeiten, biencn
önb loie fq mögen vaä) got ir naning gewinnen. Sic
^offcn in got, er loerb fie lool enteren, fq iD&Ken lein
lf'2 BiuidsgencisB rX.
fuitber luft unb rid)läiii fii(^cn. Soiiu iicret fic got gn'
icem föiibtgcn ffoftcr bitte!, bor mibcr got öitb ir cegd
(a^utig ift, er loirt fic oiid) ncren, ob fie fic^ fo(i^ ofi-
t^finb onb ftc^ ergeben in gittliift uerfd^ung oiib in gincin
gebot her arbeit Dnb Iljbä naruttg. ©oli^ä ift inen nit
Jünb, 06 (^ bic hitten a6t£)uiib, ob fie oucb ectu^bcr nemen,
njcl^e jn iung finb gcfin, bo fie gelobt ber tüf(^eit get^oii
^abcn, ja got luil eä onn in btiben onb t^ünb got ein
bienft boinit.
H !Bie Runncn bcgercn, bnS nmii böcft inen treu be«
fc&liiß offne ein menig, bnnn ögf inüffen erfteiben ober äff«
lufig traiicf fin in irem raifEn, fo in abgef<^ta9en finb
babEnfnrt Onb onberc ergng, fo boc^ fein fraroen Hoftcr
of; ircr rechten crftcn reget foH bcfc^IofTcn fein, ber teiifrf
l)at baä exbadft buri^ mfitrainig mitncfi, funberlic^ fo fie
nit föffcn flnifi^ effeii, boö inen boc^ got erfonbt t)at, au4
fo fie föKcn fo ein ferneren iliot ifaben mb fc^ioerer bann
bic müncE) felbS, nnb haS fie olfo nit loibcr ir reget 6e-
f^loert werben mit ftntutcn ber müncß Onb bnS fie mögen
fr^ beit^tcii wem jetlicEiE barff nertruroen. SRiife man bodi
alfu Iqbcn boS Ott fci&anb bnb fc&aben b^ in gefc^idit, bcm
got finb ifi, 06 man fi^on Dff bifcn [biij"] mag üu^ be-
folgt Dnför, ift bot^ nit fo bngüttii^ atg baS borig. 33a-
rumb lieben fntmmcn teiitfc^en bieten enier ^anb foCic^en
gutfiärgigen floftertcüten, ob ettliii)e in folic^cr ineinung
roetben au% bcm orbcn ttätten'), oerargcn eä inen nit,
Ratten ft) nit niinber frumm ober erber, bann f^ nit roibet
erticrfeit tl)ttnb, nit loibcr boä gcfeft gats, nit luibct ire
reget, bann fein reget ^at Ocmictnt, baä ein fMii^ ungöttie^
loifen fott in flöftem mecben.
gr ffitten miffen, toelc^eä eim folic^En ttoftermenfcfien
baroon bitff, et ^ot nie obtofi bann ob er gen 3fom obee
gen fönt jaeob giengc^). SBiir eini foticften Softer mcnf(I)en
bar Bon ^itff, ber erlöfet fein fcct ans fünbigent loben, nit
ininbcr bann ber ein gemeine mä^en jü ber ee nimpt Dm6
gotä tuitlen. ß^tiftuä roirt cüd) tonen, fo ir l)elffeii tm
Bundsgenoss IX. 103
btfe d^riftlid^en feien iütber gewinnen. D lieben frünb,
iüüften ir tok türdift regtment in flofteren ift, iüie ein
enbtd^riftlid^ iüefen, tvk ein gro§ fdgfeiür ben frummen
menfd^en, e^ n)urb eüd§ erbarmen, . jr feel tanxd f^ öbler
bann ber I^b, fie ad^ten be§ j^tlid^en nit t)^I, aber ba^ f^
mit irem önglüdE föllen aucS) got§ finb fin, ba^ ift inen
öntrdglid^. 9tun erfennen f^,^ ba^ f^ in bifem falfd^en
flofterfdfiein nit mögen fdlig n)erben, funberlid^ bie bdttel«*
münd§, bann f^ mögen b^ irem gefunben iungen Idben mit
got ben bdttel nit effen, oud^ ift ir arbeit ber fiben tagjeit
nit gnügfam ben bdttet jü öerbienen. @o barff ir feiner
götlidf) eiüangelifd^ lere ))rebigen, fot bann einer teüfftifd^
enbt($riftlid§ bing ))rebigen, fo öerbampt er eiüer feien.
S)arumb o ir barml^dr^igen teütfd^en erbarmen eüd^
ober folid^g önb befd^irmen fie, fo f^ ju eüd§ ftiel^en. 9?it
gebenden, ja fie foIIen ir gelübt l^atten, D got e§ finb bofe
fd^dblid^e gelübt, bie got öerbotten l^at ju l^alten in ber
gefd^rifft öff fold^e ioeif. Sie l^aben iool ein guten fd^in,
aber ö^I fc^aben fum^Jt bar öon.*) ®§ ift jü beforgen, ba§
ber gro§ jorn gotte^ offt lummen ift ober bie njdit öon
njegen ber mün^ lid^tfertigen ftanb t)nb njdfen. SBann bu
eim fotid^en münd§ t)mb go^ toidtn bar t)on l^ilffft, fo
t^ft bu mee, bann ob bu ein ttvi^ iarjeit ftiffteft, ein
en)ig liedfit, ein en)ige ma% ja ein nelo ftofter.
[b4] ^x frummen d^riften taffen eüd^ erbarmen folid^
önmenf(|ti^ I^ben ber flofterleüt, ift ein menfd^Iid^ l^dr^
in eüd^, fo laffen eüd^ erbarmen folid^ önd^riftlid^ ioefen,
ift ein d^riftenlid^ blüt in eüd^. Saffen eüd^ erbarmen fo*»
tid^ önmanlidfie gefendEnü^, ift ein tütfd^e aber ber fr^l^eit
in eüd^. ©inb fie bod^ ttvzx ftaifd^ önb blut, eioer lanbtg«»
leüt, ttütx mit dfiriften, laffen fie eüd^ erbarmen, ba§ f^ nit
feel t)nb t^b fo öbel öerberben.
D ir erberen öogt, fd^ult!§ei§, rdt önb gerid^t ber
borffer, ftett önb ber tanb, erfud^en alle jar ^mt) mal in
emxtm gebiet bie flofter, bann fie önmdnfd^Iidd fdrdem ire
gefangen, ertofen bie gefangnen, bann ifein türd l^orter
binbet bann bie münd^, fo f^ gefangen l^aben ire mit
0 öan 1. 2.
100 n ■ t IT
«4 CT «Mf ^ kn<^ ^ Im jnk kntt boi S^ n
taia täM ji t^x, «» pc clMii n Mgrftllis hnbofdi
MEtm, ttt n^l bnric« «qnsai, Iw «rit fir vtryaa u
f&|B<| fM, boi i» oi^ obtäta im axmni ns^nfroDtcr
nfu^, tttn fi( ircT ngtl groffdi gtnnlt t&nnb, mit Dn«
nlffigaii biblai, mit fairl^ mtb tnü nrtb xmi Itai \nA
friüd ^btimg mba inen }tibs, bai in .pI. jarcii böi •
Obfc tPfnig itn| Icüt Imbfr in nwgnt rht füigang ^boi.
Soli<^ &ttt mir gefagl ein alier erfamer man borfufTecS
orbni^, bcr getmltig mihcr inen ift grfin. Snbcr üfle« ■
(länbrn ijt größere orbnnng ' i bann tonber inen, jre le^
trüber ober e»niicrfen, bie ji) onnemcn an ftat ber fnet^^>
bie ^örfdKn gemaltiglif^ trnber ^it, baä audi priefter, gtlat •
lefit in muffen in alten btngen mtbermortfen^) fein mit:
fpDt Dnb mitlQbcn ber roölt leüt, ols id) offt gefe^ fyii'
wann fie in mein ^ufi bnb f|off finb tiimmcn. ^tl wäg,ec
mtr ein tfifel lern etm jii bug bann bifc bätteler.
[bij''] f 5>ie Earmeliten fagcn, ire erftc ftiffüing f^
nit gefin bff ben bättcl, Ditb ire borfaren tiaben hre erfie
fliffhing uctlaf(cn, bie gilt luns, unb ben forglic^ bdttef
angenummen, fo bod) tcin regel ünbcr inen % Dnb nit^t
Derbotten bt) inen {Q bann rec^t t^un, fein gut ^rg barff
fiij Onber in loficn incrtfETi, 3)te Stuguftincr flogen eben
folidjö, boc^ Ijolt \d) nit fo obel Bon ben ?[ugufHncren ot8
öon ben aiibent, fie i)abm fic^ nie faft ^erfür gebrochen in
Öoffort Dnb in jonct, boitf förc^tcn fie fi^ and) öbel b^
bcm forgtic^cn bittei.
n Slie Itoftcr frairen alT, funberliii bie Bnbcr ben
bflilel mtindjen finb, flagen grofe befiftroerb, fie finb meer
bann Bbe( berforgt mit beict|ti)iittcr onb pccbiger, bie ouc^
(inrttjfi^ finb unb einer ^olb, ber anbctn finb, aut^ fon
fein Äptiffiit ober t"-"*'''''"" ^°^ ""^" friblic^ ^aufe^alten,
bnnn fie inen aliticflcn i)ort^ macftcn Bnber bem Souent,
rni^en einen tail ipiber bie ifftiffin, onb Menden in an fii^, i
a5ie mllnt^ lufiHen ben nrnien nunnen nit günnen, baä f^ .
■) Bnotfcmma 1. 2. — " ""''' l beriDoeffen 1.
BundsgenoBB IX, 101
irc ftoium Hattet Onb mutcr tinb ßcfiimifterifl mögen fi^cn,
tnb fogmi bic nunncn, f§ bebimtf fq, bir münd) nicllcn
alinn lieb gefaßt fein Don inen. Sann \o ire ^rouinctal
jum iat ein mol ob« .iiii. mit anbcccn miinc^m in ein
frotuentlofter gonb, [o Inffen fie not feieren bnb üiuagen
Dnb fcfilogen ire Euttcn in bic filt, funbetli^ aucfi barfuffcr
obfcntonget mib jircbigct münd), bo mit fie iren geftJDnjen
gfaffen, nbec bic nunnen fngcn, müften fie inen nit günftig
fein, fie fä^enS nit an. Hit ntfin^ friffen geßrotenä Biib
gefottenl imb fnuffen bcn beften mein, önb inüffen iTicii bie
nunnen folic^ä toü^m Bnb borffen boi^ nümmcr ^oifcf) effeii.
©ie jmiTigen bie nunnen bo^ fc^ict oÜe tag 6eid)ten muffen,
bo mit bic münc^ u finbfcfeafft ober ^olbtftfiQfft ünber
f Dilzem fijcin l3|rii^tciL
H ®ie münd) fragen Dff alte ort, Inie fie ein ünb Bff-
Irifien ^n ein Hofter, barnodi faffcn fie bie armen tiiib
motten Unb fcfiroimmen on ntlc ßilff, baä fie morb möchten
fd)rieii. 3)aräu nit allein ingefdiloffen Itoffer fraroen Dnber
irem regiment, funber anäj irc bcginen gtoffc (lag, bo Oon
nit ju fflgcn ift, Ober fie ^aben. ^c^ iniH }t^ nit melben
bet ßartßiifcr flag, ber Senebictiner, ä8ernf)arber Bnb ber
gli^en beten Onfüg- [biijj lidi tÄben f^reigt in aüe loilt.
1i ©olii^? ongcfc^cn, lieben ftiinb, lieben frumnien
tciitfc^cn, bin iä) etbetten raoiben Bon ti)I erbeten fnimmcn
Iloftet leüten, eni^ folii^en iren btang ünb gual anjaigen,
inen Bmb I)iilff p°t bitten, 5?ie Eattftüfer, Sencbictiner,
Sem^arber, SJremonftiatenfet, Sftcgulierer, SBitöt^^'"***" ii"^
nid)t nn^ Bff erben bann aUein arm leüt äS fd)abcn unb
frfiinben, boii mag man inen Bon wegen it ri^fumb nit
»iberftaub t^än, fo finb ber bättctmüncft fo 8l|t, baä auc^
ju befotgen ift, man mög ffl nit abtbün. 35antmb bundt
bie ftommen mnnc^ gut fein nai^ got, bnä fie möHcn ire
fiitten üon in ttiän, Bnb mBllen ficfi fd^omen irer famltieit,
für^in iDÖIlen fie fit!^ neren aintmeberö mit prieftcrlii^en
loerrfen, alö prebigcn, Pfarrer fein, ober bet pfattct mit-
^Alffet, loolten nitfit barbon bcgcten bann aKcin btoffe not,
tDetd)e aber folit^ö nit fönnen, bic wöHen arbeiten, bienen
tmb Wie (g mögen nodi got ir narwng geroinnen. Sie
^offen in got, er ircrb fie vool emeren, fg »öflen fein
108 Bundsgenoss X.
[2t j^] (^©1^ jdl^enber bunbtggnoß toiU t&d) aHcn je g&t
jj für|altctt ba^ eritd§ regiment ju tpolfaria boS
atfo lutet. SBir ]^ou))tIeüt önb ringif mdtittcr
bc§ lanbtg tüolfaria tl^unb lunb aller tncttgKd6, fo biS
öttfer ftatut, fa^ung önb orbnung ttfcn ober l^ircn Idfen
tüerben, bag b^fe ftüdt alle üon önß öerorbnet finb toorben
aufe tüotbebad^tem gemüt ju nu^ Jjnfemt lanb, ftot, birffer,
fidäen, ju ben tütr eud^ alle öerBtnben b^ ftraff beß fd^tnad^
toortg etne§ öngeorbtteten i) öngofefanten bürgert.
©0 önfe*) baS gefa^ önb bemunfft Icrct, man fott
einen tvaxtn got fürberlid^ eren, in ^n alle §äöerftd^t erft*
lid^ fefeen, njoHen iüir l^abcn ))faffen, bie ün^ öermoncnjä
got^ bicnft nad^ ö^tüeifung finer gebot. Sarumb anä) jet*
lid^e ^jfarr foH ^totn ))faffen l^aben, ein 5ßfarrcr önb ein
Ka^jlon, bie glid^e prebenb foHen l^aben, bod^ ber (^apUn
foH bem pfarrer nad^ geben. 8lHe fontag foH ber pfarrcr
ein enjangelifd^e leer tl^un öon nantl^afftigen ftüdcn tmferiS
gfafe önber ber md§. SSnber ber SSefper, foH ber ^aptm
ein lurfee öcrmanung tl^un ben finben, \i) §S leren d^riften-
üd^ ju^t.
SSon ben fj^rtagen.
SBir toollen aHein l^aben nadfigcnb ftjrtag. OTe @on*
tag, K^rifttag önb brt) nad^gonb f^rtag. ®eg netoen jiar3
tag. S)er I)c^Iigen br^ füng tag. 3)en grnnen bomftag.
Sarfrl}tag. Dfter abent. 3)en Dftcr tag. S)ie SSffart.
3)en ^fingft tag, önferS |)ergot§ tag. S?nfer fraioen öer-
fünbung. 2ln önfer fran)en l^^mmelfart tag. Sin önfcr
fratren Sied^tnid^. ©ant ^eter önb $aulu§ tag, bie in
©uropa funbcrlid^ ge^jrebiget l^aben. ©ant 3o|an^ befe
toüffer^ tag, ber fo rebti^ t)mb ber loarl^eit n)iHen ge*
fodfiten 1)at Sltter ©ngel tag öff 3Ridf)aeIi§. Siaer ^e^-
iigcn tag.
J^ctlid^e fird^ foll galten ein fdft Don irem 5)Jfarr
paixow. ©ant 9lgnc^. ©ant Kccitia. ©ant Slnaftafia 2C.
Sllle anbere gtjrtag legen loir ab, atö önnüfee fd^db*
0 öngwrbnatem — *) ijub.
Bandsgenoss X. 109
tidfie bing, bann got t)^I erjümet toixi önber folid&em
guten fd^ein.
H SSon ben fjaft tagen.
S)r^ tag öor Öfteren foH ieberman Saften, tvtx^
öermag.
[2ttj] 9111er anbem f^rtag abent fol man faften, on
ber fontag aBent.
3)ie Cuabragefima t)or oftem fott im faften önb
gfangen gel^alten iüerben, tüie man je^ ben abuent l^altet,
tüdr n)6II ber fafte, niemanbt ift ju jtDingen.
^ain B^d^töatter foH eim faften je Bu§ geben. 2llle
fafttag foll man alfo l^alten, nit meer bann ^tott) mot foH
man im tag eff en, attfo ba§ man morgend d^ ömb . y. \)x,
önb jü na^t t)mb . ö. ör.
9lHe fpt)§ finb erloubt am faft tag on ftaifd^, f^fd^
önb ö^tdnbtger tretn.
S3^ l^ol^er petn foll man fein faft tag meer t)ff fefeen,
önb alle anbere faft tag ab tpn.
H SBie man bie f^rtag fotl l^alten.
S3^ önfer öngnab, foII jeberman Dnb befunbertid^ ge««
ftanben leüt all f^rtag morgen jn bie !ird§ fommen, fo
man md§ fott l^atten.
3n ber fird^en fol man nit orglen nod^ Pfeiffen nod^
^n figurig fingen, aber aHein ein ernftlid^ gefang gemeiner
md§ tmb üefper.
SSnber ber md§ foH ber pfarrer prebigen, n)ie oben
gefagt ift.
9?ad^ bem fegen fott jeberman l^eim gon ju tifd^, t)ff
ben jmbi| fott man nit laffen prebigen, bann e§ bem t^b
fd^abt t)nb bem gmut nit nü|t.
9?ad^ effen mag ein b^berman jii bem anberen in
früntfd^afft gon, ober aber fünft fpacieren.
5)ag jung öold mag fegten, fd^ieffen, barr louffen ober
lur^iüilig comebiag für|alten bem Dotrf, n)ir l^eiffen e^
öfter fp^I, bod^ ba§ attein erberfeit bar inn gehalten tocrb
on ergernü^. ®ie jiündffran)en mögen am reien fingen mit
ciitnnbcr oit man, bie bauen mcrffeit, meiner Ticbcr tti «•
bcrtcit fingen.
Stein tanf (od am fqrtag gcfialtcn werben, abev fiinif
in bet uii)d)EH fdjlagcn mir cS nit ob, banimb fe^en luir
[d tuenig f^rtag, baö man [q foH mot boton.
SKit totten ober lüiirffcl, cbcr \ä)aif foH oni f^rtog
fein fpt)t gcfi^6£)'^ii ober ein Pfennig. i
©0 e^ . iij. Bu ift nflcö mittag, fcH man wiber in bit i
firdi gon, Onber locli^cr foK bis prebig fin, bo b^ alle |
finb Bnb inngen |2lij''l (eüt (BUen fein, onb folic^ö fod 1
gefc^ntjcn jinifc^en bcni capittel onb bcin ') ^^mnuS, alfp J
baä man off bte ptebig fing ben ^qmnul. 1
3[tl fqrtag abent foK jebetnian himmcn jü bcr firc^ I
bo fol man nit fingen, aber in ber gemein fftr bie tobte» I
bätten Wa§ jetlid)fii got oerraant, Onb foil jeilid&S ^im« I
filmen finer euer begrebnüfe, bar o| groffer nug entf()rtngt, I
bo oon fölfen bie Pfaffen fagen. J
11 ^n ber mi.^ na^ ber prebtg fot tebennan gä bonfl
oltar tragen, maö er geben roil armen (cüten an ftot eintn
Dpffer§, ober ein jettel bringen, bar an gef^riben, totoM
man miß 6^ im ju finben. Solic^ä atlmfifen fol mSS
luifem rat Onber arme (iit bie lüu^cn getailt Werben. 1
H 8^ ßroffet ftraff foUcn Ijn allem lanb aBgct£)i)Il 1
merben bie f^ben tag geit, aB ein gi)fft rechtes gotS bienft. I
H Söon Pfaffen. I
Ein $farr feil jiaen Pfaffen fiaben onb nit meer. @iM
f&Hen ee n)i)ber ^aben, einet »611 bann mitliglii^ feüfc^ ^i»
3re loelbcr föRen fein geboren auf; bem ftdrfen, bar inn ^n
fjfrunben ^aben. S)ie Pfaffen füHen geboren fein au§ baiw
ort, bo fie pfrfmben ^abcn ober nit weit bar oon. JM
Swain^ig pfarrcr f6llen ein ^an onber Qn, ben jfl
Ratten für ein b^fc^off, bet foU au geifilii^ fairen Dfirii^t^l
mit rat ir affer. Sllle nionat foH er alte pfaffen beriiff^B
Onb inen gotö gfatj inbilben. ^ettitiicr *ßfaff foH i^rfffl
öom gemeinen fcdel beft fleden l)aben .cc. gntbin Ontfl
nit meer. '■
lU
H 3)er bqf(fioff folt atliunge« .jD. gitibin minbcr ^ukn
bann anbcrc i)faffcn.
Sl) grcffcr ftraff joll man (eini Vfafftn ctluaä in
;nbert)eit gtbcn fitt |in arbeit, tucber opffet, h\)ä)t gilt
itod) feel getobt.
^etlicfte ^ßfflrr foH ^nbcn ein S)iacDn, ber Jott ineSnEr
bcni foll man flebcn jÄrlii^ ^uiibert gulbcn, Unb ift er
roitlig Dnb gEJ($irft, fort im ber pfriinb eine luerben, fo jlj
kbig luirt.
Stein pfaff (otl fin pfrimb Devmdrfjßtcn, in trie6 bonn
|bö not.
Wann foK nitminei; Edn pfoffen w^tien ^aben, aber
I ein pfaff ober biacon fiirbt ober nb gobt, fötlen bie
(jfarr lüt am felbcn ort mit irtn Pfaffen einen anberen
roeren, ben foH bet Bogt unb gerieft am feibcn ort mit bcm
bqfc^off intronifieren.
[iliij] §IIä offt cim Pfaffen ein ic^b ftirbf, mag er
ein onbre nömen.
3Jlan foH ben pf offen fein jä^enbcu geben.
Sie Pfaffen föllcn erberlic^ gctleibet fein, inic cim
OttbcrEn erber man ju ftabt.
Sein blatten föHcn fl| trogen.
©enb ani^ tein frt)bcii für anbcrc bnrgcr fiabcn, bocf)
ful man inen eer bcWtjfen alä einem obcm.
Ser Dogt im fidilen mib ber rabt foH gcntalt bö6cn
Bber Pfaffen liiie ober anber leüt.
SBetcöer pfaff fic^ unetlitt) ftatt l)n fincr teer ober ^n
offentlif^et obertrAttung ber gotä gebot, fo fotl man ijn on
äße ^inbcmitt Oor oöcm noId UcrBrteilen atS ein onberen
öffentlichen fdjäblii^en Bbelt^äter.
aijann einer fein pfaff me will fein, mag et ba^ cmpt
offflEben Bnb wiber ein let) fein, mann man yn iniber er»
ttelt mag er loibet ein pfaff fein.
Stfie cerli^E arbeit onb tjanbtioerct ift ben Pfaffen
erloubt.
Sein pfaff foH fein ein fouffman, bogt, 5!Birt ober
ratS^err.
Sie fÖKen ftubicrcn Onb bitten wib ire ^üJk WoI
112 Buudsgeuoss X.
ftriner f oß pf oft roerbm, et ft) btnn bbn pnc . Efj. jor, *
bi) l)DÖer ftroff,
iic pfoffoi mögen Dmb ircn folb fouffen ligenbc guter '
uiib ft) uon ifu^ 0% butnen lote oiibcr Icfit.
H S5on müncftcn.
asit gebieten ollen »nieten oögten gn borff »nb ftettea,
ba€ fic in angffictit bnfecä (et^Idtd mit gcrualt tribcn eSt
mfm(fi onb nunnen bar jü, baä fie abtauen ir flcib, bie
Jic bife t)ar' geroonct ftoben, bann (olic^ funbcre Heib matten
groge bngli^eit.
^läic ^dc C^ iDÖtten, mügen ci tljun, c^ ivöü bann
ein^ roilliglic^ bat inn betiben.
ftloftetlclit fötlen ttogen gemeine ficibnug mie anbcf
erber Icüt offet^afb befe cloftfro.
9Han (oll ^n (ein Hoffet ju laffcn, baS man |ic^ 0««
binb iax inn jii btiben, eä fei bonn einä .XM- jfv alt, »nb
(d1 ^n feim fiofter Dbct .j. pcrfon fein, bie bo inn nöncit
oKroig blibcn,
Sltlc tlöflct fiflen ni(!^t fin bann fi^iücn bet iitngen,
olfo boä man (yüj''] fnaben, ftoiuen Bnb mflgbtiein lere
[f|riftH(^e gebot onb juc^t.
3Ö0 in einer ftat obet flArfen me finb bann älocg n
tlofter ünb jiuei ftaiuen floftet, foll man fie abt^un
fpitel ber armen bar 0§ modien.
Sllfo baö man etliche Oetorbnc ffir a!t arm Ferren,
bie einer ftat in Icgation ober in impter lang gebient
^aben, ober iren trantfen tinben. ©olit^ fpilal fofi
eerlic^ begaben onb tuftlic^ bumen. gttlid)« foHen fein ffiin
bie bilgereit. Ettlic^e für gemein atnt inroon«. KI[cc<
anbeten flöftcr ri^tümb, bie man nit beborff jn fdiälen
onb fpital, folt man in ein gemeinen ftat fectcl legen
gemeinem gebctu Unb bcfotbiing bet ftai.
H S8on biltcl mündien.
9irCc bAttcl mitnc^ fDÜ man gar ab ttiim bQ Derluft.
bell Üben.
9!6 ircu fI6ftern foH man moc^en gemeine Wonungei^
bie ein ftat I)l)n lijb'' ' ein jar jin^ benen burgeten,
BuudBgeuoaa X. 113
bU (ein cqgtn ^ii| £)a&cn, öl)! f)u6 gcfinb mögen jit eim
((öfter luonEn.
35Ar on oögcniälfc ocfaniing loeH rnüm^ ober nun
(ein, ber t^ii c§ jn feini ^u§, on fiinbccc fleibung obec
lo^ft, unb rt)c^te fein gcmdiic orbniing wff.
H SSoin bgd&tcn.
9Bir lütffen, baS jettic^ nienlc^ järlic^ ein mal fitfi
erjeig bcn (jfnrrcrn ober ivn Sapfon, qIIo, borff t% rat
ober fnnbcr ünbcnoöfung , inog cS ben pfoffen baruinb
bitten, ober ift H fo dnfettig, mag eä bec (jfaff im
fclbö jagen.
fflir motten nit ba^ icmanbt ft^ulbig f^ fein ^eim»
(itfieit bcn pfoffen fagen, er idöK bann baä gern tftitn,
Bnb baö gebot foW man atte iar ein mol am offnen mfirrft
btrüffcn.
SJelcfeeS aber luiK, mng fünft xam pfnffeii gon im jnr
aU offt cö luid »nib (eve, bmb troft ber geiuiffen jc. nacft
bem tnb cä ßebacff.
H Uon ber ®e.
SHä bnlb ein mflgttein ift .jO, jnr nft, ünb ein fnob
.Eüiij. fol man fie jamen geben jn ber ce, c^ ivöll bann
ein§ roittigli(^ teftfii fein. SBann ein ee bnrc^ lobt ge-
tränt roirt, foll baä anber innerftalb .):. Wochen niiber jü
bec ec grQffcn, cS luöCt bann ipilligli^ (üf(^ 6eli6en. SSann
groffe £)inbcrnü6 an eim ec menfi^en ift bec eelit^en mirtf,
mag mon fie fdieiben bnb jegtiiiB luibec fidi laffen üec-
fi^eii mit cini gemafief. ©olic^ä fag ii) Don groffer ön-
eittigtcit megen. Stientonb fol fic^ [2Jiiij] fii)draen jti bitten
Dmb ein eelii^en gema^.
aBcIcde fteimlic^ gii bec ce grijffen on gcjefignüß unb
rat ecbercc lent, folt man crtrenifcn.
SVin ^inbecnüfe foIT nn ber ®e fein oon lucgcn ber
9eDatterf(^afft, waS im gfag niol^fi nit ^inbert bie ce, folV
bt) Dng ond) nit ^inbern. @ef<f|iuiftcrig finber m&geii idoI
. in ein ee tummen.
3)ie ec foH 6^ bnfi (ein göttlich fan'ament geatfit fein.
Sein gemeine fraiu foII im gemeinen ^aufi fein.
114 Bundsgenoss X.
Z)ie ftmtung foQ B^ ting fein e^gentlid^ facromeitt
fein, nod^ aud^ olung, no(| ^)faffen to^l^e.
3n ber ürd^en föHen bie ntan funber fion, tmb bie
frotoen funber, bie finb jetlid^d it) fine^ gefd^I&d^tö glid^
H Son ber SÄdfe.
3Ran foH lein ntdß lifen bann am f^rtag, boira .
foHenO oHe ntenfd^en it) ber mä% fein tmb bo ein gmcta
geb&t }& got tl^un.
H SJom lird^off.
6§ fol lein fird^off it) ben Ilöfteren fein nod^ inner-
l^alb ber borffer ober ftat fein, er foH i\) ben ^orr fird^
fein, önb foH b^ jebem lird^off ein fird^ ober ffo^ fein, bo
inn man am f^rabent jäfamen lum önb für bie tobten bü
Slud^ mögen ö^I fir^öff fein, aber nit meer Dann ein
p^an lir^.
H Uom fterben.
@o eins fterben toil, ift nit not, ba^ ein })faff gä eim
fum, e§ tüoll bann funberli(^ rat ober troft b^ im füd^,
ift nit not, ba§ c§ bt)d^tc, toie man jefe bt)d^tet, e^ mag
tool bie offen fdfiulb fagen, önb foll bie leüt fo eg ergümet
l^at bitten t)mb Derjtil^ung.
©im hrandEen foH ein t)faff ober biacon reid^en bo^
]^cl)tig facrament bc^ t^d^nam d^rifti, c^ foHen aud^ eim
frandfen 5Ü louffen bie nad^buren Dnb got für in bitten
t)nb in troftcn önb im öortäfen en)angclifd^e gfafe.
H SSom teftament.
©in jetlid^ ntenfd^, ba§ ein geittid^ namng l^at, fol
öon ber 5^t an, bo c^ Dcrftcnbig loirt, öffrid^tcn ein tefta-
ment önb orbnung finer l^ab, foli^ teftament mag er anbem,
aU offt er tviU, ioo er aber atfo ftirbt, fo folt c§ fein n)ie
er§ am ndften gemad^t ^at
Dn njtffen t)nb tvitlcn be§ t)ogt§ foII nüt teftiert merben
für gmeinc bing, e^ fei fd^üt, !ir^ ober fpitat, bo mit fie
0 foa.
nit ju (2tiiij''] ticfi lucvbcii, mib mifllürf bav L'fe tiitjpntig,
nric nie befc^e^fii.
H ißon tobten.
SBann jemonbiä gftorben ift, ^ööe« bi* iinc^ftcii frünb
önb na^&uren beit tobten jii bem (ir^off mit ircni gcbÄt
füren, Onb am fontag in bcr ino^cn foll man bic tobten
Dcrfttnbcn Dnb ein gemein gbä! fiit fq tt)ün, fein flog llcib
für jli tragen über .oij. tag bt) groffcr bii^, man foH in
nüt funber^ nad) t^im bann ortmüfen Bnb geböL 9(11 fqr-
tog iott man oermonen in allen predigen baä OoW, ba§
man gern ftörb, ünb luefifjer ntt luißiglii^ ftirbt, fol man
nit begraben jii anbren dirifteii.
H ä!on fttcrament empfa^cn.
2ll(e fl)rtag fott bcr pfaff f)aben bereif confecricrtc
^oftien Bnb telcE), toer rooll mag baä facrament cntpfa^en.
@ä tft nif not funbere beic^t bem pfaffcn bo oot je tt)nn.
Seim offenließen fiinbet, ber in etgcrttcftcm iDÖJcn (öbl, fol
mon baä föcrament geben, alfen onbem foll man tä geben
bnb nit naift it bijcftt fragen.
aBefc^c jii bem facrament loill gon, folt cä t^ün in
geroiffer Ijoffnwng ber 6armßär^igf)eit gote ober fein fünb,
unb baä et mbU erlangen IjUff golö jii eim (i)riftenticßen
(äbcn. SBnb bife ftßiilnng ift gniig bo jä- äßan fol allein
polten fünff (flcramcnt, S^en toiiff Dnb ben I^b bnb bint
^rifti, ablolnti, gebot, fteiffig bctroditnng beö roort gofteö,
SDian foK alten öerftenbigen menfäiHt bal facrament bcfe
oltarö geben, eä Iq jung ober alt, unb alein ben Dcr-
ftcnbigen. Slllcn menf(^en foll man geben onber bciben
geftallen, Dnb lege mon ein rorlin t)n ben !el(ft, bar bnr^
man baS bliit i^rifti triucf. ® foll oucß jebetman frcq
|.{ein, ba«! er empfacß baö facrament beä altarä, ob er loöll.
5)te tinb foll man tonffen (o balb Iq geboren werben.
orbnnng uon bcr alten mflnt^ jal.
i gelrfimcife Dnb ongefeüfcr ber pfaffcn, miindi
^nb nnnnen, bie on jal jinb loorbcn, fügli(i) abgang, ift
nfct Dcrbot, man füll fiirt)in gar fein mm]d) Dnb nunnen
116 Bimdsgeooss X, '
Ifiütn werben in äct)en inrcii, bo mit bic jal oBnem, m»
Idn pfaffcu ßic jTui|d)oi, liig jcglidie Uiii6 ein ftanb. Ufac
iä^f" itn^Eii (dII man inen ollcn bie prafnnt abföitbcn, u
genunimcn oben flcitieltc orbnung. Hik alten obec fratiEtc
niitnc^ Dnb nunneti fotl man in geinAIte eiHc^e fpital ttiü
bi6 an it cnb, affo flud& bcn pfoffen. 9Wit bifeni gebe
cntniicficn wir alten ^)föffe^ unb niac^en ft) wibet tei^t
tjfiacnomen sroen in jettid&er pfott.
[21^1 SJo cttli^ eMc nnnncn in flöftern finb, fpl mm
(ic äufameii jantten nf Weg ftinff^ig in ein ffoftcr, Uli'
joden fri) fraWen ftonb dnlten biß fxi abfterben, ober nioi
uenien. Älfo au(^ fo( man bic ridien fl)itat }jfn'inb gcbci
ben cbfen (ifffff^"-
3Bit urbnen Xjn cim jcttic^en biftum ein CToKegiiir
für mannlii^ pf^fon Segobt mit guter nnning fiir ber arfit
burger ober (cfrt finb, bie aru[ ober frond finb, ninn fpI
eim ein jnr .jj onb ^unbctt gufbin jii narnng gebcr
©ie füllen frl) fin on otfe gfaiig unb regcl. ©in jeHidK
^abe fein befunber gema$ imb Fnfc()t, unb einer au% ii
foü ber ^ufiüfltter fein.
©in foliift SoIIcgiiim orbnen wir om^ für ebte juni!
frnwen ober wifiuin, für adilfcurgcrn, einer folt nion jörlid
geben ^unbett gulbin, jetlicfte fod fiaben innerhalb be
manr beS ßDltegiiim ein funbcr ^eüfilin, eine folt f)U%
niiiter fein Über bie anbcren, fie mögen man ninicn.
■J
II fftnff
H *8on ben borff ^^ifarret
Sein borff folt ein Pfarrer ^aben, cl ftob bann f.
^unbett Derftenbig vctfouen. So Dil börffer föKen in eil
ipfnrr firmen pfanen, btfe fie moiicn ein jott fünfffiunber
Oerfienbiger i^crfonen, @o .iiij. ober .0. finden in eil
pfarr gel)6rcn, fot boi^ jetlic^S börffltn ein capelf ^aben
bo inn man foll all ft;rtag (fo fie nit mögen in bie pfar
tummcn Don Wegen inercfticfter ^inbernüfi) inen borläfci
ba^ ,1). Uj. Uij. tiapittcl beS eiDangeli') TOatt^ci, ünb bö'
alfo. 3SeI(i)e uß metdlicficr Iiinbcmüß nit mögen in bi
pforr gon, füden in ir Qopell gufaincn fummeii Dnb bi
') eieogeli.
Bundsgenoss X. 117
bdtten am fi)rtag am morgen, önb bann fol ber meiner
öff ftott önb bte obgemelten ^apitkt offenttid^ Idfen, bann
in b^fen bricn ca^jttlen tft Begriffen alte enjangeüfd^e gefa^.
Slud^ foH jctlid^g borfflein ein S)iacon l^aBen an ftat eine§
me§ner§, ber fo( aud^ ben francfen ba§ facrament bringen,
fo man ben ))faffen nit !§aben mag.
Setlid^g borfflein fott für fid^ fdlb^ ein eigen fird^off
^aben.
9Kan fott öermanen bte fd^ötl^erren, ba^ f^ etnjan am
ft)rtag gangen ^n ein arm börfflin önb ben patvxtn titoa^
gut§ t)on got fagen.
H $ie merrf
Dbgemdite orbnnng betrdffenb bie gat jar, bar inn
n)ir (äffen [2t 5^] abfterben bie münd^, begreifft nit bie
bdttett orben, ban bie felben toötten toir öff bifen tag
ab t^un.
H SSom gebdt.
SBir Verbieten b^ fot)ff abl^otoen, ba8 man ba§ öoM
fein anber gebdt lere bann ba§ l^eilig pakx nofter.
3Ran fott e§ aud^ nit meer bann ben gemeinen gtonben
leren, fo man getoonet l^at jü bdtten.
2lud§ fott in ber ürd^en n)eber f^mbolum Slttianafij
nod^ Sticenum gefangen ioerben, attein Slpoftolorum.
Sitte ijfatterlin, fron gebdt, rofenfrdn^, ^ortulu^ anime,
parabifu^ anime önb foIi§ bdtbnd^Iin, atte ))faffen breuier
fott man ab Ü)m t)ff bifen tag.
H SSon l^etgen bilben.
Sein gegoffen, gefd^nifet, gel^onjen bitb fott ^n ber
firmen fein. Sitte bitb fotten flad§ gemalt fein. Sein
l^etgen bitb fot fein ^n ber fird^en bann beren l^etgen, öon
bencn metbung gefd^id^t in bibtifd^en büd^eren.
Sein foftIi(| bitb ober gemdlb fott fein in ber fird^en.
H SSon fird^en gegierb.
9Man fott njeit fird^en buloen önb ftardt, atte futibere
lofklid^eit fott öon ber fird^en ab fein.
IIB Bondsgenoss X.
Dn bcn Icld^ tmb bad rirleht im leld^ tmb poten
foK fein filbcr nod^ golb in bcr Hrd^en fein.
$ein cbel geftein, fein tndg geloanb, bann allein für
5U)en Pfaffen, foH gntein tnä) gebrandet toerben jä nt&§
gernanb, bod^ mag man bie faru) Anbeten.
@d ift nit jimlid^, bad man {oftlid^ bing ^n bei
lird^en d^rifti bru^e, bo man leret foIid^iS üeradlfifen.
3Ran foK in ber fird^en nit Idfen, fingen, leren, bami
bag ^n ben SiBKfd^cn bfi(|em gefd^riben ift.
9Sxx t)erbieten, ba^ !ein nunn nod^ anbete ftatoen ffit
l^in offcnttid^ fingen önb Idfcn ^n bet Htd^en.
H Uon SBalfetten.
Meinet foH §ft ben l^elgen gon mit bem bdttel. Sfeincr
foH aud^ on bcn bdttcl §u ben |elgen gon, et foH t)ot öt-
ioub l^abcn öon fcim pfatrer önb t)ogt in gefd^tifft. Sfi
et x\)ä), foll et ömb ein ötloub geben .?. gulben. 3p et
atm foII et cim ge- [2t e] meinen ftddten . j. tag olcin ömb
bie fp^§ atbeiten ömb ein ötloub.
H SSom aiomfd^en ftül.
