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II.
Zu/-
•«*k
ANNALE
DLR
PHYSIK
HERAUSGEGEBEN
VON
LUDWIG WILHELM GILBERT
DR. D. PH. U. M, , ORD. l'ROFESSOR D. PHYSIK ZU LEIPZIG,
MITGLIED D. KÜN, GKSS. D. WISS. ZU HARLEM U. ZU KOPENHAGEN,
DER GES. NATURF. FKKUNDE IN BTULIX, DER RATA V. GES. D. NATURK. ZU
RUTTERDAM, D. JABLONOWSKY'sCHEHT GES. ZU LEIPZIG, D. «iK0N03I.
GESS. ZU LEIPZIG U. ZU PUTSDAIW, U. D. PIIYS. GKSS. ZU ERLANGEN',
GRONINGEN, HALLE, JENA, MAINZ UND ROSTOCK, UM) CORRBSP.
MITGLIED D. KAIS. AKAD. DER WläS. ZU PKTF.IISBL'RG , DER KÜMGL«
AKADEMIEEN DER WISS. ZU AMSTERDAM, fiERLlN U. ZU MÜNQH£X^
UND DER KÖN. GES. D. WiSS. ZL GÜTTINGEN.
VIER UND FÜNFZIGSTER BAND.
MESST DRBl KUPFERTAF£LN.
LEIPZIG
«e'i ioh. ▲sijinosius bahtii
1816.
ANMALEN
PHYSIK,
NEU E_JUJ L G E.
VIER UND ZWANZIGSTER BAND.
MESST DREI K Ul> FE & T AV E LN.
LEIPZIG
lOH. AMEROSIUS B.VETll
1816.
3B^^
mm^
• »
1 t.
Jahrgang 1816. Band 3.
Erßes Siück.
i "BeTchreibung, wie Dr.WolIaßon durch einen ein-
(aclicn Eleciroiiioior Plaiindralit zum Glühen
bringt. Nach einem Briefe des Dr. WoUa-
I, ßon. Frei überreizt und mit Erläuterungen von
F Gilbert Seite i
IL Einige Bemerknngen über Herrn Dr. Wollaßon's
neuen Bau des becherartigen Trog - Apparates,
über feine höclift feinen Plaiindrahle, und über
angebliche galvanifc he Feuerzeuge, von Gi 1 b e r t
DicLc der ttiatn Platiudtähte
Auge bliebe gtlranirche Feaerieagc
in. Unterfuchnngen über ilie ZurammenFelziing der
Phosphorßure, der phosphorigen SÜure, und ih-
rer Sali«, von Jacob Bcrzeliti». fBerrhlufä)
Einleirnag von Gilbert
Seite 31
Yiei'ter Abfchaitt. Verfuclie um 'aiiszumitteln^ ob
der Phosphor SauerfiofT enthält oder nicht
Fünfter Abfchnitt. Zu£aminenretzuDg der Phosphor-
fäure , der phosphorigeu Säure , und der Salze
beider^ nach den Anfichien der Corpuscular-
Tbeorie
34
44
IV. Einige phyßkalifche Bemerkungen über die "wii-
fien und iingefunden Gegenden des mittlem Ita-
liens, aus Briefen über den Landbau in Italien^
frei dargeßellt von Gilbert 56
V« Rom und die Umgegend 8i
VK Zerfpringen eines DampfkefTels auf einem Damp^
l^ote und Sicherungs - Mittel gegen Zufälle die-
fcr Art
1. Anszug eines Briefes aus Marieita in den yerei-
nigten Nordamerikanifchen Staaten ga
3. Bemerkungen zu diefer Nachricht von ^tXw^^wt 94
3. Erklärung des Herrn II. B. Hnmphrey'sin
Berlin, mit Bemerkungen von Gilbert > 9^
VII. Schwimmen des Inenfchlichen Korpers
Vfll. . &ne Berichtigung zu S« 9»
104
to4
'Zwaites Stück.
Ifl, Eine EnMickung «las Meieor-Eifen belreSeltd,
Sclimekung der Alamicidet und Analyfeo de|
englifchen unU iles hallirchcn Aliitninils, von
Stroniejer, Profelfor zu Göttitigeit. Aus ei-
nem Briete SD den I'rof. Gilbert Seite 103
1 BeineTkungcn über den Silberkupferglan«, von de«
Proff. Uatisttiann und Stromeyer, vorge-
lefBO in d«r kbiiigl. 6oc. der WilV> zu GUtlingen
nu i3, Juli Kilo III
in. Bemerkungen Cibtr di^n AUophdn \'ou Dcnfel-
ben, vorgclefen ebendafelbfi 120
Vi Bemerkungen Tiber das Zerfprengen eines Dampf-
kelTeU in der Zucker-Raffinerie des Herrn Con-
fiant in LonJon, und über die furchlbaten
■Wirkungen dieferExplofion i38
V. Etwas von VVoul/'s PalenikelTeln für Dauipfma-
Ichiiien 147
. Befchreibung eines neuen ükonomirchen Dampf*
kelTels, und eines Verfuchs, miltelß Dampf Sei-
fe ca kochen, von Ben) am in Grafen von
Kumfordj vorgelefeiiim Oktober 1S06 i5t
fÜ. Das fpeciürdie Gewicht der elanilchcii Flüflig-
keilcn nach fiüchiomelrifchen Berechnungen,
vom Prof. Melnccke in Halle / iSg
I
I
!I. Ijehei ilns Entftelien von Glaiibetralz in elni*
gen Sahroolen bei Frofiltalie, vcii dem Salinen-
faclor SeniF inKofen} im Auszuge Seite 17^
IX. Speclfirctie Gewicliie iler elafiifclien Flüffigkei-
leti, in üeziehung auf dje auikorphärifche Luft
als Einheit, nach den HH. Gay-Luffac und
Tlionifon; von Guben 186
X. Wie niufs man Schicfspulver aufbewahren, da-
mit es leicht entzündlich blc^ibt 194
XI. Befchreibung einer Reflexions - BouITöle von
Thoni. Jones in London 197
XII. Neuellcr Preis - Cou ran t des opiifchm Infuinls
der HH. Uurchneider und Frauenhofer zuBe-
nedictbeucru und der inechanifchen Werk-
Tiäite der HH. Utefchneider, Liehherr und Wer-
ner zu München, von I, Utztchneidar in
Muachea aoi
Pti^tes Stück.
, L Ueber den verfchiedenen Gehalt der alniorpbäri-
fchen Luft an KohlenFäure , im Winter innd im
Sommer, von Theod, von Sauffüre iti
^M Genf, niil Eemerltongen von Osy-LnlTac, M
m
^^ beaibeiiet voa Gilben Seite
"7
n. lieber den Stranlion- Gehall des Arrsgonit , nach
d«n Verriicheii der HH. BuchoU u. Meifs-
ner, von Gay-LatTap
'"
UI. Bemerkungen Über diefen KulUz und Verllieidi-
giing feiner Meinung von der Naiur des Arrago-
\
nils, von Slronieyer, Prof. in Gütlingen
'^ J
IV. Beitrag zur diemifchen Kcmilnir^ des Strom Uns
und feiner Salze , von Stromey er
.45 '
V. Bctrachtunijen nbcr Kurz- und Fern - ficlitigkpit
bei verkbicdenen Meiircben, von Jiini. Ware,
1
Ell]., Mirgl. der Lond. Soc.
253 •
VI. Nachtrag zu diefem AoffaUe von Ch. Bla gdeu
* 1
Vn. Der thieiifrhe Magnetismus aus dynamirch-pfy-
.1
chifchen Kräften vetfiändlicb gemaclit, von Dr.
Jof. Weber, Direct, und Profeffor der Phyf.
zu Dillingen
?8?
VIIL Eine neue Voirichinng, zur Abhülfe bei feh-
lechaftem Sehen, von Jof. Skinner, £i<(.
3o«
IX. Auszöge aus einigen Briefen a« den Herausgebsr
<!
^^^^^E^k. A h. ^
^
x) Von Herrn Dlrector Viclh in DciTaa , (eine
Aufgabe der Fcldmefskunlt betreffend) Seite 3ii
2) Von Herrn Scbulratli Ho ff manu in Afcbaffen-
barg, (über die Parallelliuien ) 3l4
3) Von Hrn. Prof. Brandes in Breslan, (über die
Gründe, durcU welche H. P a r r o t feine Tbeo-
rieen der Beugung des Lichts und der Farben-
ringe gegen ihn zu yertbeidigen fucht) 517
4) Von Herrn Dr. van Breda in Leiden, (von
feinen Verfuchcn, die Axenumdrehung der Er-
de betreffend, und feiner Erklärung des ;Er-
fcheinens complemeatarer Faiben durch opti-
fcbe Täufchaug ) 321
X, Neue Einrichlung des Inßitiits von Frankreich^
nach der konigU Verordnung ikn März 1816 324
XI. . Nachricht , das pharmaceutifch - cheiuifcbe Iiiiti-
tut in Erfurt betreffend 328
Viertes Stück.
I. Zweite Fortfetzang des Verzeichniffes ^er vom
Himmel gefallenen Mallen, von E. F. F.
Chladni 32g
II. Ueber die VerlSngerung der Queckfilberfaule des
Barometers bei dem Anfioisen, von Vinc.
p
Chiniincllo, Direct. .]« Sicrniv. lu Paclua, ■
1
ini Auszüge überretzi vom Prof, Mciiiccka Seile 358
OL
Ueber die Klappen-VenlÜe in dem, menrdilU
chen Körper, utiil ihre Anwemlbarkeit bei Ms-
Ichinen, von Moyle 368
- 1
IV.
Ueber die Analogieen unter den unzerfelzten
KSrpern, iind die CoiiRitiition der Säoren, von
Sir Homphry Davy, frei überleut von
Gilbert 57a
V.
Ueber die BafL« der Blaurditre, von Sir Hiim-
phty Davy . 333
. VI
Einige Bemerkungen über eine Stelle in der
Bibliotkeque miver/elle, die Verdienfic der
von Gilbert über pliyfikaliCchc und chemifche
Nachrichten aus Deulfchland ) 3(iS
(
VII.
- Nach eine Eefcluverde über die Bibliothequt
univer/ilU 391
vni
. Einige Bericliligungen und Zufalle aus Briefen 3$5
1) Vom Dr. ChUdniin S. 3ä&. Jgä
3} Vom Prof. HüUftrüm ia Al>a, 11, Brew-
\
b
K ä . ^
d
Sach- und Namen »Regifier über die fechs Bande der
Jahrgänge i8i5 und 1816 diefer Annalen^ Band
19 bis a4- der neuen Folg?, oder Band 49 bis
54m von Gilbert Seite Jgjr
f^
Achtzehn Jahre lang find ditTe yirinalen der NeUurlekte
(der Pf^yßk und der phyfikalifchen Chemie) ununterbrochen
und regelmAfsig Ton mir herausgegeben worden ^ lüonatlich ein
Stiick, (ai6 Hefte und i Supplementheft, von welchen allein
das\ erfie ni^ht von mir herrührt^) und doch habe ich mich noch
i^ie im Befitz eines folchen Reichthnms an neuen Entdeclinngen
und ganz vorzüglichen Arbeiten im Felde der Natnrlehr« gefehett
als jetzt. Ich darf daher meinen Lef^rn auch für das nächßeJahr
ein regelmäfsigesErfcbeinenderMonatsitüoke uhd eine Torziigliche
Auswahl unterhaltender und belehrender Auffatze rerfprechen,
wovon das Januarheft zum Beweife diene« Mögen Lefef-^ die mein
Bemühen erfreut, dazu mitwirken^ ditfe Zeitfchrift unter Freun-
den unterrichtender Leciüre weiter zu verbreiten, und einge-
denk, dafs voUltändige Exemplare künftig Seltenheiten fejn wer-
den , nicht verliiumen, unvorllftiindige in Zeiten zu ergänzcüi
um fie vor dem Untergange zu bewahren.
\ Xr. IF, Gilbert.
i^4«k
ANNALEN DER PHYSIK.
■ ..JAHRGANG 1816, NEUNTES STÜCK..
I .X.
^^B^'J7r, Wollafion durch einen einfachen Elec-
^^^P ircmotor Platindraht suni Glühen bringt.
^^^ einem Briefe des Dr. WolUüon aa den Dr.
^^^ Tliomron.
Frei übecfetil uu J mil Erl.iulcrunjjrii *on G ! 1 b t r t, *)
J
London den .'i, Auguß iSlS.
Alifflin Verlangen gemära ii bei' (chic ke ich Ihnen
die Befchreibung der kleinen VoIlaTchea Battc-
*) Herr Thomron hat In feinen Annals of PAüofopAy Jahrg.
iHiS, Jem Anfliiiie, dor diefen Bri«f enihilt, die Üeber-
üobiid gegeben : Bejchreibung einer elementaren galvani-
fchen Batterie, und dninit wahrfcheinlicb uiideuitu wollen,
daf. Herrn ■Wollarion's Apparat die einf^ieh« Vcrblndniig
ÜJ, .1US deren Wiederholung die gi[va>iif>:he Baltrrte bi-lte-
Aanal. il. rhyfik. ii.bi. Si. i. J. iSifi. äi.g. A
I
1
rie *)j die icli Ihnen vor einiger Zeit gewiefen ha-
be, damit Sie (liefe ßerchreibung iu Ihre Annale» I
einrücken mögen.
Da das Glühen der Metalldrithte eine aufser-
ordenllich belehrende Anzeige der grolsen Menge
Too Electricilat iil, welche lieh wahrend des Auf- j
löfens der Metalle entwickelt ** J, io Hellte ich vor 1
etwa 3 Jahren eine Reihe von Verluchen an, um i
den einfachiten und den wenigHen Raum einaehT-
inenden Apparat, der diel'es Glühen hchtbar za
machen vermag, aufzufinden. Diele Verfuche be- j
lehrten mich, dafa eine Zinkplatte, deren [beide 1
quadiolfdrmige einander entgegengeletzte] Ober- I
ilachen jede i Quadratzoll grofs ift, bei gehöriger
be (ein Element d«iBsllerie], Diefe BeirJchnDog fdieiat j
mir aber nicht glücLlisb gewüblt lu fejn , uud ich lithe dta
AusdructVolu's, einfacher ElectromolBr , Tor , weuD gleicli j
An rogeiigniileEleiiieiic decBsUerie, wie eailcnn Walliliim's
Appant dai'flelk, em ciaraül.et Elecliamoloi' tod do« an- j
deiuGertalt iß, lU in der man CcU ihn gowübnlich inilVal'
la tu denktnipflcer. Herr Wollüfton felbfi drÜckl ßct et- \
Utas flütlilig au>, wean er JeineD Appar«t cioe kleine Vol- |
taTete Batterie nennt. GUberf, '
*] Odei- vielmehr des Elemenle derlelben, I^iues Eleclro-
motois. Cilb.
**) Kacli dierem Ausdinck xm urlheilen, fcheial Herr Wol- J
I n n o n über den UrrpruDg diefer Etectricital andere Anficht ]
lea als Volla xti haben, durch deteu Milthellaug er dio
rtijGker gewjf» vcipUicLleu würde. Cilb,
^^101,^11111^^
t 3 ]
EiurichtUDg mehr als hinreicht, «inen Flatindralit
Too ungefähr i^^g Zoll Durchmeü'er zum Gliihen zu
bringen, felbll dann noch, wean die Same lehr
mil Wafler verdüunt iil *). Werenlüch nülliig ift
es aber zu dielem Erfolg, dak iich den beiden Ziuk-
ilächen gegenüber mit ihnen gleich grofse Flüchen von
Kupfer oder Ton einem andcrnMeUll beündeu; denn
wenn nur der einen ZinkQäche eine Kup'feiplatte
gegenüber fleht, fo geht die Wirkung der andern
Zinkfläche fall ganz Tcrloren **_).
Die kleinlle Batterie [der kleinfte Apparat ], die
ich' nach diefem Grundlatz ausgeführt habe, beltand
aus einem Fingerhute, aus dem ich den Üoden her-
ausgenommen, und den ich dann platt geklopft hat-
te, fo dals die beiden gegenüberJlehenden Wände
deifelbcn nur uugefahr noch um 2 Linien von ein-
ander entfernt waren. Sie hatten unten eine Länge
Ton ungefähr 1 Zoll, oben von ^g Zoll, und ihre
Höhe betrug nicht über ,gZoiI, daher eine Zink-
platte, welche beftimmt war, in den abgeplatteten
Fingerhut hineingefchoben zu werden, nicht
*) Von der Art, diefe fcbr fcineo Drihte in licheti, faii tltrr
VfoUaRoa iD ileo Scbriften dar Londner Gefelircli. der WiJT
im J. l8i4, nnd ia dem Mirzlielle des gegenw Artigen Jahr-
f«ne.diererAnn.lei.B.53. S, iS4 jtliandell. Wie a fcheiat,
bibea die galranifcU- eleeliifcben VcrfuchBj Welcde er hier
LeleliTeibi , dm veiBiiIa&t, fich mit d«r yeiferügDnjj diefar
Driliie la bercb^ftlgeo. Gut.
V) M«britti hiwüb« in dem folgoiid«!! Aurr.tie. Ci/f.
A 3
^^^^t^^^^t^
E 4 ]
gtanz eine Grö&e von | Quadralzoll haben durf«
te *).
fevor die Ziukplalte htueingerchoben wurde,
löthele Ich an (ie einen kleinen Apparat von Dräh-
ten feft, welcher dazu bertimmt war, den gnlva-
nifchen Kreis hervorzubringen, Uarauf yerfah ich
die Ränder diefer Platte mit Siegellack, welches
nicht nur machte, dalä die heiden Metalle lieh in <
diefem Theile ihrer Oberflüchcn nicht herühreu
konnten, fondern auch dazu diente, die Ztnkplatte
in ihrer .Lage zn befelligen, indem ich den abge- 1
platteten Fingerhut fo ftark erhitzte, dafs das Sie- ,
gellack Tchraelzen mufsteJ
An die beiden Ecken des obern Randes des ab- J
geplaltetenfingerhuls wurde ein hinlaoglich dicker I
•) Wuhrfcheinlich (denn Herrn Wollalion'i zu kiirie BefchiBi- i
bung lafit diefu UDbcßiiaml ) hiUe et Jazu (.'iiicii filljci'ni:a 1
Fingerhnt genommen. Diefer bildete nacli dem rUltLlopfen '
beiden Ichmaltu i'undcii , oben uu<! unten oiTeaen Mantel, |
weleber nadi oben enget zulief, und hier hatte er alfo mit |
einev »iet eck igen Ziokplalle, welcbe in diu innere Höhlung 'i
de> Mauteli hinein gerebohen wurde, au Jen Iciiinalen Sei- '
ten in Beiübung Ceya , und folglich zwirdien den bei-
den gegenüber Reheuden ßlbernen Wanden iu der Mille
rdinebead, niil ibnen ein Geh beriihtendes Paar galianilcb-
itleclrifcher Erreger {einen einfacLen EUatumolor) bil- j
den raüITen, b5ue Herr WollafiD» nltl.t, wie wir gUii-li ]
feben werden, ablicbUich dafür gefurgt, d:,h die beiden Ei^ ' ,
feger nirgend» tn nnin;ll«U)M'e fierüluung mit tiuauLlei
lOJ
C 5 ]
nnd ftehörig gebogener Dralit mit feitien betdea En>
den angeloihet. Er diente fowohl nls Handbabe
oder Henkel für den Apparat, den ich wäbrend des
Verfuchs bei di«fem Drabte hielt, ols auch als Ge-
JlelJ, an das lieb die von der Zinkplatte ausgebenden
Verbindiingfl-Diälite feil machen Heläen,
Diefer leitende Theil des Apparats belland erfl-
lieh ans zwei PIntindrähten von ^J Zoll Uurchmcr-
Ter, jeder i Zoll lang, [und sweitena ans dem
höchü {einen Verbindungs-Dirahte.] Jene beiden
Drahte wurden an zwei verfuhiedenen Stelle»
durcbGlaskügelclien fo aneinander berelligtjdnfs von
jedem das ein«: Ende mit der MilLe des andern durch
Glasziiramnienhing, und darauf wurden He verzinnt,
i'owoli'l an ihren Enden, um mit ihnen an die Zink'
kommw boDntm. Sie worden aber fugleich in eittta nitli-
TCD EleoU'Qmoloi ^verwandelt, weoa man beide mit einelB
I diitlen Metall in BerfiLrung bmchle ; und ilicfes gefchab, wie
I dem gleich folgenden erhellt , In Herrn VroUarton'i Ap-
rat dnrrh Plalindrihte. Biefer einfaciic Electromotor bat
:r da* Ei^anlhüniUche, erßens , diii die SilLerplilla dop-
II Sa grurt sU die Zinliplatle ift, und Ce ia einem geric«-
1 Abltande rings umgiebl ; zweiten!:, dafs bei dem Schlie~
u der Kette durch eine Flurtgkeit Taft die ganien Ober-
Uchen beider Platten mit der FlrifTiglieit in Berübrang ge-
lt werden konnten , und dann alle Tbeile der ZlnliFlatte
L der innern Silherflael.e nor dnrch eine lehr dSnae Schiclit
^derFlariglteil gctreunl wurden; and drittens, did ei faft
b'glit war, al> lej die electromotorirche Berührung nur auf
1 Punkt eingefchränkt. CM.
I
[ 6 ]
"plTue und an den zum Griff dienenden Silberdraht
aiigelölliet zu werden , als auch an denTheil, dec
um ilue Mille parallel neben einander lag und wo
der ii:ine Verbinduiigs -Draht augebracht werden
lullle ->
Um diefen letztem zu bilden , nahm ich eJoea
Siiberdraht mit einem 5o Wal diinnern Plalin-
drabt in fe-liier Aze, und zog ihn bis zu einer
Dünne von ^s Zoll aus. Ein Stüct: von diefem
Silberdrahte i Zoll laug krümmte ich dann in der
MiUe fo daü der gekrümmte Theil lieh in ver-
dünnlt« SchtidewalTer tintanchen Hefa; diefee frafs
das Sill>er weg , und iielii das Fiatin unbekleidet zu-
xDck. i3aB Silber, welches au den beiden Enden
•) Wa. in dieFcr llefchreibung dunkel ift. wird dem Lefer
deullioh werdeu, freon er mit ihr >Lia Abbildang du Wol-
InlionTclieD eiBradiea Elvctromnton io Fig. ). Tal. 1. vn-
elcicht. Sie rüktl von Hmn tod W i d in .n fti tten ,
Sireclor des KairErlldien Fabriken - Froducleu -Kabinett b>
Wien her, der die WirUng <i\e!ei Apparats wählend TeinGi
Aufoulhalls in England, im Getaiae des Enberiogn Jolmnn,
. mchrniBU zu reiien Gelegcnbeil gehabt bitte, uod bei feiner
Hilckreife durch Genf die Zeichnuiig in der nalürlichea
Grül^c des Apparats , anf Erruchen den Herrn Pictet, fnr die
Libl. univtrJtUe entwarf. Sie TtcUt den Apparat eingetancht
in die Saure hh tot, wie er Gcli aas einem fellwiria uod hü-
her liegenJcii Augenpnnktc darflelU. BCED \R die Tordtre
I ebene Flache des abgeplallelen Jllberncn Fingerhuls, in wel-
chen man von oben her bei BC hinein Geht. Den Gmudrifa
des obera Qindci xeigt noch deatlichu Fig> i.) die PUUe in
[ 7 ]
raritckblieb, diente dazu, den feiiien Platiudrciht
quer über die beiden dickern PlaLindribte, aa wel-
che er aiigeloLheL werden i'olUe, ürall' anzuziehen.
Ich brachte dann auf die Punl^le, wo er üe berühr-
te^ ein Atom Salmiak, und nun ging das Ijüthen
ohne ScJiwierigkeit von Statten. Üie beiden leinen
£nden des Drahtes liel'seo iich alsdann leicht füil-
iiehmen, weil noch Silber an ihneu fals.
Ich mul's hierbei bemerken, daTs die beiden
dickern leitenden Drahte einander l'o nahe wie
inüglicli Teyn müHen , ohne iich doch zu berühren j
und dai's es daher uüthig ilt, ehe man den feinen
Querdrohl von Fiatin aul fie löthet, mit einer recht
leinen Feile Zwilchen ihnen hindurcJi zu gehe», um
das Zinn von den Flüchen derl'elben , die einander
g iß die in Fig. i. mit Z beicicbnco , mit SiegEt-
■ck. eingeUuila ZinhpUtte. B^C iß licr bq den obeia
ingGläLliele, lum Ueokcl dienende Silbcrdtalit , und
( Aelk die beiden Aaikern Plalindrüble Tor, yoa dentn
lie ZinkplaUD ia Z, der andere HD dea Glbernen
lakej in ji angdiitbet iß ; jeder deiielben gebt durch ein«
r Glatkü^elchea duvcb und endigt lieh in dem andern.
!r ganz feine TUliudrabt ill zwifcben den GlaiLügelchen
' »f den beiden dickem rUliudräblen angelülbet und duich-
l'lebneidet (ie Tenkrechti er iß lu fein, als diu der feinße im
'l Kuiil'erIlicH noch Gchtbare Stiich uicbt Tiel zu grob wäre,
«m ihm ricblig darzurtellen , daher mm ihn in der Figur
nicht (iebl. Herr Piciet uennE den Apparat jippanü micro-
y volläique, dicrer rJanie iß ahtr nirht gtücklichev, aU die
obi-n etwiilmlen gewiiblr. Gilb.
I
am nächflen find, fort zu nehmeii. Dann lä(kt'
die Länge des feinen Drahtes bis auf -j^ oder felbfl:
^ Zoll herabbringea, doch ilt es unmöglich, diefe
XiUDge mit Genauigkeit zu melTen, weil lieh die Stel-
len nicht angehen laJTe'n, wo die Lothnngen in voll-
konimeneL ßeriihrung mit ihm find.
Die Säure, welche mir zu dem Verfuche mit
dieCem Appavato dient, hefleht aus i Maafs Schwe-
feU'aure und 5o Maafs Wail'er. In lie tauche ich (
den Apparat his beinahe an den obern ßand der j
Platten hinein, und fogleich glüht der feine Platin- ■
dräht. Zwar bleibt er diefcs nicht dauernd , aber
doch mehrere Secunden lang, [wenn man ihn ein-
getaucht lälsL] und das i[i hinreichend darzuthun,
dafs die Eilcheinung nicht von der blofsen Beruh-
i'ung (Jimple coninci) oblia'ngt. Denn foult miifs-
le man nur einen einzigen fogleich wieder ver-
fchwindenden (inßantaneoas) Fuufeen fehcn *);
Ich habe in diefer Befchrcibung die Dicke des
Plalindrahts zn j^J, Zoll angegeben, doch hin ich
nicht gewifs, dafs diefe Stärke die fcliicklichfle ill.
Dafs man indefs bei einer noch gröfsern Uiinne des
Drahtes nichts gewinnen würde, halle ich für aus-
gemacht^ denn es ill zwar die Menge der zu erwär-
menden | Materie hei einem noch dünnern Drahte
geringer, die Oherdiicbe aber, durch die er ficli erkäl-
tet, nimmt nachcineni minder fchneilenVerhällnilTe
•) Eini
CUb.
C 9 ]
ab *)j l'o dafs da, wo der eikültendu Einflurs der
omgcbendeu Luft das liauplfaclilichlle Hitidernits
des Gliilieiia ill , citi dlck^er Uralil, der mehr
Electricitut hiiidurchläfst, deflcii übei-fluclie ober
Terhültairsmärsig weniger Wärme verliert, (je dün-
ner der Dralit ill), lieh üarker erluLzen wird, als
der dünnere. Ich habe diele Thatfache nicht nur
durch VerTucheim Kleinen dargeUian, fondern ha-
be auch von ihr fpäterhiti im Sommer i8i5 eineBe-
fiätigung nach d^m altergrörsten .MaarKltabe mittelll
der prächtigen Batleiie des Heren Childeru er-
hallen **).
*] Bäi iwti gleich botiCD renkiecLlEn Cjlliidera Terbaltca Gck
nämlich di<^ krumoien OberQüchea wie die Dnrchniefrer, dJD
küi'jierltcliea Rjuiiie aber wie die Quatlrale .der DuiclimelTdr
der Grundüächeu d«r beiden Cjliodcr. Gilb.
**} Herr Dr. WnllallDii hat hier uaßieiug den äoTteirt jiara-
^oien Vcifuch im Au je, welchen Herr Child«rn in der
^lereOaatGn Nnchiicht, die in dem diesjährigen April-
ISck ditfer Annnlen ton deu Veilucheo ftebl, die er mit
ficiiicr neuen Batterie ftus ii Zink- und 4z KupferpUtten, jede
ron 33 Quadralfufi, Obeifllche (6' LäDge iitid :' 3" Breiic),
■Bgefielll hat, am J^nde Teines Aufi'alics belchreibt (Ami.
l B. 5l. S. 36o.3- Er lerrchnill die Bleiflreifcn', durch welche
e ZiiikpUllea mil den KupfevplaHeu iu jedem der Piniol,:
r,seii Eteclromoturc verbuudea wm'en , und Verbund all*
F ZinkpUllen durch pieirtrcifen Ho mit einander, difs ße nur
niigc riutls -von 3i X 53 sc 671 QuadrairuTi Ober.
~ flipbc vorfleülen. niefelbe Anordnung traf er mit allen
Kuprerplaitco. Dadurch 'vrat lifo Ceiae fialterie geeignei, in '
[ 10 J
cmen ähnlichen einfachen Eleclromotor verwandelt zu wer-
den y wie ihn ' der 'Wollaitou^fche Apparat darRelU , befle-
hend aus einer doppelt fo grofocn Oberfläche Kupfer als Zink,
welche den Zink von beiden Seiten umgiebt. £i erhellet aus
der Erzählung des Herrn Childern, dafs er bei diefem Ver-
fuche in der That ganz die Einrichtung des einfachen Wol-
laltonfchen Electromotors nachahmte , und alfo wahrfchein-
lich auf eine ganz ähnliche Art als Herr Wollalton , „ mit-
tel& eines Platindrahts ^ der j^^ Zoll dick und ungefähr
j^ Zoll lang war^ ^< die beiden ungeheuren Metallflachen
verband, welche ein einzelnes Paar Erreger darltelltefay wo-
bei er alle Vorflcht angewendet zu haben verfichert> nm ei-
ne genaue Berührung zwifchen diefem feinen Platindrahte
und den Platten (oder vielmehr den mit den Platten ver-
bundenen Metallen ) hervorzubringen. „ Der Apparat, er-
zählt jer, wurde nun im Dunkeln in die Säure, (die wahr-
fcheinlich, wie bei feinen apdern Vcrfuchen ^ Th. Salpeter-
fäure und J Th. Schwefelfäure in 3o Th* Wafler enthielt )
berabgelaflen , wir konnten aber nicht die gering fle Spur
vom Glühen des kleineu Drahtes , der die beiden grofse»
Platten mit einander verband , gewahr werden.'^ Und docU
bringt der WolIaRon'fche einfache Eleclromotor, der eine
48584 Mal kleinere Oberfläche als diefer riefeuartig« einfache
ganz ähnlich gebildete Electromotor des Herrn Childem
hatte, einen ziemlich viel dickeren Platiodraht (von ^^§^Zoll
DurchmeiTer) beim. Eintauchen in die Säure zum Glühen,
Herr Childern fagt nichts zur Erklärung diefes Yerfuchs,
welche Herr Wollalton uns hier auf eine fchr eicifahe Wei-
fe gicbt, Gilbert»
II.
Minige Bemerkungen über Herrn Dr. T'f'oUaßon^a
neuen Jl (tu des beclterartigen Trog- j^pparatSy
und Jeine höchfi feinen Platindrähte,
angebliche galvanifche Feuerzeuge,
P
Gilbert.
Jrlerr Dr. Wollaflon fclieint den Umßand, daTs bei
dem Eintauchen feines rinnreichen Appariita in die
fchwache Siiure der liochü leine Ftaliiidraht nicht:
blos einen einzigen Augenblick, lang glüht, roiideiu
dafs d'is Glühen deSlelbeii mehrere Secuiidea lang
anhiilt, als einen Beweis gegen Volla's Theorie der
gaWauÜchen Electriciilit anzufehen, welche die Er-
regung der Eleclricitiit in diel'em Falle ganz der ge-
genleitigen Berührung der Metalle znfchreibt, und
den Aiitheil, den die Flülligkeit an demEi-fulge hat,
bloa darin letzt, dais die Flüillgtcit die Electricilat lei-
tet, ohne fie in der Berührung raitden beiden Metal-
len merkbar zu erregen. 'Wenigflens weil's ich den
Ausdruck des Or. AA^ollalton: „dais, wenn die Er-
fcheinung von der blofsen Berührung abhinge, eia
^
I
[ n ]
iafUataner Funke eiTclieinen miifsle," nicht onders
als fo zu deuten. Denn dafs er damit habe lagen
wollen: „die Wii-kung beruhe iiicht auf das Ent.
ßehen der Berührung der Metalle mit der Flüffig-
keil," lätl fich nicht annehmen, da dicfea cineMei- -
nungiß, die, fo viel ich weifs, kein Phyliker bo>
hauplet hat.
Es fcheiat mir aber, dalä ficli aus Volta's An- "■
ficht der gaUaniicheu Clectticitat der Erfulg, den
IJerr L)r, VVollaJlou erhielt, genügend erklären
lail'e; und da dielelbc Betrachtung auf die Erklä-
rung des Vorlheilhafleii in dem neuen Haue der
becherartigeu Trog- Apparate nach Herrn Wolla-
floti's Art, auf eine Ishr ungezwungene WeiTe
führt, und weder Hr. Wollalton nochHr.Childern
uns über diefen Bau theoretifche Erläuterungen ge-
geben haben, — fo fetze ich meine bedanken hier-
her, haben gleich Zeit uud Umltände es mir bisher
nicht erlaubt, fie durch Verfuche zu bewahren.
Diefe lind indeJs leicht anzullellen und rielleicht
TcranlalTe ich hierdurch einige meiner Lefer lie aus-
aurdbren.
Volta's Theorie zu Folge müITen in dem Appa-
rate des Ür, WoUallon der Zink und der ihn rings
umgebende abgeplattete Iilberne Fingerhut, welche
mit einander durch die X'latindrahle in leitender
GemeinTchaft Heben, miltelll: dicl'er Drahte einer
auf Kolicu des andern in ebeu dem Grade (jener
poiitir, diefer aegalic) electrifcli werden , als fie es
werden würden, wenn fie lieh einander unmittelbar
[ .3 ]
teriihrteti. Das WalTer au ficli iH ein Co fclilechler
Leiter der Eleclricilüt, dafa ganz reines WoITec
voll einer kleinen VoÜaTclien Säule gar keine Zer-
fetzung erleirlel; durcli lünzugerügte Salze, und
nocli mehr ilurcli «inen ZulatK von Süuren wird
aber das Leilungsvermügen des Waflers atisnch-
mend ertiüht. Tauelit nioii daher den Apparat des
Dr. Wollflfion in das luil Schwefeiraure verTL-tzle
Wafler, fo iltümt augenblicklich die EleclriciLat;
(um mich der Franklin'l'clien Hypothefe zu bedie-
nen, der geinüHi Volta Tpricht) aus der Ziukplatte
durch die Flülligkeit nach dem Silber über. Did
Zinkplalle entreirstlie diel'em über Cogleicti wieder
durch die electroinolorilche Wirkung, welche in
der gegenl'ei Ligen Berührung der Metalle (des
Zinks mit Platin und diefes mit Silber) vor iicli
gehl. Und bei der Giile der Leitung der tlüllig-
keitj der Grolse der Flüchen, worin diele den Zink
und jlas Silber berührt, und der geringen Dicke
der die beiden MetnlUlächen von einander trennen-
den ÜülligenScIiicht, Rrömt hierbei die Electricilät
in To groläer Menge durch die PlaliudiÜhle vomSil-
ber zum Zinke dauernd über, dafs das kurze Stück
ausnehmend feinen Plalindrahts (^^ bis j^Zoll lang,
und 3g^ Zoll dick), \relcbes die beiden dickern
Drähte mit einander verbindet, glühend wird. Und
dazu ilt Platin als der Iclilechteüe Wärmeleiter un-
ter den Metallen am gefchickteflen; denn es laTst
die beim DurcliHrömeii der Electricilät enlftehende
Wäcm« verhol tnilsniitUig am langlanillcn in die
»
[ i4 J
Loh übertreten, und wird vielleicht auch ftarker
erhitzt, als belTere Wärmeleiter, die dem Durch'
gBDge der "Wärme weniger HinderniiTe entgegen
fetzen.
Die Wirkung dauert fo lange fort, als die vol-
le Wirklamkeit des Apparats anhält j läfst diefe
aber nach, l'o hört das Glühen auf. Und diefcs
nmü noch wenigeu Secunden der Tall feyn. Denn
in der flüiligkeit, welche ßch zwifchen den beiden
entgegengefetzt- electrilchea Metaililächea befindet,
tritt fogleichdie bekannte' zerfetzende undhinüber-
fithrende Wirkung ein. Die Säure wird von der
negativen Fläche abgeflufsen uud von der politiven
angezogen, und daher fogleicU hinübergetrieben
von der inneru Fläche des filbcrnen Fingerhutes
nach der ihr gegen über Iteheuden Zinkfiäche, da-
her Ter bald ein Zeitpunkteiiitritt, wo der Zink nur
mit Säure und die innere Silberfläche nur mit Waf-
fer, letztere alfo mit einem fehr viel fchlechtern
Leiter als zuvor in Berührung iii. Die Schwierig-
keit, durch diefe fchlechten Leiter hindurchzu-
dringen, vermindert dieGefchwiudigkeit des Kreis-
laufs der Electricität, und alfo auch die Menge der
Eleolricität, welche in einer gegebenen Zeit durch
den feineu Platindraht hindurch llrümt, lehr baldfo
Hark, dafs das Glühen dtefes Drahtes aufhört.
Aus diefem Umflande erkläre ich es mir eben-
falls, warum in Herrn WoUalton's Apparat zur
gröfsten Wirkfomkcit eine doppelt i'o grofse Ober-
fläche des Silbers ak des Zinks erfordert wird. Die
k
[ i5 ]
eleclromotorirche, durch meLallirche Bcriilirung
lietTor^ebrachle Wirkung tliefer beiden Metalle
^vird dadurch nicht Teigiülsei-t , Ibudern altein das
IDurchftromen der Klectricilät durch die FlülTigkeit
aus dem Zink in dasSitber befördert. Die zu über-
windende Schwierigkeit ift der Widerliand de»
fchlechten Leiters, der /Ich lehr bald um die ne-
gative tläciie bildet, nüinlicli des fololken Wallers^
und lindet itch nur längs der iiegaLipea Flache,
nicht langa der politiven, wo die rUilligkeit belTer
leitend wird. Ualier würde eine äilberjlÜche mit
einer doppelt fo grofsen ZiakilÜciie keine grbfsere
Wirkung, als mit einer gleich gioLsen ZinkUache
hervorbringen. Bei Verdoppelung der Silberllacha
gegen die Ziaktlüche raufä dagegen nach den erllen
Augenblicken der Wirkung, wenn das Hinüber-
treiben der Süure und des WalTers zu den entgegen'
gefetzt- electi'il'chen Flächen merkbar wird, in dcr-
iell>en Zeit l'ait die doppelte Menge von Eleclrici-
tat durch den lUlIllgen Leiter vom Zink zum Silber
hinüberdringen , als wenn dem Zink nur eine
gleich grol'se Silberfläche bei übrigens gleichen
Uinftänden gegenüber Aände, weil die hindernde
Waflerfc hiebt in jenem Fall über die doppelte
Flache als in dielem verbreitet, und alfo nur halb
fo dick ill. Im ielzleru Fall tritt zwar noch der Um-
lland ein, dals, wenn der Zinkiläche nur eine
gleicb grofsE Silberlläche gegenüber I'tefat, die Yon
einander abgewendelcn Flachen der beiden Metall-
plalien in der FlülTigkeit fo weit von einander ent»
I
I
i
t .G )
fernl und durtli eine fo diele lUalfe derfelbeii ge-
trennt find, dnls liier aus der Zinkfläclie nur we-
nig Electiicilül zur Silbertläche hinüber zu di-in-
gen vermag, und ail'o die Wirkung fall aui" die
Eleclricitat beTchiänkt ili, welche aus der eiiiea
der einander zugewendeten und nur durch eine
fehr dünne Scliicht der FlüIIigkeit von einander ge-
trennten MetalHliiclien der andern zulirömt; da
dann aber diefes Zulirütnen faft mit doppelter In-
tenUlÜt geTcheheu niuls, I'o fcbeitit durch dielen
Umlland nicht viel an "Wirkung verloren zu ge-
hen. Bei einer doppelt fo grol'seii Silber- als Zinfc-
tliiche mufs übrigens, wie es mir (cheiiit, auf jeden
Punkt der Silberiläciie nur halb fo viel Electricitdt
als bei gleicher Grofse der Zitik- und der Silber-
Jlache kommen, jeder Funkt alfo nur halb fo Hark
anziehend und abnofäend, als bei gleich grolsen
Flächen wirken, äind aber dev'i'heile in der Silber-
iluchenocli;ei»mal fo viel, und ütderM'idtflland noch
einmal fo klein, fo rauts, wenn gleich die electrifche
Kraft in jedem Theilc nur halb fo grofs ilt, die
Wirkung doch die doppelte feyn.
Die Erfahrung, welche llevv Childern nn
feinem grolsplaLtigen becheravligen Trog- Appara-
te augelU-Ut und vor kurzem bekannt gemacht hat, r
niminen mit diefer Erklärung gut übereiu. Ala
Herr ChÜderu diefem Apparate die gewöhnliche,
(zuerll von Herrn Wilkinfon in Vorfchlag gebrach-
te) Einrichtung "(ler becherorLigen Trog- Apparate
gegeben hatte, das iieilsl, als je eine Zinkplatte mit
r "7 ]
einer gleich gi-ohen Kuplerplatle durch einen Blei-
llreifea iö Tcrbuiiden war, tlai's heim Eintauchen dec
Pialteiiin die verdünnte Säure desTroges, ilets in der-
felbeaZelle eine Zinkplattc mit der zum vorher ge>
henden oder zum fulgetiden Blectromotor gehüreo-
deu Kupferplatte, parallel nebeneinander, hingen,
ohne fich zu berühren), — cutfprachen beiden Verfa-
cben, welche Hl. Childern im Sommer itii3 mit diefem
rielenmülsigea Apparate anilellte, die Wirkungen
dea Erwartungen nicht, die man (ich von einer
fiallerie uns ii Paar l'laLlen, jede von 33 Quadrat-
foTs Oberfläche, zu machen berechtigt war. Ala
er aber auf Herrn WollaUon's Kath jede Zinkplat-
te eines Paars mit 2 gleich grofsen Kupferplalteu
umgab, erhielt er den glanzendßen Erfolg, und er
veriicherl, mit einem kleinen Apparate diiich ver-
glieheude Verl'uclie gefunden zu haben, „dafs durch
diefe Eiiiiichtung die Menge der EiectriciUit tvenig-
flena auf das Doppelte erhÜht worden fey,« {Ann.
ß. 5a. S. 353.) Herr Wollalton konnte dielen fei-
uea Ratli mit Zuverlicht geben, weil er, wie wir
aus dem vorhergehenden Auffatze I'ehen, lieh da-
mab fclion in dem Belitze feiner hier belehr iebenen
fogenannten elementaren JJalterle befand, und alfo
fchon die Verluche augellelU hatte, auf die er die
Einrichtung deiftlben gründete.
lieber den Hau des neuen bechcrortigen Trog-
Apparates dea Herrn Childern, und über die i'ra-
ge, wie diefe Anordnung mit der Theorie Volta'fl
in UebeieinlUmmong zu bringen fey, habe ich, als
ul. J. Phjfik. li.Sä. Sl.i. J.iMii*. öi.ij. JJ
[ i8 ]
ich jene Belchreibung meinen Leleru niiltheille,
keine Vermuthung gevpagt (dai'. S.'555.-/1nm.') Icli
glaulie aber die letztere Frage iiiiiimfhi' beantwor-
tet zu haben durcU die vorüeheiideii Bemerjcungen,
Und was den Bau des Apparates betiillt, fo loheint
mir aus dem, was uns Herr Wollall on hier juitge-
theilthat, folgendes als lehr walnrchciulich lieh au
ergehen. JedeZiiikpIatlewap an ihrem olieriiKon-
de mit zwei Bleillreifeii verfehen, (die abwechleind
an den einenden ulillelllet] Theil, an den andern
die beiden Enden ihres obern Kaiides einnahmen,
oder eine andere noch znecknial'sigere Lage haben
mochten,) und beide Üch nach dei[ell)en Seite zu
krümmten, dereine aber etwas langer als der an-
dere, und weiter als er gefpannt war, fo dafs die
beiden an dielen ßleillreifen aagelülhelen Kupfef-
piatten in ungleichem Abliande von der Zinkplatte,
ihr und einander parallel, in nur geringer Entfer-
nung hiuter einander hingen. So kamen beim Ein-
lenkender Platten in den mit I'eltr IcluvacherSchwe-
felfaure gefüllten Apparat in jede Zelle eine Zink-
plalte umgeben von a Kupferplallen, die zu dem
vorhergehenden einfachen Electromolor gehorten,
durch dünne SchiclUen der FlülTigkeit von einander
getrennt, wie big. 3. Taf. I. dieles verfinn licht. In
diefer Figur, welche den Apparat fo darAelU, wie
ich ihn mir dielen Erörterungen au Folge, denke,
fleht man einige Zellen des Troge^ die Itaiken Iji-
nien bedeuten die Zinkplatten, die punktirten die
Kupfer^laLteu xu beiden äeiteu derZiukplallen, und
II
[ '9 ]
die rditvaclieu kiuinmen Linien die BleiAreifeo,
weiche die einzelnen Ztnkplalten mit den beiden
Kapferpl allen verbinden, die mit iliacn denlclbeu
einfachen Electromulor bilden.
üel'elzl, in der erllen Zelle befinde Hcti nur Ei-
ne Kupterplalle, und in der zweiten Zelle die mit
ilir durch einen BleillreifenverbuDdeneZinkplatte,
lü ift, wenn beide ilolirt lind, der electriTche Zu-
Rand jener — i E diel'er •\- i E, und wenn die
Kupferplalle mit der Eide leiLcnd verbunden,
folglich in dem Zullande rou o E bleibend erhallea
wird, ift die Zinkplatle dauciud -f- iE. Wenn nun
in der zweiten Zelle zu jeder äcile der Zinkplatte
eine fCuplerplalle hüngt, welche mit ihr rou glei-
cherGrölse il), und diele KnpferpluLtcn durch ßtel-
Ureil'eu beide luit der ZinkpUitc der dritten Zelle
verbunden liud, l'o ill vermüge der electromotoii-
fchen NqIui- der Metalle, im ifulirten ZuRande
diefes ElecIromoLora die Ziiikp lalle wiederum 4- 1-^^
jede der beiden Kupferpl allen aber entweder — \E,
oder wie zuvor — iL *) li:h will ~utvß das erllu-
') Zwei ({IricL Erofie Plauen ZUL nnJ Kupfer, die uumii.
tclbir, udet <Im'ct> Meulte mlliabi»' mil ciD>n<ler in Bc-
trühcuajj , übiigeiii aLier ifuliil finil , wttrjea , wie ci dnidi
Volu'a PuuJ«raeDl,,l-T«iruel.e LewitfeQ ill, b.idc in glsi- '^
l
' Inlcoütäl clL-cti<ri:]i , jene pofitiv, diefe ncgntiT,
F^vf Koficn der ■udern ; und beieicljiieo wir den durcb diefe
ificbi WirkuDg in jeder in beiden l'laitea erregten Gnd
f Sti EXtci-xiälil zait 1 E , l'a iß der Zulund der ZinlrpUKT
1
[
1
re annehmeu. Dec eleclriTclie ZtiHaiid Jedes Elec-
tL'oinotors der Baliei'ie wirkt auf den des iiaclifleuj
nach Volla's Auliciit, dadiirch ein, dals die Elec-
Iricität feiner ZitikplaLLe iu die ihr gegeniiber fle-
hende KupferplalLe des näi;hJ"ten, durch die Fliifng-
keil. überlirömU Es wird all'o, wenn die Zinkplut-
te der zweiten Zelle durch die eleclromotorifchc
Wirkung bleibend + HÜ ift, der electrjfche Zu-
Itand der beiden ihr gegenüber flehenden Kupfer-
pialten nucli + ai' werden, da hierzu Eleclricilat
genug aus der Erde durch den erfleii Eiectromotoi;
und die dünne Schicht FlüiVrgkeiL in der zweiten Zel-
le hinzuflrünit, um beide iu diefen Zuflond zu Ter- <
felzen, und da bei Herrn Woüaflon'a Einiichtung
die ElectriciläL aus beiden Seiten der Zinkplalte
der doppelt fo grofsen Kupferplatle zuHröinl, in-
del's bei den altern Einrichtungen dici'es fo gut als
nur 9ua der einen Seite der Ziak^latte gefchali.
Dann iibor kömmt die mit ihnen verbundene Zink-
platte der dritten Zelle durch die electromotorifcho
-f 1 S, der Knpferplaiie — i JT. Sollie aber WoLI derftl-
Iie Zufiaud SlatI Gadea , wenn die Zintplade au d« näm-
licIicD SlsUe TOn 2,ieei Kupfcrplatten , jede von glEidiec
MaJTe und gleicher Ob«Üäcbe loit ihr beiüliit wird? Es '
Tcheial, als komme la dlerem Fall lufjeJc der bddea Kup~ i
rcrpUitcD nar hall> Td viel £]e<:ti'i<:ii3t >,h in dem ev&tta, \
und aU werde fotgl.ch diu Ele^lricilal iu lliucu nur balb fo
iiaik, und alfo dcrl eltitrÜclieZultaud des Zinks zwar -f. i /J
dei dei doppelt fo BrürbBn_ Kupfers .iliet que — J B foja.
k
t 31 ]
Wirtiingin den Ziittand + 5lE, uotf dJeter theÜt '
fich dui'cii die riiilTlgkeit hitidurcli den lu'iilen
Kupferplatteii dei-rellieti Zelle, das ill des vierten
F.lectromolors mit, dohei- die ZinkpluUe dcirelbea
den Ziilland + 5ii' annimmt. Und Tu wird der elec-
li-ilblie Ziüland der Zinkplatte des mlea Electi-amo-
tors (eyn+ [2iL'+ (w — i) iS*] = +i''i-(il)
-f- J] , i'. — ]li dngegen zti'ftitens der electiifi;he
Ziillaiid der FlalLen- l'aare eines iColiiten Eleclio-
motors atis i Zinlcplatle niid 2 gleich gioTsen Kup.
ferplatten+ liJund — 1 i', U> mufs die Zink platte
dos wilen Clecttomutora ia dem elecUid-heix Zullaii-
de frt . a^feyn. Die blofse Anticlit des Standes ei-
nes Elcctrometera an dem einen und andern andern
Pole eines Ajiparals diefer Art, niiiL's (wennesnii-
tfiigift, unter Jiiiihüire des Condenrutors) entlcliei-
den, welche von beidea Meinungca die wah-
re iR.
Im erflern Falle wäre die elecli-ifche Spannung
des Apporals bei gleich vielen Eleclromotoren klei-
ner als bei der gewühiilicheo Einrichtung; z.U. bei
60 l'loLlen-l'uaren Zink und Kupier, wenn dafi
Kupferende ableitend berührt würde, aiu Zinken-
de nur + (go + ^) £ feclizigftel Grade des Stroh -
holm-ElecLroiueterB, während lie bei der gewühn-
lichen tinrichluiig iqo lolcher iechKigßel Grade
leyn würde. Da abi-r die Eleclricilat in dem neuen
Apparate von jedem Eleclromotor zu dem iiüch-
Ilen mit noch einmal fo grofser Leichtigkeit als iu
dem allem üln-rlhomt, fo würde doch die Wir-'
[ aa: ]
kung ia dem Verliüllnine von 3ni -\- t : ■im gcgM
die der gcwuliulichen i^inrichtuDg bei gleicher Zahl
Ton Electromoloren flehen, alfo immer noch um
die JHüIIte gröfser i'eyn. — Im zweiten Falle ill iie
dagegen um volle zwei ftloi grolser; nndforchäUt
Iie Herr Childeru zu l'olge feiner Verfuche.
(S. ,7.)
Da ficli walirrcheinlich mehrne nnferer ge»
fchicklen Mechaitikei- Mülie geben werden, Herrn
Dl'. W oUaJlon's/cme Platindr'dhte lür den hier
belt-hriebeuen merkwürdigen electrifcb-galvani-
tchcn Apparat und zu optilchcni Gebrauche darzu-
iteilen, fo benuUe ich diele Gelegenheit, Iie noch-
mals aiifmerkrum zu machen auf den noch nicht
aufgeiüllen Widcrrpiuch, der zwifchen dem lina>
reicLeu eoglifclien Phjliker und llerrn von Pro-
iiy in der Utlliiuinutig des Durchmellers dieler
Jlralilc heri'lchl, um mir darüber von ihnen Ue*
I crbilLen, v
ihre Erfahrungen ihnen
fulche QU die ilaud geben füllten.
Der Lefer wird iich nämlich aus dem drittea
Stücke dicfcs Jahtgaugs der Annalen erinnern, dala
Herr von Prouy in Paris miltelll feines, oeueo
yergkichers^ den er dafelhft S. jaj). belchreibi, den
Durchmell'er eines Wolldllonfchen Plaiiudr«hts ge-
nieOen hat, welcher nach Hrn. W'oUaflou jggg Zoll
dick feyn l'ollte, und dals er ihn in dem VerhölU
nill« Tou 3 ; 5 dicker fand. £s iil «^'g eugl. Zoll ^
OjOnla Millimeter, und Herr tob Prooy fand den
Drahi über o,oi Mitliaieler dick; nach feiner Be-
haupLung lutle aliu Herr WoIUnon diefem Drahte
nur I der waliren Dicke gegeben, und fich um | dor»
lelbea geirrt (daf. S. 333. ) Herrn von Prony's
Deliijumung beiulit auf unmittelbare Mefl'ung aa
einem GlaBniikromeler, auf welchem das Millime-
ter nocli in i oo gleiche Theile durch wirkliche Theil-
liriche getheilt war. Hrn.WüUaflon'sßeftimmung
Jagegen auf eine llerechnung.
£iii Flalindraht von rigZollDürchmeirer (denn
er wog loGraiu nnd war zu einer Lunge von 3^ Zoll
ausgezogen), war mit einem C^ilinder von Silber
von ungefähr o,3 Zoll Durchmeiler umgolTen wor-
den, und von diefem Silbercylinder hatte Herr
"Wollalloa eine I.iinge von i Zoll bis zu einer Zwän-
ge von 4ooZoil ausgedehnt, fn diefem Zullande wajc
der Cylinder alfo 'io Mal dünner als zuvor, und in
eben dem VerhalliiifTe, fchliefst Herr Wollailon,
raufste der Flalindraht an Dicke abgenommen haben,
kouote alfo nur noch jj^Zoll dick feyu. Und da er
nun I Zoll dicl'ea Silberdrahts noch bis zu 9 Zoll
Länge ausdehnte, l'o mufsle der Silber- und zu-
gleich der Fla tili -Draht noch 3 Mal dünner werden:
Diefes gieht für letztern eine Dicke von ^^^ Zoll.
Nftch den Erkundigungen, welche ich über da»
iDrahtuieben bei mehreren Mechanikern eingezo-
gen haben, muFs ich fchliefsen , dafs dicfes Verfah-
Kcn lieh überhaupt nur dann ausführen laflej wenn
I
I
der eingcIcbloITene and der ihn umliiiilende Draht
beim rciiierzichn HeU iu einerlei VerhaltDifs dün*
ner wci-deii, und wenn alfo der innere Uraht Geh
mit gleicher Leichligkcit, als der üursere nach
der Liiiige dehnen läfst, wie das der i''all zii feyn
iülieiiit, wenn Gold odei- Platin fioh im Innern ei-
nes Silber-Cylinders heliodcn; iind dann iß Herra
"WoUofton'fl üercchuuiigsart ohne Tadel. Ge-
letKL, der innere Draht Tey ganz undehnbar, und
er Itecke nicht loCe in dem Silber drinn, fondern
foy in I'elner ganzen I.ünge mit deml'elben in Ad-
hälion, bluibt dann ein Feinerzrehcn des Silbers
noch muglich, ohne dafs der innere Draht reifst?
und mui'a das Silber dann nicht zugleich reifsen?
Wii're der Plalindralit nnr etwas woniger dehnbar
als das Silber, niiilstc er nicht wenigllens liellen-
weife reil'sen und dann das Silber eine Strecke über
die Stella des l'latiiis einnehmen? Alsdann würde
aber Hrn. Wollallon's Art, die Dicke diefer Pla-
tindrii'hte nu berechnen, nicht mehr zulaTItg leyn,
fondern (ie zu gering geben. Nur Verfuche köii»
nen uns hierüber belehren.
Einer meiner Bekannten, mit dem ich von
Hrn. AVollftllon's hier hefchriebenen einfacheu
Klectromotor und der nufTalleoden \^~irkuu|; deU
TelbeD fiiraclt, verwies mich our den deuifvhen Oe-
Mftrbafreund, welchen Herr Prof. Kaßner in Hai-
Je fclireihl; dort wiii-de ich den Beweis ßnden,
dal« diefer Apparat in Dciitfchland Tchon bekannt
feyj und dals man liili dclVelbpii a\a ^ali'anijchea
feuerzeiiff bediene. In dui' Tliiit Ik-lit in diel'tr für
den deuU'cben.GewcrbsIluud bellimmtea Wocbea»
fchrift in No. 12. vom 17. Juni iSi5, unter der
Ueberrchrilt: Gatvanifches Feuerzeug, ein kui--
zer AniTiilz, den ich, ich gellehe es, tnil einigem
Befremden lel'e, um l'o mein- über liicrherzu über-
tragen Tiir Pilicbt hülle.
Herr Wülialloo bringt durcli fciiien einfachen
Electroraotor das (iiiilien eines Dralits nur unter
den folgenden vier Kedingunf^eH herror: erßtns^
nnr wenn der Draht aus Platin, dem I'chlecUtelleu
Wärmeleiter unter den Metallen beliebt; zweitens^
nur wenn diefer Draht fo fein und kurz ill, dafs
mnn ihn mit blofscn Augen kaum noch fehen,
gelchweige denn betailcn konn; drit/ena, nur wenn
die beiden Erreger des Eleclromolors, welche in
die Ichw^che Saure getaucht werden, durch diefen
äufserll feinen Plalindrabt, und zwar in einer k\ei-
nen- Länge rt//r t/KJcA ihn leitend verbunden find,
und viertens, nur wenn die Zinkplatte ringsum
Ton dem negativen Metall umgeben, und in die Ter
ganzen Ausdehnung die beiden Erreger durch -eine
luöglichrt dünne S< hiebt der rdiwachon Saure von
einander getrennt Und, Hrn. Prof. Kallncr's An-
weifnngen erfüllen von dielen vier werentliclien Be-
dingungen keine. Wollten wir iiidel's auch hier-
I
I
r aS ]
vou abfeilen, To liorüea wir doch gleich wieder aq
einet' nicht raiutler giol'se Scliwieiigkuit. Wie ü>U
man es anibiigen, ein Stückchen Schwamm, ja felblt
ein Schwel'elhÖlzciien, (denn anch voq diefea ili
hl den Anweilungen die Rede) anzuzünden an ei«i
neni glüheiideu Drahle, der nur ^ Linie lang und
]fs I'i'iie dick, alfo Ca fein iH, dal's man ihn nicht
fiihlcu, kaum fiihen kann, und dals man IclhU das
Glühen deir^lben nur in der Dunkelheit wahi^
nimmt. IJiefe grorae Schwierigkeil wird in de»
Anweifungeu nicht berührt. Hr, Prof. Kallner ift
ind^fs niclit lange zuvor, ehe er diele AtiweiCung
fchiieb, Teibll in I-ondon gewelen ; ücher hat er
lieh alfo durch eigenen Augenfohein von dem über-
zeugt, was er in dielen Anweifungen ouslugt. Der
Geivcrbsfreuiiä ilt für Künüler und fJaudweiker
beÜiniuit, die danach arbeiten uud neue Erfindun-
gen in Ausführung bringen tollen ; es ill ailo nicht
;<a glauben, dal^ der VcrfalTer darin andere als zu>
verläinge und geprüfte Voiichrifien geben werde,
indem jeder Gelehrte weifs, dafs nichts die Wif-
lenfchaften in den Augen derer, diu lie in der Aus-
übung brauchen wollen, tiefer herabl'elzt, als Au>
weifungenzur Ausfiihrung im zuvurhchllichenTon,
die fehlerhaft, falfch oder erlrÜumt find. Und da
1« der Anweifung auch fchon dafür gelbrgt ill, dals
ojan wilTe, wie das Zinkfalz zu benutzen ley, das
bei dem (iebrauch folcher Feuerzeuge entliehe, Ib
hat der VerfalTtT wahrfcheiulich iCenntaüs,, 4i\^
S. "1 1
diefe Feuerzeuge, wenn aucli nicht za Hundort-
tpurendeu, wie eine Zeit lang die rogenaanten Br!~
quets nxi^eni:s , doch irgendwo l'clion iti ilauslul-
tuugen im Gebrauche und', dena fonfl würde diele
Vorforge doch ivohl etwas zu frühzeitig feyn. Uocri
hier dieFe ADweirimgen lelbli:
Cah-a,tiJ'<ih«s FeusTz.,ug.
„WollaÜo n's verllurtle einlache galvaniTche
Kette aus zwei iiickllchllich ihrer ßrennbarkeit
llihr verfchiecJenen metallilchun Leitern erller Klaf-
fe, u II S einem liarken, Metalle angretlendcn jLei-
ler zweiter Klall'e gewahrt nnter mchrern auderu
lehr belehrenden Erlcheinungen auch diejenige dur
licFtigcn Erhilznng der Metalle; eineEihitzung, die
hinreicht, dünne, lUengnüITige Drahte, z. ß. Pia.
tiudrähte zum liarken KothgUihen ^o bringen, und
die daher füglich zur Daritellung gatvanifclier
Teuers^euge benutzt werden kann. Eiu kuplerner
(befl'er, aher koIUpieliger , ein filhcrner, oder, dii
diel'er vom Leiter zweiter Klalfe angegrillen wird,
ein goldener, oder verplntinirler) Vingerhut, der
oben durchlöchert worden ift, um eine kleine
Zinkftange dergellalt aufzunehmen, dals iie bbea
noch etwas herausragt, und l'o Tiel müfaig Harke
Salzliture, (oder Salpeterliime, oder SchwefellÜn-
rc)i oder beütir ScJiwefelKure-holtige fjulpeterfau'
re, als hinreicht, den fiiigethut darin unterzutnu«
cheu, nebll einem i bis q Zoll langen dünnen Plu-
tiiidi'uhle, find alles, was zu einem guten galvaui-
fchen l'euerzcugc erfordert wird."
„/'U dem JÜiideumwickclt man den hctausragcn-
I
I
I
t 'S ]
1 Tlieil des ZinkrtÜhchens mil dem Plalindraht«^
l'o dal's lotzLcier noch iZolI oheiluilb des Zinkdrali-
Ics als feine Spitze auslänft,. Den ZirikUub feilt
jiinn dort, wo «r den olierii iland des Fingerhuts
l)crÜlirt, eLwaa an, fo dafs die dadurch enllleheiide
l:Ictne Furche dazu dienen kann, den obern Kand
sufzunelimeii. Durch geJindcs Jlämmei-n treibt
man dicfe in die Furche, und macht l'o aus dem
Kupfer, Ziuk und Phlin ein y^ullimmcn hängendes
Gunzc, welches in die Säure gelauchL, augenblick'
lieh den aus der tidure genu^l'.mi herrorragendea
PlaLiudrahL am oberfteii Ende zum Kothgüibea
bringt, welches fo lange andauert, als die Vor-
richtung nnler der Siiure verwtiit, und daher l'iig-
lich zum AuKÜnden des Fcuerlcluviimin^, derSchwe-
felliiilzerelc. benulKl weiden kann."
„Uie Zinkliubchen lufst maniti Apollieken ver-
fertigen, indem man dort zuvor mitleiii Scliwefel
tn-iglifhfl gereinigten %\iiV , frifcli gefclimolzen in
di« tJölleullcinrorm aufigiefst. Statt des kupfernen
Fingerhuts, kann imNotlifall auch eine grolse Kup-
fermünze dienen, die man in die Saure wirfl, antl
dann dos Zinkihilichen, welciies zuvor oben mit
Platin umwickelt wurden ill, fo in die Säure fuukt,
tlul's CS auf der Münze ruht und diel'>:lhe innigß be-
rübi-L Noch belTer tlt es, ein KuplerPchälcben dIs
IJebäller der Siiure auzuweiiilen. Auch gelaugt
mou eben fo kurz zura Zwecke, wenn man %in
Zinkkuprerplalteu-Pnar von ^ Quadratzoll FläcJie,
welches am llande ejotnal durcliloclieit ill, in die
Saure taucht, nachdem man durch das aus der Siiu-
le hervorragende Loch den Plalindiaht lii gelleckt
uud tHileltJgl hatte, dalit er mit dem eineu Ende zur
r 39 ]
Sohale lierausrcfcht. LäTst man Ziiikplättchen gie-
lisen, die in der Mille mit, eioeni Zoll largea Zink-
fliel verleben liud, umwickelt das obere Ende Zie-
les Sliels mit dem Plalindralite, und lenkt, darauf
die I'ialle fo in die Säure, duJs üe die zuvor hinein-
gelegte Kupterpblle (oder vcrplallnle irdene l'inl-
te oder Schale) innig btrührl, l'o wird man die
iilimliche Wirkung eirilreten felieti, VeihiJlet man
gcliürig daa Nalswcrden des ubern Ürahlcbenü, Tu
kanti man itult des Lheuerii Platin wabrlblieiiilich.
mit gleichem ICifulge l'einllen Eirc;ndrahl anwenden, -
nur muTs man iti dkletn l''ailc mit dem anzuzittiden-
den Scliwammc l'clmell bei dei- Hand feyn, weil
das Eilen binnen kurzer Zeit verbrennt. Schwe-
feUiolzer dürlieii aber beim Gebrauche des Eifen-
drabls unanwt^ndbar leyn, weil der Schwefel mit
dem g]ül)L-i)deu Eifen ibgleich zuScIiwcreleil'eii zii-
rammeulliefst, und dielet', wenn es niclil ablrüpl'elf,
die Oberiläche dta Stäbchens überziehend, dus Kulz
gegen Verbrennung fchirmt."
„Vom Kupfer geht bei dielen V er fuchen wenig
verloren, weil dos Zink fortdauernd das Kujiler
raelallirch niederfchliigt, und gegen dalfclbe wie
gegen gefchlagenes Kupfer wirkt. Vom Zinke
wird aber nach und nach Ib viel aufgelolt, dafs die
Säure ganz ihre Wirkfamkeit verliert; man fam-
melt dergleichen Zinkauflbfungeii und Tchlagt lie,
wenn man davon eine beträchtliche Menge heil'am«
meu hat, entweder mit Kall zur Malerfarbe nieder,
oder dellilÜrtiie mit Schwelelläure, wo man dann
eiuea groliien Anlheil der früher verbrauchten Sal-
peterfäure, als Dellillat und fchwefeiranrcn Zink
im Rückliande erhält. Hat man keine Salpeterlau-
t 30 ]
re, fondern nur Schivefelfaure oder Salzfäure an«
gewendet^ ib iil im eriiern Falle nur fchwefeirau«
rcr Zink zu erwarten, im letztern die Ausfchei«
düng der Salzfäure zu wenig Vortlieil gewährend^
als dafs fie unternommen werden könnte« — War
die angewandte Säure durch den Gebrauch zu«
gleich mit Kupferoxyd gefchwängert worden, fo
erhält man bei der Niederfchlagung eine grünli-
che Malerfarbe, und bei der AbduuAung Behufs
der KryHallifation einen kupferhalligen Zinkvi-
triol, der durch LöFeu im Waller und Kochen
mit etwas gekörntem Zink (i" gläfernen Ge«
fäfsen) leicht vom Kupfer befreiet werden kann. —
Ob verplatinte irdene Schalen und Holzkohle lei-
Iten würden, was Kupfer und Zink gewährt, üeht
zu verfuchen."
So weit Herr Profeflbr Kaftner im deutfchen
ÜCNT erbsfreunde.
I 3i 3
iir.
Vnlerfuc/iungen
über die Zufamnienfetzung der P ko ap horfcLu r e j
der phosp hörigen Säure und ihrer Salze,
Ton ■
Jacob Berzeuus, D., Prof. der Medic. u. Pliarm*
u. Mitgl. d. Köu. Akad. d. WiQ. zu Stockholm.
Zweiter Nachtrag
zu feMiem Verfuche^ die beftinimten nnd einfachcBi VerhältniiTe
aufzttfittden^ nach welchen die Befiandtbeile der UDOr^anircheu •
^atur mit einauder verbundeu üad.
(Befchlufs.)
Jjer VerfalTer hat in den dra erfien Abfchnitten diefer
Unterfucliangen dargethan, dafs loo Theile Phosphor
mit 1289 17 Theileu SauerfiofF verbunden Phorphorfäurei
mit 7699a Theilen Sauerfioff vereinigt phosphorige Sänro
bilden, und dafs folglich die mit gleichen Mengen Phos-
phor in beiden Sauren verbundenen Mengen von Saucr-
ftoff Hc^ zu einander genau wie 5 : 3 verhalten« Daf«
ferner nur. in den fauren phctsphorfauren Salzen die Sauer«
ftofl;'* Menge der Säure ein Vielfaches nach einer ganzen •
Zahl ( nämlich das Fünffache) von dem der ßafis ift; iu
I
■ r 32 ]
den andern aber nichl, fondem das |-, 4-, -7-faclie Jes
SaiierftofFs der BaJlsj und dafs endlich in dem phos-
phorfauien Blei der Sauerfiofr der Saure das Ij ■ fache des
Satierftoffs der Balis ili. Nun aber halle Herr Ber/.elius
als Refuhate feiner UnierfucLungen über die beriimmten
und einfachen Mifcliungs- VerhällnilTc in diefen Annalen
Jahrg. 1812, B. 40. S. 530. F. folgende Gefelze aufge-
fielll : Eißens , dafs , wenn von zwei für uns cliemifch-
einfaclien Körpern Jich inii einer!«:! Menge delTen, der in
der Volia'fchen Säule nach der negativ - eleclrifcJieii Ober-
flache hingetrieben wird , fich verfchiedene Mengen dvf-
fen, der nach der poruiv-eleclrifchen Oberfläcbe hin-
firebt, vereinigen künnen, diefe letzlern zu einander in
keinem andern VerliältnilTe Itelien , aU von i ; 1^:2:4
«tc.| und dafa, wenn die Zahl il lieh in diefer Fortfchrei-
tung Ende, diefes Aeis darauf hindeute, dafs man die
Verbindung nacli kleinlier Menge noch uichi kenne, A\
olle fokhe wohl bekannte Verbindungen blos nach Viel-
fnclien in geraden Zahlen foi^tfchreilen, felbfi die Ver-
bindungen des StickliolTs nüt dem Saneiitofl', wenn mai^
Bnnimmt, dafs StickfiolT Nilricum mit \ SauerftofF ver-
bunden fey. Die PJiospIiorfäute und die phosptiorige
Säure pafTen unter diefe Regel nicht. Zweiie/is, die
Sauerfiofl'- Mengen zweier mit einander verbundener oxy-
dirter Körper find ßels entweder einander gleich , oder
die eine ili ein Vielfaches der andern nach einer ganzen
Zahl ; und zwar in den neutralen Sahen die der Säure
das 2-, 3-, 4- bis 8-fache, ia ßiuren Salzen felhll
iDuncbiiial noch eüi hÖfi<:reij Vielfaches der der Baliä in
k.
jtfi
i bajififien aber h.lufig ein Subtnuliipltim delTelben nach
I einer ganzen Zahl, oder denir«Iben gleich Audi diefer
' Regel criil"prachen weder die pho^iiborlaurea öalze noch
dus phofipliorigCsure ßUi.
HerrBerzeliu» legte fich daber die Frage vor: „Macht
der Phosphor wirkhch eine Ausnahme von lüeren Re-
geln, oder enthalt er vielleiclii SnucrflofF in lieh, t. B.
J von der Menge, welche er bedarf, um zxi Phosphor-
lanro zu werden ?■' Dtnn in diefeiii letztem Fall würde dai
wülire Verlialinirs der mit too Thelleii des hadikala in
der Pliosphorfäiire und in der pliosphorigeii Säure ver-
bunileneiiSduerriolIiiienge nicht 5 : 3, fonderii 6 : 4 leyn,
vmA in den pliosphorfauren Sdlzen die Sducriiolimenge
der Säure dai f-j %- , — -, f-fache, das ifi das 2-, 3-»
4-, 6-fache der der Balis, und in dt>m phosjihorigrau-
ren Blei nicht das |- fondern d^s J-Faihe, (dai dt dai
z-fache) der der Bafis reyn. Der Phoaphor würde dann
alfo auch unter die Regel der übrigen bis letM uagHucK-
len oxydirlen Körper palTen, und die tlrfacU dar Abwei-
chung der phospliorf.tiiren Sähe von der Kegel für die \ ^r-
binilungenovyrtirler Körper würdd der analtigfeyn. welche
nach Hrn. Berzelius bei falpetcrfaurcn Salzen ft'ait hiiilet. —
Hier nun nimmt der Verf. den Faden der önterfiichung
■uf in den beiden letzten Abkliniiien , welcJie hier nach
HerrnD. Ginoltn's Ucberfeiznng liehn. [&olIie es fibri-
gens einigen meiner Lefer bei Vergleichnng diefer Deber-
■""g ■
das Franjöhfche,
neuefiea Heften dcrj^nnales de Ckimie finde, auffallen,
dats lieide nitlii ganz, obtchon überall der Sache nach,
Aiiiinl. d. I'lijfik. n.Sa. Sl,i. J. lüifi. St.g. C
H^^A
I
I
I
I
t,
[ 3* ]
mit einender übpieinftinimen, fo liegt der Giunil davon \
in kleinen Veräinleriingen Jer Aiioriiniing, dnreh welche
ich die Kltkiheit und die üeburticlit dierer iniercfTaiilijii ,
Fuilchungen zu befördern g^Isubl habe.] |
Gilbert.
Vierter Abrchiiilt.
yesfuche^ um auszumilteln , ob der Phosphor
Sciuerßoff enthält ^ oder nicht.
Wir haben gel'ehen, daFs die Ausnahmen, wel-
che die fjüuren , die der i'liosphor bildet, von dea
allgeiueiiien Regeln macht, oulhören würden, Aui-
Dahinen za feyn, wenu der Phosphor ein Aluin
Sauerftoffemhielte , d. h. j fo viel, als er erfordert,
um zu Phosphorlüure zu wcidtii. Es war daher
fehr natürlich zu vermuthen, darswerm der Phos-
phor Verbindungen mit Metallen eingelit, diefec
SauerRoß' ilm verlaHe, und dafs mithin Phosphor,
der an ein Metall gebunden ill, eine grü£iere Muu-
ge Phosphorraure bilden njülle, als in feinem ge-
wöhnlichen Zultande.
Um mich darüber 2U belehren, tiabe ich ver-
fucht, die Verbindungen des Pho'phors mit Blei
und mit Silber hervorzubringen, von denen uns
Pelletier die erfte Nachricht gegeben hat, lob
-fand aber bald, dols, wenn man dabei eine eihöht«
Temperatur zur Hlfiie nimmt, der I'hosphor fleh
trennt and das Metall rein, oder wenigilenfl arm
-j
[ 35 ]
Pliosjihor, zui-iidtblfibt. Schlug ich dieTe
lelalle durch Phosplior- Waireiliofifjas oiis ihren
«nöliingeQ nieder, lo erhielt ich znar Phocplior-
HeUllej wollte ich diele aber in ^A'all'crliull'gas
icknen, bei einer Temperatur, in weliher der
llioBphor delfilliren konnte, lo veifliichligle er lieh
Ad das Metoll blieb ohne Phosphor zurück.
Ich verfuchte daher nuu das E/fen, wt-lches
'är zu einem analylirchen Verliiche minder ge-
faicM iß, den Phosphor aber l^ni-k genug an lieh
, am mit ihm eine beflandige Verbindung zu
;d. Ich lÜIte EiTen in Snlzriiire auf, und letzte
iphorlaures Natron hinzu. Uns pbosphori'uitre
fen, welches niederfiel, wurde gewal'cht-n und in
i vor dem Zutrilt der Liuft wohl verwahrten
Fii'fs bis Eum Rolhgliihen erhilzt. üaraui' mileh-
h das phoflphorraureEifcn mit \ feines Gewichts
ilienrufs, erhilzle es bis zu der zur Keduction des
irlbrderlichen Temperatur, und erhielt nun
ben metallifchen König, umgeben von einer ge-
Ikhmolzenen Mntre, deren Farbe braungiau und
tren Textur ürablig war; lie bcltand aus plios-
irem Eifcu, das ich in lieberfchurs zugefctzt
rtle. Zwei verlchiedene Veiluche gaben mir ein
Ulig gleiches Itelullat. Der Metallkuuig hatte die
; und den Glanz des Eileus, Ichien auf den
[agnet Dicht zu wirken, und war iehrlprüde und
icht zu pnlverilipen. Zeihrnch man ihn, To Ijiicl-
1 die neugebildeLeu Oberilächcn mit Kegeiibogen-
irbcn, viTmuihlich weil der MclalUÖuig wahrend
C a
des Erkallena t
1 KiTs beknm, wobei eine teicUtel
I
I
Oxydation liflLl fand. Der JJriich war küinig, die i
färbe der nicht oxydirlcn OberilÜclien duukler, nla |
der Bruch des Slohls, l)aa l'tine Pulver dicfer Ver- j
bindung folgte ntir lehr wenig dem Magnet, und
wurde gleichfam toi» ihm nur berührt.
JJas PhoKphor- Elfen wird in der Kölfe weder
von concenlrirler Salpetci'Iiinre noch t^oii Königa>i
Woffer angegvifi'en, beim Uigcriren damit (aNglw,
aber an lieh aurzulüren. Vm ober die Aufiöfnng'
von 4 Gramm in Pulverl'orm zu bewerkEleüigen,
wurde eine Harke Digelliun von mehr als zwei voUi
len Tagen erfordert. Vor dem Lölhrohrc rchmilzt \
es, und bedeckt lieh mit einer fcbwar^fen ächlacke i
von phosphorfaurem Eifen*, ditle üxydaliou geht i
über nur Tehr langl'am von linlten. In einem diiu
ten Verfnulte niifcliLe icli einen Ueberfchufs von J
Kohle mit iihosphorfaurem Kilon, Die Kohle (rieb
eine grofse Menge Pliosphor ans, und ich erhielt ei-
ne Mifcbung von Kohlen- Eilen und Phosphor-Ei-
len) wovon das erüere bei der Behandlung mit
Salzliiure ßch auflöüe, das leLzlere aber unter
der Form von kleinen melBllirchen KÜrnern unan-a'j
gegrilfen zurückblieb. Ich rieb das Phosphor- Ei-
fen zu feinem Pulver, und lüfle davon 4 Gramm in
rauchender Salpelerfaurc anl', liels die (''lüjligkeit
in einem Platinlieget abdampfen, und felzle die ge-j
trocknete MalTe der Glühhilze aus. Sie wog bei ei-1
nem Verfuche 6,498 Gramme, bei einem andern
ß,5i Gramme.
i 3; ]
Die bniunliclie Mnlle wurde in SaUluurc aaf-
gelüil, und um das iafeu von dci' l'liospliorraurezu
trennen, Tclilug icli es dui'cii Schwefel- \VaIl'erIlol&
Ammoniak nieder, und wulcb den Niederlchlog
uil liihr vielem koclicuden WaR'er. Der fchwarze
Niedeilclilag wurde wieder in falpelerraurer Salz-
fiiure aul'gelüll, um das Eilen vollkommen zu oxy-
diren, hierauf Ammoniak im Uebeilchuls zuge-
felzt, das DiFenoxyd uu! ein I^illmm genommen,
■wohl gewafclicn, getrocknet und endlich rolh ge-
glüht. Das To erhaltene Eiti.-noxyd wog bei einem
"Verluch 4,''i43 Gr., bei einem andern 1,44 Gr.
Es ergiebt Hell allo, daf» wenu man das in
4,445 Gr. Oxyd euLliallene Eiren,= 3,oya3 Gr., ab-
zieht, 0,927^ Gr. für den Phosphor bleiben. Und
wenn man 4,445 vuu Ü,5i (dem lleruilat des Ver-
fi3chs3.) abzieht, fo bleiben Q,o65 Gr. Iiir die Phos-
phorHiure. Es verhält lieh aber ao,65 : 9,278 =
100:44, SS, welches mitdenoben angefiiiirtenAnaly-
i'eu (S.434.) fo nahe iibereiiitonimt, als fich von einem
Verltiche erwarten lälst, der leiaer NuLur nach et-
was verwickelt ill. Man lieht zum wenigfien , daß)
der Phosphor fich mit dem Ki Ten verbindet, ohna
Gell in feiner ZurammenfetzuDg zu andern. Ea
fclieint im Gegeutlieil, dal'n der Phosphor, Ib , wie
er fich in den Phosphor- Met.illen befindet, weni-
ger Sauerlioirablorbirl, um fich zu lauern, als ge-
wöhnlicher Phosphor, und man konnte dies lehr
«hl einer kleineu Menge WalTcrfioff in demPbos-
c Bulclireiben, wenn nicht die Verrache über die
[ 38 ]
»atti^ungs-CapaoUat der Fhospliorfj'ure eine Toi-
c)ie V*;i'tnutbuiig minder waliirciieinlich gemacht
hutleu.
Man weifs, dafs ich durch eine zahlreiche Rel*
}ie aaalylircher VcrUiche gefunden xu haben glaub«
te, dals, wenn zwei oxydirte Kürper niil einander
in Verbindung treten löuiien , ditilua immer iu ei-
nemfolchen VerhüItniH'e gefchleht, dals die Sauer-
lioQ'menge des eiuen entweder der des aiideru
gleich, odvr von ihr ein MulLipium nach einer gan-
zen Zahl iit, Man üeht, dafs die Sauren, die der
Phosphor bildet, in ihren Verbindungen mit den '
ineilltin oxydirlen Körpern eine Ausnahme von l
' dieFtir Regel bilden. W ir wollen nun nachfor- 1
Tchen, was wohl die Urfacbe hiervon feyn kann. j
Durchgehen wir die genauen Aiialyfen, wei-
che man über die Verbindungen der übrigen oxy-
dirLeuKörper] gemocht hat, l'o finden iich alsdie ein-
zigen Ausnahmen von dieTer Kegel, die wir bisher
kannten, A'ia bafifchenßilpeterfauren und falpeirig-
J huren Salze \ tlud To lange diele balifchen Salze al<
lein Ausnahmen darboten, glaubte ich dsrln einea
Beweis zu fehen, dafs der Slicklloä'ein zurammea-
gefetzter Sauerlloff, enthaltender Körper ley
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Durch diere Crklii't'ung horten d!« banrclien lulpcter'
Inuren und lulpetri^TuuienSalzcauf, Atioraatiendar-
zubieLen. Die zuvor angeführten VeiTuche lieneh-
mei) aher jenem Raifonnemeut ül/er die Natur des
Slicliltoffs die Kiafl eines Beweifen-, ohglsich es mir
r<'tieiiit, dal's üe iiodi einen ziemlich hohen Grad ron
WühiTcheiiilichkeit heibelialten, und dals vielleicht
milder Zeit ein enircheldender Beweis davon fich
geben lallen nird.
Was den Phosphor betrifll, lo find die UroRaa-.
de zu Gunllen der Annahmen, dal's er ein oxydir-
ler Kürper ley , minder zahlreich \ die Auaiyfe de»
PIiosplior-Eirens l'cheint fogai' das Gegentheil zu
beweilen Wenn man jedoch die londerbare Pro-
grelTion der Oxydalions-Stufen beachtet, z. JJ. den
Sprang von 3 ; 5, den man noch bei keinem andern
Körper kennt, und wenn man lie mit ihrer Sülti-
gunga-Capacität in ihren ralinifchen Verliindungea
vergleicht, fo findet lieh, dali alle diefe Ausnah-
men auFhÜren würden, wenn der Phosphor, Tu wie
der StickllolT, eine grofse Menge Sanerltofl" enthiel-
te. So wenig der Atirchein bis jetzt eine lolcheldee,
wenigllens was <Ien Phosphor betriltY, begiinfligt,
fo kann man es lieh doch nicht verbergen , dafs die-
fea wahrfcheinlich melir von unlerra Unvermögen,
die Wahrheit aufzuiinden , als von einer wirkli-
rcchDiiiig rawoht Im Aramoniik nl> im SlIckriofT ßch Eudta
Kmuli, aine SauerrtofTnieDgc, welche ß«nan i!ie Biilfte daf
Voluinciii den Siickgarei tOMnaclil eic.
I
I
t 40 ]
eben Ausnahme herrühre, welche hier d!« Natur
To.i den Regeln, die lieh foiift ols allgemeiiie^erwie-
feii liohfii, mache. Eiii oxydirter Körper verbin-
det lieh zwat' nur Teilen mit einem nicht oxydirten,
«s ic'ill utiH jedorh nicht an ßeilpiclcn. Die A4ka<
lien Und alkaliCcheii Erden verbinden lieh to gut
wie ihre Metalle mit dem Schwefel, und wie man
lagt, auclj das iJoroii. Die melirlieii Metalla ver-
binden lieh miL dfin alkalifchen Schwefel- Verbin-
dangen, ohne davon oxydirt zu werden. Dafs ßch
der Phosphor, wenn er ein oxydirter Korper wäre,
mit dem metalliichen Eilen und den Metallen über-
häii]]t, veibinden könne, ichlieTsL all'o nichts (Jn-
inij({licheain lieh. Auf der andern Seile geliehe ich
aber, iluls unfere Verfuche über die chemifclien
Proportionen noch au belchrÜiikt iind, als dala die
W alirrdieinlickeitcn, welche ich hier auseiiiaudec
gefetzl bab»-, hinreichte, uns zur Annahme diel'er
Idee zu hcAimmen. Bei diefer, wie bei taufend an-
dern Gelegenheiten, muffen wir die Wahrfchein-
liilik'ilen Üudiren, die Eturcheidung felhll obei:
der Zukunft iiherlalTen, welche zu erleben uns viel-
leicht nicht vergönnt ilt.
Man glaube nicht, dafs ich diele Anlicht von
dem Phosplior aus dem Grunde als wahrrcheirilicli
d-rzuüellen gefucht habe, um die Allgemeinheit
des angeführten Gei'etzes zu vertheiJigen; davoa
hin ich weit entfernl. Die Regel ift keine allgemei-
ne, und obgleich, lo weit meine Erfahrung bis
jetzt reichte, die Ausnahmen davon nicht häufig
[ 4. ]
Rr4', I'o fjiebl es doch lulclie, die mit ihr anvefM^"
bar liiiiJ. Könnte man n.il' eine unzweifelhol'le Art
darlhun, dals der Slicklluft" und der riiosphor
■ Suuei'Oull cnlbaiicn, i'o würden die Verbindungen
der Saliifaure mit. den Säuren des l'liosphors ein«
.■Ausnahme von dieler Regel marhen. Denn wenn
dcrlMlosphor keinen Suneriloft' euLhäll, fo eritliult
die Salzl^iuru in diei'fn Verbindungen zweimal fo
viel Sauei-lloff als die Pliosphorfiiure und pliospho-
rige Saui-e, mit- welchen üe in Verbindung ilt.
Vielleiclil fragt man, wie man denn willen kciii-
lie, wie viel SaiierllofT in einer Saure enthalten
fey, über deren Natur man uneins ift? und denen,
die das oxydirt-falzfanre Gas als einen Elemifular-
kÖrjior beliachlen, körnml vielleicht das, was ich
lo eben geTjgt habe, lächerlich vor. Nach der al-
ten Art, die Salzldure und ihre Verbindungen on-
zuTehen, lindet man ohne Schwierigkeit die Men-
ge von Sauerliülf, die fich darin befniden ninlp,
wenn uion ihre verfchiedenen Oxydations-Slufen
mit ihrer Siittignngs-Capacitiit vergleicht. Wenn
»uF der andern Seile der IMiosphor SauorüolT ent-
hüll, fo licht der Sauerliott' der Salzfuure zu dem
der andern Siiuren in dem Verhälliiifs von 3 ; 2 und
von 5:3. Es fcheint, d,irs dallelbe mit der Vei--
bitidung der Salafiiure mit falpgtriger Säure (Hrn.
JDulong's detonirendem Oehle) der Fall feyn
miilfe, fo wie mit allen Verbindungen, welche die
Idfiiure mit der Fhosphorfäure; der phosphori-
I
[ A4 ]
fünfter AhlcliuUt.
ZufummtnfiUuiig der F/io^p/,orfäure, der p.ho.ip/io.
rigeii Siiiire, und der Salze beider, iiacl
jiciilen der Corpuscular- Tliearic,
Die Chemiker, welche ficli nicht blind den
rein dynamil'cheii Spuculalioiicn gewiller ächulea
unrerei' Zeit hingeben, nach denen di» AJalerie itls
das KelLilmt der Wirkung zweier eiiiniidei- entge*
gengel'elzler Kiät'Le belraclitel wird, werden, gluu>
be ich, darin mir beiliiminen , dal's die Pliüuome-
no der chemifchon PropurLioiien Jich am htllfn'be-
greife» InlTen, wenn man anuinimt, dul's die Ele-
. mente Jleh, je ein Alom oder Moleciil tnil einem
oder mehiered Atomen oder Muleciilcn des an de ra
verbinden. Ueberhaupt bin icli überzeugt, es wer-
de von nun an eine rationelle CorpuRCuIar- Theo-
rie, welche die Kräfte, von denen die Verbitidun-
gen der Moleriilen abhängen, nicht vernacUlJ'IlJgl,
die Halls des theoreliTchen 'J'heils der Chemie und
PhyliV ausmachen, dieJo Corpuscular-Theorie mö-
ge im übrigen eine wa)ire Ourltellung von der !Na«
tur der Dinge, oder blo» eine Vorlleliiingaart i'ür
unsl'eyn, um zu begreilen und kennen zu lernen,
was uns ohne He unbegreiFlicb und unbekannt ge>
blieben wäre. Wenn aber die Erfubrung angefan*
gen hat, eine folche Vorftelluog von der innern
Zulammenletzung der Korper zu rechtfertigen , I'o
wird der zweite Schritt leyn, »u Tuchen, die Aneahl
der Moleciile eine» jeden Elements in jeder Verbia-
L 4f ]
dang ansrntinillolu. Drefe Unlerruchungen werden
freilicli iiulseill fcliwietig leyn, «rnl anlaiigs viel-
leicht nur zweiileiitige Refulltile Üereni, dcmolin-
geachtet ili es aber vüUij! klar , dafs jede gaTi« auf»
Geraiiiewuhl hin gefalsle Voi-ausrelzuog ohue alten
Werlh Ceya müire.
Der euglifthe Flivllker Herr Dnlton ili der
erfte, dei- in neueren Zuittn eine Corpusoular-
Thnorie iür die cliemifclui Tlieorie wieder aiilleben
geiaaciit hal, und das auf eine Art, die ieiuetn
Schartiiim JJ:iire niaciit. Er hat iiideis Tielleichl zu
tpiih diefe gincfcliche Idee auf die cliemii'cbe Tlieo-
rie im Allgcuieinen ongcwendct, und ilt den aija-
lytifcheii Unterfuclmugen vorgeeilt, tudem er die
Sciiwicrigkeilcit aus dem Wege räumen und die
Elementar- Atome zählen wollte, aus denen der
grölste Theil der nnorganifchen KÜrper belieht,
£r ging bei diefemSludiuin vnu einem völlig kiinl!-
lichen l'rincip aus. Weun zwifcben zwei Elemeu-
larkijrpern es nur eine einzige bekHuiile Verbin-
dung giebt, fo belraclUel, fie Dullon ais bcüelieud
aus einem Molecül von jedem Element; giebl es
aber deren zwei oder mehrere, I'o läfüt et heb durcii
das Verbültuils diefer Verbindung leiten. Die Er-
fahrung lehrt uns iudelfen l^iglich, dala wir nocl»
nicht alle Grade der Verbindung kennen, und trißl
es lieh, dafs von mehreren mijglichen Stufen der
Vorbindungwir nureine einzige entdeckt haben, fo
gicht es ulchls, was uns dafür bürgen kann, dals lie
gerade diejenige ilt, welche nur ein Mulecülvoa je.
k
J
[ « ]
dem ihrer Elemente enlliolK Aof dieCe Weife 'war
t$ uiiiuögliob| dafa die Anwendung, welrhc Herr
Dallon von der Corpuscular-IJypolhete aof die
chemifche Theorie gemacht hat, liebere Refaltale
liälte geben können.
Mehrere ausgezeichnete Chemiker haben die
atomiAilchen Speculationen nicht angenommen and
das Lächerliche 9 welche« die neuen philofophi«
fcheii Schulen auf die atomittifchen Ideen der altera
Schulen sn werfen gefucht haben, erzeugte eine ge«
wifle Abneigung gegen diefe Ideen, ib da(a maA- fich
nicht ohne eine gewilFe Scheu des Worte» jtiofn
bedient. Jene Chemiker haben gefucht, die auf
die chemifchen Proportionen lieh bexiuhendenThat«
fachen zu rereinigen, ohne in Unlerfuchutigen
darüber einzugehen, was wohl der Grund derfei»
ben feyn möge, und haben das, was die Corpuscu«
lar- Theorie unter MoiecUl rerlleht, mit dem Ana«
druck: yerhdUniffe oder chemifche Aequipalente
bezeichnet. £3 ift immer ein Nützen für die W^if*
feofchuft, dalä es Gelehrte giebt, welche den Un*
terfuchungen über die Urfachen der Brfchemungen
fich wenijiter hingeben, fondern firh llreng an die
Thai fachen halten; £e find es, welche für die be«
kannten Wahrheiten wachen, dals (ie nicht übel
begründeten oder zum wenigßen nngewiflen theo*.
retifchen Speculationen einverleibt werden» Es wa*
re jedoch ein grober Verlull für die WüTenfchaft^
wenn Niemand, aus Furcht , fich täufchen zu kön-
nen, es wagte, die Speculation mit der Erfahrung
[ 4? ]
'xu verbinden; und'wos niicK belrJin, fo pcflehe ich,
dttTs ich der JJegierde nicht Iialie wtdei'llcbeu küu-
neo, dem höchllen Piincip der Willetifchnlt näher
zu kommen , oh ich gleich weils , äaU man es nie
erreichen wird, nud duls der Weg durch Verir-
rungen fuhrt.
Es iH hiiufig der Foll, dafa wenn eine Theori«
TOD Celthrten angenommen wird, diejenige, wel-
che lie annehmen, ein unbelchrüiiktcres Zntranea
in lie fetzen, als die, dnrch deren Verliuhe und
Schlün'e Te ßel'charfe» nuide. Diefcs, «ird vi.-I-
leiclit auch mil den ihcDretifchen Spccululionen die
chcmifchen Proportionen helri;H"end, der Fall feyn.
Hr. Thomfon, der rur Kurzem eine mehr detaiU
lirle Au seinander fiitzung der UaltoiiTchen olomi«
ßirchen Theorie gegeben hat, hat es Ichon, wie es
fcheint, mit weit mehr Vertrauen auf die Untrüg-
lichkctt diefer 'i'heorie und feiner Anwendungen
derfelbengellian, als Hr. Üalton felbft, und irh
glaube, dufs Ur. Thomfon, feines Eifers und fei-
ner guten Abrichten ungeaclitet, in diefem Theil
der clicmifchcn Theorie mclir Schaden als Nutzen
angerichtet hat.
Sieht man die ICijrper als aus einfachen und
(nach der Hypotliefe) utithcilbaren Mulecüls zu«
rammengcfüt/.t an, deren reliitive Anzal.l in jedeia
zufammengefetzten Kurper man zu l'uchen hat, fo
niufs diele Anzahl der Gegenftand einer Unterfu-
chung feyn, und darf nicht durch willkührlicha
VurausfelzungeD beiiimnit werden. Ich liube ia ei-
I
I
I
nu- Abhandlung über die Urlbchc der chetuii
Prupoi-lioueii.iti Jliiii. Tliorul'on's yi/ina/sj rchon
Tor einigen Jaliren die AufJlitrklJmki-tt dci
Chemiker autdieXeul'uiikl zu richlen gel'uclit, ]iüd
gezeigt, wie es mi^güch ill, auf dein VV^ge derSc
fülii'ung zu ii'urst'i'i't wahi-lchciuliolicti llclultulfia
üliei' die Anzulil dicfcr Mulcciile in jeder bliiärert
Yei'biiiduiig zu gelungen und wie mun llcli da, ^o
der VeiTucli kein Ke['ullat gicIiL, durcli die Analo-
gie leileu lalTen küiiiie. Hült man licli an die Ideep»^
die icb dort dargelegt iiabe, und an eine wenig*
Hens analoge Art der Unterlneliung, Ca werden
wir gcwjls endlich zu jjoJUivern Kcrullaten gelat)-
gen, ah mau aniuiigs erwartet hüUe. Micbl ohne
Eol'remden fdie ich, dafa alle, M^elche lieh mit die- '
fem Gegeuüande belchdi'tigt haben , dieier Abhand-
lung keine andere AufmerklauikeiL gelehenkt hie-
ben, als die, welche einige neue analytifche ReTul-
laLe in ihr erweck Leu, Um zu zeigen, dals wirk--
licbetneVerrcbiadeti hei tili der Art, wieUr.Thom-
Toii und ich dielen Gegeuriand behandeln, llatt fin-
de, will ich die Folgerungen vergleichen, welche
wir beide aus denKefuItatenvoiiVerrucheii, diedeu
ZifiV'rn nach wenig yerlchieden find, ziehen.
Ih; Thomfonlaud, dafa lOü Theile Phosphor
121,28 Tb. SauerftolF einichlüri'en, um zu l'lios-
phoilaure zu werden; diele Phospliorliiure beliebt
na eil Hrn. TJiorafon ttus 2 Atomen Souerllofl' gegen
I Atom Phosphor, dolTen Atom milbiii iG,32 wiegt.
Üb es gleich bel^nnt iil, dafs der Phosphor a nie-
drigere Oxydalions-Slufen hat, als in der Phoi.
phorlüure, hielt es Hi*. Thomroii dennocli nicht Tür
iiütliig, ihre Ziirammeiirelzuiig zu keuiien , um die
Atomen- Anzahl in der Phosphorraure felizul'elzea.
Nachdem er die /nrammeiifetzuag einiger phus-
phorraureii Kalkl'dlze, z. ß. die de» neulrolen und
halilchen piiosphorHiurea Kalkes, onf eine Art he-
ilinimt hatte, die l'ail genau mit den Zahlen, wtiche
ich oben gegeben habe, übereinkommt, giebi er
eine Darlegung der Atoraen-ßerclialleuheit dioXür
pbosphorfauren Salze. Da er die PhosphoitÜure
»\s F+iOand den Kalk als C -\- betrachtet, lo
ersieht lieh, dal's die genannten phosphoifauren
Salze, um aus ganzen Atomen conliruiil werdtn zQ
kunaen, nicht weniger als 5 Atome Säure enthal*
ten mlifTen, gegen 4 bis 6 Alome Kalk. Ua aber
eiDefu complicirteZurammenl'eizung ob tif Zwilchen-
Grad« iiichu weniger als walu-icheinlich war, To
erdachte er noch '^ andere, voti denen s lieh nicht
berrorbriugen lalTen, die beiden andern aber, der
Art nach zu urtheilcu, wie er lie hervorbringt, nur
allein in der Speculalion exiiliien. Und alles diefes
Schreibt Hch von dem Vertrauen her, das dielWrChe-
miker aui'die UelUnimung der Atomen-Auzahl in
der Phosphorliiure fetzt; eine ÜeüimmuDg, von der
mau wohl lagen kann, dal's He eine willkiihrlicbe
Aiiuabme Tey.
Esergiebt (ich aus den Verfücheii, welche ich
ia diefer Abhandlung angeführt habe, dafs der
Sauerrtoildtr pliosphurigen Säure zu dem derPhos-
. JLuuU d. PhjGk. r..'jt. St. 1. J. >3i0. Si.g. D
[cht
des MoIccuU
100= 100 : 3yo,ta ■
Tliuinfon angege»
[ 5o ]
phorluai'G ficli wie 3 : 5 Terliiilt. Ea folgt Itiera«i,
dofa die kleinfte Zahl ron gnnzen Moleciilen, oiis
denen dicfe Sauren bclU-hcn küniien, ■ IVlolecul
Fhosplior m\L 3 Moleculen ttaiieilloQ' in der pltos-
pliorigen Siiiiie imd mit 5 Moleculen Sanerlloff ia
der PliosplKiilaiirc iH. Wenn daher aucb eineVei-
bindung /'+ a exiflirl, fo iTi ea doch gewifs nicht
die Phosphorluure. Das Gt
Pliosplior iimls daher foyn ■-'■|'-
anfUlt i63,a, welche Zahl U'
ben hsl.
Giebl man zu, dafs die Küiper aus unlhcilljar
ren Moleciils ziiramraengerttKl lind, lu Tolgl hieraus
niciit, dafii es in der Chemie nur folclie beüimmte
Proporlioneu gehen inüll'e, wie wir deren in der
u norgan i li; lien Natur an Ig i-Tunden haben; denn wenn
dieMoIecnle die Eigeufuball hallen, (ich in jeder be-.
liebigen Zahl zu verbinden, fo würden wir uns rer^
gebens bemiilicn, die Spuren davon aui'zufucheu.
Wir finden aber, daln bei den organifdien Siibltan-
zen der Verhällnifle, in denen lieh ihre eleinenta-
renMoleqÜle verbinden tiJnnen, und mitbin diefer
Verbindungen felbli, beinatie um'iiMige find, wiili-
rend diefes in der uuorganifcben Nülur nichl ftatl
findet; woraus folgt, djfs in dieler lelzfern, der
grofseu Anzahl von Körpern ungeaclitet, die liir
jetzt als elemenlare betrachtet werden , und aus de-
nen fie belicbl, die Anzahl der Verbindungen doch
fehr befchränkt ili. Sucht man die Urtaehe hier-
von auf, fo bietet ficli fogleich der limlland dar,
[ 5i ]
Elemenlar-Molecülelich nicht in allen
iiälluilleu verbiiidcii lallen, il. h. daTs eine utibc*i
iiimmte Atizalil iMoleciile eiues gewilleii Elements lieh
nicht mit eidei- uubellimmLenAnzuUlMoleciiletiines
oder zweiei- undcru ILlemente vereinigen kiJuiiea.
Es iil daltt;r rc-hr uaLiiilich, zu Tuclien, welches die
Zulilenfiud, in denen die Muiecülc der vei Icliiede*
iiea lilemtuLe (,oAkv die veilcliiedenen cheinirc-liea
Aeqnivaltnte) lieh vereinigl linden. Sind lie i jj
mit., a, 3, 4, JiSV und welches ift die grofsle Zahl
Ton B, die lieh mit einem einzigen ^ vei-liinden
kann? üiler lind lie a^-|-3/i, 5^+4 7^, 5y/+ 6Ö,
9^-}- toÄ 99 -^ + ioo jÖelc? Es ill klär,düls -
in der Keilic, in »elclie nur ein einziges Mulecül
vuu dem einen dcc tllcineiitc eingeht, die Verhin-
dungea die am meiüen belchr^nLlea lind, und zwar
aufdiefelhe Alt befchiänkt , wie wir es in der na-
orgauilclien NaLur finden. In der That, als ich un-
ter diefcm Gelichlspuukt die Analylen der unorgn-
uilchen äubllanzen durchging, hol lieh mir eine fo
geringe Anzahl von Verbindungen dar, in die das
«ine der Elemente nicht als ein einziges Molecül
einging, .dal^ ich gluuble, diele Ausnahmen l'eyea
vielltichl wirklich keine Ansnalimen, um To mehr,
da in allen diefen Ausnnhmen, wenn man das eine
der Elemente auf die Einheit rediicirt, das andere
nie einen andern Uruch eines Molecüls darbieter,
als den, von ij. Idi fj!t es dalier als einen Charak-
ter der unorganil'cheu Bildung an, dals in allen ih-
BD Verbindungen das eine der Elomenle nur als
D 1
[ 5a ]
Molecül- Einheit eingebe. Ich glaube iodeflen oacb
einer weiter ausgedeholen Erfahrung gefanden »a
habeU) dala die Ausnahmen , wo (ich i : i^ findet,
Tielleicht nicht davon herrühren ^ dals bei üellim-
mung de» Gewichts des einen oder andern Mole«
ciils diefer Elemente ein Fehlt;r begangeo wordei
fondern davon, dals es wirklich Verbindangen
giebt, wo a ^mit 3 B verbunden feyn können » ob-
gleich diefe Verbindungen vcrhiillnilsma&ig weni-
ger häufig find. Ob diele Verbindungen top
a ji mit 3 B ohno Dazwifchenkunft eines drilten
Elements Halt iindeu können? Darüber kann die
Erfahrung allein enticheiden. Hr. Daltoa erklart
fich für diefe Idee^ es liegt aber bei ihm eine blofse
Vorausfetzung zum Grunde. Ich will diefea durch
ein Beifpiel erläutern: In dem bafifchen fohwef«:!-
lauren Kupferoxyd lind 3 Molecüls Kupfer mit
2 Molecüls Schwefel verbunden; ich frage aber;
exiltirt diefe Verbindung des Schwefels mit, dem
Kupfer für (ich? oder wird zu ihrer Exillenz er-
fordert ^ dais das Kupfer und der Schwefel oxydirt
feyen? Man fieht, dafs die Auflöi'ung diefer Frage
von grofser Wichtigkeit ilt.
