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Full text of "Annalen Der Physik"

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'^^;<§$»;r<^'^' 



II. 

Zu/- 



•«*k 



ANNALE 



DLR 



PHYSIK 



HERAUSGEGEBEN 



VON 



LUDWIG WILHELM GILBERT 

DR. D. PH. U. M, , ORD. l'ROFESSOR D. PHYSIK ZU LEIPZIG, 
MITGLIED D. KÜN, GKSS. D. WISS. ZU HARLEM U. ZU KOPENHAGEN, 
DER GES. NATURF. FKKUNDE IN BTULIX, DER RATA V. GES. D. NATURK. ZU 
RUTTERDAM, D. JABLONOWSKY'sCHEHT GES. ZU LEIPZIG, D. «iK0N03I. 
GESS. ZU LEIPZIG U. ZU PUTSDAIW, U. D. PIIYS. GKSS. ZU ERLANGEN', 
GRONINGEN, HALLE, JENA, MAINZ UND ROSTOCK, UM) CORRBSP. 
MITGLIED D. KAIS. AKAD. DER WläS. ZU PKTF.IISBL'RG , DER KÜMGL« 
AKADEMIEEN DER WISS. ZU AMSTERDAM, fiERLlN U. ZU MÜNQH£X^ 
UND DER KÖN. GES. D. WiSS. ZL GÜTTINGEN. 



VIER UND FÜNFZIGSTER BAND. 



MESST DRBl KUPFERTAF£LN. 



LEIPZIG 



«e'i ioh. ▲sijinosius bahtii 



1816. 



ANMALEN 



PHYSIK, 

NEU E_JUJ L G E. 




VIER UND ZWANZIGSTER BAND. 



MESST DREI K Ul> FE & T AV E LN. 



LEIPZIG 

lOH. AMEROSIUS B.VETll 
1816. 



3B^^ 



mm^ 



• » 



1 t. 



Jahrgang 1816. Band 3. 

Erßes Siück. 

i "BeTchreibung, wie Dr.WolIaßon durch einen ein- 

(aclicn Eleciroiiioior Plaiindralit zum Glühen 

bringt. Nach einem Briefe des Dr. WoUa- 

I, ßon. Frei überreizt und mit Erläuterungen von 

F Gilbert Seite i 



IL Einige Bemerknngen über Herrn Dr. Wollaßon's 
neuen Bau des becherartigen Trog - Apparates, 
über feine höclift feinen Plaiindrahle, und über 
angebliche galvanifc he Feuerzeuge, von Gi 1 b e r t 

DicLc der ttiatn Platiudtähte 
Auge bliebe gtlranirche Feaerieagc 

in. Unterfuchnngen über ilie ZurammenFelziing der 
Phosphorßure, der phosphorigen SÜure, und ih- 
rer Sali«, von Jacob Bcrzeliti». fBerrhlufä) 



Einleirnag von Gilbert 



Seite 31 



Yiei'ter Abfchaitt. Verfuclie um 'aiiszumitteln^ ob 
der Phosphor SauerfiofT enthält oder nicht 

Fünfter Abfchnitt. Zu£aminenretzuDg der Phosphor- 
fäure , der phosphorigeu Säure , und der Salze 
beider^ nach den Anfichien der Corpuscular- 
Tbeorie 



34 



44 



IV. Einige phyßkalifche Bemerkungen über die "wii- 
fien und iingefunden Gegenden des mittlem Ita- 
liens, aus Briefen über den Landbau in Italien^ 
frei dargeßellt von Gilbert 56 

V« Rom und die Umgegend 8i 

VK Zerfpringen eines DampfkefTels auf einem Damp^ 
l^ote und Sicherungs - Mittel gegen Zufälle die- 
fcr Art 

1. Anszug eines Briefes aus Marieita in den yerei- 

nigten Nordamerikanifchen Staaten ga 

3. Bemerkungen zu diefer Nachricht von ^tXw^^wt 94 

3. Erklärung des Herrn II. B. Hnmphrey'sin 

Berlin, mit Bemerkungen von Gilbert > 9^ 



VII. Schwimmen des Inenfchlichen Korpers 
Vfll. . &ne Berichtigung zu S« 9» 



104 



to4 



'Zwaites Stück. 
Ifl, Eine EnMickung «las Meieor-Eifen belreSeltd, 
Sclimekung der Alamicidet und Analyfeo de| 
englifchen unU iles hallirchcn Aliitninils, von 
Stroniejer, Profelfor zu Göttitigeit. Aus ei- 
nem Briete SD den I'rof. Gilbert Seite 103 

1 BeineTkungcn über den Silberkupferglan«, von de« 

Proff. Uatisttiann und Stromeyer, vorge- 

lefBO in d«r kbiiigl. 6oc. der WilV> zu GUtlingen 

nu i3, Juli Kilo III 

in. Bemerkungen Cibtr di^n AUophdn \'ou Dcnfel- 

ben, vorgclefen ebendafelbfi 120 

Vi Bemerkungen Tiber das Zerfprengen eines Dampf- 
kelTeU in der Zucker-Raffinerie des Herrn Con- 
fiant in LonJon, und über die furchlbaten 
■Wirkungen dieferExplofion i38 

V. Etwas von VVoul/'s PalenikelTeln für Dauipfma- 

Ichiiien 147 

. Befchreibung eines neuen ükonomirchen Dampf* 
kelTels, und eines Verfuchs, miltelß Dampf Sei- 
fe ca kochen, von Ben) am in Grafen von 
Kumfordj vorgelefeiiim Oktober 1S06 i5t 

fÜ. Das fpeciürdie Gewicht der elanilchcii Flüflig- 
keilcn nach fiüchiomelrifchen Berechnungen, 
vom Prof. Melnccke in Halle / iSg 



I 

I 



!I. Ijehei ilns Entftelien von Glaiibetralz in elni* 
gen Sahroolen bei Frofiltalie, vcii dem Salinen- 
faclor SeniF inKofen} im Auszuge Seite 17^ 

IX. Speclfirctie Gewicliie iler elafiifclien Flüffigkei- 
leti, in üeziehung auf dje auikorphärifche Luft 
als Einheit, nach den HH. Gay-Luffac und 
Tlionifon; von Guben 186 

X. Wie niufs man Schicfspulver aufbewahren, da- 

mit es leicht entzündlich blc^ibt 194 

XI. Befchreibung einer Reflexions - BouITöle von 
Thoni. Jones in London 197 

XII. Neuellcr Preis - Cou ran t des opiifchm Infuinls 
der HH. Uurchneider und Frauenhofer zuBe- 
nedictbeucru und der inechanifchen Werk- 
Tiäite der HH. Utefchneider, Liehherr und Wer- 
ner zu München, von I, Utztchneidar in 
Muachea aoi 




Pti^tes Stück. 

, L Ueber den verfchiedenen Gehalt der alniorpbäri- 
fchen Luft an KohlenFäure , im Winter innd im 
Sommer, von Theod, von Sauffüre iti 



^M Genf, niil Eemerltongen von Osy-LnlTac, M 


m 


^^ beaibeiiet voa Gilben Seite 


"7 


n. lieber den Stranlion- Gehall des Arrsgonit , nach 




d«n Verriicheii der HH. BuchoU u. Meifs- 




ner, von Gay-LatTap 


'" 


UI. Bemerkungen Über diefen KulUz und Verllieidi- 




giing feiner Meinung von der Naiur des Arrago- 


\ 


nils, von Slronieyer, Prof. in Gütlingen 


'^ J 


IV. Beitrag zur diemifchen Kcmilnir^ des Strom Uns 




und feiner Salze , von Stromey er 


.45 ' 


V. Bctrachtunijen nbcr Kurz- und Fern - ficlitigkpit 




bei verkbicdenen Meiircben, von Jiini. Ware, 


1 


Ell]., Mirgl. der Lond. Soc. 


253 • 


VI. Nachtrag zu diefem AoffaUe von Ch. Bla gdeu 


* 1 


Vn. Der thieiifrhe Magnetismus aus dynamirch-pfy- 


.1 


chifchen Kräften vetfiändlicb gemaclit, von Dr. 




Jof. Weber, Direct, und Profeffor der Phyf. 




zu Dillingen 


?8? 


VIIL Eine neue Voirichinng, zur Abhülfe bei feh- 




lechaftem Sehen, von Jof. Skinner, £i<(. 


3o« 


IX. Auszöge aus einigen Briefen a« den Herausgebsr 


<! 


^^^^^E^k. A h. ^ 


^ 



x) Von Herrn Dlrector Viclh in DciTaa , (eine 

Aufgabe der Fcldmefskunlt betreffend) Seite 3ii 

2) Von Herrn Scbulratli Ho ff manu in Afcbaffen- 

barg, (über die Parallelliuien ) 3l4 

3) Von Hrn. Prof. Brandes in Breslan, (über die 

Gründe, durcU welche H. P a r r o t feine Tbeo- 
rieen der Beugung des Lichts und der Farben- 
ringe gegen ihn zu yertbeidigen fucht) 517 

4) Von Herrn Dr. van Breda in Leiden, (von 
feinen Verfuchcn, die Axenumdrehung der Er- 
de betreffend, und feiner Erklärung des ;Er- 
fcheinens complemeatarer Faiben durch opti- 

fcbe Täufchaug ) 321 

X, Neue Einrichlung des Inßitiits von Frankreich^ 

nach der konigU Verordnung ikn März 1816 324 

XI. . Nachricht , das pharmaceutifch - cheiuifcbe Iiiiti- 

tut in Erfurt betreffend 328 



Viertes Stück. 

I. Zweite Fortfetzang des Verzeichniffes ^er vom 

Himmel gefallenen Mallen, von E. F. F. 
Chladni 32g 

II. Ueber die VerlSngerung der Queckfilberfaule des 
Barometers bei dem Anfioisen, von Vinc. 



p 


Chiniincllo, Direct. .]« Sicrniv. lu Paclua, ■ 


1 




ini Auszüge überretzi vom Prof, Mciiiccka Seile 358 




OL 


Ueber die Klappen-VenlÜe in dem, menrdilU 
chen Körper, utiil ihre Anwemlbarkeit bei Ms- 
Ichinen, von Moyle 368 


- 1 


IV. 


Ueber die Analogieen unter den unzerfelzten 
KSrpern, iind die CoiiRitiition der Säoren, von 
Sir Homphry Davy, frei überleut von 
Gilbert 57a 




V. 


Ueber die BafL« der Blaurditre, von Sir Hiim- 
phty Davy . 333 




. VI 


Einige Bemerkungen über eine Stelle in der 
Bibliotkeque miver/elle, die Verdienfic der 

von Gilbert über pliyfikaliCchc und chemifche 
Nachrichten aus Deulfchland ) 3(iS 


( 


VII. 


- Nach eine Eefcluverde über die Bibliothequt 
univer/ilU 391 




vni 


. Einige Bericliligungen und Zufalle aus Briefen 3$5 
1) Vom Dr. ChUdniin S. 3ä&. Jgä 
3} Vom Prof. HüUftrüm ia Al>a, 11, Brew- 








\ 


b 


K ä . ^ 


d 



Sach- und Namen »Regifier über die fechs Bande der 
Jahrgänge i8i5 und 1816 diefer Annalen^ Band 
19 bis a4- der neuen Folg?, oder Band 49 bis 
54m von Gilbert Seite Jgjr 



f^ 



Achtzehn Jahre lang find ditTe yirinalen der NeUurlekte 
(der Pf^yßk und der phyfikalifchen Chemie) ununterbrochen 
und regelmAfsig Ton mir herausgegeben worden ^ lüonatlich ein 
Stiick, (ai6 Hefte und i Supplementheft, von welchen allein 
das\ erfie ni^ht von mir herrührt^) und doch habe ich mich noch 
i^ie im Befitz eines folchen Reichthnms an neuen Entdeclinngen 
und ganz vorzüglichen Arbeiten im Felde der Natnrlehr« gefehett 
als jetzt. Ich darf daher meinen Lef^rn auch für das nächßeJahr 
ein regelmäfsigesErfcbeinenderMonatsitüoke uhd eine Torziigliche 
Auswahl unterhaltender und belehrender Auffatze rerfprechen, 
wovon das Januarheft zum Beweife diene« Mögen Lefef-^ die mein 
Bemühen erfreut, dazu mitwirken^ ditfe Zeitfchrift unter Freun- 
den unterrichtender Leciüre weiter zu verbreiten, und einge- 
denk, dafs voUltändige Exemplare künftig Seltenheiten fejn wer- 
den , nicht verliiumen, unvorllftiindige in Zeiten zu ergänzcüi 
um fie vor dem Untergange zu bewahren. 

\ Xr. IF, Gilbert. 



i^4«k 



ANNALEN DER PHYSIK. 



■ ..JAHRGANG 1816, NEUNTES STÜCK.. 

I .X. 

^^B^'J7r, Wollafion durch einen einfachen Elec- 
^^^P ircmotor Platindraht suni Glühen bringt. 
^^^ einem Briefe des Dr. WolUüon aa den Dr. 

^^^ Tliomron. 

Frei übecfetil uu J mil Erl.iulcrunjjrii *on G ! 1 b t r t, *) 



J 



London den .'i, Auguß iSlS. 
Alifflin Verlangen gemära ii bei' (chic ke ich Ihnen 
die Befchreibung der kleinen VoIlaTchea Battc- 

*) Herr Thomron hat In feinen Annals of PAüofopAy Jahrg. 
iHiS, Jem Anfliiiie, dor diefen Bri«f enihilt, die Üeber- 
üobiid gegeben : Bejchreibung einer elementaren galvani- 
fchen Batterie, und dninit wahrfcheinlicb uiideuitu wollen, 
daf. Herrn ■Wollarion's Apparat die einf^ieh« Vcrblndniig 
ÜJ, .1US deren Wiederholung die gi[va>iif>:he Baltrrte bi-lte- 

Aanal. il. rhyfik. ii.bi. Si. i. J. iSifi. äi.g. A 





I 



1 



rie *)j die icli Ihnen vor einiger Zeit gewiefen ha- 
be, damit Sie (liefe ßerchreibung iu Ihre Annale» I 
einrücken mögen. 

Da das Glühen der Metalldrithte eine aufser- 
ordenllich belehrende Anzeige der grolsen Menge 
Too Electricilat iil, welche lieh wahrend des Auf- j 
löfens der Metalle entwickelt ** J, io Hellte ich vor 1 
etwa 3 Jahren eine Reihe von Verluchen an, um i 
den einfachiten und den wenigHen Raum einaehT- 
inenden Apparat, der diel'es Glühen hchtbar za 
machen vermag, aufzufinden. Diele Verfuche be- j 
lehrten mich, dafa eine Zinkplatte, deren [beide 1 
quadiolfdrmige einander entgegengeletzte] Ober- I 
ilachen jede i Quadratzoll grofs ift, bei gehöriger 

be (ein Element d«iBsllerie], Diefe BeirJchnDog fdieiat j 
mir aber nicht glücLlisb gewüblt lu fejn , uud ich lithe dta 
AusdructVolu's, einfacher ElectromolBr , Tor , weuD gleicli j 
An rogeiigniileEleiiieiic decBsUerie, wie eailcnn Walliliim's 
Appant dai'flelk, em ciaraül.et Elecliamoloi' tod do« an- j 
deiuGertalt iß, lU in der man CcU ihn gowübnlich inilVal' 
la tu denktnipflcer. Herr Wollüfton felbfi drÜckl ßct et- \ 
Utas flütlilig au>, wean er JeineD Appar«t cioe kleine Vol- | 
taTete Batterie nennt. GUberf, ' 

*] Odei- vielmehr des Elemenle derlelben, I^iues Eleclro- 
motois. Cilb. 

**) Kacli dierem Ausdinck xm urlheilen, fcheial Herr Wol- J 
I n n o n über den UrrpruDg diefer Etectricital andere Anficht ] 
lea als Volla xti haben, durch deteu Milthellaug er dio 
rtijGker gewjf» vcipUicLleu würde. Cilb, 



^^101,^11111^^ 



t 3 ] 

EiurichtUDg mehr als hinreicht, «inen Flatindralit 
Too ungefähr i^^g Zoll Durchmeü'er zum Gliihen zu 
bringen, felbll dann noch, wean die Same lehr 
mil Wafler verdüunt iil *). Werenlüch nülliig ift 
es aber zu dielem Erfolg, dak iich den beiden Ziuk- 
ilächen gegenüber mit ihnen gleich grofse Flüchen von 
Kupfer oder Ton einem andcrnMeUll beündeu; denn 
wenn nur der einen ZinkQäche eine Kup'feiplatte 
gegenüber fleht, fo geht die Wirkung der andern 
Zinkfläche fall ganz Tcrloren **_). 

Die kleinlle Batterie [der kleinfte Apparat ], die 
ich' nach diefem Grundlatz ausgeführt habe, beltand 
aus einem Fingerhute, aus dem ich den Üoden her- 
ausgenommen, und den ich dann platt geklopft hat- 
te, fo dals die beiden gegenüberJlehenden Wände 
deifelbcn nur uugefahr noch um 2 Linien von ein- 
ander entfernt waren. Sie hatten unten eine Länge 
Ton ungefähr 1 Zoll, oben von ^g Zoll, und ihre 
Höhe betrug nicht über ,gZoiI, daher eine Zink- 
platte, welche beftimmt war, in den abgeplatteten 
Fingerhut hineingefchoben zu werden, nicht 

*) Von der Art, diefe fcbr fcineo Drihte in licheti, faii tltrr 
VfoUaRoa iD ileo Scbriften dar Londner Gefelircli. der WiJT 
im J. l8i4, nnd ia dem Mirzlielle des gegenw Artigen Jahr- 
f«ne.diererAnn.lei.B.53. S, iS4 jtliandell. Wie a fcheiat, 
bibea die galranifcU- eleeliifcben VcrfuchBj Welcde er hier 
LeleliTeibi , dm veiBiiIa&t, fich mit d«r yeiferügDnjj diefar 
Driliie la bercb^ftlgeo. Gut. 

V) M«britti hiwüb« in dem folgoiid«!! Aurr.tie. Ci/f. 

A 3 



^^^^t^^^^t^ 



E 4 ] 

gtanz eine Grö&e von | Quadralzoll haben durf« 
te *). 

fevor die Ziukplalte htueingerchoben wurde, 
löthele Ich an (ie einen kleinen Apparat von Dräh- 
ten feft, welcher dazu bertimmt war, den gnlva- 
nifchen Kreis hervorzubringen, Uarauf yerfah ich 
die Ränder diefer Platte mit Siegellack, welches 
nicht nur machte, dalä die heiden Metalle lieh in < 
diefem Theile ihrer Oberflüchcn nicht herühreu 
konnten, fondern auch dazu diente, die Ztnkplatte 
in ihrer .Lage zn befelligen, indem ich den abge- 1 
platteten Fingerhut fo ftark erhitzte, dafs das Sie- , 
gellack Tchraelzen mufsteJ 

An die beiden Ecken des obern Randes des ab- J 
geplaltetenfingerhuls wurde ein hinlaoglich dicker I 



•) Wuhrfcheinlich (denn Herrn Wollalion'i zu kiirie BefchiBi- i 

bung lafit diefu UDbcßiiaml ) hiUe et Jazu (.'iiicii filljci'ni:a 1 

Fingerhnt genommen. Diefer bildete nacli dem rUltLlopfen ' 

beiden Ichmaltu i'undcii , oben uu<! unten oiTeaen Mantel, | 

weleber nadi oben enget zulief, und hier hatte er alfo mit | 

einev »iet eck igen Ziokplalle, welcbe in diu innere Höhlung 'i 

de> Mauteli hinein gerebohen wurde, au Jen Iciiinalen Sei- ' 
ten in Beiübung Ceya , und folglich zwirdien den bei- 
den gegenüber Reheuden ßlbernen Wanden iu der Mille 
rdinebead, niil ibnen ein Geh beriihtendes Paar galianilcb- 

itleclrifcher Erreger {einen einfacLen EUatumolor) bil- j 

den raüITen, b5ue Herr WollafiD» nltl.t, wie wir gUii-li ] 

feben werden, ablicbUich dafür gefurgt, d:,h die beiden Ei^ ' , 
feger nirgend» tn nnin;ll«U)M'e fierüluung mit tiuauLlei 



lOJ 



C 5 ] 

nnd ftehörig gebogener Dralit mit feitien betdea En> 
den angeloihet. Er diente fowohl nls Handbabe 
oder Henkel für den Apparat, den ich wäbrend des 
Verfuchs bei di«fem Drabte hielt, ols auch als Ge- 
JlelJ, an das lieb die von der Zinkplatte ausgebenden 
Verbindiingfl-Diälite feil machen Heläen, 

Diefer leitende Theil des Apparats belland erfl- 
lieh ans zwei PIntindrähten von ^J Zoll Uurchmcr- 
Ter, jeder i Zoll lang, [und sweitena ans dem 
höchü {einen Verbindungs-Dirahte.] Jene beiden 
Drahte wurden an zwei verfuhiedenen Stelle» 
durcbGlaskügelclien fo aneinander berelligtjdnfs von 
jedem das ein«: Ende mit der MilLe des andern durch 
Glasziiramnienhing, und darauf wurden He verzinnt, 
i'owoli'l an ihren Enden, um mit ihnen an die Zink' 



kommw boDntm. Sie worden aber fugleich in eittta nitli- 

TCD EleoU'Qmoloi ^verwandelt, weoa man beide mit einelB 

I diitlen Metall in BerfiLrung bmchle ; und ilicfes gefchab, wie 

I dem gleich folgenden erhellt , In Herrn VroUarton'i Ap- 
rat dnrrh Plalindrihte. Biefer einfaciic Electromotor bat 
:r da* Ei^anlhüniUche, erßens , diii die SilLerplilla dop- 

II Sa grurt sU die Zinliplatle ift, und Ce ia einem geric«- 
1 Abltande rings umgiebl ; zweiten!:, dafs bei dem Schlie~ 
u der Kette durch eine Flurtgkeit Taft die ganien Ober- 

Uchen beider Platten mit der FlrifTiglieit in Berübrang ge- 
lt werden konnten , und dann alle Tbeile der ZlnliFlatte 
L der innern Silherflael.e nor dnrch eine lehr dSnae Schiclit 
^derFlariglteil gctreunl wurden; and drittens, did ei faft 
b'glit war, al> lej die electromotorirche Berührung nur auf 
1 Punkt eingefchränkt. CM. 



I 



[ 6 ] 

"plTue und an den zum Griff dienenden Silberdraht 
aiigelölliet zu werden , als auch an denTheil, dec 
um ilue Mille parallel neben einander lag und wo 
der ii:ine Verbinduiigs -Draht augebracht werden 
lullle -> 

Um diefen letztem zu bilden , nahm ich eJoea 
Siiberdraht mit einem 5o Wal diinnern Plalin- 
drabt in fe-liier Aze, und zog ihn bis zu einer 
Dünne von ^s Zoll aus. Ein Stüct: von diefem 
Silberdrahte i Zoll laug krümmte ich dann in der 
MiUe fo daü der gekrümmte Theil lieh in ver- 
dünnlt« SchtidewalTer tintanchen Hefa; diefee frafs 
das Sill>er weg , und iielii das Fiatin unbekleidet zu- 
xDck. i3aB Silber, welches au den beiden Enden 

•) Wa. in dieFcr llefchreibung dunkel ift. wird dem Lefer 
deullioh werdeu, freon er mit ihr >Lia Abbildang du Wol- 
InlionTclieD eiBradiea Elvctromnton io Fig. ). Tal. 1. vn- 
elcicht. Sie rüktl von Hmn tod W i d in .n fti tten , 
Sireclor des KairErlldien Fabriken - Froducleu -Kabinett b> 
Wien her, der die WirUng <i\e!ei Apparats wählend TeinGi 
Aufoulhalls in England, im Getaiae des Enberiogn Jolmnn, 

. mchrniBU zu reiien Gelegcnbeil gehabt bitte, uod bei feiner 
Hilckreife durch Genf die Zeichnuiig in der nalürlichea 
Grül^c des Apparats , anf Erruchen den Herrn Pictet, fnr die 
Libl. univtrJtUe entwarf. Sie TtcUt den Apparat eingetancht 
in die Saure hh tot, wie er Gcli aas einem fellwiria uod hü- 
her liegenJcii Augenpnnktc darflelU. BCED \R die Tordtre 

I ebene Flache des abgeplallelen Jllberncn Fingerhuls, in wel- 
chen man von oben her bei BC hinein Geht. Den Gmudrifa 
des obera Qindci xeigt noch deatlichu Fig> i.) die PUUe in 



[ 7 ] 

raritckblieb, diente dazu, den feiiien Platiudrciht 
quer über die beiden dickern PlaLindribte, aa wel- 
che er aiigeloLheL werden i'olUe, ürall' anzuziehen. 
Ich brachte dann auf die Punl^le, wo er üe berühr- 
te^ ein Atom Salmiak, und nun ging das Ijüthen 
ohne ScJiwierigkeit von Statten. Üie beiden leinen 
£nden des Drahtes liel'seo iich alsdann leicht füil- 
iiehmen, weil noch Silber an ihneu fals. 

Ich mul's hierbei bemerken, daTs die beiden 
dickern leitenden Drahte einander l'o nahe wie 
inüglicli Teyn müHen , ohne iich doch zu berühren j 
und dai's es daher uüthig ilt, ehe man den feinen 
Querdrohl von Fiatin aul fie löthet, mit einer recht 
leinen Feile Zwilchen ihnen hindurcJi zu gehe», um 
das Zinn von den Flüchen derl'elben , die einander 



g iß die in Fig. i. mit Z beicicbnco , mit SiegEt- 

■ck. eingeUuila ZinhpUtte. B^C iß licr bq den obeia 

ingGläLliele, lum Ueokcl dienende Silbcrdtalit , und 

( Aelk die beiden Aaikern Plalindrüble Tor, yoa dentn 

lie ZinkplaUD ia Z, der andere HD dea Glbernen 

lakej in ji angdiitbet iß ; jeder deiielben gebt durch ein« 

r Glatkü^elchea duvcb und endigt lieh in dem andern. 

!r ganz feine TUliudrabt ill zwifcben den GlaiLügelchen 

' »f den beiden dickem rUliudräblen angelülbet und duich- 

l'lebneidet (ie Tenkrechti er iß lu fein, als diu der feinße im 

'l Kuiil'erIlicH noch Gchtbare Stiich uicbt Tiel zu grob wäre, 

«m ihm ricblig darzurtellen , daher mm ihn in der Figur 

nicht (iebl. Herr Piciet uennE den Apparat jippanü micro- 

y volläique, dicrer rJanie iß ahtr nirht gtücklichev, aU die 

obi-n etwiilmlen gewiiblr. Gilb. 



I 



am nächflen find, fort zu nehmeii. Dann lä(kt' 
die Länge des feinen Drahtes bis auf -j^ oder felbfl: 
^ Zoll herabbringea, doch ilt es unmöglich, diefe 
XiUDge mit Genauigkeit zu melTen, weil lieh die Stel- 
len nicht angehen laJTe'n, wo die Lothnngen in voll- 
konimeneL ßeriihrung mit ihm find. 

Die Säure, welche mir zu dem Verfuche mit 
dieCem Appavato dient, hefleht aus i Maafs Schwe- 
feU'aure und 5o Maafs Wail'er. In lie tauche ich ( 
den Apparat his beinahe an den obern ßand der j 
Platten hinein, und fogleich glüht der feine Platin- ■ 
dräht. Zwar bleibt er diefcs nicht dauernd , aber 
doch mehrere Secunden lang, [wenn man ihn ein- 
getaucht lälsL] und das i[i hinreichend darzuthun, 
dafs die Eilcheinung nicht von der blofsen Beruh- 
i'ung (Jimple coninci) oblia'ngt. Denn foult miifs- 
le man nur einen einzigen fogleich wieder ver- 
fchwindenden (inßantaneoas) Fuufeen fehcn *); 

Ich habe in diefer Befchrcibung die Dicke des 
Plalindrahts zn j^J, Zoll angegeben, doch hin ich 
nicht gewifs, dafs diefe Stärke die fcliicklichfle ill. 
Dafs man indefs bei einer noch gröfsern Uiinne des 
Drahtes nichts gewinnen würde, halle ich für aus- 
gemacht^ denn es ill zwar die Menge der zu erwär- 
menden | Materie hei einem noch dünnern Drahte 
geringer, die Oherdiicbe aber, durch die er ficli erkäl- 
tet, nimmt nachcineni minder fchneilenVerhällnilTe 



•) Eini 






CUb. 




C 9 ] 

ab *)j l'o dafs da, wo der eikültendu Einflurs der 
omgcbendeu Luft das liauplfaclilichlle Hitidernits 
des Gliilieiia ill , citi dlck^er Uralil, der mehr 
Electricitut hiiidurchläfst, deflcii übei-fluclie ober 
Terhültairsmärsig weniger Wärme verliert, (je dün- 
ner der Dralit ill), lieh üarker erluLzen wird, als 
der dünnere. Ich habe diele Thatfache nicht nur 
durch VerTucheim Kleinen dargeUian, fondern ha- 
be auch von ihr fpäterhiti im Sommer i8i5 eineBe- 
fiätigung nach d^m altergrörsten .MaarKltabe mittelll 
der prächtigen Batleiie des Heren Childeru er- 
hallen **). 



*] Bäi iwti gleich botiCD renkiecLlEn Cjlliidera Terbaltca Gck 

nämlich di<^ krumoien OberQüchea wie die Dnrchniefrer, dJD 

küi'jierltcliea Rjuiiie aber wie die Quatlrale .der DuiclimelTdr 

der Grundüächeu d«r beiden Cjliodcr. Gilb. 

**} Herr Dr. WnllallDii hat hier uaßieiug den äoTteirt jiara- 

^oien Vcifuch im Au je, welchen Herr Child«rn in der 

^lereOaatGn Nnchiicht, die in dem diesjährigen April- 

ISck ditfer Annnlen ton deu Veilucheo ftebl, die er mit 

ficiiicr neuen Batterie ftus ii Zink- und 4z KupferpUtten, jede 

ron 33 Quadralfufi, Obeifllche (6' LäDge iitid :' 3" Breiic), 

■Bgefielll hat, am J^nde Teines Aufi'alics belchreibt (Ami. 

l B. 5l. S. 36o.3- Er lerrchnill die Bleiflreifcn', durch welche 

e ZiiikpUllea mil den KupfevplaHeu iu jedem der Piniol,: 

r,seii Eteclromoturc verbuudea wm'en , und Verbund all* 

F ZinkpUllen durch pieirtrcifen Ho mit einander, difs ße nur 

niigc riutls -von 3i X 53 sc 671 QuadrairuTi Ober. 

~ flipbc vorfleülen. niefelbe Anordnung traf er mit allen 

Kuprerplaitco. Dadurch 'vrat lifo Ceiae fialterie geeignei, in ' 



[ 10 J 

cmen ähnlichen einfachen Eleclromotor verwandelt zu wer- 
den y wie ihn ' der 'Wollaitou^fche Apparat darRelU , befle- 
hend aus einer doppelt fo grofocn Oberfläche Kupfer als Zink, 
welche den Zink von beiden Seiten umgiebt. £i erhellet aus 
der Erzählung des Herrn Childern, dafs er bei diefem Ver- 
fuche in der That ganz die Einrichtung des einfachen Wol- 
laltonfchen Electromotors nachahmte , und alfo wahrfchein- 
lich auf eine ganz ähnliche Art als Herr Wollalton , „ mit- 
tel& eines Platindrahts ^ der j^^ Zoll dick und ungefähr 
j^ Zoll lang war^ ^< die beiden ungeheuren Metallflachen 
verband, welche ein einzelnes Paar Erreger darltelltefay wo- 
bei er alle Vorflcht angewendet zu haben verfichert> nm ei- 
ne genaue Berührung zwifchen diefem feinen Platindrahte 
und den Platten (oder vielmehr den mit den Platten ver- 
bundenen Metallen ) hervorzubringen. „ Der Apparat, er- 
zählt jer, wurde nun im Dunkeln in die Säure, (die wahr- 
fcheinlich, wie bei feinen apdern Vcrfuchen ^ Th. Salpeter- 
fäure und J Th. Schwefelfäure in 3o Th* Wafler enthielt ) 
berabgelaflen , wir konnten aber nicht die gering fle Spur 
vom Glühen des kleineu Drahtes , der die beiden grofse» 
Platten mit einander verband , gewahr werden.'^ Und docU 
bringt der WolIaRon'fche einfache Eleclromotor, der eine 
48584 Mal kleinere Oberfläche als diefer riefeuartig« einfache 
ganz ähnlich gebildete Electromotor des Herrn Childem 
hatte, einen ziemlich viel dickeren Platiodraht (von ^^§^Zoll 
DurchmeiTer) beim. Eintauchen in die Säure zum Glühen, 
Herr Childern fagt nichts zur Erklärung diefes Yerfuchs, 
welche Herr Wollalton uns hier auf eine fchr eicifahe Wei- 
fe gicbt, Gilbert» 



II. 

Minige Bemerkungen über Herrn Dr. T'f'oUaßon^a 

neuen Jl (tu des beclterartigen Trog- j^pparatSy 

und Jeine höchfi feinen Platindrähte, 

angebliche galvanifche Feuerzeuge, 



P 



Gilbert. 



Jrlerr Dr. Wollaflon fclieint den Umßand, daTs bei 
dem Eintauchen feines rinnreichen Appariita in die 
fchwache Siiure der liochü leine Ftaliiidraht nicht: 
blos einen einzigen Augenblick, lang glüht, roiideiu 
dafs d'is Glühen deSlelbeii mehrere Secuiidea lang 
anhiilt, als einen Beweis gegen Volla's Theorie der 
gaWauÜchen Electriciilit anzufehen, welche die Er- 
regung der Eleclricitiit in diel'em Falle ganz der ge- 
genleitigen Berührung der Metalle znfchreibt, und 
den Aiitheil, den die Flülligkeit an demEi-fulge hat, 
bloa darin letzt, dais die Flüillgtcit die Electricilat lei- 
tet, ohne fie in der Berührung raitden beiden Metal- 
len merkbar zu erregen. 'Wenigflens weil's ich den 
Ausdruck des Or. AA^ollalton: „dais, wenn die Er- 
fcheinung von der blofsen Berührung abhinge, eia 



^ 



I 



[ n ] 

iafUataner Funke eiTclieinen miifsle," nicht onders 
als fo zu deuten. Denn dafs er damit habe lagen 
wollen: „die Wii-kung beruhe iiicht auf das Ent. 
ßehen der Berührung der Metalle mit der Flüffig- 
keil," lätl fich nicht annehmen, da dicfea cineMei- - 
nungiß, die, fo viel ich weifs, kein Phyliker bo> 
hauplet hat. 

Es fcheiat mir aber, dalä ficli aus Volta's An- "■ 
ficht der gaUaniicheu Clectticitat der Erfulg, den 
IJerr L)r, VVollaJlou erhielt, genügend erklären 
lail'e; und da dielelbc Betrachtung auf die Erklä- 
rung des Vorlheilhafleii in dem neuen Haue der 
becherartigeu Trog- Apparate nach Herrn Wolla- 
floti's Art, auf eine Ishr ungezwungene WeiTe 
führt, und weder Hr. Wollalton nochHr.Childern 
uns über diefen Bau theoretifche Erläuterungen ge- 
geben haben, — fo fetze ich meine bedanken hier- 
her, haben gleich Zeit uud Umltände es mir bisher 
nicht erlaubt, fie durch Verfuche zu bewahren. 
Diefe lind indeJs leicht anzullellen und rielleicht 
TcranlalTe ich hierdurch einige meiner Lefer lie aus- 
aurdbren. 

Volta's Theorie zu Folge müITen in dem Appa- 
rate des Ür, WoUallon der Zink und der ihn rings 
umgebende abgeplattete Iilberne Fingerhut, welche 
mit einander durch die X'latindrahle in leitender 
GemeinTchaft Heben, miltelll: dicl'er Drahte einer 
auf Kolicu des andern in ebeu dem Grade (jener 
poiitir, diefer aegalic) electrifcli werden , als fie es 
werden würden, wenn fie lieh einander unmittelbar 



[ .3 ] 

teriihrteti. Das WalTer au ficli iH ein Co fclilechler 
Leiter der Eleclricilüt, dafa ganz reines WoITec 
voll einer kleinen VoÜaTclien Säule gar keine Zer- 
fetzung erleirlel; durcli lünzugerügte Salze, und 
nocli mehr ilurcli «inen ZulatK von Süuren wird 
aber das Leilungsvermügen des Waflers atisnch- 
mend ertiüht. Tauelit nioii daher den Apparat des 
Dr. Wollflfion in das luil Schwefeiraure verTL-tzle 
Wafler, fo iltümt augenblicklich die EleclriciLat; 
(um mich der Franklin'l'clien Hypothefe zu bedie- 
nen, der geinüHi Volta Tpricht) aus der Ziukplatte 
durch die Flülligkeit nach dem Silber über. Did 
Zinkplalle entreirstlie diel'em über Cogleicti wieder 
durch die electroinolorilche Wirkung, welche in 
der gegenl'ei Ligen Berührung der Metalle (des 
Zinks mit Platin und diefes mit Silber) vor iicli 
gehl. Und bei der Giile der Leitung der tlüllig- 
keitj der Grolse der Flüchen, worin diele den Zink 
und jlas Silber berührt, und der geringen Dicke 
der die beiden MetnlUlächen von einander trennen- 
den ÜülligenScIiicht, Rrömt hierbei die Electricilät 
in To groläer Menge durch die PlaliudiÜhle vomSil- 
ber zum Zinke dauernd über, dafs das kurze Stück 
ausnehmend feinen Plalindrahts (^^ bis j^Zoll lang, 
und 3g^ Zoll dick), \relcbes die beiden dickern 
Drähte mit einander verbindet, glühend wird. Und 
dazu ilt Platin als der Iclilechteüe Wärmeleiter un- 
ter den Metallen am gefchickteflen; denn es laTst 
die beim DurcliHrömeii der Electricilät enlftehende 
Wäcm« verhol tnilsniitUig am langlanillcn in die 



» 



[ i4 J 

Loh übertreten, und wird vielleicht auch ftarker 
erhitzt, als belTere Wärmeleiter, die dem Durch' 
gBDge der "Wärme weniger HinderniiTe entgegen 
fetzen. 

Die Wirkung dauert fo lange fort, als die vol- 
le Wirklamkeit des Apparats anhält j läfst diefe 
aber nach, l'o hört das Glühen auf. Und diefcs 
nmü noch wenigeu Secunden der Tall feyn. Denn 
in der flüiligkeit, welche ßch zwifchen den beiden 
entgegengefetzt- electrilchea Metaililächea befindet, 
tritt fogleichdie bekannte' zerfetzende undhinüber- 
fithrende Wirkung ein. Die Säure wird von der 
negativen Fläche abgeflufsen uud von der politiven 
angezogen, und daher fogleicU hinübergetrieben 
von der inneru Fläche des filbcrnen Fingerhutes 
nach der ihr gegen über Iteheuden Zinkfiäche, da- 
her Ter bald ein Zeitpunkteiiitritt, wo der Zink nur 
mit Säure und die innere Silberfläche nur mit Waf- 
fer, letztere alfo mit einem fehr viel fchlechtern 
Leiter als zuvor in Berührung iii. Die Schwierig- 
keit, durch diefe fchlechten Leiter hindurchzu- 
dringen, vermindert dieGefchwiudigkeit des Kreis- 
laufs der Electricität, und alfo auch die Menge der 
Eleolricität, welche in einer gegebenen Zeit durch 
den feineu Platindraht hindurch llrümt, lehr baldfo 
Hark, dafs das Glühen dtefes Drahtes aufhört. 

Aus diefem Umflande erkläre ich es mir eben- 
falls, warum in Herrn WoUalton's Apparat zur 
gröfsten Wirkfomkcit eine doppelt i'o grofse Ober- 
fläche des Silbers ak des Zinks erfordert wird. Die 



k 



[ i5 ] 

eleclromotorirche, durch meLallirche Bcriilirung 
lietTor^ebrachle Wirkung tliefer beiden Metalle 
^vird dadurch nicht Teigiülsei-t , Ibudern altein das 
IDurchftromen der Klectricilät durch die FlülTigkeit 
aus dem Zink in dasSitber befördert. Die zu über- 
windende Schwierigkeit ift der Widerliand de» 
fchlechten Leiters, der /Ich lehr bald um die ne- 
gative tläciie bildet, nüinlicli des fololken Wallers^ 
und lindet itch nur längs der iiegaLipea Flache, 
nicht langa der politiven, wo die rUilligkeit belTer 
leitend wird. Ualier würde eine äilberjlÜche mit 
einer doppelt fo grofsen ZiakilÜciie keine grbfsere 
Wirkung, als mit einer gleich gioLsen ZinkUache 
hervorbringen. Bei Verdoppelung der Silberllacha 
gegen die Ziaktlüche raufä dagegen nach den erllen 
Augenblicken der Wirkung, wenn das Hinüber- 
treiben der Süure und des WalTers zu den entgegen' 
gefetzt- electi'il'chen Flächen merkbar wird, in dcr- 
iell>en Zeit l'ait die doppelte Menge von Eleclrici- 
tat durch den lUlIllgen Leiter vom Zink zum Silber 
hinüberdringen , als wenn dem Zink nur eine 
gleich grol'se Silberfläche bei übrigens gleichen 
Uinftänden gegenüber Aände, weil die hindernde 
Waflerfc hiebt in jenem Fall über die doppelte 
Flache als in dielem verbreitet, und alfo nur halb 
fo dick ill. Im ielzleru Fall tritt zwar noch der Um- 
lland ein, dals, wenn der Zinkiläche nur eine 
gleicb grofsE Silberlläche gegenüber I'tefat, die Yon 
einander abgewendelcn Flachen der beiden Metall- 
plalien in der FlülTigkeit fo weit von einander ent» 



I 
I 



i 



t .G ) 
fernl und durtli eine fo diele lUalfe derfelbeii ge- 
trennt find, dnls liier aus der Zinkfläclie nur we- 
nig Electiicilül zur Silbertläche hinüber zu di-in- 
gen vermag, und ail'o die Wirkung fall aui" die 
Eleclricitat beTchiänkt ili, welche aus der eiiiea 
der einander zugewendeten und nur durch eine 
fehr dünne Scliicht der FlüIIigkeit von einander ge- 
trennten MetalHliiclien der andern zulirömt; da 
dann aber diefes Zulirütnen faft mit doppelter In- 
tenUlÜt geTcheheu niuls, I'o fcbeitit durch dielen 
Umlland nicht viel an "Wirkung verloren zu ge- 
hen. Bei einer doppelt fo grol'seii Silber- als Zinfc- 
tliiche mufs übrigens, wie es mir (cheiiit, auf jeden 
Punkt der Silberiläciie nur halb fo viel Electricitdt 
als bei gleicher Grofse der Zitik- und der Silber- 
Jlache kommen, jeder Funkt alfo nur halb fo Hark 
anziehend und abnofäend, als bei gleich grolsen 
Flächen wirken, äind aber dev'i'heile in der Silber- 
iluchenocli;ei»mal fo viel, und ütderM'idtflland noch 
einmal fo klein, fo rauts, wenn gleich die electrifche 
Kraft in jedem Theilc nur halb fo grofs ilt, die 
Wirkung doch die doppelte feyn. 

Die Erfahrung, welche llevv Childern nn 
feinem grolsplaLtigen becheravligen Trog- Appara- 
te augelU-Ut und vor kurzem bekannt gemacht hat, r 
niminen mit diefer Erklärung gut übereiu. Ala 
Herr ChÜderu diefem Apparate die gewöhnliche, 
(zuerll von Herrn Wilkinfon in Vorfchlag gebrach- 
te) Einrichtung "(ler becherorLigen Trog- Apparate 
gegeben hatte, das iieilsl, als je eine Zinkplatte mit 



r "7 ] 

einer gleich gi-ohen Kuplerplatle durch einen Blei- 
llreifea iö Tcrbuiiden war, tlai's heim Eintauchen dec 
Pialteiiin die verdünnte Säure desTroges, ilets in der- 
felbeaZelle eine Zinkplattc mit der zum vorher ge> 
henden oder zum fulgetiden Blectromotor gehüreo- 
deu Kupferplatte, parallel nebeneinander, hingen, 
ohne fich zu berühren), — cutfprachen beiden Verfa- 
cben, welche Hl. Childern im Sommer itii3 mit diefem 
rielenmülsigea Apparate anilellte, die Wirkungen 
dea Erwartungen nicht, die man (ich von einer 
fiallerie uns ii Paar l'laLlen, jede von 33 Quadrat- 
foTs Oberfläche, zu machen berechtigt war. Ala 
er aber auf Herrn WollaUon's Kath jede Zinkplat- 
te eines Paars mit 2 gleich grofsen Kupferplalteu 
umgab, erhielt er den glanzendßen Erfolg, und er 
veriicherl, mit einem kleinen Apparate diiich ver- 
glieheude Verl'uclie gefunden zu haben, „dafs durch 
diefe Eiiiiichtung die Menge der EiectriciUit tvenig- 
flena auf das Doppelte erhÜht worden fey,« {Ann. 
ß. 5a. S. 353.) Herr Wollalton konnte dielen fei- 
uea Ratli mit Zuverlicht geben, weil er, wie wir 
aus dem vorhergehenden Auffatze I'ehen, lieh da- 
mab fclion in dem Belitze feiner hier belehr iebenen 
fogenannten elementaren JJalterle befand, und alfo 
fchon die Verluche augellelU hatte, auf die er die 
Einrichtung deiftlben gründete. 

lieber den Hau des neuen bechcrortigen Trog- 
Apparates dea Herrn Childern, und über die i'ra- 
ge, wie diefe Anordnung mit der Theorie Volta'fl 
in UebeieinlUmmong zu bringen fey, habe ich, als 
ul. J. Phjfik. li.Sä. Sl.i. J.iMii*. öi.ij. JJ 



[ i8 ] 
ich jene Belchreibung meinen Leleru niiltheille, 
keine Vermuthung gevpagt (dai'. S.'555.-/1nm.') Icli 
glaulie aber die letztere Frage iiiiiimfhi' beantwor- 
tet zu haben durcU die vorüeheiideii Bemerjcungen, 
Und was den Bau des Apparates betiillt, fo loheint 
mir aus dem, was uns Herr Wollall on hier juitge- 
theilthat, folgendes als lehr walnrchciulich lieh au 
ergehen. JedeZiiikpIatlewap an ihrem olieriiKon- 
de mit zwei Bleillreifeii verfehen, (die abwechleind 
an den einenden ulillelllet] Theil, an den andern 
die beiden Enden ihres obern Kaiides einnahmen, 
oder eine andere noch znecknial'sigere Lage haben 
mochten,) und beide Üch nach dei[ell)en Seite zu 
krümmten, dereine aber etwas langer als der an- 
dere, und weiter als er gefpannt war, fo dafs die 
beiden an dielen ßleillreifen aagelülhelen Kupfef- 
piatten in ungleichem Abliande von der Zinkplatte, 
ihr und einander parallel, in nur geringer Entfer- 
nung hiuter einander hingen. So kamen beim Ein- 
lenkender Platten in den mit I'eltr IcluvacherSchwe- 
felfaure gefüllten Apparat in jede Zelle eine Zink- 
plalte umgeben von a Kupferplallen, die zu dem 
vorhergehenden einfachen Electromolor gehorten, 
durch dünne SchiclUen der FlülTigkeit von einander 
getrennt, wie big. 3. Taf. I. dieles verfinn licht. In 
diefer Figur, welche den Apparat fo darAelU, wie 
ich ihn mir dielen Erörterungen au Folge, denke, 
fleht man einige Zellen des Troge^ die Itaiken Iji- 
nien bedeuten die Zinkplatten, die punktirten die 
Kupfer^laLteu xu beiden äeiteu derZiukplallen, und 



II 




[ '9 ] 
die rditvaclieu kiuinmen Linien die BleiAreifeo, 
weiche die einzelnen Ztnkplalten mit den beiden 
Kapferpl allen verbinden, die mit iliacn denlclbeu 
einfachen Electromulor bilden. 

üel'elzl, in der erllen Zelle befinde Hcti nur Ei- 
ne Kupterplalle, und in der zweiten Zelle die mit 
ilir durch einen BleillreifenverbuDdeneZinkplatte, 
lü ift, wenn beide ilolirt lind, der electriTche Zu- 
Rand jener — i E diel'er •\- i E, und wenn die 
Kupferplalle mit der Eide leiLcnd verbunden, 
folglich in dem Zullande rou o E bleibend erhallea 
wird, ift die Zinkplatle dauciud -f- iE. Wenn nun 
in der zweiten Zelle zu jeder äcile der Zinkplatte 
eine fCuplerplalle hüngt, welche mit ihr rou glei- 
cherGrölse il), und diele KnpferpluLtcn durch ßtel- 
Ureil'eu beide luit der ZinkpUitc der dritten Zelle 
verbunden liud, l'o ill vermüge der electromotoii- 
fchen NqIui- der Metalle, im ifulirten ZuRande 
diefes ElecIromoLora die Ziiikp lalle wiederum 4- 1-^^ 
jede der beiden Kupferpl allen aber entweder — \E, 
oder wie zuvor — iL *) li:h will ~utvß das erllu- 

') Zwei ({IricL Erofie Plauen ZUL nnJ Kupfer, die uumii. 
tclbir, udet <Im'ct> Meulte mlliabi»' mil ciD>n<ler in Bc- 

trühcuajj , übiigeiii aLier ifuliil finil , wttrjea , wie ci dnidi 
Volu'a PuuJ«raeDl,,l-T«iruel.e LewitfeQ ill, b.idc in glsi- '^ 

l 



' Inlcoütäl clL-cti<ri:]i , jene pofitiv, diefe ncgntiT, 

F^vf Koficn der ■udern ; und beieicljiieo wir den durcb diefe 

ificbi WirkuDg in jeder in beiden l'laitea erregten Gnd 

f Sti EXtci-xiälil zait 1 E , l'a iß der Zulund der ZinlrpUKT 



1 



[ 



1 



re annehmeu. Dec eleclriTclie ZtiHaiid Jedes Elec- 
tL'oinotors der Baliei'ie wirkt auf den des iiaclifleuj 
nach Volla's Auliciit, dadiirch ein, dals die Elec- 
Iricität feiner ZitikplaLLe iu die ihr gegeniiber fle- 
hende KupferplalLe des näi;hJ"ten, durch die Fliifng- 
keil. überlirömU Es wird all'o, wenn die Zinkplut- 
te der zweiten Zelle durch die eleclromotorifchc 
Wirkung bleibend + HÜ ift, der electrjfche Zu- 



Itand der beiden ihr gegenüber flehenden Kupfer- 
pialten nucli + ai' werden, da hierzu Eleclricilat 
genug aus der Erde durch den erfleii Eiectromotoi; 
und die dünne Schicht FlüiVrgkeiL in der zweiten Zel- 
le hinzuflrünit, um beide iu diefen Zuflond zu Ter- < 
felzen, und da bei Herrn Woüaflon'a Einiichtung 
die ElectriciläL aus beiden Seiten der Zinkplalte 
der doppelt fo grofsen Kupferplatle zuHröinl, in- 
del's bei den altern Einrichtungen dici'es fo gut als 
nur 9ua der einen Seite der Ziak^latte gefchali. 
Dann iibor kömmt die mit ihnen verbundene Zink- 
platte der dritten Zelle durch die electromotorifcho 



-f 1 S, der Knpferplaiie — i JT. Sollie aber WoLI derftl- 
Iie Zufiaud SlatI Gadea , wenn die Zintplade au d« näm- 
licIicD SlsUe TOn 2,ieei Kupfcrplatten , jede von glEidiec 
MaJTe und gleicher Ob«Üäcbe loit ihr beiüliit wird? Es ' 
Tcheial, als komme la dlerem Fall lufjeJc der bddea Kup~ i 
rcrpUitcD nar hall> Td viel £]e<:ti'i<:ii3t >,h in dem ev&tta, \ 
und aU werde fotgl.ch diu Ele^lricilal iu lliucu nur balb fo 
iiaik, und alfo dcrl eltitrÜclieZultaud des Zinks zwar -f. i /J 
dei dei doppelt fo BrürbBn_ Kupfers .iliet que — J B foja. 



k 



t 31 ] 

Wirtiingin den Ziittand + 5lE, uotf dJeter theÜt ' 
fich dui'cii die riiilTlgkeit hitidurcli den lu'iilen 
Kupferplatteii dei-rellieti Zelle, das ill des vierten 
F.lectromolors mit, dohei- die ZinkpluUe dcirelbea 
den Ziilland + 5ii' annimmt. Und Tu wird der elec- 
li-ilblie Ziüland der Zinkplatte des mlea Electi-amo- 
tors (eyn+ [2iL'+ (w — i) iS*] = +i''i-(il) 
-f- J] , i'. — ]li dngegen zti'ftitens der electiifi;he 
Ziillaiid der FlalLen- l'aare eines iColiiten Eleclio- 
motors atis i Zinlcplatle niid 2 gleich gioTsen Kup. 
ferplatten+ liJund — 1 i', U> mufs die Zink platte 
dos wilen Clecttomutora ia dem elecUid-heix Zullaii- 
de frt . a^feyn. Die blofse Anticlit des Standes ei- 
nes Elcctrometera an dem einen und andern andern 
Pole eines Ajiparals diefer Art, niiiL's (wennesnii- 
tfiigift, unter Jiiiihüire des Condenrutors) entlcliei- 
den, welche von beidea Meinungca die wah- 
re iR. 

Im erflern Falle wäre die elecli-ifche Spannung 
des Apporals bei gleich vielen Eleclromotoren klei- 
ner als bei der gewühiilicheo Einrichtung; z.U. bei 
60 l'loLlen-l'uaren Zink und Kupier, wenn dafi 
Kupferende ableitend berührt würde, aiu Zinken- 
de nur + (go + ^) £ feclizigftel Grade des Stroh - 
holm-ElecLroiueterB, während lie bei der gewühn- 
lichen tinrichluiig iqo lolcher iechKigßel Grade 
leyn würde. Da abi-r die Eleclricilat in dem neuen 
Apparate von jedem Eleclromotor zu dem iiüch- 
Ilen mit noch einmal fo grofser Leichtigkeit als iu 
dem allem üln-rlhomt, fo würde doch die Wir-' 




[ aa: ] 
kung ia dem Verliüllnine von 3ni -\- t : ■im gcgM 
die der gcwuliulichen i^inrichtuDg bei gleicher Zahl 
Ton Electromoloren flehen, alfo immer noch um 
die JHüIIte gröfser i'eyn. — Im zweiten Falle ill iie 
dagegen um volle zwei ftloi grolser; nndforchäUt 
Iie Herr Childeru zu l'olge feiner Verfuche. 
(S. ,7.) 



Da ficli walirrcheinlich mehrne nnferer ge» 
fchicklen Mechaitikei- Mülie geben werden, Herrn 
Dl'. W oUaJlon's/cme Platindr'dhte lür den hier 
belt-hriebeuen merkwürdigen electrifcb-galvani- 
tchcn Apparat und zu optilchcni Gebrauche darzu- 
iteilen, fo benuUe ich diele Gelegenheit, Iie noch- 
mals aiifmerkrum zu machen auf den noch nicht 
aufgeiüllen Widcrrpiuch, der zwifchen dem lina> 
reicLeu eoglifclien Phjliker und llerrn von Pro- 
iiy in der Utlliiuinutig des Durchmellers dieler 
Jlralilc heri'lchl, um mir darüber von ihnen Ue* 



I crbilLen, v 



ihre Erfahrungen ihnen 



fulche QU die ilaud geben füllten. 

Der Lefer wird iich nämlich aus dem drittea 
Stücke dicfcs Jahtgaugs der Annalen erinnern, dala 
Herr von Prouy in Paris miltelll feines, oeueo 
yergkichers^ den er dafelhft S. jaj). belchreibi, den 
Durchmell'er eines Wolldllonfchen Plaiiudr«hts ge- 
nieOen hat, welcher nach Hrn. W'oUaflou jggg Zoll 
dick feyn l'ollte, und dals er ihn in dem VerhölU 
nill« Tou 3 ; 5 dicker fand. £s iil «^'g eugl. Zoll ^ 




OjOnla Millimeter, und Herr tob Prooy fand den 
Drahi über o,oi Mitliaieler dick; nach feiner Be- 
haupLung lutle aliu Herr WoIUnon diefem Drahte 
nur I der waliren Dicke gegeben, und fich um | dor» 
lelbea geirrt (daf. S. 333. ) Herrn von Prony's 
Deliijumung beiulit auf unmittelbare Mefl'ung aa 
einem GlaBniikromeler, auf welchem das Millime- 
ter nocli in i oo gleiche Theile durch wirkliche Theil- 
liriche getheilt war. Hrn.WüUaflon'sßeftimmung 
Jagegen auf eine llerechnung. 

£iii Flalindraht von rigZollDürchmeirer (denn 
er wog loGraiu nnd war zu einer Lunge von 3^ Zoll 
ausgezogen), war mit einem C^ilinder von Silber 
von ungefähr o,3 Zoll Durchmeiler umgolTen wor- 
den, und von diefem Silbercylinder hatte Herr 
"Wollalloa eine I.iinge von i Zoll bis zu einer Zwän- 
ge von 4ooZoil ausgedehnt, fn diefem Zullande wajc 
der Cylinder alfo 'io Mal dünner als zuvor, und in 
eben dem VerhalliiifTe, fchliefst Herr Wollailon, 
raufste der Flalindraht an Dicke abgenommen haben, 
kouote alfo nur noch jj^Zoll dick feyu. Und da er 
nun I Zoll dicl'ea Silberdrahts noch bis zu 9 Zoll 
Länge ausdehnte, l'o mufsle der Silber- und zu- 
gleich der Fla tili -Draht noch 3 Mal dünner werden: 
Diefes gieht für letztern eine Dicke von ^^^ Zoll. 

Nftch den Erkundigungen, welche ich über da» 
iDrahtuieben bei mehreren Mechanikern eingezo- 
gen haben, muFs ich fchliefsen , dafs dicfes Verfah- 
Kcn lieh überhaupt nur dann ausführen laflej wenn 



I 

I 



der eingcIcbloITene and der ihn umliiiilende Draht 
beim rciiierzichn HeU iu einerlei VerhaltDifs dün* 
ner wci-deii, und wenn alfo der innere Uraht Geh 
mit gleicher Leichligkcit, als der üursere nach 
der Liiiige dehnen läfst, wie das der i''all zii feyn 
iülieiiit, wenn Gold odei- Platin fioh im Innern ei- 
nes Silber-Cylinders heliodcn; iind dann iß Herra 
"WoUofton'fl üercchuuiigsart ohne Tadel. Ge- 
letKL, der innere Draht Tey ganz undehnbar, und 
er Itecke nicht loCe in dem Silber drinn, fondern 
foy in I'elner ganzen I.ünge mit deml'elben in Ad- 
hälion, bluibt dann ein Feinerzrehcn des Silbers 
noch muglich, ohne dafs der innere Draht reifst? 
und mui'a das Silber dann nicht zugleich reifsen? 
Wii're der Plalindralit nnr etwas woniger dehnbar 
als das Silber, niiilstc er nicht wenigllens liellen- 
weife reil'sen und dann das Silber eine Strecke über 
die Stella des l'latiiis einnehmen? Alsdann würde 
aber Hrn. Wollallon's Art, die Dicke diefer Pla- 
tindrii'hte nu berechnen, nicht mehr zulaTItg leyn, 
fondern (ie zu gering geben. Nur Verfuche köii» 
nen uns hierüber belehren. 



Einer meiner Bekannten, mit dem ich von 
Hrn. AVollftllon's hier hefchriebenen einfacheu 
Klectromotor und der nufTalleoden \^~irkuu|; deU 
TelbeD fiiraclt, verwies mich our den deuifvhen Oe- 
Mftrbafreund, welchen Herr Prof. Kaßner in Hai- 




Je fclireihl; dort wiii-de ich den Beweis ßnden, 
dal« diefer Apparat in Dciitfchland Tchon bekannt 
feyj und dals man liili dclVelbpii a\a ^ali'anijchea 
feuerzeiiff bediene. In dui' Tliiit Ik-lit in diel'tr für 
den deuU'cben.GewcrbsIluud bellimmtea Wocbea» 
fchrift in No. 12. vom 17. Juni iSi5, unter der 
Ueberrchrilt: Gatvanifches Feuerzeug, ein kui-- 
zer AniTiilz, den ich, ich gellehe es, tnil einigem 
Befremden lel'e, um l'o mein- über liicrherzu über- 
tragen Tiir Pilicbt hülle. 

Herr Wülialloo bringt durcli fciiien einfachen 
Electroraotor das (iiiilien eines Dralits nur unter 
den folgenden vier Kedingunf^eH herror: erßtns^ 
nnr wenn der Draht aus Platin, dem I'chlecUtelleu 
Wärmeleiter unter den Metallen beliebt; zweitens^ 
nur wenn diefer Draht fo fein und kurz ill, dafs 
mnn ihn mit blofscn Augen kaum noch fehen, 
gelchweige denn betailcn konn; drit/ena, nur wenn 
die beiden Erreger des Eleclromolors, welche in 
die Ichw^che Saure getaucht werden, durch diefen 
äufserll feinen Plalindrabt, und zwar in einer k\ei- 
nen- Länge rt//r t/KJcA ihn leitend verbunden find, 
und viertens, nur wenn die Zinkplatte ringsum 
Ton dem negativen Metall umgeben, und in die Ter 
ganzen Ausdehnung die beiden Erreger durch -eine 
luöglichrt dünne S< hiebt der rdiwachon Saure von 
einander getrennt Und, Hrn. Prof. Kallncr's An- 
weifnngen erfüllen von dielen vier werentliclien Be- 
dingungen keine. Wollten wir iiidel's auch hier- 



I 



I 



r aS ] 
vou abfeilen, To liorüea wir doch gleich wieder aq 
einet' nicht raiutler giol'se Scliwieiigkuit. Wie ü>U 
man es anibiigen, ein Stückchen Schwamm, ja felblt 
ein Schwel'elhÖlzciien, (denn anch voq diefea ili 
hl den Anweilungen die Rede) anzuzünden an ei«i 
neni glüheiideu Drahle, der nur ^ Linie lang und 
]fs I'i'iie dick, alfo Ca fein iH, dal's man ihn nicht 
fiihlcu, kaum fiihen kann, und dals man IclhU das 
Glühen deir^lben nur in der Dunkelheit wahi^ 
nimmt. IJiefe grorae Schwierigkeil wird in de» 
Anweifungeu nicht berührt. Hr, Prof. Kallner ift 
ind^fs niclit lange zuvor, ehe er diele AtiweiCung 
fchiieb, Teibll in I-ondon gewelen ; ücher hat er 
lieh alfo durch eigenen Augenfohein von dem über- 
zeugt, was er in dielen Anweifungen ouslugt. Der 
Geivcrbsfreuiiä ilt für Künüler und fJaudweiker 
beÜiniuit, die danach arbeiten uud neue Erfindun- 
gen in Ausführung bringen tollen ; es ill ailo nicht 
;<a glauben, dal^ der VcrfalTer darin andere als zu> 
verläinge und geprüfte Voiichrifien geben werde, 
indem jeder Gelehrte weifs, dafs nichts die Wif- 
lenfchaften in den Augen derer, diu lie in der Aus- 
übung brauchen wollen, tiefer herabl'elzt, als Au> 
weifungenzur Ausfiihrung im zuvurhchllichenTon, 
die fehlerhaft, falfch oder erlrÜumt find. Und da 
1« der Anweifung auch fchon dafür gelbrgt ill, dals 
ojan wilTe, wie das Zinkfalz zu benutzen ley, das 
bei dem (iebrauch folcher Feuerzeuge entliehe, Ib 
hat der VerfalTtT wahrfcheiulich iCenntaüs,, 4i\^ 



S. "1 1 

diefe Feuerzeuge, wenn aucli nicht za Hundort- 
tpurendeu, wie eine Zeit lang die rogenaanten Br!~ 
quets nxi^eni:s , doch irgendwo l'clion iti ilauslul- 
tuugen im Gebrauche und', dena fonfl würde diele 
Vorforge doch ivohl etwas zu frühzeitig feyn. Uocri 
hier dieFe ADweirimgen lelbli: 



Cah-a,tiJ'<ih«s FeusTz.,ug. 

„WollaÜo n's verllurtle einlache galvaniTche 
Kette aus zwei iiickllchllich ihrer ßrennbarkeit 
llihr verfchiecJenen metallilchun Leitern erller Klaf- 
fe, u II S einem liarken, Metalle angretlendcn jLei- 
ler zweiter Klall'e gewahrt nnter mchrern auderu 
lehr belehrenden Erlcheinungen auch diejenige dur 
licFtigcn Erhilznng der Metalle; eineEihitzung, die 
hinreicht, dünne, lUengnüITige Drahte, z. ß. Pia. 
tiudrähte zum liarken KothgUihen ^o bringen, und 
die daher füglich zur Daritellung gatvanifclier 
Teuers^euge benutzt werden kann. Eiu kuplerner 
(befl'er, aher koIUpieliger , ein filhcrner, oder, dii 
diel'er vom Leiter zweiter Klalfe angegrillen wird, 
ein goldener, oder verplntinirler) Vingerhut, der 
oben durchlöchert worden ift, um eine kleine 
Zinkftange dergellalt aufzunehmen, dals iie bbea 
noch etwas herausragt, und l'o Tiel müfaig Harke 
Salzliture, (oder Salpeterliime, oder SchwefellÜn- 
rc)i oder beütir ScJiwefelKure-holtige fjulpeterfau' 
re, als hinreicht, den fiiigethut darin unterzutnu« 
cheu, nebll einem i bis q Zoll langen dünnen Plu- 
tiiidi'uhle, find alles, was zu einem guten galvaui- 
fchen l'euerzcugc erfordert wird." 

„/'U dem JÜiideumwickclt man den hctausragcn- 



I 



I 
I 



t 'S ] 

1 Tlieil des ZinkrtÜhchens mil dem Plalindraht«^ 
l'o dal's lotzLcier noch iZolI oheiluilb des Zinkdrali- 
Ics als feine Spitze auslänft,. Den ZirikUub feilt 
jiinn dort, wo «r den olierii iland des Fingerhuts 
l)crÜlirt, eLwaa an, fo dafs die dadurch enllleheiide 
l:Ictne Furche dazu dienen kann, den obern Kand 
sufzunelimeii. Durch geJindcs Jlämmei-n treibt 
man dicfe in die Furche, und macht l'o aus dem 
Kupfer, Ziuk und Phlin ein y^ullimmcn hängendes 
Gunzc, welches in die Säure gelauchL, augenblick' 
lieh den aus der tidure genu^l'.mi herrorragendea 
PlaLiudrahL am oberfteii Ende zum Kothgüibea 
bringt, welches fo lange andauert, als die Vor- 
richtung nnler der Siiure verwtiit, und daher l'iig- 
lich zum AuKÜnden des Fcuerlcluviimin^, derSchwe- 
felliiilzerelc. benulKl weiden kann." 

„Uie Zinkliubchen lufst maniti Apollieken ver- 
fertigen, indem man dort zuvor mitleiii Scliwefel 
tn-iglifhfl gereinigten %\iiV , frifcli gefclimolzen in 
di« tJölleullcinrorm aufigiefst. Statt des kupfernen 
Fingerhuts, kann imNotlifall auch eine grolse Kup- 
fermünze dienen, die man in die Saure wirfl, antl 
dann dos Zinkihilichen, welciies zuvor oben mit 
Platin umwickelt wurden ill, fo in die Säure fuukt, 
tlul's CS auf der Münze ruht und diel'>:lhe innigß be- 
rübi-L Noch belTer tlt es, ein KuplerPchälcben dIs 
IJebäller der Siiure auzuweiiilen. Auch gelaugt 
mou eben fo kurz zura Zwecke, wenn man %in 
Zinkkuprerplalteu-Pnar von ^ Quadratzoll FläcJie, 
welches am llande ejotnal durcliloclieit ill, in die 
Saure taucht, nachdem man durch das aus der Siiu- 
le hervorragende Loch den Plalindiaht lii gelleckt 
uud tHileltJgl hatte, dalit er mit dem eineu Ende zur 



r 39 ] 

Sohale lierausrcfcht. LäTst man Ziiikplättchen gie- 
lisen, die in der Mille mit, eioeni Zoll largea Zink- 
fliel verleben liud, umwickelt das obere Ende Zie- 
les Sliels mit dem Plalindralite, und lenkt, darauf 
die I'ialle fo in die Säure, duJs üe die zuvor hinein- 
gelegte Kupterpblle (oder vcrplallnle irdene l'inl- 
te oder Schale) innig btrührl, l'o wird man die 
iilimliche Wirkung eirilreten felieti, VeihiJlet man 
gcliürig daa Nalswcrden des ubern Ürahlcbenü, Tu 
kanti man itult des Lheuerii Platin wabrlblieiiilich. 
mit gleichem ICifulge l'einllen Eirc;ndrahl anwenden, - 
nur muTs man iti dkletn l''ailc mit dem anzuzittiden- 
den Scliwammc l'clmell bei dei- Hand feyn, weil 
das Eilen binnen kurzer Zeit verbrennt. Schwe- 
feUiolzer dürlieii aber beim Gebrauche des Eifen- 
drabls unanwt^ndbar leyn, weil der Schwefel mit 
dem g]ül)L-i)deu Eifen ibgleich zuScIiwcreleil'eii zii- 
rammeulliefst, und dielet', wenn es niclil ablrüpl'elf, 
die Oberiläche dta Stäbchens überziehend, dus Kulz 
gegen Verbrennung fchirmt." 

„Vom Kupfer geht bei dielen V er fuchen wenig 
verloren, weil dos Zink fortdauernd das Kujiler 
raelallirch niederfchliigt, und gegen dalfclbe wie 
gegen gefchlagenes Kupfer wirkt. Vom Zinke 
wird aber nach und nach Ib viel aufgelolt, dafs die 
Säure ganz ihre Wirkfamkeit verliert; man fam- 
melt dergleichen Zinkauflbfungeii und Tchlagt lie, 
wenn man davon eine beträchtliche Menge heil'am« 
meu hat, entweder mit Kall zur Malerfarbe nieder, 
oder dellilÜrtiie mit Schwelelläure, wo man dann 
eiuea groliien Anlheil der früher verbrauchten Sal- 
peterfäure, als Dellillat und fchwefeiranrcn Zink 
im Rückliande erhält. Hat man keine Salpeterlau- 



t 30 ] 

re, fondern nur Schivefelfaure oder Salzfäure an« 
gewendet^ ib iil im eriiern Falle nur fchwefeirau« 
rcr Zink zu erwarten, im letztern die Ausfchei« 
düng der Salzfäure zu wenig Vortlieil gewährend^ 
als dafs fie unternommen werden könnte« — War 
die angewandte Säure durch den Gebrauch zu« 
gleich mit Kupferoxyd gefchwängert worden, fo 
erhält man bei der Niederfchlagung eine grünli- 
che Malerfarbe, und bei der AbduuAung Behufs 
der KryHallifation einen kupferhalligen Zinkvi- 
triol, der durch LöFeu im Waller und Kochen 
mit etwas gekörntem Zink (i" gläfernen Ge« 
fäfsen) leicht vom Kupfer befreiet werden kann. — 
Ob verplatinte irdene Schalen und Holzkohle lei- 
Iten würden, was Kupfer und Zink gewährt, üeht 
zu verfuchen." 

So weit Herr Profeflbr Kaftner im deutfchen 
ÜCNT erbsfreunde. 



I 3i 3 



iir. 

Vnlerfuc/iungen 

über die Zufamnienfetzung der P ko ap horfcLu r e j 

der phosp hörigen Säure und ihrer Salze, 

Ton ■ 

Jacob Berzeuus, D., Prof. der Medic. u. Pliarm* 
u. Mitgl. d. Köu. Akad. d. WiQ. zu Stockholm. 

Zweiter Nachtrag 

zu feMiem Verfuche^ die beftinimten nnd einfachcBi VerhältniiTe 
aufzttfittden^ nach welchen die Befiandtbeile der UDOr^anircheu • 
^atur mit einauder verbundeu üad. 

(Befchlufs.) 



Jjer VerfalTer hat in den dra erfien Abfchnitten diefer 
Unterfucliangen dargethan, dafs loo Theile Phosphor 
mit 1289 17 Theileu SauerfiofF verbunden Phorphorfäurei 
mit 7699a Theilen Sauerfioff vereinigt phosphorige Sänro 
bilden, und dafs folglich die mit gleichen Mengen Phos- 
phor in beiden Sauren verbundenen Mengen von Saucr- 
ftoff Hc^ zu einander genau wie 5 : 3 verhalten« Daf« 
ferner nur. in den fauren phctsphorfauren Salzen die Sauer« 
ftofl;'* Menge der Säure ein Vielfaches nach einer ganzen • 
Zahl ( nämlich das Fünffache) von dem der ßafis ift; iu 



I 



■ r 32 ] 

den andern aber nichl, fondem das |-, 4-, -7-faclie Jes 
SaiierftofFs der BaJlsj und dafs endlich in dem phos- 
phorfauien Blei der Sauerfiofr der Saure das Ij ■ fache des 
Satierftoffs der Balis ili. Nun aber halle Herr Ber/.elius 
als Refuhate feiner UnierfucLungen über die beriimmten 
und einfachen Mifcliungs- VerhällnilTc in diefen Annalen 
Jahrg. 1812, B. 40. S. 530. F. folgende Gefelze aufge- 
fielll : Eißens , dafs , wenn von zwei für uns cliemifch- 
einfaclien Körpern Jich inii einer!«:! Menge delTen, der in 
der Volia'fchen Säule nach der negativ - eleclrifcJieii Ober- 
flache hingetrieben wird , fich verfchiedene Mengen dvf- 
fen, der nach der poruiv-eleclrifchen Oberfläcbe hin- 
firebt, vereinigen künnen, diefe letzlern zu einander in 
keinem andern VerliältnilTe Itelien , aU von i ; 1^:2:4 
«tc.| und dafa, wenn die Zahl il lieh in diefer Fortfchrei- 
tung Ende, diefes Aeis darauf hindeute, dafs man die 
Verbindung nacli kleinlier Menge noch uichi kenne, A\ 
olle fokhe wohl bekannte Verbindungen blos nach Viel- 
fnclien in geraden Zahlen foi^tfchreilen, felbfi die Ver- 
bindungen des StickliolTs nüt dem Saneiitofl', wenn mai^ 
Bnnimmt, dafs StickfiolT Nilricum mit \ SauerftofF ver- 
bunden fey. Die PJiospIiorfäute und die phosptiorige 
Säure pafTen unter diefe Regel nicht. Zweiie/is, die 
Sauerfiofl'- Mengen zweier mit einander verbundener oxy- 
dirter Körper find ßels entweder einander gleich , oder 
die eine ili ein Vielfaches der andern nach einer ganzen 
Zahl ; und zwar in den neutralen Sahen die der Säure 
das 2-, 3-, 4- bis 8-fache, ia ßiuren Salzen felhll 
iDuncbiiial noch eüi hÖfi<:reij Vielfaches der der Baliä in 



k. 



jtfi 




i bajififien aber h.lufig ein Subtnuliipltim delTelben nach 
I einer ganzen Zahl, oder denir«Iben gleich Audi diefer 
' Regel criil"prachen weder die pho^iiborlaurea öalze noch 
dus phofipliorigCsure ßUi. 

HerrBerzeliu» legte fich daber die Frage vor: „Macht 
der Phosphor wirkhch eine Ausnahme von lüeren Re- 
geln, oder enthalt er vielleiclii SnucrflofF in lieh, t. B. 
J von der Menge, welche er bedarf, um zxi Phosphor- 
lanro zu werden ?■' Dtnn in diefeiii letztem Fall würde dai 
wülire Verlialinirs der mit too Thelleii des hadikala in 
der Pliosphorfäiire und in der pliosphorigeii Säure ver- 
bunileneiiSduerriolIiiienge nicht 5 : 3, fonderii 6 : 4 leyn, 
vmA in den pliosphorfauren Sdlzen die Sducriiolimenge 
der Säure dai f-j %- , — -, f-fache, das ifi das 2-, 3-» 
4-, 6-fache der der Balis, und in dt>m phosjihorigrau- 
ren Blei nicht das |- fondern d^s J-Faihe, (dai dt dai 
z-fache) der der Bafis reyn. Der Phoaphor würde dann 
alfo auch unter die Regel der übrigen bis letM uagHucK- 
len oxydirlen Körper palTen, und die tlrfacU dar Abwei- 
chung der phospliorf.tiiren Sähe von der Kegel für die \ ^r- 
binilungenovyrtirler Körper würdd der analtigfeyn. welche 
nach Hrn. Berzelius bei falpetcrfaurcn Salzen ft'ait hiiilet. — 
Hier nun nimmt der Verf. den Faden der önterfiichung 
■uf in den beiden letzten Abkliniiien , welcJie hier nach 
HerrnD. Ginoltn's Ucberfeiznng liehn. [&olIie es fibri- 
gens einigen meiner Lefer bei Vergleichnng diefer Deber- 



■""g ■ 



das Franjöhfche, 



neuefiea Heften dcrj^nnales de Ckimie finde, auffallen, 
dats lieide nitlii ganz, obtchon überall der Sache nach, 
Aiiiinl. d. I'lijfik. n.Sa. Sl,i. J. lüifi. St.g. C 



H^^A 



I 
I 
I 

I 

t, 



[ 3* ] 

mit einender übpieinftinimen, fo liegt der Giunil davon \ 
in kleinen Veräinleriingen Jer Aiioriiniing, dnreh welche 
ich die Kltkiheit und die üeburticlit dierer iniercfTaiilijii , 
Fuilchungen zu befördern g^Isubl habe.] | 

Gilbert. 



Vierter Abrchiiilt. 
yesfuche^ um auszumilteln , ob der Phosphor 

Sciuerßoff enthält ^ oder nicht. 

Wir haben gel'ehen, daFs die Ausnahmen, wel- 
che die fjüuren , die der i'liosphor bildet, von dea 
allgeiueiiien Regeln macht, oulhören würden, Aui- 
Dahinen za feyn, wenu der Phosphor ein Aluin 
Sauerftoffemhielte , d. h. j fo viel, als er erfordert, 
um zu Phosphorlüure zu wcidtii. Es war daher 
fehr natürlich zu vermuthen, darswerm der Phos- 
phor Verbindungen mit Metallen eingelit, diefec 
SauerRoß' ilm verlaHe, und dafs mithin Phosphor, 
der an ein Metall gebunden ill, eine grü£iere Muu- 
ge Phosphorraure bilden njülle, als in feinem ge- 
wöhnlichen Zultande. 

Um mich darüber 2U belehren, tiabe ich ver- 
fucht, die Verbindungen des Pho'phors mit Blei 
und mit Silber hervorzubringen, von denen uns 
Pelletier die erfte Nachricht gegeben hat, lob 
-fand aber bald, dols, wenn man dabei eine eihöht« 
Temperatur zur Hlfiie nimmt, der I'hosphor fleh 
trennt and das Metall rein, oder wenigilenfl arm 



-j 



[ 35 ] 

Pliosjihor, zui-iidtblfibt. Schlug ich dieTe 
lelalle durch Phosplior- Waireiliofifjas oiis ihren 
«nöliingeQ nieder, lo erhielt ich znar Phocplior- 
HeUllej wollte ich diele aber in ^A'all'crliull'gas 
icknen, bei einer Temperatur, in weliher der 
llioBphor delfilliren konnte, lo veifliichligle er lieh 
Ad das Metoll blieb ohne Phosphor zurück. 

Ich verfuchte daher nuu das E/fen, wt-lches 

'är zu einem analylirchen Verliiche minder ge- 

faicM iß, den Phosphor aber l^ni-k genug an lieh 

, am mit ihm eine beflandige Verbindung zu 

;d. Ich lÜIte EiTen in Snlzriiire auf, und letzte 

iphorlaures Natron hinzu. Uns pbosphori'uitre 

fen, welches niederfiel, wurde gewal'cht-n und in 

i vor dem Zutrilt der Liuft wohl verwahrten 

Fii'fs bis Eum Rolhgliihen erhilzt. üaraui' mileh- 

h das phoflphorraureEifcn mit \ feines Gewichts 

ilienrufs, erhilzle es bis zu der zur Keduction des 

irlbrderlichen Temperatur, und erhielt nun 

ben metallifchen König, umgeben von einer ge- 

Ikhmolzenen Mntre, deren Farbe braungiau und 

tren Textur ürablig war; lie bcltand aus plios- 

irem Eifcu, das ich in lieberfchurs zugefctzt 

rtle. Zwei verlchiedene Veiluche gaben mir ein 

Ulig gleiches Itelullat. Der Metallkuuig hatte die 

; und den Glanz des Eileus, Ichien auf den 

[agnet Dicht zu wirken, und war iehrlprüde und 

icht zu pnlverilipen. Zeihrnch man ihn, To Ijiicl- 

1 die neugebildeLeu Oberilächcn mit Kegeiibogen- 

irbcn, viTmuihlich weil der MclalUÖuig wahrend 

C a 



des Erkallena t 



1 KiTs beknm, wobei eine teicUtel 



I 

I 



Oxydation liflLl fand. Der JJriich war küinig, die i 
färbe der nicht oxydirlcn OberilÜclien duukler, nla | 
der Bruch des Slohls, l)aa l'tine Pulver dicfer Ver- j 
bindung folgte ntir lehr wenig dem Magnet, und 
wurde gleichfam toi» ihm nur berührt. 

JJas PhoKphor- Elfen wird in der Kölfe weder 
von concenlrirler Salpetci'Iiinre noch t^oii Königa>i 
Woffer angegvifi'en, beim Uigcriren damit (aNglw, 
aber an lieh aurzulüren. Vm ober die Aufiöfnng' 
von 4 Gramm in Pulverl'orm zu bewerkEleüigen, 
wurde eine Harke Digelliun von mehr als zwei voUi 
len Tagen erfordert. Vor dem Lölhrohrc rchmilzt \ 
es, und bedeckt lieh mit einer fcbwar^fen ächlacke i 
von phosphorfaurem Eifen*, ditle üxydaliou geht i 
über nur Tehr langl'am von linlten. In einem diiu 
ten Verfnulte niifcliLe icli einen Ueberfchufs von J 
Kohle mit iihosphorfaurem Kilon, Die Kohle (rieb 
eine grofse Menge Pliosphor ans, und ich erhielt ei- 
ne Mifcbung von Kohlen- Eilen und Phosphor-Ei- 
len) wovon das erüere bei der Behandlung mit 
Salzliiure ßch auflöüe, das leLzlere aber unter 
der Form von kleinen melBllirchen KÜrnern unan-a'j 
gegrilfen zurückblieb. Ich rieb das Phosphor- Ei- 
fen zu feinem Pulver, und lüfle davon 4 Gramm in 
rauchender Salpelerfaurc anl', liels die (''lüjligkeit 
in einem Platinlieget abdampfen, und felzle die ge-j 
trocknete MalTe der Glühhilze aus. Sie wog bei ei-1 
nem Verfuche 6,498 Gramme, bei einem andern 
ß,5i Gramme. 



i 3; ] 

Die bniunliclie Mnlle wurde in SaUluurc aaf- 
gelüil, und um das iafeu von dci' l'liospliorraurezu 
trennen, Tclilug icli es dui'cii Schwefel- \VaIl'erIlol& 
Ammoniak nieder, und wulcb den Niederlchlog 
uil liihr vielem koclicuden WaR'er. Der fchwarze 
Niedeilclilag wurde wieder in falpelerraurer Salz- 
fiiure aul'gelüll, um das Eilen vollkommen zu oxy- 
diren, hierauf Ammoniak im Uebeilchuls zuge- 
felzt, das DiFenoxyd uu! ein I^illmm genommen, 
■wohl gewafclicn, getrocknet und endlich rolh ge- 
glüht. Das To erhaltene Eiti.-noxyd wog bei einem 
"Verluch 4,''i43 Gr., bei einem andern 1,44 Gr. 

Es ergiebt Hell allo, daf» wenu man das in 
4,445 Gr. Oxyd euLliallene Eiren,= 3,oya3 Gr., ab- 
zieht, 0,927^ Gr. für den Phosphor bleiben. Und 
wenn man 4,445 vuu Ü,5i (dem lleruilat des Ver- 
fi3chs3.) abzieht, fo bleiben Q,o65 Gr. Iiir die Phos- 
phorHiure. Es verhält lieh aber ao,65 : 9,278 = 
100:44, SS, welches mitdenoben angefiiiirtenAnaly- 
i'eu (S.434.) fo nahe iibereiiitonimt, als fich von einem 
Verltiche erwarten lälst, der leiaer NuLur nach et- 
was verwickelt ill. Man lieht zum wenigfien , daß) 
der Phosphor fich mit dem Ki Ten verbindet, ohna 
Gell in feiner ZurammenfetzuDg zu andern. Ea 
fclieint im Gegeutlieil, dal'n der Phosphor, Ib , wie 
er fich in den Phosphor- Met.illen befindet, weni- 
ger Sauerlioirablorbirl, um fich zu lauern, als ge- 
wöhnlicher Phosphor, und man konnte dies lehr 
«hl einer kleineu Menge WalTcrfioff in demPbos- 

c Bulclireiben, wenn nicht die Verrache über die 



[ 38 ] 

»atti^ungs-CapaoUat der Fhospliorfj'ure eine Toi- 
c)ie V*;i'tnutbuiig minder waliirciieinlich gemacht 
hutleu. 

Man weifs, dafs ich durch eine zahlreiche Rel* 
}ie aaalylircher VcrUiche gefunden xu haben glaub« 
te, dals, wenn zwei oxydirte Kürper niil einander 
in Verbindung treten löuiien , ditilua immer iu ei- 
nemfolchen VerhüItniH'e gefchleht, dals die Sauer- 
lioQ'menge des eiuen entweder der des aiideru 
gleich, odvr von ihr ein MulLipium nach einer gan- 
zen Zahl iit, Man üeht, dafs die Sauren, die der 
Phosphor bildet, in ihren Verbindungen mit den ' 
ineilltin oxydirlen Körpern eine Ausnahme von l 
' dieFtir Regel bilden. W ir wollen nun nachfor- 1 
Tchen, was wohl die Urfacbe hiervon feyn kann. j 

Durchgehen wir die genauen Aiialyfen, wei- 
che man über die Verbindungen der übrigen oxy- 
dirLeuKörper] gemocht hat, l'o finden iich alsdie ein- 
zigen Ausnahmen von dieTer Kegel, die wir bisher 
kannten, A'ia bafifchenßilpeterfauren und falpeirig- 
J huren Salze \ tlud To lange diele balifchen Salze al< 
lein Ausnahmen darboten, glaubte ich dsrln einea 
Beweis zu fehen, dafs der Slicklloä'ein zurammea- 
gefetzter Sauerlloff, enthaltender Körper ley 



} Und dier» 


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di« H.VBiuai 


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SauGiliaiTincaet, 


weUlic nacli dei' 


Be;- 



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r 59 ] 

Durch diere Crklii't'ung horten d!« banrclien lulpcter' 
Inuren und lulpetri^TuuienSalzcauf, Atioraatiendar- 
zubieLen. Die zuvor angeführten VeiTuche lieneh- 
mei) aher jenem Raifonnemeut ül/er die Natur des 
Slicliltoffs die Kiafl eines Beweifen-, ohglsich es mir 
r<'tieiiit, dal's üe iiodi einen ziemlich hohen Grad ron 
WühiTcheiiilichkeit heibelialten, und dals vielleicht 
milder Zeit ein enircheldender Beweis davon fich 
geben lallen nird. 

Was den Phosphor betrifll, lo find die UroRaa-. 
de zu Gunllen der Annahmen, dal's er ein oxydir- 
ler Kürper ley , minder zahlreich \ die Auaiyfe de» 
PIiosplior-Eirens l'cheint fogai' das Gegentheil zu 
beweilen Wenn man jedoch die londerbare Pro- 
grelTion der Oxydalions-Stufen beachtet, z. JJ. den 
Sprang von 3 ; 5, den man noch bei keinem andern 
Körper kennt, und wenn man lie mit ihrer Sülti- 
gunga-Capacität in ihren ralinifchen Verliindungea 
vergleicht, fo findet lieh, dali alle diefe Ausnah- 
men auFhÜren würden, wenn der Phosphor, Tu wie 
der StickllolT, eine grofse Menge Sanerltofl" enthiel- 
te. So wenig der Atirchein bis jetzt eine lolcheldee, 
wenigllens was <Ien Phosphor betriltY, begiinfligt, 
fo kann man es lieh doch nicht verbergen , dafs die- 
fea wahrfcheinlich melir von unlerra Unvermögen, 
die Wahrheit aufzuiinden , als von einer wirkli- 



rcchDiiiig rawoht Im Aramoniik nl> im SlIckriofT ßch Eudta 

Kmuli, aine SauerrtofTnieDgc, welche ß«nan i!ie Biilfte daf 
Voluinciii den Siickgarei tOMnaclil eic. 



I 
I 



t 40 ] 

eben Ausnahme herrühre, welche hier d!« Natur 
To.i den Regeln, die lieh foiift ols allgemeiiie^erwie- 
feii liohfii, mache. Eiii oxydirter Körper verbin- 
det lieh zwat' nur Teilen mit einem nicht oxydirten, 
«s ic'ill utiH jedorh nicht an ßeilpiclcn. Die A4ka< 
lien Und alkaliCcheii Erden verbinden lieh to gut 
wie ihre Metalle mit dem Schwefel, und wie man 
lagt, auclj das iJoroii. Die melirlieii Metalla ver- 
binden lieh miL dfin alkalifchen Schwefel- Verbin- 
dangen, ohne davon oxydirt zu werden. Dafs ßch 
der Phosphor, wenn er ein oxydirter Korper wäre, 
mit dem metalliichen Eilen und den Metallen über- 
häii]]t, veibinden könne, ichlieTsL all'o nichts (Jn- 
inij({licheain lieh. Auf der andern Seile geliehe ich 
aber, iluls unfere Verfuche über die chemifclien 
Proportionen noch au belchrÜiikt iind, als dala die 
W alirrdieinlickeitcn, welche ich hier auseiiiaudec 
gefetzl bab»-, hinreichte, uns zur Annahme diel'er 
Idee zu hcAimmen. Bei diefer, wie bei taufend an- 
dern Gelegenheiten, muffen wir die Wahrfchein- 
liilik'ilen Üudiren, die Eturcheidung felhll obei: 
der Zukunft iiherlalTen, welche zu erleben uns viel- 
leicht nicht vergönnt ilt. 

Man glaube nicht, dafs ich diele Anlicht von 
dem Phosplior aus dem Grunde als wahrrcheirilicli 
d-rzuüellen gefucht habe, um die Allgemeinheit 
des angeführten Gei'etzes zu vertheiJigen; davoa 
hin ich weit entfernl. Die Regel ift keine allgemei- 
ne, und obgleich, lo weit meine Erfahrung bis 
jetzt reichte, die Ausnahmen davon nicht häufig 



[ 4. ] 
Rr4', I'o fjiebl es doch lulclie, die mit ihr anvefM^" 
bar liiiiJ. Könnte man n.il' eine unzweifelhol'le Art 
darlhun, dals der Slicklluft" und der riiosphor 
■ Suuei'Oull cnlbaiicn, i'o würden die Verbindungen 
der Saliifaure mit. den Säuren des l'liosphors ein« 
.■Ausnahme von dieler Regel marhen. Denn wenn 
dcrlMlosphor keinen Suneriloft' euLhäll, fo eritliult 
die Salzl^iuru in diei'fn Verbindungen zweimal fo 
viel Sauei-lloff als die Pliosphorfiiure und pliospho- 
rige Saui-e, mit- welchen üe in Verbindung ilt. 
Vielleiclil fragt man, wie man denn willen kciii- 
lie, wie viel SaiierllofT in einer Saure enthalten 
fey, über deren Natur man uneins ift? und denen, 
die das oxydirt-falzfanre Gas als einen Elemifular- 
kÖrjior beliachlen, körnml vielleicht das, was ich 
lo eben geTjgt habe, lächerlich vor. Nach der al- 
ten Art, die Salzldure und ihre Verbindungen on- 
zuTehen, lindet man ohne Schwierigkeit die Men- 
ge von Sauerliülf, die fich darin befniden ninlp, 
wenn uion ihre verfchiedenen Oxydations-Slufen 
mit ihrer Siittignngs-Capacitiit vergleicht. Wenn 
»uF der andern Seile der IMiosphor SauorüolT ent- 
hüll, fo licht der Sauerliott' der Salzfuure zu dem 
der andern Siiuren in dem Verhälliiifs von 3 ; 2 und 
von 5:3. Es fcheint, d,irs dallelbe mit der Vei-- 
bitidung der Salafiiure mit falpgtriger Säure (Hrn. 
JDulong's detonirendem Oehle) der Fall feyn 
miilfe, fo wie mit allen Verbindungen, welche die 

Idfiiure mit der Fhosphorfäure; der phosphori- 



I 



[ A4 ] 

fünfter AhlcliuUt. 

ZufummtnfiUuiig der F/io^p/,orfäure, der p.ho.ip/io. 

rigeii Siiiire, und der Salze beider, iiacl 

jiciilen der Corpuscular- Tliearic, 

Die Chemiker, welche ficli nicht blind den 
rein dynamil'cheii Spuculalioiicn gewiller ächulea 
unrerei' Zeit hingeben, nach denen di» AJalerie itls 
das KelLilmt der Wirkung zweier eiiiniidei- entge* 
gengel'elzler Kiät'Le belraclitel wird, werden, gluu> 
be ich, darin mir beiliiminen , dal's die Pliüuome- 
no der chemifchon PropurLioiien Jich am htllfn'be- 
greife» InlTen, wenn man anuinimt, dul's die Ele- 
. mente Jleh, je ein Alom oder Moleciil tnil einem 
oder mehiered Atomen oder Muleciilcn des an de ra 
verbinden. Ueberhaupt bin icli überzeugt, es wer- 
de von nun an eine rationelle CorpuRCuIar- Theo- 
rie, welche die Kräfte, von denen die Verbitidun- 
gen der Moleriilen abhängen, nicht vernacUlJ'IlJgl, 
die Halls des theoreliTchen 'J'heils der Chemie und 
PhyliV ausmachen, dieJo Corpuscular-Theorie mö- 
ge im übrigen eine wa)ire Ourltellung von der !Na« 
tur der Dinge, oder blo» eine Vorlleliiingaart i'ür 
unsl'eyn, um zu begreilen und kennen zu lernen, 
was uns ohne He unbegreiFlicb und unbekannt ge> 
blieben wäre. Wenn aber die Erfubrung angefan* 
gen hat, eine folche Vorftelluog von der innern 
Zulammenletzung der Korper zu rechtfertigen , I'o 
wird der zweite Schritt leyn, »u Tuchen, die Aneahl 
der Moleciile eine» jeden Elements in jeder Verbia- 



L 4f ] 

dang ansrntinillolu. Drefe Unlerruchungen werden 
freilicli iiulseill fcliwietig leyn, «rnl anlaiigs viel- 
leicht nur zweiileiitige Refulltile Üereni, dcmolin- 
geachtet ili es aber vüUij! klar , dafs jede gaTi« auf» 
Geraiiiewuhl hin gefalsle Voi-ausrelzuog ohue alten 
Werlh Ceya müire. 

Der euglifthe Flivllker Herr Dnlton ili der 
erfte, dei- in neueren Zuittn eine Corpusoular- 
Thnorie iür die cliemifclui Tlieorie wieder aiilleben 
geiaaciit hal, und das auf eine Art, die ieiuetn 
Schartiiim JJ:iire niaciit. Er hat iiideis Tielleichl zu 
tpiih diefe gincfcliche Idee auf die cliemii'cbe Tlieo- 
rie im Allgcuieinen ongcwendct, und ilt den aija- 
lytifcheii Unterfuclmugen vorgeeilt, tudem er die 
Sciiwicrigkeilcit aus dem Wege räumen und die 
Elementar- Atome zählen wollte, aus denen der 
grölste Theil der nnorganifchen KÜrper belieht, 
£r ging bei diefemSludiuin vnu einem völlig kiinl!- 
lichen l'rincip aus. Weun zwifcben zwei Elemeu- 
larkijrpern es nur eine einzige bekHuiile Verbin- 
dung giebt, fo belraclUel, fie Dullon ais bcüelieud 
aus einem Molecül von jedem Element; giebl es 
aber deren zwei oder mehrere, I'o läfüt et heb durcii 
das Verbültuils diefer Verbindung leiten. Die Er- 
fahrung lehrt uns iudelfen l^iglich, dala wir nocl» 
nicht alle Grade der Verbindung kennen, und trißl 
es lieh, dafs von mehreren mijglichen Stufen der 
Vorbindungwir nureine einzige entdeckt haben, fo 
gicht es ulchls, was uns dafür bürgen kann, dals lie 
gerade diejenige ilt, welche nur ein Mulecülvoa je. 



k 



J 



[ « ] 

dem ihrer Elemente enlliolK Aof dieCe Weife 'war 
t$ uiiiuögliob| dafa die Anwendung, welrhc Herr 
Dallon von der Corpuscular-IJypolhete aof die 
chemifche Theorie gemacht hat, liebere Refaltale 
liälte geben können. 

Mehrere ausgezeichnete Chemiker haben die 
atomiAilchen Speculationen nicht angenommen and 
das Lächerliche 9 welche« die neuen philofophi« 
fcheii Schulen auf die atomittifchen Ideen der altera 
Schulen sn werfen gefucht haben, erzeugte eine ge« 
wifle Abneigung gegen diefe Ideen, ib da(a maA- fich 
nicht ohne eine gewilFe Scheu des Worte» jtiofn 
bedient. Jene Chemiker haben gefucht, die auf 
die chemifchen Proportionen lieh bexiuhendenThat« 
fachen zu rereinigen, ohne in Unlerfuchutigen 
darüber einzugehen, was wohl der Grund derfei» 
ben feyn möge, und haben das, was die Corpuscu« 
lar- Theorie unter MoiecUl rerlleht, mit dem Ana« 
druck: yerhdUniffe oder chemifche Aequipalente 
bezeichnet. £3 ift immer ein Nützen für die W^if* 
feofchuft, dalä es Gelehrte giebt, welche den Un* 
terfuchungen über die Urfachen der Brfchemungen 
fich wenijiter hingeben, fondern firh llreng an die 
Thai fachen halten; £e find es, welche für die be« 
kannten Wahrheiten wachen, dals (ie nicht übel 
begründeten oder zum wenigßen nngewiflen theo*. 
retifchen Speculationen einverleibt werden» Es wa* 
re jedoch ein grober Verlull für die WüTenfchaft^ 
wenn Niemand, aus Furcht , fich täufchen zu kön- 
nen, es wagte, die Speculation mit der Erfahrung 



[ 4? ] 

'xu verbinden; und'wos niicK belrJin, fo pcflehe ich, 
dttTs ich der JJegierde nicht Iialie wtdei'llcbeu küu- 
neo, dem höchllen Piincip der Willetifchnlt näher 
zu kommen , oh ich gleich weils , äaU man es nie 
erreichen wird, nud duls der Weg durch Verir- 
rungen fuhrt. 

Es iH hiiufig der Foll, dafa wenn eine Theori« 
TOD Celthrten angenommen wird, diejenige, wel- 
che lie annehmen, ein unbelchrüiiktcres Zntranea 
in lie fetzen, als die, dnrch deren Verliuhe und 
Schlün'e Te ßel'charfe» nuide. Diefcs, «ird vi.-I- 
leiclit auch mil den ihcDretifchen Spccululionen die 
chcmifchen Proportionen helri;H"end, der Fall feyn. 
Hr. Thomfon, der rur Kurzem eine mehr detaiU 
lirle Au seinander fiitzung der UaltoiiTchen olomi« 
ßirchen Theorie gegeben hat, hat es Ichon, wie es 
fcheint, mit weit mehr Vertrauen auf die Untrüg- 
lichkctt diefer 'i'heorie und feiner Anwendungen 
derfelbengellian, als Hr. Üalton felbft, und irh 
glaube, dufs Ur. Thomfon, feines Eifers und fei- 
ner guten Abrichten ungeaclitet, in diefem Theil 
der clicmifchcn Theorie mclir Schaden als Nutzen 
angerichtet hat. 

Sieht man die ICijrper als aus einfachen und 
(nach der Hypotliefe) utithcilbaren Mulecüls zu« 
rammengcfüt/.t an, deren reliitive Anzal.l in jedeia 
zufammengefetzten Kurper man zu l'uchen hat, fo 
niufs diele Anzahl der Gegenftand einer Unterfu- 
chung feyn, und darf nicht durch willkührlicha 
VurausfelzungeD beiiimnit werden. Ich liube ia ei- 



I 
I 
I 



nu- Abhandlung über die Urlbchc der chetuii 
Prupoi-lioueii.iti Jliiii. Tliorul'on's yi/ina/sj rchon 
Tor einigen Jaliren die AufJlitrklJmki-tt dci 
Chemiker autdieXeul'uiikl zu richlen gel'uclit, ]iüd 
gezeigt, wie es mi^güch ill, auf dein VV^ge derSc 
fülii'ung zu ii'urst'i'i't wahi-lchciuliolicti llclultulfia 
üliei' die Anzulil dicfcr Mulcciile in jeder bliiärert 
Yei'biiiduiig zu gelungen und wie mun llcli da, ^o 
der VeiTucli kein Ke['ullat gicIiL, durcli die Analo- 
gie leileu lalTen küiiiie. Hült man licli an die Ideep»^ 
die icb dort dargelegt iiabe, und an eine wenig* 
Hens analoge Art der Unterlneliung, Ca werden 
wir gcwjls endlich zu jjoJUivern Kcrullaten gelat)- 
gen, ah mau aniuiigs erwartet hüUe. Micbl ohne 
Eol'remden fdie ich, dafa alle, M^elche lieh mit die- ' 
fem Gegeuüande belchdi'tigt haben , dieier Abhand- 
lung keine andere AufmerklauikeiL gelehenkt hie- 
ben, als die, welche einige neue analytifche ReTul- 
laLe in ihr erweck Leu, Um zu zeigen, dals wirk-- 
licbetneVerrcbiadeti hei tili der Art, wieUr.Thom- 
Toii und ich dielen Gegeuriand behandeln, llatt fin- 
de, will ich die Folgerungen vergleichen, welche 
wir beide aus denKefuItatenvoiiVerrucheii, diedeu 
ZifiV'rn nach wenig yerlchieden find, ziehen. 

Ih; Thomfonlaud, dafa lOü Theile Phosphor 
121,28 Tb. SauerftolF einichlüri'en, um zu l'lios- 
phoilaure zu werden; diele Phospliorliiure beliebt 
na eil Hrn. TJiorafon ttus 2 Atomen Souerllofl' gegen 
I Atom Phosphor, dolTen Atom milbiii iG,32 wiegt. 
Üb es gleich bel^nnt iil, dafs der Phosphor a nie- 



drigere Oxydalions-Slufen hat, als in der Phoi. 
phorlüure, hielt es Hi*. Thomroii dennocli nicht Tür 
iiütliig, ihre Ziirammeiirelzuiig zu keuiien , um die 
Atomen- Anzahl in der Phosphorraure felizul'elzea. 
Nachdem er die /nrammeiifetzuag einiger phus- 
phorraureii Kalkl'dlze, z. ß. die de» neulrolen und 
halilchen piiosphorHiurea Kalkes, onf eine Art he- 
ilinimt hatte, die l'ail genau mit den Zahlen, wtiche 
ich oben gegeben habe, übereinkommt, giebi er 
eine Darlegung der Atoraen-ßerclialleuheit dioXür 
pbosphorfauren Salze. Da er die PhosphoitÜure 
»\s F+iOand den Kalk als C -\- betrachtet, lo 
ersieht lieh, dal's die genannten phosphoifauren 
Salze, um aus ganzen Atomen conliruiil werdtn zQ 
kunaen, nicht weniger als 5 Atome Säure enthal* 
ten mlifTen, gegen 4 bis 6 Alome Kalk. Ua aber 
eiDefu complicirteZurammenl'eizung ob tif Zwilchen- 
Grad« iiichu weniger als walu-icheinlich war, To 
erdachte er noch '^ andere, voti denen s lieh nicht 
berrorbriugen lalTen, die beiden andern aber, der 
Art nach zu urtheilcu, wie er lie hervorbringt, nur 
allein in der Speculalion exiiliien. Und alles diefes 
Schreibt Hch von dem Vertrauen her, das dielWrChe- 
miker aui'die UelUnimung der Atomen-Auzahl in 
der Phosphorliiure fetzt; eine ÜeüimmuDg, von der 
mau wohl lagen kann, dal's He eine willkiihrlicbe 
Aiiuabme Tey. 

Esergiebt (ich aus den Verfücheii, welche ich 
ia diefer Abhandlung angeführt habe, dafs der 
Sauerrtoildtr pliosphurigen Säure zu dem derPhos- 
. JLuuU d. PhjGk. r..'jt. St. 1. J. >3i0. Si.g. D 




[cht 



des MoIccuU 
100= 100 : 3yo,ta ■ 
Tliuinfon angege» 



[ 5o ] 

phorluai'G ficli wie 3 : 5 Terliiilt. Ea folgt Itiera«i, 
dofa die kleinfte Zahl ron gnnzen Moleciilen, oiis 
denen dicfe Sauren bclU-hcn küniien, ■ IVlolecul 
Fhosplior m\L 3 Moleculen ttaiieilloQ' in der pltos- 
pliorigen Siiiiie imd mit 5 Moleculen Sanerlloff ia 
der PliosplKiilaiirc iH. Wenn daher aucb eineVei- 
bindung /'+ a exiflirl, fo iTi ea doch gewifs nicht 
die Phosphorluure. Das Gt 
Pliosplior iimls daher foyn ■-'■|'- 
anfUlt i63,a, welche Zahl U' 
ben hsl. 

Giebl man zu, dafs die Küiper aus unlhcilljar 
ren Moleciils ziiramraengerttKl lind, lu Tolgl hieraus 
niciit, dafii es in der Chemie nur folclie beüimmte 
Proporlioneu gehen inüll'e, wie wir deren in der 
u norgan i li; lien Natur an Ig i-Tunden haben; denn wenn 
dieMoIecnle die Eigeufuball hallen, (ich in jeder be-. 
liebigen Zahl zu verbinden, fo würden wir uns rer^ 
gebens bemiilicn, die Spuren davon aui'zufucheu. 
Wir finden aber, daln bei den organifdien Siibltan- 
zen der Verhällnifle, in denen lieh ihre eleinenta- 
renMoleqÜle verbinden tiJnnen, und mitbin diefer 
Verbindungen felbli, beinatie um'iiMige find, wiili- 
rend diefes in der uuorganifcben Nülur nichl ftatl 
findet; woraus folgt, djfs in dieler lelzfern, der 
grofseu Anzahl von Körpern ungeaclitet, die liir 
jetzt als elemenlare betrachtet werden , und aus de- 
nen fie belicbl, die Anzahl der Verbindungen doch 
fehr befchränkt ili. Sucht man die Urtaehe hier- 
von auf, fo bietet ficli fogleich der limlland dar, 



[ 5i ] 
Elemenlar-Molecülelich nicht in allen 
iiälluilleu verbiiidcii lallen, il. h. daTs eine utibc*i 
iiimmte Atizalil iMoleciile eiues gewilleii Elements lieh 
nicht mit eidei- uubellimmLenAnzuUlMoleciiletiines 
oder zweiei- undcru ILlemente vereinigen kiJuiiea. 
Es iil daltt;r rc-hr uaLiiilich, zu Tuclien, welches die 
Zulilenfiud, in denen die Muiecülc der vei Icliiede* 
iiea lilemtuLe (,oAkv die veilcliiedenen cheinirc-liea 
Aeqnivaltnte) lieh vereinigl linden. Sind lie i jj 
mit., a, 3, 4, JiSV und welches ift die grofsle Zahl 
Ton B, die lieh mit einem einzigen ^ vei-liinden 
kann? üiler lind lie a^-|-3/i, 5^+4 7^, 5y/+ 6Ö, 

9^-}- toÄ 99 -^ + ioo jÖelc? Es ill klär,düls - 

in der Keilic, in »elclie nur ein einziges Mulecül 
vuu dem einen dcc tllcineiitc eingeht, die Verhin- 
dungea die am meiüen belchr^nLlea lind, und zwar 
aufdiefelhe Alt befchiänkt , wie wir es in der na- 
orgauilclien NaLur finden. In der That, als ich un- 
ter diefcm Gelichlspuukt die Analylen der unorgn- 
uilchen äubllanzen durchging, hol lieh mir eine fo 
geringe Anzahl von Verbindungen dar, in die das 
«ine der Elemente nicht als ein einziges Molecül 
einging, .dal^ ich gluuble, diele Ausnahmen l'eyea 
vielltichl wirklich keine Ansnalimen, um To mehr, 
da in allen diefen Ausnnhmen, wenn man das eine 
der Elemente auf die Einheit rediicirt, das andere 
nie einen andern Uruch eines Molecüls darbieter, 
als den, von ij. Idi fj!t es dalier als einen Charak- 
ter der unorganil'cheu Bildung an, dals in allen ih- 
BD Verbindungen das eine der Elomenle nur als 
D 1 



[ 5a ] 

Molecül- Einheit eingebe. Ich glaube iodeflen oacb 
einer weiter ausgedeholen Erfahrung gefanden »a 
habeU) dala die Ausnahmen , wo (ich i : i^ findet, 
Tielleicht nicht davon herrühren ^ dals bei üellim- 
mung de» Gewichts des einen oder andern Mole« 
ciils diefer Elemente ein Fehlt;r begangeo wordei 
fondern davon, dals es wirklich Verbindangen 
giebt, wo a ^mit 3 B verbunden feyn können » ob- 
gleich diefe Verbindungen vcrhiillnilsma&ig weni- 
ger häufig find. Ob diele Verbindungen top 
a ji mit 3 B ohno Dazwifchenkunft eines drilten 
Elements Halt iindeu können? Darüber kann die 
Erfahrung allein enticheiden. Hr. Daltoa erklart 
fich für diefe Idee^ es liegt aber bei ihm eine blofse 
Vorausfetzung zum Grunde. Ich will diefea durch 
ein Beifpiel erläutern: In dem bafifchen fohwef«:!- 
lauren Kupferoxyd lind 3 Molecüls Kupfer mit 
2 Molecüls Schwefel verbunden; ich frage aber; 
exiltirt diefe Verbindung des Schwefels mit, dem 
Kupfer für (ich? oder wird zu ihrer Exillenz er- 
fordert ^ dais das Kupfer und der Schwefel oxydirt 
feyen? Man fieht, dafs die Auflöi'ung diefer Frage 
von grofser Wichtigkeit ilt. 