Seiner foII me t)§ önferem lanb gen Slom gon, toebcr
t)6 nu^ nod^ t)§ anbad)t, bo mit nit önfcr öoM ©nbd^riftifd^
tocrbe önb erger bann ©oboma önb ©omorra.
Seiner foH ben JRomifd^cn b^fd^off für önferen orbcn-
tid^en oberen tiatten nod^ nennen.
SlIIc b^f^off t)nfcr§ tanbc§ fodcn jdrlid^ jufamcn
fummen ein mol önb bo t)on d^riftlid^cm rcgimcnt tracticren,
t)nb bcr b^fd^off inn bcß biftumb bie famfung ift, foH bie
erft ftat l^abcn. ©olid^ famlung fott nit altoegen an
einem ort fein, funber t)mb gon.
H SSon fd^ütcn.
Sein @coIafticn§ boctor fotl für l^in gcldjcn merben
bann allein ju öcrad^tung.
Snie Pfaffen gfa^ ober bccrctat follcn offcntlid^ Der-
brant njcrbcn.
Sein 5ß]^ttofop]^^ toetben, bann allein tt)ie
Bundsgenoss X. 119
S)ibimug faucntinu^ getert i)ai in finer oration tpiber
S()omam j^tacentinum^).
Satin, ©rccum, ^ebraicum fott in allen fd^ufen gelcrt
njerben, all tag foll man jtüo le^gen ^a6en in etpan«"
gclifd^em geja^.
©in befd^Iu^..
H Solid^ önjer fa^ung toblkn tüir emftlid^ gehalten
lüerbcn b^ ftraff anfendlid^ gemdtbet, bo jü follen ir eüd^
all fc^iden. Saturn in i^njerer ftat SatbedE t)ff ben . u^t).
tag i^belig. im jar aU Dftern t)ff ben SRontag gfiel.
D d^riften menfc^ ba§ nim gü ^dr^,
Sa§ birg nit fein ein fa^na^t fd^dr^.
S)ann foll ber red^t gtoub tüiber !on,
©0 mu§ bc§ mipraud^g t)t)I ab gon,
SSnb oud^ bie münd^ alljanb^) i^ertriben,
S)ann mag ber gloub i^n f^r^) frafft bliben:
3eit bringt ro^Iin.
*
*) ^)(acentiuum. — a) = aUfamt. — 3) = feiner.
I
luig lueltUd^ ftäbtS ba§
^[itacuS anseigt ^at
in SBoIfaria befd^ri
Ben.
2)cr .XL mt
Titelbild: ein Narr mit der
Schellenkappe.
122 Bandsgenoss XL
[2t, T C*e^ clfftcr bunbtg gno^ tüttt cüd^ füvf)altcn m^
1) ^Pfitacu^ fagt, ba§ bie regentcn ftctrad^t l^abcn
in SBoIfaria ein orbnung gu mad^en in tocß*
liebem ftanb, lüic lüol fie folid^g no(| nit befd^Ioffen f)aben,
aicin aber angefd^Iagen, bann fic bebörffen nit im fetten
lanb fein orbnung machen für gemeine ftat bnb borff, ntan
fol öor^in folic^ orbnung ömbfuren in aUc Dogt^cn bnb
ba^ t)oW fragen ob e§ im gefall, bannod^t mitt iä) eüd^
iren anfc^tag nit öer^alten.
Slnfang.
^din eerlid^ere arbeit ober narung foH fein bann
aderbaU). Silier abel foH fid^ neren t)om adterbaio.
©in ietlic^ borfflein foH ftaben ein ebclman, bcr fol
atö M adferfelb ^aben, at^ t)^I ^men :pflug mögen hntovx,
ber felb fol fc^ult^ei^ im borfflein fein. So b^I borfflein
ba^ fic ^toet) l^unbcrt l^offftet mad^en, foHen ein rittcr ju
eim t)ogt ^aben. S)er felbig öogt foH alle monat beruffcn
alle fd^ult^eife önb au§ jetlic^em borfflin ein rat^man t)on
ber burfdftafft, önb mit inen red^t f^iredöen ober notnrfftig
Hag ber i^nbertl^on.
^etlid^c i3ogtt) foH ir fclb§ aigne red^t, bie in nufe
finb, orbnen mi folid^ rcd^t foHen ir beftdtigung nemen
t)on allem i^oIdE bcr i^ogtl), fo man ft) bortiin barum per«-
fonlid^ erfragt ^at
3etlid^e ftat foH ob gemalter i^ogticn je^en bnber ir
t)aben, too fie bie felbcn nit ^aben mag, foH ft) ein caftett
genant fin önb !ein ftat.
S)ie SaftcII f ollen tiaben ein oberen man, ber ein
frti^err fol fein.
©iner ftat obcr^anbt foll ein graff fein.
3e^en ftett füllen ein t|ou)3tman Ijabcn, ber foII ein
I)er^og fein ober ein fürft.
ft\in obcr^anb foll gctoalt l^abcn ettoa^ 5Ü t^n on
l^^lff önb rat bcren, fo i^om ^auffcn bcr i^nbertljonO bar
ju gefaxt ober georbnet finb.
Im Druck; *) önberö^"
Bundsgenoss XI. 123
Qetlic^ caftet, ftct, fürftcnt^m, foK für fic^ felb^ nü|-
lid^ gebot mi red^t mad^en bnb bo b^ bliben.
[2tij] SSnbcr atlen fürften fol einer t)§ in genant
werben füng, ber aud) nid^t öermog on rat önb ti^Iff bcr
fürften.
Sain fd^ultl^ei^, öogt, frt)]^err, graff, fürft, !ünig, fol
dtva^ funberg f)aben Dom ampt, aber allen feinen bienft
fol er t^un jü troft i^nb ^ilff au^ fürbemüfe *) ain§ gmeincn
nu^. 5)od^ foll man fie t)on eim gemeinen nu^ befolben,
nad^ groffe ir arbeit.
^ain obgemelter amptman foII fnnberen l^off ^Iten
t)on ampt^ h)egen, bann afö t)\)l er jü feim aigen ]^n§-
l^alten bebarff.
@o ein am:ptman b^Iff bebarff für gemeinen nufe,
follen bie önbert^onen ^u im fe^en i\)b önnb gut, alfo
bag er allj^t ber erft öomen bar 2) an fe^.
3n allen raten folten atö t)t)I ebelieüt atö baurfe*-
leüt fi^en.
H SSom eelid^en ftanb.
SBir orbnen, all offenlid^ eebrdc^er foIIen getobt
h)erben.
^ain obgemelt ampt fol geerbt toerbcn, aber mirt bon
allen önberttionen ein frünb ober fun t)ff fine frünb ober
i^atter ertoelt, mag man e§ tiben.
SSom 5u trinden.
Sllle offentlid^e ju trindEer follen ertrendft werben.
©ot^Iefterer.
SBeld^er anberft fd^toert bann hjarlid^ ober b^ got, fol
öffentlich mit ruten gefc^Iagen toerben.
9?ad^reber.
SBeld^er bcn anberen fd^mäd^t ober an fein eer rebt,
foII offentlid^ gefc^mdd^t toerben.
0 fürbetnü^. — *) öornenbar.
124 BnndigeBOfli XL
SOen iungen foQ tierfotten loerbeii alle fartett mtb
tDürffel f)ml tmb g< obtr g&Itd to&rtO. aOefai foK in bad
br&tf)y^I gu der fur| toetl^) erloubt fein.
^te alten nt6gen f)rilen jü jintlid^ i^ten, bix^ l)ier
ein früher in ein f(^an| nit fyiütn.
Sain f))il foQ gefc^^ bann an eint ort, bo mos
bie ftriler ntag fe^, bo man fdr gabt.
Sont t§an^en.
[2(ij^] 9tIIe tood^ foO ein tag fin, bar an nton mä^
mittag br^ fhmb ntog t^|en an eint offenttid^ ort,
man mtb fram miteinanber, tott bo miD fein.
Sein eeman foK tl^n^en bortn mit ftner angeBomen
bafen, ober mit feim eem^b. Sllfo fag id^ and^ mit ben
eefratoen.
3n geberben tmb f))ringen mtb lieber ober ))f9ffen foO
d^mfierleit, baiS meer
fid^t toerbe.
erberfeit gel^alten toerben on aKe
fur| toeil bann I^d^tfertigfeit bo gef
Sber br^ fhtnb foQ folid^ friib nit to&ren.
H Sh bcr ®c griffen.
SlHc menfc^en mögen ^fi ber cc griffen mit einanber
on alle l^inbemüß, toeld^c im gefa^ mo^ft früntfd^fft ober
gef^bfc^afft ^alh nit berl^inbert finb.
S)ie Pfaffen foHen etntiocber^ ec totber l^aben, ober
aber lein totber.
H SSom rat ober gerid^t.
^n ainer ftat foHen .^. man in rat gon, ber graff
foH fin an ftat be§ burger metfter^.
3n eim cafteH f6llen .yö. man gu rat gan, önb bcr
fr^l^err foH ir burgermeifter fein.
H ^auffmanfd^a^.
Sitte fudter^ foH ai getl^on toerben.
gn feiner gefc^eHfd^afft*) f ollen meer bann br^ fein.
0 tohtt — «) furttotoeil. — ») Dies© Fgrm Öfter vor-
kommend, z. B. Bandsgen. 13,
Bundsgenoss XI. 125
^ein min ber in bnjerem lanb ntt tüed^^t, foll l^irin
gefürt tüerben.
^ain tud^ ba^ in önferem lanb nit gemacht toixi, foH
l^arin gefürt werben.
Sain fruc^t bie in önferem lanb nit mtS^^i, foH
t|drin gefürt hjerbcn, man müfe e§ bann ju groffer Iijbg
not tiaben.
H @:p^6 önb trand.
SlKerle^ fp^§ önb trand foII allen menfd^en erlonbt
fin ju aller g^t, fain münd^ nod^ pfaff foH für l^in ein
intrag mad^en. ®od^ mit ber faften fort fein, mie im
geifttic^en regiment.
H 9Som Sltment.
©ernitb, t)6gel önb ö^fc^ foII jeberman gemein fin für
fin not 3Ü fallen toer e^ öermag.
§ot| fotl jeberman gemein fein 5Ü l^ahjen, bod^ nüfetid^.
[2tiij] 11 »rot t)nb ioein.
@o ö^t brot foII mon ömb ein l^elblin geben, aU t)il
ein ftard mon t)ff ein imbi§ mag effen.
©in moß toein fotl ömb ein freüfeer gefoufft h)crben.
©in mal foII fo gro§ fein, ba§ jtoe^ menfd^en bff
ein imbife gnug tiaben, bie öernünfftig trindten n)ctten.
H Sitter.
Sain bdttter fot in önferem tanb fein, aber für arme
teüt folt atl fljrtog in gemeiner fird^en geben werben toa^
got jettid^g öermanet, ba§ öberig fott t)on gemeinem ferfel
ber ftat crfc^t hjerben.
©in t)ogt önb gerid^t önb atte obern fotten groffen
fti§ für bie armen tiaben.
SRan fott fotid^g nit befdtl^en ben pfaffen, bann fie
ben armen öntreU) finb, bnb tügen h)ic ba§ gut inen n)erb,
bo t|är fumpt atte rid^tumb, bie biß l^dr ber mtind^ önb
Pfaffen ift gefin, bann mon l^at fic erfttid^ ben armen geben,
ber fd^afner fotten f^ fin getodfen.
Sitten ormen, bie basJ atmufen nieffcn, fotten mcrdt-
tid^c jaid^en tragen.
126 Bnndsgenoss XL
H SSon l^onbttDerden.
fßox allen bittgen foll man tueren, ba§ fein tmü|
]^nbtn)&rd in t)nferem lanb f^.
9Ran foK t)er]^uten, bad oud^ nü^e f^nbitoäxd nit
t)6€rfe$t n^erben, bad nit nteer meifier bann fnec^t f^en.
Sain eerlid^ere narung foQ geleiten toerben bann
f&Ib bnn^en mh ^fenfd^mib f^anhimti.
H SSom Irieg.
Sein frieg foQ gef&rt totthm on rot aller ffirflen
mtferd lanbtd.
Sain büd^gfe foK für l^in gel^abt n)erben.
3m frieg föQen bie ebelleüt t)omen bar an fein, tmb
l^on^Jtleüt im fdlb fein.
3m frieg foD man fd^onen aDer fransen, linb tmb
frandten.
3m frieg foH man ben adttbato nit l^inberen.
SlUe aderleüt önb Pfaffen foHen fr^ fein.
äSann man friegen toifl, foK ein jjetlid^ t)ogt9 ein
priefter mit [2tiij**] inen füren, önb fo man fd^Iagen ttrill,
follcn atlc pricftcr neben au§ tretten önb niber falten öff
bie fnciü m\) got ömb ein gnebigen friben bitten.
SWan foII fein frieg füren ömb h)iterung ober aufe*
f:preitung önfer^ lanbt^.
3m frieg fol man nit brennen.
SWan fol fein got§]^au§ fd^ebigen ober berouben b^
i)erlierung bc^ l\)b^,
H 9Son ben barg fd^Ioffen.
Sain :paur ober önebter foK für^in t)ff eim birg
fd^Iofe fi^en, alain bie eblen.
Sein b&rg fcfttofe fotl für l^in serftort toerben.
Sain ntto bdrg fc^tofe foll gebutoen werben, bod^ folt
man bie alten ernümercn.
H SJon ben l^eüferen önb gebütoen.
3n allen ftetten \bi^^ ' "" " l^bttodrdf funbere
gaffen §aben.
Bundsgenoss XI. 127
S^ain i^bermdjfig foftlid^ l^auß foll gebutüen tüerben,
au^genummen genteine pjer, atö ba$ rabtf)au§, fouffl^au^,
babfau^, fd^ut, hir^iüeil tiüjer ac.
SBeit gaffen follen in ftetten fein.
H SSom babt|au§.
Sllle mann bnb fndblein foIIen ^aben ein fnnber
bab i)an%
Sllle fransen önb mdgblein follen ^aben ein fnnber
bab I)an§.
3n iettid^em bab tianfe foll fein ein fd^h)ei§ bab önb
maffer bab, tpiefe ein jetlid^^ tiaben n)il.
H 9Som bart.
9lKe mann follen b^ groffer :pein lang birt tragen,
fainer folt fein angefid^t glat l^aben h)ie ein n)t)b.
®§ foll ein f^mac^ fein !ain bart tragen.
Sllle man follen fnr^ öngepftanfet ^or tragen.
H 9Son ünben.
3l(te finb, mngblin önb htdblin, fott man im britten
jar ir» altera gu f^ül tl^iin, bi§ fie ad^t iar att hjerben.
S)en fd^ülcn fotl öom gemeinen fedel öerfetinng ge=*
fd^el^en.
Sn ben feinten foII man ünb leren ba§ d^rifttid^ gfafe
au§ [2tüij] bem etoangett önb an§ ^JJanlo.
3n ben fd^ülen foII man- bie finb leren latein önb
teütfc^ gemein glic^ öerfton, t)on gried^ifd^ önb l^ebraifc^
oben t|in ein tüenig Idfen önb öerfton.
©0 ein finb adft \ax alt ift, mag man e§ ^n eim
]^anbtn)drd tt|iin ober aber lenger taffen ftubieren,
H Som gfa^ önb lanbtred^t.
Stt jetlid^er i^ogtti foll man fain laffen ein l^u^^
l^dbigen bnrger fein, er n)i§ bann ire gmeine breüd^
mi rcd^t.
Sitte alte fa^ferlid^e bnb pfaffen rec^t t^nb toix ab.
3etlic^er fott gemeine red^t hjiffen, önb ba§ j[ctttd^er
toife fin bittic^^ l^nb l)nbittid^§.
1^ BondigeBOfla XL
Soin iurift, foin fOrffnr&c^ foD füri^ nte fem, toddß
im felbft ttit tan reben, btr nim beit it&d^fiten mitturger.
H Som bann.
92iemon foD in ban getl^mt merben t>mb fc^ulb, atebi
t)mb offentlid^ mtt)ffl^rlid^ t)bertr&tbtng ber gebot gotö fiDen
bie )>faffen ain bannen.
H Sont ablog.
993er fürl^in ablag k>erfinbt ober lefet, foK offentli^
gcftrafft tocrben.
3)a^ foa groffer ablag fein, gfltö tl^n ftm n&#eii
menfd^en mtb k>erj^^n bem ftnb.
H $on ber ntfin^.
3n aDent r^ foO fein einerlei ntfin^, bad ift ein
fc^Iag onb einer n^erfc^afft.
H Son t)faffen.
Sain pfaff foD gu rabt gon, meber ber fftrfton nod^
ber ftet nod) ber öogt^en.
H Son öntrett).
SBelc^er eint nit ffolt ein gufagen in emfk getl^on on
aib ober fd^toiir, foH öffentlich gefd^mdd^t werben.
SBelc^er cim anbern gel^l^en bing ergert, fol e^ im
off oorige loar aalen.
SBeld^er feim nad^pauren nit loil fürfefeen in noten,
ber e§ tool l^at, foH öffentlich gcftrafft tt>erben.
S93eld^er gab Omb I^l^en nimpt, foK mit ruten ge**
fd^lagen loerben.
SBelc^er nit jalt Off gfefete j^t, foll offenttid^ gftrafft
loerben.
[2tiiijT H a^on bieben.
Sin bieb foII ein jar ein gemeiner fned^t fein gu aller
boffel arbeit ber ftat, onb ioll ein fettin gefd^mibet tragen
an baiben fuffen.
Bnndsgenoss XI. 129
H 3R6rbcr.
Slin morbcr foll man ntorben.
9(in ftrafjcnroüBcr foII man ein etDigen hted^t ber
gemein mad^en, tüie t)on bieben gefagt ift.
H 9Som jcren.
SBeld^cr gemcrdEt tüirt, ba§ er öberflüffiger gert, bann
fein l^ermögen geac^t mirt, foII bim^ ^ib anzeigt werben
ben übern.
S)er önmdjfigen ^erl^afftigfeit folt man balb entgegen
himmen, bo mit nit t)il armer muthjilliger teilt hjerben.
H SSon ©el^alten.
Saim eel^alten foII man n)ein geben trindfen, er \\)
bann .fjj jar alt.
Saim eel^alten gimpt an§ feim bienft jü gon, bann
ümb önfrib tüillen.
Jfaiu meifterfd^afft foII eim eetiatten ffud^en ober
fc^Ia^en, noc^ l^drtüibernmb.
Saim ee^alten folt bie meifterfc^afft ben Ion t)or bem
3^1 geben.
Uff ba§ 5t)I fotl ein jetlic^er eel^alt bar behalt h)erben.
Slin franäcn ee^alten foH bie meifterfc^afft gmen monat
ömb fnnft tialten Dnb fein :pftdgen.
H Uon !Iatbern.2)
Sllle färb allertat) ftaibnng fott jeberman gemein fein,
bod^ ha^ önber fratt) önb man ein önberfd^a^b f^.
S)ie ftaiber folten fratt) l^nb man eertid^ bebedfen.
S)ie fratüen fotten jiertid^ aber boc^ ertic| befteibt fein.
H S?on Inr^tüeit.
2ltle monat foII man ein fnnbere frünttid|e erbertic^e
offenließe gemaine fnrfetoit ßaben, bar ju folten ftei§ tiaben
bie oberen jcttid^er ftddfen.
S^ain hir^n^eit fott i^ber ein l^atben tag h)eren.
Sfain !nr|meit fott t)^t jernng l^innemen.
») bim (= Bei'm). — *) !Caiberrn.
Kberlin, Aiisgew. Scb" ' » ^
13() Itiinilggt^aosa XX.
^Ik finb foll man Uten jimliiöe fnijten fpit.
Slllc rinb loli ntnit Icreix bie htnft befe mdffen^, i&iiße.
önb flintEit fcnncn.
|itjj iHlle finb foII inon leren gemeine früti-r team
Onb gemeine at^nt) roiber gemeine ftancfljoit.
©unber mol bEtiim)3t argcf fftöen öon eini gemduti
(cifcl ficftelt luerbEn onb jcberman roitlig fein on funbcrcn folt
U JÖDii peinüctien ftroffcn.
S'etn pinlid) ftatut foH für^in ongenomen rocrben, boi
nit im gfnB aßo^fi Dfitrurft ifi, bann bct nicnfi^ fotC nii
harter fttaffen mann got.
H iSoti ben Silgccen.
So jemanöt gejßmngen roirt Ober fdlb gon, Pub vt'
fod) äoigt in gc((%rifft Oon (einer oberteit, ioQ er oon jcbcr»
mnn irot gehalten werben, ^at et nit jerung, foll man im
fincm^ec^igtcit erbieten in gemeinen fpitalen, eS tobü bann
ein ßurger qu§ fnnberera anbaut im ein lieb beioifen.
H SJon niüfjig gon.
SSq groffcr ftraff foH nienmnb gar ober 0^1 muffig
gon, jebennan [oß jn bequemlic^er orbcit gegolten roerben.
ajfiiffig gon foll ein offentlit^e j^anb fein gehalten,
H ®emeine reget.
SBcli^er für ^in g^bt gelt ju mfifefefen, bi(§t gift,
grab ge(t, Stern luet lobet bie fgben tag j^t, nier «Ilmufen
gibt eim bittet münäi, er tljü bann fein fteib ab onb gang
mic nin anber menfi^. 9Sefi$cr ein Pfaffen tjö^er erct bonn
ein Dogt ober rats ^crt, foll offentlii^ geftrafft locrben.
SÜJetdier ein pfaffeti fc^ebigt'), (oÜ geftrafft loerbcn
aiä ber ein oogt fcficbigt.
li fflon juben onb I)aiben.
Ob mifeglöiibig mcUcn onber onft nioncn, fofl nioit
inen nicl)t (aibtö t^iin, (unbcr früntticfi t)fi(tcn toic Dnfere
J
Bundsgenoss XI. 131
burger, boc^ fotl man fte gu feiner 6urgerlid^en eer braud^en
über ampt, fie fMIen anä) önfere gefa| önb glouben nit
fd^ntd^en.
H SSon. ben Idfeern.
Rainer foll für ein fi^er gead^t hjerben, h)eld^er it)
gemeinem gfa^ be^ etoanget^ blibt nad^ gemeinem öerftanb
m\zx^ lanbtg.
Sd^üler, pf äffen önb lanbtleüt, aud^ rid^ter, fotlen
mit einanber örttieilen in fad^en betrdffen önfer eiüangelifd^
[2t 5**] leer önb gfafe.
SSon fd^a^ung in ein gemeinen ftat fedfel.
SBetd^er burger önber l^unbert gulbin tohxi ^at, barff
nid^t geben, aber l^unbert gibt all tDod^en ein l^dtler, ben
fotl man all tüod^en öorberen.
H Sülid^ obgemelt orbnung tiaben tt)ir öon SBoHfaria
für genummen, ift önfer meinung, h)ir mollen fie fürtialten
allem öoM in allen bogt^en, fo mir bann bar ober önfer
önbcrt^on öermilligen ober örttiail Igoren; fo follen bar
nad^ bie gfa^ ein frafft l^aben nac^ beftdtigung önfer laubt«»
fd^afft, bt| ftraff ber öngetiorfamen önb betonung ber ge»-
l^orfamen. S)atum in önfer l^oupt ftat SBoIffedf, im SRonat
genant ©ütto^Ic, jm jar bo man ben bdttel münc^en bie
futten ftaubt.
SR SB SS §
9(d^ mid^ Verlangt.
9*
Mn früntlt=
!i c^e antlDDit atter gD§för=
'' i^tigcn, ct&crm, Bcrffe
ige in Ueiitfdieiit lanb uff
bie jÄmcrtic£)e fing ber
otbcn^ Icüt Qti fic
gclfimi.
^iX ,XII. MDt
TTI ftummcn fciitcn in floflcrn ati% bci&td) tfütfi^
nation, bo mit anäf iä) .jii, bunbtgiwS
ntcincm cib gnug tl)u, tmb ift baä bie meinung,
Slnbii^tigen geiftlid|cn lieben getrürocn ftünb, octte^
6aicit, (ctuoflgtr, fl^diwien, mitcfiriftcn, bie ir rooTienb ii^
tlofter ftanb, loir toünfc^en cüt^ fr^b Dnb gnnb Don bi*;
tmb erbieten Vn% luiDiglic^ jü na^gcnber E)tlff Dnb lio|li
Siit ijobm gehört mit grofleni initliben emer fup^^ücatintf
an Dn6 äi'">er[i{t)Hgn(^ ßcftelt, bnb oii^ mit inoI&ebaiitfflB
gniüt folidier antiuort bebac^t. ^% götttidier gnab {it^
mit beft Berftenbig, niie ju önfercn jt)ten ftofter ftanb id
uyl roig rotbetig ift d)tiftlic£ieni loefen Bnb gemeinem nuft,'
bc6 tialben mir ein gtoffen Derbriefe tragen tinb D^t ge*
bencfen fotidiem fifiaben entgegen gon, fo nbcr lang geiour|'
telcm bnrcil)t nit gd^e ^ilff tnn gefcfieljen, ift bol Dnfcr
befi^Iufe. SJeltlie Itoftcc menfifien Ditrdttcn tDißen Dnb fidi
ber futten crlüi^teren, fiefe ncren roiff ccriidi »nbcr on|
gemeinen d^riftcn, bcni geben wir frip geleit für aU onlfiiiff.
Seim mün^, pfaffen, bapft, bqftfioff nod) ircm aniualb fott
jimmen t)inbemii6 bar in ju luerffai. ^
atHen folteren ulgangnen lloftcrfcütcit fprci^en mit ^
cerlic^e mittailung aller eerlic^en dmptcr Dnb ftänb, fo i
Würbe äü fallen in geiftlic^em ober loeltlii^em ftanb.,
Sffielc^er burger ein nunncn aufe cini tlofter ja
ec nimfit, ben fegen luir aEer fii)a|ui!g ftl) fünff jar,
Dil an Dnfe teit.i)
3fl gtoffen ercn fotl e^ einer fronicn gcad)t ttiert
nicfdie ein münrfi cber Vff'ff'^f ä'i l^^r ee iiimpt, boi^ 1
bem ftc nötige narnng n6g luartcn, ob fie für fii^ fcEfe
nüt \)at.
9öir loellen baä fein (lofter menfäi bijpcnfieniB
»orbcre Dom fcopfl bt) groffcr ftroff, bonn eä nit not i
3)til bifcr geft^rifft Dcr&ieien wir ollcn onferen mit
■) Varinnten (nur orthu^niphischc Vuriautea der elmelna
Dmcke Tcrzeiobnen wir Dicht): l^t 2.
BnndHgenosaXn. 135
feurgeren fein afmufen geben ben bättcl nmncJien, q13 lang
jt) bie futten nit tragen.
Sfein bhttd müncfe (ott für ^in (jrebigen, eä ff^ict
bonit ein gemeine ftat ober borff funberlid) ') nadf int.
Sitte münc^ bie lein gilt nemen, tt)ünb loit jcg in
ai^t ünb (Jlij] bonn, bann fie gröffern fc^obcn tpnb an
gemeinen nug, bann niemanb enneffen mag.
Sllle fraroen Höper t^unb mit off, alfo hai ein offen
rebfdnfter % bo buri^ man fi^en Onb reben inög, ober jü
in foll lein ntanä nomni in ba§ (lofter gon, er fl) bann
Butler ober bräber, 6^ groffec ftraff.
3n eerlic^en ober nötigen nü^en faiäieu mögen bic
flofterfraroen mit fotficEiet gefellfc^afft anß bcni flofter foren.
9Iflen amptleüten in ftnt onb flärfen befcltjcn-) mir,
bae ft) fcHiä fcfiaffner fe^en ben Ilöfteren, oon ben fi) alt
monat rccftnung nemen.
25ir berbieten, baä on einä oogt Onb geridit funber
Drioub fein mcnfcfi mccr fotl in bie ftöfter fiimmcn.
5fn fcini flofter foll man für f)in bie brq geliibt tl)ün.
Sllle monat f61(en üögt önb geeicht ite Höftcr ein
mol i)tm fud)en, onb off ben cib bie gefäncfnüfe bntt^-
ffidien.
ftein merdlic^ ftraff fotl ninn eint flofter menfc^en
an t^iin on roiffen onb roillcn einer luÄltlii^en obcrtcit befi
felbcn flÄden, loo anberS erfunben luitt, foll baä felbig
Hoftet mit aller gitlt Ocrfallen fein ber ftat, Onb foU ntan
eS (offen Ofeftecben onb ir gut in gemeinen feiiel geben.
Sein apt, (jrior, dptiffin, maifterin, (iriorin, föllen
fflt^in on böwöfen Oogt^ Onb gerii^t gefegt raerben,
Stile tlifter föIIen für ^in ftewr, f^aljung onb jinfe
geben mie anber bürget, fein ijrinilegiiim foll bo oor fin,
md) bittet örben.
Sein jiriicö gift, gijlt omb ofigeli^en gelt fol fürbin
ben flöftercn geben loerbcn, aber ein oogt onb geridit fol
orbnen äimlic^e jt)l, off ioe(d)ö bie ftfiulbner baö ^Mijrt
gut ab jaten ober ein ftat baä ^oupt gut ben tlöftcm bor*
jelen onb bie güfl jü inen nemen.
') funbwlii^S I. — ') befel^en 1.
BnadagmoM XII.
^
Hein gätt fMIm fi) fürt)in bmti gült »gltj^en.
Sein giiTcinc bcgrtfcnüS joll ftn Ii^ ben b&ttet flöftmi,"
bann jä bforgcn ift, toelcfter nit wöll ligen 6ri (ifarrficficii
bcgrebnfiJTcit, bcß (eet miife jn j^tnct luölt üben. 9Bd nbct
ein rioflfr ludr ein pfattfirtfi, ia^en toix bic begtebai^
Uibm.
aßcliicr ftn ftnb ober früitb ^ot in eint ftofter, nid
jct) ir 6nid] ijt, IdCC iDiffen, boö er bc3 »or anbem ttiB"
burgom nit groß ccr ifabm fot. Sßjo akr alTc fromm
nftfter roerben, qI8 ein crScr frlifrarocn Roftcr foff fin, bcn
geben mit ecr niib lob.
[2lij''] 3Jian mag raol ab ^iimmiercn iaä jdrlif^ cff
jfi ^eben im floftct, ba« jettidier Dbci gemeinem tüfc^ ge-'
bürt . oj. bucaten für ircn fnnberen broutf) 311 Raibcr obed
anbetem. ■
^ie floftet ftaicen mögen ciuc^ arbeiten jimlic^ arbeit
ümb Ion, mib für fii^ felbä bnS gelt brücken jfi nu|.
Stug ben man||[I6fter ") fötten werben SoQegia, wie
bie fr^ framcn ^abcn, mi> amit alfo baä gut*) ofegetaill
mecbcn.
2Bo ein ffofler ?,ii arm ift, jotl man oon eim iQ(^en
^^Iff nemen.
3n ndcn tlüftcrn fuH ab getl^Dn werben ir t^orlic^
atmät, (unber jetlii^e mog für fic^ fclb§ ^nbcn onb mit
cren ucrjetcn.
Sfan füll für fjin in bie flöfter erben, aucft fo cin-o
im Hoftet ftitbt, i6tlcn eä finc frünb roiber ^firug erben.
Si) groffer ftraff gebieten luir oKen oägten unb anipt-
lütcn, baä fi) abnemcn bie ft^ruar^en wi)l, fo iifftragcn ett-
lii^sj beginen, genant reget nimncn bcr brittcn rcgcl flfrancifei,
S)Dmiiiiet, Sluguftini, Onb bie felben nunncn föden für ^in
fein onber ber »ifitotion ircä ^faaerS, unber mclcbem aut^
fo ij^( anberc crbcr leftt in ber pfcrr (d&cn.
getlic^er flirf foll ein ong fiaben öff fie, bn^ ein erbet
fftbcn bo gegolten inerb, bann mit ben bfittel münc^cn i^
^ eS Oerforgt atö rin fturf fpfitf mit fa|en.
"1 Strien fottc^en reget nunnen ift ertoubt mann äii ncmm..
11
•) man llifter 1. — ') 0SII 3. — ') etlcliffe 2.
BiiDdsKenuss XII. 137
roann fte wJIIcti. aBir crfcnitEn, baS ix btt) gdüfit finb
mtber biQic^eit bnb rcd)t Bnb loiber irc rcgcl, banimb
fößcn jt) q6 Ditb tobt fein 69 Oerlicrung aller f^irm
Don Dng.
Sain 6AttcI raiinc^ fo( für ifin tncr tedit 65 in ^a6en
ober jii tjn bann ein Innb frembber.
Stilen Glariffcrinn Onb prebigcrinn (lofterfrawcn er-
I Ittubcn wir iunliäi fiaifdi fpijfi, alle gmonfidic tag ber
' Wochen.
3ren Bnmen|(ilic6cn befc^Iuf! scrbrSc^en loir, wie oben
gejagt ift bi?n cnbem tl&ftem.
SStr erfennen, baä barfiificr unb prcbiger ntt föHcn
Onabfetlid) Difitator ober bt|tf|töQttEr fin ober fq, funbcr
roet ben fratoen gefalt mit rat eines öurgermcifterS onb
rab ') beS nÄi^ftcn pforrcrS, ben mögen Iq jirlii^ anncmcn.
2Bir trogen groflen befc^raerb ob bem BnbiUit^en gu
muten, baä bi| £)Sr Oon miim^en gejctjÄtien ift ben frawcn
flofteren.
[Zläj] i8q groffct ftrnff fcH in aUen fraiacn fiflftcrn
Dornen 6lj bem rcb ffinfter oll tag 31110 (c^gen gehalten
iDcrbcn, Bon einem erbeten Iccrnieifter, bev bic nuimeii lere
latin Ocrffon.
Seilt flofter fralc foll u(fn:^alb besi iftorä bte f^bcn
togäljt fprAc^en, aber fic foll o!I tog für jetlic^e seit fpräc^en
aufi bem i^or ben *ßfalmen^) Seoti tmraocatoti. Stllo baö
fie fpräcfi . Kiiij. ocr^ 06 bem pfalmen für jelli{i)e tng jett,
ntt meer, fünft bat f^ maS fq got etmonet.
ffidt roillig bar^) jä ift öiib ben froioen gefalt, mog
inen ein ptebig ttiun, er fcQ münc^ ober pfaff.
Sffiir ortl^cilen ein uerbicE)tig bing, mir fiir ()in an
bdttel münc^ beichtet, fein fünft tinb lo^^^cit (ij bann chuz
gangen ftot befant, bnb baä baniinb, ha<i tinfer n)t)6 HA
finb, ouc^ mifburgcr, nit gcergcrt metbcn.
Snfcr rot mer, alle omptlüt in b&rffem bnb $dtm
roeren bor on, i>a^ bie bättel iiiüii(fi fein getoalt ite tk
nunnen fetten, bonn f^ lernen Uon inen tocnig fßts 0
feel ober ju eten.
') „tflb" felilt 2. — 3) „ten ^jjaiinen" fuUlt 2. 3.—^*» L
fllMOl ^Mb ib Mt fr» f
flta^ mübm wir eis Mfa ba mlbtiritlXT tcic im
fmk tmüabu% ffmm $ «U •» bOo^ to4 iftUoi IlJ
q|isl ^«tai hA ir yfnxix iA tt »t^tator frtn. m
Sä Bdlai bttft tir iiii im Etoflrr gcnrrüt fU Dol
tfolä
SItt gAÜfm, bit grir^le Rö^ l>an bapjt [diulbig
fnik, aSnoKB vir oU mbUIiit aA bgnt 19 ab.
, Sä nÜIa, boS Ha ifta täm toQ ffft foU gefungen
-iKcboi tR bot HoflcifiT^ca, pnbali<^ bcr bättel öi^_
FlMb ba nnmini, ai&r nnll tiigj;^ ^öroi, finbet fq m bcij
fKfftOL
SÜeinon foll bai für tnbtn, baS tag ^cü ein funbei
gnt geb&t tQ ober ein iimbem Dcrbmiftli^r gotsbienft.
%ii (offen HUB gnabcn nai^i), ba$ man in bcit
flifftcn finge bie lag seit, onb taä von gemeine^ itffliä
tDcgen be€i voXd^, bodi »erbengen roit bo* Ungern.
Völlen bic tnündi ober nunncn tag jett ^ten, möj
f9 fDllttbc (ä{cn on gfang.
[2tiij''J (5in maß mögen bie niüncö fingen bff jcttic^*
tag, auc^ bic nunncn, Diib nit ntccr.
®c((^c burger jtc citcr Bobcn ligcit bti ben Ilöftcm,
fbUen für t)>n nit anbeut ire jar tag ^abcn, bann has man
Dff bei (oii^I ein gmcin gebfit für bie fcicn t^ii, 'ßnb bai
man off ben jar tag ein gemeine fpfing') ben armen flebt,
iDcUcii bic fiofterleöt, mögen fie auc^ ncmen mie anbcr arnt
IcUt, unb auij foH man nit mct geben, bann baä eiin im
üoflcr ein pfeiiniß gcbürc.
Sein gab nod) gelte foH man für I)in ben miindtcn
geben, bas fie möfe bar für täjen, bann wir ertenncn, baä
Soüd} miß lÄfcn nüt nü^t ben feien, aber mecr nüjt eö
icn gütigen muntren.
3ctliii)cr ftnt fofi frloubt fein gcfd)irfte Icüt nemen
nufe ben flöftern /tii vvcbiger^), ijforrcv, ()Alffcr, unb
(oKicf)ä füllen fie lob unb baiirf Don ünß erlangen,
') nat i- — ') 8u 1. 2. 3;
BondBgenoBs Sil. 139
e§ fünb Ottb |clE)Qnb') ifi, baS fo ot)I gcfc^iÄter Irät in
11 öfteren berbcrfien.
SHIcn mwnc&en foH ctloubt jciii ufe ^itff her ftat
omptieüt, boS et mag ^droufe ßon an ort, bo man teret
bic gefi^tiffte Unb bo felbfl lecttoii t)üren, bo bor fott im
lein oberfeit fein, ja alle onHittcüt bct ftct fößtn inen bo
ju mit gwolt ^älffen.
iöt) fcfennb Bub fcfiaben cer&ietcn mit, baS für I)in,
nieman foCt in bie bitttti firben hinimen, aiS incnig als in
ein ^flr fjufi, aSir roiffen bicfeS gebotä gtoffe Orfnrf), baö
nit gut tocrc bo^ einfeltige Iciit fo(id^ ucrfiirlitfi iiitg
iDUßtClt.
S(Qe büßen, brieff, fr^tjait, groalt ic. Eä tröffe an
Itjpfit^, ä^tlic^, gaifllii^ bing, fo bie bdttcl bnb anber tlöfter
^aben Bon bfi?ftli(^em ftäl jit rom, mnrfien mit (rafftlofi
öff bife ftunb, alä bie fo finb arginenig, oerbo^t Oiib Dn-
löirbig ber a^tung. iSebötffcn bic tlöftcr etniaS, fo tiabcn
önfere bqfi^off in teütfc^em fanb gitugfam glooli bat jil.
Stein tjfrunb foK fitt ^in (fonbctlict) (jfarren) incor»
poriert 6elt6en ben floftetn btf Oerluft allcä offgetiaben loffcn.
Sine pfrünben, pfncreit, canonicaten, föllcu für ^in
freq fein beten, bie bor üff tefibcng t£)iinb unb nugtic^
mögen fein.
§at aiiet ein l)ftüiib ein fo metdtiift nfftiabcii, baä
eim Pfaffen jit t^I ift geoi^t, foÜ ein bogt unb geridjt bem
Pfaffen oetptbnen gnugfame competcn^, baä überig orbncn
in ein gemeinen fcctel für ^on§ arme (cüt.
[Sii] Ob ber ge^enben äü grofe mär, foQ er qui^ gon
in gmeincn fcifel.
