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Full text of "Anthropologie der naturvölker"

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OF 

SOCIAL 
ANTHROPOLOCY 

Humo  Minn.huntäni  nihil  a  me  alicnum  puto 


k 


• 
I 


>  J 


tai  yttAt  ber  Ueb«rfe|un0  in  fccmbe  ^prat^en  bleibt  toorbc^alten. 


S)ie 


$imnifantt. 


(St^nogrQ))^if4)  unb  cuttut^ijlotif(^  batgejleUt 


t>on 


Dr.  Sl|eolt0r  I0ai1^ 


«ifle  ^aifte. 


fiti^jjie,  1862. 


sc  tt  t  H  0  ))io  ( 0  g  i  e 


ber 


^atnxt>blfn 


oon 


Dr.  Sl)e0lt0r  pail^ 


X)nttet  S^eil. 


*  *  ■* 


•    • 


iilj!l862. 


gtiebri(^    gltif^ier. 


702281. 


* 


•  « 


aSorrebe. 


S)ie  Eingeborenen  iDon  ^merifa  \)at  man  fe^r  oft  gefd^ilbert, 
unb  bo4^  ftiib  fte  im  ®tunbe  nur  menig  befannt.  @ie  f)aben  baS« 
felbe  @d^i(ffat  gehabt  mie  fo  iDiele  gefc^id^tli^e  ^erfonen  unb  @r« 
eigniffe  totl^t  burc^  mel  gelefene  ^i|}ortf(^e  Slomane  ^inburdiige« 
gangen  finb,  baburc^  mannigfaltige  SBanblungen  erlitten  unb 
julet^t  ein  trabitioneQ  ftj;irte9  93ilb  jurudgelafTen  (laben ,  um  bef« 
fen  Unric^tigfeit  nur  btx  Tlann  Don  %a^  rvti%  3)ad  SRa^enoor* 
urt^eil  unb  boS  ^arteiinterejfe  ber  weisen  3lmerifaner  ^at  {le 
ebenfo  (^duftg  in  fa1f(|)em  Sichte  erfd^einen  (äffen;  einzelne  SRei* 
fenbe  ftnb,  bur4)  bie  ftnnli(^e  9laf)t  unb  bie  Tla6)t  iti  unmitiet« 
baren  @inbru(fed  bejlod)en,  nid^t  fetten  ju  unrichtigen  aUgemei' 
nen  iRefuttaten  über  fte  gelangt;  man  ^at  oft  ein  local  richtiges 
Silb  ber  (Singeborenen  entn)orfen,  bad  nic^t  atötppifc^  gelten 
fann,  unb  no(^  öfter  oerfannt  ober  überfeben  ba§  bie  tümmer' 
li^en  {Refie  biefer  !B5(fer  meiere  nod^  übrig  ftnb ,  in  oieler  .^im 
fi(|^t  nur  geringe  3le|inli4)teit  mit  bem  geigen  toai  fie  in  früherer 
Seit  waren.  S)ie§  2lUe8  ^at  jufammengetoirft  um  e«  ju  feiner 
genügenben  2)arfteUung  berfelben  fommen  ju  laffen. 

3n  9lmerita  fetbfl  ^at  man  einen  9(nlauf  boju  genommen 
ben  niebergetretenen  Eingeborenen  n)enigflen8  na$trägli(|^  auf 
bem  Rapiere  geredbt  ju  n)erben:  bad  gro§e  SBert  oon  School- 
er  aft,  totl^ti  burd^gängig  auf  aut^entif^en  SRad^rid^ten  berufen 
foQte ,  koar  befhmmt  ein  aUfeitigeS  unb  ooKflänbiged  SBilb  i^red 
SßefenS  unb  fieben?  ju  liefern.  Sielerlei  f4)ä^bare8  2)etail ,  bef* 
fen  3ut>erldfftgfeit  inbeffen  mand^ed  ju  n)finf$en  äbrig  la§t.  ifl 
barin  }ufammengefient,  man  barf  fagen ,  oerfledt:  ba6  ®an}e 
ifl  eine  o5Uig  unbearbeitete  SRaffe  oon  (Rohmaterial  unb  nur 


VI  ©onebe. 

mä)  einem  äu§erli4)en  @(i^ematidmu8  angeorbnet;  bei  le^te  ^i- 
liorif^e  I^eil  be«  aBerfcg  ent()ält  »tele«  ba«  feit  tanger  Seit  afl. 
gemein  bef annt ,  Siele«  baS  gän jlid[i  untuic^tig  unb  ni^t  ffleni- 
ge8  ba«  unjuöerläfjtg  ifl;  bie  grobe  25erfcf)tt)enbung  bie  burd^* 
gängig  batin  ^etrf^t,  bie  mangelhafte  SSorbilbung  be«  Berfaffer« 
fär  bie  fiöfung  feinet  Stufgabe  unb  bie  fafl  nirgenbS  ganj  abge* 
legte  SBefangenl^ett  be«  ^nglO'^merifanerS  laffen  mid^  glauben, 
ba§  e8  mir  möglich  geworben  ijl  auf  fel^r  ungleii^  fleinerem  Kau* 
me  für  ba«  wa^re  SBerjionbni§  jener  aWenf(!^en  er^ebli^  mel^r  §u 
leiflen. 

(Sine  ri(i{)tigere  Sluffajfung  vieler  ®egenjlanbe  unb  eine  bef» 
fere  (Sinji^t  in  ifiren  Suf^mmenl^ang  lä§t  jid^  auf  bem  üorliegeu' 
ben  ®ebiete  allein  butc^  forgfältige  Serglei(^ung  einer  mögli^il 
gto§en  Slnjal^I  öon  ©njelberic^ten  unb  burdji  genaue  IWebeneirt» 
anberfleffung  ber  etgent^ümlicf)feiten  mögliii^fl  öieler  955Ifer 
enei^en,  unb  n^enn  biewünfi^enSnjertbc  Äürje  ber  DarfleKung 
im  oorliegenben  galle  au(^  gebot,  gar  mand^e« minber  SBid^tige 
gu  unterbrüdfen  unb  auf  gar  man^eS  minber  Sel^rreicib^  wiebr 
nur  l^injubeuten  aW  e«  toeiter  auSjufü^ren ,  fo  bfirfte  bod^  gerabe 
babut(^  bie  ©ii^erl^eit  unb  ^ßracifion  be8  ®efammtbilbe8  baS  ft(^ 
geben  tie§,  mefentlid^  gewonnen  ^aben.  (Sbenfo,  benfe  i^,  toirb 
man  e8  billigen  ba§  in  mand[)en  ^^Jartieen  be8  Sucres,  nament« 
üd^  in  bem  Slbfc^nitt  über  Temperament  unb  (ll^arafter  ber  3n* 
bianer,  ni(|)t  fotoo^l  bie  bur(^fd[)nittlid)en  Seiflungen,  al8t)iel» 
me^r  bie  l^erDorragenben  unb  bebeutenbenßrfc^einungen  fierauS« 
gehoben  morben  jtnb,  um  bie  ®renge  }u  begeid^nen  bi8  ju  njeld^er 
jld^  bie  gdfiigfeiten  biefer  SBölfer  entwidelt  J)ahtn. 

3)er  ^lan  meld^er  ber  gegenwärtigen  Slrbeit  gu  ®runbe  liegt, 
ijl  in  feinen  ^auptgügen  berfelbe  toie  ber  beS  borfjerge^enben 
©anbe«.  (Sine  nähere  Erörterung  beSfelben  f^eint  an  biefer  Stelle 
um  fo  weniger  nöt^ig,  atö  bie  ihiti!  über  i^n  fid^  bi8  je^t  nur 
toenig  geäußert,  unb  f\6)  überhaupt  mit  bem  oorliegenben  9Berfe 
fo  fj)arfam  befcf)äftigt  l^at,  ba§  oon  biefer  ©eite  ber  gortfe^ung 
be8felben  leiber  nur  geringer  Slu^en  ertoad^fen  fonnte.  3^^  SBe- 
rücrfld^tigung  bei  ber  Seurt^eilung  ber  gegenwärtigen  9(rbett  ^a* 
be  id^  i^r  f^auptfäc^U^  ^oIgenbe8  gu  empfel^Ien. 

aSer  eine  au8fü^rTid{>e  Unterfudj)ung  über  ben  Utf})rung  ber 


90mb«.  VII 

Seo&ltening  ^tmerita'd  txtoaxUt,  toirb  ftd^  getäuf4)t  finben.  @8 
gilt  in  biefer  93eiief)ung  voai  Helps  fagt:  Large  investiga- 
tion  in  these  doubtful  matters  makes  men  careful  of  Co- 
ming to  any  conclusion. 

Unter  bem  iReuen  unb  föigentbümlic^en  bad  in  bem  Sud^e 
geboten  »irb,  Derbient  befonbere  9lufmetffam!eit  in  ber  erjlen 
^älfte  baS  über  bie  $Relig.ion  bet  3nbianer  ©efagte  unb  bie  3)ar« 
Rettung  ber  ^ijlorifd^en  ©d^idfale  bet  Eingeborenen,  in  bet  ^mei« 
ten  bie  (Stbttetung  fiber  bie  Satiben,  aber  bie  Xupi « ®uaram 
unb  bie  Dmagua. 

X)ie  Sef^t&nfung  auf  geringe  ^rioatmtttel  unb  bie  9tot^' 
loenbigfeit  bie  größeren  SBibliot^efen  T^eutf4)lQnbd ,  abgefef)en 
oon  (ätseren  Keifen,  nur  au8  ber  $erne  ju  benu^en,  ^aben  fo' 
kpo^l  ber  Soüjlanbigfeit  iti  SRaterialeS  Antrag  get^an  aI8  aud^ 
manche  n)ünf(ien3kDert|ie  Erneuerung  unbiReoifton  früherer  @tU' 
bien  abgef4)mtten.  Um  fo  banfbarer  mu§  id)  ber  freunblicf^en 
Unterjlü^ung  gebenf en ,  bie  meiner  9(rbeit  baburc^  ju  t^eil  ge« 
kporben  i{l  ba§  ^err  @e^.  aReb.'lRatl^  ^eufingerin  SRarburg 
mir  feine  reid^e  fßrioatbibliot()ef  auf  hai  SBereitoiUigfle  gebf net 
^ot.  jtann  man  ben  SRangel  an  3:]^eilna()me  für  etf)nograp^tf4^' 
ani^ro))oIogifc^eUntetfu4)ungen  ber  gegenn)&rtignod^tnS)eutf4)' 
lanb  bei  gelehrten  ©efeUfd^aften ,  auf  ben  Unit^erfttaten  unb  im 
tt)iffenf(ä^aftli^  gebilbeten  ^ublifum  fajl  allgemein  ifi,  im  3ntereffe 
ber  Baift  nur  beflagen,  iumal  ba  man  fleine  2>etaild  euro))di* 
fettet  (ät^ifx^tt  fo  oft  a\i  (Segenflanbe  be«  ^b^flen  ^nteteffeS  be* 
^anbelt  jle^t,  fo  lä|t  {tc^  bod^  n)enig{len8  oon  einet  fetneten 
Sutunfi  hoffen  ba^  fte  biefeS  3Ri§t>er^ättni§  befeitigen,  unb  ba| 
ber  enge  SRal^^men  bet  $a4)gelefitfamf eit  unb  bie  3tt)ede  fpecieUet 
Setufdbiibung  einmal  n)iebet  auflebten  koerben  ben  mi{fenf(i^aft« 
Ii4^en  ^otijont  ber  ®ebitbeten  fa{i  auef4)Ue§1id^  ju  begrenzen. 

3)ie  2iteratur ,  rotl^t  ^ier  füt  ben  3.  unb  4. 99anb  beS  SßetfeS 
iufammengefa§t  kootben  x%  etjitedt  ft4)  nut  auf  badjenige  toai  mit 
ju  eigenet  Senu^ung  ju  ® ebote  jlanb ,  unb  maä^t  ha^tx  leinen 
9(nf))tu$  batauf  aUe  loic^tigen  2Betfe  }u  umfaffen  bie  übet  ben 
®egen{lanb  tiot^anben  finb.  93iete8  baS  g&njli^)  untoi4)tigf$ien, 
i{l  auSgef^ieben  tootben ,  einige  bebeutenbeten  SBette  ^aben  ^xtx 
unb  ba  no^i  beiläufig  im  Xeite  fetbjl  Etkodfinung  gefunben.  93id« 


vni  ©oneb«. 

meilen  lourbe  baffelbe  9ßeit  in  meuteren  9ludgabeii  benuj^t  bie 
Serfc^iebened  barboten.  3)ie  Zitate  befagen  barübet  hai  9löt^ige. 
Mgemeiner  SBefannteS  unb  Unbejlrittened  mit  auSfä^rtic^en 
Duellenangaben  ju  belegen,  erfd)ien  überfiüfftg.  ^bbilbungen 
maien  entbel^rlicf^ ,  bo  mehrere  9ieifett>etf e  metdj^e  in  biefer  ^in« 
[\6^t  @elungened  geliefert  ^aben,  t)ox  Mtm  bie  Steifen  bed  ^rtn* 
jen  SRajimilian  ju  Sieb,  aUgemeiner  oerbreitet  fmb.  !Die 
et^nograp^if(^e  jtarte  totl6)t  man  bei  biefem  Sanbe  oermt§t 
mirb  bem  folgenben  beigegeben  merben  um  bie  fartograp^ifcf^e 
J)arfleüung  Slmerifa'ö  nit^t  ju  jerrei§en. 

gWarburg,  4.  gebruar  1862. 


3itf ü$e  nnb  Serid^umtgett« 

p.  ().  Der  '21udbcu<f ,, Keffer «Stpat^en"  tfl  n)af|itf(^einli(^  untt^Hg,  bo  bie  9{o« 
Dojod  ni(^t  Apachcs  de  oavaja,  fonbern  A.  de  navajo  ober  de  navajoa> 
a\\6)  Navahoas  unb  Navabos  genannt  h)erben  unb  i^c  9{ame  (nad)  Bart- 
lett  I,  325)  „9lat>a\fo^''  gefproc^en  n>trb.  U^be  (163)  $ä^U  9  ^oupt- 
flamme  ber  ^^Kic^n  auf. 

p  7.  X)ie  Stpand  erflrecfen  ftd^  (na<^  ßartlett  I,  81)  oon  3acatecad  bid  )um 
^oloiabo  von  Xejrad  unb  {Icetfen  von  bei  9Reetedfüfle  bid  nad)  ^tu 
tDUfico  ^in.  92a(&  9Rü^Ien)>focbt(I,  2U)  ^aben  fle  Monbe«  ^aar. 

p.  28.  Ueber  Mc  5Wa^couHnd  im  6üben  öon  Green  Bay  09I.  Alcedo  III,  457  f. 

p.  37.  ^te  Wolter  von  Zcj^ai  ftnb  bur^  bie  %pa^tn  in  Meine  Sanben  getfprengt 
»otben  (Arricivita  III,  20). 

p.  81  u.  SO.  X)ie  93ern)ü{iun9  bed  3agbtt>ilbed  macf^t  Espinosa  (V,  22)  in  9ttvi 
Tlnko  ni(^t  ben  (iingebornen,  fonbern  nur  ben  Spaniern  jum  S^onvurf, 
bie  uon  ben  erlegten  IBüffein  ni((td  ald  bie  Sungen  ju  effen  pflegten. 

p.221.  ^ud)  n)ad  Garcilasso  unb  na<^  i^m  AIccdo  pon  ben  D^at^eg  er* 
ia\)\t,  fcl^eint  un^uverlaffig. 


Inhalt. 


2)te  Srage  nac^  bem  Urfprunge  bei  QSedölferung  oon  9(meiifa.    IDte 
^auptabt^eilungen  bei  na(^folgenben  t^atfledung. 

Sie  ®{itgcliotettett  im  Cfteit  bed  9^iftn%tb\i^tB. 
I.  (Stl^nognipl^ir^e  IUberfid)t. 

Ij  3)ie  ^t^dpadfen  unb  Jtenai-Sölfet  9^ame  unb  ©renken  biefet 
Familie. 

<StQ|entlt<^e  ^t^opadfen:  dbepempand.  SRotb«.  jtupfeiminen - , 
^unbdrtppen-,  ®cIbmc(Ter-,  M^n-,  ©ibei*  unb  »era-jnbioner;  lejjtete 
DieHet^t  mit  ben  ©ifani  ibentifd^.  ^ie  eorfee« «  XacuHied ,  XIatffanat  unb 
Sttoalx^oqua,  Umpqua.  Die  ^oopab-  Die  ^Ipa^en  unb  9{at>ajod,  i^re 
^eifunft^  t?on  fRorben,  ^udbteitung,  einzelne  €tämme;  bic  fiipaned.  Die 
Diaotbi  ober  ßoucf^euf.  — Äenoi-Sölfer:  Äenaier,  3nfilif  unb  3nfalit, 
JtoUf(9anen,  ^tnaf)  am  jtupferflu^,  U^alenjen 8.4. 

2)  Die  9((aonfin  unb  3tofefcn.  &itn^tn  i^red  geraeiufc^aftUc^en  <S)e« 
hittti.  ytamt  bei  ^Igontind  unb  Sanberungdfagen.  fnötbiic^e  ^Igon- 
find:  9{eufunblanb  unb  $abraboi:  Mountainecrs ,  9lcfcaupic,  SDticmac. 
dtc^emin,  $enobf(ot,  ^benafi,  3:aTcateen  in  ben  Jtüflenldnbern.  jltniflino 
ober  dree  tiefer  im  3nnern.  Die  Djibmap,  Dttdma  unb  ^ottomatomie, 
it^re  ^udbe^nung  unb  i^re  2Banberungen ;  SRiffifTau^ie,  Sauitcux,  URif« 
finftg.  3n  ^^u  (Sngtonb:  $ennacoof,  $an>tu(fet,  9hpmu(f3arraaanfet 
SBampanoag,  $ofanofet,  $equot,  ^o^itan,  Wontaut.  Srotefen:  9iame, 
bie  octbünbeten  ^olttx  unb  bie  ^uronen.  2Bo^nfi)^e  unb  S^erbreituna, 
Jhicge,  untergegangene  Sölfer,  ^udbe^nung  ber  3rofefenmad)t.  Dieiuf* 
carora  unb  i^re  9(ufna^nie  in  ben  tDunb.  Spätere  Sijje.  6ublic^e  unb 
n)e|tH(t)e  ^llgontind:  Senni  Senape  ober  Delaware ,  'S)hnfx,  Xodroag^, 
iRanticofe.  SBanberungdfage  unb  ^Ola&^t  ber  erfteren.  —  Die  Xitel  „&xoi» 
oäter,  Onfel"  2c.  unb  i^re  Q3ebeutung.  ®eograp^if(^e  9}amai.  jtriege  ber 
Delan}are  mit  ben  3tofefen  unb  i^r  ^ludgang,  ber  Seiberro<t,  fpätere  ^il^t. 
Die  6ufquetianno(f,  9J{a{fatt>omef,  $on)(^atan,  IDtanna^oac,  ID^onacan. 
fRoxt)  CioToIina:  $ampticoe,  d^omanofe,  tBebeutung  bed  D'tamend,  frog« 
li(^e  3^<ntität  mit  ben  @(i;^an)anoe,  ältere  unb  neuere  ^erbrcituna  unb 
SBanberungen  ber  Ie|)teren.  ^Ingeblic^e  ^erfuuft.  Die  3ainuid,  5ti(fapu, 
S^ami  unb  anbere  fleinere  S^ölrer.  Die  @aut  unb  gücbfe,  bie  SOtcno* 
minie.   Die  Sc^roari^füge  unb  ^rrapafioecl.   Die  6c^ienned.    .    .    6.  9. 

3)  Die  8iour«93dIfer.  Die  eigentlichen  6ioui  ober  Datota  nebft  ben 
^fftneboin.  Die  SBinebagoe,  9]Rtf[ouri,  Sotoa^Dtoe,  Oma^a  unb  $onta. 
Die  Dfagen  unb  ^on&od,  bic  Duappa  unb  ^rfanfad.  Die  H^enitoie, 
Jhä^en-^nbianer  unb  9)Ranban €.30. 

4)  Die  9ah) nie d  mit  ben  0ti(cara,  SDoco.  ^tt^i,  9Dit(^ita.  .    .    e.  35. 

5)  3foIirte  Sölfer  bed  eubn)e{)end:  jtioniap,  <Pabuca.  3n  2:e;ad: 
bie  d^obbo,  Xoh^taf^  ober  Pawnc<'  Picts,  Xoioacanie,  Xonfamap,  Garan- 


ca^ua.  Xaenfa,  CL^etima^e,  9(ttacapa,  Vbaisc  2;onKa,  ^agoo.   Die  9taU 
(^eg,  ^(udbe^nung,  ^age  über  t^re  (Sinmanberung ,  i^r  Untergang.  @.  36. 

6)  Die  95ölfcr  be«  Sübojlen«.  Der  3"fl  ^e  Soto's  unb  bie  et^nogra« 
p^ifc^en  Data  beffelben.  Die  (^^octan)«3Ru0fogte>9)direr:  bie  ^^ottamunb 
ä^itfafaU)  unb  i^re  angebliche  ^inmanberung ;  bie  HJtudfogie  ober  Q^xttf, 
i§re  BUt  unb  SBanberungdfagen.  Die  Ud)ee.  ^ejie^ung  ber  (Ereef  ^u 
ben  fRatd^ej.  Die  doofaba.  Die  (^fterofee.  Die  (&atatvba  unb  anbere  SBöi* 
fer  Don  B.  Carolina.  Die  ^amaffee 8.  39. 

II.  yi)i)pr4«  «igentl^ttiiilii^kritfn. 

jlräftige  (ionflitution  ber  amerifanifc^en  ^a^t.  Unmöglu^feit  einer  ad« 
oemeinen  d^aratteriflif  berfelben,  namentU^  in  SRücfftc^t  Der  €d)äbeIform. 
Die  t9pif(fte  Kopfform  ber  3nbianer  im  Ojien  be«  Jelfengebirge«.  im  9Cttge- 
meinen  nid)t  runb.  Ser^ältnif  lu  ben  (Sdfimo  in  biefer  ^inftc^t  6ttrn,  ®e- 
fid)tdn)infel ,  ec^öbelca)>acität.  &tfx6it:  9lugen,  IRafe.  URunb,  ^^pftognomie 
'(9Iaoaiod).  Dad  ^aor.  ^art  unb  jförperbeboarung.  Hautfarbe  unb  ^aut* 
geru^.  jtörpecbau,  @tatur,  i^ang,  ^udfelfraft;  diaent^ümlidbfeiten  ber  Set* 
ber.  BptdtUt  eingaben  über  mepcere  ^t^apa^fen-Sdlfer,  Dafota,  SRanban 
u.a.,  Djibmap,  MountiineerB.  jtunfllid^e  gormung  bed  6(^öbeld.   6.45. 

III.  Attert^ftmer. 

Die  9{a(^n)ti{ungen  über  ben  alten  3ufammen^ang  ber  ^eoi^Iterung  von 
9{ocbamenfa  mit  ben  2)dlfern  t>on  9{orbof}  •  ^{ien ;  mit  ben  fpolpneflem;  mit 
Europäern:  bie  3<t^rten  ber  9{ormänner.  Die  Strälinaer:  aüe  Ausbreitung 
ber  (Ittimo.  Der  Dighton  Rock ,  ba^  SDlonument  oon  Newport.  Die  angeb« 
Ii(^en  ^a^itm  ber  3tl^nber.  <Srforf(^ung  ber  alten  Denfmäler.  i^toaxapf)\\i^t 
Verbreitung  unb  (Sintbeilung  berfelben.  9läf)txi9  über  bie  gro§en  Xbierftgu«. 
ren ,  tumuii  unb  SBäOe.  Serf((^iebene  99egrdbni§n>eifen.  Die  alten  9<^ungd> 
toerte,  t^re  Analogie  ju  ben  iBauten  ber  ie|(tgen  Snbianer.  Squicr's  9ln« 
fid^t  über  bie  Urheber  ber  Denfmäler,  h)edt^alb  (ie  unanne^^mbar  ifl.  Die  ein« 
§elnen  ^(Ucrt^ümer  bie  ber  Voben  geliefert  bat:  SRetaQe,  namentli(^  jtupfer 
(93ergbau),  fpäterer  BerfaU  ber  Jhinfie  —  Schoolcraft's  9tnfi<^t;  jr« 
bengefi^tn,  ^(rbeiten  in  6tetn,  €hil))turen  u.  f.  f.  ^inn?etfung  auf  auSge* 
bel^nten  jpanbetdDerfe^r,  befonbert  mit  SReapieo.  ^ö^ere  dultur  tn  alter  Seit. 
Die  j>^9fif4en  d^igent^ümlic^feiten  ber  alten  lBet>ölferung  liefern  fein  fii^ered 
drgebnif 6.  56. 

Mgemeine  Sorbemerfung. 

1)  6ubfi{leni«  unb  ®enugmittel.  Sanbbau,  3agb.  gifcbetei.  Qlue« 
bel^nung  bed  erfteren,  bie  gebauten  Jrü^te,  t>a^  ^(fergerdtbe.  Senoüflung 
ber  iBonät^e,  9(tt  ber  ^ufben^o^rung,  9!{o^I^eiten,  S^bereitung  ber  Spei* 
fen.  ^etränfe  (3u<ter),  (Sinfü^rung  beS  ^rannttoeinö.  Der  Zabat  unb 
bie  pfeife,  ealj.  Die  3agb  unb  ber  gifc^fang,  IBermüßung  bed  Iffiilbed 
aud  Aberglauben,  fpdter  bur^  ben  ^elgf^anbel,  3<>lg^n-  i^eja^mte  X^iere, 
feine  ^audtbiere  (Süffel,  $ferb).  Sie^jui^t  in  neuerer  3eit:  (Sreef,  fka* 
oajod,  dtäuberleben  ber  Apad^e,  elenbe  (Sfiften)  mehrerer  At^apaSfen« 
pölfer 6.  78. 

2)  Aeufiere  Audfiattung  bed  Bebend.  Serfc^iebene.  Arten  beS  ^aud- 
bauel,  am  beflen  bei  ben  3Totefen  unb  einigen  füMic^en  S^ölfern.  Die 
jtleibung;  SBebereien  ^auptf&(^lt((  im  €>üben,  folgen  i^red  mangelhaf- 
ten IBetriebed.  $u|^  unb  äufere  Audieic^nung.  Dad  Xdttomiren.  |^au9> 
oer&t^e,  Scbengef^in.  Weberei  unb  eticferei.  <Serberet.  3Ketanbenuming. 
S^neibenbe  SSerfjeuge,  Serfall  ber  Jtüjtfle.  Die  Jtdbne  unb  ber  betrieb 


Sn^alt.  XI 

M  ^onbefd.  ^te  SBaffen,  (Srfet^unf)  ber  ein^eimifc^en  burc^  euro* 
pÄif(^e 6.  89. 

3)  3<tniiHen(e6en.  Stellung  bei  ^laxi,  ®ef(^äfte  unb  IBe^anblung  ber* 
jetben.  (9rd§erer  (Sinflug  bei  mond)en  Sölfern.  Setfpiele  romantifc^et 
^itU,  6etbßmi}rb  aud  oerft^iebenen  Urfac^en.  ®d)ltegun9  ber  (&^t  bur^ 
bie  iSItcin,  ^eirat^dgebrdud)« ,  iDienjlbarfett  bei  ben  ^(^miegereltern ,  ei* 
gent^ümtid^ed  3)et^ältiiig  ju  biefen.  S>(tueT  ber  C^^e,  Sc^eibung  unb  i^re 
^Tünbe.  ®eobad)tuhg  ber  IBernoanbtfdjaftdgrabe.  ^igent^ümü^e  ^n^t^t 
\}on  ben  Sertoanbtf^aftdDer^dUnifJen  unb  bad  baraue  folgenbe  ^bre^t 
®runb  biefer  ^nfld^t  (UnreinOeit  ber  Stau  ^u  gemiffen  Seiten)-  ^ol^ga* 
mte  unb  ^äudlic^e  (Siniafeit.  Sebenealter  bei  ber  S^er^ciratbung,  ^arte 
®en)ö^nung  ber  j|rau  Uwilberung  i^red  Soofed,  bic  Sittme.  $ro|litutton 
ber  9Beiber  unb  SRdbc^en ,  auöft^toetfenbed  Seben  ber  (enteren,  beffere  bit- 
ten in  alter  3^x1  <J^ebru^  unb  feine  6trafe.  Unnatürliche  gajler.  — 
Siebe  m  ben  ^inbcm  unb  ber  jtinber  tu  ben  (Altern,  gejligfeit  ber  ^  Ja« 
milienbanbe,  $ietät  gegen  %ilUxt,  Seifpiele  oon  ^udfe)iung  unb  Xöbtung 
ber  ^Iten  unb  S^mat^en.  Pflege  unb  3u(^t  ber  Ainber  ((^emö^nung  ^ur 
dlraufamfeit).  geft  bei  ber  erflen  C^rtegung  eined  S^ieied ,  bei  ber  Dramen* 
gebung.  ^tfi  ber  SDtannbarfett,  $ebendträume,  6<^ut(gei{ter.  .    .    €.  99. 

4)  $olitif4e  unb  feciale  Ser^dltniffe.  C^int^eiiung  ber  Jnbianer« 
oöKer  in  Sanben  ober  (ä^efc^le^ter,  Sebeutung  bed  Xotem.  qSolitifc^e  S^er» 
faffung  ber  3Tofefen,  i^red  IBunbed  unb  ber  einzelnen  iBöIter.  httdin^t* 
borenen  t>on  92eu  (^nglanb  unb  ber  ^llgonttn  üoert^aupt.  drbtic^feit  ber 

'^uptiingimürbe,  baper  au^  Seiber  unb  felbfl  jlinber  ali  Häuptlinge. 
Serfafl  ijSirer  ITOat^t  in  fpäterer  Seit.  $o»^atan'd  9teic^  in  jSirginien, 
Heine  jtönige  in  ^ub  unb  9?orb  datolina,  Stetlung  ber  Häuptlinge  bei 
ben  fpani  unb  Dfagen  (poHüeilic^e  (iinri^tungen).  gloriba,  ber  %unb 
betdreefDölfer.  Urt^eil  über  bie  politifd)e  Sefä^igung  ber  3nbianer.  fRci^t^» 
guftanb  im  tUQgemetnen  unb  (S^eri^tdboifeit.  Orbnung  ber  (iigent^umd« 
üer^dltniffe  unb  beren  unDoHtommene  (Sntroidclung.  I)ieb{la^l  unb  Q3e« 
trug,  H^iligfeit  ber  Verträge,  iBe^a^tung  ber  €(^ulben.  (^runbfa|  ber  ftren- 
gen  talio:  fittlic^e  fRot^ioenbigfeit  ber  IBlutrac^e,  Sodfauf.  .    .    @.  119. 

9(eu§ere9  93enel^men  ber  3nbianer.  i^re  SorfleOungen  t>on  Höflit^feit 
unb  9(njianb.  go^nt  ber  9egrü§ung,  Empfang  t>on  Qremben.  Seifet  Sie- 
ben ntit  menigen-  (Sefliculationen.  ®efeQi^e  uSergnügungen  unb  spiele. 
93erat(ungen  in  großer  Serfammluna«  @til  ber  iReben.  Dod  SBampum. 
X)ie  ©erebtfamfeit  ber  3nbtaner,  ©eifpiele  berfelben ®.  134. 

IRütfblitf  auf  bie  politifc^e  IBerfaffung.  3Bie  5triegdunterne^mungen 
eingeleitet  n?urben.  fDlangel  an  Sereinigung  ber  jtrdfte.  jhieg  unb  jtriegd« 
ru^^nt  bie  Hauptleibenfd^aft  ber  3nbianer.  SBie  {le  bie  Xapferteit  t>erf!an' 
ben.  S^td  unb  Seranlaffung  bed  jtrieged.  Grfldrung  bedfelben  unb 
Vorbereitung  auf  i^n.  ^u^^ug  gum  Jlriege  unb  mie  er  geführt  tpurbe. 
IDad  ©falpmn.  Die  Hfin^^^^^r  aud  bem  Äriege,  ber  ffricbenöfc^lug,  bie 
0riebendpfeife.  Dad  Sood  ber  befangenen,  bad  URartern  berfelben.  galfc^e 
€(^luffe  bie  man  baroud  g^Aog^n  ^at.  Die  €>tlat>en.  Die  ^e^anblung  ge* 
fangener  gtauen.  Der(£annioalidmud  unb  bie  brei  SRotioe  berfelben-  B.  147. 

5)  Temperament  unb  d^arafter.  Dad  Xemperament.  Die  SDtoral. 
Die  ORoralitdt:  Seltenheit  grober  Serbre^en.  ^^rlic^feit  unb  3(ufri(^tig- 
feit.  R.  Williams'  ju  ^ortcd  Urtjeil  über  ben  3n^wner<^orafter.  greige» 
bigfeit  unb  bie  Stoetfel  gegen  biefelbe.  ®aflfreunbfd)aft  unb  i^re  9)tt§beu« 
tung,  i^re  ®renge.  SBopt^ätigfeit.  3:reue  in  ber  Jreunbfc^aft,  Danfbar* 
feit,  iBeifpiele  ber  ^(ufopferung  aud  biefen  SKotioen.  IRe^t^gefü^l,  (S^^r- 
gefü|l  unb  etol).  Sio^^eit,  Hart^ergigfeit,  (S^raufamfett  unb  med^alb  (ie 
milber  ju  beurt^eiten.ftnb.    9Bie  ber  £ob  überhaupt  unb  loie  ein  qual- 


XII  3ii^. 

Mller  Züh  ertragen  »üb.  <9ro|miit^  ifi  feiten,  boäi  nic^t  obne  9eif|ntl, 
Me  oer((e(tenbe  ma&ft  aü^tmtin.  ^titiä^t  |ur  fpecieOeren  ^^ratterifKt 
einzelner  Cölfer 6.  IdO. 

6)  Aeltaton.  Der  0)l«ui»e  an  ben  ,,0ro§en  C^eift".  ^tter  beffelben.  9er- 
bdUrnl  be«f  großen  i^eifleä  jur  SBelt  unb  ben  SRenfdKn,  ^arftettnng  be^ 
felben  al<  9&%t\  unb  oU  ^enfdy.  dt  ift  ^immeldjjott,  n>irb  unter  bem 
9ilbe  ber  6onne  »erebrt:  geueroiftud.  X^ad  böfe  $rincip  af«  8d)fanae, 
aH  SBofferoott  gebadet.  0ro§e  Serbreitung  btefer  buaitfhfd^en  9nfl^t. 
Die  8d)Öpfuna4fBgen,  tl^r  aOgemetner  (5barafter  unb  if^re  befonberen  Jor* 
men.  9etmtf<9ung  chriflHdyer  (Elemente,  Jlutll^fagen.  &toit  SKannigfal* 
tigfeit  ber  refigtdfen  ^nftd^ten,  i^re  Urfad^en.  spätere  Senoed^felung  be< 
grofen  i&tiftt^  mit  nieberen  Göttern  unb  ^roen.  9Renabof^o,  ^tatoat^o 
u.  d.  J^iebere  (Götter:  {inni($e  ^erfonificationen  ber  ^Igonfin,  wu/ie  Sor« 
fteUungen  ber  Dafota  (^ro|e  fDta^t  ber  bere^rten  Q^egenfianbe.  9K|»t^o* 
logif4fe  eteQung  ber  X^iere,  i^re  SRotiDtrung.  ^tfopperfd^Iange  93iber  unb 
dnle.  S^r^anblmig  be«  ^unbed  unb  anberer  Xbiere,  ^län^e  mit  2^ier- 
ma4fen 6. 177. 

SorfieOungen  oon  ber  menfd^fid^en  €ee(e,  i^ebeutung  ber  Xräume, 
Sranifufion  ber  6eefen  Der  9lbf<^ieb  oom  9eben,  dinflug  ber  lobten  auf 
bie  Sebenben,  mie  fte  betrouert  merben.  Die  Seelen  ber  Xobten  unb  i^r 
€d)i<rfol  im  Senfeitö,  ber  QMaube  an  So^n  unb  €trafe,  ^Iter  bedfelben. 
(Honferoirung  ber  Seid^e.  Opfer  am  ®rabe  (SRenfc^nopfer).  ürt  unb  Seife 
ber  ^eflattung:  iBegräbnig  in  »erfc^iebenen  Sagen,  ^uefteQung  auf  ®t» 
rufien  unb  Säumen,  fpätere  Xobtenfefte  uub  91ufbett)a^rung  ber  Jtno(^en, 
Serbtipnung  ber  Seiche,  ^(eugere  3orm  bed  Q^rabe« 6. 194. 

Der  dultttd:  Xempel,  <i)öj$enbilber,  (^ottedbienfllic^e  ^anbtunaen.  (^e* 
bet,  ^afttn,  f(^merj}(^afle  iBügun^en,  Opfer  (IDlenfd^enopfer).  %tf[  ber  er- 
ften  gruct)te  bei  ben  (Sreef  (Weinigung  »on  6ünbe).  Dantfefle  ber  3n)- 
fefen.  Sän^e  unb  bramotifdbe  DarfleUungen.  9ef(t)retbung  bed  Sfafptan* 
}e<.  mupr.  Die  3<tubcrprieflrr  unb  Ver^te,  tbre  Functionen.  Streuung 
ibrer  Q^efc^äfte.  jtur  ber  Aranf^eiten  burd^  S^uDerci.  ID^annigfaltigfeit  bei 
^Iberglauben«.  Die  religiofen  Orben  ber  Meda  unb  Joseakeed,  ibre 
(Eeremonien,  ba«  84mi^bab 6.203. 

9(n^ang  lieber  bie  lRat(^e5,  Ausbreitung,  I^cohatie,  (Religion  unb 
i^ultu« e.  217. 

7)  3nt<necturIIr  Silbung  unb  '3cgaOung  9)>tagflab  ber  Seurtbei- 
(ung.  9iatutbeobad)tung  unb  beren  9enu|^ung  ®eograp^ifc^e  unb  afrro' 
nomifd^e  !Bot(leIIungen.  3^i^i^^4nung  ^natomifc^e  Jlenntniffe  unb  ^eil- 
funbe.  Crlernuna  frember  Svrac^en,  3^\&}tn\pxaiift ,  telegrapbif^e  ©ignate. 
IBilberf^rift  (Setfptel)  unb  ibre  Ann)enbung.  SD(angcl(^afte  9(udbilbung 
berfclben.  ®f^eimfd)rift  in  'Silbern.  »Äufberoabrung  ber  ^^iflorifcften  Jra- 
bitionen.  f^oetifc^e  (^rfinbungen :  Sieber  unb  &i\ämt.  8agen  IRäbrtf^en 
unb  (Sr^äbiungen  (Longfdiow).  d^arafteriflif  berfeloen.  Urt^eile  über  bie 
geißige  tDrgabung  auij  älterer  unb  neuerer  ^tit    ^mi  Anefboten.  ^.  221. 

8)  6iflorif(be  @d)i(ffaie.  (tintourf  ^t%tn  bie  Sefobigung  be«  3nbianerl. 
oeine  9(bneigung  gegen  bie  Üioilifation,  i^re  Q^rünbe.  &a#  aud  ctoili* 
Tuten  3nbianern  geworben  ift.  Aelteße  2$crt;äUniffeju  ben  Seigen:  1)  9^eu 
(inglanb.  Seinbfeligfeiten  uor  1020.  F^i^^Ii^^^  fTer^ältniffe  unb  btQiae 
IBe^anblung  ber  3nbianer.  Der  $equot'Jtrieg.  Oeftnnung  unb  Serfo^- 
ren  ber  frommen  (Puritaner.  Uncad  unb  SRiantonimo.  ^inigrate.  ffiam- 
futta.  Jtönig  $(^i(ip.  2)  Die  ^^oQänber  am  ^ubfon.  3)  ^ennfploanien. 
4)  S^orb  Carolina  unb  Sirginia.  Ope(f)anganoug^'d  UeberfaÜ.  5)  6äb 
Carolina.  i\)  gloriba.   (iipebitionen  ber  Spanier,  hintun [t  ber  ^tanjofen 


^ 


3n^att.  XIII 

unb  dngionber.    I>ad  9tat(be$-1Ra{facre.  —  9t(fu(tat  in  Sltücrfl^t  bei  Ur« 
foc^en  bet  SeinbfeUgtciten.  @.  2d8. 

SBerfn^wn  bet  Jnbiancr  in  ben  itriegen  i\u  (5nbe  bed  17.  Jo^t^-,  ®er» 
fügten  bet  ©eigen:  I5ie  Prämien  füt  Sfdpd,  ^Infc^Iacfttcn  Unfcfeulbiget, 
^atbareien  t»on  9Bei§en  begangen ,  ,,bie  $ionniete  bed  fßeftcnd".  SBiebet« 
oufna(»me  bet  (^ef(^td^te:  bie  S^fuiten  tommen  nad}  (Sanaba.  9oHtit  unb 
CteQung  bet  3tofefen  ^tanjäfiMe  unb  en{)Uf4^e  ^e^anblun^  bet  3n« 
bianet.  SBadifenbe  Slteulofigfeit  bcr  leiteten,  wefentHc^e  'Betänbetung  i^tet 
fiac^t  (1759).  ^ontiac.  €pdtete  Jttiege.  Spaltung  bet  3nbtaneT  im  ame« 
tifanif(^en  ^Tcibeitdftieg.  @egenfa^e  unb  €tfeit  bet  ^Inftc^ten  untet  ben 
3nbianetn.  9Defotmatoten  bie  bei  iftnen  aufttaten.  9{eue  Stiege,  leitete 
§ntn)i<re(ung  bet  Setbältniffe  in  @ftben.  3:ecumfeb,  Hed  Jacket.  Die 
U(jten  3nbianetftie9e ®.  2öö. 

jDie  ^auptuifacben  betS^inbfeligfeit  unb  bie  3nbtanetpo(itif  bet  tBeteinia« 
ten  Staaten:  Die  Sanboetfäufe  unb  bie  mit  i^nen  tetbunbenen  lieber, 
M»ad  fte  einbrad^ten.  @etinge  ^ütfotae  bet  Stegiening  fät  bie  3nbninet, 
betrieb  bed  ^anbetd  mit  (elfteren  (^ubfondbai-^efeQfd^oft,  Qf^^ctoteifpflem), 
aön^Hcbc  €d;u^(ofig(fit  berfelben,  man  fa^  i^ten  Untetgan^  getn.  9ttd)U 
Rebe  8teQung  bet  3nbianet  i^u  (Snglanb,  fpdtet  i^u  ben  Seteintgten  Staaten: 
bad  digent^umdtecbt  an  if^r  8anb  mitb  i^nen  ab^efptoc^en.  ^o)^f)ipt  bed 
euro))äif(ten  Söltettec^ted.  Crtticbtuna  be^  Indian  Territory,  ^tunbe 
füt  bie  UebetHebefung  nac^  Sejlen.  ^eifpiele  aud  bet  &t^&^\6)it  bet  Uebec* 
flebelung:  bie  3nbianet  i^on  Green  Bay,  3^tf^ö^ung  bet  neuen  dultux« 
elemente;  M'Intosh  unb  bet  ben  (Sreef  aefpielte  IBettug;  bet  gall  bet 
(S^etofee  gegen  @eotgia;  Otefultat.  S^^if^t^^ft^^  ^tuj^en  bet  Uebetfte* 
belung 5  ©.270. 

Die  SWiffion  unb  bie  ncueten  Sc^irffale  unb  Jottfc^titte  bet  3nbianet. 
Aat^olifd^e  ^Kifftonen  unb  i^te  SBitfung  auf  bie  profefen  unb  tHIgontin 
( IReufünblanb ,  Red  River  settiement),  in  gloriba  unb  Jera«.  tptote* 
^antifd^c  IRifftonen  in  9{eu  dnglanb  (Eliot);  bie  $ettenf)Utet  u.  a.  Scbmie- 
tigfeiten  unb  ^inbetniffe  bet  !äere|[)tung  im  ^gemeinen.  33e(ege  im  (Sin* 
meinen  {©eifpiele,  9lne!botcn.  3n^io"«neben).  llebctfiebelung  bet  Stofefen 
na4  ^anaba,  tbeiltveife  3etßteuung,  €ultutjiiftanb  betfelben.  Seifhingen 
unb  3u{länbe  bet  Djibwa^,  Dttan)a,  Saut,  DeIatt>ate,-S(^an9anoe  unb 
onbetet  91Igonfin ;  bet  IBinebago ,  Dtoe,  Sniffouti ,  Dma^a,  Dfagen ,  Quappa, 
¥ani  u.  a.  ©unbe«t»erttag  öon  10  JJöIfetn  be«  Indian  Territory.  93e« 
beutenbe  ^ortfc^titte  bet  apalad^ifc^en  9)ölfet:  bet  (E^etofee  (matetieUe  unb 
motatif(^e  Guttut,  Staatdoetfaffung,  (Stfinbung  bet  Sc^teib(unfl),  bet 
(j^^octon)  unb  (Sbicfafam  (SBo^lflanb,  Schuten,  Setfaffung),  bet  Gteet  unb 
Scminolen.  —  «nbutt^eil 6.283. 


Sie  te^ntno  unb  üxt  Serttianbten. 

Sudbteitung  bet  C^dfimo  in  äitetet  unb  neuetet  Qtit  Die  3:f(l6uftf(^en 
(9lamoQo).  Die  Jtonjagen  unb  ibte  (^tnt()ei(una.  Die  bleuten.  3uf<>tnmen« 
oe^ötigteit  unb  et()nogtop^ifd^e  Stedung  biefet  fiölfet.  IRame  unb  Xppud  bet 
vdfimo.  Die  inamouo  laffen  flc^  nic^t  na^et  (^ataftetijtten ,  SBibetfptüc^e  in 
9in(tfitf)t  bet  Xf(^urtfd)en.  jtötpetbilbung  bet  jtonjagen  unb  bleuten.  —  (£uU 
tuibiflorifd)e  Sd)ilbetung.  a)  bet  (S^timo.  9{a^tuna,  ®o^nung,  5tleibung, 
Salfen  unb  Jhieg.  (defd)i(flid)feiten.  9(a\)nt.  (S^elUbe  üBet^altniffe.  a»efea- 
f4Kiftlt(^ed  uneben.  Sempetament,  9Rufif.  Spiele.  WotoHtät,  aRiffion  bei  t()' 
neu.  SteHgion.  (beifüge  IBegobung.  b)  bet  Jtoniagen.  ideibung^  IKabtung 
uBb  aSo^nung.   (jl^ti|ient(um  unb  ^ibent^um.    Oefeflfc^aftltdi^e  Str^&ltnifTe 


XIV  3nNt 


unb  (S^t.  jtenntniffc  bec  Jtu<formimei.  c)  bet  fiiwttn.  ^(na^me  ber  SolM- 
ga^l  in  Solae  ber  9iuffif()trung,  bed  Xrunted  unb  anberer  tHudfc^toeifun- 
acn.  9)>{otaItfc^eT  d^axalttx.  Jtunfifertigtetten.  9Bo^nung,  9egiäbni|,  See 
faffung •    •    •    €-300. 


t 


Cfe  Betooi^iiet  bet  9lotbnief(f&(N  unb  be6  Ctegonfietiete^. 

(ft^no(|Tapbif(6e  Ueberfiiftt.  Die  jtolufiiben  unb  t^re  Sermanbten,  bie 
(S^imfpan  unb  IRag,  bie  ^oiba^  (8titte{iat.  Jtp^anieh  bie  pailt\a  unb  Q3eU 
(i(^ooIa,  bie  Sölfer  ber  3nfel  iBancouoer  unb  ipi  93er^ättni§  ju  benen  be# 
benad)barten  ^eflianbed.  jDie  6tämme  oon  $uget*d  6unb,  bie  Don  Oregon 
(9(u^f(^Iu§  ber  ^c^ofc^onie):  bie  j^ituna^a,  bie  xrt^ai(i«8elif(b  SamiUe,  bie 
^a^aptin,  SBaiiloptu,  C^^inoof,  Jtatapupa,  Saton,  Sutuami,  ^alait,  @(ba« 
flie 6.316. 

9ft)^|if<fee  dioent^fimlicifciten.    9(0aenieine  Semerfung  über  ben  (Begen* 

a^  ber  norbliiibeTen  unb  fübli(^eren  93o(rer,  bie  C[^araft«re  ber  erjleren  unb 

)er  ftotuf(^en  indbefonbere.   Die  ^Eingeborenen  Don  93oncout>er,  bie  9{ut(oeT. 

Die  3nbtoner  \>on  Oregon,  Unterfd^iebe  i^red  Xppud,  funf!Ii(^e  ^Ibplattung 

be«  ed^dbel« ©.321. 

6ulturj|ttfliinb.  Unterf(^iebe  ber  ^Begabung  unb  dnhoicfelung,  ^intt>etd 
auf  bie  9taU  oon  9(flen.  ^o^e  (Sulturjlufe  ber  IBemo^ner  ber  !Rorbtoe{ifäfle 
(^anbel,  Verarbeitung  be^  Jhtpferd,  UKufi^elgelb,  Sanbbau,  Setriebfamfeit 
unb  jtünße).  @(^i(berung  ber  5toI uferen:  @ub{l{ien)mitte(,  jfunflfertigfei' 
ten,  5tIeiDung,  SBo^nung  (S^e  unb  ^Familienleben,  (ßolitifc^e  9)erfaffung, 
etammedfagen,  &\a\>tn  unb  tbr  @6i(fTaI.  URoratitdt.  fHetigiofe  IBorflenun- 
gen.  Se^anblung  ber  Xobten.  (Stnmanberung  biefer  SBdKer  jOU«  bem  3nne- 
ren.  Die  9{a|.  Die  !Bemobner  ber  jtönigin  (lbarlotten«3nf<(n  unb 
bie  Jlnganit.  Die  (Soquiit^d.  Käufer,  JTunflfertigfeiten,  jtleibung  ber 
QHngeoorenen  Don  IBancouoer,  befonberd  ber9>{utfad:  (iannibaU^mud,  tiefet 
€tonb  i^rer  SRoralität  überbaupt;  Stellung  ber  ^xau;  ber  ^enfd^er  unb 
feine  Gen^alt;  ©flaoen;  9e()attung  ber  Xobten;  (Religion;  3^i^^4nung.  — 
®egenfa^  gkDif^nt  ben  SSölfern  ber  fRorbmeftfüße  unb  benen  oon  Oregon, 
unb  unter  ben  lederen  felbf!.  Die  (S^inoof:  öugered  Beben;  C^^arafterei« 
genf(^aften  unb  ^orolttöt;  bie  ^öuptiingdmürbe;  Jtriege  unb  SSaffen;  reli- 
gio je  tBorfleQungen;  Se^anbluna  ber  Xobten.  9(nf&nge  be^  Sanbbaued  bei 
anberen  Stämmen  (IDHffion).  DieSoIfer  oon  ^uget'd  6unb.  Die  Sdlfer 
im  3nnern  bed  Oregongebieted:  nomabtf<^e  Sebendweife ,  S9i(|tigfeit 
bei  ^fnbei,  9(nfdnge  M  %ätxha\xti;  SDo^nung  unb  j^Ieibuna;  geringe  jtunfi- 
fertigfeiten;  2:emperament  unb  moralif(^er  (S^aratter;  bie  Spe  unb  6telluna 
ber  grau;  poHtif(^e  Serfaffung;  Jhrieoe,  (Siannibali<mu< ,  ©HaDerei:  9le(t' 
gion,  9lnalogieen  juben  Sditern  bed  £)fien<;  99egrdbnign>eife. .    .    e.  825. 


3ufammenge^drig(eit  uon  9lorb«  unb  6üb«9(merifa.  Geringere  9lu<ffl^t- 
li^feit  über  lejjtere« €.847. 

&{e  Soltet  be8  Rotbend  non  Vitb-Vmetiftt. 

dtbnpgiapbif-  ^i(  (iariben.  IRame  unb  beffen  ^ebeutuna,  ä^fani' 
men^ang  mit  ben  Supi.  Verbreitung:  ^iti,  in  ^ortorico  fc^merlid^  feiifdffia, 
rieine  Qmtiilen  (€age  über  ÜRartinique).  9(uf  letzteren  au^  Vrottaten  unb 
^gnerid  (tRapoe  ?).  Unbefiimmter  ®ebrau(^  bed  9(amend  unb  feine  Urfac^n. 
Untergang  ber  dariben  auf  ben  tieinen  Antillen,  bie  4<^tDaraen  (Sariben,'' 
btc  daribm  t>on  ^onburai.    Die  VeoaUtrung  oon  Slrinibab.   ^funft  ber 


danben  oud  6üb«91meTifa,  Cprac^üerfc^ieben^eit  bet  !Dtdnner  unb  iSeibet, 
angeblicbe^  €t<immlanb.  IBcrbreitung  in  8ub  *  9(nierifa:  (^olf  oon  Urabd 
(Dorteti?  fRuaiagua?  S|tapa?),  dtorbfüj^e  bon  €äb«9(niertta  (bad  $anb  91tu> 
aco),  3Iu§gebiet  bed  unteren  Ditnoco,  Öutona  ( n>abrf(^einl(d)e  ütüifmanbe* 
rung  ba^in  oon  ben  9(nttQen),  bad  xtä^tt  Ufet  bed  ^masonenflrome^.  tDeC" 
manbte  ber  (Sariben:  dumanagotto.  ^anaootto.  ®uanquen,  (Buarauno? 
Samonaf,  (Sbo^ntad,  fl^aquidtari.  ^faniai ,  iRacuft,  Strefuna,  Qapata  (3qui- 
tod.  9)l}a)oned,  türnjuad,  Slngutevcd,  dncabeüabod).  j)aod.  Die  ^ron>af  en, 
etbno0Tapbif(be  Ctettung,  ditere  unb  neuere  93crbrettung.  93ö(fer  Don  unbe» 
fiimmter  etbno^rap^if(^er  CteQung:  ®uajirod,  ^aij^ronad,  Sölter  am  SRora« 
cotbo'^ee  (dbirijguanad,  Xupid?),  daquetiod,  (duajibod,  Dtomafen.  dabred, 
SRdppured,  6flUi>od,  ^arurod  u.  a.,  tm  f^Iuggebiet  bed  IRegro,  in  (Suiona: 
®aptflona,  9ltorai,  Xaruma,  ^opan)aid,  <S)uinau  u  a 8.348. 

$fi)^fifAe  a^orafteHfüf.  SBiberfprüc^e  in  9lu(rfi(f)t  ber  e^äbelform. 
OTaemeine  €<l^ilberung.  T^ie  dariben  in^befonbere,  ältere  eingaben  über  bie 
jtöjlenbemo^ner.  I>ie  ^fan:>ai,  SKacufi,  Sirefuna,  Vtanog^otto,  Saparod.  I)ie 
Setoobner  t>on  ^ritifd^  d^uiana  überhaupt.  Xättomirung.  1>ie  dpapmad.  Die 
(duapqueri,  @uarouno^,  ^xctüaUn,  fD^aionfong.  Die  SBopiPana,  IDlaopi' 
tpan«  u.  a 6.  368. 

GnUur^ufldnb.  IBorbemerhing.  ütaubjüae,  Jtriegfä^rung  unb  danni- 
balidmud  ber  dariben.  3^ittt)eife  griebfertigfett ,  Raubbau,  Speifen,  JErunt. 
!Baumn)oIIenn)eberei,  IBefleibung.  Sobnunoen,  @d)muc{  (0uanin,  [Roucou, 
SBabenbänber  ber  SDeiber).  ^onbet  unb  ^ärfte  ouf  bem  ^eillanbe.  ®oIb« 
fachen.  Bearbeitung  bed  ®o\M,  Oebraudb  ber  Saoge.  6d)ifffa^rt.  Stel- 
lung bed  Seibed,  e^elic^e  lBer^ä(tnt{Te,  (Srbre<^t.  Unnatürliche  Safler.  @o« 
cialc  Serfaffung.  8(^mergbafte  qjrü fingen.  Die  fpiac^e«,  religiöfe  öorjlel« 
lungen  unb  dultu*.  Wtjt^cn,  SWpjlcrien,  fWuilf.  ©e^anblung  ber  Xobten, 
Unftcrbli*feit«glaube.  tWoralif^er  d^arafter.  tBeifpiele  caribifc^er  Sitten  bei 
anberen  Sölfern.  93emerfungen  über  bie  SCfanjoi,  QWacufl,  3<*P<^to«,  3)oo«, 
Vber  bie  SReligion  bicfer  Solrcr  überhaupt.  Sitten  ber  «rottjafen,  SBanau 
u.a.  3a^me  X^iere,  ©cbraud)  bcd  !labafed.  Die  Saliüad,  9)>lappured  u.  a. 
—  ©eijlige  gd^igfciten.  Reifen  mit  ©ilbcrfc^rift  im  ®ebiet  ber  aenannten 
Sölfer,  ^((tert^ümer  im  Zhalt  bed  Vmajonad  unb  i^r  mutpmagUd^er 
Urfprung.  —  S^itffal  ber  (Jingeborenen  t)on  Ouiana  unb  ber  tierra 
firme.  Die  TOffion  in  ®uiana.  Äoub^ügc  ber  Spanier,  Unmirffamfeit  be« 
Serbote«  bie  dinaeborenen  ^u  Sf laben  }u  ma^en,  Sebrüdung,  5!riege  jur 
Unterwerfung  berfelben.  2^xt  rec^tlid^e  unb  factifcfte  Stellung,  ßad  dafo«. 
Spatere  SWiffioRen,  il^re  3lu«breitung,  i^re  ©efe^rung« mittel,  folgen  i^rer 
©Irffamfeit.    tt^aratter  i^rer  3ögUnge S.  374. 


fiie  Siitgetotetten  nett  IBtalitietL 

Ausbreitung  ber  Xupiboiter  on  ber  Jhifte,  am  Uruauap,  am 
9(ma)0Tiad,  ber®uoroni  am  3guaiu,  ((Sarana,  $araguap  unb  tnber(0e> 
genb  oon  ©.  9lpre«.  9lu«be^nung  ber  lingoa  geral.  Die  einzelnen  ®uaro» 
niDölfer:  Simbu  unb  (Saracaia,  dariod,  tHra^aned,  CSuapanad,  3tatine<, 
®ualo(4ed,  ®uanad,  ^piacad,  Bororod.  (S^iriguanad  (il^re  SBanberung)  unb 
d^anefe«,  (Duarapod,  SirionoS.  lapupad.  jtörperbilbungber  (^uarani, 
ber  3nbiauer  uon  ^araguap  überl^aupt  unb  ber  Eingeborenen  M  ^Cmajo« 
nenfirome«.  Der  9lamc  i:upi,  Äopfpuft,  S^mucf ,  Xätto»irung  biefer  Sdlfer. 
dulturfd)i(berung,  ibre  Sc^n^ierigfeit.  Der  IRame  ®uarani.  Stammet* 
foge,  9te!igion  unb  CJuItu«  fJupan).  Sittlid)e  öor|!eaungen,  Unflerbli*felt«' 
glaube,  ©e^anblung  ber  lobten.  Die  Souberärjte,  3ufammen^attg  mit  Un 


XV[  3n|att. 

i^üxihm.  ttmptxamtnt  unb  S^arotter.  itrieg  unb  GonntbaUdmud.  $olitif(^e 
Serfaffung,  <£|ie,  i^amtUcnUben.   ^leu^ercd  Sebrn  unb  bcffen  duUur.  6.404. 

I)ic  Dmagua.  ^bf^nt  (Sulhir  in  älterer  3^<^-  So^nft^  unb  ^erfunft. 
Sfm>anbt(  Soifer:  Sguad,  dnogua^,  Sldiaguad,  Gonbaguad,  G^apanaguad, 
9?araaua^,  {Haguad?,  ^apo^uad.  Q^camad,  ^urimaguod ,  Xocanttnd,  Quapu« 
pt%,  Otomaten  Urfprung  ber  dultur  ber  Dmaßuad,  tVätere  9tuc{f<^ritte  unb 
t(re  Urfai^n.  6(bt(berung  ber  Gocamad.  ber  Otomafen.  Sermut^unß  über 
ben  Sufommen^an^  mit  ben  Dniaguacad  3urtd  unb  iDiaguitae  in  Sucumon. 
3ufammen^on0  ber  Omoguaca«  unb  Z>io9uita<  mit  $eru?  Die  <3^ua;orapod, 
Drejoned  unb  Saraped  am  ^ard^uap,  (Itt!tttr)uflanb  berfelben  unb  beffen 
Urfprung  dlren^e  bed  3ncarei(be^  im  6übof}en.  Sparen  bte  Drejoned  am 
Sara9ed*€ee  Peruaner?  (®uato<).  Drejoned  unb  'j)aguad  amfRaraiton.  6.425. 

6tammfrembe  Sdffer  im  Gebiete  ber  <9uaram.  doxopo^,  Qioxoa» 
bod,   Vurid,  etbnogra)>^if(^e  Unbeflimmt^eit  ber  (Eoroabod  ( (lloQptacofe^ ). 

Sluggebiet  bed  Xocantind:  da^^apoi,  dbovanted  unb  ditxtnUi,  C^araia^, 
avioed,  daracatid,  Hpinoae^.  Grabaod  ober  üxatii  unb  ^eg,  Sunbiapi^, 
3acunbod.  91m  Xopojoj:  $orefid.  9{abicuarod  unb  9arabitotad,  S^^^uanti. 
Varentitind,  9)>hinbrucu  unb  Waube.  %m  9Rabetra  unb  $urud:  $amad, 
SRurad ,  ^urupurud,  Q^ataurid,  Samanon^,  3ubirid  u.  a  t)ie  ^icunod  am 
SRoranon.  'I^ie  IDtiran^a^  unb  3umanad  am  3<^pura.  Die  93otofuben:  fRame, 
SBo(^nfi^,  jtörpetbilbung,  6itten,  9>{ad)barvörfeT :  (^amacan«,  SRacunid,  SRa« 
(^aculi« ®.  438. 

<Sinmirfun(|en  ber  SBeifen  auf  bie  (Stnoeborenen.  Serf(6tebene 
Beurt^etluna  berfelben.  Serfa^ren  ber  9ortu(|iefen,  Siberflanb  ber  3^fuiten 
iiomt,  6.  X^omad).  ^enf^enrduberei  ber  Jtoloniflen  Don  SRaran^äo  unb 
6.  9auIo.  X^dtigfeit  unb  <Sinnd»tungen  ber  SRiniondre ,  Seränberungen  feit 
ber  Vertreibung  ber  3efuiten.  6d)i<!nal  ber  Snbianer  in  <^opaj  unb  anber« 
iodrt0.  SerbdltniiTe  ber  neueren  3eit.  Se^anbfung  ber  3nbianer  von  ^ara« 
auap  burd)  bie  Spanier.  Die  3^fuiten  in  ^araguap.  Sorbemertung. 
SBoburd)  fte  bie  Snbianer  gemannen,  3<inbfibaft  ber  fpanifcben  unb  portu* 
gieftfcben  jtoloniflen,  Semaitnung  ber  befe^rten  3nbianer.  fernere  ^inber- 
nijTe,  Qage,  9ludbe^nung,  me<bfelnbe  SolFd^abi  ber  SRifttonen  unb  ibre  Ur« 
fad^e.  %eu§ere  unb  innere  Einrichtung ,  Sermaltung  berfelben.  IBerleumbun* 
gen  gegen  bie  3<fuiten,  ^eurtbeilun^  ibrer  SBirtfamteit  ^barafter  ber  Q^ua« 
rani  na<b  ibrer  Vertreibung.  ^fd)t(bte  ber  lebteren,  8(bulb  ber  3^fuiten. 
6(4i(ffal  i^rer  SogUnge  nad)  ber  Vertreibung  jener,  S^f^^"^  ^^  Q^uarani  in 
neuerer  ^tit  Die  üxifflon  bei  ben  (£(inguana0  in  älterer  unb  neuerer 
3eit 6.44a 


fiie  V<raqit§«3itHtiiiet  lutb  KMUCftiiet. 

fleu^erc  unb  innere  ®Ieid>artigfeit  biefer  Votfer.  Tit  Sölfer  t^on 
(S^aco.  Die 'Ugaced  unb  9<tpaguad.  Die  i$en(|uad.  Die  (Skuaocurud,  i^re 
6i0e.  i^te  p(9nf<^en  unb  moratif^en  (Sigentbumlicbfeiten.  Die  9Rbapad. 
Sermanbtfi^ft  ber  Vbiponer  Xohai  unb  'Xtborobied.  Gebiet,  itörperbilbung, 
9ebendn>eife  ber  beiben  festeren,  ^(bilberung  ber  ^biponer.  Die  ÜKatagu« 
oped  unb  bie  ibnen  oemanbten  Sölfer:  SKatacod,  Vilelad,  Vejofe^.  6buni« 
pi«,  OcolH,  «talalad.  6inipe«  Die  iKalbalad.  Die  9ule4  unb  fKatara^ 
ober  Xonocotcd,  ibre  6(bi(tfale.  Die  (Sal<baquie^  Verfe|ungen  ber  Völler 
oon  G^aco  unb  Xucuman.  Die  G^arrua  unb  SXinuane,  J)aro.  Vo^ane. 
.tt^ana.  Die  Dueranbie4  üt^nograp^ifd^e  6d)n>ierigreiten  ber  6ubfpi^e 
Don  Vmertfa,  3uf<nnniengebörigfett  ber  bortigen  Vdlfer.  Clt^nogra« 
p^if^e  Ueberft^t.   Die  $uel<^e.   Die  le^uel^t,  Xe^ueldK  ober  Vatogo« 


3n^aTt.  XVII 

mxi,  Ueberoong  betfelben  in  bie  Qfeucridnber,  jtörperbilbung.  ^te  ^euerldn* 
bei,  SBo^ittt))  unb  p^pftft^e  (Stgentl^ämltt^feiten.  Die  ^Iraucaner,  Qnroberun» 
gen  unb  ®ten§e  ber  ^nca-fperuaner  geoen  fle,  i^r  9lamt,  ibre  einzelnen 
€toramc,  Setnjinung  barin.  Spätere  93erbreitung  berfelben  nacb  Ojien. 
3e|^iged  Oebiet  bei  9(raucaner,  IDteflijenbeoöfferun^  in  i^rem  8onbe  (bie  ^oto« 
aned).  Die  ^bonod,  ^ott^pud,  JteQ«»ud.  Seib(i(^er  Xppud  ber  Sraucanet 
unb  Vebuenc^e.  C^ulturoiflorifcbe  ^(bilberuna.  fiebejtdmeife  unb  @it« 
ten  ber  ^uelcbe  unb  anberen  9ampad«3nbianer,  ipre  S^er^ältniffe  ju  ben 
SBeifen  unb  ecbictfale.  Die  (Daud^od.  Sebendmeife,  abarafter,  Sitten,  IRe« 
ligion  ber  ^atagonen.  @(bitberuna  ber  ^^fei^erlänber.  SRaterieKe  Kultur  ber 
ttraucaner,  fraalicber  (SinfluB  ber  Peruaner.  5tunÜfertigfeiten  ber  9e^uen(^e 
unb  ber  Semobner  t>ou  Q,i^\iot.  $olitif(be  93erfa|fun^  ber  ^raucancr.  3bte 
®efeUigfeit,  9{ebefunf!,  Duipod,  3<i^'<4nunfl'  3<(n)ili(n<  unb  9ie(btdoer^dlt> 
niffe,  moratif(^er  df^axatttt,  religiöfe  ^orjlellungen ,  9(berglauben ,  Qaxthtx» 
mefen,  Searöbnig,  Unflerblicbteiteaiaube,  jlriegdmefen ,  Jlämpfe  mit  ben  @pa« 
niern,  ^epanblun^  burc^  biefe,  Smfjtonen  bei  i^nen,  neuerer  3ufianb.  iBe« 
merhingen  über  bie  d^onod. 8.467. 


Ibit  C||{<|iiitod  unb  Wojco^ ,  bie  Vittifanet  unb  bie  fBiltn  k»oti 

SDorbemerhtna.  Die  C^  b  i  <l  u  i  t  o  d.  ^amt.  SBobnfit)  unb  jtdrperbilbung 
ber  einzelnen  Sölrer.  (Sulturjuftanb.  9)>{ifjton.  Steuere  Sufidnbe.  Die  Xa« 
pacured  unb  ^Htracared.  Die  ÜKojro^.  ^Verbreitung  unb  jtörperbilbuna  ber 
einzelnen  M\Ux.  Urfprüngli(ber  CLuIturpflanb.  Die  ^ntifaner.  28obnfi^ 
unb  p^»fif(be  (S^araftere  ber  einzelnen  95ölfer;  bie  Secod.  Die  (Sampad  unb 
^nti«  (d'Orbigny'8  Sermut^una).  Die  Solfer  von  URapnad.  Der 
€tomm  ber  ^ano^  ober  3itipod:  Sonibod,  (Sac^ibod,  ©ipibod,  @etet)o^, 
(SaQifecad,  fRaporunod.  Die  ^xoi,  6imigaed,  @encid  unb  9lemod.  Die 
Samijiad,  ^ibitod,  C^^oioned.  Die  ^acamored,  3i^<^tod'  Stucalid,  ^rxito^, 
3quiaoated,  ^ncfutered,  (Sofoned,  2)umbod.  (lulturituflanb  ber  (elfteren  Söt- 
fer.  Die  SWiffionen  ©on  SWopna«.   IReuere  Su^änbe 6.  627. 


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tem  ni^t  fo  ret<^^(tig  ald  h\t  obige,  ba|eT  bic  (Ittate  aui  biefer  mdfl  beibehalten .  mit  jener 
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Ucbet  ben  ttrf^rung  bet  Sct^flfening  ooti  «tnerita  ^at  man  feit 
langer  3eit  {eforfi^t  gemut^maft  unli  gefabelt.  Sie  fajl  ununtetBro» 
^ene  Xittt  Don  3nfeln  im  ^o(ien  Korbroejien  M  SEBeltt^etle«  f(!^ien 
nä4  bem  Otlen  oon  ^jien  ^infi6etjun>eifen;  tic  Serdeitnng  folpne« 
flf^er  6tdmme  über  meit  entlegene  3nfeln  In  Säbfee,  Me  ftfl^n» 
^t  unb  Oeft^idlt^feit  tiefer  Sftiter  aU  Getfa^rer  in  IBerbinbung  mit 
bct  ®ttn^  ber  SReere«|!rdmungen  liet  i^re  Sinmanberung  über  bie 
Oflerinfel  aU  glaub^oft  erfc^einen ;  bie  ^ijtorif^en  Seereifen  ber  Stör* 
minner  oon  3<Ianb  an  bie  Jt&jten  oon  9leu  Snglanb  ertaubten  fogar 
an  eine  {)erleitung  ber  ^meritaner  au4  duxopa  ju  benten ,  unb  in 
no^  geringerer  (Entfernung  aU  Untere«  bot  f4  9ß^ff '  Vfrita  bem  fu' 
c^nben  9ii<fe  bar.  Semgemdf  ^at  man  balb  bie  Xataren ,  C^inefen, 
Sapanf r  ober  ^inbu« ,  balb  bie  ^ol^nefier ,  balb  bie  Sormdnner  unb 
Jtelten ,  balb  bie  ^b^nijier  nai^  9meri(a  gelangen  unb  biefe«  beodU 
fem  laffen.  9efonber«  eifrige  unb  geteerte  Sertreter  ^at  namentlich 
bie  Snji^t  gefunben ,  bat  bie  oedorenen  }e^n  Stimme  bed  Sotfe^ 
Sftael  biefer  SeDdIferung  i^ren  llrf))rung  gegeben  l^Stten. 

(£«  lo^nt  n{(|)t  ber  Stü^e  biefe  Vleinungen  ernfl^aft  )u  px&\tn, 
bie  man  bon  Haven  (p.  8)  unb  t^on  Warden  (bei  Dupaizü,  80) 
au4ffi^rli(^  jufammenge|leUt  finbet  b\i  auf  bie  SfcentricitSten  Ran- 
king's,  ber  aRongolen  in  Segleitung  oon  eie))^anten  {u  S(^iffe  na(^ 
9eru  unb  Kalifornien  fahren  1&§t,  unb  Rafinesque's,  melc^er  bie 
9ef<^i(^te  oon  Korbamedfa  feit  ben  Seiten  ber  Sunbflut^  fe^r  fpecieU 
unb  o^ne  er^eblidi^e  Su<fe  ju  er}ft^len  meif ;  e«  lo^nt  nid^t  ber  Vtü^t, ' 
xotxX  man  nic^t  ben  minbeßen  ®runb  i^at  anjune^men  ba^  ^mcrifa 
iu  dner  3<it  menfc^^enleer  mar,  ^u  melc^er  %pen  ober  dn  auberer 
Srbt^dl  f((on  eine  Seoölferung  befai  Kur  folange  man  bie  SBiege 
be«  gefammten  Wenf6engef(feledi)te«  mit  bogmatifd^er  Si^^er^eit  in 


2  Jttimmm%  fecr  gcttlfw^  %ma^'4. 

tai  fn^HAe  fififn  fr|te.  lag  eine  Scranlttfmg  »üt  ^ie  Sc»«6net 
Imerifa'l  an«  (er  ^erne  bcnnleitcH,  snl  sni  |b  lange  lot  hcfe  »tf« 
CmfAaftlidi  nn^grnntete  flnüdit  he  Sdlfrr  Ht  ncnen  Sdt.  mit  H* 
Ten  fronte  anin^entm  festen,  mr  iunger  baltcn  loficn  M  he  In  alten, 

Sie  St^radkn  ^er  (üngeboirnen  oon  luKiifa  Mi|en  tio|  i^icr 
Serdiietenbett  nnt  ungebeten  WUtn^t  na<&  tem  Uitlcäe  ttt  %tn* 
fd^  eine  Xeibe  oon  eigentbümlicben  dbarafteRn,  lie  iU  in  9ln<ffiAt 
ihiti  Sonei  ebenfo  benimmt  a\4  ^nfammengebörig  pi  einem  grofen 
(Jansen  aU  »cfentlicb  gefAie^en  oon  ten  Sirratbm  anlerer  (Ei^tbeiie 
citennai  taffen/  Ineiifa  |at  frnHt  feine  bnt^oHi  ci§nd^iaii4< 
^auna  nn>  ^ara:  battt  iflt  irgend  einer  S^^  räi  einifeinui|fn  gc» 
regelter  Scife^  mit  fljien  oHt  eine  ycriohfibc  CinnMn^ctmag  ntn 
Ion  beflanNn ,  fo  fdnnten  afiatifd^  ^n^t^crc  nnb  (Enlt8i9jlbn|en, 
namentlt«^  he  Gerealien  nnb  Hz  9lci4,  ti  tonnten  he  nmnnfgmltig' 
ten  Hünüe  nn^  üenntnifK.  vor  fLOcm  bec  0ebran<^  M  Cifcn«  Hi 
nenen  SBelt  »4^  gefegt  babcn.  Zn  ^jif<^  Z^^n«  m  fimciifincr 
erinnert  )BKir  in  man^Kt  9e|ic|nng  an  afiatifd^  Sdtfer.  fif|l  okt 
to4  im  Sefhitli4«n  fo  eigent^nmUcli  nnb  benimmt  anigOPfägt  H, 
lai  e#  gemogt  fcbcint  i^n  non  au<märt#  ^crjnleiten. 

Diefe  f^imer  »icgenben  Se^cnfen  meifen  ^ie  Innabme  cinei  frem^* 
linlif«^  Urf)minge4  {nrihf  (an^fn^rli^  hirnber  ¥att.  bie  Dngtei^ 
^eit  m.  Maftim  248  ff.)  nn^  laffrn  ei  a\4  einen  fina^roniimn«  cd 
fil^nen  bat  na4  nenerhngi  Schoolcrnft  (V,  87)  nnb  o.  9ar' 
tin«  (ftnnib.  9cL  tn^  1S60  p.  327)  eine  entgegcngefe|te  tnjiibt 
nertrden  ^abcn.  Snanlaft  finb  fie  ^ierjn  meflcicbt  bnrdb  ben  Sot* 
gang  9.  0.  ^nmbolbt'«^  mel«^  }mar  ni<bt  he  llmerifaner  an« 
fifien  abkttcn  mifl,  fonbcm  9orji(|^tigec  nnr  eine  alte  Scrbinbnng 
bcrfelbcn  mit  oflatiftbcn  SdUem  für  nn|»eifel^ft  bemiefcn  boit  bnr^ 
bie  Mmogonift^  Wb^O^,  Slonnmente,  Silberfcbfiftcn  nnb  gefdU 
^äfüftiiäftu  Stnricbtnngen  (Ynes  des  C.  Introd.  XI  j,  nnb  bemgemil 
aflen  uaäf  tften  bentenben  tnalogieen  mit  gröfercr  SorltebennbSkt« 
tigfeit  nai^e^t  aU  fie  jn  nerbienen  («beinen.  Soibarer  nnb  bamm 
Dcrfinbiger  oU  bie  ^age  nad^  bem  Urf^^ningc  ber  9et»dl!emng  von 

*  ^ie  9oitttbnIiib(eiten  toHdtt  Latbam  (Nat  bist,  of  the  Tamties 
of  man  1860  p.  273)  neocrblng«  i»i)ifbcn  omcrifintfAen  Cwni^en  nnb  be- 
nen  ber  tomun,  Bonner,  flino,  Üoriaten  nnb  Jlttnii<b«balcn  na<b4Hmffdi 
Mtfnd^  bot,  fönmen,  an4  »cnn  fie  gona  miiocifelbaft  »ären,  bo<b  ber  Set- 
1«ieben|eit  bei  6|Pco4bane«  gifen&bcr  triebt  ftewv  in«  Oc»i<bt  fOcn. 


«metifa  ifl  iebenfaU  bie  anbete,  ob  biefer  (Srbt^eil  Abet^out)t  itgenb 
toe1(^e  Sintoanbetet  au«  9{len ,  ^^^V^^t^^i^  obet  Qtttaya  erl^alten  l^be. 
Senn  btef  aber  auc^,  mte  mir  f)>Stet  {eigen  metben,  ni^t  nnxoa^x* 
fd^etnlid^  iß ,  fo  berbieten  bodS^  bie  angeführten  ®rfinbe  auf  ba«  93e» 
timmte^e  bardti  {U  bettttn ,  bof  eilt  wffiflfH^et  dber  gar  ber  über« 
miegmbe  X^eil  ber  Stmeriteinet  bon  bort  ^etjtamme. 

t>U  ein^eimift^en  Sdlter  bon  «merifa  t^eiten  fl(^  in  »fttffl^t  ber 
ettltttrßufe  auf  mel^ier  fie  |ur  Seit  ber  Sntbe<fun9  ^anben ,  in  {mei 
gtof  e  9tvipptn :  bie  f^i^tx  gebifbeten ,  bie  wir  oon  unfrer  gegenm&t» 
tigen  9etra#tunQ  au4f4lie|en ,  nahmen  in  Wotbamerifa  bad  meite 
mc|i€anif(^e  Gebiet  bi«  na<|^  So^a  rica  |tnab  ein ,  entferntere  Ser» 
tiKinbte  btrfelben  reichten  einerfeit«  bi«  na^  9ten  SReiico  unb  9)eu 
Saliformen  hinauf  unb  Ratten  anbererf eit« ,  xx>\t  tt  fd^nt,  bie  gro« 
ien  VntiQen  inne;  in  Sfibamerifa  erfhretfte  fic^  bie  ^ö^ere  Kultur  nur 
auf  ber  ffleitfeite  ber  SorbiQeren  oom  ^o(b|>lateau  bon  Sogotd  bi«  an 
bie  ®ren}e  bon  S^ile.  9bgefe|en  bon  ben  bezeichneten  Sftnbem  mar 
gon}  ^Imerito  bon  culturlofen  Sftffern  bewohnt. 

ffienben  mir  und  junic^fi  bem  ndrbli^en  ge^Ianbe  ju,  fo  mirb 
bie  et^nogra))]^if(^e  unb  cultur^i^orifi^e  2)ar{ieaung  feiner  Sebdl» 
(erung .  fomeit  biefe  in  ben  9erei<4  ber  oorliegenben  Unterführung  ge« 
|irt,  am  smetfmA§igflen  brei  $au))ta6t^eilungen  unterft^eiben :  bie 
Singeborenen  im  Oflen  be«  Seifengebirge«  mit  9u«fd^1uf  ber  2&nber 
im  Storboften  unb  9torbmeften  ber  ^ubfon«bai,  bie  (S«timo,  bie  9e« 
mo^ner  ber  9lorbmefHüfle  unb  be«  Oregongebiete«. 


SDie  ^ingelietettett  iin  Cfleit  ht$  ^elfengeliitge^« 

^ufer  einer  Sjlenge  oon  Heineren  Oöltern  bie  in  feinem  bi«  ie|t 
na^mritfbaren  9ermanbtfd^aft«ber^&Itni§  ju  onbern  ^e^en ,  maren  e« 
fünf  gro|e  Sölter^&mme  melcS^e  jur  3^it  ber  Vntunft  ber  SuropSer 
ba«  meite  ®ebiet  ber  bereinigten  Staaten  im  Ofien  be«  gelfengebir* 
ge«  inne  Ratten :  ben  ganjen  0{len  bi«  meit  jenfeit«  ber  großen  Seen 
«nb  bi«  na<9  9torb  Carolina  unb  ftentucf^  ^inab  befa§en  bie  Sligon« 
Hn« ,  imif(^en  mett^e  bie  3rotefen  eingefc^oben  maren .  md^renb  bie 
l))ala<l^tf4ien  SMfer  ii^^nen  im  ®äben  mo^nten  bi«  nad^  ^loriba; 


J 


4  QkMtk  hn  «i|a^«ftii. 

n>fßU4^  bid  gum  S^lfengebiide  lebten  bie  @tou|  ober  Z)afotAf^,  im 
9Be^en  bec  ^ubfonMm  bie  9it^aparttn. 
Sit:  beginnen  mit  ben  leiteten. 

1)  3)ie  %f^ü9Un  mi  ftnmi'SiHIer. 

Sie  flfitnJßaifm,  votl^t  ft^  felbll  Tinne  ober  'Dtinne  b.t.  ^9llen' 
f^en'  nennen,  ftnb  im  @&ben  Don  einer  unregelmSSigen  Sinie  be» 
grengt  bie  gmifcben  53^  unb  58^  fifiwanft.  6ie  Iduft  Don  ber  Vtin^ 
bung  bei  GburdS^ia'SiufTel  gu  beffen  DueQe,  bann  Ifingl  bei  Oebirgl» 
gugel  ber  ben  SRorbarm  bei  @afrat<tiemQn  t)om  9t^at>alta«81ufe 
trennt  bil  gum  ^^Ifengebtrge  unb  oon  bü  na^  93e|!en ,  bil  fe  fi(^  in 
52V2^  bem  füllen  Ocean  auf  100  engl.  9Reilen  nd^ert.  91«  an  bie 
Ifubfonibai  treten  bie  9(t^apalfen  in  59  bil  ßiVi^  ^eron  unb  beft« 
^tn  nadS^  Richardson  bie  Wiinbung  bei  SburcbiO^^luffel  (9uf<^' 
mann  Wonatlb.  1848  p.  477.  Sbenbaf.  p.468  eine  genaue  9ef<^rfi« 
bung  ber  eäbgrenge  ber  9(t^a^alfen  nac^  Gallatin's  ftarte).  3n 
fpdterer  Seit  ijl  i^nen  bal  (Bebtet  bei  ^t^aparta  *  ^Tuffel  burtib  bie 
ftni^ino  entriffen  »orben  (Gallatin).  3mSBcjlen  gelten  fle  über  bol 
Seifengebirge  hinüber  unb  grengen  mit  ben  jfoloftfien  gufammen  bil 
fie  enblicb  im  9forben  tion  Mount  Elias  an  bie  ftfifte  b^<>ntreten  in 
ber  9Idbe  ber  SRfinbung  bei  9tna^«  ober  ftu))ferfluffel.  Sdlfer  bei 
atl^a))alfif4)en  €tammel  befi^en  ferner  bie  ^albinfel  ftenai  mit  9(ul» 
nabme  ber  Sfibfäfte  unb  erßretfen  flc^  oberhalb  berfelben  oon  ben 
Buftäffen  bei  5tu))ferfluffel  bil  gu  ben  Sufluffen  bei  j^ulfofn)im  unb 
bil  in  bal  ®ebiet  bei  oberen  unb  mittleren  Jlmid^pafb.  fflal^rfcbcin« 
Ii4  gehört  i^nen  audf^  bal  3nncrc  U^  Sanbel  bil  an  ben  unteren  Vta* 
(fengie,  oon  meld^em  nacb  Oßen  bin  überall  bie  (Eltimo  i^re  ndrbli« 
4en  9la6^haxn  finb.  ^uger  biefcm  gefc^Ioffenen  großen  (Sebiete  leben 
eingelne  Sölfer  bei  9tbapalfen»6tammel  üon  ber  $au))tmaffe  getrennt 
am  dolumbia  unb  meiter  füblit^. 

IDie  eingelnen  ®Ueber  aul  benen  biefe  Sdlterfamilie  befielt ,  flnb 
folgenbe. 

Cie  dgcütli^eit  VtbafiaMen. 

2)al  ^au)>toolf  im  O^en  (tnb  bie  Clb«)><n>9((ni.  oft  unter  bem 
Hamen  ber  Cbi)>)><wa9l  mit  bem  fajl  glei^nomigen  9lgonünt)oiee 
ber  Oiibma^l,  uermecbfeft;  fie  nennen  fi6)  \t\bft  Saw-eessaw-dioneh 
ySldnner  ber  aufgebenben  ^onne"  (people  who  face  the  risin^  sau 


Stämme  beiftfben. '  5 

—  QalUtin),  eine  Senennung  bie  anf  eine  Cinmanbcntne  t>on 
Dfitn  gu  beuten  f(^eint,  ft(^  abet  au(^  auf  bie  ^tfunft  Don  9Seflen 
nüä^  O^en  betteten  tann ,  menn  fte  ni<^t  ttxoa  blof  begett^nen  foQ 
bat  ^iefed  Solf  ba«  d^Iic^^e  unter  afien  feinen  Gtammgenoffen  t^. 
eie  leben  ^au))tfft((flt(b  im  Xotben  be«  lt{ia))aMa«6ee'« ,  reid^en  ie« 
bo4^  au(^  in  ben  6uben  bcffelben  i^inab.  fka^  Richards on  i^  ber 
Cffttt^iU  ober  aRiffimM>i  i^re  ©übgrenge  (9uf(^mann  a.  a.  0.476). 
Mackensie  giebt  in  golge  ber  Siege  ber  ftnijKno  nur  ba«  Sanb 
l»on  60— 65<»  tt.  9.  u.  100— liO»  m.  2.  aU  it^x  bebtet  an.  2)0^  bie 
92orb<3nbianer  (Northern  Indians)  an  ber  ^ubfon^bai  unter 
59—61^  (Gallatin),  t^om  <£^ur(^itt  meit  na^  9Be|len  unb  in>i[(^en 
59  ttiib68^n.9.s>o|fnenb  (Hearne,271),  mit  ben  e^epem^an«  ibeu' 
tif(^  finb ,  i{l  nod^  ni^t  t)oatommen  fidler ,  aber  mat^rfctKinli^.  6ie 
jinb  f)>ra4U(^  fe^r  menig  oerf(f^ieben  oon  ben  ftu))ferminen«3nbia' 
liern ,  tot\4^t  am  SSefkufer  M  glei^namigen  gluffe^  leben ,  m&^renb 
fte  in  früherer  B^it  ben  @üben  be«  ®r.  ©tlaoenfee'«  einna(»men. 

S)ie  ^unberi|>pen«3nbianer,  oon  ben  Uniflino  auc^  @tiai>en 
genannt ,  im  Korben  unb  Storbmeßen  bei  ®r.  6nauenfee'« ,  |{nb  bie 
tteßlic^en  9ta(^barn  ber  (Belbmeffer«3nbianer,  meli^e  frä^er  bie 
ttnterbrätfer,  iej^t  bie  Unterbructten ,  bur(^  iene  {larf  gelitten  ^aben 
(Back  457).  3)ie  ^afen«3nbianer  im  Ofien  be«  SRadeniie  unter 
65— 66Vi^  unb  gegen  ben  ®r.  S&renfee  ^in  (Gallatin)  finb  fpra(^» 
li<^  bon  ben  ^unb«rit>pen  faum  oerfcf^ieben  (9}uf(^mann  a.a.O. 
n^^  Richardson). 

Sie  2iber«3nbianer  leben  am  Peace  R.  unter  56  —  59®  unb 
»e^lic^  bon  biefem  bid  gum  gelfengebirge;  aU  i^re  fubli^en  9ta^9 
bam  merben  bje  9erg«3nbianer  ober  Strong-bows  genannt  (Gal- 
latin), votXd^t  oielieid^t  ibentif(^  finb  mit  ben  ®itani  ober  Sicau* 
nie«,  ba  Morse  (Append.  334)  biefe  lej^teren  unter  55 — 56®  n.  9. 
unb  121®  n>.  2.  an  ba«  Seifengebirge  fe|t  auf  beffen  O^eitefie  mo^' 
nen  (Haie),  unb  fie  nur  aU  bialettifct^  berfc^ieben  oon  ben  Siber» 
Snbianern  be^ei^net.  Se|tere«  befidtigenb  fugt  9uf<^mann  ^in)u 
(«b^^.  1859  p.  519)  ba|  i^re  Sprachen  tro|  fiarter  9lbmei(^ungen 
bO(^  bem  It^a))a4ten9amme  angehören. 

(Ein  femered  (Blieb  biefer  Familie  bilben  bie  6arf  ee<  ober  ®uffee4 
)l»if(^en  ben  OueCkn  bed  9lt^a:|>a«ta'9Iuffe4  unb  Gaftatd^eman.mel^e 
in4kr  Seit  i^rerSagenad^  über  baiSKeergetommen  finb  (de  Smet  252 


9  6t&mme  ber  Wihap^ittn, 

note);  ein anbtK«  Me  XacitIlic<,Zat^aH«  b.i.»aKenMl«ttNfiattf4 
fflaffec  0C^eti''  (Morse  App.  348)  ober  Carriert  }lDif<l^eii  bem  9d« 
fend^bUge  utib  ftiificneebirgt  üon  52%— 56^  (Haie).  Buttmengf« 
()dreit  bie  S^iUotin,  &Ion>mu««  2>maU,  ftafcub,  3)innee,  ZaicoÜn 
am  oleten  gtafec<glu6  unb  beffcn  »ebenfläffen  (Cox  II»  322  f.,  344). 
^ud^  bie  KadaUer« ,  bie  am  fublid^en  Salmon  RiTer  bie  Xa<^bani  ber 
SeUic^ooIa  ftnb  unb  im  3nnern  6i«  Flatbow  Lake  rei<l^en,  wo  |ie 
mit  ben  Autannied  ^ufammenflof en ,  finb  fpra^U^  ibentif<^  mit  bcn 
Xacuaie«  (Scouler  in  Llnstitat  1847  U,  45).  9ht  %u«na^me  be< 
Sanbe«  bet  %tna(i  im  @uben  unb  (guboflen  k>on  Keu  d^alebonien  foU 
bie  ©prad^e  bet  CL^tppem^an^  r>on  bec  9tocbo|l<&ueae  be4  Deserter's 
River  in  50  Va^  n.  9.  M  {ux  ^ubfon4bat  überall  Der^anbtn  «erben 
(Cox  a.  a.  O.)*  3u  biefem  ®t)ra(^fiamm  gebaren  femer,  ben  Xat^ali 
iun&(^jl  {Id^  anf^lieienb  (9uf(t»mann  1854  p.6i2),  bie  Xlat' 
ftanai  unb  £n)a1i^o(|ua,  biefe  nj)rbU(^,  iene  fublid^  »on  bec  Co« 
lumbia»3Runbun0  unb  beibe  bon  einanber  getrennt  bur^  ben  glul 
unb  ba4  SoU  ber  tt^inoof;  bann  bie  Umpqua  ober  Umtma  in  43^ 
n.  93.  an  bem  gluffe  xi)xti  Kamen4 ,  hoi)  ni(^  ba«  SReer  enei(|ienb. 

GbenfaH«  getrennt  bon  ber  in  ft(t»  {ufammen^^ängenben  grof en 
SKaffe  ber  ^t^a)^a«ten,  obn)0(il  fprad^Udl^  mit  i^nen  )ufammenge(drig, 
fInb  bie  $0  0 pal^  im  ndrbli^en  X^eile  bon  Keu  CLaiifornien  unb  bie 
^Ijpa^ien,  bereu  Sfta^«  {14  in  bier  Sioeige  (paltet:  aOgemeine« 
^a^e,  9U)a(fee ber  Aupfergruben«  finalen o unb Xicarilla  (f&lfd^* 
li4)  ZicoriUa  genannt  —  Suf^^mann  ^b^l^.  1858  p.  510,  üier  bie 
eiuijelnen  Stämme  unb  i^re  geogra|>(^if(iiK  Sert^eilung  ebenbaf.  1854 
p.  303  jf.  3)ie  eingaben  über  bie  Qx^t  ber  einjelnen  6t&mme  bei  9Xu(k 
Ien|>forbtI,  211  unb  II,  537  Timmen  ni(^t  burdiig&ngig  müetnanber 
uberein).  Die  ^a^en  werben  bDU  Torquemada  (V»  40)  old  bie  ur» 
fVtungU^en  9emoi»ner  be«  fäbUd^en  X^eile«  bon  Xeu  Kalifornien 
bejeii^net:  basier  mürben  fte  bie  geinbe  unb  Sermufter  ber  in  ^r  tv 
fien  $&lfte  bed  17.  3a^r(»unbertd  bort  gegrunbeten  SRiffionen.  Xa^ 
i(irer  eigenen  Sage  finb  fle  bon  Korben  (»ergetommen  (Schooicr.  V»  202) ; 
ebenfo  ttoHen  bie  i(^nen  ^ammoermanbten  Kai^aio«,  bie  »on  ben 
Spaniern  in  frfi^erer  Seit  Apachea  de  navi^o*  9Re|feC' Sparen  ge» 
nannt  mürben  (de  Laet  VI,  26  na4»  Benavidea),  ^aui  bem  ffiaffer 
meit  im  Starben''  entfprungen  fein  (Daiia  413),  unb  mir  b&rfen  (le 
bemgemi^  mit  einiger  flici^t\^m\xä^t^  aU  meit  noi^  e4beni^r' 


Ifftlkteiu  9e^  bet  n^  Starben  {|ebntngen<tt  ^auptmoffe  (cttac^m. 
T>ai  fie  Gregg  (I,  182)  fut  Kad^fommeii  bei  ««teten  ^Att,  iji  ei«  3tX' 
t^«m  bcf  fUlxtaraM  crflArl,  Hi  {tr  in  i^r  kftige«  Sanb  au^  tem  fo« 
geKannten  SRimteittma«S^aI  im  Si^fb^flen  «ingemaabtrt  jtnb  (£»too 
M  8ehoolcr.IV,  218),utib  noä^  itf^t  ein  runbed  ro^c«  ®ö|cnbtlb  Don 
gegerlblem  Sebtr  unb  mit  menf(()ei^&^nU4^em  Gefixte  unter  \>im  9ta* 
men  beg  Sonteiuma  Deichten  ( Davis  395).  S>ie  9i))(i<^n  oerbteiten 
{14^  naä^  9 uf <|m a an  (1854  p.  298)  bom  Sefen  be4  ({Dlorabo  unb 
bon  Calif oinien  ^er  h\i  na^  £qfa# ,  im  Sorben  unb  Socbo^en  bon 
6onortt  nnt  ciu4  ndrbtt(^  bo«  mittleren  unb  oberen  (Bila,  in  Qi^u 
^ua^ua,  Soa^uila  unb  Xeiag.  Snbefen  fd^einen  fte  in  neuerer  3eit 
nid^t  Ux^t  aber  ben  unteren  (Bila  na(^  SBe^en  ^inaug|uge^en/n)&^« 
cenb  bie  S&nber  am  mittleren  Mnl  ohttm  Sfflf  biefeg  ^uffu  i^r  ^au)>t» 
fi|  finb.  ®ie  ((limeifen  um^er  jmifd^en  ^Ibuquerque  im  Korben  big 
200  engl.  SReiten  na^  ©üben  oon  £1  Paso  del  Norte  unb  oon  ben 
(Brenjen  bon  Sonora  big  ^u  ben  SBeif  en  Sergen  im  Oßen  (Pike  II, 
95«  Schoolcr.  V,  207).  3^r  Gebiet  liegt  smifd^en  30  unb  38^  n.  9., 
103  unb  114^».  2.  ®r.«  bo(^  äberfd^reiten  fie  bagfelbe  ^&uftg  in  t^' 
ren  6trei{ereien  (aRdll^aufen  227).  Unter  SRefcalerod  merben  ge« 
tt)dl^nli<^  bie  9ipa(^en  auf  ber  Oflfeite  beg  R.  del  Norte  berftanben 
(Suf^mann  a.  a.O.301);  bie  SicariClag  ober  3icari(la«  lebten  nac^ 
Vüla-SeDor  100  leguas  nörblitf^  oon  Zaog,  wogegen  fie  bon  9nbern 
in  ben^  bolson  de  Mapimi  ober  au^)  in  bie  Serge  im  0|ien  beg  R.  del 
Norte  gefeilt  »erben  (berf.  1857  p.  274);  bag  Gebiet  ber  ^tabajo« 
jmif^en  bem  genannten  gluffe  unb  bem  dolorabo  me|ili4  Don  Santa 
8e,  imif^en  36  unb  38^mirb  burc^  bie  S.  de  los  Mimbres  l^albirt 
(berf.  1854  p.293  unb  Backus  bei  Schoolcr.  IV,  209,  Gregg  I,  182). 
(Snbli^  (tnb  no(|i  bie  Si))aneg  ober  Sipanig  gu  erm&(»nen  bie  mit  ben 
Apacbes  Ipandes  ibentif^  finb,  mie  aug  Arricivita  ^erborge^t  {9\x\^^ 
mann  1854  p.  307).  6ie  lebten  fru^^er  in  ber  9td(^e  ber  SRunbung 
beg  R.  Grande  (ebenbaf.  434),  ndmli^  na(^  ^ranfag  Sai  unb  Cor- 
pus Chrisü  ^\n  (Kennedy  I,  349),  lej^t  jmifi^en  bem  erfteren  gluffe 
unb  ben  C^ueOen  beg  Kuece«  (Morse)  ober  na4  einer  anbem  Angabe 
im  norbme^lid^en  £e|ag  am  Red  River  unb  im  ClueQgebiet  beg  do» 
lorabo  t>on  Zqpag  (Maillard  n,  252). 

teuren  mir  na4^  biefer  «bf^meifung  in  ben  ©üben ,  ju  ber  ung 


g  tfit  tenat«9B1fer. 

bie  SfTfoIgung  bet  ^t^apüMenbdttet  eenM^igt  ^at ,  ita^^  9fint«n  }«* 
tfitf,  fo  ftnben  loir  bort  in  ben  X)iQOt^i  obet  Looehenx  an  bet 
Stünbung,  nac^  ^nbetn  auf  betbcn  Ufetn  be«  SRacfenjU,  ^au^tfi^* 
lt<t)  obet  im  ffleflen  beffelben  (65— GT^n.».,  126— 134<>».'8.anf 
GalUtin's  StaxU),  no^  ein  ®tieb  biefer  großen  9<Kmtlte,  beffen 
@)>ra(!^t>ern)anbtfc^aft  ju  ben  übrigen  aflerbingd  nut  eine  entferntere 
\\t  (9uf<!(imann  TOonat^b.  p.  484).  Riebardson  ^at  fie  mit  ben 
5htt$in  om  3)ufon  ober  oberen  5hoi(|!t)af^  für  ibentifc^  erfiftrt,  weld^e 
un^n^dfel^aft  9t^apa«fen  fnb,  bo(^  i^  biefe  3bentit&t  nod^  ni^t  ^o 
nägenb  feflgellcat  (berf.  1854  p.  713,  1859  p.  532). 

3)en  eigenttic^en  9t^a))a«fen  t^at  Suft^mann'dSntbedung  aU 
einen  }tt)etten  ^au))tftamm  ^njugefügt: 

2)te  jtenai'@))ra4ien  jle^en  ben  at^apadfifdS^en  tro(  un)meifel(^af« 
ter  Sern}anbtfd^aft  jiemlicfi  fern  unb  baben  btelfac^  toIof($if(^e  9S5r» 
ter  in  jttä^  oufgenommeu,  wie  fid^  au(^  in  ben  *olofd^en-®t)ro(^en  ei» 
nißc  at^apa«fif(^c  flnben  (»uf<^m.  1855p. 256  ff.).  3u biefem  jwet* 
ten  ^auptjiamme  ge^dren  bie  j^enaier  ober  SIenaijer,  Thnuna  t)on 
Tnai  ^üRenfc^",  b.  i.  Tinne,  ftc^^  felbfi  nennenb  (ebenb.  252),  auf  ber 
ftenai'3nfel  mit  Su^na^me  ber  ganjen  6ubtfl{ie  meiere  ben  Zfc^ugat* 
f4)en  gebort,  unb  oon  bort  nac^  SBeilen  bi«  an  bie  3uflfiff<  be«  Sbx^» 
fofwim  (^olmberg  6).  gemer  bie  3nf  ilif  unb  3n!alit  (3nta- 
licS^liuaten)  unb  ma^rftf^cinlic^  aud^  bie  mit  i^nen  am  oberen  unb 
mittleren  Sttoiö^patf)  mo^inenben  3unnata(^otana,  3unnac^otana, 
3ugelnuten  unb X^ljegon^iotana (ebenb.unb Sufc^m.  1854 p.705); 
bann  bie  ©oljanen  ober  ftoltfc^anen  (b.  i.  ^ S^emblinge "  in  ber 
^tna^<<5t>ra(^e)  }n}if(^en  ben  Queüflüffen  be«  ftudtofmim  unb  ber 
nörbli^en  3uflfiff«n  be«  ^tna^*  ober  ftupferfluffe« ,  wogegen  bie  Jht€« 
tofroimen  unb  Jtwic^paf^d  t^on  SBeniaminoto  irrt(ifimti<^  gum  Stt» 
naiflamm  gerechnet  morben  finb  ((Krman'd  ^rd^io  VII,  126,9ufd^' 
mann  1854  p.  702).  3u  ben  Äenai  ftnb  ferner  gu  gdjilen,  bie  %U 
na()  ober  ^Itnat^t  an  bem  gluffe  i^re«  Kamen«,  xt>t\^t  gar  feine  Ser« 
manbtfc^aft  mit  ben  fp&ter  gu  ern>i()nenben  9tna^  in  9teu  (Eatebonien 
unter  50— 52ya«  ^aben  (berf.  1854  p.  690, 1857  p.  321);  enblic^ 
bie  Ugalengen  (Ugaljatf^miuten),  beren  ®))rad^e  einen  bebeutenben 
(olof*ifd;en  ©ejlanbt^ci!  bep^t  (ebenb.  1854  p.  683),ba^er  |!e  Sab- 


loff  (Boltot.  Aead.  St  Petersb«  XV,  26)  tka  bcn  ftofofi^en  M  bm 
^ffyapüiUn  m^äflif^  looflte.  3(r  ffiol^nfit^  ijl  in  etiur  Su^t  ge» 
0enfi6er  bet  ftatat « Stift ( ,  im  kommet  am  testen  Ufer  bei  Stupf n* 
fluffe«  (^oimbero4). 

i)  3)ie  moottKit  ottb  Sfrolefen. 

Um  bie  ttebetfi^t  )u  etlei<^teni  nt|^inen  mir  im  9ol8^i^^^n  Mi 
Mgilrtbl  unb  dfrafefe»  jufammen ,  ba  fie »  obtoolfi  §toei  biOig  t»er« 
fc^iebeiK  Sdittrfamilicn ,  boct^  f&umiit^  unb  ^iftorifd^  oielfac^  ineitu 
anbergteifen.  Die  ^tenjen  ber  er^en ,  meli^e  bie  let^teten  faß  gan) 
umft^loffen ,  toaren  im  Often  bal  SReet ,  beffm  Jtfifle  fle  Dan'  KeU' 
funblanb  bi<  )ut  Sreite  Don  dop  ^ottera«  inne  l^atten,  im  Not« 
ben  bie  ultimo.  3m  &u|er^n  6übof  en  teilte  bal  fabli(|^^  3rofe« 
fenoolt  b\9  übet  ben  9teufe«9(ii$,  unb  meiter  meßlic^  ba«  fflblii^fle 
91ieb  ber  Slgontin  bil  über  ben  Cumbetlanb  ^inühn,  m&^renbbal 
Sebiet  bei  Xenneffee  anbem  Söttem  gei^örte.  Sie  Sefigrenge  lief 
bon  ber  nanbung  bei  O^io  am  aDliffiff{)>)>i  l^in  bil  in  ben  Korben  ber 
IRfinbung  bei  Silconfin ,  oon  ba  in  filteßer  geit  nad^  bem  Seftufet 
bei  SRid^igan  unterhalb  bei  SBinebagoe  @ee'l ,  trat  ma\^xi(i^m\\^  bil 
auf  geringe  Entfernung  an  bie  Sfib«  unb  Seffeite  jum  Oberen  @ee 
^eran  unb  ging  bann  Aber  ben  Red  R.  meßii^  bil  ju  ben  Dueflen 
bei  Qu'apelle  R.  unb  ben  Red  deer  Hüls  am  6aftat^man ,  enbli^ 
bon  ^ier  )u  ben  Blsu^  HiUe  am  SXiffouri  unb  oon  bejfen  &uctien  am 
^Ifengebirge  bil  }ur  ®renge  ber  %t^cipaiUn. 

Z)er  Stame  ber  SIgonttni  fd^eint  aOerbingl  nur  bon  einem  ein)el# 
nen  Solte  auf  bie  gange  Sdlterfamiiie  äbertragen  }U  fein,  aber  unbe« 
grunbet  tjt  ^e<femelbcr*l  (165)  Zabel,  ber  i^n  auf  Lahontan  ju« 
rä<fffi^rt,  ba  et  fd^on  bei  de  Laet  (II,  11),  guerß  bei  Champlain  (I, 
281)  oorfommt,  ber  bie  Vlgommequinl  oon  41 — 48  ober  49^  unb 
ungefA^t  450  Heues  oon  Oßen  na<^  SBeflen  reid^en  l&|t.  ^bai  9ol( 
bet  llgonfinl,  na(^  Schoolcraft  (V,  144)  ibentif<!^  mit  ben  SH)^if« 
iingl  ober  9M))if{irinienl  unb  ben  Ojibmai^l,  iß  fru^geitig  aul  ber 
®ef<^id^te  berfc^munben  unb  ma^rf^nli^  gtfl|tent^ill  in  ben  3ro< 
fefenfriegen  )u  (Brunbe  gegangen ,  glei^  Dielen  anbetn.  lDo(^  {inben 
li^no^  1778  91igonKnl  in  ber  N&l^e  Don  Three  Rivers  nmt^nt 
(Hutchins.  bei  Schoolcr.  VI,714).  2)ie  Gage  einer (Hnmanbening 


10  ttölf  er  »OH  SfeM^MoN^  mit  (dtrobor. 

0911  ttefiftt  H<  f*^*^  fM^  ^^i  ^^n  %lgoiifinoi(ileni  imiIM«  nomtnt« 
U<^  M  fen  Senni  Seito4>e.  gär  Seh o olermfts Secrnttt^ung  (V, 89) 
b«t  fif  VON  Gäben  gebmiwii  fdeti ,  f<i(^ettit  e<  «n  iebem  StiiH'tti*^' 
n^ifeitdgtunbe  ju  mangeln. 

'  Ob  bic  (Singebotenen  Don  Sfeufunblanb  jum  Qllgontinflamme 
gehörten ,  ijl  imeifel(ia.ß.  ®ie  büMien  ^  in  ba  etfien  ^&lfte  be< 
16.  3al^t(^.  aud^  in  6uben  unb  Oflen  bet  3nfel  auf,  fcf^einen  fi(^ 
aj6et  t^or  ben  euro))&etn  na^  Korben  nnb  iBe^n  ^ttdi(((|<iogen  )tt 
Imben  (de  Lftet  II,  2).  2>en  Gäben  be<  &aiibi<  |anb  iwui  f4^M  nm 
1583  menf^nlter  (Anspaeh  65).  6ie  finb  Uoi  noi^  in  geeinter 
Sn^at^l  bor^nben  nnb  nur  im  Storbo^  unb  ftorbmejten  ^U4>tfi4^ 
Ii4  itnif^en  (L  grecK  unb  (E.  So^n  (Outwrigbt  L  5)  bi«mdkn  an# 
{utveffcn.  Oemd^ttli^  »erben fle  »^ot^^  Snbianer^  (fted IndhuM) 
genannt«  finb  beiMn  btf  gepianbci^  a^nU^^  unb  ben  Seilen  faktx 
Jiu|er(l  feinblii^  geinefen,  menig^end  ^aben  bie  engUf^Kn  ^\i^ti  jie 
an4}ttrotten  geßoebl  S)ie  aRicmac«  t>on  benen  fle  berfd^ieben  ^i^, 
tarnen  er^  um  17S0  (ob  sum  er^  SRale,  »iflen  mir  nic^t)  ju  i^nen 
beräber  oon  6.  9ret«n  no4  Gt-  Q^eorge'«  So^  unb  lieien  fi(^  na<lb 
gefd^Ioffenem  ^rieben  bei  i^ncn  nieber(Cartwright  unbChappell  169f., 
181.  76).  2>ie  Snbianer  im  3unem  non  Sabroi^or,  gemd^nli#  nU 
Mountaineers  ober  Montagoards  beiei^net,  laffen  ft(^  mit  gxö* 
ierer  Gi^er^eit  aU  Wgonfin«  anffpre^en ,  obwobi  ^»  Stome  feibf 
unbe^mnü  unb  olf^  et^nograt>^iMe  Sebeutuat  i^  La  Potherk 
(U,  5  ff.,  66)  eno&^nt  fie  nöcbli^  ^on  GaguenAi),  nennt  MichapouB^ 
beffen  ^auptaufent^alt  in  SSi^ittunatinot  fei.  aM  il^r  %i«^%a  Sefen 
unb  legt  i^nen  bie  6c^fttng6fage  bei  bie  man  f^ft  a&gemein  ben 
Oiibtt)a9  unb  Ottawa  lugefc^rieben  finbet,  —  3^re  Buge^örigfeit  ftu 
ben  Xlgontin«  i(t  ^icrburd^  genfiflenbangebfutrt,  mo^egen  biefe  aU 
(»oeifel^after  erf^eint  in  Mdfi^t  bec  Monntuneers  mel^e  Cari- 
wright  neben  ben  dtefcaupiC'Subianem  im  3nneint»9n  2abrtfter 
nennt  mit  ber  Semeitung  bai  fie  na(^  Korben  bi«  in  bie  (Begenb  oon 
3ou<tote  unb  9teoiIe  3n>'  bt«mfUen  au^ft  nadb  Keufunblanb  bin« 
übergingen,  fflenn  man  ou^  bie  C^it^petnyand  am  ffie^ufer  ber  ^ub> 
fon«bai  aU  Montegnais  befei^net  ^ot  (N.Ann,  dos  ▼.18521V,  317), 
fo  beruht  bie§  »oi^l  nur  auf  einem  aRiil»frflSnbnt|.  fiallatio  nennt 
oU  Me  fbm^mi  ber  ftorblfi{b  M  Oolfe«  i»w  6t  i»tm  ^  6^ 
f^at«))of|^  Mb  Gcofjie«. 


^D^Xa^^^A         ^^^^La^^iC^         4l&^^M^iA£  M    4 

9Nh1IUIC  ,  fUmtUHn ,  mm9nmn,  |  f 

Die  nicttac  lattcn  Ue  0aii|e  XoiitA^e  wn  fteu  9riniKfit|m«it 
inne,  9a{^,  Pr.  E^ward's  Island,  C.  Breton,  N.  Seotia  ui*  in  fp&« 
tmc  d»t  eivm  Z|eit  9ün  fUmfunHm^  (Scbooicr.  V,  67&),  na^  Oal- 
latin  (TraaMcCt  Am.  Ethnol.  8oe.  II,  p.  €111)  aud^  tai  Scftafcr  bM 
Oolfe«  i»an  6t  Sortmi  neb^  beflen  Sußiffcn.  Sie  St ^em in  im 
8lu§8cbict€  be«  &.  3o^n  unb  bt4  gum  ^nobfcoi  sc^^net  Ict^teMc  tfe«« 
fafl«  j»  ^m  Wgoidin«,  mi^tenb  Schootcraft  (V,  674)  itmdt  ba| 
6ie  gUUctte'Snbionar  om  &.  3o^ts,  oon  Chna^Uun  (1604)  unln 
Hm  Kamen  bn  EtohemoM  nmi^nt ,  tie  ^MM|e  >er  ^uronm  übt« 
'  ten  unb  alfo  gum  3vobfenfamme  qi^btku.  3m  Zq^tc  §ei  CIum»- 
plaiA  fd^int  fi^  eint  tenletund  bicfec  9rt  nti^  }u  {inten ,  n>o^  ober 
giebt  bie  ftocte  in  ber  9tt4(|Qbe  fetner  Keifen  Don  1613,  me^eSRon« 
tagnaid  in  bie  fihtf^b  Don  Clnebec  \tift,  )»ei  mioreft  des  Etche- 
min»  an ,  ben  einsn  .glu|  oberhalb  &ucbec  in  ben  @.  Soreni  mftn« 
bcnb  unb  i»on  @Aben  lommenb,  ben  anbeten  toettec  bfüd)  81.  Scolio 
gefenubet  bo4  SReec  enetd^enb  (ben  €.  3a^n):  bie  Vnmo^net  bei 
etperen  mSgen  benna^^  ttobl }«  btn  3tolefen ,  bie  be4  ^meiten  {n  ben 
Ugontin«  geböct  |aben.  S>er  Same,  ben  de  Laet  il,  17  Bsteeh^ 
nüDs  f<bteibt«  fott  ftoni^fif^Kn  Uc(]pntn64  fein  unb  coDecäo  Me  ^ 
bianer  Dom  6t.  Sob»  bi4  |nm  ftennebect  nmfoffen,  beten  einielne 
6tämme,  ^enobfcot,  Soiribgettsit  n.  f.  f.  »etf^Minben  flnb;  nut 
Don  ben  $enobfcot  »aten  im  3. 1796  ns(^  SOO  fibrig,  bie  i^e  St» 
baltung  bem  Umflanbe  Derbantten  baf  fle  ft^  unter  ben  6#u|  ber 
ftolonieen  flefkeOl  Rotten  (SnUivan  (5, 88,  95).  Sie  Sdlte  be4  fto» 
meßU^en  Z^ile4  Den  SKaim  im  Ofken  be4  6aco,  rnel^  Die  6t>ra^ 
bet  3nbianer  Don  9leu  fingianb  nii^t  Dcr^anbcn ,  nomentti^  bie  9itf» 
tootei  unb  Ofh>ee  am  6aeo  maren  {pxaäfiH^  ibentif^  mit  btn  9e» 
nobfcoi  unb  Korribfletood  (ebenb.  265)  unb  tourben  Don  ben  9ran« 
iofen  Sl  benali4(Derß&mmelt  an«  Wapanackki  „fflAnntr  be4  0{ten4' 
na4  ^etfemclber  34)  genannt.  3|^re  64»racbe  mar  no«^  GaUaün 
mit  ber  ber  Wicmac  nal^e  Dermanbt.  Ghamplain  (II,  176  f.  fonO)  gkbl 
bie  Obenaqniouoit  ober  Abenaqaiois  7  •-*  8  Zageteifen  fiibUd^  Don 
ben  bamaligen  ^ranidflfi^  Kkberlaffungtn  an.  dinigt  tbenatii 
mo^nten  fc|on  «m  1689  nnt  S  Iienos  oon  Quebec  entfernt,  fie  wo» 
ten  mobi  but^  Secndtteiung  bet  fianib|lf^en.3efniten#flHfflonife 
ba^ltt  flbesgfl^ett.,  bis  ^onymmfie  febtt  ober  am  Amnebttf  (LoHms 
edif.  1,  675,  689).  3n  f|»&terer  3eit  namentliib  17^t  nnb  ilU^iv» 


12  SdtMkMt,  ftiri^ht»,  OitMd^, 

^witn  ftt  M '  iogta  ttiel^  no^  SloxUn  utt^  lebtm  «nlu  (at^oKfi^en 
SRifffamAxtn  (»if^en  bem  9«no6fcol  unb  6.  ayo^n  (BraMeor  II,  8 1 
Sehoolcr.  VI,  734).  Son  ben  ftolom^n  in  9tcu  Siifllottb  würben  bi« 
ftine<boreneii  M  fubmßU^n  SRaine  Zarratccnd  genannt,  iniio 
fonbeie  bie  am  Sennebed  ( Hutdiinson  I,  404).  dine  abt9ei<l^enbe 
Vndofee  na^^  John  Smith  {inbet  ft(|  f^itiihtt  nuc  bei  de  Laet  (III, 
a  u.  8),  »eichet  }»at  bie  So^noti«  (Soyanai^ti)  in  ben  OfUn  oan 
9teu  Snglanb,  bie  Zacentin«  aber  in  ben  O^en  unb  bie  Se{fabe4  in 
^en  ISePen  be4  ^enobfeot  fej^t  3>ie  »amen  bec  Sdtfet  oon  SRaine 
iun'4  3. 1616  flnben  fi(^  bei  Morse  Append.67. 

3m  ffie(len  ber  bi4^er  bettac^eten  Sdlter  ge^dcen  ju  bemfelben 
Stamme  bie  ftnißino  (Kenistinaax)  ober  Cteel,  mel4^e  Moekeniie 
«^on  bet  itü^e  i^on  Sabrabot  am  Soreng^om  bi4  naäf  SRontceat  ^er« 
AttfoelKn  \äit ;  oon  ba  {ie^e  fi^  i^re  Otenje  am  ttttawa«  über  bcffen 
dueOe  )ttt  SUifferf^Kibe  be4  Oberen  ®ee'4  unb  ber  ^ubf on4bai ,  bann 
na(^  bem  SSinit^g  6ee  ftin ,  tion  ba  an  ben  €aftat(^eman  bi4  nailft 
gort®eorge,  bann  jur  9Rflnbung  be4  9t^a))a4ta«gtuffe4  unb  enblii^ 
i^ic^  ilber  Isle  a  la  Crosse  na((  S^urd^iQ,  fo  ba|  jte  a(fo  bie  fub« 
4^9li4en  9la<bbarn  ber  91t^aya4ten  ftnb,  bie,  mie  f^^^n  erm&^nt,  oon 
t^nen  in  neuerer  3«t  na((  Korben  ^ur&fgebrdngt  morben  finb.  grd« 
t^n  f^^einen  fie  meiter  im  Sttben  gefeffen  ju  (aben ,  benn  La  Potherie 
<1^  174)  giebt  in  ber  Wd^e  oon  0ort  Slelfon  bie  Oaenebigonhetinis 
(ffiini4)eg4?)  ,,bie  deute  oom  SReeredufer'",  bie  Monsaunis,  unb  160 
lieaes  entfernt  i^on  ienem  gort  an  ben  grofen  @een  bie  Chrisünaux 
jsber  Kricqs  b.  ^.  «.ffiilbe''  an.  Simpson  (I,  86)  fi^rii^t  von  grofen 
ftroberungen  bie  fie  )tt  tnfaag  be4  19.  3a^rb.  gemacht  ^dtlen  bi4 
pm  ^olarfretd  ^in  unb  bid  ienfeitd  bed  gelfengebirged,  bO(^  feien  biefe 
tti4t  Don  2>auer  gemefen.  Sin  3^tDti%  don  t^nen  {Inb  bie  6»anM^ied 
an  ber  ^ubfondbai,  bie  ben  Oiibma^d  na^e  fpta^ftoermanbt  (inb 
(ebenb.  I,  52).  ®i(^  felb(l  nennen  bie  ftnifUno  Naehiaok  (^n)  9Ra' 
limil,). 

2>ie  Oiibmai^  (Oüibemai^d,  Outehibouees  non  9ater  Alloues, 
gei»d^nli(|  <Kfiip)>e»a9d  ober  e^i)))Kwa4  genannt)  mürben  im  3. 1665 
fton  ben  fraii|d(if(^n  3efuilen  am  Oberen  6ee  gefunben  (Brasseur  I, 
128).  Rac^  Oopway,  ber  fie  am  genaueren  tennen  gelernt  unb  ge« 
fdlnUbeist  M»  Mten  um  1610  ber  ^ur«»'  unb  9li^^igan»6ee  i^re 
i^iitt,  ber  9eig|ttg  imif^KA  bem  Oberen  6ee  (Keehe  gumme,  Kit» 


sehi  gami)  unb  Frosen  Bay  t^ve  Rftf Mi^f  Vtttiie,  bie  «w^Iid^  Würbe 
but^  einen  Salb  eebilbet,  bei  an  Me  ^fttieen  füel«  bie  filbH^e  bur^ 
ein  Z^l  ba«  »mn  Obecen  €ee  na^  bem  [fluiden  X^e  ton  9H> 
<^flon  Mnfk.  Red  Lake  unb  Sandy  Lake  im  SBefien  bei  obet n  €ee'# 
gelten  i^nen  fe^  aagemein  ffii  bie  ^eimat^  i^ter  Batet.  Sic  bie 
meinen  anbeten  Sditet  foHen  {ie  oon  Seflen  (letomnien  fein  unb  fi^ 
in  Seß'Sanabü  et^  im  3*  1634  f.  niebergelaffen  ^aben  (betf.  20). 
gchoolcraft  V,  14?,  YI,  387^gicbt  an  fit  feien  i^tet  Soge  na^ 
in  otkt  S^t  twn  Ollen  getommen,  onbetmirtd  (ebenb.  I,  19)  ttitJiHi 
et  bagegen,  fie  be^tt|>telen  bon  Seflen  unb  {mat  flbet  ba«  Oteet  ge« 
tommen  §tt  fein.  Die  Ztabition  oon  einet  Sanbemng  übet  einen 
gtofen  6ee  fonb  ou(^  Dünn  (1  OS)  bei  i^nen.  S>a  f{e  ben  8lotbme(t^ 
»inb  ben  ^^eim«tHi»<nb*  nennen  (ft  o^t  I,  209,  »a«  Sehooler.  A.  R. 
I,  23  mit  bet  ^etfnnft  bon  O^en  fo  Deteinigt,  ba^  lenet  ben  Seg  bet 
Sanbctung  tfltfwAtt«  bntcf^Ionfe! )  unb  Gopway  »o^l  bet  ^äfttnt 
0en)A^t<mann  i^,  l^at  e4  me^r  fftt  fi4  t^  ^etmat^  im  Se^en  jn 
ftt^en ,  obtto^I  bie  Soge  be«  OttotDO'gtuffe«  bet  in  ben  Sotenifltom 
mfinbet  ouf  eine  ^etfunft  biefet  Söttet  \>on  O^en  ^Uiubenten  f^eint 
unb  ber  ^uton  6ee  ftfi^et  ben  Kamen  0ban>a*6ee  ge|abt  ^oben  foO, 
bo  bie  Ottomo«  bott  bie  Stanitonlin  •  Snfeln  bewo|^nten  (Scbooler. 
VI,  200).  9tüd)  Parkman  (a,  299)  normen  fie  ben  d^Hd^  Z^eil  bon 
fti^igan,  bieOttdmo  bagegen,  mel^ectflum  1613  Mboni^nen 
obgetö^  ^aben  foOen  (Copvay  22),  ben  me^Ii^en  oU  i^  Cigent^um 
in  Snfptu^.  Morse  (Append.  98)  fe^t  bie  ^eimot^  bet  leiteten  an 
ben  Stie  6ee.  ®ie  finb  inbeffen  1671  bom  Obeten  6ee  ^etübet  no^li 
Ratfinatt)  getommen  (Schooler.  VL  734).  3>ie  ^ottomatomie, 
ba«  britte  9olt  melifte«  mit  jenen  beiben  biefetbe  6)nro4e  in  oetf^len 
benen  3>ia1ctten  fpti<f^t  unb  ftfi^et  ein  gemeinfc^oftlic^el  Rot^ifenec 
mit  i^nen  ^atte  (bgl.  Drake  V,  141)  fotten  fid^  ffit  bie  Utbetto^net 
be«  2anbe4  am  SN^igon  See  polten  (Keating  I,  106),  bo((»  mäfjtn 
fie  f^on  ftfl^eitig  nad^  Gäben  Dotgetfiitt  fein,  bo  La  teile  107B 
fie  a\i  Ko^barn  bet  SOinoi«  nennt.  3>\t  Kamen  »el^e  fi4r  bicft 
btei  Söttet  felbß  beilegen  fä^ikÜ  Morse  (Append. 897):  Ochip- 
pewa,  OtUwaunb  PootahwatUhme.  Um  1820  lebten  bie  Ojibmay 
um  6oginom  Soi  am  ^ton  See  unb  rnftM^  bon  notfinom  noA 
bem  9Rif^)>)»i  |in ,  aufetbem  mit  Ottamo  )ufommen  auf  bet  Sefl* 
feite  bet  SR^igan  See'« ,  beffen  Dft^te  bie  leiteten  inne  Rotten ,  unb 


14  Wiffifoitfif.  ^mitif  von  9M  dngtanb. 

mit  9ottoitHit9m{e  §ufomtneit  nM^t  tM  ttmge^nib  Dott  Sf^icago  nnb 
bie  0attj<  ntttli^^e  fatftt  i(»oit  ^btaiia  eiimafmeii  (cfteirb.  362); 
a6et  fU  ttitaäfUtm  itdifi  ju  biefn  Seit  ein  x>\ti  %xb^t^  9thM ,  bo« 
%m  tAmti  ntrb  1ä\rA$t%  @ct  gan}  in  f d^i  fi^to^  (^tn  m^tenjutto 
Ifi  Keatingll,  152),  a!<  i^t  Slgent^um.  Oilbwap«  unb  Otton)a4 
flttb  fo  elf {f  mtt  etnnnber  bnbunben ,  bat  lle  ba  »o  9«  {«famnteii 
(eben,  fogar  i^r  Sanb  q1«  gfmcinf4iaftfi(^«  Stgeittbititt  anfe^en 
(Morse  AptMifld.  46).  IDa  bie  Otibwa^«  1837,  1&47,  1854  etniil 
großen  Z^il  t(rte<  Saitbe«  an  bie  9<reini0tni  Laotin  dbgelreten 
pöbelt  (ft&^tre«  batfito  in  b.  Qi\in%  f.  Mg.  «rbf.  IT,  ^)  fhib  fte 
jimi  S^I  »dtct  nad^  ISeften  bt«  ilbei;  bin  fUd  River  be«^  SiitiiKtf 
6ee'<  jurfitTgejogen.  3bnen  no^e  bemonbt  nnb  bi«mei1en  mit  ib^en 
ibenftfidtt  finb  bie  RIffiffaugie  unb  bie  Satiltew,  tiom  Sautt 
Sie.  Marie  am  Oflenbe  be4  Obeten  6ee'«  benannt;  aU  eine  Oanbe 
ber  Otibwa^«  merben  oudy  bie  Pillagers  abft  9Rii(hinbma<  bejeidSinet 
(Scboolcr.  V,  184).  9u4  bie  äRifftnfig  am  Stotbo^en^e  be«  On* 
fario  (Gallfltin)  {tnb  ^ier  nocb  jn. nennen. 

fBenben  wir  rnn«  ie^t  na<^  bet  jtfipe  ben  fleu  Qnglonb ,  fo  lebten 
bi»tt  bom  $t4cataqua  bt4  jnm  Sonnccticut*91ii{fe  n«b^  oet wanbte  9h\ß 
tet bie  fi4^  gegenfeitig  iiem1i(4 leidjft  t»et|tanben  (Hntehinsonl,423), 
ie  aOe  Sdlfet  bet  9}ett  Sng1anb*6taaten  lebeten  im  Sefentli^^en  bie« 
frlbe  et^ra^e  (Oallatid).  ViAtx  bie  oerf^iebenen  Stamme  bon  Ne« 
Cnglanb  ^at  Hutchinson  I,  404  ff.  ge^onbelt  nnb  feine  Ingabm 
flnb  in  Me  meiflen  ft^fttern  6(|inft{le0er  äbergegangen.  S)ie  Kamen 
«ffb  Sij^e  bft  einjelnen  Sdffet  am  Werrimatf  in  alter  Seit  finben  fid^ 
bei  Sehoolcraft  (Y,  221);  bie  mA(^tigften  untet  i^nen  maren  bie 
Vtnnacoot,  »if^e  mit  ben  Vto%wnU  in  bi<Tfa((ie  ft&mpfe  nenDitfelt 
maren.  S)te  9<in'tn4et4  befaften  ben  ffiblldjien  Xbeif  bon  X.  ^amt>fbite. 
Nott  Schooleraft  w&ren  untet  ben  9{ipmu<f4  ober  9fi|»nett4  coOectiv 
eben  fene  SMltet  am  99terrima(f ,  na4  ^em  »eit  fotgf&Itigeren  BHiott 
(I,  850)  biflmebr  bie  am  ConuKttcut  §tt  uetjte^en ,  unb  bfieOeid^t  fpe« 
ciea  bie  ^wifi^en  le|terem  glug  unb  bem  aOtaffad^ufetg  mo^nenben 
(Drake  )«  Chnrch.  91).  ffieiter  jyfllid^  na^b  ttaffa<^ufet4  nnb  {um 
Z^eil  fetbft  na<lb  Connecticut  fe|t  fie  Yoang  (306  note),  inbem  er  ^^ 
barauf  ^|t  baf  ber  91o<f|lone  urfprfinglM^  fti^^mutf  «gluf  gefeiten 
^«be.  Se^terr  Angabe,  bie  b«4  9lei(N  fftr fUb  ^,  mw^en  au<^  That- 
cher I,  III  imb  Barber,  Connedlcttl  Eist  Gdl.  426  f.  S>ie  9tt|M 


M  ie^^  eti^m  m^U  3«kin^,  tiamntttdSf  »effen  Cdtm  neMI 
bem  nortdßtidi^en  S^etl  Don  Connecticut  inne  Ratten ,  m&^t«ii1>  9tttf# 
Wfo\i,  4dtifl  l<t  IBttiAVAn^d»«,  nod^  einigen  bo4  Dbet^an^t  Der 
DeftyfitMcii  V^tan^ftt'Smir,  dnt  nSmt<^  Zweite  bet  Sparta« 
gcmfit  IM  {ttrff^cn  ZMttton  ttnb  ißtoDibnice  teftle  (Elliottl,  73) 
«Hb  fdift  |^fttf4«ft  ^ttytfl(|1t(|^  flbft  ba<  HjHfl«  ^til^ol  (Edttnt^  unb 
919111011!^  fcfhftfti.  Vtn  Ütottaganfet«  maten  i^^rt  m^t^batn  Im 
Xotbtn  nnb  bU  Stmcrlfnet  Ut  3nfdn  oon  9((^obe  3«Ianb  tntb  felSß 
SItftf  3«<*iib  iinapfU^^tif  (Potter  1  f.),  fogat  einin  X^efl  oon  Song 
Sfkmb  folfan  (ic  bi^mflt^t  ^obm  (de  Witt  ClintDO  m  Coli.  N.  York 
Bist  Stt.  U,  41).  ei«  fctb^  fna^lten  bamit  bnf  fie  Hi  Uitftt  9ott 
biifrt  9eu<nben  unb  namentlich  ilter  aU  bie  3t0!cfen  feien  (Jones  I, 
119).  3^te  nilHi^cn  Xad^batn  woren  bie  ^eqnot  ^bie  etanfßd^fe'', 
beren ftomen  man  auf  l9berf(|^{ebene9lrtengef(^riebenfinbet(Drake  ft, 
1, 178  note).  3)Wfe  n^aren  f^mAd^r  unb  minber  sa^Itei^  qI«  bie  9tot« 
toganfel«  (Hntehinson  I,  130)  unb  l^ntten  i^ten  ^an))t{i|  in  9tew 
SoBbon  (Ctolott)  unb  am  oberen  aR^flitf'gfu^  (Young  806  note). 
Set  X|amc4<>9tut  führte  frfi^ec  ben  9tamen  ber  $equot  (Df  ake  a, 
164).  Z)o|  fte  bi4  an  ben  ^ubfon  xt\ä)Un,  mte  de  Witt  Clinton  am 
gtelt,  l&tt  fid|^  nut  untet  bet  neuetbingl  me^adi)  angenommenen 
Sorauifr^nng  be^auyten  (Trambull  1,  28,  Thatcher  r,266u.9.) 
bat  ^t  Don  ben  IKol^itan  (SRo^egan,  eigentlid)  aWu^^elanem)  nij^t 
oerf^ieben  feien.  9tad^  Potter  (22)  lebten  fie  nfttbfi^  oon  ben  ^t* 
quot«;  de  Witt  Clinton,  bet  fle  mit  bem  SRon^attan«  ibenttficitt,  fe^t 
fle  bcmoem&l  ouf  Stolen  unb  aHan^attan  3«lanb  unb  nimmt  if^ten 
^au^tfi^  in  bem  Sanbe  {mifc^en  bem  ^ubfon  unb  Connecticut  an. 
Bu  i^nen  getfdtteit  bie  Brothertons  melit^e  um  1786  in  ba€  8anb  ber 
Oneiba«  au^manbetten  ( Barbe ra.  a.  O.  337),  unb  Mein  fi^dtetet 
Seit  dfter«  ermö^nten  Stockbridges  (Momoirs  Hist.  80c  Pennsylt. 
Q,  70).  Sie  Semo^ner  oon  Song  3«1anb  ^egen  aUeilomatf  ober 
neltomatf,  mie  bie  3nfel  felbfl,  bie  be«  bftli^en  t^etM  aRontauf; 
bet  »efUi^e  mar  ben  Sto^amt  tributdt  unb  ebenfo  maten  e4  ( na(|| 
W.  Smith,  Hist.  of  N.  York)  bie  Singebotenen  be<  Sanbe«  gmifd^en 
bem  ^ubfon  unb  ttonneaicut  ben  3totefen  §u  ber  3eit  ba  fi^  bie  ^oi* 
lAnbet  an  ber  SRinbung  be«  erbeten  Sluffel  anfiebelten  (de  WIU  CHn- 
lOB  a.  a.  O.  U,  40  If.,  lU,  338). 


1%  Srofefm:  9li«e,«eMiil«leMI!n. 

Um  ^ie  eei>9Y(M»(^if(^e  Ucdc({i(|l  ju  txUiä^Utn  fi^aUen  i»it  ^ivc 
Me  3r9lrfCi  eilt ,  t^e  »it  in  to  Datfttaune  Ux  Wgmitini^dUfr  wti« 
tnge^en. 

Sie  itohftn,  bewn  aDgtmein  geftriu^ti^  otm^f leset  9tam  i>oii 
ben  Bfanidfen  ^ommt,  »utbeit  »on  ten  IDelaioatel  Mengwe  (^ed  e« 
metbet),  bie  am  O|io  lebcnben  Mingoes  oenantit  (Sehoolcr.  VI, 
266  Qote),  fie  felb^  ^i^  nannten  {id^  Ho  d^  nosaanot  (Morgan)  ^ba4 
9o\t  be<  laneen  ^anfe«''  b.  ^.  be«  ^attfe«,bo<  )»icte  geuer  eni^ft 
ein  9u«bnitf  ben  man  auf  bieSat^feueYberoetbflnbiten  SrotefenbdUec 
iu  beuten  pflegt.  Sin  §meiter  9tame ,  AngonnonBionni  ^^Attfetbauec'' 
(Heriot  274),  Aquinoshioni  oben  AqnanoaMoni,  be}ie^t  fic^,  »enn 
nid^  bieaet(|^t  au(^  bet  e rfle ,  auf  bie  f)>Atet  {u  erm&^nenbe  ei§ent^m« 
U(^e  Sauatt  »et^e  bei  i^nen  ^errf(|^te.  Der  9tame  bc)ei4net  ni(^t  bie 
Kalionalit&t,  fonbern  ben  9unb  bet  Scotefen,  »elil^ciau«  fotgenben 
Sditem  beraub:  bie  Gene ca  (fpt.  6eneti)  Nimdawaono,  ba<  8oU 
be«  0toien  ^flgeU,  oon  ie^et  bei  meitem  bie  ja^lteilt^ften  (School* 
craft  IV,  606);  biefen  in  bet  Gptaclre  fe^t  &(nli((  bie  Sai^uga, 
Oaeogwehono,  ba<  Solf  tt€  [(^mu^igen  Sanbe«;  bie  Ononbago, 
Onundoga,  bad  Solf  auf  ben  ^ügeln;  bie  Oneiba,  Onayoteka,  ba< 
•tanit'Sotf;  biefem  fi^tadtfli^^  fe^t  na^e  ^e^enb  bie  Vto^avot,  Qa- 
Deagaono,bo<  Solf  mit  bem9euer|lein,n)el<^  na^  Cusic  (SchooK 
craft  V,  646)  bie  altett^flmli^tl^  6pta(^e  reben  foO;  bie'etjt  fpfttet 
^inittgetommenen  Xufcarota,  Dusgaoweh,  ba<  Sott  ba<  ^emben 
ttAgt  (Morgan  51  u.  895).  9n§er  biefem  Sfttterbunbe  unb  feinblidf^ 
Um  gegenübet ,  toä^  gu  berfelben  ®pta<^fdmi1ie  ge^dtig ,  Rauben  bie 
^uton«n  ober  ffipanbot  nebfl  mebteten  anbeten  ie^t  betf(|^mun« 
benen  Sdltetn. 

Kac^  Sehoolcrafi's  91nfi(^t  (VI,  64)  fanb  Cartier  1534  in 
Oafpe  Sai  an  bet  Wunbung  bed  Soten^^tome«  ein  Sotf  oom  3tote« 
fen^amme,  unb  itoax  Spanbotd,  mie  fitfy  (fe|t  et  t^ingu)  au4  bet 
epta^e  etgebe.  3n  Cariier'8  Seti^t  übet  feine  txftt  Reife  (1534, 
bei  Bamasio  ed.  Venet  1606 III  fol.  377  ff.)  ifl  afietbing«  ^auptfi^li^^ 
bon  ben  Singebotenen  bie  »ebe  bieetma«  fflblid^  oon  49%<>  lebten  unb 
»a^tf^einli^  ifi  batf  beigegebene  Socabulat,  ba4  in  mebteten  Sdt' 
tetn  mit  bem  oon  ^oc^etaga  (ebt nb.  385)  Obetein^immt  unb  alfo  biel* 
leidet  itfofefif^  i^,  auf  fie  )u  be{ie(^en.  «uf  feinet  in^eiten  »eife  (1585) 
fanb  et  auf  einet  12  lieuea  langen  3nfel,  oon  mo  et  10  Zage  lang 


9Bo(nf!^e  in  ttikt  Seit  17 

but4»  etromengen  auf»&tt«  fu^t  unb  in  3  meiteren  Xagcn  nadd  $o< 
(^elaga  (Monte  regal)  gelangte,  aRenfdjien  mel^ie  bie  r)on  i^m  im 
3a^re  Dornet  mit  no^  granfreic^  genommenen  Snbioner  oerflanben, 
x^ttn  ®ott  Cudniaigni  nannten  nnb  feine  Seiterreife  na^  ^o^ielaga 
ju  ^inbetn  fu(^ten,  ba  fie  mit  ben  borttgen  Eingeborenen  in  SeinN 
f((aft  lebten.  9lu«  oUen  biefen  Angaben  \^t  fi^  n\^H  ®i(^ered  f(^Iie* 
§en,  ^0^  finb  fe  Schoolcraft's  ^nfl^t  im  ^Qgemeinen  günfiig. 
X)a<  Socabutar  oon  ^0((elaga  bei  Cariier  ifl,  mie  \^on  Sater 
(«itbrib.  III,  2, 316)  berootge^oben  ^at,  itofeflf^  unb  giebt.ba«  SBott 
Cadragny  aU  ben  9tamen  ber  Gottheit  an.  (Sd  ijl  ba^er  na(^  Gar- 
tier's  9er{<^t  toa^xi^tinliä)  bag  -bie  Stotefen  {u  biefer  Seit  bad 
ganje  ®ebiet  be«  unteren  ®.  fioren§  oon  SRontreal  abmärt^  be^ertfcfi« 
Un.  3^te9etnbe,  bie  Agonionda  (Sllgonün?)  (ebten  bamaU  na^ 
9u<fage  ber  3rotefen  Don  ^odjielaga  an  einem  pon  3ße{len  fommen« 
ben  gluffe  (Ramusio  a.  a.  O.  fol.  381),  unter  melc^em  fi^i  fafi  nur 
ber  Ottan^o  t^erfleben  lägt.  Diei  f^etnt  ^^  um  ben  Anfang  bed 
17.  3abtt^unberU  geänbert  {u  ^aben.  Golden,  ber  bie  ^Igonfin« 
ben  3rofefen  in  alter  d^it  aH  überlegen  fc^ttbert,  erjS^U  bag  bie  gh:an« 
{Ofen  bei  i^rer  tHnfunft  in  &anaba  im  3.  1603  beibe  miteinanber  im 
itrtege  fanben  unb  f  (^  auf  bie  Seite  ber  ^bitonbad«  C2l(gonfin«)  unb 
Duatog^ie«  (^uronen)  fleüten ,  totlö^t  bie  übrigen  3totefent»dlter  au9 
ber  ®egenb  oon  Montreal  vertrieben  b^ben  muffen ,  ba  bereit«  na<^ 
Gh  am  piain '8  3)ar1teUung  bie  ganje  ®egenb  um  Wontreot  ben  911' 
gontint ,  bod  Sanb  am  S^^amploin  6ee  bagegen  ben  3totefen  ge^Srte 
(de  Laetll,  11).  3)iefe«  Sanb  mar  feitbcm  ber  ^ou^tp^  ibrer  SRac^t 
(Golden),  bO(^  mürbe  ber  Soren^flrom  au(^  nocib  fetner  al4  Sroquoi«« 
gluf  be^ei^net.  9^a4  Johnston  ftnb  bie  KB^anbot«  aflerbing«  erfl 
avLi  ber  (Begenb  von  Quebec  meiter  na^  @flben  unb  bid  an  ben  D^io 
getommen  (Arcbaeol.  Am.  1,272).  3n  fpaterer  3eit  (um  1689)  aber 
mirb  biefed  ®ebiet  beflimmt  aU  ba«  Sanb  ber  Sllgonfind  bejei^inet 
(Lettres  6dif.  I,  689),  indbefonbere  ba«  Storbufer  be«  Soren^ftrome« 
fttblti^  Don  Three  Rivers  bi«  über  Saguenay  ^inau«  ( de  la  Pothe- 
rie  I,  288,  294):  bie  3totefen  Ratten  i^nen  meid^en  mfifen. 

(Sine  mefentli^ie  SerSnberung  ber  Seri^&ltniffe  trat  um  bie  ÜRitte 
be«  17.  3a^r^unbert«  ein  bur^i  bie  j(riege  mel^e  ben  3rotefenbunb 
)um  (&i))fel  feiner  SRac^t  ffil^rten.  S)ie  Wgontin«  unterlagen  unb  mit 
i^nen  bicSölter  ber3totefenfamiHe  bie  p^i  il^nen  oerbfinbet  Ratten,  t»or 


ÜUcui  tic  ^uronen.  £iefe  wuxUn  tbeile  ^cr^rmt,  ÜKtU  iuz&di^t» 
drängt  über  ten  Kipifjing  See  bi«  gc^^n  tcn  C beten  €ce  ^in,  un^ 
obglcid»  fie  ti<i>  aU  bcn  uriprünglicfaen  Stamm  (er  gcfammten  3rofe« 
fcn  betTa<bteten  tSchoolcr.  VI.  200Kirü  ibre  €pta<be  betätigeo  foU 
iCharieToix  un^  Journal  etranger  1762  Ip.  126»,  unt  dob  den  on« 
Nren  StofcfcnDÖlfem  ^bic  ^ätcr"  genannt  matten  i  Rogers  2S0). 
muften  iie  e«  fidi  gefallen  lanen  nun  tie  Sölfet  IH  Suntei  il^R  .&1' 
tet<n  S^rutet"  ;u  nennen ;  intenen  f öden  fie  ndi  oon  ibtet  SieTcria^e 
im  3.  164S  tatutdi  mietetitbcU  baben  lüi  tit  Ciibvao«.  wit  lH\t 
n>enigten«  felbji  bebaupten  .  ibn<n  ibte  ^u\ü  angadben  liefen  (Cop- 
way  Tli.  SBu  e«  nd»  bictmit  abct  audi  petbalten  baben  nuig.  H 
f^nnt  n<bet  taf  tae  :i>oU  tct  i^utoncn  um  165v  tftf»nngt  mmiU, 
FCt  r<n  petbünNten  ^^tofcfen  nad»  Sejicn  unt  BnHu  fiebes  muffe 
unt  auf  tiefet  ^iud»  bi«  nacb  reitcit  unt  ^adiuam  gelaugte (B ras- 
seur  L  11 .  SoH  biet  nut  n<  tbeil«  iputet  ua^  5tfffHu  tbcil«  an 
ta^  Sütutet  te«  @tie  See«  uut  bi«  an  ten  Cbi0  gegangen  i\lor«e 
AppeiMi.  dli.  tod»  geid»ab  Uii  vabnd>e:nlid»  tu  »eit  (Mteret  ^tiu 
5(ajb  Schooicrstt  >  VI.  734»  (amen  tu  v<äli±en  ^utffuin  etf  1T»2 
pon  Cber*  na^  !Ki<tei^iV'.^'.gaa  unt  1751  an  ten  Cb«*.  3brc 
V^urimaie  blieb  na^  e<t  ^ttfen  5^<tet:age  tie  ie  etimeu.  auf  tcr 
4p^:^;a'd  fViv^n  tem  ^utca  Catin«  uut  ^tie  £<c  ifeu.  dicfe 
va:  :br  i^urtUut  iv»  Parkmia  a.  1.  '>.•  r.^ng  au^ccHft.  winm 
au^  *'±s«tiiA  *wu  La  PoiLerce  1.  225  j'iufr:.  ibte  ur'rriu^lfte 
^.aotb-  $iie  %«ene  m«U<  *£uet  knt^i  x^a:  Mi  S^;«',^«czt<s  mc^ 
tiret  Stfittttce  (bcsfai*  tem  3:i»fr<mt2ES{  lujre^^hieK.  M<a  E«*«** 
f  U|<  ter  ^^ti^u  Nt  Sm^s(nt^K.  i«  c<i^  im  Ctes  Ict  rut»» 
2, '3  ^rÄ«  baitcx    tet  <?rT^«  *^CI  Qr.i4  Tt  riJn  Je*  c«  *  t«  c^ 

jj*i  21K  liipcii»  II?  Cr:    •.^iLla?  a.    i«  ^err-tcug  t« 
i?r.<4  -iit  C:  irltfTrii  a  3^  >f  %:•    tiä  lJ^r:7  1*^5  rt«  l*»< 


?(ll0^f^!nlnf|  ber  Srofcfenmodit ;  bie  tufrorora.  19 

Jtrie0en  ^Aufig  bie  Siebe  ifi  —  ob  mit  Jitd^t  ober  Unre^t ,  miib  fi^ 
fc^met  ent[4^eibcn  loffen  —  unb  mitt  in  ben  Satambad,  bie  um  1650 
au«  eonaba  uac^  Silben  getrieben  mürben  (III,  293)  bie  nod)  er^al» 
tenen  Uebertejle  berfelben  n)ieber{!nben ,  toai  ber  Qpxaä^t  wegen,  bie 
ni<^t  irotefif^  \9,  noc(^  weniger  fär  jlc^  bat. 

^atte  ft^  bi«^er  ba«  @ebiet  ber  gum  Srofefenbunbe  ge^fdrigen 
Softer  Don  9ttontreal  herauf  an  ben  ^ubfon  unb  oon  biefem  na(^  9SBe« 
fien  hinüber  bi«  an  ben  (Srie  @ee  er|lrectt,  ein  @ebiet  ba«  Morgan 
(39)  aU  i^r  ®tammtanb  beseid^net,  benn  fle  wiffen  nic^it«  oon  grd« 
§eren  Säuberungen,  fonbern  betrauten  fi(^  aU  (Srb*(Seborene  (Gol- 
den II,  62),  fo  breitete  fic^  ie^t  i^re  Wa^t,  ^auptfa^li^  in  Solge  bc« 
Sefi^e«  oon  Feuerwaffen  in  ben  f!e  um  1670  gelangten,  t>on  bort  bi« 
na(^  Carolina  unb  an  ben  Xenneffee  au«  (Morgan  12,  Golden  I, 
86).  S)ie  97at4»eg,  wel^e  1683  aud  einem  ^iege  gegen  bie  3totefen 
l^eimte^tten  (Goll.  N.  Y.  Bist.  Soc.  U,  283) ,  jlnb  wo^l  ba«  fublic^lle 
Solt  mit  bem  f  e  gef&mt)ft  ^aben.  3^re  SRac^t  wirb  in  ben  nörbli^e' 
ren  (Begenben  babur^f  begeic^net,  ba§  W.  Penn  bad  Sanb  welc(^e4  er 
am  S)elaware  unter  ben  flauen  Sergen  t)on  ben  S)e(awared  faufte, 
beten  ftraft  bur«^  bie  3rofefen  gebrochen  war,  autb  nod^  ben  leiteten 
betagten  mu^te,  ba  fe  bie  Ober^errf(^aft  barüber  in  Snfpru^l  nal^« 
men  (Ghapman  16),  ba§  La  Salle  1678  bie  ^udbe^nung  be«  (6t* 
biete«  ber  3tofefen  oon  SRontreal  bi«  an  ba«^weflli(^e  (Snbe  be«  Srie 
6ee*«  angiebt  (Goll.  N.  Y.  Hist.  Soc.  II,  229),  ba§  biefe,  wo^l  me^r 
au«  Uebermut^  al«  bem  Stetste  gem&^,  im  3.  1701  an  bie  engltfc^en 
ftotonijlen  Sanb  Derfauften  ba«  im  Sfiben  unb  Dflen  einer  Sinie  lag, 
we(((e  oon  ber  SRünbung  be«  SUinoi«  ben  {$Iub  hinauf  unb  über  ben 
9Ri(|^igan  @ee  hinweg  gum  9Be|lenbe  be«  ^uron  @ee'«  lief  (Morse 
Append.  60).  Die  Don  i^nen  unterworfenen  Sölter  unb  bie  S&nber 
Wflc^e  fle  fpater  (1742  ff.)  in  golge  biefer  Siege  oerfauften  am  Suf» 
que^anna^ ,  am  ^otomac ,  am  2)elaware  gwifd^en  bem  O^io  unb  SRo* 
nonga^ela  Ij^at  de  Witt  Glinton  (a.  a.  O.  II,  63  f.)  aufgegA^U. 

9i«  tum  Einfang  be«  18.  3a^r^unbert«  l^atte  ber  3totefenbunb 
nur  au«  fünf  Sdlfern  beflanben.  £)ie  Xufcarora,  ba«  ^a^trei^lfie 
unb  mä^itig^e  Solt  oon  9torb  (Carolina ,  fc^einen  mit  ben  ndrblii^e* 
ren  3wtefenoöItern  um  b.  3«^t  1700  in  *rieg  Derwidelt  gewefen  ju 
fein  (Lawson  225,  198;  über  bie  ftrieg«iüge  ber  3rotefen  nac^  6üb 
«atolina  ebenb.  44,  47).   Sie  lebten  um  biefe  3eit  am  «eufe,  ^au<?t* 

2* 


20  spätere  ^pi^t  ber  Jrofefen. 

fa4Iid;\Qn  bcffen  Untern  Ufer  (Lawson58),  am  Sontentnt^  unb  Tar 
River  (Willi am 80 n  188),  reichten  aber  \^\t>tx\\ä) ,  mie  School- 
craft  (VI,  182)an9i<bt,  bi«  jutÄujl«.  Bozman  (148)  ibentipdtt 
Pe  wie  Jeff erson  —  e«  ij!  jttjcifel^aft  mit  meldj^em  ^tä)U  —  mit 
ben  Wonocand  unb  I&§t  fe  itd;  bon  9torb  Carolina  bxi  tief  in'«  3n* 
nere  bon  SJirginien ,  felbft  bi«  an  ben  2)oTff[u§  erjlreden ,  eine  «nfld^t 
bie  oudj^  Gallatin  im  SBefenttidS^en  ju  tbeilen  ((i^eint  (Transactt.  Am. 
Ethnol.  Soc.  II  p.  CII).  ^})X  gort  50  miles  oberhalb  ber  SWünbunj 
be«  Sontentn^  njurbe  im  3. 1713  jerjlort,  unb  in  golge  bauon  »an* 
berte  ber  größte  I^eil  berfelben  nac^  SRorben  ju  ben  ©eneca« ,  ber  Äep 
Blieb  bi«  lSt)3  auf  ber  97orbfeite  be«  IRoanofe  {i^en  (Williamson 
I,  200  ff.).  Stac!^  ber  genjö^nlid&en  Eingabe  gefc^ai^  il^re  5lufna^me  in 
ben  Stofefenbunb  al«  fe^jle«  SSotf  f(i^on  1712;  jic  flehen  fpra^Iid^ 
ben  übrigen  Sölfern  ferner  aU  biefe  unter  ^d)  (Morgan  24,  395). 
^\xd)  am  Sübufer  be«  ^otomac  »irb  ber  Tuscarora-Creck  in  Serie» 
lep  ®ount9  at«  einer  i^rer  ©i^e  angegeben  (Kercheval  58). 