Gehen wir in der (Jnterfuchung der Yerhält-
nifle, in welchen fich die Elementar- Molecüls Ter-
binden können, weiter, fo Aofsen wir auf 3^4-4 Jff.
Unter den ficberften analytifchen Refullaten, die
ich Gelegenheit gehabt habe zu unterfuchea , fin«
det lieh keines, wo das einfachße Verha'ltnifs, in
dem die Molecüls der Elemente fich verbunden fin«
[
]
den 3j4: 4S gewel'en viire. { Es verflebt ßch, diöu
liier nur von der uiiorganifcheijXaliu- dieRedi; ift.)
Da es indelTen der KrfaJirung zui- Enlicheidung
ülierUireii bleibt, ob es exiHii-t oder niclil, Ib kann
jcb hier m.elir nicht Tagen, als dals es unfern bis-
Jierigeii Eifahiuugen nach lehr wähl Icheinlicli ift,
dafs es nicht exillire. Was die VeihälliiilTe 4^-+-
5B 99^+ lOO-ö elc. beliifTt, l\> haben lieh
diele eben lo wenig gezeigt, mid es \i\ klar, dals,
je weiter man diele möglichen Verbindungen aus-
dehnt, dcfto mehr die bcüinimtcn Proporliooen der
unorganilchen Natur auOiören müll'en, lieh von
einander zu unterfcheiden. Da aber dleTe bellimni-
ten Proportiuncn nichts weniger als zweideulig
Jind, und lieh dnrth die Eifaliiung gut belbligt
baben, To mufs es Grenzen geben, iibtr welche
hinaus Verbiitdungeu der elementaren Molecüls
der unorganilchen Natur nicht mehr Hall linden
Esift vielleicht jetzt noch die Zeil nichl, diele Gren-
zen fellzulicllen, üblchon ich nicht glaube, dals He
weil über diejenigen liiuuusgehen, welche ich höher
oben angegeben iiabe.
D.Tliomfon hat meine Ideen über dieTenTheil
der Corpuscular-Tlieorie zu widerlegen gel'ucht
durch leine angebliche Kntdeckung der phosphor-
fauren ICalklalze, welche aus 6MoIecülen Säure und
4 bis eMolecülenBalls KuCainiiieiigell-lzt lind. Wir
haben gefehen, dai's nach den Siieculationen der
Corpuscnlar-Theorie diePhosphorlaure SMoleciils
Saiierfloü enthalt, d. h. dals i Molecüle FJiosphor
^
E 51 ]
imt SMolecüls Sanei'RoH'daii zuIammengGfclzteMo-
leciil der FhosphoiTaure bilden, berechnet man
noch didfu Dalis die ZufaramenrelziiDg der plios-
phoiCiiiien Salze, fo wiid man finden, dafs die
Torbrennlichun Rndicale darin in roigendeii Ver-
IjäUnilVen verbunden lind, wo P daa Pliosphor-Mo-
leciil und R das Molecül des Radicals der Salzbafe
bezeichnen:
a) Phdsphorraure Salze, deren ßalis nur i Mo-
lecül SauerüulF.enthäll, z. B, die von Queck£lber-
oxydul, Kupferoxydiil etc.
BiiihMpkas P + H ■ )
Se.<quipho.jpfias 3 P + 2 R
Fhaiphoi P 4- 2Ä
Sabphosphaa P.+ 5B.
'?) Phosphoi-foiire SölüC, deren ßafis a Mole-
Nalron, IBleioxyd,
ciiltiSöuerlloffenlhüit,
z. B. vom l
Quecklilberoxyd etc.
Bipho.^p/ius
--F + R
Sesqii ipk osph as
3P + =R
Phaphas
p + n
= p + 5 p.
■) Da <Ld« weitere ErfMliranC un» mct.r aU Ein Teures und
inelir als Ejn baCrche^ S^H ätrMhti, An k^ooci. gtUhn h.it,
r.1 muri man unUrrdii^UlcntU ^.'<mcl> für lie rchaffcn. Ich
varde in der lateinirchen NomeacUdir folgernde TOrfdila-
gen ^ for äiejauren Satir fe,iguipho,yp/ia3 , bipkosphaa , tri~
phosphas, I. n.f^TT'cut, und für die bafifehen Sil« ISameu
wie folgfinlo vorfclilo(jcn ; phosphas fesqui-ferr'iau , phtis~
phas hi -ferricua , phosphas Iri-fenicus ODC. Berzeliiu.
[ S5 ]
. . -y) Pliospliorfuui'e äalze, cleteii Bnlis 3 J
cüU SauedioQ' euthull, z. B. EifciiuAy J, Cluomuxyd.
Bu'hosphaa Ji- + Ä
Fhoiphas SP-)- -i R
SulpAu>ph,is P -\- R
In diefea Verbicidungen giebt es 7 reiTchiedene
Arien, nacli weklieii die Molcclils dtt buidcii Ele-
mente verbmiJeii lind. Da die Veifuclii.', die ich in
dierei- Al>li^j|dlung bcrduit:l>ea l.ab^, lidi auf die
zweite Klaüe von pliosphorfaiuen SuUeii Itefchran-
keu, fu lafst es iicli vcriuullieii, dulk Ip der erlten
Klalle die Vei-bindinigeii niil Uebeiicluifc an Suure
zahlrcicliei' liud, als die, welche icfi angezeigt habe,
unddafs aucii üidev ieUIciiKlancdie hali Lehen Ver-
bludiitigen die Zahl in der Tafel Uherfchieitea.
Das I:*hos])bor-Eileii, dell'un Anul^'I'e ich ^ege-*
'nhabe,iflfozul'iiiiimengeretzl,da[siooTh. iGaJTh,
ÜSxydirle Mulle htr vorbrachten, in deueii \virö8,iTh.
Eil'euoxyd gef'undeti habeu, Weüir das PIios-
jjhor-Birun 0U8 1 Moieciil J'hosphor = 309,12, und
a MoU-cüls Eifen = 678=^ a = i3ä6 befleljt, fo müf-
Jen icoTh. dielerMafte duiohüsydalion 65Th. ge-
winnen, und 68,7a l'roc. dieler iixydirten MalFe
mütlen Eifeaoxyd ['eyn. üa ergiebl lieh daher, dufs
die Verbindung des Bifens mit Phosphor, welche
Üch bildet wenn bei der Glühhitze das phosphor-
£ifen fich reducirt, aus P-j- ^Fe belteht.
Einige phyßtah'Jche Bemertungen über die wüßeii
und ungefunden Gegenden dea mittlern Italiens,
tcd dnreendtl von GilbnL *].
J):is GroTsheTzoglham Ihsikann umfärbt drei, ihrer
phyftka lirchen DerchaETeiiheit nach, f>aiiz verfcliie'
deiie Regionen. Der fruchtbare 'i'lieil, die erlie
diei'er Regionen, macht nur ein Sechfiel des Lan-
des aus, und ill auf das reizende, von den Apen-
ninea und einer niedrigen 1-Iugclkelte einge-
fafste Thal befcbiJnkt, welches der ^rno durch-
*) Ith enlleline diefe BeraerkungMi aus meiircrrn geKlveiclien Brie-
fen über den L.intlLau in Iul]en , uHcPie an Mrrra Karl Fielet
gerchricbrii, und In ä-;r Bibl. britatiii. i8i4 nnd iBiä »hgcdruilt
Und. Die Vcrwatidlone fniun' Froviniea , die el.cmglt lU Ata
g«regnciriea gehürten , mitten in dem *a1kraichen Italien, in
Menrchenleere Sleppea uad Wüllen , wdide, wenn lie wirklich
in dem Gange der IS'ituv lige und um «in Alificrbeo dea Lpndei
aa* AllCT daiAcllle, eine der luerkwürdifjrten TliatTdchen der
phynkallTchen £rtlberchreibung Sf^B. Den ht^fv in den Stand in
Cetien, am dem, wai der Vui ialTcr daiüber aa vielen Stellen viel-
leichl ewi» in i-helorifch fagl , ein Uitliell über dier« nicht •»-
);emeine AnGchl zu fallen, ill der GeSchtipunkt, den ich bei
dierem iwat fehl freien , aber doch nicht QDtreuen Ansing voi-
Augen gühahl habe, Gilbert.
c 57 J
llrümb Florenz liegt in der Mille diefes Hcdcens,
das fudlicli bis Corlone, welliicli bij Pifj rciclil,
wo es ficli aii das i Stunde eiiirernle Meer mit
einer Tundigen, mit Gras und Eichenwäldern be-
ducktea fläche aarcbliersl, welche lialb \vildeii
Heei-denvon ScliaTea, Pferden, Kühenund Kame-
len zui- Weide dienL Dieles aa mehreren Stellen
iehr enge Thal ili aufs belle angebaut, mit einzeln
Aeheiideu Wolinuogen der Lanclleute bedeckl, nnj
noch immer Übervüliceil, wenn gleich in ilon SUd-
ten ivenigei- als es im Mittelalter war.
Uie zweite Region, die der yfpenninen, nimmt
zweiSechTtel von Toskana ein, niimlich alles Land,
«■elches am rechten lifer des Arno liegt, Diefes
Gebirge ifl hier zwar nicht ganz l'uwild, als weiter
nurdlich, enthalt aber doch such biet grülslcn-
theils nur ThÜlerj die von Bergllröraen verwüllet
find, Geröil, bewaldete Abhänge, Weiden, Wild-
nilVe, und lehr arme Einwohner, die von Kalln.
iiien leben und ihren Unterhalt damit gewinnen,
dafs lie nach Florenz, Livorno, in das Arnothal
und nach der Infel Elba auf Arbeit gelieti. Woa
Tou Toskana links (weltlich und fildlich) vom Thal
des Arno iiegl , belleJit bis an das Meer und dio
Grunzen des Kirchenllaates aus einem unebenen,
wenig fruchtbaren Hoden, und die Luft ill hier fall
überall hijchfl ungefund. Uiefe dritte Region, wel-
che drei Sechftel To.skaua's ausmacht, iü daher nn-
^_ ter dem Namen der Mareinma oder des ,J-jandes
BtaAer büfen Luft bekannt. Sioaa lafat lieh fiir ^i«
I
I
I
I
( 58 ]
Hotipllladl deirdben tielitiien. Zwelmol i
UQ dur Sil» der hÜcljUen Ciiltiu- in Eiiiopu gcwell-
und diei'ti vcrgell'uiieii und uüllen Uegciideii dtrAJa-
reinnia, welclie vor der Zeit mit Tode und Uu-
IVuchlbaikbil lieiuij^cluchl zu feyii l'clieinen, zeigen
liocli die äpuren dielL-r gliickliclieieti Zeilen und
der vei-fDiigenen tleirüclikdten, indem Iiicr die
Xiüliea mit Kuiueii aus allen Zeiluliein geltröut
und.
Das Land der büFen Luft reicht auch weit über
dieGranzeu Toskaiia'ti liinauH, indem es Üch liings
des Ufers des Meers von Livoinu bis TeiTociiia
und Luiidtidwai'ls vom Meere bis aii die erlle KtL-
te der Apeiinincn ziclit. Uiefer gau7X Laudrtricli
Acllt einen Scbauplutz von Ruinen und des vergan-
geoeo Kulims der alten Welt dar, wo alles nui'Er-
iiiiiei-uiig i!l. In der Maremmu von Toskana ill der
Jjodea wün, das Waller gelblich und durch Schwe-
fel vergiiteL, und niigenda lieht man hier Dörfer,
nur feiten eine Hütte, und keine andern iJaume
ols uralte Eii^hen, welche den Jalirhundcilcn ge-
trotzt haben. Mit der Hügelkette, welche das Ar-
Qotfaal fiidolUich von Florenz begiäuzt, nimmt dia
Cullur ab, doch fangt die völlige Wiifte ei-ft bei
Caßel Fiorenlino, 4Stunden fiidlicher au. Jenfeits,
lind kaum noch, einige ^ipuiea von Cullur, und man
ift nun in der Maremma. Die überfläclie i:t im
Grolsen welktirdi'mig, und hier und da üeheu auf
den Gipfeln alles verfallenes Gemäuer und Thür-
ine, und iu den ThÜlern fehr einzeln Käufer, um
die liian elwas Mais oder Äfoorliirle bauet, und de-
ren ai-mlelige üewolinci- Mo« den ünteigaug ihres
Valcrlantlefi überlehl zu haben Tcheinen. Aul'der
liiJchlleu Hübe ragCQ die gewalii^eii SLeiiitnalli^n
TOD ydterra hei'TOf, oiit' einem Berge von glan-
7c-nd weirsetn Alabolltr, [Marmor?] aus welcbera
Bildliauer und Modellirev fich mit Blöcken verle-
ben. Zevitcirte Klöller, vertalleiie Giirten, einige
OHvenbäumo, alles Gemäuer und PalüUe ohne
Dach, erinnern on den ollen Glanz der Sladl, wo
jetzt nur noch 5ooo Einwohner vegetiren, Baueru
und Alabaftcr-Arbeiler. Die Spuren der iangfa-
nieii Verwüllung find ül)erall zu Teben ; die blticben
Einwohner irren als Schallen in den majeÜalircheu
Ueberreüen aller Gröläe nniber; und zu mullilos,
ihre Wohnungen vor dem Einlluiz zu iichern, la['.
l'en (ie die Elemente frei damit lebalten, und l'ehen
gleichgültig der periodilchen Laudplage enlgegen,
welche ihre Zahl jährlich vermindert. Der gelb-
lirhe Boden ill nackt, bis auf einige Hölzer aus im-
mer grünen Kork- Eichen, und aus den Thälern
Heigt unausgeletzl der Rauch der Solfalaren
herrw.
DieNalur bleibt hier überall fich felbH über-
lalTen , und der Buden ill in dem Zullande, welchen
die Italiener mit dem Worte Machie bezeichnen,
d. \\. Rafen , auf welchem alle Eichen flehen, die
die Zeit nicht wieder ergänzf. Denn lolche Hei-
den dienen unernicr»lichen Heerden zur Weide,
welche allen jungen Aulfclmls vernichteu, und die-
[ G» ]
n ans einer Zeil her, als •Ii«
luin und ihre VValJungea ~
I
¥
\t nfaUcD
Einwolmei" ihr Eige
iiocli eu vcritieidigen wufdten.
Die l^iiiwuliner der Maremma von Toskana ge-
ben die Fell im i6. Juhrliundcrt als den Zcilpurikt
an, mildem ihr VeifuU aiifiingt. Sie rallle ihrer
fo viel« weg, dafs die iibrigbleilienden lieh dem
EinflulVe dei- büfcn Luft nicht melir krallig genug
^ciderl'elzen konnten, und feitdem nimmt diefer
Einflufd jährlich mehr iiherhand, in ehea deniVer-
hällniffe, als der Wideriiand iler Civilifatioii ab-
nimmt. Zugleich fout der \\"eilh der liegenden
Gründe, einige Wenige hrochlen lie an licJi, und
fettdem die grofaen Laudeigeiilhümev lieh aus-
fchliolilich ira ßefilze derfelben belinden, find der
Ackerbau und die ländliche Bevölkerung, ohne
Hoffnung der Wiederkehr von hier verbaniil. Al-
le Verl'uche de» Orolsherzogs Leopold, Colonieen
in der Maremma anzulegen, lind milsglückl; die
Culonilteii liarben ara Fieber, bevor ihre Anfiede-
lung einige Feüigkeit gewinnen konnte. Der Bo-
den lelblt ill unfruchtbar geworden, als habe die
Arbeit des Menfchen ihn erfchöpil; erbelieht nur
noch aus reinem Thon , deffen Weilie das Gelb des
Schwefels miiTsigt, der in Menge in dlefer fiegion
auagearbeilet wird. Die Orte, wo der Schwefel aus
der Erde dringt, verkündigen lieh Ichon von wei-
tem durch widrigen Gcrucli und trüben Dnnli; die-
id Solfataren vertreiben alle Bewohner rings um-
&er*, lüokende Flammen ileigeu iu Wirbeln von
t öl ]
Kaucli hervor, und de»- Rand diefer kleinen Ki-a
ill SlellenweifB mit Srliweffl hidcckt, in dellenMiU .
le ein gelblich biaunea WalVor koclit. Das eiit-
TÖlkerle und von deu grolseu Grund-üigenthii-
mern eroberte Land war nur noch auf Eine Art zu
beniitzetj; man üherläfsl es ganz der Notui', nnd
weill es die gcrundc Juhcszeit iiber Heeidcu »um
Aufenthalte und zur Weide on. Dia ßeruaer die-
fer Jrleerden lind eine Art von Noiuadeu oder wan-
dernden Hirten, weiclie kein anderes Eigentliuni
als iiire Meerden l)eruzt;n; lie pacbten den Geuitiu-
den in den Apenninen die liohen Bergweideu für
den Sommer ab, und den Grund- Eigenthiimern der
Maremnia die Kbeoe iur den Winter, wo das lierr-
liche Klima die Vegelatiou fo begünlligt, dafs auch
die kalte Jalirszcit über kein Mangel an Gras ent>
Iteht. Halbe Wilde, gleich den Tataren mit Häu-
ten bekleidet und mit langen Spiefeen bcwaifaet,
Kielien dann hier mit 4oo,ooo Schafen, 3o,otx) Pferf
den und iiiclit minder zahlreiclieii Ilecrdeu voa
Kühen und Ziegen umher, üas Thal des Arno und
andere benachliarti! Gegenden werden mit Thiereu
von hier aus verfehen. Diele Benutzung, welche
die Hüllte deo initllern Italiens für immer in eine
AVüfle verwandelt, ill in der That mehr noch ein
Werk der Natur, aU der Willkühr des Meut'chen,
und kann immer noch für eine Art von Indullrie
genommen werden, ohne die dielet ganze Land-
ll-jch eine vollkommene Einüde feyn würde.
Während aber der JJodcnia der Marumma auf-
[ 6a ]
: Pltai
lizea, w<ilclie den AleuCeheDi
zeugen, gciicii in lui
gebi
ziirMnlirurig dienei
Innern tlicmilche Fincclle vor, die eine uuermers—
liclie Menge äcliwetel, Salze und Aluun biiileo, Toiu
deren tlinratiimeln ein grolsei- Theil der ['chwachen
lievülkei-ung leiH, gtlcliiclit dlel'es gleich nur wäli-
lend dei- Jahiszeit, wenn man die Lull niclit zu
liirchieu liat. — AJIes ill uiiei-ivoilul. und eigen-
Ihiinilich in ditsll'!' Gegend , deren Lebenszeit ver-
itriclien ill, und welche ScliriUweii'e zu dtm Zu*
Aunde der KinüJen zuriickkeEii-t, mit welchem iich
die Bellinimung dielet.- Eide endigt. Dean e«
](ümint endlich eine Zeit, dal» der von der imiuef'
^vatuendeu ßearhcilung duicii deu Menl'chen und
die Anltrengung bei der Vegetation eifchüpfle lio-
tieii, die Elemente, wclclie zur Bildung des Nali-
rungslaftes der l'flüuzen nothig ßiid, nicht melii' zu
erzeugen vermag, und. dufs lieh in ihm durch che-
tnirdie Verbindungen nur trage und gil'lige äub-
liunzeu bilden , die die Quelle des Lebens uatergra-
ben und langi'uin die Gegenden entvölkern, welche
dieVoifeliung der Flöge der Zeit hingiübt »> Die
nahe Nüchbarrdiait der durch Civiliiation bezähm-
ten, und diefer von Telblt zu ihrem urrprüiiglichen
Zußand zurückkehrenden NuLur, welche es^faltzu
Xeyu Icheint, dem Menlchengei'chlechte zu IVöliuen,
■} Eine gani artige poetircb« Idee, Welcher inderi, um für
eine i'ii:bli|ja ptijfibilirclii; gellen m köaDen , mebr nicbla alt
W'i.iiihuit fchll. Gilh.
t « J
iieJit uns im.rollenCunlrulte die AlacliL ijL'i-OutlheiL
Und dii: äclMvüolie des Mciirditüi vor Augen.
Necl) d<^r gewuliiilirhen MciniiFig lull die liüTe
huU, welclie den Tlieil des niitllerii Italiens eiiL-
TÜikcrl, der unter den Ucrgcn nach dorn mitlcilitiidi*
leben Mecie zu liegl, wie an fo vielen andern Oiten,
von Morüllcn und Ueheiidtm Gewa'll't-r Jienüjiren.
UieH^s mag Ton den Ponlrfiilclien Sütnprun gellen;
in der Maieniina 'I'oskana's nud des röniilelien Ge-
bietes llifsl fich aber die büfe I^uFl diefci- Uilucli
nicht ziilciiieilien. Denn dicre Mareinmen Und ein
hoch liegender Landriiich, wo Liil't mid Wind
überall iVeieu Zuti'ill liahen , und der weder Mura^
fte noch Üeliende Gewüfier eulliäll (?); und ich ha-
be die Plage mit gleicher Heftigkeit nuFdeiu hohen
Kücken von JiaiUcvfani und in den AVäldeiii des
Berges Soracle wÜlheu I'ehen. Es iür^l kaum iicli
anders denken, als dafa diefcs Verdeibiiifs der Lul't
von der chemil'cheii ßefchairenheit desiJodens Telbll
hevriilu'l, die diefe vulkniiit'clien Gegenden alliiiüli-
lig angenommen hüben, dein Gange der Nalur ge-
müU und durch Unifliiode beHimmi, die iiiif> unbe-
kannt lind. Sollte fich niciit an der Oberlluche des
Hodens Schwefel- Waßtilloil'gas aus leinen tillemen-
len bilden, unabhängig von der Gegenwart von
Waller, weiches gewöhnlich diel'es Gas erzeugt?
Sollte diefes der Teil feyn, fo giebt es kein Hiilfs-
mittel gegen diefe böfe Luft in der Mareiiiiua ">.
s,6<iiw,w-\v.,ir«iUoffE4
'ickt bikauullicii »
D Gitt, I
Et muls Ihoen l'undoibar dünken, dafs man die
Uiraclieii einer l'o beliütidigen nud lu lurchlbaren
Wirkung nocli nicht ktuHt; denn was Aeizle und
ClieraikL-r über diefi-s gelicimoifsvoJIe Welto, das
leineAunaherungdurclikein vrabt'zuiichnieiidesZei*
eben EU cvkenaeii giebt, Tei'mutlicL Iiabcn, wird
durch die Tbaliachen widerlegt. Der Himmel
bleibt, wenn es licii eiiillt;t!t, eben l'o reiu, das
Gi'un eben rofrilch, die Lull eben lu ruhig, als lie
zuvor wareu; des heitern und uulchuldigeu Anfe-
faens ungeachtet, fühlt man Jich aber ron einem ge-
heimen Schauder wider Willen ergriflen, wenn
iQSn diele lo müde und doch lo 1'chüdlicheL.uft ein-
athmct. Man muls diel'u GegenJen leiblt befucht
Iraben wahrend der gefährlichen Jahiszeit, um lieh
einen richtigen liegriil von der langlamen ZerAö-
rungder menrciilichen Natur zu inaclien, die diefe
Luft bewirkt. Statt der gefunden Gelichlsfarbe
tritt eine gelbe und bleiche bei allen ein, die lieh in
der Mareiiiina dauernd aufhallen; fie lUhteo lieh
täglich fchwäcber; viele lierhen ehe die böle Jahrs«
zeit zu Ende iß, und wer lie überk-bt, verrollt in
einen Zultaud von Niedergedrücktheit und gÜnzU*
eher Mulhloligkeit; eine moralifche Schwäche, die
vielleicht nicht minder Ichadlicb als die böfe Luft
wii'kt. Die phyhl'che und nioralilche ErfchlaHung
hemmt wüfarend diefer Zeit die ganze InduHrie;
lÖJul kleine Tliier.- fohon , w«.n M in einer wcdIk Ledeu-
ivtidcuMiiLiücil» slmorphiiircbcDLufl beigRiueitgi iß. GiJt.
L.
t « J
"bnH hierauf lial man bei der ßemrthfcfiaftang dea'
Bodens Rückliclit nelimeii münen.
Bei ^quapenüente, wo man Toskana vcrläfst
und den Kirchenßaat belritL, veründert lieh zvinr
die Natur des Bodcn.s und der Anblick des Landes,
die böfe LuTt und ihre W'iiknn^en bleiben abet
diefelben. Statt des weilaen und nackten Thons
ficht man fchwarzen vulkanifchen Sand, delFen
Fruchtbarkeit die wilde Vegetation und die unge-
heuren urallen Waldungen beweil'en, welche von den
Apeaninen bis an den Strand des Meeres reichen,
und zwei Drittel des Landes bedecken. Die Stiidts
und Flecken, durch welclie man kommt, haben
ziim Theili berühmte Namen, gleiclien jetzt aber
mehr Denkraählern gewelentr üeCchlechter; yi^
terbo ift unter ihnen der Hauptort. Nimmt man
die Garten und die Weinberge aus, welche um fie
her liegen, fo gehört auch in der Maremma von
Rom der ganze, 'des Anbaues fähige Boden, gro-
fsen Landeigenthiimernj und Tchon feit geraumer
Zeit iil auch hier die ganiie IJndlicIie Bevölkerung,
verfchwiindeu. Nirgends lieht man Dorfer, Hiit-
teu oder auch nur eine Pachterwobnung; die ganze
Bevölkerung ilt auf die Städte und Hecken be-
Ichrünkt, wo Eigeuthiiraer, Pächter, Tagelöliner,
Handwerker und KauOeule unter einander woh-
nen. Die einzeln Hebenden WirthfchaFta-Gebju- ■
de, auf welche man in grol'sen Zivifchenraumen
Holst, Cafale genannt, find unbewohnt, und die-
den IJii'ten und den Arbeitern, während
J5.53. St.j. J.iy.li. Si.g. E
I
I 6Ö ]
der Zeit der Ijandarbtit zumZullucIilsürte. In den
waldtoien FlÜlzen wird der Boden nur alle H Jahre
einmal beackert; nachdem man ihn 7 Mal gepflügt
/hat, beilelll man ihn mitWeitzen, der das 8-fache
Iragl. Unmittelbar nach der Erndte lal'st man den
Boden in denZiiIlond wilderW'iefen zurückkehre«,
er dient dniiii zur Weide, bis er iich nach einigen
Jahren To mit Uornen, Ricinen, Schilf u. f, w. be-
deckt hat, dal's er nur durcli Abbrennen und Pflü-
gen wieder gereinigt werden kann. Die Heerden,
welche in dielen uncrmelslichenLandereiea umher-
ziehen, hud von weit fchöneren RafTen, als die auf
den unfruchtbaren Weiden Toskana's.
Zu Ruciglionc, am.Fufsc der Berge von f^iter'
bof ift der Anfang des j^gro Jiomano^ der berühm-
ten, von dem Meere und von einem Kranz von
Bergen umgebenen Ebene, in welcher die Sladt
Rom liegt. Ihre Länge beträgt 3o, ihre Breite
10 big la ^Stunden. Sie ill wellenförmig, die
Rücken, welche inagefammt nackt, oft ohne Erde |
lind, haben ziemlich einerlei Ilühe, die Abhänge I
und die Thaler lind mehreuiheils lehr fruchtbar^ '
Baume aber find in der ganzen Ebene beinahe fo fei- '
teo, als ia den ihr ähnlichen grasieicheu ,äte]>- <
pen der Tartarei. Hier und da lieht man ein 1
Uickig von Dornen, eine Reihe Kork-Eichen oder
Pinien, und Zäune aus Balken, nm die Wicfen ab- j
zutheilen und einige beackerte Flecke, die 3o bis '
4o Morgen zu halten pllegen, gegen di&Heerdea •
zu fchütiseu. Nichts lalst die Nähe einer grolsea 1
[ «7 ]
Sladl ahnen, bis man auf dem Monte Mario plütz-
lich die Ti bei- und Jie lieben Hiigel mitiliieii Fal-
lüllen, KircUen und Kuppeln erblickt, über Keklio
alle die von St. Peter hervorragt.
la liom haben mich nicht fo fohr die Alterlhii-
in er als die ueuern Huinen befchüfligt, welche lieh
überall dem Ulick. und der Fhantaüe des Reifeudeii
aufdi-ingen. Ich will veiTuchen Rom Ihnen zu
fchiidern, wie es nach Ib viele» Jahrhunderten von
Gloiiz und Ruhm nun leinem Ende enigegeu geht,
uud fchun jetzt nicht viel mehr als die erhabenlle
aller Ruinen iH. Vielleicht gelingt es jiiir, Ihnen
die gvoTse Scene der Veruichtuug zu vergegeowär-
ligen,!die Laglich in den Mauern Roms vor hch gtsht,
ill lie gleich grüHier, ernlter und trauriger, als Wor-
te He mahlen kimiienj lie iü das grol'se Feit der
Todten , welches nur die Stimme der Wülte und
die Wellen der 'l'iebr würdig leietti können.
Ich bin im J. 171^1 in Rom gewefea. Damals
«otbieU CS noch 160000 Einwohner, viele grol'se Fo-
milien, welche Fremde zuvorkommend uulnuhmen,
■üen Prunk des Luxus, und alles, was eine grofse
oad reiche Sladt beiiteichnet. Jetzt kam ich durch
daa nämliche Thor in die Stadt, die StraTsen waren
aber nicht, wie damals, mitKutlchen, TuiideFn Hall
ihrer niit Heardeu von Ziegen, Ochfen und lialb-
vildeti Pl'erden bedeckt, welche von Hirten mit
langen Piken, den Tataren ähnlich, getrieben wur-
deuj die des Nachts eine Zuilucht in den Mauern
K«n» gegen dun Todt Tuchen, der lie während der
I
[ «8 ]
JaltrRKeit der liijli.n Lufl im Freien ergreifen würde.
DicronomadirchonHirtenHrid ihre wandernden Heei'-
di'ii bcmachligen lieh der Falärie und der Stadtvier(cl,
wcl^hediel^inwohner inderaMaarseTerlaßen, alsTie
fich Terraindern und von der böleu Luft immer mehr
nach dem Millelpunkt dec Stadt verdrängt werden.
Schon lintl die Forta del popolo, ein Theil des Corfo,
das ganze SladtvierLel dea Quirinal, der Trinita de
Monti und das jenfeits der Tiber gelegene von
Ütiidterri nicht mehr bewohnt, und dienen Landlea-
ten lur Ziitlucht. Rom hat nur noch looooo Be-
wohner *), und darunter find über loooo V\''ein-
bauer, Hirten tindüartner. Es giebljelzt weitläu-
ügB Kevier^ in Rom, die nur noch Dörfer Und, und
wohin die eigeulüclicn Landleute durch die bij-
fe l4ifl vertrieben worden find. Eine folche Ab-
nahrne der V'nlksraenge in 22 Jahren ilt uuerhörl;
die politifchen EreignifTe mügen aa ihr Antheil ha-
tten, dieHaiiptiirfacbe liegt aber in bleibenden Vtn-
Üü'nden und in den Wirkungen der böfen LofL
üiel'e Plage greift (ährlich mehr um fich, jährlich
hndet lic lieh in eineStrafse, ^mf einen Platz, in
ein Vierlcl mehr ein, die bisher von ihr ver-
fchont waren, und je weniger ihr die IJevolke-
rung widerlieht, je weniger der Menfchen vrei'
dea, delto Ichuetler greift fie um Geh, und defio
m«hr SchlÄchlopfer rafft diefea furchtbare Uebel
fort. Der Zi'itpuukt ill daher wahrfcheinlich Dicht
*) K4<b JUTonlli^-lKa K»btK4ln foll « im I. tSio lüouaBü»-
«*ktTi (<l<tt li*k«, aail jtnt 1 iSi-»» caib.hca. CiKi
[ % )
mehr'fern, dafa diei^c Königin der Sudle alleii ihren
Gloiiz wird verloren habeu, und, gieicli Volterm
nichts als eiae uneiraersliciK: MalTe von Moiiunien^
teu und Ruinen aus allen Jaliihünderteii i'eyu wird,
zwilchendenenHiilen, Ziegen und arml'elig« Wein-
bauer hauren. So wird lluin endigen- und hat es
gleich ftjine Nelienhulileriimcn Itingc iiberleht, To
entgeht es duch dem Sciiickralc allerMenlchenwer-
ke nicht, und fehr bald wird es gleich Athen und
l'erfepolis, gewelen feyn.
Diefen Charakter der Vernichtung niinoit maa
in Rom überall wahr. i)o der Wohnungen viel
mehr als der Einwohner lind, l'o denkt Niemand
daran } die feinige zu erhalten; kein Uach, keine
Treppe, keine Thnre wird reparirt; brechen lie zu-
fammen, lolalst man He liegen, und Tucht heb eine
andere Wohnung. Alles ift in Rom aus vorigen
Zeiten her; luau Ichafl't nichts Neues an-, jeder ver-
braucht was er belitzl, als wiirden alle durch ein
gcwilTes Vorgefühl abgelchreckt, etwas fiir die Zu-
kunft nu unternehmen oder zu verfuclien, und die-
fe Erfchlaffuug, welche alle Arbeit luhmt, tragt
nicht wenig zurBefchleunignng des Verderbens bei.
Handwerker und Tagelöhner verhungern und ver-
fcbwinden, und die Verminderung der Verzehrer
zieht endlich auch den Ruin der Produccnten nach
fich. Auch giebt es fchwerlich irgend eine Stadt,
wo alles, was zum bloläeii Ihierifchen Leben gebort,
wohlfeiler ifi, als in Rom. Lebensmittel, welche für
»66<XKi Einwohner zureichten , verthellen lieh jetzt
[
]
unter 100,000. Diefe Wohireillieit hält diejenigen
Einwohner, für welche Ee eiaeu Kuiz hat, zurücfc^
und wahrfcheinlich werden [ich beronders die
Grutideigeiithümer noch eine geraume Zeit im Mit-
telpunkt der Stadt erhalten, und von der bdfeii Luft
dort immer enger zurommeugedrängt werden, wäh-
rend das übrige Rom, den Elementen überladen,
nichts feyn wird, als eine ausgedehute MalTe von
Trümmern, uiitten in einer Einöde.
In dem Viertel jenfeits der Tiber bin ich Stra-
ßen durchlaufen, die völlig verlnlTen find, und blos
Hirten zum na'chliichen Aufenthalte dienen; und
wo die Peterskirchc lieht, ill: jetzt eine faß men-
fchenleere Einöde; ihre Vorplatze find mit Gran
und ihr Gemäuer mitMoos bedeckt. Es iH eine be*
fondere Empfindung, die berühmLefte Stadt fo «II-
mählig vergehen, und in unferen Tagen, wo man tiur
zu bauen pflegt, die Zeit, ohne dafs der Menfch
fich ihr widerfelzt, zerllören au Tehen.
Die mehrflen Keilenden , welche durch die un-
angebaueten Ebenen der Campagna de Roma gekom-
men find, fcheinen zu meinen, diele Einöde hütte
nicht einmal Befitzcr. So vernachlalllgt der Roden
hier indels auch fcheint, fo wird et in der That
doch regelmal'sig bewirlhrchaftet, und di« Art, wie
diefes gefchiehl, mögen Sie aus folgendem erl'ehen,
|Wfl8 mir darüber Herr Trucci mitgetheilt hal,
Pächter des Kirchenguls, von d eilen Einkünften die
Peterskirche erhallen wird. Diefes Kircheugut,
Camp omorto geaanot, liegt zwifchen Vellclri und
1.
j
[
J
NettunO) uDweit Ocr Po»tiatri.-lieti Sümpfe, in ei-
ner der ödellen und ungefuDiIeRea Gegenden der
Ciimpagno di Roma.
„Sie wei-den verwundert feyn, Tagte er mir, zu
hören} daTs die ganze 4o Stunden lange Maremma
Ton Rom, nur aus einigen hundert Gclilzungen he-
fleht, und in der Hand von nicht mehr als achtzig
Pächtern ift Man nennt uns Kaufloiite von l<and
(ßlercanlf! di tenuto) und in der That find wie
mehr Kaufleute als Oekonomen; denn wir lehen
allein Koni, wo wir Buch führen, und von wo aus
wir das Gauze anordnen, indefs unlere l'^attori die
AdmiriilliaLiou belorgen- Ehemals liaticn untere
groTse Herren auf ihren Befitzungen anfehnliche
Heerden und GelUite, und verpaclileten lie zugleich
mit der Benntzutig des Hodens; diefes Kapital ha-
ben fie aber allniählig veräurserl, und jetzt befitzen
He blos den Boden. Seitdem kann kein anderer
Pachter werden, als wer ein grofses Kapital in Vieh-
heerden befitzt, und fo lind jetzt alle dieTe Foch-
tungen an achizij; Ptrfouen gekommen, in deren
Hand mit deiZeitwahrfcheiulich auch dasgefamm-
te Grundeigcnthimi übergehen wird. Die Art der
Cuiturwird fich aber dadurch nicht äudeni, denn zu
ihr zwingt die Natur, und man hat jetzt keine Wahl
mehr, in der Art das Land hier zu bewirthfchaf-
len. Denn dieler unglückliche, jährlich von einer
Art von Pell heimgeluchte Landflrich, ift von Dör-
fern und Ton aller ländlichen Bevölkerung völlig
«Dtblölst, und die unermefsHchen Landgüter, in
r 7' ]
die er vertlieilt ifi., lalFeu bei dteletn Menfchcn'
Mangel keine andere Be w i tili Ich aftuug zu."
„Wie ein vui- AUers lo aulseroriienllich ange-
kaucler und bevüikei'ler Landitricli in eine Co traa-
rige Lage habe gcrullicn können, das erkläre ich
mir auf i'olgeode Art : !<^ui? Zeit dm JJIüthe Roms
hatten die rolcheo Kapiialiiieii die kleinen Land-
befitzer um die >laupüladt ausgekonft, und den
ganzen Landitrich umher in Villas, Parks und
Landhaufer verwandelt, und liefsen den iJoden von
ihren Sklaveu anbauen. Der Verfall des Reichs,
die Verlegung des Tlirons nach KoHhanliucpel,
der Einbruch der Uarbaren, und die Einfuhrung
des Chrillenthuins richteten die Eigenlhümec zu
Grunde und machten die Sklaven verfchwindeo.
Freie und arbciiraoieLandleulc felilten. So Tank der
Werth der Güter, und es wurde perraogenden Fa-
milien leicht, ihr Eigenthnm zu erweitern, fo wie
J'pälerhin denFatnilicn derl'äbiie ungeheure Grund*
belitzungen zu vereinigen ; und Ib il't der Theil Eu-
ropa's, welcher ehemals der bliihendile und bevbl-
kertlle war, endlich zu einer menfcheuleerenWülle
geworden, wo man das Land nun nicht mehr anders
als es zur Zeit der alten Patriarchen gefcbalijbe wirth-
fchailen kann, und alfo eben damit aufhört, womit
dieGelbhichte desLandbaucs artfangt. Mit den un-
erraerslicbenßefitziingen beliebt keine ländliche Re-
Tolkerung, eben fo wenig als mit den ^Vi^kungea
der bofun Luft, welche jetzt hier herrl'cht, und die
vielleicht nur eine Folge der Lntvijlkerung war,
[ 73 ]
jetzt aber cipe nicht mehr zu überwindende Urfuch
(Jeclelben gewoiilen ill" *J.
,,Diere oft QuadralmcÜcn groCsen Landgüter,
M'elchc jetzt ohne Uorf und obne Hülle, felblt ohne
Vieb und obne Ackergeialh Jiud, und jedes nur
eiu einziges unbewobntes Wirlbrchoflsliaua beGt-
zeo, Jbllea die grofsen l'äcliter bewirlhfchaften.
Ihnen blieb unter diefen Umiländen keine Wahl.
So fruchtbar der Boden, und l'o fchün das K!lma
auch ift, l'o liefs er fich uuter diefen Umilaudcn doch
our auf diel'elbe Art benutzen, wie düs die numadi-
l'chen Völker mit den W'ullen tluin. Sie verletzt«!!
dahin Heerden von Schafen und von halb wildem
Hindvieb hungarirdier RaJie. Die Schafe ver-
niefirteii iich fehr; lie geben oni früheften Gewinn,
und bedüri'eii nur wenig abgehärteter Hirten, wel-
che, wenn im Summer auf den Ebenen die Dürre
und die böfe Luft eintreten, die Heerden in die
Apenniiien auf die Bergweiden treiben **J. ^aa
•) Sclbfl in den I<cir»rtea SoromtrDiDngKii hejccki Tich die
, Campagna vou Rom. >llc Abend mil einem ilklileii , ciakaltca
Nsbot cioiee Fun hoch , nn<I ilim fclireibt man erartcn An-
t Ant an dtu FieUva m , durcl. welche die Einwohner , dio
auffericn , wcfüjeraiTl wtrden.
1 Die Schüfe in der M.iremma von' Rom ßnd von zwei TEr-
1 HalTeu , einet kleinen, kraftigea , mit feiner aber
^d^coladeufavhencr Wulla , Negretti genannt, von denen ci
t , und welche lur Kleidung aller Beueltuünche,
t nnd PoAillons in Italien gabiincbt wird ) und einer
[ 7* ]
weniger weichliche Kintivieh bleibt aucb im Som-
mer in der Marernina, uutl die Hirten ilelTi^lben ge-
wöhnen flcli endlich, nachdem ihrer viele bitige-
raflt worden, an die giftige Luft iVaria cntlii>a).
In fo unermelslichen Ebenen mürfea die Uirteu be-
ritten feyn; inaii bedarf überdeni Pferiie , um
Verbindung mit den wenigen Studien zu unlerhnl-
len; diefes hat uns gcnöthigt, halb wilde Geftüte
aoznlegen, welche iudels den mindeft einträglichen
Erwerbsaweig ausmachen *). Die Waldungen ba-
ban wir niitSchweinen, und dieSüinpfe rail Büfi'eln
bevölkert. Alle diele Heerden haben fich aiiüer-
ordentlich vermehrt-, die, welche ich auf diefera
Landgute beiUae, lind liher iüddoo Thaler werth;
Jpulifchen Eair«, der ftlionriea uofer aÜeii, von glämead
väüei uud Eben fo feiner Wolle, als d,\t Airagonirdie,
aber nur id der obern Hälfte d« Körper» milWolIe bedtckt,
(I»riir aber fehr railchrelch, über fioiiooo au der Zalil. I),
dai HatnmclfleLfch in Italien fchlecht ilt nild nicht gegelTen
-wird, io lü.]te( man die männlichen Lämmer und Telbri eiaea
Theil der weihlichen , und nielkl die Schafe um Schafkäfe
in machen. Davon lieftri ein einiige» Schaf manobmiil fiir
3 Piaftev an Werth in einem Sommer, In der Mltle Hai't
treibt man ditfeHcerden in die Apeoninet, und Ge komineii
^li in der Miite dft Okioben nach der Maramma xurück.
M Al9 noch die grollen Gmudbernzer felbß die Gcfhite befa-
f.en , %>b e» in Ü'"«" ""'g« berühmte Raffen , n-ch ,79, f.h
derVerfalTer die btoniefjrbenen Pferde, welche man Borgkefa
nannte ) Tie dieuleu den >u Rom Rudirf^nden Künftlem liäa-
%a za Hadellen 1 und Guido Rheni halte mit ihnea den 'Wa—
l 75 )
und eben To Ttel die auf zwei andern LandgüLern,
welche ich aufseidem nocli in Paoht habe. UnTere
Hirten erhalten keinen Lohn; wir branchen nur
He und die kleine Heerde, welche ihr Eigenlhum
ausmacht;, zu nähren. Sie find alle Bewohiiei- der
DtTge Sabinieiis und Abruzzos, und bringeniFrau
und Kind nie mit, werden daher nie bleibendeEin-
wohner der Marerania, Ebenfalls aus den Bergea
koniml ein grofserTheil unferer Feldurbeiter, docli
wohnen von dielen auch virle in Rom und in den
kleinern Städten. Diele Tagelöliner Itelten lieh
wöchentlich in Rum ein und werden aui'6Tage ge-
uiielhet, täglich fiir la bis 16 Orofchen und l'o viel
ßrodt, ah fie sinr Nahrung bedürfen. Mau niiethet
ihrer fo viele, als man auf Iiiinen Wiefen Paare Och-
fen hat, und allo Pflüge in Arbeit fetzen kann, um
wo raögliuh die gauzn Bi-lltllung in einer Woche
zu vollenden; ich pflege hier oft lOo Pflüge zu-
gleich arbeiten zu lauen. Den zu beackerudea
Raum hat man zuvordurchHürdenfclJng gedüngt;
die Orbfen werden nur wahrend der ßeflellzeil ge-
f'Ütlertj und fo bald die Arbeit vollendet ilL, treibt
man fie wieder aul die Wiefen, und dankt die Ar-
beiter ab. ^Nachdem der umbrochene Raleii einen
gm derÄui'DrahffpRant. Jclil lind alle diir« Ri!Tro niilcr-
grgongfa. Alle Pferde Hiicl Tthivarz , nnd zwjr i.iclit vor-
zuglich Tchou, aber voll Kr^ft und Mnlli, 'untl h.ibcu al«
'KaTallei'Upfetde die rthweilten Fddi^iit-e glücklich dbet-
ftandeu.
t 76 ]
Monal lang der Sonne ousgeTelzt gelegen hat, Ter-
breanl man ihn, und pllÜgt ihn nocli ein Mal nach
einer fluider voiigen fenkrechten Richlung, dann
swei M«I nach den Diagonalen, lirft die Wnrzeln
berauG, l-icl ia der MilLeScpLembers und pllÜgt die
Saat unter. Man erndtet im DurchfohniLl das '.
(). fache, in denPoiUiuircheu SLimpfen lelbft das I
la-iuche *}. Nach Uei' Kiudlt lifsl man den üodeo
lieh wieder berafen und in Weide verwandeln. Nuc
etwa i des Bodens wird beiilelll, | ifl in Uracbe und
gdienen zu Weiden. Der Facht wird Iilos von deua
beüeUbarenliodenentricliLetjetwa iji Franks für deu" ,
'] Dei VerfarTui' dar Briefe, der gerade lUr.'Zeii der Erndu
gcgi-nwäflig war , fiud »uT (ieiii Pachtgnte des Herrn Tfucci
Sao Meurdien in einer Keilie mit dein Einerndlen berdUfiigt,
WDVim Gnu 1I.1S Getreide mit Sicheln fcbiiiltCD. Alle waren
ausAbrUMo gekommen, difi Hillte Männer, die llälTle Weiber,
nud riliDD Gag die büFc Luh an , ihre Einwirkung inf G« za
äur«ern. Sie mülTeu nnlEr freiem Himmel fchliifeu , diefen
bringt am Tnge keinen NarJillieil , Marhta aber auf dem bn-,
ihaueteii Hi(fen nnler den rchivefligen Aaidiinftnngfn', [oder
vielmebr, wenn der Koiper im Fieien GcU an der obem
Fläche durch die Aiiaftrablung der Wärme, weleba den Thau
erieugt, aumehmend, und alTa ganz nnglclcb erkaltet G. ].
ifi dieraa ÜuDie.ft gefaUiliib. Ehe die Erndle -vuUenilet ift,
pflegt das Fieber die Hälfte ergriffen zu haben. Vieizelui
Tage nach dem Abrchneiden Viüt man auf de>n Felde relbt^
a.i Gelveide TOn den Ochren bue
in Haufen luiammeii , um lle l
(ehr eckenbe eres aniiiuJcn \a küi
i Erfthei.
s Stroh legt mau
1 Heu-
[ 77 J
)>arir«r Morgen; alles niclit belbllbare Land hat
mau gbeiiein , und diel'es gielit dem Pachter oft den
bellen Gewinn. Mein Fachlgtld für diefes Gut be-
tragt 23000 Fiafier; dielea letzt 6000 Moigen belleli-
bares Land voraus, wovon aber nur der neunte 'i'heil
d. i. f>6o Morgen wirkUcli belicHt werden. Unbe-
Rellbarcs Land habe ich unget'alir eben l'o viel, und
daraufleben meine 700 fCüiie undgegensoooScIiwei-
ne. Auf den Weiden des Brachlandes unterhalte
ich hier laooo Schafe, »ioo Fferde und aoo Odilen.
Jährlich behaue ich 5ooo bis 10000 Pialler Ueber-
fchufs. Und doch ill der Facht von iS Franks für
den Morgen höher, als der Pacht iu lehr vielen Ge-
genden Frankreichs. Allein das üeheiranils der
grolsen Bewirtlifchaftungen liegt in ihrer Wohl-
fcilheil, lind nichts trügt fo fehr, als wenn man
Dach dem bl^lsen Augenfchein über den Gewinn,
den der Landbau abwirft, urtheilen zu künnen
meint. Denn diefer Gewinn hangt von dem Gäu-
len der Combinalionen zur mögüchtlen Crfitariiag,
und nicht von dem Keichthum der Prodncte ab, die
fio dem Auge darftellt." So wtit Herr Trucci.
Wenn Reifende diefeu Zufland der Maremma,
der Indolenz und UnwilTenhcit der Landbauer zu-
fchreihen wollen, Tu widerlegt lie der Geinüfebau
der ringfi um die Städte mit der regfamlten Thä-
ttgkcit betrieben wird , und der Zultaud des Land-
baues in den Theiien des KirchenlUaLs, wo die bö-
ie Luft nicht herrfchl. Nirgends in Europa wer-
den die Weinberge heller als um Albnno und Vel-
[
3
"letTi angehauet, und hat man die^'iber aufwärts be d
Oiricoli die ertle Üeigkelte erreicht uud Geh übetf
die Kegion der boftn Lufl erlioben, lu hörea die
unermei'alichen Landgüter uud die wüHen Weiden
mit halb wiiden Hccrden auf, und man ßehC
wiedei
Bau
und Winzerhau Ter
nd eineia
I
mil Sorgfalt uud Thatigkeit angebaueten Bodeo^
Sulbll in der Marcmma von Rum hat man Zucker^ <
iJaumwolle und Indig anzuhauen verfuchlj da»«i
Zuckerrohr Aand bei Terracina gut, nuch der la-
dig gerieth, für die £aumwulie ilt aber das Klima
KU unbeüandig. — Dols die päbftliche Kegierung
mit mehr Kennlnifs und Thäligteit und nach bel^
lern ürundfatzen derSlaatswiithfchaft hatte geführt
werden können, läfst ßcli nicht luuguen; allein bei
der mildern Verwaltung, dem IchÜnltcn fjimmel^
und einem immerwährenden Fribden, würde fie die
Indullrie derEinzelueu gewil's nicht vernichtet haben,
und es illdie Natur ft-lbft,welchediefeüegend der Ver-
wüflung geweihet hat. Keine andere Kegierung
würde in der Maremraa erfreulichere Kefultate be-
wirken, fo wenig als ea diefranzülüclie in denHei-
den von Kordeaux und der Kretagne vermocht hat.
Das angcbauete und bevülkerle Thal von FuUgno
lland Ib gut alsLatium unter der päbltlichenKegie-
rung, und überall im KirL'henllaate, wie in Toska-
na, fin(fct lieh ländliche Uevolkerung und Landbau ■
fogleich wieder, als man die Gegenden der böfen
Luft verläfst. Noch vor zwanzig Jahren würden
fall alle Keilende die böru Luft der päblllichen ße-
J
[ 79 ]
gierung zur Lall ifltgt liaben; ihr läGtt lieh aber
die Schulij nicht beiincücn, tia weder Moi-üile noi^h
die Nncktheil des Bodens die Uifacheii deiTeibeii zu
feyn Tcheirien, indem diefe Luft auf den Bergen in ■
der Mareinma eben fo rchitdli[:h als millen in den
Waldungen itt (?). Und halle auchjvor Alters ei-
ne krü[[ige und erleuchtete Regierung lie verhüten
können j l'o giebl es doch jetzt gegen lie kein Mit-
tel mehr, und nie werden die folgenden Gefchiech-
tei" Rom wieder aufblühen fehn.
Die Pontinifchen Sümpfe fangen ein wenig vor
dem FoIUiaure Tor tre Fonli an. Von Cißerne
bis dahin Und 1% Pollen, und diefe ganze unbewohn-
te Strecke ili eine Befilzung des Prinzen Gaetano.
Die Chaullee geht auf dtr allen Appifchen
Stralse in gerader Linie durch die Sümpfe bis
Terracinciy und rechls tieben ihr der grofse
ICanal, welcher ebenfalls noch ein Werk der Kii-
mer ilt; beide find unter PiusVI. wieder hergeilellt
worden *;) JJie hüchlle Stelle der Sümpfe liegt
^•] Mao liKle, alü dei- Verf^LlTer i\cTt\- Briefe <Iür( WJ)i' , gerade
urchrdiNiU ilurch die Ueeriirar» lum BeLuf dir
iBuiig lemachi. IcL fall , fagt er , ongrfäfar 3 Fufi
T dir jfclilgcii OberÜÜilie, auf fertem Mauerwerk, das nu-
tet Aiipius gemachte PaaTler der altea Hei-rrirarte ; darübar
eine iweiLc ebeafalli geionaerte 7 Fufb Lohe PüaReruDg,
wriche Trajan diriuf Uiita Wth ; und darüber 3 Für» hock
Kicfel gelcbütui, w«lcli« die neoc von Piu( VI. wiedar her-
[ So 1
1
griiadet: fich der vod fius VI. genehüiigte Aus-
trocknungs-Plau. Es lull Len viele tCanäle mit (lie-
fern grofsen parallel von Norden nach Süden durch J
die Sümpfe gezogen, und unter lieh duixl] Zwirchen- -<
kanäle verbundeu werden, welche fie unter 45* \
durchfchiiitten, und alle diefe Farallelen Tollten ]
ihr 'WülVer bei Ten-acina zu Bocca dl FiuTjie in das ,
Meer ecgiefaeu. Ks lind indefs erlt zwei der Faral- 1
lelen mit ihren Zafluisgruben vollendet, und lie lei' '
ilen fo ganz was fie fuUlen, dals die iranzÖlifchea I
Ingenieum behaupteten, man brauche den Plan nur '
zu Vollenden, um den ganzen Boden der Morätle
dein Ackerbau wieder zu geben. Zu beiden Seiten
der Appifchen Stralse ill der Boden ausgetrocknet, ■
und ill gleich die Lult dadurch noch um nichts ge-
iunder geworden, fo ßehen jetzt doch hier llattBin-
fen, Schilf und Weidengellrauch, das fchönAe
Gras, die iippiglle Vegetation und einige Saaten,
welche das i3 - bis i5-faclie tragen. Indem
Pius VI. das gewonnene Land feinem Neffen, dem
Herzoge rou Brafchi und einigen anders grolsen
girielllo HeerßTafic hildca, M» hat in Bom die alta Ge- |
woliulisit beibehalten, da» SlrarteDpflafier nichl, wie wir.
auf blafien Saud, roudero aul wj>br« Mauerwerk , daa \
duccli Mürlrl lind Grand QUI terbaadeu ifi, zu griluieti, *'-,
[b daft das Slinleiiipaarter hier Unter liegeudem Gemnncr i
Jjandbefitzern verlieh, fchloPs er alle Anltedlung
tiad Jiiiidilcbe itev^Ölkerung aus; es lüli^t fich daher
nur auFdemlcIben Fufs wie die übrigen groTien ße-
Jllzuiigen in derMaremraa henutnen. Nur dicTIiä-
lor, welche am Fulse der Sabiriifcheii Berge, un-
weit Viperno, Scrmonette und den andern Dürfera
auT dem Abhänge der ßeige liegen, Jiiid an die
Einwohner deilulben veipachlet und mit Mais,
Hanfund HüUenlVüchlen bedeckt. Die Mais- und
Jlaui'- Pllunzen erreichen hier eine Hühe von
16 Fufs, und Aloe, Feigen, Elchen, Buchen, Wei-
den und Wein, die an dein Ufer des grolaeii Ka-
nals %YiId lind unbenutzt waclifen, umkräazeii iha
auf eine malcrifchc Weife.
I
V.
Rom und die Umgegend *}.
Ich weifs nicht, ob Ihnen die Reifenden von dem
itilde, das die Gegend von Rom darbietet, eine
richtige Aniicht gegeben haben. Denken Sie licli
lm[ aus Anftchlenpon Ilaliin, weklie fith i» einem
^igen JiibvsJnso lies fcliiililiai'cn Moigenblattes fiiiiieu,
m vorigen AutTutie tod mir in der AL&ciiE beigpfügt,
t»& Hu Gemäiae, ivelcUei jeuei' AaC^nU voa Born giebt,
•dtlrih Aiele malcrirche Scliilderuug noch au Treue dea Co-
loi'its girivi>ii>c. Gilbtri,
111.1I. (1. fh^fik. D. bd. St. 1. J. 1816. St. 9. F
t 8a ]
fo etwas, wie die Zerflorung Ton Tyrui und «■
ßabylon, wovon die Bibel redet; ein Schweigen,
eine EiiiFanikeit To unerraefsiich, als das Geraufch
und der Lärm der Menfchen , die fich eitill auf det
len Boden diänglen. Man glaubt hier jene Ver-
wUarchun^ des Propheten Sei'aias zu hören.
„Zwei Dinge werden zugleich dir begegnen an ei-
nem Tage, Unfiuchlbarkeit lind Wittwenfchafl,"
Man lieht hier und da einige Ueberreile römirdier
Strafsen an Orten, wo kein Menfch mehr wandelt,
einige Spuren ausgetrockneter VVintevllröme, wel-
ohe, aus der Ferne gefehen, lelbfr wie grofse viel
betretene Heerwege erfcheinen, und doch find lie
nur das Bett einer itiirmifchen Fluth, die verron-
nen iii, wie das i'ömifche Volk. Kaum erblickt
man einige ßüume; aber überall Trümmer Toa
Wairerleitungen *) und Ciräbern , welche die ein-
heimifcben Wälder und Pflanzen eines Bodena za
l'eyii fcheinen, der aus dem Staube der Todtenund
dem Schutte der Reiche belieht. Oft glaubte ich iu
einer grofaen Ebene reiche Erndlen zu fehen, abei-
wenn ich näher kam, fand ich nur verwelkte Kräu-
ter, die mein Auge getaufclit Iiatten. Unter dloTen
*) Man' lef« darüber SlollLergi Uti^e in OeDtTcLland ,
Scbweili, lialien und Sicllieu , B. ^. S. 1&3. £« guL
Cpättr nur l4 WalTerleituigen ia Rom. Dio äUellc war diu
unlertrilirche , welche im Jahre Bumi 443 sd« den Bergi
bei Tusciiluin, naUr der Poila Cipeua ia die Sddt gtlci-
t
J
t 83 ]
nnfruohLbarea EradLen findet man zuweilen die
Spuren eiuea alten Anbaues. K.eine Vögel, keine
Ackerleute, kein Heerdengebriill, keine Dörfer.
Nur wenige verfallene Pachtübfe zeigen fich auf
den nackten Gefilden; Fenfler undTliüren find ver-
rchloITen, es kommt ktin Rauch heraus, kein Ge-
raufch , kein Bewohner; nur eine halbnackte, bltit
Te, vom Fieber abgezehrte, einem Wilden ähnliche
Gellalt hdtet die traurige Hütte, und erinnert aa
die Gefpenlter, welche in unfern Mährchen den
KingangverwünfchterSchlöH'ervertheidigen. Kurz^
mnn mochte Tagen , kein Volk habe es gewagt, den
Weltherrfchern auf ihrem heimathlichen Boden
nachzufolgen, und man fehe diefo Gefilde noch ge-
rade Ibf wie die Pflugl'chuar des Cincinatus, oder
der letzte römifche Pilug Ee verlalTei] hat *).
*} Flu mit denTclbcn Zügen rcliiltlert Bonfliüteii (Voyagt fut
la/cänf dei fix derniets liiTte dr VEniride — Geneve l'an
XIIL] dxe Gegend ton tLota.: „Auf dem KapiLot fleht die
Gütlin Hania. Riitle diefu HanDorbild EmpGndacig, welche
Qual würde ca Ti'ir die Gütün gewcreii ityn , feil fo vielen
Jaln'lianderlen dieEioüdeu ta feilen, die diefa eloft fo pracbt-
' -rolle Stadl nmgabeu ! — Mit dem Kapilol fclieial dai Uco-
fcbengefchli^chl aofzuljÜren ; die EinÜde faiigt fcbnn i» Itaiu
l'elbß an-, über der» Tempel der Velia , über dai Forom
biaaui, lieht mau faft Nicbu, alt Tcrfallene Kirchen , ver-
IsOeiie ILlüRer, alle HüLlen , einige Heufcliitppen , Gane«
und einfame Weioberge. Geht niBn »Dl dem Thare.San
Fiulv, fu erLlIckl raao nDt «inlge TarUlTene Haufcr, die
1 a
[ 84 ]
Milteo auf dierem veriviiderten Boden erhebt
ficb der grofse Schatten der ewigen Stadt. Ihrer
irdifchen Macht beraubt, fcheint fie fich in ihrem
Stolze ganz abgefcbieden zu haben; fie hat fich ge-
trennt von den übrigen Städten der £rde, und gleich
eioer Königin, die vom Throue gefallen, ihr Un-
glück grolsherzig in der Einfainkeit verborgen.
Vergebens würde ich Terfnchen, Ihnen zu (chii-
dern, was ich empfunden, als Rom mir plötzlich
mitten unter feinen leereu Königreichen erfchien ;
es fcheint fich für uns aus dem Grabe zu erheben,
worin es gelegen. Sueben Sie fich die ßeflürzuug
und das Erllaunen zn denken, das die Propheten
empfanden , wenn Gott das Geficht irgend einer
Stadt, woran er das Schickfat feines Volkes ge-
knüpft hatte, ihnen landle, „es war wie das Ge-
kavm Ton blall«;« Gelpafiersefiaiuji gdiälct wnd«B." Der-
felb« Tagt : „dke romifdirD Pädiler finJ gerade das Geg<^-
tkcil Ton den engliTchrn. Sic iLun fo wenig als möglich lür
den Bodrn; fie habrn nur (b «iil<> OcUen^ als fie lor Feld-
arbeit braucboi, and dicfc irren -v^ühicnd de» ganzen Jakres
in» Freien rnnbcr. ohne Vorlheil für die Felder. De» enc-
lifehe Pachter lerlaist, |;leich einem lartlichen Vater, nie
das Feld , das er bereichert : der romifche reitet drei oder
Tier Mal im Jahre darüber. Hit einem Worte , während je-
ner bemnht ifi, m pfiansen, wieder heiznReUen nnd ku rer-
keÄem , denkt diefer blos daxan , xn mahoi , zu zerftüren
%nd xn erfchopfcn , fo xi<1 , als der rvichfie Boden , den es
Tiellcicht in Europa gitbt » e:A.bopft werden kann.'*
ficht eines Clnnzcs ( [lurLkiet J. Eiiuiieruiigen und
EinplitKlungen ohne Zatil bdiiiriiicn uiia, uml uii*
ferf Seele wiid ülieiwülligl bei dem AubÜcto die-
rvsKoiiis, das zwei Mal «las EibLiicil der Well iiber-
kommea hat, als Eibia vou SatULiius und vou
Jakob.
VicUi-ichl, liebet- Ti-eiind, glauben Sie, nach
diefur Berdireibiing, es j^elie nlclils Ablclieuliclie-
res als die loinirehen Gelilde. Sie würden lieh fehr
irren; denn diefe Gefilde haben einen uii begreiflich
groläeu Charakter, und immer noch mochte man
hei ihrem Anblicltc mit Yirgil ausrnfcn: ,)lleil
dir. Mutter der Früchte, Saturnirches Land, imd
der MÜuaer Fliegerin *).'<
Wenn Sie dasLatid mit den Atigcn einesLand'
wirlhcs belraehlen, Ib werden Sie unbefriedigt
ftyn, richten Sie aber als Küulller, als Dichter,
• jelhll als Philornph Ihre lilicke darauf, ib werden
Sic vielleicht nicht wünfcben , es anders zu Guden.
Der Anblick eines Gelieidefeldes, oder eines Ue-
beuhitgcls würde nicht ciueu fo mÜchligenKindrnck
ouf Ihre Seele machen, al« der Anblick diel'es Ge-
fildes, delTen neuer Anbau den Boden nicht ver-
jungt hat, und dita gleicbl'um Dllerlbünilicb geblie-
ben ilt, nie die Bautrümmer, welche es be-
decken.
^K^ Sul-.^
isfragum
r leltus, Mag"'
I
[ s6 :
Es gieht nichts Schöneres als die GränzÜöiea
des rümirdien Himmeln, aJs die .fQulte Abdocliung
der Ebenen und die zarleii flücliligeti UrorifTe der
JJerpe, welche diefeiben begräiizen. Die Thäler
gleichen oft einer Rennbahn , einem Circus, einem
iJippodrurauB^ die Hügel find hier llufenformig ah-
gelU>chen , als ob die gewaltige Kumerhand alles
Erdreich weggeräumt halte. Ein eigentbümlicher
Uuft, der in den Fernen verbreitet ill, rundet alle
Gegenliände, und verLreibl, was hart und Tcharf in .
ihren Bildungen aulTallen könnte. Die Schalten
And hier nie hart und l'chwarz, und l'elbß in die
dunkeliten MalTen der Feirea und den Laubes iÜlit
immer ein weinig Licht ein. Eine wunderbar ei-
nigende Tinte vermählt Erde, Himmel und Wal-
fer, alle Oberflächen werden durch eine utimerk-
liclie Steigerung der i'arben in ihren aurserUen
Glänzen verfchmolzen , ohne daß) Geh der l'unkt
angeben lielice, wo ein Farbenton endigt und der
andere anfangt. Sie haben gewiTs in denLandTchaf-
ten unferesCIaude Lorrain jenes Licht bewundert, •
das idealilcb, und fchöner als die Natur, zu feyQ
foheint, nun da haben fie das römirche Licht. Ich
wurde nicht müde, in der Villa Borghele den Un-
tergang der Sonne KU betrachten, v/enn ße hinter
den ZyprelTeu des Monte Mario, oder hinter den,
von Le Notre geptlanzlen Fichten der Villa Parafili
Tank. Oft bin ich auch auf dem Ponte MoUe, ei-
ner Brücke oberhalb Rom, über die Tiber gegaii-
gen, um dicres gi-olsG Abead-Scliaiirpiel zu fehen.
Die Spitzen der ungefähr 3 Aleileii von Kom enU
feniten fabinirclien Berge find alsdann mit Hioi'
melblau und blauem Golde umkleiüet, wührend
tin duiikelblauer oder purpurlorbiger Duft ihren
Fufs und ilire Seiten umhüllt. Zuweilen werden
fchüne Wolken, leichten Wogen gleich, von dem
Abcndvviiidc gar onrauthig furLgctragen, und man
vermag die Erfcheinung der Olympbewobner un-
ter «Jiefein mythoIogiPchen Himmel lieh zu deuten ;
zuweilen Iclieint die alte Koma im Abende alle Pur-
purgewande ihrer Konlulti und Cafarn unter den
ifizlen Schritten des Sonnengottes aussuhreilen.
Diele reiche Verzierung fchwindet nicht lo Ichnell
als an uuferm Himmel; wenn man glaubt, diet'ar-
benpracht werde erlülchen , (o lebt fie pliitzlicli
wieder auf in einer andern Gegend des lümmelsge-
wolbcfl; Dämmerung Icheint auf Uümmerung zu.
folgen, und ea verlängert ßch der Zauber des
Abendlichlea. Freilich erlchallt zu diefer Stunde,
MO die Felder ruhen, die.Lul't nicht mehr von de»
Gelangen der Hirten; es giebt keine Hirten meiir,
aber man hebt noch die grofsen OpferLbiere de»
Clytumuus *), weifse Ociifen und Heerden halb
rclu.«ewei& , nnd Jet Farr', o Qjtii-
roiii» , der Oi>lor
■) Ueerden v
GtSTiefiea, oft iu d«iuem gehdligteii
Ftthrle Rom* Triamphe hinauf xu
...^ ^J
[
:
wilder Stulen, die allein nn dein Geßude der Tiber
hinabziehen und aus ihren Wellen iriuken. Man
glaubt Iitti verletzt in die Zeilen der Sabiner
odei' des Aikadieis Evandei- ■*), dei' Hirlen dec
Völker *♦), wo die Tiber noch Albula hiefa und
der iromme Aeneas au, ihren uiibL-kauuleu Uiern
liinaufruderte.
Ich will es niclit läugnen, I^eapet bat viel-
leicht eine blendend ruhönere Umgebung als Bom«
WetiQ die vollglühende Sonne, oder der volle
Alond, hocbruth , wie eine Kugel, die der Feuer-
berg ausgcwoifun, über den VeTnv lieh erhebt, Co
bieten die Hai von Neapel mit den Heiheu von Po-
meranzenbiiumeu auf ihren GeRaden, die Berge
von Sorenlo, die lul'el Capri, die Kulten von l'oü-
li]>po, Bajit, AliO^uum, Ciiiud, der Avernus, die
elyljirchea (ielilde und der ganze Virgillobe Bo-
deu, einen bezaubernden Anhlick dar, über es ilt
hier nicht das Grufse der riimirdieu Landrchaft. So
viel ili weaigüeus nicht su läuguen, tlais man lieh
wunderbar su diefeio berühmlen Boden hingezogea
fiililL Es find zweitaulend J.ihre, als Cicero unter
dem IJinimel AGens im Elende zu leben glaubtr,
und an l'eiue Freunde fclirieb: „ In Kom uiufkt da
* ) Et Gr& £di 13M 1
Pibfnia >■_ da Ti-
[ 8:) ]
Holioen, in jenem Liclile Ic'l)en •)!« UIiTki-' Rci^
des Ichürien Aiiibiiiunj) ill iiuili aiclil ViM-luiea.
Maa kcnul Tieie lleiltfiiilc, die in der Aliljotu iioeti
Rom kamen, uur weuii;eTago tu verwuilen, und
i)ii- ganzes Lehen dalblbtl Eubt'achUn. PuitU'iu
juuTsLc in djfliii' UeiuiQlh icliutiei'Liaudrchafleii lier-
teil. Rom gleicht zwar in leinpin Innern joUl den
ineillen curupailchcn Sliidtc, bat aber eine QulTdl-
letide EigeiiLliiunlicbkeil-, in kuiner andciu Sladt
lieht mau eine l'olebe MiTchung von Bauwerken *•)
und Triiinmern , von Agiii^ia's Pantbi:ori un bis
zu Reliliiis golhil'cheii Mauurn, von den Ueiiktna*
ien, die von Alexandrien gt;kuiiiinen, bis zu deta
Dome, den Alicliel Angelo ei-bauet hat. Die
ydionhcit der Frauen iil ein aiidt-rur ausge/eicline-
ter Zug, ilire Haltung und ihr (lang erinnert) an
die Clelien und Corneiien , und man glaubt, die
Marniürbild)'!- der Juno und der Palloa zu Jehen,
welche von ihren fulsgelUUeu iierabgeHitgen, um
ihre Tempel watjdeln. Auch findet man bei den
Romern jtnen Farbenton des Fleilcheg, den die Ma-
ler biiluriluhe Farbe nennen und in- ihren Woikeq
\ Vrbtnt, mi Hufe, coln tt in ifia l'uct vive.
^iVlr verweifcn Atn dciKreücn Lei« auf die Y,JlIlii„Jig,,
iUlungcn vtraurcbauIichlB Bflr<;lirFibung <ter
Dirdii.-» D^iikmali? Aev ßnutuuft, TawoliI Aer niitiLeu all
inoderneii, weUlie WrLuHg's Brißfc übfr Rnm, In 5 Hef-
, (Drwden, 1781 — lyS-) eulbali^u.
I
t y» ]
«nbringcn. Es dünkt uns nallirlich, «laPs Men^
J'clien, deren Ahnen eine To grol'xe Kolle auf der^
Krclc Ipiollcn, den Uaphaelcn und Doniniicliino'
aU MiEÜcr gedieiil liuben, wenn fje gurchidiLlictior
UellalLeu det-aellcn wollten.
Eine nndere fonderbare Eigenheit der StadtTi
Rom lind jene Zicgeijlii-itrden, und Torziiglich die '
Gel'panne grofaer Odilen mit Ungeheuern Hiimefn,
die inon am Fufae der Egyplirchen Obelisken, un-
ter den Tiüminerii dts 1 oruins, und uuler jenen
üogen liegen lieht, wo iie eiiill vorüber gebogen,
um römilche Sieger zu jenem Kapitole zu lühren,
das Cicero den Weltratb nennt.
Mit dem gewühnliclien Geraulche groFser Städ-
te vereint Geh hier dos GeräuTch derVVall'er, die
man Uberull hurt, als ob man noch in der Nülie
der Quellen Blandulia und Egeria ley. Von den
Gipleln der Hügel, die in dem Umi'ange der Stadt
hegriU'en Und, und an den Ausglingcn mehrerer
8ti'ulisen, lieht man das Feld in der Ferne, wodurcli
Stadt und Umgegend Tehr malerilch verbunden
lind. Im Winter find die Dächer mit PÜanzen be-
deckt, ungefähr wie bei uns die alten Strohdücher
ländlicher Hütten. Alle diefe UmllÜnde geben
Rom ein gewilTes ländliches Aufehen, welches uns
erinnert, dals leine erlUa Dictatoren den Pflug
führten, dal's ea die Weltiierrfchaft Ackerleuten
J
l 9' ]
r I
verdanLte, und dafs fein gröfster Dichter *) es nicht
TeiTchmähte) die K,i»der des Romalus in Hcfiod's
Kuuft zu unterrichten. ,, Und romanilche Stadt'
durbhlönt mein askraifcheß f eldlied ♦*) "
Die Tiber, welche die große Stadt befpült,
und ihren Ruhm theiit, hat ein feltfames Schick«
Tai« Sie fliefst durch einen Winkel Roms, als ob
lie nicht mehr da wäre; man würdigt fie kaum ei-
ue» Blickes, fpricht nicht von ihr, ihr Waffer
wird nicht getrunken und von den Weibern nicht
zum Wafchen gebraucht; verftohlen fohleicht fie
hinter elenden Häufern hin, die lie verbergen, und
ilielst dem Meere zu, als wäre fie befchämt, den
Namen Tevere zu führen.
*) VirgU.
**) yi^craeumque eana romana per oppida carmen^
'/..L^v
[ 92 ]
VI.
Zerfpringen eines Dampßefjels auf einem Dampf*
bote^ und Sicherungs.^ Mittel gegen Zufälle
dlcfer Art^
#) Attsatg eines Britifes aus Marietia vm 7. Juny ^t€ *)
VV ir haben eine Ichmerzlichc Pflicht zu erfüllen,
indem wir eiue Scene mienlchiicher Leiden uitd
Augli berichten, die vor einigen Tagen an Bord
des Danipilbhifl'es, WaIhi»gton, Kapitain Shreve,
hier lieh ereignet hat. Dielcs vor Kurzem erfl zu
TP liecling erbauete Schiff ging von da am- vorigen
Montag ab, und kam des folgenden Tages Abends
um 7 Uhr der Landipiize zu Harmer gegenüber
glücktich vor Anker. In diefer Stellung blieb es
bis Mittwoch früh. Nachdem zur Vorbereitung
der Abfahrt diefen Morgen das Feuer unter dem
Kellel angezündet, und als diefer hinlänglich er-r
wärmt war, der Anker gelichtet worden, follte nun
* ) Aus T i 1 1 o c K ' • Phiiofefthical Magazine , JuVtusheü,
[M^rietta Uegt «m wörtlichen Ufer des Obio, su WalTer angefahr
^o {t^ogr. Meilcu unterhalb Pittsbvrg , siemlich in einerlei
Dreit« '^>^ ifafkimgiom ^ der Hauptfiadt der Tereinigiea
VonUmcriUtt^rchni Suate«« Gilb.'}
4»
r 33 ]
(lasScIiifT ijewendetwerdefi, umderardlieii diu erfor-
dcvliclic liage zu geben, die Mulijfiiiieiie iii Gong
fetzen zu koniicn. Allti» diel'es MaimÖver gelang
nicht roglrjicli, du tuir eins der RiiiJcv damiils ia
Thäligkeil gtrelzt war, diefLS aber pichl die ge-
wijulthle Wirkung hervoi-braclile; und (u wurde
das Scliill'an die rirginilche KüJtc getrieben. Mau
fand es daher nülliig, das iJiigrirlnii auRznwerfen.
Wie mau da mit firlig war, bedurfte man des Schill»*
Volks, um das Tau wieder nu Hurd zu winden, und
es war in diif-.-r Abüclit beiu.ihö die gan/e Mann-
fchnft auf diMU Hinler- Verdeck heirnrnmen. In
dicFem tingliicksfchwangerti Augoiibliüke fprung der
Damiif-Cyliiidir , welcher üch auf der hiulerii
Seile befand, und fclilenderte mit grofaor Gewalt
den ganzen liibult fiedenden Wallers niil" die Manii-
fchaft, Tod imd Marler nach ollen Seiten hiri ver-
breit<^iid. JJer Kapilain, Hin Gehiilfo und mehrer
re ondere wurden über fJord gcivorfen, j'cduch bis
auf einen Matrofen, Iheils durch Boote, die aus
der Stadt zu Hülfe kamen, gerellet, thetls «rreich-
len iip. fcliwimmend die virgiuifcbe Kulte. i
Die gauzo Stodt wurde durch die Explollon in
Schrecken gel'elzt, Alle A>TZte, und eine Menge
Bürger eillcn zu Hülfe.- Dur Anblitk, weicher lieh
aufdem Schiffe darbot, war wahrhaft traurig und
fchrcL-klich. Sechs bis acht waren vom Kopf bis zu
deu Füfaen wie gefcliundon, andere waren leichter
Terlelzt. L'eborhaupt zälille man liebzehn, die in
diefcr An befchüdigt waren. Als man ihuea die
1
f 9't 1
Kleidungsrtucke auszog, giug die Haut bis auf eine
betrachlliche Tiefe iiiU ab. DeukC muii lieh nua
noch 211 diefem rdiauclcriiartea Aablick? das Wiii-
feln und Webklagea ditrTer mit dem Tude riogen-
dea Unglücbliclieu, lo k.-itiD maa Jich tin Bild
Tou diefer über alle ileichreibung fcbrecklicben.
ficene machen.
Die Llrfacben diel'es traurigen EreiguilTeB lalTen
lieh genau angeben. Der Cylinder halte keinen
Ausweg durch das Sicherheils- Ventil, denn diefes .
war durch das Gewicht am Hebelarm ganz feli sa-
gedrückt, indem unglücklicherweire folches bis ans
Ende &cb Torgefcboben halte, ohne dafs man dieles
gewahr geworden war. Diefer Umltand, Terbuoden
milder langen Zeit, welche mae zubrachte, um dem
Schiffe die erforderliche Richluag zu gebeo , ehe
mau die Mafchiaerie ic Gang bringen konnte, fetz-
te den Cyliuder der ganzen Kraft der Dampfe aus.
Oiefer Termochte er bei aller Fcftigkeit ia die
Dauer nicht xu widerlieheo, und borli daher mit der
groCitea Gewalt.
I Durch dielen Zufall wurden 19 Menfchen Ter*
wnodet, 9 nur leicht, 10 aber fo hart, dals 7 leit-
dem geAorben find. £in Maoa wird noch vermi&L
a) BtmT':iageii zu ditjei Sackrichl.
Unglückliche EreignilTe diefe? Art, folgea Geh
ieütt lö häufig, dais es wohl der Muhe lohnt, über
ihre Urfachen, und die Mittel, welche xuTerlüfljge
SicUerung dagegen gcnaiirea dürften^ reiflich Dacb>
LI
r 95 ]
zudenken. Die Anwendung der Dampfkräfle ill
von fo uneadliclier WicJitigteil Tüi' das Mafctiinen-
wefed im Allgemeinen , dnfs l'elir gewüiilcht wer-
den mufs, lie durch dergleichen Unlalle nicht in
MiFskredit kommen zu fehen. Auf der andern Sei-
te iA aber auch das Menfchenlehea von hohem
Werlh, und wer darou lebhafL überzeugt ill, wird
keine Gelegenheit unbenutzt voriilier gehen laT-
Xen, es gegen den Mitsbraiich, der mit einer fo
fürchterlichen Naturkraft gemacht werden kann,
io Schutz zu nehmen.
Der Gebrauch von Dampfmafchinen folite
nicht Jedermann frei gegeben I'eyn, E« werden
mehr] als oberflächliche Kenntnilfe erfordert, um
ihre Einrichtung recht genau zu Fcrfiehen, und mit
den Nalurgefelzen verli-aut zu leyn, auf denen ih-
re Wirkung; beruht. Keinem, der lieb nicht iibei-
denßefllz dicfur Kenn'.niü'e ousweilen könnte, loUte
die Erbauung oder Auwenduug einer uureinigermaa.
feen hedeuteudenDainpfmai'chine verilattet werden.
Bei feiner Prüfung miilste er zugleich über die Si-
cherheit (einer Mai'chine ßeweife vorlegen. |
Es verdient Aufmürkfamkeit, dafa jetzt diele
Unglücksfalle weit Öflerer vorkommen als fonJt,
ungeachtet man in der Erfindung von Sicherheils-
Maalsregeln fehr vorgefchrilten ift. Zum Ttieil
liegt dieies freilich in der Vermehrung der Mafchi-
nen feJbit, die feit einiger Zeit ungemein zugenom>
men hat. Allein mehr noch mag die Url'ache
darin zu fuchen leyn, dals man den Dampfmafchi«
I
I
[ bli ]
neu immer miilir M irkräiukeit sumullict, udhI'
Spuniiuiigder Uäiripli' To leUr ci-liöliet, daiit dieWi
derikiids- Kräfte miljlu- nicht mein- iu VeiliällniEi'
nolieii. BfkoiinUich Uicdmet mau die Kiaii det
J^ampre nach einem lui^hi't'achen Druck der AU
molpliüie, und die V\ irkung der dmch lie getrieb«»
neu Mnicliiiie nach Pferden. In Ktigluiid ilt mav
jcl/.t dahin gi'kurmneii, D.in]))fiiiafchitien Toii eiaei
SpuQuung zu erbauen, die item Diuck6 van acbj
Almofpliii'ren gleich iU. Dals man damit bei eiueifl
vcrh.jlttiifimüfsig geriogenllaurae und mitweniged
i'"euerungs > Material überrafciieiide Wirkungen
mufs hervorbriogeii, ill fehr leicht begrcifliclv
Aber niati hat auch zugleich ein liücJill gefährlich^
Werkieeng zur Well heiürdert, durcli welches am
Unvurliaiid, oder hei der geringllen FahrlafllgkeH
[und wer kann dafür einllehen,) auch wähl ohn^
diule, grui'ses Uulieii verbreitet werden kann. In
England {New- Bot(Le\ColUerv) explodirle vor I^dim
zeni ein Dampfwagen ■(ioc(3mo^/fe-e/;^me) deul
der l^'iilirer, um den Zulchauern ein Vergnügen snl
madien, in grofseni Slyl, wie er lieh ausdrückteJ
wollte gehen lallen , zu welchem Ende er dasj
Sicherheits- Ventil Iperrte, und tüdlele oder ver*j
Rümnieite auf der tilellc mehr als 60 Menfchen. i1|
Die englilcbcn IVIal'chiuiften haben fich viele.
Mühe gegeben , Vorhauungs-Miltet ausfindig zif
machen. Allein noch ift man nicht daliin gekom-
men, die Möglichkeit eines Ibichen Zufalls cinszufl
fclilicfsen j und ehe alü diefes nicht der Fall ift, kÖO«]
t 97 ]
nennui'Unwiirende, oderwQsoft noch rchlimmeriR,
ilalljualünichtele die Gefahr Ihugiien. Tj-evi-
tliik, wclclierzueiiidleDampfmarchineiiTou mäch-
tigem Druck einführte, in welchen Dämpfe von ud-
gemeiu hoher EJalliciläl hervorgebracht werden, hat
licli mit folcheu Vorbauuiigs-MiHeln fuhr ange-
legentlich liefchdl'ligt, durcl) ein Unglück, welches
in der Nahe von Woulwirh gefcbah, djzu aufge-
fordert, unti feine Vorfchlage zeigen ganz unläug-
liar von der grolsen Kcnnlnifs , die er von dem üe-
gendande hat. Zucrll liela er das Sicherheits- Ven-
til ein fehl ieläe» und verdickrn, dals Niemand da-
zu kommen und das damuf druckende Gewicht,
über die Ahficht des Malchinenhaues hinaus, ver-
mehren konnte. Dann erfand er die geliogene mit
Queckftlber angefdllle Rohre. DaaQiiecklÜber kann
mit Genauigkeit auf jeden Druck, den man beab-
iichligt, berechnet werden, und rauCt durch den
Druck der Dampfe unfehlbar Iierauagefchlcudei't'
werden, wenn der Druck auf die üalis auch nur
um ein Ffuud vermehrt wird *}. Ferner liefs er
Löcher in den Kell'el in einer gewifl'en Höhe übet
dem Boden bohren und l!e mit Jllei ausgiefsen, wei-
ches Ichmelzen muls, wenn durcii ein zu felir ver-
llürkles Feuer der Kell'el trocken kocht, oder glü-
') Van ilUCtr Tlciillik'fcheD Erfindung iJi 'an
nirchcB .Zeitnng, liei Biiide und Sp'""'] '
d.] J. INacliikhl segeLen. [Mud iVhi- Ji«
Auatl. i. PhjGk. R.IJ'i. Sl. i. 1. ißiß. Sl.g.
G
C 9« ]
hend -whiJ. InücITcu ftiid olle dief«! MiLUl noch
niclit ziueicheiiJ. Man hat dalier iaiüiigland neuer-
lich nocli andere, und darunter iiitch das Torge-
l'chLagen, in den KeHVl Oellnungeu zu machen und
Iblcbe mit einer Molnilconipüliliou iiuszuitilleii, die
bei einem beßimmteu Wäriuc^Lade rdimelzbai ift,
um jedes Unglück zu verhillen.
Das Sicherbeila - Vcrilil allein reicht uni des-
willen dazu iiichl ülu, weil die Malcbine erroi'derl,
dal's man ihm einen veränderlichen Druck gehen
k<jnne> De:>halb kounlc lieh das Gewicht ia dem
vorhin erzählten Vorlalie auF dem DampffcliiÜi:
Walhinglou bis zn iJewirkung einer fiirchterlicheii
Explofion verichieben. Auch iü aus gleicbet)i
Grunde auf nielirern Dampl'buoten die Einrieb taug
gewöhnlich, dals lolches durch einen in der Kajüte
des Kapitains hehndlichcu Trilt augeublickÜch gc>
fperrt werden kann. Eben Tu ilL ea mit der Queck-
lilberröbre. Wenn zu wenig bineingegoiren ifl,
wird die MüTchine die verlangte Anftreggung nicht j
leiHen können, und wird die Druckhühe zu fehr |
vermehr!, l'o daTa der Widerlland, den der KelTcl i
zu leiilen vermag, geringer iil, lo iil derG^i'ahr-
nicht voigc-bcugt.
Das wahre Vorhaiuings Miltcl fcheint daher
zur Zeit noch haupirachlich darin za beitehen, der i
Mafchinc keine ühermälsigc Wirkung zuzumuihen, 5
Ueber diplcn LIinfLund lülJle lieh jeder Erbauer ei- j
uer folchcn Muftbine, vor einer wint-nfcliarHichea j
[ OB."-!» — n — TT
Bclti3ri)e aul« vollfluiiiligjle euEweifuii tiitiOciij ehe ei'
(leu Gebrauch gtiliuUet erhült.
^^L ,J) Ertlürun^ des Ilehn H. B, Uamphrey'a.
^^Vfinmpr-Schiir-BsuIlellE bei PicIieUdorrj il. 3. Ang. 181G.*)
^^^ üuicU die UckaanUtiacbung eines Llnglücis-
falls, dtr fich bei einer üampfmarcliiiie in Ameri-
ka ereignet hat, iinde icli mich aufgefordevl, das
Publikum über eine Toiche (Jefalir zu beruhigen.
Wenn eine Dainprinalchine in die Hände von Un-
ternehmern käme, welche die Tlieurie derfelben
nicht kennen, (wie dicfes in Amerika leicht der
fall feynkaun, indem dort wohl 100 Dampffchitle
in fahrt feyn mi5gen, und Jpdeni unbcdachifamcr-
veiTe Terftatlet gewulen ill, Tulclie Anlagen zu
machen) fo könnten Unglücksl'älle dicrer Art aller»
dings wohl ijfters lieh ereignen. Auch ill man da-
durch, dafs bei tunfendeu von DampTmafchinen die
iaEngland arbeiten, kein iJeil'piel diefei'Ai't vorge-
kommen in "*) , zu hcher geworden, und geht mit
) Frei Biug«
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Icn tA
G
fo eil eil
a
.«i
dein Siclierungs- Ventil, das ficK oben am KefTel 1
hefiiideL und ücliöllnct, Tu bald diu Ansdehnungs-
raitze hinaus-
kraft des UampFut
ße!gt, zu fahrlüfTig i
ne gowiH'e Gl
Man lafst es z. B. i
deckt, daher durcli Ziiiall ein fcliwerer Körper aiif 1
das Ventil zu Üegcu kommen, oder ücii Jemand Un-
wille nd er weife darauf Hellen kann, indem der Kopf
delTelben bei vielen Uamijl'fchilVeu wenig merkbar
über das Verdeck hervorragt. Vielleicht wor bei'
dem Vorfall in Amerika beim fchlenuigeii Einladea '
das eingenommene Eifen auf das Ventil gewortea
worden. Auch läfail lieh verrautlien, dafs bijs Ko-
lletierfparnilB der Kcflel diefes Da ra pfichifls aus
Gnlscifen bellaudeu habe, und die Explolion da-
durch fu zerAürend gewefeu llsy.
Um olle Tuk-he VarfaUe bei meinen Dampf- \
fchifleu uninÜgUch zu machen, verfcliüefse ich er- i
Ileus das Sichecungs- Venlil in einem eifernea ße<
Italter, in weichem es heb, der Alannlcbaft und'
den Keifenden ganz unzugänglich, bewegt, und he-
g«fiilitt, Dab ■nf der Saverne im WEflIicfaca England Vn-
wml Brifiol ria DiinpITcIuff nnlergcfaiigea \& , aU auf dem-
rdben der KelTcl rptaag, wilTen meine Lcfer aiu den Kidi- j
ridileii über di> Dumpfboote im 5, Stücke diefes JahigaDgil
der ÄQualen S. i<<3. Der rcbreckUcbric Uuglücktf^ll durch Zer^i
rprengea finea D^mpfl-FlTeU ereigacie lieb im Torigea Jubrf
in London frlbli , und »on ihm weide ifh mdae Lefer i^
dem folgenden Stücke uuieibiltei). Gilb.
[ I'.- ]
Mne ictT niioli zweitens keiner andera KelTel als
aus Schmiedeeijcn *j.
Ich bin in den Sicherhcils- AndaltGii felbll fo
weit gegangen, noch einen Controllcnr über das
Sicherung^- Venlil zu bedelleu. Uicrer bellchl in
ciaer zweilchcnkligen , nufwärls gebogenen Rüh-
*\ Die Dampftnardilneii
piBriIeD, ggliüren zu ilf
I haben , uail der«
' den Vorralb kalK
; und V erdicbluag dp:
■ch welche Dampftiaotc geciideii
LillkoBiincnOB, erli in de» ueuc-
Att, welclie kciDBD Coadimr«--
Gcli da Lcdisiilc, wo ui sn
fehlt, der lur Erkil-
rfordu't wird. Diefe
liülierer SpaDnliiafi,
lenn in differ Icli-
i
■ die WallTchcn Dampfraarchineii.
acU der Dampf da KcITeU den Sl<.'inpel in eiuea
u Kaum Uluein, in weldnin faft kriti Widerltaod
nrird, da •UeBemhTUiig mit kalum WiUcr liier dAa
feiue ElalliciUit Eiiiucliti In jeaeu Mafdiinen 'wird
. der Dampf durch ein Cell Slfnendes Venül in di*
[.nit gcLcii^Lien, und in ihnen luuCt alfo der im KelTel «-
aiupf den Druck dev LnfL und deiDarapb, wenn er
aa Vealil entweicht, um Tu viel an Span »kraft ühti-
alu er in der WattTcheu Uafchine überhaupt an
tafl bcGwt. Dicfe Malcliinen arbeiten dahtr mit Dampf,
' msLi' als die 3 - fache oder 4 - fache Spannkruft dct
ft beGlil, lind deibalh läfit lieh ihr KclTel nkhc aut Blech
mfammtnnieleu , wie Loi dea WallTdien MarcbiDCn , fonderit
B^ul« aui dickem Cufi' uderScUiniede-Eifeu heßehcn. Die
■ groll TeuaciUt dn Seh mied eeifeiit macht, dafs es hi'ia
LspiiDg'ii nicht in fo kk'lne Sliieke aU dai fpiUdc Gurscifen
I nirdi docb rubit die groLle Oerahc titim
[ 102 ]
re, Taf. I. Fig. 4., die au beiden Ende^ offeii, und
mit ihrem einen Ende c an den DampTkefliel, nahe
am obern Tbeile delTelben, augefchraubt ill. Sie
ift hinlänglich weit, um die ganze Malle von Dampf
aus dem K.eQel zu lallen, und wird halb mitQaeck«
filber gefüllt, das in beiden Schenkeln gleich hoch •
Spiiogeu fo Itaikei' Ki'/Tol niolit tod den umher&iegcndca
Eifeultücken ^ fordern von den unglaublich beiidea elafti-
fcheu^D^fupfea her^ die plötzlich frei werden« — Als ich
die inte/cITanten Nachrichten über die Dampfboote^ und voa
dcv eVften Seeieiie mit einem Dampffchiffe, in dem 5. Stücke
diefes Jahrgangs der Annaich bearbeitete^ War mir diefe Ein-
richtung der diefe Schiffe rudernden Dainpfmafchinen noch
unbekannt , und ich weifs es mir nicht zu erklären ^ wie we-r
der Herr Buchanan» der die Mafchine abgebildet und.
befciirieben hat, noch Herr W e Id / der ebenfalls viel über die
Mafchinerie des Dampfbootes fagt^ dlefenUmitand ganz unbe-
rührt haben laiTen können. Man mufs diefes wilTen, um ßch
in der Abbildung der Mafchine auf der erlten Kupfertafcl dn
-vorigen Bandes zu finden. Der zweite Cjlinder in der Mitte der
Mafchinerie ift kein Condenfator , wofür ich ihn hielt j wel-
che3 indefs fein Gefchäft fey , ift mir auch jetzt nicht deu't»
lichj und mufs ich Freunden der Phyfik , welche eine ful-
che Maffhii^e • vor Augen haben , zu erklären überlallcii.
Meine Lefer werden wahifch ein lieh mit mir denWnnfch ihei-
len >. über die Art belehrt zu werden y wie man Kelfel von
folcher Gröfse, wie ihn eine Dampfmafchine von einer Kraft
von ao Pferden verlangt, aus Schmiedeeifen verfertigt, upd '
'von Hrn. Humphrey's zu erfahren^ mit wie viel Pfund Kraft
auf den Quadratzoll der Dampf in feinem Kelfel, dcrDampf-^
probe zu Folgf^ drückt. Noch mnfs^ ich l^uazufügen^ daßidasiiu
[ 103 ]
Ilehtj ehe der KelTel geheizt wird. Sohnld aber das
Feuer unter dem Kclltl brennt, prefst der Druck
der Dämpfe das Queckfilber aus dem Schenkel c ia
den Schenkel d dello höher, je Itärker er ilfc. Hat
er die zur Arbeit erforderliche Stärke erreicht, Ib ,
wird der Stond des Queckfilbere feyn wie a und 6.
Nehmen dann die Dämpfe an Druck noch zu, fo
öflFnetlich das Sicherungs- Ventil, welches darnach ,
regulirt iit. Sollte aber diefes Ventil durch Zufall
oder abfichllich zugedri^ckt bleiben, fo würde der
Dampf das Queckfilber noch höher treiben, und fo
bald es bis in die Lage ed getreten wäre, es gänz-
lich heraus jagen und nun felblt durch die Röhre
entweichen, wodurch jeder Gefahr vorgebeugt
ift.
Yor. Bande auf Kupfert. T« nach Herrn Bnchanan abgeb'ii-
dete DampfLuot ebeu das i£x, womit die von Herrn Wcld
im 5. Stück d, Ann. v. dief, Jahr b'efchriebene erfie Seereife mit
einem Dampfboole, nuter Herrn Dodd's Führung, gemacht
worden ift. Es war iu Fort Glasgow unter Hrn. Buchanan's
Aufficbt geb.iuel worden , wurde von Herrn Dodd aus der
Clyde, um Cap Landticnd , nach der Theikiie gebracht, und
geht dort feitdem ^zwifchen London und Margate als PalTa-
gierfchilF. Gilbert,
[ 4 ]
I
Vll.
Scfuvimmen des menfvldiehcn Körper a,
Ilin Eagländer, Namens Knight Speucer^ ^Q«?
meldete Herrn l^loch im September i8i5) da be-
kanntlich jeder |jixler lieh im Meere dreift auf den
Rücken mit ausgeltreckten Armen lege, rchwimme)
auch virenn er ßch nicht [im gcringlleu bewege, fo
habe er, um zu finden, u^ie viel leichter er als das
MeerwalTer fey, als die See ganz glott und rahig
war, lieh auf diefe Weife mit Fcuertteiuen in bei-
den Händen auf fie gelegt, und fey mit G Avoir-
dupois' Pfund belattet über der WalTerfläche^ganz
behaglich geblieben; dieFeuerlleine hätten aber, da
fie Geh unter dem WalFer befanden, darin a Pfund
5 Unzen an Gewicht verJoren, und nur mit 3 Pf.
11 IJnz. Gewicht gelallet. Unmittelbar darauf ha-
be er fich gewogen, und lieh i3o Ayoir-dupois
Pfunde fchwer gefunden. £r meint, er würde fich
noch ziemlich viel üärker haben belaAen können,
ohne unter zu finken.
VIII. Berichtigung zu S,g, •
Seite 8. Zeile i4* v. u. fetze qian mere [iatt ßmjjldt
S. 9. Zeile ii, fetze man : nicht nur durch Vcrfnche mif diefen
kleinen Drähten , ftatt im Kleinen. Herr WoIlaltOQ rcheiat
aifo, all« er diefes frfirieb, uichl ijerade den in der Auiner-
kuiip bcrdiriebenpii Verfuch , fondcm die Verfuche dett Uro.
Childern überhaupt über das Glühen von Drahteu in?t-
tellt des riefeniuär^ij^en becherarligeu Trogaj>paralcs vor Ah-
g«n gehnbt zu haben.
ANNALEN DER PHYSIK.
JAHRGANG 1816, ZEHNTES STÜCK,
^^^ Eine Entdeckung
«*a* Meteor - Eijen betreffend, SchmeUang der
-dlaunerde, und j^nalvßn des englifchenund dea
hidUfdien Aluminila,
I
Ituomeyeh, Prof, der Chemie zu Götlingen,
ent Briefe delTelbeD an den Prof, Gilbert. )
GüIliDgeu Jen 4. September 1816.
^£^ ill Zeit, (iiar:! ich mein langes Slillfchweigen
einmal wiedet iinletbreciie, und Ihnen ron mir
~*4nd meinen chemüchen Arbeiten Nachricht gebe.
Zwei mineralogirch-chemifche Unter Tuchun-
^en, welche icli gemein l'chafllich mit unfermFieun-
«de, Henn Prof. Hausmann, unternommen ha-
*)e,und die von uns foc kurzem der hiefigen König].
Ahiinl. d. flij'nii. B.6i, St.2. J. itJiG. St. III. H
ll
I
I
[ io4 ]
Soeieiät rorgelegt worden, bin icli Co frei, Ihnen
als einen kleinen ßcitiag fiir Ihre Annalen beizn-
rcliIieFsen', und ich etfuchc S\b um eine liennilliche
Aufnahme dell'elben in (liefe ausgezciciinele Zeit-
rchrilLSiehelchUnigen fichiHil derUt'frhreiburigund
den Analyl'en zweitr neuen Mineralkörper, welche
der eine in dem Snallelcirchen , der andere in Sibi>
rien zn tlaul'e lind, Wir haben den erllen Aliopliarif
den z^veilerl Silbertupferglam, zu Folge ihrer che-
miTchen Nalur genannt. Herr Prolellbr Haus-
munu bat bereits feine Schweizer- Reife sngetre-
lon *), und beÜndet lieh gegenwärtig wahrfchein-
licli i'clion zu Genf. Mochte dttr Himmel ihm nur
dorlbeil'eres V\ etlerfchenken, als wir hier noch im-
mer haben, damit ihm aller Nutzen werde, den
er und dieWilfeufchalten lieh von diefer Reife- ver-
fprecheu dürfen.
Durch die Güte eines Freundes in London ha-
he ich vor Kurzem ein Exemplar des von Herrn
Weblter zu Newhavea in Snilex entdeckten jilu-
minits erhalten , wovon Sie uns im 49. Bande S. 178.
lliier Annale» die erilen Nacbricbten von Tennant
milgetheilt hahen. Da mir keine genaue Analyfe
diefes englifclien Aluminits bekannt war, fo opfer-
te ich das Exemplar, welches ic!i erhalteu halte,
dazu auf, zumal da es lieh durch feine Keinheit
ganz TorzÜglich zu einer cheniifchen Zerlegung
eignete. Nach einem Mittel aus mehreren von .
■) V«rgl. Änasl. ia.6. Hfft6. S, a^S.
Gilh.
[ >o5 ]
'flSlMLUder abweichenden Verfuchen fand ich diebs
foilil in loo Tlieilen /.ufaiumcngeretzt aus
a3,iiG Theilcü SchwctAliiiTc,
ay.Sgft - Aliunerde,
47,'(76 - Wair*r.
Uiefe Benimmung liimmt fehr gut zu der von
Iterzelius gefundenen MU'clmng der neutralen
fchwefelfauren Alaunerde (Annal. B.'iöo. S. ^73.)
welcher zu Folge die neutrale Verbindung in
iOO Theilen, aus 70 Theilen Seh wefelCiure und aus
äo Theiien Alauuerde befleht. Denn ea ili 3 x
aSfinG ^ Gtjß-jii, und folglich in deinAluminit nur
ein Drittel der Menge ScliwufeUaura vorhanden,
wtlche riölhig wäre, um die Balis C^gjSgS Theile
Alaunerde) im neutralenZLiftande zu faltigen. Und
da a3,i26 Th. ScIuvefeUaure i3,86 Th. Sauerftoff
in Iichlchliel5en,29,398Th. Alauuerde aber iSjSjTb^
und 47,476 Theile Walfer 41,92 Theile öaueVlioff
enthalten, i'o Und in dem Aluminit die Sauer fioff-
Mengen der Siiure und der üalis gleicli, uud ill die
des Walfersdie 3-facheder Alaunerde; weiches alles
ganz den von Herrn Beizelius aufgefundenen Ge-
Telzeu der balirch-fcliwefelfauren Salze (Anna-
lea B. 4o.) gemafs ül Der Aluminit ift alfo,
wie man auch vernmlhet lialte, ba/i/c/i-l'chweiel^
faure Alaunerde, und meine Analyfe delfelbenund
die iierzelius'fclie dur neutralen fchwefelfauren
LLaunerde beitatigen eine die andere.
H a
[ io6 ]
DieTcs veranlafste mich, min auch den hatli'
fchcn Jluminit , Ibwolil yon Balle (elblt als aiidi
von liJorly einer neuen Unteil'uchung zu unterwer-
fen, weil die von dem Geheimen üher-JJauralh
Simon in Berlin angellelllu Aiial^Te dell'clben
dem eben in i Iget li eilten von mir erhaltenen Keful-
tate nicht eiif[)richt, und den Schwei'ellJure-Gehalt
diel'es foJllls um mehrere Procente geringer an«
giebt. Ich fand iudefl'cn beide genau uac!i eben den
Ueftandtheil-Verliäitniden zurummengefetzt, wie
den Aluminil vonNewhaveu.