3)en ebelleuten, lueli^e teblii^e fachen mögen bor t^ün,
bor bmb fic gcftenbcn innemen, öer^engen mir ben äcljcnbcn
&i6 tff ireitet bcjt^eib, bann eä ift diu billicb, fie neten
toQb t>nb ftnb bo bon, ali baS bic pfaffen unb mün^ bo
mit bic loäü Ucrfcrcii. 3)ot6 niete Unfer toiH, boä man
bot leiten ir ^onpt gut gebe, bQ§ fij off bem jc^niben
^aben, bfi bem gemeinen ftat fccfef, Unb ben jefienben lie^
bicnen ben öanß cirmen löten.
') f*ab 2.
I W Bonasgenoss XII.
anai onncn cbfllenlen ober &iirgcicn gönnen an Ut
jc^bnt it l&t>ni long, ob fie icbon fein reblii^ ia& M-
onffnu^ bar t&ün mögen, ober fo fie ftcrfecn, foH
trcn ttot^omiTfn') gc^anbld barinn loerbm naifi fnimma
roqfer Iciit »rioil cnb ffeipruf^.
So (^ tunbtiid) i}!, bas bet mecrticil, fp je?
n6ftcrn ift, fron) t>nb man, nit gemixt fianb, tote tin ellcnb
fificblii^ bing ift Dmb ein floftcrldbcn, aucfi bie gelübbm
get^on ^l offt cor bcr jeit, funbrrlid) bAttel örben. 2'anun6
ift Dni'ct rat onb mcinung, bas offen lloflcrleüten erloubt
l'oH fm ein jtner oftgnng onb abtltun ber futtcn, ha^ nit
ober onB alte ein cricftröctlidic fttoff oon got tom, loir
mögen bog Üben, ba^ miin^ onb nunnen aut^ menfc^lit^
onteüfdieit triben, bann ba^ bur^ ir gejmungen feüfi^
in orfac^ gebe jü üngcnantcn jiinben gn ftraR gotä o6er
aH onfet lonb, jncn foH ir oggong locbcr an ftjb «oi^ an
ercn fc^abcn, noc6 minber an bcr )elcn, fie föllen Bffet^tt
ber tlofter lieb mitturger (ein, mir roellen in gern Dnfere
finb ji[ ber ce Dnb ercn geben, loift ober ein? ober folidid
onfcc erbietung in bcm flofter fein, mcflen mir in nit mit
gcloalt tfhxb^ äicben, er mu^ für fii^ felbä baruinb rcc^«
nung geben.
3/0^ luöltcn wir mit bcr ^eit Dnberfton alle bittet m&n^
benagen, (nnbcrliit) (irebiger orbcn Unb barfufjer obfemanDer,
bo mit gelert c^riflHd) erber lefit onb Dnfere triiroe^) mit«'
burger nit fo frfjmccfelit^ oon inen Ombgetribcn locrbcn DnS
baä Bold nit fo enbc^riftlic^ Dnbcrtoqfct.
SBir oerbieten bt) groffer ftroff, baö mon für^in lein
floflcr reformier nad] gemeiner luijfe, loie man bi§ ^r re«
formiert tjat, ift aber eit ftat ober eim fanb nit ttägli<$'.
ergerliift Wbcn [Hf,^\ irer ttofterieüt, ift inen erloubt bl"*
tlofterleut Beriagcn onb baö Hefter eim gemeinen mift bas
E)errf(^afft ober ftat inncnicn, botumb loeÜcn mir inen banrf
unb tob fagcn.
3>er teütfi^en Ferren onb ioljflnfcr flöfter loffen roiti
bet nrmcn ebelieüt tifrftnb £)üfer fein. [^
3)aä ift Dn|cr gütloinig früntlii^ crbictnng, bie liiittS
■) Su 1. 2. 3. — ') iriuil( 1.
Bundsgenoss XII. 141
eüd^ geiftlid^cn betrübten Hofterleüten t)ff clüer Hdglici^
fuppHcation t^unb, in Hoffnung toir foHen t)on got barumb
Ion t)nb gnab em:pfa^en t)nb tjon eüd^ alten lob t)nb bandf,
bo mit befdtl^en h)ir tjnfe in etoer anbdd^tig gebdt.
S)atunt l)n geit t)nb ftat, got tjnb t)n§ lüiffent, lüir
öer^offcn, fo tjnfer gcnebigofter l^err Sfaifcr ^arol«^ önb alle
ftdnb be§ reid^§ eh)er tüorl^afftige Hag önb t)nfer früntlid^
erbieten njerben ermcffen, f^ foHen grofe gefallen bar ab
l^aben.
S)ein Hoffnung fefe allein in got
SSnb l^ab nit forg c§ für fid^ gobt.
@in pt)erfic^tig ermanung
an bie rebltd^en, erlBeren ftaräen t)nb äftifÜUfym ffcntn
o6ern önb önbertl^on gemaincr ©^bgnofd^fft (ßtnant
©d^tüifeer) bag f^ trciolic^ l^elffen fianbtffäbtn (Stoant
lifd^e leer.önb frunttnc d^riften.
J)cr .XIIL bniiMggno^
Titelbild : zwei Landsknechte halten das deutecha
Wappen; rings herum elf Wappenschilde cie»
Kantone, von denen aber nur vier Biider
1
Riimlagoiioss XIII.
|iij''| V|[l-3'^ 'Öiiiib cild) äü icitycn, o ftardcn E^tiftcn-
aller tcofttofcn Biib flCttutftcn. So^ önicr
-EU. Iiafacii s» fliil gemein« tEütft^Er nation jsiifamen gc-
i^tuortit sii oiitblöffcn gemeinen nicrdtit^en fi^aben, fo longs
jnv uff aÜfn gemeindlich flclcgcii ift. ^in i^ ber . f üj. git
bi't jat, Uiib gcbiitt mir ein rebc jii üioer ctfiertcil je i
lf)im, luöffen ir ufi f'ir t)n iotidiet guter ') iiidnimg an-
lU'nien, als id)i Bcr^offc. ffiüc^ otleit fampt Bnb funber
ift wifient, baö trcra Dnb gloubcn in EErlicfien fachen, (oB
ntt(ft mit bem Iq^it^cn Iftbcn nit üertitilct locrben, (unbcr
flUcn s^tlicticn fc^abtn tittfn mir ec Onbetlaficn gon, bann')
brisen, boö mir Uecljaiifen liabcn. @o£id)cr rebUdöcit ein
fit^tbar CEempcI ift hinbtlit^ bg alten bcnen, bic ftfilüijer
genant werben, baS ft) ec blut fc^roieen, ee bann fij ob«
trinnig werben Bon trero Onb aijb ircö tjouvtmanä, auc^
in gcfärlicE)cit Ii^btii^eö Übcne. Sßaö ift bann ecrlidfer,
mann bet aljb, ben luir liiriftcii OiiJErein göttlidjcn \^o\\pb-
man d)viftD im touff gcf(f)luoren ba6en, ben njtr fo offl
bat noc^ l)n fo üq( cmpfa^ung ber faa-nmcnt bcfeftigtt^
£)abcn, bann eineä jetlidjcn facramentä nieffung ift ein aai
netttcruiig geft^morncä a^bt?. So mir im louff gcfdiiDort
^abcn, ^at äfi gcfeben got unb fine enget, ja bic (_
diriftcn^eit bebeütet in benen mEnf(i|en, bic 311 jetlic^cfi toil
gcforbert finb toorbcn. SüBo^ ift ecttic^cr Dnb nötiget banii
bie facfi, omb ber') mir geft^iDoren f)flbcn, ba§ ift treu
lüiltfarung bnjercm got, 511 bcfi^ü^en Unb behalten fei
cmnugctif^ flcfag, Bnb aügefagt finb fein beö teüfclä Wi
aKcr finec gefpanften. 3r miffcn, baä mir Don got e
fc^affen finb, ertöft finb, Bnb ougcnbliffici^ ou unberIo§ bn
im regiert luerbm, alle Onfcre gcbantfcn finb offenbar fein
äugen, on i)n Dcrmögcn mir nil ein ^olnt fttoro Dff^ebe
Don ber erben, ^r luiffen ani^, baä got neiit emfllic^
(iiiflt bann ünfcr bcil- Ofrioiber loiffenb ir, luic bet tel^i
in an mag Dnberftabt Dnfcr I)o^I je ^inbeni, mit Iiip »
Bnlnft, mit gliid Dnb Dnglüd. Wit not ift tS bonit, b
') gflltn 1, — ') et »iih'tgaii, bann 1. — ') Umb bic 1.
Bundagenoas XIII. 145
wir Onfe ^oftm ju Bnierem got Dnb abfcrcn uon bem teufet,
tmb bo3 ttit Ein tag atteiti, (unbcr [aij] otleS bnfer fäfien
kng, a(ä lieb bnf; Dnfcr glücf, ^eil oiil» fdligfeit ift. Sann
^n weIcEtetn augcnbfiif ber jeit mit roiBfaren bem teufet qn
et)nid)erteg fünbe, fo ijabm toix gut ein finb bnb otte creohir.
Oot giinnet önfi gut§, bet teufet orgg. ®ot tiebf lm|, bcr
teufet ^affEt Dnfi. ®ot ißctjet imfer felsn ^eil, bec teufet
fä^t Vn\etä lgfi§ Bnb feel Berbammunge. fotc^ä ja erinneten '}
t)Qt got Dff gfa^t ein focrament beä touffeS, huri^ metc^c«
er Bcrijflidjf qui^ fiditbarlid) äffe, bie rfiriften roetten fein,
ju fleiffigcr roomÄmung, toaä bem fieql ünb bet Berberbung
noi^*) tq. <So luit bann aZc getcufft finb Bnb ein eertiiien
e^b gcfd)rooren t)o6en gDt bnb bev diriften^eit, ift naift-
fBlgig, boö mir füKen loffen iQb, tSben, cet Bnb gftt, ce
bonn mit abftiit^tig Bnb mainaiJiig werben.
Ü 5)ann ift ba3 fo lobtii^ it) eiii§ menfi^En, baS ir
berbünbtnül Dnb eqb tiallcn, outfi mit Berlnft s^ttic^ö
libenS bnb atlcä jqttic^en güt§. SBie B^I {oBIic^et ift eS
6t) got Bnb allen engten Bnb Bor ollen frummen ifttiften,
fo man f)Dd) adjtet ben gcmetten atfi got geiSon galten
mit Bertuft olleä be^, baö ein nienfdi tiot Bnb ift, fo bot^
foli^er Bertuft ein groffet geiuin ift, 3ßie and) liitiftuä
fögt, metc^er fein (üben ocrffirl Don minet wegen, ber Witt
e8 emiglif^en finben.
^ 3ft eS bt) cüt^ fo cetlofe, fo einer pt^tig luutb
flut^ ^n gefÄrlitfieit beß tibenä, Bon fineni gefdiiüornen
ebb, atfo baö ir felb§ ein fotic^en a&trinnigtn nit tieften
loben, ja ^a% Bnb fioff Bnb aße fein tjat tiat et bq eiic^
twtlotcn. Wie Bt)( eertijfer ift eö bt) got Bnb oßcn tietgen,
fo ein t^rift abtrinnig roitt Bon gefcfemoniem eib, Bon bem
Ulf oben gefogt tiab. SSie gr66Iiäi ttiirt got etjümEt Bbct ]
ein foti^en böfen t^riften, Dnb Bon feinet megen Bbcr ein
flonj lanb, bie foliäjö an im nit ftroffcn. i
H & ift anc^ eüii) miffen, baö 6t)riftu§ Bnfcr ^oupt-
man bn| geben bot ein 9fQ^< Begriffen im tjelgen eroan»
getio, Dnb t)n Sibtifc^en buttern bcä nemen teftamentS,
roeti^eg gefa? Bot ift affer bitlid)en, ^e^tfamen, nü^tii^en J
L') «netowen 2. — ") iiüc^or 2. M
Kberlio. Auigew. Sobr. i. ^ I
ft^ Omaä «ciAirt«, S ait «K a^ ha MB |B nta.
MM liift, Mb fei» frf&4 Krimn« (• cm giafffs ffli-
»nt I«. M OK^ iMiM Mb ■Uta ao^ $ ala borai,
Wn^/t Ttofüok Mr^oib t^ijhMJM^ fl^Bt XBi^fioKOt bat
' 3tt bn 60^ tt^nldt fem B
leguiij; bfä i^ftenlü^ gia|, bos oni^ nribtt menfiÄIic&en
Stinatticn fin twn nängli^« gc^ollm »iiL $ff bcr
liantcl Dbn (ircbig pl, ten nun nit oOcin iolii^ ^b*
nif(^ CDramml, aiU^ ba jii CnbtibrtfKü^ iaßutig, mtbci
Hm ft^ttn <^tft(i(^ (mbencijuiig. %\t beii^rocrenb baS
I^t (i(a$ (firifti miber fein gebot, fte Derroiiflcn onfct gt*
mifftti mit ^ödifc^er fmi^ful^, mit fo u^l bäpjtlit^cn ge>
ItDtten unb mcnf^Iii^oi fagunaoi, mit fo tjql caifur beä
bnnnfl, itrcflulantct, intetbiet, mit io D^t orbnimg Bpm
fafleii, fi'^tcn, fpqft, ttoittf, bcren aQen Icbig onb li^ Bn|
diriftu« flcniadW (jnt, SKit fo oql fnntof^ »nb t^ored&ter
n-Dfl jii iii'i]il)li'n, Id boc^ aiu^ bic t^riftlic^ üic^ nit jneer
UDii uiifl E)aifc^et baitit ein ttetcc juDerfi^tigf fieFninung
')b
Bnodsgenosä XIII. 147
tmfer fünb bem pricfter oii fuitbtc ängftifle eriftluiig. SDfit
manigfaltigen formen ber biifffn, bo oon got nitfit gebotten
I)Qt, Bub audi nit mcer t£)un bie beft bü^ geatf)! ift nfirodg
iBorben. 9Kit fo ot)I belriigcrt) bec ab(o6, ablafi bticff,
mit öorbefialtung nnb bot ira- [dttj] ti) mit biipenfientiig
fo ütjtEc ttüd Onb cafu§ ber gEiDiffcn, mit beroubuitg BnfErer
pfriinbcn onb Pfarren ftifftcn, fo burc^ eerlofe'), feeffofi,
tterolD^, DoK, faiül (cüt, Eurtifan genant, taglii^ ein fiir-
gong ^at. äliit (öligen bingen roerben mir teütf^en täglicEi
befc^lüirt, betaftigt ^n Bnfern geroiffcn Bnb am gut.
H Qr mögen metcfen, mic man fo racnig off bec
Knngel fagt oon bem ^eiligen emongeliu, öon ber (ere
opoftDli ^Quti, ?ßetri, j[Df|anni§. Ser ienger teljl ber
pwbig ift Oun ber fere Striftoteliä , S:^Dme, ®cE)oti, Oon
Seiferlicljen , geiftli(^en rechten, Den fo&Ien, Don lüÄltüi^en
fachen, ©o boc^ bie prebig nidjt anberft folt fein bann
ein emfllic^e «ine oermanung ju ben hingen, bie baS
(Wnngelifd) gefa^ iüi)fet cnb (etet. Stlfo bas anc^ jeg baS
c^riftlid) oolcf oaft oerbrüffig ift morben ää flören foUit^cn
ntärlin ber prebigec, Pnb irc feelen ftnb bücftig nac^ bem
Kbenbigen roort gottcS.
3[r mercfen ant^, mie oHer Pei§ je^ gor off eljgcn
nu| onb ecr, bo mit alle prebigen Dcrg^fft finb, Cnb mirt
fein ober gor (lein ac^tung getjabt bnfcrä t)aij(§. SJo t)in
finb mir gebracht morben bnrc^ falfifte für^altung Dnferer
prebigcr^), baä mir Onttemer, Iugen|afftiger, Bnftdtcr, ntj-
biger, jorniger, ftoffettiger, ja feellofer finb bann Iwgben
önb türden, bann Dnfere pfaffen bnb münc^ nemen gilt
Bnb glofieren jetlidiem fein B6fi fücnämen, baS wir fixier
gotS gar oergeffcn. SoHii^ö ^oben emftli^ bebacf)t oql
^od^ gelert frumm erber leüt, onb onberftonb bau ciiriftlic^
gefa^ (^riftenlicti auflegen Onb (ercn. ©q möflen niemanb
f(6übcn t^un ant gut, bann f^ eä on eignen nug tbünbt.
@^ roftHenb niemanb fcfiaben tl)nn an ercn, roo mau gött-
li^e eer lafet ein fiirgong Ijoben. ©ie jmingen niemanbt
reifit je Ifjün. ®aä oermcinen flj, bog man baS c^riftlic^
gefag rein, räc^t onb cE)rift(t(^ prcbtge in ber Eirenen. 9t[fo,
') (rrrofe 1. 2. — ') livebigeji 2.
J
148 Buiida^enoM XIII.
06 iiwn fcfton nit bcni gefa^ glcit^fötmig Ihiit, baS man
bod) cä la^ (^riftfönttig leren, roöffe ic^ nit dfrifttit^ i&ben,
baä iii bocö ein anbeten laß c^riftlidi leren. 35a# mm
bic wert cfirifti unb finet njJDftcI, füv^üä), flarli^ mib
trerolicö füttiatt bem djriftenlit^en Oolct, nit Dermif^en mit
Ijoibnii^ra Imn, mit [aiij''] menfrfilitften gefcgcn, mit
falfctien ti|Icgungen, bo burc^ nit gotteä lob »nb fctcn ^iÜ,
(unber eignet nuj Dnb cer mcrdlic^ gejuckt itirt So
jülit^en fleife ber') frummen cfiriftlicöcn boctor, bte jeg Eiöi
für trtoen, aU Srafmuä non 8^otcrobam, SKortinuS ßut^,
SaroIftabiu§, SKelanttjon jc. mertfen bic anbent falfi^en
aigengejiidiigcn merlin fager, tröiiin prebiger, (eüt Uerfürer,
fo faren fq t|^v für ünb roeüm Unbcrfton bff au roäg bei
roar^cit ein loiberftonb je t^fin, mit erbic^ten lügen*), ats
06 man mbUc »iber bäpftlidie gefiorfam, wibet ben gloiibo^
löiber gmeinen nu| bcS reic^S önnblen, bo mit fie obgemCltt
iDorljafftige lere Becbäd)lig machen ben einfeftigen ^rtften;
rocfrfie JQ fo Dfll ior am narren feil gefiirt ftobcn, jr fed
»nb gfit oerberbt, bann Don ollen roibcrfadjem nüt beforgl
Wirt bann eigner nug bnb cer, boä ougenft^cinlic^ ift allen
meifen teüten, fo ben bingen Eigentlitfi nac^ finnen mögeiL
55o £)är fumpt bai man bdpftlidtc ^eiligfeit Onh feiferlic^
mateftat Bnberftat jn raigen mibcr bie martieit Bni) (^rifl*
lid&e leret, fo boc^ loeber bapft no(^ Icyfet rcc^t beeilt ip
bcS t)anbel8. Sber bie gältfreffcr, bie leütfc^mä^, bie
fcfen Berfürer Bnberftonb bapft Bnb faifer Bnber gutem
fcficin Bnbinic^ bcmegen toibcr got Bnb fein gefaft, gil
groffem filiaben menfi^Hc^cä ^eitg. Sonn mol ju bebencfeit
ift, IBB bapft Bnb leifer rec^t ber fodien berirfit nieten, (9
befd)ü^ten Bnb fd)imiten olle Bbgentelte fnimme boctotfiS.
9(ber fo bic ^öüpter ber fiti^en olfo butc& miggünrng
fc^eblid) leüt Berloqfen finb Bfi DerIjininüB gotö, fineit toit
got bcn Ferren trüfid^ bitten, baä er fq erlcüi^t, boS f9
etfennen bet roat^offtigcn lerer ttem unb ttiortieit, roie f^
ber tird)en tmb beS rqd)ä eer, fteil Bnb nng futi^en, wib
lüibetumb ber nbgünftigen faffc^ Bnb Dntreio, bie nit ge-
meinen, funbet eignen nng tu(^en ju groffem fttubm bn
') bie 2, — ') lüginn 1
Bimdsgcüüss XIII. 149
tit(^i'n ünb bei rt)ti)ö. ©eööct uitft au(| ijit mit luoctcn
önb icArcten niancn, Ocrmanen, lüorneit aüt Cnfere mit
diriftEii ipot jü ndnien mit gutem Oerfianb, ioa§ in foßic^cn
fa(^eii je tfiünb f?. Sann auc^ bie roar^afftigen tetet mit
irer botg önb ansang nit fi^er finb ') on I^b, eer bnb
gut. Bot ben tütm, Ufe foticfier Drfac^ finb wir .jD. äomen
gef^rootnen bcrocgt, oud) eüc^ etlichen etjbgnoffen für()olten,
mal 6Etteff ber fcet öri( önb oeEbamfa4]mung, bann ir ein
gut betidrjjigt botet finb Bnb an^cngig nad) üermögen be-
(antcr ipor^eit. ®ä ift rnife fein äWtifel, roo ir Bcrfton
werben, roasf got gefettig ift, ir roerben lt)6 onb IÄ6en bar
ob laffcn je fcftü|yen ünb frfitnnen. @S erbarmet aurfi tinfe
foft boö nUe frummen teütfc^en, funbcrfic^ bie erber e^bt-
gnofc^afft, fo foIfd)lid) uon ben terfiirifciien menfc^en oer-
ttifen ift, bü3 ic eerlic^en fditoi^er mit Bnf; aßen tciUjdjen
galten Derfürlid)e (ccc für d&riftlici^, ber münd^ eigen nu8
ffir üwer feten t)ci(. SSJie wol d6 g6tttid)er gnab ir frummen
eibgnoffen alweg minber eiiifi ^aten (äffen Ombfiren mit
San, Surtifnn^ Wib ber glichen bann anbere tütft^en. 33onn
ir rnib ewet norfacen üerftenbig tut wot ^aben mögen
merden, wo t)in bie lirebig lange iar geriiit ift gefin. Shin
^t got an gcfcljen tütfc^e nation in groffcn genaben, Bnb
ünfe lEÜt gefi^itft, bie on^ roiber wtjfen off d)riftli4 toe
önb off gmeinen nug beS gan|)en lanbtä, ge£)ört bnfe aßen
jä, boä mir fottic^er gnab banctbar fljen Bnb gefcHig.
3)e66a(b ift Bnfer früntlii^ ^riftlic^ 6it on üd) fig^afftigen
ftorrfen reblic^en eibgnoffen, ir roeßen tremliift Ratten ob
Bnb ju Bnferem ^riftlic^en gfa^. ^x fjabcn aflwegcn baä
wort, ir ^ctffen betrübten, getrutften jeret^t on aße forest,
f|ünbt^aben fc^ ba^ (Jiriftlidi rci^t onb finb bar nn baä
^ ben tircfteu geprebiget loerbe eWangelifdje gfa^ onb
gefci^toigen ber ^eibnif({ien, mcnfc^tic^, Berfürüc^ Belegung.
Üb erlic6 frumm e^tiftliifi lerer ober lüt ju ücfi fliegen
loerben aU jfi fd)innern onb fc^ügem ber loar^ett, tt)unb
jn trürocn bqftanb, laffen eüäi nit erfdireden bäpftli^ büß,
ban, gebot Bnb ber gli(^en, bann bie falftfien Berterec
bringen Bft folii^ &ricff on beft bapft wiffen Bnb onberer
') ift 1.
150 Bundsgenoss XIII.
fürften, önb mögen toarl^afftig leüt fein aubicn^ ^aim it)
ben licrren, ba§ bringen bife tüfelfd^en menner mit gelt
önb gaben jü toegen, mit toeld^en f^ ju in neigen bie
ndd^ften biener ber Iierren, bo mit fein jügotng mög fein
bcr toarl^eit. 9Sn§ ift nit mifegieübig, too ir ein mol lefen
bie offenlid^ eftjangelifd^e lere mit ber gottlid^en öglegung
apoftoli panlx, toeld^e er in finen cpiftlen begriffen ^ai, ix
toerben merdfen, toic erbdrmlid^ toir fo ö^I jar öerfurt finb
tt)orben öon mundo önb Pfaffen öff bem prebig Unb b^d^t
ftui, lüie njol nod^ ö^I frummer eerlid^er priefter finb önb
genjefen altoeg, ben folid^ö nie gefallen l)at, bod^ ^at ber
anbem falfd^er fd^^n önb ö^Ie l^in burd^ trungen.
[a^^] % 3r finb fd^toi^er genant, etoer I)6d^fte eer foH
fein, ba§ ir an6) blut fd^toi^en in ber fd^irmung bc3
l^eüigen eftjangelif^en gefa^ t>nb ftner leer anfiangen. 3r
füllen fd^nji^er fd^ü^er fein, fd^irmer önb belialter ber ön-
billid^en Verfolgten frummen d^riften. Qr finb aibgnoffen
gefd^olten, barumb l^alten ob bem aib, ben ir got im touff
get^an ^abt, önb fo offt bar nad^ gefeftiget ^n empfal^ung
anberer facrament, bnb l^elffen audft ünfe, ba§ loir önferen
aib, fo njir got öff fein eftjangelifd^ gfa^ get^on l^aben,
mögen Ratten, ba§ njir nit tjon ^riftlid^er lere njerben ge-
triben, ba§ loir nit fo önbiHid^ tjon ben falfd^en d^riften
tjnb lerer bmb bnfer gut, eer ünb I^b fummen tt)iber got
önb red^t. S)a^ ir folb nemen, b^ftanb tt)unbi), g^tlid^en
l^erren bmb g^tlid^ lanb ge fd^irmen, befümmert on^ nit,
ir f^en an^engig njem ir tüollen, aber toa^ anrurt ber
feien l^eil bnb ^riftlid^ gefa|, njöllen ir allein got an*
fiangen önb bo für fadsten önb ftreiten. Stempt ein t^tmpd
an ben d^riftlid^en frieg^ leüten fant SRori^en gfd^eHfd^afft,
bie bereit njaren I^b bnb laben gü fe^en ju getjtlid^en
fierren J^n gi^tlidöen fad^en. Slber öom l^elgen etüangelio,
t)on d^riftlid^em gfo^ mod^ten f^ aud^ mit bem tob nit ge»*
triben tüerben. SSn| ift fein gnjifel, ftjo bie frumm e^b*
gnofd^offt tremlid^ ob d^riftenlid^em gfa^ f)ielt ünb ob
frummen dE)riften, e^ merbe fein enbd^riftlid^er giüalt, falfd^,
öntrett), fürgang l^aben. ®ot f)at tnä) geben ein ftarden
1) t^onb 1.
Bnndsgenoss XIII. 151
1^6, Ö^^^^feifl* gemüt, ein ford^tfamen namen in aller todlt,
txn befd^Ioff en lanb, ein erbeten finn önb mut, ein gott-
lid^e narung öon ber erben önb \)\)d), ein fmd^tbar öoIdE.
©oHid^en gaben fonb ir bandbar fein önb eineren guten
nanten nteren önb eren an bifen d^riftlid^en traten, baö ir
fd^imten, fd^ü^en ba§ enjangeliunt gotteö. SSnb toir galten,
Qot l^ab eüd^ barumb aHtoeg funberlid^ abgefünbert öon
önb für anber ntenfd^en, baö er burd^ eüd^ toeH ein mal
funberlid^ befd^imien feine gfa^. SSoHuff, ir erlid^en ftreiter,
önb ertoeden etoere ^dr^ önb gentftt önb etoer döriftlid^ ge»*
bIÄt, ftonb tretülid^ b^ engerem got önb finent gfa^, fo
njirt er eüd^ önb etoer finb önb gfinb #tid^ önb etoig
neren, nteren önb eren. 3)er inett tüä) önb önfe gendbig
fein. 3lnten.
Sonb önß b^fton mit fr^em mut,
3)er für önfe am crü^ öergofe fein blut.
t
TIdrr erafmu^ \>ö
!5^^ Stot^erobam im ind) @nco
<Js) miott SRoria^, jaigt an bc \pbi
j fidlen bienft fo toir je^ betupfen
bcn ^ailigen.
£>er .xmi. buiiDt
Brust-
bild des Eras-
mns mit der Um-
schrift: THN KPEITTSi
TA SYrrPAMMATA JEIaEI:
IMAGO AD VIVAM
EFFIGIEM EX-
PRESSA. AN.
MDXXl.
Hll nad) ininer Detflit^l ift Eain rounber, bann fo
oq! t|oi| oerftcnbiget meine geJeHen Dor mir
irm flcife bor grtfiDn ^ö^en, bot^ baö i^ luot mög befton,
roiitb icö fflr iDcnben für meinen Ibeit beu tublic^en fpnidi,
fo gralmuä öon SHotctobam f^reifil in bent 6uc^ ©ncomion
9JJoriaä Don t^orlic^en ^nifigcn bienft. 3Jit baS bet ^oi^
bcrümpt terer ©rofmu^ loibertg Ii^ bem got§ tnb Saugen
bienft, ben et auc^ fürhctlii^ lobt. S(6cr im mififott \o
groffe abroife, fine toort finb bljfc, ünb nim ]t) aUc fäi:
mifefüKige bing an.
Seren ift ein gcoHe jal, bie bcr gotlgEbÄrerinn fer^
lein Bfffteiien, aut^ Omb ntiflag, bo man Icinä liec^teS tie»
barfi, aber roenig ftnb bie fic^ fleilTen ir nodi Dolgen in
feü((^em täbcn, iii bemnt, in liebe fiimnüifc^er bing, f»-
böi^ folii^ä rechter bienft ifl onb ben tiefgen am an*
gendmften.
aßetcÖe menf^en ein gefallen t)ft6e« S^ faSf ctw
boren groffe erbirfite lüunberäoii^en Don feigen, finb Dbei>
aii§ tI)Dre<it, fie laffen fii^ nit benngen in foüii^en fablen,
bie fQ erbenden, oon erfi^inen ge^ften, fccicn, tclifften
Don bei tieö, onb berteg tnnfent intracni, bie mon out^
für fo tqt glonbbafftigec £)alt, roie ct)( fie unmälfigct er«
bai^t finbt. Solic^ fabulifi^ mirncul finb nit adein') hit|-.
roitig jä £)6ren, fie bringen oucf) nu$ ben Pfaffen önb'
ptebiger.
ßiftrinä.
3n ben ttJorten tetiuürfft ErafmuS nit fliare miradel,
ober erbicfete, Bnb bie jü aignem nu§ ecbic^t finb, bo mtt
man meer gätt oufi ttucf üon ben miberen, alten önb baüi
geloübigen, bann meieret bem feigen emangelio mol gloub^
ber ü[f)tct nit fnft fofic^er erbiditer miracfel, önb mir f&^
wtidjt fclic^en fablen faft gfonben, bie a^ten nit u^t bet
eroangelift^en icarbeit. ©rafmuä roirt ani^ geachtet, er rebe
I)ie luiber baö noc&gültig Oolcf ber qneftionicrer, bie ber ^Igen.
') Im Druck: aUUin.
Bundsgcnoss XIV. 155
^eltumb Omiifüreti önb on alte I^am piebigcn fie groffc lugen-
^afftigc mirarfet bcm Doltf, bcv fic boraacfi bim') min fcI6ä
fpDtten.
föra|muä.
[2(ij] Sä finb ctlicö, bic ftrf) fcfbä tfiDrlid) Bberrcbcii,
mann einer ein mol im tofl anfcIie erbic^t groffen i^riftD"
(j^Dnim geinoU ober fein plöin Bitb, bem Cum bcn felben
tng fein icfiob ä^ flt^nben. Ober roeti^er eini 6ilb (ont
Sflarbora all tag etliche bitliti (prdc^, ber roerb gefunb quo
bem fricg mibet fummen. Dber roeli^er fönt @rafmum
mit fonberen gebotfln, fer^Iin, off iunbcre tag tiereret, bcr
metb balb ri^ irerben. Äiicö £)ct man eilten ^oibnifc^en
$erciilem erfunbcn an fant Jörgen, ^tem ein ^a^bnif^en
§^(ii)Iitum, befi pförb fq mit foftlic^em gcjterb ümb^entfen
tmb t^unb im grojyc eer an in ber ftre^en, bringen im
(unbere opRer ünb ift ein fünglidier Jc^inur, fo einer bl)
fant Jörgen ifen ftüt f^luert. 3l&er loaä foH id) fagen cion
benen, bie in fetbä fdimoic^Icn mit erbic^tem aUa^, ünb
mÄffen au^ bie Icnge beä fögfcmr§ mit fanb treit, tmb
äelen ob jar, monot, tag, ftnnb, caren, quabrogcn, al§
fetten fie el an einer tafel gegaic^net, ^aben auc& fein
gtti^fft bar an, e§ fq rec^t ab gerechnet. (StU^ ^aben ein
groi gefallen ab ben jautcrif^en gcBütlin, Bon ben leüt-
bef^iffer etbad)t Dm6 (nrgmil ober ömb nug, beren ge-
bdticin ettit^ brauchen Omb r^iitumb, etlid) Oinb eer, etlic^
ümb litft, etli^ Dmb norung, etlicfi Bm6 gefunb tag, ettid^
ömb ein frefftig alter. Etttic^ Derlioffen burd) folic^ ge-
bdtlin ütn ^o^en fig b^ c^rifto im ^immel, bo ^in ft) boi^
nit begercn balb jn himmcn, funbet erft bann, fo fie müb
Werben jritlidier lüft, roöllen fq bar Bff annemcn t)qmm-
fift^e fröib. 2iur(^ ben oblafe önberftat ein fouffman ober
Inegöman ober ein ri^ter, mit eim Pfennig, ben et in
Stod iDiirfft, ablegen bff ein mol alten l)auffen ber fünb*)
feing labend, Jd B^I faljc^ fdiwür, Bnlcüfd&eit, fülterij, jantf
bnb ^abcr, motb, betxägnn^, moinaifc, üerrdtert), eben ol^
l^et er ein gebing mit got buri^ ben ablfi§ gemacht tnb
otfo hie fc^ulb abgelegt gan^ Bnb gar, hai er üff ein neinä
') 6im { = bei^m). — ') finb.
>
156 BnndsgBnüsa XIV.
mag onfo^cii bcn Dorigcn raten, maä ift ahtx f^ozeäita,
ia ma^ ift I^Ugec bann bic incii JefBä Derl)eiffen bit
fi6ii)ft (Aligfcit, (d ft) aH tag bic . üiij. berfe Dß bcm pfnitet
(preisen nnb bije »cr6 t)at ein tüfel offenbart, alä fie fagen
fant Sern^art. ©olitfien tljorlidien hingen gelouben aucti
orbenS leüt, nit aßrin einfettige i^riftcn.
[2Iij''] 3ft nit bo« aurf) ein töcr^eit, baS jcüii^ea
lonb I|at ein fnnbcren t)clgen onb jctli^em ^etgen gc6en
fie jit funbcrc ^ilff Onb funberc eer, ainer fad ^älffen im
jon me, eltlic^ in finbeS banben, ettlii^ fo jcinanbt ctroaä
Bertoren fiat, cttlidie im fd)t)fffirud), ettlicfte föUen be^ üijäji
ober fi^off i)iitm nnb ber glichen anbcrä, bann it^ last
nit oCte bing erjelen. Slbcr maS bit man onberS Bon bett
tielgen bann t^orecftt bing? St)f|E an alte jaid^en, bie man
^enift an geroelB Onnb loenbc ber firäien, ber bitb obec
intimen 5oigt fainci an, ba^ einer ber tI)orI)eit f^ entlaben
roorben, ober bmb ein ^ar »i^iger feg hjorbcn bann Cor.
Sftier fie joigen an, ba§ einer au^gefc^tDummen fei) au|
gcfärli^eit be^ moffcr«, ctfitfien i)ob ein ftic^ nit gefixt
am leben. Ettltc^e finb entrunnen 0§ bem fricg, fabelt
onberc laffcn fdi^tcn. Stlid^e ^at man an gatgen ge^end^
aber au% ^ilff einö ^eiligen ift ber ftricf gc6rij[f)cn ünb
ber biub entrunnen, bafi er me nioc^t rouben. ®ttli{^
boten au6 bem t^urn gebroc!^en. Etliche finb gefunb
morben oom fieber roibcr bc§ ar^et rotHen. ffitlic^ ^aben
ggfft trunden tmb ^at inen nit geft^ot, ba§ boi^ iren
^aroen nit ift lieb gefin. Stttidie tiaben bcn lofigcn Dm6
geiDorffen, ober bie pfdrb finb gefunb ^eim tummcn. Stlic^
finb gefallen »nb ^at l)n nefit gefct)abt. Einer ift bq einS
onberen roeib ergriffen toorben unb ift bem ccman ent-
gangen. Slber (einer bamft ben feigen, baS et finec
narr^eit feg ob tummen, bann man nit begärt Bon inen
mift^it. Sllfo ein füfi bing ift Bmb ttiovbeit, bo« mir ee
mangten aller bing on ber naccftcit. S8nb foticber t^orec^tec
mirodel ift lein ^al. bod) taffen bie Pfaffen ft) olfo bli&en,
bann eö inen jü nu^ bienct. iffiott aber ein to^fer man
Bfffton Onnb fagen bte roartieit, otfo fpred)ciibt, bann tuürb^
bn mol fterben, roonn bu rec^t (ebeft. ^u legft ob bie
fiinb, lüann bu jii bem Pfennig legft rem unnb (eib bet
Biindsgeuoss XIV. 157
ttergnngnen fftitb, ouc^ träger, iriadjcn, gcbit, faftcit, Dnb
fD bu bin gan^ (eben befferft, bann ift bir Ein t|rilig
flünftig, fo bu feim lebtn tiQC^ Oolgcft, nit allein fo bu
Q&Iafe fmiffft, ober bcni I)e(gcn ein liei^tlin ober ein bilblin
Dpffcrft. ©olt ainet baä »nb bet glichen, baS boc^ bie
roarlieit ift, prebigen, fo rourb ein groffet murmul n)i[2liij]bcr
in, befe^olb ia^ er bte leüt rooll') Don bcr t^pt^ctl ju
Wifl^eit jicfien.
3ä ben obgcmcftcn tI)or^eiten gehören anäf bie, lueli^c
6q irnn laben orbnen, roie man mit irem tobten fiftelinen
ein gebracö foH bt) bem grob I)a6en, inie Oljl fergcn, niie
B^l fe&roarje flog tleibet fööen trogen, wie Bit finger, wie
Bit lueiner obec tloger, eben üH ob bie feien in jfiener
wMt befunben, lüaS foliäict tt)orfieit in noc^ gef^i^t, ober
als ob ft(4 bie goift inüften befcfiomcn, too in folicft er nit
Dff erb noi^ gef^ätfi.
Sifttiitä.
©0 ein fürft ftirbt, fürt man ein pfirb in bie Uta)
mit fc^tnotgetn gcjievet, Bnb binbet bem (jförb ben t)oIä
»nben on beS to| fü6, eben als ob bo^ pfirb ben !opff
^endet niber öfi clag ünb tfirouren. D t^or^eit.
ein au|a^.
Dbgeinelte wort förofmi önb liftrij fößen wir otfo
«nnemen, nit bal fg bnfe oBfuren Wellen Bon ber waren
ecrung got§ ünb bcr feigen. 9I6er barumb, boä wir fä^en.
Wie mit närrif^cn fot^en wir ombgonbl oudi im go^ö
Dnnb £)öiligen bienff. ©o blinb ift bie rodti boä fie Eain
bing, wie ongefifiicft cä ift, crfuc^t Onb OrtI)etIt, ob eä f^ob
ober nu^ fg, gut ober böfi, fotic^S ffi^eh bann g^gtg pfaflen
Dnb mündi onb brautjen jä eignem nug bie mcnfci&tic^e
t^or^eit. 3ft eö nit ein merrflidie grobe trügerq, baä bie
Teilt glouben, burc^ ablafi merbe obgeleit fo geU}igli(^ bie
^jtin be§ figfewrä, baä mnn nui^ borff tag Onb ior fegen
1
158 Bundsgenoss XIV.
in bie abla§ buHen, önb fie öerfiglen mit bifd^off figd,
öttb offenlid^ öor gelcrt ünb öngelert in ber fird^en Idfen,
ntod^t bo(S) ein to^fer gebenden, got liefe f^Kd^ fcilfd^ ntünd^
önb Pfaffen nit toiffen bie toar^eit feiner ^eintlid^en ört^eil.