Gehen wir in der (Jnterfuchung der Yerhält- 
nifle, in welchen fich die Elementar- Molecüls Ter- 
binden können, weiter, fo Aofsen wir auf 3^4-4 Jff. 
Unter den ficberften analytifchen Refullaten, die 
ich Gelegenheit gehabt habe zu unterfuchea , fin« 
det lieh keines, wo das einfachße Verha'ltnifs, in 
dem die Molecüls der Elemente fich verbunden fin« 



[ 



] 



den 3j4: 4S gewel'en viire. { Es verflebt ßch, diöu 
liier nur von der uiiorganifcheijXaliu- dieRedi; ift.) 
Da es indelTen der KrfaJirung zui- Enlicheidung 
ülierUireii bleibt, ob es exiHii-t oder niclil, Ib kann 
jcb hier m.elir nicht Tagen, als dals es unfern bis- 
Jierigeii Eifahiuugen nach lehr wähl Icheinlicli ift, 
dafs es nicht exillire. Was die VeihälliiilTe 4^-+- 

5B 99^+ lOO-ö elc. beliifTt, l\> haben lieh 

diele eben lo wenig gezeigt, mid es \i\ klar, dals, 
je weiter man diele möglichen Verbindungen aus- 
dehnt, dcfto mehr die bcüinimtcn Proporliooen der 
unorganilchen Natur auOiören müll'en, lieh von 
einander zu unterfcheiden. Da aber dleTe bellimni- 
ten Proportiuncn nichts weniger als zweideulig 
Jind, und lieh dnrth die Eifaliiung gut belbligt 
baben, To mufs es Grenzen geben, iibtr welche 
hinaus Verbiitdungeu der elementaren Molecüls 
der unorganilchen Natur nicht mehr Hall linden 
Esift vielleicht jetzt noch die Zeil nichl, diele Gren- 
zen fellzulicllen, üblchon ich nicht glaube, dals He 
weil über diejenigen liiuuusgehen, welche ich höher 
oben angegeben iiabe. 

D.Tliomfon hat meine Ideen über dieTenTheil 
der Corpuscular-Tlieorie zu widerlegen gel'ucht 
durch leine angebliche Kntdeckung der phosphor- 
fauren ICalklalze, welche aus 6MoIecülen Säure und 
4 bis eMolecülenBalls KuCainiiieiigell-lzt lind. Wir 
haben gefehen, dai's nach den Siieculationen der 
Corpuscnlar-Theorie diePhosphorlaure SMoleciils 
Saiierfloü enthalt, d. h. dals i Molecüle FJiosphor 



^ 



E 51 ] 

imt SMolecüls Sanei'RoH'daii zuIammengGfclzteMo- 
leciil der FhosphoiTaure bilden, berechnet man 
noch didfu Dalis die ZufaramenrelziiDg der plios- 
phoiCiiiien Salze, fo wiid man finden, dafs die 
Torbrennlichun Rndicale darin in roigendeii Ver- 
IjäUnilVen verbunden lind, wo P daa Pliosphor-Mo- 
leciil und R das Molecül des Radicals der Salzbafe 
bezeichnen: 

a) Phdsphorraure Salze, deren ßalis nur i Mo- 
lecül SauerüulF.enthäll, z. B, die von Queck£lber- 
oxydul, Kupferoxydiil etc. 

BiiihMpkas P + H ■ ) 

Se.<quipho.jpfias 3 P + 2 R 
Fhaiphoi P 4- 2Ä 

Sabphosphaa P.+ 5B. 

'?) Phosphoi-foiire SölüC, deren ßafis a Mole- 
Nalron, IBleioxyd, 



ciiltiSöuerlloffenlhüit, 


z. B. vom l 


Quecklilberoxyd etc. 




Bipho.^p/ius 


--F + R 


Sesqii ipk osph as 


3P + =R 


Phaphas 


p + n 




= p + 5 p. 



■) Da <Ld« weitere ErfMliranC un» mct.r aU Ein Teures und 
inelir als Ejn baCrche^ S^H ätrMhti, An k^ooci. gtUhn h.it, 
r.1 muri man unUrrdii^UlcntU ^.'<mcl> für lie rchaffcn. Ich 
varde in der lateinirchen NomeacUdir folgernde TOrfdila- 
gen ^ for äiejauren Satir fe,iguipho,yp/ia3 , bipkosphaa , tri~ 
phosphas, I. n.f^TT'cut, und für die bafifehen Sil« ISameu 
wie folgfinlo vorfclilo(jcn ; phosphas fesqui-ferr'iau , phtis~ 
phas hi -ferricua , phosphas Iri-fenicus ODC. Berzeliiu. 






[ S5 ] 
. . -y) Pliospliorfuui'e äalze, cleteii Bnlis 3 J 
cüU SauedioQ' euthull, z. B. EifciiuAy J, Cluomuxyd. 

Bu'hosphaa Ji- + Ä 

Fhoiphas SP-)- -i R 

SulpAu>ph,is P -\- R 

In diefea Verbicidungen giebt es 7 reiTchiedene 
Arien, nacli weklieii die Molcclils dtt buidcii Ele- 
mente verbmiJeii lind. Da die Veifuclii.', die ich in 
dierei- Al>li^j|dlung bcrduit:l>ea l.ab^, lidi auf die 
zweite Klaüe von pliosphorfaiuen SuUeii Itefchran- 
keu, fu lafst es iicli vcriuullieii, dulk Ip der erlten 
Klalle die Vei-bindinigeii niil Uebeiicluifc an Suure 
zahlrcicliei' liud, als die, welche icfi angezeigt habe, 
unddafs aucii üidev ieUIciiKlancdie hali Lehen Ver- 
bludiitigen die Zahl in der Tafel Uherfchieitea. 

Das I:*hos])bor-Eileii, dell'un Anul^'I'e ich ^ege-* 
'nhabe,iflfozul'iiiiimengeretzl,da[siooTh. iGaJTh, 
ÜSxydirle Mulle htr vorbrachten, in deueii \virö8,iTh. 
Eil'euoxyd gef'undeti habeu, Weüir das PIios- 
jjhor-Birun 0U8 1 Moieciil J'hosphor = 309,12, und 
a MoU-cüls Eifen = 678=^ a = i3ä6 befleljt, fo müf- 
Jen icoTh. dielerMafte duiohüsydalion 65Th. ge- 
winnen, und 68,7a l'roc. dieler iixydirten MalFe 
mütlen Eifeaoxyd ['eyn. üa ergiebl lieh daher, dufs 
die Verbindung des Bifens mit Phosphor, welche 
Üch bildet wenn bei der Glühhitze das phosphor- 
£ifen fich reducirt, aus P-j- ^Fe belteht. 




Einige phyßtah'Jche Bemertungen über die wüßeii 
und ungefunden Gegenden dea mittlern Italiens, 

tcd dnreendtl von GilbnL *]. 



J):is GroTsheTzoglham Ihsikann umfärbt drei, ihrer 
phyftka lirchen DerchaETeiiheit nach, f>aiiz verfcliie' 
deiie Regionen. Der fruchtbare 'i'lieil, die erlie 
diei'er Regionen, macht nur ein Sechfiel des Lan- 
des aus, und ill auf das reizende, von den Apen- 
ninea und einer niedrigen 1-Iugclkelte einge- 
fafste Thal befcbiJnkt, welches der ^rno durch- 

*) Ith enlleline diefe BeraerkungMi aus meiircrrn geKlveiclien Brie- 
fen über den L.intlLau in Iul]en , uHcPie an Mrrra Karl Fielet 
gerchricbrii, und In ä-;r Bibl. britatiii. i8i4 nnd iBiä »hgcdruilt 
Und. Die Vcrwatidlone fniun' Froviniea , die el.cmglt lU Ata 
g«regnciriea gehürten , mitten in dem *a1kraichen Italien, in 
Menrchenleere Sleppea uad Wüllen , wdide, wenn lie wirklich 
in dem Gange der IS'ituv lige und um «in Alificrbeo dea Lpndei 
aa* AllCT daiAcllle, eine der luerkwürdifjrten TliatTdchen der 
phynkallTchen £rtlberchreibung Sf^B. Den ht^fv in den Stand in 
Cetien, am dem, wai der Vui ialTcr daiüber aa vielen Stellen viel- 
leichl ewi» in i-helorifch fagl , ein Uitliell über dier« nicht •»- 
);emeine AnGchl zu fallen, ill der GeSchtipunkt, den ich bei 
dierem iwat fehl freien , aber doch nicht QDtreuen Ansing voi- 
Augen gühahl habe, Gilbert. 




c 57 J 

llrümb Florenz liegt in der Mille diefes Hcdcens, 
das fudlicli bis Corlone, welliicli bij Pifj rciclil, 
wo es ficli aii das i Stunde eiiirernle Meer mit 
einer Tundigen, mit Gras und Eichenwäldern be- 
ducktea fläche aarcbliersl, welche lialb \vildeii 
Heei-denvon ScliaTea, Pferden, Kühenund Kame- 
len zui- Weide dienL Dieles aa mehreren Stellen 
iehr enge Thal ili aufs belle angebaut, mit einzeln 
Aeheiideu Wolinuogen der Lanclleute bedeckl, nnj 
noch immer Übervüliceil, wenn gleich in ilon SUd- 
ten ivenigei- als es im Mittelalter war. 

Uie zweite Region, die der yfpenninen, nimmt 
zweiSechTtel von Toskana ein, niimlich alles Land, 
«■elches am rechten lifer des Arno liegt, Diefes 
Gebirge ifl hier zwar nicht ganz l'uwild, als weiter 
nurdlich, enthalt aber doch such biet grülslcn- 
theils nur ThÜlerj die von Bergllröraen verwüllet 
find, Geröil, bewaldete Abhänge, Weiden, Wild- 
nilVe, und lehr arme Einwohner, die von Kalln. 
iiien leben und ihren Unterhalt damit gewinnen, 
dafs lie nach Florenz, Livorno, in das Arnothal 
und nach der Infel Elba auf Arbeit gelieti. Woa 
Tou Toskana links (weltlich und fildlich) vom Thal 
des Arno iiegl , belleJit bis an das Meer und dio 
Grunzen des Kirchenllaates aus einem unebenen, 
wenig fruchtbaren Hoden, und die Luft ill hier fall 
überall hijchfl ungefund. Uiefe dritte Region, wel- 
che drei Sechftel To.skaua's ausmacht, iü daher nn- 
^_ ter dem Namen der Mareinma oder des ,J-jandes 
BtaAer büfen Luft bekannt. Sioaa lafat lieh fiir ^i« 




I 

I 
I 
I 



( 58 ] 
Hotipllladl deirdben tielitiien. Zwelmol i 
UQ dur Sil» der hÜcljUen Ciiltiu- in Eiiiopu gcwell- 
und diei'ti vcrgell'uiieii und uüllen Uegciideii dtrAJa- 
reinnia, welclie vor der Zeit mit Tode und Uu- 
IVuchlbaikbil lieiuij^cluchl zu feyii l'clieinen, zeigen 
liocli die äpuren dielL-r gliickliclieieti Zeilen und 
der vei-fDiigenen tleirüclikdten, indem Iiicr die 
Xiüliea mit Kuiueii aus allen Zeiluliein geltröut 
und. 

Das Land der büFen Luft reicht auch weit über 
dieGranzeu Toskaiia'ti liinauH, indem es Üch liings 
des Ufers des Meers von Livoinu bis TeiTociiia 
und Luiidtidwai'ls vom Meere bis aii die erlle KtL- 
te der Apeiinincn ziclit. Uiefer gau7X Laudrtricli 
Acllt einen Scbauplutz von Ruinen und des vergan- 
geoeo Kulims der alten Welt dar, wo alles nui'Er- 
iiiiiei-uiig i!l. In der Maremmu von Toskana ill der 
Jjodea wün, das Waller gelblich und durch Schwe- 
fel vergiiteL, und niigenda lieht man hier Dörfer, 
nur feiten eine Hütte, und keine andern iJaume 
ols uralte Eii^hen, welche den Jalirhundcilcn ge- 
trotzt haben. Mit der Hügelkette, welche das Ar- 
Qotfaal fiidolUich von Florenz begiäuzt, nimmt dia 
Cullur ab, doch fangt die völlige Wiifte ei-ft bei 
Caßel Fiorenlino, 4Stunden fiidlicher au. Jenfeits, 
lind kaum noch, einige ^ipuiea von Cullur, und man 
ift nun in der Maremma. Die überfläclie i:t im 
Grolsen welktirdi'mig, und hier und da üeheu auf 
den Gipfeln alles verfallenes Gemäuer und Thür- 
ine, und iu den ThÜlern fehr einzeln Käufer, um 




die liian elwas Mais oder Äfoorliirle bauet, und de- 
ren ai-mlelige üewolinci- Mo« den ünteigaug ihres 
Valcrlantlefi überlehl zu haben Tcheinen. Aul'der 
liiJchlleu Hübe ragCQ die gewalii^eii SLeiiitnalli^n 
TOD ydterra hei'TOf, oiit' einem Berge von glan- 
7c-nd weirsetn Alabolltr, [Marmor?] aus welcbera 
Bildliauer und Modellirev fich mit Blöcken verle- 
ben. Zevitcirte Klöller, vertalleiie Giirten, einige 
OHvenbäumo, alles Gemäuer und PalüUe ohne 
Dach, erinnern on den ollen Glanz der Sladl, wo 
jetzt nur noch 5ooo Einwohner vegetiren, Baueru 
und Alabaftcr-Arbeiler. Die Spuren der iangfa- 
nieii Verwüllung find ül)erall zu Teben ; die blticben 
Einwohner irren als Schallen in den majeÜalircheu 
Ueberreüen aller Gröläe nniber; und zu mullilos, 
ihre Wohnungen vor dem Einlluiz zu iichern, la['. 
l'en (ie die Elemente frei damit lebalten, und l'ehen 
gleichgültig der periodilchen Laudplage enlgegen, 
welche ihre Zahl jährlich vermindert. Der gelb- 
lirhe Boden ill nackt, bis auf einige Hölzer aus im- 
mer grünen Kork- Eichen, und aus den Thälern 
Heigt unausgeletzl der Rauch der Solfalaren 
herrw. 

DieNalur bleibt hier überall fich felbH über- 
lalTen , und der Buden ill in dem Zullande, welchen 
die Italiener mit dem Worte Machie bezeichnen, 
d. \\. Rafen , auf welchem alle Eichen flehen, die 
die Zeit nicht wieder ergänzf. Denn lolche Hei- 
den dienen unernicr»lichen Heerden zur Weide, 
welche allen jungen Aulfclmls vernichteu, und die- 




[ G» ] 



n ans einer Zeil her, als •Ii« 
luin und ihre VValJungea ~ 



I 



¥ 



\t nfaUcD 

Einwolmei" ihr Eige 
iiocli eu vcritieidigen wufdten. 

Die l^iiiwuliner der Maremma von Toskana ge- 
ben die Fell im i6. Juhrliundcrt als den Zcilpurikt 
an, mildem ihr VeifuU aiifiingt. Sie rallle ihrer 
fo viel« weg, dafs die iibrigbleilienden lieh dem 
EinflulVe dei- büfcn Luft nicht melir krallig genug 
^ciderl'elzen konnten, und feitdem nimmt diefer 
Einflufd jährlich mehr iiherhand, in ehea deniVer- 
hällniffe, als der Wideriiand iler Civilifatioii ab- 
nimmt. Zugleich fout der \\"eilh der liegenden 
Gründe, einige Wenige hrochlen lie an licJi, und 
fettdem die grofaen Laudeigeiilhümev lieh aus- 
fchliolilich ira ßefilze derfelben belinden, find der 
Ackerbau und die ländliche Bevölkerung, ohne 
Hoffnung der Wiederkehr von hier verbaniil. Al- 
le Verl'uche de» Orolsherzogs Leopold, Colonieen 
in der Maremma anzulegen, lind milsglückl; die 
Culonilteii liarben ara Fieber, bevor ihre Anfiede- 
lung einige Feüigkeit gewinnen konnte. Der Bo- 
den lelblt ill unfruchtbar geworden, als habe die 
Arbeit des Menfchen ihn erfchöpil; erbelieht nur 
noch aus reinem Thon , deffen Weilie das Gelb des 
Schwefels miiTsigt, der in Menge in dlefer fiegion 
auagearbeilet wird. Die Orte, wo der Schwefel aus 
der Erde dringt, verkündigen lieh Ichon von wei- 
tem durch widrigen Gcrucli und trüben Dnnli; die- 
id Solfataren vertreiben alle Bewohner rings um- 
&er*, lüokende Flammen ileigeu iu Wirbeln von 



t öl ] 
Kaucli hervor, und de»- Rand diefer kleinen Ki-a 
ill SlellenweifB mit Srliweffl hidcckt, in dellenMiU . 
le ein gelblich biaunea WalVor koclit. Das eiit- 
TÖlkerle und von deu grolseu Grund-üigenthii- 
mern eroberte Land war nur noch auf Eine Art zu 
beniitzetj; man üherläfsl es ganz der Notui', nnd 
weill es die gcrundc Juhcszeit iiber Heeidcu »um 
Aufenthalte und zur Weide on. Dia ßeruaer die- 
fer Jrleerden lind eine Art von Noiuadeu oder wan- 
dernden Hirten, weiclie kein anderes Eigentliuni 
als iiire Meerden l)eruzt;n; lie pacbten den Geuitiu- 
den in den Apenninen die liohen Bergweideu für 
den Sommer ab, und den Grund- Eigenthiimern der 
Maremnia die Kbeoe iur den Winter, wo das lierr- 
liche Klima die Vegelatiou fo begünlligt, dafs auch 
die kalte Jalirszcit über kein Mangel an Gras ent> 
Iteht. Halbe Wilde, gleich den Tataren mit Häu- 
ten bekleidet und mit langen Spiefeen bcwaifaet, 
Kielien dann hier mit 4oo,ooo Schafen, 3o,otx) Pferf 
den und iiiclit minder zahlreiclieii Ilecrdeu voa 
Kühen und Ziegen umher, üas Thal des Arno und 
andere benachliarti! Gegenden werden mit Thiereu 
von hier aus verfehen. Diele Benutzung, welche 
die Hüllte deo initllern Italiens für immer in eine 
AVüfle verwandelt, ill in der That mehr noch ein 
Werk der Natur, aU der Willkühr des Meut'chen, 
und kann immer noch für eine Art von Indullrie 
genommen werden, ohne die dielet ganze Land- 
ll-jch eine vollkommene Einüde feyn würde. 

Während aber der JJodcnia der Marumma auf- 



[ 6a ] 



: Pltai 



lizea, w<ilclie den AleuCeheDi 
zeugen, gciicii in lui 



gebi 

ziirMnlirurig dienei 
Innern tlicmilche Fincclle vor, die eine uuermers— 
liclie Menge äcliwetel, Salze und Aluun biiileo, Toiu 
deren tlinratiimeln ein grolsei- Theil der ['chwachen 
lievülkei-ung leiH, gtlcliiclit dlel'es gleich nur wäli- 
lend dei- Jahiszeit, wenn man die Lull niclit zu 
liirchieu liat. — AJIes ill uiiei-ivoilul. und eigen- 
Ihiinilich in ditsll'!' Gegend , deren Lebenszeit ver- 
itriclien ill, und welche ScliriUweii'e zu dtm Zu* 
Aunde der KinüJen zuriickkeEii-t, mit welchem iich 
die Bellinimung dielet.- Eide endigt. Dean e« 
](ümint endlich eine Zeit, dal» der von der imiuef' 
^vatuendeu ßearhcilung duicii deu Menl'chen und 
die Anltrengung bei der Vegetation eifchüpfle lio- 
tieii, die Elemente, wclclie zur Bildung des Nali- 
rungslaftes der l'flüuzen nothig ßiid, nicht melii' zu 
erzeugen vermag, und. dufs lieh in ihm durch che- 
tnirdie Verbindungen nur trage und gil'lige äub- 
liunzeu bilden , die die Quelle des Lebens uatergra- 
ben und langi'uin die Gegenden entvölkern, welche 
dieVoifeliung der Flöge der Zeit hingiübt »> Die 
nahe Nüchbarrdiait der durch Civiliiation bezähm- 
ten, und diefer von Telblt zu ihrem urrprüiiglichen 
Zußand zurückkehrenden NuLur, welche es^faltzu 
Xeyu Icheint, dem Menlchengei'chlechte zu IVöliuen, 



■} Eine gani artige poetircb« Idee, Welcher inderi, um für 
eine i'ii:bli|ja ptijfibilirclii; gellen m köaDen , mebr nicbla alt 
W'i.iiihuit fchll. Gilh. 



t « J 

iieJit uns im.rollenCunlrulte die AlacliL ijL'i-OutlheiL 
Und dii: äclMvüolie des Mciirditüi vor Augen. 

Necl) d<^r gewuliiilirhen MciniiFig lull die liüTe 
huU, welclie den Tlieil des niitllerii Italiens eiiL- 
TÜikcrl, der unter den Ucrgcn nach dorn mitlcilitiidi* 
leben Mecie zu liegl, wie an fo vielen andern Oiten, 
von Morüllcn und Ueheiidtm Gewa'll't-r Jienüjiren. 
UieH^s mag Ton den Ponlrfiilclien Sütnprun gellen; 
in der Maieniina 'I'oskana's nud des röniilelien Ge- 
bietes llifsl fich aber die büfe I^uFl diefci- Uilucli 
nicht ziilciiieilien. Denn dicre Mareinmen Und ein 
hoch liegender Landriiich, wo Liil't mid Wind 
überall iVeieu Zuti'ill liahen , und der weder Mura^ 
fte noch Üeliende Gewüfier eulliäll (?); und ich ha- 
be die Plage mit gleicher Heftigkeit nuFdeiu hohen 
Kücken von JiaiUcvfani und in den AVäldeiii des 
Berges Soracle wÜlheu I'ehen. Es iür^l kaum iicli 
anders denken, als dafa diefcs Verdeibiiifs der Lul't 
von der chemil'cheii ßefchairenheit desiJodens Telbll 
hevriilu'l, die diefe vulkniiit'clien Gegenden alliiiüli- 
lig angenommen hüben, dein Gange der Nalur ge- 
müU und durch Unifliiode beHimmi, die iiiif> unbe- 
kannt lind. Sollte fich niciit an der Oberlluche des 
Hodens Schwefel- Waßtilloil'gas aus leinen tillemen- 
len bilden, unabhängig von der Gegenwart von 
Waller, weiches gewöhnlich diel'es Gas erzeugt? 
Sollte diefes der Teil feyn, fo giebt es kein Hiilfs- 
mittel gegen diefe böfe Luft in der Mareiiiiua ">. 



s,6<iiw,w-\v.,ir«iUoffE4 



'ickt bikauullicii » 



D Gitt, I 



Et muls Ihoen l'undoibar dünken, dafs man die 
Uiraclieii einer l'o beliütidigen nud lu lurchlbaren 
Wirkung nocli nicht ktuHt; denn was Aeizle und 
ClieraikL-r über diefi-s gelicimoifsvoJIe Welto, das 
leineAunaherungdurclikein vrabt'zuiichnieiidesZei* 
eben EU cvkenaeii giebt, Tei'mutlicL Iiabcn, wird 
durch die Tbaliachen widerlegt. Der Himmel 
bleibt, wenn es licii eiiillt;t!t, eben l'o reiu, das 
Gi'un eben rofrilch, die Lull eben lu ruhig, als lie 
zuvor wareu; des heitern und uulchuldigeu Anfe- 
faens ungeachtet, fühlt man Jich aber ron einem ge- 
heimen Schauder wider Willen ergriflen, wenn 
iQSn diele lo müde und doch lo 1'chüdlicheL.uft ein- 
athmct. Man muls diel'u GegenJen leiblt befucht 
Iraben wahrend der gefährlichen Jahiszeit, um lieh 
einen richtigen liegriil von der langlamen ZerAö- 
rungder menrciilichen Natur zu inaclien, die diefe 
Luft bewirkt. Statt der gefunden Gelichlsfarbe 
tritt eine gelbe und bleiche bei allen ein, die lieh in 
der Mareiiiina dauernd aufhallen; fie lUhteo lieh 
täglich fchwäcber; viele lierhen ehe die böle Jahrs« 
zeit zu Ende iß, und wer lie überk-bt, verrollt in 
einen Zultaud von Niedergedrücktheit und gÜnzU* 
eher Mulhloligkeit; eine moralifche Schwäche, die 
vielleicht nicht minder Ichadlicb als die böfe Luft 
wii'kt. Die phyhl'che und nioralilche ErfchlaHung 
hemmt wüfarend diefer Zeit die ganze InduHrie; 



lÖJul kleine Tliier.- fohon , w«.n M in einer wcdIk Ledeu- 
ivtidcuMiiLiücil» slmorphiiircbcDLufl beigRiueitgi iß. GiJt. 



L. 



t « J 

"bnH hierauf lial man bei der ßemrthfcfiaftang dea' 
Bodens Rückliclit nelimeii münen. 

Bei ^quapenüente, wo man Toskana vcrläfst 
und den Kirchenßaat belritL, veründert lieh zvinr 
die Natur des Bodcn.s und der Anblick des Landes, 
die böfe LuTt und ihre W'iiknn^en bleiben abet 
diefelben. Statt des weilaen und nackten Thons 
ficht man fchwarzen vulkanifchen Sand, delFen 
Fruchtbarkeit die wilde Vegetation und die unge- 
heuren urallen Waldungen beweil'en, welche von den 
Apeaninen bis an den Strand des Meeres reichen, 
und zwei Drittel des Landes bedecken. Die Stiidts 
und Flecken, durch welclie man kommt, haben 
ziim Theili berühmte Namen, gleiclien jetzt aber 
mehr Denkraählern gewelentr üeCchlechter; yi^ 
terbo ift unter ihnen der Hauptort. Nimmt man 
die Garten und die Weinberge aus, welche um fie 
her liegen, fo gehört auch in der Maremma von 
Rom der ganze, 'des Anbaues fähige Boden, gro- 
fsen Landeigenthiimernj und Tchon feit geraumer 
Zeit iil auch hier die ganiie IJndlicIie Bevölkerung, 
verfchwiindeu. Nirgends lieht man Dorfer, Hiit- 
teu oder auch nur eine Pachterwobnung; die ganze 
Bevölkerung ilt auf die Städte und Hecken be- 
Ichrünkt, wo Eigeuthiiraer, Pächter, Tagelöliner, 
Handwerker und KauOeule unter einander woh- 
nen. Die einzeln Hebenden WirthfchaFta-Gebju- ■ 
de, auf welche man in grol'sen Zivifchenraumen 
Holst, Cafale genannt, find unbewohnt, und die- 
den IJii'ten und den Arbeitern, während 
J5.53. St.j. J.iy.li. Si.g. E 



I 



I 6Ö ] 

der Zeit der Ijandarbtit zumZullucIilsürte. In den 
waldtoien FlÜlzen wird der Boden nur alle H Jahre 
einmal beackert; nachdem man ihn 7 Mal gepflügt 
/hat, beilelll man ihn mitWeitzen, der das 8-fache 
Iragl. Unmittelbar nach der Erndte lal'st man den 
Boden in denZiiIlond wilderW'iefen zurückkehre«, 
er dient dniiii zur Weide, bis er iich nach einigen 
Jahren To mit Uornen, Ricinen, Schilf u. f, w. be- 
deckt hat, dal's er nur durcli Abbrennen und Pflü- 
gen wieder gereinigt werden kann. Die Heerden, 
welche in dielen uncrmelslichenLandereiea umher- 
ziehen, hud von weit fchöneren RafTen, als die auf 
den unfruchtbaren Weiden Toskana's. 

Zu Ruciglionc, am.Fufsc der Berge von f^iter' 
bof ift der Anfang des j^gro Jiomano^ der berühm- 
ten, von dem Meere und von einem Kranz von 
Bergen umgebenen Ebene, in welcher die Sladt 
Rom liegt. Ihre Länge beträgt 3o, ihre Breite 
10 big la ^Stunden. Sie ill wellenförmig, die 
Rücken, welche inagefammt nackt, oft ohne Erde | 
lind, haben ziemlich einerlei Ilühe, die Abhänge I 
und die Thaler lind mehreuiheils lehr fruchtbar^ ' 
Baume aber find in der ganzen Ebene beinahe fo fei- ' 
teo, als ia den ihr ähnlichen grasieicheu ,äte]>- < 
pen der Tartarei. Hier und da lieht man ein 1 
Uickig von Dornen, eine Reihe Kork-Eichen oder 
Pinien, und Zäune aus Balken, nm die Wicfen ab- j 
zutheilen und einige beackerte Flecke, die 3o bis ' 
4o Morgen zu halten pllegen, gegen di&Heerdea • 
zu fchütiseu. Nichts lalst die Nähe einer grolsea 1 



[ «7 ] 

Sladl ahnen, bis man auf dem Monte Mario plütz- 
lich die Ti bei- und Jie lieben Hiigel mitiliieii Fal- 
lüllen, KircUen und Kuppeln erblickt, über Keklio 
alle die von St. Peter hervorragt. 

la liom haben mich nicht fo fohr die Alterlhii- 
in er als die ueuern Huinen befchüfligt, welche lieh 
überall dem Ulick. und der Fhantaüe des Reifeudeii 
aufdi-ingen. Ich will veiTuchen Rom Ihnen zu 
fchiidern, wie es nach Ib viele» Jahrhunderten von 
Gloiiz und Ruhm nun leinem Ende enigegeu geht, 
uud fchun jetzt nicht viel mehr als die erhabenlle 
aller Ruinen iH. Vielleicht gelingt es jiiir, Ihnen 
die gvoTse Scene der Veruichtuug zu vergegeowär- 
ligen,!die Laglich in den Mauern Roms vor hch gtsht, 
ill lie gleich grüHier, ernlter und trauriger, als Wor- 
te He mahlen kimiienj lie iü das grol'se Feit der 
Todten , welches nur die Stimme der Wülte und 
die Wellen der 'l'iebr würdig leietti können. 

Ich bin im J. 171^1 in Rom gewefea. Damals 
«otbieU CS noch 160000 Einwohner, viele grol'se Fo- 
milien, welche Fremde zuvorkommend uulnuhmen, 
■üen Prunk des Luxus, und alles, was eine grofse 
oad reiche Sladt beiiteichnet. Jetzt kam ich durch 
daa nämliche Thor in die Stadt, die StraTsen waren 
aber nicht, wie damals, mitKutlchen, TuiideFn Hall 
ihrer niit Heardeu von Ziegen, Ochfen und lialb- 
vildeti Pl'erden bedeckt, welche von Hirten mit 
langen Piken, den Tataren ähnlich, getrieben wur- 
deuj die des Nachts eine Zuilucht in den Mauern 
K«n» gegen dun Todt Tuchen, der lie während der 



I 



[ «8 ] 

JaltrRKeit der liijli.n Lufl im Freien ergreifen würde. 
DicronomadirchonHirtenHrid ihre wandernden Heei'- 
di'ii bcmachligen lieh der Falärie und der Stadtvier(cl, 
wcl^hediel^inwohner inderaMaarseTerlaßen, alsTie 
fich Terraindern und von der böleu Luft immer mehr 
nach dem Millelpunkt dec Stadt verdrängt werden. 
Schon lintl die Forta del popolo, ein Theil des Corfo, 
das ganze SladtvierLel dea Quirinal, der Trinita de 
Monti und das jenfeits der Tiber gelegene von 
Ütiidterri nicht mehr bewohnt, und dienen Landlea- 
ten lur Ziitlucht. Rom hat nur noch looooo Be- 
wohner *), und darunter find über loooo V\''ein- 
bauer, Hirten tindüartner. Es giebljelzt weitläu- 
ügB Kevier^ in Rom, die nur noch Dörfer Und, und 
wohin die eigeulüclicn Landleute durch die bij- 
fe l4ifl vertrieben worden find. Eine folche Ab- 
nahrne der V'nlksraenge in 22 Jahren ilt uuerhörl; 
die politifchen EreignifTe mügen aa ihr Antheil ha- 
tten, dieHaiiptiirfacbe liegt aber in bleibenden Vtn- 
Üü'nden und in den Wirkungen der böfen LofL 
üiel'e Plage greift (ährlich mehr um fich, jährlich 
hndet lic lieh in eineStrafse, ^mf einen Platz, in 
ein Vierlcl mehr ein, die bisher von ihr ver- 
fchont waren, und je weniger ihr die IJevolke- 
rung widerlieht, je weniger der Menfchen vrei' 
dea, delto Ichuetler greift fie um Geh, und defio 
m«hr SchlÄchlopfer rafft diefea furchtbare Uebel 
fort. Der Zi'itpuukt ill daher wahrfcheinlich Dicht 

*) K4<b JUTonlli^-lKa K»btK4ln foll « im I. tSio lüouaBü»- 
«*ktTi (<l<tt li*k«, aail jtnt 1 iSi-»» caib.hca. CiKi 




[ % ) 

mehr'fern, dafa diei^c Königin der Sudle alleii ihren 
Gloiiz wird verloren habeu, und, gieicli Volterm 
nichts als eiae uneiraersliciK: MalTe von Moiiunien^ 
teu und Ruinen aus allen Jaliihünderteii i'eyu wird, 
zwilchendenenHiilen, Ziegen und arml'elig« Wein- 
bauer hauren. So wird lluin endigen- und hat es 
gleich ftjine Nelienhulileriimcn Itingc iiberleht, To 
entgeht es duch dem Sciiickralc allerMenlchenwer- 
ke nicht, und fehr bald wird es gleich Athen und 
l'erfepolis, gewelen feyn. 

Diefen Charakter der Vernichtung niinoit maa 
in Rom überall wahr. i)o der Wohnungen viel 
mehr als der Einwohner lind, l'o denkt Niemand 
daran } die feinige zu erhalten; kein Uach, keine 
Treppe, keine Thnre wird reparirt; brechen lie zu- 
fammen, lolalst man He liegen, und Tucht heb eine 
andere Wohnung. Alles ift in Rom aus vorigen 
Zeiten her; luau Ichafl't nichts Neues an-, jeder ver- 
braucht was er belitzl, als wiirden alle durch ein 
gcwilTes Vorgefühl abgelchreckt, etwas fiir die Zu- 
kunft nu unternehmen oder zu verfuclien, und die- 
fe Erfchlaffuug, welche alle Arbeit luhmt, tragt 
nicht wenig zurBefchleunignng des Verderbens bei. 
Handwerker und Tagelöhner verhungern und ver- 
fcbwinden, und die Verminderung der Verzehrer 
zieht endlich auch den Ruin der Produccnten nach 
fich. Auch giebt es fchwerlich irgend eine Stadt, 
wo alles, was zum bloläeii Ihierifchen Leben gebort, 
wohlfeiler ifi, als in Rom. Lebensmittel, welche für 
»66<XKi Einwohner zureichten , verthellen lieh jetzt 



[ 



] 



unter 100,000. Diefe Wohireillieit hält diejenigen 
Einwohner, für welche Ee eiaeu Kuiz hat, zurücfc^ 
und wahrfcheinlich werden [ich beronders die 
Grutideigeiithümer noch eine geraume Zeit im Mit- 
telpunkt der Stadt erhalten, und von der bdfeii Luft 
dort immer enger zurommeugedrängt werden, wäh- 
rend das übrige Rom, den Elementen überladen, 
nichts feyn wird, als eine ausgedehute MalTe von 
Trümmern, uiitten in einer Einöde. 

In dem Viertel jenfeits der Tiber bin ich Stra- 
ßen durchlaufen, die völlig verlnlTen find, und blos 
Hirten zum na'chliichen Aufenthalte dienen; und 
wo die Peterskirchc lieht, ill: jetzt eine faß men- 
fchenleere Einöde; ihre Vorplatze find mit Gran 
und ihr Gemäuer mitMoos bedeckt. Es iH eine be* 
fondere Empfindung, die berühmLefte Stadt fo «II- 
mählig vergehen, und in unferen Tagen, wo man tiur 
zu bauen pflegt, die Zeit, ohne dafs der Menfch 
fich ihr widerfelzt, zerllören au Tehen. 

Die mehrflen Keilenden , welche durch die un- 
angebaueten Ebenen der Campagna de Roma gekom- 
men find, fcheinen zu meinen, diele Einöde hütte 
nicht einmal Befitzcr. So vernachlalllgt der Roden 
hier indels auch fcheint, fo wird et in der That 
doch regelmal'sig bewirlhrchaftet, und di« Art, wie 
diefes gefchiehl, mögen Sie aus folgendem erl'ehen, 
|Wfl8 mir darüber Herr Trucci mitgetheilt hal, 
Pächter des Kirchenguls, von d eilen Einkünften die 
Peterskirche erhallen wird. Diefes Kircheugut, 
Camp omorto geaanot, liegt zwifchen Vellclri und 



1. 



j 



[ 



J 



NettunO) uDweit Ocr Po»tiatri.-lieti Sümpfe, in ei- 
ner der ödellen und ungefuDiIeRea Gegenden der 
Ciimpagno di Roma. 

„Sie wei-den verwundert feyn, Tagte er mir, zu 
hören} daTs die ganze 4o Stunden lange Maremma 
Ton Rom, nur aus einigen hundert Gclilzungen he- 
fleht, und in der Hand von nicht mehr als achtzig 
Pächtern ift Man nennt uns Kaufloiite von l<and 
(ßlercanlf! di tenuto) und in der That find wie 
mehr Kaufleute als Oekonomen; denn wir lehen 
allein Koni, wo wir Buch führen, und von wo aus 
wir das Gauze anordnen, indefs unlere l'^attori die 
AdmiriilliaLiou belorgen- Ehemals liaticn untere 
groTse Herren auf ihren Befitzungen anfehnliche 
Heerden und GelUite, und verpaclileten lie zugleich 
mit der Benntzutig des Hodens; diefes Kapital ha- 
ben fie aber allniählig veräurserl, und jetzt befitzen 
He blos den Boden. Seitdem kann kein anderer 
Pachter werden, als wer ein grofses Kapital in Vieh- 
heerden befitzt, und fo lind jetzt alle dieTe Foch- 
tungen an achizij; Ptrfouen gekommen, in deren 
Hand mit deiZeitwahrfcheiulich auch dasgefamm- 
te Grundeigcnthimi übergehen wird. Die Art der 
Cuiturwird fich aber dadurch nicht äudeni, denn zu 
ihr zwingt die Natur, und man hat jetzt keine Wahl 
mehr, in der Art das Land hier zu bewirthfchaf- 
len. Denn dieler unglückliche, jährlich von einer 
Art von Pell heimgeluchte Landflrich, ift von Dör- 
fern und Ton aller ländlichen Bevölkerung völlig 
«Dtblölst, und die unermefsHchen Landgüter, in 



r 7' ] 

die er vertlieilt ifi., lalFeu bei dteletn Menfchcn' 
Mangel keine andere Be w i tili Ich aftuug zu." 

„Wie ein vui- AUers lo aulseroriienllich ange- 
kaucler und bevüikei'ler Landitricli in eine Co traa- 
rige Lage habe gcrullicn können, das erkläre ich 
mir auf i'olgeode Art : !<^ui? Zeit dm JJIüthe Roms 
hatten die rolcheo Kapiialiiieii die kleinen Land- 
befitzer um die >laupüladt ausgekonft, und den 
ganzen Landitrich umher in Villas, Parks und 
Landhaufer verwandelt, und liefsen den iJoden von 
ihren Sklaveu anbauen. Der Verfall des Reichs, 
die Verlegung des Tlirons nach KoHhanliucpel, 
der Einbruch der Uarbaren, und die Einfuhrung 
des Chrillenthuins richteten die Eigenlhümec zu 
Grunde und machten die Sklaven verfchwindeo. 
Freie und arbciiraoieLandleulc felilten. So Tank der 
Werth der Güter, und es wurde perraogenden Fa- 
milien leicht, ihr Eigenthnm zu erweitern, fo wie 
J'pälerhin denFatnilicn derl'äbiie ungeheure Grund* 
belitzungen zu vereinigen ; und Ib il't der Theil Eu- 
ropa's, welcher ehemals der bliihendile und bevbl- 
kertlle war, endlich zu einer menfcheuleerenWülle 
geworden, wo man das Land nun nicht mehr anders 
als es zur Zeit der alten Patriarchen gefcbalijbe wirth- 
fchailen kann, und alfo eben damit aufhört, womit 
dieGelbhichte desLandbaucs artfangt. Mit den un- 
erraerslicbenßefitziingen beliebt keine ländliche Re- 
Tolkerung, eben fo wenig als mit den ^Vi^kungea 
der bofun Luft, welche jetzt hier herrl'cht, und die 
vielleicht nur eine Folge der Lntvijlkerung war, 



[ 73 ] 
jetzt aber cipe nicht mehr zu überwindende Urfuch 
(Jeclelben gewoiilen ill" *J. 

,,Diere oft QuadralmcÜcn groCsen Landgüter, 
M'elchc jetzt ohne Uorf und obne Hülle, felblt ohne 
Vieb und obne Ackergeialh Jiud, und jedes nur 
eiu einziges unbewobntes Wirlbrchoflsliaua beGt- 
zeo, Jbllea die grofsen l'äcliter bewirlhfchaften. 
Ihnen blieb unter diefen Umiländen keine Wahl. 
So fruchtbar der Boden, und l'o fchün das K!lma 
auch ift, l'o liefs er fich uuter diefen Umilaudcn doch 
our auf diel'elbe Art benutzen, wie düs die numadi- 
l'chen Völker mit den W'ullen tluin. Sie verletzt«!! 
dahin Heerden von Schafen und von halb wildem 
Hindvieb hungarirdier RaJie. Die Schafe ver- 
niefirteii iich fehr; lie geben oni früheften Gewinn, 
und bedüri'eii nur wenig abgehärteter Hirten, wel- 
che, wenn im Summer auf den Ebenen die Dürre 
und die böfe Luft eintreten, die Heerden in die 
Apenniiien auf die Bergweiden treiben **J. ^aa 



•) Sclbfl in den I<cir»rtea SoromtrDiDngKii hejccki Tich die 

, Campagna vou Rom. >llc Abend mil einem ilklileii , ciakaltca 

Nsbot cioiee Fun hoch , nn<I ilim fclireibt man erartcn An- 

t Ant an dtu FieUva m , durcl. welche die Einwohner , dio 

auffericn , wcfüjeraiTl wtrden. 

1 Die Schüfe in der M.iremma von' Rom ßnd von zwei TEr- 

1 HalTeu , einet kleinen, kraftigea , mit feiner aber 

^d^coladeufavhencr Wulla , Negretti genannt, von denen ci 

t , und welche lur Kleidung aller Beueltuünche, 

t nnd PoAillons in Italien gabiincbt wird ) und einer 



[ 7* ] 

weniger weichliche Kintivieh bleibt aucb im Som- 
mer in der Marernina, uutl die Hirten ilelTi^lben ge- 
wöhnen flcli endlich, nachdem ihrer viele bitige- 
raflt worden, an die giftige Luft iVaria cntlii>a). 
In fo unermelslichen Ebenen mürfea die Uirteu be- 
ritten feyn; inaii bedarf überdeni Pferiie , um 
Verbindung mit den wenigen Studien zu unlerhnl- 
len; diefes hat uns gcnöthigt, halb wilde Geftüte 
aoznlegen, welche iudels den mindeft einträglichen 
Erwerbsaweig ausmachen *). Die Waldungen ba- 
ban wir niitSchweinen, und dieSüinpfe rail Büfi'eln 
bevölkert. Alle diele Heerden haben fich aiiüer- 
ordentlich vermehrt-, die, welche ich auf diefera 
Landgute beiUae, lind liher iüddoo Thaler werth; 

Jpulifchen Eair«, der ftlionriea uofer aÜeii, von glämead 
väüei uud Eben fo feiner Wolle, als d,\t Airagonirdie, 
aber nur id der obern Hälfte d« Körper» milWolIe bedtckt, 
(I»riir aber fehr railchrelch, über fioiiooo au der Zalil. I), 
dai HatnmclfleLfch in Italien fchlecht ilt nild nicht gegelTen 
-wird, io lü.]te( man die männlichen Lämmer und Telbri eiaea 
Theil der weihlichen , und nielkl die Schafe um Schafkäfe 
in machen. Davon lieftri ein einiige» Schaf manobmiil fiir 
3 Piaftev an Werth in einem Sommer, In der Mltle Hai't 
treibt man ditfeHcerden in die Apeoninet, und Ge komineii 
^li in der Miite dft Okioben nach der Maramma xurück. 
M Al9 noch die grollen Gmudbernzer felbß die Gcfhite befa- 
f.en , %>b e» in Ü'"«" ""'g« berühmte Raffen , n-ch ,79, f.h 
derVerfalTer die btoniefjrbenen Pferde, welche man Borgkefa 
nannte ) Tie dieuleu den >u Rom Rudirf^nden Künftlem liäa- 
%a za Hadellen 1 und Guido Rheni halte mit ihnea den 'Wa— 




l 75 ) 

und eben To Ttel die auf zwei andern LandgüLern, 
welche ich aufseidem nocli in Paoht habe. UnTere 
Hirten erhalten keinen Lohn; wir branchen nur 
He und die kleine Heerde, welche ihr Eigenlhum 
ausmacht;, zu nähren. Sie find alle Bewohiiei- der 
DtTge Sabinieiis und Abruzzos, und bringeniFrau 
und Kind nie mit, werden daher nie bleibendeEin- 
wohner der Marerania, Ebenfalls aus den Bergea 
koniml ein grofserTheil unferer Feldurbeiter, docli 
wohnen von dielen auch virle in Rom und in den 
kleinern Städten. Diele Tagelöliner Itelten lieh 
wöchentlich in Rum ein und werden aui'6Tage ge- 
uiielhet, täglich fiir la bis 16 Orofchen und l'o viel 
ßrodt, ah fie sinr Nahrung bedürfen. Mau niiethet 
ihrer fo viele, als man auf Iiiinen Wiefen Paare Och- 
fen hat, und allo Pflüge in Arbeit fetzen kann, um 
wo raögliuh die gauzn Bi-lltllung in einer Woche 
zu vollenden; ich pflege hier oft lOo Pflüge zu- 
gleich arbeiten zu lauen. Den zu beackerudea 
Raum hat man zuvordurchHürdenfclJng gedüngt; 
die Orbfen werden nur wahrend der ßeflellzeil ge- 
f'Ütlertj und fo bald die Arbeit vollendet ilL, treibt 
man fie wieder aul die Wiefen, und dankt die Ar- 
beiter ab. ^Nachdem der umbrochene Raleii einen 



gm derÄui'DrahffpRant. Jclil lind alle diir« Ri!Tro niilcr- 
grgongfa. Alle Pferde Hiicl Tthivarz , nnd zwjr i.iclit vor- 
zuglich Tchou, aber voll Kr^ft und Mnlli, 'untl h.ibcu al« 
'KaTallei'Upfetde die rthweilten Fddi^iit-e glücklich dbet- 
ftandeu. 




t 76 ] 

Monal lang der Sonne ousgeTelzt gelegen hat, Ter- 
breanl man ihn, und pllÜgt ihn nocli ein Mal nach 
einer fluider voiigen fenkrechten Richlung, dann 
swei M«I nach den Diagonalen, lirft die Wnrzeln 
berauG, l-icl ia der MilLeScpLembers und pllÜgt die 
Saat unter. Man erndtet im DurchfohniLl das '. 
(). fache, in denPoiUiuircheu SLimpfen lelbft das I 
la-iuche *}. Nach Uei' Kiudlt lifsl man den üodeo 
lieh wieder berafen und in Weide verwandeln. Nuc 
etwa i des Bodens wird beiilelll, | ifl in Uracbe und 
gdienen zu Weiden. Der Facht wird Iilos von deua 
beüeUbarenliodenentricliLetjetwa iji Franks für deu" , 



'] Dei VerfarTui' dar Briefe, der gerade lUr.'Zeii der Erndu 
gcgi-nwäflig war , fiud »uT (ieiii Pachtgnte des Herrn Tfucci 
Sao Meurdien in einer Keilie mit dein Einerndlen berdUfiigt, 
WDVim Gnu 1I.1S Getreide mit Sicheln fcbiiiltCD. Alle waren 
ausAbrUMo gekommen, difi Hillte Männer, die llälTle Weiber, 
nud riliDD Gag die büFc Luh an , ihre Einwirkung inf G« za 
äur«ern. Sie mülTeu nnlEr freiem Himmel fchliifeu , diefen 
bringt am Tnge keinen NarJillieil , Marhta aber auf dem bn-, 
ihaueteii Hi(fen nnler den rchivefligen Aaidiinftnngfn', [oder 
vielmebr, wenn der Koiper im Fieien GcU an der obem 
Fläche durch die Aiiaftrablung der Wärme, weleba den Thau 
erieugt, aumehmend, und alTa ganz nnglclcb erkaltet G. ]. 
ifi dieraa ÜuDie.ft gefaUiliib. Ehe die Erndle -vuUenilet ift, 
pflegt das Fieber die Hälfte ergriffen zu haben. Vieizelui 
Tage nach dem Abrchneiden Viüt man auf de>n Felde relbt^ 
a.i Gelveide TOn den Ochren bue 
in Haufen luiammeii , um lle l 
(ehr eckenbe eres aniiiuJcn \a küi 



i Erfthei. 



s Stroh legt mau 
1 Heu- 



[ 77 J 
)>arir«r Morgen; alles niclit belbllbare Land hat 
mau gbeiiein , und diel'es gielit dem Pachter oft den 
bellen Gewinn. Mein Fachlgtld für diefes Gut be- 
tragt 23000 Fiafier; dielea letzt 6000 Moigen belleli- 
bares Land voraus, wovon aber nur der neunte 'i'heil 
d. i. f>6o Morgen wirkUcli belicHt werden. Unbe- 
Rellbarcs Land habe ich unget'alir eben l'o viel, und 
daraufleben meine 700 fCüiie undgegensoooScIiwei- 
ne. Auf den Weiden des Brachlandes unterhalte 
ich hier laooo Schafe, »ioo Fferde und aoo Odilen. 
Jährlich behaue ich 5ooo bis 10000 Pialler Ueber- 
fchufs. Und doch ill der Facht von iS Franks für 
den Morgen höher, als der Pacht iu lehr vielen Ge- 
genden Frankreichs. Allein das üeheiranils der 
grolsen Bewirtlifchaftungen liegt in ihrer Wohl- 
fcilheil, lind nichts trügt fo fehr, als wenn man 
Dach dem bl^lsen Augenfchein über den Gewinn, 
den der Landbau abwirft, urtheilen zu künnen 
meint. Denn diefer Gewinn hangt von dem Gäu- 
len der Combinalionen zur mögüchtlen Crfitariiag, 
und nicht von dem Keichthum der Prodncte ab, die 
fio dem Auge darftellt." So wtit Herr Trucci. 

Wenn Reifende diefeu Zufland der Maremma, 
der Indolenz und UnwilTenhcit der Landbauer zu- 
fchreihen wollen, Tu widerlegt lie der Geinüfebau 
der ringfi um die Städte mit der regfamlten Thä- 
ttgkcit betrieben wird , und der Zultaud des Land- 
baues in den Theiien des KirchenlUaLs, wo die bö- 
ie Luft nicht herrfchl. Nirgends in Europa wer- 
den die Weinberge heller als um Albnno und Vel- 



[ 



3 



"letTi angehauet, und hat man die^'iber aufwärts be d 
Oiricoli die ertle Üeigkelte erreicht uud Geh übetf 
die Kegion der boftn Lufl erlioben, lu hörea die 
unermei'alichen Landgüter uud die wüHen Weiden 
mit halb wiiden Hccrden auf, und man ßehC 



wiedei 



Bau 



und Winzerhau Ter 



nd eineia 



I 



mil Sorgfalt uud Thatigkeit angebaueten Bodeo^ 
Sulbll in der Marcmma von Rum hat man Zucker^ < 
iJaumwolle und Indig anzuhauen verfuchlj da»«i 
Zuckerrohr Aand bei Terracina gut, nuch der la- 
dig gerieth, für die £aumwulie ilt aber das Klima 
KU unbeüandig. — Dols die päbftliche Kegierung 
mit mehr Kennlnifs und Thäligteit und nach bel^ 
lern ürundfatzen derSlaatswiithfchaft hatte geführt 
werden können, läfst ßcli nicht luuguen; allein bei 
der mildern Verwaltung, dem IchÜnltcn fjimmel^ 
und einem immerwährenden Fribden, würde fie die 
Indullrie derEinzelueu gewil's nicht vernichtet haben, 
und es illdie Natur ft-lbft,welchediefeüegend der Ver- 
wüflung geweihet hat. Keine andere Kegierung 
würde in der Maremraa erfreulichere Kefultate be- 
wirken, fo wenig als ea diefranzülüclie in denHei- 
den von Kordeaux und der Kretagne vermocht hat. 
Das angcbauete und bevülkerle Thal von FuUgno 
lland Ib gut alsLatium unter der päbltlichenKegie- 
rung, und überall im KirL'henllaate, wie in Toska- 
na, fin(fct lieh ländliche Uevolkerung und Landbau ■ 
fogleich wieder, als man die Gegenden der böfen 
Luft verläfst. Noch vor zwanzig Jahren würden 
fall alle Keilende die böru Luft der päblllichen ße- 




J 



[ 79 ] 

gierung zur Lall ifltgt liaben; ihr läGtt lieh aber 
die Schulij nicht beiincücn, tia weder Moi-üile noi^h 
die Nncktheil des Bodens die Uifacheii deiTeibeii zu 
feyn Tcheirien, indem diefe Luft auf den Bergen in ■ 
der Mareinma eben fo rchitdli[:h als millen in den 
Waldungen itt (?). Und halle auchjvor Alters ei- 
ne krü[[ige und erleuchtete Regierung lie verhüten 
können j l'o giebl es doch jetzt gegen lie kein Mit- 
tel mehr, und nie werden die folgenden Gefchiech- 
tei" Rom wieder aufblühen fehn. 

Die Pontinifchen Sümpfe fangen ein wenig vor 
dem FoIUiaure Tor tre Fonli an. Von Cißerne 
bis dahin Und 1% Pollen, und diefe ganze unbewohn- 
te Strecke ili eine Befilzung des Prinzen Gaetano. 
Die Chaullee geht auf dtr allen Appifchen 
Stralse in gerader Linie durch die Sümpfe bis 
Terracinciy und rechls tieben ihr der grofse 
ICanal, welcher ebenfalls noch ein Werk der Kii- 
mer ilt; beide find unter PiusVI. wieder hergeilellt 
worden *;) JJie hüchlle Stelle der Sümpfe liegt 

^•] Mao liKle, alü dei- Verf^LlTer i\cTt\- Briefe <Iür( WJ)i' , gerade 
urchrdiNiU ilurch die Ueeriirar» lum BeLuf dir 
iBuiig lemachi. IcL fall , fagt er , ongrfäfar 3 Fufi 
T dir jfclilgcii OberÜÜilie, auf fertem Mauerwerk, das nu- 
tet Aiipius gemachte PaaTler der altea Hei-rrirarte ; darübar 
eine iweiLc ebeafalli geionaerte 7 Fufb Lohe PüaReruDg, 
wriche Trajan diriuf Uiita Wth ; und darüber 3 Für» hock 
Kicfel gelcbütui, w«lcli« die neoc von Piu( VI. wiedar her- 





[ So 1 



1 



griiadet: fich der vod fius VI. genehüiigte Aus- 
trocknungs-Plau. Es lull Len viele tCanäle mit (lie- 
fern grofsen parallel von Norden nach Süden durch J 
die Sümpfe gezogen, und unter lieh duixl] Zwirchen- -< 
kanäle verbundeu werden, welche fie unter 45* \ 
durchfchiiitten, und alle diefe Farallelen Tollten ] 
ihr 'WülVer bei Ten-acina zu Bocca dl FiuTjie in das , 
Meer ecgiefaeu. Ks lind indefs erlt zwei der Faral- 1 
lelen mit ihren Zafluisgruben vollendet, und lie lei' ' 
ilen fo ganz was fie fuUlen, dals die iranzÖlifchea I 
Ingenieum behaupteten, man brauche den Plan nur ' 
zu Vollenden, um den ganzen Boden der Morätle 
dein Ackerbau wieder zu geben. Zu beiden Seiten 
der Appifchen Stralse ill der Boden ausgetrocknet, ■ 
und ill gleich die Lult dadurch noch um nichts ge- 
iunder geworden, fo ßehen jetzt doch hier llattBin- 
fen, Schilf und Weidengellrauch, das fchönAe 
Gras, die iippiglle Vegetation und einige Saaten, 
welche das i3 - bis i5-faclie tragen. Indem 
Pius VI. das gewonnene Land feinem Neffen, dem 
Herzoge rou Brafchi und einigen anders grolsen 



girielllo HeerßTafic hildca, M» hat in Bom die alta Ge- | 
woliulisit beibehalten, da» SlrarteDpflafier nichl, wie wir. 

auf blafien Saud, roudero aul wj>br« Mauerwerk , daa \ 

duccli Mürlrl lind Grand QUI terbaadeu ifi, zu griluieti, *'-, 

[b daft das Slinleiiipaarter hier Unter liegeudem Gemnncr i 



Jjandbefitzern verlieh, fchloPs er alle Anltedlung 
tiad Jiiiidilcbe itev^Ölkerung aus; es lüli^t fich daher 
nur auFdemlcIben Fufs wie die übrigen groTien ße- 
Jllzuiigen in derMaremraa henutnen. Nur dicTIiä- 
lor, welche am Fulse der Sabiriifcheii Berge, un- 
weit Viperno, Scrmonette und den andern Dürfera 
auT dem Abhänge der ßeige liegen, Jiiid an die 
Einwohner deilulben veipachlet und mit Mais, 
Hanfund HüUenlVüchlen bedeckt. Die Mais- und 
Jlaui'- Pllunzen erreichen hier eine Hühe von 
16 Fufs, und Aloe, Feigen, Elchen, Buchen, Wei- 
den und Wein, die an dein Ufer des grolaeii Ka- 
nals %YiId lind unbenutzt waclifen, umkräazeii iha 
auf eine malcrifchc Weife. 



I 



V. 

Rom und die Umgegend *}. 



Ich weifs nicht, ob Ihnen die Reifenden von dem 
itilde, das die Gegend von Rom darbietet, eine 
richtige Aniicht gegeben haben. Denken Sie licli 



lm[ aus Anftchlenpon Ilaliin, weklie fith i» einem 
^igen JiibvsJnso lies fcliiililiai'cn Moigenblattes fiiiiieu, 
m vorigen AutTutie tod mir in der AL&ciiE beigpfügt, 
t»& Hu Gemäiae, ivelcUei jeuei' AaC^nU voa Born giebt, 
•dtlrih Aiele malcrirche Scliilderuug noch au Treue dea Co- 

loi'its girivi>ii>c. Gilbtri, 

111.1I. (1. fh^fik. D. bd. St. 1. J. 1816. St. 9. F 



t 8a ] 

fo etwas, wie die Zerflorung Ton Tyrui und «■ 
ßabylon, wovon die Bibel redet; ein Schweigen, 
eine EiiiFanikeit To unerraefsiich, als das Geraufch 
und der Lärm der Menfchen , die fich eitill auf det 
len Boden diänglen. Man glaubt hier jene Ver- 
wUarchun^ des Propheten Sei'aias zu hören. 
„Zwei Dinge werden zugleich dir begegnen an ei- 
nem Tage, Unfiuchlbarkeit lind Wittwenfchafl," 
Man lieht hier und da einige Ueberreile römirdier 
Strafsen an Orten, wo kein Menfch mehr wandelt, 
einige Spuren ausgetrockneter VVintevllröme, wel- 
ohe, aus der Ferne gefehen, lelbfr wie grofse viel 
betretene Heerwege erfcheinen, und doch find lie 
nur das Bett einer itiirmifchen Fluth, die verron- 
nen iii, wie das i'ömifche Volk. Kaum erblickt 
man einige ßüume; aber überall Trümmer Toa 
Wairerleitungen *) und Ciräbern , welche die ein- 
heimifcben Wälder und Pflanzen eines Bodena za 
l'eyii fcheinen, der aus dem Staube der Todtenund 
dem Schutte der Reiche belieht. Oft glaubte ich iu 
einer grofaen Ebene reiche Erndlen zu fehen, abei- 
wenn ich näher kam, fand ich nur verwelkte Kräu- 
ter, die mein Auge getaufclit Iiatten. Unter dloTen 



*) Man' lef« darüber SlollLergi Uti^e in OeDtTcLland , 
Scbweili, lialien und Sicllieu , B. ^. S. 1&3. £« guL 
Cpättr nur l4 WalTerleituigen ia Rom. Dio äUellc war diu 
unlertrilirche , welche im Jahre Bumi 443 sd« den Bergi 
bei Tusciiluin, naUr der Poila Cipeua ia die Sddt gtlci- 



t 



J 



t 83 ] 

nnfruohLbarea EradLen findet man zuweilen die 
Spuren eiuea alten Anbaues. K.eine Vögel, keine 
Ackerleute, kein Heerdengebriill, keine Dörfer. 
Nur wenige verfallene Pachtübfe zeigen fich auf 
den nackten Gefilden; Fenfler undTliüren find ver- 
rchloITen, es kommt ktin Rauch heraus, kein Ge- 
raufch , kein Bewohner; nur eine halbnackte, bltit 
Te, vom Fieber abgezehrte, einem Wilden ähnliche 
Gellalt hdtet die traurige Hütte, und erinnert aa 
die Gefpenlter, welche in unfern Mährchen den 
KingangverwünfchterSchlöH'ervertheidigen. Kurz^ 
mnn mochte Tagen , kein Volk habe es gewagt, den 
Weltherrfchern auf ihrem heimathlichen Boden 
nachzufolgen, und man fehe diefo Gefilde noch ge- 
rade Ibf wie die Pflugl'chuar des Cincinatus, oder 
der letzte römifche Pilug Ee verlalTei] hat *). 



*} Flu mit denTclbcn Zügen rcliiltlert Bonfliüteii (Voyagt fut 
la/cänf dei fix derniets liiTte dr VEniride — Geneve l'an 
XIIL] dxe Gegend ton tLota.: „Auf dem KapiLot fleht die 
Gütlin Hania. Riitle diefu HanDorbild EmpGndacig, welche 
Qual würde ca Ti'ir die Gütün gewcreii ityn , feil fo vielen 
Jaln'lianderlen dieEioüdeu ta feilen, die diefa eloft fo pracbt- 

' -rolle Stadl nmgabeu ! — Mit dem Kapilol fclieial dai Uco- 
fcbengefchli^chl aofzuljÜren ; die EinÜde faiigt fcbnn i» Itaiu 
l'elbß an-, über der» Tempel der Velia , über dai Forom 
biaaui, lieht mau faft Nicbu, alt Tcrfallene Kirchen , ver- 
IsOeiie ILlüRer, alle HüLlen , einige Heufcliitppen , Gane« 
und einfame Weioberge. Geht niBn »Dl dem Thare.San 
Fiulv, fu erLlIckl raao nDt «inlge TarUlTene Haufcr, die 

1 a 



[ 84 ] 

Milteo auf dierem veriviiderten Boden erhebt 
ficb der grofse Schatten der ewigen Stadt. Ihrer 
irdifchen Macht beraubt, fcheint fie fich in ihrem 
Stolze ganz abgefcbieden zu haben; fie hat fich ge- 
trennt von den übrigen Städten der £rde, und gleich 
eioer Königin, die vom Throue gefallen, ihr Un- 
glück grolsherzig in der Einfainkeit verborgen. 

Vergebens würde ich Terfnchen, Ihnen zu (chii- 
dern, was ich empfunden, als Rom mir plötzlich 
mitten unter feinen leereu Königreichen erfchien ; 
es fcheint fich für uns aus dem Grabe zu erheben, 
worin es gelegen. Sueben Sie fich die ßeflürzuug 
und das Erllaunen zn denken, das die Propheten 
empfanden , wenn Gott das Geficht irgend einer 
Stadt, woran er das Schickfat feines Volkes ge- 
knüpft hatte, ihnen landle, „es war wie das Ge- 

kavm Ton blall«;« Gelpafiersefiaiuji gdiälct wnd«B." Der- 
felb« Tagt : „dke romifdirD Pädiler finJ gerade das Geg<^- 
tkcil Ton den engliTchrn. Sic iLun fo wenig als möglich lür 
den Bodrn; fie habrn nur (b «iil<> OcUen^ als fie lor Feld- 
arbeit braucboi, and dicfc irren -v^ühicnd de» ganzen Jakres 
in» Freien rnnbcr. ohne Vorlheil für die Felder. De» enc- 
lifehe Pachter lerlaist, |;leich einem lartlichen Vater, nie 
das Feld , das er bereichert : der romifche reitet drei oder 
Tier Mal im Jahre darüber. Hit einem Worte , während je- 
ner bemnht ifi, m pfiansen, wieder heiznReUen nnd ku rer- 
keÄem , denkt diefer blos daxan , xn mahoi , zu zerftüren 
%nd xn erfchopfcn , fo xi<1 , als der rvichfie Boden , den es 
Tiellcicht in Europa gitbt » e:A.bopft werden kann.'* 



ficht eines Clnnzcs ( [lurLkiet J. Eiiuiieruiigen und 
EinplitKlungen ohne Zatil bdiiiriiicn uiia, uml uii* 
ferf Seele wiid ülieiwülligl bei dem AubÜcto die- 
rvsKoiiis, das zwei Mal «las EibLiicil der Well iiber- 
kommea hat, als Eibia vou SatULiius und vou 
Jakob. 

VicUi-ichl, liebet- Ti-eiind, glauben Sie, nach 
diefur Berdireibiing, es j^elie nlclils Ablclieuliclie- 
res als die loinirehen Gelilde. Sie würden lieh fehr 
irren; denn diefe Gefilde haben einen uii begreiflich 
groläeu Charakter, und immer noch mochte man 
hei ihrem Anblicltc mit Yirgil ausrnfcn: ,)lleil 
dir. Mutter der Früchte, Saturnirches Land, imd 
der MÜuaer Fliegerin *).'< 

Wenn Sie dasLatid mit den Atigcn einesLand' 
wirlhcs belraehlen, Ib werden Sie unbefriedigt 
ftyn, richten Sie aber als Küulller, als Dichter, 
• jelhll als Philornph Ihre lilicke darauf, ib werden 
Sic vielleicht nicht wünfcben , es anders zu Guden. 
Der Anblick eines Gelieidefeldes, oder eines Ue- 
beuhitgcls würde nicht ciueu fo mÜchligenKindrnck 
ouf Ihre Seele machen, al« der Anblick diel'es Ge- 
fildes, delTen neuer Anbau den Boden nicht ver- 
jungt hat, und dita gleicbl'um Dllerlbünilicb geblie- 
ben ilt, nie die Bautrümmer, welche es be- 
decken. 



^K^ Sul-.^ 



isfragum 



r leltus, Mag"' 



I 



[ s6 : 

Es gieht nichts Schöneres als die GränzÜöiea 
des rümirdien Himmeln, aJs die .fQulte Abdocliung 
der Ebenen und die zarleii flücliligeti UrorifTe der 
JJerpe, welche diefeiben begräiizen. Die Thäler 
gleichen oft einer Rennbahn , einem Circus, einem 
iJippodrurauB^ die Hügel find hier llufenformig ah- 
gelU>chen , als ob die gewaltige Kumerhand alles 
Erdreich weggeräumt halte. Ein eigentbümlicher 
Uuft, der in den Fernen verbreitet ill, rundet alle 
Gegenliände, und verLreibl, was hart und Tcharf in . 
ihren Bildungen aulTallen könnte. Die Schalten 
And hier nie hart und l'chwarz, und l'elbß in die 
dunkeliten MalTen der Feirea und den Laubes iÜlit 
immer ein weinig Licht ein. Eine wunderbar ei- 
nigende Tinte vermählt Erde, Himmel und Wal- 
fer, alle Oberflächen werden durch eine utimerk- 
liclie Steigerung der i'arben in ihren aurserUen 
Glänzen verfchmolzen , ohne daß) Geh der l'unkt 
angeben lielice, wo ein Farbenton endigt und der 
andere anfangt. Sie haben gewiTs in denLandTchaf- 
ten unferesCIaude Lorrain jenes Licht bewundert, • 
das idealilcb, und fchöner als die Natur, zu feyQ 
foheint, nun da haben fie das römirche Licht. Ich 
wurde nicht müde, in der Villa Borghele den Un- 
tergang der Sonne KU betrachten, v/enn ße hinter 
den ZyprelTeu des Monte Mario, oder hinter den, 
von Le Notre geptlanzlen Fichten der Villa Parafili 
Tank. Oft bin ich auch auf dem Ponte MoUe, ei- 
ner Brücke oberhalb Rom, über die Tiber gegaii- 




gen, um dicres gi-olsG Abead-Scliaiirpiel zu fehen. 
Die Spitzen der ungefähr 3 Aleileii von Kom enU 
feniten fabinirclien Berge find alsdann mit Hioi' 
melblau und blauem Golde umkleiüet, wührend 
tin duiikelblauer oder purpurlorbiger Duft ihren 
Fufs und ilire Seiten umhüllt. Zuweilen werden 
fchüne Wolken, leichten Wogen gleich, von dem 
Abcndvviiidc gar onrauthig furLgctragen, und man 
vermag die Erfcheinung der Olympbewobner un- 
ter «Jiefein mythoIogiPchen Himmel lieh zu deuten ; 
zuweilen Iclieint die alte Koma im Abende alle Pur- 
purgewande ihrer Konlulti und Cafarn unter den 
ifizlen Schritten des Sonnengottes aussuhreilen. 
Diele reiche Verzierung fchwindet nicht lo Ichnell 
als an uuferm Himmel; wenn man glaubt, diet'ar- 
benpracht werde erlülchen , (o lebt fie pliitzlicli 
wieder auf in einer andern Gegend des lümmelsge- 
wolbcfl; Dämmerung Icheint auf Uümmerung zu. 
folgen, und ea verlängert ßch der Zauber des 
Abendlichlea. Freilich erlchallt zu diefer Stunde, 
MO die Felder ruhen, die.Lul't nicht mehr von de» 
Gelangen der Hirten; es giebt keine Hirten meiir, 
aber man hebt noch die grofsen OpferLbiere de» 
Clytumuus *), weifse Ociifen und Heerden halb 

rclu.«ewei& , nnd Jet Farr', o Qjtii- 
roiii» , der Oi>lor 



■) Ueerden v 



GtSTiefiea, oft iu d«iuem gehdligteii 
Ftthrle Rom* Triamphe hinauf xu 



...^ ^J 



[ 



: 



wilder Stulen, die allein nn dein Geßude der Tiber 
hinabziehen und aus ihren Wellen iriuken. Man 
glaubt Iitti verletzt in die Zeilen der Sabiner 
odei' des Aikadieis Evandei- ■*), dei' Hirlen dec 
Völker *♦), wo die Tiber noch Albula hiefa und 
der iromme Aeneas au, ihren uiibL-kauuleu Uiern 
liinaufruderte. 

Ich will es niclit läugnen, I^eapet bat viel- 
leicht eine blendend ruhönere Umgebung als Bom« 
WetiQ die vollglühende Sonne, oder der volle 
Alond, hocbruth , wie eine Kugel, die der Feuer- 
berg ausgcwoifun, über den VeTnv lieh erhebt, Co 
bieten die Hai von Neapel mit den Heiheu von Po- 
meranzenbiiumeu auf ihren GeRaden, die Berge 
von Sorenlo, die lul'el Capri, die Kulten von l'oü- 
li]>po, Bajit, AliO^uum, Ciiiud, der Avernus, die 
elyljirchea (ielilde und der ganze Virgillobe Bo- 
deu, einen bezaubernden Anhlick dar, über es ilt 
hier nicht das Grufse der riimirdieu Landrchaft. So 
viel ili weaigüeus nicht su läuguen, tlais man lieh 
wunderbar su diefeio berühmlen Boden hingezogea 
fiililL Es find zweitaulend J.ihre, als Cicero unter 
dem IJinimel AGens im Elende zu leben glaubtr, 
und an l'eiue Freunde fclirieb: „ In Kom uiufkt da 



* ) Et Gr& £di 13M 1 



Pibfnia >■_ da Ti- 



[ 8:) ] 

Holioen, in jenem Liclile Ic'l)en •)!« UIiTki-' Rci^ 
des Ichürien Aiiibiiiunj) ill iiuili aiclil ViM-luiea. 
Maa kcnul Tieie lleiltfiiilc, die in der Aliljotu iioeti 
Rom kamen, uur weuii;eTago tu verwuilen, und 
i)ii- ganzes Lehen dalblbtl Eubt'achUn. PuitU'iu 
juuTsLc in djfliii' UeiuiQlh icliutiei'Liaudrchafleii lier- 
teil. Rom gleicht zwar in leinpin Innern joUl den 
ineillen curupailchcn Sliidtc, bat aber eine QulTdl- 
letide EigeiiLliiunlicbkeil-, in kuiner andciu Sladt 
lieht mau eine l'olebe MiTchung von Bauwerken *•) 
und Triiinmern , von Agiii^ia's Pantbi:ori un bis 
zu Reliliiis golhil'cheii Mauurn, von den Ueiiktna* 
ien, die von Alexandrien gt;kuiiiinen, bis zu deta 
Dome, den Alicliel Angelo ei-bauet hat. Die 
ydionhcit der Frauen iil ein aiidt-rur ausge/eicline- 
ter Zug, ilire Haltung und ihr (lang erinnert) an 
die Clelien und Corneiien , und man glaubt, die 
Marniürbild)'!- der Juno und der Palloa zu Jehen, 
welche von ihren fulsgelUUeu iierabgeHitgen, um 
ihre Tempel watjdeln. Auch findet man bei den 
Romern jtnen Farbenton des Fleilcheg, den die Ma- 
ler biiluriluhe Farbe nennen und in- ihren Woikeq 




\ Vrbtnt, mi Hufe, coln tt in ifia l'uct vive. 

^iVlr verweifcn Atn dciKreücn Lei« auf die Y,JlIlii„Jig,, 

iUlungcn vtraurcbauIichlB Bflr<;lirFibung <ter 

Dirdii.-» D^iikmali? Aev ßnutuuft, TawoliI Aer niitiLeu all 

inoderneii, weUlie WrLuHg's Brißfc übfr Rnm, In 5 Hef- 

, (Drwden, 1781 — lyS-) eulbali^u. 




I 



t y» ] 

«nbringcn. Es dünkt uns nallirlich, «laPs Men^ 
J'clien, deren Ahnen eine To grol'xe Kolle auf der^ 
Krclc Ipiollcn, den Uaphaelcn und Doniniicliino' 
aU MiEÜcr gedieiil liuben, wenn fje gurchidiLlictior 
UellalLeu det-aellcn wollten. 

Eine nndere fonderbare Eigenheit der StadtTi 
Rom lind jene Zicgeijlii-itrden, und Torziiglich die ' 
Gel'panne grofaer Odilen mit Ungeheuern Hiimefn, 
die inon am Fufae der Egyplirchen Obelisken, un- 
ter den Tiüminerii dts 1 oruins, und uuler jenen 
üogen liegen lieht, wo iie eiiill vorüber gebogen, 
um römilche Sieger zu jenem Kapitole zu lühren, 
das Cicero den Weltratb nennt. 

Mit dem gewühnliclien Geraulche groFser Städ- 
te vereint Geh hier dos GeräuTch derVVall'er, die 
man Uberull hurt, als ob man noch in der Nülie 
der Quellen Blandulia und Egeria ley. Von den 
Gipleln der Hügel, die in dem Umi'ange der Stadt 
hegriU'en Und, und an den Ausglingcn mehrerer 
8ti'ulisen, lieht man das Feld in der Ferne, wodurcli 
Stadt und Umgegend Tehr malerilch verbunden 
lind. Im Winter find die Dächer mit PÜanzen be- 
deckt, ungefähr wie bei uns die alten Strohdücher 
ländlicher Hütten. Alle diefe UmllÜnde geben 
Rom ein gewilTes ländliches Aufehen, welches uns 
erinnert, dals leine erlUa Dictatoren den Pflug 
führten, dal's ea die Weltiierrfchaft Ackerleuten 



J 



l 9' ] 

r I 

verdanLte, und dafs fein gröfster Dichter *) es nicht 
TeiTchmähte) die K,i»der des Romalus in Hcfiod's 
Kuuft zu unterrichten. ,, Und romanilche Stadt' 
durbhlönt mein askraifcheß f eldlied ♦*) " 

Die Tiber, welche die große Stadt befpült, 
und ihren Ruhm theiit, hat ein feltfames Schick« 
Tai« Sie fliefst durch einen Winkel Roms, als ob 
lie nicht mehr da wäre; man würdigt fie kaum ei- 
ue» Blickes, fpricht nicht von ihr, ihr Waffer 
wird nicht getrunken und von den Weibern nicht 
zum Wafchen gebraucht; verftohlen fohleicht fie 
hinter elenden Häufern hin, die lie verbergen, und 
ilielst dem Meere zu, als wäre fie befchämt, den 
Namen Tevere zu führen. 

*) VirgU. 

**) yi^craeumque eana romana per oppida carmen^ 



'/..L^v 



[ 92 ] 






VI. 

Zerfpringen eines Dampßefjels auf einem Dampf* 
bote^ und Sicherungs.^ Mittel gegen Zufälle 

dlcfer Art^ 



#) Attsatg eines Britifes aus Marietia vm 7. Juny ^t€ *) 

VV ir haben eine Ichmerzlichc Pflicht zu erfüllen, 
indem wir eiue Scene mienlchiicher Leiden uitd 
Augli berichten, die vor einigen Tagen an Bord 
des Danipilbhifl'es, WaIhi»gton, Kapitain Shreve, 
hier lieh ereignet hat. Dielcs vor Kurzem erfl zu 
TP liecling erbauete Schiff ging von da am- vorigen 
Montag ab, und kam des folgenden Tages Abends 
um 7 Uhr der Landipiize zu Harmer gegenüber 
glücktich vor Anker. In diefer Stellung blieb es 
bis Mittwoch früh. Nachdem zur Vorbereitung 
der Abfahrt diefen Morgen das Feuer unter dem 
Kellel angezündet, und als diefer hinlänglich er-r 
wärmt war, der Anker gelichtet worden, follte nun 

* ) Aus T i 1 1 o c K ' • Phiiofefthical Magazine , JuVtusheü, 
[M^rietta Uegt «m wörtlichen Ufer des Obio, su WalTer angefahr 
^o {t^ogr. Meilcu unterhalb Pittsbvrg , siemlich in einerlei 
Dreit« '^>^ ifafkimgiom ^ der Hauptfiadt der Tereinigiea 
VonUmcriUtt^rchni Suate«« Gilb.'} 

4» 



r 33 ] 

(lasScIiifT ijewendetwerdefi, umderardlieii diu erfor- 
dcvliclic liage zu geben, die Mulijfiiiieiie iii Gong 
fetzen zu koniicn. Allti» diel'es MaimÖver gelang 
nicht roglrjicli, du tuir eins der RiiiJcv damiils ia 
Thäligkeil gtrelzt war, diefLS aber pichl die ge- 
wijulthle Wirkung hervoi-braclile; und (u wurde 
das Scliill'an die rirginilche KüJtc getrieben. Mau 
fand es daher nülliig, das iJiigrirlnii auRznwerfen. 
Wie mau da mit firlig war, bedurfte man des Schill»* 
Volks, um das Tau wieder nu Hurd zu winden, und 
es war in diif-.-r Abüclit beiu.ihö die gan/e Mann- 
fchnft auf diMU Hinler- Verdeck heirnrnmen. In 
dicFem tingliicksfchwangerti Augoiibliüke fprung der 
Damiif-Cyliiidir , welcher üch auf der hiulerii 
Seile befand, und fclilenderte mit grofaor Gewalt 
den ganzen liibult fiedenden Wallers niil" die Manii- 
fchaft, Tod imd Marler nach ollen Seiten hiri ver- 
breit<^iid. JJer Kapilain, Hin Gehiilfo und mehrer 
re ondere wurden über fJord gcivorfen, j'cduch bis 
auf einen Matrofen, Iheils durch Boote, die aus 
der Stadt zu Hülfe kamen, gerellet, thetls «rreich- 
len iip. fcliwimmend die virgiuifcbe Kulte. i 

Die gauzo Stodt wurde durch die Explollon in 
Schrecken gel'elzt, Alle A>TZte, und eine Menge 
Bürger eillcn zu Hülfe.- Dur Anblitk, weicher lieh 
aufdem Schiffe darbot, war wahrhaft traurig und 
fchrcL-klich. Sechs bis acht waren vom Kopf bis zu 
deu Füfaen wie gefcliundon, andere waren leichter 
Terlelzt. L'eborhaupt zälille man liebzehn, die in 
diefcr An befchüdigt waren. Als man ihuea die 



1 




f 9't 1 

Kleidungsrtucke auszog, giug die Haut bis auf eine 
betrachlliche Tiefe iiiU ab. DeukC muii lieh nua 
noch 211 diefem rdiauclcriiartea Aablick? das Wiii- 
feln und Webklagea ditrTer mit dem Tude riogen- 
dea Unglücbliclieu, lo k.-itiD maa Jich tin Bild 
Tou diefer über alle ileichreibung fcbrecklicben. 
ficene machen. 

Die Llrfacben diel'es traurigen EreiguilTeB lalTen 
lieh genau angeben. Der Cylinder halte keinen 
Ausweg durch das Sicherheils- Ventil, denn diefes . 
war durch das Gewicht am Hebelarm ganz feli sa- 
gedrückt, indem unglücklicherweire folches bis ans 
Ende &cb Torgefcboben halte, ohne dafs man dieles 
gewahr geworden war. Diefer Umltand, Terbuoden 
milder langen Zeit, welche mae zubrachte, um dem 
Schiffe die erforderliche Richluag zu gebeo , ehe 
mau die Mafchiaerie ic Gang bringen konnte, fetz- 
te den Cyliuder der ganzen Kraft der Dampfe aus. 
Oiefer Termochte er bei aller Fcftigkeit ia die 
Dauer nicht xu widerlieheo, und borli daher mit der 
groCitea Gewalt. 

I Durch dielen Zufall wurden 19 Menfchen Ter* 
wnodet, 9 nur leicht, 10 aber fo hart, dals 7 leit- 
dem geAorben find. £in Maoa wird noch vermi&L 

a) BtmT':iageii zu ditjei Sackrichl. 

Unglückliche EreignilTe diefe? Art, folgea Geh 
ieütt lö häufig, dais es wohl der Muhe lohnt, über 
ihre Urfachen, und die Mittel, welche xuTerlüfljge 
SicUerung dagegen gcnaiirea dürften^ reiflich Dacb> 



LI 



r 95 ] 

zudenken. Die Anwendung der Dampfkräfle ill 
von fo uneadliclier WicJitigteil Tüi' das Mafctiinen- 
wefed im Allgemeinen , dnfs l'elir gewüiilcht wer- 
den mufs, lie durch dergleichen Unlalle nicht in 
MiFskredit kommen zu fehen. Auf der andern Sei- 
te iA aber auch das Menfchenlehea von hohem 
Werlh, und wer darou lebhafL überzeugt ill, wird 
keine Gelegenheit unbenutzt voriilier gehen laT- 
Xen, es gegen den Mitsbraiich, der mit einer fo 
fürchterlichen Naturkraft gemacht werden kann, 
io Schutz zu nehmen. 

Der Gebrauch von Dampfmafchinen folite 
nicht Jedermann frei gegeben I'eyn, E« werden 
mehr] als oberflächliche Kenntnilfe erfordert, um 
ihre Einrichtung recht genau zu Fcrfiehen, und mit 
den Nalurgefelzen verli-aut zu leyn, auf denen ih- 
re Wirkung; beruht. Keinem, der lieb nicht iibei- 
denßefllz dicfur Kenn'.niü'e ousweilen könnte, loUte 
die Erbauung oder Auwenduug einer uureinigermaa. 
feen hedeuteudenDainpfmai'chine verilattet werden. 
Bei feiner Prüfung miilste er zugleich über die Si- 
cherheit (einer Mai'chine ßeweife vorlegen. | 

Es verdient Aufmürkfamkeit, dafa jetzt diele 
Unglücksfalle weit Öflerer vorkommen als fonJt, 
ungeachtet man in der Erfindung von Sicherheils- 
Maalsregeln fehr vorgefchrilten ift. Zum Ttieil 
liegt dieies freilich in der Vermehrung der Mafchi- 
nen feJbit, die feit einiger Zeit ungemein zugenom> 
men hat. Allein mehr noch mag die Url'ache 
darin zu fuchen leyn, dals man den Dampfmafchi« 



I 

I 



[ bli ] 
neu immer miilir M irkräiukeit sumullict, udhI' 
Spuniiuiigder Uäiripli' To leUr ci-liöliet, daiit dieWi 
derikiids- Kräfte miljlu- nicht mein- iu VeiliällniEi' 
nolieii. BfkoiinUich Uicdmet mau die Kiaii det 
J^ampre nach einem lui^hi't'achen Druck der AU 
molpliüie, und die V\ irkung der dmch lie getrieb«» 
neu Mnicliiiie nach Pferden. In Ktigluiid ilt mav 
jcl/.t dahin gi'kurmneii, D.in]))fiiiafchitien Toii eiaei 
SpuQuung zu erbauen, die item Diuck6 van acbj 
Almofpliii'ren gleich iU. Dals man damit bei eiueifl 
vcrh.jlttiifimüfsig geriogenllaurae und mitweniged 
i'"euerungs > Material überrafciieiide Wirkungen 
mufs hervorbriogeii, ill fehr leicht begrcifliclv 
Aber niati hat auch zugleich ein liücJill gefährlich^ 
Werkieeng zur Well heiürdert, durcli welches am 
Unvurliaiid, oder hei der geringllen FahrlafllgkeH 
[und wer kann dafür einllehen,) auch wähl ohn^ 
diule, grui'ses Uulieii verbreitet werden kann. In 
England {New- Bot(Le\ColUerv) explodirle vor I^dim 
zeni ein Dampfwagen ■(ioc(3mo^/fe-e/;^me) deul 
der l^'iilirer, um den Zulchauern ein Vergnügen snl 
madien, in grofseni Slyl, wie er lieh ausdrückteJ 
wollte gehen lallen , zu welchem Ende er dasj 
Sicherheits- Ventil Iperrte, und tüdlele oder ver*j 
Rümnieite auf der tilellc mehr als 60 Menfchen. i1| 
Die englilcbcn IVIal'chiuiften haben fich viele. 
Mühe gegeben , Vorhauungs-Miltet ausfindig zif 
machen. Allein noch ift man nicht daliin gekom- 
men, die Möglichkeit eines Ibichen Zufalls cinszufl 
fclilicfsen j und ehe alü diefes nicht der Fall ift, kÖO«] 



t 97 ] 

nennui'Unwiirende, oderwQsoft noch rchlimmeriR, 
ilalljualünichtele die Gefahr Ihugiien. Tj-evi- 
tliik, wclclierzueiiidleDampfmarchineiiTou mäch- 
tigem Druck einführte, in welchen Dämpfe von ud- 
gemeiu hoher EJalliciläl hervorgebracht werden, hat 
licli mit folcheu Vorbauuiigs-MiHeln fuhr ange- 
legentlich liefchdl'ligt, durcl) ein Unglück, welches 
in der Nahe von Woulwirh gefcbah, djzu aufge- 
fordert, unti feine Vorfchlage zeigen ganz unläug- 
liar von der grolsen Kcnnlnifs , die er von dem üe- 
gendande hat. Zucrll liela er das Sicherheits- Ven- 
til ein fehl ieläe» und verdickrn, dals Niemand da- 
zu kommen und das damuf druckende Gewicht, 
über die Ahficht des Malchinenhaues hinaus, ver- 
mehren konnte. Dann erfand er die geliogene mit 
Queckftlber angefdllle Rohre. DaaQiiecklÜber kann 
mit Genauigkeit auf jeden Druck, den man beab- 
iichligt, berechnet werden, und rauCt durch den 
Druck der Dampfe unfehlbar Iierauagefchlcudei't' 
werden, wenn der Druck auf die üalis auch nur 
um ein Ffuud vermehrt wird *}. Ferner liefs er 
Löcher in den Kell'el in einer gewifl'en Höhe übet 
dem Boden bohren und l!e mit Jllei ausgiefsen, wei- 
ches Ichmelzen muls, wenn durcii ein zu felir ver- 
llürkles Feuer der Kell'el trocken kocht, oder glü- 



') Van ilUCtr Tlciillik'fcheD Erfindung iJi 'an 
nirchcB .Zeitnng, liei Biiide und Sp'""'] ' 
d.] J. INacliikhl segeLen. [Mud iVhi- Ji« 

Auatl. i. PhjGk. R.IJ'i. Sl. i. 1. ißiß. Sl.g. 



G 



C 9« ] 

hend -whiJ. InücITcu ftiid olle dief«! MiLUl noch 
niclit ziueicheiiJ. Man hat dalier iaiüiigland neuer- 
lich nocli andere, und darunter iiitch das Torge- 
l'chLagen, in den KeHVl Oellnungeu zu machen und 
Iblcbe mit einer Molnilconipüliliou iiuszuitilleii, die 
bei einem beßimmteu Wäriuc^Lade rdimelzbai ift, 
um jedes Unglück zu verhillen. 

Das Sicherbeila - Vcrilil allein reicht uni des- 
willen dazu iiichl ülu, weil die Malcbine erroi'derl, 
dal's man ihm einen veränderlichen Druck gehen 
k<jnne> De:>halb kounlc lieh das Gewicht ia dem 
vorhin erzählten Vorlalie auF dem DampffcliiÜi: 
Walhinglou bis zn iJewirkung einer fiirchterlicheii 
Explofion verichieben. Auch iü aus gleicbet)i 
Grunde auf nielirern Dampl'buoten die Einrieb taug 
gewöhnlich, dals lolches durch einen in der Kajüte 
des Kapitains hehndlichcu Trilt augeublickÜch gc> 
fperrt werden kann. Eben Tu ilL ea mit der Queck- 
lilberröbre. Wenn zu wenig bineingegoiren ifl, 
wird die MüTchine die verlangte Anftreggung nicht j 
leiHen können, und wird die Druckhühe zu fehr | 
vermehr!, l'o daTa der Widerlland, den der KelTcl i 
zu leiilen vermag, geringer iil, lo iil derG^i'ahr- 
nicht voigc-bcugt. 

Das wahre Vorhaiuings Miltcl fcheint daher 
zur Zeit noch haupirachlich darin za beitehen, der i 
Mafchinc keine ühermälsigc Wirkung zuzumuihen, 5 
Ueber diplcn LIinfLund lülJle lieh jeder Erbauer ei- j 
uer folchcn Muftbine, vor einer wint-nfcliarHichea j 




[ OB."-!» — n — TT 

Bclti3ri)e aul« vollfluiiiligjle euEweifuii tiitiOciij ehe ei' 
(leu Gebrauch gtiliuUet erhült. 

^^L ,J) Ertlürun^ des Ilehn H. B, Uamphrey'a. 
^^Vfinmpr-Schiir-BsuIlellE bei PicIieUdorrj il. 3. Ang. 181G.*) 
^^^ üuicU die UckaanUtiacbung eines Llnglücis- 
falls, dtr fich bei einer üampfmarcliiiie in Ameri- 
ka ereignet hat, iinde icli mich aufgefordevl, das 
Publikum über eine Toiche (Jefalir zu beruhigen. 
Wenn eine Dainprinalchine in die Hände von Un- 
ternehmern käme, welche die Tlieurie derfelben 
nicht kennen, (wie dicfes in Amerika leicht der 
fall feynkaun, indem dort wohl 100 Dampffchitle 
in fahrt feyn mi5gen, und Jpdeni unbcdachifamcr- 
veiTe Terftatlet gewulen ill, Tulclie Anlagen zu 
machen) fo könnten Unglücksl'älle dicrer Art aller» 
dings wohl ijfters lieh ereignen. Auch ill man da- 
durch, dafs bei tunfendeu von DampTmafchinen die 
iaEngland arbeiten, kein iJeil'piel diefei'Ai't vorge- 
kommen in "*) , zu hcher geworden, und geht mit 



) Frei Biug« 


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dein Siclierungs- Ventil, das ficK oben am KefTel 1 
hefiiideL und ücliöllnct, Tu bald diu Ansdehnungs- 
raitze hinaus- 



kraft des UampFut 
ße!gt, zu fahrlüfTig i 



ne gowiH'e Gl 
Man lafst es z. B. i 



deckt, daher durcli Ziiiall ein fcliwerer Körper aiif 1 
das Ventil zu Üegcu kommen, oder ücii Jemand Un- 
wille nd er weife darauf Hellen kann, indem der Kopf 
delTelben bei vielen Uamijl'fchilVeu wenig merkbar 
über das Verdeck hervorragt. Vielleicht wor bei' 
dem Vorfall in Amerika beim fchlenuigeii Einladea ' 
das eingenommene Eifen auf das Ventil gewortea 
worden. Auch läfail lieh verrautlien, dafs bijs Ko- 
lletierfparnilB der Kcflel diefes Da ra pfichifls aus 
Gnlscifen bellaudeu habe, und die Explolion da- 
durch fu zerAürend gewefeu llsy. 

Um olle Tuk-he VarfaUe bei meinen Dampf- \ 
fchifleu uninÜgUch zu machen, verfcliüefse ich er- i 
Ileus das Sichecungs- Venlil in einem eifernea ße< 
Italter, in weichem es heb, der Alannlcbaft und' 
den Keifenden ganz unzugänglich, bewegt, und he- 

g«fiilitt, Dab ■nf der Saverne im WEflIicfaca England Vn- 
wml Brifiol ria DiinpITcIuff nnlergcfaiigea \& , aU auf dem- 
rdben der KelTcl rptaag, wilTen meine Lcfer aiu den Kidi- j 
ridileii über di> Dumpfboote im 5, Stücke diefes JahigaDgil 
der ÄQualen S. i<<3. Der rcbreckUcbric Uuglücktf^ll durch Zer^i 
rprengea finea D^mpfl-FlTeU ereigacie lieb im Torigea Jubrf 
in London frlbli , und »on ihm weide ifh mdae Lefer i^ 
dem folgenden Stücke uuieibiltei). Gilb. 



[ I'.- ] 

Mne ictT niioli zweitens keiner andera KelTel als 
aus Schmiedeeijcn *j. 

Ich bin in den Sicherhcils- AndaltGii felbll fo 
weit gegangen, noch einen Controllcnr über das 
Sicherung^- Venlil zu bedelleu. Uicrer bellchl in 
ciaer zweilchcnkligen , nufwärls gebogenen Rüh- 



*\ Die Dampftnardilneii 
piBriIeD, ggliüren zu ilf 

I haben , uail der« 

' den Vorralb kalK 
; und V erdicbluag dp: 



■ch welche Dampftiaotc geciideii 

LillkoBiincnOB, erli in de» ueuc- 

Att, welclie kciDBD Coadimr«-- 

Gcli da Lcdisiilc, wo ui sn 

fehlt, der lur Erkil- 

rfordu't wird. Diefe 

liülierer SpaDnliiafi, 

lenn in differ Icli- 



i 



■ die WallTchcn Dampfraarchineii. 

acU der Dampf da KcITeU den Sl<.'inpel in eiuea 

u Kaum Uluein, in weldnin faft kriti Widerltaod 

nrird, da •UeBemhTUiig mit kalum WiUcr liier dAa 

feiue ElalliciUit Eiiiucliti In jeaeu Mafdiinen 'wird 

. der Dampf durch ein Cell Slfnendes Venül in di* 

[.nit gcLcii^Lien, und in ihnen luuCt alfo der im KelTel «- 

aiupf den Druck dev LnfL und deiDarapb, wenn er 

aa Vealil entweicht, um Tu viel an Span »kraft ühti- 

alu er in der WattTcheu Uafchine überhaupt an 

tafl bcGwt. Dicfe Malcliinen arbeiten dahtr mit Dampf, 

' msLi' als die 3 - fache oder 4 - fache Spannkruft dct 

ft beGlil, lind deibalh läfit lieh ihr KclTel nkhc aut Blech 

mfammtnnieleu , wie Loi dea WallTdien MarcbiDCn , fonderit 

B^ul« aui dickem Cufi' uderScUiniede-Eifeu heßehcn. Die 

■ groll TeuaciUt dn Seh mied eeifeiit macht, dafs es hi'ia 

LspiiDg'ii nicht in fo kk'lne Sliieke aU dai fpiUdc Gurscifen 

I nirdi docb rubit die groLle Oerahc titim 



[ 102 ] 

re, Taf. I. Fig. 4., die au beiden Ende^ offeii, und 
mit ihrem einen Ende c an den DampTkefliel, nahe 
am obern Tbeile delTelben, augefchraubt ill. Sie 
ift hinlänglich weit, um die ganze Malle von Dampf 
aus dem K.eQel zu lallen, und wird halb mitQaeck« 
filber gefüllt, das in beiden Schenkeln gleich hoch • 

Spiiogeu fo Itaikei' Ki'/Tol niolit tod den umher&iegcndca 
Eifeultücken ^ fordern von den unglaublich beiidea elafti- 
fcheu^D^fupfea her^ die plötzlich frei werden« — Als ich 
die inte/cITanten Nachrichten über die Dampfboote^ und voa 
dcv eVften Seeieiie mit einem Dampffchiffe, in dem 5. Stücke 
diefes Jahrgangs der Annaich bearbeitete^ War mir diefe Ein- 
richtung der diefe Schiffe rudernden Dainpfmafchinen noch 
unbekannt , und ich weifs es mir nicht zu erklären ^ wie we-r 
der Herr Buchanan» der die Mafchine abgebildet und. 
befciirieben hat, noch Herr W e Id / der ebenfalls viel über die 
Mafchinerie des Dampfbootes fagt^ dlefenUmitand ganz unbe- 
rührt haben laiTen können. Man mufs diefes wilTen, um ßch 
in der Abbildung der Mafchine auf der erlten Kupfertafcl dn 
-vorigen Bandes zu finden. Der zweite Cjlinder in der Mitte der 
Mafchinerie ift kein Condenfator , wofür ich ihn hielt j wel- 
che3 indefs fein Gefchäft fey , ift mir auch jetzt nicht deu't» 
lichj und mufs ich Freunden der Phyfik , welche eine ful- 
che Maffhii^e • vor Augen haben , zu erklären überlallcii. 
Meine Lefer werden wahifch ein lieh mit mir denWnnfch ihei- 
len >. über die Art belehrt zu werden y wie man Kelfel von 
folcher Gröfse, wie ihn eine Dampfmafchine von einer Kraft 
von ao Pferden verlangt, aus Schmiedeeifen verfertigt, upd ' 
'von Hrn. Humphrey's zu erfahren^ mit wie viel Pfund Kraft 
auf den Quadratzoll der Dampf in feinem Kelfel, dcrDampf-^ 
probe zu Folgf^ drückt. Noch mnfs^ ich l^uazufügen^ daßidasiiu 



[ 103 ] 

Ilehtj ehe der KelTel geheizt wird. Sohnld aber das 
Feuer unter dem Kclltl brennt, prefst der Druck 
der Dämpfe das Queckfilber aus dem Schenkel c ia 
den Schenkel d dello höher, je Itärker er ilfc. Hat 
er die zur Arbeit erforderliche Stärke erreicht, Ib , 
wird der Stond des Queckfilbere feyn wie a und 6. 
Nehmen dann die Dämpfe an Druck noch zu, fo 
öflFnetlich das Sicherungs- Ventil, welches darnach , 
regulirt iit. Sollte aber diefes Ventil durch Zufall 
oder abfichllich zugedri^ckt bleiben, fo würde der 
Dampf das Queckfilber noch höher treiben, und fo 
bald es bis in die Lage ed getreten wäre, es gänz- 
lich heraus jagen und nun felblt durch die Röhre 
entweichen, wodurch jeder Gefahr vorgebeugt 
ift. 

Yor. Bande auf Kupfert. T« nach Herrn Bnchanan abgeb'ii- 
dete DampfLuot ebeu das i£x, womit die von Herrn Wcld 
im 5. Stück d, Ann. v. dief, Jahr b'efchriebene erfie Seereife mit 
einem Dampfboole, nuter Herrn Dodd's Führung, gemacht 
worden ift. Es war iu Fort Glasgow unter Hrn. Buchanan's 
Aufficbt geb.iuel worden , wurde von Herrn Dodd aus der 
Clyde, um Cap Landticnd , nach der Theikiie gebracht, und 
geht dort feitdem ^zwifchen London und Margate als PalTa- 
gierfchilF. Gilbert, 



[ 4 ] 

I 

Vll. 

Scfuvimmen des menfvldiehcn Körper a, 

Ilin Eagländer, Namens Knight Speucer^ ^Q«? 
meldete Herrn l^loch im September i8i5) da be- 
kanntlich jeder |jixler lieh im Meere dreift auf den 
Rücken mit ausgeltreckten Armen lege, rchwimme) 
auch virenn er ßch nicht [im gcringlleu bewege, fo 
habe er, um zu finden, u^ie viel leichter er als das 
MeerwalTer fey, als die See ganz glott und rahig 
war, lieh auf diefe Weife mit Fcuertteiuen in bei- 
den Händen auf fie gelegt, und fey mit G Avoir- 
dupois' Pfund belattet über der WalTerfläche^ganz 
behaglich geblieben; dieFeuerlleine hätten aber, da 
fie Geh unter dem WalFer befanden, darin a Pfund 
5 Unzen an Gewicht verJoren, und nur mit 3 Pf. 
11 IJnz. Gewicht gelallet. Unmittelbar darauf ha- 
be er fich gewogen, und lieh i3o Ayoir-dupois 
Pfunde fchwer gefunden. £r meint, er würde fich 
noch ziemlich viel üärker haben belaAen können, 
ohne unter zu finken. 



VIII. Berichtigung zu S,g, • 

Seite 8. Zeile i4* v. u. fetze qian mere [iatt ßmjjldt 

S. 9. Zeile ii, fetze man : nicht nur durch Vcrfnche mif diefen 
kleinen Drähten , ftatt im Kleinen. Herr WoIlaltOQ rcheiat 
aifo, all« er diefes frfirieb, uichl ijerade den in der Auiner- 
kuiip bcrdiriebenpii Verfuch , fondcm die Verfuche dett Uro. 
Childern überhaupt über das Glühen von Drahteu in?t- 
tellt des riefeniuär^ij^en becherarligeu Trogaj>paralcs vor Ah- 
g«n gehnbt zu haben. 



ANNALEN DER PHYSIK. 



JAHRGANG 1816, ZEHNTES STÜCK, 



^^^ Eine Entdeckung 

«*a* Meteor - Eijen betreffend, SchmeUang der 
-dlaunerde, und j^nalvßn des englifchenund dea 
hidUfdien Aluminila, 



I 



Ituomeyeh, Prof, der Chemie zu Götlingen, 

ent Briefe delTelbeD an den Prof, Gilbert. ) 



GüIliDgeu Jen 4. September 1816. 

^£^ ill Zeit, (iiar:! ich mein langes Slillfchweigen 
einmal wiedet iinletbreciie, und Ihnen ron mir 
~*4nd meinen chemüchen Arbeiten Nachricht gebe. 

Zwei mineralogirch-chemifche Unter Tuchun- 

^en, welche icli gemein l'chafllich mit unfermFieun- 

«de, Henn Prof. Hausmann, unternommen ha- 

*)e,und die von uns foc kurzem der hiefigen König]. 

Ahiinl. d. flij'nii. B.6i, St.2. J. itJiG. St. III. H 



ll 



I 
I 



[ io4 ] 

Soeieiät rorgelegt worden, bin icli Co frei, Ihnen 
als einen kleinen ßcitiag fiir Ihre Annalen beizn- 
rcliIieFsen', und ich etfuchc S\b um eine liennilliche 
Aufnahme dell'elben in (liefe ausgezciciinele Zeit- 
rchrilLSiehelchUnigen fichiHil derUt'frhreiburigund 
den Analyl'en zweitr neuen Mineralkörper, welche 
der eine in dem Snallelcirchen , der andere in Sibi> 
rien zn tlaul'e lind, Wir haben den erllen Aliopliarif 
den z^veilerl Silbertupferglam, zu Folge ihrer che- 
miTchen Nalur genannt. Herr Prolellbr Haus- 
munu bat bereits feine Schweizer- Reife sngetre- 
lon *), und beÜndet lieh gegenwärtig wahrfchein- 
licli i'clion zu Genf. Mochte dttr Himmel ihm nur 
dorlbeil'eres V\ etlerfchenken, als wir hier noch im- 
mer haben, damit ihm aller Nutzen werde, den 
er und dieWilfeufchalten lieh von diefer Reife- ver- 
fprecheu dürfen. 

Durch die Güte eines Freundes in London ha- 
he ich vor Kurzem ein Exemplar des von Herrn 
Weblter zu Newhavea in Snilex entdeckten jilu- 
minits erhalten , wovon Sie uns im 49. Bande S. 178. 
lliier Annale» die erilen Nacbricbten von Tennant 
milgetheilt hahen. Da mir keine genaue Analyfe 
diefes englifclien Aluminits bekannt war, fo opfer- 
te ich das Exemplar, welches ic!i erhalteu halte, 
dazu auf, zumal da es lieh durch feine Keinheit 
ganz TorzÜglich zu einer cheniifchen Zerlegung 
eignete. Nach einem Mittel aus mehreren von . 



■) V«rgl. Änasl. ia.6. Hfft6. S, a^S. 



Gilh. 



[ >o5 ] 

'flSlMLUder abweichenden Verfuchen fand ich diebs 
foilil in loo Tlieilen /.ufaiumcngeretzt aus 

a3,iiG Theilcü SchwctAliiiTc, 
ay.Sgft - Aliunerde, 

47,'(76 - Wair*r. 

Uiefe Benimmung liimmt fehr gut zu der von 
Iterzelius gefundenen MU'clmng der neutralen 
fchwefelfauren Alaunerde (Annal. B.'iöo. S. ^73.) 
welcher zu Folge die neutrale Verbindung in 
iOO Theilen, aus 70 Theilen Seh wefelCiure und aus 
äo Theiien Alauuerde befleht. Denn ea ili 3 x 
aSfinG ^ Gtjß-jii, und folglich in deinAluminit nur 
ein Drittel der Menge ScliwufeUaura vorhanden, 
wtlche riölhig wäre, um die Balis C^gjSgS Theile 
Alaunerde) im neutralenZLiftande zu faltigen. Und 
da a3,i26 Th. ScIuvefeUaure i3,86 Th. Sauerftoff 
in Iichlchliel5en,29,398Th. Alauuerde aber iSjSjTb^ 
und 47,476 Theile Walfer 41,92 Theile öaueVlioff 
enthalten, i'o Und in dem Aluminit die Sauer fioff- 
Mengen der Siiure und der üalis gleicli, uud ill die 
des Walfersdie 3-facheder Alaunerde; weiches alles 
ganz den von Herrn Beizelius aufgefundenen Ge- 
Telzeu der balirch-fcliwefelfauren Salze (Anna- 
lea B. 4o.) gemafs ül Der Aluminit ift alfo, 
wie man auch vernmlhet lialte, ba/i/c/i-l'chweiel^ 
faure Alaunerde, und meine Analyfe delfelbenund 
die iierzelius'fclie dur neutralen fchwefelfauren 
LLaunerde beitatigen eine die andere. 

H a 




[ io6 ] 
DieTcs veranlafste mich, min auch den hatli' 
fchcn Jluminit , Ibwolil yon Balle (elblt als aiidi 
von liJorly einer neuen Unteil'uchung zu unterwer- 
fen, weil die von dem Geheimen üher-JJauralh 
Simon in Berlin angellelllu Aiial^Te dell'clben 
dem eben in i Iget li eilten von mir erhaltenen Keful- 
tate nicht eiif[)richt, und den Schwei'ellJure-Gehalt 
diel'es foJllls um mehrere Procente geringer an« 
giebt. Ich fand iudefl'cn beide genau uac!i eben den 
Ueftandtheil-Verliäitniden zurummengefetzt, wie 
den Aluminil vonNewhaveu. 

Da der AliimiiiU durch Glühen fowohl fein 
Wailer ola aucli leine Saure voUlländig fahren läfst, 
wobei die AJaunerde cheniifcli rein hinterhleihl, fo 
henutz.Ie ich ditfe Eigeiilchalt , um uhcr das Ver- 
halten diel'er Erde vor der MiucL-t'feben Lampe *) 
Verl'uche anzullellen; und ich hahe Jas Vergnügen, 
Ihnen raelUcu zu können , daf^ leb auch diefen bis- 
her für üch für unfchniel^bar gehaltenen Körper 
mit Hülle diefer trefl'lichen Gerüthfchaft zum voll- 
kommenAen Flufs gebraclil. habe. Die jUaunerde 
verhält lieh daliei ganz Tu wie die Kiefelerde. £he 
fie zum völligen Flufs kommt, wird lie etwas weich, 
und augeiifcheinlich undurclißchliger; Ib bald £e 
aber vollkommen Jlieisl, üuderl lie fich in eine 
höchlt farbenlofe und durchlicIiUge Glüsperle um. 

hinein SDunrtoSgii-Gebläre. Sic 
:r B. bl. S. 3Ö3. Gith. 