Da der AliimiiiU durch Glühen fowohl fein
Wailer ola aucli leine Saure voUlländig fahren läfst,
wobei die AJaunerde cheniifcli rein hinterhleihl, fo
henutz.Ie ich ditfe Eigeiilchalt , um uhcr das Ver-
halten diel'er Erde vor der MiucL-t'feben Lampe *)
Verl'uche anzullellen; und ich hahe Jas Vergnügen,
Ihnen raelUcu zu können , daf^ leb auch diefen bis-
her für üch für unfchniel^bar gehaltenen Körper
mit Hülle diefer trefl'lichen Gerüthfchaft zum voll-
kommenAen Flufs gebraclil. habe. Die jUaunerde
verhält lieh daliei ganz Tu wie die Kiefelerde. £he
fie zum völligen Flufs kommt, wird lie etwas weich,
und augeiifcheinlich undurclißchliger; Ib bald £e
aber vollkommen Jlieisl, üuderl lie fich in eine
höchlt farbenlofe und durchlicIiUge Glüsperle um.
hinein SDunrtoSgii-Gebläre. Sic
:r B. bl. S. 3Ö3. Gith.
• ), EineVrcingeirilamFe n
hc Annulcn hlÜrihrfr ,
[ >07 3
irigens bezeigt (ie fich um ei» bcdt-ulenJea leicht-
fliiiriger alstlieKiL'l'clei'de, unJ küminliiiclit nurvi«!
fiiilicrzum FlulTe, roadcrDliiTsllirlioiiohiiigiofserea
Slück«n fchmelzen. Ich hal>e diefe Verfuclie nucli<
gcheuds auch mit Alauaerden, welche ich aus ao-
dci'ii FoITIlien niiLLelll Aiumoiiiak geldiiedeii lialtCj
wiederholt, und habe duH'elbe KclUllal erhBlleu.
Eine UiileiTnchung, die mich felir lange be-
fchäfligt hat, in die Aiialyfe der gediegenen me-
ieorifchen Jirfeii- JXJajfen ^ und fio lial mir hüchd
merkwürdige und gaii/. uuerwortele Iti'l'uUale gege-
ben- Nücli den bislierigcu Analyleii dieler rülblcl-
lialten Körper muTsie man ginubeu, dafs dei' Ni-
ckelgehaJt derlelheu veränderlich fey, und uicht
uar in verfchiedenemMeteor-Eiren yariire, foiideru
Telbit in einei- und derfelben Eilen -Malle ungleich
veilheilt vorkomme, üieles ill aber nicht licluig.
Die Menge des Nickels in diefenKörpern ill durch-
geliends conßanty und beträgt meiueu Verruclisu
zu Folge, zwirdien lo und ii Froceut.
Wie ift dies mijglich? wie bot ein fo aulTal-
leader Umlland den treft'Iicheu Clieniikern entge-
hen können, welche fich milder Analyfe dieferEi-
feu-MaiTen belcliuftigt haben? und wie wenig
fcheint überhaupt eine folche Annahme mit der
Natur diel'er üörper übereinzultiramen? hijre
ich lie bieibei kuplfchültelnd ousrulen. Auch
lir war dicfes Refnllal nicht wenig iibeirafchead.
^«ir\<
[ io8 ]
Sie werden Ach indcllen fchou weniger wunderny
wenn ich Ihnen (oge, dafs das bisher von den Che-
mikerp zur Scheidung des Nickels von dem Eifen
angewendete Verfahren unzulänglich iA« Dureh
Ammoniak iß es Ichlechterdings unmöglich, den
Nickel Torp Eifen aus den meteorifchen Eilen «Maf«
Ten YoUftändig zu trennen , weder durch ätxendet|
noch durch kohlcnfaures Ammoniak, noch durch
eine Mifchung von beiden« Man mag die Fällung
leiten, wie man will, und mag den Niederfchlag
auch noch fo oft mit Ammoniak digeriren uud aus-
fufsen, fo halt dit'fer doch llets Nickel zurück;
und auch bei wiederholter Auf löfung diefes Nieder«
fchlags in Säuren und abermaliger B.ehandlungdeiTel-
ben mit Ammoniak gelangt man dennoch nicht zum
Zwecke. Sey es nun, dafs das Nickcloxyd ficb mit
dem Eifenoxyde hierbei zu einer chemilbhen Ver«
bindung vereinigt^ welche durch Ammoniak nur un-
vollkommen zerlegt wird, oder, wasmirwahrfchein-
lieber ill, dafs das EiTcnoxyd vermöge leines hy»
dratifchen Zullandes das Nickeloxyd fo umhüllt,
dafs die Einwirkung des Ammoniaks darauf verhin-
dert wird, — genug, ich habe mich durch vielfältige
Verfuche überzeugt, dafs man auf diefem Wege die
vollßändige Scheidung diefer beiden Metalle nicht
zu bewerkllelligcn im Stande ill, und daia man
blos durch diefe Methode irre geleitet, den Nickei-
gehalt des meteorifchen Eifeus [ö veränderlich ge«
funden hat.
t 'OS ]
So unwabrrdiciulicb es aiicli atif dem erllen
Aoblick. Icheiiieu mag, dal's das MeLeor-Eifen elue
cotinanle Metige Nictel enthalte^ Jo dünkt micti,
filU auch ln'ci'7011 das AuffallcuiJe weg, wonii luaa
erwVgt, dals die- VciTcIiiedfnbeit der meteorifchea
Kürper iiberliaupl iiui' alleiti in dem vei\iuderlichen
Verliallnils ilirei- Geiueiigtheilc üegl, und nicht in
der A'ei'ichiedenheil dt^r KeÜandtlieile reiha. D'ie-
Je liabcu Acla den Charakler wahi-ei' chemifchen
Verbindungen, und man halte dalier hieraus fcboa
im voraus vermiilhen l'iilleii, dals in den raelcori-
feiten liileii-MaiVen auch das Eifen niil dem Nickel
in einem couAanteu VeihüUnille Hgirt vor-
Xomme,
Ich werde eine ausFühiüclie Arbeit über die-
fen Gegenfland in I:ni';iem der Kopigl, Societat der
Wiirenlchalien hieiTulba vorlegen, und Iheii daun
fogleich einen vollliändigea Auszug davon milthei-
len. Durch die Güte des Herrn J)ireklors von
Schreibers in Wien und des Herrn Profenbra
Neuinann in Prag, deren groise Guluiligkeit ich
«ach in Hinlichl der gütigen Mitlheilung von Pro-
beu des Ellbogener und Agramer Meteor- EiTeas
ftnf das dankbarlle zu erkennen habe, il't mir dia
Gelegenheit zu Theii gewurden, auch das (iiircb
Berru Uoklor Cliladni bekannt gewordene Kifen
der CoUina di Brianna zu Onalyfiren. Ich raufs
inderTen zu Folgu dieler Uulerfncliung gleichl'alls
den meleorifchen Urfpruug diefur Eilen -MalTe
t "O ]
bezweirela. Sokana ich aucti die bekanute Aathi-
ner Eifen • Maße , wovon mir Herr IJoklor Mon-
heim z" Aaclien einige Proben gÜtigU milgetheilt
hat, nicht für meteorifch halten. Der
Herrn Doktor Monheim darin ziierli auFgefundens
Arfenikgehalt, den auch ich in den erhaltenen
Proben f^nd, macht es mir nicht ganz unwahr-
iclieinlich, dafs diefc Eilen - Mallb ron einem
mifEglückten Verfuche , Stahl zu bereiten, her-
rührt.
Aus eiDCDi Sf'Uera Briefe.
Gritllug(u den 2g. Sepl. 181G.
Sie erhalten hier, Ihrem Wuni'cJie gemüfa', ei-
nige fiemerkujigen zur Veitheidigung meiner Ar-
beiten über den Jrragonit '). — Herr 1). Chlait-
ni ill feit einigen Tagen bei uns^ ich habe micti
recht gc-tVeuet, die perlönliche Bekanntfciiaft die-
fes Ireiriichen Mannes zu machen. — Dals dasHer^
abfallen von Steinen zu Bonn eine Eidichtnng ift,
werdenSie fchon wÜTen. Ich habe darüber aus dar
dortigen Gegend Tcbr beAimnile Nachrichten etw
halten,
.') Sic werden in dem folgenden Stücke ecfchcinoD.
[ 1" ]
II.
I
Bemer kungen
über den Silber kupferglanzy
von den ^
ProfF. Hausmann und Stromeyeu zu Götlingen,
( Vorgelefen in der Verfammlang der Köuigl. Societat der WilH
zu Göuingen am i3. Julius i8iß.)
JLJas neue Erz, von welchem wir hier BeTchreibung
und Analyfe mittheilen, fand lieh unter den mi«
iieralogirchen Schatzen^ der AfchiTchen Schen-
kungen, im hiefigen akademifchen Mufeum. Es
ilt am Schlangenberge im. Kolywanfchen vorgekom-
men, und, nach den beiliegenden Etiquetten zu ur-
theileu, irrig für Weifsgiltigerz gehalten worden,
mit welchem es weder im Aeufseren, noch in Hin-
licht der Mifchung, den Silbergehalt ausgenom-
men, Aehnlichköit befitzl. Das Aeufsere dieles
Erzes ift fo ausgezeichnet, dafs die Betrachtung deC>
f Iben allein es fehr wahrfcheinlich machte, dafs es
von allen bisher bekannten Erzen wefentlich ver«
Jchieden fey; welches denn auch die damit vorge«
nommene chcmiCche Analyfe bellätigt hat.
I* Mineralogifche Befthreibung des Silberhspfer*
glantes»
Der Silberkupferglanz hat fich bis jelzl nicht
kryAallifirt gezeigt, fondera nur derb, eiugelpreogt
oder in Kluft« AusfüIluagsmalTen, die bald roa
kaum melkbarer Slürke vorkommeu, bald bis zur
Dicke von einigen Linien erweitert find and dauii
das Anfehen fchmaler Gangtrümmer haben. Auf
den Flachen, mit denen das JErz das Gettein berührt,
iA es oft feiulöcherig. Der üiuph ifl gemeiniglich
Yollkommeu mufchelig .und glatt; zuweilen ver«
läuft er fich durch das Flachmufchclige in das Ehe-
ne. Seltner zeigt fich eine Anlage zur blättrigen
Textur. Die Bruchfiiicke find unbeftlmmt eckig
und nicht fehr fcharfkantig« Zuweilen nimmt
man eine Anlage zur eckig -körnigen Ablbndera:}g '
wahr,
Aeufserlich und inwendig hat das^Erz eine Mit-
lelfarhe zwifchen dem tiefften Bleigrau und Eifen«
fchwarz, mileinem leichten Anfirich von Kupferrotb«
Zuweilen zeigt es fich oberflächlich mit Stahlfarben
fchwach angelaufen, und erhält dadurch einige
Aelinlichkeit mit dem Bunt -Kupfererz.
Auf dem Bruche ill das ßrz. gewöhnlich metal«
lifch- glänzend; feiten nur glänzend. Die feinlöche-
rige Oberfläche pflegt nur wenig glänzend zu feyp,
Viud dabei nur etwas zu fchillern,
Pas £rz ift mild; mit dem Melier läfst es lieh
leicht fohneideA^, phne jedoch Tollkommeae Späae
zugeben. Aufdem Scliiiilt itl es raetallifoh'glan-
zend unii unverändert iu Hiiiticht der Faibc.
Das fpecidfche GewicliL ill Ö,a55 (bei 18," aSC.
Tempera'-ftr und u,"» 7^176 EaromelerlUndJ,
Der Silbei-kupfei'gla»a kommt in deml'elben
grauen, fpliUrigeii Hornlleiu vor, in wclclicni
auch ein gvolsei- Tlieil Tun dem Golde und Silber
des Schlangenbevges liegt. Doch zeigt er lieh in
den voi'liegeiiden Slücken iiiclit mit diefen Metal-
len, fondern mit Kupferkies und BlullcuplefZ rer-
gefelllchaflet, mit denen er zuweilen verwach-
Durch das Verhalten vor dem liÖtlirohre un-
terfcheidet lieh der SilberkupftTglanz eheu To felir
wie durch fein Aeul'scres, von allen bislier bekann-
ten Erzen. Er fchmelal für Jlch auf der Kohle
leicht , ohne zu zcvkniliern. Anfangs bemerkt man
einen Schwelblgernch, aber keine Spur eines nrfeui-
kalifcheu Geruclig , wie auch lieh kein ßefclilag auf
der Kühle zeigt. Das gcfchmolzena Korn ili fpro-
de und hat das Aulehun von Kupferftein. Nach
liJirkerem Ziiblafen wird die l'arbe dem KupFeico-
tlien genähert. Nun Tcrfprilzt das Gelbhmolzene
fiark auf der Kohle und bald tritt die völlige lle-
duction ein. Es wird ein ductiles Melallkorn van
einer aus Kupl'erroth und Silberneifs zufammen-
geTetzlen, heinahe nielUng - gelben I^aibe erhal'
len, wekhes aus Kupfer und Silber zufammen-
gefetzl ilU
[ io6 ]
DiePcN vcronlafatc mich, mm auch den An///-
fchen jiluminU ^ Ibwohl von Halle felbll aln auch
von Morl^ einer neuen Unlerliichung ku unli^rwer«
feni weil die von dem Geheimen Üher-Huurolh
Simon in Berlin ongefteillu Analyle dell'vlben
dem eben mitgeiheiiten von mir erhaltenen KetuU
tate nicht enfpricht, und den Schweieilaure-Uehait
diefei FoUlls um mehrere Procente geringer an-
glebt. Ich fand indeilen beide genau nach eben den
üellandtheili* Verhältnillen «ulummengeretasti wie
den Alaminit von Newhaven.
Da der Aiuminit durch Glühen fowohl fein
Waller ala auch leine Säure volilländig fahren lüTuti
wobei die Alaunorde chemifch rein hinterbleibt, ib
benutfste ich diefo £igen(ohaft, um über das Ver-
halten dieler Erde vor der Maroct'fcheu Lampe *)
Verfuche anzullellen; und icii habe da« Vergiiiigeui
Ihnen melden s&u können , dafü ich auch dielen bis-
her für lieh für unlchniekbar gelialtcnen Körper
mit Hülfe diefer tremichen Gerüthlchaft aum vulU
kommenllen Flufs gebracht habe. Die jlUtunerdö
verhält lieh dabei ganz Tu wie die Kielelerdc. Ehe
fie zum völligen Flufs kömmt| wird ße etwas weichy
und augeiifcheinlich undurchlichtiger; l'o bnld liu
aber vollkommen ilielkt, ändert iie iU'h in eine
höchlt farbenlole und durcblichtigo Gl^iiperlo um»
*) ElneWeiDgeiAliinpe mit einem SniierdoiTsti-Gebliire« Sie-
he AniiMlt;ii Milruhf A , oder B, 5a. S. aba. OUb.
[
"7 ]
Xfehrlgent bozoigt Ilo (ich umciii lioduutdiiilea leicht-
Miill'i^üi' olHclIe ICjuIvleffli!, und kijitittitnichtnui'viol
J'i'iiiiorKum i''lun>, IbaclLTnliiliil lirliunchingiolaeron
äliick«ri icbmtthen. Itih hulie diijCt! Vt^ l'uche iiucli-
^ehuudi auch mit. Alaiiiicrdoti, welihu ivh au» iia-
(Icrii Foiniiuii iiiilluUL Aiiiiiiuniali. ^furuIiu-dL-it halle,
wied«rliutL, und liubu diilVuIbo Itcl'ulLuL ttrhoUeu.
Ji^iiin UiitGrCiichurift, dio micli l'i'lir iungo ht-
fchÜlligt bot, jfl »lifl ytnalyß der gediegenen ma-
lenrijhhen Jiifoii. AJ äffen ^ und II« liat^ mir hÜt^hft
iiiei kvviii'dr};!- unil ^utiit uiiurwm'lt'ltt ItcfulUtu gofio*
huii. Nncli dvn hiiherigcn Aiialyluri diuler rülhUtU
Iiullen Kür]jt.'i' inulNli: initn gliiuheti, diiPa drr Nl-
ck(!l(;ehall tli'i'leUioii vui'iinderlich Toy, und »iciit
nur in vei-rchiüileiicniMetcof Eilen variiro, fondorii
i'i'lhll in cinei- und dviI'unKin Kil^n-Miillcj ungleich
wrlliüill vorkomme]. IÜbIoh ill jihcr niclil riuhlig.
J)iu Menge dcH Nickels in dicreii Körpern ill durrli-
{(uliunda miißant, und heLriigL moinon Vsrruclitu
■M\ I'ulgGi zwifchen lo und ii l'rocent.
Wlfl in <licN möglkli? wie hol ein To Burfal-
kiulur Umllund (k'ii ii'üiriiclH'u (-liumikern un.lge-
Iicii kHnnen, wulchu lieh iniLdor Anuly!« diälbr Ei-
lt ■■•MuDl-ii hi'lcIiüfli^L hdlien? und wia wciiig
l'clii-int üb(irlian|tl ein« fiflcrliu Annulinie niil der
Natur diiilor Ktirpor tihureia/ulliniinou? hure
ich lie hiorhoi kriprrcliiillclrid .uummiIod. Auch
inirwur diuriiaHeliillal nicht wenig überralbhoiid.
t it6 j
dos Kupferoxyd auf lOoTh. Kupfer a4^57 Tb, Saae^
ßoiF enthalten ) fo eullprechen diefea 1^975 Gr.
Kupferoxyd i,5855 Gr, Kupfer, uud den o,025 Gf.
Eifeiioxyd 0,0173 Gr, Eifen.
Aus den zu diefer Analyfe verwandten 5,333
Gr. diefes £rzes ßnd demnach gefchieden worden:
Silber uach b )
Kupfer nacii e ]
Eifea udcU e)
Schwefel nach a ) o/>07(>^
c) 0^8203)
Quarz nach a)
Alfü Verluft
2,71 92 Gr.
1,5855 -
0,0173 -
iV>3io -
6,1740 -
0,059(1 "■
5,233o -
Wenn wir hiernach die Mifchung diefes neuen Erze^
in 100 Theilen berechnen, und ^ie Menge des er^
haltenen Quarzes als blos eingemengt abziehen^
fo ergiebt diefelbe fich folgendermalsen :
I.
Silber
52,2722
62,871 Theilo
Kupfer
30,4787
30,828 -
Eifeu
o,333i
o,338 -
Schwefel
i5,7»24
16,965 -
98,8664
Verluft
i,i536
II.
100,0000 I ioo,oou
Die 'Zahlen unter IL erhält man, wenn man die
],i336Theile VerluA in L auf lammtliche Beitand-
theile gleichförmig vertheilt.
t 117 3
Nun enlfpricht aber die in diefem Erze enthal«
leno Meuge Scliwetel auf das genauelte den Capaci-
täten diefer Metalle für den Schwefel. Es erlor««
dern nämlich,
62^871 Silber, das Schwefel - Silber zu ^
100 Silber und i^t,^ Schwefel an-
geDomuien, 7)^77^ Schwefel
50,828 Kupfer, das Schwefel -Kupfer zu
luo Kupfer und a5,6 Schwefel an-*
genommen, 7,8919 -
p,338 Eifen, das Schwefel - Elfen im
Maxi mo uz 100 Eifen u. 119 Schwe-
fel angenommen, r>,4<)23 -
16,1719
Folglich find alle drei in diefem Erze enlballe-
' ne Metalle mit Schwefel rerbunden , und diele» Eriz
felbll eine Verbindung von Schwefel -Kupfer mit
Schwefel -Silber, worin diefe Metalle genau mit
derfelben Menge Schwefel verbunden vorkommen»
Hiernach die Mifchung diefes Erzes berechnet, be-
; lieht daü'elbe aus:
Sch\vefel- Silber 6ö,(f)46
/Schwefel - Kupfer 38,654
Schwefel - Eiftn 0,70^1
200,oao
i
Mit diefem Refultate (timmt auch, das aufgefun-
dene fpecififche Gewicht fehr gut überein. Der
. kleine üehalt von Schwefel -Eifen rührt ohne Zwei-
■ fei von etwas eingefprengtem Kupferkiefe her, und
[' gehört nicht zur Mifchung diefes Erzes, wofür
l auch der Umfiand Ipricht^' dals ganz reine von al-
lern nur fichtbalr eingemengten Kupferkiei'e freie
SlucIsTe« in einer GJasiölire bis zum anfangenden
Koiiiglühen erhitzt, in Flufs kommen ohne Schwe-
fel auszugeben, dagegen Geh aus allen folchen Stü-
cken, in denen noch Kupferkies-Stäubchen enthal«
ten find, zugleich Schwefel fublimirt. Das iSeliand«
theil- Verhältnifs des Kupferkiefes ilt nur noch
nicht gehörig ausgemittelt worden, um nach der
aufgefundenen Eifen- Menge diefen zufalh'gen Kup-
fci^kies- Antheil mit Sicherheit berechnen zu kön-
nen; daher das Schwefel -JBifen vorläufig noch a(s
SeAandtheil diefes Kiefes mit aufgeführt bleiben
mag.
Was die Klafliilcation des Silberkupferglan-
sies betrifft, fo lä&t lieh, fo lange er fich nicht kry-
Aallilirt gefunden hat, nicht wohl mit völliger
Sicherheit entfcbeiden, ob er zur Subßanz des
Schwefel -Silbers, oder zu der des Schwefel -
Kupfers zu zählen fey. Da aber nach den bisheri-
gen Erfahrungen derjenige Theil der Mifchung als
der charakterilirende fich zu zeigen pflegt, wel-
chem die gröfsere chemifche Verwandifchaft bei-
wohnt, wenn nicht etwa die zu fehr überwiegende
Quantität eines andern Mifchungstheils der Wir-
kung der chexnifchen Verwandtfchaft entgegenfie-
het; da ferner dem Schwefel- Kupfer eine gre-
isere Verwandtfchaft der Bellandtheile als dem
Schwefel -Silber eigenthümlich feyii dürfte, in-
dem der Silbergehalt des Erzes leichler den Schwe-
fel fahren läfst, als der Kupferg^halt delTelben*, -«
i: "9 1
foglauljfn wir, bfszu weiterer Enllcheidung, den Sil-
ber kupi'ergia dz als l'urmation dcräubilanz iJesKup-
ferglaiizes aurfüliien, und in derMineral-Keilie der
Subllaaz des Schwefel-Silbers auiiicliH Heilen zu
müfleii.
Kackfchrift,
Als wir bereits unlere Arbeit ijber den Silbcr-
kupferglanz der Königl.Socitlät der WiireDrchaften
vorgelegt hallen, und auch l'chon eine Anzeige in
den Göltiiigilbhen gelehrten Anzeigen davon abge-
druckt wordenwar, fand einer von uns, zulallig, in
dem fchon iSo5 zu Tübinj<en herausgekoramenen
erßeii Bande der Denkfchriften. der paterländifchen
Gefellfcliaft der j4erzte und Naturforfcher Schwa-
bens , S. 3ii., ein Silbererz ans den Kulywan'fchen
Silbergruben in Sibirien, unter dem f^amea y^eroßt,
Ton Jlerrn JJergrath Selb befchrieben, welches
noch der Art des Vorkommens zu fchliefsen, und
■ach, nach mehreren davon angegebeneu Merkma-
len, mit unferm Silberkupfurglanze nahe verwandt
zu feyn fclieint,' und vielleicht mit demfelben eine
Sublianz ausmacht. IndelTen p.ilst die von Herrn
Selb milgelbeilte Berthrtibiing nicht ganz auf
den Silberkupferghinz, und die von ihm mit feinem
Mineral vorgenommenen cheraifrben Verfuciie lal-
feo vollends auf eine wefentliche Verfchiedenheit
beider Mineralkörper fchliefsen.
Ann.l. J.Pl.jril>. ß.5i. Si.i. J.iSiR. Si. lu.
in.
Bernerlungen über den jiUophanf
vou den
ProfT. Stäombyer uud Hausit.vwn zu GÜttiiigen»
(VorgetcfeD iu der VriTumnilung Jer KUnlgl. SocieUt d« Wifl.
Jjie miueralogirdien und cheniifchen Bemerkun-
gen, welche wir im Folgenden niillluilen, betref-
fen ein neues, crdarLlgcs Follll, das raan Ichon vor
lüngerer Zeit bei Gräfenthal im Suaii'eldifchen ge-
hindeu hat, und das der Herr Olicrbergrath Rie«
inana und der Herr gehetiue CoiiferenzraLh Koe- '
pert zu Coburg, uns zur UaterluchuDS gütigß
überrchickt haben.
Man hielt diefen Mineralkürpet- anfangs für
IfyaUih, Mit ihm kÜmmt er zwar in der ünlsera
Geilalt, dem Bruche und dem Glänze, nicht abei*
in der Härte, die geringer iR, und nicht in der Far-
be überein, welche eher die Vermutiiung veran-
lafst, dnfs das FoITil ein Kupferfolz fey. Das falzi-
ge Anl'ehen dcüelhen iß wirklich überaus tüulchend.
Auf den etilen Blick glaubten wir darin ein dem
Kupfervitriol verwandtes Kf lu erkennen,
i
[
]
überzeugten uns ober bald vom GegenLheilei da
wir es im WalTei' unaufloaltch landen, und das
Verhallen dellelben vor dem Lotlnohre nur einea
febr geringen Kiiplergelialt verrielh. Durcb eine
ToUAundige Analyle gab fich diefes trügerifche Fof-
£1 uns aU ein zurammengerdztes Erden -iJydrat zu
erkennen, welches die färbe eitietn feiir geringen
Antbeile von kohlenlaurem Kupferoxyd- Hydrate
verdankt. Wir wollen diele Aiialyfe, welche von
dem einen von uns herrührt, nachher roitllieileuj
und ihr hier die äufsere ßerchreibung des lolHIs
Torausletiden.
I, Mineralogifche Bejchreibung des AUopliaii.
üiefes roilil kommt ols eine Ausfüllungs- und
Anakleidungs - Malle kleiner, unregelmalsig be-
gränKter Räume eines löcherigen, von Eifenoxyd-
Hydrat durchdrungenen, mergelartigen Geiieins
vor, welches theils eine fcbmutzig-ockergelbe,
theils eine roH- und rufsbraune Farbe hat, an den
lichteren Stellen weich, oi't fait zerreiblich, an den
dunkleren gemeiniglich etwas iiürter iit, und hier
einem armen, thonigen oder mergeligen ßraua-
EiTenltein iihuelt. Da, wo obiges \^o[Y\i die Räume
nur ouükleidet, pflegt es eine kleingetropFle und
traubige aut'sere GeHalt zu haben und hierdurch
feine Dalaktitüche Bildung zu beurkunden. Uefari-
gens ericheint es derb und eingefprengt.
Der Bruch ill flachmurchelig, zuweilen dem
Ebenen fleh nahered; die Bruohßücke find nn-
\ a
[ laa ]
beftimmt eckig und nicht aa^gezelchnet fcbarf«
kaniig»
Die Farbe ift gemeiniglich ein blaQbs Himmel-
blau,^ am häufigßen mit einem Anßriche von Span*
grün 9 in welche Farbe jene licli auch zuweilen ganz
verläuft. Nach einer von dem fierrn Oberberg^
rathe Riemann uns gefalliglt mitgetheilten Notiz,
foll es auch von anderen grünen, von braunen und
gelben Farben vorkommen , die wir an den ütA
mitgetheilten Stücken nicht bemerken.
Im Bruche ift das FoIIil glänzend^ von einem
dem Wachsartigen gemeiniglich hingeneigten Glas»
glänze^ äufserlich iß; es gemeiniglich nur wenig
glänzend*
Es iß halbdurchfichtig y theils auch nur durch«
fcheinend.
Es iß khrjpröde^ und von geringer Härte ^ dis
der des Kalkfpathes ziemlich gleich kommt, ind^m
es den Gyps ritzt, aber vom Elolsrpathe geritzt
wird.
Das fpecißfche Gewic/U deßelbea beträgt nur
1,853 bis i>889.
Das F^mi hat oft eine dümie äulsere Rinde, die
eine grünlich- oder bläulich- weifse Farbe befitzt
und matt iß* Vergefellfchaflet iß es zuweilen mit
Kupferlafur und Kupfergrün.
Nach den Nachrichten, die wir von Herrn
OberbergratheJliemann erhielten, kömmt das Ger
ftein, worin unfer FoITil eingefchloflen iß, im Toge«
nannten Uebergangsn Gebirge vor. Es biidet eia^
y
l ia3 J
i sLachter niäcbtigcs Lager in demftlben, und*!
hol zum Liegenden einen in Alaunrctiiertv überge-
henden Thonrcliiefer*, zum Haiijiencleii ein Kalk-
Keinlager von geringer Mächtigkeit, nnd dariiber
einen \peifsgraneu Thonlcliierer. Ui'r Alluphan
hat licli am AusgeJienden des bemerklen Lagers gc-
fundeo. Uie toi- uns liegenden SLiieke folieinen ei-
ne fecandLire lÜldung delVelben zu venalhen, in-
dem das MuUergeftein ganz das AnCehen einer
darcli KcrfuLzung umgeänderten Mulle hat.
n. Chtmifche ySnalyfe des j4llop/tnns:
t ) VfU-iiißsE ritU-rJuchung lUffelben auf dam irockeniin ffi-ge.
A, Vor dem Liilhrohre entlarbte üch derAUoi
phan fehr rclmell, während die LÖlluobrllamme Heb
deullich grünlich faible, und wurde weifs und un-
durchfichlig. Dabei fpaltele er nach mehreren Rieb,
tungeu und verlor eLwas an Volumen, kam aber auch
bei länger forlgui'elzUr Einwirkung des Löthrohr-
feuers nicht zum Fluls, lundern erlitt blus auf der
Oberfläche eine rdiwacheEmaillirung.
ß. Vor der Marcet'fchen i^mp« verlor der
Allophfln nicht uui- ebeiil'alls fehr fchiiell leine
Uurchlichligkeit und Farbe und zerrpallete, Toa-
dern i'chinolz aucli hierauf mit Leichtigkeit zu ei-
ner weiTseu opuken ülaspeiie, während dieAlko-
iiul- Flamme lieh piäcblig grün färbte.
V In fliefsenden Boriijf getragen, und damit
vor dem Lolbrohre gel'chmolzen, löfte fich derlelbe
L
I
[ >a* ]
allmählig unler einigem Auncli^unien dai-iu a'ul
und l>ildc(c ilumi't eiiio vollkomiiieii durchrichlige
uni] bt'inalie Farbenlorc Glasperle, die nui' bei auf-
fallendem Lichle eiuen kaum ipertbartui Slich ins
bläulich- grüne zeigte.
D. q) o,i Gramm Allophau in kleinen Stücken
der Einwirkung des Feuers in einer Glasrühre Zwi-
lchen glühenden Kohlen ausgcletzl, gaben o,o4Gr.
WölTer her. üiefes Waller entband lieh Togleich,
als das Teuer enjing auf den Allophan zu wirken.
Es reagirte ganz fchwacli nlkaliloh, roch ein wenig
empyreumatifchj und verurlaclile Jie Eiilflchung
fchwaober weifser Nebel, als ein mit Salpelerlaure
hefeuehtetes Glaslläbchen genähert wurde. Wäh-
rend der Ausfcheidung diel'es Wallers änderten die
Stückchen nicht merkbar ihre CJellaltj es Jand we-
der ein Decrepitiren, noch ein Zerfallen oder ein
Schmelzen Hatt, und blos das Volumen deH'elbea
hatte etwas abgenommen, auch mehrere Stücke eiti>
zelne Rifle bekommen. Die blaue Farbe des fuT-
fils wurde während der Kinwirkuiig des Feuers auf
dalTelbe blafler, und als das Erhitzen bis zum an-
langenden Glühen gelleigert wurde, änderte fle Geh
in gelblich Grün um. Allein beim nachherigea
TÖlligen Erkalten kam die blaue Farbe füll unver-
ändert wieder zum Vorfchein. Die Dui-chlichlig-
keit des Follils hatte zwar durch das Erhitzen iind
den Verlull des Wallers etwas abgenommen, wac
, iude0en noch nicht TÜUig verloren gegangen.
b) Die von a) riicMländigen 0,06. Gr. wardea'
[ 135 J
einem Ploliutiegel einem lialbßiind ^
eifsglüh- Feuer aiisgeletzl. Hieidurch verlored
ui- Qocli OjOoa Gr. am Gewicht, zeigten aber
^nch jtLzt noch nicht die geriuglie Spur von einer
wii-klichcii Sclimelzung, fondetni halleii bloseiti vi-
,»; trilicii'tes Anl'ehen bekuinmen. Ihr Volumen war
— itideHen jutzl felir merkbar rei-miiiili.<rL, und ihre
bUine Farbe vÜllig zerllÜrt und in ein Iblimiitziges
. Itrauii, und Aellciiweire auch in ein rdnuutzigct
; Grün umgeändert worden.
■- J?, Uiefe Verfuche mit der gleichen Menga
m des Fuinis wiederholt, gaben genau dulTelbe üe-
■ iUUat,
^^^p o) Fbrläa/ige Vatcrfuchung auf dem naffvn ff^ege.
^B. F- Das [falfer zeigte auf diei'es Fonil kein«
^^Hirkung, und auch anhaltend damit gekocht, nahm
^^ftvon demfi^lben nichts aut.
^^B G. Die iV///iE!f'n^Mr^n, alsSchwet'ellaure, Sal-
^^Hlerraur^ und Salzl'uure, brachten es ohne llnlei-
^BBtzung der Wärme leicht zum GeJatiniliren, und
Iciflea es, wenn es /uvo<r zu einem liähr feinen Pul'
ver zerrieben worden war, und die Sauren in einem
nicht zu diluirten Zustande angewendet wurden, fall
volULändig auf. Während der Einwirkung deriSau-
reu fand ein fchwaches Aufliraufen Halt, welches
von ICohleniunre herrührte, deren Menge ludeileii
nur gering war, und, wie ein bel'ouderer Veifuch
zeigte, das Volumen des angewendeten Allophan
cur wenige Male übertraf.
[ ta6 J
Die erhaltenen lauren Auflöfungen waren far«
benlos ) und gelatinlfirten fowohl beim Abrauchen,
alsaucb, wenn lie einige Tage einer freiwilligen Ver«
dunßung an der Luft unterworfen w-urden. üie
auägefcbiedene Gallerte batte einen leichten bläu«
liehen Stieb, und nahm beim Concentriren noch ei-
ne entCchiedenere blaue Farbe an. Zur Tröcknils
verdunAet, verlor lieh die blaue Farbe wieder^, uod
es hinterblieb eine weifse pulyerförmige Malfe, die
beim Aufweichen mit augelauerlem Waßer reine
Kiefel^rde hinterliefi), und eine etwas bläulich ge«
iarl^te FlüHigkeit lieferte» Diefe letztere gab:
a) mit ätzendem Kali yerfelzt, einen reichli«
-cheu weiten, etwas bläulich gefärbten Nieder-
fchlag, Velcher lieh in einem Uebermaafi^ von Ka-
li, bis auf einen geringen Rückßand wiederum auf-
löfie, und aus diefer Auhöfung durch Salmiak aufs
neue vollfiändig gefallt wurde» Der hinterbliebene
Rückiland hatte ganz die blaue Farbe des&uf3rer«
Hydrats, und färbte fich auch wie diefe^ beim Er*
bitzen braun. In Salpeterlaure löAe fich derielbe
mit etwas Aufbraufen auf, und gab eine blau ge-
färbte Auflölungy in welcher Blutlaugenfalz den
das Kupfer fo auszeichnenden rothbraunen Nieder«
fchlag verurfachte. Aetzendes Ammoniak im Ue-
bermaafs diefer Auflöfung zugefetzt, fällte blos eini-
ge Flocken von Eifenoxyd- Hydrat daraus, und koh-
lenfaures Ammoniak neblt diefem noch etwas koh-
lenfauren Kalk.
b) Durch ätzendes jimmoniak entiknd in der-
[ '=7 ]
felben gleichfalls ein leicliliclier, b]iiulich< wciU
geiarbler Niedeilchlag, der fich aber durcli ein
LTebermonrs voa Ammoniak nicht wieder QufloUe,
hingegen voa atzendem kati mit Unterftütziing der
Wärme leicht aut'genomiueu wurde, wobei nur eia
unbedeuieuder Uticküaud von Kupl'erosyd und Ei-
feoüxyd-tlydrat hintevblieh. Die riickAandigu am-
inouiakalifche AiiflÜluug, welche fchön iliphirblau
gefärbt war, enthielt aufser etwas Kupier, nur
uoch einen geringen Kalkgulialt.
Der durchAmmouiak gelullte Niederfcblag, in
Schwefellaure aufgelün, und die Aul'iÜluiig mit et-
was fchweffUaurem Kali verletzt und zur Krylialli-
iatiou verduiillel, l'chols gÜDzIich zu Alaun un.
H. Auf das durch Glühen zuvor entwalVerlo
Foflil hatten die Säuren nur wenig Wirkung, und
brachten es, auch auhaUeiid damit gekocht, nicht
mehr znm Gelaliiüriren. IndelTen Ibfleu lie durch
etwas Alamierde, Kupferoxyd und Kalk aus dera-
fclben auf.
^L J) Folgerungen.
^^^Aus dififem' Verbnlleii uiil'ers Foffils ergaben
^Rli allb als üeüandtheile deilelben, Kiefelerde,
Alauiierde, Kalk, Kupferoxyd, Eilenoxyd, Koh-
Jenfiicire und WalTcr.
Von dielen aufgefundenen Gcflandtheilen kom-
men der Kolk, das ICnpleroxyd, das Eilynoxyd
und die Kohlenfänre nur in geringer Menge in
demfelbea vor. Dem Kupiero^yd welches ohne
^ J
I
[ "8 ]
Eweifel mit der Kohlenlaure als KuplcilaTur veici*
iiigt ill, rei-daukt (Jallelhe I'eiae blaue Farbe, uad
feine lüurciiöiide Aehalichkeit mit Kupferviliiol.
Die geringe Menge Ammoniak, welche du
durch Glühen aus dem AUophaii ausgerchiedene
■WalllT ciilhieU, fchöinl niclit von eiiitm wirkli-
che« Aiumoniakgehalte deiltlbeii herzurühren, fon-
derii ift "Her WatirlchcinÜchkeit nach der ZerAö-
rung eineR aninialirctieii SlolFs, womit das Co nslie
unter der Daranierde vorkommende FolÜl blos zu-
fällig getrankt wor, beiaumtjll'en, wofür auch der
empyieumntirche Geruch des Wadeis fpriclit.
Auch bei manchen andern Mineralkörpern, wo
ebeni'alls durchaus kein Verdacht eines vorhande-
ijen Ammuniakgehalts itatt ündet, bemerkt man
zuweilen beim Glühen dellblben eine ähnliche Am-
nJoniuk-Knlbindung) welche licherlichderrelbeiiUr-
Jache znuurchreiben ih.
Uefiimiaaiig dts quanlilativsn Ferhällnißes der Beßan^
theiU des AUaphan.
Nachdem durch dieTe vorläufige Unterfuchung
die lluiiplbehandtheile unfers neuen rolltls ausge-
miUelt worden waren, wurde nun folgender Weg 1
zur nähern -Beltimmung ihres ^uantilatireu Vei^
haltniOea eiiigefchlagen.
JA.
XJixi die Glosse des Gewicht- Verlulleo, wel-
chea der AUophan durohi Glühen erleidet, noch-
[ "9 ]
mals EU piül'en, wuriJea o,i lO Qr. dellelbeii in kki-
iiea Siiickeii der Ki>i Wirkung «Ines i^rUindigcu
Weifsgliih-feuera iu einem flatintie^el uiilcrwQl--
f«D. Noch dem Gliiheu wogen dieR-ibcn nur noch
0,0G35 Gr. Der Gewicht- V«rlull durcU das Ulü*
Iien betrug üirüo,o1üä Gr. oder4'j,27aProcenl, wel-
ches ta'il den beiden Verfuchen D und £ suis ge-
nauelie übereiultiminl.
SB.
B) 2,071 ür. l'eing^rie bener Alloplian wuiden
j i^it einer angenicll'eiicn Menge miilsig diluiitcr
I Salzliiuro ubergoQ'ün, darsLil' bis zum vollIUindigeii
(«elatiiiilii'en des angewandten Steinjinlvers einer
gelinden Digellion unlerworlen , und endlich das
Ganze unler lielcra Urarübfen bis zur llaubigen
'J'rockuifs verdÜnllet. Üurch Aufweichen der
trockenen Mülle laitangeniuerleni Waller, undbalb-
iiiuidigem Kut-hen damit, wurden o,44Sa5 reine
KießUrde eihalten.
b) Nach Abrdieidnng der Kiefelorde wurde
die rügküandige HüingkeiL (a) hinreichend vcr-
duuUet, und noch licir» fu lauge mit atzendem Kali,
dem eiue lehr geringe Menge kuhlenlaures Kali hii.,
zugelügt worden war, verrt;Ut, bis die hterduroli
zuertt mit niedergel'chlapene Alaunerde lieh wiedev
um aut'lölle, woi-jinl" ditfelbe noch einige Zeit bis
zur völligen ^erfelKung desKupl'er-Hjdrots gekocht
lind dann filhirl wurde. Der hierdurch ansgel'chie.
&
[ »30 ]
"dene braungefärbte Niederfchlag wog im fcliarfge-
trockneten ZuAande 0,073 Gi\
c) Diefe dutxh das Kali aus der FlüITigkeit (b)
ausgefchiedeDen 0,073 Gr. ia Saipeteriäure aufge-
löll, wovon lie unter einigem Auftraulen vollftan-
dig aufgenommen wurden, lieferten eine kupfei-
blaue AuHöfung, aus welcher ätzendes Ammoniak,
bis zur Wiederauflöfung des Kupfers zugeiezt,
o,o035 Gr. Eifenoxydhydrat fällte, welche 0,002
Eifenoxyd anzeigen.
d) Nach Abfonderung des Eifens wurde die
ammoniakalifche FIüITigkeit (c) mit kohlenfaurem
Ammoniak rerfetzt, und einige Minuten damit ge-
kocht, wodurch 0,0i^ Gr. kohlenfaurer Kalk aus
deifelben ausgefchieden wurden, welche 0,0107 ^^*
reiinen Kalk enthalten.
e) Hierauf wurde die rückftändige FlüITigkeit
(d) zur Trocknifs abgeraucht, und bis zur Ver-
lliichlignng' und Zerfetzung des Ammoniaks und
der Salpeterfaure in einem Plalintiegel geglüht, wo-
bei o,o5i5 braune» Jfw/;/ero.vKrf hinterblieben.
t) Aus der noch (von b) rücklläudigen alkali-
fchen plufl'igkeit wurde nun auch die Jlaunerde
durch falzfaures Ammoniak niedergefchlagen, wel-
che durch Glühen vollftändig entwäflert 0,6585 Gr.
wog[.
Durch diefe Analyfe find demnach aus den zu
derfelben verwandten »,071 Gr. Allophan erhalten
worden;
r
KirMtrdc «airh »)
KupferoiJÜ nach e)
, K'lk n.ich d)
' Eilcnoijd <i
o
! nach AA LerecLne
...7095 -
JLUb Velluli
cc.
Da die aurscrordentljche Leichliglteit, mit wel-
cher (ier Allophan miLSüuren gelalinilirle und lieh
auch gröläleiitheils in ihnen aitFlüfie, einen Kali-
oder N»lrou-üeLall in dcniTtilben rermiillicn liels,
obgleirK. dei- Gelialt delTelbcn nacli vorUeheiidec
UnleiTuuliung .iu( keinen lall bedeutend IVyn künn<
le , lo wurde die Anaiyle mit a,i6 Gr. dellelbeii auf
folgende Weife wiederholt.
a) Dif 2,i() Gr. wurden zuerll mit Salpeleriju-
re «um VolHlündigen Golalinifiren gebraclU, hier-
auf zur Tiocknifa verdnnllet, und aus der trocke-
nen MnlTe die Kiefcleväe auf die bekannte Weife ge-
fchieden. Uiefe gegliiiit) wog 0,4^775 Ur.
b) Die von der Kidelerde büfreiete Flülllgkeit
(B) wurde nun durcli Amnrioniak ira LFeberinaalit
gelallt, und bis zum Koclien gebracht, worauf der
entllandene Niederfdilag von Alnunerde duicli l'il-
traliuji gd'chieden wurds. Diele hatte «iaeu leich-
t i3a ]
ten Stich ins Bläuliche , welcher, wie Geh nachge«
hends neigte 9 Ton eiaein Rückhalte eines Anibeib'
Kupfer herrührte, ob^^Ieich die gerdilte Alaanerde
nicht nur mit eineiu groU;en Üeberfchufs ron Am-
moniak gekocht , fondern diefelbe auch wiederholt
mit Ammoniak ausgefülst worden war. Geglüht
nahm diefelbe eine grünliche Farbe an. Ihr Ge-
wicht betrug a7i4 Gr. Durch Auflöfen in Schwc!-.
feiniure und Ueberfetzung der Auflöfung mit Kali,
wurden o,os85Gr. laspfiroxyd nndo,oo3Gr. Eifieo«
oxydhydrat oder o^Q4£r/e/iar)^</darau8gerchiedien;
fo dals alfo die Menge der gewonnenen jflaunerde
felbft nur ofiSS Gr. am Gewicht ausmachte.
c) «Die ammoniakalifche Auflöfung ( b) wnrda
snr Trockniis TerdunAet, and die trockene Salsmaflii
bis zur Tollfiandigen Verflüchtigung alles Anuno-
niakfalzes in einem Platintiegel über einer W^ein-
geilHampe Terrancht; fie hinterliels Oy06a Gr. eine»
braungeiarbteu Rückllandes.
d) Durch Kovhen mit WaHer löfien fich diele
ausser ammoniakalifchenAuIIöfung hinterbliebenen *
o,oSa Gr. Rückliand bis auf OfiiS Gr. Kupferoxjd
auC Die erhaltene Auflöfung hierauf durch Ab-
rauchen in die Enge gebracht, liels beim Ahkiili«
len einige Gypsnadeln fallen, deren Geh nacfage«
heuds noch mehrere beim fpontanen Verdnnften an
der Luft ausfonderten. Die in der Sonne zur töI*
ligen Trockniis Terdunftete Salzmaffe wurde im
Sciiatlen feucht} und zerflols zum TbeiK Sie ward
daher vor Neuem zorTrocknifs rcrdonitet und aiua
^Alkohul behandelt, der fie bis onf den Gyps,
I Menge o,oi4 Gr. bttrug, Tolllljtidig auf-
e) Die Vom Alkohol aufgenommene SalzmalTe
(d} mit Waller Terfetzt, und bis zur Veilliichti-
giing des Alkohols gnkocht, gab mit koiilenfnurem
Ammoniak gefällt, o,oa8 Cli-. kohleufauren Kalk,
{oder o,Oi57Ö4Gr. Kolk,) worauf die hiiUerbliebepc
Fiülligkeit, in eiuem Platinliegel zur Trocknila
Terduiidet, und dann dem teuer einer Weiiigeill-
latnpe auHgel'elzl, auiser einer Spur Ton kohleufau-
rem Kalk, keineu l'alzigen Kürzer hinterllelii.
Hieraus ergiebt fich alfo die Tolüge AbweFen-
heit eines Kali- oder Natron-Gehalla in dera Alio-
phan, und diefes t'oll'il gewährt ein neues Beilpiel,
dalÄ die Kielelurde auch ohne Mitwirkung des Kali
oder Natron fich in SJiuren aufzulörun vertuag , l'o-
bald fie fich nur in einem nicht zu verdichteten Zu-
Ibude befindet.
Uic zu diefer Analyfe verwandten a,)6 Gr.
jlUophan Hiid iibrigent; durch diefes Verfahren zer-
jt worden, in
(.,4G77So Gv.
o,Gtt5oDO -
J o/)i5äeo -
[ i34 ]
WtlTer
Tr.uiport
1 nacli AA bcrecLnct
I,£iai4 Gr.
ii.gi3..7 -
3,.*l« -
VctIuü
......879 -
a.iGocu -
DD.
Zur rütligen Rellätigung der ganzlicheoAbwer
fenlicit eiues Kali- oder Nati'on-GehalU im AUc»
pliai), TCurde die vorlmi'gGheiide Aiialyfe mit 3,07t
Gr. Follil wiedei-hoil, wobei anliall der 8alpeler-
iÜuie ima Salittaure zar Auflcblielsung derTelben
augewandt, und die durch Ammotiiuk aacb Ablbii-
derang der Kiel'clerde gefällte Alaunerde, sui
leicblern Scheidung des mit aiedergcfalleucn Eireu-
nndKuplüroxyds, noch feucht la alzeudciiiKaliauf^
g«]i)ll, und aus diel'ei- AullÜl'uiig durcli Salmiak wie*
derum gefüllt wurde. Aber auch dieresoial konule
keine Spur eines Kali- oder Nalrongelialts atl^
fundeil werden, üie nacb.'^nsrcheiduiig der Alaan-
erde hinterblicbene ammoniakalifche Auflürungziu
Troekiiifc TcrdunHct und in einem Flalintiegel \m
xur vüiligea \'criliicbtigung des Ammcmiakfalies
Terraucht, hiaterliels eine bräunlich-grün gelarb*
1e Mofle^ n^Iclie mit ^^'a^'er wiederholt ausge-
kocht, batirch-falziltures Kupferoxyd hiuterliels,
nad eine farbenlofe Aunofung gab, die kot Kry-
ftallitalion Terduuilct, eine in N'adelu aogefcholTe-
neSakmalTe lieferte, inwelcher fich auch nicht ein«
Sy\xt tiues UigetUv- oder EkochJÄls-Würfelk ^
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I^WI
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■35 ] -^^^_
■^H
nnen licrs, upd die
im Scliallen feucht wurde 1
id zum Tlieil zerflül
■j. Mil Alkoh.l belia
ndelt,
Ite lie licliebeufalls zumTheiJ, mi
iZuruckli
.ffung II
n Gypsiiadelo auf.
■
Die angewandten
3,07 1 ür. fanden fich diefes- ^^|
)I «erlegt, in;
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KUftUrile
0,433110 Gr
Al>i>ncr.te
o,63;fto -
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Kupf.ru.jd
u,t>3G46 -
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Kolk
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Klenuiyd
o,in.S8o -
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J, 14856 -
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..,87545 -
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3,024.. 1 -
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^KctluR
0.0^^99 -
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3,071QU -
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«»folge dieferYerl
uche ill demnach diefes neue "^^
daEtigc Follil ia lüo '
Theil. üufammengefetzt, aus:
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[ou/.ooe
AbjwI. li. PhjCk. B,i4. Sl. a, J. i«i6. Sl. lu. K
J
^
—
jA
[ i36 ]
Nimmt man nurl aus'diefen drei nur wenig von ein-
ander abweichenden Analyfen ein orithmelifches
Mitleid wobei man zugleich für die AnalyPe £ß,
den Gel\ali an Ichwefelfaurem Kalk nach CC und
DD beftimmt, vcrtheilt ferner den gehabten Ver-
lull unter die Aiaunerde, die Kiel'eierde, denKalk,
den fchwcfelfauren Kalk, das Kupferoxyd und das
Eifenoxyd, und berechnet nun noch das Eifenoxyd
als Hydrat) und das Kupferoxyd als blaues kohleu-
faures Kupferoxyd, fo ergiebt lieh, hieraus die
Mifcbung des AUophans in loo Theilen delTel-
ben wie folgt :
Alaunerde 33^202.
Kiefclci'de 21^922
Kalk , (),73o
Scliwefelfaurer Kalk. o,Sij
Kolilcnfaures Kopferoxyd 5,t)b8
Eifenox^db^drat 0,270
Wa/Ter 4i,5oi
100,000 k
Folgerungen,
Aus der Analyfe diefes FoffiJs erhellet alfo, dafs
dalfelbe feiner Hauptmifchung nach eine Verbin-
dung von KieJelerde''Hydrat m\lMauner de- Hydrat
iil. In wie weit aber die übrigen in deiufelben auf-
gefundenen SubHanzen auch in feine Mifchuug ein-
gehen, läfst lieh zwar hiernach nicht mit völliger
Gewifsheit enlfcheiden, indelfen fcheint doch der
fchwefelfaure Kalk^ fo gering auch feine Menge iß,
derfelben w.efenllich anzugehören, und in der Mi-
fchung dieier Erdenhydrate aufgelöft vorzukom-
[
]
inen. Denn in Jcm Mullergclieia witd keine nam-
hafte Menge dreien Salzes angelroffen, und es ge-
bin, wie Ipalere, TnGhnii0l3 wiederholte Verfuche
mit ausgefuclit reiiieu Stückea diel'ea Foifils gelehrt
hoben j die faiiien Aiü'lürungen delTelbeH mit Iblz-
faurera Baryt, eineu in Suurea uaauflöslicbeii Nie-
derlchjag. Dagegen jnticlile das tohlenfaure Kup-
jeroxyd, von dem> wie fclion bemerkt, dieblaue
färbe dea foinia heiTÜhi-t, nebfl dem Eifenoxjd-
HydriUe einen bios zufalligenBellandtheil dellelbeii
ausmachen. Ob hierzu auch der Kalk zu zählen
ibyawiid, und ob derfelbe vielleiclit »oraMutterge-
fleiu herkümrut, von demeinzelneSlUckenichtvÖllig
gereinigt werden konnten, wie aus leinem verän-
derlichen Gehalte hervorzngehen lelieint, wird lieh
nur erll dann mit Beltimmtheit entTcheiden laden,
Wenn mau Gelegenheit haben wird, die AnalyTe
diefesFolIils mit giüIflernMengen, als zu der vorfte-
hlsnden Unterl'uchung verwandt werden konnten,
2u wiederholen.
Das AciiUete des FoITils wird diefe Bellandthei-
le niclit leicht verniulhen larien. Uiu hierauf hin-
zudeuten, bringen wir zur Bezeichnung delTelben
den Namen AUophan in Vorlcbiag.
Was die Einorduung diefes Körpers in das Mi-
nerairyÜem betrifft, 1'ü dürfte er wohl die palTeud-
He Stelle in der Familie der c^ealitharligen FoHilien
liuden, und dem J^lciujii zunücblt aufgeführt wer-
den kÜunen , dem er in mancbem Betracht dem
Aeufsern und Cheini leben nach verwandt fich zeigt.
K a
[ i3ö ]
■<■>— ^IWI* ■ H IB I — 4l^
IV.
Bemerkungen
über das Zerjprengen eines Dampfieffels ^ in der
Zucker' Raffinerie des Hrn. Conßant in JLon»
don^ und über dejfen furchtbare fVirkungen*
N
Frei bearbeitet von Gilbert *],
JVIan erhält mehr und beflern i^affiairten Zucker,
weiiu man beim Einkochen des Syrups die Pfannen
durch Dämpfe crhilzt| als wenn man unmittelbar
unter ihnen Feuer anmacht. Herr Conüant
wollte im vergangenen Jahre feine Zucker -Raffine-
rie in ffell' Street auf diele Art einrichten. 'Der
Zucker follte in kupfernen Pfannen gekocht M^er«
den, von denen jede in einer grölsern Pfanne aus
Gu(seifen hing, an der iiire Ränder dampfdicht an*
fchloflen, und in die der Dampf, welcher in einem
grofsen verfchlolfenen Keffel gebildet wurde, durch
Röhren geleitet werden follte. Nur Eide folche
Pfanne , glauben wir, war zu dem Verfuche einge-
richtet worden, der den i5» November 18 15 ange«
Jlellt wurde.
*) Ntcb T i Uo öh' • philo/, Magaz,
•
i: 1J9 1
Man maclile das Teuer unter dtm KeHel üwi-
Iclieii 3 und 4 Ulir Moi'gens au. L-m 9 Ulir kam
der Mafchinen-iJaumeiller (.Eugeneer) Herr Ha-
gue. Er fcliliig vor, iiiiler dem Ked'el, um ihn
Bu jirobircQ, ein liefligcs Feuer zu iiiaclieti, wel-
ches der Eigenlliiiincr, ftcrr Caudiinl, iiidels ver-
bat. Uennoeh wurde das l'euer, wie man glaubt
durch die Leu le des Murchineii-ßaumeillerB, viel
mehr verriarkt, ala es uüthig war, und das Siche-
mngs- Venlil überladen, damit die Dampfe nicht
entnrcichcn foJIten. Was zu erwarltii war, ge*
rdiDli, Elwos iiacli li.ilb 10 L'lir wurde der KelTel
durcli die Gewalt der tingeroliloireHCii Dämpie zer-
fprcngl, und das mit fulcher Macht, daf» dag ganze
Gebäude einJUlrKle, ungeachtet es 70Fur3 hoch, und
verhüllnifsmnTsig lang und breit war. Auf eine
hochll wunderbare Weile blieben mehrere von de-
nen, die unter den Ruinen vergraben wurden, un-
befchÜdigl; der unlereTheil einer Wand halteviele
Querbalken des untern Stockwerks an ihrem einen
Ende nurgefangcri, und diefe waren fo als einSchutz-
dach über liegelaUen. Vondenzehn andern, welche
aus den Ruinen ausgegraben wurden, waren drei todt,
und die übrigen lithcn mehroder^minderverb;
io daTs fie in das nof|)ilal gebracht werden mursten,
Unter den Todten war der Sohn eines Kaufmanns,
Speer von der breiten Slrafse, den der Vater g(
riide andern Tage mit einer grofsen Menge zu rai-
liniicndcm Mucker zu Herrn Conftant gercbickl hat-
te. Uamil war aber das Unglück noch nicht be-
I
[ vio ]
entjigt. Als die Ruinen znmTiieil weggeräumt wa-
ren, ei-Iiielt die Lull Ziitiilt zu dem Holze, unter
welches das f euei- des Ueerdes umhergerchleurfert
worden war, und l'u brach in der Naclil eine heflt-
gö Feuersbrunll QUB, welche zwei liciinclibai'te Zn-
cker-Ilattlnerien, die gleicJifalJs Herrn Conllant
geholten , ergrill' und beide in Alche legte.
Die VeranlalRing zu dielem IchrcckUchen Er-
eignilTe ill höchit tadelnswerUi und nicht zu ent-
fchuldigen, da es nicht das erlle ill, welclies durch
UnwiQenheit und FahrlülTIgkeit beim Gebraucli des
Dampfs von Telir hoher Temperatur zu rerl'cbiede-
neu Zwecken, lierbeigeführt worden. Nur wenige
Alunale zuvor war, in der Provinz, der UampfkelFel
eines iJampfwagens zerljirengt, und waren mehrere
Perlouen dabei getorflet woi'den, durch die Toll-
Jicit eines Mannes, der ßch einen Marchiuen-Inge-
uieur nannte, {^Engeneery ein Name, den man
jelüt jedem giebl, der zum Anlege» der Kohlen uii-
lor dem Kelle 1 gebraucht wird,) und der das Si-
chcrungs- Ventil zufpeirte, damit fein iJaraprwa-
geu im grolseu Styl gehen folUe! Und vor Kurzem
wurde eine mit Dampf geheitzte Salzpfanne durch _
eine almlicbe Unvorfirhtigkeit iu die Hohe ge-
fprengt. Solcher Wahullnn kunn nicht genug ge*
tadelt werden.
Niclits iftleichter zu b&liandela als Dampf, von
einem Manne, dev auch nur gewöhnlichen VerftauA
hat; dagegen nichts gefulirJicher, wenn rnon Nar-
ren und Uuwilfcuden damit zu fpieien erlaubt.
i
t l'tl ]
Schon der blofse Gedanke, den Kfßct durch Dam'
pfe SU profuren, itl uufiaiiig; denn wenn er zu
Tcbwaclj ili, Ib mufs er dabei nothweiidig zerfpi'inp
gen. \Vo8 würde mau von einem Manne hallen,
d«r, um den nicdrigllen IJilzegrad aulKuünden, bei
welchem Schielsjjulver explodirt, in einem damit;
geladenen FlinteuJauf eiferne Cyliuder zu veifchie-
deuen Tenij>ero(ui-eu erhitzt, lüiiein ruhiehon woll-
tu ? Einen grol'scn KelTeJ , in welchem Dampf von
hohen Hitzegraden eulwlckelt werden foU, darf
■ man nicht luitWaH'er und teuer piobiren, Tondera
uor mit kaltem Waller, indem mau dicfes mit ei-
ner Pumpe oder Spritze mit folcher Gewalt hiaeln-
prefsl, dali. er den doppelten Druct auszullehea
Jwl, als den er je von den Damplen zu erleiden ha-
ben wird. Der licherile Weg, den Druck zu mcl-
Tea, i(l durch eiue hinlänglich lange mit dem Keirel
in freier Verbindung lleheiide RiJbre, iu der fich
Quectfilber beliiidet. Itl dei- Kellel zufcliwoch, fo
wird er bei dieliir Probe blos an der fchwacliiien
Stelle reifsen, (dnic dafs eine Explolioii llatt findet
uud ohne dafs irgendjemand belchüdigt wird.
■W'ir befuhen die Ruinen nni 2q. November,
niid mittelten mehrere Thatrachen aus, cTie uns
grolse UnwilTenhcit oder SorgloTigkeit von Seilen
derer zu beweifcn fchieuen , welche die Conftruc-
lion des Kellels und der Pfanne zu herurgen hatten.
Erltcns hatte der KelTel einigermalscn die Geilalt
einer Kugel mit cnncavem Boden, und nicht weni-
ger ain 8 Fufs Diirchnieffur- Dampf von lehr gvo-
4
[ l42 1 ^^H
fser ElaÜicilat follle mau imraei- nur in KetTeT^^^^
zeugen, die aus RiJhien von einem verliüllnilÄmärsig
Icleineii L) u ich m eile r zufaramengorelztfiiid ; demitlie
Kraft, womit üelafse dem Springen witlei-aeheij,
ifl unter übrigens gleichen Umltänden den Quadra-
ten ihrerDuichmeirer Teikehit prujiortioiial. Der
teile, ja der einzige uns bekannte KelVel, der lieh
zu Iblcliem Zwecke mit Sichei'heit liranchen lalst,
ift WooH's aus Rohren lieltehendcr Keffel. Das
Stück des KelTelä , welches wir noch fan(I"n, moch-
te ungefähr der vierte Tlicil des Ganzen leyn , und
war 20 Fufs weit von dem Herde in ein anderes
Zimmer gelchleudert worden, von welchem eine
Mauer aus Backlieinen den KeCel getrennt hatte.
Nirgends fanden wir diefes StÜck 3 Zoll, und an
einigen Stellen nur i ZuU dick *"). Bis zu welcher
Spannung die DümpTe gelangt waren, als der KeF-
fel fprang, üefs lieh nicht mit Gewilsheit ausma-
chen. Herr Conltanl hatte wenige Minuten zuvor
nach der DampFwaage (^Gaiige) gerehen; fie Jland
auf 40 Pfund üruck auf den Zoll, und einer der
Arbeiter hat fie auf 46 Pfund liehen lehen **). Bei
•) Der Keira beÜHnl alfo -«-ab rfc hei n lieh aui Gur.eifen. Cilb.
") la Lotiilou, wo der Baromelernaod lieh von 2K bU 3i engl. :
Zoll , lind alfo der Dr.ick der Aimofphäre aiif 1 englircU» ^
Quadratlull Flacbe vdu j^,):! bii iä,i3 Vtaai TerSnderl, ho- \
rfund AToirdupoire Gewithl. Die Bampfwaage hxl
' EiDrichtaDR dor Wiadwaagcn mit QueckGlbcr, und ili t
J
der Schwjclio des Kelfels ill es nicht walirfcheinlicb^ |
dals der Druck der Dämpfe viel gröfser war, als '
der KeirL'l fprang; es mulste aber in dem Augen-
blick, als das VVolVer frei wurde, bei der grolsen
liitze in dem Oi'en und den benachbarten Körpern,
eine Menge Dampl' suis Neue ei'zeugt werden.
Man hatte all'u einen Keflel, in welcheraDamiif
von 4o bis DO Flund Druck auf den Zoll erzeugt
«■erden füllte, und der nicht dicker als i Zoll war,
(denn die giÖfsere Dicke an einigen Stellen hilft zu
nichts,^ dtr dabei aber Öl'ufs im DurclimelTer lial-
te, in Arbeit geletzt, ohne, fo viel wir erfahren
konnte», lieh nur einmal zuvor von der Dicke def-
l'elben im Allgemeinen belehrt zu haben, fey es
durch Hohren an verfcliiedenen Stellen, oder durch
Berechnung aus dem Gewichte desKellels unter der
Vorausretzimg, dals er überall gleich dick fey.
Die Zuckerp tan neu und die Dampfbehalter un-.
tei- ihnen, waren noch nicht aus den Ruinen ausge-
rfnndcn Druck auf i engl. Qiiadralioll Fldcl.t giaduh
Sund derrtlhcu auf 45| Pfund Diu.:!;, auf den Zull, lü.
£o üDgefabr <!cd 3 - facheu Lufldruck an; um (o tiel
WOB «1«!' ^rxcli ^" Dämpfe im KelTel tlcn Druck Jei
welche mit der OLertläche dei Quicklüber* in Hem
Sdieuli«! der Dampfprohc in ireier Verbindung llebl
eiwar alfu dat WalTcr im Ke^tl h Tlork «bilil, d.
Dimpfe (len'elben i Uil h ftark aU die Luft diuckleu
. iß, nngerjÜT bi> i la " It. ( nach Sthiaidl's) oder bis i
(nach Dallon's Vctfuchco). G'Uiefi.
igl «l-
■ Luft,
I
r >44 1
graben. Eine der Praniicii ill fpäLec ganz, ducli
das Übeie zu unterfl gekelul, gel'unden worden,
wciclie.s beweili, dals die t'.xploHon in dem Keüel
enlllaiiden ilt. Wir effahreii, dalii auchdii^rtilTan'
neii^l'urs imDurclinieHbrlialleii uiiddalk ilu' Boden
«bell war. Pfannen, die mit Dampf von hoher
Spaniiki'aft geheiLzL wordtn lulleu, mtilVcn rclimal
feyQ, um die nötliige Stui'ke zu hahcn^ dagegen
kann muri ihnen eine giolse Lange geben, datnic
nian eine hinläuglicli grol'se Oberiliiche eriiaUe.
ZuTaUe dtefet- Art und lebr zu bedauern , nicht
bto9 wegen dts Schadens, den He den rauitltcn briti'
gen , die Tie betrell'en, rindern auch weil fie die Eio'
luhrung von Verbeü'ei'ungen in den i'abriken uu«
Ter» Landes erfchwcie», J)enn, obgleich es zurer-
liilUg in, daGi der Dampf licli leicht und oline alle
Gefahr anwenden Iä(sl,wean die Vorrichtungen oder
Mafcliinen, durch die es wirken ^oli, in rechten
Händen lind , fo inülTen dochßeifpiele, wie das hier
erzählte, wenn fie noch dnzu unter Anleitung vor»
geblicher Sachverllündiger vorgehe», vou Verbef-
ferungen abfchrecken, die mit fo fürchterlichen
Ciefahren verbanden zu fcyn fcheinen.
[ »47 ]
V.
Etwas von Woolf^a Patent-Keffeln
für Dampfmafchinen^
frei ausgezogen von Gilbert»
Im 17. Bande S. 4o. habe ich , (fagtHerr Tilloch
in [einem Philoß)phical Magazine Vol,46. ,) Nach-
richt gegeben von Herrn Woolf's Erfindung Itar-
Icer und dauerhafter Kejfel für Darapfmarchinen
und für andere Zwecke, und einen Auszug aus fei-
ner Speciücation ) fammt einer Kupfertalel in
Quart *)• Ich belchränkte mich damals hauplfach-
lieh auf feine ganz aus Röhren zufammengefetzten
Keif^l, welche darauf berechnet find, einen fehr
grofsen Druck von den Dämpfen auszuhalten **), und
*) ünftrcitig hatte er fie aus dem Repertory of Arts entlehnt,
in welchem, die Eingaben derer^ die ein Patent erhallen, ab-
gedrackt werden. Gilb,
**) Der KelTel der Woolffchen Dampfmafchine, welche in der
Fabrik- Anßalt des Herrn Koker eil in Berlin die Wol-
len -Spinnmafchinen in Bew^^gungjfetzt, belteht aus drei ho<-
rizontal- und parallel -liegenden Gelindem, jwenn ich nicht
irre von 10 Fufs Länge, der obere von 12 Zoll, die beiden andern
darunter und neben einander liegenden, mit jenem an beiden
Endeu verbundenen, jeder von 4 ZoU PurchmelTer* GiUt^
I
erwähnte nur beiläufig, duls er in Teiner Specifica-
lion anführe, Feine Erltndung lalTu ücli aucli auf
die gehijuch.'iclien DampfkcITel anwenden, und'
dafs er einige Methoden ongebe, wie das zu Letverfc-
jlelligen rey. Ein Corril'poadent erfiicht mich um
weitere Auskunl't liieriiber, und ich witline ihr gern
ein Paar Seiten,
In Herrn WooIPs Spccificalion heilst es: „Im
foll man die Kraft des Dampfes in einer Ma-
fchine vermehren uder die Lirzeugung deH'clben in
dem Keffcl hefchleuiiigen ivolllc, ohne ihn Joch
l>is zu demjenigen fclii- hohen Grad von Hitze su
Aeigern, welchen ans blofsen Köliieu bertehetide
Kelfel auszuhallen vermögen, lälsl fich meine Ki-
fiuduug auch auf die längliciieii Kellel anwenden,
welche jelzt bei den Uampfmafchinen im Gehraii-
clie find." Herr Wooll zeigt nun, wie fich das
durch eine Reihe von Rühren bewerlLftelligen Tolll;,
welche man lioiizontol unter dem länglichen KelFel
anbringt und mit ihm verhindet. Er befehreibt fer«
ner, wie fich ein fehr kräftiger länglicher KelFel
durch Theilung in einen ohera und einen untern
Theil und Verbindung beider Theile durch loLh-
recfate Röhren erhallen lälst. Man fieht auf Ta-
fel II. in Fig. 1. u. 2. den feukrcchten, und in Eig.3.
eiuen horizontalen, durch die Mitte der lothrech-
teu Rohren genommeneu Querfchnilt Iblcher Kef-
fel. Her Vorlheil diefer Einrichtungen I>eftehl
(laiin, dals die Rühren verliütliiirsnii'ifsig eine weil
grülsere Oberllüclie deju Teuei' darreicUeu uüd mau
daher mehr Dumpf erliüU.
Herr Woolf beiuerki. miL Recht, drtlä jeder, der
mit der Nalur und dem Gebrauch voti DampCkeT.
-lein bekannt i!i, leine Eründimg leicht den jeclea-
uialigen Cmltlinden werde anjjiiHeii kÜnneu. So z.
ß. taCTen lieh in dem teuerkaiial, der der Lunge
nach millen durch die gewühn liehen üompfkeird
hindurchgeht, lulhrechte Rühren anbringen, wel-
che den ul)ern und den untein Theil des Keü'els auf
eine ühnliche Arl, als in Fig. a. die beiden abgelon-
derteii Tiieile des KeH'els verljiudea, üdur wenn
ein KeiTet eilt zn dielem Zweck gemaclit wird, kann
mau liatt Kiiies Feuerkaiials zwei durch ihn hiu-
durcliTühren, und in jedem lolbrechle Rubren an-
' bringen, wie hi fig, i. und 3. LTiid diele Köhreu
miiflen, nach Herrn WoolPa AnweiTung , in beiden
Fiülen nicht in einer geraden Linie hinter einander
gellellt werden, fondern im Zigzag, fo dafs i'ie wie
in Fig. I. und 3. hinter einander liehen.
Ich hin iiidefs der Meinung, dafa dicTer letzle-
re Kellel, der weil fchwieriger auszuführen !!l, als
der ia Fig. a., nicht mehr nU dieli^r leillen wer-
de; denn die inehrfle Hilzf eniplangen und theikn
dem Waller mit, diejenigen lothrecbten Oberflä-
chen, Welche dem Zuge der Flamme und der hei-
fsen Luft cUre.ct entgegen flehen, indela die loth-
rechten Seilenwüude, welche ia diefem Fall die Sei»
[ i5o J
tcn des Feuerkanals bilden, nur wenig zu der Wir-
kung beitragen, befonders wo Raum genug vorban-
den i(l, dals man einen langen Keflel anwendeu
kann« llt der Ofen eines Keflels recht durchhitzt,
Jo geht lelbft durch gemauerte Seilenwände eines'
Feuerkanals nicht fo viel Wärme verloren, als
Manche glauben; denn die Wirkung der Flamme
und der heilsen JLult gefchieht fall ganz in der
Richtung! des geraden Laufs zum Schornfiein« Es
kannaber keine belfere Methode als die des Herrn
W^oolf erdacht werden, diefen Lauf zu hindere,
nämlich durch Röhren, die mau in die offene
Feuerflucht fetzt, und gegen welche die Flamme
und der Strom heifser Luft ftofsen, und dabei ihre'
Wärme ihnen, bevor fie den Schorullein erreichen,
ganz Uberlaflen muffen.
I
VI.
'ychreibung eines neuen ötonomifchen Dampf-
X-effeis, und eines Vcrfuchs^ mittelß ßampfa
Seije cH kocheny
ßiLNIATiiN Gralea
Vorgcld'cii im Iraniul'. liilliL. :.iii Ti. u. 40.
Flui uusBi Zügen von Gilterl •).
KtHPORD,
.. u. 40. Ol«. ibo6. )
I
Man Iparl iitkaiinliidi bei KeHtlii fehl- an Feuer-
material, iveun mau die Flamme mit einem ver-
häKiiifsmäfsig grüfsern Tlieil der Übeifliiche delTel-
beh ia üeiühimig bringt. Bei einem Kellel vou ge-
wöhnliclier Toi m wird nbei- zugleicli mit dc-iu Bo-
llen , gegen de« diu flamme wiikt, die ganze Ober-
lliiche gi-ülser, imd aus ibr ßrüint duoii lo viel
■] Graritumrntd'i Ucthoile doicli Uümpfe andere tüiper lu
.crhilX'D und wül'>rige Flüm^ki^ilrii in liertiniiulc Wärmcgrii^
de ID. verfclzKn Uud xu ctlialleu, find iii UeutlVhlauil durch
.IierpA(.iittl.--n ( J. i8o3 Sl.i. S.3Ö50 iu«rll !,«k.unt eemüchl
wotdcii. Aaih die liiiden folgenden AarTut» verdienen el-
,. oe Stelle in dieK:» Jabrl.üclii:r.i , und ich Uiit ße nn> To
'StHleaciiklirliET iiD AuiziigB tiieilicr. da Ue <\tn niulirlleB
et Urer iiauli ana Uj-a wndui, Gdk.
Wärme in die kalte Lufl über, dafs man durch t
ne folclie Vergi-üfseruHgweniggewiuut. UeiDampi-
kelVtln niiils überdern die Dicke mit dem Uurcliinef-
fer zuoeiimeii, damit der Kellel dem Uruck der
IJampi'o widerilelie, welches maclil, dafs grolsere
KeÜeL verhällnilsmarsig theurer werden. Bei Ver-
fucheu, welche ich im J. 1796 mitDuinpfen kochen-
den Wallers uls Mittel , Hilse zu/.ufiihrcn, anllell-
U> , bediente ich mich eines Uampfkelfels von einer
iicutiii Gellalt, der meine Erwartungen noch über*
ti'ol'; und da er in nionchen Fällen, lelblt wennFiiif-
ligkeiten in einem offenen Keü'el erhitzt werden lul-
len, von Vorlheil i'eyii diirfte, l'o habe ich einen
. folchen hier in Paris auslübren Ijüen, und hin To
frei, ihn dem InlÜtule vorzuweifcn.
Meine Abficht war, dielem Kelltrl eine Iblche
üeElalt zu gehen, dals die dem Feuer ausgel'etzte
Oberllache dellelbLn mügücbJt grol's iiii Vcrliältnifs
zu dem üurchmeß'or und dem lulialte fey, ohne
dal's er der kalten Lull eine groTse Oberilache dor-
i-eiche. Zu dem Ende gab ich dein Kürper deaKef- '
fels dieOellalt einerTroramel. lir ilt ein lothrcchl-
llfchendcr Cyliiider aus Kupfer, la Zuil iju Durcli-
nielTer, und 13 Zoll hoch, den oben, l'o wie unten,
eine kreisförmige l'Jatle verleb lierst. Im Mittel-
punkt der oberu FJatLe befindet lieh ein 6 Zoll wei-
ter und 3 Zoll holier cyllndrifcher Hals, und die-
fer in mit einer 3 Linien dicken Scheibe aus Kup-
. fer, welche durcli Schrauben befeftigt iil, dampf-
dicht verlchlonun.
i^
J
t .'.^ ] , _
In diefer lelzlern l^Jatle lind 3 Lüctier einge>
bohrl, jedea 5 Linien weit. Durcli das erfie^ in der
Milte, geht eine Roliie in den KelTel bis nuf i Zoll
vom Boden dell'elben herab, welche ihm Waller
aus einem höher nehendenHehälter zuiuhrl; lie hat
nahe an ihrem uiilern Ende einen Hahn, und die-
fen,Ö£Fnet und rchliefst ein Schwimmer, welcher
fich oaf der Oberfliiche des Woirera im Kellel be-
fiadet. In dem zweiten Loche iJl die llölire befe-
Aigt, welche die Pämple ans dem K-eOel nach dem
Orte hinleitet, wo lie gebraucht werden Tollen. Im
rfriV/e« Loche ill das Sicherungs- Ventil angebracht.
Man lieht, daTs alfu der KelTei hier die gewöhnli-
che Eioriclituiig hal.
In der uuterii PlaLte habe ich an 7 Stellen run-
de LÖch«r, jedes 3 Zoll im DurchmelTer, und in
ihnen 7 eben 'io weite, und 9 Zoll lange cyliudri-
fclie Köhi'en aus dünnem Kupferblech, welche un-
ten luil Krcisplalleu verfcblofien waren, anhri»
gen und i'elUblhen Jairen; und diefe Vergrürae-
rung der Bodenflache habe ich Telir wirkfam ge-
funden.
Sind die Röhren und die nüifle Jes KeiTels voll
WaCfer, fo ill der Schwimmer fo hoch gehoben,
dafs er den Halm der KÜhre verfcbliersl, welche
deo Keffel mit Waller Ipeifti dos Waller kann da-
her in dem Keüt-l nie über 6 Zoll Jioch liehen.
Sinkt der Schwimmer heim Verdampfen des WqI-
fers auch nur um einige Linien, fo üllnet er den
A.,ii.nl. .1. PlijTik. ß.5i. S1.3, J. lÖifi. Si. 1... 1.-
1
[ «54 ]
^ahn, und es fliefat wieder ^Vaffer nus dein BeTiäl-
ter in den Ktlk-1. Da die Köluen in die FeiierJlui-
te heral)gelieti, l'o umgiebl die Flaraine fie ringsum,
und daher wird das WaD'er in kitraei- Zeit und mit
nui' wenig BienniiiaLerial ins Kochten gelirorhL
Und umgieht man die Seilen und den Dfckci eiiiei
folchen Kelleia mit Ichlcclilen \> urmeleilern, lo
lüfst er licii mit Vorlheil in allen lallen braucbeii,
in welchen es darauf ankommt, durch Siedon von
Walfer Uanipl" zu erzeugen. Und es ill nicht zu
bezweil'eln, dals ein KelFcl aus Eilen- oder Kupier*
hlech von dicfcr Form, wenn man die Köhien, wel-
che in den Feuerherd herab hangen, aus Gufceifen
macUeu licls, in einer Gröfse wie eine UampfmD-
fchine, eine Fiirberei oder eine Branntweiubrenne-
rei ihn erlotdern, weniger koHeii würde, als ein
Kellel von der gebräuchlichen Form.
ßedari' man Indefs den Wallerdampfs in grofser
Menge, lo ill ea immer rorzuziehen, mehrere Kef-
fel von minierer Grüfe zu nehmen, einen nebeii
dem andern zu Hellen, und jedem feineeigeiie Feuer»
Halte zu gellen , als einen einzigen Tehr grofscn Kef-
fel mit einer einzigen FeuerliÜlte zu brauchen. Dals 1
bei VergrüiserungdesKeÜela üboreinegewirieürän-
ze hinaus, keine Eriparnifs an Brennmaterial llatt
lindet, habe ich in meinem rechlien Eßay dsr-
gethan.
Mein kleiner cylindrilcher Kellel gehört zn ei-
aem beweglichen Ofen, der im Inueru eines Cilen-
L i57 ]
t.lecli - Cyliiider» von 17 Zoll DurclimeJler und 3 Fufs
i^öhe aus MaueirllL'iiieii gebauet ill, und licli voa
zwei Arbeilera von einer ÖLelle zur aiiderii tt'agen
Jafst, Da» ßlecii des Oleus wiegt 46, das Mauer-
werk ungefulii- iSo, und der Kellel 11 Pfund. JJer
eirerneRoÜill kreisturmig und batGZolI iiuDurch-
ineller.
Ein Kreis von 13 Zoll Uurchmeirer hat einen
iiilialt von ii3,S8 QuadroLzoII; fc grofs JIl allb die
Üodehplalte meines Kellels, Die Seitenflächen der
/j cyliudril'chen llöhreu, welche aus der JJodenplat-
te ia die FeuerHiilte berabgelien, bcli-agen aber zu-
fammen 593,76yuadraLzoll. Fulgiich ill in meinem
Kellel eine 5 Mal l'u grotae Oberfläche der uumiUel-
bnren Wirkung des Feuers ausgefetzt, als es der
Fall leyn würde, wenn die liudenplatte keine Ibl-
clie Rohren hulte. Man begreift daher, wie lehr
das Kochen des WalTers durch diele Einrichtung
befchleunigt werden murs. ilei der Art, wie man
tie Kellel zu fetzen pflegt, werden ihre lotbrechten
^ände vou der Flamme nur wenig berührt; daher
wir bei diel'er Schätzung von ihr ablehen küunea.
Will man iodels ancli die krumme CylinderHäche
meines Keffels, welche 4^2,8 Quadratzoll beträgt,
mit in Rechnung bringen, fo tindet lieh», dafs mein
Kellel immer noch in der Hiilfte der Zeit ins Ko-
chen kommen miifs, als wenn er einen llacben tio-
tleii halte, da die Menge von Warme, welcJie in
iaeii KfÜ 'el in einer gegebenen Zeit eindringt, der
L 2
■
-£ *
Grörse der Oberlläclie proportional ill, die er dem
feuer dai'bielel. Eia ringsum voii dei- Flaniine um-
gebener cylludrilclier Kell'el mit ebenem Boden,
müläte in dem Veihaltnils der Qundral wurzeln aiis
566,08 und aus ii6o,44, das ilt in dem Verhälluill'a
TOQ la : lyjiyi weiter leyn, als mein Kefl'el mit
KÖliren, wenn er der Flamme eine lo grofse Flache
als mein Keirel darreichen l'ollte.
Kin fülcliei- weiterer Keird mufs aber auch
dicker feyn. iJie Kinlt, mit der eine elaftirche
Fliiiligkeit gegen die Wunde eines Gefiirses, ia wel-
cliem lic enthalten ilt, drückt, iA dem FJachenin-
haLte eines L.Üngcn-Dnrchrchnilts durch den Mit»
telpuukt des Gefalses, und lolglicli dem Quadrate
des DurchmelTers delTelben bei einerlei bleibende!'
GeUalt proportional. Daher mülste ein cylindri-
fcher Kell'el mit flachem Uodep, welcher dem Feuer
eine gleiche Oberfläche als mein tkeifel mit Rohren
darreichen Ibllte, wenigflens nocli ein Mal fo dick
als dieler letztere feyn, um der Spannkraft des
JOampfes mit eben To grolsef' Kraft als dieier widdr*
Aeben zu können.
Es J'ah'diefenKeflel bei mir der Sohn eines gco-
fsen Seifen-Fabrikanten zuMarfeitle, Herr Au-
zilly, und äurserle, auch beim Seifenkochen mül-
fe lieh diefer KelTel mit Vorlheil brauchen lalfen.
Nachdem, was er mirron dielemProcels fugte und
l 15; I
von den KelFeln, deren man ücli dtihc'i bedient, zwei-
ielle ich diiran keineswegs, Iiieltcsabt-inocli für vor-
theilliallcr, beim Scil'cnmachen llcli des Üampt's als
«iues Zubringers der Würine zu bedienen, ilatl un-
ter dem Boden desGefiifses, worin die Seile gemacht
wird , felbll Feuer anzuzündeu.
Hierüber habt;n wir gemein rchafllich einen
VerfuchongellelU, und er ill vollkommen geglückt.
Nach 6iKindigGin Kochen durch Dampf erhielten
wir ein Slück .Seife, lo Kiibikzoll grofs, welches
hei dem gewöhnlichen Verfahren, Seife «u machen^
wenigltcna ein 60 Stunden lang anhaltendes Kochen
erfordert hoben würde. Alles, was wir bemerkten,
Iprach zum Vorlheil diefer neuen Metliode, und
ea kann nicht fehlen, Jafs man fie nicht in Kurzem
allgemein einführen wird.
■W'ahrfcheinlich liegt die Urfaeh diefer he-
Ichleoniglen Seife- Bildung gröfsleuthtils, wo nicht
allein, in der eigenen Art von Bewegung, welche
durch die plülziiche Verdichtung der hincingelei*
ttten Dumpfe in dem üehle und der Lauge hervor-
gebracht wird. Cs enllteheu heftige Schlüge, wie
mit einera,Hammer, wtlche den ganzen Apparat
cittern maclieii, und die mau in bedeutender Ent-
fernung hört. Unter gewin'en Umltandeu folgen fie
fohcell hinler einander. Sie fchetnen die Oehl- und
AlVoli -Theilchen mit Gewalt an einander zu trei-
ben und mithin zu verbinden. ^
[ .58 ]
Da diefe Schläge an HeiLigktil fehr abnehmen,
wenn die Temperolui- der Flüillgkeil iich der i^r
Dämpfe nähert, lo habe ich die Ablicht, um ditfcs
zu verhiadern, düsGuIal^, woi-iii die Seife gekoflit
wird, durch eine horizontale Scheidewand aus dün-
nem Kupferblech in zwei Theile zu iheilen, uijJ
wenn die Lauge und das Ochl, die den oberuTlieit
einnehmen, durch den zugefiihrten Dampf zu lieÜs
geworden find, dem Dampf den Zugang zu ilinun
zu verfchliefsen und ihn durch eine andere Kijhie
in die untere Abtheilung zu leiten, durch weiche
koltea Waffer langl'am rinnen foU. J)ei' Dampf
verdichtet üch dann wieder pliJlzüch iu diefem kal-
ten WalTer, und die heftigen Sclilage, welche da-
bei entliehen, pflanzen lieh durch die dünne Schein
dewand hindurch zu der heifsen flÜlfigkeit in die
obere Abtheilung des Gtfafsca fort. Ich hoffe, daß
dadurch eine noch fchleunigere Verbindung des
Oebls mit dem Alkali bewirkt werden wird.
C >59 ]
VII.
Das Jpecißßihe Gewicht der elaßifchen FlüJJig'
ketten nach ßochiometrifchen Berechnungen^
vom
Profeflbr Meinecki^ in Halle.
Die Wägnngen der elaliiTcben FlüfTigkeiien gehö-
ren bekanntlich zu den fchwierigllen chemirchen
Arbeiten, weshalb auch die Angaben über die Dich«
tigkeiten der Gafe und Düulte *^ fehr verlchieden
£nd, und jede neue Wägung nur eine neue Zahl
giebt, ohne die Ueherzeugung zu gewähren, dals
man dadur.ch der Wahrheit näher gekommen fey«
Um zu den eben gegebenen Beftimmungen, die, wie
* ) Nach dem in tÜefen AnnaJlea (t^U beob.achteten Sprachge«
brauche bedeutet Dunfi eine tropfbare, bläschenartige FlüP-
figkeit]^ Dampf titxt luftförmige FlülTigkeit, die nicht t blei-
bend - cUItircb ilt. Der Herr Yerf, und einige Aqdere neh-
men dicfe Ausdrücke in dem entgegen gefetzten Sinn \ ich
kann mich indefs nicht überzengen, dafs diefe Abänderung
eines Sprachgebraucht; iu welchem ich nicht 'ohne forgfaltige
Veberlrgun^ dem fecl. Gren gefolgt bin, rathfam fey.
Gilbert.
'o^.a
►1 ^.-
[ l()0 ]
ich glaube, für definitiv aDgefehcn werdeu können,
zu gelangen 9 habe icli die zahlreichen vorhandenea
Angaben durch llöchiometrirche Berechnungen ge-
prüft und zu berichtigen gefucbt Wenn man nach
glaubwürdigen Analyfen einen Stoff in leinen man-
uigfalligen Verbindungen verfolgt, Ib erhalt man
endlich eine Zahl, die, den relativen Werth des
Stoffs mit gröfserer Schärfe angiebt, alfi wenn man
denfelben nur aus einzelnen Verfuchen ableitet. Die-
fe liÖchiometrifcheu Unterfuchungen geben vorzüg«
lieh bei den elaAifchenFlülTigkeiten um fo bellimm«
tere Refultate, da in den zufammengefetzten Gas*
arten und Dünlien die Elemente in bellimmten ein-
fachen Verhältuiflen, nicht allein dem Gewichte
nach, fondern aucli dem Volumen nach, vorkom-
men. Da endlich auch die Dichtigkeiten der elafti«
fchen Stoffe in bellimmten VerhäLtnißen liehen zu
ihrem llöchiometrifchen Werthe in den feilen Kör-
pern, fo kann das fpec. Gewicht der einfachen Gas-
arten und Dünile nicht allein aus den fpec. Gewich-
leu der zufammengefetzteu Gasarten und Dünile,
lind umgekehrt, gefunden, fondern auch das ge-
fundene fpec. Gowicht durch die llöchiometrifchen
Gröfsen, nach welchen die elaßilchen Stoffe fich
mit und zu feilen Körpern verbinden, berichtigt
werdest
\ Die fogleich mitzutheilende Tabelle giebt alfo
das refultirende Mittel aus zahlreichen Verfuchen
und Berechnungen an. Nur eine kleine Abände-
[ iGi ]
ronfTi wozu die häufige ßurrhäfhgung mil llöchio-
nietrircbcu ilei'ecliiiiingen iiiicli ^geleitet hat, liabe
ich aus Gründen fiir eiloubt gthalleii; icli habe
uämlicli Üalt des. genaueilen Miüela aus vielen Be-
lli in niungen in einigen fällen eine runde Zahl an-
geTetzt, die dem Mittel nahe lieht. Vnltv runder
Zahl verflehe icli aber eiue lolche, welche durch
die Zahl des Wülleilioffs theilbai- ift. Oiele run-
ddu Zahlen weichen von den durch Verfuche gege-
heiieu JVlitielKahlen nicht viel ah; da aber die hier
gegehenen ßelUinmuugeu Anlpriiche auf inöglich-
lU Genauigkiit und Schürfe machen, ib ift es nü-
thig, die Granzo dierer Abweichungen anzugeben.
Tolgeude Wer Abweichungen hoho ich für uuthtren*
dig geiiail-Jü. Wenn das Gewicht eines Aulheils
KohLenJioß" nach iJerzelins 0,749, nach Wol-
lafloa 0,751 und nach ThomTon 0,75* ill, fo ha-
be iU Hall des ichÜifllen Mittels o,75i3 die runde
Zahl (',75 augefetzt, welche das la-fache des Wor-
■ ItrftoUs und i ües öaaerliolfs betragt. Und wenn
(las Äic^;^«« nach Biot und Arrago die Dichlrg.
keil 0.873, und nach \A'ollarton die Dichtigkeit
0,870 hat, dasSauerlloffga» als £iuheit geuornrnen,
fu ift hier 0,87.5 oder die i4. lache Dichtigkeit des
W aller Ho li'gafes angcfetzt worden. Das fpec. Ge-
wicht des ClUoriagiifcs verhält lieh zu dem de.s
SaueiHollgarea nach Davy's Analyfe des Koch-
Tulzes wie 2,'i''ii zu j,ooo^ nach andern Ilüchioine'
IrirchcnBerechuuugea wie a,!io5 zu 1,000, und wie-
I
I
l i6» ]
ioch andern me 2,257 ^^ "jOoo; hier if
Zahl 3.q5o oder die 4-fache Diciitigkeit des Wof.
i-e.-durilt.-8 angerelzr. Endlich ill das T'T'aJferßoffgal
itJMal leicfatci- als das SauerlloÖgas angegeben, flalt
i,=it| Mal, wie als MiLtel aus mehrern Veiliichen
gelniiden wordeu. Die letzte Abwciclinng, wofür
die Uründe tiiigezeigl werden Tollen, ill die giöfste.
Alle diefe Abweichmigen find nicht willkiirtioli,
foiideru das ReFulUit victer vergleicfienden Jierech«
nungen.
Nacb Dalton find olle (tochiomelrircheii Giü.
fsen ein Vielfaches von dem Werlhe des WallVr-
fluiTs nach einer gaiiztuZal'l. Wenn man aucli die
alomillilbhcn Vorltelluiigen, welche jenem Salze
aqm üruude liegen, nicIU annimmt, Ib luuls niaa
es doch fdi- merkwiirdig halten, dals die meillen
llüchiometril'chen Zahlen durch die Zahl des Wal-
fei'llolls genau, und alle nahe ihcilbar lind. Ob-
gleich daraus nicht gefolgert werden darf, dols alle
SluB'e als Grundelement Wailerlloff enthalten, fo
mufs man doch annehmen, dafa jeder Stoff einen
beilimmten Anthcil des dem Wallerfioff vorzugs-
weile eigenlhüinUclieii frineips ( Verbreuulichkeit,
Anziehung fiir den Sauerlloft, Fhlogifton, negaLire
Eltfciricitüt) befiLze, und, da jede neue Erfahrung
in der Chemie immer deullieber zeigt, dafs luden
phenvrdiea Verbindungen eine gvofse Einfachheit
herrlcht, fo darf man wollt die Hypolhefe wagen,
dals die den einfachen Stoffen tjgenthümlichentira-
[ >(i3 ]
Her Verbreunlichkeit (OxydalionsFahigkeil
Glectricilät) durch MaaTse des Walleilloir.
bes ausgedrückt werden kutinen, oder mil at:
I Worlen, dafs, da die üücliiometiißfhen T-al
eigentlich mir von ihrem Grade der Verbreui:
lichkeil oder ihrem Verhällnillie zum Sauerfloff at
geleitet lind, alle llöcliiometrirdiea Zahlen der eiu
fachen Slylle durch die Zahl des Wallerlloffs thuil-
bar l't-yii mulleii. Darf aian dies unuehmcn, fa
iniilTeii auch die eitifacheii (iul'e und DüiiUe, deren
Ipec. Gewicht mit ilireni fiüchiomelrircheii Werthe
^luiamuieniulU, in lliulicht ihres fpec. Gewichts
ein Viellaches von dem Tpec. Gewichte des WalFer-
lloffgafcs nacli eiuer ganzen Zahl darllellen, und es
crgielit ßch dauii fiir die c!iemili:hen Verbindungen
überhaupt eben I'uwoht eiue GinPachheit für iineüi;-
wi'chts- VerhiltuilTe, als für die Kaum - V erliallniire
der Üch'n.erbindenden elalUIchenKörper, wie fie voa
Gay-LiuiTac gefunden worden. Wie dem auch
fey *), fo werden diejenigen, welche die erwähn-
te Hypothefe nicht anerkennen wollen, duch fia*
deiij dafs die hier gegebenen riind«n Zahlen von
dem Qus Verfuchen gezogenen Mittel zu wenig ab-
weichen, als dafs man lie nicht ziir Vereinfachung
der Betechni^ngea zulnlfen dürfte.
■) Du Nslteie hierüber fi
1, Theil« ineii
1 <ifr PrelTrj .
E »64 3
Tafel der fpecififchen Geufichte der elaßifchen P^üffigkeiten,
nach ßÖcfUometrifchen Berechnungen*
1. Wafleißoffga«
2. KoMcu-WalTerfioffgas
3. Ainmoniakgas
4. Waflerduult
5. BUufaurer Dnnft
6. Koblenosydgas
7. Oehlbildendei Gas
8. Stickgas
9, Aiinofphärifih9 Loft
0. Sdlpetergas
1. SauerftolTgas
2. Schwefel -WalTcrßoflfgas
3. Salxfaurcs Gas
4. Kolilcufaures Gas
5. Oxydirtes Stickgas
0. Alkoholdunft
7. BlauftolTdunft
Atmorphir.
Waffer-
Sduer-
Luft
(tolfgas
ItofTgai
S= l^OOO.
XS J,(MX).
o,<»r»(j4
1
n,ori26
o,5655
8
o,6(M)o
0,5901
8|
o,63i2
0,6360
9
0,6626
0,9374
i3j
0,8437
0,9722^
i4
0,8760
0,9722
i4
0,8760
0,9732
i4
0,8760
1,000
i4#
0,900
S,o4i
lÖ
0,937
1,111
16
%
1 ,000
i,i5o
17
1,062
1,374
'Ǥ
],i66
1,527
22
1,576
1,627
22
1,376
1,697
33
1,437
i,8ü6
26
1,626
2,1»
3i
^.937
2,223
32
2,UOO
2,5oo
36
3,260
2,660
37
2,3 12
2,63a
38
2,375
2,638
38
•2,375
3,473
60
3,126
8. Chlorocyaiidunft
9. Schwefligfaures Gas
20. Chloringas
21/ Aciherdunit
22. Salpetrigfaurer Doiiß
23. Schwefel-Kohlenßoffdunft
24. Phosgen^as
Bemefhungen zu diefer Tabelle^
1. Das Wctjferßoffgas wird faft allgemein für
i5Mal leichter als das Sauer lioffgas aDgenommen.
Uief« Zahl i'lt den genauelleii Verfuclien 7.a Folge
■twfla zu klein. Nach Hy. Davy verhiilt ücli das
ipec. Gewi<'ht de« SauerlloIFgales zu dein des Wol-
7erfto(}galud wie 1,137 '*" "»^yS, oder wie 1 zu 0,0647,
äad jiach Uiot uud Arrago wie 1 su o,o(J(i3;
□ach dem MitLel hieraus ill das Wallti-Roflgaa nahe
lSIMbI leichter ab das SoueiliofTfjss, üa dicfei-
Zahl iSiioher ifl als 16, fo würde man , fo bald ei-'
ne runde Zahl angenonimen werden liillte, hei je-
dem andern Gate als dem WalTerllofl'fiare, die klei-
nere Zahl wiihleiK Qllciii tür das aiilkerlt leichte
Wflirerlioll'gas, gegen welches jedes andere heige-
inirchleGas und der daraus niemals gänzlich zu,ent-
fernende WafTerdunft aulserordentlich fchwer ilt,
und I das daher durcK das Experiment eher zu
Tchwer als zu leicht gefunden wird , niuGi die Zahl
i6augerelzl. werden, Dals dies die wahre Uiehtig-
Icitdes Wairerftoffgafts fey, wird, wie lieh nach-
her zeigen wird, durch die Berechnung der ver-
fcliiedenen elallifch-Uülllgen Verhindungen des
WaUerliuHs, des Ammoniiiks, des Wallerdunlles
und der WaHerltofflauren belläligt. Deshalb wird
hier <las fpec. Gewicht desWaHerlioffgafes zu o,o625
zur Einheit des Sauerlloflgafes, uuJ zu 0,069^ im
Verhältnils zur almolphürirchen Luft augelelzt.
(Uie Dichtigkeit des Sauerliungafes verhalt lieh zur
Dichtigkeit der atmolphärifchen Luft wie 1,111...
zu 1 , wie nachher gezeigt wird).
a. Ein Maofs Kohlen- {fajferßoffffaa erfordert
nir Verbrennung a MaarseSauerlloiTgas, und giebt
[ «66 3 ,
damit i Moafs KohleoRiure aufserWoffer. Da nun
i MaafH Kphlcnlaure einen halben üöchiomotrircheu
Anllitiil Kohleniioft' enlhält, und i Maals Sauer-
ßüHgas 2 Maals Wafferfloft' verbrennt, l'o müffeu in
1 Maals Kohlen- WaflerftoÜgas a Mali Wafferftofl-
gas mit ^ Antheil Kohlenltofi'V'erdichtet feyn, £ia
Antheil Kohleufloff wiegt nach iierzelius 0,749
'nach WoUaßon 0,761 und nach Thomfori
0,754, den Sauerftüffals Einheit gefetzt^ hier kana
iüglich als Mittel in runder Zahl 0,750 oder das
la* fache Gewicht des WaflerlioHs angenommen
\(rerden, welches auch aus der Berechnung anderer
Verbindungen des Kohlenftoffs hervorgeht. Die
Dichtigkeit des Kohlen- WalTerlloffgafes ili alfo die
Summe von 2 MajEifsen WalTerliofl'gas und | An-
theil Kohlenftoff , oder 2 >c o,o6a5 + °-l^^ == 0,5 im
Verhältnifs zum Sauerllofigas, oder 0,555».. in
VerhaltniPs zur atmorphärifchen Luft, d. 1. genau
die halbe Dichtigkeit des Sauerlloiigares und die
8- fache Dichtigkeit des WafferftofFgales. Th om-
fon giebt nach Verfuchen ebenfalls 0,555 an; Hy.
Davy hingegen 0,491-, Cruickfhank 0,677; ^al-
,to n 0,600.
3. Das jimmoniakgas ifi bekanntlich eine Ver-
bindung von i Maafs Stickgas und 3 Maafsen VVafc
ferüolfgas, beide auf die Hälfte ihres Vollimens
verdichtet. Das fpec. Gewicht des Stickgafes be-
trägt, wie nachhergezeigt wird, das li-fache Ge-
wicht des Wall'erlloffs; daher iß das fpec. Gewicht
des Ammoniakgafes gleich der halbe^n Summe von
t Manfs Stickgas und 3 Maal'sen Waircrftoirftan oder
0^75 + 3 ><• t> "635
0,53i3 im Veilialluils zuit
Sauerilotlgale , oder o,5i^oi im Verhiilluifs zur aU
zi^ulpliai'irchea L.ut'L hacb Hy. Davy 0,^94) und
jiacli üiot und Arrago u,59t)f)(); nach Oalton
O>6o. Die Utbei-eJuflimmiiiig dei- ßtrtclinung mit
unmilteUiarcii VeiTuchen ill hier To geuau, üI» man
k-aum erwarten darf.
4. üas Waller ilt eine Verhindung von a Anih.
Wallerliofl u. 1 Aiith.SauerfioB. DicUichtigkeildes
fFt^erdunßes eniileiit genau, wenn man annituiut,
rfafs in I Maafs WaflerHofigas i Maals Sauerlioirgas
anfgelöft worden, {hiernach ilt die Üichtigkeit des
WoOerdunJics o/jfiaS -|- 0,5 = 0,5625 im Verhäitiiiis
zurnSnuerftoHgafe, und o,6j5 im Verhallnils zur Ein-
heit der almolphärircheii Luft. G ay-LuIfac lir|det
aus Verliichen genau diefellie Zahl; T ra lies 0,6890.
5. Der blaiifaure Dunß ill eine Verbindung
von ßIaurtofI'dunllmil\Yallerllüirgas ohne Verdich-
tung. Die Dichligkeil des ülaulloiFduitftes ill, wie
nachher gezeigt wird, 36 Alal giüfser als die des
WalTerllulfgafes: folglich ill die Dicliligkeit des
111- r. n ')Ca5-|-o,o(ia5 ^,, ,
blaulaurcn Uunites ; := 0,84^7 , dos
Sauerfioffgas als Einheit genommen, und o,<^'i^^ im
Verhüll niljs zur atmolphärüchen Luft. Nach Goy-
Luffac 0,1)47-
6. Das KohlenoxYdgna erfordert zum Verhren-
Dcn die l^Ialfte feinss Volumeni Sauerltolfgas, um
[ ''=8 ]
Voldmea Kolilenlliure zu geben: liieratis iU ea.
rchliel'rieii, data das Kolijeno.xydgos, gleiche An*
thcilc Kulilcnlloft' und 8aucrliolf, und dus Sauer.