S)a§ ift ein groffe blint^eit, fo man atö t^orlid^e jatd^en
an fd^ribt b^ ber l^elgen bilb, bie offt meer lad^en bringen
bann anbad^t, önb meer bienet ju \pot ber feigen bann
ju lob.
S)ie ^jrebiger fagen, got ^ab irem Il^oma geoffenbaret,
fein öfelegung ber gefd^rifft f^ önfdtig önb ein öngclerter
jjabft l^ab im jeüdfnüfe bar ja geben, fo bod^ htnbttid^ ift,
baö AI ^unbert iar lang fein leer öerloorffen ift gefin,
aud^ t)on fi^ [2tiijT nen glid^irrigen fd^ül gefetten, önb am
tag ligt, ba§ bie ler Sporne ein öerfurung ift ber d^riften-
Iieit, meer mit bem enbtd^rift önb mit bem Slriftotele ift,
bann mit d^rifto önb mit ben apoftIen> önb oud^ in nie-
man mag on glo^fel für ein lielgen fialten.
S)ie barfuffer mad^en f^ier fo öil aufe irem S^an«»
cifco aU aufe d^rifto, bar ab auä) ber l^eilig Stancifcu^
grofe mifef äffen I)at, önb id) in für fein Irrigen I)ielt, tüo
er nit gan^ önb gar öernjorffen fiette ber bottel münd^
ftanb önb njdfen, njie f^ je^ mit ömbgonb, önb fünberlid^
ba§ gl^fenerifd^ betrüglid^ Idben, ba§ je^ fine barfuffer ob*
feruan^er galten, bon bem fie felb§ fagen, got önb gran«*
cifcu^ mog e§ inen nit lang »ertragen. ®id^ toa^ fie t)on
irem grancifco fagen, loer bem barfuffer orben gu^ günnet,
ber ftirbt fein§ önfdiigen tobt§. SBer bem barfuffer orben
njiberig ift, ftirbt fein§ guten tobt§, ift nit ba§ t^orl^eit,
fo aud^ äffe feigen marterer arbeitfdliglid^ geftorben finb.
grancifcu^ nimpt äffe iar an^ bem fdgfeftjr äffe, bie aufe
finen br^ orben bar inn finb. 3)o Stancifcu^ geftorben
ift, ^at er baß fdgfetür gan^ öfe gelert. ©ein orben totxhe
fton bife an iüngften tag, önb ift bod^ allen loifen funbt-
iid^, ba§ barfuffer orben ftjiber öemunfft önb gefd^rifft
ftrebet, bnb e§ f^ bann ba§ g^ancifcu^ l^ab äffe frumme
öolfomne d^riften für fein bruber gehalten, bereu atoeg
etlid^ fein toerben bife an iüngften tag, fo mag fofic|
propl^ec^ meer ein fabel fin erbid^t öon ben betrüglid^en
münden bann öon bem ^eiligen öatter, önb nod^ meer, ob
Buiidsgenüss XIV. 159
f(^on Scancifcuö |oIid)en Dcrftanb gcIiaSt ^ettc, ift boc^ cä
Dcrboi^tlic^, ba% er molt fit^ jelt Mafien cnbet bic ool»
lomitEii t^riften, fo man hod^ (d groRe bemut Don im fagt.
3tem rodi^et nit gätcn raillen ^06, mög nit Dcrljorccn in
^m orbeit, fin orben lufirff t)n aufe, loic baä mir bie tobten.
Eben alö ob nit ^iinbert taiifent bofüniUiget, Bnfeiifc^er,
ft^amperer, ^offevtigcr, ccr nbjcfinibenbEt, rac^Jdliflct ünb
öilfaltig bftbifc^ in jeim orben finb, onb bo inn bliben qn
eet unb rülo bor bmen crber, fniinm, gelert, gefc^icft nit
möge bliben.
3tem ob nit leüt meren, bie barfftffer orben erjagten,
Bolt got (ic laden bo jfi erft geboren merben. £ßnb bcr
bing Di}I [21^] fagm \tj oon ircm Stnncifco, bo bt) gc»
ff^migen fq got be^ tobä S^rifti Onb finer feigen cwon-
ßEliI($en lere, Jagen meci Oon irer päbftijc^en '), tfiorei^ten
reget bann Bon (ant (jaulä eptftef. ©cbenlen Weber gotö
nocfi feiner ntfiter, bann aU Dit e3 bicnet 5ft ireä ^xan-
ctfcuä (ob, ja burdj franriicum roftHen ^ f|0^ onb ge-
halten fin, tnb Onfcer be§ ^eiligen ecr fu(^en fie eer Onb
nug. @ie fagen fclbä, mit t)Qben nit gtö([er eer, bann ]o
wir tmii arm ftellen in Halberen Onb anbeii^tig in geberben,
man gibt onft ani^ 09I meer, Onb roaS einet foftlii^g ober
pbfc^ ^at foi er nit (äffen fe^en Dor ben leüten, ©ic
^aben ein feigen genant SitboWicuS, ber mirt t)ilt ein bar-
fuffer Onb mom ein er^biftfioff, bo mit im (ein otbcn
teiiiter roere, onb ^at im redit get^on, bann oiHic^t lott
Et im bittler ftanb ocrborben. Son bifem geben f^ auß,
er Oermöge, baä ein Onbet^offtc ftalo ein finb obcrhimm
(baS Detftonb alfo. Sfflann ein iunget ftarctet batfuffet
bot Ijin br^ tag iiacfi einonber ber frawen aCfein ettli(fie
gebütün BorfprÄc^, fo eä nieman fdc^ ober ^6rcf ic.) onnb
fo einer froroen mic^te niifelingen ju ber geburt, |ä(ff ir
ber lieb ^eilig (fo oett baä fie baS tinb leim borfuffet
gebe, ob er fdjon ein mirbiget oatter ift.)
Sie ^oben ein feigen genant §Inti)Dniu§, loet in an»
rüfft, bet finbt oettotcn lÖffel Onb mAffcr Onb^) fc^iüffel,
ou^ oerloren nablen onb t)äfftlein. afiit follic&et nart^cit
') pAbtifc^ci. — >) anb.
1 60 Bundsgenoss XIV.
Qonb f^ ömb önber bem ainfeltigen \)otd, bo mit neren fte
]xä) mit groffent fd^aben d^riftltd^^ tüdfen^ önb gemeine^ nu^.
S)te prebtger münd^ erbenden fiben gulbin 0 tniß, bie
baruntb gulbin l^aiffen, bann ntan ntu§ in ein gulbin bo
t)on ju Idfen geben. 2lu^ rofenfran^ önb önferfratoen
ntantel önb bar ju ö^I bruberfd^afften, tüer bo inn loil
fin, niu§ ein früher geben in ju fd^riben, önb aU offt man
tifet ben namen jarli^, muß man ein <)fennig geben. Sie
mad^en ein feigen auß irem S)ominico önb id) ^ati in
barumb für l^ailig, bann er öerftud^t alle prebigcr mihtc^
(bann ju gelouben ift, ba§ er im geift er!ant ^ai aU ir
bogl^eit, bie f^ getriben Iianb bi§ l^dr. 2ltö öon ber em-
pfendEnü§ aWarie önb gu Sdm mit bem brubcr zc.) bann
j^ biß t)ff b^fe i^t t)on im öerftid^t finb geloe[2t4'*]fen2),
bann an feim teuften enb öerftud^t er alle, bie ligenb gut
in fein orben brdd^ten ober annemen, ba§ ftobt in finer
legenb.
Si§ nm getmdfte bud^er, bie öjg finb gangen öon ber
barfuffer ftatut, regel, ^iftorien, önb aud^ öon ber prebiger
fabel in öilen irer felb^ bid^tcn, loürbft bu fpotlid^ lugen*
Ijafftig bing finben, önb fo einer önber inen ift, bem folid^
önd^riftglöübige bing mißfallen, mäfe er entrinnen ober
<iber langloerenbe marter I^ben.
S)er Karmeliten gema^elfd^afft önb gefatterfd^afft mit
SRaria, ift inen ein f(|irm, ob fie fd^on toeber in füfd^eit,
nod^ armut, nod^ bemüt, nod^ loelt öerad^tung nod^ öolgen
3Rarie, fagen f^ bod^, SMaria önb f^ finb gefd^loifterige finbt.
S)ie lanb befd^iffcr genant ftationierer, ^abcn b^fd^off-
Xid^cn genjalt jü aller bubar^.
3)ie SSalentiner geben für fant SSalentin, ber im l^or-
nung geeret loirt, önb ift erlogen, man füd^ ber Ifjiftorien
nad^, bann ir Valentin ift ein b^fd^off geloefen, toie fie
fagen, önb j^ener nit, önb fd^ab ift ba§ man inen ein
lialler gon SRufad^ gibt.
@ant§ Sernl^art botfd^afft Ia§t bie leüt am glouben,
€§ f^ fant Semlfiart^) ber groß lerer, ben man nent ben
0 gulibin. — *) f finb. — s) 33etnl^at.
Bundsgenoss XIY. 161
l^ottigflüffigctt, bo öon Seml^arber orbcn fun^jt, önb tft
tttt toax,
S)te l^e^üg gaifter önb Slntl^onier, famlen an bie
fp^tal bcr arntcn, bencn bod^ faunt ein ftroto ja tl^ail
toirt, bo t)ff f^ mit rutu ft^Iaffcn in groffem l^ungcr.
Sofiaer trüget^ tft bie todit öol, önb toirt fein öff-
Igoren bo fein, bif ba§ bie <)ott)ren ein ntol erbenden önb
ertrenden b6§ önb gut ntiteinanber, fo ift bar nad^ ber
trüget^ gelonet. 3$ gloub, oße bie fürberung t^nb ben
bdttel orben önb ben queftionierem jfi önferen j^ten, tl^änb
groffer fünb, bann ob man ftdien önb l^ur^ fürberet, ba^
loirt ögfünbig, fo öff baibe f^ten toar genummen toirt ber
öerfurlid^ fd^ab bar öjs entf^jringenbt.
SR SB «
3d^ toam bi^ mit trütoen.
E b e r 1 i n , Ausgew. Sehr. T \^Y
JirCc vnb xeiCxd^e
^riftgeloüMge mcnjd^en ein
^e^tfame hjaruüg ha^ fQ
ft^ lauten tor nütoen
f(ftebli(i^en teren.
J)ev .XV. bunbt
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l^li**] ßO alle meine .fiiij. gefeHen gcfc^riben I)a6cn,
JJS gebürt mit (elften qI8 bem .£1). befc^Iieffcn mit
bifem rabt. SSiiffent lie&cit fruinmcn cfiriftm
all gemein bnfa in funberftcit, boö mir fcftulbig finb ftanbt-
^offtigliö) jit belibcn in c^riftlidier lere, rocE(f)e onfj diriftua
burc^ ficfi felbS unb burcft feine opoftel öitb eronngelifien
Ocrfilnbet, banimb fo C^I taujent martrcr gelitten ftaben,
in benen (o tterolid) Dt)l ^etlger ') bortoreä gftiibicrt ^aben,
bic Jo oql £)unbErt jnt in treioet grunbwfte gcftanbcn ift
ajeS^afb bn§ j^imtifflit^ mär Don ettliäiei: neioct erflnbung
oon fo altem gefeftigtein mefen nieti^en, bo uon bocfi pa«
triarc^Eii önb prDpfjeten gejagt ^aben bil t)unbert jar Um
diriftuö geburt. Stber in turgen iareit finb uff geftanben
Dngclert Ietet, benen baä gefag got^ Bnbefant ift gefiit,
falfi^ propiieten, bie got nit gefanbt ^at, ünttefftige gefo^
gebet on fittfi^log ^eilfantö cnbe, bie an fi^ gc^cnäf fiaben
bmä) gliffenben fc^eiit, ünb nerg^fftc füffigÜEit fixier alte
mÄIt. 'Staxä) meldie fo u^f Bitb nnm^afftige petfonen Det-
fürt finb, hau e§ jü erbarmen ift, öfeeriücltc mcnf(^en ft^iet
geffltten ftnb in abgrunb beß jom gotteä. 53ann Itaä ift
ortberS bcr äoni gotä bann btintlieit ber oeniunfft in oer-
(ertem oerftanb ^eiliger gcf^rifft Onb gotä gebot, auft bein
bonn Bolgt gotlofc begirb onb afieö bbcl.
Soruntfi folic^cm übet ju cinpfiie^en, ift Bor aße«
bingen not, baB jettlic^er menfi^ OnbEcftonb müglii^e mittel
fi^aben jü Dermiben.
2>oä erft mittet ift, faaS jellic^ meitfd) fElbö fdfe obet
im laffE lifen bie BiEr eloangEÜften Onb fant ^ouIuS
epiftlen, rote manö finbet iTii anbercn t^eil bet Sibel. ©nlv
foll im fclb? niemanb abfünben nötigen oerftanb, bann ber
geift djrifti, oß bem foIidiE bing befc^riben finb, loürt on
jtnqfel b^fton allen benen, fo folic^ gefc^tifft (Äfen mit
gittern glouben, bnrc^ innerli^e infprec^ung ober butt^'
Bffcrlic^e lerE. 9tuc| ift nit müglit^, ba§ einer obgemelte
gefcftrifft burdi läfe on fnnbecc erlcücötnng Bon got, roo
got bar inn gefiicfit rourbe. So nun folicfie gefc^rifften
I) Im Druck; ^ieilger.
XV. 165
butcEi Ififen ftnb, inirt ünäf bcr [2Iij] ainfältig lal) ein
Orofjen tl)ail bcrfton, )va.i für Bnfa toibcr dn(cr gfa^ ft) in
Dff gcftQtibncn Icreit. Dn ä"")fi^' 'f <■* ^^^'b bcö teufet^
rot Bub fiinbernüft nit gefc^fiben, boä bic ^elgc Sßibet olcitt
ben Ijfflffen, mmtdien Bnb f)Dt)En fcfiuler ju genflgnet ift,
Biib bcn fc^fct^ten diriften aU ein fii)ebli(i) bing afigefiirocficn,
So boc^ in bcr I)elgen Siblien «crftanb, mcev ^iifft on-
beäitig gebät bann jt^arpffe Icctio, ntecr bicmütiger gloub,
bann \)oä) bifputn^, ineer ein früntlic^ ^dr^ bann ein
langEä geft^raAß. Sjnb nit onberft ift, bann baä bcr gütig
got roitl fein teer jeberman gemein fein, benen er günnct
fein I^ben Bnb tob unb tjeglfornen focvamcnt.
(Sä fiabcn legen, rljc^ Bnb arm, frato onb inon, aniS)
f(5arpffm Cerftanb, fie [inb ouf^ got (iE&, gott f)at inen
Qud) nid)t ücrfflgt, Bnb ot|l minber bnnn ben gcijtigen
miini^en Onb pfaffm, bcn tjoffertigen ^ofien Jdifilcr.
Eö ift gefcl)ti&en, nicnton loirt gelert in bcr feigen
gcfi^rifft bann Oon got, locn got nit (erct ift Bngcicrt,
bnb got offenfiort bcn cinfettigen, baä er öerbirgt bcn tjoc^-
geac^ten Dnb Wtifcn. Sicß^alb roeni fein fecf lieb ift '), ber
Dctac^t nit meinen rabt, et lofe fetbä obgemclte gefdjrifft
ober la% im fie Infen, bann bie ^eilig gefii)rifft ift boS
f(^tt)4rt bcä gaiftä, bo mit mir m^ aüeü irjall mi'tffen er«
fficren, onb jc& finb gefirtic^e jcit, bat in ber teüfel loercft,
baromti loer !ein ft^mdrt ^at ber Siblien, bct Dctfouff fein
rmf Dnb fouff ein ^ibcl bot omb, bie jcit ift (iit. SRic-
man mag fic^ cntfcijulbigcn mit ber atmut, fanftu brot
louffen s" fl^^fi be6 It)bä, fo btft bu !ein cfttift, mann bu
nit mccr aift bnft tjff boö brot ber fecl, baä ift baö luott
gotS. fianftn nit felbe Idfcn, bcftel ein atmen fc^fUer, bcr
!i§t bit Umb ein ftüii btot als oijl bu ein lag bchorfft.
$aftu (ein biicfi, bift ju arm, bittet ein bui^, c^ ift bit
cetlic^cr ein cmangeli bitten bann ein ftuif brol. SJit
anbre Bmb gotäroittcn baä fie bit im eroangeti lAfen.
9!it fag, id) tiöt e8 Bff bct tan^d Bon bcn pfaffen,
bann bn attciu bcn minftcn tt)cit Dnb fcfiier ben Dnuet-
ftcnblid)cn Bcr eiuangelia Bff bcr fanget ober in bct niäfi
'} ift.
166 BuudsgenoHS XV.
^öreft, Dnb bcr (clb tlein tfieil loirt oon tocnigEn recfit 06-
glcit ju fclcn t|EÜ, oi( fieilfaiucr unb nü^er ift, fo bu b^
bit fclbä tDDlbebad)t [ifcft, i3Iij''J bo mit bii eilt bing rool
bcbcniicn mögft unb offt lojcn, idd bu ein fpnn bat inn
f)aft, (unft Äi^iigt boä iüduI be§ Vfuffcn fii)" "" ucrftonb,
auc!& bE^ebeft Bt)f mccr Bon bcm pfatfen, fo bu uotliiit bo
Oon geläjeii ^aft.
34 fig Düt^ für lüor, not Cnb faft not iftS j« Dnferen
j^ten, bai roiv grcljc forg ticben uff bnä toort gotä, bann
an im ligt Dnfer £)eil, Unb ()eMra mifer Borfaren foHic^
Deimonung angcnummEn, on jroqfet Bnfct a'qt wer nit fo
gcfArlict). Stber ioa% onferen Borforen gef(|iQbt t)Qt, foü
Un§ ein lontnung fein, bann fdlig ift bet, ben frembbe
ftfioÖEn mijig machen. SQJaö abEr finb nüloe oetfüclirfie
i«ic MiH id| eucEi erjefen.
3öet fagt, ba^ etwaS in ber lere cftrifti fe^ ein rabt
bnb fein gebott, bcr irt. SMein (ilfijeit ^altEn ift ein rabt.
Sfflelt^et: fagt, obla^ feq ctloaS gut^, bcr irret.
iffier fagt, ein inenfd) mög fic^ oitfe eignet hofft
fctjicTen ju ber genab göltet, ber itl,
2Setc^er fagt, ba^ ein incnfi^ inög t^nn ein gut tuärf^
ob er fcfion frumm ift, bor inn tein t^ail bcr fünb fq, ber
irt, fo boc& bcr prop^et fagt, alle Bnfer gercclf)tigrcit f9 bot
got luie ein onrein tiic^. ^nb fagt d)riftuö, baS loir lein
giitE fcf)iifung Bg ünfe Oenn6gen ju ber genab, on mit^
mfigt it nid)t tfjun. 9Jnb $ouIu§, Oft onf; felb^ mögen
loir anc^ nit^t gebenden giitä.
Sfficlc^er fagt, mir mögen gnng fiiun Onib Bnfer fünb,
ber ivt, bann allein fiat d&riftuö für f^ gniig get^on, Bnb
fo mir in qn g(ou6en, ffierben loir t^eil^offtig feineä gnug-
t^unä, 2llä ber prop^et fagt. Sr öat ötngcnunnnm
Bnfer fftnb.
Sffieli^et fagt, ein menfcfi ^q6 ein fr^cn miHen, er mSg
666 ober gutä t^un, mann er lo6II, ber irret, bann girt
fprid)t, 0 ^frael an^ bir allein ifi bein oerberbnüß onb
oS mir üUein ift bein fieif, ber will onb mag oft im felbä
fünbcn, aber aü% im felbä mag et nit gntS t^un. 8(fc8
gefc^riben ftot. §err, alle onfere gnte luiirtf liaftu in DnÄ
gctoürilt.
Bundagenoss XV. 167
95etc^er fagt, baä inenfc%Ii{^E iwtur jitrlid) onitb
abilid) fei), bcr irret, bann mir ftnb tierberbt btf; uff baö
maxd fiin in, aU got [agt, öon finbtt)Eit uff ift meiififilic^
gebnncf onb ftnn gd^ jum obel. 9tllEin mufe onß bie
gnab golä luibcr ju [iCiijJ t:ccf)t bringen, fo bann mir
Dcrberbt finb, tuie möcöt nnjer geband ober roärdE bor gut
gät fin, lain böfet bouni bringt gäte frud)t.
SUenfc^tic^ fc^ithing ^ilfft ') nic^t jii ret^ter rsto Bnb
letb Bmb fflnbe. Sita ber *Btopf)ct fagt, §en: ßcfer Dnfi,
fo ttcrbcn loir 6efert, bnb mer anberä fagt ber irt.
Sfficli^ei fagt, ba§ 6fung, firmung, rog^c btr Pfaffen,
eefit^er ftanb ficn gStlic^c facramcnt, ber irt unb ift ein
aigengefüc^ig lete.
SBefcfeer fagt, baS ein menft^, fo cerfffien ift enbtlic^
bon got ju eioiger oerbamnife, fe^ ein roor gf^b ber c£)rift-
lifjen firc^en £)ie Bff erb, ber irt, bann niemnnbt ift ein
gtib alfo, be§ nit cfiriftnä ein eroig ^egfinac^en ^oupt f^.
SBetc^er feit, baä bie Pfaffen nit föCten tmberiDotffen
fin »6 bem gefa^ gotteg ben la^en in icitlidien bingen jit
ftraff Onb orl^ail, ber irret, bann fant üßeter fagt anber«.
SBettfiEr fogt, baS ber orben ftanb mit brlj getübten
gebunben fe^ fi(^ercr ju bein ^ail bann eclid^er ftanb,
ber irret.
SKelc^er fagt, baä bie ^anbfung ünb luanbfung beS
tiailigen fronlid)nam3 c^rifti, fo ber pfaff in bcr miß tt)ut,
fet) ein opffer für föbenbig Onb tobt, ber irt. SJefi^alb
ein grcffer t^eil be§ güteS Bnb giilt, fo jfi mäfiftifftimg
Bnb frümtnen jorjeit, brijffigft, fibcnt it. Begeben ift, ift
Ucrfpilt onb Berloren.
SSelf^cr anberä fagt, bann ha^ rccfiter gcloub aHein
Bon got geben bent tnenfc^en, f^ ein anfang beö |eil8,
ber iaet.
33el(f)cr fagt, ba§ got betone gßte mörtf fürbcrtid), ber
irret, bann got betonet guten roillcn in ben guten roarden,
Bnb ber luitt ift gut, ber götlic^cn getouben ^at, got bc-
lonct fine gaben in Bn^, Bnb nit Dnferc niÄrii. I)q^ ift
ein mor^Eit, gut fdjinenbe toäid, atä faften, inac^en, bot-
'J ^itff.
168 BundagenoBB XV.
tcn IC. möge» inol oit tti)tm geloubcit fein, abn rciStct
9cIou6 ton nfimmcr on gute loärd fein, bann rechtet ge»
loub öon got geben ift nit muffig, roürrft aü roeg gfit^.
^elc^er fagt, baS ft^ loimgct bittcl, alS man in b^
ben bdttel örben (jnt, fey bcrbienfttid) ju ber ffiligfeit, bet
irret, bann allein ben armen franden ift bStlcn erloubt,
anbere f6Hcn artcilcn traib I^bä narung, ^at got gebotten.
[2liij''] aiBelc^er fagt, baö man Omb ^eimliii^ fad)en
ober fünben fall dn funbem ^ö^eren geroalt fudien bonn
gmeine ttfotrec ^aben, bei irt.
SSeldicr fagt, baS brüberlidje tieb ober I^plic^ not,
nit gnugfam Btfacl) finb jii brächen alle pibftlic^e, b^fc^off-
lidje, orbentit^e regcf, gebot on oüe nnbere bifpenfierung,
bcr irret Bnb ift wiber fant 51JauIö Bnb *ßctetä lete.
aBeIii)et fagt, baä ein menfc^ f^ulbig f^ anbere fünb
jn bqd)ten, bann bie er on funbete befi^merhEn mit guter
trero in bie gebie^tnü^ mag bringen, onb bie er nacft feim
Berftonbt für tobt fünb mag oc^ten, ber irret, onb bie
Pfaffen fällen nit ^art in ber bt)d)t fein, nit Bt)I fragen,
roöllen fie nit irren, funber abfoluieren ffiaä ber fünber
beiiit, Bff got onb Bff beS fünbevö glouben,
^eii^er fogt, boS fein figfeür % ber irret.
SBeti^Er fagt, baS man fuH nad^ ber beic^t eim ein
bu§ Bfffe^en, ber irret.
^etc^er fagt, ba§ man fcf)ulbig fq b^ tobt fünb jü
eim gebot ber ürt^en, ober orbenä reget, fo man eS fieim-
tid) Bbertrit on ergernüfe ber anbem, bcr irret. 5ߧ bem
öolgt, ba8 tagj^t ä& fpret^en bffertialb ber firdjen ober
d^or, ainer für fi(^ felbs, cä f^ mündi, pfnff ober nun, fo
man fq ^eimli;^ on ergemü| ber anbem mag onberroegen
taffen, fo man eä rool t^än möi^t, nieman fämlbig ift b^
tobtfünb, Onb baS bu bar nod) fcrupel ber geroiffm ba«
rumb ^aft, ift fc^ulb bineS mi^gloubenä onb nit ber »nbcr-
roegen (affung. SB6 bem oolgt, baä t)eim(ic^ foften bredien
on ergemüfe bet anberen ift nit tobt fünb, ob f(^on einS
nit feanct ift.
®ö ift jü wiffen, baä alle prebig Oetmift mit bet
lere 2(riftoteliS, Scott, J^ome, §aleö, Dfam, ®abriel biet,
Mlbertuä 3c, Sturf) mit uermifd)ung gaift!id)er ret^t Onb ,
Bimdsgenoss XV. 169
foHiiiira »irafcficn gjagcn, ift öcrbec^tlid^ Onb (oQ Bon bent
Dotd nit 9e£)6rt luErben, mcr foll man bie pfoffcn bar ja
galten, bnä man eronngflifcfic tcr rein fi'irfjatf.
SHeld&er fogt, boä bcffcr fg ein t)fennig opffcr bcm
Pfaffen') off ben aüax, bann eim armen mcnfdten geben,
ber irret, eö mcr bann ber pfaff blut arm.
[Jii] SBcIc^er jogt, ba§ beffer (q ben bitte! muntren
rin allmufen geben bann eim anbrni Ongeroiffen bdtter, ber
irt. Slber wife, wiftu fielet fein, fo g^b almäfen fürberltt^
binen armen mitburgercn, bclibl bir ctlüoä ober, fo qtfi
frembben aui^.
aBic t)D(5 mon j5 bct bljdit ocrSunben fi) Wtb ä«
Bdpftticöer gc^orfam, mag man (euen aufe anbercn bet)Ifomen
büd)Iein, bie jeg Off getoufft loerben.
©fitien ir, lieben frünb, (olic^ lere tiat man .jij. ^nnbcrt
jar gelcrt in ber c^riftcnlieit Onb ifl rool bor inn geftanbcn,
aber inncrt^alb Dicr tjunbett iaren finb ingemurfllet neni
ongegrünbet leren bur^ ^od) fdjäten onb bnrdi bfittel
ntön^ fürberiic^, iDeld^e leren jü, groffcm fc^oben gcbienet
_ ^aben (^riftlit^em tDÖfcn Onb gemeinem nug, olfo baS toir
an fitten Onb an gut abnemen Onb fester erger bann Jieiben .
finb roorben, onb armer bann bötler. 9(ber folii^ onfer
Deifaning ^at Onfere Oerfijrer (locldje finb miini^, Pfaffen
ünb ifo^ fd&filcr) ric^ onb getooltig gmacftt, ba# je^ f^ in
räro befi^jen fc&ier ben I)alben tfieit ber WÄIt, ünb on ftraff
alle lofter üben, bar neben mijften toir mit Bnfer fauren
arbeit Onb armfit fie erneren onb nic^t bar an ncmen bonn
ergerlii^ ejempel, oeraditnng Onfer Onb Onfer finb, onb ocr-
fl^fftc Dnc^riftiiie lere. Eä foH niemanbt fagen, foliift böfe
lere i)ab ein gäten fdjein ber langen i^eit ^alb, bann ir
Wiffen büä taufen t borige jar (enger finb bann nädjftc
.iij. ftunbert jar, bar jü ob fcE)on ettlit^ fromm lerer ba§
roiberfpgl gefiiribcn ^aben in btifer jeit, fo ^at man ire
biirfier Dnbectrurft onb ire Icr für fägerifd) getialten, bo
mit folic^ cnbti^riftlti^ erfinbung onb lere ein furgang
§ette, Onb in .iij. ijunbert iaren ifl fein lerer für ^od)-
gelobter gehalten njorben, bann lueltfier am meiften miber
') Pfaffm.
168 BimdegenoBS XV.
tcn IC. mögen IddI cn rcditcn gctouben |
Se1oxi& Ion nütnitier on gute mird f '
ioub 0011 gof geben ift iiit mitffig, mü«tt (
SBel^cr fugt, baS frl) luilligcr I
ben bittel 6rben t)at, jci) oerbicnfttic^ jü 1 _
irtct, bann aßdn bcn armen tranken ift^
anbere föllen arbeilen Omb I^bä naning, '__
[2Xiij''] ^elc^er fogt, baä mon DttiB^^^^
ober fünben foll ein fnitbern t)äf)ercn gewa^^^
gmcine Pfarrer ^aben, bei irt. jk^"
Sßeliftec fagt, baS britberlii^c lieb ob
nit gnugfam Orfac| finb ju briiiEn atte pdfif^^^—
lit^e, Dtbentitfee «gel, gebot on alte Qnbert^__,
ber itret onb ift mibec jont Sßaulö Btib ^eti^
SBefc^er fagt, baS ein menf* Jdiulbig f^,
äu b^cfiten, bann bie er an [unbere bcfc^roetf
treio in bie gebdc^tnü^ mag bringen, onb bi(
Oerftanbt für tobt ffinb mag a^ten, bct iri~"
pfoffen füllen nit ^art in ber bi)d)l fein, nit * ""
nifillen fie nit irren, funber obfoluicren WiT'* "'"'
beic^t, cff got onb cff beS fünbcr^ glouben. *'"
aSelcöer fagt, boö lein fägfeür % ber irr/*
SSelifier fagt, b«? mon foH naii) ber br
bfl% bfffegen, bcr irret.
2ße(c^er fagt, boö man fc^ulbig Ig bq tr*
eim gebot ber firiien, ober orbenei regel, fo mnr
li(6 Bbertrit on ergernü§ ber anbem, ber irret.
Oolgt, baö tagj^t jfl fprec^en cffer^alb ber fit
c^or, ainer für ficft felbS, eä f^ inünrfi, pfaff ob«
man fg ^cimlit^ on ergernü^ ber anbem mag Un-
laffen, fo man eä Wol t^fin möct)t, nieman f^ult»
lobtfünb, Onb baä bu bar noc^ fcrupcl ber ßeio;
rumb ^aft, ift fc^ulb bineä mi^gloubenö onb nit bu
megen (affung. 58fi bem Dolgt, baS t)eimEie^ fofteii
on evgernüfe ber anbercn ift nit tobt filnb, ob fct.
nit feantf ift.
Es ift jä roiffen, baö aße prebig oermifl
lere Striftoteliö, Scoti, Sporne, ^toleä, Dfam, Oabti
Stibertuä ic. 91uc^ mit Beniiif^ung gaifllitf)er if
m§f$rei)b
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170
Bnndsgenoss XV.
etoangettfd^en grunb gefod^tcn f)ai önbcr gut gliffenbent
fd^ein. Db bann fd^on ö^I öoW foUd^en Icrcn anl^angt
önb angel^angen ift, ift fein tounber, bann ntünd^ önb
Pfaffen l^aben mit forg önb angft tag önb nad^t gebadet,
tt)ie fie önfe betriegen ntod^ten, bie toeil mir forg önb angft
gel^abt l^aben öntb önfere I^b§ narung für önfe, önfer ünb
önb gfinb, önb aud^ ba^ mir önfe nit l^etten öerfd^en, bag
önfere feel forger önb feigen frdffer önber eint gutem
fd^ein ein folid^c feel morber^ önfe jü [2t 4^] gerid&t fetten.
Slber got f^ gelobt, ba§ mor lied^t fumpt miber on tag,
got ijat önfer nod^ nit öergeffen, ob fd^on ber teüfel önb
©nbtd^rift önb alte böfen münd^, Pfaffen, l^od^ fd^üier bor
h)iber ftreiten. SBir folten got bitten ömb gnab, ba^ toir
folid^ lied^t annemen mögen.
Sife öermanung l^ab id^ mellen ja eüd^ t^un önb bit
ein jetlid^en in funberl^eit, er tütU fie im laffen ju gutem
bienen.
Safe bid^ nit belangen, id^ fum fd^ier, toiU got.
t
(El)n nett) t)nb ba^ le^t aug[^repben
ber p). buubtgeuoffeu
S. e. 3R. SB.
93i6 gebultig, bie jceljt nal^ent.
Titelbild: Den auf einem Podium in einer Ratsver-
sammlang tagenden 1 5 Bundsgenossen überreicht ein Mann,
der in der einen Hand einen Schlüsselbund hat, eine Bitt-
schrift; hinter ihm eine Anzahl Männer und Frauen, Mönche
und Landsknechte, welche hinaufschreien: 3u bnfcr nobt
l^clfft vnb rabt; als Antwort gehen die Worte entgegen:
I)cn rabt ^eh mix cud? burd? 90t.
172 Letzter Bundsgenoss.
[2tjT Slin nctü. aber boä) bag Ie|ft öjsfd^re^bcn
ber p, bunbt^gnoffen t)on nad^gcfd^riebncn artifeln.
i SBic ber ^e^enben öerbinbe bie Kl^riften, önnb tote er
an bie ßl^riften fontnten fe^, önb too l^er fein.tn^fe-
gbrud^ ertoad^ffen.
ijl Db man and) ben jel^enben tnog öttberlaffen jegeben,
ober in beffer gebrnd^ öertoanblen.
iii Db man möge bie mefe^jfronben, ober ßa|)ellanien ab^
laffen gen, önb tool^er fie ain t)rf|)rung ^aben, önb
ba^ gut fe^, ba^ öiH borffer ain |ifarren ^aben.
iiii SJon bem oj)ffer, ba§ man t)ff ben altar J)f[egt jelcgen,
J3o man meJ3 l^altet.
t) SJon ben ritter orben, toeld^e önber bcm creto| toibber
bie 2:urdEen fed^ten, jcu öerberbtnufe ^l^r feelen.
öi SBiber bie Pfaffen fd^anber, toeld^e toiber got önb
öemunfft toolten bie |)faffen verfolgen,
öij SBiber ba8 fd^toeren, flud^en, önb fd^elten.
öiij 3Biber ba§ önjali^ bud^er fd^riben in ßl^riftlid^en
fad^en, bar t)J3 nid^t öilt gut§ toad^ft, önb toie matt
fid^ in bie 93iblia folt rid^ten.
Letstec Buudagenoss. 173
~N®r Sc'jcnbcn ift Doii gott gefioüen gi^ii im a(teii
tcftoinDHt beit 3ubcn, ju nothirfft ber prieftet
tmb bec Iciiitcn, ais ofi ic^fent SOtofeä büi^et, SeuiticuS
Bub JKunieti.
^m ncroen teftament ift tain tentpel, fain Dpfet, tain
tjfaf^Qit l^plid), meieren äet)enbcn äU9et)6tc. E^rifhiä ift
önfer (ifoff ünnb opfer, Cnb mir felbä fenbt ber tempel
gottfö. 1. Gor. bi. jjac Omß binbct onä boö gebot Born
je^enbcn nit mer.
gm neiöcn teftnmEiit ^abcn mir prebiger beS gottc«
löorbtö, önnb biener bet annen, foUicbc nennet ^auhiä
alte obct priefter, biacon ober biener ber gmain.
ß^iftuS orbnet ^ubam 3fd)QriDtl) ju oim fotlic^enn
biener. 3o§. jitj. Onnb bic Slpoftet etioeÜten fiben bicnet
bcr atmen, berer ainer S. ©tep^on gf^n ift. Slctu. Di.
Sarnacö burc^ bie 3lpDfte( Dnb t)tc iunger mürben
onbere orbiniert jn biefen omptetn. Sttf. EÜij. cnb %\. j. \.
Sinto. iij.
SDßic^en bienecn ber (ircfien ober gmain gibt K^riftuä
groolt gre I^&lnarung junemen. Suce. £. 5Diüt^. j. Wo ^r
|in tam\)t jn prebigen, fo effen bnb trinken mal eui^ fut-
gefa^t trnirt, ban oin ar&aiter Ift fe^nS (o^nö »erbt.
Sßnb baö oin prebiger follicfiä groalt ^abe, jatgt an
^BüuluS . i. Sor. ij. burtfi Dernimfftig önb gefc^riefftUi^ be-
merung, fprii^t alfo.
Söin icf) nic^t ain 9Ipoftet? bin iö) ntc^t frg? ^aÖ ic^
niiftt ünfent ^crn S^ciuni Sfirift gcfc^en? fe^t nicfet ir
mein toevct in bem fierren? 6l)n i^ anbern nic^t ain
9ti)oftet, 6d bijnn id) bod) eiut Stpoftel, ton baä f^gel
m^neS 91()oftet omptö fct)t ijr, in bein Herten, wann mon
mic^ fragt, fo antmurt ic^ alfo, l^abm mgr nic^t maä)t ju
effen Onb ju trinden? t)Qben loir nic^t ani^ mac^t e^ne
fi^Iriefter juin icetibe mit Bmb^cr äufutcn, inie bie anbern
apofteln, tinb bie brüber beS Ferren, ünb S'ep£ia§? obber
^aben aHain ii$ Dnb Samabaä nidit ma(ftt ba§ jut^nn?
roilc^er raifet t)^cinoIö tff fegncn aigen folb? roili^er pfTan^t
oin ni^nberg, onnb iffet nit^t Don ferner fru^t? ebbet
174 Letztyr Bundageuoas,
loilt^et meijbi't Qine ^erbt, Oiib iffct nii^t Dun bet inil{^
bec ticrben?
[21ij''] 9letie i<^ ü6er iDttit^ä auff ntenft^eit irqle?
(agct iticgt folc^ä baä gfag aucii? bau im gjag Sliofi ftat
gt^riben, bu folt bcm oi^Jen nit bQ§ maul Ocrftol)fcn, bcr
bo bref^ct. ©Dvgef got fuc bie od&fcn?
Obber fnget Etä nidit aüex bing Dmb ünnfer WiUcii?
bcn e§ ift io^ Omb mtfcr mitten ge(^ricben? ban bet bo
pflügt, (ot off t)Dfniing pflügen, ünb bcr bo brefc^ct, fol
bff Hoffnung breft^en, ba^ er ^^eneä £)Dffnung tayltiafftig
luerbe. ©D tuir eiit^ baS 9aiftli{^ ^aBeit gefeet, iftS ain
groß birtg, ob mir emr flaQf(E)Iic^§ ombten'!' iönb bar
na^ tl»ri(^t ^auluS, loiffet ir nic^t, baä bie ba troffen im
tempet, bie necrcn ficft beä tcmpEfä, Btib bie beS attarS
pflegen, genieffen htä oltar^? Slljo ^ot bcr ^err befolgen,
iaä bie haS (Suangeliun berhinbigen, feilen au^ Dom
Euangclio ficfi nceren.
Qn ieft genietten rootten beioert iißfluIuS bntc^ Der*
nunfftig mittel, ba^ aiin prebigtr j^mme Ipbä nariing uom
prebigen ^aben, ba er fiirtrcgt bie glqc^nuä com reqfer
Oiib folb. Com roijngartncr Bnb fcurfitcn, com ^irten onb
^crbe, Dom arfennon unb traibe. SScroeret el anät burt^
beutimg bnb lucrd be@ gfa^ 3)iofQ, furberliifi aber burc^
bie wort (Sbrifti oben bcicl)ric6cn,
'iiüdi (Sola: Di. gcbicttet er ben S^riften, boö fie t)ren
prcbigem foDen Iqb^ narung geben, Onb fprtdit. ^er ober
unterridtt niurt mit bem roort, ber toite mit atlerta^ guttid
bcm, bcr Qn enterrit^t.