• ), EineVrcingeirilamFe n 
hc Annulcn hlÜrihrfr , 



[ >07 3 
irigens bezeigt (ie fich um ei» bcdt-ulenJea leicht- 
fliiiriger alstlieKiL'l'clei'de, unJ küminliiiclit nurvi«! 
fiiilicrzum FlulTe, roadcrDliiTsllirlioiiohiiigiofserea 
Slück«n fchmelzen. Ich hal>e diefe Verfuclie nucli< 
gcheuds auch mit Alauaerden, welche ich aus ao- 
dci'ii FoITIlien niiLLelll Aiumoiiiak geldiiedeii lialtCj 
wiederholt, und habe duH'elbe KclUllal erhBlleu. 

Eine UiileiTnchung, die mich felir lange be- 
fchäfligt hat, in die Aiialyfe der gediegenen me- 
ieorifchen Jirfeii- JXJajfen ^ und fio lial mir hüchd 
merkwürdige und gaii/. uuerwortele Iti'l'uUale gege- 
ben- Nücli den bislierigcu Analyleii dieler rülblcl- 
lialten Körper muTsie man ginubeu, dafs dei' Ni- 
ckelgehaJt derlelheu veränderlich fey, und uicht 
uar in verfchiedenemMeteor-Eiren yariire, foiideru 
Telbit in einei- und derfelben Eilen -Malle ungleich 
veilheilt vorkomme, üieles ill aber nicht licluig. 
Die Menge des Nickels in diefenKörpern ill durch- 
geliends conßanty und beträgt meiueu Verruclisu 
zu Folge, zwirdien lo und ii Froceut. 

Wie ift dies mijglich? wie bot ein fo aulTal- 
leader Umlland den treft'Iicheu Clieniikern entge- 
hen können, welche fich milder Analyfe dieferEi- 
feu-MaiTen belcliuftigt haben? und wie wenig 
fcheint überhaupt eine folche Annahme mit der 
Natur diel'er üörper übereinzultiramen? hijre 
ich lie bieibei kuplfchültelnd ousrulen. Auch 
lir war dicfes Refnllal nicht wenig iibeirafchead. 



^«ir\< 



[ io8 ] 

Sie werden Ach indcllen fchou weniger wunderny 
wenn ich Ihnen (oge, dafs das bisher von den Che- 
mikerp zur Scheidung des Nickels von dem Eifen 
angewendete Verfahren unzulänglich iA« Dureh 
Ammoniak iß es Ichlechterdings unmöglich, den 
Nickel Torp Eifen aus den meteorifchen Eilen «Maf« 
Ten YoUftändig zu trennen , weder durch ätxendet| 
noch durch kohlcnfaures Ammoniak, noch durch 
eine Mifchung von beiden« Man mag die Fällung 
leiten, wie man will, und mag den Niederfchlag 
auch noch fo oft mit Ammoniak digeriren uud aus- 
fufsen, fo halt dit'fer doch llets Nickel zurück; 
und auch bei wiederholter Auf löfung diefes Nieder« 
fchlags in Säuren und abermaliger B.ehandlungdeiTel- 
ben mit Ammoniak gelangt man dennoch nicht zum 
Zwecke. Sey es nun, dafs das Nickcloxyd ficb mit 
dem Eifenoxyde hierbei zu einer chemilbhen Ver« 
bindung vereinigt^ welche durch Ammoniak nur un- 
vollkommen zerlegt wird, oder, wasmirwahrfchein- 
lieber ill, dafs das EiTcnoxyd vermöge leines hy» 
dratifchen Zullandes das Nickeloxyd fo umhüllt, 
dafs die Einwirkung des Ammoniaks darauf verhin- 
dert wird, — genug, ich habe mich durch vielfältige 
Verfuche überzeugt, dafs man auf diefem Wege die 
vollßändige Scheidung diefer beiden Metalle nicht 
zu bewerkllelligcn im Stande ill, und daia man 
blos durch diefe Methode irre geleitet, den Nickei- 
gehalt des meteorifchen Eifeus [ö veränderlich ge« 
funden hat. 



t 'OS ] 

So unwabrrdiciulicb es aiicli atif dem erllen 
Aoblick. Icheiiieu mag, dal's das MeLeor-Eifen elue 
cotinanle Metige Nictel enthalte^ Jo dünkt micti, 
filU auch ln'ci'7011 das AuffallcuiJe weg, wonii luaa 
erwVgt, dals die- VciTcIiiedfnbeit der meteorifchea 
Kürper iiberliaupl iiui' alleiti in dem vei\iuderlichen 
Verliallnils ilirei- Geiueiigtheilc üegl, und nicht in 
der A'ei'ichiedenheil dt^r KeÜandtlieile reiha. D'ie- 
Je liabcu Acla den Charakler wahi-ei' chemifchen 
Verbindungen, und man halte dalier hieraus fcboa 
im voraus vermiilhen l'iilleii, dals in den raelcori- 
feiten liileii-MaiVen auch das Eifen niil dem Nickel 
in einem couAanteu VeihüUnille Hgirt vor- 
Xomme, 

Ich werde eine ausFühiüclie Arbeit über die- 
fen Gegenfland in I:ni';iem der Kopigl, Societat der 
Wiirenlchalien hieiTulba vorlegen, und Iheii daun 
fogleich einen vollliändigea Auszug davon milthei- 
len. Durch die Güte des Herrn J)ireklors von 
Schreibers in Wien und des Herrn Profenbra 
Neuinann in Prag, deren groise Guluiligkeit ich 
«ach in Hinlichl der gütigen Mitlheilung von Pro- 
beu des Ellbogener und Agramer Meteor- EiTeas 
ftnf das dankbarlle zu erkennen habe, il't mir dia 
Gelegenheit zu Theii gewurden, auch das (iiircb 
Berru Uoklor Cliladni bekannt gewordene Kifen 
der CoUina di Brianna zu Onalyfiren. Ich raufs 
inderTen zu Folgu dieler Uulerfncliung gleichl'alls 
den meleorifchen Urfpruug diefur Eilen -MalTe 




t "O ] 

bezweirela. Sokana ich aucti die bekanute Aathi- 
ner Eifen • Maße , wovon mir Herr IJoklor Mon- 
heim z" Aaclien einige Proben gÜtigU milgetheilt 
hat, nicht für meteorifch halten. Der 
Herrn Doktor Monheim darin ziierli auFgefundens 
Arfenikgehalt, den auch ich in den erhaltenen 
Proben f^nd, macht es mir nicht ganz unwahr- 
iclieinlich, dafs diefc Eilen - Mallb ron einem 
mifEglückten Verfuche , Stahl zu bereiten, her- 
rührt. 

Aus eiDCDi Sf'Uera Briefe. 

Gritllug(u den 2g. Sepl. 181G. 
Sie erhalten hier, Ihrem Wuni'cJie gemüfa', ei- 
nige fiemerkujigen zur Veitheidigung meiner Ar- 
beiten über den Jrragonit '). — Herr 1). Chlait- 
ni ill feit einigen Tagen bei uns^ ich habe micti 
recht gc-tVeuet, die perlönliche Bekanntfciiaft die- 
fes Ireiriichen Mannes zu machen. — Dals dasHer^ 
abfallen von Steinen zu Bonn eine Eidichtnng ift, 
werdenSie fchon wÜTen. Ich habe darüber aus dar 
dortigen Gegend Tcbr beAimnile Nachrichten etw 
halten, 

.') Sic werden in dem folgenden Stücke ecfchcinoD. 



[ 1" ] 



II. 

I 

Bemer kungen 
über den Silber kupferglanzy 

von den ^ 

ProfF. Hausmann und Stromeyeu zu Götlingen, 

( Vorgelefen in der Verfammlang der Köuigl. Societat der WilH 

zu Göuingen am i3. Julius i8iß.) 



JLJas neue Erz, von welchem wir hier BeTchreibung 
und Analyfe mittheilen, fand lieh unter den mi« 
iieralogirchen Schatzen^ der AfchiTchen Schen- 
kungen, im hiefigen akademifchen Mufeum. Es 
ilt am Schlangenberge im. Kolywanfchen vorgekom- 
men, und, nach den beiliegenden Etiquetten zu ur- 
theileu, irrig für Weifsgiltigerz gehalten worden, 
mit welchem es weder im Aeufseren, noch in Hin- 
licht der Mifchung, den Silbergehalt ausgenom- 
men, Aehnlichköit befitzl. Das Aeufsere dieles 
Erzes ift fo ausgezeichnet, dafs die Betrachtung deC> 
f Iben allein es fehr wahrfcheinlich machte, dafs es 
von allen bisher bekannten Erzen wefentlich ver« 
Jchieden fey; welches denn auch die damit vorge« 
nommene chcmiCche Analyfe bellätigt hat. 



I* Mineralogifche Befthreibung des Silberhspfer* 

glantes» 

Der Silberkupferglanz hat fich bis jelzl nicht 
kryAallifirt gezeigt, fondera nur derb, eiugelpreogt 
oder in Kluft« AusfüIluagsmalTen, die bald roa 
kaum melkbarer Slürke vorkommeu, bald bis zur 
Dicke von einigen Linien erweitert find and dauii 
das Anfehen fchmaler Gangtrümmer haben. Auf 
den Flachen, mit denen das JErz das Gettein berührt, 
iA es oft feiulöcherig. Der üiuph ifl gemeiniglich 
Yollkommeu mufchelig .und glatt; zuweilen ver« 
läuft er fich durch das Flachmufchclige in das Ehe- 
ne. Seltner zeigt fich eine Anlage zur blättrigen 
Textur. Die Bruchfiiicke find unbeftlmmt eckig 
und nicht fehr fcharfkantig« Zuweilen nimmt 
man eine Anlage zur eckig -körnigen Ablbndera:}g ' 
wahr, 

Aeufserlich und inwendig hat das^Erz eine Mit- 
lelfarhe zwifchen dem tiefften Bleigrau und Eifen« 
fchwarz, mileinem leichten Anfirich von Kupferrotb« 
Zuweilen zeigt es fich oberflächlich mit Stahlfarben 
fchwach angelaufen, und erhält dadurch einige 
Aelinlichkeit mit dem Bunt -Kupfererz. 

Auf dem Bruche ill das ßrz. gewöhnlich metal« 
lifch- glänzend; feiten nur glänzend. Die feinlöche- 
rige Oberfläche pflegt nur wenig glänzend zu feyp, 
Viud dabei nur etwas zu fchillern, 

Pas £rz ift mild; mit dem Melier läfst es lieh 
leicht fohneideA^, phne jedoch Tollkommeae Späae 



zugeben. Aufdem Scliiiilt itl es raetallifoh'glan- 
zend unii unverändert iu Hiiiticht der Faibc. 

Das fpecidfche GewicliL ill Ö,a55 (bei 18," aSC. 
Tempera'-ftr und u,"» 7^176 EaromelerlUndJ, 

Der Silbei-kupfei'gla»a kommt in deml'elben 
grauen, fpliUrigeii Hornlleiu vor, in wclclicni 
auch ein gvolsei- Tlieil Tun dem Golde und Silber 
des Schlangenbevges liegt. Doch zeigt er lieh in 
den voi'liegeiiden Slücken iiiclit mit diefen Metal- 
len, fondern mit Kupferkies und BlullcuplefZ rer- 
gefelllchaflet, mit denen er zuweilen verwach- 

Durch das Verhalten vor dem liÖtlirohre un- 
terfcheidet lieh der SilberkupftTglanz eheu To felir 
wie durch fein Aeul'scres, von allen bislier bekann- 
ten Erzen. Er fchmelal für Jlch auf der Kohle 
leicht , ohne zu zcvkniliern. Anfangs bemerkt man 
einen Schwelblgernch, aber keine Spur eines nrfeui- 
kalifcheu Geruclig , wie auch lieh kein ßefclilag auf 
der Kühle zeigt. Das gcfchmolzena Korn ili fpro- 
de und hat das Aulehun von Kupferftein. Nach 
liJirkerem Ziiblafen wird die l'arbe dem KupFeico- 
tlien genähert. Nun Tcrfprilzt das Gelbhmolzene 
fiark auf der Kohle und bald tritt die völlige lle- 
duction ein. Es wird ein ductiles Melallkorn van 
einer aus Kupl'erroth und Silberneifs zufammen- 
geTetzlen, heinahe nielUng - gelben I^aibe erhal' 
len, wekhes aus Kupfer und Silber zufammen- 
gefetzl ilU 



[ io6 ] 

DiePcN vcronlafatc mich, mm auch den An///- 
fchen jiluminU ^ Ibwohl von Halle felbll aln auch 
von Morl^ einer neuen Unlerliichung ku unli^rwer« 
feni weil die von dem Geheimen Üher-Huurolh 
Simon in Berlin ongefteillu Analyle dell'vlben 
dem eben mitgeiheiiten von mir erhaltenen KetuU 
tate nicht enfpricht, und den Schweieilaure-Uehait 
diefei FoUlls um mehrere Procente geringer an- 
glebt. Ich fand indeilen beide genau nach eben den 
üellandtheili* Verhältnillen «ulummengeretasti wie 
den Alaminit von Newhaven. 

Da der Aiuminit durch Glühen fowohl fein 
Waller ala auch leine Säure volilländig fahren lüTuti 
wobei die Alaunorde chemifch rein hinterbleibt, ib 
benutfste ich diefo £igen(ohaft, um über das Ver- 
halten dieler Erde vor der Maroct'fcheu Lampe *) 
Verfuche anzullellen; und icii habe da« Vergiiiigeui 
Ihnen melden s&u können , dafü ich auch dielen bis- 
her für lieh für unlchniekbar gelialtcnen Körper 
mit Hülfe diefer tremichen Gerüthlchaft aum vulU 
kommenllen Flufs gebracht habe. Die jlUtunerdö 
verhält lieh dabei ganz Tu wie die Kielelerdc. Ehe 
fie zum völligen Flufs kömmt| wird ße etwas weichy 
und augeiifcheinlich undurchlichtiger; l'o bnld liu 
aber vollkommen ilielkt, ändert iie iU'h in eine 
höchlt farbenlole und durcblichtigo Gl^iiperlo um» 

*) ElneWeiDgeiAliinpe mit einem SniierdoiTsti-Gebliire« Sie- 
he AniiMlt;ii Milruhf A , oder B, 5a. S. aba. OUb. 



[ 



"7 ] 



Xfehrlgent bozoigt Ilo (ich umciii lioduutdiiilea leicht- 
Miill'i^üi' olHclIe ICjuIvleffli!, und kijitittitnichtnui'viol 
J'i'iiiiorKum i''lun>, IbaclLTnliiliil lirliunchingiolaeron 
äliick«ri icbmtthen. Itih hulie diijCt! Vt^ l'uche iiucli- 
^ehuudi auch mit. Alaiiiicrdoti, welihu ivh au» iia- 
(Icrii Foiniiuii iiiilluUL Aiiiiiiuniali. ^furuIiu-dL-it halle, 
wied«rliutL, und liubu diilVuIbo Itcl'ulLuL ttrhoUeu. 

Ji^iiin UiitGrCiichurift, dio micli l'i'lir iungo ht- 
fchÜlligt bot, jfl »lifl ytnalyß der gediegenen ma- 
lenrijhhen Jiifoii. AJ äffen ^ und II« liat^ mir hÜt^hft 
iiiei kvviii'dr};!- unil ^utiit uiiurwm'lt'ltt ItcfulUtu gofio* 
huii. Nncli dvn hiiherigcn Aiialyluri diuler rülhUtU 
Iiullen Kür]jt.'i' inulNli: initn gliiuheti, diiPa drr Nl- 
ck(!l(;ehall tli'i'leUioii vui'iinderlich Toy, und »iciit 
nur in vei-rchiüileiicniMetcof Eilen variiro, fondorii 
i'i'lhll in cinei- und dviI'unKin Kil^n-Miillcj ungleich 
wrlliüill vorkomme]. IÜbIoh ill jihcr niclil riuhlig. 
J)iu Menge dcH Nickels in dicreii Körpern ill durrli- 
{(uliunda miißant, und heLriigL moinon Vsrruclitu 
■M\ I'ulgGi zwifchen lo und ii l'rocent. 

Wlfl in <licN möglkli? wie hol ein To Burfal- 
kiulur Umllund (k'ii ii'üiriiclH'u (-liumikern un.lge- 
Iicii kHnnen, wulchu lieh iniLdor Anuly!« diälbr Ei- 
lt ■■•MuDl-ii hi'lcIiüfli^L hdlien? und wia wciiig 
l'clii-int üb(irlian|tl ein« fiflcrliu Annulinie niil der 
Natur diiilor Ktirpor tihureia/ulliniinou? hure 
ich lie hiorhoi kriprrcliiillclrid .uummiIod. Auch 
inirwur diuriiaHeliillal nicht wenig überralbhoiid. 



t it6 j 



dos Kupferoxyd auf lOoTh. Kupfer a4^57 Tb, Saae^ 
ßoiF enthalten ) fo eullprechen diefea 1^975 Gr. 
Kupferoxyd i,5855 Gr, Kupfer, uud den o,025 Gf. 
Eifeiioxyd 0,0173 Gr, Eifen. 

Aus den zu diefer Analyfe verwandten 5,333 
Gr. diefes £rzes ßnd demnach gefchieden worden: 



Silber uach b ) 
Kupfer nacii e ] 
Eifea udcU e) 
Schwefel nach a ) o/>07(>^ 
c) 0^8203) 
Quarz nach a) 

Alfü Verluft 



2,71 92 Gr. 
1,5855 - 
0,0173 - 

iV>3io - 

6,1740 - 

0,059(1 "■ 



5,233o - 

Wenn wir hiernach die Mifchung diefes neuen Erze^ 
in 100 Theilen berechnen, und ^ie Menge des er^ 
haltenen Quarzes als blos eingemengt abziehen^ 
fo ergiebt diefelbe fich folgendermalsen : 



I. 



Silber 


52,2722 


62,871 Theilo 


Kupfer 


30,4787 


30,828 - 


Eifeu 


o,333i 


o,338 - 


Schwefel 


i5,7»24 


16,965 - 




98,8664 




Verluft 


i,i536 





II. 



100,0000 I ioo,oou 



Die 'Zahlen unter IL erhält man, wenn man die 
],i336Theile VerluA in L auf lammtliche Beitand- 
theile gleichförmig vertheilt. 



t 117 3 

Nun enlfpricht aber die in diefem Erze enthal« 
leno Meuge Scliwetel auf das genauelte den Capaci- 
täten diefer Metalle für den Schwefel. Es erlor«« 
dern nämlich, 

62^871 Silber, das Schwefel - Silber zu ^ 

100 Silber und i^t,^ Schwefel an- 
geDomuien, 7)^77^ Schwefel 

50,828 Kupfer, das Schwefel -Kupfer zu 
luo Kupfer und a5,6 Schwefel an-* 
genommen, 7,8919 - 

p,338 Eifen, das Schwefel - Elfen im 
Maxi mo uz 100 Eifen u. 119 Schwe- 
fel angenommen, r>,4<)23 - 

16,1719 

Folglich find alle drei in diefem Erze enlballe- 
' ne Metalle mit Schwefel rerbunden , und diele» Eriz 
felbll eine Verbindung von Schwefel -Kupfer mit 
Schwefel -Silber, worin diefe Metalle genau mit 
derfelben Menge Schwefel verbunden vorkommen» 
Hiernach die Mifchung diefes Erzes berechnet, be- 
; lieht daü'elbe aus: 

Sch\vefel- Silber 6ö,(f)46 

/Schwefel - Kupfer 38,654 

Schwefel - Eiftn 0,70^1 

200,oao 

i 

Mit diefem Refultate (timmt auch, das aufgefun- 
dene fpecififche Gewicht fehr gut überein. Der 
. kleine üehalt von Schwefel -Eifen rührt ohne Zwei- 
■ fei von etwas eingefprengtem Kupferkiefe her, und 
[' gehört nicht zur Mifchung diefes Erzes, wofür 
l auch der Umfiand Ipricht^' dals ganz reine von al- 



lern nur fichtbalr eingemengten Kupferkiei'e freie 
SlucIsTe« in einer GJasiölire bis zum anfangenden 
Koiiiglühen erhitzt, in Flufs kommen ohne Schwe- 
fel auszugeben, dagegen Geh aus allen folchen Stü- 
cken, in denen noch Kupferkies-Stäubchen enthal« 
ten find, zugleich Schwefel fublimirt. Das iSeliand« 
theil- Verhältnifs des Kupferkiefes ilt nur noch 
nicht gehörig ausgemittelt worden, um nach der 
aufgefundenen Eifen- Menge diefen zufalh'gen Kup- 
fci^kies- Antheil mit Sicherheit berechnen zu kön- 
nen; daher das Schwefel -JBifen vorläufig noch a(s 
SeAandtheil diefes Kiefes mit aufgeführt bleiben 
mag. 

Was die Klafliilcation des Silberkupferglan- 
sies betrifft, fo lä&t lieh, fo lange er fich nicht kry- 
Aallilirt gefunden hat, nicht wohl mit völliger 
Sicherheit entfcbeiden, ob er zur Subßanz des 
Schwefel -Silbers, oder zu der des Schwefel - 
Kupfers zu zählen fey. Da aber nach den bisheri- 
gen Erfahrungen derjenige Theil der Mifchung als 
der charakterilirende fich zu zeigen pflegt, wel- 
chem die gröfsere chemifche Verwandifchaft bei- 
wohnt, wenn nicht etwa die zu fehr überwiegende 
Quantität eines andern Mifchungstheils der Wir- 
kung der chexnifchen Verwandtfchaft entgegenfie- 
het; da ferner dem Schwefel- Kupfer eine gre- 
isere Verwandtfchaft der Bellandtheile als dem 
Schwefel -Silber eigenthümlich feyii dürfte, in- 
dem der Silbergehalt des Erzes leichler den Schwe- 
fel fahren läfst, als der Kupferg^halt delTelben*, -« 



i: "9 1 

foglauljfn wir, bfszu weiterer Enllcheidung, den Sil- 
ber kupi'ergia dz als l'urmation dcräubilanz iJesKup- 
ferglaiizes aurfüliien, und in derMineral-Keilie der 
Subllaaz des Schwefel-Silbers auiiicliH Heilen zu 
müfleii. 

Kackfchrift, 
Als wir bereits unlere Arbeit ijber den Silbcr- 
kupferglanz der Königl.Socitlät der WiireDrchaften 
vorgelegt hallen, und auch l'chon eine Anzeige in 
den Göltiiigilbhen gelehrten Anzeigen davon abge- 
druckt wordenwar, fand einer von uns, zulallig, in 
dem fchon iSo5 zu Tübinj<en herausgekoramenen 
erßeii Bande der Denkfchriften. der paterländifchen 
Gefellfcliaft der j4erzte und Naturforfcher Schwa- 
bens , S. 3ii., ein Silbererz ans den Kulywan'fchen 
Silbergruben in Sibirien, unter dem f^amea y^eroßt, 
Ton Jlerrn JJergrath Selb befchrieben, welches 
noch der Art des Vorkommens zu fchliefsen, und 
■ach, nach mehreren davon angegebeneu Merkma- 
len, mit unferm Silberkupfurglanze nahe verwandt 
zu feyn fclieint,' und vielleicht mit demfelben eine 
Sublianz ausmacht. IndelTen p.ilst die von Herrn 
Selb milgelbeilte Berthrtibiing nicht ganz auf 
den Silberkupferghinz, und die von ihm mit feinem 
Mineral vorgenommenen cheraifrben Verfuciie lal- 
feo vollends auf eine wefentliche Verfchiedenheit 
beider Mineralkörper fchliefsen. 



Ann.l. J.Pl.jril>. ß.5i. Si.i. J.iSiR. Si. lu. 



in. 

Bernerlungen über den jiUophanf 

vou den 

ProfT. Stäombyer uud Hausit.vwn zu GÜttiiigen» 

(VorgetcfeD iu der VriTumnilung Jer KUnlgl. SocieUt d« Wifl. 



Jjie miueralogirdien und cheniifchen Bemerkun- 
gen, welche wir im Folgenden niillluilen, betref- 
fen ein neues, crdarLlgcs Follll, das raan Ichon vor 
lüngerer Zeit bei Gräfenthal im Suaii'eldifchen ge- 
hindeu hat, und das der Herr Olicrbergrath Rie« 
inana und der Herr gehetiue CoiiferenzraLh Koe- ' 
pert zu Coburg, uns zur UaterluchuDS gütigß 
überrchickt haben. 

Man hielt diefen Mineralkürpet- anfangs für 
IfyaUih, Mit ihm kÜmmt er zwar in der ünlsera 
Geilalt, dem Bruche und dem Glänze, nicht abei* 
in der Härte, die geringer iR, und nicht in der Far- 
be überein, welche eher die Vermutiiung veran- 
lafst, dnfs das FoITil ein Kupferfolz fey. Das falzi- 
ge Anl'ehen dcüelhen iß wirklich überaus tüulchend. 
Auf den etilen Blick glaubten wir darin ein dem 
Kupfervitriol verwandtes Kf lu erkennen, 



i 



[ 



] 



überzeugten uns ober bald vom GegenLheilei da 
wir es im WalTei' unaufloaltch landen, und das 
Verhallen dellelben vor dem Lotlnohre nur einea 
febr geringen Kiiplergelialt verrielh. Durcb eine 
ToUAundige Analyle gab fich diefes trügerifche Fof- 
£1 uns aU ein zurammengerdztes Erden -iJydrat zu 
erkennen, welches die färbe eitietn feiir geringen 
Antbeile von kohlenlaurem Kupferoxyd- Hydrate 
verdankt. Wir wollen diele Aiialyfe, welche von 
dem einen von uns herrührt, nachher roitllieileuj 
und ihr hier die äufsere ßerchreibung des lolHIs 
Torausletiden. 



I, Mineralogifche Bejchreibung des AUopliaii. 
üiefes roilil kommt ols eine Ausfüllungs- und 
Anakleidungs - Malle kleiner, unregelmalsig be- 
gränKter Räume eines löcherigen, von Eifenoxyd- 
Hydrat durchdrungenen, mergelartigen Geiieins 
vor, welches theils eine fcbmutzig-ockergelbe, 
theils eine roH- und rufsbraune Farbe hat, an den 
lichteren Stellen weich, oi't fait zerreiblich, an den 
dunkleren gemeiniglich etwas iiürter iit, und hier 
einem armen, thonigen oder mergeligen ßraua- 
EiTenltein iihuelt. Da, wo obiges \^o[Y\i die Räume 
nur ouükleidet, pflegt es eine kleingetropFle und 
traubige aut'sere GeHalt zu haben und hierdurch 
feine Dalaktitüche Bildung zu beurkunden. Uefari- 
gens ericheint es derb und eingefprengt. 

Der Bruch ill flachmurchelig, zuweilen dem 
Ebenen fleh nahered; die Bruohßücke find nn- 
\ a 



[ laa ] 

beftimmt eckig und nicht aa^gezelchnet fcbarf« 
kaniig» 

Die Farbe ift gemeiniglich ein blaQbs Himmel- 
blau,^ am häufigßen mit einem Anßriche von Span* 
grün 9 in welche Farbe jene licli auch zuweilen ganz 
verläuft. Nach einer von dem fierrn Oberberg^ 
rathe Riemann uns gefalliglt mitgetheilten Notiz, 
foll es auch von anderen grünen, von braunen und 
gelben Farben vorkommen , die wir an den ütA 
mitgetheilten Stücken nicht bemerken. 

Im Bruche ift das FoIIil glänzend^ von einem 
dem Wachsartigen gemeiniglich hingeneigten Glas» 
glänze^ äufserlich iß; es gemeiniglich nur wenig 
glänzend* 

Es iß halbdurchfichtig y theils auch nur durch« 
fcheinend. 

Es iß khrjpröde^ und von geringer Härte ^ dis 
der des Kalkfpathes ziemlich gleich kommt, ind^m 
es den Gyps ritzt, aber vom Elolsrpathe geritzt 
wird. 

Das fpecißfche Gewic/U deßelbea beträgt nur 
1,853 bis i>889. 

Das F^mi hat oft eine dümie äulsere Rinde, die 
eine grünlich- oder bläulich- weifse Farbe befitzt 
und matt iß* Vergefellfchaflet iß es zuweilen mit 
Kupferlafur und Kupfergrün. 

Nach den Nachrichten, die wir von Herrn 
OberbergratheJliemann erhielten, kömmt das Ger 
ftein, worin unfer FoITil eingefchloflen iß, im Toge« 
nannten Uebergangsn Gebirge vor. Es biidet eia^ 



y 



l ia3 J 
i sLachter niäcbtigcs Lager in demftlben, und*! 
hol zum Liegenden einen in Alaunrctiiertv überge- 
henden Thonrcliiefer*, zum Haiijiencleii ein Kalk- 
Keinlager von geringer Mächtigkeit, nnd dariiber 
einen \peifsgraneu Thonlcliierer. Ui'r Alluphan 
hat licli am AusgeJienden des bemerklen Lagers gc- 
fundeo. Uie toi- uns liegenden SLiieke folieinen ei- 
ne fecandLire lÜldung delVelben zu venalhen, in- 
dem das MuUergeftein ganz das AnCehen einer 
darcli KcrfuLzung umgeänderten Mulle hat. 

n. Chtmifche ySnalyfe des j4llop/tnns: 

t ) VfU-iiißsE ritU-rJuchung lUffelben auf dam irockeniin ffi-ge. 

A, Vor dem Liilhrohre entlarbte üch derAUoi 
phan fehr rclmell, während die LÖlluobrllamme Heb 
deullich grünlich faible, und wurde weifs und un- 
durchfichlig. Dabei fpaltele er nach mehreren Rieb, 
tungeu und verlor eLwas an Volumen, kam aber auch 
bei länger forlgui'elzUr Einwirkung des Löthrohr- 
feuers nicht zum Fluls, lundern erlitt blus auf der 
Oberfläche eine rdiwacheEmaillirung. 

ß. Vor der Marcet'fchen i^mp« verlor der 
Allophfln nicht uui- ebeiil'alls fehr fchiiell leine 
Uurchlichligkeit und Farbe und zerrpallete, Toa- 
dern i'chinolz aucli hierauf mit Leichtigkeit zu ei- 
ner weiTseu opuken ülaspeiie, während dieAlko- 
iiul- Flamme lieh piäcblig grün färbte. 

V In fliefsenden Boriijf getragen, und damit 
vor dem Lolbrohre gel'chmolzen, löfte fich derlelbe 



L 



I 



[ >a* ] 

allmählig unler einigem Auncli^unien dai-iu a'ul 
und l>ildc(c ilumi't eiiio vollkomiiieii durchrichlige 
uni] bt'inalie Farbenlorc Glasperle, die nui' bei auf- 
fallendem Lichle eiuen kaum ipertbartui Slich ins 
bläulich- grüne zeigte. 

D. q) o,i Gramm Allophau in kleinen Stücken 
der Einwirkung des Feuers in einer Glasrühre Zwi- 
lchen glühenden Kohlen ausgcletzl, gaben o,o4Gr. 
WölTer her. üiefes Waller entband lieh Togleich, 
als das Teuer enjing auf den Allophan zu wirken. 
Es reagirte ganz fchwacli nlkaliloh, roch ein wenig 
empyreumatifchj und verurlaclile Jie Eiilflchung 
fchwaober weifser Nebel, als ein mit Salpelerlaure 
hefeuehtetes Glaslläbchen genähert wurde. Wäh- 
rend der Ausfcheidung diel'es Wallers änderten die 
Stückchen nicht merkbar ihre CJellaltj es Jand we- 
der ein Decrepitiren, noch ein Zerfallen oder ein 
Schmelzen Hatt, und blos das Volumen deH'elbea 
hatte etwas abgenommen, auch mehrere Stücke eiti> 
zelne Rifle bekommen. Die blaue Farbe des fuT- 
fils wurde während der Kinwirkuiig des Feuers auf 
dalTelbe blafler, und als das Erhitzen bis zum an- 
langenden Glühen gelleigert wurde, änderte fle Geh 
in gelblich Grün um. Allein beim nachherigea 
TÖlligen Erkalten kam die blaue Farbe füll unver- 
ändert wieder zum Vorfchein. Die Dui-chlichlig- 
keit des Follils hatte zwar durch das Erhitzen iind 
den Verlull des Wallers etwas abgenommen, wac 
, iude0en noch nicht TÜUig verloren gegangen. 

b) Die von a) riicMländigen 0,06. Gr. wardea' 



[ 135 J 
einem Ploliutiegel einem lialbßiind ^ 
eifsglüh- Feuer aiisgeletzl. Hieidurch verlored 
ui- Qocli OjOoa Gr. am Gewicht, zeigten aber 
^nch jtLzt noch nicht die geriuglie Spur von einer 
wii-klichcii Sclimelzung, fondetni halleii bloseiti vi- 
,»; trilicii'tes Anl'ehen bekuinmen. Ihr Volumen war 
— itideHen jutzl felir merkbar rei-miiiili.<rL, und ihre 
bUine Farbe vÜllig zerllÜrt und in ein Iblimiitziges 
. Itrauii, und Aellciiweire auch in ein rdnuutzigct 
; Grün umgeändert worden. 
■- J?, Uiefe Verfuche mit der gleichen Menga 

m des Fuinis wiederholt, gaben genau dulTelbe üe- 
■ iUUat, 

^^^p o) Fbrläa/ige Vatcrfuchung auf dem naffvn ff^ege. 
^B. F- Das [falfer zeigte auf diei'es Fonil kein« 
^^Hirkung, und auch anhaltend damit gekocht, nahm 
^^ftvon demfi^lben nichts aut. 

^^B G. Die iV///iE!f'n^Mr^n, alsSchwet'ellaure, Sal- 
^^Hlerraur^ und Salzl'uure, brachten es ohne llnlei- 
^BBtzung der Wärme leicht zum GeJatiniliren, und 
Iciflea es, wenn es /uvo<r zu einem liähr feinen Pul' 
ver zerrieben worden war, und die Sauren in einem 
nicht zu diluirten Zustande angewendet wurden, fall 
volULändig auf. Während der Einwirkung deriSau- 
reu fand ein fchwaches Aufliraufen Halt, welches 
von ICohleniunre herrührte, deren Menge ludeileii 
nur gering war, und, wie ein bel'ouderer Veifuch 
zeigte, das Volumen des angewendeten Allophan 
cur wenige Male übertraf. 



[ ta6 J 

Die erhaltenen lauren Auflöfungen waren far« 
benlos ) und gelatinlfirten fowohl beim Abrauchen, 
alsaucb, wenn lie einige Tage einer freiwilligen Ver« 
dunßung an der Luft unterworfen w-urden. üie 
auägefcbiedene Gallerte batte einen leichten bläu« 
liehen Stieb, und nahm beim Concentriren noch ei- 
ne entCchiedenere blaue Farbe an. Zur Tröcknils 
verdunAet, verlor lieh die blaue Farbe wieder^, uod 
es hinterblieb eine weifse pulyerförmige Malfe, die 
beim Aufweichen mit augelauerlem Waßer reine 
Kiefel^rde hinterliefi), und eine etwas bläulich ge« 
iarl^te FlüHigkeit lieferte» Diefe letztere gab: 

a) mit ätzendem Kali yerfelzt, einen reichli« 
-cheu weiten, etwas bläulich gefärbten Nieder- 

fchlag, Velcher lieh in einem Uebermaafi^ von Ka- 
li, bis auf einen geringen Rückßand wiederum auf- 
löfie, und aus diefer Auhöfung durch Salmiak aufs 
neue vollfiändig gefallt wurde» Der hinterbliebene 
Rückiland hatte ganz die blaue Farbe des&uf3rer« 
Hydrats, und färbte fich auch wie diefe^ beim Er* 
bitzen braun. In Salpeterlaure löAe fich derielbe 
mit etwas Aufbraufen auf, und gab eine blau ge- 
färbte Auflölungy in welcher Blutlaugenfalz den 
das Kupfer fo auszeichnenden rothbraunen Nieder« 
fchlag verurfachte. Aetzendes Ammoniak im Ue- 
bermaafs diefer Auflöfung zugefetzt, fällte blos eini- 
ge Flocken von Eifenoxyd- Hydrat daraus, und koh- 
lenfaures Ammoniak neblt diefem noch etwas koh- 
lenfauren Kalk. 

b) Durch ätzendes jimmoniak entiknd in der- 



[ '=7 ] 

felben gleichfalls ein leicliliclier, b]iiulich< wciU 
geiarbler Niedeilchlag, der fich aber durcli ein 
LTebermonrs voa Ammoniak nicht wieder QufloUe, 
hingegen voa atzendem kati mit Unterftütziing der 
Wärme leicht aut'genomiueu wurde, wobei nur eia 
unbedeuieuder Uticküaud von Kupl'erosyd und Ei- 
feoüxyd-tlydrat hintevblieh. Die riickAandigu am- 
inouiakalifche AiiflÜluug, welche fchön iliphirblau 
gefärbt war, enthielt aufser etwas Kupier, nur 
uoch einen geringen Kalkgulialt. 

Der durchAmmouiak gelullte Niederfcblag, in 
Schwefellaure aufgelün, und die Aul'iÜluiig mit et- 
was fchweffUaurem Kali verletzt und zur Krylialli- 
iatiou verduiillel, l'chols gÜDzIich zu Alaun un. 

H. Auf das durch Glühen zuvor entwalVerlo 
Foflil hatten die Säuren nur wenig Wirkung, und 
brachten es, auch auhaUeiid damit gekocht, nicht 
mehr znm Gelaliiüriren. IndelTen Ibfleu lie durch 
etwas Alamierde, Kupferoxyd und Kalk aus dera- 
fclben auf. 

^L J) Folgerungen. 

^^^Aus dififem' Verbnlleii uiil'ers Foffils ergaben 
^Rli allb als üeüandtheile deilelben, Kiefelerde, 
Alauiierde, Kalk, Kupferoxyd, Eilenoxyd, Koh- 
Jenfiicire und WalTcr. 

Von dielen aufgefundenen Gcflandtheilen kom- 
men der Kolk, das ICnpleroxyd, das Eilynoxyd 
und die Kohlenfänre nur in geringer Menge in 
demfelbea vor. Dem Kupiero^yd welches ohne 




^ J 



I 



[ "8 ] 

Eweifel mit der Kohlenlaure als KuplcilaTur veici* 
iiigt ill, rei-daukt (Jallelhe I'eiae blaue Farbe, uad 
feine lüurciiöiide Aehalichkeit mit Kupferviliiol. 

Die geringe Menge Ammoniak, welche du 
durch Glühen aus dem AUophaii ausgerchiedene 
■WalllT ciilhieU, fchöinl niclit von eiiitm wirkli- 
che« Aiumoniakgehalte deiltlbeii herzurühren, fon- 
derii ift "Her WatirlchcinÜchkeit nach der ZerAö- 
rung eineR aninialirctieii SlolFs, womit das Co nslie 
unter der Daranierde vorkommende FolÜl blos zu- 
fällig getrankt wor, beiaumtjll'en, wofür auch der 
empyieumntirche Geruch des Wadeis fpriclit. 
Auch bei manchen andern Mineralkörpern, wo 
ebeni'alls durchaus kein Verdacht eines vorhande- 
ijen Ammuniakgehalts itatt ündet, bemerkt man 
zuweilen beim Glühen dellblben eine ähnliche Am- 
nJoniuk-Knlbindung) welche licherlichderrelbeiiUr- 
Jache znuurchreiben ih. 



Uefiimiaaiig dts quanlilativsn Ferhällnißes der Beßan^ 
theiU des AUaphan. 



Nachdem durch dieTe vorläufige Unterfuchung 
die lluiiplbehandtheile unfers neuen rolltls ausge- 
miUelt worden waren, wurde nun folgender Weg 1 
zur nähern -Beltimmung ihres ^uantilatireu Vei^ 
haltniOea eiiigefchlagen. 

JA. 
XJixi die Glosse des Gewicht- Verlulleo, wel- 
chea der AUophan durohi Glühen erleidet, noch- 



[ "9 ] 
mals EU piül'en, wuriJea o,i lO Qr. dellelbeii in kki- 
iiea Siiickeii der Ki>i Wirkung «Ines i^rUindigcu 
Weifsgliih-feuera iu einem flatintie^el uiilcrwQl-- 
f«D. Noch dem Gliiheu wogen dieR-ibcn nur noch 
0,0G35 Gr. Der Gewicht- V«rlull durcU das Ulü* 
Iien betrug üirüo,o1üä Gr. oder4'j,27aProcenl, wel- 
ches ta'il den beiden Verfuchen D und £ suis ge- 
nauelie übereiultiminl. 

SB. 

B) 2,071 ür. l'eing^rie bener Alloplian wuiden 

j i^it einer angenicll'eiicn Menge miilsig diluiitcr 

I Salzliiuro ubergoQ'ün, darsLil' bis zum vollIUindigeii 

(«elatiiiilii'en des angewandten Steinjinlvers einer 

gelinden Digellion unlerworlen , und endlich das 

Ganze unler lielcra Urarübfen bis zur llaubigen 

'J'rockuifs verdÜnllet. Üurch Aufweichen der 

trockenen Mülle laitangeniuerleni Waller, undbalb- 

iiiuidigem Kut-hen damit, wurden o,44Sa5 reine 

KießUrde eihalten. 

b) Nach Abrdieidnng der Kiefelorde wurde 
die rügküandige HüingkeiL (a) hinreichend vcr- 
duuUet, und noch licir» fu lauge mit atzendem Kali, 
dem eiue lehr geringe Menge kuhlenlaures Kali hii., 
zugelügt worden war, verrt;Ut, bis die hterduroli 
zuertt mit niedergel'chlapene Alaunerde lieh wiedev 
um aut'lölle, woi-jinl" ditfelbe noch einige Zeit bis 
zur völligen ^erfelKung desKupl'er-Hjdrots gekocht 
lind dann filhirl wurde. Der hierdurch ansgel'chie. 



& 



[ »30 ] 

"dene braungefärbte Niederfchlag wog im fcliarfge- 
trockneten ZuAande 0,073 Gi\ 

c) Diefe dutxh das Kali aus der FlüITigkeit (b) 
ausgefchiedeDen 0,073 Gr. ia Saipeteriäure aufge- 
löll, wovon lie unter einigem Auftraulen vollftan- 
dig aufgenommen wurden, lieferten eine kupfei- 
blaue AuHöfung, aus welcher ätzendes Ammoniak, 
bis zur Wiederauflöfung des Kupfers zugeiezt, 
o,o035 Gr. Eifenoxydhydrat fällte, welche 0,002 
Eifenoxyd anzeigen. 

d) Nach Abfonderung des Eifens wurde die 
ammoniakalifche FIüITigkeit (c) mit kohlenfaurem 
Ammoniak rerfetzt, und einige Minuten damit ge- 
kocht, wodurch 0,0i^ Gr. kohlenfaurer Kalk aus 
deifelben ausgefchieden wurden, welche 0,0107 ^^* 
reiinen Kalk enthalten. 

e) Hierauf wurde die rückftändige FlüITigkeit 
(d) zur Trocknifs abgeraucht, und bis zur Ver- 
lliichlignng' und Zerfetzung des Ammoniaks und 
der Salpeterfaure in einem Plalintiegel geglüht, wo- 
bei o,o5i5 braune» Jfw/;/ero.vKrf hinterblieben. 

t) Aus der noch (von b) rücklläudigen alkali- 
fchen plufl'igkeit wurde nun auch die Jlaunerde 
durch falzfaures Ammoniak niedergefchlagen, wel- 
che durch Glühen vollftändig entwäflert 0,6585 Gr. 

wog[. 

Durch diefe Analyfe find demnach aus den zu 

derfelben verwandten »,071 Gr. Allophan erhalten 

worden; 



r 

KirMtrdc «airh ») 

KupferoiJÜ nach e) 
, K'lk n.ich d) 
' Eilcnoijd <i 



o 





! nach AA LerecLne 


...7095 - 


JLUb Velluli 





cc. 

Da die aurscrordentljche Leichliglteit, mit wel- 
cher (ier Allophan miLSüuren gelalinilirle und lieh 
auch gröläleiitheils in ihnen aitFlüfie, einen Kali- 
oder N»lrou-üeLall in dcniTtilben rermiillicn liels, 
obgleirK. dei- Gelialt delTelbcn nacli vorUeheiidec 
UnleiTuuliung .iu( keinen lall bedeutend IVyn künn< 
le , lo wurde die Anaiyle mit a,i6 Gr. dellelbeii auf 
folgende Weife wiederholt. 

a) Dif 2,i() Gr. wurden zuerll mit Salpeleriju- 
re «um VolHlündigen Golalinifiren gebraclU, hier- 
auf zur Tiocknifa verdnnllet, und aus der trocke- 
nen MnlTe die Kiefcleväe auf die bekannte Weife ge- 
fchieden. Uiefe gegliiiit) wog 0,4^775 Ur. 

b) Die von der Kidelerde büfreiete Flülllgkeit 
(B) wurde nun durcli Amnrioniak ira LFeberinaalit 
gelallt, und bis zum Koclien gebracht, worauf der 
entllandene Niederfdilag von Alnunerde duicli l'il- 
traliuji gd'chieden wurds. Diele hatte «iaeu leich- 




t i3a ] 

ten Stich ins Bläuliche , welcher, wie Geh nachge« 
hends neigte 9 Ton eiaein Rückhalte eines Anibeib' 
Kupfer herrührte, ob^^Ieich die gerdilte Alaanerde 
nicht nur mit eineiu groU;en Üeberfchufs ron Am- 
moniak gekocht , fondern diefelbe auch wiederholt 
mit Ammoniak ausgefülst worden war. Geglüht 
nahm diefelbe eine grünliche Farbe an. Ihr Ge- 
wicht betrug a7i4 Gr. Durch Auflöfen in Schwc!-. 
feiniure und Ueberfetzung der Auflöfung mit Kali, 
wurden o,os85Gr. laspfiroxyd nndo,oo3Gr. Eifieo« 
oxydhydrat oder o^Q4£r/e/iar)^</darau8gerchiedien; 
fo dals alfo die Menge der gewonnenen jflaunerde 
felbft nur ofiSS Gr. am Gewicht ausmachte. 

c) «Die ammoniakalifche Auflöfung ( b) wnrda 
snr Trockniis TerdunAet, and die trockene Salsmaflii 
bis zur Tollfiandigen Verflüchtigung alles Anuno- 
niakfalzes in einem Platintiegel über einer W^ein- 
geilHampe Terrancht; fie hinterliels Oy06a Gr. eine» 
braungeiarbteu Rückllandes. 

d) Durch Kovhen mit WaHer löfien fich diele 
ausser ammoniakalifchenAuIIöfung hinterbliebenen * 
o,oSa Gr. Rückliand bis auf OfiiS Gr. Kupferoxjd 
auC Die erhaltene Auflöfung hierauf durch Ab- 
rauchen in die Enge gebracht, liels beim Ahkiili« 
len einige Gypsnadeln fallen, deren Geh nacfage« 
heuds noch mehrere beim fpontanen Verdnnften an 
der Luft ausfonderten. Die in der Sonne zur töI* 
ligen Trockniis Terdunftete Salzmaffe wurde im 
Sciiatlen feucht} und zerflols zum TbeiK Sie ward 
daher vor Neuem zorTrocknifs rcrdonitet und aiua 



^Alkohul behandelt, der fie bis onf den Gyps, 
I Menge o,oi4 Gr. bttrug, Tolllljtidig auf- 



e) Die Vom Alkohol aufgenommene SalzmalTe 
(d} mit Waller Terfetzt, und bis zur Veilliichti- 
giing des Alkohols gnkocht, gab mit koiilenfnurem 
Ammoniak gefällt, o,oa8 Cli-. kohleufauren Kalk, 
{oder o,Oi57Ö4Gr. Kolk,) worauf die hiiUerbliebepc 
Fiülligkeit, in eiuem Platinliegel zur Trocknila 
Terduiidet, und dann dem teuer einer Weiiigeill- 
latnpe auHgel'elzl, auiser einer Spur Ton kohleufau- 
rem Kalk, keineu l'alzigen Kürzer hinterllelii. 

Hieraus ergiebt fich alfo die Tolüge AbweFen- 
heit eines Kali- oder Natron-Gehalla in dera Alio- 
phan, und diefes t'oll'il gewährt ein neues Beilpiel, 
dalÄ die Kielelurde auch ohne Mitwirkung des Kali 
oder Natron fich in SJiuren aufzulörun vertuag , l'o- 
bald fie fich nur in einem nicht zu verdichteten Zu- 
Ibude befindet. 

Uic zu diefer Analyfe verwandten a,)6 Gr. 
jlUophan Hiid iibrigent; durch diefes Verfahren zer- 
jt worden, in 

(.,4G77So Gv. 
o,Gtt5oDO - 

J o/)i5äeo - 






[ i34 ] 




WtlTer 


Tr.uiport 
1 nacli AA bcrecLnct 


I,£iai4 Gr. 

ii.gi3..7 - 






3,.*l« - 


VctIuü 




......879 - 






a.iGocu - 



DD. 

Zur rütligen Rellätigung der ganzlicheoAbwer 
fenlicit eiues Kali- oder Nati'on-GehalU im AUc» 
pliai), TCurde die vorlmi'gGheiide Aiialyfe mit 3,07t 
Gr. Follil wiedei-hoil, wobei anliall der 8alpeler- 
iÜuie ima Salittaure zar Auflcblielsung derTelben 
augewandt, und die durch Ammotiiuk aacb Ablbii- 
derang der Kiel'clerde gefällte Alaunerde, sui 
leicblern Scheidung des mit aiedergcfalleucn Eireu- 
nndKuplüroxyds, noch feucht la alzeudciiiKaliauf^ 
g«]i)ll, und aus diel'ei- AullÜl'uiig durcli Salmiak wie* 
derum gefüllt wurde. Aber auch dieresoial konule 
keine Spur eines Kali- oder Nalrongelialts atl^ 
fundeil werden, üie nacb.'^nsrcheiduiig der Alaan- 
erde hinterblicbene ammoniakalifche Auflürungziu 
Troekiiifc TcrdunHct und in einem Flalintiegel \m 
xur vüiligea \'criliicbtigung des Ammcmiakfalies 
Terraucht, hiaterliels eine bräunlich-grün gelarb* 
1e Mofle^ n^Iclie mit ^^'a^'er wiederholt ausge- 
kocht, batirch-falziltures Kupferoxyd hiuterliels, 
nad eine farbenlofe Aunofung gab, die kot Kry- 
ftallitalion Terduuilct, eine in N'adelu aogefcholTe- 
neSakmalTe lieferte, inwelcher fich auch nicht ein« 
Sy\xt tiues UigetUv- oder EkochJÄls-Würfelk ^ 



^^^M 


I^WI 




^^1 


H 


■35 ] -^^^_ 




■^H 


nnen licrs, upd die 


im Scliallen feucht wurde 1 


id zum Tlieil zerflül 


■j. Mil Alkoh.l belia 


ndelt, 


Ite lie licliebeufalls zumTheiJ, mi 


iZuruckli 


.ffung II 


n Gypsiiadelo auf. 






■ 


Die angewandten 


3,07 1 ür. fanden fich diefes- ^^| 


)I «erlegt, in; 






m 


KUftUrile 




0,433110 Gr 




Al>i>ncr.te 




o,63;fto - 


^^M 


Kupf.ru.jd 




u,t>3G46 - 


^^M 


Kolk 




<,,o;.iBo - 


^^M 


Klenuiyd 




o,in.S8o - 


1 




J, 14856 - 


■ 




AA. KTecLntl 


..,87545 - 


■ 




3,024.. 1 - 


' ■ 


^KctluR 




0.0^^99 - 




EE. 


3,071QU - 


1 


«»folge dieferYerl 


uche ill demnach diefes neue "^^ 


daEtigc Follil ia lüo ' 


Theil. üufammengefetzt, aus: 




Nadi BB. 


cc. 


DD. 


apn«(U 


3,,795o 


3i,Ca.x. 


50,78» 


efcU-i'ilc 


ai,ä44o 


3i,(iaii<> 


iioßGm 


ilk. 


„.SiCä 


".7=98 


1,1009 


hwctelCnireniKall.. (wulTcirrtieu) <i,o(H.o 


o,G-.Hi 


0,6377. 


ipfcroijd 


=,,»r,, 


3,.,3y 


.,7(ki4 


rvnoxjrd 


u.OyGÖ 


0,1111 


0,435» 




(.,.,=., 


43.3710 


43,3730 


9H,a,..K 


91),.., 49 


97,6380 


erliiß 


,,1119. 


...985. 


3,1730 


■ «..oo-i. 


10<.,ü,H,O , 


[ou/.ooe 


AbjwI. li. PhjCk. B,i4. Sl. a, J. i«i6. Sl. lu. K 


J 


^ 


— 




jA 



[ i36 ] 

Nimmt man nurl aus'diefen drei nur wenig von ein- 
ander abweichenden Analyfen ein orithmelifches 
Mitleid wobei man zugleich für die AnalyPe £ß, 
den Gel\ali an Ichwefelfaurem Kalk nach CC und 
DD beftimmt, vcrtheilt ferner den gehabten Ver- 
lull unter die Aiaunerde, die Kiel'eierde, denKalk, 
den fchwcfelfauren Kalk, das Kupferoxyd und das 
Eifenoxyd, und berechnet nun noch das Eifenoxyd 
als Hydrat) und das Kupferoxyd als blaues kohleu- 
faures Kupferoxyd, fo ergiebt lieh, hieraus die 
Mifcbung des AUophans in loo Theilen delTel- 
ben wie folgt : 

Alaunerde 33^202. 

Kiefclci'de 21^922 
Kalk , (),73o 

Scliwefelfaurer Kalk. o,Sij 

Kolilcnfaures Kopferoxyd 5,t)b8 

Eifenox^db^drat 0,270 

Wa/Ter 4i,5oi 

100,000 k 

Folgerungen, 

Aus der Analyfe diefes FoffiJs erhellet alfo, dafs 
dalfelbe feiner Hauptmifchung nach eine Verbin- 
dung von KieJelerde''Hydrat m\lMauner de- Hydrat 
iil. In wie weit aber die übrigen in deiufelben auf- 
gefundenen SubHanzen auch in feine Mifchuug ein- 
gehen, läfst lieh zwar hiernach nicht mit völliger 
Gewifsheit enlfcheiden, indelfen fcheint doch der 
fchwefelfaure Kalk^ fo gering auch feine Menge iß, 
derfelben w.efenllich anzugehören, und in der Mi- 
fchung dieier Erdenhydrate aufgelöft vorzukom- 



[ 



] 



inen. Denn in Jcm Mullergclieia witd keine nam- 
hafte Menge dreien Salzes angelroffen, und es ge- 
bin, wie Ipalere, TnGhnii0l3 wiederholte Verfuche 
mit ausgefuclit reiiieu Stückea diel'ea Foifils gelehrt 
hoben j die faiiien Aiü'lürungen delTelbeH mit Iblz- 
faurera Baryt, eineu in Suurea uaauflöslicbeii Nie- 
derlchjag. Dagegen jnticlile das tohlenfaure Kup- 
jeroxyd, von dem> wie fclion bemerkt, dieblaue 
färbe dea foinia heiTÜhi-t, nebfl dem Eifenoxjd- 
HydriUe einen bios zufalligenBellandtheil dellelbeii 
ausmachen. Ob hierzu auch der Kalk zu zählen 
ibyawiid, und ob derfelbe vielleiclit »oraMutterge- 
fleiu herkümrut, von demeinzelneSlUckenichtvÖllig 
gereinigt werden konnten, wie aus leinem verän- 
derlichen Gehalte hervorzngehen lelieint, wird lieh 
nur erll dann mit Beltimmtheit entTcheiden laden, 
Wenn mau Gelegenheit haben wird, die AnalyTe 
diefesFolIils mit giüIflernMengen, als zu der vorfte- 
hlsnden Unterl'uchung verwandt werden konnten, 
2u wiederholen. 

Das AciiUete des FoITils wird diefe Bellandthei- 
le niclit leicht verniulhen larien. Uiu hierauf hin- 
zudeuten, bringen wir zur Bezeichnung delTelben 
den Namen AUophan in Vorlcbiag. 

Was die Einorduung diefes Körpers in das Mi- 
nerairyÜem betrifft, 1'ü dürfte er wohl die palTeud- 
He Stelle in der Familie der c^ealitharligen FoHilien 
liuden, und dem J^lciujii zunücblt aufgeführt wer- 
den kÜunen , dem er in mancbem Betracht dem 
Aeufsern und Cheini leben nach verwandt fich zeigt. 
K a 




[ i3ö ] 



■<■>— ^IWI* ■ H IB I — 4l^ 



IV. 

Bemerkungen 

über das Zerjprengen eines Dampfieffels ^ in der 

Zucker' Raffinerie des Hrn. Conßant in JLon» 

don^ und über dejfen furchtbare fVirkungen* 

N 

Frei bearbeitet von Gilbert *], 



JVIan erhält mehr und beflern i^affiairten Zucker, 
weiiu man beim Einkochen des Syrups die Pfannen 
durch Dämpfe crhilzt| als wenn man unmittelbar 
unter ihnen Feuer anmacht. Herr Conüant 
wollte im vergangenen Jahre feine Zucker -Raffine- 
rie in ffell' Street auf diele Art einrichten. 'Der 
Zucker follte in kupfernen Pfannen gekocht M^er« 
den, von denen jede in einer grölsern Pfanne aus 
Gu(seifen hing, an der iiire Ränder dampfdicht an* 
fchloflen, und in die der Dampf, welcher in einem 
grofsen verfchlolfenen Keffel gebildet wurde, durch 
Röhren geleitet werden follte. Nur Eide folche 
Pfanne , glauben wir, war zu dem Verfuche einge- 
richtet worden, der den i5» November 18 15 ange« 
Jlellt wurde. 

*) Ntcb T i Uo öh' • philo/, Magaz, 



• 



i: 1J9 1 

Man maclile das Teuer unter dtm KeHel üwi- 
Iclieii 3 und 4 Ulir Moi'gens au. L-m 9 Ulir kam 
der Mafchinen-iJaumeiller (.Eugeneer) Herr Ha- 
gue. Er fcliliig vor, iiiiler dem Ked'el, um ihn 
Bu jirobircQ, ein liefligcs Feuer zu iiiaclieti, wel- 
ches der Eigenlliiiincr, ftcrr Caudiinl, iiidels ver- 
bat. Uennoeh wurde das l'euer, wie man glaubt 
durch die Leu le des Murchineii-ßaumeillerB, viel 
mehr verriarkt, ala es uüthig war, und das Siche- 
mngs- Venlil überladen, damit die Dampfe nicht 
entnrcichcn foJIten. Was zu erwarltii war, ge* 
rdiDli, Elwos iiacli li.ilb 10 L'lir wurde der KelTel 
durcli die Gewalt der tingeroliloireHCii Dämpie zer- 
fprcngl, und das mit fulcher Macht, daf» dag ganze 
Gebäude einJUlrKle, ungeachtet es 70Fur3 hoch, und 
verhüllnifsmnTsig lang und breit war. Auf eine 
hochll wunderbare Weile blieben mehrere von de- 
nen, die unter den Ruinen vergraben wurden, un- 
befchÜdigl; der unlereTheil einer Wand halteviele 
Querbalken des untern Stockwerks an ihrem einen 
Ende nurgefangcri, und diefe waren fo als einSchutz- 
dach über liegelaUen. Vondenzehn andern, welche 
aus den Ruinen ausgegraben wurden, waren drei todt, 
und die übrigen lithcn mehroder^minderverb; 
io daTs fie in das nof|)ilal gebracht werden mursten, 
Unter den Todten war der Sohn eines Kaufmanns, 
Speer von der breiten Slrafse, den der Vater g( 
riide andern Tage mit einer grofsen Menge zu rai- 
liniicndcm Mucker zu Herrn Conftant gercbickl hat- 
te. Uamil war aber das Unglück noch nicht be- 



I 



[ vio ] 
entjigt. Als die Ruinen znmTiieil weggeräumt wa- 
ren, ei-Iiielt die Lull Ziitiilt zu dem Holze, unter 
welches das f euei- des Ueerdes umhergerchleurfert 
worden war, und l'u brach in der Naclil eine heflt- 
gö Feuersbrunll QUB, welche zwei liciinclibai'te Zn- 
cker-Ilattlnerien, die gleicJifalJs Herrn Conllant 
geholten , ergrill' und beide in Alche legte. 

Die VeranlalRing zu dielem IchrcckUchen Er- 
eignilTe ill höchit tadelnswerUi und nicht zu ent- 
fchuldigen, da es nicht das erlle ill, welclies durch 
UnwiQenheit und FahrlülTIgkeit beim Gebraucli des 
Dampfs von Telir hoher Temperatur zu rerl'cbiede- 
neu Zwecken, lierbeigeführt worden. Nur wenige 
Alunale zuvor war, in der Provinz, der UampfkelFel 
eines iJampfwagens zerljirengt, und waren mehrere 
Perlouen dabei getorflet woi'den, durch die Toll- 
Jicit eines Mannes, der ßch einen Marchiuen-Inge- 
uieur nannte, {^Engeneery ein Name, den man 
jelüt jedem giebl, der zum Anlege» der Kohlen uii- 
lor dem Kelle 1 gebraucht wird,) und der das Si- 
chcrungs- Ventil zufpeirte, damit fein iJaraprwa- 
geu im grolseu Styl gehen folUe! Und vor Kurzem 
wurde eine mit Dampf geheitzte Salzpfanne durch _ 
eine almlicbe Unvorfirhtigkeit iu die Hohe ge- 
fprengt. Solcher Wahullnn kunn nicht genug ge* 
tadelt werden. 

Niclits iftleichter zu b&liandela als Dampf, von 
einem Manne, dev auch nur gewöhnlichen VerftauA 
hat; dagegen nichts gefulirJicher, wenn rnon Nar- 
ren und Uuwilfcuden damit zu fpieien erlaubt. 



i 



t l'tl ] 

Schon der blofse Gedanke, den Kfßct durch Dam' 
pfe SU profuren, itl uufiaiiig; denn wenn er zu 
Tcbwaclj ili, Ib mufs er dabei nothweiidig zerfpi'inp 
gen. \Vo8 würde mau von einem Manne hallen, 
d«r, um den nicdrigllen IJilzegrad aulKuünden, bei 
welchem Schielsjjulver explodirt, in einem damit; 
geladenen FlinteuJauf eiferne Cyliuder zu veifchie- 
deuen Tenij>ero(ui-eu erhitzt, lüiiein ruhiehon woll- 
tu ? Einen grol'scn KelTeJ , in welchem Dampf von 
hohen Hitzegraden eulwlckelt werden foU, darf 
■ man nicht luitWaH'er und teuer piobiren, Tondera 
uor mit kaltem Waller, indem mau dicfes mit ei- 
ner Pumpe oder Spritze mit folcher Gewalt hiaeln- 
prefsl, dali. er den doppelten Druct auszullehea 
Jwl, als den er je von den Damplen zu erleiden ha- 
ben wird. Der licherile Weg, den Druck zu mcl- 
Tea, i(l durch eiue hinlänglich lange mit dem Keirel 
in freier Verbindung lleheiide RiJbre, iu der fich 
Quectfilber beliiidet. Itl dei- Kellel zufcliwoch, fo 
wird er bei dieliir Probe blos an der fchwacliiien 
Stelle reifsen, (dnic dafs eine Explolioii llatt findet 
uud ohne dafs irgendjemand belchüdigt wird. 

■W'ir befuhen die Ruinen nni 2q. November, 
niid mittelten mehrere Thatrachen aus, cTie uns 
grolse UnwilTenhcit oder SorgloTigkeit von Seilen 
derer zu beweifcn fchieuen , welche die Conftruc- 
lion des Kellels und der Pfanne zu herurgen hatten. 
Erltcns hatte der KelTel einigermalscn die Geilalt 
einer Kugel mit cnncavem Boden, und nicht weni- 
ger ain 8 Fufs Diirchnieffur- Dampf von lehr gvo- 



4 



[ l42 1 ^^H 

fser ElaÜicilat follle mau imraei- nur in KetTeT^^^^ 
zeugen, die aus RiJhien von einem verliüllnilÄmärsig 
Icleineii L) u ich m eile r zufaramengorelztfiiid ; demitlie 
Kraft, womit üelafse dem Springen witlei-aeheij, 
ifl unter übrigens gleichen Umltänden den Quadra- 
ten ihrerDuichmeirer Teikehit prujiortioiial. Der 
teile, ja der einzige uns bekannte KelVel, der lieh 
zu Iblcliem Zwecke mit Sichei'heit liranchen lalst, 
ift WooH's aus Rohren lieltehendcr Keffel. Das 
Stück des KelTelä , welches wir noch fan(I"n, moch- 
te ungefähr der vierte Tlicil des Ganzen leyn , und 
war 20 Fufs weit von dem Herde in ein anderes 
Zimmer gelchleudert worden, von welchem eine 
Mauer aus Backlieinen den KeCel getrennt hatte. 
Nirgends fanden wir diefes StÜck 3 Zoll, und an 
einigen Stellen nur i ZuU dick *"). Bis zu welcher 
Spannung die DümpTe gelangt waren, als der KeF- 
fel fprang, üefs lieh nicht mit Gewilsheit ausma- 
chen. Herr Conltanl hatte wenige Minuten zuvor 
nach der DampFwaage (^Gaiige) gerehen; fie Jland 
auf 40 Pfund üruck auf den Zoll, und einer der 
Arbeiter hat fie auf 46 Pfund liehen lehen **). Bei 



•) Der Keira beÜHnl alfo -«-ab rfc hei n lieh aui Gur.eifen. Cilb. 

") la Lotiilou, wo der Baromelernaod lieh von 2K bU 3i engl. : 
Zoll , lind alfo der Dr.ick der Aimofphäre aiif 1 englircU» ^ 
Quadratlull Flacbe vdu j^,):! bii iä,i3 Vtaai TerSnderl, ho- \ 



rfund AToirdupoire Gewithl. Die Bampfwaage hxl 
' EiDrichtaDR dor Wiadwaagcn mit QueckGlbcr, und ili t 



J 



der Schwjclio des Kelfels ill es nicht walirfcheinlicb^ | 
dals der Druck der Dämpfe viel gröfser war, als ' 
der KeirL'l fprang; es mulste aber in dem Augen- 
blick, als das VVolVer frei wurde, bei der grolsen 
liitze in dem Oi'en und den benachbarten Körpern, 
eine Menge Dampl' suis Neue ei'zeugt werden. 

Man hatte all'u einen Keflel, in welcheraDamiif 
von 4o bis DO Flund Druck auf den Zoll erzeugt 
«■erden füllte, und der nicht dicker als i Zoll war, 
(denn die giÖfsere Dicke an einigen Stellen hilft zu 
nichts,^ dtr dabei aber Öl'ufs im DurclimelTer lial- 
te, in Arbeit geletzt, ohne, fo viel wir erfahren 
konnte», lieh nur einmal zuvor von der Dicke def- 
l'elben im Allgemeinen belehrt zu haben, fey es 
durch Hohren an verfcliiedenen Stellen, oder durch 
Berechnung aus dem Gewichte desKellels unter der 
Vorausretzimg, dals er überall gleich dick fey. 

Die Zuckerp tan neu und die Dampfbehalter un-. 
tei- ihnen, waren noch nicht aus den Ruinen ausge- 



rfnndcn Druck auf i engl. Qiiadralioll Fldcl.t giaduh 
Sund derrtlhcu auf 45| Pfund Diu.:!;, auf den Zull, lü. 
£o üDgefabr <!cd 3 - facheu Lufldruck an; um (o tiel 
WOB «1«!' ^rxcli ^" Dämpfe im KelTel tlcn Druck Jei 
welche mit der OLertläche dei Quicklüber* in Hem 
Sdieuli«! der Dampfprohc in ireier Verbindung llebl 
eiwar alfu dat WalTcr im Ke^tl h Tlork «bilil, d. 
Dimpfe (len'elben i Uil h ftark aU die Luft diuckleu 
. iß, nngerjÜT bi> i la " It. ( nach Sthiaidl's) oder bis i 
(nach Dallon's Vctfuchco). G'Uiefi. 



igl «l- 

■ Luft, 



I 



r >44 1 

graben. Eine der Praniicii ill fpäLec ganz, ducli 
das Übeie zu unterfl gekelul, gel'unden worden, 
wciclie.s beweili, dals die t'.xploHon in dem Keüel 
enlllaiiden ilt. Wir effahreii, dalii auchdii^rtilTan' 
neii^l'urs imDurclinieHbrlialleii uiiddalk ilu' Boden 
«bell war. Pfannen, die mit Dampf von hoher 
Spaniiki'aft geheiLzL wordtn lulleu, mtilVcn rclimal 
feyQ, um die nötliige Stui'ke zu hahcn^ dagegen 
kann muri ihnen eine giolse Lange geben, datnic 
nian eine hinläuglicli grol'se Oberiliiche eriiaUe. 

ZuTaUe dtefet- Art und lebr zu bedauern , nicht 
bto9 wegen dts Schadens, den He den rauitltcn briti' 
gen , die Tie betrell'en, rindern auch weil fie die Eio' 
luhrung von Verbeü'ei'ungen in den i'abriken uu« 
Ter» Landes erfchwcie», J)enn, obgleich es zurer- 
liilUg in, daGi der Dampf licli leicht und oline alle 
Gefahr anwenden Iä(sl,wean die Vorrichtungen oder 
Mafcliinen, durch die es wirken ^oli, in rechten 
Händen lind , fo inülTen dochßeifpiele, wie das hier 
erzählte, wenn fie noch dnzu unter Anleitung vor» 
geblicher Sachverllündiger vorgehe», vou Verbef- 
ferungen abfchrecken, die mit fo fürchterlichen 
Ciefahren verbanden zu fcyn fcheinen. 




[ »47 ] 



V. 

Etwas von Woolf^a Patent-Keffeln 
für Dampfmafchinen^ 

frei ausgezogen von Gilbert» 



Im 17. Bande S. 4o. habe ich , (fagtHerr Tilloch 
in [einem Philoß)phical Magazine Vol,46. ,) Nach- 
richt gegeben von Herrn Woolf's Erfindung Itar- 
Icer und dauerhafter Kejfel für Darapfmarchinen 
und für andere Zwecke, und einen Auszug aus fei- 
ner Speciücation ) fammt einer Kupfertalel in 
Quart *)• Ich belchränkte mich damals hauplfach- 
lieh auf feine ganz aus Röhren zufammengefetzten 
Keif^l, welche darauf berechnet find, einen fehr 
grofsen Druck von den Dämpfen auszuhalten **), und 

*) ünftrcitig hatte er fie aus dem Repertory of Arts entlehnt, 
in welchem, die Eingaben derer^ die ein Patent erhallen, ab- 
gedrackt werden. Gilb, 

**) Der KelTel der Woolffchen Dampfmafchine, welche in der 
Fabrik- Anßalt des Herrn Koker eil in Berlin die Wol- 
len -Spinnmafchinen in Bew^^gungjfetzt, belteht aus drei ho<- 
rizontal- und parallel -liegenden Gelindem, jwenn ich nicht 
irre von 10 Fufs Länge, der obere von 12 Zoll, die beiden andern 
darunter und neben einander liegenden, mit jenem an beiden 
Endeu verbundenen, jeder von 4 ZoU PurchmelTer* GiUt^ 



I 



erwähnte nur beiläufig, duls er in Teiner Specifica- 
lion anführe, Feine Erltndung lalTu ücli aucli auf 
die gehijuch.'iclien DampfkcITel anwenden, und' 
dafs er einige Methoden ongebe, wie das zu Letverfc- 
jlelligen rey. Ein Corril'poadent erfiicht mich um 
weitere Auskunl't liieriiber, und ich witline ihr gern 
ein Paar Seiten, 

In Herrn WooIPs Spccificalion heilst es: „Im 
foll man die Kraft des Dampfes in einer Ma- 
fchine vermehren uder die Lirzeugung deH'clben in 
dem Keffcl hefchleuiiigen ivolllc, ohne ihn Joch 
l>is zu demjenigen fclii- hohen Grad von Hitze su 
Aeigern, welchen ans blofsen Köliieu bertehetide 
Kelfel auszuhallen vermögen, lälsl fich meine Ki- 
fiuduug auch auf die längliciieii Kellel anwenden, 
welche jelzt bei den Uampfmafchinen im Gehraii- 
clie find." Herr Wooll zeigt nun, wie fich das 
durch eine Reihe von Rühren bewerlLftelligen Tolll;, 
welche man lioiizontol unter dem länglichen KelFel 
anbringt und mit ihm verhindet. Er befehreibt fer« 
ner, wie fich ein fehr kräftiger länglicher KelFel 
durch Theilung in einen ohera und einen untern 
Theil und Verbindung beider Theile durch loLh- 
recfate Röhren erhallen lälst. Man fieht auf Ta- 
fel II. in Fig. 1. u. 2. den feukrcchten, und in Eig.3. 
eiuen horizontalen, durch die Mitte der lothrech- 
teu Rohren genommeneu Querfchnilt Iblcher Kef- 
fel. Her Vorlheil diefer Einrichtungen I>eftehl 




(laiin, dals die Rühren verliütliiirsnii'ifsig eine weil 
grülsere Oberllüclie deju Teuei' darreicUeu uüd mau 
daher mehr Dumpf erliüU. 

Herr Woolf beiuerki. miL Recht, drtlä jeder, der 
mit der Nalur und dem Gebrauch voti DampCkeT. 

-lein bekannt i!i, leine Eründimg leicht den jeclea- 
uialigen Cmltlinden werde anjjiiHeii kÜnneu. So z. 
ß. taCTen lieh in dem teuerkaiial, der der Lunge 
nach millen durch die gewühn liehen üompfkeird 
hindurchgeht, lulhrechte Rühren anbringen, wel- 
che den ul)ern und den untein Theil des Keü'els auf 
eine ühnliche Arl, als in Fig. a. die beiden abgelon- 
derteii Tiieile des KeH'els verljiudea, üdur wenn 
ein KeiTet eilt zn dielem Zweck gemaclit wird, kann 
mau liatt Kiiies Feuerkaiials zwei durch ihn hiu- 
durcliTühren, und in jedem lolbrechle Rubren an- 

' bringen, wie hi fig, i. und 3. LTiid diele Köhreu 
miiflen, nach Herrn WoolPa AnweiTung , in beiden 
Fiülen nicht in einer geraden Linie hinter einander 
gellellt werden, fondern im Zigzag, fo dafs i'ie wie 
in Fig. I. und 3. hinter einander liehen. 

Ich hin iiidefs der Meinung, dafa dicTer letzle- 
re Kellel, der weil fchwieriger auszuführen !!l, als 
der ia Fig. a., nicht mehr nU dieli^r leillen wer- 
de; denn die inehrfle Hilzf eniplangen und theikn 
dem Waller mit, diejenigen lothrecbten Oberflä- 
chen, Welche dem Zuge der Flamme und der hei- 
fsen Luft cUre.ct entgegen flehen, indela die loth- 
rechten Seilenwüude, welche ia diefem Fall die Sei» 




[ i5o J 

tcn des Feuerkanals bilden, nur wenig zu der Wir- 
kung beitragen, befonders wo Raum genug vorban- 
den i(l, dals man einen langen Keflel anwendeu 
kann« llt der Ofen eines Keflels recht durchhitzt, 
Jo geht lelbft durch gemauerte Seilenwände eines' 
Feuerkanals nicht fo viel Wärme verloren, als 
Manche glauben; denn die Wirkung der Flamme 
und der heilsen JLult gefchieht fall ganz in der 
Richtung! des geraden Laufs zum Schornfiein« Es 
kannaber keine belfere Methode als die des Herrn 
W^oolf erdacht werden, diefen Lauf zu hindere, 
nämlich durch Röhren, die mau in die offene 
Feuerflucht fetzt, und gegen welche die Flamme 
und der Strom heifser Luft ftofsen, und dabei ihre' 
Wärme ihnen, bevor fie den Schorullein erreichen, 
ganz Uberlaflen muffen. 



I 



VI. 

'ychreibung eines neuen ötonomifchen Dampf- 

X-effeis, und eines Vcrfuchs^ mittelß ßampfa 

Seije cH kocheny 



ßiLNIATiiN Gralea 

Vorgcld'cii im Iraniul'. liilliL. :.iii Ti. u. 40. 
Flui uusBi Zügen von Gilterl •). 



KtHPORD, 

.. u. 40. Ol«. ibo6. ) 



I 



Man Iparl iitkaiinliidi bei KeHtlii fehl- an Feuer- 
material, iveun mau die Flamme mit einem ver- 
häKiiifsmäfsig grüfsern Tlieil der Übeifliiche delTel- 
beh ia üeiühimig bringt. Bei einem Kellel vou ge- 
wöhnliclier Toi m wird nbei- zugleicli mit dc-iu Bo- 
llen , gegen de« diu flamme wiikt, die ganze Ober- 
lliiche gi-ülser, imd aus ibr ßrüint duoii lo viel 

■] Graritumrntd'i Ucthoile doicli Uümpfe andere tüiper lu 
.crhilX'D und wül'>rige Flüm^ki^ilrii in liertiniiulc Wärmcgrii^ 
de ID. verfclzKn Uud xu ctlialleu, find iii UeutlVhlauil durch 
.IierpA(.iittl.--n ( J. i8o3 Sl.i. S.3Ö50 iu«rll !,«k.unt eemüchl 
wotdcii. Aaih die liiiden folgenden AarTut» verdienen el- 
,. oe Stelle in dieK:» Jabrl.üclii:r.i , und ich Uiit ße nn> To 
'StHleaciiklirliET iiD AuiziigB tiieilicr. da Ue <\tn niulirlleB 
et Urer iiauli ana Uj-a wndui, Gdk. 




Wärme in die kalte Lufl über, dafs man durch t 
ne folclie Vergi-üfseruHgweniggewiuut. UeiDampi- 
kelVtln niiils überdern die Dicke mit dem Uurcliinef- 
fer zuoeiimeii, damit der Kellel dem Uruck der 
IJampi'o widerilelie, welches maclil, dafs grolsere 
KeÜeL verhällnilsmarsig theurer werden. Bei Ver- 
fucheu, welche ich im J. 1796 mitDuinpfen kochen- 
den Wallers uls Mittel , Hilse zu/.ufiihrcn, anllell- 
U> , bediente ich mich eines Uampfkelfels von einer 
iicutiii Gellalt, der meine Erwartungen noch über* 
ti'ol'; und da er in nionchen Fällen, lelblt wennFiiif- 
ligkeiten in einem offenen Keü'el erhitzt werden lul- 
len, von Vorlheil i'eyii diirfte, l'o habe ich einen 
. folchen hier in Paris auslübren Ijüen, und hin To 
frei, ihn dem InlÜtule vorzuweifcn. 

Meine Abficht war, dielem Kelltrl eine Iblche 
üeElalt zu gehen, dals die dem Feuer ausgel'etzte 
Oberllache dellelbLn mügücbJt grol's iiii Vcrliältnifs 
zu dem üurchmeß'or und dem lulialte fey, ohne 
dal's er der kalten Lull eine groTse Oberilache dor- 
i-eiche. Zu dem Ende gab ich dein Kürper deaKef- ' 
fels dieOellalt einerTroramel. lir ilt ein lothrcchl- 
llfchendcr Cyliiider aus Kupfer, la Zuil iju Durcli- 
nielTer, und 13 Zoll hoch, den oben, l'o wie unten, 
eine kreisförmige l'Jatle verleb lierst. Im Mittel- 
punkt der oberu FJatLe befindet lieh ein 6 Zoll wei- 
ter und 3 Zoll holier cyllndrifcher Hals, und die- 
fer in mit einer 3 Linien dicken Scheibe aus Kup- 
. fer, welche durcli Schrauben befeftigt iil, dampf- 
dicht verlchlonun. 



i^ 



J 



t .'.^ ] , _ 

In diefer lelzlern l^Jatle lind 3 Lüctier einge> 
bohrl, jedea 5 Linien weit. Durcli das erfie^ in der 
Milte, geht eine Roliie in den KelTel bis nuf i Zoll 
vom Boden dell'elben herab, welche ihm Waller 
aus einem höher nehendenHehälter zuiuhrl; lie hat 
nahe an ihrem uiilern Ende einen Hahn, und die- 
fen,Ö£Fnet und rchliefst ein Schwimmer, welcher 
fich oaf der Oberfliiche des Woirera im Kellel be- 
fiadet. In dem zweiten Loche iJl die llölire befe- 
Aigt, welche die Pämple ans dem K-eOel nach dem 
Orte hinleitet, wo lie gebraucht werden Tollen. Im 
rfriV/e« Loche ill das Sicherungs- Ventil angebracht. 
Man lieht, daTs alfu der KelTei hier die gewöhnli- 
che Eioriclituiig hal. 

In der uuterii PlaLte habe ich an 7 Stellen run- 
de LÖch«r, jedes 3 Zoll im DurchmelTer, und in 
ihnen 7 eben 'io weite, und 9 Zoll lange cyliudri- 
fclie Köhi'en aus dünnem Kupferblech, welche un- 
ten luil Krcisplalleu verfcblofien waren, anhri» 
gen und i'elUblhen Jairen; und diefe Vergrürae- 
rung der Bodenflache habe ich Telir wirkfam ge- 
funden. 

Sind die Röhren und die nüifle Jes KeiTels voll 
WaCfer, fo ill der Schwimmer fo hoch gehoben, 
dafs er den Halm der KÜhre verfcbliersl, welche 
deo Keffel mit Waller Ipeifti dos Waller kann da- 
her in dem Keüt-l nie über 6 Zoll Jioch liehen. 
Sinkt der Schwimmer heim Verdampfen des WqI- 
fers auch nur um einige Linien, fo üllnet er den 
A.,ii.nl. .1. PlijTik. ß.5i. S1.3, J. lÖifi. Si. 1... 1.- 



1 



[ «54 ] 

^ahn, und es fliefat wieder ^Vaffer nus dein BeTiäl- 
ter in den Ktlk-1. Da die Köluen in die FeiierJlui- 
te heral)gelieti, l'o umgiebl die Flaraine fie ringsum, 
und daher wird das WaD'er in kitraei- Zeit und mit 
nui' wenig BienniiiaLerial ins Kochten gelirorhL 
Und umgieht man die Seilen und den Dfckci eiiiei 
folchen Kelleia mit Ichlcclilen \> urmeleilern, lo 
lüfst er licii mit Vorlheil in allen lallen braucbeii, 
in welchen es darauf ankommt, durch Siedon von 
Walfer Uanipl" zu erzeugen. Und es ill nicht zu 
bezweil'eln, dals ein KelFcl aus Eilen- oder Kupier* 
hlech von dicfcr Form, wenn man die Köhien, wel- 
che in den Feuerherd herab hangen, aus Gufceifen 
macUeu licls, in einer Gröfse wie eine UampfmD- 
fchine, eine Fiirberei oder eine Branntweiubrenne- 
rei ihn erlotdern, weniger koHeii würde, als ein 
Kellel von der gebräuchlichen Form. 

ßedari' man Indefs den Wallerdampfs in grofser 
Menge, lo ill ea immer rorzuziehen, mehrere Kef- 
fel von minierer Grüfe zu nehmen, einen nebeii 
dem andern zu Hellen, und jedem feineeigeiie Feuer» 
Halte zu gellen , als einen einzigen Tehr grofscn Kef- 
fel mit einer einzigen FeuerliÜlte zu brauchen. Dals 1 
bei VergrüiserungdesKeÜela üboreinegewirieürän- 
ze hinaus, keine Eriparnifs an Brennmaterial llatt 
lindet, habe ich in meinem rechlien Eßay dsr- 
gethan. 

Mein kleiner cylindrilcher Kellel gehört zn ei- 
aem beweglichen Ofen, der im Inueru eines Cilen- 



L i57 ] 

t.lecli - Cyliiider» von 17 Zoll DurclimeJler und 3 Fufs 
i^öhe aus MaueirllL'iiieii gebauet ill, und licli voa 
zwei Arbeilera von einer ÖLelle zur aiiderii tt'agen 
Jafst, Da» ßlecii des Oleus wiegt 46, das Mauer- 
werk ungefulii- iSo, und der Kellel 11 Pfund. JJer 
eirerneRoÜill kreisturmig und batGZolI iiuDurch- 
ineller. 

Ein Kreis von 13 Zoll Uurchmeirer hat einen 
iiilialt von ii3,S8 QuadroLzoII; fc grofs JIl allb die 
Üodehplalte meines Kellels, Die Seitenflächen der 
/j cyliudril'chen llöhreu, welche aus der JJodenplat- 
te ia die FeuerHiilte berabgelien, bcli-agen aber zu- 
fammen 593,76yuadraLzoll. Fulgiich ill in meinem 
Kellel eine 5 Mal l'u grotae Oberfläche der uumiUel- 
bnren Wirkung des Feuers ausgefetzt, als es der 
Fall leyn würde, wenn die liudenplatte keine Ibl- 
clie Rohren hulte. Man begreift daher, wie lehr 
das Kochen des WalTers durch diele Einrichtung 
befchleunigt werden murs. ilei der Art, wie man 
tie Kellel zu fetzen pflegt, werden ihre lotbrechten 
^ände vou der Flamme nur wenig berührt; daher 
wir bei diel'er Schätzung von ihr ablehen küunea. 
Will man iodels ancli die krumme CylinderHäche 
meines Keffels, welche 4^2,8 Quadratzoll beträgt, 
mit in Rechnung bringen, fo tindet lieh», dafs mein 
Kellel immer noch in der Hiilfte der Zeit ins Ko- 
chen kommen miifs, als wenn er einen llacben tio- 
tleii halte, da die Menge von Warme, welcJie in 
iaeii KfÜ 'el in einer gegebenen Zeit eindringt, der 
L 2 



■ 



-£ * 



Grörse der Oberlläclie proportional ill, die er dem 
feuer dai'bielel. Eia ringsum voii dei- Flaniine um- 
gebener cylludrilclier Kell'el mit ebenem Boden, 
müläte in dem Veihaltnils der Qundral wurzeln aiis 
566,08 und aus ii6o,44, das ilt in dem Verhälluill'a 
TOQ la : lyjiyi weiter leyn, als mein Kefl'el mit 
KÖliren, wenn er der Flamme eine lo grofse Flache 
als mein Keirel darreichen l'ollte. 

Kin fülcliei- weiterer Keird mufs aber auch 
dicker feyn. iJie Kinlt, mit der eine elaftirche 
Fliiiligkeit gegen die Wunde eines Gefiirses, ia wel- 
cliem lic enthalten ilt, drückt, iA dem FJachenin- 
haLte eines L.Üngcn-Dnrchrchnilts durch den Mit» 
telpuukt des Gefalses, und lolglicli dem Quadrate 
des DurchmelTers delTelben bei einerlei bleibende!' 
GeUalt proportional. Daher mülste ein cylindri- 
fcher Kell'el mit flachem Uodep, welcher dem Feuer 
eine gleiche Oberfläche als mein tkeifel mit Rohren 
darreichen Ibllte, wenigflens nocli ein Mal fo dick 
als dieler letztere feyn, um der Spannkraft des 
JOampfes mit eben To grolsef' Kraft als dieier widdr* 
Aeben zu können. 



Es J'ah'diefenKeflel bei mir der Sohn eines gco- 
fsen Seifen-Fabrikanten zuMarfeitle, Herr Au- 
zilly, und äurserle, auch beim Seifenkochen mül- 
fe lieh diefer KelTel mit Vorlheil brauchen lalfen. 
Nachdem, was er mirron dielemProcels fugte und 




l 15; I 

von den KelFeln, deren man ücli dtihc'i bedient, zwei- 
ielle ich diiran keineswegs, Iiieltcsabt-inocli für vor- 
theilliallcr, beim Scil'cnmachen llcli des Üampt's als 
«iues Zubringers der Würine zu bedienen, ilatl un- 
ter dem Boden desGefiifses, worin die Seile gemacht 
wird , felbll Feuer anzuzündeu. 

Hierüber habt;n wir gemein rchafllich einen 
VerfuchongellelU, und er ill vollkommen geglückt. 
Nach 6iKindigGin Kochen durch Dampf erhielten 
wir ein Slück .Seife, lo Kiibikzoll grofs, welches 
hei dem gewöhnlichen Verfahren, Seife «u machen^ 
wenigltcna ein 60 Stunden lang anhaltendes Kochen 
erfordert hoben würde. Alles, was wir bemerkten, 
Iprach zum Vorlheil diefer neuen Metliode, und 
ea kann nicht fehlen, Jafs man fie nicht in Kurzem 
allgemein einführen wird. 

■W'ahrfcheinlich liegt die Urfaeh diefer he- 
Ichleoniglen Seife- Bildung gröfsleuthtils, wo nicht 
allein, in der eigenen Art von Bewegung, welche 
durch die plülziiche Verdichtung der hincingelei* 
ttten Dumpfe in dem üehle und der Lauge hervor- 
gebracht wird. Cs enllteheu heftige Schlüge, wie 
mit einera,Hammer, wtlche den ganzen Apparat 
cittern maclieii, und die mau in bedeutender Ent- 
fernung hört. Unter gewin'en Umltandeu folgen fie 
fohcell hinler einander. Sie fchetnen die Oehl- und 
AlVoli -Theilchen mit Gewalt an einander zu trei- 
ben und mithin zu verbinden. ^ 



[ .58 ] 
Da diefe Schläge an HeiLigktil fehr abnehmen, 
wenn die Temperolui- der Flüillgkeil iich der i^r 
Dämpfe nähert, lo habe ich die Ablicht, um ditfcs 
zu verhiadern, düsGuIal^, woi-iii die Seife gekoflit 
wird, durch eine horizontale Scheidewand aus dün- 
nem Kupferblech in zwei Theile zu iheilen, uijJ 
wenn die Lauge und das Ochl, die den oberuTlieit 
einnehmen, durch den zugefiihrten Dampf zu lieÜs 
geworden find, dem Dampf den Zugang zu ilinun 
zu verfchliefsen und ihn durch eine andere Kijhie 
in die untere Abtheilung zu leiten, durch weiche 
koltea Waffer langl'am rinnen foU. J)ei' Dampf 
verdichtet üch dann wieder pliJlzüch iu diefem kal- 
ten WalTer, und die heftigen Sclilage, welche da- 
bei entliehen, pflanzen lieh durch die dünne Schein 
dewand hindurch zu der heifsen flÜlfigkeit in die 
obere Abtheilung des Gtfafsca fort. Ich hoffe, daß 
dadurch eine noch fchleunigere Verbindung des 
Oebls mit dem Alkali bewirkt werden wird. 




C >59 ] 



VII. 

Das Jpecißßihe Gewicht der elaßifchen FlüJJig' 
ketten nach ßochiometrifchen Berechnungen^ 

vom 

Profeflbr Meinecki^ in Halle. 



Die Wägnngen der elaliiTcben FlüfTigkeiien gehö- 
ren bekanntlich zu den fchwierigllen chemirchen 
Arbeiten, weshalb auch die Angaben über die Dich« 
tigkeiten der Gafe und Düulte *^ fehr verlchieden 
£nd, und jede neue Wägung nur eine neue Zahl 
giebt, ohne die Ueherzeugung zu gewähren, dals 
man dadur.ch der Wahrheit näher gekommen fey« 
Um zu den eben gegebenen Beftimmungen, die, wie 

* ) Nach dem in tÜefen AnnaJlea (t^U beob.achteten Sprachge« 
brauche bedeutet Dunfi eine tropfbare, bläschenartige FlüP- 
figkeit]^ Dampf titxt luftförmige FlülTigkeit, die nicht t blei- 
bend - cUItircb ilt. Der Herr Yerf, und einige Aqdere neh- 
men dicfe Ausdrücke in dem entgegen gefetzten Sinn \ ich 
kann mich indefs nicht überzengen, dafs diefe Abänderung 
eines Sprachgebraucht; iu welchem ich nicht 'ohne forgfaltige 
Veberlrgun^ dem fecl. Gren gefolgt bin, rathfam fey. 

Gilbert. 



'o^.a 



►1 ^.- 



[ l()0 ] 

ich glaube, für definitiv aDgefehcn werdeu können, 
zu gelangen 9 habe icli die zahlreichen vorhandenea 
Angaben durch llöchiometrirche Berechnungen ge- 
prüft und zu berichtigen gefucbt Wenn man nach 
glaubwürdigen Analyfen einen Stoff in leinen man- 
uigfalligen Verbindungen verfolgt, Ib erhalt man 
endlich eine Zahl, die, den relativen Werth des 
Stoffs mit gröfserer Schärfe angiebt, alfi wenn man 
denfelben nur aus einzelnen Verfuchen ableitet. Die- 
fe liÖchiometrifcheu Unterfuchungen geben vorzüg« 
lieh bei den elaAifchenFlülTigkeiten um fo bellimm« 
tere Refultate, da in den zufammengefetzten Gas* 
arten und Dünlien die Elemente in bellimmten ein- 
fachen Verhältuiflen, nicht allein dem Gewichte 
nach, fondern aucli dem Volumen nach, vorkom- 
men. Da endlich auch die Dichtigkeiten der elafti« 
fchen Stoffe in bellimmten VerhäLtnißen liehen zu 
ihrem llöchiometrifchen Werthe in den feilen Kör- 
pern, fo kann das fpec. Gewicht der einfachen Gas- 
arten und Dünile nicht allein aus den fpec. Gewich- 
leu der zufammengefetzteu Gasarten und Dünile, 
lind umgekehrt, gefunden, fondern auch das ge- 
fundene fpec. Gowicht durch die llöchiometrifchen 
Gröfsen, nach welchen die elaßilchen Stoffe fich 
mit und zu feilen Körpern verbinden, berichtigt 
werdest 

\ Die fogleich mitzutheilende Tabelle giebt alfo 
das refultirende Mittel aus zahlreichen Verfuchen 

und Berechnungen an. Nur eine kleine Abände- 



[ iGi ] 

ronfTi wozu die häufige ßurrhäfhgung mil llöchio- 
nietrircbcu ilei'ecliiiiingen iiiicli ^geleitet hat, liabe 
ich aus Gründen fiir eiloubt gthalleii; icli habe 
uämlicli Üalt des. genaueilen Miüela aus vielen Be- 
lli in niungen in einigen fällen eine runde Zahl an- 
geTetzt, die dem Mittel nahe lieht. Vnltv runder 
Zahl verflehe icli aber eiue lolche, welche durch 
die Zahl des Wülleilioffs theilbai- ift. Oiele run- 
ddu Zahlen weichen von den durch Verfuche gege- 
heiieu JVlitielKahlen nicht viel ah; da aber die hier 
gegehenen ßelUinmuugeu Anlpriiche auf inöglich- 
lU Genauigkiit und Schürfe machen, ib ift es nü- 
thig, die Granzo dierer Abweichungen anzugeben. 
Tolgeude Wer Abweichungen hoho ich für uuthtren* 
dig geiiail-Jü. Wenn das Gewicht eines Aulheils 
KohLenJioß" nach iJerzelins 0,749, nach Wol- 
lafloa 0,751 und nach ThomTon 0,75* ill, fo ha- 
be iU Hall des ichÜifllen Mittels o,75i3 die runde 
Zahl (',75 augefetzt, welche das la-fache des Wor- 
■ ItrftoUs und i ües öaaerliolfs betragt. Und wenn 
(las Äic^;^«« nach Biot und Arrago die Dichlrg. 
keil 0.873, und nach \A'ollarton die Dichtigkeit 
0,870 hat, dasSauerlloffga» als £iuheit geuornrnen, 
fu ift hier 0,87.5 oder die i4. lache Dichtigkeit des 
W aller Ho li'gafes angcfetzt worden. Das fpec. Ge- 
wicht des ClUoriagiifcs verhält lieh zu dem de.s 
SaueiHollgarea nach Davy's Analyfe des Koch- 
Tulzes wie 2,'i''ii zu j,ooo^ nach andern Ilüchioine' 
IrirchcnBerechuuugea wie a,!io5 zu 1,000, und wie- 




I 

I 



l i6» ] 
ioch andern me 2,257 ^^ "jOoo; hier if 
Zahl 3.q5o oder die 4-fache Diciitigkeit des Wof. 
i-e.-durilt.-8 angerelzr. Endlich ill das T'T'aJferßoffgal 
itJMal leicfatci- als das SauerlloÖgas angegeben, flalt 
i,=it| Mal, wie als MiLtel aus mehrern Veiliichen 
gelniiden wordeu. Die letzte Abwciclinng, wofür 
die Uründe tiiigezeigl werden Tollen, ill die giöfste. 
Alle diefe Abweichmigen find nicht willkiirtioli, 
foiideru das ReFulUit victer vergleicfienden Jierech« 
nungen. 

Nacb Dalton find olle (tochiomelrircheii Giü. 
fsen ein Vielfaches von dem Werlhe des WallVr- 
fluiTs nach einer gaiiztuZal'l. Wenn man aucli die 
alomillilbhcn Vorltelluiigen, welche jenem Salze 
aqm üruude liegen, nicIU annimmt, Ib luuls niaa 
es doch fdi- merkwiirdig halten, dals die meillen 
llüchiometril'chen Zahlen durch die Zahl des Wal- 
fei'llolls genau, und alle nahe ihcilbar lind. Ob- 
gleich daraus nicht gefolgert werden darf, dols alle 
SluB'e als Grundelement Wailerlloff enthalten, fo 
mufs man doch annehmen, dafa jeder Stoff einen 
beilimmten Anthcil des dem Wallerfioff vorzugs- 
weile eigenlhüinUclieii frineips ( Verbreuulichkeit, 
Anziehung fiir den Sauerlloft, Fhlogifton, negaLire 
Eltfciricitüt) befiLze, und, da jede neue Erfahrung 
in der Chemie immer deullieber zeigt, dafs luden 
phenvrdiea Verbindungen eine gvofse Einfachheit 
herrlcht, fo darf man wollt die Hypolhefe wagen, 
dals die den einfachen Stoffen tjgenthümlichentira- 




[ >(i3 ] 
Her Verbreunlichkeit (OxydalionsFahigkeil 

Glectricilät) durch MaaTse des Walleilloir. 
bes ausgedrückt werden kutinen, oder mil at: 
I Worlen, dafs, da die üücliiometiißfhen T-al 
eigentlich mir von ihrem Grade der Verbreui: 
lichkeil oder ihrem Verhällnillie zum Sauerfloff at 
geleitet lind, alle llöcliiometrirdiea Zahlen der eiu 
fachen Slylle durch die Zahl des Wallerlloffs thuil- 
bar l't-yii mulleii. Darf aian dies unuehmcn, fa 
iniilTeii auch die eitifacheii (iul'e und DüiiUe, deren 
Ipec. Gewicht mit ilireni fiüchiomelrircheii Werthe 
^luiamuieniulU, in lliulicht ihres fpec. Gewichts 
ein Viellaches von dem Tpec. Gewichte des WalFer- 
lloffgafcs nacli eiuer ganzen Zahl darllellen, und es 
crgielit ßch dauii fiir die c!iemili:hen Verbindungen 
überhaupt eben I'uwoht eiue GinPachheit für iineüi;- 
wi'chts- VerhiltuilTe, als für die Kaum - V erliallniire 
der Üch'n.erbindenden elalUIchenKörper, wie fie voa 
Gay-LiuiTac gefunden worden. Wie dem auch 
fey *), fo werden diejenigen, welche die erwähn- 
te Hypothefe nicht anerkennen wollen, duch fia* 
deiij dafs die hier gegebenen riind«n Zahlen von 
dem Qus Verfuchen gezogenen Mittel zu wenig ab- 
weichen, als dafs man lie nicht ziir Vereinfachung 
der Betechni^ngea zulnlfen dürfte. 



■) Du Nslteie hierüber fi 



1, Theil« ineii 

1 <ifr PrelTrj . 



E »64 3 



Tafel der fpecififchen Geufichte der elaßifchen P^üffigkeiten, 
nach ßÖcfUometrifchen Berechnungen* 



1. Wafleißoffga« 

2. KoMcu-WalTerfioffgas 

3. Ainmoniakgas 

4. Waflerduult 

5. BUufaurer Dnnft 

6. Koblenosydgas 

7. Oehlbildendei Gas 

8. Stickgas 



9, Aiinofphärifih9 Loft 

0. Sdlpetergas 

1. SauerftolTgas 

2. Schwefel -WalTcrßoflfgas 

3. Salxfaurcs Gas 

4. Kolilcufaures Gas 

5. Oxydirtes Stickgas 
0. Alkoholdunft 

7. BlauftolTdunft 



Atmorphir. 


Waffer- 


Sduer- 


Luft 


(tolfgas 


ItofTgai 


S= l^OOO. 




XS J,(MX). 


o,<»r»(j4 


1 


n,ori26 


o,5655 


8 


o,6(M)o 


0,5901 


8| 


o,63i2 


0,6360 


9 


0,6626 


0,9374 


i3j 


0,8437 


0,9722^ 


i4 


0,8760 


0,9722 


i4 


0,8760 


0,9732 


i4 


0,8760 


1,000 


i4# 


0,900 


S,o4i 


lÖ 


0,937 


1,111 


16 

% 


1 ,000 


i,i5o 


17 


1,062 


1,374 


'Ǥ 


],i66 


1,527 


22 


1,576 


1,627 


22 


1,376 


1,697 


33 


1,437 


i,8ü6 


26 


1,626 


2,1» 


3i 


^.937 


2,223 


32 


2,UOO 


2,5oo 


36 


3,260 


2,660 


37 


2,3 12 


2,63a 


38 


2,375 


2,638 


38 


•2,375 


3,473 


60 


3,126 



8. Chlorocyaiidunft 

9. Schwefligfaures Gas 
20. Chloringas 
21/ Aciherdunit 

22. Salpetrigfaurer Doiiß 

23. Schwefel-Kohlenßoffdunft 

24. Phosgen^as 

Bemefhungen zu diefer Tabelle^ 

1. Das Wctjferßoffgas wird faft allgemein für 
i5Mal leichter als das Sauer lioffgas aDgenommen. 



Uief« Zahl i'lt den genauelleii Verfuclien 7.a Folge 
■twfla zu klein. Nach Hy. Davy verhiilt ücli das 
ipec. Gewi<'ht de« SauerlloIFgales zu dein des Wol- 
7erfto(}galud wie 1,137 '*" "»^yS, oder wie 1 zu 0,0647, 
äad jiach Uiot uud Arrago wie 1 su o,o(J(i3; 
□ach dem MitLel hieraus ill das Wallti-Roflgaa nahe 
lSIMbI leichter ab das SoueiliofTfjss, üa dicfei- 
Zahl iSiioher ifl als 16, fo würde man , fo bald ei-' 
ne runde Zahl angenonimen werden liillte, hei je- 
dem andern Gate als dem WalTerllofl'fiare, die klei- 
nere Zahl wiihleiK Qllciii tür das aiilkerlt leichte 
Wflirerlioll'gas, gegen welches jedes andere heige- 
inirchleGas und der daraus niemals gänzlich zu,ent- 
fernende WafTerdunft aulserordentlich fchwer ilt, 
und I das daher durcK das Experiment eher zu 
Tchwer als zu leicht gefunden wird , niuGi die Zahl 
i6augerelzl. werden, Dals dies die wahre Uiehtig- 
Icitdes Wairerftoffgafts fey, wird, wie lieh nach- 
her zeigen wird, durch die Berechnung der ver- 
fcliiedenen elallifch-Uülllgen Verhindungen des 
WaUerliuHs, des Ammoniiiks, des Wallerdunlles 
und der WaHerltofflauren belläligt. Deshalb wird 
hier <las fpec. Gewicht desWaHerlioffgafes zu o,o625 
zur Einheit des Sauerlloflgafes, uuJ zu 0,069^ im 
Verhältnils zur almolphürirchen Luft augelelzt. 
(Uie Dichtigkeit des Sauerliungafes verhalt lieh zur 
Dichtigkeit der atmolphärifchen Luft wie 1,111... 
zu 1 , wie nachher gezeigt wird). 

a. Ein Maofs Kohlen- {fajferßoffffaa erfordert 
nir Verbrennung a MaarseSauerlloiTgas, und giebt 



[ «66 3 , 

damit i Moafs KohleoRiure aufserWoffer. Da nun 
i MaafH Kphlcnlaure einen halben üöchiomotrircheu 
Anllitiil Kohleniioft' enlhält, und i Maals Sauer- 
ßüHgas 2 Maals Wafferfloft' verbrennt, l'o müffeu in 
1 Maals Kohlen- WaflerftoÜgas a Mali Wafferftofl- 
gas mit ^ Antheil Kohlenltofi'V'erdichtet feyn, £ia 
Antheil Kohleufloff wiegt nach iierzelius 0,749 
'nach WoUaßon 0,761 und nach Thomfori 
0,754, den Sauerftüffals Einheit gefetzt^ hier kana 
iüglich als Mittel in runder Zahl 0,750 oder das 
la* fache Gewicht des WaflerlioHs angenommen 
\(rerden, welches auch aus der Berechnung anderer 
Verbindungen des Kohlenftoffs hervorgeht. Die 
Dichtigkeit des Kohlen- WalTerlloffgafes ili alfo die 
Summe von 2 MajEifsen WalTerliofl'gas und | An- 
theil Kohlenftoff , oder 2 >c o,o6a5 + °-l^^ == 0,5 im 
Verhältnifs zum Sauerllofigas, oder 0,555».. in 
VerhaltniPs zur atmorphärifchen Luft, d. 1. genau 
die halbe Dichtigkeit des Sauerlloiigares und die 
8- fache Dichtigkeit des WafferftofFgales. Th om- 
fon giebt nach Verfuchen ebenfalls 0,555 an; Hy. 
Davy hingegen 0,491-, Cruickfhank 0,677; ^al- 
,to n 0,600. 

3. Das jimmoniakgas ifi bekanntlich eine Ver- 
bindung von i Maafs Stickgas und 3 Maafsen VVafc 
ferüolfgas, beide auf die Hälfte ihres Vollimens 
verdichtet. Das fpec. Gewicht des Stickgafes be- 
trägt, wie nachhergezeigt wird, das li-fache Ge- 
wicht des Wall'erlloffs; daher iß das fpec. Gewicht 
des Ammoniakgafes gleich der halbe^n Summe von 



t Manfs Stickgas und 3 Maal'sen Waircrftoirftan oder 



0^75 + 3 ><• t> "635 



0,53i3 im Veilialluils zuit 



Sauerilotlgale , oder o,5i^oi im Verhiilluifs zur aU 
zi^ulpliai'irchea L.ut'L hacb Hy. Davy 0,^94) und 
jiacli üiot und Arrago u,59t)f)(); nach Oalton 
O>6o. Die Utbei-eJuflimmiiiig dei- ßtrtclinung mit 
unmilteUiarcii VeiTuchen ill hier To geuau, üI» man 
k-aum erwarten darf. 

4. üas Waller ilt eine Verhindung von a Anih. 
Wallerliofl u. 1 Aiith.SauerfioB. DicUichtigkeildes 
fFt^erdunßes eniileiit genau, wenn man annituiut, 
rfafs in I Maafs WaflerHofigas i Maals Sauerlioirgas 
anfgelöft worden, {hiernach ilt die Üichtigkeit des 
WoOerdunJics o/jfiaS -|- 0,5 = 0,5625 im Verhäitiiiis 
zurnSnuerftoHgafe, und o,6j5 im Verhallnils zur Ein- 
heit der almolphärircheii Luft. G ay-LuIfac lir|det 
aus Verliichen genau diefellie Zahl; T ra lies 0,6890. 

5. Der blaiifaure Dunß ill eine Verbindung 
von ßIaurtofI'dunllmil\Yallerllüirgas ohne Verdich- 
tung. Die Dichligkeil des ülaulloiFduitftes ill, wie 
nachher gezeigt wird, 36 Alal giüfser als die des 
WalTerllulfgafes: folglich ill die Dicliligkeit des 

111- r. n ')Ca5-|-o,o(ia5 ^,, , 

blaulaurcn Uunites ; := 0,84^7 , dos 

Sauerfioffgas als Einheit genommen, und o,<^'i^^ im 
Verhüll niljs zur atmolphärüchen Luft. Nach Goy- 
Luffac 0,1)47- 

6. Das KohlenoxYdgna erfordert zum Verhren- 
Dcn die l^Ialfte feinss Volumeni Sauerltolfgas, um 



[ ''=8 ] 
Voldmea Kolilenlliure zu geben: liieratis iU ea. 
rchliel'rieii, data das Kolijeno.xydgos, gleiche An* 
thcilc Kulilcnlloft' und 8aucrliolf, und dus Sauer. 
ßoQ'goä Ulli die Hnll'le Ttines Voluinüns ausgedehnt 
enlhält. Das Tpec. Gewicht des Kohlenuxydgalus. 
ill dcmnfich gleich der halben Summe Eines MhbDi«' 
Sciuerlloü'gas und Eines Anlhetls Koh[(:LiRoCt' oder 

— ■ ^- - =0,0750 im Verhailnira zum Saueritof 

le, odei" 0,973 ... im Verhaltiiifa zur atmulphärirchea 
Lull. CruickrUa n k findet 0,956, 

y. Kin AJaafa ohlbildendcs Gas erfordert zum 
Verbrennen 3 MaaCse Sauerltoffgas, uud giebl ds- 
iiiil, autäer dem WaQer, a MaarsKohlenl'uure, Da 
diele beiden AiaaTse Kohlcnraitie 1 AnLheil ICoiilen. 
floD', all Ge\viclU 0,75, eiithallen, und d;i3 dritte ver- 
zehrlo Maaili SauerltulTgas a Maals Waileriluftgiu 
vornuäfelzt, i'u beliehi 1 Maafs öhibildendes G-as au* 
a MaaLsen durch die Auruahme tou 1 Anlheil Koh' 
leiiUofF zu 1 Muafs verdichlelem WallerfloUgal^ 
und die Dichligkcit des öhlbildenden Gal'e» im Ver- 
hältoirs zum Sauei-notfgafe ill 0,75 -}- 2 >; 0,0635 s 
0,876} uud im Verhiilluirti zur ulmuJsphiiriibheB 
Lul't 0,973... Nach Tiiomrou 0,97^} nachJUaU 
ton 0,950. 