ßoQ'goä Ulli die Hnll'le Ttines Voluinüns ausgedehnt
enlhält. Das Tpec. Gewicht des Kohlenuxydgalus.
ill dcmnfich gleich der halben Summe Eines MhbDi«'
Sciuerlloü'gas und Eines Anlhetls Koh[(:LiRoCt' oder
— ■ ^- - =0,0750 im Verhailnira zum Saueritof
le, odei" 0,973 ... im Verhaltiiifa zur atmulphärirchea
Lull. CruickrUa n k findet 0,956,
y. Kin AJaafa ohlbildendcs Gas erfordert zum
Verbrennen 3 MaaCse Sauerltoffgas, uud giebl ds-
iiiil, autäer dem WaQer, a MaarsKohlenl'uure, Da
diele beiden AiaaTse Kohlcnraitie 1 AnLheil ICoiilen.
floD', all Ge\viclU 0,75, eiithallen, und d;i3 dritte ver-
zehrlo Maaili SauerltulTgas a Maals Waileriluftgiu
vornuäfelzt, i'u beliehi 1 Maafs öhibildendes G-as au*
a MaaLsen durch die Auruahme tou 1 Anlheil Koh'
leiiUofF zu 1 Muafs verdichlelem WallerfloUgal^
und die Dichligkcit des öhlbildenden Gal'e» im Ver-
hältoirs zum Sauei-notfgafe ill 0,75 -}- 2 >; 0,0635 s
0,876} uud im Verhiilluirti zur ulmuJsphiiriibheB
Lul't 0,973... Nach Tiiomrou 0,97^} nachJUaU
ton 0,950.
8. Uie Dichtigkeit des Stici-gafea im Verhält-
niFs zum Saucrüoffgale ill nach itiot und Arra-
go, und nach Gay-Iiulfa c's Berechnungen
0,872; nach Wollafloii und Tho mfon 0,876;
hier kuun Hatt des genausn MiUels 0,874 ohne iJe-
[ i6;) ]
deokea die Zahl 0,875 augefetzt werden,
■ üereüliomig der verlchiedenBu Verbindungen dts
tSticklloSs erleichlerl. Hieruacli ili das Stickgas
genau i4 Mai dichter als djs W'üiruilloirgas, und
eben 'o dicht, als das Kohlt;» oxydgas und das Öhl-
' bildende Gas.
9, Die atmafpliärifche Z-uJi iß nach v, Hum-
bold und Goy-Lullac eine heHimnilejcliemi-
I Iche Verbiuduug, welche unverauderlich ai Pro-
1 Cent Saiieillotr enlhall; nach HJ Idebr a nd t'a
■nud Ajiderer fpaLern iL-hr furgialtigen Verluchen
ift diefe Luft etwas veränderlich in ihreu UeFtaiid-
theiien und enliiültiii den TerChiedeuen Tugs-und
Jehrszeileu zwifclien 20 und 23 Procent Sauerllott'.
Um letztere hat die raeiflcn Griinde für lieh : deuu
weun mon bei eudiometrilchen Verfuchen, die ge- ■
T»ohnlich über Waßer angeiieilt werden, weniger
Sanerftoii" findet, fo rührt dies ohne Zweifel daher,
dafs das WuÜ'er, wie bekannt, eine grÜlaere Ah-
Xorption fiii' den Sauerttoff als l'iir den Jjlickliolf aus-
übt, und wenn die atniul'phariiche Luft eine unver-
änderliche und feite clieniii'chc Verbindung durfiell-
_te, fo würde fie nicht fo äul'serll leicht zerll;lzbar
teya; auch ilt fie zu abhängig von den vielen che-
mifohea I'rocelTen bei der Bildung organücher und
nnorganiTcher Körper, als dali ein unveränderli-
olier Gehalt derfelben denkbar leyn künnte-, nnd
endlich zeigt ein künlUiches Gemenge von SaueP-
fioffgas und Suckgas in gehörigen Verhältuillen,
-wobei keine Spur chemifcher Keaclion oder Ver-
Annil. d. Ph^riL. B.üi. Sl.s, J. lÜill. St. lu. M
I
[ »70 ]
biatlung fichlbar ilt, völlig die Eigen rdiorieii det
natürlichen aiuiorphaiirdien Luft. Demo)iDgeach<
tet ift nicht zu veikennen , da(s, wenn auch die ab-
molpliarifche Lufl keine beflimmte chciiiirche Ver-
hindatig iil, und daher in ihrem Gehnlle ein weaif
fchwankt, dennoch t:ine Annäherung zur belHmiiv
ten cliemilchen Verbindung und folglich auch
einfaches VerhiilLnil's ihrer BellandLheile im Milts)
fichlhaT'ifl. Man fehlt daher gewils nicht beti-äahd
lieh, wenn man die almolphäriCche JjufL für eia
Gemifch von i Maafä Sauerüoli'gas und 4 Maaüi
Stickgas, ohne Veidichtung onlleht, wonach die
■n- 1 .- 1 -i j r 11 i + 4 X 0,^75
Uichtigkeit derlelbeu 7 ^ 0,9 im
Vei'Iiälmirs zum SaueiTtoflgale, und der Sauerltuffi.
gühalt in Gewichten 2a,a, .. Procent betriigt.
10- Das fpec. Gewicht des Sa/peterg-afes iil nach.
Hy. Dövy 1,094; nach Gay-LuITac 1,03;
nach Berard i,038; nach Dalton i,o4oiniVer-
Jiältnifs zum fpec. Gewicht der almolphärilcheo
Luft als Einheil. Da die drei lelzic-ii Angaben fehr
nahe mit einander übereinllimtnen, fo darf raanrer.
mulhen, dals die wahre Zahl iu deren Nähe liegen
miilfe: diefes findet auch die Cerechnuüg. Denn da
das Salpelergas eine Verbindung von gleichen Maa-
fseii Stickgas und SaueiTtoIf^as ohne Verdichlung
darAelit, fo ifl das fpec. Gewicht dfJlelben das aritfa.
melifche Mittel aus den fpec. Gewichten der beiden
ßeÜandlheile oda- "'^^^+'''" _ y,,_
[
]
kill. Die Ditibtigkeit lies Seiuerßpffffnfe» imVtV'
Bils zur almürpliiirirch^ii Luft ill liier zu i,iii ..
^feizt worden. Fourcioy, V aiiqueÜn uud
Seguin betliminen durftllte zu 1,087; Allan und
-Pepy» zu 1,090; K-irwuii, IjOruirier, ßiot
: vad Arrago zu i,io3; Gay- Lul'l'a c niirnnt
jjioSti au; Tlioiiilon 1,10-5; de SaulTure i,ii4
. -und fly. Davy 1,127. ^'^ '''^"^ oiigfelclzte Zabl
fliramt am nuchilto übereiiirait SauTfure's Wä-
gaogs-VerUicIie, welcher der neuelle und miL be-
' runderer Sui'gfalt aiigtltellt ill.
12. "Wenn lieh dos WalTerllofigos mit Schwefel
zu Schwefel- IT cilferlloJJ'gaa verbindet, fo wh'd das
Volumen des Gal'cs nicht verändert. Da nun
jMaarsScIiwefel-WaOerlloffgas \ Üüchiomeuifchea
Atitheil Scliwefel eulhlilt, uud i Antheil Schwefel
genau das 32 - l'<iche Gewicht eines Maalses W'aflTer-
Aolfgas hat, P'i ill das fpec. Gewicht des Schwei'el-
WairerUoUgnles u,oti25 + 1 = i,oG25 im Vei-hiai-
qil« zum SautrUoUgiire, oder i,iäo im Verhältniis
zor atmüfplLiiifchun Luft als Eiuiicil, Nach Kir-
WBO ijiofi; nacli H y. Uavy 1,177; nacli The-
oard I,23t).
i3. Da Jaffak/hure Gas aus gleichen Maafseii
Ch'loringas uud Wullerllufisas ohne Verdichtuiii;
xurammeiigcrelzt, uud das Cliloriiigas, wie nachher
gezeigt wird, 36 Mal dichter als das Wallerfloffg.is
iß, fo beiragt die Dichtigkeit des fülzfuuren Gafes^
a,25+ 0,0*323 ,-, . „ .... ...
.; : — ; — ■ i^r im Verhaitmls zum
M 1
],i56
I
[ 175 ] A
SautrfioÖ'gare, und 1,374 zur EiDlieit der almofpl
rifchen Luft. Nach Hy. Davy 1,278; uachjUg
ton 1,240.
i4. Wenn tlanSauerftoflgns in Ko /de njaureyt
wandelt wird, ib äiideit das Gas IViii Volumen nid
JUa nuD abei-iMaaC-iKolilenraiireiAnth.Kohlenlli
enthüll, und lAiith.Koiilenfioff 0,76 wiegt, fo iit
Ipec, Gewicht des kobleni'auren GaTta 1 -)- o^SyS
1,375, das Sauerlluti'gas als Ehilieit genommfln,
1,527 im Verhüllnirs eiir atmol'pliSrifcheii
Nach Gay.,Luffac 1,5169; n^'=^' ^''°^ ""** ■*
rago 1,519; t^'*"'* Allan und Pepys i,524.'
i5. Das oxydirte Stickgas ift eine Verbindnn
von 1 Maafs Slickgas und iMaaTü SriieilioIFgas
I Maafs verdichtet: die Dichligiceit deüelbea iftdai
]ier 0,875 + Oj5 = 1,375 im Verhältoila zum Sauei
Hoftgafe, oder 1,627 im Verhältiiils zur atmorphS'
rifchen Lull. Nach ßerthollel 1,3629; fiacl
Dalton 1,46; nach Hy. Davy i,Gi'i.
16. In dem Aikoholdunfi ift i Maals ülilbilden-
des Gas mit 1 Maafs Waderduiifl zu 1 Maals ver-
einigt: die Dichtigkeit deflelben betrugt daherOjSyS
+ 0,5625= 1,4575 zur Einheit des Sauerßofigarei,
oder i,5i)7 zur Einheit der atmofp ha rifchen Luft.
Nach Gay.Lu ITac 1,55 nach Dalton 2,1.
17. Da Atv Blaußoßdunfl a^ch Gay-Luffnc-
eine Verbindung von 1 AlaaTs Stickgas mit 1 An-*
'theil Kohleultüff zu einem Maalse verdichtet dar-
Aellt, fo ift die Dichtigkeit deifelhen o,fJ75 -f- 0,7*
= i,(J25, das SauerlloQgas als Einheit gefetzt-, muH
[ 173 -i
ira Verhällnilä zur atmorphänfclien Luft,
iich Gay-Lullac i,8o64.
18. iJieüicliligkeit des Clilorocyandunßes, wel-
► nach Goy-Lufrac a,iii im Verlislfnils zur
||oJi)bärirclicn Lult beträgt, eutllelit fall ganz ge-
, wenn mau annimmt, claTs hierin das ChloL'in-
mxait dem Ißlaulloffdunflc zu gleiclien Maataen,
! Verdichtung, verhunden ill, und wenn man
|pi«r das Mittel ans derUicliligkeit beider BeAaad-
nile oder
■1,5 + t,8oG
=: 2,i53 anfetzt,
I9. Das ßihweßigfaure Gas entbÜJt gleiclie Ge-
ichte SauerfioQ' und Schwefel, Da das Saiicrllo{r-
I bei der Aufnahme diel'er Menge Schwefel fein
htomen nicht ändert, fo ift die fpeciUrche JJich-
keiLdes fcliweiligiaureuGales 1 4- » ^ a, im Ver-
Slnila zum Saueilloftgare, und 2,222... im Ver-
lifs zur atraolphürifcheu I.ufl. Nach H y. O a-
' Ty 3]i93; nach Kirwaii a,355; nach üalton
20. -Das fpcc. Gewicht des Cliloriiyrafcti beträgt
nach My. Davy und Thohil'on 2,713 im Ver-
hältnifs zur almulpLarifchen Luft, und daher 2,4^1
im Verhallnifs zum Sauerlloflgafe. Diefe Angabe
ill [löchiomelrilchen Berechnungen zu Folge viel
zu hoch. Nacli Davy 's eigener Angabe Tcrbiu-
det lieh diefelbe Menge Natronium, welche i Ge-
wichtstheil Sauerfiüll aufnimmt, mit 4,41 Gewichts-
iheilen Ciilurine, und da diele Gcwichlsmenge
2 Maafae Chloringas dorftelll, fo ill die fpec. Dich-
I
Ligbeit des Chloringales im Varhältnifs zum Saner«
''i/ii
UoH'gafe — r- ;=: a,2o5. Andein üocliiometrircben
üet'echnniigen zu Folge muls diele Zahl ein wenfg
erhöht werden, fo dafs man füglich 2,35, und die
almofphärirche Luft als Einheit geiiommea, 1,5 an«
fetzen kann, wodurch der tlhloriiigelialt der Ter-
fchiedenen Chlorinverhindungen am genaueßeu
ausgedrückt wird. Nach üay-LulTac ilc die
Dichtigkeit des Cliloringares 2,4i3.
ai- In dem jie//terdiinße beüiiden fich 2 Mftalse^
öhlliildeiidea Gaa aufgeJilfl in i Maals Wofferdiinfl;
die liec. üichlrgkeit dellVlben ift daher o.SÖaS +a
X 0,875 = 3,3ia5, das Sauerfioü'gas als Einheit ge-
nommen, und HjSfig im Verhäitnifs zur nlmorpliä«
riCrlu-ii Luft. Nach Gay-Lufrac 3,35 uad nach
Ualton 2,a5.
aa. In dem /atpetrif^ßiureii DunflB find iMaab
Stickgas und 1^ Maarii äauerlloßgas zu i Maais ver-
dichtet: das fpec. Gewicht dellelbeo ilt daher 0,875
-f 4 >C 1 = 3,375 im Verhältnils zum SauerfloUga-
I'e, oder a,638 im VerhÜitniis zur atmorphäriTchea
Luft. Nach Hy. JJary und ThomTon a,4a7.
a3. IJie üiclitigkeit des Diiiifies des SchwefeU
tohlenßujfs , welcher eine Verbindung von 1 Aa-
theij Schwefel mit | Autheil Kohleufloff darflelll,
ill die Siiinme Aer Gewichte feiner Geftaiidl heile
oder a + 5 X 0,73 = 3,375 im VerhaUnifs zum
Sauerlioflgale, oder 3,638, die almoi'phärifche Luft
als Einheit gefetzt. Nach Gay-Lufl'uc 3,6.
[ -tS ]
a4. Das Phosgengas ill nach Davy eine Ver-
l)intliiiig Fon 1 Alaals KoliIeuoxydgQS und I Maafs
Cliloringaszu i Munfs verdiclilel: das fpec. Gewicht
'^efltlben ili daher OjSyS + 3,25 =;5,is5im Vcihiill-
|V]i['s zum SauevltolFgafe, oder j/iya im VerbaLlnir»
Äuralmülpharilcln:!! Liuft. Nach Tlioralon 3,669.
Dies ill die lleilie der Ibrglakig berechnetea
Jpec. Gewichte dec vorzügiiciilltin betonuten elalli-
i'chen Vlüll'igkeiten ; die liier fehlenden Tuid minder
■wichtig, imr von einzelnen Chemikern beftiramt,
Tiiid zu wenig in Vcrbiiiduiigtu mit verfciiiedenea
Körperu unlcriucht, als duls die SliJcIiiomelrie
Tchoii jetzt es wagen düifle, über deren Dichtigkeit
etwas ßellimmles feftzulelaeo.
Die Wiigungsverfuche, welche ich felhn mit
Terfchiedenen Gasartea iheils zu meiner eigenea
Belehrung, thcils zum LTnlerrichte Anderer ange.
ilellt habe, find hier nicht aDgeruhrt; Re haben
mich zwar geleitel bei der Schülznng verfchiedener
lehr abweichenden Angaben, aliein ich berufe mich
darauf nirgends, fondeni lade nur die vergleichen-
de Slüchionietrie entlcbeideu,
VIII.
Ueber das Entßehen von Glauberfalt
in einigen Sala - Soolen bei FroßiäUej
I
I
dem SalinenfacLor Erdm. Fiuedh. Senff in KäfeD'
(K«» au.S^-g^n TOn Gilbert -).
Aus den Sooleo melirerer Salabrunnen, fauter an-
ciejii denen zu KÖfen an der Saale,) IcLiefht fchwe^
felfaure» Natron (Glaubevl'alz) an, wenn fie bis au
einer grolsen Reichhaltigkeit gradirtj einer Kälte
von einigen Graden unter dem nalüilichen Frofl-
punkle uusgefelzt werden; und zwar bei Ruhe in
grofsen Kryllallen, bei Aeler Bewegung mehlfiJr-
mig. Alle diele Soolen enthalten fchwefelfaure
Magnefia ( Hitterralz), nnd haben deshalb einen
Bui'i'alli-nd billern Gcrchraack. Uiel'es Salz zer-
fi zt fich in der FroUkalte mit dem KochfalB durch
doppelle Wahlreiwandlichaft, und dadurcli bildet
fieh in ihnen erfl das Glauberi'alz während des Frie-
rens. Zwar Tollen manche Salz-Soolen, nach der
•) A...
Hi;rmi)rui]l'rd.ei
lantl;. Heft5. i
Gilb.
[ '77 ]
cbemircliea Analyfe, immer etwas Glauberfalz ent-
haltea, diefcs ill iadefs immer nur in einer unbe-
denteadea Menge vorbandeu, welche mit der, die
£ch aus ibaen uacii demGradIreii darch Froll abzu-
icheidea pOegt, gar nicht io Vergleich kömmt. Da-
gegen weili die Analyfe in folchen Soolen Hots zu-
gleich mit dem weuigeQ GlauherTalz iSitlerfalz in
bedeutender Menge nach, welches, wie die Snlz-
£eder lagen, die Soole fellig und zähe macht, und
die Ablcheidung des Küclienralzes aus der Soole
tun fo mehr erfciiweren foll, je reichlicher es die-
ier beigemilcht ill.
Wenn ßch aus einer Soole in deri'roltkälle nur
wenig Glauberlalz ahgefchieden hat, lü nimmt
man in der Veriiedung keinen Auslall an Koch-
Talz wahr, und die Soole ki^Ilallifirt dann fogar
leichter und giebt l'chönere' Koehralzkryilalle.
VVenn man aber hochgi'üdige Soole ununterbrochen
und anhaltend einer llrengen Frolikälte Ton — 4"
bis — iü° R. ausletzt und das Glauberlalz, wel-
ches lieh bildet, herausnimmt, fo kann man lie end'
lieh nicht mehr zu einem ordentlichen Salzanfchufs
bringen, und was lieh etwa noch an KochTdlz ab-
jcheidet, wird mehlartig und lärst fich daher nicht
als JCaufmannsgul brauchen. OlTuubar vermehrt
lieh alfo hierbei die fremde Bcimifchung, welche
diel'es bewirkt; nämlich die falzfaure Alagnelia, die
in eben dem MaTse an Menge zunimmt, als Tcbwe-
lelfaures Natron fich bildet.
L
[ 178 ]
Der berühmte Clieraifcer Scheele*) gol
gelü'ELigIc iiedendheilse AiiflüFun^eD, die eine aus
a Theilen reiner fchwefellaurer Magneiia, die an-
dere aus I Theil Kochlulz beltohend, zuHamtn^Ufi
und i'etale fie der Frollkalte aas. Nach a Tageii
fand er io ihnen einen reichlichen Aul'chuls fchön
kryftallifii'ten Glaubcrfalzes, utid die darüber Üe-
heade FUiü'igkeit heltand faii: ganz uus iaizlaurer
Magneiia. Diefe Erfcheinung war lehr auffallend,
weil fie den GeCetzen der Verwand tichaften zu wi-
deriprecben fchien; dach umlauten diefe Gefetse
damals blos die Erfahrungen der Ver^vandL^cha^ls-
Aeulseruugen bei Temperaturen zwifchen dem Sie-
de- und dem l'roftpunltte des Wallers; was jenlsits
diefer beiden Gräuzen liegt, iÜ auch jetzt noch zu
unvolllundig bekannt , und bedarf meidentheils
noch genauerer Ucterfuchuugen.
Herr Factor S e n If vcrfichert , dielen Sciieele'-
fchen Verlach mehrmals wiederholt, und immer
eine voUAändige Zerlulzung des Kochi'alzes erhal-
ten zu iiahen, und das felbl't im Sommer, als er die
beiden Hedcudheiffi zurammcngegolTenen AuFIüfun-
gen in deu Keller letzte. In einer hohem Tempe-
ratur als die des Kellers, das ill ron i4'' K. an, bis
80" R,, beliehen fchwefelfuure Magneiia und Koch-
falz unverändert neben einander; auch fcryilallilirt
crfteie freiwillig und oft fehr reichlich aus der Mul-
•) C . « 1 Is cliem. Aoail. ißi B, -j
[ 179 ]
terlauge melirprer Solzliedereien, wenn man fie ei-
ne Zeit lang ruhig lleliea lälsl , und Herr Seufl' hat
fie aus der K.ürener Mutterlauge ia glattea langeu
SÄ'alta mit Abdachung, die i Zoll dick ^rareii, er-
halteo.
Der fogenauDte Pfannenßein folcherSoolen ent-
hält Kochfala und Tchwefelfiiure IMagnehn in reich-
licher Menge. Lallst man ihn an der Luft in der
K.Klte verwlllern, lo geht in ihm dielelbe Zerfet-
«ODgTor, und es bilden lieh Olauberl'alz und Talz-
fsare Magnefio. In mt-hreren Salinen find AnÜal-
ten im GroTsen vorgericlitet, um das Glauberfolz
auf diefe Art durch Verwitterung dcsFfanneulteins
als Nebenproduct zu gewinnen, wodurch maa
nichts an Kochl'alz verliert. Die Uildang des Glau-
berfalzes in der Sonle vermindert dagegen den Salz-
ertrng, und lütst man lie fo weit fortl'chreiten, bis
die Süole, nach der Sprache der Saizarbeiler erfro-
ren oder todt gefroren i^, Ib hat das, wie wir ge-
l'ehen haben, einen lehr nachlheiligen Einüals auf
die nachherige Auslcheidung des KochTalzes.
Um genau auizulinden, wie viel Kochlblz er-
fordert wird, um eine gegebene Menge fchwefel-
faure Magneda in der FrollkaJLe zu zerfetzen, be-
reitete Herr Senff in dem vorigen Winter, als die
Kalte me!u-ere Grade unter dem Froftpuntle war,
eioe iiedeiidheil'se gclättigte AuflijfuQg von la Ff.
eaglircbem Bitlerl'alze und 6 Ff. reinem Kochfalze
in dellitlirtem Waffer, filtrirte iie, und licfs Jie
48 Stunden langiaeinemleicfatbedeclLtenGcfarse von
Steingut an einem rahigea Orte, der Froftkälte ww
gelelzt, lichei). Sie enlhielt nun eineu fehr lei*
clien Anrcliul's Tou uugemeiugt'oisen und regelnü-
Isigen Gloubeiüilz-Kryrtallen, und die Fliilligkeit
balle gi'ofae Aeiiulichkeit mit einer fehl- fcharfen
und abgetriebenen Mutlerlauge derKofener Saline,
nnd beiiand fall blos aus falzfaurec Magnefia, Ver-
fuche mit verl'cliiedenen lleagenlien Tcliienen ihm
darin kein Koclilalz mehr nachzuweiren. Das ab>
gefondeite Glauberfulz wog nach dem Warchep
mit kaltem deriiliirten AValTer und vollitandiger
Trocknung lOj l'fund. Um i Zentner Glauberfalz
von 110 Pfund auf diefe Art zu gewinnen, werden
folglich, fcliliefster, 6a Pfund ay^l Lolh Kochlals
erfordert, und fo viel würde man ans der Soole für
jeden durch Froft erhalleiien Zentner Glauberfal^
den man herajisnii'hme, an Kochlalz verlieren , 'and
zugleich eine grofse Menge lalzfaure Magnefia bil-
den, welche das Kryfiallillren des Kochlälzes er-
fchweren und endlich ganz veiiundern mülkte.
Uiefer Verfuch des Hrn. Factor S e n ff fcheint
indeTs richtige und genaue fJaLa zu folclien flecli-
nungen nicht zu geben, wie folgende Ueberle-
guug zeigt. Es findj nach Herrn Wollallon'a Anga-
ben, die l'ügenannten chemii'chen Aequivalente oder
MircliungJ!-ZalLlen der trockenen Salzfaure 34,i,
des Natron Sg,! , der Schwefeifäure 5o, und der
Magnefia a4,6. Folglich zerfetzen fich mileinandet
3-4,1 + 39,1 = 73,3 Gewi chlflth eile trockenes Kocli-
lalz, und 5o -1- 24,6 = 74,6 Gewichtstheile Wafler-
[ i8i ]
freie = i53,9 Cewichlstlieüe kvyllaililirte fchwefel-
faure Maguclio, und geben 39,» + 5o =89,1 Ge-
wichts Iheile Wollerlreies = 20a, 5 Gewiclilsllieile
kryltallinilesGlouberralz, und 34 -|- a4,5 = 58,5Ge-
vichUllieile Woileiireie rolzfaure Alitgnelia. Von
TÖlIig Wairei-Ji-eietiiKochrfllz bedarf man aifo nicht
ganz die Hälfte des Gewiclits, um kryfialiilirles
iBiUerfalz zu zcileLzeu, und bei völliger ZerfetzuBg
des letztem muCs man i,33 Mal Tu viel an kryltaUi-
firtem Glauberfi^lz erliaUen, als JiitteiTuix zerl'etzt
worden iil, alfo auf i^ Pfund des lelztern, i5,S4Pi'.
des erllern, iudeis Herr SeriQ' nur lOj Pi'uud kry-
ftalli£rles Glauberfalz orlialLen hat.
Aui'der Saline zuDiii'reubevg, welche febrgute,
in der Erde utigebracble, wallerdichle JJeballer znp
Aufbewahrung gradiiter, fiedewürdiger Soole be-
ßlzt, fand lieb in dem W'iuler des Jabt'es lytjl
ein Vorralli lolclier zur Winterfiedung beltimmter
hochgradiger Soole, welcher zur Verl'erliguti-g Ton
800 Laft Kochlalz hiureicble. Wahrend flrenger
I'roUkalle, die mebi-ere Wocheu laug anhielt,
ging felbll in diefcn gut verwahiten BehüUern die
Bildung von Glauhertalz in folcher Menge vor fich,
dafs dicvcriinderle und verdorbene Soole beim Ver-
Xieden l'cblechterdinga nicht zu Salze gehen wollte
Erll nachdem eine bedeutende Menge frifch gradir-
ter Soole hinzugelall'en worden war, licf^ he hch
zu Kaufmannsgut Tcrlleden; auch ging, wenn man
Glauberlalz zutelztCj die Kryllallilation des Kocli-
lalzes befler vor fich.
[ i8'
]
t
I
Es ill zwar von dem Teel. Green gcläugnel
worden, (in reinem neuen Jomn. der Fbyf. 0.4-
S. aajO (lofs Glaubei-laU und raJzIuure MagjieKa,
die in WaiJ'er aufgelüli lind, iicli wieder in Koch-
iblz und Dlttei-raiz verwandeln ; nicht blos der e»
wiihnte Fall, foudern auch andere Brlclieinungen
die in der Külener Saline fall jährlich vorkommeD,
machten indcfs Herrn Stnü' die ßiciiligkeit die«
Ter ßehsupliing verdüchlig, und durch lolgeuden
Vei-fncii widerlegt er ße TÜUig. Bei einer Kälte
Ton — 3 " K. fttlUe er zwei durchgereiltcte, kochend-
Jieirseund gelultigle Aufloiimgen vuu 3 Piund ßit-
tert'alz und ij ITund fCochfaiz in zwei irdenen Scha-
len ruhig hin, nahm nach a4 Stunden den Aurchuls
von Glauberialz lieraus, trocknete ihn auf Lülch-
papier, und l'and das GewIrliL deilelben aus jeder
Schale ^ Pfund ao I.olh. Das Salz lijlle lieb rein ii
KalkwalTer auf, und Iriibte Silberauflüfung nicli^
war alfo ganz reines Glauberlalz ♦). Die rückfläu-
digo Fiiilligkeil der einen Schale dtinftete er bei ge-
linder Wärme bia zui- Trocknila ab; es fiel dabei
kein Kocbfalz nieder, und das Ganze gin^' in eine
' uaregetnaäfsige SalzmalVe über, welche nach der
Verficherung des Herrn Senß" (der indefa darüber
) Dlefe Menge riiraml g
D.u mil ■!« ia de«, vürigf,, V«fu^
ehe Übercia ; nnil iloch
rouftlc liit! MmierUiigp sulstr der
r^ljünren MAgncfi;! baru
he nodi den dritten Tlidl d« Gliiu-
vorhiu Tou luir milgclbcitlcn Bi-
techonng iii Fulgc.
[ i83 ]
leine ßewejTe aDfiihit) fall g^inz aus CiTzlaurer
Mdgnclm befand, und I'clinell Feuchtigkeit aus der
Luft eil Cicb KOg. Der riüDfuLeit der andcrnScIia-
■ le feUteerS l'luiid delüJlirles W'afler, und als fie
bis zum Sieden erliitzt war, die Torhiii am ihr ge-
noramenen 3 Pfund 20 Lolh Glaubeifalz hinsiii, er-
liielllie einige St undeu lang bei melirinaligt>!n Hinzu-
fügen vou VVafler im Kochen, wubei dosTliernio-
melpr auf Si" K. Ttieg, und dampfte lle dann bei
ganz gelinder Warme ab. Auf diele Weife gelang
es ihm, t Pfund H Loth Salz abzufcheiden, das mit
"W'ciugeift gewafchen und getrocknet, lieh wieirei-
nes Kochfjlz verhielt, auf Kohlen verkiiifterte, und
KalkwaJler und fnlzfaure Baryt- Auflofung nur fall
unmerklich IrÜlite. Herr Senff verniuthet, diefe
"VViedererzengiTng des Koclifalzes nnd des Bitler-
falzes aus den Producteo der gegeiifeitigen Zerfet«
2ung beider tu der i'roAkalti-, welche llatt fiudet,
«renn man fie zuftminen anflÜll und einer neuen
Siedung unlerwirft, gelte in der Hitze über dem
Siedepunkte vor, und beruhe auf demfelben Grunde
als }eue der Zerfetzung in der l'rollkäUc.
Aus diefcn Verfuchen winl es lehr wohrlehein-
lich, dals man die fogenaunte erfrorne Soole zu
Dürreubeig lugieich würde haben veriieden kön-
nen, hülte man zu jedem Siedewerke gerade fo fiel
Glauberlalz zugefctzt, als nÜlhig gewefen wäre, die
eninaudene falzfaure Magnefia wieder in ßilterfalz
und Kochliilz zu ve»"""andelii. Und dieles belegt
Herr Senfl.' mit folgendem Vcrfucli. Er fjlligte rei-
4
k
i
I
ne Salzßure mit a Pf. 3 QiioiiLchen n>| Gran Mag-
neEa, gols dazu eine Aufloiiiug von a Pf. 20 Lolli
inclirmals kryllallilirtera Glaubi^rfalz in kochend-
heilsera delliilirten Waller, und iiocli 6 Pfuud dtflil-
liiles Wader, üefs olUs 3 Stunden lang heftig'lii!-
deo, filtrirle die FlüHigkeit und rauchte iie bei ge-
linder Wurme ah, wobei fich allmalilig i Pfund
10 JLoLli Kociilulz in völlig regolmaßiigen K.rjßal-
leii abfchied, dos licU bei der cliemifchen Prüfung
als nur mit felir wenigllitterfaiz veiinifclit vtrhielL
Es lälst lieh all'o fcLou aus ülauberlUlz uud faizfau-
rer Magriefia ein vollkouimnes Kochfalz darüeUen.
Hi:i'r Seiitt' zieht hieraus die Folgerung, dulit
geringhaltige Quellfoolen wahrend des Winters inil
Vorlhcil durch Fiollzu concentrireu l^yn imiilfeu.
Zvvarili, bemerkter, A'iGFroß- oilev liisgradirung
nichts Nenea, und beltehi bei eiuigttn Salinen wirk-
lich. Theils hat ahij^- die unangenehme Eifahrung,
dafsSüolen, welche viel i3itterfalz oder Cypa ent-
halten j fich in der rroUkülle zeiTelzeu , gegen diele
EutwüfferuBgs-Methode viel Voiurtheil erweckt,
und der fefil. Green erklärte he deshalb felbli fiii-
ganznnzulälTig, (Ilandb. d. Chemie Th. i. S.48a.)).
theils fürchtete man auf den Salinen zuviel anSooIe
zu verlieren, welche iu den ZvvirchenrÜumen des<
Eifes bleibe, Herr Senffverfichert indel's, lieh durch
yiiterfuchuug des Wallers, Reiches von zerfcbinol-
zenem Sooleis entlieht, überzeugt zu haben, dals
diefer Soolverlull doch immer ntich geringer als der
fey, welcher bei der auch am bellen eingerichteten
üoi-i
-GraJirung nicht zu vermpiden ilt. Und tla
nur Sooleii toü bedeutender üeJchhalligkeit, die
zwiTclieii a5 bis i4 ['i-ocenl KocIiTalz enlhalleii, in
der Frollkälte Glaulicrliilz in merkbarer Menge lie-
fern,, Ib werde man die (iuoie wenigHens bis i4 l'ro.
Cent durch ELagradirung vcrftarken küauen, ohne
berürchten zu diu-lan, lie zu Tcrlchlechlern. Und
l'chon diefes werde ein bedculeaderGewinn fiii' eine
Saline, da man dazu gerade die hsrleu W itilerino-
iiaLe benutzen ' kaun, wenn die Gradirwerke der
Kalte wegen faft goiia ungebraucht liehen müllen,
Nach den Wilteruugsbeohachlungen, wtiche bei
der Sciline zu Kwl'en ongellellt werden, war die An-
zahl der Stunden harten Winterfroltes
Smndpo HÄa; 1715 ; 9»3 ; ii«o
zufaramen in i Jahren 4708 Stunden, welches im
Mittel auf I Johr ii77SlundeiiFroltkuIte giehl. Bei
«incni mafsigen üintrieb der KünÜe kÜnuen in
a4 Stunden 20000 rlieinl. Kubiklnls Soole aus dem
Jirunneu zu^Kölen gehoben werden, olfo in ifjj
Stunden 980000 Kuhikfuls Soole, und um diefe
durch bloi:-,en Fruit, ohne allen Salzverlall, in Soo-
le Von i4 Procent SalKjiehüU zu verwandeln, wür-
den, nach Herrn Sciitls Verficherung, blols groCse
flache Iiijl/.erne Kallen, und aiiu giiiz unbedeutende
Anlagekollen , eri'urdert werden.
Annal. ci. rhjlik. h.L-,. Sl. u. J. 1H16. SLii
IX.
Specißfche Gewichte der elaßiJUien Flü[}/-ffieitenf
in Beziehung auf die atniofphärifche Luft als Min-
heiti näeh Gay-Luffac und Thomfon,
■lun Gilbti'l.
Herr Tlioraroii in Loudun halle im 3. Stück feiner
Annala of philojophy Jahrgang i8i3 eine ver-
beOurtc Talet der fpecilifcheii Gewichte der Gaa-
Bi-ten, mit einigen ÜeraerkuLgtu gegebea, in der
Abiichtj dal's nmn fie an die Sltüe der Talel fctZeD
folite, wtkhü in dem 3- Uaude J'L'iues Syllems der
Chemie befiiidlicliilt; denn fiii- das l'oi'llchreiRa
der Chemie, bemerkt ei- mit Recht, ift eine ganz
genaue KenDtnila der fpecifilciicn Gewichte der
Gasarten von der größten Wichtigkeit, und feit der
letatenAusgalje feiaesSyllems hiidwir hier um Vie-
les weiter gekommen. l^Jerrn Gay-Lufloc ver-
anlaföte diefeTatel des Hni.,Thüinibn, die er in der
Biibl ■iiiit. fand, auFeine ähnliche Art die Angaben
derfpec.Gewiclile der einiüfclienflüingkeileu, wel-
che er für die geuauelleu hielt, in fernen j^analea
de Vhimie et de Phyfitjue t. i. lahellarireh znfam-
nien zu ili:llen , mit JSeDutzung der Tbouil'un'Ibhei]
Tafel, die jedoch nicht wenige ZaJiIen euttiitltj
[ 'S? ]
welche Herr Gay- LuII'üc i'ür ungenau erklärt Ich
lege meinen Leiern liier diele Talel dts tlerrnGay-
Lulloc vor, und leLze eini^'e Üeinerkungen des Hrn.
Tliomr.m hinzu. Das WanciIiotVgas, alsdus leicli-
teße Gas m'a Heim Davy zur Einheil fiir die Ipecif.
Geivichle der claliilihen FiüQlgkeilen zu nehmen,
verwirft Herr Thoiitfon, weil maa \\'ai]erIlolI'gas
erU bereiten miiile, unilnichl, wie die alinufphari*
Tche Luft, überall bei der l-iand habe, man auch die
Üeltitnmiingen voA eitlem zkveileii Elcinenle ubhüii-
gig machen würde, das um l'o mifiilicher fey, du das
Walle rlluiTgus in Tuinvr guiizeii LeiehLigkeil d.irzu-
Jlcilcn, nusnehmeiiHe Sch*ieiiakeil hol. Doch kann
es Herrn Üiivy's Meinung uicht leyn, beim Wägen
der Gasarteu jedes Mol WairerlloHgas wirklich zu
wiegen; aucli er fuchl unmillelbar durch den Vcr-
fuch das Gewichts- Verhaltiiils gleicher Räume Gaa
U<td atmusphäril'chei' Lult unter bekannlen Umlläa-
d«u, und führl durch Rechnung daa Gerundeue auf
daa Gewicht des Walleritnllgas als Eiuheit zurück.
Dlflitiöl-^icen I giullpQ.
uaih I { ,#, Wrtemet Hiefe
Jodinc-Dampf
Daispf
Todin
ir-AtÜier
Terpcnlbiügrill«
Ioaiuc-WaaviUulJG.ia
Gas Jlao -JUiciyua
Oas chioroxicarboniq.
SalpcU'iGraurrt Qii
ö,lii>)&
Oaj-tliirac A. -ig, S.i5
li<.j-Luir« d^. S. 36a
(i.)-i.»a:,c
4,4aftB
Gaj-Luffiic^. 4^.8.14
I..I.1. D:.rj, Pbil. Tr.
lö.a p. 3i-»
3.5S94 [.,
cbiucUr, p, i5o
J,i7M 1,'J ]Gjj-Liiirjc
N .
[ »88 J
Schwefel-KolilcnftoiT-
Dampf
Schwefelälket-D ampf
. Cblorine
Euchlorine
Gaz ßuO'barique
Dampf des Clilorine-
Waflcrftoff-Aelljcr
Schwcfilgfaures Gas
Chlor.-Blauft.-Dampf
Blaußoff
Dampf abfol.Alkohols
Erftes SlickltolToxyd
[oxydirtcü Stickgas}
Kohleiifaiircs Gas
Chlorin-WaOerrtoffgas
[falzfaures Gas]
Schwefel-Waffeiftoffg.
SanerftofTgas
Zweites Stickftuffoxyd
[Salpeteigas]
Dichtigkeiten
nach
Vci-fucücn.
bereclitict.
2,421 6 (4)
2,3 l'A* (^)
i,oooo ^•*)
0,9784 ("}
0,9691
0,9609
Almorphärifche Lufl
Gaz hydtogenepercar-
' Ättre'Löhibiid. Gas]
Stickgas
Gasfürm.Kohlenft. ox.
Blanftoff- Waflerftotf-
Dampf
Pho 8 pho r-WalTerlt o ff-
gas
WaHerdampf
Ammoniakgas
Gazhydrbg^ne proto^
carbure
Afreiiik-WaflcrfloirgaslOjöago
Waffernoff^as |o,073a
2,2072
2,1 ii3
1,801 1
%0o3o (^)
1,6209 ( )
i,25o5 (g)
1,I7G8 (S>j
Quelleu.
{^, bedeutet dicre
AunaJeii. )
i,o364 (10)
Gay-Luflac
Gay-LulTac
G-L.Thcii. A«'ig.S J362
Gay-Luflac
Joho Dary Pbil.Traos,
18 1;^ p. 306
Thenard, See. d'Arc.
t. 1. p. 121.
H. Davy \/i. 4i5. S. 248
Gay-Liifl*. -^. 53, 8.179
Gay-LuIL ud. 53. S.i 45
G.!? -Luflac
Colin
ßiot u.Ar.^.26.S.94{+)
Dlefelb. M, d. riüft.
j8(>6 S. 3:£C)
rhenard ii.G-L. Rech,
phy.ch. 1. p. 191
Biet U.A. ^.26.S.94(i+>
Berard
0,9476
0,^70
0,6255
0,6967
o,555o
0,9678
0,9060
0,6260 (>2J
0,6943
0,6624 (13
Th. de SaulTnvp A. d
Ch. 89. p. 283.
Ar. u. Biol u4, 26. S. 9
'Cruickfli. -<^. 9. S. io5
GayrLiilTac^. 63. S.i
Davyy/.46.S.277 (+++;
Gay-Luflac
ßiot n. Ar. u4, 26. S. 9^
Thomfon M. of the
Wem. Soc, 1. 1.
Tvomsdorf
lAr.uB.^26.S94(ffff>
t iSg ]
Anmerkungen,
( 1 ) In Herrn Thomfon's Tafel Üehl 2,990, da aber
Herr John Davy gefunden hat, dafs ein lufiieeres Gcfafs,
als es gewogen wurde voll Luft io,a G. , voll gazjluo^
ßlicique dagegen 36,45 G. wog, fo ilt das fpecif. Ge-
wicht diefes Gas ffleich — ^li— =: 3j5735.
(a) Das Phosgengas entßeht durch Vereinigung
von gleichen Uäutnen Chloritfe, =: 2.4^^^» ^^^ gasför-
miges Kohlenlioßoxyd , =; 0^9678, welche fich zu dem
einfachen Räume verdichten«
(5) Diefe Dichtigkeit A^% falpelrigfauren Gas be-
ruht darauf, dafs es, wie ich gefunden habe, «us a Raum-
( + ) Herr Thomfon fetzte es oach Herrn Thcod, von SaulTure^s
(ehr genauen Wiigungeu {j4?in, de Chim. t. 71. p. 262.) auf
I,5i8', dieHH» Allan und Pepys fanden es 1,524^ Gilb»
(++) Herr von SaulTare faud i,ii4 ( daf. p. 2G0. ) , Allan
. and Pepys 1^090; Herr Thomfon feizte als ein wahrfchein-
liehet Mittel der verfchiedenen Befticnmungen in feioe Ta-
fel i,io4. Gilb.
j-|"|-+)'In Herrn Thomfon's Tafel findet fich das Phosphor«
Wan^crftolTgas zweimal , als hydrophosphoric gas mit o^Kyo,
bellJmmt durch H. Davy^ als er dicfcs Gas entdeckte^ nnd als
phosphureted hydro^^nn mit (>^852 und o,435, indem diefes
noch nicht genau befümmt fcy^ da Dalton und Henry das
erlte^ Davy das zweite fpecif. Gewicht da-für angeben. Gilb.
(++++) Sir H. Davy felze «,074 , aber 0,073 fcheine , lagt Herr
Thomfon^ ihm der Wahrheit möglichlt nahe zu komnüsn,
da es das Refultat mehrerer Verfuche bei niedrigen Tempe-
raturen fey, bei denen man die Meuge des Wall'erdampfs
nach Hcn'u Dalion's Tafel berechnet habe« Gilb,
tlieilen Salpelergns tind i Haiimtbeil Saiierrton'gaa Ijelivkr |
tlie mit einuiicler zu t Haomtheil veciliclitet Um). Es gfeht 1
noch ein« andere faljielrige Snarc, Mtlcha 011(4 Haiira-
tbE'ileSalpeiergasiUaiimilieilSaiierrtoirg.is in licK kliliebc,
tio läfät ficK aber nitlit einzeln ilarfletUn. Von beiden
■werde ifii irt einem Osr folgenden HiTie reden, [Her
Thoiiifon halle für iliercs Gas das fpec. Gewicht 2,417
aus allem VerCiichen Davy'ä abgeleitet.]
(4) Ik'rr ll.oiiifon fagi, er haiie das fpec. Gewitlil
der C/ilorine a.^iS aiisVerfnrlien, die er mit mügüchricr
Genfluj<jkei[ angeliulli, gefunden, und da das Gm von
ihni ans Tchwarzem Manganoxyd, KochTalz und Scli\^('-
feiraure entwickelt und durch WalTer geleilet worden fey,
könne es weder fakfaiires Ca? nocli Euclilonne enihaltea
haben. Ich glaube aber, dafs niclii nur feine, fonüer
auch unfere Wägung eine lu grofse Dichtigkeit gegeben
haben. Herr Davy findet lie nur i.SgS, Da es zuver-
läirig iß, dafa gleiche Hoiimilielle Chlorine nnJ WaiTer-
flofi gas fiel 1 mit einander genau 7.u dem doppehen Hsiime
Clilarine-Wairernofffiiure verbinden, fo ti.iifs die Di'chlig-
keil der Chlorine feyn a >c 1.3474 — 0,073?. = 214116.
Und diife Zahl halle ich für fehr j;on,iii, da man die Dicli-
tigkeiien dei Wctlerfi offgas nnd des Chlorine . WalTerßoK-
gaa mit grofser Genauigkeit kennt.
(ü) Was man hiev \mVcY Enchlor ine zu verfielion
hat, ift ein Güs, welche» aus 2 Kaumlheilen Sauerfioff
»nd I Kamiiiheil Chlorine befiehl, die hell iin Verbin-
den in 2 Rannitheile zuraimnen5eiogi.-n haben. ÄJan er-
hält es, wena man chlorinfanres Knli durch elWas ver«
d&nnte Schwefel faiirc zerfLiLi. Herr Davy fagi, er
habe, als eres über Qneckfdber zerfetzte, auf a Raum.
Iheile nngefafir a Raumiheile SauerfioiFgaj und 1 K.iuni-
iheil Clilorine erhallen, Ich habe es auf eine befondera
Art, die keine Fehler zuläfsl, zerfeUti und gefunden» |
ilafs es genau a llauimheila SDPetrK,irs:'S iin.l i Ramnihea
Chlorine cnih^ll, die zu i Uaiiiiiiheil vcrdinhift tinil ; und
iliefeni geninfä linde ich die Dicliiigkoit deirellien 3,3i44*
Die Verl>intl«ng , welrhe Herr Uavy ,.ue<A t.nler dem
filmen JSuchlorinc bcrdirieben liarie, frheini, ilini
Fulgp, eine Mengiing von Euchlorine luii Cti]i
k-ii m leyn.
C 6 ) Der Dampf al.foluten ylltohoh lÄfil fich für ei-
ne Vurbin^liuig von t h.uimihoil ü]ilL>iIJend>i$ Gm und
1 Ranmibeil Wairerdamtjf nr^hiiien, die ^ti i Raninttielle
verJidilct find, und darnuf beruht die burechneicDichiig*
keit dcir.:lben i,6o3c.. [ In Tlion.fon's Tafel findei fifh für
Alkolwl' Dampf 3.,\. imd für Öeli«uRläiIier-Dampf 2,35o
BUS einem ßriefe Daltun's, in welchem nicht angege-
ben war, wie Dälion zu dicfer Gefüiiimiing kam.}
(7) Das rpec. Geivit.hi des oxydivten Stickgas'.^
\öii Herrn Colin im Laboraiorio di;r iio]j-iechii'Ti.ben
Srhule durch Wiegen btTtinimt worden. Schon vor ge-
taomer Zeit halte ich es durch rieclinniig auf dieft^lbeGrä-
fsB befiinimt, naohdem ich wiifsic, dafj es aus i Haunf
theilp SiickrtoIF mid 3 iUumlhc'ileu SauerfiofF belteht, die
fidi la I llaiiniiheii vereinigt haben. (Ann. ß.36. S. 5.)
[ Thomfon reizt ci nach Davy's ^f/fl«rcAe* auf 1,61/,}
Berthollet halte ei 1,5629 gefunden.}
(8) Die bereclinetö Dichtigkeit des Chlorine -
i'T' ajfarßoß'gas berulit darauf, dafs gleiclie RaumlheÜo
Chlorine ii'nd WairetÜyli' lieh mit einander r,u dem dop-
pthen haiime Clilorine-Wüfferltoff verbinden, die I'ro.
pori;ons-CMifclmngs-)Zahlen der Clilorine 44, desWaf-
lerßyffs i,5a65Jind, und die Dichtigkeit des Wail'ernofF.
gas 0,0733 ift. Dt-nn fetzt man die Dirhiij;keit des Chlo-
rine - WaflcrßofFgas Dj, fo mufs diefem eu Folge Heb ver-
lialien a D — 0,073a : 0,073a =: 44 ; i,3b65, alfo
D = 1,85^5 feyn.
144.
[ 'ya ]
(9) Bei ilerbpredineten DichiigVeit ^es Schwefel-
J'f'ajjerßvjfgaa iü ongenomnieu, dols Jer Walfctrioff,
wenn Sclmefel licli mit ilim verbinilel , feiiiun haum
nicht verümlerl, und ilufs beide Tich denCiev>icfueß nadikt
dem Verhaltniffe von i.SaöS : 20 mit einander verbinden.
[Daty befiiinmte es zuletzt auf 1,177, Ai"'- 8- 46- S.a^fi,,
und diefe ßeiliminun- ßelit in Herrn Tlicinifon's Tafel.]
(|io) Gleiciie Haiimilteile Stickgas und SnuerfioiTsas
vereinigen lieh mit cinandur zu 3 Raumllieilen Salpe-
tergas,
(11) Herr Henry hnlte die Dichiigkeit des üblliil-
dcnden Gas gefnndc-u 0,967 (Ann. 6.43. S. 353.) und
HeirvonSaiiffiire beftimmt lio nnr wenig davon verrchiedea
auf 0,9784. weil dieras Gas das Doppelte feines Haunw
■WafrovJloffinficIi fchllelst, undbLirii Verbrennen niitSauer-
fiolfgHS das Doppelte leines Raums an kobicnfaureiu Gas
er-,ciigt. [Herr Thoriifün (and fie durch feine Verfu-
che 0,974. Tr.iufiheffern. Soc. t. i.]
(la) Die Bereclmiing beruht darauf, dafs 2 Ranm-
theile Walferfioft' und i Raumtheil Saiierfioff mii einan*
der 2 Raumrheile Walferdampf bilden.
(i3) Die berechnete Dichtigkeit beruht auf der
Beobachtung, dafs i Rauniiheil diefi's erften Kohlea-
Wairerfioffgas 2 Rauiiitheile WafTerfioff in Ach fchljelsi,
lind iiu Verbrennen t Raumtheil kohienfaurea Gas er*
wugt.
(•) Es fiehe hier noch folgemle Bemerkung dei
Herrn TUomfou; Nach den febr genauen W.igungen vou
Sir George Shuckburgh Evelyn und der Correc-
lion von Fletcher wiegt i englifcber Kiibikioll Waff«
von 60=' F. WSrme a5a,5o6 englifcbe Grainj und bei ei-
nem Baroraeterflande von 29^ engtifchen Zotten verlialten
lieh die Gewichte von gleidien träumen folchen WalFen
c
]
rrli Wä-
i Luft
I von almorphärirdierLurt, wicSliuckburgli ilui
gting in clenifelben Gefülae fmdet , wie I : 0,001 it
To liehen gleiche lläoine Waller und atmofpiiÖrifc
biTJ 3o cnglifdien Zollen Druck unJ Gu°F. Wärtiie in Jen»
Gewicht- VcrliiillnifTe von 1 :o,ooiao8, und es mülTen
folglich 100 englirche Kiibikzoll fulcher aiinorpharirdior
Luft fehr nahe 3o,5 engl. Grain wiegen.
Der Beüiinmung dor Franzofen enifprechend, wGt-
tle 1 Kubik?,oll Wafffr von 60 " F. Wärme aSa.ya
firain wiegun, und iliefej gäbe fnr 100 Gr^in atmorphä-
rifcher Lufi von der angegebenen BcfchsBetiheit ein Go-
wicht vo 3ui55 Grain; da ihre Beflimmnng aber b?! 40"
l'Wärnie, die bliuckbiirgli'fclie aber bei Tempera iure n,
KniiT um wunige Grade von 60 "F. abfianden, gemacht,
, durch Rechnung auf 60" F. reilucirt lind, fo zieht
^HerrTliomfon die Eellimmmig Shu.-kburgh's vor. Man
braucht nlfo mit den Zahlen in der Tsfel nur 3o,5 Grain
zn mnltipliciren , To hat man das Gcwiclil von loo en;;].
KübikzoUen eines jeden Gas bei 3o engl. Zollen Barome-
terftand und 60° F. TbertBometeißand.
Gflbert.
t '9* ]
■ r J ■
X.
TVie miifa man Schiefspulver aufbewahren^ damit
es Uii^ht e^izündlich bleibt *).
•V^WW^PMiM^M^aB
Das Schiefspulver ift dem Feuchlwerden, ja felbß
dem Zergehen ualerworfea, da der Salpeter deflel-
beri feines Kryflrall- Wallers beraubt ift, und auch
die Kohle die Feuchtigkeit ß^rk anzieht, und es ;
wird dqnn zu niancheiri Gebrauche untauglich.
So leicht entzündlich ,a£^1s es eigentlich die Ja-
ger brauchten, findet niaii es faß nie, weil man es
nicht forgKülig genug aulbewahrt. Hat es nur fehr
wenig Feuchtigkeit eingel'ogen, fo lafst es fich wie-
der verbelfern; fängt es aber fchon an Izufamtncii
zu backen, fo vermag mag nicht mehr durcli
Trocknen demPqlver Ibine Starke wieder zu geben,
denn es zeigt lieh dann durch Vergrölserungsgla-
fer, dafe der Salpeter fchon kryßallifirt iß* Die-
fes Verderben lielse ßch nur dadnrcli verhindern,
dafs man es in luftdichten Gefäfsen aufbewahrte,
folcJien z. ß., worin man d<is Weinßeinfalz trocken
I
f } Au» Nicl^kolfon's Journal of nat, philof. .
«rliälL In
Lillej
icn lJ<;liüllen
derei
I Uch
jetzt dazu bciijent, Iverliort es Jogai' iluicli manclie
Wiltcrurifjcii fuino Kraft, iveuii man üe auch auf
das helle verwahrt zu halten glaubt. Diejenigen,
welche mit Schiefspulver handeln, vrilTeu dies aus
Erfahrung. Für Itlt-ine Mengen von einigen Pfun-
den wäre d;ilicr wohl die belle Verwahriingaart, lie
gleich in d<;r Pnlvermühle in gewöhnliche Vlafclit'n
von to oder 11 Uuzen füllen zu lallen, die voilef^
l'lalehen rtclit gut zuzupiVojjfen, mit einem Stück
Zinlulic und aiii'e zu verbinden, und fie Ib in ei-
ner Kilte an einem rcbicblicheu Orte liinzuIleHcn.
il«i gruFsen Mengen lauen licii glalerne naTchen
nicht anwenden, wegen ihrer Zerbrechlichkeil und
der Gefahr der Exploliua heiiij Zerbrechen-, mau
' müTsIfc ober Gel-ilVe von einer onclerii Materie da-
zu nehmen, uu denen ein gewimdener kupferner
oder zinnerner Hnis angeküttet wäre, datnit lie Hell
wie l'lafchen mit einem kleinen Kork zupfiupfea
liefsen. Denn dos Verfcblielseu mit iiiuem Schie-
ber, wie bei den gewühnlichen zinnernen iliichl'en,
ill nicht hinlänglich. Damit lie lieh gut einpackeu
liefaen, mufslc der Hals einwärts gehen, ;halb
rund feyn und an der Seite angebracht werden,
damit man das I'uifc-r bcllV-r ausl'chutten küune.
Hätte man lie dann feil zugepfropft, fo müfste tnan
den hervorragenden Theil des Korks abfchneiden,
und die OelVnung des Halfes über den IM'iopf mit
^Uinem Stück Zinnfolie zubinden, worauf ein Kiitt .
L 196 ]
0U9 Wachs uud Terpeiitliin geßricben -feyn mufa.
Dierulverhörner, felblt die bellen, von Kupfer oder
Zinn 9 taugen nur fo lange, als mtni auf der Jagd
il\y zum Aufbewahren des Pulvers; überdies follle
man immer den Läder zugepfropft ballert, eine 1
Vorlichf , deren Wirkungen man lehr beträchtlich
iiuden wird *).
Jagdlußige, die den Aerger eines verfagten
Schufies kennen, werden diefe Bemerkungen^ hier
nicht ungern gefunden haben,
*) Bei wicderhollcn yerfachf:!! über die Stärke Terfchiedencr
Arten von Schiefspulver mit der RcignierTchen Pulverprobe,
habe ich in der IJhat Pulver , nachdem es geraume ^eit iu
einem leicht zugeftpp feiten Olafe an einem feuchten Orte ge*
Händen hatte ^ wenig mehr als halb fo fiark als früher ge-
funden , und mich bei andcru Pulverforten von der grofse^
VerRärkuDg der Wirkung durch Trocknen des Pulver« in
der Wärme überzeugt. Giib,
—m
[ i;i7 1
Befchreibung t
xr.
ta.Bouffüle,
pHOM. Jo.VES in London (('tiarlng Crolf. 6a.)
Unter den Inllrumenteii xtiin Aufnehmen fchemt
dieBoiilliile am wcnigllen in Achtung zu l'eyn. DJc-
fes riihi'L wahrrcheinüch von ihiem Mangül an
Traghaikeit, wenn lie ein Gelleü hat, iiod voii-dec
Uebei-zeugung her, dafs fie aucli urller dtn giinßig-
üen UinllLindun dem Tlieodoiilen weit nochUelit,
und doch eine gleiclie Sorgfalt als diert;r heim Ah'
richten und wahrend des Gehrauclia erl'ordcrl.
Bei roilitürirdicn Aiirnaltmen, beim ZL-ichnei) von
HeerUralseu und FliiJlen, und hei allen Vernieil'm.-
geu, wo es mehr auf Schnclligkiit als aui au/aerße
(jenauigkeit atikümmt , ill jedoch die BouU'ule von
wichtiger Hülfe, da lie den eigenlliümlichen Vor-
Iheil gewahrt, die Lage einer Slalioii Elurrh Vifi-
JCD nach zwei ühjccteu von bckonnicr Lage, und
unter gewilTen Umfliinden felhlt durch Vifiren noch
einem lolchen üegcnflande und dem Schätzen der
Enttarnung delVelhen, zu belüuimen.
i
Dorcli dit-re üebericgiingeii ilt das liior zu be-
rcbreibiMide liWlrumcnl.^iilllunüt.'ii. Es ill im J. iSit
von dem Hauplmaaii Kater, Mi(!>l. der Londuer
8oc!etül erfunden worileii, und hat lieh bei AuL'uali-
men, diu damit in denilllhen Joiire gemacht worden,
Hod, vou einer Geiiauii;kcit gezeigt, welche alle
EriVorUmgcii weil ühcrlral'.
Das Cehaufi.- der Uoiiüole hat ungefähr ajZull
l)iirchinent.r, kjnn aber jede helithijje UrÖlife it-'
hüllen, lind U\ uJcbt tiefer, sls daCs die F.ippicheibe
lieh n-ei drehen konu. Diele Schcilic iil fehr gena«
in 36o Grade von I^ord nach Oß gcUieilt, uud beV
)cdeinioU-nGiadB fleht die Zahl d,:ullich. Dießaik
magneliürte Nadel ili unter der rapprcJicibe in ei-
nem Durcbmeller, mil der Nordl'pilze bei iSo* be>
felligt, hat ein Agithutchen, und ill lo leichige*
macht, als es die zuLrüglichile GeüilL, um die mag-
nctilcbe Kraft duuernd zurückzuhaUen, ziiiiilst.
Maa Geht das InlUumeut iu Fig. 4. aul Tai; 11
abgebildet, ^ ifl dua Augeiillück. Es liirnt IJoh in
einer NuLhe, welche an der Aufsenliite det Bücllfo
angerdifoben ill, hurauf und herunter ft^Uiebea,
und ill an der luncnreitc mit einem kleinen beleg'
tcn Glusrpicgel B, von derfelhen Breite als das An*
genllück, verfehe», der über den Limbns am Ran-
de der Pappe heransreichl, und unter einem Wiii-<
kel von ungefähr ^)0° geneigt iil. Wenn das Au«
genftück fo weit hcrunler gefchobea wird, als eiue
Jtlervorrngung an deiiil'tlheu es znlulhl, io bciühit
' Öer untere Kjnd dps Siiiefftls bciiialie Haa Glas Jer
BoulTok-; es bk<ibt dann aber znil'cbeii diffcmUJaCe
und dem obero Tbeile Jos Spiegels nocb Raum ge-
nug fiii- eijie coiiVL'Xe Linie vun nngelülir l Zoll
Breumvtile. Senkrecht auf dem Millelpunkl dei-
Lfiul'i; nnd iinmiUcIbai- über dem obcni Randu des
Spiegels ilt ein Ii;hraalesl-.Oc}i durch das Augejiftück
htnduFchgchnbrt, durch welciiea mau nach dem
Objecle liinvilii-l, dcllen Lage beltimnit werden
i;,Il. All d<jm eiilgeged geTelKLea Kande der ßüch-
r« belindel lieh eine ofieiio üiupLei- mil eiuem ver-
likalcii iliiarcodec ürable; üe ilt lu laug, düls fie
lieh nmklojjpeni lültfl, fliil' daü Ulas der JJouHule,
und wenn diel'es fefchichl, fo wiid, reruiÜge einer
beibndern Vorrichlung, zugleich die Nadel von
ihrer Spitze abgehoben und rellgellelit, da lie dann
T«r Belchiidi^ung gelicheit ill, während das Inflru-
ment nicEil gebraucht wird.
JVtaii braucht diele Bonirole folgciidermafNei]:
Richte die Diopter auf, da doun die Konipaf«.
Scheibe lieh liei drehl; vilire durch das kleine
Loch über der Liufe nacli dem G,-genl1ande, fo diils
das Ilflar in der Diopler ihn decke ; neige in diefer
Lage dii; Büchfe etwas, um die Schwiiigungeik der
Kompals- Scheibe zu verringern, nnd wenn lie end-
lich Hill hellt, folies dcnG.adab, der lieh durch
Zurückwerfung im Spiegel, bedculend vergrölsert
miUetft der Linfe zeigt. Diefes lafst lieb von i5
zu i5 Minuten, luillelll des Haars der Diopter be-
J
I
[ ^..o ]
werVflelligen, welches, wülircnd es Jen üegeuflard
deckt, zugleich das zurückgeworfene Bild der Eiii-
theiliuig der Korapas-Schtibe durchCcIineidet.
Ztigl lieh die Eiiilhuiliing aufderächeibe niciil
deutlich', fo miirs man dasAugenÜHck hüherfclli
ben , bis man roUkornmeiie Ueulliclikeit erlongb
Ks ilt ralhlaiii, mil dem Finger etwas au die DüchTe
zuttollsen, um olle Friclioo zu iilierwinden, welclia
die Nadel veriiindern kÖiiiilej licli in die gehörige
HichlULig zu fetzen.
Ditfes liiltiujneiit ilt nicht nur zu allen übli-
chen Arten des Aui'nehniens , fuiidern aucli
grofsera Vorlheil als ein Azimullial -Konipali su
gebrauchen, oder um GeliclilBwitikel von einem
Boote auf der See aus zu nelimen, wozu wegcudet
Schwankens des BdoIcs keine andere JJouIl'ule taug-
licii ilt; und unter Tulchen Uinftaiiden giel.t lie weit
griUsereGcnauigkeil, als die grölsleßoiiilble von ge-
wühulicberEiiuicblung, und hat beim Gebrauch die
.Schwierigkeiten nicIii, welche fo Iioiilig IrrLhiinier
veranlallea. Als A^^inmtlial- Kompals ilt lie ohne
.Nebenbuhler, und beim Feldmellen und Anfneh-
men einer Gegend giebt lie dieCeltie Genauigkeit
als i^in groTaes AUroIabium , obgleich lie fo trag-
bar ifl, dala fie hell in die Weftenlarche ftBckm
liiTst *).
•) Es iviril dem I.ci"tr nlelit oiilgnngtn fujn , rLifi dicrn.U-
flviirnenl im Wcr™ilicI>En djff.lLe ifi, a[, ScLinalhal.
d e r ' • Patent- - Bouffble » deren im Torigen Jahrgänge der
Annalen ( B. 49. S. 190. ) gedacht worden , und die in dem
technilclieu Bureau za Berlin für iG Thal^r Courint zu
haben iit. Von dem Mechanikut Schmalkalder fclieint
blo^ die yerbelTerUng herzurühren , dafs dai Augcnltiick
ßatt eines Spiegels and einer conyexcn Linfe ein Prisma
hat, welches die Slelle beider TertrilC, dafs Ilatt eines
Loches ein vertikaler Eanfchnitt in dem Aagenüücke ange-
bracht ilt j und dafs die Magnetnadel yon der Spritze nicht
dnrch Hernnlerklappcn der, Diopter, fondern duich Dre-
hen eines aufsen au der Büchfe angebrachten Theiles abge-
hoben, .und mit dem Hülchen ao diefe Glasfchribe ange-
drückt wird. Ein Prisma aber iß zu diefen Wirkungen ge-
fchickt, einmal vermöge der bekannten Eigenfchaft des Lich-
tes, dafs der Austritt deflelben aus Glas in Luft, wenn der
Einfalls Winkel eine gewilTe Gröfse übertrilft^ unmöglich wird,
und ßch in Zurückwerfnng verwandelt, und zweitens durch
gehörige Abiunduog einer der brechendeu Oberflächen des
Prisma.
Gilhm-t.
AniinU d. fhjfflk. B.54. St« 2. L 1816. St« lo. Q
t aoa ]
XII.
Neueßer Preis* Cqurant
des opttfchen Inflituts zu Benedictbeuern und
der mechani/chen fVerkßiUte in Jjdünchen^
▼ on
J. Utzschneideu ia München.
i*»
/JLlle angefetzten Dimenfionen find ia zwölftheiligem Parifcr
Mafse, und alle Pfeife in Gulden nach dem 24 Galdenfulse in
Tcrfichen.
Die mechanifche Werkitätte, worin alle In Itr amen te und
Ternröhre des optifchen InfiituU za Benedictbeuern montirt wer-
den ^ ItehK unter der Leitung des Mecbanikus Rudolph
Blochmann.
Alle Objective, Oculare und Libellen der Werkzeuge,
welclk aus der mechanifchen Werkftätte zu München heryorge*
hen, find aus dem optifchen Inltituie zu Benedictbeuern.
Wer bei einem diefer beiden luRituteBeßellungen machen
will, beliebe fich an den Unterzeichneten (L U tzfchn ei der)
in München zu wenden.
erleichnifi der optijcken ffertieuge, welche in dem optifiht»
InfiihUa XU Ben^dictbea7<rn , UUfchncidtr et Fraunhofer,
tä.t nach rieh ende Picifv vcrrerligt vrcrjen :
i. JSieliomeier mit nie Hingen er Säule und drei FüfieQ» pa^
TalUciilcli inoniirt, luil xwei Libellen, unil Smndeii-
niul DeclitialionS'Kreis von 4.6 Zollen DurchmalTer,
beide mit Xilbemem Limbus, diirdt die Vemicrs von 20
, SU aoSecunden getheUr. Daj Fernrohr liat ein actiro-
vutilches Übjectiv von 42 Zoll Urennweile und 54 Li-
lu'eii Oeffnung, vier altronomifche Oculare von 41, 5a,
81 und l3i mdliger Vergrüfieciing, und cwei Sonnen-
glüfer, Diefer Heliometer üi in allenSlücken feiir we-
retulich und voriheilbaft von allen bisherigen verrdiie-
den, er repirtirt die damit gemelTeneu OurchmelTer der
Sonna xtnd P),ineicn, Diftanzen, Afcenlions- und De-
clinalions ' Unlerrdiieilc, ift in jeder L»ge vollkom>
tuen balanciri, und giebt vermitteift der Microme*
(er-Scliraube eine halbe Sekunde ohne Kepetition an
i45.. n.
a. Conteienßtcher mit tiolzernem Rohre, meflingenerSiiu-
le und drei tufjen, parallaclirch moolirt, mit älunden-
und Declination»- Kreis von 3,6 Zollen Durchinef-
ler, beide von 5 zu 5 Minuten unmittelbar getheilt.
Das Feriirolir hat ein achrooiulifches Objecllv von ai
ZoIIBrcniixveiieund34 Linien Oeß'nung, undzwei aftro-
noniilchc^ Otolare von lo und i5 maliger Vergrörse-
rung. Das Feld hat G Grade 468 Fl.
5. Come/e^uc/ter mi' liöl/ernemßohra, ohne Stativ. Das
Fernrohr hat em acbronomirches übjectiv von 24 Zoll
Brennweire »nd 34 Litii-^n OufFriung, und ein eürotiomi-
fch« OcLilar von 10 maliger VorsjröfseruJig. Da» Feld
hat 6 Grade 88 Fl.
O a
t ao4 I
4. (^rojaer achroniattfcherRefracior von gFutsaZoU
Breun weite und 6 Zoll 6 Linien Ocffnungi parallactifch
inontirt, niit eingetheilteu Stunden - Kreis nnd Decli-
nations- Quadranten« Das Rohr hat einen aftronomi-
fchen Sucher^ alle nöthigen feinen und groben Bewe«
guügen^ ift in jeder Lage balancirt, folgt dnrch eine
Uhr mit einem Centrifugal • Pendel der Bewegung dar
Sterne, und hat 6 aftronomifche Oculare von 62 , 93,
140, 2iOy Sao und 470 maliger Vergröfserung* Dabei
ein repetirendes Lampen • MiCrometer mit* drei befon«
^dem Ocularen etc.
jlufaer (tiefen g^fiifiigen Refractoren find
noch einige von i4 Fu/s Brennweite undßybPci"
rifer Zoll Oeffhung in Jlrbeit* Mei Beßellun-
gen Jolclier größerer Injirumenie wird nianfich
über den Preis vereinigen.
5* Tubue von 5Fuf8 4ZolILange^ mit mellingener Röhre
' und Stativ, feiner Vertical- und Horizontal -Bewegung^
achromatifchcm Objecliv von 54 Zoll Brennweite und
43 Linien OefFnung, zwei irdifchen Ocularen von 60 und
9ofacher, und fünf altronomirchen Ocularen von 48,72,
108, 162 und 243 maliger Vergröfserung, mit zwei Son-
nenglafern« Der ganze Tubus in einem polirten Kaftcn
69a Fl.
6# Tlihus von4Furs loZoUI änge, mit mellingerier Röhre
und Stativ und feiner Vertical- Bewegung. Das Fern-
rohr hat ein achromatlfches Objectiv von 48 Zoll Brenn-
weite und 37 Linien Oeffhung; zwei irdifche Oculare
von 67 und 80, und vier aßronomifche von 64» 9^)
144 und 216 maligerVergröfserung mit einem Sonnen-
nenglas. Der ganze Tubus in einem pplirten Kauen*
422 Fl.
7» Tubus von 4 Fufs 4 Zoll Lange mit meflilngcner Röhre
und Stativ« Das achromatifche Objectiv des Fernrohrs
r Qo5 ] 1
hat^a Zoll Brennweile und 34 Linien Oeffnung; Ewei
irdifche Oi-ulare von 5o und 70, und drei «rtronomi-
fcha von 54. 84 und 126 maliger Vergröfseriing, nebfi
einem Sonnenglns. Mit polirtem Kbüqr 33a Fl.
8- Ttilms von 3Fiirs4Zoll Länge mit mefTingener Röhre
und Siaiiv. Das Fernrohr liai ein achromatirchea Ob-
jeclir von 5o Zoll Brennweite und 29 Linien Oeffonng;
ein irdifches Otulor von 4i, nnd zwei aFironomifche
^■on 60 und 90 nialiger Vergrofserung , neblt einem
Sonnenglas. Mit polirtem Kafien 150 Fl.
g, 'Tubus von 2Fiifs 6 Zoll Länge mit metlingener Röhre
tind Stativ. Das Fernrohr hat ein achroniatircbes Ob-
jecliv von 20 Zol! Brennweile undai Linien Ocß'nung;
ein irdiCcIies Ocul^r von 28, und zwei artronomifclie
von 40 und 60 nialiger Vergrofserung, nebft einem
Snnnenglas. Mit polirtem Kaften iiyFl,
10. Fernrohr von 4 lufs i ZoULänge mil Iiülzemem Rohr
ohne Stativ. Das Fernrohr hat ein achroniatirchej Oh-
jeciiv von 41 Zoll Brennweite nnd 52,5 Linien Oe£F-
nung ; eine Auszugsrölirc mit einem irilifchen Ocnlar von
55, und Ewei afironomirchen von y4 und 12(1 nialiger
TergrSrserutig und einem Sonnenglas. Uli Karten iGofl.
n. Fernrohr vonSFurs 1 Zoll Lunge mit höl/einemHohr
ohneSmiiv. Das Fernrolir hat ein acliromatirchei Ob-
jecliv von aoZoll Brennweite nnd 37 Linien Oeffnung;
eine Aus>:ugiröhre mit einem irdifcliea Ocular von 40
lind zwei afironamifchen von 60 und 9.1 nialiger Vcr-
gtÖfserung und einem Sonnenglas. Mit Kaßen 94 Fl.
13. Seefenirohr von 4Fiirs iZoll Länge mit hölzernem
Rohre. Das Fernrohr hat ein arhroinatifches Objec-
liv von 4a Zoll Brennweile »nd 29,5 Linien Oeffnung;
riner irdifchen ücularröhre von 55 maliger VergrÜ-
ng. Nebfi KaFien 97 Fl.
I
I
[ ao6 ]
l5. Seeferhrohr von 3 Fiifs i Zoll Lange, mit hSlii
Rohre, achronialiCcIiem ObjecliVe von 3ii Zoll Brenn-
weite UDd 35,5 Linien Ocffmmg, einer irJirrheii Ocu-
laTÖhre von 40 niallger Vergiöfteiung; neb& Koltea
6a FL
14. Seefernrohr von * Fuf» 3 Zoll Länge, mit höher-
nem Hohre, achromanTchem Obiective von ao Zoll
Brennweite unü 19 Linien Ocffnung, einer irdifchen
Ocularröhre , und Kaflen 58 FL
i5. Seefernrohr von 1 Fufs 10 Zoll Länge, mit höher-
nem l^uhre, achromauTchem Objecilve von 16 Zoll
Brennweite, i5,5 Linien Oeffniing, und einer irdifchen
Ocularröhre 5i Fl,
ifi, Zugfernrohr von 2 Fnfs a Zoll Länge, mit einem
hölzernen Rohro und drei Ansziissrühren vonMelTingi
einem achromatisch l'h Objecliv von 20 Zoll Brenn-
weite nnd jg Linien Oeffnung, und Fulleral von Maro-
quin 45 Fl.
17. '/.ugfernrohr von i FuTs 10 Zoll Länge, mit einem
hölzernen Hohre und drei Ausiugsröhren vonMelling,
einem achromaiirchen Objectiv von i6 Zoll Brennwei-
te und i5,5 Linien Oeft'nung, und Fnlleral von Maro-
quin 54. Fl.
Ig. Zugfernrohr von i Fnf* 6 Zoll Länge, mit einem
hölzernen Rohre und drei Aujmgsrühren von MefTing^
einem ncbromalifehen Objeciive von 12Z0II Brennwei-
te und i3 Linie» OeiFming, und Futteral von Maro-
quin 26 Y\.
ig, Grofses zufammett gefetztes Mikrofkop mit voll-
linndigeni Apparat, um die Durrhmeller der Gegen-
Tlnnde in irgend einem beriimintenManfs bis auf 0,00001
Zoll genau angeben zu können, und mit Apparat «ur Be-
leuchtung, lechs adironiaiifchen Objeciivtn, einem
M
E ac7 ]
Jlenund einem e'nfachenOctitar cnverrcUlä
Genditäfeld iini! Vergrüfserung, Oie Vcrgrüfse rangen
der Fläclien find Iiei dem einfachen Ocular a56. 4+'»
ioa4,aSog> 5476, loooo, und heiin JoppelJen Ocu-
Irtr57S, Cfgz, a5o4, 632o, izZzt, zzSoo, Das gan-
ze Mikrofkop iß in einem polirien Kaftea 5:o Fl.
20. Zußimmenffefetzies Mitroßap, mit volirianilie;em
Apparat, vier acliromalifclien Ül>jecliv-en und iweiOcu-
laren, nebfl KäTicIien, Die Flächen der Gegenfinnde
wenlen 400, 900, zSoo, 56ao und 12100 mal vergrö-
Ttert iSoFl.
ai. Zufananengefeiztes Miirroßcop , mit volirtimdigem
Apparat) drei acliromaiifdien Objectiven and einem
Ocular, nebft Käliclien, Die Flärlicn der Gegenfiände
werden l\oo, 900, aSoo und 5Sao mal vergröfsert
61 Fi.
Ä2. Reife- Mi krofkop, mit zwei achromatifchen Objcc-
tiven, Spiegel, Sriel-Loupe, Schieber, Zängelchen
elc. Alles in einer meffingL-nen Hülfe 44 ^^•
33. Jjoupe, in einen meHTingenen Ring gefafst 2| Fl. }
in ein melllngenei RiJlirchen gefatst j^ Fl.
und etwas kleiner 1 FI. 24 Kr.
24. Camera Aucitfa , milFalTung lum AnCchronben an
einen Tifch, nebü Angengläfem Tür Kurz- iindWeJt-
lichiige 33 Fl,
25, Prismen ans Crown- und Flintglas zufam-
mengefetzi , von verfchiedcner GrÖbe, zu 4> G, 10
2oFl.
26. Plan- und Parallel- Spiegel in runder Form.
27, Ocw/nre in Rübren, auch blofae Ocular- liinßn.
, Xiibetlen.
Diefe drei Ge^etiflande werden nur aufSe-
fiellunffen verfertigt^ und nach Mafigabe ihrer
Dimen/ionen wird der Preis beßimmt.
29. -jichromatijche Objective. Zur Bequemlichkeil
für Künßlery ivelche fich mit T^erfertigutig aßro^
momifclier Inßrum,ente bejchäftigen , hat ßch das
optifihe Inßitat entfc/ilojfen j einzelne Objectivt
blo» in einen Ring gefafit^ au pertaufen» Die
Oeffhungenßnd in Ltinien des zwölf theiligenPa'
rifer Maafiea angegeben^ und die Breite des Faß
fungsririges nicht mitgerechnet i der ganze
£)urchme[fer der übjective wird alfo um einige
Linien gröfier^ als der hier bezeichnete feyn.
OeffnuDg 12'^' Freis i3Fl.; Oeffnung 33'" Preis ii6FI.
14
— i5
—
30
— i.So
16
— 18
—
39
— 191
18
— ai
^
42
— 33Ö
31
^ 2«
—
45
' — 293
24
^ 44
—
48
— 356
27
— 63
—
5i
— 427
3(>
- 87
—
64
— 5o6
—
60
— 694
Auf Verlangen werden gegen 40 Kreuzer per Stück
perrpectivili^be Zeichnungen in Grofs* Quart «Format von
No«i, 2, 4, 6) 19, 22 und a6 abgegeben.
München den x. September 181 6*
J. XJtzfchneider.
Verzeichnifs derjenigen Werhzeuge , welche in der tnechnni-
fchen Werkfiätte Utzf chn eider y Li ebherr et Wer^
ner in München ^
nm nachltehende Pfeife verfertigt werden :
I. Paffagen ^ Inßrument mit achromatifchem Fernroh-
re ; delfen Objectiv 8 Fufs Brennweite und 5 Zoll 6 Li-
[ 209 ]
dien Oeffnung bai, mit einem Niveau zum Anhängen
an Jie Äclife, vier arironomi feilen Ocularen und einem
Soiinenglafe. Das Ocular ift znm Verfchieben einge-
richiei, und die Fdilen-Eeleitcliiung ge(chiebt durch
die Aclife. Das game InfimmKni ifl in allen Theilcti
fowolil de« Ferjirolirs als der Aclife zweckmäfiig ba-
lancirt, und die ganze Conliruciioii dem Zwecke, wel-
chen diu neuire prakiifclie Arirnnonüe erlieifchi, an-
genielTen. Die ungleiche Reibung der Zapfen und rher.
inonieirirche Wirkung der Z.apfenlager ift durch eine
berondere Einrichtung möglichti vermieden. Diefes ift
auch der Fall beim nächfUolgenden, Da« Vuitmhnirii
der LÄnge des Fernrohrs zu der der Achfe ift wie 4 : 3
55qo b\.
j4tif iiefonderes ^'erlangen erbietet man ßch
»auch, Pajfagen- Inßrumente von loFufsBrenii-
iveite und 6 iColl 6 Ijinien Oeffiiung^ in allen
■andern StiicLen dem obigen gleich zu verferti*
gen, Bei dtr wirllichen Beßellang tvirdman
Jich in diefttn Falle über den Preis vereinigen.
a. Paffagen-Iiißrument mit acliromaiirchem Fernroli'
re, üeJTeu Ol.|eaiv 6 Fufs Brennweite und 4 Zoll 4Li-
nien Oeffnung hat, mit einem Niveau zum Anhängen
an die Achfe, vier alirononiifchcn Ocularen und einein
Sonnenglas, Die übrige Einrichtung iß wie beim vor-
hergehenden 2000 Fi,
7,. Faffagcn-Inßrument mit acIiromBtifchem Fernroh-
re von 3 Für? 6 /.oll Brennweite und a Zoll 10 Linien
Oeffnung, nebfl Niveau inni Anliängen an die Achte,
drei iiltrononiifchen Ocularen und einem Sonnenglas.
Die übrige Einrichtung ift der des vorhergehenden
gleich Sa5FI.
4. Pajfagen ' Inßrument mit achromaüfchem Fernroh-
rs von a Fufs 6 Zoll Bienaweite und 2 Zoll 4 Linien
Oeffnung» nebfi Halaglibelle^ drei aftronomitchen Ocu-
laren und einem Sonnenglaa. Die übrige Einriichtung
ifi wie bei obigen 55o Fl*
5* Meridian^ Kreis von a Fub OurchnierTer» mitfil-
bernem Linibus • und vermittelt der vier Vemier« von
et zu a Secunden getheilt. Dat achromatifche Fernrohr
bat 3Fub 6 Zoll Brennweife und »Zoll xo Linien Oe&
nung» drei aßronomifche Oculare und ein Sonnenglt«*
Der gante Meridiankreis ift wie ein FaiTagen - Inflru*
ment , zur Rectific^tion und Unterfuchung des CoUima-
tions • Fehlers, zum Umhangen eingericiitet, in allen lei-
nen Theilenvollfiändigbalancirt, und hat zwei groCie
ip^iveaa, das eine zum Anhängen an die Horizontal -Ach-
fe, das andere zur VerHcherung des feßen Standes der
Verniers« Die Fadenbeleuchtung geCchieht durch die
Acbre> und das Ocnlar ilt zum Verfchieben eingerich-
tet 1800, FL
6. Repetitions^ Kreis von 2 Fufs Im DurchmefTcry mit
Aehender Säule und einem Azimuthai - Kreis von einem
FufsDurchmelTer* Beide Kreife lind mit lilbernem Lim-
bas ; erfterer giebt durch vier Nonien 4 , und letz-
terer durch zwei Nonien 10 Secunden. Das achroma-
tifche Objectiv des Fernrohrs hat a Fufs 6 Zoll Brenn-
weite f und a Zoll 4 Linien Oeffnung« Das prismati-
Tche Ocular hat drei fiinfätze mit einem Sonnenglas.
Die Faden -Beleuchtung gefchieht durch die Achfe des
Fernrohrs* An der Vertikal- Achfe i(t ein grofsesNi«
veau beRndlichy und zur Verßcherung des unverrück-
ten Standes des Kreifes beim Umdrehen der Alhidade
wird ein Fuhlhebel, welcher (tatt eines beweglichen
Niveau dient > angebracht. Ein zweites Niveau dient
zum Anhängen an die Horizontal - Achfe 2000 Fl.
7* Repetitions " Kreis sojx 18 Zollen im DurchmelTeri
mit Itehender Säule und einem Azimuthai - Kreis von
S Zollen im DurchiiitlTet; beide Kreife mit filbernem
Liiiibus, erfiercr iiiiitelß vier Vernicrs von 4 lu /,,
]ctiterer durch zivci V«mierf von 10 lu 10 Secmiileji
geilieilt. Das uchromaiifclieübjeciiv hat aFufs Brenn.
v;«iie und 2 Zoll Oelfnung. Das prisiiiaiifclie Ocular
hat iwei Einfätze nebft einem Sonnenglas, Die iibri^a
Einrichtung i(*t ganz diefelbe, wie beim vorliergebenden
880 Fl.
8. Bordaifeher tragbarer Repttitioni- Kreis, mitHö-
hen-Kreia von 12 Zollen, und AzimiithaUKreii von 5
Zollen im Durch melTer ; beide mit filbernem Linibu»,
erlterer mit 4 Vernieri von 4 ?.u /, Secutidcn, Ictilcrer
mit einem Vernier von Minute zu Minute geiheilu Die
beiden achronialifclien Fernrölire haben i6Zo]l Brenn-
\veiie und i5 Linien Gcftnung, nebft einem pnsmaii-
fchenOcuUr mit zwei Einraizen unil einem Sonnenglafe.
Aufser dem auf dem untern Fernrohre befindlidien Ni-
veau , hat diefer Krei» noch zwei, ein kleines auf der
Horizoniat' Aclife beferiigies. nnd ein grüfseres zum
Anhängen nn diereibo. Die Faden - Beleuchtung ge-
tcliiehl durch die Achfe des Fernrohrs 800 Fi.
g. MuUiplicirender fforizontal- Kreis oAsT Theodo-
Htlifon 12 Zollen im Durehmt-ffer , mit vier Verniers
auf rilbernem Limbus von 4 ^'i ^ Secnnden gctheill ;
mit einem Höhen- Halbkreis von ^t Zollen im Üurch-
tnefTer von 00 su 3o Seeimden durcli den Noniu« auf
Ülbernem Limbus getlieili, mit zwei achromalifchen Fern-
rohren von 16 Zoll Brennweite und i5 Linien ÜelTnung,
swei arironomifciien Ocnlarciit Sonnenglai, Niveau und
llloiuminaleur cum Anßecken 682 Fl.
Zur beiftiemern Beobachtung der Azimuthe
Tnittelß der Circum- Polar 'Sterne und um klei^
ne JPehler in der liectification unwirkfant zu
machen f wird sw diejem Inflrument auf f er-
I
ai3
langen ein be/bnderes F'ernroJir mit priemali-
fvhem Ocuiare , jiclife und Höhen • Kreia in ei-
nem hefoadern Kaßea geliefert; der Preia dcf-
felien iß löo FI,
10. MuUiplicire/ider Theodolith von 8 Zollen in
DiirclimelTer, mii vier Vernier* von m zu i o Secnnden
auf filbemem Linibus geiheili; mit einem Hohen- Kreife
von 6 Zollen dureli den Noniii» von Minure za iMinale
auf niberneni l.imbus getlieilt ; mit zwei acliromoiirchcn
Fernrohren von 12 Zoll Erennwfiie und 12 Linien ObS-
tiung, eineni arirononiilclien Ocudir, Sonrienglas, Ki-
vc^u und llliiminaieur zum Aurtecken 400 Fl.
11, Kleiner Theodolith von 6 Zollen im Durchmeffer,
mit Hülien-Cradbogtn auf rilberneni IJmbus von Mi-
mite cu Minute gelheilt , zwei achromatifcheii Fernroh-
ren von 8 Zoll Länge, und einem Niveau. Das ganze
Initrument befindet lirh auf einem Gellelle mit drei
tiiilzernen'FiiCBeti 200 Fl.
la, j^ßronomißiher muUiplicirender Theodolith von
Ö Zollen im Durphmell'er, welclier zur MelTung von
Jlorizimlal- und Venikal- Winkeln gebraucht werden
kann. Der Kreis ilt mit vierNonien auf Silber von 10
7.U 10 Seciinden gelhdlt. Die zsvei acbroutaiirdien
I-'enirölire halten 1 5 Zoll Brenn veite und 1 5 Linien OelF-
iiitng, ein an.rononiirclic3 Ocular, Sonnenglas, zwei
Niveau, und Illuniinateur zum Anfieoken 47$ Fl.
i3. Aequatorial; delTen Aclife 3 Fufs 9 Zoll lang iß,
mit einem Stunden- und Declinations- Kreis, jeder von
a Fufs im Durchmeffer mit filbernem Limbns. Erfie-
rer giebt durch zviei Verniers eine Secunda in Zeit,
letEterer zwei Secunden in Raum. Das achromatifche
Fernrohr hat a Fnfa 6 Zoll Brennweite, 2 Zoll 4 Li-
nien Oflffnung, 3 arironomifcbe Oculore , ein Soanen-
^Us, drei Niveau, und einen Kreis- und FiUr-Mi-
I
r 2i3 ]
l(TOincl«r, letzferen mm R^peilrcn. Die FSdeii-B':-
leuchtiing gefi.liithi diircli ilie AcIiTl' de» Fernrohrs; et
wird aber aiir.t"rd(;ni noch ein Uluiiiinaleur zum Au-
flecken dazu j;ei;iben 2000 Fl.
14. Tragbares ySiquatorial aiiT einer nielTingencn Säu-
le tnii 3 F:Ü3eri ItL'liend. Der Siunden-Kreis hat U,
und der Detlinalioni-Krcisjiz ZoOe im DurttiineCer;
eilterer ifl vd)i4 Z114 Sccuiiden inZeit, leizierer (.-ben to
in Haiim auf rilbuiiiem Limlius durch zueiVemier« ge-
tbeilt. Diiä arliroiiiaiifche Furnrolir li.it 20 7-ol'Brenn-
weite und 18 Linien Oeß'nnngi zwei anroi^oiniklieOcu-
lare mit Kreis- imd Filar- Mikromcier , Lrzteres zum
Repeiiren, ein Sonnen^Ias und zwei Niveau. Die Fä-
den-Beleuchtung gerchieht durch die Achle des Fem-
rolirs 5i7 Fl.
i5. Spiegel 'Sextanten von 6 bis la Zolle Radius mit
filbtirnem Liiiil>iis, iiiiitcirt dei Nonitis von 10 bis 4 Se-
omden nacli V.:>halinir5 deiGrCrse »eiheih. DasFern-
rohr iß achroiaaiirch. Preb von m bis 164 FI.
Zu diifen Sextanten werden auf befondere
SeJIellungen, Stative und Queckßlber-Mori-
eonte geliefert,
16. ^ßronomifche l'endclu/iren nach einer neuen Con-
firiiciion im lichnp;)enieni, mit Compenraiions- Pendel
und gefiochLnem Üifl'erblait : einen Monat l.tng ge-
hend 55o Fl i acht Tage lang gehend 328 Fl.
17. Pendulultren mit gewühnlithcm Anker-Echappe-
nient, höksrner Pondelfiange und gfriochenem Zitfer-
Uait: einen Monat lang gehend i5aFl. acht Ta-
ge lang gehend 1 10 Fl,
18. Reife- Pendeluhren mit Compenraiions-Fenilel, Ge-
wichten, geitocheuem ZÜTerbUit und Üafien : oinen
[ ai4 .]
Monat lang gehend 297 FI. acht Tage Icmg g^
hend 270 Fl. .
19. Secunden^ Zähler mit hölzernem halben Secunden«
Pendel; drei Stunden lang gehend 83 Fl*
20. Tertien' Zähler mit kreisiörmi^ fchwingendem Pen-
del p drei Stunden lang gehend 88 PX
ai. Schritt "Zähler in Tatchenuhr -Form i6|FL
22. f^ollfländige Fe ndel- Apparate zur Meffiing «Icr
Länge des einfachen Secundcn • Pendels. Die ^gröfste
Lange des Pendels, welche damit gemeflen werden
kann, iß gegen 6 Fnls, Der Preis eines Jblchen
Pendel-' Apparats iß noch nicht beßimntty doch
u^ird derjelbe nicht über i3o FL gehen.
q3. Achromatißhe JDißanZ'' Me[fer mit einem Fern-
rohr von 18 ^oU Brennweite imd 17 Linien Oeffnung.
Die Diftanz y welche man mit diefem Inftrument melTen
kann, geht bis auf 3ooo Fufs* Bei BeRellungen muTs
diefe Diftanz jedesmal beßiramt werden, ob (ie bis auf
1000 f 2000 oder 3ooo Fufs gehen foU 140 Fl*
24* Nivellir ' Inßrument j befiehend in einem Geftell
mit 3 Füfsen, worauf der Träger eines i5 zolligen
achromatifchen Fernrohrs befefiigt ifi. Diq Libelle iß
7 Zoll lang, und zum Umhängen eingerichtet 110 FI.
Gröfsere Fernröhre und Libellen erhöhen den
Preis nach Verhältnifs^
25» Mejstiß^h nach neuerer Conftruction, mit hölzernen
Füfsen , und dem Obertbeil ganz von MelTing 44 ^^•
26. Mefstifch wie der vorhergehende; beim Obertheil
find die Schrauben von Melßng^ das übrige von Hole
27 Fl. 3o Kr.
27. Kippregel mix einfachem Fernrohr, Dioptern^ Grad«
bogen und Lineas 44 ^^-
aS. Marljcheider-Inßrument beJiehend m
8. Eirenfclicibe 1^3 FI.
b. Gra<lboi;en iiiii Senkel \
c. Haeng-Coinjinfs \ in einem FuimrAl 99 Fl.
d. Zuleg InlinmiL-nt )
ag. Stangen -Zirkel mit iiötzerner Slange, fanfier Be-
wegung und Mikrometer- Srliraube 11 FL
3o. Transponder mit JS^onius. Der Preis hüngt von
der Gröhe des Radiu> bei der BeUdlung ab.
3[. Copi'er- Majbhifien mit melllngener Süole und ei-
fernem Gerippe 35uFl.j mit ItöUcraer Säule undGe*
TJppe i3C Fl.
3a- Fantograplien lam Vergrörjern undVetkleinenidtii
Z.;iclr.
i Fl,
33. Mcfcliiite zum Perfpectii'- Zeichnen iC|FI.
43, Boujfohn iiiii Nadel von 4 Zoll Länge und Dioptern
i6i Fl.; ohne Dioptern U Fi.
35- Azimut ImL-Cornpafa 70 Fl.
36. Magnetifdie Inclinatorien und Declinatorien.
37. Lußpumpen nebft Apparaten, Die Gattung der
Lufipum|iä nebli /.ugeliör mufs bei Beitellungen genau
angegeben werden.
Der Preis von JVo. 36. und 37. hängt von der
Grofae und Art der Beßellung ab.
Aufser den Iiiergenanntenlnftrunienlen werdet) noch
toF befondeie BeftLUungen vericliiedene Arten von Ma^
Cehlnen in dieter Weikriatte gemacht, als i. B,
Spinn-Mafchinen.
Kanäirch - Mafciiinen.
Oehl-PrelTen mil Schrauben.
Hydroftatifche FieÜBn.
C a*6 }
Bohr-MaTchioen zu groben Cylindem« ]" '.
Mafchinen, welche zum .Münzprägen gehören, voa
welcher Art He auch feyn mögen«
Waagen von allen Gattungen,
Uhrmacher- Mafch inen.
Guillochier ^ MaTchineu.
SchlölTer, unter dem Namen Englifche Patent - Schlof-
fer bekannt.
Thurm- Uhren von allen Gattungen.
Dann werden durch Obige auch noch in einer eige-
nen Anfialt fogenannte Holzfc/irauben verfertigt, oder
eiferne Schrauben we|che in Holz, zu Mafchinen,
zum Zufamnienfclirauben von Käften, Anfchranben von
Schlöffern, Bändern etc. gebraucht werden. Uel>er diefcl-
ben wird ein eigener Preis • Courant bekannt gemacht
werden.
Auf Verlangen^ gegen 40 Kreuzer per Stuck, werden
perfpectivifche Zeichnungen in groDi Quart -Format von
den unter No. i, 5) 6, 8> 91 10, 11, 12, i3, 14, 22,
2.5 und 25, 24, 3i und 32 bemerkten Initrumenten ab-
gegeben.
Miinchen den i. September 18 iG.
J. Utzfchneider. ,
ANNALEN DER PHYSIK.
JAHRÜANG 1816, ELFTES STÜCK.
Üeber den verjlhiedenen Gehalt der atmofpJiäri'
Jchen Ldiß an Koldenfäure ^ iin Winter und
Theodor ron SAUSSUnE in GcnE
r phjlikftl. GcIeUfth. zu Gcuf fiui
t TU» Gitbetl.
/ja den in lere (Tante Üen UnteiTncliiingen der Na-
turlehie gehiji'eu unliieilig diejenigen, welche man
über die Mittel , deren lieh die Natui' zui" EiliaU
lung der Otdnung der Dinge Itcdient, und über die
Oefelze angcllellt bat, nach welchen Pflanzen und
Thiete, upd l'elbli einige zurammengeletzle unoc-
ganifclie Körper, die einen lieb auf Koßen der aa-
^
[ ai8 ]
dem fo zerrtÖTcn und bilden^ daü dennoch eiu blei-
bendes Gleichgewicht zwifchen ihnen beßeht. Das
WoETer, die Luft und die Pflanzenerde, welche in
diefem Gefcliäft vorzüglich thalig lind, werden da-
bei auf hunderterlei Weife verändert, Icheinen fich
zu erzeugen und zu zerfetzen, und bleiben doch an
der Oberfläche der Erde in unveränderter Men^e
und Ordnung. Betrachtet man die Sache nicht
blos im Allgemeinen; lo lallen lieh jedoch in diefeii
wechfelnden Zufanmienfetzuugen und Zerfetzungeu
einige kurz dauernde Veränderungen bemerkeu,
die es wichtig ift zu kernen. Ich werde die Lefer
hier von Veränderungen folclier Art unterhalten,
welche ich in der Luft, in der wir leben , wahrge-
nommen habe, und will damit anfangen, die Mei-
nungen anzuführen, welche man bisher über diefca
Gegenltaud gehabt hat.
Ais man die Entdeckung des Stickgas, des
Sauerftoffgas und des kohlenfauren Gas, aus denen
unfere Atmofphare gemengt ilt, gemacht halte,und
Methoden aulfand, die Mengen derfelben zu rael-
fen, fchien fich den Beobachtern ein fruchtbares Feld
neuer Forfchungen zu üftnen. Es war zu erwarten,
dafs lieh nach Verfchiedenheit des Klima, der Hö-
he, und der Natur des Bodens das Verhältnifs diefer
Gemenglheile in der Atmofphäi'e veränderlich fin-
den würde; durch wiederholte Verftfche ill man
aber dahin geführt worden, anzunehmen^i dafs die
chemifche Befchaffenheit der Luft überall an der
Erdfläche unveränderlich, und im ebenen Lande,
l a.9 J
in allen Ilübca, und zu allen Jahrszeiten diefelbe
fey, abgelelien von dem WallerdompF, und von au-
faeiordentlichen und liosörÜichenProceiren, welche
die Atnuilpliiire an einzelnen Slellen verändern,
8,ß. bei fcueiTjjeienden Bergen, bei reuersbriiuflen,
oder heim Zulbmmenhüuten von Tincren in Oer-
tern, wo die Lull keinen freien Zulrilt lial,
üieles KelultaL iü iiheiraluliend , denn die Llm-
Aunde, welche aul die chemÜche ßel'c hauen heil der
Atmolphäre Einllufs hoben, Und nacli Verfcliie-
deulieit der Jahrszeiteu und der Klimate ziemlich
verlciiieden. Im Sommer wiid der AlmoIpliaVe
durch mehiore Pjucelle, welche im VVinler nicht
Hall linden, SaueiTlolI ent:iugen, instielbiidere durch
diettiahrung der PlUnzeuuide, bei der lieh der
Kohlenltoi!:' dieler Ijlrdeo mil dem Sauerflüff der
Luft zu kohlenf-inrem Gas verbindet. In den nie«
drigeii Temperaturen der Winter der höhern Jirei-
teu, geht eine lulclie Gäbrung nicht vor lieb. Da-
gegen hauchen im Sommer die grünen Pflanzen im
SonnenlcheiueSaueillotlgas aus, indem lie das koli-
JeuHiure Gas zerl'elzen. in unrern nebligen und be-
decklen \^'inlern biirl dielVs Aushauchen auf, und
lehlt allb das Mitul, wticlies der Atmolpliare im
Sommer dasSnucrlloifgas auf derSlcIle wiedergiehl,
dos während des Verlirenncns und Athmeus unatil-
hörlich eingefogen wird. Dal's aber Tlieiie der Al-
mofphäre, die laufende vonMeilen von einanderenl-
fernl und, Heh auf der Stelle uud gleich form ig mit
l aao ]
einander mengen Tollten^ iß eine Annahme, die je-
dem widerilelit *).
Man hal angenommen, dafs die fchädlicfae Ein*
Wirkung der Gäliruug, des Aihmens und des Vcr-
brennend auf die Almorphäre durch den entgegen-
gefetzten Einilufs der Vegetation genau ausgegli-
chen werde, und dafs daher die Vegetation die ein-
zige Urfach des in. der Atmofpiiäre überall gleichen
SauerAofigehaltes fey. Diele Erklärung beruht
aber allein auf unferer UnwiOenheit der andern
Quellen, aus denen diefes Gas herrührt, und
Aimmt nicht zu der gleichförmigen Zufammenfet-
•) HciT Gay- Luffa c bemerkt hki-bei in feinen yinnaUs
t. 2. , fo etwas anzuuehmcu , fey allerdings ungereimt^ er
zweifle aber, ücifsje irgend jemand diefes behauptet habe; da^
gegen fey es gaui vernünftig zu fageu, die Luft fey in bcfläudi-
ger Bewegung nach korizonlaler und nach fcnkrechterKicIiiun!,',
und es könne daher an demrcibcn Orle lieh in kurzen Zeit-
räumen hinler einander Luft von den Polen und Luft von
dem Aequator befinden. Der "Wind fey nur fchwach, wenn
er in i Stunde 6 Lieaes zurücklege , und doch würde er Lei
deiner folchen Gefchwindigkeit den Weg yon Paris bis Genf
in i5 Stunden , und von dem Nordpole oder von dem Ae-
quator bis nach Frankreich in weniger als 8 Tagen zurück-
legen. Eine fo fchnelle Bewegung der Luft und die beftän"
digen Strömungen herauf- und herabwärts feyeu mehr als
hinreichend, eine gleichförmige Verbreitung des kohlenfau-
"Ten Gas zu bewirken, wenn gleich die Quellen delH^lbcn
an der Erdfläche fehr veränderlich lind. Und er glaube nicbt,
dafs man üch die Sache je anders gedacht habe. Gilb,
[ 3". J
"uog der AlmoTpliüre ia a]leu J.ilueszeiten. Will
»imii Hell inil ^^Ilgefall^em^\ifli.■l» begiiiigen, Co laTsl
riL-fi beliauplen, diils, weiui mon tou der UDbedcii-
teinlen Menge Satierllollgas, welche die Fllanzei)
iiiiSotincnlichle culbiiideu, das nocli abzic-hl, was He
wabi-end der Naclit über eingerclilürfL liabeii, der
gruTse VerlnJiucli ditl'cs Gas hei dui- Gähruiig, beim
Verbrennen und beim Aihmeii dLuch jene Etilbiii-
diing keineswegs ausgeglichen werde.
Die UnveräudcrlichkeiL der ZufjunnenretzuDg
der Aluiuri>hure iH nur iancibalb {.'ewilTer Grunzen
als bewiel'en auzuffhcn, M'elclie durch deu Grad
der Genauigkeit beiliniiaL Und, die man in den
Beobachtungen dieTtsr Artcrreichl liaL. Es herirdit
daher allerdings noch eine kleine Llntiewirsheit in
dein VeihalLniü'e, nach welchem in der AtraoTpha-
re die lie bildenden Gafarten enlbnllcn Und; und es
ifi die Frage, ob die Mengen dcrfelhea nicht in-
nerhalb der Griiiizen diefer Ungewifsheit iich ver-
ändern. Bios innerhalb dioter Grenzen war es noch
uütblg na chzulo riehen, ob das VerbailniTs unter den
Bellandlbcilen der Atraulphüre] im Winter dalTelbe
I'ey als ira Sommer, oder nicht?
Per Sauerßoß'gehak der Luft lülst Geh bjcUl
init einer l'olchen Genauigkeit beltimmen, wie es
zur Beantwortung diefer Frage nölhig wäre. Ich
linde bei dieler ßelUnimnng eine Ungewilslieit, die
auf ungefähr j,^g des Raums der zeVleglenLuft lleigt,
wenn ich mich der genauellen Verfahren bediene,
mit dem VoltoTehen Kudiomeler, dem Phosphor,.
\ •
[ 222 ]
und den Schwefel- Wairerßoff- Alkalien. Maa
Iclireibt diefen Mjelhoden gewöhnlich eine gröfsere
Genauigkeit zu, als ihnen wirklich zukömmt, und
ich halte es daher für nöthig, hier ihre Män|[el
nachzuweifen.