Morgan 's  fe^r  forgfSUige  Äarte  be«  Jrofefenlanbe«  für  bad  5. 
1720  jeigt  bie  Ononbagad  im  Ojten  unb  @ubo{}en  bei  Dntario  <5ee'«, 
bie  ^a^ugad  ald  i^re  mefllic^en,  bie  Oneibad  aU  i^re  5|}Ii<i[^en  9laäf» 
born,  in  beren  ©üben  bie  Sufcarorad  leben;  meiter^in  nac^  Djlen  fin» 
ben  fid^  bie  SKo^aw>te,  unb  bie  ©eneca«  nehmen  fajl  ben  ganjen  ®u» 
ben  be«  Dntdrio  ein,  momit  bie  Angaben  be«  offldeflen  S)ocumente« 
bei  Golden  (1,  226)  bom  3.  1724  im  fflefentlii^en  übereinjHmmen. 
Die  OTo^anjf«,  ba«  öjHi*j!e  Solf,  fagen  nur  40  miles  m^Wd)  bon  ^1- 
ban^i  an  einem  3uflujfe  be«  ^ubfon.  3m  18.  3a^r^unbert  ging  bie 
SWadjit  be«  3rofefenbunbe«  einem  fc^weren  gaüe  entgegen:  um  1776 
manberten  bie  Wo^amf«  grd§tentbeiU  nad)  (Sanaba  au«,  bie  (Sapuga« 
folgten  i^nen,  au^  bie  Oneiba«  unb  Jufcarora«  jtebelten  fpäter  ba* 
l&in  über  (Morse  Append.  76,  86,  335).  IBiele  [»ejle  bejtegter  Sdl- 
fer  ^aben  bie  3tofeffn  ft*  einperieibt,  fo  ba§  fie  um  1750  aud  ge^n 
berfc^iebenen  Sölfern  beflanben  ^aben  foClen  (Journal  etranger  1762 
Mai  p.  25),  aber  niemal«  ijl  bon  ben  fed^«  Saifern  no*  ein  flebente« 
lBunbe«gtieb  oufgeuommen  »orben ;  menn  bal^er  Bozman  (150)  bon 
ben  JJanticote«  unb  Morse  (a.  a.  O.)  bon  ÜÄo^iigan«  unb  Marragan* 
fett«  angeben,  pe  feien  in  ben  3rofefenbunb  in  festerer  3eit  eingetre- 
ten, fo  barf  biej  nic^t  in  biefem  Unteren  ®inn  berpanben  »erben. 

jre^ren  »ir  je^t  uon  ben  Srofefen ,  bie  »ir  inbejfen  no(^  öfter  ju 


"Die  Delanjore ,  Winp,  WanHcofe.  21 

envQ^nrn  ^aben  werben  ;  ^u  ben  ^tgonfinDolfern  jurüd  bie  mir  am 
^ubfon  Derloffen  ^abcn ,  fo  muffen  tDir  t»or  ^Dem  bemerfen  bog  (roie 
Pickering  {uerft  ertviefen  ju  ^aben  [c^eint,  Dgl.  Elliot  15  f.)  bie 
f&mmtlic^en  früher  cmö^^nten  IBoIfer  Don  %ru  (Snglonb,  bie^equotd, 
XarraganfetU,  SBampanoagd  unb  ^ofanotM,  ^o^ifan^,  3J{a{fa(^uf« 
\M,  $an>tut(t0  mit  i^ren  fielen  Unterabt^etlungen,  meiere  mir  l^^iet 
übergeben,  3)iale!te  berfelben  Sprache  rebcten,  al^  beren  ^auptoertre* 
ter  bie  fienni  ficnopc  (b.  i.  ^männU(^e  tapfere  aÄdnner"  Schoolcr. 
VI,  177)  gelten.  @te  merben  aud)  aU  Wapanachki  ^  Scanner  be« 
Oflend'*  bejei^net  (Los kiel  2),  if^r  befanntefler  9?ome  iß  ber  9tame 
S>e1amore«.  @ie  erfc^einen  auf  einer  jlarte  t^om  %  1659  an  bem 
gleid^namigen  Sfuffe  unb  erflreden  fic^  \>on  bort  bid  jum  ^ubfon 
(Schoolcr.  ebenb.),  Morgan  fejt  pe  auf  feiner  5lartebe0  Srofefen» 
lanbe«  für  bad  3  1720  neb{l  ben  i(^nen  näc^flmo^nenben  9J{infi  un« 
mittelbar  in  ben  @ubcn  ber  SJ^o^amtd,  de  Witt  Clinton  (a.  a.  O. 
II,  41 ,  III,  324)  giebt  fie  im  ©üben  lanbeinmörtd  Don  ^^efapeafe« 
9ap  an,  fo  ba§  fte  fic^  Dom  ^ubfon  bi«  nac^  bem  ©ufque^anna^  ^in 
ausbreiteten  (Gallatin).  @ie  bilbeten  einen  Sunb  Don  fünf  Sdltern, 
beren  eines  bie  3Ro()ifanS  maren.  ^m  Ojlufer  ber  genannten  Sai  fanb 
Capt.  Smith  1608  Don  &ap  6()arIeS  aufmörtd  bie  ^ccomac«  unb  %c» 
co^anocS,  weiterhin  bie  Xodmag^S,  mit  melc^em  9{amen  nac^ 
Schoolcraft  (VI,  131)  n>a^rf^einli(^  bie  d^anticoteS  Don  ben 
2>elamareS  bejeic^net  mürben,  mogegen  Bozman  (150)  bie  Zod* 
tt)0(fs  in  ben  nörblit^en ,  bie  9{anticpfeS  in  ben  fublic^en  X^eil  Don 
Ofl'Wart^lanb  fe^t.  SBeiter  hinauf  na^  ber  SU^unbung  beS  ®ufqüe« 
^anna^  ^in  merben  inbeffen  nod^  mehrere  anbere  fleine  Sdlfer  )oon 
Smith  genannt. 

9lad)  i^rer  unS  Don  ^ecfemetber  (p.  28,  Transactt.  Am.  Phi- 
loa.  Socl,  29,  Jones  II,  141)  aufbema^rten  Sage  tamen  bie  Dela« 
mareS  meit  Don  SBeflen  ^er  Don  ber  3)>{eerestä{le,  unb  bei  bem  gro« 
|en  tHnfe(^en  in  met<^em  {te  lange  Seit  unter  aOen  i^ren  ^ad)baxn 
flanben,  i{}  eS  lei^it  möglich  bag  er{i  Don  i^nen  bie  Xrabition  einer 
^ertunft  Don  SBeßen  auf  Diele  anbere  Sölfer  übergegangen  iß.  ^m 
9Xif|t{tppi  angelangt  trafen  pe,  fo  ^eigt  eS  meiter,mit  ben  ebenfaQS 
Don  Serien  ^ergefommenen  (?)  3rotefen  ^ufammen;  ^ier  {liefen  beibe 
auf  ba«  Solt  ber  9llUgemiS,  baS  geßungen  unb  anbere  Sert^eibi« 
gungSmittel  befa§  bie  ieneu  unbetannt  maren,  bo^  blieben  bie  I)e(a« 


22  ^«  2:UeI  «Orogt^ater". 

iDQce^  tta^  Ratten  jläm4)fen  Sieger ,  triebrn  bie  ^ttigcmU  nodf^  6ä» 
ben  unb  {ogen  bann  in  bie  Sänber  ein  bie  n^it  oben  aU  i^x  (Bebtet 
bejei((net  ^oben.  ^u4  einem  ^ocumente  tiom  3.  1791  (Memoira 
Bist  Soc.  Pennsyly.  II,  76)  ge^t  betoor  bag  fafi  200  3Q^re  früher 
Don  allen  IBölfetn  bie  mit  ben  3)eIah)aTe«  in  Se^ie^ung  flanben ,  i^* 
nen  ber  Xitel  ^@rogt)&tet''  bur(^  einen  feietli(^en  Settrag  (mie  bieg 
9et«  mit  fol(^en  Xiteln  gefd^^ie^t)  t^erlie^en  mucbe,  nur  bie  Stotefen 
maren  ^iet))on  aufgenommen :  biefe  mürben  oon  ben  S)e(amare«  «On< 
fei"  genannt  (@.  Canassateego's  9)ebe  bei  Golden  II,  36) ,  unb  ^u» 
Qlei((  erlj^telten  bie  festeren  ben  Auftrag  i^ren  m&^tigen  (Sinflug  {ur 
Sermittelung  eine^  allgemeinen  Srieben«  unter  ben  3nbiancrt)dltera 
aufiubieten ,  einen  Auftrag  ben  fie  ieboc^  nicbt  aud}ufü^ren  x>txmo^* 
ten.  %U  ^(SxoiD&Ut"  mürben  bie  iDelamared  angerebet  t>on  ben  Wo» 
Ififan«,  Sdjiamanoed,  (S^erofeed ,  j^id at>u«,  S^itfafamd,  Q^^ippmai^^, 
Ottama«,  $otomatomie«  u.  f.  f.  (Lo8kiell76),  unb  biefer  Zitel 
be^eiil^net  nur  eine  burd^  glä(fli((e  ftriege  erlangte  SBurbe,  mogegen 
bie  Snrebe  aU  ^Setter"  eine  gemiffe  Untert^&nigfeit  bebeutet  (ebenb. 
181);  Ser^&ltnifTe  ber  iHbflammung  ober  be^  ^bf)ntn  unb  geringeren 
iHlter«  ber  SoKer  merben  baburi^  ni^t  au^gebrucft,  bal^er  alle  et^no« 
gra|)^if<^en  Folgerungen  au«  fol^ien  Xiteln  un^ul&ffig  flnb ,  ^u  benen 
Prichard  geneigt  mar,  ba  er  ^u  bemerfen  glaubte  bag  üott  ßamm« 
oermanbten  Solfern  immer  bie  meftlic^er  lebenben  oon  ben  öjlli(^eren 
aU  ^ältere  Srüber"  angerebet  mürben.  S)ie  xx^tx^t  ^uffaffung  iene« 
ZiteU  ge^t  oor  ^üem  barau«  ^eroor,  bag  felbfl  bie  meinen  ^nfiebler 
tion  ben  Eingeborenen  aU  bie  @tdr(eren  nidi)t  feiten  bie  &Iteren  9ru« 
ber  genannt  mürben  (Ramsey271,  319u.  fonfl),  ebenfo  baraud 
bag  bie  befegten  ^uronen,  mie  oben  bemerft,  obglei(^  bi^fytx  ^Sater/ 
nun  „lungere  Srfiber"  ber  3ro!efen  mürben.  Keating*8(I,90)91n* 
{t((t  ijl  bemnad[^  unrichtig  ba|  fi(^  ba«  Ser^Itnif  ber  SRiami«  unb 
$otomatomie«  in  biefer  SRudfi^t  be«(alb  f|)iter  umgete^rt  ^abe,mei( 
bie  Unteren  in  meiter  mefllic^  gelegene  Segenben  gebogen  feien,  Kur 
in  einer  \p&Ux  mit^ut^eilenben  9}ebe  Sanaffateego*«  ftnbet  fi((  ber 
9u«bru((  „altere  Srüber''  einmal  fo  gebroui^t  bag  er  ba«  ältere  In« 
re(^t  an  ba«  Sanb ,  ben  alteren  9efi^er  beffelben  be§ei<6net. 

9Bie  ein  9)emei«  be«  grogen  Uebergemi((te«  ba«  bie  Stotefen  Aber 
bie  anberen  Sölter  befagen  in  ber  grogen  SRenge  oon  Ott«namen  Hegt 
bie  fi^i  in  i^xm  Sanbe  bi«  auf  bie  tetiige  Seit  erhalten  (^abtn  (Skr« 


Jtriege  bn  3Ti>fefeii  unb  Delatoaie.  23 

jetd^ni^  bei  Morgan  412  ff.),  fo  }eugt  e«  au^  für  ba^  ^of^c  ^nfelj^en 
in  roelc^em  bie  fiennt  Senate  flanben,  bo§  eine  eben  folc^e  ^n^a^I 
i^ter  Warnen,  menn  anö^  oft  in  t»erßummeUet  gorm  no((  jetit  aQge^ 
mein  gebröuctiüi^  i^.  X^o^in  gehören  bie  97amen :  S^offac^uffet« ,  ^on« 
necticut,  ^fleg^^ann^,  Wu^fingum,  6at>anna^,  2)'{iffif{t|)|)i  unb  Diele 
anbete  (Atwater249,  Barton  LIX).  3)ie  ^eroorragenbe  Stellung 
unb  bet  ß^tgeij  biefei  Sölfer ,  mit  beneu  bie  Surof^aer  Don  atten  am 
^enaueflen  betannt  gemorben  {tnb,  bta<fyU  ed  mit  fic^  ba^  fle  erbitterte 
Seinbe  n)urben.  ^uf  beiben  6eiten  fd^eint  ed  an  ^interlifl  unb  Xutfe 
in  biefen  Ariegen  ni<^t  gefehlt  ^u  ^aben.  ^ie  X)elan>ared  mit  ben  d^o 
rofee«  )u  Derfeinben  erfc^lugen  (um  nur  ein  9eift)iel  ^u  geben)  bie 
Srotefen  einen  ber  leiteten  unb  legten  neben  feiner  fieid^e  eine  Dela« 
tüüxt^'äp^  nieber  (^etfemelber);  ber  j^rieg  aber  enbigte  mit  bem  beut* 
murbigen  (Steignig,  la^  bie  gänjlidi^  gebroc^ienen  S)elamated  ^^u  ffiei* 
betn  gemadi^t/  bag  ibnen  ber  Seiberrod  oon  ben  3rote[en  angezogen 
mürbe  um  fte  für  einen  Sertragdbrut^  ju  {trafen ,  mie  biefe  fagten 
(Morgan  338),  um  fte  aU  allgemeine  griebendftifter  ^u  be^eid^nen, 
teie  fie  felbft  angaben.  9t\xx  bie  3)eutung  ber  S^atfa^ie  (Loskiel 
161  ff.),  nic^t  biefe  felbft  ifl  ^meifelt^aft.  ^ufCanassateego's  Siebe 
t>om  3.  1742  (Gold en  11,  36),  bie  i^nen  allf«  Sle^t  jum  Sanbtiertattf 
ab\pta^  unb  fie  fogar  aud  ber  Stat^duecfammlung  fortfc^icfte,  Ratten 
bie  3>elamare«  nx<fyU  in  ermibern:  „3^t  feib  Don  un«  befiegt,  fpcac^ 
er,  mir  ^aben  eu^  ^u  SBeibern  gema^^t,  i^r  (önnt  (ein  Sanb  oerfau« 
fen,  ba  t(r  SBeiber  feib."  Um  1763  lebte  bie  ^ou))tmaffe  berfelben 
im  öftli(t)en  O^io  an  ben  Beaver  Creeks  unb  bem  !D{udtingum 
(Parkman  a,  1,139  Dgl.  Hutchins  bei  Schoolcr.  VI,  714), 
\paUx  am  White  River  in  3nbiana,  mo  il^nen  bie  SNiami«  !^anb  ab' 
getreten  batten ,  na^bem  man  ben  Setfauf  i^red  eigenen  £anbed  Don 
i^nen  erjmungen  ^atte,  uub  mürben  jule^t  gäntlicb  ^erftreut,  t^eil« 
meit  nac^  @uben ,  t^eil4  nai^  (Sattaraugud  unb  Xonncmanta  im  me^« 
Haften  9Iem  ^orf  (Morse  90,  116,  362  f.). 

3>te  Dor^in  etm&^nten  SRanticofed  oon  S^efapcafe  ködere 
na^  Loskiel  ben  64l<i^anoe9  junAc^fl  flehen,  mürben  in  ben  l^ie« 
gen  ber  3ro(efen  gejmungen  {t(^  mit  i^nen  ju  uerb&nben ,  manberten 
am  @üfque^nna^  aufmärt«  bi«  in  bie  (Segenb  don  ffipoming,  mo 
fie  1748  mit  S)elamare<  unb  @(^amanoe4  {ufammentrafen  (Chap- 
maii)  unb  fa|en  \p9lUx  (1778)  noc^  meiter  nad^  IRorben  (Hutchins 


24  t>it  Sdifer  k>on  Sirginien  unb 

beiSchoolcraft  VIj  714).   €eitbem  t>erf(^n)inben  pe  QUd  bei  ®e« 

lieber  bie  93oI!er  [üblid^  dorn  @u[que()anno^  bi4  no^  Carolina 
^aben  mir  nur  fporfome  9?ac^rt(^ten.  ^Id  ba^  ^errfd^enbe  Solt  bU 
}um  ^otomac  merben  bie@ufque^anno(fd  htit\ä)ntt  6ie  mer« 
ben  in  Spraye  unb  6itten  fe^r  t)erf4)ieben  oon  ben  onbern  Sdlfem 
genannt,  boc^  [feinen  {te  ^ur  "iHIgonfinfamilie  ^u  geJ^drenCOallatin). 
3^re  ^au<)tfeinbe  fo  »ie  bie  ber  meijlen  9Söl!er  t)on  Sirginien  maten 
bie  9J{affan)omectd  (deLaet  III,  14  nac^  J.  Smith),  toelc^e  Jef- 
ferson  u.  Bozman  (152)  für  bie  3rofefen  galten.  3Bir  n)i|fen  t>on 
\\)X[tn  nur  ba^  {te  noc^  mxUx  im  3nnem  lebten  aU  bie  SKanna« 
f)Oüd^  am  oberen  SRapol^annocf  unb  ein  gro^ed  Sol!  n)aren  (Stra- 
chey  37).  D?ac^  J.  Smith  (True  travels  adv.  and  observ.  Lond. 
1629)  n)ar  ba«  l^anb  bi^  ju  ben  '2tüeg^anid  Don  ber  @übgren)e 
Sirginiend  bid  {um  $Qtu|ent  in  fD^ar^lanb  t^on  brei  großen  9{ationeii 
ben)o^nt:  ben  ^omt^atan^,  aud  23  Stämmen  bejte^^enb,  im  Stiebet« 
lanb  unb  an  ber  ^ü{le  t)on  9?orb  Carolina  bid  ium$otu|ent  Ij^in,  ben 
8  @tSmmen  ber  9){anna^oactd  im  ffleßen  berfelben  {iDifc^en  bem 
^orf'SIug  unb  ^otomac  unb  ben  5  Stämmen  ber  Wonocan^  im 
Snneren  bom  gorfflufe  bi«  nad)  Worb  (S^aroUno  (Thatcher  I,  9), 
Untere,  mie  fd^on  bemerft,  angebli^)  mit  ben  Sufcarorad  ibentifi^. 
^Uerbingd  i{i  fel^r  mal^rfc^einlic^  bag  nicbt  at(e  biefe  fleinen  Sdltec  bie« 
[er  ©egenben  (fte  ftnben  \iä)  oufge^ä^It  bei  Jef ferson),  beren  iebetf, 
al0  $on)]^atan  t^om  unteren  3ame«'g(u6  aud  feine  Eroberungen 
mahlte,  feinen  befonberen  ^errf(^er  ober  äBeroance  ^atte,  oerf (triebe« 
nen  IRotionalitäten  angehörten,  aber  aud  ber  3)arjieQung  bei  Stra- 
chey  (41)  fc^eint  ^erDorjuge^en,  bag  nur  auf  ber  ganjen  SBeflfeite 
bec  (S^efapeafe«9ai  im  9tei(^e  $oh)l^atan'd  biefelbe  ^pxa^t  gef4>ro« 
d)tn  mürbe«  mä^renb  im  0|len  unb  Süboßen  anbere  Sprachen  ^errf^i' 
ten;  ba^  9iei(^  mar  oon  fprac^oerfc^iebenen  Sdlfern  umgeben:  C^a« 
manoM,  a^angoang«,  iD^onacan«  (oberhalb  ber  ^om^atand  am  3a« 
me4«glu^  unb  i(^re  ^auptfeinbe  in  früherer  Seit),  Wannacan«,  9Ran« 
na^otf«  (S.  oben),  @afquefa(^anougd  (Sufque^annodO«  ^cquana« 
4ou(td,  Zodmog^e«  (@.  oben),  9tuffaramao<f«. 

fR\ä)t  me^t  aU  Don  ben  (Eingeborenen  9)irginiend  miffen  mir  t»on 
benen  Rorb  (Karolina*«,  abgefe^en  Don  ben  f^on  ermähnten  Xufco« 
rtfrai  inm  Sta^iatw  am  Keufe«glug  bie  SRe^errine  unb  Kottomai^« 


9}oTb  Qatolino ,  bie  (S^otoanofed.  25 

loaten.  2)te  t)ielen  ffeinen ,  früher  bebeutenber  getoefencn  Sölter  meldte 
ößli^  Don  biefett  W.  Raleigh  1585  an  ber  ftfljie  fonb,  bie  aRoratotf«, 
9Rongoa(fd,  CL^omanofcd  u.  f.  f.,  bereit  me^^rere  Strachey  unter  ben 
Ro^barn  t)on  ^omf^aton'd  9)ei(^  aufjaf^U,  moren  fc^on  um  170p  fafl 
fioti)  t)erf4munben  (Williamson  1,188,282,  Lawson231,  284). 
Wdbad  fiibU<^{le ®Ueb  ber  IKIgontinfotnilie  geboren  ju  it;nen  bie$oui' 
t^tico.ed  (Gallatin)  bereu  Käme  ber  $QmIico@unb  tr&gt.  Sieaae 
foQen  bie €a0e  einer Sinmonberung  DonSBeßen  (^er  beft^en  (Lawson 
170)  mie  bie  Senni'Senope ,  bad  ^au))tt)o1!  biefer  ganzen  @ru))))e. 

Stur  ben  d^omanoted  bie  Raleigh  am  &^oman'9iu{fe  1 30  miles 
flramQufm&rt«  fonb,  ^oben  »ir  no(^  unfere  'llufmertfamteit  {Ujunoen« 
ben.  Obmo^l  i^r  Warne  ein  91gontin«9ßort  ijl  —  Shawano  bebeutet 
ben  @uben  (Schoolcr.  V,  409)  unb  Osbawano  ^ei§t  ber  Sruber 
bed  Manabozho  bem  ber  [übliche  X^eil  ber  (Srbe  ald  fein  9tei(f^  {uftel 
(ebenb.  IV,  255)  — ,  fo  gehören  fie  bo^  no^  Jefferson  jum  3rO' 
tefenßamme  (mie  menig{tend  Schoolcr.  VI,  86, 90note  Qngiebt),unb 
m&ren  bemna<^  odflig  k^er[(^ieben  ^on  bem  oft  genannten  ^Igonfin» 
Dolfe  ber  Seaman oed  ober ©(t^amnied.  3)ag  {t(f^  ber Sinflug  ber  ^I^ 
gonfind  inbeffen  unb  ^mar  indbefonbere  ber  (Sinflug  ber  6(t^amanoed 
in  alter  Seit  meit  na(^  ®üben  er{lre<!te,  fct^einen  fc^on  bie  beiben  iben^ 
ttf<^en  Slugnamen  Suwanee  in  ^oriba  unb  Savannah  in  ®eorgia 
l\x  bemeifen;  ba^u  tommt  bie  erjä^lung  eined  St^eroteet;äu))tling« 
oom  3. 1772  bag  iene  etma  100  Sa^re  früher  k)on  ben  C^erotee«  unb 
S^itfafamd  befriegt  unb  t)om6ot)anna^ — na<^  anbern  Angaben  k>om 
6umanee  —  vertrieben  an  ben  dumberlonb  gebogen  feien  ( Ramsey 
79) ,  momit  i(ire  eigene  @age  ubereinjiimmt.  ^ie  geogra))(^if(^e  Sage 
mürbe  um  fo  e|fer  erlauben  fle  mit  Raleigh's  Chowaookes  amCho- 
wan  unb  mit  ben  Chaouanons  meiere  de  la  Potherie  (II,  114)  gegen 
97.  Carolina  ()in  angiebt,  {u  ibentificiren ,  aU  bad  oiel  gemanberte 
Solf  ber  @(f^an)anoed,  bad  um  1665  oom  Xenneffee  nacf^  SRaf^dQe 
bin  am  dumberlanb  unb  im  9{orben  biefe«  gluffed  lebte,  (eitmeife  k)on 
bort  no<^  Oß'Sirginien  unb  an  bie  Quellen  bed®at>anna^  {urücfte^rte 
(Ramsey  78)  unb  in  neuerer  ^t\i  (^eimat^^Iod  gemorben  lieber  in 
ben  €äben  guruifging,  noenn  {te  biefen  iemaU  f&mmtU<^  k>erlaffen  ^a« 
ben,  um  fi^i,  mie  erj&^U  toirb,  Don  ben  S^erotee«  unb  Ofagen  ein 
Sogbgebietiu  erbitten  (Nuttall  42).  $ater  Marquette  (71)  fanb 
1673  bie  ft^aouanoud  au  ber  Wünbung  bed  O^io  unb  am  unteren 


26  ^<  €rt>alvatioed. 

Sumberlaub,  mo  fic  feine  Sparte  ^eigt  (Ramsey  38)  fr^r  ^ai^lreid^, 
obmo^l  ftc  burdi^Die  3rofefen  flarf  gelitten  Ratten.  Iffienn  School- 
craft  (IV,  202)  Golden  tabelt  bo§  er  jte  mit  ben  6atanad  ibentift^ 
cire,  tüt\6)t  ben  'Hlgontind  Derbunbet  um  bie  ^\Ut  bed  il.2ai^xl)Vkn* 

•  bert«  gegen  bie  3ro!efen  tämpften ,  meil  bie  ©c^amanoe«  um  btefe  3eit 
rxoä)  am  ©aoanna^  gelebt  b&tten .  fo  ergiebt  ftd)  biefer  ®runb  oud 
Marquette*s  *Sngabe  al^  unrid^^tig,  unb  ^ugleic^  geminnt  bie. 9la4« 
x\6)i  (ebenb.255)  baburcl)  an  9Babrfd)einlidb!eit  ba§  fie  [(^on  um  1640 

.  k)om  @üben  tibcr  ben  ^entucfp^glu^  in*«  Obio«X^al  gelaugten,  xt>&^* 
lenb  eine  anbere  ^btbeilung  bon  ben  (^atambad  unb  (ii^txotM  in  6ub 
Carolina  gefd)lagen  fld^  nad^^ennfplDanien  menbete.  3fi  Se^^tere«  rii^« 
tig,  fon)irb$UQ(ei(^  begreifli^  miede  la  Potherie  (I,  293)  ange« 
ben  f ann ,  ba§  bie  3rofefen  auf  i^rem  9tti(f)uge  t)or  ben  ^Igonfind 

^  am  @ee  ^rontenac  (Ontario)  auf  bie  Chaoüanons  geflogen  feien 
unb  fie  t)on  bort  t^eil«  oertrieben  t^eiU  ^^  felbfl  einverleibt  batten. 
galten  mir  jene  3:^ei(ung  ber  6(4amanoed  fefl«  fo  mirb  meiter  glaub« 
^aft  ba$  bie  oon  ben  3rotefen  gefc^lagenen  bei  ben  SRobigan«  &(^u( 
unb  ^ulfe  fanben ,  aU  beren  jüngere  93ruber  fie  ficb  be^eid^nen  liegen, 
meil  fie  burd^i  biefe,  mie  ed  f^ti^t»  einfl  Dom  Untergange  gerettet  mur» 
ben  (Memoirs  Bist.  See.  Penns.  11,  77).  ^udb  ^i^  mefllid^e  %btbei< 
lung  ber  @d)amanoe«,  mabrf(^ein(id9  bie  «^auptmaffe  berfelben,  fc^eint 
fid)  an  bem  Äriege  gegen  bie  Srofefen  flar!  bet^^eiligt  ju  ^^aben ,  ba  fie 
Don  ben  2)elamared  in  ben  93unb  ber  Sllgontinbdifer  aufgenommen 
mürbe  um  jenen  bie  6pi^e  (U  bieten ;  bie  Srofefen  aber  f<^lugen  bie 
Dereinigten  SQinoid  unb  6cbamanoe«  1672,  unb  in  golge  ^ieroon 
fd^eint  feitbem  H^  ®ebiet  jmif^en  bem  Xenneffee  unb  Obio,  nament« 
Ii(^  ba«  fpätere  j^entud^,  ba«  um  1760  bei  3ln(unft  ber  Seifen  tro^ 
feiner  (SntDolterung  oon  ben  Srofefen  in  ^nfpruc^  genommen  mürbe, 
factif*  ^errenlo«  unb  menf*enleer  geblieben  {u  fein  (Ramsey  73  f., 
Pilsen  3).  Um  1764  ging  ein  l^eil  berfelben  oom  Green  R.  im  norb* 
mefilidl^fien  ftentucf^  an  ben  SBabafcb  (Ramsey  78),  au4  am  kleinen 
unb  ®ro§en  SD^ami  unb  om  @cioto  merben  fie  angegeben  mo  dl^iUu 
cot^e  i^r  TOittelpunft  mar  (Filson  113,  Parkman  a,  I,  139, 
Schoolcr.  VI,  300)  —  ber  lejtere  »ame  ru^rt  Don  einem  ber  oler 
et&mme  ^er  in  mel(^e  bie  S^amanoe«  getl^eilt  maren:  $iqua,  Vto 
qua^ate  ^riefler),  Jtt«to)»ocote  (=  «itfapu«?  Schoolcr.  IV,  255). 
(^iUicot^e  (Morse  Append.  97).  S^txmvLtfjMd)  gilt  e«  ber  Dor^in  er« 


t>it  Sflinoil.  27 

m&^nten  djilidl^en  ttbt^eilung  be«  Solte«,  menn  ChapmaD  (11)  n» 
ti^It  baf  ein  X^eil  berfeI6en  nad)  ben  JlinU)fen  in  xvt\ä)tn  bie  SRa^^t 
ber  9ll0onfind  ben  Stofefen  erlag,  in  bie  ®Qbel  be«  3)elamare  einbog 
unb  balb  borauf  nadi^  ffl^oming  om  6ufqueI^QnnQ^  fam«  don  mo  fte 
jebodl)  fc^on  1742  Don  ben  ba^^in  ^urncffe^renben  3)elQn)ared  npieber 
Dertrieben  mürben,  ^u^  in  ber  (Segenb  t>on  Sßinctiejler  im  ndrbli^en 
Sitginien  »erben  @^an)anoed  ermahnt  (Kercheval  58),  Boz- 
mann  (149)  oerfe^t  fie  mit  zweifelhaftem  SRet^te  im  Anfang  bed  17. 
Saf^rt;.  an  bad  SBejIufer  ber  S^efapeafe^Sap  ^wifc^en  ben  $alti;ent 
unb  $atapfco;  um  (820  (ebte  ein  ^t^eii  berfelben  amSRerramec  (Mer- 
rimack  fd^reibt  Morse  App.  235)  im  @üben  bed  unteren  SRiffouri.^ 
!Die  Sage  ecjä^It  ba§  fie  in  alter  Seit  mit  ben  iDelamared  eng  Der» 
bunben  waren,  fp&ter  aber  ^6^  trennten  unb  nad)  @äben  gingen 
(Schoolcr.  IV,  277).  3{i  bie$  richtig,  fo  erfc^eint  i^re  Xrabition  ba§ 
Pe  über  bad  SReer  gefommen  feien  (Morse  App.  92,  Archaeol. 
I,  273)  nur  ald  eine  Uebertreibung  ber  Angabe  ber  Delaroared,  bie 
Don  ber  9Keere4tä{le  im  ffieflen  getommen  fein  woQen ,  unb  ber  3u' 
fa^  ben  fie  ma^en,  ba§  ^loriba  einß  oon  mei§en  9Renf(^en  bei^ölfert 
gewefen  fei  welche  eiferne  Sertjeuge  ge(iabt  (matten ,  weifi  fld^  lei(^t 
dU  eine  ^abt\  au«,  ba  e«  me^r  ald  unma^rfc^einlidi»  iß  ba§  ^d^  bei 
i^nen  3o§t(iunberte  lang  eine  fixere  (Srinnerung  an  einen  (Segenfianb 
erhalten  f^abtn  foUte  ton  bem  fie  felbß  feinen  (&thxaud^  mad^ten  unb 
^r  ben  {te  fc^^werlid^  au<^  nur  einen  ein^eimifc^^en  Flamen  Ratten. 

Die  ffibmefllid^en  (Slieber  ber  9lIgontinfamilie  leben  füblid^»  t>om 
Oberen  unb  Wid^igan  @ee  J)i«  jur  Wunbung  bed  D^io.  3>en  letzteren 
6ee  nennt  »war  La  Sali e  (Coli.  N.  Y.  H.  Soc.  II,  232  unb  fonß) 
nad^bem  Solte  ber  3Uinoi«  b.  i.  «SKänner''  (Brasseurl,  154), 
bo4  traf  er  biefed  felbfl  erß  na^  6  Xagereifen  auf  bem  glei(f)namtgen 
Bluffe  flromaufro&rt4  an:  ber  SRic^igan  f&^rt  jenen  IRamen  mit  Un* 
rec^^t  (Lettres  6dif.  I,  727).  9lad)  Schoolcraft  (V,41)  jinb  $eO' 
riad,  ftaMadfiad,  2Bea4,  ^iantefd^awd  nur  anbere  Kamen  für  bit 
Sainoi«,  bo<^  ifl  bief  oietmef^r  fo  auf^ufajfen  ba$  biefe  Kamen  bie  Der» 
f(f)iebenen  3n>cige  bejei^nen  aud  benen  bad  Solf  beßanb  wie  bieg  für 
bie  $eouarea  ($eoria)  unb  fta«ta«tia  au«  Marquette  (48,93, 135) 
^erootge^t  (l^gl.  au(^  Bossu  I,  145);  Parkman  (a,II,  203)  fieOt 
bie  6o(^e  fo  bar,  ba§  bie  3ainoi«  bie  Uebemfie  ber  fta«ta«na«,  da» 
^otia« ,  $eotia« ,  aNitd^igami«  unb  Xamaronae  umfaßten ,  unb  re^» 


28  t>\t  Stidapu,  9Kiomi,  6aufd  unb  3ä(&fe. 

net  bagegen  bie  $iQntef(^Qn>d  mie  bie  5M(fQpud  {U.ben  üRiami«.  ^aUx 
Marquette  (19)  fanb  1673  Untere  mit  ben  fticfapud  unb  ^a\con* 
tin«  toeßlii^  t>on  Green  Bay  (ufammenlcbenb ;  bie  SRofcoutin«  totl^t 
audt^  fonfl  mit  Jlicfapud  unb  %uöi)\m  ^ufammen  genannt  merben,  [c^ei* 
nen  ein  3^^i0  ber  3flinoid  {u  fein,  benn  fte  lebten  mit  i^^nen  unb 
Derflonben  i(^ve&prac^e(Lettre8edif.I,  771,719);  bie  j!i<!apu« 
ober  »el^e  La  Salle  ald  dtad^haxn  ber  3Uinoid  nennt  (Coli.  N.  Y. 
H.  Soc.  II,  257)«  noo^^nten  na^  einer  anbem  Angabe  in  älterer  Seit 
om  mittleren  3Uinoi«  unb  im  Dueügebiet  bed  5^adtadfio  unb  Smbar« 
rod  (Hunter  210),  unb  ed  ift  mo^I  ein  9Ri§k)erfl&nbnii,  »enn  |te  de 
la  Potherie  (111,225)  {U  benOutaouQf«(OttQmQ«)iQ(^lt.  La  Salle 
t^eilt  meiter  mit  baf  ju  feiner  Seit  (1678  ff.)  bie  3ro!efen  auf  i^ren 
triegd^ugen  ben  3Babaf<^  (O^io)  hinaufgingen  an  ben  9)^iff!f{tppi  (a. 
a.  O.  265),  unb  felb|l  über  biefen  hinüber  fc^einen  fie  nad^  ber  (£r« 
oberung  be«  Sanbed  ber  2){iamid  (1685)  gebrungen  ju  fein  (Ram- 
sey  74),  tt)e1c^ed  nadb  La  Salle  bad  &anb  am  9)^aumee  mor;  fyux, 
am  9Babaf4)  unb  beffen  Suflüffen  fa^en  bie  Wiamid  auc^  no<^  um  1763 
(Parkman  a,  1, 139). 

3)ie  @autd  unb  ^u^fe  (Foxes),  noeld^^e  fi^  felbfl  6autie  unb 
SRudquafüe  nennen  —  le^tere  feigen  bei  ben  d^ippttoa^^^  Otta^ga^' 
mie  ober  Outagamie  (Morse  21  unb  Appeod.  121)  —  ftnb  feit  lan« 
ger  ^t\t  ju  einem  Solte  t)erf<^molien  unb  nad^  i^rer  ^ludfage  ben  R'u 
(fapu«  no|fe  Dermanbt,  mad  t|^re  &pra<^e  betätigt  (Gallatin),  ^ud^ 
geben  bie  6autd  an  ba^  bie  S^^anoanoed  Don  i^nen  ^erjtammen  unb 
fi^  er^  in  golge  eine«  ®treited  getrennt  Ratten  (Morse  a.a.O.), noo* 
rauf  fi(^  t>ieDei<^t  ber  frü^^er  angefahrte  Käme  bed  einen  Stamme« 
ber  Unteren,  Meqaachake  (==  Musquakkie?)  beuten  unb  ber  Sbau- 
woDo  @ee  mefilid)  t)on  Green  Bay  bejie^en  I&|t.  Sie  ^aben  eine  Xra« 
bition  ba$  il^x  früherer  SSol^nft^  an  ber  BKeeredfufle  gemefen  fei,  ba 
wo  bie  9Bei§en  ^69  guer^  ^&tten  fe^en  laffen  (Drake  V,  180).  9ln« 
bererfeitd  (idren  mir  bag  fie  ^  au«  groger  gerne  unterffolb  ^Detroit " 
na(^  @aganam  unb  k>on  ba  an  bie  beiben  Fox  R.,  ben  Rock  R.  unb 
ben  fflifconfin  getommen  fein  follen ,  bo^  f^^inen  jie  ft^  bon  bem 
fübli<^cn  Fox  R.  fru^jeitig  iurudgejogen  unb  nur  am  ndrbli^eren  fi<^ 
gehalten  )u  ^aben  (Morse  123,  51).  3m  anfange  be«  oorigen  Sa^r» 
^unbttt«  mürben  fie  Don  ben  SRenominie«  in  Serbinbung  mit  ben 
Ottama«  unb  d^xppttoap^  an  ben  SDttffif|tt))»i  gebr&ngt  unb  lebten 


Die  9)f nominier ,  @<ftnMiri\fiif e.  29 

bort  )totf4en  bent  30iinoid  unb  ffiifconfin,  onbere  t»on  i^nett  jertlTCttt 
am  9Riffouri,  unter  ben  $ottoiDatomie«  u.  o.  (e6cnb.  57, 122.  363.) 
Q>pxaä)\\d^  fielen  fie  bett  oben  genannten  t)ux  Sdltcrn  fe^r  na^e.  ^aä} 
La  Potherie  (II,  174)  befielen  bie  Dutagamied  aud  ^mei  Stämmen, 
ben  ^u^^fen  unb  ben  9R&nnern  ber  rotten  Srbe,  meld^  (elfterer  9fame 
ober  na^  ^xinj^  9Ra;.  (c,  I,  240  9nm.)  Dtelme^r  bie  SBebeutung  be< 
Sorte«  Musquakkie  ifi.  3)ie  Wenominte«,  ^^ffiilbe'SteU'Seute",  bie 
Folles  avoines  ber  ffranjofen ,  reid^en  t)om  SBinebogo  @ee  am  Fox  R. 
bi«  jum  ndrbltc^en  if)t\\t  .t?on  Green  Bay  ^erab  unb  t>om  SRenomi* 
nie>;$lu§  bi«  jum  9Ktff{f{t))pt  (Morse  Append.  47),  f{e  nehmen  bem« 
na^  ben  größten  S(iei1  be«  ehemaligen  fianbe«  ber  SBinebagoe«  ein, 
nielc^e  \)on  i^nen  no^  @äben  gebrftngt  n)orben  }U  fein  fc^einen. 

Die  e^mar^füfe  (Blackfeet)  finb  bad  norbiDeßlid^fte  ®Iieb 
ber  Wgontinfamilie.  Sie  leben  {n^if^en  42^  u.  52^  n.  9.  oon  103® 
m.  S.  bi«  jum  gelfengebirge  (Gallatin,  anbere  ^ngoben  baräber 
6.  b.  Suf^mann  1854  p.  662  u.  665)  unb  befielen  au«  ben  6at« 
ftfa  (@i!fe(ai)  ober  eigentlichen  @4marifu§en,  unter  bie  {t<^  in  neue* 
rer  ^tH  ani^  \>uU  S)elan)ate«  unb  Sdi^amanoe«  gcmif(^t  ^aben  (Wil- 
kes),  fublic^  t>on  ben  ^t^opa«ten  unb  Sffineboin«  an  ben  oberen 
Smeigen  be«  @af!atc^eman  unb  t)on  ba  bi«  in  ba«  Dueßgebiet  be« 
SRilfouri,  ferner  ben  5^ena  ober  Slutinbianer  (Blood-Indians)  unb  ben 
$iefan  na^  einem  i^rer  $u^rer  „bem  gafan'*,  genannt  (Gallatin 
Transactt.  Am.  Ethn.  Soc.  II,  p.  CVI.  Schoolcraft  V,  180).  «tte 
brei  reben  biefelbe  ®prad^e  unb  ^aben  {i(^  erfl  in  fpäterer  3eit  in  golge 
eine«  Streite«  unter  ^toei  ehrgeizigen  Häuptlingen  getrennt:  etnX^etl 
berfelben  mufte  t^om  SaffatAeman  n>eiter  nac^  Süben  manbern 
(Schoolcr.  V,  686).  Die  S^ofd^onen,  roelc^^e  früher  bie  Duellen  be« 
gWiffouri  befa§en,  jinb  bur^^  bie  ©(^»arjfüfe  unb  3lf jineboin« ,  bie 
bur<^  kontier  ber  Hubfon«bai<&ompagnie  in  9efi|^  uon  Seuern)affen 
gelangten .  parf  bebrängt,  in'«  gelfengebirge  unb  über  bajfelbe  i^inau«« 
getrieben  n>orben  (Morse  35  note).  3>ai  bie  @<i(^mar}fuge  ju  ben 
9Igon(in«  gel^dren,  ^at  Gallatin  (a.  a.  O.)  beßimmt  audgefpro^en, 
obn>o^l  er  e«  früher  be^meifelte,  unb  9uf(^mann  (^at  e«  beflätigt 
(a.  a.  D.  664) ,  mit  bem  ßufa^  bag  ba«  Satfita  einen  bem  911gon!in 
t^dDig  fremben  Seftanbt^eil  in  fic^  aufgenommen  ^abe.  ^u4)  oon  ben 
^rrapa^oe«  ober  arpa^^oe«  ^at  Unterer  bief  ermittelt  (667),  m&(< 
renb  Gallatin  unb  Haie  e«  {meifelHt  gelaffen  Ratten.  Sie  (reifen 


90  t>ie  %rpahoH ,  €d»tfnne«. 

OiW^  Vtftna,  Fall,  Rapid  ober  Paunch  Indians,  Gros  Ventres  des 
prairies,  Minetaries  of  the  prairie,  bo(^  führen  fif  bcn  (töteten  9)Q' 
men  mit  Unre(bt.  ^le  fdbfl  nennen  ficft  Ahni-Ninn  unb  jtnb  oon  ben 
eigentlichen  SRinetored  am  äRijfoun ,  bie  ebenfaD^  Gros  Ventres  ge« 
nonnt  »erben,  Döüig  tjerfc^ieben  (^rinj  SRoy.  c.I,530ff.).  5m  »unbe 
mit  ben  edl)n)arifu§en ,  ju  bem  fie  (nacb  Schoolcr.  VI,  699)  erjl  feit 
etwa  40  Solaren  }d^fen  fotten,  ^e^nten  {ie  i^re  @treifereien  t>om  Saf« 
fot^eman,  beffen  Sfibarm  if^r  ^auptft^  xoax,  bt«  ^um  ^edomfione 
auö,  unb  ein  ^xctx^  berfelben,  bie  ^rpa^oc«,  ifi  in  neuerer  ^txi  h\i 
{um  $(otte«glu^  unb  9rfanfad  nac^  Silben  ge^onbert  (Gallatin). 
Morse  (App.  253)  giebtjie  $n)if(^en  ben  QueDgebieten  bed  fton^a« 
unb  bed  n.  bei  Worte  an.  S)ad  ffinfte  }u  bem  Sunbe  ber  64mor}fu$e 
gehörige  Soff,  bie  @arf{  ober  @ufee  ifi  jenen  urfprungU(^  fremb  unb 
mürbe  f4^on  früher  tion  und  al«  ein  (Blieb  ber  ^t^at^adfenfamiüe  er« 
md^nt.  (Snbli^  finb^ier  no<b  bie  @<bienned  ober  (l^a^enne«  ju 
nennen,  na^  W.  Irving  (170)  bie  früheren  S^^amap«.  6i4  H^ß 
geben  fie  ben  Kamen  Istayü  (^rinj  9Uf .)  unb  lebten  frut^er  an  bem 
oberen  ^xoz\%t  bed  Red  R.  ber  jum  SBinnipeg  6ee  ge(|t  unb  ben  9ta« 
men  biefed  SoUed  fu^rt.  €pätcr  burdl)  bie  @iouf  oerbrfingt,  jogen 
fie  ft(^  an  ben  €(bienne«^u§  unter  44  ^  ^utä<! ,  ein  anberer  S^eil  t>on 
i^nen  ging  no<^  (üblicher  unb  lebt  unter  38%^— 39^^  (Gallatin 
a.  a.  O.  CXI,  Suf^mann  608),  gum  S^eil  mit  ben  %tp<x\^ot^  x>tx» 
bunben  (Morse  App.  254). 

3)  3)ie  @ioitf »SSner. 

I&ie  bierte  gro§e  Solterfamilie  bed  (Bebieted  ber  IBereinigten  @taa< 
ten  i{t  bie  gamilie  ber  @iou;,  im  Oflen  unb  Sorben  bon  aigon« 
tind,  im  SBefien  bom^elfengebirge  begrenzt,  im  ®uben  bidjur  SRfin« 
bung  be«  %rtanfa«,  roeiter  mefilidi)  aber  nur  bid  gum  $latte<Slug  ftc^ 
erfire<!enb.  3)er  frangdftfdi^e  Käme  ber  gangen  ®ru))))e ,  l^ergenommen 
t>on  bem  ^auptDolfe  berfelben .  ifi  eifl  in  neuerer  Seit  ber  einleimt« 
f(4en  unb  eigentlt(^en  Benennung  3)atota  „bie  fleben  Stat^dfeuer" 
—  e«  flnb?  berbänbete  ^auptodlfet—  gemieden.  (Bang  grunblod  fc^^eint 
ma0  man  aud[;  bon  ben  $amnie«  unb  Riccarad  behauptet  ^at ,  ba^ 
fie  au«  9Re;ico  audgemanbert  feien  {ur  ^t\i  ber  f4)anifd^en  (Srobetung 
(Beltrami  1, 284),  obgleich  fogar  eine  eigene  ®age  biefer  9ltt  {.  9. 


ben  9Bine6Q0oe9  (ugef^rieben  ivirb  (Pike  1,209).  Um  1665  lebten 
bie  3)afotQ  bereite  im  Quellgebiete  bed  SJ^iffifjtppi,  befriegten  bie  meß' 
li^^en  lHlgon!int)dlfer ,  namentlich  flromabrnfirtd  ge^enb  bie  3ninoid 
(BragseurI,  123)  unb  ((feinen  bo^er  e^er  t^on  9torben  gegen  6u« 
ben  unb  6ubn)eflen  (Warren  17)  afd  in  umgefe^rter  Sticbtung  t>or< 
gebrungen  ju  fein,  rote  qu<^  Rig^gs  (XV  f.)  bemerft  ber  ben  Sogen 
bed  St.  Peters  R. ,  Lac  qoi  parle  unb  ben  Often  M  3Rif{tfjtppi  üH 
i^re  ältere  ^eimat^  bejeidi^net.  v5(^on  ber  Ütame  einer  ibrer  @tämme 
jeigt  bQ§  {ie  in  fruberer  ^t\t  im  IBeft^e  bed  Spirit  Lake  mefilicb  t>om 
Oberen  6ee  gemefen  finb;  ja  e«  ifi  nic^t  unmo(irfci)einli(^  bag  fte  t)or 
bem  Einbringen  ber  @urop&er  bid  an  ben  Oberen  See  unb  an  bad 
ffieflufer  bed  Vi\i)\qan  reichten ,  benn  bie  SduH  unb  gfic^fe  itnb  of« 
fenbar.  bie  ^enominied  um^rfcbeinlid)  erfl  fpätere  @inbring1inge  von 
Oßen  unb  Dtorben  der. 

^ie  Dotota  (3)adcütad)  reid^en  tiom  9nif{ifflp))i  bi<;  $u  ben  Black 
Hills  im  90e|len  unb  t>on  ber  IDtänbung  bed  ®r.  Sioux  R.  unb  ben 
Nabeln  be«  $latte»J$lu{fed  bi«  jum  DeviPs  Lake  im  9^orben.  X)ie| 
gilt  iebocb  nur  ffir  bie  neuere  3eit.  Um  1820  n>irb  t»on  Keating  (I, 
377)idre@rengeauf  folgenbeSßeife  angegeben :t>onPrairie  duChien  an 
ber  BKunbung  be^  SBieconftn  läuft  |te  in  einer  frummen  Sinie  norboft« 
li4l  ium  er{len  3^^i0(  ^^^  Ohippewa  R.,  bann  norbmefllidb  jum  Spi- 
rit Lake,  l9on  ta  meßlicbjum  Riviere  de  Corbeau  unb  bem  Otter- 
tail  Lake ,  n>eiter  mefllidb  jum  Red  R.  unb  biefen  l^inab  bid  $embina, 
na^  Submetlen  ^ur  Oßfeite  bei  iD?iffouri  in  ber  Slä^e  ber  Unonban" 
borfer,  am  glujfe  ^inab  (DieQeic^t  felbfi  über  i()n  hinüber)  roa^rfcbein* 
lid^  bi«  ^um  Soldier's  R.  unb  norbößlic^  na$  Pairie  du  Chien  gu* 
rü<f.  3dre  |teben6tämme  gebcnRiggs  unb  Warren  im  fflefentli(^en 
ubereinflimmenb  mit  Keating  I,  394  ff.  (Sgl.  ou*  ^rinj  ffllaj.  c, 
l  338,  359,  440)  ouf  folgenbe  ffleife  on*:  Mde-wakan-tonwans,  ba« 
3)Qrf  ober  Sol!  bed  ®eif}erfee*d;  Wahpekutes,  bie  lBlattfd)U(cn  ( mel' 
d^e  SJIäller  für  SBilb  anfe^en  —  Keating);  Wahpe-tonwana,  bad 
Solf  in  ben  Stättern;  Sisi-tonwans,  Siffeton«.  ba«  Solt  bei  ©um» 
)>fc4;  Janktonwans,  3antti)nd,  ba«  Solf  am  (Snbe,  audj)  ba«  erfle 
Solt  genannt,  Janktonwannas,  eigentlich  nur  eine  ^bt^eilung  ber  \>o* 
rigen ,  ^äufig  aber  aU  befonbere«  Soll  gejäbU  ( toorau«  {i(^  ertl&rt 

•  Weip  onbere  IRomen  giebt  bie  ßintbeilung  ber  ©iouj  au«  bem  %n* 
fange  bee  18.  2^f)X^.  im  Journal  historique  p.  69. 


32  ^tc  «ffineboin. 

bo^  Ph.  Prescott  nur  6  @iou;D(Iter  ftnben  tonnte  —  Schoolcr. 
II,  169  menn  ni^^t  ettoa  bie  SBincbo^oe«  in  alter  3^it  bo9  fiebentc 
waren);  Titonwans  leton«,  ba«  93oIf  ber  «ßrdrie,  im  ffieflen  be«  S»if* 
fouri  mit  6(^ienne«  unb  9iicarie9,  mit  Rannte«  unb  Ofagen  jl^  mi« 
f(^enb  (Keating  I,  443);  {te  foCien  {!4mteber  in  7  ^bt^eilungen  t^er« 
{ipeigen  unb  an  3<i(ll  ben  übrigen  S)atota«  juf ammengenommen  über« 
legen  fein.  Sie  oier  erflen  Sölter  merben  oon  ben  übrigen  Isanties 
genannt  unb  leben  fdmmtlic^  im  Oflen  be«  ^ffouri.bie  3anftonman« 
an  ber  SRünbung  bei  ®rogen  @iou|  SIufTe«,  oon  ba  bi«  jum  3ame« 
S(u§  unb  ouf  bem  gegenuberliegenben  mefllid^en  Ufer  bed  9)lijfouri, 
bie  3anttonn)anna9  itoifdS^en  bem  3amed  gtu$  unb  !Riffouri  unb  ndrb« 
Ii(^  bid  {um  Devirs  Lake,  bie  Zitonman«  t>on  ben  ®abeln  be«  platte 
bid  ^um  ^eOowflone  unb  in  ben  Black  Hills  (Warren  15,  ®.  aud^ 
beffen  Äarte).  ©ci  ben  Siteren  Weifenben  fuhren  bie  ®iouy  in«gemein 
au^  ben  9lamen  Kaubomeffie«,  eine  Serftfimmelung  i^red  Otibma^« 
Kamen«  Nadöesi  ($r.  9Ka|.  c,  1,338).  3)af  Caryer  unter  bem  Ka« 
men  ber  Slaboweffier  bie  &iou;  mit  ben  6ouf  oermed^felt  ^abe,  mie 
Keat ing  (1, 837)  angiebt,  if!  unrichtig,  ba  er  bie  tnffneboin  audbrfltf« 
li(^  aU  {u  ben  S^abowefjtern  gel^örlg  bejeic^net.  S)ie  Sffineboin 
ober  Steitt*3nbianer  (Stonc  Indiana)  —  jenen  Kamen  geben  i^nen 
bie  Ojibma^d,  bei  benen  bie  Safota  Boines  ^ei^en  foUen  —  oon  i^' 
reu  @tammgenoffen  ^o^e  ober  ^o^a  genannt,  finb  oon  ben  3anfton^ 
manna«  entfprungen ,  noc^  ber  gemö^nlic^en  @age  in  golge  eine« 
aDgemeinen  Streite«  ber  bur(^  bie  Serfü^rung  eine«  angefe^enen  SBei« 
be«  Deronlagt  würbe ;  i^re  Abtrennung  t)om  ^auptjlamme  mu^inbef« 
fen  f<^on  alt  fein,  ^a  Hennepin  unb  Charlevoix  i^rer  f^on  er« 
mä(^nen  (Keating  I,  405  f.).  Seit  biefer  Seit  fc^einen  fie  dfter«  glu(f« 
lic^e  jfriege  gegen  bie  Siatota  geführt  unb  biefe  gurudgebrängt  $u  ^aben, 
namentli(^  mit  ^ülfe  ber  Jtni|lino  (Brasseor  II,  248),  inbeffen  ^a« 
ben  fte  i^ren  $iat  nur  wenig  oer&nbert,  baLaPotherie  (I,  174) 
bie  Assiniboels  ober  ^fieute  i9om  gelfen"  250  Heues  oon  gort  Stelfon 
na^  ©ubwejlen  fe^t  —  Korbwejlen  ijl  wo^l  ©^reibfe^ler  — ,  neuer« 
bing«  aber  i|fr  Gebiet  jwifc^en  bem  Afftniboin  glu$  unb  Wijfouri 
angegeben  wirb,  oon  50  miles im  9ße{ien  be«  Red  R. bi«  ju  ben  Duel« 
len  be«  Qu'appelle  R.unb  oon  ba  bi«  ju  ben  Red  deer  Hills  am  6af« 
fat<^ewan  (Sufct^mann  lDlonat«b.  1858  p.  470  9nm.  na^  Howse). 
Da  fte  na^  de  Smet  (100)  au4  <^n  ben  Quetten  be«  le^tgenannten 


^ie  mntla^ot,  SRiffouri,  3otDa  u.  a.  S3 

gtttffe«  im  9#noebic9e  ju  finben  unb  ä6cr^au))t  uticut^i^e  Sanbeter 
{{nb,  m&rc  ed  ni<^t  unrndgli«^,  tag  fie  au^  na^  Oregon  oorgcbrun« 
geil  lo&tcn,  tt)0  in  ber  ®egenb  t)on  gort  Oatanogan  flromauftpftrU 
am  Kotbufer  M  Solumbia  ein  fleiner  ®tomm  ber  Sinapoils  ern>&^nt 
»itb  (CoxH,  127). 

3)en  3)atoto  f^lie^en  {t(^  gun&d^fi  an  bie  fflinebogoed  ober  f&u 
iii))egd,  mie  {<e  mit  i^rem  9Igontin«9lomen  (Schoolcr. V,41X08hun- 
golap,  nadSi  anbeten  Angaben  Ochungaraw  ober  Hochuagorah,  mie 
|ie  mit  ibrem  eigenen  Kamen  feigen  (Morse  21);  t)on  ben  Sranjo« 
fen  »urben  fte  Puants  genannt.  ®ie  ^aben  na(^  il^rer  frü^eflen  du 
innetung  am  SBefiufer  be9  üRi^igan  @ee'4  ndrblic^  t)on  Qreen  Bay 
(Baye  des  Puants)  gefe|{en ,  too  fit  fic^  Dorn  großen  ®ei{ie  gef(4affcn 
gtauben  (Fletcher  bei  Schöolcr.IV,  227).  S)ort  giebt  jle  La 
Potherie  (U,  68)  an;  Morse  (App.  59)  be^ei^net  fflr  fp&tere  Seit 
ba«  eanb  in>ifd^en  ben  SIAff^n  SBidconfin  unb  3ninoi« ,  am  Rock  R. 
unb  Don  ba  bi«  an  ben  ffiinebagoe  •  6ee  aU  i^r  (Sebiet.  Sie  foden 
ber  Stamm  fein  t)on  bem  bie  BKiffouri,  3oma,Dtoe  unb  Oma» 
^a  entfyrungen  {tnb  (Fletcher  a.  a.  O.).  S^oar  barf  bie4,  n>ie  mir 
oben  gezeigt  ^aben ,  nid^t  barau«  gefolgert  merben  baf  fie  biefen  aU 
i^re  «Altern  Sruber"  gelten,  aber  e«  mirb  noa^rft^einlic^  burc^  bie 
bei  i^nen  bejie^enbe  Sage  ba|  bie  brei  erfteren  urf))rungli(^  mit  ben 
Sinebagoe«  ein  Soft  maren  (^rinj  aXa; .  c,I,  645)  unb  f{(^er  ifl 
menigjien«  bie  na^e  Sermanbtf^aft  biefer  Sditer  (Gallatin).  Da« 
3oma ,  Otoe  unb  aXiffouri  laffcn  ^^  aU  nur  ein  Dialett  berfelben 
S^^ra^e,  Oma^aunb  $onta  aU  ein  ^meiter  betra^iten,  bem  mieber 
ba«  ftonja,  Ofage  unb  Quapan)  fe^r  na^e  fle^it  (^rin^  SJtaf.c,  1,271, 
8ay  bei  James  I,  342,  Schoolcr.  IV,  405).  «ac^  Pike  (1,209)' 
m&ren  bie  Otoe«  mit  ben  3Binebagoe«  fpra(^U(^  ibentifc^.  S)ie  Otoe«, 
meiere  {i(^felb|i  Wahtohtana  (Otatatoe,  aßöU^aufen  155)  nennen, 
lebten  mit  ben  Olilfouri«  beoor  biefe  burc^  bie  Saut«  unb  %nä)\i  be« 
jlegt  unb  jer^reut  würben  (James  1,341)  jufammen  am  qjlatte. 
gluf  40  miles  oberhalb  bcffen  9Ränbung  unb  befit^en  eine  Sage  baf 
i^re  Soro^ter  Aber  ^ba«  grofe  ffiajfer"  gefommen  feien  (Morse  Ap- 
pend.  249  ff.),  ma«  man  am  einfad^ften  auf  bie  gtogen  Seen  bejie^en 
mirbe  (Long  bei  James  U,  364),  mcnn  e«  nic^t  etma  auf  einem 
WiiDerßAnbnil  beruht,  ba  oon  ben  Dermanbten  %r(anfa«  unb  Oua« 
pa^  ersA^It  mirb,  ba^  fie  urf))rfingli(^  au«  bem  SBaffer  ^eraufgetom«' 


^4  t>\t  Ofa<)eit,  jranjad,  Duap|>od,  9(rfanfa9, 

tnen  ;»  fein  0fauben'(Nuttall  82).  3nbe{fen  ftnb  aUt  t>\n  SMfet 
(Oiot,  Ttt^ouxi,  3on)a,  Oma^a)  ^dd^fl  n^o^tfd^einlt^  ton  9forben 
ncf(^  SflVen  i^orgftfitft,  ba  ntoft  mn^  bag  {ie  noc^  im  18.  So^r^un* 
Uti  fl^  in  bi^fn  ff^ä)tm^  bemegfen  (Say  bei  James  I,  338).  'S>U 
3omQ{fpt.Cion)5)9iebt  LaPotherie  (U,182),ber  pe  ^^>oe«  [treibt, 
wdt  jenfdt«  be«  9?ifflfrt4)t>i  unter  43^  n.  99.  an.  3)ie  Dma^a  ober 
9)ofrd,  na^  Pike  (II,  260)  fofl  gan)  aufgerieben  bur^  bie  Slattetn, 
(eBen  am  Elkborh  R.  dOmiles  ffi9}ffi.  t>on  Council  Bluffs  (Morse 
a.  ar.  O.);  bie  $onto  an  ber  IVfunbung  bei  Quiccoane  b.  i.  L'eau  qui 
court,  ISOmiles  oberl^alb  bef  genannten  Orte«  om  {Wijfouri  (Par- 
ker 48). 

^U  fäbli^ere  SSIfer  fd^fiefen  fid^  ben  ebeti  genonnten  (unä^^  bie 
Ofa^en  an  mit  ben  ftan^ai  unb  bie  Doappad  mit  ben  9rf an< 
fa4.  t)\t  Eingabe  Pike's  (11,  286)  bot  bie  ftanfe«  ben  Ofagen  fprac^« 
It^  fc^t  tla^e  fteben,  ^at  Gallatin  befl&tigt,  unb  feine Sermutbung 
(II,  258)  ba§  biefe  Sdlfet  aud  bem  fforbmeften  Rammen ,  erbAlt  eine 
weitere  @tu(e  butd^  Nutt all  (82) ,  ber  erja^lt  bat  bie  ^rfonfa«  ober 
DuapamI  Ünb  bie  D^arf«  Un  SKiffifftppi  t)eruntergefommen  feien 
ttttb  fld^  am  Wiffouri  get|^eilt  b&tten:  ber  eine  !l^eil,  ma^rf^einlid)  bie 
fpäteren  StarHäi  ünb  Cfagen,  fei  bann  ben  Unteren  ^fug  hinauf,  ber 
ortber*  ben  erjleren  (hinabgegangen.  I)ie  Ofagen  nennen  fic^  felbft 
Wasaji,  Wassag^,  Wossoshe,  unb  tbeiien  ji(j^  in  bie  grogen,  He 
Meinen Ofdgen  unb  bieOfagenflm9lrfanfa«(M'Coy  368f.,  Hunter 
18,  211).  amt  ben  j^anjad,  eigentli<^  Konses,  baben  jie  fic^  t»ie1fa(^ 
gemifcbt  unb  gfeidben  i^nen  fe^r  (Say  bei  James  I,  126).  Sediere 
Übten  fruber  oberhalb  ber  IDIfinbung  bei  5lanfai  am  reAten  Ufer  be« 
SRiffoüri,  ^aben  ^d)  aber  in  neuerer  3<it  an  jenem  %\\x^  felbf!  2  — 
300  miles  nac^  SBeflen  iurficfgejogen  (Hunter  211).  IRod)  mei» 
ter  fAbfi(^  am  Wifliffippi  berob  fanb  La  Salle  unter  34"^  n.  9.  bie 
Cappa,  bie  Kapahas  de  Soto's,  bann  bie  Akanceas  (Quappai  unb 
«rfotifa«.  Coli.  N.  Y.  Hist.  Soc,  II,  266  ff.) .  meldte  biefelbe  Sprache 
tebeten  (bie  9tamen  ibter  9btbei(ungen  geben  bie  Lettres  edif.  1,  754) 
unb  je^t  in  fd^mac^en  Keflen  ^mifclb^n  bem  unteren  ^rfanfa«  unb  3Ba» 
finita  j^äf  fnben  (Morse  App.  287). 

Den  mejlli^flen  ßmeig  ber  @ioUjrfdmilie  bilben  bie  eigentlitben 
9tenitarie«  (SNnetare«)  b.  i.  bie  flbet  ba«  SBaffer  ®efommenen, 
Qrostenireft,  Biddahdtsi-AwaKss  mit  i^rem  eigenen  üfamen  (^rtn) 


9RQf.  c,  U,  211)  dfilic^  t)om  üeiitm  Wiffouti,  aber  mefilid;  t>m  gott 
9Ranban.  €U  |)e^en  \pxaä)\\d^  ben  jfrä^eu,  Orows ,  Üpsärokas  $u< 
nft<^9,  bi(  no(^  meiter  aufmart«  am  SD^iffouri,  namcntlicti  (iDif^en 
betn  flcinen  SRiffouri  unb  ben  fubd{ill(^en  3noei0en  bed  ^etton){lone 
leben.  Selbe  roaren  frfibet  ein  Solt.  Gallatin  ^ot  beibe  nebft  ben 
5jlU(4eren  ^anban^  ben  @ion]r  angefi^Iofen,  obmobl  er  f))äter  bte( 
tt)iebet  begmeifelt  (Transactt.  Am.  Ethnol.Soc.il  p.C),  »uf^monn 
(1854  p.  668)  ftfteint  e«  ju  beptigen,  mogeflen  ^rini  10? o|.  (c,  II, 
464)  bie  Unteren  jmar  ju  ben  ©iouj  ^u  gä^len  geneigt  ijl,  bie  iWine* 
tore«  übet,  ma«  Gallatin  nic^t  jueiebt,  für  ein  SoU  ^&{t  ba«  ben 
SRanband  urfprfinglic^  fremb  fei.  3)ie  SRanband  motten  Don  ben  b\t^ 
liefen  Sdltern  in  ber  9l&^e  ber  Seetitße  ^erflammen  (ebenb.  104);  fle 
fefbfl  nennen  fic^  Nümangkake  ^tU^enfc^en."  S)q6  fie  an  ben  Slat* 
fern  ou«ge|lorben  feien,  ifl  ein  3rrt^um,  ed  gab  1852  beren  noc^  385 
(Schoolcr.  VI,486). 

4)  2)ie  fannitS. 

S>ie  fubn)e|l1i(^en  Dtoc^batn  ber  ®ioupö(!er  am  platte  unb  ftan» 
fa«  finb  bie  i^nen  flammfremben  ^aiOllte^  ottx  $anied.  6ie  t^eiten 
fid^inbie®ro6en  $an)nie^,Pawnie  Loups  unb  Pawnie  Repnblics.  3^ 
bemfelben  ©tamme  geböten  bie  9)iccato^  obet  SRicaried,  eigent1i(^ 
Aricarra  (Hunt er  87),  meld)e  frfiber  an  ber  üKflnbung  bed  6c^ienne< 
glnffe«  lebten  ($ring  9)^;.  c,  1,378),  bann  unter  46 Vi"  am  Wx^* 
fouri  füblic^  Don  ben  iStanban^.  Sie  fe1b|!  nennen  ftc^  Sdhnisch 
.SWenfdS^en"  ($r.  SÄay.c,  I,  381).  l»Ädi(l  biefen  fc^lie&en  ftc^  ben  paw- 
nie« bie  SBacoed  (fpr.  ^uecod)  an,  meldten  unrichtig  Don  School- 
craft  (V,  712)  biefefbe  6prad^e  mit  ben  3Bit(^itad  unb  ^omoconeed 
unb  —  »ad  xoof)\  ben  Urfprung  be«  3rrtl)um«  erflart  — ,  ein  ge- 
metnfamer  ffiobnp^  am  Rush  Creek,  einem  3ufiu§  bed  N.  Washita 
ber  jum  Red  R.  oon  Zeia«  gebt,  jugefc^riebcn  mirb.  Sacod  merben  am 
oberen  ISrajod  unb  oon  biefem  bid  jum  (^oforabo  angegeben  (Ken- 
nedy I,  348),  am  Sragod  24  miles  oberhalb  feiner  Wunbung  unb  am 
oberflen  IbciUed  Red  R.  (Morse  App.  373  ngl.  Sufc^mnnn  1854 
p.  440  f.).  @ie  j{nb  ben  Xttä^x  unb  fflitc^ita  genau  fprac^uerwanbt, 
»ie  au4  l>iefe  beiben  untereinanber,  wd^renb  jugteic^  ba«  ffiitt^ita 
bem  ipamnie  fc^r  fern  jle^t  unb  nur  einige  geringfügige  Sortabnlid)« 

3* 


i 


36  Tiit  StxoxüQ)^,  <Pobttco,  5)öIfeT  öon  leya«. 

feiten  mit  i^m  ^at*  (ebenb.  453,  449).  a>ie  2Bit(^)ita«  »erben  t^eiU 
in  leja«  am  ttolotabo  unb  on  ber  »orb»  unb  Oflfelte  be«  Srajo«, 
t^cil«  im  Indian  Territory,  t^eil«  in  Souijiana  auflefüf^rt  (ebenb.  442). 
Tonti  (1690)  bejeid^net  bie  SBafc^ita  ald  {u  ben  ^lad^xto^ti  gehörig 
(CollN.  Y.  Bist  Soc.  n,334).  3^r  ©ebiet  f*eint  burc^  ben  ffiafdjita* 
9Iu§  im  n(rbli<^en  fiouifiana  angebeutet  ju  fein. 

5)  Offolirte  SolIer  ht9  @iibtoe{tene. 

3m  Guben  ber  $amnied  unb  8iou|  in)if(^en  bem  ^elfengebirge 
unb  bem  anifPffi^pi  ftnben  fc^  faß  lauter  einzelne  Sditer  meiere  fpra^« 
Uc^  gonj  ifolii^t  f^^^^n  unb  fidb  ni(^t  familienmeife  iufammengru))))iren 
laffen.  S)ie  meiflen  berfelben  finb  nur  no(^  in  ((einen  Sleflen  oor^an« 
ben.  S)ie§  gilt  iun&d[;fl  oon  ben  Jliomap  ober  ftpanpaij^  im  Quell« 
gebiet  M  $(atte  (Pike  H,  94,  nad^  Qregg  dfilidS;  bon  8anta  Fe), 
beren  Sprache  meber  mit  bem  Uta^  ober  (£omtin(!^e,  mie  man  be^aup« 
tet  ^at,  no(^  mit  irgenb  einer  anberen  befannten  Qpxa^t  t^ermanbt 
i{t  (Sufd^mann  a.  a.  0.433).  ferner  bie  $abuca  »elc^e  in  ber 
erßen  ^&lfte  bed  oorigen  Sabr^unbert«  am  oberen  ftanfo^  mä(f|tig 
waren,  ie^t  aber  oerf<^n)unben  fc^einen.  Dtacb  Pike  (II,  287)  n)är' 
ben  bie  (Euman^en  oon  ben  $amnie  $abuca  genannt,  Lewis  unb 
Clarke  unterfi^eiben  fie  jebodb  t>on  biefen  unb  betrachten  fie  a!4ben 
urfprungli^en  @tamm  ber  Jlioioa||^ ,  bie  na(^  i^ier  Angabe  am  ober« 
ften  X^eile  bed  Red  R.  unb  im  ^elfengebirge  (eben  unb  bi^  an  ben 
oberen  Srfanfa«  f4)n)eifen.  9tocb  einige  anbere  Sölfer  biefer  (Segen« 
ben  ^at  Morse  (App.  253  u.  366)  namhaft  gemad^t. 

3)ie  Sd(fer  t)on  Xep«,  t>on  benen  ein  großer  Xbei(  untergegan« 
gen  ifl,  finben  ft^  nebfl  i^ren  @i(en  ooHfianbig  t)er$eic(»net  bei  Sufd^« 
mann  a.  a.  D.  417  ff.  (ogl.  Morse  App.  873).  S)a«  ^errfc^enbe 
Solf  tur  3^it  ber  ^nfunft  ber  gtan^ofen  (1717)  maren  am  Red  R.  bi4 
}u  bejTen  Dueden  ^in  bie  ßabbo  ober  (£abobaquiou4,  ^u  benen  auc^ 
bieXeia«  get^drten  na^  rot\ö)tn  bad  Sanb  benannt  ifl.  6ie  Ratten  ibren 
^auptft^  gegen  300  miles  oon  ber  Wunbung  be«  $luffed  unb  tourben 

*  Dergleichen  bö(^fiauffanenbe  fpracblic^e  2)erbältntffe  fornmen,  toit  9uf4> 
mann  mieberbolt  bert^ort^ebt ,  in  9(menVa dfterd  t>0T,  bog  €^ratbenbte  ermeid« 
U<^  M  bemfe(ben  stamme  geboren,  bodb  in  ibrem  Sortf^a^e  unter  fi^  vdSig 
verfdpieben  finb,  unb  ed  ifl  fogar  etn^ad  (»md^n\\6^ti  bog  pern^anbte  Bpxaä^tn 
in  biefer  ^infl^bt  toeit  auleinanbergeben. 


Die  Sdlfer  t)on  Zt^ai.  t>\t  9(atä)ti  37 

QU«  bem  DueOgebietc  beffelben  i^on  ben  Ofagen,  Zotocafc^  unb  Su« 
motK^eti  Derbrfingt.  Siae  9^a^bQrt>dlter  au^er  ben  Stioftan)  maten  i^« 
nen  untergf ben.  3n  neuerer  Qtxi  mo^nten  fe  an  Lake  Ceodo  90  mi- 
\es  norbtoefilicb  t>on  Wad^itotbed  unb  am  We^ed,  unb  loanberten  bid 
)um  Srago«,  n>o  fit  unterhalb  gort  Seltnap  {t^  finben  (9uf(^mann 
427 ,  Morse  App.  257,  873,  Journal  historique  179  {f.,  School- 
craft  Y,  662,  712).  3bte  Bpxafl^t  ifl  aOen  anbern  frembarttg.  3)ie 
Xomioi^ed  ober  Xomeof^^ed ,  audb  Pftwnee  Picte  genannt ,  bo<^  Don 
ben  eigentlichen  $amnied  ganj  Derf^ieben,  am  Red  R.  unb  t>on  bie* 
fem  na<ib  9lorben  gegen  bie  @ubgabel  bed  Ganabian  \)\n ,  merben  oon 
Sinigen  ben  Xomocanie«,  Xatoafenoed  ober  Sa^uacanod  glet^gefe^t 
(Sufd^mann  439),me1(t^eEennedy  (1,348)  am  ßolorabo  oberl^alb 
ber  gdde  angiebt.  3)ie  Xonfama^«,  Xonca^uad  ober  Xancarb«  f^meu 
fen  am  Red  R.  um^er ,  na^  ^nberen  am  Srinibab,  Srajod,  Solorabo 
unb  gegen  Santa  Fe  ^in  (33uf(^m.  438).  S)ie  (Saranca^uo«  foQen 
früher  bie  gan^e  ftäße  t)on  Zeyad  innc  gehabt  baben ,  b<tut)tf&<^Ucb  um 
La  Baca  unb  Matagorda  B. ,  finb  aber  je^t  grö^tentbeild  burdb  bie 
(Lumandl^en  i^ertilgt  unb  bi4  auf  umberjie^enbe  Sanben  {ufammen« 
gef^moljen  (ebenb.  428,  Kennedy,  MaiUard). 

S)te  ^padl^en  unb  fiipan4  m  tot^Wö^tn  Xep«  fnb  f^^on  oben  be« 
fpro(^en  morben ,  bie  (luman^en  aber ,  in  neuerer  ^t\t  bie  ^aupt« 
mat^t  im  fdbmejili^en  Zueile  bed  Sanbed ,  merben  mir  an  einer  anbe« 
ren  Stelle  )u  bebanbeln  b<^ben,  ba  fit  Sufd^mann  ald  ein  ®1ieb 
feiner  fonorifcben  Spradbfamilie  nac^genoiefen  ^at, 

Sn  bem  9Rif{iffi))pi  (ebten  im  17.  Sa^r^unbert  unt^r^alb  ber  ^r« 
tanfad  bie  Zaenfa«,  8  Xagereifen  na<ib  S)e|)en  Don  i^nen  entfernt,  am 
RedR.  361ieue8  in  geraber  9iicbtung  boti  bejfen  SRunbung  unb met^ 
ter  norbme{)li<^  t>on  ba  (Journal  bist.  179  ff.),  bie  Jtad^xtofl^t^,  unb 
etmad  meiter  ^inab  am  SRif jiffip))! ,  bod^  no^  oberhalb  ber  Wänbung 
be«  Red  R.  bie  Slatd^e)  (CoU.  N.  Y.  Bist.  Soc.  U,  269,  277,  834). 
Sie  bie  erfleren  ftnb  au^  bie  Sorra ,  Duiniquiffa  unb  anbere  Sölter 
icner  Seit  oerf^nounben.  914  bie  franjdfif^e  jlolonijirung  biefer  &t* 
genben  begann,  fanben  fi^  am  unteren  SRiffiffit^pi  bie  6itima<^a4  ober 
(L^etima^ed  bie  mie  i^re  SRad^born ,  bie  9ttacapa4 ,  mie  bie  (£abboe4 
unb  9lbai^e4  ober  9bai^e4,  alle  in  Studfic^t  i^rer  Sprache  ganjifotirt 
^e^en  unb  fi^  nur  in  tleinen  Steflen  erbalten  ^aben.  3)ie  erfleren  an 
bem  See  il^red  Warnend,  maren  fc^on  um  1750  faß  gan^  }u  (Brunbe 


38  ^i^  9?otd)eg  tmb  ihxt  ^emonbten. 

gegongeit  (Letires  edif.  1,752,  Bossul,  29,  Gallatin,  Tninsactt 
Am.  fithnol.  Soc.  II,  p.  CVI).    @trQmaufm&rtd  loetbcn  bann  btc 
Dumod  25  lieues  bon  91,  Orleand  genannt  unb  koeiter^in  auf  bem 
Itnfen  Ufer  bber^^alb  Point  Coupee  bie  Konica«  ober  Zunicad,  bte  )U 
ben  aRobiliern  %i\)bxttn  unb  Don  ben  ^^((fafam  aufgerieben  n>urbcn 
(Bo88uI,39f.,  Sufd^mann  a.a.O.  440).  Sine  anbete  Angabe  fe^t 
bie  leiteten  (1699)  an  ben  f^lu^  ^afon  (^a^oo?),  bon  n^o  Ite  ju  Anfang 
bed  IS.  3a^r^unbert<;  an  ben  SJ^iffiffipp.i  jogen  unb  ^d)  oberhalb  ber 
anänbung  be«  Red  R.  nieberUe^en  (Journal  hist.  16,  124).   Sie  f^ei' 
nen  ben  IRatc^ej  beten  6i^  Adair  200  miles  mejlltc^  bon  ben  Sl^of« 
tamd  angiebt  ua^e  geflanben  ju  ^aben;  40  lieues  weitet  aufm&tU 
ton  biefen  mo^nten  bie  ^atou  obet  $a{oo  am  gteid^namigen  gluffe 
mit  btei  Derft^iebcnen  ©pradjen  (Lettres  ^f.  I,  754).    Sei  weitem 
bad  mä^tigfie  93o1f  am  unteten  SRifftffippi  moten  bie  92at4e^:  Bossu 
(1, 37)  lägt  i^te  ^ettfd;aft  bon  50  bid  gu  460  lieues  t>on  ber  Stn^t 
ft(^  etftretfen,  auc^  nad)  du  Pratz  (II,  223)  fofl  fle  in  ftu^etet  Seit 
bid  {um  D^io  geteid^t  ^aben  unb  i^te  beiben  ^auptjmeige  fotten  bie 
Xaenfad  unb  &i^etimadl)ed  gen>efen  fein,    ^ie  97amen«d^nli(i^feit  ber 
leiteten  mit  ben  (S^^ic^imefen  bon  Tlqko  ^at  M'Culloh  (177  note) 
gu  einet  Setgleic^ung  betfelben  mit  biefen  oetanlagt,  bie,  mt  et  glaubt, 
Diele  ubereinßimmenbe  fünfte  liefett.  6ie  befi^en  bie  @age  einet  Gin« 
manbetung  übet  bad  Tltn,  fogat  einet  gmeimaiigen ,  unb  {!e  fott  fe^t 
befiimmt  lauten  (Lettres  ed.  I,  754,  Nuttall  268),  eine  genauere 
9etta4)tung  betfelben  le^tt  iebO(^,  bag  fte  t>on  du  Pratz  (111,62) 
{mar  ni^^t  etfunben ,  abet  fe^t  {larf  audgef(^mü<ft  rootben  ijl.  Keuer" 
bingd  ^at  Maillard  feine  Sorgdnget  bei  Seite  fe^enb,  bon  einem 
gtogen  9?atd^e^ieid>e  gefabelt  bad  ftdi^  oom  aKiffifftppi  bi«  gum  R. 
Grande  unb  uom  @olfe  t?on  37{e;ico  bid  ^um  Ofage«$Iu§  audgebe^nt 
l^abe.   Q.^  n)itb  ft(^  fpätet  Q^elegen^eit  bieten  biefe  3)imen{ionen  ouf 
i^t  ti(^tige^  SRaag  ^utüdgufü^ten.   Sir  bemetten  ^iet  nur  bag  bie 
k>etl)teitete  ^Innat^me  einet  ^inmanbetung  oon  3)^e|ico  ^er  in  9tu(ffl((t 
bet  9tatc^c^  mie  in  IRücfftdS^t  bet  meiflen  3nbianer  oon  Xe^ad,  bei  benen 
9Rontejuma«6ogen  aüetbingd  {t<^  ^uftg  finben,  bi^  je^t  mebet  einen 
fptac^Uc^en  no(^  einen  anbeten  miffenfi^aftli^en  ®tunb  futfid^  ^at* 


*  9^äcbfl  bei  ermähnten  @age  oon  bei  (Sinioanberung  übet  bai  9Reet  lägt 
fid?  nur  noc^  ber  9inme  bc^  Drte«  Tula,  ben  de  Soto's  ^eer  im  0(len  bei 
9Ki(|i(tH>)H  berü^itc  ald  eine  befthnmtere  ^imoeifung  auf  SRejptco  anfe^en,  bad 


^ev  3u9  de  Sotp>.  39 

9a(^  ^em  attgemeincn  Ucbcrfatt  ben  bie  ätat^^e^  1729  ^CDien  bic  gican^ 
iofrn  audfu^rten,  mutzen  gc  oon  biefe«  ßet^^gt,  jmn  S^etl  auf  bie 
»rfinbifc^en  3nfeln  gebraut  jum  S^il  Don  b^  (Sj^itfafo^tt)  a^fjjejiion^« 
mcn  ober  ierfltciU  (Adair  353). 


€)  3)te  »»Her  lie«  SäbofttH«. 

gut  bte  Sänbcr  im  Dßeii  be«  uiut^^^n  SD^iffifjtJPt'i  ijt  <t(^ap^(M)fti(^ 
bcc  SU0  <)c  Spto'8  (1539—43)  l^or^glidS^  mictitig.  a»it  3)cou||iMiQi( 
ber  'Arbeiten  MXulIoh's  unbMonette's  l^at  Rye  ibu  lU^erbi^J)# 
am  beßen  bei^anbeU  ( works  issued  ,by  the  Hakluyt  Soc.  Vpl.  IX). 
3)te  Sanbung  gefc^a^  in  ber  ®egenb  Don  Espiritu  S^nio  B»y,  bte 
man  meif!  —  au4  Rye  t^ui  bied  —  für  Tampa  Bay  in  $Ioriba 
\^a\t  ^aerbing^  f^at  in  fpäterer  3eit  letztere  biefen  97amen  geffi^rl, 
fcu^erl^in  aber  loar  bie  Oertlic^feit  n)e^er  iener  ^aoie  ^u^lf&xt ,  [e^r 
unbejlimmt,  roie  man  j.S).  üu^  ber  Jtarte  bei  de  Laet  fte^t,  n>o  ber 
Käme  in  ber  (Segenb  uon  SD^obtle  erf4^cint  unb  ^ugleix^  ein  glu^  Espi- 
ritu  Santo  Diel  miUt  öfilid^,  etma  in  ber  Sänge  oon  Appalachee  Bay 
angegeben  mirb.  Son  feiner  Wänbung  ip  na^  de  J^aefs  Sarflel« 
lung  de  Soto  ausgegangen:  ed  fc^eint  nur  ber  @umaQi;e  ober  64^alto« 
(^ocbee  fein  ju  (önnen.  S)iefe  'Huffajfung  ber  @ad)e  mirb  barau^  roat^t' 
(4^etnli(^,  \>ai  ein  größerer  glu^  in  bie  Espiritu  Santo  Bay  de  Spto'a 

oiefe  EcbriftfleUer  fo  gern  jum  IBateilanbe  atler  biefer  Golfer  machen  mochten, 
ftnerbingci  fann  jener  9lamt  bie  Sermut^ung  enegen  bag  DieBeicbt  ZolUlttn  in 
alter  3eit  in  bteje  @egenben  getommen  feien,  »ie  ed  anberfcitd  nifl^t  untoabr» 
f(beinli(b  ifl  ba^  naö^  ber  (Eroberung  9)2e;ico'd  burc^  bie  Spanier  mejricanifd^e 
Sölfer  na(b  ^ejrad  (itn  auciiuweicben  gefuc^  unb  9Konteguma'8agen  babin  mit« 
gebcacbt  H^cn  mögen.  SBenn  aber  fo  fcbioac^e  ^nbaltdpunfte  für  Morton  (1(^0) 
binrei(benb  toaxtn  um  bie  9tat(bej  für  Xoltefen  ju  erflären,  jumal  ba  Garci- 
lasso  Don  einer  merfn^ürbtgen  funfilicb^n  tBerunftaltung  bed  ^opfti  tx^ä^t, 
ioel<be  {H  de  Sotos  jeit  bort  gefunben  würbe,  mie  fle  bei  ben  9iatiftkQ^ 
bröu(^hc^  war,  fo  bebart  ed  im  ©runbe  nur  ber  (S^egenbemerfung  ba§  biefelbe 
6ttte  adb  bei  ben  ^b^ ctamS  unb  anberen  Sölfern  biefer  @egenben  berrf<bte, 
um  bie  @(bmä(be  bed  S3eti>eifed  erfennen  ju  kffen,  mo^u  noib  lommt  bag  e4  ^on 
ben  Xoltefen  DöQig  unetwiefen  ifl  t>ai  aucb  fte  bem  ^opfe  eine  rünflli(be  Sorm 
gaben.  3>te  Silber  auf  welcbe  fi^  M orten  (145)  beruft,  laffen  bei  ber  großen 
Uebertrtibung  ber  9{afe  unb  bti  i^rer  großen  UnDottfommenbeit  überbauet  offen« 
bar  feinen  6(blug  biefer  ^htju.  S)ag  Schoolcraft(VI,32)  cd  na(^fprl(tt 
bte  ftatd^e)  feien  „offenbar  Motteten "  fann  ni<bt  wunbern,  unb  tfl  nur  eine! 
ber  Dielen  in^tm  fciocr  ^icbtfertigfeit  3n  ber  SRebaction  feined  ^rofien  SBer* 
fed  gebt  fte  foweit  oag  er  benfelben  Sericbt  Don  9QBort  }u  Ssort  wieberbolt  b^t 
(lv;642ff.,Vl,ö48ff..).  eeine  «a<blaffigfeit  in  ber  »eröffentUcbung  Don 
SBorttaftbi  N  f^on  ^ufibman  n  (1954  p.  539)  gerügt 


40  ^^  3^9  <i^  Soio*B. 

XüixfMi)  mfinbete,  benn  er  tDtrb  dftft«  in  ben  Seri^im  übet  biefenSttg 
nxü&^ni,  unb  bog  biefet  %\u^  bon  9?orben  ^crfommen  mu^te,  toeil 
de  8oto  juerfi  na(|^  910.  unb  9?9tO.  jt(^  n>enbetf  unb  eben  biefe 9ii^* 
tung  bem  glu^  k>on  Espiritu  Santo  iuf(^Tieb  (t^gl.  HeireraVI,  10, 
ColeccioQ  de  v.  doc.  p.  52 ) ,  tt)&(|tenb  beibed  auf  Tampa  Bay  nic^t 
pa^t,  bon  reo  de  6oto  gegen  9tO.  miebei  an  bad  9Reer  gelangt  fein 
n)firbe.  3)ie  Ortsnamen  liefern  jur  SefHmmung  k>on  de  Soto's  Seg 
nur  n)enige  9{n^afU^untte.  3nbejfen  erinnert  0(^ile,  ba«  gleidl^ 
anfangt  nac^  Ocali  ern)&^nt  n)irb,  an  bie  tleinen  glflffe  Ccifla  unb 
tt(^ee  (\px.  Oetfi^i),  beren  erflerer  in  Appalachee  Bay  munbet,  n>i^« 
renb  ber  jmeite,  gugleidf^  ba«  Solt  ber  U^ee«  beiei(^nenb,  bem  ffibme^' 
lieben  ®eorgia  angel^drt.  Son  (|ier  tarn  de  Soto  nac^  ^))aladl^e, 
150  leguas  t)on  Esp.  Santo  Bay  unb  9  Sagereifen  tion  bem  we^* 
lieber  untt)eit  ber  ftfijte  gelegenen  ^ute  entfernt,  mo^in  bie  Schiffe  ge^ 
bradj^r  »orben  waren  (Herrera  VI,  11,  VII,  1,  10,  IV,  4,  5),  »a« 
mit  unferer  urf)>rfingli(^en  ^nna^me  über  Esp.  Santo  ebenfalls  too^l 
iufammenjlimmt.  Ueberbie§  fnbet  ^i)  nocb  je^t  ein  Apallachee  R. 
im  nörbli(^en  Steile  tion  @eorgia.  3m  Sanbe  %pa\aä)t,  tt)o  de  Soto 
tapferen  SBiberjlanb  erfuhr,  tt)irb  ein  Ort  Calahuchi  ton  Oyiedo 
(XVII ,  24)  ern)&(^nt ,  beffen  9tame  an  ben  be«  Chatahochee  gluffe« 
erinnert,  xct\6)tx  bid  in  biefe  ®egenb  hinaufreicht.  SSeiter  na(^  fHox» 
ben  tam  de  Soto  nadp  Achaiaque,  Cofaqui  unb  Cofachiqui,  meieret 
Untere  Don  Rye  mit  Stellt  in  bie  (Segenb  Don  ^ugufla  am  GaoaU' 
naf»  gefeilt  ju  tt)erben  fc^eint;  benn  de  Soto  glaubte  fid^  bort  in  ber 
9}d(ie  bed  gluffed  t>on  @.  Siena  ju  befnben  in  @.  Carolina  unb  H 
^txx\ä)U  bort  ein  SBeib ,  moburc^  bie  2age  be«  Ort«  infofern  befifttigt 
n)irb,  aU  bie§  ein  feltener  Vudna^mefaO  ifl,  ben  aber  1566  Juan  Pai^ 
do  70  leguas  k>on  6.  (Slena  ebenfalls  fanb  (Coleccion  p.  17,  51). 
Son  ^ter  na^  ffieflen  {t(^  menbenb  !am  de  Soto  na(^  Cosa,  ffib» 
li(^er  na(^  Tascalusa  unb  Mavila,  bann  in  norbmefiti^ier  Richtung 
ind  Sanb  Ghicasa,  nac^  Alibamo,  Gapahä  (Quappa  G.  oben)  unb 
fp&ter  über  beu  9Rif{tf|tppt ,  ienfeit«  beffen  bie  9loute  unbe|Hmmbar  {u 
XütxUn  fd^eint.  S)er  Coosa  R  in  Alabama  unb  bie  Angabe  Adair's 
(283)  bat  Coosah  180  miles  Don  SRobile  ber  größte  Ort  ber  d^otta^ 
fei,  laffen  aber  ben  er^en  jener  9lamen  feinen  Sw^if^l*  bie  folgenben 
fmb  ebenfaUtf  no^l  ie|t  Dot^anbene  geograp^ifc^e  unb  et^nograpt^if4^e 
Senennungen,  bie  {mar  feine  genoue  Sefhmmung  uon  de  Soto'e 


l)ie  G^octalv,  d^^tfafaio«  Oludfogie.  41 

Se0,  aber  boc^  eine  gemiffe  St^et^ett  über  bie  &anbf(^afien  ge»&^' 
ren  burc^  bie  er  gitig.^ 

S)ie  Singebotenen  be<  &u§et{^en  6äbo9en<  ber  Sereinigten  Gtoo« 
ten  finb  bie  S^octan>«aRii«tog(ee,  wie  fe  Oallatin  n^^  ben 
beibcn  ^tt)>tt)dltern  ber  fpiteten  S^t  genannt  ^at,  mel^e  t^ermanbie 
Gpro^^en  reben.  SRan  ^ot  |le  au(^  at«  Wobifiei  ober  a\i  ^palad^tn 
mit  ^mei  f(^on  bei  de  Soto  t>ottommenben  9lamen  be)ei4^net,  obgleich 
man  feine  6i<^er^eit  baräber  ^at  ba§  biefe  festeren  ju  berfelben  S51(et« 
fomttie  mit  tenen  ge^ftrten.  3>ieS^0€tam  (C^ofta^)  unb  bieS^it« 
taf  am  (ß^^itfafa^)  meiere  mit  geringen  Abweichungen  biefelbe  Bpxüä^t 
reben,  merben  Don  ben  6)>aniern,  mie  e«  fdl^eint,  ri^tiger  GhacU  unb 
ChicachÄ  gef^rieben;  ba<  er^ereSort  fofl  auf  ^chahta,  groß,  ergaben'' 
)uru(fiufu^ren  fein,  ouf  ben  9)amen  eine«  berühmten  ^eerffi^rer«  ber 
alten  3<it  (Steffi  im  Au^lanb  1859,  p.  969).  «I«  ben  altern  Stamm 
(senior  tribe)  beiberSdlter  werben  bie(£^o(<!(|Ooma^  bejeic^net  (Adair 
814).  S>ie  S^octam  lebten  in  ber  (Weiten  ^alfte  be«  vorigen  3a^r« 
bunbert«  unter  83--34^  n..  9, ,  200  miles  ndrblid^  t»on  97.  Orleans, 
160  miles  fäblic^  Don  ben  (E^icfafaw  unb  biefe  mieber  in  berfelben 
Entfernung  t>om  aRifflffi)>)>i  meift  im  6.  Dom  db^  n.  9.  (ebenb.  282, 
352).  Sel^tere  na(^men  bamal«  ba«  Sanb  jwif^en  bem  Zenneffee  unb 
ttif{tfflp)>i  unb  nörbli^  Don  tenem  al4  ba<  irrige  in  91nfprtt(^  unb 
follen  in  frä^erer  Seit  am  6aDannal)  gcfeffen  ^aben  (RamseySO). 
2)a  bie  S^^icfafaw  ft^on  in  ben  9eri4^ten  über  de  Soto* s  3ugr  n>te 
wir  gefe^en  ^aben ,  an  berfelben  GteOe  erwi^nt  werben ,  tonnen  fie 
n\6)t  wof^l  er9  um  biefe  Stxi,  unb  noi|^  weniger  bie  weiter  dßlii^  wo^« 
nenben  SRuMogie«,  au€  SKeiico  ^erflbergetommen  fein ,  wie  S.  Barton 
(XLV  ff.)  wiO,  inbem  er  fiel)  bau)>tf&(t^li(^  auf  ben  f(^on  oben  aU 
unhaltbar  na^gewiefenen  ®runb  ftfi^t,  baf  bie  9RuMogic4  Don  ben 
S^erotee«  unb  bie  CL^octaw4  wieber  Don  ben  erlern  aU  «^iängere  SBrfl* 
ber'  angerebet  würben ;  att(^  ba§  ber  grd§ere  Z^eil  ber  Q.f)\da\ato%,  wie 
er  angiebt,  noc^  weit  im  ffieflen  wohnen  folle,  ^aben  neuere  Unter* 
fnct^ungen  nii^t  be|l&tigt.  9ei  ben  (If^octaw  foll  U  tnbeffcn  eine  Sage 
geben  ba§  fie  weit  Dom  9eften  ^er,  Don  ienfeitft  beft  Seifengebirge« 
in  x^xt  fpftteren  6i|e  eingewanbert  feien  (Wdl  Raufen  23). 

2)ie9Ru4fogie<  ober  (EreeM,  wie  1<e  na^  bem  ffiafferreic^t^um 
i(fre4  Sanbe«  au4l  genannt  werben,  befa§en  in  Älterer  S^t  ba«  (Bebiet 
Don  Zombigbee  bi«  (um  SReere  unb  Don  34^  n.  9.  bt4  na^  glortba 


42  ^it  9)lu^fo0ie/Sanbeniii0dfaoen,  üint^eilun^', 

^inab,  mU>  bic^artc  k)0m  %  1704  bei  Sohoolcraft  V  ^iigt  ftc  ixo6^ 
fajl  und([ci)mä(ert  in  DefTeu  Sefi^.  9?a4)  Bartram  (&ß,  443,  354) 
n^äten  {Ic.  wie  bic  fö^ctofee«,  i^rec  Sa^e  na^»  er^  ^ur  3^^  bei  i^rüii« 
bung  t>on  a^axkfon  buc<ib  bie  Stiglaubcr  quo  ben  fubiD^^licI^n  ®(> 
gcnbcit  jenfeitd  be«  9Rif{ifit|)<)i  borf^ia  «ing^maiibert  —  OMd^  Adair 
1 94  f.  tennt  eine  fold^e  @oge  —  bie|  49  )<bo(^  f4lon  »egea  ber  geogra)^« 
f4»en  Soge  be4  Sanbe4  unn>a^tf4^eiiiii4^.  ba6  pe,  mean  r>on  Seftcn  ge» 
(ommen,  fd)on  feit  länf)/erer  Seit  inne  ^abe«  mäBten,  ali^  bie  (S^j^odoio 
unb  (il)\tQ\(^X9  ba4  tJS^tige.  9^a4^  einer  anbeten  Kit^tung  mei^  bie  6age 
l^in  n)elcbe  Swan  1791  bei  i|ncn  fanb  (Schoolcr.  V,  259 f.):  Diu  tan« 
gel  Seit  aU  bie  ^alac^eu  no<b  ha^  imt>  inne  Ratten  —  morau4  \t* 
bo4^  feine  @tammk)ec[(^ieben()eii*)  tiefer  t>ixn  ben  &ree(d  folgt  —  fo^ 
nun  au4  bein  9?orbB>e(ten  nojnabif4^e  3iger,  bie  man  »SBanbeter,  Serr 
irrte'',  Semiaolies  nannte.  3m  Kriege  ftegrei^,  »urben  pe  bie  fetten 
bed  fianbed.  2!)ie  dueU,  uH  beren  ttrfprungli4^er  <5tamm  bie  6cm  i^ 
nolen  angefe^en  merben  ober  meUeictit  nur  felbfl  gelten  n^oflen,  ri^« 
teten  bie  Spatac^n  im  3.  1719  gan^li^  ^u  @runbe,  (na4  Fair- 
bank8  121  mürben  bie  9l)»ala4Kn  am  Sumanee  f<^on  163S  tion 
x^ttn  9}a4^barn  unterjotlt),  fpdUr  mürben  aikb  bie  9llabamad  Don 
ben  6eminolen  ubeimunben ,  unb  lej^tere  i>erf((^mol^en ,  fagl  ber  Se» 
ri<^t  etmad  buntel .  aüt  bem  (^ree(4  ju  einem  S^olte.  ^Dagegen  giebt 
GaliaüB  an  ba^  bie  ^eet4  fo  menig  al4  bie  d^oetam«  bie  6age 
»on  einer  (Sinmanberung  |fä4ten ,  fonbern  au4  einer  ^d^ie  am  ^taba« 
mafiüi  (u  flammen  ober  Dom  «^immet  ^ecabgefatten  ^  fein  glaubten, 
m&^reub  bie  dbicfafamd  aOerbing«  Don  ffieficn  t^ergefommen  fein 
modten.  2)ie  &reete  merben  in  bie  oberen  unb  unteren  ^eefd  unter« 
f^^ieben,  jene  {tnb  na^Bartram  bie  SNuti^ogied  ober  ^bie  Station'' 
^.i.  ber  iBunb  btr  (^reifodUer,  biefe  ftnb  bie  Seminolen  (b.i.  $e|>ara« 
ti^n,  SKebeflen,  8lu4^t(inge),  meli^e  beimia<^  eine  gemiffe  @Ditber^l» 
lung  ^u  ienen  eingenommen  ^u  ^ben  fc^inen.  Sie  (laben  oan  je^er 
biei^olitit  oerfolgt  bie  ttefie  befiegter  9}öl!er  fi<^  einjuDerteiben,  ba^r 
gab  e^  ein  S>orf  ber  @d^amaiioed  uttb  eine4  ber  Ka^ee«  (9lal(tiei) 
bei  i^nen  (Adair  257),  unb  bafelbe  beuten  Diele  ber  Orte  an  meiere 
Swan  1791  bei  i(^en  fonb:  Coo^aa,  Cops^Mlas,  Alaba]^a6,  Eucbeea 
(Uehees),  Hitehataa,  Palachucla  d^^Ui^tn),  obvooJfX  mir  n\ö)t  mijfen 

*  ^aS  eine  folt^e  n\&^  ^attfanb  mirb  barau«  ma^tfcbeinlic^  bag  bie  ^onpt« 
ftabt  ber  Detbunbeten  (^itefDi^ller  tt^atai^ucUi  bie^. 


ob  aOe  biefc  Alteren  9en)0^ner  be^  Sonbe«  i^nen  mtrfttd)  fiammfcemb 
maren.   8tut  Don  ben  9?at(^ej  unb  ben  Ud^ee«  im  fubfi^en  S^ile  oon 
Oeorgia  —  an  ber  Quette  (?)  bcd  6t  John,  an  ber  Oabel  bei  St. 
Miiry*s  R.,  an  ben  Queflen  ted  Caunouchee  unb  bed  St.  Tillis  (San- 
tilla?  na(^  Filson  112)  unb  im  fubd|lH<b{len  Senneffee  am  ^u«flu9  bed 
Hiwasee  (na4)  Ramsey  81)  —  fd^eint  e«  pd^er  ba§  fie  niAt  )ur 
Samiiie  bec  (S;reefk>ötfer  gehörten,  fonbetn  gan§  ifolirt  {lonben  (GaU 
latin).   S)ie  fru^^er  ern>&^nt<n  Xonica^,  mtli^e  nad^  Suf^mann 
iu  ben  S^^obtliecN  geborten,  flonben  tnbeffen  ju  l^en  9}at(bej,  beren 
Kad)barn  fte  maren,  in  bem  Ser^äUnt§,  ta^  bie  lej^ieren  ba«  Don  ibnen 
unterhaltene  ewige  ^uer,  wenn  e«  ausginge,  wieber  bei  jenen  bätten 
on^finben  muffen  (Lettres  edif.  I,  754),  unb  wir  bürfen  bemnac^  «»er« 
mut^n  ba§  bife  9^otd^e^  fclbfl  ^u  ben  SRobiliern  ober  ^reefi^dlfern  in 
na^ntn  Derwanbtfd^aftlidifen  Sejic^ungen  ftanben.    3)ie  Warnen  bet 
tleinen  Solter  welche  ju  ben  SNobiliern  gered^net  würben ,  finben  fi(^ 
bei  014^aufen  (1,  305),  bie  IRomen  unb  f))&teren  <5i^e  ber  6emi« 
nolenflamme  oon  Slotiba  bei  Morse  (App.  306,  364).    ^ie  doo» 
faba4  (Coshattas,  Cushattees)  mit  benen  bie  9  lab  am  a4  ober  ^li' 
bomon«  faß  ibentif^^  (ein  (oQen  (9uf(bmann  1854,  p.  430),  wer^ 
ben  o^ne  S^^^U^  mit  9led)tju  biefer  Solferfamilie  gejault,  ba  Coosah 
al4  ^auptort  ber  ^f^octow^  ou^  no<|^  in  fp&terer  Seit  galt.    Ob  fie 
mit  ben  in  6.  Carolina  genannten  Coosaw  {ufammen^ängen,  Ii§t 
ft(^  fcbwerlid^  nocb  ermitteln.  ®lei<^  bielen  anberen  n5rblid)eren  6täm* 
men  bie  im  llnfange  bed  faufenben  3a(^r(^.  nnb  befonber«  feit  1822 
unb  1824  na(^  Seflen  gfwanbert  ftnb,  baben  fte  ft(b  na<^  Xe|a4  ge« 
wmbet  wo  fte  namentlid^  am  Xrinibab  leben   (Kennedy  I,  349). 
Dort  fiber  bie  StorbMIfte  be«  genannten  @taate4  bi«  (um  Red  R.  jer« 
flreut,  finben  ftc^  je^t  bie  traurigen  Uebertefte  k>on  Delaware«,  d^ero* 
fee4,  ft^octaw4,  (£reeM,  fti(fa)>u4,  6<^awonoe4  nnb  anberen  Söltem 
{Morse  App.  258,  Maillard  238). 

Den  Cveett^dltern  benad)bart  bo4^  of^ne  6t)radi^k>erwanbtf<^aft  }u 
i^n  ober  ju  anberen  ameriCanifc^en  Stimmen  lebten  bie  ^^erotee 
ober  Cheerakee,  t^ou  cheera  ^^tvttt",  340  miles  norbwcftlidi^  oon 
S^arleßon.  Der  Holston  R.  im  &flli<t^fien  Senneffec  fährte  if^ren  9la« 
men  unt  fte  fa^en  wo  Oeorgia ,  bie  beiben  Carolina  unb  Zenneffee 
jufammenftofen,  in  ben  Orentgebietett  biefer  k>ier  €taaten(Adair  226, 
Ramsey  78,  81).  9)a^  Sehooleraft  V,  179  unb  286,  VI,  82) 


44  ^i^  d^etofee«,  Gatatoba«. 

mäten  {ic  nöcbjl  bcn  Saton>6a«  ba«  ^aut)tt»o1f  in  @.  Scttolina  gerne« 
fen,  obtoo^I  fi(^  menigflen«  bei  Lawson  teine  Sejl&tigung  bafiir  ftn» 
bet,unb  betZenneffee  ober  gar  ber^umberlanb  ^&tte  ben  9{amen  (S^ero' 
tee*81u|  geführt.  3m  Sertrage  k>on  f^ort  @tann)i;  (1768)  troten  bte 
3rof efen ,  nötigt  ben  ^oljlon  aU  i(^re  Orenje  gegen  bie  Q^^noftt^  an* 
'  gaben  —  ttbenfad^  n>ar  er  bieg  erß  in  golge  ibrer  Eroberungen  ge« 
morben  —  bad  Sanb  im  9?orben  unb  Oßen  bei  Zenneffee  ab,  auf  met 
6^t^  inbeffen  bie  S^eroteed  unb  dt^xiSaiato^  9nf)>ru(^  )u  tiaben  btf^aup* 
teten  (Ramsey  76),  Filson  p.  3  bagegen  giebt  an  ba§  in  bem  ge« 
nannten  93ertrage  bie  Srotefen  ba«  Sanb  ndrblic^  Dom  Kentucky  R 
unb  einige  3a^re  fpater  bie  dfyixofcU  bad  ®ebiet  im  @uben  jene« 
gluffe«  an  bie  ffieigen  k>er{auften.  6ie  ftnb  na^  Bartram  oon 
®e{ien  ^er,  nac^  Pickett  (Hist.  of  Alabama  unb  baraud  Schoolcr. 

II,  344)  ben  Wiffifflpt^i  b^^unter  in  ibr  fianb  eingesogen.  2)a§  au4^ 
i^reSinmanberungin  bor^ijiorif(^e3eit  fädt,  mirb  barau«mabrf(^ein« 
ti(^  ba|  f4»on  Cabeza  de  Vaca  ibr  Sanb  burcbjogen  (U  ^aben 
f^ieiut:  er  tam  auf  feinem  3uge  ju  ben  ^^arruco«  (Herrera  VI,  1,3). 

SBenben  mir  und  enbli(b  na<^  9Beßen  ^u  ben  beiben  Carolina  ju* 
ru(f ,  fo  finb  bie  93ölfer  non  &a)>  ^attera«  bid  jum  @ooanna^  fpra(^' 
litb  gan^  unbefannt  unb  nur  t^on  ben  (Sotambad  ober  ftatabbad  im 
meflli^ien  Z^^eile  beiber  Staaten  met§  man  bag  fie  i^ren  Kac^barn, 
ben  9Booton«  mel(^e  au((  mit  ben  Xufcarora«  ^nfammengren^ten 
(LawsoQ  231)  oermanbt  maren,  fon{l  aber  ifolirt  jlanben  (Galia- 
tin  Transactt.  Am.  Eth.  Soc.  II,  p.  CV,  Dgl.  oben.)  2)a§  fie  um  1650 
oon  (lanaba  na(^  Suben  vertrieben  morben  ftnb  (Schoolcraft 

III,  293)  ^aben  mir  f((»on  oben  angegeben,  unb  ed  jiimmt  bamit  ibre 
@age  mel(|)e  i^on  garten  ft&m))fen  mit  ben  2)etamared  in  ber  (Segenb 
M  ^otomac  eri&^U  (Kercheval  47).  Lawson  (43)  \^tx\\t  fie 
unter  bem  Kamen  Kadapau  neben  ben  Esaw  unb  Sugeree  )U  nennen. 
3(^r  ^au)>t{i|^  mar  ber  glu^,  ber  in  6.  unb  K.  (Carolina  no^^  x^xtn 
Sfamen  fu^rt.  9lu4^  fpftter  mo^nten  fie  no(^  ^ier,  ein  anberer  %}ft\\ 
unter  M^  49'  in  9^.  Carolina  (Morse  32).  Adair  (223  f.)  giebt 
fie  unter  34^  n.  9.  200  miles  oon  Cbarleflon  an  unb  fugt  mertmur^ 
big  genug  ^inju  bag  ju  ben  400  gamilien  bie  1743  oon  i^nen  nodii 
äbrig  maren  unb  20  oerfc^iebene  l&ialette  \pxaä^tn,  Nacbee  (fo  f(^reibt 
et  bie  9lat4)ei)  unb  Coosa  gehörten.  93a^rf(^ein1i(t^  auf  biefe  Sutori« 
t&t  ^in  fie^t  man  bei  Schoolcraft  TI,  179  bie  Westoes,  Stonoes, 


f>ie  Söffet  t>on  6üb  Garolina.  45 

Coosaws,  Sewees,  Yamassees,  Santees,  Congarees  ttnb  onbere  SdU 
trr  —  man  fanb  beren  28  in  ®.  Carolina  bei  beffen  (Sntbetfung  — 
ju  ben  Satan)bad  ficii^Ü.  3)ie  Sewees  nerben  ton  Law  so  n  (10)  aM 
ein  fräßet  §ablrei(^e«  Sotf  in  6.  Carolina  angeführt,  ba«  aber  burdb 
ftrantbeiten  ßart  jufammengefc^moljen  fei.  Sie  Santees  ober  Sere* 
tees  lebten  am  gleidl^namigen  ^lu^ .  bie  Congarees  meiere  er  M  ba< 
britte  SoU  anfuhrt  (16,  26)  ni(^t  meit  üon  ber  ftiifte  entfernt,  unb 
er  bemerft  audbrii(tli4  baS  alle  btefe  Sditer  an  6pra(^e  ^^^{loQnomic 
unb  C^^aratter  fe^r  t^erfi^ieben  feien  (29).  Seiter(^in  —  xoo^l  am 
dantee  R.  aufwart«  —  nennt  er  ba«  größere  Soll  ber  Wateree-Chi- 
kanee,  bann  bie  Waxgaw  ober  Wisack,  bie  au(^  unter  ben  Singebo« 
renen  oon  91,  Carolina  wieber  oorfornmen  (32f.,  183).  ^Uoereinigt 
(u  einem  SoKe  feit  1700  giebt  er  bie  Sapona  an  beni  ^luffe  biefe« 
Ramend  (wabrfcbeinlic^  ber  ^abfin,  ben  Lawson  mit  Cap  Fear  R. 
oermecbfelt  iu  boben  fc^eint),  bie  Totero  unb  Keyauwees  an,  enbli<^ 
am  Haw  R.  bie  Slssipahau  unb  öft1i($  \>on  bort  bie  Shoccorie ,  Enoe 
unb  Adshusheer  (46,  54,  56).  Der  Tamasees,  beren  ^auptoxt  Ma* 
carisqui  nac^  Fairbanks  (125)  freili^^  in  ber  9li^e  oon  ®.  Qlugu« 
{Hne  (gloriba)  lag.  md^renb  fie  fon|l  gemdbnltd^  in  @.  Carolina  in 
ber  Sreite  oon  6.  Clena  gefucbt  werben  (Schoolcr.  V,  32),  t^ut 
Lawson  gar  feine  Crwd(^nung.  SielleiAt  finb  fe  erfi  in  %olQt  i^rer 
ftämpfe  mit  ben  Cb(rotee4  na^  @üben  geflfldl^tet.  Son  biefen  wur« 
ben  fit  gin^licb  aufgerieben,  nicf^t  incorporirt,  wie  bie§  mit  Dielen  an« 
beren  Sdlfern  gefc^ab,  weil  jte  fid^  i^nen  burc^au«  nic^t  unterwerfen 
wollten  (Bartram  461  ff.). 

II.   fWfi)t  etgmtl)fimUd)kriten. 

ein  Kacbtlang  ber  Unficbten  de  Pauw's  unb  Robertson's 
oon  ber  angeborenen  @dbw&<^e  ber  rotben  9la9e  bot  ft(b  bid  in  bie 
neuejie  ^t'M  er(^alten.  S)a§  fe  in  golge  eine«  ^gewiffen  oOgemeinen 
WangeU  ibrer  Organifation  bie  fteime  frühen  Untergange«  in  fid»  fetb|l 
trüge',  war  eine  tro|  '\{)ux  ®runblortgteit  befonber«  in  Korbamerita 
gern  geglaubte  unb  bacum  pielfa<^  nact^gefpro^Kne  9ebau)»tung,  ob» 
glei(b  SRdnner  non  großer  ^utoiität,  j.S.  Morton,  i^r  entfc^ieben 
entgegengetreten  jlnb.  Da  wir  fie  anberwirt«  f^on  bef)>rotben  (^aben 
(I,  158),  berühren  wir  {te  biet  nur  im  2)orflberge^en. 


4C  Uitmd0(t(4feit  diter  allgemeinen  (Sf^ataftenfHf. 

@inf  «(Igemcine  <£l^aratte(i)lif  bet  «ingeboveucii  rUmetiCanct  ^u  ^o 
ben,  voütU  an  btcfei  SteQc  unfere  nd^lle  ^üufgobe  fein ,  aber  obgleich 
man  jugcflc^^cn  mug  bat  fe  ftd^  t>on  atten  übrigen  Sölfern  ber  Srbe 
untcrfc^eiben  nnb  unter  einander  in  mefenilic^en  Sigent^ümtidbteiten 
übereinf ommen ,  {inb  boc^  jugleic^  bie  3)jferen^cn  \o  gro^  ba(  iene 
flufgab^  unlösbar  fcbeint.  '2lu§er  ben  bnr^^g&ngigen  ^nalogieen  be< 
&pra(|ibaue«  unb  einigen  ^e^itli^iteiten  be«  Xemperamentel  unb  gei> 
^gen  gebend,  betriff  bal  (Semeinfame,  abgefe^en  oon  untergeotbneten 
fünften ,  nur  ben  ^udbrucf  be#  dt^tfyM  unb  beffen  Sontouren ,  bie 
9)ef(^affen^eit  be«  ^aared  unb  (mit  gemiffen  23ef(^rdnfungen)  bie  ^ut* 
färbe.  Dagegen  lä§t  fi6)  nicbt  zugeben  ba^  eine  aOgemeine  t^pifc^^e 
6(^&beIform  ben  ^Umerifanern  eigen  fei,  mie  bieg  fonberbarer  Sßeife  ge» 
rabe  Morton  bef^ouptet  bat  (Cran.  Am.  63,  260  t>gl.  Nott  and 
Gliddon  324).  obgleich  er  felbfl  bie  groge  Setfdieben^eit  ber  me|ica« 
nifdien  unb  pecuanif(^en  ®(^&beL  bie  er  toltefif4)  nennt,  r>on  benen 
ber  culturlofen  Sölfer  burd»  9Stlb  unb  SReffung  forgfältig  barget^n 
^at.  (Sine  Sergleic^ung  ber  Tlaait  (bei  Morton  257)  l&|t  {einen 
dn^eifel  über  bie  Unmdglicbteit  einen  gemeinfamen  X^pu«  angune^men. 
epfiter  bat  t).  2:f<^ubi  (U,  362,  9KfiIler'«  ^r^it^  1844,  p.  9S)  in 
$eTU  aUein  brei  mefentli^  oerfc^iebene  X^pen  na(^gen)iefen  unb  Met* 
HU«  (ebenb.  1848,  p.  280)  fübtt  aU  X)oU(^ocepbolen  in  Omenta 
n&d^ß  ben  C^dfimo,  bie  Morton  afd  eine  odQig  Derfc^iebene  9iai}t  bo 
jeic^net,  eine9feibe  t)on  ^fgonftn«  unb  SrotefeuDdlfern  nebfl  ben  (Bua« 
roni«  unb  anberen  ffibamerifanifclien  stammen  auf,  n>ogegen  et  bie 
9?atcbei,  (^reetd,  $uel(^e«,  ^raucaner  u.  a.  aU  9)rod^9cep^alen  a\u 
giebt.  S)ag  bemnacb  oon  feiner  ^in^eit  ber  amerifanif^en  9ia9e  in 
9tfi(f{t^t  ber  <5(^öbeIform  bie  Rebe  fein  fönne,  i{t  un^reiti«;,  unb  felbjl 
(|in{i4)tli(^  ber  Eingeborenen  im  Oflen  be«  gelfcngebirge«,  mit  benen 
I9ir  ed  i^ier  allein  $u  t^un  ^aben ,  fc^eint  eine  fol(^e  Se^auptung  un* 
faltbar. 

X)er  @(^fibel  be4  3nbionerd  —  bieg  (leUt  Morton  Cran.  Am.  65 
unb  bei  Schoolcr.  II,  316  al4  t^pifc^  l^in  —  ijl  entfd)ieben  runb, 
fein  feitlidl^er  !£^ur(^meffer  grog,  oft  grdger  aU  ber-fidngdburc^melfer, 
befonber«  (^arafterififd^  fAr  i(^n  ifi  ba«  abgeplattete  |»inter^aupt*). 


*  Say  (bei  J  ames  1, 288)  bat  in  bicfer  tBe^ie^ung  treffenb  barauf  bin* 
gen>iefen  bo§  ber  ^interfopf  bed  9\nM  metft  Idngere  ^tit  bie  barte  $age  auf 
einem  '^rete  aud^u^alten  ^at. 


Jpfju«  bft  €*^beffoTm  im  OTgemcinen.  47 

^Son  hinten  gefe^en  frf<^eint  bejfen  Umri§  mSgig  nad)  au^mSrt«  0e« 
ttummt,  breit  on  frinen  ^er^orrogun^en  unb  Don  oon  Mefen  bi^  jut 
Ocffnung  be«  ®eb5töonöc«.  Son  bfti  ©(|dtet^9(fern  jum  ©4eitd 
l&uft  eine  gläc^e  t»on  gfriitöet  ftrömmung  m\l  ft>m\^n  ober  ütelmebt 
ffilförmt0ft  Segren  jung.''  ®ie  (Stint  i|!  niebrig  unb  jururfittufenb, 
feiten  gewölbt,  bie  8adenfnoc^en  trorfpringenb  unb  flar!,  bo*  ni(ftt 
breit  (gerunbete,  nidjt  roinfefig  nod^i  ou«»art«  jie^^enbe  ®ongen  |iat 
f^on  Stumenboc^  befonber«  b^rrorge^oben),  bie  Sugent^d^Ien  grof 
unb  Diererfig,  bie  Safenlöc^er  weit,  ber  Unterfiefer  maflttj  unb  jlarf 
enttoirfelt,  bie  Saline  meifl  fenfred^t  gepeüt!  «U(^  Nott  and  Gliddon 
(44 1)  toelc^^e  biffer  g^rofteriftif  noA  bie  ßrbebung  ber  ©^eitelgegenb 
binjufügcn ,  fudben  jene  »eTlintmungen  feftjubQlten ,  inbem  fie  juglei* 
bemerfen,  ba§  bei  ben  3rofefen  ber  Äopf  oft  Ifinger  auÄge^ogen  fei 
,  wogegen  bie  (S^erofee  unb  gboctaw  bie  ttjpifd^e  breitrunbe  gorm  beut« 
Wo)  geigten.  5>em  festeren  fünfte  wiberfprec^en  Morton's  ^ngoben 
unb  ITOeffungen  cbenfo  bejlimmt  aid  SRetjiud:  jener  nennt  bie  3ro« 
tefen  unb  d^^erofeel,  meiere  frd)  beibe  burc^  DoOeren  ^interfopf  oor 
ben  übrigen  au^jeiübnen ,  bann  bie  9J?anb(in«,  Wenitorie«,  firiccara«, 
Slfl^neboin^ ,  Oioti,  Krdben ,  €d)marjfu§e  nebfl  einigen  S^od^borflftm« 
men,  enblid^  iticbrere  ßertat>e»6tJmme  aU  Sdlfer  bdn  mel^r  Iftngüc^er 
Äopfform,  TOä^renb  et  bie  Dafota  aU  fRuxMipU  bejeid^net,  »a«  um 
ber  langfdpftgen  9(ffineboin  noidm  ferner  ju  glauben  i^.  9let)iu< 
giebt  af4  gentes  doHchocephalae  prognathae  bie  im  d{lii(^en  Steile 
bon  tRmerifa  oorberrfd^en  (a.  a.  0.  1855,  p.  503 )  an:  bie  Srofefen, 
Sa^uga«  unb  ^uronen,  bie  g^^erofee  unb  (£bi(Iafan),  bie  &b<P)'^^<t9' 
Ottogamic,  $otomatomie,  Senni  Senate  unb  ©Amargfflge;  aU 
brachycepbalae  prognathae  meiere  in  bem  nieflficften  X^eile  Don  $Ime> 
rifa  überwögen :  bie  97otc^ej,  greef  unb  @eminoTcn,  melcfye  Unteren 
tro^  ibrer  Sermanbtfd^aft  ju  ben  (S^boctaw  eine  mefentlic^  Derf(^iebene 
S^äbelform  befij^en  foQen.  ü^an  tann  baruber  ftrciten  ob  e«  flattboft 
fei  Sölfer  ol^  runbfö)>pg  jU  bejeicbnen ,  bei  benen  fid)  ber  Sang«  <  unb 
&uerbur4)meffer bed 6(!bäbe1^  im  Wittel  ju  einanber  oerf^olten  =70:55 
(Morton  259),  unjWeifelboft  aber  i(t  nac^  Obigem  ba§  bie  runbe 
9orm  nid^t  aU  t^pifc^^  für  ben  3nbianer  im  Oßen  be«  Jfelfengebirge« 
gelten  fann. 

3>ie  @«timo  trennt  Morton  (247)  q14  entf(^iebeiie  !eangfö)>fe 
Don  ben  3ttbianern ;  mW  man  inbeffen  bie  Otittelmertf^e  ber  bort  ge* 


48     Sei^ä(tni§  ju  ben  (Sifirno.  Ctirn,  Q^flc^M».,  €<^äbe(<apadtdt. 

gebenen  @c^&bdmaage  mit  benen  für  bie  3nbianet  oergteic^en,  fo  mirb 
man  bie  UntcrfdSiiebe  unerheblich  unb  iebenfott^  biel  ^u  gering  ßnben 
um  jene  megen  i^rer  @^&betgejlait  oon  biefen  ab^ufonbern.  Sergleid^t 
man  bie  einzelnen  64&bel,  fo  ergiebt  fii^  ba§  eine  SRenge  bon  3nbia« 
ner  *  ftdt>fen  biefelben  Ser^iltnijfe  be^  8dng< '  unb  Duetburc^meffer« 
(eigen  mie  bie  ber  S^timo  unb  bag  bei  mehreren  bie  S&ngenbimenfian 
fogar  no((  jlärter  äbermiegt.  3)ie  9Raa|e  be^  Quid^ua  unb  M  }n)ei' 
ten  C^erotee  tommen  benen  be<  bierten  Sdfimo ,  bie  M  jmeiten  9Ri« 
ami,  be«  {meiten  9Ranban,  be4  SRiccaca,  unb  befonber«  be«  britten 
atacama  benen  bei  ^meiten  d^timo  (bei  Morton  247,  257 ff.)  fe^r 
nal^e  unb  ed  I&§t  p4  iu  ^^n  letzteren  nod^  ber  @((^dbel  oon  Sirdebille 
unb  ber  oon  Srica  auf  p.  259  aU  analog  in  ben  ^auptfac^en  ^inju* 
fügen.  Sine  borurt^eiUfofe  Srm&gung  bicfer  Umjl&nbe  f(^eint  nic^t 
geeignet  bie  ßrmartung  ^u  erhöben  bag  @d^&belme{fungen  bebeuten« 
bere  Suffd^lüjfe  über  et^nogra))^if((^e  Seri)äUni{fe  p  Uefern  im  6tanbe 
feien. 

Sine  n>eitere  Sinfc^rAntung  ber  oben  aU  t^pif^»  angegebenen  gorm 
mac^t  f{(^  in  Md^d^t  ber  6tirn  ndt^ig ,  xotld^t  im  ®an jen  fi(^  nidl^t 
fo  llart  iuru(fn>eict»enb  ftnbet  atd  gemd^lic^  angenommen  mirb  (bgl. 
aud)  Morton  pl.  22  unb  28,  p.  167  unb  177);  e«  ^errfcf^t  in  biefer 
Se^ief^ung  gro§e  93erf(^ieben(^cit,  n)ie$rini9ta;imilian  (c,  1,233 f.) 
namentlich  an  einer  ganzen  Steige  oon  Wanbanf^abeln  ^u  beobad)ten 
9elegen(»eit  fanb.  9ei  ben  9Riffouri'3nbionern  mirb  bie  )urä(flaufenbe 
@tirn  unb  ba«  fla^^e  Hinterhaupt  befonber«  ^erborge^oben  (Say  bei 
James  I,  282).  3)er  ®efi(^t4mintel ,  bon  Morton  im  3)ur(|)f4)nitt 
iu  76^  13'  angegeben,  f(t^manCt  meiß  (mifc^en  75^  unb  80®  (ogl.  Say 
bei  James  I,  283);  auffadenb  fpi|ig  i^  er  beiben  ftrd^en*3nbianern, 
beren  (Befi^^t  babur4)  i^rem  Kamen  eutfpre6enb  ba«  9nfe(ien  eine« 
Sogettopfe«  erhalt  (2)omene(4  im  «u^Ianb  1857,  p.  946).  3>ie 
mittlere  6((»abelcapacit&t  betr&gt  bei  ben  3rotefen  88,5,  bei  ben  fllgon» 
tin«  unb  «palac^en  83,75,  bei  ben  S)atota  85,  bei  ben  Sdltern  bon 
Oregon  nur  80,75  eubifjoa  (Philipps  bei  Schoolcr.  II,  881).  auf« 
fadenb  gering  i^  |ie  bei  ben  ^ö(^|i  begabten  S^erotee,  n&mli(^  nur 
79  SubitioO  (Morton  173). 

3)ie  Sugen  |inb  fajl  adgemein  jwifc^en  fd^marj  unb  grau ,  unter 
gemd^nlic^cn  Um^&nben  inbotent  unb  oon  geringem  Suftbrucf,  tief« 
Uegenb  unb  oft  bur^  i^re  ftlein^eit  ouffaUenb,  ma«  Catlin  au«  bem 


mangeinbcn  ®<^u|  gegen  ba«  Sonnenli^t  unbbem  9tau^t  im  SBig* 
mam  ju  crflären  geneigt  t{l.  3>ie  IRugenlibfpalte  fte^t  ^otiiontal;  bte 
Stongolena^nlic^teit  ber  ^ugenfieQung  unb  ber  $|^9{tognomie  über« 
iawßt  »el(^e  Pike  bei  ben  ^amnie  unb  3)atota  ju  bemetten  glaubte, 
^at  tprin^  9Ra;imi{ian  (c,  I,  235)  nic^t  6e|ldtigt  gefunben.  Ob  bie 
grauen  9ugen  ber  eingeborenen  um  Q.ap  ^atterad  mit  Lawson  (62) 
Don  ber  SKifcf^ung  mit  (Suropdern  abzuleiten  finb,  ftt\)t  ba^in.  Sie 
9tafe  tritt  meifl  jlart  ^nt>ox,  i{l  oft  etma«  gebogen,  feltener  eine  orbent« 
lic^e  'Ibternafe,  no(^  feltener  platt  ober  {ufammengebructt,  ber  9Runb 
t>on  bebeutenbcr  (Srdge,  bie  iipptn  oft  etma^  biet.  (Sine  9lu«na(^me 
oon  ber  9tegel  ma^^ten  bie  $om^attan«  in  Sirginien:  fie  Ratten  breite, 
platte,  an  ber  6pi^e  bitfe  9lafen  unb  grofe  bicfe  Sippen  (Strachey 
64).  99reit  ofTenjIe^enbe  9Iafen(d4»er  fommen  biimeilen  Por,  gelten 
aber  für  ^&pli(^  (Say  bei  James  1, 284).  3)er  Untertiefer  ifl  {lart  ent« 
mi(felt  unb  tritt  meifl  etmad  (l^roor,  bocf^  ^eigt  er  ni<^t  U\ä)t  ben  f^arf 
oorfpringenben  SBintcI  ber  beim  URongoIen  gemö^nli(t^  \%  S)ie  flarten 
d&^ne  ^aben  breite  Jtronen,  merben  bur4»  ben®ebrau($  abgenu^t,  aber 
feiten  cartd«.  3)a«  ftinn  ifi  mo^Igebübet.  3>ie  ®efid^t4}uge  finb  niij^t 
leicht  fla(b  ober  perfc^^mimmenb,  fonbern  meifl  ftart  martirt.  Kamentli^^ 
an  ben  ftioma^d  fanb  Catlin  f^one  rdmif^^eftopfb'ilbung*).  Se^nlt» 
^t9  mirb  häufig  oon  Heifenben  oerjt^ert.  Black  Hawk*8  @tirn  (er  mar 
9ottomatomie)  ^at  man  mit  ber  Walter  Scott's  pergU(^en.  ®.  au^^ 
Bartlettl,  77. 3)ie  ^Rebr^a^l  ber  «ßrac^tbilber  in  bem  fficrte  oon  M'Ken-* 
neyandBurns  ^eigt  eine  Diel  geringere  ^Ibmeic^^ung  Don  ben  euro* 
pdif($en  Sägen  aU  man  ermarten  fodte.  Ü^affelbe  gilt  Don  ben  Vb« 
bilbungen  ber  Stapaio«  bei  Simpson  a,  Don  benen  mir  au^  fonfl 
^dren  baf  fie  jmar  buntelbraun  Don  Sarbe,  boc^  o^ne  bie  Dor{ie|^en« 
ben  Satfentnoc^en  ftnb  meldte  fonfl  bie  Siegel  bilben  (Davis  415); 
inbeffen  finben  fict»  unter  i^nen  fe^r  oerfc^iebene  (Seflalten  unb  $(^9« 
fiognomieen,  ma«  iD7dIl^aufen  (a,  n,  232)  mo^l  mit  Sticht  aU  Solge 
i^rer  Dielfa<^en  SRifc^ung  mit  geraubten  StlaDen  oon  frember  Katio* 
nalit&t  betra<^tet.  SU  Doriüglid^  ba§licti  unb  o^ne  atten  m&nnlid^en 
9u«bru(t,  ber  fon|l  fe^r  ^duflg  iß,  werben  bie  al«  gierig  unb  bösartig 
Derrufenen  9rpa^oe4  gef4li(bert  (Parkmanu.  %.). 


*  Ü9  ifl  biet  toobl  bauptfd^Ui^  Don  bct  ^bpfiognomie  ju  Derfleben.  I)ad 
abn>ei(^enbe  Urtbeil  über  fie  bei  James  (II,  180)  erflärt  ft(6  moffi  ani  bem 
Um^nbe  bag  biefet  fie  mit  Slrpaboe«  unb  S^tenned  gemifcbt  t<inb. 

9ai|«  %nt!fytopclo%it.    9r9^.  4 


S)a«  ^aoT  bed  3nt)ionerd,  [4^lid^t  grob  \xn\>  f^ttarj,  iß  nad)  8ay 
(bei  James  I,  283)  ot>ol  na^  Browne  (bei  Schoolcr.  III,  367) 
ttet^runb  im  2)urd)f^nitt  unb  glan^lod,  ergraut  erfl  in  IS^D^em  %\Ux 
unb  f&nt  niij^t  lei^t  au«.  Oft  mirb  e«  fe^r  lang,  man  fa^  e4  bei 
&^ero(ee*9Beibern  bid  auf  bie  Witte  ber  Seine,  felbft  bi«  auf  bie  (Srbe 
retdben  (Timberlake  51),  bei  benfträ^en'3nbianern  micb  e«  5  bi« 
6'  lang  (S)omene(^),  auc^bie  Eingeborenen  oon  @ub  Carolina  gei(^« 
neten  {t(^  in  biefer  Siiidfi^t  au«  (Herrera  II,  10,  6).  Wlanä^t  Sdf< 
fer  rapren  e«  bi«  auf  bie  fogen.  ©falplotfe,  einen  Süffel  ber  auf  bem 
e^eitel  aOein  jle^en  bleibt.        ^ 

Ueber  ben  SBart  unb  bie  Hautfarbe  ber  eingeborenen  Qmerifanet 
if!  biel  gef(i^riebcn  unb  geflritten  morben.  3)er  3rotcfen(;Suptling 
Brant  ^ä^tkb  barfiber  an  M'Causland  1783,  alle  3nbianerbötfer 
bie  er  tenne,  ^Atten  9art,  bei  n>eitem  bie  meinen  aber  ^ögen  i^n  immer 
au«,  märben  jebod^  ebenfo  bi(fe  SArte  l^aben  al«  bie  @urop&er,  menn 
fe  {i(^  rafiren  moQten  (Drake  V,  92).  ^Qerbing«  finb  {te  ni(|^t  ooO« 
tommen  bartio« ,  unb  au^  bie  fonilige  Sc^aarung  be«  ftdr^er«  fe(^t 
nic^t  ganj,  noie  D'Orbigny  (Bullet,  soc.  ethnol.  1846,  22  Mai) 
behauptet  ^at ,  ber  bem  ^Imerifaner  attgemein  eine  gan)  n>ei(^e,  oon 
aUen  Unebenbeiten  freie  <^aut  ^ufciireibt;  felbji  Catlin  f(^intiu  meit 
|u  ge^en,  n)enn  er  be|^auptet  ba§  nur  etma  ber  je^nte  X^eit  ber  3n* 
bianeroolfer  9art  ^abe,  aber  biefer  unb  bie  Sel^aarung  be«  jfdrper« 
i^  beträ^tlid^  geringer  ald  beim  (Europäer.  S«  mag  fein  bag  bie  ®e< 
mo^n^eit  be«  9^afiren«  auf  ber  einen  unb  bie  be«  ^u«rei§en«  ouf  ber 
onberen  @eite  ni(!^t  unerheblich  baju  beigetragen  bat  tiefen  Unterfcbieb 
gu  oerfifirten ,  aber  f(6n>erü(^  \\t  er  ^ierau«  allein  $u  erflären.  ^a« 
9u«reigen  gefcba^  befonber«  in  frü(^erer  Seit  fe^r  allgemein  meil  fonfi 
ba«  Semalen  unb  Xftttomiren  fd^mieriger  au«^ufü^ren  unb  oon  nur 
geringer  SBiitung  gemefen  fein  mürbe  (^etfemelber  341),  unb  e« 
mirb  ouA  bon  manchen  IBdlfern  augert^alb  Omenta ,  j.  9.  oon  ben 
Suarif«  oerftt^ert  bag  ber  9qrt  bei  Seiten  oft  gang  oerfc^winbe,  meil 
man  i^n  entferne  fobalb  er  ju  mac^fen  anfange  (Richardson  II, 
209 ) ,  aber  felbfi  mo  ba«  9u«rei§en  feltener  gemorben  ijl  ober  gan; 
aufgehört  bat,  pflegen  Sart  unb  jtdrper^aar  beim  3nbianer  erß  in 
fpfiterem  91ter  ju  teimen  unb  überhaupt  geringer  ju  fein  al«  beim  (£u* 
ropder  (Williamson  85ff.).  3)ie  €aut«  unb  gfic^fe  boben  nur 
noenige  ^aare  im  Oefi^te,  führen  aber  nic^t  bie  fonfl  ge»d^nli(t^en 


Snjirumcnte  jum  'Hu^teigcn  berfdben.  2)ic  mei|len  33dlfet  oon  ۊb 
Carolina  trugen  Sarte,  boc^  (((einen  fie  mie  bei  benen  oon  dloxt  Ca* 
rolino  nur  f^ma^  geioefen  ju  fein  (Lawfton  52,  173).  S>ie9  gilt 
Don  ber  9Re^rja^l  ber  Smeritaner,  nur  barf  man  ni^lt  au<  einer  ge* 
*  mtffen  Sortiebe  für  attgemeine  Behauptungen  unb  um  ber  (Einheit  ber 
^iaf^»iQ€n.  wie  bieg  fo  oft  gef^e^en  ijl,  bie  Serf((ieben^eiten  aber* 
fe^en  bie  ft((  in  biefer  Segie^ung  finben.  Unter  ben  ^Igontin«  (oben 
bie  &tlit>P^w<^9  ^<n  fc^m&^flen  unb  oft  gar  feinen  Sart,  bei  ben  OU 
tatoa  i|l  er  ^firter,  no((  we^r  bei  ben  !)3ottomatomie,  unb  bie  beiben 
feisteren  laffen  i^n  oft  am  ftinn  unb  auf  ber  Unterlippe  flehen.  Sei 
ben  Souriqnoeii  in  N.  Scotia;  einem  ^Igontinoolte,  mie  barau€  ^er* 
borgest  bag  {te  i^re  Häuptlinge  Sagamos  nannten ,  pflegten  nur  bie 
Sornet^men  ben  Sart  (de  Laet  II,  16). 

S)ie  Haut  M  3nbianer«,  welche  na^l  Schoolcraft  (IV,  59) 
ni^^t  aüetn  glatter ,  fonbern  au^  bunner  unb  regelm&§iger  gefurcht 
fein  foQ  aU  bie  be«  (Surop&er4 ,  mirb  am  ri^tigften  im  allgemeinen 
nxd^t  qU  tupferrot^ ,  fonbern  a\i  lo^farbig  ober  jimmtbraun  bejei^« 
net.  Sie  forgfältigen  Silber  bei  M*Kenney  and  Burns  geigen 
fle  meifl  fc^mu^ig  gelbbraun.  3)er  Uebergang  {ur  itupferfarbe  ifi,  n>o 
er  bortommt,  mei^  bur^  Malereien  ober  Sd^muf^,  bur((  Sittreiben  mit 
9&renfett,  Oder  unb  anberen  färben  oerurfac^t.  Sie  H<xutfarbe  ber 
amerifanifc^en  9ta9e  im  fangen  lägt  ^^  ni^t  bur^^  Angabe  einer  ein« 
(einen  garbe,  fonbern  nur  \>\xx6)  eine  Scala  ^^aratterifiren  bie  bon 
»eigli^^  burd^  gelbli<(,  rot^  unb  braun  bi«  (u  f(^wär)li(!(  gelj^t.  Unter 
ben  Eingeborenen  im  Oßen  be«  gelfengebirge«  finb  burdi^  6(!(dn^eit, 
befonber«  bur<(  ^eOen  £eint  bie  ÜRenominie«  audgejeic^net ,  bie  man 
oft  ou^  unter  bem  Wamen  ber  ^»eigen  3nbianer*  angeführt  flnbet 
(Pike  I,  151,  Keating  1, 178  u.  31.,  bgl.  $8ppig  %xt  ,,3nbier*  bei 
Srf((  unb  (Sruber  37 1,  9nm.  35).  3u  ben  buntel|len  Sdltern  geboren 
bie  ^cttomatomie,  eiou|,  $amnie,9liccara;  etma«  l^eder  finb  bie  fäb' 
Hetzer  »o^nenben  Dfagen  unbffanja,  ani)  bieOttama  unb  S^erotee; 
no4^  geller  bie  Wanban,  &(|octa»  unb  Sceet,  t>o^  meiben  fte  Iftitcin 
no((  ubertroffen  oon  Un  Stämmen  im  Seflen  M  gelfengebirge« 
(Hunter  192  f.)  tRac^  Weld  (454)  finb  bie  (Sreet  S^erotee  u.a. 
mel^r  röt^lic^,  bie  nörblicf^eren  Sölfer  aber  bunfler  in  berfd^iebenen 
»uoncen.  3n  9lfl(fft(^t  ber  Sreef  miberfpric^t  inbeffen  Bartram  jenen 
Angaben,  inbem  er  fle  für  oiel  buntler  ertlärt  aU  bie   nörblid^eren 

4» 


52  j^ötperbait,  &Mnx. 

Stämme.  SDic  (SJ^erotee  bejclc^net  er  aU  fajl  olit>etibraun ,  i^re  iunflen 
ffieitet  aber  aU  beinahe  curopüf*  »cij ;  bod^  fotten  ble  befleibeten 
unb  unbeHeibeten  ftör))etl|>eUe  P*  beim  3nbwner  m(^t  but^  bie  gotbe 
untetf^etben  (^tinj  Kay.  c,  1,  235.  Say  bei  James  I,  285),  nut 
bon  ben  «Pottowotomie  Dertl<Hiert  Keating  (1, 136)  bejlimmt  bQ«  ®e* 
gent^eil.  35ie  «eugeboretten  f^abm  bei  i^nen  rot^^e  gatbe,  fpäter  met. 
ben  fle  gelbli(^  unb  aUmaii*  bunHer.  »ei  ben  ®*n)Qrjfu§en  jtnb 
fie  brdunü^  ßelb  ober  f(^n)ärjli<^  gelb  (?r.  Waj .  c,  I,  561).  »er  ®e. 
ru^  ber  ^autou^bünflung ,  me^r  bur^  ekireibunßen  berurfa^t  ol« 
ber  ^aut  felbp  eigen,  mirb  bon  btelen  e^er  an^ene^m  ol«  mibrig  je» 
funben,  wä^renb  bem  3nbianer  ber  (Snnd)  be«  ©eigen  entf*ieben  ju- 
tt)iber  ilt  (Say  bei  James  I,  285,  482). 

SBie  P4  erwarten  Id^  bariiren  Äörjjerbou  unb  Statur  beträd^t« 
!i^.  Siele  Sölf er  fnb  bon  gebmngener  ©epalt,  breiter  9ru1l  unb 
furjem  jtarfem  Sladen,  anbere  fd^Iant  unb  ^ager.  S)ie  Äiccara,  ÜRan* 
bon  unb  Äitfo^ju  flnb  Heiner  aU  bie  ^ottomotomie  ©diwanoe  Ofo* 
gen  unb  S^erotee  (Hunter  190).  Die  «ßottomatomie  »erben  )U 
5'  8"  (Keating  I,  136),  bie  nörblic^en  ßree  nur  ju  5'  5",  \>o^ 
al«  fe]j)r  weit  au«fd^reitenb  anflegeben  (Ballantync  41).  Ueber« 
baupt  tiot  ber  ®ang  be«  3nbianer«  bo«  ßigent^ümlic^e  bog  bie  ^üge 
cinanber  t)aranc(  unb  ))lQtt  aufgefegt  merben  unb  bie  Haltung  be« 
ftdr))er«  babei  ganj  aufredet  i|l  (Say  bei  James  I,  285).  ,,9Direr« 
fennen  ieben  ©tamm  auf  ben  erjien  ©lirf",  fogte  ein  ^ottomotomie ; 
^®ef!(^t,  (Sejialt,  garbe,  Seine,  jtnieeunb  Suge  (namentli(!^  bie  ©pur) 
Pnb  aUe  für  un«  beflimmte  Äennjeic^en*  (Keating  I,  98).  Wur 
wenige  Ofagen  {tnb  unter  6';  au$  bie  $amnie  j!nb  meifl  gro§  unb 
»o^^lgebilbet  (Morse  App.  230,  237).  S)ie  ^rfanfa«*3nbianer  ^at 
f^on  Charlevoix  für  bie  größten  unb  beft  geflalteten  erfl&rt.  Sben« 
fo  Pnb  bie  Äraren « 3nbianer  ein  groger  3Äenf^enfd|log,  ferner  bie 
Sl^erotee,  meiere  an  SBuc^d  unb6t&rfe  no(^  bie  f)o6^  unb  regelmäßig 
gebauten  Sreet  übertreffen ;  bei  le^teren  meffen  bie  TOänner  ^äupg  über 
6',  wo^rcnb  bie  auffattenb  Meinen  IBBeiber  feiten  über  5'  Pnb  (Bar- 
tram). J)ie  grauen,  oft  burc^  Meine  jierli^e  ^änbe  unb  pge  au«* 
geiei(^net,  {inb  bei  ben  meiflen  Sditern  bon  ber^ältnigmSgig  Meinem 
unb  unterfel^tem  9Su<4«  unb  ^aben  gen>d^nli(^  bitfe  runbe  Jtöpfe  mit 
breiten  flogen  runben  ©ep^tern  («ßr.  Kay.  c,  i,  287,  Say  a.a.O.). 
t>a  fie  ^arte  Arbeit  tbun  müfen,  finb  if^xt  Wudfefn  oft  fe^r  florf  ent< 


Shidfelfrafk.   dinjelne  fidff»t.  53 

mdtU,  felbjl  me^r  aU  Die  Ux  aK&nner  (JTo^l  1,  9).  SnSRäcffi^t  ber 
9RuMel{raft  ^et^en  bic  Snbtanec  ben  @uroDaetn  im  9Qgemeinen  no^, 
obgtcid^  fie  in  man^iet  IBciie^ung  ^UBcturbentli(4^e«  Uifien :  ein  Säufer 
tonnte  in  einem  Xage  100  engtif<^e  9ReiIen  iurücflegen  (Morgan 
441)  unb  e4  iß  ni6t4  Ungemd^nli^^e«  bag  fte  fe^r  lange  SBege  fc^mer 
belaßet  mac^^en;  ein  Setfuc^  ergab  ba§  fle  im  Springen  unb  turnen 
Settlauf  Don  Snglänbern  jmar  überwunben  mürben,  biefen  aber  bei 
lang  anbaltenbem  Saufe  überlegen  maren  (Weld  470). 

SBir  bef4iliegen  biefe  allgemeine  @4)ilberung  mit  einigen  Angaben 
über  einzelne  IBdlter.  Uebcr  bie  %t^Cipa^Un  {inb  mir  nur  fe^r  unDoU« 
tommen  unterrichtet.  2)ie  ^(lepempand  ^aben  buntelbrauned,  ^um 
64)mar&  ftc^  neigeubed  ^aar  (Mackenzie),  ein  ^tbat>a4ten*@tamm 
im  Seifengebirge  befai  babei  graue  Sugen  mit  einer  rötblicf^en  gSr« 
bung.  2)ie  (S^b<P<n>9and  an  ber  ^ubfon^bai  ftnb  oft  mit  {iartem  Sart 
Derfe^en,  i^re  9}afe  ift  meber  gebogen,  no4  tritt  fte  {iart  ^eroor,  fon« 
bern  iß  an  ber  ®)>it^e  etmad  abgeplattet  (N.  Aan.  des  v.  1852,  IV, 
334).  3)ie  Dog-ribs  ( ^unbdrippen )  na^^  Maclean  ein  ßarter  unb 
at^letifcl^er,  mo^lgebilbeter  aRenf4ienf(^lag  (93uf ermann  Stonat^b. 
1848,  p.  481),  merben  oon  Heriot  (300)  oielme(ir  al4  tlein  mager 
unb  unproportionirt,  ^ugleic^  b<llfarbiger  ald  bie  meijlen  anberen  3n« 
tianer  bejei(^net  —  ma^rf^ieinlicb  finbet  in  Sejug  auf  {te  eine  Ser« 
meAfelung  ßatt.  Ueber  bie  ftenaier  entnebmen  mir  au4  ffirangell 
(HO)  nur  bag  fte  nacb  ®e{l(^tebilbung  unb  Hautfarbe  ^meritaner 
ftnb.  S)ie  ^21t(»apa4ten*  Stamme  Don  9{eu  (Ealebonien  merben  aU  ^ett 
fupferfarbig  unb  mittelgroß,  nur  feiten  5'  9"  errei(^enb,  bie  Seiber 
aU  tur)  unb  bitf  angegeben  (R.  Cox  II,  329,  Morse  App.  343). 

Sie  bie  @aut4  erf4)ienen  bie  !£^atota  Catlin  al4  oorjüglicf^  fdb5n 
unb  regelmäßig  gebaut.  2)ie  (geftdptdbilbung  ber  Unteren  i|t  iu' 
bef[en  nad^  $r.  SRai.  (c,  I,  339 f.)  öfterd  fc^mal,  längli^»,  ßarttno« 
dbig,  Don  meniger  regelmäßigen  B^dcn  unb  ^d^eren  !Ba(fentno<^en  al4 
bei  anberen  9Ri{fourt«3nbianern,  bie  ^ugen  lang  unb  f4imal,  bie  9iafe 
mebr  ober  minber  gebogen,  bie  Hautfarbe  buntelbraun.  —  S)ie  SRan* 
ban,  benen  bie  etmad  größeren  üRenitarie  unb  bie  Sriccara  gleic^^en, 
befc^reibt  berfelbe  forgfältige  SeobatSbter  (II,  105,  214,  238)  aU  mit- 
telgroß ober  etma4  boruber,  (geller  ober  buntler  rdt^licb  braun,  balb 
medr  graubraun,  balb  me^r  gelblich.  2)a4  ^aar  ift  fc^mar},  bei  ftiu' 
bern  oft  braun,  befonbere  an  ben  Spieen,  in  manchen  Familien  grau 


54  (ltgeitt(ämlid)fettcn  einzelner  ^6\fn. 

ober  fc^koat^  mit  »ei^  gemifc^t  »ad  and^  bei  ben  ®(^n>arifu§en  Dot« 
tommt,  bei  einzelnen  3nbiDibuen  felbfi  bufc^eltoeife  btaunlid^,  fc^toot), 
fttbergrau  ober  ipeiggrau ;  bie  Stirn  meifl  ni^t  jidrier  jurudtmeic^enb 
aU  beim  (tuxopüitx,  bie  ^ugen  fc^matibroun,  ^utoeilen  unb  befonber« 
bei  ilinbern  ber  ^ugenminlel  etma«  ^erabgejogen  unb  gefpannt,  bie 
SRofe  gettnmmt,  fanft  gebogen  ober  gerabe  bei  nic^t  breiten  Slugeln, 
bie  Sacfentnodben  minber  oorfiebenb  aU  bei  ben  S)atota.  93on  blauen 
unb  grauen  ^ugen,  Don  $aar  in  aflen  fonj^  oorfommenben  garben, 
mie  Catlin  unb  (pater  Mitchell  (bei  Schoolcr.  III,  254)  berieb« 
tet  b<^ben,  erj&I^U  ^rinjilRajpimiUan  ni^^td,  nur  fe^t  er  no(|)  binju 
ba§  bei  ben  9{anban  SRenitarie  unb  ftr&ben  eine  fünfllid^e  Verlange« 
cung  ber  labia  pudendi  externa  ober  aud^  interna  gebraudbU(^  fei.  — 
^ie  @(!^tt)arifuBe,  n>elcbe  meit  weniger  oon  bem  aCigemeinen  X^pud 
bet  3nbianer  abmeieren,  finbet  man  ebenbaf.  I,  560  gef4)ilbert;  bie 
ftonga,  fta4fa«tiad,  Ofagen  merben  bei  James  (1, 126,  II,  111, 242) 
befpro^en.  —  2)ie  Djibna^,  beren  ©tirn  ft^  bisweilen  gut  enttt>ic(elt 
geigt,  obxoo\)\  fte  (hierin  ben  Seminolen  nod^gufle^en  fd^einen  (Mor- 
ton pl.  22,  28),  finb  meiß  grog  unb  b^ger  mit  biden  ^nieen  unb 
5^nö4)eln ,  (cblec^ten  Stäben  unb  obne  bie  ^blcrnafe  bie  befonberd  ben 
3nbianem  am  äl^iffouri  eigen  ifi  (Keating  II,  166).  —  2)ie  fog. 
Mountaineers ,  ebenfaUd  gro|  unb  ^ager,  ^aben  bie  garbe  unferer 
digeuner;  bie  meijten  finb  gemifc^ten  Salute«  unb  flammen  oaterlicf^er 
6eitd  oon  frangdftf^ien  (^anabiern  (Cartwright  III,  229). 

9li(^t  unerwähnt  bürfen  ^ier  bie  tüuflUdi^en  Serunfialtungen  be4 
@(^&beU  bleiben  bie  bei  mehreren  ber  befprocfienen  93dUer,  ^auptfdcb« 
\\6)  aber  in  Oregon  gebräu^Iid^  ftnb*).   S)ie  (l^icfafam,  erga^lt  fc^on 


*  93eifpieU  k>on  funflli(ben  6(bdbe(formen  bei  ©ermanen,  (^aQiern,  Staue* 
nem,  ©rieben,  XüxUn  u.a.,aucb  Sumatranem  unb  92itobaien  bat  fdbon  93Iu> 
menb a<bje^eben  (De  geo.  h.  variet.  nat.  ed.  3. 1795  p.  216)  nebp  ber  aud* 
fübilic^en  laejcbteibung  bed  t>on  ben  <£ariben  gu  biefem  ^totdt  gebrau(bten  9lp« 
poiatd  au0  bem  Journal  de  physique  1791  Aug.  p.  132;  au^  fübtt  et  bie 
merlioüibtge  ^b^^tja^^e  an  bag  bie  (ünfllic^e  itopfform  bei  bem  ^ippotioted  be« 
tannten  SKatTocepbalen  om  ^cbtoaigen  QReeie  ald  ein  Seiten  bed  %beU  aalt. 
2)ad  ndmlid^e  tuoi  Ui  uielen  amecifanifcben  Söltein  bei  %aü.  Ueber  biefe  Sitte 
bei  ben  Sbltem  bei  alten  SBelt,  na<b  ben  3eugni{fen  M  (ivpottate^,  $omp. 
9Kela,  $limud  unb  €tiabo,  l^CLbtn  diaihtt  (SJ^ulIei'd  Slr^io  1843p.  147) 
unb  9te)(iud  (ebenb.  1854  p.440  na(b  Sibinger  in  ben  Dentfibriften  ber 
ilienet  9llab.  1851, 1)  gebanbat.  8ebteiei  «eigt  tafi  (unfUicbe  (S^ejtaltung  bei 
6d)abel0  bti  ben  ^unnen  unter  Qinila  oielfo^  oorfom,  mabrf(beinlt<b  in  ber 
9lb|t(bt  bie  jtinber  bem  berrfcbenben  SBolfe,  ben  HKongoIen,  üi  t)eribnli(ben 
(Amed^e  Tbierry),  unb  baf  biefe  €itte  in  mancben  Xbetlen  gianfreicb^  noib 


La  Salle  (CoU.  N.  Y.  Hist.  jSoc.  II,  265),  bttxad^Un  |»l(Uie  ®(ft^» 
Ux  aU  eine  6(6dn^eit  unb  befeftigen  um  fte  ^lerDo^ubrittflen  ein  Stet 
Quf  ber  Stirn  i^rer  f (einen  Jtinber;  badfelbct^un  aQe  SBdIIer  Vit  toOQ 
i^nen  meiter  nad^  @äben  bid  jum  SJ^eere  |iin  mo^inen  (bie  S^octon) 
unb  9}atcbei).  9Babrf(()einli(b  (blatteten  bie  d^ida^axo,  mie  mir  k)on 
ben  nabe  oermanbten  ^^pctan)  qu^  f)?aterer  Seit  miften  (Bartram 
489),  gleicb  biefen  ben  Ao^f  Dorn  unb  binten  iuglei(b  ab,  obmo^l  aud^ 
Adair  (8)  unb  Bossu  (II,  104)  nurDon  einer  Somt>ref{ton  ber  @tirn 
burc^  einen  aufgelegten  @anbfa(f  bei  ben  (enteren  reben.  3n  neuerer 
Seit  l^at  fiö)  bei  ®ebrau4)  toie  bei  ben  Ofagen  bie  i^n  ebenfadd  ge» 
^abt  baben  [oUen  (Catlin),  attmalicb  Derloren.  S)ai  er  bei  einigen 
Sreef' Söllern  am  me|icanifd)en  i02eerbufen  ge^errf(bt  (^abe,  behauptet 
Morto»(bei  Schoolcr.  II,  325),  bO(^  feblt  ed  bafur  an  beflimm» 
ten  9la<j^n)eifen.  2>ie  @itte  ber  boppelten  ^b)>tattttng  fanb  ftcb  ferner 
bei  ben  9Bo;fam  ober  fflifaf  in  @.  Carolina ,  meldb^  be4(^alb  t>on  ben 
9?a(bbart)0l!ern  $lattfi>pfe  genannt  mürben  (Lawson  33),  moraud 
jU  folgen  f(beint  ba§  fle  ftc^  auf  biefe  Unteren  nic^t  erftretfte;  tnbeffen 
reicbte  fie  na<Jb  Adair  oon  ®.  (Carolina  and  aucb  in  bie  mefilid!»  oon 
bemfelben  gelegenen  Sänber  unb  cd  if)  bal^er  nic^t  unma^^rfcbeinlidb  bag 
{te  au^  ben  Satamba«  mit  iRe^t  ^ugefc^frieben  mirb.  S>ad  gemö^n» 
U<be  Serfa^ren  bejianb  barin  ba|  man  bad  ftinb  in  einen  Xrog  legte, 
an  welchem  bur<tf  ©tride  ein  ©tud  SBaumrinbe  mit  einem  ^oljler  be« 
feßigt  mar  ba«  quer  über  bie  @tirn  l^inmeg  fejlgefcbnurt  mürbe,  ober 
man  befefligte  bad  üinb  auf  einem  Srete,  an  meldl^em  ein  fleinered  in 
einer  Ingel  ging  unb  oermenbete  biefed  gur  ftomprefpon  ber  ®tim. 
3n  @.  Carolina  gab  man  bem  j^opfe  Ui  ^inbed  bie  tiefße,  ben  Sei« 
nen  eine  |^ö^ere  Sage,  ^um  bie  ©db^itelgegenb  abiu)}latten  mit  einem 
Sanbfatfe'',  mie  Adair  ^injufe^t;  t^iettei^t  iji  feine  9Reinung  nur 
bie,  ta^,  mie  mir  an  bem  bei  Morton  (204)  abgebilbeten  ^ppaxatt 
ber  e^inuf  fe^en,  ber  ftbrper  bed  ftinbed  eben  unb  nur  ber  fto)>f  na<| 
rfi<fm&rtd  geneigt  auf  einem  Srete  lag  bad  mit  ieuer  (Sbene  einen  jlum« 
pfen  aSintel  bilbete.  3)ie  auffallenbfie  Kopfform  geigten  bie  9lat^e} 
(Ubbilbung  bei  Morton  pl.  20 f.),  mel^e  nacf^  du  Prat«  ebenfaU 
bie  Abplattung  an  ber  @tirn  unb  am  Wintert opfe  t^ornal^imen ;  fie  i|l 


ie^t  U^thi  (Fcville).  ^ietübei  au^fübtltc^  Gosse  (16),  bei  bem  fi(b  au(b 
bie  t>etf(btebenen  in  9lmerifa  (vgl.  bie  t)aTlle(Iun((en  bei  Morton)  unb  in  ^ranf* 
leiib  gf bt6u(bli(ben  ^parate  abgebiibet  ^nben  mel<be  biefem  Btoctfe  bienen. 