8. Uie Dichtigkeit des Stici-gafea im Verhält- 
niFs zum Saucrüoffgale ill nach itiot und Arra- 
go, und nach Gay-Iiulfa c's Berechnungen 
0,872; nach Wollafloii und Tho mfon 0,876; 
hier kuun Hatt des genausn MiUels 0,874 ohne iJe- 



[ i6;) ] 

deokea die Zahl 0,875 augefetzt werden, 
■ üereüliomig der verlchiedenBu Verbindungen dts 

tSticklloSs erleichlerl. Hieruacli ili das Stickgas 
genau i4 Mai dichter als djs W'üiruilloirgas, und 
eben 'o dicht, als das Kohlt;» oxydgas und das Öhl- 
' bildende Gas. 

9, Die atmafpliärifche Z-uJi iß nach v, Hum- 
bold und Goy-Lullac eine heHimnilejcliemi- 
I Iche Verbiuduug, welche unverauderlich ai Pro- 
1 Cent Saiieillotr enlhall; nach HJ Idebr a nd t'a 
■nud Ajiderer fpaLern iL-hr furgialtigen Verluchen 
ift diefe Luft etwas veränderlich in ihreu UeFtaiid- 
theiien und enliiültiii den TerChiedeuen Tugs-und 
Jehrszeileu zwifclien 20 und 23 Procent Sauerllott'. 
Um letztere hat die raeiflcn Griinde für lieh : deuu 
weun mon bei eudiometrilchen Verfuchen, die ge- ■ 
T»ohnlich über Waßer angeiieilt werden, weniger 
Sanerftoii" findet, fo rührt dies ohne Zweifel daher, 
dafs das WuÜ'er, wie bekannt, eine grÜlaere Ah- 
Xorption fiii' den Sauerttoff als l'iir den Jjlickliolf aus- 
übt, und wenn die atniul'phariiche Luft eine unver- 
änderliche und feite clieniii'chc Verbindung durfiell- 
_te, fo würde fie nicht fo äul'serll leicht zerll;lzbar 
teya; auch ilt fie zu abhängig von den vielen che- 
mifohea I'rocelTen bei der Bildung organücher und 
nnorganiTcher Körper, als dali ein unveränderli- 
olier Gehalt derfelben denkbar leyn künnte-, nnd 
endlich zeigt ein künlUiches Gemenge von SaueP- 
fioffgas und Suckgas in gehörigen Verhältuillen, 
-wobei keine Spur chemifcher Keaclion oder Ver- 
Annil. d. Ph^riL. B.üi. Sl.s, J. lÜill. St. lu. M 



I 



[ »70 ] 

biatlung fichlbar ilt, völlig die Eigen rdiorieii det 
natürlichen aiuiorphaiirdien Luft. Demo)iDgeach< 
tet ift nicht zu veikennen , da(s, wenn auch die ab- 
molpliarifche Lufl keine beflimmte chciiiirche Ver- 
hindatig iil, und daher in ihrem Gehnlle ein weaif 
fchwankt, dennoch t:ine Annäherung zur belHmiiv 
ten cliemilchen Verbindung und folglich auch 
einfaches VerhiilLnil's ihrer BellandLheile im Milts) 
fichlhaT'ifl. Man fehlt daher gewils nicht beti-äahd 
lieh, wenn man die almolphäriCche JjufL für eia 
Gemifch von i Maafä Sauerüoli'gas und 4 Maaüi 
Stickgas, ohne Veidichtung onlleht, wonach die 

■n- 1 .- 1 -i j r 11 i + 4 X 0,^75 
Uichtigkeit derlelbeu 7 ^ 0,9 im 

Vei'Iiälmirs zum SaueiTtoflgale, und der Sauerltuffi. 
gühalt in Gewichten 2a,a, .. Procent betriigt. 

10- Das fpec. Gewicht des Sa/peterg-afes iil nach. 
Hy. Dövy 1,094; nach Gay-LuITac 1,03; 
nach Berard i,038; nach Dalton i,o4oiniVer- 
Jiältnifs zum fpec. Gewicht der almolphärilcheo 
Luft als Einheil. Da die drei lelzic-ii Angaben fehr 
nahe mit einander übereinllimtnen, fo darf raanrer. 
mulhen, dals die wahre Zahl iu deren Nähe liegen 
miilfe: diefes findet auch die Cerechnuüg. Denn da 
das Salpelergas eine Verbindung von gleichen Maa- 
fseii Stickgas und SaueiTtoIf^as ohne Verdichlung 
darAelit, fo ifl das fpec. Gewicht dfJlelben das aritfa. 
melifche Mittel aus den fpec. Gewichten der beiden 
ßeÜandlheile oda- "'^^^+'''" _ y,,_ 




[ 



] 



kill. Die Ditibtigkeit lies Seiuerßpffffnfe» imVtV' 
Bils zur almürpliiirirch^ii Luft ill liier zu i,iii .. 
^feizt worden. Fourcioy, V aiiqueÜn uud 
Seguin betliminen durftllte zu 1,087; Allan und 
-Pepy» zu 1,090; K-irwuii, IjOruirier, ßiot 

: vad Arrago zu i,io3; Gay- Lul'l'a c niirnnt 
jjioSti au; Tlioiiilon 1,10-5; de SaulTure i,ii4 

. -und fly. Davy 1,127. ^'^ '''^"^ oiigfelclzte Zabl 
fliramt am nuchilto übereiiirait SauTfure's Wä- 
gaogs-VerUicIie, welcher der neuelle und miL be- 

' runderer Sui'gfalt aiigtltellt ill. 

12. "Wenn lieh dos WalTerllofigos mit Schwefel 
zu Schwefel- IT cilferlloJJ'gaa verbindet, fo wh'd das 
Volumen des Gal'cs nicht verändert. Da nun 
jMaarsScIiwefel-WaOerlloffgas \ Üüchiomeuifchea 
Atitheil Scliwefel eulhlilt, uud i Antheil Schwefel 
genau das 32 - l'<iche Gewicht eines Maalses W'aflTer- 
Aolfgas hat, P'i ill das fpec. Gewicht des Schwei'el- 
WairerUoUgnles u,oti25 + 1 = i,oG25 im Vei-hiai- 
qil« zum SautrUoUgiire, oder i,iäo im Verhältniis 
zor atmüfplLiiifchun Luft als Eiuiicil, Nach Kir- 
WBO ijiofi; nacli H y. Uavy 1,177; nacli The- 
oard I,23t). 

i3. Da Jaffak/hure Gas aus gleichen Maafseii 
Ch'loringas uud Wullerllufisas ohne Verdichtuiii; 
xurammeiigcrelzt, uud das Cliloriiigas, wie nachher 
gezeigt wird, 36 Mal dichter als das Wallerfloffg.is 
iß, fo beiragt die Dichtigkeit des fülzfuuren Gafes^ 

a,25+ 0,0*323 ,-, . „ .... ... 

.; : — ; — ■ i^r im Verhaitmls zum 

M 1 



],i56 



I 



[ 175 ] A 

SautrfioÖ'gare, und 1,374 zur EiDlieit der almofpl 
rifchen Luft. Nach Hy. Davy 1,278; uachjUg 
ton 1,240. 

i4. Wenn tlanSauerftoflgns in Ko /de njaureyt 
wandelt wird, ib äiideit das Gas IViii Volumen nid 
JUa nuD abei-iMaaC-iKolilenraiireiAnth.Kohlenlli 
enthüll, und lAiith.Koiilenfioff 0,76 wiegt, fo iit 
Ipec, Gewicht des kobleni'auren GaTta 1 -)- o^SyS 
1,375, das Sauerlluti'gas als Ehilieit genommfln, 
1,527 im Verhüllnirs eiir atmol'pliSrifcheii 
Nach Gay.,Luffac 1,5169; n^'=^' ^''°^ ""** ■* 
rago 1,519; t^'*"'* Allan und Pepys i,524.' 

i5. Das oxydirte Stickgas ift eine Verbindnn 
von 1 Maafs Slickgas und iMaaTü SriieilioIFgas 
I Maafs verdichtet: die Dichligiceit deüelbea iftdai 
]ier 0,875 + Oj5 = 1,375 im Verhältoila zum Sauei 
Hoftgafe, oder 1,627 im Verhältiiils zur atmorphS' 
rifchen Lull. Nach ßerthollel 1,3629; fiacl 
Dalton 1,46; nach Hy. Davy i,Gi'i. 

16. In dem Aikoholdunfi ift i Maals ülilbilden- 
des Gas mit 1 Maafs Waderduiifl zu 1 Maals ver- 
einigt: die Dichtigkeit deflelben betrugt daherOjSyS 
+ 0,5625= 1,4575 zur Einheit des Sauerßofigarei, 
oder i,5i)7 zur Einheit der atmofp ha rifchen Luft. 
Nach Gay.Lu ITac 1,55 nach Dalton 2,1. 

17. Da Atv Blaußoßdunfl a^ch Gay-Luffnc- 
eine Verbindung von 1 AlaaTs Stickgas mit 1 An-* 

'theil Kohleultüff zu einem Maalse verdichtet dar- 
Aellt, fo ift die Dichtigkeit deifelhen o,fJ75 -f- 0,7* 
= i,(J25, das SauerlloQgas als Einheit gefetzt-, muH 



[ 173 -i 

ira Verhällnilä zur atmorphänfclien Luft, 
iich Gay-Lullac i,8o64. 

18. iJieüicliligkeit des Clilorocyandunßes, wel- 
► nach Goy-Lufrac a,iii im Verlislfnils zur 
||oJi)bärirclicn Lult beträgt, eutllelit fall ganz ge- 
, wenn mau annimmt, claTs hierin das ChloL'in- 
mxait dem Ißlaulloffdunflc zu gleiclien Maataen, 
! Verdichtung, verhunden ill, und wenn man 
|pi«r das Mittel ans derUicliligkeit beider BeAaad- 



nile oder 



■1,5 + t,8oG 



=: 2,i53 anfetzt, 



I9. Das ßihweßigfaure Gas entbÜJt gleiclie Ge- 
ichte SauerfioQ' und Schwefel, Da das Saiicrllo{r- 
I bei der Aufnahme diel'er Menge Schwefel fein 
htomen nicht ändert, fo ift die fpeciUrche JJich- 
keiLdes fcliweiligiaureuGales 1 4- » ^ a, im Ver- 
Slnila zum Saueilloftgare, und 2,222... im Ver- 
lifs zur atraolphürifcheu I.ufl. Nach H y. O a- 
' Ty 3]i93; nach Kirwaii a,355; nach üalton 



20. -Das fpcc. Gewicht des Cliloriiyrafcti beträgt 
nach My. Davy und Thohil'on 2,713 im Ver- 
hältnifs zur almulpLarifchen Luft, und daher 2,4^1 
im Verhallnifs zum Sauerlloflgafe. Diefe Angabe 
ill [löchiomelrilchen Berechnungen zu Folge viel 
zu hoch. Nacli Davy 's eigener Angabe Tcrbiu- 
det lieh diefelbe Menge Natronium, welche i Ge- 
wichtstheil Sauerfiüll aufnimmt, mit 4,41 Gewichts- 
iheilen Ciilurine, und da diele Gcwichlsmenge 
2 Maafae Chloringas dorftelll, fo ill die fpec. Dich- 




I 



Ligbeit des Chloringales im Varhältnifs zum Saner« 

''i/ii 
UoH'gafe — r- ;=: a,2o5. Andein üocliiometrircben 

üet'echnniigen zu Folge muls diele Zahl ein wenfg 
erhöht werden, fo dafs man füglich 2,35, und die 
almofphärirche Luft als Einheit geiiommea, 1,5 an« 
fetzen kann, wodurch der tlhloriiigelialt der Ter- 
fchiedenen Chlorinverhindungen am genaueßeu 
ausgedrückt wird. Nach üay-LulTac ilc die 
Dichtigkeit des Cliloringares 2,4i3. 

ai- In dem jie//terdiinße beüiiden fich 2 Mftalse^ 
öhlliildeiidea Gaa aufgeJilfl in i Maals Wofferdiinfl; 
die liec. üichlrgkeit dellVlben ift daher o.SÖaS +a 
X 0,875 = 3,3ia5, das Sauerfioü'gas als Einheit ge- 
nommen, und HjSfig im Verhäitnifs zur nlmorpliä« 
riCrlu-ii Luft. Nach Gay-Lufrac 3,35 uad nach 
Ualton 2,a5. 

aa. In dem /atpetrif^ßiureii DunflB find iMaab 
Stickgas und 1^ Maarii äauerlloßgas zu i Maais ver- 
dichtet: das fpec. Gewicht dellelbeo ilt daher 0,875 
-f 4 >C 1 = 3,375 im Verhältnils zum SauerfloUga- 
I'e, oder a,638 im VerhÜitniis zur atmorphäriTchea 
Luft. Nach Hy. JJary und ThomTon a,4a7. 

a3. IJie üiclitigkeit des Diiiifies des SchwefeU 
tohlenßujfs , welcher eine Verbindung von 1 Aa- 
theij Schwefel mit | Autheil Kohleufloff darflelll, 
ill die Siiinme Aer Gewichte feiner Geftaiidl heile 
oder a + 5 X 0,73 = 3,375 im VerhaUnifs zum 
Sauerlioflgale, oder 3,638, die almoi'phärifche Luft 
als Einheit gefetzt. Nach Gay-Lufl'uc 3,6. 



[ -tS ] 

a4. Das Phosgengas ill nach Davy eine Ver- 

l)intliiiig Fon 1 Alaals KoliIeuoxydgQS und I Maafs 

Cliloringaszu i Munfs verdiclilel: das fpec. Gewicht 

'^efltlben ili daher OjSyS + 3,25 =;5,is5im Vcihiill- 

|V]i['s zum SauevltolFgafe, oder j/iya im VerbaLlnir» 

Äuralmülpharilcln:!! Liuft. Nach Tlioralon 3,669. 

Dies ill die lleilie der Ibrglakig berechnetea 

Jpec. Gewichte dec vorzügiiciilltin betonuten elalli- 

i'chen Vlüll'igkeiten ; die liier fehlenden Tuid minder 

■wichtig, imr von einzelnen Chemikern beftiramt, 

Tiiid zu wenig in Vcrbiiiduiigtu mit verfciiiedenea 

Körperu unlcriucht, als duls die SliJcIiiomelrie 

Tchoii jetzt es wagen düifle, über deren Dichtigkeit 

etwas ßellimmles feftzulelaeo. 

Die Wiigungsverfuche, welche ich felhn mit 
Terfchiedenen Gasartea iheils zu meiner eigenea 
Belehrung, thcils zum LTnlerrichte Anderer ange. 
ilellt habe, find hier nicht aDgeruhrt; Re haben 
mich zwar geleitel bei der Schülznng verfchiedener 
lehr abweichenden Angaben, aliein ich berufe mich 
darauf nirgends, fondeni lade nur die vergleichen- 
de Slüchionietrie entlcbeideu, 




VIII. 

Ueber das Entßehen von Glauberfalt 
in einigen Sala - Soolen bei FroßiäUej 



I 
I 



dem SalinenfacLor Erdm. Fiuedh. Senff in KäfeD' 

(K«» au.S^-g^n TOn Gilbert -). 

Aus den Sooleo melirerer Salabrunnen, fauter an- 
ciejii denen zu KÖfen an der Saale,) IcLiefht fchwe^ 
felfaure» Natron (Glaubevl'alz) an, wenn fie bis au 
einer grolsen Reichhaltigkeit gradirtj einer Kälte 
von einigen Graden unter dem nalüilichen Frofl- 
punkle uusgefelzt werden; und zwar bei Ruhe in 
grofsen Kryllallen, bei Aeler Bewegung mehlfiJr- 
mig. Alle diele Soolen enthalten fchwefelfaure 
Magnefia ( Hitterralz), nnd haben deshalb einen 
Bui'i'alli-nd billern Gcrchraack. Uiel'es Salz zer- 
fi zt fich in der FroUkalte mit dem KochfalB durch 
doppelle Wahlreiwandlichaft, und dadurcli bildet 
fieh in ihnen erfl das Glauberi'alz während des Frie- 
rens. Zwar Tollen manche Salz-Soolen, nach der 



•) A... 



Hi;rmi)rui]l'rd.ei 



lantl;. Heft5. i 
Gilb. 



[ '77 ] 

cbemircliea Analyfe, immer etwas Glauberfalz ent- 
haltea, diefcs ill iadefs immer nur in einer unbe- 
denteadea Menge vorbandeu, welche mit der, die 
£ch aus ibaen uacii demGradIreii darch Froll abzu- 
icheidea pOegt, gar nicht io Vergleich kömmt. Da- 
gegen weili die Analyfe in folchen Soolen Hots zu- 
gleich mit dem weuigeQ GlauherTalz iSitlerfalz in 
bedeutender Menge nach, welches, wie die Snlz- 
£eder lagen, die Soole fellig und zähe macht, und 
die Ablcheidung des Küclienralzes aus der Soole 
tun fo mehr erfciiweren foll, je reichlicher es die- 
ier beigemilcht ill. 

Wenn ßch aus einer Soole in deri'roltkälle nur 
wenig Glauberlalz ahgefchieden hat, lü nimmt 
man in der Veriiedung keinen Auslall an Koch- 
Talz wahr, und die Soole ki^Ilallifirt dann fogar 
leichter und giebt l'chönere' Koehralzkryilalle. 
VVenn man aber hochgi'üdige Soole ununterbrochen 
und anhaltend einer llrengen Frolikälte Ton — 4" 
bis — iü° R. ausletzt und das Glauberlalz, wel- 
ches lieh bildet, herausnimmt, fo kann man lie end' 
lieh nicht mehr zu einem ordentlichen Salzanfchufs 
bringen, und was lieh etwa noch an KochTdlz ab- 
jcheidet, wird mehlartig und lärst fich daher nicht 
als JCaufmannsgul brauchen. OlTuubar vermehrt 
lieh alfo hierbei die fremde Bcimifchung, welche 
diel'es bewirkt; nämlich die falzfaure Alagnelia, die 
in eben dem MaTse an Menge zunimmt, als Tcbwe- 
lelfaures Natron fich bildet. 



L 



[ 178 ] 
Der berühmte Clieraifcer Scheele*) gol 
gelü'ELigIc iiedendheilse AiiflüFun^eD, die eine aus 
a Theilen reiner fchwefellaurer Magneiia, die an- 
dere aus I Theil Kochlulz beltohend, zuHamtn^Ufi 
und i'etale fie der Frollkalte aas. Nach a Tageii 
fand er io ihnen einen reichlichen Aul'chuls fchön 
kryftallifii'ten Glaubcrfalzes, utid die darüber Üe- 
heade FUiü'igkeit heltand faii: ganz uus iaizlaurer 
Magneiia. Diefe Erfcheinung war lehr auffallend, 
weil fie den GeCetzen der Verwand tichaften zu wi- 
deriprecben fchien; dach umlauten diefe Gefetse 
damals blos die Erfahrungen der Ver^vandL^cha^ls- 
Aeulseruugen bei Temperaturen zwifchen dem Sie- 
de- und dem l'roftpunltte des Wallers; was jenlsits 
diefer beiden Gräuzen liegt, iÜ auch jetzt noch zu 
unvolllundig bekannt , und bedarf meidentheils 
noch genauerer Ucterfuchuugen. 

Herr Factor S e n If vcrfichert , dielen Sciieele'- 
fchen Verlach mehrmals wiederholt, und immer 
eine voUAändige Zerlulzung des Kochi'alzes erhal- 
ten zu iiahen, und das felbl't im Sommer, als er die 
beiden Hedcudheiffi zurammcngegolTenen AuFIüfun- 
gen in deu Keller letzte. In einer hohem Tempe- 
ratur als die des Kellers, das ill ron i4'' K. an, bis 
80" R,, beliehen fchwefelfuure Magneiia und Koch- 
falz unverändert neben einander; auch fcryilallilirt 
crfteie freiwillig und oft fehr reichlich aus der Mul- 



•) C . « 1 Is cliem. Aoail. ißi B, -j 



[ 179 ] 
terlauge melirprer Solzliedereien, wenn man fie ei- 
ne Zeit lang ruhig lleliea lälsl , und Herr Seufl' hat 
fie aus der K.ürener Mutterlauge ia glattea langeu 
SÄ'alta mit Abdachung, die i Zoll dick ^rareii, er- 
halteo. 

Der fogenauDte Pfannenßein folcherSoolen ent- 
hält Kochfala und Tchwefelfiiure IMagnehn in reich- 
licher Menge. Lallst man ihn an der Luft in der 
K.Klte verwlllern, lo geht in ihm dielelbe Zerfet- 
«ODgTor, und es bilden lieh Olauberl'alz und Talz- 
fsare Magnefio. In mt-hreren Salinen find AnÜal- 
ten im GroTsen vorgericlitet, um das Glauberfolz 
auf diefe Art durch Verwitterung dcsFfanneulteins 
als Nebenproduct zu gewinnen, wodurch maa 
nichts an Kochl'alz verliert. Die Uildang des Glau- 
berfalzes in der Sonle vermindert dagegen den Salz- 
ertrng, und lütst man lie fo weit fortl'chreiten, bis 
die Süole, nach der Sprache der Saizarbeiler erfro- 
ren oder todt gefroren i^, Ib hat das, wie wir ge- 
l'ehen haben, einen lehr nachlheiligen Einüals auf 
die nachherige Auslcheidung des KochTalzes. 

Um genau auizulinden, wie viel Kochlblz er- 
fordert wird, um eine gegebene Menge fchwefel- 
faure Magneda in der FrollkaJLe zu zerfetzen, be- 
reitete Herr Senff in dem vorigen Winter, als die 
Kalte me!u-ere Grade unter dem Froftpuntle war, 
eioe iiedeiidheil'se gclättigte AuflijfuQg von la Ff. 
eaglircbem Bitlerl'alze und 6 Ff. reinem Kochfalze 
in dellitlirtem Waffer, filtrirte iie, und licfs Jie 
48 Stunden langiaeinemleicfatbedeclLtenGcfarse von 



Steingut an einem rahigea Orte, der Froftkälte ww 
gelelzt, lichei). Sie enlhielt nun eineu fehr lei* 
clien Anrcliul's Tou uugemeiugt'oisen und regelnü- 
Isigen Gloubeiüilz-Kryrtallen, und die Fliilligkeit 
balle gi'ofae Aeiiulichkeit mit einer fehl- fcharfen 
und abgetriebenen Mutlerlauge derKofener Saline, 
nnd beiiand fall blos aus falzfaurec Magnefia, Ver- 
fuche mit verl'cliiedenen lleagenlien Tcliienen ihm 
darin kein Koclilalz mehr nachzuweiren. Das ab> 
gefondeite Glauberfulz wog nach dem Warchep 
mit kaltem deriiliirten AValTer und vollitandiger 
Trocknung lOj l'fund. Um i Zentner Glauberfalz 
von 110 Pfund auf diefe Art zu gewinnen, werden 
folglich, fcliliefster, 6a Pfund ay^l Lolh Kochlals 
erfordert, und fo viel würde man ans der Soole für 
jeden durch Froft erhalleiien Zentner Glauberfal^ 
den man herajisnii'hme, an Kochlalz verlieren , 'and 
zugleich eine grofse Menge lalzfaure Magnefia bil- 
den, welche das Kryfiallillren des Kochlälzes er- 
fchweren und endlich ganz veiiundern mülkte. 

Uiefer Verfuch des Hrn. Factor S e n ff fcheint 
indeTs richtige und genaue fJaLa zu folclien flecli- 
nungen nicht zu geben, wie folgende Ueberle- 
guug zeigt. Es findj nach Herrn Wollallon'a Anga- 
ben, die l'ügenannten chemii'chen Aequivalente oder 
MircliungJ!-ZalLlen der trockenen Salzfaure 34,i, 
des Natron Sg,! , der Schwefeifäure 5o, und der 
Magnefia a4,6. Folglich zerfetzen fich mileinandet 
3-4,1 + 39,1 = 73,3 Gewi chlflth eile trockenes Kocli- 
lalz, und 5o -1- 24,6 = 74,6 Gewichtstheile Wafler- 





[ i8i ] 

freie = i53,9 Cewichlstlieüe kvyllaililirte fchwefel- 
faure Maguclio, und geben 39,» + 5o =89,1 Ge- 
wichts Iheile Wollerlreies = 20a, 5 Gewiclilsllieile 
kryltallinilesGlouberralz, und 34 -|- a4,5 = 58,5Ge- 
vichUllieile Woileiireie rolzfaure Alitgnelia. Von 
TÖlIig Wairei-Ji-eietiiKochrfllz bedarf man aifo nicht 
ganz die Hälfte des Gewiclits, um kryfialiilirles 
iBiUerfalz zu zcileLzeu, und bei völliger ZerfetzuBg 
des letztem muCs man i,33 Mal Tu viel an kryltaUi- 
firtem Glauberfi^lz erliaUen, als JiitteiTuix zerl'etzt 
worden iil, alfo auf i^ Pfund des lelztern, i5,S4Pi'. 
des erllern, iudeis Herr SeriQ' nur lOj Pi'uud kry- 
ftalli£rles Glauberfalz orlialLen hat. 

Aui'der Saline zuDiii'reubevg, welche febrgute, 
in der Erde utigebracble, wallerdichle JJeballer znp 
Aufbewahrung gradiiter, fiedewürdiger Soole be- 
ßlzt, fand lieb in dem W'iuler des Jabt'es lytjl 
ein Vorralli lolclier zur Winterfiedung beltimmter 
hochgradiger Soole, welcher zur Verl'erliguti-g Ton 
800 Laft Kochlalz hiureicble. Wahrend flrenger 
I'roUkalle, die mebi-ere Wocheu laug anhielt, 
ging felbll in diefcn gut verwahiten BehüUern die 
Bildung von Glauhertalz in folcher Menge vor fich, 
dafs dicvcriinderle und verdorbene Soole beim Ver- 
Xieden l'cblechterdinga nicht zu Salze gehen wollte 
Erll nachdem eine bedeutende Menge frifch gradir- 
ter Soole hinzugelall'en worden war, licf^ he hch 
zu Kaufmannsgut Tcrlleden; auch ging, wenn man 
Glauberlalz zutelztCj die Kryllallilation des Kocli- 
lalzes befler vor fich. 



[ i8' 



] 



t 
I 



Es ill zwar von dem Teel. Green gcläugnel 
worden, (in reinem neuen Jomn. der Fbyf. 0.4- 
S. aajO (lofs Glaubei-laU und raJzIuure MagjieKa, 
die in WaiJ'er aufgelüli lind, iicli wieder in Koch- 
iblz und Dlttei-raiz verwandeln ; nicht blos der e» 
wiihnte Fall, foudern auch andere Brlclieinungen 
die in der Külener Saline fall jährlich vorkommeD, 
machten indcfs Herrn Stnü' die ßiciiligkeit die« 
Ter ßehsupliing verdüchlig, und durch lolgeuden 
Vei-fncii widerlegt er ße TÜUig. Bei einer Kälte 
Ton — 3 " K. fttlUe er zwei durchgereiltcte, kochend- 
Jieirseund gelultigle Aufloiimgen vuu 3 Piund ßit- 
tert'alz und ij ITund fCochfaiz in zwei irdenen Scha- 
len ruhig hin, nahm nach a4 Stunden den Aurchuls 
von Glauberialz lieraus, trocknete ihn auf Lülch- 
papier, und l'and das GewIrliL deilelben aus jeder 
Schale ^ Pfund ao I.olh. Das Salz lijlle lieb rein ii 
KalkwalTer auf, und Iriibte Silberauflüfung nicli^ 
war alfo ganz reines Glauberlalz ♦). Die rückfläu- 
digo Fiiilligkeil der einen Schale dtinftete er bei ge- 
linder Wärme bia zui- Trocknila ab; es fiel dabei 
kein Kocbfalz nieder, und das Ganze gin^' in eine 
' uaregetnaäfsige SalzmalVe über, welche nach der 
Verficherung des Herrn Senß" (der indefa darüber 



) Dlefe Menge riiraml g 


D.u mil ■!« ia de«, vürigf,, V«fu^ 


ehe Übercia ; nnil iloch 


rouftlc liit! MmierUiigp sulstr der 


r^ljünren MAgncfi;! baru 


he nodi den dritten Tlidl d« Gliiu- 




vorhiu Tou luir milgclbcitlcn Bi- 


techonng iii Fulgc. 





[ i83 ] 

leine ßewejTe aDfiihit) fall g^inz aus CiTzlaurer 
Mdgnclm befand, und I'clinell Feuchtigkeit aus der 
Luft eil Cicb KOg. Der riüDfuLeit der andcrnScIia- 
■ le feUteerS l'luiid delüJlirles W'afler, und als fie 
bis zum Sieden erliitzt war, die Torhiii am ihr ge- 
noramenen 3 Pfund 20 Lolh Glaubeifalz hinsiii, er- 
liielllie einige St undeu lang bei melirinaligt>!n Hinzu- 
fügen vou VVafler im Kochen, wubei dosTliernio- 
melpr auf Si" K. Ttieg, und dampfte lle dann bei 
ganz gelinder Warme ab. Auf diele Weife gelang 
es ihm, t Pfund H Loth Salz abzufcheiden, das mit 
"W'ciugeift gewafchen und getrocknet, lieh wieirei- 
nes Kochfjlz verhielt, auf Kohlen verkiiifterte, und 
KalkwaJler und fnlzfaure Baryt- Auflofung nur fall 
unmerklich IrÜlite. Herr Senff verniuthet, diefe 
"VViedererzengiTng des Koclifalzes nnd des Bitler- 
falzes aus den Producteo der gegeiifeitigen Zerfet« 
2ung beider tu der i'roAkalti-, welche llatt fiudet, 
«renn man fie zuftminen anflÜll und einer neuen 
Siedung unlerwirft, gelte in der Hitze über dem 
Siedepunkte vor, und beruhe auf demfelben Grunde 
als }eue der Zerfetzung in der l'rollkäUc. 

Aus diefcn Verfuchen winl es lehr wohrlehein- 
lich, dals man die fogenaunte erfrorne Soole zu 
Dürreubeig lugieich würde haben veriieden kön- 
nen, hülte man zu jedem Siedewerke gerade fo fiel 
Glauberlalz zugefctzt, als nÜlhig gewefen wäre, die 
eninaudene falzfaure Magnefia wieder in ßilterfalz 
und Kochliilz zu ve»"""andelii. Und dieles belegt 
Herr Senfl.' mit folgendem Vcrfucli. Er fjlligte rei- 



4 



k 



i 

I 



ne Salzßure mit a Pf. 3 QiioiiLchen n>| Gran Mag- 
neEa, gols dazu eine Aufloiiiug von a Pf. 20 Lolli 
inclirmals kryllallilirtera Glaubi^rfalz in kochend- 
heilsera delliilirten Waller, und iiocli 6 Pfuud dtflil- 
liiles Wader, üefs olUs 3 Stunden lang heftig'lii!- 
deo, filtrirle die FlüHigkeit und rauchte iie bei ge- 
linder Wurme ah, wobei fich allmalilig i Pfund 
10 JLoLli Kociilulz in völlig regolmaßiigen K.rjßal- 
leii abfchied, dos licU bei der cliemifchen Prüfung 
als nur mit felir wenigllitterfaiz veiinifclit vtrhielL 
Es lälst lieh all'o fcLou aus ülauberlUlz uud faizfau- 
rer Magriefia ein vollkouimnes Kochfalz darüeUen. 
Hi:i'r Seiitt' zieht hieraus die Folgerung, dulit 
geringhaltige Quellfoolen wahrend des Winters inil 
Vorlhcil durch Fiollzu concentrireu l^yn imiilfeu. 
Zvvarili, bemerkter, A'iGFroß- oilev liisgradirung 
nichts Nenea, und beltehi bei eiuigttn Salinen wirk- 
lich. Theils hat ahij^- die unangenehme Eifahrung, 
dafsSüolen, welche viel i3itterfalz oder Cypa ent- 
halten j fich in der rroUkülle zeiTelzeu , gegen diele 
EutwüfferuBgs-Methode viel Voiurtheil erweckt, 
und der fefil. Green erklärte he deshalb felbli fiii- 
ganznnzulälTig, (Ilandb. d. Chemie Th. i. S.48a.)). 
theils fürchtete man auf den Salinen zuviel anSooIe 
zu verlieren, welche iu den ZvvirchenrÜumen des< 
Eifes bleibe, Herr Senffverfichert indel's, lieh durch 
yiiterfuchuug des Wallers, Reiches von zerfcbinol- 
zenem Sooleis entlieht, überzeugt zu haben, dals 
diefer Soolverlull doch immer ntich geringer als der 
fey, welcher bei der auch am bellen eingerichteten 



üoi-i 



-GraJirung nicht zu vermpiden ilt. Und tla 



nur Sooleii toü bedeutender üeJchhalligkeit, die 
zwiTclieii a5 bis i4 ['i-ocenl KocIiTalz enlhalleii, in 
der Frollkälte Glaulicrliilz in merkbarer Menge lie- 
fern,, Ib werde man die (iuoie wenigHens bis i4 l'ro. 
Cent durch ELagradirung vcrftarken küauen, ohne 
berürchten zu diu-lan, lie zu Tcrlchlechlern. Und 
l'chon diefes werde ein bedculeaderGewinn fiii' eine 
Saline, da man dazu gerade die hsrleu W itilerino- 
iiaLe benutzen ' kaun, wenn die Gradirwerke der 
Kalte wegen faft goiia ungebraucht liehen müllen, 
Nach den Wilteruugsbeohachlungen, wtiche bei 
der Sciline zu Kwl'en ongellellt werden, war die An- 
zahl der Stunden harten Winterfroltes 



Smndpo HÄa; 1715 ; 9»3 ; ii«o 
zufaramen in i Jahren 4708 Stunden, welches im 
Mittel auf I Johr ii77SlundeiiFroltkuIte giehl. Bei 
«incni mafsigen üintrieb der KünÜe kÜnuen in 
a4 Stunden 20000 rlieinl. Kubiklnls Soole aus dem 
Jirunneu zu^Kölen gehoben werden, olfo in ifjj 
Stunden 980000 Kuhikfuls Soole, und um diefe 
durch bloi:-,en Fruit, ohne allen Salzverlall, in Soo- 
le Von i4 Procent SalKjiehüU zu verwandeln, wür- 
den, nach Herrn Sciitls Verficherung, blols groCse 
flache Iiijl/.erne Kallen, und aiiu giiiz unbedeutende 
Anlagekollen , eri'urdert werden. 



Annal. ci. rhjlik. h.L-,. Sl. u. J. 1H16. SLii 



IX. 

Specißfche Gewichte der elaßiJUien Flü[}/-ffieitenf 

in Beziehung auf die atniofphärifche Luft als Min- 

heiti näeh Gay-Luffac und Thomfon, 

■lun Gilbti'l. 



Herr Tlioraroii in Loudun halle im 3. Stück feiner 
Annala of philojophy Jahrgang i8i3 eine ver- 
beOurtc Talet der fpecilifcheii Gewichte der Gaa- 
Bi-ten, mit einigen ÜeraerkuLgtu gegebea, in der 
Abiichtj dal's nmn fie an die Sltüe der Talel fctZeD 
folite, wtkhü in dem 3- Uaude J'L'iues Syllems der 
Chemie befiiidlicliilt; denn fiii- das l'oi'llchreiRa 
der Chemie, bemerkt ei- mit Recht, ift eine ganz 
genaue KenDtnila der fpecifilciicn Gewichte der 
Gasarten von der größten Wichtigkeit, und feit der 
letatenAusgalje feiaesSyllems hiidwir hier um Vie- 
les weiter gekommen. l^Jerrn Gay-Lufloc ver- 
anlaföte diefeTatel des Hni.,Thüinibn, die er in der 
Biibl ■iiiit. fand, auFeine ähnliche Art die Angaben 
derfpec.Gewiclile der einiüfclienflüingkeileu, wel- 
che er für die geuauelleu hielt, in fernen j^analea 
de Vhimie et de Phyfitjue t. i. lahellarireh znfam- 
nien zu ili:llen , mit JSeDutzung der Tbouil'un'Ibhei] 
Tafel, die jedoch nicht wenige ZaJiIen euttiitltj 



[ 'S? ] 

welche Herr Gay- LuII'üc i'ür ungenau erklärt Ich 
lege meinen Leiern liier diele Talel dts tlerrnGay- 
Lulloc vor, und leLze eini^'e Üeinerkungen des Hrn. 
Tliomr.m hinzu. Das WanciIiotVgas, alsdus leicli- 
teße Gas m'a Heim Davy zur Einheil fiir die Ipecif. 
Geivichle der claliilihen FiüQlgkeilen zu nehmen, 
verwirft Herr Thoiitfon, weil maa \\'ai]erIlolI'gas 
erU bereiten miiile, unilnichl, wie die alinufphari* 
Tche Luft, überall bei der l-iand habe, man auch die 
Üeltitnmiingen voA eitlem zkveileii Elcinenle ubhüii- 
gig machen würde, das um l'o mifiilicher fey, du das 
Walle rlluiTgus in Tuinvr guiizeii LeiehLigkeil d.irzu- 
Jlcilcn, nusnehmeiiHe Sch*ieiiakeil hol. Doch kann 
es Herrn Üiivy's Meinung uicht leyn, beim Wägen 
der Gasarteu jedes Mol WairerlloHgas wirklich zu 
wiegen; aucli er fuchl unmillelbar durch den Vcr- 
fuch das Gewichts- Verhaltiiils gleicher Räume Gaa 
U<td atmusphäril'chei' Lult unter bekannlen Umlläa- 
d«u, und führl durch Rechnung daa Gerundeue auf 
daa Gewicht des Walleritnllgas als Eiuheit zurück. 

Dlflitiöl-^icen I giullpQ. 

uaih I { ,#, Wrtemet Hiefe 



Jodinc-Dampf 
Daispf 



Todin 



ir-AtÜier 

Terpcnlbiügrill« 
Ioaiuc-WaaviUulJG.ia 
Gas Jlao -JUiciyua 

Oas chioroxicarboniq. 

SalpcU'iGraurrt Qii 



ö,lii>)& 


Oaj-tliirac A. -ig, S.i5 




li<.j-Luir« d^. S. 36a 




(i.)-i.»a:,c 


4,4aftB 


Gaj-Luffiic^. 4^.8.14 




I..I.1. D:.rj, Pbil. Tr. 




lö.a p. 3i-» 


3.5S94 [., 


cbiucUr, p, i5o 


J,i7M 1,'J ]Gjj-Liiirjc 




N . 



[ »88 J 



Schwefel-KolilcnftoiT- 
Dampf 

Schwefelälket-D ampf 

. Cblorine 

Euchlorine 

Gaz ßuO'barique 

Dampf des Clilorine- 

Waflcrftoff-Aelljcr 

Schwcfilgfaures Gas 

Chlor.-Blauft.-Dampf 

Blaußoff 

Dampf abfol.Alkohols 

Erftes SlickltolToxyd 
[oxydirtcü Stickgas} 

Kohleiifaiircs Gas 

Chlorin-WaOerrtoffgas 
[falzfaures Gas] 

Schwefel-Waffeiftoffg. 

SanerftofTgas 

Zweites Stickftuffoxyd 
[Salpeteigas] 



Dichtigkeiten 



nach 
Vci-fucücn. 



bereclitict. 



2,421 6 (4) 

2,3 l'A* (^) 



i,oooo ^•*) 



0,9784 ("} 

0,9691 
0,9609 



Almorphärifche Lufl 

Gaz hydtogenepercar- 
' Ättre'Löhibiid. Gas] 

Stickgas 

Gasfürm.Kohlenft. ox. 

Blanftoff- Waflerftotf- 
Dampf 

Pho 8 pho r-WalTerlt o ff- 
gas 

WaHerdampf 

Ammoniakgas 

Gazhydrbg^ne proto^ 
carbure 

Afreiiik-WaflcrfloirgaslOjöago 

Waffernoff^as |o,073a 



2,2072 
2,1 ii3 
1,801 1 
%0o3o (^) 

1,6209 ( ) 



i,25o5 (g) 
1,I7G8 (S>j 



Quelleu. 

{^, bedeutet dicre 
AunaJeii. ) 



i,o364 (10) 



Gay-Luflac 

Gay-LulTac 

G-L.Thcii. A«'ig.S J362 

Gay-Luflac 

Joho Dary Pbil.Traos, 
18 1;^ p. 306 

Thenard, See. d'Arc. 
t. 1. p. 121. 

H. Davy \/i. 4i5. S. 248 

Gay-Liifl*. -^. 53, 8.179 

Gay-LuIL ud. 53. S.i 45 

G.!? -Luflac 

Colin 

ßiot u.Ar.^.26.S.94{+) 

Dlefelb. M, d. riüft. 
j8(>6 S. 3:£C) 

rhenard ii.G-L. Rech, 
phy.ch. 1. p. 191 

Biet U.A. ^.26.S.94(i+> 
Berard 



0,9476 

0,^70 

0,6255 

0,6967 

o,555o 



0,9678 
0,9060 



0,6260 (>2J 

0,6943 

0,6624 (13 



Th. de SaulTnvp A. d 
Ch. 89. p. 283. 

Ar. u. Biol u4, 26. S. 9 

'Cruickfli. -<^. 9. S. io5 

GayrLiilTac^. 63. S.i 



Davyy/.46.S.277 (+++; 

Gay-Luflac 

ßiot n. Ar. u4, 26. S. 9^ 

Thomfon M. of the 
Wem. Soc, 1. 1. 

Tvomsdorf 

lAr.uB.^26.S94(ffff> 



t iSg ] 

Anmerkungen, 

( 1 ) In Herrn Thomfon's Tafel Üehl 2,990, da aber 
Herr John Davy gefunden hat, dafs ein lufiieeres Gcfafs, 
als es gewogen wurde voll Luft io,a G. , voll gazjluo^ 
ßlicique dagegen 36,45 G. wog, fo ilt das fpecif. Ge- 
wicht diefes Gas ffleich — ^li— =: 3j5735. 

(a) Das Phosgengas entßeht durch Vereinigung 
von gleichen Uäutnen Chloritfe, =: 2.4^^^» ^^^ gasför- 
miges Kohlenlioßoxyd , =; 0^9678, welche fich zu dem 
einfachen Räume verdichten« 

(5) Diefe Dichtigkeit A^% falpelrigfauren Gas be- 
ruht darauf, dafs es, wie ich gefunden habe, «us a Raum- 

( + ) Herr Thomfon fetzte es oach Herrn Thcod, von SaulTure^s 
(ehr genauen Wiigungeu {j4?in, de Chim. t. 71. p. 262.) auf 
I,5i8', dieHH» Allan und Pepys fanden es 1,524^ Gilb» 

(++) Herr von SaulTare faud i,ii4 ( daf. p. 2G0. ) , Allan 
. and Pepys 1^090; Herr Thomfon feizte als ein wahrfchein- 
liehet Mittel der verfchiedenen Befticnmungen in feioe Ta- 
fel i,io4. Gilb. 

j-|"|-+)'In Herrn Thomfon's Tafel findet fich das Phosphor« 
Wan^crftolTgas zweimal , als hydrophosphoric gas mit o^Kyo, 
bellJmmt durch H. Davy^ als er dicfcs Gas entdeckte^ nnd als 
phosphureted hydro^^nn mit (>^852 und o,435, indem diefes 
noch nicht genau befümmt fcy^ da Dalton und Henry das 
erlte^ Davy das zweite fpecif. Gewicht da-für angeben. Gilb. 

(++++) Sir H. Davy felze «,074 , aber 0,073 fcheine , lagt Herr 
Thomfon^ ihm der Wahrheit möglichlt nahe zu komnüsn, 
da es das Refultat mehrerer Verfuche bei niedrigen Tempe- 
raturen fey, bei denen man die Meuge des Wall'erdampfs 
nach Hcn'u Dalion's Tafel berechnet habe« Gilb, 



tlieilen Salpelergns tind i Haiimtbeil Saiierrton'gaa Ijelivkr | 
tlie mit einuiicler zu t Haomtheil veciliclitet Um). Es gfeht 1 
noch ein« andere faljielrige Snarc, Mtlcha 011(4 Haiira- 
tbE'ileSalpeiergasiUaiimilieilSaiierrtoirg.is in licK kliliebc, 
tio läfät ficK aber nitlit einzeln ilarfletUn. Von beiden 
■werde ifii irt einem Osr folgenden HiTie reden, [Her 
Thoiiifon halle für iliercs Gas das fpec. Gewicht 2,417 
aus allem VerCiichen Davy'ä abgeleitet.] 

(4) Ik'rr ll.oiiifon fagi, er haiie das fpec. Gewitlil 
der C/ilorine a.^iS aiisVerfnrlien, die er mit mügüchricr 
Genfluj<jkei[ angeliulli, gefunden, und da das Gm von 
ihni ans Tchwarzem Manganoxyd, KochTalz und Scli\^('- 
feiraure entwickelt und durch WalTer geleilet worden fey, 
könne es weder fakfaiires Ca? nocli Euclilonne enihaltea 
haben. Ich glaube aber, dafs niclii nur feine, fonüer 
auch unfere Wägung eine lu grofse Dichtigkeit gegeben 
haben. Herr Davy findet lie nur i.SgS, Da es zuver- 
läirig iß, dafa gleiche Hoiimilielle Chlorine nnJ WaiTer- 
flofi gas fiel 1 mit einander genau 7.u dem doppehen Hsiime 
Clilarine-Wairernofffiiure verbinden, fo ti.iifs die Di'chlig- 
keil der Chlorine feyn a >c 1.3474 — 0,073?. = 214116. 
Und diife Zahl halle ich für fehr j;on,iii, da man die Dicli- 
tigkeiien dei Wctlerfi offgas nnd des Chlorine . WalTerßoK- 
gaa mit grofser Genauigkeit kennt. 

(ü) Was man hiev \mVcY Enchlor ine zu verfielion 
hat, ift ein Güs, welche» aus 2 Kaumlheilen Sauerfioff 
»nd I Kamiiiheil Chlorine befiehl, die hell iin Verbin- 
den in 2 Rannitheile zuraimnen5eiogi.-n haben. ÄJan er- 
hält es, wena man chlorinfanres Knli durch elWas ver« 
d&nnte Schwefel faiirc zerfLiLi. Herr Davy fagi, er 
habe, als eres über Qneckfdber zerfetzte, auf a Raum. 
Iheile nngefafir a Raumiheile SauerfioiFgaj und 1 K.iuni- 
iheil Clilorine erhallen, Ich habe es auf eine befondera 
Art, die keine Fehler zuläfsl, zerfeUti und gefunden» | 



ilafs es genau a llauimheila SDPetrK,irs:'S iin.l i Ramnihea 
Chlorine cnih^ll, die zu i Uaiiiiiiheil vcrdinhift tinil ; und 
iliefeni geninfä linde ich die Dicliiigkoit deirellien 3,3i44* 
Die Verl>intl«ng , welrhe Herr Uavy ,.ue<A t.nler dem 
filmen JSuchlorinc bcrdirieben liarie, frheini, ilini 
Fulgp, eine Mengiing von Euchlorine luii Cti]i 
k-ii m leyn. 

C 6 ) Der Dampf al.foluten ylltohoh lÄfil fich für ei- 
ne Vurbin^liuig von t h.uimihoil ü]ilL>iIJend>i$ Gm und 
1 Ranmibeil Wairerdamtjf nr^hiiien, die ^ti i Raninttielle 
verJidilct find, und darnuf beruht die burechneicDichiig* 
keit dcir.:lben i,6o3c.. [ In Tlion.fon's Tafel findei fifh für 
Alkolwl' Dampf 3.,\. imd für Öeli«uRläiIier-Dampf 2,35o 
BUS einem ßriefe Daltun's, in welchem nicht angege- 
ben war, wie Dälion zu dicfer Gefüiiimiing kam.} 

(7) Das rpec. Geivit.hi des oxydivten Stickgas'.^ 
\öii Herrn Colin im Laboraiorio di;r iio]j-iechii'Ti.ben 
Srhule durch Wiegen btTtinimt worden. Schon vor ge- 
taomer Zeit halte ich es durch rieclinniig auf dieft^lbeGrä- 
fsB befiinimt, naohdem ich wiifsic, dafj es aus i Haunf 
theilp SiickrtoIF mid 3 iUumlhc'ileu SauerfiofF belteht, die 
fidi la I llaiiniiheii vereinigt haben. (Ann. ß.36. S. 5.) 
[ Thomfon reizt ci nach Davy's ^f/fl«rcAe* auf 1,61/,} 
Berthollet halte ei 1,5629 gefunden.} 

(8) Die bereclinetö Dichtigkeit des Chlorine - 
i'T' ajfarßoß'gas berulit darauf, dafs gleiclie RaumlheÜo 
Chlorine ii'nd WairetÜyli' lieh mit einander r,u dem dop- 
pthen haiime Clilorine-Wüfferltoff verbinden, die I'ro. 
pori;ons-CMifclmngs-)Zahlen der Clilorine 44, desWaf- 
lerßyffs i,5a65Jind, und die Dichtigkeit des Wail'ernofF. 
gas 0,0733 ift. Dt-nn fetzt man die Dirhiij;keit des Chlo- 
rine - WaflcrßofFgas Dj, fo mufs diefem eu Folge Heb ver- 
lialien a D — 0,073a : 0,073a =: 44 ; i,3b65, alfo 
D = 1,85^5 feyn. 



144. 



[ 'ya ] 

(9) Bei ilerbpredineten DichiigVeit ^es Schwefel- 

J'f'ajjerßvjfgaa iü ongenomnieu, dols Jer Walfctrioff, 
wenn Sclmefel licli mit ilim verbinilel , feiiiun haum 
nicht verümlerl, und ilufs beide Tich denCiev>icfueß nadikt 
dem Verhaltniffe von i.SaöS : 20 mit einander verbinden. 
[Daty befiiinmte es zuletzt auf 1,177, Ai"'- 8- 46- S.a^fi,, 
und diefe ßeiliminun- ßelit in Herrn Tlicinifon's Tafel.] 

(|io) Gleiciie Haiimilteile Stickgas und SnuerfioiTsas 
vereinigen lieh mit cinandur zu 3 Raumllieilen Salpe- 
tergas, 

(11) Herr Henry hnlte die Dichiigkeit des üblliil- 
dcnden Gas gefnndc-u 0,967 (Ann. 6.43. S. 353.) und 
HeirvonSaiiffiire beftimmt lio nnr wenig davon verrchiedea 
auf 0,9784. weil dieras Gas das Doppelte feines Haunw 
■WafrovJloffinficIi fchllelst, undbLirii Verbrennen niitSauer- 
fiolfgHS das Doppelte leines Raums an kobicnfaureiu Gas 
er-,ciigt. [Herr Thoriifün (and fie durch feine Verfu- 
che 0,974. Tr.iufiheffern. Soc. t. i.] 

(la) Die Bereclmiing beruht darauf, dafs 2 Ranm- 
theile Walferfioft' und i Raumtheil Saiierfioff mii einan* 
der 2 Raumrheile Walferdampf bilden. 

(i3) Die berechnete Dichtigkeit beruht auf der 
Beobachtung, dafs i Rauniiheil diefi's erften Kohlea- 
Wairerfioffgas 2 Rauiiitheile WafTerfioff in Ach fchljelsi, 
lind iiu Verbrennen t Raumtheil kohienfaurea Gas er* 
wugt. 

(•) Es fiehe hier noch folgemle Bemerkung dei 
Herrn TUomfou; Nach den febr genauen W.igungen vou 
Sir George Shuckburgh Evelyn und der Correc- 
lion von Fletcher wiegt i englifcber Kiibikioll Waff« 
von 60=' F. WSrme a5a,5o6 englifcbe Grainj und bei ei- 
nem Baroraeterflande von 29^ engtifchen Zotten verlialten 
lieh die Gewichte von gleidien träumen folchen WalFen 




c 



] 



rrli Wä- 



i Luft 



I von almorphärirdierLurt, wicSliuckburgli ilui 
gting in clenifelben Gefülae fmdet , wie I : 0,001 it 
To liehen gleiche lläoine Waller und atmofpiiÖrifc 
biTJ 3o cnglifdien Zollen Druck unJ Gu°F. Wärtiie in Jen» 
Gewicht- VcrliiillnifTe von 1 :o,ooiao8, und es mülTen 
folglich 100 englirche Kiibikzoll fulcher aiinorpharirdior 
Luft fehr nahe 3o,5 engl. Grain wiegen. 

Der Beüiinmung dor Franzofen enifprechend, wGt- 
tle 1 Kubik?,oll Wafffr von 60 " F. Wärme aSa.ya 
firain wiegun, und iliefej gäbe fnr 100 Gr^in atmorphä- 
rifcher Lufi von der angegebenen BcfchsBetiheit ein Go- 
wicht vo 3ui55 Grain; da ihre Beflimmnng aber b?! 40" 
l'Wärnie, die bliuckbiirgli'fclie aber bei Tempera iure n, 
KniiT um wunige Grade von 60 "F. abfianden, gemacht, 
, durch Rechnung auf 60" F. reilucirt lind, fo zieht 
^HerrTliomfon die Eellimmmig Shu.-kburgh's vor. Man 
braucht nlfo mit den Zahlen in der Tsfel nur 3o,5 Grain 
zn mnltipliciren , To hat man das Gcwiclil von loo en;;]. 
KübikzoUen eines jeden Gas bei 3o engl. Zollen Barome- 
terftand und 60° F. TbertBometeißand. 

Gflbert. 



t '9* ] 



■ r J ■ 



X. 

TVie miifa man Schiefspulver aufbewahren^ damit 
es Uii^ht e^izündlich bleibt *). 



•V^WW^PMiM^M^aB 



Das Schiefspulver ift dem Feuchlwerden, ja felbß 
dem Zergehen ualerworfea, da der Salpeter deflel- 
beri feines Kryflrall- Wallers beraubt ift, und auch 
die Kohle die Feuchtigkeit ß^rk anzieht, und es ; 
wird dqnn zu niancheiri Gebrauche untauglich. 

So leicht entzündlich ,a£^1s es eigentlich die Ja- 
ger brauchten, findet niaii es faß nie, weil man es 
nicht forgKülig genug aulbewahrt. Hat es nur fehr 
wenig Feuchtigkeit eingel'ogen, fo lafst es fich wie- 
der verbelfern; fängt es aber fchon an Izufamtncii 
zu backen, fo vermag mag nicht mehr durcli 
Trocknen demPqlver Ibine Starke wieder zu geben, 
denn es zeigt lieh dann durch Vergrölserungsgla- 
fer, dafe der Salpeter fchon kryßallifirt iß* Die- 
fes Verderben lielse ßch nur dadnrcli verhindern, 
dafs man es in luftdichten Gefäfsen aufbewahrte, 
folcJien z. ß., worin man d<is Weinßeinfalz trocken 

I 

f } Au» Nicl^kolfon's Journal of nat, philof. . 



«rliälL In 



Lillej 



icn lJ<;liüllen 



derei 



I Uch 



jetzt dazu bciijent, Iverliort es Jogai' iluicli manclie 
Wiltcrurifjcii fuino Kraft, iveuii man üe auch auf 
das helle verwahrt zu halten glaubt. Diejenigen, 
welche mit Schiefspulver handeln, vrilTeu dies aus 
Erfahrung. Für Itlt-ine Mengen von einigen Pfun- 
den wäre d;ilicr wohl die belle Verwahriingaart, lie 
gleich in d<;r Pnlvermühle in gewöhnliche Vlafclit'n 
von to oder 11 Uuzen füllen zu lallen, die voilef^ 
l'lalehen rtclit gut zuzupiVojjfen, mit einem Stück 
Zinlulic und aiii'e zu verbinden, und fie Ib in ei- 
ner Kilte an einem rcbicblicheu Orte liinzuIleHcn. 
il«i gruFsen Mengen lauen licii glalerne naTchen 
nicht anwenden, wegen ihrer Zerbrechlichkeil und 
der Gefahr der Exploliua heiiij Zerbrechen-, mau 

' müTsIfc ober Gel-ilVe von einer onclerii Materie da- 
zu nehmen, uu denen ein gewimdener kupferner 
oder zinnerner Hnis angeküttet wäre, datnit lie Hell 
wie l'lafchen mit einem kleinen Kork zupfiupfea 
liefsen. Denn dos Verfcblielseu mit iiiuem Schie- 
ber, wie bei den gewühnlichen zinnernen iliichl'en, 
ill nicht hinlänglich. Damit lie lieh gut einpackeu 
liefaen, mufslc der Hals einwärts gehen, ;halb 
rund feyn und an der Seite angebracht werden, 
damit man das I'uifc-r bcllV-r ausl'chutten küune. 
Hätte man lie dann feil zugepfropft, fo müfste tnan 
den hervorragenden Theil des Korks abfchneiden, 
und die OelVnung des Halfes über den IM'iopf mit 

^Uinem Stück Zinnfolie zubinden, worauf ein Kiitt . 



L 196 ] 

0U9 Wachs uud Terpeiitliin geßricben -feyn mufa. 
Dierulverhörner, felblt die bellen, von Kupfer oder 
Zinn 9 taugen nur fo lange, als mtni auf der Jagd 
il\y zum Aufbewahren des Pulvers; überdies follle 
man immer den Läder zugepfropft ballert, eine 1 
Vorlichf , deren Wirkungen man lehr beträchtlich 
iiuden wird *). 

Jagdlußige, die den Aerger eines verfagten 
Schufies kennen, werden diefe Bemerkungen^ hier 
nicht ungern gefunden haben, 

*) Bei wicderhollcn yerfachf:!! über die Stärke Terfchiedencr 
Arten von Schiefspulver mit der RcignierTchen Pulverprobe, 
habe ich in der IJhat Pulver , nachdem es geraume ^eit iu 
einem leicht zugeftpp feiten Olafe an einem feuchten Orte ge* 
Händen hatte ^ wenig mehr als halb fo fiark als früher ge- 
funden , und mich bei andcru Pulverforten von der grofse^ 
VerRärkuDg der Wirkung durch Trocknen des Pulver« in 
der Wärme überzeugt. Giib, 



—m 



[ i;i7 1 



Befchreibung t 



xr. 



ta.Bouffüle, 



pHOM. Jo.VES in London (('tiarlng Crolf. 6a.) 



Unter den Inllrumenteii xtiin Aufnehmen fchemt 
dieBoiilliile am wcnigllen in Achtung zu l'eyn. DJc- 
fes riihi'L wahrrcheinüch von ihiem Mangül an 
Traghaikeit, wenn lie ein Gelleü hat, iiod voii-dec 
Uebei-zeugung her, dafs fie aucli urller dtn giinßig- 
üen UinllLindun dem Tlieodoiilen weit nochUelit, 
und doch eine gleiclie Sorgfalt als diert;r heim Ah' 
richten und wahrend des Gehrauclia erl'ordcrl. 
Bei roilitürirdicn Aiirnaltmen, beim ZL-ichnei) von 
HeerUralseu und FliiJlen, und hei allen Vernieil'm.- 
geu, wo es mehr auf Schnclligkiit als aui au/aerße 
(jenauigkeit atikümmt , ill jedoch die BouU'ule von 
wichtiger Hülfe, da lie den eigenlliümlichen Vor- 
Iheil gewahrt, die Lage einer Slalioii Elurrh Vifi- 
JCD nach zwei ühjccteu von bckonnicr Lage, und 
unter gewilTen Umfliinden felhlt durch Vifiren noch 
einem lolchen üegcnflande und dem Schätzen der 
Enttarnung delVelhen, zu belüuimen. 



i 



Dorcli dit-re üebericgiingeii ilt das liior zu be- 
rcbreibiMide liWlrumcnl.^iilllunüt.'ii. Es ill im J. iSit 
von dem Hauplmaaii Kater, Mi(!>l. der Londuer 
8oc!etül erfunden worileii, und hat lieh bei AuL'uali- 
men, diu damit in denilllhen Joiire gemacht worden, 
Hod, vou einer Geiiauii;kcit gezeigt, welche alle 
EriVorUmgcii weil ühcrlral'. 

Das Cehaufi.- der Uoiiüole hat ungefähr ajZull 
l)iirchinent.r, kjnn aber jede helithijje UrÖlife it-' 
hüllen, lind U\ uJcbt tiefer, sls daCs die F.ippicheibe 
lieh n-ei drehen konu. Diele Schcilic iil fehr gena« 
in 36o Grade von I^ord nach Oß gcUieilt, uud beV 
)cdeinioU-nGiadB fleht die Zahl d,:ullich. Dießaik 
magneliürte Nadel ili unter der rapprcJicibe in ei- 
nem Durcbmeller, mil der Nordl'pilze bei iSo* be> 
felligt, hat ein Agithutchen, und ill lo leichige* 
macht, als es die zuLrüglichile GeüilL, um die mag- 
nctilcbe Kraft duuernd zurückzuhaUen, ziiiiilst. 

Maa Geht das InlUumeut iu Fig. 4. aul Tai; 11 
abgebildet, ^ ifl dua Augeiillück. Es liirnt IJoh in 
einer NuLhe, welche an der Aufsenliite det Bücllfo 
angerdifoben ill, hurauf und herunter ft^Uiebea, 
und ill an der luncnreitc mit einem kleinen beleg' 
tcn Glusrpicgel B, von derfelhen Breite als das An* 
genllück, verfehe», der über den Limbns am Ran- 
de der Pappe heransreichl, und unter einem Wiii-< 
kel von ungefähr ^)0° geneigt iil. Wenn das Au« 
genftück fo weit hcrunler gefchobea wird, als eiue 
Jtlervorrngung an deiiil'tlheu es znlulhl, io bciühit 



' Öer untere Kjnd dps Siiiefftls bciiialie Haa Glas Jer 
BoulTok-; es bk<ibt dann aber znil'cbeii diffcmUJaCe 
und dem obero Tbeile Jos Spiegels nocb Raum ge- 
nug fiii- eijie coiiVL'Xe Linie vun nngelülir l Zoll 
Breumvtile. Senkrecht auf dem Millelpunkl dei- 
Lfiul'i; nnd iinmiUcIbai- über dem obcni Randu des 
Spiegels ilt ein Ii;hraalesl-.Oc}i durch das Augejiftück 
htnduFchgchnbrt, durch welciiea mau nach dem 
Objecle liinvilii-l, dcllen Lage beltimnit werden 
i;,Il. All d<jm eiilgeged geTelKLea Kande der ßüch- 
r« belindel lieh eine ofieiio üiupLei- mil eiuem ver- 
likalcii iliiarcodec ürable; üe ilt lu laug, düls fie 
lieh nmklojjpeni lültfl, fliil' daü Ulas der JJouHule, 
und wenn diel'es fefchichl, fo wiid, reruiÜge einer 
beibndern Vorrichlung, zugleich die Nadel von 
ihrer Spitze abgehoben und rellgellelit, da lie dann 
T«r Belchiidi^ung gelicheit ill, während das Inflru- 
ment nicEil gebraucht wird. 

JVtaii braucht diele Bonirole folgciidermafNei]: 
Richte die Diopter auf, da doun die Konipaf«. 
Scheibe lieh liei drehl; vilire durch das kleine 
Loch über der Liufe nacli dem G,-genl1ande, fo diils 
das Ilflar in der Diopler ihn decke ; neige in diefer 
Lage dii; Büchfe etwas, um die Schwiiigungeik der 
Kompals- Scheibe zu verringern, nnd wenn lie end- 
lich Hill hellt, folies dcnG.adab, der lieh durch 
Zurückwerfung im Spiegel, bedculend vergrölsert 
miUetft der Linfe zeigt. Diefes lafst lieb von i5 
zu i5 Minuten, luillelll des Haars der Diopter be- 




J 



I 



[ ^..o ] 

werVflelligen, welches, wülircnd es Jen üegeuflard 
deckt, zugleich das zurückgeworfene Bild der Eiii- 
theiliuig der Korapas-Schtibe durchCcIineidet. 

Ztigl lieh die Eiiilhuiliing aufderächeibe niciil 
deutlich', fo miirs man dasAugenÜHck hüherfclli 
ben , bis man roUkornmeiie Ueulliclikeit erlongb 
Ks ilt ralhlaiii, mil dem Finger etwas au die DüchTe 
zuttollsen, um olle Friclioo zu iilierwinden, welclia 
die Nadel veriiindern kÖiiiilej licli in die gehörige 
HichlULig zu fetzen. 

Ditfes liiltiujneiit ilt nicht nur zu allen übli- 
chen Arten des Aui'nehniens , fuiidern aucli 
grofsera Vorlheil als ein Azimullial -Konipali su 
gebrauchen, oder um GeliclilBwitikel von einem 
Boote auf der See aus zu nelimen, wozu wegcudet 
Schwankens des BdoIcs keine andere JJouIl'ule taug- 
licii ilt; und unter Tulchen Uinftaiiden giel.t lie weit 
griUsereGcnauigkeil, als die grölsleßoiiilble von ge- 
wühulicberEiiuicblung, und hat beim Gebrauch die 
.Schwierigkeiten nicIii, welche fo Iioiilig IrrLhiinier 
veranlallea. Als A^^inmtlial- Kompals ilt lie ohne 
.Nebenbuhler, und beim Feldmellen und Anfneh- 
men einer Gegend giebt lie dieCeltie Genauigkeit 
als i^in groTaes AUroIabium , obgleich lie fo trag- 
bar ifl, dala fie hell in die Weftenlarche ftBckm 
liiTst *). 

•) Es iviril dem I.ci"tr nlelit oiilgnngtn fujn , rLifi dicrn.U- 
flviirnenl im Wcr™ilicI>En djff.lLe ifi, a[, ScLinalhal. 



d e r ' • Patent- - Bouffble » deren im Torigen Jahrgänge der 
Annalen ( B. 49. S. 190. ) gedacht worden , und die in dem 
technilclieu Bureau za Berlin für iG Thal^r Courint zu 
haben iit. Von dem Mechanikut Schmalkalder fclieint 
blo^ die yerbelTerUng herzurühren , dafs dai Augcnltiick 
ßatt eines Spiegels and einer conyexcn Linfe ein Prisma 
hat, welches die Slelle beider TertrilC, dafs Ilatt eines 
Loches ein vertikaler Eanfchnitt in dem Aagenüücke ange- 
bracht ilt j und dafs die Magnetnadel yon der Spritze nicht 
dnrch Hernnlerklappcn der, Diopter, fondern duich Dre- 
hen eines aufsen au der Büchfe angebrachten Theiles abge- 
hoben, .und mit dem Hülchen ao diefe Glasfchribe ange- 
drückt wird. Ein Prisma aber iß zu diefen Wirkungen ge- 
fchickt, einmal vermöge der bekannten Eigenfchaft des Lich- 
tes, dafs der Austritt deflelben aus Glas in Luft, wenn der 
Einfalls Winkel eine gewilTe Gröfse übertrilft^ unmöglich wird, 
und ßch in Zurückwerfnng verwandelt, und zweitens durch 
gehörige Abiunduog einer der brechendeu Oberflächen des 

Prisma. 

Gilhm-t. 



AniinU d. fhjfflk. B.54. St« 2. L 1816. St« lo. Q 



t aoa ] 



XII. 

Neueßer Preis* Cqurant 

des opttfchen Inflituts zu Benedictbeuern und 

der mechani/chen fVerkßiUte in Jjdünchen^ 

▼ on 

J. Utzschneideu ia München. 



i*» 



/JLlle angefetzten Dimenfionen find ia zwölftheiligem Parifcr 
Mafse, und alle Pfeife in Gulden nach dem 24 Galdenfulse in 
Tcrfichen. 

Die mechanifche Werkitätte, worin alle In Itr amen te und 
Ternröhre des optifchen InfiituU za Benedictbeuern montirt wer- 
den ^ ItehK unter der Leitung des Mecbanikus Rudolph 
Blochmann. 

Alle Objective, Oculare und Libellen der Werkzeuge, 
welclk aus der mechanifchen Werkftätte zu München heryorge* 
hen, find aus dem optifchen Inltituie zu Benedictbeuern. 

Wer bei einem diefer beiden luRituteBeßellungen machen 
will, beliebe fich an den Unterzeichneten (L U tzfchn ei der) 
in München zu wenden. 



erleichnifi der optijcken ffertieuge, welche in dem optifiht» 
InfiihUa XU Ben^dictbea7<rn , UUfchncidtr et Fraunhofer, 

tä.t nach rieh ende Picifv vcrrerligt vrcrjen : 

i. JSieliomeier mit nie Hingen er Säule und drei FüfieQ» pa^ 
TalUciilcli inoniirt, luil xwei Libellen, unil Smndeii- 
niul DeclitialionS'Kreis von 4.6 Zollen DurchmalTer, 
beide mit Xilbemem Limbus, diirdt die Vemicrs von 20 
, SU aoSecunden getheUr. Daj Fernrohr liat ein actiro- 
vutilches Übjectiv von 42 Zoll Urennweile und 54 Li- 
lu'eii Oeffnung, vier altronomifche Oculare von 41, 5a, 
81 und l3i mdliger Vergrüfieciing, und cwei Sonnen- 
glüfer, Diefer Heliometer üi in allenSlücken feiir we- 
retulich und voriheilbaft von allen bisherigen verrdiie- 
den, er repirtirt die damit gemelTeneu OurchmelTer der 
Sonna xtnd P),ineicn, Diftanzen, Afcenlions- und De- 
clinalions ' Unlerrdiieilc, ift in jeder L»ge vollkom> 
tuen balanciri, und giebt vermitteift der Microme* 
(er-Scliraube eine halbe Sekunde ohne Kepetition an 

i45.. n. 

a. Conteienßtcher mit tiolzernem Rohre, meflingenerSiiu- 
le und drei tufjen, parallaclirch moolirt, mit älunden- 
und Declination»- Kreis von 3,6 Zollen Durchinef- 
ler, beide von 5 zu 5 Minuten unmittelbar getheilt. 
Das Feriirolir hat ein achrooiulifches Objecllv von ai 
ZoIIBrcniixveiieund34 Linien Oeß'nung, undzwei aftro- 
noniilchc^ Otolare von lo und i5 maliger Vergrörse- 
rung. Das Feld hat G Grade 468 Fl. 

5. Come/e^uc/ter mi' liöl/ernemßohra, ohne Stativ. Das 
Fernrohr hat em acbronomirches übjectiv von 24 Zoll 
Brennweire »nd 34 Litii-^n OufFriung, und ein eürotiomi- 
fch« OcLilar von 10 maliger VorsjröfseruJig. Da» Feld 
hat 6 Grade 88 Fl. 

O a 



t ao4 I 

4. (^rojaer achroniattfcherRefracior von gFutsaZoU 
Breun weite und 6 Zoll 6 Linien Ocffnungi parallactifch 
inontirt, niit eingetheilteu Stunden - Kreis nnd Decli- 
nations- Quadranten« Das Rohr hat einen aftronomi- 
fchen Sucher^ alle nöthigen feinen und groben Bewe« 
guügen^ ift in jeder Lage balancirt, folgt dnrch eine 
Uhr mit einem Centrifugal • Pendel der Bewegung dar 
Sterne, und hat 6 aftronomifche Oculare von 62 , 93, 
140, 2iOy Sao und 470 maliger Vergröfserung* Dabei 
ein repetirendes Lampen • MiCrometer mit* drei befon« 
^dem Ocularen etc. 

jlufaer (tiefen g^fiifiigen Refractoren find 
noch einige von i4 Fu/s Brennweite undßybPci" 
rifer Zoll Oeffhung in Jlrbeit* Mei Beßellun- 
gen Jolclier größerer Injirumenie wird nianfich 
über den Preis vereinigen. 

5* Tubue von 5Fuf8 4ZolILange^ mit mellingener Röhre 
' und Stativ, feiner Vertical- und Horizontal -Bewegung^ 
achromatifchcm Objecliv von 54 Zoll Brennweite und 
43 Linien OefFnung, zwei irdifchen Ocularen von 60 und 
9ofacher, und fünf altronomirchen Ocularen von 48,72, 
108, 162 und 243 maliger Vergröfserung, mit zwei Son- 
nenglafern« Der ganze Tubus in einem polirten Kaftcn 
69a Fl. 

6# Tlihus von4Furs loZoUI änge, mit mellingerier Röhre 
und Stativ und feiner Vertical- Bewegung. Das Fern- 
rohr hat ein achromatlfches Objectiv von 48 Zoll Brenn- 
weite und 37 Linien Oeffhung; zwei irdifche Oculare 
von 67 und 80, und vier aßronomifche von 64» 9^) 
144 und 216 maligerVergröfserung mit einem Sonnen- 
nenglas. Der ganze Tubus in einem pplirten Kauen* 
422 Fl. 

7» Tubus von 4 Fufs 4 Zoll Lange mit meflilngcner Röhre 
und Stativ« Das achromatifche Objectiv des Fernrohrs 



r Qo5 ] 1 

hat^a Zoll Brennweile und 34 Linien Oeffnung; Ewei 
irdifche Oi-ulare von 5o und 70, und drei «rtronomi- 
fcha von 54. 84 und 126 maliger Vergröfseriing, nebfi 
einem Sonnenglns. Mit polirtem Kbüqr 33a Fl. 

8- Ttilms von 3Fiirs4Zoll Länge mit mefTingener Röhre 
und Siaiiv. Das Fernrohr liai ein achromatirchea Ob- 
jeclir von 5o Zoll Brennweite und 29 Linien Oeffonng; 
ein irdifches Otulor von 4i, nnd zwei aFironomifche 
^■on 60 und 90 nialiger Vergrofserung , neblt einem 
Sonnenglas. Mit polirtem Kafien 150 Fl. 

g, 'Tubus von 2Fiifs 6 Zoll Länge mit metlingener Röhre 
tind Stativ. Das Fernrohr hat ein achroniatircbes Ob- 
jecliv von 20 Zol! Brennweile undai Linien Ocß'nung; 
ein irdiCcIies Ocul^r von 28, und zwei artronomifclie 
von 40 und 60 nialiger Vergrofserung, nebft einem 
Snnnenglas. Mit polirtem Kaften iiyFl, 

10. Fernrohr von 4 lufs i ZoULänge mil Iiülzemem Rohr 
ohne Stativ. Das Fernrohr hat ein achroniatirchej Oh- 
jeciiv von 41 Zoll Brennweite nnd 52,5 Linien Oe£F- 
nung ; eine Auszugsrölirc mit einem irilifchen Ocnlar von 
55, und Ewei afironomirchen von y4 und 12(1 nialiger 
TergrSrserutig und einem Sonnenglas. Uli Karten iGofl. 

n. Fernrohr vonSFurs 1 Zoll Lunge mit höl/einemHohr 
ohneSmiiv. Das Fernrolir hat ein acliromatirchei Ob- 
jecliv von aoZoll Brennweite nnd 37 Linien Oeffnung; 
eine Aus>:ugiröhre mit einem irdifcliea Ocular von 40 
lind zwei afironamifchen von 60 und 9.1 nialiger Vcr- 
gtÖfserung und einem Sonnenglas. Mit Kaßen 94 Fl. 

13. Seefenirohr von 4Fiirs iZoll Länge mit hölzernem 
Rohre. Das Fernrohr hat ein arhroinatifches Objec- 
liv von 4a Zoll Brennweile »nd 29,5 Linien Oeffnung; 

riner irdifchen ücularröhre von 55 maliger VergrÜ- 
ng. Nebfi KaFien 97 Fl. 



I 



I 



[ ao6 ] 

l5. Seeferhrohr von 3 Fiifs i Zoll Lange, mit hSlii 
Rohre, achronialiCcIiem ObjecliVe von 3ii Zoll Brenn- 
weite UDd 35,5 Linien Ocffmmg, einer irJirrheii Ocu- 
laTÖhre von 40 niallger Vergiöfteiung; neb& Koltea 
6a FL 
14. Seefernrohr von * Fuf» 3 Zoll Länge, mit höher- 
nem Hohre, achromanTchem Obiective von ao Zoll 
Brennweite unü 19 Linien Ocffnung, einer irdifchen 
Ocularröhre , und Kaflen 58 FL 
i5. Seefernrohr von 1 Fufs 10 Zoll Länge, mit höher- 
nem l^uhre, achromauTchem Objecilve von 16 Zoll 
Brennweite, i5,5 Linien Oeffniing, und einer irdifchen 
Ocularröhre 5i Fl, 
ifi, Zugfernrohr von 2 Fnfs a Zoll Länge, mit einem 
hölzernen Rohro und drei Ansziissrühren vonMelTingi 
einem achromatisch l'h Objecliv von 20 Zoll Brenn- 
weite nnd jg Linien Oeffnung, und Fulleral von Maro- 
quin 45 Fl. 
17. '/.ugfernrohr von i FuTs 10 Zoll Länge, mit einem 
hölzernen Hohre und drei Ausiugsröhren vonMelling, 
einem achromaiirchen Objectiv von i6 Zoll Brennwei- 
te und i5,5 Linien Oeft'nung, und Fnlleral von Maro- 
quin 54. Fl. 
Ig. Zugfernrohr von i Fnf* 6 Zoll Länge, mit einem 
hölzernen Rohre und drei Aujmgsrühren von MefTing^ 
einem ncbromalifehen Objeciive von 12Z0II Brennwei- 
te und i3 Linie» OeiFming, und Futteral von Maro- 
quin 26 Y\. 
ig, Grofses zufammett gefetztes Mikrofkop mit voll- 
linndigeni Apparat, um die Durrhmeller der Gegen- 
Tlnnde in irgend einem beriimintenManfs bis auf 0,00001 
Zoll genau angeben zu können, und mit Apparat «ur Be- 
leuchtung, lechs adironiaiifchen Objeciivtn, einem 



M 



E ac7 ] 

Jlenund einem e'nfachenOctitar cnverrcUlä 
Genditäfeld iini! Vergrüfserung, Oie Vcrgrüfse rangen 
der Fläclien find Iiei dem einfachen Ocular a56. 4+'» 
ioa4,aSog> 5476, loooo, und heiin JoppelJen Ocu- 
Irtr57S, Cfgz, a5o4, 632o, izZzt, zzSoo, Das gan- 
ze Mikrofkop iß in einem polirien Kaftea 5:o Fl. 

20. Zußimmenffefetzies Mitroßap, mit volirianilie;em 
Apparat, vier acliromalifclien Ül>jecliv-en und iweiOcu- 
laren, nebfl KäTicIien, Die Flächen der Gegenfinnde 
wenlen 400, 900, zSoo, 56ao und 12100 mal vergrö- 
Ttert iSoFl. 

ai. Zufananengefeiztes Miirroßcop , mit volirtimdigem 
Apparat) drei acliromaiifdien Objectiven and einem 
Ocular, nebft Käliclien, Die Flärlicn der Gegenfiände 
werden l\oo, 900, aSoo und 5Sao mal vergröfsert 
61 Fi. 

Ä2. Reife- Mi krofkop, mit zwei achromatifchen Objcc- 
tiven, Spiegel, Sriel-Loupe, Schieber, Zängelchen 
elc. Alles in einer meffingL-nen Hülfe 44 ^^• 

33. Jjoupe, in einen meHTingenen Ring gefafst 2| Fl. } 
in ein melllngenei RiJlirchen gefatst j^ Fl. 
und etwas kleiner 1 FI. 24 Kr. 

24. Camera Aucitfa , milFalTung lum AnCchronben an 
einen Tifch, nebü Angengläfem Tür Kurz- iindWeJt- 
lichiige 33 Fl, 

25, Prismen ans Crown- und Flintglas zufam- 
mengefetzi , von verfchiedcner GrÖbe, zu 4> G, 10 
2oFl. 

26. Plan- und Parallel- Spiegel in runder Form. 

27, Ocw/nre in Rübren, auch blofae Ocular- liinßn. 
, Xiibetlen. 

Diefe drei Ge^etiflande werden nur aufSe- 




fiellunffen verfertigt^ und nach Mafigabe ihrer 
Dimen/ionen wird der Preis beßimmt. 

29. -jichromatijche Objective. Zur Bequemlichkeil 

für Künßlery ivelche fich mit T^erfertigutig aßro^ 

momifclier Inßrum,ente bejchäftigen , hat ßch das 

optifihe Inßitat entfc/ilojfen j einzelne Objectivt 

blo» in einen Ring gefafit^ au pertaufen» Die 

Oeffhungenßnd in Ltinien des zwölf theiligenPa' 

rifer Maafiea angegeben^ und die Breite des Faß 

fungsririges nicht mitgerechnet i der ganze 

£)urchme[fer der übjective wird alfo um einige 

Linien gröfier^ als der hier bezeichnete feyn. 

OeffnuDg 12'^' Freis i3Fl.; Oeffnung 33'" Preis ii6FI. 



14 


— i5 


— 


30 


— i.So 


16 


— 18 


— 


39 


— 191 


18 


— ai 


^ 


42 


— 33Ö 


31 


^ 2« 


— 


45 


' — 293 


24 


^ 44 


— 


48 


— 356 


27 


— 63 


— 


5i 


— 427 


3(> 


- 87 


— 


64 


— 5o6 






— 


60 


— 694 



Auf Verlangen werden gegen 40 Kreuzer per Stück 
perrpectivili^be Zeichnungen in Grofs* Quart «Format von 
No«i, 2, 4, 6) 19, 22 und a6 abgegeben. 

München den x. September 181 6* 

J. XJtzfchneider. 



Verzeichnifs derjenigen Werhzeuge , welche in der tnechnni- 
fchen Werkfiätte Utzf chn eider y Li ebherr et Wer^ 

ner in München ^ 
nm nachltehende Pfeife verfertigt werden : 

I. Paffagen ^ Inßrument mit achromatifchem Fernroh- 
re ; delfen Objectiv 8 Fufs Brennweite und 5 Zoll 6 Li- 



[ 209 ] 

dien Oeffnung bai, mit einem Niveau zum Anhängen 
an Jie Äclife, vier arironomi feilen Ocularen und einem 
Soiinenglafe. Das Ocular ift znm Verfchieben einge- 
richiei, und die Fdilen-Eeleitcliiung ge(chiebt durch 
die Aclife. Das game InfimmKni ifl in allen Theilcti 
fowolil de« Ferjirolirs als der Aclife zweckmäfiig ba- 
lancirt, und die ganze Conliruciioii dem Zwecke, wel- 
chen diu neuire prakiifclie Arirnnonüe erlieifchi, an- 
genielTen. Die ungleiche Reibung der Zapfen und rher. 
inonieirirche Wirkung der Z.apfenlager ift durch eine 
berondere Einrichtung möglichti vermieden. Diefes ift 
auch der Fall beim nächfUolgenden, Da« Vuitmhnirii 
der LÄnge des Fernrohrs zu der der Achfe ift wie 4 : 3 
55qo b\. 

j4tif iiefonderes ^'erlangen erbietet man ßch 

»auch, Pajfagen- Inßrumente von loFufsBrenii- 
iveite und 6 iColl 6 Ijinien Oeffiiung^ in allen 
■andern StiicLen dem obigen gleich zu verferti* 
gen, Bei dtr wirllichen Beßellang tvirdman 
Jich in diefttn Falle über den Preis vereinigen. 
a. Paffagen-Iiißrument mit acliromaiirchem Fernroli' 
re, üeJTeu Ol.|eaiv 6 Fufs Brennweite und 4 Zoll 4Li- 
nien Oeffnung hat, mit einem Niveau zum Anhängen 
an die Achfe, vier alirononiifchcn Ocularen und einein 
Sonnenglas, Die übrige Einrichtung iß wie beim vor- 
hergehenden 2000 Fi, 
7,. Faffagcn-Inßrument mit acIiromBtifchem Fernroh- 
re von 3 Für? 6 /.oll Brennweite und a Zoll 10 Linien 
Oeffnung, nebfl Niveau inni Anliängen an die Achte, 
drei iiltrononiifchen Ocularen und einem Sonnenglas. 
Die übrige Einrichtung ift der des vorhergehenden 
gleich Sa5FI. 
4. Pajfagen ' Inßrument mit achromaüfchem Fernroh- 
rs von a Fufs 6 Zoll Bienaweite und 2 Zoll 4 Linien 




Oeffnung» nebfi Halaglibelle^ drei aftronomitchen Ocu- 
laren und einem Sonnenglaa. Die übrige Einriichtung 
ifi wie bei obigen 55o Fl* 

5* Meridian^ Kreis von a Fub OurchnierTer» mitfil- 
bernem Linibus • und vermittelt der vier Vemier« von 
et zu a Secunden getheilt. Dat achromatifche Fernrohr 
bat 3Fub 6 Zoll Brennweife und »Zoll xo Linien Oe& 
nung» drei aßronomifche Oculare und ein Sonnenglt«* 
Der gante Meridiankreis ift wie ein FaiTagen - Inflru* 
ment , zur Rectific^tion und Unterfuchung des CoUima- 
tions • Fehlers, zum Umhangen eingericiitet, in allen lei- 
nen Theilenvollfiändigbalancirt, und hat zwei groCie 
ip^iveaa, das eine zum Anhängen an die Horizontal -Ach- 
fe, das andere zur VerHcherung des feßen Standes der 
Verniers« Die Fadenbeleuchtung geCchieht durch die 
Acbre> und das Ocnlar ilt zum Verfchieben eingerich- 
tet 1800, FL 

6. Repetitions^ Kreis von 2 Fufs Im DurchmefTcry mit 
Aehender Säule und einem Azimuthai - Kreis von einem 
FufsDurchmelTer* Beide Kreife lind mit lilbernem Lim- 
bas ; erfterer giebt durch vier Nonien 4 , und letz- 
terer durch zwei Nonien 10 Secunden. Das achroma- 
tifche Objectiv des Fernrohrs hat a Fufs 6 Zoll Brenn- 
weite f und a Zoll 4 Linien Oeffnung« Das prismati- 
Tche Ocular hat drei fiinfätze mit einem Sonnenglas. 
Die Faden -Beleuchtung gefchieht durch die Achfe des 
Fernrohrs* An der Vertikal- Achfe i(t ein grofsesNi« 
veau beRndlichy und zur Verßcherung des unverrück- 
ten Standes des Kreifes beim Umdrehen der Alhidade 
wird ein Fuhlhebel, welcher (tatt eines beweglichen 
Niveau dient > angebracht. Ein zweites Niveau dient 
zum Anhängen an die Horizontal - Achfe 2000 Fl. 

7* Repetitions " Kreis sojx 18 Zollen im DurchmelTeri 
mit Itehender Säule und einem Azimuthai - Kreis von 



S Zollen im DurchiiitlTet; beide Kreife mit filbernem 
Liiiibus, erfiercr iiiiitelß vier Vernicrs von 4 lu /,, 
]ctiterer durch zivci V«mierf von 10 lu 10 Secmiileji 
geilieilt. Das uchromaiifclieübjeciiv hat aFufs Brenn. 
v;«iie und 2 Zoll Oelfnung. Das prisiiiaiifclie Ocular 
hat iwei Einfätze nebft einem Sonnenglas, Die iibri^a 
Einrichtung i(*t ganz diefelbe, wie beim vorliergebenden 
880 Fl. 
8. Bordaifeher tragbarer Repttitioni- Kreis, mitHö- 
hen-Kreia von 12 Zollen, und AzimiithaUKreii von 5 
Zollen im Durch melTer ; beide mit filbernem Linibu», 
erlterer mit 4 Vernieri von 4 ?.u /, Secutidcn, Ictilcrer 
mit einem Vernier von Minute zu Minute geiheilu Die 
beiden achronialifclien Fernrölire haben i6Zo]l Brenn- 
\veiie und i5 Linien Gcftnung, nebft einem pnsmaii- 
fchenOcuUr mit zwei Einraizen unil einem Sonnenglafe. 
Aufser dem auf dem untern Fernrohre befindlidien Ni- 
veau , hat diefer Krei» noch zwei, ein kleines auf der 
Horizoniat' Aclife beferiigies. nnd ein grüfseres zum 
Anhängen nn diereibo. Die Faden - Beleuchtung ge- 
tcliiehl durch die Achfe des Fernrohrs 800 Fi. 
g. MuUiplicirender fforizontal- Kreis oAsT Theodo- 
Htlifon 12 Zollen im Durehmt-ffer , mit vier Verniers 
auf rilbernem Limbus von 4 ^'i ^ Secnnden gctheill ; 
mit einem Höhen- Halbkreis von ^t Zollen im Üurch- 
tnefTer von 00 su 3o Seeimden durcli den Noniu« auf 
Ülbernem Limbus getlieili, mit zwei achromalifchen Fern- 
rohren von 16 Zoll Brennweite und i5 Linien ÜelTnung, 
swei arironomifciien Ocnlarciit Sonnenglai, Niveau und 
llloiuminaleur cum Anßecken 682 Fl. 

Zur beiftiemern Beobachtung der Azimuthe 
Tnittelß der Circum- Polar 'Sterne und um klei^ 
ne JPehler in der liectification unwirkfant zu 
machen f wird sw diejem Inflrument auf f er- 



I 



ai3 

langen ein be/bnderes F'ernroJir mit priemali- 
fvhem Ocuiare , jiclife und Höhen • Kreia in ei- 
nem hefoadern Kaßea geliefert; der Preia dcf- 
felien iß löo FI, 

10. MuUiplicire/ider Theodolith von 8 Zollen in 
DiirclimelTer, mii vier Vernier* von m zu i o Secnnden 
auf filbemem Linibus geiheili; mit einem Hohen- Kreife 
von 6 Zollen dureli den Noniii» von Minure za iMinale 
auf niberneni l.imbus getlieilt ; mit zwei acliromoiirchcn 
Fernrohren von 12 Zoll Erennwfiie und 12 Linien ObS- 
tiung, eineni arirononiilclien Ocudir, Sonrienglas, Ki- 
vc^u und llliiminaieur zum Aurtecken 400 Fl. 

11, Kleiner Theodolith von 6 Zollen im Durchmeffer, 
mit Hülien-Cradbogtn auf rilberneni IJmbus von Mi- 
mite cu Minute gelheilt , zwei achromatifcheii Fernroh- 
ren von 8 Zoll Länge, und einem Niveau. Das ganze 
Initrument befindet lirh auf einem Gellelle mit drei 
tiiilzernen'FiiCBeti 200 Fl. 

la, j^ßronomißiher muUiplicirender Theodolith von 
Ö Zollen im Durphmell'er, welclier zur MelTung von 
Jlorizimlal- und Venikal- Winkeln gebraucht werden 
kann. Der Kreis ilt mit vierNonien auf Silber von 10 
7.U 10 Seciinden gelhdlt. Die zsvei acbroutaiirdien 
I-'enirölire halten 1 5 Zoll Brenn veite und 1 5 Linien OelF- 
iiitng, ein an.rononiirclic3 Ocular, Sonnenglas, zwei 
Niveau, und Illuniinateur zum Anfieoken 47$ Fl. 

i3. Aequatorial; delTen Aclife 3 Fufs 9 Zoll lang iß, 
mit einem Stunden- und Declinations- Kreis, jeder von 
a Fufs im Durchmeffer mit filbernem Limbns. Erfie- 
rer giebt durch zviei Verniers eine Secunda in Zeit, 
letEterer zwei Secunden in Raum. Das achromatifche 
Fernrohr hat a Fnfa 6 Zoll Brennweite, 2 Zoll 4 Li- 
nien Oflffnung, 3 arironomifcbe Oculore , ein Soanen- 
^Us, drei Niveau, und einen Kreis- und FiUr-Mi- 



I 



r 2i3 ] 

l(TOincl«r, letzferen mm R^peilrcn. Die FSdeii-B':- 

leuchtiing gefi.liithi diircli ilie AcIiTl' de» Fernrohrs; et 
wird aber aiir.t"rd(;ni noch ein Uluiiiinaleur zum Au- 
flecken dazu j;ei;iben 2000 Fl. 

14. Tragbares ySiquatorial aiiT einer nielTingencn Säu- 
le tnii 3 F:Ü3eri ItL'liend. Der Siunden-Kreis hat U, 
und der Detlinalioni-Krcisjiz ZoOe im DurttiineCer; 
eilterer ifl vd)i4 Z114 Sccuiiden inZeit, leizierer (.-ben to 
in Haiim auf rilbuiiiem Limlius durch zueiVemier« ge- 
tbeilt. Diiä arliroiiiaiifche Furnrolir li.it 20 7-ol'Brenn- 
weite und 18 Linien Oeß'nnngi zwei anroi^oiniklieOcu- 
lare mit Kreis- imd Filar- Mikromcier , Lrzteres zum 
Repeiiren, ein Sonnen^Ias und zwei Niveau. Die Fä- 
den-Beleuchtung gerchieht durch die Achle des Fem- 
rolirs 5i7 Fl. 

i5. Spiegel 'Sextanten von 6 bis la Zolle Radius mit 
filbtirnem Liiiil>iis, iiiiitcirt dei Nonitis von 10 bis 4 Se- 
omden nacli V.:>halinir5 deiGrCrse »eiheih. DasFern- 
rohr iß achroiaaiirch. Preb von m bis 164 FI. 

Zu diifen Sextanten werden auf befondere 
SeJIellungen, Stative und Queckßlber-Mori- 
eonte geliefert, 

16. ^ßronomifche l'endclu/iren nach einer neuen Con- 
firiiciion im lichnp;)enieni, mit Compenraiions- Pendel 
und gefiochLnem Üifl'erblait : einen Monat l.tng ge- 
hend 55o Fl i acht Tage lang gehend 328 Fl. 

17. Pendulultren mit gewühnlithcm Anker-Echappe- 
nient, höksrner Pondelfiange und gfriochenem Zitfer- 
Uait: einen Monat lang gehend i5aFl. acht Ta- 
ge lang gehend 1 10 Fl, 

18. Reife- Pendeluhren mit Compenraiions-Fenilel, Ge- 
wichten, geitocheuem ZÜTerbUit und Üafien : oinen 



[ ai4 .] 

Monat lang gehend 297 FI. acht Tage Icmg g^ 
hend 270 Fl. . 

19. Secunden^ Zähler mit hölzernem halben Secunden« 
Pendel; drei Stunden lang gehend 83 Fl* 

20. Tertien' Zähler mit kreisiörmi^ fchwingendem Pen- 
del p drei Stunden lang gehend 88 PX 

ai. Schritt "Zähler in Tatchenuhr -Form i6|FL 

22. f^ollfländige Fe ndel- Apparate zur Meffiing «Icr 
Länge des einfachen Secundcn • Pendels. Die ^gröfste 
Lange des Pendels, welche damit gemeflen werden 
kann, iß gegen 6 Fnls, Der Preis eines Jblchen 
Pendel-' Apparats iß noch nicht beßimntty doch 
u^ird derjelbe nicht über i3o FL gehen. 

q3. Achromatißhe JDißanZ'' Me[fer mit einem Fern- 
rohr von 18 ^oU Brennweite imd 17 Linien Oeffnung. 
Die Diftanz y welche man mit diefem Inftrument melTen 
kann, geht bis auf 3ooo Fufs* Bei BeRellungen muTs 
diefe Diftanz jedesmal beßiramt werden, ob (ie bis auf 
1000 f 2000 oder 3ooo Fufs gehen foU 140 Fl* 

24* Nivellir ' Inßrument j befiehend in einem Geftell 

mit 3 Füfsen, worauf der Träger eines i5 zolligen 

achromatifchen Fernrohrs befefiigt ifi. Diq Libelle iß 

7 Zoll lang, und zum Umhängen eingerichtet 110 FI. 

Gröfsere Fernröhre und Libellen erhöhen den 

Preis nach Verhältnifs^ 

25» Mejstiß^h nach neuerer Conftruction, mit hölzernen 
Füfsen , und dem Obertbeil ganz von MelTing 44 ^^• 

26. Mefstifch wie der vorhergehende; beim Obertheil 
find die Schrauben von Melßng^ das übrige von Hole 
27 Fl. 3o Kr. 

27. Kippregel mix einfachem Fernrohr, Dioptern^ Grad« 
bogen und Lineas 44 ^^- 



aS. Marljcheider-Inßrument beJiehend m 

8. Eirenfclicibe 1^3 FI. 

b. Gra<lboi;en iiiii Senkel \ 

c. Haeng-Coinjinfs \ in einem FuimrAl 99 Fl. 

d. Zuleg InlinmiL-nt ) 

ag. Stangen -Zirkel mit iiötzerner Slange, fanfier Be- 
wegung und Mikrometer- Srliraube 11 FL 

3o. Transponder mit JS^onius. Der Preis hüngt von 
der Gröhe des Radiu> bei der BeUdlung ab. 

3[. Copi'er- Majbhifien mit melllngener Süole und ei- 
fernem Gerippe 35uFl.j mit ItöUcraer Säule undGe* 
TJppe i3C Fl. 

3a- Fantograplien lam Vergrörjern undVetkleinenidtii 



Z.;iclr. 



i Fl, 



33. Mcfcliiite zum Perfpectii'- Zeichnen iC|FI. 

43, Boujfohn iiiii Nadel von 4 Zoll Länge und Dioptern 

i6i Fl.; ohne Dioptern U Fi. 
35- Azimut ImL-Cornpafa 70 Fl. 

36. Magnetifdie Inclinatorien und Declinatorien. 

37. Lußpumpen nebft Apparaten, Die Gattung der 
Lufipum|iä nebli /.ugeliör mufs bei Beitellungen genau 
angegeben werden. 

Der Preis von JVo. 36. und 37. hängt von der 
Grofae und Art der Beßellung ab. 



Aufser den Iiiergenanntenlnftrunienlen werdet) noch 
toF befondeie BeftLUungen vericliiedene Arten von Ma^ 
Cehlnen in dieter Weikriatte gemacht, als i. B, 

Spinn-Mafchinen. 

Kanäirch - Mafciiinen. 

Oehl-PrelTen mil Schrauben. 

Hydroftatifche FieÜBn. 



C a*6 } 

Bohr-MaTchioen zu groben Cylindem« ]" '. 

Mafchinen, welche zum .Münzprägen gehören, voa 
welcher Art He auch feyn mögen« 

Waagen von allen Gattungen, 

Uhrmacher- Mafch inen. 

Guillochier ^ MaTchineu. 

SchlölTer, unter dem Namen Englifche Patent - Schlof- 
fer bekannt. 

Thurm- Uhren von allen Gattungen. 

Dann werden durch Obige auch noch in einer eige- 
nen Anfialt fogenannte Holzfc/irauben verfertigt, oder 
eiferne Schrauben we|che in Holz, zu Mafchinen, 
zum Zufamnienfclirauben von Käften, Anfchranben von 
Schlöffern, Bändern etc. gebraucht werden. Uel>er diefcl- 
ben wird ein eigener Preis • Courant bekannt gemacht 
werden. 

Auf Verlangen^ gegen 40 Kreuzer per Stuck, werden 
perfpectivifche Zeichnungen in groDi Quart -Format von 
den unter No. i, 5) 6, 8> 91 10, 11, 12, i3, 14, 22, 
2.5 und 25, 24, 3i und 32 bemerkten Initrumenten ab- 
gegeben. 

Miinchen den i. September 18 iG. 

J. Utzfchneider. , 



ANNALEN DER PHYSIK. 



JAHRÜANG 1816, ELFTES STÜCK. 



Üeber den verjlhiedenen Gehalt der atmofpJiäri' 
Jchen Ldiß an Koldenfäure ^ iin Winter und 



Theodor ron SAUSSUnE in GcnE 



r phjlikftl. GcIeUfth. zu Gcuf fiui 
t TU» Gitbetl. 



/ja den in lere (Tante Üen UnteiTncliiingen der Na- 
turlehie gehiji'eu unliieilig diejenigen, welche man 
über die Mittel , deren lieh die Natui' zui" EiliaU 
lung der Otdnung der Dinge Itcdient, und über die 
Oefelze angcllellt bat, nach welchen Pflanzen und 
Thiete, upd l'elbli einige zurammengeletzle unoc- 
ganifclie Körper, die einen lieb auf Koßen der aa- 



^ 



[ ai8 ] 

dem fo zerrtÖTcn und bilden^ daü dennoch eiu blei- 
bendes Gleichgewicht zwifchen ihnen beßeht. Das 
WoETer, die Luft und die Pflanzenerde, welche in 
diefem Gefcliäft vorzüglich thalig lind, werden da- 
bei auf hunderterlei Weife verändert, Icheinen fich 
zu erzeugen und zu zerfetzen, und bleiben doch an 
der Oberfläche der Erde in unveränderter Men^e 
und Ordnung. Betrachtet man die Sache nicht 
blos im Allgemeinen; lo lallen lieh jedoch in diefeii 
wechfelnden Zufanmienfetzuugen und Zerfetzungeu 
einige kurz dauernde Veränderungen bemerkeu, 
die es wichtig ift zu kernen. Ich werde die Lefer 
hier von Veränderungen folclier Art unterhalten, 
welche ich in der Luft, in der wir leben , wahrge- 
nommen habe, und will damit anfangen, die Mei- 
nungen anzuführen, welche man bisher über diefca 
Gegenltaud gehabt hat. 

Ais man die Entdeckung des Stickgas, des 
Sauerftoffgas und des kohlenfauren Gas, aus denen 
unfere Atmofphare gemengt ilt, gemacht halte,und 
Methoden aulfand, die Mengen derfelben zu rael- 
fen, fchien fich den Beobachtern ein fruchtbares Feld 
neuer Forfchungen zu üftnen. Es war zu erwarten, 
dafs lieh nach Verfchiedenheit des Klima, der Hö- 
he, und der Natur des Bodens das Verhältnifs diefer 
Gemenglheile in der Atmofphäi'e veränderlich fin- 
den würde; durch wiederholte Verftfche ill man 
aber dahin geführt worden, anzunehmen^i dafs die 
chemifche Befchaffenheit der Luft überall an der 
Erdfläche unveränderlich, und im ebenen Lande, 



l a.9 J 

in allen Ilübca, und zu allen Jahrszeiten diefelbe 
fey, abgelelien von dem WallerdompF, und von au- 
faeiordentlichen und liosörÜichenProceiren, welche 
die Atnuilpliiire an einzelnen Slellen verändern, 
8,ß. bei fcueiTjjeienden Bergen, bei reuersbriiuflen, 
oder heim Zulbmmenhüuten von Tincren in Oer- 
tern, wo die Lull keinen freien Zulrilt lial, 

üieles KelultaL iü iiheiraluliend , denn die Llm- 
Aunde, welche aul die chemÜche ßel'c hauen heil der 
Atmolphäre Einllufs hoben, Und nacli Verfcliie- 
deulieit der Jahrszeiteu und der Klimate ziemlich 
verlciiieden. Im Sommer wiid der AlmoIpliaVe 
durch mehiore Pjucelle, welche im VVinler nicht 
Hall linden, SaueiTlolI ent:iugen, instielbiidere durch 
diettiahrung der PlUnzeuuide, bei der lieh der 
Kohlenltoi!:' dieler Ijlrdeo mil dem Sauerflüff der 
Luft zu kohlenf-inrem Gas verbindet. In den nie« 
drigeii Temperaturen der Winter der höhern Jirei- 
teu, geht eine lulclie Gäbrung nicht vor lieb. Da- 
gegen hauchen im Sommer die grünen Pflanzen im 
SonnenlcheiueSaueillotlgas aus, indem lie das koli- 
JeuHiure Gas zerl'elzen. in unrern nebligen und be- 
decklen \^'inlern biirl dielVs Aushauchen auf, und 
lehlt allb das Mitul, wticlies der Atmolpliare im 
Sommer dasSnucrlloifgas auf derSlcIle wiedergiehl, 
dos während des Verlirenncns und Athmeus unatil- 
hörlich eingefogen wird. Dal's aber Tlieiie der Al- 
mofphäre, die laufende vonMeilen von einanderenl- 
fernl und, Heh auf der Stelle uud gleich form ig mit 






l aao ] 

einander mengen Tollten^ iß eine Annahme, die je- 
dem widerilelit *). 

Man hal angenommen, dafs die fchädlicfae Ein* 
Wirkung der Gäliruug, des Aihmens und des Vcr- 
brennend auf die Almorphäre durch den entgegen- 
gefetzten Einilufs der Vegetation genau ausgegli- 
chen werde, und dafs daher die Vegetation die ein- 
zige Urfach des in. der Atmofpiiäre überall gleichen 
SauerAofigehaltes fey. Diele Erklärung beruht 
aber allein auf unferer UnwiOenheit der andern 
Quellen, aus denen diefes Gas herrührt, und 
Aimmt nicht zu der gleichförmigen Zufammenfet- 

•) HciT Gay- Luffa c bemerkt hki-bei in feinen yinnaUs 
t. 2. , fo etwas anzuuehmcu , fey allerdings ungereimt^ er 
zweifle aber, ücifsje irgend jemand diefes behauptet habe; da^ 
gegen fey es gaui vernünftig zu fageu, die Luft fey in bcfläudi- 
ger Bewegung nach korizonlaler und nach fcnkrechterKicIiiun!,', 
und es könne daher an demrcibcn Orle lieh in kurzen Zeit- 
räumen hinler einander Luft von den Polen und Luft von 
dem Aequator befinden. Der "Wind fey nur fchwach, wenn 
er in i Stunde 6 Lieaes zurücklege , und doch würde er Lei 
deiner folchen Gefchwindigkeit den Weg yon Paris bis Genf 
in i5 Stunden , und von dem Nordpole oder von dem Ae- 
quator bis nach Frankreich in weniger als 8 Tagen zurück- 
legen. Eine fo fchnelle Bewegung der Luft und die beftän" 
digen Strömungen herauf- und herabwärts feyeu mehr als 
hinreichend, eine gleichförmige Verbreitung des kohlenfau- 
"Ten Gas zu bewirken, wenn gleich die Quellen delH^lbcn 
an der Erdfläche fehr veränderlich lind. Und er glaube nicbt, 
dafs man üch die Sache je anders gedacht habe. Gilb, 



[ 3". J 

"uog der AlmoTpliüre ia a]leu J.ilueszeiten. Will 
»imii Hell inil ^^Ilgefall^em^\ifli.■l» begiiiigen, Co laTsl 
riL-fi beliauplen, diils, weiui mon tou der UDbedcii- 
teinlen Menge Satierllollgas, welche die Fllanzei) 
iiiiSotincnlichle culbiiideu, das nocli abzic-hl, was He 
wabi-end der Naclit über eingerclilürfL liabeii, der 
gruTse VerlnJiucli ditl'cs Gas hei dui- Gähruiig, beim 
Verbrennen und beim Aihmeii dLuch jene Etilbiii- 
diing keineswegs ausgeglichen werde. 

Die UnveräudcrlichkeiL der ZufjunnenretzuDg 
der Aluiuri>hure iH nur iancibalb {.'ewilTer Grunzen 
als bewiel'en auzuffhcn, M'elclie durch deu Grad 
der Genauigkeit beiliniiaL Und, die man in den 
Beobachtungen dieTtsr Artcrreichl liaL. Es herirdit 
daher allerdings noch eine kleine Llntiewirsheit in 
dein VeihalLniü'e, nach welchem in der AtraoTpha- 
re die lie bildenden Gafarten enlbnllcn Und; und es 
ifi die Frage, ob die Mengen dcrfelhea nicht in- 
nerhalb der Griiiizen diefer Ungewifsheit iich ver- 
ändern. Bios innerhalb dioter Grenzen war es noch 
uütblg na chzulo riehen, ob das VerbailniTs unter den 
Bellandlbcilen der Atraulphüre] im Winter dalTelbe 
I'ey als ira Sommer, oder nicht? 

Per Sauerßoß'gehak der Luft lülst Geh bjcUl 
init einer l'olchen Genauigkeit beltimmen, wie es 
zur Beantwortung diefer Frage nölhig wäre. Ich 
linde bei dieler ßelUnimnng eine Ungewilslieit, die 
auf ungefähr j,^g des Raums der zeVleglenLuft lleigt, 
wenn ich mich der genauellen Verfahren bediene, 
mit dem VoltoTehen Kudiomeler, dem Phosphor,. 



\ • 



[ 222 ] 

und den Schwefel- Wairerßoff- Alkalien. Maa 
Iclireibt diefen Mjelhoden gewöhnlich eine gröfsere 
Genauigkeit zu, als ihnen wirklich zukömmt, und 
ich halte es daher für nöthig, hier ihre Män|[el 
nachzuweifen. 

Die Fehler des Volta'fchen Eudioineters haben 
ihren Grund zum Theil in der Schwierigkeit Waf- 
Xerftoffgas anzuwc iden, das von einerlei Befcha£Fen« 
heit, oder von Stickgas und von Sauerltoilgas ganz 
frei ift. WaCTerftoffgas, das mit dem Waller der 
pneumatifchen Wanne, oder auch nur mit dem in 
dem Eudiometer enthaltenen Wafler in Berührung 
ifl, nimmt aus dielem Luft in yeränderlichem Ver«* 
hältnille auf. Eine andere Quelle von Ungewifsheit 
liegt in der ßellimmung der Gasmengen, die zu 
der Analyfe gebraucht werden, weil theils das 
Waller der Wanne nicht einerlei Temperatur mit 
der äufsern Luft hat, theiis die feucht gewordenen 
Theile des Apparats durch das Verduiiften der 
Feuchtigkeit mehr oder weniger erkältet werden. 
Ueberdem bleibt an den innern Wänden der eudio^ 
nietrifchen Röhre Waffer hängen in verfchiedenen 
Meugen, und während der fehr kurzen Zeit, in der 
die Analyfe vollendet feyn mufs damit Tempera- 
tur und Druck möglichß wenig fich verändern, ver* 
mindert^ lie den Kaum, den das Gas einzunehmen 
fcheint. Endlich werden die Refultate noch durch 
die Luft verändert, welche aus dem Wafler auf- 
lleigt, wenn durch das Detoniren ein luftleerer 
Raum entlieht. Oiefer Ungewifsbeiten ungeachtet 



£ 223 ] 

fchejnt das VoltaTche Eudioraeter doch bei relali« 
ven Beftimraüngen gröfsere Genauigkeit, als alle an- 
, deren ^a geben. Was aber die abfolute Menge des 
SauerßofiFgas betrifft, welche man mitlelfl: diefes 
IiiHruinents in der atmolphärilbhen JLuft findet, fo 
erfordert fie eine Correctiqn wegen des falpeterfau- 
ren Ammoniaks, das meinen Beobachtungen zu 
folge immer beim Verbrennen von WalTerftofigas 
in atmofphärifcher Luft entlieht *). 