Die Fehler des Volta'fchen Eudioineters haben
ihren Grund zum Theil in der Schwierigkeit Waf-
Xerftoffgas anzuwc iden, das von einerlei Befcha£Fen«
heit, oder von Stickgas und von Sauerltoilgas ganz
frei ift. WaCTerftoffgas, das mit dem Waller der
pneumatifchen Wanne, oder auch nur mit dem in
dem Eudiometer enthaltenen Wafler in Berührung
ifl, nimmt aus dielem Luft in yeränderlichem Ver«*
hältnille auf. Eine andere Quelle von Ungewifsheit
liegt in der ßellimmung der Gasmengen, die zu
der Analyfe gebraucht werden, weil theils das
Waller der Wanne nicht einerlei Temperatur mit
der äufsern Luft hat, theiis die feucht gewordenen
Theile des Apparats durch das Verduiiften der
Feuchtigkeit mehr oder weniger erkältet werden.
Ueberdem bleibt an den innern Wänden der eudio^
nietrifchen Röhre Waffer hängen in verfchiedenen
Meugen, und während der fehr kurzen Zeit, in der
die Analyfe vollendet feyn mufs damit Tempera-
tur und Druck möglichß wenig fich verändern, ver*
mindert^ lie den Kaum, den das Gas einzunehmen
fcheint. Endlich werden die Refultate noch durch
die Luft verändert, welche aus dem Wafler auf-
lleigt, wenn durch das Detoniren ein luftleerer
Raum entlieht. Oiefer Ungewifsbeiten ungeachtet
£ 223 ]
fchejnt das VoltaTche Eudioraeter doch bei relali«
ven Beftimraüngen gröfsere Genauigkeit, als alle an-
, deren ^a geben. Was aber die abfolute Menge des
SauerßofiFgas betrifft, welche man mitlelfl: diefes
IiiHruinents in der atmolphärilbhen JLuft findet, fo
erfordert fie eine Correctiqn wegen des falpeterfau-
ren Ammoniaks, das meinen Beobachtungen zu
folge immer beim Verbrennen von WalTerftofigas
in atmofphärifcher Luft entlieht *).
Das Verfahren mit dem Phosphor giebt nicht
mehr Genauigkeit, als das vorige, weil die phos-
) Siehe Annales de Chimie t. 71,, J. 1809. Hier flehen nämlich
Herrn von SauHnre'ä wiuhligc Reobachlongca über das Ver-
brennen verfchiedener Arten von Kohlen und des W^aller-
fioff^as, aus denen er unter andern Refultaten folgende aiclit:
j,, Zerlegt man in dem VbltaTchen Euriiometer Sauerltolfgas,
das mit'Stickgas vermeqgt iit, fo verdichlel fich während
des plötzlichen Verbrenn ens mehr oder weniger Stickgas nach'
yerfcUiedeuheit der IVleugung , und diefes kann bei einer
einzigen Detonation auf a Hundertel des Stickgas Iteigen.
Auch die Natur der EreeugtiilTe diefei* Verdichtung find vcr-
fchieden nach Verfchiedenheit dpr Meugung. Bleibt nach
d^m Detouiren eine grolke Menge SauerftoiTgas zurück^ fo fin-
det fich freie Salpeterfäure oder falpetrige Säure, llt dage«
gen Waflerftoilgas in Uebermafs vorhanden, fo erhält mau
peutrales falpet^rfaures Ammoniak. Beim langfamen Ver-
}>renneu von WaiferfiofTgas (fo wie alles Kohlen -WalTer-
fioiTgas) in der atmofphäiifcheu Luft entfteht immer Waf-
%
I
fer^ das mit falpeterfaurem Ammoniak gefchwängert ifi.
Gilbert.
<(.
I
pliorige Siiiire, welclie bei dein laiiglamen Verhren«
. nen dell'elhen enlllelit, uuchdem alles Sauerliolfgai
eingel'chlürft worden (nach Sir Huiiipliry üa-
vy ) das WaQ'er zeilelzt und durch das enlbundeue
"Wafl'erflofrgos den Raum des Slicfcgaa vergrü-
ßert. — Schwefel- WaflerlloIlTöu res Kali oder
Schwefel-WaUeiitoirranrer Kalk fahren fort, auch
nochdvm De mitSlickgas gelchwüngert worden, die-
ies Gas felir langfani zu vcilclilucken.
Alle diefe Procelfe geben, wie mehrere Phyli*
ker gefunden haben, wenn mau lie mit Sorgfalt
ausübt, und die hier angezeigten [rrlhümer müg-
lichll zu vermeiden fuchljÜei- atmofphärilchcnLuft
einen Gehalt an SauerlloiF roti -Ji in loo Mals, doch
nur hei Vcrnachlälliguiig der JJruchlheile, die mir
dielen Gehalt zwifchep ao,6 und ai liuiiderlelll Ter-
ünderlich zu machen l'cheinen.
Die Menge des kohlenfaureii Gas, welche in
der arraofpbärirchen Luft enihalien ill, lafst fich '
mit einer viel grörsern Genauigkeit als die des
SauerHolTgas auffinden. Diei'es rührt zum Theil
daher, weil fie lieh durch das Gewicht des ^^ieder-
fchlags beftimmen läTst, den das kohlenfaure Gas
mit einigen Reagenlien bildet, indefs man bis jetzt
kein anderes Verfahren kennt, die Menge dea
Sauerlloll'gas zu fchatzen, als durch Veränderun-
gen des UauRics, den die Luft einnimmt, und diefe
VerüniJerungen werden tali immer durch Veifchie-
denheiten in dem Druck uud der Temperatur, die
Jich nicht mehr fchälzeii lalTen, raodiücirl.
ä
[
]
[ch habe ira Monale .hinuar in lOOOO Mafs t
^nofphjrirdier LnlL vom plotlen LniiJe 4,7 Mals
lolilenrauree Gas geiundcii; dagegen inebeu lo viel
Luft eines Zimmers, das nicht gelteilzt wurde, uud
iti das Teit \i Sluiideii niemand hinein gckommea
war^ (i,8 Mafs kohlenfaiires Gas. JDieles Zimmer
fafate 960 Kuhikful's und halle zweiThiiren und ein
~grorse« Fcnller, dos iiicfit gut fchlols. Wie Nacht
fchliefen in demlelben zwei Aienfchen, und den an-
dern Morgen fanden JicU in locwo Mafs der Luft
i5,6 Mals kohlenloiires Gas. Uiel'u drei Arten von
LoTt wurden auch in dem VollaTchen Eudinmetei-
unter einerlei Umftanden zerlegt, dabei zeigte lieh
alter in dem Sanurlloirgeliiille dt-rrelbeii keine be-t
deutende Verfchiedenheit- Und doch leidet es kei-
nen Zweifel, dafti uiciit die Menge des tjauerliullgas
in eben dem Vcrh^ltnin'e lieh vermindert haben
i^ulste^ als die des kohlenfauren Gas ;lich vermehrt
hattej nur war das Verfahren , das zum Me.l'en des
Sauernodgehalts angewendet wurde, nicht genau
genug, um diele Verfchiedenheit wahrnehmbar zu
machen.
Die Menge des kohlenfauren Gas in der at-
moTphärifchen Luft habe ich durch folgendes Ver-
fahren heftimnit. Ich brachte die I.ul't in eine«
Ballon aus Glas, der i3,8i8 Litres fat'ste", ihn ver-
Ichlols eine anfgcfcbranbte mit einem Hahn verfe-
fohene Meflnigplalte. In dicfen Ballon brachtej icii
Barytwnifer, und befiimmte aus dem Gewichte des
kohlenl'aureu Baryts, der iich in tlcmUallon ni?dcri
fchlug, die Menge des kohlebfanren Gas, indem
ich auf lOO Gewiclitslheile kohleufciuren Baryt 22
GewicIiLstheile Koblcnraiire rechnete. Um die Ge-
nauigkeit diefes Verfahren Za beurlheilen, mufs man
es indefs im Einzelnen kennen»
Es wurden 60 Gramme ßarytwafl'er, das mit
gleichen Theilen WoITer verdünnt worden war, in
eine Flafcho gefüllt, welche die doppelle Menge
enthalten konnte, und einen Hals von 4 Centime-
, ier Weite hätte. Ihr ßauch war nicht viel weiter.
Die Flafche wurde an einen Melllngdraht gebmi-
den, mitteilt defl'en lie lieh in den Ballon hineiu
lind wieder heraus bringen iiefs* Damit lieh aus
dem Fett, womit die Theile, welche den Ballon
luftdicht verfchlielsen * überzogen lind, kein koh-
lenfauresGas entbinde, rauisdasFett ein volles Jahr
früher aulgetragen feyn , als man den Verfuch an-
Itellt, und von allen Theilen weggenommen wer-
den, welche nicht einer an den dndern anlbhlie-
fsen. Bei jedem der folgenden Verfuche wurden
der Ballon, nachdem er luftleer gepumpt worden,
und die mit ihrena Glasllöpfel verlbhloirene Flafche
mit ßarytwalfer, mitten am Tage, nach einer trock-
nen und luftigen Wiefe' gebi^acht, die eine Stunde
von Genf , nahe am Ufer des Sees liegt. "Ich liefs
hier Luft aqs der Schicht, welche lieh in 4 Fufs
Höhe über dem Boden befand, in den Ballon ftei-
gen, und fchlofs in ihm die Flafche unmittelbar ein
nachdem ich fie geöffnet hatte. So. liefs ich denßal-
Iqu zwei Monate laug flehen j denn ich habe mich
t "7 i
ivilTert, daTs fpülerhin kein Niederrdilag metir
gt, uiiil dals die Operation bis dahia ücLs rull-
i(L W'ülirencI diel'er Zeit Iclüillelte icli den
1 liiiiitig, Jim die an dei- Oberflaclie des JJa-
waders licli bildende iliiide kohlenfattren ßaryU
-■»u zerbrechen; ein Theit diei'es Salzes hangt lieh
indelfl feil an den Wänden der flafche an. Nac!i
xwei Monalen öQueLe ich den ßalloii, nalim die
Furche heraus, verlclilota Üe, liera fie dann eine
Zeil lang ruliig (Icheu, und gofs darauf das Flülllge
furglaliig ab. Nun wurde der Niederfchlog oielir-
iiioU geivaldieii, gelrockn^rl und gewogen, in der
I'lalche felbll, in der er lieh gebildet halle, bis un-
gclahr auf I iMiliigrainm. (ch beltiuinite dann das
Gewicht der Flafche, nachdem ich he miUeltl einer
Säure ge reinig l halle; der Llnleilchied beidei- Ge-
wichte gab, was ich l'uchte.
l^olgendes find die llefnltale von 3 Verfuchen
die ich im Winter, und von 3 Verfuchenj die iuli im
Sommer angeheilt habe;
Verfi.o
e im Winter
Vfrr.ic
ci.nS
mm er
1805)
i3ii
l8t2
I8I0
1811
18.5
lina .Ics
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7. Jku.
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d des lüm-t.
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Cchw.
NW
W™-.
.k L«-
SW
Wind
SW
ll'tlinei
WiD,
1
, wiua
iclilug, ilie" Menge dos fcuhletifint^
ich auf lOO Gewiclitsllieile kohr |^
' GewicliLslIieile Kolileiiljure w^^ t
nnuigkeitdiares Verlalii-eii A\i''l f ^
inJets im Einzelnen kertTjf f f '
w
■ I 7.79 1 e,47 /
litlelll d/j » '
1111(1 wieder hyj v erluclien enthieUea-^
dem Veit, ^^ .rilciicr Luft
, lufldicllt V ' .,79 Jhi; kuIilenfaurBt Gi
'iii'uUfe» '"■■'' 7,i3Mali,
Tfüber .1 alfo dem Gewichla nach ia lOooo Thei- |
fieljt.. „Iphärifcher Lull: enthalten
7,3it GL'wicIiMlhEile kohlenfanre!
Li),fi5 Geu.ichl«lbeile.
fcrhalteii Jich allb die Mengen der Kolilcnlaure,
-eiche im yVinter und «eiche im Sommer in der
r ipiorpliärirchen Luft gel'unden werden, zu einan-
Wiet wie 6,7a : 10, oder ungefähr wie 1 : 3.
liaFrühjakr habe ich nur einen, und tmffBFb-
'ße nur awei Verluohe diel'er Art angeüelll, Lfnd
Tnach dierea enlhiellen lOOOO Mafs atraoTphär. Lul't
am 34. Mai 1811, bei igj" C. WIrme, c./j ^«ler Dracl^
em Weilet wnd fthf rdiiv.uliem KWMIad, C,52Manf. koklen-
|iu,e, Ga.i
y
Gewicht des in l5,8ii
L. Lud ciitilnndenen
kohlen lau ren Ba-
ryts, Milligramme
Alfo Hnd enthalten in
loooofvewthln Lull
anKohlenfaurCj Ge-
wichutheile
Uod ino<io Mafs at-
molph, Luft ent-
lueltrn Mnls koU-
^enfaures C^aa
Verfuche im Winter
i8i3
7. Jan.
«809
5]Jan.
5G
1811
i. Jan.
5(1
6,95
7,08
60
VeiTdche im Sommer
iSlO
'2oAu{;
i8iili8i5
27 Jul.
«5
7>8i
4,57
4/16
5,1*
11,85
7»
16, Jul.
76
9,»i
10,83
7«.79 ' 6»^7
/
7,ij
Im Mittel aus (liefen Verfuchen enthielten alfo
lOooo Ma^Is atmolpharircber Luft
im Wioter 4,79 Mau» kohlenfaurei Gai|
im Sommer 7yi3]Uais>
und waren alfo dem Gewichte nach in lOOOO Thei-
len atmofphärifcher Luft enthalten
i^i "Winter 7,28 Gcwichstlheile kohlen faur es Gas,
im Sommer i(>,83 Gewich(a(beile.
Es verhalten fich alfo die Mengen der Kohlenlaure,
welche im 'VVinter und welche im Sommer in der
^Imofphärifchen Luft gefunden werden, zu einan«
der wie 6,7a : 10, oder ungefähr wie 2:3.
Im Frühjahr habe ich nur einen, und ijn ITerb^
ße nur zwei Verfuche diefer Art angeltellt» Und
nach diefeii enthielten 10000 Mafs atmofpha'r. Luft
am 24. A^ai 1811, bei igj" C. Warme, 0,75 A^eter Druck,
h«^em Wetiei^ n,n^ f^^r fchwackem £4WWiad^ 6j:;2Maar» kohlen-
(bave% Gast
t
asi
J
am iC: Otiobcr 1811, bei löj-' C. Wirm«, o,^b3 Hei
rucL, Lellem uod ItiUem Wetlcr, 6,366 Mnl'> UUhnl'^uri^iGB
u>irl om 10. No.en.ber i«i.., Iwi 0,75=' C. Wärme, .,,;3i M
r Druck, uuJ/eA/- Ae/f/yen SWWiuJ , 4,36 Mafa Ulileu&ui
Diefe Kelultate belehren uns, dofs bei i'aü völ-
Jig«r WindUiüe die Atmofiiliure im Sommer eine
Tiel groTsere Menge kolilenluiirea üiis als im Win-
ter eiitliall. Uml da die Menge delltlben ficfi nicht
veründern koiin, ohne düls nicht zugleich das Vci--
hällnifs der bdden auderii iltHandlbeile der Luft
verändert wird, (desSuneiUuH's und des SLickIloßs,)
To (fclilicrfie ich daraus, dals die Luft im WiaLer
Terhällnifsmalsig mehr Sniicrfloßgos enthält und at-
fo reiner illj ots im Sommer. Ks ill aber bekannt,
dafs beim Gähren und beim AÜimen fo viel Soiicr-
ftoffgns veiTchiuckt als kohlenlaures Gas gebildet
wird (miL wenigen Ausnahmen', die hier ohne Ue-
deutung und 5, während das Stickgas der Lni't dabei
keine merkbare Veränderung leidet.
Es fclieint mir aus dielen llelrachlungen über-
dem zu folgen, dals der fchädlicheEiDlIiifs derGn'Ii-
i-ung, des Verbrennens und des Alhmens auf dJe
Alniolpliüre durch die veibellernde VA'irkung der
VegetalTon nicht ganz ausgeglichen wird, und dafj
folglich, der allgemein aiigenoninienen Meinung
cnlgegen, diefe lelztere uichl die einzige Quelle des
SauerHotfgas l'eyii kann, fondern do& es noch meh-
rere geben muls, die bis jetzt noch unbtnimmt lind.
Will man die bleibende Gegenwart des Sauerllolf-
I
I
L >J>' J
gns ülleiii der Vegetation ziirdireiben, fo würe es
udlK-giciflieh, wie die L.uit im äonimer, das ilt
wulirtiid der Zeit, «euii diefe Wirkung am tliulig-
lleii ill, laitidei reiu als im Winter leyii konnte.
Welche Jiewandtiiirs es indci's auch mit dielen
Meinungen liabe, Ib I'clieint mir dos Aunioden des
Teronde^lichen Geltalts der Lah oii Kohlenlaiire
rodi Verlcliiedenlitit der JabritKcilcn und walir-
Icheiiilicli auch der Klimate, zu einer Menge wicli-
tiger lieobachtungeii Gelegenheit zu gehen, wt>nii
man iIgii von mir bclreleiieii Weg mit Sorgliiil
verfolgt.
kh IcliiieCse mit der Bemerkung, dals die Be-
liltnmung der Menge diel'es Gas in der Atniorptiai-e
uns das empfiiidliclille eudionielrilche Mittel an die
Hand giebl, die örtliclien Veränderungen der AU
niorjjiilJrc, und die vcj ibhiedenenen Grade ihr«c
Heill'amkeit weuigUenu zum Theii zu erfoiwi
JcliGn *).
'] licrr Gaj'I.iirrjc LemeikL ;iu iUm «nüofiUrUu OrU,
er k'innP iwar AitCea Vfrruclien du Kirni von Sml
kciue Virfuclie euLgcgeoretEvn , btitveidd nLer (lelTea ung*-
■clilrt J>« Htfaltile d^rrelLen. Sa kldu iiu.l uiiLnleutsnd
die VeiTcingJcnhell T»i> 2,'5i Thcjttu auf Kioou Thcüe Luft
auch Te/, weUiie im SuBiiiiFr inulir iU im Winici an koh-/
kiifiimccD Gai in der Atmolpli.icc vorEi»iiil''ii ttya fult«»,
Ir. Hilirc El' doch 111 fo ü hcrl lieben cn Hcriiltuti^D . dali e*
fclir l'oliwrr Winnie, an fie lu glauben, fia dns Meer uidil
£1,1.11 uiid dbcJi } der Ulerlli«.!« der b^rds Lcdr^.kl, Co mii5-
tc das fciteXaud im Sommer 2,5i X ^ = 3,8r> Iluiimtbfilft*
kobleufaures Gas auf joooo Theilc Lufl erzeugen f und fo
viel würde eine WalTerfäule von 8,5 Millimeter Höhe das
Gleichgewicht iialtcn. Da nucb Felfeii , Saiidwüficn , uud
die ewJ{jen Eisfelder nicht gnhren und kein kohlenfauies Gas
erzeugen^ 1'«» lalTc (ith die Monge 'diefes Gas , welches ßchan
den Orten, wo die Pilanzi*nerde ghhrt, in. einem Sommer i
erzeugen inülüte^ anf wcnigftons loZoll WolTerhohe erhöhen«
In einer folchen Menge Kuhlenriiure [ey aber blos an Koh-
lenfiofF fo viel vorhanden, dais lieh die ganze Oberfläche des
galircnden Crfh'cichs damit '2 Millimeter oder i Linie lK3ch
Bedecken Heise. Davon unabhängig fey noch der l^ohlcnitoiT^
den die Pflanzen felbft ßch aneignen. Auch müftite die Er-
zeugung von kohlenliiurem Gas durch Gährung im Sommer
jDocb um vieles gröfser Teyn, weil bei der beftandigenBewe-^
£ung in der Ätmofpbäre die Sommcr-Erzeugnng an einem Orte
£ch mit der gleichzeitigen Winler^Erzcugung an andern Orten
ausgleichen müfste. Seibit der zehnte Theil der Grüfse, wel-
che Herr von SauITure angtebt, fchcint Hertn Gay - LulTae
aus diefen Gründeu noch übertrieben au fe^n.
Cilbcrf,
X
i3. ]
II.
lieber
de
i Slront
a,}- Gehalt de
■ Ar
ngonit,
hoU ml
nach
den
y
jfiiclien
der Herren
Uue
Meißner,
vo..
Gav-
LussAC •)
riciT Sh-oineyer halle aus leinen Zerlegungen v'if
lei' Arriigouile den Sclilulis gezogen , <!a(s alle AfLen
von lAiiagonit i,a odei- 4 l'rocenl kolilenrauren
ätronlian enthalten, und dafs, l'o gering diefe Meii>
ge iiuch fey, iie licli doch nicht Tür blos zufällig
nehmen lalle, äund hÜclili wahrfchdnlich die Ver-
luhiedenheit Zwilchen den phylikalil'chea Cigen-
IchaiUn des Avrugonil uad des rhonihuidaleu Kelk-
rpaths hegi'iinde. Herr Slromeyer hat zwar iu der
fugenauiilen i!.'//enW«/Ae, einer Slalaclilart, welchai
dioIJerren Bournou und Cordier zu dem Arrago*
uile rechnen, noch in dem iVlineralder Porta W^efl'-
phalica hei Minden, welche Andere lilr Arragonä
ausgegehen hatten, Slronlian iJnden künnen^ bei
•) Frei
ith deu AnnaUi de Chimic el di Vhyß,^,»
GUbcrU
[ 333 ]
, genauerer Unterfüchung cliefer beideu Minerale
I überzcuglc er lieh aber, dals fie eine rliomboidilclie
I Structur baben, daher er es aucli auFser Zweifel
halt, dai's lie zu dem Kalk-fpaLhe und nicht zii dem
Arragoiiile geboren.
Enlbielte aller ArrngoaitStrontian, fo wure ea
ganz natürlich , hierin die Urliich der phyßkali-
Tchen Eigeiiicliaflen zu felzea, welche ihu von dem
rhomboidalen KalkTpalhc unterlbheiden. Denn in
.einem zuraminengefelzlen Kürper miiireil alle ße-
AaiidtheÜe delielbon zu feinen Eigenlchaiten beitra-
gen, und wir fehen, dafs fehr geringe Mengen Koh-
leniloll', die nicht minder betrachtliche Verfchie-
denheit zwifchen Eifeu und Stahl hervorbringea.
Man darf überhaupt nicht glauben, dafs ein KU r-
per, der in einer Verbindung nur iu einer lehr
kleinen Menge, und, wie es Icheint, nach keinem
belltmniten VerhäUniüe, vorhanden ilt. Mos zufal-
lig und ohne Einlluls auf dieEigenfchaftcn der Ver-
bindung fey. Nach der Idee, welche wir uns you
den Körpern machen, künnen lieh ihre Moleciile
in Grnppen vereinigen, und dlefe Gruppen aufs
neue als kleinite Theilchen fich mit fremdatligen
Molecülen vetliinden. Diefe Verbindungsart fin-
den wir in Kürpern, welche aus einer grofaen Men-
ge von Uellandtheilen zufammen geletzt lind, und
ich halle es für wahrfcheinlich, dafs lieh die Mole-
cüle in Gruppen Vereinigen, die lieh bei den Ver-
bindungen, fey CS zu i'olge ihrer Geflall, oder der
Kräfte, die fie beleben, wie einlache Molecüle ver-
Annal. J. Hjfik. ß.M. St. 5. J. 181O. Si.ii. Q
M
r
[ a34 ]
Iiallea.' Auf diele Art wenigftens würtle ich mit
die Verbindung tod Eiren und Katilenl^oEF im Stah-
le, und die des kohlenl'aiiren Kallcs uad kohleatäu-
reii Stronfiaiiä im Arragoait denken ; uad ich zwet
ile nicht, daij die Gefetze der bcHinimteit Propoh
lionen nicht auch hier lieh wirkfani zeigen.
Es giebt aber noch eine andere Art, die V«&
bindungen zweier Körper in l'o verrchiedeaem Ve»
hiiltnill'e, zu betrachten, auf die man bis jetzt uicbj
animerkrain genelon iit, Bringt inanKryfiaJieToi
Alauu mit Aminoniak-BaUs in eine gel'dttigte Auf
lofuüg von Aiaun mit Kali« üalis, fo wachfen fie ii
ihr regelmÜfaig Tort durch parallele Lagen; und
bringt man fie dann in eine gelaltigte AuÜ6l\mgda
erüen Art von Alaun, fo wachfeu fie auch in die*
[er wieder regelmafsig fort, fo dab mau lehr regel«
mülaige Kryllalle erhalt, welche aus Lagen
Tcrfchiedener Nalur zufam mengefetzt find. Gicfift
man beide Auflöfungen zurammen, l'o wacbfen auch
dann noch in ihr die Krydalle, iadeiii fie ßch def
Alaun -MolecÜle mit Kuli- Bofia und derer mit Ant.
moniak-Bafis ohne Auswahl bemichtigeii, und fielt
dann' alfo n^th fehr variablen Yei-hältniirea go»
mil'iht zeigen werden. Ditfer Erfolg hat feinen
Uruod oH'enbar darin, dofs die Molecüle beider Ar-
ten von Alauu einerlei Geüull, und unllreitig|aucli
einerlei Kräfte befilzen, und daTs es daher lur das
Anwachfen des Kryilails gIeicli,oiillig ili, ob er fich
eines Moleciils der einen oder der antlern Alauaart
beraüclitigl. Su oft aifo (lielcr Umiiand Halt fiudel.
[ a35 ]
das IieiCst, wenn Molecüle verfohiedener Natur auf
einerlei Weife zur Bildung eines Kryltalls beitra*
geo können, io muls man erwarten, zulainmengc-
Xetzte Körper nacli jedem Verhältniile entliehen zu
fehen« Dieles iit allb eine den (bliou bekannten Ur«
fachen nocli beizufügende Urfach von Abweichun-
gen von dem allgemeinen Gefetze der beßimmten
Proportionen.
Was den Arragonit belrift't, fo lalTen fich je*
doch die eigen thümlichen Eigenfchaften delTelbeti
nicht mit Hrn. Stromeyer daraus erklären, dafs
ihm Stroutian beigemifcht ift. Denn es .iß nicht in
allen Arten von Arragonit Strontiau enthalten,
wie die Verfuche lehren der HM. B ucho Iz in Er«
fürt und Meifsner [aus Halle, damals Herrn
Bucholzen's Gehulfc, jetzt wieder in Halle.] Die
Abhandlung, ia der lie diefe ihre Verfuche bekannt
gemacht haben (ini SchweiggerTchen Journ. für
Chemie Th. i3.) nimmt 71 Seiten ein, und find in
einem folchen Detail befchrieben, dafs fie das gröfs«
te Vertrauen einflöfsen würden, wenn auch nicht
der Name Bucholz ihnen zur Empfehlung dien«
te* Ich will die Refultate derfelben hier fo kurz als
möglich angeben.
Gleich, als Herrn Strom eyer's Entdeckung
bekannt wurde, hatte fich Herr Bucholz um-
fonß bemüht, in einigen Arten von Arragonit
Strontian aufzufinden, Ibwohl durch das Slro*
meycr'fche Verfahren, als durch Auf löleii des Ar-
ragonit in SalpeterGiuro, Zerliörung des entftande«
Q 2
I
I
r "331
neu falpeterraurea Salzes durch Erbtlzen, und durc!
AuEloren des Slronlian in fo wenig WalTer, daft
der Kalk, nicht aufgelüU wurde. Da Ilerr ßucholi
fiirchtele, nicht unler denl'elben Unilläuden alsHr,
Stromeyer geai-beilel zu Iiabeii, io nahm er Herrn
Jfeil'sner zu Hülfe, um eine grolse Menge vott
Arragouiten zu analyriren.
Efl kam iiiiien zuerll darauf on, die lieiden ebeo
erwähnten Arten der Analyfe zu prüfen, und d)
hei bedienten lie fich des Arragonils von Neuinurkt,
weil iie davon eine bedeutende Menge berafsen. Si*
lüHen ihn in Salpelerlaure auf. Das Salz, welch)
eutlland, war ToUkommen neutral. Oer Rüdt>
Uand der bis zur Tiockiiils abgedainpflen Auflöruag
wurde zu einem leinen Pulver zerrieben, und in ei-
ner gljl'ernen Flafche mit dem Dreifachen feines
Gewichts abl'uluten Alkohol übergolTeu, welches
da3.1chickliclilte Verhiiltnila iit, um die Malfe auf.
zulüfen. Es iOlie lieh alles auf unter Erhitzung, hi»
aul einen kaum wahrneinbarenKiickrtand; es fchtett
fieU aber weder durch Kühe, noch durch mÖglichfl
langl'anies Abdampfen lalpelcrlaui-er Strontiau dar*
aus ab. Bei fort geletztem Abdampfen erhielten fie
eine kiyDallitiirche Malle lalpeterlauren Kalks,
welche auf riltrirpapier der Luft ausgel'etzt zer-
üofs, ohne den gcringlien Kiicklland au lallen. Sie
Terfuchten nun das Bucholz'l'che Verfahren, mit-
telU deCten Herr Gehlen ein wenig Slronlian in
dieferArragonit- Art g<;runden habeu wollte, konn«
[ 237 ]
ten aber bei aller Aufmerkramkeit in zwei Verfu-
chen nichts davon entdecken.
Sie finden, dalsabfoluterAlkohol in der gewöhn*
li/chen Temperatur ^Igg feines Gewichts lalpeterfau-
ren Strontian auflöft, und dafs die Anwefenheit von
lalpeterfauremKalk die AufloslichkeitdelTelben eher
vermindert als vermehrt. Dagegen löft lieh diefes
letztere Salz in fehr grofser Menge in abfolutera.
Alkohol auf. Mit i| Theilen Alkohol ill die Auf-
löfung Syrupartig und geht fchwer durch das Fil-
trum ; mitaTheilen läfst Gelich fehr leicht filtriren.
Da der Strontian im Arragonit an Kohlen [au-
re gebunden ift, bei dem Stromeyer'fchen Verfah-
ren aber die Menge deffelben nach der Menge falpe-
terfaaren Strontians, welche man erhält, beflimmt
wird, fo verwandelte^ die HH. Bucholz undMeifs-
ner kryßallifirten falpeterfauren Strontian in koh-
lenfauren, und dabei fanden fie, dafs i(X^Theiley?r/-
peterfaurer 5/roA2^za/2 692 Theile vollkommen trock-
nen kolilenfauren Strontian geben.
Nach diefen vorlaufigen Verfuchen wen-
deten fich nun beide Chemiker zu der Analyfe
von la verfchiedenen Arragonit -Arten, welche fie
befafsen*
' Der Arragonit von Neumarht gab bei einer
neuen Analyfe wiederum keine Spur von Slrontian.
Er belieht ganz aus kohlenfaurem Kalk, dem eine
fel^r geringe Menge Gyps beigemengt ift.
Der Arragonit aus Spanien gab kohlenfauren
I
[ , a38 ]
Strontian, die Menge dedelhcn ill aber in verfchie-
denen Stücken verrdiieden. Keine Art von Arra»
gonit iü ganz rein. In denen, welche keinen koh-
}enrauren Strontian enlliolteni erR'tzt etwas Gyps
die Stelle dcIFelben, manchmal auch etwas Eiiea
und Thonerde , wie in dem Arragonit von
Limburg,
Das Refulfat diefer Unterfuchuiigen der HR
JSucholz und Meifsner iil folgendes: Einige Arra-
gonite enthalten kohlenfauren Strontian, qndeie
nicht; und doch fcheinen die letztern alle wefentli»
eben mineralogiichen Charaktere, welche den erüero
eigen lind , zu befitzen. Der Strontian* ifi daher für
eine blos zufällige Beimengung zu halten, welcjiean
der Kryflallifation des Arragonit keinen Antheil hat.
Auch iil die Menge deffelben immer nui* fehr klein
Und fehr variabel, und oft fehlt er ganz. Keinen
Strontian enthalten die Arragonite von Neumarkt^
. Salfeld^ Minden^ ßaßenrie und Limburg. Die an-
dern lieben Arragonite enthalten folgende Mengen
von Strontian in looTheileu; Arragonit aus 6/?a-
nien I bis |Theile, und eine andere Art von daher
in fehr Ichönen Kryllallen i^ Theil; Arragonit aus
Böhmen i^; flängliger Arragonit d^xx^Auvergne aj;
ein anderer franzößfcher Arragonit, unbekannt
woher, i|Theile; ÜrahligerArragonit \on Uäd/ieim
7] Theiie.
Diefc Refultate, welche von denen des Herrn
Slromeyer fehr verfchieden lind, beweifen, dafs
C a39 ]
der koblenPanre Strontian nach keinen feften und
beltiraraten Verhältniflen in den Arragoniten, die
ihn enthalten , fonderu nur zufallig Torkömmt.
G.L.
III.
Bemerkungen über den vorhergehenden Auffatz^
und Rechtfertigung feiner Meinung von der
Natur des ArragonitSj
V o n d em
Prof. Stro^eyer in Göllingen.
(In einem Briefe an den ProfelTor Gilbert.)
Göttingen den 29. Sept. 18 iG.
Sie fordern mich auf, Ihnen meine Gedanken über
den Ihrem i^riefe in der Ueberfetzung beigelegten
Auffälz zu Tagen ,^ worin Herr Gay-Luffac, in
den Annales de Chimiej di« Verfuche der^Herreti
Bucholz und Meifsner über den ArragoniL in
einem kurzen Auszuge mittheilt. Zwar habe ich
fchon in demfelben Bande des Schweigger'Ichei»
Journals, worin die Analyle des Arragonils der
HH. Bucholz und Meilsner enthalten ift, (ß. i3.
/
\
I
[ a'lo ]
S.490,) über diefe Aualyfeii und die foigerungeo,
welche die heidenChemikeraus ihnen gezogen haben,
meine Meinung frei inlUhi'ggeiiuliiert, enlfprecheabec
dochgci-n <IiererrQrdcrung, dalie Yon Ihnen kümmt,
und Ihre Annalen aucif zuerl): meine £!i'j'ahi'uugea
über den Arragonit bckannl gemacht haben.
Ich hin mit Hro, Gay-Lulfac völlig einver-
llaudeiijdals, wenn auch nur in einer einzigen Abünde«
rung desArragonils lieh durtbaus keinkolileuTaurer
SLrüntiau finden I'ollte, dicTtia Ueilpiel Ichou hinrel'
chen würde, um dieMeinung zu widerlegen, dal'a die
Verlchiedeuheit des Arragouits vom KülkTpathe,
ihren Grund in dem VurliandenfeyM des kohlen»
fauren Slronlinu nnd in der chemifciieii Verbin-
idung detfelbcn mit dem kuhlcnlaureu Kalk habe;
wie diefes ilerr Gay-Liillac auch aus gedachter
Notiz hätte erluheu können. Ueweifeu daher die
Verfuclie der IIH, Bncholz und Meifsner wirklich
das, was lie nach dielen Chemikern beweil'en lulleti,
l'o ift meine Meinung über die Natur des i^rragoniti
widerlegt. Aber thun das diele Verl'uche wirk'
lieh? Darin, dals Herr Gay-Luü'ac ein l'o grolses
Vertrauen in die Genauigkeit der Verfuche des
Herrn Hacholz Tetzl:, denkt wohl niemand mit ihm
ühereinUimmcnder, als ich. Ohne durch das bis ins
kleinlie gehende Detail, womit Bucholz feine Ver-
fuche au befchreiben pllegt, erl't in diefer Meinung
bellarkt worden zu feyn, habe ich mich durch viele
eigene Verfuclie von der ZuverJJIllgkeit und Ge«
C ?4i ]
t
nanigkeit der Arbeiten diefes vortreEFlichen Chemn
kers überzeugt, und es bedauert daher gewifs auch uie«^
mand mehr als ich, dafs Hr. Eucholz durch die zuneh«
inende Schwäche feines Gefichls felbß zu experimen-
tiren leider verhindert wird, und auf die Augen An*
derer fich verlaffen mufs.
'Ein Umliand, an den Hr. Gay-Luflac aber nicht
gedacht za haben fcheint, iß bei der Erörterung die-
les Gegenflandes vor allen andern zu berückfichtigen ;
die Frage nämlich, ob deqn auch alle Arragonite,
welche von den beiden Chemikerii unlerfucht war-»
den find, und worin lie keinen Slrontian gefunden
haben, wirklich Arfagotiite waren. Hätte Herr
-Gay-I^uflac meine erwähnten Gegenbemerkungen
gelefen, fo würde er wiffen, dafs diefes nicht mit al«
len, der Fall gewefen ill; und wo Ein Mifsgriff diefer
Art vorgegangen ift, foUte man billig das Ganze
zuvor etwas mehr prüfen, ehe man domit gegen
Andere zu Felde zieht, Damals konnte ich einei^
folchen Jrrthum nur in Hinficht des Pleudo- Arra.»
gonits von der Porta Weßphalica bei Minden rii«
gen» Gegenwärtig kann ich diefes auch in Betreff
des fogenannten dichten Arragonits von J^imburfr
thun. . Diefes Folfil gehört ebenfalls durchaus nicht
zuni Arragonit, fondern ift e\a Bitter kalk ^ wel-
cher den Uebergang vom blättrigen zum dichten
macht; und in lOO Theilen aus etwa 33,o Theilen
kohienfaurer Magnelia und 67,0 Theilen kohlenlau-
rem Kalk zufammengefetzt ill, Ueberhaupt fleht
t a4a ] "^
I
nanohar ftängllcbe Kalkrpaih und; Bitterkalk jehr
täufchend dem Arragonit ähnlich , und es gehört
daaa ein fehr geübtes mineralogüches Auge dazu^
um /ie fogleich von einander zu unterfcheiden* Da-
SU kömmt noch, dafs mancher Arragonit fehr in«
uig mit Ilänglichem Kalkrpaih durchwachfea iß, fo
dafs man jedes einzelne Stückchen forgfällig mit der
Loupe vom Kalkfpalhe Ibndern muls. Diefes iH un-
ter auderh der Fall mit dem Arragonit von Neum
markt ^ und daher mag es wohl kommen, dais die
UH. Bucholz iiud-Meirsner keinen Strontian darin
finden konnten , während Gehlen und ich ihn dar»
aus erhalten haben« Hätten überhaupt jene Che«
miker ficb nicht darauf befchränkt, ihre fogenann«
.ten Arragonite auf einen Stroutiaugehalt zu unter«
fuchen, fondern hätten fie lie voUftändig analyfirt,
£i) wilrdcu lie in einen folchen Irrthum nicht gcfal«
len feyn. Verhält lieh abe>' die Sache auf diefe
Art mit drei von den FolKlien, welche die HH.
Bucholz und MeiCtner als Arragonite, die keinen
Sttoutian enthalten, aufgeführt haben , fo darf man
docii aiich wohl in üetreft* der beiden noch übrigen
Bcifpiele, einen befchtideuen Zweifel hegen*
In dcrThat würde es Ja du auch ein höchft fon-
derbarer Zufall feyn, wenn mir unter einer Zahl
von i5 verfchiedentin Abänderungen des Arrago- '
nits, weicheich bis jetzt unter facht habe, und un-
ter denen mehrere aus Gegenden herrühren, die
fehr weit von einander entfernt find, auch niclil ei-
[ a43 ]
he einzige follte vorgekommen feyo, worin der
Slrontina durchaus gefehlt lialLe, (falls es dereu
wiifcWch giebt]j während von den 9 Arrogonit- Ab-
änderungen, TOD nelcheu die Heri-en liucholz und
Meifsner in gedochler Abhandlung die Piüfung
millheilen *), diefes fogar bei 5 der Fall gewefen
Ceyn roll.
JJals ferner der kohlenfaure Strontian im Ar-
ragönit nicht in- einem llels gleichen Verhällnifs
vorkommt, ill meiner Behauptung keineswegs zu-
widt-r. Schon in meiner, in den Gütliiiger (W;-
meniationen beiiudlichen Abhandklug, habe ich
dii.fes ausdrücklich erwähnt. Sehr wahrfcheinlich,
ja gewiTs, variirt die Menge dellelben aber nach
mehreren Jeden Verhältnillen, die ebenfalls ihren
Aeqnivalenten proportional liucl, wie dies bei dem
Bitterkalk der Fall ill, wo ich I'chon über 7 yer-
fchiedene Verhutlniffe der Art kenne. Nur wird
es fchwer fejij, dicffs beim Arrngonit durch Ver-
fuche zu helUiumuLi, fo lange wir keiue Mittel Iia-
Ijen, Kalk und SLronltan durch Prücipilalion von
eiiiauder 2u fcheideu; denn duzu gewahrt die
I
j) Die HH. BiichoU »ud Meirmet lehren zwir an, fie bitlea
»3 verrcliicJtiie Avlcu Arr.ifjonit i.;reiLL-deri , fie haben in-
derr«» Bin unil dieMbe AUiiaciung aU toii vei Vcliieilcnen
Oriin liurkoramcnJ, riu paar Mal doppelt »ufyer.ihrl , fo
dal* luriimmcn UDr g wiiUicb TCiTcliiuJetie AbÜuüeruugeii
bcrauskoniiui'D. Str. '
r a4*'3
Scheidung mittelA des .ablolulen .Alkohols nicht
Schärfe * genug.
Diefe JBeiherkung^n werden hoffentlich hjnrei-
jDhen, die von mir aas meinen Unterruchungen
über den Arragonit gesogenen Folgerungen auch
gegen die Einwürfe des Herrn Gay »Luflac zu fchüt«
sen.' Ich muis Ihnen indels fchlierslich noch Eine
Erfahrung miltheilen, weiöhe mir für meine Mei- '
* oung noch befonders recht giinAig zu fejn fcheint ,
Es findet fich nämlich in denjenigen Arragoniten^
welche die mineralogifchen Charaktere des Arrago-
niU am deutlichfien und hervorAeQhendlten befiu
zen, auch durchgehends eine weit gröfsere Menge
kobienfaureir Strontian, als in denen, in welchen
diefe Charaktere fich nicht ib deutlich ausgedrückt
zeigen, und diefe letztern find es, welchen gemei-
nigUch Kalkfpalh eingemengt ifi.,
IV.
rSeitrag zur chemifvhen Kenntnifi den Stiontitins
und feiner Salze,
dem Prof. Stromkyeu in üÖtlingen;
(Im Auemge aus ei.iEr \ oilefunB \a der Kiln. Grf. S. Wilt
lu Gull, am lo. Febr. lÖiÖ.)
Jrlerr ProfelTor Slromeyer wnr von einem reiner
ehemaligen Ziihiirei- zu Münden, mit einem hedeu-«
tend'on Vonalhe von dem bläUiigen Cüleüin ver-
fehen worden, welcher Vor fechs Jahren im Han«
növerlchen am Süntcl, unweit Münder entdeckt)
und von ilirn und Herrn l*rof. Hausmanu g^
meinfchaltiich unterUioht worden wai^*). Schon
lange halte er lieh die Gelegenheit gewünfcht, da»_
chemirdie Verhalten desStrantianü aufs neue ia un»
terluchen, und er benutzte daher feinen Vorrath
B. 'k(^. S. 4l<l. Der CüUnin
loelea Glied drr MurchelkaU-
■\iL übnliclies Glied jüngerer
■ FlGtifurmiiliuiirn
r'GhauQee nuwtii
[ a46 ]
ibgleich| um befonders über die Verbinduagea die«
Ter ausgezeichneten Salzbafis mit den Säuren eine
Reihe von Verfuchen anzullellen. Denn die be-
deutenden Abweichungen, welche zwifclien den
Refultaten der Analyfen diefer Strontianfalze von
Hope, Klaproth, Kirwan, Pelletier, Rich-
ter, Vauquelin, Rofe und Berard ßatt lin-
den, liefsen nicht ohne Grund vermuthen« dafs ir-
gend eine Täufchung bei einer oder der andern die-
fer Analyfen vorgefallen feyn mufste»
In einer Vorlefung, welche Hr. Stromeycr
am lO. Februar i8i6 in der König]. Gefellfchaft der
Wiflenlchaften gehalten hat, 4heilte er ihr diefe
Arbeit mit, fo weit er lie bis dahin volleüdet Hatte«
Sie betrifft die Verhältnille , in welchen £ci\ der
Strontian mit Ko^Ienfiiure , mit Schwefelfaure, mit
Salpeterlaure , mit Salzfaure und mit Phosphorlau-
N.
re verbindet, folgendes ift ein kurzer Abrifs der-
feiben :
Um bei diefen Analyfen. von Erfahrungen aus-
zugehen, die fo wenig als möglich von den Mi-
fchungs-ßeltimraungen anderer Körper abhängig
find, hatHerr Stromeyer lieh des kohlenfauren
Strontiaiis bedient, und nach den Mengen jener
Säuren, welche zur Sättigung diefes Salzes erfor-
derlich lind, und der Menge des dadurch gebilde-
ten neuen Salzes, die Milchung der gedachten
Strontianfalze feftgefetzt. Er hatte daher feine gan-
ze Sorgfalt zueilt darauf zu wenden, den Kohlea-
t =17 ]
'A*aregehalt des Lohlenfaiircn Strontian mit aller
möglichen Scliiirfe auBznmiUuln.
Die von iiim friihei- milgellieiUc Beftimmung
der Mifehung. dieles Salzes in loo Tlieilen, za
70,5453 Th, StrotUian und zu 29,4547 Th. Kotilon-
iatire *), war naih dem Gewiclitiveilulle belüraint.
worden, welchen der kohlenL'jure Stronlian beim
Aat'löreii in Salpeterllaiie erleidet. Hr. Stromeyer
hatte lieh aber Ipalerhin überzeugt, dal's auf ilicrtnt
Wege di(! Menge der Kolilenftiure in den kohlea-
läuren Salzen lieh nicht mit der erlordciliclien Ge-
nauigkeit bellininien läl'sE, indem die DiQ'erenz bei
dieTen Veifnclien viel zu grofs aualjUt, um mit
Siclieiheit uach dem arilimietifchen Mittel derfel-
ben das Mengen- Veihältniis der KohlenTuure felt-
Ijstzen zu können. Er i'iichte daher jetzt den Koli-
Icnlauregehalt diefes Salzes nach dem Volumen za
belüminen , welches das aus deinl'elben in einer ge-
nau getheilten Röfire, iiberQueckfilber, dnrch Sals-
laure ausgerdiiedcne kohleni'auie Gas einnimmt
Nach 5 nur wenig Ton einander abweichenden
Verfuclieu, güben 0,5 Grm. kohlenfsurer .Struntian,
welche aus der falpelerfauren Strontian- AullöfuHg
durch füllung raitlclR kohlenTanren Ammoniaks ge-
wonnen und zuvördeill anl' das yollllandiglle ausge-
trocknet worden worcn, bei O" C. Temperatur und
0,76 Met. Barunielcriland, zwÜchen 75,a56 und
rt.) c«,
. R.g. S.. G^t-, I
. Vi.l. ll.i Stro
t 248 ]
75,978} oder nnuli einem Mittel aua lumnillichen
Veiliiclieii, 75,5394 Kubik-Centimeter koIiIeDTau-
res Gas. Nimmt man min da.s Gewiclit Fon lOOoK.
C. kohleiirauresGas, nach den VeiTucUen vas» Biot
und Arrago, bei 0° C. TemperüLur und 0,76 Met,
JJaroraeterlland zu 1,965 Gnn. au, ib enthalten zu
Jolge diefer Verruclieo,5Grm. kolilenliiurer Stron»
lianzwifcheii 0,147877 und 0,149296 Gnu., oder im
Mittel o,i48''i35Grra.Kolilen[aure. Demnach ill dec
kohlenfaure Strontiaii fotgendcimalsen zulammen-
gefetzt:
Sironiian 7o,3i5 oder 100.0000 Tb.
KoLleiifJura ag.fiSy 4'i,-iaia -
DieCe Beflimmung giebt den Kolilenlaure •Ge-
halt diefcs Salzes nur um ein Weniges geringer ai^
als jihn IClaprotK im natürlichen kohl eufa Urea
Strontian aus Schottland gefunden hat. Und felhfl
diei'er Ausfall entipticht auf das vollkommenfle der
von dein Herrn Stromeyer in obengedachter
Abhandlung mitgetlieiitcn lürfahrung, dafa in dem
Strotilianite aua ächottlaud, wie in dem Sachlilbhen,
ein Paar Procent kohlenf^urer Kalk enthalten liod.
JJagegen iil die Angabe iJerard's, welcher die
Menge der KohleulÜure in diefem Salze nur Sa a6
Ptoceotfenielzt, oflenbar falfch.
KryfiollwaH'er kümml übrigens eben l'o wenig
indem künnUchen als in dem natürlicheo kohlen-
fauren Strontian vor, und dieVerfuche von Hope
Und Pelletier, nach welchen der \VaJlergehaU
C a49 ]
ia diefem Salze swifcheo 8 und 9 Procent betragen
Toll, niülfea auf einem Irrlhum beruhen.
Setzt mau nun mit Wollaßou die Fropor*
tions«Zahl oder das Aequivalent des SauerßofTs
gleich IG, Fo erhält mau noch obigen Verfucheo
folgende WerLhe für die jiequipalent^
des kobleDfaatea StroaÜHns 93^768
des Scroutiaiis 66.228
des Su*outiumf 56.2u8
■ ^ •
Und der Strontian muls demnach zufammengefetzt
feyn aus:
Strontiuiu 84,r»69 oder ioo/)()o
Sauerftoff ]5,33i 18,107
lOfVmo 118,107
Nach Feftfetzung diefer Thatfachen wendete
fich.Herr Stromeyer zu den Verluchen, welche
mt über die übrigen der gedachten Strontianfalze an«
gefiellt hat. Aus denfelben ergaben üch für die
Mifchung diefer Salze folgende Data :
JSs geben 100 Tb» 'kohlenfaurer Strontian y wenn
fie durch nachliehende Säuren neutraiiiirt werden^
folgende Menge von Salzen:
ia3j363 Th. geglüheien fchußeftljauren StronüaM, mit Schwere!-
fiiure ;
142,388 Th« rcharfgetrockueten falpeterfauren Strontian, mit Sal •
peterfanre ;
207y2X Th. gefchraokenen fahfaurtn Strontian , mit Salzfäure^
und
llo^i4Th?|cglüheten pl^sphorfaurtn Strontian, mit Phosphor-
liiiire.
AuuaI. d. JPhjfik. B.54. »1.5. J. 1816« Si. 11. R
r
[ a5o ]
E» find folglich' enthalten in dem Jchwefelfau*
ren Strontian
Stronlian 67^0 oder 10<VM> ,
Scliwefelüiure 43,n ^i>A^
100,0 17 5^ Vi
JBei andern Verfuchen erhielt Herr Stromeyer,
als er loo Theile diefes fchweieirauren Slrontians
durch kohlenfaiires Natron zerlegte, und das hier-
durch gewonnene fchwefeliaure Natron durch Fali^
fauren ßaryt fällte > ia6,54 Th. geglüheienfchwe-
felfauren Jiaryt. Und hierdurch wird der Schwe«
felfaure- Gehalt in dem fchwefellauren Stroutian
ebenfalls zu 43,0 beAimmt, wenn man mit £erze-
lius dieMenge derSchwefeliaure in lOoTh. fchwe*
felfaurem iiaryt zu 34.0 Th« annimmt» Die Aualy«'
Ten diefes Strontiaufalzes Ton Vauqnelin geben
mithin den Gehalt der Schwefellaure in demfelben
um3Frocentzu hoch, und die von Kirwan um
1 Frocent zu niedrig an»
Dtvfalpeterfaure Strontian beßeht aus
ßlrontian 49,38 oder irio/>or>
Salpetcriaure 60^62' •« io2^5ii
100^00 202,5 II
•
Dieles Salz enthält eben fo wenig KryfcallwalTer als
der falpeterfaure Baryt, und die von Vauquelin
in demfelben angenommenen 4 Procent Waller rüh-
ren bios von einer liiechanilchen Beimifchung def-
felben h^r. Indellen ift es Herrn Stromeyer
nicht unwahrfcheinlich, dafs auch eine walTerhalti«
[ a5i ]
ge Verbindung der Salpeierfaure mit dem Strontian
Yorkömmt, welche fich durch die Eigenfchaft Hark
an der Luft zu efFloresziren von dem gewöholicheu
falpeterfauren Slrontian unterfcheidet« Sie iii auf
ihre nähere Mifchung yon ihm noch nicht weiter
unterfuchl worden.
Im getchtnolzenenßil^auren Strontian find ent-
halten
iStrontian 6.S^585 oder loo^ood
Saizlaure 34^4 1 5 hiy^qlk
lOu/NIfl
i52/*74
Obgleich diefes Refultat fich 'im Widerfpruch mit
allen bisherigen Analyfen diefes Salzes befindet, fo
fiimmt es doch nicht nur mit der Angabe von Ro«
fe fehr gut überein, dafs loo Gran geglüheter falz-
fanrerSlrontian i8i,25Gr. Hornfilber geben, fondern
entfpricht auch auf das belle den Mifchungs- Gefet-
zeh der übrigen falzfauren Salze, und darf da«
her ohne Bedenken als völlig richtig betrachtet
werden«
Im phosphorfauren Strontian befinden fich
^rontiaa 65)435 oder loo^opoo
Fhosphorlaure 36,065 57,6417
100|000
1 57,641 7
Nach Vanquelin foU diefes Salz aus 68,76 Th.
Strontian und 4i,^4 Th« Phosphorfaure beltehen*
R a
[ a5a ]
DieCes iR aber gcwifs nnrichlig, weil es mit der
Mifiliaug der Fhosphorlaure llreitet, indels das
hier angegebene Mirchangs-Verhültnirs des phos«
pl)orraurea Slronlians, dem, was wir Ton der Za«
fammenrelzuiig der PhosphoiCiure wifleu, voll*
kommen enlfp rieht.
Den Befchlufs diefer Abhandlung machten ei«
nigc auf Yoriiehende Thatiachen fufsende Beme^
Jcungen über die wahrfcheinliche IVlil'chung der
übrigen Strontianlalze, welche der lierr Stro-
meyer fichindeflen vorbehält, gleic|;ifall8 auf dem
Wege der Erfahrung näher zu prüfen und die Re-
sultate davon nebft mehreren andern Unterfuchun-
gen über den SlrontLan der Königl. Socielät künftig
vorzulegenv
l a53 ]
■■(—*•
V.
Jieobachiungen über Kurz» und über Fern*Jicliifg»
teil bei verfchiedenen Menfcheriy
Ton
James Wake, Esq., Mitgl. d.Lond.Kön.Soc.*)*
JVj.an nimmt gewöhnlich an^ dafs Kurzfichligkeit
der frühern PerfoJe des Leben« eigen fey, Weif«
lichtigkeit dagegen allgemein dem mehr vorgerück-
ten Lebensalter angehöre. Es kommen aber fo hau«
fig Ausnahmen von diefen Regeln vor, dafs ich mir
fchmeichle,' eine kurze Aufllelluug der Umttände,
welche diele Unvollkommen heilen des üefichts be-
gleiten, werde der Aüfmerkfamkeit der königlichen
Gefellfchaft nicht unwerth feyn.
Die Kurzjichtigkeit tritt gewöhnlich zwifch^n
dem to.und iS.Lebensjahreein. Man entdeckt fiemei-
üentheils zufällig, und im Anfang ilt der Nachtheil,
der aus ihr hervorgoht, fo gering, dafs diele Üit
Tollkommenheit wahifcheiulich ganz unbemerkt
*> Frei nberfetzt aus einer am 19, Nov^ 181 'i gejfialieiien Vorle-
fang in der Köoigl. Gef. der WilT. zu London^ nach den
Philofoph. Transact.for the year 18 f 3. Fori* #. Gilb,
t a54 ]
bleiben würde, wenn der, den fie betrifft, nicht Ver-
gleichungen feines Sehens mit dem Sehen Anderer
Qtißellte odernicht durch einUohlglas zu fehen ver»
fuchte, Leul,e aus den niedern Stünden Tuchen Fei-
ten Hülfe gegen geringere Mängel dieicr Art, und
in dfir Th(it habe ich Grund zu glauben, dafs bei
ihnen die ^urzQcJitigkeit nicht felleq dadurch
überwunden wird, dafs fie das Auge ftark an-
Hrengen, um entfernte GegenllÜnde zu unter-
fcheiden. Diefes ift aber bei den höhern Ständen
heut zu Tage niclil leicht mehr der Fall, da man fo-
gleichzu einem Uohlglafe feine Zuflucht zu nehmen
pflegt, wenn^nan bemerkt, dafs man entfernte Ge«
geuAände weniger Ich nell und fcharf als Andere Oeht,
fey übrigens auch der Unterfchied nur felir ge-
fing, da Mode daran oi't eben fo viel Antheil
als das JJediirfnifs hat. Die natürliche folge
ift, dafs in kurzer Zeit das Auge fich fo fehr an
den Beiüand eines folchen Glafes gewöhnt, dals
die Wiedererlangung des Vermögens, entfernte
Gegenltände bellimmt ^\x unterfcheiden, fpäterhiu
äufscrft Ich wer, ja faß. ganz unmöglich wird.
Um mich über das Verhältnils der Anzahl
Kurzßchtiger nach Verl'chiedenheit der Stände un-
gefähr zu belehren, habe ich mir die Mühe gcge^
ben, darüber an Orten, wo viele Menfchen aus ver^
fcliiedeoen Ständen zufammen leben, NaclilVuge zu
hallen. Ich habe .mich z. 13. bei den Wundärzten
der drei Regimenter f\ifsgarden^ welche beinahe
loooo Mann ausmachen, erkundigt, und das Reful-^
r »55 }
ner Naclifoi-rchuog war, dafs Kurxßcb*
tigkeil unter deu geraeiiien äoldaten füll gar nicht
bekannt iO. In einem ZeiLraum voa bcianlie 30 Jah-
ren lind wegen b^urzlichligkeit iiichl ein halbes Dut-
zend Soldaten eutUll'en, und nicht ein halbes Dul^
2end Rekillten zurÜL-kgerchickt worden, obgleich
derDienderrui'derl, dal's der Suldat enlt'ernle Ge-
genHande ziemlich genau zu unteflcheiden veimii-
g«, SS. JJ. die Bewegungen des Flügelmonns beim
Kxerciren, dos Ziel beim Schieiseu, und dergl. mehr,
Ib dafs der Mangel dielfs Vermögens einen Solda-
ten, der dem Dienlte enlgehen will, Jiinlanglichen
Vocwand geben würde, fich feiner Schuldigkeit
zu entitiehcu, oder feine Enllalfung zu erlangen. Ich
fetzte meine Uuterl'uchungen fort, in tivr AJiiildr'
fchuU zu Chelfea, wo i3üo Kinder lieh helinden,
und fand, duls niemals Klageu über Kurzlichtig-
keit waren geführt worden, bis ich darauf aulmerk-
fam machte, und auch dann waren nur 3, welche
eine geringe Unvulikummeuheit der Art bemerk-
ten. Plieraufzog icli Erkundigung ein , tu den roD
Sludlrenden bewohnten CoUegien zu Üxßjrd .und
Cambiidge; die Zahl der Studirendeo, welche 0ch
der Lorgnetten bedienen, ilUu den verfchiedenenCol-
legien zwar lehr ungleich, aber doch lind diefeClä-
fer auf beiden Uuiverlilaten bei einer grolien An-
zahl Sludirender im Gebrauche. Von einem Col-
Jegio iu Oxford bclilze ich eine Nnmeulille aus den
Jahren* iSo3 bis 1807, nach welcher unter einer
Anzahl von 127 Studii-eudeu niclit weniger als 3»
I a56 ]
fich ^(twÖholicher Lorgnetten oder der firillen*
iiOrgnetton bedienen. Es ill möglich, dafs mehre-
re bloR durch die Mode zu diefem Gebrauche ver*
leitet wurden, die Anzahl diefer ill aber ficher nur
imbetrüchtlich , im Vergleich derer, die durch die
Gli^fer wirklich befler (ahen, wenn (!e gleich diefe
Unterlliilzung ohne Naehtheil würden entbehrt ha-
ben , wäre fie nicht Mode gewefen.
Der Gebrauch der ilohlgiäfer hat aber die
rchlimme Folge, dafs er nicht nur die Kurzlichtig-
keit in demfelben Grade erhält, fondern auch an ein
möglichft deutliches Sehen gewohnt, und veran«
loUt, dafs man, um diefcs fich zu VerlchafFen , die
Gläfcr mit mehr und mehr c<Äicaven vertaufcbt,
bis zulelzt die Kurzfichligkeit fo beträchtlich wird,
daCs Jie im Krnit hindert und Hört. Ich mufs be«
merken, dafs für gewöhnliche Zwecke jedes kurz-
liohiicre Auge fall mit dcrfelben Deutlichkeit, durch
zwei llolilgläfcr von auf einander folgenden Num-
mern zu (eben vermag, und dafs, obgleich man mit
dcra,wcIche.sdiegröfsereNummerhat, etwasfcliärfer
lieht, diefcs Glas beim anlänglichen Gebrauch im-
nier eine unangenehme Empfindung erregt, als ob
das Auge atigeftrengt werde. Wird nun das con-
cavere Glas gebraucht, fo gewöhnt lieh das Auge
in kur;^er Zeit daran, und dann wird ein Glas von
der nach II hohem Nummer dem Sehen wieder
mehr Schärfe geben ; und giebt man fich dem Wun-
fche, dtas niöglichlt voUkommneSehen zu erhalten,
hin, lu wird auch diefes Glas bald mit einem nocl^ cori-
- [ .57 ]
eavern rertsulclu werden, und fo fort , bii ea end-
licli IV-liwer wird, noch eio Glas zu linden, daa coa-
ctiT genug iit, um dem Auge deuBeüland zu leillca,
den es verlangt *).
Oligleicli im' Allgemeinen die Kui'z&clitigiceit
Aiilenweife iortrclircilel, To kommen doch Falle
vor, wo üe im belräolillichen Grade Tchon bei Kin-
dtrn vorhandeii itl, ja bei üinen fchon euldeckl
wurde, ab Gc aiillrigen, licli um die Gegenliäade,
die lie umgehen, zu bekümmern. Diefes kaiia
dji rch einen Muiigi;] an Duvcbricluigkeilderbrecbeu-
«leo Theile des Auges vuriufachl werden ;
doch in diefer Grund der Knrzßchligkeit durch ei-
ne UnttrAichung leicht zu eutdeukcu, und ganz ver-
fulueüan roa dem Zultaiidc des Augea, den mau ge«
Wüholicli mit ditii 'SanieuMyopiu oderKurzIichlig-
keit'ZU bezeichnen pflegt, und der auf zu grofMcr
Convuxilät der Hurnhaut oder der Kryßallliiire, in
Verliültnils zu dem Ablland diefer Theile von der
Netzhaut berulit. In Iblchen Fällen von aul'seror-
düHllicherKurzfichtigkeit bei Kindern ift es bisweilen
nolhu'cndig, von der Kegel abzngehn, w'elche ich in
i den melRFn KunGchligfn , mit denen icb zO rprcchra
^ G cl^ roh Fl t gehabt habe,1 wav du recbiir Auge kanGchtiget
ikdullxU, und es Iß mir nklil uiiw>Iii'f<.LcinlIch , ds^Ci
' dUret DatirrcMed t^HitcUta dia hciien Augeu durcli Ge-
^brancb änn emT.clacn Habt - UaadgUrei, welcbu msD lor
lUi rrrbtr Aiigo lu balleu pflegl , bcwhkt wonUn fej.
I
I
I
[ a58 ]
gsringem Failco immer befolge, uämlich von dem I
. AbralheQ vom Gehrauch det GläCei-; denn ob* |
ne ilca Gebraucli der Urilleii' Xi'orgnetLen wÜT*
den (liefe ICindeL- unmöglich die Lehrßimdeii mit
I^eicbligkeit und Vutllieil benutzen künuen.
Ein aufserordejitlicliev Grad vou KurzücliLig'
keit rührt auch öfters davon her, d^fs die kugliche
Gcitall der Hornhaut verändert und in eine oIFen»
bar kegelförmige aufgetrieben ill. Uiefer krank-
hafte Zullaud der Hornhaut bringt nicht nur ILavz-
fichligkeil hE:i'vor, londeni, wenn die llervorlrei-
bung beträchtlich ifi, ein fo verworrenes Sehen, dab
es wenig oder nichts nülzt, und durch kein Glat
verbelferl werden kann. In den jiieillea diefet
Fälle ifl die Hornhaut widernatürlich dünn, und
nicht feilen kommen dab^ nochSymptome von nlN
gemeiner Schwäche vor. Im letztem Falle haben
Slahlmillel und anfpannende Verbände au den Au-
gen, oft gute DienRe geleillet.
Knrzlichligkeit von einem fnrchtbaren Grad«
Iiat mehrmals junge Leute plötzlich bulbllea. Ein
»nerkwürdiger Fall diefer Art ill mir vor wenig
Jahren vorgekommen. £ia Jüngling du£ der
■Weltminllerfchule war wegen verlcliiedener Ner-
veuiibel von den Herren George Jiaker und Su-
therland behandelt worden. üiefe hallen die
Kur lieeiidigt, ehe ich ich um Ralh gefragt wurde,
und die tJeralhl'chlagung, zu der ich gezogen wurde,
foHle blos etilliheiden, ob deju Kranken der Ge.
brauch von HohlglÜlcru und die Kückkehc zu dem
[ aSg ]
[unLcrricIite erlaubt werden könne. Da feine
undheit nocli nicht vüllig liergeltellt war, fo
uns rälhiicli, ihn liir einige Wochen aufs
nd zu fchickon , und ihm den Gebrauch der Glä-
I zu uuleifagen. OieTcr Ralh wurde be-
folgt, aber in lo Tagen liarb der junge Dulder
plutzliclt. Die Verwandten ertaubten keine analo-
mtfche Unterluclinng dcs'fCopl'esj es iliaher wahr*
Tcheinlicb, daTs die Kurzlichligkeil I'owojil , al» fei-
ne vor h (.' Ige h ende Krankheit und lein i'cluieller
Tod, durch einen DiuckherriirgebranJit wurden, den
irgend ein Krnnkheitsiloll aui' den L'^ripruiig der
^Nerven im Gehirn ausübie.
Die Kurzlichligkeit findet lieh feiten in beiden
Augen gleicli Hark, und ich habe einige Falle beobf
achtet, wo das eine Auge derfelben Perfon kurz«
ßchtig, das andere weitlichlig war.
a.
D. Porter field logt in feinem Treatije on
the ilje and the Manner of Vijion Vol. ü. p. 38-,
die Pupillen KurzÜchliger feyen mehr erweitert, als
die anderer Menlclien. Uiel'es ilimmt aber mit raei-
nenBeobaciitungca über Tolche Fälle nicht überein.
Mau pflegt auch wohl zu glauben, der üurch-
mefler der Pupille richte Och nach der Entfernung
des Gegenftandes, welchen mau mit Aufmerkfam-
keit belraclitct, und ihre Oell'iiuiig erweiterte lieh,
wenn der Gegenflaud entrcrnt l'ey , verkleinere fleh
dagegen immer mehr, je naher der Gegenlland ge-
bracht werde.
[ a6o ]
Die Thätigkeit der Fibera in der Iris reicht
zwar zuweilen bin y durcb diefea Umftand iichtba^
re VeränllerutJgea der Pupille zu bewirken i- meh«
rentheiU aber bat felbfl; in einem Auge, delTea Fa«
pille fich der Starke des Lichts genials mächtig er-
weitert und verengt, dieEutfernung des GegenAan«*
des für fich allein ib wenig Einflul^ auf die Grö&e
der. Pupille, dufs er kauia zu bemerken ilt, üals
die Entfernung aber im Allgemeinen doch eine ge-
wiile Einwirkuug auf die Pupille hat, ilt ipir höchfi
wahrfcheinlich; und jetzt habe ich einen ganz au^
fserordedllichen Fall üicfür Art an einer Uame zwi«
Ichen 3o und 4o Jahren, deren Pupille des rechten
Auges bin beinahe an den fiand der Hornhaut er-
weitert id, wenn lle lieh nicht mit Lefen oder mit
Nadelarboit befchäftigt , lieh ai)er in weniger Zeit
als eine Minute fall bis zu der Gröfse eines Nadel*
knopis zufammenzieht, fo bald He in der Eiitfei-
nung von 9 Zoll vom Auge einen kleinen Gegen-
iland betrachtet. Die Pupille ihres linken Auges
hat ditfeEigenthümlichkeit nicht, nurillfiebei jeder
Beleuchtung und jeder Entfernung des Gegen ßan«
des mehr zufammengezogen, als die anderer Perlb-
nen. i>ie ficht mit beiden Augen nicht ganz gleich;
ihr rechtes Auge ifl. in geringem Grade kurzlichtig,
und wird durch ein Hohlglas von Nummer i* hin-
länglich unterliiitzt , indels das linke Auge keinen
ßeilland .durch ein folches Glas erhält« Die merk-
würdige Erweiterung der Pupille ihres rechten Ai -
gts nahm fie zuei'H vor ungefähr ao Jahren wahr, und
[ iE, ]
1 hat eine Menge Mittel angewendet, um Ge zu
; heben, von denen al<ei- kenis irgend eine Verände-
rung bewirkt Iiiit, Nucli inui's ich bemerken, daGi,
wenn die ZuiUmineitzielmng der Pupille erfolgea
foll, der ins Auge gefafsLe Gegenliaiid genau 9 Zoll
entfernt feyn taul's; ift er dem Auge näher oder
iarner, fo erfolgt die Zufammenziehung der Pupil-
le nicht. Die Dauer der Pupillen -Verkleinei'ung
)iängt in 'gewilTerii Grade mit dem Uefundheitgzu-
Aand der Dame itulbrnmen; denn obgleich Re nie
viel langer dauert, als die Aurnierkramkeit ouf deu
betrachteten Gegenflaod gerichtet ilt, fo ill doch
ihre Dauer weit kürzer, wenn die Dame durch ein
vorübergehendes Uehelbefinden gefchwächt Üt, als
ivennifie HcU Tollkomnien wohl beiludet *).
■) Ei Gnd mii iDchrcra Fälle vorgtLooira^ , ätü die Pupilla
äfM eiudi Augea licli beileateml vergrüficrt haUe, und im-
fikig wir, li«! ZuauhtUB ild Lichts Qch in. leiklEincrn, wäh-
land die DupiUe dei aadera Au^» Geh in iliicr nalürlicbea
Icrchatfcnlieit Lefind. In eiulgoti diefet TUle War dai An>.
Bemitder Ta «iweilerlen Papille giuiUch der SehkraAberaQliI,
vnd der Ziilhad glkh dem eines vollkommeiien fcliwanen
Sua». In andern FSltea bi'acble die Erweiterang dei Pa-
pille Ua* dai Unvermugea zu Wege, klelu« GegenfliUide lu
unlerrchslden i d.ii Lcfen War mit Bcrel.werlicLIiell vetbun-
den , und convcxe GLifer rchairien Uhr wenig Hülfe ; tnt-
fernte Gegeuriiodc wurdeu zwai- htlUt tU die nÜhcru, alji?.'
docb auch mindri' ileullich, a'U mit dem gefunden Auge
i;ef«btm. Dl* mcfarficn , iHa >h i)riil«t Vb voll kein tnsntitit
• [ a6a ]
Herr Dr. Wells bat ia feinem rcharflinuigea
Auflatze über das Sehen, in den Schriften der
KönigLSocietät auf das J. iSii, *) heb bemüht aus«
2umachen^ ob das Vermögen, durch welches ficli
das Auge den verfchiedenen Entfernungen der Ge«
genftände anpaist^ einiger mafsen von der Fähigkeit
der Pupille heb zu erweitern und zu verengen , ab-
hängt, und ob eine bleibende Erweiterung detfel-
ben zur Folge habe, dafs man nahe Gegenßände
minder fcharf fehe. üiefes Lielztere, fagt Dr.
Wells, habe bei dem Dr. Cutting flatt gefun-
den, wenn er feine Pupille durch Belladonna - Ex«
tract in einen dauernd erweiterten Zußand verfetz-
te. Während die Erweiterung der Pupille zunahm,
veränderte lieh Dr. Cutting's Augen weite von
6 Zoll (welches die kleinlte Entfernung war, in
der er das von der Kugel eines kleineu Thermo-
meters zurückgeworfene JJild einer Lieh tflam tue
deutlich fehen konnte) in 3o Minuten bis auf 7 Zoll,
und in I Stunde bis zu 3^ Fufs.
Mein ältelter Sohn, delfen Augenweite fehr be-
deutend iß, hat einen ähnlichen Verfuch mit fei-
nem rechten Auge gemacht und ein ähnliches Re-
r
des Sehens litten^ waren ^ als Rc lie entdeckten > durch Stra-^
patzen oder durch Anglt gefch wacht worden^ und in einer
V Perfon waren Uebel des Magens und der Verdauuugswege
voran gegangen* /F",
*) Er (tcbt frei von mir überfettt in diefca Annalen J. i8i3*
;$^ a.|, oder B. 43. S. laS* Gilb.
r a63 ]
fullat erhallen. Ehe er die Uc-Iladonna in das Au-
ge brachte, Iah er die beideu Linien, welche Üch
aut dem von l'orterheld erfuiideneii und voo Ür.
Toutig verheuerten OptonioLer dem Auge darAel-
len, in einen Punkt zuraramenlaufen, der 4 Zoll
vom Auge eiHleriit war, und wenn er einen ent-
ferutevu Punkt ins Auge l'alste, I'o konule er es da-
bin bringen, dal's ße nicht eher als in 7 Zoll Ab-
Jiand voTH Auge zufuninienftiefnen, dann aber lie-
fen lie weiterhin durch die ganze übrige Lunge dea
Optometers, (welches überhaujjt la Zull lang ifl)
mit einander vereinigt fort *). Das Bild einer
Lichtllamme, welche ßcli in der Kugel eines klei'
neu Thermometers von i| Zoll ÜurchraelTer fpie-
gelle, konnte er fowohl fehen, wenn es 3J Zoll,
als wenn es 2 l'ufs 7 Zoll vom Ange entferut war.
i>ie belladonna brachte eine iichtbare Erweiterung
i
*) Die beiden Linien, weUbe errchriaen , v/tan man durcfa
die beidi^D Riizen di» Oploiucur ficbl, dni-ehkreuien Ccb ge-
San ia dem Puakle, Ton welchem die Stnblen autgeben
müITea , «(na dal Ange He ia eiaeu einiigen Punkt der
Retina wieder Tereinigei^roll. Ihre rqheinbata VereiuignnE
Tor und hinter diefem Pnnkle wird durch die unvermeidli-
läie Dicke der auf dem Oplemeler gezogenen Linie banirkb
[^Herrn YannE's UDleifuchiingen über dal Auge, in weU
eben er dieiee liunreiche luHrumeut bdcbreibl, wnrdea mei~
ne Lerer im nücbüea Jahrgang diefer Annalen erbalicn, la-
bald Geh Tiir meine freie Bearbeitnus dorfelbra PlaH Giid»
Vird. Gilb.-^
^B veriiai
[ a64
der Pupille iü weniger als einer Slunde hervor, nnd
dana konnte mein Suliu mit diclem Auge dit: JJ<
Dien dfs Optometers lieh nicht eher als in 7 Zoll
Entfernung pom Auge diirclikreuzeii leheo, und
et'kannte das Bild der Liclilllamme in der Thermo»
raeterkugel nicht mehr, wenii daa Therinomeler
urn u'eniger als 7 Zuil vom Auge ablland. Dage-
gen konnte er diel'es Bild dann noch in der Ent-
fernung von afuls loZoll unterrcheiden, alfw 3Zoll
Weiler, als es ihm vor dcju (iebrauch der Bella-
donna möglich war. Wahrend dieles Verliichsaia
rechten Auge behielt das linke Auge leino gewÜbii-
liche Gelichlsweile; das Sehen mit beiden Augei
zugleich war dann aber, wegen der iingleicliea
Brennweite beider, etwas verworren, und;nurilc
nicht eher wieder deutlich, als bis die Pupille des
rechten Auges ihr gewöhnliches Vermögen, ßch.zii
verengen, wieder erlangt halle; welclies indePs erfi
am dritten Tage nach dem Gebrauch der Belladon-
na der fall war.
Es ift merkwürdig, äaü der Gebroucli der Bei'
ladonna bisweilen auf ein kuixlichLiges Auge eine,
andere Wirkung als auf ein lern lichtiges hervor-
bringt, i). Wells machte einen Verl'uch diefer Art
an einem leiner Freunde, welcher kurafichtig war,
und erzählt in feiner Abhandlung, dafs in diel'ein
Falle wahrend die Pupille üch erweiterte, der niicliße
Punkt des deutlichen Sehens vorwärts rückte, der
entfernteile Punkt des deutlichen Sehens aber uu-
verüadert blieb, ich habe einen uhölichcn Verl'uclt
['•B den Augen Terlcliiedener folchei' Perfonen ^e-' <
1 inacht^ bei zweien derfelben Ichien der Erfolg mit
dem des ü. VVslls überelnzuilimmen, bei der grii-
Saeva Zahl aber wurde die GeüchUweite durch die
Erweiterung der Pupille gröfser, gerade fo wie bei
denen, die iiicbt kurzüclitig Und. — ilei einem '
Manne, der die Linien, welche auf dem Optometer '
erlcheinen, bei 4| Zoll zufiimoieiillorsen Tab, btiLte fich
diePupille^Stunde nach der Anwendung der Bella-
donna Tollliandig erweitert, üas Sehen war im An-
fange etwas Terworren; aber fowohJ an diefem Ta-
ge Telbß, als noch zwei Tage nactiher, war feine Ge-
lichtsweile offenbar grofser, und die Linien des Op-
tometers Aiefsen nicht näher als 7 Zoll vom Auge
eurammeii. — Üin Mädchen von 17 Jahren, dcrea
recblesAuge fo turzfichtig war, dafs die Linien de»
Optometers ag Zoll vom Auge zufamnienlticrüen, ,
konnte, nachdem die Pupille erweitert war, (wel-
ches in geriijgaj-em Grade in weniger als ^Stunde
gefchah) diefeaZufammeull:ofsen nur erll bei 3| Zoll \
Tom Auge bewirken; und ara folgenden Tage, als ,
die Pupille mehr erweitert war , ßiefsen die Linien |
erfi: in ungefähr 4 Zoll AbÜand vom Auge zufam-
men. — In einem dritten Fall, bei einer Dama-
Ton 43 Jahren, welche Von Kindheit an fehr kurz-
lichtig gewefen war, und feit vielen Jahren Hohil
glüfer von Nummer id brauclite *'), wurde das
') Diefc GUrer find auf briden Seile» naf einer ScbiiU von
3 Zoll Hilbraeirur e<^rchU[ren , [und bibia »ICo eine Zu-
Areuuugiweite iod 3 Zoll. GiM.]
Anoai. iLPbjGli. I!.5i, S(.3. J,iHi6. St.ii, S
[ äG6 ]
Sehen mit jedem der beideu Augen To Terwon*en,
dals fie. nichts mehi* deutlich Tah, und unvermögend
war^ weder ohne, noch mit Lorgnetten^ rBfichlio-'
ben von der Grölse zu lefen, mit we'lcher die
Schriften der Köiiigl. Gefelirchall gedruckt find ^).
£a wurde Belladonna -Extract in ihr Auge ge-
bracht, und nachdem diefer die Pupille erweitert
halte, fand lie ihr Seheverniögeii fo verbeCTert, dals
lie nun diefen Druck in der Entfernung von a Zoll
mit j^dem Auge lefen konnte. Auf diefen Fall lege
ich indels kein gvoIseB Gewicht; es war zwar* keine
Verdunkelung der KryDalUinfe fichtbar, eine foU
che kann aber in geringem Grade Aatt finden, ohne
dafs man fie, felbß bei aufmerkfamen Beobachten,'
wahrnimmt, und es wäre daher möglich, dafs der Er«
folg bei diefer Oame blos daher rührte, dafs die Iris
(ich von einer damals noch nicht verdunkelten Stel-
le der Kryllallinfe hin weggezogen habe; denn es iß
bekannt, dals der äufsere Theil der Linfe nicht fei-
ten feine Durchfichtigkeit noch einige Zeit behält,
nachdem fchon .eine Verdunkelung in den Thei-
len, die um ihren Mittelpunkt herum liegen, be-
gonnen hat.
Oflenbar hängt die Kurziichtigkeit nicht von
der gröfsern oder geringern Convexität der Hörn»
haut für fich allein betrachtet ab, denn es mufs
ebenfalls auf die Länge der Augenaxe (von der
*) Diefe iind bedeutend gröfüer und ßärker als die zu dicfeu
Anaalen ^ nämlich aus der stoben Cicero - ScLriA. Gilb,
[ a67 ]
! der Hornhaut bis zur Milte der NelzliautJ |
[lolsere oder geringere CooTexilät der
Aallliiire Riickficht genommen werden, w
a aus derBelchaßenheit der 'l'lieile de» Auges auF |
% Abfand llir da.s deullictte Sehen Tchlicrst^n wilL i
Eben Tu ill es kjar, dal's KurzÜchligktiit keines-
wegs eine nuLhivendige Fulge einer krankhaften''
Hervortreihung des ganzen Anges ill. Uonu man-
clie Menfcliea lind mit Augen von diefer Geflnli geJ
hören, und andere bekommen lie ii> fpalcrn Jahren
durch krankliafte Anhäufung von Fett an dem
Grunde der Augeiihöhle, ohne dafs diele Menrchen
deahalb kur/.lichliger lind als andere, bei welchen
diefe Mirsbildnng des Auges nicht ßalt findet. Ich
kenne mehrere ßeifpiele, dais febr alte Leute,
welche lange Zeit convexe ülüler von betriirhlli-
clier Stärke hatten brauchen müfl'en, in einem Al-
ter von 80 oder 90 Jahren ihre vorige Geliohtswei-
te wieder erlangten, und dann der Brillu nicht
weiter bedurften. Dr. Porter field glaubt, duE» in
folclien Fallen die Vei-befferung des Gelichts einer
Abnahme des Fettes im Üruntl der Augenhöhle ZU-
zurchreil)en fey , indem dann das feiner hintern
Stütze beraubte uud durch die Hi?iten-Muskeln ge-
drückte Auge eine Art von Eyforui annehme, bei
der die Netzhaut in die gehörige Brennweite von
der verHacbten Hornhaut genickt »verde. Aberj
wenn eine kraiikliafteAufzehrung des Fettes in deia
Grunde der Augunhtihle hinreichte, um Pi-esbyo-
peii zu der gewöhnlichen Gelicblsweite zu verh«l-
S 3
L
fen, To dürfte maD erwarten, dafs
I
I
Aiihäurung de.s Fettes an jvirt Stelle Presbyopio |
oder W'eillicliligkeit hervorhriiigen könne. iJa«
ill raii- jedoch nie ein Fall vorg<-konimeii. Im tit'
geuüieile wurde hei manchuii l'ulchtr l'erfonen ein
Qrad von Kurzlichtigkeit durch jene Anhaiilung
hervorgebracht, in andern aber die GelichtsweiLe
gar nicbt verändert. Es ifl mir wahrlcheinlichcr,
dafs jene merkwürdige Veränderung in der Ue>
licbUweite lehr alter Leute einer Abforption einci
Theils des Glaskijrpers zuzulchreiben l'ey, za Fut*
ge welcher die Seiteuwünde der Sclerotica einwärts
gedrückt, und die Augaxe verhültniismdrsig ver-
längerl wird. Eine V eränderung dieler Art erklai t
zugleich, warum Iblche alle Lieute die Fähigkeit,
entfernte üegenHände zu unteri'clieiden, behalten,
Tvährend iie das Vermögen, niiberc Gegeuilündeza
erkennen, wiedererlangen; denn bei der Verlan,
gerung der Augaxe bleibt in diefem Fall das Ver-
mögen, durch welches lieh das Auge entfernten
Gegenllände anpalät, genau iu detafelbea Zultande,
worin es war *).
•) Dr. Yoti
ng befchrtiljl in dt
m angpfülirliin Aufljitx
t eine S"-'
bt Meng
e l'erruclic^ , Jie >
iinijeUellt li.ii , um
IU leigm,
d3l> die
Fälligkeit Je« Auge
, in i-erfchiedenen El
trernnnge»
IUI .u i
h™ , eiacm Vcrm
E» d» Krjfti.mi»re
cmnrchiei.
i><^n %
ilurch welch« d
efe mehr oder w«o^
ger convei
wird, je
iiirchrlcm der Geg
»riaud mehr «der w
üitt« enl-
f»nl von
Auge ifl.
jy.
[ 2% ]
" Obgleich alle Leute die Fähigkeit Tcriiereii/l
be Gegenlläade deutlich zu imlerlchcideti, und 1
tdiefo coDTexeGliirer zu HiiUe nehmen miilTeHy
lilcihl doch gewöhnlich ihr (ielichl £äv eulfernte
gcnDände l'o gut, als es|in ihi-ei' Jugend war.
I^ch fehlt es nicht an HeirpieiL'n, dafs Leute in
srn Jahren fich conveserGlüTör Ibwuhl für enl-
als für nahe GegenItÜnde haben bedienen
Kflen, Zu dielen gelii^rt der l)r. Wells. Er er-
Üt uns in feinet' Abhandlung, dafs, slseraoJah-
P|Ünger war. fein linkes Auge Stiahlenkegel, de-
^Spitze in jeder Eriirernung über 7 Zoll von der
nhaut lag, in Einen Funkt auf der Netzhaut
vereinigte; in einem Alter von 55 Jahren branchle
er aber nicht blos ein convexes Glas von 6 Zuli
ilrennweite, um Strahlen in Einen Funkt auf der
Netzhaut zu vereinigen , die von einem 7 Zoll vom
Auge entfernten Gegenftarid herkamen, fondern
auch eines convexei» Giafes von 36 Zoll Brennwei*
le, um parallele Strahlen in Einen Punkt auf der
Netzhaut zu vereinigen. — Es giebt auch Beifpie-
le von jungen Leuli-n, dereu Hornhaut, oder tCry-
llallliufe, oder holde zugleich eine zu ilirem^VbAand
von der Netzhaut l-i unrcrhältiiifsmarsig geringe
Convexilitt beiitzen, duis lic eines fehr convexen
Giafes bedürfen, um nicht nur nähere, fondern
auch entferntere Gegenllände mit Deutlichkeit zu
fehen; und, was merkwürdig ill, mehrere werden
zu beiden durch ein und dalfelbe Glos in den Staud
gefetzt, welches bewcilt, doli ihr G e lieh isfe hier
t
l «70 ]
blös iu SU geringer Convexilät der oben erwähnten
Theile belielit, dafs (liefe aber keinen CidHuIb auf
das Vermögen des Auges bat) ficli den yerrcbiede*
nen Entfernungen der GegenAände anzupalTeo.
Hierin unterfcbeiden fiqh folche Perfonen von d^
nen, welchen die f^ryßatllinfe durch eine Operi^«
tion ausgezogen ill; denndiefe mülfen, um entfern«^
te GegenAände zu leben, ein anderes Glas nehiqen,
als das, delTea lie fiqh bedienen, ^m n^he Gegen-
Aände zu erkennen. Und diefer Uailland Tcbeint
mir einen überzeugenden Beweis zu geben, dals di^
Kryßalllinfe ununigängUchnölhigift, wenn das Au«
gQ in yerfchiedenen Entfernupgen feheu foli» — :
Aucb iß es merkwürdig, dafs Perfonen, denen di^
Kryfialllinfe ausgezogen ili, weniger im Stande
find, die Entfernung eines GegenAandes zu beftim«
men, wenn fie durch ein conyexes Glas, als wenn
fie ohne dielen BeiAand fehen, weshalb lie Ach fei-
ten der Brille beim Ausgehen bedienen. Vorzüglich
bemerken fie diefen Nachtheil der Brille, wenn lie eine
Treppe herablieigen, oder auf unebenemBoden gehen.
3-
Bei Kürzlich tigen fcheint das Feld destdeutli-
chen Sehens befcbränkter, als bei Weitfichligea
zu feyn. Ich :hin kurzlichlig, uüd bei wiederhol-
ten Verfuchen dieGyänzen, innerhalb welcher ich
deutlich fehe, zu beltimmeu , finde ich, dafs, wenn
ich das erwi(hnte Optometer vor meinem rechte»
Auge halte, lieh mir zwei convergirende Liniea
zeigen, welcbe Ach mit fehr geringen Ahweichun-
geo 3 Zoll Fom Auge durchkreuzen, ilnd dafs ich
tlurcli keine All ftrengiing im ätande hin, deuPunkt^
wo beide Linien lieh Ireiinen und wieder aus einan-
der gehea, weiter hinaus, als ^^ 'AoU vom Auge zu
bringen. Halle ich das Unke Auge an das O|jlon]e-
ter, i'o liegt der VereiaigungfjjUMkt der beiden
Linien nie uäber beim Auge als in 4 Zoll tnlfer-
liuiig, und fie Inufeu bis SjZoll Abllund vom Auge
vereinigL l'ort, worauf üe (ich treuneu und divergi-
ren. Das Feld deullichen äßbens hut oU'o fiir jedes
meiner Augen nur eine Ausdehiiinig von ij ZülJ,
und innerhalb dielbr Entfernung halle ich auch im-
juer ein üuch, worin ich lefe.
Folgende Wege], um die Concaviläl der Lorj;-
nette, deren ein KuiKÜcbliger bedarf, zu hellim-
men, finde ich an mir voHkoranieti bewährt, und
empfehle iiniiedenküch Jedem, lie zu befolgeuj der
lieh feine Lorgnetten nicht felbfl in dem Gewölbe
eines erfalirneu Optikers ausluchen kann. üiefe
Kegel lautet: „Man raulliplicfre die Entfernung,
in welcher man mit Leichtigkeit liefil (bei meinem
linken und belfern Auge betrügt lie 5 Zoll) mit der
Eiilfet-nung, in welch ci' man lefenr.u können WÜnfcht,
welche gemeiniglich gegen 1 3 Zoll zu betragen pllegt,
liiviiiire das Produkt C^o^ durch die Dißerenz bei-
der l^utlernungen (7), fu hat man dieZei'ltreuungs-
W'eite desjenigen Fluhlglafes, welches die gewünfch-
te Wirkung leiflen wird. Diefe wi-irde aUo iür
tncin linkes Auge beinahe t) Zoll betragen, uud.ge-
äaile fo gvoi's ilt in der TliaL die Zerllreuuiig^-W ei-
[ 'T' J
le der Uolilgläfer, die ich nöthig habe, um rait
Leichtigkeil lefen zu kuiinen. Die verkäunicliea
Holilglafer dielei- Art Ijiid mit No. 6. bezeichnet;
ein fülches Glas von No. 6, ift, wie ich von dem
Optiker Eliiiit erfahren habe, doppell cohmt,
und auf Schalen von 8 Zoll iJalbnien'ur auf eiii«r,
und Tcfü 11 Zoll Ualhtncn'ai- auf der andern Seile
gelbhliffen, wovon dus Mittel beinahe 9 Zoll be>
trägt *). Mit einem folclien tJlafe kann ich den
tleinllen Druck iefen **); um aber entferntere Ge*
genlläade zu uiiterl'oheideii, muls ich durch eia
Glas fehen , welches bei den Oplikein mit No. 9, he*
zeichnet iR, und aul beiden Seilen auf ächaleti vun
6 Zoll Halbraefler gefciiHfleii iü ***). Hierin hat
lieh mein Auge feit wenig Ja lii-en geändert,, denn
ipfa war vorher im Stande, fowuhl nahe, als ent»
fernte Gegenllände deutlich durch No. 8. zu unteF-
fcheiden, und Gläfer von diefer Nummer liud. attf
• ] sind die HaibmelTer der beiJeo Flachen R uai, r, ft> (% d^
ZerilreuuDgs- Weile de> HoKlEUr« =s „•* / .in diefetnPiS
K-J- T
«Ifo i_LH= Qjj Zoll. Gilb.
^) Kämlkh, Mienn er in «incin Abfiaude TOn i]D^e(3bt i> Zoll
Tom Auge geballen wird. Gilb.
— } In dem englirdieu OH;liii>l<r Itehl g Zoll lUlbnirmtr, '
velciie» unfireilig ein Dr.ickfeliltr ili, d» GUfcr «o» No. g,
»ur 6 Zoll Zerlireuuiigi - W<'iio Iiaben, »nd «d dmt
[olcbea HalbraelTer Zvilimiung»- Wejlc ton (iZoll au beide«
Seilen geUüreu. GM.
[ 373 ]
Ictialea Ton 8 Zoll HalbmelTer auf der ei
Ton 6Z0II HiilbratÜ'er auf der andern Seite gelchlü-
feii •). Mit dieler Nummer kann ich noch einen
iJruck von der Grölse, wie ihn die PhiUif. Trane-
acfiont haben, ohne Anltrenguug lelen, erkenne
aber damit nicht mehr viele entfernte Gegeniläudei
welche He mir vormals deutlich zeigte, a
Es eihellt liieraus erßen-Sf tlais mein deutliches
Sehen auf einen ziemlich! kleinen Kaum licl'clirüukt
ill, nämlich nur auf 1 oder i|Zoll', da^s ctveitens
es für nßiie GcgenRände noch dallelhe iti, welches
es vor einigen Jahren war, meine Augen aber ei-
nen Theil ihres Vermögens, lieh jeden Entfernungen
anzupalTen, verloren haben. In diefer leL/.ten KiJck-
licht unterfcheiden lie lieh von den Augen folcher,
welche von Natur weillichlig lind, denn diefe be-
halten in ihren Ipatern Jahren das Vermögen, ent-
fernte Gegenltände zu unterfcheiden, verlieren aber
die Fähigkeit, nahe Gegenflände zu fehen. Es
Uitnmt mit diefen Erfahrnngen die gewöhnliche
Meinncg uicht überein, daf^ Kurzltchtige, wenn lie
aller werden, (ye'i/^er kurziichtigwürden; dennmei-
ne Augen Hnd imGegentheil in meinem 56Ilen Jahre
mehr kurzlicbtig, als lie es in meinem ließen waren,
und ich bedarf jetzt einer liärker concaven Brillen-
Lorgnette, als damals, um entfernte Gegenliände
*) Sie haben >lfo c\nt ZcrßKBnOEB - Weite tOD fj 33 6$ oder
iMinatM 7 Zol). Gilbert,
taft*A
r 2,6 ]
FHctif (läfs, um leleii zu können, Sä weiter
keiner Hülfe bedutiie, nur das ßucli dem Auge
etwas näher halten inufsle, aU lie es frtiber,ge*
wolinl gewefen war. — JJer zweite i'ull 'lelriHlei*
iie Kranke von ung^rahr gleichem Alter, die im
vorigen Jahr m;t einer Enlzüudung heider Auges
befallen worden war, Wül^lm iudelJi heiiuUehraneli
Ton ßlutigeln und kühlenden Arzneien ichnell
wich. Zu ihrer grofsen Freude fand lieh nun, dafs
fie ühneiJriUe lefeii konnte, welchen fchon leit meh*
rem Jahren nicht mehr hatte geiien wolieu, unddari
Ite fowohl nahe als entfernte GegeniLi'nde ohne uu<
fsere Hiilfe denllich Aihcn konnte. Uieft- Verbefle-
ruiig des Sehens liielt indel's bei der Dame nur we-
nige Wochen an, und lie fall lieh dann wieder gfr
nülhigt, diel'elbe coiivexe Brille heim tiefohauen
kleiuef naher Uegenßände zu brauchen, deren He
ficli vor der Augenentziindung bedient hatte.
iNuch fiige ich dieleii fällen bei, was mir einer
unfier ausgezeichn etilen mathematifchea Inßra*
meitteiimncItL-r mitgetheül bat, der ungetu'br äo
Jahr alt ill, und lich^l'eit langer Zeil einer cou*
▼exen Bulle beim Lefen bedient. Wenn er meh-
rere Tage hinter einander täglich einige Sluadea
lang durch ein Mikrtilkop von 3 Gläfern und
e8-facher VergrÜlserung gefehen halte, ^om auf
eine kleine MelTingijIatte eine Eintheilung aufzu*
tragen), fo konnte er wiederholt rerichiedene
"Wochen lang ohne Brille iefen ; diele VerbelTe-
"^'=''"-°
t VI ]
■Dg feines Geficlils nahm ober dann tincli und
ich wieder ab, und er war bald wieder genÖthigt,
Itfeiner gewohnten Biille zurückzukuhrea.
in den bisher erzüliUen Füllen halte die Weit-
ibtigkeit nur Perronen von höherem Aller befaU
b> die drei folgenden I'üile bi'trafeu jüngere Leu-
und ausleerende Arzneien hatten einen ühnli-
[911 guten Krl'olg. Ein Knabe von 8 Jahren wur-
iloizlich weillichlig, und in der Schule oft we-
^ieiner unrichtigen und uniormlichen fjciireibe-
(beltraft, wovon feine Lehrer die wahre Urfngh
teht ahnelen. Nachdem die Weiliichtigkeit i4Ta-
t^lang gedauert hatte und vcrrcbiedene örllicha
^tel ohne Wirkung gebraucht worden waren^
»de er durch Bluligel, die man an die Schläfe
Ite, und durch einige ausleerende Mittel geheilt.
i, beiden andern Fülle kamen bei den beiden Toch-
1 derfelbcn Familie vor. Die älteile 10 Jahr alt^
e niemals feine Arbeit macheu können, und
ichte fchon feit 3 Jahren (ine cunrexe lirille
fbit rielem Nutzen. Die jüngere, ein Miidchea
von i5 Jahren, war feit einem Jahre weilhchtig,
und mufsle fcitdem zum Lefen und zur Arbeil mit
der Nadel fich einer Brille bedienen, ßlutigel an
die SchlÜt'e, welche wöchentlich zweimal, zwei an
jedem gefetzt wurden, befreiten diefes juuge Mad-
chen von der Nulhwendigkeit, lieh einer Brille za
bedienen, in fechs Wochen, während welcher Zeit
fie fich der Brille halle volüg enlhalteu mülTen. Die
[ '13 i
I
altere Schwcllei' bekoiu
dui'cli eine ähuliche Bahn
ohne ducli dahin zu kom
Biilk zu entbeliteu, weil
lange godauei-t batle, ii
Zeit tiei-ßrillo nicht IV. II.
ihre juiis-ere Sciiwellef.
walirend derlWibeD Zsit
dluiig viel Erleiclitei-nng,
ICH, zu feiiiei' Arbeit di»
lei ihr das Ueliel Icbuazu
(ich uuch wahrend diefer
idhall enLlialteu halte, ala
4. Htfallalf.
Aus dem bisher Augeführten lafl'en fich folgen-
de Folgerungen ableiten :
1 ) Kurzlichtigkfcit wird l'ellen bei kleiiien Km--
dern, felblt nicht bei Kindern unter deM ÄehiitöB
Jabre bemerkt. Die bübern Stände find mebrda^
Tou befallen, als die niedern. Die Beifpisle^
wenn es überhaupt dei-en giebt, ßnd feilen, dal»i
wenn man Hobigläfer zu Hiilf^ genommen und floh
an den Gebrauch der fi^l he n gewohnt hal, dieCcsLTebef
TOD fpätern Jahren gehoben oder vermindert ivor-
den ili
s) Obgleieli ein vollkommenes Auge mit der
Zeit gewöhnticb cotivexer Glafer bedarf, nm nahe
Gegenllände deutlich zti fehen, l'o hol man doct'
mehrere Falle, dals lelbll 5o Jahr alle Leute, die'
fchon Jahre lang convexerGhiler gebrauch! hatten,
Tonjdiefen heimßefchauen naher Gegenllände keine
Hülfe mehr erhielten, fondern fulbft concaver Gla-
fer bedurflen, um entfernte Gegenllände genaa za
fehenl'-';' - --■■■ -"3 .-i.-J:'-
t m J
3) U«r üruiid eitiiii' lulchäii Vei-unilciuiig iA
zwar nicht imnjet' bekannt, lie iti jedocJi ciiiigtüVial
durch den Gcliraucli ausli'ereiider ArzneimiLtel und
TorKÜj^Iich durcli Blultgel an deu Sclil^'l'ea, itiidere
Male dai'ch aiilialtenden Geliraucli eines Mikro*
Jlopsiniehiere Tage liiulur einander, herbeigelührt
Worden.
4) Uia Beil'piele find nicht, feiten, dafs Perfo-
a«n Ton hohem Alter, (von yo bis go Jahren,) nach'
dem lie lüiige Zeit Hark convexe Glülbr beim LeTcn
und Schieilicri huUeii braudien müll'en, vou diefea
Glsilern keineHiill'e mehr eriiielten, und iahig wui--
deh , ohne allen Beiüaad nahe und entlernte üe-
genHände thea fo gut zu leiten , als in ihrer Jugend.
Die Urlach diel'er Vei'bell'erung ihres Geliclil« laTst
Bch zwar nicht mit Gewifsheit angeben, doch ift ea
nicht uuwahri'cbeiulich, dals AiilTaugung eines
'l'heils des Ghiskörpers lie bewirkt habe, zu l'ulge
welcher die Seiten des Augfs llacher, und die Axe
delTelben von dcrHornhaut bis zur Netzhaut langer
wurden, und die Länge diel'er Axe wieder in d.''!'-
feibe Verhiiltnil's zu dem veriluchien Zulland der
Horuhaut, oder der Kryllalllinre, oder heid er zu-
gleich gebracht wurde, in dLT lie üch vor der Ver-
fchlechterung dea Auges befand.
[ -jSu 1
VI.
JSachtrag zu die/er Abhandlung
Cbakles £lagden, MiLgl. d. KÜu. Gef. z. I>oiidoa *].
Herr Ware behauptet in feiner Abhandlung, dalä
KurzHchtigkeit gewöhnlich in der Jugend eintrete,
dafs fie fich häufiger in den hühern als in den me>
dem Sländeii finde, und dafs bcrondera auf den
Univerlitatea und in den Collegien eine grolse An-
iahl Studirender fich der Hohlgläler bediene. Al-
. les diefes ifl ganz richtig, und findet leine Erklä-
rung gleirbraälsig in der Gewohnheit, n^Ae Gegen»
Hände zu fehen, Kinder mit Augen geboren , wel«
clie lieh auch den enti'erntellen Gegenlländen anpat*
fen können, rerlieren, fo bald He augefangea ha-
ben zu JeLen und zu Tchreibcn, diele Fähigkeit nach
und nach; die am emliglten den Studien ergebe-
nen, am fchnelllten. WirddielerGewühnnngdurch
keine Mittel entgegen gearbeitet, fo verlieren die
Augen endlich miTermeldlich die Fähigkeit , fich
■} Vorgelef. am 4. F(br. il(i3 und a
i8i3 P. 1. übcrbitt.
a Phiiof. Trans, f.
Gilbert.
t a8i ]
parallelen Slralilcii aiizupalTen.' Ich hahe <]ns Bei-
rpiul aa mir lelbÜ, und da ich mich ticultich des
Hergangs entrinne, Tu hake ich es nicht iur un-
dieolicb, iho hierzu helchi-eibeR,
Als ich, wie man pflegt, in einem Aller von
4 oder 5 Jahren iefen lernte, konnte ich durch die
ganze Breite einer grolsen Kirche deutlich lefen,
was auf einer Tafel liand, die das Voteruni'er und
den Glauben in verhaltuilsniiilaig grorsea Buchlla-
beii gemalt, enthielL Wenige Jahre darauf, in-
meitiem 9. oder 10. Jahre, als ich mich viel mit
den Blichern berdiüitigte, konnte ich nicht mehr
ei-keiiuen^ was auf der Tafel Hand, doch war die-
fer Grad von Kur/.lichtigkeit noch fo gering, dals
ich ein Uhrglas fand, welches, oh es gleich als
Meniscus die Strahlen imr fthr wenig auseinander
bracli , inicl) doch in den Sland felzle, die Schrift
out der Talcl wie vorlier zu lefen. Nach ein oder
zwei Juliren wollte das Uhrglaa nicht mehr zurei-
chen^ da man mir aber den Gebrauch eines ge«
wohnlichen Hohlglafes, als meinem Gelicht fchäd-
lich, widerrielh, fo ertrug ich die Unannehmlich-
keit eines geiingeu Grades vun Myopie, his ich
mein 3o. Jahr zurückgelegt hatte. Meine Kurzlich-
tigkeit nahm aber immer zu , wenn gleich longfam,
nod wurde endlich fo befchwerlich, dul's ich mich
in meinem 3a. oder 33. Jahre zum Gebrauche eines
Hohlglafes enirchlofs; und ich fand, dals mir
Nummer 9. uud 3. genau das leiteten, was Herr
Aiu»l. d. rh}Bk. R.:>i. Su 9. J. 1816. Si.ii. T
I
t aSa ]
rare fo richlig befchiiebcn liat; nümlicti icltl
küDtite eiilferiite Gegenitände ziemlich gut mil der
eiden, aber noch genauer mit der zweiten Mum-
mer fehen. Eine kurze Zeit begaiigte ich RiicU
mit Nu. 9., legte He aber bald güu/Iich bei Seile,
um !N'o. 3. iu braacheu ; und nach Verlauf einiger
Jahre war ich zu No. 6. gekommen, bei welcher
mein Auge min ['cbuu lä bis au Jahre lang unver-
ändert gi.blieben ilt. Früherer tif brauch einer BriU
len-Lorguetle würde mich wahrlcIteinJich nodi
kurzlichliger gemacht, oder mir IViiher den gegen-
wärtigen Grad von KurzlichLigkeit zugezogeu ha-
ben. Hätten tneiiie Freunde m'ich überredet, beim
Lefen und Sehreiben mtin iJuch oder Papier im-
mer fo weil vom Auge zu halten, als ich wirklich
fehen koniile, oder hätte ich zu Zeiten meiue Stu-
dien ausgeletzt, und mich mit der Jagd oder an*
derra Zt^itvertreib bel'chaftigt, wobei man mehr
nach entfernten Gi^geuftänden lehen inuls, l'o wäre
ich wahiTch ein lieh gar nicht kurzfichtig. Es iß
fehr möglich , dafs diejenigen Kurzlichtigen^ wel-
che es durch beliundiges Gewöhnen an nahe Gegen-
Hände geworden find , in 'ihrem Alter nicht wieder
weitlichLig werden.