56  Sufammen^ang  ber  flmetifaitet  mit  ben  Vflaten. 

^od^  ttt  bie  ^d^e  geiogen  unb  bet  obere  Z^txl  unnatärft^  aufgetrie« 
ben.  3>te  S^etimac^e«  unb  Slttacapa  fd^einen  bodfelbe  Serfa^ren  6e< 
oba^tet  ju  ^aben. 


S)cm  ©ejireben  über  bie  Dorbiflorif^e  Seit  ber  SeüBüerunö  »on 
9merita  einige«  i\ä)t  ju  t)erbreiten ,  {le^en  ^auptf&(f»li(f»  jmei  Sßege 
offen:  bie  itö^ere  Unterfu(!^un0  ber  nod^tt)ei«baren  »erfi^rung  ber 
eingeborenen  mit  anbeten  SHo^en  unb  bie  SrforfdS^ung  ber  einleimt« 
f(^en  S)entmaler  au«  alter  Seit.  SBir  n>oaen  oerfU(!^en  in  beiben  9lid^' 
tungen  uorjubringen,  bo^  mit  Sorfti^t  um  nid^t  ben  e|ftntrif(f^en 
SReinungen  )u  oerfaden,  meiere  teiber  au$  no$  ie^t  in  berglet<|en 
Dingen  ebenfo  leitet  erbad^t  aU  unt>erbient  bemunbert  merben. 

Sei  bem  früher  fc^on  berührten  SRangel  an  befHmmten  unb  un» 
)n)eifel^aften  Snalogieen  ber  Sprad^en  fomo^l  aU  au(^  ber  p(i9ftf(f»en 
Silbung  jwifc^en  ben  eingeborenen  oon  ^merifa  unb  ben  Sdlfern  an« 
berer  erbt^eile,  |lnb  mir  in  SRucffl^t  ber  erjieren  ^xaqt  auf  Ueberein« 
flimmungen  in  Kebenbingen  bef(^ränft  bie  burc^gängig  ni(!^t  f<|mer 
in«  ®emi<^t  faUen ,  obgleidb  ft^b  nid^t  leugnen  l&f t  bag  e«  beren  eine 
grof e  STOenge  giebt.  eine  forgfdltigr  SüfammenPeUung  ber  Serglei* 
(|»ung«puntte  bie  ft(^  imif(^en  ben  eingeborenen  Don  9torbamerita 
unb  ben  Sdlfern  be«  norböflH^en  9fien«  barbieten ,  ^aben  nament< 
Udb  Delafield,  Bradford  unb  de  Salles  (L'Institut  1846  II, 
p.  5)  geliefert  unb  ber  $araDeU«mu«  hn^ö)  (ierau«fleflt,  bleibt  immer 
noä^  auffaDenb  genug,  felbfl  nacb  ^bjug  aQe«  beffen  ma«  {t(^  al«  gu< 
f&Qig  ober  al«  naturli^ie  golge  &bnli(ber  Sebendoerb&Uniffe  unb  QLuh 
turjufl&nbe  betrachten  l&gt.  £)ie  ganje  SRaffe  ber  einjeln^eiten  anju« 
fuhren  märbe  nic^t  ber  SNübe  lohnen ,  benn  menn  s-  9.  bei  ben  6iou| 
ft^  mehrere  eigentbfimlidS^e  Sitten  ßnben  bte  fte  mit  ben  Xataren  ge< 
mein  ^aben  (West  87),  menn  man  bei  anberen  Söltern  Snologieen 
)u  ben  Mongolen ,  Xürfen,  ftalmücfen  ober  Xungufen  aufzeigen  fann, 
fo  mirb  bte  Semei«fraft  fol^er  X^atfai^en  in  bem  SRaaf e  geringer  in 
tot\(fytm  bie  9Renge  ber  einjelnen  unter  ftcb  oettcJbiebenenSdltern  m&d!»{l 
bie  man  au«  beiben  erbt^eilen  jur  Serglei^^ung  miteinanbet  ^txitu 
{iel^t ,  unb  in  meld^m  e«  mdglidb  ifi  no(^  anbere  (iammfcembe  Sdller 


3ttfammen^aitQ  bet  ttmetifaner  mit  ben  ^Ifiaten.  57 

aufgafinben  an  benen  {idS^  biefdben  ober  5]^nlt(^e  fünfte  ber  Ueberein» 
fiimtnung  na^^meifen  la{fen.  Sott  einiger  9Bi(^tig;eit  fc^^eint  (laupt* 
\&äfl\^  ^olgenbe«  gu  fein. 

3)en  jto^f  ju  taßren  bi<  auf  einen  tletnen  ^aarbfif^el  am  Sc^ei« 
tet  ttnb  in  Setbinbung  bamit  bie  Sitte  be«  6talpirend ,  ba«  bereiten 
t>on  ®(f»tt)i(b&bern  bur(f»  ^ufgiegen  bon  SBajfer  auf  (^eißgemad^te 
Steine ,  bad  SlufPeQen  ber  Sobten  in  ftiflen  auf  9&umen  ober  befon« 
beren  ®eräjien  n>ar  bei  ben  Xungufen  unb  einigen  anberen  a{tatif(!^en 
Sdltem  ebenfo  gebriuc^lic^!  mie  bei  bieten  norbameritanifdf^en  @t&m« 
men(9ining«58,  «itter(£rbf.II,  278,975,  1089,  1109,  Brad- 
ford  401  jf.).  ^er  ofiatif<||e  &(|^amani<mu<  ftnbet  fein  giemlic^  ge» 
naued  ®egenbilb  in  9?orbamerif a ,  Sultud  be«  ^^uer«  iji  bie  niefent' 
Md^t  (Srunblage  be^felben  ebenfo  mie  bie  ber  SRaturreligion  ber  3nbia« 
ner  (ogl.  (Srman'd  ^xä)\x>  VIU,  213),  bie  Analogie  beiber  I&gt  fi^ 
fe(»r  fpecieO  nati^meifen  btd  jum  9ftau(^en  bed  £abaM  aU  Sultud^anb« 
lung  unb  bem  «herumgeben  ber  pfeife  in  feierlichen  Serfammlungen. 
9u4  bie  Sagen  ber  9bjiammung  Don  Xflieren  (g.  9.  bom  SBoIf  bei 
ben  Surt'Sdltem  Ritter  ßrbt.  II,  489)  ßnben  febr  bielfad^e  $aral' 
lelen  in  9lorbamerita.  ^iergu  tommt  bie  3;(iatfad^e  bat  nn  aDm&Ii^ier 
Uebergang  ber  Äußeren  unb  inneren  S^^arattere  ber  Sdlter  bon  Korbofl» 
aften  unb  Korbmeßamerita  ineinanber  unleugbar  jlottftnbet,bat@^a' 
belt^pud  unb  ®eft(ibt^bilbung  teinedmegd  f(!^roffe  Unterfd^iebe,  fonbern 
t>ielme^r  eine  gewiife  Sermanbtf^aft  jeigen,  unb  baf  bie  geograp^tf^e 
Soge  bieferSänber  eine  alte  Communication  im  Sorben  fe^rbefümmt  er« 
märten lift:  umbonSapan  na(^  Omenta  ju  gelangen  finbnirgenbdlSn« 
gereaU)meit&gige6eereifenerforberIi(^(^.b.$umbolbt),3apanefenfnb 
me^r  aU  einmal  in  bie  ®egenb  ber  Solumbia^SD^unbungen  berfc^lagen 
morben  (Wilkes  IV,  295)  unb  bie  Steere^ßrömung  bie  t^on  (E^ina 
unb  3apan  im  Sfiben  ber  bleuten  M  nacb  Kalifornien  Uuft  (6.  bie 
ITarte  ebenb.  457)  Uft  meitere  ^ijlorifc^e  Seifpiele  biefer  Srt  ald  über« 
pfiffig  erf (feinen.  S)ie$  WlU  maä)t  U  ma^rf(!^einli(^  bag  ^bie  Sei« 
trage"  (wie  e«  Sater  mit  geredbtfertigter  Sorft(^t  audbrädt)  mel^ie 
9merita  gu  feiner  Sebölterung  aud  Ifien  erhalten  ^aben  mag,  ni^t 
gonj  uner^eblidb  gemefen  feien.  Um  iebo(f»  biefer  ffia^rf^einlic^teit 
ibr  richtige«  Ttaai  angumeifen,  wirb  man  ft^  baran  erinnern  mfif« 
fen ,  bat  ameritanif(!^e  Söller  oon  t^öHig  t)erf4iebetten  6))ra4jl&m' 
men,  g.  9.  9ltba<?a«fcn  unb  manche  Dregoni»«lfer,  Hpacl^en  unb  ftu^ 


58  Sufaminen^ng  bei  9lmeTif«ner  mit  ben  Kflateit, 

mannen  u.  f.  f. ,  oft  in  Sitten  nnl  Seien«$n)cifc  unb  felb{t  in  i^ren 
ftörperformen  na^eju  übeteinflimmcn ,  unb  ba0  alfo  ein  Semeid  für 
Sern)anbtf(^aft  nod^  fel^c  ((^mac^  iß,  mcnn  er  {t^)  nur  hierauf  ftn^t 
Um  einen  Sufcmimen^ang  bet  Set)öltcrung  t>on  Omenta  mit  ^{ten 
koa^rfc^einli^  gu  ma^en ,  ^ai  man  ferner  auf  bie  meite  Verbreitung 
t)on  6agen  ^ingemiefen,  na^)  benen  bie  amerifanif(^en  SöKer  fel6p 
t)on  SBeßen  unb  Korben  ^ergefommcn  {u  fein  glauben.  ^Uerbing« 
finben  ft$  folc^e  Sagen,  mie  mir  oben  ermähnt  (»aben,  bei  ben  ^t* 
lamared  unb  einigen  t)ermanbten  Stammen,  auc^  bei  ben  3nbionem 
oon  9{orb  Carolina ,  bo^l  finb  )ie  teinedmegd  fo  allgemein  aU  man 
oft  be^aui^tet  ^at,  bcnn  oiele  jener  Soltcr  Ratten  j^d)  für  ^SrbgebO' 
rene/  b.  i.  Eingeborene  im  eigentlichen  Sinne,  unb  man  ^at  fo  lange 
fein  Stecht  bie^  mit  Gallatin  fo  ju  beuten  ba§  i^nen  nur  bie  (SriU' 
nerung  an  i^re  ^erfunft  entfc^munben  fei ,  aU  man  uic^t  aud  anbe« 
ren  ®rünben  i^re  (£inmanberung  aud  bem  iSludlanbe  ermiefen  ^at. 
^ugerbcm  leuchtet  ein  bag  SBanberungdfagen  jener  9rt  no^  teined« 
megd  geftatten  auf  ^jten  aU  bie  ma^re  ^eimatl^  ber  ^merifaner  ju 
f(^lie|en.  Sbenfomenig  lägt  ftc^  biefe  {Folgerung  boraud  gießen,  baf 
ein  Sorbringen  ber  norblic^eren  Sölfer  na^l  Suben  in  iAmerifa  me^r» 
fa(^  nac^meiebar  ijt  (WilkesIV,  473,  Haie  Ethnogr.and  PhUol. 
224).  (Sine  ftdj^erere  ^inbeutung  auf  ^ßen  mürbe  in  ber  X^atfadj^e 
liegen  bag  man  groge  (S;emplare  t>on  pyrula  perversa,  bie  {ic^  in 
Stenge  je^t  nur  an  ber  Rüfie  oon  ^inboftan  finben  foden  (Dela- 
field  62),  in  ben  alten  S)entm&lern  oon  9^orbamerifa  entbecft  iat, 
menn  ni^t  tleine  (£|em))lare  biefer  SKufc^el  im  ®olfe  oon  SRe; ico  oor« 
t&men.  ^u^^  ber  gunb  einiger  Siemplare  bed  cassis  coroutus  (Ja- 
mes I,  64  —  bie  S))ecied  ijl  ni^^t  ganj  {t(^er)  in  tumulis  ber  Umge* 
genb  oon  Sincinnati  ijl  mo^I  au4  a^nli^^en  (Srunben  unb  mit  9tec(^t 
t>on  Haven  unb  Squler  nidl^t  me^r  M  Semeid  einer  alten  ®emein« 
f4^aft  mit  Giften  geltenb  gemalt  morben.  ^ie  S|iflen)  ber  fieinernen 
@&ulen  mit  angebli^l  tatarif^ien  S^arafteren,  meiere  900  Heues 
me|ilic(^  oon  SRontreal  oon  ftalm  (Keife  na^i  Korb  ^merita)  erm&^nt 
merben,  ^at  fidi^  nic^t  bejiitigt. 

S)ad  Ser|)aUni§  Smerifa'd  gu  ^ol^nefien  in  Md^^i  ber  Elemente 
feiner  Seodlterung  ifi  bem  gu  9flen  gang  &^nli(^.  Bradford  (291  ff.) 
unb  Ellis  (Polynes.  Researches  I,  213,  297,  340,  IV,  129,359)  ^a« 
ben  eine  äXenge  oon  Uebereinflimmungen  {ufammengefieQt  meldte  ni^t 


^olpnefiitn  unb  C^uropdern.  59 

p^ite  3nterfffe  ftnb  unb  ^d)  U\ä)i  no4  betrA(6tlt<^  t>ermc(»ren  liefien, 
menn  man  ft^  Don  fo^en  Sergleic^ungen  einen  erheblichen  (Seminn 
I9erfpre(^en  tonnte.  9tut  beifpieHn^eifc  moUen  mx  qU  merfmurbig 
anführen  ba§  bad  9EBei§malen  ^ur  Xrauer  unb  bad  ^6f(!^nciben  eined 
SingergUebed  babei  unter  bcn  ©^wargfulen  unb  IDtanban,  baf  ba« 
^Sertec^en"  unb  ^erumreiben  bed  (Seftc^t«  auf  bem  bed  Slnberen  jut 
Segtuiung  in  93ra{ilien,  am  Drinoco,  bei  ben  Sotofuben,  e«fimo<, 
Californiern  u.  a. ,  f ol^e  parallelen  gu  polpnef  fdj^en  Sitten  barbie» 
ten  (?rcnj  a»oj.  c,I,  582,  H,  166,206,  berf.  a,I,  335,  t).  TOartiu« 
46,  Oilii  324),  unb  ba§  bie  dlatä)^  unb  &ree(iu  i^rem  ^bel  ebenfo 
in  einer  anberen  kfptaö^t  rebeten  aU  unter  ft(^  (Nuttall  268  ff., 
277),  mie  bief  in  @amoa  unb  Xonga  gebr&u^Ui^  roar.  9lo^  meni« 
ger  aU  auf  bergleic^en  ^inge  burfte  auf  bie  tEle^nUc^feit  bed  S^arat* 
tcr«  )tt  geben  fein  meiere  Haie  (a.  a.  O.  116)  gmifc^en  ben  ^uflra« 
liern  unb  ben  (Eingeborenen  bon  Oregon  gefunben  gu  ^aben  glaubt, 
unb  auf  bie  ^nftc^t  Latham's  (199),  mel^e,  gum  ^i^eU  in  Ueber« 
einfiimmung  mit  Pickering  (The  races  of  man.  1849,  p.  105, 
112),  in  ber  Sebdüerung  bon  Kalifornien,  Oregon,  $eru  unbScu« 
abor  bie  untecne^menben  @anbroi(^infulaner  mieberguertennen  meint. 
3)a§  folc^e  mirfliii^  an  oerf^liebene  fünfte  ber  SBejIiufie  bon  Omenta 
t>ttid)[aqtn  h)orben  unb  bie  aReeredßrdmungen  einer  Sinmanberung 
Don  ^ol^neften  ^er  nic^t  ungünfhg  finb,  ifi  fo  )iemli(^  bad  Sinnige 
noa«  fi(^  gu  (fünften  einer  näheren  $e}ietiung  ber  Dnfeliöelt  gu  9(me« 
ri(a  in  et^nogra)>tlif(^er  ^inftct^t  geltenb  matten  lägt. 

9ßeit  beffer  verbürgt  ifi  bie  alte  Serbinbung  Suropa*«  mit  9>{orb« 
amerita.  2)er  Sntbecfung  unb  Seftebelung  ®ri^nianbd  burc^  bie  SRor« 
manner  oon  S^lanb  au«  (986)  folgte  eine  gmeite  Seife  (1000)  meiere 
fte  na<tf  ^eUuIanb  (Keufunblanb  unb  fiabrabor)  unb  'JD^arflanb  (N. 
Scotia)  führte  unb  f!e  turj  barauf  gur  näheren  Unterfuc^ung  bon 
Sinlanb  oeranlagte,  mo  fte  bon  ben  @tr&lingern  angegriffen  mürben. 
Sinen  Kampf  mit  biefen  ^atte  au^  £^orfinn  )u  beße^en  ber  im 
3.  1007  ba^in  fam.  2Bo«  bie  Antiquitates  Americanae,  benen  mir 
biefe  fixeren  SRac^ric^ten  berbanten ,  über  bie  ©trälinger  in  Sinlanb 
mitt^eilen,  ift  golgenbed.  ®ie  tamen  gu  ben  Kormannern,  in«6efon> 
bere  gu  Z^orfinn,  fiet«  auf  6d^iffen  unb  griffen  mit  großen  Steinen 
an ,  bie  fie  mit  einem  Srete  f4^teuberten.  ^on  %üxht  merben  fie  bun» 
lel  unb  felbfl  fc^marj  genannt,  bon  »ilbem  fflefen,  «einer  Statur, 


dO  T>it  ^trälingei  unb  bie  Jabttfii  bei  9tormdnnet. 

großen  Rügen ,  ^ftgUc^cm  k>emtntem  ^aar  unb  breiten  9o<fentno(^en 
(p.  149,  180,  183).  |)&ufet  (matten  ftc  niä^i,  fonbetn  mu^nten  in 
^ö^Ien.  Tlxi  bem  Warnen  bet  6tr&linger  (3tt>tc0O  bejei^nen  tene 
alten  Seri^te  aUe  Eingeborenen  Don  Rmerita  mit  benen  bie  fform&m 
net  iufammentrafen  o^nt  Unterfc^ieb,  au^  bie  Sdfimod  Don  ®rön« 
lanb  mit  n)e(dben  fte  f^on  um  ba<  3. 1000  befannt  geworben  waren, 
unb  e«  ifl  taum  n>a^rfdbeinli4)  bag  eine  fo  betr&c^tlid^e  Serf4^ieben(^eit 
mie  bie  ber  3nbianer  unb  ber  (E«!imod  Don  ibnen  unbemertt  ober  bo(^ 
unerw&^nt  geblieben  fein  foUte,  menn  fte  in  Sinlanb  auf  3nbianer 
geflogen  m&ren.  9Bir  |iaben  bemnad!»  ®runb  §u  bermut^en  (benn  boQe 
&ä)txf^t\t  gewähren  bie  oorjle^enben  Angaben  nid^t,  mie  b.  S^el  21 
ri(f»tig  bemer(t) ,  bag  bad  Sinlanb  ber  Korm&nner  oon  Sdfimod  be< 
mo(^nt  toax*),  unb  baf  biefe  erfi  in  fpaterer  Seit  weiter  na^  9?orben 
)urü(fgebr&ngt  mürben.  Sine  fp&ter  an^ufü^renbe  6oge  ber  (Sdtimo« 
f^eint  bieg  ^u  befi&tigen.  Wan  tann  bagegen  nur  ben  Einwurf  er* 
^eben  bag  ftcb  Xrabitionen  oon  ber  Rnwefen^eit  ber  9tormanner  nur 
bei  Snbianern,  nid^t  bei  (Edtimo«  gefunben  ^aben,  befonberd  eine 
bie  ^^  tP^defl  auf  S^orfinn'«  9tieber1a{fung  }u  be^ie^en  fcbien  im 
3. 1680  (Antiqq.  Am.  374)  unb  baf  tene  auger  mit  Unteren  alfo  au<^ 
mit  3nbianern  ^ufammengetroffen  fein  muffen^  3ube{fen  giebt  t€  ber« 
gleichen  6agen  bielfad)  au<tf  anberwartd  (f.  oben  p.  27);  einige  ber» 
felben  er^&tilen  bon  weigen  anbere  bon  fd^warjen  SRenfd^en  bie  in  al« 
ter  B^it  {td^  in  oerfcbiebenen  Zueilen  bon  Rmerifa  gefunben  Ratten 
(BufammenfieQung  bei  Haven  49  unb  bei  M*Culloh)  unb  ed  iß 
meift  ni(!^t  gu  entf<ltieiben  toai  an  i^nen  wabr  ober  falf(^  i{t.  Xder* 
bing«  mögen  fte  jum  Z^eil  jic(^  an  bie  Säurten  ber  9tormanner  nacb 
Smerita  tnu)>fen  bie  fic^  bid  in  bie  9Ritte  M  1 4. 3a^r(.  mit  @i4^er« 
^txt  verfolgen  laffen  unb  ft<^  bieUeicbt  weit  na(f^  6uben  ^in  erftretften, 
mögli^  aber  auc^  bag  fte,  i^re  t^atfä^Ud^e  SRicbtigteit  Dorau^gefe^t, 
fi^  ni<|tauf  bie  9{ormdnner,  fonbem  auf3rlanber  bejiel^en,  wiefi^ 
weiter^^in  (eigen  wirb. 

S)a<  Sinlanb  ber  9tormänner  war  ^d(^p  wabrf^einlidj»  ba«  fp&* 
tere  Staffa^ufett«  unb  X^obe  3dlanb.  3)afür  f)>ri(^t  bor  fUlem  bie 
Sngabe  bag  ber  tiirgeße  Zag  bort  9  6tunben  bauette,  wa«  genau 


*)  Dag  bie  in  ben  tomulis  M  SRiffiffippi'Xbale^  gefimbcnen  (S^ebeine 
ben  ditimod  }ttgebörten  bie  in  alter  Bett  bort  gelebt  (otten«  nimmt  t>on 
9T0unf<l^wtid  (77)  wo^I  aOetrt  an. 


Digbton  Rock ,  Qtonument  t>oti  Steto^ort.  fH 

auf  bie  Srette  t)OU  Dighton  Rock  otti  Taunton  R.  Al^  45'  ^infu^tt, 
wo  bic  gdfeninWrift  irtit  S^orflnn'«  Warnen  fi<^  flnbet.  ©lefen  lic 
fert  toenigflen«  uniioeife(^aft  bie  ^bbilbung  in  ben  Antiqq.  Am. 
($!.  X— XII)  nebp  einigen  anbeten  offenbar  römif(^en  tt^arafteren*), 
rnft^renb  bie  „  nad^  baguerreotppif^et  tHufna^me "  geteii^nete  dopte 
bei  Schoo!craft  (IV,  pl.  14)  jmar  bie  leiteten  3eic^^en,  nid&t  ober 
jenen  Kamen  barfleUt.  @on>o^I  bie  Sergfeitf^unQ  beiber  ^bbübungen 
aU  bie  ber  beiben  ffierfe  in  benen  jle  {tc(^  finben,  laft  bie  größere 
Sorgfalt  unb  Genauigteit  bei  ben  norbtf(f^en  gorfcf^em  ermatten,  unb 
»enn  Schoolcraft  (I,  114;  IV,  117)  oon  ber  ßrHSrung  erj&^It 
bie  i^m  ein  11gonfin«$rießer  Chingwauk  oon  jener  3n((^rift  aU  auf 
itoti  3nbianen>dlter  beguglid^  gegeben  ^aben,  fo  t^ut  bie§  ber  obigen 
^nfld^t  nid^t  ben  minbeflen  Cintrag ,  benn  bie  3nf(^rift  befielt  au« 
imet  Wirten  oon  S^iä)^^,  beren  eine,  bie  grofe  ^J^e^rja^t,  offenbar 
9RaIereien  oon  inbianif^em ,  ma^rfc^einli^  fpdterem  Urfprung  finb, 
wd^renb  bie  anbere,  mt  f(^on  bemerft,  au«  rdmifdS^en  (Kl^arafteren 
befielt,  tt)a«  oon  Chingwauk  fetbfi  bur<^  ba«  (Singefl&nbnif  aner* 
fannt  noorben  ifl,  ba^  er  einige  ber  oor^anbenen  Seichen  ni^t  {u  beu» 
ten  miffe.  3>a6  bie  3nf€^rift  g  a  n  j  oon  3nbianern  (erru^re ,  l^Atte 
Scboolcraft  fd^on  in  9}u<f{t(f^t  auf  biefen  Unteren  Umfianb  nt(^t  fo 
unbebingt  be^oupten  bärfen.  ^e^nlic^e  3nf^riften,  bo(f»  oon  {loei» 
fel^^afterem  Urfprung,  ^at  man  anberm&rt«  gefunben  (Antiqq.  Am. 
359,  397,  401).  ®an)  in  berfelben  ®egenb  meieret  ber  Dighton  ober 
Assonet  Rock  angehört,  im  Fall  River,  ifl  ein  menfcblict!^^  ®telet 
gefunben  morben  in  Serbinbung  mit  mancherlei  ®egen{i&nben  oon 
aXeffing ,  bie  aflerbingd  ni^t  notfimenbig  auf  bie  Tormänner  ^uräif« 
geführt  werben  mfijfen  (Wä^ered  barfiber  bei  Haven  107),  aberbo^^ 
ben  ®ebanten  an  biefe  na^e  genug  legen.  Snbli^  ifl  aU  ^ter^er  ge« 
^drig  nod^  ba«  mertwärbige  fieinerne  9autt>ert  oon  Wemport  (9l^obe 
3«lanb)  $u  nennen,  ba«  ^uerfl  oon  J.  T.  Smith  (Discovery  of  Am. 
by  the  Northmen  Lond.  1839)  gemurbigt  unb  befprod^en  morben  ifl, 
bann  oon  Rafn  (40).  beffen  ^bbilbung  gan^  bie  a^tetfige  Sonflruc» 
tton  ber  alten  Saptiflerien  ber  Rorm&nner  jeigt,  mie  fie  neben  ben 
Itirc^en  gebaut  $u  n>erben  pflegten.  Z)ag  ni<^t  mehrere  IRuinen  au« 


•)  ®on  bem  Äamen  ber  OJefdbtten  X^orflnn'«  ober  ber  3obl  ber  SWann- 
f^aft,  toie  e«  Bei  ^efd^el  (105  not.)  unb  im  ^u«Ianb  (1857  p.  101) 
pei^t,  ifi  ni<^td  )n  (eben.  Dieg  finb  (Sonjecturin. 


jener  Seit  ju  entbeden  fnb,  erfl&rt  festerer  genügend  ^orou«  ^a|  hu 
»otmSnner  meiji  ^olj  al«  Säumaterial  t^enoenbetcn ,  unb  ^bt  gu* 
0lei(t>  J^etDor  (p.  51)  bag  8i((^of  ffiric  im  31121  na^  Sinlanb  ging 
iinb  bort  geblieben  ju  fein  fd^eint.  ®ir  burfen  mit  ffla^rfe^einlic^^feit 
avi^  biefen  3)aten  [erliegen  baf  bie  bortigen  Kieberlajfungen  ber  9tor« 
mSnner  nidj^t  unbcbeutenb  unb  »ereinjelt  geroefen  jtnb.  ^ud)  bo« 
Wonument  Don  9?em))ort  tji  inbefen  nic^t  unangefochten  geblieben. 
3ur  3eit  ber  Orünbung  biefer  6tabt  (1638)  foü  e«  not^  n\d)i  qxfiit 
^aben  (Petersen.  Bist,  of  Rhode  Isl.  168,  171,  175).  a>ie  erfe 
®rtt)4|inung  be«felben  gefdj^ie^it  in bemleflamente  be« (SooemorB.  Ar- 
nold oon  1677  ber  ed  aU  „my  stone  built  wind  mill''  bejei^net, 
worauf  man  freilidb  ebenfo  tei^t  unb  ebenfo  unberechtigt  f^liefen 
fann  bag  jener  fte  erfl  erbaut  ^abe  aU  ba(  er  fle  barum  oU  fleinerned 
®ebäube  ^eroor^ob.  meil  e«  ganj  ungemö^nlid^  mar  SBinbmu^len 
Don  @tein  ^u  bauen  unb  er  nur  ein  oorgefunbene«  Saubentmal  fflr 
feine  3roecfe  benu^t  ^atte.  5luc^  ba§  bie  erjle  ffiinbmfl^le  in  Kem|>ott 
im  3.  1663  ^ergejleöt  mürbe  (Schoolcr.  IV,  117,  153),  giebt  feinen 
9ln^alt«pun!t  für  meiterc  ©d^lüffe.  $)a«  (Sopen^agener  Wufeum  ame* 
ritanifc^er  ^Itertl^ümer  bejt^t  mele  ©tücfe,  namentlich  au«  9Ra{fa$u« 
fett«,  ^ennf^tt^anien ,  Dl)\o,  Connecticut  meldte  ffanbtnamfc^en  W« 
tert^umern  auffaaenb  gleiten.  2)iefelbe  9e^nlici^feit  geigt  bie  gorm 
ber  Obfibian « $feilfpi^en  au«  9Re;ico  unb  ber  fteile  au«  S)iont  oon 
St.  Croix  (Bullet,  soc.  geogr.  18451,  182  ff./  ffla«  bie  Senennung 
Sinlanb«  nac^  bem  KBeine  betrifft  ben  bie  fform&nner  bort  borfan* 
ben,  fo  mac^t  fie  feine  SdS^mierigfeiten :  auc^  bie  erflen  5foIoniflen 
oon  9{eu  (Snglanb  ^aben  feine  9){enge  unb  Sortrefpiddfeit  geräumt 
(Young  247). 

3n  $t>itramanna(anb,  ba«  auc^  Irland  it  mikla  genannt  mürbe  unb 
Sinlanb  „gegenüber  lag^,  lebten,  mie  bie  bortigen  @fralinger  fagten, 
Wenfc^en  in  meinen  5t(eibern  meiere  6tangen  mit  me^enben  Suchern 
unter  lautem  Stufen  t)or  fiä)  f)tt  trügen  (Antiqq.  Am.  162).  Tlcrn 
mürbe  geneigt  fein  §u  glauben  ba(  man  erfl  fpüter^^in  au«  biefen  mei§' 
getleibeten  SRenfc^en  meife  ^enfc^en.  gemacf^t  ^abe,  menn  nic^t  meitere 
9erict)te,  bie  ebenfaU«  ben  norbifc^en  ®aga«  ange^dren,  unb  ber  Warne 
Srlanb  ju  einer  anberen  Sluffaffung  ber  @acf»e  ^infü^rten,  bie  freiließ 
buntel  unb  jmeifel^aft  bleibt.  (&i  mirb  n&mlic^  erj&^lt  um  983  fei 
Sre  Warfon  nac^  ^oitramannalanb  oerfc^lagen  unb  bort  getauft  mor> 


ben,  Don  bcn  Drtne^  3nfeln  ^n  aber  fei  bie  9Jac^ri(^>t  ju  ben  9tot» 
mdnnem  getommen,  man  babe  jenen  bort  aufgefunben  unb  er  fei 
bort  n^o^l  betannt.  ®ub(eif  (Bublaugfon,  Z^orftnn'd  Sruber,  ^ei§t 
e«  anberroftrt«,  fei  um  1027  bei  ber  JRüdfe^t  bon  einer  ^anbettrelfe* 
na(^  SDublin  bur^f  €turme  roeit  nad^  @ubme{len  oerf^lagen  worben 
in  ein  Sanb  beffen  Sprache  i^m  bie  irifc^e  fd^ien «  unb  fei  bort  al« 
(Befangener  bor  ©iörn  a«6ranbfon  geffif^rt  worben,  ber  im  3.  999 
bon  3^1onb  (atte  jlie^en  miiffcn  unb  feitbem  berfdj^ottcn  mar.  IDie 
hierin  enthaltenen  ^nbeutungen  ilber  bie  ^inmefen^eit  bon  SrI&nbern 
in  9Iorbamerita  ftnb  nur  fc^mac^e  ©puren,  totfy  fc^einen  f!e  menig« 
jlen«  bie§  fd^Iiefen  ju  lafen,  bog  bie  9?ormänner  fe16{t  an  bie  9egen« 
mart  berfelben  in  ben  bon  Sinfanb  ffiblid)  gelegenen  S&nbem  glaub« 
ten  unb  fie  biettei<^t  für  bie  erflen  (Sntbetfer  ber  neuen  tSeU  (hielten. 
6oü  i^nen  bo(^  au(^  S^Ionb  fc^on  65  —  70  Sa^re  oor  beffen  Snt« 
betfung  burd^i  bie  9torm&nner  (860)  befannt  gemcfen  fein  (Antiqq. 
Am. 449  nac^  fRa9f  unb  namentlicb  Letronne,  Recherches  sur  le 
Kvre  de  mensura  orbis  terrae  Paris  1814  p.  133  ff.)»  obmo^l  fl<!^ 
in  bem  9u<^e  M  irifi^en  9Rönd)ed  Dicuil  de  mensura  terrae  bom 
3. 825  nid^td  bon  ber  <5age  finbet  bie  ein  neuerer  Sd^riftfleUer  au4 
i^m  entnommen  ^aben  miQ,  bag  bie  3rf&nber  fc^on  im  6.  3a^r^* 
Worbamerifa  entbedt  unb  beffen  fiiblic^en  %f)t\\  ju  (Snbe  be«  8. 3a^t^. 
cegefm&fig  befudj^t  b&tten.  3n  Cusic's  ®ef4icbte  ber  3rorefen  (bei 
Schoolcr.  V,  632)  mirb  Don  fcbiffbrüc^^igen  meinen  SRenfc^^en  et« 
|ft^lt  bie  bor  ber  3eit  be«  (Solumbu«  na(^  9?.  Carolina  gefommen, 
bort  ober  umgebrad^t  morben  feien;  ba  inbeffen  bie  Seitbefiimmungen 
bie  iened  SBerf  ent^&lt  gar  fein  3utrauen  berbienen ,  l&^t  ftdS^  barauf 
nid^H  geben ,  obglei^  bie  frflt)er  angeführte  @age  ber  ec^amanoe« 
aud^  bon  Seifen  erjA^Ite  bie  in  alter  B^it  biefe  füblict^en  ®egenben 
bewohnt  ^fitten.  Caradoc's  History  of  Wales  mel<|e  bon  ben  ga^t« 
ten  be«  irif^en  ^rinjen  Madoc  rebet,  bie  um  1170  faUen  foQten, 
erf(^ien  erfi  1584  unb  rei<^te  nur  bid  jum  3.  1157 ,  bie  X)arfieaung 
attet  fp&teren  (Sreigniffe  in  bem  9u<^e  ifi  er{!  ^ur  3eit  ^einrii^*«  YIII 
gefdSirieben  morben.  3m  SSefien  be«  atlantifd^en  Oceand  fofl  ÜRaboc 
ein  grofe«  ^errli^ed  Sanb  entbedt  b^ben,  unb  in  golge  biefer  apo« 
hl^pl^ifc^en  ®ef(l^i(f»te  ^at  man  in  ben  uerfcbiebenßen  3nbianetftäm« 
men  —  fie  finben  ftdb  aufge^d^U  bon  Ward  en  bei  Dupaix  11, 155 f. 
—  bie  Kocbfommen  ber  alten  (Baien  finben  moilen ;  felbfi  no(^  Mors e 


04  9ln(|fbli(f»c  {^a^tteti  ber  Stlänber. 

(31,  App.  145)  berichtet  bieg  Don  meuteren.  Chaplain  Ocrfi^ert«  im 
Sanbe  bcr  Aodtattia«  Snbioner- angetroffen  )u  ^abcn  totld^t  galtf^ 
rebeten,  Capt.  Stewart  moUte  ebenfalls  folc^e  aufgefunben  unb  be« 
f^riebene  ^ergamentroQen  bei  i^nen  gefe^en  ^abcn.  Sor  einiger  3(it 
botte  man  ^udfi^t  bie  gtage  aber  bie  3rlcinber  geldjl  ^u  fe^en  bur<^ 
bie  genauere  Unterfu^ung  bei  Grave  creek  mound  bei  Moandsville 
am  O^io  (Sirginia).  @ie  führte  }ur  Sntbe<fung  eine«  obalen  Steine« 
öon  1  %  3oa  Sänge  ber  mit  einer  Sn^rift  oerfe^en  »ar.  ©et  ^figel 
felb{!  fcbien  burcb  Segr&bniffe  bie  ju  oerfc^iebenen  3^ten  {tattfanben, 
fe^r  admälicb  entfianben  §u  fein  unb  trug  eine  dx^t  bie  ein  Wtet 
t>on  500,  nadb  Snbern  Don  menigfien«  700  Sauren  na<|mie«.  fRM^ft 
bem  6teinc  i^  au(^  Don  Slfenbein  unb  ^otjeaanperlen  bie  Rebe  ge« 
mefen ,  melcbe  bie  9{u«gtabung  ergeben  ^abe.  X)ie  3nf(^rift  mürbe  oon 
Schoolcraft  für  celtifcf^,  oon  Jomard  für  lib^fc^  ertlärt,  na^ 
Raf  Q  t&men  i^re  S^araftere  ben  angelfi(t!fif(^en  Runen  am  n&<^flen 
unb  fte  mite  Dor  ba«  iSnbe  be«  10.3a^r^.  ju  fe^en.  anbete,  namentli<^ 
Squier,  be^meifeln  i^re  Sec^t^^eit  (Scboolcr.  I  pl.  88,  IV,  129, 
J.R.  Geogr.  Soc.XII,  260,  Transactt.  Am.Ethnol.Soc.I,  380 ff., 
11,200).  6o  bleiben  benn  bie  ^a^^rten  ber3rl&nber  gan)  in  ba«  Dun« 
(el  ber  @age  ge^iüUt,  obxoo^l  bie  Dielfa(^e  9SBieberte^r  ber  Srjft^Iung 
oon  i^nen  an  oerfd[iiebenen  Orten  unb  ju  oerf^iebenen  ^tittn  und 
flberreben  ^u  motten  fc^eint,  ba§  mir  in  i(^r  tein  blofe«  SRd^rc^en  $u 
fe^en  ^aben. 

S)ie  Unterführung  ber  alten  Sejie^ungen  in  beneu  bie  Seodlterung 
oon  Rorbamerifa  ju  anbern  Srbt^eilen  geflanben  ^at ,  fuj^tt  nur  {u 
menigen  ^^mn  Refultaten  oon  pofltioer  91rt:  um  fo  flArter  maä^t 
ft4i  ba«  Seburfnif  fühlbar  burc^  @rforf(t!ung  ber  einbeimifcben  S)ent» 
m&(er  ber  Sorieit  biefe  Sfi<fe  unfete«  ffliffen«  fo  meit  a1«  möglich  au«> 
)ufuflen;  boc^  au<^  bief  gelingt  nur  }u  einem  Reinen  X^eile.  6rfl  in 
neuejier  Seit  ifl  biefe  Duette  in  i^rer  SSi^tigfcit  ertannt  unb  mit  oie» 
lern  Steige  benu^t  morben,  bie  dlteren  e<^riftfletter  bi«  über  bie  Witte 
M  oerfloffenen  3a^rbunbert«  ^inau«  tffixn  ameritanifdt^er  Slltertbümer 
faum  irgenb  (StmA^inung;  Carver,  Adair,  Bartram  fc^einen  bie 
ei^en  ju  fein  oon  benen  bie§  gcfct^iebt.  £^ie  9ef(^i(^te  i^re«  aOmAIi^en 
Setanntmerbend  ^aben  Warden  (bei  Dupalx  11)  unb  audffl^rlit^t 
Haven  gegeben. 

@^on  bie  geogta))^if4e  Setbreitung  ber  alten  Dentmftler  mei^ 


9erBreittt]i((  nnb  dint^dluiiji  b«  X^mfmälet.  9t 

barauf  ^n  ba§  bie  Sötter  benen  pe  i^re  Sfitfte^uno  Decbonten,  tmt. 
6eefa^tet  monn,  fonbein  gatij  bem  Sinnenlanbe  ong^örten.  6ie 
fehlen  ndmU(f»  fa^  ganj  in  SReu  Sriglonb  (ben  fe<^«  norbd^U<lft{ieti 
etaattn)  unb  auf  ber  ganjen  O^feite  ber  Saegl^onic«  M  jum  ^utjt 
f^in  unb  bi«  in  bie  beiben  &aroIinad  ^inab ;  im  9^orben  bet  Qrpfteti 
Seen  unb  ber  g&Qe  bed  SRiffiffippi  ftnb  bid  je^t  feine  belannt  Sie 
einreden  ^^  bom  &u|etpfn  Rorbioe^en  be^  ®taote«  Stern  ^or!  am. 
Ontorio  unb  Stie  @ee  ^in  in  ben  SBeßen  be«felben  unb  Aber  ^a^ 
9lu§8ebtet  bed  oberen  O^io,  bur(^  benSefien  Dpn^ennf^Ibonien  unb 
am  6uf(|ue(annab  (»tnouf  bid  na<4  ffl^oming;  inbffen  finb  fif  in 
biefen  (Begenben«  mie  in  Strginien  3Ri(t^igan  unb  3on>a,  minber 
iß^Utxöf,  abmo^I  fie  einzeln  felbß'  noä^  meiter  we^lid^  bortommen 
bi«  na<tf  9tebta«Ia.  3n  gro|er  Wenge  ftnben  fie  ^^  unb  gmar  immer 
bOQug^weife  in  ben  fruf^tbaren  glu^t^AIern  unb  reiben  @tufenl&n« 
bern  in  O^io,  3nbiona,  SOinoi^,  Siidconfin  unb  ben  f&mmtli^en 
Staaten  (u  beiben  Seiten  bed  unteren  SMffiffippi,  mit  Cinfcf^Iuf  t)on 
Wabama  ®eoriga  unb  gloriba  im  Oßen  unb  Don  Xqra«  im  SBefien 
(Squier  Anüqq.unb  in  Smithsonian  Contrib.  II).  3>ie  forgf&ltigen 
Unterfu^ungen  oon  Squier  and  Dayis,  bie  bon  Whittlesey 
unb  in4befonbere  für  ffli^confin  bon  Lapham  erg&nit  morben 
ftnb  (SmiihsoDian  Contrib.  1850  unb  1855),*  l^abeti  ergeben  bafi  fid^ 
bie  fdmmtli^en  S)en!m&ler  in  brei  ftloffen  bringen  laffen,  beren  Si' 
gentl^ämli^teiten  iebod^  feine  fi^arfe  Xrennung  gejlatten,  fonbem  aCI^ 
mdlid^  ineinanber  fiberge^en.  3m  Worbmeßen  be«  begeidjineten  ®e« 
biete« ,  bef onber«  in  ffiitconftn ,  n&^ßbem  in  SRi^igan  Soma  unb 
9Riffouri  ^enfc^en  bie  riefen^aften  Sadrelief«  bor  mel^e  au«  Srbe 
gebaut  ftnb  unb  oerfc^iebene  X^iere ,  Sibe4^fen ,  S^ilbfrdten ,  S(gel, 
@(f»iangen ,  am  ^&ufig#en  S&ren ,  bi^meilen  felbfl  aRenfdften  oorftel- 
len.  @ie  finb  mei^  in  Steigen  angeorbnet  unb  in  SBerbinbung  mit  t^« 
n<n  tommen  fonifd^e  Srbauftoürfe  ober  tumuli  oor,  toüi^t  ebenfafl« 
bt«meilen  reifenförmig  ge^eOt  finb  in  f urjen  Sinien ,  feltener  eine  Sin« 
jdunung  bilben.  3n  ben  ^aupt*  unb  6eitent^dlern  bed  O^io  ftnben 
fi4  nur  menige  [euer  gigantif^en  X^ierfiguren,  bagegen  treten  to< 
nif4^e,  ^duflg  au4^  pi^ramibale  tumuli,  meldte  oben  abgefiumpft  unb 


*  ^ini%t  neuere  9(uf[ä|»e  ober  biefen  (degenüanb,  meifi  in  ametifant« 
f<^en  3eitf<l^nften,  ^aben  Nott  and  Gliddon ,  The  iodigenous  races  of 
tke  eartb  p.  182  note  angefügt. 


auf  etttfcn  ju  erjMgftt  fln^ ,  in  fe|it  eto^er  ftenge  auf,  unb  in  i^ttt 
i^t  geiflen  {id^  gef<^Ioffnic  <lrb'  unb  GteinrnfiOe  oft  ton  bebettteiw 
ber  dOge  unb  vegduiStifi^  (Behalt.  Seitn  na^  6übnt  in  Un 
Staaten  am  mciicanif^fn  SReetinfen  enbU^  werben  biefe  gefc^Ioffe« 
nm  SdQe  feltener  unb  tliiner,  bie  tomnli  bagegen  gtifiet,  lefonbeu  in 
(otiiontalev  tu4be(nung,  fegctmäfiget  unb  uoi^etrf^enb  pi^vamibal, 
M4fy  finben  fid^  evjl  in  biefcn  9egtnbcn  6))U(en  t^on  9}a<tpeintn. 

3)ie  9efHmmung  biefet  merhoirbigen  Sauten  M§t  fi^  nur  t^eiU 
»eife  mit  6i<|cTfKit  angeben.  3>ie  gtofen  X^itcfiguten  —  fie  meffen 
in  9Bt«con|in  (Wtf^en  90  unb  150'  —  enthalten  ^Aufig  IRenfi^en« 
tnodl^n,  au4  Gebeine  oon  Xl^ieten  (9dren,  Ottern,  9ibcm)  (at 
man  neb^  Keiten  unb  man<^erlei  Oerat^en  in  i^nen  gefunben.  ^ 
neuerer  3^it  finb  fle  Don  ben  (Eingeborenen,  bie  iebo^  fiber  i^ren  Ur« 
ft^rung  ni<^ta  mitgutffeilen  »iffen,  oft  aU  SegrUniffe  benutzt  wocben 
unb  bemfelben  dmetfe  »erbauten  fie  ^d^ß  ma^rf(f»einli((^  i^re  Ont^e« 
1fun%.  Die  Z^ietge^alt  »erliert  babei  atte«  InfaQenbe  folalb  man 
fi(^  erinnert  ba§  baa  ^  Xotem  "  ober  9amiUenmap)»en  unb  m9^if<^e 
{^liligt^um  ber  3nbianer  meifl  ein  bestimmte«  S^er  mar,  ba<  eine 
^^e  religidfe  Seref^rung  genol  unb  ntc^t  feiten  ju  i^rer  Sb^ammung 
in  bie  n&^^e  Segif^ung  gefe)^t  mürbe.  Z)iefe  %xt  oon  Saumerten 
f^eint  alfo  gang  oorgug^meife  ben  eigent^umlidt^en  religidfen  9orjle(< 
lungen  ber  eingeborenen  gu  entfpret^en  unb  untHtttelbar  au«  i^nen 
entfprungen  ju  fein.  3>a4  merfmurbigPe  Wonument  biefer  «rt,  btf|f n 
Deutung  ^^  und  fpäter  au«  ber  W^t^^ologie  ber  3nbiann  uon  felbfl 
ergeben  mirb,  i^  bie  gegen  1000'  lange  Solange  mit  tem  Si  ta^  fie 
gu  Verfügungen  im  Segriffe  i|l  (9lbbilbung  bei  Squier  and  DaTis 
p.  96;  K&^erc«  fiber  tiefe  Gattung  oon  DenfmAfern  in  SillimftD's 
Journal  of  «c.  XXXIV,  88  ff.,  Wonatlb.  ber  «ef.  f.  «rbf.  U,  150). 

3n  mdfiii)t  ber  tuinuli  be«  mffiffi))«)i-X(a{e«  meldife  afle  mdglidifen 
Geftalten  unb  Grft^en  geigen ,  i{l  oor  9taem  gu  erinnern  ba§  jeben« 
fad«  ein  gro^  tf^tii  berfelben  ni^t  oon  menf(^en  gebaut,  fonbem 
auf  naturli^em  Sege  entlauben  unb  nur  oon  ben  Semo^nern  be« 
eanbe«,  befonbcr«  gu  Segrftbniffen  benutzt  morben  t^:  ^Kiemanb'' 
(fagt  Parker  39)  ^ber  bie  oielen  Xaufenbe  berfelben  gefe^^en  (Kit, 
mirb  lei<tftglaubig  genug  fein  um  nur  ben  ffinf^unbertßen  Z^eil  ber« 
felben  für  aRenfd^enmerf  gu  galten.*  «nbere  (Seh  oolcraft  IV.  146) 
ge^en  l^ierin  ni^^t  fo  meit;  baft  inbeffen  alle  St^lü^t  auf  eine  g(o|e 


^^tigtcit  ber  Sfi^iltentne  t)on  Slotbamecira  in  i90tl^iflOTtf(^er  Bdt 
fef^t  unftct^er  bleiben  muffen ,  fo  lange  biefe  f^rage  nid^t  genauer  un» 
terfn^t  t^,  Mrfte  letdS^t  zugegeben  n^erben.  3n  Ross  Coanty  (Dbio) 
aaein  beiduft  {i(^  bie  Ba^l  ber  tumali  auf  500  unb  bie  bec  9B&ae 
meldte  $lä(e  t>on  »cTf^iebener  ®td^e  einf^lte^en  auf  100,  im  ganzen 
6taate  O^io  werben  bie  erjleren  auf  menigfiend  10000,  bie  (enteren 
auf  iOOO— 1500  eefdiift^t.  3)ieSBäae  babeu  5—15'  ^^t,  bieoon 
ibnen  eingef^loffenen  ^ft^e  ^aittn  gewöbnli^  1 — 50^<fer,  nic^t 
feiten  100—200,  ein§elne  fogor  5 — 600  »Äcfer.  Die  tumuli  f!nb 
6 — 30',  einzelne  fa^  100'  \^o&^  bei  einem  Umfange  i>on  einer  b<t(ben 
cnglifd^en  SRetle ,  unb  merben  auf  einer  Zxtppt  ober  in  6dS^ne(f enwim 
bung  erfUegen.  9eibe  9rten  oon  Sauten  begeben  au«  Srbe  ober 
6tetn,  botb  feltener  au«  le^terem,  öfter  aud  beiben  jufammen,  an 
Vtanermerf  febU  e«  aber  ganj  (Squier).  Der  berubmte  Orave  creek 
moand  in  Seß'Sirginien  bat  70'  ^öbe  bei  887'  Umfang  (Morton 
22t).  Die  tamuli  bejeicbnet  Squier  al«  9$egr&bni{fe .  ^Itdre,  Sem« 
pfiberge,  Obfervatorien  u.bergl.,  bo(^  ifl  nur  Srjlere«  flreng  ermiefen, 
obgleich  e«  fit^er  ft^eint  ba$  nicbt  aü^  biefe  93e9immung  bitten  unb 
tti^t  unmabrfif^einfid^  ift  ba^,  mie  fo  b^ufig  oorfommt,  au(b  b^^^  bie 
et&tten  be«  Cultu«  ^uglcicb  bie  (Srftbet  ber  oomebmen  Xobten  maren. 
SRand^e  berfelben  befteben  au«  t>erf(biebenen  @(bi(bten  ober  Sägern 
ton  Grbe,  5He«,  ®ebeinen  u.  f.  f.,  unb  biefe  namentli^  b^lt  Squier 
für  Ot)f eraltdre ,  ba  jle  nft<b1l  $Re{ten  oon  mancherlei  t^erbrannten  ®e' 
gen^dnben  giragmente  oon  gebranntem  Xbon  unb  indbefonbere  „%tvi* 
ererbe  *  uon  biefim  SWaterial  in  t»erfcbi<bener  Orö^e  befi^en  fotten. 
8on  Verbrennung  ber  Seiten  f  nbct  {leb  nur  feiten  eine  ©pur.  tHan 
barf  biefe  «uffaffung  al«  roabrfdSieinüdSi  gelten  laffen ,  unjmeifelbap 
ifl  |le  nidift,  fo  lange  ni^t  noc^  weit  umfajfenbere  Unterfu^ngen 
biefer  Saumerte  angeßettt  finb  aU  bi«b«<^  gefcb^^^n  ^% 

3m  @toate  Wem  2)ort  tommen  tumuli  oor  melcbe  Stelen  al«  ge» 
meinfame  (Brdber  bienten  (Squier  Antiqq.  96),  mdbrenb  fle  anber« 
mdrt«,  menn  ftd^  In  ibnen  überbaupt  ®ebeine  finben,  immer  nur  ein 
ein}iged  Gtelet  entbalten ,  obmobl  c«  an  großen  allgemeinen  Segrdb« 
m^ldjKn  aucSb  fonfl  nicbt  febtt ;  Untere  (Inb  Don  bebeutenber  Oröfe 
in  Xenneffee,  aSiffduri,  ftentucf^  unb  anberen  ®egeuben  be«  fernen 
Scflen«  unb  btfleben  nadif  Squier's  Sefcbteibung  au«  einer  Stenge 
ittfammengiel^dttfter  Heiner  jleinernet  6arf opba«^ »  *i  ^^*  ^^^  ^^^ 


M  Serf^tebene  9f0rAinif weifen. 

Me  Stnod^tn  b«t  Zobten  niebetgelegt  gu  ^ahtn  fd^etnt.  FiUon  (36) 
fcS^ilbett  fte  in  Uxdtif^t  uon  eepngton  (Aentutfi^)  einfac^^ec  fo,  bo| 
auf  einem  ®runbe  t>on  langen  breiten  Steinen  bie  Seilten  nieberge« 
legt,  burc^  Sfteil^en  fenfre^t  gewellter  Steine  r>on  einanber  getrennt 
unb  mit  einer  {weiten  Soge  ^orijontaUr  Steine  b^tdt  finb,  auf  xotU 
d^er  Wieberum  Seiten  liegen  u.  f.  f.  3>U  au<  ben  tumulis  gewönne» 
nen  Itnoct^en  gerfiefen  ^um  X^eil  augenbli(fli(^  an  ber  Suft,  ebenfo  wie 
bie  in  ben  ftalf^ein^d^len  Don  Jtentu<f9  gefunbenen  f og.  Shimien,  bie 
i^re  (Erhaltung  iebo4»  nid^t  ber  ftunfl,  fonbern  ber  Watur  berbanten: 
mele  berfelben  woren  gan|  mit  €>a\ptUt  burct^jogen  (Mltchill  in 
Archaeol.  Äm.I,  360  jf.,  Warden  bei  Dupaix  II,  47).  9i«wcilen 
fanb  man  in  biefen  ^ö^ilen  2ei(f»en  bie  gunic^^  in  ein  6tu(f  grobe« 
3eug  gewideli  waren ,  wel^ed  au«  freier  ^anb ,  ni(^t  auf  bem  Seb* 
^ul^le  gemacht  f(<^ien  unb  einen  Uebergug  oon  g^bern  ^atte;  bie  dufere 
Sebecfung  beftanb  au«  einem  eigentfifimlid^n  fte^werf  ober  au«  Z^iec« 
feilen  (Atwater  132,  136,  Mitchill  a.a.O.  318).  S>ie  in  ben 
^ö^Ien  gefunbenen  Stelete  {eigen  bie  betannte  tauernbe  Steflung 
welche  Morton  (244  f.)  al«  fe^r  allgemein  gebrdu(ibH(^  in  gan{  9me» 
rifa  nacbgewiefen  ^at;  fie  ifi  in  ber  S^^at  ooriug«weife  ben  Cingebo» 
renen  biefe«  Srbt^eil«  eigen  unb  fc^eint  in  oor^iflorifc^er  Seit  in  gro' 
^er  9lu«bebnung  gef^errfc^t  {u  ^aben,  bo^  tommt  fie  fetne«weg« 
burcbgdngig  in  Un  alten  (i)r&bern  oor  (Atwater  134).  Snblicb  ^at 
man  nietet  feiten  @ruben  entbetft  mit  großen  Raufen  oon  menf(|^ti(ben 
®ebetnen.  3)iefe  lej^eren  laffen  {t4^  mit  groger  ffia^rfc^einlic^teit  oU 
bie  allgemeinen  9egr&bnigt»li(e  ber  je^igen  3nbianer  begeicbnen,  benn 
e«  ij}  betannt,  namentltd^  au«  Charleyoix,  ba§  j.  9.  mehrere  3ro« 
fefenoölter  biefe  Sitte  be«  Segribnijfe«  l^atten,  wel<^e  bei  Gelegenheit 
i^re«  großen  Xobtenfejie«  alle  8  ober  10  3a|^re  in  Inwenbung  fam. 
3^re  £obten  {ufammen  in  einen  fegelfdrmigen  ^ugel  {U  begraben  war 
na^  Bartram  bei  manchen  fäbUcben  Söltern  ubli<9,  unb  noc^^neu« 
erbing«  ^at  man  bi«weilen  folcbe  tnmuli  gum  Swecfe  eine«  (Einjel« 
begrdbniffe«  oon  ben  Oma^a ,  Ofagen ,  9lat<^ei ,  Stou|  erricSbtet  ge« 
funben  (Sqaier  Antiqq.  99  ff.,  112).  (Ein  alter  Ofagen^&u)»tUng 
erinnerte  fi^  ba|  er  al«  JMnb  einen  berfelben  ^atte  entfern  fe^, 
man  baute  i^n  um  einen  beruhten  ftrieger  bartn  )u  begraben  unb 
er  wu€^«  unb  erhielt  feine  ton\\6^t  %otm  oorifigU^  babut(b#  baf  oor^ 
Aber}ie^nbe  3nbtaner  lange  Qtit  taf&x  forglen  i^n  immer  um  etwa« 


tute  QfelhinQlioerfe.  60 

(II  oergrifern  (Featherstonaugh  1,  287).  Z>arau4  f(^mt  ^er« 
»oqugc^cn  ba§  ^iefe  %xi  t^on  ^enfmAIetn  auf  Me  Sotfof^ren  ber  fe» 
t^igen  Snbianer,  ni^t  auf  rttie  oon  i^nen  i^erf^iebene  9ta^e  lutfitf« 
gttfu^tcn  ip,  mie  man  dftet«  behauptet  ^at,  unb  ba§  bie  fonfi  iibU^e 
9f0r&bni§toetfe  nur  in  ^piUxn  Seit  aamAli(^  aufier  ®f6tau(^  ge« 
fotnmen  ift.  3)a§  bie  tnmuli  bidtodlen  aud^  eine  anbete  Se^mmung 
Ratten,  micb  fic^  f))&ter  (eigen. 

Gin  gto|er  Z^eil  ber  alten  Sauten  lift  fi<4  mit  @i^er^eit  al« 
gefhingtmetfe  betracl^ten.  3m  nötb1i(|^en  O^io,  in  Itentn«!^  unb 
Zenneffee  flnb  biefe  bie  ÜRe^rga^l.  3^re  Sage  unb  gan§e  (Einrichtung 
leigen  bieg  beutlid^:  mo  9viben  auf  ber  tulenfeite  eine«  ober  mehre- 
rer S&Oe  geführt  flnb,  bleibt  baruber  fein  Bweifel.  3m  Z^afe  bon 
S^omtng  am  6ufque(anna^  $.  9.  liegen  fold^e  ffierte  oon  efliptifd^er 
gorm,  na^  ber  einen  Seite  337\  na^  ber  anberen  272'  im  S>ttr^' 
mefer ,  ein  Safl  mit  fe^r  alten  (Sieben  beflanben  unb  Don  einem  Kra- 
ben nmgeben ,  lei^it  jmar  enetd^bar  ffir  ft&^ne  auf  bem  Toby*«  Creek, 
fonfl  aber  nur  mit  einem  etnjigen  12'  weiten  Sugang  oerfe^en  (Chap- 
man  9).  3n  Adams  County  (O^io)  finbet  fi<^  ein9BaI[  bon  l%engl. 
Retlen  8&nge  mit  einem  64'  weiten  QMraben  b^r  an  manchen  Steflen 
burd^  feßeg  de^ein  ^inburd^gearbeitet  ijl;  ber  erßere  iß  mit  bier  regel« 
mftfeigen  Sa^onen  befejKgt  unb  trug  einen  Saum  bon  600iA^rigem 
titer.  Sin  Sert  ton  d^nli^  9rotarttgfeit  eiißirt  fonfl  nur  no(( 
an  ber  Stünbung  be«  9ro(en  SRiami  (Schooler.  Y,  661).  3)a« 
ttdrbli^ltc  3>entmal  biefer  Irt  f^eint  ein  ge^ng^toerf  in  9len>  ^amp* 
fl^ire  )tt  fein,  bag  au«  SRauem  t>on  6tein  beflef^t  (mifd^en  bie  eine 
9ä0ung  oon  (Erbe  geworfen  ifi  (Squier  Antiqq.  145).  Z)a«  l^o^e 
Vlter  bieler  bon  biefen  Sauten  ergiebt  1i<tf  )un&<4{i  au«  ben  Sa^red« 
ringen  ber  S&ume  bie  auf  i^nen  flehen,  unb  weiter  au«  ber  Semer« 
tnng  baS  g^^nggwerte  indbefonbere ,  um  if^rem  Stotdt  )u  entf))re« 
((en,  (ur  Seit  i^rer  Senu)^ung  baumlo«  gehalten  werben  mufiten.  S>ie 
gro^  Menge  biefer  9[rt  bon  S>entm&Um  1ft|t  barauf  fc^Uegen  ba§ 
{ii(  bie  alte  Sebdltoung  in  einem  befi&nbigen  Ariegdjußanbe  befanb 
unb  mo4»t  eine  grofie  9iugbe(nung  be«  9[<ferbaue«  unb  eine  friebli^e 
Ift^t  Kultur  in  alter  3eit  unwa^rft^inli^ ,  obwohl  )U  bea(^ten  ifl 
ba§  hU  tnna^me  einer  gewiffen  (Bleid^förmigteit  be«  alten  (Sultur^u« 
fhinbti  in  biefen  weiten  SdnbenAumen  ^d^  burt^  feinen  po^Üttn 
•ronb  unter^len  l&f  t. 


70  tlndogie  gu  neiKnen  3nM«netbauten. 

9ou  unb  Xnlage  bfr  ^eftung^iDerff  Spxtä^n  aatrbing«  imn  X^etl 
für  eine  ^d^ete  Cntipiifelung  bei  Ariefi«fun{i  al«  man  bei  ben  Snbio« 
nein  bet  neueren  3<it  gefunben  ^at,  inbeffen  l^at  fi^  {clkß  Squier, 
ber  t^&tiglle  gotf^et  auf  btefem  ®ebiete,  mel^KC  ba4  9lHer  unb  bte 
Ut^eber  berfelben  früher  meit  ^d(^et  fleUen  ju  burfen  glaubte,  neuet« 
bingd  luxä)  bie  X^atfac^^en  ge^mungen  gefe^^n  feine  Tinfiä^t  )u  (Uibern, 
n>enn  er  au^  ben  Umfang  nid^t  genau  begei^net  in  melc^em  er  bief 
}u  t^un  nötliig  fanb.  Siele  ber  fogenonnten  alten  f^e^ngen  bie  ber 
Staat  Dtem  ^oxt  beflißt,  ^aben  burc^  bie  in  i^nen  gefunbenen  Vegeiu 
flinbe  melclie  ben  ie^igen  3nbianern  )ugel^drten,  i^ren  neueren  Ut* 
f})rung  audgen>iefen ,  unb  unterfc^eiben  ftd^  in  i^rer  ganzen  Einlage 
bur4)aud  ni^lt  Don  benen  meiere  üon  ben  3ro{efen  unb  Don  meiea 
anbern  3nbianerK)dlfern  im  17.  Sa^r^unbert  bi«  nadb  Sloriba  ^inab 
gebaut  mürben  (Squier  Antiqq.  42,  53,  150):  i^re  Üt^ait  i|l  ni(|t 
geometrif(|)  regelm&§ig ,  fonbern  ritztet  jt4  ua^  ber  Xatur  hU  Za* 
raind,  fie  befielen  aud  (graben  unb  SB&fien,  wel(^e  einen  Saum  r^on 
1 — 8  ober  no(^  mehreren  Stfem  einf(^Ue§en  unb  oben  mit  9aUf<iben« 
jaunen  befranst  waren,  n>a«  mit  Champlain's  Sefdftrcibuitg  eia«l 
gortd  mit  Dier  folgen  d&unen,  mit  Gartier 's  Angaben  aber  ^ 
(^elaga  an  ber  @te(ie  bed  jetzigen  SKontreal  (Ramusio  ed.  Ven.  1606 
UI,380,  deLaetU,!!),  mit  Hennepin's  unb  Lafi  tau 's  (11,3) 
@(^ilberung  ber  Deripalifabirten  3rotefen{iabte  na^e  genug  uberetn* 
fiimmt.    3)ie  ^uronen  Ratten  X>örfer  bie  mit  8 — 9'  ^o^en  ^altfaben« 
i&unen  befefiigt  maren,  hinter  meieren  (u^  (Balerieen  mit  aufge^uf» 
ten  Steinen  befanben;  befonberd  forgf&ltig  mürben  bie  Oren^orte 
bur4)  fBiüt  unb  ®r&ben  gef4)u^t  (Sagard  115  f.).    te^nli^e  fefte 
$li^e  bie  ni^^t  blo«  im  i33efi^e  ber  3nbianer,  fonbern  ^d^^^mab^ 
f 4)einli4  auc^  i^r  SBerf  maren ,  fanben  ^ö)  an  ber  Q^renje  ber  $tqttoM 
unb  9{arraganfetd  unb  anbermartd  in  9lt\i  englanb  (Potter  24 
note,  84notel,  in  ä^irginien  (KerchevalXXVl)  unb  fonfl.    SDlc 
Seridl^te  über  de  Soto's  3ug  er^abfen  l>04i  einer  geflun«  in  SRobtte 
aud  bic^t  aneinanbcrflebenben  9)al(en  bie  mitOuerbiOfen  unb  S^^ingp 
yjlanien  befeftigt  maren;  äKörtel  fuate  bie  3»if4^enriume  au4  unb 
aOe  50  Schritte  meit  |lanb  ein  Heiner  S^urm  für  7  —  8  aRenf#ni. 
9e^nli(b<  ßarfe  geflungen  maren  Silibamo  unb  <&a))a^a  (Hej-rera 
YU.8, 1  unb  6  f.,  k)gl,  outb  Oviedo  XVU,  36  «nb  28  übet  bk 
ffierfe  biefer  ^rt).  2)ie  Statcbej  marfen  no4^  im  3. 1728  eiiun  fflol 


^€  VMbii  bn  ottm  Saniocif  e.  71 

auf  <ttr  Sett^biflttiio  uitb  fi^|lenf  4  gegen  Uebetfi|ipetnmMngftt  bu«^ 
eittf^red^iibe  Sauten.  S)ie  3nbtoner  ber  Kcttgett  fetbft  ge^e^en  {mar 
•ft  t^re  Unmi(^n^eit  fibec  ben  ttrf^cung  iener  S>enfmifev,  inbeffen 
tt)Mtbe  bem  SKiffionar  Kirkland  Don  meuteren  Sencca  belrfli^ert  ba$ 
bte  alten  g^jlungen  in  i^iem  2anbe  i>on  i^ten  Sorfo^ren  fetb|l  not 
S  —  500  Sagten  gebaut  »orben  feien  §ut  Sett^eibigung  gegen  bie 
»eflU^cen  SMfet,  unb  auf  Song  3«(anb  begegnete  man  in  Md^^t 
bet  boctigen  ffietfe  benfelben  Se^aui^tungen  bec  dingebotenen  (CoW 
ket.  N.  Y.  Hkt.  8oc.  U,  92,  UI,  327,  Haven  48).  Z)iefe  Zrabtlio» 
neu  bie  in  gtdteset  9(n|a^l  bocfommen  (Schoolcr.  IV,  135)  mit 
OoT«  Cats  (N.  Am.  Review  1826)  aU  wett^lo«  ^u  nerweifen  Iie(^ 
fein  Otunb  bot ,  bo  jie  einen  (Begen^onb  betreffen  über  ben  bie  Sin« 
geborenen  fe^r  mo^l  unterri^tet  fein  tonnten.  Wac^  ber  ®age  ber 
Delawareg  bei  ^ecf  emelber  (6.  oben  p.  2r)  fanben  biefe  auf  i^cer 
alten  Stanberung  bie  Ittigetti«  itp  9efi|e  oon  Serti^eibigung^miltela 
bie  ben  irrigen  überlegen  maren.  3>ie6  SM  beutet  bejlimmt  barauf 
^in  ba|  bie  g^ung^verte  ber  3nbianer  in  alter  ^\i  biefelben  maren 
»te  fy&ttr^n  (ogl.  MXulloh  512  ff.),  unb  menn  bie  alten  Sauten 
ancb  ^icr  unb  ba  eine  ^^ere  ftunfifertigleit  leigen  aU  bie  SingebO' 
tenen  ber  9tcu)ett  bemiefen  ^aben ,  fo  ergitbt  fi^  baraud  no^  teine 
8a^ff(^nli4l(eit  bafAr  ba^  gan)  anbere  unb  ^dfier  gebilbele  ^dlter 
bOf  i^nen  biefe  S&nber  inne  gehabt  Ratten. 

fltten  grdfteren  Sauten  bie  ^^  in  golge  i^rer  Oeßalt  ober  Sage 
m^t  »0^1  für  S^^ungen  ertl&ren  lafen,  fl'tic^t  Squier  eine  gotteg« 
bien^li^e  Se^immung  lu,  unb  eg  mag  biei  oM  n\(^  unwa^rfdlnin^ 
Ii<4  gelten ,  menn  man  ni4it  oor^iel^t  unfere  UnmifTenl^eit  über  biefe 
Dinge eininge^e^n.  Sddig  unberechtigt  aber  rebet  er  bon  @onnencnUul 
unb  aRett(^no))fern  bei  ben  (Srbauern  iener  Dentm&ler,  ben  fogen. 
monnd^builders,  ba  et  immer  nodSi  baran  feß^&lt  ba|  biefe  eine 
i»Mig  oecfd^olene,  bon  ben  ft^iteren  Snbianern  gan)  bcrf^iebene 
fhi^  gtmcfen  feien,  unb  in  Solg«  ^opon  ffir  i^n  ieber  (Brunb  ^inmeg« 
f&ttt  fdk^e  Inalogieen  ittif^Ku  Reiben  boraug^ufe^en.  Die  $araaelen 
mit  ben  XenM^elbauten  unb  (Bebr&u^en  bei  Sdltern  ber  alten  9SeIt 
bccbiciien  fetbftoerflinbU^  teine  Seai^tung.  Da§  aber  bie  Sebdite» 
rung  ber  Sorjeit  mit  ber  ber  9leuieit  bietmef^r  einen  gan)  unmittel« 
boren  ^iftorlf^^  3Hfanincn4«ng  |iatte,  indbefonbere  mit  ben  SOlfern 
^eg  &fibe|len«  ber  Seuinigten  Staaten,  mirb  aug  mehreren  Uteren 


72  UnaloQie  ju  ntnecen  3nbiaiietb<ittten. 

eingaben  toa|^tf((^ctnttd^  tot\^t  beren  Saiiwette  bcttefftn.  3n  Stnilco 
unb  tt)a^rf4^einli(ti  A^nli^  in  anbeten  ®t&bten  »ac  ju  de  Soio'B 
Seit  ba«  ^ani  bed  ^ertfdSier«  auf  einem  fün{tU(!^  gemalzten  ^ägel  et« 
baut  (Herrera  VII,  7,  2,  Garcilasso,  Hist.  de  1a  conq.  de  la 
Floiide  I,  2,  27).  3)af  d^nlii^e  ^ugel  bei  ben  dutl  in  alter  3dt  ol« 
^f9le  unb  )u  anbeten  3me<fen  bed  djfentlid^en  Seben«  bienten,  t^  me^t' 
fad^  bemeth  worben.  3n  bet  SRitte  bet  a^^etofee«3>dtfet  ^nb  ein 
runbet  20'  ^o^et  30'  bider  X^utm  bon  dxUr  ba«  9tat^»  unb  Set« 
fammlung^^aud ,  in  meinem  Setten  bon  9lo^r  tunb  um^et  ^onbem; 
bet  Singang  mat  Hein  unb  bod  ®e6äube  ^atte  feine  genflet  (Ram- 
sey  169).  Son  d|»nli<^et  gotm  f<^eint  auc^  ba«  bon  Timberlake 
(32)  1761  befudi^te  Kat^^^au«  ^txot\tn  (U  fein.  Swan  er^a^lt  1791 
(bei  Schoolcr.  V,  262{f.)  ba|  bie  S)dtfet  ber  ^reef  §u  feinet  S^t 
aud  20—30  ^dufetn  befanben  beten  gtdgte  150—200  Wenfd^en 
faxten.  3ebe«  3>otf  ^atte  einen  djfentlic^en  $(a^  mit  einem  Sieted 
in  bet  SRitte  ba«  an  ben  Seiten  30'  lang  mit  bteifacf^  tettaffitten 
Sogen  umgeben  n>at.  3m  9totbo|ien  beffelben  ^anb  bad  motme  ^aul, 
eine  boQ^dnbige  ^^tamibe  bon  ungef&^t  25'  ^d^e  bei  glei(^  gto^em 
S>utdSime{fet  bet  ®tunb{l&t^,  mit  6'  ^ol^en  SRauetn  bon  S^on  Me 
fictl  oben  in  eine  S^i^e  beteinigten,  im  3nnetn  eine  bteite  tunbe  9an( 
bon  füo^v  unb  in  bet  SKitte  ba«  geuet;  im  6übme{len  befonb  fl<^  bet 
fog.  chunkeyard,  bet  $la(  fut  Setfammlungen  6piete  unb  anbete 
geietli^lfeiten.  9ta4l  (inet  «^anbfc^tift  Bartram's  mitb  biefet  bon 
Squier  (Antiqq.  230,  240)  aU  ein  gtoM  Sieted  befd^tieben  ba6 
bon  tettaffenfdtmigen  Srt^o^ungen  umgeben  i^ ,  in  feinet  SRitte  eine 
Heine  ^l^tamibe,  auf  einet  @eite  einen  tfinjllic^en  tunben  ^ägel  unb 
auf  bet  anbeten  eine  Zenaffe  ^at.  3>ie  91notbnung  biefet  Sauten  foB 
fl^  fpätet  etma«  gednbett  i^abcn,  obmol^l  fie  im  9>efentlt<j^en  biefelbe 
blieb,  unb  bie  S^etofee  Ratten  A^nlicf^e  Sauwette  (Payne  Ms.):  U 
liegt  alfo  fein  ®tunb  bot  ben  Utf))tung  bet  S)entmAIet  einet  anbeten 
9ia9e  aU  bet  bet  fp&teten  Semo^^net  be4  2anbe«  itt)ufd^teibcn,  benn 
jene  finb  ben  Sauten  bet  leiteten  A^nlic^  genug.  S)ot  i^te  fttbouer 
ouf  einet  ^d^eten  Stufe  bet  G:ultut  jtanben  unb  bon  biefet  in  neuei' 
tet  Qt\i  ^etabgefunfen  ifl,  bleibt  untet  biefen  Um|}&nben  bie  ctnfacf^ße 
unb  n)a^tf4Kinli<^9e  Vnna^me. 

X)iefe  9n|i4it  et^dlt  eine  meitete  Se^dtigung ,  wenn  mit  bie  tte» 
gen^ftnbe  n&^et  in'«  9uge  faffen  weldi^e  butc^  bie  Hu^gtebungen  )« 


Zöge  gefdtbnt  tootbcn  ftnb.  ^ie  6erfi^mten  9ltt(rt^äiner  Ux  ®ra6< 
(ä^l  \»on  Marietta,  Ut  6t(berfc^mu(f  unb  bad  angebltd^  bort  gefun» 
bene  tttfen ,  batiren  tDO^I  fi^erli^)  ni^t  ou«  ber  3H^  t>ot  (Solumbui. 
Silber  f}at  ft(^  nut  in  geringer  Stenge  gefunben,  namentlich  ald®d^mu(f 
inStrginten,  bagegen  mar  Jtupfer  fo^  oflermärtd  in  ®ebraud^,  in 
tteu  Snglanb,  9tm  ^oxt,  Sirginicn,  Carolina  unb  gloriba  {^a^* 
iveifungen  baruber  bei  Squier  Antiqq.  267 — 286),  bO(^  würbe  U 
meifi  wol^l  ni^^t  gefd^mol^en ,  fonbern  gebiegen  oorgefunben  unb  in 
faUem  S^l^anbe  bearbeitet.  !Die  J^unf!  be«  Segiren«  unb  edt^en« 
f<^etnt  unbefannt  gemefen  ^u  fein,  ^u«  j^upfer  mürben  Sc^mutf' 
fachen  oerf(bicbener  iflrt,  ^e;te  unb  Weifet,  feltener  SBerf^euge  anberer 
firt  (^ergefteflt.  $ater  AHouez  erj&^lt  oon  StnpUt  ba«  er  bei  ben 
SQinoi^unb  Dtlamo«  gefe^en  (Marquette  139),  obmo^l  er  aber 
ben  ®ebrau(^  ben  fte  t»on  biefem  S^etaUe  macbten,  leiber  fein  SBBort 
berliert.  Verazzano  (1524)  f))ri(^t  oon  Jlupferfcbmucf,  in  beffen 
9e{t)(  bie  eingeborenen  unter  41  ^^3^  an  ber  5lu{ie  maren  (Ramusio 
ed.  Venet.  1606,  Ilf,  fol.  349).  3n  Cofachiqui  fanb  de  Soto 
aubtr  oielen  perlen  namentlicb  fupfeme  Sanjenfpi^en  unb  9le;te 
(Herrera  VII,  1,  15).  Cabeza  de  Vaca  (540)  berietet  oon 
einet  grofen  bttfen  fu^ferncn  e^eUe  auf  melcf^er  ein  (deficit  {u  fe^en 
mar;  fte  mürbe  meiter  im  3nnem  00m  Sanbe  ber  ^polacben  gefunben, 
unb  mo^l  nur  al«  Folgerung  fügt  er  ^ingu  bat  bort  geg offene  SDtetaO^ 
arbeiten  gema^^t  mcrben  f oQten ;  inbeffen  ^at  ficb,  obmo^l  aU  unicum, 
au<^  eine  ^|t  oon  gegoffenem  jlu)>fer  gefunben  (Squier  Antiqq.  122). 
Sd|t  {1^  ^ternacb  no((i  ni<^t  mit  Si^er^eit  behaupten  ba|  bie  3nbta« 
ner  OietaQe  §u  gießen  oerflanben,  fo  ifl  bocb  gemi^  ba|  fc  im  16. 
3a^r^ttnbert  nod^  fu^^ferne  (8er&t^e  in  nicbt  unert^ebli(^er  '21n|a^(  be* 
fafen,  &^nlt(^  benen  meiere  neuerbing«  unter  ber  Qrbe  gefunben  mot« 
ben  ftnb  (ogl  Warden  bei  Dupaix  II,  57).  (Bemonnen  mürbe  bo« 
tttt^fet  in  bem  Seden  M  Oberen  6ee'«  auf  Isle  Royal  unb  am  Onon« 
tQgon«9(«$'  n)o  fi(b  alte  ®ruben  befiitben  bie  4 — 5\  bi4meilen  felb^ 
20—30'  tief  finb  unb  {l(^  2  engl.  aRetlen  meit  erßretfen.  9Xan  ^at 
oermut^et,  ba|  i^t  Setrieb  elma  500  3a|^re  lang  fortgefe^t  unb  fc^on 
00t  1000  obet  mehreren  3d^ten  (?)  gang  eingejtettt  morben  fei 
(Schoolcr.  I,  85,  V,  110,  396).  ffio^rfcf^einli^  gefc^a^  er  fo,  bab 
ba4  Oe^ein  bur^»  angemaßte«  geuer  caicinirt  unb  na(^  Sufgiefung 
•on  tt«ffer  mit  C^Ifigeln  oon  Duorg,  Sranit  u.  bitgl.  loOgcorbettct 


74  epatim  Stcfall  btr  tthtfle. 

imtTbc.  Zimmer  au«  (Btunfletit  oUx  $re)>^9Tfieffl  bie  man  ie^t 
^nftg  no(^  in  jenen  9niben  flnbet,  mnrben  mo^l  DOt^ugli^^  benuf^l 
(ffiagner  unb  ®(^.  II,  296).  tAt  Settjeuge  mit  benen  man  ^in 
arbeitete,  waren  ntc^t  beffer  M  bie  ber  3nbianer  an  ber  ftufh  be«  at' 
lantifd^en  Ttuxt^.  KA<^fi  ffut^fer  unb  Silber  —  le|tere«  mo^rfi^ein« 
tt(4  au(^  au€  ber  &tqtnt  Ui  Oberen  ®ee'«  *—  ^aben  {14^  SIcigtang 
unb^roge  Stengen  non  (BUmmer  gefünben,  meiere  au«  ben  Slfleo^a' 
nie«  ^er^ammen  mögen. 

S>ie  anttfen  i(unflt)robufte  »eld^e  man  entbedt  ^at,  weifen  gum 
ll(^eil  entfcbieben  auf  einen  ^d^eren  ®tanb  ber  ftunße  unb  itenntnife 
^in  aU  man  bei  ben  (Eingeborenen  ber  Reujeit  ju  finben  gewohnt  ifl, 
bod^  ^at  f(^on  Schoolcraft,  ber  bie  Sorfd^ren  ber  letzteren  ffir  t^re 
Urheber  ^Ut,  fe^r  ri^tig  auf  ben  fe^neden  Serfaft  ^ngemiefen,  Mn 
wel^iem  aUe  ein^eimifc^e  inbujtriefle  Z^tigteit  in  ^olge  ber  Ginfü^« 
rung  gweifm&gigerer  9Bert)euge,  ®cf^rre,  JHeiber  u.f.f.  hnx^  bie 
Seiten,  betri>ffen  werben  mu^te.  3nbe{fen  U§t  fl4l  au«  biefem  Um« 
^onbe  wo^l  nur  bie  Bunal^me  unb  SoQenbung,  m^t  ber  Seginn  bei 
Serfatte«  erftören ,  ber  bei  Intunft  ber  (Europäer  kiiedei^t  in  %olit 
lange  fortgefet^ter  oer^eerenber  ftriege,  o^ne  3n)eifel  f^^n  fc^r  weit 
fortgef^rttten  war.  Schoolcraft  benft  ba^er  an  eine  gro|e  Siltet* 
bewegung  weU^e  bur(^  bie  Sinwanberung  ber  aitetifdften  Sblbr  noi^ 
llcpco  im  1 2.  unb  1 3.  Soi^r^.  beranla^t  worben  (ein  mtge. 

Sie  gewd^nlid^^en  Oegen^ftnbe  bie  )u  Zage  tommen ,  ftnb  %tfk 
unb  $feilfbi|en  uon  Stein,  le|tere  befonber«  Don  Ouarg  unb  ^onu ' 
^ein,  erflere  öfter«  mit  einer  langen  ttrube  Derfef^en,  mit  wet^  man 
fit  ^Aufig  in  ein  gefpaltene«  Soum^ftmm^^en  cinflemmte  fo  baf  bie 
Srube  aamölic^  feß  nberwactifen  würbe  (Belknap  III,  64);  bann 
gragmente  oon  3rbengef(^trr  au«  reinem  X^»n  ober  mit  beigemtfi^ 
tem  Duarg,  ftiefcl  ober  OHmmer,  oon  bortreffli^tt  &ttaHt&t,  o^^ne 
IDre^f^^eibe,  nur  mit  ber  ^anb  gebilbet  unb  9et«  o^ne  ttlafur,  bo4 
weit  beffer  al«  bie  Zd|»ferarbeit  ber  \piUxtn  Seit;  bie  dierral^en  bac 
an  ftub  oft  non  großer  Slegelmftiigfeit  (Schooler.  lU,  76 ff.).  aXci» 
fei,  Störfer ,  Jleffel  Don  Stein  unb  eine  grofe  Stenge  Don  ^einemtn 
Silbwerfen,  «amenili^  Z^ietgeßalten  ber  Deif^^tebaifen  9it,  an^ 
man^erlei  Söge! ,  immer  etwa«  berb ,  aber  meiff  in  gtemli^  ri^^tigen 
Ser|iUm|fcn,  mit  i^ren  4arattert|Hf4en  etdbmgen  unb  treffenbcn 
tibfMtwgen  c^  deben«gewo^^«iten ,  treue  Ao4»ieen  ber  ftolur  bk 


9(u<ge^rQ&ene  t^egenfi&nbe ,  atter  4MKbe(doer((^T.  75 

rincit  gmiffeii  (ScMmatf  {eigen ,  fe^r  gut  politf  fhib  unb  tof it  nfter 
bem  flehen  tva«  bie  Snbioitet  ber  neueren  3ett  fe16{l  mit  eurot^&ifd^em 
Serf)eiio  ^eriU^eOen  t»enndgen.  Squier  gfanbt  unter  i^nen  einige 
nur  ben  Zropen  ange^orige  X^iete,  mie  g.9.  ben  Somantin,  (u  erfen« 
ntn ;  ba  wir  inbeffen  nid^t  n)ifen  ob  biefe  Figuren  ber  9fQtur  unmit« 
telbar  nad^gebilbet  flnb  —  t»teOetcbt*Men  fte  jum  S^eif  p^anta^fdSie 
m^t^ologifd^e  Sefen  bor  —  ifl  eine  fol^e  Folgerung  fe^r  gemagf. 
Zf^tttbpU  ^aben  ^iufig'af«  pfeifen  gebient;  aud^  9Renf4enfd)^fe  mit 
t4ttowicten  tinien  im  ®efldS^te  fonben  biefe  Sermenbung.  Siele  biefer 
6hif (»tuten  finb  au€  ^Topf^^r ,  onbere  outf  einem  SRateriole  ba«  bem 
^cot^en  ^feifen^ein "  Don  Coteau  des  prairies  im  ffießen  bei  6t. 
Peter'8  R.  fe^r  &^nU(^  ifi.  Wenfc^enfdpfe  u.  bergl.  oon  gebranntem 
Zb^ne  finb  feftener.  Sud^  gan^e  ffiguren  unb  Warfen  tommen  uor: 
eine  tietne  menfi^li^K  ^ignr  mürbe  {.9.  in  einem  tumulus  bei  9laf^ 
i^ifle  (ScnnefTee),  eine  anbete  in  ffat(|e$  gefunben,  om  Gan^,  einem 
Sufluffe  bei  Cumberlanb,  eine  Safe  beren^ug  Don  brei  SRenfdSienf d^fen 
gebitbet  mirb  (Warden  bei  Du paix  II,  45f.).  Ob  jene  SiQuten  unb 
metd^e  oon  ibnen  ol4  ®6)(enbilbet  anjufeben  flnb,  ifl  ungemii.  kernet 
i^bm  fiä^  mon<|etlei  SBettgeuge  an«  S^ietfno^^en  gefunben ,  Söget« 
ffoiien ,  gd^ne  oon  SlUigatoten  unb  anbeten  Z^ieten ,  Keine  6|)iege( 
oon  Watttngia«,  ^etlen  bie  ani  9Ruf(^e(f^a(en  gefdSiliffen,  gan^  bem 
bei  ben  Snbianetn  gebt&udl^li^en  Sam|>ttm  gli#en,  unb  Heine  Mtu^» 
förmige,  )um  Z^eil  lutt^hof^tit  Steine  mie  fte  unter  ben  ftanbinaoi* 
f^n  SlUert^mern  dfter  oorfommen.  ^afi  bie  nalfirn<^en  SRumien 
ber  ^l^^len  oon  Hentucf^  in  3«ug,  einen  ^anf&^nlidSien  &io^,  gemitfelt 
waren,  ifl  fc^on  frfi^er  erm&^nt  morben. 

SorjAglicb  intereffont  finb  bie  9(ltert|umer  melcbe  auf  einen  aul« 
gebe^nten  ^anbeldoerte|»r  ^^injumeifen  f^^einen.  3u  i^nen  ge^dren 
im  Sinnenlanbe  ausgegrabene  ^aifif^gAbne ,  6eemuf<beln  unb  $ef« 
len,  bann  ^eilfpi^en  unb  befonber«  9Reffet  oon  Dbfibian,  bie  weit  im 
Sorben,  in  ben  tumuHe  am  Ontario*€ee  gefunben,  einen  mcficanifcf^en 
Urfi^rung  oermut^en  taffen ,  ba  bem  Gebiete  ber  Sereinigten  Staaten 
biefe«  aRineral  fremb  fein  fott.'^  Z)a|  i^re  ^orm,  we1(be  oor}ug«weife 
bttr4»  bie  etnictur  M  «epeinel  fetbfi  gegeben  ijl,  ba  fte  in  aReftco 


*  «ttib  neuerbing«  finben  fi(b  fold^e  fpfeilf)»i|en  oielfa^b  bei  ben  Sdl^ 
fem  toefiU(b  unb  dfilicb  ))om  Sclfcngcbirge,  namentli^  ben  ^d^tn  (Bart- 
le4tH,M). 


76  ^d^ere  drilinx  in  a\Ux  Qnt  • 

gani  eittf<i4  nuc  ^nxd)  einen  gef^icften  Qdfia^  ^rnorgebta^t  toixh, 
mit  bet  me|icanif(^en  uberein^immt,  ifi  oon  feinem  (BemidS^ic;  biefelbe 
QU«  gleid^em  ®tunbe  unroid^tige  UebeTeinßtmmung  {eigen  bie  geuet« 
^einmefifer  meiere  8ay  gefunben  bot  ($rtn{  9Ra|.  c,  I,  184).  3n 
ben  X^lern  bet  gluffe  bie  fi(^  in  ben  me|:icanif<^en  SD^eetbufen  et' 
gießen,  fommen  gragmente  Don  (Sö^enbUbern  t>or,  bie  mit  meficani« 
fc^en  3bolen  ibentifi^  fein  (oOen  (Featherstonaugh  1,  187, 196). 
<£in  Stein  bet  unterbalb  ffl^eeling  entbetft  mürbe,  trug  genau  ba< 
Seichen,  mit  bem  ba«  Sie(^  in  S^eiico  gejei(!^net  gu  merben  pflegte,  unb 
in  einer  ^ö^le  oon  Itentud^  fonb  ficb  bcr  fto4)f  eine«  me|icamf(^en 
S^meine«  (At water  145).  2)ie  abgefium))ften  $9ramiben  finb  ben 
Sauten  bed  alten  SRejpico  Doüfornmen  analog  —  unb  bod)  fü^rt  bief 
%üti  ni^t  weiter  aU  bi«  ju  einer  gemiffen  9Ba^rf<6einlicbfeit  eine« 
alten  Serfe^^re«  biefer  Sänber  mit  3ffe;tco,  in  n>el(|^em  (mie  School- 
craft  IV,  144  oermut^et)  bie  (Eingeborenen  oieUeic^t  ba«  kton  i^nen 
gegrabene  unb  oerarbeitete  jtupfer  umfe^ten. 

S)a(  bie  (Srbauer  ber  alten  DentmAIer  auf  einer  n)efentli4  i^^^e« 
ren  Stufe  ber  Kultur  Rauben  al«  bie  Snbianer  ber  neueren  B^t  beten 
etammtkerkoanbtfd^aft  }U  jenen  aber  baburdS^  noc^  ni(|^t  unn)aH4^i>' 
li^  toixh,  unterliegt  na^  bem  Sotße^enben  mo^l  feinem  begrunbcten 
3ioeifel  S>ie  meit  audgtbe^nten  Gartenbeete  ober  eigent^flmlict^  be* 
Baubeiten  gelber  bie  man  im  ®ubn>e{ien  oon  SRi^^igan  unb  Snbtana 
fie^t  (Schoolcr.  I,  64)  unb  bie  alte  ^eer^raie  oon  50  94u:b«  Stette 
am  6t.  3o^n*«  glug  in  gloriba  (Bartram  101),  liefern  für  QLx^o 
ui  oorjüglic^  wichtige  3<it0ni{fe ,  bie  ba|u  beitragen  mdgen  un«  ber 
tCnna^me  geneigt  ju  ma^^en,  bai  eine  bi^^te  ^tferbaubeodlferung  in 
Oor^i1lorif(^er  Seit  biefe  SAnber  bemo^nte.  3>a6  biefe  (tultur  ein  9(u«- 
lAufer  ber  toltefifd^en  in  9lq:ico  mar  (Schoolcr.  IV,  147),  ifi  eine 
^att^afte ,  aber  gewagte  Sermutbung.  ^ie  oorliegenben  X^atfacf^cti 
Knb  iu  f<^wa^  um  biefe  golgetung  tragen  ju  fdnnen,  fät  mei^^e  bie 
Singuißit  mit  feinem  (Srunbe  ein)utteten  oermag.  3>ie  Unfft^igMl 
ber  (Eingeborenen  §u  ^d^erer  (£uUur  meiere  man  au«  bem  ft^arattet 
ber  amerifanifct^en  €>ptad^tn  unb  bem  aRangel  ab^cter  IMttet  in 
i^nen  ^at  ableiten  »öden  (OU^aufenl,  816)  wirb n&i^fi ben oot« 
ße^enben,  no^  butcf^  biele  anbete  S^atfad^en  unb  bur^»  ba«  9eif))iel 
9te|i€0'«  factifdi^  nribetlegt. 

9u«  ben  y^9{{f$en  (Sigent^fimlid^feiten  iener  alten  Semo^ner  be4 


$^9fif<^e  (lifteiit(ümli<f^Mtefi  Ut  alten  Setoo^ner.  TT 

Sante«  i^t  Serf^SItniB  ^u  ber  finsteren  99et)ol(erung  (u  beßimmen ,  iß 
no$  nic^t  mit  @id[^ec^eit  gelungen,  grüner  |»ielt  man  {te  allgemein 
fftr  eine  ten  Snbianem  Ux  Keujett  0&n^1i(4  frembe  SKa^e:  bie  @te> 
lete  bet  tumuli  finb  (nai^  Assal  37  unb  Atwater  116)  hiq  unb 
bttf,  feiten  über  5'  gro^,  t)on.  fuTjem  breiten  ®efi(bt,  fe^r  großen 
lugen^ft^len  unb  breitem  JHnn ,  niebrtger  @tirn  unb  {iemli^^  ^ol^eii 
9otfentnod^en  —  eingaben  bie  ft<^  inbejfen  rec^t  Xüoff\  ouf  mand^e 
3iibianerk»51(er  bejie^en  laffen  mätben.  2)agegen  ^at  Warren  (Am. 
Jonmal  of  sc.  XXXI V,  47)  @d^abel  au4  alten  eräbem  im  9)orb> 
meßen  ber  bereinigten  Staaten  befd^rieben,  welche  er  ben  )>eruanif(^en 
A(^nU<^  fanb;  ße  {eigen  breitere  unb  ergebenere  Stirn  aU  bie  ber  3n« 
bianer,  fleine  regelm&tig  geformte  Sugen^d^len,  meniger  oorße^enben 
Untertiefrr  unb  unregelm&gig  abgeplattete«  Hinterhaupt,  n)oraud  benn 
Delafield  (16)  foglei(|^  ^u  fdj^lie^en  bereit  iß  baf  jene  Urbemo^ner 
ber  Sereinigten  Staaten  fpöter  über  9Re|ico  na(!|i  $eru  gegogen  feien! 
9tü6)  Morton  (229)  ge^dren  bie  au«  ben  tumuUs  ßammenben  @4d« 
bei  offenbar  ber  ameritanifc^en  9ta9e  unb  {wor  »a^rf^einlic^  »bem 
toltefifdl^en  Sioeige"  berfelben:  Srßere«  ftnbet  fi<^  bur(^  bie  beigegebe« 
nen  ^bbübungen  beß&tigt ,  Se^terem  miberfprectien  bie  (p.  259)  gege« 
benen  SRaage  $iemli<b  befümmt,  benn  bie  brei  ett^&bel  o^ne  tänßli<^e 
2)eformation ,  mel(^e  allein  in  8etro(^t  tommen  tdnnen ,  ßimmen  in 
i^ren  Ser^&ltniffen  om  n&ctißen  mit  mehreren  Sd^&beln  ber  t^|igen 
Snbianer  gufammen.  (Sbenfo  iß  e«  mentgßen«  bemer!en«mert(^,  menn 
an^i  ni^^t  betoeifenb,  ba^  ein  audgegrobener  jfopf  Don  rotl^em  pfeifen« 
t^on  gong  bie  Stauen  eigen t(fimli(!^{eit  ber  fp&teren  Snbioner  barßeOl 
(Squicr).  Huf  »ie  locferem  »oben  inbejfen  aüe  »erfuc^e  ße^en 
ettoa«  Seßimmte«  über  jene  Urbeoolterung  ju  ermitteln ,  »erben  mir 
inne,  menn  mir  ^dren  bag  na4^  Squier  überhaupt  nur  ein  um 
imeifell^oft  ontifer  6dS^&bel  gefunben  morben  iß  im  X^^ole  be«  Sctoto 
4  miles  unterhalb  S^iUicot^e,  ber  Morton 's  toltetif^^er  Slafe  ange« 
^drc  (Nott  and  Oliddon  a.  a.  O.  291)  —  ®runb  genug  ßdi^  aller 
epecutationen  aber  bie  9ngo^l  ber  oerfd^iebenen  Xafen  in  oor^ißori* 
fi^er  3eit,  über  i^e  Serfaffung  9iegierung«form  unb  Steligion  ju  ent« 
galten,  jumal  bo  e«  bi«  ie|t  ni<^t  mdglidl^  gemefen  iß  bie  amerifont' 
f(^en  9ftert|^iimer  mit  einiger  6i<l^er^eit  na<^  oerfdl^iebenen  Seitaltem 
§u  fonbern. 


78  Sanbbtu. 

Um  (in  treue«  9\\l  Ux  norbomerlfanif^ett  SnManet  )U  cittiDcr' 
fen,  bQ«  un«  in  ben  @tanb  fe^e  ibre  gi^id^citen  iinb  Seiflungcn  ri4* 
tig  §u  märbigen ,  mflgte  ^  un«  gemattet  fein  in  bie  3<it  t^or  brt  In« 
fünft  bec  Suropder  iurflcf^ufcbauen;  tenn  feitbem  finb  wefentli^ 
Ser&nbecungen  mit  il^ncn  ootgegangen ,  unb  jmor  finb  bic  dßU^ßen 
Sditer,  namentlich  ^Igontin«  unb  3rotefen,  am  meitefien  ou4  i^iem 
urfprunglid^en  3uiianb  herausgetreten  unb  am  fd^neU^en  gefunten, 
ober  au4  ben  (Suropäern  am  beßen  betannt  gemorben,  mft^renb  bie 
mefilic^eren  I&nger  auf  i^rer  früheren  @tufe  oer^arrt  unb  ^ngleicl^  un« 
betanntet  geblieben  ftnb:  oon  jenen  liegen  genaue  Sericf^te  fett  bem 
tlnfdng  Ui  17.  Sdbrbr  t)on  biefen  meifi  nur  au«  neuerer  unb  neue» 
9er  3^t  bor.  2)iefe  Oerb^ltnifTe  mu|  man  bei  einer  )ufammenfa(fen' 
ben  6d^ilberung  ber  Sdlfer,  wie  wir  fie  bier  ^u  geben  berfuc^n  woaen, 
fttti  bor  Sugen  bebalten  um  in  feine  unfiottbaften  SeraUgemetnc« 
rungen  }U  berfdUen  unb  feine  Serwecbfelungen  ber  Bnten  unbSdlfer 
iu  begeben. 

1 .  Sie  mangelbafte  91u«|iattung  Omenta*«  mit  einbeimif^en  Se« 
realien  unb  mit  größeren  ^ur  3u4t  geeigneten  Sbi^^^n  bat  o^ne  Bmei« 
fd  einen  febr  bebeutenben  3)ru(f  auf  bie  Sntwidelung  feiner  9ewo(^< 
ner  ausgeübt.  2)ie  erficren  befcbränfen  fi4,  abgefeben  Don  ber  (mel« 
fefbaften  Qtfx^tn^  be«  9toggeu«  oor  «Unfunft  ber  Spanier  in  S^ile 
(Molina),  auf  ben  SRai«,  gewobnlicb  corn  fd^lecbtbin  genannt,  ber 
biefem  Srbtbeile  eigentbümllcb  \%  Weben  ibm  fdnnen  in  ben  Sdn* 
bem  mit  welchen  wir  un«  gegenwartig  befi^äftigen,  aU  eubfißcng' 
mittel  nur  no(b  einige  Wirten  oon  Sobnen  unb  MrbifTen  in  Setra^t 
fommen.  Saber  fubtte  ber  Sanbbau,  obgicicb  er  nicbt  leitet  gan{  oct' 
na^löfPgt  würbe,  bier  meijl  ni*t  ju  feflfäfflger  8eben«weife ,  fonbern 
blieb  gewobnli*  in  »erbiubuug  mit  3agb  unb  gifcberei  unb  fejfelte 
nur  in  geringem  3»ao§e  an  ben  »oben.  Ma<b  Gallatin's  jUDer* 
läfpger  Unterfucbung  welche  mit  größerem  «ufwanb  aU  nitbig  ben 
fianbbttu  al«  einbeimif*  bei  ben  3nbianern  bewiefen  bot,  bauten  «all 
im  Offen  be«  9Wifflfpppi  aUe  »ölfer  oom  meiicanifcben  Meerbufen  bW 
gu  ben  grogen  Seen,  ßanbbau  feblte  nur  im  »orben  oon  ffii«confln 
«nb  im  «orben  be«  Äennebec,  in  SWaine  «eu  »raunfdS^weig  unb  N. 
fcicoUa.  wäbrenb  ibn  einige  Sölfer  r>o\\  «Reu  Cnglonb,  bie3rofefen 


am^  tiomrnttid^  Mf  fftblii^en  6t&imnc  nnttr  aflen  in  ber  grd^ten  9iu^ 
be^vng  trieben;  im  9Beßen  hH  9H(f{f{{pDi  oetbreitete  et  fld^  nut 
jttcr  Mc  in  feßen  SXrfcm  angefiebelten  Sticcatta ,  Slanban  unb  9Reni' 
ttni,  Me  Ofagen  unb  brei  6tftmme  ber  fübli^en  6iou|,  tie  ^n>ni, 
Stbfeo  unb  einige  Snbtaner  om  Red  River.  Brackenridge  (96) 
fift  ^icqu  no4  bie  Oma^a  unb  9unca  unb  bie  fämmtlii^en  Stlter 
•n  Ht  fAbwefllicben  6eite  bed  9K{fouri.  So  Sanbbau  fehlte,  waren 
Me  3nManec  in  ben  biegten  S&lbem  ^auptfft(^tt(^  Se^i&ger  (ba<  alk 
if  bcc  eennis  eanrndentia,  ber  omeritanifcf^e  SRot^l^irf^),  in  ben  9ri« 
tiem  letten  ^e  oon  ber  Sfiffelingb,  biH^  »ar  ber  Sflffel  (ober  tiefer 
fBi\n)  in  alter  3<it  on^  auf  ber  O^feite  be<  aRtfftffi^t>i  ^niif^,  nament« 
l«|  im  f&Mi^enStgconfin  unb  Vti^\%an,  am  (Srie  6eeunb  inftentn<|^ 
M  (u  bcn  «Oeg^anie«  (Schoolcr.  IV,  92).  Ser  fog.  »Übe  Retl 
ober  bie  milbe  (Ber^e  (sisania  aqoatica)  im  Korbmeßen  ber  großen 
9ririeen  ein  »i^ltigei  Sobrungdmittel ,  »urbe  nid^t  angebaut,  fon» 
bctn  nur  anigefiot^ft  mo  er  oon  felbfl  wu^i«.  6ein  ®ebiet  er^retft 
fl<(  oom  6ftb»e9«Cnbe  be«  Widbigan  See4  bi«  gegen  ben  Lake  of 
tiie  Woods  ^nauf  (Morse  App.  30);  er  gebeizt  in)tf^en  81^  unb 
ftO^  n.  9.  oom  atlantif^en  Speere  big  |u  ben  QueQen  oon  6.  Peter's 
R.(KeatingII,  107). 

itebcn  bem  9Raig  aU  ber  ^aut»tf&<bli(bPen  Ka^mnggt^flanie  mer« 
ben  in  ber  Siegel  )ur  fCug^^filfe  no(!b  mehrere  SarietSten  oon  Sonnen 
unb  itflrbiffcn  gebaut,  votXd^t  mit  benen  beg  Slaifeg  oon  $r.  9)a|t« 
milian  (e»  II,  124)  nt^er  angegeben  morben  finb,  ni^flbem  (trbfen, 
Soffermelonen,  Vfitfl^^r  6onnenbIumen,  $ataten,  Sitronen  ((e|tere 
»enigfleng  in  neuerer  3eit  j.9.  bei  ben  SRenitatie,  Ofagen  unb  $an>ni 
—  de  Smet  261,  Pike  II,  273ff.)  unb  fe^r  aUgemein  Sabal.  Sine 
dnfammenfcaung  ber  alten  3«ugni{fe  über  ben  Sanbbau  ber  Singe» 
bereuen  {hibet  man  bei  Halkett  325ff.  2>a6  er  betrAc^tlic^  mar, 
ge^t  aug  oielen  Angaben  b^toor.  Hudson  fa^  auf  feiner  erßen 
go^rt  (1609)  bei  einem  3>orfe  am  ^ubfon  eine  9Renge  oon  SRaig 
unb  Sonnen  bie  ju  brei  Gdbiffdlabungen  ^ingerei(!bt  l)ahtn  märbe. 
3)ie  Srofefenfiabt  ^oi^elaga  iag  inmitten  angebauter  gelber  bie  Waig, 
Sonnen,  Stetonen  unb  ^oiele  anbere  ^xud^U**  trugen  (Gartier  bei 
Ramuaio  a.  a.  O.).  Ilud^  in  \piittin  Seit  bauten  bie  3ro(efen  inu 
mer  meit  melj^r  gru^t  afg  jie  fär  ein  3a^r  attein  beburficn;  ttraf 
FroDten^e  fgnb  1696  bei  i^nen  SRaigfelber  oon  r/2— 2Uenes 


TS  9aiiMftu. 

Um  ein  treue«  9\it  Ut  norbaraedtantfc^eit  Snbianer  gu  etttwer' 
fen,  bQ<  un«  in  ten  @tanb  fe^e  x^xt  S&^igteiten  un^  eeißungcn  tid^* 
tig  §u  n)ärMgen ,  mfiBte  ed  und  gejtottet  fein  in  bie  3eit  dor  bet  9n' 
fünft  bct  Suropoer  iucflcf^ufcbauen ;  benn  fettbein  finb  mefentUd^e 
Ser&nberungen  mit  i^^ncn  vorgegangen,  unb  jmar  ftnb  bie  öfUcl^pen 
Sdlfer,  namentlt^^  9(gonfin«  unb  3rotefen,  am  weiteflen  ou4  i^mn 
tttfpräuglitl^en  3uiinnb  herausgetreten  unb  om  (tf^neUfUn  gefunten, 
aber  au4  ben  Suropaern  am  beßen  betannt  gemorben ,  m&^renb  bie 
»eftUc^ercn  l&nger  auf  i^rer  früheren  @tufe  eer^arrf  unb  )nglei4^  um 
fcftannter  geblieben  ftnb:  oon  jenen  liegen  genaue  Seri^ite  feit  bem 
Snfang  be<  17.  3a(r^.,  oon  biefen  meift  nur  üui  neuerer  unb  neue» 
fler  Seit  Dor.  2)iefe  Serl^&Uniffe  mul  man  bei  einer  gufammenfaffen' 
ben  6$ilberung  ber  IßiiUx,  mie  mir  fte  ^ier  ^u  geben  Derfu^n  moden, 
{let€  uor  Sugen  be^ialten  um  in  feine  un^ott^aften  SeraQgemeiue« 
rungen  )U  i^erfaften  unb  feine  Sermec^felungen  ber  Seiten  unb  Sditer 
ju  begeben. 

1 .  £ie  mangelhafte  91tt«|lattung  Omenta'«  mit  ein^^eimifc^en  Ge« 
realten  unb  mit  grdferen  ^ur  Su<^t  geeigneten  Spieren  ^at  o^nt  Sioei' 
fei  einen  fe^r  bebeutenben  2)ru(f  auf  bie  (Sntmi(felung  feiner  9trool^* 
ner  ausgeübt.  S)ie  erjleren  befc^ränfen  ficb,  abgefe^en  Don  ber  )mei« 
fe((»aften  Sfifen)  bed  Sloggen«  Dor  ^ntunft  ber  Spanier  in  S^ife 
(Molina),  auf  ben  Waid,  gemd^nlic^  coro  fd^lec^tl^in  genannt,  ber 
biefem  Grbt^ie  eigent(^ämiicb  \%  9teben  i(^m  fdnnen  in  ben  Sin« 
bem  mit  melden  mir  und  gegenmartig  befc^&ftigen ,  aU  Subfißen^* 
mittel  nur  xiod^  einige  ftrten  Don  Sonnen  unb  ftürbiffen  in  Setrod^t 
femmen.  2)a[^er  fubrte  ber  Sanbbau,  obglei(b  er  nid^t  leitet  ganj  oer« 
nad^lSffigt  mürbe,  ^ter  meifi  ni(bt  (u  fef^&ffiger  Sebendmeife ,  fonbern 
blieb  gemd^nii^  in  Serbinbuug  mit  3agb  unb  gifd^erei  unb  feffelte 
nur  in  geringem  SRaa^e  an  ben  Soben.  Wac^  GaUatin's  jupec 
l&fftgcr  Unterfuc^ung  welche  mit  grdB^tem  «ufmanb  ali  ndt^tg  ben 
Sanbbau  all  ein^imif^  bei  ben  3nbianern  bemiefen  fyat,  bauten  aRaid 
im  Oflen  Ui  SUf^ffippi  atte  Sölfer  uom  me|icanif(^en  9Reerbufen  bi< 
tu  ben  großen  ®eeii,  ianbbau  fehlte  nur  im  ttorben  90n  ffiidconfln 
unb  im  Korben  M  Jlennebec ,  in  9Raine  Kcu  Sraunfd^meig  unb  N. 
Scotia,  m&(»renb  i^n  einige  Sölfer  Pon  9teu  Snglanb,  bieSrofefen 


<Pcrh>üflintft  bet  Sortafte,  3u6ereitu«fl  bei  €peifen.  81 

.  .'üicbr  t^cr,  ba^  mut^ipittige  Sermuflttng  ber  ®a6en  be«  großen  (Bei« 
\u.\  in«befonbere  M  üWaife«,  feinen  3otn  errege,  ©ief  fc^cint  {u 
vier  3eit  bte  5lnfi(^t  be«  unr^erborbenen  SI(>eUe«  ber  meip  tief  reliöid* 
f.n  ^nbioner  gemefen  ju  fein,  in  Mücffli^t  be«  3oflbtt)ilbc«  »ie  ber 
rfrnte,  bie  nur  in  geinbe«lonb  noc^i  Äröften  jerjiört  mürbe  (Keating 

I.  395,  Hunter  275),  unb  menn  e«  |^ter  unb  bo  anbcrd  ifl,  mie  bei 
manchen  ber  armfeligen  unb  ro^en  Sdifcr  be«  sterben«  (Heame 
120)  ober  neuerbing^  bei  Dielen  anber^  gemorben  ifl,  fo  barf  man  bte§ 
wohl  Dor}ugU(^  aU  eine  golge  i^re«  moralifc^en  Serftniend  betra(!(i< 
ten.  tsaerbing«  ^errfdbt  bei  8e{Hi(^Ieilen  gemd^nlic^  bie  t^öri(^t{ie  Ser« 
ff^menbung,  fie  i|l  @itte,  burd^  ®a{lfreunbfdbaft  unb  $iet&t  geboten, 
jugleic^  mie  bei  und  eine  Qa^t  ber  @itel(eit  unb  eine  miUtommene 
(Betegen^eit  {ur  $ra^lerei,  ober  imetflofc  IBermufiung  ber  93orrät^e 
ober  ber  Sei(^t{inn  gar  feine  gu  fammeln,  mie  er  in  früherer  3<it  aUer« 
bingd  ben  ^nmo^^nern  bed  Oberen  @eed  ^ugefc^rieben  mirb  (de  Laet 

II,  12),  lag  fonji  feinedmegd  im  ^l^axatUi  ber  Snbianer,  fonbern  fam 
nur  feiten  oor.  @ie  gingen  meift  mit  i^ren  äSorrdt^en  fparfam  um, 
mie  biei  j.S.  no(^  Pike  (IT,  273)  oon  ben  Dfagen  bemerft;  fpdter 
freiließ  mürbe  bie§  anber«,  benn  ^u  ber  attgemeinen  S)edorganifation 
ber  (Sefettf^^aft  fam  bei  i^nen  baufig  no(^  ber  Umflanb,  ba|  fie  {1$ 
für  ben  gaU  ber  92ot^  auf  bie  Unter{iu^ung  oon  Seiten  ber  Siegierung 
ber  bereinigten  Staaten  oerliefen  (fo  bie  X)afota  na<^  Keating  I, 
439,  unb  biete  anbere). 

9Ran  bema^rte  bie  9Raidoorr&t^e  am  gemdbnlic^llen  in  ben  fog. 
Caches  unter  ber  (Srbe  auf,  mo  man  fie  {mifdben  TlatUn  auff(^uttete 
unb  forgfältig  mieber  bebecfte.  ^er  SRai«  mürbe  auf  oerfdbi^^^ne 
Seife  jubereitet,  in  SBajfer  gelo^^t  obe/  gerdjlet ,  bann  im  Dörfer  ge» 
flogen,  au«  freier  ^anb  ober  mit  einer  a'n  einem  Saumjmeige  aufge« 
^ftngten  Äeule  («bbilbung  bei  Schoolcr.  IV,  pl.  21),  anbermdrt« 
imifd^en  {mei  Steinen  gerrieben  (Memoirs  Rist.  Soc.  Pennsylv.  in, 
121);  mit  etma«  gett  gemif(^t  mürbe  bad  m^\  gu  Äugeln  gebaUt 
ober  in  Xuä^n  geformt  unb  fo  gegeffen.  3u  ben  Jhi^en  au«  9Rai«' 
me^l  ober  Sonnen  tarn  M  3uto{l  getrocfneter  gifdi»  u.  bergl  (de 
Laet  U,  13  na^  Champiain).  (Sin  Seutel  mit  gerd^etem  Tlai^' 
me^l  mar  ber  gemd^nlii^e  Sleifeprooiant  (Young  a,  187  note). 
CarYerrft(^mt  bie  9R&6ig(eit  mel^^e  bieSiou;,  Saut  unb-gfi^^fe, 
Viippttoap,  ffiinibeg  im  Sffen  unb  Xrinten  beobachteten,  unb  gemif 


g2  Vlüiffii^tn .  iSthfmtt. 

ifi  btcfc  in  afterer  Seit  weit  iiöin  unb  aOoemetncr  gewefcn  aU  f)>ft« 
tcr^in.  S)ie  Singeftotenen  üon  glotiba  pflegten  etji  na^  Gönnen« 
Untergang  ju  effen  unb  fld^»  Dot  bem  Sffen  ba«  (Befielt  )h  roafd^en 
(LaadoDniere28);  f on^  ifl  \oW  Sleinli^feit  feiten.  Ota^Iieiten 
)tt  bejiimmten  6tunben  mürben  ni^t  lei^t  eingehalten ,  man  ag  \o 
lange  ber  Qppetit  unb  ber  Sorrot^  reii^te ,  bei  manchen  ber  fublii^en 
Sölfer  »urben  neuerbing«  fogar  9re4iniittel  angewtnbet  um  bai 
effen  fottfe^en  {u  tonnen  (Catlin).  Snbeffen  at  mon  immer  nur 
mä^ig  fon>o(I  oot  a\4  m^  ben  %a9tn,  bie  allen  »ic^tigeren  Unter« 
ne^mungen,  namentli^i  bem  ftriege  unb  ber  3agb  oorautfgingen ,  um 
burd^  fte  bte  Oetfler  fid)  geneigt  ju  ma^en  unb  im  Zranme  oon  t^nen 
mitget^eüt  ^u  erhalten,  mo  ber  geinb  ober  ba«  9BUb  {l<^  aufhalte  unb 
in  meiern  ^nja^I  (CatTer  247,  Nuttall  1S2,  Keating  I,  94). 
S>a«  ^t\\^  mirb  oon  ben  meiflen  getod^t  ober  getrotfnet,  oon  man« 
4ien  au4^  ro^  fi^g^ffen.  Die  Katd^eg  genoffen  toebet  oegetabiUfc^e 
no^  animalif^e  Kal^rung  ro^ ,  fonbern  )>f(egten  IQe«  fogar  jn  flart 
jU  to4en  (Adair  412). 

2)a4  eingige  Oetrdnt  ber  Sölfer  oon  Reu  Snglanb  unb  oon  fenn« 
fi^toanien,  ber  ^uronen  unb  oieler  anberen  mar  ffioffer  (Hntchin* 
80D  I,  418,  Mem.  Bist.  Soc.  Penosylv.  III,  122,  Sagard  146), 
au^  in  Sirginien  fannte  man  fein  beraufd^enbe«  ®etr&nt  (8tra* 
chey  74),  mad  Oarcilasso  mit  Unrecht  au(^  oon  ^loriba  6c(aup« 
tet,  ba  Gabeza  de  Vaca  (537)  ba«  (Segent^eil  oerfl^ert  unb  fogar 
oon^  ^rrfd^enber  Zrunffud^t  ^pti^t.  Z)en  «ufgu§  meieren  man  in 
grori^a  oon  ben  Ihtolpen  unb  jungen  Xrieben  ber  heilig  gehaltenen 
Cassine  yapon  ^be4  geliebten  Saume«''  bereitete  (Bartrara  348, 
Bo88u  bei  gabri  II,  131),  foQ  inbeffen  feinen  ftaufd^  etjeugen. 
auier  biefem  aber  bereitete  man  au4  ®etr&nfe  au4  ^almfrAc^ten 
(Lafitau  II,  125).  3)ie  Slomcoeten  unmeit  ber  SRunbung  be«  &o« 
(orabo  oon  Xe|a4  gellten  ein  beraufi^enbed  (Betr&nt  au4  einer  Srt 
oon  Sonnen  ^er  (Charlevoix  315).  9ta^  Coreal  (I,  37)  mdre 
ber  (Benuf  oon  6pirituofen  in  gloriba  nur  ben  itdnigcn  erlaubt  ge« 
mefen.  3m  Korben  gab  e4  bei  ben  C^ippema^«  (ft^^et^em^an«?  — 
biefe  )eigten  ^^  aud^  fp&ter  bem  Xrunte  ni^t  ergeben  na<b  Macken- 
cie,  Dunu  102)  (mar  ein  6i^minbel  erregenbe4  (Betrftnt  ba«  oon 
einer  ben^eibelbeeren  d^ntic^en  9flan§e  gemonnen  mürbe,  e#  mar  aber 
nur  oon  mebidnif^Km  Oebrow^e.  Den  Qttama  lieferte  bet  6af t  Ui 


S^otn«  einen  Stttfertranf,  bie  d^ppma^^  ^otomatomi  unb  3rotefen 
fohlten  ben  6aft  be«  8u<feTQl^ornd  ^u  Suctet  ein  unb  mehrere  nörb* 
Itd^e  Sditer  benagten  ju  bemfelben  Swdt  ben  6aft  bet  Sitte  (Ro- 
gers, M*Culloh  77,  Eeating  I,  489,  Morgan  369),  aber  e« 
f^etnt  ni^^t  bog  6erauf<^enbe  ®etrante  au«  bem  Buder  Don  i^nen 
bereitet  mutben. 

9Ran  tennt  bie  Sermfi^ngen  mel^^e  in  SpiUttt  3cit  ber  Xtunt 
untet  ben  Snbianem  on0cri<^tet  b<tt ,  unb  ifl  oft  fo  meit  9e9an9en 
i^nen  einen  unmiber|le^li(^en  ^ang  gu  bemfelben  {Uiuf^reiben.  3m 
ftegcnt^eil  etgiebt  ^ä)  ou«  otelen  Seugniffen  bag  ed  oielme^r  fa^  über« 
aO  er^eblitt^e  9tu^e  getötet  ^at  i^n  eintufubten.  Z)ie  Korbinbioner 
unb  S^epem^an«  machten  {1^  no4^  neuerbingd  n\ä)i  oiel  aud  Srannt* 
»ein  unb  bie  Singeborenen  an  ber  ^ubfon^bai  mochten  i^n  menig« 
9ene  niemaU  {u  ^o^en  greifen  taufen  (Heame  237).  %u^  bie 
ftaoaio«  finb  bem  Zruntc  ni^^t  ergeben  (BackusbeiScboolcr. 
lY,  214).  Sei  ben  ftanfa«  unb  $ani  mar  no^  1S20  Sruntenl^eit 
feiten  unb  l»erf)>ottet  (Say  bei  James  I,  125,  265)  unb  Major 
Long  )n>eife(t  mit  Ste^t  (ebenb.  U,  374)  ob  \i^  ben  3nbtanern  eine 
gtofe  naturlid^e  Segierbe  nac^i  @))irituofen  (uf^reiben  lajfe.  Suget 
ben  SRifflon&ren ,  ben  SifdSidfen  Don  Duebec  unb  man^ien  ftoloni^en 
^ben  aucb  bie  Snbianer  bon  &anaba  in  früherer  Seit  dfterd  gegen 
ben  Sronntwein^onbel  ptott^xtt,  ber  franjdfif^e  (Souberneur  bi^^t 
i^n  aufit^t  (1661,  Brasseur  I,  97).  3)ie  Singebotenen  am  Z)ela« 
n>arc  ^aben  fc^ion  um  1670  ernfilicti  gebeten  biefen  ^anbel  einjulleaen, 
ba^felbe  ifi  ^&ufig  unb  bon  Seiten  bieler  Sölter  bon  Wen  Snglanb 
gcf^e^en ,  fie  ^oben  bie  Bufu^r  pon  ®))irituofen  {u  binbern  gefirebt 
(Gordon  31,  Elliot  II,  84,  Halkett  201),  aber  bergeben«,  ber 
^anbel  mar  füt  bie  9Beigen  )u  geminnreic^.  ^Qerbing«  mürbe  er 
1633  in  9Ieu  Snglanb  oerboten,  ebenfo  unter  W.  Penn,  in  $enn« 
f^Ibanien  unb  Connecticut  bebro^te  man  i^n  mit  ©trafen,  aber  o^ne 
(Ktfolg  (Drake  a,  155,  Toung  190,  Gordon  82,  Halkett  190, 
Alemoirs  H.  8.  Penns.  III,  2,  206).  ^®<bictt  euren  SBein  unb 
9rannt»ein  tn4  ®ef&ngnii",  fagte  (in  3nbianer,  ^biefe^  nic^t  mir 
ri^^en  ba«  Unglud  an  bad  gcf^^iebt''  (Le  Jeune,  Rel.  de  la  Nout. 
France  1633,  p.  156).  2)iefer  iRnp^t  gem&6,  baf  im  (SetrAnte  felb^ 
ber  ®ei9  mo^nt  mcl(^er  in  ben  Serauf^ten  f&^rt,  au«  i^m  ft»ri(^t  unb 
bttr<^  i^n  ^anbett,  blieben  Seleibigungen  unb  lBerbre(^en  bie  imXrunte 

6* 


g4  Sruttffui^t,  Xabof. 

it^an^tn  würben  unbejiraft,  \>a  jte  bem  I^^itet  nit^t  jugercdS^nd  mu 
ben  fonnten,  unb  ba^er  fam  e*  bai  ftittjelne  p<^  bidweilen  in  bn  16« 
fl(!^t  bctoufd^ten  um  an  i^ren  geinben  ungefiroft  fHaä^t  nehmen  ju 
fönnen  (Lawson  200,  Timberlake  53,  laPothcrie  IV,  79). 
3n  «otb  ftatoltna,  mo  t>ox  b«  «nfunft  ber  ffleijen  Srunffud^t  eben« 
faU^  unbefonnt  »ar,  ging  e«  ebenfo  wie  anbetw&rt«:  ein  Serlrag  ber 
bte  ffiinffl^tune  be«  Mum«  oerbot,  würbe  gefi^loffen,  blieb  aber  un* 
ottlgefü^rt  (LawBon  202).  a)ie  ft^erolee  Ratten  feine  geiflieen  ®e» 
tr&nte  au^er  bem  oon  ben  Seigen  i^nen  jugebrai^ten  Branntwein 
(Timberlake  35),  wie  fie  fugten  au<^  bte  SRu^foge  ft^octaw  unb 
(SJfy\da\ato  biefen  fern  tu  galten ,  fie  ^aben  i^n  ben  ^&nb1ern  dfter« 
weggegoffen  unb  e«  war  longe  3eit  ^inbur^  immer  ber  erfie  9rtiM 
i^rer  SertrAge  mit  ben  Seifen ,  ha%  bie  Sinful^r  bedfelben  «verboten 
bliebe  (Bartram).  3n  Storbwe^omerifa  oerfc^m&^ten  in  fru^etet 
Seit  bie  ftofufc^en  (@itfo)  ben  Branntwein  (Marchand  I,  246). 
3n  Solge  eine«  Verträge«  jwifi^en  ber  rufftfd^en  Regierung  unb  ber 
0ubfon«bai«®efeaf(4aft  (1842)  foa  ber  ^anbel  mit  bemfelben  in  ie« 
wen  ©egenben  neuerbing«  aufl^ören  (G.  Simpson  II,  206).  64 
bleibt  nur  übrig  ^u  gefielen  baf  bie  3nbianer  fe^r  geringe  @cbulb 
^aben  unb  baf  e4  ber  ganzen  (Energie  ber  gewiffenlofen  0&nbUr  be« 
burft  ^at  um  fie  burcb  Xrunf  ju  ruiniren. 

€>t})X  ottgemein  t^crbreitet  al4  narfotifdjie«  SRittet  unb  jugleic^ 
beim  &ultu4  t^on  wi(!^tiger  ^nwenbung  war  ber  Xabat.  Sei  ben 
Ibenati  (.9.  unb  in  @ub  (Carolina  raudSiten  Wänner  unb  Seiner  faf 
beliAnbig  (Lettres  edif.  I,  676,  Lawson  30),'bei  anb^ei^n  Sdltem 
meifi  nur  bie  SRdnner.  Hudson  fanb  1609  nörbli^^  oon  Sap  doh 
Xabat4))feifen  t>on  X^on  mit  tupfernem  Slobre  in  ®ebraud^  (Coli. N.T. 
Hist.  Soc.  I,  122).  3)a4  l^&uflgfte  unb  am  meiflen  in  S^ren  fle^enbe 
Slaterial  berfelben  war  ba4  be4  9{ot(^enpfeifenf!einbru^4  in  ber  Wtte 
be4  ffiege«  Dom  oberen  tRifPffippi  {um  aXiffouri ,  eine4  ^eiligen  $Ia||€4 
an  tot\^tm  einfi  ber  grofe  (Seift  ^u  feinen  JHnbern  gerebet  ^atte,  bo4^ 
gab  e4  au<^  nodji  anbcre  Srüd^e  beren  Steine  ^u  pfeifen  Derorbeitet 
würben  (Ao^lII,  82).  3n  9leu  (Snglanb  würbe  meifi  ni^t  reiner 
Zabat  gerau(^t ,  fonbem  eine  9llif<^ung  Don  Zabat  mit  onberen  9\iU 
lern  ober  Soumrinbe,  unb  Lawson  (173)  giebt  an  bo(  fowo^l  bie 
Vflante  al4  audy  bie  Subeieitung  ber  Slitter  welche  in  9toTb  Claro' 
lino  geroui^t  würbet^»  oon  unferem  Zabof  oerf((^teben  waren.   Der 


€ali.    3a(|b  unb  Sifd^fang.  85 

91m6^  toutU  ium  X^eil  ^{nunt<rgcf(|^lu(ft  um  ben  (Sffect  be«  9laudlKn« 
iu  et^i^en.  S)ie  S^epeto^on«  im  9^otben  unb  bte  S)atota  tm  ffieflen 
fotten  ben  iSthxmä^  be«  Xabtff«  in  alter  gdt  ni<^t  getannt,  fonbetn 
etfi  hnxd^  bic  ^AnMer  tennen  %t\txnt  f^ahtn  (Mackenzie,  School- 
eraft  in,  244),  bo^  bouten  aüt  3nbionerbölt<r  in  b«r  9ia^e  be«  9el« 
fengebirge«  nadS^  $r.  aRo|tmi(ian  (c,  II,  122)  eine  ^tt  bet  nicotiana. 

@a1i  {U  getoinnen  bemühten  {t<^  bie  meiflen  Sdlter  gar  ni^ft;  bie 
bon  ÜtetD  ^am)>f^ire  Ratten  flber(out)t  feine«  (Belknap  in,  69), 
unb  bie  gtogen  Sorrat^e  meiere  bie  $rarieen  barboten ,  blieben  fafl 
unbenu^t  unb  mürben  nur  audna^m^meifc  in  (gebraudi^  genommen 
(Keatin^  1, 116,  $r.  9Ka;.  c,  11,  127);  anber«  mor  e«  bei  einigen 
fübli^en  Sdlfern,  benn  mir  ^ören  oon  einem  ftriege  ber  1690  {tpi« 
fd^en  ben  Wa^ito^e«  unb  Xaenfad  um  ®a\^  geführt  mürbe  (Coli. 
N.  Y.  Bist.  Soe.  II,  334). 

Die  3agb  unb  ben  8if<^fang  ber  3nbianer,  melden  Unteren  ^o^t 
(II,  142)  neuetbing*  fe^r  gut  gef4>ilbert  ^ot,  motten  mir  nic^t  au«* 
fft^lli^  befc^reiben.  Sie  mürben  attermfirt«  mit  ber  gröBten  ®ef<^i<f« 
tti^feit  betrieben,  mel^e  unerla|li*  mar,  menn  fte  bie  erforbertt(*e 
«u«beute  liefern  foflten.  S)er  3äg«  oerfleibete  ft*  (>4ufig  in  ba4  S^ier 
ba4  er  ju  jagen  beabjid^tigte,  a^mte  (orgf&Uig  feine  »emegungen  unb 
Saute  na4  um  e«  ju  t4uf<^en ,  bie  genauere  «enntni|  aUer  feiner  8e» 
bett«gemo^n^eiten  ^^ttU  \t>m  ben  (Srfolg  unb  mit  biefem  bie  aSefrie* 
bigung  feine«  (S^rgei^e« ,  benn  n&^^jl  bem  SRu^me  be«  ftrieger«  gab 
e4  feinen  ^ öderen  aU  ben  be«  gef*idten  3&ger4.  «un^lofer  mar  frei* 
li*  bie  3agb  mo  man  grofe  »ilbjäune  ober  »erbaue  ^erjletlte  um 
btt«  »ilb  jufammenju^^alten  unb  in  einer  bejtimmten  iRi*tung  oor* 
m&tt4  tu  treiben  mie  in  Meufunblanb  (Cartwrightl.  7).  a)ie3to* 
fefen  beobad^teten  in  ber  3agb  eine  meife  Defonomie:  ju  gemiffen  Sei- 
ten mutben  bie  meibli^en  Siliere  gef<^ont  (Morgan  345);  bei  anbem 
Soltetn  liej  e«  ber  fiberglaube  ^ierju  ni*t  f ommen :  in  (Sanaba  t5b- 
tele  man  aOe  *irf*e  auf  ber  3agb ,  bamit  bie  pie^enben  bie  übrigen 
nU^I  warnen  unb  i^nen  ratzen  möd^ten  p*  in  oerffeden  (Sagard 
266).  «e^nli^e«  fd^eint  man  in  ®üb  Karolina  unb  anberm&rt«  felbp 
»on  ben  «no^en  ber  oerje^rten  3agbt^iere  no*  gefürd^tet  »u  ^aben, 
btf  man  9ttl  oerbtannte,  meil  fonp,  mie  man  glaubte,  ba4  »ilb  p^ 
att4  bem  «anbe  jurudjie^en  mürbe  (Lawson  52).  Um  bie  3agb* 
t^iere  ober  gif*e  breip  »u  ma<^en,  baf  jte  P4>  furi^tlo«  nd^ern,  mirb 


86  SenDÜjiung  M  9ilbe<,  SBithmg  bei  Velj^anbeM. 

i^nen  bllweilen  t)om  aSijet  eine  hmt%\id^t  Webe  gehalten ,  dfter«  mn* 
bet  et  ott(f)  borget  mandl^eTlet  Saubertfinfle  )U  btefem  S^tdt  an. 
J)a^et  barf  man  jic^  nidi^t  wunbern  ba|  ber  3Äö«t  jid^  föif  ^«w  Wti^' 
ten  erfolg  feine«  Unternehmen«  bei  ben  S)atota  biltteilen  an  feinen 
eigenen  Sermanbten  r&<^t  bie  er  im  Serba<^t  ^at,  ba$  fle  biird^  i^c 
Setragen  bie  ®ei{ier  ber  X^iere  erjämt  unb  Derf^eud^t  Ritten 
(Bchoolcr.  11,  195). 

SRodl^te  bie  oft  gerügte  lBern)fiftung  bed  fflilbed  in  älterer  Seit  ^Ait« 
flg  i^ren  ®runb  in  bem  ^errf(^enben  Aberglauben  Ijaben,  fo  lam 
f^atet  bur<^  ben  ^pel^^anbel  no(|^  ein  anbere«  SRotiD  ^inju.  Ratten 
bie  3nbianer  borbet  bie  3agb  betrieben  um  i^re  eigenen  unmittelbaren 
Sebürfniffe  ju  befriebigen,  fo  tagten  fle  oon  nun  an  für  ^nbeM« 
^mecfe:  bie  Spiere  mürben  oertilgt  um  i^rer  ^äute  mitten,  unb  biefe 
^&ute  melcbe  früher  ben  eingeborenen  fo  oielfad^  {u  ®ttte  getommen 
maren ,  mürben  k>er{auft  bi«  auf  bie  le^te ,  f o  ba$  bie  ®ef unb^eit  na« 
mentlii^  ber  tlrmen  litt  burc^  ben  ü^angel  an  jtleibung.  Der  ^anbel 
^atte  fle  neue  Sebfirfniffe  tennen  gelehrt  unb  baburi^  au«  freien  3&' 
gern  tu  £euten  gema<^t,  bie  gro^ent^eiU  ab^&ngig  maren  oon  ben 
Sieferungen  ber  ffleifen,  befonber«  an  Soffen  unb  6(bi(fbebarf,  be« 
ren  9ef!^  eine  meit  ergiebigere  3agb  oerbfirgte  al«  Sogen  unb  9feil. 
3)ie  Serminberung  be«  fflilbe«  burdb  ben  ^elj^anbel  jog  oielfad^  ba« 
eienb  unb  bie  Serminberung  ber  9et)5lterung  na(^  fi<^ :  bie  S^i)>pe« 
ma9  ).  9.  mürben  burdS^  SXangel  an  2eben«mitteln  in  golge  belfelben 
in  fleine  Sanben  unb  fa^  in  einzelne  Familien  ger^ent :  ade  fociale 
Organifation  ^örte  auf  (KeatingU,  148  ff.);  benn  Merbau  unb 
$el)^anbel  fdnnen,  mie  man  treffienb  bemertt  ^at,  ni(bt  in  bemfelben 
«anbe  blüben  (»gl.  3tf<^r.  f.  «ttg.  (Srbf.  «.  golge  V,  72).  «urj  na4^ 
berOrunbung  ber  SVorbmeflcompani^  tonnte  ein^Anbler  faff'in  einem 
3a^re  ein  Sermdgen  ermerben,  no^  1807  mürben  ungef&^r  120  9t« 
berfefle  für  mentger  aU  15  S^oUar«  in  Saaren  t)on  ben  Snbtanem 
getauft,  nimli^  für  2  breie<fige  moflene  3>e<(en,  8  &uart  9tnm  unb 
einen  Zaf^^enfpiegel ;  bie  ^anbeUgefellft^aft  nal^m  biefe  9Baare  |tt 
80  S^oHar«  an  unb  Dertau^e  fle  in  SRontreal  ju  me^r  al«  400 
(Keating  U,  68).  «u4^  burdb  ^i«  Conturren}  iener  «efeUfili^aft  mit 
ber  ^ubfon«bai€omt)an9  tomen  bie  3nbianer  oft  gn  6<^ben;  bie 
1821  bemirtte  Sereinigung  beiber  mar  bagegen  Don  gutem  Sinfluf 
auf  fie,  ba  ba«  3ntereffe  be«  ^nbeU  jef^t  bie  Stic^tern^eit  ber  3n« 


biancc  M  xo&u\ö^n^vctk  ecf4^eiueu  liei  mib  ^a^ec  ein  fBttboi  b») 
9ronitt»ein^aiiM<  tf folgt«  (Duan  71,  82).  3>er  ^nbel  mitSuf« 
fel|äut«n,  beten  na^  Fremont  (81)  )d(^rli(^  90000  auf  ben  VlaxH 
tarnen ,  ma«  ungef A^t  bem  briüen  Steile  ber  grtöbteten  Zetere  ent' 
fpre(|^en  mog,  ^atte  (Ut  golge  bag  bte  Säffel^^erben  Pc^  immer  meiter 
na4^  ffie^n  turudjogen  unb  ba§  bie  3nbianer  bie  doq  i^nen  gelebt 
Ratten,  in'«  (tlenb  oerfanten.  3)er  Süffel  ^atte  {ie  mit  faß  aflen  i^' 
ten  SefeenMeburfniffen  oerforgt,  i^nen  Wartung  unb  ffio^nung,  ftlei« 
bung,  S)e<fen,  SB)a|fetgefa(e  unb  ft&^ne  geliefert,  @e(^nen  für  ben 
Sogen,  3n»i(n,  Stricte,  S^df^tle  für  bie  $ferbe,  Seim  unb  Xauf4# 
artitel  aller  91rt;  ol^nt  i(in  maren  fie  ^fllflo4. 

Siele  Zetere  ^aben  bie  Snbianer  ju  jä^men  oerfu4it,  niemaU  aber, 
»ie  e«  f<^eint,  ^autft^iere  ge^uc^tet.  3)er  ^unb  iß  ber  regelmä|ige 
Segleiter  ber  meijlen  geworben.  Sein  9U\\^  i|t  ein  gute«  (Sn\d}t, 
ba«  meiß  für  geßlicl^eiten  aufgef|»art  mirb.  ^m  Seben  n)irb  i^m  nicbt 
feiten  fcbleityte,  felbß  graufame  Se(|änblung  lu  tbeil,  im  Zobe  erholt 
er  grd^ere  fi^re  unb  feine  (Gebeine  werben  ).  S.  oon  ben  Z)atota  forg* 
faltig  begraben  (Keating  I»  452).  Z^ie  Sagb^unbe  inbeffen  genießen 
oft  biefelbe  Siebe  wie  ein  ftinb ,  werben  ebenfo  angerebet  wie  biefe« 
unb  ber  ßigent^iimer  bisweilen  aU  ^ber  Sater  M  unb  be0  ^unbed" 
bqei^net  (M  or se  App.  349).  3m  auettlanbe  be4  9)liffif{i)>))i  (Leecb 
Lake  unb  Umgegenb)  gab  e4  Bug^unbe  bie  mit  Riemenwert  unb  brei 
Wödä^m  am  ©glitten  angeftbirrt,  60  miles  täglidb  {urädlegten; 
im  SKnter  würben  fie  ^aut>tf&4^li(b  mit  giften  gen&^rt  (ebenb.  40). 
2>ie  fronen  braudb^en  i^re  ^unbe  )ur  3<igb  (Sagard  128),  auf 
Song  34lanb  fanb  man  1640  fogar  iunge  ffii^lfe  ^att  beren  aufgejO' 
gen  unb  benu^t  ($rins  9Ra|.  c,  I,  567).  ^lugerbem  i&^men  bie  3nbi< 
aner  einjeln  bisweilen  tbler,  URdDen,  Kaben,  61|lem,  j&anidiie,  Kebe, 
gfi^fe  unb  bisweilen  felbß  S&ren  (fto^ll»  53,  Lawson  29),  bo^ 
immer  nur  ^um  Sergn&gen.  %U  ein  oereinjelted  Seif|»iel  biefer  91rt 
iß  e4  wo^I  au(^  ^u  betrachten  bag  e4  in  Sub  i&aroUna  geid(^mte 
$!rf4^e  gab  ^bie  SRilcb  unb  ftdfe  lieferten''  (Herrera  D,  10,  6), 
boc^  iß  ber  le|tere  Sufa^  taum  glaubli^,  ba  SRilcb  unb  ftäfe  a\i  9tap 
ning4mittel  ber  3nbianer  fonß  nirgenb«  erwft^nt  werben.  3)a$  man 
au<^  iunge  Süffel  i&^mte,  o^ne  ße  iebocb  iur  3u^t  »u  benu|en,  fü^rt 
f(bon  Henaepio  an,  fp&ter  machten  ^au)>tf&(bli(b  t)ie  fran^aßf^^en 
9Rifßon&re  wieber|»oU  ben  Serfuc^,  er  wollte  aber  nicbt  gelingen 


gg  ȟffeI,Werb;  IBie^juc^l. 

(Lettres  6dif.  1,729).  SBa«  Rogers  öon  bett  ^ipei^en  3nbianettt* 
(ob  SWenomini?)  om  «Wubb^pug  unb  obften  WifPfPWi  erjawt,  ba| 
fe  naml!4  in  großen  ®t&bten  unb  bequemen  ^ftufern  mo^nten  unb 
wilbe  JW^e  jo^m  motten  beten  TOldJ  unb  gleifdi^  jle  genÄffen ,  ftt^t 
ganj  ifolitt  unb  ift  ^auptfäd^^lic^  infofern  tJerbÄc^tiö  al«  man  unter 
ben  ^  meinen  anbionern"  %mbl)n\\ä)  an  wirfli^e  ffieige,  tn«befonben 
an  blc  „Welsh  Indiana"  ober  3rlänber  ju  beulen  pflegte,  «ujetbem 
fpri^t  nur  nod^  Gomara  in  ber  bei  ^umbolbt  (Äodmodll,  489, 
5!nP(^ten  ber  «at.  I,  72)  angeführten  Steüe  t>on  einem  Solle  im 
Korbnjejlen  t)on  OTejico  unter  40®  n.  SB.  bejfen  Meidjt^um  in  gerben 
ja^mer  Sflffel  bejianben  ^abe.  2)a  Gomara  aUe  feine  na^ri<^ten  nur 
aud  jmeiter^anb  ^atte,  barf  man  mo^l  mitOallatin  bie  Slt^tigtett 
biefer  Angabe  in  3weifel  jie^en.  «tierbing«  laffen  pdj)  bie  »ifon^Ädl* 
ber  im  Stut)linQ  (eic^t  entmd^nen  unb  merben  bann  aU  Bugt^iere 
jum  ^cferbau  ganj  braui^bar  (Schoolcr.  IV,  110),  boc^  ^at  man 
tro^bem-  felbfl  6i«  in  bie  neuefie  3eit  bad  X^ier  in  Omenta  ni^t  ge« 
jflc^tet,  fonbern  nur  gehegt  um  ba«  %U\\d)  ju  tterfaufen  (SRdU« 
Raufen  a,  II,  357),  unb  ^ielt  e«  bort  nod^  neuerbing«  für  ungeeig« 
net  gum  ^audt^iere  (Schoolcr.  Y,  49).  Wut  aud  bem  Wangel  an 
anberen  ^audtl^t^ren  ifl  ed  ju  erfl&ren  ba§  ed  in  ^merifa  bei  ben  Sin« 
geborenen  fa|i  nirgenbd  }ur  $ferbe)U(^t  lam,  tro^  ber  ungeheuren 
Serme()rung  biefe«  X^iered  na(^  feiner  (SinfuJ^rung  in  ber  neuen  ffielt 
unb  tro^  ber  großen  SBic^tigfett  bie  ed  für  ben  Snbianer  fefbft  im 
ftrieg  unb  auf  ber  3agb  erlangte.  SSad  er  an  $ferben  beburfte,  mufte 
er  ba^er  immer  erfi  in  ber  SBifbni^  einfangen,  laufen  ober  fielen. 

3n  fp&terer  Bett  iß  Siel^judfit  Don  mehreren  Sdllern  jlarl  betrieben 
roorben;  bie  &reel ).  9.  Ratten  gute  9Hnber^erben  (Bartram  183), 
bie  SRaüaio«,  bereu  Sanb  ^um  ^(ferbau  nur  t^eilmeife  fi^  eignet  unb 
ba^er  bie  Segierbe  ber  ffieifen  no(^  ni<^t  gereijt  l^at,  gießen  auger 
üielen  gelbfrücbten  (SRai«,  »o^nen,  ffleijen,  «flrbiffen,  TOelonen, 
Sabal  —  e«  merben  bi«  60000  S(^effel  2Rai«  in  einem  3a^re  ange* 
geben),  befonberd  ®d()aafe  unb  ^ferbe  in  SWenge,  au(^  3i*Ö«n.  Dabei 
Pub  fie  IRomaben  geblieben  unb  maren  burd^  i^re  audgebe^nten  StSu* 
bereien  befonberd  ben  We|icanern  gef&^rtit^ ,  bid  fie  neuerbing«  Don 
Seiten  ber  Dereinigten  Staaten  ^paciftcirt*  morben  flnb  (Backus 
bei  Schoolcr.  IV,  209,  ebenb.  89,  Farnham  Trav.  372,  Davis 
411,  TOön^aufen  a,  II,  232).  3l^re  StammDermanbten  bie  f(^mut« 


dlenb  mehrerer  fif^apa^fvMblttt.  gg 

{igen  Ipad^en  tteiden  fajl  gac  tcinen  Kanbbau ,  hinc  Sic^jui^t,  iagm 
felbt!  nur  feiten,  leben  f)avipi\idi\\d^  bom  9ferbebieb|la^I  unb  bon 
Rdubeteien  aOet  Irt;  inbeffen  fnb  einige  i^tet  @t&mme  nai^  ^um« 
bolbt  fel^oft  unb  in  fftitUn  mit  ben  &panuxn,  bie  meinen  aber 
führen  ein  ^eTumf(|^meifenbe4  2eben,  bod^  fo,  ba|  xi^xt  einjelnen  San« 
ben  ft^  bouetnb  in  gewiffen  Sejitten  ouffiaften  (9uf ermann  1854 
p.  302  na(^  Bartlett,  ^u^f&f^tM^U  übet  bie  bon  i^^nen  au^gefä^t' 
ten  Staubiuge  unb  Set^eetungen  ebenb.  308  ff.). 

3)ad  tfimmerlidi^jle  Seben  ffi^ren  mehrere  ber  n^tbli^en  ^üfyopü^ 
fenbdlter.  Die  ^afeninbianet,  bie  in  9olge  be«  Clenb«  xajd)  abne^» 
men,  metben  oft  Wenf^^enfreffer  au«  9tot^  roU  bie  9Kvijfangd  im  9tox» 
ben  be«  ^uton  See  (Bonnycastlel.lOO)  ober  morben  au4  Set' 
{metflung  unb  ^bfc^eu  baoor  fiä^  felbfl  unb  i^re  Familie,  m&(^renb 
xl^xt  99a<^barn  bie  ^unb^rippeninbianet  glei(|^  ben  9tnaf^  am  ftupfef 
f[u§  (991)  ran  gell  98)  ba«  Stcnnt^ier  beji^en  unb  babur^  gegen  9^ot^ 
gefi<^ert  finb.  Sei  ben  (£ree  tommen  d^nlid^e  Seifpiele  oon  CLanniba- 
li^mud  bor,  bo<^  nur  menn  ha^  6(|^u^mert  unb  üUh  fieberjeug fc^on 
aufgeje^rt  ifi  unb  ber  ^bfd^eu  oor  ber  X^at  ifl  fo  au^erorbentlii^, 
ba§  ber  Z^tei  al«  bogelfrei  gilt  (BalUntyne  51).  Daffelbe  iß  ber 
^att  bei  ben  Otibmoi^,  mel^^e  ben  ^Sinbigo"  ober  Kannibalen  au« 
9(ot^  mit  bdfen  (Beigem  im  Sunbe  glauben  unb  au«  bem  Stamme 
au«tto$en  (^o^l  I,  184).  91«  ro^er  unb  gefü^llofer  merben  in  bie« 
[er  9t{i<({14t  bie  Rorb « 3nbianer  oon  Hearne  gefd^ilbert.  Set  ben 
S^epemyan«  ^at  ber  junger  in  mehreren  9&llen  ju  bem  (Breuel  be« 
9uffre{fen«  ber  eigenen  ^amilie  geführt  (Back  227  bgl.  194ff.),  menn 
aber  ÜJfyippMaif  bi«meilen  fogar  SRenfc^enfieifd^  getrotfnet ,  {erflof en 
unb  nact»  Salären  ein  geM^n  barau«  gemadj^t  ^aben  (Keating  U, 
156  f.),  fo  ifi  bieg  iebenfaO«  bon  bem  ^Ui^d^t  be«  geinbe«  ju  oer^e^en 
ba«  au«  9ta4^e  berje^rt  mürbe ,  eine  tlrt  be«  (lannibali«mu«  bie  fe^r 
berf4^ieben  ifl  bon  ber  ju  me^er  ber  junger  treibt.  S)at  ber  ®enuf 
bon  9Renf<^enfleif(^,  oon  bem  bei  ben  ®iott|  nur  ein  %ali  bom  3. 1811 
befannt  iß  (Keating  1, 412),  att<4  in  ^unger«not^  bon  ben  glo« 
ribabdlfem  berabfd^eut  mürbe,  oerfi<4ert  Garcilasso  (Bist,  de  la 
conq.  de  la  Fl.  I,  1,4). 

2.  2>er  einfachen  Seben«metfe  ber  3nbianer  entf)>ra^  ber  Sau  unb 
bie  ainric^tung  i^rer  ffio^nungen.  S>ie  gemd^nlid^ße  fform  berfelben 
in  Reu  Gnglanb  mar  ^albrunb.    3m  ITreife  mürben  B^ti^t  ober 


6tattgeii  in  ^c  dxU  0ejle<ft,  hxt  man  oben  ^ufcunmenbog,  ancinan' 
bet  befc#i0te  unb  ou^en  wie  innen  mit  Watten  beffetbeie  ober  andi^ 
mit  Saumtinbe  bebedtc.  2)iefe  9auatt«  bei  m\d^x  nur  ein  2o^  an 
ber  Seite  gum  ^ineinfried^en  unb  eine«  in  ber  ^ö^e  gum  tlbiug  be« 
Kaudl^e«  blieb ,  bat  fi^  bi«  auf  bie  neuefte  3eit  nidiit  gednbert  (Leti- 
res  6dif.  i,  675,  Toung  a,  144,  Steffi  l,  10).  6ie  bot  ben  Sot* 
t^eil  bar  ba$  bie  ^nttt  leicht  abgebrochen  nnh  beim  Umgug  mit  oOen 
®er&tf^en  ben  $ferben  ^unben  unb  ffieibern  aufgelaben  merben 
tonnte,  tod^renb  ber  SRann  auf  ber  Keife  nur  feine  Saffen  fflbtte, 
»0^1  nicbt  au«  gaul^eit,  fonbern  ^au^tf&(^(i<(»  um  al4  Sert^eibiger 
in  (Befa^r  unb  aU  i&%tx  auoenblidlic^  bereit  ju  fein.  9e^nli<^  bem 
ffiigmam,  ber  runben  Sirtenfrütte  ber  9ilgontin,  mar  ber  Zepee  ber 
Giouf,  bo(^  Don  tonifi^er  gorm  unb  mit  9fiffel(^duten  gebetft. 
Stansbury  (256)  fa^  bei  i^nen  ein  foI(be4  gelt  au4  26  ^&uten;e« 
^atte  am  Soben  aO'  3)ur4imeffer  unb  35'  ^d^e,  unb  mar  gur  So^* 
nung  für  ^inbter  benimmt  beren  9efud(^  man  ermartete.  3m  ^d^eren 
Korben  mürben  bie  Käufer  bi4meilen  foliber  au4  hartem  ^ölge  %t* 
haut,  ).9.  in  Keufunblanb  (Gartwright  1, 9),  unb  in  Canaba  (alte 
man  im  Sinter  Sobnungen  Don  Sd^nee  mie  bei  ben  <S4(imo  (Weld 
465).  Die  SroCefen  bauten  beffer  al4  bie  metjlen  anberen  Snbianer; 
i^rt  ^&ufer  (u  oerma^ren  unb  ju  Derfc^Iieien  mar  aber  in  Älterer  3^ 
bei  il^nen  ntcbt  gebr&u^Ii«^  (Lafitau  U,  9  f.,  15).  Die  Sdnbe  6e« 
(lanben  au4  feft  miteinanber  oerbunbenen  Saiten,  ba4  Dad^  au4 
Qpatmtd,  ba4  <Ban)e  mar  äugen  mit  Sinbe  gebeA,  im  3nnem 
^nben  runb  (erum  Sdnte  bie  mit  SRatteu  belegt  maren  unb  unter 
bem  Dative  bcfdnb  {i(^  ber  Qptiäftx  für  bie  Sorrdt^e.  Die  einfac^n 
^ufer  maafen  20'  auf  15',  t>o6f  gab  e«  au(b  foldj^e  bie  50—  130' 
lang,  16'  breit  unb  im  3nnern  in  tbt^eilungen  für  je  (mei  ober 
mehrere  gamilien  gefcbieben  maren;  mehrere  (ufammen  umf4^lo{|en 
einen  ^ofraum.  Sefonberd  (fibfd^  mar  i^re  Cinric^ung  in  Onon« 
baga  mo  ju  ieber  S^t  einige  ^u^tUnge  i^ren  6i|  (alten  bie  (u  ben 
Mitif^en  0ef((dften  be4  Sunbel  beooamdd^tigt  maren  (Cariier  bei 
Bamusio  ed.  1606  III,  880,  Morgan  315  {f.,  Heriot  286, 
8  choolcr.  IV,  340).  Die  20'  breiten  unb  M  )u  500'  langen  ^du' 
fer  ber  (Eingeborenen  non  9tem  S)ort»  Don  benen  Valenüne  (8)  er« 
|d(U,  ge(4rlen  mo(l  ben  Srofefen  unb  ma(cf<^ntt<l(  finb  biefe  au^ 
bei  46  La  et  (II,  13)  unter  bem  Kamen  ber  AtligoTauntani  }u  t^er* 


f>tt  ^tt4(ftu.  91 

|te^,  bt  ben  aiibeteii  Sdibcn  bec  uörMi^ecen  Oegenben  biefe  Sauatt 
nid^i  etoen  tpat.  9tad^  il^t  fi^etnen  ^t  ^ä^  ^lai  Solt  hH  langen  ^ufcd'* 
genannt  ju  ^tben  ( f.  oben  6. 16).  91u4^  bie  ^utonen  ^en  ^&ufer 
9on  8—12  geuern  furbi))>)>eU  fo  Diele  gamüien.  ®a|  f^an)>tfAd(^lt(^ 
bie  Stotefenbötfer  mit  einem  tt^raben  unb  bi«  {u  btei  Steigen  t>on  9a' 
lifaben  befefKgt  maten ,  befonberd  oiu^  um  ffietbern  unb  ftinbern  aM 
duflud^t0ott  itt  bleuen,  wirb  ^dufig  emd^nt  (Cartier  a.  a.  O., 
Golden  I,  10,  W.  Smith  78,  Morgan  314)  unb  i{l  f(^on  fräßet 
(unter  lil)  bt^pxo^n  morben.  Son  nomabift^er  fiebentmeife  tonnte 
unter  folgen  Um^&nben  feine  Sebe  fein.  So^nungen  Don  gleid^er 
e&nge  ^tten  meiter  im  Guben  bieOfagen  (Pike  11,268,  Morse 
App.  219),  bie  gleid^  ben  ftanfa«  ebenfall«  in  feft^e^enben  Ddrfent 
lebten  (Bunter  BS4).  Sei  mand^en  Sdltern  ftnb  nur  bie  SBinter* 
Butten  unbemegli^^  unb  ba^er  foliber  con^irt,  bie  Sommer^utten 
bagegen  leidet  gebaut  um  o^ne  Sd^mierigteit  abgebro(|^cn  unb  fort' 
gef4)afft  merben  ju  tdnnen.  Sei  ben  SRanban  (Lewis  and  Clarke 
82,  $r.  SRaf.  c,  U,  118,  273)  finbet  ftd(^  inbeffien  feine  mefentUd^^e 
Serfit^ieben^eit  i»if4^en  beiben. 