S)ercn glidien gcfditi^tcn mec ftnbt man in ber lere
ber öofllgcn ^oftel, meli^e leren boä oin prebigcr möge
ncmcnit l^bS narung, bnb bie jut)urer fcnbt fi^ulbig foHici)e
bar raifften.
$ie banlgen ^pofiel babeit aui^ vcrorbnet, baS man
bot armen Uliriften in ^ubea, meldie prc IpbS narung be-
roubl marenn bnrdi bie onglcnbigen, foU bq anbtm famlen
iai fllmufen. @al. ij. ca. ^ä auif ^touln^ Dnb Sar-
nabaä flqffig gctlion tiaben. 3n SortntbijS. Stomaniä.
Vc^ia. aKncebonia k.
%<nnb uitfcre altforbem, al^ c^riftlidi lernt, f|aben
Letztor Baudsgeiioss. 175
groffe üäjt gefaßt Off bie Uecfe^ung ber fivc^en biener, öiib
ber arnieit mcnfi^Eit.
Sur bic pricftcr ^of man an Dil orten Sßibemöoff
georbneti), bo oonn aiii pfortet') fein I15&3 iioninge ^abenn
mBc^t, fo et fic fl^ffig baioct, alS nodj Dil ftifftungen on-
jQigcn mögen.
[Sliij] S^at 06 QUC& fd)inlti^ ift, boö bie pfuffen oor
j^ten in onfem knben nit fenbt niieffig gonget gfcin, Ijafccn
^re otfer gcatbeitet mit ^rem ijufigfinbt, niat ju foltcn
^nen fonft bie roibem^off?
SJnb mid) gebundt beiuetlidi, baö ft) bor jit qu^ an-
genommen ^aben bie otbuung Oom je^enbcn, ah ain trcg-
lic^E roijf; äEljelffen. Slifo burc^ boö gong ior fallet
manigecloq ju, auii) ric!^en leuten, iaä fie nit mfigen alloeg
gu ber I)anbt I)(i6cn loaä jegebEtt ben atmen, 1:at omb
^ot man georbnet, baä man ju ber 0, fo got iebeniian
gibt ben etbiuucEiet, ate in eetet, ()etbft jc. ietticfier gebe
ben jE^cnben toil, ju iiatung ber armen bnb fitd)en biener,
ober ju anbern gmainen netten, ^eli^em Ott wutt, bet
gebe üil, meli^em icenig, ber gebe Wenig, ül§ *lia«!«3 onb
3:obiaö leten.
§at mann bar ncc^ übet foEic^e gütfer berorbnet
ettic^ trem, erbet mannet, ju pfleget, bo mit ttcrotii^ Oinb-
jegen, be^ietteitn, uerfcliaffeii, 311 nng bet gntaiii, ain« umb
ba§ anbet jegcben, berfauffen, mo baS gelt nu^et rocte,
QU(^ ofitailen etlichen gat Dmb fonft an roibcrlegung, et-
Kd^en geli^en off mittige »iebergebung ju bequemet jtjt,
tttä fo man in teuren iaren gelt onb fem ofeliljet, onnb
man baS roiebet in it^nipt in iBolfflen iarenn, toie au^ ä"
Entringen im SQJürttenbcrgifdien lanb betorbnet ift.
3>aö man atmen linbcn jw lemung bo mit ^clffe.
arme leiot in bie ec fteiure. Stlfo ^Qt geftifft ju @ing-
6utg in ©i^loaben ^anä Sßindter. ©0 ban got ainem
j^mlidie narung anber^ioo ^ar pfi^idt, ift^ biHic^, baö er
ain roibetlegung tt)it.
SÜJo abet att, ftanif, eflenbt k. leut fenbt, bcnen fol
man bergebenä tjelffcn. 9(lfo tebt ^au!uä oon ben armen,
troftlofen, fiilfflofen lüitfralnen .i. jimo, B.
^
176 LetetBr Bundagenoaa.
§ot man quc£) oin jimliiften Ion gtftifft beit tretoen
bieiicrnn unb pftcgcm JoHic^er güttcr.
Sinb ^at man rool m&gen bicfc güttcv gröfelii^ mewn,
(o man trcmliifi bo mit ift Dmbgangcn, tmnb fo bie armen
luibcrlegung get^on ^aben Omb tntpfangen gutt^at.
3ft oui^ abjcnemen, baä man aim Pfarrer furber(id&
befolgen 1)abi, oin offfebcit schoben off bief« oS*aiIung onb
Betroarttung, aU otnem go^forditigen gtaufergc^m man.
[Stii]"] §aben aber bie })f artet mit ben pflegem mit
ber jljt |o bil practiricrt, baS gr nigner nu§ bo b^ ge-
roac£)fen ift, Onnb fte baö DoW betcbt £)aben, ti^nen gebiite
fottidjet gütter oötailnng u^ orbenliiiicm groatt, ünb bie
la^en Ijnbeu tain gmalt bar ä". ift ludl flJiftHic^ gf^n,
ainen fc^^n ber inlibung ober orbnung bat jet^on D^ ber
eOüelung ber (iriefter Onb bincon, oben gemelbet in ^aufo.
3)0 fie ain roon gefictt i)ahm in baä uoW, aU ob
fie etiua^ fonberS im Oold rocrcii, ijoben fie ftül tinb bend
jamcn gefamict, baä ift allerlag gfc^ricfft unb gfd)iclöt, bo
mit äcbeiöEren, man fol inen ni^t bar in tragen, fonbet
man fol basi ortail got tefeffien, tjabcn angeritzt maniger-
lat) crpnbung, al§ got ju bienft im fc^in, aber bnr<^ n^e-
man niog biefet bienft ban bntc^ fie fetbs oerrii^t roerben,
aui^ feg ein go^g bienet »erbt fgneä (o^n, bar Omb ge-
büre g^ncn ge&mc^en boä gmain afmufcn olö bie geben
bc^ altarä, fo fie bem altat bienenb.
2)ur(^ fotlic^c rogfe ift balb fo Oil geproctitieii morben,
bnö Dl bcn bienern Ferren fenb motben, of; ben pftegem
pfaffenn, üß ben 1)fflffen pfarter, ofi bcn pfaitem ^undEC«
bift^off, melcf)ct nier gulä gehabt ^at Oon bem jeljenben,
ift aini gt6ffern gioalts gfijn.
^abcn eä bo t)ingebrnc^t, boS man oft ber firt^cn
ober gmain gut ^at ain tempei gut gemac£)t, ift gfoUen
üonn ben armen off bie pfoffen, Oon ber notturfft bet
ptebiget Off bie oettf)oner ober tt)uml)etren.
:itft auift äi^miffenn, baä mann oil münc^ gebrückt
^at im anfong jcu beterung SJentft^er nation ju i^rift- ,
tit^em glauben, atä nm^ fc^otten flöftet in aQen ftatten I
fenbt, mit alten priuilegia ju groffen güttetn, foQiifi m«»
£)aben fi(^ tool mögen ^inbet ber gmain atmu'
Letzter Eimdsgenosa. 177
Tiä|t)n bringen, fo ft) in ben flrofien ftetten onb ftecten fi^
bet })fai; ampter t)Q6en angenommen, Dnnb um* njoltcn baä
gmoin gut trErolic^ becf(|affen, 3q bie armen in aigner
|it Dnb befiufnng polten, als i«! bie fiailiggaiftcr bnb
Slntonier Dnnb äSatentiner furge&enn, alfo ift ^^nen bet
lirc^enn gut gar in bie f|Enbf roorben, a(§ ben ^aitgen melt
»erldinie^ern, ^at baä bold fain forg mer bo für gehabt,
^aben gemaint '), bie (ac^e Jl) rool oerfe^en,
[21^1 Sabenn bie äftunc^ ftcft gefamlet bo ^in, wo
tl)ti)i almufenn gfein fenbt, önnb bo rooKen bieiicn bcr
flmein, bi§ baS fie liöfter angeric^t baben.
j)er teuffei oerburgt fiii) nit lang, fie motzten nit
long iBErif t^on ben anbern im^, onb bo mit fic^ cuc^
fuHen, bar ömb fielen fq bo con, Bnb gaben für, fie wollen
iiie finbt leren in gutten fitten onb glauBen, bo mit motten
fie aincm gangen lanbt nuft lein, Dnb licffen gniatilii^ ab
tonn ber armen troft, gabenn für, gaiftlic£)e bbung in gebet
tnnb feren roere beffer ban ofJerlii^E oBnng, aljo fi^itft
mann ^nen ju cble onnb gmaine finbt, bo butd^ fie aud)
gröifem gunft erlangten Donn monigtlit^, bnb jogen ju fid),
on ^inbemuä, gmain gut. Stber fercn roil j^nn Dnnb ar-
iat)i baben, entfpriugt audi oil gutä bar D^, möc^t eö ber
leuffel nit ftjben, getrac^tent bie fatjcftc ^ergen ber firmen
Web jn orgem roerifen, Dnb trugen für ain |onberli(^en
flopbienft, in fingen ünb fi^re^en ic. bo butd) aigen Dnb
^embber, tobter tmb fcbenbigen funbt abgetilgt ipurbe.
3njo fiele aucE) bo^ leren in I16ftem ob, Dnnb blqbe
flin fonbere lotifi gotteä bienft, an gejc^riefft, an loarbait
bffgeric^t, Onnb mürben alle gmat)ne gntter in bie Höfter
flEjogen.
Sier tcuffel modit aucfi uiiijt Dnbet fo gnttera fc^Qn
Tigen, bar Dmb gab er rat, bog man flöfter fc^ijn obiDurffe,
önb ftifft, t^um, (^or^erren bar »6 mürben, hicltbe im fn^
on Ibwbernuö lebten, ^r ergerniiS oller rocit, Dnb ben
tempel bienft alfo Derriäiten ju gtoffcni gcfpott gotteä Dnb
fgner ^ailgen.
ffinb alfo iftä offenbor, lote gar bq alle pforrcn Dnb
') atmanit 1.
178 Letzter Bnndsgenoss.
je^enben it) fontnten fenbt in bie l^anbt ber flofter önb
ftifften, unb ba§ mit groffent fd^aben ber armen, ia aller
d^riften. SBenig ift bliben in freier orbnung gmainer^
d^riften, önb bar nad^ l^aben mund^ önb p^afjm aigne red^t
gemad^t, bo mit fie mod^ten bfd^irmen önred^te befifeung
gmainer gutter.
9Hfo t)6 fraintlid^er l^ilff önnb l^anbtra^d^ung ber
gmainen d^riften ift bem Slntid^rift önb f^nem puffen öff**
gerid^t toorben ain fonigflid^ r^d^, barin in gotte^ namen
toiber got taglid^ gel^anblet tourt, afe biefer tag jaigt, önb
fenbt mund^ önb p^afjtn njorben l^erren aller loelEt.
[214^ S)a§ ^a^ft ber l^efeen jeffen gebend), ba§ ift
ain flugf a^t, fo lang bienen, bi| ba§ ber fned^t bem l^errenn
t)ff bem^) fo:pff fi^et. njie groffer fd^aben ertoad^ffe öfe 06-
gemelten m^^gebrud^, ift nit Il^d^tlid^ t)§ }ef|)red^en.
2)0 önfere öorfaren gemerdt l^aben, ba§ burd^ gel^enben
fain l^ilff gefd^el^en ift ben armen önnb bilgern, ^aben fie
©:pitaH geftifft, bar in frandf letüt jetroften, aber balb
gaben fid^ etli^ für, fie njolten ben armen önnb franden
bar in bienen, bar burd^ fie aud^ gu Ferren ber f eibigen
gntter tüorben fenbt, önb fain§ bing§ minber ad^t l^aben
ban ber armen, önnb bod^ önber ber armen nammen bie
gan^ toelt t)§ betten, öfe fd^o^jfen. ®§. ligt am tag aU
ber patüx ann ber ©onnenn, tüte bie Stntl^onier, SSalentiner,
S^jitall^erren fid^ felb§ öerratten.
®g l^at aud^ ain fd^in, ba§ bie ^jfarrer önnb bifd^off
gu le^ft gar gn fid^ gogen i)abtn bie gfttter, in frafft be^
flofter ftanbg, önb ift ben neben^jf offen ober biacon nid^t
ober bl^ben, bar ömb l^at mann erbad^t ^jfronben, ftifften,
mefferien, ba§ bod^ ber :pfarrer öicarien etnja^, an ber
^jfarr fd^aben, l^atten, bi§ gn letft aud^ bie neben^jf äffen
ober Ka^jlan nid^t mer ^ilflid^ fenbt ben :pfarren, fie mieffen
l^elfferjjfaffen bar gu bebingen in aignem foften.
S)ie äRund^ önnb Stiffttjerren njolten 3nnd£em fein,
mnften fie bod^ aud^ letot l^aben, njeld^e ben :pfarren öer-
0 gmanier 1. — *) bei 2: 3)at l&ctt ber l^c^em t^o at^cnhe
ßl^euen. — *) benn l.
Letzter Bundsgenoss. 179
fe^uitg tfictten, ober boc^ an flren fc^aben, banimb mufteim
bte Dicarien fernen bie lernt fi^inben Oitb jc^abcn.
Sain [acrament rnid)en nn flctbl, tarn gebet tfion in
gmain an gelbt, oI(d, fo! man btf ber Ean^el oertüiiben
etnian fang für ain (eten äebittcii, mul man (onbet gclbt
ho Don geben.
@ic fiofien »ff gericftt brubcrfc^afftenn, ^atrocinia,
fonber galligen bienft, oii opfer, feetgernit, bo Bon bie
armen Dicarien fi^ ergcrlic^ Bnb fiftnierlid) emeren miclfcn,
fi|en bie (Dtnen pfetbt'), bie meft Id)HH)tt in fiöfteni,
ftifften K. bnb fußen fic^ üom fern, laflen ben anbem ben
fpreroer.
^ie linken bie6 (affo nenne itfi (ic, ban fte fielen
bnber gog bienftlid)ent fct)l)n ben ormen Onnb pcebigcrn qre
naningl Soften fuv ge^nlten, mnn fotte tempet balDcn bnb
äieren, got ?,]i lob, Don [B] gemainem almufcn, [man e§
ift ain ^üpfi|er ft^^n jefteHen, wan fi(4 ain 9tbt an nt)mpt
baS Kofter jeborocn) bar ober roolten ft) öberterot feqn.
ai3 fQ äele&ft offentlicfi ju fic^ sogen baä almufen, btgben
bie tempel borofoffig, mußten fie Dom jefienbcn ain ftutflin
laffen für bie tempel, genant ber fälligen gut, aber an
etliiften enben ^aben fie fo gar fain ftuiflin bo Don ge»
Iflffen, baä man oucft ad feqrfog muß in onb Dor ber
Rrt^en an ber fiailgen hato famlen, tfifa baä ganlj tanbt
»6 famleten aui^ an ftifft fircf)cn, fo boc^ ain ©ttfft Ferren
ain iar iiij ^unbert gulben äeöer^jerenbt ^ot, mit pferben,
Oogten, öftren :c.
3d) nmin, fo ain lotjfcr fflnri^er man bifer farfien
anfang IdoH bebcnrfen, foffe er £)öf|er irerben ermeffen, mie
ber ^a% feq in pfcffer fomnien.
SSie ber mi^bru^ fq ingeiuniücn, iDotlen Wir laffen
fton, Dnb nit a^tcn Wie man tljüt, aber mccr roie man
tf)on foH.
Sä ift htnbtli^ ainem ie^Iic^en ßfjriftcn, D§ obge-
ft^riebnen (juncten, baä man fol ben prebigern önnb ben
bicnem gemainer c^riften notturfftige narung geben, bar
') bei 2; be grotert ^engefte.
180 Letzter Bundagenoss.
jcu aud) baä ß^tifflitfi üotcf burc^ gcfi^rljfftcn Dnb öet-
nunfftitj anjoigimg gciaijt joH werben, nl§ ^ßaulusi t()iit.
3tbcr bie lirebiget Bub bicner füllen groffe be(d)aihcn«
^oit (jaben, ba^ fic an ergetnufe baS Qt)nnemen,
©in prieftet foH nit getifeig Jetn, oudi Bff rechtfertig
gut, fonbcr mcr gaft frct). 1. S^imu. 3. @r foH noc^ bitt
mi)nbct fi^anbttiii)ö gerotjnftä g^rig fein, roait follic^ä t^onb
bie bo maincnbt, gotfalifoit fcq bmb geniefe miHen.
S^orumb foß ain pforrer mertfen, ffloä im $nufiiä fui
ain tEgeÖ furfditmit, tnic Oit et nemen foH fnr [ein atbait.
i. lim. Dt. ®ö ift oin gtoffet genieß, toex gotfalig ift Dnb
left l)^m genügen, ben mir fjoben nii^tö in bie luett biaH)t,
batuinö offenbar ift, roir merben aud) nidits £)t)nau& bringen.
SBon roir ober futter unnb beife t)aben, fo taft önnä be«
nugen, ben bie bo req^ motten werben, bie fußen in »Er-
füllung Bnb ftridc, Onb Diel törichter ünb fcftablic^Er Infte,
rotlH^c ocrfcnden bie mcnfc&en gnfe Oerbetben onb oer-
bamniB, ben gegg ift ain roorgel atte§ öbelä, meieret ^t
etlit^e [Si*"] gelüftet önnb finbt Bom glauben t)rre gangen,
onnb t)nben fic^ fe(b§ gemengt ünber öiel fd)mer^en.
!86 biefem tcft ^aftu, wie Bil ain Pfarrer mag nemcn
Oon fernen pfatfinben, Dnb nit mcr. Et ^atä nit mit got,
imi er mer nimpt, wie gut bet fi^^ne ift. SRerd aiiif
ben tejt .i. Uimo. 0. 3)ie eltifien bie IddI furfle^en, bie
^allc man jwifadier ee^ren werbt, fonberlic^ bie bo otboücn
^in Wort Dnb in ber lete. San ei fpridit bie gfc^riefft.
iiii fott ni^t bem oc^fen baö mau( Derpinben, ber bo
btefc^et, Dnb ain arbaiter ift fet)neö (o^nei werbt. Sß6
biefem tett lernen bie jutiörer, wie fq fotten tjre pfarra
tiaften, au^ bie pfatrer lernen, boS fie fotten arbaiten im
worbt Onb ^n ber lere, aU anü) ber papiften SanoneS
fngcn. Seneftcium botur proptcr officium.
SOtir falbt jn ain groß miitqben, ba§ iä) £)ab mit
benen, fo biß E)at Dnba bem Dnc^riftridien gfa| beä bapftä
gelebt tjabcn, welche, fo fic nit gat Dcriaffcn wollen bie
Wort ^c^Iger gft^rifft, Dnb boc^ gefurt mürben burc^ a
böfe naigli(^ait ju ge^^ Dnb fi^anbtliätcm gwqn, auifi ae- .
rechtfertigt bar in bnr^ gwonöa^t bnnb bapftliifipr
an bem fq nit wo( jw^ffen möditen, fenbt fie i
Letzter Buudsgenoss. 181
tnorbm tiiiri^ fragen onb antrourten, loie boifi t)r furnemen
6ftDn mochte bt) t|at)lficr g^rt)fft, mit glo(en fenbt fie
Dmbfjct \o fen gefiitt, bi|( fic gclert fcnbt luorfaen, bct
£iapft mog nit irren, Cnb alle g(nj, auiii ^oilget gf^rifft
bfelegung, ftanbt tu fljneni gtoalt, fo balb fiel oÖe got-
fölifoit nnb gmiffcn ab, Diib läge o!Ie§ in bet pfigeti bc^
tirfnlä bi6 obtv bie oren, haä i)at Dnfer (unbt Dnib got
öerbient. §lbec got fp globt, ba^ mir roteber ertoft fcnbt.
®a§ ift offenbar bI ^quIo, oim priefter j^mpt nit
met I)ciben Don fernem ampt bon fuHet önb betfe.
Slui^ ift Oaft not aim prieftcr, baä er furfit^tig fe^,
Dnb nit altoeg fein notturfft neine oom ampt, wo bo bur^
bül Bold bfcftiüetbt ober geergcrt miitbe, baö ain orgioon
beä get)| entftonn mod)t roiOer ain prieftcr, bnnb man auc^
ben falfcÖEn prebigem Bcfadi bo burc^ gebe, alfo ju tt)on,
ober bie menfc^enn minber achteten gotteS mottä. ^fo
fi^tibt Sßaulu^ Don t)^m felbä. i. gor. tf. bo er lang biib
Bil bemeret ^at, man feq fcfiiilbig aim prehigcr tq&ä not-
turfft geben, fprii^t er, ^iif aber ^abe ber fe^neä gebrüht,
3c^ f^ribe auc^ nit bauumb bo Bon, ba§ mit mir alfo
geliatten loctbe ic. [Sij] ^tem, tc^ prcbige baS @uan-
gelion, Dnb t^u baffelb fre^ Dmb fonft, auff baö i^ ni^t
meiner frq£)ait miprantfie ^tim prebig ampt. ®il)e, ber
Slpoftel Dccfii^Dnet fo faft ber fcfUDOi^ait ber onbcrn, ba§
er anc^ atle§ be? fiift entfialt, ba§ er mntfit nemcn als ain
apoftel, bo äu auä} ber anbern apoftel efempel f)at. Sllfo
fi^ribt er auc^ . 2. Eor. ji. i^ ^abc cui§ baä EuangcÜon
ömb fonft oerfunbigt, onb ^ab anberc gmain beraubt, tnb
folb Bon tjfjn genommen, baö i^ eu^ prcbigte, Bnb bo ic^
beq eud) mar gegentöcrtig, ünb monget fiatte, mar i^ nie-
mant befifitöerlitl, ban mein mangel crftatten bie brübcr,
bie Don aÜacebonia tomen, »nb ^b mic^ in allen ftmfm
eaUf Onbcfi^itierlii^ gehalten, Bnb roi( aucft noi^ mtc^ olfo
tefiaöen k. SSaä i^ aber t^u anb t^on roil, ba§ t^u it^
barumb, boö icfe bie Brfacf) abtjQioe benen, bie Brfoc^ (uc^en,
iiai fie rfinmen mochten, fie feijen wie irir, bcn fol^e
fülfcfie Slpoftel Dnb trüglt^c arbatter Berftcöen fic& ju
ffi^riftuä Qpofteln, Dnb baä ift auc^ tain lounber, ben er
felb, ber teuffei, Bcrftett fic^ jum enget be§ lietjtä, brumb
182 Letzter Bnndsgenoss.
ift§ nid^t ain groffe^, ob fid^ aud^ f^ne biencr öerfteßen ju
biener ber gered^tigfait. ©il^e, 5ßaulu§ toolt ain önber-
fd^aib angatgen jtoifd^cn im felb^ önnb ben falfd^en 3l|)oftcIn
burd^ ba§, ba^ er ömb fonft ^jrcbigte, önnb lieber toolt
anber^tüo |ar I^b^narung getoarten, ban t)on benen, toeld^en
er :prebigt.
3a er name nit atoeg t)onn frembben aud^ fein I^b^
ttaruttg. @r arbait aber mit f^nen Iienben tag önb nad^t,
ha^ er ^l^m felb^ önb fernen gefeHen narung getüunne.
Sllfo rebt er ju ben eltiftett t)§ ber gmain @<)]^e.
Stet. jy. id^ ^ab etor faine^ falber nod^ golt, nod^ flaibcr
begerb, ban \)^x ir^ft felber, ba^ mir biefe l^anbt gu meiner
notturfft, t)nb beren, bie mit mir getoefen fenbt, bienet
l^aben, id^ Iiab^ eud^ allel ge^ciigt, ba^ man alfo mit ar*-
baiten muffe bie fd^toad^en auffnemen, önb gebenden an ba^
tüorbt be^ ^ern Qefu, ba^ er gefagt i)at, ©eben ift faligcr
ban nemen.. 3tem .2. Seffa. iij. toir l^aben nit ömb fonft
ha^ brot genommen t)on ^emant, fonbem mit arbait önb
mül^e, tag önb nad^t l^aben toir genjirdft, ba^ toir nit t)z^
mant önber eud^ bfd^toerlid^ njeren, nid^t barumb, ia^ toir
be§ nit mad^t l^aben, fonbem ba§ toir önn^ felb jum für*
bilb eud^ geben önn^ nad^ befolgen zc.
[Bi j ^] @it)e, toie möge befton izt) bif en f etorin toorten
©ancti 5|?auli ba§ ftroin gaiftlid^ red^t, bar in man bannet,
binbet, tagt, betriebt, beraubt ba§ arm öoIdE öon ber pfaffen
jcinfe toegen. Sitje aud^, toie ber t)faffen müffifait mag
befton mit ben toorten ^anli f)k, fo er fagt, bo toir be^
eud^ toaren, gebotten toir euc^ foId^§, i>a^ fo iemanbt nid^t
toil arbaiten, ber fol aud^ nid^t effen, ben toir Igoren, ba^
etlid^ önber zuä) toanblen önorbig, önb arbaiten nid^t^,
fonbem triben furtoi^. ©old^en aber gebietten toir unb
ermanen f^ burd^ önfem tjem 3t)efum El^rift, ia^ fie mit
ftillem toefen arbaiten önb t)^x eigen brott effen.
Sn bifen toorten rebt 5ßaulu§ öon ^m önb anbern
t)on l^anbt arbait.
®g ift ain gro§ bing ain :pfarrer fein gcu l^nfem
jctjten, bo ber öicarien namng nid^t ift ban fd^nober ge*
to^n, tur^3e lucmm, alf§ offenbar ift, fo man alle gebet.
Letzter
me% facmment roid)iiiig, Segrcbtnu^, ce, Bnb finfatbcttcrin
in Bnb »6 jegncn muß fonbei gett geben.
®S ift ain ergerltci^ bing Dmb aiu Pfaffen, luelc^er
niieffig got, bar au6 nit ntlaiit furioig cntjpringt, fonber
onc^ qUc lofter, alf^ mon iegt muß fic^t an gentaincr
priefterftfiafft.
^ä) fage, roeirfiec pfaff burifi ban ubcc gepott, burc^
fleroalt ber bifc^off ober fii)ultf)aii Irqbt fi)ne imbert^on ga
Iai)ften 15m fqn ftjbS nantng, ber fnnbigt roiber E£)riftunt,
Bnb ift fain pfarrer, fonber ain berbcrbcr. ^fim ift er«
Icinbt, baö er prtbige bie tnort (Xt)rtftt unb ^anh, in
iDcIc^En fie feren baS oolif, loic mon fol ben prcbigem
fnttec Onb bede geben, toie oben gejoicftnet ift, Dnb aii(^
. 1. a:6effa. 5. Sßir bitten enc^, lieben brnber, baS t)fir er-
lennen bie cn cud& arboiten, bnb ene^ furfte^m qn bcm
t)erren, ünb Betmanen eud), Ratten fie bcfte mci^x Qn ber
liebe Onib \)iixea werifä toißen, bnb fe^t ftibfani mit l)bnen.
@S ift aüä) nit jnjetiffel äc^abcn, baö aint prebiger
abgong an It)bä narung bie lenge, fo er tutertidi bnb rain
prebigt ß^riftnm, iDon 6^riftu§ ijat ifi^nm ber^aiffen, fie
ttierben genug (jabcn, ibo fie b>" fommen. '^ati wo bie
menfc^en baö Suangction annemen, luerben fie burd) ben
go^ft ß^rifti gefcrt, ben prebigem futter geben, mer ban
fie beborffen, bnb bö? ben prebigcrn met not nmrt fein
b6 jefc^Iaficii, ban p^n$ejietien bie gaben.
[Siij] 3Bd man aim prcbiger nit gibt It)6s narung,
ift ain jaii^en, baä er ain lumpen prebiger ift, bnb fein
ftttfifi nit erlitten mag merben bie lenge, ober bal bie ju-
|6rer nit annemen baS Euangelion, prebigte er bie roar^ait
goiteä, bnnb roercn b^ äeu£)6rer 6t)riftcnn, ber prebiger')
|ette auifi genug. 3öo aber atfo bie fad) gelten mece, baS
flin prebiger Bnber böfen Gfiriften roere, bnb ^^m fein not
nit rourbc, bnb er oud) nit abtretten moft, ^n fioffnung,
fein lete lourbt ain mal fat)en, foQ er ficfi mit arbatt er-
neren, bo mit er ni(^tä beborffe bnb nit jibinge bie Irenen
burrf) f(fiinber^ bnb aKang, melcfieä bnerbaitid) ntere, aber
184 Letzter Bundsgenoss.
er fol erbarlid^ toanblen gegen bie, hk brauffen fenbt
.1. Sl^effalo: in\.
®tn :pfaff mag atoeg fo t)il t^ott, ba^ man ^I)m
baruntb fe^n narung gebe, mag er ntt groffe foftlid^ arbait
ti)on, \o tf)ii er Heine öerad^te arbait, ift ^l^m fain fd^anb,
toan aud^ Kt)riftn§ tüiefd^ f^nen iungem bie fue§, t)a du
2l^3ofteI tüurben jcu f|)ott öonn be^ ©uangelion toegen.
SBan er fo frani ober alt ift, ba§ er nit mag fd^affen^
tourbt in got nit laffen, toan er f|)rid^t, iä) miH bid^ nit
öerlaffen, noc^ öerfeumen, 3ofue .1. c.^ 3Kfo ia^ tüir
tl^uren fagen, ber l^err ift mein ^elffer^ önnb toiü mid^
nid^t fordeten, ia^ mir ain menf d^ tI)on njerb, p^atm . cf öij.
Sag \)oti toere h)oI genaigt ben ^jrieftem I^b§ narung^
tpan fid^ bie |)riefter fromdflid^ l^ielten, önnb an ber not-
turft beniegig njeren. Sag njort gotteg toere aud^ frafftig
genug, bag öoldf jetr^ben bargu, aber jcu foHid^en :pom))
önb t)berflu§, toie ^e^t ber ga^ftlid^ ftanb fuert önb l^att^
ift bag öoIdE önhjiHig, aud^ tr^bt fie bag gotteg toort nit
gu geben, aber mer 3cu nit geben.
Sarumb mieffen bie ga^ftlid^en ain anber öngotlid^g
önnjar^aftigg mort önnb rec^t furtragen, bo mit fie ben
armen I)uffen erfdjredEen, gegeben aHeg tüa^ f^ begeren, önb
tl^onbt bag önber bem nammen gctteg önb f^neg El^rifti,
ia^ t)at \)i)n got lang vertragen, aber fein jom gat ^e|
an, önb n)il bag nit mer vertragen, er toil offenbar mad^en,
bag fein gebot önb nam nit fe^ b^ follid^er befd^iffere^.
SBoIIen bie letot ^l^nen fürt l^in geben geloonlid^en öberflufe,
mögen fie tl^on, §o ferr bag f^ njiffen f ollen, bag fie burd^
gotteg hjort bo t)t|n nit gebrungen loerben.
[Siij^] SSon öeranbrung ber gel^enben.
©in d^riften menfc^ foH alle önred^t I^ben mit gebult,
fo lang man in nit tribt offentlid^ toieber got jctl^on.
®arumb foH er nit njiberfton aim') gmainem gebrud^, ob
er fd^on fd^mer ift önb öntreglid^, blo^I anber lenjt in
gmain fid^ I^ben, foH er fid^ furberlid^ bar in I^ben,
3loma. jiij. ©o nun bie ^jf äffen nit aU d^riften, fonber
0 ain 1.
Letzter Bundsgenosa. 185
als ^aiben äioingm ba§ ücld ju bem jE^enbeit, JoUfn fie
ben gcbenn aU am anbete ft^ogung.
9Bd aber bar oonn jerebcit ift, fotlen [ie benennen bie
löav^ait gotteä, rote baö tatn götttcfi rec^t ju [q6, ba^ man
in gottc^ noincn jroinge boö Bcltf, Jonberlic^ fo baö bie
prebiger Dnb Pfarrer t^onbt.
9lin cftiift mag aud) Dnb fo( mit gotteö lunrbt oiiberc
BcvmancTt, boö fie ^clffcn aiit (oüicfte go^Iefterung ofiftcllen,
baS inonn fo öni^riftlid) farett im namen S^rifti.
9(in Surft ober oin gmain l)at gmalt oin (ollttficn
m^^bnic^ nbJteHen, teil eö nit ju gon burtfi ain öberfait
ober gmain, iot man bcm roaffet (ein fluß tenger faljen,
Dnb fain fonber onfrib anfa^eu.
@ö ^at ain gmain glitten ginaü mit t)t)r obertait,
ben Pfaffen obic^In^en ober nit mer geben groonliiien Bber-
flufe, aber nat^ gclegen^ait ber ftot onb jtjt oim Pfarrer
geben ain j^mlic^e narung.
3>aö oberig mögen fte tj^nen fcISä be!)alten, ober in
onbetE nn^ gebruc^ menben.
S?nnb ift toot jcii ratten, baä man totd)ä tl)u, Toin
ftaro, fatn ebclman, feiner, meieret nit ber c^riftttd^en gntain
bienet in prebigen, (acrament rait^enn, in bienft ber
armen jc. ober bet felibä nit fo arm »nnb frand ift, boä
er fid) fonft nit m6ge neren, ber mag ben äe^enbenn tj^m ')
nenien, barumb litge fleberman ju i)ftm fe(b§, got rourt f^n
nit lang laffen fpotten, roeHen fie ben äe£)enben ^abm, (o
muft er ben nanien Bertierett, baä qeberman miffe, baä nwn
foHic^S nil gebe oIs ain gotteö gäbe, fonber üI3 atn anbere
ianfatfcöagung. So bog tiofd foCtd&g maiftt, rooöcn fte bar
nai^ geben, frage icft nit bar nacfi, it^ ntaine aber, fo man
bie loarfiait Born je^enben fut^ielt, man roiirbt ftcfi balb
Qinä anberii bebenden ic.
['S,] 3^a§ Bold fot and) an fit^ I)a(ten mit geben ben
ffirfien Itöftern, rqd)en Pfaffen, bo mit t)öncn ain§ laitS
prfa^ abgang an ^^rein bngotIid)en ergertic^en manbet.
2ßolIen fic^ bie pfaffen nit felbä tefonnieren, ift not,
bo5 fie bie tagen reformieren, atä tapfer Sigmunbl ^m
A
186 Letzter Bnndsgenoss.
Goncilio ju ©onften^ fagt. Slber ba^ i^t axn friblid^e
refortnaliott, fo matt ^l^ti tttt mel^r gibt, bati jittiltd^c I^b^-
ttaruttg, önb ba^ matt fatit offettlid^ fd^attbtltd^ toefeti öoti
^nett tner I^bct, aber ftraffe todd^er ftraftid^ futtbett njurt,
l)itttb ia^ burd^ tüeltlid^c rid^ter, tüo bie ga^ftltd^ett tiit bar
jcu tl^ott tüoüett.
®§ ift !attt borflitt fo arttt, fo tnatt bett jel^ctibett
jamttteti famlet, tnatt gebe aitn p^amx j^tnltd^e ttarutig,
ha^ öberig geb matt attbertt arttiett ttn borflitt, toatt fte
fe^ti beborfftett, artne fitib bo tttit laffett ^attbttoerdf lertten,
p bie ee bo tnit l^elffett, aitn l^ufe armen man fein fd^ulbt
bo mit l^ulffe abjalen, obber in gemain öffd^utten !omn, fo
ain tl^etor iar fame, ba^ man aim ganzen borff bo mit
^ulffe.
®g ift aud^ nit not, ba§ ^etlid^g borff ain a^gen
^)faffen t)ab, önfere öorfam in teutfd^Ianben^) l^aben e^
tool angefe^en, ba^ ettoan .f. ober .]cx\. borff er nit mer
ban ain ipfarrer l^aben foHen.
9ltö balb aber bie oren be^d^t önb W |)apiftifd^en
meffen öbertjanbt name, önb fo M facrament, bo mainet
man, nit beffer^ njere bann ain t)faffen önnb foHid^en go^g
bienft be^ fid^ l^aben atö äRtd^eag. pubicum .jöiij.
SBan bid^ bein genjiffen nagt, fo fud^ rat önb troft
iz\) ainem frummen Kl^riften, magft nit ain t)faffen ^aben,
fo n^m ain la^en, magft nit ain man l^aben, fo n^m ain
toe^b, e§ fe^ im leben ober ^m fterben.
Sa§ bid^ beniegen am fe^rtag jcu fird^en gon, meß
önb :prebig Igoren, magft nit fommen, fo Ia§ bid^ am
glaloben beniegen.
ajlagft bu an beim tobt nit ba^ facrament l^aben, fo
ift b^r genüg bein begirbt bar jcn.
3ft nit nobt, ba§ man barumb fo Diu öoHer
^)faffen l^alte.
9Snfer altforbem l^aben aud^ alfo get^on, toie man
toa^fet, ba^ öil borff er ganfe nehje :pfarren önb |)fronbett
angenommen l^aben, önb fenbt bod^ ^re öetter öiH ^unbert
iar Kl^riften gfcin, on fie.
*) teufd^lanben 1.
Letzter BundsgeDoss, 187
[Bi] 3etIidiS borff fiabe oin ort, bo man bie tobten
cohjcc J)in grafie, ift iiit not, ba§ oin ^jfaff bo fe^. ift
öuii nit not, baS ain pfaff Dtatig Dnb mefe für bic falcu
(lalti', rooö gemaincr E^riftcn gebctt nit bferttfitet für hit
[ehn 6et) got, ift migetI)on.
9luc^ ift offt fflin (jfaff, bei n)t)fie jelercn, ober ber
im borff let), fo man jot fronde lernt öiimluc|en, ber
tcand fc^rgct nac^ bcm (acramcnt, boö finbt ffiarlst off bcn
tauff, bei pfaff ift ober oin in^tt roeg bet) bem m^n, ober
tjurcrct), Onb bar jcu fol man nit^t reben? 3a bona bieö,
^er bomine, bie gemoinen laom foHen bar ab ftagen, Bnnb
eucii bie tierfdiafft fdimal niad)en. SÖaletc.
SSon bcn meffetci) pfuffen.
3c& (jab offt gebodit, mar ju boc^ bie meffcrefl pfaffn
georbnet fe^cn.
^abt iä) gebockt, eä fe? ain nadjlaubei) ber Slpofto-
lifc^en orbnung, ba§ ietli^ gmain oil atte ^aben folt ju
iiem diriftlitfien regiment. 9tuc^ fo baä j« I)ilf ainem
Pfarrer foliifte nebenpfaffen geftift fenbt. SIber ain groffcr
toil ift geftift off bie ^üffigen paiiifrifc^en meffen.
9iun qm fet) lote im mol, man gebrui^t nit mer
foßii^ ßoplon gen regiment beä ünWä.
Slucft Iciften fie (ain ^ilff bcn pfarrem, moUcn bie
(}forrer ^ilff t)üben, fo mieffen fie fonbcr ^dffcr beftelTen.
9(ui^ ift cä wibber bie orbnung G^tifti, ba^ man
mefe ^atte t)n moinung Wie man etlid) (junbert iac ge-
golten ^att.
Tanimb oolgt, bnä nion fol loffen abgon fcttii^
pfr6nbcn olä onnu^, ijn incr fcftabtlicti onb etgetlicö aßen
menf^en, onb ob onfere alt forbem Oerfiert fenbt loorben
ber meffen ^alb, fo foKcn mir bod) irem prfal nit Dolgen,
Onb fo wir fel)En, roic jcu groffcm fijaben Onfer Onb
Onfern nai^fommen baä pfaffen Bold genieret ronrbt, ift
!aiK beffer mittel, bon man engic^e in bie obetflnfi.
Sllfo, man prebige t)nen gotteS »ort, mie fie mit got
nit mögen t)te pfrönbe berrid)ten, oucEi nocE) minber ben
1
') bei 2:
188 Letzter Bimdsgenoss.
genieß on ampt bo [(£] öon nenten, tooHen fie tt)tlli!ltci^
bie t)fr6nben laffen, tüol önb gut, tüoHen fie nii, fo laß
man fie bie ^jfronben nieffen, fo lang fie leben. So fie
abfterben, öerl^l^e man bie ^jfronben fainem anbem, aber
mann toenbe bie |)fronbt gu gmainem nu|, njie e^ gut er-^
funben tüurt.