Da hier von dem Sehen die Rede ilt, ib wiU
ich noch eines Verfucbs gedenken, den ich vor rift-
Ic-u Jahren angeltellt liabe, um aufzuhnden, in wie
weil die Gleicliartigkeit der Bilder, in Jedem der
beiden Augen beitrage, lie dem Geifle als ein Ein-
[ aS3 ]
zigea darzu Hellen. Der miirinorne Kamin in dem
Haufe, in welclieiu ich damals lebte, war im vbe-
reo horizoQtaleo Felde verlical geriell, und die Er-
höhuDgen und Vertiefungen hatten uttget'iihr einer-
lei Breite. Wenn ich dibfe Reihe Au.shöhlungeo
aus einem Abilande von ungefähr 9 Zoll aufah,
und die Sehaxeu auf lie richtete, l'o lali icli jede
ErbÖhung und Vertiefung deutlich, und iiitheiile
richtig von dem AbHande. Wenn ich aber üie
Sehaxe einem etwas eulferiiteren Gegenltmde au-
paläLe, fo erlcbienen mir jene AushöhJuugeu uii-.
deutlich und alle doppelt, fo dafs licli die Erhö-
hungen mit den Vertiefungen verinerigten , und
zugleich halte ich das unangenehme Cetllil des
Schielens. Verlängerte ich aber die Seiiaxen noch
mehr, wie ungefähr zu einem Gegenllaud von
18 Zoll Entfernung, fo belen die verdnpjjcllea
ililder aufeinander, ( d. h. die erlle Krhöhung und
Vertiefung des gerieften Feldes im Bilde des Ei-
nen Auges, deckte genau die zweite Erhöhung und
Vertiefung im Bilde des andern Auges;; und nun
ialiich das geriefte Feld wieder fo deutlich und fo
einfach als zuerft, es fehlen aber doppelt fo weit
vom Auge, als es wirklich war, entlernt zu feja,
und zeigte iich diefcm verhältnifsDiafsig vergrij-
Iscrt: auch hatte ich in diefem ['all keine Empfin-
dung vom Schielen. Da nun die einzelnen 'J'heile
des gerieften Feldes, obwohl im Ganzen ziemlich
gleich, doch nicht an allen Orten ganz dtefelben an
I »84 1
i
I
Farbe uud andern kleinen Umlläaden waren, ib er-
fehlen an manchan Stellep eine leichte Verwirrang
wegen diefer Verrcbiedenheit in den Bildern. Die-
ftf geringe Verworrenheit hatte aber gar keinea
Einflnli anf daa Urtheil der Seele über die Bilder^
nnd es erfchieneb ihr diefe TÖltig eben fo einfachi
als wenn die Aagenaxen fo gerichtet waren ^ dab
Jede Erhöhung nnd Vertiefung^ welche das eine
■ j
Ange fah^mit denrondem andern Auge gefehenea,
ficb deckte. Eb entftand keine andere Vorftellungi
ala die einer Reihe Riefen y die breiter nlid entfern^
ter an feyn fchienen, .ala fie es wirklich waren.
Diefen Verfuch habe ich hänfig, nnd^ioamer mit
demfelben £rfolg wiederholt.
I
[ 285 ]
VII.
' 'Der thierijhhe Magnetismus aus tlynami/ch-pß'-
chifchen, Ki'äfttii verß'dndlich genuichtj
Dr. Joseph Weber, JDirect. des Lyceuna
, und Prof, der Phylik zu Dillingen.
Hrrr Prof. Weber liat lieh langfl daich atae und fcliäti-
liare ciperimentale ünleifurhunsen Verdicnile um (Jie Naliir-
kiinde und dgilurch .Aufpturl.a auf TArgfälügt KiwägUDg IViaer
Ueberieugung liti jedem PlijÜkpi' erworben. Seine ArbeliPn ha-
ben iibcr^ern dag VerdienFt mügllchfl kuner und klarer DarRcU
lung. Auffilie von ihm frhcineti mir dalicr für diefc Annaleu
ücU zu eignen, gereut nncb, ich hielte einiges mehr für uurcegenil
aud auKuitLcnd, all für befriedigend. Viele der lulscrorileallielieu
Errcheiuungeii , die man für 'Wirkaugen eine- thiurirdien Mague-
lismut auiiugeben pllfgl , find in den leulen Jahren von MüQ-
nrrn, welche mil Nüchtcinlicit zn beobachten wiQen, lierrorge'
Ulfen Qud befiiitigt woidru. F.iii NatUTroi-rdier hat alfa , wie c»
lilieiiil, aiLht luebr «n befurgen, im Gebiete dei Taufdinngru nach
Seil.:nbUA^n lU bafdien, W'nn ev eine Erkliirnag filr Tie aufm-
Tpüren verfucbl. DaPi diele aus der geifligi-n und aii> der korpci-
liehen Malur des MenfrheB /.uKleich lu fchüpfen fey. fcheinl mit lehr
richtig ; aucbuiirde irh »iüLgdeiu, was mehrere .usfchlieTaend äy-
i-cUoAn!"..lil
;i.. voranderoAiifichK-ndi-rKal
k
C aS6 ]
x«g einräumen, hatte Ge diejenige Verftandllchkelt, welche mehiem
Geifie Bedürfnifi ift ; gcßehe aber , dala den Verkeltangen ^os
Säuen , welche man in ihr nnd in der foge&annlen Naturphilo-
.fophie für Beweife zu nehmen pflegt , eine Beweifkraft abznge-
wiünen y ich mehrentheilt omfonfi mich bemüht habe , und dali
fie mir oft mehr Spielen des Wiizet, als SchlüITen und ezactemWif-
fen an gleichen fchieuen. Einige frcundfchaftliche für mich nur an
ehrenvolle Aeolkerangen in dem Briefe des Hrn. Prof. Weber, der
die nachfolgende Abhandlung begleitete) und zu ihr als Vorbericht
SU gehöreu fcheint, veranlalTen mich zu diefen Bemerkunl^en.
Gilbert.
Dillingen am i8. April 18 16.
Sie haben ein fcbänes Beifpiel der Unparteilichkeit geger
ben , indem Sie meinen Neuen Verfuch den Galrai^iamue zu er*
klären, in Ihre Annalen (Jahrg. i8i5. St. ii.) aufgenommen
haben. S<e haben fich früher mit Jlecht den Mißgriffen dtt
neuen NalurfoiTcher entgcgeugefetzt, und Sie iind durch Ihre
Wahrheitsliebe und durch Ihre Unpartheilichkeit gleich geehrt.
BieAerzte treiben jetzt viel Wefen mit ihrem fcgenanuteH thieri-
fchen Magnetismus ! Die Phjfiker dürfen nicht länger müfaiig za-
fehcn , zumal die Bemühungen der Aerzte erft dann recht fol-
gereich werden können , wenn il^ncn die Phyßk yorleuchtet* Ich
fende Ihnen einen Verfuch auch die Phänomene des thierifchen
Magnetismus -verlländlich zu machen. Sie werden , wie ich hof*
' le , durch Bekanntmachung delTelben Ihren Annalen neues In- '
tereiTe geben , weil Sie auch die andere Seite der Naturforfchung
erfcheinen lalTen. Edler Mann, ich meine: es fey wahrhaft der
Genius der NaturwiflenCßhaft, der Geh in den Wirkungen des
ihierifchen Magnetismus fo laut und fo wunderbar Yeraebmen
[ a87 J
, um die Prifßer diefer herrlichen WifTenfcLafl la vermS-
Aaü ae nicht immer nur dia Aufsenfeite der Natur forg-
fludiicD, Jondera auch lie in ihrer Tiefe lu crgrciren ruchen.
lV«i^lcic1ieii Sie einniol die VerfucUe die Natm'ei-rd.emniieeD au>
feinen M.ilerien, Fluidcu, alh.-iirLhvQ StolTen u. d. gl. zu erkU-
Sea^ mit der djuamifchcn AnGcht der Kalnr odrr mit der dj-
Maniüiihen HaiuiCoiTchuDK : kann n Ihnen , einem Meifier in der
S^ond, zweifelhaft bleibea , wem der Pr.is gebühre? — Dr.
Klage hat alle Gelrlirriiinkeit aufgebolen , um die (tüerirch-
mBBBeliCclien Plianomene in bclenchti-n , und er gefleht ( im Jah-
re i8i5): die gffamiiiie Naluru-iJ/enfcAiffl liege in einer OM-
macht , hier auizulangen! Dal iß piknnl uud ein Zeichen der
Zeil! Sie haben den grciroeii fieruf, das Organ der je tilgen N>-
torwilTenfchaft in fejn ; greifi-n Sie nach der gaacen Krone, die
Ihref A'erdieuflen gehört! — Vorleihen Sie raeioer Freiheit:
icb halle mich Lieriu vom Genius der Phyfik begeißerl. — Die
beiden gedruckten Abliaudlniigen Vom djiiamirdien Leben, und
VomGalraniimui, bitte ich Sie «la ein Zeichen meiner Verehmng
•t>{i)nnebmen<: — -- — Weber.
E in l e i t u n ff.
t. Dr. Anton M e f m e r, ein gebomer
Schweizer, machte im Jahr 1773 zu Wien man-
cliei'lei Verfuclie mit dem gewöhnlichen Magnet an
Kranken, in der Abficht lie zuheilen, und Mef-
mer Iah riellultig die Anwendung des Magnets in
dieror Hinficht, mit erwünfchten Erfolgen ge-
krönt.
a. Dadurch aufgemuntert, verfolgte er feina
VerfuclLe, uud langte bei der Entdeckung an: dafs
t 288 ]
er auch ohne Magnet, durch blofse Berührung mit
leinen Händen auf Kranke einzuwirken und Heil«
swecke zu. erreichen vermöge.
3. Nun dachte lieh Dr. Mefmer den tuen fch«
liehen Leib mit Krallen verlehen, die mit denen
des gewohnlichen Magnets Aehnlicbkcit haben, und
nannte die mit dem gewöhnlichen, Magnet analo-
gen und dem Menlchen einwohnenden Kräfte, ^/ueri«
Jchen Magnetismus^ behauptend, dafs diefe Kräfte
Ton ihm beliebig erregt, und zui: Heilung der
Kranken gelenkt werden können.
4. Bei Forlfetzuiig der Verfuche, welche Dr.
Mefmer mit Kranken machte, zeigten fich, zu«
mal bei Nervenfchwacheriy Wirkungen, die aufser«
ordentlich waren ^ und an das Wunderbare gränz«
ten; die Kranken fielen in einen Schlafe und die
Schlafenden zeigten lieh als ungewöhnliclie Men»
feilen j mit veränderten und gefchärften Sinnen und
mit erhöhten Geifteskräften.
5. Dr. Mefmer heilte auch in Wien durch
den thierilchen Magnetismus mehrere Kranke^
und erregte dann mit feiner neuen Kurart Auffe«
hen. Aber er fah |ich dennoch bald gedrungen,
Wien für immer zu verlalTen.
6. Mefmer liefs lieh in Paris nieder, und
machte fich da durch einige auffallende Kuren bald
einen Namen. Aber auch in Frankieich traf Mef<«
mern undden thierifchenMagnetismus nicht immer
ein gunliiges Schickfal. Dicfesi diente aber dazu,
dafs der thierifchc; Magnetismus nur mehr ausge«
und DQ die Kegeln der KunR gehan-
i wurde.
j. MiLtlerweile brach d!e Revolution aus, und
"das neu entdeckte Heilmittel kam in GeTahr, tuiler
ihren Stürmen mit auderra Guten unterzugehen.
Alleiü jetat fand der thierifche MagneLif^mus Auf-
nahme in Peulfchland. Ute deutfcheii Münner
Bickler, Albeia, W'eiij h ol t, JJöckmann
und Gmelin wurden ieine erlten Pfleger.
8. Aber auch in Üeutfcblaiid erfuhr der neue
Ankommiiug Ilaike Widerl'prüc'ho, die den Nut-
zen hatten, dalk einige ausgezeichnete Aerzte ru-
hig und wahrhtitliebend, Verluche anflelllen, und
den thierifchen Magnetismus lediglich auf die Pro-
be der Erfahrung fetzten; Ue landen und verbürg-
ten folgendes Reful tat; „der thierifche Maguetisraua
m wahrhaft ein Ileilniiltel, und lieht unter den
hcroifchen oben an."
9. Ob nun fchon der thierifche Magnelisrans
alsHeilraitlel aufser dem Gebiete der Fhvjii: liegt,
fugehört er dennoch aU Naturkraft und Nalurer-
fcheinungeigenthümllch derPhyhk an, Efl illAuf.*
gäbe und Anforderung an dieLelbe: dem thierilchea
Magnetismus bis auf den Grund nachzuforlchen,
und die thierilcli - m.iguctifchcn Phänomene aus
demfelben ai»»ul)!i!en 'uid vcrnändiich zu machen.
lO. Da die Phylik diefe Anforderung nicht
abweifen kann, fo nehme ich, diePhyfik vertretend,
es auf mich, und mache den Vcifuch, in den
Grund des thierifchen Magnetismus einzudringen,
i
I
[ aao ]
l'cinerliHnomflne aus bekannten Kräften za tu
klären, ,
Zu diefem Ende werde ich in gegenwärtigem
AufTnlKc I, die ma^nelifche Behandlung der Kranr
ien vortrageil, dann U, die bewährten. Hauptwir-
tungen des Magnetismus eiflzeln aufrühre»^ nnd
endlich HI. dieJelOen aus bekannten Kräften und
Oefetsen Terllaudlich zu luaciien veiluchen. All«
dos aber freilich nui' in einer Kürze, wie die Grun-
zen einer Abhandlung für dieAnnaietj: lie fordern.
I. Magnetifche Behandlung der Kranken *).
II. Indem ich die inagnetilcliefiehandluDgder
Kranken vortrage, fo iaUe ich auch hier nur dea
phvffßdien Geliclitspunkt^ da heifal Krani-e magne-
/{/(/■e/j nichts anders, als: experimentiren, was cia
gefunder Menfcli auf einen Kranken durch bjolse
Berührung vermüge?
13. Die Hauptl'ache in der Behandlung, die
wir das Magnetijiren nennen, belteht darin: dab
der Arzt die Hände über den Kraukeo Areichend
.hinbewegt, oder üe ihm ruhend auf- oder uni
terlegt,
10. Das Streichen gefchieht über den leicht be-
kleide tenXieib des Kranken, vom Kopfe abwärts aod
'] leb bidiene mich durchgelicnds dn gcwöfanllchcn Spracli^
gubiauclii , and Tage n
tiktm- Magueliimui.
:tirch> Behandlung gleichwie Üli«^
J
wärtB zu den Exlremilaten. Das Haaclauftegen
d To rerrichtet, dals eine Hand den Magen, die
,ere die Stirn oder das Hiotei-haupt berülu-t.
i4. Die Berührung ift alfo dag Haiipiruchliclt-
hei der Behamllung, die die luagneLiTche ße-
' tiandlung heilsl; doch mufs die Berühruug niclit
immer unmittelbar gel'cliehen, zumal wenn die
Kranken ft^hr reizbar lind, oder es die Uecens ei>
fordert Das Streichen in einer Entfernung zweier
Zolle vom Leibe wird noch immer wirkfam be-
luuden.
i5. Bringt das Magnelifiren wirklich Wirkun-
gen herror, fo ßnd diefelbeu iu die allgemeinen und
befondeni zu unterrcheiden,
|L jßlgemeine und befondere ffiri-ungen des
thierifdien Magnetiamus.
i6. jiltgemeine If'iriungea de» thierirchen
lllagueti&inus werden diejenigen genannt , wcl>
che gewijhulicli. erfolgen und ßch nm ganzen
Menfchen ßciiibur machen. Eine folche VVic-
kung ill unter andern , die Verftärkung der
^ebensthätigkeit, die lieh Über alle Theile des
inen fch liehen Leibes, l'owohl über die Nerren-,
Sjfuskel-, Gefufa- und Verdauungs-Syfleme, ala
uberdieAb-undAusfonderungs-Urgane verbreitet.
»7. Befondere ff'irtungen des thierifchen
Magnetismus iiennt man diejenigen, welche /ich
nur hier und da, und bei einzelnen ludividueo ein-
^ /
ftellen* Wir ködnen fie mit Dr. fLlttge^ *> inZa^
Aände von fechs Graden einiheilen* ^ ^ * r
18. Der Zuftand des erßen GrA'de^ koüinit tnft
dem der allgemeinen fVirkung (16.) üböreioT, wbA)
lä&t nicfata Uogewöbiiliobea fehen«
^ -.
ig. Im zweiten Grade fangt da« Auge an, fiel
. ' ' ■ -
der Herrfcbail des Willens zu entziehen : deirKra^
I
ke beginnt zu fcblafen^ und man fagC, feiii^ Znftaiii
fey der des Malbfc/Uafee.
30. Kommt es zum dritten Grade, (b ürCdnsk
nen alle menfcblicben Kräfte im Krauken 3u e^,
fcblafFen; der Kranke wird wie ein Betäabter« nod
Aellt den Zuttand dar, den man den hmgnetifhhm
Schlaf nenuU • , ^
31. Der vierte Gr^d ift der des SommunbuHi»
inua. Der Kranke kommt JcMafend zum JUewuß^
feyn^ und vermag fich wie ein Wachender zu äu*
fern. Seine gewöhnlichen Sinnorgane find insger
lammt verfcbloflen, aber fein Sinnesvermögen bat
lieh an andere Stellen des Leibes begeben: dieSonh
hambiile Tidren undfehen^ riechen \und fihmecken
durch den Magen. In diefem ZuAande zeigen ficb
a u ch d ie Magnetifirtea ganz befondere abhängig vom
Magnetifirer\ ße fcbcinen durch ihn zu denkeöi j
zu empfinden und zu handeln. Diefer Zuf^nd ift
übrigens dem Kranken behaglich.
» ■ .
^) Verfach einer Darßellang des animalifchen IfagaelUfluWv '^
lOs Heilmittel. Berlii^. ii^i£u («irftt« Aiiftag«}, , , .
L
'A.
[ 2y3 3
aa. Tritt der /ü/i/i-e Grad ein, fo wpudet lieh
' der Kranke voo der' Aulseiiwell ganz ah, in fein
tt Jnnerfies eintehrend. Seiu BJick uarh Innen wird
^1 aacli gefchärft^ I"o dals lieh ihm der innere Orga-
niamus feinen Leibes auffchUeJst^ und ihm das Ver-
haltnifs der Orgone untereinander zur Aiilcliauung
giebl. Der Kranke lieht dulier die Quelle feiner
Kranklieit^ verordnet leJbn Arzneien und leitet fei-
ne Kur bia zur Genefung. In diefem ZuHande ill
dasSinnesvermogen und die Geifieskrult eines Som-
narahixU u\iv noch er hohler : man nennt dielen Zu-
Iland den ites Klarfehens und der Divinafion.
23. Kumnit es endlich mit dem Magnetilirea
und der Wirkung delleJben aufs hüchlte, fo geht
der Soniuambül in i\en fechfien ürad über. Jetzt
tritt er aus feiner inneru Jicluliaunng heraus, und
fetzt fich wieder ins l'^erhäünifs mit der j4ufsenivelt\
aber diefes Verhälnils iil neuer und höherer jirt.
Sein Blick breitet ficii mit grolser Klarheit auf Na-
he und Ferne, auf Kaum und Zeit aus, und wir la-
gen : er ili im Znßand der allgemeinen Klarheit
nnd der Exßaje. In diei'eiu Zullande zeigt tl^C
Xranke die liöchße Harmonie zwifchcn Scelo und
Leib, das Leben erfcheint kräfliger und gelioltvol-
1er, und über das ganze menfchUclie Wel'en er-
giefst lieh Ruhe, Unfchuld , Keiuheit und Heiler-
keit, iVi dals der Kranke gleichet einem Ver-
klärten.
24. Die Wirkungen des thierilchen Magnetis-
mus, sumol die der hölieru Grade, lind alfo aller-
dings bewunderungswertlie Phänomene. Zwu
kommen Gc nur zuweilen zum Vorfcheio, manch'
mal zeigen Tie ßch ciH nacli Wochen, ja wohl gai
evll nach Monaten. Indefs Find lie nun einmal
Tfiatjache *) , u»d wir küuneu niclit umhin zu £ri«
gen, wie werden fo aurscrordeulliche Erfchei
gen veillandlich?
111. Verfuch, die mngnetifchen Wirkungen ver-
ßändlich zu machen.
35. Dr. Kluge hat jiingft Terfucht, die mag-
netifchen Wirkungen zu beleuchten, giebt aberl'eitie
Theorie l'blbß nur Für eine Mutliiuarsung ous,
äufsert Ireuhencig: dals uufere gclammte Natur*
wiUeai'choft zu niedrig liehe, als dafs lie die Hüben
der magnelircheii l'häuomeue erreicheu und ihreu
Urund ins Klaie ziehen küuiite.
a6. Allerdings lieht eine Phyfik, die keine an-
dere Realität kennt als das Sinnliche und Kohmale-
riale, und dann dicl'es nach Lull noch verfeinert,
und mit beliebigen Ii^igenfchafieu ausHattet, riel zu
niedrig, ala dals lie üch zum Grunde der magneti'
Tchcn Wirkungen und Phänomene einpothebeO)
oder auch nur mit einiger Wahrfclieinlichkeit daF'
über AülTchlufs geben konnte. falTen wir hingegen
die Natur in ihrem ^«yZcA aul', und deuten wir ih-
re Wirkungen dynamijcliy lo Tcrmögen wir io den
Verfuihe den
Giideii
ßch i
dtui abea «ugi'ruhrua
fek
1^ [ 395 J
Grund der thicril'cli - magnelilchen WiikuiigGu
Slicke zu thun, und ihre Geretziualsigkeit im AU-
(«JDcitiea iiachzuweiUu.
37. Nauiiicli ei'welfet lirli der tliicrirdie Mag«
Dctismus wirkfam, To wird vtia ihm, wie es aus
d<;n) Eizählteu et'liellel, dei ganze Menfih ergrii-
len. Die iL-lLluinen Wirkungen dea thierilclien
Magiielisuius lind demnach als Pulche angezeigt,
an denen der ganze Menfih, die Seele und heib ,
Theil haben. V\'ir niiilleii air^ in UeuiLheilung
des ihiei irchcii Magneli.sinus di;n ganzen Menfcheu
Leib und 8(jt:le, in da.i Auge lullen, und das Ver-
haltnifs des ganzeu Meiilcben zum Arzt und zur
Auüienwelt in Betrachtung ziehen.
28. Der Menfch ifl Seele und Leib in Einem >
und da ilt dann Aerivieu\^c\\ eine Einheit zweier ent-
gegengffttiter Wefen. Die Seele ilt nämlich er-
haben Übel' das Leibliche; iie ilt dasfrincip de« ße-
wursLl'eyns, de« Uenfcens und freien Wollena, iiider»
der Leib in der Reihe nolürlicher Dinge iteht, be-
wufitlos und unfrei iü, und den üetetzen der Trug-
heit, der Cohaii-nz und äcliwere unlerliegl.
29. Die Verbindung der Seele und des Leibes
vereint aber niclit allein cntg eye nge letzte Welcn, '
lunderii bringt Iie auch au einander in ein Verhält-
uils, das wir H eckj'clwiricung nenneu,
30. JJie Wechfelwirkung zwlfchen Seele und
Leib ward auch von jeher als Factum anerkaunt,
aber der Grund diefer Wechfelwirkung blieb im-
mer im ticl'eu Duakeli denn CJogeiiratzv, wieLeib
tind Seele lind, fcheineii durch eine Kl ufl getrennt
lieh einander nie erreichen und berühren , fonach
auch ichlechterJings nicht in tinander einwirken ii
können.
3i. Indefs, betrachten wir die Seele an fid^
und fairen wir den Leib in feinem Grnade dynßß
mifch auf, fo fchwiudet die Kluft zwifchen Seele
und iitib. Seele und Leih kommen wirklich mit
einander in ßerührung, und beliimmen fich einao»
der wech fei weife. .
33. Die Seele ift nämlich an fich, wie ich an«
derswo zeigte ^), die Einheit yon Seyu und Le-
ben (Lebeu in engerer Bedeutung genommen), Ib-
nach AW^r und Geifl in Einem. Die Seele rüfar^
daher als ein zweilebigea fVefen an die Intelligen«
zen (von Seilen ihres Bewubtleyns), und an die
naiurlic/ien Dinge (von Seilen ihrer Natur); die
Seele gehört zweien Welten an , und greift dem-
nach in die beiden Welteaein, fowohl in die JVa-
turwelt als in die Geißerweh.
33. Die Wechfelwirkung zwifchen Seele und
Leib ill alfo durch Kraft ^ und zwar durch die ]Sa»
turhraft der Seele ^ die wir dynajnijhhe Kräfte nen-
nen, ausgemittelt und möglich gemacht.
34, Es ilt alfo nicht allein der Menfch, Ion-
dern auch die Seele des Menfcherf ganz eigentlich
* ) Vom cljnamifchen Leben. No. 62 — 64. (Landsliot
1816). AT,
[ 2i)7 ]
t MitraLosmus y das Uuiverfum, die Katur- und
(veißerwelt im Kl<'i[ien; woraus dann ferner klar
nrii'd, dafs die Seelt; die Eindrücke des Leibe.«, und
miltelii diefer die der Atilseiiweit empfangen, und
Juugegen auch ihre AETectionen in den Leib hinein'
idlden, und durch ilm auf die Aufseuwelt wirken
Mden
in:
34. Indem wir aber in der Seele des Menfchen
HDch eine Natur ftihen, fo ill diefe immei- eine vom
Geift durchdtungeiie Natur, und die dynamifchea
K.i'äfte der Seele lind nicht blos phyjifche, Ibudern
auch pß'c/iifc/ie Kräße, Kralle allb, die unter dem
ff Uten des Alenfv/ien Jie.hen , die der felbllthatige
Geiil befehligen kann, und ihnen beliebige Kich'
tung zu geben, fie anzullrengeii, ihnen Erhöhung
und Schwung zu geben vermag.
35. Wirken auf den Menfchen blos ^aturdin-
ge ein, fo ill die Einwirkung ganz dynamifcker Art^
kominl aber ein JMenfc/i mit einem Men/hhen ia
ßeriilirung und tu einen Krüftecontlict, fo lind die
Einwirkungen nicht mehr rein dynamifch, fondera
lie lind auch }iJjcAi/l/i (34).
36. Da nun nur Gleichartige in einander wir-
ken können , und im tall dal'ä Menlchen tjn Ver>
haltnifs Heben und mit einander in ßerülirung find,
zwifchen dur wirkunden Uifache und der Emplu.ig-
liclikeit des Subjectea die vollltiindiglle Gleichartig-
keit üaLt hat (340' fo mul's die Einivirkung eines
Men/vlien auf einen andern, wenn Üe eintritt, im-
Ati(.3l. d. CLjCk. ü.bt. Si.3. J. löiO. St. II. U
itism
C »98 J
mer verhältnifsmäfiig die ßärJbßey die am lueifiea
•nergiiche teya.
37. £b«ti daraus 9 dafs die Einwirkang cinei
Menfchen^ auf ainen andern dynamifch'pßrcMfch
ift, erhellet, ea könne durch den blofien fTiUen
tinef Geianden und Slarken feine Einwirkung auf
einen Kranken und Schwachen verftäfki werdeoi
Qu4 aus denifelben Grunde der Kranke durch ei-
ne kindliche^ Hingahe der Einwirkung dfea Ge«
Funden nur empfänglicher werden.
38« Setzen wir nuui dafs wirklich ein Gefiuu
dery Lebenevöller ss -f| mit eioem JSranien anA
Ltebenefcliwachen sd — io Berührung' komme , und
der^Gefunde feßen ff^iUen habe, auf den Andern
heilfam eiacuwirkeui wahrend lieh der Andere, mit
Vertrauen ^ an diefen hingiebt^ fo wird jlie Kraft
des Gefunden, =:£xpanfiou, in den Kranken, ;= Cot^
traciion, die Expanfion zunachll im Leibe und dann
auch in der Seele erwecken und frei machen *^y und
es wird dann die erweckte und frei gewordene Ex-
panfion a/« Z»e6^/z«i6ra/i^ fich über den Menfchen aus^
giefsen, und das ganze menfcliliche Wefen mit
neuem Leben erfüllen.
39. So wäre denn fchon übcrhaup^l die Wirk«*
famkeit des thierifchen Magnetismus als Heilkraß^
fo wie die allgemeine H'irkung deffelben (16,)
aus dynamifch'pjychifehen Kräften verilandlich
gemacht.
*) Vom d^rnaoiifcbcn Leben eic. ^o, 39.
[ »i)9 ]
40, Wird durch Foi-tl'etzung der magnelüchea
Behandlung die £iiiwii'kung den Arztes anhaltend,
t, [o mülTen die dynainirchea Kralle der Seele immer
> mehr erregt werden, und Ca muh dann durch das
• Hervorgehen der vorhin eurückgedrüngteii Nalur-
t kral't der Seele, oinZullaiid des Gleichgewichts zwi*
ichen der dynarailchen und flychilchea Kraft der
Seele eintreten und den Zulland einer Kral'teindif«
ferenz herheiführen , die Ruhe ill. Eine Tolche Ku-
he heiTst aber, to fern fie im Menfche» ericheint,
Scläaf Ua lieh nun die Natur gewöhnlich dea
Schlafs bedient, um im Menfchen die gefunkeaea
Kräfte wieder aulzurichten, fo fehen wir im mag-
neLilchen Schlafe nur die Auwendung einea Gefet-
zes der Nalur im JBerondern.
41. 111 ein Kranker der magnetifchen Einwir-
kung im hohen Grade empfanglich , und wird die
Manipulation mit ihm von einem Arzt , der zu ihm
das gehijrige VerhJiltnifs hat, fortgefetzt, fo mufs
die dynamifche Kraft derSeele immer mehr erregt,
über die geiltige überwiegend werden und üherwie-
geud zum Voifchein kommen. Nehmen wir diefea
Fall als wirklich an, l'o wird die Seele ihre Kehr-
feitef ihre X^atur^ dem Leibe zukehren und fchea
lallen.
43. Aber eben ein foicher Zul\and des Men-
fchen, worin die Seele dem Leibe ihre Kehrfeite
zuwendet, und ihre Natur fehen läfst, ifi ein nu-
l^erordontlicber Zuitand, und da darf es uns nicht
befremden, wenn ein magnetilirter Kranker als ein
U 1
^ d
ungewöhnlicher Menfch erfcheint, und nach bis-
her uubekannteo üefetsen fich äubert, und Erfcliei-
nungen sar Bewoadetiing (den Somnambulismui) *
anflteilL
■
43. Tritt naU) wie wir feheni die Naturkralt
der Seele überwiegend hervor , To dringt fie in ih»
ren JLeib tiefer ein j und kommt dadurch* mit ihm
und mit der AuDienwelt in ein ganx neues Verhält-
nils; die Wirkung und Gegenwirkung wird inniger
und^erböhter« ' Aber fo ift dann auch das VerhälU
niüi des Geiftes zu feiner Natur neu^ und das Erw
wachen des Geilies sum JBewuIstfeyn deflelbeo, ilt
ein Erwachen xu einem neuen Leben. Der Geifi^
d^r fich fonli im gefunden ZuAande des Menfcbea
mit feiner Denk- und Willenskraft, und mit fei«
ner anderweitigen Thätigkeit über die Aufsenwell
ausgebreitet hat, wird nun von feinem neuei^Zu«
Aande angezogen y auf Beachtung feiner eigenen Na-
tur eingefchränkt, feine eigene Natur und ihr Ver«
hältnifs zum Leibe , und zu den Umgebungen zum
Gegenßaud feiner JBefchauung. machend. Wächll
nun überhaupt jede Kraft, die ihre Peripherie en-
ger zieht, an Intenfion, fo b^^^reift man, dais im
Zuliande des magnetifchen Schlafes die Lebensthä«
tigkeitdes ganzen Menfchen erregter, fonach auch
erhöhter feyn , fich dann auch in- verftärkter Sin«
nes* und Geilleskraft zeigen, und in dem P/iäno*.
mene des Klarfehena und der Divination kund ge^
ben könne.
44. Hat fich der G^i& alliuöhiig an feinen
[ 3oi ]
neuen Zaßand gewülint, und ift er in feirten neaen
Verliiiltnirren audi emlieimifch geworden, fo hält
er lieh nicht melir in den Schrauken der inuern Ite-
fchauung, fondern dehnt lieh wieder weiter oiis;
wendet lieh freithälig nach Aufsea, und umfärbt
mit feinem nun einmal gefchürlten Blicke lone-
res und Aeufsere». Da beündel lieh dann derSoni-
nambÜl in einem Zudande, den wir den der allge-
meinen Klarheit und der hxjiafe nennten,
45. Ks gehen aifo alle Uauptphänomene des
thierifchen Magnet iaiiius aus den dynamisch- pl'y-
chifchen Kräften hervor, und wir erkeanen nun:
der thierljche Magnetismus ^ dieCes vorhin magi-
Jbhe Etwas, fey nichts anders als die aUgemeine dy-
namifdie Niturlraß, die lieh hier nur dadurcli
verjbnderheillicht, daCs lie niclit hlos dem Leibe,
fundern auch der Seele gemein, mit geißiger Kraft
durchdrungen^ fonach eine dynamiCch-pjychifche
Kraft iß.
46. Allerdings ifl das tiefße Dunkel, das der
tjiierifche Magnetismus aufzeigt, durch die gegebe-
nen Andeutungen nicht bis zu jeder tMnzelnheit aul-
gchellet. Indcfs werden dennoch nehli den allge-
meinen magnetifchen Wirkungen auch die befon-
dern aus den dynamifch-pfychifchen Kräften ver-
nUudlich, fo dals Ge zum wenigften den Schein des
Wunderbaren ablegen. 'Ich führe Kürze lialber
nur das Sehen und Hären , das Rieclien und
Schmecken durch den Magen an.
47. So fern dicSoiniiambüIe durch den Magen
L
l 3oj 1
Tehen nnd hören, riechen und fcbmecVen, rielleii
iie zwar Erlcheiniingen auf, die ungewöhnlich, aber
laijgll fchon in Kranken und bei I\achtu>andiera
bemerkt worden hiid. Um nur von letztem, und
zwar voierfi in HiiiGcht des Sehens !tu reden , l'o U-
l'en he im riultern, Ipielen Klavier uach Noler,
und thuD lond Verrichtungen im Dunkel derNaclit
fo pünktlich, als es von Wachenden bei Tage ge-
fchieht. Em mufs alfo im menfchlichen J^eibeTheh
le geben, die bei einem kraiikhorten VerliaUnils
awifcheu Seele und Leib, wo die gewöhnlichen
Sinnorgane erTchlallt ßnd, die Stelle des Auges ver-
treten, indem he To aulserordenUich emptiiid'
lieh hnd , dafs iie die rchwächÜeti Lichtein-
drücke aufnehmen und zum Bewufstfeyn bringen.
Namentlich iH bei den Somnambulen die Jilagen-
gegend ein folch empfindlicher TheiJ, wo Hch eben,
der Phyfiologie zu Folge, nicht nur die Hauptge-
flechte der knotigen Nerven, ^Ganglien') befinden,
londern durch die Einwirkung des thierifcheii Mag-
netismus ganz befonders hervortreten, und Togar
eine Potensirung, erleiden (Kluge §. ig^.)- £"
kommt noch der Umlland hinzu, dafs der Geilt der
Somnambule nach dem Innern gerichtet, und di
durch fein WahrnebmungsvermÜgen noch erliöht
ift. Ifl nun dasSehen ein Empfinden der Eindrücke
desLicbts, Ib erhellet, es Tey, da das Licht die freie*
Ue Expanüon ift *), und es weder einen abfolut
*) Vom dynam. Leben Mo. 3i.
l
[ 3o3 J
pnlceln noch einen abfolnt undui'chllcli Ligen Kor-
und nirgends eine abiblute Nacht gieht, im
V»m eigentlichen Sinne wahr: die Somnambule fe-
hen durch den Mnge.n. Und da iJt es denn gar nicht
wunderbar, dals üe die Stunden der Uhr, die man
ihnen auf denMagen legt, unterlcheideu, verfchloL-
fene JJriefe lefen n. d. gl.
45. Das Hören ifl ein Wahrnehmen Tchnelt
auf einander folgender Berührungen des Gehtiior-
ganfi durch das J3eben der Luft. Je nachdem die
üerühruiigen mit grijlseiei' «der kleinerer Schnel-
ligkeit aufeinander folgen und mehr oder weniger
beltimmt lind, verbinden wir mit denlelben die
Vorllellungen von Schall, Klang, Ton. Gefche-
Iien nun ähnliche Berührungen der Magengegend
eines Somnaiubüts, lu werden die huchll reizbaren
Ganglien aflicirt, und da noch die Bücke des Gei-
ftes naah Innen gewandt lind , fo kann der Geift die
Afleclionen durch Berührung, welche denen, die
gewühnlioh dat) Ohr erleidet, analog und, gewah-
ren, und Ge auf das Gehör beziehend, unter die
Begriffe von Schall, Klang und Ton Hellen; ja fo
lern Klang und Ton ariiculirt, Sprache, Rad , in
ihren Sinn eingehen, , und fo nach die Hedenden
auch verliehen. — Auf eine ahnliche Weife ilt
das Schmecl'en und Riechen, das lediglich nur
durch Berührung der Emplindungsorgane bedingt
itl, auch durch den iVlagen hegreillich.
46. Man eriiauat freilich, dafs durch blojse
EeJührung die aiit'serordcntlichen und hewunder-
len Phü'noraene und Wirkungen des ibierilch»
Magrielismus herrorgeliracbt werden. Allein man
würiie über die uiineialirch^maguetirchen, eleclri-
ichcn und galTanirdieti EiTcheinuiigea nicht miii-
der erliaunen, wenn fie fellener waren; denn alle
lind beding! dnrcli bloße Berührung \ — Namliili
die djnarnifche Tlüitigteit der Natur, dieles AU iii
Allen, wird überall durch blofse BerübruDg dy< 1
uamirch entgegeugeTelzler Kürper rege, i^a nuu
der tbierilche Alagiietismus, wie gezeigt wordcit,
immer vorherrfchend dynamifclic Kraft Ül, fo ift
der tbieiifche Magnetismus diefelbe KraJ't, welche
einen StahUiab magnetij'irt, eine Fläcbe \eiectrijirt,
oAev galvanifche Wirkungen hervorbringt, itt mit«
hin auch an dieft^lben Gei'elze gebunden, uud
gleicbmarsig dnrcb die lierülirung bedingt.
47. Ziehen wir endlich in Erwugung, die dy>
namifchti Kraft fey im Grnnde fi/iöpferifcho
Kraft *), fo ili keine Wirkung zu aufserordeut»
lieh, keine zu eingreifend und zu umfulfond, dafs
iln- nicht die dynamifche Kraft genügte, ob wir
gl'ich das Spiel der dynamilclien Kraft im Men<
rch>-ii, d'i oi'ch von pl'ycbifcher durchdrungen ifl)
im lietail zu entwickeln, und es nach aUea Rieb«
tun gen zu verfolgen bisher unvermögend lind.
4ti. Werden einmal die Phvßologen ia dem
menlc blieben Urgnanismuit nicht immer aur Altf
Jchinerie atbikkea y Ibndera ihn in leiiier d}'iiami'
*J Vani iljatm. Lcbaii etc. fio, ö;.
[«n Bedeutung Ichaueii; werden ße das VerhitU-
t der ttarren Gebilde xu den Flüirigen, wie es
Ecb zieiJil, würdigen *}, und werden lie iu Henr-
theiluiig des nienrch liehen Lebens nicht immer nur
den Ijcib, diefe halbe Seile des Menfchcn, fonderu
den ganzen Menß-hen, einen befefUen L.eib zum
Oegenllande ihret- Studien macheu, fo wird lieh ih-
nen, wie zu hoüeu, der lliierirche Magnetismus,
und mit dieleni das (iehaimiiifs des meufch liehen
]L.ebeus uocK vollkomineuei- auff^hlieraen , und lie
in die gerammten GeFetze ftfiner Regfamkeit liinein
ftihen lalTün.
49. Uer Phyjiker hat nun, nach dem Mals fei-
ner Krüifte das Seijie gelhan und auf die Spur hin-
geführt, indem er das Gefammtleben des Aleii-
fchen in den dynamifch-pffchijhhen Krdßeji aufge-
zeigt, und die Phänomene des l hie rißchen Magne-
tismus aus denfelben Kräften verßändlicJt gemacht
hat. Es wird eine Zeit kommen, wo diel'ü Anfan-
ge eines Verluchs die eigenlliclie I^iachtjhiiß der
JVa/ur zu beleuchten, und das Unerklärte (in zu er-
klären, anf demlelbeu Wege weiter rucken, und
das Gehe/mni/k des Lebens aus der Morgendämme-
rung in die MitlagsUelle" eiiifilhren wird. Möi'ble
diele Zeit lia/d kommen, und die Schmach des Vor-
wurfs, dci/'s unfere gejam.mte JSaturu^iffenJchaJt
niedrig ßelie^ volJends wegnehmen!
Uillingenim Februar 1816.
•J Vom ajiiaiii. LeJ.ün Ko. 5q,
k
[ 3o(> ]
VIII.
JSine neue f^orric/Uun/r^ zur jibhiilfe bei fehler'
haftem Sßhen^
von
Joseph Skinner, Esq. *)
ich kam im Sommer 1808 nach Alalta^ uüd fehr
bald fand ich, dafs mein Geficht, das fohon ge*
fchwächt war, anfsterordentiich A^hnelj. abnahm,
durch den ßarken Glanz des Lichts, den die weifsen
Oberflächen zurückwerfen, von denen man dort
überall umgeben ill. Denn die Häufer und Mauern
find dort von Stein, und der Boden der Inlel gröls-
tentheils Felfen, auf dem nur hier und da einige
grüne Flächen , dem Auge wohlthuend, erfcheinen«
Nach zwei Jahren war mein Geficht fo fchlccht ge-
worden [Jo obfcured) , dafs ich Bekannte ganz ia
der Nähe nicht mehr erkennen konnte; ich fand
aber, daß, wenn ich durch ein kleines Loch in ei-
ner dünnen Metallplalte Tab, die ich dicht vor das
Auge hieJt, die Gegenwände iicli mir Ib fcharf be-
^) Frei ausgezogen aus TUlochb phllof. Magaz. J. i8i5t von
QilbarU
t 5" 7 3
gi-änzt zeigten, dafs icli lie an beiden Enciea der
SiraTae, in welclicr ich «ahnte, deutlich eikenneu
kotiiile. Mitleirt des kleinen Tlitüs des Slraiileu-
kegels, welcher auf diele Art allein in das Auge
. gelaugt, fehe ich die Gegeuliüude in jeder Nahe
iiiid Ferne fcliarf, mit Terbällnirsmärsiger GrÜLse; -
z. B. lehr kleinen Druck, wenn ich ihn dicht vor
das Auge liulle, fehr vergröfdcrt, nach den wohl-
bekannten Gefetzen der Optik. Und da ich ihn
auch, deutlich in der Entfernung fehe, fu helllzt
(Jana mein Auge daa Vermögen, die Strahlen nach
der Entfernung der Gegciiftunde, IlÜrker oder
Schwächer zu brechen.
So oft ich mich diefes Hiiifsinittels bediene, be-
merke ich , (lals ich unmitleihar darauf die Gegen-
ftiinde fchärler lebe, als Ion». Der Grund davon
liegt, glaube ich, darin, dals, wenn ich eine Zeit
laug bei Ibhwachera uud reinem Lichte gefehen ha-
be, ich den hellen Glanz heller ertragen kann, als
wenn ich derafelben immerfort ausgefutzt bin. Bei
dem Gebrauche convexer Brillen, oder von vergriJ-
ßierudeu Gläfern, findet dos Umgekehrte llatt; da
Jie das Liclit concenlrireii, fo eri'cheinen unmittel-
bar nachdem Gebrauch derfelben, die umliegen-
den Gegcnßande minder deutlich als fonft *). In
■) Hacbdem, w.H Htrp Skioner
vorLin anliihrl, foUle man
den Mangel S-iXan Geßclitb in g:
rofter KunfiehiigVeit fuch«. ;
dann Lünnic er aber durcli cnnv
«e Brillen ( cofl«r JJ,«V<i-
d«. ormag^,Jlers, wie c. Li=;
r aUidhieUich h.illO . auch
wohl mcltu l'i'lieu. UumiLielb»
■, nacLdem duAuge an w«-
_ J
[ 3ü8 ]
djefer Hiiifichl loflen fich die metallenen Brillen *)
als Erhalter dea Gelichta betrachten y unabhängig
▼on den yorhin erwähnten Vortheilen. Nach mei^
ner Zurückknnft in England hat der Optiker Th(K ,
nias Jones (^Charing Crofftio. 6a.) ein Paar Tei^.
auderliche Metall -Brillen {adjußin^ meial/icjpec^
iaeles) zu Stande gebracht, mittelft welcher er des
Abftand der Pupillen beider Augen von einandec'
iniist; fo da(s er das Inftrament für eines Jeden Ba»
dörfnils einrichten. kann, fo dafs man mit beidetf
Aqeen übereinftimmender fehe. lodern daroh die'
nig Liclit gewöhnt ift , kann es fehr heUei Licht JpBhw^rUcfc^
h^ITer fjB (baft eriragep. Wahrfdieinlich liegt der Critnid d«
bell^ Sehens nnniittelbar |iach dem Sehn dnreh da« MfdM
Loch dafiiii da(f datAag^ fich g^aa for die Gflge|i^nd« cip<i
gerichtet ha^e, und nan für die Terwirrenflen Strahlea^ welche
von der ^xe der Kryltalllinfe weiter ab» als die darch das
kleine Loch hindurchgehenden , auf die KrjrAalllinfe fiillei^
weniger empfindlich war. Beim 5ehen durch ^onveze Bril'r
len mqiste fich das Auge für möglichit nahe G^enfiande
einrichten jj konnte alTo entfernte gleich darauf noch wenisei
als fonlt erkennen* Gilb.
**) Metallic fpectacles. Die Engländer bezeichnen allelnftn^-'
mente^ welche die Brillenform haben ^ und wie die Brillen
gehraucht werden , mit dem Wort fpectacles. Die eigeaili-
chen Brillen find convex fpectacles ^ die Brillen - |;.orguetteii
(wie ich ^t^ nenne) concave fpectqoles, und hier heilst gar ei-
ne BrUlenfairung mit runden Metallplatten, die in der Mitte eiA
kleines Loch haben, fiati der Gläfer, {analog den Schnee- Augen
der Lappländer^ emeMeuU - Brille met^lic fpe^tacUn, Qx
^
[ 3<iy j
kleiue Oeffunng nur ein Ttieil der direcLeiiSLi-alileii
in das Auge kommt, hal die befondere Belchuftcti-
heit eiues mangclliarteii GcActils weiter keinen tüu-
iluTs, da die Vorrichtung Kurznchtigcn, dci'enAii-
ge zu cüiivex iÜ, und FernKcIitigen, deren Kryltail-
Ihife 7.11 flücli geworden ill, gleichmJTsig zulegt-
In den Tyllen, welche uns bis jelzt vorgekom-
meu lind, haben ßch die Metall-Brillen nuch im-,
mer üulserll wirkfain gezeigt. In drei fällen, bei
welchen HohigläTer keineHiilfe leiteten, TetzLen lie
die Augen in den Stand, Gugeultände deutlich zu
erkennen. IcJi zweifle nichi, dals bei l'eruern Ver«
Tuchen ihre Anwendbarkeit lieh noch grölserzeigea
wird. Huuiig find die beiden Angen von ganz ver-
fchiedener Befchaffenheit, und in diel'em Falle
dürften MeLalUBrülen fie in gleichniiifsigen Ge»
brauch bringen. Heim Sc/iielen ili die Pupille meift
verdreht und liegt zu weit leitwarls; iu einer Me-
tall •Brille ranfs alfo das Loch l'ür das IchJelende
Auge aulserhalb des Mittelpunkts derPialle, feil-
warls angebracht werden. Nähert man diel'es Lucli
^Ilmählig dem Centrnm, fo wird ilch wahrTchein-
Heh die Pupille endlich an die liihllge Stellung ge-
hnen, durch ihr BelUeben das Licht zu gewin-
nen; und du dcrSelinerve durch die Verdrehungen
immer etwas angegrill'en ilt, wird er, l'o wie allraäh-
lig die Pupille die rechte Lage annimmt, leinen
Ton wieder erhalten. Ks verlieht lieh, dals in die-
Tem Fall die Melullplalte vor dem nicht fchielen-
den Auge gar kein Loch haben darf j dagegen für
J
r 3»o ]
m
die> welche mit beiden Angen ibhielen^ svreier ex«
oentrilbher Löcher bedarf.
' Aach als Stellvertreter einet einseinen Augen«
jllales, ift eine Metallpiatte mit einein kleinen Loch
von Nutsen> wenn man Licht genug hat, wicdai
im Freien immer der Fall iß» Sie hat den. Vorsug
der Dauer, da fie nicht serbricht, und lälal fich bei
manchen Fehlern des Sehens anwenden | bei wel«
eben kein Augenglas hilft.
Eine Unbequemlichkeit der Metall ^Brillen Ü
die Kleinheit des OeiichtsfeldeS| an das man fiob
erft gewöhnen muls. Nur wo hinlänglich yiei Licht
ifti find fie brauchbar; diefes Licht aber mildern
fie und erhalten dadurch das Gefioht| wenn es von
sa grofsem Glanse leidet. Die, deren Oeficht mit
der Zeit fehr abgenommen hat, Ibllten fich bei fehc
hellem Lichte immer diefes Lichtfchwächeiiden
Mittels bedienen , um den optii'chen Nerven nicht
noch mehr zu i'chwächent In den Südländern, wo
sn helles Licht herrfcht, gewähren die Metall -Bril»
len vor gefärbten Gläfera, den doppelten Vörtheil,
dats man die Gegenliände mit ihren natürlichen
Farben ficht, und dals das zu viele Licht, welches
das Auge fo mächtig angreift und fch wacht, gans
abgehalten wird.
IX.
'usLüge aus einigen Briefen an den Herausgeber.
i) Von Herrn Director Vieth in Ueirau.
J\.urz nachtier, als ich den Verruch, Uellalten or-
ganifcher Nalurkurper geomeLrirch zu conflriiireoi
welchen Sie in das 7, Stück dieles Jahrg. Ihrer Aii-
naleD eingerückt habeuigefcliriebcti hatte, Iahe ich
cia Panorama ron Petersburg, zwar nicht fo gut,
iilsdie fi-iiher gereheiieii, hel'urider.s als das von Pa-
ris, doch aber immer laulcherid genug. Icli war
früh hingegangen, um das Uemühldo nahe an der
Leinwand zu belrochleii, und fiug unter andern
den KünlUer, wie die I^iiiicn, welche im cyJin-
drifch aufgehängten GenKiIdej^cai/e eil'cheinen Tol-
len, auf der ebenen Leinwand gemalt wurden. Er
fehlen niii; aber nicht beiUmmL daiauf antworten zu
können oder zu wollen. Die Linie mufs Ton der
Gattung i'e3'n, die ich in dem erwähnten Auffatze
atcleii
annt liabe. Utnii die Kbene durcli
die gerade Linie, wticlie znm IJeil'pitl eine gerade,
Itraffle bildet, und durcli das Auge des Zufchauers,
ilinejdct den Cylirider in einer Ellipfe, und diele
erlcheint auf der abgewickelten in eine Ebene aus-
gedehnten Cylinderüache als Kniuaide.
I
I
I 3i» ]
uouOüle mit Kellexion, welrtie ich hierliei
ziu'lickrL-iide, utid die eiu reclii arli^is liiliiumi.nt
ill, init der ich ober eill mehr Veiliiche geTuudit
hübe» niiitate, ehe ich fie zum Auluehnjea gern
Ui-aucheti mÜcliCe, hringt mir eine Bemerkung über
einen (iegeiiflaiid in das Gudächlnirs, worüber mebc
gl' feil/ i che II jll, als man lel'tn niagj naralich über
die bekaniile Aufgabe von vier Puncten, oder:
den fj'iaieln, unler denen die Sciten-einea be-
kannten Dreiecks aus einem Standpiinlte ffe/'ehen
weiden, die hafte die/es Punktes gegen jenes Drei-
eck zu bejtiinmen. Eine Aufgabe, die ruan dem
l'utbenot zufchreibL, obgleich äiiellius lie
fchon anweudele, und wovon ich im erJiea Theite
taeiaer prakti/c/ien ßJaihemalii- niclil weniger uU
zehn AuflölUngen gegeben habe, i'ür die Aufnah-
me des Details lind befonders die graphifchcn Auf-
lüfungen nützlich, uud dieJe lind iu des Majors
Xjehmann Anwc-ifung zum Situationszeichnen,
3. Auflage, a. Theii, ichr gut vorgetragen, theils
von ihm, theils von dem Herausgeber, und eiue
von dem Conducleur Netto. Als ich vor einigen
Jahren die hidige Gegend aufnahm, (wovon der
Theil, der die Stadt und ihre näelilleii Umgehun-
geo umfalstj gellochen ili), habe ich alle diele
KunltgriÜ'e angewendet, wozu ich um fo mehr ge-
nölhigtwar, da ich meiner Gelcliäfte wegen, fol-
che Arbeiten fo lehr fragraentarifch in Zeit und
Ort vornehmen muls. Ith kam hei , der Gelegen-
heit auf folgende Methode , die, fo viel ich weif»,
f
nocil nicht von Andern gekannt und gelehrt lA,
und vielleicht verdient, jenen sehn Auflüfungen und
denen des Majors Lehmann und Conducteurs
Netto beigefügt zu werden. Ich nehme fie aus
dem Manufkiiple zum zweiten Theil meiner ppai-
tifchen GeoTnetrie, deffen Errcheinung von dei- Ver-
lagsbandiung abhangt, in der Hoffnung, dalä Sie
deu Gegoflldud für ihre trefflichen Annalen nicht
«u . fremdartig finden Werden, um ihr nicht eine
f^^lle in denfelben einzuräumen.
Ej reyen in Figur i. Tafal III. A B, V, drei Punkte
von bekannter Lage , deren Ttilder auf die Menrel \a a, b,
C, niedergelegt find, man fucht den Sianilpunkt Z) ebon-
falts auf die Menlel in d nlederzutegeii.
Man ftelle ßchden dnrch.^^ und/) gehenden Kreis
vor, delTen Millelpunki M iey. Dieter Mirtelpunki liegt
erfilich in der auf die Mitle der Seltne ^if Tenkrcchien
Linie GM; und auch zweitens in der auf die Tangenta
.i<i^ lenkrechien j4]ii.
Es ift aber der Winkel F^B , den die Tangente
i^i^niit derSehne^Ä macht, gleich dem Wjnfeelv^Uß,
mter weichem die Sekne j4B in dem Punkia /J iles
tlmfangs gefelien wird, und eben fo der Winkel FJE
gleich dem jiDE.
Hierauf gründe ich folgendes bequeme Verfahren,
itieMenfel zu orientiren, fo dafs ab, AB, und fo alle
andern Linien auf der Menfel nnd auf dem Felde parallel
werden.
I. Ich ftelle die Menfel in D liorizonial auf, lago
Oai Dioprernhneal an ab, nnd drehe dit; Menfel fo, dafs
ich den Funkt B vifire, mithin ab aai JOB liegt: Erfta
Lage in derF.gur
Ani»l. d.fhjflk. S.bi. Sl.9. J.iUiß. St. II. S.
[ 3l4 ]
Ich viGrenach C und ^ und siehe die dahin ge-
hen.len Linien, [o \ü fab=^ AD B ^ F ^ ß, und/ae
=^ADE=FJE'.
3. Auf die Milte von ab [aUe ich fenkrechi tine
Linie gm, nnd aa fa Tenkrecht eine Linie am. W«
Diirchl'chnili m ilt der Mitlelpunkc des auf der M^nfel la
befclireibenden KreiTei , worin a , b und der gefucliU
Punkt d liegen.
4. Dieter Kreis Tchneidet die nach Cvifirte Linie
in e. Einel-inie vun e durch c gezogen, trifft denKrei»
umfang in rf. tlier ifi der gefuchte Punkt.
5. Wann 'lie Menfel nun to sjedcetit wfrd, äaü d.
auf Daliegt u. I- w. , fo ifi fie richtig oiientirC Zweii
Lage in der Figur.
Ich oiienlire alfo die Menfel nicht durch Ti^
tonnemeiit, fondern directe und auf einmal. Dies
iijil der Leichtigkeit des Verfahrens zafammen ge«
nommen, wird, glaube ich, diefer Methode zur
Empfehlung gereichen.
a) Von Herrn Schulrath Hoffmann,
Bireetor nml ProfEiTor ilei Lyc«um> za ArchalCenbuig.
Die folgeude Widerlegung der kleinen Notiz,
iiberfchrieben: Ueber die FaralleUi/tien , welche
in Slück 4. S. 45i. d J. Ihrer fchatzbareu Annalen
lieht, wird, gluube ich, Ihren Lefern nicht unan-
genehm feyn, da es in mathematifchen Lebren
zwifchen Wahrheit und Tänfchung kein Millelding
giebt, und jene, durch griindiirbe Widerlegung
diefer, wenigilens auf indirectem Wege, gewinnt.
t 3.5 ]
Der VerfalTer will zunüchA beweiTen, daß die
ff^inketfummen jedes Dreiecks Ewei Rechte betra-
ffe. Wer diefes olme die Fnigefiitze von der Pa-
rallellentheorie alaHüirsfatze zu gebrauchen ^r«nrf-
lic/t darthut, hat allerdings den fchwer zu errin-
genden Lorbeer erkämpft. Allein gerade di«Ier
£eweis Ütdem VerfalTer mifslungen.
Wenn ein beliebiges Dreieck nfc Taf III. Fi|. 2. ge-
geben iß, folfllst rieh wotil über delTen Seile ac ein zweites
Dreieck abc confiruirea, worin ab =: J'c nntl cb ^
faj folglich auch Tti = y, o = a- und n = s ift. hier-
aus ciiifteht nun cid« Viereck abcf, welches aber (ehe
die Psrn Hellen! ehre al« vollkommen begründet angenom-
men, il. h. ehe der ParaUellismus der Seiten nf, bc
und aö, /"c erwieren iß), keine Rliomboide, im lier-
gebracliren Sinne des Worts, als Species des l'aiallollo-
I gninmeS) genntint werden darf.
I Nun foH neben dierem Viereck abcf auf der vei-
F i(tngcrten gemiten Linie af ein zweites , ihm congruentec
Viereck, gebildet werden, yvir wollen fehen, wie das
möglich iß.
Da dies neue Viereck ans den Seilen des Dreiecks
afc verzeiclmet werden foll, fo giebt es nur Tolgende
zwei Wege zu diefer Confiruction.
I, Ma.n nehme auf der über / -verlängerten af die
fe =<af, befchreibc aus/mit /t/ = ac, und an. e mit
c(i= cf einen Kreisbogen, welche ßch beide in (/fchnei.
den, und ziehe die gerade c//"; fo ifi allerdings Dr. fed
^Dr. afc. Nun niufs aber noch ein Viereck /"crfe con-
firnirt werden, weiches dem Viereck a 6 cy congnieni
Teyn roll. Da ficti ( nach des Verf. Annahme) die Seilen
c/'imd/e infeßbeßimmterjjiigebetiiidea, fo müfste
X a
I
[ 3i6 ]
venn man die gerade cd Eieht, bcwiefen werden Itön«
nen, däls Uiere cd :^fe, oder = af, oder ^ bc [ej.
So UngedieCes nicht anderswoher ftreng dargeitian wer-
den kann , bleibt es unentfchitden , ob Dr. fc d ^ Ür,
fed, oder ^ Dr. n/4 oder ^ Ur o6c i(t, oder niclii,
undjdic Cleichliekt der Winkel ^ und j, r ond :r bleibt
eben fo problematirdi.
11. Man mache wieder, wie vorhin,/« ;^ «y, be-
Tchreibe aus e mit ed = fc. tmd aus c mii crf =./envei
Krciibogen, welch« ficli in </ fchneiilen , fo entltebi uohl
ein zweites Viereck cdef, welches von der gezogenen
Qnerlinie/rf in zwei tongruente Dreiecke/tt/ and fed
gelheilt wird. Allein jetzt bleibt unerwielen, dsfa jedes
dierer beiden Dreiecke jedem der zwei frühern (licli
deckenden] Dreiecke abc und acf congriient ift. Mit-
hin kann auch hier nicht auf die Gleichheit der fraglichen
Winkel gerdiioilen werden.
Der Beweis des Verf, ifl daher unvoll/iändi'g,
utid durch feine IJemuhung Ideibt die Pa>allt;llcu>
Theorie eben l'o unherichligt, als lle es l'eit mehr
als aooo Jahren war *).
«] Mit allen brannten, älterD nad neui^tn Vcrfucbea , Ju
r^hwere Pfol^Um zu lür«ii, i'ollkominca vcrlraui, nehme ich
mir vor, Tu bulJ es meiDcMur» urloubt, dea iweiCM TheU
in 10 ein er {rühei' arrdiieiiciieu Üritik der Parallel - TAeatie,
Jena, bei Crücker, ta\gea m UlTen , niid am SchluHa diefec
Schrift lu zeigen, was man in dlefer Leine brieitn wirkllclL
hat, wa> man eißci]llidt fuclit, und waa man fiir HoiTuus-
ica bat, *i la finden. Heffm-
\
[ 3i7 ]
3) Von Herrn Prof. Brandes in Breslau.
Heber die Gründe, durch welche Parrot Jeine
Theorieen der Beugung des Lichts und der Farben-
ringe gegen, ihn zu vertheidigenfucht.'i
Breslau äca iG. April it^lö.
Ich halte es fflr eine An von Pflicht, den Bemerkun-
gen, durch welche Herr Prof. Parroi in feinen drei op-
iijchen jib/iandlungen im zi, Bnnde iliefer Annalcn
(Jahrg. löiS Nov. S. 345. f.) meine Kritik feiner Theo-
rieen der Beugung des Licht;« iintt der Fnrbenringe zu
n geCucht h(it> eine kurze Bcantwnriungl entge-
t zu fetzen, und nehme mir diiher die Freiheit, III-
r Einige« von dein , was ich darüber gedacht uad
\ Bberlegt habe , mitzuiheilun.
Ueber ciasGefeiz der Wnrme- Abnahme, und folglich
der Verdünming in gröfscrn Tinlfernungen von dem Kör-
per, will ich nichts /agenj auch Herrn Parrot's Erörte^
ningen führen uns nicht zu einer mAlhematifch-lichem
Darftellnng diefes Gefeizes, es wäre aber su viel verlangt,
wenn wir dai fordern wollien. Herr Parrot hat Recht,
daft diefes Gefetz nicht gleichgültig ift; nber da wir es
[rhwerlich aus Erfahrungen je genau weiden kennen lec^
nen, fo werden wir uns doch immer begnfigen miilTen,
die Dichtigkeiten als Function irgend einer Potenz der
Abftände zu betrachten, und diefe allgemeine Betrachtung
konnte uns fehrwohl leiten, um die Möglichkch diefer
lind jener Phänomene naclizuweifen. Dafs das gefche-
hen könne, hat Biot's vortreftliche Abliandlnng über
die ßrerhung der nahe an der Erde hinfahrenden Sirah-
len gezeigt; denn die dortigen L'uierfuchungen liefsen lieh
-wohl auf diefen Fall angewendet erweitern. Freilich
mul^ man nicht (wie Herr Parrot in dielen Annalfn an
ft
t 3'8 ]
aDgegebenen Orte S. a58. cn *lhun Tdiemt^, iotAen,
tlar» die Theorie alle die Unirtände bemckAcbligc, «
che dort erwäbnl werden ; davon aber war auch nicht
Itede, fondem von einer vollftändigen Beleachtaag jtxti
einen Haupt-Hjrpothere. E» kann Tehr wohl r«yn, dabw
ne Tolche Tlieorie die vielfachen Lichtfäiinie rechtferligi;
denn fo gut b]s et bei der Horizonial-Kefraction yieUadi»
Bilder geben kann, wären hier auch mehrere SiiUM
denkbar) aber ich tnub nnr gefiehen, dars die blo&ea
Erörterungen in Worten, fo und fo könne man es fiiJl
recltt gut denken, mich nicht gründlich übeneugen. Dia
Hechnnng ift der wahre Probierltein der HypotheTe, und
wo tie anwendbar ift, Tollte man fein Unheil BoriickhatT
Jen, bis man fie befragen kann. Herrn Vairoi's Venlienfi,
die Hypothefe aufgeßellt iii haben , bleibt dämm ünmec
iit feinem WertLe, und ich bin iiichi Willens, ei xa
Itiimäleru.
Dafs ich gegen Herrn Parrol's drei Strahlen eine
Anmerkung machte, darüber hätte Herr Parrot lieh nidtl
beklagen foUen Allerdings verlangen wir nicht alla
Llchirirahlen in der Figur zu fehen, aber ich fehe, nenn
Üb an diefe rämmtlichen Lichtlirahlen denke, noch im-
iiier den GniRd nicht, warum in Hrn. Psrra t's Gru^ä*
rifi der Phyßi S, aiS. 7.. 24. flehen kann; ,, und Ewi*
feilen Euiii ß, To wie zwifchen D und B auch Sehet*
ten fiellen." Dafs ea lo Tcyn mujje, ift wirklich nicht
«rwiefen; dafs es fo feyn iönne, svird bei oberAärhlichet
Betrachtung auch nicht walirfcheinlich, fondem man wür-
de eher vermuthen, dafs die Stärke des Licht* oder dei
Lichtfaums nach dem Greretze der Stetigkeit bis su einem
Maximum zunehmen und dann wieder abnehmen werde.
Herrn Parrol's Worte; „es müllen ooihwendig" (^j4an,
S- a56. Z, B. , ) find auch jetzt noch viel zu enifcheidend,
und i<fh gefiettef dafs i^ nach in Ungewilibeit bleibe.
J
■^ [ 3-9 ]
Denn mit den dort ftehenden Worten und Ueberlegungen
ift in der That gar nichts bewiereii, londein liöchTtens
nur eine Möglichkeit angeileutec.
Auf der folgenden Seite (aS?. der Annajen, iu der
Anmerkuag,) Tagt HerrParrot zweierlei gegen mich. In
dem einen Punkte liai er wabrlcheinlich- Hecht,, in dem
andern aber wird er gewifs mir Hecht sugeliehen. leb,
liabe gefagi , die Scheitel aller aus deniTelben Strahle her-,
rührender fjrbenrirahlen würden wohl auf einerlei Radiui
liegen; — es i& wahr, dafs heb das nicht beweifon läfst,
und alfo ifi es wohl glaublich, dafs hier Herr FaxrotHecht
habe, obgleich dieXer Umfiand flrenge erwiefen werden
foHie. Dagegen iii es ganz unmöglich, dafs beide Hälf-
ten der von einem beiiinitnlen Strähle durchlaufenen Tra-
jcciorie nicht Tymmelrifch feyn follten. In dem Punkte,
wo der Strahl tich dem fiaare am meüien genähert hat,,
iü er fenkrecht auf den Radius de» ( ivie ich nicht anders,
■weilsjj von kreisförmigem Querfchnitt angenommenen
Haares; beim Fortgange zur nächßen Schicht leidet er
gewitä ebön die Brechung, welche er lilf, als er aus jener
nachiten Schicht in die tieffto überging, und da diefe Vet-
gleichung ntui von Schicht zu Schicht liait findet, fo ift
es gan£ gewifs, dafs die Trajectoric aus zwei ganz gici-
chen und ähnlichen Halflen befteht. Dieier Umftand ilr
fo g-wifs, ilafä Herr Parrot /ich ohne allen Zweifel von
feiner Richtigkeit überzeugen wird.
Ich gehe zu Herrn Parrot's zweiter jibliandliing
in den Annalen non den Farbenringen über- Hier hat
fich fogleich im \nfange ein gänzliches Mifiverßehen ein-
gefchlichen. HerrParrot behauptet, ich Glätte ihn nicht
richtig gelefen und verfianden.; und gerade eben das,
möchte ich wider ihm zur Laß legen. Wahr ifl es, Herr
Parroi hat gerade fo gut wie ich getagt, eine einzelne
Platte könne nicht die Errcheinung der Hinge gewähren;
L 3«> ]
aber a&rere GrGnile hierfür find nicht to gSazIicb ^l«di>
dafs Herr Parrot (agen dürfte, er habe gerade da$ 5fr
lagt, was ich eucliililch demonltrire. In feinem Grund-
rifs der Phytik §. gzA. S. a32. lefe ich folgendes t „waten
für beide (parallel dicht neben einander einfallende)
Lichiftrahlen alle Umfiände gleich, fo wOrdea die Far,
benftrahlen des einen mit den gleichfarbigen Strahlen du
andern parallel gehen, und et \^ütde aus mehrern folchea
pftrallelen Strahlen und deren Hier einander ,je/cAoi««
nen Farben wieder weifses Licht enittshen. " Hier ifi
alfo die Hede von mehrern neben einander einrallenden
SIrahlen, die weifies Licht hervorbringen, obgleich ;e-
rfer ifoUrte Strahl Farben hervorbringen Jbllte. So
weniglteni habe ich diefe Stelle verltanden und glanble
daher wohl ilir den Beweit entgegen fetzen zu dürfeib
dafa auch jeder ijolirte Strahl keine Farben hervor,
bringt, Herr Tarrot fagt, (S, a(>5. der innalen), ich
halte bewiefen, »dafs die Strahlen alle Farbe für Farbe
parallel werden." Ich habe aber nicht blos bevriefeu,
dafi Roth mit Roth und Grün mit Grün parallel werde,
fondern auch Roth mit Grün parallel u, f. w. — habe
«Ifo nicht LJOB, wie Herr tarrot ziemlich in emphndli-
chem Tone Tagt , eiue VerbelFerung gemaclit, die ich ia
f. gjS, hätte lefen können. — Docii ich befürge hier
felblt in einen emphndhchen Ton zu verfallen und breche
daher ab. Etwas glaubte ich aber doch nicht blas an
Herrn Parrol, fondern auch an die Lefer Ihrer Annales
lagen zu müirenj denn ein fo leichihnniger Kritikus biii
ich wenigfteni niclit , und möchte nicht gern dafür gehal-
ten werden, dafs ich mich zu einer eigentlichen Wider-
derlegüng hinfetzen follle, ohne recht genau und grüodi
Üch de« Gegners Sätze fiudirt zu haben.
Ueber die Richtigkeil der Parrot'frhenTheorieen wei-
ter tu «nt(cheidefij v/\\\ teil Bai]exnübe[l4ffMt j i^ir J'otKiM
[ 3ji 1
t noch nicht dargeihan zu feyn. So viel iü gewifs, dafs
tta« DarltcUung, die nicht in Grenzen mathenniifrhen
Formeln redet, die von Heim Parrot gewünfchte Ueber»
Zeugung nicht gewahren kann,
Wa» zu Herrn Parroi's dritter optifchen Abhand-
iiing; feiaer 1 heorie der Gefchwindigkeil de« Lichts, Sie
denken, möchte ich gern hören. Wie daraus, dafi
Hoch einigen Stunden «ine Säure lieh einige Zolle im
W"ff» verbreitet, folgt, dafs fio lieh fchneller als daa
Li^ht bewege I (ehe ich warlicb nicht ein. Ich habe Tonlt
geglaubt, dars ich auch wohl ein wenig rechnen gelernt
hätte ^ aber diele Art Kechnutig iR mir ganz neu, und
Blich dünkt, dafs, ^venn man wirklich diefes daraus be-
ivelfen könnte, Ach wohl noch crüaunlichere Dinge dürf*
ten beweiTen lalTen, Brandes.
4) Von Herrn Dr. J. G, S. van Bretia,
Leiden cleo l5. Jom. )!Jl6.
Walirfc heinlich haben Sie geUfen, was Herr De«
lambre in leinem Abregi ^Aßronomie von Verl».
cheQ Tagt, welclie in Holland angeßellt worden, um die
Umdrehung der Erde um ihre Axe direct zu beweiren^
und darin meinen Namen und den meines Freundes, van
Hey nab erg en, erkannt, mit dem ich dai Vergnügeii
gehabt habe, Sie vor mehrem Jahren in Halle zu Teilen.
Wir haben dielo Verfuche noch lycht bekantit gemachlj
haupifachlich aus dem Grund«, weil lie uns noch nicht
völlig genügten, oltgleich ße mit mehr Sorgfalt enge-
AeUt Tind, als die der HH, Guglielmiai und Ben-
9 e Q b e r g, und ihre Refuhaie mit derTheorle näher überein-
riiuuuea. Wir haben blo3 Aiuzüge aus unTem lieobach-
[ 3»J ]
tongtregiliem den HH. Laplace, Deiaiitbre und
Olbers miigellieili , den wir in Paria fanden; und da-
tier rührt, was Herr Delainbre davon fagl. GelegentlicL
WoUen wir wenigfieBs die Reruliaie bekannt machen.
Die zweite meiner Thefesphiloß>phicae inaugum-
lea enthält eine pliyTioIogirciie Erklärung eines i'faänc»
mens, welches mir bisher nicht richtig erkiän zu feyn
fcheint, Telbri nicht von LapUce in Hau^'& Phylik. Viel*
leicht dalj Sie diefer meiner ErUaning eine SteUe in Ih'
ren Annalen einräumen, [Sie 'A im WeCentlichen fol-
gende. ]
Hat man eine Zeit lang auF einen Gegenfiaad gefe-
faen, und richtet nun das Auge auf einen andern Gegen-
(tand, fo ift im e rite n Augenblicke die frühere Senfäiioo
noch nicht erlofchen, während die andere die Netzhaut
fchon ergreift. Hierin litgt eine Hanpiurfach von Irrnng
eines ungeübten Augei, und warum ein Menfch, der
vorher noch nie gefehen hatte und plülslich fehcnd wird,
die Farben nicht gehörig zu unterCcheiden vermag, üal
er z.B. flufrof/igefehen,undda3 Auge damit fo zu lagen gani
gefchwängert, und fieht nun eni grün, fo entlieht ein
aus Beiden gemifchier Eindruck, der iich durch unmerk-
liche Ahliufnngen allinählig in grnn verwandelt, dazu aber
mehr Zuit erfordert , als fein fehr bewegliches Augc bei
demlelben Gegenftand zu verweilen pfiegt. — Dafs wir
bei dem Wandern des Bücka von Farbe zu Farbe jede er-
kennen, ift erlernt; wir willen, dafs der Eindruck der
frühem fleti dem der feigenden Farbe beigemengt ifi, und
dafs wir ihn abrechnen niülfen. Hierauf fcheint mir auch
die walire Erklärung, warum unter Umftänden Gegen-
ßände uns mit ihren ca/nplementaren Farben erfeheii
nen, zu beruhen. Gelehrt durclt die Erfahrung, beim
Sehen aus der Senfation der Farben blas das in uns auf-
C 3^ 3
\
ztmehmen, was T9n der |unmittelbar vorher gehabten
Senüadon YerCchieden ift, thun wir dalTelbe', auch wenn
die folgende Senfation aus der nächft vorhergehenden und
einer andern wirklich zufammengefetzt iß;^ und glauben
dann blos diefe andere Farbe zu lehen. Gewöhnlich
ilt diefer erfie Augenblick i worin diefes gefchieht, Ta
kurz, und die Verfchiedenbeit zwifchen der FVirbe und
ihrer complementaren fo gering, dafs wir hochft Xehen
f fe letztere Farbe gewahr werden. Doch gefchieht die«
fe» nter Umitänden» Sieht man z. B* lan^e auf eint
ti^ei/se Mauer, die einen farbigen Fleck hat, und richtet
dfaa Auge nach einer andern Stelle diefer Mauer, fo! lieht
man auch hier im erlten Augenblicke denfelben Fleck,
aber mit der complementaren Farbe« Wir verwerfen
nämlich die vorige einfache Fr^rbe , und fehen alfo vom
Weifs nur die andern einfachen Farben , welche mit der
vorigen weifs geben« «— • Auf diefelbe Art erklärt es Iich|,
warnm ein kleines Stück recht weijsen Papiers auf einer
ro^A^/r Mauer geheftet, nicht weifs, fondern bläulich«
grün erfcheint. Wir lalfen aus der Senfation des Weiüsen
das Roth weg y das wir von der Mauer mächtiger haben,
und' fehen darum die coniplementare Farbe, und zwar
dauernd, weil der Blick fortdauernd von Roth auf Weila
wi^ndert — -—
r
Neue Einrichtung des Inßituts von Frantreichy{
nach der Konigl, f'^erordnung vom 3i. Jiüirx^ iSi&
Der Schut«, (helfst es ia diefer Verordnung,) wel-
chen die Konige, urifere erlauchten Vorfahren, deu
VV'iCenrcbal'tea undKiiiilten von je her haben ange-
■ deihen lullen, hat uuch uns bewogen, die Einrich-
tungen, welche bcAaiiden, um diejenigen zu ehr^o,
die üchin ilmen auszeichneten, un verwendet im Au'
ge zu behalten. Nicht ohne Schmerz hallen wir
die Akademieen einilürzeu lehen, deren Gründung
für unfere erhabenen Vorgänger fo ehrenvoll war.
Seit ihrer Wiederherflellung unter einem freoidea
Na'Qcn, haben wir mit lebhafter Freude wahrge-
nommen, da & lieh das Injlitut in Europa einen ge-
gründeten Hui' und ein dauerhalies ^nrehea ver«
fchafFt hat. AU uns die göttliche Vorrehungauf
denThroa unferer Vater berief", belchloITeii wir die-
fen gelehrten Verein zu rchülzen, zugleich aber auch
jeder Klaffe deffelben ihren urfpriiiiglieheu Namea
wiederzugeben, um ihren ebemaligen Ruhm mit
dem gegenwärtigen zu vereinigen. Dem zu Folge
hefchlii-lse» Wir, wie folgt:
O IJa» InJUtut foll aus vier Akademieen be-
ßtlieuj nai^Uch: deiAcademie fraapaise ; derj:/ca>
[ 325 J
demie royale des inacriptione et des btUealettres ;
der Academie royale des sciencesy und der jicade"
mie royale des beaux arts» Diefe Akademieen Ite«
hen unter dem unmittelbaren Schutze des Königs,
find in ihrer Lieitung und in ihren Fonds von einan-
der unabhängig, haben aber Secretariat, j4gence^
JSibliothek liud Sammlungen, auch eine jährlich neu
zu wählende Commillion von 8 Mitgliedern gemein« «
Ichaftlich, und werden jeden ii4. April, am Tage un«
ferer Rückkehr in Frankreich , eine gemeinfchaft«
liehe öffentliche Sitiung halten. Mitglieder der.ei«^
nen Akadiemie können in die andern drei aufgenom*
men werden. Die j4cademiefranfais0' erhält ihro
alten Statuten wieder. Jede Akademie wi^lt fich ein >
angemelTenes Local zu ihren Sitzungen«— Folgende'
find und bleiben Mitglieder diefer Akademieen :
!• Der j4cademie ,frangaisey welche wieder
aus 4o Mitgliedern beftehen Toll (a Stellen find jetzt
uabefetzt)^
de Roquelaure , B\£i:k, V. ienVis, Crsi( Daru,
Suard (beRändiger Secretär), JRaynouardf
Dueis, Picard^
Graf von Choifeift- Gouffieff Graf Dejiutt-traey,
Morellet, Le Mercier,
Graf ^ A^ueffeau, Parfepal - Grandmaifoity
Graf Volney, Yieamte Chateaubriand^
AndrieuXi J^a Cretelh der Jüag«re^
Abb^ Sicardg Alex. Dupal,
Graf CeJJac, Campenon,
ViUar, Michaud,
Graf Fontanes, Aignan,
Graf FrangoiM de Neufchateau^ de Jouy,
^Gr a£ Bigot de Freamenu, Baour-Lormian, \
Graf tSegur, de Beauffet , ßifch. Ten Alais^
JLa Creielle der Aeltere| de Bonald,
t 3aß 1
Graf LaUy-'Tolendäl,
Herzog von LSpu,
Abt Ton Momtmsquioup
XI. Der königL Akademie der Infchriflen und
der fchönen ffijfenfchafieriy welche ebenfalla 4»
Steilen bat (3 lind jetzt unbefetzt):
Daciet ( beljÜindiger SecreUr )|
Graf Choijeul' Gouffier,
Graf Paßorett
Baron ^Ivifire de Sac^,
JPanou,
Mhfalesi
J^upont de Nemcurtf
«Baran Reinhard,
Guinguene,
Fürlt TaUeyrand : . > •
Graf Garand de CouUm^
iMngUe,
PougeM,
Baron Degerando
Dom Brial,
Petit ^ Madeli
JSarbiä ^J)uboc€tgeg
Graf Lcayuunueg
Cctuffiiii
Goil, t
Ciavier,
Amawy *- Dupoig
BerHatdif
Boiffonade,
Graf Labcrdei
Walkenaer,
Fanderbourg,
Le Brun (Hen. y. Piacenza)^ StepJL Quatremi/äf,
Quatremere de Quincy, . Raoul - Rochette^
Kitter Visconti, Jje Trofne,
Graf Boijfy d'uinglas, JdolleuauU,
Mülin,
IIL Die lönig'L Akademie der fPiffen/chaß^n
belteht aus ii Sectionerij und hat in diefen foJgen^
de 65 Mitglieder :
beßändige Secrctäre: 2te SectioA*^ (^Mechanik,^
Ritter Delamhre für <lie iiiathe- Perier,
inati ichen Wiffenfchaften , . . de Prony,
Bitter Cuvier für die ph)'fikali-> Baron Sane'^
" " ' Molard,
CaucAy,
Bre'guetd
fclien WüTenfchaften«
llte Section, (^Geometrie*)
Graf La Place,
Bitter Le Gendre,
Lacroixj
Biot,
Poinfotf
jimpere*
3te $ection> {Afirommiie,)
JäeJJier,
Cayini,
Le Frangoie Lalande,
Boupord,
Burlhardt,
uirago.
l 327 ]
8te Section^ {Botanii,)
JuJJfieu,
de Lamarh,
4te Seclion , ( Geographie und j)esjontaines,
Nautik, ) X^ Billardiere,
. Buache;
u Beautemps -> Beaupre',
de RoJfeL
PaUffot - BecMvaiSf
Jdirbül.
gte SectioBi (Landipirth/ehaft,)
bte Seclion, {allgemeine PA^ßk,) TeJJler,
, Thouin,
Bochouj,
CAarie^y
Lefepre - Gineaü,
Gay - Luffac,
BoiJJoTiy
Girard,
Huzard,
Siheßref
Boje,
Yvart,
6te Sectlon , (CA^iRiV«)
Gtd BerthbUet,
yauquelm,
Graf Chaptal,
Thenard,
" Proufi.
' jie Seclion , ( Mineralogie^
Sage,
Bauy,
Duhamelf
Leliepre,
Baron Ramond,
Brogniard,
lote Sectioxx , ( Anatomie Un^
Zoologie* )
fjacep^d^,
Richard,
Pinel,
»itter St. Hilaire,
iMtreille,
DumeriL ^
iiU Section, (^Arznei" un^
^Undarznei ^ Kunden)
Portal,
Riuer Halle,
Riiter Pelletan^
BaroB Ptrcy
Baron Corvijart,
Deschamps,
IV. Die königl, Akademie der fchünen Künflt
befiehl aus bSectioneUj und hat folgende 4o Mit-
glieder:
beßandige Secretäre :
( nnbefetzt. )
ifie Section, {Maklerei.')
Van^ Spaendonk,
Vincent,
JRegnauU.
Taunay^
JJenon
Visconti,
Menageot,
Gerard,
Guerin,
Jae Barbier der Aeltere^
t 5^ 1
MeynUff
Charles Fenui»
ate SectioB, {BilMau^gu)
JtoUand,
Jioudon,
XhryottXf
Mtemoi^
CarteüisTt
Zttcomtef
Bofio,
Dupaiy.
3te S«ctioB, (^Bauiunß.)
Peyre,
JDufourny,
Hmrikf^
tbntaine,
Mondeux,
Bonnard*
4te SectioBj '(Jtupfaflaeketha^]
Berufte,
Jet^roy^
jDüpwier,
Aug. Desnoyeru
Mekuif
Ooßec,
ßrandmenUß
Cherubini,
Idefuewr.
E|8 follen über die gewöhnliche Ancaht der Mit-
glieder in jeder der dirpi letzten Akademieen noch
können lO freie Mitglieder aufgenoitimen wer-
den , welche keinen '' Gehalt be2ieheii. Sie wißr»
den dua iind von den bisherigen. Ehrenmitgliedarn
gewählt.
XI.
Nachricht f das pharmaceutlfch^chemifche Inßitut in Erfurt
betreffend4
In meinem feit 179^ errichteten pharmaeeQtrfch->-cifelni-
fchen Inititttte wird auf künftige Oftern abermals ein peuerCar«
fus erölTnet ; ich erfuche diejenigen , welche Anthdl nehmen
wollen > mir gefälligß bald Nachricht ztt ertheilen^, indtfm ich
midi nur auf eine beltimmte Anzahl Peniionair einfcfaränke, nnd
wenn die Zahl Tollzählig iß, die fich 'zu jTpit lUeldendea aichf
mehr aufnehmen kann«
D. Joh. Barthclm4 Tromnuidtajft
ANNALEN DER PHYSIK.
JAHRGANG 1816, ZWÖLFTES STÜCK,
Zuteite Fortfetzung des VeTzetchniffea
der vom Himmel gefallenen Maffertj
E, F. F. Chladni *).
Zuvörderft werde ich hier einige alte Meteorlleia»
erwähnen, von denen ßch die Zeit des Falles nicht
oder nicht genau heAimtnen lüfsi, und hernach Yon
folchen reden, wo iie mit mehr oder weniger Ge-
nauigkeit beßiramt werden kann.
Der zu teffinus in Phrygien gefallene Stein,
welcher dort aU Bild (»'yai>.^(x) oder Rejiräleiitant
der Mutter der Gotter in Bliren gehalten «rorden
*} Sm Veizekhiiri findet fich in den Annal. B. Üd. S, aaji,,
- ttad die «rße F..r»feWii»B B. iii. S. Sdg.
JVn#iI. d, Pbyfik. B.H. Si. 4. ]. t9i6. S(. 13. Y
' ••
f
[ 530 ]
ifti kann in einem fchr {nibenZ6itaU«r berabgefolln
föyn, wenn es wahr ift, da& die Stadt ihren Namea
Ton der Begebenheit (7on wifFiiv^j erbalten hat| ani
daß der Stein , wie Lmus (1. 29, cap. 10 , 11 ) fagl»
fchon längft dort yerehrt worden war. Hingegtt
Baclp Alppianias '(de hilUi JnnibälU cap/561)
follle man glauben , dafii der Stein erA während des
zweiten panirchen Krieges müfle gefallen leyn« £r
erzählt nämlich, es wären fchreckliehe Wanc^er»
seichen zu Kom gefchehen *); die DecemViri hat-
ten deshalb die Sybillinifcheu Bücher nachgefchli-
gen j und aas denfelben (wahrfcheinlich dnrch ei*
nen frommen Bertrug, weil fie fchon Nachricht
jr<>n (einem dort gefallenen Steine haben mochteii))
geantwortet,' es werde in jenen Tagen za Fellini» |
in Phrygien etwas Tom Himmel fallen, das man
nach Rom bringen müfle. Nicht lange darnach fejr
die Nachricht nach Rom gekommen, dala wirklich
dort etwas vom Himmel herabgefallen fey. Der
Römifche Senat fetzte den gefallenen Stein bei At*
t'alus I. König zu Pergamus in Requifition , und
Publius Scipio Nafica brachte ihn, ungefähr
304 Jahr vor unferer Zeitrechnung, nach Rom, wo
er als ein Heiligthum angelehen wurde, und auch
gleich bei feiner Ankunft ein Wunder gethan ha«
*) Hierher gehört auch der Fall feuriger Steine vor dem Ein-
faUe des Hannibal^ nach Plutarch im Leben des Fabiut
Maximus^ cap. 2. Man hätte alfo ' nicht nöihig gehabt,
crll aus Phrygieu einen Metcorltein zu holen , . fondem der-
gleichen im Lande felbli finden könne». ChL
I 33i ]
ben foll. Herodianus {hiß, lib. i. cap. a.) in-
gleicheij ArHobius (^contra geiites lib.VI. p 196.
und lib. VII. p. a53, ed. Lugdup.) lagen, der Stein
Tey Tom Himmel gefallen, und befchreiben ihn als
Tchwarz und unregelmäfsig eckig, und nicht grÖ-
Tser, ala dafs man ihn habe in der Haud tragen
künnen, wie er denn auch bei leinera Einzüge ia
Rom zwar des Prunkes wegen auf einem Wogen zu
der Porta Capena hereingefahren, aber auf dem
■weitern Wege nach dem Tempel von den ßömi-
fchen Damen getragen worden und aus einer Hand
in die andere gegangen ili. Wenn Cicero {Phi-
lippic. Xt. 1'^.) fjgl". reddile nobia Bruium, qui
ita confervandHs e/i, ul id ßgnum, quod cotlo de-
lapfum Fejlae cußodiis continetur, fo fcheint e»
mir von diel'em Steine zn verliehen zu feyn. Eine
haupllachlich diefen Stein betrelfende Abhandlung
Ton f a 1 c o n e t, ßtr In mere des Uieux befindet Uch
in dem ßlem. de VAc. des heiles lettrea et des In~
fcript. tom. XXII. p. 3i3. Uiot hat in der philo-
maLifchen Gel'elirchaft zu Parts eine Abhandlung
Torgelclen, worin er aiilsert, dafs diefer Stein nn«
ter die MeteorÜeine zu rechnen fey.
Der Stein des Sonnengottes, £/fl^fiÄa/ genannt,
im Tempel zn Emi/a in Syrien, welcher von £la>
gabalus, der erher Frielier deüelbeu war, nach.,
Kom gebracht worden ift, kann in einem lehr frü-
hen Zeitalter gefallen feyn, wenn die Vermulhung
von Zoega (de origine et ufti obelifcorum p. 205,) ■
gegründet ilt, dafs die Tetradracinne von Aiexau-
Tf 3
I
t 33» ]
der dem Orolscnj worauf ein kegellormiger Slcin
mit einem Sleriie darüber lieht, darauf UeKiehung
habe. Aulsei'deiii kann er auch sur Zeit des F.Ia};^-
balus, oder nicht longe vorlier, ge t allen reyii. He*
rodUnus (ui'Jtiß. lib. IV. cup. 3.) fogl, er %
kegellürmig, Ichwarz und grol's gewefen, und l'ey
Tom Himmel gel'alien; es ragltn einige Züge her.
voi-, die das Biid der Sonue vorttellen folllea,
( wahrlcheinlich diviirgirende Streifen auf der
fchwarzen Kinde). Man lieht ihn auf römifcheii
Münzen von Elngabalua, ingicichen auch tiul'Müi]-
zen VON Ephefu.i und Emifa,
Von dem fdr heilig gehaltenen Steine in der
Caaba zuMetl-a, welchim die Araber ein hohes Al-
ter zufchreibcii, iii hier noch einiges nachzuholen.
Die ausfiihrlirlillB Nachricht davon findet fich in
den Voyages iP Ali Bey el jibaffi en Afrique et en
Afte, (_Povh 181^ y a.) toiuell.p 34?, nebfl einer
Abbildung des Sleines auf der 53ßen Knpfertafel.
JJer VerfaHer, ein orientalilirler Spanier, Don
Badia y Lehlich, fagt, dieUr fchwarze Stein,
hadfihera el Alfuad, oder der hirnmlilche Stein
genannt, befinde heb in einem \\ inkel, nahe bei
der mit fchwarzein Tuche verhangenen Thiire, in
einer flöhe Ton 43ZDII; er ley au.swendig ganz mit
einer etwa einen liifs breiten .Silberplatte umgehen.
Der Theil des Steins, welchen ditfe Silberplalte
frei lalTe, bilde fall einen Halbzirtel, (nach der
Abbildung mehr ein rchiefes oben fchinitleres, un-
teu breileresViereck mit fehr abgerundeten Ecken),
J
[ 535 ]
h und unten S
lefchreibt ihn als einen viilkaiiircheu Ba-ib]
deiner
r KryltaUe und gelbüchei
it «eirduötlilichera Feltlfpath
aut einem
fehr
'L'utide, aui
isgeni
jine kleine Hcr-
rragung oder Ader, die auch elwns rüthlicli Tey.
rolhliche Farbe mancher Stellen könnle
hhl einen ZvFeifel an dem metturilchen Urrpruo«
1 erregen, es miilsle denn ein Iblcher rölhlicher
hfiug an dem Schwefeleilen, wie hier und da an
Meleorlieine von Enü.'^heini oder an einigen
;rn, damit gemelnl Teyn.) Der Stein l'oll durch
viele KiilTen lehr abgei'chliften feyti, an man-
che ti Stellen 13 Linien tief. Niebuhr (in feiner
JBefchreibung Arabiens S. 3i2,) redet auch von die-
fera Steine. Seetzen vermulhet, dafs es ein Me-
teorliein iey, Ali ßey und Niebuhr Togen,
dafe noch ein anderer folcher Stein dort in einer
Kilie verwahrt werde, den man aber für nicht fo
beilig halle, wie diefen. Maximus Tyrius
{^diiy. 38.), Arnobius {contra gentes lib. VI.
p, igG-) und Andere reden von Steinen, die Xchon
in älterer Zeit von den Arabern lind für heilig ge-
ballea worden. Codinus (</e originibus Canßan-
tinopoleos, Nnm.Gtj.) befclireibt einen lolchen Stein,
der unregelinalsig viereckig, 4 Fufs hoch, 3 lang
und I breit gewefen, und auf einem vergoldeten
iursgeßelle geüanden hat. Das kann aber wohl
nicht der berchriebene Stein in der Caaba feyn, weil
das Mafs night zuUiQ't, es müfste denn vieles davon
[ 334 ]
weggekommen, oder der gröFsere Theil verdeckt
feyn. Im Jabre der HedHchra 317 oder 3ao (nach
uoferer Zeilrechnung etwas früher oder fpäter alt
930) iß diefer Stein , nebil noch einem andern , bei
welchem gebetet uüd der Segen ertheilt wird y Toa
den Karmaten, deren Anführer Abu Said el
Jannabi war, weggenommen, und im Jahre 339
derlelben Zeitrechnung gegen eine Auslöfung von
i5oooo Denaren wieder zurück gegeben worden,
aber in swei Stücke «erbrochen , worauf man ihn
mit 10 filbernen Ringen wieder zufammengefügt
hat. (Eutychii AnnaL tom« II. Barhebraei
Chron. Syr^ ed. Bruns. p« 195.) Niebuh r und Ali
Bey konnten hiervon nichts bemerken ^ weil nur
die eine Seite lichtbar iß, fo weit die ßlberae Ein«
falFuug lie frei la'lst. Noch einiges Andere über die
Gefchichte des Steines findet (ich in der Biblioth^
Orientale von Herbelot, tom. IL, unter dem Ar-
tikel : Hagiar Alajfopad^
(?) Wahrfcheinlich iß der Stein, welcher lieh
in dem Krönungsfluhle der Könige von England
unter dem Sitze befindet, und in der "Weßmünßer-
Abtei in Edward the Canfeßor^s Chapel aufbewahrt
wird, auch ein lehr alter Meteorßein. Nachricht
ten davon finden fich in vielen Schriften, unter an«
dem in ffeßmonaßerium^ or the hißory and anti-^
quitiea of the Abhay Church of ff^eßminßer^ by
John Dart^ P.Il. {London 1742 foL), Hißory "5 Book
p. I a. The Hißory of the Coronation of James IL ,
by Franci/i Sandfort (^Lond» 1687 fol.) p.39, Hec^
C 335 ]
tot Boethius in Hiflor.Scotiae^ lib«L £ucha<*
nanus de reb. fcoiicU \ih. \ lll. Von Uffen-
bach's merkw. Reifen B. 2j^ S. SSg. Keysleri
antiquitatea felectae feptentrionales et Celticae p. aS.
Man hat ihn den Jakobsßein genannt, weil man ge»
glaubt hat, es fey der Stein gewefen, auf weichem
Jakob bei feinem Traume von den auf einer Leiter
auf und abfleigenden Engeln geruht habe ^). Die
Gefchichtfchreiber geben die wohl ^ben nicht zu
verbürgenden Nachrichten , es habe yoo Jahre Vor
ChriltiiGeburt König Gathol, welcher zu .jBr«-
gantia (nach Einigen im fpanifchen Königreiche
Gallizien , nach andern in der Portugiefifchen Pro-
vinz Traz OS montes, alfo vielleicht zu firaganza)
regiert habe, ihn als Sitz oder Thron gebraucht,
und ihn hernach nach Irland mitgenommen. Nach
Andern loU e3 vom Könige Brech gefchehen feyn,
370 JaHre darauf, oder 33o Jahre vor unferer Zeit«
rechnung, foll er nach Schottland von dem dortigen
Könige Fergus feyn gebracht worden. Im Jahre
8öo nach Chrilli Geburt foll er auf Befelil des Kö-
nigs Kenneth IL in den zur Krönung beßimm-
ten Stuhl eingefchloilen , und in der Abtei von
Scone im Sherifthum Perth feyn aufbewahrt wor-
*) Dalfl diefer Traum vielleicht ein halb im Schlafe halb im
Wac|ieii gefeheoes Feuermeteor gewefen fey, erhellt durch
den hernach dem Orte gegebenen Namen Bethel einige Wahr-'
fcheinlicbkeit, von welchem Worte auch der I^ame der Bä-
tyUen gftwühulich hergeleitet wird« . Chi,
[ 356 ]
). Eadlich bat Edward I, , nach BeGegting
dex' Schotten, ilm nehli dem Krönungsfl utile mit
nach England genommen. Eiuige ächriillielUt
nennen ihn mamioreum Inpidem, odei- the fatal
i/iiarble-ßone , aber nach Sa n d f o r t und von
Ulfen bach hat er keine AehnÜclikeit mit einem
Marmor, rondein mehr miteinem SaudJleinef und füll
nngefahit 33 ZoUlang , i3 breit, und ii hoch leyn,
Und eine bläulicli Uablartige Farbe haben, mit röthi
liehen Adern gemengt. Nach dieler Defchreibung
kann er gar wohl mit manchem Metcorlteioe, bei
welchem dasSchwefeleilen, vcrmulblich wegen des
Nickelgehalts, rölhlich anlüuft, Aebriliclikeit ha-
ben, und es wäre wohl zu wünfchen, dnfs er von
einem Kenner unterl'uciit würde.
Unter den Meteorheiueu, bei welchen die Zeit
des Falles lieh mit mehr oder weniger Genauigkeit
beßimmen läfst, l'cbeint der altefie der zu feyn, welr
eher auf der Infel Crela, wo der HaupUitz der Verr
ehrung der Oybele war, auf den Cybeüfchen Her«
gen gefallen, und Ton den IdäiTchen Uaktylen sla
£ildoderSymboIderMuLter derGotter aufbewahrt]
und zu ihren religiöfen Gebräuchen angewendet
worden 111. Malchus oder Forphyrius Tagt
(,\nvita Pyihagoraefect, ty.) Pythagoras fey , als
*■) Msn h«t 1ha algi
n Reicbe Schnd gen ä Ei »n des
perehcB, und die Vcrle dab^i gcrditicbra t
Jii fedlat fatum , Scoti haue quiicunqite locatu
JS^aiuat lapidem, regnar^ lenei^lur iiijain.
m
1 337 j
er nacTi Creta gekommen) von den Idäirchen Dab«
lylen vei'initlclft des IJonner/ieines vorheieitel wor-
den, um in ibie GeheunuilTe aufgetioramen zu
werden, {iKaSd^Bi! 1^ ns^awia \i&üi'). Schon
hieraus folgt) dafs der Stein fclion vor der Aokunft
des Pythagoras dort vorhanden gewefen , und alTo
nicht, (wie Bigot de Moroguea dem Dam Cal-
m«/ zu folge annimral,) zur Zeit dts Pylhagoras,
etwa Aao Jahre vor unrurer Zeitrechnung, londera
weit früher müire gefallen feyn. Die Pari/ehe
JUarmorchronil {Marmora Oxo'iier^fia p. II. iiilcr.
^a3. p. 21.) giebt in der iSlen uniJ lyteu Zeile Aus-
kunft über die Zeit des f alles, und Tagt, das Bild der
Mutter der Götter fey ia4i J;tliie vor AbfalTiing
der Infchrift, zu der Zeit alsErichthoiiius in Athen
regierte, auf den Cybelifcließ Bergen erfcliieuenj
alfo ungefähr 1^73 Jahre vor Clirilli Geburt, oder
597 Jahre vor der Zerftorung vou Xroja *).
(V) In eben derfelbeu Infchrift heifst es in der
saßen Zeile: <j-tdi^az riu^t&it sv tij iSn, hi^ovtvv
Das wird von den Auslegern gcwöhniicli von der
Kunü Eilen zu bearbeiten verliatiden, welche docU
wolil fchon friilicr mag bekannt gewefen l'eyn. Ich
*) Wenn dai feine llictillgkeil htL, fo wäre diefer Slriiifatl über
3äJ. ilter, nh die ita Buche JoTua X. U. erwühole Begfr.
beolieil, diU viele Fciiidi: üurcl. Striae umgekomiDea liuJ,
«eiche* nieiae* Ergcbteut woht ehvr vom il»$'-l miiahlc tu
lerlicbeu (f^o, ala Ton MclcDrlleiuea, Chi.
[ 53a ]
glaube es mit demrelbeii Rechte überfetzen zu kön-
nen: Au f dem Uta ward EiJ'en gefunden fanden
Idälßhen, Dal-Iyleii Kelmia und Damnaneusj und
da kauii es gar wolii anzeigen, dafs lie eine Eifen-
iiialTe gefuudeu fiahen , welche meleorilch gewefeE,
uud vun ihueu Ijiii' heilig gehalleu woideii iR. E«
gelchali ii6S Jahre vor Abfairu.ig der liitcJirift, als
Paiitiion zu Athen regierte, allo ungefähr i4o3
Jahre vor Chrilii Gehuit.
Zui-ZeitdesEleoc fes, alfo mehr als tsoo Jahrs
vor Chrilii Geburt, fielen {nach Paufanias Üb.
lX.cap.3S.) Steine vom Himmel, die heruaeb im
Tempul der Grazien zu Orchomenos aufbewahrt
wordun lind.
C?3 Ungefähr 705 oder 704 Jahre vor ChriHi
Geburt, oder im Sien Jahre der Kegierung desNa-
mu Porapüliis, foll (nach Plutarch iu A'uma
c. i3.) daaancyle, eine ich iJd form ige MetaUmalTe,
an beiden Seiten mit utiregelmarslgen Krümmuii'
gen ausgerchnilten, vom Himmel gelallen feya. Es
ward als etwas, dem Kümifcben Stante Schutz ge-
wiihrendes angelehen, und Nuraa gab es deojSali'
feilen Prieliern in Verwahrung und liefs n andere
machen, die diefem ühulich waren,
Jemand es wegnehmen wollte, er ni
damit, weuQ
:ht gleich dai
rechte träfe. Es ütgnr nicht unwahrltheinlich, dali
es eine meleorifche Kifeiimali'e gewel'en ill, unge-
fähr Ib flach, wie die zn Haarlem befindliche vom
Vorgebirge der guten Hnllnung, deren Geflall gor
fehr daüu würde geeignet gewefen feyn, eiuem zum
[ 539 ]
icrglanben geneiglen Volke, wie dos Römifche
f die V'odleilung eines vom Himmel gelaltenea
I^Fnen iScLiildcs zu geben.
i.'.Die Begebenheit, welche der Scholiall za Pin-
■'s Pfth. fM 3. V. 137. erzählt, wo Ariftode-
eiii Schüler Pindar's, einen Stein mit Feuer
1 GelÖfe auf eiuem Beige unweit Theben zu fei-
1 Filfsen fallen gelbben, und auch Pindar zuge-
r gewefeD ill,' welchen Stein man heruacli uucb
i Bild {»yciKft» X/divov) der Mutier der Got-
*) angefehen hat, mufs lieh in der erlien Hiilf-
» 5len Jahrhunderts Yor uuferer Zeitrechnung
[elragen haben.
iWenii Pliniua ihiß. ,mt. 11. 67.) -und Jn'-
klfi Obfequena (cap. ii4.) lagen: laleribus
eociispluit, fo fcheintes einen Meteorüeinrall nnzu;-
zeigen; man mu!s es nur nicht etwa durch gebrann-
te Dachziegel überl'etzen, fondern Steine darunter
verliehen, an denen man Wirkungen des Feuers
bemerkt, und die man Backiieinen etwas ähnlich
gefunden hat, lu wie auch ültei's in Clii-onikeii ron
,£teinea, die wie angebrannt ausleben, und im Ko-
ran von Steinen von gelirannter Erde die Rede ill.