3m  6uben  mar  ber  ^au^bau  jum  j^^eil  be{fer  aU  im  Korben, 
dmar  gli^^en  bie  Bütten  in  Sirginien  fe^r  benen  Don  9leu  (Engtanb, 
nur  bai  {ie  (wei  Sing&nge  Ratten  unb  neben  t^nen  no(^  ein  6^1^ 
bad^  ffir  bie  Son&t^e  errietet  mar,  aber  ba4  ^au4  be4  ^cnfc^er«  mar 
imifi^n  50  unb  60  9<^rb4  lang  unb  an  feinen  oier  Stfen  Rauben  «aM 
Siebter"  ein  t>xü^t,  ein  9&r,  ein  2eo)iarb  unb  ein  Xiefe  (Strachey 
70«  54).  ^uf  Roanoke  Island  fanb  W.  Baleigh  1584  ^Aufer  oon 
tt^em^ol^  bie  mit  ^lifaben  umgeben  maren  ( Williamson  I,  31). 
3n  Korb  Carolina  lebten  oft  mehrere  gamilien  in  einer  ISo^nung 
betfammen,  in  beren  R&be  befonbere  Sorrat^«|^&ufer  {ianben;  befon« 
ber4  ^äbf4  gebaut ,  au|en  unb  innen  mit  S^on  befleibet  maren  bie 
letzteren  bei  ben  ®antee  in  6ttb  Carolina  (Lawson  176,  16).  Sie 
$ani  mo^nen  ju  10 — 12  gamilien  in  trei4runben  foUben  ^utten  bie 
mit  Sofen  gebetft  unb  in  mehrere  9t&ume  al4  ®(|^lafßAtt^n  ffir  bie 
(Sintelnen  get^eitt  {inb  (de  Smet  305,  Pike  11,  276).  t>\t  »etten 
ber  3nbianer  beftef^en  au4  niebrigen  Sinf en  bie  mit  SRalten  ober  fto|^r« 
gefUd^t  bebedt  finb,  bi4»eUen  aui^  au4  i^ieretfigen  Xft^en  oon  geilen 
in  bie  man  bnr4^  ein  oieuAge«  iotfy  ^ineinfteigt  (Strachey  72, 
^t.  SRa;.  c,  11,  120)«    Sie  »at^-  unb  8erfammlung4^&ufer  finb 


02  ^n  ^ttdbau. 

Qtd|et  unt  fe^n  gebaut  qU  bie  bet  eiiuelnen,  bod^  metß  nur  bfirftig 
att«0eßattet(M*Coy  530). 

3n  ber  oicl  gerühmten  @tobt  %pa\adit  fanb  Cabeza  de  Vaca 
(p.  520)  nuT  ein  \d^U(fyM  S)otf  mit  6tro^^fltten,  mogegen  fie  faß 
nut  (e^n  So^te  fp&ter  250  ^iufet  gehabt  fabelt  foQ.  3>ie  9eri(^te 
Aber  de  Soto*8  3uQ  etjä^len  bon  ^oliernen  9nt<fen  im  ndtblti^en 
X^eile  biefe«  fianbe«,  ^thtn  ber  €tabt  Ocali  600,  bet  6tabt  Kobife 
SO  fe^r  Qtoge  Raufet ,  m&^tenb  do^a  becen  500  gehabt  ^aben  f oO 
(Herrera  VI,  7,  10  unb  12;  VII,  1,  12  unb  2, 1).  Slban^ig  3a^re 
fp&tet  (1560)  toar  letztere«  au«  8ur<^t  bor  ben  Spaniern  fafl  gan) 
oon  ben  Eingeborenen  berlaffen  (Davila  Padiila  I,  63).  2>ie  ^&u« 
fer  ber  dreet  30'  lang  unb  12'  breit,  beßel^en  au«  jmei  Vbt^eilungen, 
einer  Aäd^e  unb  einer  So^nßube  unb  finb  au«  9a4^mert  erbaut;  neben 
i^nen  {le^t  ein  Sorrat^«^au«,  ba«  unten  ein  Stagajin,  oben  einen 
Sobenraum  ent^&lt.  ^ie  9leid^en  unb  Sorne^men  beftf^en  au^er  bem 
So^n^au«,  ba«  born  mit  einer  ^aQe  oerfelj^en  iß,  unb  bem  Sorrat^«« 
^au«  einen  ^fibfc^en  offenen  $abiOon  unb  eine  befonbere  Stiä^t.  dxo* 
Mtt  Siguren  bon  X^ieren  Siumen  unb  Wenf^en  ftnb  flberaQ  aU 
@4mu<f  angebrachte  Bar  tr  am  184,  435  unbMs.  bei  Squier  230). 
3)ie  C^erofee  l^aben  l&ngli^  oieredige  ^dufer  uon  je  brei  Bimmern 
unb  neben  iebem  ein  f leine«  marme«  ^au«  für  ben  Sinter,  fle  finb 
60—70'  lang,  mand^e  imeißodig,  t>oä^  o^ne genfer;  befonber«  interef« 
fant  iß  bie  mehrere  ^unbert  SRenfd^en  faffenbe  9totunbe  mel^e  fflr  bie 
großen  Serfammmlungen  beßimmt  iß  (Bartram  853,  Timber- 
lake  69).  le^nlidt^  mirb  bie  Sinric^tung  ber  Sol^nuugen  bei  ben 
9at^ti  bon  Adair  (413, 417)  bef(|^rieben,  meldte  au$en  unb  innen 
mit  ftalt  ober  Z^on  gemeint,  ben  güntentugeln  meiß  unbur(|^bring' 
\\6^,  au«  ßarfem  ^o()mert  aufgeführt  waren  unb  mie  bei  ben  bermanb« 
ten  Xaenfa«  (CoU.  N.  Y.  H.  S.  II,  269)  regelmäßig  angelegte  Dörfer 
bitbeten.  Romabenoölfer  mie  bie  Wat^ajo«  beß^en  natürlidj^  nur  elenbe 
Bütten,  droit  abget^eilte  ^&ufer  fflr  mehrere  gamilien  ;^aben  au«^ 
bie  eingeborenen  oon  Wen  (Kalebonien,  bie  im  Sinter  unter  bet  Srbe 
»o^nen  (Cox  II,  327,  386). 

Ueber  bie  ftleibung  tdnnen  mir  tur)  fein.  6ie  fe^lt  nirgenb«  unb 
namentlii^  erf^ienen  bie  ^d^r  ße^enben  Silier,  in«befonbae  bie  3ro' 
tefen  niemal«  o^ne  eine  fold^e  (La  Potherie  III,  15).  ®{e  beßanb 
ge»ö^ttli<^  au«  X^ierfeden  ber  oetf^iebenßen  «rt  metdt^e  bie  Snbianer 


iut  {Uittbetciten  Der^anben  unb  tpte  i^re  3elte  oft  mit  Silbern  i^ter 
Saffent^Qten  fdl^mfltften  (CatHn  I,  145|f.).  ÜR&ntet  um  bie64ii(' 
tetn  ober  ein  Samt ,  Seinüeiber ,  (Bamafd^en  unb  SRocaffin«  »urben 
am  meiften  getragen;  bie  le^teren  maten  ®(^u(ie  o^ne  ^aden  au« 
frif4  gegerbtem  SBtlbleber,  ba«  gebr&unt  unb  oft  fibetned(^enb  oom 
Stfttt^ern  in  fauligem  ^olje,  baburdii  angeblidii  gegen  ben  9i$  ber 
ftlopperf(t»lange  f^^&^te.  Sei  ben  ^tofefen  Ratten  {ie  nur  ^tnten  unb 
oben  eine  9fa^t  (Morgan  360).  SInbere  Sdlfer  bra(|ften  bie  9t&^te 
auf  ber  @o^1e  ober  on  anbercn  @teQen  an ,  bei  einigen  maren  bie 
Olocaflind  fpi^iger,  bei  anberen  breiter:  ba^er  fonnte  aud  ber  ^uf« 
fpur  lei^t  auf  ba<  Sott  gcfc^lojfen  nocrben  »eifern  bad  Snbioibuum 
ange^trte  oon  bcm  fie  ^tn&^xtt  ^uö^  bie  ^ufe  ber  ^ferbe  »erben, 
i  9.  oon  ben  Ipa^^en,  mit  bider  $ferbe«  unb  Odl^fen^aut  befd^iu^et 
($feffertorn  I,  393).  (Sine  Sefc^reibung  ber  im  Korben  gebrduc^* 
ticken  @d^neefd^u^e  unb  i^ter  oerfctiiebenen  9rten  l^at  Sto^\  (II,  154) 
gegeben.  9ii^^  ben  Kleibern  bon  S^ier^&uten  mürben  in  alter  Seit 
in  Sirgin  ien  oon  ben  Ht^ofta  unb  meiter  im  Korben  oon  ben  S)ela' 
mare  unb  3rofefcn  Sebermäntri  getragen  ^u  benen  bcfonberd  bie  ein« 
^eimififten  melfc^en  ^u^ner  ba«  ÜRaterial  lieferten  (Strachey  40, 
58,  Adair  423,  de  Laet  lU.  18,  Loskiel  62).  ^n6^  in  Korb 
Carolina,  mo  man  au^erbem  SRäntel  bon  fetten,  $el)  ober  3^ii0 
^atte,  gab  e4  bergleid^en  unb  fit  marrn  mit  fe^r  fd^dnen  Siguren  ge« 
jiert  (Lawson  191).  9u<  bem  ^aar  M  SfiffeU  unb  be4  Opt>o(fum 
würben  in  6ub  (£aro1ino  S&nber,  @firtel  u.  bergt,  ocrfertigt  (ebenb. 
116,  121),  au€^  einige  anbere  Sdffer  mebten  Xüd^er  au<  IBfiffrt^aar 
(Hunter  289),  bod^  gef^ab  bieg  niil^t  ^&u{tg.  ®emebte  3euge  fd^ei« 
nen  in  großer  Vu^be^nung  nur  im  6&ben  gemalt  unb  jur  ftteibung 
in  Älterer  Seit  oermenbet  morben  ^u  fein.  Oviedo  (XVIT,  25 f.)  tv 
l&^lt  bag  de  Soto  auf  feinem  SBcge  oon  !H)>ato€^e  tiefer  in'd  3nnere 
bie  Selber  in  meige  (8em&nber  gefleibet  fanb,  xotU)t  au<  ben  fe^r 
feßen,  aber  garten  ^Aben  ber  inneren  Rinbe  be«  SRautbeerbaume«  ge* 
fponnen  unb  gemebt  waren  (t»gt.  au(6  du  Pratz  II,  192).  bag  bie 
^duptlinge  in  So§a  wie  anberw&rtd  auf  Sauren  getragen  würben  bie 
man  mit  weifen  Su(^em  be^ring,  unb  baf  man  ®trflm)>fe  unb  ^a\b* 
tiefet  bei  ben  eingeborenen  fa^  bie  wie  bie  f)>anif4«n  gemacht  waren. 
Son  Beugen*  bie  au«  ^panjenfafern  oerfertigt  unb  gef&rbt  waren  in 
9lia4)aco9a  unweit  be«  SRiffiffM^pi  fprt^t  au^  Herrera  (VII,  7, 6). 


94  SBeberd,  $u(). 

fflcige  tflnjllid^^  gcmoltc  hatten   ober  Xet)pi(^e  mit  fcbatladi^rot^cn 
gtanfen  em&^nt  Laudon  niere  (48)  in  gflottto;  tk  Statte}  in<* 
befonDere,  Deren  9Bei6er  bad  Sfiffei^aar  fpannen,  fertigten  Statten  au< 
^anf  unD  bemalten  fte  mit  aUerlei  Figuren  (Adair422f.).    Sine 
^rt  oon  Keinen  au«  ^aaf ,  »ie  e«  an  ber  9torbmeflfü{te  Smerita'«  ge« 
rotht  mürbe,  foQen  aucf)  bie  3rotefen  (^ersufteOen  Derftanben  (oben 
(MXulloh  80),  unb  oermutl^lic^  mar  ed  biefe«,  ntc^t  SaummoQen« 
geug,  mie  LaPotherie  (I,  316)  angiebt,  bad  f!e  }u  i^ten  Rüßun« 
gen  Dermenbeten.    @^ater  bot  ^auptfac^Iid^  ber  ^Ränget  an  eigenen 
Webereien  bie  Eingeborenen,  befonberd  nac^bem  bie  3agb  burcf^  ben 
$clj^anbel  gu  ®runbe  geri^itet  mar,  in  eine  f<^nette  unb  ooOßinbige 
9b^&ngigteit  Don  ben  Sieferungen  gemebter  S^uge  burdj^  bie  ^&nbler 
gebraut,  unb  ba  fie  mit  biefen  nur  unregelmäüg  t»erforgt  mürben,  ge« 
riet^en  fte  baburc^  oielfadi)  in  92ot^  unb  i^re  (Sefunb^eit  litt  Schaben. 
3)er  $u^  be«  3nbianer«  ifl  ^äuftg  )>^anta{iifdl^,  befonber«  bei  %tp 
lic^feiten,   für  meldfie  namentlidSi  ba«  (Seftc^t  mit  unngelm&iigen 
Streifen  unb  Figuren  t^on  aden  garben  bemalt  }u  merben  pfit%t,  eine 
'Angelegenheit  oon  ^ö^lfler  Sicbtigfeit,  bie  nid)t  feiten  einen  falben 
Xag  ju  i^rer  IBoQenbung  erforbert.    9lbgelegte  euro}>&ifd)e  Uniform' 
flücfe  fpielen  bei  bem  $u(e  neuerbing«  bidmeilen  eine   gro|e  Rode 
($aul  SBil^.  304);  in  alterer  geit  bagegen  befianb  ber  mett^Dott^c 
@cbmu(!  in  bcn  geilen  be«  ^bel«  ben  bie  Zapferfeit  k>erlieb.    3u  bie« 
fen  gehörten  oor  Sllem  bie  gebem  be«  fog.  Itriege«  ober  Calumet« 
»Übler«  (amerif.  ©teinabicr.  falco  furcatus  na^^  Schoolcr.  II,  72, 
aquila  chrysaetos  nad)  Farn  harn  Trav.,  aquila  fulvus  ober  me- 
lanaetos  na^^  flnbern),  meiere  }u  tragen  nur  ba«  erprobte  ^clbent(^um 
berechtigte.    Sine  ö^nli^e  *Jlu«)ei(|^nung  maren  Körner,  oieOeit^t  ein 
0il^  ber  etdrfe  be«  Süffel«,  bie  oben  am  StopU  be«  Xapferen  befefligt 
»CB  (Gatlin).    !{)en  «ufpu^  ber  ftleiber.  pfeifen,  ffiaffen  unb 
■«r  0egenßAnbe  mit  gebern ,  etalploden ,  X^ierbdlgen  unb  be^ 
n  unterlaffen  mir  n&^er  ju  bef<^reiben.    gerner  gehörte  ba«  au« 
Mf^afen  gefcfeliffene  ffiompum  nebfi  JTupferperlen ,  bie  iebo<^ 
^  »tot^tn  )u  fein  f^einen,  (u  ben  mert^DoOfien  €<^mtt(ffo4en. 
V  «♦<«  9ctlen  gab  e« .  in  @(^nure  oufgereij^t ;  fie  mürben  in  8ir» 
*"  *•»  Röntgen  mit  In'«  (Brab  gegeben ,  bo<^  moren  jle  glanilo«, 
«M  We  aHuft^eln  mit  »euer  ju  dffnen  pflegte  (Strachey  132). 
"^«rnnftcriftif«^  cnoA^nen  mit  no4  bafi  bie  ffieiber  a1«  ber  f^^mS» 


d^xt,  untetbtfidte  unb  geringet  geac^ete  Zf^eil  ber  Oefettfi^aft,  auf 
ben  9tt|(  ni<^t  fo  groie  CorgfoU  t)eroenben  fonnten  unb  butften  aU 
bic  St&nnet,  benen  j.  9.  bei  ben  jtra^eninbionein  bot  lange  ^aat  aU 
au^fd^lieflii^e  gietbe  Dorbe^olten  blieb. 

S)a«  Z&ttoiDiren  früher  fe^r  aflgemein  im  ®ebraudl^,  befonbet«  in 
ben  fflbltd^en  %änbetn ,  ^at  ffd^  ^au)>tfa(bH(^  wo^l  in  $ofge  be«  Set» 
testet  mit  ben  ffleifcn  bei  oielen  Soltern  aflmili(f)  betloren  (^etfe* 
»elbec  841«  duPratzII,  199),  bo4^  glaubte Lafi tan  (11,42)  ba§ 
e4  mon<^en  ganj  fiemb  geroefen  fei.  S)ie  9tocbs  ftupfet'  unb  ^unb4« 
rippe'n'3nbianer  t&ttomirten  fid^  auf  jeber  Sade  mit  3— 4  (parallelen 
fd^narjen Streifen,  bie  fie  mit  einer 9tabel  rieten  unb  burd^  eingeführten 
Jto^len^aub  färbten  (Heame  257).  3n  &^nli<^er  Seife  gcfcba^  H 
bei  ben  C^i^^^ema^  unb  ftnißeno  (Dann  106),  bei  ben  aXauban  unb 
SRenitarri  ($r.  9Ra|.  II,  116,  216).  S)ie  eingeborenen  t)on  9teu 
Snglanb  )ei<^neten  ftd^  auf  biefe  Seife  »ic  bie  Slffineboin«  Z^^ierfigU' 
ren  ber  oerfcbiebenflen  tlrt  auf  bie  ^aut  (Hatchloson  I,  418, 
Lettres  edif.  I,  645),  unb  biefe  SRalereien  erfhred ten  fidl^  bisweilen  über 
ben  ganjen  Obertör}>et  (Loskiel  64).  3n  Sirginien  mar  e4  nur 
ein  @(!^mu<f  ber  Seiber  (Strachey  66),  mogegen  ed  bei  ben  füblid^e« 
ren  Söltern  nur  ben  Za)>feren  aU  'Hud^eicbnung  geftattet  gemefen  ju 
fein  fd^eint,  mie  bei  ben  Kathies  (Adair  889,  Bossu  I,  187),  ob« 
mo^l  e4  au(^  al4  S^^^^  ^<t  ^ufnabmc  eine4  gremben  in  einen  an« 
beren  Stamm  unb  bemnacb  aU  nationale«  S^^^n  ermähnt  mirb 
(Bossu  1, 122).  £ai  e4  in  alter  Seit  in  gloriba  üblidS^  mar,  erjä^ 
len  Laudonniere  (6)  unb  Coreal  (I,  30). 

3)ie  tludßattung  ber  3nbianermo^nung  mar  nad)  unferen  Se* 
griffen  ^(<(»{i  drmlicb-  3rbene  Zdpfe  oon  oerf(biebencr  ®rd|e  unb 
gorm,  ro^e  S&nte  unb  einige  XeOer  unb  @d^ä{feln  oon  ^olj.  geflod^» 
tene  ftdrbe  unb  SRatten ,  Seutel  oon  &eber  unb  mancbecfei  Z^erfette 
maren  mei^  ber  gan^e  ^outfratb.  3)a<  3rbengef(|^irr  mürbe  au«  freier 
^anb  gemadt^t,  feltener  Aber  ^Mierne  gormen  gebogen  ober  in  gefioc^» 
tenenXdrben  geformt  unb  fi^äter  gebrannt  (Hunter  289);  glafirt 
mürbe  e«  ni^^t ,  bei  man^^en  S51tern  aber  einige  Qtit  in  ben  9tau4 
ge^&ngt  (Adair  426).  S)a<  befte  (Bef4^irr  ber  Srotefen  mar  ba4 
fi^marte ,  oon  großer  ge^igtett  unb  iiemli^  guter  $olitur ;  ba4  ge« 
mdbnli(be  murte  au«  einer  Wifcbung  t»on  Zbon  mit  (^utoerifirtem 
Ouar)  ^rge^eUt  (Morgan  864). 


06  SBcbmi  unb  6H(feret,  (Gerberei. 

Son  ben  f)>STti4en  ffiebereien  iß  oor^in  f^ion  bie  Rebe  gemefen. 
an  neuerer  Seit  ^at  befonber«  Gregg  (1, 182)  öon  ben  ^enlidl^en 
eaumiooQentoebereteti  ber  Kat^ajo« ,  ben  mofferbidfiten  S)e(f en  bie  {te 
fertigen,  unb  ben  f^dnen  geber^tfereien  auf  X^ier^ftuten  txi&^lt, 
Ba^kuB  (bei  Schoolcr.  IV,  209)  biefe  ^ngoben  fteß&tigt,  Simp. 
son  (a,  78)  bagegen  i^re  9tt(|^tigteit  be^meifelt,  obwohl  mit  Unre^t. 
6ie  Idfen  bie  ffioOenlloffe  wel^t  fie  au«  Weu  VttjAco  erhalten  in  i^re 
einzelnen  gSben  auf  unb  Dermeben  fie  auf«  Weue  nact»  i^nm  eigenen 
(Befc^macfe  {TtbW^auU^  »«  H,  235).  Morgan  ^at  feiner  genauen 
@(|^ilberttng  ber  ted^nif^en  fieifiungen  ber  Srotefen  Diele  9lbbilbungen 
i^rer  @ti(fereien  mit  SBam)>umperIen  an  oerfd^iebenen  jtteibungdßutfen 
(6<^uri,  leggins,  mocassin,  ®urtel  u.  bergl.)  beigegeben,  xotld^t  t>on 
fe^r  feiner  unb  gro^ent^eiU  rectit  gefc^matfoofler  %tbt\t  ^eugen.  3)ie 
Nabeln  beren  man  ft<^  babei  bebiente  maren  Sorjlen  bom  Sta^iel« 
f<^tt)ein  ober  fpi^ige  Anoc^en.  Sum  g&rben  flanben  i(^nen  ade  ^rben 
)U  ®ebote,  unb  felbß  Sölfer  bie  f!d^  [onfl  burc^  ftunßfertigfeiten  ni(^t 
au^jeid^neten,  xoit  bieS^afota,  benutzten  fowo^l  oegetabiIif(|^e  aUmine« 
ralifc^e  garben  (^ifeno^^b)  ju  biefem  ^v^tdt  (Schoolcr.  IV,  69). 

2>ad  (Serben  ber  ^dute  gefc^a^  meifl  mit  bem  Oe^irn  bed  9{tl^t€, 
and)  mit  (Be^irn  ober  gett  bon  anberen  X^ieren,  mitSaumrinbe  ober 
Srei  oon  iungem  WlaU  (Belknap  III,  69,  Lawson  208),  unb  U 
wirb  oerfic^ert  ba|  bie  eingeborenen  bie  IBe^nblung  be«  Seber«  beffer 
Derltanben  ald  felbß  bie  9Sei|en  in  ben  Sereinigten  Staaten ,  ba  fi(^ 
ba«  i(^rige  meniger  be^ne  unb  ber  gerfldrung  bur(^  bie  SSurmer  in 
geringerem  ®rabe  audgefe^t  fei  (Hunt er  200).  SoQte  ba«  ^eQ  fo 
jubereitet  merben  ba$  ba«  ^aar  beefelben  gef(|^ont  blieb ,  fo  fpannten 
fle  U  iunS^^ß  im  ©chatten  auf,  rieben  U  mit  einer  Wif^ung  oon  fri« 
f<l^em  Sfiffel^arn  unb  X^on  ein  unb  erhielten  e«  jmei  bid  bret  Xage 
lang  feudl^t;  bann  mürbe  e«  gereinigt,  mit  (Se^irn  eingerieben  unb 
au^getbafd^en,  hierauf  i^m  mit  ftleie  eine  grdf  ere  ^idl^tigteit  gegeben, 
enblid(^  getrotfnet  unb  abgetrotzt  ober  burd^  ^in  •  unb  ^erjte^en  über 
ein  6tu(f  ^ol)  gefd^metbigt  unb  im  9lau4^  aufge^&ngt  (ebenb.  287). 
3n  neuerer  gett  fertigten  bie  na^ajo«  befonber«  gute  Seberarbeiten 
(Gregg  a.  a.  O.,  Davis  411),  e&ttel  unb  S&ume  für  bie  $ferbe, 
Seinfleiber  u.  f.  f.  6on1l  toaren  bie  @&ttel  meifl  Don  ^ol}  unb  mür- 
ben nur  mit  einer  S)e<fe  belegt,  morunter  bie  X^iere  oft  ftart  gelitten 
l^aben  mögen. 


i 


9letaa(enu(»ung,  f^neibenbe  SDerfseu((e.  97 

Sedjeufte  Don  Wlttafi  fehlten  in  Den  ndrtli(^en  SAntern  d&njftd^ 
(Hutchinson  I,  413,  Memoirs  H.  S.  Penna.  III,  129),  tiod)  foU 
Hudson  foi(^c  oon  ftu^fcr  bei  ben  SRan^attand  in  bec  (Begenb  be« 
irrigen  »e»  g)orf  gefunben  ^aben  (Schoolcr.  VI,  100),  wnbFlet- 
cher  ei^A^lt  (bei  Schoolcr.  IV,  227)  bag  bie  fflinebogoe  in  frfibe- 
tu  Seit  91ei  fdbmolgen  in  Oefen  totlä^t  in  bie  Crbe  gegraben  mutben 
ttnb  bie  ^ocm  einer  umgete^rten  ^pramibe  Ratten.  X)ie  eingebore* 
nen  Don  gloriba  fanb  Ribaalt  (1562)  ^xoax  im  SeftJ^e  oon  ®oIb, 
6i(ber,  9let,  Tupfer  in  großer  Wenge  unb  oon  Dielen  $erlen,  boc^^  er« 
m&^nt  er  Don  SBert^eugen  nur  eine  ^rt  Don  tut)fernem  aXeffer  bei 
i^nen,  beffen  fie  {i^  bebienten  um  ben  Sd^roei^  abiutra^en  (Works  iss. 
ty  the  Hakluyt  80c.  VIII,  104 f.).  9lu(^  unter  ben  ^t^aparttn  unb 
Itenai  f^einen  nur  bie  9tna^  am  j^upferflu§  flcb  auf  bie  Serarbeitung 
be«  Stfend  ju  Derfle^en,  bad  {ie  Don  ben  9!uffen  eintaufc^en  (9Bran< 
gell  98). 

3n  %o\%t  biefe«  ao^angeld  blieSen  bie  fflafen  fe^r  unDoIUommen 
unb  H  fehlte  an  fd^neibenben  SBerf^eugen.  Ttti^l  Don  6tein  unb 
ba<  geuer*  mußten  meifl  bad  leiften  road  bei  und  bie  9f|t  audfu^rt. 
2)ie  SReffer  Don  Duar^  n>el(^e  bie  3rofefen  Ratten  (Morgan  S58) 
retd^ten  notürlic^  nic^t  meit,  fit  [(^nitten  bamit  ben  ©eifenfiein  unb 
anbere  nii^t  gu  botte  SRineralien;  bie  giguren  meiere  fie  formten,  mer* 
ben  gerühmt  megen  ber  Slicbtigfeit  i^rer  Proportionen  (ebenb.  383). 
Xuf  n>ef(^e  9Bei[e  freilieb  bie  fteinernen  Pfeifenrohre  ^ergefteQt  mürben 
bie  man  in  Weu  9?ieber(anb  in  ®ebrau(^  fanb  (de  Lact  in,  11), 
bflrfte  fcbmer  ^u  fagen  fein,  ^ucb  l)\n  feben  mir  und  mieber  auf  bie 
früher  fcbon  gemacbte  Semertung  bingemiefen,  bag  bie  Stünfie  ber  3n« 
Dianer  {ur  Seit  ber  Xntunft  ber  (Surop&er  bereit«  in  Serfaa  geratben 
iDaren  unb  na(^  berfelben  immer  me^r  oerloren  gingen,  meil  iene  bur(f^ 
ben  euro)>&if(ben  ^anbef  Don  nun  an  leicht  mit  ^Qem  Derforgt  mur« 
ben,  mad  fie  felbft  nur  burcb  lange  fortgefe^te  mubfeüge  Arbeit  unb 
glei(bn)Obl  oft  nur  in  unDoQfommener  SBeife  ber^ufteUen  Dermot^ten. 

Die  ftd^ne  ber  Singeboreuen  Don  9?eufunblanb  maren  aud  93aum« 
cinbe  unb  nur  20'  lang  (de  Lact  II,  2),  bo^  befucbten  fte  mit  ibnen 

*  (Sinen  finnreicben  ^IpDaiak  ^uni  ^eueranmaAen  ben  bie  (Eingeborenen 
ccfanben  um  ba«  anjlrengenbe  bleiben  jtoeier  ^öljer  ju  oermeiben  bat  Mor- 
gan (381)  befcbricben.  üx  beftebt  aud  einem  fpitoen  Ctocf  mit  einem  9labe 
bie  ficb  abn)e4felnb  na(b  lintd  unb  re(btd  breben  ut  Solae  bev  Sorflon  eine« 
fi(b  auftoitfelnben  habend  ber  an  einem  Sogen  befeftigt  Ift. 


aUjd^rli(!^  t»on  gogo  aud  boÄ  40 — 50  milcs  t»oni  Sanbe  entfernte 
Funk  Island  (Cartwright  I,  10).  3)tefelbe  9lrt  tM)n  Sa^t)eu0en 
Ratten  bie  ^benafi  (Lettres  edif.  I,  676),  bie  fturonen  (Sagard  129) 
unb  bte  3nbianer  t»on  IReu  Cnglanb,  meldjie  ieboc^  aulerbem  au^ 
ft&^ne  befa^en  bte  aud  einem  einzigen  groien  Si(^ten{lamm  gearbeitet 
maten,  wie  e«  beren  aud^  bei  ben  &^ero!ee  für  15—20  aXenf(^en,  in 
Sirginien  für  40,  unb  in  gloriba  gab  (Hutchinson  I,  414,  Tim- 
berlake  60,  Strachey  75,  Ribault  a.  a.  O.)-  2>te  etfleren  »o« 
ren  meifl  nur  Hein ,  {te  fa^en  bei  ben  ^benati  (d<^^en«  6 — 7  $etfo< 
nen,  bo4^  gab  e«  anbermirt«  beren  t>on  12 — 40'  S&nge,  bje  bid  30 
SRenfc^en  tragen  tonnten  (Morgan  367).  ^m  ^iufigfien  rourbcn 
fle  au<  Sirtenrinbe  gebaut,  nic^t  feiten  aud  einem  einzigen  6tiitfe, 
ba«  man  über  ein  (S^eri^pe  oon  ^ol^  jog.  %n6)  Suffel^&ute  benujjite 
man  in  a^nlic^er  Seife  um  j^ä(ine  {u  uberjie^en  (Dgl.  namentUc(^ 
Lafitau  II,  213).  Saumfi&mme  aud  benen  man  fti^^ne  ^erftettcn 
xoofLU ,  mürben  mit  ^euer  audge^d^It  unb  bann  mit  9?uf4^etf4fa1cn 
bearbeitet  (Young  a,  135).  K&get  oon  ^ol)  ober  SRetaQ  mürben 
}um  jtanoebau  gar  ni^^t  k)ermenbet,  fonbern  9Qed  nur  gen&bt  unb 
gebunben  mit  Sebernbaji;  ^um  5talfatern  brandete  man  Dor^flglif^ 
^arge  (9{&^ered  bei  fto^l  I,  43).  @o  fi^mac^  biefe  ga^r^euge  aud^ 
maren,  gingen  boc^  bie  @eminoIen  Don  SBefifloriba  auf  i^nen  bi4  nac(^ 
ben  Sal^amainfeln  unb  &uba  um  ^anbel  ^u  treiben  (Bartram  2 18), 
unb  bie  3nbianer  üon  @üb  (Carolina  fetten  einfl  eine  glotte  gebaut 
l^aben  um  birect  na(t)  Snglanb  ^u  banbeln,  natürlich  mit  bem  unglud^ 
H(^{len  Srfolge  (Lawson  11).  ^n  Unterne(imungdgei(l  unb  (Be* 
neigt^eit  jum  $anbei,  bie  Hudson  an  ben  Snbianern  mit  bcnen  er 
}ufammentraf,  bur(^gängi((  ^erüor^ebt,  ^at  e^  in  alter  ^c\i  über^au^t 
ni^^t  in  bem  ID^aage  gemangelt  aid  {tc(^  oft  angegeben  ftnbet.  @o  {eig- 
neten fld^  namentlich)  bie  9?arraganfet  uor  anbereu  Söltern  burc^  glei^ 
unb  ^anbeUt^ätigfeit  au<,  lieferten  i^ren9{ac^barnSBampum«  €(t)mutf 
aaerSrt,  pfeifen  unb  Srbengefc^iin  unb  taufcftten  bafür  uon  l^nen 
Siber«  unb  anbere  geOe  für  bie  (Snglanber  ein  (Potter  8  nac^  Hut- 
chinson). (Sbenfo  ^eugt  e«  für  eine  rege  33etriebfamfeit  im  ^an^el 
ba6  in  «eu  Cnglanb  in  Älterer  Seit,  ebenfo  mie  in  gloriba  uon  Ca- 
beza  de  Vaca  (541)  erjS^lt  mirb,  felbft  mS^renb  bed  Äriege«  ber 
^anbel  unter  ben  feinblii^en  Sdlfern  unge|tdrt  blieb. 

S)le  »offen  be«  3nbianer«  beftanben  in  frü(|erer  3eit  nur  au« 


fBiffnt.  99 

t^li  Ihtod^eit  unb  fc^arfen  Steinen.    Sogen  unt  $fet1,  Sangen  m% 
$tinlm,  Me  ®tretta|t  ( £oma^att)f)  in  i^ren  t^erfd^tebenen  %oxmm  tinb 
ba«  ®falpirme|fer  moren  bic  ^Qia)ttäc^li(^flen.  Sd^u^maffen,  6d^iIH 
9iifittn0en  i^on  deug  unl>  t>on  0olg  (leitete  bei  Den  3rofefen,  La  Po- 
therie  I,  816,  au«  3n)ei8en  geflochten  bei  ben  ^uronen,  Sagard 
206)  waren  feltener.    «^dlierne  Q^xotxUx  unb  @(^i1be  metben  in 
Sttginien,  bad  Sla^ro^t  bei  meuteren  ^dlfern,  bo<ib  bou4)tf&(^U4  nur 
aU  ftinbetnaffe  angeführt  (Strachey  105,  Morgan  379).    S>ie 
alten  SBaffen  t)on  Stein  rourben  fi^äter  burt^  foldS^e  Don  Sifen  t)tx* 
Mn%t  uttb  bttt(6  glinten,  weld^e  ben  ßingebotenen  oon  Ken  Snglanb 
f4^on  in  ber  erflen  3^it  ber  Jlolonifation  burc^  ^anbler,  englif^et  unb 
fran^apf^er  6eit«,  »ugefü^rt  »urben.    S)a6  biefe  feiten  unb  erfl  in 
fpattxtx  St\t  gut  f<^te§en  lernten ,  l^at  feinen  ®runb  in  ber  abergl&u« 
btfd^en  %nx6)t  be«  3nbianeTd  Dor  biefer  neuen  unb  für  i^n  fo  geheim» 
nif Doflen  SBoffe ,  unb  ba§  fte  bie  i^abrifation  berfelben  fowie  bic  9e« 
arbeitung  be4  Sifend  überbauet  lange  Seit  binbur^^  nicbt  betrieben, 
erflirt  ßcb  gum  Xb^ü  au«  bem  Umftanbe  bat  nian  bemül^t  mar  {ie  oor 
ibtttn  oerborgen  gu  galten.   9)a<^  (Sinfubrung  ber  Feuerwaffen  blieben 
Sogen  unb  $feii  mei^  nur  nocb  in  ben  ^Anben  ber  ^inber.    3n  Meu 
Snglanb  fanb  man  um  1620  au§er  $feilfpi(^en  t)on  ^irfcbl^orn,  j^no« 
^n,  ^Jlblerflauen  u  bergl.  audb  folcbe  oon  ÜJlefftng  in  ®ebrau^  (El- 
liott  I,  63,  Drake  )u  Cburche  299),  beren  Urfprung  unbefannt 
ifi.    Sei  ben  9.\)ippmat^  gab  e«  in  alter  B^it  Seute  bie  ftc^  audft^lieg» 
ixtb  mit  ber  Verfertigung  fleinerner  $feiifpi^en  bef^aftigten  (Squier. 
Antiqq.  128  note  nacb  Schoolcraft).    'Vergiftete  ißfeile  fotten  im 
ftriege  oon  ben  Dafota  (Keating  I,  432)  unb  im  16.  Sabrbunbert 
in  Sloriba  gebraucht  worbeu  fein  (Davila  Padilla  I,  64),  bei  alten 
übrigen  Woltern  wirb  ni^^td  biefer  %xt  erwäf^nt,  ba^er  man  jene  bei* 
ben  Angaben  mit  einigem  dn)eifel  aufjunebmen  bat. 

3.  Sine  6(|»ilberung  bed  gefeQfcbaftlicben  fieben«  ber  (Singebore« 
nen  oon  92orbamerita  beginnt  am  beflen  oon  ben  fleineren  5heifen  in 
benenficb  biefe«  bewegt,  oon  ber  gamilie  aU  bem  bau))tf&dbli(^flen 
Zrdger  ber  focialen  Se^iebungen.  ^ie  inneren  SerbäUniffe  berfelben 
finb  ^au|»rfö4^U(b  burcb  bie  Steüuug  ber  Stau  bebingt,  welche  bei  ben 
3nbianern  wie  bei  aQen  culturlofen  335lteru  eine  untcrgeorbnete  unb 
gebrudte,  oft  felbft  eine  oera^^tete  ifi.  6<bon  al«  ftinb  gilt  ba«  9Rdb* 
4en  wenig  neben  bem  ftnaben,  benn  biefer  wirb  eine«  Xage«  ein  grof  er 


100  Stellung  unb  ®rf4&fte  ber  ^au. 

jhieger  werben.  39  fie  ^erongemoc^fen,  fo  mirb  i^  ^ufmerffamtett 
unb  9{ü(ffi(^t  t)on  Seiten  M  iungen  Stonne«  iut^eit  bet  um  fe 
wirbt,  aber  au^  meijl  nur  fo  lange  bie  Bewerbung  bauert.  3^rt 
6d)5n^eit  ober  ^&§1i(!^!ett  fommt  wenig  in  Setra^t,  nur^fi§  unb 
9lrbeit«traft  werben  an  ber  grau  geft^&j^t ,  n&d^flbem  i^re  gru^tiat« 
teit  (Hunter  242).  3{l  fte  unfruchtbar,  fo  fintt  fie  ganj  jur  bienem 
ben  ailagb  ^erab  unb  wirb  oer^iogen.  Z)iefer  (SeP^t^puntt  t^r&gt  fi4^ 
beutli^  barin  au4,  ba§  ber  &ree!  feinSeib  aU  «^feine«  ®o^ne«SRuttet' 
bejeid^net  unb  bag  in  ^ennf^Ioanien  in  alter  3eit  ber  9)torb  eined  Sei* 
M  ba«  ftinber  ju  gebdren  f&^ig  war,  fd^werer  ge6u§t  würbe  aU 
felbfl  ber  eined  SKanne«  (Holm  in  Memoirs  H.  S.  Penns.  III,  186, 
8wan  bei  Schoolcr.  V,  272,  Buchanau  328). 

ffiie  jebe«  gamiliengtieb  int  ffiigwam  feinen  be^mmten  Pa^  f^at, 
fo  ftnb  auc^  bie  arbeiten  namentU^  {wifc^^en  9Rann  unb  grau  benimmt 
get^eilt.  3enem  faQen  ftrieg  unb  3agb  aU  ^auptgefüb&ß  )u,  biefer 
bie  ^&u«ti(^en  S)inge.  @ie  baut  bad  ^elb ,  bad  abiubrenncn  nnb  ju 
roben  attein  6a(^e  be«  Spanne«  ifi  (bei  ben  3rotefen,  La  Potherie 
III,  19),  fte  erntet  bie  Srü(^te  ab  unb  bereitet  bie  Ka^rung,  fammtit 
unb  tragt  bad  ^olj  wie  ba«  erlegte  2BiIb  au4  bem  ffialbe  t^eim.  ^^f^tt 
9lrbeit  ifl  nie  fertig",  fagt  Mrs.  Eastman  Don  bem  S>atota' Selbe, 
^{te  mad^t  ba«  @ommer'  unb  ba«  SSinter^au«.  gür  jene«  f4»&lt  fie 
im  grü^ling  bie  IRinbe  Don  ben  Sdumen ,  für  biefe«  nd^t  fte  bie  9te^' 
fette  jufammen.  6ie  gerbt  bie  ^dute  aud  benen  fie  ttdtfe  64»u(»e  unb 
(Samafc^en  für  i^re  gamilie  ju  maAen  l^at,  wd^^renb  no$  anbere  6oi« 
gen  auf  i^r  laßen.  SBenn  i^r  ftinb  geboren  ifl,  fann  fte  ni4^t  ft^^  aui' 
ru^en  unb  pflegen.  6ie  mu§  für  i^ren  9Rann  ba«  IRubern  bed  fta^ne« 
ubernel^men,  64)merj  unb  @4wd4^e  wotten  babei  Dergeffen  fein/ 
Son  ^ttem  wad  bem  X^dtigfeitifreife  be«  SKanne«  ange()drt,  mu§  fit 
ftcb  fireng  fern  galten,  bie§  oerlangt  bie  6itte  unb  ber  9l6erglaube:  fte 
barf  bei  ben  ^afota  fein  $ferb  reiten  unb  niemal«  eine«  jdumen 
(Schoolcr.  111,  280).  lco>  ber  f(^weren  unb  enblofen  «rbeit  bie 
i^r  oft  aufgebürbet  ifl,  Mten  ^eifewelber  (251)  unbHttnter(258) 
t^r  aeben  für  nid^t  bef4werlt*er  aU  ba<  bet  «Wdnner,  au§er  ba  wo 
fte  au$  bie  gelbarbeit  ju  t^un  ^at  unb  wo  ^olj  unb  ffiilb  feiten  flnb. 
8ur  richtigen  Iffiurbigung  i^re«  Soofe«  ifl  Dorndmlid)  bie  »emertung 
Mackenzie's  beac^ten^wert^,  ba§  bie  Stlaoerei  be«  ffieibe«  bei  bin 
^tber'Snbianern  jum  Z^eil  bie  naturlii^e  golge  ber  targen  eubflßenj« 


^e^anbfung  unb  <ün{lug  bcr  ^rou.  lt)i 


mutet  unb  ber  Qro§en  ^njlrengungen  ifl  tvcldiie  bie  3Q0b  üon  bem 
Wonne  »erlangt:  boi  Seben  bei  9Bei6ed  ifl  um  fo  I^^Arter,  je  target  bte 
Katur,  ie  ^Sufiger  9tot^  unb  Slenb  unb  ie  rotier  u6erbie§  in  Solge 
baoon  bte  SRenfc^en  finb.  3)ie(  ^ae«  ijl  in  ^o^em  (Srobe  bei  ben  Worb« 
inbianern  unb  S^ep^empand  ber  SaQ  (Heame  98, 110,  260,  West 
188),  bei  benen  ber  ningfampf  gan$  gewd^nlict^  über  ben  9e{i(  eine« 
Seibed  entfcfieibet  unb  ^on  ^c^tung  bcr  f^amiiienbanbe  basier  feine 
Rebe  i{):  bie  Se^iünblung  ber  SBeiber  iß  bie  ro^eße  unb  oft  wotir^oft 
eroufam  (N.  Ann.  des  v.  1852,  IV,  327).  aRcrtoflrbig  iß  babei  nur 
bie(,  bag  bie  grau  meiere  burcfi  ben  Stingfampf  einem  Ruberen  (uf&ttt, 
immer  weint  unb  ft^  untrd{lli(^  jeigt,  entmeber  oon  ^er^en  ober  n>eil 
e4  ber  Infianb  forbert.  3n  %ü\^t  äbnlid^er^  lBer(idltni{fe  flehen  wo^l 
bie  Seiber  ber  ^afen*  unb  ^unb<rtppen«3nbianer  auf  ber  unterßen 
Gtufe  ber  Wenf^^eit  (Richardson,  Arctie  search.  exped.  1851). 
Son  biefen  unb  anberen  Seifpieten  ber  ^rt  obgefe^en,  tdgt  |i(^  bem  Sm 
btaner  im  QQgemeincn  nicbt  ber  Sormurf  machen  ba$  er  fein  SBeib 
mi^^anble;  er  iß  ba^u  %\x  {lotj,  ^at  ein  ju  groge«  (Sefü^l  feiner  ffiärbe 
unb  jte^t  ba«  anbere  (Bef^led^t  ju  tief  unter  fi^.  9Rit  einem  9Deibe  ju 
lanten  ober  e«  ju  f(!^lagen  galt  für  unmfirbig  be4  Arieger«  unb  erß 
ber  Sranntwein  ^at  Sfceffe  biefer  9rt  ^Auftg  gemac^^t  (Hunter  38, 
256).  911«  3)ienerin  bleibt  bie  grau  in  ber  Kegel  unbeactitet  unb  un« 
berä<ffi4tigt ;  t^eitne^menbe  Sorgfalt  für  fte  oon  Seiten  be4  9Ranne<, 
iDte  bei  ben  Selamare  (Loskiel  76),  unb  eine  gewijfe  Aufopferung 
i^r  iur  Siebe  tommen^Dor  (^etfewelber  254),  boc^  nur  in  bereingeU 
ten  Seifpielen. 

Xroj^  itirer  untergeorbneten  Stellung  ^aben  bie  ffleiber  bitfmeiten 
b0(6  bebeutenben  einf[u§.  ^ie§  iit  j.  9.  bei  ben  ^^eppewi^an«  ber  gall, 
^auptf&4ilicb  in  aUen  ^anbeUongelegeni^eiten  (Schoolcr.  V,  176, 
Dünn  108).  Die  ffieiber  ber  3rotefen  unb  einiger  anberen  Sdtter 
Ratten  fogar  eine  Stimme  aber  ftrieg  unb  grieben  (Rogers),  unb  ti 
mag  mo^l  fein  ba§  in  Alterer  ^t\X  bei  oielen  Sdtfern,  wie  bei  ben 
Kot^eg,  bie  ffieiber  in  (^ö^eren  (Sf^ren  jlanben  (Nuttall  268),  ba  man 
Seiber  felbft  mit  ber  ^iuptling^wurbe  befleibet  fanb  bei  ben  Rana« 
ganfet,  Sogtonate,  ffiinibeg,  (Sreef  (Drake  III,  64 ff.);  att<b  bei  ben 
9otott)Otomi  mirb  ^le^nlid^e«  erwdi^nt  (Atwater  290,  anbere  Sei« 
fpiele  bei  Tann  er).  Dag  fie  bei  ben  Ojibmai^  am  Kriege,  ben  Xat^«« 
»ctfammlungen  unb  felbfl  ben  attib^fe|ien  t^eitne^men  (5to^l  I,  176) 


-  -  -  k  *  •       l 


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ifl  eine  fon^  wo^l  nirgenb«  meiter  Dorfommenbe  SergünfÜgung.  3)ie 
noüaio«  (f^r.  9Yaba^od ,  Bartlett  I,  325)  be^anbeln  xf^xt  ffiribec 
rü(f{!$Ut)oQet  aU  fonjl  bei  ben  3nbionern  geiod^nUc^  iß,  biefe  ne^« 
men  an  ben  dffentli^en  Serfornmlungen  X^eil  unb  i^aben  über^oio^t 
eine  ^ttoi^t  ©elbßfldnbigfeit,  n)eil  {ie  i^re  Reiben  ^u  eigen  beft^en  unb 
ba^et  ben  Tlann  Derlolfen  fdnnen  ot^ne  babutcb  cienb  unb  ^ü(flo4  |u 
»erben:  bie  grobe  Arbeit  mirb  ba^er  meiß  nic^t  bon  üntn,  fonbetn 
Don  ben  ^rmen  unb  @c^u^bebürftigen  get^ian  (Davis  411,  Backus 
beiSchoolcr.  IV,  214,  iDlöU^oufen  II,  233). 

SBie  fe^r  bie  menfc^lid^e  Katur  äberaQ  biefelbe  iß,  bezeugt  bcr 
merfttflrbige  Umfianb,  ba^  tro^  ber  Smiebrigung  bed  9Bctbe4  Seifptcte 
non  romantif^er  Siebe  nid^t  einmal  fe^ir  fetten  ftnb.  3m  Sanbe  b€r 
SRudfogee  giebt  ed  einen  Lover's  Leap,  einen  {Reifen  Don  bem  fid^ 
einß  ;tt)ei  verfolgte  unglü(fli(^  Siebcnbe  ^ufammen  ^erobflutiten  in 
ben  ^ug  (White  571,  486),  unb  ber  SRifflfrt))))!  ^Qt  feinen  Maiden's 
rock,  an  ben  fiä^  eine  a^nlic^e  Sage  fnupft  (Keatingl,  292,  Mra. 
Eastman),  ^a^  fic^  ^fibd^en  in  golge  Don  unglü(fli4^er  Siebe  er« 
fingen ,  ifi  oft  Dorgef ommen ,  unb  e«  git bt  felbfi  9eif|>iele  Don  @elb9' 
morb  beiäR&nnern  aud  glei(!^em@runbe  (^ecfemelber  442,  Tanner 
I,  288).  ^u4  Siebedtrönfe  unb  anbere  (Be^eimmittel  biefer  9ltt  fe^ 
len  nidSit:  ein  gemiffed  $ulDer  bem  SBilbe  be«  (Beliebten  in  ber  ^rj« 
gegenb  oufgefireut,  gie^t  na^^  bem  ®lauben  ber  (£^i^|»emat^'a)tdbc^en 
befen  Siebe  ^erbei  (Keatingll,  159).  @eIbpmorb,  ben  man^mal 
fddon  ein  geringer  e^elid^er  Smifi  Deranla^t ,  iß  bei  ben  ffieibern  ^ia* 
figer  aU  bei  ben  Scannern ,  melcbe  {tc^  bidmeilen  ou«  dltxh  gegen  Un 
Rutim  eine«  9tiDalen  umbringen,  unb  gilt  jmar  für  t^dri^^t,  bo4^ 
nic^t  für  ftttli«  Dermerflicb  (ebenb.  168).  fRaä^  B  o  s  s  u  (U,  50)  bliebe 
ber  @elb|lmdrber  im  fubU^en  Alabama  unbegraben  unb  mürbe  aU 
geigling  Derac^tet.  93ei  ben  (^^erotee  mar  ®elbftmorb  au«  Kummer 
aber  bte  (^ntjleUung  burc^  bie  IBIattern  (1738)  fe^r  ^&u{tg  (Adair 
282).  64)mere  UnglüifdfdUe  ober  Serluße,  au4^  Siebe^gram  ober 
Siferfud^t  ful^ren  }u  i^m :  ein  SBeib  begrub  ftc^  einß  mit  i^ren  Jtim 
bem  in  ben  gdQen  be«  SRiffiffip))!  Don  S.  Anthony,  ba  i|r  9Rann  ein 
jmeite«  na^m  (ebenb.  I,  310).  S)atf  berühmte  »eif«»iel  einer  ffibamt' 
ritanifd^en  3nbianerin ,  bie  {i^^  auf  bem  Grabe  i^re«  (Selieblca  um« 
hxad^U  um  ni(^t  in  bie  ^anb  ber  epanxtt  }u  faUen  (Guevara II,  il) 
iß  Don  del  Barco   Cenfcenera  (Argentina^  Canto  XU)  Ott«' 


€i4littttn0  bei  9!^t.  MS 

füf^xM^  bcfungen  »otbeit.  9ti  bcn  ftnipend  gef^^ic^t  e«  dfttt  bag  bad 
9Bet6  auf  bem  ®rabt  M  SRonne«  f(d^  fclbfl  opfert  (Maekensie, 
Dünn  94),  bUmeifen  »erben  aber  aud^  äXäb^^en  bei  t^nen  oon  i^ren 
dltecn  felb^  nmeebta^t  tim  fle  bem  efenben  Sooft  ^u  en^it^en  bai 
i^rer  im  Seben  märtet  (Mackenzie).  3n  Keu  CLalebonkn  geben 
{14  SSeiber  nic^t  fetten  felbß  ben  Zob  in  golge  fctiwerer  ftranf^eiten 
unb  bei  Ueberburbung  mit  Arbeit  (Cox  II,  331). 

3m^9IUgemeinen  ijl  e«  Sieget  ba|  bie  SUem  bie  C^e  i^rer  iNnber 
bef(^lie|en  unb  bat  biefe  aucti  o^ne  ooraudgegangene  n&^ere  Setannt« 
f(^aft  fle  miHig  eingeben,  meil  fie  9<fy  Ui<fyt  mieber  aufli^en  li^t 
(Tanner  I,  234).  Sei  ben  3rofefen  mie  betten  Oiibmo^  unb  an« 
beren  9llgontinoiltern  toaren  H  ^auptficblicf^  bie  SRätter  welc^  bie 
a^tn  gifteten,    bie  unt^er^eirat^eten  iungen  9R&nner  ^tten  bei  ben 
er^ren  faß  gar  feinen  93er(e^r  mit  ben  3R&b<l(ien  unb  burften  dffent* 
li<t^  n^t  einmal  mit  i^nen  reben ,  obmo^t  tro^  biefe4  äuferen  %n» 
^nbe^  9ttt4f(^meifungen  ni^^t  fetten  gemefen  fein  foHen ;  ber  iunge 
SRann  Don  25  Sauren  erhielt  bei  i^nen  oft  eine  &(tere  grau  guget^eitt 
üU  er  felbß  »ar,  ber  atte  fflittmer  bagegen  m&^Ite  fic^  ein  iunge« 
SRftb^^en.    2)ie  9raut  brachte  i^rer  tunftigen  ®i9t»u%txtnntttt  ein 
t»aar  SRaiMui^en,  bie  fie  fär  i^ten  Settobten  gebatfen^atte,  unb  et« 
^ieit  oon  i^t  ein  ®tu(f  9ßttb))ret  bagegen.    Ka4»  anbeten  Angaben 
mugte  fie  auct^  ^otg  in'4  ^au4  be4  Stdutigam'4  f <t^affen ,  unb  bie  S^e 
mutbe  einfa4^  bamit  gef^^toffen,  ba|  jjiif  ber  iunge  9)?ann  neben  bem 
9t4b<t^en  in  ber  fflo^nung  nieberfe^te  (Lettres  edif.  I,  649,  La 
Potherie  III,  13,  Morgan  320,  323).  3>ie  Oiibuay  4>f[egten  bie 
iungen  Seute  gut  S^e  ni^t  gu  gmingen  unb  e4  famen  bei  i^nen  bii« 
»eilen  ou<^  «^eitat^en  gegen  ben  Sitten  bet  Sttern  oor,  mie  auc^  bei 
ben  ^otoioatomi  bei  beneu  fi(^  ein  iunge«  ^aar  bur^  Daoontaufen 
bet  eltettiijden  6ttenge  entzog,  namentti^  in  neuerer  Seit,  ba  bie  al* 
ten  Sitten  me^t  unb  me^t  abtamen  (Keaiing  II,  154, 1,  HO). 
Sat  gtoat  bie  (t^t  meift  ein  bto|et  Aaufconttact  untet  ben  Sttern,  fo 
oetl^iett  e4  fic^  bo4  anbet4  unter  ben  iungen  beuten  fetbfl.   3Ber  um 
ein  SlAbc^en  »erben  »ottte,  fttebte  flc^  audiugeic^nen  unb  fc^itfte  feine 
beftc  Sogbbeute  bem  SR&b^^en,  ba«  i^,  »enn  e«  i^m  »o^i»ottte, 
boMn  ein  6tucf  getoi^t  mit  Reinen.  2iebe4gaben  gutüdfanbte;  um 
ben  bettt^mten  ittieget  »atben  bagegen  oielme^t  bie  aR&b<t^en ,  bei 
bun  Ofagen  but<^  Entbieten  einer  »tdeä^,  o^ne  ft^  baburc^  et»a4 


104  ^TaK<«tbtiu4t. 

;u  Dcistbtn  (U  unter  83,  236).  unb  bi(  @bt  frtbfl  nurbt  mtifl  nui 
baburA  i'Wo^tn,  b<>6  bti  finttn  gtftf  iai  man  otian^altttt ,  6rib< 
Xgctlt  ibctn  Stilen  alt  SRann  unb  jfrau  ju  Icbtn  dfftntlid]  nfläittn 
unt>  man  ibncn  mit  urmtinfamen  jfiäftfn  tint^üttt  bamU  (tbenft. 
234).  Sic  Q-Xtit  batten  perfAitbcnt  9frtcn  btr  Sb^f'^lit^uiig.  3>i( 
ftifnattt  ffieift  batlc  jui  golflt  bag  tit  gtringltt  Qinbril  bit  f!4  bti 
ÜMann  pbfi  bi(  {frau  fpäter  nabm,  a\i  Q^tbtui)  angiftbtn  unb  mit 
€pitgTUtb«nlaufFn  grfliaft  icuibr,  |it  btßanb  barin,  bag  bei  3)tann 
btr  @tlitbtfn  tfmtii  ^ttt  oon  (incm  fclbf)  erlegten  Sättn  fd)i<ftt.  i^t 
ba4  gtib  btbadtn  unb  namentliib  ^obncn  pflanitn  balf,  bit  mit  btn 
neben  fie  gfiletften  Stangen  ba«  &innbilb  inniger  Srrtinigung  unb 
©ebunbenbeit  barjleUlen  (Swaii  boi  Schoolcr.  V,  269),  «n  In 
®renj|t  Don  Sanabo  pflrsten  tte  iHtautUute  einen  4'  langen  &toi  an 
ben  dnttn  ju  fanm .  fo  ta^  fie  burd)  ibn  imrf)  no^  Dontinanbcc 
getrennt  R>aren;  ein  älterer  iRann  bielt  bann  eine  9tebt  unb  jerbtatft 
ben  <S>toiS  in  fD  viele  Siütfe  aU  3'"fl"<  flegenmArlig  uartn.  mel^t 
biefe  lEtücIc  fotgfällig  auf^ubenabren  batten.  Vei  ben  Watibomtffi* 
iSioufl  rourbe  bie  C^be  burdi  'Ilbfd)ie§en  pon  Pfeilen  über  bit  ttipU 
ber  Vrauileiite  gefdiloffeii,  mai  burdi  bie  Strroantten  gtf<^ab,  tMl^ 
als  3*^"^'"  ('"bei  anroejenb  rooren;  ber  iWonn  mu§ft  ein  3a(|t  lang 
bei  feinen  Sdirotegereltern  bitnen  i  Jones  I.  171 1.  ©ti  mtf)ttRn 
■Jllflontiniuilfeni  taucrte  tiefe  'Jlbbänfligfcit  überbaut)!  folangt  alt 
feine  hinter  ba  nmien .  Uv  neue  ^auebalt  blieb  mit  btm  ölttrcn  nGI' 
li(l  i'eteiniflt  (La  Pothi-rip  I.  Uß,  Morse  App.  134).  I)a#  um« 
gtrebrte  Siirbälinip  trat  bei  Un  nan(oe  unb  Dfagtn  ein:  fobalb  bit 
ältd'ie  Xodiler  beinitbett,  it<bot  fie  über  ben  ttanitn  clltrli<^tn  ^aul' 
imlt,  fclMt  iiber ''Jhitter  unb  ^ditDejtern,  rotldie  lebteren  gtiDii^itli^ 
lu'if  iiHiii  bei  bni  Cniabal  an  ihren  aSann  jugltid)  mittPtr^titat^ 
ipuib.'ii .  iini-  bii-  3dm>ie,iereltctn  nerieiben  oft  in  eint  pADigc  Oittllb 
b'irfiii  Iciin  ^.lniMi'iierfcbiie  iSay  bei  James  1,123  f.,  2S0,  Or«gg 
II.  l-^Di  'JiHHertem  forbtri  bie  Sitte  btr  3)alota  tffIncbolB  mb 
Cni.il'.i  biip  etbroiegerelKin  unb  Sdiiuioflrrfitifer  tinonber  nidit  an- 
iibi-it  iuv1<  nnii'ben:  fit  bebetfin  Hd)  PtftHnaitbtr  btn  ffO|rf  unk  Uc Irfl* 
t.u-ii  l'fUH'biicii  in  bct  ^^üttt  ifiuc  t 
;iiiuiiii,  bot  yiiimc  ^e•  i£il)n>iefl(ii 
bi-ii,  «nb  ffll'ii  Ontel  unb  Xj| 
Jurii,tMltun(i  ju  bcsbaita 


Dann  bet  (S^e,  G^ibung.  105 

268);  bei  ben  flKanban  (errfd^t  etne  ö^nK^e  abecgliubif^^c  6d^cu  bet 
G^miegetmuttet  bocbem  Gd^mitgerfo^ne  ($r.  9)to|.  c,  II,  132),  ou^ 
ben  füblictien  Sditetn  watbiefe  Sitte  in  alter  ^tit  nid^t  fremb  (Ca- 
besä  de  Yaca  528). 

6o  leidet  unb  f^neQ  bie  (S^e  eingegangen  wirb  <-  bei  ben  Ra« 
t>aio4  tuxd)  Mo§e4  3uf<intnteneffen  bon  ülVai^brei  aud  einem  ®efA§e 
(Davis 415)  --  fo  leicht  mirb  fte  au(6  mieber  geldfl,  um  fo  me^r  aU 
fie  bei  bieten  Soltern  urfprfingli(^  nid^t  auf  Seben^^eit,  fonbern  nur 
Ottf  ein  3a^r  ober  auf  nod^  ffirjere  Seit  gefctiloffen  ju  werben  pflegt: 
bei  ben  ^uronen,  beren  Seben  freiließ  borgug^meife  bor  wie  no^  ber 
Ser^eirat^ung  fe^r  audfc^weifenb  gewefen  fein  fofl ,  gab  e«  d^tn  auf 
9robe  für  einige  Sage  (Sagard  160  f.,  165,  188),  nnb  in  9teu 
Snglanb  würben  Seute  bie  jufammenlebten ,  er^  fpdter  burc^  ben 
6a4^em  fflr  immer  miteinanber  oerbunben ,  wenn  fie  fi^  gegenfeitig 
gefielen  (Trumball  1,38  nac^  Hutchinson).  3n  Sirginien  waren 
bie  ^ftuptlinge  weld^e  beliebig  oiele  93eiber  (matten ,  nur  an  bie  erfle 
grau  bauernb,  an  bie  äbrigen  aber  erfl  bann  gebunben,  wenn  fie  mit 
i^nen  l&nger  a\i  ein  3a^r  gelebt  (matten  (Strachey  1 10).   Sei  ben 
SRtt^togee  bauerte  bie  (S^e  ein  3a^r,  pflegte  aber;  wenn  jlinber  aui 
i^r  entfprungen  waren,  regelmäßig  erneuert  gu  werben  (Bartram). 
6oI4e  S^en  auf  3«it  gab  ed  meifl  bei  ben  füMi(!(^en  Sdifern  (Adair 
141).   Surbe  bei  ben  Sreef  bie  (S^e  na(!(^  einem  3a^re  getrennt,  fo 
war  eine  anberwdtige  Ser^eirat^ung  ni^t  oor  bem  näd^jlen  Srnte* 
fe^e  geflattet ,  ba«  bie  9ebeutung  einer  allgemeinen  Steinigung  oon 
6änbe  ^atte  (Swan  bei  Schoolcr.  V,  272).  S)ie  @c^eibung,  xotii^t 
bei  ben  6eminoIen  {leti  „eine  geric^tlid^e  Unterfud^ung  unb  einen  df« 
fentliit^en  Itrt^^eiUfprud^''  erforbert  ^aben  foU  (Bartram  112),  war 
fon^  mei^  gang  in  ben  9Bitten  be«  Wanne«  gefleOt;  nur  bei  einigen 
Sdtfern  f^^eint.  fe  au<^  bem  3Beibe  freigeftanben  gu  ^aben.  Abneigung, 
bie  man  oft  bon  ^dl^^eren  (Seiflern  eingegeben  glaubt,  ifi  fd^on  ^inrei* 
d^enb  bie  d^t  gu  löfen,  boc^  behält  bie  ffrau  i^re  ^utte,  meift  auc^ 
i^teitinber,  unb  fuebt  jt^  weiter  gu  ber^eirat^en ;  inbeffen  tritt  nic^t 
ki^t  Sd^eibung  ein,  wenn  me^irere  jtinber  oorlS^anben  ftnb  (Hunt er 
244).   ttnfrudl^barteit  oon  mand^en  Sdlfern  aU  Sewei«  ber  Untreue 
itttb  tinftU^tt  Fehlgeburten,  oon  anbern  aU  Unglfidt  betrachtet,  ^at 
gewi^nlid^  Ser^oßung  gur^^^tge  (de  LaetII,ll,Eeating  1,131, 
II,  165).   (B&nglidt^e  Unfrui^tbarteit  foH  inbeffen  dufierfl  fetten  fein, 


iOA  9$ern>anbtf4aftd0Tabeunb>t>er^&Itni{te. 

^auftg  bagegen  ftin|iU<^€  ge^igcbuctcn  bei  Ser^eirot^etrit  n>ie  bei  Uli' 
^H^titüt^tUn ,  benn  meifi  mcrben  nic^t  me^r  al«  3— 4  jtinbft  auf« 
gebogen  (H  unter  195);  to^  \ä)t\nt  jltnbermorb,  abgefe^cn  t>on  t\n* 
feinen  gäücn  bcr  Stferfuc^t  unb  ber  materieüen  9lot^]  nur  (ei  eint« 
gen  gefuntenen  Solfern  in  gröferer  Ausbreitung  Dotjufommen. 

3n  9leu  (Snglanb  \oax  felbfl  jwifc^en  Sruber  unb  &^mt^tt  in 
ber  töniglic^en  g^inHie  bic  @^e  möglich,  roenn  foujl  tein  ebenbürtiger 
&atte  ju  finben  mar  (Potter  171  nad^  Hutchinson);  ber  S^ero« 
!ee  burfte  SU^utter  unb  3:oc^ter  gufammen^eirat^en ,  mu^te  aber  fonf} 
bie  k>erbotenen  Sermanbtf^^aftSgrabe  beobad^ten  (Adair  190),  beren 
Sernact^I&fftgung  in  Korb  (Carolina  mit  bem  geuertobe  gefiraft  mürbe 
(Lawson  186).  Sei  ben  Omagra  mürbe  felb(i  entfernte  Sermanbt« 
f^aft  ju  einem  S^e^inbernif  (Say  bei  James  1,  234),  unb  bei  nie« 
len  Sditern  befianb  in  alter  Seit  bie  fefle  @itte,  meiere  mir  no(^  n&^er 
erläutern  merbeti ,  immer  nur  in  einen  freinben  Stamm  ju  ^eirat^n 
(Cabeza  de  Vaca5dl,  Loskiel  72  u.  (H.).  @ie  ^errfc^t  auc^i  bei 
ben  jlenai  9ltna^  unb  Jtoiufc^en ,  meldte  fi(^  in  berf(^iebene  St&mmt 
ober  ®ef(^le(^ter  t^eilen ,  beren  iebe4  nur  in  ba4  anbere  (leirat^en  barf, 
mi^renb  bie  ftinber  fletd  jum  Stamme  ber  TtntUx  geg&^U  merben 
(SBrangell  104),  unb  bie  nic^ßen  Srben  eine4  leben  feine  &fyt»t* 
jlertinber  |{nb. 

hierin  begegnen  mir  einer  l^lnfidf^t  bon  ben  oermanbtf(^aftli(|ien 
IBer^ftitniffen  bie  in  Korbamerita  aUgemeiu  nerbreitet,  ber  bei  un« 
geitenben  aber  gerabe  entgegengefe^t,  unb  befonber4  befrembenb  and^ 
megen  ber  tiefen  Stettung  i{l  bie  bem  SBeibe  fonjl  jugemiefen  mirb, 
benn  tro^  berfelben  gelten  nur  Sermanbtf^aften  in  meiblic^er  8inte 
für  mirtlictie  Sermanbtfc^aften ;  ttberbie§  gab  ei ,  man  mei§  nic^t  ob 
(ei  aUen ,  jebenfaU«  aber  bei  bieten  Söltern ,  feinen  Unterf(^ieb  gmi« 
f<^en  Seitenbermanbten  unb  Sermanbten  in  auf«  ober  abfietgeRber 
Sinie:  bie  SdSimejIern  unb  Sruber  ber  lO^utter  ^ie^en  Vlätter  unb 
S&ter,  bie  6d^ne  unb  Zid)Ut  ber  9Rutter4f4^mefter  Riefen  (Sefc^mtßer 
tt.  f.  f.,  mobur<t^  ba4  SerfaUen  ber  gamiiie  in  coflaterale  QxDtx^t  oei« 
^inbert  unb  ein  meit  engerer  Sufammen^alt  ber  tleineren  Xreife  gu 
einer  großen  gamilie  begrünbet  mürbe  ald  bie§  bei  un4  ber  gatt  ill. 
3ebed  3rotefenbolt  mar  in  ai^t  (Sef^^let^ter  get^eüt  toüd^t  btttc^  k^t 
WtwAt  (Zotem  bei  btn  Slgonfin)  bejei^^net  maren :  fflolf,  96x,  9ihtx, 
$<^U(hdte;  9id^.  Sdf^cpfe,  Keiner,  galfe,  k>on  bcncn  «Ar  unb  »4^ 


Ut  ttrfpTungl^en  getoefni  fein  follen.^  2)ie  gki4^iiamigen  Ocf^lc^^« 
tex  Ux  einzelnen  Sdifer  bctra^^tettn  ft(^  aU  Srüber,  roorcn  n»itfU(^ 
MtttdomvanH  unb  (ietauf  befugte  bie  Scjligfeit  bie fe*  SdUctbunM 
iüWßt\&^\id^.  Sit  alter  Seit  fonnten  bie  ecfien  titx  ®t\d)U^tn  nur 
in  bie  legten  Dier  ^tixatf^n  unb  umgetebtt,  fp&ter  mußten  ffiann  unb 
^au  mcnigiten«  immer  tierfdSiiebenen  Oef^lec^tern  angeboren,  bie 
IKnbec  mutben  immer  ju  bem  ®ef<bfe(bte  ber  SKutter  geredi^net  unb 
bemgem&l  afteil  Sigent^um  unb  aüe  SBürben  unb  9)e4itc  nur  in  meib» 
(idb^r  8inie  »ererbt  (Morgan  79  ff.),  ^ier  unb  ba  ^at  aflerbing4 
bie  3Ra4)t  be«  ^errf<berd  bad  Siecht  burcbbroc^^en  bad  in  ber  entwitfet« 
tenSnficbt  non  ben  Sermanbtfd^aftdk>er(^äUnif[enn)ttri€Ue,  aberbiefe 
9nft(^t,(elb{t  fc^eint  im  $rind|>  uberatt  gleich  feßgejlanbcn  ^u  ^ben. 
Sie  bei  ben  3totefen  gehörten  aud^  bei  ben  S^erotee  unb  ben  Sdifern 
oou  9torb  Carolina  bie  itinber  ber  SRutter  unb  folgten  ifyx  im  gafte 
einer  ®4^eibung  (Gt>lden  1, 13,  Timberlake  66,  Lawson  185). 
So  ^t  ^rrfijbermärbe  erbli(b  mar,  tonnte  fte  nicbt  Dom  Sater  auf 
ben  &o^n  übergeben,  fonbem  nur  Don  ber  SRutter«  bie  bem  ftönig«* 
ge((^tec^te  angehören  mu|te:  ba^er  ^5ren  mir  DielfaA,  bag  ber  @c^me» 
(ktfo^R  fttuebirte  (bei  ben  ^uronen,  ^ttata^a,  Q,\ftxoUt,  in  Kotb 
ftarotina  unb  anbermirt«,  Roger»  280,  Boasa  bei  gabri  II,  186, 
Lawson  195),  ma«  ^d(ti{i  ma^rf(^einli<Jb  fo  ^u  oer^e^^en  ift,  bog 
biefe  drbfoige  in^befonbere  bann  eintrat ,  mcnn  ber  ^errfc^er  Altere 
Scf^meßern  bntte ,  bie  felb|)  ^mar  ni^^t  jur  Stegitrung  gelangen  tonn« 
ttn,  i^re  %n\pxuä)t  aber  auf  i^re  ®5^ne  vererbten;  nur  menn  ©d^me^ 
{km  ni^bt  Dor^anben  ober  o^ne  minnlitt^eWacbtommen  maren,  tonnte 
^r  unb  ba  (mie  e4  fcbeint)  au«na^m«meife  ber  ältefie  &obn  bed  ^err« 
fi(K<^  unmittelbar  an  be{fen  <5teUe  treten,  mie  bie^  xoofyi  §u  unbebingt 
Trambull  (1,40)  al«  6itte  in  9teu  Snglanb  angiebt.  S)iefelbe 
Seife  ber  6u(cefflon  fanb  in  ®ub  Carolina  jlatt  unb  in  Sirginien, 
mo  ben  Arabern  (b.  ^.  ben  6d(^nen  berfelben  SRutter,  of^ne  9lüd!{id^ 
auf  ben  Sater)  unb  n&c^fi  biefen  ben  ©i^meßern  unb  beren  ^nbern 
bie  Erbfolge  gutam  (Lawson  51,  Strachey  70).  8on  feinem  Sa« 
ter  unb  beffen  Sermanbten  tonnte  niemanb  etma«  erben,  fonbem  nur 


*  (Eine  Hudnobme  ma^^ten  nur  bie  Dnciba  unb  SXobatot.  »cld^e  blof 
bie  biei  (3»ef(ble(bter  bed  SBolf« ,  M  Säten  unb  ber  6(bilbtTdte  batten.  !Ra4 
Golden  (I,  1),  Lafitau  (I,  464)  unb  W.  Smith  (74)  to&ie  biefe  f^rei- 
tbelliiitg  Dielm^  oCgimiin  gooefen  bei  bin  Scofefen. 


Don  Ux  Ttuttn,  Uttn  Sräbcm  unb  €'(!(^n)(ßeni ,  bet  eigenen  64^m« 
ftn  u.  f.  f.  (bei  ben  ^uronen  nad)  Sagard  173).  9et  ben  Sreet  unb 
ttatc^e)  wie  bei  ben  ftenaiern  befiimmten  ficti  ®tanb  unb  ftong  be4 
SRonne«  nur  na^  ber  f^omilie  ju  welcher  feine  SRutter  ge^ttte.  di 
lag  in  biefer  gonjen  (Sinrict^tung  eine  ^rt  bon  Sntf4^Sbigung  be^  Set* 
be«  ffir  ba«  Uebergewicf^t  M  Wonne«  ba«  {!e  oft  fo  f(bn>ec  em^^finben 
mugte,  unb  mit  möchten  in  i^t  ni(^t  au«f(^lie§li(ti  ober  auä^  nur  oor« 
|Ug4iDeife  ein  tiefe«  SRi^trauen  gegen  bie  e^eüc^e  £reue  be«  Seibel 
ou^gefi^to^en  ftnben,  bem  bie  ^bfunft  ber  ftinber  oon  oaterli^^er  Geite 
aU  {tet«  jmeifel^aft  unb  nur  bie  oon  mütterlicher  aU  gen)i§  gegolten 
^&tte ,  fonbern  ber  ^u  ®runbe  liegenbe  (Sebonf e  fct^eint  oiefme^r  barin 
ju  befielen ,  ba§  ber  9nttieil  ber  IDtutter  an  i^rem  Ainbe  meit  gri§er 
fei  Ol«  ber  be«  Sater« ,  bag  t>on  jener  in  bie  Silbung  be«  ftinbe«  meit 
me^r  übergebe  aU  oon  biefem.  @c^tt)er(i(^  riddtig  ifl,  bag  wie  C arver 
angiebt,  ba«  j(inb  nac^  ber  9ln{i(^t  ber  3nbianer  ben  i^ib  bon  ber 
SRutter ,  bie  Seele  Dom  Sater  erhalte  unb  ba§  man  i^m  ben  Kamen 
ber  erfleren  gebe,  meil  fie  attein  mit  nofler  ®idiier^eit  befUmmbar  fei. 
ttnfere  tuffaffung  ber  Qa^t,  für  welche  fvri<^t,  baf  ba«  JHnb  ber 
IRutter  im  gaOe  ber  ©(Reibung  folgte  unb  ^u  i^rem  Stamme  gert^^net 
würbe ,  \dft\nt  femer  burd^  bie  in  alter  3«it  fe^r  allgemeine  Sitte  un« 
terßüj^t  }U  werben  bag  fi<j(i  ber  Wann  oon  feinem  93eibe  w&^renb  bet 
Sc^wangerfc^aft  unb  felbjl  l&ngere  Seit  nadd  berfelben,  in  ^loriba 
iWei  3a^re  ^inburdSi,  fern  galten  mu|te  (Holm  in  Mem.  H.S»  Penn- 
ayW.III,  126,  LaPotherie  III,  16,  Cabesa  de  Vaea  686). 
S)ie  gewöhnliche  S>eutung,  bog  man  bie  ^au  wi^renb  i^ret  S^^wan« 
gerf(^aß  ebenfo  aU  ^unrein"  angefe^en  l^&tU  wie  bieg  fär  bie  Dauer 
ber  9Ren{hruation  ber  gaO  war,  ba  fie  bann  in  d^nli^er  ffieife  ob» 
gefonbert  in  einer  ^ütu  für  fi<^  leben  mugte  unb  bieten  Sefdf^r&nfutt' 
gen  unterwor^n  war,  xft  wo^l  !aum  gu  biOigen.  S«  f<l()eint  uielme^t 
bai  fie  burcti  i^re  Sbgefc^ieben^eit  oor  allen  fldrenben  (Sinfläffen  be* 
Wa^rt  unb  unter  ben  befonberen  Sd^u^  ^b^erer  Oeifter  gefleOt  bleiben 
foflte,  wie  ^^  {U  biefem  S^^^  ouc^  ber  gaflenbe,  um  fii^  auf  groge 
Z^aten  unb  willige  Unternehmungen  wflrbtg  t)or}Ubereiten ,  in  bie 
Ginfamteit  be«  93albe«  )urfl(f{og.  ffla^rf^einli^  glaubte  man  bon 
ber  Snt^ltfomteit  ba«  ®ebei(en  be«  Xinbe«  bor  unb  fetbft  no<|i  nad^ 
feiner  Geburt  ab^ingig. 

!Die  ®eringf4&i^ttng  ber  ffieiber,  t^re  oft  leichte  Or^altung  unb 


Uoff  Stnuj^ung  aU  9rbeit«traft,  i^x  frfi^ed  entern  in  90I9C  oon  on> 
fleftrengtet  Arbeit,  i^te  t>nx^  Stxit^t  geitmetfe  herbeigeführte  Ueberja^l 
finb  uberaO  bie  «^auptmottpe  }ur  9o\p%am\t/ t>\t\t  war  burc^gfingtg 
in  9lorbomerita  erlaubt,  bef^r&ntte  {tcb  aber  ber  Statur  ber  Ga^e 
na^  meifi  auf  bie  ^tuptlinge  unb  beräumten  ftrieger,  bei  ben  Kat^^e) 
auf  bie  Hbeligen ,  bie  eine  ^auptfrau  unb  me(^rere  Webenmeiber  ^at< 
ten  (Hnnter  248,  Oareilasso  Hist.  de  la  conq.  I,  1,4,  Lett* 
res  Mif  I,  760).  SRe^rere  grauen  ju  ^aben  o^ne  fte  ernd^ren  )tt 
Mmnen  golt  ffir  id^mpfixä^,  So  f{4  angegeben  {inbet  ba§  feine  Siel« 
»eiberei  ^ottfanb  (bei  Stofefen  unb  ^paü^tn,  Lafitau  I,  555, 
W.  Smith  80,  ^feffertorn  I,  388)  ift  €(!beibttng  ^Aufig  unb  toiü* 
Utiiä^,  fo  ba$  ein  ffle^fel  ber  ffieiber  on  bie  Ctette  ber  ^of^gomie 
trat;  inbeffen  oerfi^ert  Morgan  (324)  ba§  ®4^eibung  in  alter  Seit 
bei  ben  Srotefen  fi^imyflid^  gemefen  fei.  Sei  man^^en  Sditern  be* 
f^tttft  {i(b  bie  Sotpgamie,  iDie  f<^on  ermi^nt,  fajl  gan}  auf  ben 
(kebiaudb  baf  ber  SRann  mit  feiner  grau  gugleid^  auet)  beren  Bä^too 
ftem  )ur  C^e  ereilt ,  ma4  ^ü)  au<Jb  infofern  empfehlen  mo(bte  aU  ba« 
fin  eine  grd|ere  Särgfc^aft  für  bie  (Sinigfeit  ber  9Beiber  untereinan« 
bec  )tt  liegen  fd^ien.  %üx  biefe  mürbe  an§erbem  au4  babur^^  gefolgt» 
bot  iebe  berfelben  in  einer  befonberen  ^fltte  moi^nte,  ober  bei  ben  SM» 
lern  beren  «^Aufer  fflr  mehrere  gamilien  eingerid^tet  waren ,  to^  i^t 
befonbere«  geuer  ^atte  (Ofagen,  Morse  App.  219,  227).  ^äu«li(^e 
dioi^e,  bie  oon  bem  SRanne  in  fe^r  fategorifctier  ffieife  beigelegt  )tt 
»erben  ^{legten,  tarnen  fiber^au^t  nur  feiten  Dor. 

Sei  t^ielen  Sditern  foH  in  früherer  S^xt  bie  6ttte  be^anben  baben, 
ba6  bie  e^e  im  Saufe  be4  erflen  Sabred  nicbt  t>otliOgen  mürbe  (La- 
fitam  I,  574),  unb  bie  ^eiratb  felb{l  gefcbob  er{l  in  reiferem  fllter  al4 
ft)&ter^in  gemdbnli<^  mar,  nid^t  dor  bem  20.  Sa^re  unb  nadb  dofl» 
brauten  Xrieg^tbaten  (HaDter232).  S)ie9Beiber  maren  in  ^o^em 
(Brabe  abgeb&rtet,  unb  befonber«  bei  ben  nomabifc^  lebenben  Sditern« 
ttie  ben  2)atota  unb  anbern,  mar  bie  (Geburt  eine4  ftinbe4  ein  Sreig' 
ni§  burcb  ba4  bie  grau  taum  auf  fur^e  3eit  t>on  ibren  fonfligen  Sr* 
beiten  entbunben  mürbe.  Unmittelbar  nacb  ber  (Seburt,  bei  mel<ber 
fie  bie  ^ienfle  einer  Hebamme,  biimeilen  aucb  ben  Set^anb  eine4  9Ran< 
neg  erbielt,  na^m  fie  felbfl  neb{l  bem  Jtinbe  ein  talte4  Sab  unb  begab 
{i(b  bann  mit  biefem  belaben  mieber  an  bie  Arbeit  ober  auf  bie  Steife; 
minber  t^art  a14  bie  £af ota » Sieiber  maren  bie  ber  <potomatomi  in 


110  9oQ<  ber  9Btttn>f. 

bicfcr  ^infidft  (Keating  I,  484,  130).  9t\m  ®ebArcn  ^u  fcfeuitn 
%ü\t  für  [(^impflic^  (La  Potherie  III,  21)  uitb  f^aitt,  gtaubte  man, 
bie  ^alge  bog  oud  bcm  ftinbe  nur  ein  B^eigling  tourbe. 

Set  bem  garten  Soofe  be4  fBcibe«  tfl  (4  erfreulid)  einiger  Qintid^ 
lungrn  ju  gebenfen  bie  baffeibe  enoa4  ju  milbern  unb  feiner  ^uiflofig« 
feit  einigen  €(^u^  angebei^en  $u  laffen  be^mmt  waren.    3)a^in  gf« 
l^drt  bie  fdl^on  ermai^nte  gleic^jeitige  Serforgung  btr  64m>^etn  mit 
ber  ^eirat^  ber  einen  bon  i^nen ;  bei  ben  ftnifieno  botte  bet  Stttmet 
bie  ^fliAt  bie  ©c^wefier  feiner  berjlorbenen  gtou  jut  S^e  $u  nehmen 
(Dann  93);  bei  ben  Ojibwat^  unb  Omo^o  mürbe  bie  Sittme  na4 
flberflonbenem  £rauetia(^re  ba4  fte  fem  t»on  SRinnern  —  bei  ben  $0« 
tomatomi  felbft  in  Unreinlid^teit,  ungemafc^en  unb  ungtMmmt  (de 
8m et  294)  —  zubringen  mugte,  bie  grau  i^re4  @<j()mager4,  weUt^er 
ffit  bteitinber  feine4  toerflorbenen  Sruber^  ju  forgen  h^ttt  (Keating 
II,  165,  8ay  htx  James  I,  243).  ^nd)  anbermacti  mar  e4  bie  ^ä^t 
ber  greunt^e  be4  oerflorbenen  SKanne«  fflr  beffen  tBittme  ^u  forgen, 
menn  fte  innerhalb  eine«  3a^re4  feine  ®elegen(»eit  fanb  fltb  mieber  ^n 
derl^eicat^en  (Los kiel  83);  nur  bei  ben  3tofefen  foQ  ber  Sittme 
eine  ^meite  Q^e  Derboten  gemefen  fein  (Backus  bei  Schoolcr.  VI, 
57),  unb  in  Worb  Clarolina  |}anb  ber  SBteberoerbeiratbung  bi4meHen 
menigfien«  bie  @(^mierig!eit  entgegen,  bag  ber  gmeiteStann  bieSd^ul» 
ben  be4  erfien  (u  besohlen  oerbunben  mar,  mä^renb  an  bie  grau,  fut 
beren  Sebendunter^olt  übrigens  geforgt  mürbe,  fein  9lnfprttc^  biefet 
91rt  gcma(f)t  mctben  tonnte  (Lawson  179,  187).    SKeij!  fehrt  hit 
Sittme  mie  bie  gef(^iebene  grau  §u  i^ren  Qtitern  ^utüd,  ffiaifen  mer« 
ben  in  anbeten  Familien  aboptirt,  mo^n  e4  nie  an  SereitmiQigfttt 
fe^lt ,  für  bie  Firmen  unb  jfranfen  ^aben  bie  Sermanbten  ju  forgen 
(Hnnter251).    3ft  ein  Wann  im  Äriege  gefatten,  fo  fle^t  feine 
Sittme  um  Sta^e  für  if^n;  mrr  fle  ii)r  ^ufagt,  i|}  baburcb  mit  il^r  oer» 
lobt  unb  nimmt  ben  9?amen  be4  (Befallenen  on.    9Kan  glaubt  in  bie» 
fem  gaüe  baf  pe  für  ihren  frü^^eren  SWonn  beflo  grdfere  ßiebe  bemeife, 
je  früher  fte  fi4  mieber  oerl^eirat^et.    Um  ii^re  S^miUe  aufrecht  jn  ^ol* 
ten  m&hlt  fe  mo^l  auäf  einen  ber  Kriegsgefangenen  (ebenb.  287, 247). 
9ei  ben  fübdflH^en  Sdlfern  mu§te  bie  SBtttme,  menn  nidl^l  ber  Srubet 
I^re4  9Ranne«  fit  jur  (S^e  nahm ,  hei  ©träfe  be4  S^ebru4^4  brei  ober 
felb^  oier  ^^tt  gang  eingebogen  unb  abgefchloffen  ber  Xrauer  leben 
(Adair  186ff.). 


$rofKtiition.  ill 

3>\t  tiefe,  jum  S^eil  fdb^  oero^tete  SteOung  be«  meiMtc^en  ®e« 
f^^led^M  bradl^tc  t>tete«  Stitmurbigenbc  für  ba^felbe  mit  ftd^.  9Bun« 
bctt  man  fcb  mentger  Vorüber  ba§  tte  to^yen  Worbinbianet,  bic  i^re 
Xd4)tei  focgfäitig  büten  unb  beten  Ciferfut^  nic^t  feiten  jum  Worbe 
bei  untreuen  Seibei  fubrt,  biimeilen  in  9B;ibergemeinf4aft  leben, 
bei  melier  fl4»  ber  Ueberlebenbe  {ur  Serforgung  ber  jlinber  be^  Xpb« 
Un  oerpfli^tet  (Hearne  112,  128,  260),  fo  i{l  bagegen  auffatten« 
ber,  ba§  fct^on  in  filteter  ^t\t  boi  Slnbieten  Don  Seibetn  unb  SRAbc^en 
bei  Dielen  Sditern  jitt  (Baßfreunbfdiiaft  ^u  geböten  f(bien  (Carver, 
in  Sirginien  no4^  Strachey  79,  bei  ben  ffnifleno  nad^  Macken^ 
zie).  Sei  ben  Ofagen  gef^a^  bie|  nur  mit  ben  Ütebenmeibern;  bie 
Sffineboin  t^fiegen  fid^  ein  <Sef(bent  bofur  au«}ubebingen,  wa^^egen  ben 
(S^rppmap  biefe  ttnßtte  fremb  i{l  (Featherstonangh  290,  West 
a5{f.,  53),  unb  ftd^  bie  6iou|:  in  biefer  ^infi(^t  ebenfad«  DOtt^eil^oft 
Don  ben  SRanban  unb  Sticcata  untetf^eiben  (Perrin  du  Lac II,  34)^ 
%v^  \>ai  bei  gejien  ba«  SBeib  einem  'Jlnbeten  äbetlaffen  wirb  um  beffen 
(9uii9  p  geminnen,  ift  fc^^t  geroöbnli^  ($r.  SNaiimilian),  unb  ben 
Sertauf  an  einen  9nbern  mu§te  ei  jtcti  in  9^orb  (Satolina  gefallen 
iQffen  (LawsoD  187).  Die  ^toflitution  ber  Selber  unb  9RQb4)en 
aui  ®eminnfudl^t  ^at  iebrnfoUi  crfi  in  neuerer  3^it  unter  bem  Sinfluffe 
ber  SBeifen  in  (^obem  ®rabe  zugenommen.  3nbe{fen  ifl  nidl^t  ju  leug« 
nen  bai  f^on  in  älterer  Seit  bie  STOäbctien  bei  mebreren  Sölfern  dn 
au4f(!bVDeifenbei  fieben  führten  o^ne  ba^  bieft  ^n|lo§  erregte,  mad  ft(|^ 
natürlich  im  Saufe  ber  S^it  nietet  gebeffert  t^at,  mogegen  nur  bie  grauen 
oli  gebunben  betraCbtet  mürben,  benn  fle  maren  Sigentbum  bei  2Ran* 
nei  unb  bur<^aui  oon  biefem  abbängig  (Cartier  bei  Ramusio 
ed.  Venet.  1606,  III,  382,  Champlain  1,294,  deLaetll,  11, 
B068I]  II,  18,  LavsoD  34  unb  187,  Swan  bei  Schoolcr.  V, 
272).  3n  <5ttb  Carolina  bei  ben  SBa^fam  gab  ei  öffentliche  aR&b<^n, 
Don  benen  ber  ^etrfcber  ein  Sintommen  bejog;  {ie  maren  am  @d^nitte 
bei  ^aarei  tenntli(^  unb  trieben ^anbeligefcbftfte  (Lawson  a.a.O.). 
Z>agegen  liegt  aucb  eine  Sei^e  un^mcifeli^after  gunfiiger  Scugniffe  aui 
alterer  unb  neuerer  Seit  Dor.  Die  roheren  Solter  Don  9teu  (Salebo» 
nien  fteili^  unb  bie  jinifleno ,  mel^^e  auf  fteufd^^eit  überhaupt  nic^t 
Diel  Ratten,  obmo^I  fie  nidSit  o^ne  Srlaubni§  M  SAannei  Derle^t  mer* 
ben  batf,  unb  feinen  ttnterfcdieb  )n)if4ien  e^eliAen  unb  une^elicben  Stin* 
bem  ma<^en  (Duiin92,  Schoolcr. V,  116,  CoxII,  331),  treiben bk 


$roflitution  ber  W&tct^en  in  grogrm  Umfange;  W  DHtoot^  fej^tcn 
ober  nod^  in  neuerer  ^t\{  einen  ^o^en  SBert^  ouf  He  6ittfamtett  M 
anderen  ©efd^led^te« ,  n>el<^e  bei  ten  ftanfa«  unb  Omo^a  eine  natür» 
lid^e  golge  baDon  mar,  baf  meber  ein  ^iu^tling  no<^  ein  tä^tiget 
3&ger  ein  gefaflened  9)t&bct^en  ^ur^rau  genommen  ^aben  mürbe  (Kea- 
ting  II,  165,  Say  bei  James  I,  128).  !Oie  ^otomatomi  {inb  {mar 
obfcdn  in  Sorten,  ma«  i^inen  aU  St$  gut,  aber  feiten  ober  nie  in 
^anblungen  (Keating  I,  118);  aud)  bei  ben  Sauf  oerfaQen  ttniui^t 
unb  a^ebrud^  ber  Serac^tung  unb  6c^anbe  (ebenb.  I,  225 ff.).  3)a§ 
bie9XAb4»en  bei  ben  3rotefen  audfc^meifenb  lebten ,  ^at  Lafitaa  (I, 
5S4)  für  bie  Altere  ^t\t  gegen  Lahontan  unb  bad  B^ugni^  ber  Let- 
tres  ^difiantes  entfd^ieben  in  Sbrebe  gefteflt,  ebenfo  mie  ffirbie  neuere 
Heriot  (339)  in  biefer  fKätff^d^t  mit  Backus  (bei  Sehoolcr.  VI, 
57)  im  Siberfpruc^  {le(^t.  (Sd  mag  ftc^  oertialten  ^aben  mie  in  Xeu 
Snglanb,  mo  e«  neben  fe(ir  jud^tigen  Sieibern  autfe  au^fd^meifenbe, 
obmo^l  nidj^t  in  Ueberja^l  gab  (Toung  a,  364).  Hudson  fanb 
an  bem  Sluffe  feine«  9?amend  bie  9Beiber  fe^ir  ftttfam  unb  gurflif^aU 
tenb  (Collect  N.  Y.  H.  See.  I)  unb  Ribaalt  f^rit^t  fl^)  ebenfo  fiber 
bie  Don  Sloriba  au«  (Works  iss.  by  the  Hakluyt  See.  Vm,  100). 
Colt  bod^  bei  ben  SKudfogee  fd^on  bie  %ta\x  für  eine  Sbebre^erin  bie 
einem  Wanne  ju  trinfen  gab  o^ine  flc^  einige  @<^ritte  gu  entfernen 
(Adair  143).  Hanter  (233)  er^&^lt  ba§  bei  Oielen  Sdltern  bie 
iungen  Seute  beiber  ®ef(^lec^ter  in  bemfelben  ^aufe  f^^lafen,  o^ne  boi 
flu«f(^meifungen  babon  bie  goige  feien ,  obmo^t  bie  Serfu^rung  ba« 
burd)  aderbing«  er(eid)tert  merbe;  ben  Serfül^rer  treffe  in  folgern  9<^lle 
größere  IBerac^tung  aU  ba«  9R&bd»en ,  ba«  f)9äter  oft  nodl^  (Gelegenheit 
finbe  fi(^  §u  oer^eiratben. 

eeibenf(feaftli(^c  Siferfud^t  ifl  beim  3nbianer  nid^t  feiten ;  ba^et 
mitb  S^ebruc^  oft  mit  groben  Serflämnielungen  am  ffieibe  geflcaft, 
burd^  ^breigen  ber  9?afe,  ma«  au<t  fonfl  im  Streite  t>orfommt,  ^Auflg 
au(fe  nur  burd)  bie  befd)tnt|)fenbe  Strafe  be«  A:a^lfd)eren«  ober  lt% 
9lu«peitf<^en«  ($r.  !DIa|.  c,  I,  572,  Tanner  II,  34;  ^fefferforn 
I,  388,  Garcilasso  a.  a.  O.  II,  1 ,  13.  Morgan  330).  Sie  8er« 
fA^rung  eined  ffieibe«  gab  nac^  ber  Sage  bie  Seranlaffung  ba^  bie 
Uffineboin  bon  ben  S)atota  ftcb  trennen  muften  unb  fl(^  mit  i^nen  ber« 
feinbeten  (Keating  I,  405).  3n  Sab  unb  Korb  Gorolina  bagegen 
murbf  (l(|ebru<^  lei^^t  mit  Oefd^enfen  gefu(^nt  unb  an  ber  gtau  ge* 


Uititatfirfii^  ISafYer.  üS 

wo^nlic^  niil^t  weiter  bejlra^  (Lawson  34,*188);  ü6et^ou))t  fof 
berte  to«  SittengefeJ  ^er  3n^taner  met^  nur  baf  bie  g^e  oom  ffieibe 
ni^i  o^ne  (Sr(aubni6  be4  Wanne«  gebro^^en  merbe,  wq«  in  Sitginien 
al0  ein  feltener  gaa  bejeicbnet  wirb  (d  e  L  ae  t  III,  18).  9H^t  oft  tarn 
H  Dor  buB  au(4  ber  Serffi^rer  be«  fretnben  ffiei6e«  gefttoft  mürbe,  mie 
in  Slobama,  »o  man  i|^n  [(^lug .  i^m  ben  fto)>f  taf)\  fc^or  unb  mit 
bem  Selbe  ^ufammcn  fortjagte  (Bossu  II,  22),  unb  bei  ben  9Ru«« 
fogee,  bie  i^n  töxpnW^  iü^tigten  unb  i(im  bie  O^ren  abft^nitten, 
md^renb  bal  Seib  i^r  ^aar  unb  im  Sieber^olungdfaQe  O^ren ,  Zip» 
pen  ober  9tafe  tietlor  (Adair  143). 

Unnatfitli(!(^e  Safier ,  eine  ^&ufige  unb  o^ne  Bmeifel  bie  trautig^e 
golge  ber  ^ol^gomie,  fe^fen  an<^  in  9lorbamerifa  nic^t,  unb  man  ^at 
fogat  be^ubtet  ba(  fie  bei  aflen  Sditern  oortdmen  (Tanner  I,  206, 
Perrin  du  Lac  II,  85).  So  bie§  nic^t  ber  gaO  mar,  lieg  e«  {t(6 
leidbt  conflatiten,  ha  man  uberatt  mo  fldl»  9)länner  M  Seiber  gefleibet 
fanben  unb  aQe  fonfi  ben  Sei6ern  gutommenben  ®ef(!(^Afte  t^errid^teten, 
mit  einiger  Gidl^er^eit  barauf  fd!»1ie$en  burfte.  ^ie(  mirb  fe^r  ^dufig 
etmd^nt  (Hennepin  220,  Marquette  53,  La  Salle  in  Collect 
N.  T.  H.  S.  n,  237  bei  ben  3ainoi4,  Bossn  II»  101  bei  ben  a^ofta, 
Cabesa  de  Vaca  538  unb  Coreal  I,  33  in  gloriba  übttf^aupt, 
9r.  Ra;.  e,  II,  132  bei  Itn  SSanban  u.  a.,  Lafitau  I,  52),  unb 
Marquette  fägt  merfmfirbiger  Seife  ^in^u,  ba§  bie  iRAnner  in  Sei« 
bctfictbern  bei  ben  3flinoi4  in  befonberem  9lnfeben  ge^anben  Ritten 
Unter  ben  Ofagen,  beigt  ti  bei  Mc  Coy  (360),  |inb  einzelne  IRanner 
in  Seiberflfibern ,  bei  ben  Jtanfotf  fommt  biefe«  fiajier  bi4meilen  oor 
(Say  bei  James  I,  129).  bei  ben  Z)atota  ift  e«  feiten  unb  Oera(^tet 
(Keaiiingl,  436),  in  9lorb  Carolina  ifl  e#  unbetannt  (Lawson 
186):  e4  \iifmi  bemnac^  bag  ibm  feine  groge  Serbreitung  {utam  unb 
ba|  e4  ^au|9tfd(bli<b  nur  be«l^alb  fo  ^Aufig  ermAl^^nt  mirb ,  meil  e4  fic| 
im  teureren  f<^on  burcb  bie  Jtteibung  funb  gab.  Sin  gemiffer  Su* 
fammen^ong  bedfelben  mit  ben  aberglaubifc^en  Sorjleaungen  ber  3n« 
Maner  mirb  baburc^  angebeutet,  bog  ein  Sauf  erjAblte,  mem  ber 
Ronb,  bie  bdfe  Gottheit,  im  Zraum  erfd^eine,  ber  gie(^e  Seiberfleiber 
an  unb  biene  al4  Seib  (Keating  I,  216),  unb  J.  Irving  (I,  194) 
t^lt  eine  (Bef^i^te  mit ,  na<b  mel(^er  ein  gefeierter  ftrieger  einem 
träume  ge^ori^enb  Seiberfleiber  anlegte,  obgleich  ibm  bie^  attgemeine 
Sera^tung  iUjog. 


^1^  lüf^c  |tt  bcit  AtnUrn 

2>ie  i\tU  bet  Sntuiner  ju  i(^ren  ftinl^erii  i{l  fo  ^rtUd^  ml  innig 
«M  11c  fein  tann.  Xritt  ^unger^not^  ein,  fo  erhalten  bk  leiteten  fUtI 
ta«  SRetfle  unb  Sejtc  (West  125),  unb  ed  »erben  i^iele  SeifpieU  bet 
aufopfetung  für  fte  erja^lt,  bon  Sätern  bie  ben  in  Oefangenft^oft  ge» 
tot^enen  unb  mit  bem  Sobe  bebtpi^ten  6o^n  babttT<^  teUeten,  bai  ^e 
fut  i^n  eintfoten  unb  i|r  eigene«  Seben  für  i^n  Eingaben  (^omcf 
tic4  im  ^«lanb  1858,  p.  939,  Bossu  1,  194),  9W  SRuttern  bif 
für  t^te  ftinber  flt^  in  jebe  (Skfa^r  {iürsten  (Say  bei  James  I,  244)» 
'IhK^  bot  ftd^  Selber  ffir  i^re  3Ranner  aufopferten,  für  9ei|e  ober  (tm* 
geborene,  rotrb  me^rfad^  tnitget(ietlt.  Ellia  (204)  er^^U  mtn  gaO, 
in  meinem  ftcf)  beibe  SUern  miteinaiiber  ^ritten  mcr  b«a  i^m  tftrem 
JNnbe  entb«^rU4ier  fei,  a(^  ber  {tntettbc  ftafm  nur  nodf^  eine*  »on  bct» 
ben  iu  tragen  oermoc^te  —  iebe«  bon  i^nen  »ottte  ba4  Opfer  fein. 
Die  3ärtli<^tett  ber  Snbianer  er|lrf<ft  fii^  ni(^t  blo|  auf  i^re  eig«ne« 
fttnber,  fonbern  {ie  finb  überhaupt  nad^^fi^tig  unb  Uebebofl  gegen  biefe, 

Sinfl  tarnen  3nbianer  na(^  Ouebec  unb  fa^en  bort  einen  franttf 
fü^tn  ftnaben  trommeln,  (itner  bon  xf^ntn  ging  na|>e  (^iniu  um  iw 
lUfe^en  unb  erhielt  oon  b<m  jtnaben  einen  Zrommelf<l(|(ag  in4  &e^, 
fo  ba§  Slut  flog.  S)en  (^dd^9  aufgebrachten  3nbiatiern  Q^enugl^uung 
(u  geben  foQte  ber  if^iitx  geju^^tigt  merben;  aU  man  aber  bamit 
Grnjl  ma^te ,  baten  fte  felbfl  für  i^n  feiner  3ngenb  loegen »  unb  ba 
man  bennoc^  nic^t  ablief,  ^og  einer  fein  Xkib  au4  unb  bedu  ben 
ftnaben  mit  ben  ISorten:  ^6d^lagt  m\^  loenn  i^r  moQt,  aber  mM 
nUft  ben  ftnaben"  (La  Jeune,  Hist.  de  la  N.  France  16S3,  p.  145). 

3n  bem  ihiege  jmifAen  ben  9u<i64inb!anern  unb  tt^ippemaM  im 
17.  3at^r^unbert  gerietf^  ber  6o^n  eine4  btv&f^mttn  alten  C^ippemab» 
^&uptling4,  Bi-aus*wah,  in  bie  (Bemalt  ber  erßeren,  m&(^enb  ber  Sa« 
ter  oon  feinem  SBigmam  abmefenb  mar.  9IU  er  na<b  ^avfe  tcm,  fp^it$ 
ber  alte  9Rann  bie  traurige  9lai)x'\^  unb  ba  er  ba4  6(6iiffal  tanntf 
bad  feinen  &o()n  treffen  mürbe ,  folgte  er  ber  @pur  ber  gfeinbe  aUein 
unb  eneüf^te  t(»r  Dorf  al4  fie  gerabe  ba«  geuer  anmaßten  um  ben 
befangenen  lebenbig  ^u  braten,  ftu^n  trat  er  mitte«  unter  fte  unl 
bot  fid^  felbfl  flatt  feine«  @o^ne«  an.  ,,9Retn  6o^n'',  fpracf^  er,  «l^ot 
erft  menige  Sinter  gefe^en,  feine  pge  ^aben  ben  itriegdpfA))  ni»#  nie 
betreten,  aber  bag  ^aar  meine«  Raupte«  ¥^  mei|,  i4  babe  Dielt  6tfitM 
über  bftt  ®rAbern  meiner  Sermanbten  anfge^Aiigt,  fte  nMtf en  P#i|  IMlt 
ftdpfen  eurer  ftrieger  genommen :  ma^^t  ba«  ^euer  um  mi4i  i^n  an 


unt  la|t  nuiiKn  €o^n  iia4&  .^ufe  |urM<fte|un. "  Xm  9(iiet»ict«ii 
nuirbf  Angenommen  -un^  Ut  alte  OKann «  o§ne  l>a§  er  einen  Btnfyn 
«idfle^ogen  ^aHe,  an  Dem  $fal^Ie  oer^ronnt  (8choolcraft). 

ein  3nDtoner  x>om  Stamme  ber  JTenne^ed«  eibieft  ^ur  Selo^niing 
fuc  geUiflete  Z)ienße  $onb  unb  ftebeUe  ^^  in  einet  nenen  @tabt  an 
unter  ^en  9Bei6«n.  ^t^ar  »urbe  er  9on  biefen  nic^t  fd^1e<i(^t  be^bell« 
aber  bem  aO^emeinen  9^rurt^eHe  gemäg  geigte  man  i^m  auA  feine 
S^eifnal^mt.  Sefonbcr«  trat  biei  beim  Xobe  feine«  ein^ig^n  Jlinbe« 
(Krt>or.  ftur}  barauf  ging  er  §u  einigen  Semo^ern  ber  ®tabt  unb 
fagte  ju  i^nen :  ,,Qknn  meifcn  Wanne«  Jlinb  flerben.  Snbianer  Wann 
traurig,  er  ibn  begraben  belfen.  Senn  mein  Itinb  gerben,  9Hemaiib 
mit  mir  \pTt(btn ,  i(^  mac^n  fein  ®rab  oflein.  34  t<^nn  ni4)t  leben 
bier."  9x  gab  feine  (|arm  auf,  grub  fein  j^inb  »ieber  audunbnabm 
ed  200  Weilen  meit  burc^  bie  9Sa(ber  mit  |u^  ^^n  <£anaba«3nbfiinern 
(Draka). 

11u<^  arbeit^unfdbige  unb  btdbftnntg«  Jlinber  werben  Don  ben  $o» 
toip.atomi  mp^l  verpflegt,  e«  ^u  unterlagen  gilt  für  fdb&nbUi^  unb, 
fommt  feiten  oor  (Keating  I,  96).  Stirbt  bie.Wutter^  fo  n^irbbet 
@dugfing  bei  ben  ^uronen  oufgegogen  unb  bie  ftmbvr  vergelten  biefe 
Siebe  bur^^  Unter{iä|ung  ber  eitern  im  ^fter  (Sagatd  167,  169). 
Ueberbau^yt  ßnb  bie  Samtlienbante  tro|^  ber  ^ol^gamie  oft  fffi  un^ 
innig:  ber  3nbianer  ift  flol^  auf  eine  grofe  gomilie  (Keating  il, 
158),  unb  bie  biuftge  ^to)»tion  eine«  Stemben  an  bie  StrQe  eine« 
Serflorbenen ,  ber  bann  bejfen  Setb  nimmt  unb  fo  gan^  be|fen  ^ad 
att4füat,  ba§  e«  fogar  für  ibn  al«  red^t  gilt  feine  eigenen  Sermonbtin 
im  Jhriege  ^u  erfd)Iagen,  menn  er  ibnen  al«  geinb  begegnet  (ebenb.  I» 
225,  Mc  Coy  137),  bat  nur  ben  3me(f  bie  gamilie  oor  bem  Olueßer» 
ben  lieber  ^u  9eQen.  Seifpiele  üon  ^ufo^f^rung  ber  5(inber  für  bir 
(^Itern,  be«  »ruber«  für  ben  Sruber  (Swan  bei  Bchoolcr.  IV,  48» 
Say  bei  Jam«s  I,  254)  legen  3<ugni§  ab  oon  ber  feflen  9n^änglid^' 
(ctt  ber  gamiiiengUeber  an  einanbec.  Sor^iigtieb  innig  mar  bei  ben 
3cofefen  bie  Siebe  be«  Sobne«  jur  Wutter ,  bei  ber  er  flet«  eine  ^fitt« 
^t  unb  ®peife  ftnbet  (LaPotheriel,  35B),  bagegen  pflegt  fi* 
ber  Bater  namentli^  um  bie  Zocbter  nur  ^enig  ober  gar  ttii^^t  |u 
tflmmern.  Ueber^out^t  bemeifen  bie  3üngeren  ben  «eiteren  mctfl  gtoi« 
«Atung>  f atto(^l  innetb^lB  al«  au4^  auf  erbaf b  ber  gamilie ;  fie  mi« 
)(irfipre<^en  i^n  nie,  fonbem  untermnfen  fid^  ßiaf(bmeigenb  ibrer 


116  »e^QTiblunö  be«  «ttet« ,  it^ithm^  ber  5Wnb<r. 

gfi^nittg,  fetblt  in  ©ingen  bie  Pe  Beffer  löiffen:  ölte  «eute  genicSen 
«Pflege  unb  »ere^^rung  unb  werben  refpectöofl  qU  ^®ro§öQter*  unb 
^©Togmutter''  ongerebet  (^erferoelber  114,  117,  270ff.).  Somfl 
e«  bie  alte  gute  6itte ,  bie  in  fpftterer  3eit  freili*  Dielfa*  Derno*iaf* 
ftgt  ttjorben  ift.  Sro^  biefer  ^ietÄt  ifi  e«  fein  feltenet  gaU,  ba§  olte 
unb  fronfe  Seute  öon  i^ren  «nge^örigen  mit  etwa«  «o^rung  'geuet 
unb  ®offet  Derfe^^en ,  ouf  ber  ffionberung  ju  ber  bie  »ot^  jwingt, 
au^gefe^t  unb  i^rem  ©(^iiffole  überloffen  werben  ,^unb  bo§  felbjt  bie 
lobten  unbeerbigt  bleiben;  man  f*eibet  aWbann  weinenb  üon  ben 
^ülflofen,  aber  bie  »ot^wenbigfeit  ber  ©elbjlerbaltung  jwingt  bie 
übrigen  ju  biefer  ^drte  (^^(pmpan^ ,  »orbinbianer,  6iouy  na^ 
Mackenzie,  Hearne  187,  280,  West  a.  a.D.,  Mrs.  Eastman). 
8«  gefi^ie^t  bieg  oft  mit,  feltener  wiber  ben  SBiflen  ber  alten  8eute, 
bie  bisweilen  felbjl  bie  S^rigen  um  ben  lob  bitten,'  ben  ^u  geben  nur 
ben  eigenen  Angehörigen  erlaubt  ifi,  wogegen  ber  Sobtf4ilQg  eine« 
nid^t  lux  Familie  gehörigen  Wltn^ä^tn  unter  fol(^en  Umftinben  nur 
im  aflgemeitfen  fRat^e  beft^loffen  werben  fann  (Lantau  I,  488). 
®a§  alte  plflofe  Seute  um  ben  Sob  al<  um  eine  SBo^lt^at  bitten, 
fommt  au4i  im  ®fiben  in  9(labama  t>or  (Bossu  II,  26),  im  Seßen 
ber  ^ubfon^bai  foQen  bie  (Sltern  oon  i^ren  ftinbern  e<  fogar  aU  bie 
Srfüflung  einer  $fli(^t  oerlangen  bog  fte  fie  im  (Srabe  erbroffeln  (El- 
lis  207,  Long  bei  gorjler  III,  285). 

©ie  fleinen  ftinber  werben  meijl  auf  einem  ©ret  ober  einer  »rt 
oon  Siege  befefHgt,  wel^ie  oft  ftubf4»  oerjiert,  mit  Spielfa^en  unb 
9muleten  be^eingt  ifl  unb  oon  ber  IPtutter  auf  aOen  i^ren  Segen  unb 
bei  allen  i^ren  ©ef^ftften  mit  ^erumgetrogen  wirb,  »ei  ben  Watest) 
:|»flegte  man  jhiaben  auf  $ant(erfeae.  ST^dbc^en  auf  ^öute  bon  Süffel* 
fftlbern  gu  legen,  bamit  fie  bie  ®emut^<art  biefer  Spiere  fl4i  aneignen 
motten  (Adair  420).  »ei  ben  3ro!efen  würben  in  Älterer  3eit  bie 
»inber,  befonber«  bie  Söc^)ter,  fe^r  gut  oon  ber  Kutter  ergogen,  ^aui^t* 
fÄt^li*  burc^)  freunbli^e«  3ureben  (La  Potherie  III,  16).  S)ie 
Bue^t  war  meift  du§er9  na^fic^^tig.  ^axtt  Schlage  galten  ben  meifien 
für  eine  »arbarei  unb  fdjeinen  fafl  nur  oon  ben  Ojibwap  unb  oon 
ben  3>afota,  bo(4  bon  biefen  blog  ben  aKibt^en,  ni(^t  ben  Jtnaben  er* 
t^^eilt  worben  ju  fein  (Keating  II,  158,Pre8Cott  bei  Schoolcr. 
m,  240),  wa<  barin  feinen  Orunb  ^atte,  bag  man  fi^  be«  Unge^ot« 
fam«  unb  ber  {ugellofen  Qilbl^eit  ber  Jtnaben  Dielmetir  freute,  weil 


(Ir§i((ttng  bec  ITinber.  117 

man  in  i(^nen  einen  9en>ei4  t>on  \Mf^int'\%tx  Itroft  M-  ®ing  man 
barin  bo^  fo  meit,  bag  Knaben  bie  (tcd  feig  gezeigt  Ratten,  ^u  ^aufe 
Don  bet  SRuttec  auf  jebe  Seife  gereift  n>urben,  unb  ba6  biefe  fi<fy  getn 
ben  erlögen  unb  6tö§en  be«  j^inbe«  preisgab  in  ber  Hoffnung  e# 
babut(|)  &u  9Xut(^  unb  Jtüt^n^eit  }U  er}ie(^en  (Hunt er  264).  Die 
Sltern  iie§en  ben  Itinbern  am  Cludlen  ber  ftriegegefangenen  t^fttigen 
^ntl^eil  nehmen  (Charlevoix),  benn  jte  munf<^ten  i(^nen  bie  ®e» 
fu(^Ie  be4  ^affe4  unb  ber  Nact^e  uub  jene  unerbittliche  ^&rte  gegen  ben 
geinb  frü^jeitig  einzuimpfen  bie  ben  Snbianer  audgeicf^net.  ftinbec 
ber  ®iou|  fa^  man  auf  bem  &d^la4tfelbe  ben  feinbli^en  £obten  Stüde 
^aut  ab^iet^en,  i^nen  gingerglieber  (^erunterfc^neiben  unb  fict»  fpielenb 
mit  biefen  Zxopi^&tn  f<^mü<fen  (Mrs.  Eastman).  2)ie  xo^tn  Zat 
i^ali  geben  i(^ren  Itinbern  fogar  einen  förmlicfien  Unterridf^t  in  ber 
Oraufamteit,  befonber«  in  ber  £^ierquälerei  (West  153).  9IU  @tra' 
fen  melctie  bie  ftinber  erhielten ,  merben  bei  ben  dxftt  ü^abelfü^e  in'« 
Sein  (Swan  bei  Scboolcr.  V,  273),  fonfl  aber  nur  ©(^^mar^mad^en 
be4  ®eft(^te«  unb  bamit  oerbunbene«  gaßen  genannt  (Keating  I, 
98,  122,  Morse  App.  133);  augerbem  mirtte  noct»  bie  gurcfit  oor 
bem  graien  ®ci{ie,  ber  bem  SBiberfpen^igen  tein  (Slixd  auf  ber  3agb 
ttnb  im  itriege  oeriei^e,  aU  ßriie^ungdmittel,  ba<  bie  Jtinber  beftimmte 
{{((^  bie  9l6^&rtung  burd^  falte  9)&ber  im  Sinter  unb  bur^  Sajlen  ge« 
faOen  ju  laffen.  Ser  nii^t  zeitig  auffielen  moftte,  mürbe  mit  taltem 
ffialfer  begoffen. 

IDie  ftinber  lernten  fpielenb  bie  ndt^igen  gertigfeiten ,  bie  ftnaben 
bom  Sater ,  bie  Zöi^ter  oon  ber  SRutter.  3ene  übten  fid^  Dor  Ittem 
im  6(^ie|en  fleiner  Spiere ,  bie  bei  ben  3tof efen  unb  (£^i(fafam  mit 
91a4rdbren  auf  20 — 30  Su|  Entfernung  bon  i^nen  erlegt  mürben 
(Morgan,  M'Kenney),  unb  man  beranftaltete  ein  gro|e«  ge^ 
menn  bieg  bem  ftnaben  gelungen  mar.  9Xo4)te  ba«  getdbtete  %i^\tx 
noi^l  fo  Hein ,  felbft  eine  IRücte  ober  ein  glo^  fein ,  ber  Oiibma^  ^egte 
um  fo  grdgere  Hoffnungen  bon  feinem  @o(^ne,  in  ie  frAb^^^tn  ^iter  er 
ium  er^en  Kaie  eine  folcbe  £(^at  oottbra^te  (Keating  II,  152). 
Um  e<  iur  SoIUommen^eit  ^u  bringen  mu§te  ^dn  ber  Jtnabe  fi^on 
frub  unb  unauf(^drli(b  in  ben  erforberlicben  fünften  üben:  ed  mirb 
i^erfii^iert  bab  bie  jtinber  ber  itr&(^eninbianer  f(bon  im  britten  3abce  (u 
reiten  berfu<^en  (Irving  191).  Sin  anbere«  ge9  ba«  (u  di^xtn  be« 
itinbe«  gefeiert  mürbe,  mar  ba«  ge^  ber  9tamengebung  (Keating  I, 


41Si,  II,  151),  n>el4)<  Don  ehitm  «ngtfef^enen  ftftevm  SRanne  ben  ihüh 
baju  anfgeforbftt  trotte,  t)oaiO($«n  unb  mit  einer  Mebe  begkitet  würbe, 
Me  Dot  ^aem  bie  ^affnung  ou4fpra<|^  ^  ba§  btr  gref  e  Q^ei^  ba«  jtinb 
f^ft^v  e«  ^u  einem  gewaltigen  3&ger  unb  lltieget  ^etonwactifen  loffe 
tiitb  ber^lekfeen  (^otowatomi  u.  a..  Morse  App.  135).  Sie  99ttmeR 
^elc^e  gegeben  werben,  ^oben  |)ete  eine  be|ltmmte  9e^eutung,  wie  bie 
f^ergweife  beigelegten  Vnnamen  htx  un«:  «,8cblafauge,  9tot^fIflgel, 
grofti  S^onner''  u.  f.  f.  2>er  waf^re  9tame  barf  bei  Stelen  an«  Q^rfin* 
ben  be<  Aberglauben«  ni^t  aitdgef|»ro4)en  werben ,  bleibt  ein  fatgfM» 
K^  bewa^te«  ®et^eimm6  unb  wirb  fd^werli(^  je  gewet^ifelt  wie  bk| 
oft  mit  ben  tiulg&<r«n  92amen  ber  gaft  i{l,  bie  ju  ben  großen  X^Un 
eber  eigent^umli^ien  ^\d\aUn  be«  9Ronne4  in  Se^ief^ung  fle^n. 

Im  lu4gonge  ber  itinb^eit  fte^t  ba«  ^efl  ber  üRonnbartitt  unb 
Se^^aftmof^ung ,  ba«  bei  manchen  Sdifern'  bHr<4  me^rmonatlh^e 
t^remonien,  gotien  unb  anbere  ^tüfungtn  eingeleitet  würbe  (Jones 
I,  37).  Senn  in  9lorb  (Urolina  bie  jungen  W&nner  unb  felbfl  bie 
iRAb^en  5--* 6  So(^en  lang  in  ein  bunfle«  ^au«  eingefiient  würben 
wo  fie  ^art  fajleten,  angebli^  um  fte  ge()orfam  )u  ma^^n  unb  obgU' 
Idtten  (Law«on  2iS^),  \o  fttf^t  bie§  o^ne  3 weifet  mit  tenem  gefk 
bet  Cittweii^ttng  tn  IBerbinbung,  bei  welkem  oft  fe^r  f(|^meri^afle  9^0** 
ben  ber  etanbi^aftigteit  geforbert  würben.  9^r  iOem  aber  ift  für 
ben  üebergang  bed  ^aben  jum  SRanne  fein  ^Seben^ttaum"  oofi 
ffii(tlttg!eit ,  bur4)  ben  er  einen  inbioibuetten  84u(^gei9  erwirbt,  wef« 
<^en  er  oon  ba  an  a\i  feine  ^OJ^ebicin"  (fo  (^aben  ed  bie  gran|ofen 
genannt)  gewi)(^nlkb  in  ®e{lalt  eine«  £li^ie«balge«,  immer  mit  fiä^  fA^ti. 
'3%  biefem  Swecfe  gie^t  fi<t>'ber  14— ISid^rige  «nabe  in  bie  «infam« 
feit  iltrfltf  unb  faflet  um  beffer  träumen  }u  tonnen.  3>er  Zraum  offen- 
bart i^m  feine  Mnftige  ^efHmmung  unb  fein  2eben«(c^i<ffal,  bie  ^d^e* 
ren  Seifuugen  bie  er  burcb  i^n  er^&lt,  begleiten  i^n  fein  gonje«  Sfbc^ 
^nbur<^  (9ktf)>ieU  fotclyer  Xräume  bei  üo^^l).  lRan<^e  fonberbate 
Kamen  erfl&ren  ptb  au«  biefen  Zraumbilbern :  ^it^  inv^mmer  war 
ber  9^aine  eine«  Wanne«  bem  fein  6(^u|^geifl  buti^  ein  €o4  im  {Km* 
mel  erf(bienen  war  (Sehooler.  II,  160).  C«  (^anbelt  fl<^  ndml^ 
n^or  Mem  batum,  baft  biefet  fi^^  fe^n  laffe:  e«  muf  ba«  gafleti  mb 
'Xrft^mt n  fo  lange  fortgefej^t  werben  bi«  ein  2|^iet  erfc^eint.  na<^  bem 
<Ef Watten  Mirb  biefem  t^im  foglei^  na^gefpürt  unb  ber  9tflg  öbvt 
fon^  ein  X|^eil  be«-  et  legten  Wdtf^ett'  ber  ttaHm  befonbtr«  be|e(d|^ete. 


ddt^dlvfift  in  9«n^n  ifim  Q^^laä^tti  li9 

[»»^faitigi  «ufbemo^it  un>  fkM  gefragett ,  ^enn  bet  Sttlufl  bMfiMea 
mfir^f  Me  n^e  Sera^tung  ^)»ed  Wanne«  ifßt^tWm"  »on  9eiteik 
Vnberer  unt  befiänbise«  Unglücf  im  fpäterin  Selmi  jUf  gfolge  l[^(lkit 
(CftMin). 

4.  Skr  iMrtitifd^e  Cerbonl  M  SotM  ^^nifte  m  olter  Bt»t  fe^ 
aflgftoem  auf  einet  (Si«lt^etIuRg  in  SSait^en  obet  ttefd^et^ter,  ^«ren 
ic^ed  ^ur^  ein  Z^iet  o^er  einen  Mt$nt^xl  eine«  £(^ie«t«  ol«  WiMle 
begeid^net  mar,  ^.».  Sär,  »äffel,  ^if^^olter.  9atte  u.  bergl.    Wat  ehi 
9if^  0^  ein  Z^eil  eine«  gif(|e«  fonnir  ^icfe  »oYt«  nt4^t  fein*  ^t>  ^^ 
nig  a44  ft»a«  Dm  Mefem  jut  fflei^ung  9f>t9  jum  S^ntf  iMhoenbit^ 
loetten  burfte,  nm«  twi|frf<|^e(nM^  ^mtt  {ufammen^ngt^  ba^  mwk 
114  Mt  döfeit  «eift  t^otjfigUit^  aU  Sßoffctfleit  badete  (Ao^)  11,  U5\ 
I,  86  ufib  fon^).  Diefe  iiratfe^i«§  bn  ben  MganKn  ba«  Xatemi 
Dal  fie  mirflid^  @tammef}ei(^en'  mat,  fef^t  bafou«  (^ei^Dor,  ba(f  gnM« 
f^^en  Seutm  oon  gkic^ent  Sotem  (eine  S^  flattfHiben  tonntt :  blefM 
l^t  1ii|  a(9  gamilienname  betrauten ,  nun  mit  bem  Unterf(^if»e  bo$ 
bie  flleU^innigen  gamUien  bei  ben  3nbianifn  diel  gtd^  w^un  aM 
bei  un«,  6bn)«^t  ade  i^ve  ^kbet  fidy  aM  na^e  SiuMDernMUib^  am 
f^R,  unb'baf  bef  Somiliennaihe  bet  Ainber  Don^  bec  SOhittc«.  nid^t 
t^om  Sater  ^erfam.   Saf  f  cb  bie§  Ni  ^en  ndvbIMfen  WgtenNn  um^ 
geteert  t>eitälten  b<ibe,  tote  Parkman  (a,  I,  10  note)  bebattftel, 
it  ni(^  wabrfdlMnrt(^.    Senn  ein  din^etner  na4)  feinem  KameA  ge* 
fragt  mutbe;  gab  er  b<iitfig  nur  bai  Sotem  an ;  biefe«  mürbe  nteif 
mit  einem  eewiffengamitienjlolie  genannt,  e«  fttA)»fte  fid^  an  bo^felbe 
eilte  9rt  t)ön  $attioti«mu<  (Catv«^),  ber  iebo^  nur  bem  ^oüt  M 
f0l<^m  galt  »eli|em  ber  ttttitelne  angebe.     fBabrf^^einlkb  ^atte 
e«  nt f)»ning1i4i  eine  religiäfe  Sebeutung:  bad  %ixn  be«  Sotem  mar 
bev  ed^ubgeifl  ber  nad»  ibm  benannten  ^milie,  mürbe  oon  biefer  ^ei^ 
Kg  gehalten  iinb  bnrfle  bon  i^  ni<^t  gesagt  merben,   galten  gemiffe 
ZfHtvt  bo4f  bet  mannen  ber  noVbmefUi^Kn  Sdlter  fogar  eine  fo  ^a^^e 
SfeOimg,  baf  bie  ^Ibfiämmisng  be«  Otenfcben  unb  feibft  bie  64d|>fuit0 
bet  Seit  auf  lle  jurfitf geführt  mucbe^  fo  9. 9.  bei  ben  Mna«,  llenaiem, 
Mvil{ä^tti  tt.  a.  bet  Stabe  unb  ber  Solf  (Srangell  100,  111,  OS, 
^olmberg  12).    3n  f|>Ateret  3eit  fdlKJnt  bei  ben  meinen  biefe  9e« 
)te|ittig  auif  einew  gmeinfc^aftlic^en  Slammmiter  in  ben  ^Itttergrunb 

•  tiefer  «»gabe'ito^r«  miberfptec^ert  inbejfen  MeLettres  edif.  (1,679), 
HNJNbe  eint  9alibe  bei  jtai)>fen  bei  ben  Dttaioa  nennen. 


110  Va^Zottm.  I)ie  iwliHff^  Snfaffttne  bei  3co(cfen. 

gemten  unb  bae  9en)tt§tfein  bec  Settoanbtf(|^aft  bic  M  Auf  ta<  2^« 
tetn  otünbete,  aOein  übtig  geblieben  ju  fein,  toit  {.9.  bei  bcn  ^oto* 
matomi  (Keatiog  1,  117). 

2)!e  Sat^l  ber  Familien  cbet  ®ef(^le<^tec  bon  Derfdi^iebenem  Zotem 
innerhalb  be<felben  Solfe«  me^fdten  bon  8  (Delamaxe,  Lo8kiel 
168)  unb  5  6i«  in  8,  10  unb  felbß  14  (®aut,  Morse  App.  182). 
diir  Seipal^runo  bet  ®tammb&ttme,  ouf  mel^e  bie  3nbianer  biel  ^ith 
Un,  toucben  bie  Bei<^en  ber  Xotem«  in  e&ume«  Ruber,  t&i^ne,  ttaffen 
II.  bergt,  nact^  berOrbnung  eingefcf^nitten  (ffiagner  u.  ®(^.  U,  387). 
2)iefe  (Kint^eilung  in  gomtlien  be^nb  uberatt  bei  ben  fabtid^en  SM« 
teni  (CbArlevoix)  —  bie  df^ottom  g.9.  waren  mie  bie  3cotefen  in 
8  ®ef(!t»le4ter  gett^eiU  bie  jwei  groge  ®rup^en  bilbeten  — ,  ebcnfo  M 
ben  Wgontin«  unb  StotefenbAltern  (^uronen,  Gopway  69);  bei  ben 
&tou|  ^Qt  man  fie  ^»ac  ni^^t  gefunben ,  bo4  n>o^I  nur  au«  Uno^l^ 
fomfeit,  ba  .bei  ben  bermanbten  Oma^a  eine  Siarii^ilung  biefer  Xxt 
emd^t  mirb  (Say  bei  James  1,  325).  Ob  ein<  ber  (Bef^le^ttr, 
Ibie  Gallatin  angiebt,  immer  Dor  ben  übrigen  ben  Socraag  ^tte 
unb  glei^fam  Sorort  »ar,  fi^eint  fU^  ni^t  mit  &i(^r^eit  entf4^eibea 
§u  laffen.  OertU(^  maren  bie  Oefcbtecbter  noturli^  ni^^t  gefonbett, 
fonbetn  in  iebem  ^orfe  mo^nten  Seute  bon  berf(^t^nen  gomilieii« 
mtmen,  9&r,  ®(tiilbfröte,  9ßolf,  jufammen  Orotefen,  Lafitau  1, 464, 
La  Potherie  III,  29).  lDa|  bei  ben  ^utonen  iebe4  Dorf  feine  bt* 
fonbere  SRarfe  gehabt  ^abe  (Sagard  848),  ifl  f^werli^^  ri^Kig- 

^ie  Ifid^ftt  )>oIitif<^e  Sntmidelung  t^abtn  unter  ben  ein^eimtf^^eo 
Sdltetn  bon  Korbamerita  bie  Stotefen  errttdi^t.  Die  6age  oon  ber 
Stiftung  i^re4  SBunbel  (mit  anbereu  Sagen  gefammelt  bei  School- 
craft,  Notes  on  the  Iroquois;  Casic  hti  Schoolcr.  V,  685; 
Clark,  Hist.  of  Onond^gal)  ifl  in  «^bantafliftber  SBeife  mit  <lci&^« 
tungen  bon  Stiefen  unb  Ungeheuern  berttebt  unb  gel^t  auf  ben  ^ro4 
Thannawage,  b0n  ®p&teren  meift  H law atha  genannt,  iucüd, 
obwobi  ba4  (Ereignis  felb^  feiner  fru^^eren  Seit  al4  bem  15.  ober 
16.  3a(^rb.  anjugebdren  f^eint  (^etfemelber  42  na^  $9riftu4, 
Morgan  8).  S4  fnü)»ft  fi(!b  an  ben  f leinen  Ononbaga  See  im  6i^' 
often  be4  Ontario ,  ben  gemdj^nli^^en  Serfammlung4piat  ber  feubc 
rdnen  t>oIitif4en  Jtör|>erf4Kif t*  ber  3rofefen  (Morgan  61  f.)  9ta(|  ber 
Sr^d^Iung  eine«  Ononbaga  ^ielt  ^iawatba  bei  bet  Otftnbung  be« 
Sunbe«  folgeube  Siebe :  ,2f^x  SRo^awt«  fodt  ta^  er^e  SoU  fein,  »eil 


DinanUiiitiim  bei  Siofcfenbunbel.  121 

^i  tritgnif^  nn^  mft4^tig  fetb,  i^c  Onetbo«  bai  imtitt,  mü  i^ 
jleM  weifen  SRoti^  gebt ,  i^t  Ononbagai  foUt  ba4  britte  fein ,  weil  i^ 
Me  %xiiU  ®abe  bei  Setebtfamtett  befidt,  i^r  Senecai  ba<  tiietli, 
weil  tl^c  bie  li^iftfleii  3&(|er  feib,  i^r  (iapu^ai  bai  fitafte,  weil  i^t 
bie  Sclbacbei^)tn>  ben  <&au4bau  am  bereit  oer^e^t  ®e4(  tinig,  i^ 
fAnf  SMtcit,  ^anbelt  ftU  nact»  einem  Sinn  unb  teia  geinb  wifb «ttd 
nnUriof^en"  (SchooUr.  1U.317).  %a^  biefelbe  Xan90rbnung  bei 
Sdltet  bAt  Cttsic  angegeben,  nacb  ^edewelber  (106)  unb  Char- 
l6yoi]K  (216)  bagegtn  (am  bet  erfke  91a(^  bielme^c  ben  Ononboga« 
tu«  bie  Slo^awM  l^iegen  ^bec  iUeüe  Stnbet'',  bie  Oneibai  «,bfc  U« 
Ulftt",  bie  Stenecai  »ber  iungfie  ^of^n,"  Oallatin  bemertt  bai  bie 
Oneibai  unb  (i^ayugai  bie  iungllen  Olieber  bei  Sunbei  gewefen  feien, 
wie  {t(b  aui  ben  Sec^nbiungen  bei  91bf4^Ueiung  bei  <ia9on*Xratta^ 
tei  ergebe.  Kadj^  Morgan  (96)  wac  bie  Rangfolge  biefe:  9Ro(awti, 
Ononbagai,  Senecai,  Oneibai,  (Kayugai,  itnb  bie  brei  ecflen  Ifieften 
»bie  Satec'',  bie  beiben  le|ten  »bie Itinbet."  Schoolcraft  (VJ62) 
fabelt  offenbar  wenn  et  fagt,  bie  Oneibai  f^ittn  fiic  eini  bei  iäng« 
ften  bliebet  gegolten,  bet  Qkbante  bei  Sunbei  fofle  abet  oon  i^nen 
auigegangen  fein.  t>'\t  Xufcatotai  tarnen  ali  fecf^fki  SnabeiooU 
ecfl  17 12/18  binju.  l^ie  Xefie  belegtet  SAltet  wutben  oon  ben3co« 
tefea  fteli  incotpotirl  unb  ali  glei^^betec^tigt  aufgenommen,  bo^. 
o^ne  bie  laia^l  bet  SnnbeigUebet  gu  berme^ten. 

Sie  biefei  Sediere ,  f o  wat  bie  gefammle  Organifation  barauf  be^ 
te^net  einen  feflen  3ttf<^nm^n(aU  bei  unbegtenitet  SetgrAbetungi^ 
fftbigteit  bet  (Befeflfcbaft  gu  bewirten.  3>er  Sunb  wat  oligatdj^if^  te« 
gtett.  Htt  feinet  6|>i|e  ^anb  eine  Setfammlung  »on  60  ^Suytlingen 
(9  Wo^wti,  9  Oneibai,  14  Ononbagai,  10  Sa^ugai.  8  6enecai), 
beten  Somen  Zitel  unb  Sfitben  etbtidi»  waten.  ®te  llanben  einan» 
bet  glei<b  an  SRa^t,  ben  f^fttn  Rang  Ratten  aber  bie  Ononbagai 
iu  benen  na<b  Cu sie  bai  Obetbaupt  bei  gefamnUen  9unbei  gelitte, 
wogegen  bet  Obetfefbbett  ein  SRoi^awt  war.  3n  bet  Setfammlung 
wutben  ni<bt  50,  fonbetn  nut  5  Stimmen  get&^U:  iebei  Solt  ^atte 
gleidj^  jebem  anbeten  eine  Stimme  unb  ein  Seto  (Morgan  62,  94). 
2>et  Sunb  tu|ete  auf  oollet  (Slei4^bete4^tigung  unb  Unab^^Angigteit 
bet  eittjeUien  Siltet  ooneinanbet  in  aflen  eigenen  Ingelegett^etten 
betfelben ;  alle  abet  waten ,  wie  j.  9.  aui  ttanoffateego'i  9tebe  in  San« 
cader  oon  1773  (^eroorge(^t  (Sehoolcr.  111, ISd),  auf'i  Zieffle  baoon 


burcbbtun0en ,  bat  <l^tc  Gt&tte  eiiiiig  auf  if^ut  Cini^Mt  beruhe,  unk 
nur  bicfe  Ufbcrjeugung ,  trerbimben  mit  mm  duBetfl  Ub^^aften  d^r« 
gefaxt,  mac^n  e4  mdgtid!^  bd§  S^r^  unb  ^nfef^ii  bie  finjige  Sfla^ 
nung .  SRigod^tttne  bie  ein)igf  €tYofe  i^on  (»otitif^er  9tt  war  bie  t^ 
M  i|nen  gab.  3()te  ^olitif ,  ^di^fi  a¥gii|lf{  e^gen  bw  anbeten  3«' 
9ianerD§lfet  In  AUerer  Seit  ($e(fen>etbet),  marau<t^ gesenbte Sei^ 
fen  immer  ttWjM^tig  uub  fc^au ,  uub  b«{lan^^egcn  @nbe  be»  17.  unb 
SU  Anfang  be4  18. 3a^t(^.  »ötifidlt«^  in  bc«i  Sefivefren  bM  Ottri^« 
gwk^'bec  9Ra4t  tmifctrtn  Sngl&nbecn  unb  gtanjofen  ttidgli^^  {U 
ec^otttn  (CliarlevöixS97,  534). 

9>k  Kegieiung^fotm  be«  Snnbed  gab  ba^  92u^r  ab  fär  bie  bet 
einjelnen  Sdifet.  3^e«  betfelben  ifaiu  ein  Obet^auyt  im  griebeii 
«nb  ein  iioettrt  fftt  b»i  ftrieg  (Cnsic).  Sine  Serfammfung  von 
^«lillingen  ^anb  an  ber  €pi^e,  beren  9Biibe  in  bet  Samitie  {niat 
ttUt^  tt>ftt ,  bod^  fo ,  bof  fif  bttc4»  ®Q^f  jttn4l#fl  witet  bt n-9f flbtm 
Mb  ®<^metlettinbetn ,  feltener  bnt^  99a^!  in  meitetem  Jttetfe  übet« 
tragen  unt  nntn  Umfl&nben  fogat  au«(^  miebet  mt{irgen  mrtben 
tomte.  3u  jibem  Sef^iuffe  fon)9^  be«  Sunbe«  al<  iebtt  (Sfn§e{tegie« 
fttng  ttMv  SinfUmmigteit  erfotbetlldl^.  SDiefe  ju  etjielen,  maien  bie 
^Attptfinge  in  me^vetie  Mafftn  getaut ,  beren  iibe  suetf  fftt  fid^  aflein 
|tt  berat^en  balle  ( M  o  r gan  75,  88,  1 1 2).  SDie  Sefdi^lflffe  bet  Wegie^ 
tung  mutben  im  (Se^eimen  gefall  ufib  bem  Solfe  in  gf0§en  Iffrnt^ 
K(|en Setfommlungen  mitget^«ifl  (Lafitau  I^  473ff.,  La  Petbdrie 
ili,  11,  31).  Ob  leitete«  gat  Mn«  Summe  in.ben  aOgmeinen  9n^ 
geiegen^iten^atl«  obet  nut  jujufHlnmen  v^tqtt,  mtfen  mit  ni^. 
Soft  au(^  ber  mcibti^e  Z^il  bet  ^nDflinggfamiKen  einen  (Sinlfltff 
^Ut,  fcfteint  gemifi,  boi^  fd^ioetlii^  llimmte  et  felb^  mit;  et  fofl  but^ 
einen  gemA^Iten  Stebnet  ferne  9lnfi<^t  in  ben  Setfammlungen  ^abe» 
oettteten  loffen (L af i tau  1, 477,  La  P^ih« ri e  III, 30).  Scl^^eetel« 
lung  bie  im  Joiimal  ^tranger  (17^2  Avrii  p.  124)  etmd^ntin  9oU 
ottiffadi^e«  Stauen  ^aiten,  toal^x^ä^mMd^  eine  befonbett  ptinitegittc 
ftotle,  finbel  fi(|r  nid^  nd^et  angegeben.  Die  9ma\t  ber  tegietenbcn 
^Attt)lttnge  mat  f»  gto|,  ba#  fi«  nH^  blof  innerhalb  be«  Siblte4  {u 
bcm  ße  felbfl  ge^5rlen ,  -fonWoi  ebtnf^  bei  iebem  anbeten  Sunbed« 
oolh  9i|^otfam  fanben  (Morgan  98).  «ufet  jenen  gab  e4  fftt  iebe 
bet  Sanben'bba  Oef^le^tet  6u«'benen  ein  SoH  beflanb,  immer  (e 
IHMi  ^Mpaia%t  »el^e  bie  ^Dal^tpeilcgteilnt  }»  Sd^VU^itn  fallen 


Serfaffung  bet  (uronfn,  bn  SdlTer  t)oit  fktn  (Sn^fanb.  ^23 

(Cusic).  Sott  fpiterem  Itrfvningc  a\4  tit  evbiii^cu  ^&u|)t1ntge  \$ 
bcr  Serbienflabfl,  iDcld^tr  auf  Sa^l  Beruhte;  feine  Rot^t  toudy«  obet 
in  fotdS^em  SRoo^e.  beig  Me  9unbe<orA<»nifatioR  burd^  ibn  untertraben 
würbe  (Morgan  71).  Vad)  Sagard  (970)  befa(  jebe«  9)orf  einen 
QkmeinM^t  <^tt^  n>e1(trm  bie  aflgemchten  9tt«gaben  beflrHten  n^ut« 
ben.  SSie  er  beimaltet  würbe,  ift  ebenfo  unbefannt  toie  fo  Dtete«  Vn< 
bere  bod  ft(^  auf  bie  gefeaft^aftlit^en  @tnrtd)tun9en  ber  3ro!efen  tt* 
jie^t,  tro^  bet  Wenge  t>on  9h^x\^ttn  bit  mir  fiber  fie  befi^en  unb 
tre^  ttt  Bicbtigfeit  unb  be«  3ntere{fe«,  bie  {le  namentfitb  au<9  no<l 
bo^ur^  erlangen,  bd^  bitfelben  Snßitutionen  non  ibnen  auf  bre€te* 
rotee,  Sb^ppewa^  unb  anbete  Softer  äbergegangeii  fein  foOen  (Mor- 
gan 91). 

Sei  ben  ^utonen  mar  bie  ^Auptlingdmfitbe  ebenfaU«  etblit^  nnb 
mntbe  möbtenb  bet  Rinbetj&btigfeit  bom  Shtttet^bruber  netmaftet; 
bet  Häuptling  entfu^ieb  bei  ibnen  aUe  mic^tigen  9ngrlrgenb«ten  enb« 
gflKig  aOein .  f<^(i(^tete  bie  @tteitigteiten  uxCb  üttffinbigte  bie  fi^^n 
(Oopway  140,  143).  3u  einet  politifc^en  Setfajfitng  von  S^nW^tt 
QelHgfett  mie  bie  ber  3tofef^n.  b<^ben  fie  e«  nic^t  gebra^rt,  obmo^I 
f«  unjmfifflbaft  \ft  ba§  gnt  Seit  btt  «ntunft  ber  fflei§en  fa(fi  aOet« 
mirt«  eine  feflere  foctale  Otganifdtron  beftanb  bie  etft  aömdü^  urntet 
btm  Qtnflui  bet  Teffteten  jidy  auffdfie,  na^^bem  bie  (Stobetnngen  na» 
mentlicb  bet  Jtotefen  in  biefet  Äic^tung  f(bott  rotgeatbeitet  f)aiU\h 
€o  maten  g.  9.  bie  Sditet  int  fdeflen  be«  SonnecHcut  *  ^uf el  ben 
Vtef^QXof  ttibutft  gemot^n;  bie  bei  ibnen  täubten  unb  motbften 
mfnn  fie  nit^t  gabiten ,  unb  ft^H^  von  {enem  ^luffe  fc^einen  bie  9t* 
Huot«  ^n\\69  oetfabten  gu  fein  (Tttim b u III,  46). 

3ut  3<it  bet  ®Yänbung  bet  Jh)(omeen  oon  9?cu  Snglanb  fianb 
bott  ^Roffafott .  ftdnig  bet  Siampanoagd  an  bet  @pi(t  eine«  951tet' 
bunbe«.  (Sr  teftbitte  in  btt  ®rgenb  bort  ffiatteii  (Stbobe  S^tcntb)  ünb 
feine  ^ettft^aft  et^ttetftr  fi(!^  bonHE^gob  bi«  gut  Sattaganfet  9ai 
(Stcele  266).  fBie  et  bettf(^ten  au(|r  bie  Häuptlinge  bet  9tattagan« 
fet  monat<^ifd^.  aUe  ubtigen  H&uptHnge,  betSbel,  maten  i^nen  tin« 
tetgeben ,  unb  bie  SButbe  blieb  ftetd  innetbafb  betfelben  9<Kmilte  (Pot- 
ter 10).  06  bie  Häuptlinge  bet  etjten  5tTaffe  ®a(^em  unb  bte  bet 
gmetttn  6agamote  bieten  obet  untgetebtt.  obet  ob  beibe  Kamen  nur 
anf ' betfc^ebenet  Suifpratbe  beweiben  S^tte«  betuben  (Tonng  a, 
«0,  HHitchiHsOTi  r,  411,  THatcheT  If,  It  iiot«)  fff ^ngemif. 


124  Snfaffung  htt  9l((|ontini>dlfer. 

M  Schüre  ober  menig  mo^tf^einlic^ ,  bo  btiU  Xitel  nebeneinanbec 
oorlommen.  Die  (Semalt  ber  Sadyem«  mar  aderbtng^  meifi  nur  M* 
cretion&r:  obnc  bie  Bu^immung  i^rer  SafaUen  tonnten  |ie  (einen 
jtrieg  anfangen ,  aber  ein  jeber  berfelben  batte  fein  fefl  begcentte^  Sanb 
bal  er  {um  Sanbbau  unb  jur  3agb  an  feine  Safaden  au^lie^,  von 
benen  er  baffir  einen  be^immten  ^ntbeil  an  ber  ^u^beute  unb  att* 
id^rlid^e  (Befcbente  in  (Betreibe  aU  £nbut  erhielt.  %\it  Sanboerfftufe 
maren  in  alter  3(it  ooii  ber  (Siumidigung  ber  6a(bem4  attein  abb&n? 
gig,  benen  baber  aucb  ber  größte  X^eil  ber  Jtauffummen  iuflo|.  6ie 
batUn  aber  aucb  für  bie  Sittmen  unb  ffiaifen  ju  f orgen ,  überbautet 
ber  Kotbleibenben  ft4  an^unebmen,  unb  greigebigteit  galt  oU  ibr€ 
erfie  Xugenb.  3eber  Sacbem  l^atte  einen  ^oben  Ratb  neben  {t(b,  an 
meUb^n  er  ie  na(b  feinem  perfdnli(ben  Snfe^n  me^r  ober  meniger  ge* 
bitnben  mar :  gemObnli<b  entf(bieb  er  aOein  unb  fanb  attgemeine  Su« 
ftimmung.  Sie  Serbre(ben  ßrafte  er  nacb  eigenem  (£rme(fen  unb  fogar 
meip  eigenb&nbig  an  feinen  Untergebenen,  mit  ®<blftgen  unb  felbß 
mit  bem  Xobe ;  bie  geringeren  pflegte  er  ber  $rioatra(be  (u  flberlaffen 
(Toung  a,  860,  Trumball  I,  40,  Drake  u.  a.).  Sang  biefdfbe 
politifcbe  Serfalfiing  be^anb  in  ^ennf^Iüanien  (Holm  in  Memoin 
H.  8.  P.  III,  133,  Buch  an  an  324).  <&dbn  im  Korben  bei  ben  Wie« 
mac  gab  ti  ittoif^Mt  ^&u|»tlinge ,  mie  &ber^au)>t  mo  beren  smei  ne« 
beneinanber  bejtanben,  einer  fär  bie  grieben^ieit,  ber  anbere  für  ben 
trieg,  ber  Untere  in  ber  Kegel  au<  ffiabl  b^^i>otging.  9lu(b  bort  ec 
bielt  ber  0&u))tUng  abgaben  unb  bte  iungen  unoer^eiratbeten  Seute 
arbeiteten  nur  für  ibn  (Charlevoix).  3n  Kern  ^am))fbire  unb 
Slaine  flanben  ade  6a(bem4  unter  bem  Safcbaba  aU  ibrem  gemein« 
famen  Oberbau))t,  bem  man  nur  oermut^ung^meife  eine  {Ugleiib 
)>olitif(be  unb  prie^erlicbe  (Bematt  }ugef(bneben  ^at  (Sehoolcr.  VI, 
114).  3>ai  de  Laet  (III,  3)  na^  J.  Smith  bie  Saffabed  aU  ein 
m&ibtige«  8oI(  im  Seften  ber  Sanatin«  nennt,  berubt  mobi  auf  ei' 
nem  Srrt^um;  nacb  Champlain  (1,  65)  ffibrte  nur  ein  be^immter 
^&ut>tling  ben  Kamen  Bessabes. 

S)a|  in  alter  Seit  bie  ^Suptling^murbe  fe^r  aflgemein  erbli^^  mar, 
^ot  M  Gull  oh  (123)  mit  Kecbt  barau«  gef(^lo{fen,  bai  au(b  Seiber 
unb  feib^  ftinber  aU  Häuptlinge  genannt  merben,  für  mel<be  Unteren 
gemA^nU4  ber  SRutter^brubec  bie  Kegierung  fübite.  Awashonks 
mar  bie  Königin  ber  ©ogtonote  ober  Geconet  im  fübli^^en  Kbobe 


3<tanb  (Church  21)  unb  Carvcr  fanb  Me  ffiinibeg  Don  einem 
SBeibe  be^errf^t  wie  Juan  Pardo  bie  Sewo^ner  oon  Ouatari  in 
6.  Carolina  (Coleccion  de  doe.  17)  unb  de  Soto  bte  üon  Sofort« 
qui  in  glortba  ( Herrera  VII.  1,15).  9m  ^otomac  mar  im  3. 1634 
ein  JMnb  mit  ber  ^öd^flen  SBürbe  befleibet  (Bozman  271).  Soba« 
Ober^anpt  gemS^lt  mürbe,  mar  bie  ffia^l  meifi  auf  gemiffe  Samifieh 
befi^rdnft.   SRan^ierlei  Sntriguen,  bo4  feiten  6treitigtetten  famen 
bei  biefer  (Gelegenheit  bor,  bat  aber  bie  Canbibaten  i^re  ^efbent^aten 
dfentli(^  eri&^ften  unb  i^re  Zropl^&en  geigten  (Hnnter  314),  f^ietnt 
eine  Seife  ber  Semerbung  )u  fein  bie  erfl  bem  SerfaUe  ber  ®efeafdl^aft 
in  neuerer  Seit  angef^drt.    <Sr^  biefer  SerfaU  ^at  ed  mit  fic^  gebraut 
baf  bie  Stacht  ber  ^&uptlinge  fe^r  gefunfen  unb  no^  meit  me^t  al« 
früher  Don  perfdnlic^en  (Sigenf<^aften  unb  fefbft  oon  blof  iuferen 
Dingen,   befonber«  uon  i(^rem  Slei^t^um  ab^fingig  gemorben  t{t 
Xapferfeit  unb  ^reigebigfeit ,  3ntrigue  unb  S^meic^elei  mürben  bann 
bte  mittel  bie  ^aupt1ing4murbe  ^u  geminnen  unb  in  9nfe^n  (u  et» 
Ratten,  ma«  bem  Uebermut^e  Sinjelner  gegenüber  oftfe^r  f(^mermar; 
benn  jrber  büntte  f!(^  DOflfommen  frei  unb  unoerantmortlic^  für  aUe 
feine  Z^aten:  H  mar  nur  perfdnli^ie  freimiUige  9fo<^giebtgfeit,  menn 
man  fi^  bem  Häuptlinge  fugte.  Stur  im  ftriege  anberte  fi(^  meifl  ba« 
Ser^&ltnif,  ba  bie  aflgemeine  @i<|^er^ett  unb  ba4  (Betingen  be4  Utt* 
teme^men«  aldbann  eine  flrenge  3>i<ciplin  unb  eine  bietatorifc^e  (6t* 
malt  be4  H&uptitng«  aU  not^menbig  erf^einen  lief  (Runter  311, 
Morse  App.  132).   6o  ^abtn  bie  ^Ipa^en  unb  bie 9tat>a)0d  H&upt* 
finge  nur  im  Itriege ,  im  ^rieben  ^e^en  blo|  bie  Firmen  in  einem  ge« 
miffen  Ser^ftltnif  ber  Sb^Angigfeit  ober  ^drigfeit  gu  ben  Rei^^en 
($feffertorn  I,  389,  Scboolcr.  IV,  89,  209).   «e^nli<(^  mar  e« 
uor  öftere  au(^  f<^on  bei  ben  Söltem  beren  fociale«  Seben  meniger 
entmiifelt  mar:  bei  ben  6iou;,  melt^e  uor  t^rer  Sefanntf^aft  mit 
ben  ffieigen  gar  feine  ^iuptlinge  gehabt  l^aben  foflen,  finb  au(^  ie|t 
beren  ^norbnungen  unb  Sef^läffe  bur^^au«  nic^t  ma|gebenb,  fle 
tdnnen  aul  eigener  ^ad)i  (eine  Serträge  f^lieften  unb  muffen  fl(^ 
hnx^  S^eigebigfeit  in  aflgemeiner  ®ttn^  erhalten ,  benn  obgleidS)  i^re 
Sfirbe  eigentlich  erbli^  iß»  merben  {{ebo<^  bi^meilen  abgefeilt  (Pres- 
eott  bei8choolcr.  11,182,  ebenb.  IV,69,  Parkman.Mrs.Easi- 
m  an).  Stur  im  Jtriege  giebt  ber  H&uptling  für  bcffen  S>atter  beflimmte 
(Befe^e,  beren  ttebertrctung  er  mit  bem  3erbre^n  ber  gUnte  ober 


itC  Sir^inien.  CUrolitui,  hit  V^ni  unb  Dfd^en. 

gecfc^neittn  M  AkiDe«  {Iraft  (Schooler.  IV,  62).  ^ie  to^en  Xo« 
cutti  ^aben  ^&u))tlinfte  fafi  nur  Dem  9tamen  ti«(^  unti  cd  ((^eint  beTm 
einzig««  9}orTe(!^t  ju  fein ,  (a§  fic  einen  Uebeit()&ter  Durcb  ein  gef^enf» 
M  ftletb  unantaflbar  ^u  machen  Dermögen  (Morse  App. 343)  -^ier 
un^  Da  ^at  man  in  neuerer  3«it  Die  l^duptlinge  gan^  ^runtcrgetom« 
men  unD  nur  Durd^  unertraQli(^e  Settclei  audgejeic^net  gefunden 
(edSKoariffite,  $r.  9Rai.  c,  I,  624). 