S)er bat)ft ift tr)i|iger ban ber Jta^fer, toan in allen
fteden l^at ber iap^i öil folbner gfa^t, ba^ ift bie Pfaffen,
bod^ t)ff ber la^en folb, önnb ^aben bie folbner t)fajfen bie
fad^e bo l^^n gebrad^t, ba§ alle faiferifd^en la^en mueffen
alle ^r geband offenbaren be§ iap\tö folbner, alfo, ba§ bar
nad^ ber ba^jft fid^ fan önnb toax^ jerid^ten, burd^ an*
bringen f^ner folbner, njie man bem la^en möge önb fol
entgegnen.
3lber bie Surften mit bem Sa^fer tooHen für garten
go^en gel^alten fein, fo man njil l^elffen ju erlofung ^l^r
gnjiffen, jcu nu^Iid^er orbnung ^^rer lanb, njoHen fie
tretoen rat nit annemen, verfolgen aHe ^l^ren beften freunbe,
aU njeren fie bie boften finbe, fangen aber an ^l^ren l^au^pt**
finben^), önnb mit offnen äugen njoHen fie blinbt feijn.
Slber ob ain menfd^ fernen fd^aben öor äugen i)at, önb im
got nit gibt f^nn önb tjilff, ^tju ^e m^ben, fo mu§ er in
bie gruben faden, alfo gefd^id^t aud^ önfem l^erren önb
furirefem, got tjelff ^^nen önb öng. Slmen.
(S'
SSom Opfer öff ben altar.
S ift offenbar, ba§ ain d^rift fr^ ift in allen
öfferlid^en btngen, er mag effen alle§, toa^ er
toil, Ujann er toil, loie er toxi, too er Ujil. @r mag flaiber
tragen öon tud^ önb färb toic er ujit, too er teil, hjan er n)it.
®r mag arbaiten, loan önb Ujo er toil. 2lber ber gaift Kl^rifti
leret ben d^riften, ba§ er ma§ l^alt in allen bingen, önb
ba^ er fid^ t)or- ergernu^ l^iettet.
®a^ fag id^ barumb, ain d^rift mag fein gelt geben
toem er ujit, önb tt)0 er toil, aber er foH ergernu^ mtiben.
©lo^t aber ingetoad^fen ift ain groffer ^rfal ber mefe
fialb, i>a^ man ad^tet ber pfaff Opfer bie mej5 t)ff gott für
^) l^aupfinben 1.
Letaler Bandsgenüss, 189
oDe menf(I)i:ii, [Ct"] tobt onb Icliciibig, für fiii cnb für
anbcre, Dnb man teret, bau man fid) foHe biß opkx^ tail-
^offtig machen, bantinb auc^ man gett off fem oitar opfert,
i« bcr felbigen mdtiung, üiiiib o& ain gutter cödfl gutte
maitiuitg bar in fiatt, Derftonbt ober fiijtüQt^c ober b&fe
d)riften fein mainung itit, barumb folle er nit opffern off
ben aÜar in bcr mt%, mil er bem pfoffen ttroaä Omb go^-
ttiiHen geben, fo gebe er bas! offerbnlb ber mc6. Süfo fagt
auc^ Sant ^aulu^ .1. (Xor. 8. ber abgot ift nidjtä, unb
boä bic tpi|6, bcni abgot geopfert, aim d)riften nii^t f^abct.
ee ^at aber nic^t ijebecman ain foHii^ roiffen, ban ettidi
malten ^t)n nD(t) oin gemqffcn ober bem gojen, onb effenS
für gogen Opfer, bo mit tnnrt t)^r groiffen, loegf eS fo
fi^road) ift, befiedt. 3)ie fpe^6 furbert onnä nit 6^ got,
fo fiinbert fie onö nit. ©efiet aber, fpric^t $tiulu3, baS
hiefc clor fr^t)ait ni(f)t gerate ju ainem anftofe ber fttjroat^cn,
ban fo bi(^ (ber bu ba^ erfcntnil t)aft) ^emanb fe^e ju
tif(^ fi^cn im abgot fiufi, loutbe nidit fe^n gcmiffen, bic
mt\\i eä fi^roa^ ift, Uor Orfacftt baä gogen opffet seeffen?
»nnb rourt alfo b&cr beqner erfantnu| bcr fc^roacfie brftbet
Ombforamen, Oinb melefteä tDiUen K£)riftuä geftorben tft,
roan ir aber alfo funbiget an ben brübem Onb fiilniiit
q^r fc^roacftS geio^ffcn, fo funbigt i)£)r an G()rifton.
91lfo iftS au(^ mit bem aftor opffer, ain groffe ob-
gottere^ ift eä, fo man bie me^ f)anblct, roic mon pflegt
jet^on, fi(^t bic^ ain lofcr (^rift opffern, nl)mpt er bar
b6 oin be^ilff ftineö irfals, f^t eS ain gutter, aber nod)
fi^roa^cr dirift, fo roucbt er Hainmittig in ^aiffnnier lere
Bon ber me6, loelc^e er oiUcit^t get)ort tiot Oon gutten
prcbigcm, Onb lüurt mer gcjogen off alten niißbmd), burc^
bcin ejempel {fo er bein gutten glauben nit derftat not^
eroolgen') mag) bar er jni gebogen ift burd) gutte lere.
•Eorumb Onberta^ fotlicfi bcin opffer fo long, bife boä
bie t^riften ba% im glauben Onberragfen onb gcftcrtlt^)
reetben.
I oben gefügt bab, gib bem nrraen pfaffcn aU
190 Letzter Bundsgenoss.
mufen öont altax, bie r^dien beborffen bitter gäbe ntd^t,
gtbc fie armen letüten, bar an eg angelegt tft.
[Cij] Db biefer mein rat nit getüonlid^ tft in b^nem
l^er^en, ligt nit bar an, luge mer t)ff l^ailge gfd^rifft, ban
tjff b^n aignen gutbundel, önb iä) tüü nod^ mer fagen,
mid^ gebundft öaft, ia^ ain Kl^riften mag nit mer mit
gutter genjiffen it) ber I3a|)iften me§ fein, ban be^ ber ai^
got op^tt. 5)0 öon rebt ?ßaulu§ alf o . 1 . ®or. y. 3Hd^tet
^r toa^ iä) fage, mit ben fingen rebe id^. ber Md) ber
benebe^ung, njeld^en njir benebe^en, ift er nit bie gemain-
fd^afft beg blut§ S^rifti? ba^ brot, ba§ toir bred^en, ift
ba§ nid^t bie gemainfd^aft be§ Ie^b§ El^rifti? S)an h)ir
öiele fenbt ain brot önb ain le^be, bie toe^I toir alle aine^
brobtg taill^afftig fenbt. Seilet an ben ^frael nad^ bem
ftaifd^, njeld^e bie o^jffer effen, fenbt bie nid^t ^nn ber ge«*
mainfd^afft be§ altarl? SBa^ fol ic^ fagen? J50I id^ fagcn,
ba^ ber abgot ettoa^ fe^? obber ba^ ber abgot o:pffer
etnja^ fe^? Slber id^ fage, ba^ bie l^aiben, toa^ fie o|)fem,
bal o^jffem fie ben teuften, önnb nid^t got. 9iu mit id^
nid^t, ba§ tj^r ^n ber teuffei gemainf(|afft fein folt, ^l^r
funbt nid^t ^egle^d^ trindfen be§ leeren feld^, önb ber teuffei
feld). ^^r funbt nit ^cugle^c^ tail^afftig fein be§ ^eren
tifd^g, önnb ber teuffei tifd^l.
3e| ntjmme ab, toa^ id) fage, b^e t)a^3iften mad^en
t)§ ber me§ etma^ anberft bau Kl^riftu^. S)a§ 3): äRar^
tinu^ Sutttjer fd^on bo mit öermanit*) l^att afö ain lerer
betoeret, in aim bied^Iin öon ber abfteHung ber fonberen
meffen, §0 fie ban anbem gop bienft t)ffri(|ten, ban gott
l^aben toil, öolgt, ba§ fie and) gott anberft furbilben, ban
er ift, önnb öolgt, ba§ fie ben toaren gott mit fernem
toaxm gop bienft öerlaffen bnnb r^d^ten t)ff ain falfc|enn
gott önb gop bienft önber guttem fd^e^n bnnb namen,
aber ba§ ift bie ergft abgottere^, öor bereu fid^ ujenig
l^ietten mögen, bie toe^I er alfo öerbedft ift önber guttem
namen gotte^ önb fe^ne§ bienft. Stifo too bie ujort got,
gop bienft :c. in biblia ftenbt, 3^^^^^ önnb jctoingen fie
bie felbige ujort t)ff ^ren got önb gotteS fd^^n, toie bie
^) bei 2: bormanet.
Ä°
Letzter Bondsgenoss, 1"H
3ubcn trotten, bo ft) bem gulbcn laI6 eet Dnnb Opfer be-
toqjen in nomen bcä moreS gogä, @eo: am .ejeij. omib
-Hj. Weg: Etj.
[Cij''] es ift nit gnug, baä man mit bcm töott
gotteS f^teq tuiber bie mt.% man mufe auc^ bic mcfe oer-
me^ben, aU ain abgottijc&cn binft. Sifi isaü nufilin rocr
bo mag, irte i^, fo mil it^ micfi ta|fcii befiferS lerm. Süc
argument im biec^lin be abrogonba miffa priunta foCtcn
auä) f|ie ju getefcn werben.
on ben iRitter orben.
S^Dmmenb I)er äffe frummen c^riften, Onb ^ctffcn
• mir loatiitcn oniib Hagen, fcöenn, nemen roar,
roie groaltigflii^ bcr teuffei ^erfi^et über baS (ftriftfic^ botcf,
bnnö ^u öerberbung feel tmnb Iqbä, ^a eer Bnnb gulS.
SSfi biler emft^flffttger lerer bied^ün Bnb roorten tiaben tfv
gebort Bnb Dcmommen, roie roir mit bapftä gfa^en, fc^uf-
leren unb HJhm^ftanbt uetberbt fenbt loorben, aI[o ba@ nit
not ift, bo§ icö Di( bo Hon ftfiribe.
5)ie blim c6iift(i($§ oolrfS ift in fjolien fcftulen 0er-
betbt roorben an fetten bnb mainnngen. Die ernfttic^ften
gttiiffen fenb bnrc^ ajinnc^ftonb in ^aaU bienft gcfurt
»orben. Stile roeft ift bnrtf) bapftS gfo§ Pecfnupfft. 3l6er
ntw^ ift ain fubtiler fift Derborgen, baS aui^ ber fem aUex
ftenbt, bie man auc^ nennet ben abel, fo et oft naturlidier
bemunfft »nnb anmut, auc^ mnttitait, ^at beg bapft gfa^
mögen oerat^ten, Bonn bc^c^ten, faften ic, ätud) ber miinc^-
ftanbt ^Qt mögen Betfpotten, 33ie ^o^en fiiiulen ^nffenn, alä
am tag ttgt, t)at ber teuffei ain fubtqt ne^ gelegt öden
abelit^en gcmütten, Bnnb öffgerid|t orben iii fecölcnn mit
bem fdiroerbt, menfc^Iic^ btut jeBergieffen an redit, löieber
glitte? gebot.
@ot') oerbeut off boS ^ö^ft, man fol nit menfdien
6tüt Bfegieffen.
SKan foH aud) bie ^aiben nit Bon t)^cem gul tribm
on fonbete gebot gotteö.
tu
d
192 Letzter Bnndsgenoss.
ßÖriftuS lüil, maitit fol in tqnem itameii fo gar nit
fcifiten öiiif) taincrla^ otfai^, ba^ mon oiiiii fol bcii mantel
ju bem xoä laffeit foren, unnb |d man an ain bactcn ge«
fdjfagen Itiurt, fol man ben anbem bar bietten, tmb gutä
tfion Bn|cm fcqnbcn.
I)ec tcuffcl gibt für, man foH wiber goHcS Bnb ber
djriftcnfjait [CÜj] feinbt Iriegen, bo mit gotleä tijti für*
gang 6abe, Onb ba^ ift roare, aber man fol nit mit bem
fi^roerbt, mer aber mit gotteä roort f€(i)ten niifbec fie, ba^
jclbig p«bigm. 2)arnadi fc^Ieuft ber teufcf D^ ber Der«
nunftt, man ni5ge bem fdnbt nemen üUe fein ^abe, audi
baä (eben, Bnb jiDingt bar Bff bie Ejeinpel ber bibtia, aber
er Dct^alt baS, ba§ got fain ftreqt gelobt fiat, ban welt^en
er fonberii^ gebotten £)at.
Stlfo tret)&t ber tenffcl ttüä) £)ot)e') gemüt bar joi,
baä fie rooticn got jcu bienft toibber bie Buglanbigen friegen,
man fie gcu trieg geneigt fenbt. Stber fie ^aben beS (ain
füg, ban lain gfc^r^fft leret fie boö, tain fonbere Offen-
barung £)ttben fie Bon got bar ju. Süud) ocrberot Efttiftuä
Bff boö tioc^ft, man foü in fijncm nomen fain fcf)roert ge-
brücken, Bnb meieret foQicft frieg anrii^t ^m namen ß^rifti,
ber t^it qm bie ^Dd)ft bneer.
®er ISbi^iftliil ftrcgt ftat ^m pvebigcn, ber ßl)riftli(§
f^g ftott in flerben ümb ber mar^ait mitten, Bnb in (^ben
aüci obel, in gebult »nnb Hoffnung joi gott.
Stber mir nießen ^auluni fioren, wie er Bon ber
G^riftcn ^omafd) Bnnb ftreljtte rebct. (jp^e. bl cap. fprltl^t
er alfo. aRegne bruber, frefftig euc^ in bem ^crrcn, tonb
^n ber ntodit fet)ner ftetde, ji^et an ben t)amifc^ gotteä,
iaS qfir beftct)en hinbt gegen ben liftigen anleuft beS
teuffetö. 3)an mir Ijaben nit^t ga tempffcn mit flaifdi ünb
blnt, fonber mit furften Bnb geroaltigen, mit ben rotii
regenten ber finftemu^ gn bifcr melt, mit ben gaiftem bet
boft^ait onber bem £)^mef, Omb beä mitten, fo ergreift ben
I)amafrf| gotfeä, auff baä ^^r fnnbt roiber fielen an bem
böfen tage, Bnb tin attcn bingcn gcruft fe^n.
Letzter BundsgeDuss. 193
H aSüä bcr f)atnili^ gotteS fei;.
So ftet)Et nu, Dmbgurtet ciore lenben mit ber mor^aft,
Bnb ongeäogen mit bem tebä ber gercditifait, bnb gefi^m^t
on croern ftcffen, mit ruftiing bcö Euangetion Ben bem
fr^b, ^n oHen biitgen ober ergreift bcn fct)ilbt be§ gloubenS,
mit roeliftem ir tunbt üfeteft^tn atle fewtige p^e\fk btS
fcofelri^tö, Onb ben l)rim beö fioilö ncral)t an euti^, Onb
iaS (c^merbt bei gdftä, ioelct)ä ift baö roort gotteä, tmb
iettet ftctä t)n oKcn anliegen mit bitten Bnb flehen, qm
[Ciij"] gatift, onnb raac^t bar jcu mit oßcm an^aJten nnb
flelien.
©(t)et jcu alle Sö^iften, tuag fönt ^anfnä fngc, wie
oitt ßiirift fetzten Jol, mit luem, Bnb maö fein tiamafi^
ift. So lompt ber tcuffel ütib rid)tet ab fi^ ben ftre^t,
Bnb roenbet tjtjn Bff bic mcnf^cn. Snnb ba§ er bem
tiö^en mutroiltcn äcuftre^tten (roc^er t)n Diten tjerften Ber-
fiorgen ift, Bnnb gerourglet) ain td)i)ne raac^e, nlä -et allen
laftern gurten fc^t)n Bfffe^t, fo leret er, man fot I^plid)
fntiten roiber bie menfcöen, Bnb boS nit oin erbet gcmüt
erfdjrerfe ab bifer morbereq, fonberlid), fo SlpftuS leret
ötuberlic^e liebe, fo leret ber teuffei, niaii foH iBiber bie
wigleubigen triegen, nit al§ rotber Bnfct fcinbt, fonbct alä
Wibct gotteä feinbt. ®flt ju fol man on fenHn Bnb
floibem baä ^ailig creug tragen, bo mit ben ^eupt^anbel
tmb ^e leijbe jefi^tinnen. SÖnnb bni foUic&e buberet) mcr
furgong t)o6e, fo taig er bie funiemftcn in otten lanbcn
«Ifo äcuftrqtten. 9(ud) ri^t er an orben, bar in aller')
Welt gut jefamlen, ftliloßer, ftabt, borff, bot ^ cbcl letot
noc^ ^rem^) flanbt mogenn leben, bo mit jeraq^en ben
armen übel, ain äcet)t lang jeftrctitcnn omb ritterliche eten,
ünb barnad) ain eroige pfronbt Iiaben.
synb boä in allen Ittnben bem onf^nigen triegen ain
furbcmul gefc^e£)e, fo mit ber teuffei, baä in alten ftetten
getragen Wetb oin lo^fi ober J^niarg ereuge an fonbem
flaibem Don bem rittet orben, bo mit alfß burd) bflloonung
foßi(|cr lernt baä Bnretf)te BncEitiftüd) blüt Bergieffen ain
') otte 1; bei 2: bat^nnc oIb«t tonlt gutl. — '■') ^ten 1
194 Letzter Bundsgenoss.
gut anfc^cn gctü^nne, al§ man an tcutfd^enn orben önnb
So^anniter orben fe^en mag.
2tIfo füret ber teuffei ben eblen abel, aud^ mit ^l^nen
fo öil taufet mit^elffer, on alle rem önb gtü^ffel jum tobt^
onb in abgrunbt ber l^eHen, önb mainen bo mit got ain
bienft setl^on, alf o, ttjeld^er fie molt Germanen aigen^ ^rfatö^
ber mufet öon ^ren l^anben fterben.
Slber iä) Utk got, er lüolle fein lied^t iDort fd^idEen
in ^l^r l^er^, ba§ fie aigne finftemu§ be§ ^rfal§ erfennen^
önnb ^r le^b, leben, önnb feien nit fo öbel öerberben.
Slud^ nit ba§ creu^ K^rifti alfo fd^malid^ ^anblen, fo fie
önber bem creu^ ^re önd^riftlid^e ^anblung entfd^ulbigen
önb öolfieren.
Slin K^rift fol nit fed^ten ttjeber loiber d^riften nod^
loiber ^aiben. X^nt aber ain ^aib ain önbittid^en loiber»»
briefe ainer ftat ober [(£4] lanbt, mag ain oberfait toibtv
fie fed^ten, nit afö ©l^riften, fonber afö ^aiben, bar gu ge*»
brud^en ba§ ttjeltlid^ fd^h)erbt, loie bo öon gefd^rieben ift
in aim bied^Iin, öon ben jttja^en fd^merten obber regi*»
menten, aber tjiet fid^ ^berman, ba§ er ober fottid^ !rieg
nitt bede ben namen ©l^rifti, toan er mag e§ nit erleben.
S33an ber 93apft abla^ 5U follid^en Iriegen gibt, tl^ut
er aU ain öatter ber go^Iefterung.
3)er teuffei i}at aud^ bie bret) gelübbt gebrad^t in bife
ritter orben, ba§ alle büberet) aud^ mit bem fd^toerbt be-»
fd^^rmpt toerbe, burd^ ben abel.
3d^ l^abe öill gütter frainbt in biefen orben, bifen
mh allen glibern ber ritter orben munfc^e iä) gnab önb
^ilff t)on got, toan ^l^re feelen erbarmen mid^, ba^
toat)^t gott.
®o^ man ober bie gutter foHid^er 0 orben lie^ bl^ben^
5CU tjilff ber armen ebeHeut, njere nit önbiHid^, aber ba^
friegen önb glubbtlid^ leben foH man abfteHen.
SSermanung.
©d^amen eud^, ^r erlid^e ritter önb fned^t, ba§ ^r
olfo fd^onbtlid^ toolten gebunben fein mit mund^ gelubbt^
0 foHc^er 1.
Letzter Buiidageiioss. 195
äot irf)aben erorai fcclm Ditb (eijfien. So ir bod) nit mögt
Dn luqber Jtin, iDCibni qr gfjroungen Dhinneu ünnb anbere
fuc^En, IDD t)r mögt, ttiDubt baä nit, nniicii tz mxfbtx, fcitbt
ir ßtm, (o gcßtuc^en cuii) erarä orbenä gütter, fo lang big
got eai) ober clor tinbt ba'ä oerficöt, got lüurt euc^ nit
lofTen, glauben mit, qa glauben got bar Omb, t^onb boS
creug Ben eiorn Kaibern, bar in q^r jcn fp^l, jcu ^um,
goi lang gonbt, anä} fdiamen ev.<i) ain (onbere (ect madjcn,
äCH tii'ff bem Qntidirift, blijbt beq gemainem E^riflen puffen.
Eorumb lüurt euc^ got gnab tinb t)itff Dcrlq^en für eud)
Wib einer fintie. ^o6i ir nit genug, Jo griffen bie ftiff-
tutigen mr attforbern an, bod) mit mifien erorä fanbtä
fnrften, Onb sieben bcn floftcrn onb t^ummen etlirfi feber
t)§, ba mit bcKaibcn euc^ Dnb erar (inbt ju bet not. 3ft
tefjer ban fotlid) ritter orbcn bein teuffcl snt lieb tragen,
Siemcn futg< uon nnnä p}. bnnbtsi genofjcn, tt)ir mainen
e# gut.
[Cj''] »iber bic pfaffcn fdianber.
Sic großen narren fenb bie, »clcfie in aßer luarbail
fic^ felbS tnigig acfiten, ünb bie böften menic^en fenb, roetcöe
in otlen Inftern ficEi frum Id)eElen laffen onb tooßm. ®le
l^oiJ^ft blinbt^it ift, fo man blinbt ift. Jagen, mir gcfeticn.
JEonn: ij:. cap. barumb möge ^r funbt n^cniant abnemen.
^ beroi jcal fenbt bie blinben lernt onferer äceqt, meiere
pÄI »nb onber bar Dmb gut E^riftcn octiten, fo fie pfoffen
tjcraditen mögen. SI(ä ainer jcu nefift (prac^, ^ofie in ber
ftttbt 9i. ift man gut ©uangelifd^, fie f(f|lot)En bie }]faffen
lieber aU bic ^unbt. ®qn anbcter fpratfi, icft loaijfi ain
prebiger, bcr ift gut Euangelifc^, er fcfiilt bic pfaffen
Waiblid). iEer brit rcbt Bon ainem onb fpra^, bcr ift
flut Guangelifc^, er ^ot bie gan| faften ftaifc^ gcEffen.
3lem, ber ift gftt lutetifctt, er b^ditct nit, er opfert nit, er
achtet naifi faincm fc^rtag ic. Qft nit baä ain groffec
froiel, haö man muttüittcn mit becfcn Bnber bcm namen
E^rifti?
^ä) Kill aber rcbeit Oon bcn pfaffen fcfianbcrn. ©agc
mir, bu pfaffen fc^aiibcr, luie barfft bu fagcn, ii$ Bccfolge
bie pfoffcii Dinb Kf)riftuä initten? SQJereft bu ain ßljriften.
196 Letzter Bundsgeüoas.
bu fucEft nit dtfeü mit ^n, ßtjrifhiä I)nt am crcufe für fif
gebrttcn, bnnb bu milt fie uerbcrben. ^iftu oin nicnfi^,
las fie genieffen, baä fie anä) nimiiiieira Jenbt roie öu, lai
fie genieffen, baä fie oud) creotut getteö feitbt, alä bu.
Sift ainn gelcrt mann, tafe fie genieffen, bc^ tr »iH gelert
fcnbt, fiiftu am erbet man, lafe fie genieffen, bai ^^r Dil
Clin erber leben furcit, tjo ir Oil ncrftenbig, toQfe lernt fenbt
öiftu ain ߣ)rift, foS fie genieffen, boä fie aud) getoufft
fenbt mit bcm btüt ßfjrifti, Cnb t)nen fiit cinbercn gottcS
roort Oertramt fenb worbcii. SRoma: iij. unb. ij. cfl)!.
onb bu 1001)^1 ntc(|t, wcldie 0| linen gm ewiger fatttoit
ufeeriuett fenbt, bai bu nit ain froinbt fit ain feint ^ffeft
ob fie iei fc^on boB fenbt. Stlfo rcbt Don ben feinbeit
aad) Stuguftinuä fiipet pfalnio^, forcE)! bid), baä bit^ nit
göt oud) üerftoffe, aU ^ßauluö biemütigcn iDoIt bic Slonier,
iD fie roibber bie ^nben off ftanben. Üom. li. 5)u fpricftfl,
ic^ uerfolge i)^r btinbttiait, aber *J!auIu§ »ainet ober bie
tltnbt^ait, ber ^uben, nnb bflt got tag Onb nac^t für jlt.
SRoma; ij. 31«^ et)iiftu8 leftert nit bie \T>] Suben '
q^r blinbt^ait, aber mer moinet ober bte ftabt ^ienifatem. ■
Suce . fij. aünb bo etliäi iunger luolten bitten flut, boSi
ba§ feror bom tiqmntcf fiel fnb berbrannet bie ftat, bat
in man nit looU EEitiftum laffen gon, fpraifi E^riftuä, wip
^r nit, lüeld)ö gaift ir fenbt, bet fon beö menfc^en ift lüt"
fommen, bie feien jeBerber&en, met a6cr fafig jemo^en.
Siu l^uft qm roie bu roilt, fo magft bn bidi tiit be-"
fcftirmen mit gcfdirifft, ober ücmunfft in beinern ^memetf
3:c^ beten, ber äccm gotteä fQ über bie gaiftlti^et^
aber idj wolt Ongcm gotteS rnt fein luiber fie, ic^ be-
fotgfe, ain groffet ortoil rourb aber mic^ gon, bon obre
fie. 9tIfo troet gott bcm rc^c^ babiloniä, ffieliie bo»^ gut'
gef^idt tjai ttiiber bte ^uben, onnb Dil anberc fonigr^
Sfa. Eüii. »nb roiber bte Slffirer, 9}aum .iiij. cap. Eife Mt
tegt iDDd, bu wnrbft finben, wie btHid) bn bit^ fott^toi
feit, ain rüt gottcS lüiber bie jjfaff^ait fein. Stutfi freioc:
bicb utt in ber ()foffen ongluct, boö nit aiicft got anberel
Iü6 fict) freroen in bqnem letjbrn, ats er burd) ben pro-
pt)eten troet, ©opfio. ij. c. Sti^ lieber froinbt, wie foOat
ijm bie Pfaffen t^on, ir !i)b, nanmg, e£)r ift in bc« bopftl
Letztet Biuidsgenoss. 197
gc|Q|i, ftoitb bit nit iiier bau ain aier in bapftS gciualt,
bu wiirbeft bii^ glimpflirf) geqcn gm baltca. 9fit baö ic^
bo mit lüoHe beu ijfoffcn atgö gut inac^cit. SRoin. 9}Qin.
cter ic^ roil bicf) bo burrfi roqien üff bcin aigcn btobifoit,
mib bü^ bii ftembc funb (lainctn (ott, nit grofiem, qIö
üui§ ei)tiftuö tl)at, bo er f^net feinbt bofe^ait nennet ain
tmtoiffEH^Qit, Onb ^aufuä nennet ') bie funbt ain feto,
®ala . ui.
Sein mcitfcftfitfi fitlff ift piigfam, bie pfoffen öfe
tie})ftli(iiein gcwolt sebriitgen, fain menfc&Iic^cc rat mage
^ gemiflcn ofe ftinem gefag ertüfen^), gotteS njort, goltcä
gemalt nmgc olain foHiflä jett)oii.
SSÖilfu mit qnen ^nblen, tfiu e3 mit gotteö roort,
boS }]rcbi9e ^ncn mit äcungen tmb fcber, wie bu magft,
Dnb tl)u baä in fcnfte önb bcmüt, fo ft^offeft nu& on ^|nen,
mt bal niac£)ft bofi ecger.
®u bift Qucö litt 6effcr bon fle, bine^I bu fo freuet
tmb müttBiriig bift mibct gottcS gefag, itibcr baä etempel
(E^tifti Bnb ferner iuiiger, bu ^ßubteft mit gD^Icfterung
nriber ire go^Iefterung; S§ ffiaS ain fiufiOatter, in a^gner
mainung baft gogforc^tig, ain fnetfit jagt jcu bem anbent,
baä bicj) bie triefen antommen^), bet maifta en^^niet ober
9n, tmb fpraii, boä bir got bie htjim geie^), [oltit al(o
fluiden. S^er maifter flucht barumb, baä ber tnccbt flucht,
maä glQc^ an glgd^ i)h%
Sllfo t^uft bu oudi. Diit aI|o, lieber froinbt, far ge-
maä), Dnb ftellc nit nnr^ ber pfaffen gfit, cä ift fo bo§
gut, baä bit kin Tin§ bat t)| mag [Di'"] böigen. a3efilt)e
pe got bem Ferren, et fol fie lool ftroffen, Bnb bitte got
für fie, auc^ bitte got, baä er bidi nit la^ fein tütten fein
toiber bie Pfaffen, baa bir nit crgang irie bem Se^u roibet
boä i)u% ^äiab. Ofea . 1. cap. @in erfc^rotflii^ bing iftS,
won got oin menft^en gcbrurfjt fut nin roerdsug äu ftrüff
tuieber anbere, fe'ten fompt e^ q^m ju guttem, afä tmS
bie ^opfjctcn anjat)gen.
SIuc^ ift got nit mit biefen pfaffenf(ftanbcr, t)iir focb
tnutt loin futgang t)fl6enn, got mit nit, bae fie mit Itip*
') iiennent 1. — ') etlofe I. — ') bei 2: bat b^ b« fcrii«
anlamen. — ') bei 5 : bat b^ gobt be brffe gheue.
198 Letzter Bundsgenoss.
lid^ent, aber mit gaiftlid^em fcölüert gotte§ lüort jerftort
lüerben.
Slud^ l^aben bie Pfaffen an fid^ tücltlid^enn gttjalt fo
üaft, ba^ nit menfd^Iid^ ift, ba§ ^tinen tüiberftanb gefd&el^en
möge, ju letft tDurt aller önfall ö^gon toiber bie fd^anbcr,
au^ mit gefpott gotte§ h)ort§.
S)ie j)faff]^ait bebarff ainer Steformation, aber bu
ttjaifet nit, tt)ie ^m get^on ift, got tüai^t e§ alain, bem
felbigen befel^e e§.
@§ fenbt nod^ öil frummer t)faffen, beren man fd^oncn
fott, önnb aud^ ber böfen öon ^tiren h)egen, tok anä) got
ttjolt aim ganzen lanb fd^onen t)on .j. frummer wegen.
®en: jöiij. Slber öon fold^em^ ejempel h)aift bu minbcr
ban ain ganfe, bu blapt)eft l^in aU ein mugf in ain l^aber-
mu^. 3)arumb tourbftu in b^ner t^um^ait öerberben.
SKan mu§ bod^ priefter |aben, e^ toere fo gut, man
hxa^tt bie alten öff redete ban, mod^t mit Hainer arbatt
gefd^eiien. ban fol man netoe annemen, fatt muglen biffcn
nit öbel, aber ba§ rebe id^ mer menfd^üd^, ban gotlid^.
3Rt)n rat ift, bu ijalteft bein ^anbt rain, bie ftraff mu§
burd^ gan^e gmain*^) ober orbenlid^ oberlait getriben n)erben,
fol i^r re(|t gefd^el^en.
to^ber fd^toeren. flud^en. fd^elten.
Slin önberfd^ib ift önber fd^toeren, flud^en önb fd^elten.
©d^toeren ift, fo man ettoa§ f)od^e^ ju jügen n^m<)t,
afö bt) got, b^ allen l^ailgen, bt) ml)ner feien tiail 2C.
©d^njeren ift t)oi) öerbotten. SD?ati). ö. cap. ^ä) fag
tnd), ba§ ^r aller bing nit fd^toeren folt, toiber b^ bem
^^mmel, ban er ift gotte§ ftut, nod^ ht) ber erben, ban fic
ift ferner fuffe fd^emet, nod^ ht) |)ierufalem, ban fic ift
aine§ groffen fünig^ ftabt, aud^ foltu nit bt) b^nem l^aubt
fd^toeren, ban bu öermagft nit ain ainig§ f)ar toel)^ ober
fd^ttjar^ 5U mad^en. (Sm rebe aber fet) t)a t)a, nain natu,
toa^ bar ober ift, ba§ ift t)om argen.
2)0 it) merdE, ba§ alle§ fdfittjeren önb aiben öerbottcn
ift I)ie in bifem tejt, ha^ ber menfdf) öon ^m f eiber tl^ut.
*) fold^en 1. — *) gamin 1.
Letzter Biindsgcnoss. 199
IDcnS aber bie liebe, nobt, nug beS nedijtai, ober gottcä
e^rc forbert, iftä luol gcticn, Wie auc^ ber jorii üerbo'
[Öij] teil ift, Bnb bot^ 16blii$, won e§ nfe liebe bnb gotteä
cl)ren erforbcrl luutt.
ißnb raan joKic^ rcbticft ürfat^en crforbcint, iaä matt
fol fc^raercit, fn |ol man olain bt) gotteö itaniEn jcfiroeren,
al^D bat got gcbottcii. S'eii, oi.
3tuc6 fot man gottc^ iiamen nit on reblic^ fod) in
ninnbt nemeii.
2iQr tife Ootgt, baä man Dilfaltig funbet in bcm
piueren, io mann on nöttig Jadi (d^roeret.
^a ba§ man falfi^ (ifitpctet. Sbct baS, bnS man
fc^lDCvet blj anbern bingen, bmi bq gotteä nomen, otä bl)
ien ^ailgen, 69 beiner feien jc. 3ft föi^- luibcr got, ob
fi^Dn bie fod^ gut nicce.
9Jnn merti b^ bir felb^ tuc^lic^, luie Bit cnb offt bu
fltofelii^ funbeft im fc^lucren.
gtuii^en ift, man bu aim etmai obefä luunjcftft, aU
^ant Sßaltinä plag, bie peftileng, bie frangofen, ben ga^en
tobt, büä Iieliifd) fmv, hai bid) ber teuffei ^oUe ic. ba5
ift löiber ba§ gebot, bu folt nit äimcn im lier^en, im
muiibt, in geberben, ia nit tobten mit tuerdcn, fain ntorber
lunbet fo oil ipiber bai gebot, atä ainet, ber gltonlidi
flucht, ain tag tt)ut er tnjent morbt, ttiaä ift groffer? aim
TOunfcIien bie fron^ojen, peftileng, ober aim ain wunbcn
fi^Iagen?
aSaS ift groffcr, erntorbeu ben It)6, ober aitit f[iid)en
ten ga£)en tobt, baö bu erftod)en, er^cndt, ertrentft loerbeft,
ioö bu ben I)alä oBfaHeft 2c.
3a etlid) fptecfien, ba^ bic^ ber tenffel t|in ficrc, bnä
iic^ ba§ ^eUifc^ feiür tierbrenne, baä bir 90t feinbt fet).
3Ba§ ift ba@ anberft, bann ba& bu bie feien 6I)rifto ob
fprud)fi, Onnb miber in alle btifalifait furcft? alfo kgft bu
bal gonj Siiangelion bar nibcr, icelc^eä Dcrhinbet erlofung
ton bem teuffei, f|cll onb feinbtfdjafft gotteä. ©tlicf) fluchen
aui^ inen felbö orgö, baä raici) ber teuffei t|in ficrc, boS
midi bie peftileng errourge ic. 3a etlic^ fprerficn, baS micfe
ober txä) gogmarter fcEjenbe. 6 bu onnuger ^etlpranbt,
Wor all gebrudjft bu gotteä marter? OotteS marier bringt
J
300 Letzter Biindsgenoaa.
aQe bing jcu cren, ünnb bii roitbt tio burd) fc^anbt ([itcfieii.
3)u fprucJift, cä ifl fcfiimpf. ^c^ fnge, got lojjt nit fcfi^iiipfcti
mit jodic^cn groffen fatficn, ©Dt bat alle f^ne creotiiten
gebcncbe^t, ünb bu Biifoliget menffi, loilt fie Oerftucfien?
ooit Qim foflidiDnn fluc^ei (tirictit bet propt)rt, 'ißial cütij.
3^m ift luol gffln mit fliidjcn, barumb ift im ber flu*
j([)anben bmmeii, Diiiiö ^at bcii fegen nit geiuolt, barum&
ift er frei öon im blg&eit. SSJan aiit tcuffcl in aim l)iift
iDonet I), roolt iift mir minber forc^ten, tan bg aira ftuijcr.
gluifien ift am groffe funbt, ttiurbt l^djt gefd)Qgt, nöer
ba§ t^ut ber tcitffef, bo mit er ain ftdjcrn äitgang ^oBc ,iu
onS, fo mir ain onber Dcrfliic^en, ia m^ fclbä, ob xok
ft^impfcn bo mit, bem teuffei ift eö aber ain ernft.
[Di]"] 58om fc^elten.
©eilten ift, man bu aim ctmaä fc^mat)li(ftä julegfi,
in njQrf)ait ober bnlünr^ait, aU, bu bieb, bu lugiier, bii
motber, bu flfaffen fun, bu Ingft, ein groffc fdjmafie ift^,
mann raun a^tien oin lugtier feiltet. Itaroc Tointm mcr,
mclc^er bid) ain mal fc^eltet. Scclefia . Jjij. cop.
®a§ fd)elten ift roiebcr bruberltrfic liefee, fonbcrlicö bo
SPauIuS fugt. 9to: 12. ainer fot bcn nnbeni in c^rcn für»
tommcn, aber bu f^ma^eft bc^nen nct^ftcn, ünnb got rourbt
bi(^ oucft jcftfianben laflen tücrben, fo bu anbere fciimaticft
buri4 fi^ettcn.
ß^riftuä fpridjt, bu foHcft beflnein') feinbt gut§ t£|on,
iDoItebcn betien, Wef^c bicfi Icftcrn, Bub bitten für bie,
nicli^e bii^ Betfotgcn. 9tbcr bu f[ud)fl tmb fcfiilteft out!»
be^ne froinbt.
e^ ift bp^ alle gottofüait in ön§, rann mir ain anbcr
gtieffen, öub frointlidi mit ain onber reben moften, fprecficnn
mir, bog bid) fanbt Sßcltiit antcra, boä bir gol briefi gebe,
bflä bid) goimarler fi^anbe k. D ir armen ^aidofcn
menfcf)en, niic WDlIen l)r ^mmcr miber ju rci^t gefurt
luerbcu? mic mag eud) t)QiI gcjc^e^en?
') loauel I bei 2: icarifbe. -
Letuter BniidsgeuoBS. 201
(Sot (ofef nil mit fernen credturcn fcf)l)iitpfenn, oiidi
D& |ie funber jcitbt, bcn t)^m oKoiii funbet man, er fcÖ
aucö (illain Dttoykit, fluchen unb gelten. Siüma: fii.
SBiir fcnbt olle aineö battcrä tinbt, mdiin: (gnem
net^ftenit (ü^bö t£|ut, ber t£|ut e§ gott, Diinb got murt bit
nit fntig Bertragen, bott bu b^ne mitfncifit onb mitbrubct
atjo Dbel _^anblcft. Wattf. jjiiij.
0 mie ain falig bing toete baä, fo ain mciifc^ jem
iungcnn 6ef|ieltet Bor fr^ioeren, ftut^enn, (^Elteun, raie Bit
funbe luere et ab, toie üifcii ftroffcii roere er obt?
Oot muß Onä oi( plagen fifiicten, bau luir ricffen allen
plagen mit Bnferm flutficn bnb fc^rocren.