Das Verfahren mit dem Phosphor giebt nicht 
mehr Genauigkeit, als das vorige, weil die phos- 






) Siehe Annales de Chimie t. 71,, J. 1809. Hier flehen nämlich 
Herrn von SauHnre'ä wiuhligc Reobachlongca über das Ver- 
brennen verfchiedener Arten von Kohlen und des W^aller- 
fioff^as, aus denen er unter andern Refultaten folgende aiclit: 
j,, Zerlegt man in dem VbltaTchen Euriiometer Sauerltolfgas, 
das mit'Stickgas vermeqgt iit, fo verdichlel fich während 
des plötzlichen Verbrenn ens mehr oder weniger Stickgas nach' 
yerfcUiedeuheit der IVleugung , und diefes kann bei einer 
einzigen Detonation auf a Hundertel des Stickgas Iteigen. 
Auch die Natur der EreeugtiilTe diefei* Verdichtung find vcr- 
fchieden nach Verfchiedenheit dpr Meugung. Bleibt nach 
d^m Detouiren eine grolke Menge SauerftoiTgas zurück^ fo fin- 
det fich freie Salpeterfäure oder falpetrige Säure, llt dage« 
gen Waflerftoilgas in Uebermafs vorhanden, fo erhält mau 
peutrales falpet^rfaures Ammoniak. Beim langfamen Ver- 
}>renneu von WaiferfiofTgas (fo wie alles Kohlen -WalTer- 
fioiTgas) in der atmofphäiifcheu Luft entfteht immer Waf- 

% 

I 

fer^ das mit falpeterfaurem Ammoniak gefchwängert ifi. 

Gilbert. 



<(. 




I 



pliorige Siiiire, welclie bei dein laiiglamen Verhren« 
. nen dell'elhen enlllelit, uuchdem alles Sauerliolfgai 
eingel'chlürft worden (nach Sir Huiiipliry üa- 
vy ) das WaQ'er zeilelzt und durch das enlbundeue 
"Wafl'erflofrgos den Raum des Slicfcgaa vergrü- 
ßert. — Schwefel- WaflerlloIlTöu res Kali oder 
Schwefel-WaUeiitoirranrer Kalk fahren fort, auch 
nochdvm De mitSlickgas gelchwüngert worden, die- 
ies Gas felir langfani zu vcilclilucken. 

Alle diefe Procelfe geben, wie mehrere Phyli* 
ker gefunden haben, wenn mau lie mit Sorgfalt 
ausübt, und die hier angezeigten [rrlhümer müg- 
lichll zu vermeiden fuchljÜei- atmofphärilchcnLuft 
einen Gehalt an SauerlloiF roti -Ji in loo Mals, doch 
nur hei Vcrnachlälliguiig der JJruchlheile, die mir 
dielen Gehalt zwifchep ao,6 und ai liuiiderlelll Ter- 
ünderlich zu machen l'cheinen. 

Die Menge des kohlenfaureii Gas, welche in 
der arraofpbärirchen Luft enihalien ill, lafst fich ' 
mit einer viel grörsern Genauigkeit als die des 
SauerHolTgas auffinden. Diei'es rührt zum Theil 
daher, weil fie lieh durch das Gewicht des ^^ieder- 
fchlags beftimmen läTst, den das kohlenfaure Gas 
mit einigen Reagenlien bildet, indefs man bis jetzt 
kein anderes Verfahren kennt, die Menge dea 
Sauerlloll'gas zu fchatzen, als durch Veränderun- 
gen des UauRics, den die Luft einnimmt, und diefe 
VerüniJerungen werden tali immer durch Veifchie- 
denheiten in dem Druck uud der Temperatur, die 
Jich nicht mehr fchälzeii lalTen, raodiücirl. 



ä 



[ 



] 



[ch habe ira Monale .hinuar in lOOOO Mafs t 
^nofphjrirdier LnlL vom plotlen LniiJe 4,7 Mals 
lolilenrauree Gas geiundcii; dagegen inebeu lo viel 
Luft eines Zimmers, das nicht gelteilzt wurde, uud 
iti das Teit \i Sluiideii niemand hinein gckommea 
war^ (i,8 Mafs kohlenfaiires Gas. JDieles Zimmer 
fafate 960 Kuhikful's und halle zweiThiiren und ein 
~grorse« Fcnller, dos iiicfit gut fchlols. Wie Nacht 
fchliefen in demlelben zwei Aienfchen, und den an- 
dern Morgen fanden JicU in locwo Mafs der Luft 
i5,6 Mals kohlenloiires Gas. Uiel'u drei Arten von 
LoTt wurden auch in dem VollaTchen Eudinmetei- 
unter einerlei Umftanden zerlegt, dabei zeigte lieh 
alter in dem Sanurlloirgeliiille dt-rrelbeii keine be-t 
deutende Verfchiedenheit- Und doch leidet es kei- 
nen Zweifel, dafti uiciit die Menge des tjauerliullgas 
in eben dem Vcrh^ltnin'e lieh vermindert haben 
i^ulste^ als die des kohlenfauren Gas ;lich vermehrt 
hattej nur war das Verfahren , das zum Me.l'en des 
Sauernodgehalts angewendet wurde, nicht genau 
genug, um diele Verfchiedenheit wahrnehmbar zu 
machen. 

Die Menge des kohlenfauren Gas in der at- 
moTphärifchen Luft habe ich durch folgendes Ver- 
fahren heftimnit. Ich brachte die I.ul't in eine« 
Ballon aus Glas, der i3,8i8 Litres fat'ste", ihn ver- 
Ichlols eine anfgcfcbranbte mit einem Hahn verfe- 
fohene Meflnigplalte. In dicfen Ballon brachtej icii 
Barytwnifer, und befiimmte aus dem Gewichte des 
kohlenl'aureu Baryts, der iich in tlcmUallon ni?dcri 



fchlug, die Menge des kohlebfanren Gas, indem 
ich auf lOO Gewiclitslheile kohleufciuren Baryt 22 
GewicIiLstheile Koblcnraiire rechnete. Um die Ge- 
nauigkeit diefes Verfahren Za beurlheilen, mufs man 
es indefs im Einzelnen kennen» 

Es wurden 60 Gramme ßarytwafl'er, das mit 
gleichen Theilen WoITer verdünnt worden war, in 
eine Flafcho gefüllt, welche die doppelle Menge 
enthalten konnte, und einen Hals von 4 Centime- 
, ier Weite hätte. Ihr ßauch war nicht viel weiter. 
Die Flafche wurde an einen Melllngdraht gebmi- 
den, mitteilt defl'en lie lieh in den Ballon hineiu 
lind wieder heraus bringen iiefs* Damit lieh aus 
dem Fett, womit die Theile, welche den Ballon 
luftdicht verfchlielsen * überzogen lind, kein koh- 
lenfauresGas entbinde, rauisdasFett ein volles Jahr 
früher aulgetragen feyn , als man den Verfuch an- 
Itellt, und von allen Theilen weggenommen wer- 
den, welche nicht einer an den dndern anlbhlie- 
fsen. Bei jedem der folgenden Verfuche wurden 
der Ballon, nachdem er luftleer gepumpt worden, 
und die mit ihrena Glasllöpfel verlbhloirene Flafche 
mit ßarytwalfer, mitten am Tage, nach einer trock- 
nen und luftigen Wiefe' gebi^acht, die eine Stunde 
von Genf , nahe am Ufer des Sees liegt. "Ich liefs 
hier Luft aqs der Schicht, welche lieh in 4 Fufs 
Höhe über dem Boden befand, in den Ballon ftei- 
gen, und fchlofs in ihm die Flafche unmittelbar ein 
nachdem ich fie geöffnet hatte. So. liefs ich denßal- 
Iqu zwei Monate laug flehen j denn ich habe mich 



t "7 i 
ivilTert, daTs fpülerhin kein Niederrdilag metir 
gt, uiiil dals die Operation bis dahia ücLs rull- 
i(L W'ülirencI diel'er Zeit Iclüillelte icli den 
1 liiiiitig, Jim die an dei- Oberflaclie des JJa- 
waders licli bildende iliiide kohlenfattren ßaryU 
-■»u zerbrechen; ein Theit diei'es Salzes hangt lieh 
indelfl feil an den Wänden der flafche an. Nac!i 
xwei Monalen öQueLe ich den ßalloii, nalim die 
Furche heraus, verlclilota Üe, liera fie dann eine 
Zeil lang ruliig (Icheu, und gofs darauf das Flülllge 
furglaliig ab. Nun wurde der Niederfchlog oielir- 
iiioU geivaldieii, gelrockn^rl und gewogen, in der 
I'lalche felbll, in der er lieh gebildet halle, bis un- 
gclahr auf I iMiliigrainm. (ch beltiuinite dann das 
Gewicht der Flafche, nachdem ich he miUeltl einer 
Säure ge reinig l halle; der Llnleilchied beidei- Ge- 
wichte gab, was ich l'uchte. 

l^olgendes find die llefnltale von 3 Verfuchen 
die ich im Winter, und von 3 Verfuchenj die iuli im 
Sommer angeheilt habe; 





Verfi.o 


e im Winter 


Vfrr.ic 


ci.nS 


mm er 




1805) 


i3ii 


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1811 


18.5 


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SW 


Wind 


SW 






ll'tlinei 


WiD, 




1 


, wiua 



iclilug, ilie" Menge dos fcuhletifint^ 

ich auf lOO Gewiclitsllieile kohr |^ 

' GewicliLslIieile Kolileiiljure w^^ t 

nnuigkeitdiares Verlalii-eii A\i''l f ^ 

inJets im Einzelnen kertTjf f f ' 




w 



■ I 7.79 1 e,47 / 
litlelll d/j » ' 

1111(1 wieder hyj v erluclien enthieUea-^ 

dem Veit, ^^ .rilciicr Luft 

, lufldicllt V ' .,79 Jhi; kuIilenfaurBt Gi 

'iii'uUfe» '"■■'' 7,i3Mali, 

Tfüber .1 alfo dem Gewichla nach ia lOooo Thei- | 
fieljt.. „Iphärifcher Lull: enthalten 

7,3it GL'wicIiMlhEile kohlenfanre! 
Li),fi5 Geu.ichl«lbeile. 
fcrhalteii Jich allb die Mengen der Kolilcnlaure, 
-eiche im yVinter und «eiche im Sommer in der 
r ipiorpliärirchen Luft gel'unden werden, zu einan- 
Wiet wie 6,7a : 10, oder ungefähr wie 1 : 3. 

liaFrühjakr habe ich nur einen, und tmffBFb- 
'ße nur awei Verluohe diel'er Art angeüelll, Lfnd 
Tnach dierea enlhiellen lOOOO Mafs atraoTphär. Lul't 

am 34. Mai 1811, bei igj" C. WIrme, c./j ^«ler Dracl^ 
em Weilet wnd fthf rdiiv.uliem KWMIad, C,52Manf. koklen- 
|iu,e, Ga.i 



y 



Gewicht des in l5,8ii 
L. Lud ciitilnndenen 
kohlen lau ren Ba- 
ryts, Milligramme 

Alfo Hnd enthalten in 
loooofvewthln Lull 
anKohlenfaurCj Ge- 
wichutheile 

Uod ino<io Mafs at- 
molph, Luft ent- 
lueltrn Mnls koU- 
^enfaures C^aa 



Verfuche im Winter 

i8i3 

7. Jan. 



«809 

5]Jan. 



5G 



1811 
i. Jan. 



5(1 



6,95 



7,08 



60 



VeiTdche im Sommer 



iSlO 
'2oAu{; 



i8iili8i5 



27 Jul. 



«5 



7>8i 



4,57 



4/16 



5,1* 



11,85 



7» 



16, Jul. 



76 



9,»i 



10,83 



7«.79 ' 6»^7 



/ 



7,ij 



Im Mittel aus (liefen Verfuchen enthielten alfo 
lOooo Ma^Is atmolpharircber Luft 

im Wioter 4,79 Mau» kohlenfaurei Gai| 
im Sommer 7yi3]Uais> 

und waren alfo dem Gewichte nach in lOOOO Thei- 
len atmofphärifcher Luft enthalten 

i^i "Winter 7,28 Gcwichstlheile kohlen faur es Gas, 
im Sommer i(>,83 Gewich(a(beile. 

Es verhalten fich alfo die Mengen der Kohlenlaure, 
welche im 'VVinter und welche im Sommer in der 
^Imofphärifchen Luft gefunden werden, zu einan« 
der wie 6,7a : 10, oder ungefähr wie 2:3. 

Im Frühjahr habe ich nur einen, und ijn ITerb^ 
ße nur zwei Verfuche diefer Art angeltellt» Und 
nach diefeii enthielten 10000 Mafs atmofpha'r. Luft 

am 24. A^ai 1811, bei igj" C. Warme, 0,75 A^eter Druck, 
h«^em Wetiei^ n,n^ f^^r fchwackem £4WWiad^ 6j:;2Maar» kohlen- 
(bave% Gast 



t 



asi 



J 



am iC: Otiobcr 1811, bei löj-' C. Wirm«, o,^b3 Hei 
rucL, Lellem uod ItiUem Wetlcr, 6,366 Mnl'> UUhnl'^uri^iGB 

u>irl om 10. No.en.ber i«i.., Iwi 0,75=' C. Wärme, .,,;3i M 
r Druck, uuJ/eA/- Ae/f/yen SWWiuJ , 4,36 Mafa Ulileu&ui 



Diefe Kelultate belehren uns, dofs bei i'aü völ- 
Jig«r WindUiüe die Atmofiiliure im Sommer eine 
Tiel groTsere Menge kolilenluiirea üiis als im Win- 
ter eiitliall. Uml da die Menge delltlben ficfi nicht 
veründern koiin, ohne düls nicht zugleich das Vci-- 
hällnifs der bdden auderii iltHandlbeile der Luft 
verändert wird, (desSuneiUuH's und des SLickIloßs,) 
To (fclilicrfie ich daraus, dals die Luft im WiaLer 
Terhällnifsmalsig mehr Sniicrfloßgos enthält und at- 
fo reiner illj ots im Sommer. Ks ill aber bekannt, 
dafs beim Gähren und beim AÜimen fo viel Soiicr- 
ftoffgns veiTchiuckt als kohlenlaures Gas gebildet 
wird (miL wenigen Ausnahmen', die hier ohne Ue- 
deutung und 5, während das Stickgas der Lni't dabei 
keine merkbare Veränderung leidet. 

Es fclieint mir aus dielen llelrachlungen über- 
dem zu folgen, dals der fchädlicheEiDlIiifs derGn'Ii- 
i-ung, des Verbrennens und des Alhmens auf dJe 
Alniolpliüre durch die veibellernde VA'irkung der 
VegetalTon nicht ganz ausgeglichen wird, und dafj 
folglich, der allgemein aiigenoninienen Meinung 
cnlgegen, diefe lelztere uichl die einzige Quelle des 
SauerHotfgas l'eyii kann, fondern do& es noch meh- 
rere geben muls, die bis jetzt noch unbtnimmt lind. 
Will man die bleibende Gegenwart des Sauerllolf- 



I 

I 



L >J>' J 
gns ülleiii der Vegetation ziirdireiben, fo würe es 
udlK-giciflieh, wie die L.uit im äonimer, das ilt 
wulirtiid der Zeit, «euii diefe Wirkung am tliulig- 
lleii ill, laitidei reiu als im Winter leyii konnte. 

Welche Jiewandtiiirs es indci's auch mit dielen 
Meinungen liabe, Ib I'clieint mir dos Aunioden des 
Teronde^lichen Geltalts der Lah oii Kohlenlaiire 
rodi Verlcliiedenlitit der JabritKcilcn und walir- 
Icheiiilicli auch der Klimate, zu einer Menge wicli- 
tiger lieobachtungeii Gelegenheit zu gehen, wt>nii 
man iIgii von mir bclreleiieii Weg mit Sorgliiil 
verfolgt. 

kh IcliiieCse mit der Bemerkung, dals die Be- 
liltnmung der Menge diel'es Gas in der Atniorptiai-e 
uns das empfiiidliclille eudionielrilche Mittel an die 
Hand giebl, die örtliclien Veränderungen der AU 
niorjjiilJrc, und die vcj ibhiedenenen Grade ihr«c 
Heill'amkeit weuigUenu zum Theii zu erfoiwi 
JcliGn *). 

'] licrr Gaj'I.iirrjc LemeikL ;iu iUm «nüofiUrUu OrU, 
er k'innP iwar AitCea Vfrruclien du Kirni von Sml 
kciue Virfuclie euLgcgeoretEvn , btitveidd nLer (lelTea ung*- 
■clilrt J>« Htfaltile d^rrelLen. Sa kldu iiu.l uiiLnleutsnd 
die VeiTcingJcnhell T»i> 2,'5i Thcjttu auf Kioou Thcüe Luft 
auch Te/, weUiie im SuBiiiiFr inulir iU im Winici an koh-/ 
kiifiimccD Gai in der Atmolpli.icc vorEi»iiil''ii ttya fult«», 
Ir. Hilirc El' doch 111 fo ü hcrl lieben cn Hcriiltuti^D . dali e* 
fclir l'oliwrr Winnie, an fie lu glauben, fia dns Meer uidil 
£1,1.11 uiid dbcJi } der Ulerlli«.!« der b^rds Lcdr^.kl, Co mii5- 



tc das fciteXaud im Sommer 2,5i X ^ = 3,8r> Iluiimtbfilft* 
kobleufaures Gas auf joooo Theilc Lufl erzeugen f und fo 
viel würde eine WalTerfäule von 8,5 Millimeter Höhe das 
Gleichgewicht iialtcn. Da nucb Felfeii , Saiidwüficn , uud 
die ewJ{jen Eisfelder nicht gnhren und kein kohlenfauies Gas 
erzeugen^ 1'«» lalTc (ith die Monge 'diefes Gas , welches ßchan 
den Orten, wo die Pilanzi*nerde ghhrt, in. einem Sommer i 
erzeugen inülüte^ anf wcnigftons loZoll WolTerhohe erhöhen« 
In einer folchen Menge Kuhlenriiure [ey aber blos an Koh- 
lenfiofF fo viel vorhanden, dais lieh die ganze Oberfläche des 
galircnden Crfh'cichs damit '2 Millimeter oder i Linie lK3ch 
Bedecken Heise. Davon unabhängig fey noch der l^ohlcnitoiT^ 
den die Pflanzen felbft ßch aneignen. Auch müftite die Er- 
zeugung von kohlenliiurem Gas durch Gährung im Sommer 
jDocb um vieles gröfser Teyn, weil bei der beftandigenBewe-^ 
£ung in der Ätmofpbäre die Sommcr-Erzeugnng an einem Orte 
£ch mit der gleichzeitigen Winler^Erzcugung an andern Orten 
ausgleichen müfste. Seibit der zehnte Theil der Grüfse, wel- 
che Herr von SauITure angtebt, fchcint Hertn Gay - LulTae 
aus diefen Gründeu noch übertrieben au fe^n. 

Cilbcrf, 












X 


i3. ] 
























































II. 






lieber 


de 


i Slront 


a,}- Gehalt de 


■ Ar 


ngonit, 
hoU ml 


nach 


den 


y 


jfiiclien 


der Herren 


Uue 








Meißner, 














vo.. 












Gav- 


LussAC •) 







riciT Sh-oineyer halle aus leinen Zerlegungen v'if 
lei' Arriigouile den Sclilulis gezogen , <!a(s alle AfLen 
von lAiiagonit i,a odei- 4 l'rocenl kolilenrauren 
ätronlian enthalten, und dafs, l'o gering diefe Meii> 
ge iiuch fey, iie licli doch nicht Tür blos zufällig 
nehmen lalle, äund hÜclili wahrfchdnlich die Ver- 
luhiedenheit Zwilchen den phylikalil'chea Cigen- 
IchaiUn des Avrugonil uad des rhonihuidaleu Kelk- 
rpaths hegi'iinde. Herr Slromeyer hat zwar iu der 
fugenauiilen i!.'//enW«/Ae, einer Slalaclilart, welchai 
dioIJerren Bournou und Cordier zu dem Arrago* 
uile rechnen, noch in dem iVlineralder Porta W^efl'- 
phalica hei Minden, welche Andere lilr Arragonä 
ausgegehen hatten, Slronlian iJnden künnen^ bei 



•) Frei 






ith deu AnnaUi de Chimic el di Vhyß,^,» 
GUbcrU 



[ 333 ] 

, genauerer Unterfüchung cliefer beideu Minerale 

I überzcuglc er lieh aber, dals fie eine rliomboidilclie 

I Structur baben, daher er es aucli auFser Zweifel 

halt, dai's lie zu dem Kalk-fpaLhe und nicht zii dem 

Arragoiiile geboren. 

Enlbielte aller ArrngoaitStrontian, fo wure ea 
ganz natürlich , hierin die Urliich der phyßkali- 
Tchen Eigeiiicliaflen zu felzea, welche ihu von dem 
rhomboidalen KalkTpalhc unterlbheiden. Denn in 
.einem zuraminengefelzlen Kürper miiireil alle ße- 
AaiidtheÜe delielbon zu feinen Eigenlchaiten beitra- 
gen, und wir fehen, dafs fehr geringe Mengen Koh- 
leniloll', die nicht minder betrachtliche Verfchie- 
denheit zwifchen Eifeu und Stahl hervorbringea. 
Man darf überhaupt nicht glauben, dafs ein KU r- 
per, der in einer Verbindung nur iu einer lehr 
kleinen Menge, und, wie es Icheint, nach keinem 
belltmniten VerhäUniüe, vorhanden ilt. Mos zufal- 
lig und ohne Einlluls auf dieEigenfchaftcn der Ver- 
bindung fey. Nach der Idee, welche wir uns you 
den Körpern machen, künnen lieh ihre Moleciile 
in Grnppen vereinigen, und dlefe Gruppen aufs 
neue als kleinite Theilchen fich mit fremdatligen 
Molecülen vetliinden. Diefe Verbindungsart fin- 
den wir in Kürpern, welche aus einer grofaen Men- 
ge von Uellandtheilen zufammen geletzt lind, und 
ich halle es für wahrfcheinlich, dafs lieh die Mole- 
cüle in Gruppen Vereinigen, die lieh bei den Ver- 
bindungen, fey CS zu i'olge ihrer Geflall, oder der 
Kräfte, die fie beleben, wie einlache Molecüle ver- 
Annal. J. Hjfik. ß.M. St. 5. J. 181O. Si.ii. Q 




M 



r 



[ a34 ] 

Iiallea.' Auf diele Art wenigftens würtle ich mit 
die Verbindung tod Eiren und Katilenl^oEF im Stah- 
le, und die des kohlenl'aiiren Kallcs uad kohleatäu- 
reii Stronfiaiiä im Arragoait denken ; uad ich zwet 
ile nicht, daij die Gefetze der bcHinimteit Propoh 
lionen nicht auch hier lieh wirkfani zeigen. 

Es giebt aber noch eine andere Art, die V«& 
bindungen zweier Körper in l'o verrchiedeaem Ve» 
hiiltnill'e, zu betrachten, auf die man bis jetzt uicbj 
animerkrain genelon iit, Bringt inanKryfiaJieToi 
Alauu mit Aminoniak-BaUs in eine gel'dttigte Auf 
lofuüg von Aiaun mit Kali« üalis, fo wachfen fie ii 
ihr regelmÜfaig Tort durch parallele Lagen; und 
bringt man fie dann in eine gelaltigte AuÜ6l\mgda 
erüen Art von Alaun, fo wachfeu fie auch in die* 
[er wieder regelmafsig fort, fo dab mau lehr regel« 
mülaige Kryllalle erhalt, welche aus Lagen 
Tcrfchiedener Nalur zufam mengefetzt find. Gicfift 
man beide Auflöfungen zurammen, l'o wacbfen auch 
dann noch in ihr die Krydalle, iadeiii fie ßch def 
Alaun -MolecÜle mit Kuli- Bofia und derer mit Ant. 
moniak-Bafis ohne Auswahl bemichtigeii, und fielt 
dann' alfo n^th fehr variablen Yei-hältniirea go» 
mil'iht zeigen werden. Ditfer Erfolg hat feinen 
Uruod oH'enbar darin, dofs die Molecüle beider Ar- 
ten von Alauu einerlei Geüull, und unllreitig|aucli 
einerlei Kräfte befilzen, und daTs es daher lur das 
Anwachfen des Kryilails gIeicli,oiillig ili, ob er fich 
eines Moleciils der einen oder der antlern Alauaart 
beraüclitigl. Su oft aifo (lielcr Umiiand Halt fiudel. 



[ a35 ] 

das IieiCst, wenn Molecüle verfohiedener Natur auf 
einerlei Weife zur Bildung eines Kryltalls beitra* 
geo können, io muls man erwarten, zulainmengc- 
Xetzte Körper nacli jedem Verhältniile entliehen zu 
fehen« Dieles iit allb eine den (bliou bekannten Ur« 
fachen nocli beizufügende Urfach von Abweichun- 
gen von dem allgemeinen Gefetze der beßimmten 
Proportionen. 

Was den Arragonit belrift't, fo lalTen fich je* 
doch die eigen thümlichen Eigenfchaften delTelbeti 
nicht mit Hrn. Stromeyer daraus erklären, dafs 
ihm Stroutian beigemifcht ift. Denn es .iß nicht in 
allen Arten von Arragonit Strontiau enthalten, 
wie die Verfuche lehren der HM. B ucho Iz in Er« 
fürt und Meifsner [aus Halle, damals Herrn 
Bucholzen's Gehulfc, jetzt wieder in Halle.] Die 
Abhandlung, ia der lie diefe ihre Verfuche bekannt 
gemacht haben (ini SchweiggerTchen Journ. für 
Chemie Th. i3.) nimmt 71 Seiten ein, und find in 
einem folchen Detail befchrieben, dafs fie das gröfs« 
te Vertrauen einflöfsen würden, wenn auch nicht 
der Name Bucholz ihnen zur Empfehlung dien« 
te* Ich will die Refultate derfelben hier fo kurz als 
möglich angeben. 

Gleich, als Herrn Strom eyer's Entdeckung 
bekannt wurde, hatte fich Herr Bucholz um- 
fonß bemüht, in einigen Arten von Arragonit 
Strontian aufzufinden, Ibwohl durch das Slro* 
meycr'fche Verfahren, als durch Auf löleii des Ar- 
ragonit in SalpeterGiuro, Zerliörung des entftande« 

Q 2 



I 

I 



r "331 

neu falpeterraurea Salzes durch Erbtlzen, und durc! 
AuEloren des Slronlian in fo wenig WalTer, daft 
der Kalk, nicht aufgelüU wurde. Da Ilerr ßucholi 
fiirchtele, nicht unler denl'elben Unilläuden alsHr, 
Stromeyer geai-beilel zu Iiabeii, io nahm er Herrn 
Jfeil'sner zu Hülfe, um eine grolse Menge vott 
Arragouiten zu analyriren. 

Efl kam iiiiien zuerll darauf on, die lieiden ebeo 
erwähnten Arten der Analyfe zu prüfen, und d) 
hei bedienten lie fich des Arragonils von Neuinurkt, 
weil iie davon eine bedeutende Menge berafsen. Si* 
lüHen ihn in Salpelerlaure auf. Das Salz, welch) 
eutlland, war ToUkommen neutral. Oer Rüdt> 
Uand der bis zur Tiockiiils abgedainpflen Auflöruag 
wurde zu einem leinen Pulver zerrieben, und in ei- 
ner gljl'ernen Flafche mit dem Dreifachen feines 
Gewichts abl'uluten Alkohol übergolTeu, welches 
da3.1chickliclilte Verhiiltnila iit, um die Malfe auf. 
zulüfen. Es iOlie lieh alles auf unter Erhitzung, hi» 
aul einen kaum wahrneinbarenKiickrtand; es fchtett 
fieU aber weder durch Kühe, noch durch mÖglichfl 
langl'anies Abdampfen lalpelcrlaui-er Strontiau dar* 
aus ab. Bei fort geletztem Abdampfen erhielten fie 
eine kiyDallitiirche Malle lalpeterlauren Kalks, 
welche auf riltrirpapier der Luft ausgel'etzt zer- 
üofs, ohne den gcringlien Kiicklland au lallen. Sie 
Terfuchten nun das Bucholz'l'che Verfahren, mit- 
telU deCten Herr Gehlen ein wenig Slronlian in 
dieferArragonit- Art g<;runden habeu wollte, konn« 



[ 237 ] 

ten aber bei aller Aufmerkramkeit in zwei Verfu- 
chen nichts davon entdecken. 

Sie finden, dalsabfoluterAlkohol in der gewöhn* 
li/chen Temperatur ^Igg feines Gewichts lalpeterfau- 
ren Strontian auflöft, und dafs die Anwefenheit von 
lalpeterfauremKalk die AufloslichkeitdelTelben eher 
vermindert als vermehrt. Dagegen löft lieh diefes 
letztere Salz in fehr grofser Menge in abfolutera. 
Alkohol auf. Mit i| Theilen Alkohol ill die Auf- 
löfung Syrupartig und geht fchwer durch das Fil- 
trum ; mitaTheilen läfst Gelich fehr leicht filtriren. 

Da der Strontian im Arragonit an Kohlen [au- 
re gebunden ift, bei dem Stromeyer'fchen Verfah- 
ren aber die Menge deffelben nach der Menge falpe- 
terfaaren Strontians, welche man erhält, beflimmt 
wird, fo verwandelte^ die HH. Bucholz undMeifs- 
ner kryßallifirten falpeterfauren Strontian in koh- 
lenfauren, und dabei fanden fie, dafs i(X^Theiley?r/- 
peterfaurer 5/roA2^za/2 692 Theile vollkommen trock- 
nen kolilenfauren Strontian geben. 

Nach diefen vorlaufigen Verfuchen wen- 
deten fich nun beide Chemiker zu der Analyfe 
von la verfchiedenen Arragonit -Arten, welche fie 
befafsen* 

' Der Arragonit von Neumarht gab bei einer 
neuen Analyfe wiederum keine Spur von Slrontian. 
Er belieht ganz aus kohlenfaurem Kalk, dem eine 
fel^r geringe Menge Gyps beigemengt ift. 

Der Arragonit aus Spanien gab kohlenfauren 



I 

[ , a38 ] 

Strontian, die Menge dedelhcn ill aber in verfchie- 
denen Stücken verrdiieden. Keine Art von Arra» 
gonit iü ganz rein. In denen, welche keinen koh- 
}enrauren Strontian enlliolteni erR'tzt etwas Gyps 
die Stelle dcIFelben, manchmal auch etwas Eiiea 
und Thonerde , wie in dem Arragonit von 
Limburg, 

Das Refulfat diefer Unterfuchuiigen der HR 
JSucholz und Meifsner iil folgendes: Einige Arra- 
gonite enthalten kohlenfauren Strontian, qndeie 
nicht; und doch fcheinen die letztern alle wefentli» 
eben mineralogiichen Charaktere, welche den erüero 
eigen lind , zu befitzen. Der Strontian* ifi daher für 
eine blos zufällige Beimengung zu halten, welcjiean 
der Kryflallifation des Arragonit keinen Antheil hat. 
Auch iil die Menge deffelben immer nui* fehr klein 
Und fehr variabel, und oft fehlt er ganz. Keinen 
Strontian enthalten die Arragonite von Neumarkt^ 

. Salfeld^ Minden^ ßaßenrie und Limburg. Die an- 
dern lieben Arragonite enthalten folgende Mengen 
von Strontian in looTheileu; Arragonit aus 6/?a- 
nien I bis |Theile, und eine andere Art von daher 
in fehr Ichönen Kryllallen i^ Theil; Arragonit aus 
Böhmen i^; flängliger Arragonit d^xx^Auvergne aj; 
ein anderer franzößfcher Arragonit, unbekannt 
woher, i|Theile; ÜrahligerArragonit \on Uäd/ieim 
7] Theiie. 

Diefc Refultate, welche von denen des Herrn 
Slromeyer fehr verfchieden lind, beweifen, dafs 



C a39 ] 

der koblenPanre Strontian nach keinen feften und 
beltiraraten Verhältniflen in den Arragoniten, die 
ihn enthalten , fonderu nur zufallig Torkömmt. 

G.L. 



III. 

Bemerkungen über den vorhergehenden Auffatz^ 
und Rechtfertigung feiner Meinung von der 

Natur des ArragonitSj 

V o n d em 

Prof. Stro^eyer in Göllingen. 

(In einem Briefe an den ProfelTor Gilbert.) 



Göttingen den 29. Sept. 18 iG. 

Sie fordern mich auf, Ihnen meine Gedanken über 
den Ihrem i^riefe in der Ueberfetzung beigelegten 
Auffälz zu Tagen ,^ worin Herr Gay-Luffac, in 
den Annales de Chimiej di« Verfuche der^Herreti 
Bucholz und Meifsner über den ArragoniL in 
einem kurzen Auszuge mittheilt. Zwar habe ich 
fchon in demfelben Bande des Schweigger'Ichei» 
Journals, worin die Analyle des Arragonils der 
HH. Bucholz und Meilsner enthalten ift, (ß. i3. 



/ 



\ 



I 



[ a'lo ] 
S.490,) über diefe Aualyfeii und die foigerungeo, 
welche die heidenChemikeraus ihnen gezogen haben, 
meine Meinung frei inlUhi'ggeiiuliiert, enlfprecheabec 
dochgci-n <IiererrQrdcrung, dalie Yon Ihnen kümmt, 
und Ihre Annalen aucif zuerl): meine £!i'j'ahi'uugea 
über den Arragonit bckannl gemacht haben. 

Ich hin mit Hro, Gay-Lulfac völlig einver- 
llaudeiijdals, wenn auch nur in einer einzigen Abünde« 
rung desArragonils lieh durtbaus keinkolileuTaurer 
SLrüntiau finden I'ollte, dicTtia Ueilpiel Ichou hinrel' 
chen würde, um dieMeinung zu widerlegen, dal'a die 
Verlchiedeuheit des Arragouits vom KülkTpathe, 
ihren Grund in dem VurliandenfeyM des kohlen» 
fauren Slronlinu nnd in der chemifciieii Verbin- 
idung detfelbcn mit dem kuhlcnlaureu Kalk habe; 
wie diefes ilerr Gay-Liillac auch aus gedachter 
Notiz hätte erluheu können. Ueweifeu daher die 
Verfuclie der IIH, Bncholz und Meifsner wirklich 
das, was lie nach dielen Chemikern beweil'en lulleti, 
l'o ift meine Meinung über die Natur des i^rragoniti 
widerlegt. Aber thun das diele Verl'uche wirk' 
lieh? Darin, dals Herr Gay-Luü'ac ein l'o grolses 
Vertrauen in die Genauigkeit der Verfuche des 
Herrn Hacholz Tetzl:, denkt wohl niemand mit ihm 
ühereinUimmcnder, als ich. Ohne durch das bis ins 
kleinlie gehende Detail, womit Bucholz feine Ver- 
fuche au befchreiben pllegt, erl't in diefer Meinung 
bellarkt worden zu feyn, habe ich mich durch viele 
eigene Verfuclie von der ZuverJJIllgkeit und Ge« 



C ?4i ] 

t 

nanigkeit der Arbeiten diefes vortreEFlichen Chemn 
kers überzeugt, und es bedauert daher gewifs auch uie«^ 
mand mehr als ich, dafs Hr. Eucholz durch die zuneh« 
inende Schwäche feines Gefichls felbß zu experimen- 
tiren leider verhindert wird, und auf die Augen An* 
derer fich verlaffen mufs. 

'Ein Umliand, an den Hr. Gay-Luflac aber nicht 
gedacht za haben fcheint, iß bei der Erörterung die- 
les Gegenflandes vor allen andern zu berückfichtigen ; 
die Frage nämlich, ob deqn auch alle Arragonite, 
welche von den beiden Chemikerii unlerfucht war-» 
den find, und worin lie keinen Slrontian gefunden 
haben, wirklich Arfagotiite waren. Hätte Herr 
-Gay-I^uflac meine erwähnten Gegenbemerkungen 
gelefen, fo würde er wiffen, dafs diefes nicht mit al« 
len, der Fall gewefen ill; und wo Ein Mifsgriff diefer 
Art vorgegangen ift, foUte man billig das Ganze 
zuvor etwas mehr prüfen, ehe man domit gegen 
Andere zu Felde zieht, Damals konnte ich einei^ 
folchen Jrrthum nur in Hinficht des Pleudo- Arra.» 
gonits von der Porta Weßphalica bei Minden rii« 
gen» Gegenwärtig kann ich diefes auch in Betreff 
des fogenannten dichten Arragonits von J^imburfr 
thun. . Diefes Folfil gehört ebenfalls durchaus nicht 
zuni Arragonit, fondern ift e\a Bitter kalk ^ wel- 
cher den Uebergang vom blättrigen zum dichten 
macht; und in lOO Theilen aus etwa 33,o Theilen 
kohienfaurer Magnelia und 67,0 Theilen kohlenlau- 
rem Kalk zufammengefetzt ill, Ueberhaupt fleht 



t a4a ] "^ 

I 

nanohar ftängllcbe Kalkrpaih und; Bitterkalk jehr 
täufchend dem Arragonit ähnlich , und es gehört 
daaa ein fehr geübtes mineralogüches Auge dazu^ 
um /ie fogleich von einander zu unterfcheiden* Da- 
SU kömmt noch, dafs mancher Arragonit fehr in« 
uig mit Ilänglichem Kalkrpaih durchwachfea iß, fo 
dafs man jedes einzelne Stückchen forgfällig mit der 
Loupe vom Kalkfpalhe Ibndern muls. Diefes iH un- 
ter auderh der Fall mit dem Arragonit von Neum 
markt ^ und daher mag es wohl kommen, dais die 
UH. Bucholz iiud-Meirsner keinen Strontian darin 
finden konnten , während Gehlen und ich ihn dar» 
aus erhalten haben« Hätten überhaupt jene Che« 
miker ficb nicht darauf befchränkt, ihre fogenann« 
.ten Arragonite auf einen Stroutiaugehalt zu unter« 
fuchen, fondern hätten fie lie voUftändig analyfirt, 
£i) wilrdcu lie in einen folchen Irrthum nicht gcfal« 
len feyn. Verhält lieh abe>' die Sache auf diefe 
Art mit drei von den FolKlien, welche die HH. 
Bucholz und MeiCtner als Arragonite, die keinen 
Sttoutian enthalten, aufgeführt haben , fo darf man 
docii aiich wohl in üetreft* der beiden noch übrigen 
Bcifpiele, einen befchtideuen Zweifel hegen* 

In dcrThat würde es Ja du auch ein höchft fon- 
derbarer Zufall feyn, wenn mir unter einer Zahl 
von i5 verfchiedentin Abänderungen des Arrago- ' 
nits, weicheich bis jetzt unter facht habe, und un- 
ter denen mehrere aus Gegenden herrühren, die 
fehr weit von einander entfernt find, auch niclil ei- 



[ a43 ] 

he einzige follte vorgekommen feyo, worin der 
Slrontina durchaus gefehlt lialLe, (falls es dereu 
wiifcWch giebt]j während von den 9 Arrogonit- Ab- 
änderungen, TOD nelcheu die Heri-en liucholz und 
Meifsner in gedochler Abhandlung die Piüfung 
millheilen *), diefes fogar bei 5 der Fall gewefen 
Ceyn roll. 

JJals ferner der kohlenfaure Strontian im Ar- 
ragönit nicht in- einem llels gleichen Verhällnifs 
vorkommt, ill meiner Behauptung keineswegs zu- 
widt-r. Schon in meiner, in den Gütliiiger (W;- 
meniationen beiiudlichen Abhandklug, habe ich 
dii.fes ausdrücklich erwähnt. Sehr wahrfcheinlich, 
ja gewiTs, variirt die Menge dellelben aber nach 
mehreren Jeden Verhältnillen, die ebenfalls ihren 
Aeqnivalenten proportional liucl, wie dies bei dem 
Bitterkalk der Fall ill, wo ich I'chon über 7 yer- 
fchiedene Verhutlniffe der Art kenne. Nur wird 
es fchwer fejij, dicffs beim Arrngonit durch Ver- 
fuche zu helUiumuLi, fo lange wir keiue Mittel Iia- 
Ijen, Kalk und SLronltan durch Prücipilalion von 
eiiiauder 2u fcheideu; denn duzu gewahrt die 



I 



j) Die HH. BiichoU »ud Meirmet lehren zwir an, fie bitlea 
»3 verrcliicJtiie Avlcu Arr.ifjonit i.;reiLL-deri , fie haben in- 
derr«» Bin unil dieMbe AUiiaciung aU toii vei Vcliieilcnen 
Oriin liurkoramcnJ, riu paar Mal doppelt »ufyer.ihrl , fo 
dal* luriimmcn UDr g wiiUicb TCiTcliiuJetie AbÜuüeruugeii 
bcrauskoniiui'D. Str. ' 



r a4*'3 

Scheidung mittelA des .ablolulen .Alkohols nicht 
Schärfe * genug. 

Diefe JBeiherkung^n werden hoffentlich hjnrei- 
jDhen, die von mir aas meinen Unterruchungen 
über den Arragonit gesogenen Folgerungen auch 
gegen die Einwürfe des Herrn Gay »Luflac zu fchüt« 
sen.' Ich muis Ihnen indels fchlierslich noch Eine 
Erfahrung miltheilen, weiöhe mir für meine Mei- ' 
* oung noch befonders recht giinAig zu fejn fcheint , 
Es findet fich nämlich in denjenigen Arragoniten^ 
welche die mineralogifchen Charaktere des Arrago- 
niU am deutlichfien und hervorAeQhendlten befiu 
zen, auch durchgehends eine weit gröfsere Menge 
kobienfaureir Strontian, als in denen, in welchen 
diefe Charaktere fich nicht ib deutlich ausgedrückt 
zeigen, und diefe letztern find es, welchen gemei- 
nigUch Kalkfpalh eingemengt ifi., 



IV. 

rSeitrag zur chemifvhen Kenntnifi den Stiontitins 
und feiner Salze, 

dem Prof. Stromkyeu in üÖtlingen; 

(Im Auemge aus ei.iEr \ oilefunB \a der Kiln. Grf. S. Wilt 
lu Gull, am lo. Febr. lÖiÖ.) 



Jrlerr ProfelTor Slromeyer wnr von einem reiner 
ehemaligen Ziihiirei- zu Münden, mit einem hedeu-« 
tend'on Vonalhe von dem bläUiigen Cüleüin ver- 
fehen worden, welcher Vor fechs Jahren im Han« 
növerlchen am Süntcl, unweit Münder entdeckt) 
und von ilirn und Herrn l*rof. Hausmanu g^ 
meinfchaltiich unterUioht worden wai^*). Schon 
lange halte er lieh die Gelegenheit gewünfcht, da»_ 
chemirdie Verhalten desStrantianü aufs neue ia un» 
terluchen, und er benutzte daher feinen Vorrath 



B. 'k(^. S. 4l<l. Der CüUnin 
loelea Glied drr MurchelkaU- 
■\iL übnliclies Glied jüngerer 



■ FlGtifurmiiliuiirn 
r'GhauQee nuwtii 



[ a46 ] 

ibgleich| um befonders über die Verbinduagea die« 
Ter ausgezeichneten Salzbafis mit den Säuren eine 
Reihe von Verfuchen anzullellen. Denn die be- 
deutenden Abweichungen, welche zwifclien den 
Refultaten der Analyfen diefer Strontianfalze von 
Hope, Klaproth, Kirwan, Pelletier, Rich- 
ter, Vauquelin, Rofe und Berard ßatt lin- 
den, liefsen nicht ohne Grund vermuthen« dafs ir- 
gend eine Täufchung bei einer oder der andern die- 
fer Analyfen vorgefallen feyn mufste» 

In einer Vorlefung, welche Hr. Stromeycr 
am lO. Februar i8i6 in der König]. Gefellfchaft der 
Wiflenlchaften gehalten hat, 4heilte er ihr diefe 
Arbeit mit, fo weit er lie bis dahin volleüdet Hatte« 
Sie betrifft die Verhältnille , in welchen £ci\ der 
Strontian mit Ko^Ienfiiure , mit Schwefelfaure, mit 
Salpeterlaure , mit Salzfaure und mit Phosphorlau- 

N. 

re verbindet, folgendes ift ein kurzer Abrifs der- 
feiben : 

Um bei diefen Analyfen. von Erfahrungen aus- 
zugehen, die fo wenig als möglich von den Mi- 
fchungs-ßeltimraungen anderer Körper abhängig 
find, hatHerr Stromeyer lieh des kohlenfauren 
Strontiaiis bedient, und nach den Mengen jener 
Säuren, welche zur Sättigung diefes Salzes erfor- 
derlich lind, und der Menge des dadurch gebilde- 
ten neuen Salzes, die Milchung der gedachten 
Strontianfalze feftgefetzt. Er hatte daher feine gan- 
ze Sorgfalt zueilt darauf zu wenden, den Kohlea- 



t =17 ] 

'A*aregehalt des Lohlenfaiircn Strontian mit aller 
möglichen Scliiirfe auBznmiUuln. 

Die von iiim friihei- milgellieiUc Beftimmung 
der Mifehung. dieles Salzes in loo Tlieilen, za 
70,5453 Th, StrotUian und zu 29,4547 Th. Kotilon- 
iatire *), war naih dem Gewiclitiveilulle belüraint. 
worden, welchen der kohlenL'jure Stronlian beim 
Aat'löreii in Salpeterllaiie erleidet. Hr. Stromeyer 
hatte lieh aber Ipalerhin überzeugt, dal's auf ilicrtnt 
Wege di(! Menge der Kolilenftiure in den kohlea- 
läuren Salzen lieh nicht mit der erlordciliclien Ge- 
nauigkeit bellininien läl'sE, indem die DiQ'erenz bei 
dieTen Veifnclien viel zu grofs aualjUt, um mit 
Siclieiheit uach dem arilimietifchen Mittel derfel- 
ben das Mengen- Veihältniis der KohlenTuure felt- 
Ijstzen zu können. Er i'iichte daher jetzt den Koli- 
Icnlauregehalt diefes Salzes nach dem Volumen za 
belüminen , welches das aus deinl'elben in einer ge- 
nau getheilten Röfire, iiberQueckfilber, dnrch Sals- 
laure ausgerdiiedcne kohleni'auie Gas einnimmt 

Nach 5 nur wenig Ton einander abweichenden 
Verfuclieu, güben 0,5 Grm. kohlenfsurer .Struntian, 
welche aus der falpelerfauren Strontian- AullöfuHg 
durch füllung raitlclR kohlenTanren Ammoniaks ge- 
wonnen und zuvördeill anl' das yollllandiglle ausge- 
trocknet worden worcn, bei O" C. Temperatur und 
0,76 Met. Barunielcriland, zwÜchen 75,a56 und 



rt.) c«, 



. R.g. S.. G^t-, I 



. Vi.l. ll.i Stro 



t 248 ] 

75,978} oder nnuli einem Mittel aua lumnillichen 
Veiliiclieii, 75,5394 Kubik-Centimeter koIiIeDTau- 
res Gas. Nimmt man min da.s Gewiclit Fon lOOoK. 
C. kohleiirauresGas, nach den VeiTucUen vas» Biot 
und Arrago, bei 0° C. TemperüLur und 0,76 Met, 
JJaroraeterlland zu 1,965 Gnn. au, ib enthalten zu 
Jolge diefer Verruclieo,5Grm. kolilenliiurer Stron» 
lianzwifcheii 0,147877 und 0,149296 Gnu., oder im 
Mittel o,i48''i35Grra.Kolilen[aure. Demnach ill dec 
kohlenfaure Strontiaii fotgendcimalsen zulammen- 
gefetzt: 

Sironiian 7o,3i5 oder 100.0000 Tb. 

KoLleiifJura ag.fiSy 4'i,-iaia - 



DieCe Beflimmung giebt den Kolilenlaure •Ge- 
halt diefcs Salzes nur um ein Weniges geringer ai^ 
als jihn IClaprotK im natürlichen kohl eufa Urea 
Strontian aus Schottland gefunden hat. Und felhfl 
diei'er Ausfall entipticht auf das vollkommenfle der 
von dein Herrn Stromeyer in obengedachter 
Abhandlung mitgetlieiitcn lürfahrung, dafa in dem 
Strotilianite aua ächottlaud, wie in dem Sachlilbhen, 
ein Paar Procent kohlenf^urer Kalk enthalten liod. 
JJagegen iil die Angabe iJerard's, welcher die 
Menge der KohleulÜure in diefem Salze nur Sa a6 
Ptoceotfenielzt, oflenbar falfch. 

KryfiollwaH'er kümml übrigens eben l'o wenig 
indem künnUchen als in dem natürlicheo kohlen- 
fauren Strontian vor, und dieVerfuche von Hope 
Und Pelletier, nach welchen der \VaJlergehaU 



C a49 ] 

ia diefem Salze swifcheo 8 und 9 Procent betragen 
Toll, niülfea auf einem Irrlhum beruhen. 

Setzt mau nun mit Wollaßou die Fropor* 
tions«Zahl oder das Aequivalent des SauerßofTs 
gleich IG, Fo erhält mau noch obigen Verfucheo 
folgende WerLhe für die jiequipalent^ 

des kobleDfaatea StroaÜHns 93^768 
des Scroutiaiis 66.228 

des Su*outiumf 56.2u8 

■ ^ • 

Und der Strontian muls demnach zufammengefetzt 
feyn aus: 

Strontiuiu 84,r»69 oder ioo/)()o 
Sauerftoff ]5,33i 18,107 

lOfVmo 118,107 

Nach Feftfetzung diefer Thatfachen wendete 
fich.Herr Stromeyer zu den Verluchen, welche 
mt über die übrigen der gedachten Strontianfalze an« 
gefiellt hat. Aus denfelben ergaben üch für die 
Mifchung diefer Salze folgende Data : 

JSs geben 100 Tb» 'kohlenfaurer Strontian y wenn 
fie durch nachliehende Säuren neutraiiiirt werden^ 
folgende Menge von Salzen: 

ia3j363 Th. geglüheien fchußeftljauren StronüaM, mit Schwere!- 

fiiure ; 
142,388 Th« rcharfgetrockueten falpeterfauren Strontian, mit Sal • 

peterfanre ; 
207y2X Th. gefchraokenen fahfaurtn Strontian , mit Salzfäure^ 

und 
llo^i4Th?|cglüheten pl^sphorfaurtn Strontian, mit Phosphor- 

liiiire. 
AuuaI. d. JPhjfik. B.54. »1.5. J. 1816« Si. 11. R 



r 



[ a5o ] 

E» find folglich' enthalten in dem Jchwefelfau* 
ren Strontian 

Stronlian 67^0 oder 10<VM> , 

Scliwefelüiure 43,n ^i>A^ 



100,0 17 5^ Vi 

JBei andern Verfuchen erhielt Herr Stromeyer, 
als er loo Theile diefes fchweieirauren Slrontians 
durch kohlenfaiires Natron zerlegte, und das hier- 
durch gewonnene fchwefeliaure Natron durch Fali^ 
fauren ßaryt fällte > ia6,54 Th. geglüheienfchwe- 
felfauren Jiaryt. Und hierdurch wird der Schwe« 
felfaure- Gehalt in dem fchwefellauren Stroutian 
ebenfalls zu 43,0 beAimmt, wenn man mit £erze- 
lius dieMenge derSchwefeliaure in lOoTh. fchwe* 
felfaurem iiaryt zu 34.0 Th« annimmt» Die Aualy«' 
Ten diefes Strontiaufalzes Ton Vauqnelin geben 
mithin den Gehalt der Schwefellaure in demfelben 
um3Frocentzu hoch, und die von Kirwan um 
1 Frocent zu niedrig an» 

Dtvfalpeterfaure Strontian beßeht aus 

ßlrontian 49,38 oder irio/>or> 

Salpetcriaure 60^62' •« io2^5ii 

100^00 202,5 II 

• 

Dieles Salz enthält eben fo wenig KryfcallwalTer als 
der falpeterfaure Baryt, und die von Vauquelin 
in demfelben angenommenen 4 Procent Waller rüh- 
ren bios von einer liiechanilchen Beimifchung def- 
felben h^r. Indellen ift es Herrn Stromeyer 
nicht unwahrfcheinlich, dafs auch eine walTerhalti« 



[ a5i ] 

ge Verbindung der Salpeierfaure mit dem Strontian 
Yorkömmt, welche fich durch die Eigenfchaft Hark 
an der Luft zu efFloresziren von dem gewöholicheu 
falpeterfauren Slrontian unterfcheidet« Sie iii auf 
ihre nähere Mifchung yon ihm noch nicht weiter 
unterfuchl worden. 

Im getchtnolzenenßil^auren Strontian find ent- 
halten 

iStrontian 6.S^585 oder loo^ood 
Saizlaure 34^4 1 5 hiy^qlk 



lOu/NIfl 



i52/*74 



Obgleich diefes Refultat fich 'im Widerfpruch mit 
allen bisherigen Analyfen diefes Salzes befindet, fo 
fiimmt es doch nicht nur mit der Angabe von Ro« 
fe fehr gut überein, dafs loo Gran geglüheter falz- 
fanrerSlrontian i8i,25Gr. Hornfilber geben, fondern 
entfpricht auch auf das belle den Mifchungs- Gefet- 
zeh der übrigen falzfauren Salze, und darf da« 
her ohne Bedenken als völlig richtig betrachtet 
werden« 

Im phosphorfauren Strontian befinden fich 

^rontiaa 65)435 oder loo^opoo 

Fhosphorlaure 36,065 57,6417 



100|000 



1 57,641 7 



Nach Vanquelin foU diefes Salz aus 68,76 Th. 
Strontian und 4i,^4 Th« Phosphorfaure beltehen* 

R a 



[ a5a ] 

DieCes iR aber gcwifs nnrichlig, weil es mit der 
Mifiliaug der Fhosphorlaure llreitet, indels das 
hier angegebene Mirchangs-Verhültnirs des phos« 
pl)orraurea Slronlians, dem, was wir Ton der Za« 
fammenrelzuiig der PhosphoiCiure wifleu, voll* 
kommen enlfp rieht. 

Den Befchlufs diefer Abhandlung machten ei« 
nigc auf Yoriiehende Thatiachen fufsende Beme^ 
Jcungen über die wahrfcheinliche IVlil'chung der 
übrigen Strontianlalze, welche der lierr Stro- 
meyer fichindeflen vorbehält, gleic|;ifall8 auf dem 
Wege der Erfahrung näher zu prüfen und die Re- 
sultate davon nebft mehreren andern Unterfuchun- 
gen über den SlrontLan der Königl. Socielät künftig 
vorzulegenv 



l a53 ] 



■■(—*• 



V. 

Jieobachiungen über Kurz» und über Fern*Jicliifg» 
teil bei verfchiedenen Menfcheriy 

Ton 

James Wake, Esq., Mitgl. d.Lond.Kön.Soc.*)* 



JVj.an nimmt gewöhnlich an^ dafs Kurzfichligkeit 
der frühern PerfoJe des Leben« eigen fey, Weif« 
lichtigkeit dagegen allgemein dem mehr vorgerück- 
ten Lebensalter angehöre. Es kommen aber fo hau« 
fig Ausnahmen von diefen Regeln vor, dafs ich mir 
fchmeichle,' eine kurze Aufllelluug der Umttände, 
welche diele Unvollkommen heilen des üefichts be- 
gleiten, werde der Aüfmerkfamkeit der königlichen 
Gefellfchaft nicht unwerth feyn. 

Die Kurzjichtigkeit tritt gewöhnlich zwifch^n 
dem to.und iS.Lebensjahreein. Man entdeckt fiemei- 
üentheils zufällig, und im Anfang ilt der Nachtheil, 
der aus ihr hervorgoht, fo gering, dafs diele Üit 
Tollkommenheit wahifcheiulich ganz unbemerkt 

*> Frei nberfetzt aus einer am 19, Nov^ 181 'i gejfialieiien Vorle- 
fang in der Köoigl. Gef. der WilT. zu London^ nach den 
Philofoph. Transact.for the year 18 f 3. Fori* #. Gilb, 



t a54 ] 

bleiben würde, wenn der, den fie betrifft, nicht Ver- 
gleichungen feines Sehens mit dem Sehen Anderer 
Qtißellte odernicht durch einUohlglas zu fehen ver» 
fuchte, Leul,e aus den niedern Stünden Tuchen Fei- 
ten Hülfe gegen geringere Mängel dieicr Art, und 
in dfir Th(it habe ich Grund zu glauben, dafs bei 
ihnen die ^urzQcJitigkeit nicht felleq dadurch 
überwunden wird, dafs fie das Auge ftark an- 
Hrengen, um entfernte GegenllÜnde zu unter- 
fcheiden. Diefes ift aber bei den höhern Ständen 
heut zu Tage niclil leicht mehr der Fall, da man fo- 
gleichzu einem Uohlglafe feine Zuflucht zu nehmen 
pflegt, wenn^nan bemerkt, dafs man entfernte Ge« 
geuAände weniger Ich nell und fcharf als Andere Oeht, 
fey übrigens auch der Unterfchied nur felir ge- 
fing, da Mode daran oi't eben fo viel Antheil 
als das JJediirfnifs hat. Die natürliche folge 
ift, dafs in kurzer Zeit das Auge fich fo fehr an 
den Beiüand eines folchen Glafes gewöhnt, dals 
die Wiedererlangung des Vermögens, entfernte 
Gegenltände bellimmt ^\x unterfcheiden, fpäterhiu 
äufscrft Ich wer, ja faß. ganz unmöglich wird. 

Um mich über das Verhältnils der Anzahl 
Kurzßchtiger nach Verl'chiedenheit der Stände un- 
gefähr zu belehren, habe ich mir die Mühe gcge^ 
ben, darüber an Orten, wo viele Menfchen aus ver^ 
fcliiedeoen Ständen zufammen leben, NaclilVuge zu 
hallen. Ich habe .mich z. 13. bei den Wundärzten 
der drei Regimenter f\ifsgarden^ welche beinahe 
loooo Mann ausmachen, erkundigt, und das Reful-^ 



r »55 } 

ner Naclifoi-rchuog war, dafs Kurxßcb* 
tigkeil unter deu geraeiiien äoldaten füll gar nicht 
bekannt iO. In einem ZeiLraum voa bcianlie 30 Jah- 
ren lind wegen b^urzlichligkeit iiichl ein halbes Dut- 
zend Soldaten eutUll'en, und nicht ein halbes Dul^ 
2end Rekillten zurÜL-kgerchickt worden, obgleich 
derDienderrui'derl, dal's der Suldat enlt'ernle Ge- 
genHande ziemlich genau zu unteflcheiden veimii- 
g«, SS. JJ. die Bewegungen des Flügelmonns beim 
Kxerciren, dos Ziel beim Schieiseu, und dergl. mehr, 
Ib dafs der Mangel dielfs Vermögens einen Solda- 
ten, der dem Dienlte enlgehen will, Jiinlanglichen 
Vocwand geben würde, fich feiner Schuldigkeit 
zu entitiehcu, oder feine Enllalfung zu erlangen. Ich 
fetzte meine Uuterl'uchungen fort, in tivr AJiiildr' 
fchuU zu Chelfea, wo i3üo Kinder lieh helinden, 
und fand, duls niemals Klageu über Kurzlichtig- 
keit waren geführt worden, bis ich darauf aulmerk- 
fam machte, und auch dann waren nur 3, welche 
eine geringe Unvulikummeuheit der Art bemerk- 
ten. Plieraufzog icli Erkundigung ein , tu den roD 
Sludlrenden bewohnten CoUegien zu Üxßjrd .und 
Cambiidge; die Zahl der Studirendeo, welche 0ch 
der Lorgnetten bedienen, ilUu den verfchiedenenCol- 
legien zwar lehr ungleich, aber doch lind diefeClä- 
fer auf beiden Uuiverlilaten bei einer grolien An- 
zahl Sludirender im Gebrauche. Von einem Col- 
Jegio iu Oxford bclilze ich eine Nnmeulille aus den 
Jahren* iSo3 bis 1807, nach welcher unter einer 
Anzahl von 127 Studii-eudeu niclit weniger als 3» 



I a56 ] 

fich ^(twÖholicher Lorgnetten oder der firillen* 
iiOrgnetton bedienen. Es ill möglich, dafs mehre- 
re bloR durch die Mode zu diefem Gebrauche ver* 
leitet wurden, die Anzahl diefer ill aber ficher nur 
imbetrüchtlich , im Vergleich derer, die durch die 
Gli^fer wirklich befler (ahen, wenn (!e gleich diefe 
Unterlliilzung ohne Naehtheil würden entbehrt ha- 
ben , wäre fie nicht Mode gewefen. 

Der Gebrauch der ilohlgiäfer hat aber die 
rchlimme Folge, dafs er nicht nur die Kurzlichtig- 
keit in demfelben Grade erhält, fondern auch an ein 
möglichft deutliches Sehen gewohnt, und veran« 
loUt, dafs man, um diefcs fich zu VerlchafFen , die 
Gläfcr mit mehr und mehr c<Äicaven vertaufcbt, 
bis zulelzt die Kurzfichligkeit fo beträchtlich wird, 
daCs Jie im Krnit hindert und Hört. Ich mufs be« 
merken, dafs für gewöhnliche Zwecke jedes kurz- 
liohiicre Auge fall mit dcrfelben Deutlichkeit, durch 
zwei llolilgläfcr von auf einander folgenden Num- 
mern zu (eben vermag, und dafs, obgleich man mit 
dcra,wcIche.sdiegröfsereNummerhat, etwasfcliärfer 
lieht, diefcs Glas beim anlänglichen Gebrauch im- 
nier eine unangenehme Empfindung erregt, als ob 
das Auge atigeftrengt werde. Wird nun das con- 
cavere Glas gebraucht, fo gewöhnt lieh das Auge 
in kur;^er Zeit daran, und dann wird ein Glas von 
der nach II hohem Nummer dem Sehen wieder 
mehr Schärfe geben ; und giebt man fich dem Wun- 
fche, dtas niöglichlt voUkommneSehen zu erhalten, 
hin, lu wird auch diefes Glas bald mit einem nocl^ cori- 




- [ .57 ] 

eavern rertsulclu werden, und fo fort , bii ea end- 
licli IV-liwer wird, noch eio Glas zu linden, daa coa- 
ctiT genug iit, um dem Auge deuBeüland zu leillca, 
den es verlangt *). 

Oligleicli im' Allgemeinen die Kui'z&clitigiceit 
Aiilenweife iortrclircilel, To kommen doch Falle 
vor, wo üe im belräolillichen Grade Tchon bei Kin- 
dtrn vorhandeii itl, ja bei üinen fchon euldeckl 
wurde, ab Gc aiillrigen, licli um die Gegenliäade, 
die lie umgehen, zu bekümmern. Diefes kaiia 
dji rch einen Muiigi;] an Duvcbricluigkeilderbrecbeu- 
«leo Theile des Auges vuriufachl werden ; 
doch in diefer Grund der Knrzßchligkeit durch ei- 
ne UnttrAichung leicht zu eutdeukcu, und ganz ver- 
fulueüan roa dem Zultaiidc des Augea, den mau ge« 
Wüholicli mit ditii 'SanieuMyopiu oderKurzIichlig- 
keit'ZU bezeichnen pflegt, und der auf zu grofMcr 
Convuxilät der Hurnhaut oder der Kryßallliiire, in 
Verliültnils zu dem Ablland diefer Theile von der 
Netzhaut berulit. In Iblchen Fällen von aul'seror- 
düHllicherKurzfichtigkeit bei Kindern ift es bisweilen 
nolhu'cndig, von der Kegel abzngehn, w'elche ich in 



i den melRFn KunGchligfn , mit denen icb zO rprcchra 
^ G cl^ roh Fl t gehabt habe,1 wav du recbiir Auge kanGchtiget 

ikdullxU, und es Iß mir nklil uiiw>Iii'f<.LcinlIch , ds^Ci 
' dUret DatirrcMed t^HitcUta dia hciien Augeu durcli Ge- 
^brancb änn emT.clacn Habt - UaadgUrei, welcbu msD lor 

lUi rrrbtr Aiigo lu balleu pflegl , bcwhkt wonUn fej. 



I 

I 

I 



[ a58 ] 

gsringem Failco immer befolge, uämlich von dem I 
. AbralheQ vom Gehrauch det GläCei-; denn ob* | 
ne ilca Gebraucli der Urilleii' Xi'orgnetLen wÜT* 
den (liefe ICindeL- unmöglich die Lehrßimdeii mit 
I^eicbligkeit und Vutllieil benutzen künuen. 

Ein aufserordejitlicliev Grad vou KurzücliLig' 
keit rührt auch öfters davon her, d^fs die kugliche 
Gcitall der Hornhaut verändert und in eine oIFen» 
bar kegelförmige aufgetrieben ill. Uiefer krank- 
hafte Zullaud der Hornhaut bringt nicht nur ILavz- 
fichligkeil hE:i'vor, londeni, wenn die llervorlrei- 
bung beträchtlich ifi, ein fo verworrenes Sehen, dab 
es wenig oder nichts nülzt, und durch kein Glat 
verbelferl werden kann. In den jiieillea diefet 
Fälle ifl die Hornhaut widernatürlich dünn, und 
nicht feilen kommen dab^ nochSymptome von nlN 
gemeiner Schwäche vor. Im letztem Falle haben 
Slahlmillel und anfpannende Verbände au den Au- 
gen, oft gute DienRe geleillet. 

Knrzlichligkeit von einem fnrchtbaren Grad« 
Iiat mehrmals junge Leute plötzlich bulbllea. Ein 
»nerkwürdiger Fall diefer Art ill mir vor wenig 
Jahren vorgekommen. £ia Jüngling du£ der 
■Weltminllerfchule war wegen verlcliiedener Ner- 
veuiibel von den Herren George Jiaker und Su- 
therland behandelt worden. üiefe hallen die 
Kur lieeiidigt, ehe ich ich um Ralh gefragt wurde, 
und die tJeralhl'chlagung, zu der ich gezogen wurde, 
foHle blos etilliheiden, ob deju Kranken der Ge. 
brauch von HohlglÜlcru und die Kückkehc zu dem 




[ aSg ] 
[unLcrricIite erlaubt werden könne. Da feine 
undheit nocli nicht vüllig liergeltellt war, fo 
uns rälhiicli, ihn liir einige Wochen aufs 
nd zu fchickon , und ihm den Gebrauch der Glä- 
I zu uuleifagen. OieTcr Ralh wurde be- 
folgt, aber in lo Tagen liarb der junge Dulder 
plutzliclt. Die Verwandten ertaubten keine analo- 
mtfche Unterluclinng dcs'fCopl'esj es iliaher wahr* 
Tcheinlicb, daTs die Kurzlichligkeil I'owojil , al» fei- 
ne vor h (.' Ige h ende Krankheit und lein i'cluieller 
Tod, durch einen DiuckherriirgebranJit wurden, den 
irgend ein Krnnkheitsiloll aui' den L'^ripruiig der 
^Nerven im Gehirn ausübie. 

Die Kurzlichligkeit findet lieh feiten in beiden 
Augen gleicli Hark, und ich habe einige Falle beobf 
achtet, wo das eine Auge derfelben Perfon kurz« 
ßchtig, das andere weitlichlig war. 
a. 
D. Porter field logt in feinem Treatije on 
the ilje and the Manner of Vijion Vol. ü. p. 38-, 
die Pupillen KurzÜchliger feyen mehr erweitert, als 
die anderer Menlclien. Uiel'es ilimmt aber mit raei- 
nenBeobaciitungca über Tolche Fälle nicht überein. 

Mau pflegt auch wohl zu glauben, der üurch- 
mefler der Pupille richte Och nach der Entfernung 
des Gegenftandes, welchen mau mit Aufmerkfam- 
keit belraclitct, und ihre Oell'iiuiig erweiterte lieh, 
wenn der Gegenflaud entrcrnt l'ey , verkleinere fleh 
dagegen immer mehr, je naher der Gegenlland ge- 
bracht werde. 



[ a6o ] 

Die Thätigkeit der Fibera in der Iris reicht 
zwar zuweilen bin y durcb diefea Umftand iichtba^ 
re VeränllerutJgea der Pupille zu bewirken i- meh« 
rentheiU aber bat felbfl; in einem Auge, delTea Fa« 
pille fich der Starke des Lichts genials mächtig er- 
weitert und verengt, dieEutfernung des GegenAan«* 
des für fich allein ib wenig Einflul^ auf die Grö&e 
der. Pupille, dufs er kauia zu bemerken ilt, üals 
die Entfernung aber im Allgemeinen doch eine ge- 
wiile Einwirkuug auf die Pupille hat, ilt ipir höchfi 
wahrfcheinlich; und jetzt habe ich einen ganz au^ 
fserordedllichen Fall üicfür Art an einer Uame zwi« 
Ichen 3o und 4o Jahren, deren Pupille des rechten 
Auges bin beinahe an den fiand der Hornhaut er- 
weitert id, wenn lle lieh nicht mit Lefen oder mit 
Nadelarboit befchäftigt , lieh ai)er in weniger Zeit 
als eine Minute fall bis zu der Gröfse eines Nadel* 
knopis zufammenzieht, fo bald He in der Eiitfei- 
nung von 9 Zoll vom Auge einen kleinen Gegen- 
iland betrachtet. Die Pupille ihres linken Auges 
hat ditfeEigenthümlichkeit nicht, nurillfiebei jeder 
Beleuchtung und jeder Entfernung des Gegen ßan« 
des mehr zufammengezogen, als die anderer Perlb- 
nen. i>ie ficht mit beiden Augen nicht ganz gleich; 
ihr rechtes Auge ifl. in geringem Grade kurzlichtig, 
und wird durch ein Hohlglas von Nummer i* hin- 
länglich unterliiitzt , indels das linke Auge keinen 
ßeilland .durch ein folches Glas erhält« Die merk- 
würdige Erweiterung der Pupille ihres rechten Ai - 
gts nahm fie zuei'H vor ungefähr ao Jahren wahr, und 



[ iE, ] 

1 hat eine Menge Mittel angewendet, um Ge zu 
; heben, von denen al<ei- kenis irgend eine Verände- 
rung bewirkt Iiiit, Nucli inui's ich bemerken, daGi, 
wenn die ZuiUmineitzielmng der Pupille erfolgea 
foll, der ins Auge gefafsLe Gegenliaiid genau 9 Zoll 
entfernt feyn taul's; ift er dem Auge näher oder 
iarner, fo erfolgt die Zufammenziehung der Pupil- 
le nicht. Die Dauer der Pupillen -Verkleinei'ung 
)iängt in 'gewilTerii Grade mit dem Uefundheitgzu- 
Aand der Dame itulbrnmen; denn obgleich Re nie 
viel langer dauert, als die Aurnierkramkeit ouf deu 
betrachteten Gegenflaod gerichtet ilt, fo ill doch 
ihre Dauer weit kürzer, wenn die Dame durch ein 
vorübergehendes Uehelbefinden gefchwächt Üt, als 
ivennifie HcU Tollkomnien wohl beiludet *). 

■) Ei Gnd mii iDchrcra Fälle vorgtLooira^ , ätü die Pupilla 
äfM eiudi Augea licli beileateml vergrüficrt haUe, und im- 
fikig wir, li«! ZuauhtUB ild Lichts Qch in. leiklEincrn, wäh- 
land die DupiUe dei aadera Au^» Geh in iliicr nalürlicbea 

Icrchatfcnlieit Lefind. In eiulgoti diefet TUle War dai An>. 
Bemitder Ta «iweilerlen Papille giuiUch der SehkraAberaQliI, 
vnd der Ziilhad glkh dem eines vollkommeiien fcliwanen 
Sua». In andern FSltea bi'acble die Erweiterang dei Pa- 
pille Ua* dai Unvermugea zu Wege, klelu« GegenfliUide lu 
unlerrchslden i d.ii Lcfen War mit Bcrel.werlicLIiell vetbun- 
den , und convcxe GLifer rchairien Uhr wenig Hülfe ; tnt- 
fernte Gegeuriiodc wurdeu zwai- htlUt tU die nÜhcru, alji?.' 
docb auch mindri' ileullich, a'U mit dem gefunden Auge 
i;ef«btm. Dl* mcfarficn , iHa >h i)riil«t Vb voll kein tnsntitit 



• [ a6a ] 

Herr Dr. Wells bat ia feinem rcharflinuigea 
Auflatze über das Sehen, in den Schriften der 
KönigLSocietät auf das J. iSii, *) heb bemüht aus« 
2umachen^ ob das Vermögen, durch welches ficli 
das Auge den verfchiedenen Entfernungen der Ge« 
genftände anpaist^ einiger mafsen von der Fähigkeit 
der Pupille heb zu erweitern und zu verengen , ab- 
hängt, und ob eine bleibende Erweiterung detfel- 
ben zur Folge habe, dafs man nahe Gegenßände 
minder fcharf fehe. üiefes Lielztere, fagt Dr. 
Wells, habe bei dem Dr. Cutting flatt gefun- 
den, wenn er feine Pupille durch Belladonna - Ex« 
tract in einen dauernd erweiterten Zußand verfetz- 
te. Während die Erweiterung der Pupille zunahm, 
veränderte lieh Dr. Cutting's Augen weite von 
6 Zoll (welches die kleinlte Entfernung war, in 
der er das von der Kugel eines kleineu Thermo- 
meters zurückgeworfene JJild einer Lieh tflam tue 
deutlich fehen konnte) in 3o Minuten bis auf 7 Zoll, 
und in I Stunde bis zu 3^ Fufs. 

Mein ältelter Sohn, delfen Augenweite fehr be- 
deutend iß, hat einen ähnlichen Verfuch mit fei- 
nem rechten Auge gemacht und ein ähnliches Re- 

r 

des Sehens litten^ waren ^ als Rc lie entdeckten > durch Stra-^ 
patzen oder durch Anglt gefch wacht worden^ und in einer 
V Perfon waren Uebel des Magens und der Verdauuugswege 
voran gegangen* /F", 

*) Er (tcbt frei von mir überfettt in diefca Annalen J. i8i3* 
;$^ a.|, oder B. 43. S. laS* Gilb. 



r a63 ] 
fullat erhallen. Ehe er die Uc-Iladonna in das Au- 
ge brachte, Iah er die beideu Linien, welche Üch 
aut dem von l'orterheld erfuiideneii und voo Ür. 
Toutig verheuerten OptonioLer dem Auge darAel- 
len, in einen Punkt zuraramenlaufen, der 4 Zoll 
vom Auge eiHleriit war, und wenn er einen ent- 
ferutevu Punkt ins Auge l'alste, I'o konule er es da- 
bin bringen, dal's ße nicht eher als in 7 Zoll Ab- 
Jiand voTH Auge zufuninienftiefnen, dann aber lie- 
fen lie weiterhin durch die ganze übrige Lunge dea 
Optometers, (welches überhaujjt la Zull lang ifl) 
mit einander vereinigt fort *). Das Bild einer 
Lichtllamme, welche ßcli in der Kugel eines klei' 
neu Thermometers von i| Zoll ÜurchraelTer fpie- 
gelle, konnte er fowohl fehen, wenn es 3J Zoll, 
als wenn es 2 l'ufs 7 Zoll vom Ange entferut war. 
i>ie belladonna brachte eine iichtbare Erweiterung 



i 



*) Die beiden Linien, weUbe errchriaen , v/tan man durcfa 
die beidi^D Riizen di» Oploiucur ficbl, dni-ehkreuien Ccb ge- 
San ia dem Puakle, Ton welchem die Stnblen autgeben 
müITea , «(na dal Ange He ia eiaeu einiigen Punkt der 
Retina wieder Tereinigei^roll. Ihre rqheinbata VereiuignnE 
Tor und hinter diefem Pnnkle wird durch die unvermeidli- 
läie Dicke der auf dem Oplemeler gezogenen Linie banirkb 
[^Herrn YannE's UDleifuchiingen über dal Auge, in weU 
eben er dieiee liunreiche luHrumeut bdcbreibl, wnrdea mei~ 
ne Lerer im nücbüea Jahrgang diefer Annalen erbalicn, la- 
bald Geh Tiir meine freie Bearbeitnus dorfelbra PlaH Giid» 
Vird. Gilb.-^ 



^B veriiai 



[ a64 

der Pupille iü weniger als einer Slunde hervor, nnd 
dana konnte mein Suliu mit diclem Auge dit: JJ< 
Dien dfs Optometers lieh nicht eher als in 7 Zoll 
Entfernung pom Auge diirclikreuzeii leheo, und 
et'kannte das Bild der Liclilllamme in der Thermo» 
raeterkugel nicht mehr, wenii daa Therinomeler 
urn u'eniger als 7 Zuil vom Auge ablland. Dage- 
gen konnte er diel'es Bild dann noch in der Ent- 
fernung von afuls loZoll unterrcheiden, alfw 3Zoll 
Weiler, als es ihm vor dcju (iebrauch der Bella- 
donna möglich war. Wahrend dieles Verliichsaia 
rechten Auge behielt das linke Auge leino gewÜbii- 
liche Gelichlsweile; das Sehen mit beiden Augei 
zugleich war dann aber, wegen der iingleicliea 
Brennweite beider, etwas verworren, und;nurilc 
nicht eher wieder deutlich, als bis die Pupille des 
rechten Auges ihr gewöhnliches Vermögen, ßch.zii 
verengen, wieder erlangt halle; welclies indePs erfi 
am dritten Tage nach dem Gebrauch der Belladon- 
na der fall war. 

Es ift merkwürdig, äaü der Gebroucli der Bei' 
ladonna bisweilen auf ein kuixlichLiges Auge eine, 
andere Wirkung als auf ein lern lichtiges hervor- 
bringt, i). Wells machte einen Verl'uch diefer Art 
an einem leiner Freunde, welcher kurafichtig war, 
und erzählt in feiner Abhandlung, dafs in diel'ein 
Falle wahrend die Pupille üch erweiterte, der niicliße 
Punkt des deutlichen Sehens vorwärts rückte, der 
entfernteile Punkt des deutlichen Sehens aber uu- 
verüadert blieb, ich habe einen uhölichcn Verl'uclt 



['•B den Augen Terlcliiedener folchei' Perfonen ^e-' < 
1 inacht^ bei zweien derfelben Ichien der Erfolg mit 
dem des ü. VVslls überelnzuilimmen, bei der grii- 
Saeva Zahl aber wurde die GeüchUweite durch die 
Erweiterung der Pupille gröfser, gerade fo wie bei 
denen, die iiicbt kurzüclitig Und. — ilei einem ' 
Manne, der die Linien, welche auf dem Optometer ' 
erlcheinen, bei 4| Zoll zufiimoieiillorsen Tab, btiLte fich 
diePupille^Stunde nach der Anwendung der Bella- 
donna Tollliandig erweitert, üas Sehen war im An- 
fange etwas Terworren; aber fowohJ an diefem Ta- 
ge Telbß, als noch zwei Tage nactiher, war feine Ge- 
lichtsweile offenbar grofser, und die Linien des Op- 
tometers Aiefsen nicht näher als 7 Zoll vom Auge 
eurammeii. — Üin Mädchen von 17 Jahren, dcrea 
recblesAuge fo turzfichtig war, dafs die Linien de» 
Optometers ag Zoll vom Auge zufamnienlticrüen, , 
konnte, nachdem die Pupille erweitert war, (wel- 
ches in geriijgaj-em Grade in weniger als ^Stunde 
gefchah) diefeaZufammeull:ofsen nur erll bei 3| Zoll \ 
Tom Auge bewirken; und ara folgenden Tage, als , 
die Pupille mehr erweitert war , ßiefsen die Linien | 
erfi: in ungefähr 4 Zoll AbÜand vom Auge zufam- 
men. — In einem dritten Fall, bei einer Dama- 
Ton 43 Jahren, welche Von Kindheit an fehr kurz- 
lichtig gewefen war, und feit vielen Jahren Hohil 
glüfer von Nummer id brauclite *'), wurde das 

') Diefc GUrer find auf briden Seile» naf einer ScbiiU von 
3 Zoll Hilbraeirur e<^rchU[ren , [und bibia »ICo eine Zu- 
Areuuugiweite iod 3 Zoll. GiM.] 

Anoai. iLPbjGli. I!.5i, S(.3. J,iHi6. St.ii, S 



[ äG6 ] 

Sehen mit jedem der beideu Augen To Terwon*en, 
dals fie. nichts mehi* deutlich Tah, und unvermögend 
war^ weder ohne, noch mit Lorgnetten^ rBfichlio-' 
ben von der Grölse zu lefen, mit we'lcher die 
Schriften der Köiiigl. Gefelirchall gedruckt find ^). 
£a wurde Belladonna -Extract in ihr Auge ge- 
bracht, und nachdem diefer die Pupille erweitert 
halte, fand lie ihr Seheverniögeii fo verbeCTert, dals 
lie nun diefen Druck in der Entfernung von a Zoll 
mit j^dem Auge lefen konnte. Auf diefen Fall lege 
ich indels kein gvoIseB Gewicht; es war zwar* keine 
Verdunkelung der KryDalUinfe fichtbar, eine foU 
che kann aber in geringem Grade Aatt finden, ohne 
dafs man fie, felbß bei aufmerkfamen Beobachten,' 
wahrnimmt, und es wäre daher möglich, dafs der Er« 
folg bei diefer Oame blos daher rührte, dafs die Iris 
(ich von einer damals noch nicht verdunkelten Stel- 
le der Kryllallinfe hin weggezogen habe; denn es iß 
bekannt, dals der äufsere Theil der Linfe nicht fei- 
ten feine Durchfichtigkeit noch einige Zeit behält, 
nachdem fchon .eine Verdunkelung in den Thei- 
len, die um ihren Mittelpunkt herum liegen, be- 
gonnen hat. 

Oflenbar hängt die Kurziichtigkeit nicht von 
der gröfsern oder geringern Convexität der Hörn» 
haut für fich allein betrachtet ab, denn es mufs 
ebenfalls auf die Länge der Augenaxe (von der 

*) Diefe iind bedeutend gröfüer und ßärker als die zu dicfeu 
Anaalen ^ nämlich aus der stoben Cicero - ScLriA. Gilb, 



[ a67 ] 
! der Hornhaut bis zur Milte der NelzliautJ | 

[lolsere oder geringere CooTexilät der 
Aallliiire Riickficht genommen werden, w 
a aus derBelchaßenheit der 'l'lieile de» Auges auF | 
% Abfand llir da.s deullictte Sehen Tchlicrst^n wilL i 
Eben Tu ill es kjar, dal's KurzÜchligktiit keines- 
wegs eine nuLhivendige Fulge einer krankhaften'' 
Hervortreihung des ganzen Anges ill. Uonu man- 
clie Menfcliea lind mit Augen von diefer Geflnli geJ 
hören, und andere bekommen lie ii> fpalcrn Jahren 
durch krankliafte Anhäufung von Fett an dem 
Grunde der Augeiihöhle, ohne dafs diele Menrchen 
deahalb kur/.lichliger lind als andere, bei welchen 
diefe Mirsbildnng des Auges nicht ßalt findet. Ich 
kenne mehrere ßeifpiele, dais febr alte Leute, 
welche lange Zeit convexe ülüler von betriirhlli- 
clier Stärke hatten brauchen müfl'en, in einem Al- 
ter von 80 oder 90 Jahren ihre vorige Geliohtswei- 
te wieder erlangten, und dann der Brillu nicht 
weiter bedurften. Dr. Porter field glaubt, duE» in 
folclien Fallen die Vei-befferung des Gelichts einer 
Abnahme des Fettes im Üruntl der Augenhöhle ZU- 
zurchreil)en fey , indem dann das feiner hintern 
Stütze beraubte uud durch die Hi?iten-Muskeln ge- 
drückte Auge eine Art von Eyforui annehme, bei 
der die Netzhaut in die gehörige Brennweite von 
der verHacbten Hornhaut genickt »verde. Aberj 
wenn eine kraiikliafteAufzehrung des Fettes in deia 
Grunde der Augunhtihle hinreichte, um Pi-esbyo- 
peii zu der gewöhnlichen Gelicblsweite zu verh«l- 
S 3 



L 



fen, To dürfte maD erwarten, dafs 



I 
I 



Aiihäurung de.s Fettes an jvirt Stelle Presbyopio | 
oder W'eillicliligkeit hervorhriiigen könne. iJa« 
ill raii- jedoch nie ein Fall vorg<-konimeii. Im tit' 
geuüieile wurde hei manchuii l'ulchtr l'erfonen ein 
Qrad von Kurzlichtigkeit durch jene Anhaiilung 
hervorgebracht, in andern aber die GelichtsweiLe 
gar nicbt verändert. Es ifl mir wahrlcheinlichcr, 
dafs jene merkwürdige Veränderung in der Ue> 
licbUweite lehr alter Leute einer Abforption einci 
Theils des Glaskijrpers zuzulchreiben l'ey, za Fut* 
ge welcher die Seiteuwünde der Sclerotica einwärts 
gedrückt, und die Augaxe verhültniismdrsig ver- 
längerl wird. Eine V eränderung dieler Art erklai t 
zugleich, warum Iblche alle Lieute die Fähigkeit, 
entfernte üegenHände zu unteri'clieiden, behalten, 
Tvährend iie das Vermögen, niiberc Gegeuilündeza 
erkennen, wiedererlangen; denn bei der Verlan, 
gerung der Augaxe bleibt in diefem Fall das Ver- 
mögen, durch welches lieh das Auge entfernten 
Gegenllände anpalät, genau iu detafelbea Zultande, 
worin es war *). 



•) Dr. Yoti 


ng befchrtiljl in dt 


m angpfülirliin Aufljitx 


t eine S"-' 


bt Meng 


e l'erruclic^ , Jie > 


iinijeUellt li.ii , um 


IU leigm, 


d3l> die 


Fälligkeit Je« Auge 


, in i-erfchiedenen El 


trernnnge» 


IUI .u i 


h™ , eiacm Vcrm 


E» d» Krjfti.mi»re 


cmnrchiei. 


i><^n % 


ilurch welch« d 


efe mehr oder w«o^ 


ger convei 


wird, je 


iiirchrlcm der Geg 


»riaud mehr «der w 


üitt« enl- 


f»nl von 


Auge ifl. 




jy. 



[ 2% ] 

" Obgleich alle Leute die Fähigkeit Tcriiereii/l 
be Gegenlläade deutlich zu imlerlchcideti, und 1 
tdiefo coDTexeGliirer zu HiiUe nehmen miilTeHy 
lilcihl doch gewöhnlich ihr (ielichl £äv eulfernte 
gcnDände l'o gut, als es|in ihi-ei' Jugend war. 
I^ch fehlt es nicht an HeirpieiL'n, dafs Leute in 
srn Jahren fich conveserGlüTör Ibwuhl für enl- 
als für nahe GegenItÜnde haben bedienen 
Kflen, Zu dielen gelii^rt der l)r. Wells. Er er- 
Üt uns in feinet' Abhandlung, dafs, slseraoJah- 
P|Ünger war. fein linkes Auge Stiahlenkegel, de- 
^Spitze in jeder Eriirernung über 7 Zoll von der 
nhaut lag, in Einen Funkt auf der Netzhaut 
vereinigte; in einem Alter von 55 Jahren branchle 
er aber nicht blos ein convexes Glas von 6 Zuli 
ilrennweite, um Strahlen in Einen Funkt auf der 
Netzhaut zu vereinigen , die von einem 7 Zoll vom 
Auge entfernten Gegenftarid herkamen, fondern 
auch eines convexei» Giafes von 36 Zoll Brennwei* 
le, um parallele Strahlen in Einen Punkt auf der 
Netzhaut zu vereinigen. — Es giebt auch Beifpie- 
le von jungen Leuli-n, dereu Hornhaut, oder tCry- 
llallliufe, oder holde zugleich eine zu ilirem^VbAand 
von der Netzhaut l-i unrcrhältiiifsmarsig geringe 
Convexilitt beiitzen, duis lic eines fehr convexen 
Giafes bedürfen, um nicht nur nähere, fondern 
auch entferntere Gegenllände mit Deutlichkeit zu 
fehen; und, was merkwürdig ill, mehrere werden 
zu beiden durch ein und dalfelbe Glos in den Staud 
gefetzt, welches bewcilt, doli ihr G e lieh isfe hier 



t 

l «70 ] 

blös iu SU geringer Convexilät der oben erwähnten 
Theile belielit, dafs (liefe aber keinen CidHuIb auf 
das Vermögen des Auges bat) ficli den yerrcbiede* 
nen Entfernungen der GegenAände anzupalTeo. 
Hierin unterfcbeiden fiqh folche Perfonen von d^ 
nen, welchen die f^ryßatllinfe durch eine Operi^« 
tion ausgezogen ill; denndiefe mülfen, um entfern«^ 
te GegenAände zu leben, ein anderes Glas nehiqen, 
als das, delTea lie fiqh bedienen, ^m n^he Gegen- 
Aände zu erkennen. Und diefer Uailland Tcbeint 
mir einen überzeugenden Beweis zu geben, dals di^ 
Kryßalllinfe ununigängUchnölhigift, wenn das Au« 
gQ in yerfchiedenen Entfernupgen feheu foli» — : 
Aucb iß es merkwürdig, dafs Perfonen, denen di^ 
Kryfialllinfe ausgezogen ili, weniger im Stande 
find, die Entfernung eines GegenAandes zu beftim« 
men, wenn fie durch ein conyexes Glas, als wenn 
fie ohne dielen BeiAand fehen, weshalb lie Ach fei- 
ten der Brille beim Ausgehen bedienen. Vorzüglich 
bemerken fie diefen Nachtheil der Brille, wenn lie eine 
Treppe herablieigen, oder auf unebenemBoden gehen. 

3- 
Bei Kürzlich tigen fcheint das Feld destdeutli- 
chen Sehens befcbränkter, als bei Weitfichligea 
zu feyn. Ich :hin kurzlichlig, uüd bei wiederhol- 
ten Verfuchen dieGyänzen, innerhalb welcher ich 
deutlich fehe, zu beltimmeu , finde ich, dafs, wenn 
ich das erwi(hnte Optometer vor meinem rechte» 
Auge halte, lieh mir zwei convergirende Liniea 
zeigen, welcbe Ach mit fehr geringen Ahweichun- 



geo 3 Zoll Fom Auge durchkreuzen, ilnd dafs ich 
tlurcli keine All ftrengiing im ätande hin, deuPunkt^ 
wo beide Linien lieh Ireiinen und wieder aus einan- 
der gehea, weiter hinaus, als ^^ 'AoU vom Auge zu 
bringen. Halle ich das Unke Auge an das O|jlon]e- 
ter, i'o liegt der VereiaigungfjjUMkt der beiden 
Linien nie uäber beim Auge als in 4 Zoll tnlfer- 
liuiig, und fie Inufeu bis SjZoll Abllund vom Auge 
vereinigL l'ort, worauf üe (ich treuneu und divergi- 
ren. Das Feld deullichen äßbens hut oU'o fiir jedes 
meiner Augen nur eine Ausdehiiinig von ij ZülJ, 
und innerhalb dielbr Entfernung halle ich auch im- 
juer ein üuch, worin ich lefe. 

Folgende Wege], um die Concaviläl der Lorj;- 
nette, deren ein KuiKÜcbliger bedarf, zu hellim- 
men, finde ich an mir voHkoranieti bewährt, und 
empfehle iiniiedenküch Jedem, lie zu befolgeuj der 
lieh feine Lorgnetten nicht felbfl in dem Gewölbe 
eines erfalirneu Optikers ausluchen kann. üiefe 
Kegel lautet: „Man raulliplicfre die Entfernung, 
in welcher man mit Leichtigkeit liefil (bei meinem 
linken und belfern Auge betrügt lie 5 Zoll) mit der 
Eiilfet-nung, in welch ci' man lefenr.u können WÜnfcht, 
welche gemeiniglich gegen 1 3 Zoll zu betragen pllegt, 
liiviiiire das Produkt C^o^ durch die Dißerenz bei- 
der l^utlernungen (7), fu hat man dieZei'ltreuungs- 
W'eite desjenigen Fluhlglafes, welches die gewünfch- 
te Wirkung leiflen wird. Diefe wi-irde aUo iür 
tncin linkes Auge beinahe t) Zoll betragen, uud.ge- 
äaile fo gvoi's ilt in der TliaL die Zerllreuuiig^-W ei- 




[ 'T' J 
le der Uolilgläfer, die ich nöthig habe, um rait 
Leichtigkeil lefen zu kuiinen. Die verkäunicliea 
Holilglafer dielei- Art Ijiid mit No. 6. bezeichnet; 
ein fülches Glas von No. 6, ift, wie ich von dem 
Optiker Eliiiit erfahren habe, doppell cohmt, 
und auf Schalen von 8 Zoll iJalbnien'ur auf eiii«r, 
und Tcfü 11 Zoll Ualhtncn'ai- auf der andern Seile 
gelbhliffen, wovon dus Mittel beinahe 9 Zoll be> 
trägt *). Mit einem folclien tJlafe kann ich den 
tleinllen Druck iefen **); um aber entferntere Ge* 
genlläade zu uiiterl'oheideii, muls ich durch eia 
Glas fehen , welches bei den Oplikein mit No. 9, he* 
zeichnet iR, und aul beiden Seilen auf ächaleti vun 
6 Zoll Halbraefler gefciiHfleii iü ***). Hierin hat 
lieh mein Auge feit wenig Ja lii-en geändert,, denn 
ipfa war vorher im Stande, fowuhl nahe, als ent» 
fernte Gegenllände deutlich durch No. 8. zu unteF- 
fcheiden, und Gläfer von diefer Nummer liud. attf 

• ] sind die HaibmelTer der beiJeo Flachen R uai, r, ft> (% d^ 
ZerilreuuDgs- Weile de> HoKlEUr« =s „•* / .in diefetnPiS 

K-J- T 

«Ifo i_LH= Qjj Zoll. Gilb. 

^) Kämlkh, Mienn er in «incin Abfiaude TOn i]D^e(3bt i> Zoll 
Tom Auge geballen wird. Gilb. 

— } In dem englirdieu OH;liii>l<r Itehl g Zoll lUlbnirmtr, ' 
velciie» unfireilig ein Dr.ickfeliltr ili, d» GUfcr «o» No. g, 
»ur 6 Zoll Zerlireuuiigi - W<'iio Iiaben, »nd «d dmt 
[olcbea HalbraelTer Zvilimiung»- Wejlc ton (iZoll au beide« 
Seilen geUüreu. GM. 



[ 373 ] 
Ictialea Ton 8 Zoll HalbmelTer auf der ei 
Ton 6Z0II HiilbratÜ'er auf der andern Seite gelchlü- 
feii •). Mit dieler Nummer kann ich noch einen 
iJruck von der Grölse, wie ihn die PhiUif. Trane- 
acfiont haben, ohne Anltrenguug lelen, erkenne 
aber damit nicht mehr viele entfernte Gegeniläudei 
welche He mir vormals deutlich zeigte, a 

Es eihellt liieraus erßen-Sf tlais mein deutliches 
Sehen auf einen ziemlich! kleinen Kaum licl'clirüukt 
ill, nämlich nur auf 1 oder i|Zoll', da^s ctveitens 
es für nßiie GcgenRände noch dallelhe iti, welches 
es vor einigen Jahren war, meine Augen aber ei- 
nen Theil ihres Vermögens, lieh jeden Entfernungen 
anzupalTen, verloren haben. In diefer leL/.ten KiJck- 
licht unterfcheiden lie lieh von den Augen folcher, 
welche von Natur weillichlig lind, denn diefe be- 
halten in ihren Ipatern Jahren das Vermögen, ent- 
fernte Gegenltände zu unterfcheiden, verlieren aber 
die Fähigkeit, nahe Gegenflände zu fehen. Es 
Uitnmt mit diefen Erfahrnngen die gewöhnliche 
Meinncg uicht überein, daf^ Kurzltchtige, wenn lie 
aller werden, (ye'i/^er kurziichtigwürden; dennmei- 
ne Augen Hnd imGegentheil in meinem 56Ilen Jahre 
mehr kurzlicbtig, als lie es in meinem ließen waren, 
und ich bedarf jetzt einer liärker concaven Brillen- 
Lorgnette, als damals, um entfernte Gegenliände 

*) Sie haben >lfo c\nt ZcrßKBnOEB - Weite tOD fj 33 6$ oder 
iMinatM 7 Zol). Gilbert, 



taft*A 



r 2,6 ] 

FHctif (läfs, um leleii zu können, Sä weiter 
keiner Hülfe bedutiie, nur das ßucli dem Auge 
etwas näher halten inufsle, aU lie es frtiber,ge* 
wolinl gewefen war. — JJer zweite i'ull 'lelriHlei* 
iie Kranke von ung^rahr gleichem Alter, die im 
vorigen Jahr m;t einer Enlzüudung heider Auges 
befallen worden war, Wül^lm iudelJi heiiuUehraneli 
Ton ßlutigeln und kühlenden Arzneien ichnell 
wich. Zu ihrer grofsen Freude fand lieh nun, dafs 
fie ühneiJriUe lefeii konnte, welchen fchon leit meh* 
rem Jahren nicht mehr hatte geiien wolieu, unddari 
Ite fowohl nahe als entfernte GegeniLi'nde ohne uu< 
fsere Hiilfe denllich Aihcn konnte. Uieft- Verbefle- 
ruiig des Sehens liielt indel's bei der Dame nur we- 
nige Wochen an, und lie fall lieh dann wieder gfr 
nülhigt, diel'elbe coiivexe Brille heim tiefohauen 
kleiuef naher Uegenßände zu brauchen, deren He 
ficli vor der Augenentziindung bedient hatte. 

iNuch fiige ich dieleii fällen bei, was mir einer 
unfier ausgezeichn etilen mathematifchea Inßra* 
meitteiimncItL-r mitgetheül bat, der ungetu'br äo 
Jahr alt ill, und lich^l'eit langer Zeil einer cou* 
▼exen Bulle beim Lefen bedient. Wenn er meh- 
rere Tage hinter einander täglich einige Sluadea 
lang durch ein Mikrtilkop von 3 Gläfern und 
e8-facher VergrÜlserung gefehen halte, ^om auf 
eine kleine MelTingijIatte eine Eintheilung aufzu* 
tragen), fo konnte er wiederholt rerichiedene 
"Wochen lang ohne Brille iefen ; diele VerbelTe- 



"^'=''"-° 



t VI ] 

■Dg feines Geficlils nahm ober dann tincli und 
ich wieder ab, und er war bald wieder genÖthigt, 
Itfeiner gewohnten Biille zurückzukuhrea. 

in den bisher erzüliUen Füllen halte die Weit- 
ibtigkeit nur Perronen von höherem Aller befaU 
b> die drei folgenden I'üile bi'trafeu jüngere Leu- 
und ausleerende Arzneien hatten einen ühnli- 
[911 guten Krl'olg. Ein Knabe von 8 Jahren wur- 
iloizlich weillichlig, und in der Schule oft we- 
^ieiner unrichtigen und uniormlichen fjciireibe- 
(beltraft, wovon feine Lehrer die wahre Urfngh 
teht ahnelen. Nachdem die Weiliichtigkeit i4Ta- 
t^lang gedauert hatte und vcrrcbiedene örllicha 
^tel ohne Wirkung gebraucht worden waren^ 
»de er durch Bluligel, die man an die Schläfe 
Ite, und durch einige ausleerende Mittel geheilt. 
i, beiden andern Fülle kamen bei den beiden Toch- 
1 derfelbcn Familie vor. Die älteile 10 Jahr alt^ 
e niemals feine Arbeit macheu können, und 
ichte fchon feit 3 Jahren (ine cunrexe lirille 
fbit rielem Nutzen. Die jüngere, ein Miidchea 
von i5 Jahren, war feit einem Jahre weilhchtig, 
und mufsle fcitdem zum Lefen und zur Arbeil mit 
der Nadel fich einer Brille bedienen, ßlutigel an 
die SchlÜt'e, welche wöchentlich zweimal, zwei an 
jedem gefetzt wurden, befreiten diefes juuge Mad- 
chen von der Nulhwendigkeit, lieh einer Brille za 
bedienen, in fechs Wochen, während welcher Zeit 
fie fich der Brille halle volüg enlhalteu mülTen. Die 



[ '13 i 



I 



altere Schwcllei' bekoiu 
dui'cli eine ähuliche Bahn 
ohne ducli dahin zu kom 
Biilk zu entbeliteu, weil 
lange godauei-t batle, ii 
Zeit tiei-ßrillo nicht IV. II. 
ihre juiis-ere Sciiwellef. 



walirend derlWibeD Zsit 
dluiig viel Erleiclitei-nng, 
ICH, zu feiiiei' Arbeit di» 
lei ihr das Ueliel Icbuazu 
(ich uuch wahrend diefer 
idhall enLlialteu halte, ala 



4. Htfallalf. 

Aus dem bisher Augeführten lafl'en fich folgen- 
de Folgerungen ableiten : 

1 ) Kurzlichtigkfcit wird l'ellen bei kleiiien Km-- 
dern, felblt nicht bei Kindern unter deM ÄehiitöB 
Jabre bemerkt. Die bübern Stände find mebrda^ 
Tou befallen, als die niedern. Die Beifpisle^ 
wenn es überhaupt dei-en giebt, ßnd feilen, dal»i 
wenn man Hobigläfer zu Hiilf^ genommen und floh 
an den Gebrauch der fi^l he n gewohnt hal, dieCcsLTebef 
TOD fpätern Jahren gehoben oder vermindert ivor- 
den ili 

s) Obgleieli ein vollkommenes Auge mit der 
Zeit gewöhnticb cotivexer Glafer bedarf, nm nahe 
Gegenllände deutlich zti fehen, l'o hol man doct' 
mehrere Falle, dals lelbll 5o Jahr alle Leute, die' 
fchon Jahre lang convexerGhiler gebrauch! hatten, 
Tonjdiefen heimßefchauen naher Gegenllände keine 
Hülfe mehr erhielten, fondern fulbft concaver Gla- 
fer bedurflen, um entfernte Gegenllände genaa za 
fehenl'-';' - --■■■ -"3 .-i.-J:'- 



t m J 

3) U«r üruiid eitiiii' lulchäii Vei-unilciuiig iA 
zwar nicht imnjet' bekannt, lie iti jedocJi ciiiigtüVial 
durch den Gcliraucli ausli'ereiider ArzneimiLtel und 
TorKÜj^Iich durcli Blultgel an deu Sclil^'l'ea, itiidere 
Male dai'ch aiilialtenden Geliraucli eines Mikro* 
Jlopsiniehiere Tage liiulur einander, herbeigelührt 
Worden. 

4) Uia Beil'piele find nicht, feiten, dafs Perfo- 
a«n Ton hohem Alter, (von yo bis go Jahren,) nach' 
dem lie lüiige Zeit Hark convexe Glülbr beim LeTcn 
und Schieilicri huUeii braudien müll'en, vou diefea 
Glsilern keineHiill'e mehr eriiielten, und iahig wui-- 
deh , ohne allen Beiüaad nahe und entlernte üe- 
genHände thea fo gut zu leiten , als in ihrer Jugend. 
Die Urlach diel'er Vei'bell'erung ihres Geliclil« laTst 
Bch zwar nicht mit Gewifsheit angeben, doch ift ea 
nicht uuwahri'cbeiulich, dals AiilTaugung eines 
'l'heils des Ghiskörpers lie bewirkt habe, zu l'ulge 
welcher die Seiten des Augfs llacher, und die Axe 
delTelben von dcrHornhaut bis zur Netzhaut langer 
wurden, und die Länge diel'er Axe wieder in d.''!'- 
feibe Verhiiltnil's zu dem veriluchien Zulland der 
Horuhaut, oder der Kryllalllinre, oder heid er zu- 
gleich gebracht wurde, in dLT lie üch vor der Ver- 
fchlechterung dea Auges befand. 



[ -jSu 1 



VI. 



JSachtrag zu die/er Abhandlung 
Cbakles £lagden, MiLgl. d. KÜu. Gef. z. I>oiidoa *]. 



Herr Ware behauptet in feiner Abhandlung, dalä 
KurzHchtigkeit gewöhnlich in der Jugend eintrete, 
dafs fie fich häufiger in den hühern als in den me> 
dem Sländeii finde, und dafs bcrondera auf den 
Univerlitatea und in den Collegien eine grolse An- 
iahl Studirender fich der Hohlgläler bediene. Al- 
. les diefes ifl ganz richtig, und findet leine Erklä- 
rung gleirbraälsig in der Gewohnheit, n^Ae Gegen» 
Hände zu fehen, Kinder mit Augen geboren , wel« 
clie lieh auch den enti'erntellen Gegenlländen anpat* 
fen können, rerlieren, fo bald He augefangea ha- 
ben zu JeLen und zu Tchreibcn, diele Fähigkeit nach 
und nach; die am emliglten den Studien ergebe- 
nen, am fchnelllten. WirddielerGewühnnngdurch 
keine Mittel entgegen gearbeitet, fo verlieren die 
Augen endlich miTermeldlich die Fähigkeit , fich 



■} Vorgelef. am 4. F(br. il(i3 und a 
i8i3 P. 1. übcrbitt. 



a Phiiof. Trans, f. 
Gilbert. 



t a8i ] 

parallelen Slralilcii aiizupalTen.' Ich hahe <]ns Bei- 
rpiul aa mir lelbÜ, und da ich mich ticultich des 
Hergangs entrinne, Tu hake ich es nicht iur un- 
dieolicb, iho hierzu helchi-eibeR, 

Als ich, wie man pflegt, in einem Aller von 
4 oder 5 Jahren iefen lernte, konnte ich durch die 
ganze Breite einer grolsen Kirche deutlich lefen, 
was auf einer Tafel liand, die das Voteruni'er und 
den Glauben in verhaltuilsniiilaig grorsea Buchlla- 
beii gemalt, enthielL Wenige Jahre darauf, in- 
meitiem 9. oder 10. Jahre, als ich mich viel mit 
den Blichern berdiüitigte, konnte ich nicht mehr 
ei-keiiuen^ was auf der Tafel Hand, doch war die- 
fer Grad von Kur/.lichtigkeit noch fo gering, dals 
ich ein Uhrglas fand, welches, oh es gleich als 
Meniscus die Strahlen imr fthr wenig auseinander 
bracli , inicl) doch in den Sland felzle, die Schrift 
out der Talcl wie vorlier zu lefen. Nach ein oder 
zwei Juliren wollte das Uhrglaa nicht mehr zurei- 
chen^ da man mir aber den Gebrauch eines ge« 
wohnlichen Hohlglafes, als meinem Gelicht fchäd- 
lich, widerrielh, fo ertrug ich die Unannehmlich- 
keit eines geiingeu Grades vun Myopie, his ich 
mein 3o. Jahr zurückgelegt hatte. Meine Kurzlich- 
tigkeit nahm aber immer zu , wenn gleich longfam, 
nod wurde endlich fo befchwerlich, dul's ich mich 
in meinem 3a. oder 33. Jahre zum Gebrauche eines 
Hohlglafes enirchlofs; und ich fand, dals mir 
Nummer 9. uud 3. genau das leiteten, was Herr 
Aiu»l. d. rh}Bk. R.:>i. Su 9. J. 1816. Si.ii. T 



I 



t aSa ] 

rare fo richlig befchiiebcn liat; nümlicti icltl 
küDtite eiilferiite Gegenitände ziemlich gut mil der 
eiden, aber noch genauer mit der zweiten Mum- 
mer fehen. Eine kurze Zeit begaiigte ich RiicU 
mit Nu. 9., legte He aber bald güu/Iich bei Seile, 
um !N'o. 3. iu braacheu ; und nach Verlauf einiger 
Jahre war ich zu No. 6. gekommen, bei welcher 
mein Auge min ['cbuu lä bis au Jahre lang unver- 
ändert gi.blieben ilt. Früherer tif brauch einer BriU 
len-Lorguetle würde mich wahrlcIteinJich nodi 
kurzlichliger gemacht, oder mir IViiher den gegen- 
wärtigen Grad von KurzlichLigkeit zugezogeu ha- 
ben. Hätten tneiiie Freunde m'ich überredet, beim 
Lefen und Sehreiben mtin iJuch oder Papier im- 
mer fo weil vom Auge zu halten, als ich wirklich 
fehen koniile, oder hätte ich zu Zeiten meiue Stu- 
dien ausgeletzt, und mich mit der Jagd oder an* 
derra Zt^itvertreib bel'chaftigt, wobei man mehr 
nach entfernten Gi^geuftänden lehen inuls, l'o wäre 
ich wahiTch ein lieh gar nicht kurzfichtig. Es iß 
fehr möglich , dafs diejenigen Kurzlichtigen^ wel- 
che es durch beliundiges Gewöhnen an nahe Gegen- 
Hände geworden find , in 'ihrem Alter nicht wieder 
weitlichLig werden. 