Da es während des Conlulats von L. Marcius
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I
[ 310 ]
Pfaüi^ |>us und S. Julius lieh zugcFraj^en habeu
6>ll, nnü's es 89 bis ijO Jahre TOr ChrilU Geburt ge-
J'chetieu Teyn; iiacli Flinius hal ea lieh zugetragen,
während Aanius Milo eine Reclturache ver-
UieidigLe.
U Q m a fc i u s (in l'/iotii Biblio/h. graeca , Ro-
ihojfingi ifi55 p. ioi7.) fagl , Ai'clepiades und
IpaLer Ifidorus halten aut dem Jierge Libt
viele MeteorJleine {baetylia) geleheu j er erzählt
Buch, mit Kintneugutjg vieler Fabeln, ein Arzt, £u-
febtuE, habe bei Enieila einen Stein mit einerFeuer-
kugel niederfallen geiehen, welcher hernach toq
ihm zu maucberlei Aberglauben und Gaukeleieu
gebraucht worden l'ey. Wenn Eufebius bei dem
Niederfallen der Feuerkugel geglaubt hat , dabei ei«
nen l.üwen zu l'ehen, der l'ugleich verfchwunden
fey, l'o wird das wohl der um den Stein befindlich
gewel'eue Rauch und Dampf gewelen feyn, dem
feitie Eiubildungskraft die Gellalt eines Löwen ge-
geben hat. Es mag lieh ungefähr im titen Jahrhun-r
derle nach Chrilli Geburt zugetragen haben.
ImJahreiiio, oder im Jahre 559 der Arme,
nifchen Zeilrechnuug, Iah man in Ai'menien^ in
der Provinz f^aspuragan , im Winter in einei- iin.
Hern Nacht einen feurigen Korper, der vom Hiiti>
luel herabkam, und, nachdem er lieh in feiner guii.
isen Malle enlziiudet hatte, lieh in den See Van her«
abllürzle. Das Walfer wurde hiervon gans blulruih
Cein meikwijrdiger ümllaiid, der rdit einigen au-
(iecn Creigaill'en übeieiultimmt) und der mit Geli>
J
l 3n ]
lie verbundene SLhdi liieb viel Waller auf das Land.
Man Tand am folgenden Morgen viele ou^geworfeu«
Fifche wie flüuleu Hüls übet- einander lii-geii, oiao
terrpiirte einen iibelci Geruch in der Gegend', di«
I'lrde balle an vei rchicdenen Steilen lebt- liefe Kille,
(wo man liüLle noctigraben Tollen, um Meteuilielne
" XU finden,) Alis der Armtnifcheii Chronik von
Mathacus EreLz, iu dun Sotic.ea et exlraits de
ta bibliotheqite imperiale , Paris 18 13 p. 5()2.
(?) ii58 den 8. März, nach der Arobifchen
!£eilrecbnung im Jahre 5.Vi , liat, zu Mnjul eine giu-
fee Wolke vielen Regen gegeben, und darauf fül-
len feurige Kohlen herabgefallen feyn, die viele
Häufer und Gerülbe in ßiand gelteckl, und l'onft
vielen Schaden angeiichlel haben, nach Grcgo-
rii Barhebi-Qoi Chron.Svr. ed. Bruns p.5i'i. Es
ifi ungewifs, uh es eiu zur Zeil einesRegens ^efclie«
hener Meteorileinfall gewefen iÜ, oder ein Gewit-
ter, bei delfea Refcbreibung die EinhildungskiuU
vielleicht einige Abändeiunge« gemaclil bul,
(Uer in dei' erllen l'oilfelzung des Veizeichnif-
fes S. 373. gemelilelo l^all eines Steins miKloßer dea
heiLGabrielzurZeil Kail'era (''riedrichsll. u ud Küaigs
Liudwigs des Heiligen ili ungegiiindel, und nur ein
frommer Uelrug gewefen. Diel'es erhelll aus Nau-
cleii C/ironicon (Colon. iSyy l'ol.) p- gaö-j wo,
Vincentius zu Folge, gefagt wird, es fey ein
Stein, worauf ein Ciucibx mil der bekanutcn He-
berfchrifl, mit goldenen iJuchliuben zu feheu ge-
wel'en, in das Kluller des beil. G»bricl bei Cremona
^
refnilei
er fey von Eis (UtptA
g-Iaci
airo
ein I
Stück Hagel) geweloi
lach
blinden Mi
Zerrchmelzet) hi-
inche die Augen damit
lavou wieder lohead gi-
I
i
gewalchen, und die.
worden I )
1379, am Tage nach dem des heil. Ui-ban, alfo
den ab. Mai, loll niclit.mir duicli Ilagel, fondern
aucli durch iiatüi-liciie Steine hei Minden viel Scha«
den feyn verurfacht worden, inaa will auch von ei-
nem benaclibarteri JJeige (^rnona ff'edegonis) eine
Feuerkugel über der äladt gefeheu haben, nach
Jjerbecii chron. epifcop, JJildeshem. n. 44., ia
Li e i h n i t i i Jiript. rer. Mrunvic. T. IL p. i gS.
i530 im Mai, lind in Aragon, in einem Dorfe
nicht weit von Oliva und Gandia 3 SLeiue, jeder
über eine AiToba (a5 Pfund) fchwer, mit einem
fchiieil entliandeneu Ungewißer (d. h. bei allen
Chroriikeiirchreiberu, mit Feuer und donnerarligeo
Getol'e) heraligefalk'H. Sie loUen der l'arhe und
dem Anfehen nnch einem Feuerlieine C?) ähnlich
gewefen feyn. Man bat einen davon cu der Decke
einer liinhedlerwohnung bei üliva an einer eifernen
Kelte aurgeliüngl. Annalea de ytragon por Don
tVaiic. JJiego de Sajas Cib66 1*ol.) ['■ »72. Doa
Anlonio de Guevara, kÖuigl. Chionill, loll ihn
ijoi't gefehen baben.
(?) 1640 den 28. April, loll (nach dem von
IJigot de Morogaes *) angeführten, Bonocen^Kr«
*) Wenn inh in der eiJi™ ForlfeUnng luriii« Veneichniff«
(Aon, B, fi5. S. äyii.) dattea Bi^ot de Moruenaa gt-
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£ 344 ] i
wohl der Högel oder fonft etwas von dem Chroni»
kenTchreiber hinzugelelzt worden feyn. Ea ißswar
kein Zweifel, dals ein MeteorAeiafall ßch eben fo-
wohL zur Zeit eines Hagels ereignen kann, als e»
bei heilerem Himmel gelchehen iß; aber die altera
Chronikenfcbrciber reden dabei fo oft Ton Hagel,
dafs, weil dergleichen in neuerer Zeit nicht be-
merkt worden itt, man glauben mu(s, da(a fie den
Hagel ans ihrer eigenen Einbildung liinzugefetst
haben, in der Meinung, dafs ohne diefen kein^
Steine fallen könnten.)
(Bei dem im VerzeichnilTe erwähnten Steinfal-
le bei Torgau im Jahre i56i mufs ich noch bemeiy
ken, daü prope arcemJuliamheikt: hei Eilenburg.
Diefe Notiz verdanke ich Herrn Geh. Allili Rath'
von Hoff *)♦
(üer nach Angelus in jiniial. Marchiae er-
wähnte Sleiufall, 1691 den 9. Jun. bei K.uner.?dorf,
fcheint nur Hagel gewefen zu feyu.)
1628 den 9. April um 5 Uhr Nachmittags, fiel
mit greisem Getöfe bei Hatford in Berkfhire^
8 engl. Meilen von Oxford, ein Stein, auswendig
ichwärziich wieEifen, mit einer Rinde umgeben,
* ) Bei Gelegenheit der im VerzeichnilTe ei'Wähntco etwa zwi-
fclien i64o und i55(> im Naunhofjcfien IVald bui Grimma
gefallenen Eifeniiiiaire bemerke ich, dafs, wenn ich Albi-
ni ' s Meifsnifche Bergchronik angeführt habe , daraus vob
liigot de Morogucs aus Unkunde der deutfchen Spra-^
che p. G7. ein Schriftiteller Albini Mesnifche gemacht
worden ift« CkU
[ 345 ]
finwendlfi weich und mit glanzendea Theilen g».
^tneast- ^^ zerbrach im Fallen; das Ganze wog
■%iber a4 Pfund , das^röfile iJi-uchliück 5 Pfund. Es
A>llen noch n)=fi»'eve leyn gefunden worden, unter
modern eii^i^ ''^i £-eicomte, den der Sherif erhallen
3iat. ü-entlemaa's niaffazineDecem\y. ijqG, p.1007.
Two die Nachricht aus einem damals gedruckten Blat-
-te entlehnt ifi.
(Per von GalTendi berichtete SteinfaJl in
Jer Provence ill nicht am 37. Nov. 1627, wie üigot ^
dd Morogues lagt, Ibndern 1637 gefcliehen.)
i64a den 4, Augull, zwil'clien 4 und 5 Uhr
N^achmittags, horte man ein anhaltendes Getäre^
(bei delfen ßefchreibung die Einbildungskraft fehr
jhi: Spiel getrieben hal) und es tiel zwifchen ff^ood-
bridffe und ^llborow in Siiffex ein Stein, ungefähr
4 Pfund i'cbwer, und 8 Zoll lang, 5 breit, a dii-kj
er war noch iieils. Man würde ihn nicht gefunden
haben, wenn nicht ein Schiffska|)itäii Johnfon,
ia der Meinung, die Explolion käme von einer
feindliclLea I^andung her, herbeigeeilt wäre, und
ein mitgenommener Hund ihn, da er ratt Erde und
Gras bedeckt gewefen, aufgelUclit und gebracht
hätte. Gentlemans magazine Dec. if^^ p. 1007.
und 1008., aus einer damals gedruckten Schrift.
Der im VerzeichtiiiTe {Jnn. ß. 5o. S. a46.) be-
merkLe Steinl'all unfein Schiff beiden Orcadilchen
Infeln, mufs lieh (nach dem Genlleman'a magazi-
7tc, Jul 1806 p. 5a2.) früher, und wahrfcheinlich
zwifchen 1675 und 1677 ereignet haben, da Wal-
Aun.'J, d. fbjCk. £. ^i. 51.4. J. lUiD. S(. 13. Z
E 316 1 I .
lace leioen Account of Oriney im Johre Hi.S4 gti fi^
Icliiiebeu hnt. Bigol tle Morogues vcrmulliei eimji ^
Ideiitital mit eint»- ücr andern Naliiichten, iwoiiP'
(lemMben Jahrhunderte Steine aui i^„ Seh jfl" füll« 1 •
gel'allen leyn, welches wohl l'eyn kaitn. *m •
i68o den iS. Mai, liud zu London bei rfenl
Gres/tam- ColUgium Sieine getaiieii, von deueti dsfci
kltinllen a bis 3 Zull im ÜuichmeJler hallen, wor. W
über Üoocke Uulerfuchungen angeftelU liiil,Ll|
Edward King's ßemarts concerning ßonta faÜmm
to haue fallen front i he clouds. Liondon 1796. 4. M
(Die von mir in der eilieu Foit fetzung du
VerzeicbiiilFes, Bigot dis iVloiogues zu Folge, nnt
als probjeraalifch augeführte Begebenlieit, wo liht \
gefchmolzen Metall zu J-ieJjay herabgefallen levB
foll, beruht auf einem il/;/sfßi7?nnrfe, und ifl nicht)
weiter ali: ein auUeruideullich llarkes Gewil»
ter gewefen, welches vielen Schaden aiigericbid
hat, und wobei die Electricltät foilaik gewefen illi
dufs, wie es aucli l'unlt biswtileii in geiiugerm GiS*
de gefchiehl, dieRegenlt-opl'en lehr phospliorelcirl
haben. Es lagt nämlich Uoin fj alley, ßenedic«
linerpriorzu Lell'ay bei Coulances, in feinem tie»
richte an Mntian in der Hiß. de Vac, de Paria Xfli
p. ig : (7 iombait comrne de guullea de melalenv
brnfeetfondu, woraus gcniarhl worden ill: il ton^
bait des gouttea de mel.nl embraje et fondu, wie
in dem Buche des Bigot de JVlorugues p 88. fleli^
wo aber die Sache felbfl als problematifch angefei
hen wird. "Wieder ein Beifpiel, wie QOtfawenili^
[ M? ]
rTft, uie einem Ciiate, es fey Ton. wem ea woU "
e, zu trauen, Toadera allemal die erfte Quelle
lacbzufeheuO
lySS dea iS. Oktober um 4i Uhr Nacbmittag«,
^at ein Meteorite infall in der Graffchalt jlnignorty
a der Gegend von Carpentras, Chnrnpfortetc,,
kach dem Ton ßigot de Morogues ongeluluten Ca-
iitlon, des dernieres revolutlons du globe^ p.iaS.«
vo ein iJrief vom Ingenieur üalmas eingerückt iO,
D welchem die Sache Tebr mangelhaft befcbriebea
ind iar eine Exploßon der £i'de geholtea vrird.
lei lieiterm Himmel verlpürte man ein Cietöre, wie
'on vielen KanoneDrchüQ'en, und eine Erfohütte-
ong , daTs die Eicheln von den am Wege Aehenden
}äumen fielen, und Schornileine einliürzten. Ea
le'I Erde und Schult (gravier), allo entweder klei-
le Meteoriteine, oder Erde, die durch den Tail
;rölserer MeteorAeine aufgeworlen war; auf den
'eidern waren fo tiefe Gruben in die Erde gefchla-
;eu f dafä lie mit den Stuben, welche die Ackerleu-
e bei lieh hatten, nicht ergründet werden konnten.
Die im Verzeichnilfe (^Ann,5o. S. a43. ) und
luch im Journal, des mines von mir gegebene ße-
Derkung, dafs nach Soldanl in den Memorie
(eW academia di Siena Tom, IX. der Merkur vom
ahre lySi von einem bei Conßunz gefallenen Stei-
le rede, beruht auf einem Mifsverßändniffe, wel-
bes tiigot de Morogues berichtigt hat. Er meldet
amlich, dal'a im Älercure de France 1761 über den
«n Lalnnde berichteten SteinfaU bei Niort oder
Z a
C 318 J
iK'icorpfj nicht weit von Couf ancee in der Norman^ |i
die^ lieh eiu Bericht von Huard befindet^ nach
welchem es am ii. Okt/1750 um die Mittogsseiigei \t
fchehen ill *). \t
Bei Gelegenheit des im Verzeichniffe Qjinnd,
B.50. S.Q49 ) erwühnten Sieinfalles hti Jjuce in Mai-
) Big;pt de Morogue« giebt mir Sclmld , dafs ich bei diefcr
Gelegenheit den Mercure da France unrichtig angeführt bal-
le, und alfo meinen Citatiouen nicht recht zn trauen fey.
Er ihut mir aber fchr Unrecht, denn ich habe nickt dea
Mercure de France 1761 angefühlt , und-auch nicht einmal
gewufslj dafs er fchou damals eben fo, wie noch jetzt, her-
auskam , fonderu ich mufstc , um nichts wegzulaiTen , die
Bemerkung von S o 1 d a n i anlühren, welcher üDgiDiubr foU
geiidea Ligt : il Merciwio delV anno 1761 parlfk di.unapi^
tra caduta prejjb Conßanza, Hier kpnnte ich bei dem
Worte : Mercurio nicht wilFcn , ob er eine italienifclie* Zeil-
fclirift unter diefem Tiicl, oder , weil you Coßanza die
Rede war, ob er vielleicht den dculfchen MercuriiM (wel-
eher von dem deutfchen Merkur rerfchieden iit) oder dca
euiupäifchcu Mercuiiii» , oder fonlt eine Zeitfchrift dicfes
Mamcus gemeint habe, (wie ich denn alle jetzt erwahuten,
wie auch einen fpanifcheo, holläudifchen und fchwedifcheit aiil'
der Güttingifchen Bibliothek gefondeu habe). Ich habe alfo in
dem VerzeichuilTe jinn, ß. 5o, S.2 48. gefragt : welcher Mercur?
welches ich im Journal des mines, um mir deu Vorwurf der
Unrichtigkeit zu erfparen, auch hätte ihun feilen. Wenn fer-
ner Soldani von Coßanza redet, fo konnte es doch wohl
niemasden einfallen, Coutances darunter zu vergehen, foii-
dern ich i^ufste nothw endig glauben , dafs es Conßanz be-
deuten müfste. Um Miemanden irre zu fuhren , hätte SoU
4ani den Namen Coutances dazu fetzen, oder wenigfieos
bemerken folleu , dafs tod einenn Orte in Frankreich die
Hede ifi. Chi.
[ 349 1
HC oder im Departement de la Sarthe am i3. Sept;«
1768 (nicht 1766, wie es im Verzeichniile durch
einen Diirckfehler heifst,) muls ich noch hinzufii«
gen^ daU itigot 'de Morogues die vorhandenen Nach-
richten meiniss Erachtens richtig beurtheilt hat.
Der zweile der Akademie der WilTenLchafteu zu
Paris zu dorfelben Zeit übergebene Stein von Air^
im Departement du Pas de Calais, i|t wahrl'chein«
lieh auch im Jahre 1768 {gefallen, ob er aber von
demPelben Meteor fey, wie der von Luce, ili un-
gewifs. Der dritte der Akademie in demfelben
Jahre übergebene Stein, welcher nicht weit von
Coutancfis ibllte gefallen Teyn, mag, wie ßigot de
Morogues bemerkt, wahrfcheinlich von dem Me*
teor -YoiD. ti. Okt. 1750 herriihren.
• "" 1791 den QO. Okt. find viele Stein« bei Mena^»
bilfy in Cornwallia gefallen, nach der fchon|ange«
iiifarteo Schrift von Edward King.
Einen merkwürdigen Beitrag zu der Gefchich-
ledes Steinlalles bei Siena am i6. Jun. 1794 hab^
ich au%efunden , der meines WiQens noph von
.{Niemanden angeführt ifi. Nämlich.nach den bis-
Jicr bekannt gewordeQcn lierichlen will man das
Meteor in der dortigen Gegend nicht fowohl als ei-
ne Feuerkugel, fondern vielmehr als ein kleines,
rfonderbar geicaltetes Wölkcheq gefehen haben, in
welchem Explofionen gefchahen. Manche find ge-
neigt gewefen, diefes Ranch- und Dampfwölkchen
als eine eigentliche Wolke anzufchen, weil dag
2U ihren chimärifcjien Vorltellungen von einem at-
[ 350 3
mofphsrirchen ürrprung« folcher MalTen beffet
paQea würde. DaT» aber auch bei diel'em SleinUl-
le, eben fo wie bei allen andern, die MaiTe in Ge-
flall einer Feuerkugel herabgekoinnien ift, erhelltt
aus einem Iterichte des I>. Leonardo de* Veg>
oi, an Fea [den bekannten Lilerator in Rom) ans
C/iianci(tno , in f^aldichlana im Sinelirchen ,
eher lieh la der ^iilologia Romana { einer eben fo-
wohl phyfikaliiche als literarilcbe Gegenllände ent-
haltenden Zeitrcfarift, die aber aul'gehört hat) to-
mo XXI. Scttembre 179^, p. 97- betindet. Dort
und überhaupt in der Gegend von Valdichiana lia*
ben Mehrere das Meteor, ungeacbtet des Tages- und
Sonnenlichts, als eine von Ollen kommende Feuer*
kugel mit einem Schweife gel'ehen, welche rolhe
Strahlen umberwari, und endlich zerplatzte, wor-
auf man ein achtmaliges Knallen, wie Kanonen-
fchülTe hörte, und darauf ein Gepolter, weichet
wohl 10 Minuten dauerte. Während dem fielen
die Steine, welche anfangs fehr bituminös und wie
nach Pulver rochen. Am Himmel blieb ein,wei*
fses Wölkchen (der zurückgelalFeae Rauch und
Dampf) noch bis in die erfte Stunde der Nacht
fichtbar *).
•) Bei der GelBBünlieil raufs loh die allgcnieinR BemerkonB
mjicli™, dofi bei T^ge, wo ein fglclios Metfor nkhl cUidi
bei flein Anfange Teiner ErfcheinniiB .lurch fein Licl« Auf-
merklamkEil erregen kann, wie des NatliW, nur diejenigen
«1 nU Fenetkagel fehcn werden , welehe juft iiiriillig die
AuKon mcli der Gegend de* IlimracU gerichlel haben, tmd
lygS den i3. April gegea 8 tTIir Morgens Seleu
tioe aar der liil'el Ceilon, nach dem Berichte von
nricli JuliuH Le Beck, Miinzmeiller zu
:D leinen Be/nertun^en Übe?' einige Ceilo-
j Foff'iUeii und ihrer Schleifmelhode , im Na-
forfcher ag. St. t». ala — 35o. , und im Auszuge in
jinnalen der Berg- und Hüttenkunde von
rn von Mull, B. a. S. 97. Man hiiile
riei' Provinz Carnatvelpattu , 4 Meilen von Jitul.
ttitvu, eiu ftarkes GeLÜlb wie eine Kanonade, das
immer zunahm; darauf Helen brennend heifseäleN
ne, die durchs lallen zerijraclieu, und, nachdem
Jie erkaltet waren, dem Oberhaupte gebracht wur-
den. Ein i'ulcher Stein, wovon der Verfailer ein
Viertheii erhielt, wog 7 Unzen. Er befchreibt ihn
nach den damaligen Begnt^'en, nach welchen er die
Gegebenheit einem Erdbrande zulchreibt, als
j,Trars, lavei lirecciataj eine Zul'ammenbittung von
a>ich nur ii. dem FalU , wenn <!> nicht gar m hltt von den
sU!,breGbeuden Raiicbe und DainpEc verdackt ifi. Wer erft,
oaHiJem er durch das Gelüle aiifiaeikfuiu gemacht worden
ifi, in 'Vk »ilhe lieht, wird nichii iveiicr rohen al> den la-
rückgelaUeiion Hiuch uud Dampf, weil .Udann dai Meteor
rcl>oii ferrptiititl<;n iix , uud Jlo Stücke eutwadei niedcrgehl-
len »der weiter forieegiiteeii Gn<l- AUo BulerrchieJe, die
Manche zum Beliufe ihrer vurgafarsten Miinungen haben
macheu wollen, iwifclten Sieinfallen mit odet ohie einer
Feuerkugel, odei' mii <lcr Grlclioiunug einer Wolls t. T. w. ,
fad nichli weiter, »1> Spielte der L^inhilduugskraft, und et
in immer eine unil dielVlbe Art VOD Metoor , das ilier nach
Vcrfchiedeiiheit der Vm^xatiAe mehr oder weniger (ut lieob-
achtet wurden iü , oder beoLachlet weiden Lount«^ Chi,
\
[ 36a 3
perlgrauer PoraellaDerde uad fpei&gelbem theils
kleiakörnigein, theiis kryllallifirtem Eilenkie«^ mit
einer Tchwarzea i''' dicken fiirenkrafle, mager su
befühlen) ziemlich fch wer, im Brache nnbeßimmt
eckig) nicht fonderlich fcharf kantig, kleinkörnig
und zerreiblich^ mit einem melallirchen Glanse.^
Er verwitterte ailmählig in der freien Liofty braoa*
te mit ScheidewalTer auf, lief mit einem honiggel«
ben Ocker an , verbreitete einen Modergeratfa (von
dem bei der Auflöfung entweichenden Schwefel*
Waflerßoffgas) ward aber nicht ( wahrfcbeinlich
nicht ganz)aufgelöß. Sowohl die Eifenkrafie, als der
Eifenkies folgten den Magneten. (Man fieht alfo,
dafs diefe Steine von andern Meteorfieiaen nicht
•merklich verfchieden gewefen find. )
. Der im Verzeichniffe {Jlnn, 5o. S. 2i5a.) be*
Hierkte Fall eines Steins bei Salesy nicht weit von
VUlefranchey iß nicht im Jahre 1796, wie es durch
einen Druckfehler heifst, fondern 1798 gefchehen,
den 8. oder 12. März. Der 17. März kann Vi^egge«
ßrichen werden*
180Q in der Mitte des September find Steinein
ScIioUland gefallen , auf einem Berge arnZioc/i Tayy
einem See in den Hochlanden. Ein Schäfer fah mit
Getöft Steine um fich fallen , er zeigte es an , und
man fand mehrere in die Erde gefchiagene Vertie-
fiiugen, worin Steine waren. Monthly magazine
Okt. iSoa p. 290.
[ 355 J
1806 den 17. Mai lab rann bei Bajingfloke in
r^MantJ/üre einen vom Jrlimmel kommendeit Slrom
19 Ton Feuer, und hörte einen Uanner, und rann IJind
C auf der Landllrarae einen herabgefallenen Stein, der
El Doch heifs war. Er ficht aiirscrlich metnilireh ans,
^ und wiegt i^Plund, wird noch dort gezeigt, und
Toll andern Mt;ieorileinen iibulich leyn. Monlhly
Tnagadiie April 1811 p. aag.
Uer im Jahre 1807 bei Timuchin imSinolens-
kifchen Gouvernement in Ruisland gefallene Stein
itl nicht den 17, Jan. ( welches der Tag ilt, an wel-
chem ihn die Kaiferl. Akademie der WilTenlch. za
St. Petersburg erhielt) gefallen, wie ich im Ver-
Eeicbnille einer unrichtigen Angabe zu Folge ge-
fagt habe, auch nicht am i5- Mai , wie im Journal
de Phyjique Janvier 1808 gefagt wird, auch niclil
wie in den annale» de Cliimie No. 20}). und diefen
au Folge von iJigot de Morogues gefagt ill, Ion-
dern am i3. März des Nachraitlaga. Qjdnn. B. aö,
S. 938.)
1810 den 3o. Januar, um a Uhr Nachmittags, fie-
len Steine in der ürarfcbaft Casweii in NeuConnee-
ticut in Nordamerika, Man fah lle in «inur grO"
isen Entfernung niederfallen , und höite zwei Knal-
le noch zu fjillsborough 3o engl. Meilen weil. Ein
Stück, j| Pfund fchwer, zerfchlug einen Jianm in
einer neuen Anlage eines Herrn Taylor-, einige
Holzhauer, die in der Nahe waren, liefen fort,
weil lle den Untergang der Welt fürchteten, aber
t 554 J
lievnncK dnrcli eine trau, bei welcher die Neugier-
de über (lieFurclit Hegte, mutliiger gemacbl, kehl*
tcD ße 2urück, und biachlen den Stein, welch«
nocb beifs war. Er i'uU dunkelbraun und poru
foyn, und Eifen enllialten. Monlldy maffasim
l-ebr. löii p. 59- (Mail mochte wobl vermutheii,
dals dierer Steiiifull, uiit einer UiuichligknU du
Uutura in einer von beiden NacbiichleUf deriellx
reyi) kounle, welcher aus der Biblioth. ßritann,
tom. 4S p. it>ti. in Aiinal. U. 4i. S.449. und auch im
"Veraeichniile (^j4nn. ü. 5o S. 355,) Tchoö unter dem
4. Januar delTetben Jahres erwähnt iß,)
Uie am a3- November 1810 iu der Gegend von
CliarJbnviUe (nicht Charfouville } \n:i Orleang ge-
fallenen Steine unlerfcht^idea lieh, eben Ib wie die
bei Lißa am 3. Sept. i8ij8 gefallenen, von andern
!M^tcL>i''^<^i>icn dui-cb ihr gerchichteles Gefüge, io-
dem die Hauptmall'e von einer fchwarzen , der Kin«
de etwas ähnlichen Subüauz gangartig durchfetst
wird, ßigot de Morognes zieht aus diefer tiefchaf'
fenheit des Geliiges vei Ichiedene iiiterelFante Folge-
rungen, unter andern, dafs diele Steine fclion vor
ihrer Ankunft in unferer Atmofpbiire mi^lVen ir-
gend wo ab Gebirgsarlen gebildet gewefen, und
durch irgend eine K.rali auf unl'erm Weltkwrper
geworfen feyn. UitTes liimnit mit den Aeujseruo-
gen Werner's itb^rein, welcher, wie mir vou
^liiubwiirdigen Peri'>nen gefagt wurden ilt, bald
j)flch\le(n er die er'len Meteorlleiqe gelubey l^lUe-
[ 355 j,
I eben fo eitifache als nchlige Bemerkung ge-
"^BCht hal, dafs fie den Charakter einer Gebirggart
hüllen, und allo, weil es bei uns keine IblclieiiGe«
birgsarteo giebt, Ton wo anders niÜDlen hergekom-
men reyn, wo es dergleichen giebt oder gegeben
hat. Bei den hier erwähnten äleitien von Orleans
und von Lilla ill ee mir aber wahrruheinlich, dalg
diefe fcbwarzen Schichten durch eine abermalige
Zurammenkiietung vonStitckcti, andcuen lieh lohon
eine Kinde gebildet halle, hei dem weitern Fortgän-
ge des Mcleors entflanden find.
)8i3 den lo. Sept., früh um 9 LThv, fielen Steine
hei jidair in der Groffchaltii/fiec^cit in Irland, aus
einer Uonnerwolfee (einer in Rauch eingehüllten
explodireiideii Feuerkugel), die lieh auf i^ Meilen
erflreckt haben foll, (unitreilig den Rauch mit ein-
gerechnet). Das Geliire wird mit Artilleriefeuer
und darauf folgenden Trommelfchlägen verglichen.
Man fah keinen Blitz, fgaaz nalürlich, weil die
iSache etwas vom Blitze ganz verfchiedeues ill.) Die
Steine wiegen i bis 4 Pfund, und lind auswendig
fchwarz, inwendig grau. Gentlemans Maga'
em« i8i3, p- Sgo. Ünf^* Ten na n t dem franzoli-
feilen Inliilule davon Nachricht gegeben habe, ilt
in dem Verzeichnill'e fchon erwähnt.
Die iSi*! den 5. Sept. bei jlgen gefallenen Stei-
ne enthalten nach der AnalyTe von VauqueÜn
im Journal des minei Vol. 37. p-3ü7. keinen Nickel,
wohl aber Kiereler^e, Magneiia, Eifen und Schwe-
J
t 356 3
^el in dcnrelbeh Verhä'lliiiffen , wie andere Meteorit
ßeiae , tiebll einer Spur von Kalk und Ton
Chrom. Nun haben wir alFo fcbon dßiein^Ue oJini
I^iclelj nämlich hei Stannern, bei^Agett und bei
Langres. ^ . •
Der neueße Steinfall iß. wohl der bei DüJfA^
dorfajn 19 Okt. d« J« Abenda, wovon aus dem der»
tigen Wbchenblaltc in den Hamburger Zeituogea
Erwähnung gefchehen ift *)« . Die beidea angebl^
chenSleinfalle^ der eine bei Gei/ien/ieim am iS.D^
cember iSiS^ der andere am 19. JuL 1816 in einem
gar nicht vorhandenen SüidlcheB Sternenb^rg'^ nach
einem Berichte aus Bonn in den Zeitungen, haben
£ch nicht befiüligt, und es verdiente der eril^ Urr
lieber einer folchen faUcfaen Nachricht öfFentlicl^
'genannt zu werden , damit lieh Niemand wieder
von ihm täufcben liefse **).
*) „Am ly. Okl. fiel in eine derStrafsen von DillTcldorf (heii&t
es in dem Hamb. Corrjefp. vom 26. {Oktob. 1816) eine
7/iemlirh grofse Feuerkugel aus der Lnft nieder , die nach
ihrer Abkühlung eine MaiTe hinterliefs^ welche bei aller
H|irtc leiclu zerbrechlich war , und itark nach Schwefel rocbj
wie das Diilleldorfer Abendblatt lagt. <' Da es ip DülTeldorf
nicht in Freunden, der Ph^dk fehlen kann, welche diefe
Aiinalen lefen , von dort aus mir Tiiv iie aber auch'nicht ein
Wort über diefes Jüreignifs zugekommen ilt^ und wir feit
Kurzem \om libeine her nun fchou zwei Lügenhericbtc von
Steinfallen in allen i^citungen im Tone gewöhnlicher Zeif
tiiugsnrtikel erhalten haben , fo rnufs ich an der Wahrheit
<liefes 6lcinfnlles zweifeln. Gilb,
♦^) Annal; B. 53. S. 5()^, und ^. 446. Gilb.
E 35? J
Nücliiiens gedenke ich ia djeren Antialeii eini-
ge ßemerkungtii über die btlcliulleuhcit und die
JJewegUDg dielet- Mallen zu liuiein. Wenn auch
einiges davüü fullle von Manclien für elwu,, nara-
dox gfiluUen werden, fu ihul das nicliU zur Saclie^
deiJQ jede neue Bemerkung oder Anliclit ifl zu ir-
gend einer Zeit einmal paradux gewefeu. Gegen-
wärtig bin ich mit Ausatbcituug eines grulkereni
Werkes über t'euerkiigein und Meteorinaireu be-
rrhai'ligt, und liiille raii^li i'u elieii in Gütlingcu ei-
nige W ücliun lang aiifj uju die IreHlicIje Jjiblio-
Ihek zu dieler Ablicht zu bcDuLzen. Uenen, die
CS interellneu kann, zeige ich aucb au, duCi nieiua
Neuen üeilrh'ge zur Akuliik, welche fchou in vo-
riger OlieimelVe erlcbeijien ILllieti , aber aus ,Mau-
gel an Arbeitern es nicht kunulen, nun iu det
näclifien Ofterinelle bei Urtitkopf und Hiirlel er-
rotieincD l'ulleji, und zwar in demIeJbeii formale,
wie meine Akulük, damit £e künoen darau geliua-
deu werden.
II.
lieber die Verlängerung der Quectßiberjaale de»
Barutnelera bei dem jinßofaen,
VlNCENZO CHIMIKELLO,
JDireclor der Sternwarte zu Padua.
EjS wild allgemeia angenommen, dalä in einem
Bai'omcter , welchüs vorficlitig von einem Ort
2um andern getiagcu und daiauf leicht iiiigeIlo<
Iken oder fenkrecht bewegt worden, nach kurzer
lluhe der vorige Slarid der Qneckfilhp'-^'Jie wieder
eintrete; »Ileiu dies ilt nicht der Fall: eine folche
bewegte Queckfilbei-niiite ileht eine betrachtliche
Zeit oft I Linie und darüber zu hoch, und ei-foi--
dcvt I bis 2 Stunden, ntn zu ihrem wahren Stande
zuriickzuVehren. Diefe Thatlache entdeckte Chi«
minello im Jahre 177^$ und machte ße gelegeut-
Jich mit audei'n ßeobaclitungen in Kozier'9 Ji)ur>
nale 1779 Jul. bekannt, ohne jedoch feine Verfuche
delU Scu
e di Fifica della SocUtä Italia
1. p. äo hit btj. üf.
aller die entdeckte Thairaclie raUzulheiten, Die
Entdeckung blieb in Italien nicht unbemerkt, Bi-
llige eikatmlen l|e unbedingt an, Anliefe hezweileU
teu fie, Andere eiiiilicli leugnelea zwar^nicht gana
die Sache, aber widerfpraclien der darüber gegebe-
nen Erklätung. Unter den Letztem war ßecca-*
ria, wflclier behauptete, dafs die Erfcheinung
nicht Halt fijide, wenn die Barometer rühre trocken,
reinlich und in Ruhe erhalten würde. Die voa
Chiminello gegehene Erklärung war, data die
Electricitut des Quuckliibi'rs, bewirkt durch die
Heibuug delldben an den Wunden der Rühre, ilie
Url'ache jener Erfcheinung i'cy, wahrend Uecca-
ria annahm, defs ilie Elertriciliit das Entgegeiige-
letzte hervorbringen miilVe. Darauf wurden die
■Verfuche wiedeiholl, veivielliilligt und itn ßeileyii
mehrerer Kenner angelieUl: die Erl'cheinuug he-
llaligte licli unter den vei Ichiedcnllen Umllanden.
Und J.-i der Entdecker glonble, dals auch eine ein-
zelne und unbedemerid Icheineiide phylikoliicho
Thalfache, lo bald lie genau beobachiel und als
richlig beÜutigt worden, Towohl fUc die \\ ißeil-
fchaft als iur die Ausübung von Einflufa feyo kön-
ne, fo hielt er ts nicht tür überllülllg, auch noch
nach 3o Jahren die darüber angefieillen Ueubacb-
tungen und Veriuche mit allen Urallauden zu fuio-
mela und ütTentüch mitzulheilen.
1. Die Veranlalluiig zu diefen Verfnchen ""^
der von De Luc gegebene Rath, dals man '•"' fi-
lier Barometerbeobacliluug ein wenig an rf-^ Ruhr«
1
laO ]
I
tloprcn müfle, um die Adliäfion des Queclfilberi
uutzuhebeti, worauf tluH'elhe ieiue woli>e Höhe ein-
ii.rl.iue. Fs füllte die GiÜfse diefei-Adhäliou durch
vergleichende iJeubaclitungeti ap zwei iJaromeleri),
wovon d&s eine leicht ajigelioßen und das andere in
Kühe geblieben war, ge/'iiiiden wurdeu. Die Bil'
roraetei" wareu Jich völlig gleich: beide waren Ge-
iaüibai'umeler mit einem Üarcheiifiirmigen Reci>
pienteii von lO Liiriieu Weite ; die HÜhren waren
Ton gleicher gewohulicher Lange und beide i Linie
weit. JJeide waren in demJ'elben Zimmer aufge-
hangen; fo dafs keine Kurrectioii wegen der Tera-
peialur iiijlhig wnr. Die eriieii Verl'ucbe wurden
im Juü. 177B angülielll, und zwar l'owobl Morgens
bei lleigeiidem Barometer, als Nachmittags bei fal-
ieiider Säule.
JS^i flaigendsr Quet:kfitbirßiuU.
Bff. B
tewegt
Stünde Vur-
B...^
.ninag»
ii> der.Hulie
■i. Juu. 6h 0'
a7"io,ii.i"'
1,. - 6 .iS
27"l„j...l"'
7- - 7 ^0
.j..- 8
='7""'i."-"'
ii>. * 9
37"ig,Ui>"'
17"
Bei
SlundeMacU-
falUnd.r Quc
Bar. A
in der Rui.e
ißberfäaU.
io .1« IluUe
Bir. B
\ JuB. ih 0'
C. - 3 3o
8. - ^ i<,
37" 10,0711'"
27" 10,061'"
27" lo.oiU'"
27"i<,,.,j4'"
a7"to,oöS"'
17" i",o63'"
a7"io,D5o"'
17" jij,u3'i"'
^7" j<,,oa.»'"
37" 10,07(1"'
a7" lo^)6g"»
37" n.,o46"'
t 3tJi ]
Aus (liereiiUeoliarlilungen eigiebt Ech, dafs elo
bewegtes liaromeler hei lieigeiidt-r Säule um 25 Hua-
x{<3l'tre(:li:£igilcl etnei' Linie, utid bei falleiidei-Queck-
iilberfaule um lO IlniideiirecliEiglUI einer Liuie zu
hoch Hellt, obgleicli uach U e Luc's Bemerkung
eiti liel'erer äiaud gefunden werden mülsle. An-
Jsei'dem eikennt man hier eine Wirkung der Ad-
liüliun, denn in dem eiiUn Falle ill die Eriiühung
4ies QueckliiberlUndes am gröliiten.
3. Nachdem hierdurch die Erhöhung., welcbe
eia ilarometei' durch einen leileiiStoi:« ei'l#idet, ge-
i'uuden worden, Tullle auch die Verlängerung der
QueckliUicrlaule, die durch eine anti^lleade Bewe-
gung bei dem Tragen bewirkt wird, beobachtet
werden. Ain a8. Jun. 1778, um 4 Ulir Morgen^,
llaud düsÜaroineltr.y in der Ruhe tnjf a;" iO,o35"',
uad zu derl'elbeii Zeit das Baiomeler Ji iu der Ru-
he auf 37" 10,037"'. Nachdem nun das Bar. yJ in
der Ruhe gelail.:n, und das Bar. ii beinähe lO Mi-
nuten ia einer I'ulcheu Bewegung, wie dall'eibe bei
einem vorhclili.'^en Hiuauitragen aui'eine Hübe er-
litten haben wurde, erhalten worden war, fanden
lieh folgende Uuterl'chiede:
Mü.^«,
A i« Ruhe s.blit-
Ö getrsgcn und wie-
der iD Kühe gdielli.
1
4I1 10'
^7" jo,n37"'
J7" it.,..4""'
27" ,.,oÖJ)"'
»1. A. PhyGli. H.Oi. St. '
£ 36a 3
Die Queckfllberfaule imBarom« B war demnacli nm
if Linien durch das Tragen Terlangert» und kam
erß nach anderthalb Stunden wieder in Ueberciiif
ftimmung mit dem ruhig gebliebenen Barom. ji,
' 3* Nach diefen Verfuchen konnte noch^die
Vermuthung entliehen , dab die beobachtete £r-
fcheinung blos diefen belbndern Inßrumenten , wo«
mit operirt worden ^ eigenthümlich Tey ; um daher
der I Allgemeinheit diefer Thatfache lieh za verge«
wilTern ^ wurden Barometer von terfchiedeiier
Form ) und Röhren von verfchiedenem DurchmeL
fer angewandt. Die Refultate waren folgende:
Ein Barometer mit einem CylindergefäXse toq
i8 Linien Duf^chmelfer, und mit einer^Röhre toq
I Linie W^eite^ worin die Lange des leeren Raums
über dem Queckfilber 76 Linien, und die mittlere
Höhe der Queckfilberlaüle 38 Zoll betrug, zeigie
nach dem Schütteln eine Verlängerung der Säule
iCftßel einer Liuie
bei Zeigendem Barometer ss 53
bei ftiUltehendeia = 5y
bei fallendem ss u<>
In einer ßarometerröhre von ij Linie Weile,
xpit einem flafchenförmigen Gefafse, betrug nach
einem leifen Stofse die Erhöhung der Säule inHuo«
dertfechzigtheilen einer Linie
bei itcigendem Barometerltande 4o
bei ruhigem 3(>
bei falleudem 7
im zweitea
55,^^{tel Linien
6
[ 363 3
In Vwei Heberbarometern, -deren Röhre die
Ine 2 Linien, die andere i^J Linien weit wa-
^0, erhöhete ficli nach dem Stof&e die Queckfil«
»rlaule ^
im evfien
bei fteigendem Barometer. 43
bei ^uiiigeiu 17
Ibei fallendem 5
Zwei Jahre darauf, im Jannar 1781 wurdeii
)ch mehrere Beobachtungen mit zwei tragbaren
efarsbarometern angeRellt. Die Röhre des einen
ciromcters war 3 Linien weit, Und der flafchen*
rmige Recipient hatte einen Dürchmefler von
\ Linien ; die Rohre des zweiten ßarometers war
\ Linien weit, und die gröfsle Weite des flarchen«
»rmigen Gefafses betrug i3| Linien. Die Erho«
iing diefer Barometer waren nach dem Stöbe in
undertfechssigtheilen einer Linie
des erftea des zweiten
bei fteigendem Baromtierftande 76 67
bei ruhigem 48 4o
bei fallendem 28 17
4« DaBeccaria behauptet hatte , dafs die
\ erwähnte Erfcheiuung, welche derGegenfiand
efer Abhandlung ilt , nicht ftatt finden könne,
enn der Standort der Beobachtungen völlig trocken,
18 InHrument nicht bewegt und die Röhre ganz
dn fey, fo wurden mit Rücklicht auf diefe VJm^
inde die Verfuche in Gegenwart von Kennern
icderholt. Di^ letzte Bedingung war durch die
Aa 9
C 364 J
tnöglichft rorgHiltige Verfertigung des InttrnmenU
eriullt; die Rühre war 3§ Linie weit; das flafchen«
förmige Gelals hatte i3i Linie Durchinefler. Die
TÖllige Ruhe dfs Inflruuients in fenkrecbter Lage
war durch feiles Anbinden gefichert. Um die er«
fte Bedingung zu erfüllen, erwartete inao eine
Zeit) worin alle meteorologilchen Anzeigen die
ToUkommenße Trockenheit der Atmorphäre aokün«
digten. Diefe traf ein am 3i* Aug. 1780 Morgens
früh« ,)£8 wehete der icharfe OllnordoA (Graeco«
Levante), fagt Chiminello, böchft empBndlich
für die Haut. Die Papiere auf den Tifchen warea
fehr elaftifch ; die Fäden lehr fchlaff; ein brennen«
der Sand verdüßerte die Luft, und Jeder nahm fich
wohl in Acht zu diefer Zeit. Aber ich wollte Au«
genzeugen meiner Beobachtungen haben; ich eilte
zu den Mitgliedern unferer Societät, zu CoRa,
Arduini, Marin elli und *'erato, welche
mich bei meinen Verluchen zuvorkommend unter^
Itülzten."
Die angewandten Inßrumente waren ein Ge*
fäTsbaroraeter j4 mit einem cylindrifchen Recipien-
ten von i8 Linien Durchmeller und einer Röhre
von 2J Linien Weite; ein Gefafsbarometer jS mit
einem flalVhenförmigen Recipienlen von i3§ Linien
grölstem üurchmeßer und einer Röhre von 2| Li-
nien Weite, und zwei übereinitiramende Reaumur-
fche Thermometer. Der Wind wat während der
Beobachtung beila'ndig UJSO*
f 365 ]
Die Refultate der Beobachtung waren folgende:
Zeit
Vormit-
tag»
lob 5o'
11 lo'
Therm,
ira Freien
i7»9
l«,o
Therm.
imZimmei
Bar.v^
iD der Ruhe
Bar. B
in der Ruhe
ßar.ir
b**wegt
10/» •2ö".'»/IOO'"
io,5 ]28"4,iöo'"|
1 28" 5,070'"
Das Barometer Ji iland alfo nach dem Anllo- '
?'fsen eine ViertelJinie höher als vorher in der Au«
\ he 9 und befand lieh erß nach 4o Minuten wieder in
: Uebereinltinimung mit dem in Kühe gebliebenen
' Barojneter j4.
Am folgenden Tage, den 1. Sept., wurde hei
noch anhaltender Trockne der Atmorpha're der
.Verfuch in Gegenwart Toaldo's und anderer
au»gezeichueter Fhyliker wiederholt: der Unter-
fchied betrug ebenfalls noch | Linie* — ,Um zu er-
fahren , ob bei feuchter Luft der Erfolgss^rfchie*
den fey, wurde an dem folgenden 4. Sept., an ei«
iMjm feuchten Tage um 2 Uhr 4o^ Nachmittags, das
Barometer angeftofsen: es flieg darauf von a8^^
4,04o'" zu a8" 1,070"';. es war alfo nur um \ Linie^
niUhin weniger als vorhin, gefiiegen, ein Erfolgj
welcher uiillreitig dem Umllande, dafs das Baro»
inefer fich im Fallen befand , zuzufchreiben war,
5, Aber was iß die Urfache diefer Erfchei-
pofig? Man könnte vielleicht meinen, dafs durch
<|as Schütteln einige Luft in die Quecklilberfaule
cingemifcht und dadurch der richtige Stand derfel*
ben gehindert worden; da aber in fehr guten ßaro*
meiern die Queckfilberfäule ^bcn fowohl durch lei*
klnpron iHuffe, trm die Aöhr "*
, , . i- 1 ir IL .erlJDgert, uml Um
uulzuhebeti, woraui uulleibe *• "*
,- r II. [■ /' -r 'U wieder in üehi-r-.-ift'
1 - L j f. 1 r. eebliebeiien ßaroin. j4,
veigieichende üeubachf '' '
wovon das eiae leich* t'crruchea konnte noch die
Kuhc geblieben w .«■A^" > **^'^ *•'* brobacbtete Er-
romeler waren ^ y/''*" belbndtrn InlVuinetilcn, wo«
i'alibaromeler :>i-''e° > eigenthümlich fey; um daher
pieaten TO/^^/«''*'' dicfer Tbatfache fich zu veige-
Ton gldr'y^'"'^^'' Bai^onieler von vetTchiedtuer
^^i^ l^^^tl Röhrea von verrchiedeiiem Uurchmet
has /''^B'""''* -^^^ Rtfultale wareu folgende:
P '''ciVi Barometer mit einem Cyliodei-gefafso Ton
if
fciniei
ü UurchtDelTer, und mit «
rRÖhr.
, joie Weite, worin die Länge des leeren Raums
,.tgi- dem Queckfilber jfi Linien, und die miniere
uöhe der Queckfilbeilaiile aS Zoll betrug, zeigte
poch dem Schiiltela eine Verlängerung der Säule
](i<:liel eiaer Liuie
bei Helgmdem BiromeUt := 53
bei ftilUtebcDtlem ^ 5j
hei fallcndein ^ :v>
In einer Baromelerrülire von ij Linie Weite,
ipit einem flafchenförmigeH Geiafae, beirag aach
einem Icifen Stofse die Erhühung der Säule in Huii>
dertfechzigtbeilen einer Linie
bei liclgendeia BartnDclcrrtond« ia
bei mbigem 5.>
bei filleudeiK j
[ 363 ]
t -^«berhorottielera, 'deren Rg!ire di«
die andere 1,5 Linien weit w:a-
Jicli nach dem Storae die QuecklU-
Jalire darauf, im Januar 1781 wurdeii
i mehrere Bt'obaclitungen mit zwei tragbaren
rsbaroiliclcrn angeftellt. Die Röhre lies einen
leters war 3 i-iuien weit, uud der ilaichen-
Sige Recipient lintte einen Durchmellor von
Ginien; die Hohre dea aweilen Barometers war
jihieu weit, und die grofaLe Weite des ilarcheo-
nigen GeltiTses betrug i3i Linien. Oie Erhö-
^g diefer Barometer waren nnch dem ütolse in
tüdertfechz ig ih eilen einer Lime
tri flfigenilen
bfi ruliiypii
juerfiinile 76
(:^
4. Da Üeccaria behauptet hatte, daTs die
oft erwühiite ErlLheinung, welche der Gegenfland
diefer Abhandlung iii , nicht Halt finden könne,
wenn der Siaiidoitder Beobachtungen völlig trocken,
das Inilrument nicht bewegt und die Röhre ganz
rein fey, fo wurden mit Riickficht auf diefe \3m-
üände die Verfuche in Gegenwart ron Kennern
wiederholt. Di^ letzte Bedingung war durch dia
Aa 9
t 366 ]
fes AnklopTen als «Juixh ßiiikcrcs Scilütteln
langert, da Teiner durcli ein otilialiindei) 8chültela
die Vcrlüiigeruug niclil vermelirl wurde, und d4
' endlich dielelbun gefchüllelleu BarouieLer nach eU
ui^er Zeit mil aiideni gulen Bai'cimelern ßch wie>
der iu üi;bcreiii(limmung leisten, fo miiTs diefe Er-
klüriiiig Tiif dieLes PhitMOiiieii hier ganz ausgefclilol-
l'eii werden.
Nacli Erwägung oller Unillande findet CIm-
mlrreliu es wahircheinlich, dalsdie Veilängernng
der IJuromeleiraule eben lowoht in einer mechatii-
iclieii, als ie einer phyilkalirchea Ui-lacbe ihm
Uruiid habe.
«. Aul'eine mechaDirche Weife werden die La-
gea eiller Quecklilberraule durch den Sluls voa de(
Sfite auf ähiiiicbe Weife geiiörl, wie die Theile- ei-
ner gerpaiiriteti Saite. So wie eiue errchüllerle Sui-
te eine Zeit lang forlfchwingt, eben fo miillcn auch
die Theile einer mil der Lnfl in Gleichgewicht He-
henden Qaeckfilberfanle durch einen Stols in
ßchwiagungen gerathen, welche an einzelnen Tbei*
len der ääule dem Auge nicht lichLhar lind, fan*
dem nur durch die ganze Säule. Uoch kunn diel
nicht ilie einzige Url'ache des hier bctrachtelen PliiU
nomens leyn; denn die ächnrngungen, welche al*
leidings dem Angc lichlbar an der Quecklilberlautt'
durch einen Slvh erregt werden, hören in kttrseV:
Zeit auf, lo dals auch mit einer Linf« bewaffnet!
das Au^e lie nicht mehr bemerkt', währead dt*
Verlängerung der Sdiile Stundenlang forldeuert.
•^
b. E-imurs hier olfo noch eine phyllkalifcbeUr«
fache gefucht werden , welche langer fortdauei;^
als die dnrcli eine Errchütlerung erregle mechani'
Pchc Schwingung, unii als futche iiudet man di«
torcb die Bewegung des Barometers bewirkte Elec-
hcital des Quecklilbers, wvlche lieh durch daa
achten guter Barometer ntiküiidigt. Es ill be-
doQi ein JJarom(?ter bis um i liiiiieii zum
Slcigea gebracht werden kann, wenn man die
QuecKriIberläuleelectrihrL[?(J.] Und ein ähnlicher
eleclrifcher Ziiiland mufa eintreten, wenn durch,
Scliiitleln eine Reihiiug der Quecklilberfaule gegen
die Wiindc der Röhre entlicht.
Uie Verliingeruiig der Siiule felzt eine Aus-
dehnung des Queckßlhers voraus; es ill aber be-
kannt, dafs electrifirle FIülTigkeilen dünnlUiülger,
zur Verdunltung geneigter, folglich ausgedehnter
werden. [?c.] Je llärker das QueckGIber eleklrihct
ili, um fo Ilarker wird es lieh ausdehnen und in der
JJoromplerröhre veriüngeni. Daher ill auch die
Verlängerung der Oueckniberfaule gröTaer und an-
haltender nach einem läugeru Schütteln des Buro-
inelers, als nach einem leichten Stofse.
Üitl'e Verlängerung zeigt lieb gewöhnlich nur
an gulen Marumetern, und nicht leicht au gewöhn-
lichen unausgekochlen inftiuraenleui denn die gc-
ringire Beweglichkeit eines unreinen Queckfilbers
binden eben Towohl als beigemifchtc- Feuchtigkeit
die Enlilehung der lüleclricilxit.
#-
[ 3Ö8 1
I I
in.
Ueber die Klappen 'Ventile in demnienfchlichen
Körper j und ihre jinu^endbarkeit bei
Mafchinen. *
Frei bearbeitet von Gilbert*
Jjie folgenden niclijt uninlereflanten JB enteric un gen
felze ich hierher im Auszüge aus 6inem J^riefe
eines Herrn M.. Moyle zu Ilelßon^ der fich
in Herrn Thomfon's Zeilfchrifl, «^^i^x^Aft^J.^^l
findet. Un^onll, fagt er, habe er in aUen hy-
droltaiirchcn Schriften, die er lieh v er fch äffen
konnte, nach einer Einrichtung von Ventilen für
hydraulifche Mafchine gefucht, welche den Venti-
len im menfchlichen Körper nachgebildet wären;
und doch foy es gewifs, dals unfere Vorrichtungen
delto vollkommener lind, je näher lie dem Mecha-
nismus im lebenden Körper und den Einrichtungen
der Natur kommen.
Die Ventile im menfchlichen Körper lind un-
übertrefflich eingerichtet, und verrichten ilw Ge-
fchäft ununterbrochen, bewunderrKswürdig lange,
ohne je einer iAusbefTcrung zu bedürfen. ^jlch
kann mir nicht denken, fährt Herr Moyle fort, xlafs
nicht fchon Jemand Ge in Mafchineti nachzubilden
[ 369 ]
Terfuchtliabe, ka:
1 ahei
1 kfiiie Spn:
umn
pur au II
den, iiud eibiLle mir dalicv von AnJero hierüber
Nachweilungen."
„Vor einigen Wochen liabe icli cia Modell ei-
ner Puaipe nach ilJefurEiiirichltuig, iiut- ganz JlÜcli'
tig, aus einem SLiicbe einer weilen Durometerroh-
re, um die Wiikuiig der Venlile Tuben zn können,
KU maclien verfuclit. Da ober nur wenige Lefer
die Eiorichlung der VeiUile ia den ÜUUadern un-
Ters Kürpcrs kennen werden, l'o bnlie ich meine
Vorrichtung in cinerZeichnung davgtJicllL, weJcliej
wie ich htiii'e, liinliinglicb deullick feyn wird *),
Und dieles haupir.ieblich in der Ablicht, einen ge-
fcliicklereii Meclianiker, als ich liiu, zu veranlaUen,
überdiebeßeSiciiermig der Klappen und das zweck-
mäfsi^l^MaJgifj^^denlellien, worauf die grÜfüle
Schwierigkeit beiulit, Bachzudenken, und Jie mehr
im Grofsen auszulübreu. " Der Verfafler hat dazu
Riiidsblure genoinnien, die wegen ihrer Biegfam-
keil, und weil hell ihr die uülhige Geliall geben
lälst, daau ganz gut geeignet, ulier nur zu vergajig.
lieh ill, belunders wenn lie ingewillen fliilligkei-
ten eingetauclit erhallen wird.
fig. 5. Hellt das Veiilil vor j wie es erJclieiiien
würde, wenn man den Cyüiider an einer Seile, der
Iiänge nach, aurfclinille und in eineKbene ausdehn-
te. £» Und a, b, c drei äÜckclien, der letzte durch*
•) >ün W.e F.y, b. I
<1 fr. aD(T»f4 II.
iJ
[ 370 ]
IcTiniUen, die jedes mit ilirer einen Seile aa'der
Wnud des Oyliiiders, eines neben dem andei'u i'o
Wldligt iliid, diifs iliie Ränder felbli i-lwas über
»inatider liegen, damil. man liclier fey, dafs ße fich
heruhren. Die pcgenübtillehende freie Seile, rf, des
Siickchen ill niiiidei- liucli als die an dem Cyiin-
der bei*eHif;le Seile, und hal io iliier MiLle eine
kleine Hevvoiragung. Alle drei Siictchen miinen
etwas mehr Weile haben, als nothig Hl, die ganze
Weite deaCylinders au«ztil'iilleD, wodurch Sie mehr
Stärke erhallen, Julilger weiden einen fremden Kör-
per, der zufällig zwifcheii ihnen Itccki-n bleibt, zu
iiniHeht'u und eiozufchtiefaen, und nichl fo leicht
flueh gezogen werden.
Geht ruiii in einer Pumpe, in welcher Geh eio
folches Säugventil bt-llndet, der mit einem Ventile
Herlülben Art verfehene Kolben in die Hübe, fo
linket jedes durSäckchen desSaugvenlils zulammen,
indem es fich oiialeert, und dann Ileigt das Wafler
durch lie ungehindert aufwJijls. Dagegen ßnddani)
die Säckclien imKolbeiiventile voll VVairer und an*
gerchweilt , wie man He in Fig. 6. lieht » uad
laffen weder 'Waller noch Luft von oben nach un-
ten hindurch. Beim Heruntergehen des Kolheaa
findet das Umgekehrte liatt,
,, Bei einem meiner Veifuche, Tagt Herr Moy-
le, warf ich Holzllückhen und Strohhälracheii in
das WaOer, und Iah, dafs während der Kolben
heraufging, ein nicht unbedeutendes HolzRückchea
[ ,371 ]
in dem Kolhenvenlü üecken blieb-, dicfeB foiilofii
dellen iin^eacliiet fo vwllkommcii , dafs niclil eiu
Tiüplcheii Waflti- liüidurcli ging. UalTaihe ereig-
netefiuhimhrmals, und iTnmer Tchlols düs Ventil
TÜllig; welcliea eintn grolseii Vorzug dieier Ven-
tile vor alle» atideni nacliweiß. Ueberdem beßl-
Eeii diefe V^utile eine Stürfce, die mich in Veiwiin-
deruiig IVliite. Denn als leb dos des K.olberis um-
liebrLe und nun den Koiben liiiiabzoLreiben llrebte,
reichte meine gunze Muskelkraft nicht hin, eins
der beiden Venlile zu zei l'pi-engen, oder Hur in
Unordnung zu bringen, obgleich (ie nur mit flar-
kem Gummiwalier an der Seile des Cyiiudera aiige-
klebl waren, bis endlich das Guqimi vom VA allei:
aufgeli'ft wurde "
Der Verf. iiigt hinzu, nach dem Wenigen zu
urtheileii) was er von den \A irkurigen diePer Ven-
tile geleben habe, ley er überztugl, dafs lie vori
■ur^erordenlUcheni Nutaeu feyii werden, wenn
man fie in dem Marcbinenwereii anwenden, und im
Cirofiien aus einem fchictiichen Material ausfiihreii
vjrd- O^ '''^h Leder zu folchen SÜckchenTentiii-a
eignen werde, könne er indeJs nicht beftimmeiJ, dft
er damit keine Verruche angeilelJL habe.
[ 37» ]
IV.
r
Ueber die Analogieen unter den unzerfetzten Köfr
perriy und die Conßitution der Sauren^
vo n
Sir HuMPiiRY Davy,
LL.D., Vicepräf. d.R. I., Milgl. d.R.S. elc, ♦)
1.
»
Ich habe in meinen Elementen der phyfikalircben
Chemie {of chemicäl philofophY)j welche im Jahre
j8i2 erfchienen find, eitiige Analogieen nachgewie«
ftn, welche zwifchen den Körpern herrfchen, die
bei dem gegenwärtigen Zuliande unferer Kennt nille
noch unzerfetzt find, und verfucht auf diefe Achn*
Hchkeileri eine KlalKficalion dei felben zu gründen.
Ich Hellte den Sauerßoff* \\i\6 die Chlor ine zufam-
inen, weil beide, wenn iie fich mit brennbaren Kör-
pern und mit M(;tallen verbinden, Waime und
Liciitin einem viel höhern Grade, als irgend eine
andere bekannte Art von Materie erzeugen, und
weil mehrere ihrer Verbindungen ähnliche chemi-
•^ Ein polemifcher Auffatz gegen Ilenii Gay - LulTic, den ich
hierher übertrage aus dem Journ* of the je, and the arts ed,
at the Roy, Infi, J.oad. jöi6. Gilbert,
[ 373 ]
fche anj elecirifche EigiTilVt-Tirien beBizeh. Zu-
gleich nahm kli au, clals zwilclieri allen chemiluden
iig von
MirkiingsruIlLelii tiae allgenitiiie Vtrkflttuij
^elmliclikeileti lierrrohe, und dal's, wüliic>.,| der
Schwefil in einer leiiier r-igeiilcliaileii mit der
Cliloririe übtreiuköuimlj er jjn Allgemeinen luehir
Acbulicliktil mit dein I'/ios^ifior |jal»e.
Die clieinifchen EiilJetkungen, welche rcildem
gemaclit worden, habt-ii uns neue Glieder in der
Reibe der Aeliniichkeilen kennen gelelirt, und ei-
nige ilfv allem ali^eündei t. Der Ibnderbore Kör-
per, dif> Jödine, ilt in den mehrften chemilchen
EigenlclLuIten der Clilorine äut'aerli ähnlich, bat
aber docli util. dem Scluvefel mehr Analogie als di»
Cbloriue, niid köinmL in Glanz, Undurchhchlig-
keit, Eigenfchwere, und der verbültnilsmälsig gro-
lien Meiigp, worin er hch mit andern Korpern ver-
bindet, den Metallen lel.r nahe. Es la'liit lioli
raWlhf^hauplen, dals lirb die Jodlne an die Me-
talle oB'enbar durch das Tl^/A<r-/u:». i...rL-|i[iei'se, von
welchem ich gezeigt habe, dul's es in feiner Ver-
bindung mit WüUcrÜull" einen Körper bildtl, der
die Eigenl'cliaflen einer SÜuve belilzt,
Kohlenßoff, Bora (_boroa) und Silidum ifili-
con) Icheinen die Verbindungsglieder des Fhos-
fiiurs und des Schwefels mit den Metallen auszu-
machen; und wabrlcheiiittch bilden die Baien der
Zirkonerde (o/'c/VfOHn), der Jieryllerde (,of glu-
cmR)'aiid der Thoneide (^of alumina) einen Theii
iM
[3,4 3
der Kette swifelien dou Melallen der «IkaliTchcg
Erdu'O unil <iva geiiieiiieu Metallen.
FF'afp-rJI'tir nad Slici-ßoß' ilehen fall allcju;
,l^,h hängt der WuITerfloff mit den gemeinen ver-
btennlichcu Körpern durcli die Art zuraininen,
wie er ficli mit .SüiK'rRofT und Cliloriiie verbindet;
und der Stickitoff Iiat mit d.;m KolileniloEF Aehn-
liclikeil iu der verhJ'ItnilsmalHigen Menge, milder
Gl* in die Verliiiidungen eingeht, und in dein Man-
g«l an Verwaiidll'cliaft zu den metallifclieu Kör-
pern. GelJ'iige es, ti\« Fluorine einzeln darsullel-
len, fü würden wir in ilir walurcheirilich daa Ver-
btnOiingsglieil /.wili:tieii Sauerllull', Chluriue und
Slicklloil-iuUu,
Herr Gay-f,uflac bnl in einem fieilsig nus-
geaibeileten AniTulze [in an elaboraleä paper) ia
dtn AnnaUs de (Jhimie atif i8i4 *), in welcliem er
mehrere Anficluen, Raifonnenientä und Berecli-
nungen über die ZurumraenLetzung der Clil'-riiie-
Verbrndnngo» tuiiiringt, die genau dielelben find
{exaclly thefame) als diejcuigcn, welche icli in dea
drei AuiTatzen gegeben liabe, die drei Jahre früher
in eleu Schritten der KÜntgl, Gerelilchaft zu Loa-
•) lo füucv groK.c-n Abhandlung über die Ju.liiie, wtkbo ich
lUeioeo LeCtru iu Band ic, S. Sil. uu.l IJ. 4g. S. i. f. t\K\
bearbeliet vi>tgci<'|>I bnbc i Unit zwar \a «tun ThüiUn 'dur-
r^lb«.i, dl<: icb In illcfru Aiiualen B. 4(j. S. Siü. f. nni«t '
d,i-UL-b«fcl„iftr „ Neuo UDt.rfucfcuiigcii üttr die Cl.lorine «
•Hin mmcug Fit eilt babc. Gilb,
£ ^^5 ]
on erfchienen find *), — zii zeigen utilernommen,
als eine gröfsere Aehnliclikcit de»- Chlorine uiid^o^
'ine mit dem Schwefel als mit dem Sauerßoff' llatt
jide, und «rwill, dala man dicfe huideu Kctipi.|.^
Is eine bcfondere KlaiTe bildend, voq dem Sauer«
:oir« Ireaiie uud iie mit dem Scliwcfel in eine Klaf'
3 veri'clze. Ich knnii iudelii feinem Raironiiemeiit
iber diereo Gegenlland keine DeweiKkrüft zugclle-
^n. Deide Kürptr Hud aas iti Biuei' Uezieliung,
Lnd zwar in derTurbin angegebenen, dem Schwc-
eläbalich, uuterrcheiden lieh dagegen von ihm in
tur«m electi'irchen Vei'haltea und iu der elecLii-
*'^ Pliilofoph. \Transact. l8lo. lHil. Die dem Anffsti« Jm
Herrn Gsy - Luir.ic anecbängla hiliurifth.^ Nuii» iAnnal,
^Jb. 48. S. 3Gi. ] ilt vuQ tier An, d.r. ich £■ aUht ohus Rü-
I^KUHcu darf. Er Ixhnupirl ia Ihr, «rund Herr Thenard
^BttED lUcrU <Ue Hjpothefc lurgeR^Ut, <Uri die Cblonn«
^KBniircl>eHir.icli %, UDd er % der ErRe gewirrnD, der dU
^^alu» derJodiue <l»r^(ilia>i hnbej und l»%\, Herr A m p i r •
«ar TU. -.\t der Meinung eewcfen , diu Cblorme uud Fluo-
rine eiurachn KSiper nri,i. Wu. die 0,i„|naUtät der Idoo
"'h«lriffE, dafu diej Cliloriae ein cliemil'ch einfacW Korper TeJ,
Sfb habe ich üe feboD für Scbeele in Anlprath G»iDmiucn;
(Br'midi felhit .her madie ich Aufpruch »uf deu Bew.i. ih-
Ser Eigen ri^hafleo und Vi-rLioduugen ( f^e labauf of havtuf^
demaiißrateä ita proprir^tiri and combinaliom) und auf die
EiUimng der cheliiircbca ErfcheiauiigcD, welche Iie her-
. vurbiiogt i uud toa Qru. Ampere belitie ich eiuea Brief,
' der zeigt, dafi er keine AnfprucLe diefer An lu macheit
Let. Wai die Nnlur der Ku/j/öu» htltilTt , eine »och irn-
mei' fehr hypolhelifebe Sache , fu Hi Herr Ampet« hier al-
■ lerdius» oHgiuil ; er Ifl .Ler auf Uixie Meiaung leJiglicb ii>
f utgemeiatTAaüchleii you dei Chluriac gekomiueii, und icU
L
ü
^ C 376 ]
fchen und cheraifchcu Natur aller ihrer Verbiii-
duogen, und kommen in diefen Beziehungen mit 4
dem Sauerrtoff überein. Sie werden in den Vollaß
fchen Apparaten nach der politiven Oberfläche ge»
trieben, Inders der Schwefel üch an der negativen
Obertläche abfcheidet. Ihre Verbindungen mit den
MeiaJlen haben grofse Aehnlichkeit |mit denen des
SauerAofFs mit den Metallen« Sie lind endlich teleo-
trilch [electficy Nicht-Leiter?) und viele auflöslicii
in Waller und mit Säure- Eigenfchatten begabt, in«
defs die Schwefel- Verbindungen alle nicht-elec-
trifch {non-eiectrics ^ Leiter?) und unauflöslich
11^ Wallcjt* fitj<l*
halte die n^poilicf«', und macliLip Gebraucli ▼on ihr, elir mir.
Herr Ampi^rc elac Zeile hat zukommen laiTen. In meinem
Auflalze über dieft-u Gegeultand find die Autichten dicfe»
fcliarfriiHijjjeu Akademikers ehreuvoll erwülint. Auch von
der Jodine habe ich die erlie Nachricht vou Herrn Ampere
erhallen, und er war, noch che ich diefen Körper zu leben
bekam, der Meinung, dicfer könne ^--^«ii einen ceuen Er-
haller cJo« Verbrenuens {Jhjiporter of combußion ) entbaf-
I ten. Wem der gröüle Autlieil an der EnlhüUung der che-
inirohen Gefchichte der Jodine zukömmt , das wird die Re-
viliou der Auffälze, die über die Jodine gefchriebeu' worden,
und ibr Datum uacliweifen. Als Herr Clement mir die-
fcn Körper zeigte, glaubte er, die Jodine- Wa/Terltoirfaurc
ley Salziaure, und Herr Gay -Luffa c war nach den er-
flen Verfucbon, die er anfanglich mit Herrn Clement anltell'
te, derfelben Meinung, und behauptete ße {maintained
il)j als ich zutrß jbm fagte , dafs ich diefe Säure für eine
ntue und bcfoudere hirlie, und dai)t dieJodiueein iu feinem
«h«mUchcu Vei halte« der Chlorine analoger Körper fe)'.
[ 377 1
Eben fo wenig als Herrn Gay -Ludiic's Anfich-
I tea über die KlaH'en- Abtheilmig der uaEei-fetzten
Xörper, kann ich leinen Ideen beitielen, wilche er
I über die EigeDrclioften deifelhen alü chemilche
I Wirkungsmitlel iufseit. Nach ihm ill der Naß
! /erßofeia alialißrendea und der Sliclcßofein aci-
dißrendea Frincip. Mir folK^itit diel'ea ein Verfuch
zu reyn, die Lehre von verborgenen (^>italilulen in die
Chemie einzuführen, und irgend einer geheimnifs-
Tollen und unerklärbaren uralt (e/ier^^)-) da« beizule-
gen, waa von einer bel'oudern Aiiordiiuiig der Kör-
pertheilchea (corpuscular nrrangeinent) abha'iigea
muU. Wenn der Waüeilloff ein dlkalilirendts l'rin-
cip illjfo müfslees nicht wenig befremden, ihn einiga
der Aärklieti Sauren dadurch bilden zu leben, dalser
£ch mit Kürpern verbindel, die für fich nicht fauer
find; und eben To fehr würde es auifailen, wäre der
SlickliuS'eia acidifirendes Princip, wie das Amiuoa
niak beinahe zu t§ feines Gewichts aus tiiickllu:ff be-
ll ea könne.
Es ill unmöglich, auf die Eigenfchaften einer
Verbindung aus den Eigenlchat'len der Ht-lland-
theile zu fcbtiefsen; wären Herrn Gay-Lulluc's
Anlichten die wahren, Ib mürsteii die Saure» Eiuen-
fchaften der aus yiicklloaund Kohlenlloll belieben-
den Bafis der ßlnuniure, durch Verbindung mit.
■Wüirerftoff abnehmen und nicht zunehmen, wie er
dicfes gefunden hat. Wenn wir IJndeti, dafs ge-
wiffeEigenlcliaften einem zufammengefel/iten Kor- ■
Aiin«l. ü.rbjllk. B.ft*. Si.'t. J.iöifi. St.ia. Bb
I
l 378 i
perangehÜrei), fo haben wir keio Recht, diefe Ei*
genlchaflen einem feiner Beflaiidlheile mit Aus-
rchlulfl der übrigen beizulegen, fondern wir müflea
Üe als eutfpringend durch die Verbindung be-
trachten.
Wenn Herr Gay-LuU'ac annimmt^ dalsSauer-
floffanA TT njferfloff \Ti dem Verhältiiine, woria
heide miteinander Waller bilden, als Elemente ei-
ner Verbindung paOIv find, fo ill das eii>e blofn
^nnahmey usd der gongen Keihe cliemifcher TbJl-
fachen entgegen. WalTerftotf bildet mit Chloiiue
eine ßarke Säure , desgleichen Sauerllofi' mit Plios-
phor; und nehmen wir an, doi's WoU'er mit deo
ansPhosphor midChlorine »ulammengefetzteD Kör-
pern Terbuüden ley, ^o enthalten diefe zwei der
miichtiglleij SÜuren; und doch rütltet der Chlotine-
Phoaphar {phosp/iornne) das Lackmuspapier iiiclit,
Ibndern wird, wenn man ihn im WafTer zergelieK
luliit, zu einer Auflöliing von Salzfaure und Phos-
phorfaiire. — Wenn man SauerÜotl' und Wallen
lioffin dem VcrhältnifTe, worin fie Waller bilden,
alspalTir, als einander in allen Verbindungen, in
denen fie fo vorhanden find, neutralifirend hetrach*
teh wollte, in mülste man ferner fall alle lytanseih
fäuren für Sauren des Kohleniloßs nehmen, ob-
gleich lie viel weniger SouerlloiTaU die Kohlenlau-
re, ja mehrere weniger Saueulloft", als das Kohlen*
Aoflrox3'd enthalten, und dabei doch Harke Siiuce*
Kraft befilzen.
Ich habe eine gasförmige Veibiodung wo
[ 379 J
4 ProporlioDen Sauerßoff mit i Proportion Chlo-
rioe entdeckt, welche nicht die EigenrchafCeo ei-
ner Saure hat. Herr üay-Luflac hat eine Verbin-
duug Ton a l'ropoitioDen WalTerRofF mit i Pro-
portion Chlorine und 6 Propoiliouen Sauerltoff
ouigefuudeii, welche faiire Eigeurcharten beützl;
er betmohltt diefon K.örp«r aber blos als Cliiuriue
durch Sauerlloff acidifirt , und TernachlälTigl den
■WaUerfloff, ohne welchen derfelbe doch, wie er ge-
Aeht, nicht zu beliehen Terma^. Er nimmt an,
a (liefe aua i Pi-opoitiü« Chlorine nnd 5 Propor-
I Sauerlioff btlieheode S.iiire in allen üher-
^dirt-Ialzfauren Salzen voilinndm ff y , giebt für
B Behauptung aber keinen Beweis. Die iiber-
^dirt-Jhlz/aurea Saixe ^wd, wie ich6'Jal<re zu-
jrgeseij|;t habe, aus i Proportion Chlorine, i Pro-
trlioa irgend einer Balis, und (i Pr<tp»rtioiiea
pernoir BtiCmraingefetzt. Der WallerlloEF ia
rtrn liay-LiiIfuc's CblorinCiure läfsl lieh, als die
flle einer Balis l'pitletid , bt^traclilen; und es ili
1 wicliliger Punkt in der Leine vun den bfllimtn-
len Milchungs- VerhallnilTon, dafs, wenn «'«e me-
tallil'che oder brennbare Balis mit pe«iiren Pi
«poi
tioneo eines zulanimcngeUlzten Köi pers lieh Ter-
bindet, alle andern lieh mit denselben Proportio-
nea verbinden.
^^ Herr Gay-LulTac Hij^t, n-ean man die C/i/ori-
U^äure nicht als -ine bluffe Verbindung ro,. C'hlo.
■ 'rioe mitSaatfvliuffani-rkennen wolle, lo diirfe man
B-nuch nicht Salpeurlaur« und ächwefeinmre fiir
I ' Bb a
r 5cio ]
. mit Sauciilbir nchineu. üieFe»
5 Prop. I
ifl e
; SÜll|-(
'elclie
Verbindungen hlui
i!l ganz klai-. E
SauerlloU und i Prop. Sticklioff beucht.
bloTse Hypolhele; dagegeu ill es eine Iii
Tage der Thatfoclien, dafs [topiliar-IlLifl'ige Salpe- 1
terlaure aus 2 Prop. Woflerituff,
Prc
..Sticklioff
und 6 Prop. Sauerlloif beitchl , und es findet zwi-
rcheii Salpetei- und ilberoxydirl-falÄlaures Kali,
wie ich fcboti Tor geraumer Zeit gewielen bähe,
keine andere Verfcliiedeulieit Italt, als dafa jener
i Prop. Stickrtotr, dieles i Prop, Chloi-ine enthält.
Nur fein- wenige der Körper, die man allge*
mein l'iir I\'euirnlfnhe gehalten halte, enthalten
wirklich die Sauren und die Alkalien, aus denca
ße gebildet worden lind. Die ßilsfaurcn und die
ßufs/auren Sähe etithdlien weder eiue Saure nociv
eine alkalifche Balis. Die mehrüen blaitfauren
Satze beiluden lieh in denifelbeu Falle, wie Herr
Gay- LiulTac vor Kurzem dargethan hat. Sulpeter-
laure und Schwefelfjure lallen fich aus äeujhlpi
terfauren uadfchwefelfaur^n Salzen nicht erhaltei
ohne Uozwirchenkunft von Körpern, welche W»6
lerliofl' enthalten; und Aasfalpeterjaure AmTnoniat
mul's, nach den Produclen der Zerfctzung defll-l'
beu zu urthcilen, fiir eine Verbindung von Wallei
mit oxydjrtem Sticicgas genommen werden. —
Bios dieSa'uren, welche ouaSauerlloß'und verhrt
liehen Baien beliehen, Tcheinen mit den Alkalien
und alkalifchen Erden unverändert Jich zu verbin-
den, und ee iJi unmöglich, die Malur der Arord-
t 38i ]
uung der ElemciiLc in ihren neutralen Verbindun-
gen] zu belliiiimcn. I)ei* pliosplinrfaure und XoA-
lenfaure KatL liaben die (Jliaiokk'ie, welclie man
den neutralen Salzen beilegt, mi viel geringei'm
Orade, als dos Chloriiie-Calcium {calcane, fal«-
raurcr Kalk,) und doch weifs man nicht, dafs der
letztere Körpei- eine Saure oder einen alkalil'chea
JCürper enihalle. Die C/tlorin - Jodififdure, die
J'hoagenfäuie f und die binären Siiuien welche
WallerllolFeiithafLen, verbinden lieh mit dem Am-
liak ohne ZerTetzutig, Icheineii aber, wenn Üe
die l'enerbcliaiidigcn Aikniien und die alkuli-
Erdeu einwirken, zerlL-tzt zu werden; und
ib haben die feUeii ICorpei-, welclie lie bilden,
Charaktere, von' denen man friiherhin glaub-
dals fie den aiiü Säuren und Alkalien beüehen-
Neulralfalzen eigenthiimlich feyen, obgleich
:er derrtlben die Säure , und blos die beiden er-
in der Reihe die Alkalien in lieh Ichlleisen, aus
:u fie gebildet worden lind.
Setzen von Analogie an die Stelle von Tbat-
Ilichea bringt Verderben der erklärenden Chemie
^öltemicnlphilofapliy)\ der erlaubte Gebrauch der
Aualogie iit, Thallacbeu mit einander zu verbiu-
liea, und uns zu neuen Verfuchen zu leiten.
\
Eben To wenig, als Herrn Gay- Luffac's Mei-
flangen, kann ich feiner AomeRC^/ur beißimtnon.
Wenn er die Verbindungen, weiche die Chlutia«
""■ m *
l 38« ]
und die Jodine mit andern Körpern machen , ChU
rures und Jodures nennt, fo ßellt er eben dadurch die
Chlorine und die Jodine in die Klafle der Terbrenn«
liehen Körper ; ich gebe daher den Namen Chlori*
des and Jodes den Vorzug. Herr Gay-LulTae
nennt den Schwefel« Wa(reipAo|f aci(de\hydroßilphu*
riqu€\ diefen Nansen hat man aber fchpn für di^
SchKefellaure, das VUriolöhl der HandeisIeutCi
gebraucht, jicide hydro'chlprique. bezeichnet nicht
Chlorine«* WajQeriioSTaure y Ton der n phloriniaure
mit Wafler verbunden I und fchickt fich ^aher, ii;i
HerrQ Gay - LuOao'a Anflehten y befler fein« iphlc^
Tinefaure I aU die 8alz(ai^re zu bezeichnen ^).
* ) BloiM detilTelieii Ni^en : Cklorine - Plntindutßgen • f (^ ,
ßck^efel^Waßarßoffjfäu^e etc., crefFen die(lB Einwendongqi
nicht ^ (auf die es Herrn Gay-LulTac zu «ntworten , nio|i(
Ibbwcjc werden dürfte.) Gilb.
V.
Bafis der
Blaufdure,
Sil' HüMPHRY Uavy.
Jn dem vorigen Aaffntze halte ich einige meiner
MeitiungeQ zu vei-llieidigeiif und MeimiDgcn des
JJerrri Gay-LulFac zu hekämpren. DerUegeolland
dieler Zeilen ili meinem Geiuhl »iel angeuehmcr,
indem ich in ihnen die lehr gereiften C«'ery elabru
rate) und geillreiclien Unterl'uchungen des Herrn
Gsy-Ijun'acüber die flaurdure und ihre Baus, mei-
nen Verfuchen au l'olge, befläLigen kann.
Herr Taraday hatte die Blaulaure (ßlaußoff-
■WanerltüQTjureJ nach Herrn Gay-Luffac'« Ver-
fahren bereitet, und ich fand die Eigenfchwerc
derfelbeii elwas unter 0,7. -Beim Electriiiren im
VoltaTcben Apparate mittete l'Iatindrähte entbin-
det lie Sauerlloff an der potitiven, und ungerahi- den
ja- fachen Raum WaHerlioQ: an der negativen
Oberfläche, Anfangs glaubte ich, der SlickllüÖ"
werde hierbei zerfetzt, als ich aber den Verlueh
einige Stunden lang forlgefetzt hatte, tiürte dai
£atl>indea ron S^uerftoSgas auf, uud es fand lieh
[ 384 J
an derti pofiliven Pole eine Verbindung von Flalin
mil IllaulLiitF ein, während das Fnlbiaden von
"Wafle rillt IFgas am negativen Pule fortwährte ; fo
dafs alle Url'ach war anzunehmen, daTs das Sauei>
ßottgas von einer kleinen Menge von WalTer her-
riihrle, welrhe der falzlaure Kalk der Säure nicht
halte entziehen künnen.
Durch Grhilaeu von blaufaurem QueckGlber in
ralzTaurem Gas habe ich reine tropiliar - öiiUige
ülaulaure und ätzenden Sublimat erhalten.
ich habe eine bedeutende iVlenge Blaußoff , die
ich durch rotheü Quecklilberoxyd von aller Blau«
liiure bcfreil hatte, in Sauer ttoflgas langram ver-
brannt, und das Erzeugnifa des Verbrennens mit-
telll einer rroflmilchung erkältet; es letzte fich
daraus aber kein Waller ab.
Auch ill es mir gelungen BlauflofF durch elec-
trifcbe Funken, die ich hindurch Ichlagen lieU, zU
zerrftzen. Dabei wurde ein dem Haume diefea Gag
gleicher Raum Stickgas l'rci, und es letzte ücbKoh«
Jeulioff ab.
ich laire mich über einen Gegenlland, der Hrn."
Gay-Lqüac eigen ift, in kein Detail von mein^o
Verfuchen und Torfchungen ein, und will Tür ihn
nur noch ein Veriahren beifügen, Verbindungen
von fiiaullutr zu erhalten, welches mir Tehr gut
gelingt. £s bellehtdarin, andcreKürper mitUlau-
llofl-Queoklilber zu erhitzen. Ich habe auf diele
Art, Verbindungen des Kadikals der iJlauräure mit
Jodine^ mil Sc htfefel, und, wie ich glaube, aacli
J
C 385 ]
mit Phosphor erhalten« Die Verbiadang delTelbea
mit Jodine ift ein fonderbar^r Körper; er verlliegt
in mäfsiger Hitze, und bildet donu beini Erkalten
llöckcben, welche wie das durch Verbrennen g(S«
bildete Zinkoxyd (/a/za pAiVo/opft/ca) an einander
hängen; er hat einen fehr fcharfen G^fchiiiack
(^acrid)y und einen ßechenden Geruch. '
Ich wün(chte, Herr Gay- LulFap könnte, dahin
vermocht werden, den bedeutungslofen und fchwe*
ren Namen Qyanogene xinA hydro^cyanic acid aufzu-
geben, und die eiaSächern prujfic g-as und prujfic
acid anzunehmen *).
^.*) So yiel ich einfebe , find Herrn Gay * LuiTac't Namen ^n^
gewählt ^ und verdienen vor denen^ welche Herr Dävy vor-
jfc^lägt , l^ehr den Vorzng. Denn nicht zu gedenken , dafs^
"^enn man das Blauftoffjgas prujfic gas nennen ufoUte^ die
Blattüoff- WaiTerfloirßiurc doch nicht pmffic acid genannt
"V^crden kann 4 und dala man dann am eine Benennung (ur '
den Blaußoff verlegen feyn würde ; fo iß das Werl jpruffiq.
gas nicht bedeutungsvoller als cyanogine* JJnd fehr hüt -
' Recht hat Herr Gay - LulTac zugleich an die deutfche No-
mepclatur gedacht,- in welche alle Wörter, die ypa ppiffie
abgeleitet find , fich nicht übertragen lalTen. Ifi es ein für
allemal fefigefelzt , dafs hydracide* nicht Sauren mit Wal^
fer, fondem mit WalTerftolF bezeichnen, fo dürfte auch
^errn Davy's Grund gegen die Namen acide hydro - cy^ni-'
que , hydro ' cMorique , Vtydrp - fulpfu^rique etc. ohne viel
Bedenttinj; feyn, da fie dann jeder durch BlaufiofF-W«f-
ferftoflffäure, Chlorine -Wafferftoiflaurc, Schwefel - WaiIVtr-
fiojBTl^iire richtig und ohneAnfiol% cxponirea 1(vird, guj^^
.".l. "'■■. ' l'«. ■ ■
VI.
Einige Bemertungen jjber eine -Stelle in der Bi*
bliotheque univerfelle', die ferdienße der
^Franeo/en upi den Qalvanismus betreffend *).
Die Herausgeber der genannten Zeitrchrift **)
hoben einem ßerichle, den lie in ihrem Februarhefle
von den galvaiiifclien Verfuchen des Herrn Cliil*
dem in London ***) geben, eine Einleitung vor-
angel'etzt von fqlgeiidera Inhalte: Vgr einigen Jah-
ren wurde in Frankreich von der Kegiernng eine
bedeutende Summe angewicFen, ,,zum Erbauen eif
nes grolseuVolla'rchcn Apparats, der den gefchick-
(cßen Chemikern übergeben werden lotlte. Voa
«iuer folchen Schenkung muffte man Wunder ei--
^-arten; die Wirkung berchränkte fich auf die Art
von moralilcheip Galvanismus, auf eine derjenigen
Meiaunga-Errchültcrungen, welche dssllanplder
Kegieruug bei allem beabrichtigte..,.- Und wie bo-
•■) Di.helüt HerrPiof. Pii
'/ de phyf. der
OUh.
I") Dia Lsler Laben Ee jp dem S*S' ■l'lirg. disf. Ann. Sl 4,
1)(lfr B, 02. S. 9ä3. B<:ruiidsa. Qil!i,
c 337 ]
■fcen nicht gehört (fahrea lie fori) dafs die Wiiren»
Ichaftdayun mehr Gewinn gehabt halle, alsdieKun-
Ite Ton der Million, welche dem Erfinder der helieii
fpiiinmarcliiiie für Flachs oder Hanf Terl'prodiea
wurde. Nicht aufserhalli dem Gelehrten oder dem
Künitler ilt das lielehende- Princip des Geuies \in^
des ErfinduDgsgeiÜes zu fliehen; in der Seele < in
dem prrlunlichen Charakter deti Individuums üudet
£ch das heilige Feuer etc.. Childern, ein blor
Iser Privatmann in London etc...*'
Diefe Stelle, in welcher mnn mit einem Feder^
ßriche die Verluche der beiden framößfqhen, Che-
jnikerj Gay-Lulfac und Thenard, denen die
grofse Säule der polytechnifchen Schule anvertraut
wurde, zu NichU macht, würde in der Bibliothe.-
que britnnnique ganz an ihrer Stelle gewefüu leyn;
ich geftehe aber, dafs der neue Titel, den man die-
fem Journal gegeben hat, mir mehr Unparteilich-
keit erwarten liefs. Ua die Herauügeber nie g&'
hört kaben^ dufs die Wilfenfchaft irgend einen Vor-
theil von diefera phylikalifchen InArumente gehupt
habe, fo freue ich mich, lie beichten oder erinnern
zu können, dafs es ein Werk von zwei Banden
giebt, 'gelchrieben von den HH. Gay-LulTac
und Thenard unter dem Titel: Recheirclies phy-
ßco'chimiquesßtitesjur tapile elc, das im J. 1811
gedruckt iH, und worin ein fehr weitläufiges Kapi-
tel über die UrJi\cUen vorkömmt, welche die Kraft
einer galvanil'chen Dattcric veränderlich machen;
über, das Mofs der Wirkungen diefer ßatteriea^
I 388 J
über den Elnflufs , welchen die Flüfligkeit^ mit der
die Zellen des Troges oder der Recipient gefüllt
find^ nach Verfchiedenheit ihrer Natur äulsert;
Über die Inteufitälsr Veränderungen, nach Verfchie-
denheit der Zahl und der Oberfläche der Flalten
u. dergl. mehr. *) Es kömmt mir nicht zu, den
Rang, den diefe Arbeit verdient, zu beftimmen, auf
jeden Fall »ber ilt es höchft befremdend, Uuter-
fuchungen über Fragen , die zu den delicateften in
der Phyfik gehören, voa den Herren Herausgebern
auf eine fo wieit hergeholte Weife und mit fo viel
Eitterkeit angegriffen zu leheu, es fey denn, man
nehme bei ihnen die Abficht an, in ihrer Reihe, im
Auslande , eine Erfchiitterung <Jurc/p morali/bhen
Galvanismus hervorzubringen.
Wie dielem auch fey, fo würden die Herqus«
, geher der Erwartung derLefer auf jeden Fall beffer
enlfprochen haben, wenn fie Halt der iujuriöfen
Einleitung, die diefe Bemerkungen veranlafst, dem
Auffatze Erörterungen voran gefchickt hätten, über
die Wirkungen, welche man von grofsp lattigen
Apparaten zu erwarten hat* über die ümliände im
Baue derfelben, welche fie geeignet machen, diefe
oder jene Art von Erfcheinung hervorzubringen;
über die fo kurze Zeit, während der folche Appa-
rate wirkfam bleiben; über ihre groCsen Kelten;
übör die geringen Mengen von Reagentien, welche
♦ ) Man findet diefe in der That mufterhaftcn UntevruchuDgea
liacU mc'^uer fieiei; Bei^rbeitUQg iv^ dief, Ai^a* B.5^. S. i2i,i\
Qäb,
[ ^^:i ]
fie hergehen, eLc. Es wiire liier ferner die Stelle ge*"
wefcn , ilireii l-efcrii zu bemeikeo; tlals miler eiiii»
gen Utnibnclcn, die zweckmaTsig eijigeltitele Ein-
wirkung genülinlicliei- cliemilclier V\ iikungsmitlel
niehreies iieivorbriDgt, das lieh durch den Galva-
nismus nicht erlialteu julsl', und hier hätte Geh
dann von Mbü die Nachweifuiig der Tergehlichen
Bemühungen des herühnileu Davj atigelchlollen,
die ßoiaxlaure mit dem Volla'fchen Apparat zu
zerrclzeii, und daneben die der rein chtmüchen
Trocefle, durch nelche die 1:1 H. Gay- L-udac uiidThe-
nai'd aul' diele wichtige Entdeckung gefiihi't worden
liudelc. — LTndda man eimnaldet- Meinung war, dars
der iulereiranle Auffatz des Herrn Childern nicht
ohne Einleitung bleiben küunu, lo halte es, deucht
mich, die Gerechtigkeit erl'ordeit, in ihr zu er-
wähnen, dafs der EinlluHi grof.er Oberflächen der
Elemente der Säule, fchoii vor s^e/in Jahren in
£Yanireic/i gezeigt und erwogen worden Tey , in ei-
ner Arbeit dei' HH. Thenard und II fl c he t le,
welche iin Auszuge im eilften Htlte des Journal de
fe'cole polytet-hnique gedruckt ill *J. — ^'"^
Hcanlworlung aller dierev bVagen hätte freilich
ziemlich lange Unterfuchungeu erfordert; iß es
aber nicht fchicklich, dafs die, welche eine Art
vonHerrfchalt {pfpece de magijiratare) über dio
W i de nfc haften ausüben wollen, he zu Üudiren
fich die Mühe nehmen, und dafs ße nicht Lob
und Tadel nach Hören fagen. vertheilen.
') Vergl. Annal. J. löoS B. a8, S. 3ö6._
4
ü
J
I
t 3yo J
Auch Iiälte ich gvofse Luft, die HH. Kfefaöi-
geber der Bibliotheque univerfelle zu l'tagen , wo-
ber Jie wiflen, dals dos Sludiuiit der phyritcalirchea
WilTeiifchafteQ in l'rankreieh felir in Mir^kredit
geralhen ift *}, Für jetzt will ich aber uur noch
■ ) Hüchlan i
die MH. Hei;iaigeL«r ilir Bibiiollieque
a.icli in IIiixMm dclT.:'» I
wai fie (OD Dcairchland und deiiUchea pbjIikaUrdi.
cheraircbüQ ArlieitcD erzählen. Da keiner you il.oeu AetalA
lieft , r» würden Tie et b^lTpr mstheii , Uerircblaiid in ihicn
AbrilTen T<}n den Forirdmuea der Wia'eurchsfien gam nii-
berühr! tu UITen, sla KactiricIilcA a<l geben, tat weicht-» eine
UnwilTenhelt d» ZufKudg der WilTcnrchiflea in DeulfehUiid,
und cii.e Unkenutiillt der deuUcheo .Sclii'irien unrl G'-Iebr-
ten hettorleDcblel , tvekhe deulTche buIDrf<>rA:ber lächeln
joachm wüide, etiegie uicht die tlnlaulerkelt der Quellra,
aui deotn ße xii Ichüpfen fl:hein<>n , dai Gtahtfnchaa toa
Eiuigen und du, BeHlll'eiiillrbe Iguoriren Anderer ein GefnU
* ilerMilkbilliguDg.— nniTeIhe gilt mehr uder wei>i(;er Tun den
» JahietbcridiLeu , weJcil» Ui^rr U cla in cl li eri e und Ben
, Tb o lu fo n in ihren Juiiru^len 111 B'ben pHegen ; luebrealheiti
Ware e> belTer , Ee ÜbiTHiüg.n Ueulkhiünd g»ri. Ai Attt lü
am oberflacLllcber AiiTicbt, oder nach >achncbi(-D , di« ib-
nea «on JIxIbnnleiricLiMeu oder AliIiehDfoMeD lukommeD,
ein f^llch« Eild'enwufen, welch« »ichi djiu geeignet n
fcjn pÜFgl, un» in d«, Augen onfcrer »achbaru Achlung
ta »werben. Sa i. B, erialill Herr TboMil'un in TeineiB
Jahreib-rkble tou i»iä den Ei.gläodern , eiue elecuirch«
Theorie d.r Ver«»ml.rel„,rt ton H.rru Oerfiedl, weld«
1811 ,„ Berlifl erM.irn.ii fej , habe „in DeulTchland gro-
r») Auffehen erregt" und obgleich ei eiklärl, nidnch» dar-
in komme ihm ronderb.i' und übfurd vor {u-Aimfical and
ahßird) fo fagl er doth „Dp habe dem Veifaffer in Uei.ild.-
land .i,-leu Rubra (rbracbi." Eben to Ml der wi.n.leib.re
Einfall deffrlb™ V erfaJTera noue el.emil'chc Worte für ilre
BordiTcliea Sprachen^ au fcbalfeu , in DcatTshluid -TiUca
I 39! }
rinWort hinzufügen: üafs lieiiomlid. rdirfcblechl
ooteriichlet Jind, wenn fie tatjuen, dafs die Arlieit
der Mccliaiiiker, welche ficli mit SpiniimaPcIiiDea
für ('lachs Iic-rcliüfligt haben, ohne Nutzen a^^d £[>.
folg geblieben lind. Herr Molard, dell'en Zeug'
nifs lie uiclit veiwerfen werden , würde ihnen diefe
übereilte Behauptung erTpart haben, wenn fie Ech
die Mühe geuommen halten, ihn zu RatLe zu zieho.
vn.
fioch tine Befchwerde über die Bibl. univerf. *)
L/er Heraufgeher der Genfer üiblioth. univerfelle
fagt, wo er im diesj. Apiillicft di« vortrefflichen
alb'ononiirchen fieobachlungeii erwähnt, wL'Iche
Oriaui in den Ephemer idtn von Mailand \i^\i\nn\.
femarht hat, die Scbiel'c Uer IZcliiitik. ergtbe lieh
aus den Beobachtungen der parifcr und' ilalteni«
fchea Allronunieo utn 8" rcrtthieden; dieler lri>
Lina micbca. Wd nimml dach
im TOD UetilTchUnd hec? Au> dierea
nicht. Ob^Utcb « Rc ruDfi »oLl (u Le>
licbi et ihu udrr Uiata dcatfchi
TUomron leine Nuii-
uita docb
o.rproflW-
nicht , du <iele Sohiubaie jof deiitr.:bein Bad
■c , welche» ia ihucn enlhailcD iti , tu fcincu Brncfaicn iq
cnraLuca, Q'lb,
■) !■ deafclbfu HcAe dar Annil. de Ch. d.d* rbjH CiA.
Ia' .^
[ 3a'i ]
ihnm fchcinl llim ungelieuer {enornie) zuTeyäf^
vceilii iiiclit (,'ffio>'C'), wolier er rührt; er erwarte-
te melir Geuauigkeit bei dem G-rade der ^ollkom-
mtnhf'*i It^elc/ien der technifcke Theil der fViJ-
Jenfcliaflfeit wenigen Jahren erreicht hai etc. — Der
Herr Herausgeber wird gewil's mit Vergnügen hö-
ren , dals leine Erwartung nicht gelüulcht worden
ill. Die angebliche Veilchieileiiheil, welche ihn fo
fehr beunruhigt zu haben l'cheint, eui\X.eh\. tcdiglicli '
daher, dafs er die fcheinbare Schiefe der EcüpLik
mil der milderen verwechfck hat; die iJeobachtuQ«
gen zu Puiis und zu Mailand geben gejiau dan'eliie
«efullat, wenn man auf den Winkel von 8" iiebt,
welchen der wahre und der mittlere Atquator im
J, iSia mit einander ranchten, zu folge derSc/i(*fl/i.
kung der Erdaxe. Üs ili zu bedauern, dals der
Herr Herousgeber lieh fo leicht hat beltinimen lat
fen, Zweifel über ein Ib wichtiges Element des
"WeUryflems zu erregen, Uiefos ifti ungefähr fo,
qls wenn jemand die Hübe des Montblanü i'Lir noch
unbekannt ausgeben , und diefe Behauplung auf der
beinahe 'lOO Meter betragenden Verfchiedenheit
gründen wollte, welche in denHöhe- Angaben die.
fes Bergs Über den Genfer See und über die Meeres*
fläche Statt ßiidet.
[ 393 ]
VUJ.
Einige Bericht igangan und Zujafie au» Briefen,
1 ) Vom Dr. C h 1 > d ii i » S. 3&6.
Gefcb rieben in Göttin gm •
Fdlgcndea ift in iet iweilea ForLTcUnng dM VctieichniT-
iei der Tum Hiramcl gefülleiieii MsITeh kd bincm Orte «iniu-
„18111, usgeHhr io der Mine im Jnliui, hat, nach Til-
\oeYi'% philof. magaiine, Vol. 37. p. i36, in Oftindkn , nicht
weit Ton Shabad, ungefähr So engl. Meilen nordwärti von Fat-
ty-Ghur, von wo es berichtet «iid , jenfeiu Ata Gangel eine
jro&e FeurrkuB" 3 Dürrer in Brand gellcckl , ibce Erndta ver-
i>ich[i>'> Manui- nud Frauenipcrronen befchädigt, uod n iA ein
Stein gelallen , der noch dort m fehen war, "
,,(Die in Dajfeldorf am ig. Okiober ]Hi6 Ahendi ia ein*
Sllafsc der Stadt nach einigen ZeitUDgen gefallene Feuerkugel'
war wohl nichli anders als eine irdifche Leuchtkugel, die VOD
dem Feuerwerke «oni 18, Okiober mochie übrig gehllebeu Teju.
Sie MalTe ward auf Ver^nli.liuug der Police! fogleich unter-
fncht; üe roch angefcuthiet nach Schwefcllehcr , gab bei der
trockcuea Deriillalion etwat Schwefel , und heßnnd übrigen* au*
kohlenfaureni und rchwefelfauvem K.^li , wie in der DülTeldorfec
Zeitung vom i4, Ko». d, J. gBraeldel worden ifl. )"
Kofh Iheile ich Ihnen al* Noiin mit, trßcns: dafc Prof.
Strome; er in der KapTcben Gediegen -EiXonmalTe auch Ko-
Jiltt entdeckt hat; und Lweitens; daü ich meine paradox fchci-
»enden „ KoEmologifcbeo Ideen über Vermehrung und Vermin-
derung der MalTe eines Weltkötpeo ," aus Ihren ylnnaiert Jahrg.
jUob (B. ig. S. aSy.) in den Fattrlandßhe Letttr - Oeßeningen
A^ntl. d. Ph;hk. B.54. 5i.4, 3. lüij. äu 13. C fl
ki
d
.:§:! 394 ] .
28o8ijisHolliodircjieit|&^ überletzt finde^ da£i diefct
cIb Ternünftiger Auffats ttad einer Ucberfetzung doppelt werth fej.
a) Vom ProCeübr G. G. Hallftröm.
(Berichtigung zu B r e w ß er't opüfchenflufDltzen in B. 5o. J. i8i5.)
Abö den 9, Nov. i8i6«
— — Unter den vielen antgezeichneten» Entdeckungen tob
Phyfikem , welche Sie uns in den beiden letztern Jahrgangen Ih-
rer Annalen wieder auf eine fehr angenehm zu leTende Weife
dargeitellt haben, gehören unltreitig mit zu den wichiigfien , die
■» •
optifchen Ünterfuchungen des bei-ühmten Brewfier's in Edin-
burg , welche mir ein grofses Vergnügen gemacht haben * ). leb
theile Ihnen daher einige kleine Berichtigungen mit, die ich Ih-
rer Aufmerkramkeit für nicht un werth h:ilte.