Sei  Den  meinen  Der  ö|iU(^en  3}ölfer  maren  Die  politifc^n  IBer^U^ 
nife  in  frül^erer  ^ixt  feßer  georDnet.  3n  Sirginien  bejIanD  jur  3^t 
Der  (SrunDung  Der  englif^ien  itoionie  in  (l^t\c^aU  äSai  (1606)  ein 
ausgebreitete«  Xeic^ ,  Da«  $am^atau  t^eiU  Dur<^  (Semalt  tbeiU  Dur^ 
Sift  gegränDet  ^aüe.  Kad^  Capt.  Smith's  iDar^eaung,  Der  bei  ibm 
in  9efangenf<ibaft  geriet^ ,  war  er  ein  SRann  üon  beDeutenDen  ®ei|lc«« 
gabes  unD  b<^tte  feine  ^errf(|rüft  oon  8  Reinen  3nDianerDöl!ern  Die 
i^  uvf)itunglidb  untergeben  maien,  oQm&li<^  auf  einige  Dretfig  au«» 
geDe^nt.  dt  mürbe  oon  aQcn  feinen  üta^barn  fefir  gefürchtet  unD 
bod^  gcebrt  unD  lieg  {t(b  non  feinen  Safatten  einen  febr  großen  S^ribut 
iablen,  e«  ^eigt  ^Z«  Don  ibrer  gefammten  ^obe.  &ein  ffiiUe  mar  ®e« 
fe(  unD  er  oerurtbetlte  Den  6(bulDigen  bi«mei(en  ju  graufamen  Scr« 
ftümmelungen.  3u  feinem  ^ofßaatt  geborten  nadS^ji  einer  SeibgarDe» 
Die  au<b  Sa(bt«  feine  Sobnung  bemacbtc,  bunDert  ffleiber ,  »an  Denen 
er  einzelne  na(!b  belieben  oerfcbenfte.  3)ie  englifcf^en  j^olonißen  hu 
banbeltc  er  ebenfo  mieDiefe  ibn«  mit  £ifl  unD  Serfieflung,  gan$  nur 
auf  feinen  eigenen  Sortbeil  beDacbt  (Strach«y  48  f. ,  William- 
8on,  Thatcher  I).  Sei  Dem  tteinen  Solfe  Der  Santee  oDer  @ere' 
tee  in  6irD  (Earaltna  beßanD  ebenfad«  ein  obfolute«  j^dnigtbum«  unD 
in  RorD  Oarolina  muffen  Die  pa((tif(ben  9}erb&itntffe  oon  &bn^i<^^^ 
%xt  gemefen  fein,  Da  mir  bdren  Daf  Dort  über  allgemeine  tangelegen« 
btiten  oon  Den  oerfammelten  Xätben  De«  jlbnig«  entf(bieDen  mürbe. 
(Lawson  20,  195).  2>er  ^äu|»tUng  Der  $ani  flebt  in  fo  boben  &^* 
itn,  Dal  man  oor  ibm  nieDerf^iat,  unD  er  b&U  Die  OrDnung  in  Der 
VffeQfd^afl  b<kttptfftdS^li(b  Dur<b  eine  $oIi^etmannf(!b<^ft  aufreiht .  Die 
f0gar  Ka<btn>aibcn  na  tbun  unD  Den  3>ienfl  naif  feiner  ^norDnuiii 
abmf^felnb  iU  Decfeben  f^at  (Morse  App.  238,  240).  <Sine  ^rt  oon 
^oUici,  Die  itho^  nicbt  Do«  Häuptling  angeorDnet  ift,  fonDem  k»o^ 
bffoaibmn  0efcllf(|^fken  att«geäbt  micD  Die  ibre  eigenen  tbieicb«» 
Mnie  unlft  9ebrfttt^e  t^itn,  giebl  e«  aud^  M  Den  $d^marifu|en, 


SRan^n,  S^xäf^n,  Stuari  unb  antcrrn  Solfcni  ($r.  SRai.  c,  I,  ^76, 
II,  138  ff.).  £)ie  Ofagen  ftnb  i^ren  ^au)>Utnten  ^cne  oe^Prfam. 
Z>if  Sfirbe  ^erfdbcn  iß  txh\\&^  uu^  i^C€  Sffugnii  ge^t  bx^  {u  töcpcr« 
li^ei  Bu^^tigung.  S)o<  Solf  iß  in  (m  Stande  geteilt ,  in  AricgeT 
ftöct^e  unb  %tnU ;  bic  jtpct^c  bienen  ^ugleic^  a\4  öffentlii^e  9lu«rufec 
bcrX(nigteit€nlPikeII,262,265,  Nuttall  I72,McCoy354«35S). 

3ii  gloriba  etjä^U  Laudouniere  (9)  Don  t&gltc^fn  Scrfamm« 
lungm,  in  benett  ber  König  auf  einem  er^ö^ten  @i|e  t»on  10  $rieflern 
unb. leiteten ,  feinem  ^o^en  9tat^,  umgeben,  begrubt  n)urbe.  S>ie 
SRutterflabt  unb  ber  ^ou)>tfi^  bed  Sunbed  bcc  (ärecMBöUer,  in  meieren 
{patn^in  au^  bie  {lammfcemben  Ujc^ced  unb  92at(tiet  aufgenommen 
mürben ,  mar  iApoIaif^ttcIa.  Dort  ipurbcn  bie  allgemeinen  Stot^Dtr» 
fammluttgen  get^alten  (Bartram  372).  Die  &rerf  f^atitn  „wtxit" 
uitb  .^rotf^e  St&bte'':  bi£  erßeren  maren  griebcndorte,  Sf^le,  mo  bad 
^mt^  geuer  brannte,  unb  mürben  nur  oon  Srieben^^auptUngen  ober 
SRicoi  (beloved  men)  regiert,  in  bcren  ®egenmart  fein  Slut  oer« 
goffen  merbcu  burfle,  bie  leiteten  gef^örten  ben  ftriegern.  Die  3R\ioi, 
o6mo(|I  o^ne  äußere  *Iu^€i(t^nung  unb  o^^ne  entfc^eibenbe  @tintme 
im  9iat^,  über^au)^t  o^ne  malecieUe  SRo^t,. beriefen  bie  Serfamm* 
liugen ,  maren  ^dl^gee^rt  unb  mürben  t>om  Solte  faß  mie  eine  un« 
ß4^lbare  Sorfe^ung  angefc^en  (Bartram,  Gallatin,  Swan  bei 
Schoolcr.  V,  279).  Die  ^t^erptce  maren,  aU  bie  Gngl&nber  mit 
i^nen  (u^rß  in  9eru|^rung  tarnen  (1730),  bamit  bef^^äftigt  ^ä^  für 
iebc  ibrer  ßeben  SJ^utterßabte  einen  Xonig  (u  m&bUn.  Die  aui  HBa^l 
hervorgegangenen  ^aut^tlinge  biibeten  bei  i^nen  einen  9bel ,  ^u  meU 
dj^em  au(^  SBeiber  gehören  tonnten ,  menn  ße  im  ftriege  ta))fer  mit* 
t&mi^ften,  mobur^  ße  bann  audS)  eine  Stimme  im  SHatbe  erbieiten ;  ber 
Weß  M  Solted  mar  in  jmei  Jtlaffen  getbeilt  nacb  tD^aggabe  feiner  trie« 
gerifi^en  Seißungen  (Timberlake  70). 

Die  menigen  unb  fragmentarifcben  9ta(bri(^ten  bie  mir  Aber  btf 
yoUtifi^e  Serfofung  ber  3nbianeiDölter  in  alter  3^ii  beßften,  laffen 
ifj^enfaM  fo  oiel  burfbblitfen,  Hi  bei  piel^n  ein  mo^tgeorbneted  polt« 
tifcbed  Seben  ß4i  entmictelt  ^atte,  ba4  ^u  ber  Dedorganifation  btr 
Otfedfdb^^ft  in  fpaterer  Qitxt  in  auffaUenbem  (Segenfaj^  ßebt  unb  maft 
mir  am  meißen  an  i^nen  ^u  betpunbern  b^bcn,  bai,  mie  ed  f<betnt, 
b^  Bcßanb  ber  (»plitifc^en  Orbnung  in  Pielen  g&tten  buri^  baft  aP« 
g^mc;<if  9ic^tj9beYPufitfein  unb  ben  t^olitif<ben  %aH  be«  SoUr«  affeii^ 


128  fRf<f)tdguftatib  unb  ^eri^Mbarfett. 

gefc^fijlt  unb  oit^rric^ent  gefdiiu^t  mar,  wotou«  wir  o^ne  Smeifet  auf 
eine  ^o^e  poKtifd^e  Oefi^igung  ((tiüegen  bfltfen. 

9(u§er  tem  frfi^er  fc^on  befproc^enen  Crbre^ite  gab  e<  bei  ben  3n« 

btanern  nur  wenige  fefiße^enbe  9tec^t«oer(^&ttntffe,    Orbent1t(^e  9e« 

richte  fehlten  burt^gdngig.    So  bie  ^iupttinge ,  eine  Serfammlung 

ber  Kotabeln  ober  ein  9tat^  bet  9(ten  Keii^t  fprac^en ,  bo  gefc^o^  e« 

oermSge  i^re<  perfSnlic^en  ^nfeben^  unb  i^rer  factift^en  Stutzt,  fie 

würben  borin  bon  ber  dfentfid^en  SReinung  unterflül^t ,  bie  fflt  fie 

felbft  mofgebenb  war  unb  oon  ber  {!e  fi4)  gleich  aflen  Snbern  ab^dn* 

gig  füllten,  unb  ri^teten  f!(^  n&c^fi  ber  Watut  be4  befonberen  9afle< 

na(^  bem  ^erfommen.    Siefe«  festere  aber  brachte  e<  mit  fi(^  ba§  in 

9te(^t<fireitigfeiten  nur  feften  auf  einen  Stid^terfprud^  gewartet  {u  wer* 

ben  braut^te,  ba  ber  Singeine  gewö^nlit^  feine  ®a(^e  felbß  in  bie  ^anb 

na^m  unb  fi(^,  wenn  er  nac^  bem  ^erfommen  fianbelte,  feinen  weiteren 

na(^t^eiligen  ^tX^t^  baburd^  audfe^te.    60  blieben  fetbfl  bie  groben 

Serbrec^en  meifl  ber  ^Datrac^e  fiberlaffen ,  unb  ber  ^fiuptltng  ober 

bie  Serfammlung  ber  ^ftuptlinge  mif4iten  ^^  meifi  nur  ein,  wenn  bet 

barau«  entfpringenbe  Streit  gange  9<^milien  ergrif  ober  gu  ergreifen 

bro^te.   SBar  j.S.  bei  ben  Srofefen  ein  SRorb  gefc^e^en,  fo  traten  }wat 

bie  Häuptlinge  gur  9erat^ung  jufammen,  aber  pribate  9Httel«perfb' 

nen  fuc^ten  injwif4)en  eine  91tt4gfei4ung  unter  ben  oerfeinbeten  $ar« 

feien  ^erbeijuffi^ren  (Morgan  331).    Stur  bie  aOgemeinen  tnge« 

(egen^eiten  gehörten  bem  ^erfommen  nady  gur  Competen)  ber  ^dupt« 

linge,  ffrieg  unb  ^rieben,  ber  9lufbru(^  be<  Sägern,  ba«  ^b^alten  einer 

3agb  tt.f.f.,  unb  fie  fonnten  ba^^er  aud(!  Aber  eingelne  Serbre^en  ri(^* 

ten,  ein  Zobe^urt^ei!  fdOen,  bofl|lre(fen  ober  ooOftrecfen  (äffen,  wenn 

ba«  öffentliche  Sntereffe  bie^  gu  forbern  f4iien.    Bauberei  f^eint  mei^ 

aU  eine  aQgemeine  Angelegenheit  be^anbeft  unb  mit  bem  Xobe  be^aft 

worben  gu  fein,  SRorb,  ßbebruc^,  S>teb9a^t,  S^ulben,  pflegten  aU 

$riDatfa(^en  gu  geften. 

S)ie  Sigent^umdoer^dltniffe  waren  aOerbing«  meift  feß  georbnet, 
aber  nur  unooOfommen  entwicfelt.  ^ie  (Stengen  be«  Sonbe«  ba«  einem 
teben  Solfe  gufam,  unb  ba«  gu  bur(!^reifen  ber  gtembe  einer  befonbe« 
ten  Gttaubnifi  beburfte  (Sagard  127),  waten  faß  Aberad  feß  unb 
fel^r  genau  be^mmt  (Roger  Williams).  2)a«  8anb  galt  entwebet 
al«  Sigent^nm  be«  ^ftuptlinge«  obct  al«  Oefammteigent^um  be«  Sol' 
M  unb  wutbe  namentli^  in  fpdtetet  3eit  oon  oielen  Sfltetn  fSt  un< 


Qioent^umdüer^df  tniffe.  1 20 

üerÄugfrlt*  erflärt,  ttofür  ein  Dfagc  cinft  l>en  (»runb  anführte  ba§ 
e«  ja  nic^t  Mo§  ibnen  felbjt,  fonbern  i^ren  »ocftfommen  mit  geftöre 
(Bracke'nridgc  103).  fflo  bo«  fionb  ©efammteigent^um  roor, 
batte  ter  (Sinjdne  ber  ein  Stild  urbar  machte,  bic  »ufcnieSung  booon 
fo  lonje  er  ed  bebaute  (3rofefen,  Morgan  326;  Cartier  fagt  nac^ 
Schoolcr.  VI,  57,  3ltte«  fei  bei  ibnen  ©emeingut  gerocfen),  ober  e« 
trat  eine  gemeinfame  Bearbeitung  unb  ^u^ibeutung  bedfetben  ein: 
Crnte  unb  3agbbeute  würben  nacb  99ebürfni§  Dert^eift  ober  ein  jeber 
na^m  au«  bem  »or^anbenen  SSorratbe  »o«  er  brauchte  (Hunt er 
258).  ©ei  ben  ^uronen  mürben  fonfl  fogar  bie  Käufer  ber  einget« 
nen  mit  gemeinfamen  jhrdften  erbaut  (Sagard  97).  3ebe4  Dorf  ber 
(Jreef  ^atte  ein  gemeinfcftaftlicb  einge^)egte«  JJelb,  ba«  in  abgegrenzte 
©tficfe  für  bie  einzelnen  ffamilien  get^eilt  mar;  TOufc^el^örner  fun* 
bigten  ben  Seginn  ber  f^elborbeit  an,  welche  gemeinfam  »errichtet 
n)urbe,  unb  oon  ber  (Srnte  mürbe  juerfl  eine  beflimmte  Duote  an  ben 
®emetnbef<tia^  abgeliefert,  au«  meic^em  ber  ID^ico  bie  Q^ebürfngen  ^u 
unterflä^en  ^atte  (Bartram),  •^errenlo«  blieb  n\d)t^  im  Sanbe  ber 
3nbianer,  5ltte«  ma«  für  fie  Don  ®ert^  mar,  ©iberteic^ie,  3u(fera^orn» 
(laine,  $rei§elbeerpIS^e  u.  bergl.,  f)atu  aud)  feinen  (Sigent^ämer 
(fto^l  II,  263).  9ucb  auf  ber  3agb  mar  burct)  bad  ^erfommen  ho 
jWmmt  mem  bie  SJeute  ob«  bie  einzelnen  ©tücfe  berfelben  gehörten, 
menn  ber  3*get  ficb  frember  fflaffen  bebient  ober  ein  ?lnberer  Dor  i^m 
bem  angefc^offenen  SBifbe  fic^  gend^ert  ^atte,  unb  erfl  in  neuerer  3eit 
^at  bei  ben  X)ofota  ba«  !Rec^t  be«  @t&rferen  fid)  über  biefe  IBefiim« 
mungeu  ^inmeggefe^t  (Schoolcr.  IV,  60).  Back  (94)  erjablt  Don 
einem  S^ippemap  ber  nac^  tagelongem  junger  ein  Wufetbier  mit 
frember  ^Itnte  f^og  unb  e«  an  beren  ßtgentt^ümer  bem  3agbre(^te  ge* 
mfi^  unDerfe(^rt  ablieferte. 

©onberbarer  ffieife  f(i^einen  bie  ffieiber,  bur<|>  meiere,  mie  mir 
oben  gefe^en  (^aben,  ade«  (£igent^um  Dererbt  mürbe,  felbfl,  auger  bei 
ben  (£^erofee  (Timberlake  68)  unb  naDajod,  entmeber  gar  fein 
$riDateigent^um  gehabt  ju  f^aben  ober  nur  ein  febr  geringe«,  ^tdt* 
m eiber  Derjtc^ert  gmar  ba«  (Segent^eil,  |)e^t  aber  mit  biefer  9tf)a\xp* 
tung  aUein.  $o§  feine  ®utergen^einf(^aft  unter  ben  ^b^gatten  Patt« 
fanb.  folgt  au«  ber  Watur  be«  (Erbrechte«  ber  3nbianer  Don  felbfi. 

2)iebflat)l  foQ  in  alter  ^t\t  bei  ben  3rofefen  faum  Dorgefommen 
fein  unb  galt  für  fe^r  ft^impflid^.    ffier  ^äufig  fia^l,  mürbe  beffen 


j30  Vergeben  gtgen  bad  (S^igentbum. 

Don  feitifn  'l^ermanMen  fctbft  angetlagt  unt  er[c(i(aQen  (Golden  I, 
14,  Morgan  331,  La  Potherie  III,  29).  JUn^eren  Sdifern  galt 
&Ü0C  unb  8alfd)^cit  für  r\o6)  f(^&nb(t4)er  al«  S)ieb{la]^I,  jene  wie  bie* 
fer  maren  feiten,  unb  bie  (S^rli^^teit  ber  SBei^eti  mürbe  i^ncn  t>erbS4^« 
ti0,  ba  jte  fo^en  ba§  biefe  alle« ffiert^^oofle  forflfdUiß  öerf^Ioffen  (Hun- 
ter 300,  ^edemelber).  ^(d  Strafe  be«  ^iebe«  fanb  man  e«  ^in* 
rei<^enb  feinen  Flamen  dffentli^f  au^jurufen  unb  i^n  burc^  bcn  9n« 
)U9  tennt1i<!^  ju  machen  (Copway  144);  in  9?orb  Carolina  n>urbe 
er  ®t1at)e,  bi«  er  ba«  (Seflo^Iene  erfe^te  (Law so n  203).  Son  ben 
Duappa  fagt  La  Salle  (Collect.  N.  Y.  H.  S.  II,  267)  bai  manfie 
faum  Silbe  nennen  fönne,  weil  alle«  ^rioateigent^um  bei  i^nen  fixier 
fei  unb  jte  georbnete  @eri(^te  ^dtten.  Tlu^  man  jtd)  hierbei  baran 
erinnern,  ba§  biefe  Sid^er^eit  fremben  @igent^um«  bei  t)i(len  Sölfern 
vermöge  be«  ®a|lred}t€«  aQetbing«  nur  fo  lange  ftattfanb  aU  e«  un> 
ter  i^rem  S)a(^e  n>ar,  unb  ba§  fte  brausen  in  ber  $rairie  ungefc^eut 
fta^le^unb  ^lunberten ,  fo  gc^t  bo4!  au«  bem  Sorße^enben  jur  ®t» 
nuge  bie  Unrid^^tigfeit  ber  Sc^auptung  ^emor,  ba§  na^  ber9(nft(^t 
ber  Snbianer  gu  tobten  jmar  ®ünbe  gemefen ,  bag  aber  n>er  fle^fe 
unb  bdfe  ©orte  im  TOunbt  fu^re,  bon  if^nen  nur  al«  ^ni^t  weife" 
bejeic^net  »orben  fei  (»afeler  ÜÄiff.  SWagaj.  1855,  III,  142). 

(Jin  groier  Unterfc^ieb  fanb  in  ^tnft^^t  ber  (£^rli4>feit  jwifc^en 
ber  alteren  unb  ber  neueren  3«it  jlaU,  ein  jTOeU«r  betraf  bie  Stamme«» 
genoffen  unb  bie  J$remben,  namentlich  bie  3Bei§en:  bie  Unteren  ju  be* 
lugen  unb  gu  beßel^len  verbietet  bie  Sitte  unb  bie  URoral  be«  Snbia« 
ner«  nic^t ,  unb  et  fängt  nur  an  ft(^  fold^er  Serge^en  au^^  gegen  jie 
}u  f(^&men  unb  fie  ju  unterlaffen,  menu  er  überlegenem  Sctiarfbli^e 
begegnet  (Back  290).  Sd^on  bei  ber  (Srfinbung  ber  erßen  Weber* 
laffung  in  9}eu  @nglanb  fanb  man  bie  Eingeborenen  mit  aOen  @e« 
boten  ber  (^rißli^en  Sieligion  eint^erflanben,  au§er  mit  bem  ^ebenten. 
Gleic^mo^l  barf  man  behaupten  ba§  9le(^tf(^affen^eit  unb  £reue  einen 
^aupt^ug  im  G^arafter  biefer  Sölfer  au«mac^ten,  gegen  ben  e«  nidS^t« 
bemeiß,  bog  jte,  ol«  i^re  3Ra^t  bur(^  bie  9Bci§en  gebrochen,  al«  jie 
felbjl  moralif(^  gefunten  maren  unb  jene  al«  i^re  gef^imorenen  geinbe 
tu  betrachten  ft<4  gen?5i»nt  Ratten,  auf  alle  ffieife  i^nen  au^i  im  Srie« 
bcn  iu  f^dben  unb  jl4)  an  i^nen  }u  r&<!^en  fuc^ten,  ma«  nur  noc^ 
burd^  Setrug  unb  3)iebjia()I  gelingen  fonnte.  9u«  freier  entfd^lie§ung 
eingegongenen  SBertr&gen,  in  benen  fie  fitt^  nietet  ilberoort^eilt  fa(^en, 


^eiligfeit  ber  Semä^e,  ©f^afehmg  b«  <Scl)iitben.  131 

UNb  Serpflic^tundcn  bic  fie  c(^rUc^  unb  mit  DoUem  Secßdnbnig  ubernom« 
men  Ratten,  ftnb  fte  immct  mit  t^oUer  Sreuenac^gefommen;  fel6{i  t^i 
i>fficiett«i:®efd>i4^tfc^ni66rSchoolcraft  (I  fin.)  ertennt  bie|  an  unb 
rü^mt  mit  Diucf fielet  hierauf  einen  ,,eblen  gug  oolfdti^ümltc^er  (£^iU(^« 
teit  un)>  diebUdüfeit"  an  i^nen.  greili^^  hielten  fie  ftc^  burcb  bad  bio§ 
formeUe  fRtdi^t  ber  Serträge  nic^t  für  gebunden,  mo  fte  fic^  materiell 
grob  betrogen  fa^^en,  wie  bie§  fo  oft  gefc^a^,  fonbern  griffen  bann  ^u 
8ift,  Serrat^  obe^  Gemalt  ie  nad)  ben  Umfidnben.  S)er  Integrität 
i(^ted  &{^aratterd  t^^ut  bieg  feinen  Eintrag,  ^uc^  ber  Se^a^lung  \\)xtx 
@d^ulben  an  bie  9Bei§en  finb  bie  (Einzelnen  fe^r  ^äuflg  geroijfenl^aft 
na^igetommen  unb  f^aben  in  ^o\%t  baüon  bidmeilen  ^o^en  Srebit  er< 
galten  (Hoffmann  II,  33,  ntc^t  fo  bie  Oma^a  nad^  Say  bei  James 
I,  219),  felbfi  bie  fonfl  fo  treulofen  XacuUi.  ^2)ie  Ungleic^^bcit  ber  bür« 
gerli<^en  Stellung  unb  ber  Qebcndoer^dltuiffe  meiere  burcb  bad  ®elb 
bei  und  ^erborgebrad^t  mirb,  bie  @inf))errung  eined  S^enfc^en  meil  er 
ni^lt  jaulen  fann  unb  bergl.,  erfc^ienen  i^neu  freiließ  Don  ief^er  ald 
Uuge^euerli^iffeiten  unb  grobe  SSer^ö^nungen  bed  9ie(^tdgefü^U  (Car- 
ver  214).  S)er  SBert^  äußerer  @äter  toar  uadS^  ber  ^nfid^t  ber  3n« 
bianer  mit  bem  SBert^e  bed  3)'{anned,  mit  feiner  J^rei^eit  unb  @elb|l« 
fl&nbigfeit  gar  ni^t  oergleic^bar,  erf4^ien  gegen  biefen  gehalten  aU 
%i(^td.  &4^ulben  brücften  fte  ba^er  nur  menig  unb  bie  ^atota  ma« 
ren  ber  SKeinung,  ba^  i^re  Serpflic^^tung  jum  S^e^at^len  au  bic  9Bei§en, 
bie  i(^nen  fietd  ald  fibecfc^menglic^  reicb  t)orfommen  mochten ,  t^eiU 
mit  ber  ^dt  tf^tiU  mit  ber  flcigenben  moti)  in  bie  fte  felbfl  geriet^en, 
allmdlit^  abnehme  (Schoolcr.  II,  195,  Loskiel  127).  ^cr^an* 
terottirer  mürbe  bei  ben  CL^erofee  an  einen  9)aum  gebunben  unb  aud« 
gepeitfclit;  bamit  maren  feine  ©cbulben  getilgt.  5lnbermdrtd  mürben 
Streitigkeiten  über  (Selbfactien  burcb  felbftgemdbUe  64)(ebdri(^ter  ge« 
f<t)li(^tet;  mer  an  ibe^al^iung  feinet  6c|iulben  burcb  Jtranf^eit  ober  an» 
bere  Umftdnbe  ernfiticb  ge^inbert  mar,  mürbe  nid)t  bajH  angehalten, 
allgemeine  Serad^tung  traf  aber  ben  ber  ^a^^leu  tonnte  unb  nic^t  moUte 
(Gregg  11,  2,  Hunter  294).  3u  ben  93ergc^en  gegen  bad  Sigen» 
t^um  gehörte  nac^  3nbianerbegriffen  auc^  ber  S^ebruc^,  Don  bem  mir 
f4on  ge^anbelt  ^aben:  er  mürbe  meifl  nur  aU  eine  blo§e  93erle$ung 
ber  Siebte  bed  SNanned  angefet^en  unb  bemnad|^  nur  geftraft,  menn  er 
o^ne  belfcn  ßrlaubni^  gefc^e^en  mar. 

Grobe  IBerbrec^en  maren  in  ber  dltercn  befferen  Seit  feltener  aU 


132  ©tunbfot  bet  ftrengen  Setgeltun^j. 

fpÄter^in.    3>a«  Straftest,  fomcit  e«  ein  fol4)e«  gab,  ru^te  auf  bn 

jircnöen  talio,  bie  üor  Mm  für  ben  ÜRotb  bie  attgemeine  SReßcl  loot. 

©it  «tt(*e  m\d)t  »lut  mit  »lut  ffi^nt,  etfc^icn  bcm  3nbianer  qU 

eine  pttüc^e  »ot^wenbtöfeit :  ber  nSd^ jle  Berroanbte  be«  ©emotbeten 

lub  eine  unQU«18f(H^Ii^e  ®<!^onbe  Quf  fld^ ,  wenn  er  jt<^  ber  »lutrot^e 

entiOfl.    3)te  9ßei§en  ^aBen  {{(^  dftetd  bie  Serac^tung  bet  Snbianet 

boburcH^  jugejogen,  baf  pe  flc^  bei  Serlujlen  im  Äriege  inbifftrent  jet0« 

ten,  ifire  Sobten  ni(^t  mit  lautem  ®ef(^tei  betrauerten  unb  ni(^t  bie 

t^eife  Segierbe  i^ren  Xob  ju  rd^en  an  ben  Zag  legten  (Lafitau  II, 

291),  mel^e  bie  Siebe  unb  $ietit  bem  3nbianet  eingiebt.   ^ecfewel« 

ber  (231)  erj&^lt  (mar  mehrere  ^&Ut  in  benen  Zobtfd^lae  unb  an« 

hnH  Unglud  bad  unoo^&^li^  angerid^itet  mürbe,  unger&<^t  blieben, 

in  benen  fogar  Sc^abenerfa^  nid^it  einmal  angenommen  mürbe ,  man 

barf  fii  aber  nid^t  aU  9tegel  betrac^^ten.    SBd^renb  aUetbing«,  mte 

früher  bemerft,  für  la^  im  Xrunte  ®et^ane  nidS)t  ber  S^&ter,  fon« 

bern  ber  (Beiß  bei  9Beine«  al«  oerantmortlidSi  galt,  forberte  ht>^  ein 

im  Xrunfe  begangener  9Rorb,  auc^  menn  ber  Xb^ter  felbjt  i^n  bitter 

bereuete,  bie  Slutrac^e  ^erau« ;  inbeffen  giebt  e«  93eif))iele  oon  ®elbf}» 

uberminbung  unb  ®roimut^,  fogar  ein  fol^e«  ber  91bo))tion  be< 

SRörber«  x>on  leiten  ber  Tlntttx  be«  (Srf^ilagenen  (Tanner  II,  227). 

9ef<^ie(^t  ein  Sltorb  burc^  einen  gremben,  fo  muf  ber  Xob  eine«  ®e> 

fangenen  b*er  bemfelben  tBolfe  ange^dtt  mie  ber  9Rdrber  bie  X^at  fQ^# 

ntn,  au§er  menn  bie$  Don  bem  betreffenben  Solte  aU  ftrieg^fad  be« 

^ei<^net  mirb,  ben  ^erbei^uffi^ren  man  ^^  fd|^eut  (Adair  380).    Sin 

9Bei§er  ^atte  (1721)  einen  3rofefen  im  Streite  umgebracht  unb  e< 

bro^ten  ernjllid^e  geinbfeligfeiten ;  man  Deranßaltete  eine  genaue  Un« 

terfut^ung  ber  Sac^e,  unb  al<  btefe  audgefu^rt  mar,  erfl&rten  fl^;  bie 

3rofefen  ffir  befriebigt  unb  oerlangten  bie  ^inrii^tung  be«  @dS)UIbigen 

nidS)t,  ,,»eil  genug  »lut  gefloffcn  unb  fle  felbfl  oerfd^nt  feien*  (Oor- 

doD  188):  fie  maren  aU  glei<$bere(^tigt  mit  ben  SBei^en  oon  biefen 

be^anbelt  roorben ,  i^rem  «(^rgefö^le  war  genug  getrau ,  fie  bemiefen 

fiä)  gro^mut^ig. 

2)er  ©tunbfa^  ber  ^rengen  Sergeltung  bracfite  e«  mit  fd^  ba§ 
Dor  9lflem  bei  Slorb  n&cbff  bem  X^Ster  felbjt  feine  Sermanbten  unb 
fogar  feine  Sanbileute  Ruften  mu§ten;  aud^  bei  S^ebrudS)  unb  2)teb' 
jtalj^l  trat  biefe  ^oftbarteit  ber  9ermanbten  bei  mannen  9ilfern  ein 
(L<»9kiel  20,  Morse  App.  99).    Qine  Serid^rung  bet  9lutf<(»ulb 


9Iutca4^.  9o«Cauf:  138 

0a^  H  m<^t;  mo  bie  Qtinnctung  oit  ade  anbeten  Serbtec^en  bei  einem 
i&(^tlid^en  gTO§en  Jfefie  begroben  mürbe,  blieb  ber  SRorb  baüon  au^ge« 
f^iofien  (ebenb.).  3)er  SRdrber  mürbe  bei  ben  3rofefen  ben  Sermonb^ 
ten  be«  (Srf<^lQgenen  jur  Stacke  flbergeben,  onbermartd  ergriffen  biefe 
i^n  gemd^nlid^  [elbji,  er  flo^  in  ber  Siegel  ni^t  unb  mar  mei^  )u  {lol} 
um  feine  6$ulb  ju  leugnen  ober  ju  üer^eimlidben  (Seif^iel  bei  Ja^ 
mes  I,  306),  fanb  aber  bi^meilen  beim  ^duptlinge  @<^u^,  namens 
lid^  menn  er  gur  2:(^at  pxo\)oc\Tt  morben  mar  (Morgan  331,  Cop- 
way  143).  Sd  t{l  unrichtig  ba§  bie  3nbianer,  indbefonbere  bie  3to> 
fefen,  feine  anbere  Strafe  aU  ben  Sob,  feine  (Belbfirafe  getannt  (|ftt« 
ten  (Golden  II,  26).  d«  mar  bei  biefen  gemö^nlic^  ba|  SRorb  mit 
60  oerf<^iebenen  (Bef(^enfen  gefufint  mürbe,  beren  erfle«  bie  9|t  au« 
ber  ffiunbe  jie^en ,  bad  jmeite  ba«  93lut  oon  ber  SBunbe  abmifc(^en, 
ba«  britte  bad  Sanb  beruhigen  foQte  n.f.  f.;  aber  e«  blieb  ben  Ser> 
monbten  freigefieHt  bie  (Befc^enfe  anjune^men  ober  ntc^t,  fie  fonnten 
fLütt  beffen  au^i  bie  Auflieferung  be«  S^ulbigen  forbern,  ber  aldbann 
i^r  6flade  mürbe  unb  ganj  )U  il^rer  Verfügung  flanb  (Lafitau  I, 
49t).  91u4  bei  anberen  SöKern  mar  ber  So^tauf  be«  SRdrber«  ge« 
brdud^li4i.  Ob  bie  ®ef(^enfe  meldte  bei  ben  $otomatomi  an  bie 
Sermanbten  be4  9Ranne4  ober  ber  grau  gegeben  merben  mu§ten,  bie 
eine4  natürlichen  Xobed  fiarben  (de  Smet  294),  nad[)  biefcr  Sno* 
logie  bed  Sodtaufe«  ober  Srfa^e4  gebeutet  merben  bürfen ,  miffen  mir 
ni<(t. 

2>en  Serbre(^er,  mie  bie  SBei^en  verlangten,  an  eine  &taat4be(^drbe 
au4iul(tfetn  )um  3n)e(f e  einer  oft  lange  fi^  (injie^enben  Unterfud^ung, 
in  ber  fie  nur  geig^eit  faben,  ifi  ben  3nbianern  flet4  aU  unfinnig  er« 
f(^i(nen ;  ftettert  unb  ®efangni§  hielten  fie  fär  unnuj^e  ®raufamfeit, 
bo  ber  SRdrber  bei  i^nen  bie  golgen  feiner  Zbat  auf  fi<!^  na^m  unb 
e4  unter  feiner  9ßurbe  ^telt  um  (Bnabe  {u  betteln.  Au(^  beim  Sott« 
iug  ber  Strafe  {u  f(breien  galt  i^nen  für  Anwerft  f(||im)>flid[)  (Toung 
a,  364).  3)ie  früher  erm&t^nte  $rugelftrafe  bie  in  !Reu  Snglanb  ge« 
brAu(^li(^  mar,  galt  für  fo  ente(^rei^rib4^.  >er  (Befirafte  bi«meilen 
au«  ®(^aam  unb  Ser^tpeiflung  f^i9:SMf  igai»^:t>.etiiet  unb  nie  mie« 
ber  )um  Sorfc^fein  jai)l:(Coane«t!H%4t:Hi6t.C^ei)|t;  427). 

Sei  ben  9toiMribianem  f(i^«int  feilte  S.lutrad^CiU  t^errfc^en:  SRorb 
if  felttn,  It^  i^f[ifkvt^i  itift  attgememfr.  {lal  unb.  9lbf<^eu,  93er« 
manbte  un)^;8^Mmll>e  lietlaffen  i^ ,  er  if^ l«fie ge&c^tet  (Hearne  112). 


134  9Ieuf  ered  Snte^mett. 

Son  9efd)i(!ten  Vergiftungen,  bie  jeboc^  graufam  gefhoft  merken,  ^ö> 
ren  mir  in  Äorb  6:arolina  (Lawson  195),  bo<^  foüen  jle  ouc^  an* 
bermärtd  ^eituocife  l)äufig  gemefen  fein  (Loskiel  152,  Say  bei  J&. 
mes  I,  226,  de  Smet  299). 

3u  ber  inneren  2eibenf*aftli(^feit  bie  ben  3nbioner  bewegt,  jlebt  ^ 

fein  äugered  öenebmen  meifl  in  ouffoüenbem  Oegenfa^ :  bie  OTot^roen* 

bigteit  einer  DoOfornmenen  äußeren  @elb{}beberrf(^ung  mo^te  fic^  um 

fo  fuI)IbQrer  machen,  je  furchtbarer  unb  unbeilooQer  bie  ^udbrüc^e 

waren  )u  benen  bad  Ueberfocben  ber  Seiben fd^aften  führte.    ^Qerbing« 

erd&rtc  P*  bie  »orfic^tige  Su^^örf^altung,  bie  oft  lauernbe  unb  bere<^« 

nenbe  ©eobacjtung,  bie  langfamen  öewegungen,  bie  ruhige  unb  leife, 

md^t  feiten  fiubirte  SBeife  bed  9)ebend  in  ©egenmart  non  gfremben 

^au^tfät^li^  aud  einem  aDgemeinen  unb  fcbr  gered^tfertigten  9){i§« 

trauen  gegen  biefe  (Morton),  unb  too  le^tered  ^inmegftel,  jeigten  fte 

ft(^  no^  ber  ?(ngobe  ber  älteren  öericibterPatter  (W.  Penn  u.  91.)  febt 

Reiter  unb  la(bluf}ig  (de  Laet  II,  12),  bod)  fubren  ftemeifl  aud^  un« 

tereinanber  in  ber  Unterboltung  mie  in  öffentlicben  Serfammlungen 

eine  leife,  pet«  leibenf(ftaftlofe  6prac!be,  jonfen  unb  flreiten  ni^t,  blei« 

ben  öugerlid)  falt  unb  g1ei(bgüUig,  au(b  wenn  fle  bie  fctiwerfien  Se« 

leibigungen  audfprecben  (La  Potherie  III,  28)  ober  bur(^  folcbe 

auf^  ^d(b|}e  erbittert  unb  t>oU  IRad^eburß  ftnb ;  3ronie  unb  @arfa«« 

mud  ftnb  bie  einzige  SBaffe  bie  gebraud)t  unb  beren  SSunben  Su^er^ 

f^merjlid)  empfunben  werben  fAdair429).    93erwunberung,  welche 

Dier  ginger  auf  ben  Wunb  legt  (Hennepin),  a\%  ob  ibr  bie  Spraye 

verginge,  iji  eben  fo  feiten  wie  offener  birecter  fflieberfpru^);  wad  ber 

Rubere  fagt,  wirb  rubig  angebdrt  obne  ibn  )u  unterbrechen,  unb  gu« 

ftimmenb  bingenommen ,  beim  eigenen  [Reben  aber  ber  bem  bie  SRebe 

gilt,  meijl  nid^t  einmal  angefcben  (Timberlake  55).    3)iefe#  9e« 

tragen  ijl  ber  unmittelbare  9udflu§  ber  eigentbümlt4)en  auflebten  tion 

^öfUcbfeit  ^nftanb  unb  ®urbe  bie  biefe  3){enf(ben  b^ben.    SBa«  in 

i^m  ju  Xage  tritt,  i|i  eine  nid)td  weniger  ald  aufrichtig  gemeinte  Se« 

fc^eibcnbeit  bie  ftdb  '^nbern  gan)  unterjuorbnen  fd^eint;  wad  ibm  in 

lEBa^r^eit  ^u  ©runbe  liegt,  ifl  ein  fafi  erhabener  ®tol),  bet  fi^  in  ber 

ganjen  Sröfie  feiner  ©elbfluberwinbung  ^eigt,  wo  e«  gilt  junger, 

ftälte,  jhantbeit,  Scbmerj,  felbß  bie  qualtiodjien  lERartern  ju  erbu!« 

ben,  ein  @tol),  ber  ed  ni(bt  nur  ^u  feiner  ftlage  f ommen  lA^t,  fonbern 

ben  ®(^mer)  ni<bt  einmal  cingefle^t  ober  ibu  felbfl  $u  einem  Sriumt^^e 


9leugere4  Sene^men.  I35 

mad^t:  au(^  ta^  9Bet6  mug  o(^ne  6tdi)iien  flfb&ren,  unt  Die  9Bet§en 
»erbrn  r>txa^Ut,  „totW  fie  fc^reienb  tlerben  unt)  fauere  @e|l(^ter  Da« 
(u  madigen''.  Stufige  fflurbe  unter  aüen  Umflcinben  jiemt  aQein  Dem 
SRanne,  bie^  ifi  ein  unDerbrU(^Ii4)er  ®runbfa^  ber  fieben^anjid^t  be< 
3nbianer«. 

^tterbingd  ^ecrfc^t  n\(i)i  bie  gleiche  Strenge  in  biefer  9tü(ff!c^t  bei 
aflen  Woltern,  unb  bie  "iUt^a^adfen  geigen  grogent^eiU  mä^t  batffelbe 
Senc^men.  S)ie  S^ep)>em9and  unb  9iber«3nbianer  fanb  Macken- 
zie  im  (Segenfag  ^u  ben  Jlnißenu  gefpräc^ig  mitt^eilenb  unb  lebhaft, 
bie  ftenaier  finb  Reiter  unb  fingen  üiel  bei  ber  Arbeit  (HB  ran  gell  111). 
Sei  (Saflma^Ien  unb  geßlic^feiten,  beim  9aaf)>iel  unb  anberen  Set« 
gnugungen  geben  ftt^  au^  bie  Sllgonfinoölfer  ber  fiujl  unb  benKSc^etge 
^in,  oft  bid  }ur  ^udgelafTen^eit;  fte  {!nb  bann  fe^r  gefpr&(^ig,  oft 
mi^ig,  entmicfeln  t)ielen  @inn  namentlich  für  bie  ^uffaffung  be«  fto« 
mif^en  unb  miffen  nic^t  feiten  fd^Iagenbe  ^ntmorten  ju  geben,  mo* 
gegen  eine  fc^nede  (Srmiberung  in  n)i4)tigen  Serbanblungen  i^nen 
immer  aU  unbefonnen  gilt  fo  eiufad^  bie  ©ac^e  anä)  fein  mag;  reli« 
giöfe  ®egenfiänbe  unb  ^anbeldgefc^äfte  bleiben  bei  fold^en  (Belegen« 
(feiten  burc^au«  unberührt  (Schoolcr.  II,  75).  Sei  ®a{lma^tn 
igt  bec  ®aftgeber  felbfi  in  ber  Hegel  nid^^t  mit  (Keating  I,  398). 
S)ie$otomatomi  loben  bur(^  fIeine!Rut^en  baju  ein  biefe  uberfc^iitfen; 
bie  abf(|)lägige  Antwort  ju  Derfüfen ,  )>flegt  ber  Singelobene  ber  ^u« 
rütfgefcnbeten  IHut^e  etma^  Zabaf  beijugeben  (de  Smet  298). 
Sie  bei  gefilic^feiten  mirb  bie  n)ürbeooae  fRufyt  bed  Sugeren  Setra« 
gen«  bidmeilen  oucti  beim  ^bfi^iebnet^men  Don  alten  ^reunben  unb 
Sermanbten  ober  beim  Sieberfe^en  berfelben  bur((|brocl[)en,  ba«  ge« 
pregte  3nnere  modi^t  pc^  burc^  laute«  HBeinen  ober  bur$  greubenge« 
fd^rei  unb  (Bemet^rf^^lDen  Suft  (Seifptele  bei  ^ecfem eiber  30,  62, 
Irving  i61,Bouquet*s3elbiugin6amml.D.9leifebef(^r.Xl,  331), 
aber  bie  ßrenge  alte  Sitte  forberte  a\x^  in  folc^en  fallen  DdQige 
&u(ere  Stütze  unb  fc^einbare ftdlte  (Carver  206ff.,  Catlin  u.  %), 
Zai  fein  ®ot^n  eine  ^elbent^at  Dottfü^rt  t)üt  ober  bag  er  in  ®efan« 
genft^aft  gerat^en  ober  erfc^lagen  morben  ifl,  ^drt  ber  ®ater  mit  ber* 
felben  Stiene  an,  er  fielet  i()n  fortjie^en  bem  Xobe  entgegen  ober  bcn 
tobtgeglaubten  jurucffe^ren  unb  fpridS^t  barum  nic^t  me^r  ju  i(^m  unb 
feine  anberen  3Borte  aU  bie  gemdt^nlic^en  t>on  bei  Sitte  oorge« 
fc^riebcnen  Segrägungen.    3Bir  tdnnen  bieg  unnaturlidS^  ftnben ,  baf 


136  iBegrü§un0,  dnq^fang  Don  Srembett. 

aber  eine  deioiffe  ©ro^attigfeit  be«  ß^arotter«  barin  Hegt,  i^  t^etge* 
ben«  lu  leugnen ;  bcnn  berfetbe  ID^ann  ber  fein  SBort  unb  feinen  SUcf 
für  ben  6^eibenben  ju  ^aben  f4)eint,  ijl  fö^ig  fein  Seben  für  i^n  )u 
o))fern,  menn  e«  mögtict)  i^  i^n  ju  retten.  2)ag  ber  eingeborene  Slmeri' 
fanerDon  fdUerem  @emüt^e  feiald  anberetD{enf4)en,!ann  nur  bt^aup* 
ten  iDer  i^n  nic^t  fennt  ober  nur  in  [einer  \pCiUxtn  Entartung  tennt. 
2)ie  Segrüfung  burc^  {)änbef(t)utteln  iDirb  jmar  fc^^on  frü^  tu 
to&^nt ,  boc^  berufet  fte  ma^rfc^einUct)  auf  Wac^a^mung  euro))aif(t^er 
@itte.    2)er  urfprüngUc^e  @ruB  auf  ber  canobifdi^en  ftüfle  mar  bad 
Serül^ren  ober  SRcibcn  ber  Srufi,  ber  ^rme,  Seine  ober  be^  Stopit^; 
auf  biefelbe  SBeife  oerfu^r  man  in  93irginien,  too  nurbie  Serü^rung 
bed  eigenen  ^opfed  unb  ber  93ru|l  oorau^ging.    3n  Carolina  fcbeint 
man  bem  ^u  Segru^enben  bie  6cl^ulter  getraut  ju  ^ahtn  (Keatiag 
I,  263).  9}ieberfaUen  unb  ^önbefuffen  ft^eint,  mie  aubermärt^,  nic^t 
foivo^I  ein  ®ruä  aU  eine  Se^eigung  ber  Untermurfigteit  gemefen  ^u 
fein.   Um  ein  3^i4^^n  ^^^  greunbfd^aft  ^u  geben  reiben  bie  @(^n)ar)« 
fu|e  \\)xt  9tafe  auf  ben  Sacfen  bed  Ruberen  (de  Sm et  116),  xoa^ 
bem  S^fimo  «  @ruffe  bur^  Sufammenßogen  ber  9tafen  na^^e  tommt. 
93on  ben  Eingeborenen  ron  gloriba  er^ä^^lt  Cabeza  de  Vaca  (529), 
ba^  fle  bei  ber  ^Begegnung  lange  Seit  miteinanber  ju  meinen  anfangen, 
o^ne  Bmeifel  in  ber  (Erinnerung  au  erlittene  '^erlufie,  bie  bei  biefer 
(äelegent^eit  gemeiufam  ju  betlagen  bie  <6ltte  forbert.     ^ngefe^ene 
{{rembe  anjureben  unb  )u  bemiQfommnen  ifi  Sac^e  bed  ^äuptlingd 
unb  gefc^ie^t  {letd  mit  befiimmteu  görmlic^teiten,  ber  gemeine  Tlann 
mürbe,  felbfi  meuu  ber  grembe  it^n  anrebete,  feine  ^ntmort  geben 
(Keatingl,  185).    (Sffen  unb  Xrinfen   iß  beim  (£m))fang  eine« 
gremben  natürlich  eine  {>auptfa4)e,  unb  mie  bei  (Saßma^len  bie^öf« 
lidS^teit  forbert  bag  ieber  feine  Portion  ooUfianbig  aufeffe,  mobet  ie« 
bO(^  ^ulfe  gemattet  ift,  fo  uerlangt  fie  auc^!  oom  gremben  ta^  er  in 
iebei  ^ütte  etmae  genieße  in  bie  er  eingetreten  iß  (Gregg).    Sei 
ben  SRudfogee  gebt  ber  SRci(enbe  in'«  erfte  beße  ^aue  unb  fpric^t: 
^ic^  bin  getommen";  man  antmortet  il^m:  ^ba«  ijJ  gut*,   hierauf 
igt  trintt  raucht  er  unb  unterl^alt  fxd)  mit  ber  gamilie  nacf^  Seliebcn, 
unb  menn  er  genug  i^ai,  fagt  er:  ^ic^  ge^e",  morauf  man  i(^m  ant« 
mortet:   ,,bae  t^uß  bu"  (Bartram).   (Sr^&lt  ein  gamiiienglieb  al« 
lein  9efu(ti,  fo  entfernen  ft(^  aUe  übrigen,  fobalb  biefer  ftcf^  baruber 
^xtlfirt  Ifai  mit  mem  er  ^u  rebeu  ^abe  (Carver208j. 


[ 


M^t^  ^tUn ,  eefeUifle  epitU.  137 

2)a4  t>\tU  unb  ba«  laute  Steten  ber  ffleiien  ifl  ebcnfo  ein  ®egen< 
fianb  bed  @)>otted  für  bie  3nbianer  mie  i^t  Sta^e^etantrcten  anein* 
anber  in  ber  Unterhaltung:  bie  9Sei§en  Igoren  unb  fe^en  Wt^t,  \a» 
gen  fte.  ^uc^  mit  (Be{iiculationen  pfic^tn  bie  3nbianer  beim  SReben 
fe^r  fparfam  ju  fein  unb  bie  gro^e  S^eflimmt^eit  bed  ^uebrucfed  bie 
i^re  6pra4^en  moglid)  machen ,  laffen  jene  in  ber  %{)at  aU  uberfLüf» 
pg  erfc^einen;  i^r  @epd;t  belebt  fiö^  aber,  alle  ®Ueber  gerat^en  in  f&t* 
n)egung,  ber  leife  einförmige  SRebeton  mirb  lebenbig  unb  mobulirt, 
n)enn  jte  üon  ber  Unterhaltung  untereinanber  in  i^rer  lD}utterf))ra(^e, 
ju  einem  <Befpr&(^e  mit  gremben  unb  gum  (Sthxanö^  eine«  3(^tgiHid 
übergeben  (Haie).  Se^tered  gilt  in  gleicher  Steife  oon  i^en  Sieben 
in  feierlichen  Serfammlungen ,  n)enn  SBeife  zugegen  finb  oon  benen 
fte  Derftanben  fein  n)0Uen  (Charlevoix  174,  Bartram  491). 

Ueber  i^re  gefelligen  Vergnügungen  unb  @))iele  audfü^rli(||  (u 
^anbeln  fe(^lt  und  ber  Raum.  2)ie  3rofefen  ^aben  eine  '2lrt  t>on  Car* 
neoal,  eine  ^rt  Don  Sürfelfpiel  unbeined  mit  Stro^^^almen  (LaPo- 
therie  111,  22).  fto|»l  (1,  116)  befd^reibt  ein  fold^ed  bei  welchem 
giguren/ benen  unfered  @(^adiifpiele4  ät^nlicf^,  au«  einer  @4)u{fel  fo  ge« 
morfen  merben  mu|fen,  baB  fte  auf  bie  Seine  ju  ^ef^en  tommen.  SBet 
anberen  Söltern  ftnb  bie  SBürfel  uon  ber  (Beflalt  ber  ^vritofenterne 
unb  ^aben  oerfc^ieben  gefärbte  @eitenflä4^en  (Jones  I,  178,  compii« 
cirte  9BurfelfpieIe  bei  Schoolcr.  II,  72  bcf^rieben,  ügl.  aud^  Mor- 
gan 294  jf-,  Copway  48,  Tanner  I,  228,  Heriot  489).  (Sine 
ber  bcliebtefien  gefelligen  Vergnügungen ,  bie  jeboc^  ernß^aft  unb  mit 
großem  ft^rgei^e  betrieben  {u  werben  pflegt,  ifl  bad  6(t)lagballfpiel 
(Sefc^reibung  bei  Copway  42,  Bossu  11, 101),  in  mel4^em  bie  SreeC 
einfl  an  bie  &^erofee  einen  mert^DoUen  Stricte  fianbed  Perloren  ^aben 
(White  404).  (Ban^e  X)drfer  forbetn  einanber  ju  bemfelben  ^eraud 
unb  fpielen  badfelbe  oft  mel^rere  Xage  lang,  balb  nur  um  bie  ß^re  be« 
6ieged  balb  auc^  um  ®elb :  ti  finb  babei  bi^meilen  Summen  bid  )um 
Setrage  Don  5000  S)otlard  oerloren  gegangen,  bo^^  tro(  ber  Seiben» 
f(^aft  bie  ftd^  entmitfelt  unb  iioi^  ber  bebeutenben  Verlegungen  bie  of* 
terd  kiortommen,  entfte(^t  ni^t  leicl^t  eruft(^after  Streit' bei  biefer  &t* 
legenf^eit.  2)af  bie  Seibenf(||aft  bed  Spiele«  bei  ben  3nbianern  faß 
burc^g&ngig  (»errf(^enb  mar,  ifl  betannt.  Sd  iß  ni(^td  Seltene^  ba| 
fie  il^re  gefammte  ^abe  oerfpielen. 

Die  großen  unb  feierlicf^en  Verfammlungen  ber  ^&upter  be4  Vol« 


138  3eierli(^c  SeTfammfunQtn ,  Stil  ber  f^eben. 

ted  obet  ber  Üeiteßen  merben  au  maud)fn  Orten  in  einem  eigenen ' 
baju  deflimmten  ^aufe  ge^atten,  bo«  ).  ^.  bei  ben  ^ciid^ci  auf  einem 
^üget  ßanb  ( Adair  42t).  Srdffnung  unb  B6)\ui  berfelben  %t\d)a^ 
im  IRamen  be«  gro§eu  ®ei|le«,  meijl  burc^  einen  gewählten  Sprecher, 
ber  biefen  anrief  unb  um  SBei^^eit  für  bie  Serfammelten  bat  (Morse 
App.  142).  ^ie  einzelnen  9tebner  traten  in  beflimmter  9lei(;enfolge 
auf  unb  einem  jeben  berfetben  mutben  etma  fünf  TOinuteu  ^um  IBefin* 
nen  gejtattet,  bamit  et  ni^te  Si4)tiged  t)ergeffe;  tiefe«  @<^n)eigen 
^errfc^te  unter  ben  3u^örern,  ade  Unorbnung  unb  alle«  flurmif^e 
fflefen  blieb  aud  ber  3)ebatte  fireng  oerbannt.  Sei  oerrolifelten  2)i9' 
cufftonen  fü^rt  ber  ^auptrebner  ein  IBunbel  €töcfe  in  ber  «^anb  unb 
giebt  einen  bat)on  bei  jebem  ^rtifel  an  einen  «Häuptling,  petc^er  ba» 
mit  ben  Auftrag  erbaft  bie  rid^tige  ^uffaffung  unb  Seantmortung 
berfelben  ^u  controliren  (Golden  I,  107,  White  404).  <&anbelt  ed 
fi69  um  mic^tige  Anträge  Don  Seiten  grember,  fo  gefd^ie^t  bie  Seant' 
n)ortung  immer  erfi  nad^  längerer  ^eit,  oft  nadd  me^^reren  lagen, 
unb  bie  Serfammlung  jie^t  ftd^  ^ur  !l)idcuffion  ber  gemachten  Sor< 
fd^tdge  immer  ju  langen  eigenen  Verätzungen  jurucf. 

!Die  feierlid)en  Sieben  meiere  in  folc^en  IBerfammlungen  gehalten 
mürben,  t^atUn  einen  ganj  bejlimmten  ceremonietten  6til,  ber  eine 
3)9enge  non  bertdmmlicben  3Retapf)ern  mit  {id^  brachte:  bie  ^;t  erf^eben 
(5frieg  anfongen) ,  bie  Äette  ber  greunbfd)aft  galten ,  ba«  Mat^^feuer 
antunben,  bie  (Bebeine  ber  Xobten  bebecfen  (93n§e  geben  unb  Serge« 
bung  erf)alten  für  einen  SJtorb);  bie  fd^marje  SBolfe  bebeutete  ben  ftrieg, 
geller  Sonnenfc^ein  unb  offener  $fab  ben  grieben  ^mifd^en  jmei  SöU 
fern  u.  f.  f.  ^er  'Anfang  einer  Siebe  in  biefem  @tile  lautete  ungefaßt 
folgenbermo§en  :  ^  9rüber ,  mit  biefem  ®ürtel  öf ne  xd^  euere  O^ren 
bamit  i^r  ^oret;  i^  ne^me  5^ummer  unb  Sorge  Don  eueren  ^er^en; 
id)  jie^e  bie  3>ornen  au«  eueren  gü^en ,  bie  i^x  nx^  eingeflo(4en  (abt 
al«  i^r  ^ier^er  reiflet;  id^  reinige  bie  6i^e  be«  9)erfammlung«(^aufe« 
bamit  i^r  bequem  {l^et;  ic^  mafc^e  euer  ^aupt  unb  euern  ftorper  ba« 
mit  ibr  erfrif^t  merbet;  id)  betlage  mit  euc^  ben  IBerlu^  ber  greunte 
bie  geworben  ffn^ ,  feit  mir  jum  letzten  9IRale  ^ufammen  maren ;  i^ 
mifc^e  ade«  91ut  ab  bad  jmifc^en  un«  geflojfen  fein  mag"  (^e* 
(femelber  215,  Parkman  a,  ogl.  namentli^  bad  fef^r  gute  unb 
auifä^rlicbe  Seifpiel  einer  3nbianer  *  ®efanbtf4^aft  in  b.  Memoire 
B.  S.  Peni».  il). 


i 


T)a«  Sam)>um  139 

Unter  bem  eben  ermähnten  ©firtel  ifi  ein  fold^er  au«  HBampum^ 
perlen  ju  tjerpe^en ,  ber  bei  jebem  ^bfo^e  einer  feierlichen  Äebe  unb 
inöbefonbere  bei  iebem  ^Irtitet  eine«  ju  f(t^Iie§enben  Sertrage«  über« 
geben  mnrbe  um  al«  Gpmbol  be«[e(ben  ju  bienen ,  unb  ald  Srinne* 
rung«}ei(^en  an  bic.  betreffenbe  Sertrog^beflimmung  im  6taat«ar(^itie 
ber  Nation  (menn  biefer  ^udbrucf  erlaubt  ifl)  oufge^oben  ^u  merben. 
3eber  ©flrtcl  ^atte  feine  befonbere  ©tiderei  unb  bie  »erfetiiebenen  gar* 
ben  ber  $erYen  i^re  eigent^umli(^e  IBebeutung.    SBirb  eine  Sotfc^aft 
mit  Seroci^tung  aufgenommen,  fo  mirft  (Siner  bem  ^nbern  ben  lESam» 
pumgurtel  ber  fie  begleitet,  mit  entfpre(ftenben  ®ejlen  ju  (Park- 
man  a,  I,  134).    SBampumf^nure  bienten  ou^erbem  aU  rnert^» 
t)oUer  @d)mu(f  um  ^aU  unb  ^rme,  mo^f  fp&ter  er{l  aU  ®elb,  benn 
Untere«  fd^eint  meijl  au«  bem  ©^mudfe  feinen  Urfprung  genommen 
}u  ^aben,  mie  aud)  ber  fo  allgemeine  ©ebraud)  ber  eblen  ^tiaüc  )u 
biefem  3^^^^  t»ermüt^en  la§t.  2)a«  SBampum .  aud)  Seman  in  9^eu 
6nglanb,  ^tat,  3Bompumpeag  ober  Konoafe  in  97orb  Carolina  ge« 
nannt,   beflanb  au«  perlen  t)on  \\^  —  Vö"  ^^^^  "^^  geringerem 
S)ur4)meifer.   3e  fec^«  berfelben  f^atten  bie  fiänge  bc«  erj!en  I^aumen* 
gelenfe«  (Holm  in  Memoirs  H.  S.  P.  III,  132),  fie  maren  au«  @tu(f« 
^en  Don  9)?ufc^eff(^a1en  (buccinum,  venus  mercatoria)  gefc^liffen 
unb  mürben  mit  einem  9?ägel  burd^bo^rt,  ben  man  auf  einem  ©totfe 
befejligte  unb  mit  beffen^filfe  auf  bem©(^enfel  brebte  (Lawsonl94). 
5)en  Snbianern  be«  fernen  ffieflen«  fehlte  ba«SBampum  ganj  (Squier 
Antiqq.  135),  unb  in  9?eu  Snglanb  fcbeint  e«  bQUptfäd)lid)  ben  $e« 
quot  unb  9}arraganfet  eigen  gemefen  $u  fein ,  bie  e«  in  größerer  ^enge 
befaten  unb  bur^  ben  ^anbel  mit  bemfelben  nad)  ben  me{)li(^eren 
Sänbem  reid)   unb  ma*tig  mürben  (Steele  334).    3n«befonbere 
^aben  bie  9{arraganfet  i^r  ffiampum  ^äuftg  tiermenbet  um  ^o^axot 
unb  anbere  3nbianer  a1«  $ulf«truppen  im  Kriege  ju  miet()cn  (Trum- 
bull  1,  167,  175).   ^a«  Don  9?eu  gnglanb  mar  mei§  fd)mari  unb 
blau, bie SRo^amf  verfertigten  auc^  purpurfarbige«  (Trumbull  1,42); 
brei  perlen  be«  le^teren ,  ba«  ben  boppelten  Iffiertb  be«  meinen  befa§, 
galten  1640  in  ÜKan^attan  unb  gort  Orange  =  1  peony.  EUiott  (87) 
giebt  ben  9ßert^  be«  gaben«  (fathom)  um  1633  ju  5  6(6iaing  an. 
S)af  bie  (Eingeborenen  Dor  i^rer  lBefanntfd;aft  mit  ben  Suropftern 
nur  ffiampum  Don  ^ol)  gehabt  unb  biefe«  mei§  unb  f(^mari  ange« 
Itri^en  Ritten  (Loskiel  34),  iftein  Strt^um. 


140  SecebtTomteit 

(Bro6e  Xalente  ^aben  {tc^  unter  ben  3nbianern  oft  %qt\^t,  in  ber 
Screbtfamfeit  t>on  x^xtx  gt&nsenbfien  @eite.   Sßei^  man  {mar  nic^td 
t>on  grogm  Slrbnern  bei  ben  Woltern  t^on  9{eu  Sndlonb  (Hntchin- 
60 nl,  414),  fo  gab  ed  beren  beflo  mehrere  bei  ben  3c0tefen,  miebte 
^o^t  Sntwicfelung  ibte«  poUtifc^en  fiebend  bieg  erwarten  la§t.   Son 
bem  ®eneca«^äu))tling  Red  Jack  et  mirb  erjft^It  ba§  er  begeiftert 
burd^  bie  SRebetunß  bed  berühmten  Logan,  fi^  in  bie  einfamteit  ^u* 
rücfftog  unb  bort  um  |td^  ju  bilben  abnlicf^e  ®tubien  ma^tt  xoxt  2)e' 
mofi^ene«  (Schoolcr.  V,  669).   ^\)m  felbfi  !am  ba«  mit  9tu^e  er« 
tt)orbene  Salent  fe^r  ju  {latten,  aU  er  fpater  oon  Cornplanter's 
Sruber,  »bem  $ropf^eten/  ber  3<^uberei  angefla^t  h)urbe,  unb  U 
betoä^rte  ^d)  in  bem  aXaa^e,  bag  er  biefen  a(d  Seträger  entlarbte 
unb  felb{l  über  ben  Aberglauben  M  Solted  bur(ib  f^ne  j^unß  ben  Sieg 
baoon  trug  (Collect.  N.  Y.  H.  S.  II,  74).  %\^  unpaffenb  mug  e«  frei' 
lid^  erf4)einen  bag  Jefferson  aUe  Stebner  ber  ciDilifirten  SBelt,  Z)e* 
mo{l(^ened  unb  Sicero  nic^t  aufgenommen,  ^eraudgeforbert  ^at  tU 
xoai  aufiumeifen  bad  bie  Wufler  inbianifcber  ÜBcrebtfamfeit  übertreffe, 
benn  h)o  bie  9en)unberung  mefentlicb  oerf^iebenen  Sigent^ämliif^« 
fetten  gilt,  n^ie  in  biefen  gäUen,  ftnb  Sergleidbungen  immer  unge« 
\^\dt\  aber  jeber  unbefangene  Seurt^eiler  mirb  aderbingd  zugeben 
bag  ed  unter  ben  3nbianern  SRebner  giebt  bie  burd^  einfa^e  Statur« 
ma^r^eit,  fd^lagenbe  jtur^e  unb  5lraft  be«  Vudbrutfe«  eine  ebenfo  fiber* 
m&ltigenbe  unb  unmiber^e^li^ie  ffiirtung  audguuben  mugten  mte 
nur  bie  grdgten  Siebner  cit)ili{trter  Kationen.  @o  urtbeilen  oiele  ber 
älteren  SRiffion&re  unb  SReifenben,  unb  treffenb  bemertt  Golden  in 
biefer  ^inft^it  bag  bie  6cbön^eit  i^rer  Neben  in  ber  Ueberfe|(ung 
bur(^  bie  2)oImetf(^er  jebenfattd  flart  gelitten  ^abe  unb  bei  ber  grogen 
Silbli4)teit  ber  ©pra^e  ibre  SBirtung  auf  bad  (Semut^  }um  grogen 
X^^eile  i9erloren  gegangen  fei.    SBir  moQen  ^ier  nur  einige  Seifpiele 
geben;  für  mehrere  oerioeifen  mir  auf  Drake,  Hist.  of  the  Indiao 
Chiefs,  ^eifemelber  210,  Collect.  N.  Y.  H.  8.  II,  99,  FiUon  194, 
Buchanan  38,  Scbooicraft  IV,  259.    Die  oielen  im  SRaga^in 
0.  mertm.  9teifebef(^r.  XXUl  enthaltenen  Sieben  pnb,  mie  ba«  »uif 
felbji,  burebau«  romanbaft 

2)ie  bebeutenbfle  Stebe  meldte  Sogan,  bem  @obne  bed  Sayuga* 
^&u4)tling«  6((^iteQimtt« ,  jugef^rieben  mirb,  ifi  bie  oon  i^m  an 
£orb  2)unmore  im  3.  1774  gerichtete,  if^xt  %t(fyt^t\t,  bie  School- 


^oi^on'd  Siebe.  '     141 

craft  (IV,  619  f.)  muerWnö«  ju  bfWftfen  gcfud^H^ot,  jle^t  mdj^t 
gati)  au§et  ^xoeiUU  ta  jenem  au$  no4»  eine  {meite  r>on  S^nUdS)ent 
äln^oU  au«  Um  3. 1754  beiöelegt  wirb,  bie  meit  roeniger  oratOT![(^ 
unb  oon  wel  ßerinaerer  Wirfung  ifl.  fflir  t^eilen  fie  ^Quptfät^liift 
be«5alb  mit,  »eil  fie  af«  Wufler  inbianifc^er  »erebtfamfeit  ju  einer 
gemiffen  Seru^mt^ett  gelangt  ijl.  3um  Qerft&nbnig  berfelben  Bemer« 
fen  mir  nur  nodS)  ba§  bie  gan^e  ^amilte  9ogan'4  Don  ben  fieuten  be« 
Capt.  Cresap  t>errSt^erif(^er  SBcife  umgebrod^it  morben  mar. 

^3<^  forbere  {eben  3Bei§en  auf  ju  fagen  oh  er  je  in  Sogan*«  ^ätte 
hungrig  !am  unb  er  i^m  nid^t  Speife  gab ,  ob  er  je  falt  unb  natfenb 
(am  unb  ob  er  i^n  nicbt  fleibete. 

ffi&^renb  bc4  legten  langen  blutigen  ftriege«  blieb  Üogan  rubig 
in  feiner  ^Atte  unb  rietb  immer  jum  ^rieben.  So  gro§  mar  meine 
Siebe  §u  ben  ®eif  en ,  ba§  meine  Sanb«Ieute  menn  ff e  an  meiner  ^tte 
Dorbeigingcn ,  auf  |le  binmiefen  unb  fagten:  ^Sogan  ifl  ber  {{[reunb 
bcr  ffieigen." 

3<9  ^Atte  fogar  baran  gebaut  ganj  unter  eu<!b  iu  leben .  f^&tU 
ni^lt  ein  Wann  mir  Sdfc«  get^an.  Ober|l  Srefap  ermorbete  im  le^« 
ten  grA^jabr  mit  faftem  91ut  unb  au«  eigenem  Antriebe  aOe  meine 
Sermanbten,  felbjl  meine  ffieiber  unb  ftinber  ocrfc^onte  er  nid^t. 

jtein  Zropfen  oon  meinem  91ut  lAuft  mebr  in  ben  9bern  eine« 
lebenben  SBefen«.  3)a«  rief  mid^  jur  Rat^e.  3(b  ^abt  fie  gefut^t. 
3(^  ^abe  oiele  umgebradj^t.  3d)  bobe  meine  Slad^e  gan^  gefftttigt.  %vix 
mein  Sanb  freue  icb  mid^  ber  ®onne  be«  ^rieben«.  Aber  benft  nid^t 
bo§  bie|  bie  greube  ber  %ur6^t  fei.  Sogan  bot  nie  gurtet  gefannt. 
nie  mtrb  er  ben  Süficfen  menben  um  fein  fieben  ju  retten.  9Ber  ifl 
benn  no(b  ba  ber  um  Sogan  trauern  Mnnte?  —  Webt  ©iner!*' 

9!«  fi(ber  acbt  fugen  mir  einen  Zb^il  ber  9tebe  Sanaffateego*«  an 
ben  ®ouo.  oon  War^lanb  ^in^u,  nad^i  Golden  (II,  61)  unb  ber  ao 
tenm8§igen  3)arflet[ung  in  A  Treaty  held  at  the  town  of  Lancaster 
in  Pennsylv.  by  the  Lt.  GoTernor  with  the  Indiana  of  the  six  oa- 
tioDs  in  Jane  1744.  Philad.  1744,  p.  11.  3uglei(^  benu^en  mir 
biefe  unb  bie  folgenben  »eifpiele  um  in  bie  fpAter  ju  beforec^enben  Ser« 
IfAltniffe  ber  3nbianer  ^u  ben  Sei§en  fdbon  W^  «inen  Slid  tbun  )u 
laffen. 

«9ruber,  al«  bu  geflem  bie  @treitig(ett  um  Sanb  ermAbntcfl,  bi^ 
bu  auf  bie  alte  Seit  jurudgegangen  unb  ^oß  gefagt,  i|fr  m&ret  Aber 


142  ^anaffatet^'d  ffttht. 

(^unbcrt  Sa^re  im  Scfi^c  ton  Wtaxpian^.  %b€i  ma4  jtnt  ^unbert 
3o^rc  im  Scrgleic^  mit  ber  3^'it  aud  xodä^n  unfer  ^nfprucf^  ßammt, 
mit  Ui  3^it  ba  toic  ^icr  aud  bcr  @rt)e  tarnen!  S)enn  bu  mu^t  milfen 
ba§  vor  Diel  lötiderer  S^it  qU  Dor  (^uitbert  3a^ren  uufere  Sotfat^ren 
(^ier  Qud  bft  (Srbe  getommen  unb  i^rc  Ainber  immer  ^ier  geblieben  ftnb. 

3()r  feib  aud  bcr  6rbc  gefommcn  in  einem  Sanbe  jenfeit«  bed  SRee« 
re^,  bort  mögt  i^r  einen  geredeten  ^nfpruc^  ^aben,  aber  ^ier  mü^t 
i^r  anerfennen  bag  mir  eure  dllcrn  9)rübcr  finb  unb  bag  bad  Sanb 
und  gef^örtc  lange  e^c  i^r  etmad  bat>on  mußtet. 

6d  ifi  ma^r  ba§  loor  me^r  aU  ()unbert  3ai^ren  bie  ^uttänber  in 
einem  ©c^iffe  ^ier^cr  (amen  unb  mand^erlci  @uter  mitbrad;ten,  $fri«« 
meu,  S^effcr,  ^e;t€,  g^^i^^^^^^  ^"^  mand^ed  ^Inbere  bad  fie  und  gaben; 
unb  aU  {te  und  ben  @ebrauc^  biefer  ^ingc  gelehrt  unb  mir  gefe^en 
Ratten  mad  für  fieute  fte  maren,  gefielen  jte  und  fo  mo^l  ba§  mir  i^r 
Schiff  an  Itn  Süfc^en  am  Ufer  fe|lbanben.  6patcr,  H  fie  und  im* 
mer  beffer  gefielen  unb  mir  bie  93üf(^e  für  ju  fc^mac^  Riehen,  befefiig« 
ten  mir  la^  6eil  an  Säumen;  ba  biefe  aber  Dom  Sturm  gebrodien 
ober  morf^  merben  tonnten,  befejligten  mir  i^r  ©cbift  <%n  einen  großen 
garten  gelfcn,  unb  felbfl  bamit  fiber  feine  ®i(^er^eit  no^  ni(^t  be< 
rut^igt,  f4)langen  mir  bad  6eil  um  einen  großen  Serg*,  machten  ed 
fe^r  fcfi  unb  legten  9ßampum  runb  um  badfelbe  ^erum,  unb  ^u  noc^ 
größerer  6i<^erf)eit  festen  mir  und  felbfl  mieber  auf  bad  98am|)um 
um  ed  5U  f(^u(en  unb  gaben  und  ade  mdglid^e  9Ru^e  ed  t>ox  jebem 
6(t)aben  ^u  bema^ren. 

llBä^renb  biefer  ganjen  ^tii  ^aben  (ie  ^ntömmlinge,  bie  ^oQ&n« 
ber,  unfer  9led^t  auf  bad  fianb  ancrtannt,  und  \>on  3<tt  ju  3^it  %f 
beten  i^nen  £beile  beffelben  abzutreten  unb  mit  ibnen  ein  griebend* 
unb  greunbf4iaftdbunbnig  ^u  fc^lie^cn. 

@p&ter  tarnen  bie  Snglänber  in  bae  Qanb  unb  mürben,  mie  man 
und  fagte,  ein  Solt  mit  ben  «^uQänbern.  din  paar  3a^re  barauf 
tam  ein  englif^er  @ou))erneur  nac^  ^Iban^,  biQigte  bie  grofe  greunb« 
f4^aft  bie  mir  ^u  ben  ^oiianbern  Ratten  unb  münfc^te  ftd|^  mit  und 
eben  fo  fefl  ^u  Derbunben  mie  biefe.  Sei  genauerer  Unterfu(tiung  fanb 
er  ba|  bad  @eil,  mit  melc^em  bad  S^iff  an  bem  gro§en  Serge  fe^ge« 

*  Wit  bem  Seifen  iß  bad  fianb  ber  Dneibad,  mit  bem  Serge  Dnonbago 
gemeint,  n)o  bie  arogen  nationalen  ^ngdcgenbeiten  aOi&b^Iic^  gemeinfam 
von  bMi  Jrpttfen  berot^n  »erben. 


bunten  nuir ,  nur  tyon  SBompiim  ge^oltrn  tDurbc  \>a^  jcrbre^icn  unt 
Derberben  fonn,  uiib  fagte  und  be<|^alb  er  rooQe  und  eine  fllberne  StttU 
geben,  tie  {lörfer  xoaxt  unb  en)iQ  bauertc.  993ir  normen  bie|  an  unb 
bie  StttU  ^(U  fcttbem  jleU  gehalten. 

^ttcrbingd  ^aben  mir  fleine  9){i§betti0feiten  mit  ben  SngY&nbern 
gebabt  unb  mand^e  i^rcr  jungen  Seute  ^aben  und  ba  ju  d^i^^ii  0^' 
fogt,  mir  mürben  ju  ®runbe  gegangen  fein,  menn  fie  nic^t  in'd  fianb 
getommen  mären  unb  und  ^e|te  {^liutcn  unb  anbere  X)ingc  gebracht 
Ratten;  ober  mir  traben  i^nen  immer  ^u  i^erfle^en  gegeben  bo§  jte  |tcb 
irrten,  bo§  mir  x>ox  i^rer  ^nfunft  gelebt  ()aben  unb  eben  fo  gut  ober 
beffer,  menn  mir  ben  Srjä^^lungen  unfcrer  Säter  glauben.  SBir  f^atten 
bamald  $(a^  genug  unb  ^ogbtbiere  in  iD'^enge  bie  mir  leicht  fingen, 
unb  obgIei4)  mir  feine  9J2e{Tcr  ^2le;te  unb  {Junten  befa§en  mie  je^t,  fo 
Ratten  mir  bod^  Keffer  unb  *Jle|le  t>on  ©tein  unb  ®ogcn  unb  Pfeile, 
unb  biefebienten  und  eben  fo  gut  old  bie  cnglifdjen  bie  mir  jc^t  baben. 

Sit  ftnb  je^t  in  fd^led)terer  Soge,  traben  bidmeilen  ÜJ^angel  an 
Sogbt^ieren  unb  leiben  wod)  mand)c  anbere  Wot^,  feit  bie  ßngldnber 
}u  und  gefommen  pnb,  befonberd  in  golge  biefed  geber«  unb  5)inten^ 
SBetfd  bad  ^ier  auf  bem  Iifd)e  üor  fi(^  geljt  3d)  mill  eud?  ein  Sei» 
fpiel  baioon  geben. 

Unfer  Sruber  Cnad  (ber  (Souüerneur  Don  ^ennfploania)  fom  t>or 
longer  St'xt  naä)  ^Yban^  um  t^a^  Sanb  am  @ufque^anna^  oon  und 
p  laufen,  aber  unfer  ©ruber  ber  ®out)erneur  fon  Äem  ^orf,  ber 
mit  unferem  Sruber  Onad  nic^t  in  gutem  Sintternei^men  mar,  miber* 
tiet^  ed  und,  meil  er  einen  fd)Iimmen  (Sebraud)  baoon  machen  mürbe. 
31Id  greunb  <id)  jtellenb  rietb  er  und,  um  jebem  betrüge  tjorjubeugen, 
unfer  fianb  in  feine  ^anb  ju  legen  unb  oerfpradj  und,  er  moüe  ed  ju 
unferem  ®ebrand[^e  auf()eben  unb  feine  ^anb  fcfl  fc^lie^en  unb  fte  nur 
öffnen  auf  unfern  Söunfd).  ®ir  tjertrauten  ibm,  legten  unfer  fianb 
in  feine  ^anb  unb  baten  ibn  ed  und  aufjubcben.  '2lber  nac^  einiger 
3eit  ging  er  na*  gnglanb  unb  nal^m  unfer  ßanb  mit,  ut\b  t>erfaufte 
ed  bort  an  unfern  Srubet  Dnad  für  eine  gro§e  Summe  ®elbed ;  unb 
aU  mir  auf  Sitten  unfcred  ©ruber  Onad  geneigt  maren  ibm  einiged 
Sanb  }u  t>ertaufen,  fagte  er  und  bag  er  bad  6ufque^anna<8anb  t^om 
tfouDerneur  üon  9?em  ^or!  in  Snglanb  gefauft  ^abe,  obmo^l  er  und, 
ba  er  ben  ©etrug  M  le^teren  erfannte,  freigebig  no(^  einmal  baffir 
beiaf^ite." 


144  9tA*  dnel  €^erofce. 

3>at  wä^  ben  ffibli(^en  Sdltern  bte  ®abe  Ux  ^tU  ni^t  man» 
gelte,  mdgen  folgenbe  »eifpiele  au«  neuerer  3eit  jciflen. 

«l«  bie  ß^crofee  bei  ®eneral  3arffon  über  bie  Ungered^tigfeiten 
unb  Sebrürfungen  Älage  füf)rten  bie  jldji  ber  Staat  Oeorgfo  in  bejfen 
©ebiet  pe  lebten,  gegen  Pe  erlaube,  He§  i^nen  biefer  erroibern  bat  er 
aU  «ßrapbent  gegen  benSSBiOen  jene«  ©taate«  nic^t«  für  ffe  t^un  fönne, 
ba§  er  aU  liebenber  Sater  für  pe  at«  feine  *ittber  fü^le,  aber  f^nen 
rat^e  ^d)  in  i^ir  ©(^icffal  ju  fügen,  if)r  fianb  ju  »erlaffen  unb  nad^ 
ffiepen  ju  jie^en.  3n  ber  Serfammtung  welcher  biefe  ©otfc^aft  mit« 
getl^eilt  mürbe,  iU\t  ein  Häuptling  fofgenbe  SRebe: 

^Sruber!  Sir  ^aben  bie  SRebe  unfere«  gro§en  Sater«  gebort,  Pe 
ip  üofl  ®üte  für  un«.    Sr  fagt,  er  liebe  feine  rotten  Jtinber. 

Sruber!  %H  ber  roeige  Sltann  {uerp  an  biefe  Außen  tarn,  gabeo 
bie  9Ru«fogee  i^m  fianb  unb  mac(^ten  i^m  ein  geuer  pd!^  ju  w&rmen 
unb  a!«  bie  Sleid^gep^^ter  Dom  6uben  (bie  Spanier)  t^n  angriffen 
{ogcn  i^re  jungen  SR&nner  ben  Xoma^amf  unb  fd^ü^ten  fein  ^aupt 
Dor  bem  ©falpirmefer.  ^ber  al«  ber  roei§e  ITOann  P4^  gem&rmt  ^atte 
am  geuer  be«  3nbioner«  unb  pc^  gefüttigt  an  feinem  9)tai«bret,  ba 
würbe  er  fe^r  gro§,  er  reichte  bi«  über  bie  Serggipfel  (^inmeg  unb  feine 
gü§e  bebecften  bie  (Sbenen  unb  bie  lädier.  Seine  ^Anbe  ßredte  er 
au«  bi«  )um  SReere  im  Open  unb  im  fflePen.  3)a  mürbe  er  unfer 
gro§er  Sater.  ßr  (iebte  feine  rotten  ftinber,  aber  fprad^  {u  i^nen: 
y3^r  mü§t  ein  menig  au«  bem  SBege  gelten,  bamit  i(^  nid^t  uon  un« 
gefä^r  auf  euc^  trete."  mit  bem  einen  guge  pie§  er  ben  rotten  SRann 
über  ben  Oconnee  unb  mit  bem  anbern  trat  er  bie  ®rdber  feiner  Sd« 
ter  nieber.  ^ber  unfer  gro§er  Sater  liebte  bo(^  feine  rotten  JHnber 
unb  &nberte  balb  feine  ®pra(^e  gegen  Pe.  dx  fpra^l  oiel,  aber  ber 
Sinn  von  ^Hem  mar  nur:  ^®c^t  ein  menig  au«  bem  SBege,  i^r  feib 
mir  {u  na^e."  3cl)  ^abe  uiele  Weben  Don  unferm  großen  Sater  ge« 
^drt  unb  ade  begannen  unb  enbigten  ebenfo. 

Srüber!  911«  er  früher  einmal  }u  un«  \pxa^,  ba  fagte  er:  „(6tf^t 
ein  menig  au«  bem  SBege,  ge^t  über  ben  Oconnee  unb  ben  Oafmulgee, 
bort  ip  ein  fd^dne«  Sonb."  (£r  fagte  au(^:  ,,e«  fott  euer  fein  für  im« 
mer."  3eM  f<^9^  ^^'  m^^^  8<^nb  in  bem  \^x  mo^nt  ip  nid^t  euer,  ge^t 
über  ben  aXifPfpppi,  bort  ip  gute  3agb,  bort  fottt  i^r  bleiben,  fo 
lange  ®ra«  m&4P  unb  Saffer  pieft.'' 


ftebe  e^ied  S^odaio.  145 

»tülicr!  SBitb  tti<^>t  unfer  groSet  Sater  m^  ba^in  fommcn? 
dt  liebt  ia  feint  rotten  ftinber  unb  feine  Sunge  ijl  o^ne  galf^.* 

(Sin  Seiten^ütf  ju  bet  ootfle^enben  «ebe  ijl  bic  no<%  bebeutenbere 
eine«  S^octaw -Häuptling«,  be«  Oberflen  ßobb,  eine«  ITOifc^Iinöe«  »on 
©eburt,  eine  «nhoort  on  ben  «genten  ber  Bereinigten  ©taoten,  ma^if 
fc^einli^  au«  bem  3a^te  1843. 

»»tuber!  «Bit  ^aben  beine  »ebe  ge^^drt,  wie  wenn  fle  »on  ben 
Stpt^en  unfere«  gro§en  Sater«  f ame ,  be«  großen  meinen  Häuptling« 
in  ffiaf^ington,  unb  mein  Solt  ^at  mir  aufgetragen  ^u  bir  $u  fpre^ 
4en.  £er  rot^e  SRann  bat  feine  9ud|ier,  unb  wenn  er  feine  SReinung 
mittl^ilen  Witt ,  wie  fein  Sater  Dor  i^m ,  fo  fpric^t  er  fle  au«  burJ^ 
feinen  eigenen  Kunb.  (gr  furztet  bie  ©d^rift.  fflenn  er  felbjl  fpri(^t, 
m€i§  er  »a«  er  fagt,  ber  groge  ®ei{l  bdtt  i^n.  Schrift  i{!  bie  Srfin« 
bung  ber  9(ei(^gefi(bter,  fle  gebiert  3rrt^um  unb  Streit.  3)er  gro§e 
dÄft  fpri^t  —  wir  ^dren  ibn  im  ©onncr,  im  braufenben  Sturm, 
in  bet  mistigen  99oge  —  aber  er  fi^reibt  niemal«. 

Sruber!  Sa  bu  iung  warft,  waren  wir  flarf,  toir  fämpften  an 
beinet  Seite,  ief^t  abet  ift  unfet  %xm  gebrodlien.  3b^  f^i^  0^i>§ »  n^^in 
SoK  ifl  flein  geworben. 

Sruber!  Steine  Stimme  ifl  f(^wa<^,  bu  fannfl  fie  faum  ^dren; 
fie  f  A§t  nid^t  ben  9luf  eine«  Jtriege«  erf^aden ,  f onbern  ben  Stuf  eine« 
Heine«  JKnbe«;  i^  ^abe  fle  Verloren  bur(b  ba«  ftlagen  über  ba«  Un« 
glfitf  meine«  Softe«,  ^ier  finb  bie  ®r&ber  ber  (Befc^iebenen,  in  biefen 
alten  8t(^ten  ^drfi  bu  ba«  Slaufc^en  ibrer  ®etfter.  3b^<  ^(^^  i1?  ^i<^ 
unb  wir  finb  iurfltfgeblieben  um  fie  gu  fd|iu(en.  Unfere  ftrieger  finb 
faß  ade  weit  na<^  SBeflen  gebogen,  aber  ^ier  finb  unfere  Xobten. 
Sotten  att(^  wir  geben  unb  ibre  Oebeine  ben  SBdlfen  fiberfaffen  ? 

Sruber!  9Bir  ^aben  jweimal  gef^lafen  feitbem  wir  bicib  ^^^<ti 
^Arten.  Sit  ^aben  barfiber  na^gebat^t.  2)u  wiaß  ba§  wir  unfer 
Sonb  t^rlaffen  fotlen  unb  fagfl  un«  e«  fei  ber  Sunfdli  unfere«  Sater«. 
Sir  motten  fein  9Ri§fa1len  nic^t  erregen.  Sir  Derel^ren  ibn  wie  btt, 
fein  Jtinb.  ^ber  ber  C^octaw  benft  immer  na(^.  Sir  brausen  3eit 
um  §tt  antworten. 

Sruber !  Unfere  ^er^en  finb  doO.  Sor  gwdlf  Sintern  boben  un« 
fete  ^duptlinge  unfet  Sanb  oettauft.  3(ber  Jhrieget  ben  bu  ^iet  fiebfl, 
war  gegen  ben  Setttag.  Senn  bie  Xobten  f^itUn  mitteben  tannen, 
w&te  et  nimmet  ju  Staube  getommen;  abet  a^!  obwobt  fie  ting«' 


146  9^<^<  ^^^^  a^octam. 

um^et  fianben,  tonnte  mon  fie  nic^t  fe^en  no(!(|  ^dten.  3()te  X^rdncn 
tarnen  in  ben  Siegenttopfen  ^erab  unb  tl^re  Stimmen  im  nagenben 
ffiinbe,  aber  bte  f&Ui^^t^^tn  mu§ten  nic^t«  baoon  unb  nahmen  un« 
fet  8anb. 

IBtubet!  9Bir  moUen  ie^t  nic^t  tlagen.  ^et  S^odam  leibet,  aber 
et  »eint  ni(^t.  (Suet  5ltm  ijl  jtart  unb  »it  wtmööen  ni^t«  gegen 
il^n:  abet  ba«  Sleid^gefi^t  betet  jum  gtogen  (Beifie  unb  fo  t^ut  bet 
tot^e  SRann.  Det  gto^e  ®ei{l  liebt  3Ba^t^eit.  Da  i^t  unfet  Sanb 
megna^mt,  t>a\pxa^t  i^t  und  ein  anbete«.  3)ott  fe^t  euet  Setfpte' 
(|ien  im  !Bu(^e.  3n>dlfmal  ftnb  bie  HBl&ttet  Don  ben  9&umen  gefatten, 
abet  tt)it  ^aben  tein  Sanb  et(ialten.  Unfete  ^öufet  finb  und  genom« 
men  rootben.  3)et  $flug  be«  Xütx^tn  3Rannt^  gtäbt  bie  (Bebeine  un« 
fetet  S&tet  aud  bet  @tbe.  9Bit  magen  nicl^t  unfete  geuet  anjuifin* 
ben,  unb  bo^  ^abt  i^t  gefagt  mit  foQen  ^iet  bleiben  unb  ilj^t  moQtet 
und  Sanb  geben. 

Stubet!  3{i  bo«  ISa^t^eit?  9lbet  mit  gtauben  jet^t  baf  unfet 
gtofet  Sätet  unfete  Sage  tennt,  et  mitb  und  ^dten.  SBit  jinb  mie 
ttauetnbe  SBaifen  in  unfetem  Sanbe,  abet  unfet  Sätet  mitb  und  bei 
bet  ^anb  nehmen.  SBenn  et  fein  Setfptec^en  etfuUt,  motten  mit  ouf 
feine  !Rebe  antmotten.  St  meint^ed  gut.  9Bit  miffen  ed.  9lbet  mit 
tdnnen  ie^t  ni(^t  batubet  nai^benten.  S)et  Jhtmmet  ^at  und  ju  jtin« 
betn  gemacf^t.  SBenn  unfete  ®a(^e  geotbnet  ifi ,  metben  mit  miebet 
SR&nnet  fein  unb  mit  unfetm  gtofen  Sätet  teben  übet  ben  Sotfd^Iag 
ben  et  und  gemacht  ^at. 

Stubet!  SDu  fle^fl  in  ben  SRocaffind  (im  3)ienße)  eined  gto|en 
^&u))tlinged,  bu  fpti^fl  bie  SBotte  eined  mä^tigen  Solted  unb  beine 
SRebe  mat  lang.  SRein  Solt  ijl  flein ,  fein  ec^atten  teii^t  taum  btd 
an  bein  jhiie,  ed  ifl  getfiteut  unb  fottgegangen.  IBenn  x^  tufe,  ^öte 
id^  meine  Stimme  in  bet  Xiefe  bet  Salbet,  abet  teine  ^ntmott  fommt 
}utu(f.  aReinet  Sßotte  finb  batum  menige.  3((f  Ij^abe  ni(^td  mel^t  {u 
fagtn  ald  bi^^  ju  bitten  ba§  bu  meine  Siebe  bem  gtoien  ^du4>tlinge 
bet  Sleit^gcfidS^tet  mitt(^eil{t  beffen  Stubet  neben  bit  fielet. " 

3)et  S^octam'^duptling  $uf(^mata^a,  ein  3nbianet  Don  teinem* 
Slute,  obmo^t  oon  ^etjen  ganj  ben  Seigen  ^uget^an,  ticf^tete  1824 
an  Safa9ette,  bet  getabe  in  SBafl^ington  mat  ald  ienet  an  bet  Spi^t 
einet  (Befanbtfd^aft  ba^in  tam,  jut  Segtägung  folgenbe  Slntebe: 
»9a9  funf&igmal  if)  bet  Schnee.  gef<^molien  feit  bu  bad  €<^mett  ald 


©efä^rte  fflaf^ington'd  öejogen  ^ajl.  »Wit  i(^m  Mmpftejl  bu  gegen 
«merlfa*«  getnbe.  S)u  ^afl  bein  8Iut  mit  bem  bet  geinbe  gemlft^t 
unb  bi4^  qU  jltieget  bemä^rt.  Kact^  btefem  jtrtege  fe^ttefi  bu  in  bein 
Satetfanb  gurutf  unb  ie^t  6i{l  bu  miebergetommen  um  nod^  einmal 
ein  8anb  ju  fe^en  mo  bu  Don  einem  großen  unb  mdd()tigen  Solle  Der« 
e^tt  mir^.  Ileberan  fie^fl  bu  bie  ftinbet  betet  an  beten  Seite  bu  in 
bie  &lf\ai^t  gingefl,  {t(^  um  bi<^  btdngen  unb  beine  $anb  ((Rütteln 
wie  bie  ^onb  eine«  Sätet«.  Sit  ^>aben  baüon  gel^ött  in  unfetn  fet* 
nen  ©dtfetn  unb  unfct  ^etj  üetlangte  bi(^  ju  fe^en.  ®ir  ftnb  ge- 
tommen,  l^oben  beine  ^anb  in  bet  unftigen  gehalten  unb  ffnb  ju* 
trieben.  S«  ijl  ba«  etile  Ü»ol  bo§  mit  bi*  fe^en,  e«  mitb  wafttf^ein* 
li^  ba«  le^te  SRal  fein.  9ßit  ^aben  ni(^t«  mel^t  gu  fagen.  3)ie  Stbe 
»ttb  un«  für  immer  [(Reiben/ 

a)et  oUe  fttieger  fpro^'biefe  Sorte  mit  ergreifenber  ^eiedidiifcit 
in  Son  unb  5ltt«bru(f  wie  im  Sotgefüil  feine«  na^en  ZoU^.  Wa<^ 
wenigen  Sagen  ftatb  et  fetn  Don  bet  ^eimat^.  5eutj  Dornet  wenbete 
er  fi6)  no(^. einmal  ju  feinen  greunbcn:  ^3*  werbe  jletben,  i^t  aber 
iu  unfetn  »rubem  jururfte^ren.  »en  »eg  entlang  »erbet  i^r  bie 
»lumen  fef>en  unb  bie  Sigel  fingen  ^ören ,  aber  ^ufc^motaba  mirb 
jle  ni<^t  me^r  fe^ien  unb  nic^t  mel^r  ^ören.  ©enu  i^r  in  bie  ^eimat^ 
!ommt,  »itb  mon  euc^  fragen:  „xüo  \ft  ^uf^mata^o?"  unb  i^r 
»erbet  ibnen  fagen:  »er  ip  nic^t  me^r/  ©ie  »erben  bie  Äunbe  bö« 
ren  »ie  ba«  Arabien  Dom  gaü  einer  raa<^tigen  tti^e  in  ber  6tifle 

ber  SBälber/ 

»er  f)0^t  SBert^  unb  bie  gro^e  Sebeutunö  »el(^e  bie  »erebtfam^ 
Wt  ^otte,  itt  Ux^t  Derjlonbli(^  au«  ber  politif^en  unb  focialcn  Ser. 
fajfung  ber  3nbianer.  S)ie  monar*if(t)e  «egierung«form  war  jiem. 
H(^  feiten  bei  il^nen  unb  meifl  nur  öon  turjer  3>auer,  bte  oligart^i* 
f(^e  ftSufiger,  am  »eitejlen  verbreitet  aber  bie  ßinridjitung,  bat  «6- 
li*e  Häuptlinge  an  ber  Spije  be«  Sötte«  ftanben,  beten  aRa4>t  öon 
i^irer  perfdnlieben  Autorität  unb  nd^pbem  oon  bem  «nfe^n  unb  bem 
SiClen  ber  aRdnner  au«  bem  Solfe  ab|)ing  biefl^  bur*  ftrieg«t^atett 
au«geiei4na  Ratten,  »iefe  Unteren  büntten  fic*  bem  ^duptling 
ni<^t  unterworfen,  fonbern  Doüfwnmen  frei  unb  felbpfianbig ,  fle t^a* 
ten  feinem  «nfe^in  oft  großen  eintrog  unb  tonnten  Unternehmungen 
fall  teber  «rt  ouf  eigene  ^anb  organifiren ,  fobalb  fle  anbere  jur  X^eil- 
na^me  baron  ju  ge»innen  »ufiten:  bie  Berfammlung  be«  SoHe«, 

10  • 


148  dinleitung  trit%tii{i^x  Unterne^mundtn. 

b.  f).  ber  felbfiflönbigdt  SRanuer,  mar  bie  fouDerane  9Ra(!^t;  bdb  war 
e«  bie  Sntrigue,  bafb  bie  Serebtfamfeit  rotld^i  Sterben  9[u«fdS^1ag  ga« 
ben ;  k^iclfac^e  Unf(!^!ufft0fett ,  f ange«  ©Amanten  im  Stitf^lu^ ,  aU' 
gemeine  ^lanloftgteit ,  Serfplitterung  ber  Jtrfifte  waren  bie  ^ftufigen 
unb  natürlichen  folgen  biefer  Ser^aUnijfe. 

^ie  3to!efen  Ratten  jmar  jmei  ober^e  ftriegdl^Su))tIinge,  bo^ 
fam  biefen  ntdlit  fomo^I  bie  fieitung  im  j^riege  fefbjl,  aU  üielmel^t  ber 
Sntmurf  bed  $Iane«  unb  bie  Sorge  für  beffen  Sudfü^rung  im  Mge« 
meinen  ju;  bie  meijlen  friegerifc^en  Unternehmungen  gingen  Don  6in« 
feinen  au«,  beren  ^nfe^en  onbere  baju  l^crbeijog  (Morgan  78). 
ffier  bur(^  eigene  Sertufle  ge{ia<^eft,  jur  [Rad^e  am  S^inbe  aufforbetn 
miD ,  malt  f{(^  f^^marg ,  fafiet  unb  trauert ,  bead^tet  feine  Zr&ume 
unb  Deranfialtet  ein  ^eflma^I  für  bie  meiere  geneigt  {{nb  mit  i^m  au«« 
gujiel^en  (Morse  App.  130).  2)a«  Hauptgericht  bei  biefem  Stallte 
war  ^unbefleifd^  bei  ben  3rofefen,  ^rtanfa«  u.  a.,  weil  ber  SRut^  be« 
Hunbe«  ber  bi«  jur  ^(ufopferung  für  feinen  Herrn  in  ber  Sert^eibi» 
gung  gel^t,  au^  bem  Meger  eigen  fein  fott  (Bossu  1, 112).  Set 
mitift,  wer  ben  jtrieg^gefang  unb  ^iegMans  mitaudfü^rt,  in  wel« 
^em  man  fid^  bur^  bie  pantomimifc^e  ^arfteflung  ber  Helbent^aten 
ber  »orfa|>ren  begeiflert  (Golden  I,  7),  oerpflid^tet  j!d^  bobur^  jur 
I^^eilnal^me  an  bem  Unternehmen  ba«  ber  Berfammlung  Dorgef^la* 
gen  unb  »on  i^r  befpro^en  »orben  Ijl.  Dieg  gefc^a^  bei  anbern 
Bdifern  bur^  gemeinfame«  9tau^m,  burd^  Uebergabe  einer  fflam* 
pumfi^nur  ober  eine«  ®tü(fe«  »aumrinbe  auf  »eld&em  ba«  Seichen 
be«  9?amen«  (Xotem)  flanb;  mieber  jurürfjutreten  galt  bann  für 
f(ä^madilt)ofl  unb  führte  bi«meilen  Berlujle  an  (Sigent^um  ober  felbfl 
Bertreibung  ^erbei  (Keatingl,  121,  Jones  11,165).  »ei  wichtigen 
angemeinen  Unternehmungen  mürbe  ber  Bruc^  ber  eingegongenen 
Berppic^tung ,  bie  gu  übernehmen  einem  jeben  freijlanb,  Don  ben  ^u« 
ronen  fonj!  fogar  mit  bem  Xobe  befiraft;  au(^  anbcrmärt«  erlitt  ber 
geige  bi«tt)ei(en  ben  Zuh  (LafitauII,  186,  Hunter  298).  S)age^ 
gen  fanb  ein  maffenmeifet  «bfaü  oom  «nfü^irer  ni^t  feiten  jlatt. 
wenn  im  Soufe  ber  «u«fü^irung  ba«  Unternehmen  mißlingen  §u  wol. 
len  ober  ben  perfdnlidiien  Bort^eil  ber  (Sinjelnen  ju  gefS^rbeft  fc^ien. 
S)a«  aRiflingen  würbe  fogar  bem  gübrtr  Ui^t  gefü^rli^,  wenn  man 
e«  al«  eine  golge  baoon  anfal^,  baj  er  unrein  fei  unb  irgenb  welt^e  re- 
UgtSfen  ^flid^ten  übertreten  ^abe  ( A  d  a  i  r  888).    3)en  Jtrieg«tani  ber 


3eTfptittentn0  ber  Stxäftt,  ^eibenfc^aft  fÜT  bttt  Jhieg.  149 

Scotefen,  bie  il^n  begleitenben  Oefange,  mtXd^t  in  einer  toMen  @^ca(^e 
abgefaßt  ju  fein  f^^einen,  unb  bie  Sieben  tüt\6)t  bei  biefet  (Gelegenheit 
gehalten  )u  werben  t^ßegten,  ^at  Morgan  (268 ff.)  trefflich  befd|irieben. 

3n  biefem  SRangel  an  fefler  Sereinigung  ber  5h:&fte  unb  ber  ba« 
mit  Derbunbenen  Dielfa^^en  $Ian(oftg!eit  tag  eine  ber  ^aupturfa^en« 
au4  melden  bie  9Sei6en  ben  eingeborenen  fo  äberlegen  maren.  Set 
ben  3>a(ota  gab  e«  gmar  Sunbniffe  Don  retigiöfer  %it  bie  burc^  X&nje 
unb  Saften  eingeweiht ,  bie  X^eilnc^mer  i>erpfli(^teten  felbft  o^ne  SBaf« 
fen  aOcn  (Sefo^ren  ju  troben ,  aber  fte  erftreiften  fl<^  nur  auf  30  bi« 
40  Arieger,  mürben  nur  auf  eine  beftimmte  3eit  gefi^loffen  unb  ^au« 
ftg  burdl^  ben  Xob  eine«  IRitgtiebe«  aUein  wieber  aufgeldf  (Kea- 
ting  I,  436).  3n  d^nli^er  Seife  pflegte  bie  junge  Stannfc^aft  man« 
ä^tx  Stimme  im  Seifengebirge,  fobalb  fte  maffenfd^ig  geworben  war, 
in  bie  ffiifbni§  {u  jie^en  unb  bort  i^re  religi&fen  Ceremonien  §u  oer* 
richten,  um  nur  mit  bem  93lute  ber  geinbe  bcfleift  wieber  na(^  ^aufe 
iurfi(f^u!e^ren  (Dünn  327),  aber  aUe  \o\^t  etreifpatlieen  waren 
einer  wo^l  bi^ciplintrten  Zxnppt  fe^r  ungefd^rli^^.  ^u§er  bem  3ro« 
tefenbunbe  unb  bem  ber  eree(t»ölfer  ^at  in  neuerer  Seit  fofi  nur  no(^ 
bie  Sonfdberation  ber  6(^warifüge  einige  9)ebeutung  unb  etwa«  lin« 
gern  Sefianb  gewonnen.  ®ie  htfttf^t,  wie  früher  erwähnt,  au«  ben 
eatfifa  J^ena  $ietan  ^rpal^oe  unb  @arft ,  beren  Derfammelte  ^äupu 
linge  fiber  afle  aflgemetnen  Ingelegen^eiten  befc^lie^en  unb  il^ren  @pru(^ 
bur(^  benftrieg«^&u|>tling  unb  beffenSeute  Dottftreden  taffen(School- 
craft  V,  686). 

3>ie  ^auptleibenfc^aft  be«  3nbianer« ,  fein  eigentliche«  8eben«e(e« 
ment  war  ber  Jhrieg,  ber  Ku^m  ber  Xat>fer!eit  ba«  ^ddlifie  Siel  feine« 
S^rgei^e«.  S«  gab  üiefe  Sölter  für  bie  ber  Jhieg  ein  regelmäßig  wie« 
berfe^renbe«  »ebürfni§  unb  ein  aüja^rlic^  ju  befiimmter  S«t  unter* 
nommene«  (Sef^^&ft  geworben  ifl.  S«  war  nt(^t«  Ungewd^nlidl^e« 
Säge  bi«  ju  200  beutf^^en  9Reilen  ju  ma^tn  um  ben  geinb  aufju« 
fu^en,  obwofil  bie  &fy\a^Un  nur  feiten  ju  grof en  aRenfdS^enoerluflen 
führten.  3n  ben  nörbli^eren  ©egenben  woren  bie  3rotefen ,  in  ben 
fflblid^eren  bie  QL^iifafaw  ba«  friegerif(^  ta))ferße  Solt  (Charlevoix 
618).  €0  lange  ber  Greet  fl(^  nodl^  feinen  5h:ieg««9lomen  erworben 
^atte,  blieb  er  ju  nieberen  a>ienfien  oerurt^eilt ;  erwarb  er  ftc^  fiber^ 
^aupt  feinen,  fo  ^iej  er  ein  ^alte«  ffleib"  ober  .»«iemonb*  (Swan 
bei  Schoolcr.  V,  280).    »er  feine  ftrieg«t^aten  aufjuweifen  ^atte, 


150  %apjittttii  ber  3iibianet. 

httam  bei  (fielen  Woltern  tein  3Beib,  fonnte  an  ben  9iat^«))ecfamm« 
lungen  unb  felbfl  an  ben  meiflen  gefien  ni(^t  X^eil  m(^men.  ^ie 
maffenf&^^igen  jungen  SR&nnec  maren,  \o  lange  fte  no4  teine  groben 
bec  Zapferfeit  abgelegt  Ratten ,  gemiffen  Sinf(^rantungen  untetmot« 
fen  bie  ber  Aberglaube  verlangte  (Tanner  I»  248).  S)te  berühmten 
gelben ,  pnieses  in  9teu  ßnglanb ,  eine  Art  Don  9Itel ,  glaubte  man 
fogat  mit  ^ö^eren  ®ei{letn  im  Sunbe,  bie  {te  fc^ü^ten  unb  unoet' 
munbbar  ma(^tcn.  ®ie  waren  ^ö^^  etferfu(^tig  auf  i^re  dl^xt,  i^re 
jtinber  mürben  ^art  erlogen  unb  burd^  ben  ®enu§  t>on  gemiffen  dt» 
brechen  erregenben  Xranten  unb  anbete  Wirten  ber  6elb|lpeinigung  für 
i^ren  @tanb  ^erangebilbet  (Young  a,  359). 

S)em  Dor^err[(^enben  friegerifc^en  @inne  ber  Snbianer  ^at  man 
i^re  Xapferteit  oft  menig  entf]?re4^enb  gefunben.  ^(bgefe^en  bat>on 
bat  ftc^  bie  einzelnen  Sölter  in  biefer  Sftucfftc^t  Derf4lieben  oer^alten 
unb  bag  in  neuer  unb  neuejier  Seit  mit  ber  |>(;9{ifd^en  93ertum» 
merung  ber'^nbianer  andf  eine  ftttlidS^c  (Entartung  berfelben  eingetre« 
ten  ift.  Hegt  ber  ®runb  biefer  Srfc^einung  in  ber  Serf(^ieben^eit  i^rer 
Segriffe  üon  Xa|)ferfeit  unb  ^elbenmut^  t>on  ben  uufrigen.  Offene 
Selbf4Ia(^ten,  mie  (te  bie  SBeif  en  ju  liefern  pflegen,  ftnb  {mar  oon  ben 
3rofefen  oft  gefc^lagen  worben,  bie  aU  IBunbedgenoffen  ber  Sngl&n« 
^er  gegen  bie  grangofen  immer  im  Aampfe  menigflen«  tbtn  fo  lange 
6tanb  (hielten  aU  iene,  unb  felbfl  oor  ber  Ueber)a(|l  ni^t  ^utüifmi^en 
(Lafitau  II,  250,  Golden);  auc^  {mif^en  ben  Satota  unb  SReni« 
tari  i{l  e«  }u  förmlichen  @c^Iac^ten  getommen,  unb  ben  Cfagen  mirb, 
obmot)l  im  2Bi^rfpru(^  mit  anbern  3<ugni{fen,  biefelbe  SBeife  ber 
jtriegfutfrung  jugefc^rieben  ($r.  Tlaj^,  c,  II,  68,  $aul  fflil^.  229). 
S)ieg  ftnb  iebo4  feltene  Audno^men.  IDie  5tä^n(ieit  mit  melier  bei 
Europäer  in  offenem  gelbe  ber  (Sefa^r  ftc^  blo§  flettt,  erf<fieint  bem 
3nbianer  gerabeju  aU  albern;  feinen  9lu^m  fuc^t  er  oorjUgUt^  in 
SBaffent^aten ,  bei  benen  @<filau^eit  @(^neflig(eit  unb  Sermegen^eit 
mit  einanber  oerbunben,  eben  fo  fe^r  ben  Srfolg  fi^ern  aU  fle  (U» 
glei^  bad  eigene  Seben  betfcn.  Gr  oerlägt  fi(^  ba^er  fafi  immer  auf 
Itflige  UeberfdQe  unb  ben  erften  91nlauf ,  Sludgug  unb  glui^t  gelten 
i^m.  100  fie  oort^eil^aft  erfc^einen,  für  nicfftd  meniger  aU  f^^impfli^- 
„a^  ift  fein  SRu^m  ^um  geinbe  (^eranjuf^^leld^en  mie  ein  guc^d,  i^n 
anzugreifen  mie  ein  Xiger  unb  mieber  ju  fliegen  mie  ein  Sogel''  (West 
57).    Sine  gau^e  Xruppe  gr^t  bed^alb  felbfi  jum  Eingriff  eine4  Oiüß 


Xopfetfdt  ber  Snbtaner.  151 

)dnen  oft  nic^t  t>ox,  wenn  biefer  eine  tampfhtxtiU  unb  einidecmalen 
liiere ®teaung  cingenontmen  ^at  (Greggl,  56),  befonbcc«,  mfiffen 
n>iT  f^injuffigen,  in  neuerer  S^ii,  unb  mo  e«  ft^  nt^t  um  eigentUc^en 
Jtrieg,  fonbcrn  um  einen  räubertf(^en  9lnfa(I  ^onbelt. 

9Benn  mir  lefen  ba^  6— S  2)elan)ared  einfl  auf  eine  Qroge  Steife 
fi((f  begaben  unb  in  ben  3)drfern  mo  fle  eine  freunblic^e  ^ufna^me 
eefunben  Ratten,  )um  ^bfi^ieb  ba«  ftriegdgefcffrei  erhoben,  einige 
6fal)>d  mitnahmen  unb  bann  bie  {^luc^t  ergriffen,  ober  bat  ein  2>a« 
tota  ft(^  Wai^td  in  ein  ^aniborf  f<^(i(^,  bort  eine  ^utte  erlieg ,  burd^ 
ben  ftau^^fang  ^inabgelaffen  ^^  feine  @(^la4^to)>fer  mit  9tu^e  aud* 
fu^te  unb  in  feiner  blutigen  Arbeit  fortfuhr,  bid  er  bur(|i  ba«  Qbtß 
ft^rei  eine«  ftinbe«  ge{lört  bad  ilriegögef^rei  audfiief  unb  fiot^^  fo  («« 
ben  mir  ffir  fotc^e  ^elbent^aten.nur  ^bfc^eu,  feine  iBemunberung. 
Snbeffen  fe^lt  ed  bei  ben  3nbtanern  aucff  nid^t  an  Seifptelen  oon 
Zopferfeit  ^elbenmut^  unb  @eelengrdie,  bie  unferem  moraiif4^en 
9lai{la6e  beffer  entfpre^en  (ügl.  Parkman  a,  11,  46,  Adair  392» 
Perrin  du  Lac  I,  208).  ^uger  ben 3ro!efen!riegcn  {tnb  befonber« 
bie  anwerft  erbitterten  Mmt)fe  ber  Sreef  unb  @eminolen  gegen  bie 
Seifien  rei^  an  Semeifen  ^ik^fter  Xapferfeit  unb  ©tanb^aftigfeit  (J.  i 
L.  Thomson  1,  862,383),  unb  Adair  (319)  t)erji(^ert  ba§  i^m 
fein  %aa  in  ber  ®ef<^i<|^te  ber  fublid^en  Sditer  befannt  fei,  in  meli^m 
auf  ber  91u4^t  oor  ber  Uebermac^t  be«  ^einbed  bie  SSeiber  unb  ftinber 
t>on  i^nen  t^reidgegeben  morben  feien.  91«  man  ben  Snbianern  t>on 
Fond  da  Lac  ben  Sormurf  ber  f^eig^eit  gemacht  ^atte,  berbanben  {id^ 
beren  18  um  i^ren  9luf  }u  retten,  griffen  eine  @4^aar  bon  100  6iou| 
an  unb  jielen  aQe  bid  auf  ben  legten,  ber  bie  ftunbe  bon  bem  9lu4' 
gange  be<  Kampfe«  na<^  ^aufe  ^u  bringen  oor^er  beflettt  morben  mar 
{%xoft  426).  Cd  ijl  mufig  an  bem  ^eroi4mu4  bon  SRenff^en  mie 
bie  Srofefen  ju  }metfetn,  bei  benen  man  Jtinber  bon  5 — 6  Sauren  mit' 
einanber  metteifern  fa^ ,  mer  bon  i^nen  im  Staube  fei  eine  glA^enbe 
fto^le  am  l&ttg{len  auf  bem  %rme  )U  galten  (Lafitau  II,  280). 

(Sroberungdtriege  f!nb  au§er  bon  ben  3rofefen  ni(^t  leicht  oon  ben 
SnManem  unternommen  morben.  Sie  f&mpften  in  ben  meinen  gdU 
ten  um  i^re  Subfittenj,  um  ben  93efi^  i^red  3agbgebiete4  ober  ber 
gif^ereien  (Oiibma^  unb  Siouj:,  Copway  55),  um  ben  9e{i(^  M 
tanbe«  i^rer  8&teif,  beren  (Bebeine  in  frfil^erer  3eit  ^uflg  audgegra* 
ben  unb  mitgenommen  mürben,  menn  fie  f orthogen  (Gar vor).    Sie 


151  drf Idrung  bed  jtriegefil ,  %vAi\x^  gu  bemfelben. 

getod^nli^en  Setanlaffungen  gumftrtege  gaben  9(o%  (8renik>erle|uii9, 
ber  Aberglaube,  totX^tx  in  Xobedfdden  bic  fflirtung  einet  Qavibwx 
aud  ber  gerne  fa^,  bie  SBlutrac^e  unb  ber  eingemutielte  erbitterte  ^| 
ber  fi(^  aud  i^r  entmid eite  unb  t)on  @ef(^le^t  ju  (&t\^\t6;^i  foctgeerH 
adniali^  gan^e  93dlter  in  töbtlid^e  geinbf^^aft  fiur}te  unb  bi^mrileii 
bem  Unterflange  cntgegenfü^rte. 

S^rli(!^e  Jtriege,  im  ®egenfa^  }u  blo§en  9)aub!riegen  unb  alttn 
nie  gefcbUc^teten,  nur  jeitmeife  ru^enben  gelben ,  mürben  fdnnltd^  er« 
fldrt,  meifi  auf  f^mboltfct^e  3Beife,  bur^)  ein  Sunbel  $feile  ba«  auf 
bcm  2Bege  aufgcßeUt  ober  in  eine  ^Iapperf(Jblangen^aut  geriefelt  aber» 
fc^icft  mürbe  (EUiott  1, 80)  in  9teu  Snglanb,  in  gloriba  bur^  einen 
$feil  mit  einem  baran  befefiigten  <^aarbüf(^e(,  anberm&rU  burc^  Ueber» 
fenbung  einer  .iU|t  ober  eine«  @))ie§ed  mit  rot^  bemaltem  @ttele  mit« 
telfi  eine«  SflaDen  (Laudonniere  164,  Carver  266).  Um  du 
93ol!  jur  93unbe«geno{Tenf(^aft  aufjaforbern  ((Riefte  man  i^m  eine  l(t 
ober  einen  SBampumgärteU  bie  t)on  jenem  bann  entmeber  aufgenom» 
men  ober  jurücfgemiefen  mürben.  Iffiar  Don  bem  (»o^en  Stat^K  ber 
Srofefen  Arieg  befc^Iofen,  fo  fcblug  man  in  jebem  2)orfe  eine  rot^  gc» 
>  maite  %%{  mit  rotten  gebern  unb  [(bmarjem  SBampum  in  ben  fogfi 
nannten  5trieg«pfa^l  unb  ed  ßanb  oon  ba  an  einem  ieben  frei  eine 
Unternehmung  ^u  organiftren  (Morgan  339).  Auf  ben  Au^gug  )ttm 
itriege  bereitete  man  ft(^  bur(^  religiöfe  Zeremonien  oor:  bie  iungen 
£eute  mußten  oor^er  brei  Sage  lang  im  @cbmit)^aufe  jubtingen  uub 
nahmen  einen  Xali^man  (^riegdmebicin)  mit,  einen  ftno^^en  Don  ber 
@^lange  unb  einen  oon  ber  milben  ^aj^e  (Morse  App.  100);  $uri« 
ficationen  bur^)  $urganjen  gaflen  unb  Opfer  oor  bem  Aud^uge,  Snt« 
^altfamteit  oom  Umgange  mit  SBeibern  unmittelbar  oor  unb  felbß 
nac^  bem  5lriege  f^^einen  aQgemein  gebräu(^li^  gemefen  ju  fein  (Dünn 
94,  Say  bei  James  I,  293,  Adair  159).  9ta(^  ber  Stäcfte^t  Oon 
ben  erflen  5(rieg«tbaten  foU  bei  Uix  9{at(^ej  fogar  eine  fecb^monatUi^ 
<£nt()altfamfeit  eingetreten  fein  (Lettres  ^dif.  I,  761).  SBer  feine  Sui« 
rüjtung  jum  ftriege  nid^t  felbfl  ju  befc^affen  oermod^te,  mürbe  Don  ben 
9iei(^€ren  ober  oon  bem  ber  an  ber  epi^e  be«  Unternehmen«  ^anb, 
auÄgejlattet  (Tanner  I,  297). 

Ueble  Sorbebeutungen  unb  fd^limme  Xr&ume  fidren  ben  ftriegl« 
Sug,  man  entfc^liegt  jtc^  bann  jur  Umfe^r  (Adair  381).  (8e(^  er 
u>t0(^inbert  uormärt«(,  fo  ^aubelt  e«  ftcb  oor  'Mm  borum  ^nia(|I 


9tt  bei  ftriegf&^ning.  158 

Gteaung  unb  Ot^etottonen  Ui  SeinM  qtnou  au^jttfunbfc^aften,  ma< 
mit  \o  großer  SoTfit^t  unb  ®ocofalt  gefc^ie^t  ba§  bie  Seifen  fe^t  oft 
in  n&(^fler  K&^e  an  ben  Saferen  Dorbeigegangen  ftnb  in  benen  bic 
3nbioner  t>ecße<tt  lagen.  3>er  3iibianei:  im  Serfled  f(^ltef  t  bei  (Befallt 
fefbft  bie  klugen  um  ft(^  but(^  beten  Olan)  nidl^t  )u  Dettat^en  (Alex- 
ander 38).  Oft  Detfleiben  jie  ft(^  in  Sf^iere  ober  geben  einanbet 
bur(^  na^^gea^mte  X^^icrßimmen  Detabtebete  (Signale.  Um  i^te  %n« 
ja^l  ni^t  butc^  bie  &)>ut  ju  k^etrat^en,  marfc^iten  fte  gewd^nli(^  aCle 
in  einet  langen  9{ei6e  (Indian  file),  bet  eine  genau  in  ben  J$u|ta))fen 
bed  anbetn.  Zxo^  biefet  Sot{i(^t«ma§tegeln  fid^etn  fie  fid^  oft  nur 
f^^le^t  obet  gar  ni(j(^t  gegen  Ueberf&fle,  ba  fte  in  biefet  ^infi^t  auf 
i^re  6<|^u(geitier  bertrautn  (Carver);  nur  bie  3ro!efen  unb  einige 
anbere  Söttet  )>Pegten  im  Atiege  tegelm&iige  9la^tn>a(^en  audgu* 
Letten  (Charlevoix  102,  $t.  9laf .  c,  II,  198).  3)ie  Iftu^fofung 
bei  Xriegdgefi^reied ,  beffen  f^neibenbet  Xon  nut  oon  Senigen  o^ne 
(Btaufen  gehört  mitb,  unb  bidmeilen  einen  Süffel  obet  9&ten  betdubt 
unb  flu<^tunfä(^ig  gemalt  ^aben  fott  (Tanner  I,  295),  ifl  bad  Sei« 
<^en  ^um  Angriff.  Son  ber  attfetotbentli^^en  (Befdf^iAic^teit  unb  jttaft 
im  Sogenfd^iegen  unb  bemgemanbten%udn>ei(6en  but(|)  6ettenfpränge 
oon  Seiten  bed  (Segnerd  eti&^lt  f(^on  Cabeza  de  Vaca  (537);  mit 
grofet  Sic^et^eit  mürbe  au4  bie  @treita|t  gemorfen,  unb  bor  910em 
bie  Stotefen,  mel^e  f<^on  um  1 682  mit  glinten  oerfe^en  maren,  mufi* 
ten  auc^  biefe  fe^r  gefc^iift  ju  gebrauchen  (W.  Smith  81).  Mmpfe  ju 
ffiaffer  famen  nxd^t  oor. 

SDie  Sermunbeten  unb  £obten  )urfl<naffen  ju  mfiffen  galt  aU  ein 
groM  Unglfitf  unb  gab  ^uglei<^  bem  $einbe  ber  bad  gelb  btl^auptttt, 
ftunbe  Don  bem  erlittenen  Serlu^ ;  ba(^er  nehmen  bie  3nbianer  ber 
$rairieen  immer  eine  9tnia(^I  oon  lebigen  $ferben  mit  in  ben  ftrieg 
um  bie  ftampfunf&liigen  fort^ufc^affen  (Kendali  I,  222).  IDagegen 
(aben  bie  itnifleno  bie  fonberbare  (Sitte  i^re  getöbteten  Arieger  f<^dn 
gef^imuift  bem  geinbe  au«&ufe|en  —  ma^rf(^einli(^  in  ber  %h^ö^t  ber 
Se^auberung  — ,  oon  melc^em  fie  in  @tü((e  gef^auen  merben  (de 
8met  115).  6o  wenig  Stitterti^^d  bie  ftrieg^fü^rung  ber  3nbianer 
im  9iQgemeinen  ^at,  fo  ifl  boc^  auc^  bisweilen  eine  %rt  bon  Z)uea  un« 
ter  ben  ^Au)>tUngen  ober  ben  Xa^ferflen  ber  feinbti<^en  Parteien  an 
bie  etette  be«  attgemeinen  ftamt)fed  getreten ;  ia  bie  9rf anfa«  t^eilten 
cin^  mit  ben  (&^i<tafam  i(ir  ^ulber,  ba  biefe  baran  SRangel  litten, 


154  itriedfä^rung;  bQd  6!oQ>iren. 

griffen  jic  bann  erll  an  unb  befiegten  ße  (Nuttall  85).  Sin  S^tg^ 
ffl^l  a^nH(^er  ^rt  ba«  aüt  Suieren  Sort^eile  fiber  ben  {$einb  Der« 
f^mä^t,  um  i^n  nur  huxify  eigene  Xa))ferfeit  )u  äbermtnben,  jeigten 
bie  flfQonfin,  aU  {ie  im  Safere  1609  nadS^  Serfi^angung  bei  Säger« 
ben  3tofefen  bie  Qd^latfyt  anboten ,  ben  Angriff  aber  unterliegen ,  ba 
biefe  i^nen  t»or{ieQten  bag  bie  Statut  f(!(|on  ^erdniubred^en  beginne: 
beibe  ^arteten  fiberliegen  ft<^  ru^ig  bem  @d||lafe  (Cfaarlevoix  104). 
^etfemelber  (300)  ht^auput  bag  ®efanbte  in  älterer  geit  au4 
m&^renb  be«  jhriege«  unberle^litf)  genoefen  feien  unb  unter  bem  S^n^t 
bed  groien  ®eifled  geflanben  l^&tten,  Adair  (278)  unb  Lafitaa 
(II,  314)  aber  fleüen  bieg  in  ^brebe.  6i(^erer  ifi  bag  ed  für  aQe  ndrb« 
lieferen  Sdlfer  ein  gemeinfamed  nationale«  ^eiligt^um  gab ,  in  beffen 
Ka^  iebe  J^einbfeligfeit  auf^dren  mugte ,  weil  bort  einfl  ber  groge 
®eifl  iu  ben  9Renf<fien  gerebet  unb  fte  }ur  (Sinigfeit  unter  etnanber 
ermahnt  ^atle,  ben  früher  fc^on  enoS^nten  9tot^))feifcn|leinbru<^ 
oon  Prairie  da  chien. 

m 

Son  Schonung  mar  in  ben  3nbianer(rieg<n  meifi  fein«  Rebe, 
auger  wenn  fte  ber  eigene  Sort^eit  gebot.  3n  Sirginien  )mar  mur« 
ben  in  alter  Qtii  bie  ^äut)tUnge  (weroances)  ffieiber  unb  j^inber  im 
jhriege  nidl)t  getöbtet,  fonbem  gu  (Befangenen  gemalt  (Strachey 
107) ,  au4)  bie  ^uronen  bra<^ten  ffieiber  unb  ftinber  nur  in  feltenen 
gaaen  um  (Sagard  186,  214);  berßl^rgeii  be«  ®ieger4  flrebte  aber 
na^i  bem  &a\p  bed  geinbe«  unb  bieg  lieg  tetne  @4lonung  {u.  S>en 
&a\p  {u  nehmen  mürbe  nid^t  feiten  gefä^rU(^,  ba  Sermunbete  bi4« 
»eilen  fi^)  tobt  gellten  unb  mit  ftnßrengung  il{^rer  legten  Strafte  ben 
6iefler  nieberf^lugen  ber  ft^  i^re4  ^aarf(^o)>fe4  bem&^tigen  mottte. 
2)ag  bie  6itte  be4  Gtalpircn«  um  1675  no(^  neu  gemefen  fei  unb 
urfprflnglic^  oon  bengranjofen  tnSanaba  ^errA^re  (Zaloi  571  not.), 
ift  unrichtig,  ba  fie  f<^on  oon  Laudonniere  (164)  in  ^iotita  unb 
DOtt  Strachey  in  Sirginien  erm&^nt  mirb;  ben  9ipa6ftn  fc^eint  fie 
fremb  geblieben  ^u  fein  (Schoolcr.  Y,  212).  ffiie  grog  bie  Segierbe 
na<^  biefer  Xro|^^&e  au^^  anberm&rt4  mar,  erfleht  man  barau4,  baf 
etnß  ein  SRifjlonär  im  itriege  ein  lebenbe«  ftinb  nur  gegen  einen  &aip 
oon  einem  ^uronen  eintaufd^en  tonnte  (Lettres  edif.  I,  718).  So 
ber  ftamt>f  erbittert  unb  an^altenb  mar,  morbeten  bie  Sieger  bt4met» 
len  bii  )u  g&nitic^er  eigener  atf<^dtifung,  unb  obglei^  in  ben  ftriegen 
im  Berglei^^  mit  ben  unfrtgen  oft  nur  menig  Slut  flog,  ft^  fl4  bo^ 


nantfiitli^  ^i«  3to(efen  but<^  bebeittenbe  aRenfc^enDecluße  gcndt^i^t 
t)iele  ^eitat(»en  mit  gefangenen  ffieibem  einjuge^en  unb  $cembe  in 
größerer  ^nta^l  in  i^ren  @tamm  aufjunel^men  (La  Potherie 
III,  43). 

9Bie  bet  9tu^m  bed  Söufetd  beneibet  mirb  ber  bad  3agbn)i1b  nie« 
berjutennen  Deimag,  fo  t{i  ed  au(^  ein  ®egenßanb  bed  S^^rgetjed  eine 
@icgcdbolf4)aft'iuer{i  ju  überbringen  (fto^ll,  170).  !Z)te  aud  bem 
ftriege  ^eimte^renben  @ieger,  loelc^e  auf  bem  9Rarf(!(|e  i^re  Oefange* 
nen  9{a4iU  mit  ^rmen  unb  Seinen  on  t>ier  $fä^le  unb  auferbem  no4» 
an  i^ren  eigenen  Seib  feffelten,  mürben  bei  manchen  Sölfern  feflU^ 
empfangen ,  bei  ben  3rofe[en  Dflrgten  fie  nur  einen  fliflen  Sinjug  ju 
galten,  juerjl  i^re  eigenen  Xobten  ju  betlagen  unb  erft  f|>öter  bei  ber 
geier  bed  Siegedfefied  i^re  Saaten  ju  eTjä^len  (Heriot  455,  W. 
Smith  81).  ^u  einem  gef^&lten  Saume  (Golden  I,  8),  anber« 
m&rtd  ^auptfd(^li(&  an  ben  !ßfeifenrd^rcn  mürben  bie  jlrieg^t^aten 
in  eingef^nittenen  giguren  bargefieUt  (Adair  424).  Sei  ben  Slorb* 
Snbianern  galten  bie  mit  Slut  befletften  ftrieger  aU  unrein ,  burften 
ni(^t  to(^en,  maren  man(j(^en  ®peifeoet6oten  untermorfen  u.  bergl. 
me^r  (Heame  189).  S>er  griebendfc^Iug  gefc^a^  bur$  feierlichem 
Segraben  ber  Streitaxt  unb  Uebergabe  üon  Sam|>umgfirteln  in  aO« 
gemeiner  Serfammlung,  unb  mürbe  bei  vielen  Sölfern  l}xx6^  gemein« 
f(^aftU4)td  9iau(j(^en  au«  ber  griebend4)feife  bejjtegelt  IDiefe  leistete 
Sitte  mar  nic^t  aOgemein,  bie  3totefen  unb  bie  3nbianer  bed  unteren 
Soreniilrome«  Ratten  fie  nic^t  (Lafitau  II,  314).  Ob  {{e  erjl,  mie 
MXuUob  (145)  glaubt,  im  17.  3a^rl^unbert  grdgere  Ausbreitung 
gemonnen  \^QJ:it,  mirb  jid^  ferner  entfc^eiben  laifen;  ma^rfc^^einlic^  iß 
biet  ni^t,  ba  bie  griebenM^U^  f^on  Don  $ater  Marquette  (54, 
60),  bann  DonHennepin  unbCarver  erm&^nt  unb  befdl^rieben 
morben  iß.  @ie  mitb  von  ben  3nbtanem  aM  ein  ®ef<fient  ber  ®onne 
an  ben  SRenfc^en  bejei^^net  (La  Potherie  II,  14);  bie  $ani  foOen 
ße  iuerß  Don  i^r  erhalten  ^aben ,  unb  fie  rieten  ba^er  bie  pfeife  (u* 
n&4lßium  Fimmel,  bann  gegen  bie  Srbe,  bann  (^orijontal  um  i^ren 
9Ritmenf4»en  ben  ^rieben  barjubieten  (Morse  App.  237).  9tad^ 
Mar q  o  et te  mürbe  fie  Dou  ben  3Qinoi4  au^  ftegen  bie  6onne  er« 
^oben  um  gute4  Setter  ju  erhalten.  3ebenfaa4  mar  ba4  Slaui^en 
ber  pfeife  urf))runglt4  eine  religMfe  (Zeremonie  unb  fc^äf^te  f<^on  in 
alter  Seit  Dor  gelnbfetigteit  ober  gab  bo4»  bie  eigene  frieblic^e  Qkt* 


156  ^^^  $ODd  bei  defdngeneit. 

Pnnung  funb.  ^ie  ^iebendpfeife  mar  bon  rot^em  S^on  ober  Star« 
mor  mit  einem  IRo^re  Don  2^—4'  Sdnge,  ba«  mit  giguren  [(|»ön  be* 
maft  unb  mit  bunten  Gebern,  a\x^  mit  ^aarlocfen  rei(^  oerjiert  mürbe. 
S)le  Angaben  barüber  flnb  t>erf(^ieben,  ba  iebed  Solf  fte  auf  anbere 
®eife  fc^mflcfte,  fo  ba^  auf  ben  erjlen  9\\d  in  erfennen  mar,  meinem 
Stamme  bie  pfeife  juge^örte  (C arver  303,  Archaeol.  Am.  I,  70). 
Um  ^rieben  beim  geinbe  (u  bitten ,  mie  bie  treulofen  3oma  bei  ben 
©eigen  traten  ($aul  SBilb-  240),  iji  fonfl  bem3nbiane.r  fremb,  er 
erbittet  unb  gemd^rt  feine  ®nabe  au§er  nac^  Doflfldnbigem  Siege, 
fonbern  l^ält  feine  @a(^e  mit  ben  ffiaffen  aufrecht  bid  jum  Untergange 
feine«  Solfed. 

®ine  ^udme(^felung  ber  (befangenen  fanb  bei  ben  3nbtanern  gar 
nicbt  fiatt;  biefe  mürben  entmeber  umgebrad^t,  in  eine  gamilie  abop» 
tirt  ober  ^u  @flaoen  gemacht.  3n  ben  beiben  le^teren  f^aden  Derbanten 
{{e  i^r  Seben  ber  (Bnabe  be«  g^inbe«  unb  merben  Don  i^rem  eigenen 
Solte  iurucfgeftogen ,  menn  fte  ^u  biefem  entfliel^en  foQten  (Carver 
294).  ^a«  ®emö^nlidi^{te  mar  ba§  bie  maffenfä^igen  SRänner  ge« 
tobtet,  2Beiber  unb  jlinber  a1«  (befangene  in  einer  bienfibaren  Stellung 
gehalten  mürben,  ^ie  Jrofefcn  gaben  bidmeilen  einen  grof en  Jtrieger 
feinem  Solfe  inx&d  unb  biefer  mar  bann  moralifc^  t7er|)fli(()tet  {!(^ 
l9om  jtampfe  fern  ^u  galten  (Morgan  341).  ^tlavm  mürben  bie 
Gefangenen  bei  i^nen  niemaU  (Golden  I,  il,  anberd  Lafitau), 
fonbern  gunäc^ft  führte  man  fte  im  Zriump^e  um^er  unb  lieg  f!e  Spieg« 
rut^en  laufen,  bann  bot  man  fte  ben  f^amilien  an  meld|ie  Serlufte  im 
ftriege  erlitten  Ratten.  SSurben  fte  oon  biefen  ald  Srfa^  angenom* 
men ,  fo  trat  bie  ^bo^^tion  ein ,  bur(^  meiere  fie  ben  9tamen  unb  afle 
bfirgerli(^en  9ted||te  beffen  erhielten  ben  fie  }u  erfe^en  be|limmt  maren ; 
mürben  fte  t>erf(^md(^t,  fo  erlitten  {te  einen  qualooQen  Xob  (Golden 
I,  9).  3)ie  gemdl^nlit^e  Seife  ber  SRarter  mar  bie,  bag  ber  (Befangene 
an  einen  $fa^l  gebunben,  ringsum  mit  SRetg^olj  umgeben  unb  biefe« 
angejunbet  mürbe.  X)agu  fam  ba«  Srennen  mit  glü^enben  (Sifen 
unb  ba«  ^Ibfdj^neiben  oon  ©tutfen  gleifc^^  oon  bem  Sebenbigen.  S)a» 
rauf  mürbe  er  flalptrt,  ber  ftopf  mit  beiger  5lfc^e  betreut  unb  in  bie- 
fem Suflanbe  jmang  man  t^n  umberjulaufen  fomeit  feine  Jtrdfte  no(^ 
reichten.  3)er  Xa))fere  pfit^U  alle  biefe  Qual  )u  t)erfpotten  unb  mi|« 
renb  berfelben  feine  geinbe  {u  ber^d^nen.  S)ag  bie  3ro!efen  biefe« 
IXartern  ber  (Befangenen  erfunben  Ij^dtten  (Lettres  ^dif.  I,  663),  \ft 


t»oe  Wartern  berfelben ;  fatf<^(  ^<^1üffe  barou«.  167 

bei  bet  grogen  ^tOgemein^eit  bedfelben  ni(^t  bemet^bar,  ober  aflerbing* 
mögen  f{e  ed  am  meitefien  botin  getrieben  unb  anbete  }u  glet^em  Set« 
falzten,  um  fRe^^tejTalien  ju  fiben,  t>etan(agt  ^aben.  S«  mat  bautet« 
f&(^li(^  bei  ben  dfili^en  Soffern  in  Uebung,  au(^  im  €Aben,  tpo  be« 
fonber«  bie  aSeibetmitgeuetbtänben  ben  (gefangenen  iufe(ten(Adaif 
390).  leitet  im  SBeflen  foO  {mat  bei  ben  «ßani .  niemals  aber  bei 
ben  9Ranban  SRenitati  unb  ^a^en  etn>a<  biefer  9ltt  gefdlie()en  fein 
($t.  9Ra;.  c,  II,  198).  9u(^  bie  Ofagen  btingen  t^te  (gefangenen 
nut  feiten  um  (Brackenridge),  bie  S)a(ota  be^anbeln  fie  mttbe, 
obmo^t  Pe  in  etn}efnen  |$&tten  i^nen  etfl  na^  3al{^ten  ben  Xob  gaben 
(Keating  I,  415).  9?ut  bie  VpadSien  macben  eine  ^u^nabme,  tbeiU 
infofetn  ald  fie  bie  (gefangenen  quälen ,  tbeild  au<^  infofetn  fte  auf 
einen  ^udtaufdb  berfelben  mit  ben  @panietn  eingeben  unb  fie  b^uftg 
öetfaufen  (Arricivita  bei  »ufdj^mann  1864,  p.  300,  ^feffet- 
totn  I,  400).  Untet  ben  ^t^apaMen  )>flegen  bie  S^eppem^an«  bie 
Seflegten  fimmtli^  im  5h:iege  um^ubtingen,  9(uf^ebung  berfelben  um 
fie  fp&tet  }u  quSlen  finbet  bei  ibnen  fo  menig  {tatt  aU  9bot)tion 
(Mackenzie). 

Um  biefe  batbatif(^en  Sitten  ni(bt  untiAtig  ^u  beutt^ilen ,  mui 
man  beat^ten  \>Ci^  bet  9(betg1aube  einen  fe^t  mefentli^en  Sntl^eil  an 
il^nen  ^atte:  man  ba(bte  f!^  ba^  bie  (Seiner  bet  (Stfcblagenen  ni(|^t 
ebet  gut  9lu^e  !&men  aU  bi«  fie  geto(^t  mäten ;  l{^atte  leitete«  iiic^t 
gefi^e^en  fdnnen,  fo  mutben  bie  (gefangenen  )um  (Stfa^  bafüt  gequ&It 
( Ad  air  151).  (Sine«  gemaltfamen  Xobe«  gu  fletben  bet  nic^t  get&4^t 
mutbe,  galt  bemnac^  fut  ein  gtofe«  Ung1d(f,  ba^et  man  im  fublicben 
SHabama  Untulj^^iftetn  bie  fortgejogt  würben,  gugleic^  antünbigte 
ba§  i^t  Xob  unbe»tint  unb  ungetdt^t  bleiben  foUe  (Boss u  II,  50). 
^et  9bf(^eu  oot  biefen  (gteueln  ^at  oft  baju  oetfu^tt  bie  Snbianet 
ffit  to^e  Sßitbe  gu  etfldten  bie  ade«  SRitgefü^Ie«  baat ,  ben  (K^ataftet 
beta^enf^^eitnutau^erlidli  an  ficb  trugen.  9Xank>ergagbabeibai(£ng' 
Idnber  unb  granjofen  ibnen  nicbt  aOein  bidmeilen  (gefangene  übergeben 
baben  um  fte  tebenbig  }u  tierbrennen  unb  gu  f(!binben  (La  Pothe- 
rie  II,  298,  III,  255,  281,  IV.  75,  98  unb  fonP),  fonbern  baf  |ie 
bei  Sertilgung  ber  ^quot  (1637)  unb  in  ben  3rofefentriegen  (1691) 
mie  bie  ^oO&nber  in  9leu  ^m^erbam  (Wen)  ^ort,  Valentine  50) 
fogar  felbfl  gu  mieber^olten  SRalen  gang  ba«  K&mlic^e  getrau  ^^hvx 
(Colden  I,  143,  190,  195,  Parkman  a,  I,  71,  Lafiiau  II, 


158  @fl(it>fit,  ^elanbfutig  gefangenet  frouen. 

289,  Halkett  50ff.);  man  t)ergag  hai  in  ft)it(ret  Seit  einjelne  l^et' 
oorragenbe  ^öuptlinge,  wie  Blackhoof,  Tecams^h  u.V.,  be« 
mfi^t  gcmefen  ftnb  biefe  (Braufamfeiten  abjufleaen  (Drake),  bat  ff< 
mitt(i(^  abgcfc^afft  rourben,  j.  9.  bei  ben  Ojibtta^,  bei  ben  Sc^marj* 
fäfien  ($r.  9Ro;.  c,  I,  580),  6eminolen  (Bartram  204),  unb  ba( 
in  alter  3eit  ^naU  biejenigen  Bdlfet  bie  Pe  am  weiteren  getrieben 
Ratten,  bie  Srofefen ,  bie  geiflig  am  be^en  begabten  unb  om  ^d^fien 
entmitfelten  bon  aflen  maren.  IBenn  über  ben  Seft^  eine«  (Befangen 
neuen  unter  gmei  3nbianern  ®treit  entßanb,  mar  e«  ein  ni^t  feltened 
9lu«funft«mittel  bafi  man  ienen  erfd^^lug  (Loskiel  193,  Anburey 
im  SWagaj.  o.  Weifebeft^r.  VI,  143.);  auc^  hierin  ^>aben  bie  erflen  «n* 
fiebfer  bon  Connecticut,  fromme  Puritaner,  bad  9eifDie1  jener  nac^* 
geal^mt  (%cl\\>\  278). 

So  oon  eflaben  bie  Siebe  \ft  melc^ie  bie  3nbianer  Ratten,  finb  ab« 
gefe^en  oon  ben  menigen  früher  erm&^nten  %atl€n ,  in  melden  ein 
berurt^dlter  Serbrcdlier  6flaoe  mürbe,  bur^gangig  nur  ftrieg^gefan« 
gene  barunter  ju  oerjle^en  benen  man  ba«  8eben  gef^enft  ^atte.  (Sine 
fol^e  Segnabigung  trat  bei  mehreren  Sdlfern  ]^auptf&<^1i<^  bann  ein, 
menn  ber  Serfolgte  einen  aH  Vf^l  aufgerichteten  rotten  $fal^1  nod|i 
lebenb  erreicht  ^atte  unb  bie  Slat^^oerfammfung  über  i^n  feine  an« 
berc  Skrfugung  trof  (Hunter  328).  9Bo  e«  etlaoen  gab,  mürben 
fle  bidmeilen  gegen  Saaren  oerfauft  (Marquette  50),  oon  i^ren 
Ferren  aber  meifl  gut  be^anbelt  unb  ni$t  mit  SIrbeit  fiberlaben  (9?orb 
Sarolina,  Lawson  232;  Staoajo«,  9R511^aufen  II,  234;  3totefen 
unb  ^uronen,  Lafitau  U,  808);  ba<  (Bemö^nli^ere  mar  inbejfen, 
mie  fdS^on  früher  bemertt,  bat  ^^^  S^ftegte,  menn  man  i()n  begnabigte, 
aU  Steter  unter  bie  Sieger  aufgenommen ,  bem  Stamme  be<  Siegerl 
einoerleibt  mürbe  (3rofefen,  Creef). 

S«  ^at  öfter«  9efremben  erregt  ba|  bie  Snbianer,  mit  eingiger  Sud' 
nahmen  ber  9pa(^en  (Schoolcr.  Y,  212),  gefangene  meige  grauen 
immer  mit  9l^tung  unb  di&d^ö^t  be^onbeft  unb  f!(4  i^nen  gegenüber 
in  ben  (Brennen  be«  nnßanbe«  gehalten  ^aben.  S)iefe  (SrfdS^einung  tx> 
flärt  f{^  barau«,  bat  na(^  bem  (Bfauben  bed  Snbianer«  ber  ftrieger 
IVLX  Sntl^altfamteit  oom  Umgange  mit  bem  meiblic^en  (Sefc^let^t  bor 
mie  na^  bem  Ifricge  au«  religidfen  (Brfinben  oerpfli((tet,  bat  Unent' 
^aUfamteit  feiner  unmürbig  ifl,  i^n  Idc^erli«^  ma(^t  unb  fogar,  mie 
man  glaubt,  feinet  Zayferfeit  fftr  bie  Butunft  f4^abet  (Hunter  299, 


aannibaHdmii^.  tS8 

8w&n  bei  Schoolcr.  V,  269).  IDic  jhrieg^^duptlinge  ber  3totefen 
Uiebeti  bei^alb  fogot  meifi  mtDcr^eiratt^et  bi^  {{e  jidS^  k^on  ber  X^cil« 
nal^me  am  fttiege  gang  gurucfiogen  (Journal  ^tranger  1762,  Avril 
132,  137). 

Wi  htx  glül^enben  Sta^e ,  bie  fl^  an  bet  fange  fortgefe^ten  &ua1 
M  %mUi  meibete,  oerbanb  f{<^  bei  ben  3nbianern  meij!  no6)  ein 
meiteret  (Sreuel,  ber  Sannibolidmud.  »3>ad  ^etj  be«  ^einbe«  effen, 
fein  Sittt  ttinfen"*  mareu  gemd^nli(^e  Sudbrüife  in  benen  man  i^m  ben 
Untergang  fc^mor,  unb  menn  fie  au(^  in  fp&terer  3«it  oft  nur  ftgär« 
ti(^  itt  Der^e^en  maren ,  fo  faffen  {{e  bo(^  feinen  Smeifel  baritber  xoo* 
rin  ber  Urfprung  i^rei  (Bebraui^ed  ju  fi^^en  iß.  lDa§  bei  ben  9(gon« 
tinodlfern  unb  Srotefen  biefe  %tt  bed  Sannibalidmud  fafi  ganj  aOge* 
mein  mar,  iß  betannt;  unter  ben  erßeren  merben  nur  bie  ^benafi  bc« 
ßimmt  bat)on  freigefprod^en  (Lettres  ^dif.  1, 703,  LafitauII,  307), 
unter  ben  (enteren  fotten  bie  2^o^am!  felbfl  i^ren  iRamen  babon  ^a(en 
{fKof^atot,  eig.  Manquawog,  Wenfc^enfreffer,  Drake  III,  37).  9lo^ 
im  3a^re  1813  unb  felbfi  nad^  biefer  Seit  finb  g&Oe  oon  Sannibali«« 
mud  bei  9lfgonfinb51tern  Dorgefommen ,  obmo^l  ße  immer  feltener 
mürben  (McCoy  314f.)  9tu(^  bie  @iou|,  mel(^e  fp&ter  großen  %b» 
f((feu  baoor  ju  {eigen  fd||iencn  (Keatingl,  412),  a^en  fonß  bad 
^era  be«  ^einbe«  auf  (Schoolcr.  III,  241).  Sei  ben  Sliami  unb 
^otomatomi  gab  e4  eine  befonbere  (SefeQf^aft  meldte  fDVenf(i(ien* 
|leif<||  Derjelj^rte;  i^re  SRitglieber  mußten  befHmmten  (Mamillen  ange« 
^dren  unb  glaubten  j^^  im  9efi|^e  ^5^erer  fträfte,  bie  ße  burdli  3üu* 
berei  auf  anbere  gu  übertragen  im  Gtanbe  m&ren  (Keating  I,  103). 
3n  Souijiana  gab  e4  au^er  ben  ^Itacapa ,  beren  9tame  bie§  anzeigt, 
teine  9lnt^rot)ot^(iagen  (duPratz  II,  231),  unb  mie bie  $ani  fo  foflen 
au(^  bie  iRati^e)  niemaU  Slenfc^enfleif«^  m^ff^^  ^^^^^  ($au1  99 i1^. 
375,Adair412),  obgleich  SRenfc^en Opfer  bei  jenen  bitoeilen,  bei 
biefen  Qtxoii^nMd^  borfamen.  S)a(  au§er  ber  Ka^e  au^  bie  9tot^  ein« 
jelne  Sditer  gum  &annibali4mud  geführt  ^at ,  mürbe  fc^on  frä^er  an« 
gegeben.  9114  ein  britte4  9Rotib  gu  bemfelben ,  ba4  {{(^  ma^rfc^einlid^ 
ni((ft  fetten  mit  bem  nßen  berbanb ,  i{l  no(^  ber  Aberglaube  gu  neu« 
nen:  mie  man  bor  bem  ftriege  \>om  ^unbe  a§  um  flc^  beffen  9Rut^ 
angueignen ,  fo  oerge^rte  man  ba4  ^eif^  unb  namentlich  ba4  ^erg, 
ben  6i|^  be4  Otut^ed ,  bon  einem  tapferen  Stanne  um  {i(^  felbß  ba« 
bur4  unmiberße^lic^  gu  ma^en  (Keatingl,  102).     ®o  glaubte 


100  Ztmpttamtnt  bet  Snbioner. 

mon  ber  (Si0enf<^aften  bct  Spiere  nbtx^anpt  t^eil^afttg  gu  totibtn 
tötnn  man  jit  ag :  ber  ©(^nettigfeit  tH  i^\x\^H,  M  fc^Ied^ten  (9e{t(^M 
be«  S)?aulwurf«  u.f.f.  (Adair  133 {f.). 

5.  3)ie  3nbianeT  {tnb  9lenf(^en  t)on  großen  unb  gemaltigen  itu 
benft^aften;  mir  ^aben  bie§  f4^on  me^rfa^  ^eroor^u^eben  gelobt. 
3m  Spitl  auf  ber  Sogb,  im  5Weje  berfolgen  Pe  i^r  3iel  mit  einer  fo 
angeft^annten  X^fttigleit  unb  au^bauernben  Energie,  bag  man  fi^  um 
fo  me^r  über  bie  fc^IäfrtgetSpat^ie  unbbadunbemegHc^e$^(egman>un« 
bert,  bem  fie  jjid^  Eingeben  fobalb  fein  @porn  biefer  9rt  fte  )ur  9n* 
{Irengung  treibt.  Suft&nbe  groger  innerer  9[ufregung  fd^etnen  fie  ju 
lieben  unb  lange  fefi^u^alten  —  nirgenbd  tommt  eine  d^nlt^e  Uner« 
fatt(i4|teit  ber  Stacke  fo  ^Aufig  tior  al«  bei  i^nen  — ,  Bufl&nbe  groget 
Vbftiannung  unb  tr&ger  9>lu^e  me^feln  mit  i^nen  ab.  @ie  faflen  au« 
einem  (S|trem  in'«  anbere ,  biefer  fd^roffe  ISed^fel  liegt  i^rer  Katur 
nA^er  a\i  anberen  äRenft^en,  eine  gemiffe  ®lei(^m&gig!ett  ber  ®emüt^«« 
läge  f^eint  feiten  oon  langer  S)auer  )u  fein ,  groge  Reijbarfeit  unb 
gftntlic^e  9bflumpfung  jinb  i^re  gemd^nlid^en  Stimmungen.  3)iefe 
Steigung  fid^  in  e|tremen  (Segenf&t^en  )u  bemegen  mit  9u«f(^lug  ber 
a)tittel)uftAnbe  i|i  ba«  (£^aratteriflif<^e  be<  nerodfen  ober  fogenannten 
meIand^oIif(^en  Temperamente« ;  e«  äugert  fi(^  finnlid^  in  ber  grogen 
6<^re(f^aftigfeit,  bie  ben  Eingeborenen  t>onnorb'  mie  oon@fibamerita 
oft  bei  unbebeutenben  Seranlaffungen  ju  (ild^lic^em  Sufammenfa^ren 
bringt  (Unanüe  Observ.  sobre  el  clima  de  Lima,  2.  ed.  Madr. 
1815,  p.  102  not)  unb  i(in  burc^  Zrftume  aufgefidrt  fc^Iaflo«  mat^t 
( d  e  L  a  e  t  II,  1 2),  e«  jeigt  fc^  auf  geistigem  ®  ebiete  in  feiner  (£m))finb« 
li^Ieit  gegen  ba«  Urt^eil  Ruberer  unb  ber  öffentlichen  Weinung  aber 
i^n  felbfi,  unb  oor  IQem  in  feiner  nie  ru^enben  abergl&ubif^en  9uf« 
merffamfeit  auf  bie  fleinfien  Staturereigniffe  au<  benen  er  ben  ISiflen 
l^d^erer  (Seifler  ^eraudlefen  gu  (önnen  glaubt. 

Um  fein  ®emut^«Ieben  unb  feinen  moralifc^en  S^arafter  n&^er 
tennen  }u  lernen,  merben  mir  oor^er  ben  SRaagftab  auffu^en  muffen 
nac^  melc^em  er  et^tfc^e  Ser^ftltniffe  migt  unb  beurt^eilt.  S>iefer  ftt^t 
meifi  in  (einer  unmittelbaren  Sejie^ung  ju  feinen  religidfen  tteber* 
jeugungen,  obmo^l  eine  foldj^e  ni^t  gan)  fe^It ;  ber  Segriff  ber  Gflnbe 
tritt  odaig  gegen  ben  be«  Serbred^en«  iurätf ,  für  ba«  ber  X^ter  nur 
ben  SRenfc^en  unb  unter  biefen  mteber  oorjugdmeife ,  menn  nic^t  al« 
lein,  ben  Serlej^ten  unb  Seleibigten  felbft  Derantmortli<(  i%    9ta(^ 


ÜJloral  unb  StoraUtat.  161 

lex  ^r\^d)t  mand^ift  Sölfer  f)at  ber  ßto^e  ®eijl  ben  3Wenfd^en  foflor 
eine  unbefc^ränfte  grei^eit  bc«  ^anbetn«  öegeben  unb  fflmmert  fid^ 
ni4^U  um  i^re  Späten. 