SBan icE) t)ore oineu l5cE)t[iii& jcJitDcren, ^uctien ober
fdielten, glouB itti nit, taä er ain cfirift It)), bon ber gnift
E^rifti lofet boä gläubig fier^ nit fo nieriflicö ober balb
trab offt fallen ^er bfe ju ErgemiiS auc^ beg nediftcn. 'Zo
Wteber rebt ^ßaulitö, Spf)e. üii- cop. SoIdIJ. iij.
9ttn ^uS Botter moc&t feine gfinbt ') wol burd) tfatne
ftroflin Qbfc^reifen Bon foHitfien laftem, olä man fogt,
gronj Bon ©idingen, ber lt)be fain tncd)t an f^neni ^off,
melcficr foHic^er loftcr otn§ begat.
9Iin ort ift jn S^uittcnberg , ffieli^er tifdignofi ain
ftfllitur, flutib ober fd)elten begot, muß niu Pfennig geben,
bo bnv(^ entroonen atte tifc^- [Diij] gnoffen bifer taftcr,
Dnb jagen borumS groffen bau!').
91ber gottes forcE)! roere ber bcftc äiit^lnw'flcr- got
gebe Unn#, boä mir q^n forcfeten.
hjieber ba8 biecJict fc^ricbenn in gotlidjcn fachen,
^c^ ^obe gef)Drt nn $: aJtnrtin Sutt£)erä prebig, baä
er fagt, tjtin neme luunbcr, boö fain tcrer i)atte gfcbricbcn
Born glauben an Sötiftum. Bnb roere bo bi) btijben, fegen
aß Bff bie roerct''} gefallen, ob uilid)t got moH nit tiaben,
baS man in g&ttic^en bingen anbete bict^et fc^ce^be ban
bie Siblia*).
") banftt I. — ') totxOt
l
202 Letzter BundsgeiiOBS.
9BoI Ipi"i(f)t ©qIouioh ©cclejiaftc^ .Eij. cap. fain cnbt
ift bicc^ci: jciiiQcfien.
iynb ÖEt Üut^er luuiifcEil, bnä f^ne Bitb ottcr lerer
biec^cr ütrbrnnt loertii, baS bic djriften fidi aQaiii äff bie
aSibtia geben, onb bo 6^ blt)beii. ©olii^ö begeret aui^
ber 9}tdQntf)tf|on.
3?iib boä ift wat, etliiSer mag cS abnemcn, wie Rainer
nuß cr!üaclj6et Dß bcr (crer biccfier, fo ictlic^er beä anbem
ina^nung ücriDurfft ortb boc^ feiten ain beffere bar t^ut,
roerben aiici) bie Icfer Dnoinä bar 06, autft tjtct öitb nbc.
Siefe Crigenem, §ieronimum ic, roaä finbcft onberft
ban bluincn bcr loort, Onb ntenfc^en t^anbt, S^r^foftoimiä
t)atte ein bcffern marrft rictiter geben, bon ein fitdien lerer,
Stuguftinuä ^at fo lang gefirteben, biß tai er gegtnungen
luflrbe, fein aigne gefdirieften an Dil orten raiber rieffea,
Bnb oin Brtaif fallet oSec oHc aller lerer gfc^rifften. 7
epifto. XX. ai) §ieronij. mann man ^aibS fo Dil fl^fe legt
off munbtlic^e lere, aii man Dff biec^er f^rieBcn legt, et*
roQ(f)fct tufent mal nter nug bar Dfe, fonbcrlid) im neineR
teftament t^ut e8 feiten gut, fo man inil mit bitätex Ov&
gen, mer ^rfal ban nu^ erit)acE)6';n öar Dfe, mon tafe fi^ bf
niegcit an ber biblia, lüil aincr antlcitrt t)aben üff oiit
(jailfanie frage, fo jaige int tejt bcr Sifilia bar off, bnb
laß'} ben gaift feinen^) eEpofitor Dnb lerer fein, jijft nÖ
not, baö bu bcin rat an fifjriebft lüic bic Sunften ^te_^
confilie, toeldie boc^ nit ju rat, aber ju Dnrot bienen.
SBt)fe qcbccman ju ber SSibtia, bar in Würfet
aud) nncii bl)nem tobt finben, luaS not ift, bcr gaift gottei
Icrct atweg in ber biblia, aber nit alraeg in b^ncm tafgen
Dnub lofen jotten^).
[Diij*'] ©rcgoriuS fjat Bonn fitlic^en bingen gft^riben
fo Dil btcc^cr Doli, welcher .j. bletter in ber Siblia
glaubcnn betrautet, fitnbe mebr in \)^m felbö, ban oHe
biei^er ©regorij jatigcn mögen.
■) lalt 1. — =) (eine 1 ; bei 2: loib fem ^^Itigen ge^ft |?i
epm ütljleflgM önbe lerer fljn. — ») bei 2; nii^t airoege in bl?neilt
Icfen l^onte.
Letzter BuDiiagenoas. 203
SEq!? I)at SBoetiuä Don ber ^aitgen biti^oit 9fi:&ri)ben?
iDcre eä nit gfctiriben, bonnot^t bl^be bie diriften^ait.
®er maifter üoit bot ^otien fttimen tiat bng üitfqnnig
gemodit in (t)ncm bu^, bor üg aÖe ©otJ^iftm urfac^ ge-
nomnieii Ijoben, alle [tauten jebefi^^Rcn.
%a fc^ul letcr lere ift bo :^in fommcn, baS man fid)
qfir bejdjamen mufe.
^ft c« boc;^ nin iamet, loann man fit)t, baä fo bil
löfttic&E ingcnio fitfi vmt fonft onb bmß iiid)t geniiet ^aben
in güiftlic^cn reiiiten.
^n menf(^Iirficn fitnften biib rechten mit id) nic£)t ge-
urtaift') ^aben, bon, ba§ mtc^ gcbuncft, fo man bt) bcn
alten fil^be, ouc^ bt) beni teft an gloß, Gratete groftcre er-
Iantnu|. Stber menfc^lic^e Dcrnunfft ift fo fnrraig, baö
mon t)fir nit genieren*) mag.
Gin c^riftglnuBig ^erg foSt fic^ beniegen an erfantnu§
fegneä go^ö in £)ai(iget SBiblia, tmnb in crtautnufe fein
felbö, maS er onbcrö fernen bif, forest et fi(fi bo bl), baä
Jffyn W loiffenVit nid&t me^r fc^aben bring, ban nu^,
au<^ bemieet er jid) nit araif in lernen i^cnet men|i^Iiii)er
fünften, luaö nit on gro§ arbait Onb on Dil äijt iu^ait,
loft Et faten.
^ä) f)ab ain moff bifputiett bo Don mit aijnent ge-
lerten man, bct fagt, et maint, ba^ and) bie clten gemetdt
^aben, wie üil Bu(|et fi^riben nit öaft gut luete, batumb
^aben fie gentbnct, man folt fii^ laffen beniegen an fant
^ieront): Sluguft: 3tmbrofi: ©regoriuä bieifiet, bnmad)
maint pettuS SombatbuS^), man fo(t fiij an fgnem iää)
ia^en benügen, KaS aäe terer ober bie bißlia gcfrfir^ben
gute ^Qben, moi^t ain fl^ffiget fefcr i>a biblia alleS butcl)
gamen t)allnng bet tejfen fcl&ä knien, roon er ain wenig
erfantnufe £)atte br^er j^rat^en, fotin, tiebraifcft, grefifcti,
bot in fein teft inol faffen trnnb corrigieren. Ißil lefen
mad)t üb, etnftlii^ beltac&tEn ain tejt onb gefrfirift jai
ßf^tift tjallen iiai er(eud)tet ünb ftettft. ßege es an ubung.
I
bu iDurbft cä erfareu, alfo, boö o6er aiii ftoine jc^t tifl
fointä IccECä biii^er mcr adjten louröft, alfo fii^6 "^''^t ^'t
frin besi fiailgeu gaiftä tugft äcreben, ija öfter lerer tere
nmrt bid) gebimcfen finftcr äc^eiii gEgcn bcr tiibKo, bar in
gottcä ttci^t Ieu(§tet.
^di iDQ^fe tüot, bfl^ idi Oaft Biigelcrt 6tn, it^ loatjfi
ober lüol, boä mein ortail Bnii ben ferem gegen ber biblia
aMc6 gut ift, ünb tain (^rift- [Z),] ett mag eö mit got oer-
loerffen, Mftii') in dm (erer fo lang fcfeft, bo^ bu bic^
bg feiner (ere wai^t Derrit^ten, Onnb boä bu feine Imberige
lüortf^) Beroinigen magft, aaä) ^^n mibet onbere lerer
befi^iinneii, fo ^atlcfi bu fo Dil in bcr 6ibfia getcmet, boä
bu aut^ beincn lerer leren mo^tcft, önb geioontcft au^ ber
fprac^ beS tiatlgen gatftS ee, bon bu aineS ferer^ ffiradi
getijoneft. So Don rebl pö. cjoiij. ^ä) l^ab mer »er-
ftonben bon ade, bie ntic^ gefeit ^abcn, loon bein jüghmS,
baä ift, bein ^ailgc gefdirifft ^ab ii^ betroditet. ^d) ijabe
oui^ nteltr Berftanben bann bie alten lerer, man itf| ^ob
gcfnc^t bciuc gc&ot.
yt)| mit fli)6 in £)ailger gfc^r^fft, mit gebet ju
Bmb rechten Bcrftanbt, ünb begere auc^ mit ^er|en Dnb
mit iBcrden bem Bcrftanbt s^BoIgen, ^afte !(are tejt gcu
ben buniietn, onb Bcr^arrc .Bi. monat: barnacEi raurbftu
fclbö roiffen, maä fiailger gfc^rift mainung ift, on atler
lerer gefd^r^fften. Et)n tctjficr man fagt. Sin fdjüler ^ailger
gefi^rgfft £)fit fain groffer gifft tmb f)t)nbcmuft bon ber
lerer glofe Bnnb Belegung.
Still ietlict)er go|forc^tifler menfd) fol fic^ iDoI Dmb-
fefien, Dnb Boft fordjten, bücfier jefc^riticn in djri^Iii^en
fot^cn, fo man t)eg greijfft, tuie groffen fcf)abcn au^ öaitget
lerer bicc^er gefiorn ^aben, loie fic get)n:et ^a&en Dnb Dnä
Qrr g£mad)t, Bnnb boS mir auc^ t)^ren ^rfaH befc^irmen,
Dnb önä mit bcc lerer btci^er Berfc^Iogen baö üerfit güt-
licher gfd|ri)ften, me^r achten bcr lerer gefi^rift, ban Ilore
') = bis bu; bei 2: ©tr bu in e^nem lecn fo lange l^ji,
bat bu 0} öt^ f^ner Int tnefi l^uric^ienb«. — ») bei 2: (?r"
wert, bar ^e fiel fuhiefi (ntitBen fft^t.
Letzter Bundsgenoss. 205
tejt bcr biblia. ©i^e für bxä), ba§ bu nit öfrid^teft groffer^
öbel mit bitten gefd^nften.
SB^r .jö. bunbt^gnoffen ^abcn öil gefd^r^ben, atö
önfere erftcit .jt). bied^Iin gaigeit mögen, aud^ bie
.t)ij[. d^riftlo^en t)f äffen, ber <)f äffen troft, önb gcu
letft bi§ bied^Iin, h)ir iDottcn aud^ öff Igoren fd^r^-
ben, önb alle menfd^en öermanen ttJtr, ba^ fie
^ailge fd^rift felb§ lefen, betrad^ten, önb mit
munbt leren, bo b^ bl^ben önb bitten got für ön§.
3: ®:
m: SB:
Sebe in l^offnung.
Anmerkungen.
Bnndsgenoss I.
S. 4. Z. 2. Jak. Wimpbeling, geb. 26. Juli 1450
zu Schlettstadt, einer der hervorragendsten der oberrhein.
Humanisten, 1498 Professor in Heidelberg, zog sieb aber
schon 1500 in das Wilhelmitenkloster zu Strassburg zurück.
Die letzten Jahre seines Lebens, von 1515 an, verbrachte er,
körperlich leidend, in seiner Vaterstadt, wo er, mit der neuen
Zeit, die er freudig begrtisst hatte, der er aber nicht zu folgen
vermochte, innerlich zerfallen, am 17. Novb. 1528 starb. — Z.2.
Job. Geiler, von seinem ersten Erziehungsort Eaisersberg im
oberen Elsass kurzweg Doctor Kaisersberg er genannt,
geb. 16. März 1445 in Schaffhausen, von 1478 bis zu seinem
am 10. März 1510 erfolgten Tode berühmter volkstümlicher,
kaustisch freimütiger Prediger in Strassburg. — Z. 8. Ulrich
E rafft, dem ansehnlichen Ulmer Patriziergeschlecht an-
gehörig, ob mit dem am 1. Mai 1485 zum Rector gewählten
prof jur. in Tübingen oder mit dem Verf. des Buchs: „2)a§
ift ber ßeifllicö ftreit ßemad^t bnnb ge^Jtebißt toorben burc^ ben
©od^gelertenn S3a^ber Sledjtenn 2)octor SSIrid^ !rafft ^)f arter gu
S5lm 2C." (1517; vgl. Panzer, [Deutsche] Annal.I. Nr.869), iden-
tisch?— Z.8. Joh. Oe CO lampadi US (Hausschein), geb. 1482
zu Weinsberg in Schwaben, eine Zeitlang Prediger am Münster
in Basel, wo er dem sodalitium literarium, das sich um Eras-
mus gesammelt hatte, angehörte, dann 1518 Prediger in Augs-
burg, wo er 1520 in das nahe gelegene Kloster Altenmtinster
eintrat, das er 1522 wieder verliess, darauf kurze Zeit bei
Sickingen auf der Ebernburg, dann vom Novb. 1522 an bis
Anmerkungen. 207
zu seinem Tode a^.Novb. 1531 wieder in Basel, der eigent-
liche Reformator dieser Stadt. Hier ist er wohl mit Rück-
sicht auf die von ihm verfasste griech, Grammatik erwühnt.
— Z. 6. Crato von Uttanheim (Kraft Hoffmann), seit 14011
Lehrer in Schlettstadt, wo er 1501 starb. — Z. G. Joh. Sa-
pidua (Witz), geb. Hüü zu Schlettstadt, berühmter Humanist
und Rector der Schale seiner Vaterstadt, die er aber, weil er
die evangelische Lehre angenommen, verlassen musate; er
ging nach Strassburg, wo er am S.Juni 1580 (töfil?) starb.
— Z. 7. Mich. Hilsbaeh (eig. Zimmermann, nach seinem
Geburtsort in Baden, entweder Amt Eberbach oder Amt
Sinsbach, sich nennend), von dem ich einen Aufenthalt in
Hagenau nicht nachweisen kann, doch erschien 1520 von ihm
Ptimitium seu Incunabula Latinae Linguae. Hagenoae per
Thomam Anshelmum (vgl. Panzer, AnnaL VII, 90. No. 182);
später Rector der Schule zu Pforzheim, seit 1535 in Zwel-
brUcken zuerst Rector, dann Pfiirrer; er lebte noch 1546, in
welchem Jahre er, obschon ein vetulus, zum zweiten Mal
heiratete. — Z. 7. Spinler ist wohl Druckfehler für Georg
Simler aus Wimpfen, zuerst Rector in Pforzheim, 151Ü nach
THbingen übersiedelnd, wo er, eines der angesehensten Häupter
der Universität, 1535 starb. ^ Z. 8. Nicolaua Gerbellius
ans Pforzheim, seit 1515 in Straasburg, wo er Lehrer der
Geschichte und ein eifriger Beförderer der Reformation in
atreng lutberiseheni Sinne gegen Capito, Bucer u. a. war; starb
ZD Strasaburg 1560. — Z. 8. Joh. Braasicanus (Kol) aus
CouBtanz, lehrte zuerst au der latein. Schule zu Urach, dann
zu Tübingen, wo er Melanchthona Lehrer war. ^ Z. 8, H en-
rich mann! iat Jak, Eeinrichmann aus Sindelflngen,
welcher im Pädagogium in Tübingen lehrte und noch 15tiü fast
hundertjährig lebte. Seine Qrammatica sectae recentioris, quam
modemornm vocant, erlebte von 1506 bis 1520 21 Auflagen.
— Z.9. Aegidius Rrautwasser aus Büblingen, Iat. Schul-
meister in Stuttgart, später (nach Bosaert in den Blättern
f. wUrttemb. Kgsch. U, 1 jedoch erst 1523) in Horb. — Z. 10.
Joh. Schmidlin (Fabricius), ist 1522 in Esslingen, ein viel-
gewanderter Schulmann, später in Ulm (vgl. BI. f. württemb.
Kgach. 1SS8, 56; Calwer Wllrttb. Kgsch. S. 2!19. — Z. 10. Joh.
Cocieus (Gochlaeus, eig. Dobeneck), geb. 1479 zu Wendel-
i
>
20S ADinerkiingen.
Bteio bei Hliniberg, seinen Geburtsort aJs Wendeltreppe oder
Schnecke latinisierend nannte er sieb Cochlaeus; seit lälO
Kector der Lorenzeiscliule in Nürnberg, 1515 Begleiter da
jungen Geuder, der Keffen PirkLeimers, nacb Bologna, no er
mit Hütten Freundschaft scbioss; seit laiü Dechant des Lieb-
frauenstjfts zu Frankfurt a. M., wo der eifrige Humanist 1521
schnell ein eifriger Kumanist wurde, der sieb zeitlebens iu der
Bekämpfung Luthers durch eine Unmasse von Schriften ab-
mühte. Von der Gefurmation aus Frankfurt verdrängt, wu
er kurze Zeit in Mainz und dann von 1527 an als Nachfolger
Emsera (vgl. Flugschriften aus der Rei.-ZeitH.VlII) hei Herzog
Georg von Sachsen, bis er nach dessen Tode 1539 auoh disset
Land verlassen musste. Er starb IEi52 als CanonicuE KD
Breslau. — Z. 11. Wilh. N e s e n , geb. 1493 zu Naatätten im
Nassau'acben, 15U — 1516 in Basel Mitglied des um den Buch-
drucker Frobenius versammelten Humanistenkieises, von Eras-
mas begünstigt, mit dem er aber hernach zerEel, 1520 nack
Frankfurt a. M. berufen als Begründer des Gymnasiiiiua, von
wo er 1523 nach Wittenberg zum Studium der Rechte ging,
hier aber am S.Juli 1524 bei einer Kahnfahrt auf der Eibe
ertrank, von Luther und Melanchthon betrauert.
S.5. Z,13. Dertusiensis ist der Cardinal, spätere Papst
Eadrian VI., aus Utrecht, Professor in Lijwen, und von Haxi-
milian I. zum Erzieher seines Enkels Karl V. berufen, seit
1519 Bisehof von Tortosa in Spanien. — Z. 23. Obaer^
vantzer : Observanten, die 1363 gestittete Congregation dn-
Franziskaner nach der strengeren Regel, während die tw
der milderen Regel Conventualen hiessen. — Z. SD. Glapioa,
ein Franzose von Geburt, Franziskaner, Karls V. Beichtvater,
der LuCliorn Freundschaft heuchelnd, diesen bewegen wollte,
nicht nach Worms hineinzugehen, sondern sich zu einer Unter-
redung mit seinen Gegnern auf die Ebernburg zu Sickingei
zu begeben; „ein alter schlauer Fuchs, den Erasmus selblt
bei aller Geläufigkeit, die ihm in dem lateinischen Laudfttions-
stfl eigen ist, nicht unter den Deckmantel seiner Rhetorik
zu nehmen vermag" (Baum, CapiUi u. Bucer 125J.
S. ti. Z. 27. Curtisau, Hüllinge, nannte man die Dlenw'
der hoben Geistlichen in Rom, welche sich meist die best^
deutschen X'frlinden aneigneten, deren Einkünfte sie In Rom
AniQ erklingen. 209
Terzelirten. Die Klagen Über sie sind schon vor der Refor-
mation sehr biiufiK in Deutschland. Ihr Wesen und Treiben
schildert sehr drastisch Tbom, Naogeorgins (Kirchmair) im
Regnum papisticum Ib. II. c. 5., aueii Burcard Waldis in
seiner Ueberselzung davon: 2)aä ^äpftif^ ^eiä). 1.^.^5.
S.7. 2.34. Die Feigen leigen, ein obacüner Ge-
Blus, indem man den Danmen zwischen Mittel- und Zeige-
finger he rvors treckt, als Ausdruck der Verachtung und des
Hohns. Schon im mittelalterl. Latein: facere ficam, noch heute
in Italien fare la fica (fica = eunnus). — Z. 29. Ein Gulden
hatte damals den Wert von llber 5 Mk. (vgl. SchmoUer in
Ztathr. f. die gesamte Staatawft, XVI, 669).
S. 10. Z. 19. Die Ordensprovinzen der Bettelm Suche
haften je einen Bischof als Conservator.
S.U. Z. 9. Comniende,die Verwaltung eines erledigten
kirchlichen Amtes bis zu seiner Wiederbesetzung. Aber unter
dieser Form wurden vielfach Kirche npfriinden auf Lebenszeit
Übertragen ohne die Verpflichtung der persünlichen Amtaver-
waltiing, worüber selbst ein Herzog Georg von Sachsen auf
dem Wormser Reichstage sich beklagte. — Z. 22. Käs-
jäger, Käsebettler, K'aaewurm, wurden damals hiiufig (auch
von Hütten, Carlstadt, Hans Sachs) die Bettelmünche genannt,
weil sie beim Teruiinieren besonders nach KSsen fragten.
S. 12. Z. 8. Die Herzoge Ludwig und Wilhelm von
Baiern waren damals, mit dem Kaiser gespannt, noch nicht
feindlieh gegen die Reformation aufgetreten; erst nach dem
Wormser Reichstag fingen sie an, von Dr. Job. Eck dazu be-
wogen, die Anhänger Luthers zu verfolgen. — Z. 8. Franz
von Sickingen war gerade damals eng an das Interesse
Karts V., ftir dessen Wahl er eifrig gewirkt hatte, geknflpft.
Karl hatte ihm am 23. Okt. Iäl9 zu BrUseel eine Bestallung
als königlicher Rat, Kümmerling und Hauptmann ausgefertigt;
Sickingen dem Kaiser im November 1521) die Summe von
2000(1 rheio. fl. ohne Unterpfand und Zinsen vorgestreckt. —
Z. 9. Pfalzgraf Friedrich, der spätere Kurfürst Fried-
rich II., damals ein bis zum Leichtsinn lebenslustiger Cavalier,
kam wohl in diese Gesollschaft, weil er für Karls Wahl (ob-
gleich er 1516 wegen eines Liebesverhältnisses mit Karls
Schwester Eleonore, der späteren Künigin von Portugal, in
910 Anmerkungen,
Ungnaden vom Hof verwiesen war) eifrig gewbkt hatte und
jetzt zur Belohnung einen einflussteicben Posten im Eeichs-
regiment erliaiten liatto. — Z. 24. In den Worraser Grava-
nina voii 1521 wird gelilagt, daas diu Juden, mit iiirem Wiicber
von den weitiiclien Gerichten abgewiesen, sieh an die geist-
lichen Gerichte wenden und die nrnien Christen dadurch u
Bann bringen (Schmoller 1. c. 584). Auch Murner in der
Narren beschwürung (ed. Güdeche, 15T9, c. 2ü) und in der
Schelm onzunft (ed. Wnidau 1T8S. c. 1) spricht von VerkUnditng
des Banns von der Kanzel herab wegen Schulden (vgl. Radi-
kofer 15. Not. 23). Häufig findet sich dieselbe Klage bei
Luther. Es erschien 1523: Snlnamä e(([iii. SBon bem iöaitn,
taB tx omh gdblft^iiCb, uttb anbre setinge ]a^m nit mag S^rifj:
lii^ gefeit wn\>tn . . . buii$ Blial^iS 3Buvni »du Ole^bett^e^tn.
S. 13. Z. 17. Fuckcrien, Fuggereien, eigenti. Handels-
niüderiasaungeD mit Monopolen des beriiliniten Augsburger
Hände Isliauses der Fugger, dann allgemeiner: jede, besonders
wucherische, Handelsgesellschaft. — Z. 22. Gülte, Kapital-
Zinsen für Darlehen, welche nicht zuriickbezahlt werden
sollten und eigentlich nucJi unabkäuflich waren (Koscher,
Syst der Voikswirtscb. 12. Aufl. II, iOb). Luthers, IHelanch-
hona und Zwingli's Ansicht über den Gültkauf s. Schmollet
t. c. 55ifF.
Bnndsgenoss II.
S. 20. Z. 18. üochzeit in den 70 Tagen, nüoilich vor
Ostern, von Sonntag Septuagesiraae ab, weiche fdr die Ehe-
schliesaung tempus clausum waren.
S, 21. Z. 17. Fronfasten sind die Qnatemberfasten, die
Mittwoche nach Lnciä, Aschermittwoch, Pfingsten und Ereux-
erhühung, welche von der Sirche als Fasttage festgesetit
Fron- (d. i. Herren-) fasten Messen i"
bürgerlichen Leben Termine ftlr Entrichtung von Zinsen, Ab-
3 etc. waren. — Z. 39. Kreuzgünge heisaen die Bitt-
giinge, Processionen an bestimmten Tagen, um von Gott geist-
lichen oder irdischen Segen zu erflehen, weil dabei das Kreni
vorangetragen wird.
I!
Anm erklingen. 21 1
S. 22. Z. 5. Collatz, collatio, die Abendmahlzeit. Col-
lata apad monaclios praesertim dicitur Sacrorum librorum
lectio, quae statia horis, maxime pust coenam, coram iia flebat.
A collationibus moniaticia, qnibiia finitis ad bibitionem ibatnr,
serotinse coenae Collationum appellattone sortitae aunt
(Dq Gange, loxic. I, 429). — Z. 8. Thomas, von Aqnino,
122'!— 1274, der grosse Scliolaatiker, Lehrer in Paris. — Z. 17.
Johann Duns Scotus, geb. um 1270 in England, gest. ISOS
als Lehrer an der Universität in Köln, der Eivale und Gegner
Ton Thomas Aquin. — Z. 18. Wilh. von Occam, geh. gegen
Ende des 13. Jahrb., ebenfalls Engländer, Franziskaner, Schüler
des Duns Seotns und gleichfalls bedeutender Scholastiker;
verteidigte die Rechte der Staatsgewalt gegen die Änmaasungen
des Papstes Johann XXII., darüber in Bann gethan, aber vom
Kaiser Ludwig d. Eaier an seinen Hof aofgenommen , wo er
1347 (?) in München starb. — Z. 20. Jean Charlier, Gerson
nach seinem Geburtsort bei Rheims genannt, 1363—1429, be-
rühmter Lehrer und Kanzler der Universität Paris, Haupt der
Reformpartei auf dem Concil zu Constanz, aber doch für die
Einrichtung von Hus und Hieron. von Prag stimmend. —
Z. 20. Gabriel Biel, der letzte Scholastiker, Lehrer an der
nnter seinem Einflusa 147T gestifteten Universität Tübingen,
starb 1495. Was unter der .epikiecung' (Z. 18) zu verstehen,
vermag ich nicht zu sagen.
Bnndsgenoss IIL
8. 24. Z. 18. Butz, eig. verlarvte Person, dann oft ge-
radezu fUr den Teufel stehend, vgl, Grimm, Wtb. I, 588; über
das Bescheissen des Teufels, ib. I, 1560.
S. 26. Z, 6. Die hl. Agatha, zu Decius Zeit in Catanea
auf Siciüen, wies die unreine Liebe des Statthalters ab, der
sie deshalb als Christin zu qualvollen Leiden verurteilte. Es
wurden ihr die Brüste abgeschnitten und sie nachher auf
Scherben und glühenden Kohlen zu Tode gewülzt. — Z. 30.
.Einigkeit' in Parallele zu ,Beschlus3' (elaustnim, Z. 29) ver-
stehe ich in dem Sinne, wie das Wort Üfter bei Geiler von
Eaisersberg vorkommt (vgl. Grimm IIl, 21 1), als , Einsamkeit,
14*
d
►
212 AomerkuDgen.
Abgeachiedeuheit'. Man küiiiite auch ,Einigkeit' in dem Sinn
von „Vereinigung" nehmen, wo dann die Klostergeineinsehaft
damit gemeint würe.
S. 2S. Z. 1. ,ltiic bCT^mgft bu ein Icig' weiss ich nicht in
erkUiren. Ist statt ,lntg' vielleicht ,n)tl' Schleier, zu lesen, ao
diLss der Sinn wäre, wie verhkngst da als Strafe fUr sie einen
Schleiei, daaa sie nilmlich aaa diesem Vetbüngnis blinde
EloBterleut (S 27 Z 30) sind? .Verhängen' in dem Sinne
„als Strafe zulassen" schon S 22. Z. 10. — Z. 14. Küchen-
latein, acblechtes, barbarisches Hünchslatein ; warum diesea
gerade EUcbenlatein heisst, ist un gewiss (vgl. Grimm V, 25U5). .
S. 29. Z. 9. Lesmeister, Lector, Lehrer der Theologie
nnd Philosophie im Kloster. — Z. 19. Philo's, des nm
Christi Zeit lebenden alexandriniscben Juden, Scbrift ,De vita
contemplativa'. ^ Z. 23. Frascaiey, das ital. fraecheiii,
läppisches Zeug, Posse.
S. 30. Z. 1. Fedecspiel ist eigentl. der Falke oder
Sperber, mit dem gebeisst wird, dann aber der Spielvogel,
der die Falken lockt; hier in dieser Bedeutung: Lockvogel
— Z. 27. Das mit reichen Einkünften fUr r2 Elosterfraoen
und eben so viele Chorherren von Richardia, der Gemablin
Karls des Dicken, um 880 gestiftete adelige Frauenstift
Andlau bei Barr im Elsass. Dort soll Lazarus begraben
liegen. Vgl. Irenicus, descript. Germ an. Ib. XI; Grandi-
dier, bist, de l'^glise de Strassbourgl, 276ff.; ll,304ff.
Bundsgen OBS IT.
S. 30. Z. 6. Die horae canonicae, die 7 Tagzeit, die
von der Kirche mit Bezug auf Psalm 119, 11)4 festgesetzten
7 Gebetsstunden: die Matutin oder Mette (nach Mitternacht),
die Prim, Terz, Sest, Non (6, 9 und 12 Uhr und 3 Uhr Nachm.),
die Vesper (Abendgebet) und die Complet (vor dem Schlafen-
gehen), auf welche neben andern Gebeten auch der Psalm 1 19
verteilt ist. Eberlin scheint jedoch die 7 Zeiten mit den
7 Bitten des Vater uusers in Verbindung zu bringen, vgl.
S. 43, Z. 5f
S. 37. Z. 20. Spittelherren, Qospitaliter, Hospitsl-
brUder hiessen die Münche und Laienbrüder, welche sich der
AnmäFkungeii. S13
Pflege der In die üospitUler aufgenommenen Armen und
Kranken widmeten. Im 9. Jahrhundert zu Siena entstanden,
breiteten sie fiiüh während der Kreuzziige über die meisten
Länder aas. Zu ihnen gehUren die bei einer Antonlasfeuer
genannten Pest im J. 10t)5 von Gaston in der Dauphin^' ge-
Btifteten Antoniter, die von Guido in Montpellier um 117S
gestifteten üeiliggeist er oder Kreuzherren, sowie die beiden
Bitterorden der Deutschberren und der Johanniter (Rbo-
diser, Maltheser), welche wenigstens in der ersten Zelt ihres
Entstehens ebenfalls die Pflege der Kranken als hauptsäch-
lichste Aufgabe hatten. Wegen ihres sittlichen Verhaltens
waren die Antoniter in der Keformationszeit vielfachem Spott
ansgesetzt. — Z. 31. ,Der Teufel schelast auf den grossen
Haufen', unserem decenteren SprÜcbwort entsprechend: Wo
Tauben sind, fliegen Tauben zu. Auch bei Murner, Narren-
beachw. 15 vortommend.
S. 40. Z. 22. Zeltbuch, das Gebetbuch, welches die
Gebete für die einzelnen Zeiten, die canonischen Stunden, die
Feste etc. enthält, das Brevier, das der Geistliche zu beten
verpflichtet ist,
S. 42. Z. 7. Für „mar fteU" weiss ich keine Bedeutung.
S. 43, Z. öf. vgl. zu S. 36. Z. 6.
BnndsgenosB T.
S. 51. Z. 9. Bede = Bedae. B da \ n ab 1 6 3
bis 735, Mönch und Lehrer an der Kl t hl J w
in Northnmberland, war im Mittelalter b d rs I E g t
geschätzt, obgleich er als solcher nur C mp I t d 1 n
Kirchen Väter ist.
Bundsgenoas VI.
Die Ueberaetzung des Abschnittes aus des Etasmus En-
comion Morias, von S. 56, Z. 6 bis S. 60, Z. 8 reichend, ist
manchmal nur eine ziemlich freie Umschreibung, der Ebeilin
noch mancherlei Zusätze eingefügt bat.
S. 56. Z.U. Eraam.: quem comoedum, quem cireola-
torem spectate malls. — Z, 18. Erasm.; Deum immortaiem
14»'"
214 Anmerkungen.
ut gesticaliutturt — Z. 20f- Eraam.: ut omnia clamoribai
misceiit! — Z. 28. aitei: ... — Z. 31. bacju, ist Znaata
Eberlins.
8.57. Z.5. als o6 . . . 8. t^ot^eit ift, fehlt bei Er»»-
mus; Eberlin bat es aus dem OommeDtar des Listriua (vgl
zn S, 1E>4. Z. 2T) aufgenommen, aber verkürzt; die Stelle Uatet
vollBtandig; Solem enim ajunt in jejunio arietem, primum m-
diaei signnm, ingredi, eoque tunc omnia magis humescere et
calescere, craaBosqiie bumores corporum, qui ia hieme propter
coeli frigiditatem reaolvl non poterant, nunc resolvi incipere,
atque idcirco paucis tmic egere cocpora nutrimentia, eoque
bene inatitutum esse ab ecclesia jejunium verna tempore. -
Z. 18. Horatii Satyr. II, T, 21: Quoranm Iiaec tarn putida
tendunt? — Z. 22. Erasm,: in pulvere posset evidentins
depiogeTB. In Sand seicbaete maa geometrische Figuren. —
Z. 25. Erasm.: ut hodie quoque magia eaecutiat quam talpu
[nach dem griech. Sprichwort: äanä}.nxoq rtUpAolnpo^], nj-
mirom tota luminum acie ad ingenii cuapidem avocata [wozu
Liatr.: Acies ad animum refertur, cuapis aQtem non dicitur,
nisi de re corporea, data autem opera bic vertit]. — Z. 38.
(bann . . . je|u) Zusatz Eberiins.
S. 58. Z. 1. a[uBiQms], m[odma], v[ltimiia]. — Z. 5.
Erasm.: Deinde docuit eam literam apud Hebraeos esse
B, quam illi ,SyTi' appellant, porro .ayn' Scotoniai, opinor,
lingna ,peccatuin' aonat. — Z. 10. Nach „Niobe" liat Eberlin
die Stelle aUBgelasseu : cum mihi propemodum eveneric, quod
ficulno illi Priapo, qui magno aui malo CBoidiae Saganaeque
nocturna sacra spectavit [vgl. Horat. Sat. I, 8, 46]. — Z.U.
einUitunci. Erasm, sipoSov, dazu Liatr.: h. e. insiauationem,
quae est oratio quadam dia Simulation e et circuitione obscure
aubiens auditoris animum. — Z. 20. too miU bie Oorteb ^inau{i;
Erasm. hat hier das Virgilianische (Eclog. III, 19): Quo nuno
se proripit ille? ~ Z. 25. Quart« !oco jam nova sumpta per-
sona quaestionem movent theologicalem. — Z. 33. corroU
laria, Zusätze, Beigaben. Auch die frühesten Predigten Luthers
haben noch solche corroUaria. — Z. 33. bfejug obec nat^ioolg,
Erasm.; suppoaitionea. — Z. 34. ,fc^!edten' ist wohl Druck-
fehler des Originals für ,[i$(ec^l«i': Erasm.: apud imperitum
vulguB jactitant.
Anmerkungen. 215
S. 59. Z. 1. ejtnipelBflc^, Erasiu.: ea speculo (opioor)
hiatoriali aut gastis Romanotutn. — Z. 2. bnfomilidje iJtebig,
ErasDi.: chimaertmi suam, dazu Listr.: sermonem purten-
tosum ex partibus multo diveTsissimis, tanquam monstrum
conatautem, mit Bezug auf die Homer. Iliad. VI, ISOff. be-
echriebene vielgestaltige Chimaera. — Z. 3. baä man fte
laum IC, Erasm.; qualetn uec Hoiatiua unqnam adsequi potuit
cum Bcriberet (de art. poe't. v. )) : Humano capiti etc. — Z. 5.
,neifd&man' ist Druckfehler des OriginalB flJr ,neif(^toaii' =
irgend cimua!, etwau; Erasm.; audierunt a uesdo quibus. ^
Z. 12. ^At^igung, Erasiu.; ad concitandos animos. — Z. 17.
Eraam.; clleboro humini opus esse. Niesswurz war den
Alten ein Mittel gegen Walinsinn. — Z. 19. im fürgang,
Erasm,: hi progreasu. — Z. 22. bie meiner beg iDoIrebend,
Liatr.: de riau movendo multa fit nientio apud Fabium (d.i.
QQintilian., institutt. orat.) Ib. 6. — Z. 27. Das bekannte Sprich-
wort: aainus ad lyram, welches Erasm. Adag. erklärt: qni
indecore teutant artlficium, cujus sunt imperitL — Z. 33.
Erasm.: a fori circulutoribus, dazu Liatr.: Juxta morem
Italiae dixit; nam ilHc iu foro posita meusa conscendunt ne-
bulones herbarii aut praestigiatorea aat aliud quidpiam aimile
profitentea et oratione populum illiciunt — Z. 38. Juüum,
Erasm. bat: Cicerooem; Eberün meint wohl Jul. Cäsar, der
auch als Redner berllhmt war.
S. 60. Z. 7. apoftÜBler?, Eraam,: cum cerimoniolia, —
Z. 19. ,llartiiltfflin' weiss ich nicht zu erklären.
S. 61. Z, 24. Sehotum, vgl. S, 22, 17; — Thoman,
vgl S. 22, 8; — Bonaventura, 1221—1274, bedeutender
Scbolaatiker und zugleich Mystiker; — Nicolaua Ljranaa
(aus Lyra in der Nonnandie), Franziakaner, der beiühmteste
Eseget des Mittelalters, in manchem ein Vorgänger Luthers,
daher: Si Lyra non lyrasset, Latherus uon cantasset, staib
184(1 in Paria; — Hugo entweder von St. Victor, 1U97— IUI»,
Begründer der mystischen Theologie, oder, was wahrachein-
licher, Hugo de 8t. Caro (geat 12R3), Dominikaner und Pro-
feaaor in Paris; er wie Lyra schrieben Poatilla in universa
Biblis, deren sich die Prediger vielfech bedienten. — Z. 34.
,Oii(ct fram«n t>r<>"o^' hieaa der vollständige oder Dominikaner-
Rosenkranz, weil bei demselben, bis er durchgebetet war.
216 Anmerkungen.
150 Ave Maria ) der Zahl der 150 Psalmen entsprechend, za
sprechen waren. Man nannte aber aach Marienpsalter die
Umdichtang sämtlicher Psalmen zu Ehren Maria's, deren es
verschiedene gab ; — Kronengebet, capellaria, Corona, war
gleichfalls eine Rosenkranzandacht, bei welcher 33 Paternoster
zum Gedächtnis der 33 Lebensjahre Christi und 5 Ave zu
Ehren der 5 Wunden Christi abzusprechen waren.