Da hier von dem Sehen die Rede ilt, ib wiU 
ich noch eines Verfucbs gedenken, den ich vor rift- 
Ic-u Jahren angeltellt liabe, um aufzuhnden, in wie 
weil die Gleicliartigkeit der Bilder, in Jedem der 
beiden Augen beitrage, lie dem Geifle als ein Ein- 



[ aS3 ] 

zigea darzu Hellen. Der miirinorne Kamin in dem 
Haufe, in welclieiu ich damals lebte, war im vbe- 
reo horizoQtaleo Felde verlical geriell, und die Er- 
höhuDgen und Vertiefungen hatten uttget'iihr einer- 
lei Breite. Wenn ich dibfe Reihe Au.shöhlungeo 
aus einem Abilande von ungefähr 9 Zoll aufah, 
und die Sehaxeu auf lie richtete, l'o lali icli jede 
ErbÖhung und Vertiefung deutlich, und iiitheiile 
richtig von dem AbHande. Wenn ich aber üie 
Sehaxe einem etwas eulferiiteren Gegenltmde au- 
paläLe, fo erlcbienen mir jene AushöhJuugeu uii-. 
deutlich und alle doppelt, fo dafs licli die Erhö- 
hungen mit den Vertiefungen verinerigten , und 
zugleich halte ich das unangenehme Cetllil des 
Schielens. Verlängerte ich aber die Seiiaxen noch 
mehr, wie ungefähr zu einem Gegenllaud von 
18 Zoll Entfernung, fo belen die verdnpjjcllea 
ililder aufeinander, ( d. h. die erlle Krhöhung und 
Vertiefung des gerieften Feldes im Bilde des Ei- 
nen Auges, deckte genau die zweite Erhöhung und 
Vertiefung im Bilde des andern Auges;; und nun 
ialiich das geriefte Feld wieder fo deutlich und fo 
einfach als zuerft, es fehlen aber doppelt fo weit 
vom Auge, als es wirklich war, entlernt zu feja, 
und zeigte iich diefcm verhältnifsDiafsig vergrij- 
Iscrt: auch hatte ich in diefem ['all keine Empfin- 
dung vom Schielen. Da nun die einzelnen 'J'heile 
des gerieften Feldes, obwohl im Ganzen ziemlich 
gleich, doch nicht an allen Orten ganz dtefelben an 



I »84 1 

i 
I 

Farbe uud andern kleinen Umlläaden waren, ib er- 
fehlen an manchan Stellep eine leichte Verwirrang 
wegen diefer Verrcbiedenheit in den Bildern. Die- 
ftf geringe Verworrenheit hatte aber gar keinea 
Einflnli anf daa Urtheil der Seele über die Bilder^ 
nnd es erfchieneb ihr diefe TÖltig eben fo einfachi 
als wenn die Aagenaxen fo gerichtet waren ^ dab 
Jede Erhöhung nnd Vertiefung^ welche das eine 

■ j 

Ange fah^mit denrondem andern Auge gefehenea, 
ficb deckte. Eb entftand keine andere Vorftellungi 
ala die einer Reihe Riefen y die breiter nlid entfern^ 
ter an feyn fchienen, .ala fie es wirklich waren. 
Diefen Verfuch habe ich hänfig, nnd^ioamer mit 
demfelben £rfolg wiederholt. 




I 



[ 285 ] 



VII. 



' 'Der thierijhhe Magnetismus aus tlynami/ch-pß'- 
chifchen, Ki'äfttii verß'dndlich genuichtj 



Dr. Joseph Weber, JDirect. des Lyceuna 
, und Prof, der Phylik zu Dillingen. 



Hrrr Prof. Weber liat lieh langfl daich atae und fcliäti- 
liare ciperimentale ünleifurhunsen Verdicnile um (Jie Naliir- 
kiinde und dgilurch .Aufpturl.a auf TArgfälügt KiwägUDg IViaer 
Ueberieugung liti jedem PlijÜkpi' erworben. Seine ArbeliPn ha- 
ben iibcr^ern dag VerdienFt mügllchfl kuner und klarer DarRcU 
lung. Auffilie von ihm frhcineti mir dalicr für diefc Annaleu 
ücU zu eignen, gereut nncb, ich hielte einiges mehr für uurcegenil 
aud auKuitLcnd, all für befriedigend. Viele der lulscrorileallielieu 
Errcheiuungeii , die man für 'Wirkaugen eine- thiurirdien Mague- 
lismut auiiugeben pllfgl , find in den leulen Jahren von MüQ- 
nrrn, welche mil Nüchtcinlicit zn beobachten wiQen, lierrorge' 
Ulfen Qud befiiitigt woidru. F.iii NatUTroi-rdier hat alfa , wie c» 
lilieiiil, aiLht luebr «n befurgen, im Gebiete dei Taufdinngru nach 
Seil.:nbUA^n lU bafdien, W'nn ev eine Erkliirnag filr Tie aufm- 
Tpüren verfucbl. DaPi diele aus der geifligi-n und aii> der korpci- 
liehen Malur des MenfrheB /.uKleich lu fchüpfen fey. fcheinl mit lehr 
richtig ; aucbuiirde irh »iüLgdeiu, was mehrere .usfchlieTaend äy- 



i-cUoAn!"..lil 



;i.. voranderoAiifichK-ndi-rKal 



k 



C aS6 ] 

x«g einräumen, hatte Ge diejenige Verftandllchkelt, welche mehiem 
Geifie Bedürfnifi ift ; gcßehe aber , dala den Verkeltangen ^os 
Säuen , welche man in ihr nnd in der foge&annlen Naturphilo- 
.fophie für Beweife zu nehmen pflegt , eine Beweifkraft abznge- 
wiünen y ich mehrentheilt omfonfi mich bemüht habe , und dali 
fie mir oft mehr Spielen des Wiizet, als SchlüITen und ezactemWif- 
fen an gleichen fchieuen. Einige frcundfchaftliche für mich nur an 
ehrenvolle Aeolkerangen in dem Briefe des Hrn. Prof. Weber, der 
die nachfolgende Abhandlung begleitete) und zu ihr als Vorbericht 
SU gehöreu fcheint, veranlalTen mich zu diefen Bemerkunl^en. 

Gilbert. 



Dillingen am i8. April 18 16. 

Sie haben ein fcbänes Beifpiel der Unparteilichkeit geger 
ben , indem Sie meinen Neuen Verfuch den Galrai^iamue zu er* 

klären, in Ihre Annalen (Jahrg. i8i5. St. ii.) aufgenommen 
haben. S<e haben fich früher mit Jlecht den Mißgriffen dtt 
neuen NalurfoiTcher entgcgeugefetzt, und Sie iind durch Ihre 
Wahrheitsliebe und durch Ihre Unpartheilichkeit gleich geehrt. 
BieAerzte treiben jetzt viel Wefen mit ihrem fcgenanuteH thieri- 
fchen Magnetismus ! Die Phjfiker dürfen nicht länger müfaiig za- 
fehcn , zumal die Bemühungen der Aerzte erft dann recht fol- 
gereich werden können , wenn il^ncn die Phyßk yorleuchtet* Ich 
fende Ihnen einen Verfuch auch die Phänomene des thierifchen 
Magnetismus -verlländlich zu machen. Sie werden , wie ich hof* 
' le , durch Bekanntmachung delTelben Ihren Annalen neues In- ' 
tereiTe geben , weil Sie auch die andere Seite der Naturforfchung 
erfcheinen lalTen. Edler Mann, ich meine: es fey wahrhaft der 
Genius der NaturwiflenCßhaft, der Geh in den Wirkungen des 
ihierifchen Magnetismus fo laut und fo wunderbar Yeraebmen 



[ a87 J 

, um die Prifßer diefer herrlichen WifTenfcLafl la vermS- 
Aaü ae nicht immer nur dia Aufsenfeite der Natur forg- 

fludiicD, Jondera auch lie in ihrer Tiefe lu crgrciren ruchen. 
lV«i^lcic1ieii Sie einniol die VerfucUe die Natm'ei-rd.emniieeD au> 
feinen M.ilerien, Fluidcu, alh.-iirLhvQ StolTen u. d. gl. zu erkU- 
Sea^ mit der djuamifchcn AnGcht der Kalnr odrr mit der dj- 
Maniüiihen HaiuiCoiTchuDK : kann n Ihnen , einem Meifier in der 
S^ond, zweifelhaft bleibea , wem der Pr.is gebühre? — Dr. 
Klage hat alle Gelrlirriiinkeit aufgebolen , um die (tüerirch- 
mBBBeliCclien Plianomene in bclenchti-n , und er gefleht ( im Jah- 
re i8i5): die gffamiiiie Naluru-iJ/enfcAiffl liege in einer OM- 
macht , hier auizulangen! Dal iß piknnl uud ein Zeichen der 
Zeil! Sie haben den grciroeii fieruf, das Organ der je tilgen N>- 
torwilTenfchaft in fejn ; greifi-n Sie nach der gaacen Krone, die 
Ihref A'erdieuflen gehört! — Vorleihen Sie raeioer Freiheit: 
icb halle mich Lieriu vom Genius der Phyfik begeißerl. — Die 
beiden gedruckten Abliaudlniigen Vom djiiamirdien Leben, und 
VomGalraniimui, bitte ich Sie «la ein Zeichen meiner Verehmng 
•t>{i)nnebmen<: — -- — Weber. 



E in l e i t u n ff. 

t. Dr. Anton M e f m e r, ein gebomer 
Schweizer, machte im Jahr 1773 zu Wien man- 
cliei'lei Verfuclie mit dem gewöhnlichen Magnet an 
Kranken, in der Abficht lie zuheilen, und Mef- 
mer Iah riellultig die Anwendung des Magnets in 
dieror Hinficht, mit erwünfchten Erfolgen ge- 
krönt. 

a. Dadurch aufgemuntert, verfolgte er feina 
VerfuclLe, uud langte bei der Entdeckung an: dafs 




t 288 ] 

er auch ohne Magnet, durch blofse Berührung mit 
leinen Händen auf Kranke einzuwirken und Heil« 
swecke zu. erreichen vermöge. 

3. Nun dachte lieh Dr. Mefmer den tuen fch« 
liehen Leib mit Krallen verlehen, die mit denen 
des gewohnlichen Magnets Aehnlicbkcit haben, und 
nannte die mit dem gewöhnlichen, Magnet analo- 
gen und dem Menlchen einwohnenden Kräfte, ^/ueri« 

Jchen Magnetismus^ behauptend, dafs diefe Kräfte 
Ton ihm beliebig erregt, und zui: Heilung der 
Kranken gelenkt werden können. 

4. Bei Forlfetzuiig der Verfuche, welche Dr. 
Mefmer mit Kranken machte, zeigten fich, zu« 
mal bei Nervenfchwacheriy Wirkungen, die aufser« 
ordentlich waren ^ und an das Wunderbare gränz« 
ten; die Kranken fielen in einen Schlafe und die 
Schlafenden zeigten lieh als ungewöhnliclie Men» 
feilen j mit veränderten und gefchärften Sinnen und 

mit erhöhten Geifteskräften. 

5. Dr. Mefmer heilte auch in Wien durch 
den thierilchen Magnetismus mehrere Kranke^ 
und erregte dann mit feiner neuen Kurart Auffe« 
hen. Aber er fah |ich dennoch bald gedrungen, 
Wien für immer zu verlalTen. 

6. Mefmer liefs lieh in Paris nieder, und 
machte fich da durch einige auffallende Kuren bald 
einen Namen. Aber auch in Frankieich traf Mef<« 
mern undden thierifchenMagnetismus nicht immer 
ein gunliiges Schickfal. Dicfesi diente aber dazu, 
dafs der thierifchc; Magnetismus nur mehr ausge« 



und DQ die Kegeln der KunR gehan- 
i wurde. 
j. MiLtlerweile brach d!e Revolution aus, und 
"das neu entdeckte Heilmittel kam in GeTahr, tuiler 
ihren Stürmen mit auderra Guten unterzugehen. 
Alleiü jetat fand der thierifche MagneLif^mus Auf- 
nahme in Peulfchland. Ute deutfcheii Münner 
Bickler, Albeia, W'eiij h ol t, JJöckmann 
und Gmelin wurden ieine erlten Pfleger. 

8. Aber auch in Üeutfcblaiid erfuhr der neue 
Ankommiiug Ilaike Widerl'prüc'ho, die den Nut- 
zen hatten, dalk einige ausgezeichnete Aerzte ru- 
hig und wahrhtitliebend, Verluche anflelllen, und 
den thierifchen Magnetismus lediglich auf die Pro- 
be der Erfahrung fetzten; Ue landen und verbürg- 
ten folgendes Reful tat; „der thierifche Maguetisraua 
m wahrhaft ein Ileilniiltel, und lieht unter den 
hcroifchen oben an." 

9. Ob nun fchon der thierifche Magnelisrans 
alsHeilraitlel aufser dem Gebiete der Fhvjii: liegt, 
fugehört er dennoch aU Naturkraft und Nalurer- 
fcheinungeigenthümllch derPhyhk an, Efl illAuf.* 
gäbe und Anforderung an dieLelbe: dem thierilchea 
Magnetismus bis auf den Grund nachzuforlchen, 
und die thierilcli - m.iguctifchcn Phänomene aus 
demfelben ai»»ul)!i!en 'uid vcrnändiich zu machen. 

lO. Da die Phylik diefe Anforderung nicht 
abweifen kann, fo nehme ich, diePhyfik vertretend, 
es auf mich, und mache den Vcifuch, in den 
Grund des thierifchen Magnetismus einzudringen, 



i 
I 



[ aao ] 

l'cinerliHnomflne aus bekannten Kräften za tu 
klären, , 

Zu diefem Ende werde ich in gegenwärtigem 
AufTnlKc I, die ma^nelifche Behandlung der Kranr 
ien vortrageil, dann U, die bewährten. Hauptwir- 
tungen des Magnetismus eiflzeln aufrühre»^ nnd 
endlich HI. dieJelOen aus bekannten Kräften und 
Oefetsen Terllaudlich zu luaciien veiluchen. All« 
dos aber freilich nui' in einer Kürze, wie die Grun- 
zen einer Abhandlung für dieAnnaietj: lie fordern. 

I. Magnetifche Behandlung der Kranken *). 

II. Indem ich die inagnetilcliefiehandluDgder 
Kranken vortrage, fo iaUe ich auch hier nur dea 
phvffßdien Geliclitspunkt^ da heifal Krani-e magne- 
/{/(/■e/j nichts anders, als: experimentiren, was cia 
gefunder Menfcli auf einen Kranken durch bjolse 
Berührung vermüge? 

13. Die Hauptl'ache in der Behandlung, die 
wir das Magnetijiren nennen, belteht darin: dab 
der Arzt die Hände über den Kraukeo Areichend 
.hinbewegt, oder üe ihm ruhend auf- oder uni 
terlegt, 

10. Das Streichen gefchieht über den leicht be- 
kleide tenXieib des Kranken, vom Kopfe abwärts aod 

'] leb bidiene mich durchgelicnds dn gcwöfanllchcn Spracli^ 



gubiauclii , and Tage n 
tiktm- Magueliimui. 



:tirch> Behandlung gleichwie Üli«^ 



J 



wärtB zu den Exlremilaten. Das Haaclauftegen 
d To rerrichtet, dals eine Hand den Magen, die 
,ere die Stirn oder das Hiotei-haupt berülu-t. 

i4. Die Berührung ift alfo dag Haiipiruchliclt- 
hei der Behamllung, die die luagneLiTche ße- 
' tiandlung heilsl; doch mufs die Berühruug niclit 
immer unmittelbar gel'cliehen, zumal wenn die 
Kranken ft^hr reizbar lind, oder es die Uecens ei> 
fordert Das Streichen in einer Entfernung zweier 
Zolle vom Leibe wird noch immer wirkfam be- 
luuden. 

i5. Bringt das Magnelifiren wirklich Wirkun- 
gen herror, fo ßnd diefelbeu iu die allgemeinen und 
befondeni zu unterrcheiden, 

|L jßlgemeine und befondere ffiri-ungen des 
thierifdien Magnetiamus. 

i6. jiltgemeine If'iriungea de» thierirchen 
lllagueti&inus werden diejenigen genannt , wcl> 
che gewijhulicli. erfolgen und ßch nm ganzen 
Menfchen ßciiibur machen. Eine folche VVic- 
kung ill unter andern , die Verftärkung der 
^ebensthätigkeit, die lieh Über alle Theile des 
inen fch liehen Leibes, l'owohl über die Nerren-, 
Sjfuskel-, Gefufa- und Verdauungs-Syfleme, ala 
uberdieAb-undAusfonderungs-Urgane verbreitet. 

»7. Befondere ff'irtungen des thierifchen 
Magnetismus iiennt man diejenigen, welche /ich 
nur hier und da, und bei einzelnen ludividueo ein- 






^ / 



ftellen* Wir ködnen fie mit Dr. fLlttge^ *> inZa^ 
Aände von fechs Graden einiheilen* ^ ^ * r 

18. Der Zuftand des erßen GrA'de^ koüinit tnft 
dem der allgemeinen fVirkung (16.) üböreioT, wbA) 

lä&t nicfata Uogewöbiiliobea fehen« 

^ -. 

ig. Im zweiten Grade fangt da« Auge an, fiel 

. ' ' ■ - 

der Herrfcbail des Willens zu entziehen : deirKra^ 

I 

ke beginnt zu fcblafen^ und man fagC, feiii^ Znftaiii 
fey der des Malbfc/Uafee. 

30. Kommt es zum dritten Grade, (b ürCdnsk 
nen alle menfcblicben Kräfte im Krauken 3u e^, 
fcblafFen; der Kranke wird wie ein Betäabter« nod 
Aellt den Zuttand dar, den man den hmgnetifhhm 
Schlaf nenuU • , ^ 

31. Der vierte Gr^d ift der des SommunbuHi» 
inua. Der Kranke kommt JcMafend zum JUewuß^ 

feyn^ und vermag fich wie ein Wachender zu äu* 
fern. Seine gewöhnlichen Sinnorgane find insger 
lammt verfcbloflen, aber fein Sinnesvermögen bat 
lieh an andere Stellen des Leibes begeben: dieSonh 
hambiile Tidren undfehen^ riechen \und fihmecken 
durch den Magen. In diefem ZuAande zeigen ficb 
a u ch d ie Magnetifirtea ganz befondere abhängig vom 
Magnetifirer\ ße fcbcinen durch ihn zu denkeöi j 
zu empfinden und zu handeln. Diefer Zuf^nd ift 

übrigens dem Kranken behaglich. 

» ■ . 

^) Verfach einer Darßellang des animalifchen IfagaelUfluWv '^ 
lOs Heilmittel. Berlii^. ii^i£u («irftt« Aiiftag«}, , , . 



L 



'A. 



[ 2y3 3 
aa. Tritt der /ü/i/i-e Grad ein, fo wpudet lieh 
' der Kranke voo der' Aulseiiwell ganz ah, in fein 
tt Jnnerfies eintehrend. Seiu BJick uarh Innen wird 
^1 aacli gefchärft^ I"o dals lieh ihm der innere Orga- 
niamus feinen Leibes auffchUeJst^ und ihm das Ver- 
haltnifs der Orgone untereinander zur Aiilcliauung 
giebl. Der Kranke lieht dulier die Quelle feiner 
Kranklieit^ verordnet leJbn Arzneien und leitet fei- 
ne Kur bia zur Genefung. In diefem ZuHande ill 
dasSinnesvermogen und die Geifieskrult eines Som- 
narahixU u\iv noch er hohler : man nennt dielen Zu- 
Iland den ites Klarfehens und der Divinafion. 

23. Kumnit es endlich mit dem Magnetilirea 
und der Wirkung delleJben aufs hüchlte, fo geht 
der Soniuambül in i\en fechfien ürad über. Jetzt 
tritt er aus feiner inneru Jicluliaunng heraus, und 
fetzt fich wieder ins l'^erhäünifs mit der j4ufsenivelt\ 
aber diefes Verhälnils iil neuer und höherer jirt. 
Sein Blick breitet ficii mit grolser Klarheit auf Na- 
he und Ferne, auf Kaum und Zeit aus, und wir la- 
gen : er ili im Znßand der allgemeinen Klarheit 
nnd der Exßaje. In diei'eiu Zullande zeigt tl^C 
Xranke die liöchße Harmonie zwifchcn Scelo und 
Leib, das Leben erfcheint kräfliger und gelioltvol- 
1er, und über das ganze menfchUclie Wel'en er- 
giefst lieh Ruhe, Unfchuld , Keiuheit und Heiler- 
keit, iVi dals der Kranke gleichet einem Ver- 
klärten. 

24. Die Wirkungen des thierilchen Magnetis- 
mus, sumol die der hölieru Grade, lind alfo aller- 



dings bewunderungswertlie Phänomene. Zwu 
kommen Gc nur zuweilen zum Vorfcheio, manch' 
mal zeigen Tie ßch ciH nacli Wochen, ja wohl gai 
evll nach Monaten. Indefs Find lie nun einmal 
Tfiatjache *) , u»d wir küuneu niclit umhin zu £ri« 
gen, wie werden fo aurscrordeulliche Erfchei 
gen veillandlich? 

111. Verfuch, die mngnetifchen Wirkungen ver- 
ßändlich zu machen. 
35. Dr. Kluge hat jiingft Terfucht, die mag- 
netifchen Wirkungen zu beleuchten, giebt aberl'eitie 
Theorie l'blbß nur Für eine Mutliiuarsung ous, 
äufsert Ireuhencig: dals uufere gclammte Natur* 
wiUeai'choft zu niedrig liehe, als dafs lie die Hüben 
der magnelircheii l'häuomeue erreicheu und ihreu 
Urund ins Klaie ziehen küuiite. 

a6. Allerdings lieht eine Phyfik, die keine an- 
dere Realität kennt als das Sinnliche und Kohmale- 
riale, und dann dicl'es nach Lull noch verfeinert, 
und mit beliebigen Ii^igenfchafieu ausHattet, riel zu 
niedrig, ala dals lie üch zum Grunde der magneti' 
Tchcn Wirkungen und Phänomene einpothebeO) 
oder auch nur mit einiger Wahrfclieinlichkeit daF' 
über AülTchlufs geben konnte. falTen wir hingegen 
die Natur in ihrem ^«yZcA aul', und deuten wir ih- 
re Wirkungen dynamijcliy lo Tcrmögen wir io den 



Verfuihe den 



Giideii 



ßch i 



dtui abea «ugi'ruhrua 



fek 




1^ [ 395 J 

Grund der thicril'cli - magnelilchen WiikuiigGu 
Slicke zu thun, und ihre Geretziualsigkeit im AU- 
(«JDcitiea iiachzuweiUu. 

37. Nauiiicli ei'welfet lirli der tliicrirdie Mag« 
Dctismus wirkfam, To wird vtia ihm, wie es aus 
d<;n) Eizählteu et'liellel, dei ganze Menfih ergrii- 
len. Die iL-lLluinen Wirkungen dea thierilclien 
Magiielisuius lind demnach als Pulche angezeigt, 
an denen der ganze Menfih, die Seele und heib , 
Theil haben. V\'ir niiilleii air^ in UeuiLheilung 
des ihiei irchcii Magneli.sinus di;n ganzen Menfcheu 
Leib und 8(jt:le, in da.i Auge lullen, und das Ver- 
haltnifs des ganzeu Meiilcben zum Arzt und zur 
Auüienwelt in Betrachtung ziehen. 

28. Der Menfch ifl Seele und Leib in Einem > 
und da ilt dann Aerivieu\^c\\ eine Einheit zweier ent- 
gegengffttiter Wefen. Die Seele ilt nämlich er- 
haben Übel' das Leibliche; iie ilt dasfrincip de« ße- 
wursLl'eyns, de« Uenfcens und freien Wollena, iiider» 
der Leib in der Reihe nolürlicher Dinge iteht, be- 
wufitlos und unfrei iü, und den üetetzen der Trug- 
heit, der Cohaii-nz und äcliwere unlerliegl. 

29. Die Verbindung der Seele und des Leibes 
vereint aber niclit allein cntg eye nge letzte Welcn, ' 
lunderii bringt Iie auch au einander in ein Verhält- 
uils, das wir H eckj'clwiricung nenneu, 

30. JJie Wechfelwirkung zwlfchen Seele und 
Leib ward auch von jeher als Factum anerkaunt, 
aber der Grund diefer Wechfelwirkung blieb im- 
mer im ticl'eu Duakeli denn CJogeiiratzv, wieLeib 



tind Seele lind, fcheineii durch eine Kl ufl getrennt 
lieh einander nie erreichen und berühren , fonach 
auch ichlechterJings nicht in tinander einwirken ii 
können. 

3i. Indefs, betrachten wir die Seele an fid^ 
und fairen wir den Leib in feinem Grnade dynßß 
mifch auf, fo fchwiudet die Kluft zwifchen Seele 
und iitib. Seele und Leih kommen wirklich mit 
einander in ßerührung, und beliimmen fich einao» 
der wech fei weife. . 

33. Die Seele ift nämlich an fich, wie ich an« 
derswo zeigte ^), die Einheit yon Seyu und Le- 
ben (Lebeu in engerer Bedeutung genommen), Ib- 
nach AW^r und Geifl in Einem. Die Seele rüfar^ 
daher als ein zweilebigea fVefen an die Intelligen« 
zen (von Seilen ihres Bewubtleyns), und an die 
naiurlic/ien Dinge (von Seilen ihrer Natur); die 
Seele gehört zweien Welten an , und greift dem- 
nach in die beiden Welteaein, fowohl in die JVa- 
turwelt als in die Geißerweh. 

33. Die Wechfelwirkung zwifchen Seele und 
Leib ill alfo durch Kraft ^ und zwar durch die ]Sa» 
turhraft der Seele ^ die wir dynajnijhhe Kräfte nen- 
nen, ausgemittelt und möglich gemacht. 

34, Es ilt alfo nicht allein der Menfch, Ion- 
dern auch die Seele des Menfcherf ganz eigentlich 

* ) Vom cljnamifchen Leben. No. 62 — 64. (Landsliot 
1816). AT, 



[ 2i)7 ] 
t MitraLosmus y das Uuiverfum, die Katur- und 
(veißerwelt im Kl<'i[ien; woraus dann ferner klar 
nrii'd, dafs die Seelt; die Eindrücke des Leibe.«, und 
miltelii diefer die der Atilseiiweit empfangen, und 
Juugegen auch ihre AETectionen in den Leib hinein' 
idlden, und durch ilm auf die Aufseuwelt wirken 



Mden 

in: 



34. Indem wir aber in der Seele des Menfchen 
HDch eine Natur ftihen, fo ill diefe immei- eine vom 
Geift durchdtungeiie Natur, und die dynamifchea 
K.i'äfte der Seele lind nicht blos phyjifche, Ibudern 
auch pß'c/iifc/ie Kräße, Kralle allb, die unter dem 
ff Uten des Alenfv/ien Jie.hen , die der felbllthatige 
Geiil befehligen kann, und ihnen beliebige Kich' 
tung zu geben, fie anzullrengeii, ihnen Erhöhung 
und Schwung zu geben vermag. 

35. Wirken auf den Menfchen blos ^aturdin- 
ge ein, fo ill die Einwirkung ganz dynamifcker Art^ 
kominl aber ein JMenfc/i mit einem Men/hhen ia 
ßeriilirung und tu einen Krüftecontlict, fo lind die 
Einwirkungen nicht mehr rein dynamifch, fondera 
lie lind auch }iJjcAi/l/i (34). 

36. Da nun nur Gleichartige in einander wir- 
ken können , und im tall dal'ä Menlchen tjn Ver> 
haltnifs Heben und mit einander in ßerülirung find, 
zwifchen dur wirkunden Uifache und der Emplu.ig- 
liclikeit des Subjectea die vollltiindiglle Gleichartig- 
keit üaLt hat (340' fo mul's die Einivirkung eines 
Men/vlien auf einen andern, wenn Üe eintritt, im- 

Ati(.3l. d. CLjCk. ü.bt. Si.3. J. löiO. St. II. U 



itism 



C »98 J 

mer verhältnifsmäfiig die ßärJbßey die am lueifiea 
•nergiiche teya. 

37. £b«ti daraus 9 dafs die Einwirkang cinei 
Menfchen^ auf ainen andern dynamifch'pßrcMfch 
ift, erhellet, ea könne durch den blofien fTiUen 
tinef Geianden und Slarken feine Einwirkung auf 
einen Kranken und Schwachen verftäfki werdeoi 
Qu4 aus denifelben Grunde der Kranke durch ei- 
ne kindliche^ Hingahe der Einwirkung dfea Ge« 
Funden nur empfänglicher werden. 

38« Setzen wir nuui dafs wirklich ein Gefiuu 
dery Lebenevöller ss -f| mit eioem JSranien anA 
Ltebenefcliwachen sd — io Berührung' komme , und 
der^Gefunde feßen ff^iUen habe, auf den Andern 
heilfam eiacuwirkeui wahrend lieh der Andere, mit 
Vertrauen ^ an diefen hingiebt^ fo wird jlie Kraft 
des Gefunden, =:£xpanfiou, in den Kranken, ;= Cot^ 
traciion, die Expanfion zunachll im Leibe und dann 
auch in der Seele erwecken und frei machen *^y und 
es wird dann die erweckte und frei gewordene Ex- 
panfion a/« Z»e6^/z«i6ra/i^ fich über den Menfchen aus^ 
giefsen, und das ganze menfcliliche Wefen mit 
neuem Leben erfüllen. 

39. So wäre denn fchon übcrhaup^l die Wirk«* 
famkeit des thierifchen Magnetismus als Heilkraß^ 
fo wie die allgemeine H'irkung deffelben (16,) 
aus dynamifch'pjychifehen Kräften verilandlich 
gemacht. 

*) Vom d^rnaoiifcbcn Leben eic. ^o, 39. 



[ »i)9 ] 

40, Wird durch Foi-tl'etzung der magnelüchea 
Behandlung die £iiiwii'kung den Arztes anhaltend, 

t, [o mülTen die dynainirchea Kralle der Seele immer 

> mehr erregt werden, und Ca muh dann durch das 

• Hervorgehen der vorhin eurückgedrüngteii Nalur- 

t kral't der Seele, oinZullaiid des Gleichgewichts zwi* 

ichen der dynarailchen und flychilchea Kraft der 

Seele eintreten und den Zulland einer Kral'teindif« 

ferenz herheiführen , die Ruhe ill. Eine Tolche Ku- 

he heiTst aber, to fern fie im Menfche» ericheint, 

Scläaf Ua lieh nun die Natur gewöhnlich dea 

Schlafs bedient, um im Menfchen die gefunkeaea 

Kräfte wieder aulzurichten, fo fehen wir im mag- 

neLilchen Schlafe nur die Auwendung einea Gefet- 

zes der Nalur im JBerondern. 

41. 111 ein Kranker der magnetifchen Einwir- 
kung im hohen Grade empfanglich , und wird die 
Manipulation mit ihm von einem Arzt , der zu ihm 
das gehijrige VerhJiltnifs hat, fortgefetzt, fo mufs 
die dynamifche Kraft derSeele immer mehr erregt, 
über die geiltige überwiegend werden und üherwie- 
geud zum Voifchein kommen. Nehmen wir diefea 
Fall als wirklich an, l'o wird die Seele ihre Kehr- 

feitef ihre X^atur^ dem Leibe zukehren und fchea 
lallen. 

43. Aber eben ein foicher Zul\and des Men- 
fchen, worin die Seele dem Leibe ihre Kehrfeite 
zuwendet, und ihre Natur fehen läfst, ifi ein nu- 
l^erordontlicber Zuitand, und da darf es uns nicht 
befremden, wenn ein magnetilirter Kranker als ein 
U 1 



^ d 



ungewöhnlicher Menfch erfcheint, und nach bis- 
her uubekannteo üefetsen fich äubert, und Erfcliei- 
nungen sar Bewoadetiing (den Somnambulismui) * 
anflteilL 

■ 

43. Tritt naU) wie wir feheni die Naturkralt 
der Seele überwiegend hervor , To dringt fie in ih» 
ren JLeib tiefer ein j und kommt dadurch* mit ihm 
und mit der AuDienwelt in ein ganx neues Verhält- 
nils; die Wirkung und Gegenwirkung wird inniger 
und^erböhter« ' Aber fo ift dann auch das VerhälU 
niüi des Geiftes zu feiner Natur neu^ und das Erw 
wachen des Geilies sum JBewuIstfeyn deflelbeo, ilt 
ein Erwachen xu einem neuen Leben. Der Geifi^ 
d^r fich fonli im gefunden ZuAande des Menfcbea 
mit feiner Denk- und Willenskraft, und mit fei« 
ner anderweitigen Thätigkeit über die Aufsenwell 
ausgebreitet hat, wird nun von feinem neuei^Zu« 
Aande angezogen y auf Beachtung feiner eigenen Na- 
tur eingefchränkt, feine eigene Natur und ihr Ver« 
hältnifs zum Leibe , und zu den Umgebungen zum 
Gegenßaud feiner JBefchauung. machend. Wächll 
nun überhaupt jede Kraft, die ihre Peripherie en- 
ger zieht, an Intenfion, fo b^^^reift man, dais im 
Zuliande des magnetifchen Schlafes die Lebensthä« 
tigkeitdes ganzen Menfchen erregter, fonach auch 
erhöhter feyn , fich dann auch in- verftärkter Sin« 
nes* und Geilleskraft zeigen, und in dem P/iäno*. 
mene des Klarfehena und der Divination kund ge^ 
ben könne. 

44. Hat fich der G^i& alliuöhiig an feinen 




[ 3oi ] 
neuen Zaßand gewülint, und ift er in feirten neaen 
Verliiiltnirren audi emlieimifch geworden, fo hält 
er lieh nicht melir in den Schrauken der inuern Ite- 
fchauung, fondern dehnt lieh wieder weiter oiis; 
wendet lieh freithälig nach Aufsea, und umfärbt 
mit feinem nun einmal gefchürlten Blicke lone- 
res und Aeufsere». Da beündel lieh dann derSoni- 
nambÜl in einem Zudande, den wir den der allge- 
meinen Klarheit und der hxjiafe nennten, 

45. Ks gehen aifo alle Uauptphänomene des 
thierifchen Magnet iaiiius aus den dynamisch- pl'y- 
chifchen Kräften hervor, und wir erkeanen nun: 
der thierljche Magnetismus ^ dieCes vorhin magi- 
Jbhe Etwas, fey nichts anders als die aUgemeine dy- 
namifdie Niturlraß, die lieh hier nur dadurcli 
verjbnderheillicht, daCs lie niclit hlos dem Leibe, 
fundern auch der Seele gemein, mit geißiger Kraft 
durchdrungen^ fonach eine dynamiCch-pjychifche 
Kraft iß. 

46. Allerdings ifl das tiefße Dunkel, das der 
tjiierifche Magnetismus aufzeigt, durch die gegebe- 
nen Andeutungen nicht bis zu jeder tMnzelnheit aul- 
gchellet. Indcfs werden dennoch nehli den allge- 
meinen magnetifchen Wirkungen auch die befon- 
dern aus den dynamifch-pfychifchen Kräften ver- 
nUudlich, fo dals Ge zum wenigften den Schein des 
Wunderbaren ablegen. 'Ich führe Kürze lialber 
nur das Sehen und Hären , das Rieclien und 
Schmecken durch den Magen an. 

47. So fern dicSoiniiambüIe durch den Magen 



L 



l 3oj 1 

Tehen nnd hören, riechen und fcbmecVen, rielleii 
iie zwar Erlcheiniingen auf, die ungewöhnlich, aber 
laijgll fchon in Kranken und bei I\achtu>andiera 
bemerkt worden hiid. Um nur von letztem, und 
zwar voierfi in HiiiGcht des Sehens !tu reden , l'o U- 
l'en he im riultern, Ipielen Klavier uach Noler, 
und thuD lond Verrichtungen im Dunkel derNaclit 
fo pünktlich, als es von Wachenden bei Tage ge- 
fchieht. Em mufs alfo im menfchlichen J^eibeTheh 
le geben, die bei einem kraiikhorten VerliaUnils 
awifcheu Seele und Leib, wo die gewöhnlichen 
Sinnorgane erTchlallt ßnd, die Stelle des Auges ver- 
treten, indem he To aulserordenUich emptiiid' 
lieh hnd , dafs iie die rchwächÜeti Lichtein- 
drücke aufnehmen und zum Bewufstfeyn bringen. 
Namentlich iH bei den Somnambulen die Jilagen- 
gegend ein folch empfindlicher TheiJ, wo Hch eben, 
der Phyfiologie zu Folge, nicht nur die Hauptge- 
flechte der knotigen Nerven, ^Ganglien') befinden, 
londern durch die Einwirkung des thierifcheii Mag- 
netismus ganz befonders hervortreten, und Togar 
eine Potensirung, erleiden (Kluge §. ig^.)- £" 
kommt noch der Umlland hinzu, dafs der Geilt der 
Somnambule nach dem Innern gerichtet, und di 
durch fein WahrnebmungsvermÜgen noch erliöht 
ift. Ifl nun dasSehen ein Empfinden der Eindrücke 
desLicbts, Ib erhellet, es Tey, da das Licht die freie* 
Ue Expanüon ift *), und es weder einen abfolut 

*) Vom dynam. Leben Mo. 3i. 



l 



[ 3o3 J 

pnlceln noch einen abfolnt undui'chllcli Ligen Kor- 
und nirgends eine abiblute Nacht gieht, im 
V»m eigentlichen Sinne wahr: die Somnambule fe- 
hen durch den Mnge.n. Und da iJt es denn gar nicht 
wunderbar, dals üe die Stunden der Uhr, die man 
ihnen auf denMagen legt, unterlcheideu, verfchloL- 
fene JJriefe lefen n. d. gl. 

45. Das Hören ifl ein Wahrnehmen Tchnelt 
auf einander folgender Berührungen des Gehtiior- 
ganfi durch das J3eben der Luft. Je nachdem die 
üerühruiigen mit grijlseiei' «der kleinerer Schnel- 
ligkeit aufeinander folgen und mehr oder weniger 
beltimmt lind, verbinden wir mit denlelben die 
Vorllellungen von Schall, Klang, Ton. Gefche- 
Iien nun ähnliche Berührungen der Magengegend 
eines Somnaiubüts, lu werden die huchll reizbaren 
Ganglien aflicirt, und da noch die Bücke des Gei- 
ftes naah Innen gewandt lind , fo kann der Geift die 
Afleclionen durch Berührung, welche denen, die 
gewühnlioh dat) Ohr erleidet, analog und, gewah- 
ren, und Ge auf das Gehör beziehend, unter die 
Begriffe von Schall, Klang und Ton Hellen; ja fo 
lern Klang und Ton ariiculirt, Sprache, Rad , in 
ihren Sinn eingehen, , und fo nach die Hedenden 
auch verliehen. — Auf eine ahnliche Weife ilt 
das Schmecl'en und Riechen, das lediglich nur 
durch Berührung der Emplindungsorgane bedingt 
itl, auch durch den iVlagen hegreillich. 

46. Man eriiauat freilich, dafs durch blojse 
EeJührung die aiit'serordcntlichen und hewunder- 



len Phü'noraene und Wirkungen des ibierilch» 
Magrielismus herrorgeliracbt werden. Allein man 
würiie über die uiineialirch^maguetirchen, eleclri- 
ichcn und galTanirdieti EiTcheinuiigea nicht miii- 
der erliaunen, wenn fie fellener waren; denn alle 
lind beding! dnrcli bloße Berührung \ — Namliili 
die djnarnifche Tlüitigteit der Natur, dieles AU iii 
Allen, wird überall durch blofse BerübruDg dy< 1 
uamirch entgegeugeTelzler Kürper rege, i^a nuu 
der tbierilche Alagiietismus, wie gezeigt wordcit, 
immer vorherrfchend dynamifclic Kraft Ül, fo ift 
der tbieiifche Magnetismus diefelbe KraJ't, welche 
einen StahUiab magnetij'irt, eine Fläcbe \eiectrijirt, 
oAev galvanifche Wirkungen hervorbringt, itt mit« 
hin auch an dieft^lben Gei'elze gebunden, uud 
gleicbmarsig dnrcb die lierülirung bedingt. 

47. Ziehen wir endlich in Erwugung, die dy> 
namifchti Kraft fey im Grnnde fi/iöpferifcho 
Kraft *), fo ili keine Wirkung zu aufserordeut» 
lieh, keine zu eingreifend und zu umfulfond, dafs 
iln- nicht die dynamifche Kraft genügte, ob wir 
gl'ich das Spiel der dynamilclien Kraft im Men< 
rch>-ii, d'i oi'ch von pl'ycbifcher durchdrungen ifl) 
im lietail zu entwickeln, und es nach aUea Rieb« 
tun gen zu verfolgen bisher unvermögend lind. 

4ti. Werden einmal die Phvßologen ia dem 
menlc blieben Urgnanismuit nicht immer aur Altf 
Jchinerie atbikkea y Ibndera ihn in leiiier d}'iiami' 

*J Vani iljatm. Lcbaii etc. fio, ö;. 



[«n Bedeutung Ichaueii; werden ße das VerhitU- 
t der ttarren Gebilde xu den Flüirigen, wie es 
Ecb zieiJil, würdigen *}, und werden lie iu Henr- 
theiluiig des nienrch liehen Lebens nicht immer nur 
den Ijcib, diefe halbe Seile des Menfchcn, fonderu 
den ganzen Menß-hen, einen befefUen L.eib zum 
Oegenllande ihret- Studien macheu, fo wird lieh ih- 
nen, wie zu hoüeu, der lliierirche Magnetismus, 
und mit dieleni das (iehaimiiifs des meufch liehen 
]L.ebeus uocK vollkomineuei- auff^hlieraen , und lie 
in die gerammten GeFetze ftfiner Regfamkeit liinein 
ftihen lalTün. 

49. Uer Phyjiker hat nun, nach dem Mals fei- 
ner Krüifte das Seijie gelhan und auf die Spur hin- 
geführt, indem er das Gefammtleben des Aleii- 
fchen in den dynamifch-pffchijhhen Krdßeji aufge- 
zeigt, und die Phänomene des l hie rißchen Magne- 
tismus aus denfelben Kräften verßändlicJt gemacht 
hat. Es wird eine Zeit kommen, wo diel'ü Anfan- 
ge eines Verluchs die eigenlliclie I^iachtjhiiß der 
JVa/ur zu beleuchten, und das Unerklärte (in zu er- 
klären, anf demlelbeu Wege weiter rucken, und 
das Gehe/mni/k des Lebens aus der Morgendämme- 
rung in die MitlagsUelle" eiiifilhren wird. Möi'ble 
diele Zeit lia/d kommen, und die Schmach des Vor- 
wurfs, dci/'s unfere gejam.mte JSaturu^iffenJchaJt 
niedrig ßelie^ volJends wegnehmen! 
Uillingenim Februar 1816. 

•J Vom ajiiaiii. LeJ.ün Ko. 5q, 



k 



[ 3o(> ] 



VIII. 

JSine neue f^orric/Uun/r^ zur jibhiilfe bei fehler' 

haftem Sßhen^ 



von 



Joseph Skinner, Esq. *) 



ich kam im Sommer 1808 nach Alalta^ uüd fehr 
bald fand ich, dafs mein Geficht, das fohon ge* 
fchwächt war, anfsterordentiich A^hnelj. abnahm, 
durch den ßarken Glanz des Lichts, den die weifsen 
Oberflächen zurückwerfen, von denen man dort 
überall umgeben ill. Denn die Häufer und Mauern 
find dort von Stein, und der Boden der Inlel gröls- 
tentheils Felfen, auf dem nur hier und da einige 
grüne Flächen , dem Auge wohlthuend, erfcheinen« 
Nach zwei Jahren war mein Geficht fo fchlccht ge- 
worden [Jo obfcured) , dafs ich Bekannte ganz ia 
der Nähe nicht mehr erkennen konnte; ich fand 
aber, daß, wenn ich durch ein kleines Loch in ei- 
ner dünnen Metallplalte Tab, die ich dicht vor das 
Auge hieJt, die Gegenwände iicli mir Ib fcharf be- 

^) Frei ausgezogen aus TUlochb phllof. Magaz. J. i8i5t von 

QilbarU 



t 5" 7 3 
gi-änzt zeigten, dafs icli lie an beiden Enciea der 
SiraTae, in welclicr ich «ahnte, deutlich eikenneu 
kotiiile. Mitleirt des kleinen Tlitüs des Slraiileu- 
kegels, welcher auf diele Art allein in das Auge 
. gelaugt, fehe ich die Gegeuliüude in jeder Nahe 
iiiid Ferne fcliarf, mit Terbällnirsmärsiger GrÜLse; - 
z. B. lehr kleinen Druck, wenn ich ihn dicht vor 
das Auge liulle, fehr vergröfdcrt, nach den wohl- 
bekannten Gefetzen der Optik. Und da ich ihn 
auch, deutlich in der Entfernung fehe, fu helllzt 
(Jana mein Auge daa Vermögen, die Strahlen nach 
der Entfernung der Gegciiftunde, IlÜrker oder 
Schwächer zu brechen. 

So oft ich mich diefes Hiiifsinittels bediene, be- 
merke ich , (lals ich unmitleihar darauf die Gegen- 
ftiinde fchärler lebe, als Ion». Der Grund davon 
liegt, glaube ich, darin, dals, wenn ich eine Zeit 
laug bei Ibhwachera uud reinem Lichte gefehen ha- 
be, ich den hellen Glanz heller ertragen kann, als 
wenn ich derafelben immerfort ausgefutzt bin. Bei 
dem Gebrauche convexer Brillen, oder von vergriJ- 
ßierudeu Gläfern, findet dos Umgekehrte llatt; da 
Jie das Liclit concenlrireii, fo eri'cheinen unmittel- 
bar nachdem Gebrauch derfelben, die umliegen- 
den Gegcnßande minder deutlich als fonft *). In 



■) Hacbdem, w.H Htrp Skioner 


vorLin anliihrl, foUle man 


den Mangel S-iXan Geßclitb in g: 


rofter KunfiehiigVeit fuch«. ; 


dann Lünnic er aber durcli cnnv 


«e Brillen ( cofl«r JJ,«V<i- 


d«. ormag^,Jlers, wie c. Li=; 


r aUidhieUich h.illO . auch 


wohl mcltu l'i'lieu. UumiLielb» 


■, nacLdem duAuge an w«- 



_ J 



[ 3ü8 ] 

djefer Hiiifichl loflen fich die metallenen Brillen *) 
als Erhalter dea Gelichta betrachten y unabhängig 
▼on den yorhin erwähnten Vortheilen. Nach mei^ 
ner Zurückknnft in England hat der Optiker Th(K , 
nias Jones (^Charing Crofftio. 6a.) ein Paar Tei^. 
auderliche Metall -Brillen {adjußin^ meial/icjpec^ 
iaeles) zu Stande gebracht, mittelft welcher er des 
Abftand der Pupillen beider Augen von einandec' 
iniist; fo da(s er das Inftrament für eines Jeden Ba» 
dörfnils einrichten. kann, fo dafs man mit beidetf 
Aqeen übereinftimmender fehe. lodern daroh die' 

nig Liclit gewöhnt ift , kann es fehr heUei Licht JpBhw^rUcfc^ 
h^ITer fjB (baft eriragep. Wahrfdieinlich liegt der Critnid d« 
bell^ Sehens nnniittelbar |iach dem Sehn dnreh da« MfdM 
Loch dafiiii da(f datAag^ fich g^aa for die Gflge|i^nd« cip<i 
gerichtet ha^e, und nan für die Terwirrenflen Strahlea^ welche 
von der ^xe der Kryltalllinfe weiter ab» als die darch das 
kleine Loch hindurchgehenden , auf die KrjrAalllinfe fiillei^ 
weniger empfindlich war. Beim 5ehen durch ^onveze Bril'r 
len mqiste fich das Auge für möglichit nahe G^enfiande 
einrichten jj konnte alTo entfernte gleich darauf noch wenisei 
als fonlt erkennen* Gilb. 

**) Metallic fpectacles. Die Engländer bezeichnen allelnftn^-' 
mente^ welche die Brillenform haben ^ und wie die Brillen 
gehraucht werden , mit dem Wort fpectacles. Die eigeaili- 
chen Brillen find convex fpectacles ^ die Brillen - |;.orguetteii 
(wie ich ^t^ nenne) concave fpectqoles, und hier heilst gar ei- 
ne BrUlenfairung mit runden Metallplatten, die in der Mitte eiA 
kleines Loch haben, fiati der Gläfer, {analog den Schnee- Augen 
der Lappländer^ emeMeuU - Brille met^lic fpe^tacUn, Qx 



^ 



[ 3<iy j 
kleiue Oeffunng nur ein Ttieil der direcLeiiSLi-alileii 
in das Auge kommt, hal die befondere Belchuftcti- 
heit eiues mangclliarteii GcActils weiter keinen tüu- 
iluTs, da die Vorrichtung Kurznchtigcn, dci'enAii- 
ge zu cüiivex iÜ, und FernKcIitigen, deren Kryltail- 
Ihife 7.11 flücli geworden ill, gleichmJTsig zulegt- 

In den Tyllen, welche uns bis jelzt vorgekom- 
meu lind, haben ßch die Metall-Brillen nuch im-, 
mer üulserll wirkfain gezeigt. In drei fällen, bei 
welchen HohigläTer keineHiilfe leiteten, TetzLen lie 
die Augen in den Stand, Gugeultände deutlich zu 
erkennen. IcJi zweifle nichi, dals bei l'eruern Ver« 
Tuchen ihre Anwendbarkeit lieh noch grölserzeigea 
wird. Huuiig find die beiden Angen von ganz ver- 
fchiedener Befchaffenheit, und in diel'em Falle 
dürften MeLalUBrülen fie in gleichniiifsigen Ge» 
brauch bringen. Heim Sc/iielen ili die Pupille meift 
verdreht und liegt zu weit leitwarls; iu einer Me- 
tall •Brille ranfs alfo das Loch l'ür das IchJelende 
Auge aulserhalb des Mittelpunkts derPialle, feil- 
warls angebracht werden. Nähert man diel'es Lucli 
^Ilmählig dem Centrnm, fo wird ilch wahrTchein- 
Heh die Pupille endlich an die liihllge Stellung ge- 
hnen, durch ihr BelUeben das Licht zu gewin- 
nen; und du dcrSelinerve durch die Verdrehungen 
immer etwas angegrill'en ilt, wird er, l'o wie allraäh- 
lig die Pupille die rechte Lage annimmt, leinen 
Ton wieder erhalten. Ks verlieht lieh, dals in die- 
Tem Fall die Melullplalte vor dem nicht fchielen- 
den Auge gar kein Loch haben darf j dagegen für 



J 



r 3»o ] 

m 

die> welche mit beiden Angen ibhielen^ svreier ex« 
oentrilbher Löcher bedarf. 

' Aach als Stellvertreter einet einseinen Augen« 
jllales, ift eine Metallpiatte mit einein kleinen Loch 
von Nutsen> wenn man Licht genug hat, wicdai 
im Freien immer der Fall iß» Sie hat den. Vorsug 
der Dauer, da fie nicht serbricht, und lälal fich bei 
manchen Fehlern des Sehens anwenden | bei wel« 
eben kein Augenglas hilft. 

Eine Unbequemlichkeit der Metall ^Brillen Ü 
die Kleinheit des OeiichtsfeldeS| an das man fiob 
erft gewöhnen muls. Nur wo hinlänglich yiei Licht 
ifti find fie brauchbar; diefes Licht aber mildern 
fie und erhalten dadurch das Gefioht| wenn es von 
sa grofsem Glanse leidet. Die, deren Oeficht mit 
der Zeit fehr abgenommen hat, Ibllten fich bei fehc 
hellem Lichte immer diefes Lichtfchwächeiiden 
Mittels bedienen , um den optii'chen Nerven nicht 
noch mehr zu i'chwächent In den Südländern, wo 
sn helles Licht herrfcht, gewähren die Metall -Bril» 
len vor gefärbten Gläfera, den doppelten Vörtheil, 
dats man die Gegenliände mit ihren natürlichen 
Farben ficht, und dals das zu viele Licht, welches 
das Auge fo mächtig angreift und fch wacht, gans 
abgehalten wird. 



IX. 

'usLüge aus einigen Briefen an den Herausgeber. 



i) Von Herrn Director Vieth in Ueirau. 
J\.urz nachtier, als ich den Verruch, Uellalten or- 
ganifcher Nalurkurper geomeLrirch zu conflriiireoi 
welchen Sie in das 7, Stück dieles Jahrg. Ihrer Aii- 
naleD eingerückt habeuigefcliriebcti hatte, Iahe ich 
cia Panorama ron Petersburg, zwar nicht fo gut, 
iilsdie fi-iiher gereheiieii, hel'urider.s als das von Pa- 
ris, doch aber immer laulcherid genug. Icli war 
früh hingegangen, um das Uemühldo nahe an der 
Leinwand zu belrochleii, und fiug unter andern 
den KünlUer, wie die I^iiiicn, welche im cyJin- 
drifch aufgehängten GenKiIdej^cai/e eil'cheinen Tol- 
len, auf der ebenen Leinwand gemalt wurden. Er 
fehlen niii; aber nicht beiUmmL daiauf antworten zu 
können oder zu wollen. Die Linie mufs Ton der 
Gattung i'e3'n, die ich in dem erwähnten Auffatze 



atcleii 



annt liabe. Utnii die Kbene durcli 



die gerade Linie, wticlie znm IJeil'pitl eine gerade, 
Itraffle bildet, und durcli das Auge des Zufchauers, 
ilinejdct den Cylirider in einer Ellipfe, und diele 
erlcheint auf der abgewickelten in eine Ebene aus- 
gedehnten Cylinderüache als Kniuaide. 




I 

I 



I 3i» ] 
uouOüle mit Kellexion, welrtie ich hierliei 
ziu'lickrL-iide, utid die eiu reclii arli^is liiliiumi.nt 
ill, init der ich ober eill mehr Veiliiche geTuudit 
hübe» niiitate, ehe ich fie zum Auluehnjea gern 
Ui-aucheti mÜcliCe, hringt mir eine Bemerkung über 
einen (iegeiiflaiid in das Gudächlnirs, worüber mebc 
gl' feil/ i che II jll, als man lel'tn niagj naralich über 
die bekaniile Aufgabe von vier Puncten, oder: 
den fj'iaieln, unler denen die Sciten-einea be- 
kannten Dreiecks aus einem Standpiinlte ffe/'ehen 
weiden, die hafte die/es Punktes gegen jenes Drei- 
eck zu bejtiinmen. Eine Aufgabe, die ruan dem 
l'utbenot zufchreibL, obgleich äiiellius lie 
fchon anweudele, und wovon ich im erJiea Theite 
taeiaer prakti/c/ien ßJaihemalii- niclil weniger uU 
zehn AuflölUngen gegeben habe, i'ür die Aufnah- 
me des Details lind befonders die graphifchcn Auf- 
lüfungen nützlich, uud dieJe lind iu des Majors 
Xjehmann Anwc-ifung zum Situationszeichnen, 
3. Auflage, a. Theii, ichr gut vorgetragen, theils 
von ihm, theils von dem Herausgeber, und eiue 
von dem Conducleur Netto. Als ich vor einigen 
Jahren die hidige Gegend aufnahm, (wovon der 
Theil, der die Stadt und ihre näelilleii Umgehun- 
geo umfalstj gellochen ili), habe ich alle diele 
KunltgriÜ'e angewendet, wozu ich um fo mehr ge- 
nölhigtwar, da ich meiner Gelcliäfte wegen, fol- 
che Arbeiten fo lehr fragraentarifch in Zeit und 
Ort vornehmen muls. Ith kam hei , der Gelegen- 
heit auf folgende Methode , die, fo viel ich weif», 




f 



nocil nicht von Andern gekannt und gelehrt lA, 
und vielleicht verdient, jenen sehn Auflüfungen und 
denen des Majors Lehmann und Conducteurs 
Netto beigefügt zu werden. Ich nehme fie aus 
dem Manufkiiple zum zweiten Theil meiner ppai- 
tifchen GeoTnetrie, deffen Errcheinung von dei- Ver- 
lagsbandiung abhangt, in der Hoffnung, dalä Sie 
deu Gegoflldud für ihre trefflichen Annalen nicht 
«u . fremdartig finden Werden, um ihr nicht eine 
f^^lle in denfelben einzuräumen. 

Ej reyen in Figur i. Tafal III. A B, V, drei Punkte 
von bekannter Lage , deren Ttilder auf die Menrel \a a, b, 
C, niedergelegt find, man fucht den Sianilpunkt Z) ebon- 
falts auf die Menlel in d nlederzutegeii. 

Man ftelle ßchden dnrch.^^ und/) gehenden Kreis 
vor, delTen Millelpunki M iey. Dieter Mirtelpunki liegt 
erfilich in der auf die Mitle der Seltne ^if Tenkrcchien 
Linie GM; und auch zweitens in der auf die Tangenta 
.i<i^ lenkrechien j4]ii. 

Es ift aber der Winkel F^B , den die Tangente 
i^i^niit derSehne^Ä macht, gleich dem Wjnfeelv^Uß, 
mter weichem die Sekne j4B in dem Punkia /J iles 
tlmfangs gefelien wird, und eben fo der Winkel FJE 
gleich dem jiDE. 

Hierauf gründe ich folgendes bequeme Verfahren, 
itieMenfel zu orientiren, fo dafs ab, AB, und fo alle 
andern Linien auf der Menfel nnd auf dem Felde parallel 
werden. 

I. Ich ftelle die Menfel in D liorizonial auf, lago 
Oai Dioprernhneal an ab, nnd drehe dit; Menfel fo, dafs 
ich den Funkt B vifire, mithin ab aai JOB liegt: Erfta 
Lage in derF.gur 

Ani»l. d.fhjflk. S.bi. Sl.9. J.iUiß. St. II. S. 




[ 3l4 ] 

Ich viGrenach C und ^ und siehe die dahin ge- 
hen.len Linien, [o \ü fab=^ AD B ^ F ^ ß, und/ae 
=^ADE=FJE'. 

3. Auf die Milte von ab [aUe ich fenkrechi tine 
Linie gm, nnd aa fa Tenkrecht eine Linie am. W« 
Diirchl'chnili m ilt der Mitlelpunkc des auf der M^nfel la 
befclireibenden KreiTei , worin a , b und der gefucliU 
Punkt d liegen. 

4. Dieter Kreis Tchneidet die nach Cvifirte Linie 
in e. Einel-inie vun e durch c gezogen, trifft denKrei» 
umfang in rf. tlier ifi der gefuchte Punkt. 

5. Wann 'lie Menfel nun to sjedcetit wfrd, äaü d. 
auf Daliegt u. I- w. , fo ifi fie richtig oiientirC Zweii 
Lage in der Figur. 

Ich oiienlire alfo die Menfel nicht durch Ti^ 
tonnemeiit, fondern directe und auf einmal. Dies 
iijil der Leichtigkeit des Verfahrens zafammen ge« 
nommen, wird, glaube ich, diefer Methode zur 
Empfehlung gereichen. 

a) Von Herrn Schulrath Hoffmann, 

Bireetor nml ProfEiTor ilei Lyc«um> za ArchalCenbuig. 

Die folgeude Widerlegung der kleinen Notiz, 
iiberfchrieben: Ueber die FaralleUi/tien , welche 
in Slück 4. S. 45i. d J. Ihrer fchatzbareu Annalen 
lieht, wird, gluube ich, Ihren Lefern nicht unan- 
genehm feyn, da es in mathematifchen Lebren 
zwifchen Wahrheit und Tänfchung kein Millelding 
giebt, und jene, durch griindiirbe Widerlegung 
diefer, wenigilens auf indirectem Wege, gewinnt. 




t 3.5 ] 

Der VerfalTer will zunüchA beweiTen, daß die 
ff^inketfummen jedes Dreiecks Ewei Rechte betra- 
ffe. Wer diefes olme die Fnigefiitze von der Pa- 
rallellentheorie alaHüirsfatze zu gebrauchen ^r«nrf- 
lic/t darthut, hat allerdings den fchwer zu errin- 
genden Lorbeer erkämpft. Allein gerade di«Ier 
£eweis Ütdem VerfalTer mifslungen. 

Wenn ein beliebiges Dreieck nfc Taf III. Fi|. 2. ge- 
geben iß, folfllst rieh wotil über delTen Seile ac ein zweites 
Dreieck abc confiruirea, worin ab =: J'c nntl cb ^ 
faj folglich auch Tti = y, o = a- und n = s ift. hier- 
aus ciiifteht nun cid« Viereck abcf, welches aber (ehe 
die Psrn Hellen! ehre al« vollkommen begründet angenom- 
men, il. h. ehe der ParaUellismus der Seiten nf, bc 
und aö, /"c erwieren iß), keine Rliomboide, im lier- 
gebracliren Sinne des Worts, als Species des l'aiallollo- 
I gninmeS) genntint werden darf. 

I Nun foH neben dierem Viereck abcf auf der vei- 

F i(tngcrten gemiten Linie af ein zweites , ihm congruentec 
Viereck, gebildet werden, yvir wollen fehen, wie das 
möglich iß. 

Da dies neue Viereck ans den Seilen des Dreiecks 
afc verzeiclmet werden foll, fo giebt es nur Tolgende 
zwei Wege zu diefer Confiruction. 

I, Ma.n nehme auf der über / -verlängerten af die 
fe =<af, befchreibc aus/mit /t/ = ac, und an. e mit 
c(i= cf einen Kreisbogen, welche ßch beide in (/fchnei. 
den, und ziehe die gerade c//"; fo ifi allerdings Dr. fed 
^Dr. afc. Nun niufs aber noch ein Viereck /"crfe con- 
firnirt werden, weiches dem Viereck a 6 cy congnieni 
Teyn roll. Da ficti ( nach des Verf. Annahme) die Seilen 
c/'imd/e infeßbeßimmterjjiigebetiiidea, fo müfste 
X a 



I 



[ 3i6 ] 

venn man die gerade cd Eieht, bcwiefen werden Itön« 
nen, däls Uiere cd :^fe, oder = af, oder ^ bc [ej. 
So UngedieCes nicht anderswoher ftreng dargeitian wer- 
den kann , bleibt es unentfchitden , ob Dr. fc d ^ Ür, 
fed, oder ^ Dr. n/4 oder ^ Ur o6c i(t, oder niclii, 
undjdic Cleichliekt der Winkel ^ und j, r ond :r bleibt 
eben fo problematirdi. 

11. Man mache wieder, wie vorhin,/« ;^ «y, be- 
Tchreibe aus e mit ed = fc. tmd aus c mii crf =./envei 
Krciibogen, welch« ficli in </ fchneiilen , fo entltebi uohl 
ein zweites Viereck cdef, welches von der gezogenen 
Qnerlinie/rf in zwei tongruente Dreiecke/tt/ and fed 
gelheilt wird. Allein jetzt bleibt unerwielen, dsfa jedes 
dierer beiden Dreiecke jedem der zwei frühern (licli 
deckenden] Dreiecke abc und acf congriient ift. Mit- 
hin kann auch hier nicht auf die Gleichheit der fraglichen 
Winkel gerdiioilen werden. 

Der Beweis des Verf, ifl daher unvoll/iändi'g, 
utid durch feine IJemuhung Ideibt die Pa>allt;llcu> 
Theorie eben l'o unherichligt, als lle es l'eit mehr 
als aooo Jahren war *). 

«] Mit allen brannten, älterD nad neui^tn Vcrfucbea , Ju 
r^hwere Pfol^Um zu lür«ii, i'ollkominca vcrlraui, nehme ich 
mir vor, Tu bulJ es meiDcMur» urloubt, dea iweiCM TheU 
in 10 ein er {rühei' arrdiieiiciieu Üritik der Parallel - TAeatie, 
Jena, bei Crücker, ta\gea m UlTen , niid am SchluHa diefec 
Schrift lu zeigen, was man in dlefer Leine brieitn wirkllclL 
hat, wa> man eißci]llidt fuclit, und waa man fiir HoiTuus- 
ica bat, *i la finden. Heffm- 



\ 



[ 3i7 ] 

3) Von Herrn Prof. Brandes in Breslau. 

Heber die Gründe, durch welche Parrot Jeine 

Theorieen der Beugung des Lichts und der Farben- 

ringe gegen, ihn zu vertheidigenfucht.'i 

Breslau äca iG. April it^lö. 
Ich halte es fflr eine An von Pflicht, den Bemerkun- 
gen, durch welche Herr Prof. Parroi in feinen drei op- 
iijchen jib/iandlungen im zi, Bnnde iliefer Annalcn 
(Jahrg. löiS Nov. S. 345. f.) meine Kritik feiner Theo- 
rieen der Beugung des Licht;« iintt der Fnrbenringe zu 
n geCucht h(it> eine kurze Bcantwnriungl entge- 
t zu fetzen, und nehme mir diiher die Freiheit, III- 
r Einige« von dein , was ich darüber gedacht uad 
\ Bberlegt habe , mitzuiheilun. 

Ueber ciasGefeiz der Wnrme- Abnahme, und folglich 
der Verdünming in gröfscrn Tinlfernungen von dem Kör- 
per, will ich nichts /agenj auch Herrn Parrot's Erörte^ 
ningen führen uns nicht zu einer mAlhematifch-lichem 
Darftellnng diefes Gefeizes, es wäre aber su viel verlangt, 
wenn wir dai fordern wollien. Herr Parrot hat Recht, 
daft diefes Gefetz nicht gleichgültig ift; nber da wir es 
[rhwerlich aus Erfahrungen je genau weiden kennen lec^ 
nen, fo werden wir uns doch immer begnfigen miilTen, 
die Dichtigkeiten als Function irgend einer Potenz der 
Abftände zu betrachten, und diefe allgemeine Betrachtung 
konnte uns fehrwohl leiten, um die Möglichkch diefer 
lind jener Phänomene naclizuweifen. Dafs das gefche- 
hen könne, hat Biot's vortreftliche Abliandlnng über 
die ßrerhung der nahe an der Erde hinfahrenden Sirah- 
len gezeigt; denn die dortigen L'uierfuchungen liefsen lieh 
-wohl auf diefen Fall angewendet erweitern. Freilich 
mul^ man nicht (wie Herr Parrot in dielen Annalfn an 



ft 



t 3'8 ] 

aDgegebenen Orte S. a58. cn *lhun Tdiemt^, iotAen, 

tlar» die Theorie alle die Unirtände bemckAcbligc, « 
che dort erwäbnl werden ; davon aber war auch nicht 
Itede, fondem von einer vollftändigen Beleachtaag jtxti 
einen Haupt-Hjrpothere. E» kann Tehr wohl r«yn, dabw 
ne Tolche Tlieorie die vielfachen Lichtfäiinie rechtferligi; 
denn fo gut b]s et bei der Horizonial-Kefraction yieUadi» 
Bilder geben kann, wären hier auch mehrere SiiUM 
denkbar) aber ich tnub nnr gefiehen, dars die blo&ea 
Erörterungen in Worten, fo und fo könne man es fiiJl 
recltt gut denken, mich nicht gründlich übeneugen. Dia 
Hechnnng ift der wahre Probierltein der HypotheTe, und 
wo tie anwendbar ift, Tollte man fein Unheil BoriickhatT 
Jen, bis man fie befragen kann. Herrn Vairoi's Venlienfi, 
die Hypothefe aufgeßellt iii haben , bleibt dämm ünmec 
iit feinem WertLe, und ich bin iiichi Willens, ei xa 
Itiimäleru. 

Dafs ich gegen Herrn Parrol's drei Strahlen eine 
Anmerkung machte, darüber hätte Herr Parrot lieh nidtl 
beklagen foUen Allerdings verlangen wir nicht alla 
Llchirirahlen in der Figur zu fehen, aber ich fehe, nenn 
Üb an diefe rämmtlichen Lichtlirahlen denke, noch im- 
iiier den GniRd nicht, warum in Hrn. Psrra t's Gru^ä* 
rifi der Phyßi S, aiS. 7.. 24. flehen kann; ,, und Ewi* 
feilen Euiii ß, To wie zwifchen D und B auch Sehet* 
ten fiellen." Dafs ea lo Tcyn mujje, ift wirklich nicht 
«rwiefen; dafs es fo feyn iönne, svird bei oberAärhlichet 
Betrachtung auch nicht walirfcheinlich, fondem man wür- 
de eher vermuthen, dafs die Stärke des Licht* oder dei 
Lichtfaums nach dem Greretze der Stetigkeit bis su einem 
Maximum zunehmen und dann wieder abnehmen werde. 
Herrn Parrol's Worte; „es müllen ooihwendig" (^j4an, 
S- a56. Z, B. , ) find auch jetzt noch viel zu enifcheidend, 
und i<fh gefiettef dafs i^ nach in Ungewilibeit bleibe. 



J 



■^ [ 3-9 ] 

Denn mit den dort ftehenden Worten und Ueberlegungen 
ift in der That gar nichts bewiereii, londein liöchTtens 
nur eine Möglichkeit angeileutec. 

Auf der folgenden Seite (aS?. der Annajen, iu der 
Anmerkuag,) Tagt HerrParrot zweierlei gegen mich. In 
dem einen Punkte liai er wabrlcheinlich- Hecht,, in dem 
andern aber wird er gewifs mir Hecht sugeliehen. leb, 
liabe gefagi , die Scheitel aller aus deniTelben Strahle her-, 
rührender fjrbenrirahlen würden wohl auf einerlei Radiui 
liegen; — es i& wahr, dafs heb das nicht beweifon läfst, 
und alfo ifi es wohl glaublich, dafs hier Herr FaxrotHecht 
habe, obgleich dieXer Umfiand flrenge erwiefen werden 
foHie. Dagegen iii es ganz unmöglich, dafs beide Hälf- 
ten der von einem beiiinitnlen Strähle durchlaufenen Tra- 
jcciorie nicht Tymmelrifch feyn follten. In dem Punkte, 
wo der Strahl tich dem fiaare am meüien genähert hat,, 
iü er fenkrecht auf den Radius de» ( ivie ich nicht anders, 
■weilsjj von kreisförmigem Querfchnitt angenommenen 
Haares; beim Fortgange zur nächßen Schicht leidet er 
gewitä ebön die Brechung, welche er lilf, als er aus jener 
nachiten Schicht in die tieffto überging, und da diefe Vet- 
gleichung ntui von Schicht zu Schicht liait findet, fo ift 
es gan£ gewifs, dafs die Trajectoric aus zwei ganz gici- 
chen und ähnlichen Halflen befteht. Dieier Umftand ilr 
fo g-wifs, ilafä Herr Parrot /ich ohne allen Zweifel von 
feiner Richtigkeit überzeugen wird. 

Ich gehe zu Herrn Parrot's zweiter jibliandliing 
in den Annalen non den Farbenringen über- Hier hat 
fich fogleich im \nfange ein gänzliches Mifiverßehen ein- 
gefchlichen. HerrParrot behauptet, ich Glätte ihn nicht 
richtig gelefen und verfianden.; und gerade eben das, 
möchte ich wider ihm zur Laß legen. Wahr ifl es, Herr 
Parroi hat gerade fo gut wie ich getagt, eine einzelne 
Platte könne nicht die Errcheinung der Hinge gewähren; 



L 3«> ] 

aber a&rere GrGnile hierfür find nicht to gSazIicb ^l«di> 
dafs Herr Parrot (agen dürfte, er habe gerade da$ 5fr 
lagt, was ich eucliililch demonltrire. In feinem Grund- 
rifs der Phytik §. gzA. S. a32. lefe ich folgendes t „waten 
für beide (parallel dicht neben einander einfallende) 
Lichiftrahlen alle Umfiände gleich, fo wOrdea die Far, 
benftrahlen des einen mit den gleichfarbigen Strahlen du 
andern parallel gehen, und et \^ütde aus mehrern folchea 
pftrallelen Strahlen und deren Hier einander ,je/cAoi«« 
nen Farben wieder weifses Licht enittshen. " Hier ifi 
alfo die Hede von mehrern neben einander einrallenden 
SIrahlen, die weifies Licht hervorbringen, obgleich ;e- 
rfer ifoUrte Strahl Farben hervorbringen Jbllte. So 
weniglteni habe ich diefe Stelle verltanden und glanble 
daher wohl ilir den Beweit entgegen fetzen zu dürfeib 
dafa auch jeder ijolirte Strahl keine Farben hervor, 
bringt, Herr Tarrot fagt, (S, a(>5. der innalen), ich 
halte bewiefen, »dafs die Strahlen alle Farbe für Farbe 
parallel werden." Ich habe aber nicht blos bevriefeu, 
dafi Roth mit Roth und Grün mit Grün parallel werde, 
fondern auch Roth mit Grün parallel u, f. w. — habe 
«Ifo nicht LJOB, wie Herr tarrot ziemlich in emphndli- 
chem Tone Tagt , eiue VerbelFerung gemaclit, die ich ia 
f. gjS, hätte lefen können. — Docii ich befürge hier 
felblt in einen emphndhchen Ton zu verfallen und breche 
daher ab. Etwas glaubte ich aber doch nicht blas an 
Herrn Parrol, fondern auch an die Lefer Ihrer Annales 
lagen zu müirenj denn ein fo leichihnniger Kritikus biii 
ich wenigfteni niclit , und möchte nicht gern dafür gehal- 
ten werden, dafs ich mich zu einer eigentlichen Wider- 
derlegüng hinfetzen follle, ohne recht genau und grüodi 
Üch de« Gegners Sätze fiudirt zu haben. 

Ueber die Richtigkeil der Parrot'frhenTheorieen wei- 
ter tu «nt(cheidefij v/\\\ teil Bai]exnübe[l4ffMt j i^ir J'otKiM 



[ 3ji 1 

t noch nicht dargeihan zu feyn. So viel iü gewifs, dafs 
tta« DarltcUung, die nicht in Grenzen mathenniifrhen 
Formeln redet, die von Heim Parrot gewünfchte Ueber» 
Zeugung nicht gewahren kann, 

Wa» zu Herrn Parroi's dritter optifchen Abhand- 
iiing; feiaer 1 heorie der Gefchwindigkeil de« Lichts, Sie 
denken, möchte ich gern hören. Wie daraus, dafi 
Hoch einigen Stunden «ine Säure lieh einige Zolle im 
W"ff» verbreitet, folgt, dafs fio lieh fchneller als daa 
Li^ht bewege I (ehe ich warlicb nicht ein. Ich habe Tonlt 
geglaubt, dars ich auch wohl ein wenig rechnen gelernt 
hätte ^ aber diele Art Kechnutig iR mir ganz neu, und 
Blich dünkt, dafs, ^venn man wirklich diefes daraus be- 
ivelfen könnte, Ach wohl noch crüaunlichere Dinge dürf* 
ten beweiTen lalTen, Brandes. 



4) Von Herrn Dr. J. G, S. van Bretia, 

Leiden cleo l5. Jom. )!Jl6. 

Walirfc heinlich haben Sie geUfen, was Herr De« 
lambre in leinem Abregi ^Aßronomie von Verl». 
cheQ Tagt, welclie in Holland angeßellt worden, um die 
Umdrehung der Erde um ihre Axe direct zu beweiren^ 
und darin meinen Namen und den meines Freundes, van 
Hey nab erg en, erkannt, mit dem ich dai Vergnügeii 
gehabt habe, Sie vor mehrem Jahren in Halle zu Teilen. 
Wir haben dielo Verfuche noch lycht bekantit gemachlj 
haupifachlich aus dem Grund«, weil lie uns noch nicht 
völlig genügten, oltgleich ße mit mehr Sorgfalt enge- 
AeUt Tind, als die der HH, Guglielmiai und Ben- 
9 e Q b e r g, und ihre Refuhaie mit derTheorle näher überein- 
riiuuuea. Wir haben blo3 Aiuzüge aus unTem lieobach- 



[ 3»J ] 

tongtregiliem den HH. Laplace, Deiaiitbre und 
Olbers miigellieili , den wir in Paria fanden; und da- 
tier rührt, was Herr Delainbre davon fagl. GelegentlicL 
WoUen wir wenigfieBs die Reruliaie bekannt machen. 

Die zweite meiner Thefesphiloß>phicae inaugum- 
lea enthält eine pliyTioIogirciie Erklärung eines i'faänc» 
mens, welches mir bisher nicht richtig erkiän zu feyn 
fcheint, Telbri nicht von LapUce in Hau^'& Phylik. Viel* 
leicht dalj Sie diefer meiner ErUaning eine SteUe in Ih' 
ren Annalen einräumen, [Sie 'A im WeCentlichen fol- 
gende. ] 

Hat man eine Zeit lang auF einen Gegenfiaad gefe- 
faen, und richtet nun das Auge auf einen andern Gegen- 
(tand, fo ift im e rite n Augenblicke die frühere Senfäiioo 
noch nicht erlofchen, während die andere die Netzhaut 
fchon ergreift. Hierin litgt eine Hanpiurfach von Irrnng 
eines ungeübten Augei, und warum ein Menfch, der 
vorher noch nie gefehen hatte und plülslich fehcnd wird, 
die Farben nicht gehörig zu unterCcheiden vermag, üal 
er z.B. flufrof/igefehen,undda3 Auge damit fo zu lagen gani 
gefchwängert, und fieht nun eni grün, fo entlieht ein 
aus Beiden gemifchier Eindruck, der iich durch unmerk- 
liche Ahliufnngen allinählig in grnn verwandelt, dazu aber 
mehr Zuit erfordert , als fein fehr bewegliches Augc bei 
demlelben Gegenftand zu verweilen pfiegt. — Dafs wir 
bei dem Wandern des Bücka von Farbe zu Farbe jede er- 
kennen, ift erlernt; wir willen, dafs der Eindruck der 
frühem fleti dem der feigenden Farbe beigemengt ifi, und 
dafs wir ihn abrechnen niülfen. Hierauf fcheint mir auch 
die walire Erklärung, warum unter Umftänden Gegen- 
ßände uns mit ihren ca/nplementaren Farben erfeheii 
nen, zu beruhen. Gelehrt durclt die Erfahrung, beim 
Sehen aus der Senfation der Farben blas das in uns auf- 



C 3^ 3 



\ 



ztmehmen, was T9n der |unmittelbar vorher gehabten 
Senüadon YerCchieden ift, thun wir dalTelbe', auch wenn 
die folgende Senfation aus der nächft vorhergehenden und 
einer andern wirklich zufammengefetzt iß;^ und glauben 
dann blos diefe andere Farbe zu lehen. Gewöhnlich 
ilt diefer erfie Augenblick i worin diefes gefchieht, Ta 
kurz, und die Verfchiedenbeit zwifchen der FVirbe und 
ihrer complementaren fo gering, dafs wir hochft Xehen 
f fe letztere Farbe gewahr werden. Doch gefchieht die« 
fe» nter Umitänden» Sieht man z. B* lan^e auf eint 
ti^ei/se Mauer, die einen farbigen Fleck hat, und richtet 
dfaa Auge nach einer andern Stelle diefer Mauer, fo! lieht 
man auch hier im erlten Augenblicke denfelben Fleck, 
aber mit der complementaren Farbe« Wir verwerfen 
nämlich die vorige einfache Fr^rbe , und fehen alfo vom 
Weifs nur die andern einfachen Farben , welche mit der 
vorigen weifs geben« «— • Auf diefelbe Art erklärt es Iich|, 
warnm ein kleines Stück recht weijsen Papiers auf einer 
ro^A^/r Mauer geheftet, nicht weifs, fondern bläulich« 
grün erfcheint. Wir lalfen aus der Senfation des Weiüsen 
das Roth weg y das wir von der Mauer mächtiger haben, 
und' fehen darum die coniplementare Farbe, und zwar 
dauernd, weil der Blick fortdauernd von Roth auf Weila 
wi^ndert — -— 



r 



Neue Einrichtung des Inßituts von Frantreichy{ 
nach der Konigl, f'^erordnung vom 3i. Jiüirx^ iSi& 



Der Schut«, (helfst es ia diefer Verordnung,) wel- 
chen die Konige, urifere erlauchten Vorfahren, deu 
VV'iCenrcbal'tea undKiiiilten von je her haben ange- 
■ deihen lullen, hat uuch uns bewogen, die Einrich- 
tungen, welche bcAaiiden, um diejenigen zu ehr^o, 
die üchin ilmen auszeichneten, un verwendet im Au' 
ge zu behalten. Nicht ohne Schmerz hallen wir 
die Akademieen einilürzeu lehen, deren Gründung 
für unfere erhabenen Vorgänger fo ehrenvoll war. 
Seit ihrer Wiederherflellung unter einem freoidea 
Na'Qcn, haben wir mit lebhafter Freude wahrge- 
nommen, da & lieh das Injlitut in Europa einen ge- 
gründeten Hui' und ein dauerhalies ^nrehea ver« 
fchafFt hat. AU uns die göttliche Vorrehungauf 
denThroa unferer Vater berief", belchloITeii wir die- 
fen gelehrten Verein zu rchülzen, zugleich aber auch 
jeder Klaffe deffelben ihren urfpriiiiglieheu Namea 
wiederzugeben, um ihren ebemaligen Ruhm mit 
dem gegenwärtigen zu vereinigen. Dem zu Folge 
hefchlii-lse» Wir, wie folgt: 

O IJa» InJUtut foll aus vier Akademieen be- 
ßtlieuj nai^Uch: deiAcademie fraapaise ; derj:/ca> 




[ 325 J 

demie royale des inacriptione et des btUealettres ; 
der Academie royale des sciencesy und der jicade" 
mie royale des beaux arts» Diefe Akademieen Ite« 
hen unter dem unmittelbaren Schutze des Königs, 
find in ihrer Lieitung und in ihren Fonds von einan- 
der unabhängig, haben aber Secretariat, j4gence^ 
JSibliothek liud Sammlungen, auch eine jährlich neu 
zu wählende Commillion von 8 Mitgliedern gemein« « 
Ichaftlich, und werden jeden ii4. April, am Tage un« 
ferer Rückkehr in Frankreich , eine gemeinfchaft« 
liehe öffentliche Sitiung halten. Mitglieder der.ei«^ 
nen Akadiemie können in die andern drei aufgenom* 
men werden. Die j4cademiefranfais0' erhält ihro 
alten Statuten wieder. Jede Akademie wi^lt fich ein > 
angemelTenes Local zu ihren Sitzungen«— Folgende' 
find und bleiben Mitglieder diefer Akademieen : 

!• Der j4cademie ,frangaisey welche wieder 
aus 4o Mitgliedern beftehen Toll (a Stellen find jetzt 
uabefetzt)^ 

de Roquelaure , B\£i:k, V. ienVis, Crsi( Daru, 

Suard (beRändiger Secretär), JRaynouardf 

Dueis, Picard^ 

Graf von Choifeift- Gouffieff Graf Dejiutt-traey, 

Morellet, Le Mercier, 

Graf ^ A^ueffeau, Parfepal - Grandmaifoity 

Graf Volney, Yieamte Chateaubriand^ 

AndrieuXi J^a Cretelh der Jüag«re^ 

Abb^ Sicardg Alex. Dupal, 

Graf CeJJac, Campenon, 

ViUar, Michaud, 

Graf Fontanes, Aignan, 

Graf FrangoiM de Neufchateau^ de Jouy, 

^Gr a£ Bigot de Freamenu, Baour-Lormian, \ 

Graf tSegur, de Beauffet , ßifch. Ten Alais^ 

JLa Creielle der Aeltere| de Bonald, 



t 3aß 1 



Graf LaUy-'Tolendäl, 
Herzog von LSpu, 



Abt Ton Momtmsquioup 



XI. Der königL Akademie der Infchriflen und 
der fchönen ffijfenfchafieriy welche ebenfalla 4» 
Steilen bat (3 lind jetzt unbefetzt): 



Daciet ( beljÜindiger SecreUr )| 
Graf Choijeul' Gouffier, 
Graf Paßorett 
Baron ^Ivifire de Sac^, 

JPanou, 
Mhfalesi 

J^upont de Nemcurtf 
«Baran Reinhard, 
Guinguene, 

Fürlt TaUeyrand : . > • 
Graf Garand de CouUm^ 
iMngUe, 
PougeM, 



Baron Degerando 
Dom Brial, 
Petit ^ Madeli 
JSarbiä ^J)uboc€tgeg 
Graf Lcayuunueg 
Cctuffiiii 
Goil, t 

Ciavier, 

Amawy *- Dupoig 
BerHatdif 
Boiffonade, 
Graf Labcrdei 
Walkenaer, 
Fanderbourg, 



Le Brun (Hen. y. Piacenza)^ StepJL Quatremi/äf, 
Quatremere de Quincy, . Raoul - Rochette^ 

Kitter Visconti, Jje Trofne, 

Graf Boijfy d'uinglas, JdolleuauU, 

Mülin, 

IIL Die lönig'L Akademie der fPiffen/chaß^n 
belteht aus ii Sectionerij und hat in diefen foJgen^ 
de 65 Mitglieder : 

beßändige Secrctäre: 2te SectioA*^ (^Mechanik,^ 

Ritter Delamhre für <lie iiiathe- Perier, 

inati ichen Wiffenfchaften , . . de Prony, 
Bitter Cuvier für die ph)'fikali-> Baron Sane'^ 
" " ' Molard, 

CaucAy, 
Bre'guetd 



fclien WüTenfchaften« 



llte Section, (^Geometrie*) 

Graf La Place, 

Bitter Le Gendre, 

Lacroixj 

Biot, 

Poinfotf 

jimpere* 



3te $ection> {Afirommiie,) 

JäeJJier, 

Cayini, 

Le Frangoie Lalande, 

Boupord, 



Burlhardt, 
uirago. 



l 327 ] 

8te Section^ {Botanii,) 



JuJJfieu, 
de Lamarh, 
4te Seclion , ( Geographie und j)esjontaines, 
Nautik, ) X^ Billardiere, 



. Buache; 
u Beautemps -> Beaupre', 
de RoJfeL 



PaUffot - BecMvaiSf 
Jdirbül. 

gte SectioBi (Landipirth/ehaft,) 



bte Seclion, {allgemeine PA^ßk,) TeJJler, 

, Thouin, 

Bochouj, 

CAarie^y 

Lefepre - Gineaü, 

Gay - Luffac, 

BoiJJoTiy 

Girard, 



Huzard, 
Siheßref 
Boje, 
Yvart, 



6te Sectlon , (CA^iRiV«) 

Gtd BerthbUet, 
yauquelm, 

Graf Chaptal, 
Thenard, 
" Proufi. 

' jie Seclion , ( Mineralogie^ 

Sage, 

Bauy, 

Duhamelf 

Leliepre, 

Baron Ramond, 

Brogniard, 



lote Sectioxx , ( Anatomie Un^ 
Zoologie* ) 

fjacep^d^, 

Richard, 

Pinel, 

»itter St. Hilaire, 

iMtreille, 

DumeriL ^ 

iiU Section, (^Arznei" un^ 
^Undarznei ^ Kunden) 

Portal, 
Riuer Halle, 
Riiter Pelletan^ 
BaroB Ptrcy 
Baron Corvijart, 
Deschamps, 



IV. Die königl, Akademie der fchünen Künflt 
befiehl aus bSectioneUj und hat folgende 4o Mit- 
glieder: 



beßandige Secretäre : 
( nnbefetzt. ) 

ifie Section, {Maklerei.') 

Van^ Spaendonk, 

Vincent, 

JRegnauU. 



Taunay^ 

JJenon 

Visconti, 

Menageot, 

Gerard, 

Guerin, 

Jae Barbier der Aeltere^ 



t 5^ 1 



MeynUff 
Charles Fenui» 

ate SectioB, {BilMau^gu) 

JtoUand, 
Jioudon, 

XhryottXf 

Mtemoi^ 

CarteüisTt 

Zttcomtef 

Bofio, 

Dupaiy. 

3te S«ctioB, (^Bauiunß.) 

Peyre, 
JDufourny, 



Hmrikf^ 



tbntaine, 
Mondeux, 
Bonnard* 

4te SectioBj '(Jtupfaflaeketha^] 

Berufte, 
Jet^roy^ 

jDüpwier, 

Aug. Desnoyeru 

Mekuif 
Ooßec, 

ßrandmenUß 

Cherubini, 

Idefuewr. 



E|8 follen über die gewöhnliche Ancaht der Mit- 
glieder in jeder der dirpi letzten Akademieen noch 
können lO freie Mitglieder aufgenoitimen wer- 
den , welche keinen '' Gehalt be2ieheii. Sie wißr» 
den dua iind von den bisherigen. Ehrenmitgliedarn 
gewählt. 



XI. 

Nachricht f das pharmaceutlfch^chemifche Inßitut in Erfurt 

betreffend4 

In meinem feit 179^ errichteten pharmaeeQtrfch->-cifelni- 
fchen Inititttte wird auf künftige Oftern abermals ein peuerCar« 
fus erölTnet ; ich erfuche diejenigen , welche Anthdl nehmen 
wollen > mir gefälligß bald Nachricht ztt ertheilen^, indtfm ich 
midi nur auf eine beltimmte Anzahl Peniionair einfcfaränke, nnd 
wenn die Zahl Tollzählig iß, die fich 'zu jTpit lUeldendea aichf 
mehr aufnehmen kann« 

D. Joh. Barthclm4 Tromnuidtajft 



ANNALEN DER PHYSIK. 



JAHRGANG 1816, ZWÖLFTES STÜCK, 



Zuteite Fortfetzung des VeTzetchniffea 
der vom Himmel gefallenen Maffertj 

E, F. F. Chladni *). 



Zuvörderft werde ich hier einige alte Meteorlleia» 
erwähnen, von denen ßch die Zeit des Falles nicht 
oder nicht genau heAimtnen lüfsi, und hernach Yon 
folchen reden, wo iie mit mehr oder weniger Ge- 
nauigkeit beßiramt werden kann. 

Der zu teffinus in Phrygien gefallene Stein, 
welcher dort aU Bild (»'yai>.^(x) oder Rejiräleiitant 
der Mutter der Gotter in Bliren gehalten «rorden 



*} Sm Veizekhiiri findet fich in den Annal. B. Üd. S, aaji,, 
- ttad die «rße F..r»feWii»B B. iii. S. Sdg. 
JVn#iI. d, Pbyfik. B.H. Si. 4. ]. t9i6. S(. 13. Y 



' •• 



f 



[ 530 ] 

ifti kann in einem fchr {nibenZ6itaU«r berabgefolln 
föyn, wenn es wahr ift, da& die Stadt ihren Namea 
Ton der Begebenheit (7on wifFiiv^j erbalten hat| ani 
daß der Stein , wie Lmus (1. 29, cap. 10 , 11 ) fagl» 
fchon längft dort yerehrt worden war. Hingegtt 
Baclp Alppianias '(de hilUi JnnibälU cap/561) 
follle man glauben , dafii der Stein erA während des 
zweiten panirchen Krieges müfle gefallen leyn« £r 
erzählt nämlich, es wären fchreckliehe Wanc^er» 
seichen zu Kom gefchehen *); die DecemViri hat- 
ten deshalb die Sybillinifcheu Bücher nachgefchli- 
gen j und aas denfelben (wahrfcheinlich dnrch ei* 
nen frommen Bertrug, weil fie fchon Nachricht 
jr<>n (einem dort gefallenen Steine haben mochteii)) 
geantwortet,' es werde in jenen Tagen za Fellini» | 
in Phrygien etwas Tom Himmel fallen, das man 
nach Rom bringen müfle. Nicht lange darnach fejr 
die Nachricht nach Rom gekommen, dala wirklich 
dort etwas vom Himmel herabgefallen fey. Der 
Römifche Senat fetzte den gefallenen Stein bei At* 
t'alus I. König zu Pergamus in Requifition , und 
Publius Scipio Nafica brachte ihn, ungefähr 
304 Jahr vor unferer Zeitrechnung, nach Rom, wo 
er als ein Heiligthum angelehen wurde, und auch 
gleich bei feiner Ankunft ein Wunder gethan ha« 

*) Hierher gehört auch der Fall feuriger Steine vor dem Ein- 
faUe des Hannibal^ nach Plutarch im Leben des Fabiut 
Maximus^ cap. 2. Man hätte alfo ' nicht nöihig gehabt, 
crll aus Phrygieu einen Metcorltein zu holen , . fondem der- 
gleichen im Lande felbli finden könne». ChL 



I 33i ] 

ben foll. Herodianus {hiß, lib. i. cap. a.) in- 
gleicheij ArHobius (^contra geiites lib.VI. p 196. 
und lib. VII. p. a53, ed. Lugdup.) lagen, der Stein 
Tey Tom Himmel gefallen, und befchreiben ihn als 
Tchwarz und unregelmäfsig eckig, und nicht grÖ- 
Tser, ala dafs man ihn habe in der Haud tragen 
künnen, wie er denn auch bei leinera Einzüge ia 
Rom zwar des Prunkes wegen auf einem Wogen zu 
der Porta Capena hereingefahren, aber auf dem 
■weitern Wege nach dem Tempel von den ßömi- 
fchen Damen getragen worden und aus einer Hand 
in die andere gegangen ili. Wenn Cicero {Phi- 
lippic. Xt. 1'^.) fjgl". reddile nobia Bruium, qui 
ita confervandHs e/i, ul id ßgnum, quod cotlo de- 
lapfum Fejlae cußodiis continetur, fo fcheint e» 
mir von diel'em Steine zn verliehen zu feyn. Eine 
haupllachlich diefen Stein betrelfende Abhandlung 
Ton f a 1 c o n e t, ßtr In mere des Uieux befindet Uch 
in dem ßlem. de VAc. des heiles lettrea et des In~ 
fcript. tom. XXII. p. 3i3. Uiot hat in der philo- 
maLifchen Gel'elirchaft zu Parts eine Abhandlung 
Torgelclen, worin er aiilsert, dafs diefer Stein nn« 
ter die MeteorÜeine zu rechnen fey. 

Der Stein des Sonnengottes, £/fl^fiÄa/ genannt, 
im Tempel zn Emi/a in Syrien, welcher von £la> 
gabalus, der erher Frielier deüelbeu war, nach., 
Kom gebracht worden ift, kann in einem lehr frü- 
hen Zeitalter gefallen feyn, wenn die Vermulhung 
von Zoega (de origine et ufti obelifcorum p. 205,) ■ 
gegründet ilt, dafs die Tetradracinne von Aiexau- 
Tf 3 



I 



t 33» ] 

der dem Orolscnj worauf ein kegellormiger Slcin 
mit einem Sleriie darüber lieht, darauf UeKiehung 
habe. Aulsei'deiii kann er auch sur Zeit des F.Ia};^- 
balus, oder nicht longe vorlier, ge t allen reyii. He* 
rodUnus (ui'Jtiß. lib. IV. cup. 3.) fogl, er % 
kegellürmig, Ichwarz und grol's gewefen, und l'ey 
Tom Himmel gel'alien; es ragltn einige Züge her. 
voi-, die das Biid der Sonue vorttellen folllea, 
( wahrlcheinlich diviirgirende Streifen auf der 
fchwarzen Kinde). Man lieht ihn auf römifcheii 
Münzen von Elngabalua, ingicichen auch tiul'Müi]- 
zen VON Ephefu.i und Emifa, 

Von dem fdr heilig gehaltenen Steine in der 
Caaba zuMetl-a, welchim die Araber ein hohes Al- 
ter zufchreibcii, iii hier noch einiges nachzuholen. 
Die ausfiihrlirlillB Nachricht davon findet fich in 
den Voyages iP Ali Bey el jibaffi en Afrique et en 
Afte, (_Povh 181^ y a.) toiuell.p 34?, nebfl einer 
Abbildung des Sleines auf der 53ßen Knpfertafel. 
JJer VerfaHer, ein orientalilirler Spanier, Don 
Badia y Lehlich, fagt, dieUr fchwarze Stein, 
hadfihera el Alfuad, oder der hirnmlilche Stein 
genannt, befinde heb in einem \\ inkel, nahe bei 
der mit fchwarzein Tuche verhangenen Thiire, in 
einer flöhe Ton 43ZDII; er ley au.swendig ganz mit 
einer etwa einen liifs breiten .Silberplatte umgehen. 
Der Theil des Steins, welchen ditfe Silberplalte 
frei lalTe, bilde fall einen Halbzirtel, (nach der 
Abbildung mehr ein rchiefes oben fchinitleres, un- 
teu breileresViereck mit fehr abgerundeten Ecken), 



J 



[ 535 ] 



h und unten S 

lefchreibt ihn als einen viilkaiiircheu Ba-ib] 

deiner 



r KryltaUe und gelbüchei 



it «eirduötlilichera Feltlfpath 



aut einem 



fehr 



'L'utide, aui 



isgeni 



jine kleine Hcr- 



rragung oder Ader, die auch elwns rüthlicli Tey. 
rolhliche Farbe mancher Stellen könnle 
hhl einen ZvFeifel an dem metturilchen Urrpruo« 
1 erregen, es miilsle denn ein Iblcher rölhlicher 
hfiug an dem Schwefeleilen, wie hier und da an 
Meleorlieine von Enü.'^heini oder an einigen 
;rn, damit gemelnl Teyn.) Der Stein l'oll durch 
viele KiilTen lehr abgei'chliften feyti, an man- 
che ti Stellen 13 Linien tief. Niebuhr (in feiner 
JBefchreibung Arabiens S. 3i2,) redet auch von die- 
fera Steine. Seetzen vermulhet, dafs es ein Me- 
teorliein iey, Ali ßey und Niebuhr Togen, 
dafe noch ein anderer folcher Stein dort in einer 
Kilie verwahrt werde, den man aber für nicht fo 
beilig halle, wie diefen. Maximus Tyrius 
{^diiy. 38.), Arnobius {contra gentes lib. VI. 
p, igG-) und Andere reden von Steinen, die Xchon 
in älterer Zeit von den Arabern lind für heilig ge- 
ballea worden. Codinus (</e originibus Canßan- 
tinopoleos, Nnm.Gtj.) befclireibt einen lolchen Stein, 
der unregelinalsig viereckig, 4 Fufs hoch, 3 lang 
und I breit gewefen, und auf einem vergoldeten 
iursgeßelle geüanden hat. Das kann aber wohl 
nicht der berchriebene Stein in der Caaba feyn, weil 
das Mafs night zuUiQ't, es müfste denn vieles davon 



[ 334 ] 

weggekommen, oder der gröFsere Theil verdeckt 
feyn. Im Jabre der HedHchra 317 oder 3ao (nach 
uoferer Zeilrechnung etwas früher oder fpäter alt 
930) iß diefer Stein , nebil noch einem andern , bei 
welchem gebetet uüd der Segen ertheilt wird y Toa 
den Karmaten, deren Anführer Abu Said el 
Jannabi war, weggenommen, und im Jahre 339 
derlelben Zeitrechnung gegen eine Auslöfung von 
i5oooo Denaren wieder zurück gegeben worden, 
aber in swei Stücke «erbrochen , worauf man ihn 
mit 10 filbernen Ringen wieder zufammengefügt 
hat. (Eutychii AnnaL tom« II. Barhebraei 
Chron. Syr^ ed. Bruns. p« 195.) Niebuh r und Ali 
Bey konnten hiervon nichts bemerken ^ weil nur 
die eine Seite lichtbar iß, fo weit die ßlberae Ein« 
falFuug lie frei la'lst. Noch einiges Andere über die 
Gefchichte des Steines findet (ich in der Biblioth^ 
Orientale von Herbelot, tom. IL, unter dem Ar- 
tikel : Hagiar Alajfopad^ 

(?) Wahrfcheinlich iß der Stein, welcher lieh 
in dem Krönungsfluhle der Könige von England 
unter dem Sitze befindet, und in der "Weßmünßer- 
Abtei in Edward the Canfeßor^s Chapel aufbewahrt 
wird, auch ein lehr alter Meteorßein. Nachricht 
ten davon finden fich in vielen Schriften, unter an« 
dem in ffeßmonaßerium^ or the hißory and anti-^ 
quitiea of the Abhay Church of ff^eßminßer^ by 
John Dart^ P.Il. {London 1742 foL), Hißory "5 Book 
p. I a. The Hißory of the Coronation of James IL , 
by Franci/i Sandfort (^Lond» 1687 fol.) p.39, Hec^ 



C 335 ] 

tot Boethius in Hiflor.Scotiae^ lib«L £ucha<* 
nanus de reb. fcoiicU \ih. \ lll. Von Uffen- 
bach's merkw. Reifen B. 2j^ S. SSg. Keysleri 
antiquitatea felectae feptentrionales et Celticae p. aS. 
Man hat ihn den Jakobsßein genannt, weil man ge» 
glaubt hat, es fey der Stein gewefen, auf weichem 
Jakob bei feinem Traume von den auf einer Leiter 
auf und abfleigenden Engeln geruht habe ^). Die 
Gefchichtfchreiber geben die wohl ^ben nicht zu 
verbürgenden Nachrichten , es habe yoo Jahre Vor 
ChriltiiGeburt König Gathol, welcher zu .jBr«- 
gantia (nach Einigen im fpanifchen Königreiche 
Gallizien , nach andern in der Portugiefifchen Pro- 
vinz Traz OS montes, alfo vielleicht zu firaganza) 
regiert habe, ihn als Sitz oder Thron gebraucht, 
und ihn hernach nach Irland mitgenommen. Nach 
Andern loU e3 vom Könige Brech gefchehen feyn, 
370 JaHre darauf, oder 33o Jahre vor unferer Zeit« 
rechnung, foll er nach Schottland von dem dortigen 
Könige Fergus feyn gebracht worden. Im Jahre 
8öo nach Chrilli Geburt foll er auf Befelil des Kö- 
nigs Kenneth IL in den zur Krönung beßimm- 
ten Stuhl eingefchloilen , und in der Abtei von 
Scone im Sherifthum Perth feyn aufbewahrt wor- 

*) Dalfl diefer Traum vielleicht ein halb im Schlafe halb im 
Wac|ieii gefeheoes Feuermeteor gewefen fey, erhellt durch 
den hernach dem Orte gegebenen Namen Bethel einige Wahr-' 
fcheinlicbkeit, von welchem Worte auch der I^ame der Bä- 
tyUen gftwühulich hergeleitet wird« . Chi, 




[ 356 ] 
). Eadlich bat Edward I, , nach BeGegting 



dex' Schotten, ilm nehli dem Krönungsfl utile mit 
nach England genommen. Eiuige ächriillielUt 
nennen ihn mamioreum Inpidem, odei- the fatal 
i/iiarble-ßone , aber nach Sa n d f o r t und von 
Ulfen bach hat er keine AehnÜclikeit mit einem 
Marmor, rondein mehr miteinem SaudJleinef und füll 
nngefahit 33 ZoUlang , i3 breit, und ii hoch leyn, 
Und eine bläulicli Uablartige Farbe haben, mit röthi 
liehen Adern gemengt. Nach dieler Defchreibung 
kann er gar wohl mit manchem Metcorlteioe, bei 
welchem dasSchwefeleilen, vcrmulblich wegen des 
Nickelgehalts, rölhlich anlüuft, Aebriliclikeit ha- 
ben, und es wäre wohl zu wünfchen, dnfs er von 
einem Kenner unterl'uciit würde. 

Unter den Meteorheiueu, bei welchen die Zeit 
des Falles lieh mit mehr oder weniger Genauigkeit 
beßimmen läfst, l'cbeint der altefie der zu feyn, welr 
eher auf der Infel Crela, wo der HaupUitz der Verr 
ehrung der Oybele war, auf den Cybeüfchen Her« 
gen gefallen, und Ton den IdäiTchen Uaktylen sla 
£ildoderSymboIderMuLter derGotter aufbewahrt] 
und zu ihren religiöfen Gebräuchen angewendet 
worden 111. Malchus oder Forphyrius Tagt 
(,\nvita Pyihagoraefect, ty.) Pythagoras fey , als 



*■) Msn h«t 1ha algi 



n Reicbe Schnd gen ä Ei »n des 



perehcB, und die Vcrle dab^i gcrditicbra t 

Jii fedlat fatum , Scoti haue quiicunqite locatu 
JS^aiuat lapidem, regnar^ lenei^lur iiijain. 



m 



1 337 j 

er nacTi Creta gekommen) von den Idäirchen Dab« 
lylen vei'initlclft des IJonner/ieines vorheieitel wor- 
den, um in ibie GeheunuilTe aufgetioramen zu 
werden, {iKaSd^Bi! 1^ ns^awia \i&üi'). Schon 
hieraus folgt) dafs der Stein fclion vor der Aokunft 
des Pythagoras dort vorhanden gewefen , und alTo 
nicht, (wie Bigot de Moroguea dem Dam Cal- 
m«/ zu folge annimral,) zur Zeit dts Pylhagoras, 
etwa Aao Jahre vor unrurer Zeitrechnung, londera 
weit früher müire gefallen feyn. Die Pari/ehe 
JUarmorchronil {Marmora Oxo'iier^fia p. II. iiilcr. 
^a3. p. 21.) giebt in der iSlen uniJ lyteu Zeile Aus- 
kunft über die Zeit des f alles, und Tagt, das Bild der 
Mutter der Götter fey ia4i J;tliie vor AbfalTiing 
der Infchrift, zu der Zeit alsErichthoiiius in Athen 
regierte, auf den Cybelifcließ Bergen erfcliieuenj 
alfo ungefähr 1^73 Jahre vor Clirilli Geburt, oder 
597 Jahre vor der Zerftorung vou Xroja *). 

(V) In eben derfelbeu Infchrift heifst es in der 
saßen Zeile: <j-tdi^az riu^t&it sv tij iSn, hi^ovtvv 

Das wird von den Auslegern gcwöhniicli von der 
Kunü Eilen zu bearbeiten verliatiden, welche docU 
wolil fchon friilicr mag bekannt gewefen l'eyn. Ich 



*) Wenn dai feine llictillgkeil htL, fo wäre diefer Slriiifatl über 
3äJ. ilter, nh die ita Buche JoTua X. U. erwühole Begfr. 
beolieil, diU viele Fciiidi: üurcl. Striae umgekomiDea liuJ, 
«eiche* nieiae* Ergcbteut woht ehvr vom il»$'-l miiahlc tu 
lerlicbeu (f^o, ala Ton MclcDrlleiuea, Chi. 



[ 53a ] 

glaube es mit demrelbeii Rechte überfetzen zu kön- 
nen: Au f dem Uta ward EiJ'en gefunden fanden 
Idälßhen, Dal-Iyleii Kelmia und Damnaneusj und 
da kauii es gar wolii anzeigen, dafs lie eine Eifen- 
iiialTe gefuudeu fiahen , welche meleorilch gewefeE, 
uud vun ihueu Ijiii' heilig gehalleu woideii iR. E« 
gelchali ii6S Jahre vor Abfairu.ig der liitcJirift, als 
Paiitiion zu Athen regierte, allo ungefähr i4o3 
Jahre vor Chrilii Gehuit. 

Zui-ZeitdesEleoc fes, alfo mehr als tsoo Jahrs 
vor Chrilii Geburt, fielen {nach Paufanias Üb. 
lX.cap.3S.) Steine vom Himmel, die heruaeb im 
Tempul der Grazien zu Orchomenos aufbewahrt 
wordun lind. 

C?3 Ungefähr 705 oder 704 Jahre vor ChriHi 
Geburt, oder im Sien Jahre der Kegierung desNa- 
mu Porapüliis, foll (nach Plutarch iu A'uma 
c. i3.) daaancyle, eine ich iJd form ige MetaUmalTe, 
an beiden Seiten mit utiregelmarslgen Krümmuii' 
gen ausgerchnilten, vom Himmel gelallen feya. Es 
ward als etwas, dem Kümifcben Stante Schutz ge- 
wiihrendes angelehen, und Nuraa gab es deojSali' 
feilen Prieliern in Verwahrung und liefs n andere 



machen, die diefem ühulich waren, 
Jemand es wegnehmen wollte, er ni 



damit, weuQ 
:ht gleich dai 



rechte träfe. Es ütgnr nicht unwahrltheinlich, dali 
es eine meleorifche Kifeiimali'e gewel'en ill, unge- 
fähr Ib flach, wie die zn Haarlem befindliche vom 
Vorgebirge der guten Hnllnung, deren Geflall gor 
fehr daüu würde geeignet gewefen feyn, eiuem zum 



[ 539 ] 

icrglanben geneiglen Volke, wie dos Römifche 
f die V'odleilung eines vom Himmel gelaltenea 
I^Fnen iScLiildcs zu geben. 
i.'.Die Begebenheit, welche der Scholiall za Pin- 
■'s Pfth. fM 3. V. 137. erzählt, wo Ariftode- 
eiii Schüler Pindar's, einen Stein mit Feuer 
1 GelÖfe auf eiuem Beige unweit Theben zu fei- 
1 Filfsen fallen gelbben, und auch Pindar zuge- 
r gewefeD ill,' welchen Stein man heruacli uucb 
i Bild {»yciKft» X/divov) der Mutier der Got- 
*) angefehen hat, mufs lieh in der erlien Hiilf- 
» 5len Jahrhunderts Yor uuferer Zeitrechnung 
[elragen haben. 

iWenii Pliniua ihiß. ,mt. 11. 67.) -und Jn'- 
klfi Obfequena (cap. ii4.) lagen: laleribus 
eociispluit, fo fcheintes einen Meteorüeinrall nnzu;- 
zeigen; man mu!s es nur nicht etwa durch gebrann- 
te Dachziegel überl'etzen, fondern Steine darunter 
verliehen, an denen man Wirkungen des Feuers 
bemerkt, und die man Backiieinen etwas ähnlich 
gefunden hat, lu wie auch ültei's in Clii-onikeii ron 
,£teinea, die wie angebrannt ausleben, und im Ko- 
ran von Steinen von gelirannter Erde die Rede ill. 
Da es während des Conlulats von L. Marcius 



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[ 310 ] 

Pfaüi^ |>us und S. Julius lieh zugcFraj^en habeu 
6>ll, nnü's es 89 bis ijO Jahre TOr ChrilU Geburt ge- 
J'chetieu Teyn; iiacli Flinius hal ea lieh zugetragen, 
während Aanius Milo eine Reclturache ver- 
UieidigLe. 

U Q m a fc i u s (in l'/iotii Biblio/h. graeca , Ro- 
ihojfingi ifi55 p. ioi7.) fagl , Ai'clepiades und 
IpaLer Ifidorus halten aut dem Jierge Libt 
viele MeteorJleine {baetylia) geleheu j er erzählt 
Buch, mit Kintneugutjg vieler Fabeln, ein Arzt, £u- 
febtuE, habe bei Enieila einen Stein mit einerFeuer- 
kugel niederfallen geiehen, welcher hernach toq 
ihm zu maucberlei Aberglauben und Gaukeleieu 
gebraucht worden l'ey. Wenn Eufebius bei dem 
Niederfallen der Feuerkugel geglaubt hat , dabei ei« 
nen l.üwen zu l'ehen, der l'ugleich verfchwunden 
fey, l'o wird das wohl der um den Stein befindlich 
gewel'eue Rauch und Dampf gewelen feyn, dem 
feitie Eiubildungskraft die Gellalt eines Löwen ge- 
geben hat. Es mag lieh ungefähr im titen Jahrhun-r 
derle nach Chrilli Geburt zugetragen haben. 