9ni  fi^erflen  unb  ridf^tiglten  entnehmen  mir  jenen  et^ifcfien  99^oag< 
flab  au«  ben  grjäblwnfl^^  meldte  im  gomilicnfreife  tbeiW  bet  Unter* 
Gattung  t^eiU  ber  IBilbung  ber  Sugenb  bienten  (Schoolcr.  A.  R., 
ogf.  au(^  Keating  I,  126,  225).  3^re9RoraI  ifi  ^iernat^  folgenbe. 
2>teb1!obI  unb  Korb,  (Sraufamfeit  unb  3auberei  ftnb  fc^&nbtti^e  ^onb« 
lungen  bie  im  fieben  nid^t  ungefltoft  bleiben ;  bie§  gilt  nicbt  minbet 
ton  ebefic^et  Untreue,  öon  ber  Serle^ung  religiöfer  ®elübbe,  ber  3ni* 
piet&t  gegen  bo4  SIter  unb  befonberd  bem  Ungeborfam  gegen  bte  (Sl* 
ttxn:  »enn  aud)  erjl  fpöt,  fftbten  fie  bod)  immer  in'«  Unglfid.  5>a* 
gegen  flnb  Selbfiberleugnung  unb  Stonb^aftigfeit,  Sopferfeit  unb 
Unetgennfl|ig!eit,  SefcbmijterHebe,  greigebigfeit  unb  ®oflfreunbf^aft 
afle«  ioU^  wertb  unb  e«  tt>irb  ibnen  bie  Derbiente  Selobnung  ju 
S^eil.  @to(i  unb  ^Inmafung  fommen  ju  ®(^aben,  Uep)>igfeit  jUirit 
fid^  feibfl  in'«  Serberben.  Sin  guter  SRann  ijt  nod^  ber  Sorfiettung 
be«  3nbtoner«  immer  milb  fanft  unb  freunblidS^,  befonber«  gegen  fein 
ffietb,  er  flreitet  nie,  jeigt  ^d)  grenjenio«  go^lfrei,  oertbeilt  tt)Q«  er  on 
®cfcbenten  er^&lt  unter  bie  jungen  8eute  unb  bringt  bem  ^erm  be« 
Seben«  Ot>fer  bor.  3>emna(^  liegen  bem  ÜRenfc^en  jmar  religiöfe 
fpicbten  ob^beren  ßrfuttung  Segen  bringt  unb  ^c^tung  ermtrbt,  {.9. 
lange«  gaflen  unb  bergl.,  ebenfo  b^t  er  eine  SRenge  r>on  morolifcben 
9fli(^ten  auf  ^^,  beren  Seoba^tung  i^m  ein  g1äd(i(be«  Soo«  bereitet, 
»S^renb  ber  Uebertreter  x>on  ber  S?emejt«  ereilt  mirb,  aber  bie  Sor» 
jleflung  ba^  bie  gorberungen  ber  TOoral  jugleid)  fol(^e  ber  Sleligion 
feien  ober  bap  ber  ®i(Ie  be«  großen  unb  guten  ®et|te«  felbfl  i^re  Cr* 
ffiOung  »erlange,  fdj^eint  bem  Jnbianer,  wenn  au(^  ni(^t  tJöüig  fremb 
geblieben,  bo(^  ni(ibt  jur  Älar^eit  gefommen  ju  fein,  mie  t>ox  Willem 
barau«  ^eröorgebt,  bat  i^m  bie  ^renge  talio  al«  böc^jler  unb  unbe» 
^reitbarer  ©runbfaj  be«  ^^anbeln«  galt. 

9Bfe  man  bei  un«  bie  9Roraltt&t  uon  ber  SRoral  unterfc^eiben  mu(, 
fo  aucb  bei  ben  3nbianern.  3n  Md^^t  ber  erjlern  mlrb  t)on  man* 
^en  DerP^ert  bat  P«  iw  allgemeinen  ^d^ttWd)  nicbt  hinter  ber  TOora* 
KtSt  ber  »eifen  jurfltfilanb,  ba  bie  Siteren  Seute  bur<^  Sebe  fiebre 
unb  9eifpiel  einen  grofen  unb  mo^lt^Stigen  (Sinffug  auf  bie  jfingeren 
ou«flbten  (Hunter  205).    TOorb,  Maub,  C^ebrucft,  aud^  Srunfen* 


102  Seltenheit  f^obn  Seibre^en. 

^eit,  Sdaecei  u.  becgl.  (amen  in  alter  Seit  bei  ben  Gingebotenen  \>o\\ 
9leu  (Snglanb  feiten  t)or  (Elliott  I,  315,  Potter  9  na<!6  Roger 
Williams).  SQent^alben  aber  {logen  n^it  auf  bie  Qtxd^tn  einet  raf(^ 
fottgefi^tittenen  X)emotaltfatton  feit  bet  9nfunft  bet  9Scigen  unb  un« 
tet  beten  ISinflug  (Warren  bei  Schoolcr.  II,  139),  fo  bai  toit 
fogat  bet  SetftdfierunQ  begegnen  (^edemelbetS),  bet  \pitttt  &^a> 
taltet  bet3nbionet  ,,^abe  mit  bem  ef^emaligen  feine  9e^nli<l^(eit  mef^t." 
Settägetei  unb  Suge  mat  bei  ben  ^Igonün  fajl  aflgemein  Det^a§t 
unb  iogen  öffentlichen  Zabel  ju  (La  Potherie  I,  132),  au<l^  unter 
ben  3to!efen  ^ettfc^te  gtoge  Offenheit  unb  fitenge  SBa^tf^ett^Uebe 
(Morgan  335),  bei  ben  ^utonen  mar  ed  anbete  (Sagard).  Fil- 
8on  (131)  be^ou))tet  fogat  ß^tli^felt  unb  tnufti(^tigfeit  feien  bei  ben 
3nbianem  n^eit  aOgemeinet  oerbteitet  gemefen  aU  bei  un«;  bot^fig» 
li(^  mutbe  bie  Säge  aU  ein  3^(4^^  oon  Seig^eit  gefc^eut  unb  betac^« 
tet  (Jones  I,  69).  93 ot  ^Oem  ben  Sac^em«  mat  Untebli(|^teit  unb 
Untoa^t^aftigteit  ftemb,  pe  hielten  betgleic^en  untet  i^tet  fflutbe 
(Elliott  I,  814,  t)gl.  ).  9.  aber  Sogan  Scboolcr.  IV,  619f.). 
®togf))te4fetei  bei  (Stji^Iung  bet  Jttiegdt^aten ,  ^eigt  e<  noc^  neuet« 
bingd,  iß  jn^ar  oQgemein ,  aber  roer  fiä)  in  S^etreff  be«  X^atfac^Iiil^en 
Sägen  etlaubt,  oetliett  aQe«  IBertrauen  unb  ade  ttt^iung  (fto^t  I, 
34).  Sei  manchen  t>tx  notbn^cfllicien  Söffet  gab  e«  einen  «Stebli^»^ 
feitlbaum",  einen  $fa^l  an  melc^cm  (Sefunbened  aufgehängt  mutbc 
um  oom  Sigent^ämet  abgeholt  ^u  n^erben  (X)omene$  im  Slu^lanb 
1868,  p.  940).  3n  ber  Unterhaltung,  fagt  Hunt  er  (271),  türmen 
bie  SBeiber  einanber  oft  i^re  Scanner  @ö^ne  unb  ftd;  felbß,  oon  9b< 
»efenben  Ueble«  ju  fagen  gilt  für  fe^t  ^o§Iic^,  pe  berleumben  nicfet, 
man  fpric^t  überhaupt  nic^ft  Don  bem  ber  Serac^tung  oerbient  unb 
mifc^t  {t(^  nietet  in  bie  ^(ngelegen^eiten  Ruberer.  2)a^er  ijt  au(^  gant 
tinb  Streit  feiten,  fon^o^l  auf  ber  3agb  unb  über  bie  9eute  im  ftriege, 
aU  au(^  beim  @piel  unb  bei  anberen  (Gelegenheiten  (Carver). 

J)iefen  3eugnijfen  gegenüber  ijl  e«  befrembenb  ba$  Roger  Wil- 
liams, ber  einzige  unter  ben  erfien  ^nftebtetn  9leu  Snglanb«  bet  ft(^ 
eifrig  mit  bet  tttlernung  ber  3nbianet'6»)ta*en  bef<^&ftigte,  ein 
9Rann  oou  motiltoottenbet  (Beftnnung  unb  tüdi^tigem  Setßanbe  (in 
feinem  Key  to  the  Indian  languages,  mit  »elijem  Edw.  Winalow, 
Good  news  from  N.  England  {u  oetgleic^en  ijl),  bei  nft^etet  Setannt« 
f^iaft  bieOnbianet  aU  ^abfäc^tig  unb  tac^gierig,  lugnenfd^  unb  be» 


SBiQianid'  ju  ^axM  Urtheit.  1^3 

trägerifdEi  bejcic^nct  fyat.  I)ie  ju  groge  6ti(nd€  l)iefcd  Urt(}ciU  im 
Sanken  ge^t  f(^on  l^ataud  ^eittot  H^  William b  felbfl,  mt  mx 
fa^en,  tierjt^iert  t^ai,  grobe  Serbrecbm  feien  feiten  bei  i^nen.  2)er 
Sorioutf  Ui  ^abfu^^t  ifl  jebcnfaQ^  angeregt  unb  überhaupt  nur  bem 
SBeigen  gegenüber  Pcr^nblid):  biefer  trot  bem  Snbianer  mit  einet 
äRenge  t>on  äu6ften®utern  audgerußet  entgegen  bic  i^m  neu  unb  un« 
betannt  märender  lernte  ibren  9EBcrt^  fenncn  —  bürfen  mit  un^  mun« 
betn  ba|  feine  Segierben  in  ^obem  (Brabe  erregt  mürben  unb  bat  {te 
ibn  ju  man(^en  ^anblungen  verleiteten  bie  ben  ®tem))el  ber  {)abfu4^t 
trugen,  eined  ge^lerd  ber,  mie  mir  fogteicb  geigen  merben,  i^m  fonfl 
ginjUc^  fremb  ifl?  URit  ber  9fla(|^begierbe  ^at  ed  feine  9{i(^tigfeit  unb 
gegen  ben  Sormurf  ter  Süge  unb  bed  iBetruged  fönnen  bie  Singebo« 
tenen  oon  92eu  (Snglanb  nur  bebingter  SEBeife  in  @d^u^  genommen 
merbcn.  2)ie  ftunft  bed  !Rdntef(bmiebeud  unb  3ntriguirend  ftanb  bei 
Dielen  Sdlfetn  in  9lüt()e,  oor  'Gittern  ben  llBei^en  gegenüber,  bie  fte  t)on 
Anfang  an  aU  ta^  mad  fte  maren,  aU  (^inbringlinge,  unb  ba^et  mit 
bem  größten  SKiftrauen,  oft  mo^l  aucb  mit  bem  b^imlic^en  SBunfc^e 
anfa^en  jt$  ibrer  ^u  entlebigen.  ^ber  audb  untereinanber  bebanbellen 
fte  {t(^  ni(^t  immer  mit  Ojfenbeit:  bie  oiel fachen  Kriege  in  benen  ftf 
mit  i^ren  9}a(t!barn  ßanben,  ber  febr  lebhafte  politifc^e  (S^rgeij  Sin« 
jelnet  unb  bie  vatriar(!balif(^>bemotratifcbe  Serfaffung  ber  meijlen 
Sdlter  erzeugten  unb  nabrten  ein  S^fiem  ber  3ntrigue.  oft  fo  fein  ge^ 
fponnen  mie  man  ed  nur  bei  l^ö^er  gebilbeten  Stationen  ^u  ftnben  et« 
märtet,  aber  biefe«  fd^eint  ftc^  fafi  au^fd^lieglicb  auf  bad  politifc^e 
Seben  bef<^ranft  )u  ^aben,  mä^renb  im  $rit)att)ec(ebr  meifi  eine  gto^e 
3ntegtit&t  ^errf<^te. 

S)ie  Sugenben  meiere  burcbgängig  i>un  beu  Snbioncrn  am  ^bAjien 
gefc^SJt  merben.  jinb  lapferfeit  unb  greigebigfcit.  äJon  jener  i(i  fdjdn 
bie  Siebe  gemefen,  biefe  legt  William  Penn  ben  3nbianern  in  ^obem 
ajloage  bei:  «9lid)t«",  fagt  er,  „ifl  i^nen  ju  gut  für  einen  greunb. 
®iebt  man  i^nen  eine  glinte,  einen  fd)öncn  IRod  ober  mad  fonß,  fo 
tann  pa^  ®ef(ben!  ^manjig  ^anbe  burcblaufen  t^t  e«  in  einer  bleibt ... 
9tei4)t^um  circulirt  bei  i^nen  mie  bad  Slut,  alle  @lieber  nehmen  X^eil 
baran,  unb  ba  (einer  ju  beft^en  mänfdt)t  mad  ein  anbcrer  b^^  a^ten 
fte  ba«  eigent^^um."  3n  (^bicago  ftritt  ftcb  einfl  eine  ©efeOfcbaft  Don 
Setzen,  ob  bie  3nbtaner  freigebig  feien.  Tlün  rief  einen  alten  SKann 
^erbei  ber  feinen  ber  ^nmefenben  tannle,  unb  in  fur^er  ^tit  j^atte  man 

11* 


164  grdöebigfelt. 

i^n  ba^u  beredet  ade  fdne  Socken  an  fie  ^u  t)et[d)enfen  (Hoff mann 
n;  94  note).  9BeT  t)on  bet  ^atf>  ober  t>om  ^i\ä)fan^  ^eimtommt, 
mug  Diel  t)on  bet  Seute  an  bte  Seburftigen  oudt^eilen ,  menn  et  fic^ 
felbfl  nic^t  befc^impfen  tt>ifl,  unb  bei  ^unger^not^  t^etten  fte  afle4  un« 
tet  einanbet  n)0«  fie  ^oben  (Lafitau  II,  89 f.)  9Rit  fRtä)t  nimmt 
fle  fto^l  (1,  99)  in  S^uji  gegen  bie  oft  oerfu^te  ^etabfe^ung  be« 
Sert](^e«  i^ret  Sreigebigf eit :  fte  Reifen  einanbet  unb  felbll  bem  Stern* 
ben  bei  aOgemeinem  SRangel,  im  (Slutfe  abet  geben  fe  mit  t>oflen  ^in« 
ben  benen  bie  fi(^  al«  ma^te  ^reunbe  bemSl^tt  ^aben ,  U  loitb  bann 
ni(^t  gete^net.  3n  ittanl^ettdf&den  fu^t  man  bie  Utfa^e  be«  UebeK 
ni(^t  feiten  in  unbefriebigt  gebliebenen  SEBunfc^en  be«  Patienten ,  bie 
bann  bet  Häuptling  oln  ein  anbetet  auf  bie  freigebigfte  Seife  befrie< 
bigt;  batau<  entfptingt  biefem  aber  au^  bieSet))fli^tung  f!^  bei  bem 
nSc^flen  S^e  ba«  gefeiett  mitb ,  ffit  gefunb  unb  geseilt  ju  etflSten, 
menngleiet)  i^m  bet  Xob  auf  bet  S^nge  f&^e  (Heriot  526). 

S)ie  Setanlajfung  jum  3weifel  an  ifitet  gteigebigteit  ^at  n&^ß  bet 
Settel^aftigteit  }u  meieret  Diele  3nbianet  in  neuetet  B^it  ^etabgefun» 
ten  finb,  ^auptfadE^Iic^  bet  Umßanb  gegeben,  bag  Diele  S)ien{te  unb 
(Sef^enfe  Don  i^nen  aüerbing«  nur  in  bet  befiimmten  9b{t(^t  angebo' 
ten  merben  einer  no^  grdgeren  (Segenleiftung  t^eil^aft  }u  loetben, 
unb  bag  e«  no^  Snbianetfttte  eine  fafi  gleich  gtobe  ttn^Sfli^teit  i^ 
tnetbietungen  biefet  ^xt  jutütf  jumeifen ,  aU  ® ef^enf e  einem  g^eunbe 
ju  meigern  n^enn  er  fie  erbittet. 

(Senetal  3o^nfon  et^ielt  eine«  Zage«  eine  Senbung  tei^  geftiAet 
bleibet  au«  Snglant,  an  benen  ^enbtil,  ein  ^&u))t1ing  bet  SRo^amf, 
gtoge«  99o^1gefafien  fanb.  Da^et  fam  biefer  eine«  Sage«  mit  ber 
(Srii^Iung  ju  i^m,  er  (labe  geträumt  bag  er  Don  i^m  eine  feiner  neuen 
Uniformen  ^um  ®cf(^ent  erl^alten  ^abe.  3)er  (Seneral  geriet^  in  Ser« 
(egen^eit,  hoä^  entfd)log  er  ftdE^  raf<^  ju  bem  ma<  ftc^  anfianbiger3Beife 
aOein  t^un  lief  unb  lieg  ben  Zraum  in  SrfuQung  ge^en.  Sinige  Seit 
barauf  lieg  er  fid)  nun  audf^  feinerfeitd  trSumen  ba§  ^enbtit  t^m  einen 
6tti<!^  Sanbe«  Don  ungefaßt  500  9(fet  gef^enft  ^abe  unb  befc^tieb 
t^n  genau,  «^eubtif  befann  fl^  feinen  Sugenblid,  ttat  ifim  ba<  Sanb 
ab  unb  fe^te  gewitzigt  ^inju:  ^6ir  ffiiQiam,  \^  tDiO  niemaU  toiebet 
mit  Sud^  ttiumen." 

€o  ti^tig  e<  au^  i{t  baf,  mie  Qregg  fagt,  (Bef^ente  immei  bet 
(Stf^ein  bet  (fteunbf^aft  mit  Snbianern  finb,  fo  mug  man  bo^  bie 


Ok^unbfc^aft.  105 

« 

S^eiflebigtett  berfelben  ni^^t  Derb&^^ttgen ,  meil  {ie  fo  oft  htx  i^x  auf 
ein  (Segcngef(^enf  re<l^nen  (Lettres  6clif.  I,  746),  benn  bicfe  91rt  M 
®4enfen«,  mie  uber^iaiipt  ba«  S^tnttn  an  bie  SBeifen,  bte  i^nen  aU 
unetf<^d{li(^  tcic^  erfc^einen,  iß  eben  ni(^t«  meiter  aU  eine  ^dflit^e  %xt 
um  etma^  ju  bitten,  ganj  mie  {{e  bei  und  au(b  oft  genug  Dortommt. 
Den  bejten  9ett>ei<  fut  ibce  Siberalitat  liefert  i^xt  unbegrenzte  ®a^ 
freunbfc^aft.  greilic^  auc^  biefe  f^at  man  ol«  Unbeba4)tfam(ett  unb 
6orglo{tgteit  bejeic^nen  moOen,  ja  Morton  bebaut)tet  fogar,  fte  merbe 
nur  in  befc^r&nttem  SRaage  unb  mit  3uru(f Haltung,  menn  nic^t  mit 
Siber^eben  oom  3nbianer  ausgeübt,  obmo^I  er  bie  (Erfahrungen 
meiere  Lewis  unb  Clark  auf  i^ren  Keifen  in  biefer  9tu(fft(^t  ma^^» 
ten,  ri^tig  borau«  erfl&rt,  ba§  bie  Sdlter  }U  benen  fte  tarnen,  t^eil« 
felbß  Wange!  litten,  tbeiU  t)oa  Serbac^t  unb  Wißtrauen  in  bie  «b^c^« 
ten  ber  Seiten  {u  fein  f dienen.  Ueber^aupt  giebt  e<  faum  eine  gute 
Seite  an  bem  (L^arafter  be«  3nbianer4  bie  man  ni<bt  migoerflanben 
unb  ubel  gebeutet  ^atte.  @o  ^at  man  ibm  au(^  fein  b&uftged  ^djlic^e« 
€(|^n)eigen ,  feine  Sutätf (Haltung  ober  anertennenbe  Seißimmung  oft 
aU  etupibit&t  aufgelegt.  Lafitau  (U,  479)  eri&^It  j.S.  baß  bie 
9Rif{tonire  einen  Diener  (matten  ber  {mar  fein  ffiort  t^on  ber  Qpxü^t 
ber  ^uronen  oerjtanb,  aber  beren  Saute  unb  Sanieren  beim  Reben  gut 
na^^iua^men  mu§te.  Diefer  ^ielt  öfter«  {u  feinem  Sergnügen  ben  3n« 
bianern  lange  Sieben  bie  natflrliib  gar  feinen  6inn  Ratten,  unb  »urbe 
bed^alb  bon  biefen  megen  feiner  gertigteit  bett>unbert,  obmoffl  fie  be« 
mertten  ba|  {te  felb^  ni<bt<  baoon  oerft&nben.  (Belehrte  Suro)>Aer 
maren  naio  genug  biefen  (^d|Ii(^en  6t)0tt  «ber  Silben'  für  S>umm« 
^eit  iu  nehmen.  6o  menig  ^at  man  ^6^  bi«  freute  um  ein  genauere« 
Serftanbniß  biefer  Wenfc^en  bemftbt! 

3(^re  ®ajlfreunbf<baft  tu  betmeifeln  iß  t^öric^t.  S)er  hungrige 
tonnte  in  iebe  ^fitte  treten  um  mitjueffen  unb  mof^l  ni<l^t  leii^t  l^at 
bieg  ein  3nbianer  oerfagt  in  alterer  unb  felbß  in  \piUxtx  Seit  (Hen- 
nepin  70  u.V.).  3(^  tenne  feinen  gafl,  fagt  Irving,  in  meinem 
ein  au«ge||ungerter  hanter  unb  muber  Wenfcb  oon  ben  3nbianeni 
f(^Ie(^t  be^anbelt  morben  m&re  unb  nic^t  bie  ^ulfe  gefunben  f^&tte  bie 
fte  leiten  tonnten.  SBon  ben  Seifen  I&gt  {i(^  iebenfaM  ni^t  ba<felbe 
räumen.  3)er  Oajtfreunb  ben  bie  3rote{en  bei  {{(^  aufnahmen,  ßanb 
gan^  unter  bem  S^uj^e  be«  SBoIfe«,  er  mürbe  nic^t  oon  ibnen  fierau«^ 
gegeben ,  ia  {{e  fiaben ,  um  fl^  gegen  fol(^e  Sumut^ungen  {i(^er  (U 


186  ®a|tfreunbfcftaft,  aBoßftBatiflfett. 

jlrüen,  bidmeilen  fogar  bie  €>c^ul^en  Ut  gu  ttriten  geflo^tttfii  SBei^cir 
felbjl  bejQ^U  (Golden  I,  12f.).  Sagard  njablt  t»iclfadl^  t»on  bcr 
au4ge)ei4)net  forgfomen  unb  mof^Imodenben  IBe^anblun^  mrld^e  bic 
fronen  ben  !WifPonärcn  erliefen :  ber  Ooflfreunb  fehlen  ganj  an  bie 
©tföe  bejffn  ju  treten  ber  ihn  bei  jtd)  oufgenommen  ^atte  unb  rtbete 
beffen  na*jle  Sermanbten  felbp  q1«  „IWutter,  Srut^er"  it.f.f.  an. 
Tanner  (I,  50,  62,  102,  II,  223  unb  fonp)  erjäbU  öiele  »fifptele 
ber  aufoofernbjlen  ®aftfreunbf(^aft  ber  3nbianer  unter  einanbcr  wie 
gegen  bie  2BetBen  unb  meifi  oft  auf  beu  (^ontraft  ibrcd  IBenebmcn«  ju 
bem  ber  festeren  f)in.  di(\ä)  feiner  ^n^ic^t  pnb  ed'nur  bie  an  ben  6u' 
top&ttn  gemalten  ßrfabrungen  gemefcn,  in  gofge  beren  bei  jenen  eine 
5lenberung  ber  alten  ©itte  eingetreten  ifl. 

9lüerbing«  ift  ber  6d)uj  be«  Oajiret^ted  ücrmirft,  n^enn  man  in 
bem  ®afle  einen  gcinb  entbcrft  (Keating  I,  98).  fflie  ein  grember 
ber  fl^  brausen  aflein  betreten  lä§t,  ctma  gar  auf  bem  Ärieg«pfabe, 
P0n  öielen  8ölfern  je  nacb  ben  Umjlänben  ald  geinb  be^anbelt  mürbe, 
(0  fam  e«  befonberd  in  neuerer  3^it  nictit  feiten  t>ox  bag  biefetben 
SWenf^en  bie  ben  ®ati  unb  fein  Sigent^um  fc^ü^en  unb  »ert^eibigen 
fobalb  unb  fofange  et  unter  i^rem  ^ac^e  ifl,  brausen  im  gelbe  un» 
geft^eut  {eben  plünbern  ber  il^nen  begegnet.  3nbianer  bie  f^r^  tov^n 
etntge  ^c\%t  umgebra^t  Rotten,  nabmen  anbere  bie  bei  i^nen  eintebr« 
ten  (1755)  talt  aber  böflicf)  in  ibrem  5Dorfe  auf  unb  bemirt^eten  fte, 
bieg  ^inberte  jte  aber  nid^t  biefelben  am  anbere«  Sage  untermeg«  ju 
überfallen  unb  ebenfalls  ju  tobten  (Gordon  614). 

©eltener  al«  Seifpicle  ber  ©aflfreunbfc^aft  ftnb  fole^e  ber  ©eft^* 
bmbcit,  »ie  fie  $r.  Maximilian  erjä^lt,  bag  ficb  nämli*  bie  3nbia» 
ner  t>on  iJ^m  gurucf^ogen  menn  bie  Sffend^ett  fam;  nielmel^r  pßcgen 
fle  ti^rer  @ittc  gemä§  al^bann  ju  bleiben  unb  gu  ermarten  bag  aQe  ^n« 
mefenben  auc^  bcmirt^et  merben.  dagegen  fcl^Iiegt  fld^  an  bie  aflge^ 
meine  (Saßtk^feit  bei  manchen  Sdlfern  ein  gemiffer  @inn  für  9Bo^l' 
t^tigfeit  an:  arbeitsunfähige  unb  blöbfinnige  ^inber  merben  i»on 
ben^otomatcmi  forgfam  gepflegt,  ^ülflofe  gefront  unb  mit  »ßtffic^t 
befranbelt  (Keating  I,  96);  ^at  in  Worb  (Satolina  einer  bur*  »tanb 
o*et  anbere«  Unglüd  einen  gro§tn  »erlujl  erlitten,  fo  wirb  ein  fftft 
Deranilaltet,  bei  mel^iem  i^n  ade  reic^li^^  befd^en!en(Law8on  178); 
an  fM^tagen  erhalten  bei  ben  (l^erofee  bie  tSrnim  Oef^enfe  (Tim- 
IrerUke  69);  bie  Jhiifieno  unb  anbere  ®tdmme  ^ben  bie  ffnnige 


Sitte,  bQ§  ber  ^unorige  felbfl  Opfergoben  angtrtfen  botf,  wenn  er  nnt 
irgenb  eine  ftleinigfeft  nQmentli4)  ttxvai  Zabat  aU  (Srfa(  Einlegt 
(DunD  95),  nur  bie  bem  großen  ®eifle  bargebrac^ten  9aben  |lnb 
^icrDon  aufgenommen  (Keating  I,  409). 

3)Qg  ber  Snbianer  inniger  ^nbäng1i4)!eit  on  feine  ^reünbt  unb 
warmer  3)anfbarteit  fo^tg  xft,  ftet^t  au^er  3^^if'1-    General  ^arci« 
f 0  n  bejeic^net  au«  eigener  reicher  ßrfabrung  Sreue  in  ber  glreunb' 
fc^aft  aU  eine  i^rcr  gl&n^enblten  (Sigenf^aften.    „Gtn  $fanb  biefet 
9rt*.  fagt  er,  ,,bad  ein  3nbianer,  t>on  welchem  S^aratter  er  au<^  fonfk 
fei.  einmal  gegeben  l^ot,  wirb  bei  i^m  jur  berrf^enben  Seibenfc^flifi, 
non  ber  jebe  anbere  jum  @4^roeigen  gebra^^t  wirb.''    Siele  9e)(|nef< 
t>on  aufopfernber  greunbfi^aft  f)at  ^edewelber  (480ff.)  infammem 
gejleüt  mit  ber  Semerfung,  „Welche  ^el^ler  ben  3nbianem  auc^  im* 
mer  eigen  fein  mögen,  Unbanfbdrfeit  ift  feine  berfelben."    Roger 
Williams,  ber  ftc^  f!et«  al«  Q^eunb  unb  SBo^It^ter  ber  Snbianet 
bewiefeii  batte,  ging  wäf^tenb  i^rer  erbitterten  ftriege  gegen  b.ie  ftolo« 
niflen  Don  9{eu  (Snglanb  unangefo^ften  )u  i^nen  ^in  unb  deife^tc 
mit  i(}nen  ganj  wie  fonfi.    Sbenfo  blieb  in  bem  ftriege  Mntg  $^ili)»'« 
(1675)  ba«  ^au«  eine«  @c^miebed  9tomen«  Seonarb,  bem  ienerS)anf 
fc^ulbig  ju  fein  glaubte,  oerfcbont;  ba«  ^au«  iß  no^  ie(t  bewohnt 
non  ben  Ra^fommen  be«  @(^miebe«  (Xaloj  557).    Oberß  Cole, 
ber  mit  ftdnig  $^ilip  {tet«  in  ()erfdnU(^er  f^eunbft^oft  gelebt  ^atte, 
er(}ielt  \>on  biefem  om  £age  Dor  bem  ^Kudbmi^e  ber  ^einbfeligleiten 
bie  Wac^ri^t  non  ber  bro^enben  Oefa^r,  fo  ba§  er  no(^  jur  re^en 
3eit  flutten  tonnte  (Drake  ^nCharcb  339).    2>er  SRiffiondr 
Lambreville .  er^d^It  Charlevoix,  war  1687  {ur  Winterlingen  9e« 
fangenne^^mung  mehrerer  Stofefen^&nptlinge  Don  ben  graujofen  be« 
nu^t  worben  unb  fiel  balb  barauf  in  bie  ^anbe  ber  Oneiba.    Sie  fag« 
ten  ba§  {!e  i^n  feit  lange  tennten  unb  ni^t  glauben  (dnnten  ba§  er  an 
ber  SerrSt^erei  Z^eil  t^abe,  bag  fte  ober  Dieflei(|^t  auf  er  @tanbe  wAren 
i^n  t>or  ber  Sut^  ibrer  jungen  Sente  }u  fi^üt^en ,  bie  i^n  aU  9einb 
betrauten  würben:  fie  gaben  i^m  ba^er  SSegweifer  mit  bie  t^n  beglei« 
teten  M«  er  in  @icberl^eit  war.    6o  ^aben  bie  3nbtaner  bie  SRtfflon&re 
öfter«  gefc^ont  unb  gebulbet,  wa^renb  fie  ade  äbrigen  9Bei^n  bem 
Zobe  weihten,  unb  bie§  ift  i^nen  um  fo  ^d^er  anjure^^nen,  al«  fonß  ber 
(Brunbfal  ber  Setgeltung  nac^  i^tn  9n|t4lt  feine  SuMa^me  geltet. 

^it  aufo)>fernbe  ^reunbf^aft  be«  ^uptliug«  Ittatuaafuaa  für 


10g  9eifpiele  bei  Sufopfentiid. 

Capt.  Stuart  im  (i(^erofeefrteg  (1760)  fann  man  bei  Ramsey  (58), 
andere  Seifpiele  tiiefer  ^rt  bei  Park  man  (a,  1,  308),  Stoß  (65, 
317)  unt  Hunter  (326)  na(t)le|en.  92immt  man  no(^  bic  att<  eigc 
ner  Qifa^rund  unter  ben  7>atota  entworfene  S^^ilberung  t^on  Mrt. 
Eastman  i^ihiu,  meiere  Derfid^ert  unb  in  einge^ienber  Seife  (eigt 
^ai  tu  3nbianer  meiere  jte  fennen  lernte,  ^bie  m&rmjte  IDanfbarteit 
liegen  jeben  zeigten  ber  fte  jemals  frcunbtic^  be^anbett  (^atte".  fo  bebarf 
e«  mobl  feiner  meiteren  ^emeife  bafür,  baB  ber  3nbianer,  fo  t>erfunfen 
unb  t)ern)ilbert  man  i^n  aud^  ^ier  unb  ba  gefunben  ^aben  mag ,  bo4 
ni4)t  ber  gefü^Uofe  IBarbar  i|l  ben  man  fo  oft  au«  i^m  gemacht  ^at. 
!£)a«  IBeifpiel  ber  '[ßocaf^ontod,  ju  bem  ee  met^r  aU  eine  $araUe(c  giebt 
^t\)i  attcrbing«  infofem  einzig  ba,  aI6  e«  ein  Wußer  d^ter  SetbU<(teit, 
^o^cn  Sa^tgefül^U  unb  moralifd^er  ®xö%t  in  aUen  Sagen  be«  Scbenl 
barßcüt,  felbfl  abgefe()en  t>on  ber  jmeifacben  ^.flufopfecung  für  Capt. 
Smith  unb  oon  bem  ebelmüt^igen  @ci^u|e  feiner  Sanbdleute  in  feiner 
^bmefen^icit,  ee  fiei^t  einzig  ba  and)  in  bem  Silbe  über  bem  mefUic^en 
£(^01  ber  gropen  Siotunbe  be«  CLapitolee  in  Saf (^ington .  mo  bic  mei* 
§en  Imeritaner  ^u  i^^rer  eigenen  @(bma4)  ben  Sbelmut^  ber  xot^tn 
^afe  ber  it^re  erflen  ^olonieen  vom  Untergange  rettete,  oor  aQet  SEBelt 
'Augen  (^infleUten. 

6«  ijl  Dergcben«  ju  beftreiten  ta^  biefe  9Ren{(^en.  »ic  man  \onft 
a\xd)  über  jte  urtbeilen  mag,  einer  ®roBartig!eic  ber  (Bejtnnung  f&^ig 
ftnb,  bic  bem  ßoljeften  Stomer  (i^re  gemacht  ^aben  mürbe,  unb  ba| 
Seifpiele  biefer  3lrt  felbft  ni^c  attju  feiten  bei  i(^nen  jinb.  Sin  60i&b« 
riger  Sjorna ,  bcjfen  {>äuptling  im  fiam|)fc  gegen  bie  2)atota  gcfaOen 
mar,  f)>rengte  mit  feiner  giau,  aU  er  bejfen  iol  gehört  ^attt,  gegen 
ben  geinb  an  unb  jiürjte  oon  oielen  $feilen  bU(4)i>o(^rt  mit  ben  Sor« 
ten:  „^o  ber  €falp  meine«  greunbee  ^angt,  mag  au^  ber  metnige 
fein!"  ($aul  9Sitb.  299).  (Sin  &t)cctam,  er^dt^ltGr egg,  oerbürgtc 
^d)  für  feinen  Sruber  ber  einen  ü){orb  begangen  i^atte.  2)tefer  {cigte 
jl4  &ngpii(^  unb  magte  ni4)t  jtc^  ju  jieUen.  ta  fpra^  jener:  i,9tu« 
ber ,  bu  biß  ni^t  tapfer  unb  fürc^teft  bic^  oor  bem  ioU ;  bleibe  l^itx 
unb  forgc  für  meine  gamilie,  ic^  miU  ßatt  beiner  Perben. "  dt  ging 
fogIei<4  unb  erlitt  ben  lob. 

(Sin  {lartc4  9ie(^tdgefü|^l  jte()t  bei  ben  3nbianern  oft  m  Serbinbung 
mit  lebhafter  Sfirlicbe.  6ireng  geregte  Sef^anblung  imponirt  t(^ticB 
unb  macf^t  jte  auc^  gegen  ben  £4)^äi^crn  ^ur  Stac^giebigteit  geneigt 


.  (SetfpieU  bei  Tanner),  n>&^cenb  \Xn%txti^t\^Uxt  fie  U\^t  etbittert. 
Die  Seuierung  i^re«  ffifd^H^t^if^M  eifc^eint  freiließ  biitoeilen  a\i 
fRo})^t'\t  n>ie  bei  jenem  3rotefe» .  ber  über  bie  S^^Iecbtigfeit  bei  3uben 
bie  Gf^rißu«  freujigten  aufgebta^t  audtieff  „xoUlu  ic^  bott  gemefen, 
x^  mfirbe  i^n  getickt  unb  bie  3ubcn  ftolpirt  boben!''  (LaPotherie 
lY,  91).  Sitten  goa  in  »elcbem  ba«  ß^rgefü^l  bent  9te4)t«{tnne  }u 
^Atfe  tatn.  ert&^U  Blundell  (Colonial  Magazine  XXIII,  207): 
(Sin  3nbianer  mar  ivegen  SRotbe«  Don  feinem  Stamme  jum  £obe  ner« 
urtl^eiU  tootben.  Sin  tpei^er  ^nftebUr  gab  ibm  ein  $ferb  ^ut  Wet' 
tung ,  aber  in  ber  9?o4t  ^mar  gefloben ,  fe^rte  ber  Serbrec^er  am  an« 
bcren  Sage  }uru(f  um  fxd)  ju  {leQen.  (Sr  fyaiU  e«  nicbt  über  bad  ^erj 
briitgen  fönnett  [x^  ber  tierbienten  Strafe  ju  ent^ie^en,  bie  x\a6^  ber 
6itte  feiner  Säter  über  ibn  ner^^angt  tt7orben  noar. 

Die  Stec^tdbegriffe  ber  Snbianer  unb  ba«  ß^^rgefu^l  ^u  erläutern 
mit  rot\d)tm  fte  an  i^nen  feßt^alten,  mdgen  nod)  folgenbe  gaCle  bienett. 

Sin  3nbtaner  k)on  einem  anbern  fd^toer  befcbimpft,  erfiac^  biefen. 
Da«  Dorf  lief  jufammen,  Mt^  \6)xxt  um  9tad^e,  ber  SRörber  aber 
feilte  ft(^  ru^ig  tteben  bie  Seiche  unb  ermartete  beit  Xob.  Da  man 
Icne  fortgetrageti  unb  t^n  felbß  gefc^ont  batte,  ging  er  ^\n  jur  SRutter 
be«  Simoibeten  unb  übergab  fein  fieben  intern  SBiClen.  Die  grau  ivar 
nic^t  ra(^fu<^tig ,  fit  t^erfd^maf^tc  e«  no(^  ein  }tt>ette«  fieben  ju  opfern 
unb  bat  ben  SKorber  um  feinen  6oi^n,  ber  t)on  i^r  aboptirt  merben 
unb  fte  t)erforgen  foUc.  3ener  eriotberte  bag  fein  @o^n  erft  10  3a^re 
alt  unb  baju  nic^t  tattgli<!b ,  er  fclbp  aber  bereit  fei  tt>ie  ein  ®o^n  für 
fie  ju  forgcn.  Die  grau  ging  barauf  ein  unb  na^m  ben  SRdrber 
an  ftinbedftatt  an  mit  feiner  ganzen  S<^milie  (^ecfeto eiber  U9). 

Sin  iunger  S^octam  ^atte  (inen  9Rorb  begangen  unb  fojlte  eben 
umgebracht  merben,  aU  ftc^  feine  SRuttcr  erbot  feine  Stelle  ju  Der« 
treten.  Dieg  mirb  angenommen.  Sie  nimmt  t)on  einer  fflo||lt^&terin 
9bf(^ieb  bie  fie  um  einen  Sarg  unb  ein  &ei(bentu(^  »für  i^ren  So^n' 
bittet,  mie  fte  fagt,  »fo  gro§  wie  fte  felbß,  bann  »ürben  fte  für  i^n 
paffen."  ^U  fte  fort  iß,  i^ört  jene  ben  magren  dufammenfiang  ber 
Sac^e  unb  eilt  auf  ben  9ti(^tpla^,  aber  fte  tommt  ju  fpdt,  bie  3nbia« 
nerin  ^at  i^ren  Zob  mdglic^^  beeilt.  Sinige  ^zxt  fpiter  iDtrb  ber 
So^n  aU  geigling  Perfpottet,  meil  er  feine  SKutter  ^abc  für  fiä)  fttx* 
ben  laffen;  er  er^ic^t  einen  ber  Spötter  mit  ben  SBorten:  ^3e|t  foOt 
i^r  fe^en  ba|  x^  au(^  flerben  fann  mie  ein  SRann!"   Sr  lä|t  fic^  ein 


1*70  <SN^fü^t  unb  etotj. 

(Stab  mad^en  uub  ticrfuc^t  anebccf)oIt  ob  ce  für  i^n  grog  genug  fei. 
Die  3la(!6er  jtnb  fern ,  man  ttjlQ  i^n  überrcbeu  c«  mit  einem  fiöfegel^e 
}u  üetfu^en  unb  bietet  i^m  ^ulfe  Cabei  an.  Do(^  tiergeben«;  nac^ 
Seenbigung  aller  Vorbereitungen  erfc^iegt  er  ft^  in  (Segenroart  feiner 
Samilie,  ber  er  Dorl^er  ftreng  Verboten  t^atte  ^u  meinen,  bamit  er  in 
feinem  ffintf^lujfc  ni(fet  lieber  manfenb  werbe  (Morse  App.  260). 
(Sin  emt)finb1i(^e«  (S:^rgefu^I  unb  ein  bobct  Bto\^,  namentlich  au(^ 
ben  ffleiften  gegenüber ,  ftnb  {S^b^tafterjüge  bic  ftcfy  beim  Snbianer  ^>au» 
ffg  ftnben.  6pott,  ®eringfe^)&^ung ,  befd;impfenbe  ©trafen  t)erle^en 
i^n  auf«  !liefPe.  $)a|  bie  Dclamare  öon  ben  Stofefen  pc^  ben  Sei« 
berrocf  anjieben  lajfen  mu§ten ,  mar  be«f)alb  eine  (Strafe  oon  au«ge« 
fu^ter  ^örte.  fflir  fel)en  ^äufig  ben  Xob  ber  ©efongcnfc^afl  ober 
©ntebrung  t>on  Snbianern  t>orgejogcn.  Durd)  bie  ^anb  eine«  Surften 
ober  gelben  ju  fallen  mar  ein  IRu^m,  aber  mie  Chopart  1729  im 
?luf{lanbe  ber  3lcit^)^  Don  einem  gemeinen  Deradjteten  iWanne  mit 
^öljernem  loma^amf  niebergefd^tagen  ju  mccben,  bic  tiefjle  ftrnieN 
tigung. 

3)a«  ^obe  ©elbflgefü^t  be«  5nblaner«  fprid)t  pd>  t>or  2(öem  tn 
bem  fonft  öfter  gehörten  fiobe  aud,  ba«  |te  einem  28ei§en  burcd  bie 
SBorte  ju  fpenben  glaubten:  „Du  bi(l  fafl  fo  gefcf)i(ft  mie  ein  3ntia* 
ner",  mSbrenb  auf  ber  anbeten  ©eite  ^6o  bumm  mie  ein  Seifet* 
ein  ©prüc^mort  bei  i^nen  mar  (West  153,  Keating  II,  163  ff., 
241,  Hunt  er  40).  ©ie  glaubten  langete  3fit  ba§  bie  Sutopaer  eben 
nur  gut  genug  baju  feien  um  Xuc^  Stinten  ^ejrte  u.bergl.  für  f!e  felbfl 
}u  Derfetttgen ,  im  (Brunbe  aber  nur  ^u  ibnen  t&men,  meil  bie  tftrmut^ 
il^re«  Saterlanbe«  fte  jut  ^u^manberung  {mänge.  SBorauf  biefe  Set» 
a4)tung  ber  3Bei§en  betu^ete  unb  inmiefern  fie  atterbing«  nic^t  o^ne 
natfidic^ie  Setec^^tigung  mat,  ge^t  au«  fotgenbet  ^nefbote  l^etoor. 

9ei  ©c^liefuug  be«  Vertrag«  oon  Sancafter  1744  (etjä^lt  Frank- 
lin Works  2d  ed.  III,  364)  jmifc^en  ber  IRegierung  oon  Sirginien 
unb  ben  fog.  ^fünf  IWationen"  (3rofefen)  -mürbe  ben  3nbiönern  an* 
geboten  einige  junge  Seute  nad)  Sirginien  in  ein  College  ju  f(^i(fen 
um  fte  bert  erjleben  ^u  laffen.  ^uf  bicfc«  ?lnerbieten  antmorteten  |te 
folgenbermafen :  9Sit  miffen  tai  i^t  bie  Wtt  x>on  (Sele^tfamteit  ^o$' 
f(^i^t  bie  in  fol(^en  (Sottegc«  etmotben  mitb  unb  bo§  bie  (Stiie^ung 
unfeter  iungen  fieute  euc^  groge  ftoßen  ma<^en  müt^e.  SSit  finb  oon 
eutet  9ute  fibetjeugt  unb  banfen  eudb  t^on  ^etjen.   %ber  i^r  bie  i^x 


IRo^ftett  unb  (^raufömfeit.  171 

fo  flug  fcib,  muft  mijfen  bog  uecfd^iebeiu  Sölfcr  k)etf^tcbeue  Sor^el- 
langen  ^aben  unb  tt>erb(t  f«  bcd^otb  ni^t  nbdne^men  xotmx  unfcre 
SJorpeÜungen  »on  biefer  %xi  bon  ©rjieJ^ung  vX^X  biefelben  jtnb  xoxt 
bte  futtgen.  Sir  ^abcn  baruber  einige  Srfoljrung:  einige  unferet 
jungen  Seute  flnb  fräßet  in  ben  (College«  ber  ndrblidi^en  $rot»!nien  tx* 
jogen  morben.  9Won  ^ot  jtc  in  allen  euren  ffiiffenfdjaften  unterttd^^« 
tet,  ober  bö  pe  \\x  un^  ^urüdfamen.  maren  fle  fc^Ici^te  Säufer,  un» 
roiffenb  in  '2(Hem  bod  nöt()ig  ifl  um  in  ben  28&lbern  \w  (eben,  UU' 
fÄ^ig  täUe  ober  junger  ju  ertragen ,  fie  oerjlanben  feine  ^ütte  ju 
bauen,  feinen  "^irfd^  ju  fangen,  feinen  gcinb  ju  tobten,  fpracj^en 
unfre  ©^jtaitye  fc^tfdjt,  taugten  alfo  mebcr  ju  Jägern  x^^^^s^  ju  Arie* 
gern  ober  Äat^gebern,  pe  maren  Doüpänbige  laugenic^itfe.  JBitpnb 
barum  jc>0(^  eud)  für  euer  ^Inerbieten  nic^t  weniger  tierbunben ,  ob* 
roo^l  mir  e^  nic(^t  annehmen,  unb  um  und  banfbar  ju  {eigen  moT« 
len  mir,  menn  i^r  un«  ein  ^u^enb  eurer  Sö^ne  jur  ©tjie^ung  f(^i« 
den  moüt,  un«  i^rer  mit  atter  Sorgfalt  annehmen,  pe  In  Gittern  un» 
terri(^ten  ma4  mir  miffen  unb  3J{änner  au«  ibnen  machen. 

Soft  p4i  nad^  ber  üorpe^enben  @c^ilberung  nit^t  leugnen  baf  bei 
S^atafter  bed  3nbianerd  an  ebeln  unb  bemunberndmert^fn  Bügen 
reichet  iß  aU  ber  oieler  anberen  Sdlfer,  fo  bleibt  bo(^,  mieed  f^eint, 
ein  pfeifen  an  il^m  ^aften  ber  unaudlöfc^li^  i|i,  gemüt^Iofe  ölo^^eit 
unb  ^artl^etjige  ©raufamteit,  bie  pd)  oor  ^Oem  in  bem  faltbtutigen 
Startern  ber  (gefangenen  funbgiebt.  6«  ip  ma^r,  pe  f^nnen  oon  bie« 
fem  Sormurf  nid)t  freigefprod[^en  merben.  (Sd  iß  nic^t*unfere  ^bpi^t 
Pe  bejfer  erfc^einen  ju  laffen  al«  pe  maren,  fonbern  nur  i^nen  geregt 
(U  merben  7  unb  mir  mö^^ten  barum  nic^l  fo  tierpanben  fein  aW  menn 
mir  bie  angeföljrten  ©eifpiele  moralifc^er  Äraft  unb  ®rdf  e  bie  Pe  ge* 
geben  ^oben,  für  bad  mittlere  9Rao§  i^rer  pttlidlien  (Sepnnung  Aber* 
^aupt  genommen  miffen  moHten.  3)iefc  ©eifpiele  pnb  groBent^eild 
9u«na^men  bon  ber  Siegel,  aber  troj^bem  pnb  pe  geeignet  )u  jeigen 
mo«  ber  Snbianer  f&^ig  mar  ju  leipen ,  ma«  er  bemunberte  unb  mel(|ie 
3beale  ben  beffern  unb  begabteren  Naturen  unter  i^nen  borf(|imebten 
unb  jum  Souper  bienten.  ßine  grof  e  9to(^^eit  ber  pttli(!^en  Z)en!meife 
fpri(||t  p<^  unjmeifel^aft  barin  au« ,  baf  bie  Sngeltung  attein  jum 
oberfien  $nncif>  be«  ^anbeln«  gegen  Rubere  gemalt  unb  bat  ^#n 
9ii«beutuiig  bt«  in  feine  Sugerpen  unb  gr&tli<|rPen  Sonfequenjen 
meip  ber  9)a(i^e  be«  Sinjelnen  uberlapen  mürbe;  unb  bo<^  tritt  unl 


172  t^it  iUt  bei  QeT0eltuii0. 

anify  ^tx  }n)etetlei  entgegen  ba«  unfer  Urt^eil  milbec  flimmen  muf, 
menn  mit  und  bet  ®ere4»tig!eit  ni^t  t»erf(^lieien  moDen. 

Sl  liegt  oft  in  ben  ^anblungen  ber  3nbianer  eine  eiferne  Strenge. 
€o  ^act  wie  bie  @(^i(f faUibee  im  S)roma  irgenb  auftreten  tann ,  fo 
^art  unb  unec6ittlt(^  iß  i^te  talio.  Oft  oermag  felbfl  tein  Semei< 
t^on  Sbelmut^  unb  ®to§^eriigfeit  fie  ju  brechen,  obmo^I  U  bem  3n« 
bianeT  ni<^t  an  Ritter  Semunberung  für  biefe  fe^It.  S<  liegt  etma« 
®ro§e«  in  biefer  ^uffaffung,  unb  wer  fie  tabelt,  tann  i^r  bo(^  eine 
gewiffe  ^c^tung  n\6^t  Derfagen;  benn  wie  ber  eblere  Snbianet  feine 
Seleibigung  Dergiebt ,  fo  oergigt  er  ouc^  feine  fflo^lt^at.  3)aiu  tommt 
ba§  et  ^^  felbfi,  wo  ein  unglü(f(i(^e«  (&ä)\d\a\  ober  feine  eigeneS^ulb 
\^n  ba^u  bejlimmt  jener  Sergeltungdibee  jum  Opfer  ^u  faUen,  feinem 
Soofe  ni(^t  feiten  mit  bet  er^obenflen  9tu^e  unterwirft  unb  fo  nod) 
im  Xobe  über  feinen  geinb  triumpl^irt:  er  weig  für  feine  Sergeltung«« 
ibee  ju  ßerben  unb  jwingt  un^  pr  Sewunbetung ,  mögen  wit  au(^ 
feinen  3rtt^um  beflagen.  Sit  woUen  bieg  noc^  etwa«  n&^et  6eleu(^« 
ten;  man  mag  bann  fe(6|l  utt^eilen,  ob  bie  (Staufamteit  biefet  9Rcn« 
f<(en ,  welche  wenigfien«  in  fe^r  fielen  gdtten  erß  eine  %ol^t  Dielfad^ 
oon  ben  9Sei§en  prooocirter  unb  genährter  Erbitterung  war,  no(^  in 
bemfelben  fiict^te  etfd^eint. 

9u^e  unb  @tanb^aftigfeit  im  Xobe  {Idgt  bem  3nbianet  ilc^tung 
ein  unb  gilt  i^m  all  9)eweil  oon  $flid^ttreue  unb  geißiget  ®tdge 
(Hunter  353).  %ui^  bei  k)oatommen  ftc^etet  iBotaud|t(^t  belfelben 
ieigt  et  oft  ganjUc^e  gut^^tloftgteit  (9»eifpiele  bei  gtofl  50),  bet 
Sunf(^  oot^er  nur  no4)  eine  pfeife  in  Ru^e  tauchen  (u  bätfen  obet 
ein  d^nli(^el  unbebeutenbel  Serlangen ,  oettiet^i  bisweilen  f ogat  eine 
gewiffe  Soquettetie  in  biefer  ^inft^t.  9S3ie  bie  Zobelfut^t  ^at  man 
i^in  öfteti  aud^  gtofen  inneten  Sc^met^  mannhaft  bef&mpfen  fe^n 
(Jame8 1,  243).  3>et  Dual  bei  p^^ßf^en  (Sc^met^el  weicht  et  nic^t 
aul,  et  tt&gtoft  no<^  felbß  baju  bei  {te  )u  et^ö^ien  um  ben  Slu^m 
bet  6tanb^aftigteit  }u  etnten,  unb  leibet  fie  ttiump^itenb ,  wenn  i^m 
k)etgdnnt  ifl  feinen  geinb  {ugleicd  babei  ju  oetfpotten. 

(Ein  altet  Häuptling  bet  Oneiba,  bet  all  fttiegigefangenet  oon 
einem  Snbianet  etßo^en  wutbe,  oetbö^nte  biefen  weil  et  i^n  nic^t 
bem  geuettobe  aulgefet^t  ^abe ,  bamit  bie  ftana^fifc^en  9)unbelgenof' 
fen  f&^en ,  wie  9t&nnet  ßetben.  —  9ll  Oenetal  ^Itmfltong  ein  Z)otf 
(etfidtte,  wutbe  ein  ^aul  in  Stanb  ge{le(ft  in  bal  fld^  Snbianet  ju« 


9Bie  ein  qualooOet  Zoh  ertragen  toitb.  173 

Tucf gegogen  Ratten,  ßi  Heg  |1e  fca^et  auffordern  {t(^  ju  ergeben ,  aber 
ber  ^ftu)>t(in0  ber  bie§  für  fc^impflic^  §ielt,  gab  jur  Sntmort:  ^Ser« 
brennt  nur  ba«  ^au<,  n^ir  tonnen  geuereffen!"  (Williamsonl86). 

„%19  xd)  mxä)  in  bem^auptorte  ber  Ottogamie  auffielt/  erji^It 
Sart»er,  ^murbeetn  gefongener  3ninoid«3nbianer  eingebra^t.  9to4 
ben  jU  feiner  Serurt^eilung  nDt^igen  (Seremonien  führte  man  i^n  am 
frfil^en  SRorg^en  t)or  ba«  S)orf  binaud  unb  banb  i^n  an  einen  9aum. 
hierauf  erhielten  afle  3ungen  au4  bem  Orte  bereu  el  eine  gro^e  9Renge 
gab,  (£rtaubni§  mit  Pfeilen  na^  i^m  ju  f(|iie(en.  S)a  leiner  t)on  i^» 
neu  über  jtDdlf  3Q^re  alt  mar,  unb  fte  ougerbem  fe^r  meit  t>on  i^m 
ßanben ,  fo  tonnten  i^re  pfeife  ni(^t  tief  in  ben  ftörper  einbringen, 
fo  ba§  bad  unglü(fli(^e  ®(^la(^topfer  feine  Qualen  gtoei  oolle  Zage 
erbulbete.  Unterbeffen  befang  er  feine  jtriegdt^aten  unb  eri&^lte  afle 
Siften  bie  er  angewanbt  ^Stte^um  feine  geinbe  ^u  uberfaflen.  Sr 
sielte  bie  SRenge  ber  ®talf>«  unb  (Befangnen  auf,  bie  er  fortgefdbleppt 
^Stte.  (Sr  bef^rieb  aUe  graufamen  Dualen  bie  er  biefen  anget^an, 
unb  f^ien  bei  biefer  Srjä^lung  ba«  lebl^aftejle  Sergnügen  ^u  empftn« 
ben.  Sorjüg!i(b  aber  oernoeilte  er  bei  ben  ®raufamteiten  bie  er  gegen 
9Cnt)ermanbte  feiner  je^igen  Reiniger  oerubt  f)&tU,  unb  fudlite  {!e  bur^ 
afle  mdgli^en  Seleibigungen  jur  93erme|)rung  feiner  Qualen  auf^u* 
Tei}en ,  um  befto  grS^ere  groben  ber  €tanb^aftigteit  ablegen  }tt  tdn« 
nen.  €elbfl  aU  er  f(^on  mit  bem  Zobe  rang  unb  ntc^t  me^r  fprec^en 
tonnte,  jeigte  er  no6)  3^9^  t)on  ^o^n  unb  Stolj  auf  feinem  ®e« 
P*te. 

SRan  erjä^lte  mir  bog  ein  3nbianer  aU  er  gequ&lt  mürbe,  flc^ 
rühmte,  er  (labe  feine  (Befangenen  an  einen  $fab1  gebunben,  fie  mit 
oielen  tteinen  @))!ittern  Dom  fiärc^baum  burcb^o^en  unb  biefe  angei^ 
brannt.  ®eine  Reiniger  feien  bagegen  nur  alte  ffieiber,  bie  t9  gar 
ni(^t  t»erflänben  einen  tapfern  Ärieger  ^^injurit^ten.  Diefe  $raf>!erei 
^atte  felbfi  für  ba«  O^r  eine«  3nbianer«  ju  oiel  9e(eibigenbe«  unb 
brachte  bie  Sieger  fo  auf,  ba^  einer  i^rer  Häuptlinge  i^m  ba<  ^erj 
au4  bem  Seibe  ri§  unb  bamit  ben  S^unb  Derflopfte  au4  bem  fie  fo 
fur(^terli(^e  S)inge  ge^drt  l^^atten." 

^at  iene  fe(fe  ^eraudforberung  ber  (Braufamteit  e'tmad  Silbe« 
unb  Sarbarifd^e«,  fo  fieigert  ft(|i  bie§  in  ber  fro^f o(fenben  greube  fibtr 
bie  bem  $etnbc  anget^anen  Qualen  jum  3>&monif(^en ,  bo(t^  gtebt  el 
unter  ben  3nbianern  au^  eblere  (irf^einungen ,  bie  an  wütbfWflcr 


174  9tanuntcnoo   $etf)>ie(e  Don  (^rogmut^. 

gcfligfdt  unb  j^rogartigcr  tRu^c  im  Ungfütf  bcn  gcfciertfien  9lömern 
fliegt  nad^jle^en. 

9?anitntenoo ,  ^aupt  tcr  9?arragQn[et,  xoux\>t  in  feinem  Saget 
üon  ben  SngISubern  ubcrrofc^t  unb  auf  ber  Slucfet  pon  i^nen  gefan* 
gen  genommen.  6in  junijer  DfT^ann,  JRobert  ©taunton,  tDenbcte  fi(^ 
juerß  an  i^n  unb  {leUte  \i)m  einige  fragen,  anfange  festen  ber  $)äupt' 
ling  ben  jungen  SRenfc^cn  mit  {üOem  UnmiQen  ^u  betrachten,  bann 
aber  n)arf  er  auf  ihn  einen  oera^tenben  9U(f  unb  fpra^f :  „^n  biß 
nocd  ein  ffinb,  oerficbfl  nid^td  t)om^rieg,  lal  beinen  Sruber  ober 
Häuptling  fommen,  i^m  mifl  xd)  antworten. "  S^an  bot  i^m  fein  8e< 
ben  an  für  bie  Untcrmerfung  feinet  Solfed ;  er  mied  ed  flol)  ^urucf 
unb  ern&rte  ru^ig  ba^  fein  %o\^  bem  j^riege  fein  (Snbe  ma^en  mfirbe. 
SRan  fue^te  i^n  ju  reiben ,  erinnerte  i^n  baran  bat  ^^  9^  gerühmt 
^abe  bie  Snglänber  in  i^ren  Käufern  oerbrennen  ju  motten  unb  baf 
er  feinem  Serfprec^en  ade  SBampanoagd  il^nen  auszuliefern  jumiber, 
oielmei^r  oorben  Seinigen  gepca^^lt  ^abe,  nic^t  ben  ^bfaQ  beS  9ta> 
geU  oon  einem  tBSampanoag  fodten  bie  SBeiten  ermatten.  Sr  ^drte 
bie|  9fled  ru^ig  mit  an  unb  ermiberte  nur:  «, Rubere  maren  ebenfo 
ooreilig  aU  idp  unb  id)  miü  je^t  nid^td  meiter  baoon  ^ören."  %\€  man 
i^m  anfunbigte  ba^  fein  Xot>  bef^loffen  fei ,  geigte  er  Feine  @pur  Don 
S^recfen  unb  foQ  nur  noc^  gefegt  ^aben:  „(Sd  i{l  mir  lieb;  i6)  merbe 
ßerben  e^e  mein  ^erj  meic||  gemorben  ifl  unb  iä)  etmaS  gefproc^en 
^abe  bad  meiner  unmürbig  märe." 

^a^  ber  3nbiancr  tro(  feiner  glü^enben  [Rac^e  ber  (Sro^mutb  nietet 
unf&^ig  iß,  ^aben  mir  fc^on  oben  buri^  ein  Seifpiel  belegt.  Sin  an» 
bere«  ftnbet  ft(^  bei  James  (I,  161).  (Sin  $ani«^äuptUng  fcf^ü^te 
einen  Schürfen  ber  i^m  Dielfac^  burd)  9)erleumbung  gef^abet  ^atte, 
gegen  Unrecht,  unb  entließ  i^n  bann  mit  ßolier  Setad^tung.  Kea- 
tiDg  eri&^lt  jmei  S&tte  in  benen  bie  5(ä^n§eit  eine«  Sin^elnen,  ber 
futd^tlo«  in  bad  feinbUc^e  Sager  ber  ^afota  ging  um  ein  gefangene« 
jHnb  juriicfiuforbern ,  biefen  fo  imponirte ,  baf  er  gaflli^  aufgenom^ 
men  unb  in  grieben  mieber  cnflaffen  mürbe.  S)emfe1ben  (Sinbtucf  mar 
o^ne  3meife1  au(^  ber  Erfolg  ^etalefc^aru'«  zujufc^reiben,  metc^er  ba« 
oan  ben  $ani  bem  grogen  Sterne  gemeinte  unb  fc^on  an  ben  $fa|^( 
gebunbene  Opfer  befreiete,  entführte  unb  in  bie  ^eimat()  entließ* 

*  0eiHe  Xi^at,  bie  bM  (Stlütf  l^atte  bei  ben  jungen  ^omen  oon  ^ofbinglim 
S^U^D  |W  ßnben  #  mucbe  von  biefen  mit  einei  fllbetnen  SKebaiUe  belobnt. 


Unabtvenbborfeit  bcr  SRacl^e.  (7^ 

(Say  bei  James  I,  358).  tffio  H^  Severe  mit  fu^ner  ßiitfäS^Ioffen« 
^eit  bur(^eefü^Tt  toitb,  findet  ed  feiten  ffiiberfianb  bei  bem  3nbianer, 
er  oermag  cd  ^u  mütbigen  iinb  [xd}  {u  i^m  ^u  er^e^en.  nur  mo  bie 
9)a<^e  no<^  to^t,  bleibt  er  taub  gegen  aUe  ^o^cten  SRotiüe.  SBirjei^ 
gen  bie|  no<^  an.  einem  Seifpiele  aud  ^ecfemelber. 

@eit  mehreren  3af|Tie^nten  Ratten  f\6)  bie  m&^ri[c(fen  Sruber  un« 
Ux  ben  Stotefen  unb  S^elamared  angeftebelt  unb  lebten  mit  i^nen 
ftieblid^  jttfammen.  X)ie  3nbianei  mürben  in  ben  Jtricg  ber  granjofen 
unb  (Snglanber  gegeneinanber  hineingezogen  unb  fc^u^ten  fte,  aber 
Diele  oon  i^nen  auf  i^re  UnfdSiuIb  unb  griebfertigfeit  vergebend  Der« 
trauenb  fielen  ben  Unteren  in  bie  ^anbe  unb  mürben  f4m&(^Ii(|i  er« 
morbet.  ^uf  einer  fol(t^en  S;pebition  im  3»  1782  geriet^  Oberß 
Sramforb  ber  [\^  felbß  inbeffen  ni^t  t^aüid)  babei  bet^eiligt  ^atte  in 
bie  ®efangenf(^aft  ber  Delamared.  S)em  ZoU  nocb  entfliegen  ju  tön« 
nen  burfte  er  nur  no(^  barum  ^ojfen,  meil  er  oon  früher  mit  einem 
ber  Häuptlinge  befreunbet  noar.  'S>k\n  Häu)>tling  SBingenunb  (ielt 
ji(^  abftdSitli^  fctn  oon  i^m  unb  von  bem  (Beriete  bad  über  i^n  er« 
ge^en  foüte.  &ramforb  lie^  i^n  rufen  unb  befcf^mor  i^n  feinen  £ob 
ab^umenben.  9}ur  mibermidig  mar  ber  «Häuptling  l^erbei  getommen 
unb  zeigte  ft(^  tief  ergriffen  Don  bem  Sc^^idfal  bed  greunbed  ben  er 
nicf^t  verleugnete  unb  beffen  eigene  Unfc^ulb  er  anertcrnnte ,  aber  er 
blieb  babei  i^n  }U  Derßc^ern  ba§  ed  in  biefem  gade  au|er  fetner  SRad^t 
liege  etma«  für  i^n  ju  t^un.  ,,9Bdre  euer  Oberanfu^rer  SBittiamfon 
mit^tr  gefangen  morben,  fagte  er  i^m  julej^t,  fo  t^atte  i(^  oieUeii^i 
bi(^  retten  tonnen.  9ber  ie^t  ba  er  ed  nid^t  ijl,  oermag  i^^  ed  nid^t. 
S)a«  Slut  ber  mü^rifc^^en  Srüber,  ta^  i^rer  ffieiber  unb  ftinber  fi^teit 
um  Stacke.  S)ie  Sermanbten  ber  @rf4^1agenen  unb  bad  Solt  bem  fte 
angehören  verlangt  9ia4)e.  Die  ®(^amanoe«  f orbern  beinen  SRitge« 
fangenen  um  9)^(^e  zu  nt^nttn ,  aQe  Solter  bie  mit  und  oerbünbet 
fUib,  fc^reien:  9iad)t\  9iad)e!  Cd  bleibt  bir  nur  übrig  bi(^  in  bein 
e^iitfal  zu  ergeben."  ID^itZ^r&nen  im  Suge  foQ  er  oon  feinem greunbe 
gef(^ieben  fein.  <£r  überlie|  i(^n  bem  graufamfien  Sobe  unb  }og  f{(^ 
in  bie  Qinfamteit  jurücf. 

Unter  ben  einzelnen  IBölfern  gab  cd  natürlicher  Seife  mant^e  S^er« 
fit^ieben^eiten  ber  S^arattcre.  Die  Xicfat^u  flanben  im  9lufe  ber  ^in« 
terliß,  äkrrdt^erei  unb  (a|er  6itten,  unb  maren  Don  ben  übrigen 
Stammen  menig  gea^itct,  mä^renb  Pon  ben  ftanfad  in  jebcr  Htnft<j^t 


176  e^arafteriflif  einjelner  555Ifn. 

ba«  ©cgcnt^el!  ßalt  (H unter  19)  911«  Dorjüglidj  ou^Wroeiffnb 
unb  graufam  werben  bie  fflincbagoe  gcfdj^ilbert,  bie  bMtd^  i^rc  SJft« 
rSt^mi  gegen  bie  5üinoi«  jt*  aüe  i^re  Woc^bam  ju  geinben  matten 
(LaPotherie  IT,  73).  I>ie  Arabien rjnbianer  flnb  al«  treulofe 
gWenfcf^en,  arge  W&uber  unb  gcf^icfte  ^ferbebiebe  »errufen  (Irving), 
dagegen  ^at  man  bie  ©^marjfüße  mit  Unrecht  oielfod)  ber  Serrätbe« 
rei  unb  be«  9Iutbur|)e«  befc^ulbigt ,  jte  flnb  flof§  mtfb  unb  unbeug« 
fam,  treulopgfeit  liegt  \\xd)i  in  ibtem  S^arafter,  ober  aUerbtng«  fc^en» 
fen  jte  bem  geinbe,  unb  ol«  folc^en  fe^en  fie  t>or  Gittern  ben  ffietjen  on, 
feine  ®nabe  (Schoolcr.  V,  687,  Dünn  319).  ä)en  SWiami fc^teibt 
CharleToix  (263)  eine  Dor{figIi(^  fonfte  unb  flifle  ®emfit^«art  ju. 
9(ud^  bie  ®iou;  ieigten  jtd^  bei  \f)X^x  erflen  Setanntfd^Qft  mit  ben  Sei* 
itn  (1659)  fonft,  gut  begabt  unb  minber  graitfam  gegen  i^re  (Sefan« 
genen  oU  bie  dflli^eren  Sölter  (ebenb.  213).  Die  9(pad^en  unb  D?atia« 
\o9  jeic^nen  fd^  bur^  t^re  gro^e  9laublu|l  an«,  erßere  feig  unb  grau« 
fam,  bei  meitem  ni^t  fo  fü^n  al«  bie  Snbianer  ber  bereinigten  Staa« 
ten,  Untere  treulo«  unb  fa1f(^  felbft  gegen  i^re  @tammgenoffen  (3Rd!1« 
Raufen  a,  II,  232)  Unter  ben  fübdfiUAen  Sdlfern  entwirft  Adair 
(283,  304)  ein  fe^r  ungunflige«  9i1b  t>on  ben  (Sbocta :  im  Jhrieg  unb 
auf  ber  Sagb  ftnb  fte  tuxä)  Sifl,  im  Statte  burd^  Ueberrebung«tunfl  au«* 
gejeic^net,  biebif^  treulo«  unbanfbar  unb  bettet^aft.  Ueber  ben  (SbQ' 
rafter  ber  Seminolen  pnben  fi^  »iberfpre^enbe  Urt^eile  Bei  Bartram 
(204,  419),  biefi^erofee  bejei^net  er  (461ff.)  aU  ernjl,  oorjltfttig 
unb  bejidnbig,  e^rlid^  unb  gutmut()ig,  ben  9Ru«foge,  bie  au§er1i(^  feb* 
l^aftet  jinb  aU  jene,  f(^reibt  er  Xapferfeit  unb  @roberung«fudSit,  aber 
9Ate  unb  9Rtlbe  gegen  bie  Sejtegten  {u,  unb  rfi^mt  ibre  9le4tf(^a{fen' 
})t\t  unb  greigebigfeit,  i^ren  glei^  unb  i^re  TOagtgfeit. 

®e^en  mir  na4  9lorben  jurütf,  fo  merben  bie  ^Ifitneboin  ooriug« 
lic^  gefc^mä^ig  {Snfif^  unb  eiferfä(t^tig  genannt,  au(^fnb  jteau§erfl 
f^mu^ig  (de  Smet  tOl).  Unter  ben  ndrbli(f)en  9Igontinod1fern 
{eigen  fi^  namentlich  bie  ftnifleno  burd^au«  e^rlic^  im  Serfe^r  (He> 
riot802).  3)ie9ticmac,  früber  ^iegerifc^  unb  ben  Surop&em  mit 
9u«na^me  ber  Wiffionare  fe^r  feinblic^,  betragen  fi^^  je^t  frieblid^  unb 
fanft  gegen  biefe,  wogegen  fie  mit  ben  S«timo  beftfinbigin  erbitterten 
Ihriegen  leben ;  non  ben  Seiten  jleblen  fit  bi«meilen  jfinber  wie  bie 
3igeuner  (Charleyoix,  Alexander  11,  233).  S)en  friebli^^en 
S^eppempan«  ifl  9Rorb  91uti>ergiegen  unb  ®raufamfeit  ein  ®reuel. 


Die  »eligion.  177 

fe  befi^rinten  if^tt  Roi^e  ouf  einige  9autf41ftge  unb  {int  e^er  ^nid^U 
fam  unb  fcferetf^aft  aU  muffig,  obwohl  fe  ftc^  im  ftampfe  topfet  i9tx* 
t^eibigen ;  ^orte  Se^onblung  erttagen  fte  ru^ig ,  menn  fte  foI<^e  Der« 
bient  ^aben ,  ^ngen  fe^r  an  dttonh  unb  9ef{^  unb  finb  ni^t  frei« 
gebtg,  ^oif  ^tmpu\ö€  e^ttitt^  unb  bem  S)ieb{ia(1  burc^ou«  abge» 
neigt,  aber  unt>erf(^amte  Settlet  (Mackenzie,  N.  Ann.  des  yoy. 
1852,  IV,  327  ff.).  Die  9{otb«3nbianer  merben  af«  &u§erß  ro^  unb 
gefu^IIo«  gef(f^ilbert ,  {ie  betrugen  unb  fct^mei^eth  au«  (Sigennuti  unb 
»erben  unoerftt^ftmt  menn  man  fte  gütig  be^anbelt;  alte  Seute  finbtn 
bei  t^en  nur  geringe  Pflege  unb  f4^U(bte  Serforgung  (Hearne  258, 
283).  Da«  Derfuntenfle  Don  aOen  biefen  Saifern  ((f^einen  bie  Xat^ali 
iu  fein:  faul  unb  f(^mu^ig,  leben  fte bauplfi(f^U4  Don  gifc^en  (2ad^<)« 
geniefen  ba«  gett  bet  gifcbe  unb  3agbt^iere  in  großen  Waffen  unb 
lieben  Dorjugtmeife  faule«  %M\^  unb  faulen  9if4^oggen ;  ^e  wohnen 
in  (Erb^l^len,  o^ne  fteuf^^^eit,  o^ne  Atnberliebe,  o^ne  itgenb  eine  be* 
ßimmtere  Sotflellung  Don  einem  ^d^eten  Sefen  (Haie,  WilkeB 
IT,  452).  Sbenfo  fanb  Cox  (832)  bie  Singeborencn  Don  fUtu  Sa* 
lebonten  oSe«  feineren  (Befugt«  ermangelnb ,  unmenf(^lt4  unb  lieblol 
unteteinanber ,  unb  erj&^It  mehrere  Seifptele  Don  großer  Srutalitit 
unb  Sarbarei  bei  i(inen. 

6.  Der  ®laube  an  ben  ird^o^en  Oeifl'',  ben  ,,^enn  be«  Seben«" 
ober  p^Q^eber  be<  Seben«",  ifl  bet  befanntef)e  unb  auffaUenbfte  3ng  bet 
bie  Sieligton  be«  Snbianer«  (fKiratterifiTt,  obn>o^l  er  Yoeber  äberall  glei<^ 
beutlt^^  betnottrttt  nod^  fo  befhmmt  im  S^ttelpunfte  betfelben  fle^t 
aM  man  bi^meilen  behauptet  bot.  Gallatin  (Transact.  Am.  EthnoL 
8oc.II,  p.  CXLVI)  »ifl  fogat  ben  S^eitmu«,  me^en  nomentft<^ 
^etfemelbet  ben  Delaware  jufc^reibt,  etfl  Don  i^rem  Serte^r  mit 
ben  Huxopinn ,  tn«befonbere  ben  Duitern  herleiten ,  ba  fle  urfprung« 
li4^  bie  (Sott^eit  mit  feinem  befonberen  Sorte  benannt  Ritten,  unb 
Brasseur  (I,  22)  Derflcbert  ba§  Don  ben  Srolefen  bie  utft>rflngH4e 
uage  Sor^flung  Dom  ^d^flen  fflefen  etfl  mit  bet  befKmmten  Dom 
gtotm  (Seife,  bie  i^nen  bie  9Riffion&re  batgeboten  ^Atten,  Dettauf^t 
motben  fei. 

9Ran  muf  gefielen  ba§  bie  S^^neOtgteit  unb  ^flgemetn^ett  mit 
»el^^et  biefe  Settaufi^ung  gef^e^en  fein  mflgte,  etma«  febt  Sefrem« 
benbe«  fyiHt  im  Setglei<^  »u  bet  3&^igfeit  mit  meieret  fonf)  bie  3n' 
Matter  i^te  teligidfen  Sotfefiungen  fefiiu^alten  pflegen ;  au(^  »ötben 


i7t  ^^  (Bloube  mi  ben  otofen  (Betft 

^ic  Lettres  Mifiantes  nd<^e  Aber  Ut  Sieligion  Ux  eingebonnen  fall 
Oftniti(^  \^r»t\qm ,  (dS^wetlid^  nntetlafTen  ^aben  einen  fo  entf^iebentn 
^ol0  ber  9iiffi0n  in  ^cQe«  ixibt  jU  fetten.  3)0^^  mit  ^abm  ni^t 
ndt(i0  bei  inbitecten  Segenbeweifen  ^el^en  gu  bleiben.  9U  Win  slow 
(1622)  bei  bem  Mnig  Stoffofoit  bon  9ott  aM  bem  @<^()^fet  unb 
(Bebet  afletf  (Buten  etj&^Ite  gn  bem  f<e  beteten  unb  bem  fle  banften, 
antwotteten  bie  Snbinnet,  bie|  fei  fe^t  gut  unb  fie  glaubten  fa{l  gan} 
batffelbe  bon  if^tem  Eiehtan,  bem  6(^d|)fet  aOet  Singe,  et  »o^ne  meit 
im  ffle^en  im  ^immel  unb  bie  guten  9Kenf4!en  fdmen  gu  i^m  nac^  bem 
Zobe ,  bie  böfen  weife  et  ab  unb  ^oge  fle  in'4  SIenb ,  et  fei  Don  nie« 
manb  gefe^affen  unb  etf<^eine  i^nen  ni<!bt,  fie  b&ten  il^  übet  um  9IIe4 
ma<  fie  munfd^ten  (Tonng  a,  326,  ElUottl,  312).  3m  Sefent« 
lid^en  benfelben  (Blauben  mie  in  9tett  (Snglanb  an  einen  ^Ac^ßen 
(Bott  im  ^immel,  Ahoue  (Straehey  82),  ben  Si^ipftt  aOet  Zwinge, 
fonben  Hariot  (1587),  Whitaker  (1613)  unb  White  (1634)  in 
Sitginien  ( JarTis  in  CSoUect.  N.  T.  H. 8.  III,  261,  Sehooler.  VI, 
87,  129).  San  ben  6iau|  etjä^It  Charleyoix  (213)  ba|  fie  jut 
8eit  i^tet  etfien  Setanntfc^afl  mit  ben  (luto|>ietn  (1659)  im  iBe^^ 
^ einet  beutlt^^en  (Sttenntmf  oon  einem  (Botte"  gemefen  feien,  too» 
tau«  mit  menigften«  mo^I  fo  biet  f(blie§en  butfen ,  baf  fie  glei^^  ben 
anbeten  3nbianetn  an  ein  ^dd^^fle«  9Befen  aU  Seltf^dofet  nnb  (Bebet 
aae4  (Buten  glaubten.  SBenn  ein  neuetet  Seti^^t  (Pond  bei  Sehool- 
er aft  IV,  642  f.)  bie§  in  «btebe  ßettt,  meil  bie  3>a{ota  i^te  ®9ttet 
nut  TahnwiJcan  b.  i.  ^bal  ma4  wakan,  unbegteif(t(^  ifl'',  nennen  unb 
mebet  X&n^  no^  (Bef&nge  ^aben  bie  fic^  auf  ben  gtof  en  (Beift  bejie« 
(en,  fo  liegt  e4  na^e  entmebet  an  einen  3ttt]^itm  be4  9eti(3^tetftattef4 
(U  benfen,  bem  Mrs.  Eastman«  Keatingu.  91.  beflimmt  mtbet« 
fpte<!ben ,  obet  an  eine  fpitete  Stfüdung  be«  teineten  (Blauben4  but^ 
nnteinete  (Slemente,  mel(^e  fc^t  bielfadl^  eingetteten  ^u  fein  fc^eint. 

Z)et  gtof  e  (Beift  ftt^t  an  bet  @pij^e  bet  Ketigion  be4  3nbtoner4, 
abet  ni<^t  im  SRittetpuntte  betfelben.  ^o^  et^aben  äbet  bie  Seit  bit 
»  9cf4<tff«n,  tämmett  et  fic^  menig  obet  ni^t  um  beten  Sauf  no^  um 
ba4  Steiben  bet  IRenft^en ,  nut  feiten  tickten  biefe  i^te  Sitten  an  i^n, 
benn  oui^^  o^ne  biefe  giebt  et  i|mett  aM  flaute ,  unb  nidbt  oft  banfen 
^  i^m  fut  feine  (Baben.  (E4  i^  eine  ungemd^nlitfie,  oiedei^^t  att4  cfrn^ 
li^em  Sinfbig  |tt  etfl&tcnbe  Stfc^einung  ba^  ein  Sltp^cmai^  i^n  am 
9benb  um  Settti^ung  fäi  begangene«  Unreif  tu  bitten  ^egte  (E«ek 


Vn  (|»fit  Mff  d(d  Sogel  unb  fRctif«.  ifQ 

458),  unb  baft  itn  ^otota  dftnd  ^u  t^m  betete  i^n  bor  Sfinbe  ju  be« 
matten  mb  feine  gfamilie  im  9e6)tt^un  {u  ftdrten  (Mra-Bastman). 
Olci^mo^I  ergft^Ien  monnigfaltioe  Sogen  von  einem  olttn  fßtxU^t 
bei  grofm  tteifte«  mit  ben  SRenf^^en ,  beffen  Sc^anpla^  ber  oft  ge« 
nannte  ^feifenfeinbru^  uon  GOteaa  desPrairies  n)Qt,ba<  oemrinfami 
l^iHet^um  mclei  ®iou|«  unb  Wgontinbdifer.  Sei  mand^en  (nupft 
fl<|  baran  bie  &age  ba|  er  fid^  fpöter  Don  ben  SKenfi^cn  nur  juriitf« 
gelogen  iaht,  meii  fie  i^m  nit^t  ge^orfam  waten.  2>ort  bei  bem  ^fei« 
fen{te{nbttt<^  finb  noc^  bie  9u|fpnren  bie  er  §urii(fgeIa|Ten  su  fe^n, 
bcnen  einei  gtof en  SogeM  ä^n1i(^.  «m  ^äuftgften  nämli<^  wirb  ber 
grofe  0ei{t  unter  ber  (Be^olt  eine«  SiiefenbogeU  borgefteHt  ber  mit 
feinen  G^wingen  bäd  SReer  berä^renb  bie  (Erbe  fdl^uf,  feine  klugen  wo« 
reu  geuer,  feine  Slitfe  9(i|$e,  fein  9\Hi\W^^  Bonner  (S^ip)>ewat>, 
Maekenzie;  6iott|r  Prescotl  bei  Sehoolcr.  III,  2S8);  au(|^  bei 
ben  3tDtefen,  ben  ^oni  unb  anberwirt4  ftnben  ^ö)  Spuren  biefet  9uf« 
faffung,  bie  iebo(f^  man^ierlei  aRifberft&nbniffe  eifa(iren  §u  ^aben 
f^eint  (Sehoolcr.  V,  1&7,  de  8met  292,  805).  Sa  bie  6age 
auA  t>on  Mmpfen  be4  grofien  Sogetö  mit  ber  6(|^Iange  (bem  bdfen 
9tincipe)  tn&ffit  weld^e  bie  Sier  be4  SogeU  freffen  Witt,  fo  i{l  ftber 
bie  X^eutung  be4  oben  (p.  66)  angeführten  alten  Sauwerte4  (ein  3n>H« 
fM.  aRit  Sehoolcr.  (I,  32)  babei  an  l>a9  Seltei  unb  tixt  ajiatifi^ 
Inalogieen  )n  benten  liegt  (eine  Seranlaffung  oor.  iDer  gro§e  ®eifl 
ifl  bem  3nbianer  oor  Sdem  ber  Donnerer  —  ba^er  bie  ilobe4fur4^t  be* 
fonber4  bei  (Bewittetn  (Los kiel  49)  — ,  wa4  man  ni<^t  udt^ig  |^at 
mit  Jto^t  (I,  286)  au4  bem  bonnera^nli^en  fterdufA  auffiiegenber 
Solb^fl^ner  ju  ertl&ren,  benn  bad  fd^nette  ^eranjie^en  berOewitter 
legt  biefe4  9)ilb  na(ie  genug,  unb  l&gt  ed  suglet«^  al4  natürlich  erfc^eii 
nen  bai  fein  gew&f^nli4^er  6i^  im  ^immeUraum,  bor  ^IQem  in  ber 
Sonne  gefudjit  wirb,  bie  bei  manctien  Sdltern  gerabe^u  ba4  f  au4  be4 
großen  ®ei{k4  ^ei§t  (Copway  165).  9lu|er  ber  (Behalt  be4  Sogel4 
linbet  fA  bem  großen  (Beifle  fonf)  nur  no(^  bie  Wenfc^engejlaU  bei« 
gelegt  (tt(^cppeW9an4 ,  N.  Ann.  des  y.  1852,  IV,  317;  @au(.  Kea- 
ling  I,2t6),  er  wirb  bi4weilen  al4  «ber  wei§e  9Rann  bon  obtn"  ober 
«ber  gro$«  ^uptling  im  ^immet"  beiei<!^net  (Serg^au«  3eitf(t^r. 
f.  Srbt.  X,  54,  Memoirs  H.  S.  P.  UI,  139).  iDlan  glaubt  oon  x^m 
ba|  er  9i!e4  ^ört  unb  fief^t,  ben  Wenfi^n  ni^t  erf^eint,  aber  gleich« 
wo^l  nt4^t  (örp(rlo4  t{l.    SRag  bieft  bem  9{a(^ben(enben  wiberfpre4^enb 

12* 


ISO  üulM  bet  epnne  unb  bt^  SKanbc«. 

fdl^emcn,  fo  ^ött  e<  bo(^  ouf  bieg  }u  fein,  fobalb  man  glei^  ^<m  3n« 
bianet  feine  Sonfequenjen  {ie^t,  fonbern  einfa^  bobei  flehen  MeiM,  baft 
bei  ^d^^fie  ®ott  überall  gegenm&rtie  iß  unb  ba§  et  einen  Xbxpn  \^ai, 
un«  abet  ft4»  entjiebt,  unb  ba§  jid^  bie  SRenfi^engeflalt  immer  aU  bie 
ndcf^flliegenbe  unb  ertrS^lit^fle  $erfoni1ication  be^felben  barbietet. 

9IU  ^err  M  Scbend  würbe  ber  gro§e  ®eifi  für  man^e  ber  4ott 
be«  Arieoe«  (Jones  I,  44),  meit  allgemeiner  aber  war  er  al<  ^im« 
meUgott  unter  bem  Silbe  ber  @onne  unb  bed  geuet«  bere^rt.  Sou« 
nencultu«  ^errf^te  in  ^oriba  unb  bon  (ier  na(^  ffieflen  bi^  ^u  ben 
9ipad)m ;  bie  Sonne  f(^eint  ^ier  t>ielfa4  an  bie  Siede  M  großen  ®ei« 
ße«  felbfi  getreten  }u  fein,  fie  mtrb  um  Sieg  in  ber  SAIa^t  gebeten, 
i^r  werben  Soblieber  gefungen ,  unb  u^er^aupt  finben  nur  fl((tbarc 
®egen9&nbe  Sere^rung  (Landonniere  8,  99,  Herrera  VII,  1, 
15u.2,6,  ArriciTitalllA  Sufc^mann  1354, p.  300),  W&^renb 
man  t^on  ben  nörbli^eren  Sditern  neuerbingd  be^auf^tet  t^at  ba§  fie 
nur  ben  großen  (Beiß,  nt(bt  finnlit^e  S)inge  anbeteten  (Hnnter  114). 
Sie  Spanier  galten  in  gloriba  für  Sö^ne  ber  Sonne  weil  fte  oiele 
ftrante  bur(f^  Seten  unb  9lnblafen  feilten  (Cabeza  de  V.  535). 
%VL^  ber  Wonb  foQ  bort  Serelirung  gefunben  ^aben  (Garcilasao 
Bist,  de  la  c.  de  la  Fl.  I,  1, 4,  Coreal  I,  32),  Wie  bei  ben  Sct^war)« 
fflgen  (de  Smet  245),  wogegen  ben  Ofagen  bie  Sonne  aU  ber  gro§c 
®ei(l  gilt  ber  ben  SRonb  unb  bie  (Srbe  regiert  (Morse  App.  229),  unb 
bie  Sinebagoe  bem  9Ronbe  ixbtxf^aupt  (einen  6injlu§  auf  ben  Tttn» 
f^ien  )uf<l^reiben  (Schoolcr.  IV,  240),  bie  ^otowatomi  aber  i^n 
für  eine  bdfe  (Bott^eit  (»alten  (Keatingl,  216).  Mt  befannten 
Sdlfer  9merita'4,  fagt  Lafitau  (1, 130),  oere^ren  bie  Sonne;  e« 
gilt  bie§  bi<  gu  ben  ftri^en^Subianern  unb  ben  S<4war)fu|en  im 
Seßen  (^.  lKa^  c,  i,  401,  584,  de  Smet  245)  unb  ben  Ottawa 
unb  jlni^eno  im  9lorben  (Charleyoix  233,  236). 

^aerbing«  tritt  bei  btn  meiflen  ndrbli(6eren  Sdltern  ber  Sonnen» 
cultu4  ni(^t  fo  beutli^^  ^eroor\  aber  er  (eigt  fl<^  mittelbar  in  ber  9f» 
Wahrung  eine«  (eiligen  ^uer4  unb  in  ber  religiifen  Sebeutung  be4 


*  SBa4  3.  9.  SXüIIer  oon  bei  Sermifilftung  eine4  fnbliil^en  Ratui'  unb 
€onn»ncuItu4  mit  einem  n6TbU(^en  €d)amant4mu4  faat,  ifl  adnglid)  grunb' 
lo#.  2)o4  (p.  120  fF.)  über  bie  (hf((einung  be4  großen  9eif!r4  tn  t)eTf^iebenen 
a;4ierae1talten  (^Qatc,  oiefc4  i>ott  bem  über  bie  9)(^f«enopftr  (p.  142  ff.)  SRit* 

Set^eilten  u.%.  benibt  auf  tDligDerjlänbnif,  unb  ed  fe^It  bem  9u(^e  fe^r  an  Kri- 
it  bn  l^ueQen,  wie  {!((  fi^on  ou4  ber  Senu^ung  Don  S oUmer  etgiebt 


(SuUu^  ber  6oRne  unb  hti  gfetter^.  181 

naue^m4,  benn  ^ie  pfeife  i^  no4»  bem  (Btauben  ber  ^utonen  fOtau* 
ban  SRenitari  u.  o.  ein  ®ef4^ent  bec  6oiine  unb  wirb,  »ie  aud^  (ei 
bcn  fflblic^ett  Söltern  gefAtel^t,  mit  aufw&rt«  gemenbetem  Oeftcfete  nad^ 
biefet,  na4^  ber  Srbe  unb  na^  ben  uier  ffieltgegenben  (^in  geraud^t 
(Lafitau  II,  134 ff.,  314ff.,  Bartram,  Lettres  ^dif.  I,  763,  Nut- 
tall  274,  Keating  1,408,  Mackenzie  u.a.);  fieging  inbetSet' 
fammlung  flet«  red^t«  ^erum«  toit  e4  ^ei§t,  bem  Saufe  ber  Sonne  fol' 
genb  (Perrin  du  Lac  I,  179).  3)ie  ^Auptlinge  Itt  Snbianer  an 
ber  ^utfon4bai  raui^ten  breimal  ber  aufge^enben  @onne  )u  unb  re^e* 
ten  fte  e^rfurc^MooQ  babei  an,  au4^  i^rem  perfdnli^ien  ®4u^gott  unb 
felb^  ben  gtanjofen  rau^^ten  fie  )u  aU  S^renbejeigung  (La  Pöthe- 
rie  I,  121, 181,  II,  106).  3>ie  Ofagen  mel4^e  eine  Samentation,  mo^t 
aU  Gebet ,  beim  Aufgang  ber  €onne  fprad^en ,  leiteten  iebe  i^rer  Un^ 
terne^mungen  mit  bem  Mau<^en  einer  pfeife  ein,  ba4  fie  mit  ben  Wqx* 
ten  begleiteten:  „(Brofier  Oeifl,  laffe  bi^^  f^erab  mit  mir  &u  rauct^en  dl« 
^reunb !  geuer  unb  Srbe  rauchet  mit  mir  unb  belfet  mir  meine  geinbe 
{u  Q)runbe  richten!  9Ketne  ^unbe  unb  $ferbe  (unter  biefen  finb  nad^ 
$r oft  (487)  oietteic^t  bie  Wiener  {u  oerflr^en)  raui^et  autd  n^i^  mi^-' 
(Nttttall  95).  Sei  ben  Srotefen  »ie  bei  ben  Wgontin  mar  M^Mou* 
4en  eine  reltgidfe  Zeremonie  (Morgan  164,  Lettre«  6dif.  I,  646). 
Die  @iou|  nannten  fid^  felbfl  ba4  Solt  ber  fieben  Stat^lfeuer,  ber  Käme 
j^^otomatomi"  bebeutet  «^mir  mad^en  geuer'  (Keating  I,  89),  unb 
mie  bie  Oiibmai^  unterhielten  auc(^  diele  anbere  Sdlter  befl&nbig  ein 
t^eilige«  geuer  aU  Symbol  i^rer  Wationaiit&t  (Schoolcr.  U,  188). 
S)en  Kamen  ber  S^^erotee  leitet  Adair  oon  cheera  ^8euer'  ab,  diel« 
leicht  ba4felbe  ffiort  mel^^ei  LawBon  (211)  al4  ben  Komen  be4  gu« 
ten  Oeifted  in  9lorb  Carolina  Quera  ftt^reibt.  9efonber4  ober  tritt  ber 
Seuercultu«  bei  bem  gefe  ber  er^en  ^ü^U  beroor,  ba4  bie  Creet  unb 
Kat^ej  mie  bie  Sirginier  unb  ftntfteno  in  ft^nlic^er  9Beife  begingen: 
bie  ^ftufer  mürben  gereinigt,  aOe«  alte  geuer  au4geI5ft(|t,  nac^  brei« 
t&gigem  ga^en  eine  allgemeine  Smne^ie  ert^eilt  unb  enbU(b  ba4  neue 
geuer  ange^ünbet  6o  befi^reibt  e«  Bartram  bei  ben  Sreet.  2)a<' 
i&anje  entfprid^t  im  ISefcntli^en  einem  geße  ber  9Re;icaner  (oergl. 
Squier,  Seipen t  symbol  112  ff.  oon  ber  ^eitigteit  M  9euer4 
Bckoolcr.  V,  68ff.).  9tacb  bem  Olauben  ber  (l(»i(fafato«$riefter  Ü/t 
ber  f^ii^fit  gute  Hott  auf  Srben  in  bem  reinen  (eiligen  %tvitx  gegen» 
mftrtig  wie  er  au4  im  Fimmel  in  ber  Oe^alt  eine4  feinen  Bfeuerwefenl 


183  ^<  bdfc  Vttncip  aii  6<!^Ian0e  unb  ®afTer0ott. 

Ubi  (Adair  92).  3u  teil  i^efäiij^e»  t>tt  $ro^^eten  bet  Wgonttn  ifl 
eine  Sere^cung  bed  gro§cn  (Beififd  untet  bem  Silbe  ber  Sonne,  bur^ 
ba«  er  oft  bargefieat  »irb,  beutli(^  gu  ertennen  (Scboolcr.  1,  399). 
Die  $oton?atomt  fliegen  M«R>eiIen  bei  Sonnenaufgang  auf  Ott  ^fitte 
hinauf  unb  btad^ten  i^re  ftnice  beugcnb  ber  Sonne  ein  Ot^fer  oon 
SRaiebrei  bar  (Journal  ^tranger  1762  Mai  p.  7). 

(S<  gilt  bem  Snbianer  aU  eine  Orunbmabr^eit  ba^  9dfe<  ttiifet 
Don  (gutem  fommen  fann  nocti  ®ute«  t)on  Sofern  (^ecfemelbec): 
.ber  gütige  ^immeUgott,  ba«  belebenbe  $rinci<)  ber  sRatur,  bie  wo^l* 
tb&tige  SRa^^t  ber  Sonne  unb  be<  geuerd  \^m^6^i  ni(^t  aQein  in  bei 
9Belt;  neben  i^m  {lebt  ber  böfe  (Seift,  »eld^er  im  (Begenfa|$  {um  aber« 
irbifcben  (Sötte  aU  unterirbifcbe«  SBefen,  ai<  iBaffergott.  im  (Begenfa| 
{um  Sogel  aU  triecbenbc  Schlange  bargeßcflt  gu  werben  pflegt  (Cop- 
way  184);  bieg  ifl  —  fo  ^drte  f^on  Winslow  bei  SRaffafoit 
(Young  a,  855)  —  bie  geh)0^nli$e  gorm  unter  n>e((ber  Hobbamock 
(aucb  Abamocho,  Chepian,  Hutchiuaon  421)  erfcbeint,  bO(b  nimmt 
er  aucb  anbere  Xt)ierge{laUcn  an  unb  f^eint  OQr{ug<n)eife  an  gemiffen 
un()cimli$en  Orten  gegenntartig  ^u  fein:  eine  naturlicbe  golge  M 
Umflanbr«  bas  bad  Uebel  unb  Unglücf  an  ben  Wenfcben  fo  Diel  gc^ 
maltiger  bcrantritt,  auf  i^n  einen  fo  i>icl  flärCeren  (Sinbrucf  ma4^t  unb 
in  fo  bieten  oerfct^iebenen  formen  fic^  i^m  entgegenfteUt,  ma(»renb  er 
ba«(Sutc  unbäSo^Itbuenbegleic^müt^iger  unb  gieicbgältiger  (einnimmt, 
hiermit  fle^t  roeiter  in  93erbinbung  bag  man  [xdf  feinem  S)ien9e  meifl 
oiel  eifriger  loibmet  <xU  bem  bed  großen  (Seiflee  ober  ibn  fogar  aQein 
berebrt  unb  gu  t?crfö()nen  beflrcbt  ifl,  ba  man  obnebin  oon  bem  guten 
(Scifle  ni^t«  $u  fürcbten  bat  (Memoirs  H.  S.  P.  III,  139,  School- 
craft  VI,  129,  Strachey  82  u.  a.).  Sr  erhielt  Oefcbcnteunb  Opfer, 
^u  ibni  betete  man  bauptfäd)licb,  um  ben  'Jludbrüdbeu  feiner  Sod^eit 
^uoor^ufommcn  ober  fte  ju  bcfcbmicbtigen. 

Sioat  ntirb  oerftcbert  H^  (Sin^elne  an  bie  ^liflen^  eined  ftöfen 
(Seifle^  nicbt  glaubten  unb  ba^  man  ibm  geringere  ^la^bt  iujufc^rei' 
ben  pflegte  aU  bem  guten  (Seifte  (H unter  218,  215),  im  (Sanjen 
aber  läßt  ficb  bie  ^^Innobnie  jener  ^upticitöt  ber  ^rincipien  aU  ber  oB« 
gemeinne  unb  am  beflimmteflen  ausgeprägte  3ug  in  ber  {Religion  ber 
änbioncr  bc^eicbnen  (Schoolcr.  III,  60,  Keating  I,  408,  Law- 
son  21 1  u.  a.);  neueren  unb  (b"flii<^(n  Urfprunged  (mie  im  Joama! 
^traDgcr  1762  Mai  p.  33  augegeben  mirb)  ifl  fie  gemig  ni^^t.    Sri 


Um  3trfefin  tceten  Ux  gute  unb  Ui  Mfe  9ti%  Hawenn^yn  ttnb  Ha^ 
aegofil6geh  (Klanediiut,  Sehoolcr.  V,  156)  aU  StDiCiittg^rflbct 
auf,  bie  gleid^en  X^fU.(^Q^ii  an  ttt  S^dpfung  bet  !BeU  (Morf^an 
156»  Cttsic  bei  SchooUr.  Y,  632),  mo^tenb  (on^  bec  ctflerealUin 
oU  (6d)ip^tx  uab  $en  bt^  Seben«  gilt  unb  ber  anbete  i^m  entfd^ieben 
untecgeorbnet  mitb.  3enec  noot^nt  na(^  bem  Glauben  ber  (Sxttt  in 
einer  9lrt  oon  $arabie4,  biefer  in  einem  unglütflic^  bornenti0aen 
&inbe  (Swan  bei  Bcboolcr.  V,  269).  9lbmei(i^enb  bott  ber  q/h 
md^lic^en  ^luffaffung  fct^eint  tt  nur  hai  bie  nörbli^^en  tEUgontinoU' 
(er  ba^  gute  unb  bdfe  ^rincip  au4  aU  ®onne  unb  SR^nb  benanntei 
(lia  Potherie  1,  121);  man  borf  bieg  n&mlict^  ntcS^t  im  etgentU^K« 
6inne  berfle^en :  ^@onne  unb  ORenb"  beteii^nen  na4^  einer  gemd^n* 
U(^en  ^u«bruc(«meife  ber  S^bianet  jivei  (Begenjiinbe  ober  (Erft^inun« 
gen  über^aut^t  bie  einanber  pH  begleiten  ober  einanber  regelmftftig 
folgen.  Sine  mirtlic^e  Umtef^rung  be«  Ser^^AUnife«,  bie  fonjl  nirgenbi 
oor^utommen  fd^etnt,  liegt  in  ber  oon  einem  '4ttiooinbaron  (lätiron' 
ba(f?j  ^erru^renben  tteberlieferung  ber  ^uronen,  bat  ber  tteltf4A)>fer 
Yoseaba  eine  (Bro|mutter  Ataenrnq  l^obe  unb  ba|  biefe  ba«  bdfe,  iencr 
bad  gute  $rin€ip  fei  (Sagard  228).  9m  oerbreitctjlen  ifl  bei  il^nen 
ber  ®laube  an  bie  Oki,  mie  bie  ^Igontin«  {uglei^  bie  ^A^eren  tteifler 
unb  i^re  d^uberirite  nennen  (Cbamplain  I,  296);  unb  mit  benu 
felben  Störte  Okee  ober  Okeus  »urbe  in  alter  3^it  au4^  in  Sirginiin 
ber  U\t  (Beifl  benannt  (Strachey  82,  Sehoolcr.  YI,  129). 

3>ie  @4^^fungdfagfn  ber  änbianer  ergeben  fi^  in  ber  Slb^taction 
oon  bem  finnlit^  Siirtiic^en  ni^t  ^5(^er  ato  biA  ba^in ,  baf  ut\pxünq* 
\U9  auger  bem  großen  (Beijle  nur  ^mmel  unb  fflaffer  mar :  nur  bie 
^immeMtdr)>er  unb  bie  (Erbe  werben  gefc^affen  unb  le|tere  mit  leben* 
ben  ffiefen  beoöltert,  oft  fnb  ouA  folct^e  fcf^on  oot^ben  unb  ber 
f^affenbe  Oott  erfc^eint  bann  iugleti^  aU  ber  erfle  9Reaf^.  3a  H 
toerben  ftin^elbinge  bidmeilen  gerabe|u  für  ungefc^affen  erflart,  ^ä).ber 
milbe  SUtd  oon  ben  @iou{:  fie  fagen  er  fei  oon  felb^  getommen 
(Bcbooler.  II,  197).    ffiir  treuen  einige  biefer  @agen  mit. 

%M,  eria^len  bie  (K^i)>;pema9»  mar  urf^rünglict^  SBaffer.  Siesta 
i^\tl$  ben  SMber  unlertau^en  um  ein  menig  Srbe  ^aaufju^olen ,  aber 
biefec  oermo4^te  ed  ni^t.  ^r  auAgefenbeten  SRofct^utfrotte  gelang  eg 
beffer,  bo^  nur  ua4i  mel^rfo^^er  oergebli«!^  'Anftrengung.  SBielta 
nal^m  ^ie  ftrbe  unb  blie#  barauf ,  ba  mürbe  fie  gr5|er.   2>arauf  Utf 


184  e^dpfun^lfa^en. 

er  ^en  Stäben  um  fie  herumfliegen,  boc^  btefer  fe^rte  f(^nea  sutfid,  Mc 
(&xU  war  no(^  ^u  Hein:  SSiedta  fu^r  tarier  fort  )u  blafen  bU  fie  grof 
genug  mürbe  (de  Smet  281 ,  La  Potherie  II,  5{f.).  Wtt  gerim 
gen  SKobiftcationen  unD  Bufät^en  ftnbet  ft(b  biefe  (Befd^ic^te  bei  bei 
Ottama,  meldl^e  THä^abou ,  ben  ®tammoater  i^rer  Sanbe  be4  großen 
^Qfen,  an  bie  6tette  bc«  Siedfa  fe^en  (Lettre«  edif.  I,  679),  bei  ben 
SRenitari  ($r.  Ma;.  c,  II,  221),  im  Seften  bei  ben  Xatbali  (Morse 
App.  345  na^  Harmon),  beren  religidfe  SorßeUungen  ttberbau|rt 
nur  febr  untlar  unb  fcbmacb  ftnb,  unb  felbfi  bie  (Srj&blung  ber  Itna 
unb  üenaier,  melcbe  bie  SBelt  unb  ben  Wenfc^en  t>om  9taben  crfc^affieii 
merben  l&§t,  ber  bie  Elemente  eine4  nacb  bem  anberen  entwenbete, 
f(beint  nur  eine  ^bf(bmä(bung  ber  CbiPP^n^Q^'^oge  gu  fein  (SBran* 
gell  100 {f.).  3n  ber  (odmogonifcben  SNi^t^e  ber  3to(efen  fpidt  l^avs^U 
fd(bli(b  bie  6(f^ilbfröte  eine  gro§e  KoQe,  bie  f(bon  Dor  ber  Srbe  cit^irte 
unb  auf  beren  Kücfcn  biefe^aU  eine  gro§e  3nfel  rupfte  unb  immerfort 
mucb«  (Lafitau  I,  94,  Cusic  bei  Schoolcr.  V,  155,  632,  VI, 
166).  6ie  felbft  glauben  au«  ber  6rbe  b^raufgetommen ,  oon  ber 
ürbe  geboren  ju  fein,  eine  meit  Derbreitete  ^njicbt  ber  Snbianer,  bie 
in  Dielen  'Hbdnberungen  mieberfebrt  unb  mit  mel(bcr  e«  mabrfc^ein« 
li^  ^ufammenbängt,  buB  ne  ftch  immer  auf  ein  menig  9{afen  ober  einen 
iBaumjmeig,  nie  auf  bie  nacfte  6rbe  nieberfe|)en  (Tanne r  I,  260), 
ba  fie  in  biefer  ibre  gemeinfameü){utter  oerebren.  SDabin  gebort  bie  Sage 
ber  ä){anban  bOB  ibr  ^^olt  Dor  Seiten  unter  ber  (£rbe  lebte ,  n>o  nur 
eine  9tebe  bie  ibre  lEBurjeln  binunterflrecfte  etma«  Si(bt  einfallen  lie§. 
einige  ber  itübnften  ertlettertcn  Tte.  fanben  auf  ber  Obermelt  Süffel 
unb  grücbte  in  Wenge  oor,  pfluctten  Srauben  unb  bra(bten  fie  tbren 
Senoanbten  binunter  bie  nun  fdmmtlid)  ben  Serfu(b  nacbmacben  mofl« 
ten.  (&«  gef(bab;  aU  aber  bie  ^älfte  be«  '2^olfe«  oben  mar,  bradS»  bie 
9)eb(  unter  ber  ^a^  eine«  bieten  S^eibe«  unb  entzog  ben  Seuten  unter 
bfr  Srbe  afle«  £i(^t  oon  oben  unb  alle  Hoffnung  iemaU  binauf^n« 
foinmen  (Lewis  et  Cl.  I,  138,  $r.  aWa  j.  IL  160,  nebji  einer  an« 
^^ren  Sage  ebenb.  152).  Gine  blo^e  ißariation  ber  oor^ebenben  9xß 
/^^lung  fcbcint  bie  ber  92aoaiod  ju  fein,  baä  fie  nur  mit  ^ülfe  be« 
SE^afcbb&r«  unb  einer  9taupe  melcbe  Söiber  in  bie  Srbe  bobrten  WVl 
*  Jetten  b««ffi'fHegen  feien  (Schoolcr.  IV,  89,  anber«  »irb  btefi 
«nb.  2 IS  erj&t^lt).  £a^in  gebort  aucb  bie  ftd^  öfter«  ftnbenbe  In« 
fibe  bol  bie  er^en  aRcnfd)cn  au«  einer  geifenbbble  gefommen  feien 


(Bunter  29).  9tod^  Ux  Gage  Ux  e^toatiffife  tarnen  bie  St&nnet 
au4  bem  6ee  bet  SRdnner,  bte  9Bei6er  au4  Um  ber  ffleiber ;  eine  ®ott« 
^t  lehrte  jenen  bie  Sagb,  biefen  bie  ^fiu«fi(^n  ®ef<^afte,  führte  beibe 
lufammen  unb  Iie§  fie  einanber  fetetü^  t)erfpre<^en  iene  S^eiluno  bet 
%xbtH  ftteng  ju  beobad^ten  (de  Smet  118).  Son  ben  beiben  6t&m* 
tnen  bet  aRUmi  mifl  bet  eine  au«  bem  Sßajfer,  bet  anbete  ou4  bet  tStbe 
gefomtnen  fein  (Keating  I,  104). 

6o  bef^t&ntt  fi^  (äuftg  bie  Sd)bp^m^9%t^^id)U  bet  3nbianet 
auf  eineiSti&^fting  Don  bet^ntfle^ung  be<9)tenf(^en,  unb  fafi  nitgenb« 
{eigt  fie  eine  <&put  tiefeten  9?a(bbenf^n«,  fonbetn  ^at  meifl  ben  C^a' 
tattn  einet  ®efc^i4lte  loie  fie  ein  mäßiget  fto^f  ^ut  Untet^altung  unb 
SelufMgung  etfinnt.  6o  ttxJ^ilt  ed  fid^^  in  bet  S^at  t>ie(fa({i  bamit, 
man  fc^eint  biefen  S)ingen  nut  feiten  eine  gto§e  SBi^ltigfeit  bei^u« 
legen,  toie  ftt^  au4^  batan  beft&tigt,  ba§  biefe  Xtabitionen  oft  tnnet« 
^alb  betffelben  Solted  mit  oielen  Setänbetuft^en  ootgettagcn  »etbeti. 
Sie  ffiinebagoe  et{ft^len :  bet  gto§e  ®eifl  mat  juetfi  aüein.  9x  fi^uf 
biet  Slftnnet  unb  ein  ffieib;  jene  finb  bie  üiet  SBinbe,  biefe«  bie  (Stbe. 
Um  bie  fettete  gu  befefligen  fteQte  et  fie  auf  ben  Mäcten  t>on  »iet 
SanM^ieten,  üiet  Gelangen  unb  gule^t  auf  ben  be«  Süffel«.  (Enbli^ 
bitbete  et  au(^  au«  Z(»eilen  feine«  eigenen  Seibe«  einen  Wann  unb  ein 
SBeib.  %uä)  bet  bdfe  ®eifi  oetfu^te  ftd^^  im  Sd^iaffen.  S)a«  (Einzelne 
bitb  t)on  Setf^^iebenen  oetf^^ieben  etgi^lt  (Fletcher  bei  School- 
erafl  IV,  229).  3)en  S^atattet  einet  mfi§tgen  unb  na^  unfeten  9e« 
griffen  ftiüolen  (Stflubung  ^at  au(^  bie  @age  bet  Kotbiubianet  bei 
Hearne  (281):  ein  ®eib  ba«  mit  einem  ja^men  ^unbe  lebte  meldtet 
fi<4  S^itmeife  in  einen  fi^dnen  jungen  SRaun  oetwanbelte«  mutbe  bie 
SKuttet  be«  9Renfd^engefdSiIe<^te«.  Sinft  etfdS^ien  bei  i^nen  ein  Stiefe 
beffen  ^aupt  bi«  in  bie  ffiolten  teilte,  jeic^nete  bie  Seen  unb  glAffe 
mit  einem  6tO(te  auf  bie  (Etbe  unb  fflate  fie  mit  ffiaffet ,  ben  ^unb 
obet  jetrif  et  in@tfl(fe  unb  t>etmanbefte  biefe  in  DietffiitgeS^^iete^^if^e 
unb  Sdgel.  Diefe  gabeln,  bie  fut  ^69  fo  bebeutung«(o«  unb  nut  in» 
fofetn  ittteteffant  finb,  al«  fie  bie  Snbianet  felbfl  d^^atattetifiten,  fnben 
fi4l  ^Aufig  oetmif^t  mit  Stja^lungen  uon  9Kefent(^ieten ,  mel^e  oon . 
ben  ^tten  bet  Sotgeit  betdmt>ft  unb  bettiigt  mutben,  unb  mit  glut^' 
fagen  bet  oetfd^ieben^en  9tt,  bie  fid^  bei  Rouge mont  (Le  penple 
primitif  543  ff.)  gefammelt  finben. 

mt  Siele«  Don  biefen  leiteten  auf  bie  Seiten  bet  aRifftondte  ju« 


196  Seimifi^und  (^itfUiiber  (Elemente. 

tud^ufü^cen  \%  tann  man  oft  taiun  iu  entfi(|^eib(a  magcn;  ^a  inbefcB 
bie  SemegU^^teit  unb  9kT&nbecli<^teit  ber  Codmogonif^^en  SR^t^^en 
fl4^,  tro^  ber  aUgimciti  fefiji^^enbcn  f^tfyu  Dom  guten  unb  böfen  ttei^, 
iiemiid^  gcog  {eigt ,  unb  bei  Ginftug  bec  mofatfd^n  @(tid|>fungAge» 
fd^ii^te  auf  ienc  in  mc^cecen  gätten  gan^  unoectcnnbar  ^noottritt 
(fto^l  I,  264,  GreggU,  176),  iß  man  bere^tigt  ben  %nt^tx\  ber 
SD^tfjlünäre  ^iemHc^  ^0(^  an^uf erlagen.  @o  ^ei§t  ed ).  9.  bei  ben  &tcet 
tai  loatirenb  btc  großen  glut^  {mei  Zauben  au^gefenbet  mucben  bie 
iuerjl  tiüi  bie  6;aemente  hU  IRegenmurme«,  jum  imeiten  SRale  aui« 
gef<^i(ft  aber  einen  (Stad^alm  fanben  unb  ba^  batauf  ta^  9Ba{fec  flct 
unb  bae  fianb  erf(^ien  (Schoolcr.  1,  266).  S>ie  ^otomatomi  et« 
i&(^len  hai  bec  grofe  ®ei{l  pueril  jmei  Scanner  au^  (&cbe  unb  in>ei 
9Beibec  aud  ttn  Stippen  jiener  biibete  (Morse  App.  138)«  mobei  ^<^ 
bie  3n)ei(^eit  fei^r  natürlich  bacaud  ecCl&rt ,  bag  ber  Snbianet  bem  tfh 
t^en  unb  meinen  SKenfct^en  ßetd  oecfc^iebenen  Urfprung  iu^uf^^ieiben 
geneigt  ifl:  ber  gtoge  @eiß  felbß  ^at  nad^  feiner  ^nfi^t  bieKoUen  an 
jie  oert^eiit,  bem  einen  Itunjte  unb  jlenntnif[e,  bem  anbern  nur  So* 
gen  unb  $fei(  unb  ben  treuen^unb  ^um  Begleiter  gegeben  (Kea- 
ting  I,  231).  2)emgemat  barf  au(^  ber  glut(^fage  ber  $otomatomi, 
obgleich  {te  na4)  3nbianerbegriffen  umgearbeitet  t{l,  ein  mofaif((^c( 
Urfprung  ^ugefc^cieben  mtrben;  de  Smet  (280)  er^a^lt  fte  fo.  %l^ 
Ux  gco|e  (Beiß  bie  (Sibe  aud  ber  S^ut^  mieber  ^eroorgeiogen  ^ttc, 
f4iuf  er  einen  jungen  SRann  unb  gab  i^m  eine  &(^meßer.  Sinem 
Xcaume  gema|  iDurbe  biefer  bon  fünf  jungen  Seuten  befuc^t  bem  Za^ 
hat,  ber  (Zitrone,  ber  SBaffermelone,  ber  9)o^ne  unb  bem  SRaid.  2)ie 
oier  ec(ien  jlacben  balb  bor  Aummer  unb  mürben  begtaben,  ber  fünfte 
aber  ^eirat^ete  bie  ©djimefier  jene«  erflen  Wenf^^en  unb  bon  i^m  {iam* 
men  atte  3nbianer  ab.  SReiji  ecß  in  ^nfnupfung  an  bie  glut^fagen 
unb  ben  Untergang  bed  SRenf^engef^^lecfite^  ftnbet  fi<^  au<^  oon  einer 
^meiten  @(^dpfung  bed  SKenfc^en  gefprod^en  (3oma,  Schoolcr.  III, 
263),  bo(^  fanb  R.  Williams  eine  folc^e  @age  o(^ne  Se^ie^ung  auf 
jene  bei  ben  Ranaganfet.  Sie  ^pa<^en  erj&l^len  oon  einer  gvo|en 
glut^  bie  in  golge  ber  e^te^tigf eit  ber  SRenf^^en  ^ereingebro^K«  f<<# 
unb  oon  bec  ®cünbung  eine«  gco|en  mqpicanif^en  Sitiö^U  buc^ 
aXontejuma  unmitteibac  na^  berfeiben  (Schoolcr.  V,  688).  Saft 
beibe  eingaben  au«I&nbif4^en  unb  bie  erße  (^cißU^en  ttrfpcunge«  i% 
l&|t  fld^  ferner  beikoeifeln.    2>a«  SRertmurbigße  biefer  %tt  iß  ba4 


Okofe  Stonniofaftigteit  bei  reftgidfen  Vnfi^ten.  187 

gro^e  ^  bet  %iä^t  bei  ben  Wanban,  bad  feiger  an<4  bte  Miccari  ^at* 
ten  (9r.  SRa|.  c,  II,  243, 172,  658).  a>ie  babei  gebrau^Ui^en  Unit 
in  tnannigfaltigfii  Zt^ieroertleibiingcn ,  bie  langen  fja^tn  unb  Autetfl 
{<^met|^aften  9if  ungen  ftnb  {n^ar  &i^t  inbianif(^,  mit  biefeit  abef  ifl 
bie  3)arßeflung  ber  %x6^t  9toa(^  unb  bet  biblifc^en  Oefctii^te  t>on  btt 
efinbfittt^  Derbunben,  beren  (Sinjelnbeiten  fo  benimmt  feßge^alten 
»erben,  bog  jicb  an  feinen  anbetn  Ucfprung  al^  Un  x>on  cbriflli^en 
SRiffion&fen  benten  l&tt.  (Sinen  t)oatommen  ft(t^ein  3inger}etg  in  bte« 
(er  Xi^tung  giebt  ber  Umflanb,  ba§  ed  nai^  Gatiin^s  9tt\d)t  aber 
jene^  ge^  ein  weiset  9Renf(^  toat,  ber  oQein  au4  ber  großen  9lut( 
(id^  rettete.  %ße  glutbfagen  ber  Snbianer  o^ne  Unterfdbi^b  aui  ber« 
felben  Quefle  abzuleiten  mürbe  ßtib  burcb  ni(f^t4  rechtfertigen  lofm, 
bagegen  teicbt  bad  Sor^e^^enbe  (u  bem  Stmeife  ^in ,  ba|  in  folgen 
Zrabitioiitn  nobl  einige  oemirrte  ttemini^cenjen  au«  neuerer  Seit, 
^iftxU^  aber  feine  Erinnerungen  an  bie  Urgefc^^ic^te  be«  SKenfc^enge« 
fc^leit^ted  entbalten  |inb. 

S)ag  eine  Sufna(^me  frember  Slemente  in  bie  m^t^ologif^^en  Sor« 
^Düngen  ber  Snbianer  in  großer  ^u«be(»nung  unb  obne  er^eblii^e 
&^mterigteiten  ^attgefunben  (^ot,  mirb  oor  Sdern  barau^  oer^inbli^, 
bat  bie  Bauber&rite  unb  ffiunbert^äter  burc^^  bie  Serbreitung  unb 
t^dlmeife  Crfiiibung  tb^ri^^ter  ®ef4i^en  bie  fte  in  ifyxtt  2kifc  auf« 
yu(^en ,  fht4  bemäbt  finb  xi^x  eigene«  ftnfe^en  ^u  (»eben  unb  ^u  fiü|en, 
»o^renb  bem3nbianer,  bem  fcbon  bie  gute  @itte  ben  Siberft^rucb 
oerbietet ,  feine  3nbifferent  unb  geifUge  $r&gbeit  ba<  (Slauben  n&^er 
legt  aU  ba«  3wtfeln..  99ejlimmt  i^n  biefe  ^u  einer  allgemeinen  Xole« 
ran)  bie  aUerbingd  nicbt  t>iel  mertb  i{t,  fo  oerfiebt  {i^  bie  grobe  SieW 
geßoltigfeit  ber  reltgidfen  flnflc^ten  a\x^  barum  fär  ibn  oon  felb^, 
mei(  ein  ieber  bie  DOttjle  t>erfdnli(be  ttnab^&ngigfeit  für  fein  S)enten 
tutb  ^nbetn  in  Anfi^ru^  }tt  nehmen  unb  9lnbern  iuiuge|ie^en  bereit 
ift  8>a^r  fann  e4  nid^t  befremben  bat  namcntlicb  ber  (Blaube  an 
ttitergeorbnete  OeijUr  unb  an  ein  anberel  Seben  inbioibuefl  \tfyx  Der« 
f^ieben  ift  (Hunter  219),  ba(  bei  ben  Korbinbianern  ieber  ^anbt* 
set  onbere  ®etfier  citirt  unb  ber  91berglaubt  ber  Sinielnen  ni4^t  bei« 
fclbe  ifl  (H«arae  284),  bab  bie  3rptefen  erft  bon  ben  SMtern  bie  (ie 
belegten .  eine  grobe  SRenge  oon  Aberglauben  angenommen  ^aben 
(La  Potborielll,  8).  Sie  ber  3nbianer  Aber  «nberiglduMge 
bentt,  ge^t  beutlii^  au«  ber  Antwort  ber  Sreet«^&tt|>tiinge  ^oor»  bie 


198  Serfc^me()un0  bed  gcoicn  iBtiftti  mit  niebeten  (^dtttcn. 

in  (Snglanb  nac^  ber  Keltgton  i^rc4  Sanbe«  gefragt  »utben :  eine  ^cic> 
f(^enbe  SteUgion,  fogten  fte,  gebe  e«  bei  i^nen  nii^t,  unb  (te  b&d^tm 
bQ§  in  3>ingen,  über  bie  ^ur  Uebeteinßimmung  §u  tommen  hod^  ni4^t 
mb^liäf  märe,  bad  9e|ie  fei  „einen  ieben  feinen  l^a^n  auf  feine  eigene 
ffleife  rubern  jn  laffen.* 

ffi&^renb  nai^  ber  älteren  unb  reineren  9nfid^t  ber  gro§e  Oeifl 
ber  S^dpfer  ber  SBelt  unb  bed  SRenfc^en  ift  —  nac^  ber  6age  bec 
@iou|  am  oberen  IRiffouri  bilbete  er  biefen  au4  bem  rotten  pfeifen* 
fein  (Gatlin)  —  r  ^at  man  fpdter  ben  großen  (Seif,  ben  man  f{c( 
oft  felbfl  in  URenfd^engefialt  ba^^te,  bi^meilen  mit  bem  erfen  SRenfd^en 
ober  mit  bem  fiuUur^erod  Derf<^moI^en ,  meld^er  oon  ben  Stomme^* 
fagen  aU  ber  groge  Se^rer  unb  2Bo(»lt^ter  bed  SRenfct^engefd^te^M 
be^eic^net  mürbe.  Sine  folc^e  Serf^mel^ung  i{i  ^auptfftd^Ui^  einge« 
treten  in  fRüdfid^t  be4  Stamm^erod  ber  Slgontin,  Menabozho  (Uena» 
bo\49\i,  Nanaboojoo),  „bei  Steffen  be6  WenfdSiengef(|(e(^t4'',  berbolb 
aU  Vermittler  {mifc^en  ben  Wenfc^en  unb  bem  grofen  (Seife,  aU 
Sertilger  ber  f^^&bli^en  S^^iere,  aU  Schöpfer  aae4  beffen  mad  bem 
9Renf(^en  uu|$U(^  if ,  oere^rt  mirb,  obmo^l  man  aud^  oon  i^m  ergfit^tt 
baf  er  ftc^  gegen  ben  grogen  (Seift  einft  felbfl  einmal  aufgelehnt  ^abe 
(de  Smet  280 ff.,  Tanner  II,  99),  batb  au<^  aU  Stammbater  aOet 
SRenfd^en  gilt  unb  {ugleicb  feinem  Dramen  gemäg  —  Menabozhoo 
^eiit  ^ber  bie  dxU  gema<^t  f^at"  —  aU  ^meiter  @<^dpfer  ber  ffiett 
erf^eint,  ua^bem  biefe  burcf^  bdfe  (Betfler  jerftdrt  morben  mar 
(Sehoolcr.  V,  418 f.).  3n  ber  großen  Stenge  belufligenber  2egen# 
ben  meldl^e  bie  Ojibma^  oon  i^m  ^aben  (Scheeler.  A.R.)  treteii 
Ott  i(^m  n&(^f  ber  B^^ubermacf^t  mit  ber  er  autfgerufiet  ift,  ^raf^lerei 
unb  ^rglifi  aU  ^auptjüge  (»eroor,  obmo^l  er  tro^  feiner  St&np  ni^t 
feiten  ^inter'4  Sid^t  geführt  mirb  9iae  ^enntniffe  unb  (Sefi^icfli^^tetten 
ber  3nbianer  fammen  oon  i^m:  er  ^at  fie  bie  3agb  unb  ^\\d9tui,  ben 
Sau  ber  ftäf^ne,  bie  (Seminnung  bed  Butfer«,  ba4  Walen  be<  (Seft^ted 
unb  bad  Xabatraud^en  gelehrt.  ®ein  £ieblingdaufent(»alt  finb  bie 
Spoftel'Snfeln  im  mefU<^cn  Steile  bed  Oberen  @ee'4  (fto^l  I,  4, 
U,  266).  64ieint  er  bemnac^  bom  gro§en  (Seife  aU  irbifd^er  ^alb« 
gott  urfprünglict^  oerfct^ieben ,  fo  tommt  bo((^  bie  Serme^felung  mit 
biefem  befonber^  audj^  barin  )u  Zage,  bai  ber  641angentdnig  ober 
Soffergott;  ber  bdfe  (Seif,  a\i  fein  gef^morener  geinb  auftritt,  unb 
ba^  er  oon  le|terem  mü  9Baf{ierf  ut^eit  oerfolgt.  f  4  ebenfo  mie  anberc 


Gagen  Dom  großen  9t\^t  txi&J)Ux\,  ber  9Rof4tt<tatte  bebiente  um  fi(| 
au«  ber  Ziefe  einigt  6anbfömei  heraufholen  )u  laffen*  unb  bie  Grbe 
au«  i^nen  neu  p  fd^afen  (fto^f  I,  321). 

3>er  Sultur^eto«  ber  Srotefen,  Thannawage,  Tarenyawago,  jpi* 
ter  Hiawatha  genannt,  i{l  oon  me^r  menf(^U(^em  C^arafter.  üt 
Mmj^ft  in  ber  Urzeit  mit  Sliefen  unb  Ungeheuern  unb  ^ftet  ben  9unb 
ber  fünf  Sdifer;  mit  bem  großen  ®ei^  felbfl  f(|eint  man  i^n  nic^t 
oerf(^molien  ^u  ^aben  (Schooler.  7,  157).  3n  ft^nlic^er  Seife 
toirb  ton  ben  SRanban  ber  erfe  SRenfd^  a\i  ^ero«  oere^rt  ($r .  SRai. 
c,  II,  149).  2>te  Sogen  ber  (Eingeborenen  oon  V^nnf^loanien  er)&^ 
len  oon  Sunbert^&tem  mit  grofen  Särten  bie  in  alter  Seit  unter 
t^nen  gelebt,  fpiter  aber  fii^  in  ben  ^immel  §unitfgejogen  ^dtteh 
(Holm,  Memoirs  H.  S.  P.  III,  140). 

3e  me^r  ber  gro§e  (Beiß  für  ben  Snbianer  in  uneneii^bare  gerne 
{urfltfiutreten  t>fiegt,  befio  flärfer  i9  fein  9eburfni§  fi^  an  nieben 
Oott^etten  ju  tt)enben,  ^xt  i^m  nd^er  ^e^en  unb  aber  bie  er  ienen  nii^t 
feiten  gong  oergiit.  3)ie  ^nja^l  berfelben  ifl  groft .  nx^t  gefi^offen, 
wie  e«  f^^eint,  unb  ieber  (Einjelne  oere^rt  fo  t>iele  unb  meiere  er  miO. 
SMefe  nieberen  ®dtter  finb  ^erfonificationen  ber  brobenben  ober  @egen 
fpenbenben  9taturgemalteh :  bei  ben  Srotefen  g.  9.  H^no,  ber  @on 
bea  3)onner<  unb  be4  Stegen«,  Oseoh  ber  (Bott  ber  Sinbe  u.  a.  (Mor^ 
gan  157).  Sei  ^dber|ie^enben  Sdltern  ftnb  man<^e  berfelben  re^ 
finnig  gebilbet  unb  jeigen  oon  einem  gett)tffen  ))oetif(4en  6inne,  bei  an* 
beren  finb  (te  mufie  Sroumgebilbe  einer  roben  unb  ma§Iofen  fß^antafle. 

S)en  Sobe^gott,  Pauguk,  beuten  fid^  bie  Oiibmap  aM  ein  menfdb' 
li^4  itnodS^engeri)i))e  mit  feurigen  9lugen  bat  nur  mit  bunner  ^aut 
ftbergogen  unb  fpra^lod  x%  (Er  fObrt  Sogen  unb  ¥feil  unb  eine 
fteule,  bo^i  tobtet  er  f(^on  mit  bem  Slitfe,  ifl  ein  3&ger,  ber  aber  nur 
auf  9tenf4»en  3agb  mad^t.  Weeng,  ber  (6ott  be«  6d^lafe«,  flbt  feine 
Slacbt  oor)figli(^  bur^  feine  Srabanten,  eine  Stenge  oon  fleinen  mit 
Jteulen  bewaffneten  (Bnomen ,  bie  ben  SRenfd^n  leife  auf  bie  6ttm 
tlopftn  unb  babur(^  betauben.  S)em  SRenfd^en  freunbli<^  gefinnt« 
»oOen  fe  feine  erf(^a)yften  Jtrifte  t>uxä)  SRube  fl&rfen;  un{i<^tbar  fitzen 
fie  ouf  feinem  9tttt,  b&ngen  an  ben  Ileinen  Sorfpritngen  ber  Rinben« 
^iitte  berum  unb  hieben  bem  3&ger  felbfl  in  ben  ZabaMbeutel :  ttenn 
ein  üinb  gft^nt,  toenn  ein  Urieger  gaubert  ober  ein  SRebner  jlotft,  fogt 
man  ba|  Woeag  fie  geft^Iagen  ^abe.  Mo^Jekeins ,  ber  iüngile  009 


je^n  Srflbern,  ber  ben  StiefenbSren  befiegte  tinb  bte  ^dKge  Sam^unt« 
f^nur  gewann  \>ört  xoti^n  Hi  (Slfitf  ber  !Renfd^^it  abging ,  ifl  ber 
Safer  M  Shawondasee,  be^  ®ubn>mbe«.  tiefer  le^tere  wirb  nH  ein 
beleibter  bruftleibenber  91ter  borgefieCit ,  ber  burd^  ®(^Tentmerei  faul 
geworben,  fl<j^  nur  feiten  regt;  fein  Geufjen  im  ^erb|h  bringt  bie 
Sinne  unb  ben  bolfamif^en  X)uft  bom  6flben,  ben  fog.  Snbianer* 
Gommer  (Schooier.  A.  R.  II,  140,  214,  226,  240).  Sei  School- 
eraft  IV,  496,  pl.  41  ftnbet  ftd^  eine  ^bbilbung  be<  ftom)>fe0  ^wi* 
f((en  bem  ®otte  be4  Korben«  unb  ^em  be4  6äbenl  bon  einem  X)<i« 
fota:  ber  festere  f^icft  bie  itr&^e  unb  ben  Sauerer  in  Segleitung  eine« 
Oemitter4  au4  um  bie  9Bdtfe  be4  9torben4  anzugreifen;  ber  Angriff 
ipglä(flt(^,  ®^nee  unb  (Eid  werben  gefi^molgen  unb  ber  (Bott  be« 
9torben«  ertrAnft ,  hod)  fein  fleiner  @o^n  (at  fi(^  oom  Stampf  fem 
gegolten,  er  if!  )u  0aufe  geblieben  unb  ba(^er  muf  biefer  afle  3a^re 
i90n  Steuern  beginnen. 

Sa«  wir  fon|l  t>on  ber  Stytf^of ogie  ber  5Datota  wiffen  (Mrs.  Eaat« 
man  206,  Pond  bei  Schooier. IV, 642  ff.,  II,  pl.55,  III,  pl.  36)  \ft 
bei  weitem  weniger  anjie^enb  unb  erfoubt  nur  tl^eilwdfe  eine  uer» 
fl&nbige  S>eutung  i^rer  (B0tter  auf  beflimmte  KaturmSd^te.  91m  1^5^' 
flen  geehrt  werben  bie  Onfteri^Odtter  wel(^e  bie  Srbe  unb  ben  9ten« 
fc^n  gef^iaffen  unb  ben  aWebicin^Zanj  eingerichtet  (^oben.  6ie  ftnb 
bon  bfr  (Beflalt  ft^x  großer  O^fen ;  ber  (Srbgei?  ifl  ber  borne^n^ 
unter  i^nen ,  unter  biefem  flehen  bie  Solange,  bie  Sibei^fe,  ber  fftofd^, 
bie  (Eule,  ber  Qlbler,  bie  heißer  ber  Xobten  u.  a.  (Eine  §weite  ftlaffe 
mit  berf^iebenen  Unterabt^eilungen  bilben  bie  Satin)^an ,  welche  bie 
Ontteri  befe^ben  unb  t^au^itfäd^lic^  jerflirenbe  ftrieg«gdtter  finb,  ob* 
wo^l  {le  au4  e^dpfertraft  beji||en:  ber  wilbe  9)ei4  unb  eine  (Bra4att 
onbanten  W^ntn  \im  Urfprung.  Sie  ^aben  fimmtlit^^  p^anta^fcf^ 
Sogefge|latten  unb  wohnen  auf  einem  f^o^tn  Serge  im  Seften;  am 
(fHidlien  S^ore  i^rer  So^nung  fle^t  ein  Schmetterling  fflac^e ,  am 
Weftli^en  ein  SAr,  am  nörMii^en  ein  Xennt^ier,  om  füblk^cn  ein 
Siber.  2)ie  (Sott^eit  Zahifd||tanfd^tan  wo^nt  im  ^eiligen  Speer  unb 
Coma^awt,  in  Sonnerfeilen  ( bonldera)  unb  ben  oier  Sinben.  Sie 
freut  fi<^  ber  in  ber  S^Io^^t  gaCienben  unb  ^at  mehrere  X^iergciflet 
unter  fic^,  ben  Snffarb  Kaben  9tt<l^«  u.  a.  SXe  SUefen  ^ei^ota  ober 
9oota|  flnb  bon  bevf(^ebener  OefaU,  9e  lei^n  bem  Setliebtcn  unb 
^em  3&ger  ^ttfe,  gcbtn  Arant^eit  nub  Vffttnbteii    tM  Sorm«  ifl 


fAt  fit  talt,  ba4  Q»ute  bdfe,  ba«  ®ef&^rli^e  fi^er  u.  f.  f.  lu^  bie« 
feit  gicbt  €<  ito^  eine  SRenge  Don  anbem  ®5ttem  unb  na^  bcr  Snf« 
fofle  eine«  inteOtoenten  S)otota  ^iß  ni(^t«  bo«  fie  nic^t  aU  Gottheit 
t»ete^iten/ 

3n  ben  lool^lt^&tigen  Stotutgegenft&nben,  ).  9.  bem  SRai«,  t>ot« 
)ttgti(^  abtx  in  allen  3)tngen  bie  i^m  Gehoben  t^un  f dnnen ,  fie^t  bet 
Snbianet  eine  geizige  fKa^u  in  bem  ^euer  Söffet  3)onner,  bet 
Jtanone,  bem  $feTbe  u.  f.  f.  (IBirginien ,  Strachey  82).  ^iefe  er« 
f^eint  i^m  aU  etwo«  ®e^imnif  t^oOe« ,  fidf t  i^m  teligiöfe  d^rfut^^t 
ein ,  nnb  er  fu<!(^t  fi^  ba^et  auf  feine  Seife  mit  i^t  auf  mdglt^?  9^^ 
ten  9uf  {u  fe|en.  „3>\t  ganje  Natnt  ifl  fät  ben  Snbianei  doII  oon 
ge^eimnilboOen  (ünflüffen.  ftein  milbe«  Z^ier  iagt  in  feinen  Setgen, 
fein  Sogel  fingt ,  fein  Statt  taufest  ba«  ni^t  fein  6^itffal  lenfen 
unb  i^n  matnen  tdnnte.  Ct  beoba^tet  bie  Statut  um  fi^  ^et  mie  ein 
X^otog  bie  etetne""  (Parkman);  benn  faft  iebet  ^d^ete  Obtift  tann 
febe  beliebige  gönn  annehmen  unb  ju  i^m  teben  butd^  ieben  Statut« 
laut,  H  tommt  nut  auf  feine  eigene  Spannung  an  ob  et  ben  Oet^ 
oemimmt  unb  loa«  et  ^ött.  Vu«  biefet  Stenge  oon  ®egenft&n« 
ben  feinet  teligidfen  Sere^tung  tteten  fät  ben  Snbianet  ^auptfdd^« 
tt<^  btei  ^etoot,  bet  petf online  e(f^u|geift  iebe«  einzelnen,  bet  auf 
We  ftfi^et  beffl^tiebene  Seife  um  bie  Seit  bet  $ubettAt  gewonnen 
itnb  f)et4  mitgefQl^tt  »itb ,  bie  Seiftet  bet  Xobten  nnb  bie  Seilet  bet 
Kiete. 

Sie  ^od||  bie  Stedung  iß  meiere  bie  Snbianet  ben  X^eten  geben, 
ge^t  fc^on  batan«  ^etoot ,  ba§  bet  petfdnli^e  6(|^u^gei^  eine«  ieben 
meift  ein  Z^iet  iß.  9^net  leiten  fie  il^te  Sbflammung  meift  t)on  Z^ie« 
ten  ^et  (6.  oben  p.  119),  bie  Ü^ipx^ma^  oom  ^nnbe  (Macken- 
sie),  bie  3>clatt)ate  oom  Slblet,  bieZonfaniap  oom  Solfe  (Sehool- 
eraft  Y,  683),  bie  Ofagen  moCien  oon  einet  SRenf^  getootbenen 
6<^necte  flammen,  mel^e  f{^  mit  bet  Zocktet  eine«  Sibet«  oet^eita* 
t^ete  (ebenb.  lY,  805,  Gregg  II,  175)  u.  f.  f.  Adair  (16)  oetfl^ett 
(toat  bo§  fie  ben  Z^ieten  na<^  benen  fie  il^te  Stdmme  benennen ,  teine 
teügidfe  Sete^ntng  bemiefen ,  oiele  anbete  Setit^tet^attet  abet  ^aben 
i^m  batin  mibetf))to(l^en ,  unb  e«  fi^eint  fi$  biefe  Setel^tung  filt  fie 
jebenfaO«  etfl  in  fp&tetet  Seit  oerloten  ju  ^aben.  Sie  StanticoM 
f^tüktn  in  i^tet  SRpt^otogie  neben  ben  gto§en  ®eiß  ein  meibli^ei 
Sffen ,  bie  Wuttet  bet  Z^iete  9on  benen  bte  SRenfc^en  flammen ,  unb 


.  I 


leiteten  bte  (£()araftereigenf(^aften  ber  festeren  oon  ben  34iieren  ^t 
M  beten  9l<iä)tommtn  fte  oolten,  bte  S93et«^ett  t»on  ber  Sule,  ben 
SIutbuTjl  bont  SBolfe,  bte  (Sefraligteit  unb  ben  @4^muti  bom  9&ren 
u.  f.  f.  ( Jones  11,^93).  S)ie  3nbianer  fa^en  in  ben  Spieren  bie  Bor# 
faxten  unb  @tantmbermanbten  ber  aRenfdl^en,  fd^rieben  i^nen  Serflanb 
unb  eine  ganj  menfd^li^e  $anbIuno«n)ei(e  ju,  manchen  bon  il^nen 
fogar  noi)  ^d()ere  (Sinftc^t  unb  ubermenf^lic^e  ftrafte,  n^&^rcnb  an- 
bete meldte  ungefa^rli^i  roaren  unb  feine  er^ebli^en  ftunfifertigfeiten 
ieigten,  bon  i^nen  bogegen  mit  Setad^tnui)  be^anbelt  »utben. 

%m  ^d(^{ien  xotxUn  bie  ftlQ{>perf^Iange  unb  bet  9iber  ge^flt; 
nur  bet  (Sule  ttouen  fe  noc^  größeren  Serflanb  ju  aU  bet  er^eren, 
bie  aU  ein  i^bd^fi  e^rn>urbi0er  lBern)anbter  betrautet,  ol4  ir®to§« 
uatet''  angetebet  unb  felbfl  mit  Xabatdrauti^  angeblafen  mitb;  fie  gilt 
na^  einet  Segenbe  aU  ein  gro§et  SSol^It^tet  bet  9)tenf<^en  (Park- 
man  a,  11, 135,  Jones  II,  259,  III,  38).  Sie  i^  bet  ftdnig  obet 
^uptling  bet  6(^Iangen ,  mie  au(^  jebe  anbete  X^iergattung  i^reti 
Jt6nig  l^at ,  beffen  Sob  bon  ben  übrigen  an  bem  SRdrber  ger&t^^t  met< 
ben  mutbe  (Adair  238).  ^u4  %Vitd^t  bot  biefet  Statte,  ju  mel^^ 
bet  (Seifi  bet  getdbteten  ftlappetf^lange  feine  Snbetmanbten  oufmie« 
geln  mutbe,  fc^onen  tie  @eminoten  @iou|  unb  Soma  fie.fiett 
(B  artram  252,  Schoolcr.  III,  273).  Snbetm&tt«  mitb  fle  tto)^ 
bet  e^tfut^t  bie  man  bot  i^t  ^at,  nid^t  fo  milbe  be^anbelt:  „Sei 
miQfommen,  greunb  au«  bem  (Beifletlanb!"  tebet  bet  3nbianet  fle 
an  bet  i^t  begegnet.  »Sßit  maren  unglutflid^,  unfete  {(teunbe  bott 
mußten  ed.  S)et  gtoge  (Seift  mugte  e«.  £)u  bifl  gefonraien  und  }u 
ttdflen.  SSit  tennen  beine  Sotfi^aft.  Kimm  biefe  @penbe  Xaba!/ 
(et  ftteut  i(it  etma«  Xabattpulbet  auf  ben  fto|>f)  „fie  mitb  bit  eine 
@t&rtung  fein  na^  beinet  langen  Steife.''  SJ^it  biefen  Sotten  etgteift 
et  fte  am  Sd^mange ,  f&^tt  i^t  mit  einem  ftunfigtiff  tafd^  übet  ben 
nfiifen  hinauf  bid  ^um  ftopfe  unb  {etquetfd^t  fie.  2)ie  abgezogene 
^aut  tt^igt  et  aU  Stop^&e  (M'Kenney).  SufaUenb  ifibabeibot 
Xtlem  ba§  bet  Snbianet  e«  magt  felbß  ba«  (Beißetteid^  }tt  fibetli^en 
unb  {u  betdmpfeH,  bet  Cutoyiet  ^t  nid^t  SRut^  genug  mit  ben  <Be« 
fpenfietn  ^u  tämpfen  an  bie  et  glaubt. 

^em  ®tafen  b.  Bint^nbotf  ^at  ienet  ^betglaube  (1742)  ba«  2e< 
fcen  getettet  Sie  Sa^uga  bei  benen  et  am  S^oming  lebte ,  galten 
i^n  im  9etbad^te  f^iiimmet  Mfid^ten.    6ie  bef<^U4iett  i^n  einei 


^tft^o\o^\\^t  6te0un0  bet  ZWrt.  103 

96enb«  um  i^n  ju  erfc^Iagcn.  (St  fag  an  einem  fleinen  geuer  auf  tu 
nem  Sflnbel  ^ol)  unb  fc^neb ,  neben  t^m  unb  Don  i^m  felbjl  unbe* 
merft  eine  ftlaf^t^erfc^Iange.  S)ie  SRörber  babur^  Don  bem  gdttli^en 
Urfprunge  M  $remben  überjeugt,  gaben  i^r  2)or^aben  auf  unb  te^t« 
ten  jltU  nac^  ^aufe  jurutf. 

Son  ben  Sibern  ge^en  unter  ben  3nbianern  eine  SRenge  m^fte* 
tiöfet  unb  munberbarer  ©efc^ic^ten  (Parkman,  Jones  III,  69); 
befonbere  gellen  bie  meinen  Siber ,  meiere  inbeffen  nur  in  ber  gabel 
in  e;i{liren  [(feinen,  für  SSBefen  bie  mit  fibernatArli^en  fträften  begabt 
finb.  (Sin  fonfl  rec^t  t)er{lanbiger  3nbianer  oerp^erte  Parkman 
alle«  Srnfie«  bag  er  bie  Siber  unb  bie  meigen  9Renf(^en  für  bie  flug^ 
0en  geute  auf  ber  6rbe  ^alte.  £)ie  ®ef(^i(^te  üon  ber  treulofen  greunb^ 
f^aft  ber  Sifamratte  ^um  Siber  (bei  Back  167)  i{l  au«  ber  (Segenb 
be«  ^^Imer  @ee*« :  bie  Sibert)ere^rung  ftnbet  fi(^  alfo  aixä)  bei  ben 
9t^apa«fen;  ^ber  ®ei{l  be«  Siber«'',  fagte  ber  erj&^Ier  am  ßnbe  fei« 
ner  ®efd^i^te  mit  leifer  bunU)fer  Stimme,  ^fc^mebt  no(^  um  feine 
alte  Sßo^nung  ^er  unb  be^errf4)t  ba«  SBaffer,  unb  me^e  bem  ber  o^ne 
(Bebet  um  ^ulfe  bei  i^m  Doruberfa^rt!''  ^uc^  anbere  Z^iere  Don  be« 
nen  man  Sorbebeutungen  hernimmt  ober  bie  man  um  Orafel  fragt, 
}.  9.  man^e  ^eufc^retf en ,  fielen  in  ^nfe^n  unb  werben  e^rfur^t«« 
DoH  angerebet.  ^uf  n)el(|)en  ^ni  man  ftc^  mit  ben  X^ier^n  ^eQt, 
(ann  eine  (Sefc^ic^te  bei  Kendali  (II,  418)  unbfolgenbe  Stebe lehren 
bie  einfl  ein  Snbianermeib  einem  alten  ^unbe  ^ielt:  «S>u  fonte^bi(^ 
f^dmen/  \ptCL^  fte.  ^3<$  ^abe  bi(^  gut  gefüttert  unb  ge))f[egt  feit 
ber  3cit  ba  bu  no(^  Hein  unb  blinb  marjl.  X)a  bu  alt  murbejl,  J^aht 
i4l  6<fA0t  bu  fei{l  ein  guter  ^unb.  £u  marjl  immer  brao  menn  bu 
bepatft  murbefl  unb  bijl  ni^i  ben  $ferben  i^ifc^en  bie  Seine  gelau* 
fen.  taber  bu  ^a{l  ein  \6^Uä)M  ^erj.  SSBenn  ein  ftanin^en  aud  bem 
9uf(^e  fprang ,  bifl  bu  immer  {uerjl  i^m  nachgelaufen  unb  ^a^  bie 
anbern  ^unbe  t)er(eitet.  ^u  ^Sttefi  miffen  fotten  bag  bieg  gef&^rlid^ 
mar,  benn  meit  brausen  auf  ber  $r&rie  ^citte  bir  niemanb  Reifen  tön« 
nen  gegen  einen  SBoIf ,  unb  fein  ^unb  fann  {i(^  Dert^eibigen  mit  ber 
Saji  auf  bem  IRutfen.  9lo6)  neulich  biß  bu  bat)ongelaufen  unb  ^a|) 
bie  ^öl^ernen  9tabeln  umgemorfen  mit  benen  iä)  bie  ^ütte  feßmac^e. 
@ie^{i  bu  n)0^(  noit  {!e  nun  offen  {ie^t  unb  tlafft?  Unb  biefe  Kadbt 
^aß  bu  ein  Stfitf  glcif^  geßo^len  ba«  für  meine  ftinber  getodbt  n>n* 
ben  foUte.    3*  fage  bir,  bu  ^aji  ein  ^d^Uä}M  ^erj  unb  mugt  jler- 

^ai^,  «nt^ropologie.    3r9b.  13 


194  9t9t^oIogif<l^e  eteHuitg  ber  tMm. 

Ben.''  SRit  biefen  Sorten  ging  bie  gtau  in  bie  ^fitte,  ^olte  einen  gro« 
f  en  jleinernen  Jammer  unb  fc^lug  ben  ^unb  tobt. 

®o  fc^le^t  ber  ^unb  auä^  im  Seben  be^anbelt  mirb,  fo  merben 
bo^  bie  ®ebeine  bed  tobten  geehrt  (Keatingl,453).  SRan  beua^rt 
fit  oor  $rofanation  um  ben  ®ei{l  ber  X^iere  ni^lt  }U  erjärnen«  benn 
iebe  Z^ierart  ^at  i^ren  befonberen  (Stift  ber  ni(^t  audflirbt ,  fonbern 
in  ben  übrigen  fortlebt,  ober  bielme^r  ber  ®ei{i  be«  einzelnen  tobten 
Z^iere«  befpri^t  fi^  noc^  unb  berte^rt  mit  ben  ®ei{lem  ber  lebenben 
X^iere  bon  berfelben  9rt.  3)iefe  X^iergeifier  glaubt  ber  3nbioner  au^ 
bur^  gen>iffe  X&n^e  unb  anbere  3<iubermittel  fic^  geneigt  ma^en  unb 
anlo((en  ju  f önnen.  S)er  Suffeltan)  unb  Sarentan)  i.  9.,  mel^e  mit 
ben  entfpre^enben  X^tertd)»fen  aU  SRa^ten  aufgeführt  merben,  bie< 
nen  biefem  Sn'^ctc  •  man  ^offt  bie  X^iere  babur^  ^erbeiiU}ie^en  unb 
i^nen  bie  ^ur^t  fo  meit  ju  benehmen,  ba^  {{e  ft(^  f^iefen  laffen. 
Si^meilen  bebient  man  fi^  ^ierju  au(^  bedfelben  S^ubermitteU  ba< 
man  gebraust  um  einem  Wenf^en  bad  Seben  {u  nehmen :  man  fer> 
tigt  Heine  Silber  ber  3agbt^iere  unb  beftrei^t  fie  mit  einem  gemiffen 
$ufber  (Tann er  II,  58). 

8nbli(^  liegt  no^  ein  9Rotib  ber  S^rfurd^t  mit  melier  ber  Snbia» 
ner  oiele  Xtiiere  be^anbelt,  in  bem  Umpanbe  bag  bie  (Beider  ber  Xob< 
ten,  mie  er  glaubt,  oft  in  X^iergeflalt  erf^einen:  fo  n>irb  namentlich 
ber  9&r  menn  man  i^m  begegnet,  bon  mand^en  mit  einer  eigent^üm« 
litt^en  formet  begrfi§t  unb  nac^  ben  Xobten  gefragt  ju  meldten  man 
münf^t  ba§  er  balbigft  mieber  jurucffe^re.  Son  einem  eigentlichen 
X^iercultu«  tann  bemna^  bei  ben  3nbianern  {mar  feine  Nebe  fein, 
aber  bie  Z^iermelt  erfdjieint  if^ntn  aU  ein  geifter^afted  9tei(^  in  ba«  fle 
felbft  burc^  i^re  Sbßammung  oerflo^ten  {tnb,  aU  ein  9tei$  oon  ^d< 
^eren  unb  nieberen  ®ei|lern  ba«  ni^t  oon  bem  9Renf((en  be^errf^t 
mirb ,  fonbern  i^m  ebenbärtig  ift  unb  jum  X^eil  fogar  über  il^m  p^t 

t^t  Sor^eQungen  ber  3nbianer  bon  ber  menf^li((en  Seele  jinb 
abenteuerlich  genug.  Siefe  iß  ein  bon  bem  Seibe  böDig  berf^iebened 
ffiefen,  ein  Silb  be«  SRenf^en  im  Kleinen  (une  ressemblance  de 
rhomme,  de  Smet  305).  Qine  alte  unb  meit  oerbreitete  Se^re  fc^rieb 
bem  SRenf^en  ^mei  Seelen  ju,  eine  oegetatioe  unb  eine  fenfitioe 
(Keatingl,  232,  410),  na<^  einer  unteren  ^atte  er  brei  Seelen, 
eine  gute  bie  na(^  bem  Xobe  in  ein  manne« ,  eine  böfe  bie  in  ein  !al« 
\H  Sanb  tommt,  eine  dritte  bie  beim  Körper  bleibt  (Sioui,  Journal 


SorfieHungen  Don  ber  6eefe.  105 

bist.  55),  ober  fdb^  beten  mx,  von  benen  eine  im  (Bet^erlanbe  \oiU 
lebt ,  bie  jmeite  in  bie  Suft  ge^t ,  bie  britte  im  Seibe ,  bie  oierte  am 
aSo^ttorte  jurfitfbleibt  (5ßr.aRaj.  c,  II,  206,  Schoolcr.  IV.  70). 
3m  Traume  oerl&gt  bie  ®eete  ben  Stitptx  unb  manbeit  um^er  na^ 
ben  3)tngen  Don  benen  fie  fid)  angejDgen  ftnbet:  ber  SSac^enbe  mu^ 
fi^  bemühen  biefe  ju  erlangen,  bamit  ^^  r>\t  6eele  nic^t  bettube  unb 
ben  9bxp€i  gan^  oertaffe  (La  Potherie  III,  6).  9Sad  ein  Snbianec 
ttftumt,  baju  glaubt  er  ftc^  unab&nberli(^  beflimmt;  fei  bieg  felbflein 
aXorb  ober  eannibalUmu«,  er  fäM  e«  aud  (fto^I  II,  186).  3)ie 
6eelen  ber  O^nm&ctitigen  Serjüäten  ®4)eintobten  fommen  entn>e« 
ber  nur  bid  an  bie  (Brenje  be«  Sanbe«  ber  Seelen  ober  befugen  bie^ 
fe«  bfof  auf  turje  Seit:  burd^  flr  f^at  man  au«  biefem  Sanbe  unb 
t)0n  bemfflege  ber  ba^in  ffl^rt,  Wacbricbt  erhalten  (ebenb.  I,  295, 
Keating  II,  154).  Tlit  bem  Sobe  oerlftgt  bie  Seele  ben  Stixptx, 
bocb  glaubt  man  bag  fie  fl(6  noc^  einige  S^it  in  ber  n&d^ßen  Umge« 
bung  aufhalte,  ja  bei  ben  Zaf^ali  meig  ber  3<^uberer  fogar  eine  bi« 
recte  Xran^f ujion  ber  Seelen  ju  bewirten :  er  ^&U  bem  Sterbenben 
ober  XoMen  bie  $&nbe  auf  bie  Sru^ ,  legt  fie  bann  auf  htn  $top\  eine« 
Senoanbten  bedfelben  unb  bl&ft  ^inburc^;  bad  ftinb  melcfie«  bem 
lej^teren  {und^^  geboren  mirb^^at  bann  bie  Seele  be«  ^Ser^orbenen 
in  fi^  unb  nimmt  ben  SRang  unb  Kamen  be^felben  an  (Morse  App. 
345,  ogl.  Haie  unb  Wilkes  IY,.453). 