Band 69. S.GS. (Jahrg. i8i5 St. 6.) in Oer ^^Befchreibnog
eines Femrohrs , welches zum Sehen unter WalTer befiimttM. ig <t
bemerken Sie richtige da(s Brewiter's Ausdruck für die Ter*
eioiguegsweite paralleler, durch eine konvexe Kugelfläche in eia
anderes I brechendes Mittel tretender Strahlen, CJP(Fig. 3. auf
Taf. II. Jen. Bandes) = feyn mu£>« Aber die Grölse, auf wel-
m — n
*) Int er mulfa piurium Phjyßcorum egregia inventa^ quorum
expoßtiones in jinnalihus tuis etiam nopiffimis lectu pro-
pofuifii jucundiffimas , minimi Jane non funt momenti, . .
qua^ magna cum t/oluptate perlegi» Herr Profeffor H a 1 1-
It r ö m berührt hier etwas, worüber einen folchen Sachken-
ner urtheilen zu hören , meinen Leferu eben £0 wichtig als
mir ieyn mufs, nämlich meine Art, die Auffätze der Aus-
länder frei bearbeitet darzuitellen. Wenn unterrichtete Aus-
länder ( denn lie ßnd hier die gerechteften und zuverläfljg-
Ilen Kichter) von Geilt und Kenn tnifs, Treue und Annehia-
liebkeit in Darltellung und Ausdruck anzuerkennen -fich be-
ejlciu,, fo darf ich glauben, dafs mir ein richtige» Ideal fol-
chcr wilTenfchafilichen Daritellungcn fremder Arbeiten Tor-
rc}i\voi)e y welchem unermüdet nachgeftrebt zu haben ich mir
be^vui&r bin , und darf ich hoffen, dasjenige, was diefeo.
Briudcreicheu .lahrbiichcrn der Naturkunde einen bleibenden
- >Yerib vorzüglich ßcbern muls^.nicht verfahlt %xl hj^eo« Giibm
c 39S ]
Aa e« voTiiielich inkSniiDt, iß der Abiland AFxsAC+ CF
^ r -t- - "- — ^ "" : Diefen Werlh hat BrewfiM bier
«Btl in dem falgeaJeD ■ngewfadel. Und U fctieint mir daher
tia Schreib- oiler DruckXehler zu Tcjn , diu S. GS. nad 69. CJ?
Kitt .<ji^ ficht, dA der Hülfawerüi CP in der Thal nirgeadi
VäUr, überall aber jlF gebimickt wird. Selil main lifo
' S.68.Zeilei6 fiail CFrichtiB^P= -^^-^
CF
AF =
AF--
7,667 .
fo fallen die von Ihnen in den Anraetlnngan angeBebenea Var-
LelTerangen foit, indem durch diete blofie VerwaDdlnug tOk
CPia AP, altei indere blnibtj wie «• in Brawrttr'* Anidta
ßelit; fo auch
S. 71. und 7a. der WartL tob F.
In J..n Auffalle Brewftei'a „über die Wirkung bre-
clir-^" HilLel snf die Tcrfcliiedenen farbigen Strahlen" B. So.
S.3ul.f. find S. 310.Z. iSu. ig die Zahlen teruufchl, und e« Oiul»
S.3i.>. Z. iBJiait= r (1,55843) Äehen -- r f i,55S46)
Z.19 - =(. Ci,5J8if.) - =^(i,SSe43)
Terner mnfs o heif»en
den Winkel moS
LoS
der veiuurcbt werden;
S.äii.Z. 1 fialti dsn Winkel
Z. 5 - LOf^ L-
Z.ll mülTen^ und x m
Z.i3 Halt: y — x fl«Ae i— v
Z.i4 - 4o= j8' 4a",7 fielie 4o° i3' 4a",7
K = a",e liehe z. = a",6
S.513. Z,i - v . ßn. a Rehe r . Ün. a
Z.7 - 40° 39' 39",8 ftehe 4o" 3a' a9",8 •)i
■) leb danke Herrn Prof. HaUfirüm nni Vo mehr für dief«
Beiichligungen »on Schreih - orlrr Drnckfehlfrn . all lie in-
gleich mm Beweife derZnrerUrTigkeil aller übrigen Formeln
und Zahlen in den AufTatien d» Herrn Brenfier't dienen,
indem HeVT HalUtrÜra ihm nachgeredmet hil. Mirerlauhl«
diefei die Kürie d.r Zeil nichi, und lieber wollte ich otfen-
bare Feller do Origiuali in Formeln und Zahlen wieder-
lebcD , alt ohne fJachrechnfen Ee Ycrmnthungi weife -«erbaf^
(un, weil diefn lU STpfiau Ii-rHngea führen kann. Qitti
Co 9
[ 396 3
Der Bils la einer bici' lu ecbaucndFD Siemwine i& jeiii
nnrerm MoDaichen vorgelegt, ivelclier tor fiiiif Jjhien unfeic
UaiT«rilät kaircrllcli dalitl hat. Wie iucheu imi inzwirdieu di-
nolliigen lulli'uiDCnle zu veiTblialTen, und fi^hoD belilxcn nir ein
Ton Q etfchel Mbft verferliglei 7 - rdraigesNewtoaTcIieB 5pie<
gel-Telefkop, das man auf der Greenwichcr Slerowarle yetg^a
feiner Varircjnicbkeit ein J»br laug ThJI llgUch gebraucht lul,
ein 4| fiirsigea acbromaiireh» Ferucabr von Dollond, einen
BiidTchen Quadranten, eineu T r u g h.l n ' leben Spiegel.
Sexlanlen; einei. NeWmanTchen Kieii, iwei Pcndelabi'nn uud
iwei Teilt gute Chranometer von Arn o Id and von M on cas.
Hoeh fchlt uns ein Paffage - Infirtiraeiit, ein Repctilions -Krcii,
und ein fogfnannler doppelter lepetircndcr Theodalitb ; iili v/it
Re IUI England, wu die Klinfiler fi^h nur fcbwer entrcblie&cii,
Daeb fremden Ideen lu arbeiten, oder ab* Dentfcbland betichea
«erden , ift norb ungewif».
Faft niiichte iob mich en tTcbuldigen , dals ich Ibnen IstO.
Difch Pchrribe, da e« Leute giebl, welebe bri der allgerocinon
VerbreitDiig der deDlfcbeD und der franzülilebeii Sprache die Tie-
fe der Gclehrfanikeit nach der Feiilglieil beurlbeilsa , womi
mau diefc Sprachen und viele nndece fprichl. Weuiglicn* hoben
-wir erlebt, dafi über nui folgendes Urtheil eine* LitterilD* in
imferel Hachbarfchaft ergangen ift: „Die Schweden, ("und fo
meiiDe» Ge uns Finnlünder noch) Tind Icblecble Menfcbeii, denu
fie rpreclen fcblecbt RaiTiUh , fchlechl Deulfch , fchlecht FraniÜ-
fifch." Wir glauben freilich, dafs es nülhiger fe J , fremde
Sprachea in lefen und über das Gelerciie zu denken, ala Heia
rprechea. E« iß rlwos «erfchiedcnei, TDclreSlichei InAttUBent»
belllien und fie zu brauchen lerReben.
SitkCH- VND NAMENREGISTER
ÜBER
DIE SECHS BÄNDE
D£a JAHRGANGS l8l5 UND 1816
VON
GILBERTS ANNALEN DER PHYSIK,
BAND XIX. BIS XXIV. DER NEUEN FOLGE^
OD£R
BAND XLIX. BIS LIV.
VON
GILBERT.
Die romifchen Zahlen bezeichuen die Bände nach der neuen
a
Folge y die arabifchen die Seite, a. eine Anmerkung.
I •
■'fs
-v/. ,
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> ml
•• 1
#
« ».
. (
^ i
) ' i
■ , «.
^Ackarius Bcrdireibung eines beronilern Meleori XXII,
335; Erklärung delTelben, als Täufchung durch Blea-
mg 34a.
lAcke
, fic-he Erile
Chlo-
aticilät, fiehe Licht.
Aelher. Jodine- Wnlterrioß-Aelhcr XIX, a5g.
e-WairerKoff-\elhera6a.
[leniie der Wi ffenf chaf ten in Paris, Wie-
derher rtelhing und Clrganifoiioii, nach der känigl, Ver-
ordnung vom ai. Mün i«.6. XXIV, Sz^.
A k u ft i k. Von einer Vorlefung des Dr. Olters ük«r .Jie
GeCchwindigkeii dej Scholh, von Bemenberg XIX,
154.
Alaun XXIV, »34.
Aiaunerd«, Schmulzung derfelben vor der Marcei'-
fchen Lampe XXIV, 106.
Alcornoqiie, gegen die Lungen - Schwindfuclu XXUi
543^ chemifche /Verlegung von Äri» XX, isi,
Alkoliolomeier, nach Atkins An XIX, 191.
Allophan, liehe Mineralogie.
Aitiminit in KreidefeKen in England, von Tt»Mnt
XIX, 179. — Analyfu des englifclien and des halli-
fchen Aluminils von iStrome^W XXiV, 104; ilt bali-
Tche [chwefelfaure ThonerUe, dem kiinrUicheo g»"
enifprechend.
Ammoniak. Verfahren v. SaurTure'« zur Ueftimmuns
der Menge delTelben XIX, 141.
AanalenXXlV, Sgo. S94. XXUI, aaa. 3a4-
[ 4oo ]
Apenniaen, über das brennende Gu bei Pietra Mala
Ton GranvilU \Xll, 345.
ArchitiiedesBrennfpiegel, Unlerruchungen überiha,
eine gekrönte Preisrchrift von van Capellt XXIII , 243 ;
Jurch einen Hoblfpiegel ivar es nicht möglich, wohl
aber durch viele PlanfpiegeJ, Marcellui Schilde vor Sj^a-
cus anzuftecken 244! Archimed's optifche KeanhuIFe
leichten dazn hin 367 ; hat die Sache liifioritclie Glaub-
würdigkeit atio; nicht die Flotte, nur einzelne Schiffe
können veibranni feyn,
Areonietrie, Tafeln, welche den Einflufs der Wgrme
Bof die Eigenfchwere von Sakfooten von gegebenem
Gehalle darfteilen, von Ä/cAo/XXl, 397.
Arragonil, Analyfe eines heilifchen und eines fibiri-
tchen von Stromeytr XIX, 297. — Analyfe des Ar»-
gonit von VauqüeUn XXI, 98. — Fernere Beiträge
Bnr oheinifchen und mincralogifchen Kenninifa des Ar«
ragoiiiis von Stromeifer und HausmanH io5. — Pfoff
437. — Ueber den Stronlian- Gehalt des Arragonils,
nach den Verfnchen der li)i. Buchoiz imäMei/srur-voa
Gaif-J^ußac \^\V- 23», Bemerkungen über den vor.
hergehenden AufraiE, und Rechtfertigung feiner Mei.
nung von der Natur des Arragonits von Stromeyer, eio
Schreiben an Gilbert 23r).
j^ßalini kur^e Erläuterung des Zamboni'Ichen ünmerwäh-
renden Electromolors XIX, ^z.
Athmen, todtdrohendes von gasförmigem Kohlen fiofl'*
oxyd, und heilfame Wirkung des Sauerftoßgas bei ei-
nigen "Afphyxien von ff^itter XIX, 167.
^thfnas, Zinn in Bretagne XIX, 175.
AtmoTphäKe, über den Urfpmng ihrer beiden Haupt-
befiandtheile von Gie/eXX. iia. Ueber den verfchie-
denen Gehalt derielben an Kohlenfaiire im Winter und
im Sommer nach VOft Si^uJ/ltre XXIV, 217, (Sauer»
t 4oi 3
ultAi9.) lind Beni'erkungcn daiüIjcT von. Gay-
Luffac zao a, a5o a,
Auge. EniJeikuog eines Organs , Ourch welclits die
Augen der Vogel lieh den verfchiedeneu Entfern uiigcn
der Gegeiiliando ■npalTen, von Crampton XIX, 278.—
Korificliiigkeil der Inl'ekien afjg. — Bi>;chui)gS'Ver-
mügen der Feuchtigkeiten des Auges nach Brtafler
XX , 48. — Verfuche die Theorie des Sehens betref-
fend von P'enturi XXII, 40a. — Br^öachlutigen über
Kurz- und Fern -fichiigkeit bei ve-^hiedeacnlVlenrchon,
\on ^am. Ifare XXIV, a53, Zeit der Myopie 255}
Beobachtungen und Verbelle, ob die Pupille dabei
verändert ivird aög. Urfachen 266 . Regeln, nach
welchen Lorgnel":» auiiuwählen (ind 271, Feld det
deutlichen Sp'iena 370; Rehiltale 378. — Nachtrag
zu dierer Abhandlung von Blagden, Beobachtung über
lein eijjeues kurzlichiigei Orguii 280. — Eine neue
Vorrichtung, zur Abhülfe bei fehlerhaftem Sehen von
Ski»ner 5üoJ fogenannte Metall -Brillen. — Feiniie
noch Jicliiliare Linie XXH , 354.
B.
Barometer, über die Verlängerung der Queckfilber-
Jaule das Barometers bei dem Anßofsen von ChiminiUa,
ausgezogen von Meinecke XXIV, 558.
Baryt XIX, 5i3.
Brecaria, XXI, 49.
BtnZtnberg, von einer Vorlefung des Dr. Olbers über
die Gefch windigkeit des Schalls XIX, 164. — Naeh-
richten über das Gemtler vom 11. Januar i8i5. XX,
341.
Berechnung, chemUche, flehe Cliemie.
Derlinarblan XXIII, So.
BtTTaiius Verfuch einer Vergleichiing der ülieni und der>
[ 4u4 3
Blimhof Nacbirog zu Chlailni'i neuem chroac
VeneichniHe herabgefallener Stein- und EireanuQJen,
XXUI, 307.
niiitadern, liehe Ventile.
Bodie. Guracliten iibt^r einen in VorfcljUg gebrftditon
Bliti-blciter an ilem Domihurme in Paderborn XXI, 80.
Beckmann, Krönung feiner Abhanillung, wie ^Ub«nde
rändern, in Haar J ein XXIU, 348.
^rbelFertes Behrenit'fchei Electroräe-
Vorfnche mit trockenen nhii liiftilwii
, 3^6. — Einfaches Mittel, die Tfcr-
mdenfaiors m finden 365. "t
I
I
Kohlen die LuFi n
Bohnenberger , v.,
ter XXI, 190. -
Säulen XXIll,
ftiirknnglishl e
Botanik, Bemerkungen des VerfaCfers der HelveiiTchen
Eniomoiogie.iiber Linne's Syflem der Botanik, »nd
Grundlinien eines neuen Sjfiems nach dcßen eigenen
Grundfatzen, überteizt voa Hanhari XXUI, agr.
Boulfole. fiefchreibiing einer Keflexionf-£oiiIIble
Kater's von ffories XXIV, 197. Schmalkaläer'a Pa-
tent- Boullole XiX, 190. XXIV, 200 a.
Brande, Beobscluungen über die ausgezeichneten Wir-
kungen von Magnelia und von Säuren gegen d«s Ent-
liehen von Nieren- und Blafenlieinen ; auszugsweife
und frei bearb., mit ZufÜlzen von GiJliertXX, 178. —
Ueber einige neue electrifch-cheniircfae Erfcheinungea
XXII, 37».
Brandes, Inhalt von Venturi's Commentari zur Gefchichte
und Theorie der O^ik XXII, 398. — Venturi's Th.eo-
rie des farbigen Bogens, welcher fich oft an der Innera
Seite des Kegenbogens zeigt 3S5. — Ueber dieGrüa^
de, durch welche Parrot feine Theorieen der Beu-
gung dea Lichts und der Farbenringe gegen ihn zu v'er^
iheidigen fucht ; aus einem Briefe XXIV, Siy. '
Brechung, fiehe Licht.
Brida, van. Schreiben über feine Fallverfuchc and eine
t 40-^ i
neoe Erklärung des Errcheinens com]>Ii;Rienlar(T Far-
ben XXIV, S21.
Erennfpiegel, ReUe ^rchimedes.
Brewßer, Verfuche über ilns Breduingg ■ Vernössn Jer
fliilTigen lind der fefien Körper niiitcirt neiUT Vorrirti-
tiingen XX, ii^ — Berchrci!>tiiii; eines Fernrohr»,
welches 7.um Sehen uiner Waller heRimmi iß 65.
(Schreibfehler XXIV, 394.) ~ Verfuche über dia
Farben- Zerlireuung feftcr und tlülTi^er KSrpei , anj^e-
ßallt miiieiri eine» neuen Infirnmenii 139. — Farben-
lofe Opernkuker und Nacht -Ftrnglärer f nieilerlÄndi«
fche Fernröhre] lög. — Befchreibung «Ines nuuen
iurammengerctiren MikroHops filr naturliiHrtrifehcn
Gebrauch, weichet lieh achromaiirdi machen löfst ifii, —
Befchreibung eines neuen Sonnen ■ Mikrofkops , wel-
ches ficli achrDmaiifch machen lüfsl 170. — Befchrct-
■ bung eines neuen an» einer FliiHigkeil gebUdelen Mi-
krolkops 17a — Ein adjuHirendes Mikrork'op, wo-
durch ficb Gegenflande, die in iwei verrchicdenen
EntNrnnngftn finA, iiigleich betrachten lalTen 175. —
Terruche über die Wirkung brecliender Miitel auf dl«
vsrCchiedcnen farbigen Strahlen, und eine darauf ge-
gründete VerbelTetung dt-r achromaTirchcn Fernrühre,
darch Anfhebnng aller übrigen Farben 3oi. — Be-
richtigung einiger Druckfehler in dietem AufTatze dtirch
HällRröm XXIV, 395.
Brillen, Metall-, XXIV, 3o8.
Brod, des Dr. Edliti't Werk über die Kunfi Brod zu
machen XX, ji5,
SrugtiateUi XIX, 5qt.
Buchtman über die fogenaiuiten Dampfbooie, mit einer
Abbildung XXIII, 70.
Bukolz Tiehe Stromtifer,
I
t 4o6 ]
Buxtngtigit-s electiikhe LhrXXl, i88. — Verbeüer-
ics ßebrena'fches Eleciromtier 190.
c.
Capelit, von, Unterruclmugen über Arctiimeds Bmm-
Ipiegel, eine gekrönte Preislclinft XXIII, x,%»,
Ckaptai XXII, 7 a.
Cktmit XXI, 457. Aiiffordeningen , Vnrrdttige und
Küoen. die deiiifche chemirfhe Kiiniilprache betreSend
vonGi/*«-iXlX,3.7. 146 a, XX, loof. io5«. 180a.—
DeuilelieNamen für Gay- LuITac's neue aiif die BUu«
räiire lieh beiiehen.le XXIII, 5a. a. XXIV, SSa. 385.—
Bemerkungen über cliemikhe Berechnmigeii voa Gil>
bedXiX, 267; Proporlions-, Mifchungs- oderVeriiin-
dungs-Zablen der Körper 271 , XXIII, 197, iube-
ronilere de« WaffeHioB's XIX, 270, EerechoaiigeB
fiber die ClJorine XIX, ,-,5i.56i, iinii eine durch Be-
redinnng vorher beliinimte Verbimiimg XXll, za5.
ferechnungen fib^r das' Schwefel Kah und den Sdine-
fel-Elanltoll XXIII, 197. — Nsch fiÖchioniertilctlea
GrunJrälien berechneies fpecili-ehes Geivichi der ela-
flifchen Fliiffigkeiien von Meintckt XXlV, 169^ be-
rechiiele Befl immun gou Ciy-Lulfacs itJG, — Uoteifu-
chnngen über die ZurammeRfetzuiig ilerPliosphorfänre,
der phoiphorigea Säure und der Sake beider Säur«ii,
\on Birzelius ; ein zweiler Nachtrag zu feinem
Yerfizche, die bffiimmten und einfachen Veib^ilinilTe auf-
lufindeu, nach welchen die Beftandtheila der unorgani-
fchen Natur mit einaniler verbunden find XXIII, 3g3;
Abfchnilt I, diö phosjilmrfanren Stilze 597, det
EarjisSgg, Bieioxyds 4o5, bilberoxyds 409, Natron»
411 , Ammoniaks 4i5, Kalks 415, welche letztere lieh
von der Analogiu mit allen lelzt bekannten raltartigen
yerbinilnngen entfernen und Thom/on in Irrthum ge-
M
[ 40, ]
^hn haben; Abrchniii z, die Pho^hoiGiure 437,
mai:hi eine Aiisnalane von der allgemeinen Regel tlur
Teibiiidiingen ; Abrclinitt 5, Uie phosphorige Saure
438 und ilirer Salze mil Blei 441, iiiil Barit Wr. —
Uebcrriclii XXIV, 3i, Abfciinilt 4, enihalt der
Phosphor Saiierfioff? 34; Abfchnili 3, Zufaninien-
feuung nach den Atilichien der Corpiiicular - Tlicorio
44' *""' üljer die Curpiucular- Theorie überhaupt und
Felilgriffe in ihrer Anwendimg. — Verfiich einnr Ver-
gl«ichuiig der ühern und der neuem Meinungen übet
die Natur der oxycHrten Salzßure, zur Eeurtheilung
des Vorzugs der einen vor der andern, von BeiZfUus
XX, 556, und von Gay-Luffac und TÄCTuif-d XIX,
569. Ideen über Chlorine, Jodine und Muonne von
Gay-Luffac XIX, 265. S^g. L'eber die Analogieeti
unter den unicrrutiten Körpern, und die Conßiiiition
der Säuren von H, Davy XXIV, 372, gegen diefe
Ideen gerichtei. — Gedanken über die Detonation
und den Antliell des Wärmefloffs «11 chemifchen Wir-
kuneen von Gaif~T.''fai!y.i\, Zt. — Erklärung des
Erfcheinens von Wdfnie und Feuer und der Exploho-
nen bei cheiidfcJien Verbindungen, nach der electiifch-
cheniifclien Theorie ans einer tiectrifchen PolariJJrung
von £e»-Äe/iKJXX, 5/4; Lehre von deo wafferfreien
Säuren 3t>5 und von Doppelfaiiren 388; Kritik Gay-
Ludac's 391 j verfcliiedene Innigkeit der Verbindun-
gen, und Feuer- Errcheinnngen dadurch erklärt 3()S. —
Pflansen-undThier-Cheniie, XIX, iSg. XX, iig. —
AfRn'tät erfier An nach ParJ-öt eine neu aufgedeckte
Naiurkrafi XXI, 5i6. — 1 reisfragen XXUl, 33o.
Ckevrtul, Leuchten bei cheniirchen Verbindungen mit
lalEfaurem Gas XIX, 3i3. — Merkwürdige Bildung
I braunem Bleioxide XXI, ii5. — Beraerli.ua-
I
[
3
'airerrtofffauren Verbüiinfflgeu
erted und rulphuretled
gen i'ber die chlorin
XXII, aaS.
Chyazic afiids, fer
Porrei'a XXIU, 8«. 184.
Cliildern, Befchreibur.g einiger Vcrriiche mit einer Vd-
la'fclien Baiierie mit fehr grolsen Plalten XXII, 353.
ChimintHo, Ober die Verlängerung der Queck(ilberläi{le
des Rarometers bei JemAnftofsen XXIV, 358,
CUlria nova XXII, 344.
Chlaäui, neues Veneirhniri der herabgefallenen Stein«
und Eirenmaffen, in chronologifcher Ordnung XX,
2ä5. — Bemerkungen über Gediegen • Eitenniatleii
257, — Erlte ForirelEung dieles neuen VerzeichnilTeJ
nebrr neuen Beiiragen zur Gefchichle der Meteorfieine
und einigen Bemerkungen XXIU, 5G9. (Soy), -
Zweite Fortfelzung des Verzeichniires der vom Hiamid
gefBlIenen Maffen XXIV, 35o. 5(ß.
Chlorine XIX, 2i5. 263. Neue Unlerruchutigen
über die Cblorine von Gay. Lujfac , vorgelegt demla-
rijiiitf am 1. Aug. ifSi4i frei bearijEii^i, ,i,;t BrlSnie-
riingen und Znriiuen von Gilbert XIX, 3i5; Anfprfiche
an die Erlindiiug der neuen Lehre 5t6j Dichtigkeif der
Clilorine 5z5. 35» 5 wahre Natur der faltfanren Salze
(Chlbrin-Meialle) SiS; (Chlorine-Silbcr Sil, Chlo-
rine-Kftliuni 52a,) der Euehlorine ( Chlor itioiyd)
and dar Qberoxjgenirt-fahfauren Salze (chlorinrauie
Salze) 3a3; Theorie derBIldung des cfilorinfaoren Ka-
li 53a; Chloriue und Melalloxyile, und ob es chlori«
ne-warrerftofffaiire Salze giebt 340; Chlorine-Stick-
ßoff 348; Schhirs-Eemerkung 349. — Erläiiierun-
^en über Berechnungen, und Zuiai^e von Gilbert 35i;
Eigenfchaflen und Mifchungs- VerhalmilTe der Chlori-
K» ■ Metalle nncli Q^olmDavg 556, and Berechnungen
Ober den logen, oxj'geniit-rahranren Kalk der fchoili*
E 4ü9 ]
erfttchungen 3fii- —
lern Liiicrruchungen der Htl, Ga\j- Luffac und TAf<
ttard über die Clilorine und die SaUfäiire, welche lu
Anfang dci J. iflii gcfclmeben ITnd 369, und Aeulse-
rungeii Thomfoa's 53a a. Giefe's XX, 96. 110. —
Beiiierkungcti über die clilorinc-Wüirerftofffaurea Ver-
bindilJigen von Otevreul -XXU, 228.
Verfiicli einer Vergleichung der ältei
WEiniinifcn über die Natur der oxydirte
Beunheüung des Vorzugs der einen \
von Birzelius XX, 356. Er Kens,
Gründe der neuen L«hre 563} obChloi
brennbar ifi 5iJ4> Hell mit Schwefel i
B und der neuem
;n SaUfäur«, zuc
■or der andern;
Salzfatire und
rine einfach und
ind Phosphor ver^
bindet jfiä, nicht ober mit KohlenflofF, jedorh Phos*
^gengaj bildet ? 3/1 ; Doppelfänte aus Salzfaure und
falpetriger Säure, angeblicher Chlorine -SiickfiofF und
Erklärung der ExpIoHon delTelben S82 ; Chlorine - Waf-
ferriofffaure und Ctilorinefinre und ob die Chlorino
dem Schwefel analog irt4o3; Ileirachiungen über dis
neutralen und die bafirchen falzfauren Salze 4ix{
Zweitens, Flursraure4a5; Dri Ken», JoiiraHre4a8;
Bafchhifs 441, — Früheres Schreiben von Berzelius
•n Gilben über die Jodine und die neue LshreXlX,
385. — Preisfrage XXa , 33i.
Von den Verbindungen der Chlorine mit dem Sansr?
fioff, von Friedrich Grafen von Stadion XXII, ig^j
vier verfehle Jene und darunter iwei neue, ein zwei-
te! Cl.lorinoxyd und eine oxygenirte Cblo-
rinefäure. Anweifung, wie hch letzlere in grö-
Iserer Menge darfielleu lafst Z5g. — Chemirche
Unterfuchungen über die C h lo rinefäure und ihre
Verbindungen von f^anquetin XXII, 2^5; Bureiiung
und Eisenfchaflen 393, chiorinlaure Alkalien 3(it,
chlorinfaures Quecklilber 507, Zink 3i2, Cifon 3l7^
Anuii. j. rii>nk. n.'ji. si. 4. j. 1H17. si.n. Od
f *«» J
"sab» 3ao, Biet 3i3, SchlnUfoIgen Siy. — G*f-
iMJfaffs Vertheidigung feiner Anf|irüche an die Kai-
deckung der CblorinJaure g^gen Vauquelin XXII, 2t>
— Veniieidjgnng ti. Davy's teioet AnCtJilen »on der
Chlorine XXiV, Sya. S74. — Verhallen «ob Kohle,
ReiCiblei und Oiamuil beim Glühen in Cliloriiu
XX, 19.
Leucbten bei chemifchen Verbindangen mit Uz«
faurem Gas von Chevrettl XlX, 3 [5,
Compaiateur. ein neuer von Frony XXH, Sag.
Confiiiaccki, Darfiellung folta's feiner Unierriichimgea
über die golvanifche Eleoiriciiät und iJirer ReMlaU
XXI, 341.
GramptOH, Entdeckung eines Organs, durch weichet die
Augen der VÖge) fich den Eniferniuigea der Gegeafiä»
de anpaffenXlX, 278-
Cffjfac, de, Auffindung vouZinn inFrankreich XiX, 171.
CroJ/i, Nachricht von feinen grofsen Apparaten zarBeob»
BchtoBg der Luft-Electiiciläi zu Broomfield In Eng-
land XXI , 60.
Kurven, Kumaldea,
choi'den , biaiiforinige ,
al« Verfacli, die Gedaliet
ometrifch zu cotifiriiiien,
Klempner- Aufgabe, die
Wellenförmige, und Kok*
birnformige und eyf&nnige,
organifcher Naiurkorpcr g^
»on ^iefA XXlil , aa5: «ne
lurcb eine Kumaide auliuilö-
noraraen
fen ift 33i; und ähnliche Linien ;
XXIV, 3ii.
Cta/iir, geognonifchc Betrachinngen , reranlaf&t durch
Unierfucbungen der foITiIen Knochen vietfüfsiger Tfaie-
re, ein bcuriheilGRÜer Amzug XXII, 117-
£)aUon, über den' oxjrgenin-ralifaiiren Kalk dei
fchen Blsichereien XlX, 36i.
enjli«
[
]
Dampf. Specinfcltc Gewichte von Dämpfen der Tod!-
ne, des AlkuljoU, iler Aetherarren, des Kohlenßo&
etc., liclie Flüffigkeiten.
Dainpfboote und Dampf rdilffahrl. Einige ge-
fchipliilirhe Nadiricliieti von der Erfindung der Dampf.
rchifiTalirt von Gilljgrt XXIII, 65. — Ueber die fo-
genannien Dampf boote von Buchanaii , mit eioer Alw
bil(luiig 70, — Die erfieSeereÜe mit einem von einer
DampfiiiaCchine bewegten Schilfe, befcLrieheti von
Ifaac IFeld-j-j-^ von Port Glasgow, durch die Irif che
See , um Cap Li/ard nach London , unter Führimg des
Kapitän Dodd in dem von Euclianan befthri ebenen
DampffchifFe; Getchidite de» Schiffs 78, Befehreibung
80, Helfe 86. — Zwei Schreiben an H^elä, dieDampf-
- rchifffabri, und den merk würdigen Bau eines neueii
Hafens bei Dublin betreffend 10z; Untergehen einei
Dampfbools aöf der Sflvcrne durch Explofion io3. ^
Kocli einige aeuare Zeitiings-Nachrichten, Dampf-
Xchifle betreffend \onGiibert iio; ßumphrey'iDaja^t-
fcliitfbau bei Spandau 117.
Dampfkeffel, Zsrfpringen eines Dampfkerfeis auf ei-
einem Dampfboote, und Sicherun gsmiltel gegen Fälle
diefer Art XXIV, ga; Unglückifail auf dem Ohio m
Mariette eja , Bemerkungen darüber von •.a«.9j««[ g^,
Erklärung von Humphrtys gg. — Bemerkungen über
das Zerfprengen eines Dampfkeffela in der Zuckerraf-
finerie des Herrn Conßant in London, und über die
furchtbaren Wirkungen diefer Explolion i3S. — Et-
was von ff^oolfs Paientkeltel für Dampfmafclünen 147,
— Befehreibung eines neuen ökonomifchen Dampf-
kcffels, und eines Verfuchs luittelft Dampfs Seife ztt
kochen, vom Grafen von Rumfard i5i.
Dainpfm afcliinen ohne Condenfaior und Dampfwä-
gen Trevithiks XXIV, 96. lOt A.
Dd a
[ 413 1
D«ni pfwBge XXIV, 14a a.
Davy, Huwpkrif, «inige Terfucbe über du Verbrraaea
d» Diamanten nnA des KoiilenftofEs , angeftelli in FI»-
renz and Kam XX, 1, — Ueber die L'rfach der Fai*
ben, mit fvelchen d'^r StalU in der Hitze aDläuft XXI,
306. — Seine damals neneffen Arbeilen 536. 4***
und briefliche Nacliricliiea über die fielra Mala XXfl^
545. — Verfuche und Bemerkungen über (lieFarbeiti
mil denen dieAllen gcitialt haben, gerdiriebeti saftom,
frei überCelzt mit Anmerkoiigi^n und Ziilatzen von Gu-
ben XXII, 1. — Leber die Änalogieen unter den nn-
zecfelziea Körpern und die Conriiluiion der Sänm
XXIV, 372. — L'eber die Baßs der Blautiuic 383.
DaVi/y ^okn, Eigenrcbaften und Mifcbtiugs - Verhiloib
der Clilotin-MelaUe XIX, 356.
Dejfaignes , ein neuer Verfuch über das Leuchten der
Luft XIX, 3to.
Deionstionen liehe Chemie,
Diamant, Einige Verfuche über das Verbrennen dei
Diaaianien und dea KohlenfloBs von H. Dovy XX, 1,
angefiellt in Florenz und Hom ; der Diamant durch rän
Brennglas angezündet brennt in SauecTtoff fort 4 1 g*=ill
er aut) fo ift er nicht Ichtvarz,S, 12, — Vervrandlung
von Eilen in Slalil durch Diaiuant miitelTt Childero'«
groUen Trogs ppaiatei XXII, 5G<J>
Donner XXI, «Sg.
Draht. Ein Vcit'alircn, Drahte von ausnehniendcr
Feinheit zuziehen, von IVoUafion XXII, a84i Pla-
tin- oder Golddraht in einem Siiberdraiii, den man
mit ScheidewalTer vegnlmuit. — Frony'S MeOnng
eines folchen Drahu und ffoUaßon's Aatw ort 353. Be-
merknng von Gilbert XXIV, 22. — Unachter Ggld-
draht XXII, 294.
Dupont dt Nmourt XXID, £&
r 4i3 ]
Ei Ten. Aiiflindi
den Kirpaihen X;X, I8
diescn-TLireniiiaffen vor
Edeißeine, optifches Miitcl, Re von krinfiHchcTiPafteal
zu unierfcheiden XX, 54.
Edgeworth, Verfucho über Ja» Fuhrwerk mir Räder%J
XXI, 32J.
Edlin's Werk über die Kunft Brodi 111 maclten XX, laS.
Eis, Nnchricht von einer merkwürdigen Errcheiiiitng firl
dem Eife einer Pfüize, in welcher ein Krlrnnkener lagj f
von iV»fAo{/ö«XXI, 38a. Nachtrag SgS.
eucn Malte Meteor-F.tren siif j
— Bemerkun|;en über Ge»
Cbladni XX, 257. Arten ^
aG«; mit Olivin: fibirifche 258; Eibenfiocker und ei- .1
ne nrtbrkannte zu Wien zog Jj derb: Ägramcr aCo». ,
vom Cap 2G5, der varwünrchlo Burggraf 305, in
raguay zGS, in Mexiko 263, am St-negnl 371, von
den Karpaihen 272, Aachener und Mailnnttifrhe find
Leide nirht itieteorifch 375, Cund enlliahen keine»
Kickel XXIV, lOg, dna vom Kap aber Kobalt ^gSOi
Grofs-Kniusdorfer XX, Z7G. — Aellestea Kretacf> J
nnd ancj'le zu Rom XXIV, 538. — Arahirchei ^7Q%j\
Avicenna's 264, aSa, 291, 237. Lohorer aSg , Ae- ■
gyplifchei 394 A . — Neu-Orleanfches XXllI, 534,
nnd Br^filirchcs 5S5. — Analyfen der gediegenen nie* *
leorifcben EifenmufTen, und rntdecknng eines verhält,
nirimädig gleichen Nickelgi-lialls in allen, von Stra-
miyer XXIV, 107.
Einige VerbefTerungen der Mellioden, den Siohl i.\x
härten XXI, 7-oZ, von Li/äiatl, Nichalfon und C. in
V*ax. — Ueber die Urfach der Farben, mit welchen
der Stahl in der Hitze enlänft, von H. DaV}/ aoG.
Bemerkut^gen über die verrchiedenen ZufLäiide dei
Eirens und eine neue Theorie derfelben, vom Ob. HiU-
lenmlli Karßm XXII, 428; vcanira dia bisherige che-
I
I
C 4i4 3
BiffcheTlieorie ünftailliafl ift 43j, Mußiti ^^n, Be-
gtündung der neuen Theorie 4371 Keridlate 443. —
Verwandlung von Elfen in Siahl ilurcli Diamant von
Chiiitrn unAPepys XXIt, 366. — Eifenoxydlager in
Holland, l'reisfiagoXXlll, Sig. Eifen ip det( Pfiaa-
sen 3b8,
]&larticiiä », Vcifuche über den Einflurä der Siahlfeilein
auf das Fuhrwerk mit Kadern \oti Eeigecnortk'X.XJ, 3a».
BIcciricität, ge wölin li ch c. X)e Luc's Theorie,
angewendei auf die Säule XIX, 92, — Eine leidnet
Tafel van grofser Cap»cilät in einem kJeiuen Räume
XXI, iS5. — Auch hüclift fchwache Electricitälen
wirken durch dickes Glas hindurcli XXili ii5. — ße-
griß und Coufiruction des Doppcl -Eläctrophori aus
Harz und Glüs., von ff'cber XXI , 198. XIX, 399. —
Turmalin XIX, 65. XI^I, io3. — Verbellerlea Beh-
Tcns'fchea Eleciromeier be-rchrieljon von Bokninbergtr
XXI, 19K, — B(.-meikungen übur Condenfatoren und
ihreWirkungsart von ^ä'gtr XXII, 85. gr. Einfachei
Mittel, die VeifLirkungSiahl pines Condenfaiors zu fin-
den, nacti V. ßühneuöerger XXIll, 363. — Loitungs-
"Vermägen der Metalle nach Chiliißru-s Verlachen XXII
S6a. — Eleclrifche Verfuche mit l'Ianiuien verfchiedener
Körper, die nach CuthbtrfoWs An zwifchen awei enf§e-
gengefelzl-eleclrilirte]; Kugeln gebiacht riiid, von äranät
^XIJ, 373 1 erklart durch das eleclrifche Hinüberfüli-
ren, wodurch £rfflafi'f Annahme einer Uaipolatj«
tat widerlegt werde 374- 3S3.
Eleoiritität,, galvanifche odfer Galvanismot.
Darltollung l'oltaS [Confiliacchi).'] feiner Uaterfo-
diungen übet die galvanilLhc? ElcctriciiÜi und ihrer Be-
fuliaie XXl, 34t. — Der Galvänisnius, und neuer
Verfuch, ihn zu erklären, von ffof. H^ebtr 353. —
Meinungen de» Dr. yaili 377, — Theorie der galva-
E
f 4i5 ]
Ifchen Electricität, Meinungen faiirt S77, Aeafie-
rung Pfaffs 456. XXII, 106. — Einfnchcs Mitlel Vol-
ta's Fundamenial- Verfuche anzuflellen, naoh v, Boh'
meHbergtrXXm, 565.
fierdireibiing einiger Verfaclie mit einer VoItaTcIiea
Balterie mil lehr grofseii Platten, vott Ckiidern, «ngo-
ftelll i8i5 XXII, 355; ein bec}ieranig«r Trogapparat
von 31 Zellen mit Platten von Sa Q. F. OberflSche und
jede ZinkpUtle von 2 Kuperplaiton umgeben 355 ; Glü-
hen von Ürahien, dolio eher je fchlcchter fia leiten gSS,
Wollafton' Verfuch, ein dickerer glühte eher 302 j
Scbinehuiig von Meiellen unil Oxyden 363; Verwand,
mg von tifcn in Sialil tlurch Diainani, mit Hülfe Pe-
366; noch einige pliyfikalifcheVerrucheSßf); Ver-
idlung in Eineu lilecrroninior und Nicht- Giötieii
Mögliclilt dünnen PIfltindrahts 371 (XXIV, 9.) — Be-
fchreibnn^', wie I^oliafton dvrcli einen einfachen Elec-
Ironioior Platindraht zum Glühen bringt, nach einem
Briefe de» Dr, Wollafton frei iiherfulit mit Erläuterun-
gen von Gilbert, und ciaer Abbildung XXIV, i, —
Einige Bemerktingen ilbpr {ToUaßon's neuen Bau de»
becherartigen Trogapparals, nnil über angebliche gnl-
vantfche Feuerzeuge, von Gilbert u, Krklärimg dei
neuen Baues nach Volla'a Ttieorie la, Verniulliungen
über Chililem'B Apparat 17 , Bemerkungen über Opo-
kr)'phe Angaben eine» Togen, pa Ivanifchon Feiisr-
zeugs a,',, — Einige Bemerkungen über eine Stelle
iniler Bibl. uni v erfell e, die Verdienfle der Fr«n-
Kofen um den Galvaniimus beircITend XXIV, 3S€>
ilifiorifehe Nachrichten von den trockenen elec-
trifchen Süulen üburhnitpt, und von denen der
HH. De Luc und Zamhoni insbefondere, von Gilbirt
XIX, 35. — AnalyCe der galvanifchen Süule von £}l
Luc, frei ausgezogen mit Anmerkungen von Gilbe«
4
I
i
t 'hti 1 1
XIX, G7, Verfudie iiülder nitM «rtrlmiltcnen Siiile I (e
75; uiic Jcr cerfchnittenen üt, Kiitik iler Schlülli: De In
. Luc'« fi5. Einigs ividerlagenile Verfuclie von ^ambo- 1 1
ni 83 5 De Luc's Theorie der Rltjcirkiläl . angewenUet I
auf (lieS.mle 92, — Eine trockene eleelrilclie SSuI« I
und ein almorpliärirdic-s Clecuofküp voa De Luc, «in I
Aussug aus mehrern Atirrfitzen 100; Bemerkung an üet I
HH. Schubler und 2a»iboni. ein beuriheUeniler Zu- I
lalz 135. — Notüen von <ler eleciriTdieii Säule ^am- 1
boms XtX , J^l , tiiul AJfelini's kurze KtlÄniBiuag dei I
< ZaniboiiMchcn immcrvTährenden EleclrOmoiors 4*< ' —
Noch cfniges von der Zauiboni'fchen Säule von IMa- \
metktrie iS3, \sa.Mon's 391, und ein Scbn^iben ^on-
bon%' S vom ib. ina. 181 5 Ober feine neneVnVerruche mit
trockenen Säulen XSI , i8a; CVerfiärkung und Schwä-
chung durch Marchim-n-Elecinciiät 186,) — Naidi-
richlcR von trockenen Zamboni'fch »n Säulen und Ter-
luchen mit ihnen, von Schulz -Montanus XX, 87, voa
iMäickeXX, 93.447; der Magnet wirkt nicht awf ähn-
liche WeiTe 'j3, Gedanken von Giift 111. — Vof-
Iflufige Nachricht von grofsen zu Stiittgard ausgeführ-
ten trockenen Säulen und von einer Togenannten dee-
trifchen Uhr, von v. ^'äger XXI, 187; eino Saulo
BUS laooo Plallenpaaren Gold- und Silber-fapier von
3J Q. Z. Fläche, die Funken und chen.ifche Wirkun-
gen giebt. 1 — Nachricht von einigen in Breslau snt-
ge^ihrten trockenen eleciritchen Sänlen, und Uefchrei-
bung der gtiofsen , mit einem Uhrwerk verfeheiKii
Zamboni'fchcn SSulc de» Mechanikus KUngert, von
AfCi/M-XXlU, 337, von Sooo rirtiiejipaaren.
Lieber die ZambnniTche Säulci und einige andere
trockeno eleclrifche Säulen, von t;. ^ß^«" XIX, 47;
kein Sirom durchdringt fie in Einer Kichiung, fondern
ditiSäule iß einSyltem von Quellen, welche nach entg«-.
J
[ in ]
gengeretzlen Richtungen von den racialürcbcn Berilh-
rungen eines jeden Plattenpaars aiijrirüiiicn , und ficli
■wechfeireiiig in jedem Zwifolifnleiter zerftüren^ Znm-
bontTclie und Glaaplaiien- Süulen, und aimorphari-
(ches Electrorkop 6a, — Au» einem riintern Sclirei-
ben deffelben XX, »14. XX(, igS. — Unierfud Hin-
gen zur Begnindiing einer Theorie der trocknen Vojra'-
Ichen Säulen, vpn V. Q^'igur XXII, di; es giebl elec-
trifch-wirkfame Srmleri oline Jeiiende, Trindern blos
vcrtheileudc Gemeinfchaft zwiTcIien den ein/ehien
Plallenpareo 81; Hergang der Verftärkung 91; Func-
tion der Zwifchenkorper 104. — Ueber die fogenann-
ieii rrocknen gal.-aniTchen Säulen von /ya^ XXlf, 108.
XXI, /joG; Gründe gingen die Meinung t', ^'äger's. —
Verfnche mit trocknen elociriiclien Säulen von v. Boh-
tunberger yiWW , 346; elecirirdier Zufiand 347; Ein-
flufsder Grüfseder Halten 3495 Ladung von VerriSi',
kiingsflardien 55o; Chemirdie Wirkungen bei Hallen '
von 6 Zoll Seile 352 ; Nuihwendigkeil von etwas
Feuchtigkeit 353; Sauten mit Harzfirnirs 35G} ReM-
lale 358,
Schwingende Pendel XLX, 100. 127. ii3, B. 4z.
i83. XXI, 73, und fogenannte eleclrifchc Uh-
ren von Buzzengeiger in Tübingen und Ramis in
München iSS j von Hoffmann und Kli«gert in Breslau '
XXtll, 357. — ErklSrnng der Unregeiniäfsigkeiten
der Schwingungen XXIII, 56i.
Electric itäi, ihierifcbe. Dia der eleclrirchea
FiTche, ilirem Urfprunge nach keine nach. Volla XXIi
35i. — Meinungen des Di. Fallt von der ihiarircheo
Electridt.ii XXI , 377,
Electricilät, almofphä rtf che, und Gewitter-
Electricität. Die trockne Säulo nach Z?e Luc ein
neues oimotphärilche« Electrofkop XIX, 100. BeCcbroi"
I
l
[ 4i8 ]
bong tlrSälben 109, Forfier"« Saale mit Glocken j^%
XXI, 78. Siküb'.er's wiüerlegendo Eeobachtongtn
ja3. (XXUI, 061.) — Uefiiliate aus de» BeoUth.
tungen des Prof. Beccaria zu Turin, über die EUctrid-
tät der Luft bei lnjiterm Weiter XXI, ^9, erhalten
juiiiein einei i5a Fufs langen , hoch in der Luft ifollr
teil Eiieadrahrs, — lleliiltalc Roma^Hs's 54 a, t-
Nachrielii von ÄbnKchcn Beobachtungen, welche «n
Broomlield in EngUnil vor KutZfiii aiigeßpllt worden
Und, von Cro/e 60, mitteirt eines tgoo Ftifi langan,
HO Fufs von dem Erdboden ■«nlfernlen Drali'i. —
Wolken -Eleciricilit nach Luc. Hou/arä> fiehe /jffltfw.
Bemerkungen bei einem Gswilier von Th. ForßerfZ-
Bcinerknngen über Blitz und Donner, vo'>l Gsnenl
»on Bilwig XXI, iiG; Vergleichung nüi dem Schie-
fjen aus grobem Gefciiüt/; Gerchwindigkeit de? Blit^a
i36, Donner 1 39. — Naclirichten über das Gevitfer
vom II. Januar i8i5 von Bnizenberg XX, 541, wfl-
chci über eine Fläche 40 Meil. lang und i5 breit vpi-
breiici war, in melir als 24 Stadien cinfclilug, iioil ipjt
Blitzableitern verlehene Thürme m DüITeldorf und m
Dortuimid entiiindcie. — l'eber einjn in Vorlcbl^g
gebrarliten Bliirableiter an dem Domlhnrm in Padjr«
born, ein Guiaclitcn von £oiiif«XXl, So, und Bemer-
kiingL-n darüber von Gilbert 95, nnd vpn Situiirjn
^l33. — Preisfragen XXIU, 3a5.
piectrifrli-chemitche AnXichteii Gay-LäIGkcV
XIX, St. Berzoliuj XX, SjS f. liehe Che'teie,
PiaffsXXr, 437. — Ueber einige neue eieclrifch-c*»-
milche Erlcheinungen von Brande XXII, Sya, mU
Flammen verfchiedener verbrennlicher Körper, dia
ewifiben iwci enigegengereiit- electrifchen Metallkn*
geln gebracht, der olcctrirchen Nattu- der in ihnen var-
( 4'9 ]
(Wclirtgten'Körp'er enrprechend von der einen oder von
der andern aiigei;ogi;ti werden.
Erde. Untcrruchungen über die phjfikalifchen Ei-
genfchafien der Aeker-Erden von ÄAwft/«- XXI , 929;
Einrchliirfiing von SaaerRofi' zSß.
Erde. Verrnclie libcf ihre ^xeniimdrehung von vatt 1
Breda und Heynshergtn XXIV, Sil.
ErmanXWi, 333.
Erfcheinungen, Sinnes-, Verlifillniffe der (Qhfec-
I^i Klaffen der äursern (innlichcn Errdietnnngen iii %\d-
^nAer , \on J^mneck XS\ , 145; Vonüge der Erfrliei-
ntingen des Gelichln ibo, di^s Gelitirs tSS) des Gii-
ruchfl iCH, des Gerchmacka 172.
Efcher, Bemerk ungi-n über die Ideen der HH. Pirtel,
De Luc u.a., fjber die Arl, wie die Tljäler gebilde^
worden lind XXllI, lai.
E^diQmel^ie XXIV, aig.
Fäulnifs gBhlimliiftleerenRaumnlelitvorrichXlX,4o5.
Farben und Fn rbcn-Zerftreu ung, liehe Licht,
SiBhl, Mahler.
Fernrölire, Vericichnifs und PreiFe der In dem Ut&t
Eclineider'rdien optÜchen Inllitiil zu ISencdiclbeuern in
Baiern verferliglen XXIV, aoa f.
Feuerkugel, BeoViacijiung einer groFien im Sept. i(4i5
zu Weimar, von U'itfi XXII, a5z.
Fifitur, vonriangläferaXlX, iGl-
Fixfterne XX, Sjo.
Flammen, eleclrifcho Verfuclia mit ihnen \oa Braad$
XXll, 372.
FliiCsfänre, flfC3;e/«(S Bourllieilnng von Davy't ntnit
Lehre Über r.e XIX, 38.1; XX, ki^t. Davy von Iti,
ner Theorie ober llu XXIV, ^71-
Flfirfigk/eh^n, elaftifehd^ rpedafcbo Ge^rkte
derfelben in Besielmng auf. die Ktmöfphirifcht Luft ab
Einheit, nach Ga^-Luffac nwiThmfim von ^^tifkrt
XXlVri86.— Daafpacififche Gewicht der diilEdIcliai
Fl5Qigkeiten nach fiöduometrÜchen Berechnmgen vm.
Miinecke x5d.
Farßtff Tk.f einige meteorologifche BeotNNAtnttgeii.ui
Bcziehapg auf Hawants und De Ltu^s Ideen XXI, 7&
, Foffile^.Kno-ch^tti ße^j» Geognofie*
Fuhrwerl^ mirRidetUy Verfncbe darüber voii:.£il^
, worth 3CXI, 3aa: erleichternder EiofluCi dar StaU^
federn 3a3. 33o; EinAuDi der Lange md Höbe d«
Wagens 3a& • '"»
fffUon^ Eränder der Damjiffchtffii Xl^ll, £4.
0. ■ . V.,-,
Pall e» Bereitcing wn Qchrengalle filr Maler XX, 44f>
(^asarten, rpeciUfcbe Gewichte, fiehe FlflriiglLei-
ten, elaltifche» — Der Blaiifioff . ein neues Gai
entdeckt von Gcuf-Luffac, liehe Blanfaure; — * Ith
diue-WalTerftoffgas, ^in neues Gas XIX^ 11« —•
brennenGJes bei Pietra Mala XXII, 34$.
Gqif'LuJfac'Sil^9 4'^5« XXIII, 224. Unterfuchnngen
über die Jodine; vorgel. in dem Inßit. am i« Aug. 1814;
frei bearbeitet und erläutert von Gilbert XIX, x. 2ii.
r^ NeueUnterfachungen über die Chiorine vorgel. dem
Ind^ am i.Ano:. 18 14. frei bearbeitet und erläutert von
Gilbert 5 1 5. — Einiges aus den altern Unterfuchuii-
gen der HH, Gaji "Lujfao und Thenord übejp die Cblo^
fine und die Salzfäure, welche zu' Anfang des J. 18x1
gefcliricbeii find , frei ausgezogen von Gilbert Z6q. —
Verthetdigung feiner Anfprüche an die Entdeckung der
Ghlorinfäure gegen Vanquelin XXII, 225* — Unter»
Buchungen über die Blaufiture., vorgelegt dem InfijU;
. ■]
[ 4^« ]
l8* Sept. i8t5.« frei bearbeitet und mit einigen Erläa«
lerungen von Gilbert XXIll, i. i3<S. — S|)ecilirche
Gewichte der elaßifchen FliifTigkeitcn in Beziehung auf
die atmorphärifche Luft als Einiieit XXIV, iS6. •—
. Ueber den Strontian- Gehalt. des Ari;agonits, narh Ver«
fachen der HH; Bucholz und Meifsner 202, — Be.
. merkung tib<;r den Kohlenltiure • Gehalt der Luft XXIV^
a3o 04
Geognofie. Die Eisgrotte von Fondeurle in der ehe*
maligen Dauphinee XIX, 3o5* — - Geognoftirchc Be-
trachtungen, veranlafst durch Unterfuchungen der fof*
.filen Knochen vierfufsiger Thiere^ von Cuvier^ ein be-
nrtheilender Auszug aus der Einleitung zu feinem Wer-
ke^ frei bearbeitet von Gilbert XXIi, i ; Urfprung der
jetzigen Geftaltung der ErdoberAäciie i ; foHIle Kno-
chen , ihre BeRiDmiung und daraus hervorgehende Re-
fultate iS) Traditionen und Urgefchichte i5a. -^ Zu?
latz, Ideen eines Edinburger Gelehrten und der
HH. Pictet und De Luc des Jüngern, über die Art, wie
die Thaler gebildet worden find 169; Plutoniftifches
Sylteni i65« — Widerlegende Bemerkungen Ober die
, fe Ideen und über die Thalbildung überhaupt nach Be-
.obachtungen in der Sciiweiz, von Efcher in Zürich.
XXlIIi iQi. — - Ueber ein foflUes nienfchliphes Ske*
lett aus Guadeloupe, von Könige mit Abbildung XXI/,
177. Blumenbach's Bemerkung über die Steinart 195
'0* -— Geognoltifche Bemerkungen über das Chryio«
pras« Gebirge bei Wartha in Schlehen von BleJJon, liehe
Mineralogie«
Ge.fchütz, Erfcheinnngen beim Scliiefsen mit Kanonen^
.verglichen mit Bliu und Donner ^ von v« Helwig XXI^
.xx7.^
Gewicht, fpecififch«!, Cehe Areometrie und
-;¥14«i;ri£ kälten.
[ 4fta ]
Gewitter ) fiehc Electricitat ^ atmofphiri*
fche«
G$yfer, Befcbreibung dedelbeii von Hooker'XJX^ igS,
Gieftf über die chemirche Nontenclatur uiid einige andre
cheiaifche und phyßkalirche Gegenfiände^ in dnem
Schreiben an Gilbert XX ^ g5»
Gilbert. Natur-PhilofophieX^Cl* 377^ XiQV, 286.-
llügen von Berichten in ausländ] fchcn Werken fiber die
- Fortfchritte in den NaturwiHenrchaften in Deutfchland
- XXIV, 590 a.— UeberdiefeAnnalen XXIII, 2aa,
»24; XXIV, 394 a. -*- Aufforderungen, Vorfchl3ge
und Rügen, die dentfcfae chemirche Kanfifprache bc*
treffend XiX ,2,7, 146 a. XX, 99 f. , io5 a^ 180
a, XXIII, 5a d, XXIV, 382, 385. — Cheinifche
Berechnung, MiTchungs- oder Verbiudungs« Zahlen
XIX, 271, XXItl, T98, fnsbefondere die des WalTer-
• ßoffs XIX) 270 f Erläuterungen Ober die Bercchnun-
gen des Herrn Gay -Luilac über die Jodine 267, über
die ChloriDe 35i (XXII, 22.?); und Berechnungen
über den logen, oxyi^enirt-falzfauren Kalk 56i ; und
die Verbindung des BlauftoR's iiiii Schwefel XXIil, 197.
•— Nacliiicht von einigen phylikalifchen Initramenten
XIX, 190. — Einige hiftorifche Nachrichten von den
trocknen elecirifchen Säulen der IIH. De Luc undZam-
boni XIX, 35. 67 j und Kritik der SchlüIIe De Lucs
83. — ' Erläuterungen über Wollaflon's Glühen von
Platindraht durch einen einfachen Electromotor XXIV,
I , und Bemerkungen über Wollallon's neuen Bau dei
bechcrartigen Trog- Apparats, feine höxhft feinen Pla-
tindrähte und angebliche galvanifche Feuerzeuge 11. —
Gefchichtliche Nachrichten von der Dampf- SchifFfahrt
und von Dampfböten XXIII, 63. 110, und daza ge-
F brauchte Dampfrtiafchinen 75 , XXIV, 101. 14a, —
Ueber Howard's Phyfik der Wolken und feine metech
t "1^3 ]
rtlogifchen BcobachlunKeti XXt, i. 66. -^ B^mefA
klingen über eine Heue Tlieorio von Jen Riit^ahleireiii
g3. — Einige orienialifclie Niiclirichlen von iiieteoro-
logifehen Sleiti- iinil Eifcn-MalTL'n, von Fifthrpgeft
etc. XX, 277.— ■/.iirfickruliriing arabifclier auf chrift.
liehe Zelircclinnng 2Ö7. — Aimug plijükaürdierBe
merkungen über ilie wHiitn und iingeriindcii Gegetiilüii
des niitilern Italiens XXIV, 56\ — Zitßl/.o zu der
freien Beatbcilung von Brandes ßuoliachtungeii über dio
■WirkungvonMagnena inid Säuren gegen die Enlltehmig
äor SieinkronkbeilXX, 171J. — Zufatie zu Öai/y'jVer*
fachen u. Bemerknngen ilbtr die Faiben, iiiii denen die
Allen gemalt haben, aiu dem /"/iKiw XXII, 1 F. und über
dia alten Malereien in dem rallafie der Cäfaren und Ti-
ms ,T!iermen 55, die Altlobrandini'fcbc florh^-eil 61,
li5, die Hercabini'fclicn Gemälde 66, und die ältefie
Malerei der Griccben 67 und OcrAegjpier 77. — Faft
lämmlliche freie Bearbeitungen franzüfitcher und engli-
Icher Anffäize, und diefes kritlfciie Regifter in den
Jahrgängen iSi5 «nd iSiC dec Annalen.
Glas. Prajafrage XXIIl , 5ao.
GUnberfalz, fiehe SaUfoolen,
Gmtii» XXUl, SgSa.
Gold. Unüchler Golddraht XXII, «g4, fieho Draht.
GStki, von, XIX, 393.
GoDiouieter XIX, 191. 19a.
Gummi und Tra ga nif chl eim , AnalyfeXlX, 142.
Guyion- IVIorVem, fein Tod XXI, 44a. — Zinn in Bre-
tagne XIX, 175. — Einige Fälle ifon AusHrümcn
phosphorefcir enden Ucins £91.
H.
HäUßrüm, aus einem Schreiben «n Gilbert XXIV, S94.
Hagel, groÜerXX, 299.
•
C 4?4'l
IlaJpgen^ etm za verwerfen^o Benenanng XXy lOi i.
Eammirt von^ Beiträge sor Gefdudue der AanJittua
XX, 279. 2{^» •
Eankarty ifoh., Bemerkungen desVer&.derHelTetilclm
Eniooiologte über Li&n^'s Syüeni der Bfotonik, und
Grundlinien eines ncnen Sjüems nach deflen eigenet
Gruttdfauen XXIII, s^i.
* Hausittannt Schreiben die Structnr des Urgebi^e«. qil
. .feine fkandln&v;rche uud Schweizer Reile betrofftni
XXUl, ;&a2. XXIV, io5. Siehe Stram$ymr.
Btiwig, Giniral von. Leuchten des MeerwaÜbin SX»
ia6. — £inige Verluche. mit gläfeenen « Knallbombet
XXI V ^^ — Bemerkungen fiber Blitz und J>oiteer|
nebft Vennufhungen über das £nt6ehen..der Laft»]^
Icheinungen 117. >
Hiricart d$ Thurtf » die Eisgrott0 von Fondeiule in d«.
ehemaligen Dauphinee XiXf^3o5« *
Berot vom Winkelmeflen, son FiMiuri XXU» 4aS«
Einder/en , Bemerkungeh gegen Bod(Us Gctdaakeii von
Blitzableitern XXI, 438.
Höhlen, die Eisgrotte von Fondeurle in der ^ ehemal«
Ddiipliinee XIX, 3o6*
Hoffmann ül^Wy 014.
Holzellig, I^reisfrageXXII, 35i.
Hooker i Befchreibung des Geyfers in Island XIX, 195«
Howard y Lucas, Yerfucb einer Naturgefchichte undPhy«
fik der Wolken, frei bearbeitet von Giibert XXI, 1. —
Eine i^robe aus feinen uieteorologifchen Monatsberich-
ten 66^
Humboldt, von 9 Ankündigung wohlfeiler Ausgaben leiner
Werke XXII, 240.
Humphrejfs, Bkn leines Dampfbootsbei Spandau XXIDd
117. — Siclierimg ilej DaitipfkelTels gegon die Gefahr
des Zerrpringens XXIV, 9g.
Htimus, Preisfrage darüber , XX, aa3.
1.
^aquin, Freih. von, XIX, iSa.
^äger , von, über die ZsiiiboniTijbe Sanle, iinil einige
amlere trockne Saiilen XIX, 4?» ZiifaiK aus Bricren 6t,
XX, 2i5. XXI, ig5. — Vori;iii/tge Nachricht von
gror^en z.u SluHgard ausgeführte» trockenen Säulen und
von einer fogenannten elcclrilchen Uhr 187, — Unler-
fochnngeii zur Eegn"iii(Iung einer Theorie der irocknaa
Volia'khen Säulen XXII, 81,
id^forXX, 2S7.
Indigo-IWeialJ, angebUches, XtX, Sgi.
Inrecieti, Kiirzlichtigkeii XIX, 289.
Inllitut von Frankreich, neue Einrichtung defTel«
ben nucli derkönigl, Verordnung vom 21. März 1816,
und Verwandlung in 4 königl. AkadetuieenXXIV, 325.
Infiruiiiente. Nuuelier Preis- Couratit dei optifchan
InfiLiuts zu Benedicibeuern der HH. Utz/clineiäer und
Fraitinhof XXIV, ao3, und der meclianifchen Werk.
ÜHite zu München der HH, l/tz/chneider , Liebherr und
U^erner 208.
Jodine. Unterluchniigen über die Jodine von Gay-Luf-
fac vorgelefen in dem Infi, am i. Aug. 1814, frei bearb.
von Gilbert XIX, i, an, und Erläuterungen über ei-
nige Berechnungen, welche in dierem Auffaize vor-
kommen von Gilbert 267. Vorrede 1, EigenTchaften
der Jodine 4, Joiline- Vhosplior 8, Jodine-WafferfiofF-
fänre, als Gus und tropfbar -flüffig 11, (267), Jodine-
Metalle 23, (270), Jodine -SlickliofF 28, (274), Wir.
kung der Jodine auf MetalloKyde in der Rothglßhhilie
212, auf nalTem We^e 216} die Jodinefäure 22a, Vert
JAoal- ü.riijCk, B.öf. Siri. I.iüiC. St.ti. li^ •
i
[ 426 ]
bindiing der Jodine mit Clilnrine
flofffaiire SaUe (h y d r io.l a t es
Sdze (iodaies) .45. (a?.,),
merkuQgen über beide 257 , Jodin
a5gi Srhlut»-Bemei-kur
gieen iinier den unierfi
tution der Snuren von
diereSdiliilj-Iii
feiner Anfprüche an di
3a5, Jodine-Wairer-
) azH, Jodineraurc
und allgemeine Be-
Jodine - WalTeraoff - Aeiher
lg 263. — Ueber die Analft-
ilzten Körpern und die Confii-
H. Davy XXIV, 372 , gegen
gen gerichtet und Venheidigaii°
Enideckiing der Jodine. Chi»
I
rine etc. 075 a- — BerztUus Meinimg von der Jodiae
XIX, 5[J5, lie ift ein L'ebwoxyd, und die neue Leh«
■wird durch lie nichl dargedian. — Darftellung der
Eigenfclmfien derfelben nach der alten Lelire von Btf
zeliusyiS., 4i.'ä, Jodfänre /^ll, JoJ-Ueberoxjd 453,
überoxydirle Jodfäure 439. — Ein felir eiiipfindlichei
Reagens für Jodirte aufgefunden in der Srärke, tob
StroiKeyer XIX, 146, und von feinen Arbeiten Übe» die
Jodine 21)9, und van ^acqni»'s XIX, 182 a. — Ueber
die Einwirkung der Jodins >uf den tbierirchen Körper,
von Orfiia XX, 77.
^ohn, Krönmig feiner Abhandlung über die Erzeugung
des Kali in den Paamen, la Haarleni X.\III, 317.
^oties, Befchreibung einer ReBexionä-BourTole XXIV,
197. Metall- Brillen 3oS.
Italien, Einige phylikalifche Bemerkungen über die
wüiten und iingerundcn Gegenden des initllem Italiens,
frei dargeiiellt \oa Gilbert XXIV, 56 j die Maremma
Toskanas 56, Rom und fein Gebiet 66, Urfprung der
Aria caiiiva und pairiarchjüfche Landwirlhfchaft
71 , Ponlinifche Sümpfe und ihr jeiiiger Ziißand 79.—
Rom und die Umgegend von einem andern Reifenden
gefchiideri 81. — Ueber das ewige Feuer von Pietia
Mala von Granvilii XXU, 345.
t 4^7 ]
Ä".
Kali Ulli XIX, a6. 261. 5z2. Tetmant's leichteg und
ficheres Verfahren os darziiriellen aoli.
Kalkfiein Preisfrage XXIII, 519.
Karße»i Ob. Hütienralh, Bemerkungen über die ver-
[ctticdenen Zuftände iles Eifens, und eine neue Theorie
derfolbeuXXU, 428.
Kaftnir, g«lvatiifche Feuerzeuge XXIV, 37.
ÄTaffr'iRoftexions-BoulTole XXIV, 198.
Klappen im menfchlicheti Kürper, fiehe Ventile,
KitHgert, feine grofse trockne Säule mit Ulirwcrk abge-
bildet und belchrieben XXIII , SS/.
Knochen, foffile, lieUe Geogiiolie.
König, Ck., über ein (olliles menfchlicheg Skelett aus
Guadeloupe XXII, 177.
Kolilenfäure, Gi--balt derfelben in mehrem Minera-
lien nacb yauquelin XXI , 93. — Ueber den Guhalt
der atinofpliärifcben LuFt an Kohlenfiure im Winier
und in. Sommer, von Tk. Von Saußari XXIV, 317,
nnd Benierkimg Gaif'LuJ/ac's aSo a.
Kohlenrtotl'. Einige Verfuche über das Verbrennen
des Diamanien und des Kolilenitoffs von H. Davy, an-
geßellt in Florenz und Rom XX, i; DiamamS, und
Jlednction der duraus enthaltenen Kohlenfaure zu Koh-
I lenRofF durch Kalium 10; Reif»blei, Kohle von Ter-
I peniinöhl, bei der Aelberbildimg abgefei/le Kohle,
Eichenkohle geben Waffer la, (XXIV, az3 a.)} Mi-
Ichungi-Verhaltnifj der Kohlenfaure 18; Glühen in
Chlorine ig. — Glühen in ChiMern's galvanifchem
Apparate XXII, i. — Slickfloft- Kohlen fl off, der von
Gay. Luffac entdeckte Elanftoff, hebe Blaufäure. —
Kohlenßoff im Hoheifen nnd im Siahle, Tiehe Eifen.
KoblenrtoffoKydi gasförmiges, todidrobendcAibmung
deffclbenvoii/f(Hö-XIX, 167.
£e a
Kupfer, Vergoldung de» Dtahtj durch Zink XIX, 3oi I
Kryopliorus Wollarion'ä, befchrieben XXil, 274. |
KryTiallifaiion, XXIV, a34, liehe Eis. I
L. I
Leuchlen. Ein neuer Verfuch (mi» «1er I-uftpumpt)
über das Leuchlen von Luft, von Deffaignes XIX 5io.
— Leuchten bei cheniifellen Verbindungen mit raUfau-
rem Gas beobachtet von Chevreid 5i5. — Ueber li«
Leuchten des Meerwaffers von von Helwig XX, lälj,
nnd einige VerCuche mit glärernen KnallbombeQ , von
ihm-XXI, uz.
Licht, Verhich, die verfehl edene Bre ebb arkclt «les far-
bigen Lichts im WafTer unniillelbar hclilbar zu machen,
in Beziehung auf Herrn von GötJie's Farbenlehre, von
PrtVoßy^W, 393. — Verfnche über dos Brechunßi-
Vermügen der flüITigen und der fefien Körper inittelfi
neuer Vorrichtungen, von JEfrfW/IwXX, ai, ütere
Metlioden und Verfuche 23, (Wollaflon's 23), eigne
mil flüitigen und weichen a6, mit harten fefien Kör-
pern 5o; chronifaures Blei und Realgar beiiuea ein
fiärkeres Brechungi - Vermögen als der Diamant 57, —
Verfnche über die Farben - Zertircuimg fefier und fiülli-
ger Körper , angefiellt mittelfi eines neuen Inftruraenii,
und Bemerkungen über die Verfchiedenheit der l''gr-
benräume prismaiircher, durch verfcliiedene durchlich-
lige Mittel gebildeler Spectra, von Brewfier 12K, \at-
terc gegen WoUafion , der fie lüugneie, bewiefen i3g;
Befchreibung des Inftraments 142, Befultate : chioiii*
Taures Blei, Healgar und Phosphor haben atich die
giöfsten färbe nzerft reuenden Kräfte i4Gj Entdeckung
einer doppelten farben-Zerßreuung in allen Körpern
von doppelter Strahlenbrechung i48, Tafel i5o. —
Verfuche üb'er die Wirkung brechender Miliel auf tlio
C 1»9 1
verfchiadenen Farbigen Struhlen , und eine darauf ge-
grüdJeie Vwbefferung der «chromaiifclien Fernrijlire
diireli Aufhebung aller übrigen Farben, voa Brewjler
5oi; Wirkliclikeii der nicht aufzu lieben den Farben 5oi,
Urfach der Nichiproporiioniilirät tler Farbenraunie 3o6,
■Verfiiche über das V<.Thä!lnifs der Farbenräume in
Speetris vurfchiedL-tier Körper 5i5, «nd Folgerungen
3^5i Anwendung auf die Vervollkommnung der achro- '
matifchen Fernrülire 555.
Drei opiifcho Abhandlungen: die Theorie der Beu-
gung des Lichls, dieTlieorie dar Farbenringe und über
die Gefchwindigkeit des Lichu von Farrot XXI, z^5,
— Schreiben von Brandes über die Gründe, durch
welrlie Farrot dieie Tlieorieen gegen ihn zu vcrthei-
digen fuchl XXIV, Siy. — Verfnch einer neuen Er-
klärung der coinpleoientaren Farben, die man unter
Unifiünden durcli Taufchung licht, von vaa Breda Szz.
— Cliemilche Wirkungen des Lichts , i'reisfrage XJ^
JjUC, dt, (einige hiftorifclie Notizen von feiner trocknen
electrifchen Säule, von Gilbert XIX, 55.) Analyfo
der galvaiiifchen SÜule, nüt Anmerkungen beglei-
tet 67, — Eine trockene eleclrifclic äaule und ein
ttiraorph^rifiihes Elektrofkop 100.
— der Jüngere, über den Urfprung derThäler XXII, iSg.
IMdUke, Nacliricht von feinen Verfuchen mit der irock»
neu S.iule, in einigen Briefen XX, ga. 447, Fortge-
feiite Verfudie mit dem Chvomafkop, den Durchgang
des Lichts durch ekigeOeffnungenbeiref!'endXXlI,4i6.
Luft. Leuchten durch Compretlion benbactitec vonDef-
faignes XIX, 5io. Im luftleeren Räume £ndet keine
Fäuhiifs fiatt 4o5. Specilifche* Gewicht, liehe FlüT-
figkeiten. Land der böfen Luft , liehe Itali en,
Lydiait XXI, zoZ.
i
[ 430 1
M.
Maatie, Vergleichting linearer, XXK, Sag.
Magnefio, tiehe BUre nfteine,
Magnete, aus ihnen laratJich keine trockne Säule errich-
ten XX, g^. — Dichter Magnet -Hirenriein bei War-
tha in Sclilefiän und Beobaditungen über reint^n Mag-
netjsmuä vonfi/f/osXXil, 267.
Magnetismus, 1 h i e r i fc li e r. Der thjerirche Mag-
netismus aus dynamirch.prychirclien Kräften verRand-
lieh gemacht von (5^0/: Hefter XXIV, 385; hifiorifche
Einleitung 287 ■ niagneiifche Behandlung der Kranken
290, allgemeine und beronilere Wirkungen agi , Ver-
flieh, die magnetifchen Wirkungen verfiändlich zu
machen, »94.
Malerei. Bereitung der Ochfengalle für Maler XX,
^4g. _ Verfuclie und Bemorkungeu über dieFarbeo,
niii denen die Allen geinah haben, von H. Davy , ge-
iTchrieben zu Rom, frei übeTteixi mit Anmerkungen von
Gilben XXII, i; rorhe (Mennige, Ocher, Zinnober,
Dracheiibhit) g ,■ gelbe (Ocher, Auripigmeni , Blei-
gelb) i5, blaue ("lil Kupfer geFarhles Glas, Kobalt-
glus , Ulitamarin) 19, grüne f chr^focoUa ) 26, Per-
pur 53, fch^varie und braune 39. weihe 41, Art, wie
die Allen ihre Farben auftrugen 4^, allgemeine Be-
merkungen 47, Chaptal^S Abhandlung 7. — Einige
erläuternde Zufütze zu fa mm enget ragen von Gilbert 55j
der Pallaft der CäCaren und Tiios Bäder 55, die Aldo-
brandinifche Hochzeit 61, 1 t5, die allen Gemälde au)
Herculaneum und Pompeji 66, Plinius «nd ällelte Ma-
lerei der Gnpch>:n 67, die Enkauftifche Malerei 761
Malerei und Malerfarbun der Aegypler 77.
Mureinma, das Land der btjfen Luft, flehe Italien.
Marcet, ein-ge Verfuche mit künfilicher Kälte und Hit-
ze, aDgefteUt in der pbyhkalirchen Gerellfchafi
Kalte una Mit- \
ZI
[ 43< ]
Genf XXII, 279. Marcal'i Lampe XXU,
XXIV, loS.
MiiaeQ, Preisfrage XXIU, 119.
Meer, Leucliien des ^[eL■^wai^erJ , nach \on Helw'tg
XX, laö. — Merkwüniiger Hdfenbaii bei Dublin
und Verfchiebeti des HafetiJanims durcli Slurui XXill,
Meinecke, XXIV, 358. das fuecilifche Gewiclit der eU-
fliichen KlüITigkeiieii nach liöcliionieirirdiBiiBeieclmuu-
gen XXIV, i5|}.
Mtifiner, liehe Stromet/er.
Meialle, Schmekuiigen , Verbrennungen, Boducllonen
«lerfelben durch die Hitze derChilderii fclien galv. Batte-
rie XXII, 356 — Neu entdecliieMetail-Verbindmigeo:
Jodine- Metalle XIX, 23. 21z. 220; Clilorine- Metalle
XIX, 5'|0. 356; Elaiilioff- iMetalle XXIU, 43. i56. —
Melallc der Alkalien und Erden; Neue, Iciciaie und
fichreArl, daa Kalium dariufiellen, von Tentiailt XIX,
206, lind vergt. Jodine, Chlorine, Blau&off.
Meteore. Nebenfonnen gefeheii iSi5 in Uillingen,
vofl ^iber XX. »17. — Nordlicht XXI, 7a. ~
Autserordentliche Wirkung eines Nebels in OeTireich
XXII, 253. Nebet und ilire Electriciiät XXl, i f. 66.
_ Wunderbare Ertcheinung vieler farbiger Kugeln in
Schweden XXII, 255, eine Täufcliung durch Blendung
34«.— Veniuri-sTlieorie der farbigen Bogen iminnem
Regenbogen XXII, 385, und der NebenConnen, von
Brandei 407. — Ein Hof um den Mond, beobach-
tet lu Genf XXII, 4/,9. Sielie Feuerkugeln, Me-
leorlieine und Gewitter.
Meteorologie. Verfuch einer NaiurgtCchichte und
l-iijlik der Wolken, von Luc. Howard XXI, i. —
Refuliiite ans den Beobachtungen Beecaria's über die
EleLtriciiäi der LuTi bei heiterer WiUeiQng 49, und
«alichevon C)o/7fi 7H BroomlielJ 60. — Eine Pro-
be voll Notvaia's meieorologi Italien Monats be Hehlen
66. — Einige iiieteorologirdie Beobaclitun«en in Ue-
siehutig auf feine und De Luc's Ideen von Forßer yS,
Siehe Eleciriciiä t, atiuofphärirche. — Prog-
nottica XXI, zio.
Ueteorfieinc. Neues VerzeicEinirs der herabgefdlle-
nen Stein- und EirenmalTen , in chroiiologifdier Onl-
nung, von Cklaäni, gefchricben i8i5, XX, 324, —
Bemerkungen über Gediegen - Eireninall'eii von Cklaäni
aSj, liehe EiTen. — Naeliir.igs zu diefem Verzeicli-
ninevon5/M»ifto/mit einemZufaize von CA/adw XXUI,
307. — Erfie Fotifetiung dieres neuen Verseichmf-
fes, iiebfi neuen Beiträgen zur Gefchichle der Mcteor-
Xieine, und einigen Bemerkungen von Cklaäni XXIII,
369; noch niclit verzeiclincte üllere und neucfle Stein-
falle 571 ; nengerundenc, wahrfcheinlich meteortliJie
Eir^imairen 504; Bereclinungeii über das WeQoner
Meteor, Staubregen und Nachrichten aus- dem Mot-
geidande Sö6- — Zweite Korirouung der vom Him-
mel gefallenen Martan XXIV, Sag, Sy^ ; (Ueber Bigot
de Morogue'i Verzcichnifs XXIII , 370. XXIV, 3(^3.)
— Einige orienlalifclie Nachrichten von meleorifchen
Stein, und EifeiimafTen, von Frulch- und Fifehregen
etc.. zuramniengertellt von Gilbert XK, a,j&^ Beitrags
zur Gefchichle der Lnftiteine aus dem arabifchen Rifler-
roman Anlar auigetogen nach von Hammer 279, Me-
leorfteinC) welche im J. 1740 an der Dqusu bei Hefar-
grad herabgefallen lind, aus di;n osinanifchen Keich^
■nnaleu ausgezogen von demfeib. 284; Ziffalz von Gil-
bert, ZurückCtUirung arabifcher auf chriltlidieZeitrech-
z'6j ; Nachrichten aus nKirgcnlaiidifchen Mann«
fcripten von Sylvtflre de Sacy 29 1 ; von Quatremhr$
[ 433 ]
agS. •— Alts dem Koran XXIII, Sgo. — Armenia-
nircher.Meleorliein XXIV, S40. Siehe EiXen.
Meuorfid.. lu Pfffiiiu» in n.pjeifr. al. Beprärenl..il der
Multer il« GüUrr verehrt uuil nach Elom veiCelilJ XXIV, 32(j,
SiciD de> Sanacnemtn Eligabi I 53i, ilii' rehmn« Stttii in
der C.aUa lu Mekka 33i, "li« Jakobiftain un KrHum-g«-
linhU der Küiiige von England 354, und der CreHer Dun-
ucrfteiii . der 1I7H Jahr vor Chrilü Geburt hcrabeeffllUn ill
M«r«rrt.i.. in T.b
5. agS. 291.
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Sienefer Stelntcsen 1794, von einer Feuert ngel bEgleii«
XXIV, ä4g.
Zell er SteinfaU 379S den i3. April XXIV", 55i , und
Oriiudifcher, d« Büifer «nliüudet b.il XXIV, ägS.
XXIII, 3Bi.
Weftoner Meleor io Conecticut 4. D«c, 1807, Lerech-
nel XXIII, 3BG.
Bacbmulher Aerolilb vom 5. Februar i8i4, und fein«
Anrijfe von c. Giefi XX, 117.
Sleinrall 2.0 Chafrign; bei Langrei den 3, Olit. iSiä,
, tandVnnquelin'i Analjfe dief« Meiourftains , tter keinen Kickel
enthält XXIII, 3Ü1, und Stein fall in S O m ni alle ifb i r e im
Juli löir., 384.
Bouner, im Sternburger Garten, 1S16 eine Zeilnngs -Lilge
XXUl. 383. 44fi. XXIV, 110, nicht minder der DüfreU
d o r fc r am 19. Oki. iBiö XXIV, 5!i6, 3y3,
Miaamen, Urrache in belagerten Fefitmgon, pTeiifragQ
XXIII, 5ao. ZerrtÖrimg 325-
M ikromeie r, Befchreibting eines ans einer einzigen
Glflslitife beflehenilcti Mikrometers von ff^oUaßonXXll,
384. — Ein neues Inltrument »um 'Vergleichen liueaier
I
t «4 j
Maifse von Proni/ 3*9, niillelft Glasmikronn1«r', mrf
denen das MiUimeter in hundert Theile durch Theü-
ßriche gelheilt ift.
MlkroTkope. Befchreibung eines neuen euraiumen*
geretzien Mikrolkops für niturhißorirclien Gebrfluch
aus Glas und Otiil, weklies fich acliroiuaiJIch machen
Ifirst, von Brewfler XX, 16a; Anweiruiig zum PrSpa-
riren naiurhiKoiifclier Gegenfiände für das IVliktoIkop
i64. — Befchreibung eines neuäu Sonnen -JVUkiQ-
(kop9> weichet iicb acbroniaiifch machen läfit, von
Brtwßir 170. — Befchreibung eines neuen aua einet
FhWigkeit gcbiUeien Mikrolkops, von Brtwßer 172.
■- — Ein adjuftirendes Mikrofkop, vKodiirch lieh Geggn-
ftünde in zwei verfchiedenen Enifernuiigen ziigleicli be-
trachten lauen, \oa Brewßer l-jS. — Siehe Mikro-
meter und opiifchcG Inititut,
Mineralogie, Syftemalifche Saramtungeo von Vot-
fieineningen XIX, 3oi, - — - Entdeckung von Zinn in
Frankreich 171. — Von Giefe'i Aualyfe rullifehet
Walkererde XX iiS. — Kohlenßure- Gehalt mehrerer
Mineralien' von ;FaH5He/J» XXI, gg. — Das ver-
rdianxie Lager bei War(ha unweit Silberberg in Schie-
ben im J. i8i3> niineralogifche Beiiierkungija von£/«/-
/o» XXII, 341; Wetifchiefer 244, Gefeliiebe a4g, ,
Chryfopras -Gebirge 7.5-j , nephriiariiijer fchaaliger
Speckfiein 263, dichter Magnet -Lifenftein 267. —
Bemerkungen über dsD SüberkupfeTglans, ein neues
Mineral aus Sibirien (Selb's Aerofil) von Haustnann
und Stromeyer XXIV, 111. — Bemetkungen über
den Allophan, ein neues teolitharti^es Mineral aus
deniSaalfelJifclienvoniS'/J-ömeyfr tind^auimawnXStVat
init und Arrago
■•"•^'*tM I
[ 435 ]
WontanuSf Nachi-irht vou trocknen ZamboniTchcn San.
letiXX, Hj.
Müller, Nachricht von trocknen electrifclien Säulen und
der grofsen mit einem Uhrwerk verfallenen, von KHlt
gtrt in Ert-slaii XXIII, SS?.
;i/«B*(fXXI, zio.
N.
NatiirphiloFophie XXI, ^77, XXIV, a85. a86.
Nebel, liehe Meteore.
Kebenronuen, liehe Meteore.
NickolfonXXl, 304. Sein Tod 44a. Nachricht von oi,
ner merkwürdigen Erfcheinung in dem Kife einer Pfüli
ze, in welcher ein Ertrunkuner lag XXl, 3ä8.
Hpift^J, Vor! efung über die Gerdi windigkeit des Schalli
•^ XIX, iSj.
Optik. Inhalt von r«B(»r/'J Comtpenlari Hhür Gu-
rchichte und Theorie der Opiik 1814, von Brandes
XXU, 598; von der I'erfpecliv der Allen und einigen
optirch-archiieclonirchen Regeln Vftruv's 3(j8; die
Optik des Ptolemäus ah Zufall ?.a diefen Annal. B. 4»,
Sgg. 4'5; das Sehen 4°^i Heraus Abhüiiillung vom
Winkel meiTen 4<'3j vom Regenhogen nach dem i'aier
Theodoricus 405. — p^enturi's Theoriu des farbigen
Bogens, welcher fleh oft an der Innern Seite des lle,
genbogens zeigt , mit einigen Annierknngcn von Brait-
des 385. — Venluri's Theorie der Ncbenfonnen, kiin
dorgeßcllt nnd beuriheilt von Brandes 407. — bin
Hof Hin den Mond beobachiet zu Genf iSii 4^9, —
Unlerfnchungen über Archinicd's Brennfpiegel , eine
g"krönte Preisfchrift von va» CaptUen, fielie Ar-
(himeiiis.
Einfaches Mlüel , EJelßeine von Paßett zu i
fclieiden, und Fehler in ruhen Edclfitinen und Flinl-
glaszu entdecken XX, 64. — Plangläfer mit patal-
Iden Flachen XiX, i6r. — Belchreibung eines Fern-
rohra, welches zum Sehen unlerWalTer befiimmt iß,
von Brewßrr XX, 65. Co/ZiB'j WiTtferiubiis ja8. —
Farbt-nlore galiljril'die Fernrohre und NachlferngläTer
mit Objeciiven ans Glas und Oeh), von Brewfler iSj.
— VerbefTerung der acJiromatifchen Fernrohre durch
Aufhebung aller Farben, auch der bisher nicht aufzu-
hebenden, von Breiojlsr 3oi. 3^5, — Forlgefelite
Verfuche mit dem Clirumalkop, den Durchgang des
Lichts durch eckige ÜeÜnungen betreffend. Von Lü-
rfKJte XXII, 416. Siebe Mikrofkope.
Optifcheslnlti tili der HH. Utz/chnetäer und Frauen-
hofer zu Benedicibenern ^ Verzeichnir» der optifcheo
Wtrkieuge, welche darin verfertigt werden, und ihxer
PreifeX-^V, 2o3. *
Orfila, über|die Einwirkung der Jodine auf den thieri«
leben Körper XX , 77,
Orgonifche Natiirkörper, Verfncli , Geßallen
derfelben geomelrifch zu conftruiren, von f^ietk XXM,
aa5. Ihre laM^n Ueberrefie, fiehe G e o g n o f i e.
Parallellinien XXIl, 449. XXIII, 314.
Parrot, drei opiifche Abhandlungen, Hie Theorie der
Beugung des Lichts , die Theorie der Farbenringe und
die Theorie der Gelcbwindigkeil des Lichts XXJ, 244.
— Affiniiät erfier Art, eine neu aufgefundene Natur- ^
kraft 3i8. — (Brande's Erwiederung XXIV, 317.)
Pepys yJ^n, 36?.
Pfaf, Sclueibea an Gilbert XXI, 436. — Ueber die
logen, trocknen galvanifchen Säulen XXlIj io8.
[ «7 1
Pflanzen, Preisfrage über dpn Vorzug des Regenvral
fera XXI, 209; Preisfragt-n über die Fdatizen XXIH
317, 522, 323, 324, 527, 529, liehe Chuii
PhtMgengas XX, Sya.
Phosphor. Jüditie-Phosphor XIX, 8, Chlorine nnd
Phosplior XX , 3fi9. — Oh der Phosphor Sauerlioff
enthält XXIV, 54. — Ueber einige Fälle yon Aus-
firömen phosphoresctrendeii Urins XIX, agi,
Phoiphorfäure XIX, 222. Unierfuchungen Tiber
die Zufainitienfetiung der Phospliorläiire , der phos.
phorigen Säure um! ihrer 6alze, von BerztUui XXIll,
3g5. XXIV, öi; hebe Chemie,
Fictet, über dL-n Urlprimg der Ihäler XXH, iSg, fiehe
Bibl. univerCelle.
Pielra Mala, ewiges Feuer XXII, 345.
Planglüfer, mit völlig pBrollcleii Flächen über die
"Verfertignng derfelben von Fifcher und von Fißor
XIX, iGi.
Platindraht, liehe Uraht.
Fißor, über die Verfertigung von Planglärern XIX, 161.
Ponttnirclie Sümpfe, liehe Italien.
Porret, von feinen beiden Abhandlungen über die Blau-
fäure und deren Verbindungen XXIII, 7, 8 a , 25, 4S.
54, 56, iuäbcfondcre von feinem fulphureiled
chyazic seid, feiner neuen roihtarbenden Säure
184.
Pothenofs Aufgabe von 4 Poiiklen nufgelöfi mit dem
Mefsiifch von Vietl» XXIV, 3(2.
Preisfragen und preise r t heilungen, von der
Akademie der Wiffenfch. in Berlin auf das J. 1816 XX,
219. — Der Gefellfch. der WiirenfcL. lu Göliingen
für iSiGXXri, 349. ~ Der Gefellfch. der Wifteu-
fchaflen zu Kopenhagen für 1816 XXHI. iig. —
Frogradim der bollandifclien Gefellfch« der Vrilfeufcll.
t «8 1
~su Haatlem auf (las J. i8i5 XXI, 209; (
XXüI, 517.
Prevojl, Kunrichiigkeli der Inrecten XIX, 389. —
fiicli 1 die verrdiiedeiie ßreclibarkeit des farbigen Lichu
im Waller unmilielbar fictiiliar tu maclien; in Berie-
hiing auf Herrn von Göihe's Farbenl^-lire SgS. — Ein
Hof um den Mond beobochiei 1811 XXU, 449.
> Prony, ein neues Inltrunient zum Vergleichen linenn
MoafseXXlI, Sag.
PtoUtnäus, Tiber feine Optik votiVenturi XXII, 599.41S,
Ä.
ÄfliBMUlir XXI, 1S9.
Raketen XXI, i5l.
liegen. Meteorologifclie Bemerkungen bei einem Re-
gen, von Jbr^er XXI, 75. — Staubregen XX, ^,
XXIII, 387, und CldadnL's Meinung von ihnen. —
Blutregen XX, 293. — ' Frorch-, Fifch-, Sdilangea-
Regen XX , 294. agS. 3oo.
Kegenbogen, iiehe Optik.
Keifsblei flehe Eifen und Kolilenfioff.
Robert, einige Verfiiche luii BIsufäure, befonders übet
die giftigen Eigen fcliaften derfelben XXllI, an.
Rom, liehe Italien.
Rutnford, Graf von, Befclireibung eines neuen ökono-
mifclien Dampfkelfels , nnd eines Verfuchs ntiuellt
Dampfs Seife zu kochen XXIV, i3i.
S.
da^^
Salzfoolen, fielie Ari-ometrie. — Ueber du
flehen vou Glauberfalz in einigen Salzfoplen in der
Frofikülte, von &BJ? XXIV, 176.
£auerfioffgaa, heilfame Wirkung bei einigen Afphy-
xieeuXIX, 167. Einfchlürfung deHelben von f«uch-
M
[ «9
tinhe Knien. ^
Jen Erden, fie^e Knien. Wie weit fich der Gelidll '
delTelben in Gns^cmen^cn b-liinimen läfst XXIV, 31g.
Saußitre, Theoä.vo», üljer die Venwanilluiig vun Star-
ke in Zucker XIX, isg, — Ueber.len vcrfrhiedene«
Gehalt der ainiofpliärirr heii Luft an kohlenfaiirein Gast
im Winter iin.l im Sommer XXIV. 217.
Schiefspulver. Preisfrage XXU, ^g. Wie mii»
man Schiürspulver aufbewahren, damit es leicht ent-
aündUch bleibe XXIV, 194, — Wirkung dei AuHie-
gena eines Pnlveithuims io OatiEig am 6. Dec. iScä
XXm, 3iS.
SchilTfahri, fiehc D am pffch iffe.
Schmalkalder, feino Patent-EoulTole XIX, 190. XXIV,
SckUbler, Umerfnchungeti über die pbyfikaJifchen Eigen-
fchaften der Acker- Erden XXI, azg. — BeobachtuD.
gen über /?c Z,«c'i (rockne Säule, als atmorphäri feiles
Electrofkop XIX, laS.
Schwefel XIX, 2i5. a63. XX, 5(78.
Schwimmen des menrchlichen Kürpeis XXIV. 104.
Sciinee im Mond XX, 340.
Selten, liehe Auge, Optik, Licht,
Seife, ein Verfuch, milielfi Dnmpfs Seife 7u kochen,
vom Grafen von Kumford XXfV, i56.
Senff, Tiber das Entliehen von Glauberfalz in einigea
SaJzfoolen bei Frofikälte XXIV, 176.
Silberkupferglanz) liebe Mineralogie.
Singer XXI , 60.
Skelelt, folhles menrchliches . Tiehe Geognofie.
Skinner, eine neue Vorrichtung zur Abhülfe bei fehler-
haftem Sehen XXIV, 3o6.
Soolen, flehe Salzfoolcn.
Stadion, Fr. Graf von, von den Verbindungen der Chlo-
rine mit dem Sauerßoff XJCÜ, 197. — Anwatfungi
i
wie lieb die oxygenirie CItlorinrüare in gröfserer Men.
ge darrtcllcii läfst Syg.
Slürke, (lehe Zucker Ein lelir emprindliches Rei-
gens Tric Jodine, \on Stromeifer li-lX , 14(3.
Stahl, liehe Eifen.
Stahlfedern, lidie El a rticllät. ,
Siickliofl" XIX, 264- Jodinc-SEickfioff XIX, aH;
Chli.rlne-Stiekfioff XIX, 34S. XX, 374; Stickftoff-
Kolilenftoff, der von Gatf-Lujfac entdeckte BUnfioft
flehe Blaiifäure; Slickltolf- Metalle nach Gay-LuC-
lacXlX, 3l.
SiöclLiometrie, flehe Ch emie.
Strahlenbrechung, fiehe Licht.
Stromeyer. Ein felir empfindliches Reagens für Jodine»
Burgefiindcn in der Sl.irke, buj einem BrieFe an Gilben
XIX, 146. — Anolyfen eines lieiTirchen und eines
Briefe agg. — Eine
Enicleckuiig, das Meieoreilen helrellend , Schmeli
;ung
der Thonerde und AualyCen des cngliCctien und dei
halUfchen Aluniinits XXIV, io3. — Venheidignng
leiiicr Meinung von der Natur des Arragoiiils gegen -die
im. Bncholz, Meifsner und Gay-Lnllac, ein Schrei-
ben an Gilbert aSg, — ■ Beitrag zur KennioiTB dei
Stronlians und feiner Salze 245.
Stromtyer nml Bausmann, fernere Beitr.igc zur cfaemi-
fchen und 11 linemlogi feilen Keiininif» des ArragonJts
XXI, io3. — Bemerkungen über den Silberkupfec-
glanz aus Sibirien XXIV, iii; Bemerkungen über
den AUophan aus dem Saalfeldifchen XMV, lao : zwei
Vorlefungeu gehalten in dar Gef. der Wilf. zu GStlin-
gen £
1 i3. JpU 1816.
1 XIX, 314. Beitrag »ur chemirchen Kentit-
niCs des Stronitani und feiiier Salze von Stromtyer
XXIV, a45.
E 44i ]
T.
Taucherglocke XX, 75. Gebrauch derrelben beim
Hafenbau zn Dublin XXUI, I08.
Tennant, lern Tod XIX, 3oi. — Aluminit in Kreide-
felfen in England XIX, 178. — Eine neue leichte
und fichere Art, Jas Kalium daKuflellen XIX, aoS.
Thäler, Erörterungen und SireiiCcLtiflen über die Bil-
dung derrelbcn, Helle Geügnofie.
Thee, einige phyRkalirclie Bemerkungen über dasThee-
niachen XXI , 338.
ThieriTcher Magnetisniut, liehe M a g n e t i s -
rAom/onXlX, 3Sa a. XXII, S^S: von feinen Unterru-
chungcn über die rhosphorfäure und den pliosphorfau-
ren Kalk von Berzelius XXUI , 39G. 484. XXIV, 53.
Speciürche Gewichte der elaüifcheii Fliiffigkeiten XXIVi
1K6.
ThoRcrde, fiebe Älaunerde.
Tehel, Auffindung einer neuen Maffe Melebr-Eifeii auf
den KarpatlienXlX, 181.
Trevithik XXIV, 97.
Türmalin XIX, G5. XXU, io3.
U.
Uhr, eleclrifche, fiehe £1 ectricilal, galvanirche.
Urin, phosphorescirender^ einige Fälle ,von Gut/loa
Morveau XIX, ayi.
Utz/ckneiäer , neueßer Preis - Cou ran t des optifchen Infti-
tiiis zu Benedicibeoern und der mechanifchen Werkfiät-
to zu München XXIV, 203.
r.
Vaiti, feine Meinungen von der thierifchen Electricitiit, auf
einem Schreiben an BrugnatcÜi XXI, 377.
Anual. d. rhjGk. B.W. St. 4. J. 1816. Si.ii. Ff
I
»
I 44» ]
tUlJUitiu, 'Xotilenränre • Gehalt tiidircrer Minei
itnd Analyfe des Arragoaits XXI, 98. — Analjfe einet
Meteorfteins von ClialTigny bei Langres XXIII, 3äa. -
Cheinirche Unterruchungen über ilie Cblorioläure UDil
ihre Verbinitungen XXII, agS.
Vetiiile, über tlie Klappen- VeDlile in dem menfchli-
cheu Körper, und ihre Anwendbarkeit bei Mafchinen,
von Moyle XXIV, 368.
Venturi, Inhalt Teines Comraentari zur GeFchichra
und Theorie derOpiik, 1814, von 5rflflrfM XXlI, SgS.
Seine Theorie des farbigeq I'-ogens , welcher üch oft
an der innern Seile de» Uegenbogtn» leigt, mit Anmer-
kuugcD von Brandes 5S5.
Verfteineriingen. rylienialifcho Sammlung des Ha-
nauer Con.toirs XIX, 3o3, fiehe Geognofie.
Pieth, VerfHch, Guftalieii ori^anikher Naiurkörper geo>
metrifch zu conftruiren XXIU, aa5, — Auszug am
einem Schreiben: Kumsidenin einem Panorama, und
leichle Aultürung mit dem McfsiiCch von Potkenot't Auf-
gabe von 4 Punkten XXIV, 3ii.
f'olta, Darfiellung feiner Unterruchungen über die gaW
vanifrhe Eleciricität und ihrer UeMlaie, (^vou Confiliac'
ekO XXI, 34q.
Wärme. Einige phjrikaliTche Bemerkungen über das
Theeniachen XXI, 353. — lieber ein Verfahren, '
das Frieren in die Ferne bu bewirken, (Kcjopho-
rus), von IVollaßon XXII, 274. — Einige Verru-
che mil künitlicher Kfilte und Hilfe, angeftellt in der
phyfi kauf eben Gifelirch. zu Genf, von Marcet »79 J
erfiere mil dem Kryophorus , leliiere mit Sauerltoffgas,
das durch eine WeingciÜUanune bläft. — Schmelzung
der Kiefel- und der Thonerde vor der MarceiTchen
C 413 ]
Lampe, vnn j:(jom*i/«r XXIV, loR. — WimeTzno-
" gen undVerbreDüungeii mit ilem grors^in CAi/^Äj-iiTclieti
gatvaniTchen Apparate XXII , 35G, und wie ff'oHaßoH
Platiiidrnhi Jurch einen eiofadien Ek-cironioior zum
Glühen briiigt XXIV, i. — Sogen, galvanifche Feuer-
leuga ai. — Wäcme-Capaci'iii XIX, 55. — Wjr-
Die-Leitung der Meialle XXII, 56z, liehe Eis,
^art, ffam., Beobachliingen über Kurz- und Fernfich-
ligkeit bei verrclijedeneii Metirchcn XXIV, a53.
TVar tlia, »las verlchauzie Lager dabei, im J, ifji3, und
geognoliifclie und miueralugirche Ecobacfilutigen bei
Errichlung delltiben angeftellt von BlefonXXll, 241,
Wairer. Sehen unl er WatTerXX, 6'.. yS. laö,
fP'ebir, ojtof., Nebenronnen gefohen iSiS in DüUngen
XX, 2.7. — Begriff und Confiruciion des Doppel-
F-Iectrophors ans Hari und Glas XIX, aoQ, XXI,
198. — Der GaWanisnma, und neuer Verf.ieh, ihn
zu erklären 353. — Der tliieriCcIie Magnetismus aus
(lyii.imircb - chemifchea Krefien verriändtich gcmaclit
XXIV, zü-S.
M^eid, If., die etfie Seereile mjl einem von einer Dampf.
inafchine bewegten Schiffe , von Glasgow inSchotiland
um Cap Landsend nach Londoii .\X11I, 77. — Zwei
Scliteiben an ihn, die Doinpffchifffaliri und der merk-
^vtirdigen Ban zweier neuen Häfen bei Dublin betiefi«
Fend 102.
Wiejt, Beobachtung einer groTscn Feuerkugel XXII,
a3a, — AnfserordeniÜrhe Wirkung einea Mcbels zS.^.
WitUVi todtdroiiendeAthumng von gasformigem Kolilcii-
lioffosyd und heilfanie Wirkung des Sauerftoftgas bei
einigen Atphyxieen XIX, 167.
Wolken. Verfuch einer Naiurgerchichl» und Phylik
der Wolken, von Luc. Howard, frei bearbeitet von
Gilbert XXI, i; die Nalurgefchichle der Wolken 3;
l'f a
— £i
richten 66. —^ Bi
eineiii Hegen yS vj
U^otlafto«, (über feil
Über leine Zerlirc:
Verfahren, Has Frit
f 4H ]
Lockenwolke T^ Haiifenwollce in; Nebelfchicht ir]
regnende Wolke 19; PhyHk der Wolken, oder Eni
flehen', Schweben und Zerflöning derfelben a3; Vei
"lung 33 ; eleclrifclier Zußand der Wolken aS; 41
feinen meteorolcgifchen Monstibi
nerkungen bei einem Gewitter ^S,]
a Th. Forßer.
! Bredmngg-VerfueheXX, z5.
unos- Verfnche 109-} Lieber
en in der Ferne zu bewirken XXl[,
Ein Verfahren, Orähle von ausiiehinendtfj
Feinheit zu zielten, und Betclireibnng eines oui
einzigen Glaslinfe bL-fiulicnden Mikrometers xä4.'333,
■ — Bulclirelbung, wie er durch einen einfachen Elec
trtiiiiotor Plutiudrahl zam Glühen bringt, aus
Briefe XXIV, I . — Sein neuer Bau des becherarli|ea
Troga|iparai9 und fein paradoxer Vcrfuch mit FialilF'
dralü XXII, 355. 365. 371. XXIV, 119.
^oolf, eiw(ts von feinen Patent- Keliejn für Dampfm»-
l'cliinen XXIV, 147.
von feiner trocknen Saale von
1 AITalini 42, von Delani^lhetie
_ n Zambonis gegen De Luc «8^
392. — Neuere Verfuche mit feinet
■fe an den Prof. Pictet XXI, 18».
JSamboni, Nacliric
Gilben XIX, 35
IS^, und Bemerkini)
124; VI
Säule, .
ickfahrui
irabifclier auf cbrift-
Zeitreehnunj-, ?.i
liehe XX , 287".
^enneck, Verhältnlffe der fünferlei KlalTen der äubeni
linnlichen P.rfcheinungen lu einander XX! , 14g.
Zink. Nuihrichien und Preife von geivalzleii Zinkbiet
ehon aus Oborfchlefien XIX
Zinn, Anffnidutig von Zinn in Frankreich, XIX, 171,
an derVienne 171 und in Bretagne 176.
Zucker, Ober die Verwandlung von Stärke in Zucker,,
von Th. von Saujfure XIX, 129; Analyfe des Stärk»-
Zuckers i35( lies Wciiiirauben - Zuckers 137; de*
Milchzucker», der Manna und des Giiuimi 144. — '
Zucker «ns Weilen XX, iz3, daB WefentHche bei
der Brod'gähriiug nachEälin.
aU ifM, 3 ^^irJiM-
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Cä&JifS^y^t4.^»A
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