ImJahreiiio, oder im Jahre 559 der Arme, 
nifchen Zeilrechnuug, Iah man in Ai'menien^ in 
der Provinz f^aspuragan , im Winter in einei- iin. 
Hern Nacht einen feurigen Korper, der vom Hiiti> 
luel herabkam, und, nachdem er lieh in feiner guii. 
isen Malle enlziiudet hatte, lieh in den See Van her« 
abllürzle. Das Walfer wurde hiervon gans blulruih 
Cein meikwijrdiger ümllaiid, der rdit einigen au- 
(iecn Creigaill'en übeieiultimmt) und der mit Geli> 



J 



l 3n ] 

lie verbundene SLhdi liieb viel Waller auf das Land. 
Man Tand am folgenden Morgen viele ou^geworfeu« 
Fifche wie flüuleu Hüls übet- einander lii-geii, oiao 
terrpiirte einen iibelci Geruch in der Gegend', di« 
I'lrde balle an vei rchicdenen Steilen lebt- liefe Kille, 
(wo man liüLle noctigraben Tollen, um Meteuilielne 
" XU finden,) Alis der Armtnifcheii Chronik von 
Mathacus EreLz, iu dun Sotic.ea et exlraits de 
ta bibliotheqite imperiale , Paris 18 13 p. 5()2. 

(?) ii58 den 8. März, nach der Arobifchen 
!£eilrecbnung im Jahre 5.Vi , liat, zu Mnjul eine giu- 
fee Wolke vielen Regen gegeben, und darauf fül- 
len feurige Kohlen herabgefallen feyn, die viele 
Häufer und Gerülbe in ßiand gelteckl, und l'onft 
vielen Schaden angeiichlel haben, nach Grcgo- 
rii Barhebi-Qoi Chron.Svr. ed. Bruns p.5i'i. Es 
ifi ungewifs, uh es eiu zur Zeil einesRegens ^efclie« 
hener Meteorileinfall gewefen iÜ, oder ein Gewit- 
ter, bei delfea Refcbreibung die EinhildungskiuU 
vielleicht einige Abändeiunge« gemaclil bul, 

(Uer in dei' erllen l'oilfelzung des Veizeichnif- 
fes S. 373. gemelilelo l^all eines Steins miKloßer dea 
heiLGabrielzurZeil Kail'era (''riedrichsll. u ud Küaigs 
Liudwigs des Heiligen ili ungegiiindel, und nur ein 
frommer Uelrug gewefen. Diel'es erhelll aus Nau- 
cleii C/ironicon (Colon. iSyy l'ol.) p- gaö-j wo, 
Vincentius zu Folge, gefagt wird, es fey ein 
Stein, worauf ein Ciucibx mil der bekanutcn He- 
berfchrifl, mit goldenen iJuchliuben zu feheu ge- 
wel'en, in das Kluller des beil. G»bricl bei Cremona 



^ 



refnilei 



er fey von Eis (UtptA 



g-Iaci 



airo 



ein I 



Stück Hagel) geweloi 



lach 



blinden Mi 



Zerrchmelzet) hi- 
inche die Augen damit 
lavou wieder lohead gi- 



I 



i 



gewalchen, und die. 
worden I ) 

1379, am Tage nach dem des heil. Ui-ban, alfo 
den ab. Mai, loll niclit.mir duicli Ilagel, fondern 
aucli durch iiatüi-liciie Steine hei Minden viel Scha« 
den feyn verurfacht worden, inaa will auch von ei- 
nem benaclibarteri JJeige (^rnona ff'edegonis) eine 
Feuerkugel über der äladt gefeheu haben, nach 
Jjerbecii chron. epifcop, JJildeshem. n. 44., ia 
Li e i h n i t i i Jiript. rer. Mrunvic. T. IL p. i gS. 

i530 im Mai, lind in Aragon, in einem Dorfe 
nicht weit von Oliva und Gandia 3 SLeiue, jeder 
über eine AiToba (a5 Pfund) fchwer, mit einem 
fchiieil entliandeneu Ungewißer (d. h. bei allen 
Chroriikeiirchreiberu, mit Feuer und donnerarligeo 
Getol'e) heraligefalk'H. Sie loUen der l'arhe und 
dem Anfehen nnch einem Feuerlieine C?) ähnlich 
gewefen feyn. Man bat einen davon cu der Decke 
einer liinhedlerwohnung bei üliva an einer eifernen 
Kelte aurgeliüngl. Annalea de ytragon por Don 
tVaiic. JJiego de Sajas Cib66 1*ol.) ['■ »72. Doa 
Anlonio de Guevara, kÖuigl. Chionill, loll ihn 
ijoi't gefehen baben. 

(?) 1640 den 28. April, loll (nach dem von 
IJigot de Morogaes *) angeführten, Bonocen^Kr« 

*) Wenn inh in der eiJi™ ForlfeUnng luriii« Veneichniff« 
(Aon, B, fi5. S. äyii.) dattea Bi^ot de Moruenaa gt- 





[ 


3-i3 j 


• 


■1 


^HMIF. -Amable in Teiiie 


u Annalps du 


Limoiij 


iVi, Vol. 


^m ?■ 


, welche 


dl noch nicht habe 


iüniien 


^^rt»liaft werden ), bei 


einem nirchle 


ilicheri Weller, 


•; das 10 'Inge gedauer 


hat, in Lim 


,ujin rn 


1 H.gel 


einSlein V 


un der Grb 


se eines i'alVcs gefall 


„ kyo. 


■ welchen in 


an aus der 


Erde, wo er 


a Ellen 


tiifoin- 1 


■*' gedrungen 


, mit eilenien HcbebÜumeii her 


u.gear- | 


* heilet hat 


es fulJen 


auch noch ei 


lige Ste 


iie von i 


= der Giüfse 


ei lies Eies 


gel'allfn fey 


1. (H. 


"""^ i 


gebpDC \ 


^,y,e,cl,i>lfs gü 


adcli habe, fo be 


rilTl diefe 


1 

Mos dai 


aus -inn 


K,-eiller feine 


Buches Im Journal dee r 


ni«M tül. . 


37. p. 43 


0. ausgeiogcue 


, uDd uu. .liefen 


in Leo 


nhnrd'i 


Tnfdienbuche für Mm 


ratagie 7. Jahvi 


. 2. Abd. 


S. S-ig. ' J 


roiigelhci 


to Vtriekhiiil 


. Om Buch felbli: Memoire hijio- \ 


'■'i"« "' 


phyfique für 


lei chules d^a f 


''"^" /'<"■ 


fl/ffü/ d. 


iWo^off"" 


, OrUaifs 181 


3 8. ifi recht gut. 


l)w Vcr 


f.ller hm, ' 


b«rouüe» 


bei S<»uf;<l 


eo .n Fraukrk 


t, die 1 


Ilunrcbv'n 


I4iichvlcl> 


en , fo wtil B 


Ce liahrn LoduI 


, gut mfa 


inraenge- .^ 


Rdll, iind inaBfbe in 


lereir-nu und ri 


hlige Bun 


erkuNBen 


liium£Efü 


Et. W.«u« 


eiuiRe Yon inem 


u frühem Angabe« ■] 


trricbligl 


bal, (welJiw imtunler aL« a 


nch fcbon 


Ton mir, 


teir«u Q 


uell«ii lu Ful 


c, fpilerhln gcl'c 


hehea n-ar 


), werde 


ich e.. 


wie ««ch « 


och einige andere 


ISiHizen, 


geni uit 


r„..k Lc 


uliei>; icb A 


,Je >ber iu C«n 


ai Buche 




in»ncl.c5 


lu Lurichlig«. 


, f eiche, mm Tbeil auch 


Wer ge- 


Tcbiebi. 


Bei A..rabru., 


der 1 crfcliieden 


en MeiDUD 


eea über 


den Dvfp 


uiig der Meieu 


rmaffeu Iwraeikl 


er feiir ri 


blig, dnÜ 


.11», wa 


mao >n Ji.'fc 


BI«i»rer.ig»illeH 


beubudile 


t b.l, .uf 1 


eiaEu au 


i.r-=.molHhär 


fcben »ivri »uf.er 




Urfprunir 1 


tchlLef.ei. 


l^lTe. Da « 


u diefem Buche, 


( welehti 


ich B»n. ■ 1 


neuerlich 


durch die G 


lle de. Herrn 


u n U n 11 


eib«llen 1 


habe), e 


beu f.. viele WabrliciLiliebe, 


!• EiuGdi 


.n «,6«, 1 


fo babe 
wideifülir 


dl c> für l'll 


hl gehnlltn , ihn 


hier Ger 


tditigkoit 

cvu. j 

1 

j 


,11 zu uir.'D. 




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£ 344 ] i 

wohl der Högel oder fonft etwas von dem Chroni» 
kenTchreiber hinzugelelzt worden feyn. Ea ißswar 
kein Zweifel, dals ein MeteorAeiafall ßch eben fo- 
wohL zur Zeit eines Hagels ereignen kann, als e» 
bei heilerem Himmel gelchehen iß; aber die altera 
Chronikenfcbrciber reden dabei fo oft Ton Hagel, 
dafs, weil dergleichen in neuerer Zeit nicht be- 
merkt worden itt, man glauben mu(s, da(a fie den 
Hagel ans ihrer eigenen Einbildung liinzugefetst 
haben, in der Meinung, dafs ohne diefen kein^ 
Steine fallen könnten.) 

(Bei dem im VerzeichnilTe erwähnten Steinfal- 
le bei Torgau im Jahre i56i mufs ich noch bemeiy 
ken, daü prope arcemJuliamheikt: hei Eilenburg. 
Diefe Notiz verdanke ich Herrn Geh. Allili Rath' 
von Hoff *)♦ 

(üer nach Angelus in jiniial. Marchiae er- 
wähnte Sleiufall, 1691 den 9. Jun. bei K.uner.?dorf, 
fcheint nur Hagel gewefen zu feyu.) 

1628 den 9. April um 5 Uhr Nachmittags, fiel 
mit greisem Getöfe bei Hatford in Berkfhire^ 
8 engl. Meilen von Oxford, ein Stein, auswendig 
ichwärziich wieEifen, mit einer Rinde umgeben, 



* ) Bei Gelegenheit der im VerzeichnilTe ei'Wähntco etwa zwi- 
fclien i64o und i55(> im Naunhofjcfien IVald bui Grimma 
gefallenen Eifeniiiiaire bemerke ich, dafs, wenn ich Albi- 
ni ' s Meifsnifche Bergchronik angeführt habe , daraus vob 
liigot de Morogucs aus Unkunde der deutfchen Spra-^ 
che p. G7. ein Schriftiteller Albini Mesnifche gemacht 
worden ift« CkU 



[ 345 ] 
finwendlfi weich und mit glanzendea Theilen g». 
^tneast- ^^ zerbrach im Fallen; das Ganze wog 
■%iber a4 Pfund , das^röfile iJi-uchliück 5 Pfund. Es 
A>llen noch n)=fi»'eve leyn gefunden worden, unter 
modern eii^i^ ''^i £-eicomte, den der Sherif erhallen 
3iat. ü-entlemaa's niaffazineDecem\y. ijqG, p.1007. 
Two die Nachricht aus einem damals gedruckten Blat- 
-te entlehnt ifi. 

(Per von GalTendi berichtete SteinfaJl in 
Jer Provence ill nicht am 37. Nov. 1627, wie üigot ^ 
dd Morogues lagt, Ibndern 1637 gefcliehen.) 

i64a den 4, Augull, zwil'clien 4 und 5 Uhr 
N^achmittags, horte man ein anhaltendes Getäre^ 
(bei delfen ßefchreibung die Einbildungskraft fehr 
jhi: Spiel getrieben hal) und es tiel zwifchen ff^ood- 
bridffe und ^llborow in Siiffex ein Stein, ungefähr 
4 Pfund i'cbwer, und 8 Zoll lang, 5 breit, a dii-kj 
er war noch iieils. Man würde ihn nicht gefunden 
haben, wenn nicht ein Schiffska|)itäii Johnfon, 
ia der Meinung, die Explolion käme von einer 
feindliclLea I^andung her, herbeigeeilt wäre, und 
ein mitgenommener Hund ihn, da er ratt Erde und 
Gras bedeckt gewefen, aufgelUclit und gebracht 
hätte. Gentlemans magazine Dec. if^^ p. 1007. 
und 1008., aus einer damals gedruckten Schrift. 

Der im VerzeichtiiiTe {Jnn. ß. 5o. S. a46.) be- 
merkLe Steinl'all unfein Schiff beiden Orcadilchen 
Infeln, mufs lieh (nach dem Genlleman'a magazi- 
7tc, Jul 1806 p. 5a2.) früher, und wahrfcheinlich 
zwifchen 1675 und 1677 ereignet haben, da Wal- 
Aun.'J, d. fbjCk. £. ^i. 51.4. J. lUiD. S(. 13. Z 



E 316 1 I . 

lace leioen Account of Oriney im Johre Hi.S4 gti fi^ 

Icliiiebeu hnt. Bigol tle Morogues vcrmulliei eimji ^ 
Ideiitital mit eint»- ücr andern Naliiichten, iwoiiP' 
(lemMben Jahrhunderte Steine aui i^„ Seh jfl" füll« 1 • 
gel'allen leyn, welches wohl l'eyn kaitn. *m • 

i68o den iS. Mai, liud zu London bei rfenl 
Gres/tam- ColUgium Sieine getaiieii, von deueti dsfci 
kltinllen a bis 3 Zull im ÜuichmeJler hallen, wor. W 
über Üoocke Uulerfuchungen angeftelU liiil,Ll| 
Edward King's ßemarts concerning ßonta faÜmm 
to haue fallen front i he clouds. Liondon 1796. 4. M 

(Die von mir in der eilieu Foit fetzung du 
VerzeicbiiilFes, Bigot dis iVloiogues zu Folge, nnt 
als probjeraalifch augeführte Begebenlieit, wo liht \ 
gefchmolzen Metall zu J-ieJjay herabgefallen levB 
foll, beruht auf einem il/;/sfßi7?nnrfe, und ifl nicht) 
weiter ali: ein auUeruideullich llarkes Gewil» 
ter gewefen, welches vielen Schaden aiigericbid 
hat, und wobei die Electricltät foilaik gewefen illi 
dufs, wie es aucli l'unlt biswtileii in geiiugerm GiS* 
de gefchiehl, dieRegenlt-opl'en lehr phospliorelcirl 
haben. Es lagt nämlich Uoin fj alley, ßenedic« 
linerpriorzu Lell'ay bei Coulances, in feinem tie» 
richte an Mntian in der Hiß. de Vac, de Paria Xfli 
p. ig : (7 iombait comrne de guullea de melalenv 
brnfeetfondu, woraus gcniarhl worden ill: il ton^ 
bait des gouttea de mel.nl embraje et fondu, wie 
in dem Buche des Bigot de JVlorugues p 88. fleli^ 
wo aber die Sache felbfl als problematifch angefei 
hen wird. "Wieder ein Beifpiel, wie QOtfawenili^ 



[ M? ] 

rTft, uie einem Ciiate, es fey Ton. wem ea woU " 
e, zu trauen, Toadera allemal die erfte Quelle 
lacbzufeheuO 

lySS dea iS. Oktober um 4i Uhr Nacbmittag«, 
^at ein Meteorite infall in der Graffchalt jlnignorty 
a der Gegend von Carpentras, Chnrnpfortetc,, 
kach dem Ton ßigot de Morogues ongeluluten Ca- 
iitlon, des dernieres revolutlons du globe^ p.iaS.« 
vo ein iJrief vom Ingenieur üalmas eingerückt iO, 
D welchem die Sache Tebr mangelhaft befcbriebea 
ind iar eine Exploßon der £i'de geholtea vrird. 
lei lieiterm Himmel verlpürte man ein Cietöre, wie 
'on vielen KanoneDrchüQ'en, und eine Erfohütte- 
ong , daTs die Eicheln von den am Wege Aehenden 
}äumen fielen, und Schornileine einliürzten. Ea 
le'I Erde und Schult (gravier), allo entweder klei- 
le Meteoriteine, oder Erde, die durch den Tail 
;rölserer MeteorAeine aufgeworlen war; auf den 
'eidern waren fo tiefe Gruben in die Erde gefchla- 
;eu f dafä lie mit den Stuben, welche die Ackerleu- 
e bei lieh hatten, nicht ergründet werden konnten. 
Die im Verzeichnilfe (^Ann,5o. S. a43. ) und 
luch im Journal, des mines von mir gegebene ße- 
Derkung, dafs nach Soldanl in den Memorie 
(eW academia di Siena Tom, IX. der Merkur vom 
ahre lySi von einem bei Conßunz gefallenen Stei- 
le rede, beruht auf einem Mifsverßändniffe, wel- 
bes tiigot de Morogues berichtigt hat. Er meldet 
amlich, dal'a im Älercure de France 1761 über den 
«n Lalnnde berichteten SteinfaU bei Niort oder 
Z a 



C 318 J 

iK'icorpfj nicht weit von Couf ancee in der Norman^ |i 
die^ lieh eiu Bericht von Huard befindet^ nach 
welchem es am ii. Okt/1750 um die Mittogsseiigei \t 
fchehen ill *). \t 

Bei Gelegenheit des im Verzeichniffe Qjinnd, 
B.50. S.Q49 ) erwühnten Sieinfalles hti Jjuce in Mai- 



) Big;pt de Morogue« giebt mir Sclmld , dafs ich bei diefcr 
Gelegenheit den Mercure da France unrichtig angeführt bal- 
le, und alfo meinen Citatiouen nicht recht zn trauen fey. 
Er ihut mir aber fchr Unrecht, denn ich habe nickt dea 
Mercure de France 1761 angefühlt , und-auch nicht einmal 
gewufslj dafs er fchou damals eben fo, wie noch jetzt, her- 
auskam , fonderu ich mufstc , um nichts wegzulaiTen , die 
Bemerkung von S o 1 d a n i anlühren, welcher üDgiDiubr foU 
geiidea Ligt : il Merciwio delV anno 1761 parlfk di.unapi^ 
tra caduta prejjb Conßanza, Hier kpnnte ich bei dem 
Worte : Mercurio nicht wilFcn , ob er eine italienifclie* Zeil- 
fclirift unter diefem Tiicl, oder , weil you Coßanza die 
Rede war, ob er vielleicht den dculfchen MercuriiM (wel- 
eher von dem deutfchen Merkur rerfchieden iit) oder dca 
euiupäifchcu Mercuiiii» , oder fonlt eine Zeitfchrift dicfes 
Mamcus gemeint habe, (wie ich denn alle jetzt erwahuten, 
wie auch einen fpanifcheo, holläudifchen und fchwedifcheit aiil' 
der Güttingifchen Bibliothek gefondeu habe). Ich habe alfo in 
dem VerzeichuilTe jinn, ß. 5o, S.2 48. gefragt : welcher Mercur? 
welches ich im Journal des mines, um mir deu Vorwurf der 
Unrichtigkeit zu erfparen, auch hätte ihun feilen. Wenn fer- 
ner Soldani von Coßanza redet, fo konnte es doch wohl 
niemasden einfallen, Coutances darunter zu vergehen, foii- 
dern ich i^ufste nothw endig glauben , dafs es Conßanz be- 
deuten müfste. Um Miemanden irre zu fuhren , hätte SoU 
4ani den Namen Coutances dazu fetzen, oder wenigfieos 
bemerken folleu , dafs tod einenn Orte in Frankreich die 
Hede ifi. Chi. 



[ 349 1 

HC oder im Departement de la Sarthe am i3. Sept;« 
1768 (nicht 1766, wie es im Verzeichniile durch 
einen Diirckfehler heifst,) muls ich noch hinzufii« 
gen^ daU itigot 'de Morogues die vorhandenen Nach- 
richten meiniss Erachtens richtig beurtheilt hat. 
Der zweile der Akademie der WilTenLchafteu zu 
Paris zu dorfelben Zeit übergebene Stein von Air^ 
im Departement du Pas de Calais, i|t wahrl'chein« 
lieh auch im Jahre 1768 {gefallen, ob er aber von 
demPelben Meteor fey, wie der von Luce, ili un- 
gewifs. Der dritte der Akademie in demfelben 
Jahre übergebene Stein, welcher nicht weit von 
Coutancfis ibllte gefallen Teyn, mag, wie ßigot de 
Morogues bemerkt, wahrfcheinlich von dem Me* 
teor -YoiD. ti. Okt. 1750 herriihren. 
• "" 1791 den QO. Okt. find viele Stein« bei Mena^» 
bilfy in Cornwallia gefallen, nach der fchon|ange« 
iiifarteo Schrift von Edward King. 

Einen merkwürdigen Beitrag zu der Gefchich- 
ledes Steinlalles bei Siena am i6. Jun. 1794 hab^ 
ich au%efunden , der meines WiQens noph von 
.{Niemanden angeführt ifi. Nämlich.nach den bis- 
Jicr bekannt gewordeQcn lierichlen will man das 
Meteor in der dortigen Gegend nicht fowohl als ei- 
ne Feuerkugel, fondern vielmehr als ein kleines, 
rfonderbar geicaltetes Wölkcheq gefehen haben, in 
welchem Explofionen gefchahen. Manche find ge- 
neigt gewefen, diefes Ranch- und Dampfwölkchen 
als eine eigentliche Wolke anzufchen, weil dag 
2U ihren chimärifcjien Vorltellungen von einem at- 



[ 350 3 

mofphsrirchen ürrprung« folcher MalTen beffet 
paQea würde. DaT» aber auch bei diel'em SleinUl- 
le, eben fo wie bei allen andern, die MaiTe in Ge- 
flall einer Feuerkugel herabgekoinnien ift, erhelltt 
aus einem Iterichte des I>. Leonardo de* Veg> 
oi, an Fea [den bekannten Lilerator in Rom) ans 
C/iianci(tno , in f^aldichlana im Sinelirchen , 
eher lieh la der ^iilologia Romana { einer eben fo- 
wohl phyfikaliiche als literarilcbe Gegenllände ent- 
haltenden Zeitrcfarift, die aber aul'gehört hat) to- 
mo XXI. Scttembre 179^, p. 97- betindet. Dort 
und überhaupt in der Gegend von Valdichiana lia* 
ben Mehrere das Meteor, ungeacbtet des Tages- und 
Sonnenlichts, als eine von Ollen kommende Feuer* 
kugel mit einem Schweife gel'ehen, welche rolhe 
Strahlen umberwari, und endlich zerplatzte, wor- 
auf man ein achtmaliges Knallen, wie Kanonen- 
fchülTe hörte, und darauf ein Gepolter, weichet 
wohl 10 Minuten dauerte. Während dem fielen 
die Steine, welche anfangs fehr bituminös und wie 
nach Pulver rochen. Am Himmel blieb ein,wei* 
fses Wölkchen (der zurückgelalFeae Rauch und 
Dampf) noch bis in die erfte Stunde der Nacht 
fichtbar *). 

•) Bei der GelBBünlieil raufs loh die allgcnieinR BemerkonB 
mjicli™, dofi bei T^ge, wo ein fglclios Metfor nkhl cUidi 
bei flein Anfange Teiner ErfcheinniiB .lurch fein Licl« Auf- 
merklamkEil erregen kann, wie des NatliW, nur diejenigen 
«1 nU Fenetkagel fehcn werden , welehe juft iiiriillig die 
AuKon mcli der Gegend de* IlimracU gerichlel haben, tmd 



lygS den i3. April gegea 8 tTIir Morgens Seleu 
tioe aar der liil'el Ceilon, nach dem Berichte von 
nricli JuliuH Le Beck, Miinzmeiller zu 
:D leinen Be/nertun^en Übe?' einige Ceilo- 
j Foff'iUeii und ihrer Schleifmelhode , im Na- 
forfcher ag. St. t». ala — 35o. , und im Auszuge in 
jinnalen der Berg- und Hüttenkunde von 
rn von Mull, B. a. S. 97. Man hiiile 
riei' Provinz Carnatvelpattu , 4 Meilen von Jitul. 
ttitvu, eiu ftarkes GeLÜlb wie eine Kanonade, das 
immer zunahm; darauf Helen brennend heifseäleN 
ne, die durchs lallen zerijraclieu, und, nachdem 
Jie erkaltet waren, dem Oberhaupte gebracht wur- 
den. Ein i'ulcher Stein, wovon der Verfailer ein 
Viertheii erhielt, wog 7 Unzen. Er befchreibt ihn 
nach den damaligen Begnt^'en, nach welchen er die 
Gegebenheit einem Erdbrande zulchreibt, als 
j,Trars, lavei lirecciataj eine Zul'ammenbittung von 



a>ich nur ii. dem FalU , wenn <!> nicht gar m hltt von den 
sU!,breGbeuden Raiicbe und DainpEc verdackt ifi. Wer erft, 
oaHiJem er durch das Gelüle aiifiaeikfuiu gemacht worden 
ifi, in 'Vk »ilhe lieht, wird nichii iveiicr rohen al> den la- 
rückgelaUeiion Hiuch uud Dampf, weil .Udann dai Meteor 
rcl>oii ferrptiititl<;n iix , uud Jlo Stücke eutwadei niedcrgehl- 
len »der weiter forieegiiteeii Gn<l- AUo BulerrchieJe, die 
Manche zum Beliufe ihrer vurgafarsten Miinungen haben 
macheu wollen, iwifclten Sieinfallen mit odet ohie einer 
Feuerkugel, odei' mii <lcr Grlclioiunug einer Wolls t. T. w. , 
fad nichli weiter, »1> Spielte der L^inhilduugskraft, und et 
in immer eine unil dielVlbe Art VOD Metoor , das ilier nach 
Vcrfchiedeiiheit der Vm^xatiAe mehr oder weniger (ut lieob- 
achtet wurden iü , oder beoLachlet weiden Lount«^ Chi, 



\ 



[ 36a 3 

perlgrauer PoraellaDerde uad fpei&gelbem theils 
kleiakörnigein, theiis kryllallifirtem Eilenkie«^ mit 
einer Tchwarzea i''' dicken fiirenkrafle, mager su 
befühlen) ziemlich fch wer, im Brache nnbeßimmt 
eckig) nicht fonderlich fcharf kantig, kleinkörnig 
und zerreiblich^ mit einem melallirchen Glanse.^ 
Er verwitterte ailmählig in der freien Liofty braoa* 
te mit ScheidewalTer auf, lief mit einem honiggel« 
ben Ocker an , verbreitete einen Modergeratfa (von 
dem bei der Auflöfung entweichenden Schwefel* 
Waflerßoffgas) ward aber nicht ( wahrfcbeinlich 
nicht ganz)aufgelöß. Sowohl die Eifenkrafie, als der 
Eifenkies folgten den Magneten. (Man fieht alfo, 
dafs diefe Steine von andern Meteorfieiaen nicht 
•merklich verfchieden gewefen find. ) 

. Der im Verzeichniffe {Jlnn, 5o. S. 2i5a.) be* 
Hierkte Fall eines Steins bei Salesy nicht weit von 
VUlefranchey iß nicht im Jahre 1796, wie es durch 
einen Druckfehler heifst, fondern 1798 gefchehen, 
den 8. oder 12. März. Der 17. März kann Vi^egge« 
ßrichen werden* 

180Q in der Mitte des September find Steinein 
ScIioUland gefallen , auf einem Berge arnZioc/i Tayy 
einem See in den Hochlanden. Ein Schäfer fah mit 
Getöft Steine um fich fallen , er zeigte es an , und 
man fand mehrere in die Erde gefchiagene Vertie- 
fiiugen, worin Steine waren. Monthly magazine 
Okt. iSoa p. 290. 



[ 355 J 

1806 den 17. Mai lab rann bei Bajingfloke in 

r^MantJ/üre einen vom Jrlimmel kommendeit Slrom 

19 Ton Feuer, und hörte einen Uanner, und rann IJind 

C auf der Landllrarae einen herabgefallenen Stein, der 

El Doch heifs war. Er ficht aiirscrlich metnilireh ans, 

^ und wiegt i^Plund, wird noch dort gezeigt, und 

Toll andern Mt;ieorileinen iibulich leyn. Monlhly 

Tnagadiie April 1811 p. aag. 

Uer im Jahre 1807 bei Timuchin imSinolens- 
kifchen Gouvernement in Ruisland gefallene Stein 
itl nicht den 17, Jan. ( welches der Tag ilt, an wel- 
chem ihn die Kaiferl. Akademie der WilTenlch. za 
St. Petersburg erhielt) gefallen, wie ich im Ver- 
Eeicbnille einer unrichtigen Angabe zu Folge ge- 
fagt habe, auch nicht am i5- Mai , wie im Journal 
de Phyjique Janvier 1808 gefagt wird, auch niclil 
wie in den annale» de Cliimie No. 20}). und diefen 
au Folge von iJigot de Morogues gefagt ill, Ion- 
dern am i3. März des Nachraitlaga. Qjdnn. B. aö, 
S. 938.) 

1810 den 3o. Januar, um a Uhr Nachmittags, fie- 
len Steine in der ürarfcbaft Casweii in NeuConnee- 
ticut in Nordamerika, Man fah lle in «inur grO" 
isen Entfernung niederfallen , und höite zwei Knal- 
le noch zu fjillsborough 3o engl. Meilen weil. Ein 
Stück, j| Pfund fchwer, zerfchlug einen Jianm in 
einer neuen Anlage eines Herrn Taylor-, einige 
Holzhauer, die in der Nahe waren, liefen fort, 
weil lle den Untergang der Welt fürchteten, aber 




t 554 J 
lievnncK dnrcli eine trau, bei welcher die Neugier- 
de über (lieFurclit Hegte, mutliiger gemacbl, kehl* 
tcD ße 2urück, und biachlen den Stein, welch« 
nocb beifs war. Er i'uU dunkelbraun und poru 
foyn, und Eifen enllialten. Monlldy maffasim 
l-ebr. löii p. 59- (Mail mochte wobl vermutheii, 
dals dierer Steiiifull, uiit einer UiuichligknU du 
Uutura in einer von beiden NacbiichleUf deriellx 
reyi) kounle, welcher aus der Biblioth. ßritann, 
tom. 4S p. it>ti. in Aiinal. U. 4i. S.449. und auch im 
"Veraeichniile (^j4nn. ü. 5o S. 355,) Tchoö unter dem 
4. Januar delTetben Jahres erwähnt iß,) 

Uie am a3- November 1810 iu der Gegend von 
CliarJbnviUe (nicht Charfouville } \n:i Orleang ge- 
fallenen Steine unlerfcht^idea lieh, eben Ib wie die 
bei Lißa am 3. Sept. i8ij8 gefallenen, von andern 
!M^tcL>i''^<^i>icn dui-cb ihr gerchichteles Gefüge, io- 
dem die Hauptmall'e von einer fchwarzen , der Kin« 
de etwas ähnlichen Subüauz gangartig durchfetst 
wird, ßigot de Morognes zieht aus diefer tiefchaf' 
fenheit des Geliiges vei Ichiedene iiiterelFante Folge- 
rungen, unter andern, dafs diele Steine fclion vor 
ihrer Ankunft in unferer Atmofpbiire mi^lVen ir- 
gend wo ab Gebirgsarlen gebildet gewefen, und 
durch irgend eine K.rali auf unl'erm Weltkwrper 
geworfen feyn. UitTes liimnit mit den Aeujseruo- 
gen Werner's itb^rein, welcher, wie mir vou 
^liiubwiirdigen Peri'>nen gefagt wurden ilt, bald 
j)flch\le(n er die er'len Meteorlleiqe gelubey l^lUe- 



[ 355 j, 
I eben fo eitifache als nchlige Bemerkung ge- 
"^BCht hal, dafs fie den Charakter einer Gebirggart 
hüllen, und allo, weil es bei uns keine IblclieiiGe« 
birgsarteo giebt, Ton wo anders niÜDlen hergekom- 
men reyn, wo es dergleichen giebt oder gegeben 
hat. Bei den hier erwähnten äleitien von Orleans 
und von Lilla ill ee mir aber wahrruheinlich, dalg 
diefe fcbwarzen Schichten durch eine abermalige 
Zurammenkiietung vonStitckcti, andcuen lieh lohon 
eine Kinde gebildet halle, hei dem weitern Fortgän- 
ge des Mcleors entflanden find. 

)8i3 den lo. Sept., früh um 9 LThv, fielen Steine 
hei jidair in der Groffchaltii/fiec^cit in Irland, aus 
einer Uonnerwolfee (einer in Rauch eingehüllten 
explodireiideii Feuerkugel), die lieh auf i^ Meilen 
erflreckt haben foll, (unitreilig den Rauch mit ein- 
gerechnet). Das Geliire wird mit Artilleriefeuer 
und darauf folgenden Trommelfchlägen verglichen. 
Man fah keinen Blitz, fgaaz nalürlich, weil die 
iSache etwas vom Blitze ganz verfchiedeues ill.) Die 
Steine wiegen i bis 4 Pfund, und lind auswendig 
fchwarz, inwendig grau. Gentlemans Maga' 
em« i8i3, p- Sgo. Ünf^* Ten na n t dem franzoli- 
feilen Inliilule davon Nachricht gegeben habe, ilt 
in dem Verzeichnill'e fchon erwähnt. 

Die iSi*! den 5. Sept. bei jlgen gefallenen Stei- 
ne enthalten nach der AnalyTe von VauqueÜn 
im Journal des minei Vol. 37. p-3ü7. keinen Nickel, 
wohl aber Kiereler^e, Magneiia, Eifen und Schwe- 



J 



t 356 3 

^el in dcnrelbeh Verhä'lliiiffen , wie andere Meteorit 
ßeiae , tiebll einer Spur von Kalk und Ton 
Chrom. Nun haben wir alFo fcbon dßiein^Ue oJini 
I^iclelj nämlich hei Stannern, bei^Agett und bei 

Langres. ^ . • 

Der neueße Steinfall iß. wohl der bei DüJfA^ 

dorfajn 19 Okt. d« J« Abenda, wovon aus dem der» 

tigen Wbchenblaltc in den Hamburger Zeituogea 

Erwähnung gefchehen ift *)« . Die beidea angebl^ 

chenSleinfalle^ der eine bei Gei/ien/ieim am iS.D^ 

cember iSiS^ der andere am 19. JuL 1816 in einem 

gar nicht vorhandenen SüidlcheB Sternenb^rg'^ nach 

einem Berichte aus Bonn in den Zeitungen, haben 

£ch nicht befiüligt, und es verdiente der eril^ Urr 

lieber einer folchen faUcfaen Nachricht öfFentlicl^ 

'genannt zu werden , damit lieh Niemand wieder 

von ihm täufcben liefse **). 

*) „Am ly. Okl. fiel in eine derStrafsen von DillTcldorf (heii&t 
es in dem Hamb. Corrjefp. vom 26. {Oktob. 1816) eine 
7/iemlirh grofse Feuerkugel aus der Lnft nieder , die nach 
ihrer Abkühlung eine MaiTe hinterliefs^ welche bei aller 
H|irtc leiclu zerbrechlich war , und itark nach Schwefel rocbj 
wie das Diilleldorfer Abendblatt lagt. <' Da es ip DülTeldorf 
nicht in Freunden, der Ph^dk fehlen kann, welche diefe 
Aiinalen lefen , von dort aus mir Tiiv iie aber auch'nicht ein 
Wort über diefes Jüreignifs zugekommen ilt^ und wir feit 
Kurzem \om libeine her nun fchou zwei Lügenhericbtc von 
Steinfallen in allen i^citungen im Tone gewöhnlicher Zeif 
tiiugsnrtikel erhalten haben , fo rnufs ich an der Wahrheit 
<liefes 6lcinfnlles zweifeln. Gilb, 

♦^) Annal; B. 53. S. 5()^, und ^. 446. Gilb. 



E 35? J 

Nücliiiens gedenke ich ia djeren Antialeii eini- 
ge ßemerkungtii über die btlcliulleuhcit und die 
JJewegUDg dielet- Mallen zu liuiein. Wenn auch 
einiges davüü fullle von Manclien für elwu,, nara- 
dox gfiluUen werden, fu ihul das nicliU zur Saclie^ 
deiJQ jede neue Bemerkung oder Anliclit ifl zu ir- 
gend einer Zeit einmal paradux gewefeu. Gegen- 
wärtig bin ich mit Ausatbcituug eines grulkereni 
Werkes über t'euerkiigein und Meteorinaireu be- 
rrhai'ligt, und liiille raii^li i'u elieii in Gütlingcu ei- 
nige W ücliun lang aiifj uju die IreHlicIje Jjiblio- 
Ihek zu dieler Ablicht zu bcDuLzen. Uenen, die 
CS interellneu kann, zeige ich aucb au, duCi nieiua 
Neuen üeilrh'ge zur Akuliik, welche fchou in vo- 
riger OlieimelVe erlcbeijien ILllieti , aber aus ,Mau- 
gel an Arbeitern es nicht kunulen, nun iu det 
näclifien Ofterinelle bei Urtitkopf und Hiirlel er- 
rotieincD l'ulleji, und zwar in demIeJbeii formale, 
wie meine Akulük, damit £e künoen darau geliua- 
deu werden. 



II. 

lieber die Verlängerung der Quectßiberjaale de» 
Barutnelera bei dem jinßofaen, 

VlNCENZO CHIMIKELLO, 
JDireclor der Sternwarte zu Padua. 



EjS wild allgemeia angenommen, dalä in einem 
Bai'omcter , welchüs vorficlitig von einem Ort 
2um andern getiagcu und daiauf leicht iiiigeIlo< 
Iken oder fenkrecht bewegt worden, nach kurzer 
lluhe der vorige Slarid der Qneckfilhp'-^'Jie wieder 
eintrete; »Ileiu dies ilt nicht der Fall: eine folche 
bewegte Queckfilbei-niiite ileht eine betrachtliche 
Zeit oft I Linie und darüber zu hoch, und ei-foi-- 
dcvt I bis 2 Stunden, ntn zu ihrem wahren Stande 
zuriickzuVehren. Diefe Thatlache entdeckte Chi« 
minello im Jahre 177^$ und machte ße gelegeut- 
Jich mit audei'n ßeobaclitungen in Kozier'9 Ji)ur> 
nale 1779 Jul. bekannt, ohne jedoch feine Verfuche 



delU Scu 



e di Fifica della SocUtä Italia 
1. p. äo hit btj. üf. 




aller die entdeckte Thairaclie raUzulheiten, Die 
Entdeckung blieb in Italien nicht unbemerkt, Bi- 
llige eikatmlen l|e unbedingt an, Anliefe hezweileU 
teu fie, Andere eiiiilicli leugnelea zwar^nicht gana 
die Sache, aber widerfpraclien der darüber gegebe- 
nen Erklätung. Unter den Letztem war ßecca-* 
ria, wflclier behauptete, dafs die Erfcheinung 
nicht Halt fijide, wenn die Barometer rühre trocken, 
reinlich und in Ruhe erhalten würde. Die voa 
Chiminello gegehene Erklärung war, data die 
Electricitut des Quuckliibi'rs, bewirkt durch die 
Heibuug delldben an den Wunden der Rühre, ilie 
Url'ache jener Erfcheinung i'cy, wahrend Uecca- 
ria annahm, defs ilie Elertriciliit das Entgegeiige- 
letzte hervorbringen miilVe. Darauf wurden die 
■Verfuche wiedeiholl, veivielliilligt und itn ßeileyii 
mehrerer Kenner angelieUl: die Erl'cheinuug he- 
llaligte licli unter den vei Ichiedcnllen Umllanden. 
Und J.-i der Entdecker glonble, dals auch eine ein- 
zelne und unbedemerid Icheineiide phylikoliicho 
Thalfache, lo bald lie genau beobachiel und als 
richlig beÜutigt worden, Towohl fUc die \\ ißeil- 
fchaft als iur die Ausübung von Einflufa feyo kön- 
ne, fo hielt er ts nicht tür überllülllg, auch noch 
nach 3o Jahren die darüber angefieillen Ueubacb- 
tungen und Veriuche mit allen Urallauden zu fuio- 
mela und ütTentüch mitzulheilen. 

1. Die Veranlalluiig zu diefen Verfnchen ""^ 
der von De Luc gegebene Rath, dals man '•"' fi- 
lier Barometerbeobacliluug ein wenig an rf-^ Ruhr« 



1 



laO ] 



I 



tloprcn müfle, um die Adliäfion des Queclfilberi 
uutzuhebeti, worauf tluH'elhe ieiue woli>e Höhe ein- 
ii.rl.iue. Fs füllte die GiÜfse diefei-Adhäliou durch 
vergleichende iJeubaclitungeti ap zwei iJaromeleri), 
wovon d&s eine leicht ajigelioßen und das andere in 
Kühe geblieben war, ge/'iiiiden wurdeu. Die Bil' 
roraetei" wareu Jich völlig gleich: beide waren Ge- 
iaüibai'umeler mit einem Üarcheiifiirmigen Reci> 
pienteii von lO Liiriieu Weite ; die HÜhren waren 
Ton gleicher gewohulicher Lange und beide i Linie 
weit. JJeide waren in demJ'elben Zimmer aufge- 
hangen; fo dafs keine Kurrectioii wegen der Tera- 
peialur iiijlhig wnr. Die eriieii Verl'ucbe wurden 
im Juü. 177B angülielll, und zwar l'owobl Morgens 
bei lleigeiidem Barometer, als Nachmittags bei fal- 
ieiider Säule. 

JS^i flaigendsr Quet:kfitbirßiuU. 

Bff. B 
tewegt 



Stünde Vur- 


B...^ 


.ninag» 


ii> der.Hulie 


■i. Juu. 6h 0' 


a7"io,ii.i"' 


1,. - 6 .iS 


27"l„j...l"' 


7- - 7 ^0 
.j..- 8 


='7""'i."-"' 


ii>. * 9 


37"ig,Ui>"' 



17" 



Bei 
SlundeMacU- 


falUnd.r Quc 

Bar. A 
in der Rui.e 


ißberfäaU. 
io .1« IluUe 


Bir. B 


\ JuB. ih 0' 

C. - 3 3o 
8. - ^ i<, 


37" 10,0711'" 
27" 10,061'" 
27" lo.oiU'" 
27"i<,,.,j4'" 


a7"to,oöS"' 
17" i",o63'" 
a7"io,D5o"' 
17" jij,u3'i"' 


^7" j<,,oa.»'" 
37" 10,07(1"' 

a7" lo^)6g"» 
37" n.,o46"' 



t 3tJi ] 

Aus (liereiiUeoliarlilungen eigiebt Ech, dafs elo 
bewegtes liaromeler hei lieigeiidt-r Säule um 25 Hua- 
x{<3l'tre(:li:£igilcl etnei' Linie, utid bei falleiidei-Queck- 
iilberfaule um lO IlniideiirecliEiglUI einer Liuie zu 
hoch Hellt, obgleicli uach U e Luc's Bemerkung 
eiti liel'erer äiaud gefunden werden mülsle. An- 
Jsei'dem eikennt man hier eine Wirkung der Ad- 
liüliun, denn in dem eiiUn Falle ill die Eriiühung 
4ies QueckliiberlUndes am gröliiten. 

3. Nachdem hierdurch die Erhöhung., welcbe 
eia ilarometei' durch einen leileiiStoi:« ei'l#idet, ge- 
i'uuden worden, Tullle auch die Verlängerung der 
QueckliUicrlaule, die durch eine anti^lleade Bewe- 
gung bei dem Tragen bewirkt wird, beobachtet 
werden. Ain a8. Jun. 1778, um 4 Ulir Morgen^, 
llaud düsÜaroineltr.y in der Ruhe tnjf a;" iO,o35"', 
uad zu derl'elbeii Zeit das Baiomeler Ji iu der Ru- 
he auf 37" 10,037"'. Nachdem nun das Bar. yJ in 
der Ruhe gelail.:n, und das Bar. ii beinähe lO Mi- 
nuten ia einer I'ulcheu Bewegung, wie dall'eibe bei 
einem vorhclili.'^en Hiuauitragen aui'eine Hübe er- 
litten haben wurde, erhalten worden war, fanden 
lieh folgende Uuterl'chiede: 





Mü.^«, 


A i« Ruhe s.blit- 


Ö getrsgcn und wie- 
der iD Kühe gdielli. 


1 


4I1 10' 


^7" jo,n37"' 
J7" it.,..4""' 


27" ,.,oÖJ)"' 



»1. A. PhyGli. H.Oi. St. ' 



£ 36a 3 

Die Queckfllberfaule imBarom« B war demnacli nm 
if Linien durch das Tragen Terlangert» und kam 
erß nach anderthalb Stunden wieder in Ueberciiif 
ftimmung mit dem ruhig gebliebenen Barom. ji, 

' 3* Nach diefen Verfuchen konnte noch^die 
Vermuthung entliehen , dab die beobachtete £r- 
fcheinung blos diefen belbndern Inßrumenten , wo« 
mit operirt worden ^ eigenthümlich Tey ; um daher 
der I Allgemeinheit diefer Thatfache lieh za verge« 
wilTern ^ wurden Barometer von terfchiedeiier 
Form ) und Röhren von verfchiedenem DurchmeL 
fer angewandt. Die Refultate waren folgende: 

Ein Barometer mit einem CylindergefäXse toq 
i8 Linien Duf^chmelfer, und mit einer^Röhre toq 
I Linie W^eite^ worin die Lange des leeren Raums 
über dem Queckfilber 76 Linien, und die mittlere 
Höhe der Queckfilberlaüle 38 Zoll betrug, zeigie 
nach dem Schütteln eine Verlängerung der Säule 

iCftßel einer Liuie 
bei Zeigendem Barometer ss 53 

bei ftiUltehendeia = 5y 

bei fallendem ss u<> 

In einer ßarometerröhre von ij Linie Weile, 
xpit einem flafchenförmigen Gefafse, betrug nach 
einem leifen Stofse die Erhöhung der Säule inHuo« 
dertfechzigtheilen einer Linie 

bei itcigendem Barometerltande 4o 

bei ruhigem 3(> 

bei falleudem 7 



im zweitea 
55,^^{tel Linien 

6 



[ 363 3 

In Vwei Heberbarometern, -deren Röhre die 

Ine 2 Linien, die andere i^J Linien weit wa- 
^0, erhöhete ficli nach dem Stof&e die Queckfil« 
»rlaule ^ 

im evfien 
bei fteigendem Barometer. 43 

bei ^uiiigeiu 17 

Ibei fallendem 5 

Zwei Jahre darauf, im Jannar 1781 wurdeii 
)ch mehrere Beobachtungen mit zwei tragbaren 
efarsbarometern angeRellt. Die Röhre des einen 
ciromcters war 3 Linien weit, Und der flafchen* 
rmige Recipient hatte einen Dürchmefler von 
\ Linien ; die Rohre des zweiten ßarometers war 
\ Linien weit, und die gröfsle Weite des flarchen« 
»rmigen Gefafses betrug i3| Linien. Die Erho« 
iing diefer Barometer waren nach dem Stöbe in 
undertfechssigtheilen einer Linie 

des erftea des zweiten 

bei fteigendem Baromtierftande 76 67 

bei ruhigem 48 4o 

bei fallendem 28 17 

4« DaBeccaria behauptet hatte , dafs die 
\ erwähnte Erfcheiuung, welche derGegenfiand 
efer Abhandlung ilt , nicht ftatt finden könne, 
enn der Standort der Beobachtungen völlig trocken, 
18 InHrument nicht bewegt und die Röhre ganz 
dn fey, fo wurden mit Rücklicht auf diefe VJm^ 
inde die Verfuche in Gegenwart von Kennern 
icderholt. Di^ letzte Bedingung war durch die 

Aa 9 



C 364 J 

tnöglichft rorgHiltige Verfertigung des InttrnmenU 
eriullt; die Rühre war 3§ Linie weit; das flafchen« 
förmige Gelals hatte i3i Linie Durchinefler. Die 
TÖllige Ruhe dfs Inflruuients in fenkrecbter Lage 
war durch feiles Anbinden gefichert. Um die er« 
fte Bedingung zu erfüllen, erwartete inao eine 
Zeit) worin alle meteorologilchen Anzeigen die 
ToUkommenße Trockenheit der Atmorphäre aokün« 
digten. Diefe traf ein am 3i* Aug. 1780 Morgens 
früh« ,)£8 wehete der icharfe OllnordoA (Graeco« 
Levante), fagt Chiminello, böchft empBndlich 
für die Haut. Die Papiere auf den Tifchen warea 
fehr elaftifch ; die Fäden lehr fchlaff; ein brennen« 
der Sand verdüßerte die Luft, und Jeder nahm fich 
wohl in Acht zu diefer Zeit. Aber ich wollte Au« 
genzeugen meiner Beobachtungen haben; ich eilte 
zu den Mitgliedern unferer Societät, zu CoRa, 
Arduini, Marin elli und *'erato, welche 
mich bei meinen Verluchen zuvorkommend unter^ 
Itülzten." 

Die angewandten Inßrumente waren ein Ge* 
fäTsbaroraeter j4 mit einem cylindrifchen Recipien- 
ten von i8 Linien Durchmeller und einer Röhre 
von 2J Linien Weite; ein Gefafsbarometer jS mit 
einem flalVhenförmigen Recipienlen von i3§ Linien 
grölstem üurchmeßer und einer Röhre von 2| Li- 
nien Weite, und zwei übereinitiramende Reaumur- 
fche Thermometer. Der Wind wat während der 
Beobachtung beila'ndig UJSO* 



f 365 ] 
Die Refultate der Beobachtung waren folgende: 



Zeit 
Vormit- 
tag» 

lob 5o' 
11 lo' 



Therm, 
ira Freien 



i7»9 
l«,o 



Therm. 
imZimmei 



Bar.v^ 
iD der Ruhe 



Bar. B 
in der Ruhe 



ßar.ir 
b**wegt 



10/» •2ö".'»/IOO'" 

io,5 ]28"4,iöo'"| 



1 28" 5,070'" 



Das Barometer Ji iland alfo nach dem Anllo- ' 
?'fsen eine ViertelJinie höher als vorher in der Au« 
\ he 9 und befand lieh erß nach 4o Minuten wieder in 
: Uebereinltinimung mit dem in Kühe gebliebenen 
' Barojneter j4. 

Am folgenden Tage, den 1. Sept., wurde hei 
noch anhaltender Trockne der Atmorpha're der 
.Verfuch in Gegenwart Toaldo's und anderer 
au»gezeichueter Fhyliker wiederholt: der Unter- 
fchied betrug ebenfalls noch | Linie* — ,Um zu er- 
fahren , ob bei feuchter Luft der Erfolgss^rfchie* 
den fey, wurde an dem folgenden 4. Sept., an ei« 
iMjm feuchten Tage um 2 Uhr 4o^ Nachmittags, das 
Barometer angeftofsen: es flieg darauf von a8^^ 
4,04o'" zu a8" 1,070"';. es war alfo nur um \ Linie^ 
niUhin weniger als vorhin, gefiiegen, ein Erfolgj 
welcher uiillreitig dem Umllande, dafs das Baro» 
inefer fich im Fallen befand , zuzufchreiben war, 

5, Aber was iß die Urfache diefer Erfchei- 
pofig? Man könnte vielleicht meinen, dafs durch 
<|as Schütteln einige Luft in die Quecklilberfaule 
cingemifcht und dadurch der richtige Stand derfel* 
ben gehindert worden; da aber in fehr guten ßaro* 
meiern die Queckfilberfäule ^bcn fowohl durch lei* 



klnpron iHuffe, trm die Aöhr "* 

, , . i- 1 ir IL .erlJDgert, uml Um 

uulzuhebeti, woraui uulleibe *• "* 

,- r II. [■ /' -r 'U wieder in üehi-r-.-ift' 

1 - L j f. 1 r. eebliebeiien ßaroin. j4, 
veigieichende üeubachf '' ' 

wovon das eiae leich* t'crruchea konnte noch die 

Kuhc geblieben w .«■A^" > **^'^ *•'* brobacbtete Er- 

romeler waren ^ y/''*" belbndtrn InlVuinetilcn, wo« 

i'alibaromeler :>i-''e° > eigenthümlich fey; um daher 

pieaten TO/^^/«''*'' dicfer Tbatfache fich zu veige- 

Ton gldr'y^'"'^^'' Bai^onieler von vetTchiedtuer 

^^i^ l^^^tl Röhrea von verrchiedeiiem Uurchmet 

has /''^B'""''* -^^^ Rtfultale wareu folgende: 

P '''ciVi Barometer mit einem Cyliodei-gefafso Ton 



if 



fciniei 



ü UurchtDelTer, und mit « 



rRÖhr. 



, joie Weite, worin die Länge des leeren Raums 
,.tgi- dem Queckfilber jfi Linien, und die miniere 
uöhe der Queckfilbeilaiile aS Zoll betrug, zeigte 
poch dem Schiiltela eine Verlängerung der Säule 
](i<:liel eiaer Liuie 
bei Helgmdem BiromeUt := 53 

bei ftilUtebcDtlem ^ 5j 

hei fallcndein ^ :v> 

In einer Baromelerrülire von ij Linie Weite, 
ipit einem flafchenförmigeH Geiafae, beirag aach 
einem Icifen Stofse die Erhühung der Säule in Huii> 
dertfechzigtbeilen einer Linie 

bei liclgendeia BartnDclcrrtond« ia 

bei mbigem 5.> 

bei filleudeiK j 



[ 363 ] 

t -^«berhorottielera, 'deren Rg!ire di« 
die andere 1,5 Linien weit w:a- 
Jicli nach dem Storae die QuecklU- 



Jalire darauf, im Januar 1781 wurdeii 
i mehrere Bt'obaclitungen mit zwei tragbaren 
rsbaroiliclcrn angeftellt. Die Röhre lies einen 
leters war 3 i-iuien weit, uud der ilaichen- 
Sige Recipient lintte einen Durchmellor von 
Ginien; die Hohre dea aweilen Barometers war 
jihieu weit, und die grofaLe Weite des ilarcheo- 
nigen GeltiTses betrug i3i Linien. Oie Erhö- 
^g diefer Barometer waren nnch dem ütolse in 
tüdertfechz ig ih eilen einer Lime 



tri flfigenilen 
bfi ruliiypii 



juerfiinile 76 



(:^ 



4. Da Üeccaria behauptet hatte, daTs die 
oft erwühiite ErlLheinung, welche der Gegenfland 
diefer Abhandlung iii , nicht Halt finden könne, 
wenn der Siaiidoitder Beobachtungen völlig trocken, 
das Inilrument nicht bewegt und die Röhre ganz 
rein fey, fo wurden mit Riickficht auf diefe \3m- 
üände die Verfuche in Gegenwart ron Kennern 
wiederholt. Di^ letzte Bedingung war durch dia 
Aa 9 



t 366 ] 
fes AnklopTen als «Juixh ßiiikcrcs Scilütteln 
langert, da Teiner durcli ein otilialiindei) 8chültela 
die Vcrlüiigeruug niclil vermelirl wurde, und d4 
' endlich dielelbun gefchüllelleu BarouieLer nach eU 
ui^er Zeit mil aiideni gulen Bai'cimelern ßch wie> 
der iu üi;bcreiii(limmung leisten, fo miiTs diefe Er- 
klüriiiig Tiif dieLes PhitMOiiieii hier ganz ausgefclilol- 
l'eii werden. 

Nacli Erwägung oller Unillande findet CIm- 
mlrreliu es wahircheinlich, dalsdie Veilängernng 
der IJuromeleiraule eben lowoht in einer mechatii- 
iclieii, als ie einer phyilkalirchea Ui-lacbe ihm 
Uruiid habe. 

«. Aul'eine mechaDirche Weife werden die La- 
gea eiller Quecklilberraule durch den Sluls voa de( 
Sfite auf ähiiiicbe Weife geiiörl, wie die Theile- ei- 
ner gerpaiiriteti Saite. So wie eiue errchüllerle Sui- 
te eine Zeit lang forlfchwingt, eben fo miillcn auch 
die Theile einer mil der Lnfl in Gleichgewicht He- 
henden Qaeckfilberfanle durch einen Stols in 
ßchwiagungen gerathen, welche an einzelnen Tbei* 
len der ääule dem Auge nicht lichLhar lind, fan* 
dem nur durch die ganze Säule. Uoch kunn diel 
nicht ilie einzige Url'ache des hier bctrachtelen PliiU 
nomens leyn; denn die ächnrngungen, welche al* 
leidings dem Angc lichlbar an der Quecklilberlautt' 
durch einen Slvh erregt werden, hören in kttrseV: 
Zeit auf, lo dals auch mit einer Linf« bewaffnet! 
das Au^e lie nicht mehr bemerkt', währead dt* 
Verlängerung der Sdiile Stundenlang forldeuert. 



•^ 



b. E-imurs hier olfo noch eine phyllkalifcbeUr« 
fache gefucht werden , welche langer fortdauei;^ 
als die dnrcli eine Errchütlerung erregle mechani' 
Pchc Schwingung, unii als futche iiudet man di« 
torcb die Bewegung des Barometers bewirkte Elec- 
hcital des Quecklilbers, wvlche lieh durch daa 
achten guter Barometer ntiküiidigt. Es ill be- 
doQi ein JJarom(?ter bis um i liiiiieii zum 
Slcigea gebracht werden kann, wenn man die 
QuecKriIberläuleelectrihrL[?(J.] Und ein ähnlicher 
eleclrifcher Ziiiland mufa eintreten, wenn durch, 
Scliiitleln eine Reihiiug der Quecklilberfaule gegen 
die Wiindc der Röhre entlicht. 

Uie Verliingeruiig der Siiule felzt eine Aus- 
dehnung des Queckßlhers voraus; es ill aber be- 
kannt, dafs electrifirle FIülTigkeilen dünnlUiülger, 
zur Verdunltung geneigter, folglich ausgedehnter 
werden. [?c.] Je llärker das QueckGIber eleklrihct 
ili, um fo Ilarker wird es lieh ausdehnen und in der 
JJoromplerröhre veriüngeni. Daher ill auch die 
Verlängerung der Oueckniberfaule gröTaer und an- 
haltender nach einem läugeru Schütteln des Buro- 
inelers, als nach einem leichten Stofse. 

Üitl'e Verlängerung zeigt lieb gewöhnlich nur 
an gulen Marumetern, und nicht leicht au gewöhn- 
lichen unausgekochlen inftiuraenleui denn die gc- 
ringire Beweglichkeit eines unreinen Queckfilbers 
binden eben Towohl als beigemifchtc- Feuchtigkeit 
die Enlilehung der lüleclricilxit. 



#- 



[ 3Ö8 1 



I I 



in. 

Ueber die Klappen 'Ventile in demnienfchlichen 
Körper j und ihre jinu^endbarkeit bei 

Mafchinen. * 

Frei bearbeitet von Gilbert* 



Jjie folgenden niclijt uninlereflanten JB enteric un gen 
felze ich hierher im Auszüge aus 6inem J^riefe 
eines Herrn M.. Moyle zu Ilelßon^ der fich 
in Herrn Thomfon's Zeilfchrifl, «^^i^x^Aft^J.^^l 
findet. Un^onll, fagt er, habe er in aUen hy- 
droltaiirchcn Schriften, die er lieh v er fch äffen 
konnte, nach einer Einrichtung von Ventilen für 
hydraulifche Mafchine gefucht, welche den Venti- 
len im menfchlichen Körper nachgebildet wären; 
und doch foy es gewifs, dals unfere Vorrichtungen 
delto vollkommener lind, je näher lie dem Mecha- 
nismus im lebenden Körper und den Einrichtungen 
der Natur kommen. 

Die Ventile im menfchlichen Körper lind un- 
übertrefflich eingerichtet, und verrichten ilw Ge- 
fchäft ununterbrochen, bewunderrKswürdig lange, 
ohne je einer iAusbefTcrung zu bedürfen. ^jlch 
kann mir nicht denken, fährt Herr Moyle fort, xlafs 
nicht fchon Jemand Ge in Mafchineti nachzubilden 



[ 369 ] 



Terfuchtliabe, ka: 



1 ahei 



1 kfiiie Spn: 



umn 



pur au II 

den, iiud eibiLle mir dalicv von AnJero hierüber 
Nachweilungen." 

„Vor einigen Wochen liabe icli cia Modell ei- 
ner Puaipe nach ilJefurEiiirichltuig, iiut- ganz JlÜcli' 
tig, aus einem SLiicbe einer weilen Durometerroh- 
re, um die Wiikuiig der Venlile Tuben zn können, 
KU maclien verfuclit. Da ober nur wenige Lefer 
die Eiorichlung der VeiUile ia den ÜUUadern un- 
Ters Kürpcrs kennen werden, l'o bnlie ich meine 
Vorrichtung in cinerZeichnung davgtJicllL, weJcliej 
wie ich htiii'e, liinliinglicb deullick feyn wird *), 
Und dieles haupir.ieblich in der Ablicht, einen ge- 
fcliicklereii Meclianiker, als ich liiu, zu veranlaUen, 
überdiebeßeSiciiermig der Klappen und das zweck- 
mäfsi^l^MaJgifj^^denlellien, worauf die grÜfüle 
Schwierigkeit beiulit, Bachzudenken, und Jie mehr 
im Grofsen auszulübreu. " Der Verfafler hat dazu 
Riiidsblure genoinnien, die wegen ihrer Biegfam- 
keil, und weil hell ihr die uülhige Geliall geben 
lälst, daau ganz gut geeignet, ulier nur zu vergajig. 
lieh ill, belunders wenn lie ingewillen fliilligkei- 
ten eingetauclit erhallen wird. 

fig. 5. Hellt das Veiilil vor j wie es erJclieiiien 
würde, wenn man den Cyüiider an einer Seile, der 
Iiänge nach, aurfclinille und in eineKbene ausdehn- 
te. £» Und a, b, c drei äÜckclien, der letzte durch* 



•) >ün W.e F.y, b. I 



<1 fr. aD(T»f4 II. 



iJ 



[ 370 ] 

IcTiniUen, die jedes mit ilirer einen Seile aa'der 
Wnud des Oyliiiders, eines neben dem andei'u i'o 
Wldligt iliid, diifs iliie Ränder felbli i-lwas über 
»inatider liegen, damil. man liclier fey, dafs ße fich 
heruhren. Die pcgenübtillehende freie Seile, rf, des 
Siickchen ill niiiidei- liucli als die an dem Cyiin- 
der bei*eHif;le Seile, und hal io iliier MiLle eine 
kleine Hevvoiragung. Alle drei Siictchen miinen 
etwas mehr Weile haben, als nothig Hl, die ganze 
Weite deaCylinders au«ztil'iilleD, wodurch Sie mehr 
Stärke erhallen, Julilger weiden einen fremden Kör- 
per, der zufällig zwifcheii ihnen Itccki-n bleibt, zu 
iiniHeht'u und eiozufchtiefaen, und nichl fo leicht 
flueh gezogen werden. 

Geht ruiii in einer Pumpe, in welcher Geh eio 
folches Säugventil bt-llndet, der mit einem Ventile 
Herlülben Art verfehene Kolben in die Hübe, fo 
linket jedes durSäckchen desSaugvenlils zulammen, 
indem es fich oiialeert, und dann Ileigt das Wafler 
durch lie ungehindert aufwJijls. Dagegen ßnddani) 
die Säckclien imKolbeiiventile voll VVairer und an* 
gerchweilt , wie man He in Fig. 6. lieht » uad 
laffen weder 'Waller noch Luft von oben nach un- 
ten hindurch. Beim Heruntergehen des Kolheaa 
findet das Umgekehrte liatt, 

,, Bei einem meiner Veifuche, Tagt Herr Moy- 
le, warf ich Holzllückhen und Strohhälracheii in 
das WaOer, und Iah, dafs während der Kolben 
heraufging, ein nicht unbedeutendes HolzRückchea 



[ ,371 ] 

in dem Kolhenvenlü üecken blieb-, dicfeB foiilofii 
dellen iin^eacliiet fo vwllkommcii , dafs niclil eiu 
Tiüplcheii Waflti- liüidurcli ging. UalTaihe ereig- 
netefiuhimhrmals, und iTnmer Tchlols düs Ventil 
TÜllig; welcliea eintn grolseii Vorzug dieier Ven- 
tile vor alle» atideni nacliweiß. Ueberdem beßl- 
Eeii diefe V^utile eine Stürfce, die mich in Veiwiin- 
deruiig IVliite. Denn als leb dos des K.olberis um- 
liebrLe und nun den Koiben liiiiabzoLreiben llrebte, 
reichte meine gunze Muskelkraft nicht hin, eins 
der beiden Venlile zu zei l'pi-engen, oder Hur in 
Unordnung zu bringen, obgleich (ie nur mit flar- 
kem Gummiwalier an der Seile des Cyiiudera aiige- 
klebl waren, bis endlich das Guqimi vom VA allei: 
aufgeli'ft wurde " 

Der Verf. iiigt hinzu, nach dem Wenigen zu 
urtheileii) was er von den \A irkurigen diePer Ven- 
tile geleben habe, ley er überztugl, dafs lie vori 
■ur^erordenlUcheni Nutaeu feyii werden, wenn 
man fie in dem Marcbinenwereii anwenden, und im 
Cirofiien aus einem fchictiichen Material ausfiihreii 
vjrd- O^ '''^h Leder zu folchen SÜckchenTentiii-a 
eignen werde, könne er indeJs nicht beftimmeiJ, dft 
er damit keine Verruche angeilelJL habe. 



[ 37» ] 



IV. 

r 

Ueber die Analogieen unter den unzerfetzten Köfr 
perriy und die Conßitution der Sauren^ 



vo n 



Sir HuMPiiRY Davy, 
LL.D., Vicepräf. d.R. I., Milgl. d.R.S. elc, ♦) 



1. 

» 

Ich habe in meinen Elementen der phyfikalircben 
Chemie {of chemicäl philofophY)j welche im Jahre 
j8i2 erfchienen find, eitiige Analogieen nachgewie« 
ftn, welche zwifchen den Körpern herrfchen, die 
bei dem gegenwärtigen Zuliande unferer Kennt nille 
noch unzerfetzt find, und verfucht auf diefe Achn* 
Hchkeileri eine KlalKficalion dei felben zu gründen. 
Ich Hellte den Sauerßoff* \\i\6 die Chlor ine zufam- 
inen, weil beide, wenn iie fich mit brennbaren Kör- 
pern und mit M(;tallen verbinden, Waime und 
Liciitin einem viel höhern Grade, als irgend eine 
andere bekannte Art von Materie erzeugen, und 
weil mehrere ihrer Verbindungen ähnliche chemi- 

•^ Ein polemifcher Auffatz gegen Ilenii Gay - LulTic, den ich 
hierher übertrage aus dem Journ* of the je, and the arts ed, 
at the Roy, Infi, J.oad. jöi6. Gilbert, 



[ 373 ] 

fche anj elecirifche EigiTilVt-Tirien beBizeh. Zu- 
gleich nahm kli au, clals zwilclieri allen chemiluden 



iig von 



MirkiingsruIlLelii tiae allgenitiiie Vtrkflttuij 
^elmliclikeileti lierrrohe, und dal's, wüliic>.,| der 
Schwefil in einer leiiier r-igeiilcliaileii mit der 
Cliloririe übtreiuköuimlj er jjn Allgemeinen luehir 
Acbulicliktil mit dein I'/ios^ifior |jal»e. 

Die clieinifchen EiilJetkungen, welche rcildem 
gemaclit worden, habt-ii uns neue Glieder in der 
Reibe der Aeliniichkeilen kennen gelelirt, und ei- 
nige ilfv allem ali^eündei t. Der Ibnderbore Kör- 
per, dif> Jödine, ilt in den mehrften chemilchen 
EigenlclLuIten der Clilorine äut'aerli ähnlich, bat 
aber docli util. dem Scluvefel mehr Analogie als di» 
Cbloriue, niid köinmL in Glanz, Undurchhchlig- 
keit, Eigenfchwere, und der verbültnilsmälsig gro- 
lien Meiigp, worin er hch mit andern Korpern ver- 
bindet, den Metallen lel.r nahe. Es la'liit lioli 
raWlhf^hauplen, dals lirb die Jodlne an die Me- 
talle oB'enbar durch das Tl^/A<r-/u:». i...rL-|i[iei'se, von 
welchem ich gezeigt habe, dul's es in feiner Ver- 
bindung mit WüUcrÜull" einen Körper bildtl, der 
die Eigenl'cliaflen einer SÜuve belilzt, 

Kohlenßoff, Bora (_boroa) und Silidum ifili- 
con) Icheinen die Verbindungsglieder des Fhos- 
fiiurs und des Schwefels mit den Metallen auszu- 
machen; und wabrlcheiiittch bilden die Baien der 
Zirkonerde (o/'c/VfOHn), der Jieryllerde (,of glu- 
cmR)'aiid der Thoneide (^of alumina) einen Theii 



iM 



[3,4 3 

der Kette swifelien dou Melallen der «IkaliTchcg 
Erdu'O unil <iva geiiieiiieu Metallen. 

FF'afp-rJI'tir nad Slici-ßoß' ilehen fall allcju; 
,l^,h hängt der WuITerfloff mit den gemeinen ver- 
btennlichcu Körpern durcli die Art zuraininen, 
wie er ficli mit .SüiK'rRofT und Cliloriiie verbindet; 
und der Stickitoff Iiat mit d.;m KolileniloEF Aehn- 
liclikeil iu der verhJ'ItnilsmalHigen Menge, milder 
Gl* in die Verliiiidungen eingeht, und in dein Man- 
g«l an Verwaiidll'cliaft zu den metallifclieu Kör- 
pern. GelJ'iige es, ti\« Fluorine einzeln darsullel- 
len, fü würden wir in ilir walurcheirilich daa Ver- 
btnOiingsglieil /.wili:tieii Sauerllull', Chluriue und 
Slicklloil-iuUu, 

Herr Gay-f,uflac bnl in einem fieilsig nus- 
geaibeileten AniTulze [in an elaboraleä paper) ia 
dtn AnnaUs de (Jhimie atif i8i4 *), in welcliem er 
mehrere Anficluen, Raifonnenientä und Berecli- 
nungen über die ZurumraenLetzung der Clil'-riiie- 
Verbrndnngo» tuiiiringt, die genau dielelben find 
{exaclly thefame) als diejcuigcn, welche icli in dea 
drei AuiTatzen gegeben liabe, die drei Jahre früher 
in eleu Schritten der KÜntgl, Gerelilchaft zu Loa- 



•) lo füucv groK.c-n Abhandlung über die Ju.liiie, wtkbo ich 
lUeioeo LeCtru iu Band ic, S. Sil. uu.l IJ. 4g. S. i. f. t\K\ 
bearbeliet vi>tgci<'|>I bnbc i Unit zwar \a «tun ThüiUn 'dur- 
r^lb«.i, dl<: icb In illcfru Aiiualen B. 4(j. S. Siü. f. nni«t ' 
d,i-UL-b«fcl„iftr „ Neuo UDt.rfucfcuiigcii üttr die Cl.lorine « 
•Hin mmcug Fit eilt babc. Gilb, 



£ ^^5 ] 

on erfchienen find *), — zii zeigen utilernommen, 
als eine gröfsere Aehnliclikcit de»- Chlorine uiid^o^ 
'ine mit dem Schwefel als mit dem Sauerßoff' llatt 
jide, und «rwill, dala man dicfe huideu Kctipi.|.^ 
Is eine bcfondere KlaiTe bildend, voq dem Sauer« 
:oir« Ireaiie uud iie mit dem Scliwcfel in eine Klaf' 
3 veri'clze. Ich knnii iudelii feinem Raironiiemeiit 
iber diereo Gegenlland keine DeweiKkrüft zugclle- 
^n. Deide Kürptr Hud aas iti Biuei' Uezieliung, 
Lnd zwar in derTurbin angegebenen, dem Schwc- 
eläbalich, uuterrcheiden lieh dagegen von ihm in 
tur«m electi'irchen Vei'haltea und iu der elecLii- 



*'^ Pliilofoph. \Transact. l8lo. lHil. Die dem Anffsti« Jm 

Herrn Gsy - Luir.ic anecbängla hiliurifth.^ Nuii» iAnnal, 

^Jb. 48. S. 3Gi. ] ilt vuQ tier An, d.r. ich £■ aUht ohus Rü- 

I^KUHcu darf. Er Ixhnupirl ia Ihr, «rund Herr Thenard 

^BttED lUcrU <Ue Hjpothefc lurgeR^Ut, <Uri die Cblonn« 

^KBniircl>eHir.icli %, UDd er % der ErRe gewirrnD, der dU 

^^alu» derJodiue <l»r^(ilia>i hnbej und l»%\, Herr A m p i r • 

«ar TU. -.\t der Meinung eewcfen , diu Cblorme uud Fluo- 

rine eiurachn KSiper nri,i. Wu. die 0,i„|naUtät der Idoo 

"'h«lriffE, dafu diej Cliloriae ein cliemil'ch einfacW Korper TeJ, 

Sfb habe ich üe feboD für Scbeele in Anlprath G»iDmiucn; 
(Br'midi felhit .her madie ich Aufpruch »uf deu Bew.i. ih- 
Ser Eigen ri^hafleo und Vi-rLioduugen ( f^e labauf of havtuf^ 
demaiißrateä ita proprir^tiri and combinaliom) und auf die 
EiUimng der cheliiircbca ErfcheiauiigcD, welche Iie her- 
. vurbiiogt i uud toa Qru. Ampere belitie ich eiuea Brief, 
' der zeigt, dafi er keine AnfprucLe diefer An lu macheit 
Let. Wai die Nnlur der Ku/j/öu» htltilTt , eine »och irn- 
mei' fehr hypolhelifebe Sache , fu Hi Herr Ampet« hier al- 
■ lerdius» oHgiuil ; er Ifl .Ler auf Uixie Meiaung leJiglicb ii> 
f utgemeiatTAaüchleii you dei Chluriac gekomiueii, und icU 



L 



ü 



^ C 376 ] 

fchen und cheraifchcu Natur aller ihrer Verbiii- 
duogen, und kommen in diefen Beziehungen mit 4 
dem Sauerrtoff überein. Sie werden in den Vollaß 
fchen Apparaten nach der politiven Oberfläche ge» 
trieben, Inders der Schwefel üch an der negativen 
Obertläche abfcheidet. Ihre Verbindungen mit den 
MeiaJlen haben grofse Aehnlichkeit |mit denen des 
SauerAofFs mit den Metallen« Sie lind endlich teleo- 
trilch [electficy Nicht-Leiter?) und viele auflöslicii 
in Waller und mit Säure- Eigenfchatten begabt, in« 
defs die Schwefel- Verbindungen alle nicht-elec- 
trifch {non-eiectrics ^ Leiter?) und unauflöslich 

11^ Wallcjt* fitj<l* 



halte die n^poilicf«', und macliLip Gebraucli ▼on ihr, elir mir. 
Herr Ampi^rc elac Zeile hat zukommen laiTen. In meinem 
Auflalze über dieft-u Gegeultand find die Autichten dicfe» 
fcliarfriiHijjjeu Akademikers ehreuvoll erwülint. Auch von 
der Jodine habe ich die erlie Nachricht vou Herrn Ampere 
erhallen, und er war, noch che ich diefen Körper zu leben 
bekam, der Meinung, dicfer könne ^--^«ii einen ceuen Er- 
haller cJo« Verbrenuens {Jhjiporter of combußion ) entbaf- 
I ten. Wem der gröüle Autlieil an der EnlhüUung der che- 

inirohen Gefchichte der Jodine zukömmt , das wird die Re- 
viliou der Auffälze, die über die Jodine gefchriebeu' worden, 
und ibr Datum uacliweifen. Als Herr Clement mir die- 
fcn Körper zeigte, glaubte er, die Jodine- Wa/Terltoirfaurc 
ley Salziaure, und Herr Gay -Luffa c war nach den er- 
flen Verfucbon, die er anfanglich mit Herrn Clement anltell' 
te, derfelben Meinung, und behauptete ße {maintained 
il)j als ich zutrß jbm fagte , dafs ich diefe Säure für eine 
ntue und bcfoudere hirlie, und dai)t dieJodiueein iu feinem 
«h«mUchcu Vei halte« der Chlorine analoger Körper fe)'. 



[ 377 1 



Eben fo wenig als Herrn Gay -Ludiic's Anfich- 
I tea über die KlaH'en- Abtheilmig der uaEei-fetzten 
Xörper, kann ich leinen Ideen beitielen, wilche er 
I über die EigeDrclioften deifelhen alü chemilche 
I Wirkungsmitlel iufseit. Nach ihm ill der Naß 
! /erßofeia alialißrendea und der Sliclcßofein aci- 
dißrendea Frincip. Mir folK^itit diel'ea ein Verfuch 
zu reyn, die Lehre von verborgenen (^>italilulen in die 
Chemie einzuführen, und irgend einer geheimnifs- 
Tollen und unerklärbaren uralt (e/ier^^)-) da« beizule- 
gen, waa von einer bel'oudern Aiiordiiuiig der Kör- 
pertheilchea (corpuscular nrrangeinent) abha'iigea 
muU. Wenn der Waüeilloff ein dlkalilirendts l'rin- 
cip illjfo müfslees nicht wenig befremden, ihn einiga 
der Aärklieti Sauren dadurch bilden zu leben, dalser 
£ch mit Kürpern verbindel, die für fich nicht fauer 
find; und eben To fehr würde es auifailen, wäre der 
SlickliuS'eia acidifirendes Princip, wie das Amiuoa 
niak beinahe zu t§ feines Gewichts aus tiiickllu:ff be- 
ll ea könne. 

Es ill unmöglich, auf die Eigenfchaften einer 
Verbindung aus den Eigenlchat'len der Ht-lland- 
theile zu fcbtiefsen; wären Herrn Gay-Lulluc's 
Anlichten die wahren, Ib mürsteii die Saure» Eiuen- 
fchaften der aus yiicklloaund Kohlenlloll belieben- 
den Bafis der ßlnuniure, durch Verbindung mit. 
■Wüirerftoff abnehmen und nicht zunehmen, wie er 
dicfes gefunden hat. Wenn wir IJndeti, dafs ge- 
wiffeEigenlcliaften einem zufammengefel/iten Kor- ■ 
Aiin«l. ü.rbjllk. B.ft*. Si.'t. J.iöifi. St.ia. Bb 



I 



l 378 i 

perangehÜrei), fo haben wir keio Recht, diefe Ei* 
genlchaflen einem feiner Beflaiidlheile mit Aus- 
rchlulfl der übrigen beizulegen, fondern wir müflea 
Üe als eutfpringend durch die Verbindung be- 
trachten. 

Wenn Herr Gay-LuU'ac annimmt^ dalsSauer- 
floffanA TT njferfloff \Ti dem Verhältiiine, woria 
heide miteinander Waller bilden, als Elemente ei- 
ner Verbindung paOIv find, fo ill das eii>e blofn 
^nnahmey usd der gongen Keihe cliemifcher TbJl- 
fachen entgegen. WalTerftotf bildet mit Chloiiue 
eine ßarke Säure , desgleichen Sauerllofi' mit Plios- 
phor; und nehmen wir an, doi's WoU'er mit deo 
ansPhosphor midChlorine »ulammengefetzteD Kör- 
pern Terbuüden ley, ^o enthalten diefe zwei der 
miichtiglleij SÜuren; und doch rütltet der Chlotine- 
Phoaphar {phosp/iornne) das Lackmuspapier iiiclit, 
Ibndern wird, wenn man ihn im WafTer zergelieK 
luliit, zu einer Auflöliing von Salzfaure und Phos- 
phorfaiire. — Wenn man SauerÜotl' und Wallen 
lioffin dem VcrhältnifTe, worin fie Waller bilden, 
alspalTir, als einander in allen Verbindungen, in 
denen fie fo vorhanden find, neutralifirend hetrach* 
teh wollte, in mülste man ferner fall alle lytanseih 
fäuren für Sauren des Kohleniloßs nehmen, ob- 
gleich lie viel weniger SouerlloiTaU die Kohlenlau- 
re, ja mehrere weniger Saueulloft", als das Kohlen* 
Aoflrox3'd enthalten, und dabei doch Harke Siiuce* 
Kraft befilzen. 

Ich habe eine gasförmige Veibiodung wo 



[ 379 J 

4 ProporlioDen Sauerßoff mit i Proportion Chlo- 
rioe entdeckt, welche nicht die EigenrchafCeo ei- 
ner Saure hat. Herr üay-Luflac hat eine Verbin- 
duug Ton a l'ropoitioDen WalTerRofF mit i Pro- 
portion Chlorine und 6 Propoiliouen Sauerltoff 
ouigefuudeii, welche faiire Eigeurcharten beützl; 
er betmohltt diefon K.örp«r aber blos als Cliiuriue 
durch Sauerlloff acidifirt , und TernachlälTigl den 
■WaUerfloff, ohne welchen derfelbe doch, wie er ge- 
Aeht, nicht zu beliehen Terma^. Er nimmt an, 
a (liefe aua i Pi-opoitiü« Chlorine nnd 5 Propor- 
I Sauerlioff btlieheode S.iiire in allen üher- 
^dirt-Ialzfauren Salzen voilinndm ff y , giebt für 
B Behauptung aber keinen Beweis. Die iiber- 
^dirt-Jhlz/aurea Saixe ^wd, wie ich6'Jal<re zu- 
jrgeseij|;t habe, aus i Proportion Chlorine, i Pro- 
trlioa irgend einer Balis, und (i Pr<tp»rtioiiea 
pernoir BtiCmraingefetzt. Der WallerlloEF ia 
rtrn liay-LiiIfuc's CblorinCiure läfsl lieh, als die 
flle einer Balis l'pitletid , bt^traclilen; und es ili 
1 wicliliger Punkt in der Leine vun den bfllimtn- 
len Milchungs- VerhallnilTon, dafs, wenn «'«e me- 



tallil'che oder brennbare Balis mit pe«iiren Pi 



«poi 



tioneo eines zulanimcngeUlzten Köi pers lieh Ter- 
bindet, alle andern lieh mit denselben Proportio- 
nea verbinden. 
^^ Herr Gay-LulTac Hij^t, n-ean man die C/i/ori- 
U^äure nicht als -ine bluffe Verbindung ro,. C'hlo. 
■ 'rioe mitSaatfvliuffani-rkennen wolle, lo diirfe man 
B-nuch nicht Salpeurlaur« und ächwefeinmre fiir 
I ' Bb a 



r 5cio ] 

. mit Sauciilbir nchineu. üieFe» 
5 Prop. I 
ifl e 



; SÜll|-( 



'elclie 



Verbindungen hlui 

i!l ganz klai-. E 

SauerlloU und i Prop. Sticklioff beucht. 

bloTse Hypolhele; dagegeu ill es eine Iii 

Tage der Thatfoclien, dafs [topiliar-IlLifl'ige Salpe- 1 

terlaure aus 2 Prop. Woflerituff, 



Prc 



..Sticklioff 



und 6 Prop. Sauerlloif beitchl , und es findet zwi- 
rcheii Salpetei- und ilberoxydirl-falÄlaures Kali, 
wie ich fcboti Tor geraumer Zeit gewielen bähe, 
keine andere Verfcliiedeulieit Italt, als dafa jener 
i Prop. Stickrtotr, dieles i Prop, Chloi-ine enthält. 
Nur fein- wenige der Körper, die man allge* 
mein l'iir I\'euirnlfnhe gehalten halte, enthalten 
wirklich die Sauren und die Alkalien, aus denca 
ße gebildet worden lind. Die ßilsfaurcn und die 
ßufs/auren Sähe etithdlien weder eiue Saure nociv 
eine alkalifche Balis. Die mehrüen blaitfauren 
Satze beiluden lieh in denifelbeu Falle, wie Herr 
Gay- LiulTac vor Kurzem dargethan hat. Sulpeter- 
laure und Schwefelfjure lallen fich aus äeujhlpi 
terfauren uadfchwefelfaur^n Salzen nicht erhaltei 
ohne Uozwirchenkunft von Körpern, welche W»6 
lerliofl' enthalten; und Aasfalpeterjaure AmTnoniat 
mul's, nach den Produclen der Zerfctzung defll-l' 
beu zu urthcilen, fiir eine Verbindung von Wallei 
mit oxydjrtem Sticicgas genommen werden. — 
Bios dieSa'uren, welche ouaSauerlloß'und verhrt 
liehen Baien beliehen, Tcheinen mit den Alkalien 
und alkalifchen Erden unverändert Jich zu verbin- 
den, und ee iJi unmöglich, die Malur der Arord- 



t 38i ] 
uung der ElemciiLc in ihren neutralen Verbindun- 
gen] zu belliiiimcn. I)ei* pliosplinrfaure und XoA- 
lenfaure KatL liaben die (Jliaiokk'ie, welclie man 
den neutralen Salzen beilegt, mi viel geringei'm 
Orade, als dos Chloriiie-Calcium {calcane, fal«- 
raurcr Kalk,) und doch weifs man nicht, dafs der 
letztere Körpei- eine Saure oder einen alkalil'chea 
JCürper enihalle. Die C/tlorin - Jodififdure, die 
J'hoagenfäuie f und die binären Siiuien welche 
WallerllolFeiithafLen, verbinden lieh mit dem Am- 
liak ohne ZerTetzutig, Icheineii aber, wenn Üe 
die l'enerbcliaiidigcn Aikniien und die alkuli- 
Erdeu einwirken, zerlL-tzt zu werden; und 
ib haben die feUeii ICorpei-, welclie lie bilden, 
Charaktere, von' denen man friiherhin glaub- 
dals fie den aiiü Säuren und Alkalien beüehen- 
Neulralfalzen eigenthiimlich feyen, obgleich 
:er derrtlben die Säure , und blos die beiden er- 
in der Reihe die Alkalien in lieh Ichlleisen, aus 
:u fie gebildet worden lind. 
Setzen von Analogie an die Stelle von Tbat- 
Ilichea bringt Verderben der erklärenden Chemie 
^öltemicnlphilofapliy)\ der erlaubte Gebrauch der 
Aualogie iit, Thallacbeu mit einander zu verbiu- 
liea, und uns zu neuen Verfuchen zu leiten. 



\ 



Eben To wenig, als Herrn Gay- Luffac's Mei- 
flangen, kann ich feiner AomeRC^/ur beißimtnon. 
Wenn er die Verbindungen, weiche die Chlutia« 



""■ m * 



l 38« ] 

und die Jodine mit andern Körpern machen , ChU 
rures und Jodures nennt, fo ßellt er eben dadurch die 
Chlorine und die Jodine in die Klafle der Terbrenn« 
liehen Körper ; ich gebe daher den Namen Chlori* 
des and Jodes den Vorzug. Herr Gay-LulTae 
nennt den Schwefel« Wa(reipAo|f aci(de\hydroßilphu* 
riqu€\ diefen Nansen hat man aber fchpn für di^ 
SchKefellaure, das VUriolöhl der HandeisIeutCi 
gebraucht, jicide hydro'chlprique. bezeichnet nicht 
Chlorine«* WajQeriioSTaure y Ton der n phloriniaure 
mit Wafler verbunden I und fchickt fich ^aher, ii;i 
HerrQ Gay - LuOao'a Anflehten y befler fein« iphlc^ 
Tinefaure I aU die 8alz(ai^re zu bezeichnen ^). 

* ) BloiM detilTelieii Ni^en : Cklorine - Plntindutßgen • f (^ , 
ßck^efel^Waßarßoffjfäu^e etc., crefFen die(lB Einwendongqi 
nicht ^ (auf die es Herrn Gay-LulTac zu «ntworten , nio|i( 
Ibbwcjc werden dürfte.) Gilb. 



V. 

Bafis der 



Blaufdure, 



Sil' HüMPHRY Uavy. 



Jn dem vorigen Aaffntze halte ich einige meiner 
MeitiungeQ zu vei-llieidigeiif und MeimiDgcn des 
JJerrri Gay-LulFac zu hekämpren. DerUegeolland 
dieler Zeilen ili meinem Geiuhl »iel angeuehmcr, 
indem ich in ihnen die lehr gereiften C«'ery elabru 
rate) und geillreiclien Unterl'uchungen des Herrn 
Gsy-Ijun'acüber die flaurdure und ihre Baus, mei- 
nen Verfuchen au l'olge, befläLigen kann. 

Herr Taraday hatte die Blaulaure (ßlaußoff- 
■WanerltüQTjureJ nach Herrn Gay-Luffac'« Ver- 
fahren bereitet, und ich fand die Eigenfchwerc 
derfelbeii elwas unter 0,7. -Beim Electriiiren im 
VoltaTcben Apparate mittete l'Iatindrähte entbin- 
det lie Sauerlloff an der potitiven, und ungerahi- den 
ja- fachen Raum WaHerlioQ: an der negativen 
Oberfläche, Anfangs glaubte ich, der SlickllüÖ" 
werde hierbei zerfetzt, als ich aber den Verlueh 
einige Stunden lang forlgefetzt hatte, tiürte dai 
£atl>indea ron S^uerftoSgas auf, uud es fand lieh 



[ 384 J 

an derti pofiliven Pole eine Verbindung von Flalin 
mil IllaulLiitF ein, während das Fnlbiaden von 
"Wafle rillt IFgas am negativen Pule fortwährte ; fo 
dafs alle Url'ach war anzunehmen, daTs das Sauei> 
ßottgas von einer kleinen Menge von WalTer her- 
riihrle, welrhe der falzlaure Kalk der Säure nicht 
halte entziehen künnen. 

Durch Grhilaeu von blaufaurem QueckGlber in 
ralzTaurem Gas habe ich reine tropiliar - öiiUige 
ülaulaure und ätzenden Sublimat erhalten. 

ich habe eine bedeutende iVlenge Blaußoff , die 
ich durch rotheü Quecklilberoxyd von aller Blau« 
liiure bcfreil hatte, in Sauer ttoflgas langram ver- 
brannt, und das Erzeugnifa des Verbrennens mit- 
telll einer rroflmilchung erkältet; es letzte fich 
daraus aber kein Waller ab. 

Auch ill es mir gelungen BlauflofF durch elec- 
trifcbe Funken, die ich hindurch Ichlagen lieU, zU 
zerrftzen. Dabei wurde ein dem Haume diefea Gag 
gleicher Raum Stickgas l'rci, und es letzte ücbKoh« 
Jeulioff ab. 

ich laire mich über einen Gegenlland, der Hrn." 
Gay-Lqüac eigen ift, in kein Detail von mein^o 
Verfuchen und Torfchungen ein, und will Tür ihn 
nur noch ein Veriahren beifügen, Verbindungen 
von fiiaullutr zu erhalten, welches mir Tehr gut 
gelingt. £s bellehtdarin, andcreKürper mitUlau- 
llofl-Queoklilber zu erhitzen. Ich habe auf diele 
Art, Verbindungen des Kadikals der iJlauräure mit 
Jodine^ mil Sc htfefel, und, wie ich glaube, aacli 



J 



C 385 ] 

mit Phosphor erhalten« Die Verbiadang delTelbea 
mit Jodine ift ein fonderbar^r Körper; er verlliegt 
in mäfsiger Hitze, und bildet donu beini Erkalten 
llöckcben, welche wie das durch Verbrennen g(S« 
bildete Zinkoxyd (/a/za pAiVo/opft/ca) an einander 
hängen; er hat einen fehr fcharfen G^fchiiiack 
(^acrid)y und einen ßechenden Geruch. ' 

Ich wün(chte, Herr Gay- LulFap könnte, dahin 
vermocht werden, den bedeutungslofen und fchwe* 
ren Namen Qyanogene xinA hydro^cyanic acid aufzu- 
geben, und die eiaSächern prujfic g-as und prujfic 
acid anzunehmen *). 

^.*) So yiel ich einfebe , find Herrn Gay * LuiTac't Namen ^n^ 
gewählt ^ und verdienen vor denen^ welche Herr Dävy vor- 
jfc^lägt , l^ehr den Vorzng. Denn nicht zu gedenken , dafs^ 
"^enn man das Blauftoffjgas prujfic gas nennen ufoUte^ die 
Blattüoff- WaiTerfloirßiurc doch nicht pmffic acid genannt 
"V^crden kann 4 und dala man dann am eine Benennung (ur ' 
den Blaußoff verlegen feyn würde ; fo iß das Werl jpruffiq. 
gas nicht bedeutungsvoller als cyanogine* JJnd fehr hüt - 
' Recht hat Herr Gay - LulTac zugleich an die deutfche No- 
mepclatur gedacht,- in welche alle Wörter, die ypa ppiffie 
abgeleitet find , fich nicht übertragen lalTen. Ifi es ein für 
allemal fefigefelzt , dafs hydracide* nicht Sauren mit Wal^ 
fer, fondem mit WalTerftolF bezeichnen, fo dürfte auch 
^errn Davy's Grund gegen die Namen acide hydro - cy^ni-' 
que , hydro ' cMorique , Vtydrp - fulpfu^rique etc. ohne viel 
Bedenttinj; feyn, da fie dann jeder durch BlaufiofF-W«f- 
ferftoflffäure, Chlorine -Wafferftoiflaurc, Schwefel - WaiIVtr- 
fiojBTl^iire richtig und ohneAnfiol% cxponirea 1(vird, guj^^ 

.".l. "'■■. ' l'«. ■ ■ 



VI. 

Einige Bemertungen jjber eine -Stelle in der Bi* 
bliotheque univerfelle', die ferdienße der 
^Franeo/en upi den Qalvanismus betreffend *). 



Die Herausgeber der genannten Zeitrchrift **) 
hoben einem ßerichle, den lie in ihrem Februarhefle 
von den galvaiiifclien Verfuchen des Herrn Cliil* 
dem in London ***) geben, eine Einleitung vor- 
angel'etzt von fqlgeiidera Inhalte: Vgr einigen Jah- 
ren wurde in Frankreich von der Kegiernng eine 
bedeutende Summe angewicFen, ,,zum Erbauen eif 
nes grolseuVolla'rchcn Apparats, der den gefchick- 
(cßen Chemikern übergeben werden lotlte. Voa 
«iuer folchen Schenkung muffte man Wunder ei-- 
^-arten; die Wirkung berchränkte fich auf die Art 
von moralilcheip Galvanismus, auf eine derjenigen 
Meiaunga-Errchültcrungen, welche dssllanplder 
Kegieruug bei allem beabrichtigte..,.- Und wie bo- 






•■) Di.helüt HerrPiof. Pii 



'/ de phyf. der 
OUh. 



I") Dia Lsler Laben Ee jp dem S*S' ■l'lirg. disf. Ann. Sl 4, 
1)(lfr B, 02. S. 9ä3. B<:ruiidsa. Qil!i, 



c 337 ] 

■fcen nicht gehört (fahrea lie fori) dafs die Wiiren» 
Ichaftdayun mehr Gewinn gehabt halle, alsdieKun- 
Ite Ton der Million, welche dem Erfinder der helieii 
fpiiinmarcliiiie für Flachs oder Hanf Terl'prodiea 
wurde. Nicht aufserhalli dem Gelehrten oder dem 
Künitler ilt das lielehende- Princip des Geuies \in^ 
des ErfinduDgsgeiÜes zu fliehen; in der Seele < in 
dem prrlunlichen Charakter deti Individuums üudet 
£ch das heilige Feuer etc.. Childern, ein blor 
Iser Privatmann in London etc...*' 

Diefe Stelle, in welcher mnn mit einem Feder^ 
ßriche die Verluche der beiden framößfqhen, Che- 
jnikerj Gay-Lulfac und Thenard, denen die 
grofse Säule der polytechnifchen Schule anvertraut 
wurde, zu NichU macht, würde in der Bibliothe.- 
que britnnnique ganz an ihrer Stelle gewefüu leyn; 
ich geftehe aber, dafs der neue Titel, den man die- 
fem Journal gegeben hat, mir mehr Unparteilich- 
keit erwarten liefs. Ua die Herauügeber nie g&' 
hört kaben^ dufs die Wilfenfchaft irgend einen Vor- 
theil von diefera phylikalifchen InArumente gehupt 
habe, fo freue ich mich, lie beichten oder erinnern 
zu können, dafs es ein Werk von zwei Banden 
giebt, 'gelchrieben von den HH. Gay-LulTac 
und Thenard unter dem Titel: Recheirclies phy- 
ßco'chimiquesßtitesjur tapile elc, das im J. 1811 
gedruckt iH, und worin ein fehr weitläufiges Kapi- 
tel über die UrJi\cUen vorkömmt, welche die Kraft 
einer galvanil'chen Dattcric veränderlich machen; 
über, das Mofs der Wirkungen diefer ßatteriea^ 



I 388 J 

über den Elnflufs , welchen die Flüfligkeit^ mit der 
die Zellen des Troges oder der Recipient gefüllt 
find^ nach Verfchiedenheit ihrer Natur äulsert; 
Über die Inteufitälsr Veränderungen, nach Verfchie- 
denheit der Zahl und der Oberfläche der Flalten 
u. dergl. mehr. *) Es kömmt mir nicht zu, den 
Rang, den diefe Arbeit verdient, zu beftimmen, auf 
jeden Fall »ber ilt es höchft befremdend, Uuter- 
fuchungen über Fragen , die zu den delicateften in 
der Phyfik gehören, voa den Herren Herausgebern 
auf eine fo wieit hergeholte Weife und mit fo viel 
Eitterkeit angegriffen zu leheu, es fey denn, man 
nehme bei ihnen die Abficht an, in ihrer Reihe, im 
Auslande , eine Erfchiitterung <Jurc/p morali/bhen 
Galvanismus hervorzubringen. 

Wie dielem auch fey, fo würden die Herqus« 
, geher der Erwartung derLefer auf jeden Fall beffer 
enlfprochen haben, wenn fie Halt der iujuriöfen 
Einleitung, die diefe Bemerkungen veranlafst, dem 
Auffatze Erörterungen voran gefchickt hätten, über 
die Wirkungen, welche man von grofsp lattigen 
Apparaten zu erwarten hat* über die ümliände im 
Baue derfelben, welche fie geeignet machen, diefe 
oder jene Art von Erfcheinung hervorzubringen; 
über die fo kurze Zeit, während der folche Appa- 
rate wirkfam bleiben; über ihre groCsen Kelten; 
übör die geringen Mengen von Reagentien, welche 

♦ ) Man findet diefe in der That mufterhaftcn UntevruchuDgea 
liacU mc'^uer fieiei; Bei^rbeitUQg iv^ dief, Ai^a* B.5^. S. i2i,i\ 

Qäb, 



[ ^^:i ] 

fie hergehen, eLc. Es wiire liier ferner die Stelle ge*" 
wefcn , ilireii l-efcrii zu bemeikeo; tlals miler eiiii» 
gen Utnibnclcn, die zweckmaTsig eijigeltitele Ein- 
wirkung genülinlicliei- cliemilclier V\ iikungsmitlel 
niehreies iieivorbriDgt, das lieh durch den Galva- 
nismus nicht erlialteu julsl', und hier hätte Geh 
dann von Mbü die Nachweifuiig der Tergehlichen 
Bemühungen des herühnileu Davj atigelchlollen, 
die ßoiaxlaure mit dem Volla'fchen Apparat zu 
zerrclzeii, und daneben die der rein chtmüchen 
Trocefle, durch nelche die 1:1 H. Gay- L-udac uiidThe- 
nai'd aul' diele wichtige Entdeckung gefiihi't worden 
liudelc. — LTndda man eimnaldet- Meinung war, dars 
der iulereiranle Auffatz des Herrn Childern nicht 
ohne Einleitung bleiben küunu, lo halte es, deucht 
mich, die Gerechtigkeit erl'ordeit, in ihr zu er- 
wähnen, dafs der EinlluHi grof.er Oberflächen der 
Elemente der Säule, fchoii vor s^e/in Jahren in 
£Yanireic/i gezeigt und erwogen worden Tey , in ei- 
ner Arbeit dei' HH. Thenard und II fl c he t le, 
welche iin Auszuge im eilften Htlte des Journal de 
fe'cole polytet-hnique gedruckt ill *J. — ^'"^ 
Hcanlworlung aller dierev bVagen hätte freilich 
ziemlich lange Unterfuchungeu erfordert; iß es 
aber nicht fchicklich, dafs die, welche eine Art 
vonHerrfchalt {pfpece de magijiratare) über dio 
W i de nfc haften ausüben wollen, he zu Üudiren 
fich die Mühe nehmen, und dafs ße nicht Lob 
und Tadel nach Hören fagen. vertheilen. 
') Vergl. Annal. J. löoS B. a8, S. 3ö6._ 



4 



ü 



J 



I 



t 3yo J 

Auch Iiälte ich gvofse Luft, die HH. Kfefaöi- 
geber der Bibliotheque univerfelle zu l'tagen , wo- 
ber Jie wiflen, dals dos Sludiuiit der phyritcalirchea 
WilTeiifchafteQ in l'rankreieh felir in Mir^kredit 
geralhen ift *}, Für jetzt will ich aber uur noch 



■ ) Hüchlan i 






die MH. Hei;iaigeL«r ilir Bibiiollieque 
a.icli in IIiixMm dclT.:'» I 
wai fie (OD Dcairchland und deiiUchea pbjIikaUrdi. 
cheraircbüQ ArlieitcD erzählen. Da keiner you il.oeu AetalA 
lieft , r» würden Tie et b^lTpr mstheii , Uerircblaiid in ihicn 
AbrilTen T<}n den Forirdmuea der Wia'eurchsfien gam nii- 
berühr! tu UITen, sla KactiricIilcA a<l geben, tat weicht-» eine 
UnwilTenhelt d» ZufKudg der WilTcnrchiflea in DeulfehUiid, 
und cii.e Unkenutiillt der deuUcheo .Sclii'irien unrl G'-Iebr- 
ten hettorleDcblel , tvekhe deulTche buIDrf<>rA:ber lächeln 
joachm wüide, etiegie uicht die tlnlaulerkelt der Quellra, 
aui deotn ße xii Ichüpfen fl:hein<>n , dai Gtahtfnchaa toa 
Eiuigen und du, BeHlll'eiiillrbe Iguoriren Anderer ein GefnU 
* ilerMilkbilliguDg.— nniTeIhe gilt mehr uder wei>i(;er Tun den 
» JahietbcridiLeu , weJcil» Ui^rr U cla in cl li eri e und Ben 
, Tb o lu fo n in ihren Juiiru^len 111 B'ben pHegen ; luebrealheiti 
Ware e> belTer , Ee ÜbiTHiüg.n Ueulkhiünd g»ri. Ai Attt lü 
am oberflacLllcber AiiTicbt, oder nach >achncbi(-D , di« ib- 
nea «on JIxIbnnleiricLiMeu oder AliIiehDfoMeD lukommeD, 
ein f^llch« Eild'enwufen, welch« »ichi djiu geeignet n 
fcjn pÜFgl, un» in d«, Augen onfcrer »achbaru Achlung 
ta »werben. Sa i. B, erialill Herr TboMil'un in TeineiB 
Jahreib-rkble tou i»iä den Ei.gläodern , eiue elecuirch« 
Theorie d.r Ver«»ml.rel„,rt ton H.rru Oerfiedl, weld« 
1811 ,„ Berlifl erM.irn.ii fej , habe „in DeulTchland gro- 
r») Auffehen erregt" und obgleich ei eiklärl, nidnch» dar- 
in komme ihm ronderb.i' und übfurd vor {u-Aimfical and 
ahßird) fo fagl er doth „Dp habe dem Veifaffer in Uei.ild.- 
land .i,-leu Rubra (rbracbi." Eben to Ml der wi.n.leib.re 
Einfall deffrlb™ V erfaJTera noue el.emil'chc Worte für ilre 
BordiTcliea Sprachen^ au fcbalfeu , in DcatTshluid -TiUca 



I 39! } 

rinWort hinzufügen: üafs lieiiomlid. rdirfcblechl 
ooteriichlet Jind, wenn fie tatjuen, dafs die Arlieit 
der Mccliaiiiker, welche ficli mit SpiniimaPcIiiDea 
für ('lachs Iic-rcliüfligt haben, ohne Nutzen a^^d £[>. 
folg geblieben lind. Herr Molard, dell'en Zeug' 
nifs lie uiclit veiwerfen werden , würde ihnen diefe 
übereilte Behauptung erTpart haben, wenn fie Ech 
die Mühe geuommen halten, ihn zu RatLe zu zieho. 



vn. 

fioch tine Befchwerde über die Bibl. univerf. *) 



L/er Heraufgeher der Genfer üiblioth. univerfelle 
fagt, wo er im diesj. Apiillicft di« vortrefflichen 
alb'ononiirchen fieobachlungeii erwähnt, wL'Iche 
Oriaui in den Ephemer idtn von Mailand \i^\i\nn\. 
femarht hat, die Scbiel'c Uer IZcliiitik. ergtbe lieh 
aus den Beobachtungen der parifcr und' ilalteni« 
fchea Allronunieo utn 8" rcrtthieden; dieler lri> 



Lina micbca. Wd nimml dach 
im TOD UetilTchUnd hec? Au> dierea 
nicht. Ob^Utcb « Rc ruDfi »oLl (u Le> 
licbi et ihu udrr Uiata dcatfchi 



TUomron leine Nuii- 
uita docb 



o.rproflW- 



nicht , du <iele Sohiubaie jof deiitr.:bein Bad 
■c , welche» ia ihucn enlhailcD iti , tu fcincu Brncfaicn iq 
cnraLuca, Q'lb, 

■) !■ deafclbfu HcAe dar Annil. de Ch. d.d* rbjH CiA. 



Ia' .^ 




[ 3a'i ] 

ihnm fchcinl llim ungelieuer {enornie) zuTeyäf^ 
vceilii iiiclit (,'ffio>'C'), wolier er rührt; er erwarte- 
te melir Geuauigkeit bei dem G-rade der ^ollkom- 
mtnhf'*i It^elc/ien der technifcke Theil der fViJ- 
Jenfcliaflfeit wenigen Jahren erreicht hai etc. — Der 
Herr Herausgeber wird gewil's mit Vergnügen hö- 
ren , dals leine Erwartung nicht gelüulcht worden 
ill. Die angebliche Veilchieileiiheil, welche ihn fo 
fehr beunruhigt zu haben l'cheint, eui\X.eh\. tcdiglicli ' 
daher, dafs er die fcheinbare Schiefe der EcüpLik 
mil der milderen verwechfck hat; die iJeobachtuQ« 
gen zu Puiis und zu Mailand geben gejiau dan'eliie 
«efullat, wenn man auf den Winkel von 8" iiebt, 
welchen der wahre und der mittlere Atquator im 
J, iSia mit einander ranchten, zu folge derSc/i(*fl/i. 
kung der Erdaxe. Üs ili zu bedauern, dals der 
Herr Herousgeber lieh fo leicht hat beltinimen lat 
fen, Zweifel über ein Ib wichtiges Element des 
"WeUryflems zu erregen, Uiefos ifti ungefähr fo, 
qls wenn jemand die Hübe des Montblanü i'Lir noch 
unbekannt ausgeben , und diefe Behauplung auf der 
beinahe 'lOO Meter betragenden Verfchiedenheit 
gründen wollte, welche in denHöhe- Angaben die. 
fes Bergs Über den Genfer See und über die Meeres* 
fläche Statt ßiidet. 



[ 393 ] 



VUJ. 

Einige Bericht igangan und Zujafie au» Briefen, 
1 ) Vom Dr. C h 1 > d ii i » S. 3&6. 

Gefcb rieben in Göttin gm • 
Fdlgcndea ift in iet iweilea ForLTcUnng dM VctieichniT- 
iei der Tum Hiramcl gefülleiieii MsITeh kd bincm Orte «iniu- 



„18111, usgeHhr io der Mine im Jnliui, hat, nach Til- 

\oeYi'% philof. magaiine, Vol. 37. p. i36, in Oftindkn , nicht 
weit Ton Shabad, ungefähr So engl. Meilen nordwärti von Fat- 
ty-Ghur, von wo es berichtet «iid , jenfeiu Ata Gangel eine 
jro&e FeurrkuB" 3 Dürrer in Brand gellcckl , ibce Erndta ver- 
i>ich[i>'> Manui- nud Frauenipcrronen befchädigt, uod n iA ein 
Stein gelallen , der noch dort m fehen war, " 

,,(Die in Dajfeldorf am ig. Okiober ]Hi6 Ahendi ia ein* 
Sllafsc der Stadt nach einigen ZeitUDgen gefallene Feuerkugel' 
war wohl nichli anders als eine irdifche Leuchtkugel, die VOD 
dem Feuerwerke «oni 18, Okiober mochie übrig gehllebeu Teju. 
Sie MalTe ward auf Ver^nli.liuug der Police! fogleich unter- 
fncht; üe roch angefcuthiet nach Schwefcllehcr , gab bei der 
trockcuea Deriillalion etwat Schwefel , und heßnnd übrigen* au* 
kohlenfaureni und rchwefelfauvem K.^li , wie in der DülTeldorfec 
Zeitung vom i4, Ko». d, J. gBraeldel worden ifl. )" 

Kofh Iheile ich Ihnen al* Noiin mit, trßcns: dafc Prof. 
Strome; er in der KapTcben Gediegen -EiXonmalTe auch Ko- 
Jiltt entdeckt hat; und Lweitens; daü ich meine paradox fchci- 
»enden „ KoEmologifcbeo Ideen über Vermehrung und Vermin- 
derung der MalTe eines Weltkötpeo ," aus Ihren ylnnaiert Jahrg. 
jUob (B. ig. S. aSy.) in den Fattrlandßhe Letttr - Oeßeningen 

A^ntl. d. Ph;hk. B.54. 5i.4, 3. lüij. äu 13. C fl 



ki 



d 



.:§:! 394 ] . 

28o8ijisHolliodircjieit|&^ überletzt finde^ da£i diefct 

cIb Ternünftiger Auffats ttad einer Ucberfetzung doppelt werth fej. 



a) Vom ProCeübr G. G. Hallftröm. 
(Berichtigung zu B r e w ß er't opüfchenflufDltzen in B. 5o. J. i8i5.) 