Son  ber  Stu^e  unb  Raffung  mit  melc^er  fie  (häufig  b^m  Sobe  ent' 
gegenfe^en ,  ifi  fd^on  oben  bie  Siebe  geroefen.  Ser  ^äu^tling  pflegt 
iti  biefer  (Gelegenheit  eine  Sterberebe  ju  balten ,  nimmt  9bf(^ieb  oon 
ben  Seinigen  unb  lägt  ein  ®a{ima^I  ^uric^ten  (Carver  333),  lägt 
{{4  maf^en ,  bemalen ,  mit  gett  einreiben  unb  in  bie  Stellung  be« 
Xobten  bringen  (Lafitau  II,  408).  (Srlei(^tert  wirb  i^m  ber  9lbf((ieb 
bur^  ben  (Blauben,  bag  er  aucfi  in  Sutunft  no(^  in  ta^  irbif(^e  Se« 
ben  (»eruberjumirten  unb  mit  ben  Seinigen  in  Serbinbung  ju  bleiben 
im  Staube  fein  werbe.  De^^alb  fpeifi  man  bie  Seele  notb  ein  gange« 
3a^r  am  (Brabe  (^otowatomi,  de  Smet294),  ober  unterl&gt  bieg 
erfi  wenn  bie  Streifen  einige  3cit  unberührt  auf  bem  (Brabe  liegen 
geblieben  finb,  ba  man  barau«  f((liegt  bag  ber  Zobte  i^ter  nicbt  me^r 
beburfe,  fonbern  ein  reid^e«  Sagbgebiet  im  3enfeit«  gefunben  ^abe 
(Nuttall).  2>ie  3totefen  bringen  fogar  in  iebem  (Srabe  ein  Heine« 
2o^  an,  bamit  bie  Seele  unge^inbert  au«'  unb  eingeben  tdnne  (Mor- 
ia • 


f  96  3ui(^t  oot  htn  XoMen ,  Ütduer  um  fte. 

gan  176).  ^QU})tfa^U^  um  ben  abgefc^tebenen  Seelen  ^u  f^mei« 
(^eln,  beten  3otn  unb  9!ac^e  gefnrc^tet  »irb,  oeranfialtet  man  eine 
gto^e  unb  rei^e  Xobtenfeier,  ^&(t  n)iebet^olte  (ante  Samentattonen, 
bte  f^^roerlic^  immer  fo  aufrid^tiö  gemeint  Pub*  aU  Hunter  (359) 
Derfc^ett  (in  9loTb  (EaroUna  werben  fieute  jum  Xtauetge^eul  fogar 
gemiet^et,  Lawson  183),  trauert  lange  3«t  unb  meijl  in  fe^r  oflen» 
ftMer  ®eife :  ber  ßeibtragenbe  ma!t  p^  fc^warj  —  nur  bei  ben  Oma^a 
»ei^  (8ay  bei  Jam^s  I,  282)  — ,  fajlet,  (erlägt  jt$  SBunben  ^um 
ben  Jhimmer  ^erau«}ula{fen"  unb  lägt  ba«  $aar  lang  ma(^fen.  9lo§ 
bie  3on)a  fc^netben  leitete«  in  ber  Xrauer  Dielme^r  ab  ober  raufen  ed 
au«.  aWanc^e  3tibianer  amSÄiffouri,  ebenfo  bie  9etg»  unb  Sibcr« 
3nbtaner  (Mackenzie)  f^adtn  ft^  fogar  ein  gingerglieb  ab.  3n 
gloriba,  mo  alte  Seute  fonji  ni(^t  betrauert  mürben,  mugte  bie  t>on 
einem  Xobe^fade  betrojfene  gamilte  brei  SRonate  lang  ganj  Don  %n* 
bem  mit  Sebendmitteln  oerfe^en  iperben ,  ba  fe  ni^t  au^ge^en  burfte 
um  ffir  i^ren  Unterhalt  ^u  forgen  (Cabeza  deV.  528).  Sei  ben 
(i^tpptxor)ani  gilt  ba«  Seinen  jur  Xrauer  nur  für  ffleiber  aU  an* 
jl&nbig  (Mackenzie),  wogegen  anberm&rt«  bie  laute  ftlage  aQge« 
mein  mar  unb  in  fp&terer  3(it  nic^t  feiten  benu^t  mürbe  um  Srannt« 
mein  ju  betteln,  entmeber  ^ben  Jhtmmer  )u  ertr&nten*  ober  ,,beßo 
reic^li^er  meinen  ^u  tAnnen"*  (Keatingl,  433).  ^udji  bie  Stot^men» 
bigteit  ber  Slutrad^e  fc^eint,  mie  bie  bi«meUen  megen  übler  Stac^rebe 
gegen  Serflorbene  »erhängte  Xobedftrafe,  in  na^er  Serbinbung  mit 
ber  Sur^t  geflanben  ju  ^aben ,  bie  man  t>or  ber  Sta^e  ^egte  mel(|fe 
ber  Zobte  noc^  nehmen  tonnte;  um  i^n  nic^t  ju  citiren  oermieb  man 
e«  fogar  jireng  feinen  Kamen  au«iuf))re<^en. 

3)te  Seelen  ber  Zobten  gelangen  ganj  in  ber  Serfaffung  unb  mit 
ben  ®gent|>umli(^ifeiten  in'«  3enfeit« ,  mit  meieren  jie  ba«  irblfd^e  it* 
Un  oerlajfen:  baber  oermanbelte  pc^  bie  Xrauer  einer  »abomefperin 
bie  i^r  uieriS^rige«  Äinb  oerloren  ^attc,  in  greiibe,  al«  furj  barauf 
aviä)  beffen  Sater  parb,  meil  jene«  unfähig  pc^  felbp  ju  oerforgen, 
nun  gegen  IRangel  unb  (Sefa(ir  bur(^  ben  na(|fgefolgten  Sater  gefc^fi^t 
mar  (Carver  337,  ogl.  auc^  fto^l  I,  154).   X)a«  geben  nac^  bem 


*  6eine  greube  äbei  ba«  beDorPe^enbe  SBieberfe^en  be«  (S^iabe«  feine« 
Sruber«  brfitfte  ein  Snbionei  einp  in  ben  Sorten  au«:  „O  sir,  what  fine 
Bhoutin'  and  bawlin*  TU  havc  whcn  1  gq  to  my  brot^er's  graye,  *Tla 
I  that'll  play  murther  oyer  it ! " 


6(i{^oI  bet  Seelen  im  Senfeit«.  191 

toU,  ton  bem  fld^  Stele  ühtxf^avipt  feine  bejürnnttere  Sorfleaung 

ma^en,  mirb  bernna^  meijl  für  eine  einfädle  $ortfe^ung  be«  itbifc^en 

Seben«  angefe^en ,  nur  benft  man  fi(^  ba«  3enfeitd  reicher  audgejlattet 

unb  bo<  Seben  ntfi^elofet.   3>te  Sage  Don  ben  ^g(ü(tfic^en  Sagbgrfin'« 

ben"  be^  SenfciU  {inbet  fld^  bei  Jones  in  fec^d  üerfd^iebenen  formen 

mitget(^ei(t ,  bie  fe^i  t)erf(!^iebenen  Sdlfern  angehören,  ^ie  Ofagen 

glauben  ba§  bie  Seelen  ber  Xobten  fiä)  auf  bem  ID^onbe  aufhalten 

(Morse  App.  229),  bie  Zafbali  unb  ftenater  ba§  fie  im  3nnetn  bet 

erbe  im  ^buntel  fortleben  (ebenb.  345,  SBrangell  111  ff.).  3)ie 

Sßinebagoe  galten  bie  9Ril<^fira§e  ffir  ben  9Beg  ben  fte  nehmen  (Flet- 

eher  bei  Schoolcr.  IV,  240).    Sei  ben  ^fgonfin,  ben  (if)eppf 

n)9an,  3)atota  unb  $ani  ^errfc^t  bie  Sorfleüung,  ba§  bie  abgefdbie« 

benen  Seelen  um  xn'i  3enfeitd  ju  gelangen  unfeiner  großen  Sd^lange, 

einer  f^mantenben  Srurfe  ober  in  einem  {leinernen  j^a^ne  einen 

6trom  ju  :paffiren  ober  einen  fc^mafen  Setfen  ju  uberfc^reiten  ^aben, 

unb  ba§  bieienigen  n>e((^e  ^erabfaflen,  im  anberen  Seben  unglücflidb 

unb  elenb  finb  (Keating  II,  154, 1,  172,  410,  Mackenzie,  de 

Smet  305  u.  a.).  Ob  ber  Uebergang  über  jenen  ®trom  gelingt  ober 

nic^t,  (^&ngt  nac^  bem  (Stauben  munter  3nbianer  mit  ber  Sergel* 

tung  iufammen  bie  im  anberen  Seben  ber  Sobten  für  i^re  Späten  auf 

(Srben  märtet  (nur  5t ob  11,  294  miberfprictit  bierin  ben  Alteren  Se« 

ri^terliattern).    3>a§  biefer  (Slaube  i^nen  erfl  bon  ben  SRifftonären 

getommen  fei,  n)ie  man  neuerbingd  me^rfac^  bebauptet  ^at,  ijl  ieben« 

fafl«  nid^t  allgemein  ri(btig;  feine  Verbreitung  mürbe  fonfl  geringer 

.  unb  bie  SorfteQungen  bie  ftc^  an  ibn  fnü})fen  ben  c^rijlUc^en  me^r 

analog  fein  al«  f!e  fInb.   Wur  bei  ben  3rofefen  flnbet  eine  folt^e  9lna» 

logie  mit  ber  tat^olif^en  Sebre  Dom  g^gefeuer  unb  bem  (briftlidbeti 

$arabiefe  ßatt,  bie  oon  ben  3efuiten  ^erflammen  mag  (Morgan 

170,  177).  @4on  R.  Williams  fanb  in  9tt)x  (Snglanb  ben  ©lau« 

ben  ba^  bie  Seelen  ber  guten  SRenfd^en  nac^  i^rem  Xobe  ju  bem 

(Botte  Kautantowit  im  6flbme|ien  gingen,  bie  ber  SRdrber  S)iebe 

Sügner  unbS^ebre^er  bagegen  ru^elo«  um^ermanberten  (Pott  er  10, 

Elliott  I,  312).  3)ie  Singeborenen  im  SSeflen  ber  ^ubfon^bai  ^aU 

ten  bie  Se^re  Don  einer  moralif^en  Vergeltung  im  3enfeit«  f(^on  bor 

ber  9Ritte  be«  18.  3a^r^.  (EUis  213  not.),  fie  n>irb  bon  Lafitau 

(I,  404)  qH  ein^eimifcb  angegeben ,  unb  im  Sflben  f^eint  fie  bei  ben 

d^^totee  unb  Katc^e^  bor  ber  Sniunft  cbriflli^er  9Riffionäre  oerbrei« 


igg  QblavAt  an  8o|)n  unb  6hafe. 

tct  flctoefen  jU  fein  (Timberlake  64,  Lettres  edif.  I,  758).  Sei 
einem  &^idafan>'$rie{leT  fanD  Adair  (92,  118)  leligiöfe  Sor^eflun« 
gen  Don  fo  entfc^ieben  et^if^et  S&c6ung,  bag  md^  beffen  91n{{(fitba< 
^ö(^jle  9Be(en  f^on  auf  (Itben  bie  @^i<ffale  bet  9Renf<^cn  na^i  9ct« 
bienß  Dert^eitt,  unb  bie  Uebelt^aten  bet  SRenfi^en  galten  ubet^aupt 
ben  fubli^en  Söllern  für  bie  Urfac^en  aQed  Unglüde«  ba«  fie  (u  buU 
ben  Ratten,  ünd^  Bartram  berichtet  ba§  nod^  bet  Uni^äfi  ber  glori* 
bat»d(ter  ber  gro§e  (Beifl  alle  (Buten  unb  Xapferen  liebe,  'ma«  i^nen 
na^e  genug  lag,  ba  fie  i^n  ald  bie  $erfoniftcation  unb  ben  (Sebei 
aUed  (Suten  betrad^teten,  obgleid^  i^nen  tro^bem  ba«  @ittengefeti  ni<^t 
aU  göttliche«  (Sebot  erf^ien.  Sei  Un  S^atota  u;ib  Wanban,  über 
meldt^e  ^ä)  ber  (Sinflu^  ber  d^riflli^en  Sorltettungen  in  fiterer  Seit 
fi(^erli(^  nx6)t  Derbreitet  ^at,  ^errf((te  ber  (Blaube  an  eine  moralif^e 
Sergeltung  im  anberen  Seben  (Jones  I,  228,  $r.  Ttai,  c,  II,  206), 
bO(^  n>ar  er  bei  ben  Unteren  neuerbing«  »ieber  in  ^bna^me  getom« 
men.  ^e^nli^  Der^dlt  U  ^ä)  mit  Dielen  anbern  Sdltern  (Lawsoo 
180,  Bossu  II,  48,  Loskiel  49,  Mc  Coy  70,  Hunter215,  Swan 
bei  Schoolcr.  V,  269,  Morse  App.  138,  144).  Der  Unterf((ieb 
Don  ben  (^ripii^en  SorfleQungen  beruht  jumeifl  barauf ,  ba§  an  bie 
SteQe  ber  (^ri{lli(^en  SRoralbegriffe  bie  ber  3nbianer  treten ,  benen  ge« 
mftg  ber  tüchtige  3&ger  unb  j^rieger ,  ber  tapfere  unb  S^^^ifl^^iU^  ^^ 
3enfeitd  gludli((,  ber  (Seidige  J^eige  Setruger  8ügner  u.  f.  f.  UU' 
alfi(fli(^  mirb,  unb  ba§  anflatt  ber  ^dtte  oft  nur  Don  einem  unfruc^t» 
baren  bornenDoHen  Sanbe  bie  SRebe  i{l.  Sirginien  tnaä^t  baDon  eine 
^udna^me:  bort  ^pia^  man  nur  Un  Sorne^men  unb  ben  ^rießern, 
melt^e  ip&Ut  auf  (Srben  miebergeboren  merben  foflten,  ein  (meite«  ge* 
nu^reid^e«  Seben  ju  (Strachey  96). 

2)ie  fieic^e  (u  conferoiren  mar  man  in  Derfct^iebenen  (Begenben  auf 
Derfc^iebene  Seife  bemüht.  Lafitau  (II,  389)  erjä^It  ba§  bei  man« 
4en  Sditem  Dorne^men  lobten  bie  ^aut  abgegogen,  na(6  (Entfernung 
afler  fflei^t^eile  aber  bcm  6telete  mieber  umgelegt,  mit  6onb'geffiOt 
unb  iugen&^t  mürbe.  2>ie  @antee  in  6ub  (Carolina  Ratten  eine  9ft 
ber  ({in^alfamirung ,  )u  mel(^er  fte  ein  rot^e«  $ulDer  unb  S&renfett 
anmenbeten  (Lawson  21).  3n  gloriba,  mo  bie  Zempel  iugleicf»  bie 
Segrdbniipl&^e  ber  (Broten  maren,  f^eint  man  ein  &(^nU((e«  Serfo^ 
ren  beoba^tet  {U  (aben  (Herrera  VII,  1, 15,  Gareillasso,  Hist 
de  la  conq.  I,  4,  15).    3u  Sirginieu  bcfanben  {id^  in  ben  2;emt>eln 


donfetbitung  htt  Qeid^.  199 

nur  bt(  Xtnotapf^itn  bec  ^ftuptlinge,  i(^ce  iti^tn  mutben  mit  ftofl« 
borteitfTt  audgeftupft  /  in  SRatten  gemitf e(t  unb  auf  (Setujlen  an^^t* 
jleflt  (Strachey  89).  3)ic  erfien  dnxop&tt  totl^t  na^  dap  &ob 
famen  (1620),  fanben  bort  in  einem  (Srabe  f^dne  SRatten,  einen  So« 
gen,  ein  mit  ®((nt^mert  oergierte«  unb  gemalte^  Sret  ne6fl  jwei  Sfin« 
bcin  oofl  rot^en$ufDerd, morin  SRenfd^enfnoc^en  lagen  (E lliott  1, 60, 
Toung  a,  142):  e«  f^ieint  alfo  ba§  ein  groger  X^eil  ber  ^nbianer* 
t)5Ifer  {t(^  fänßtii^er  Stittel  bebiente  um  bie  Seid^en  angefe^ener  Seutc 
möglic^fl  lange  voi  Serberbnig^ju  f^u^en.  93ar  ed  ni(|^t  me^r  mSg« 
\id^  bie  8ei(|fe  )u  erhalten ,  fo  ben^a^rte  man  menigfien«  bie  ftnoc^en 
auf:  bei  t»ielen  93öltem  würbe  )u  biefem  QXDtdt  bie  Sei^e  mieber  au« 
ber  Crbe  gegraben,  bie  (Sebeine  forgf&Itig  gereinigt  unb  in  einem  9ein< 
^aufe  {ufammen  aufgehoben ;  im  gafle  ber  Sudwanberung  in  ein  an« 
bere<  2anb  mar  man  Dor  Mtra  barauf  bebaut ,  biefe  Steliquien  mit« 
iune^men  (Lawson  21,  182,  Adair  188,  Morgan  173,  Los- 
kiel 156  u.  a.).  9?ur  t)on  ben  9lat)a)od  ^dren  n>ir  bag  fie  {{^  fdbeuen 
eine  Seiche  oniurü^ren  (Davis  414),  ein  Aberglaube  ber  mol^I  au« 
aRigt»eriianbnii  t)on  Adair  (124)  au((  ben  fflbdp^en  Söllern  ju* 
gefc^rieben  mirb,  benn  er  Dertr&gt  fid)  mit  ber  fon^gen  $iet&t  ber  3n« 
bianer  gegen  i^re  Xobten  unb  mit  ber  Art  n>ie  fie  beren  Ueberreße  {u 
be^anbeln  pflegen,  faum  beffer  aU  ber  ma^rf^einli^  neuere  ®ebrau(^ 
ber  Oiibwai;  ben  Verdorbenen  eiligfl  )u  begraben,  bamit  er  nic^t  9n« 
bere  na^jie^e,  unb  i^n  nic^t  jur  Z^ure,  fonbem  {U  einem  an  ber 
Seite  gebrod^^enen  io^t  au«  bem  ^aufe  ^inauliubringen  (fto^I 
I,  149). 

£a4  fiinreigen  be4  |)aufe4,  fobalb  ber  Sefij^er  geworben  war,  barf 
wie  ba4  Serbrennen  ober  Segraben  feiner  ^abe  mit  i^m,  ba4  in  glO' 
riba  wie  im  Korben  gewS^^nli^  war  (Cabeza  de  V.  534,  Lau- 
donniere 10),  bei  ben  Oiibwa^  aber  in  neuerer  Seit  abgetommen 
i^  (Scboolcr.  A.  R.  II,  127),  nic^t  auf  eine  Sd^eu  oor  bem  ®e« 
brause  ber  ^tnterlaffenen  (Segenftanbe  al4  unreiner  Dinge  gebeutet 
werben,  fonbem  aU  ein  0))fer  ba4  man  bem  Zobten  bringt.  SRan 
giebt  i^m  feinen  bi^tn  G^muif ,  fein  wert^Dod^e«  Sigent^um  unb 
^tnret^enbe  Ka^rung  mit  auf  bie  Steife,  ja  na^  Sagard  (238)  w&re 
bie  Sleinung  ber  ^uronen  fogar  bie,  ba|  bie  @eelen  ber  mitbegrabe« 
nen  Sachen  i^rem  ^errn  in  ber  anbern  9BeIt  bienen  fodten,  wie  tf^t* 
maU  in  gloriba  felbji  Sieiber  unb  S)iener  in  biefer  Abfict^t  mit  ifym 


200  Segrdbnigweife. 

beerbigt  tourben  (HerreraVII,  7,  4,  Garcilasso  a.  a.  O.  Ü, 
3,  1 1).  @o  l)tix\d)it  auc^  bei  mehreren  ber  ndrbli(^eren  Sölfcc  bie 
^n{t(^t,  ba$  bic  @et{ler  ber  erfctilagenen  geinbe  ben  Sieger  im  anbeten 
fieben  ^u  bebtenen  Ratten:  bemXobten  eine  foI((e  Sebienung  juf^en« 
ten,  tonnte  auc^  ein  Anbeter  auf  beffen  ®rabe  einen  bon  i^m  felbjl 
gewonnenen  Sfalp  aufhängen;  mer  ben  ^aacfd^opf  im  Seben  getta« 
gen  ^atte,  mürbe  babur^l  ienem  bienfibar  im  3enfettd  (Morse  App. 
137,  McCoy  360).  Sei  ben  Xat^ali  mirb  bie  mttm  ^toax  ni^t 
mit  i^rem  äRanne  Derbrannt ,  aber  fte  mu§  nic^t  nur  9  Zage  lang 
neben  bem  Zobten  liegen,  fonbern  i^n  aud^  auf  ben  6(tieiter^aufen 
begleiten,  ben  {te  erjt  t)erlaf[en  barf ,  menn  fie  felbft  ^alb  oerbrannt 
unb  fajl  erjlicft  ifl;  barauf  mug  jte  bie  @ebeine  i^re«  SRanne«  fam« 
mein  unb  mehrere  3a^re  lang  {letd  auf  bem  SRäcfen  mit  ftct^  tragen. 
9B&^renb  biefer  S^it  mirb  jte  aUgemein  aU  Sflat^in  be^anbelt,  bi«  an 
einem  gefle  mit  ber  9)eife^ung  ber  ^\ä)t  M  Zobten  in  einem  befon« 
beren  ^aufe  bieSBittmenfc^aft  oon  i^r  genommen  mirb  (Morse  App. 
336,  339,  Cox  II,  339)  —  eine  Sitte  beren  ®raufamfeit  «>ermut()' 
li^  feinen  weiteren  ^void  ^atte  ald  bem  9Beibe  ben  ®e(^orfam  unb  bie 
S>ien{lbar(eit  ein^ufc^ärfen  bie  fte  i^rem  SRanne  mä^renb  be«  Seben« 
leiflen  foate. 

Morton  ^at  bt^düpM  bag  in  alter  Seit  bon  geuerlanb  bi«  nac^ 
danaba  ^in  bie  Sitte  ge^errfc^t  ^abe  bie  Xobten  in  fi^enber  ober  oiel' 
me^r  tauernber,  ^ufammengebogenec  Stellung  ^u  begraben.  S)ie6  ifl 
unermeidlicfi  unb  man  fann  ed  faum  ma(;rfct^einli(^  finben  bag  eine 
folc^e  allgemeine  (Sleid^focmigfeit  jemals  ftattgefunben  ^abe;  richtig 
i{l  nur  bie§,  bag  jene  Segrabni^meife  in  ben  entlegenflen  ®egenben 
^merita'd  ermähnt  mirb  unb  bag  fie  in  neuerer  Seit  feltener  gemor« 
ben  (u  fein  f(^eint.  Sie  mar  in  Uebung  unb  tft  ed  }um  X^ietl  noct^  an 
ber  ^ubfondbai,  bei  ben  3ro(efen,  bei  ben  9)öltern  am  oberen  Stiffouri, 
ben  Songaree  in  S.  Carolina,  in  Alabama,  bei  ben  ORudfoge  unb 
&reef  u.  a.  (Ellis,  Morgan  173,  Barber  in  Connecticut H.  Coli. 
79,  Perrin  du  Lac  I,  176,  Lawson,  Bossu  II,  49,  Bartram, 
Swan  bei  Schoolcr.  V,  270),  bocf»  bemerft  Lafitau  (II,  407) 
audbrücflic^  baß  jte  ben  ^uronen  unb  3Uinoi^  fehlte.  2>ie  Sebeutung 
berfelben  ^at  man  oft  in  entlegenen  S)ingen  gefuc^t;  ed  liegt  am  na(^' 
{ien  an  Staumerfparnig  ^u  beuten,  befonber«  mo  {leiniger  iBoben  ed 
erfc^merte  ein  tiefet  ®iab  ^u  machen:  man  btad^U  ben  ^öipti  auf 


JBcgtabniftoeift.  201 

« 

fein  tlein^cd'  Solumen  um  nic^t  bem  (Brabe  ^(d|tre  IDimcnlioiten  gc 
ben  ju  mäffen  dl«  ndt^ig  n><lr.  3jl  biefe  Soraitdfe^ung  ti^tig,  fo 
erf(^eint  bie  {ufammendeCrümmtc  6tettung  iii<^t  me(ir  aU  auffattenb 
unb  man  (ann  bie  Uebereinßimmung  »eld^e  fi(^  in  gan$  Vmerifa  in 
biefer  ^in{t(^t  fo  t)ielfa<^  gefunben  (lat  faum  no(^  aH  fo  merfmur« 
big  unb  inteieffant  anfe^en  aU  man  get^on  ^at. 

SRui  au^naf^mdmeife  fommt  e«  oor  bag  ber  Xobte  im  (Stabe  bie 
aufreihte  @tettung  erhielt  (Bar ber  a.a.O.  295),  {.9.  }U  bem  3m«fe 
ba^  er  eine  fto^tengrube  bemale  (McCoy  136).  S>et  fto)>f  mirb 
i^m  ^äuftg  fo  gejieat  bag  er  ^na(^  bem  glucfli^en  Sanbe  im  Se^en 
(»infe^en"  fann  (^(gonfin,  Loskiel  155;  Srotefen,  Morgan  173; 
SRanban,  $r.  mai^.  c,  II,  206;  SBinebagoe,  Schoolcr.  IV,  54), 
bie  SRo^mf  richteten  i^m  bad  (Seßct^t  na^  @üben  (Bar ber  a.a.O. 
79).  9tä(^ji  bet  Seerbigung,  meiere  M^  ®en)d(^n1i^fle  mar  unb  M» 
meilen  tu  betrid^tlic^er  Xiefe  gefc^al)  (6—8'  tief  bei  ben  ^^ippemap, 
Keating  II,  155),  mar  bie  ^u^jiettung  ber  fieic^e  auf  ^otietnen  ®a« 
beln  ober  einem  d^nltct^en  ®erujle  mit  ober  o^ne  6arg  fe^r  ^ftuftg 
(&iou|,  Wanban,  J^rä^en^Snbianet,  SRdnitari,  3cotefen,  3oma,  $r. 
SRai.  c,  I,  345 f.,  402,  Lewis  et  Ol.  82,  Morgan  173,  McCoy 
533).  ^U  (grunb  babon  mirb  oon  ben  Snbianern  angegeben  ba§ 
i^nen  ald  freien  SKenfc^en  bie  dxU  ju  f^met  fei  (ffiagner  unb  6<^. 
III,  82);  ma^rf^ieinlid^et  ifi  ba§  man  ^u  biefem  ^udtunft^mittel  ^u« 
erß  nur  griff,  menn  bie  Srbe  gefroren  ober  Seerbigung  aud  einem 
anberen  ®runbe  nid^t  möglich  mar  (McCoy  83),  a\x^  mo^te  man 
münf^en  bie  geliebten  £obten  no4^  moglic^ft  lange  bor  ^ugen  (u  be« 
galten.  Sei  Un  S^octam  unb  ben  ^atota  mürben  bie  llno^en  f|>ä' 
ter  Don  bem  ®erüfte  ^erabgenommen  unb  bei  einer  afigemeinen  £ob« 
tenfeier  bie  man  oeranjtaltete,  begraben  (Bartram,  Bossu  II,  95, 
Schoolcr.  IV,  65f.).  S>ai  9egr&bni§  in  {ufammengebogener  6tel« 
lung  ifi  bei  ben  (enteren  eine  IHud^ei^inung  ber  im  Jtriege  (Befallenen. 
9u(^in  @üb  Carolina,  bei  benStotefen  unb^uronen  mutben  gtoft 
Xobtenfefte  gef^oUen,  bei  benen  man  bie  Seid(^en  ausgrub,  x^xt  (Bebeine 
reinigte  unb  f(^mu(fte,  unb  mit  (Befc^enfen  aufd  Keue  beerbigte  in  ei' 
nem  gemeinfamen  (Brabe  (Herrerall,  10,  6,  Sagard  290,  La- 
fitau  II,  446,  La  Potherie  III,  10).  «nflatt  bed  «erufte«  auf 
meinem  man  bie  Seiten  auöfteQte,  bebiente  man  fidfi  mo^I  au4  bef 
JJoume,  an  btnen  man  bie  in  gette  ge^&ttlen  ober  in  einen  Xcog 


tot  lBe()t&bnißn)eife,  JoTtn  be«  ^xahti. 

gelegten  XoMen  befehligte  Odinoid,  Lettres  edif.  I,  681;  am  Stfati» 
fa«,  Orcgg  u,  a.). 

Uebeif^aupt  finben  fi^  oerfct^tebene  9egrdbni§n)eifen  nxd^t  feiten 
bei  bemfelben  Solfe  (Hunter  355)  mentgllen«  in  neuerer  d^it,  je 
no^l  bem  9Bunf((^e  be«  Xobten  ober  ben  Zr&umen  fetner  Senuanbten 
(Morse  App.  148):  in  einem  Sarg,  in  ^ütuten.  ouf  9Aumen«  in 
einer  Ser)&unung,  unmittelbar  am  Soben  {mifct^en  6teinen  über  Me 
etmal  Srbe  aufgefd)flttet  iß.  9m  feltenflen  mar  bie  Serbrennung  ber 
Sei^^en.  6ie  ^nbet  bei  beu  Xafbali  ober  Carriers  ftütt,  mel^e  bie 
Xobten  oorbet  9  Zage  in  ber  ^ütte  auffleOen  (Parker  238,  €ox  IJ, 
339),  bei  ben  ftenaiern ,  bie  gleid)  jenen  bie  Uffte  beerbigen  unb  fpdtet 
ein  <i^ebd(btniifeft  für  bie  lobten  balten  (S ränge  11 1061  Unter  ben 
Vlgontini^dlfern  fcbeint  bie  Verbrennung  nur  bei  ben  Ottama  Xfot* 
gefommen  }u  fein,  ndmhd)  bei  ber  Sonbe  bed  groften  ^fen  (Wi^a« 
boii )«  tt»dbrenb  bie  iBanbe  be^  ilarpfen  unb  bic  tH  9ären  bie  M<be« 
}tt  begraben  Plegie  (Lettres  edif.  1,  679).  3n  gloriba  wutben 
lur  bie  3auberdr)te  in  alter  ^txt  verbrannt  unb  beten  HfdK  von 
ben  $ernpanbten  im  Oelrdnf  gcnojTen  (Cabeis  de  V.  528).  bie  nb« 
tigen  begrub  man  ober  fitUte  ne  (ingetargt  tm  Jemrel  auf  ( Her rera 
TIL  I.  15«  Laudoaoiere  10).  J^\t  "ia^n  \n  einen  ^luB  \u  merjdi. 
wie  bei  ben  6b<rofet  aU  geirobnlt^  an^fjtcben  »ir^  iTimberlake 
67  K  »iberihfbt  lent  ber  iP:etai  ber  3nb>anet  poQtinbzg.  betontet« 
au^  b<iba!b  «Kil  ie  i^  ^a4  boü  fnnnr  aU  Sancrgott  voriefle«. 

tut  bea  #Mb<  »H^^e  m  ber  Sr^el  cm  f  ^dM  mct  bev  goatlieB' 
»ari^n  H4  tobten  tSiPtem  Kr  tlgoshai  au^^ectanu.  au  vd^i» 
■4«  bit  f<Ptt  ibai  ^»eB!K<u<R  $n?rbdea  »^et  «eui^tort  bie  S^a« 
b^e  ber\!b^  anbn^re.  £<t  btt  flEb<tim  b<«  {«^cts  l<«'udbic, 
fi^iai^  KU  etsht«  b#n  bereit  t.>e«b<B  €r«ife «»  Ks  ^^  tMeCoy 
I^K  3»  iKifrt  idarrlixa  b^uc  hmu  etk  dk  ><t  Kt^  9rib  ^.M  Kit 
Stimme  u^tb  ScAfttt  ^  ctxet  trt  ir«*«  ^a#  *a  b«t  6I^e  4Mi.  «SiA 

»<iit«t  (V  a  t  bt<  eKtni>ni  K>(^ra^:ro>  *^:>tttr  «x  b«s  et  gf^|<«« 
^  «Of  i  Lav^^a  t>^  f. .     rt<  €439(t  ta  S.  €«nii:at  ii    Hiüi 

!e$i«tt ««;  «tait.  2t  ^  .    S«t 


duHu«:  Ztmptl  lOS 

gen  ottf ,  ben  ie^et  Soruberge(^cnbe  ju  DcrBtAgem  ftc^  angelegen  fein 
lief.  9tQ4  Adair  (185)  toixt  bte§  bei  ben  d^ottüto  nur  mit  ten 
(BtSbecn  beräumter  Winnet  gef(^e^en.  S)ie  Stotefen  bebetften  i^te 
Zobten  mit  9)inbc  Steinen  nnb  etn)ad  Srbe  unb  äberbauten  ^a9  (Stab 
mit  einer  ^fitte  (LaPotherie  III,  9).  3n  9feu  Snglanb  mürbe 
bo<  ®rab  eined  Sac^em  mit  einem  ^alifabenjoune  Don  30 — 40  9^^ 
^o^e  umgeben  in  beffen  9Ritte  eine  ^utte  ^anb  (Drake  a,  45). 

Ser  religidfeSultu«  berSnbianer  mar  obne®epringe,  feine  äufere 
9udjlattung  felbfl  unbebeutenb ,  fo  n^efentlic^  bie  ©tette  au(^  mar  bie 
ber  ®ottedbienjl  in  i^rem  inneren  Seben  einnahm.  9lur  im  Sfiben 
fdbetnt  U  Zemt^el  Don  grogeren  2>imenjlonen  gegeben  )u  ^aben.  Oar- 
cilasso  (a.  a.  O.  I,  4,  15)  giebt  ben  ton  Xalomeco  aU  100  Stf^ritte 
lang  unb  40  Stritte  breit  an,  er  mar  mit  großen  (^dl^ernen  Statuen 
unb  mit  9Rufd^eln  gef(|fmu(ft  unb  befa|  einen  gro§en  Keicbt^um  an 
perlen  unb  ffiaffen  afler  Srt.  ^ie  Xempel  in  Souifiana  maren  ba» 
gegen  oft  faum  befer  aU  gemd(»nli(^e  Bütten  (du  Pr atz  III,  21). 
Itt4  in  Sirginien  glichen  fie  ben  übrigen  ^dufern  in  ber  Sauart,  nur 
Ratten  fie  bie  X^ure  auf  ber  Oflfeite,  enthielten  t»iele  Sbole,  bie  (&iä* 
ber  ber  ^duDtlinge  unb  ein  emige«  $euer ;  brr  ^aupttempel  be«  San» 
be<  fianb  in  $amunf9 ,  nur  ^ricfter  unb  ftinige  burften  i^n  betreten 
(Strachey  82,  90).  3>er  dultu«  ben  man  in  ben  lem^eln  Derri<l^ 
tete.  bc^anb  in  gebeten  (Befangen  unb  Ot^fern  (de  Laet  III,  28). 
3>ie  Sdlfer  meiter  im  Sterben  Ratten  mei^  nur  eine  3auber^fttte  in 
mel(|^er  ber  Souberarst  fein  ffiefen  trieb;  neben  i^r  ^anb  oft  ein  ^o^er 
$fa^I  mit  einem  gef^ni^ten  SRenfcbentoDfe  (McCoy  195),  fie  mar 
aufien  unb  innen  mit  fonberbaren  ^eiligt^umern  unb  daubermitteln 
afler  9rt  aufge^u^t.  S^^  8<i^<  ^^^^^  religidfen  ^tftt  Ratten  bie  3n« 
bianer  bed  oberen  SRiffouri  eine  befonbere  ^utte,  in  meldj^er  bie  Uten 
mobnten,  J^rembe  aufgenommen  mürben  unb  felb?  ffeinbe  eine  grei« 
ft&tte  fanben  (Petrin  du  Lac  I,  171).  Hunter  (224)  fa^  nur 
no(^  bei  ben  Sticcara  einen' t»on  Steinen  auf  einem  fän^lii^en  ^uget 
gebauten  Opferaftar,  auf  meiern  Xabat  unb  Sbf&fle  oon  Sfijfeln 
unb  |)irf4^en  al«  Opfer  für  ben  großen  (Beiß  verbrannt  mürben. 
(Sin  Xempel  mit  ^eiligem  ^uer  mirb  ou^  bei  ben  Narraganfet  er« 
md^nt  (MXuiloh  111  na(^  Purchas  Pilgrims  IV,  1868). 

So  e«  befonbere  Zempel  gab,  fehlten  au<^  (Bd()enbilber  nl^^t,  ob» 
mo^l  beibe  {ufammen  fcbon  in  ^iemliif^  früher  Seit  oerfcfemunben  unb 


101 

(Morse 

«ntt  5B< 
etwa« ' 

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339 
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r-Mi^*^"  1  Wonb««  ba*  9*  vor  ^^^'''^^J^rt  «»«  »«* 


Steligiofltät.  (Btbtt  20S 

fie  auf  Bo88u*8  9tat^  verbrannten  (Bossu  I,  219).  Sin  3bo(  Uv 
Ottawa,  ta^  in  einem  SRenfd^entopfe  auf  eittem  hinten  audge^d^Itett 
«Pfahle  bejlanb,  wirb  oon  McCoy  (298),  f(eine  au«  ^olj  öefd^mi^te 
gamiliengötter  ber  5hittieno  oon  etma  8''  S&nge  t)on  Dann  (96)  er« 
ro&^nt.  a)ie  Unteren  pflegen  biefe  giguren  auf  öerfc^iebene  ffleife  ein- 
gemictett  in  bem  fogenannten  SRebtcinfacfe  mit  ftc^  ^u  fuhren;  fiene^* 
men  biefelben  bei  feierlichen  (Gelegenheiten  b^raud  unb  bebanbeln  fle 
mit  grofer  Sere^rung  (Schoolcr.  V,  169). 

Der  3ttbianer  ifl  in  ^o^em  ®rabe  gottedfurt^tig.  3)ie  ^rt  unb 
Seife  feiner  ®otte«Dere^rung  legt  i^m  oft  bie  f^n)er{ie  6elbfiubem)tn« 
bung  auf,  benn  e«  fnb  nicbt  bto«  X&nje  unb  ^tp  burt^  bie  er  feine 
dötUx  e^rt,  fonbern  feine  Sieligion  verlangt  au(^  Opfergaben,  ^renge 
galten  unb  «adjitwa^en,  felbji  f^^merj^afte  »üjungen  oon  i^m,  unb 
er  ift  gemiffen^ft  genug  um  iebe  wichtigere  Unternehmung  mit  ®ot' 
te«bienfi  ju  beginnen.  ,,9luf  eine  9teife  geben  wie  ed  ein  Seiner  t^un 
mfirbe'*,  b.  ^.  o^ne  eine  religiöfe  {)anblung  bie  bem  antritt  ber  Steife 
Dor^erge^t,  ift  ein  gewöhnlicher  5lu«brud  ffir  i^n  (McCoy  305>. 
Sor}ugK(^  jtreng  foOen  bie  Ofagen  in  i^rer  (Sottedvere^rung  fein 
($aut  9BiI^.);  in  lautem  IRecitatio  beten  fie  ieben  SRorgen  eine 
6tunbe  lang  bei  Sagedanbrut^,  oft  ouc^  9lbenb9:  ^Wohkonda  (Satex 
bed  fiebend),  ^abe  Erbarmen  mit  mir,  id^  bin  arm"  u.  f.  f.;  e^e  p 
auf  bie  3agb  ober  in  ben  ftrieg  jie^en ,  wenn  fie  einen  Serwanbten: 
oerlieren  ober  fonfl  eine  Ungläcfdbotfd^aft  erhalten,  reiben  fie  fi^ 
ftopf  unb  ®efi(^t  mit  (Srbe,  bie  fie  nid^t  e^er  wieber  abwafd^en  aU  btt 
fie  bie  ®unjt  i^rer  ®dtter  erlangt  ju  ^aben  glauben  (McCoy  859» 
Morse  App.  213,  224).  3n  Sirginien  lauerten  bie  (Singeboreneir 
nieber  beim  9luf «  unb  Untergang  ber  Sonne  unb  nfyoUn  ju'  xf^x  bie 
lugen  unb  ^anbe  (Strachey  93).  93ie  ^ier  würben  aud^  anber» 
wdrtd  bie  (Sebete  bidwttlen  laut,  meifi  aber  nur  innerltt^  gefpro^en; 
bei  feierlit^en  Gelegenheiten,  bei  ftriegderH&rung  ober  griebendf4lltt(, 
bei  ber  Smte  ober  bei  einem  nationalen  Unglflcf  fanben  gemeinfame 
(Bebete  flatt  (Hunt er  216).  S)ie  S)atota  pflegen  nur  turj  bie  Sitte 
au^iufpret^enbiefie  auf  bem^erjen^aben,  mit^intufflgungberäBorte: 
„dtxftn  ber  lobten  feib  mir  gnibig!"  (PrescottbelSchoolcr.IIT, 
226,  237).  9u^  bie  3rotefen  foOen  fonf!  gewiffe  ®ebete  gehabt]  (o« 
ben  (W.  Smith  90).  »ei  ben  S^anban  fanb  $r.  9Ra|imiUan 
c,  II,  157)  über  ben  ttrfprung  be«  ©ebete«  folgenbe  finnige  8egenbe. 


{)er  ecfte  9Renf(^  (ein  ^ofbgoU)  ^atte  ben  9Ranban  0erf)^ro4^en 
bdittße^en,  xotnn  {ie  in  9tot(^  gerieften,  unb  mar  batauf  na<^  Seflen 
gegangen.  93Qn  geinten  angegriffen,  f4^Iug  einer  \>on  i^nen  oor  einen 
Sogel  an  i^n  abjufenben  um  i^n  §u  ^fltfe  {u  rufen,  aber  Sdgel  tonn« 
ten  n\d)t  fo  meit  fliegen.  (Sin  anderer  meinte,  Ui  9(i(t  bei  9uged 
mflffe  )u  i^m  bringen,  aber  bie  $r&rie«^flgei  begrenzten  i^n.  3>o 
fagte  ein  britter :  @ebanten  muffen  bad  fic^erße  Slittel  fein  ben  erflen 
9Renf4ien  ^u  erreichen,  di  micfelte  ftct)  in  fein  Sifunfefl,  fiel  nieber 
unb  fprac^:  „3*  ^^tiU  —  ic^  ^abe  geba<^t  —  i(%  fomme  jurutf  !* 
Sr  »arf  tia<  gett  ab  unb  mar  gang  in  @(^n>ei6  gebabet.  X)er  Reifer 
ben  er  angerufen  ^atte  in  ber  9Iot^,  erfc^ien. 

3)ad  Sefl  iur  (Sinmei^ung  unb  ffie^r^aftma^iung  ber  jungen 
Sl&nner  fcf^eint  ben  bopt>elten  S^^^  i^  ^aben,  biefe  bem  großen  (Seifte 
il^re  (Srgebenbeit  bemeifen  gu  (äffen  unb  jugleic^  if^re  @tanb^aftigteit 
einer  tc^meren  Prüfung  ju  unterwerfen.  ®q  bei  ben  Safota  SKan* 
ban  Stdnitari  u.  a.  (Catlin,  $r.  Wa;.  c,  II,  226).  Sie  ftoien  ftd) 
ftarte  ^olgfpUtter,  an  weldi^e  f<^n>ere  9äffelf(^&bel  angebunben  ftnb, 
bur(^  bad  gleifdS^  an  ber  Sruft  ober  auf  bem  9iä(ten  unb  laufen  bann, 
mö^renb  jmei  Rubere  bie  Srrne  gefa|t  Ratten ,  mit  ooQer  ftraft  vou 
n>&rt<  bi«  bal  gleif^^  ^eruntergeriffen  ifi  unb  bie  f<^n>ere  iaft  {urutf' 
bleibt.  9e^nli(^e  graufame  Selbstreinigungen  oolliie^en  fie  bimetien 
in  golge  t>on  (Belfibben  um  i^re  3)antbarteit  unb  (Ergebung  ju  bemei« 
fen,  menn  einer  i^rer  ^ei^e^en  SBunfc^e  in  (ErfuQung  gegangen  i^ 
(Keatingl,  448).  9udj^  bei  ben  ®c^marifu|en  gehört  ti  gu  ben 
gottedbienfilic^en  ^anblungen  fid)  Sunben  gu  fdj^lagen,  unb  felbfl  ein 
gingerglieb  f(|ineiben  fte  ^d^  bidmeilen  ab  um  ti  aU  Opfer  barjubrin- 
gen  (de  Smet  245). 

2)a§  ieber  feinen  perfdnli<^en  @(^u|geifi  nur  bur(^  lange«  gaßen 
unb  an^altenbe  9ta<^tn>a4)en  in  ber  (iinfomfeit  geminnt ,  ^aben  mir 
fd^on  fru(^er  bemerft.  Strenge  gaflen ,  bei  benen  man  ftc^  ba«  9i* 
^c^t  f(t^mdr)te ,  maren  über|^au))t  bie  (Einleitung  gu  ieber  mi(^tigeren 
Unternehmung,  gu  melc^er  man  bi^r  (Bunß  ber  9ötUx  beburfte;  fie 
gingen  felb^  bem  SBaUfi^iele  oorau«  (Adair  401),  mürben  nie  gebro« 
iftn  unb  na<^  i^rer  Seenbigung,  mel<^e  mit  ber  ^bmaf^^ung  ber  fto^le 
Dorn  (Befielt  gef4^a^,  muibe  immer  nur  m&§ig  gegeffen  (Keat- 
ingl,94). 

S>ie  Dörfer  mel4^e  bie  3nbianer  i^ren  (i^dttern  barbr^Kf^ten ,  maren 


Opfer.  Hfyi 

oon  oerfd^iebener  Sit.  3)ie  ^errfil^etibe  Sor^cflung  f^ieint  tabei  ee- 
toefen  ju  fein  ba§  bte  Qbötttx  biefer  Opfecgoben  beburften  ober  fie  bodj» 
genofTen,  bat  |te  ben  bargebotenen  Sabaf^raudb  einfogen  unb  Don  ben 
©peifen  ogen,  benn  fte  lebten  untereinonber  gan)  na(^  menfcbli^er 
Seife  unb  entführten  fogar  einjetne  Wenf^en  um  ft(^  mit  i^nen  ju 
Det^eitat^en  (8choolcraft  A.  R.  II,  140).  Ka^  Garcilasso 
(a.  a.  O.  II,  3, 11)  tt)urbe  in  gloriba  lai  erßgeborene  Ainb  ber  ©onne 
geopfert*,  au(f)  in  Sirginien  foQ  bie|  bi^roeilen  mit  ben  eigenen  9\n» 
bern  gefd^e^en  fein,  n)ä^renb  bort  fonft  auf  Sltarfieinen  au§er(^alb 
ber  Tempel  Slut  oon  Spieren ,  Zabai  u.  bergl.  unb  ber  etfie  Siffen 
0on  ieber  aRa^Ijeit,  ben  man  in'«  $euer  marf,  ben  (Söttern  bargebra^t 
mürben.  3n  mannten  (Begenben  be«  Sanbe«  fd^la^tete  man  jtnaben, 
benen  Okeus,  mie  bie  Singeburenen  fagten ,  ^bad  Slut  au«  ber  Un« 
ten  Sruft  fange'';  einige  ber  jum  Opfer  befiimmten  ftnaben  mürben 
aber  gefd^ont  unb  biefe  traten  bann  in  ben  ^rießerfianb  ein  (Stra- 
chey  82,  93f.).  3n  9leu  Sngianb  fd^eint  man  ebenfaU«  in  alter 
Seit  bidmeilen  ftinber  geopfert  ^u  ^aben  (Young  a,  358);  au(^  oon 
ben  6iou;  ifl  ein  Seifpiel  biefer  ^Srt  aui  bem  üorigen  3a^r^unbert 
betannt  (Keatingl,  409,  Schoolcr.  II,  132).  S)er  gmeif  be«« 
felben  mar  fi(^  be«  jtrieg^glutfed  gu  oerficbern,  wogegen  bie  $ant  bem 
oon  i^nen  befonberd  Dere^rten  „großen  Sterne",  ber  Senui,  ein 
aXenfi^enopfer  aQi&^rIi(^  im  grü^ling  }U  bringen  pflegten  (jule^t  im 
3a^re  1837  ober  1838)  um  eine  gute  Srnte  ju  erbalten.  3)er  &t» 
fangene  ben  man  (»ierju  auderfe^en  ^attt,  e<  mar  in  Un  (ej^ten  unb 
betannteflen  S&Uen  ein  ®iou;<9)>{äbc^en,  mürbe  oor^er  mo^(gen&^rt 
unb  gepflegt,  über  fein  ®(^i(ffa(  aber  in  Unmiffen^eit  erbalten.  X)ad 
Opfer  mürbe  auf  einen  ©Weiterlaufen  gebunben  unb  mit  Pfeilen 
burWf(^o{fen ,  toä^  e^e  ed  ftarb ,  fdS^nitt  man  @tü(fe  %U\\ä^  loon  i^m 
ab  unb  tief  ba«  Slut  meiere«  man  ^eraudpregte  auf  bie  iunge  ®aat 
fatten  (de  Smet,  J.  Irving  U,  136,  Schoolcr.  IV,  60,  V.  77). 
9uf  mel(^e  9Beife  biefe  graufame  Sitte  befeitigt  mürbe,  baUn  mir 
f4ion  oben  angeführt. 

Son  ben  Z^ieropfern  galt  bad  be«  ^unbed,  namentlich  eine«  mei» 
|en  ^unbe«,  für  ba«  größte  (ftobl  I,  86),  obne  Bmeifel  meil  ber  ^unb 


*  Oyiedo's  Eingabe  (XVII  c.  26}  bat  ^^  Soto*8  fieute  in^lortba 
9tenf<ben  im  Xempel  gefunben  bätten  bie  al<  Opfer  «erbrannt  morben  feten.  ifl 
SU  pag  M  baf  man  oiel  barauf  geben  burfte. 


206  Dl^fft.  %tft  ber  erffen  grüßte. 

in  alter  3eit  ba«  tveTtl^oottfie  Z^ier  mor  bod  bie  3nbtaner  befagen. 
Sei  mant^en  S5Ifem  war  ed  gewö^ntit^  ben  bargebrac^ten  ^unb  felbfl 
febenbig  ju  tterje^Ten  (Dua))an>,  Nuttall).  9?ä^fibem  loirb  ben 
®dttern  9De«  bargcboten  wa«  man  felbfl  mert^  ^dtt  unb  t^nen  an« 
genebm  glaubt,  befonber«  Zabaf.  ^a4  Serbrennen  roar  bie  gen)5^n« 
li<^fte  Sorm  ber  ^arrei^ung  unb  gefc^a^  in  ber  Segel  burcb  ben  $rie« 
fter  ober  3auberarit,  ba  biefer  ber  Gottheit  am  nS^flen  ftanb.  SRand^e 
tfegenflftnbe  würben  auc^  nur  oufge^ängt  an  einem  $fable:  fo  machen 
ci  j.S.  bie  S)ofota,  wenn  fie  bem  großen  ®eifie  eine  fc^arlac^rot^e 
S>tdt  weisen  (Mrs.  Eastman).  @e^r  allgemein  waren  au(^  bie 
^ibationen  bei  feber  SRo^ljeit  unb  beim  Seginn  eined  f$e|le< :  ber  erße 
Siffen  ober  ber  erfle  Söffel  ooß  ©cträn!  würbe  in*«  geucr  geworfen 
{^amlicoe,  Lawson  232;  «nipeno,  Dünn  99  u.  «.)•  S)iefer  Sitte 
anolog  war  ed  ba§  man  bie  (£r|iling4fru(^te  be«  gelbed  barbrac^te, 
na$  bei  bem  großen  Srntefefl  gefc^al^.  —  3>ie  (S.f)tppm^ax{  bringen 
nur  wenige  unb  geringe  Opfer,  i^r  religidfer  &ultu4  i{!  überhaupt  be« 
fd^rantt,  nur  bei  grof  en  Sofien  pflegen  fte  ben  großen  @eifl  um  ®efunb« 
^eit,  g\ud\\^t  3agb  unb  bergleit^en  ju  bitten  (N.  Ann.  des  y.  1852, 
IV,  318). 

Z)a«  gefl  ber  erften  ^nld^te  ^at  f!(^  am  längflen  unb  in  ber  eigen« 
t^fimlid^ften  gorm  bei  ben  ^reet  unb  beren  Serwanbten  erholten,  ob* 
wo||!  e«  oud^  fonfl  nirgenbd  gefehlt  ^u  ^aben  f(!beint.  3>er  ^riefter 
ober  ^geueranmaci^er*,  we^er  babei  ganj  wci6  gcfleibet  war  —  ffleig 
war  ba«  Symbol  ber  {Reinheit  unb  be4  ©lauben«  ^ier  wie  bei  ben 
3ro!efen  (Adair  111,  Morgan  210)  —  beforgte  bie  flnorbnung 
bedfelben.  9Re^rtagige  ftrenge  ^aften  be«  SoKed  matten  ben  Anfang. 
S)arauf  brachte  jener  ba«  neue  beilige  geuer  {um  ^Itar,  ba«  bie  SRu«« 
(oge  i^ren  ,,@ro§oater''  nannten,  oerbronnte  in  i^m  naä^  forgfil« 
tiger  ^u«ld[4iung  aller  alten  ^euer  etwa«  oon  allen  ^rten  ber  neu 
geemteten  3rü(^te,  unb  ermo^^nte  au«fü^rli(^  bie  SRanner  unb  SSeiber. 
3ene  nahmen  btc  „ftrieg«mebicin''  ein,  bie  in  heftigen  ©re^-  unb 
^urgirmitteln  befianb  (Schoolcr.  V,  686),  biefe  babeten  unb  wu« 
fd^en  f!(b  mit  SBaffer:  alle  Uebelt^ateu  be«  bergangenen  3cil)re«,  aufer 
SRorb,  würben  in  golQ^  biertion  al«  getilgt  betrad^tet  unb  ba«  gefi 
mit  einer  reiben  Wa^lieit  am  oierten  Xage  befd^loffen  (Adair  105, 
120,  Swan  bei  Schoolcr.  V,  266f.).  3)a|  bie  Sorflettung  einer 
Steinigung  bon  @änbe  biefen  Zeremonien  ju  ®runbe  lag,  in«befon« 


9«ff  ber  erfien  %tvi^it.  20^ 

bete  beim  Sabeit  unt  beim  Xrinten  ^e«  fog.  Jd^xoantn  ^ttrintW, 
eine«  lufguffe«  ber  getrocfneten  Saffinebl&tter,  mirb  beßimmt  t>er^ 
fi^ert.  Sediere«  würbe  mit  eigent^umticfyen  gormolit&ten  ^enoffen 
unb  ^atte  au§erbem  benSmeif  «Xapfrrfeit  )u  Derlei^en  unb  bie^reunb« 
f^aft  fefl  ^u  binbcit*.  9{u(^  bie  Sberofce  nof^men  einen  abnützen 
Xran!  ein  um,  mie  jie  faxten ,  „i^re  ®unben  megiumafc^en"  (Tim- 
berlake  78).  ®o  nobe  e<  liegt  hierbei  an  ^teminidcenien  ^tip 
ii^er  Se^ren  ju  benfen ,  fo  fc^eint  e4  bo^  bei  näherer  Betrachtung 
menig  annehmbar  ba§  in  bte  gcier  eine«  fo  wichtigen  fic^t  einleimt' 
fi^en  %t9t^,  beffen  IRtttelpunft  ber  alte  ^euercuUu«  ifl,  (^nfUi(|ie  <51e« 
mente  eingebrungen  fein  fottten,  na<lb  benen  wir  fonfi  bei  biefen  Sdl* 
fern  vergebend  fud^en.  2Rit  befferem  @runbe  barf  man  me;icanif4en 
ttrfprung  ^ier  loermut^en.  (Sine  %vt  Don  Seichte  felbfl  ber  geheim« 
flen  Uebelt^aten  an  ben  $ne|!er,  foO  in  firmerer  StxanV^txi  bei  Un 
fonfl  fo  ro^en  Zacutti  oortommen  unb  aU  wefentlic^e  Sebingung  ber 
(Benefung  betrachtet  werben  (Morse  App.  345).  ^uc^  bie  Oiibwal^ 
^aben  einen  Stonat  im  3abr  in  welchem  fie  fagen:  «ic^  werfe  meinen 
f^lec^ten  eeben«wanbd  weg"  (jto^ll,  167)  —  oietlei^t  ein  9le9 
einer  ft^nli^en  ^ejlfeier  wie  man  (te  bei  ben  Sreet  fennt.  Sa«  A  d  air 
(109»  124,  130)  fonfl  nod^  i9on  bem  er^d^It  wa4  ben  Sreef  aU  rein 
ober  unrein  galt,  t>erbient  wo^l  weniger  Sutrauen,  ba  er  gu  ben 
64riftMern  gehört,  wel4e  jubifc^e  Sigent^umlic^teiten  an  ben  dm 
geborenen  mit  aüjugroier  Sorliebe  auffud|^en. 

3n  Sirginien  fc^eint  e«  teine  feflen  Seiertage  gegeben  gu  ^aben 
au§er  einem  ft^nlic^en  Smtefefie.  S^ir  erfahren  nur  ba§  man  ba« 
bei  um  ein  ^euer  ^er  tankte,  Sefc^wörungen  unb  Anrufungen  oor« 
na^m  (Strachey  91).  3)ur(^gangig  i{l  feit  ber  tAnfunft  ber  9Bei§en 
mit  ber  ein^eimif^en  Religion  au(^  ber  Sultu«  rafc^  in  Serfatt  ge« 
ratzen,  unb  bie  (Eingeborenen  felbft  wiffen  meift  fiber  bie  Sebeutung 
ber  reltgiöfen  ®ebräud|^e  bie  ftdi)  noc^  erhalten  ^aben,  feine  9u«funft 
me^r  {U  geben.  Au§er  bem  ^efte  ber  erßen  gräd^te  würbe  ein  an« 
bere«  oor  ber  SefteQung  ber  gelber  fe^r  aflgemein  Don  i^nen  gefeiert 
unmittelbar  na^  ibrer  Sflficfte^r  oon  ber  Sinteriagb  (McCoy  194). 
^e  3rofef^n  Ratten  fe^^d  religidfe  3)anffej}e  ju  oerfc^iebenen  Seiten 
im  3a^re,  bie  fii^  au«ful^rli(^  unb  mit  ben  babei  gebaltenen  Sieben 
bei  Morgan  (187)  bef(!brieben  finben.  2)er  9Rorgen  war  urfj^rung« 
U<^  bei  biefen  Seßen  bem  grogen  (Beiße,  ber  Waclbmittag  ben  @eeten 

8kii|,  «nt^potogU.    3t  9b.  14 


110  3:änie  unb  bramatifcfte  l^arfldlungen. 

Ut  Xobten  9W«frt.  Sie  traten  ein  mit  bet  Weife  ber  oerfi^iebenen 
9rft^te  \>im  benen  fe  lebten ,  unb  t^r  ^antpiitott  n>Qt  bem  großen 
®ei|le  unb  ben  ®oben  ber  Katur  für  i^re  ffio^U^aten  ju  bauten, 
^avipt^iä^Wd^  Jfyctn  ffir^altern*,  ^ben  brei  et^me^ern",  bem  Wai«, 
ber  eo^ne  unb  bem  ftärbid.  9m  iReufa^rftfe^e  ju  Anfang  bed  ^ebruar 
erbroffelten  f{e  einen  gan)  »eigen  ^unb ,  ber  Dier  Sage  lang  aufge« 
bftngt  unb  bann  oerbrannt  n)urbe;  ma^rft^einlit^  foQte  er  ein  9ote 
fein ,  btr  ben  großen  (Stift  Don  ber  fortbauernben  Xreue  \>t9  Solfe« 
gegen  i^n  {u  unteni^ten  ^atte. 

Qinen  ^upttf^txX  be«  Sultn«  machten  bie  Zinje  unb  ^ufjöge 
an4,  mel^e  ^um  S^eil  in  ^ö<!^{l  eigent^fimfit^en  ftofKtmen  ober  Ser« 
tleibungen  borgenommen  mürben  unb  oft  mehrere  Sage  banerten. 
Sie  finb  feine  blof en  Sergnügungen ,  fonbern  ^aben  aQe  eine  be« 
flimmte  Sebeutung ,  bie  {{(^  iebo<!b  meiflentbeiH  ni^^t  me^r  ermitteln 
lagt,  unb  t^ren  attj&brli<!b  n)ieber.  S^re  Sernacbl&ffigung  mfirbe  oom 
groffn  ®e{9e  ge(lraft  »erben.  Edw.  James  (im  Append.  ju  Tan- 
ner) ^at  bereu  9  aufgej&b^^  ^^e  Srofefen  Ratten  bereu  neuerbing« 
nod^  21,  e4  fotten  aber  früf^er  32  gemefen  fein  (Morgan  261);  ben 
6talt)tan)  ARebicintan;  ^unbetau}  u.f.f.  berS>atota  l^at  Mrs.  Eaet- 
man  audfü^rlid^  bef^rieben  (ogl.  au(^  McCoy  207,  Timberlake 
SO  u.  91.).  nantbe  mürben  nur  oon  W&nnern,  anbere  nur  oon  Sei« 
bem,  mieber  anbete  oon  beiben  (8ef(^Ie<!bt^tn  jufammen  aufgeführt 
(S)aIota,  Schoolcr.  IV,  63).  2)ie  meiflen  maren  nacb  Sbieren  be« 
nannt,  mürben  in  X^termaiten  bargefteUt  unb  glidS^en  me^r  pantomi* 
mifcben  garten  al«  unferenZ&njen.  Seim  SSrentanj  ber  Ibatota  {.9. 
oerfleibete  ficb  ber  junge  IDlenfcb  melc^er  in  bie  ®efe(If<^afl  aufgenom* 
men  merben  foOte  —  benn  oiele  biefer  X&nge  mürben  aU  ®e^eimniffe 
angefe^en  bie  einer  befonberen  ®efellf<!b<ift  angehörten  —  in  einen 
Sftren;  biifer  tam  aud  feiner  ^dble  ^eroor  unb  mu§te  ftcb,  nacbbem 
bie  Uebrigen  auf  i^n  3agb  gemacht  Ratten,  breimal  in  biefe  mieber  jU' 
rfi<fiie^en(EeatingI,  283).  2)a§  biefe  bramatif^en  $o{fenfpieff 
einen  obfeftnen  9udgang  bitten,  f(beint  fa^  nur  bei  ben  dutt  oorg^ 
tommen  ju  fein  (8wan  bei  Schoolcr.  Y,  277);  {^etfemelbe.r 
(850)  ^ebt  au4brutfli4i  ^erbor  ba§  bief  anberm&rt«  ni(^t  ber  ^afl 
mar.  Sie  Rofb«  3nbianer  bt^tn  feine  eigenen  Xftnje  unb  Siebet, 
fonbem  ^aben  bie  i^gen  fftmmtii<^  oon  ben  ffiblid^eren  3nbianem 
ober  ben  ^unbMppen  entlehnt  (Hearne  276). 


3)ef  6to(H«ns.  Sil 

£a  biefe  Stnee  iDMiig  (e^rrri^i^  ftnb,  begnügen  mir  un«  mit  tincm 
(tn)igen  ^\{pMt. 

S)er  6tiil4>t«ni  ^ei:  3)atota  mxti  t>on  ben  SBeibem  au^gcfu^tt, 
feine  Seflimmung  ifl^te  geier  ber  <5iege.  2)ie  Bau6etdriie  fingen 
{«m  Sani«,  f^tügen  Die  Xrommel,  f<|^mingrn  bic  Sfap^er  (einen  })Q^Un 
JKirbi«  hn  einige  fleine  <Stelnd^en  enthalt)  ober  bebienen  fi^  irgmb 
meldl^er  unteren  3nftrumente  mit  benen  fic^  ein  Öftren  ^erreigenter 
SArm  ^rupriringen  (ä§t.  3u  tiefen  gehört  namentli(t^  ein  eingeterft« 
ter  ftnod^en,  tefen  eined  Snte  ouf  einer  zinnernen  ®4)it{fel  aU  Stefo« 
nanibateti  tu^t,  tal  anbete  in  ber  Unten  ^anb,  n>&brenb  ber  Sauber* 
at)t  mit  einem  ftno(^en{}ä(fe  in  ber  SKe^^ten  über  bii  Serben  ^nffibrt 
um  fo  fra^enbe  mt>  fc^ride  Xpne  aU  mogli(|»  b^rioorjubringen  (9b« 
bitbung  bei  Sehoolcraftll,  pl  75).  S>ie  SBeibcr  tanken  in  con« 
centrifc^en  ftceifen  um  bie  ®talp«  l^txum,  ju  Pieren  bi«  gu  jmdlfen 
i^re  ®4ittUern  gegen  einanber  preffenb.  Sei  iebem  XrommelfdSilag  er« 
^eben  (te  fic^  fo  ^o^  d«  m^glidSi,  fpcingen  unb  gleiten  etma«  na<^ 
lintl  unb  fingen  babei  fortma^renb  mit  ben  Souber&riten  ^ufammen. 
eie  galten  poiltommenen  Zatt  3n  ber  3ttitte  ^fingen  bie  @raU>d  an 
einem  $fa{^le  ober  ein^  ber  Selber  ^at  fte  auf  ben  @d^ultern.  Sebeip 
berfelben  ifl  an  einem  Siigel  audgefpannt  unb  auf  einem  ®to(t  Don 
einigen  ^ufi  Singe  befe^t,  rpt^  bemalt,  mit  gebern  Sanbern  $er« 
len  u.  bergl.  gef(^mu(ft,  gemd^nlic^  au(^  mit  einer  Sc^eere  ober  einem 
Itamm,  ie  nact^bem  er  Pon  einem  SDlanne  ober  einer  grau  genommen 
\%  9ia4  einigen  Minuten  ru^en  bie  SBeiber  au^.  3n  ber  $aufe  er« 
{i^tt  eine  Pon  x^mn  bie  einen  @o^n  (Satten  ober  Srubec  im  ftriege 
pedoren  i^(^t,  bie  (Bef^ic^te  feine«  Unglucf«  unb  f<^liegt  mit  Un  3Bor« 
teu:  ^Seffen  ^talp  babe  i^  ie^t  auf  metner  @cbuUer?''  3n  bie« 
fem  Sugenblicfe  ia\xd)^tn  atte  laut  ouf,  unb  ber  Xanj  beginnt  Pon 
9teuem.  Sidmeilen  mirb  er  mit  einigen  Unterbre^iungen  9Ronate  lang 
fottgefe^t.  9tad^  Seenbigung  bed  Xanjed  mirb  ber  Sta\p  begraben 
ober  i\x  bem  Xobten  ber  i^n  im  ftriege  erbeutete,  auf  ba«  (Beruß  ge« 
legt  (MiB.  Eastman). 

Sie  poTt^in  erm&^nten  mufitalif(^en  3n{lrumente  jeigen  beutli^ 
auf  mie  niebriger  @tufe  bie  aRujtf  ber  3nbianer  fte^t.  Sluger  einer 
Xrt  Pon  Xrommel  unb  ftlapper  bie  ficb  überall  finben  —  beibe,  unb 
namentUd^  bie  itlapper,  mefentli^e  ^ttnbute  ber  Bauber&rtte  —  mer« 
ben  nur  no^^  glöten  ober  pielme^r  pfeifen ,  meift  au«  bem  Jlnod^en 

14* 


^1)  t)te  3au6ei^efleT  unb  %txiit, 

eine«  SMerfIflgel«,  getoö^nlit^  erioä^nt;  eine  folc^e  mit  6  Sofern  tte 
6  Qufeinanber  folgenbe  Xöne  gab,  iß  bie  bebeutenbjie  Srftnbung  biefer 
9[rt  tot\6)t  ben  Eingeborenen  {ugef^deben  n)irb  (Morgan  380). 
2)ie  SRelobieen  ber  ®ef&nge  ßnb  meifl  ft^le^t  unb  unbebeutenb  (Sei« 
fpiele  in  9toUn  bei  Keating  1,  456  u.  %.),  ber  Zoft  aber  wirb  beim 
6tngen  unb  Sanjen  genau  beoba^tet  (Morgan  289).  9tur  Bar- 
tram (236),  ber  fie  überhaupt  mo^I  öfter«  in  einem  ju  gänfKgen 
Sid^te  erf^einen  ISfit,  ^drtc  fanfte  me1an(!^olif(^e  (Befftnge  bei  ben  Ge« 
minolen  unb  anberen  Sölfern  M  ®fiben«. 

2)ie  eigentli^en  Zrfiger  unb  Vertreter  be«  retigiöfen  Cultu«  unb 
bie  tbeologifd^en  Autoritäten  ber  3nbianer,  menn  biefer  9uibru(f  er« 
laubt  ijt,  maren  eineSRenf^enflafe,  meiere  in  ^o^em  Snfe^en  fianb, 
ffir  i^re  2>ien1le  reic^  belohnt  unb  oft,  mie  e«  fd^eint,  me^r  gefSrc^tet 
aU  geachtet  mürbe.  6ie  maren  geird^nfi^  $rte{!er  Sauberer  lernte 
unb  SBa^rfager  in  einer  $erfon,  nur  bei  einjelnen  9)51(ern  blieben 
biefe  Functionen  getrennt,  fianben  mit  (öderen  ®ei{!ern  im  9unbe, 
tonnten  biefe  citiren  unb  befragen  ober  bannen,  mürben  ^au))tf&(^ti(^ 
babur(^  bie  9KtteI«t>erfonen  {mifc^en  ber  ®ott^eit  unb  bem  SRenft^en 
unb  bamit  bie  3uflu(^t  in  aller  9tot^:  über  (Sntfemte«  ober  Sufünf« 
ttge«  Aufftblu^  ju  geben,  verlorene  ober  geßo^lene  Socken  )u  ent« 
be(fen  unb  mieber  ^erbeijufc^afen,  Stegenmolfen  ober  3agbt^iere  ^er* 
angugie^en,  gefunb  ober  franf  gu  machen,  felbß  au«  ber  S^rne,  Ser« 
liebten  (Gegenliebe  gu  f^affen,  bie§  91Ie«  mußten  fie  berjle^en,  unb 
no6)  uberbicg  ben  SBiflen  ber®ötter  gu  erfunben  unb  f!e,  menn  ndtbig, 
gfinftig  iu  fHmmen  im  €tanbe  fein.  3)a§  hierbei  ttieler  f<^Iaue  Setrug 
mit  unterlief,  bebarf  feine«  Semeife«,  ^od^  ifl  e«  mebr  at«  mabrfc^ein« 
lii^  bat  bort  mie  bei  un«  ber  Selbjibetrug  oft  meit  grdfer  mar  aU 
ber  Betrug  melt^er  Andern  gefpielt  mürbe. 

S)ie  »eauffid^tigung  unb  Seitung  ber  gejle  beforgte  bei  ben  3ro* 
»efen  eine  «rt  oon  $riejiern,  ^bie  »ema^rer  be«  ©fauben«*.  Sie 
mürben  gcmft^lt  unb  bilbctcn  feinen  befonberen  6tonb;  jeber,  au<!^ 
ffieiber  fonnten  biefen  ^Auftrag  erhalten,  mit  melt^em  jugleic^  eine 
Art  oon  Cenforenamt  oerbunbcn  mar  (Morgan  184).  Baubertfinfie 
ffla^rfagerel  unb  anberen  Unfug  fc^cinen  fle  ni<!^t  getrieben  gu  ^aben. 
%vi^  bei  ben  fublicben  SMfern  gab  e«  na^  Adair  (152)  eigentU^e 
tpriefler,  mel^ie  bie  Opfer  barbrac^ten ;  fle  gogen  nidj^t  mit  in  ben  Ärteg, 
metl  f{e  fein  Stenfc^enblut  oergie^en  burften.    S>agegen  I&|t  ber  gro« 


^ie  SauberpriefleT  unb  fter^te.  218 

Mtt  @4mu(f  Ui  ^tictier  in  Sirginien  unt  bie  3oubert(Qp))er  bie  fie 
führten  (8trachey  90),  barauf  fc^lif^en  ba§  i^nen  jene  (Bauteleien 
tii^t  fremb  maten.  Sei  ben  S)atota  ftnben  »it  {!e  in  fd^dnfler  Slfit^ 
3^ce  $rteßec  Ratten  eine  befonbere  geheime  Sprqd^e,  in  meldet  bie 
ffldtter  be«  gemeinen  Seben«  jnoar  gebraust  mürben ,  aber  in  ganj 
Derfc^iebenem  6inne;  auc^  bie  ^ftuptUnge  bebicnten  fi6)  biefe«  9ou 
t^eile«  um  flA  boburcf)  gegen  bad  Solf  abjuft^Iielen  (Riggs). 
®4on  i^re  (Seburt  glaubte  man  in  tiefe«  ®e]^eimni§  ^e^fiQt:  bie  9Re« 
bicin « SR&nner  unb  a)>^ebtcin'2Beiber  fommen  namli^  iuer{)  aU  geflä« 
gelte  6amen,  mie  j.S.  bie  ber  3>tfieln,  in  bie  SBelt,  werben  ton  ben 
ffiinben  um^ergetrieben  unb  treten  fo  in  ®emeinft()aft  mit  (f öderen 
(Seiflern  beren  Cinfidi^t  unb  Tlaö^i  fie  |{(^  aneignen.  2>arauf  gelan« 
gen  fie  in  ein  irbifd^el  ffleib  unb  merben  aU  9Renf(^en  geboren ,  na(^ 
bem  Xobe  aber  fe^ren  fie  )u  ben  ®dttern  i\xxüd\  enbli((^  nac^bem  fte 
biermal  bad  irbif^ie  Seben  burt^laufen  ^aben,  trifft  fie  Semi^itung. 
SIQed  ma«  bie  ^affungdtraft  Ruberer  über^eigt  auf  Grben  unb  im 
Fimmel,  benu^en  fie  unb  miffen  ed  fi(^  bienflbar  ju  maxien.  Son 
if^nen  ^ftngt  bad  Qil&d  im  jirieg  unb  auf  ber  3agb  ab,  ani  i^rer  ^anb 
em))fdngt  balj^er  ber  Jtrieger  unb  3&ger  feine  gefeiten ,  mit  ge^eimnif « 
ooQen  Silbern  bemalten  ffiaffen,  bie  er  l^eilig  l^&ft  unb  befonber«  bor 
ieber  Serfi^rung  eine«  SSeibe«  bema^rt  (Pond  bei  Sohoolcr.  IV, 
646).  9Bie  eintr&gli^»  biefc«  .^anbmert  fein  mu§,  fielet  mon  befonber« 
baraud  ba^  in  jebem  S)orfe  fiö^  20  unb  mtJ)x  fol^e  SRebicin « St&nner 
unb  'ffieiber  aufhalten. 

^irr  unb  ba  maren  bie  9[er)te,  bie  iubeffen  mei^  bur^  B^u^^nnit' 
tel  i^re  ftunfl  übten,  bon  ben  SBa^rfogern  unb  Shtnbert^&tem  t>it» 
f(^ieben  ({.9.  bei  ben  ^otomatomi,  Keating  I,  133);  ba  iebo^i  bie 
innern  jhant^eiten  burd^gSngig  aU  eine  ^rt  ber  Sefeffen^eit  oon  bö' 
fen  (Seiflern  betrat^tet  mürben,  ermartete  man  beren  Teilung  nur  ton 
ben  (Seiflerbcf^mdrem ,  bie  i^r  ffiefen  ganj  in  ber  tHrt  ber  aftatift^en 
6(^amanen  trieben.  3^r  Sauberbeutel  ober  aXebicinfact  entl^&It  bie 
Heilmittel  unb  ^eiligt^fimer  bie  gegen  6(^langenbi§  fi(^em,  ben  Sin» 
flu§  btfer  (Seifler  abmenben  u.f.f.  Zrommel  unb  ftla)>per  bienen 
i^nen  bei  ben  Zinjen  unb  9)>{ani9uIationen  burd^  mel^«  fte  fl^  ju  ber 
Jtur  vorbereiten  bie  fie  audfu^ren  moQen.  Salb  faugen  fie'  an  ber 
ft^merjenben  Stelle  um  bann  ben  3)&mon  audjufpeien  t>on  bem  fte 
bm  ftranfen  befreien,  balb  blafen  fie  barauf ,  ober  matten  ein  Heine« 


S14  Ihit  ber  ftt^nXffdtnk. 

Z^ietbilb  ba«  jrc  txftt^tn  ober  erf(^ie§en ,  tot nti  ber  (dfe  (Betft  ft(^  in 
X^ietgeHüU  in  ben  teib  be«  ftranten  eingefi^U^en  ^at.  fRt^gtöift  bie 
Stnt ,  fo  jie^l  bief  in  Wen  SaUbonien  wie  bei  ben  9tat<l^e)  unb  ben 
(tttti  btm  3<^ubmr  ober  „fingen  Vlanm"  (cunDing  man),  wie  i^n 
bie  leiteten  nennen  im  (Segenfa^  jum  ^äu^tUng,  betn  „geliebten 
SKftnne'' ,  nic^t  feilen  bie  Mad^e  ber  Sermanbien  gu  unb  toflet  i^m  ba« 
Seben  (€ox  II,  ^32,  Lettres  edif.  I,  762,  Swan  bei  Schooicr.  V, 
271).  Vnberw&Ytd  benft  man  in  biefer  ^nfic^t  liberaler  unb  ^ilt 
«nglücftiii^e  Ihirtn  für  genügenb  motioirt  bur(^  ben  nbermdcbtigen 
($tn{I«§  ^d^etir  ®eifler  ober  bad  t^erte^rte  Scr^alten  bei  ftronten:  fie 
t^tftt  bem  ^o^en  Stufe  bed  ftrjte«  feinen  Sintrag.  ^uf  biefelbe  Seife 
»te  mit  bem  fleinen  Zbi^^lbe  oerf&^rt  ber  3qu6<i^^  mit  bem  Silbe 
bed  $einbe<  um  biefen  bur(^  JIranfbeit  ju  tobten  (La  Potherie  II, 
39,  Keating  II,  159),  unb  e«  if!  nic^t«  Ungen)§^nU(^e«  bo^  ber 
Se^auberte  ober  (»ielme^f  ber  fi<^  bafur  ^ft,  in  tiefe  aXelan^^olie 
t^erfinft  unb  in  ^olge  bat>»n  mirf(t<^  flirbt.  Sin  ganj  &^nli(be<  9Rit« 
tel,  ein  ^uloer  bo«  man  auf  bad  ^r^  Ui  Silbel  ber  beliebten 
fireut,  swingt  biefe  (ur  Gegenliebe  (Sto}^\  II,  2aS).  Kur  bie  Ofagen 
fotten  überb>aupt  an  feine  Se^auberung  eine<  SKenfc^en  bur<^  einen 
anberen  glaube  (Nut t all),  m&^enb  bie  Oiibnoo^  fd^^oniebe  %^tnt\ 
bie  fie  nehmen  aU  eine  3<>uberei  anfe^n  unb  fte  be#^b  immer  mit 
einem  gemiiin  ftefange  begleiten  tun  i^r  bie  ecforberli^K  fflirffamtett 
}tt  geben  (Keating  II,  158).  S)ie  Worbtnbianer  baben  gan^  biefel« 
ben  Bauberfuren  n>ie  bie  ^Igonfin  (Hearne  176,  199).  Ser  im 
Sefl^e  »on  flkbe1i|imttttln  ifl ,  feien  e^  3a«berformetn ,  magif^^e  ®e« 
fAnge,  QUmilete  obertnbere«  biefec^rt,  Dcrfauft  natüilic^  feinen  @(^at^ 
nur  )u  fe^r  teurem  greife,  menn  er  fi^  uber^au|)t  entfc^lie^  flc^  »on 
ib«n  }u  trennen. 

fflie  man  ifrant^eiten  aOgenuin  i»on  ber  993irffamteii  böfer  Qitifttx 
ableitet  unb  ^ufig  al«  gdttli(^e  Strafen  auflebt,  fo  gefd^ie|^t  e«  au<^ 
mit  ongeborenen  3>eformit&ten,  bie  bH^alb  immer  mit  abec gldublfc^ 
gurd^t  betrachtet  werben  (Hunter  350,  191).  %u^  ber  Serrficfte 
genieft  oOgemein  eine  gemif^  «c^tnng  (Scheeler.  IV,  49),  ba  man 
H^n  unintttelbar  in  ber  ®emait  f^^tnt  SBefen  glaubt.  3>te  Waffe 
i^re«  «berglaubend  la(t  fid^  ni<^t  t>eifMnbig  aufi^dblen ,  be  er  bei 
ben  Cinielnen  t^erfc^eben  ifl  unb  )>telfe<^  medf^fett  €ie  tfl  fo  gcof 
{p%l  fßr.  9Ra|.  o,  II,  188)  bo(  bie  3nbiener  baburc^  oft  §u  gan|  un^ 


ttxtd^tnbaxtn  SRciif^^en  merben.  (jtiiie  9Nfi(»ii,  ein  nmtA  nvtitinaüiß 
M  ober  unflen>d^nU(f)e4  ®et&uf4^,  ein  unoermut^ter  SnbUtf  befltmmt 
fie  )»l£t|lic(  einen  $lan  aufikgeben ,  benn  {ie  fe^en  baten  eine  Sorle» 
beutUR0  ober  einen  Sefelj^I  oon  beffen  Xulfü^tung,  fo  albern  bie  Saä^t 
au(^  fein  ma%,  i^nen  pIdj(U4^  i|fi  ganje«  Sebendglncr  ab^n%\^\ä^tint 
3)er  (Slaube  an  Setmanblung  bei  Wenf^^en  in  Z^^ttt  butilb  B<^itbetei 
i^  fe^t  oetbreitet  (Morgan  165),  mie  ia  auä^  bie  ®ei^er  ber  Ser« 
fiorbenen  in  X^iergejlaiten  erf^^einen.  3>ie  S)atota  fe^en  fogor  SR&n* 
ner  unb  SBeiber  aU  feurige  SReteore  huxä^  bie  2uft  fliegen.  Oegen 
ein  (Setoitter,  ein  StorMic^t  ober  anbere  ungemi^alid^e  $immeUccfc(^ei' 
nungen  wirb  oft  fdrmli^  aulgetogen ,  man  fc^teit  )»feift  lärmt  unb 
fdbi^lt  i^nen  entgegen«  um  mit  bei  SRonbfinßemiffen  bie  bdfen  Oeifler 
}u  erfc(^reden  unb  ^u  oerfc^eiK^en  in  beren  (Bemalt  {t(^  ber  ^immel  be« 
finbet.  Sefonberd  gef&^rli^!  mar  U  mei{l  Snbianer  abzumalen,  benn 
mie  fte  felbfi  Heine  Silber  aU  S^ubermittel  gebraiU^n ,  fo  Regten  fU 
au4»  hierbei  ben  Serba^t  ber  B^uberei,  ba  fie  glaubten  ba|  bie  @eele 
bed  9Renfd^en  i^m  entlodt  unb  jum  X^eil  in  bo*  9ilb  ibcrtragen 
merbe  bad  ber  SO^aler  anfertigt.  Z)«r  Aberglaube  ^t  bie  3a^ian«r 
bi^meilen  i^rer  beßen  ^ülftfmittel  beraubt:  Tanner  (U,  10)  erg&(Ht 
oon  einem  @«^amanoe«9rop^eten  ber  unter  ben  Oiibmaij^  auftrat 
unb  neben  manchen  moralifc^tn  Serbefferungen  auf  beiwn  er  befanb, 
au4)  bie  Abfcl^affung  ber  3agb^unbe,  bei  geuerjeuge^  uttb  anberer 
S)inge  biefer  Art  bttr(^fe|te. 

(San)  Derfc^ieben  k>on  ben  eigentli^Kn  S^ubertun^en,  beren  %u^ 
Übung,  mo  fte  %nUtn  na^  bem  Seben  trautet,  mei^  dl  tobelmur« 
bigel  Serbre^^en  be^anbelt  mirb,  ftnb  bie  religidfen  SR99frien  ber  Der« 
fc^iebenen  Orben  unb  gelj^eimen  (Scfeaf(^aften ,  me^e  bei  ben  3nbia^ 
nern  im  bö<^i^n  Anfe^en  ^e^en;  inbeffen  ftnb  ®eiflerbef4^mdrungen 
au4l  bei  i^nen  burdbg&ngig  bie  ^aut>tfa(^e.  Schooleraft  fu^rtbrei 
fol^e  (Sefettf^aften  an,  bie  Jossakeed,  Meda  (Meday,  Mida)  unb 
Wabeno,  unter  benen  bie  jmeite  bie  betannteße  iß.  3^  bem  SReba* 
Orben  ge^dren  Snbioibuen  oerf<biebener  @t&mme  unb  6)»ra^en :  fie 
merben  in  bal  Serfammlungll^aul  iugelaffen,  menn  fie  nur  ben  SReba« 
Z)tenß  oerfie^en  (Copway  168).^  9Bal  über  ben  Urfprung  belfelben 
eri&^U  mirb  (ebenb.  169)  iß  offenbar  mert^Iol ,  ba  bal  attleßament^ 
Xid^i  $arabiel,  ber  Saum  ber  Qrtenntnil  unb  ber  t>om  Seibe  aulgf 
gangene  @unbenfaa  barin  nic^t  ju  oertennen  finb.    3)al  ^dd^ße  unb 


116  lReU($tdfe  Orben. 

toi^tig^e  9cp  Ui  OxhtM  iji  ba«  aRebawin,  bad  jeboc^  toon  ben  6iou| 
in  etwa«  anbetet  9Eßeife  begangen  mitb  ald  bon  ben  S^ippema)^.  3>ie 
babei  bottommenben  (Befdnge  metben  but^  eine  @e^etmf(^rift  in  fpm« 
boUf^ien  Sübetn  aufbemal^tt:  fie  fann  tjut  bon  ben  (Singemei^ten  ge« 
lefen  werben ,  totlä^t  bie  n9Q()te  Sebeutung  bet  93ilbet  fennen  unb  bte 
®efänge  felbfi  au^menbig  miffen ,  an  beten  Sn^alt  iene  nut  im  9tt« 
gemeinen  ju  etinnetn  beflimmt  finb.  S)ie  ^ufna^me  in  biefe  ®efeU' 
ft^aft,  tt>el4^e  felbfi  fleinen  IHnbetn  fct^on  geftottet  ifl,  gefc^iet^t  in  einet 
befonbetd  ju  biefem  Qtotdt  etbouten  ^utte.  Sin  ^tie^er  (^dlt  babei 
eine  9iebe  fibet  bie  @ute  be«  gto^en  @ei{ied ,  bann  folgt  ein  Umgang 
ber  93unbe«gliebet  im  ftteife  mit  il^ten  SKebicinf&cfen ,  aud  benen  bie 
ein)elnen,  bot^ägtic^  abet  bet  9lfpitant  angeblafen  mitb.  2>ut<^  bie 
Stacht  be4  S^ubetbeuteld  fällt  bet  ^ngeblafene  mte  tobt  niebet  unb 
toitb  ebenfo  butd^  ein  }tt>eite^  9lnblafen  miebet  ind  Seben  iutfitfgetu« 
fen.  2)atauf  et^dtt  et  felbfi  einen  fo1(|ien  Webicinfatf,  mit  biefem 
toitb  i^m  bie  fttaft  eine«  3Reba  jut^eil ,  unb  et  txpxoht  biefe  foglet^ 
inbem  et  anbete  mit  bemfelben  betu^tt,  bie  in  f^olge  babon  ebenfatti 
niebetflut^en.  3ß  ein  IHnb  aufzunehmen,  fo  mitb  ed  ben  SRebicin« 
fdden  im  ftteife  ptdfentitt  unb  man  giebt  i^m  ju  feinem  eigenen  9ta« 
men  noc^)  einen  jmeiten  ^inju,  ben  ed  aU  ®lieb  bet  ®efeaf(^aft  fu^tt. 
3eber  Otben«btubet  giebt  bei  bem  $efle  eine  9RufdS^el  x>on  ^ä^,  ba« 
et^mbol  M  Sdfen  unb  bet  j(tanf(^eit  bie  in  ibm  fletfen,  bet  ^efigeber 
t^eilt  Oefc^enfe  aui,  befonbetd  bad  ftinb  mitb  mit  9lmuleten  unb  Bon« 
betmitteln  betf4!iebenet  litt  betfotgt  unb  eine  9tal)ljeit  mac^t  ben 
6<^lu§  bet  geier  (ßchoolcr.  V.  430ff.,  Äo^l  I.  59,  U,  71). 

Sie  9Keba4  finb  mebt  3Qubetet  unb  ^etjte ,  bie  3offafeeb  me^r 
$top^eten  unb  SBobtfaget,  bo<^  fann  met  ju  ben  etfleten  ge^ött,  in* 
glei(^  au(^  tD^itglieb  bet  testeten  fein ,  unb  felbf!  ffieibet  finb  ^ietbon 
ni(^t  attdgef(^loffen.  3>et  3üffafeeb  oetmag  von  t>m  biet  ffieltgegen* 
ben  ^et  ac^t  berfc^iebene  ®ei{let  in  feine  3<tubetbütte  ^etbeijuiie^en, 
Don  benen  bie  @<^ilbftdte  unter  manc^etlei  flbetnatutli(^em  ®etduf(^ 
unb  eigent^ämlic^em  Stjittetn  ber  ^ätte  immer  juerfl  anfommt.  3fl 
bie^  gef^^e^en ,  fo  beginnen  bie  fragen  an  ba<  Orafel  biefe«  (Sei^e«, 
beffen  9lntmorten  bur(^  batgebotene  ®ef(^enfe  unb  ®eldbbe  foaicitirt, 
na4  ^cr  ndt^igen  Serat^ung  ber  ®ei{ler  mit  einanber  ( ber  ffiunber« 
t^&ter  ifl  oft  Saucf^rebner)  unter  d^nlic^en  ge^eimni^boden  Injeigen 
»ie  bie  ermähnten  erfolgen.    3ur  9lu«ubung  feiner  Function  bereitet 


t>ai  64mi|bab.  217 

fl<^  ber  3ofTateeb  burc^  9<^1ien  unb  S^toi^bäber  oot,  loeld^e  baju  bie« 
Tien  i^n  in  einen  Suflanb  bet  Sffiafe  unb  SetjficTung  ju  üerfe^en,  ber 
i(^m  ben  @(^aum  t>ot  ben  SRunb  treibt  unb  bie  ftu§eren  Sinne  }u 
fd)lief  en  fc^etnt.  06  ber  ®enu§  gemiifer  ®ifte  ^ierju  au^  no(^  mit' 
loirtt,  if!  uubefannt.  S)ad  @(^n9i^bab,  bef^en  ®ebrau(^  bei  ben  3n* 
biantrn  fe^r  verbreitet  ifl,  wirb  in  einer  fleinen  cigentbämlic^  con« 
ßruirten  ^utte  (Morse  App.  330)  burc^  ^ufgie§en  von  Sa{Ter  auf 
er^t^te  Steine  bereitet  unb  nur  x>on  Singen^ei^ten  genommen:  ed  i{t 
eine  religiöfe  {^anblung  (^afota,  ftnijleno,  Keating  I,  432),  burc^ 
bie  man  ftd^  auf  eine  3<^ubertur  ober  jur  ^udäbung  t)on  3(iubertän' 
flen  vorbereitet,  unb  fpielt  namentlidb  and)  eine  gro§e  Kode  bei  ber 
^ufnabme  in  ben  Orben  ber  3ofrateeb,  beren  Zeremonien  Don  benen 
ber  Seebad  üerf (Rieben  finb.  ^Id  Sanbibat  tann  (^ierju  nur  berjenige 
präfeutirt  merben ,  bejfen  Senoanbten  ober  Sreunbe  getr&umt  (^aben 
ba|  ibm  ein  naber  Sob  in  ^u«{ic^t  fie^e  (Schoo)craft  V,  421f.)- 


Vititt  bie  9tniitti. 

3>ie  eigentbumlic^jle  unb  entf(^ieben{le  ^udpräguug  bed  Sonnen« 
cultu«  in  Serbinbung  mit  t^eo!ratif(^en  Staatdeinritbtungen  fanb 
fi(b  bei  ben  97at(^ej  unb  beren  Sermanbten.  3>a§  fic  unb  bie  gloriba« 
oblter  überhaupt  auf  einer  b^b^^^^n  Stufe  materieller  unb  geijliger 
Sultur  fianben  aU  bie  We^rja^l  ber  ndrbti(^eren  3nbianer,  ^at 
M'CuUoh  (151  ff.)  ju  ermeifen  gefuc^t,  unb  mir  ^aben  im  Sor^er« 
gebenben  me^rfa(^e  ®elegenbeit  gehabt  biefe  9nft(bt  ju  befidtigen,  nur 
fcbeint  ed  ba^  bie  S^oribabölter,  indbefonbere  bie  SRüdtoge,  beren 
6tamm)?ern)anbtf(baft  ju  ben  9tatä)^  unern}iefen  unb  taum  ma^r* 
fcbeinli^  ifi,  erft  aU  bie  (Srben  ber  oon  biefen  erreicbten  f)&\)atn  duU 
tur  aufgetreten  ftnb. 

^\9  bie  bciben  ^aupt^noeige  ber  dtatcbej  giebt  du  Pratz  bie 
Saenfad  im  norbdftlicbflen  unb  bie  &b^timacbed  im  fubli^en  Soujtana 
an.  Sei  ben  Zonicad  oberhalb  Point  Coupee,  b^ifit  ed  (Lettres 
^dif.  I,  f54) ,  bitten  bie  Statte)  i^r  emige«  geuer  mieber  anjunben 
muffen,  wenn  ed  i^ncn  ausgegangen  »äre:  n)ir  bürfen  alfo  anne^« 


218  ^u^bieitund  btr  S^at^eg. 

ntcii  bag  au4»  bicfc  ^u  Un  9lat^tfi>ö\Uxn  gc^drten  unb  ba|  fl<  eined 
tet  dlteflen  berfelbcn  roaun.  iDie  Duma«  am  9)lif|tf|tppi  2f>  lieues 
obet^ald  IRcu  DtUan«  [\nh  ebeufatt«  n>a|irf(^einli<^  )U  i^nen  ju  red^< 
nen  (Bossu  I,  39).  S)er  ret^iofe  SuUud  ber  Xtmai  ßtmmtr  mit 
bem  ber  Katcbej  überetn  (Journal  historique  29).  Die  IRat^ito^^e« 
im  SBefien  bcfa§en  (1690)  £em^el  meiere  benen  btr  Zaenfa«  glid^en, 
unb  eine  meitere,  fpätet  oon  Cbarlevoix  beji&ttgte  ^eugerunQ  Ton- 
ti's  (CoUections  N.  Y.  H.  S.  U,  334  f.)  über  bie  %^^\\\\^U\t  be«  le« 
ligidfen  duUud  ber  fämmtlict^en  93dlter  oon  Souijiana  ma4)t  ed  »at^r* 
fd^einlt^  bag,  menn  oieUeic^t  auc^  feine  <EtamnU)eimanbtfct)aft ,  bo4 
too^\  iDenigjicnd  ein  politif(!^et  Serbanb  berfelben  in  alter  ^t\i  oor» 
^anben  xoat  xot\ä)tx  biefe  (Sleic^förmi^teit  l^ergeftedt  (^atte.  3)ie  9le(^ad 
welche  Rivera  (1728)  au  bem  gleid^namigen  gluffe  in  Xe|ad  fanb, 
jtub  üermuttilt(^  mit  ben  Statte)  ibentif(^.  ©ie  Ratten ,  wie  er  be* 
mertt,  bie  S^abiba^od  (bie  Kacobo^ed,  fagt  Viila-Senor  V,  42) 
oon  bort  oertricben  unb  waren  ein  dn>ei0  ber  ^^na^d  ober  ^fflnai«, 
bed  ^auptoolfe«  oon  %qai,  beffen  Käme  ein  glug  führte  ber  {tc^  um 
ter  32^  n.  93.  jwifc^en  bem  9{e4)ed  unb  ®abine  ftnbet.  Espinosa 
(Y  c.  10 — 12)  giebt  auger  ben  9tai(^a«  au(^  bie  fRacocbod^id  (Stai^i* 
to^^ed  ?)  aU  }u  Un  ^fftnaid  gehörig  an,  oon  benen  fte  wie  bie  najoni« 
itir  ^eilige«  geuer  mttget(r(tlt  tr^lten  b<xtteti ;  a\i  geinbe  ber  9f{inaid 
nennt  er  namentlich  bie  ^pa^en,  ol«  9tacbbarodlter  bie  2)ataftd,  bie 
%tap^  (50  leguas  nact^  Oflen  oon  ben  ^Afjtnaid  unb  nur  10  oon  bem 
franiöfif(t)en  gort  im  fianbe  ber  Katc^ej)  *  unb  bie  Sabbobad^o«  (im 
9loxUn  berfelben).  3luf  i^re  weite  Verbreitung  in  Xefa«  t&gt  in^be« 
fonbere  au4  ^<t  Umjlanb  [(^liegen  ba§  3nbianer  in  ber  Ka^e  ber  Sai 
oon  Espiritu  Santo  ben  Spaniern  auf  bie  grage  na(^  il^rem  9?amen 
(1688)  ba«  Sort  „Texia"  {uriefen,  bae  in  ber  Spraye  ber  ^fftnai« 
ygreunbe"  bebeutete  (ebenb.  V,  c.  4).  SBie  weit  nacb  Oflen  über  ben 
SXifftfItppi  hinüber  ^d)  biefe«  9lei^  ber  9^atcbe^,  wie  wir  ed  für)  nen« 
nen  wollen,  erflrecft  (laben  möge,  l&gt  ftc^  ni(^t  me^r  ermitteln,  ba 
ber  g&njli^e  Untergang  be«  ^auptoolte«  felbjl  tur^e  S^xt  nac^  bem 
grölen  @treid^e  erfolgte  ben  {ie  1729  gegen  bie  granjofen  fü^^rten. 
3nbe{fen  fe^It  e«  nit^t  an  X^atfac^en  weld^e  barauf  ^inbeuten  ba| 
nomentlic^  bie  3Ru«toge  ober  &reet  in  bie  Kultur  ber  Statc^e}  frü^' 


*LakeSoda  ^ieg  fonß  «ber  gtofe  See  ber  Hboed"  ( VUU-Sejk>r  V,  44). 


Die  tfftohaüt  bei  9taUli^  219 

§(itig  mii^ntingt^ogen  mocbfn  finb  unb  an  berfelben  It^eilgenommcn 
^aben:  ^auptfäc^K^^  tritt  in  intern  bot^in  beft»to<|nien  gefte  ba 
«tfien  grüc^te  tin  &(nlt<4er  geucrcuUu«  )u  X«ge  wk  bei  ben  Watete}, 
aU  beren  mi^tigjte*  gefl  ebenfaU«  ba«  bet  et^en  %xü^U  btfi^rieben 
loitb  (Espinosa  V,  12);  bi«  Sulmination  bec  ^Irjaben  mutbe  bei 
biefec  (Selegenl^cit  bon  ben  Ifftnoi«  forgfdltig  beobaibtet  unb  bei  ^uf« 
gang  ber  Sonne,  n)te  bei  bem  gtoften  ©acularfefle  bec  9le|icaner, 
mit  Ungebulb  eripactet.  ^ie  ^e^nlit^^feit  ber  yiatä^q  unb  Sieet  er« 
fhedte  (t4  M  in'«  Cintelne  auf  biete  eigent^^fimlic^e  (Bebräui^e  (Nnt- 
tall  277,  Lettres  6d\f,  I,  760),  in^befonbere  au^i  auf  bie  fon^  ni^^t 
in  9{orbamerita  borfommenbe  Sitte,  ba§  91tted  »ad  ein  (Blieb  ber 
fönigli^ien  S[<^niilie  betraf,  feine  ^onblungen  Suflänbe  Sigenfct^aften 
u.  f.  f.  mit  anberen  Sörtern  be)ei<^net  n^urbe  ald  n>enn  e4  einen  %t>tf 
Ugen  anging,  unb  menn  einen  foI<^en,  mieber  mit  anbern  aM  bei 
einem  (Semeinen,  fo  bafi  man  \t  na<^  bem  Aange  namentH<^  bic 
Vnrebe  an  ben  (Sinjelnen  einjuri^^ten  unb  in  berfd^iebene  ®t»radl^en 
finsutteiben  ^atte  (du  Pratz  U,  324,  Nuttall  268,  277). 

^ai  9)ei^  ber  Statte)  mar  eine  abfolute  SRonarcf^ie  an  beffen 
€>9\^t  ^ber  99ruber  ber  Sonhe"  jlanb,  mel^ier  aQe  SRorgen  bie  au^ 
ge(^enbe  Sonne  begrüßte  unb  i^r  }urau(^e.  Seine  (Bematt  mar  fo 
grog ,  bat  i^nt  bad  fieben  iebe«  (Sintelnen  jur  Serfügung  fianb ,  unb 
im  Kriege  bot  man  VOe«  auf  bad  feinige  bor  (8efa^r  {u  fd^äj^en.  dt 
ernannte  aOe  Seamten ,  fomo(^(  für  ben  Stiitg  aU  für  ben  grieben  unb 
fogar  bie  $rie|ier ,  ba  er  felb^  {uglei^  O^rprießer  mar.  Sei  ber  Qk« 
burt  bed  X(^conerben ,  melier  ^M  ber  Si^meflerfo^n  be«  ^errfi^er4 
mar  —  benn  bie  £inber  folgten  au(^  ^ier  bem  Staube  ber  SRutter  — 
mürbe  foglei^  eine  ^nga^l  bon  jMnbern  ju  feinem  ^lerfftnli^en  Sienße 
audgemfidU.  S>iefe  blieben  ieitleben«  in  bemfelben  Ser^&ltnig  p  i^m 
unb  folgten  i^m  nebß  mehreren  feiner  grauen  fel^  in  ben  Xob ;  {ie 
mürben  auf  feinem  (Brabe  ermürgt  ober  bracf^ten  {{(^  felbß  um'.  %nl^ 
bie  Srüber  unb  S^imeflern  tu  Staatdober^aut^te«  mürben  mit  einer 
folc^en  2)ienerf4^aft  umgeben,  beren  Seben  ebenfalls  mit  bem  i^rer 
(Bebieter  ein  (£nbe  na^.  £ie  tdniglic^e  gamilte ,  ba<  (Bef^lec^t  ber 
Sonne,  bad  f<^on  (u  Snfang  be«  17.  3a^r^.  {lart  iufammenge» 
Mmoljen  mar,  ^anb  aU  eine  erbli^^e  Strifiotrotie  bem  Solte  gegen« 
über  unb  mar  ^oi^  erl^aben  über  biefe« ,  Ietne#  i^rer  SDtitglieber  tonnte 
am  ititn  gejiraft  merben ,  fie  genoffen  eine  SRenge  oon  $rioiIegien, 


220  9le(i(|ton  unb  (Kultut  bei  Jtatä^ti 

bO(^  burften  {ie  ntc^t  untereinanbet ,  fonbetn  nur  in  hai  SoK  ^eira< 
t^tn.  S)te  Sßeibec  welche  )U  btefem  ®t\6)U^tt  gehörten,  fonnteii  {t(^ 
inbeffen  beliebig  Diele  Sieb^aber  galten  unb  i^re  Sd^önner  na(i^  ffiiQffir 
oerfio^en.ia  biefemugten  i^iicn  fogar  in  benSob folgen  (Bossu  1,44). 
3)er  Xempel,  meld)en  au§er  ben  6(^meflern  bed  ^errfc^er^  fein  ffieib 
betreten  burfte.  ^atte  SKauern  uon  10'  ^o^e  unb  2'  3)itfe,  ein  fup« 
pelförmige^  S)a(^,  unb  mar  mit  einer  tRingmauer,  na(^  einer  anberen 
Angabe  mit  einem  ^alifabenjaune  umgeben,  auf  meld^em  bie  Adpfe 
ber  $einbe  aH  Srop^öen  aufgefletft  moren.  €ein  Umfang  betrug  100', 
^od)  batte  er  eine  nur  4'  ^o^e  X^ure  unb  feine  genfter.  3n  ber  ^JRitte 
beefelben' ßanb  ein  ^Itar  mit  einem  emigen  f^euer,  meld^ed  bie  im 
Sorgema4^e  fi^enbe  Ztmptixoad^t  fo  $u  Unterhalten  ^atte,  ba§  ed  jlet« 
ot^ne  Stamme  fortbranute.  ^ier  mürbe  breimol  t&glid^  gebetet,  ^iet 
{lanben  ouc^  bie  i^örbe  beren  einige  bie  ®ebeine  ber  Derflorbenen 
Häuptlinge  unb  ber  Opfer  entstielten  bie  mit  ii^nen  gejlorben  maren, 
mfil^renb  anbete  bie  ®5tterbilber  einfd^loffen ,  mel(^e  fe(|t  ja^lreic^  ge» 
mefen  ju  fein  fc^einenc  m&nnlic^e  unb  meiblid^e  giguren,  Ifdpfe  unb 
6(^män^e  uon  ©erlangen,  audgeflopfte  Sulen,  @tucfe  t>on  ftnfiaü, 
IHefec  oon  {^ifc^en.  3)rei  ablerartige  (^olierne  Sögel  maren  a\xä^  am 
2)a^e  be«  XempeU  angebracht.  S)er  Sultud,  meldl^er  Don  ^riejletn 
in  meinen  ®en>&nbern  beforgt  mutbe ,  mar  fefl  geregelt.  Die  33ere^* 
rung  bed  geuerd  trat  bei  bemfelben  entfc^ieben  l^erDor,  mie  jic^  u.  ^. 
barin  jetgt,  bag  fein  geuer,  felbß  nid^t  bad  gemd^nlic^e  ftuc^enfeuet 
mit  aSBaffer  geldf(^t  merben  burfte  (Adair  405).  2)a«  ©aatforn 
mugte,  e^e  ed  gebraucht  mürbe,  im  Sempel  bor  bem  ^eiligen  geuer 
eingefegnet  merben  unb  ba^  9tau<^en  ^atte  aU  religiöfe  Zeremonie 
bei  ben  9latd^t^  biefelbe  ^o^t  Sebeutung  mie  bei  ben  ndrbli(^eren  Sol» 
fern;  bie  t2(f|tuaid  rauchten  bem  Fimmel,  ber  Srbe  unb  ben  Dier  9Bin> 
ben  i\x  um  i^re  9$ere|irung  audjubru(f en  unb  tai  ffiaudftn  aU  S^xä^^n 
9e«  griebend  unb  ber  ^reunbfd^aft  mar  ^u  Anfang  be«  18.  3a^r^.  in 
Itfa^  allgemein  im  ®ebrau(^  (Espinosa  V,  12  u.  8).  Die  groge 
(Bemalt  ber  $riefler  bei  ben  Stat^^ej  ijl  namentli(|)  barin  ju  erfennen, 
bag  fte  ed  maren  meldte  beim  Siegedfefle  ben  ftriegern  il^re  S^renna* 
men  unb  Snfignien  ^um  fio^^ne  ber  Xapferfeit  berlie^en  (Adair  898). 
9lbgefetien  oon  ben  angegebenen  Sigent^ümlid^teiten  fd^einen  fid^  bie 
Statte)  nur  menig  pon  ben  übrigen  3nbianern  unterfi^ieben  §u  ^a« 
ben.  Die  e^elit^en  Ser()ältniffe  maren  bei  i^nen  bon  gan)  &^nli(^er 


9ieIi(|ion  unb  Gutta«  bet  HatMl  221 

Srt,  fie  ffolpirten  unb  t^erbrannten  i^re  ftrirg^gefangenen  mic  biefc, 
au^  bie  Stgent^UTn«t)er|aItniiTe  maren  f^werti^  toeitet  enttDictelt, 
ba  gelbarbeit  unb  ßrnte  oon  öden  gemeinfam  beforgt  mutben.  (3)a« 
Sotße^enbe  ^auptfä(^It(^  na^  ben  Lettres  edif.  1,  756  ff.  unb  La 
Salle  in  Collect.  N.  Y.  H.  S.  II,  296  ff.,  bo  duvPratz  {mar  biele 
2)etail«  giebt  übet  ben  Sultur^ero«  The,  bie  St^dpfungdgeft^t^te, 
ben  ^ofpaat,  ben  Sempel  u.  f.  f.  —  II.  327  ff.,  360  ff.,  III,  16  — 
aber  ju  leii^tfertig  unb  felbfl  ni(^t  frei  t)om  Serbad^te  bet  Suge  iff). 

9)on  ben  ^fjtnai«  ober^inai«  erjä^It  Espinosa(V,  9f.  u.  13) 
ba$  fie  mit  ben  Raic^a«  ein  gemeinfame«  ^aud  bed  ^eiligen  ewig 
^brennenben  {feuert  Rotten.  S«  flanb  in  ber  Tlittt  }Wif<^en  beiben 
9S51!ern,  marbon  runber  Sfonn,  t^on  @tro^  gebaut  unb  enthielt  ei« 
nen  X^ron^immel  aud  Watten,  bor  n)el(t;em  man  auf  einer  9ant 
Kau^^mert  unb  anbere  Dpfergaben  barbra^te.  9t&(^9  biefem  Zemt^el, 
ber  juglei«^  aM  SRatl^«  unb  Serfammlung^^aud  biente,  gab  e«  no(^ 
{»ei  Heinere  in  benen  auf  einem  ^öljernen  ^Itar  ein  t>aar  Seberfoffei 
ßanben ,  met^e  mit  einigen  ®(^uffeln  gebem  unb  SD^ufttin^rumen« 
ten  gefußt  niaren.  3)ie  ^ffinaid  glaubten  an  einen  ®ott  unb  SdftS« 
pfer  ber  9ße!t  ber  im  ^immel  n)0^ne,  bo(^  eri&^lten  fie  mehrere  ab* 
furbe  3R9t^en  t>on  i^m.  S)ie  @eelen  ber  llobten  gelangten  auf  i^rer 
lEBanberung  na^  SSeften  iunad^ft  )U  if^m ,  wenbeten  ftc^  fpiter  aber 
nad^  @uben  bem  $aufe  M  Xobe«  ju.  Den  9Renf^en  ^aben  na^  i^rer 
9nfi(^t  g^uer  unb  lEBaffer  ^erborgebrad(it,  bo^  führten  fte  t^re  9b« 
jlammung  au<^  auf  gemiffe  Spiere  jurüd.  3ni  (Sanjen  f^einen  bie 
Iffinai«  auf  einer  etwa«  ^ö^eren  Sulturftufe  gefianben  ju  ^aben  aH 
bie  anberen  norbamerifanif<6en  3nbianen9otfer:  bie  ffleiber  marenbei 
i^nen  boflßdnbig  befleibet  mit  {wei  SBilb^duten;  ber  Sanbbau  mürbe 
in  bebeutenber  ^udbe^nung  unb  mit  großer  Sorgfalt  betrieben ,  bie 
gelber ,  bi«  auf  ba«  Sinfaen  meiere«  ber  Sigent^ämer  felbj!  beforgte, 
wie  ber  ^audbau  mit  bereinigten  Jtr&ften  beßetlt,  unb  {mar  {uerfl 
bie  ber  ^riefler;  ber  Häuptling,  bei  beffen  ÜRinberjS^rigfeit  eine  ©teil» 
bertretung  ftattfanb.  befa^  {ug(ei(^  eiiK  ri<|!terti(^e  ®en>aU,  bie  bon 
ben  eintetnen  angerufen  mürbe,  menn  fie  i^re  Sigent^um^rec^te  b^ 
eintr&(^tigt  glaubten. 

7.  9Ri§t  man  bie  geiftige  Begabung  ber  3nbianer  an  i^ren  Sei« 
fiungen  aQein,  fo  tann  ba«  Urt^ei(  nur  fe^r  ungunfHg  au^faflen; 
mi^t  man  ^e  na^  bem  Sec^ftitniffe  i^rer  Seiflungen  }U  ber  Snge  unb 


9ef(^rftn!t^eit  ifere«  Oc^onfenfreife« ,  fo  geinnst  mon  gu  einem  cnt» 
gegengefet^ten  Qtgebnif .  8a0  in  ben  Umfang  i^rct  Seoba^tung  unb 
tteberlegung  wictli^»  eintritt,  rotcb  t>on  i^ntn  meifi  richtig,  getoanbt 
unb  felbfl  fc^arfftnnig  benutzt ,  oor  Ittem  aber  mad  i^re  gaffungdfraft 
fiberfleigt  ober  bejfen  3uf<ininien6ang  i^nen  ni<^t  unmittefbar  ffar  i{l, 
fo  einfai^  er  übrigen«  an^  fein  mag ,  {lebt  ibr  Serflanb  ratbM  pü, 
fte  unterfucben  e«  nid(it  n&i)n,  fonbern  berubigen  fteb  in  bcr  lieber« 
jeugung  bat  e4  ein  ffiunber  unb  menf(bU(^er  (£inft(bt  unburcbbring« 

fi4  i^. 

3n  bem  (Sebrau^^e  ibref  geringen  ^ulfdmittel  )ur  3agb  unb  jn» 
Ihriege,  in  aQen  Runden  unb  gertigfeittn  bie  ibrem  Sebenfunterbalh 
bienen,  finb  fie  odaig  SReifter,  Hit  (ei|ien  mit  ibnen  toai  ftcb  irgcnb 
leiflen  t&§t,  aber  fief<baffen  ftcb  feine  neuen  unb  Derbefiern  fte  ni(bt 
leidet.  3m  Serfebre  mit  inberen  beurtbeilen  fte  fe^r  treffenb  mo«  t^ 
3ntereffe  berubrt,  w&gen  unb  berechnen  öu^erft  umfi^tig  ma«  ibnen 
entfernte  Sortbeile  ober  9ta(^t^etk  bringen  tonn,  fuhren  i^re  8er« 
^anblungen  über  mi(^tigere  (ngefegen^eitcn  mit  fiarer  Sinft(bt  unb 
fcbiauer  duru(f^altung ,  baf  fte  aber  bennocb  ben  Seifen  gegenüber 
fi<b  oft  (^öi^fl  furgflc^tig  geigten,  mar  eine  %o\it,  n\^t  x^tH  SRangell 
an  Serflanb,  fonbern  tbret  Unfenntnif  ber  Cioilifation  unb  ber  9Ra<bt 
ber  neuen  Serbältniffe  in  mcldiie  fie  bur(^  biefe  nenoicfett  mürben. 

S«  fe^^lt  i^nen  ni(bt  an  ^ein^ieit  unb  6(b&rfe  ber  Stobai^tung. 
Sinen  ^temben  au«  feiner  9b9f(ogn»mie  unb  feinem  9ene^men  gv 
beurt^^eilen  oerfle^en  fie  meifl  oortreffli^^.  3)ie  @^ur  (e«  Silbe«  ober 
be«  9einbe«  miffen  fie  mit  9enu|ung  afler  no(b  fo  unbebeutenben 
ütebenumfionbe  mit  einer  6i(berbeU  gu  Verfölgen  bie  oft  bemunberl 
morben  \%  tu«  ben  Ueberreßen  eine«  Sagerfeuer«  fdi^liefien  fte  auf 
ba«  Soft  oon  bem  e«  b^tru^rt  unb  auf  Die  ^tit  feit  meltber  e«  oer« 
laffen  mürbe.  Jl^xt  $ferbe  fennen  fte  genau  unb  o^ne  fie  gu  geicbnenf 
f«  entfielet  niemal«  6treit  fiber  fie.  3n  unbetannten  (Begenben  orien« 
tiren  fie  fi^  an  ber  SRinbe  ber  9&ume  mel(b<  fte  anf^^neiben,  ba  fie 
mtffen  baf  biefe  an  ber  Xorbfeite  am  bid^en  ifl  (BailRoiy  ne  319); 
bie  Itorfe  i^re«  eigenen  Sanbe«  oermdgen  fte  genau  gu  geic^nen  mie 
fie  bei  (Selegen^^eit  t)on  Sanboerfäufen  oft  gegeigt  b<^ben  (9teu  fing* 
lanb.  9fif|>iele  bei  Drake;  91.  Carolina,  Lawsou  205),  unbfelb^ 
in  Oegetiben  bie  fie  feit  langer  Seit  gerinmt  baben ,  miffen  fie  auf 
grofe  ®tretfett  unob^ngig  oon  bei  Sanbfiraf e  ben  geraben  Seg  gu 


(^to%xaxil)\\ä^  unb  «flronomifdie  Sorflenungen.  218 

finben  (Weld  475  ff.).  @inen  ffialb  Dber  eine  baum^  unb  (^ugettofe 
S6ene  but^f^netben  fle  in  einet  Sinie  Den  200  engl.  Weilen  [o  ftt^t, 
ba§  f!e  genau  an  einet  beflimmten  ®tefle  einttefen,  unb  geben  au4 
an  bunflen  Zagen  ben  @tanb  bet  ®onne  iebetjett  ti^tig  an  (Car- 
▼cr  209).  ©toje  Seifen  »etben  bisweilen  bon  Sinjelnen  untemom» 
men  —  ofnoe^l  bie  bon  da  Pratz  (III,  89)  mitget^eilte  bejfen  eigene 
Stfinbung  ju  fein  f^eint  -^  unb  finben  fl(^  in  i^ten  Stfi^Iungen 
oft  etn)S^nt  (St of)\l,  168).  Sem  untet  ben  Seiten  geteiflen  3n« 
bianet  i|l  e4  fteili(i^  in  ftä^etet  Seit  gewd^nti^  begegnet,  ba§  feine 
9eti(^te  bon  bem  toM  et  gefe^en  unb  etlebt  f^attt  }u  ^aufe  feinen 
9Iatt(en  fanben ,  unb  ba§  et  aU  fiugnet  betastet  wutbe :  menf(^li^e 
Sei^ngen  bie  {{e  ni(^t  betftanben  unb  ni<l^t  {ivettlftten  mugten,  et« 
f<^ienen  i^nen  biel  ungIauMt(|^et  aU  eine  Sefc^teibung  bed  (Sei^etlan« 
be« ,  bad  bie  Seele  be«  Wenft^en  im  Ztaume  obet  in  bet  Setjutfung 
befud^en  tonnte. 

2)ie  allgemeinen  geogtap^fd^en  SotfleHungen  bet  3nbianet  finb 
immet  fe(^t  finbli(i^.  Wanc^e  bejeid^nen  bad  ^elfengebitge  aU  ^bie 
e^^e  bet  Seit'  unb  aU  ben  Ott  mo  bet  ^ett  be«  Seien«  feinen  Sii^ 
(at:  bott  flnb  au<!^  bie  glutfli^en  3agbgtunbe,  bet  lufent^^altdott 
bet  a6gef<^iebenen  6eelen,  ben  Sebenben  betbotgen  unb  unftd^tbat 
(W.  Irving  186).  S)en  Singebotenen  bon  Rotb  Satolina  gilt  jmat 
bie  aSelt  füt  tunb  (Law8on211),  9metifa  felbß  abet  galten  bie 
mei|ien  füt  eine  gto^e  bietecfige  3nfel  au<  beten  biet  Stfen  bie  Sinbe 
blafen  {df^xi^pmap ,  Schoolcr.  A.R.  II,  89,  SBinebagoe,  Fletcher 
bei  Seh  oder.  IV,  231;  Jones  I,  p.XVII),  unb  untet^alb  betfelben 
liegen,  »ie  jle  meinen,  no<|^  anbete  ebenfaü«  bewohnte  3nfeln,  bie 
Seifen  abet  mo^nten  utfptfingli^f  ganj  auf  bem  Saffet  in  ®(^iffen 
(Ctee!,  Schoolcr.  I,  266  ff.),  ©ag  bie  Sonne  jeben  SRotgen  bOtt 
einem  Seibe  neu  an  ben  Fimmel  gefegt  »etbe  unb  bet  TOonb  ein  Weitet 
auf  einem  SRault^iete  fei ,  mitb  aW  bie  ^Injld^t  bet  »abajo«  beti^tet 
(Davis  414),  bo(^  f^^eint  fle  nii^t  meitet  betbteitet  ju  fein;  fe^t  afl« 
gemein  ill  bagegen  bet  Glaube  baf  bem  ÜRonbe  ein  Unglfld  bto^e 
menn  et  fic^  betfin^ete,  baf  et  in  bie  (Bemalt  bifet  Reiftet  ju  fallen 
(Befaßt  laufe,  meli^e  man  ba^et  ganj  mie  beim  Xobe  eine«  Setwanb« 
ten  but4  6(!^ie§en  unb  Sfttmen  aflet  9tt  ju  betf(|ieu<^en  fu(^t  (fflb' 
Ud^e  3)dltet,  Adair  86).  «nbete,  bie  $otott)atomi,  beulen  fi(^  bat 
ein  alte«  Sei6  im  Wonbe  mol^ne  unb  bott  einen  gtofen  Jtotb  flechte, 


224  S^trec^nnng. 

mit  teffen  SoUenbung  bic  Seit  unter^ctien  muffe,  ba(  aber  ein  ^unb 
btefen  Stoxb  immer  micber  )errei§e  unb  mit  bem  Seibe  t&mpU»  n>^nn 
QSonbftnßerniB  eintritt  (de  Smet  298).  3)a«  prügeln  ber  eigenen 
$unbe  meiere«  bei  biefer  (Selegenbeit  bei  ben  ^uronen  (Charlevoix) 
pu  in  $eru,  in  ®ron(anb  ($.  ßgebe  187)  unb  anbermart«  t»ie(fad^ 
gewo^nlid^  i{l,  meiß  auf  eine  fe^r  au^gebebnte  Verbreitung  ä^nlid^er 
gabeln  in  ^merifa  bin  {o%\.  noment1t(^  Rougemont,  Le  peaple 
pnmitif  I,  467  f.)-  3!)ie  Datota  erjö^Ien  M^  eine  9)?enge  fleiner 
9Räufe  ben  SKonb  aüe  vier  SBocben  auffrefe,  ba^  biefer  aber  adm&Ut^ 
mieber  tpa(bfe  (Riggs).  S)ie  3ro!efen  unb  bie  Ojibma^  benannten 
eine  ^nja^I  Don  ®e{tirnen  mit  befonberen  9{amen,  unb  bie  Unteren 
bejei^neten  bie  t>erfcbiebenen  3^iten  ber  Stacht  mit  Genauigfeit  no^ 
beren  Suf*  unb  Untergang  (Lafitau  II,  235,  j^p^^l  I,  165).  3>a«« 
felbe  gilt  Don  ben  Ofagen;  fie  fannten  ben  $o(ar{}ern  unb  bie  f(bein« 
bare  Bewegung  ber  benachbarten  @terne  um  il^n  b^^um,  bie  $leia« 
ben,  bie  brei  Sterne  im  ®urtel  be«  Orion  unb  bie  Senu«  (Nut- 
tall 172  ff.). 

Sa«  3<^^l^nf9{^<nt  ber  meinen  Snbianeroölfer  fdjieint  mtnber  un« 
t>o(ltommen  aU  man  oft  geglaubt  l^at:  im  C^ippemai^,  S^octaw 
unb  3)atota  l&gt  {i4  bi«  ju  lOOOS^iaionen,  im  Gbetofee  bi«  3009litt. 
{äblen.  3>ie  ^nn?enbung  bedfetben  iß  nur  meifl  gtemlid^  bef(br&nft, 
benn  bie  So^te  merben  nic^t  fortlaufenb  non  einer  beflimmten  dpoä^t 
an  gejault  unb  be«  Ste^fnend  bebfirfen  fte  überbauet  nur  in  febr  ge« 
ringem  9Raa6e.  6ie  jaulen  iene  nad^  3Bintern,  bie  Xage,  {.  9.  auf 
einer  Steife,  nad^  9l&d^Un  ober  @(btdfen.  6ott  ein  gemiffer  Zag  üor« 
au4beftimmt  merben,  fo  (reifen  fte  fi<^  um  S^bl^nangaben  }u  umge« 
^en  mit  einem  Sfinbel  €>tbdt,  beren  einer  an  iebem  Sage  b^tau^ge« 
jogen  unb  meggemorfen  tt^irb,  fo  ba§  ber  le^te  an  bem  beßimmten 
Xage  aQein  no(^  übrig  ifi  (SVat^e},  S^idafam,  Creet,  Nuttall  280). 
®a4  Lafitau  (II,  226)  oon  bem  @onnentabre  ber  3nbianer  txi&f^lt, 
i|i  mabrf(^einli(^  unbegrünbet,  benn  ed  mirb  allgemein  na^  SRonb« 
monaten  gerechnet,  mel(be  na(b  )>ertobifd^  n)ieberfebrenben  IRaturer* 
fi^einungen  benannt  finb,  befonberd  na<^  nü^Iit^en  2(^ieren  unb 
Sräi^ten  (Wanban.  SRdnitarri,  $r«aRaf.  c,  U,  191,  233;  3)arota, 
Riggs;  LaPotherie  11,331).  ®lei(^  ben  meijlen  anberen Sdifern 
^aben  bie  Safota  beren  }mö!f,  i^  5  für  @ommer  unb  Sinter,  2  fui 
Btfl^Iing  unb  ^erbß,  ba  aber  ber  Saf<^b&r  unb  bie  Xugenfranibeiten 


ni(^t  immer  genau  }u  berfelben  3eit  eintreffen ,  entflebt  häufig  @tteit 
unter  i^nen  über  ben  SRonat  in  tDelcftem  fle  leben.  Sei  biefer  3eitre<^« 
nung  ftnb  fie  gen5t(^igt  oQe  paar  3otire  einen  9Ronat  jugugeben.  !Ra<^ 
Caryer  (216)  unb  ^edemelber  gefi^&^e  biefe  (Sinf^^altung  eined 
fog.  „verlorenen/  namenlofen  Monate«  nacft  Serlauf  oon  je  30  Wo« 
naten,  nacft  RoM  (I,  167)  atti&^rti^;  eine  fefle  iRegelmAfigteit 
^nf^t  barin  S^tonMä^.  Schoolcraft  (V,  419)  giebt  an  ba$  bie 
9llgontin9iI(er  nur  1 1  TtottüU  l^aben  bie  fie  na(&  ben  1 1  Srübern 
benennen,  mel^e  nac^  ber  Steige  baifefbe  Seib,  ben  Wonb,  )ur  Q^e 
nahmen,  fi6)  aber  menig  barum  fflmmern  bo^  Don  einem  Sinter  gum 
anbern  balb  12  balb  IdSRonate  t>erflie^en.  (2)ie  Kamen  ber  3Ronate 
finben  fi^  a.  a.  OD.,  bie  ber  SBinebagoe  bei  Scheeler.  IV,  239). 
Die  Sreef  fingen  i(^r  3atir  unmittelbar  nac^  bem  gro§en  Srntefe^e 

m 

an  (SwRn  bei  Sehoolcr.  V,  276),  bie  3rotefen  ba«  i(^rige  im  9eb' 
ruar;  mann  bie^  bei  ben  anbern  Sdltern  gefi^a^,  tfi  no(|^  uner* 
mtttelt. 

9iae  großen  Organe  be«  menfc^li^en  Seibe«  finb  ben  Snbianern 
betanntnnb  merben  oon  ibnen  mit  befonberen  Sfamen  begeid^net;  fie 
mificn  bo$  ba«  IBIut  üom  bergen  audge^t,  ba^  bie  Sungen  bad  9lt(i' 
men  beforgen  unb  bat  ^<t^  ®e^irn  ber  6i|  ber  gei^gen  X^&tigfeit  ifl 
(Piteher  bei  Sehoolcr.  lY,  505,  Hanter  429).  (S4  giebt  au^, 
mie  fi^on  erm&^^nt,  eigenttid^e  9lergte  bei  ibnen,  SKdnner  unb  Sßeiber, 
Me  ni^t  b'ur<^  3<^uberei  unb  äber^aut>t  of)nt  afled  pb^ntaftifd^e  9ei< 
mett  i^re  jhtnft  üben  unb  bafür  mit  <Bef(^enten  belohnt  gu  merben 
)>flegen  (Hnnter  845,  Sehoolcr.  V,  445),  aber  bie  3<^uberer,  an 
bie  man  fii)  oorgugimeife  unb  immer  bann  menbet ,  menn  bie  Rnt 
ber  er^en  erfolglos  ifl,  finb  unb  bleiben  natärti(^  bie  er|le  ^utori« 
tit.  S)ie  SRenge  ber  ^eil|)flan)en  meiere  bie  eigentlidi^en  iSerjte  benu« 
|en  —  fie  merben  getrocfnet,  puloerifirt  unb  forgf&ltig  in  Seuteln 
aufbema^rt  —  ij!  aflerbingtf  nii^t  unbebeutenb  (Sufgd^ung  bei  Pit- 
eher a.  a.  O.  516,  ogl.  fto(^III,  131  ff.),  unb  au§er  biefen  flehen 
i^nen  au(^  no^  mandl^e  anbereSRebicamente  gu Gebote  (Hunte  r 402); 
ba  ti  i^nen  aber  am  Serllinbnig  ber  inneren  ftrant^eiten  im  ^ö^^jten 
Orabe  fe^lt ,  befd^rdntt  fl<^  bie  ^ülfe  bie  fle  mirflid^  (eijlen ,  grogen- 
t^elU  auf  einfad^ere  4irurgif(|^e  9&Qe.  S^nittmunben  merben  auf 
6  Xage  )nfammengend^t  unb  bann  mieber^oU  au^gemafdl^en ,  einfache 
9xfiift  üerbunbcn  unb  comt^rimirt,  Jtnot^enbcflcbe  mit  ^olg  gefd^ient, 


fo*bof  bie  9e)oe0ung  bet  gebrochenen  itnoct^enjtfiife  unb  jum  £^dl 
att4^  ber  9]^u«(elii  ge^inbert  mirb.  Sotjeitioed  «feilen  eiternbet  Sun« 
ben  t>tx^M  man  forgf&Itig  (Pitcher  a.  a.  O.  513  f.).  3>ie  9lm^U' 
tation  mirb  oecobf^eut,  bogegen  fcanficiren  fie  beflo  tidufiger  mit 
einemBleuet^eine  obetmitina)i)^erf41angeni&(^nen  um  öTtli(t^e@(^mer» 
jen  tu^befeitigen,  unb  fc^rdpfen  mit  einet  $otnf)^t^e  bie  fte  butd^  ben 
SRunb  auffangen  (ebenb.  516,  Lawson  224);  au$  blut^itteabe 
aRittel  unb  9(berlftffe ,  9lafen)>(la9cc  unb  ^fla^ec  gegen  %xl^%  ftidu« 
tetumf(|^l&ge,  9xtä^mxttt\  unb^urgan^in  fehlen  nitbt  (Hunter  430). 
StM^mtltel  merben  befonbei«  bei  Sieberanf&Qen  unb  Sergiftuufen 
gegeben,  ^becldfe  in  entgünbltit^en  ftcont^eiten  uerotbnet  (Pitoher 

a.  a.  O.  51 1,  515).  (Begen  Si^^iKd  tennen  fie  (ein  gränbU(^e#^&eil« 
mittel /bie  fttanfen  biefer  %xt  muffen  gonj  abgefonbect  leben  (^vtto* 
mn,  Sagard  273).  fio/fitn  unb  ^dj^mi^en  ftnben  ^Au^ge  ^men» 
bung,  befoKj^er«  ba«  letztere,  mefa^e«  man  bur^^  (Eingtftbung  be4 
Jttanten  in  ^eif  e  Srbe  bid  an  ben  ^old,  am  gemö^nli^l^en  aber  but^ 
ba^  f^on  frfi^er  ermft^nte  Z>am))fbab  ^etbeifu^^rt ,  auf  ba«  man  oft 
nO(|^  ein  faltet  9ab  folgen  ld|t.  S>a4  ®(^tt)it(bab  fanb  ^  oU  ottge* 
meine«  Heilmittel  unb  )um  3me(fe  ber  SBieber^erpeauttg  brr  ftrdfte 
fafi  aCierwdrt«  im  (Bebcaiu^  (9^eu  t^nglanb,  Cotton  Mathorunb 
Belknap  m,  71;  ^uronen,  Sagard  272;  SRanban,  Catlln: 
Suginien,  Strachey  lOS;  df^ottato,  Bossu  11,  98;  Hunter  4ad; 
jtmaier,  Srangell  HO;  über  bie  Se^anblung  ein§elner  Strant^ei« 
ten  Pitcher  a.  a.  O.  511  f.).  3>te  abenteuerlichen  Sor^edungen 
welche  Aber  ba«  9Befen  bet  jtrant^^eiten  f^errfd^en ,  beflimmen  in  uieien 
9daen  bat  ^eilberfa^ren :  totale  Uebel  pflegt  man  bon  ber  ®egen« 
mart  fldner  SBurmer  ^erjuleiten  (McCoy  303)  unb  ricbtetbo^erouf 
biefe  bie  jhtr;  fd^mere  (Beburten  fuct^t  man  bur^  bad  Xrinfen  bed  M« 
fube«  t)on  einem  Mapperfd^Iangenfcbn>anje  (u  befdrbern ,  bamit  b«d 
Jtinb  au«  gurd^t  oor  bem  (Berdufc^e  ber  j^tapper  fiö9  beeile  ben  aKul« 
terteib  gu  oerlaffen  (9lu«lanb  1858  p.  937  nac^  Domeitec^). 

S^ie  gto^e  Stenge  oon  @p«ad»en  in  meldte  bie  3nbianeroöl(erfge' 
fdiieben  finb,  erfc^merte  oielfadi»  i^ren  Sertej^r  untereinanber ;  M^ 
mußten  fie  biefe  6cftmierigteit,  mo  e«  i^r  9eburfni^  forberte,  auf 
me^r  aU  eine  Seife  gläcftic^  ju  Aberttinben.  9Sie>Humbotbt  (9litn 

b.  Veq.  ed.  ^ttff  II,  30)  oon  ben  3nbianern  in  ben  Sdlbern  omDti« 
noco  eT)ft^lt  bul  fie  fid^ ,  wenn  fie  oetfi^tbtnen  SWetai  onge^lrtit. 


oft  buT(|i  eine  \>nttt  ^pxad^t  miteinander  ttet^änbigen ,  fo  fommt  ed 
attt^  in' Storbamettta  <^&ttpg  oor,  baf  Singelnen  m«^tere  Qpiai^tn 
gelduftg  finb:  aU  aii4geicid(inete  9eif^iele  btefer  9rt  merben  genannt 
bec  Stifd^ling  LataUier  berotifer  Snglifd^  unb%ran)dfif<!^  no^  neun 
oerfd^iebene  3nbianerf^ra4ien ,  unb  ein  'SDelaioate  bei  gelAuf^o  eng« 
Hf(^  franidfifd^  \pan\i^  unb  eHoa  no4  a^t  Subianerfi^ra^^en  rebete 
(dchoo1cr.1V,  235,  aRdU^oufen  57),  unb  e«  mirb  oft  petfi^^eri 
ba|  bie  Qingeberenen  uber^upt  mit  groger  Sek^tigteit  mehrere,  na« 
mentlid)  ameritanif^e  Sprayen  lernen,  ^luierbem  bef^en  indbefon« 
bete  bie  üilUx  am  !DKffiffi)^pt  unb  im  SBeflen  beweiben  eine  f99ema' 
tif(t^  au#gebtlbde  Qtbä^niptad^^,  hnxö)  mek^e  fie  bie  oermitfeltllen 
Stttt^etlungen  |u  mo^^en  oerm^^en.  @ie  mirb  gebraud^t  mo  man  ftc^ 
auf  feine  anbereAffieife^u  oerfl&nbigen  oermag,  ober  mttt^^etlen  mitt 
ma«  ni^t  gc^drt  loetben  fon,  unb  ifl  ben  Xiccara,  Stanban,  SRdni« 
larri,  Jtri^en  « Snbianem ,  Sd^ienne,  e4^lQngen  «  3nbianem  unb 
«edi^marifugen  gemetnfam  (9l&^erel.bei  $r.  9Kaf.  c,  II,  645,  Say  bei 
James  I,  378,  Ao^II,  190).  augerbem  bebienen  fid)  bte3nbianer 
(ftttftg  an^  einer  ^rt  t»on  lelegra)ibi(^en -deichen,  inbtm  fie ^ufen 
»on  trocfenem  ^rari^gra«  ober  Kei^bol)  an  be^inuntcn  etetten  an* 
(äaben,  ober  an  att^geteicftneten  fünften  Steine  c^erJBäffelf (Isabel 
jufammen^äufen ,  beren  9lnorbnung  mie  bie  (Bröfe  unb  Snia^I  (er 
ouffieigenben  Rauc^f&ulen  eine  bt^mmte  JBtbeutung  ^at  (Qregg). 
Mffelberben ,  %mU  u.  bergl.  fignaltfiren  fie  in  bie  gerne  bur(^  ^er« 
umkittfen  im  j^reife,  bur^i  ^in«  unb  T^erreiten  obtrj^egeneinanber« 
teilen  (Keatingll,  17,  W.Irving  156).  2>a«  mtt^tigfie  ^Rittet 
ber  {Becfl&nbigung  mit  entfernten  ^erfonen  ifi  aber  ibre  Sitberfc^rift. 

Son  eigentlicher  64irift  befafen  fie  ^mar  oor  if^rer  Setanntf^aft 
mit  beniSuro)^rn  (eine  SorfieUung  unb  fa^en  bie  lUitt^eilung  burd^ 
fie  üH  eine  !Rrt  oon  3<ti>berei  an ,  bo(b  Ratten  namentttdl)  bie  Oiib* 
toüif  unb  6iou|p,  bie  feit  alter  S^^  in  erbitterter  $einbf(^aft  lebten, 
bur^i  Wlber  auf  einem  Stäcfe-SBirtenrinbe  bo«  fie  auffieUten,  oft  ein« 
anber  9UL^xii^Un  mitgetbeilt  unb  ^4)  oerfi&nbigt  (Schoolcr.  VI, 
389  na^^  Qot.  Cass),  moi^on  fi^  bei  Carter  ein  Seifpiel  finbet. 
Sir  fAbten  ^ier  ein  oiibered  au«  Copk  Taylor  an  (Nat.  hiBt.  of 
Mcidy  LoBd.  1840  1,  32),  bo  beffen  Qlnali^fe  Dottßänbiger  ifl. 

Aine  ttiegerifcfie  Unternehmung  einiger  granjofen  gegen  ba«  3ri>' 
(ifmt)olI ber  Xfonoutuandnmrbefotgenbermoitn  barge^eflt:  l) bo« 

16  • 


fianid{{f<|!e  Iffiappcn  mit  einer  9|rt  baruber,  baneben  18  SpmhoU  Ut 
Sa^l  10:  «180  gtaitiofen  sogen  gum  Stampft  au4/  2)  (Sin  Secg 
k^on  bem  ein  Sogel  (^etunterf^nngt  unb  ein  ^irf4^  mit  bem  Tlont>* 
Diertel  auf  bem  Sfifiden  —  bet  Serg  bebeutet  SRontreal ,  bet  Sogel 
bie  Vbreife:  »fie  brachen  t)on  SRontreal  auf,  im  erflen  Siertef  be< 
^rfc^monate«  obet  3uli/  3)  Gin  Sta^n  mit  2t  Ratten:  „fit  fiteren 
auf  bem  SBaffer  unb  fanbeten  21  mal  um  }u  übernachten."  4)  Sin 
9u^  mit  7  Sigmam«:  «bann  marf(^irten  fie  7  Sage."  5)  Sine 
^anb  unb  3  SBigmam«,  über  beren  einem  ^mei  l^&ngenbe  S^t\%t,  ba« 
Qtx^tn  ber  Xfonontuond,  unb  eine  Sonne:  «fie  Ratten  ft(^  bem 
Stamme  ber  Sfonontuan«  bid  auf  3  Xagereifen  gen&^ert  unb  Rauben 
im  O^en  be«  3)orfe«/  6)  12  Symbole  ber  Sa^l  10,  ein  ffiigmam 
mit  itotx  ^ängenben  Sto^iG^n  unb  ein  fi^lafenber  Wann :  « 1 20  Xfo> 
nontuand  mürben  f(^{afenb  uberrafd^t."  7)  Sine  SttuU  unb  1 1  jtdpfe, 
5  SR&nner  über  ebenfo  oie(en  ®);imboIen  ber  Ba^t  10:  «11  Xfonon» 
tuan«  mürben  erf(^lagen,  50  gefangen  genommen/  8)  Sin  Sogen 
ber  9  Mpfe  ent^dlt  unb  11  Striche  barunter:  «oon  ben  Siegern 
mürben  9  getdbtet,  11  oermunbet."  9)  (Sin  Regen  oon  Pfeilen  in 
ber  Sufi  oon  beiben  Seiten:  «ber  ftamt^f  mar  ^artnidig/  10)  Pfeile 
bie  nur  oon  einer  Seite  tommen :  «bie  Sefiegten  flogen  bann  o^ne 
ffiiberjtanb." 

9uf  \ol^t  äBeife  merben  9leifena(^ri(|iten ,  5trieg«)üge  unb  \f)xt 
(Srfolge,  ^elbent^^aten  (Singelner  u.  bergl.  aUgemein  oer^dnblidii  mit« 
get^^eilt.  Sie  Semalung  ber  S^fHIeiber,  ber  @(^ilbe,  ber  ^ütten  bringt 
bieXtiaten  i(^ter (Sigent^ümer  jur  ^nfc^auung  (9eif))iele  bei  Catlin, 
Tann  er  I,  88),  ober  fleOt  bie  (Sefd^ente  bar  meiere  fte  an  anbere  ge« 
ma^t  ^aben  (SRanbaji,  $r.  Wa;.),  ober  bient  )ur  Semaf^ning  bed 
Stammbaume«  bi«  auf  9  (Benerationen  ^in  (Oiibma^,  ftol^ll, 203). 
%\x^  bie  $fo{len  mel(^e  auf  (Br&bem  errichtet  merben ,  fc^muift  mon 
^duflg  ntit  Silbern  melt^e  ben  Smecf  einer  (Srabfc^rift  erffiOen.  (Sine 
SDtif^ung  oon  Jto^lenftaub  unb  SSrenfett  bient  am  ^&ufig{}en  §ur 
Semalung ,  meiere  meifl  auf  ber  9iinbe  ber  betula  papyracea  (fie  ge^t 
bi«  ju  42®  n.  9.  tierab),  feltener  auf  Stein  audgefü^rt  mirb.  Sie 
9ilberf(^rift  ber  Safota  ifl  f^e(^  unb  unentmidelt,  {ie  be§ei<^net  nur 
bur(^  einige  menige  ro^e  Sinien  bie  (Befangenen  unb  bie  (Betöbteten, 
bie  SRinner  unb  Seiber,  bur^  oerf^^ieben  iugefc^nittene  J^ebern  ben 
cif^lafenen,  ftal|)lrten,  oermunbeten  geinb  u.f.f.  (8chooler.IV,  70, 


»BÜberf(^itft.  229 

Mr8.  Eastman);  tontit  au^gebil^ei  i|i  fie  bei  Dielen  9Igonttnk)dl(etn, 
ben  Ojibma^,  ^otomatomt,  Ottatoa  unb  SRenomini,  andf  bei  ben 
ffiinibeg,  befonbetd  aber  foaen  bie  Srotefen  fic^  in  biefec  Seiie^ung 
au^gejeic^net  ^aben ,  beten  Silber  a\i^  infofern  beffer  waren ,  aU  an 
i^nen  bte  ^u^tufotur  beutlii^er  ^eroortrat. 

9u4  bem  Dor^in  mit^et^eilten  lBeif))ieIe  ergiebt  |t(^ ,  ba^  biefe  9lrt 
ber  @^rift  n&(^fl  ber  ^bbilbung  bed  (Segenfianbed  felbfl  bei  einigen 
f^mbolifc^en  Seichen  ^e^en  blieb,  beren  Sebeutung  ni^t  fcbmer  ju 
erlernen  mar  —  eine  rot^e  ^anb  bezeichnete ).  9.  eine  bom  gfeinbe 
erbaltene  Sermunbung ,  eine  fc^mar^e  bai  biefer  erf<^lagen  mürbe 
(fflagner  u.  ®^.  III,  49);  i^re  ridi^tige  Sejiebung  aufeinanber  aber 
unb  bamit  ba«  Serßänbnig  be^  (Sangen  überlief  man  ber  glü^itfien 
(Kombination  bed  Sefer« ,  beffen  (Sinbilbung^fraft  bur^^  ben  äugen« 
f^ieinlii^en  S^ecf  bed  tBilbe«,  burc^  ben  Ort  mo  unb  bie  9lrt  auf  mel« 
4k  ^^  angebroc^t  mar  unb  burcb  anbere  dunere  j^enngei^en,  bei  ber 
Sef(f^ränft()eit  Ui  (Sebanfentreife«, biefer  SRenfc^en  atterbing«  mei^ 
leicbt  genug  auf  bie  rechte  @^ur  geleitet  merben  tonnte.  ®o  ungU' 
reic^enb  biefe  Silberfcbrift  auc^  mar  gur  ^ufbema^rung  ^i^orifi^er 
Xrabittonen  ober  Sertrag^bejlimmungen  unb  uber(au)»t  aOe^  beffen, 
mofur  eine  mdglic^ß  mortgetreue  Ueberlieferung  erforbert  mürbe,  \o 
lata  man  bodi^  Aber  fie  nidS^t  ^inaud ,  fonbern  bemühte  fi^  nur  bur^ 
fte  bem  (Sebdc^tnif  mdglicf^ß  gu  ^ulfe  gu  tommen,  inbem  man  Keinen 
oon  Silbern  aU  mnemonif(|^e  3ei<^en  benu^te,  meiere  eine  au^menbig« 
gelernte  &t\^\d}U,  eine  Segenbe  ober  einen  memorirten  (Befang  fuc 
ceffio  gu  reprobuciren  oeranla^ten.  3>abur(^  mürbe  bie  TtaUui  eine 
%tt  Don  (8e^eimf(firift  bie  nur  ben  Ctingemeit^ten  oerjl&nbli^  towc; 
eben  be^^alb  fanb  man  fte  oorguglic^  brau^bar  für  bie  SRl^^erien  bed 
religidfen  (Kultu« ,  ber  3<iuberei ,  ber  geheimen  (Befedfcf^aften  unb  für 
9tte«  mad  bie  Stnnft  ber  flergte  9B3unbert^&ter  unb  $ro<>^eten  betraf, 
unb  bebiente  fic^  i^rer  oorgügli^  für  biefe  3tt)e<fe.  Zeft  unb  üXelobie 
mürben  au4menbig  gelernt  unb  bei  ber  SRecitation  be«  (Befangen  eine 
Silbertafel  aU  mnemonifc^e«  ^ulfdmittel  benu|t.  2>ie  9lrt  auf  mel^e 
biei  gefc^a^ ,  ifi  leitfit  erficJbtli^  au«  f olgenber  DarjteCiung  ber  6))rü(^e 
®alomonid  30,  25—32.  3>ie  gu  biefer  Stelle  gehörigen  Silber  finb : 
eine  ^meife;  ein  ftanind^en;  eine  ^eufcf^reife;  eine  Spinne;  ein  gl^i 
aU  Symbol  ber  Semegung;  ein  2Binb^unb,  Sibber  unb  Mntg;  ein 
Wann  ber  mie  ein  Starr  bie  ^Anbe  audflre<ft  um  ben  Fimmel  gu  faffen. 


Diefe  ®ebcim)cl^nft  iii  i^l^tiii  lä^t  fid^  awirec^em  aud^  bc«^( 
x>on  fernem  Uneingeweiht«!!  enttAt^fdn>  rneil  oiHeber  gebtaw 
IBilber  fi^^  auf  SR^fterien  bejle^en  bie  un«  itnbefannttfinb ,  unb  '\t\ 
faüd  etne  bloft  f^mbolifAe  Sebeutung  ^ben,  bt^  no(l  nur  fc 
fo  leicbt  )u  entbecfen  mar  iDie  ber  Sinn  ber  Sinien  nw14^  in  bet 
malten  Sittfcbtift  ber  Sbippewat)  (bei  Schoolcr.  I)  bie  9ugen 
^erjen  ber  Ibiere  tietbinben :  btefe  foUen  n&in(id>  bie  (Sint^eit  ber 
\i6)i  unb  ber  ffleftnnung  bejeic^nen ,  meldte  unter  ben  fämmttic^en 
iener  @efanbtf(^aft  betbeiligten  üBöffern  ^errf^te,  beren  jebe«  biL^Kdl 
fein  ibierfpmbol  (lotem)  bargejleüt  ifl.   Rubere  Seifpiele  biefer  &if- 
berfc^rift  pnben  jtd)  bei  Schonicraft  I  pl.47B,  t^gl  p.  355,  pl.51 «  !• 
»gl.  p.362,  pl.56  C  u.  B.  ogl.  p.401  «.403,  pl.ö8  f.  r»g«.  p. 407 ff-  ; 
ebenb.  II  pl.  13,  ugl.  p  57.  IV  pl  31  ff.  Pgl.  p.  250  unb  fonff.   3)1* 
gegebene  S)eutung  ent;;tebt  ftdi  fieilicfo  meifl  jeber  näheren  Sontrofe; 
ba§  aber  bie  ÜRalern  t>on  ben  ^nbianern  in  ber  bezeichneten  HBeife  iprrf^ 
lid)  jur  'Kufbemabrung  beiliger  Irabitionen  unb  religiöfer  O^fdH^eb»^' 
nu(t  nmrbe.   if)  nad)  ^en   übereinftimmenben  3^ugniffen  fto^TI, 
Copway's  ( 12S  ff. )  unb  Tanner's  (II,  100)  ni(^t  $roeifet(aft. 
a^  ifl  ni^t  unipabrfd)einh(b  bo§  aud)  bie  Silber  an  3^(fen  mek^c 
fd^on  $ater  Mar  quette  (64)  in  rotber  grüner  unb  fd^marjer  garte 
am  'l^efitanoui,  einem  norbmefllidien  3uf[up  bee  3J{ifftffi))|)i.  nörbltd^ 
pon  36"  n.  9.  unb  na<^  ibm  'llnbere  in  nerf^iebenen  @egenben  fan« 
ben  (Schoolcr.  IV  p).  18;  Pgt.  p.  172),  urfprüngUd)  eine  ö^iili<tK 
Sefiimmung  Ratten,   ^ie  Don  Marquette  gefe(^euen  fleUtcn  riefen« 
^afte  Sbiere,    roobl  m^t^ologifdje  ffiefen  bar.     Die  fog.  Pietured' 
Rocks  bei  Portailles  am  Sübo^ufer  bed  Oberen  6ee>  fc^einen  bar 
gegen  ein  blofe«  9{Q4urf^iel  ju  fein. 

Cop  way  erjä^H  ba^-bie  nationalen  Ueberlieferungen  auf  Zafitln 
t}on  Stein,  5hi|>f«r,  IB^tei  ober  auf  Saumrinbe  aufge^etd^net  unb  in 
biefer  gorm  an  einem  ober  mehreren  befhmmten  Orten  unter  ber  Srbc 
in  einem  bohlen  (iebernf^amm  aufbema^rt  n>«rben.  Me  15  3«^« 
untermarf  man  fie  einer  Unterfud^ung  unb  befferte  au#  roai  f^i^b^Kifi 
getvorbcn  mar.  Sei  biefer  ^elegcn^t  er(^ielten  bie  inn^n  Scute  eine 
Sdebrung  über  ben  3nfK»it  biefer  S^ocumcnte,  melci^er  auf  ein«  SDlitr 
t^eilung  t^on  €eiten  be«  großen  ^tifti4  jurucfgefü^t  mürbe  unb  nur 
Don  uier  ^tieflern  ooOtommen  erfl&rt  merben  fonnte.  9hi4^'  anbci^ 
tvärt^  war  c4  uWi*  bie  iu«fte<n  ftexvU  (xti  ntitmli^oi^eii  ^^e  mit  bf» 


bifiotifd^en  Xrabitionen  i^re«  Softe«  betannt'ju  ma^en  (6;(Bto)Ktia, 
Lawson  89),  unb  ba«  Serfammlung^^^au«  fcf^eint  bei  man^tn  9H« 
tetn  jugleic^  oUetne  %t  t>or\  BtüaHaxibit)  gebient  {u  ^aben,  in  bem 
bie  Vbbtlbungen  \>on  ben  (Sttn^en  bet  ISagbgebiete  niebergeltst  mur< 
bell  loel^K  He  einzelnen  ^ftuptlinge  auf  i^fTn  9)^&nteln  ttugen  (Bun- 
ter 186).  @onfl  wirb  Silbtrfc^ttft  aU  ^filf«mittel  jur  Sufbetto^« 
rung  gef^ic^tli^iet  Sreigntif«  nt<MIet#t  erm&bnt,  fonbem  wtr^ören 
nur  bieffa(^  bbn  SBam^umgurteln  totlö^t  aU  bi^otif^^  S^entmiler 
aufbehalten  würben.  S)Te  auf  i^en  bargefieUten  Figuren  Ratten  aQe 
eine  beftimmte  Sebeutung  unb  gaben,  ^erogf^p^en  äfiniic^,  ben 
baju  b'efonberd  beftettten  Männern  ben  gaben  an  bie  ^anb  an  ben  fie 
fkb  hielten ,  wenn  fte  bem  oerfammelten  Solfe  feine  frühere  (8ef^(^te 
Dottrugen.  3n  Rorb  (^otoüna  bienten  Sänbet  ))on  Sto^r ,  bae  mit 
gewiffen  eingef<t^nihenen  Seiten  t>erfeben  war,  ^u  bemfelben  gwetfe 
'  (Lawson  tSl).  Iffatfy  Htinter  (308)  Waren  e«  bie  Selber  wel<^e 
bei  mebreren  S51fern  bie  ^florift^en  Zrabitionen  im  (I^ebäc^tnib  be« 
wahrten.  .Sud)  bie  Seflimmungen  t»on  Sertiigen  weI4)e  bn«  Soll 
fc^log,  würben,  wie  e«  f^eint,  nidi^t  leicht  in  9i{b^rf(^rif)  aufyfe|it, 
fonbem  DoOtommen  genau  im  (Sttä4)tn\i  bewahrt  unb  k>on  einet 
(Benetation  bet  anbeten  äbetliefett;  bieZteue  unb  ®i(^et^eit  bet  Ct« 
innerung  war  fo  gro§,  })a^  bie  3nbianer,  wenn  jie  bitweiten  ben 
ffleiben  welche  bie  Sac^e  fc^ciftlic^  Ratten ,  ben  Sorwurf  mad)Un  ba| 
„i^r  $apier  lüge/  bei  genauer  Unterfu4iung  be«  fireitigen  (ßunfte« 
fdblieblicl^  bod^  9Üe4t  bebielten  (bgl.  ^edewelbet  81). 

9Bad  wit  ftü^et  über  bie  SR^t^ologie  bet  Snbianet  beigebta<^t  ^a« 
ben ,  beweijl  ba$  e4  ifinen  an  pD«tif^  Stfinbung^ftaft  nidbt  gan) 
fe(^U,  ba^  abet  bie  Gd^dpfungen  ibtet  $(^antafie  mei{}  an  einet  ge« 
wiffen  SRaa^lofigfeit  leiben  welche  bie  $tobuction  bed  ©^önen  in  ^o« 
bem  (Stabe  beeintt&cbtigt,  SDieg.  beft&tigt  fi4  an  i^en  Sitbetn  unb 
(Befangen.  6ie  flnb  bisweilen  f4iwet  Detfi&nbUc^ ,  weil  ben  9Bdttetn 
in  ibnen  oft  gan}  anbete  Sebeutungen  beigelegt  wetben  aU  fie  in  bet 
gen^d^ttfi^en  ^pxa^t  buben ,  unb  bie  Slntip^^tafe  fefit  beliebt  i^ ,  fo 
bo^  );  9:  ^tt  Z)afota  um  einen  Za))feten  )u  loben  )U  i^m  fdgt: 
greunb ,  b«  b^fi  bi4  ^on  ben  Oiibwa^  f4llageit  laffen.  Zyie  Siebet 
gilben'  meifl  einen  Aeftain  ben  bet  (l^ot  fingt.  3^  ^aui^tgegen^anb 
ifl'bet  Üneg:  fie^etgrb^n^  fi(|in  wilben'^^leteten  be^-SRut^  unb 
bet  ittaft,  ben  mannigfaUigjlen  jum  X^^eil  f^mbolif^en  Sutbtädlen 


232  ^itbti  ttnb  ^cfange. 

Dec  lapferfeit,  Der  ^ctfputtung  Der  gcinbe,  Den  ^nfpteiungcn  auf 
64)u^göttcr  u.  DergL;  auDere  feiern  ben  Sieg,  ober  ftnb  ald  ftlo-  ^<» 
lieber  ber  Erinnerung  ber  Xobten,  eine«  Jltinbe«,  eine«  gelben,  gcn^i^> 
met,  noc^  anbcre  fmb  uon  ber  gurc^t  uor  böfen  (Beifiern  eingege^seji 
(Schoolcr.  III,  326).   ^ufig  befielen  ße  au0  einer  etniigen  3  '^^^t 
bie  in  enblofer  l^ieber^olung  Don  Q^injelnen  unb  x>om  df^oxt  gefun^^cii 
mirb:   ^HBenn  id^  bem  geinbe.  entgegengehe,  gittert  bie  Qrbe  ur^tet 
meinen  güBen/'  ober  „^a^  ^aupi  be«  geinbe«  iß  abgef4^nitten  LAtmb 
fdUt  mir  ^u  Jüßeu"  (Keating  I,  134,  anbere  Seifpiele  bei  ^t 
melber  354,  ^o^l  II,  40,  Strachey  79,  Schoolcr.  Q.  a. 
u.  II,  60  ff-)-    ^ic  Die  ißotomatomi  fd^einen  oucb  bie  Ofagen  MM,nl 
(£|;erofee  teine  !(iiebeelieber  ^u  Reiben  (Atwater  313,  315),  bo4lgi.c6i 
ed  beren  bei  anberen  iBölCern.  (Einige  tt^efdnge  meldte  bem  religio fcn 
&uUud  angeboren,  b^^^  Edw.  James  (im  Append.  ^u  Tann^r) 
mitget^eUt.  3Bir  geben  Ij^ier  nur  noc^  ein  Siebedlieb  unb  ein  ftinberli^^ 
nad)  Schoolcrat't  (V,  559 ff.),  meiere  (ebenfaU«  unter  ben  bctaviit« 
ten  Subianerpoeften  eine  ^eroorragenbe  Stelle  einnehmen. 