S. 62. Z. 26. Die dreissigst Messe, Seelenmesse, am
30. Tage nach dem Begräbnis gehalten. — Z. 26. Guldin,
goldene Messe, über deren Bedeutung die kath. Liturgiker,
z. B. F. X. Schmid, Liturgik II, 81 nicht im Klaren sind. Eine
Augsburger Synode von 1610 verbietet die sieben goldnen
Messen; in einigen Kirchen wurde am Advents -Quatember^
in anderen nach Michaelis eine goldene Messe mit der grössten
Feierlichkeit und 3 — 4 Stunden dauernd gehalten. Schmid
meint deshalb, der Name ,goldene* rühre von der grösseren
Feierlichkeit her. Auch Luther redet, z. B. im Sermon vom
N. Test. 1520, Erl. Ausg. 27, 169 davon: , Weiter haben sie
nun eine Mess besser gemacht denn die ander, eine hiezu^
die ander dazu nützlich geschätzt, da sein sieben gülden
Messen erfunden". Die Erklärung, welche Eberlin selbst im
XIV. Bundsg. (S. 160, Z. 3) giebt, dass sie so geheissen, weil
sie einen Gulden gekostet, soll vielleicht nur ein Scherz sein.
— Z. 26. Jahr zeit, anniversarium, sind die auf Grund eines
Kapitalfonds gestifteten, jährlich am Todestag eines Verstor-
benen zu haltenden Seelmessen. — Z. 27. Brüderschaften,
Laiengemeinschaften, meist einem Mönchsorden angeschlossen,
an dessen guten Werken die Mitglieder teilnehmen, ohne sie
selbst leisten zu müssen. Die Aufnahme (Einschreibung) in
die Brüderschaft war meist mit einem Geldbeitrag verbunden.
S. 64. Z. 32. Die Carmeliter wollten alle übrigen
Mönche an Liebe zur Jungfrau Maria übertreffen und nannten
sich deshalb Unser lieben Frauen Brüder.
Bnndsgenoss TU*
S. 71. Z. 3. Monica, die Mutter Augustins, sprach
sterbend: „Begrabt diesen Leib wo ihr wollt; nur um das
Eine bitte ich euch, seid meiner eingedenk am Altar des
Herrn, wo ihr auch sein mjjgt" (August. Conf. IS, 11),
L
BnndagenosH VIII.
S. 85. Z. 20. Synagoga Satanae vgl, Offenb. Joh. 2, 9; 3, 9.
S. 87. Z. 29. Weiche Verordnung des Papsts Boni-
faeiuB VIII. Eberlin hier meint, konnte ich nicht ermitteln.
Bonifaciiis VIII. verfolgte allerdings die strengere Partei der
Franziskaner, die Spiritualen, weil sie in seinem Streit mit
Philipp dem Schönen von Frankreich auf Seiten des Königs
staDden. Eberlin scheint die Worte aus seinem hier nicht ganz
gelreuen Gedächtnis oiedergesch rieben zu haben, wie sich
schon daraus ergiebt, dass er den Tempel-Orden schon vor-
her vertilgt werden lUsst, wührend er zuerst unter dem Nach-
folger Bonifacius', Clemens V., aufgehoben und vertilgt wurde.
Bnndsgenoss IX.
8. 93. Z. 24. Seelgefährt, auch Seelgeräte, fromme
Stiftungen zum Heil der Seele (Seelmessen, Seelbäder etc.).
8.94. Z. la. offene und beschlossene Klöster, nach
der milderen oder strengeren Klausur, In den letzteren war
Laien der Zutritt und den Insassen der Ausgang aus dem
Kloster ohne specielle Erlaubnis des Oberen untersagt.
S. 98. Z. 14. Ueber diese gedruckte ,BarfUss er- Historie'
(S. 96, 34 schon als , der Barfiisser-Chronik Bücher" erwähnt),
sowie ihr „Freiheits-Buch" und endlich über den Z. 32 an-
geführten Humbertus von Lasslen geben die Repertorien von
Hayn, Panzer und Weller keine Auskunft. Lasslen wird
auch bei Wadding, Script, ord. Minurum, Rom. ItiäO nicht
erwähnt.
S. 39. Z. 21. Mehrere Eremiten gern ein schaffen in Italien,
die verschiedene Namen führten und verschiedenen Regeln
folgten, wurden von Alexander III. 1256 in den Augustiner-
Eremitenordon (kurzweg Augustiner genannt) vereinigt und
ihnen die angebliche Regel des hl. Angnstih gegeben. —
I
J
r
218 Anmerkungen.
Z.22. Die Carnieliter, n56iiiPa)U3tiDBgeBtiftet,erliieItfm
1224 von HoDorius III. die päpstliche Bestätigung. — Z. 35.
Johann (Enchrath) von (Ober-) TV eael wurde 1479 in hohem
Alter von der Inquisition in Mainz gezwungen, seine sog.
Irrlehren im Dom abzuschwören, seine Stiliriften verbrannt,
er selbst zu lebenslänglicher Gefangenschaft im Augustinet-
kloster verurteilt, wo er 1481 starb. — Z. 36. Gerson vgl
S. 22, Z. 20) bestritt die Lelkre des Dominikaners Matth. Gra-
bow, dass das Klosterteben die Vollkommenheit des cbrist'
ichen Lebens sei.
S. 100. Z. 20. Erst 1247 wurde die Regel der Car-
meliter, welche für den Erwerb des Unterhalts Handarbeit
vorschrieb, dorch Innocenz IV. modificiert und sie den Bettei-
nt Einehen gleichgestellt.
S. 101. Z. )8. Die ,eingeaehlossenen Kloster-
franen", die wirklichen Nonnen, im Unterschied von den
„SSegineit", Eeghineu, Frauen, welche seit Ende des
]2. Jahrb., zuerst in den Niederlanden, sich za einem frommen
gemeinschaftlichen Leben, aber ohne Gelübde zusammenthaten,
apütethin aber sich dem dritten Orden der Franziskaner oder
Dominikaner anschlössen, und sich sowohl dem Bettel als
auch, zum Teil wenigstens, einer grossen Zuehtlosigkeit er-
gaben. — Z. 21. Die Carthäuser, lüä4 von dem hl. Bruno
aus Cöln, in der wilden Gegend la Chartreuse bei Grenoble
gestiftet; — die Benediktiner, gestiftet von dem hL Be-
nedikt von Nursia, dem Vater des abendländischen MSnch-
tuma, der 5i9 das Stammkloster Monte Casino in Campanien
gründete; — die Bernh ardiner, eig. Cistercienaer, ein Ab-
leger der Benediktiner, gestiftet 109S von Robert, dem Be-
nediktineratit von Molesme, durch Gründung des Klosters
Citeaux, in einer Wildnis bei Dijon, von wo aus bald meh-
rere ElJister entstanden, darunter auch das von Clairvaux,
dessen Abt 1115 der hl. Bernhard wurde, dessen Ansehen
erst den Orden recht in Aufschwung brachte, und nach welchem
er auch den gebräuchlicher gewordenen Namen Bernhardiner
erhielt. — Z. 27. Prämonstratenser, von Norbert ans
Xanten in der ersten Hälfte des 12. Jahrh. gestifteter Orden
regulierter Chorherren, nach seinem Stammkloster Pr6montr6
bei Eheims benannt; — Regulierer, Geistliche, besonders
ÄnmeikuDgen. 319
DombeTreo, welche, obue in den Hünctisstand zu treten, doch
Bich 7,0 einem gBmeina&men Leben, meist navb der Kegel
Angustins, verpflichteten; sie hiessen ciinonici reguläres zum
Unterschied von der Welt geistlichkeit, canonici saeculares; —
Wühelmiten, auf einen sonst wenig bekannten h!. Wilhelm
znrücksuführen, der lias nach einem au sach weifen den Leben
sich in eine Wüste 'f oscana's zuiUckzog, welche nach seinem
Tode (1157) der Ausgangspunkt von Eremiten-Congregationen
wurde, die sich nach ihm benannten. Der Orden brachte es
nie zu einer giJjssecen Bedeutung und verschwand im
18. Jahrh. ganz.
S. 104. Z. S4. ©eir, dnguluin, GUrtel, ursprünglich zu
jeder Priesterkleidung gebürig, um die Alba zu schürzen, dass
sie nicht zu tief herabhing; später, als die Alba nicht mehr
Bo lang war, unuQtig geworden und nur von den München
beibehalten; — was ist aber „ro^l" (wiler, Schleier) hier? ein
BO benanntes Kleidungsstück ist mir bei den München nicht
bekannt; begreift Eberlein hier die Nonnen mit ein? ^-
„fi^dppUr", Scapulier, aus zwei Streifen Tuch bestehend, die,
auf den Schultern an einaadec geheftet, über Brust und
Bücken getragen werden. Die Carmeliter trugen zu seiner
Teibreitung hauptsächlich bei, indem sie vorgaben, dass sie
es von Maria selbst empfangen hätten und alle, welche es
trügen öder wenigstens darin stürben, selig würden. — Z. 26.
„tribig", wohl soviel als , niedlich". Eberlin stellt hier eine
dreifache Antithese auf, bei deren mittelster der Gegenaati
ist: kein leinen Hemd tragen zur Abtütung des Fleisches
nitd doch aus Eitelkeit niedlich, geziert sein, so wie er es
S. 102, Z. 5 f. schon getadelt hatte-
S. 105. Z. 14. 3},, wohl um den volkstumlichen derben
Ausdruck für „Betrug" nicht zu gebrauchen. Aber Kberlin
geniert sich doch sonst niclil! vgl. ?.. B. S, 155, 22 f.
BnodsgenosH X.
S. 107. Titel Z. 2. Psitacus vgl. zu S. 122, 2.
S. 108. Z. 2. Wolfsria, d.i. das I^nd, wo man wob!
ahrt Otadlkofer 2S). - Z. 8. Ringmänner sind die
220 Anmerkungen.
MagistratspersoDeo. „Ring" heiaat in der Buhweiz der fereis-
fiinnige Platz einer Landgemeinde, wo der Magistrat sitzt
(vgl. Griujin, Wb. s. v. Ring). — Z, 26. Bnfer« ^etgutl
tag = Fronleichnam.
S.109. Z. 34. in gieuri« fingen: der ktinstliche,
verzierte und dadurch verweltlichte Figural- oder Mensural-
gesang im Gegensatz zu der cinfacheu Melodie des Chorsl-
gesaogs.
S. 110. Z. 11. Für die Non (3 Uhr) — wie flir jeds
hora canonici — schreibt das Brevier ein Capitulnm (kuraen
Abschnitt aus der Bibel oder den Schriften der Kirchenväter)
und einen Hjiutius vor; zwischen beide soll also die Predigt
fallen. — Z. 19. ju bem Sitae trnflen, die oblatio dena-
riorum, das Geldopfer, meist zwei Münzen, von denen die
eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite des
Altars niedergelegt wird, nachdem man sie gekfisat bat, Tgl.
Schmid, 1. e. II, I6(i-
S. 113. Z. 28. Niemand soll sich schämen etc., auch
häufig hei Luther vorkommend, z. B. im Unterricht von d
Klüstern, 1522 (Erl. 28, 26).
S. llö, Z. 29. Rührün im Kelch, calamua, fistuk, i
Saugrührchen, wie solches vor der Kelch entziehung tm Abend-
mahl gehraucht wurde, um das Verschütten beim Darreichen
des Kelches za verhüten.
S. 116. Z. 16, Achtmänner, octoviri, Messen a
ohen Orten die acht Kirchen vorsteh er (Grimm, fftb. I, 170,s.t.);
sind diese hier gemeint?
S. 117. Z. 24. Psalterlin, Krongebet, vgl. Gl, 34; Ho
tulus und Paradisus animae häufige Titel für Gehet- und
Erbauungsbücher im Ausgang des 15. nnd Anfang dea
16. Jahrh., auch mit dem deutschen Titel: „Selen WUtCl«
flotten"; auch „Psalter" und „Rosengarten" waren Titel sol-
cher Bücher, vgl. z. B. Weller, Repert. 2242.
S. 118. Z. 1. pattn, die patena, Hostienteller.
Z. .5. die Farbe ändern, nach den verschiedenen Zeiten
des Kirchenjahres: violett, grün, rot, weiss und suhwarz, »
es noch jetzt in der katholischen Kirche Üblich ist.
S. 119. Z. 1. Didymus Faventinus ist das Pseudonju, .
unter welchem Melanehthon im Febr. 152! seine Entgegnung
Anmerkungen. 321
auf dea DummikanerB in Korn Thomas Rhadmus Placentinus
(weil er aus Piacenza atanunte) Schrift gegen Ltither aus-
gehen Hess. Des Rhadiuus Schrift führte den Titel : Oratio
ad illustriss. et invictisa. Principes et populoa Germaniae in
Matt. Luterum Wittemb. ord. Heremit. natiünis gloriam vio-
lantem; MelanchthoDS Entgegnung: Didymi Faventini ad?er-
BUs Thom. Placentinum pru Mart. Ltithero theologo oratio.
Beide Schriften sind abgedruckt im Corp. Ref. I, 213 u. 28",
Die Üefonnatoren (und ihnen folgend Kadlkofer 29 ")
Tcnnuteten, jedoch irrtümlicb, unter dem Rhadiaus Hieronymus
Einser io Dresden.
Bnndsgenosa XI.
S. 122. Z. 2. Eberlin lUsst liier, sowie in der Schrift
„Mich wundeit, dass kein Geld im Land ist" unter dem Na-
men Psitacua (psittacus , Papagei) seinen Vetter „Huldrich
Sittich, etwa des Amtmanns Sohn zu Guteneell" (wtirttemb.
Oberamt Eiberach), auttreten. Dem Vater desselben, „dem
ehrbaren und frorameB Mathis Sigk von GinfjEburgk Bürger
und St«dtsch reiber zu Lougingen (Lauingen) an der Donau"
widmete er 1522 die Schrift „Vom Miasbrauch christlicher
Freiheit". Wenn er ihn hier auch anredet „Mein lieber
Vetter", so zeigt doch der Schluss der Widmung, wo er ihn
bittet, diese Schrift auch der Frauen Ursula Sigkin, „euer,
auch meiner Mutter Schwester" vorlesen zu wollen , dass
Mathis Sigk vielmehr sein Oheim war. (Vgl. Radlkofer 2=.)
— Z..S. Wolfaria, vgl. 1(18, 2.
S-124. Z.31. Fackery, vgl. 13, 17.
S. 12S. Z. 4. in Bann gethan werden umb Schuld, vgl.
zu 12, 24.
8.139. Z.U. Ehehalten, Dienstboten, welches Wort
Luther, Hauspostille (ErL" 3, 46 also erklärt: „Daher h eis st
man das Gesinde an etlichen Orten Ehehalten, dass sie zum
Hauabalten helfeu und den Eheleuten ihre Nahrung durch ihre
Arbeit und treuen Dienst bessern sollen".
I
828 Anmerkungen,
Bundssenoss XII.
8. 137. Z. S5. Der Psalm Beati immaculati, der 119.,
nach TümiBcher Zlihlung der 11!^. Päalm, wird in des haria
canonicis äLglich ganz recitiert, nnd ist wegen seiner LSnge
in kleinere Abschnitte auf die einzelnen horas verteilt,
vgl S. 36, 6.
S. 138. Z. 4. „ein Wesen der Waldbrllder wie im
Lande Wirtemberg", was Eberlin damit meint, vermag ich
nicht zu sagen.
BundsgenoBS XIII.
S. 150. Z. 30. Eberlin bezieht sicli liier auf die den
Schweizern bekannte Legende von dem hl. Mauritiaa nnd der
thebäischen Legion, welche unter dem Kaiser Maximian za
Martinach am FuBse des grossen St. Bernhard den Märtyrer-
tod erlitten haben sollen, weil sie, selbst Christen, sich wei-
gerten, die Christen zu verfolgen.
BundsgenosB XIV.
Auch dieses iStUck des Encomion behandelt Eberlin
in der Uebersetzung (S. 154, 12—157, 23) sehr frei.
3,154. Z. 27. Gerh. Ltstrius, Rector der Schule an
Zwoll, Freund des Erasmus, schrieb einen Comtnentar zu dem
Encomion, den manche dem Erasmus selbst beilegten, jedoch
mit Unrecht, da dieser sich in seinen Briefen «her die Arbeit ,
des ListriuB wegen ihrer Un Verständlichkeit tadelnd aus-
spricht — Z. 34. Listr.: Erasmns videtur taxare genua ho-
minum illaudatum, quos vulgo quaostuarios vocant, qni
circumferentea sanotorum reliquias etc. — Die Questionirer
sind die Ablasskrämer.
S. 155. S. 14. Hippoiytus wurde von seiner Stiefinatter
Phädra, weil er nicht in ihre Liebe willigte, bei seinem Vater
Theseua verleumdet, als habe er ihr Unzucht zugemutet; von
diesem verwünscht, wurde er von den scheu gewordenen
Pferden zerrissen, aber von Aesculap wieder lebendig ge-
Anmerkungen, 223
macht, Ovid. Met. XV, 4ö7ff. — Z.U. mit kiisUichem Go-
«iecdetc, Erasm.: pbaleria ac bullis religiös iseime ailuniatum.
— Z. IT f. Eiasm.: per bnjiia aeresm galeam dejerare plaue
rBgium habetur. — Z. 19. Garen, Quadragen, fehlt bei
SrastnuB. Carena, eig. carantena, aus quadragesinia verderbt,
ist das 40tägige Buasfasten bei Wasser und Brot (vgl. Deoret.
Greg. IX., Ib. IV, tit 4. e. 2); heiaat aber auch der Ablatis da-
von. Quadragena wird von Du Gange a. v. als im Sinne
damit idenliach bezeichnet. — Z. 33. Eraaiu.: qui magiola
quibusdam notulis ac preculis, quas piua aliquis impostor vel
snimi cansa vel ad quaestum excogitavit, freti nihil slbi nun
pollicentuf, opea etc.— Z. 33. Stock = Opfecstock; EraNui.:
abjecto ex tot rapinis nnice numraulo iinivetaam vitao leroaui
expurgatam putat.
i^.l56. Z.lff. Erasm.: Quid autem stultlus Üb, Imo
quid foeliciua (näml, fllr die Thoren), qui HCpt^ni illtit aacrO'-
lum psalmorum versiculis quottidie recltatin pluH quam HUiu-
mam felicitatem sibi promittunt? Atque faus magicos veral-
cnlos daemon quispiam, facetus qiiidem Ule, sed fiitilin mig\B
quam callidua, divu Bernardo creditiir indicaiiie, lud artu
circumventus niiser. Diese Beruh ardsverae mllKsen Im Abur-
glauben der damaligen Zeit eine ^■'('"■^ Holle goxpielt haben,
da auch die Heforniatoren sie unter den MIsRbrtlucheD, welche
man in des Papata Kirche findet, auMhlen <vgl Corp. Kef.
rV, 977). LiatriuB sagt Über dieaelben: QuIHam u naptiim
fececunt octo. Super hac re vide quam ridicule narront, im»
aciibant fabulam: Daemon accurretm div» Btimardu jafttavlt
ae scire seplem veraiculoa in paaltoU Daridiciti, quua ifiii
qnotidie recitaaaet, non poaaet non Ire In coeluni. Iiiatabat
Bemardus, nl indkarel, qniDsni eflaont. Cum llle rtHiiisartd,
„Nihil agis", inquit Bemanliui, „i|iiando'iuid<im quotidl« tiitum
evolwn paalterium, in quo tui quifjue wipttim vunii» lit«l(Jt
necesae est". At Daemon veritu*, ne tanti hotil aMÜ»»«t
occuianem, malalt Tenrieul»* »omi iadlcar«; ab|ui tum Un-
tum boomB, quandmi oec in evu)g«Ho le^mti«, Vtu-JHimmuni
taimm Msqnwi. Di» <i Vera« »dbfft »b«r wirnn nwtli Anm
Hntnliu MiMe Mfnulc! ?i. I8,4fj »1, Üy W»< 4 IRnAi'.)-,
39, S (Jjibag); H,\T; llfi.lft-l«; 113, ») 142, fl (J« 'u*''^'""
die beiden aoa f i. Mi fllr ntnmt oder ntr üw«! Ver«« «rnHblt
lU
234 Anmerkungen.
werden, kommen 7 oder 8 Verse heraus). Vgl. die Betner-
kuEg Kawerau's in Luth. W. W. ed. Weimar IV, 442'.
— Z, 14. Qaii^m, Eraam.: anathemata (Listr.: ita Tocanlnr
donaria suspenaa in templia).
S. 157. Z. 10. Erasm.: at nominatim etiam praeacribant,
quot tedas, quot pullatos, quot cantores, quot luctus bi-
Htriones velint adesae, quasi futuTum sit, ut aliqiiis htijus
spectaculi senauB ad pios sit leditnraa, aut ut padeacaiiit de-
fuDcti, oisi cadavcr magniSce defodiatnr. — Z. 31. „0 Thor-
lieit" ist Zusatz Ebeitins.
S. läfl. Z. 24. Der hl. Ludwig, geb. 1274, gest. 1207, ein
Sohn Karls II, von Anjou, hatte in einer getahrlichen Krankheit
das Gelübde gethan, Franziskauei zu werden. Im Älter von
22 Jahren zum Priester geweiht, legte er noch im nümlichen
Jahre Profess ab uud musste aus Gehorsam gegen den Papst
das Bistum Toulouse übernehmen. Er trug aueh als Bischof
den Ordens-Habit und kannte kein helsscres Verlangen, als
resignieren zu dürfen, welches Verlangen sein früher Tod
Btillte. — Tl. 35. Antonius, geb. 11S5 in Lissabon, gest. 1231
in Padiia, der berühmteste und volkstümlichste unter den
wunderthätigen Nachfolgern des hl. Franziskus.
S. 160. Z. 3. sieben gnldin Mesa vgl. S. 62, 26. —
Z. 5. Ueber Unser Frauen Mantel finden wir in dem
(bei Moufang, katho!. Katechism. 1B81, 8. XHV veriiffent-
lichten) Cbristenspiegel des Franziskaners Dederich von Münster
ein besonderes Kapitel mit der Ueberschrift: „eine Lehre,
wie man Maria einen Mantel machen soll, dass sie uns be-
decke in der Stunde das Todes"; um einen solchen Mantel
zu Stande zu bringen, werden u. a. folgende Mittel angegeben :
Samstags fasten; aUe Tage eine Hesse Maria zu Ehren lesen;
zu unser lieben Frauen Mantel 14 Ave Maria lesen; Almusen;
100 Te Deum u, s. w. „Also wird der Mantel groas und
^nzlich gemacht, da uns Maria mit bedecken und beschir-
men will". — Z. 13. Ueber die unbefleckte Empfängnis
Mari)i bestand bekanntlich zwischen den sie bejahenden Fran-
ziskanern und den sie verneinenden Dominikanern ein langer
Streit, den zuerst Plus IX. am 8. Dec. 1854 durch sein dog-
matieum de Immaculata Dei Matris coaceptione decretnm zu
Gunsten der eraleren entschied. Die Dominikaner in Bern
Anmerkungen. 225
sncbten im J. 150S ihrer AnaicM durch eiuen frummen Betrug
die Oberhand zu verschaffeti, indem sie einem ebtältigen
Sehneidergesellen Joh. Jetzer, der bei ihnen ftla Laienbruder
eingetreten war, wunderbare Marien-Erscheinungen und Offen-
barungen vorgaukelten; aber trotz seiner Einfältigkeit duroh-
Bchaiite der Schneidergeselle den Betrug und machte der
Obrigkeit Anzeige davün, worauf dann die HaupträdelBführer
eingezogen und am 31.MailäÜ',) iiffentlich verbrannt wurden.
Es erschienen mehrere besondere Schriften darüber und in
den Flugschriften der damaligen Zeit wird häufig Bezug auf
diesen Berner Handel genommen- — Z. 25. Dominicus fluchte
aaf seinem Todbette (gest. <i. Aug. 1221) demjenigen, der
in seinem Orden sichere Einkünfte und Güter einführen würde;
Papst Martin V. hob 1425 dieses Verbot auf. — Z. 29. Sta-
tionierer, dasselbe wie Terminierer, mit Heiligtüfflem um-
herziehende Bettelmünche; vgl. über sie Uhlhorn, christL
Liebesthätigk. s. d. Ref. 44. — Z. 31. Valentiner werden
hier und üfters die im Kloster des hl. Talentiu zu Rufacb
im Elsass wohnenden Benedietioer- Mönche genannt; einen
Orden der Valentiner gab es nicht. Ueber ihr Betteln vgL auch:
Ein iJpTuch von dem büsen Missbrauch etc., bei Schade,
Satiren und Pasq. I, 32, v. 203. — Z. 36. Ueber St. Bern-
hards Botschaft vermag ich keine Auskunft zu geben.
S. 161. Z. 1. Schon die Zeitgenossen nannten St. Bernhard
Doctor mellifluus.
BundsgenosB XT.
S. 165. Z. 35. vgl. Luc. 22, 38. —
S. 166. Z. 23. Jesaj. 64, 6. — Z. 25. Joh. 1.^,5. —
Z. 26. 2. Corinth. 3, 5. — Z. 31. Sacbarj. 3, i. — Z. 35.
Eoa. 13, 9.
S. 167. Z. 3. 1. Mos. 8, 21. — Z. 9. Jerem. 31, 18. —
Z. 20. l.Petr. 2, 13.
S. 168. Z. 38. Sooti, vgl. S. 22, 17; — Thome, vgl.
S. 22, 8; — Haies, Alexander v., aus dem gleichnamigen eng-
lischen Kloster, gegen Ende seines Lebens {gest. 1245) Fran-
ziskaner, Lehrer an der Universität Paris,
226 Anmerkungen.
tendaten Scholastiker der zweiten Periode; — Occam, Tgl
S. 22, 18; — Biel, vgl. S. 22, 2U. — Z. 39. Albertus Magnn»,
aus der schwäbischen Adelsfamilie von Bollatadt stammend,
Dominikaner, ein durch sein umfassendes W
Zeitgenossen sum Teil magischen Kräften zuschrieben, be-
deutender Scholastiker, lehrte zu Paria und CQIn, nnd starb
am letzteren Orte 1280; Thomas v. Aqtiin war sein SchQler,
Letzter Bnndsgenoss.
S.175. Z.3. Widemhof = Pfanhof, von wideni, eb
zur Dotierung einer Kirche gegebenes (gewidmetes) Grund-
Stück etc. — Z. 19. 2. Corinth. 8, 12, — Z, 20. Tob. 4, S. —
Z.29. Entringen, nw. von Tubingen.
S. 176. Z. 37. Schottenktöster, von schottischen od«
britischen Missionaren gestiftete Klöster, welche später mit
den Benediktinern verschmolzen, ihren Namen aber be^
behielten; solche Klöster gab es an vielen Orten Süd- und
Mitteldeutschlands.
S. 177. Z. 4. Heiliggeiater, vgl. S, 37, 20. —
Antonier, vgl. S. 37, 2U; Valentiner, vgl. S. 180, 31, —
8. 179. Z. 7. Patrocinium, das Jahresfest des Schutz-
heiligen (Patrons) der Kirche, aber auch einer BTÜdoiachaft,
eines Ordens, einer Zunft, selbst einer Familie, — Z. 8. !
gerät, vgl. S. 93, 24.
S. 180. Z. 20. fic^i gemengt etc., nach der Vulgata:
inaeruerunt se doloribns multis. — Z. 31. ber ipa^itflen Sa»
noneä: im Lib. Sest. Decretal. Ib. I. tit. 3. cap. 16.
S. 182. Z. 38. turpe lucrum, 1. Tim. 3, S; Tit. 1, 7. llj:
l.Petr. 5, 2.
S. 184. Z. 12. Psalm in nach rUmiacher Zählung =
Ps. 118, 6. — Z. 13 ist nach ,£eibg 31a^ning' wohl zu er^nzen:
,ju gtSen'.
S. 189. Z. 3. Geld auf den Altar opfern, vgl. zu S. 1 10, 19.
S. 190. Z. 26. Luther, de abroganda missa privat«, J»
r 1522 (ed. Erl. opp. v. arg. VI, 115).
8. 191. Z. 8. de abrog. miss., vgl. S. 190, 26.
5.192. Z, 2i. vgLMatth. 5, 3flff.
Anmerkungen. 227
8. 194. Z. 19. ,»üc^Iein üon ben jwcim gi^TOertetn ober
SReginifnltn' ist nath Eadlkofer 74" Luthers Predigt ,Wn
jWEierlEi ©(«(^iigfeti' läio (eigentl. die Spalatm'sche deutaoba
Uebersetzung vom Sermo de dupliei justitin laiD, ed. Erl.
opp. T. arg. II, a29; ed. Weimar. 1!, Uö). In dieser Predigt
kommt xwac eine Stelle vor, die von dem Gebrauch des
Schwerts durch die Obrigkeit handelt, aber keineswegs in der
hier von Eberlin angegebenen Weise, der Christen nnd Hei-
den einander gti gen llbers teilt, wülirend Luther zwischen ho-
mines public! und privati unterscheidet. Und Kndem, wie
käme Eberlin, der doch mit unserer Stelle seine Leser auf
das Blichlein selbst hinweisen will, dasu, dasselbe mit einem
ga,nz anderen Titel, noch dazu ohne Luthers Namen, zu be-
zeichnen? Welche Schrift jedoch Eberlin meint, kann ich
nicht angeben, indem bei Panzer, Weller etc. keine mit
diesem Titel verzeichnet Ist.
S. 199. Z. 19. SttltfnS gJtag, die fallende Sucht, wo-
gegen St. Valentin half (jedcofalls wurde er bei dem Volk
durch die Wurlühnüchkeit Helfer, vgl. Ägricola, Sprich-
vürter Nr. 501): Staltln kommt von fnlUti und ist das
faßenb Übel; Agrippa von Nettesheim, de incertitud. et
Tftnit scient. c. 57: Germani caducum morbum Valentino, quia
lioc nomen cadere signiGcat, et Galli Eiitropio [wobei man
das Wort in franziis. Aussprache lesen muss] addicuat hydro-
picos ob vocis consimilem sonum.
8. 200. Z. 5. Ps. 109, n.
S. 203. Z. 3. vgl. Luther, Wider die Bull des Endchrista
152U (Erl." 24, 40). — Z. 12. Aehnliche abfällige Urteile Luthers
Über Chrysostomus vgl. Tischreden Nr. 2030. 2640. — Z. 15.
Eberlin meint Augustini Ibb. U. Eetractationnm , welche er
im Alter, um 427, schrieb und worin er mit seiner nunmehr
gereiften theologischen Einsicht eine scharfe Kritik an seinen
früheren Schriften übte. — Z. 17. Falsches Citat EberÜns, es
muss heissen: epifto. ^if. Es ist die bekannte Stelle: alios
(sc. auctores) ita lego, ut quantalibet sanctitata doctrinaque
praepolleant, non ideo verum putem, quia ipsi ita senserunt,
sed quia mihi vel per aucfores eanonicos vel probabili ratione,
qnod a vero non abborreant, persnadero potuerunt. — Z. 29.
Des Papats Gregor l (590—604) libri XXXV Moralium in es-
92S
poBltbnwm Job, deien miuloM lUi^oTlHbe ScbrifteTtUnme^ '
es lat, die Eberiiiu Tadel Uer Wuiifordert. — Z. 33.
thlai, rOm. StMtRDinii and. I^Uoaopb, 524 von dem Oit-
gotbeakOiüg Tbeoderlch enthauptet, w^ er einer Verschwü- i
mng mtt den gileck. Kllser Joatlnian veidäeiitig war. S^im |
Selviften, In welohen ex haaptiBohlleh de> Aristoteles seiotej
Zeit muadgenebt gsnucht lutte, wmdei im Mittelalter 6
lor Befonnation TieUaeh gebraucht; die Uer erwähnte 3
Rlhit dm Titel : Quomodo trinitas Mt luiu Deus et nmi trea V
a. 203. Z. 1 Der ,9if iftet Don (ofcr
berBhmte Seholutiket Petras Lombudna (gost. 1104), dease
Werk, Senteotlaranvlbb. IV., uiuiUiUfeiiule uommenüert, )
wiwennaaaan das dogmaüscbe CompendliLm des Mittelalt«
wurde.
a2(M:. Z.U. Pe>. 119,99.
S. 205. Z. b. Kb T ohiiatloien (eigentl. 1
FAffeD nnd der Ptaften Trost sind swd, schon ii
sohlenene Flngachiiften EberlluB, welche iu dem IL ]
ihre SteUe finden werden.
a Bhtbudt Kami, Hall« >.
iTBÄüSicher L!tt«rAtiu'wcrlio
•in A-yt. imil XVII. .ItUirMaiiil'tiJ.
US Sileaius,
Chonibiiiischcr Wandorsmann
teoövy isitlafto*.
Miii 5<>.:ie
VwlMg ton «A3t :<tEMEYBR la Hallg fc&j
NiMiitrarkr dentsrhpr Llltirrtttnnmkfl 4m XVL ii> XTJ
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-«5s Neue Folge No. 1. >s-
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des iS. und 19. Jahrhunderts
Imraiisgegeboii von AugUSt Sauer
OHKISTIAN THOMASIUS
NACHAHMUNG DER FRANZOSEN
NACH DEN AUSGABEN VON 1G87 UND JTOl
STUTTGART
G. J. GÖSCHKN'SCIIK VERLÄGSHANDLUNG
i
Fortintimig An Veitelelmht isr hl» jctitt >nifMtimnm flnntwiini.
14. GoutiK'j Epbomcrides uud Volkslieder, Har. von EmaC Maitl»
XX, 47 S. Ifi«3. 60 Pfil
15. Brenlauo, C, GuatavWasa. Hei-, v. J, M i n or. XIV, ISH S. 1S83, M. lÄ
IB. Frledrlcli d. Qr., Ue la lltturaturo allemande. Her. v. L. G e
XXX, 37 S. 1883. (
17, 18. 10. Schlegel, A.n.,VorlesQngcnllb.achSiieLUtera1iiru.KQiiäl.l
Herv. J. M in o r. Ersier Teil: Die Kuiistlehre, LXXIl, 3708, M.3.50. Zm
Teil; Gesch. d.klaas.LiU. XXXII, 396S, M.3.50, DritterTeil: üüBch.ii.«
mantLitt, {nebsl Personen reg. z.d.3Teil.) XXXJX,252S, M.2,50, n "
£■3 Witickelmann,J.J. «Gedanken Üb, die Nachahmung dergrlech. War
iiiderHalereiu. BiliUianurkuust. Erste Ausg. 1T5S mii Uesera VigiiL-Lta
Eingeleitet von L.v L'rlichs, lier. v. B. Seuffert, X, 44 S. 1866. 70|
Sl.Uoelhe, Die futeu Franen. Mit Nachbildg. d Originalku|ifer. Her.*
B, SeufferL, XI. 27 S 1835 70H
S2.l'jra, J, J. U.S.Q. Lange, Fronndschaftl. Lieder. Her. v. Ä. Sauft«
L, 167 S. 1S85 M, I.8~'
S:j. Moritz, K. Ph., A.nlon Reiser, ein paychol. Roman. Her v. L Oei
XXXVm,443S 1886 M 3.8«
lii.liriand, A. n., Liebet melno theatral. Lanfbalin. Uer.v.H.Holstei«
CVl, 130S 188G M.2,-*
S&.Hejer, Heiar., Kleine Schriften z. Ennst. Her v P. WeizsäckeEJ
CLXIX. 256 S 188G. M. 4.8r*
26.Schlegel,Joh. Elias, Isthetlscho und draniatm-ijische.Sdirinen.B
V. J V, Antoniewicz CLXXX, 320 S 1887 M.4
S7. Heine, Buch der Lieder nebet ein, Nuchleee nach den ersten Druck, ol,
Hnndachr Her, v E Elstei-, CLIV, 255 S ISS', M.4.^
2&.Lessing,K.G.,l),MMresse,LuaUp.Her.v.B.Wöirt.XX,lI3S.lS87.M.l,ar
S».30.]irlefeUh.HerktvUraigkelteuderLitt«ratnr.Herv.A,vanWeil«
2!). Erste ii. zweite Samml. S. 1 — 187 1888. M 1,80, 30, Dritt,; SammluB
nebst Einlci Ig CXLIX, S, 188— 367 188!) W 4. zus.' M.5.«
Sl.HoritE, K. Ph,, Ucber d, bild. Nachahmung des SchCnen. Her.v.4
Auerbnch XLV, 45 S 1888 "
82 Leiaenitz, J. A., ,lu1ia!t von Tarnnl u. dledranindschcii Fn
Her. V.R.M. Werner. LXVIU, 134 8. 1889. M. J
33— 3S.Uz,sttmtl.poetiBchBWerke.Her.v,A.Sauer.CIX,4228.1890.M.a
39, DasFanstbnch des Cfaristlicli Meinenden. Nach dem Druck v
her. V. Siegfr, 8za,mat6Iski. Mit 3 Portt. XXVI, 30 S. 1891. M. 1«
40— 41. Tondentsch.Artn.KonBt. Einige flieg.BlStter. Her. V. H.Lamli«<^
LVn, 124 S, 1892. M. SJUC
42, Götz, Joh.Sic.Gedichte. Her.v.C.Schaddekopf. XXXVI, 89 S.
1893. M. 2.40.
43-45. GoczesStreitfichrlften gegen Lesslug.Her.v. Erich SehmidtVl.
SOS S. 1898. M. 3.30.
- 47. For§ter,Georg, Ausgcir.kleiue Schriften. Her.v. A. Lei t zmKiift^
XX, 165 S. 1B94. H. 3.^
Thttmmel, M. A. r., WUhelmlnc. Her, v. Rieh. RoueDban«
XII, 54 S. 1894, H. tJH
-50. ßSttinger Xnsenalmnnach fllr 1770. Her.v. Karl RedHcfl
UQ S. 1894. M. tMU
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EAU, W. KAWERAU, K. KEHRBÄCH, K. KOCHENDOERFFER,
A. KOESTER, R. M. MEYER, V. MICHELS, F. MUNCEER, E. NAU-
MANN, M. OSBORN, M. PHILIPPSON, 0. PNIOWER, A. REIFFER-
SCHEID, H, REIMANN, G. ROETHE, A. SAUER, A. E. SCHÖN-
BACH, G, STEINHAUSEN, AD. STERN, V. VALENTIN, M. VON
WALDBERG, 0. F. WALZEL, A. VON WEILEN, M. WERNER,
G, WITKOWSKI, H. WUNDERLICH
MIT BESONnP.HKK LNTERSTÜTZITKC!
VON
ERICH SCHMIDT
IIERAUSGEGEBEN
VON
JULIUS ELIAS UND 8IEGFKIED SZAMATÖLSKL
ERSTER BANU (JAHR 1890) H. 10.-
TN GEWÄHLTEM SCHWARZEM BIBLIOTHEKSBAND M. 13.-^
KU' EITER BAND (JAHR ISül) H. 13.60.
IN GEWÄHLTEM SCHWARZEM BIBLI0THEK&BANDM.14.(I
DHITTER RAM) (JAHR 180ä). Erscbdiit im Herbst 1894.
Schnell wie um irgend eine der modernen NaturwiesenFeliaften
ist die Bescliaflignng mit der neueren deutachen Littcratur zur Wisaen-
Bchaft freworden, und mit der Erfüllung dee deutEcIieii Einheitstraumea
nahm eie krüftigen Aufscbwung. Seit jener Zeit ist die Qleichbe-
rechiigung dieser jüngsten GeisteswiBsenschaft mit andereren Gebieten
der ForBcliung JtDBserlich dadurch anerkannt worden, dass man für ihre
Vertreter an den HoebFchulen eigene Lebratühle errichtete. Dement-
sprechend nimmt die litternriaclie Betb&tigung von Jahr zu Jabr an
Ausdehnung tu ; umfangende Darstellungen werden unternommen, ganz
besonders aber regt sich der Eifer für den Anbau der Einzel gebiete,
die diireh Monographien und Quellenerneueiuogen zu);Snglich ge-
macht werden.
Die selbständig gewordene WisBenschaft hediuf selbständiger
Organe, um ihr Dasein zu bekräftigen und eidi ihre Entwicklung zu
sichern. Nun besitzt zwar die neuere deotaiVic V.vW.wW.NvsS.ts^'uSaja»*
I G. J. GÖSCHEN'SCJiE3^l^ASHWÄ\lU;'S.G,'&-
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1. >l, l.ii!h-l. Vi.t. i( ■iVhLh.li_.M-i- .1, !'l-1'.-iTi-..ihf, M,irf„l
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