Abö den 9, Nov. i8i6« 

— — Unter den vielen antgezeichneten» Entdeckungen tob 
Phyfikem , welche Sie uns in den beiden letztern Jahrgangen Ih- 
rer Annalen wieder auf eine fehr angenehm zu leTende Weife 

dargeitellt haben, gehören unltreitig mit zu den wichiigfien , die 

■» • 

optifchen Ünterfuchungen des bei-ühmten Brewfier's in Edin- 

burg , welche mir ein grofses Vergnügen gemacht haben * ). leb 
theile Ihnen daher einige kleine Berichtigungen mit, die ich Ih- 
rer Aufmerkramkeit für nicht un werth h:ilte. 

Band 69. S.GS. (Jahrg. i8i5 St. 6.) in Oer ^^Befchreibnog 
eines Femrohrs , welches zum Sehen unter WalTer befiimttM. ig <t 
bemerken Sie richtige da(s Brewiter's Ausdruck für die Ter* 
eioiguegsweite paralleler, durch eine konvexe Kugelfläche in eia 
anderes I brechendes Mittel tretender Strahlen, CJP(Fig. 3. auf 

Taf. II. Jen. Bandes) = feyn mu£>« Aber die Grölse, auf wel- 

m — n 

*) Int er mulfa piurium Phjyßcorum egregia inventa^ quorum 
expoßtiones in jinnalihus tuis etiam nopiffimis lectu pro- 
pofuifii jucundiffimas , minimi Jane non funt momenti, . . 
qua^ magna cum t/oluptate perlegi» Herr Profeffor H a 1 1- 
It r ö m berührt hier etwas, worüber einen folchen Sachken- 
ner urtheilen zu hören , meinen Leferu eben £0 wichtig als 
mir ieyn mufs, nämlich meine Art, die Auffätze der Aus- 
länder frei bearbeitet darzuitellen. Wenn unterrichtete Aus- 
länder ( denn lie ßnd hier die gerechteften und zuverläfljg- 
Ilen Kichter) von Geilt und Kenn tnifs, Treue und Annehia- 
liebkeit in Darltellung und Ausdruck anzuerkennen -fich be- 
ejlciu,, fo darf ich glauben, dafs mir ein richtige» Ideal fol- 
chcr wilTenfchafilichen Daritellungcn fremder Arbeiten Tor- 
rc}i\voi)e y welchem unermüdet nachgeftrebt zu haben ich mir 
be^vui&r bin , und darf ich hoffen, dasjenige, was diefeo. 
Briudcreicheu .lahrbiichcrn der Naturkunde einen bleibenden 

- >Yerib vorzüglich ßcbern muls^.nicht verfahlt %xl hj^eo« Giibm 



c 39S ] 



Aa e« voTiiielich inkSniiDt, iß der Abiland AFxsAC+ CF 
^ r -t- - "- — ^ "" : Diefen Werlh hat BrewfiM bier 
«Btl in dem falgeaJeD ■ngewfadel. Und U fctieint mir daher 
tia Schreib- oiler DruckXehler zu Tcjn , diu S. GS. nad 69. CJ? 
Kitt .<ji^ ficht, dA der Hülfawerüi CP in der Thal nirgeadi 
VäUr, überall aber jlF gebimickt wird. Selil main lifo 
' S.68.Zeilei6 fiail CFrichtiB^P= -^^-^ 



CF 



AF = 

AF-- 



7,667 . 



fo fallen die von Ihnen in den Anraetlnngan angeBebenea Var- 
LelTerangen foit, indem durch diete blofie VerwaDdlnug tOk 
CPia AP, altei indere blnibtj wie «• in Brawrttr'* Anidta 
ßelit; fo auch 

S. 71. und 7a. der WartL tob F. 

In J..n Auffalle Brewftei'a „über die Wirkung bre- 
clir-^" HilLel snf die Tcrfcliiedenen farbigen Strahlen" B. So. 
S.3ul.f. find S. 310.Z. iSu. ig die Zahlen teruufchl, und e« Oiul» 

S.3i.>. Z. iBJiait= r (1,55843) Äehen -- r f i,55S46) 
Z.19 - =(. Ci,5J8if.) - =^(i,SSe43) 
Terner mnfs o heif»en 



den Winkel moS 

LoS 

der veiuurcbt werden; 



S.äii.Z. 1 fialti dsn Winkel 
Z. 5 - LOf^ L- 
Z.ll mülTen^ und x m 
Z.i3 Halt: y — x fl«Ae i— v 
Z.i4 - 4o= j8' 4a",7 fielie 4o° i3' 4a",7 
K = a",e liehe z. = a",6 
S.513. Z,i - v . ßn. a Rehe r . Ün. a 

Z.7 - 40° 39' 39",8 ftehe 4o" 3a' a9",8 •)i 

■) leb danke Herrn Prof. HaUfirüm nni Vo mehr für dief« 
Beiichligungen »on Schreih - orlrr Drnckfehlfrn . all lie in- 
gleich mm Beweife derZnrerUrTigkeil aller übrigen Formeln 
und Zahlen in den AufTatien d» Herrn Brenfier't dienen, 
indem HeVT HalUtrÜra ihm nachgeredmet hil. Mirerlauhl« 
diefei die Kürie d.r Zeil nichi, und lieber wollte ich otfen- 
bare Feller do Origiuali in Formeln und Zahlen wieder- 
lebcD , alt ohne fJachrechnfen Ee Ycrmnthungi weife -«erbaf^ 
(un, weil diefn lU STpfiau Ii-rHngea führen kann. Qitti 

Co 9 



[ 396 3 

Der Bils la einer bici' lu ecbaucndFD Siemwine i& jeiii 
nnrerm MoDaichen vorgelegt, ivelclier tor fiiiif Jjhien unfeic 
UaiT«rilät kaircrllcli dalitl hat. Wie iucheu imi inzwirdieu di- 
nolliigen lulli'uiDCnle zu veiTblialTen, und fi^hoD belilxcn nir ein 
Ton Q etfchel Mbft verferliglei 7 - rdraigesNewtoaTcIieB 5pie< 
gel-Telefkop, das man auf der Greenwichcr Slerowarle yetg^a 
feiner Varircjnicbkeit ein J»br laug ThJI llgUch gebraucht lul, 
ein 4| fiirsigea acbromaiireh» Ferucabr von Dollond, einen 
BiidTchen Quadranten, eineu T r u g h.l n ' leben Spiegel. 
Sexlanlen; einei. NeWmanTchen Kieii, iwei Pcndelabi'nn uud 
iwei Teilt gute Chranometer von Arn o Id and von M on cas. 
Hoeh fchlt uns ein Paffage - Infirtiraeiit, ein Repctilions -Krcii, 
und ein fogfnannler doppelter lepetircndcr Theodalitb ; iili v/it 
Re IUI England, wu die Klinfiler fi^h nur fcbwer entrcblie&cii, 
Daeb fremden Ideen lu arbeiten, oder ab* Dentfcbland betichea 
«erden , ift norb ungewif». 

Faft niiichte iob mich en tTcbuldigen , dals ich Ibnen IstO. 
Difch Pchrribe, da e« Leute giebl, welebe bri der allgerocinon 
VerbreitDiig der deDlfcbeD und der franzülilebeii Sprache die Tie- 
fe der Gclehrfanikeit nach der Feiilglieil beurlbeilsa , womi 
mau diefc Sprachen und viele nndece fprichl. Weuiglicn* hoben 
-wir erlebt, dafi über nui folgendes Urtheil eine* LitterilD* in 
imferel Hachbarfchaft ergangen ift: „Die Schweden, ("und fo 
meiiDe» Ge uns Finnlünder noch) Tind Icblecble Menfcbeii, denu 
fie rpreclen fcblecbt RaiTiUh , fchlechl Deulfch , fchlecht FraniÜ- 
fifch." Wir glauben freilich, dafs es nülhiger fe J , fremde 
Sprachea in lefen und über das Gelerciie zu denken, ala Heia 
rprechea. E« iß rlwos «erfchiedcnei, TDclreSlichei InAttUBent» 
belllien und fie zu brauchen lerReben. 



SitkCH- VND NAMENREGISTER 



ÜBER 



DIE SECHS BÄNDE 

D£a JAHRGANGS l8l5 UND 1816 



VON 

GILBERTS ANNALEN DER PHYSIK, 

BAND XIX. BIS XXIV. DER NEUEN FOLGE^ 

OD£R 

BAND XLIX. BIS LIV. 



VON 



GILBERT. 



Die romifchen Zahlen bezeichuen die Bände nach der neuen 

a 

Folge y die arabifchen die Seite, a. eine Anmerkung. 



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^Ackarius Bcrdireibung eines beronilern Meleori XXII, 
335; Erklärung delTelben, als Täufchung durch Blea- 
mg 34a. 



lAcke 



, fic-he Erile 



Chlo- 



aticilät, fiehe Licht. 

Aelher. Jodine- Wnlterrioß-Aelhcr XIX, a5g. 
e-WairerKoff-\elhera6a. 

[leniie der Wi ffenf chaf ten in Paris, Wie- 
derher rtelhing und Clrganifoiioii, nach der känigl, Ver- 
ordnung vom ai. Mün i«.6. XXIV, Sz^. 

A k u ft i k. Von einer Vorlefung des Dr. Olters ük«r .Jie 
GeCchwindigkeii dej Scholh, von Bemenberg XIX, 
154. 

Alaun XXIV, »34. 

Aiaunerd«, Schmulzung derfelben vor der Marcei'- 
fchen Lampe XXIV, 106. 

Alcornoqiie, gegen die Lungen - Schwindfuclu XXUi 
543^ chemifche /Verlegung von Äri» XX, isi, 

Alkoliolomeier, nach Atkins An XIX, 191. 

Allophan, liehe Mineralogie. 

Aitiminit in KreidefeKen in England, von Tt»Mnt 
XIX, 179. — Analyfu des englifclien and des halli- 
fchen Aluminils von iStrome^W XXiV, 104; ilt bali- 
Tche [chwefelfaure ThonerUe, dem kiinrUicheo g»" 
enifprechend. 

Ammoniak. Verfahren v. SaurTure'« zur Ueftimmuns 
der Menge delTelben XIX, 141. 

AanalenXXlV, Sgo. S94. XXUI, aaa. 3a4- 



[ 4oo ] 

Apenniaen, über das brennende Gu bei Pietra Mala 
Ton GranvilU \Xll, 345. 

ArchitiiedesBrennfpiegel, Unlerruchungen überiha, 
eine gekrönte Preisrchrift von van Capellt XXIII , 243 ; 
Jurch einen Hoblfpiegel ivar es nicht möglich, wohl 
aber durch viele PlanfpiegeJ, Marcellui Schilde vor Sj^a- 
cus anzuftecken 244! Archimed's optifche KeanhuIFe 
leichten dazn hin 367 ; hat die Sache liifioritclie Glaub- 
würdigkeit atio; nicht die Flotte, nur einzelne Schiffe 
können veibranni feyn, 

Areonietrie, Tafeln, welche den Einflufs der Wgrme 
Bof die Eigenfchwere von Sakfooten von gegebenem 
Gehalle darfteilen, von Ä/cAo/XXl, 397. 

Arragonil, Analyfe eines heilifchen und eines fibiri- 
tchen von Stromeytr XIX, 297. — Analyfe des Ar»- 
gonit von VauqüeUn XXI, 98. — Fernere Beiträge 
Bnr oheinifchen und mincralogifchen Kenninifa des Ar« 
ragoiiiis von Stromeifer und HausmanH io5. — Pfoff 
437. — Ueber den Stronlian- Gehalt des Arragonils, 
nach den Verfnchen der li)i. Buchoiz imäMei/srur-voa 
Gaif-J^ußac \^\V- 23», Bemerkungen über den vor. 
hergehenden AufraiE, und Rechtfertigung feiner Mei. 
nung von der Natur des Arragonits von Stromeyer, eio 
Schreiben an Gilbert 23r). 

j^ßalini kur^e Erläuterung des Zamboni'Ichen ünmerwäh- 
renden Electromolors XIX, ^z. 

Athmen, todtdrohendes von gasförmigem Kohlen fiofl'* 
oxyd, und heilfame Wirkung des Sauerftoßgas bei ei- 
nigen "Afphyxien von ff^itter XIX, 167. 

^thfnas, Zinn in Bretagne XIX, 175. 

AtmoTphäKe, über den Urfpmng ihrer beiden Haupt- 
befiandtheile von Gie/eXX. iia. Ueber den verfchie- 
denen Gehalt derielben an Kohlenfaiire im Winter und 
im Sommer nach VOft Si^uJ/ltre XXIV, 217, (Sauer» 



t 4oi 3 

ultAi9.) lind Beni'erkungcn daiüIjcT von. Gay- 
Luffac zao a, a5o a, 
Auge. EniJeikuog eines Organs , Ourch welclits die 
Augen der Vogel lieh den verfchiedeneu Entfern uiigcn 
der Gegeiiliando ■npalTen, von Crampton XIX, 278.— 
Korificliiigkeil der Inl'ekien afjg. — Bi>;chui)gS'Ver- 
mügen der Feuchtigkeiten des Auges nach Brtafler 
XX , 48. — Verfuche die Theorie des Sehens betref- 
fend von P'enturi XXII, 40a. — Br^öachlutigen über 
Kurz- und Fern -fichiigkeit bei ve-^hiedeacnlVlenrchon, 
\on ^am. Ifare XXIV, a53, Zeit der Myopie 255} 
Beobachtungen und Verbelle, ob die Pupille dabei 
verändert ivird aög. Urfachen 266 . Regeln, nach 
welchen Lorgnel":» auiiuwählen (ind 271, Feld det 
deutlichen Sp'iena 370; Rehiltale 378. — Nachtrag 
zu dierer Abhandlung von Blagden, Beobachtung über 
lein eijjeues kurzlichiigei Orguii 280. — Eine neue 
Vorrichtung, zur Abhülfe bei fehlerhaftem Sehen von 
Ski»ner 5üoJ fogenannte Metall -Brillen. — Feiniie 
noch Jicliiliare Linie XXH , 354. 



B. 
Barometer, über die Verlängerung der Queckfilber- 

Jaule das Barometers bei dem Anßofsen von ChiminiUa, 

ausgezogen von Meinecke XXIV, 558. 
Baryt XIX, 5i3. 
Brecaria, XXI, 49. 
BtnZtnberg, von einer Vorlefung des Dr. Olbers über 

die Gefch windigkeit des Schalls XIX, 164. — Naeh- 

richten über das Gemtler vom 11. Januar i8i5. XX, 

341. 
Berechnung, chemUche, flehe Cliemie. 
Derlinarblan XXIII, So. 
BtTTaiius Verfuch einer Vergleichiing der ülieni und der> 



[ 4u4 3 

Blimhof Nacbirog zu Chlailni'i neuem chroac 

VeneichniHe herabgefallener Stein- und EireanuQJen, 
XXUI, 307. 
niiitadern, liehe Ventile. 

Bodie. Guracliten iibt^r einen in VorfcljUg gebrftditon 
Bliti-blciter an ilem Domihurme in Paderborn XXI, 80. 
Beckmann, Krönung feiner Abhanillung, wie ^Ub«nde 
rändern, in Haar J ein XXIU, 348. 
^rbelFertes Behrenit'fchei Electroräe- 
Vorfnche mit trockenen nhii liiftilwii 
, 3^6. — Einfaches Mittel, die Tfcr- 
mdenfaiors m finden 365. "t 



I 
I 



Kohlen die LuFi n 

Bohnenberger , v., 
ter XXI, 190. - 
Säulen XXIll, 
ftiirknnglishl e 

Botanik, Bemerkungen des VerfaCfers der HelveiiTchen 
Eniomoiogie.iiber Linne's Syflem der Botanik, »nd 
Grundlinien eines neuen Sjfiems nach dcßen eigenen 
Grundfatzen, überteizt voa Hanhari XXUI, agr. 

Boulfole. fiefchreibiing einer Keflexionf-£oiiIIble 
Kater's von ffories XXIV, 197. Schmalkaläer'a Pa- 
tent- Boullole XiX, 190. XXIV, 200 a. 

Brande, Beobscluungen über die ausgezeichneten Wir- 
kungen von Magnelia und von Säuren gegen d«s Ent- 
liehen von Nieren- und Blafenlieinen ; auszugsweife 
und frei bearb., mit ZufÜlzen von GiJliertXX, 178. — 
Ueber einige neue electrifch-cheniircfae Erfcheinungea 
XXII, 37». 

Brandes, Inhalt von Venturi's Commentari zur Gefchichte 
und Theorie der O^ik XXII, 398. — Venturi's Th.eo- 
rie des farbigen Bogens, welcher fich oft an der Innera 
Seite des Kegenbogens zeigt 3S5. — Ueber dieGrüa^ 
de, durch welche Parrot feine Theorieen der Beu- 
gung dea Lichts und der Farbenringe gegen ihn zu v'er^ 
iheidigen fucht ; aus einem Briefe XXIV, Siy. ' 

Brechung, fiehe Licht. 

Brida, van. Schreiben über feine Fallverfuchc and eine 





t 40-^ i 

neoe Erklärung des Errcheinens com]>Ii;Rienlar(T Far- 
ben XXIV, S21. 
Erennfpiegel, ReUe ^rchimedes. 

Brewßer, Verfuche über ilns Breduingg ■ Vernössn Jer 
fliilTigen lind der fefien Körper niiitcirt neiUT Vorrirti- 
tiingen XX, ii^ — Berchrci!>tiiii; eines Fernrohr», 
welches 7.um Sehen uiner Waller heRimmi iß 65. 
(Schreibfehler XXIV, 394.) ~ Verfuche über dia 
Farben- Zerlireuung feftcr und tlülTi^er KSrpei , anj^e- 
ßallt miiieiri eine» neuen Infirnmenii 139. — Farben- 
lofe Opernkuker und Nacht -Ftrnglärer f nieilerlÄndi« 
fche Fernröhre] lög. — Befchreibung «Ines nuuen 
iurammengerctiren MikroHops filr naturliiHrtrifehcn 
Gebrauch, weichet lieh achromaiirdi machen löfst ifii, — 
Befchreibung eines neuen Sonnen ■ Mikrofkops , wel- 
ches ficli achrDmaiifch machen lüfsl 170. — Befchrct- 

■ bung eines neuen an» einer FliiHigkeil gebUdelen Mi- 
krolkops 17a — Ein adjuHirendes Mikrork'op, wo- 
durch ficb Gegenflande, die in iwei verrchicdenen 
EntNrnnngftn finA, iiigleich betrachten lalTen 175. — 
Terruche über die Wirkung brecliender Miitel auf dl« 
vsrCchiedcnen farbigen Strahlen, und eine darauf ge- 
gründete VerbelTetung dt-r achromaTirchcn Fernrühre, 
darch Anfhebnng aller übrigen Farben 3oi. — Be- 
richtigung einiger Druckfehler in dietem AufTatze dtirch 
HällRröm XXIV, 395. 

Brillen, Metall-, XXIV, 3o8. 

Brod, des Dr. Edliti't Werk über die Kunfi Brod zu 
machen XX, ji5, 

SrugtiateUi XIX, 5qt. 

Buchtman über die fogenaiuiten Dampfbooie, mit einer 
Abbildung XXIII, 70. 

Bukolz Tiehe Stromtifer, 



I 



t 4o6 ] 

Buxtngtigit-s electiikhe LhrXXl, i88. — Verbeüer- 
ics ßebrena'fches Eleciromtier 190. 

c. 

Capelit, von, Unterruclmugen über Arctiimeds Bmm- 
Ipiegel, eine gekrönte Preislclinft XXIII, x,%», 

Ckaptai XXII, 7 a. 

Cktmit XXI, 457. Aiiffordeningen , Vnrrdttige und 
Küoen. die deiiifche chemirfhe Kiiniilprache betreSend 
vonGi/*«-iXlX,3.7. 146 a, XX, loof. io5«. 180a.— 
DeuilelieNamen für Gay- LuITac's neue aiif die BUu« 
räiire lieh beiiehen.le XXIII, 5a. a. XXIV, SSa. 385.— 
Bemerkungen über cliemikhe Berechnmigeii voa Gil> 
bedXiX, 267; Proporlions-, Mifchungs- oderVeriiin- 
dungs-Zablen der Körper 271 , XXIII, 197, iube- 
ronilere de« WaffeHioB's XIX, 270, EerechoaiigeB 
fiber die ClJorine XIX, ,-,5i.56i, iinii eine durch Be- 
redinnng vorher beliinimte Verbimiimg XXll, za5. 
ferechnungen fib^r das' Schwefel Kah und den Sdine- 
fel-Elanltoll XXIII, 197. — Nsch fiÖchioniertilctlea 
GrunJrälien berechneies fpecili-ehes Geivichi der ela- 
flifchen Fliiffigkeiien von Meintckt XXlV, 169^ be- 
rechiiele Befl immun gou Ciy-Lulfacs itJG, — Uoteifu- 
chnngen über die ZurammeRfetzuiig ilerPliosphorfänre, 
der phoiphorigea Säure und der Sake beider Säur«ii, 
\on Birzelius ; ein zweiler Nachtrag zu feinem 
Yerfizche, die bffiimmten und einfachen Veib^ilinilTe auf- 
lufindeu, nach welchen die Beftandtheila der unorgani- 
fchen Natur mit einaniler verbunden find XXIII, 3g3; 
Abfchnilt I, diö phosjilmrfanren Stilze 597, det 
EarjisSgg, Bieioxyds 4o5, bilberoxyds 409, Natron» 
411 , Ammoniaks 4i5, Kalks 415, welche letztere lieh 
von der Analogiu mit allen lelzt bekannten raltartigen 
yerbinilnngen entfernen und Thom/on in Irrthum ge- 




M 



[ 40, ] 

^hn haben; Abrchniii z, die Pho^hoiGiure 437, 
mai:hi eine Aiisnalane von der allgemeinen Regel tlur 
Teibiiidiingen ; Abrclinitt 5, Uie phosphorige Saure 
438 und ilirer Salze mil Blei 441, iiiil Barit Wr. — 
Uebcrriclii XXIV, 3i, Abfciinilt 4, enihalt der 
Phosphor Saiierfioff? 34; Abfchnili 3, Zufaninien- 
feuung nach den Atilichien der Corpiiicular - Tlicorio 
44' *""' üljer die Curpiucular- Theorie überhaupt und 
Felilgriffe in ihrer Anwendimg. — Verfiich einnr Ver- 
gl«ichuiig der ühern und der neuem Meinungen übet 
die Natur der oxycHrten Salzßure, zur Eeurtheilung 
des Vorzugs der einen vor der andern, von BeiZfUus 
XX, 556, und von Gay-Luffac und TÄCTuif-d XIX, 
569. Ideen über Chlorine, Jodine und Muonne von 
Gay-Luffac XIX, 265. S^g. L'eber die Analogieeti 
unter den unicrrutiten Körpern, und die Conßiiiition 
der Säuren von H, Davy XXIV, 372, gegen diefe 
Ideen gerichtei. — Gedanken über die Detonation 
und den Antliell des Wärmefloffs «11 chemifchen Wir- 
kuneen von Gaif~T.''fai!y.i\, Zt. — Erklärung des 
Erfcheinens von Wdfnie und Feuer und der Exploho- 
nen bei cheiidfcJien Verbindungen, nach der electiifch- 
cheniifclien Theorie ans einer tiectrifchen PolariJJrung 
von £e»-Äe/iKJXX, 5/4; Lehre von deo wafferfreien 
Säuren 3t>5 und von Doppelfaiiren 388; Kritik Gay- 
Ludac's 391 j verfcliiedene Innigkeit der Verbindun- 
gen, und Feuer- Errcheinnngen dadurch erklärt 3()S. — 
Pflansen-undThier-Cheniie, XIX, iSg. XX, iig. — 
AfRn'tät erfier An nach ParJ-öt eine neu aufgedeckte 
Naiurkrafi XXI, 5i6. — 1 reisfragen XXUl, 33o. 

Ckevrtul, Leuchten bei cheniirchen Verbindungen mit 
lalEfaurem Gas XIX, 3i3. — Merkwürdige Bildung 
I braunem Bleioxide XXI, ii5. — Beraerli.ua- 



I 



[ 



3 



'airerrtofffauren Verbüiinfflgeu 
erted und rulphuretled 



gen i'ber die chlorin 

XXII, aaS. 
Chyazic afiids, fer 

Porrei'a XXIU, 8«. 184. 
Cliildern, Befchreibur.g einiger Vcrriiche mit einer Vd- 

la'fclien Baiierie mit fehr grolsen Plalten XXII, 353. 
ChimintHo, Ober die Verlängerung der Queck(ilberläi{le 

des Rarometers bei JemAnftofsen XXIV, 358, 

CUlria nova XXII, 344. 

Chlaäui, neues Veneirhniri der herabgefallenen Stein« 
und Eirenmaffen, in chronologifcher Ordnung XX, 
2ä5. — Bemerkungen über Gediegen • Eitenniatleii 
257, — Erlte ForirelEung dieles neuen VerzeichnilTeJ 
nebrr neuen Beiiragen zur Gefchichle der Meteorfieine 
und einigen Bemerkungen XXIU, 5G9. (Soy), - 
Zweite Fortfelzung des Verzeichniires der vom Hiamid 
gefBlIenen Maffen XXIV, 35o. 5(ß. 

Chlorine XIX, 2i5. 263. Neue Unlerruchutigen 
über die Cblorine von Gay. Lujfac , vorgelegt demla- 
rijiiitf am 1. Aug. ifSi4i frei bearijEii^i, ,i,;t BrlSnie- 
riingen und Znriiuen von Gilbert XIX, 3i5; Anfprfiche 
an die Erlindiiug der neuen Lehre 5t6j Dichtigkeif der 
Clilorine 5z5. 35» 5 wahre Natur der faltfanren Salze 
(Chlbrin-Meialle) SiS; (Chlorine-Silbcr Sil, Chlo- 
rine-Kftliuni 52a,) der Euehlorine ( Chlor itioiyd) 
and dar Qberoxjgenirt-fahfauren Salze (chlorinrauie 
Salze) 3a3; Theorie derBIldung des cfilorinfaoren Ka- 
li 53a; Chloriue und Melalloxyile, und ob es chlori« 
ne-warrerftofffaiire Salze giebt 340; Chlorine-Stick- 
ßoff 348; Schhirs-Eemerkung 349. — Erläiiierun- 
^en über Berechnungen, und Zuiai^e von Gilbert 35i; 
Eigenfchaflen und Mifchungs- VerhalmilTe der Chlori- 
K» ■ Metalle nncli Q^olmDavg 556, and Berechnungen 
Ober den logen, oxj'geniit-rahranren Kalk der fchoili* 



E 4ü9 ] 

erfttchungen 3fii- — 
lern Liiicrruchungen der Htl, Ga\j- Luffac und TAf< 
ttard über die Clilorine und die SaUfäiire, welche lu 
Anfang dci J. iflii gcfclmeben ITnd 369, und Aeulse- 
rungeii Thomfoa's 53a a. Giefe's XX, 96. 110. — 
Beiiierkungcti über die clilorinc-Wüirerftofffaurea Ver- 
bindilJigen von Otevreul -XXU, 228. 

Verfiicli einer Vergleichung der ältei 
WEiniinifcn über die Natur der oxydirte 
Beunheüung des Vorzugs der einen \ 
von Birzelius XX, 356. Er Kens, 
Gründe der neuen L«hre 563} obChloi 
brennbar ifi 5iJ4> Hell mit Schwefel i 



B und der neuem 
;n SaUfäur«, zuc 
■or der andern; 
Salzfatire und 
rine einfach und 
ind Phosphor ver^ 
bindet jfiä, nicht ober mit KohlenflofF, jedorh Phos* 
^gengaj bildet ? 3/1 ; Doppelfänte aus Salzfaure und 
falpetriger Säure, angeblicher Chlorine -SiickfiofF und 
Erklärung der ExpIoHon delTelben S82 ; Chlorine - Waf- 
ferriofffaure und Ctilorinefinre und ob die Chlorino 
dem Schwefel analog irt4o3; Ileirachiungen über dis 
neutralen und die bafirchen falzfauren Salze 4ix{ 
Zweitens, Flursraure4a5; Dri Ken», JoiiraHre4a8; 
Bafchhifs 441, — Früheres Schreiben von Berzelius 
•n Gilben über die Jodine und die neue LshreXlX, 
385. — Preisfrage XXa , 33i. 

Von den Verbindungen der Chlorine mit dem Sansr? 
fioff, von Friedrich Grafen von Stadion XXII, ig^j 
vier verfehle Jene und darunter iwei neue, ein zwei- 
te! Cl.lorinoxyd und eine oxygenirte Cblo- 
rinefäure. Anweifung, wie hch letzlere in grö- 
Iserer Menge darfielleu lafst Z5g. — Chemirche 
Unterfuchungen über die C h lo rinefäure und ihre 
Verbindungen von f^anquetin XXII, 2^5; Bureiiung 
und Eisenfchaflen 393, chiorinlaure Alkalien 3(it, 
chlorinfaures Quecklilber 507, Zink 3i2, Cifon 3l7^ 

Anuii. j. rii>nk. n.'ji. si. 4. j. 1H17. si.n. Od 



f *«» J 

"sab» 3ao, Biet 3i3, SchlnUfoIgen Siy. — G*f- 
iMJfaffs Vertheidigung feiner Anf|irüche an die Kai- 
deckung der CblorinJaure g^gen Vauquelin XXII, 2t> 
— Veniieidjgnng ti. Davy's teioet AnCtJilen »on der 
Chlorine XXiV, Sya. S74. — Verhallen «ob Kohle, 
ReiCiblei und Oiamuil beim Glühen in Cliloriiu 

XX, 19. 

Leucbten bei chemifchen Verbindangen mit Uz« 

faurem Gas von Chevrettl XlX, 3 [5, 
Compaiateur. ein neuer von Frony XXH, Sag. 
Confiiiaccki, Darfiellung folta's feiner Unierriichimgea 

über die golvanifche Eleoiriciiät und iJirer ReMlaU 

XXI, 341. 

GramptOH, Entdeckung eines Organs, durch weichet die 
Augen der VÖge) fich den Eniferniuigea der Gegeafiä» 
de anpaffenXlX, 278- 

Cffjfac, de, Auffindung vouZinn inFrankreich XiX, 171. 

CroJ/i, Nachricht von feinen grofsen Apparaten zarBeob» 
BchtoBg der Luft-Electiiciläi zu Broomfield In Eng- 
land XXI , 60. 



Kurven, Kumaldea, 
choi'den , biaiiforinige , 
al« Verfacli, die Gedaliet 
ometrifch zu cotifiriiiien, 
Klempner- Aufgabe, die 



Wellenförmige, und Kok* 
birnformige und eyf&nnige, 
organifcher Naiurkorpcr g^ 
»on ^iefA XXlil , aa5: «ne 
lurcb eine Kumaide auliuilö- 
noraraen 



fen ift 33i; und ähnliche Linien ; 
XXIV, 3ii. 
Cta/iir, geognonifchc Betrachinngen , reranlaf&t durch 
Unierfucbungen der foITiIen Knochen vietfüfsiger Tfaie- 
re, ein bcuriheilGRÜer Amzug XXII, 117- 



£)aUon, über den' oxjrgenin-ralifaiiren Kalk dei 
fchen Blsichereien XlX, 36i. 



enjli« 




[ 



] 



Dampf. Specinfcltc Gewichte von Dämpfen der Tod!- 
ne, des AlkuljoU, iler Aetherarren, des Kohlenßo& 
etc., liclie Flüffigkeiten. 

Dainpfboote und Dampf rdilffahrl. Einige ge- 
fchipliilirhe Nadiricliieti von der Erfindung der Dampf. 
rchifiTalirt von Gilljgrt XXIII, 65. — Ueber die fo- 
genannien Dampf boote von Buchanaii , mit eioer Alw 
bil(luiig 70, — Die erfieSeereÜe mit einem von einer 
DampfiiiaCchine bewegten Schilfe, befcLrieheti von 
Ifaac IFeld-j-j-^ von Port Glasgow, durch die Irif che 
See , um Cap Li/ard nach London , unter Führimg des 
Kapitän Dodd in dem von Euclianan befthri ebenen 
DampffchifFe; Getchidite de» Schiffs 78, Befehreibung 
80, Helfe 86. — Zwei Schreiben an H^elä, dieDampf- 

- rchifffabri, und den merk würdigen Bau eines neueii 
Hafens bei Dublin betreffend 10z; Untergehen einei 
Dampfbools aöf der Sflvcrne durch Explofion io3. ^ 
Kocli einige aeuare Zeitiings-Nachrichten, Dampf- 
Xchifle betreffend \onGiibert iio; ßumphrey'iDaja^t- 
fcliitfbau bei Spandau 117. 

Dampfkeffel, Zsrfpringen eines Dampfkerfeis auf ei- 
einem Dampfboote, und Sicherun gsmiltel gegen Fälle 
diefer Art XXIV, ga; Unglückifail auf dem Ohio m 
Mariette eja , Bemerkungen darüber von •.a«.9j««[ g^, 
Erklärung von Humphrtys gg. — Bemerkungen über 
das Zerfprengen eines Dampfkeffela in der Zuckerraf- 
finerie des Herrn Conßant in London, und über die 
furchtbaren Wirkungen diefer Explolion i3S. — Et- 
was von ff^oolfs Paientkeltel für Dampfmafclünen 147, 
— Befehreibung eines neuen ökonomifchen Dampf- 
kcffels, und eines Verfuchs luittelft Dampfs Seife ztt 
kochen, vom Grafen von Rumfard i5i. 
Dainpfm afcliinen ohne Condenfaior und Dampfwä- 
gen Trevithiks XXIV, 96. lOt A. 

Dd a 



[ 413 1 

D«ni pfwBge XXIV, 14a a. 

Davy, Huwpkrif, «inige Terfucbe über du Verbrraaea 
d» Diamanten nnA des KoiilenftofEs , angeftelli in FI»- 
renz and Kam XX, 1, — Ueber die L'rfach der Fai* 
ben, mit fvelchen d'^r StalU in der Hitze aDläuft XXI, 
306. — Seine damals neneffen Arbeilen 536. 4*** 
und briefliche Nacliricliiea über die fielra Mala XXfl^ 
545. — Verfuche und Bemerkungen über (lieFarbeiti 
mil denen dieAllen gcitialt haben, gerdiriebeti saftom, 
frei überCelzt mit Anmerkoiigi^n und Ziilatzen von Gu- 
ben XXII, 1. — Leber die Änalogieen unter den nn- 
zecfelziea Körpern und die Conriiluiion der Sänm 
XXIV, 372. — L'eber die Baßs der Blautiuic 383. 

DaVi/y ^okn, Eigenrcbaften und Mifcbtiugs - Verhiloib 
der Clilotin-MelaUe XIX, 356. 

Dejfaignes , ein neuer Verfuch über das Leuchten der 
Luft XIX, 3to. 

Deionstionen liehe Chemie, 

Diamant, Einige Verfuche über das Verbrennen dei 
Diaaianien und dea KohlenfloBs von H. Dovy XX, 1, 
angefiellt in Florenz und Hom ; der Diamant durch rän 
Brennglas angezündet brennt in SauecTtoff fort 4 1 g*=ill 
er aut) fo ift er nicht Ichtvarz,S, 12, — Vervrandlung 
von Eilen in Slalil durch Diaiuant miitelTt Childero'« 
groUen Trogs ppaiatei XXII, 5G<J> 

Donner XXI, «Sg. 

Draht. Ein Vcit'alircn, Drahte von ausnehniendcr 
Feinheit zuziehen, von IVoUafion XXII, a84i Pla- 
tin- oder Golddraht in einem Siiberdraiii, den man 
mit ScheidewalTer vegnlmuit. — Frony'S MeOnng 
eines folchen Drahu und ffoUaßon's Aatw ort 353. Be- 
merknng von Gilbert XXIV, 22. — Unachter Ggld- 
draht XXII, 294. 

Dupont dt Nmourt XXID, £& 



r 4i3 ] 



Ei Ten. Aiiflindi 

den Kirpaihen X;X, I8 

diescn-TLireniiiaffen vor 



Edeißeine, optifches Miitcl, Re von krinfiHchcTiPafteal 
zu unierfcheiden XX, 54. 

Edgeworth, Verfucho über Ja» Fuhrwerk mir Räder%J 
XXI, 32J. 

Edlin's Werk über die Kunft Brodi 111 maclten XX, laS. 

Eis, Nnchricht von einer merkwürdigen Errcheiiiitng firl 
dem Eife einer Pfüize, in welcher ein Krlrnnkener lagj f 
von iV»fAo{/ö«XXI, 38a. Nachtrag SgS. 

eucn Malte Meteor-F.tren siif j 
— Bemerkun|;en über Ge» 
Cbladni XX, 257. Arten ^ 
aG«; mit Olivin: fibirifche 258; Eibenfiocker und ei- .1 
ne nrtbrkannte zu Wien zog Jj derb: Ägramcr aCo». , 
vom Cap 2G5, der varwünrchlo Burggraf 305, in 
raguay zGS, in Mexiko 263, am St-negnl 371, von 
den Karpaihen 272, Aachener und Mailnnttifrhe find 
Leide nirht itieteorifch 375, Cund enlliahen keine» 
Kickel XXIV, lOg, dna vom Kap aber Kobalt ^gSOi 
Grofs-Kniusdorfer XX, Z7G. — Aellestea Kretacf> J 
nnd ancj'le zu Rom XXIV, 538. — Arahirchei ^7Q%j\ 
Avicenna's 264, aSa, 291, 237. Lohorer aSg , Ae- ■ 
gyplifchei 394 A . — Neu-Orleanfches XXllI, 534, 
nnd Br^filirchcs 5S5. — Analyfen der gediegenen nie* * 
leorifcben EifenmufTen, und rntdecknng eines verhält, 
nirimädig gleichen Nickelgi-lialls in allen, von Stra- 
miyer XXIV, 107. 

Einige VerbefTerungen der Mellioden, den Siohl i.\x 
härten XXI, 7-oZ, von Li/äiatl, Nichalfon und C. in 
V*ax. — Ueber die Urfach der Farben, mit welchen 
der Stahl in der Hitze enlänft, von H. DaV}/ aoG. 

Bemerkut^gen über die verrchiedenen ZufLäiide dei 
Eirens und eine neue Theorie derfelben, vom Ob. HiU- 
lenmlli Karßm XXII, 428; vcanira dia bisherige che- 




I 

I 



C 4i4 3 

BiffcheTlieorie ünftailliafl ift 43j, Mußiti ^^n, Be- 
gtündung der neuen Theorie 4371 Keridlate 443. — 
Verwandlung von Elfen in Siahl ilurcli Diamant von 
Chiiitrn unAPepys XXIt, 366. — Eifenoxydlager in 
Holland, l'reisfiagoXXlll, Sig. Eifen ip det( Pfiaa- 
sen 3b8, 

]&larticiiä », Vcifuche über den Einflurä der Siahlfeilein 
auf das Fuhrwerk mit Kadern \oti Eeigecnortk'X.XJ, 3a». 

BIcciricität, ge wölin li ch c. X)e Luc's Theorie, 
angewendei auf die Säule XIX, 92, — Eine leidnet 
Tafel van grofser Cap»cilät in einem kJeiuen Räume 
XXI, iS5. — Auch hüclift fchwache Electricitälen 
wirken durch dickes Glas hindurcli XXili ii5. — ße- 
griß und Coufiruction des Doppcl -Eläctrophori aus 
Harz und Glüs., von ff'cber XXI , 198. XIX, 399. — 
Turmalin XIX, 65. XI^I, io3. — Verbellerlea Beh- 
Tcns'fchea Eleciromeier be-rchrieljon von Bokninbergtr 
XXI, 19K, — B(.-meikungen übur Condenfatoren und 
ihreWirkungsart von ^ä'gtr XXII, 85. gr. Einfachei 
Mittel, die VeifLirkungSiahl pines Condenfaiors zu fin- 
den, nacti V. ßühneuöerger XXIll, 363. — Loitungs- 
"Vermägen der Metalle nach Chiliißru-s Verlachen XXII 
S6a. — Eleclrifche Verfuche mit l'Ianiuien verfchiedener 
Körper, die nach CuthbtrfoWs An zwifchen awei enf§e- 
gengefelzl-eleclrilirte]; Kugeln gebiacht riiid, von äranät 
^XIJ, 373 1 erklart durch das eleclrifche Hinüberfüli- 
ren, wodurch £rfflafi'f Annahme einer Uaipolatj« 
tat widerlegt werde 374- 3S3. 

Eleoiritität,, galvanifche odfer Galvanismot. 
Darltollung l'oltaS [Confiliacchi).'] feiner Uaterfo- 
diungen übet die galvanilLhc? ElcctriciiÜi und ihrer Be- 
fuliaie XXl, 34t. — Der Galvänisnius, und neuer 
Verfuch, ihn zu erklären, von ffof. H^ebtr 353. — 
Meinungen de» Dr. yaili 377, — Theorie der galva- 



E 



f 4i5 ] 

Ifchen Electricität, Meinungen faiirt S77, Aeafie- 
rung Pfaffs 456. XXII, 106. — Einfnchcs Mitlel Vol- 
ta's Fundamenial- Verfuche anzuflellen, naoh v, Boh' 
meHbergtrXXm, 565. 

fierdireibiing einiger Verfaclie mit einer VoItaTcIiea 
Balterie mil lehr grofseii Platten, vott Ckiidern, «ngo- 
ftelll i8i5 XXII, 355; ein bec}ieranig«r Trogapparat 
von 31 Zellen mit Platten von Sa Q. F. OberflSche und 
jede ZinkpUtle von 2 Kuperplaiton umgeben 355 ; Glü- 
hen von Ürahien, dolio eher je fchlcchter fia leiten gSS, 
Wollafton' Verfuch, ein dickerer glühte eher 302 j 
Scbinehuiig von Meiellen unil Oxyden 363; Verwand, 
mg von tifcn in Sialil tlurch Diainani, mit Hülfe Pe- 
366; noch einige pliyfikalifcheVerrucheSßf); Ver- 
idlung in Eineu lilecrroninior und Nicht- Giötieii 
Mögliclilt dünnen PIfltindrahts 371 (XXIV, 9.) — Be- 
fchreibnn^', wie I^oliafton dvrcli einen einfachen Elec- 
Ironioior Platindraht zum Glühen bringt, nach einem 
Briefe de» Dr, Wollafton frei iiherfulit mit Erläuterun- 
gen von Gilbert, und ciaer Abbildung XXIV, i, — 
Einige Bemerktingen ilbpr {ToUaßon's neuen Bau de» 
becherartigen Trogapparals, nnil über angebliche gnl- 
vantfche Feuerzeuge, von Gilbert u, Krklärimg dei 
neuen Baues nach Volla'a Ttieorie la, Verniulliungen 
über Chililem'B Apparat 17 , Bemerkungen über Opo- 
kr)'phe Angaben eine» Togen, pa Ivanifchon Feiisr- 
zeugs a,',, — Einige Bemerkungen über eine Stelle 
iniler Bibl. uni v erfell e, die Verdienfle der Fr«n- 
Kofen um den Galvaniimus beircITend XXIV, 3S€> 

ilifiorifehe Nachrichten von den trockenen elec- 
trifchen Süulen üburhnitpt, und von denen der 
HH. De Luc und Zamhoni insbefondere, von Gilbirt 
XIX, 35. — AnalyCe der galvanifchen Süule von £}l 
Luc, frei ausgezogen mit Anmerkungen von Gilbe« 



4 



I 



i 



t 'hti 1 1 

XIX, G7, Verfudie iiülder nitM «rtrlmiltcnen Siiile I (e 
75; uiic Jcr cerfchnittenen üt, Kiitik iler Schlülli: De In 

. Luc'« fi5. Einigs ividerlagenile Verfuclie von ^ambo- 1 1 
ni 83 5 De Luc's Theorie der Rltjcirkiläl . angewenUet I 
auf (lieS.mle 92, — Eine trockene eleelrilclie SSuI« I 
und ein almorpliärirdic-s Clecuofküp voa De Luc, «in I 
Aussug aus mehrern Atirrfitzen 100; Bemerkung an üet I 
HH. Schubler und 2a»iboni. ein beuriheUeniler Zu- I 
lalz 135. — Notüen von <ler eleciriTdieii Säule ^am- 1 
boms XtX , J^l , tiiul AJfelini's kurze KtlÄniBiuag dei I 

< ZaniboiiMchcn immcrvTährenden EleclrOmoiors 4*< ' — 
Noch cfniges von der Zauiboni'fchen Säule von IMa- \ 
metktrie iS3, \sa.Mon's 391, und ein Scbn^iben ^on- 
bon%' S vom ib. ina. 181 5 Ober feine neneVnVerruche mit 
trockenen Säulen XSI , i8a; CVerfiärkung und Schwä- 
chung durch Marchim-n-Elecinciiät 186,) — Naidi- 
richlcR von trockenen Zamboni'fch »n Säulen und Ter- 
luchen mit ihnen, von Schulz -Montanus XX, 87, voa 
iMäickeXX, 93.447; der Magnet wirkt nicht awf ähn- 
liche WeiTe 'j3, Gedanken von Giift 111. — Vof- 
Iflufige Nachricht von grofsen zu Stiittgard ausgeführ- 
ten trockenen Säulen und von einer Togenannten dee- 
trifchen Uhr, von v. ^'äger XXI, 187; eino Saulo 
BUS laooo Plallenpaaren Gold- und Silber-fapier von 
3J Q. Z. Fläche, die Funken und chen.ifche Wirkun- 
gen giebt. 1 — Nachricht von einigen in Breslau snt- 
ge^ihrten trockenen eleciritchen Sänlen, und Uefchrei- 
bung der gtiofsen , mit einem Uhrwerk verfeheiKii 
Zamboni'fchcn SSulc de» Mechanikus KUngert, von 
AfCi/M-XXlU, 337, von Sooo rirtiiejipaaren. 

Lieber die ZambnniTche Säulci und einige andere 
trockeno eleclrifche Säulen, von t;. ^ß^«" XIX, 47; 
kein Sirom durchdringt fie in Einer Kichiung, fondern 
ditiSäule iß einSyltem von Quellen, welche nach entg«-. 



J 



[ in ] 

gengeretzlen Richtungen von den racialürcbcn Berilh- 
rungen eines jeden Plattenpaars aiijrirüiiicn , und ficli 
■wechfeireiiig in jedem Zwifolifnleiter zerftüren^ Znm- 
bontTclie und Glaaplaiien- Süulen, und aimorphari- 
(ches Electrorkop 6a, — Au» einem riintern Sclirei- 
ben deffelben XX, »14. XX(, igS. — Unierfud Hin- 
gen zur Begnindiing einer Theorie der trocknen Vojra'- 
Ichen Säulen, vpn V. Q^'igur XXII, di; es giebl elec- 
trifch-wirkfame Srmleri oline Jeiiende, Trindern blos 
vcrtheileudc Gemeinfchaft zwiTcIien den ein/ehien 
Plallenpareo 81; Hergang der Verftärkung 91; Func- 
tion der Zwifchenkorper 104. — Ueber die fogenann- 
ieii rrocknen gal.-aniTchen Säulen von /ya^ XXlf, 108. 
XXI, /joG; Gründe gingen die Meinung t', ^'äger's. — 
Verfnche mit trocknen elociriiclien Säulen von v. Boh- 
tunberger yiWW , 346; elecirirdier Zufiand 347; Ein- 
flufsder Grüfseder Halten 3495 Ladung von VerriSi', 
kiingsflardien 55o; Chemirdie Wirkungen bei Hallen ' 
von 6 Zoll Seile 352 ; Nuihwendigkeil von etwas 
Feuchtigkeit 353; Sauten mit Harzfirnirs 35G} ReM- 
lale 358, 

Schwingende Pendel XLX, 100. 127. ii3, B. 4z. 
i83. XXI, 73, und fogenannte eleclrifchc Uh- 
ren von Buzzengeiger in Tübingen und Ramis in 
München iSS j von Hoffmann und Kli«gert in Breslau ' 
XXtll, 357. — ErklSrnng der Unregeiniäfsigkeiten 
der Schwingungen XXIII, 56i. 

Electric itäi, ihierifcbe. Dia der eleclrirchea 
FiTche, ilirem Urfprunge nach keine nach. Volla XXIi 
35i. — Meinungen des Di. Fallt von der ihiarircheo 
Electridt.ii XXI , 377, 

Electricilät, almofphä rtf che, und Gewitter- 
Electricität. Die trockne Säulo nach Z?e Luc ein 
neues oimotphärilche« Electrofkop XIX, 100. BeCcbroi" 



I 



l 



[ 4i8 ] 

bong tlrSälben 109, Forfier"« Saale mit Glocken j^% 
XXI, 78. Siküb'.er's wiüerlegendo Eeobachtongtn 
ja3. (XXUI, 061.) — Uefiiliate aus de» BeoUth. 
tungen des Prof. Beccaria zu Turin, über die EUctrid- 
tät der Luft bei lnjiterm Weiter XXI, ^9, erhalten 
juiiiein einei i5a Fufs langen , hoch in der Luft ifollr 
teil Eiieadrahrs, — lleliiltalc Roma^Hs's 54 a, t- 
Nachrielii von ÄbnKchcn Beobachtungen, welche «n 
Broomlield in EngUnil vor KutZfiii aiigeßpllt worden 
Und, von Cro/e 60, mitteirt eines tgoo Ftifi langan, 
HO Fufs von dem Erdboden ■«nlfernlen Drali'i. — 
Wolken -Eleciricilit nach Luc. Hou/arä> fiehe /jffltfw. 
Bemerkungen bei einem Gswilier von Th. ForßerfZ- 

Bcinerknngen über Blitz und Donner, vo'>l Gsnenl 
»on Bilwig XXI, iiG; Vergleichung nüi dem Schie- 
fjen aus grobem Gefciiüt/; Gerchwindigkeit de? Blit^a 
i36, Donner 1 39. — Naclirichten über das Gevitfer 
vom II. Januar i8i5 von Bnizenberg XX, 541, wfl- 
chci über eine Fläche 40 Meil. lang und i5 breit vpi- 
breiici war, in melir als 24 Stadien cinfclilug, iioil ipjt 
Blitzableitern verlehene Thürme m DüITeldorf und m 
Dortuimid entiiindcie. — l'eber einjn in Vorlcbl^g 
gebrarliten Bliirableiter an dem Domlhnrm in Padjr« 
born, ein Guiaclitcn von £oiiif«XXl, So, und Bemer- 
kiingL-n darüber von Gilbert 95, nnd vpn Situiirjn 
^l33. — Preisfragen XXIU, 3a5. 

piectrifrli-chemitche AnXichteii Gay-LäIGkcV 
XIX, St. Berzoliuj XX, SjS f. liehe Che'teie, 
PiaffsXXr, 437. — Ueber einige neue eieclrifch-c*»- 
milche Erlcheinungen von Brande XXII, Sya, mU 
Flammen verfchiedener verbrennlicher Körper, dia 
ewifiben iwci enigegengereiit- electrifchen Metallkn* 
geln gebracht, der olcctrirchen Nattu- der in ihnen var- 



( 4'9 ] 

(Wclirtgten'Körp'er enrprechend von der einen oder von 
der andern aiigei;ogi;ti werden. 
Erde. Untcrruchungen über die phjfikalifchen Ei- 
genfchafien der Aeker-Erden von ÄAwft/«- XXI , 929; 
Einrchliirfiing von SaaerRofi' zSß. 
Erde. Verrnclie libcf ihre ^xeniimdrehung von vatt 1 

Breda und Heynshergtn XXIV, Sil. 
ErmanXWi, 333. 

Erfcheinungen, Sinnes-, Verlifillniffe der (Qhfec- 
I^i Klaffen der äursern (innlichcn Errdietnnngen iii %\d- 
^nAer , \on J^mneck XS\ , 145; Vonüge der Erfrliei- 
ntingen des Gelichln ibo, di^s Gelitirs tSS) des Gii- 
ruchfl iCH, des Gerchmacka 172. 
Efcher, Bemerk ungi-n über die Ideen der HH. Pirtel, 
De Luc u.a., fjber die Arl, wie die Tljäler gebilde^ 
worden lind XXllI, lai. 
E^diQmel^ie XXIV, aig. 



Fäulnifs gBhlimliiftleerenRaumnlelitvorrichXlX,4o5. 
Farben und Fn rbcn-Zerftreu ung, liehe Licht, 

SiBhl, Mahler. 
Fernrölire, Vericichnifs und PreiFe der In dem Ut&t 

Eclineider'rdien optÜchen Inllitiil zu ISencdiclbeuern in 

Baiern verferliglen XXIV, aoa f. 
Feuerkugel, BeoViacijiung einer groFien im Sept. i(4i5 

zu Weimar, von U'itfi XXII, a5z. 
Fifitur, vonriangläferaXlX, iGl- 
Fixfterne XX, Sjo. 
Flammen, eleclrifcho Verfuclia mit ihnen \oa Braad$ 

XXll, 372. 
FliiCsfänre, flfC3;e/«(S Bourllieilnng von Davy't ntnit 

Lehre Über r.e XIX, 38.1; XX, ki^t. Davy von Iti, 

ner Theorie ober llu XXIV, ^71- 




Flfirfigk/eh^n, elaftifehd^ rpedafcbo Ge^rkte 
derfelben in Besielmng auf. die Ktmöfphirifcht Luft ab 
Einheit, nach Ga^-Luffac nwiThmfim von ^^tifkrt 
XXlVri86.— Daafpacififche Gewicht der diilEdIcliai 
Fl5Qigkeiten nach fiöduometrÜchen Berechnmgen vm. 
Miinecke x5d. 

Farßtff Tk.f einige meteorologifche BeotNNAtnttgeii.ui 
Bcziehapg auf Hawants und De Ltu^s Ideen XXI, 7& 
, Foffile^.Kno-ch^tti ße^j» Geognofie* 

Fuhrwerl^ mirRidetUy Verfncbe darüber voii:.£il^ 

, worth 3CXI, 3aa: erleichternder EiofluCi dar StaU^ 
federn 3a3. 33o; EinAuDi der Lange md Höbe d« 
Wagens 3a& • '"» 

fffUon^ Eränder der Damjiffchtffii Xl^ll, £4. 

0. ■ . V.,-, 

Pall e» Bereitcing wn Qchrengalle filr Maler XX, 44f> 

(^asarten, rpeciUfcbe Gewichte, fiehe FlflriiglLei- 

ten, elaltifche» — Der Blaiifioff . ein neues Gai 

entdeckt von Gcuf-Luffac, liehe Blanfaure; — * Ith 

diue-WalTerftoffgas, ^in neues Gas XIX^ 11« —• 

brennenGJes bei Pietra Mala XXII, 34$. 

Gqif'LuJfac'Sil^9 4'^5« XXIII, 224. Unterfuchnngen 

über die Jodine; vorgel. in dem Inßit. am i« Aug. 1814; 

frei bearbeitet und erläutert von Gilbert XIX, x. 2ii. 

r^ NeueUnterfachungen über die Chiorine vorgel. dem 

Ind^ am i.Ano:. 18 14. frei bearbeitet und erläutert von 

Gilbert 5 1 5. — Einiges aus den altern Unterfuchuii- 

gen der HH, Gaji "Lujfao und Thenord übejp die Cblo^ 

fine und die Salzfäure, welche zu' Anfang des J. 18x1 

gefcliricbeii find , frei ausgezogen von Gilbert Z6q. — 

Verthetdigung feiner Anfprüche an die Entdeckung der 

Ghlorinfäure gegen Vanquelin XXII, 225* — Unter» 

Buchungen über die Blaufiture., vorgelegt dem InfijU; 



. ■] 



[ 4^« ] 

l8* Sept. i8t5.« frei bearbeitet und mit einigen Erläa« 
lerungen von Gilbert XXIll, i. i3<S. — S|)ecilirche 
Gewichte der elaßifchen FliifTigkeitcn in Beziehung auf 
die atmorphärifche Luft als Einiieit XXIV, iS6. •— 
. Ueber den Strontian- Gehalt. des Ari;agonits, narh Ver« 
fachen der HH; Bucholz und Meifsner 202, — Be. 
. merkung tib<;r den Kohlenltiure • Gehalt der Luft XXIV^ 

a3o 04 
Geognofie. Die Eisgrotte von Fondeurle in der ehe* 
maligen Dauphinee XIX, 3o5* — - Geognoftirchc Be- 
trachtungen, veranlafst durch Unterfuchungen der fof* 
.filen Knochen vierfufsiger Thiere^ von Cuvier^ ein be- 
nrtheilender Auszug aus der Einleitung zu feinem Wer- 
ke^ frei bearbeitet von Gilbert XXIi, i ; Urfprung der 
jetzigen Geftaltung der ErdoberAäciie i ; foHIle Kno- 
chen , ihre BeRiDmiung und daraus hervorgehende Re- 
fultate iS) Traditionen und Urgefchichte i5a. -^ Zu? 
latz, Ideen eines Edinburger Gelehrten und der 
HH. Pictet und De Luc des Jüngern, über die Art, wie 
die Thaler gebildet worden find 169; Plutoniftifches 
Sylteni i65« — Widerlegende Bemerkungen Ober die 
, fe Ideen und über die Thalbildung überhaupt nach Be- 
.obachtungen in der Sciiweiz, von Efcher in Zürich. 
XXlIIi iQi. — - Ueber ein foflUes nienfchliphes Ske* 
lett aus Guadeloupe, von Könige mit Abbildung XXI/, 
177. Blumenbach's Bemerkung über die Steinart 195 
'0* -— Geognoltifche Bemerkungen über das Chryio« 
pras« Gebirge bei Wartha in Schlehen von BleJJon, liehe 
Mineralogie« 
Ge.fchütz, Erfcheinnngen beim Scliiefsen mit Kanonen^ 
.verglichen mit Bliu und Donner ^ von v« Helwig XXI^ 
.xx7.^ 
Gewicht, fpecififch«!, Cehe Areometrie und 
-;¥14«i;ri£ kälten. 



[ 4fta ] 

Gewitter ) fiehc Electricitat ^ atmofphiri* 

fche« 
G$yfer, Befcbreibung dedelbeii von Hooker'XJX^ igS, 

Gieftf über die chemirche Nontenclatur uiid einige andre 
cheiaifche und phyßkalirche Gegenfiände^ in dnem 
Schreiben an Gilbert XX ^ g5» 

Gilbert. Natur-PhilofophieX^Cl* 377^ XiQV, 286.- 
llügen von Berichten in ausländ] fchcn Werken fiber die 

- Fortfchritte in den NaturwiHenrchaften in Deutfchland 

- XXIV, 590 a.— UeberdiefeAnnalen XXIII, 2aa, 
»24; XXIV, 394 a. -*- Aufforderungen, Vorfchl3ge 
und Rügen, die dentfcfae chemirche Kanfifprache bc* 
treffend XiX ,2,7, 146 a. XX, 99 f. , io5 a^ 180 
a, XXIII, 5a d, XXIV, 382, 385. — Cheinifche 
Berechnung, MiTchungs- oder Verbiudungs« Zahlen 
XIX, 271, XXItl, T98, fnsbefondere die des WalTer- 

• ßoffs XIX) 270 f Erläuterungen Ober die Bercchnun- 
gen des Herrn Gay -Luilac über die Jodine 267, über 
die ChloriDe 35i (XXII, 22.?); und Berechnungen 
über den logen, oxyi^enirt-falzfauren Kalk 56i ; und 
die Verbindung des BlauftoR's iiiii Schwefel XXIil, 197. 
•— Nacliiicht von einigen phylikalifchen Initramenten 
XIX, 190. — Einige hiftorifche Nachrichten von den 
trocknen elecirifchen Säulen der IIH. De Luc undZam- 
boni XIX, 35. 67 j und Kritik der SchlüIIe De Lucs 
83. — ' Erläuterungen über Wollaflon's Glühen von 
Platindraht durch einen einfachen Electromotor XXIV, 
I , und Bemerkungen über Wollallon's neuen Bau dei 
bechcrartigen Trog- Apparats, feine höxhft feinen Pla- 
tindrähte und angebliche galvanifche Feuerzeuge 11. — 
Gefchichtliche Nachrichten von der Dampf- SchifFfahrt 
und von Dampfböten XXIII, 63. 110, und daza ge- 
F brauchte Dampfrtiafchinen 75 , XXIV, 101. 14a, — 
Ueber Howard's Phyfik der Wolken und feine metech 



t "1^3 ] 

rtlogifchen BcobachlunKeti XXt, i. 66. -^ B^mefA 
klingen über eine Heue Tlieorio von Jen Riit^ahleireiii 
g3. — Einige orienialifclie Niiclirichlen von iiieteoro- 
logifehen Sleiti- iinil Eifcn-MalTL'n, von Fifthrpgeft 
etc. XX, 277.— ■/.iirfickruliriing arabifclier auf chrift. 
liehe Zelircclinnng 2Ö7. — Aimug plijükaürdierBe 
merkungen über ilie wHiitn und iingeriindcii Gegetiilüii 
des niitilern Italiens XXIV, 56\ — Zitßl/.o zu der 
freien Beatbcilung von Brandes ßuoliachtungeii über dio 
■WirkungvonMagnena inid Säuren gegen die Enlltehmig 
äor SieinkronkbeilXX, 171J. — Zufatie zu Öai/y'jVer* 
fachen u. Bemerknngen ilbtr die Faiben, iiiii denen die 
Allen gemalt haben, aiu dem /"/iKiw XXII, 1 F. und über 
dia alten Malereien in dem rallafie der Cäfaren und Ti- 
ms ,T!iermen 55, die Altlobrandini'fcbc florh^-eil 61, 
li5, die Hercabini'fclicn Gemälde 66, und die ältefie 
Malerei der Griccben 67 und OcrAegjpier 77. — Faft 
lämmlliche freie Bearbeitungen franzüfitcher und engli- 
Icher Anffäize, und diefes kritlfciie Regifter in den 
Jahrgängen iSi5 «nd iSiC dec Annalen. 

Glas. Prajafrage XXIIl , 5ao. 

GUnberfalz, fiehe SaUfoolen, 

Gmtii» XXUl, SgSa. 

Gold. Unüchler Golddraht XXII, «g4, fieho Draht. 

GStki, von, XIX, 393. 

GoDiouieter XIX, 191. 19a. 

Gummi und Tra ga nif chl eim , AnalyfeXlX, 142. 

Guyion- IVIorVem, fein Tod XXI, 44a. — Zinn in Bre- 
tagne XIX, 175. — Einige Fälle ifon AusHrümcn 
phosphorefcir enden Ucins £91. 

H. 
HäUßrüm, aus einem Schreiben «n Gilbert XXIV, S94. 
Hagel, groÜerXX, 299. 




• 



C 4?4'l 

IlaJpgen^ etm za verwerfen^o Benenanng XXy lOi i. 
Eammirt von^ Beiträge sor Gefdudue der AanJittua 

XX, 279. 2{^» • 

Eankarty ifoh., Bemerkungen desVer&.derHelTetilclm 

Eniooiologte über Li&n^'s Syüeni der Bfotonik, und 

Grundlinien eines ncnen Sjüems nach deflen eigenet 

Gruttdfauen XXIII, s^i. 
* Hausittannt Schreiben die Structnr des Urgebi^e«. qil 
. .feine fkandln&v;rche uud Schweizer Reile betrofftni 

XXUl, ;&a2. XXIV, io5. Siehe Stram$ymr. 
Btiwig, Giniral von. Leuchten des MeerwaÜbin SX» 

ia6. — £inige Verluche. mit gläfeenen « Knallbombet 

XXI V ^^ — Bemerkungen fiber Blitz und J>oiteer| 

nebft Vennufhungen über das £nt6ehen..der Laft»]^ 

Icheinungen 117. > 
Hiricart d$ Thurtf » die Eisgrott0 von Fondeiule in d«. 

ehemaligen Dauphinee XiXf^3o5« * 
Berot vom Winkelmeflen, son FiMiuri XXU» 4aS« 

Einder/en , Bemerkungeh gegen Bod(Us Gctdaakeii von 
Blitzableitern XXI, 438. 

Höhlen, die Eisgrotte von Fondeurle in der ^ ehemal« 
Ddiipliinee XIX, 3o6* 

Hoffmann ül^Wy 014. 

Holzellig, I^reisfrageXXII, 35i. 

Hooker i Befchreibung des Geyfers in Island XIX, 195« 

Howard y Lucas, Yerfucb einer Naturgefchichte undPhy« 
fik der Wolken, frei bearbeitet von Giibert XXI, 1. — 
Eine i^robe aus feinen uieteorologifchen Monatsberich- 
ten 66^ 

Humboldt, von 9 Ankündigung wohlfeiler Ausgaben leiner 
Werke XXII, 240. 

Humphrejfs, Bkn leines Dampfbootsbei Spandau XXIDd 



117. — Siclierimg ilej DaitipfkelTels gegon die Gefahr 
des Zerrpringens XXIV, 9g. 
Htimus, Preisfrage darüber , XX, aa3. 

1. 

^aquin, Freih. von, XIX, iSa. 

^äger , von, über die ZsiiiboniTijbe Sanle, iinil einige 
amlere trockne Saiilen XIX, 4?» ZiifaiK aus Bricren 6t, 
XX, 2i5. XXI, ig5. — Vori;iii/tge Nachricht von 
gror^en z.u SluHgard ausgeführte» trockenen Säulen und 
von einer fogenannten elcclrilchen Uhr 187, — Unler- 
fochnngeii zur Eegn"iii(Iung einer Theorie der irocknaa 
Volia'khen Säulen XXII, 81, 

id^forXX, 2S7. 

Indigo-IWeialJ, angebUches, XtX, Sgi. 

Inrecieti, Kiirzlichtigkeii XIX, 289. 

Inllitut von Frankreich, neue Einrichtung defTel« 
ben nucli derkönigl, Verordnung vom 21. März 1816, 
und Verwandlung in 4 königl. AkadetuieenXXIV, 325. 

Infiruiiiente. Nuuelier Preis- Couratit dei optifchan 
InfiLiuts zu Benedicibeuern der HH. Utz/clineiäer und 
Fraitinhof XXIV, ao3, und der meclianifchen Werk. 
ÜHite zu München der HH, l/tz/chneider , Liebherr und 
U^erner 208. 

Jodine. Unterluchniigen über die Jodine von Gay-Luf- 
fac vorgelefen in dem Infi, am i. Aug. 1814, frei bearb. 
von Gilbert XIX, i, an, und Erläuterungen über ei- 
nige Berechnungen, welche in dierem Auffaize vor- 
kommen von Gilbert 267. Vorrede 1, EigenTchaften 
der Jodine 4, Joiline- Vhosplior 8, Jodine-WafferfiofF- 
fänre, als Gus und tropfbar -flüffig 11, (267), Jodine- 
Metalle 23, (270), Jodine -SlickliofF 28, (274), Wir. 
kung der Jodine auf MetalloKyde in der Rothglßhhilie 
212, auf nalTem We^e 216} die Jodinefäure 22a, Vert 
JAoal- ü.riijCk, B.öf. Siri. I.iüiC. St.ti. li^ • 



i 



[ 426 ] 

bindiing der Jodine mit Clilnrine 
flofffaiire SaUe (h y d r io.l a t es 
Sdze (iodaies) .45. (a?.,), 
merkuQgen über beide 257 , Jodin 
a5gi Srhlut»-Bemei-kur 
gieen iinier den unierfi 
tution der Snuren von 
diereSdiliilj-Iii 
feiner Anfprüche an di 



3a5, Jodine-Wairer- 

) azH, Jodineraurc 

und allgemeine Be- 

Jodine - WalTeraoff - Aeiher 

lg 263. — Ueber die Analft- 

ilzten Körpern und die Confii- 

H. Davy XXIV, 372 , gegen 

gen gerichtet und Venheidigaii° 

Enideckiing der Jodine. Chi» 



I 



rine etc. 075 a- — BerztUus Meinimg von der Jodiae 
XIX, 5[J5, lie ift ein L'ebwoxyd, und die neue Leh« 
■wird durch lie nichl dargedian. — Darftellung der 
Eigenfclmfien derfelben nach der alten Lelire von Btf 
zeliusyiS., 4i.'ä, Jodfänre /^ll, JoJ-Ueberoxjd 453, 
überoxydirle Jodfäure 439. — Ein felir eiiipfindlichei 
Reagens für Jodirte aufgefunden in der Srärke, tob 
StroiKeyer XIX, 146, und von feinen Arbeiten Übe» die 
Jodine 21)9, und van ^acqni»'s XIX, 182 a. — Ueber 
die Einwirkung der Jodins >uf den tbierirchen Körper, 
von Orfiia XX, 77. 

^ohn, Krönmig feiner Abhandlung über die Erzeugung 
des Kali in den Paamen, la Haarleni X.\III, 317. 

^oties, Befchreibung einer ReBexionä-BourTole XXIV, 
197. Metall- Brillen 3oS. 

Italien, Einige phylikalifche Bemerkungen über die 
wüiten und iingerundcn Gegenden des initllem Italiens, 
frei dargeiiellt \oa Gilbert XXIV, 56 j die Maremma 
Toskanas 56, Rom und fein Gebiet 66, Urfprung der 
Aria caiiiva und pairiarchjüfche Landwirlhfchaft 
71 , Ponlinifche Sümpfe und ihr jeiiiger Ziißand 79.— 
Rom und die Umgegend von einem andern Reifenden 
gefchiideri 81. — Ueber das ewige Feuer von Pietia 
Mala von Granvilii XXU, 345. 




t 4^7 ] 
Ä". 

Kali Ulli XIX, a6. 261. 5z2. Tetmant's leichteg und 
ficheres Verfahren os darziiriellen aoli. 

Kalkfiein Preisfrage XXIII, 519. 

Karße»i Ob. Hütienralh, Bemerkungen über die ver- 
[ctticdenen Zuftände iles Eifens, und eine neue Theorie 
derfolbeuXXU, 428. 

Kaftnir, g«lvatiifche Feuerzeuge XXIV, 37. 

ÄTaffr'iRoftexions-BoulTole XXIV, 198. 

Klappen im menfchlicheti Kürper, fiehe Ventile, 

KitHgert, feine grofse trockne Säule mit Ulirwcrk abge- 
bildet und belchrieben XXIII , SS/. 

Knochen, foffile, lieUe Geogiiolie. 

König, Ck., über ein (olliles menfchlicheg Skelett aus 
Guadeloupe XXII, 177. 

Kolilenfäure, Gi--balt derfelben in mehrem Minera- 
lien nacb yauquelin XXI , 93. — Ueber den Guhalt 
der atinofpliärifcben LuFt an Kohlenfiure im Winier 
und in. Sommer, von Tk. Von Saußari XXIV, 317, 
nnd Benierkimg Gaif'LuJ/ac's aSo a. 

Kohlenrtotl'. Einige Verfuche über das Verbrennen 
des Diamanien und des Kolilenitoffs von H. Davy, an- 
geßellt in Florenz und Rom XX, i; DiamamS, und 
Jlednction der duraus enthaltenen Kohlenfaure zu Koh- 
I lenRofF durch Kalium 10; Reif»blei, Kohle von Ter- 
I peniinöhl, bei der Aelberbildimg abgefei/le Kohle, 
Eichenkohle geben Waffer la, (XXIV, az3 a.)} Mi- 
Ichungi-Verhaltnifj der Kohlenfaure 18; Glühen in 
Chlorine ig. — Glühen in ChiMern's galvanifchem 
Apparate XXII, i. — Slickfloft- Kohlen fl off, der von 
Gay. Luffac entdeckte Elanftoff, hebe Blaufäure. — 
Kohlenßoff im Hoheifen nnd im Siahle, Tiehe Eifen. 

KoblenrtoffoKydi gasförmiges, todidrobendcAibmung 
deffclbenvoii/f(Hö-XIX, 167. 

£e a 



Kupfer, Vergoldung de» Dtahtj durch Zink XIX, 3oi I 
Kryopliorus Wollarion'ä, befchrieben XXil, 274. | 
KryTiallifaiion, XXIV, a34, liehe Eis. I 

L. I 

Leuchlen. Ein neuer Verfuch (mi» «1er I-uftpumpt) 
über das Leuchlen von Luft, von Deffaignes XIX 5io. 
— Leuchten bei cheniifellen Verbindungen mit raUfau- 
rem Gas beobachtet von Chevreid 5i5. — Ueber li« 
Leuchten des Meerwaffers von von Helwig XX, lälj, 
nnd einige VerCuche mit glärernen KnallbombeQ , von 
ihm-XXI, uz. 
Licht, Verhich, die verfehl edene Bre ebb arkclt «les far- 
bigen Lichts im WafTer unniillelbar hclilbar zu machen, 
in Beziehung auf Herrn von GötJie's Farbenlehre, von 
PrtVoßy^W, 393. — Verfnche über dos Brechunßi- 
Vermügen der flüITigen und der fefien Körper inittelfi 
neuer Vorrichtungen, von JEfrfW/IwXX, ai, ütere 
Metlioden und Verfuche 23, (Wollaflon's 23), eigne 
mil flüitigen und weichen a6, mit harten fefien Kör- 
pern 5o; chronifaures Blei und Realgar beiiuea ein 
fiärkeres Brechungi - Vermögen als der Diamant 57, — 
Verfnche über die Farben - Zertircuimg fefier und fiülli- 
ger Körper , angefiellt mittelfi eines neuen Inftruraenii, 
und Bemerkungen über die Verfchiedenheit der l''gr- 
benräume prismaiircher, durch verfcliiedene durchlich- 
lige Mittel gebildeler Spectra, von Brewfier 12K, \at- 
terc gegen WoUafion , der fie lüugneie, bewiefen i3g; 
Befchreibung des Inftraments 142, Befultate : chioiii* 
Taures Blei, Healgar und Phosphor haben atich die 
giöfsten färbe nzerft reuenden Kräfte i4Gj Entdeckung 
einer doppelten farben-Zerßreuung in allen Körpern 
von doppelter Strahlenbrechung i48, Tafel i5o. — 
Verfuche üb'er die Wirkung brechender Miliel auf tlio 



C 1»9 1 

verfchiadenen Farbigen Struhlen , und eine darauf ge- 
grüdJeie Vwbefferung der «chromaiifclien Fernrijlire 
diireli Aufhebung aller übrigen Farben, voa Brewjler 
5oi; Wirkliclikeii der nicht aufzu lieben den Farben 5oi, 
Urfach der Nichiproporiioniilirät tler Farbenraunie 3o6, 
■Verfiiche über das V<.Thä!lnifs der Farbenräume in 
Speetris vurfchiedL-tier Körper 5i5, «nd Folgerungen 
3^5i Anwendung auf die Vervollkommnung der achro- ' 
matifchen Fernrülire 555. 

Drei opiifcho Abhandlungen: die Theorie der Beu- 
gung des Lichls, dieTlieorie dar Farbenringe und über 
die Gefchwindigkeit des Lichu von Farrot XXI, z^5, 

— Schreiben von Brandes über die Gründe, durch 
welrlie Farrot dieie Tlieorieen gegen ihn zu vcrthei- 
digen fuchl XXIV, Siy. — Verfnch einer neuen Er- 
klärung der coinpleoientaren Farben, die man unter 
Unifiünden durcli Taufchung licht, von vaa Breda Szz. 

— Cliemilche Wirkungen des Lichts , i'reisfrage XJ^ 

JjUC, dt, (einige hiftorifclie Notizen von feiner trocknen 
electrifchen Säule, von Gilbert XIX, 55.) Analyfo 
der galvaiiifchen SÜule, nüt Anmerkungen beglei- 
tet 67, — Eine trockene eleclrifclic äaule und ein 
ttiraorph^rifiihes Elektrofkop 100. 

— der Jüngere, über den Urfprung derThäler XXII, iSg. 

IMdUke, Nacliricht von feinen Verfuchen mit der irock» 
neu S.iule, in einigen Briefen XX, ga. 447, Fortge- 
feiite Verfudie mit dem Chvomafkop, den Durchgang 
des Lichts durch ekigeOeffnungenbeiref!'endXXlI,4i6. 

Luft. Leuchten durch Compretlion benbactitec vonDef- 

faignes XIX, 5io. Im luftleeren Räume £ndet keine 

Fäuhiifs fiatt 4o5. Specilifche* Gewicht, liehe FlüT- 

figkeiten. Land der böfen Luft , liehe Itali en, 

Lydiait XXI, zoZ. 



i 



[ 430 1 
M. 
Maatie, Vergleichting linearer, XXK, Sag. 
Magnefio, tiehe BUre nfteine, 

Magnete, aus ihnen laratJich keine trockne Säule errich- 
ten XX, g^. — Dichter Magnet -Hirenriein bei War- 
tha in Sclilefiän und Beobaditungen über reint^n Mag- 
netjsmuä vonfi/f/osXXil, 267. 
Magnetismus, 1 h i e r i fc li e r. Der thjerirche Mag- 
netismus aus dynamirch.prychirclien Kräften verRand- 
lieh gemacht von (5^0/: Hefter XXIV, 385; hifiorifche 
Einleitung 287 ■ niagneiifche Behandlung der Kranken 
290, allgemeine und beronilere Wirkungen agi , Ver- 
flieh, die magnetifchen Wirkungen verfiändlich zu 
machen, »94. 
Malerei. Bereitung der Ochfengalle für Maler XX, 
^4g. _ Verfuclie und Bemorkungeu über dieFarbeo, 
niii denen die Allen geinah haben, von H. Davy , ge- 
iTchrieben zu Rom, frei übeTteixi mit Anmerkungen von 
Gilben XXII, i; rorhe (Mennige, Ocher, Zinnober, 
Dracheiibhit) g ,■ gelbe (Ocher, Auripigmeni , Blei- 
gelb) i5, blaue ("lil Kupfer geFarhles Glas, Kobalt- 
glus , Ulitamarin) 19, grüne f chr^focoUa ) 26, Per- 
pur 53, fch^varie und braune 39. weihe 41, Art, wie 
die Allen ihre Farben auftrugen 4^, allgemeine Be- 
merkungen 47, Chaptal^S Abhandlung 7. — Einige 
erläuternde Zufütze zu fa mm enget ragen von Gilbert 55j 
der Pallaft der CäCaren und Tiios Bäder 55, die Aldo- 
brandinifche Hochzeit 61, 1 t5, die allen Gemälde au) 
Herculaneum und Pompeji 66, Plinius «nd ällelte Ma- 
lerei der Gnpch>:n 67, die Enkauftifche Malerei 761 
Malerei und Malerfarbun der Aegypler 77. 
Mureinma, das Land der btjfen Luft, flehe Italien. 
Marcet, ein-ge Verfuche mit künfilicher Kälte und Hit- 
ze, aDgefteUt in der pbyhkalirchen Gerellfchafi 



Kalte una Mit- \ 

ZI 




[ 43< ] 

Genf XXII, 279. Marcal'i Lampe XXU, 

XXIV, loS. 
MiiaeQ, Preisfrage XXIU, 119. 
Meer, Leucliien des ^[eL■^wai^erJ , nach \on Helw'tg 

XX, laö. — Merkwüniiger Hdfenbaii bei Dublin 

und Verfchiebeti des HafetiJanims durcli Slurui XXill, 



Meinecke, XXIV, 358. das fuecilifche Gewiclit der eU- 
fliichen KlüITigkeiieii nach liöcliionieirirdiBiiBeieclmuu- 
gen XXIV, i5|}. 

Mtifiner, liehe Stromet/er. 

Meialle, Schmekuiigen , Verbrennungen, Boducllonen 
«lerfelben durch die Hitze derChilderii fclien galv. Batte- 
rie XXII, 356 — Neu entdecliieMetail-Verbindmigeo: 
Jodine- Metalle XIX, 23. 21z. 220; Clilorine- Metalle 
XIX, 5'|0. 356; Elaiilioff- iMetalle XXIU, 43. i56. — 
Melallc der Alkalien und Erden; Neue, Iciciaie und 
fichreArl, daa Kalium dariufiellen, von Tentiailt XIX, 
206, lind vergt. Jodine, Chlorine, Blau&off. 

Meteore. Nebenfonnen gefeheii iSi5 in Uillingen, 
vofl ^iber XX. »17. — Nordlicht XXI, 7a. ~ 
Autserordentliche Wirkung eines Nebels in OeTireich 
XXII, 253. Nebet und ilire Electriciiät XXl, i f. 66. 
_ Wunderbare Ertcheinung vieler farbiger Kugeln in 
Schweden XXII, 255, eine Täufcliung durch Blendung 
34«.— Veniuri-sTlieorie der farbigen Bogen iminnem 
Regenbogen XXII, 385, und der NebenConnen, von 
Brandei 407. — Ein Hof um den Mond, beobach- 
tet lu Genf XXII, 4/,9. Sielie Feuerkugeln, Me- 
leorlieine und Gewitter. 

Meteorologie. Verfuch einer NaiurgtCchichte und 
l-iijlik der Wolken, von Luc. Howard XXI, i. — 
Refuliiite ans den Beobachtungen Beecaria's über die 
EleLtriciiäi der LuTi bei heiterer WiUeiQng 49, und 



«alichevon C)o/7fi 7H BroomlielJ 60. — Eine Pro- 
be voll Notvaia's meieorologi Italien Monats be Hehlen 
66. — Einige iiieteorologirdie Beobaclitun«en in Ue- 
siehutig auf feine und De Luc's Ideen von Forßer yS, 
Siehe Eleciriciiä t, atiuofphärirche. — Prog- 
nottica XXI, zio. 

Ueteorfieinc. Neues VerzeicEinirs der herabgefdlle- 
nen Stein- und EirenmalTen , in chroiiologifdier Onl- 
nung, von Cklaäni, gefchricben i8i5, XX, 324, — 
Bemerkungen über Gediegen - Eireninall'eii von Cklaäni 
aSj, liehe EiTen. — Naeliir.igs zu diefem Verzeicli- 
ninevon5/M»ifto/mit einemZufaize von CA/adw XXUI, 
307. — Erfie Fotifetiung dieres neuen Verseichmf- 
fes, iiebfi neuen Beiträgen zur Gefchichle der Mcteor- 
Xieine, und einigen Bemerkungen von Cklaäni XXIII, 
369; noch niclit verzeiclincte üllere und neucfle Stein- 
falle 571 ; nengerundenc, wahrfcheinlich meteortliJie 
Eir^imairen 504; Bereclinungeii über das WeQoner 
Meteor, Staubregen und Nachrichten aus- dem Mot- 
geidande Sö6- — Zweite Korirouung der vom Him- 
mel gefallenen Martan XXIV, Sag, Sy^ ; (Ueber Bigot 
de Morogue'i Verzcichnifs XXIII , 370. XXIV, 3(^3.) 
— Einige orienlalifclie Nachrichten von meleorifchen 
Stein, und EifeiimafTen, von Frulch- und Fifehregen 
etc.. zuramniengertellt von Gilbert XK, a,j&^ Beitrags 
zur Gefchichle der Lnftiteine aus dem arabifchen Rifler- 
roman Anlar auigetogen nach von Hammer 279, Me- 
leorfteinC) welche im J. 1740 an der Dqusu bei Hefar- 
grad herabgefallen lind, aus di;n osinanifchen Keich^ 
■nnaleu ausgezogen von demfeib. 284; Ziffalz von Gil- 
bert, ZurückCtUirung arabifcher auf chriltlidieZeitrech- 
z'6j ; Nachrichten aus nKirgcnlaiidifchen Mann« 
fcripten von Sylvtflre de Sacy 29 1 ; von Quatremhr$ 





[ 433 ] 

agS. •— Alts dem Koran XXIII, Sgo. — Armenia- 
nircher.Meleorliein XXIV, S40. Siehe EiXen. 

Meuorfid.. lu Pfffiiiu» in n.pjeifr. al. Beprärenl..il der 
Multer il« GüUrr verehrt uuil nach Elom veiCelilJ XXIV, 32(j, 
SiciD de> Sanacnemtn Eligabi I 53i, ilii' rehmn« Stttii in 
der C.aUa lu Mekka 33i, "li« Jakobiftain un KrHum-g«- 
linhU der Küiiige von England 354, und der CreHer Dun- 
ucrfteiii . der 1I7H Jahr vor Chrilü Geburt hcrabeeffllUn ill 



M«r«rrt.i.. in T.b 

5. agS. 291. 

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/i //awmer X 



Sienefer Stelntcsen 1794, von einer Feuert ngel bEgleii« 
XXIV, ä4g. 

Zell er SteinfaU 379S den i3. April XXIV", 55i , und 
Oriiudifcher, d« Büifer «nliüudet b.il XXIV, ägS. 
XXIII, 3Bi. 

Weftoner Meleor io Conecticut 4. D«c, 1807, Lerech- 
nel XXIII, 3BG. 

Bacbmulher Aerolilb vom 5. Februar i8i4, und fein« 
Anrijfe von c. Giefi XX, 117. 

Sleinrall 2.0 Chafrign; bei Langrei den 3, Olit. iSiä, 
, tandVnnquelin'i Analjfe dief« Meiourftains , tter keinen Kickel 
enthält XXIII, 3Ü1, und Stein fall in S O m ni alle ifb i r e im 
Juli löir., 384. 

Bouner, im Sternburger Garten, 1S16 eine Zeilnngs -Lilge 
XXUl. 383. 44fi. XXIV, 110, nicht minder der DüfreU 
d o r fc r am 19. Oki. iBiö XXIV, 5!i6, 3y3, 
Miaamen, Urrache in belagerten Fefitmgon, pTeiifragQ 

XXIII, 5ao. ZerrtÖrimg 325- 
M ikromeie r, Befchreibting eines ans einer einzigen 
Glflslitife beflehenilcti Mikrometers von ff^oUaßonXXll, 
384. — Ein neues Inltrument »um 'Vergleichen liueaier 




I 



t «4 j 

Maifse von Proni/ 3*9, niillelft Glasmikronn1«r', mrf 
denen das MiUimeter in hundert Theile durch Theü- 
ßriche gelheilt ift. 

MlkroTkope. Befchreibung eines neuen euraiumen* 
geretzien Mikrolkops für niturhißorirclien Gebrfluch 
aus Glas und Otiil, weklies fich acliroiuaiJIch machen 
Ifirst, von Brewfler XX, 16a; Anweiruiig zum PrSpa- 
riren naiurhiKoiifclier Gegenfiände für das IVliktoIkop 
i64. — Befchreibung eines neuäu Sonnen -JVUkiQ- 
(kop9> weichet iicb acbroniaiifch machen läfit, von 
Brtwßir 170. — Befchreibung eines neuen aua einet 
FhWigkeit gcbiUeien Mikrolkops, von Brtwßer 172. 
■- — Ein adjuftirendes Mikrofkop, vKodiirch lieh Geggn- 
ftünde in zwei verfchiedenen Enifernuiigen ziigleicli be- 
trachten lauen, \oa Brewßer l-jS. — Siehe Mikro- 
meter und opiifchcG Inititut, 

Mineralogie, Syftemalifche Saramtungeo von Vot- 
fieineningen XIX, 3oi, - — - Entdeckung von Zinn in 
Frankreich 171. — Von Giefe'i Aualyfe rullifehet 
Walkererde XX iiS. — Kohlenßure- Gehalt mehrerer 
Mineralien' von ;FaH5He/J» XXI, gg. — Das ver- 
rdianxie Lager bei War(ha unweit Silberberg in Schie- 
ben im J. i8i3> niineralogifche Beiiierkungija von£/«/- 
/o» XXII, 341; Wetifchiefer 244, Gefeliiebe a4g, , 
Chryfopras -Gebirge 7.5-j , nephriiariiijer fchaaliger 
Speckfiein 263, dichter Magnet -Lifenftein 267. — 
Bemerkungen über dsD SüberkupfeTglans, ein neues 
Mineral aus Sibirien (Selb's Aerofil) von Haustnann 
und Stromeyer XXIV, 111. — Bemetkungen über 
den Allophan, ein neues teolitharti^es Mineral aus 
deniSaalfelJifclienvoniS'/J-ömeyfr tind^auimawnXStVat 
init und Arrago 




■•"•^'*tM I 



[ 435 ] 

WontanuSf Nachi-irht vou trocknen ZamboniTchcn San. 

letiXX, Hj. 
Müller, Nachricht von trocknen electrifclien Säulen und 

der grofsen mit einem Uhrwerk verfallenen, von KHlt 

gtrt in Ert-slaii XXIII, SS?. 
;i/«B*(fXXI, zio. 

N. 

NatiirphiloFophie XXI, ^77, XXIV, a85. a86. 

Nebel, liehe Meteore. 

Kebenronuen, liehe Meteore. 

NickolfonXXl, 304. Sein Tod 44a. Nachricht von oi, 
ner merkwürdigen Erfcheinung in dem Kife einer Pfüli 
ze, in welcher ein Ertrunkuner lag XXl, 3ä8. 

Hpift^J, Vor! efung über die Gerdi windigkeit des Schalli 

•^ XIX, iSj. 
Optik. Inhalt von r«B(»r/'J Comtpenlari Hhür Gu- 
rchichte und Theorie der Opiik 1814, von Brandes 
XXU, 598; von der I'erfpecliv der Allen und einigen 
optirch-archiieclonirchen Regeln Vftruv's 3(j8; die 
Optik des Ptolemäus ah Zufall ?.a diefen Annal. B. 4», 
Sgg. 4'5; das Sehen 4°^i Heraus Abhüiiillung vom 
Winkel meiTen 4<'3j vom Regenhogen nach dem i'aier 
Theodoricus 405. — p^enturi's Theoriu des farbigen 
Bogens, welcher fleh oft an der Innern Seite des lle, 
genbogens zeigt , mit einigen Annierknngcn von Brait- 
des 385. — Venluri's Theorie der Ncbenfonnen, kiin 
dorgeßcllt nnd beuriheilt von Brandes 407. — bin 
Hof Hin den Mond beobachiet zu Genf iSii 4^9, — 
Unlerfnchungen über Archinicd's Brennfpiegel , eine 
g"krönte Preisfchrift von va» CaptUen, fielie Ar- 
(himeiiis. 



Einfaches Mlüel , EJelßeine von Paßett zu i 
fclieiden, und Fehler in ruhen Edclfitinen und Flinl- 
glaszu entdecken XX, 64. — Plangläfer mit patal- 
Iden Flachen XiX, i6r. — Belchreibung eines Fern- 
rohra, welches zum Sehen unlerWalTer befiimmt iß, 
von Brewßrr XX, 65. Co/ZiB'j WiTtferiubiis ja8. — 
Farbt-nlore galiljril'die Fernrohre und NachlferngläTer 
mit Objeciiven ans Glas und Oeh), von Brewfler iSj. 
— VerbefTerung der acJiromatifchen Fernrohre durch 
Aufhebung aller Farben, auch der bisher nicht aufzu- 
hebenden, von Breiojlsr 3oi. 3^5, — Forlgefelite 
Verfuche mit dem Clirumalkop, den Durchgang des 
Lichts durch eckige ÜeÜnungen betreffend. Von Lü- 
rfKJte XXII, 416. Siebe Mikrofkope. 

Optifcheslnlti tili der HH. Utz/chnetäer und Frauen- 
hofer zu Benedicibenern ^ Verzeichnir» der optifcheo 
Wtrkieuge, welche darin verfertigt werden, und ihxer 
PreifeX-^V, 2o3. * 

Orfila, über|die Einwirkung der Jodine auf den thieri« 
leben Körper XX , 77, 

Orgonifche Natiirkörper, Verfncli , Geßallen 
derfelben geomelrifch zu conftruiren, von f^ietk XXM, 
aa5. Ihre laM^n Ueberrefie, fiehe G e o g n o f i e. 



Parallellinien XXIl, 449. XXIII, 314. 

Parrot, drei opiifche Abhandlungen, Hie Theorie der 
Beugung des Lichts , die Theorie der Farbenringe und 
die Theorie der Gelcbwindigkeil des Lichts XXJ, 244. 
— Affiniiät erfier Art, eine neu aufgefundene Natur- ^ 
kraft 3i8. — (Brande's Erwiederung XXIV, 317.) 

Pepys yJ^n, 36?. 

Pfaf, Sclueibea an Gilbert XXI, 436. — Ueber die 
logen, trocknen galvanifchen Säulen XXlIj io8. 



[ «7 1 

Pflanzen, Preisfrage über dpn Vorzug des Regenvral 
fera XXI, 209; Preisfragt-n über die Fdatizen XXIH 
317, 522, 323, 324, 527, 529, liehe Chuii 

PhtMgengas XX, Sya. 

Phosphor. Jüditie-Phosphor XIX, 8, Chlorine nnd 
Phosplior XX , 3fi9. — Oh der Phosphor Sauerlioff 
enthält XXIV, 54. — Ueber einige Fälle yon Aus- 
firömen phosphoresctrendeii Urins XIX, agi, 

Phoiphorfäure XIX, 222. Unierfuchungen Tiber 
die Zufainitienfetiung der Phospliorläiire , der phos. 
phorigen Säure um! ihrer 6alze, von BerztUui XXIll, 
3g5. XXIV, öi; hebe Chemie, 

Fictet, über dL-n Urlprimg der Ihäler XXH, iSg, fiehe 
Bibl. univerCelle. 

Pielra Mala, ewiges Feuer XXII, 345. 

Planglüfer, mit völlig pBrollcleii Flächen über die 
"Verfertignng derfelben von Fifcher und von Fißor 
XIX, iGi. 

Platindraht, liehe Uraht. 

Fißor, über die Verfertigung von Planglärern XIX, 161. 

Ponttnirclie Sümpfe, liehe Italien. 

Porret, von feinen beiden Abhandlungen über die Blau- 
fäure und deren Verbindungen XXIII, 7, 8 a , 25, 4S. 
54, 56, iuäbcfondcre von feinem fulphureiled 
chyazic seid, feiner neuen roihtarbenden Säure 
184. 

Pothenofs Aufgabe von 4 Poiiklen nufgelöfi mit dem 
Mefsiifch von Vietl» XXIV, 3(2. 

Preisfragen und preise r t heilungen, von der 
Akademie der Wiffenfch. in Berlin auf das J. 1816 XX, 
219. — Der Gefellfch. der WiirenfcL. lu Göliingen 
für iSiGXXri, 349. ~ Der Gefellfch. der Wifteu- 
fchaflen zu Kopenhagen für 1816 XXHI. iig. — 
Frogradim der bollandifclien Gefellfch« der Vrilfeufcll. 



t «8 1 

~su Haatlem auf (las J. i8i5 XXI, 209; ( 
XXüI, 517. 

Prevojl, Kunrichiigkeli der Inrecten XIX, 389. — 
fiicli 1 die verrdiiedeiie ßreclibarkeit des farbigen Lichu 
im Waller unmilielbar fictiiliar tu maclien; in Berie- 
hiing auf Herrn von Göihe's Farbenl^-lire SgS. — Ein 
Hof um den Mond beobochiei 1811 XXU, 449. 
> Prony, ein neues Inltrunient zum Vergleichen linenn 
MoafseXXlI, Sag. 

PtoUtnäus, Tiber feine Optik votiVenturi XXII, 599.41S, 

Ä. 
ÄfliBMUlir XXI, 1S9. 

Raketen XXI, i5l. 

liegen. Meteorologifclie Bemerkungen bei einem Re- 
gen, von Jbr^er XXI, 75. — Staubregen XX, ^, 
XXIII, 387, und CldadnL's Meinung von ihnen. — 
Blutregen XX, 293. — ' Frorch-, Fifch-, Sdilangea- 
Regen XX , 294. agS. 3oo. 

Kegenbogen, iiehe Optik. 

Keifsblei flehe Eifen und Kolilenfioff. 

Robert, einige Verfiiche luii BIsufäure, befonders übet 
die giftigen Eigen fcliaften derfelben XXllI, an. 

Rom, liehe Italien. 

Rutnford, Graf von, Befclireibung eines neuen ökono- 
mifclien Dampfkelfels , nnd eines Verfuchs ntiuellt 
Dampfs Seife zu kochen XXIV, i3i. 



S. 



da^^ 



Salzfoolen, fielie Ari-ometrie. — Ueber du 
flehen vou Glauberfalz in einigen Salzfoplen in der 
Frofikülte, von &BJ? XXIV, 176. 

£auerfioffgaa, heilfame Wirkung bei einigen Afphy- 
xieeuXIX, 167. Einfchlürfung deHelben von f«uch- 




M 



[ «9 
tinhe Knien. ^ 



Jen Erden, fie^e Knien. Wie weit fich der Gelidll ' 
delTelben in Gns^cmen^cn b-liinimen läfst XXIV, 31g. 

Saußitre, Theoä.vo», üljer die Venwanilluiig vun Star- 
ke in Zucker XIX, isg, — Ueber.len vcrfrhiedene« 
Gehalt der ainiofpliärirr heii Luft an kohlenfaiirein Gast 
im Winter iin.l im Sommer XXIV. 217. 

Schiefspulver. Preisfrage XXU, ^g. Wie mii» 
man Schiürspulver aufbewahren, damit es leicht ent- 
aündUch bleibe XXIV, 194, — Wirkung dei AuHie- 
gena eines Pnlveithuims io OatiEig am 6. Dec. iScä 
XXm, 3iS. 

SchilTfahri, fiehc D am pffch iffe. 

Schmalkalder, feino Patent-EoulTole XIX, 190. XXIV, 

SckUbler, Umerfnchungeti über die pbyfikaJifchen Eigen- 
fchaften der Acker- Erden XXI, azg. — BeobachtuD. 
gen über /?c Z,«c'i (rockne Säule, als atmorphäri feiles 
Electrofkop XIX, laS. 

Schwefel XIX, 2i5. a63. XX, 5(78. 

Schwimmen des menrchlichen Kürpeis XXIV. 104. 

Sciinee im Mond XX, 340. 

Selten, liehe Auge, Optik, Licht, 

Seife, ein Verfuch, milielfi Dnmpfs Seife 7u kochen, 
vom Grafen von Kumford XXfV, i56. 

Senff, Tiber das Entliehen von Glauberfalz in einigea 
SaJzfoolen bei Frofikälte XXIV, 176. 

Silberkupferglanz) liebe Mineralogie. 

Singer XXI , 60. 

Skelelt, folhles menrchliches . Tiehe Geognofie. 

Skinner, eine neue Vorrichtung zur Abhülfe bei fehler- 
haftem Sehen XXIV, 3o6. 

Soolen, flehe Salzfoolcn. 

Stadion, Fr. Graf von, von den Verbindungen der Chlo- 
rine mit dem Sauerßoff XJCÜ, 197. — Anwatfungi 





i 



wie lieb die oxygenirie CItlorinrüare in gröfserer Men. 
ge darrtcllcii läfst Syg. 

Slürke, (lehe Zucker Ein lelir emprindliches Rei- 
gens Tric Jodine, \on Stromeifer li-lX , 14(3. 

Stahl, liehe Eifen. 

Stahlfedern, lidie El a rticllät. , 

Siickliofl" XIX, 264- Jodinc-SEickfioff XIX, aH; 
Chli.rlne-Stiekfioff XIX, 34S. XX, 374; Stickftoff- 
Kolilenftoff, der von Gatf-Lujfac entdeckte BUnfioft 
flehe Blaiifäure; Slickltolf- Metalle nach Gay-LuC- 
lacXlX, 3l. 

SiöclLiometrie, flehe Ch emie. 

Strahlenbrechung, fiehe Licht. 

Stromeyer. Ein felir empfindliches Reagens für Jodine» 
Burgefiindcn in der Sl.irke, buj einem BrieFe an Gilben 
XIX, 146. — Anolyfen eines lieiTirchen und eines 
Briefe agg. — Eine 



Enicleckuiig, das Meieoreilen helrellend , Schmeli 



;ung 



der Thonerde und AualyCen des cngliCctien und dei 
halUfchen Aluniinits XXIV, io3. — Venheidignng 
leiiicr Meinung von der Natur des Arragoiiils gegen -die 
im. Bncholz, Meifsner und Gay-Lnllac, ein Schrei- 
ben an Gilbert aSg, — ■ Beitrag zur KennioiTB dei 
Stronlians und feiner Salze 245. 
Stromtyer nml Bausmann, fernere Beitr.igc zur cfaemi- 
fchen und 11 linemlogi feilen Keiininif» des ArragonJts 
XXI, io3. — Bemerkungen über den Silberkupfec- 
glanz aus Sibirien XXIV, iii; Bemerkungen über 
den AUophan aus dem Saalfeldifchen XMV, lao : zwei 
Vorlefungeu gehalten in dar Gef. der Wilf. zu GStlin- 



gen £ 



1 i3. JpU 1816. 



1 XIX, 314. Beitrag »ur chemirchen Kentit- 
niCs des Stronitani und feiiier Salze von Stromtyer 
XXIV, a45. 



E 44i ] 
T. 

Taucherglocke XX, 75. Gebrauch derrelben beim 
Hafenbau zn Dublin XXUI, I08. 

Tennant, lern Tod XIX, 3oi. — Aluminit in Kreide- 
felfen in England XIX, 178. — Eine neue leichte 
und fichere Art, Jas Kalium daKuflellen XIX, aoS. 

Thäler, Erörterungen und SireiiCcLtiflen über die Bil- 
dung derrelbcn, Helle Geügnofie. 

Thee, einige phyRkalirclie Bemerkungen über dasThee- 
niachen XXI , 338. 

ThieriTcher Magnetisniut, liehe M a g n e t i s - 

rAom/onXlX, 3Sa a. XXII, S^S: von feinen Unterru- 
chungcn über die rhosphorfäure und den pliosphorfau- 
ren Kalk von Berzelius XXUI , 39G. 484. XXIV, 53. 
Speciürche Gewichte der elaüifcheii Fliiffigkeiten XXIVi 
1K6. 

ThoRcrde, fiebe Älaunerde. 

Tehel, Auffindung einer neuen Maffe Melebr-Eifeii auf 
den KarpatlienXlX, 181. 

Trevithik XXIV, 97. 

Türmalin XIX, G5. XXU, io3. 

U. 
Uhr, eleclrifche, fiehe £1 ectricilal, galvanirche. 
Urin, phosphorescirender^ einige Fälle ,von Gut/loa 

Morveau XIX, ayi. 
Utz/ckneiäer , neueßer Preis - Cou ran t des optifchen Infti- 

tiiis zu Benedicibeoern und der mechanifchen Werkfiät- 

to zu München XXIV, 203. 

r. 

Vaiti, feine Meinungen von der thierifchen Electricitiit, auf 
einem Schreiben an BrugnatcÜi XXI, 377. 
Anual. d. rhjGk. B.W. St. 4. J. 1816. Si.ii. Ff 



I 



» 



I 44» ] 

tUlJUitiu, 'Xotilenränre • Gehalt tiidircrer Minei 
itnd Analyfe des Arragoaits XXI, 98. — Analjfe einet 
Meteorfteins von ClialTigny bei Langres XXIII, 3äa. - 
Cheinirche Unterruchungen über ilie Cblorioläure UDil 
ihre Verbinitungen XXII, agS. 

Vetiiile, über tlie Klappen- VeDlile in dem menfchli- 
cheu Körper, und ihre Anwendbarkeit bei Mafchinen, 
von Moyle XXIV, 368. 

Venturi, Inhalt Teines Comraentari zur GeFchichra 
und Theorie derOpiik, 1814, von 5rflflrfM XXlI, SgS. 
Seine Theorie des farbigeq I'-ogens , welcher üch oft 
an der innern Seile de» Uegenbogtn» leigt, mit Anmer- 
kuugcD von Brandes 5S5. 

Verfteineriingen. rylienialifcho Sammlung des Ha- 
nauer Con.toirs XIX, 3o3, fiehe Geognofie. 

Pieth, VerfHch, Guftalieii ori^anikher Naiurkörper geo> 
metrifch zu conftruiren XXIU, aa5, — Auszug am 
einem Schreiben: Kumsidenin einem Panorama, und 
leichle Aultürung mit dem McfsiiCch von Potkenot't Auf- 
gabe von 4 Punkten XXIV, 3ii. 

f'olta, Darfiellung feiner Unterruchungen über die gaW 
vanifrhe Eleciricität und ihrer UeMlaie, (^vou Confiliac' 
ekO XXI, 34q. 



Wärme. Einige phjrikaliTche Bemerkungen über das 
Theeniachen XXI, 353. — lieber ein Verfahren, ' 
das Frieren in die Ferne bu bewirken, (Kcjopho- 
rus), von IVollaßon XXII, 274. — Einige Verru- 
che mil künitlicher Kfilte und Hilfe, angeftellt in der 
phyfi kauf eben Gifelirch. zu Genf, von Marcet »79 J 
erfiere mil dem Kryophorus , leliiere mit Sauerltoffgas, 
das durch eine WeingciÜUanune bläft. — Schmelzung 
der Kiefel- und der Thonerde vor der MarceiTchen 



C 413 ] 

Lampe, vnn j:(jom*i/«r XXIV, loR. — WimeTzno- 
" gen undVerbreDüungeii mit ilem grors^in CAi/^Äj-iiTclieti 
gatvaniTchen Apparate XXII , 35G, und wie ff'oHaßoH 
Platiiidrnhi Jurch einen eiofadien Ek-cironioior zum 
Glühen briiigt XXIV, i. — Sogen, galvanifche Feuer- 
leuga ai. — Wäcme-Capaci'iii XIX, 55. — Wjr- 
Die-Leitung der Meialle XXII, 56z, liehe Eis, 
^art, ffam., Beobachliingen über Kurz- und Fernfich- 

ligkeit bei verrclijedeneii Metirchcn XXIV, a53. 
TVar tlia, »las verlchauzie Lager dabei, im J, ifji3, und 
geognoliifclie und miueralugirche Ecobacfilutigen bei 
Errichlung delltiben angeftellt von BlefonXXll, 241, 
Wairer. Sehen unl er WatTerXX, 6'.. yS. laö, 
fP'ebir, ojtof., Nebenronnen gefohen iSiS in DüUngen 
XX, 2.7. — Begriff und Confiruciion des Doppel- 
F-Iectrophors ans Hari und Glas XIX, aoQ, XXI, 
198. — Der GaWanisnma, und neuer Verf.ieh, ihn 
zu erklären 353. — Der tliieriCcIie Magnetismus aus 
(lyii.imircb - chemifchea Krefien verriändtich gcmaclit 
XXIV, zü-S. 
M^eid, If., die etfie Seereile mjl einem von einer Dampf. 
inafchine bewegten Schiffe , von Glasgow inSchotiland 
um Cap Landsend nach Londoii .\X11I, 77. — Zwei 
Scliteiben an ihn, die Doinpffchifffaliri und der merk- 
^vtirdigen Ban zweier neuen Häfen bei Dublin betiefi« 
Fend 102. 
Wiejt, Beobachtung einer groTscn Feuerkugel XXII, 
a3a, — AnfserordeniÜrhe Wirkung einea Mcbels zS.^. 
WitUVi todtdroiiendeAthumng von gasformigem Kolilcii- 
lioffosyd und heilfanie Wirkung des Sauerftoftgas bei 
einigen Atphyxieen XIX, 167. 
Wolken. Verfuch einer Naiurgerchichl» und Phylik 
der Wolken, von Luc. Howard, frei bearbeitet von 
Gilbert XXI, i; die Nalurgefchichle der Wolken 3; 
l'f a 



— £i 
richten 66. —^ Bi 
eineiii Hegen yS vj 
U^otlafto«, (über feil 
Über leine Zerlirc: 
Verfahren, Has Frit 



f 4H ] 

Lockenwolke T^ Haiifenwollce in; Nebelfchicht ir] 
regnende Wolke 19; PhyHk der Wolken, oder Eni 
flehen', Schweben und Zerflöning derfelben a3; Vei 
"lung 33 ; eleclrifclier Zußand der Wolken aS; 41 
feinen meteorolcgifchen Monstibi 
nerkungen bei einem Gewitter ^S,] 
a Th. Forßer. 

! Bredmngg-VerfueheXX, z5. 
unos- Verfnche 109-} Lieber 
en in der Ferne zu bewirken XXl[, 
Ein Verfahren, Orähle von ausiiehinendtfj 
Feinheit zu zielten, und Betclireibnng eines oui 
einzigen Glaslinfe bL-fiulicnden Mikrometers xä4.'333, 
■ — Bulclirelbung, wie er durch einen einfachen Elec 
trtiiiiotor Plutiudrahl zam Glühen bringt, aus 
Briefe XXIV, I . — Sein neuer Bau des becherarli|ea 
Troga|iparai9 und fein paradoxer Vcrfuch mit FialilF' 
dralü XXII, 355. 365. 371. XXIV, 119. 
^oolf, eiw(ts von feinen Patent- Keliejn für Dampfm»- 
l'cliinen XXIV, 147. 

von feiner trocknen Saale von 

1 AITalini 42, von Delani^lhetie 

_ n Zambonis gegen De Luc «8^ 

392. — Neuere Verfuche mit feinet 

■fe an den Prof. Pictet XXI, 18». 



JSamboni, Nacliric 
Gilben XIX, 35 
IS^, und Bemerkini) 
124; VI 
Säule, . 



ickfahrui 



irabifclier auf cbrift- 



Zeitreehnunj-, ?.i 
liehe XX , 287". 

^enneck, Verhältnlffe der fünferlei KlalTen der äubeni 
linnlichen P.rfcheinungen lu einander XX! , 14g. 

Zink. Nuihrichien und Preife von geivalzleii Zinkbiet 
ehon aus Oborfchlefien XIX 

Zinn, Anffnidutig von Zinn in Frankreich, XIX, 171, 
an derVienne 171 und in Bretagne 176. 

Zucker, Ober die Verwandlung von Stärke in Zucker,, 
von Th. von Saujfure XIX, 129; Analyfe des Stärk»- 
Zuckers i35( lies Wciiiirauben - Zuckers 137; de* 
Milchzucker», der Manna und des Giiuimi 144. — ' 
Zucker «ns Weilen XX, iz3, daB WefentHche bei 
der Brod'gähriiug nachEälin. 




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