0,  »enn  icb  an  i^n  Dentc  —  mein  ©eliebterl 

jDa  ec  in  Den  aabn  fttcg  jut  9(ü(tfebr,  legte  er  ba«  koetge  9Bampnm  utn 

meinen  fkadtn  —  mein  dkliebtci. 
3d^  toerbe  mit  Dil  geben  in  Dein  ä^ateilanb,  mein  (äeltebter! 
^d^,  mein  93atcilanD  ift  meit,  meit  n)eg,  mein  beliebter. 
£)a  icb  mi(b  umfab  nad)  Dem  $la^  mo  mir  fdpieben,  fionD  er   bort  un^ 

fab  mir  nacb.  mein  (^liebter. 
Oiod)  ftanD  et  auf  einem  Saume  Dei  in  Da«  äßoffer  De«  Sluffe«  gefoHer^ 

mar,  mein  (beliebter. 
O,  toenn  i^  an  i^n  Denfe  —  O,  koenn  icb  an  ibn  DenCe. 


ocuerflicge,  geuerfliege,  (eucbte  mir  gu  ^ett. 

jlomm,  tomm,  Heiner  $cu(btn>urm. 

£u  bift  mein  Ificbt,  leuchte  mir  auf  meinem  SQ3eg. 


'^or^üglic^  geeignet  um  bie  inteUectuette  93ilbung«fiufe  ju  4arat« 
terifiren  auf  meld^er  bie  3nbianer  flehen ,  fmb  \\)it  Sagen  SKij^i^» 
unb  gr^dt^lungen.  SIBir  l^aben  hierbei  nic^t  biejenigen  oon  i^nen  im 
'^uge  n^elc^e  eine  beftimmte  ^iftorifcbe  @runblage  beft^en,  mie  §.2.  bie 
töefd^ic^te  oon  ber  Trennung  ber  in  alter  '^tit  vereinigt  genoefenctt 
2i>i;)anDot  unb Seneca (@4iönau,  '^uelanb  1857  p.605),  fonbcmbic 
gro^e  Wtngt  berer  in  »eichen  bie  ^^antafie  ein  freiere«  Spiel  treibt. 


6a(|cii  tBld^f<!^eti  unb  (Krj&^luii^tn.      «  238 

bie  feUfl^änbigen  ®4ö)>fungcn  be«  Snbianer«  auf  biefem  Oebteie. 
Sie  finb  t^eiU  6I06  jut  Unterhaltung  erfunben,  t^eiU  foQen  fie  n>t(^« 
iifte  moralif(|^e  9ßa(^r^ejten  in  f^mbolifd^et  Cintleibung  obet  im  (Be« 
manbcv  bei  gabel  baijleaen.  9Ranc^e  Don  i^nen  bemegen  ß^  auf 
bem  (Sebiete  bev  SR^t^oIogie  oCiein,  anbere  oertnu<>fen  bte  (Sittti  unb 
^eroenmelt  in  ber  SBeife  be«  SR&btdl^^n«  mit  bem  treiben  berS)tenf(^en. 
Kic^t  feiten  fef^lt  e«  i^nen  ottetbing«  an  tieferem  inneren  Suff^mmen* 
dang  unb  an  pf^^ologifdi^er  SRotioirung:  m&c^tige  ßouberer  mit  i^ren 
bielfacben  IBermanblungen ,  Xt^iergeifter  unb  anbere  ®enien ,  bie  ben 
9Renf<^en  balb  ^ulfrei^i  ftnb ,  balb  fte  plagen  unb  qu&len ,  fpielen  in 
i(^nen  bie  ()ouptroae,  {Riefen  toti^t  Wenf(f^en  freffen  unb  Swerge  bte 
mit  9Bunberfr&ften  begabt  flnb,  treiben  barin  i^r  ffiefen.  Siele  biefer 
(irjadlungen  ßnb  offenbar  blog  gragmente.  Longfellow  (The 
BOQg  of  Uiawatba  Lond.  1855)  f^at  eine  SD^enge  ber  SRl^t^en  unb 
Sagen,  meti^e  Schoolcraft  unb  anbere  gefammeft  unb  in  $rofa  er« 
^at^U  ^aben,  in  Serfe  gebraut  unb  ^um  X^eil  mit  forgfamer  SBermen« 
bung  be0  $oetif4en  unb  Sinnigen  ba«  fie  enthalten ,  )u  einem  menn 
au(^  nur  lofe  ^ufammen^ngenben  (Sanken  oermebt.  9)tan  barf  ba« 
bei  nid^t  Dergeffen  bai  bie  gorm  biefe«  ®an}en,  ^ba«  geizige  Sanb'', 
ber  Sufammen^ang  unb  bie  fpecieOe  ^udmatung  ber  jerflreuten  Sie« 
mente  bie  ber  ^ic^ter  Dorfanb ,  unb  fomit  bte  gan^e  tänjllerif(|^e  Qio 
jialtttng  bem  letzteren  allein  ange^Srt  unb  nac^  mobemem  (Bef^motfe 
bon  x^m  ^injugebic^tet  toorben  ifi.  (Berabe  bie  )>oetif4ien  Sorifige 
biefe«  ffierfe«  finb  e«  burc^  tpelc^e  ber  6t)iegel  getrübt  unb  felbfl  oer« 
f&lf(^t  mirb  ben  ed  und  Don  ben  bt^tertft^en  Setzungen  ber  Snbtaner 
bor^alten  »tH:  ba4  iufammenf^anglofe,  abenteuerlich  bunte  Z>ttz4ciit^ 
anber  ba4  bie  ^^antaflegebtlbe  biefer  SRenfc^en  c^aratteriftrt,  t^  dftetd 
abgejireift,  bad  Sprdbe  geglättet  unb  in  %\ui  gebraut,  ba«  ^b^|en^ 
unb  Sibrige  in  ben  ^intergrunb  gebr&ngt  unb  gemilbert:  mir  ^aben 
ein  anite^enbe«,  intereffant  colorirte«  9tlb  er()alten,  ba«  in  feinen 
Elementen  gro^ent^eiU  ma^r,  aU  Oan^e«  aber  unma^r  i^,  unma^r 
befonber«  aber  au4l  infofern,  aU  ber  ^ero«  ^iamat^a  mit  aXanobOi^o 
unb  aXtd^abott  ganj  unbegrunbeter  SBeife  ibentifictrt,  unb  bie  6a« 
gen  oerf^iebener  Sdlfer,  bie  ^öd^fi  ma^rfcf^einltd^  nie  in  irgenb  et« 
ncm  ^ufammen^ange  geßanben  liaben,  miteinanber  Derfc(^mol)en  mor« 
ben  finb. 

(Sin  listigere«  Urt^eil  über  i^re  Seiflungen  unb  gftl^gteiten  auf 


234  6a(|fn  !(l?A(r(ftfn  ut1^  (SriiäMun<|ra. 

biefem  ©ebtctc  läpt  ftd)  auf  btf  Sagen  «Sammlungen  grünben 
ibren  Stoff  au«  erfter  .^aub  erbalten  ^abcn.    Die  t>on  Jonen  ge' 
ferte  flimmt  pietfad)  in  ihren  9)9ittheiluugen  mit  Um  übereiu  toai 
bei  Lonkiel,  ^ecfewelber,   Lewis  and  Clarkc   unb  ^nbe 
ftnbet,  unb  meifi  ihre  DueUen  überaQ  mögli^fl  tioQf^anbig  n( 
3Bertbt«oUe  autbcntifcbe  Beiträge,  bie  groBentbeil«  gemiffenboft 
bem  9Kunbe  ber  3nbianer  gefammelt  tpurben ,  bietet  ba«  93u4 
Mrs.  Eastman  (40.  81.  165,  119.  212)  unb  namentlicb  Scho 
craft  (Hist.  1,  319.  U,  235,  III,  321  .  Algic  Res.  I.  57,  84,  1 
233,  239,  U,  40,  61,  77.  152,  165,  t»gl.  notc  p.  117,  181.  2  :»  Ä 
243).  (iini^elnee  bei  5lobi'  Mrs.  Robinson *s  Letters,  J.  Irvi  t^  S 
(1,  110),  Copway  (98),  Mrs.  John  Kinzie  of  Chicago,  E^^riy 
Day  in  the  North  West  Lond.  1856  (t>gl. 'Hudtanb  1856).    Dbgi\tidff 
bie  äußere  gorm  biefer  (Sr^äblungen  unj^meifel^aft  mobern  i{l  unb  berV 
Sammler  fclbfl  angehört,  liegt  bod)  in  ben  meiflen  {{äflen  fein  (Brunt^ 
Dor  bie  'ilecbtbeit  ibree  3nbalted  aniufed)teu  ober  i^ren  Urfprung  aiii^ 
berwärt«  aU  bei  ben  3nbianern  ^u  fuc^en.    Schoolcraft  (I,  46) 
^ebt  bernor,  ba§  in  ibnen  fein  3n{!rument  non  SWetaü ,  feine  glinte, 
fein  SWeffer,  ober  ein  auberer  erf!  oon  ben  Suropäern  eingeführter 
^rtifel  ermähnt  mirb,  unb  menn  ^ier  unb  ba  gabeln  unb  fleine  $a« 
rabeln  ootf ommen ,  mie  bie  t^on  ber  üxäft  unb  bem  Iffieinjtocf  u.  o., 
ober  meniY  bte  Sage  oon  einer  golbenen  alten  ^tii  unb  einem  para« 
biefifd^en  Seben  in  ber  Urjeit  erjäblt  (Copway  9S),  fo  ip  man  jmar 
pevfud^  fld)  nac^  fremben  Duetten  umjufe^en ,  bod)  gejiattet  bte  So 
f4)affen^eit  bee  Uebrigen  ni(t)t  biefer  IBermut^ung  einen  grogen  Spiel« 
taum  ju  geben.    Diefe  Sagen  enthalten  gar  manchen  ®eban!en  ben 
man  ber  ^bontafte  be«  3nbianer4  faum  zutrauen  fottte,  unb  mamen 
bringenb  Dor  ber  unoerbienten  deringfd^ä^ung  mit  ber  man  gemeint 
ifl  non  ibnen  ^u  fprecben.    JDer  immer  na4  neuen  »Abenteuern  bür« 
ftcnbf  Paupukewis«  (Schoolcr.  A.  R.  1,  200)  jtraft  ttn  Sormurf 
bct  unuberwinblic^en  ®ei|le*trägj)eit  iiügen.  ben  man  [o  oft  bem  3n» 
bttncc  gemad)t  bot,  unb  bie  drjäblung  von  Jagoo  (ebenb.  229),  bem 
9Run(t)^aufen  ber  Djibmoi) ,  geigt  baS  e4  ibnen  an  Sinn  für  ^mer 
unb  iTomif  nid)t  feblt. 

®(^  3eit  ber  erjablungen  (tnb  bie  langen  Sinterobenbe:  ber 

64ner  6  ^^  ^aun  bie  Crbc  berft,  treibt  aud)  bie  ©eifter  bie  fonfl  aUe« 

**''*'"  \llib  Äbftott  UTOi>tt^d)toöninii,fidi  in  ibrSertlecf  |urü(f)U)ie^n ; 


Dom  gf oft  gebfudt,  uberlaffett  fit  ftt^  bcm'iä^lafe  unb  ti  t^  ung«f&^c«^ 
li4^  fic  bei  Kamen  )U  nennen,  über  fte  {U  fachen  unb  )U  f)>a6en ,  benn 
fte  ^dren  ed  nt(|^t,  ba  fie  er^  mit  bem  gcu^Iing  miebet  enoo^^en.  S)d 
un<  bet  9tattm  )u  au^fu^rltc^eren  !DKtt^eifungen  mongelt,  befil^rinten 
mit  un<  auf  bte  tutje  Eingabe  einiger  SBeifptele,  me1(^e  moralif^e  6&||< 
in  ber  gorm  bet  ^Qegotie  einf(t)drfen  ober  ft^  burdb  3u0e  feiner  3tonie 
gegen  bie  l^ettfc^enben  SotfleQungen  oon  ^nflanb  unb  @iüe  autfjeid^' 
nen,  mie  man  fie  bei  biefen  9Renf<^en  f(^merli(^  ermatten  mirb.  3k 
einer  dtjA^lung. ( bei  Schoolcraft)  giebt  ba«  ^aupt  bet  flamilif. 
oom  galten,  beffen  Setmanbter  bad  Ungffitf  ^at  einen  glfigel  }u  ytx* 
bte^^en,  ein  gto§e«  Seifpiet  oon  brüberli(^et  Siebe  but(^  eine  9tet^ 
oon  Oi^tn  bie  er  bringt  unb  burc^^  ffuge«  {Benehmen  m&^renb  einet 
langen  3^ii  ^<^  SRangeU.  3n  einer  anberen  k)er(d§t  bie  Seele  eine« 
ftrteger«  ba«  S^lad^tfelb  um  ju  fe^en  ob  ber  Serluji  eine«  fo  ta)»fe« 
ren  SRanne«  mirflid^  fo  tief  gefüllt  unb  betrauert  mirb  al«  man^  gr» 
mö^nlic^  glaubt.  3n  einet  britttn  fef^tt  ein  geliebte«  SBeib  obet  eine 
6(^mefter  au«  bem  3^nfeit«  auf  biefe  Stbe  )utu<f  um  )u  erfahren  ob 
bie  Xrauet  um  i^ten  frühen  Sob  tief  gefüllt  unb  auftid^tig  objtt  nut 
ein  conoentioneüe«  ©(^auf^tel.fei.  @in  betä^mter  JWeget  befui^tim 
Zraume  bie  glütffic^en  3agbgrunbe  ber  anbeten  Seit  unb  ftnbet  bott 
bie  Seelen  ber  Xobten  fc^met  beladet  mit  bem  ma«  man  i^nen  mit 
in'«  ®tab  unb  auf  ben  Seg  gegeben  ^at:  et  f^afft  ba^t  biefen  Qüe* 
btau4  ab  (Jones  II«  181).  (Si^e  bie  9Beibet  entftanben,  et^fi^It  eint 
anbete  Sage  (ebenb.  III,  176)  maten  bie  SRdnnet  aUe  au«  Zf^on  ge« 
ma<^t  unb  Ratten  lange  Gd^mänje.  3^  fie  abet  ^dc^^fi  ubermfit^tg 
maren,  lief  bet  gtoge  ®eifl  i^nen  biefe  abnehmen  unb  gab  i^nen  Sei« 
bei  )ut  $lage. 

^ffiit  mäffeii  bie  3ikbianer  na4^  ben  audgejeid^netfen  9(tft>telm 
betirt^eilen'',  fogt  Schoolcraft  (III,  54),  «,bte  fie  i>Dn-  gct^igcc 
jhofi  unb  Xaient  gegeben  ^aben,  miemitbie|mttciotliftrten  Sdlfent 
t^un«  2>af  ein  oielfa^»  gebrudte«  unb  burc^iattfirengung  für  feineit 
Seb€n«untet(MiU  auf«  91cu§etfte  geb^ca^^te«  SolC  über^u^it  no#  Sei« 
fpiek  x>m  ®eifie«0röte  unb  er^benen  (Manfen  ^ertM)tbringti  ottMenl 
uirfete  Semunbetung/'  3>ie  Utt^eilebet  alleren  9eti(^etf  attir  übet 
bte  geifhge  &gabung  bet  3nbtanet  ftnben  fic^  {ufammengefbeflt  bei 
H»lk«itt<(4ff.)«  Sit  fhibbttt^gingig  änietfL  gutifti^  9le^li#. 
mie  fi<^ Roger  William»  äbft  bre  Singebomien  »on  9^eu  (inglan^ 


2S8  *  Uctl^e  aber  bit  ^t^un^  ber  3nbtaitn. 

a\x^^t^pxod)tn  l^ai,  urt^etlt  9ater  JeromeLallemant:  ^34»tann 
DttP^em  ba§  fie  an  Serfianb  ben  (£urot>&(rn  but^au^  tti^^t  na4^« 
fte^en.  9B&te  t^  in  Sranfret^  geblieben ,  fo  mürbe  i(^  nie  geglaubt 
^ben  ba§  bie  Statur  o^ne  Unterric^ft  eine  fo  fr&ftige  SereMfamfett 
unb  ein  fo  gefunbe«  Urt^eil  über  bie  eigenen  Iftngelegen^iten  ^eroor« 
zubringen  im  Staube  fei  mie  ic^  {le  an  ben  ^uronen  bemunbert  ^abe.^ 
3>iefe  Unteren  fanb  La  Potherie  (I,  227)  t)oriugli(^  begabt,  befier 
aU  anbere  3nbianer;  er  f)tht  befonberd  i^r  inftnuante«  9Qefen,  i^re 
gein^eit  im  (Sefprdc^  unb  i(^re  ))Olitif(^e  ^lug^eit  ^eritor,  mogegen  i|^r 
&^arafter  fein  Sob  Don  i^m  erhalt.  $ater  Paul  le  Jeune  fagt 
über  bie  gä^igfeiten  ber  3nbianer:  ^3n  Mdfid)i  tbre«Serflanbed  fielen 
fie  auf  einer  ^o^en  Stufe ,  mie  id^  glaube.  3^re  (Beifledtrdfte  ftnb 
lei(^t  unb  erfolgreich  in  Z^dtigfeit  {u  t)erfe^en.  34^  tann  bie  Snbianer 
mol^i  mit  einigen  unferer  Sauern  Dergleichen  bie  man  o^ne  Unterri^^t 
gela{fen  ^at,  boc^  tenne  ic^  faum  irgenb  jemanb  ber  aud  ^xanfxtii^ 
^ier^er  getommen  mdre  unb  nic^t  jugdbe,  ba§  fte  f}öJ^txt  geiflige  gd^ig* 
feiten  befl^en  al«  bie  meijten  unferer  Säuern.''  $ater  Viyier  (Let- 
tre« edif.  I,  775)  unb  Loskiel  (17)  ßimmen  hiermit  DoQfommen 
überein;  ebenfo  Lafitau  (I,  105ff.)#  to^Ic^er  au§er  i^ser  K^aratter« 
fraft,  Dor^üglicl)  ibr  gefunbe«  Urt^eil  rü^mt,  ba«  in  ibren  eigenen 
Angelegenheiten  treffenber  fei  aU  beim  gemeinen  SRanne  in  grantreicb, 
bann  i^re  lebenbige  $^anta{te  unb  leichte  Auffajfung,  i^r  Dortreffli^e« 
(Bebdc^tnii 

9Ran  fielet  ^xnani  )ur  (Genüge  ba§  e«  erß  ber  Oberfid^li^teit 
unb  $arteileibenf(baft  ber  ft>dteren  ^tit  Dorbe^lten  mar  oerte^rte 
Anfügten  über  bie  gei^ge  Segabung  ber  Snbianer  ju  Derbreiten  unb 
für  unum|iö§li(^e  3Ba^r(ieiten  )u  erfldren.  d^  ifl  3^^^  biefe  Sorur« 
t^eile  fahren  )u  laffen.  3>ie  €t>uren  einer  ^d^eren  Gultur  in  alter 
3<it,  bie  man  neuerbtng«  immer  meiter  ju  oerfolgen  bemüht  ifl,  ndt^t» 
gen  obne(|in  ^u  einem  günfligeren  Urt^eile  über  bie  gd^igteiten  biefer 
Sölter,  ba  man  feinen  (Brunb  ^at  jener  Kultur  einen  au^ldnbifc^en 
Urf)>ruiig  iU)uf(t»reiben.  %uä^  burfen  mtr  nicbt  Derfc^meigen  bai  Dor* 
urt^etUfreie  neuere  Metfenbe,  mie  ^.9.  9t.  9Ra|imilian  (c,  II,  134), 
bie  geiftige  &a)>acitdt  ber  Snbianer  bur^^au«  nic^it  für  geringer  galten 
aU  bie  ber  Seiten ,  unb  bau  bie  (Erfahrungen  ber  neueren  9Riffiondre 
Mei  }tt  beftdttgen  fortfahren :  in  Carey-mission-houae  fanb  man  bie 
9ortf(^rttte  ber  3nbianertinber  glei(^  gut  mie  bie  ber  meinen  (Keat- 


^i  «nefboten.  937 

ing  I,  15B),  befonbet«  0to§  jeigU  |14^i(^c  Zolent  ffltbu  nad^a^meit« 
bcn  «ünjlc*. 

Sunt  @((»(uffe  fdnnen  wir  e<  un«  ntc^t  Dcrfagen  fät  bifientgen 
ttflä^t  bie  Begabung  ber  3nbtanet  geringfc^S^ig  beurt^eilen  {roei  91nef« 
boten  mitjut^dlen ,  meli^e  §etgcn  bai  bie  geifitge  Ueberlegen^cit  bei 
tturop&et  übet  fte  ftd^  nxä^t  au«na^m«Io<  ben>&btt  ^at.  Seibe  finbtn 
fi^  bei  Lahontan  (I,  189  u.  45),  bann  bei  Golden  (I,  88  unb 
70),  Charleyoix,  Drake  u.  9.  Schoolcraft  (III,  518)  giebt 
na(^  Golden  ben  ütomen  Sbacio  fiatt  ftonbiatont. 

mt  oieUr  9Ru^e  (matten  bie  gtaniofen  im  3a^te  1688  ftonbia« 
tonf ,  einen  ^Auptling  ber  ^uronen ,  baju  oermoc^t ,  {i$  mit  i^nen 
gegen  bie  3totefen  )u  oerbunben.  9U  er  eben  feinen  Seißanb  X)tx\pxü* 
(^en  ^atte  unb  gegen  biefe  au^jog,  erfuhr  er  ^u  feinem  ßrflounen  baf 
bie  9tQiEt|ofen  Oefanbte  ber  3rQfefen  em)arteten  um  grieben  mit  i^inen 
)u  fc^liefen.  O^ne  fid^  über  biefen  Seirot^  im  minbeflen  )u  betlogen 
legte  er  {14  in  einen  ^inter(^alt ,  töbtete  einige  ber  (Befanbten  at9  fie 
Dorbeitamen  unb  na(^m  bie  übrigen  gefangen.  S)en  Unteren  Derfi^^erte 
er  ba|  bie  ^an§ofen  attein  i^n  )u  biefem  Schritte  bewogen  b&ttin 
unb  fe|^e,  um  jeben  Serbad^t  oon  ^^  unb  ben  6einigen  abiunienben, 
aQe  in  grei^eit  bi^  auf  einen  ben  et  al«  ^lequtoolent  für  einen  bei 
bem  UeberfaQ  getftbteten  ^utonen  behalten  moUte.  ^®e^t,  Srüber, 
fagte  et  §u  ben  übrigen ,  t$  Idfe  eure  Sejfefn  unb  fenbe  eudl^  in  eure 
^eimat^  $utü<fr  obglei^»  unfere  Sölfer  im  ftriege  jtnb.  3)er  ®ouoer< 
neut  ber  gtangofen  ^at  mi(^  gu  biefer  fdi^mot^en  X^at  oetfü^rt ,  unb 
\Ö9  »erbe  nic^t  e^er  ru^en  bi^  i^r  ooQflönbige  SRac^e  an  i^nen  genom« 
mtn  ^abt/  Um  bie  gran^ofen,  n>el(^e  bie  3to(efen  übet  ben  matten 
^etgang  bet  6a4e  aufjutlüten  bemüht  maten ,  be|io  fld^etet  mit  bie» 
fen  iu  K>etfeinbin  begab  et  fic^  mit  bem  ^utütfbe^attenen  (Befangenen 
iu  einem  ftanjöfifc^en  Offi)iet ,  bet  oon  ben  gtieben^oet^anblungen 
•  bie  angetnü^ft  metben  fottten  noc^  nic^t«  mufte,  befiimmte  biefen  ben 
(Befangenen  aU  geinb  etf4^ie|en  }u  laffen  unb  fotgte  butdS^  9oten  ba« 
für  ba|  bie  6a(^e  bei  ben  Stotefen  überall  befannt  mutbe.  2)te  Ui* 
teten  babutc^  auf'<^d(^{ie  etbittett,  übetftelen  t>lö$Ii(^  bie  ftani((if<^en 
Siebetlajfungen  unb  oettoü^eten  {te  mit  bet  unet^fttte^en  ®taufam« 


*  Z)ie  Official  Records  bed  (General  Clark  (Proce«dinRs  with  (he 
Indiana)  foOen  oieied  toert^ooUe  fDtaterial  mi  ^eurt^etlung  ber  fiegabung  ber 
(Singeborenen  liefern,  namentücb  1. 319,  IV,  259.  ^ 


dintburf  ge^en  bic  9efä|i(|mig  M  Snbionerl. 

ffit.    Wut  if^xt  UntDiffen^eit  m  bec  9(n0Ttff«fun1l  ouf  befefiigte  $i&j»e 
rettete  biefe  oon  gdtt^lic^et  Sernic^tunQ. 

Set  OenetalgouDerneur  t»on  Ganaba  de  la  Barre,  mar  im 
3a^re  1684  in  bebringtcr  Sage.  Jhanf^iten  waren  unter  feinen 
@oIbaten  audgebrod^en  unb  bie  Srofefcn  jianbeu  mit  ben  JSngl&nbem 
Sufammen  i^m  feinbli^  gegenüber.  Z)a  berief  er  jene  §u  einer  großen 
Serfammlung  unb  fachte  (ie  burc^  eine  imponircnbe  Rebe  ein}uf(^ii<^« 
lern ,  in  meic^^er  er  ibnen  {^rieben  verfpracb ,  menn  {ie  fi<6  4n  3utiinft 
ader  feinbfeligen  ^anblungen  entgolten  motiten,  augerbem  aber  mit 
ifrieg  unb  mit  feiner  gangen  strenge  bro^te.  -^ranf  ermiberte  i^m 
Oranguta  im  Warnen  bcr  3rofefen,  ba|  er  getr&umt  l^aben  muffe  i^^rtr 
SKo^t  gegenüber  in-  biefem  Xone  gu  reben;  fie  mußten  mo^f  bai  er 
ni^t  ju  ibnen  gctommen  mftre  um  bie  {$rieben<4)feife  mit  it^nen  ^ 
rauchen,  fonbern  um  fle  auf«  ^aupt  ju  fdS^Iagen ,  menn  nt<^t  ftrant- 
^eit  in  feinem  ^eere  (eine  Vlad^t  gef(^m&^t  ^tte;  ben  franjdfifc^en 
dtaufleuten  ^&tten  {te  i^re  gtinten ,  i^r  $ul9er  unb  Slei  nur  be<(atb 
abgenommen,  meil  fle  felbft  ni^^t  bamit  tobtgef<^offen  fein  moOtcn  — 
.  bad  fei  fein  Raub  —  gum  grieben  feien  fle  gern  bereit,  ben  ftrteg  mit 
i^m  f(^euten  fie  ober  nicbt  im  (Seringflen.  (Branguia  bejubelte  bie 
grangofen  ^öt^fl  freunbfc^aftücb  unb  bemirt^ete  fie  oor  i^rem  ^bguge 
auf  ba«  »efie.  De  la  Barre  fo^  ^  bun^  ferne  Rebe  »#aflanbtg 
gefi^tagen,  er  mar  bur4^f<^aut  uub  ftberbieg  bef4^imt. 

8.  Sa«  man  }u  (Bunften  ber  Sefi^igung  ber  Snbtaner  aiM^  ^en 
mdge,  immer  fcf^eint  ein  wichtiger  Sinmurf  bagegen  ungetdft  unb  un* 
lA^bar  )uru(fgubleiben:  fie  ^aben  3a(^r^unberte  long  bod  Seifytel  dlH* 
K(irter  SKenfc^ien  oor  klugen  gelobt ,  flnb  mit  biefcn  in  bie  tnclfo^^e 
Seru^irung  getreten,  unb  man  ^at  bie  monnigfoltigflen  Serfui^ege« 
macbt  fie  au«  bem  Sufionbe  ber  Ro^^eit  gu  ergeben  in  melclKm  fle  bi« 
bA^in  berfunfen  moren ,  aber  bergeben«,  dürfen  mir  borou«  ni^t 
f<^fteien  bot  i^re  urfprungli^^e  geiflige  Segobung  hinter  ber  ber  Seifen 
»efentli^  §urutf{le^t?  3(re  ttnbeflegbare  Zr&g^eit,  fagt  man,  giebt 
fie  bem  SRongel  pxtxi  unb  i^r  hiegerifdS^  uubfin^iger  @tnn  mai^t  ade 
fffle  Orbnung  unb  geregelte  ftntmitfelung  be«  fociolen  Seben«  unmdg« 
li<^;  e«  flnb  bief  con^tutioneae  (Sigent^mKc^tdten  ber  rotten  Ro^e 
(mit  91u«na^me  freili^^  be«  immer  gebulbigen  unb  bi<  }u  äuferfler 
Vnßrengttng  fleitiüen  3nbianenpeibe«)  in^golge  beren  fle  gur  Sibili« 
fation  unfd^iig  i^. 


9Uec^tn0«  liegt  e«  na^e  bie  Urfo^^eu  i^re«  IBer^crend  auf  eimt 
tiefen  ®tiife  bet  Silbung  nää^^  ber  d^i^fplitterung  biefet  9Mltet  unb 
ber  geringen  S)i(^tigfeit  ber  Seodfferung  t>ieimef^r  in  ber  9tot^  unb 
bem  Slenbe  ju  fu^en  in  ba«  fit  tnxd)  Xrunt,  t)er^eerenbeftrant^eiten 
unb  ftriege  oerfanfen  n)el(be  gv^fent^iU  ctß  bon  ben  meinen  ^nfieb' 
lern  über  fie  gebracht  n>orben  finb ,  in  ber  furd^tbaren  unb  luiunter« 
bro(^enen  9ebrdngni§  überhaupt  meld)e  baburc^  über  fie  fommen 
muite,  baf  bie  le^teren  ft^  i^rer  Sänber  l^eiU  mit  &tma\t  l^eiU  mit 
Sifi  bemäd^tigten  unb  fie  ^inau^rearfen.  Sine  motioirte  %ntn>ort 
wirb  ftc^  aber  auf  bie  grage  nur  geben  laffen,  rnenn  toir  bie  Ser^ftlt* 
niffe  ber  Snbianer  ju  ben  eingetoanberten  &uro|i&ern  von  ber  fcut^e' 
9en  3^tt  bi<  auf  bie  Gegenmart  einer  n&^eren'  Untcr[u(^ung  untn« 
loerfen. 

®(t^on  ba«  grof  e  ^lb{tgeffi()(  be«  Snbtantrd  lieg  e«  §u  fetnerun« 
befangenen  9Burbigung  bed  (Buten  tommen  ba<  bie  frembünbif^^e 
tibilifation  i^m  ^&(te  bringen  tonnen,  ß«  erfc^ien  x^m  aH  eine  91« 
bern^eit  ber  9EBei|en  fo  groie  unb  bauerl^fte  ^dufer.unb  onbere  ^d#{i 
mfi^ei^oDe  Iffierfe  (er^ufteKen,  ba  ber  SRenfc^  bo«^  nur  fo  turje  Seit  ju 
leben  f^t  (Lafitau  I,  105 ff.)*  ^t  veraltete  an  ibnen  baf'fie  be« 
flftnbig  ooQ  Sorgen  um  i^en  93efi^,  in  einer  wahren  Stlooerei  be<« 
ffiben  lebten,  er  warf  il^nen  (Bei)  unb  ^abfud^t  t>or,  unb  fein  ftttli<|e« 
®efä|l  |ir&ubte  ftc^  gegen  eine  gefeUfc^aftlic^e  Drganifation  in.meld^r 
9tanne4troft  unb  perfonli^er  ß^^aratter  fo  geringe  gef(^d|t  werben, 
Seict^t^um  Xitel  unb  anbere  ^eugerli<^feiten  bagegen  fo  äbenoiegenb 
ba«  Urt^eil  über  ben  ffiert^  ber  97{enf(^en  b^flimnien.  2?ie  bfivger« 
li<^en  ®efe^e  nadl»  benen  bie  (Surop&er  lebten,  galteti  i|im  fflr  fd^lcnj^t, 
weil  fte  nid^t  einfach  genug  unb  bem  oft  uberioort^eiiten  gemeinen 
Ranne  unoerflanbli^  feien,  weil  für  ffielb  unb  oft  gegen  bie  notAr« 
lid^e  9iaigteit  9le<^t  gefpro^^en  werbe ,  weil  fdS^le<^te  ITOenfct^en  groge 
9Rü^t  |u  gewinnen  im  @tanbe  feien  ( A  dair  431).  Serfudi^c ^wer  U 
tann,  biefe  ttrfinbc  tiefer  Abneigung  gegen  bie  (£i»iüfation  bei 'bem 
befferen  unb  bentenben  Zbeile  ber  Eingeborenen  ganj  (u  wiberlegen. 
Dai  bie  Ueber^euguitg  oon  ber  Sertel^rt^^eit  ber  gefamraten  ^eben<' 
einric^tung  ber  SBetpen  bei  oielen  Snbianern  feftflanb  unb  i^nen  na^e 
genug  lag,  ergiebt  fid^  au«  uaferen  früheren  Ctrdttertingen  ubn  ^Kt 
moralif<|tn  Snfhilen  o»n  feibfl;  (ie  fa^en  bie  irrige  ol«  oernftiftiger 
unb  glutfiid^er  an.    9ti(bt  .feiten  iß^e«  ba^cr  ootgetommen  bag  pJn* 


140  6(6<^al  eiitgelner  doiliflrifr  3nbianer. 

freunbete  JBei^e  einluden  fortan  mit  i^nen  nat^  Snbiancrmetfe  $u 
feben  (Hoffmann  I,  161),  ^Inetbtetungen  ber  duiopati  ober,  bu 
(^t)iel^ung  einteer  Eingeborenen  )u  übernehmen  um  bur^  biefe  bem 
Solfe  bie  fteime  ber  Sit^ilifation  einimpfen  ju  loffen ,  fiet«  ablehnten 
(1744  bie  3tofefen,  Golden  II,  110). 

SRan  borf  barau«  nid^t  [fliegen,  mie  man  d^er«  get^an  ^at,  ba§ 
fle  ber  ÄibUifation  unfd^ig  feien ,  fonbern  nur  ba^  fle  einen  entfc^ie* 
benen  Sibern)iaen  gegen  fie  Ratten ,  unb  biefer  ifi  ertlärli^  unb  ge« 
te(^tfertigt  genug.  S«  giebt  §n>ar  einzelne  feltene  %^fk  in  benen  ein 
Snbianer  in  ben  Ureid  ber  Gioilifation  gebogen  mürbe  unb  eine  ^alt« 
bare  unb  befriebigenbe  Sebenifleüung  erlangte :  ber  9Ro^itaner  Occnm 
ifl  al«  (^riftlic^er  9Riffion&r  ein  gfinienbe«  9eift)iel  eine«  gebilbeten 
3nbianer«  (Schoolcr.  V,  518),  unb  ÜRdllt^aufen  (a,  I,  160)  er« 
j&^lt  oon  einem  <£^i(tafam  ber  bon  ftinb  auf  mit  einer  ^Infiebferfami« 
lie  befreunbet,  f))iter  ftd^  oon  feinem  Stamme  loifagte  unb  a«  )»rat« 
tifct^er  «rjt  audgebilbet,  bie  Softer  feine«  So^ltbftter«  ^eirat^ete. 
Ser  gemd^ntict^e  Kutfgang  fol^er  9)erfu(^e  ifi  aber  ber  be«  $eter  DU 
faquette,  totX^tn  Safa^ette  in  f^ranf rei<^  er^ie^en  lief :  §u  ben  ^einigen 
gurä(fgefe|^rt  mürbe  er  aU  fiügner  unb  Xaugenic^t«  Don  biefen  Der« 
a^tet,  benn  ma<  er  mu^te  fonnten  bie  3nbianer  ni(^t  braud^en,  unb 
wa«  fte  brauc^n  tonnten  unb  fc^&^ten  liatte  er  verlernt,  fo  ba§  i^m 
nur  übrig  blieb  felbfl  mieber  ein  ffiilber  ju  werben.  SIpaumet,  ein 
forgfftltig  in  ^inceton  (9^.  3erfe9)  erlogener  Wo^ifaner,  fanb  bie  er* 
morbene  Silbung  unnfi|  für  fl^  unb  für  9lnbere ,  unb  ergab  fit^  ju« 
le|t  bem  Zrunte.  „3(^  ^abe  feine  Sriefe  jrf (^reiben  unb  tmtfktä^* 
nungen  {u  führen,''  fagte  er;  ^bie  ffief^icf^te  l^at  mic^  gelehrt  ba§  mein 
SM  au«  Silben  befielt  unb  baf  x^  felbft  ein  gelehrter  Silber  bin« 
unf&^ig  be«3nbionerleben«  mie  be«  doilifirten'' (Schoolcr.  VI,  507). 
M'Eenney  aboptirte  einen  jungen  S^octam  unb  er)og  i()n  gang 
mit  feinem  eigenen  @o^ne.  ßr  ^atte  i^n  bi«  ba^in  gebra^^t  bat  er 
3uri«)»ruben)  ^biren  tonnte,  aU  ber  junge  3nbianer  t)on  feinem 
Sruber,  ber  Sieutenant  in  ber  Srmee  ber  bereinigten  Staaten  mar, 
eine«  Zage«  einen  Srief  erhielt,  in  melc^em  i^m  biefer  fd^rieb:  „Su 
tannfl  nur  gmei  iDinge  t^un :  entmeber  alle«  megmerfen  ma«  ber  mei* 
|en  Sta^e  angehört  unb  3nbianer  merben,  ober  aufl^ftren  ein  Sttbia« 
.  ner  ju  fein  unb  ein  Seiler  merben.  Sa«  Sine  fttf^t  in  beiner  9Ra4^t, 
>  ba«  %nbere  nii^t.    Der  9Bei|e  ^a|t  ben  3nbianer  unb  mirb  nie  bnl« 


SibfnolVe  gegen  bie  diDififation.  241 

bfti  hQ$  biefer  ßd)  i^m  i>erbtnbe  ober  ^Uid^^^üt."  S)ie  9Ba^r^eit  bie« 
ff«  (Bebanfend  k>erfoIgte  i^n  oon  ba  an  unauigefe^t ,  bo^i  gelang  ed 
M'Kenney  but^i  bie  Wac^t  bet  Sugenberinnecungen  unb  ber  pn* 
fdnli^en  ^n^änglict^feit  ba«  (Befpenß  ^u  Nnnen.  Der  iunge  3Kann- 
»urbe  9bt»ocat,  feine  ^udftct^ten  maren  glficflid^,  bii  Derfc^m&^te  Siebe 
ben  alten  3n>i^fP<%lt  in  ti^m  auf«  9}eue  wad)  rief:  er  ertränfte  P4». 
3tn  Vngeftd^t  biefet  X^alfact^en  if)  mo^^I  bie  ^rage  erlaubt,  ob  benn 
bie  3nbianer  n)irtli(^  eine  fo  grofe  Serblenbung  s^igen,  rotnn  fle  mit 
atter  (Entf(^ieben^eit  n^iberflreben  f{(^  in  bie  Sioilifation  ^inein^ie^^en 
)u  laffen? 

fflie  felbjl  reügiofe  SRotiDe  baju  beitrugen  {!e  in  biefem  3Bibcr' 
flanbe^u  befejligen,  mag  folgenbe  Siebe  eine«  $ani'$iu)^tling«  an 
ben  $r&{tbenten  ber  bereinigten  Staaten  t)om  3a^re  1821  jeigen. 
»Der  groge  ®ei{l'',  fprad^  er,  ,,^at  un«  aOe  gema^^t;  er  ^at  meine 
^aut  rot^  gemacht  unb  euere  n)ei6;  er  ^at  un«  auf  biefe  (£rbe  gefegt 
unb  gemoUt  ha^  mir  Derfc^ieben  oon  einanber  leben  foUten.  Sr  ^at 
gewollt  ba§  bie  lEBei§en  ba«  Sanb  bauten  unb  Don  $au«l^ieren  lebten, 
un«  IRotb^ftute  aber  ^at  er  baju  beßimmt  bie  SBälber  unb  Steppen  ju 
burc^llreifen,  bon  milben  X^ieren  un«  ^u  nähren  unb  un«  in  i^re  geQe 
}U  fletben.  Sr  ^at  gemoQt  bag  mx  in  ben  ftrieg  {ögen  um  ®(alp« 
)u  nehmen,  $ferbe  ju  jle^len  unb  über  unfere  geinbe  ju  triump^iren, 
(U  ^aufe  aber  ^rieben  Rieften  um  unfer  (Sind  gegenfeitig  gu  förberm. . . 
3^r  liebt  euer  Sanb ,  i^r  liebt  euer  Solt ,  i^r  liebt  euere  Seben«meife 
unb  galtet  euerSBolt  für  tapfer;  id^  liebe  mein  Sanb  unb  SoK  unb 
unfere  Seben«n>eife  unb  ^alte  unfe^re  j^rieger  für  tapfer.  Sag  mid^  alfo 
gew&^ren,  mein  Sater,  lag  mi<b  meine«  Sanbe«  mid^  freuen,  ben  SBuf» 
fei  unb  bie  anberen  3agbt^iere  »erfolgen"  (Morse  App.  243).  S)iefe 
«uffaffung  ber  ®a*e  fc|ieint  fe^r  aügemein  gemefen  }U  fein ,  tioä^  er« 
*tlirt  fle  nod)  ni^t  ben  glü^enben  ^ag  mit  mel(t)cm  gerabe  bie  einfid^t«« 
DoOflen  unb  begabteren  3nbianer  ber  fpateren  B'it  ^Qe«,  bi«  auf  %n» 
jug  unb  Sprache  ^erab,  ber{olgten  unb  bei  i^rem  Solfe  au«iurotten 
flrebten  wa«  an  bie  ^ioilifation  ber  ffleigen  erinnerte.  Sin  ^ißorifc^e 
ajetract^tung  ihrer  »er^iöUniffe  ju  ben  ^Inflebfern  wirb  barüber  Si^t 
t^erbretten. 

&^on  oor  ber  ®rünbung  oon  ^l^moutlS»,  ber  er{len  Kolonie  oon 
Reu  «nglanb  (1620),  Rotten  getnbfeligtetten  itoifd^en  ben  eingeboren 
iten  unb  Europäern  flattgefunben :  au«  ber  (Begenb  tton  (Sap  Sob  unb 


242  Mtefie  Ser^dUntlTe  bet  3nManet 

l)on  anbereti  fünften  ber  ftüfle  ton  TlCi^aä;)Vi\tM  maren  (1611)  3n« 
Manet  meggefü^rt  mocben,  tiie  a!«  SA^ter  ju  ten  (golbminen  Menen 
fottten  welche  man  im  ianU  §u  finben  hoffte;  1614  na^m  Hunt  oet* 
•  rat^nif^n  ffietf«  27  Snbianet  mit  um  fte  M  Sflat^en  §tt  Drtfaufen; 
1616  mutbe  bt(  3Kannf(!^aft  eine«  bei  Hap  dot  gekanteten  fran^6fl» 
fi^en  64^iffed  faß  ganj  nietergeme^ett ,  un))  bie  Wenigen  md^^e  oet« 
fc^ont  blieben,  im  Sanbe  uml^ergef^itft  unD  jut  <Sd|^au  ge^eOt  (Drake 
a,  18ff.,  Elliott  I,  70).  ®leid)n>obt  geßaltete  {!(b  \>ai  8et^aitn<| 
Ut  ffoloniiien  ju  Itn  Singeborenen  anfangt  frieMid^  unb  freunbUd^. 
Set^cerenbe  5h:ant^eiten  (matten  an  Der  jtüfle  gen^uti^et  (16 18)  o^iii 
!pen0bdcot  bi«  nac^  9?anaganfet  Sai  ^in  —  eine  befonbere  Onabe 
0otte<,  nac^  bet  9(nft^t  ber  frommen  Puritaner ,  ba  für  ilj^re  eigene 
Vu^breitung^baburc^lRaumgefc^afft mürbe  (Hutchinson  I,S8note): 
bfe  Snbianet  magten  ed  nicbt  $u  ^inbcrn  ober  (onnten  e4  oieUeiftt  nx^t 
(inbem  baf  fie  feflen  Su|  faf ten ;  ba§  bad  Sanb  ^errenlo«  getoefen 
fet,  »ie  Steele  (257)  angiebt,  ifl  ni(^t  glaublich. 

3)ie  Untetfu(^ung  unb  Seraubung  eine«  ®robe«  in  melc^em  fie 
Statt  fanben ,  fcbeint  bie  erfte  ^anblung  ber  j^oloniflen  gemefen  §tt 
fein  mel^e  bie  3nbianer  erbitterte.  ®ie  i{l  entfcbulbigt  bur^  ben  fRan« 
gel  ben  fie  litten,  fte  beburften  be«  9Katfe4  jur  '2lu«faat  unb  erboten 
fic^  nadi^  einiger  3<tt  bad  (Beraubte  jurütf^uerflatten  (SteeU  234, 
TouDg  a,  204).  ^a«  gute  ^inbernebmen  blieb  ungefldtt:  bie  ftiv 
(oniflen  räumten  bamaU  (1621)  bie  greunblicbteit,  bie  Xreue  unb  ba« 
^filfrei<^e  ffiefen  ber  3nbianer  unter  benen  fte  [xö^  Dottfommen  fitzet 
ffi^lten  (Toung  a,  232,  258).  3n  einer  $rebigt  Cushman*»  au« 
iener  Seit  ^eigt  e« :  ^Ran  fugt  bie  3nbianer  feien  fe^r  gtaufam  unb 
oetT&t^erif(^  in  biefem  Sanbe,  mie  fiömen,  aber  gegen  un«  finb  fie  mie 
Simmer  gemefen,  fo  fünft  untermürfig  unb  treu ,  bag  man  in  ffio^» 
^t  behaupten  tann .  Diele  dbrifien  feien  nic^t  fo  freunblit^  unb  e^r/ 
li^'  (Schoolcr.  II,  25  note).  mt  bem  mäcbtigfien  ber  bortigeii 
Häuptlinge,  mit  Kaffafoit  (SRafTafoiet.  oierftlbig,  Thatcher  1, 117 
note),  bem  5(dnige  bet  S^ampanoag«,  fcblofT^n  bie  j^olonißen  ein  6cl^ii|« 
unb  Zni|bflnbni|,  ba«  auf  9egenfeitig(eit  beru(^te  nnb  oon  Mefen 
treu  gehalten  morben  iß  fo  lange  er  lebte  (bi«  1661),  ba  et  bttr^ 
Winftlow  oon  einer  fc^^meren  Itrant^eit  geseilt  mürbe,  mofftr  ctfltt« 
atiftii^tig  bantbar  blieb ,  unb  bon  ben  ifoloniften  bei  meisteren  Oclc» 
gtn^eitcn  ^fllfe  gegen  feine  9^nbe  erhielt.    (Er  fc^cn'**  <*»«•*>*  nnc 


1 


in  9Hm  ini^ftiii^.  X4S 

Qro§e  Bixtdt  Sonted  o^ne  Snfprucb  auf  Setgdtung,  ^rigte  {id^  oft 
^nrimfltf^ig  gegen  {tt  un^  ^olf  ibnen  «u«  bet  Kot^  ( in  »em  garten 
Stntei  1622  ttn^  fpatet). 

emflKi^  gettAbt  mürbe  bad  frcunbfc^aftlid^e  Ser^&Itnig  pueril 
bitt(^  ba«  gefe^Ufe  Setiagen  einiget  ^nfiebUr  Don  Weston's  ftolo« 
nie  in  ISefognffet ,  wel^e  ficf^  gegen  bie  (Eingeborenen  Setrugereien 
Hanbereirn  unb  SiQfätlft^teiten  afler  %xt  erlaubten,  ba  fie  felbjl  un« 
#cbentUt(^  lebten  unb  Kangel  litten.  t>a  nun  bie  9laä^x\ift  oon  bem 
0etrat^e  nodSi  Waffat^ufett<  tarn,  ben  bie  3nbianer  in  Sirginien  ge« 
gen  bie  borttgen  Snftebler  auigefäbrt  Ratten  (1622),  färcf^tetc  man 
in  gteu  Cnglanb  eine  d^nlit^e  Serfd^toorung  ber  ^Eingeborenen,  fam 
i^c  tni6)  einen  UeberfaQ  |U04>r  unb  ftrafte  fit,  mie  fp&ter^in  in  oiefen 
8&tten,  für  ben  Serbac^t  ben  man  gegen  fie  ^egte,  weil  man  ftd^  beg 
Ultred^te«  bewuft  mar  ba4  fte  |u  leiben  gehabt  (matten  (EUiott  I,  96). 
^ieci^on  abgefe^en ,  bitten  ftd^  inbeffen  bie  3nbianer  in  ber  frä^eflen 
geit  Aber  bie  SBe^ianblung  menig  §u  beHagen  mel^e  fie  oon  ben  jtolp« 
ni^en  erfuhren :  bn«  8anb  ba<  biefe  {1(^  aneigneten,  mürbe  burc^  Jtauf 
oon  i^nen  ermorben  (Young  a,  2b9),  bie  3nbianer  leifleten  unb  er« 
hielten  #filfe,ibre  ftlagen  mürben  gebort,  unb  menn  f{e  gegränbet 
maren ,  mürbe  i^nen  ibr  Recbt  üuÜ^  oor  (Bericht  beim  (Souoerneur 
oon  So^on  (Drake  a,  108,  112,  130,  Young  159,  176).  Da« 
bijfolute  Seben  unb  bie  Betrügereien  Cinjelner  (ebenb.  83)  fu(^rten 
menigjten«  ju  feinen  allgemeineren  6treitigteiten.  @o  lange  bie  jto« 
tonteen  f^mac^  unb  ^ulf^bebirftig  maren ,  fcbonten  fie  bie  3nbianer : 
bie  Xlug^eit  gebot  SRaaft  ^u  galten  unb  Sittigteit  |u  üben,  ba^er  blieb 
ber  grtebe  unge^ört. 

^nber«  gejialteten  ^^  bie  Ser^iltniffe  mit  bem  $equot«5triege. 
Capt  Stone  mar  1633  ^ur  Städte  für  begangenen  SRenfd^enraub 
(Thatcher  I,  254,  ogl.  Potter  176)  unb  brei  3a^re  fp&ter,  ti  ifl 
unbetannt  auf  mel(^e  Seranlaffung  bin,  Capt  Oldham  burcb  ^e* 
ii\MH*  ermorbet  morben.  Ob  unb  in  mie  meit  biefe  Saaten  prooo' 
cirt  maren,  blieb  auger  grage.  S)ie  Kolonie  oon  (Connecticut  f<bien 
bun^  bie  feinbli<^  geftnnten  ^equot  bebro^t:  man  f^^lug  ba^er  gan) 
na«^  3nbianermeife  bad  fummarifd^e  Serfabren  ein,  9lo(!  3dlanb  unb 


*  Oldham  f(^eint  burdb  3nbianer  oon  Song  S^lanb  umgebracht  worben 
iu  fein,  toeic^e  batm  gu  ben Ipequot  {toben  unb  bei  biefen  €cbu|^  fanben 
(Tbtiteber  1,266). 


244  ^i  9^noUStx{i%» 

bad  fianb  ber  ^tquot  ^u  t>rrmü{)en,  f(^lo§  ^irrauf  ein  IBitnbitt^  mit  brti 
nauQgonfet«  unter  Sanontcu«  unb  9)<KantQntmo,  meiere  bie  ^equot« 
fo0lei(^  angriffen,  nnb  liierauf  ein  jmeite«  mit  ben  ÜRo^ifand  unter 
Itnca«.  S)ie  $equot«  mürben  unt)ermut^et  uberfaQen  unb  beren  6  M 
700  niebergemad^t.  hiermit  no(^  nid^t  aufrieben  mod^te  man  Sagb 
auf  bie  ^ie^enben  bi«^{le  fämmt1i(^  oernid^tet,  {erfhreut  ober  gefönten 
maren,  unb  erntete  enblic^  a\^  Sru^t  biefer  (Broufamteit  ben  Sefij^ 
Don  9\od  3«Ianb  unb  be«  fianbe«  ber  $equot  (91u«fii^rli^e«  bei  Drake 
a,  1 64  ff.).  9}ad^  bem  @4)Iuffe  be«  triebe«  mürben  bie  Oefangenen 
unter  bie  j^oloniflen,  bie  Wo^itan  unb  Warragonfet  Dert^eilt  unb  bie 
9e(orben  t^on  Waffadl^ufett«  oertauften  1 5  Knaben  unb  2  Seiber  oU 
Gtlaben  (EUiott  I,  257).  3n  bem  fogleid^  ju  erm&f)nenben  ftriege 
Xdnig  $(^ilip*d  traf  biefe«  6(|ii<ffal  bie  3nbianer  ^unbertmeife,  oft  aucfl 
fol^e  bie  fl(^  auf  beffere  Sebingnngen  ergeben  Ratten  (Easton  22f., 
Ghurch  52,  Potter  94  u.^.).  3)a^felbe  gefd^a^  in  gro|em  Waaf« 
ftabe  in  Carolina ,  bon  mo  biete  Snbianer  al^  <S!Iaoen  na(^  Seftin» 
bien  geführt  mürben  (Schoolcr.  VI,  180  mä^  Hewitt),  unb  au« 
einem  pennf^ltianifctien  ®efe^c  t^om  3a^re  1705  ba«  ben  &!laoent»er« 
fauf  oerbot ,  mflffen  mir  f^^liegen  bog  e«  au(^  bort  gemd^ntic^  mar 
(Qordon  555).  ®e^r  ausgebreitet  mar  namentlich  ber  Stfabem 
fang  ber  @t>anier  im  ©üben ,  mel(^e  bie  Spad^en  erfl  babur(^  )u  ber 
unberfd^nlic^en  Erbitterung  gegen  bie  9ßei§cn  getrieben  ^aben  foOen 
burtti  bie  fie  ^i)  auSjei^nen  (Pike  II,  95). 

9?a$  bem  $equot«Jhrtege,  ben  nur  Trum  bull  (I,  60  ff.)  aM  einen 
geredeten  barinfleden  berfudS^t  ^at,  mußten  bie  Snbianer  bon  fWeu  Sng« 
lanb  ma«  fle  oon  ben  SBei§en  §u  crmarten  Ratten ,  menn  fie  feinbU^ 
gegen  fie  auftraten.  S)te  le^teren  maren  feit  biefer  3eit  liäufig  ber  an« 
greifenbe  Z^eil ,  fleOten  bie  (Eingeborenen ,  felbfl  i^re  SunbeSgenoffen 
oor  i^r  eigened  ®erid^t,  fobalb  biefe  llinen  gef&|»rlid^  mürben  ober  au(^ 
nur  gefi^rlic^i  fc^iencn  unb  be^anbelten  fie  miOfurlid!>,  ba  fie  fi^  bon 
ie^t  an  flar!  genug  baju  füllten.  @«  ift  i^nen  niemaU  eingefaflen 
bie  Snbianer  a1<  glei(^bere(|)tigt  an^ufe^en:  bie  Reiben  galten  ibuen 
aU  ftinber  be«  XeufeU.  3)ie  frommen  Puritaner,  beren  religidfe  9t\^» 
tung  bur$  bie  erbitterten  Verfolgungen  ber  Du&fer  unb  bie^efen« 
Verbrennungen  c^arafterifirt  ifl  bie  fie  oornai^men,  Rieften  fiobgefänge 
unb  Santgebete  menn  bie  3nbianer  maffenmeife  (u  ®runbe  gingen, 
ja^en  feben  ®rftuel  ber  e^rijten  gegen  fie  olf  eine  3:^at  ®otte<  an 


Seifa^ieit  bec  J^ofonifien  t>on  9teu  dnglanb.  24& 

(t)0t.  ba«  bei  X alt) i  280  ergd^lt^  Ü6er  t^re  ettten  ebenb.  299 ff.) 
unb  jebe«  Wi^Itngen  (ined  i^ret  @treidSie  aU  götttt^^e  Ungnabe.  6ie 
bttxa<fyttttn  ^i)  aU  bie  aQeinigtn  re(^tmä§igen  fetten  be«  Sanbed  ba« 
bie  englifclie  fttone  i^nen  oerlte^en  f^aitt,  erfl&rtfn  bie  if^nen  feinbU(^en 
Snbtoner  fflr  ^Aebeaen'',  fotberten  i^nen  bie  ffiafen  ab  fobatb  i^t 
Sene^men  3ltt§trauen  erregte ,  fiedten  fie  bor  (Serid^t  ober  befriegten 
{ie,  gati)  nur  tt)ie  e«  il^r  eigener  Sort^eil  oerlangte.  @ie  f^iloffen 
Sertr&ge  burc^  Sinfd^fi(^terung ,  legten  fie  oddig  miaturlic^  au«  unb 
Rieften  |te  nur  fo  meit  ed  i^nen  näj^tic^  fehlten ,  unter^anbelten  mit 
bem  beffen  pfiffe  {{e  beburften  ober  beffen  ^einbf^aft  fie  fürchteten  unb 
gaben  ibn  bann  toxtUx  prei«.  9flerbingd  giebt  e<  fdjion  aud  bem 
3a(fre  1621  eine  Urfunbe  in  totl^tx  fidb  mehrere  ^ftupttinge  aU  Un« 
tert^nen  ber  englif^ien  Jhrone  betennen  (Toang  a,  232  note).  %vif 
fot((e  unb  &^nli(4e  Socumente,  beren  Sebeutung  unb  Sragipeite  bie 
Snbianer  fiä^nWi^  gar  niftt  ober  falf^  Derflanben,  mie  Potter  an 
Dielen  Seifpieten  jeigt ,  grfinbete  man  ben  9lnft>ru<lb  ^i^  Snbianer  ber 
3nri«biction  ber  ftolonieen  ju  untenoerfen,  unb  obmobi  nad^  bem 
Re^te  ber  Eingeborenen  nur  ber  oberfle  Häuptling  ober  anberm&rt« 
ber  fouDerane  IRatb  be«  Solfe«  fianb  oerfaufen  tonnte,  fo  mürben  biefe 
XäufebO(^  oft  genug  mit  Sinjelnen  gef^loffen  bie  baju  ntd^t  bered^' 
tigt  maren,  oft  mürben  mi)  biefe  in  ber  grdbflen  SBeife  babei  betrogen, 
unb  felbj!  mo  ber  ftauf  in  rechtlicher  unb  e^rli(^er  Seife  gef^ia^,  ift  e« 
häufig  jmeifelbaft  ob  bie  3nbianer  i^n  fo  oerflanben,  ba§  fie  oon  ba 
an  ieben  ^nf|)ru(|^  auf  bad  fianb  rein  unb  ooflfiinbig  anzugeben  ho 
reit  feien.  3)a§  {leb  bie  3nbianer  balb  burcb  3)iebii&bl(  ^<^I^  bur4^ 
Serr&t^ereien  {u  r&cl^en  unb  fd^ablo«  ju  balten  fugten ,  ifi  ebenfome' 
nig  (u  oermunbern,  aU  bag  fie  nicbt  im  6tanbe  maren  ber  $olitit  ber 
Sei§en,  bie  Sdlter  gegeneinanber  ju  J^ti^tn  unb  einzeln  ju  bemid^ten, 
auf  bie  3)auer  ju  miberfleben.  Roger  Williams  ^at  feit  1685 
ununterbro^en  40  3abre  lang  unter  ben  3nbianern  gelebt,  ^oc^  ge« 
e^rt  unb  gead^tet  oon  i^nen,  felbfl  mä^renb  ber  erbitterten  jtriege  ber« 
felben  mit  ben  SBeigen :  fein  Seifpiel  jeigt  ba§  fie  greunb  unb  ^tinh 
mo^l  )u  unterfcbeiben  mußten  unb  \>a%  ed  ffir  Slenfc^en  bie  ti  e^rlidb 
mit  ibnen  meinten  unb  i^ntn  aufrichtig  mo^lmoQten,  nic^t  unmdglic^ 
mar  in  einem  bauernben  freunblic^en  Sertebr  mit  ibnen  ju  bleiben. 

Unter  ben  9unbe«genoffen  ber  ftolonijten  ^enfcftte  heftige  ^tinb* 
fcfiaft.  Unca«,  au«  ber  fdniglidben  gamilie  ber  ^equot  fiammenb, 


20  Uf^c^  unb  9)^iqntonimo. 

unb  R)QT  füt  ff  ine  ^ulfe  im  $e(|;upt<ftri^ge  bu((^  S^«^  unb  iScfan« 
gene  tei<^  Mo^^nt  n^orben.  ^Id  ein  S^aon  p^^ne  jfbe  @pur  ^n,  eb^t^ 
Stolpe,  fittd  bereitipidia  &u  fianbt>fTtaufeti ,  immer  fugf^in  u^b  cx^o 
htn,  (elbß  eine  gewif«  IReigung  jum  (^b^cißent^ui^  (^eu^eli^b »  WC^  tx 
eati)  ein  Sunbe^enofff  mie  man  i^n  brou^^en  toante.  ®ei<u  Seträ« 
gereien,  Unterfc^taQunge^,  Serr^t^er^ien  unb  'üngciffe  fx)ftaif  gefl^n  ein* 
(eine  Sßeige  fa^  man  i|^m  nac^  unb  fptac^  i^n  f^t4  frei  oon  aVeti  ^n« 
klagen,  ober  oerurtbeilte  i^n  tupct^jlend  einma)  i^  eine  ^nbe^eutfflb^ 
®elbßrafe  unb  ^fgUMgte  ft^  i^n  für  ermiefene  ©(^(ec^tigteiten  ux  ^o« 
beln  (TrumbuU  I,  28,  186,  Thatcher  I,  266.  270,  ?77,  280ff.; 
PöQtg  Derte^^  unb  p(iiUiifc^  ^tbeilt  Schoolcrftft  VI,  Mi  übet 
t^n).  3)iefem  Spanne  mürbe  ber  anbfre  99i)nbe^genoffe  SRtanlonimo 
(SP^iantonpmp,  ^^antinom^)  deD:ßfert,  ipelc^er  mit  Sano^icud^  bcffen 
iiingfier  Soiber^fo^n  er  mar,  ^ugleic^  an  tec  6pi^e  ber  9tarragan(et 
{ianb  (Folter  4  na4[  Roger  Williams).  'J^uf  bad  ($i%v^t  einer 
allgemeinen  Sobianerperfd^mörung  (fin  citirte  man  i^n  164.2  n^<^ 
Soßpn  unb  lie|  feinen  ^<uten  bie  fflaffcn  abnehmen.  Sr  re^^tferttgle 
{id^  Doaßdnbig  unb  oerla^gte  ^^eflrafung  ber  Serleumber,  indbefon^ 
bere  be^  Uncad  aU  M  U;r^eber4  ber  3ntrigur:  ber  @ouperneur  befanb 
ft(^  in  großer  Verlegenheit.  3)ie§  Einbette  nidi^t  URianjtoni^u)  1643 
(um  jmeiten  SRqle  Ppr  @tx\^t  ju  fijcQcn  (Sin  ^aar  uni(ergei>|^b^ete 
Häuptlinge  maren  Don  i^ip  abgefallen,  miberfet|ten  jt(^  einem  !^nb' 
oertaufe  ben  er  gefc^lpffen  l^atte  unb  untervoarfen  fi(^  ber  Ober^odiei^ 
oon  3KaiTac^ufiett4 :  WiAntonimo  fpüte  opr  bem  englifc(^en  Oerif^tt 
bemcifen  ba§  ihm  bM  Obergemalt  über  jene  (utomme!  (Butchii^- 
800  I,  lOSff.,  DrakQ  a,  264ff.,  Thatcher  I,  191  ff*)*  3n  gp](|e 
einer  Jlriegdlifi  fiel  er  balb  barquf  in  Uncad'  ^anb ,  ber  ben  ftoloniail' 
beworben  bie  (intfc^eib^ng  uberlieg.  $iefe  gaben  \pn  feiner  9f il(tur 
prei4,  nur  unter  ber  ^ebingi^ng  Hi  er  i^n  mit  ^  ne^pu  nnb  «,iri 
feinem  eigenen  fianbe"  über  i^nn  oeiffi^ge.  X)iefee|  Ur%il,  üifer  einen 
ber  grdgten  unb  eb^Iflen  ^aupt^^ge  oon  benen  bie  Oef^iiicbte  9{eu 
Snglanbd  iu  erift^len  meif ,  über  ei^cn  fri)^(i;en  9Bpl^ll|^t^i;  unb  3ii^ 
be«gmp{fen  ber  j^olp wea^  grüu^e^  ^  foifm^U  a^f  eipen  3^ertrag  nq^i 
3a^re  ^638,  top\4ftt  t|eftin»mte  bq|  bie  ©trtUiflfei^en  jj^iff^^f n.  a^iftn» 
touimo  Hn^  Hnq*  )i!fi?  ^Uxjpiu^^^t  bt;  %i|^n  un^r^opipfei},  »et. 
ben  fottten  (?otter  17^J,  bie  ^d^m^ä^oü^  l^ng^re^tlgleil  be^felben 


(lanotiiculi,  9^ni%x(ik,  SBamfatta,  ^^üip.  IM 

ipurbe  icteib  f^on  bomold  tion  itu|^tefm  (|«fü|tt  unk  liiiQffiai^tii. 
Utica«  fcai  ein  @tä<  ]»on  bcm  gtetfi^e  feine«  Seiner«  unb  fü^mle 
^ffen  ®u§t9teil,  Gov.  WiDthrop  aber  fd^ttfte  an  Sononicud,  Uit 
flA  )u  aUer  Seit  tteu  unb  ^fttftetd^  gegen  bie  jlolom^en  beriefen  l^otk 
unb  audd  in  gutunft  beratet  (»gl.  Potter  47),  Ue§  i^m  feine  «90& 
r&t^rei''  »or^alten  unb  bemonfirtren,  ba§  jener  Xobtf<i^Iag  bei  Ttiaxk> 
tonimi^  f&r  ben  allgemeinen  ^rieben  unb  )um  Seflen  ber  Norragan« 
feti  fel6{i  not^^ig  gemefen  fei  (Trumbull  I,  136). 

S)ie  jmeifelnbe  Hoffnung  tteld^e  Canonicud  bei  feinem  Xobe  (164T) 
auigef^NTOd^en  i^atU  bag  bie  Jtoloniflen  ein^  no^  feinem  Solfe  bti 
Qyute  Dergelten  mürben  ha^  er  i^nen  getlS»an  ^ätte,  ging  nitbt  in  Sr^ 
fudung.  1653  mürbe  ben  9larraganfeti  mieberum  bev  ftrieg  ertUrt 
auf  ein  ungegrünbeted  (geruht  ^in  bag  fle  fi(^  mit  ben  ^ofltobcim 
iKrf(t»moren  (idtten  (Drake  a,  333 ff.).  9Ran  fflr<^tete  n&mlid^.  ku 
maU  ben  ^äu^tling  IRinigrate  unb  moUte  i^n  üor  Gericht  gellen  tof 
gen  feine«  Buge«  gegen  bie  3nbianer  i>on  Song  3«lanb;  tiefei  aha 
antmortete,  bie  Unteren  ()äUen  i|)m  ben  6o^n  eine«  ^aä^tm  unb  ao 
feiner  Seute  getdbtet,  unb  bie  Sngl&nber  mürben  i^n  au(^  ni44  erfl 
um  Srtoubni§  ^um  ftriege  fragen ,  menn  ber  @o^n  i^reA  (BoMrnoc« 
Don  gremben  umgebrad^t  morben  m&re  (Trumbull  I,  230,  Hut- 
chinson!, 171,  Thatcher  1,231  ff.). 

9uf  SRaffaf oit  mar  fein  @ol^n  SSamfulta,  ou«^  9lle|anbes  genannt, 
al«  itdnig  ber  9EBamt>anoag«  gefolgt.  3)a  man  il^n  im  S^erbu«^  k^au 
geinbfeligteiUn  ^atte,  mürbe  er  nacb  ^l^moutb  befcbieben,  unb  aU  et 
ni4it  etf(|)ien,  lieg  man  ibn  bur4  eine  bemaffnete  Ztuppt  fangen  unb 
einbringen.  (Sr  flarb  auf  bem  ffiege  an  einem  Sieber,  man  glaubt  in 
golge  be«9erger«  unb  be«  Sngiimm«  über  biefe«  Setfa(^ren  (Drake 
a.  365,  Hutchinson  I,  252  note).  Gein  trüber  SRetacom*  (SRe* 
tacomet»  $ometaIomX  gemdtinlic^  ftdnig  $^ilip  genannt,  trat  an  feine 
SttQe.  (£r  mürbe  feinbfeliger Jßl&ne  gegen  bie  Aolonieen  übermiefen 
unb  mar  i^rer  gejl&nbig  (1670,  Hutchinaon  I,  255).  Gaffamou, 
einer  {^iner  Sertrauten,  »erriet^  feine  Se^eimniffe  an  bie  8&eigen  unb 
mufbe  bafur ,  obne  Bn^eifel  auf  WW^  Sefe^l,  oon  brei  $otanotet« 
umgebtacbt,  meldt^e  ba«  (Berietet  Don  ^l^mout^  bafflr  }um  Xobe  t>a« 
ui^ilte,  m&^renb  e«  fonjl  ben  Jlotonialbe^örben  nie  dnfiei  3nbianer 

*  ^aö!}  ISnbem  tvar  SRetacom  ni^f  €obn,  fonbem  dnfel  9Ra|fafoit'« 
(Brake  guCburoh  p.  Xlil). 


248  Stbtd^  WW^  ^im- 

rot^n  tinH  SRetbe«  an  anbeten  3nbianern  ju  ^tafen  (Easton  5, 
EUiottl,  341).    3>te  ecbittetung  {Heg  beibetfetH  auf  bo«  ^d^^fle, 
^umol  ba  bie  9Beigen  fort  unb  fort  bcn  Sertt&gen  ^umiber  bie  iinU* 
reien  ber  Eingeborenen  oecupirten.    ^^iltp  warf  ben  ftoloniflen  bot 
bat  fie  oon  ben  3nbianetn  in  frü(^erer  3(it  immer  nur  SBo^It^aten 
empfangen,  btefe  aber  mit  Sdfem  t>ergolten  Ritten ,  ba§  fie  oor  i(^ren 
(Berichten  ni(^t  20  e^rlicl^e  3nbianer  ald  Saugen  einet  Uebelt^at  {u» 
liegen,  ma^renb  if^nen  ein  einziger  @(^urfe  aU  3euge  in  ibrem  etge« 
nen  3ntere{fe  genüge,  bag  fte  bur(^  ben  Sranntwein^anbel  Unglutf  an« 
ti<^teten  unb  i^r  ü^anb  an  |l(^  riffen  ( Easton  12).    $(^iltp  fut^te unb 
fanb  Sunbedgenoffen.    SKan  filr^tete  bag  bie  Warraganfet«  fi(t  auf 
feine  Seite  fct^lagen  mürben  unb  griff  {te  an  um  fie  {um  ^rieben  i« 
}mingen,  obmobi  bieg  in  9t(^obe  3<lanb  felbfl  aU  ungere^t  unb  un< 
oortbeilbaft  angefe^en  mürbe  (Potter  93);  man  fprad)  mteber  oon 
einer  allgemeinen  SnbianerDecfcbmörung,  bie  StAubereien  unb  ®emaU« 
t^&tigfeiten  einzelner  ^oloniflen  liegen  eine  fummarifctie  Stäche  oon 
leiten  ber  Eingeborenen  befürchten,  bocb  ifl  e«  jmeifelbaft,  ob  tUoa^ 
biefer  'Urt  im  Serie  mar  ( B  e  1  k  n  a  p  l/ 1 0  7  ff .,  1 1 5).    ffliber  $^Uip« 
ffliaen  brac^  oor^eitig  ber  Ütiieg  aui»  (1675),  burc^  melden  äuget  ben 
9{arraganfetd  bie  Sampanoag«  unb  S^ipmuc!^  {u  (Srunbe  gingen. 
Son  beiben  Seiten  fehlte  e«  mä^renb  beefelbeu  nicbt  an  93errät^ereten 
unb  ®raufamteiten  (Zaloi  572ff.).    IBiele  ftoloniften  foden  um  btefe 
Seit  bafür  gemefen  fein  bie  3nbianer  ganiü^i  auszurotten  obne  Unter« 
f^iieb  (Hutchinson  1,  269  note);  bo^i  mirb  oerflc^^ert  bag  ^bamaU 
unb  fpäter  bie  Snglönber  4)iele  3n)eifel  baruber  Ratten  oh  e«  fic^  mit 
bem  d^riflent^um  unb  ber  anenf(^^eit  oertrage  bie  ^einbe  lebenbig  }U 
oerbrennen''  (Trumbull  358  note).    S)ie  Snbianer  glaubten  bag 
ed  auf  i^re  g&njlict^e  Sertilgung  abgefeben  fei,  unb  e«  fielen  ba^er 
fafi  fammtlid^e  Sunbedgenoffen  oon  ben  Aolonifteu  ab ,  boc^  tougten 
biefe  1677  bie  SWo^amt«  für  ft^i  «u  gewinnen  (Belknap  I,  125). 
^^\[\p  felbfl  zeigte  ftd?  in  biefem  jhriege  aU  argliftig  unb  rftntei^oll 
(ogl.  Drake  )U  Church  68,  73),  inbeffen  fehlten  (nad)  That- 
cher's  S>ar^Uung)  in  feinem  E^arafter  au<^  feinere  Bfige  ber  ^anf' 
barteit,  $iet&t  unb  felbf)  be«  Sartgefu^le«  ni^t.   9uf  6eiten  ber  Sng« 
länber  mar  Oberß  Church  ber  ^eroorragenbfie  ^elb,  gleich»  auSge* 
zeichnet  burt^  ftüfin^eit  unb  aRenf(|»li(bfeit ;  er  lieg  ben  burt^  Serrat^ 
oon  3nbianer(^anb  gefaUenen  Mnig  $tiUip  oiert^eilen  unb  \^idit  fei« 


^eltefie  9er^a(tnt{fp  am  ^ubfon.  249 

tten  Xopf  na^  fl^mout^.  Stele  ber  (gefangenen  benen  er  bo«  9e6en 
gef^entt  ^atte,  mürben  naifetrSglidS^  t>on  ben  Gerichten  )um  3:obe  t>er* 
urt^eift  (Church  146).  3>te  5!oloniflen  blieben  ©ieger,  boc^  mugten 
fld^  bteienigen  \>o\\  i^nen  n>e1dS»e  auf  i(^re  SBefll^ungen  juruiffe^rten, 
tm  ^rieben  (167B)  ju  einer  i&^^rli^en  %b%(ibt  in  SRat«  an  bie  3nbia« 
ner  aU  «bie  Ferren  be«  ^oben«"  tierpfiif^ten  (Belknap  I,  129). 

9Bir  iterlaffen  für  je^t  9teu  (Sngfanb  um  bie  fru^efle  (Sntmitfefung 
ber  Ser^&Itntjfe  gmifc^en  5!oIoniflen  unb  eingeborenen  meiter  im  ®iV 
ben  {u  Detfolgen.  Hudson  ^atte  (1609)  bie  Snbianer  on  bem  m^ 
i^m  benannten  gluffe  bem  ^anbel  überall  fe^r  geneigt  gefunben  unb 
mcip,  n>enn  au^  nid^t  burc^gängig,  mit  i^nen  in  freunblic^em  Ser' 
tet^r  geflanben.  Aurj  barauf  liefen  fict^  bie  ^oQ&nber  an  ber  9tän« 
bung  be«  gtulfc^  f^P  nieber  unb  fauften  fpäter  ben  Eingeborenen  bie 
9Ran^attan*3nfe1  ab  (1626).  3)er  ^anbel  melc^er  anfangt  gan^ 
freigegeben  mar,  führte  burc^  bie  ®emijfenIo|tgreit  unb  Unt^orfic^tig' 
feit  Sinjelner  mand^e  ®efa^r  fflr  ben  ^rieben  f^erbei,  boc^  blieb  biefer 
erhalten,  bi«  1640  ein  angebli^er  ®(^meinebiebf!a^l,  ber  fi^  fpäter 
aH  unma^r  au<miel,  emfte  Qeinbfeligteiten  Derantagte  (Valentine 
40ff.).  Die  ermorbung  eine^  ^ott&nber«  burc^  einen  Snbianer  — 
na^  (Einigen  ein  ^ct  20  3a^re  lang  aufgef^obener  9(ad)t,  nac^  9n« 
bem  bie  S^at  eine«  Setrunfeneu  —  mußten  bie  gingeborenen,  melttie 
bamaM  o|^nef^in  burc^  bie  SKo^amt  ^art  bebrängt  maren,  bur(^  eine 
9)ei^e  i>on  Ueberf&Qen  bufen,  iti  meldten  felbji  i^re  SBeiber  unb  jlinber 
f^onnngtflo«  niebergemad^t  mürben  (ebenb.  unb  Trum  bull  I,  138). 
S)er  1644  gefc^loffene  triebe  mar  unfic^er  unb  tfon  turjer  Dauer. 
Die  ffltOfurli^feiten  unb  ®emaltt^aten  (unfeiner  unterhielten  bie 
geinbf^iaft:  ber  Auferjt  gef&^rli^e  Qln^riff  auf  9teu  9lm|ierbam  im 
3a^re  1655  gefd^a^  ou«  Statte  baffir,  baf  eine  3nbianerin  bie  einem 
^oOänber  ^fit^d^t  fia^l,  oon  btefem  erfc^offen  morben  mar  (Valen- 
tine 60).  9)o4^  Dor  ber  befinitioen  Uebergabe  ber  ^ott&nbifc^en  jto« 
lonie  an  bie  ßngl&nber  (1674)  maren  bort  aQerbing«  meife  ®efe^e 
gegeben  morben :  ade  Sinberf &ufe  (Sinjelner  o^ne  bie  Beglaubigung 
M  ®ouoecneur«  foQten  ni^tig  fein;  bie  ftoloniflen  foQten  i^r  Sie^ 
üon  ben  g^lbern  ber  Eingeborenen  fern  galten  unb  i^nen  auf  aUe 
Seife  bei  ber  Sinjiunung  berfelben  be^filflic^  fein ;  e«  foflte  ben  It^* 
teien  unentgelt1i(^  Siecht  gef^ro^en  unb  ®$abenerfaj(  geleiflet,  SBaf* 
fen  itrieg^material  unb  geiflige  ®ettänte  aber  t^nen  o^ne  befonbere 


2ftO  $«nnf9ipanicn 

Cirmäc^tigung  bed  ®0UDerncut4  m4)t  ^ugefu^ct  »erben  (1664 f.  Col- 
lect. N.  Y.  H.  8.  1, 354).  ^ier  mie  anDerodrt«  finb  (Sefe^e  biefet  M 
ben  Subtaneru  nur  n>entd  ju  @ute  (^etommen.  gafl  überaQ  (SirgU 
nien,  SRarplonb,  Bozman  297)  beburfte  ed  bcfonberer  Srlaubnif« 
fd^einc  für  bie  ^änbler ,  aber  bie§  (^inbertc  n)eber  ben  ungefe^li^Ki^ 
$anbel  nocb  bie  IBetrügereien  berer  bie  i^n  trieben.  Qluc^  ba4  Sor« 
bringen  ber  '21nftebler  in  ba«  fianb  ber  3nbianer  unb  bie  bomit  oer« 
bunbene  Sefdidbigund  ber  $erfonen  unb  be4  Sident^um4  warben 
burc^  (Sefe^e  uirgenbd  aufgehalten,  unb  bie  Se^drben  felbfl  l^afteii 
mo^L  n)0  bie  5loloniflen  {larf  genug  moren  ifire  ttnfprüct^e  gu  oert^ 
bigen,  (aum  irgenbroo  ben  ernflen  ®iQen  get)abt  bie  gefej^lic^en  9c» 
ftimmungen  aufrecht  ^u  galten. 

Sin  ebenfo  felteneei  ald  erfreuii^ed  Seifpiel  billiger  Se^anbluitg 
ber  3nbianer  gab  W.  Penn.  (Sr  ern)arb  fein  fianb  Don  ben  S^elamate 
burc^  ftauf  (1632)  unb  würbe  in  beffen  9e{t$  Don  ibnen  nicmaU  ge« 
flört.  '2lUe  ©treitigfeiten  mit  ben  3Bei§en  foQten  na4^  feiner  9lnoib» 
nung  burc^  ein  (äefc^orenengeric^t  entfc^ieben  werben ,  bog  }ur  ^&lfti 
aud  3nbianern  beflänbe;  biefe  foQten  wirtlid^  ben  ftolonißen  gleti^' 
berechtigt  jein.  Penn  würbe  um  feiner  SBiUigteit  wiflen  Don  ben  (KU' 
geborenen  wie  ein  'Sater  geliebt  unb  gee^^rt  unb  erfi  3  3a^re  na<!^  fei» 
nem  Xobe  unb  40  3a^te  nac^  feiner  'llnfunft  in  $ennf9iDanien(1721) 
würbe  bort  ber  erfle  3nbianer  ^oon  einem  9Bei§en  getöbtet  (Memoirt 
U.  S.  Penns.  III,  2,  159):  e«  lägt  ftd)  ba(Kr  fc^wer  befreiten  bat 
bie  ftoloniflen  mit  biefen  re^^t  wo^l  Ratten  in  griebcn  leben  finncn, 
wenn  ftc  Don  einer  a^nlt^en  Oeflnnung  befeelt  gewcfen  wären  wie  bir 
,  welche  mit  i^nen  ßeU  im  be^en  (unternehmen  ^^nben.  Sie 
Snbianer  ftc^  gegen  biefe  betrugen ,  mag  f olgenbe«  9eif)>iel  geigen. 
«i  Itinber  au4  einer  Duäterfamilie  in  ^ennfi^loanien  oon 
faxten  gingen  einel  Xage«  in  ben  9Balb  um  ba4  Sie^  i(^m 
ja  fu^Kn  ba4  {i^^  oerlaufen  ^atte.  Sin  3nbianer  btr  i^nen 
ic,  riet^  i^ncn  na^  ^aufe  (urüd^ute^ren,  ^a  fie  ftc^  leicht  oec' 
ntcn.  Sacl^  einiger  Seit  folgten  fte  feinem  Statine,  tonnten 
in  bcc  Stadl^t  i^re  ffio^nung  wieber  errei^en,  unb  fanben 
^nbianet  bei  fie  erwartete  unb  {t4i  überjeugen  woUe  bat 
4tt  ittgeftofcn  fei.  91U  bie  (Sltem  oerreijlen ,  normen  {b| 
>W.ei?  bo;  ftinber  an  unb  famen  tfiglidt^  in  ibr  ^au*  um  §u  fc« 
Mtt^W  ftC^e  (Protid,  Hitt.  of  Pcab^iIv.  I,  223). 


9toxh  Hatoii^a  Mti^  !Birgtnien.  Jtft^ 

Ux  ^ci^n  t^aut^tfac^li^  jUjufc^ipfibcn,  tai  ßcti  iio<^  22  3a^tc  lang 
na4i  bet  ctpen  Sefiebelung  M  mittleren  ^otomac  unb  6iA  jum  Sud' 
bru^e  bed  fran^ditfc^en  ftriegcd  gegen  btc  engltf(^en  Jtolonieen(1754), 
bie  3nbianet  bicfer  (Begcnben  bucc^au«  f(eunblic(^  unb  tfytlid^  bttoxi» 
fen :  feiten  ^a^len  jtc  ttxoa^ ,  unb  bie  ^&u))tlinge ,  meiere  bie^  ficeng 
^laften,  folgten  {tettf  für  bie  Surucfgabe  bcd  (Kntmenbeten  (Ker- 
cheyal  74). 

SBeitet  im  @uben  an  bet  jlüfle  Dpn  Carolina  fanb  Vera^z^ui 
(1524,  Collect.  N.  Y.  H.  S.  I,  50  ff.)  unb  f))atcT  Sir  W.  Baleigb 
(1584)  bei  bem  {>äu^tling  (S^ranganimo  auf  Roanoke  Island  bie 
freunblic^fie  Sufna^me.  2)ie  (Sntwetibung  einer  jUbernen  @c^ale  Doti 
Seiten  ber  Eingeborenen  tturbe  non  GreoDe  ville  mit  ber  SJerbten^ 
nung  eineg  3nbianerborfed  geßraft  unb  mit  einem  Ueberfad  gegen 
bie  3nbianer  bie  ^6^  ^u  einem  geße  t^rfammelt  Ratten,  ^ie  turutf^ 
gelaffenen  Solonißen  mürben  i»on  ben  Qtingeborenen  angegriffen  unb 
^r^reut.  White  ber  ^e  1587  mieber  qufjufMcfien  fam,  bef((^lD^ftf 
^u  rd4)en.  2)er  oon  i^m  ^u  biefem  ^xotit  w^^t\ii\dXt  Capt  8taf- 
ford  erjä^lt  felbß:  «iffiir  tarnen  iu  bem  Xiorfe  ber  Snbianer,  mo 
mir  fie  an  i^iem  geuer  fi^en  fa^en ,  unb  griffen  {ie  an.  Z)ie  (Slenben 
flogen  erfd^rpcten  in*d  Z)i<fi(f)t,  mo  einer  tobgefc^offen  mürbe,  unb 
mir  glaubten  nun  ooQfldnbig  geragt  ju  fein,  aber  mir  Ratten  un< 
geirrt,  benn  iene  Seute  maren  befreunbete  3nbianer  bie  gefommen  mo^ 
ren  i(^re  gelbfru^te  ^u  ernten.  @o  get&uf^t ,  bemad^ttgten  mir  und 
bed  (Betreibet  ba«  mir  reif  fanben ,  lie§en  bad  übrige  {ie(^en  unb  na{k 
men  Wenatonon,  ben  oberften  Häuptling,  nebfl  feiner  gqmilie  mit 
un<  fort''  (Drake).  ®o  k)etfu^r  man  mit  befreunbeten  fting^bott« 
nen!  getnere  (Semaltt^ätigteiten  riefen  eine  IBerfc^möiung  gegen  bie 
fremben  (Sinbringlinge  ^eroor,  bie  jebocl^  Derrat^en  mürbe  unb  bie 
^äu))tlinge  ber  (Eingeborenen  felbß  in'd  $erberben  {lürtte  (William- 
8on  X,  31,  39  ff.)-  3)ie  erfien  Kieberlaffungen  mußten  in  golge  bt^ 
fer  geinbfeligfeiten  nac^  turjer  3^it  mieber  aufgegeben  merben ,  unb 
bie  nactit^cilige  Sirtung  berfelben  f(^eint  ftdSi  auf  bie  Jtolaniten  mtUj^c 
tmanjig  3a]^te  f^i&ter  in  Sirginien  gegrunbet  mürben ,  erflreitt  )u  ^a« 
ben.  S)ie  SingeboreneQ  am  $atu(ent  (ÜRari^lanb)  tarnen  aderbingd 
ben  %iiieft  a^f^  greuail^li^^.^e  entgegen  unb  ))ie  Vnmo^ner  be4  6ii|f- 
4ue(|(inna(i  be^anbetten  ße  mit  ber  grillten  (Ehrerbietung  unb  fa|^ 


252  Sitainien. 

f(e  aU  ^ö^er«  ffiefen  an  (Strachey  39  f.).  ^nbet«  aber  fc^etnt  wn 
ftnfang  an  ftdntg  ^oto^atan  über  f!e  gebaut  ju  fiaben,  ber  bie  ftolo« 
niflen  —  Jamestown  n>ar  i^re  erfle  9^ieb6rla{fung  in  Sirgtnien  unb 
1607  gcgrfinbet  —  fd^arf  übernachte  unb  flettf  mit  8ift  gcin^eit  unb 
'Xrgmol^n  be^anbefte.  3nbe|Ten  bulbete  er  {{e  nic^t  nur,  fonbem  lief 
and^  {U  ba§  feine  Xod^ter  $ofa^onta4  fie  t)om  ^ungertobe  rettete 
(Schoolcr.  II,  29  nad)  Capt.  Smith's  eigenem  IBriefe  an  bie  Stb> 
nigin  ^nna),  nac^bem  er  Dörfer  (d^on  einmal  auf  i^re  gärfprac^e 
bem  Wanne  ba«  fieben  gef(^enft^atte,  o^ne  n)ef(^en  bie  9n|iebler  ret« 
tungdfo«  iu  ®runbe  gegangen  fein  mürben. 

Eingeborene  ju  rauben,  befonberd  au(^  fte  }u  treffen  um  an  i^nen 
^ü^rer  ju  gen)innen  in  einem  unbefannten  Sanbe,  n>ar  bamaU  ein 
ganj  gemöt)nli(f)e«  Serfaf)ren  (ogl.  Drake  ^u  Church  287).  ß« 
gef(f)ab  au(^  f)\ix,  benn  bie  Sngiänber  xoattn  gefommen  um  ®otb  ju 
fu(!^en.  @ie  occupirten  ba^  fianb  ber  3nbianer,  einige«  fauften  fic, 
anbere«  gen)annen  |ie  burdb  betrug.  Diefe  geriet^en  in  9tot^  unb  bur- 
{leten  nac^  9lac^c,  ba  fte  bolb  einfe^en  mußten  ba§  ber  friebli^e  Set* 
fe^r  mit  ben  SBeigen  i^nen  nod^  t)erberbli(^er  mar  aU  ein  ftrieg. 
Se^r  unrichtig  fleflt  Schoolcraft  (vol.  VI)  bie  ©ac^e  bor,  inbem 
er  bie  gro|e  Serfd^mörung,  bie  nad^  ^om^atan*«  Xobe  1618  t>on 
Ot)ec^anganoug^  organiftrt  unb  t)ier  3abre  lang  geheim  gehalten 
mürbe,  nur  t)on  ber  ^erftbie  ber  3nbianer  herleitet,  mie  er  fiber^au)>t 
bie  Snftebler  Don  aOer  6c^ulb  an  ben  Seinbfeligfeiten  mit  i^nen  frei« 
fprec^en  möchte,  um  ben  Untergang  ber  rotten  Jiaqt  aud  einem  SBiber» 
miflen  unb  einer  ^einbfd^aft  gegen  bie  SiDilifation  aU  fotdl^e  ju  er* 
flftren,  bie  fid^  iebod!^  nirgenbd  bei  t^r  nadbmeifen  laffen.  SDer  oecrfi» 
t^eriff^e  UeberfaU  in  Sirginien  (1622),  meld^er  burd^  eine  lange  Steige 
t)on  SeinbfeTigfeiten  auf  beiben  Seiten  vorbereitet  mar,  foftete347 
SR&nnern  tffieibern  unb  ftinbern  bad  fieben.  9lm  Jamestown  felbp 
unb  bie  ni^ifle  Umgebung  mürben  gerettet,  ba  ^ier  ein  3nbianerba< 
Comt^fott  entbetft  ^atte.  2)ie  ftoloniflen  vergalten  ©iei^e«  mit  Q^Tet« 
dl^em:  fet4)lo|fen  ^riebenunb  fielen  fnrj  barauf  in  ebenfo  verrfit^c 
rtfd^er  ffleife  aber  bie  (Eingeborenen  ^er.  Tttffxtxt  Heinere  Sditer  mur« 
ben  von  i^nen  g&njUc^  ausgerottet.  Sinem  ^meiten  Ingrtffe  Ope» 
^anganougb'S  fielen  gegen  500  (na(!b  anberen  Angaben  300) 
ffieife  ium  Opfer  (1641),  in  bem  barauf  folgenben  Jtriege  aber 
mutbe  iencr  gefangen  unb  bie  SXa^t  ber  Subianer  fo  boOfMnbig 


eftb  Carolina ,  9f  oHba.  258 

gcttoi^en ,  ba§  tic  ^errf<^oft  Ux  glremben  feit  tiefer  geit  unbefirit« 
ten  blieb. 

3ti  @äb  Sorolina.  erj&^It  Lawson  (4),  flehen  bie  Snbianer 
9&niU<^  unter  ber  SotmSgigteit  ber  ftoloiti|)en  (1700):  lagtfidS)  einer 
Don  i^nen  ein  lBer0ef)en  ju  Sc^ulben  fommen ,  fo  ^olf  man  i(^n  gerbet 
unb  beflraft  i^n  mit  bem  Zobe  ober  auf  anbere  ffieife,  je  na4^  SeRn« 
ben.  %\t  erjle  9tieberlaffung  in  jenem  fianbe  am  <£a)>  gair  giu§, 
feftt  er  weiter  ^inju  (p.  73),  nofirbe  ben  f4)5nflen  Sluffii^mung  genom« 
men  ^aben ,  menn  ni(^t  bie  ^nftebler  burcf^  (Sntffl^rung  t)on  ftinbem 
unb  anbere  ®4Ied)ti0teiten ,  bie  geinbfc^aft  ber  eingeborenen  ^erau«« 
geforbert  Ratten.  S)ad  Ser^altni§  gwifi^en  beiben  war  tein  freunt« 
li^^e« .  lo&^  f am  e<  gu  feinen  aOgemeineren  j(riegen  oor  bem  %n\wx% 
be«  18.  3a^r(^.,  weil  bie  ftotonijlen  otine  <5d)ut  bon  ©etten  ber  9ie« 
flicrung  be«  "Wutterlanbe« ,  ^^  anfangt  o^nm&c^tig  füMten ,  ba« 
Sanb  ben  3nbianern  abtauften  unb  mit  i(^nen  ^rieben  §u  l^atten  be* 
mä(^t  waren  (Williamsonl,  161,  187).  ®)>&ter  fu^en  Sanb« 
t^ermeffungen  unb  unred^tmSiiged  (Einbringen  ber  jtoloniflen  in  bat 
Snbianergebiet  (ebenb.  189  ff.,  284)  )u  etreitigfeiten:  bie  Zufcarora 
fielen  im  Snnbe  mit  einigen  Heineren  Sdltern  morbenb  über  bie  9tie« 
berlafungen  fübli«^  oon  Vlbemarle  @unb  ^er  (1712),  boc(^  biefe,oer« 
t^eibigten  {{<b  mit  ^älfe  ber  (K^erofee  (Ereef  unb  (Satawba  fo  glätf« 
li^,  ba§  bie  erfleren  na^l  Dtorben  au^ittweid^en  gen  Steigt  waren. 
Sa|  bie  9Bei§en  bie  ^auptfdi^ttfb  an  biefen  3nbtanertriegen  Ratten 
unb  bie  Gingeborenen  äber^auf^t  weit  f^^Ie^ter  be^anbelteu  aU  fie 
oon  i^nen  be^anbelt  würben,  oerfIctKTt  Lawson  (235  f.)  beflimmt. 

2)ie  gloribaoöHer  Ratten  f^on  frä(  oon  ben  Spaniern  ^u  leiben. 
2>ie  Gntbe(fung««  unb  $iänberung4jäge  be<  Ponce  de  Leon  (1512), 
be«  Vazquez  de  Aillon  (1520,  Ogl.  Navarrete  III,  45,  70),  be« 
Narraez  ma^^ten  ben  Einfang.  Cabeza  de  Vaca  unb  feine  unglüif« 
K^^en  ®ef Aorten,  ber  9iefl  oon  Nanraez  mifüungener  e|)>cbition, 
würben  na<ft  an  bie  ftil|)e  geworfen  (1528).  2)ie  mitleibigen  Ginge- 
borenen  weinten  mit  i(inen  über  ba«  erlittene  Unglucf ,  mad^ten  unte^ 
weg«  oiele  geuer  an  um  fie  ju  w&rmen  unb  nahmen  jle  mit  na4^ 
^aufe  um  fie  ju  t^P^d^n  (Cabeza  de  V.  527).  ®))iter  freiii<^  wur« 
ben  fie  anberwirt^  )u  Sflaoen  gemalt  unb  erfuhren  eine  fe^r  dble 
Se^anblung.  G«  folgte  103al^re  fpftter  ber  berfl^mteBug  Hernando 
de  Soto's,  ber  äberad  geinbfeligfeit  unb  Erbitterung  bei  ben  Snbia* 


t54  SetMingnig  bn  ^lotibot^Mfer. 

netn  ^erüorticf ,  t>a  er  nur  atif  6r)>ref  uitg  Don  6t^A^en  geri<btet  toar 
unb  jene  aQermdrtd  ber  räcffi^t^fofe^en  38i(Itur  ro^er  Soibaten 
prHtgab.  Seine  SBtrfungen  waren  um  fo  fd^SMid^er  aber  ein  je  grd* 
^H  ^inUxqtbttt  er  fld|^  erflre<f te ,  don  gloriba  im  Oflen  bi«  weit 
Mer  Un  WfMfM»!»i  ^inflbn. 

9to<lb  ben  ®))antern  famen  bie  9ran§ofen  unter  RibauU  (1562) 
na(|  9tonbci.  @ie  fanben  bfe  Singeborenen  freunblit^  unb  mifbe 
«nb  würben  i^on  i^nen  ouf  ba«  Sereitwifligfie  unterflfij^t,  t^iK  mit 
teben4mitteln,  t^eil«  mit  «rbeit  beim  ^audbau  unb  Sd^iffbau.  t>a  fit 
eifrig  nad^^otb  fuc^ten  unb^eflnngen  errichten,  entlaub  §  war  Un« 
einigteit,  boc^  tom  e4  ^u  ern|len  ^einbfef igtetten  erfl  att  fie  ^^  gröbere 
(Bewoltt^fitigfeiten  erlaubten,  unb  ber  junger  fle  su  einem  Ueberfatt 
g^en  bie  (Eingeborenen  trieb  (Laudonniere  152  unb  fonf,  Char^ 
leToii).  1565  famen  bie  ttnglftnber  unter  Hawkins  nad|^  glorib« 
unb  bie  6t)anier  auf«  Üteue  unter  Menendez,  bo4i  blieben  bie 
ttemben  um  biefe  Seit  no<fi  ju  o^nmicf^tig  altf  ba§  fle  ouf  bie  3n« 
Maner  einen  fo!((Kn  i>vnd  ^Atten  auMben  Mnnen  wie  bief  im 
19.  3a^r^.  gefdl^al^,  ba  biefe  jidti  8Wif((en  jene  einanber  feinbli^en 
eutot^ftif^en  Sdtter  eingettemmt  fanben.  3m  3.  1703  führten  bie 
(Englfinber  bie  fflibamon^  unb  einige  anbere  i>erbünbete  Suiter  {um 
«ngtiff  auf  bie  Spanier  ^on  ®.  9ugu|!ine  an  (Journal  hist.  77); 
Uefe  aber  rieten  fic^  bur^  bie  3ntriguen ,  benen  bie  Serfc^wdrnng 
ber  9amoffee  (1715)  ^auptffi^tif^  ibren  Urfprung  oerbanfte  (J.  L. 
thomaonöO):  fle  toflete  me^r  aU  800  Qnglfinbern  ba<  8eben 
( Joutnal  hist.  1 1 9).  Spanier  unb  fftaniofen  waren  bia  ba^n  mit' 
einanbev  befreunbet  gewefen,  feit  1719  aber  begannen  bie  S^nbfclig« 
kiten  au(^  unter  biefen ,  unb  bie  dingeborenen  waren  t€  immer  oor« 
{ugtweife,  tbtMft  barunter  )U  leiben  b<itten.  Oglethorpe  grilnbete 
1782  feine  Itolonie  in  Georgia  unb  machte  bon  ^ierau«  wieber^elte 
ffngriffe  auf  bo4  fpanifd|^e  9fo^iba.  S&^renb  bie  Snbianer  uon  ber 
einen  Seite  hierunter  litten ,  fugten  auf  ber  anberen  bie  g^ansofen 
bar(|  Smifiarc  feit  1736  bie  (El^erofee  in  i^r  3ntereffe  tn  lieben  uRb 
teilten  fie  gegen  bie  dnglfinber,  we(4^e  fflr  begangene  8erbre4^en 
«  Mb  tfewalttl^aten  ben  Eingeborenen  jebe  (Benugt^uung  uerfagteii : 
baraua  entfprangen  bie  fange  fortgefeiten  Seinbfetigteiten  ber  (t^e< 
r»fce  gegen  bie  cnglif^en  Kolonietn,  wA^renb  bie  Slultoge  lange  Siit 
llnburc^  bie  tlugt  V^litit  befolgten  neutral  |U  bleiben  unb  ben  ^tan* 


i^tn  ^69  gleich  freun^U^  ju  {ctgen  n)ie  t)en  engtAtibern  (Adair 
240,  2«0). 

eine4  ter  ^etoetftedlKnbllen  Steignifie  in  bet  ilteten  ®ef(^id[|tc  bct 
fflMi<^n  ftoloniecn  ifl  ^a«  Statte)  «Staffacre  00m  28.  KoD.  1729. 
^k  gronjofen  Rotten  {t(^  im  Sante  tt^  genannten  9olM  nieberge« 
laffen  unb  biefed  but(^  Xribut  großen  unb  IBebtutfungen  aflet  9rt 
gegen  fl(fi  oufge^ta^t.  Untet  bem  tBouoetnenr  Chopart  ^ieg  bie  9e« 
btAngntf  auf«  ^ödS^^e.  1716  etmocbeten  bie  STat^ye)  mefitete  9ran« 
gofin  unb  begannen  6  3a^Te  \pitn  neue  SeinbfcUgteiten  (Journal 
hM.  123»  84S).  Gnblid!^  fam  e«  {u  einet  attgemeinen  Setfc^wdtung, 
nkt^^e  b!f  gdn)Ii($e  Sertifgitng  ber  ^temben  bejmedte.  Gin  SBeib  ba4 
fit  Dettiet^ ,  fianb  feinen  (Bläuben.  Serftfi^ter  9u«bru^  attein  tettete 
t>ieien  S<<in}ofen  ba4  Seben ,  bie  S^atcbe)  ober  touxUn  balb  barauf 
mü  ^Alfe  ber  d^ottaw  gef4^iagen  unb  }mei  3a|^re  fpSter  Dotttommen 
i«  •tun^e  gerichtet,  oiele  na<^  $.  IDontingo  be)»orttrt,  bie  anbeten 
ilkbetgemac^t  ober  gerfhiut.  3^rer  Setnid^tung  folgten  (1736)  bie 
Mmyfe  bet  gtan jofen  gegen  bie  S^itfofam ,  xt>t\^t  flet«  auf  Seiten 
^t  Snglftnbet  ftanben,  toA^tenb  bie (S^octam  ienen  an^ngen  (Adair 

358,  B0S8U  I,  55,  II,  87  u.V.)* 

Sin  9Ii(f  auf  bie  angffä^tttn  Z^atfa^en ,  bon  benen  nur  menige 
m  begn>tifeln  obet  in  einem  milbeten  Sic^e  batfleden  laffen,  le^tt  ba§ 
bie  feinbfeltge  SteUung  metdjK  bie  3nbianet  aOetmAtt«  gu  ben  Seiten 
angenommen  ^aben,  gang  fibetmiegenb  bur^  bie  leiteten  tictfd^ulbel 
leot ,  benn  bie  ^u^lurfad^n  bet  Setfeinbung  logen  in  ber  unbefug» 
ten  Occuyation  M  Snbionetlonbel  (ben  encroachments),  in  ben  Sk« 
trftgereitn  SebrAifungen  unb  (Bewaltt^aten ,  bie  ji(^  einjelne  gefe(^ 
ioft  Surot>Aer  unb  ni^t  fetten  aud^  bie  ftolonialbe^drben  felb^  er« 
laubttn,  nftc(^^em  in  bem  Umflanbe  baf  bie  (Eingeborenen  gwif^en 
frtnbli<^e  to^t  95(ter  eingefd^loffen  unb  in  beren  ffriege  untereinan« 
ber  (^ineinge)ogen  mutben.  2)a$  e«  bei  gehöriger  Sorfid^t  unb  Üf^x* 
Ut^Mt,  bei  aufri<|!tig  gutem  ffiiUen  unb  triftigem  S^ut^e  berSnbio« 
ner  gegen Uebett^oten  oon Seiten  ber  ftoloni^en  burd^  beren  eigene  9t^ 
girtnng,  unmögtt^  gemrfen  m&re  mit  ben  (Eingeborenen  in  gneben 
jtt  leben«  Ift|t  fic^  burc^ou«  n\6)t  be^au))ten.  (£«  wirb  fä)  geigen  ba| 
«Mm  in  ber  f4)&teten  Seit,  n>eit  entfernt  etmo«  t»on  bem  begangenen 
Unrecht  mieber  gut  gu  mo^en ,  fortgefahren  ^at  ed  gu  oergrOiern: 

3n  ber  gleiten  ^ftlfte  be«  17  ten  3o^r^.  mar  im  »orben  unb  in 


250  Serfa^tttt  bct  3nbianer  im  Mege. 

Ut  (tßen  M  I8tcn  ouct^  im  6fi^en  tie  (Srbilteruuo  ber  3nbtaner  6f 
reit«  oagemcin:  lieg  mug  man  t)or  9(iem  im  ^eba^tnig  bebten, 
totnn  man  i^r  fpStcred  Ser^aUeii  nidi^t  unbiaig  beutt^eilen  mitt. 
t>H  seiet  fi(^  beut{i4l  an  i^rem  Serfo^ren  im  ffric0C  gegen  bie  9BetSen 
in  ienetgeit,  ba«  Don  Belknap  (I,  225)  folgenberma^en  gef^if* 
bert  mirb. 

^a>ie  anbianer  liejfn  ^^  feiten  ober  nie  fe^en  ef^e  fie  ben  *)(ngrif 
machten,  eie  {eigten  jt(^  mä)i  im  offenen  gelbe,  fonbent  madSiien  nur 
Ueberf&ae,  meifi  in  ben  9Rorgenflunben  fi(ft  ()inteY  bie  9äf4fe  t>nbn* 
genb  in  bet  ttfi^e  ber  SBalbpfabe  ober  hinter  ben  ^e<fen  in  ber  9U^ 
ber  ^Aufer.  3^r  9)er{ie<f  oerrict^  p4  nur  burc^  bie  oon  i^^nen  abge* 
feuerten  @cl)u|fe,  bie  nur  \i)\üad)  mciren,  ba  fie  bo«  $ulber  fparten 
unb  nur  in  mdgli(^{ler  9t&tie  f^offen.  Selten  griffen  fie  ein  {)aud  an 
o^ne  bie  ®en)ii(^eit  nur  geringen  2Biberflanb  ^u  ftnben ,  unb  man  ^at 
in  Srfat^rung  gebracht  ba§  fie  oft  Zage  lang  im  ^interMt  lagen  bie 
Bewegungen  ber  fieute  belauernb  o^ne  fi<^  ^ertioriumagen.  Sertleibel 
in  erbeutete  ftleiber  f(^li<ti  ^ä^  öfter«  einer  ^benbd  in  bie  @tta|en 
oon  9ortdmoutti  unb  fa|i  bur(^  bie  genfter  ber  ^Aufer  um  }U  (attf<^eii 
unb  ju  ^or^^en. 

3^re  ®raufamteit  traf  ^anpt^&^Wä)  JHnber  Site  unb  S^toa^t 
ober  Wohlbeleibte  mel<tie  bie  9n{irengung  ber  9)eife  bur(^  bte  fflilbaif 
nic^t  ertragen  tonnten.  SBenn  fe  ein  (loc^fc^mangered  SBeib  fingen, 
flachen  fie  i^r  bie  SD^effer  in  ben  Seib.  SBurbe  ein  Ainb  IftfUg,  fo  fAo 
gen  fie  i^m  ben  Stopf  ein  am  n&<^fien  9aum  ober  Stein.  Sitfmeiien 
um  bie  ungiudüc^e  Wutter  ju  quSlen ,  9>eitfc(^ten  unb  fdS^lugen  fie  baf 
jfinb  faft  )u  Zobe  ober  dielten  U  unter  ffiaffer  bi«  i^m  fafi  ber  It^em 
aufging  unb  warfen  ef  bann  ber  9Rutter  gu  bamit  jie  e«  beru^^ige. 
Sermoc^te  fie  bieg  ni(^t ,  f o  mürbe  e«  mit  ber  ^ft  auf  ben  Xopf  gc' 
fi^lagen.  ^in  (Befangener  ber  oor  9Rflbigteit  feine  Saft  ni^^t  me^ 
f^lepi^en  tonnte ,  ^atte  oft  ba«felbe  Sc^cffal.  ffler  miberfpftnflig  mar 
ober  mttfc^ulbig  an  bem  Zobe  eine«  3nbianer«  ober  einem  fotd^en  uer« 
manbt,  ber  mürbe  langfam  gemartert,  meifi  am  Vfa^ile,  mä^renb 
bie  übrigen  befangenen  feinen  Qualen  {uferen  mußten.  *   9i«metlen 

*  (E^rdgere  €(^onung  bet  Oefongenen  fanb  in  bem  Jtriege  ftott  ber  mit  bet 
^obetung  von  ((anaba  enbigte,  1764—62,  ba  bie  3nbianer  fflr  fie  ein  antH 
Söfti^etb  erf^ielten  (Belk aap  11, 222).  flm  bie  ^uronen  (aben  in  ben  fpoteren 
Itriegen  ba«  Qu&len  ber  befangenen  unterlaffen  (Doddridgc  bet  Ker- 
«heTal322). 


töe^onMung  ber  ©efangenen.  257 

murbf  ein  ^euer  ongejunbct  unD  eine  S)To^un0  gegen  einen  u^et  me^* 
rete  au«öcfpro(|)en ,  obglei*  man  ni*t  We  ^rbfld^ft  ^atte  fe  urnjubrin« 
gen,  fonbetn  nur  pdj)  an  i^rer  «ngli  ju  »eiben.  Die  iungen  8eute 
be^anbelten  oft  bie  (gefangenen  unmenf(^li(b  in  ^bmefen^eit  bet  ftlte' 
ren,  unb  wenn  bie  ©adje  jur  Unterfucbung  fam,  mußten  fene  fdi^wei« 
gen  ober  gute  SRiene  ba^u  mai^en ,  bamit  e«  i^nen  in  Butunft  nic^^t 
nodb  fc^Iimmer  gebe,  ffienn  ein  Gefangener  traurig  unb  niebergefd^Ia« 
gen  mar,  rourbe  er  ftd^crtid^  t>tTf^b^nt,  wenn  er  aber  fangen  tanken 
unb  tacken  tonnte  mit  feinen  Ferren ,  fo  mürbe  er  geliebfofi  mie  ein 
Sruber.  @egen  97eger  Ratten  fie  eine  jlarfe  Abneigung  unb  töbteten 
ße  gemöbnlid^  menn  fle  ibnen  in  bie  ^dnbe  fielen. 

junger  mar  ein  gemdbnli(!bed  fieiben  fär  bie  Gefangenen ,  ba  bie 
Snbianer,  menn  fle  3Bitb  erlegten^  e<  fogleicb  gang  aufjebrten  unb 
bann  ben  ®dpma(^triemen  umfc^nadten.  Sin  (EBec^fel  ber  ^enen, 
bt«mei(en  für  fte  eine  Srlei(^terung,  räcfte  bie  ^u«{i(^t  auf  Befreiung 
in  no(^  meitere  ^etne.  ^atte  ein  3nbiancr  einen  Sermanbten  t>erlo» 
ren,  fo  mujte  ein  Gefangener,  ben  er  für  eine  glinte,  eine  5ljt  ober 
ein  ))aar  ^ede  faufte,  in  bie  @teUe  be«  Verdorbenen  eintreten  unb  ber 
Sater  Sruber  ober  @o^n  be<  jf&ufer«  merben,  unb  bieienigen  meiere 
fiä)  in  eine  folcbe  ^boption  gu  ftnben  mußten,  mürben  bann  mit  ber« 
felben  Gate  bebanbelt  mie  bieienigen  beren  $la(  fie  eingenommen 
Ratten. . . 

9(uf  ber  anbern  ®eite  mu§  man  anertennen ,  baf  9eif))iele  oon 
Geretbtigfeit  (Sbelmutb  unb  3<ittgefübl  in  biefen  ftriegen  üorgetommen 
finb,  bie  einem  cioiiifirten  Solfe  jur  d^xt  gereid^en  mürben.  Sin 
Sreunbf^aft«bien{} ,  einem  3nbianer  bemiefen,  blieb  ibnen  fo  lange 
im  Geb&(!btni§  aU  eine  Seleibigung,  unb  ba«  Seben  oon  mannen 
ifi  gefcbont  morben  um  guter  ^anblungen  miQen  bie  ben  Sorfabren 
berer  ermiefen  morben  maren  in  beren  ^dnbe  fle  fielen.  Drei  3nbla* 
ner  ).  9.  plünberten  einfl  ba«  |)au«  eine«  iDtanne«  9lamen«  Crawley, 
brachten  ibn  aber  nic^t  um,  meil  bie  Grogmutter  be«  einen  oon  i^nen 
einmal  eine  gütige  Sebanbtung  bort  gefunben  b<^tte.  9i«meilen  tru< 
gen  fle  Jtinber  auf  bem  ^rme  ober  Mdtn  fort,  gaben  ibren  Gefan< 
genen  ba«  Sefie  gu  effcn  ma«  fie  batten  unb  litten  lieber  felbf!  3Rangel 
e^e  fie  ibre  Gefangenen  b&tten  barben  laffen.  gür  9xanU  ober  Ser« 
munbete  gefcbab  ^tte«  ma«  §u  ibrer  Genefung  erforberli(b  mar.  Sei 
biefer  ®orge  für  ibre  Gefunbbeit  bitten  fie  obne  3metfel  eigennützige 


258  53erfaftren  ber  ffiei§en  im  Ariele. 

3n)C(!f.  Der  merfrofirbiöjle  unb  (d^önjle  3uö  in  i^rem  Betragen  ge* 
gen  bie  befangenen  war  aber  i^r  anjlanbtge«  Setragen  gegen  bie 
grauen.  3(^  ^abe  nie  gelefen  ober  ge^drt  noc^  bei  nät^erer  Untetfu« 
c^ung  erfahren  txii  eine  grau  bie  in  i^re  (Seraalt  geriet^ ,  ^d^  im  ge« 
ringfien  über  ße  ^u  beQagen  gehabt  bätte,  wogegen  Beugniife  ffir  ba« 
(Begent^l  f<^^  i>4wftg  pnb"  (öeifpiele  baf.  p.  229  not.  Siele  flauer* 
Mdfi  S)etaiU  au«  ben  ftnegdgefcbi(^ten  bed  17.  unb  18.  3ütir(^.  ftnbet 
man  befonber«  bei  Church  unb  bei  Kercheval  318,  323,  386, 
413  ff.). 

^ie  %xt  ber  jtriegfu^rung  auf  Seiten  ber  9&et§en  unb  bie  9e« 
^anblung  ber  Seflegten  burc^  j!e  mar  meiß  weniger  ro^  unb  graufam 
aU  bie  ber  Snbianer,  aber  an  moratifd^er  Serwilberung  unb  Qd^Uö^* 
tigteit  ber  (Sefinnung  gaben  jte  biefen  oft  burdi^au«  nic^t«  na(b.  3n 
ben  Kriegen  be«  18.  So^t^.  ^o^lte  bie  9tegierung  ber  englif^^n  mit 
bie  ber  franjöftfc^en  ftoloniecn  Ramien  für  &tal))«  aui*  (Belknap 
II,  48  ff.,  Gordon  438  einjelangaben,  Bossu  II,  114,  SulUvan 
251  u.  %.),  unb  Sorb  @uffol(  l)at  aU  @taatdfe(retär  im  englif^en 
«Parlamente  biefe  «Prayi«  t)ert^eibigt  (Collect.  N.  Y.  H.  S.  II.  57). 
Sadfelbe  gefcfia^  fogar  no^  im  ameri(anif(^en  Unab^ängigteitdtriege 
oon  Seiten  ber  englif(^en  9tegierung.  S)ie  (Snglänber  ffalpirten  in 
bem  Kriege  oon  1759  gan^  nac^  Snbianermeife  (Thomson  1,  154)^ 
unb  oft  fielen  in  golge  ber  aufgefetzten  greife  unfd^ulbige  unb  ^arm« 
lofe  äRenfctien  ber  ^abfuc^t  ^um  Opfer  (Adair  245):  ein  Wann 
Kamen«  David  Owens  morbete  einji  in  einer  9tac(^t  {mei  8(^amanoe 
unb  brei  2Beiber  mit  benen  er  ^ufäUig  {ufammengetroffen  mar,  nur 
aud  biefem  Semeggrunbe  (Parkmana,  II,  160).  di  giebt  ^u  biefer 
X^at  jmei  6eitenflutfe  in  größerem  SRaa^ftabe,  bie  Srmorbung  ber 
3nbianer  t>on  Sonejioga  burd^  bie  Paxton  boys  (1763)  unb  bie  ber 
96  unf^ulbigen  Z)elamare^  meld[|e  jur  ®emeinbe  ber  mdbrifdl^en  9)rü« 
ber  gehörten  (1782).  ^uf  einen  uube{limmten  Serbac^t  bin  mürben 
bie  erfieren  angefallen  unb  einige  oon  itinen  umgebrac^^t;  bie  uberfe» 
benben  fc^affte  man  na(()  fiancajler  in'«  (Sefangnil  um  pe  oor  mei* 
teren  tSngriffen  ju  f(()u(en ,  aber  biefed  mürbe  erbro^en  unb  bie  3n' 
bianer  abgefc^lacf^tet.    Der  ©ouoerneur  t>on  ^ennf^lt^anien  moClte 

*  di  f(^eint  ba§  man  übet  bad  €fa(piren  in  ^meiifa  anberd  benft  M  bei 
und,  ba  Fremont  (162)  no(b  neuerbingd  bad  €foIpiien  ^meier  ^ferbebiebe 
bm<l^  einen  Jran^ofen  uub  einen  9lmentanei  M  eine  glorrei(be  Xbat  er^dbit. 


IBorbauftn  ^cn  fßrt^en  begancien.  259 

auf  bie  WöxUx  fa((p^en  laffcn,  aber  bie  öffentlidl^e  SKeinung  f^ra^  j!e 
frei  unb  jte  butften  ftd^  i^ter  @<^anbt^at  nod^  rufimen.  3)ie  brfel^^r« 
ten  Snttaner  bcfonben  {i(f)  i^ren  ©tommgenofTen  tote  ben  3Bei§en  ge« 
genuber  in  einer  glei^  ubUn  Sage :  man  mt§traute  i^nen  »on  beiben 
6etten  unb  [ab  |te  aU  ^eimli^ie  geinbe  an.  @(bon  im  3.  1781  b^Ue 
man  bie  <&errcn^uter  ^Riffton&re  gefangen  gefegt,  bann  aber  al«  un^ 
f(^ulbig  miebet  lodgegeben:  ein  X^eil  ber  Snbianer  mar  in  golge  ba« 
oon  in  bie  WifPondbörfer  {uräcfgetel^rt.  3^re  Neutralität  {mifc^en 
erbitterten  feinblid^en  Parteien  brat^te  i^nen  ben  Untergang :  fte  mur* 
ben  unter  bem  Scheine  ber  greunbfcbaft  überfallen  unb  böUig  miber« 
^anb^lo«  nmgebracl^t  (Doddridge  bei  Kercheyal  263,  276, 
Park  man  a,  II,  89,  102). 

SRan  tann  biefe  unb  ä^n1i(t)e  ®raufamfeiten  mit  berSermilberung' 
entfc^ulbigen ,  mel(^e  ein  5trieg  mit  rob^n  Sdltern ,  menn  er  längere 
3cit  anbauert  unb  um  bie  eigene  (S|iflen^  gefubrt  mirb,  unoermeiblicb 
erzeugt,  aber  ed  gebt  bierau<  aucb  auf  ber  anberen  Seite  beutli(|i  ge* 
nug  ^eroor  bag  bie  j^luft  bie  ben  cimfijirten  9Kenf(^en  Dom  fog.  SBil' 
ben  trennt ,  bei  meitem  nicbt  fo  gro6  ift  aU  man  ft^  oft  einbilbet. 
fid  giebt  befc^ämenbe  Xb<itfa(ben  genug ,  meldte  un^  ju  bem  (Sejlänb« 
nii  ndt^igen  bat  tobe  @efu^QoPg(eit  unb  ^Barbarei  in  feinem  gerin« 
geren  (Brabe  bei  ber  toei^en  9ta9e  ^u  finben  finb  aU  bei  ber  rotten. 
Seite  ^aben  ficb  bidmeüen  in  Snbianer  oertleibet  um  Serbre<^en  ^u 
begeben ,  bie  biefen  bann  {ur  fiajt  faUeu  foüten ,  unb  oft  f^aUn  bie 
(Europäer  met(be  unter  ben  3nbianern  iebten ,  bie  Unteren  erfl  ^u  ben 
(Breuelt^aten  angereiht  bie  j!e  begingen  (Kercheval  114).  2)er 
cnglifcb«  Oberß  Proctor  ^at  im  Kriege  Don  1813  einer  oorau^gegam 
genen  (Kapitulation  ^umiber  bie  oermunbeten  {^einbe  feinen  3nbianern 
gum  6talpiren  preisgegeben ,  mäbrenb  glei^^eitig  ber  3nbianer  Xe< 
cumfeb  äbnlicbe  @raufam!eiten  mit  aQer  Snergie  oerbinberte  (Drake 
{U  Church  349  ff.).  I)a6  ffleifie  im  %  1830  —  man  ^at  fle  aucb 
in  frflberer  Seit  be{fen  öfter«  bef4)ulbigt  —  ba«  Slatterngift  abgebt* 
li<^  unter  ben  $ani  verbreitet  b^ben,  bie  bann  gu  Xaufenben  bin- 
färben,  fcbcint  ^inreicbenb  beglaubigt  ju  fein  (McCoy  441),  unb 
man  »irb  bem  Bn'^if^l  ^^  bergleicl^en  Ungebeuerlicbteiten  abgeneigt, 
loenn  man  lieft  ba§  ber  Regierung  ber  bereinigten  Staaten  einfl  ein 
förmlicbe«  ^roject  jur  Sertilgung  ber  Snbianer  übergeben  merben 
tonnte  (Morse  81).    Unter  ben  älteren  'llnfieblern  ber  ^Befigrenge, 

17  • 


260  ^<<  Sefuiten  tn  danata. 

Un  gefeietten  pioneers  of  the  west,  ben  „gelben  oon  Old  Ken- 
tucky* unb  pon  Slraittien,  gab  f«  oiele,  beren  luefentlid^er  8cben*« 
{med  bie  3agb  auf  9Renf(^ett  mar ,  bic  ganj  naä^  3nbionerart  ge« 
iDo^n^eit^rnftfig  ffalpitten,  bie  in  i^rer  ffleibung  nie  in  i^tcn  Set« 
gnügungen  unb  6piden  gan^  ben  3nbianern  glichen.  @ie  t^eilten 
aud^  Un  Aberglauben  bet  leiteten :  ftranf^eiten  führten  fle  mie  iene 
auf  Se^qpung  jutud  unb  feilten  {!e  bur(^  ^n\6)\t^tn  eine«  fleinen 
^dlgernen  Silbe«  ber  ^qt,  i^re  j^inber  erlogen  fie  in  entf^reddenber 
SBeife,  übten  fie  im  SBecfen  bed  !loma()an>!  unb  machten  fie  tü(^tig 
ju  bem  ^anbmert  bem  ße  fclbfl  na(^gingen.  X)ie  @eft^id^ten  botr 
Vlife  ginf  übertreffen  an  grauenhafter  Sermilberung  fo  $iemli<^  90e« 
ma«  man  oon3nbianern  mei^  (Ruxton,  Hoffmann  11,75,  Suf(^ 
1,  323,  372  unb  fonfi).  3)ie§  maren  bie  Seifpiefe  bie  ben  ^ingebo« 
tenen  t>ox  klugen  gerefft  mürben  um  fte  ber  Sit)iIifation  ju  geminnen. 

S)0(^  mir  ftnb  ben  Sreigniffen  Dorau^geeilt,  unb  muffen  ber  ßnt^ 
mitfelung  ber  Ser^&Uniffe  etma«  genauer  folgen  um  bie  SeränberuU' 
gen  ^u  »erflehen,  mel(^e  in  ber  SteUung  ber  Snbianer  ju  ben  Seiten 
admftli^  eingetreten  ftnb. 

Unter  bem  <5(|iu^e  ber  granjofen  Ratten  ^df  1633  -  einzelne 
maren  f^on  früher  gefommen  —  3efuiten  in  ttanaba  bleibenb  nie» 
bergelaffen  unb  brangen  non  bort  unerfd^roden  naä)  Guben  bot. 
O^ne  i^rem  ernften  Sefe^rungdeifer  unb  i(|ter  Diel  bem&^rten  9uf« 
Opferung  ju  na^e  ju  treten,  barf  bod^  behauptet  merben  ba§  au$  po« 
litifc^e  SBittfamfeit  nid[|t  au§er  \l)xtm  Jheife  lag,  ba  Charlevoix 
(620)  felbfl  fagt,  eine  bieli&^rige  ßrfa^rung  ^abe  fie  gelehrt,  ba« 
flt^erfle  TOittel  bie  eingeborenen  bem  ftanjöflfc^en  3ntereffe  ju  ge» 
minnen  fei  fie  ju  d^rifiianiftren,  unb  ein  ÜRifItonär  fei  oft  me(ir  mert^ 
al«  eine  Sefa^ung  (ogl.  au(^  La  Potherie  I,  363).  Sie  3efuiten 
mirtten  iun&(^fi  unter  ben  ^uronen  unb  3rofefen  unb  mußten  jum 
S^eii  ben  ÜJ^&rtprertob  fterben,  al«  bie  erfleren  um  1650  mit  ben  AI« 
gontin  im  ftriege  unterlagen  (®.  oben  p.  1 7  f.).  9}ur  bie  Abenafi  am 
^enob«cot  unb  ftennebec  nahmen  bie  3){iffionSre  fe^r  bereitnrtQig  auf 
unb  blieben  bal)er  aud)  flet«  treue  Snnbe«genoffen  ber  gronjofen,  bi« 
1724  oon  9Raffa(^ufett«  au«  bie  (Sngldnber  ^a^  fianb  eroberten  unb 
bie  SXifftonen  unter  $ater  Rasles  jerfiörten,  ber  bie  Snbianer  fo  biet* 
fa^  gegen  iene  gereift  ^atte  (Brasseur  1,  41  ff.,  60).  AUmSli^i  ^at« 
ten  bie  3efuiten  au4i  bei  ben  3totefen  (Singang  gefunben,  untet 


$oUitf  unb  eteOund  ber  Stofefen.  26| 

benen  {idSi  oociüglic^  bte  9Ko^an)t  ifinen  lange  geit  feinbU^i  gezeigt 
Ratten  (ebenb.  133). 

6ett  ber  SXittc  M  17.  3a^t^.  nahmen  bie  3tofefcn  bic  ^erDOt« 
rQQcnbfle  Stefle  unter  ben  Snbianemölfetn  ein.  3)ie  ffran^ofen  mel^^e 
^au^tf&(^li4  feit  1665  im  Sunbemit  ben  ^Klgonfin  gegen  fle  f&mpf« 
ten  (La  Potherie  II,  83),  goben  ^^  fpötet  mele  aRu^e,  ^aiq^tfi«« 
\x6)  mit  ^ülfe  bec  Sefuiten ,  fie  für  ft(^  {U  gewinnen ,  boc^  gelang  e« 
nic^t:  bid  ^um  grieben  bon  iftpimit  (1697)  jianben  jie  be^arrlid^auf 
Seiten  ber  Sngi&nbet,  obglei(^  jte  ft(^  oft  über  btefe  ju  beflagen  ^at» 
ten  unb  mo^l  burc^ifc^auten  bog  bie  Sngl&nber  jtc^  fronten  um  fic 
felbfl  ben  ^ranjofen  audjufe^en,  ba  {ie  bon  i^nen  ni(|it  bie  ndt^igen 
Saffen ,  unb  $uloer  nur  ju  fe^r  ^o^en  greifen  erhielten.  C^rjl  <xU 
|te  fic^  in  fdjiwac^  unb  nur  unjureidpenb  unterfifi^t  fa^en,  würben  fie 
gum  grieben  mit  ben  grangofen  geneigt:  i^re  $oltti(  mar  in  biefem 
Sade  t^un^aft,  offen  unb  ooU  ^^tung  Dor  ben  gefdploffenen  Ser« 
tr&gen  (Golden  1,  149,  176  f.,  Dgl.  165  ff.).  <5ie  beflanb  gu  (Snbe 
be«  17.  unb  {u  Anfang  be«  18.  Sa^r^i.  barin,  bad  ®lei(^gemid[|t  ber 
3Ra^t  imifc^en  Snglanbern  unb  grangofen  ju  galten,  ba  fie  mol^l 
muiten  bag  au«  bcm  gänglic^en  Unterliegen  ber  einen  bon  beiben  ^ar* 
teien  bie  bro^enbße  (Sefa^r  für  fte  felbfi  erma^^fen  mürbe  (Charle- 
voix  397,  534).  Son  ben  grangofen  Ratten  fte  nic^t«  ®ute«  gu  er« 
märten,  benn  ber  (Souoerneur  de  la  Barre  erl^ielt  bon  SubmigXIV. 
bie  3nfiruction  bie  3ro(efen  möglid^fl  aufzureiben  unb  bie  gemalten 
Gefangenen  auf  bie  ®aleeren  )u  liefern  (Brasseurl,  186).  Suf 
bie  Seit  bed  griebend  gmifd^en  ben  grangofen  unb  ®ngl&nbern  (1697 
— 1709)  folgten  bie  unflugen  unb  unglücf liefen  (£;pebitionen  ber 
Unteren  gegen  (£anaba  unb  erji  fett  btefer  ßeit  ifi  e«  bem  frangöfifc^en 
Sinfiug  gelungen  ein  gemiffed  Uebergemit^t  bei  ben  3cotefen  gu  gc* 
minnen.  3n  ben  ftriegen  bon  1754—63  Rauben  bie  ®eneca  )u  ben 
grangofen ,  bie  übrigen  iBdlter  bed  Sunbed  fd[imantten  (^in  unb  ^er 
unb  maren  in  Parteien  gefpalten  (Golden  II,  126.f.).  3^re$oUtit 
mar  unguberl&fftg  unb  treulos,  ba  fte  ertannten  ba§  man  fic^  beiber* 
fett«  nic^t  fc^eue  fie  gu  o)>fern ,  fobalb  ber  eigene  Sortt^eil  bie(  nti^t 
me^r  verbiete. 

gafi  burc^gingig  berflanben  ed  bie  grangofen  meit  beffer  bie  Sn» 
btaner  gu  be^anbeln  aU  bie  Snglftnber.  Ki^^t  bat  fte  i^nen  ein  grd* 
ittU  ffio^lmoQen  gegeigt  (i&tten  al«  biefe,  fte  maren  aber  tlfiger  unb 


262  hi.!- 

gtmantt«  (Lü  I'otherie  11,  A.iair2sti  imt-  |i'ii|ii.  ."«m  ,'Ui:,;. 
i^trftibTen  bette  mit  glciihcr  ^äitc,  lititn  nxiit  ffittn  t\t  ibnrii  bc^ 
frcuntEifn  Oiit'nii«  «wf  f'n  Ä"nt  loa  um  ^cffen  Sant  fu  wtmüpm, 
mit  ftibft  Slifibtr  unb  .Hinter  ivuTbcii  t>oii  bcibcn  ni<^t  immn  gt' 
fdiL^iir  (ll'iiciiinsiin  K  nbcr  tnäbrcnb  bir  Ijubinttd'  pon  ^tn  (Eng' 
läubcni  üfr  t>iit<l)  iii(ffi(l)ie1ofcii  i^Ddiniiitt)  bdeibint,  biiidi  falfAt 
TOaSrtfldn  (rbiUfd  mit  biitdi  ö*c|tt)cii(r  nur  unt>Dlltt)mintn  roitbcr 
tifTfähitt  irurbcii,  f(l)mridirllrii  bir  t1tf<l)itit<birt«i  {^TatiiDfni  i^rti  @i' 
Kitett  unb  ibrru  'JtoniTrtitiltii,  aaumntübirlcii  fitt;  ihnen  auf  alle 
ffitifc,  trivortcn  ibni:ii  ullc  iinnülbiflcn  HTÄntunfltn  unb  beivitfcn  ftdi 
frciflfbiB«.  In«|\lbt  n\\\tt  jidi  audi  on  bnt  frau;ö|if<ti(n  <£ano))i(rn 
(5Itifd)liniiciii  ncdi  m  ipÜUtrr  3"' :  bt«  Snbiantrn  im  "JltuScrtn  öbn« 
li(t)  burd)  jdin<arie  'Jiiitien,  fdiwarjte  in\ai,  tuatit  iStfidiUfarbt,  bor- 
inoiiirtni  jtc  mit  tljutn  andi  in  ibttr  Meiflung  jut  ^anb  nnb  au  (inm 
umiter|diiPi'iKubtii  Vtbcn,  itiib  flfjrllttn  fid)  frtuntr^aftlid)  tu  itintn, 
mäbrtnb  tu  i*(id)cnte  nnb  felbfi  tit  Kdiilidjt  ^(t)i>nbliin0  »un  ©«• 
len  btr  dugläubd  nidjt  ti(vmod)t(ii  [\t  tiefen  von  ^etjen  jU  gtmin' 
n(n(WeM  36<ll, 

3m  fiauft  tt«  IS.  o<ibrb.  nierben  bie  ftlogen  über  tte  Xrculoflg' 
feit  nnt  -ijcnäihern  ber  öubiaiur  iinni«  böufigtr  unb  H"8*t-  3« 
3.  1«89  (Kiiijä  Uilliams  wäf)  übtifiden  fic  plüflid)  jur  Sto^t  für 
eine  1 :(  ia^zt  frübtr  tTlittene  UnbiU  tit  engliftten  itolonieen  im  Hier- 
btn.  bod)  ff^onltii  fie  babei  eint  i^rau.  iljTt  [mbere  S)oblti)ätettn, 
unt  tertn  ^nue  (Belkoap  1.  107.  202,  Dgl.  p.  IIT);  im  3.  1703 
I)atlen  f\t  nod)  6  Sjoi^en  dot  btni  Utbetfall  benfit  au«fni)rten  (Queen 
Anne's  wart  betbtunt:  .fp  l)Od)  bic  ^oniie  über  tet  Qxtt  fttbe.  fo 
fern  fei  oon  i^ntn  (it  Ülbfl^ft  bin  gciettn  ju  flöieti",  Jo  fefi  roie  btr 
ißttg  fei  ifTTt  ^«unbf^ftft  unb  folangc  nie  bit  ^onne  unb  tct  iVont 
(oUe  fte  tAMJl^^^^^BjL'SRaR  fanti  ftd)  torübtr  (auin  niun' 
[f  ttt^alb  malten,  benn  mil  n4i' 
>  btieii^neteti  |ir  biefe  mil 

IKt  Si^Rfof^K  fi<i^  ivie  tit 

^  hat  in  Sit&it  g(fif)nitt(n 

It  Sttcnbigung  be«  Jtriteee  jni' 

1(1759)  mar  bie  Utbermai^l 

b  bamil  Ca«  &d)i(t|al  bti  jn* 
M^«tl76.HJ,  R-eldier  tit  Sagt 


Pontiac.  26S 

htt  ®a4e  fe^r  ridl^tig  ocrflanb  unb  ^cn  gan^Iict^en  Untergang  ber  3n' 
biancrmQ(^t  t)0rau<fa^,  wenn  fie  {{(^  je^t  nxd^t  ermannten  unb  einen 
DoQen  @ieg  errangen,  war  bie  naturlid^e  golge  jener  mic^tigen  Ser« 
änbcrung  ber  Ser^iiltnifTe. 

Pontiac,  Ottama  t>on  ®eburt,  errang  nur  bur(^  ^ert)orragenbe 
Oeißeigaben  feine  audge^eic^nete  Stelle  nn^  feinen  faß  unbegrenjten 
Sinflttt  auf  bie  3nbianer.  3n  ber  ®tifle  organißrte  er  einen  adgemei« 
nen  9unb  unter  ben  SöKern  welche  bid^er  ben  gran^ofen  befreun« 
bei  gemefen  maren:  er  umfaßte  bie  Ottama,  Oiibmai^,  SB^anbot, 
9Xiami,  ^otomatomi,  ffiinebogo,@aut,  Sc^amanoc,  S^eianoate,  9Ringo 
unb  k)on  ben  3ro{efen  bie  @eneca.  Weun  engüf(^e  ^ort«  fielen  foglei^ 
in  bie  ^dnbe  ber  Serbunbeten,  unter  x^ntn  SRicfiilimacinac  bur<^  bie 
Sifi  eined  Saflf^ieled ,  bie  i^nen  Eingang  in  bie  S^fiung  »erfc^affte. 
Sor  2)etroit  feuerte  Pontiac  burd^  eine  gef4)icft  audgefonnene  Sr)&^ 
lung  bie  ^einigen  ^um  5^ege  an.  Sin  3>elan>are«3nbianer  (fo  lau« 
tttt  f!e  in  ber  ^auptfadj^e)  trdumte  na^i  langem  gafien  bag  er  bie 
ffio^uung  bed  grogen  ®eifie<  befudpen  foQe.  Sr  ging  unb  ging  bi« 
er  an  brei  Sßege  fam,  beren  ^mei  i^m  burd^  Seuererfd[|einungen  Der« 
fc^loffen  mürben ,  unb  erreichte  enbli^  auf  bem  britten  ben  @ipfel  bed 
^o^en  Serge«  mo  ber  gro|e  ®eifl  mo^nte.  X)iefer  gebot  i^m  ben  3n« 
bianern  ju  fagen  bag  er  [xt  liebe ,  bie  Seiten  aber  ^affe ,  ba§  fie  biefe 
vertreiben  ober  vertilgen  foQten,  benn  ba«  Sanb  gehöre  i^nen,  unter« 
einanber  aber  foUten  fte  friebfertig  leben  unb  oor  ^dem  ablaffen  bom 
£runte  unb  oon  aberglaubifc^en  (gebrauchen  um  {ur  alten  SinfadjM 
^eit  i^rer  @itten  mieber  ^urflcf^uteli^ren. 

Detroit  fiel  inbeffen  ni(^t  in  bie  ®emalt  ber  verbünbeten  3nbia« 
nert)ölter.  Durc^  Boaquet's  @ieg  unb  ben-  ^rieben  bom  3.  1765 
mürben  Pontiac'«  $l&ne  boUflanbig  bereiten,  ßr  ging  na^  ffiefien 
iu  ben  3Üinoi4  um  auf 'd  ^teue  bie  ftr&fte  ber  3nbianer  ju  bereinigen, 
mürbe  aber  bort  auf  ^nftiften  eine«  ^änbler«  ermorbet.  lieber  feine 
groge  moralifc^e  jhaft  (^netboten  bei  Parkman  a,  I,  258)  mie  über 
feine  große  geiftige  Begabung  über^upt  ifi  nur  eine  @timme.  23e« 
nige  unter  ben  3nbianern  ftnb  i^m  ebenbürtig  unb  biedeic^t  nur  ber 
fp&tere  Zecumfe^i  i^m  überlegen  gemefen.  3nt  ^dd^flen  @rabe  lernbe« 
gierig,  bot  er  IRajor  Rogers  Sanb  jum  (Sef^^ent  an  um  i^n  §u  be« 
megen  baß  er  i^n  mit  nac^  (änglanb  ne^me,  mo  er  bie  Bearbeitung 
be«  Cifen«,  ber  SaummoUe  u.bergl.  lernen  unb  ^^  noc^  ooUß&nbiger 


204  Spatere  ftriege. 

über  bic  cnglifc^e  {)cerc«einnd^tung  unb  Atiegtfunft  unterri^Un 
rooflte.  @r0ab  eine  ^rt  don  ^^apiergelb  aud,  @tu((en  oon  Sirfen« 
rinbe  bte  auf  ber  einen  6eite  eine  gifc^otter,  fein  Zotem,  auf  ber  an< 
beren  bie  ibm  gelieferten  (Segenflänbe  im  Silbe  geigten.  (Parkman  a, 
I,  190,  236,  II,  253.  Schoolcr.  11,  243,  Thomson  203,  That- 
cher II,  114  u.  ^L). 

3e^n  3a^re  fpäter  (1774)  folgte  ein  neuer  ftrieg  (Lord  Dunmo- 
re's  war),  beffen  Seranlaffung  t^erfc^ieben  angegeben  mirb  (Kerche- 
val  148,  158,  Thomson  205).  93erba(t)t  unb  'Urgmobn,  oage  &f 
rückte  Don  bet»orftebenbcn  geinbfeligteiten  fd^einen  iebenfalld  f^aixpU 
fä(i)licb  ben  ^Jlu«brud)  berbeigefubrt  ju  ^aben,  nacbbem  Sogan  ben 
unproDDcirten  iD?orb  gerächt  i^aiU  roeld^en  Cresap*s  Seute,  wie  H 
\d)e\\\t  au«  ^rit»atfeinbfcbaft  (Schoolcr.  VI,  619  f.),  an  feinet  ga» 
milie  begangen  t^atten.  Cornstalk,  ber  flct)  in  biefem  Kriege  ald 
^nfübrer  ber  ^elamare  3tofefen  ^Bpanbot  unb  Sc^aroanoe  fovo^l 
bur4  f^ine  ^ifpofttionen  unb  treff[icl)e  Xattit,  al«  aud)  burc^  perfön« 
lic^e  lapferfeit  in  bc't^^ni  (Srabe  audjeic^nete,  marf  raenigften«  ben 
SBei^en  bie  Ungerec^tigfeit  i^re«  'Ungrijfcd  bei  biefer  (Gelegenheit  offen 
t«or  (Kercheval  155). 

3n  ibren  langen  unb  erbitterten  Jlfimpfen  mit  ben  ®ei§en  fyahtn 

bie  3nbianer  aUmälid)  eine  tiiel  bejferc  '2lrt  ber  jlriegfü^rung  gelernt 

al«  ihnen  Dorber  eigen  war,  unb  ee  fdieint  tag  je  me^r  i^re  SKac^t 

ftdi  tcm  gän$lid)en  Untergange  näherte  unb  le  trotilofer  i^re  Sage 

wurte.  befto  auigejeic^netere  Zalente  unb  beßo  großartigere  ^i^araf« 

tere  bei  einzelnen  Don  ihnen  §ur  (Sntmidclung  famen.   Der  amerifa* 

nifd)e  Unab(^ängigfeitdfrieg,  ben  fte  rid)tig  auf^ufajfen  unb  ju  oer^e« 

^en  ohne  3n?eifel  nicht  oermochten,  fpaltete  fie  in  'Parteien.  *^uf  €ei« 

tcn  ^cr  Aolonieen  flauten  bie  SRohifaner  unb  t«on  ben  3cotefen  nur 

Mt  Oneiba.  auf  Seiten  bed  3ltutterlanbee  bte  £(ban>anoe  unb  bie 

ila»atr.   Die  Unteren  wuibcn  Don  ihrem  Häuptlinge  Capt.  Pipe 

m  Acicfc  gegen  bie  Ümcrifaner  gebrängt ,  mäbrenb  ber  cinjluBrct^K 

Ute-Eyea  ftM  ba^u  rieth  ^rieben  \\x  halten.   iXarfteQung  il^rcr 

iillribefrcbungcn  bei  Thatcher  II.  1*22  rf.).    Jiefer  nämU4|  war 

n^  feit  SRifßonäre,  benen  er  ft(fe  mebrfad)  bciift  aufopfcrnb  bewic4 

'l'P  nitt  ttcfal^r  bei  eigenen  Sebeu« .  bem  i^hriilcutbume  gewonnen 

■•«>«  aafe  fab  in  ta  Selebrung  unb  ßinführung  ber  (liotlifo« 

»  IM  einzige  Wtmti  im  Solf  rom  brobenbcn   llPtergange  ju 


6tieit  ber  «nft^ten.  265 

teilen ,  mi^renb  Pipe  in  ^lefen  3)in8en  ^ic  enigeflengefe^te  'änj^^t 
oettTQt. 

9Dir  begegnen  um  btefe  Seit  ifter«  einem  \o\4)tn  Streite  bei  In« 
jt^^ten  bei  ben  3nbianetn :  einige  fu(^en  ba«  ^eil  i^te«  Softe«  in  et« 
nem  Infc^Iuffe  bedfelben  an  bie  9Bet§en,  im  S^riftent^ume  unb  ber 
Cioilifation ,  anbete  in  ber  9tu<f te^r  )u  ben  einfa^en  unb  teineten 
Sitten  ibter  eigenen  Soreltern;  bie  einen  beftf^en  meifi  nur  menig  ober 
nxi^U  t>on  bem  alten  Stolje  unb  bem  eblen  6e!bfigefii^k  ber  d^ten 
3nbianer  unb  {Inb  überhaupt  nur  feiten  9Ranner  Don  oor^ugU^er 
Sinfi<^t  uitb  großer  geifiiger  Begabung,  bie  anberen  finb  bie  Xobfeinbe 
ber  SBet§en  unb  aQer  Steuerungen  in  ©itten  unb  Sebendmeife  bie  oon 
i^nen  ^erru^ren ,  t>erbu{!ert  u)ib  »erbittert  in  i^rem  ®emut^e  butc^ 
ba«  traurige  6<^ttffal  t^re«  Soife« ,  beiden  3>emoralifatton  unb  tiefe 
(Erniebrtgung  fie  t^ottfommen  bur(^f(^auen  unb  absufiellen  ^reben. 
3u  jenen  gehören  ber  d^octaxo  $uf(^mata(^a  (gefi.  1824),  berOtif^^« 
ting  Cornplanter,  beffen  audgeiei4)neter  Serebtfamfeit  e«  gelang  fein 
Snfe^n  bei  ben  3ro!efen,  ba«  er  burc^  einen  Sanboerfauf  U7S4)  )u 
verlieren  in  ®efa^r  fam,  glu(flid^  mieberberjufieaen  (über  ibn  That* 
eher  11,271,309, 312),  unbbermoratifd)  reinere  Little  Turtle,  SRiami 
tion  ®eburt,  ber  juerß  bie  $o(fenim))fung  bei  ben  3nbianern  ein« 
fft^rte,  unb  {14  flet«  ^dc^fl  lernbegierig  na(!b  atten  Staatdeinri^tun« 
gen  unb  (Semerben  ber  SBeiien  ertunbigte  um  bie  Sort^eite  berfetben 
au<f^  ben  eingeborenen  }Uiumenben.  2)en  entgegengefet^ten  @tanb« 
puntt  vertraten  bie  erflärten  @egner  ber  beiben  letztgenannten  9R&n« 
ner :  Red  Jacket  unb  Tecumseh.  9u<^  fc^on  Idngere  geit  Dörfer 
maren  $u  miebet^olten  Walen  ^rop^eten  unb  fie^rer  unter  ben  3n« 
bianern  aufgeßanben ,  mel^e  für  gro§e  moralifc^e  Reformen  unter 
i^nen  mit  aOer  Araft  }U  mirfen  gefuc^t  Ratten. 

ein  $rie{!er  ber  Srofefen  ^atte  biefen  um  1737  oerfunbtgt  boi 
ber  grofe  ®eip  i^m  erf^ienen  fei  unb  feinen  Sitten  bie  Snbmner  }tt 
»ertilgen  ofenbart  ^abe.  «3^r  fragt'',  fprac^  (Sott  ju  t^m,  .»me^^alb 
ba<  ffiilb  fo  feiten  gemorben  i{).  2^  mitt  ed  eu(^  fagen.  3^r  tdbtet 
e<  um  ber  ^dute  mitten  mit  benen  i^r  eu<^  berauf^^enbe  (Setrdnte 
tauft,  i^r  ergebt  eu4  bem  Zrunte  unb  morbet  einanber  unb  fü^rt  ein 
audft^meifenbet  fieben.  X)arum  ^abe  i(^  bie  Zf^xtxt  aud  bem  Sanbc 
getrieben,  benn  jie  jinb  mein,  fflenn  i^r  (Sute«  t^un  unb  euren  @ttn« 
ben  entfagen  mottt,  mitt  \ä^  fle  )uru(f bringen ,  menn  ni<^t ,  eu^  oan 


tRefoTmatoren    9leue  Sttit^t. 

Ui  (Srbe  oertiteen '  (Schoolcr.  IV,  336).  Pontiac  f(^lug,  mie  mit 
gcfe^en  ^aben,  einen  d^nUc^en  SBe^  ein  um  in  biefem  @inne  auf  tie 
Snbianer  )u  micfen.  Um  bad  3a^r  ISOO  ßanb  Cornplanter*« 
Stuber  Saneobi^o  qU  $rop^et  unter  ben  6eneca  ouf,  l^rebigte  i^ncn 
9R&6igtcit  unb  Stnigteit  warnte  x>ox  aOem  fiQnbtierfQuf  unb  Dor  aHet 
Sermtfi^ung  mit  ben  Sßeigen.  @r  %ab  biete  moralifd^e  Seiten  unb 
berlangte  bie  Kutffe^r  {ur  (Sinfa4)^eit  ber  alten  @itten.  X)ie  Sefd^ret« 
bong  ber  ^dHenfirafen  mie  bie  ber  ©lütffeligfeit  im  ^immel,  in  totU 
(^en  na<4  Snbianerbegriffen  oon  ben  2Bei§en  nur  ber  einzige  Wa- 
shington gefommen  i|),  mar  eine«  ber  ^auptmittel  burc^  ba4  er 
auf  feine  Bu^örer  mirfte  (Morgan  226).  Xecumfe^'«  Sruber,  dHh 
matama,  mirfte  bur(^  ö^nlic^e  ÜKittel  für  ben  ^totd  bie  Snbianer  ben 
Setzen  ^u  entfremben  unb  unter  ftcf^  ^u  Derbunben ,  boc^  l^at  er  bie 
gute  @a4ie  für  meiere  er  feit  bem  3a^re  1804  auftrat,  bur<^  Serfpl* 
gung  einzelner  Oegner  befletft,  bie  er  ber  Säuberet  anflagte  unb  {um 
Xobe  Derurt^eilen  lie^  (Thatcher  II,  184ff.).  Son  anbem  $rO' 
p^tttn  unb  Se^rem  meldte  nid^t  feiten  mancherlei  $bAnta{iif<^e«  i^cen 
morattfclien  Seßrebungen  beimifdbten ,  boten  mir  au<4  fon^  me^rfa^^ 
0.9.  bei  ben  $otomatomi ,  ben  ftttfapu.  de8met288,  McGoy 
96,  467). 

9tte  9In{trengungen  biefer  ^rt  Detmoc^ten  nic^t«  gegen  bie  Stacht 
ber  Ser^altniffe.  Kad)  bem  (Snbe  bed  amerifanifd^en  Unab^&ngigteitd« 
tttege«  (1783)  folgten  balb  neue  Snbianertriege.  (£«  mar  bie  o^nc 
Stteifel  oft  gefliffentlic^  erregte  unb  otelfad^  im  Stillen  gen&^rte  ^off» 
nung  ber  3nbianer  auf  Sei^anb  Don  Seiten  ber  Sngl&nber,  meiere 
{le  iu  Seinbfeligfeiten  gegen  bie  bereinigten  Staaten  fpornte  unb  tco| 
offenbarer  S^mäd^e  i^ren  9Rut^  aufre(^t  ^ielt.  S)ie^  gilt  t>on  bem 
Kriege  be«  3abre«  1791  in  melc^em  Little  Turtle  in  &u(er^  ge« 
f<^i<ftet  unb  erfolgreicher  SBetfe  operirte,  an  ber  Spitze  ber  vereinigten 
SRiomi,  ffii^anbot,  $otomatomi,  3>elamare,  Scbamanoe,  Oiibmo9, 
Ottama  u.a.  (Thatcher  II,  244 ff.,  Schoolcr.  VI,  343).  S)ie 
ooU^änbige  Wieberlage  ber  Snbianer  (1795)  fonnte  er  freilid^  nic^t 
^inbern.  <SngUf<f^e  Serfpre<^ungen  maren  e«  auc^  1812  burcb  mel^K 
fid^  bie  3nbianer  unter  Xecumfeb  {um  itriege  oerfu^ren  liefen.  S^ 
wir  iebo4^  }ur  Setrad^ung  biefe4  letzten  Kampfe«  fiberge^en,  mirb  H 
gut  fein  einen  SUd  auf  bic.6<^itffale  ber  3nbianer  in  ben  fdbH(^rcn 
SAnbem  §u  »cffcn. 


ü^ei  ben  (^^etofee  ßanteti  feit  1756  eine  Xne0«)»aTtei  unttt  Oco« 
noflotQ  (Dflenoco)  unb  eine  gcieben^partei  unter  VtotuOQfuOa  (Little 
Carpenter)  einanber  gegenfiber.  Se^terer,  welcher  ni^lt  but<^  IMeg^« 
traten,  [oubern  nur  burc^  politifc^e  j^tug^eit  unb  Sinft^t  sl&ngte, 
^at  fl^i  {letd  oU  treuer  $$reunb  ber  SBeifen  beroiefen,  fiK^te  fl4  ^\t\tn 
mdglid^ß  anjufc^liegen  unb  vertrat  ba«  Sntereffe  ber  ßnglänber,  mA^» 
renb  fein  ®egner  unter  franjdftfc^em  (Sinfluffe  flanb.  ^tafuQafuQa 
liegte  aber  feinen  9tiDa1en,  mit  meinem  er  übrigen«  obgefe^en  Don 
politifc^er  9Reinung«berf(^ieben^eit,  {!et«  in  Qintrac^t  gelebt  ^atte, 
unb  brockte  ein  9unbni§  ber  df^erofee  unb  Satamba  mit  ben  eng« 
W^tn  jlolonieen  $u  <Sranbe  (Thatcher  II,  151  ff.,  Timberlake 
72,  87).  Diefe«  ^atte  tnbeffen  feinen  '«eflanb.  $ferbebieb{la^le,  nac^ 
9lnbern  nur  bie  Aneignung  milber  ^ferbe  bon  Letten  ber  dt^tiottt, 
fährte  {u  blutiger  Dtat^e  Don  Seiten  ber  k)irginif(^en  jlotoniflen.  (Sd 
fam  trot^  QtafuQafuUa'«  unaudgefe^ten  9emu()ungen  {U  einem  Der« 
iKcrenben  ftriege,  in  welchem  ftd^^  ein  X^eil  ber  Sreef  mit  ben  ^^erofee 
t»erbanb;  bie  Snbioner  geriet^en  in  Sebr&ngnig  unb  fa^en  f\^  gend« 
t^gt  um  ^rieben  ju  bitten  {na^  1760;  Williamson  II,  87  ff., 
Thomson  I,  169).  S)ie  jtolontßen  t>on  Xenneffee  f^licften  um  1772, 
ba  fte  fi^i  no<^  fd^mat^  fü^^lten ,  eine  bemüt^ige  Sotfd^aft  an  bie  QJfyt» 
xoUt,  um  Vergebung  für  einen  Derr&t^erif(^en  SRorb ,  ben  einer  ber 
3^tigen  begangen  ^atte,  unb  grieben  ton  i(inen  ju  erbitten;  ba4  un« 
befugte  Einbringen  ber  ^nfiebler  in  ba«  (gebiet  ber  3nbianer  ging 
aber  ^ier  mie  anbermart«  feinen  (Bang ,  unb  i^re  t)äuftg  ermatten 
Klagen  baruber  bei  ben  ftolonialbe^örben  maren  t>ergebli4l  (Ramsey 
112,  270,  318f.,  497,  693).  (Sin  Don  ben  ^(^erofee  beab{{<^tigtet 
Ueberfatt  (1775)  mürbe  t>on  einer  3nbianerin  Derrat^en,  tene  bur<^ 
mteber^^olte  Schlage  ^um  ^rieben  genöt^igt,  unb  bie  (Brenne  i^re« 
Sanbe«  nad^  bem  ftegreic^en  ftriege  bon  1783  Don  Seiten  iRorb  Sa« 
rolina'<  in  mittfürUi^er  3Beife  feßgefe^t  (ebenb.  144,  275).  (£«  f^ieint 
bemnad^  ba^  man  bie  9emunberung  etma«  m&6igen  muffe,  mel^K 
Ramsey  (370)  bem  ^eroidmu«  ber  ^Unfiebler  ^ben  graufamen  unb 
ra<4fäd^tigen  Silben''  gegenüber  }oat,  {umal  ba  er  fclbfl  mitt^eilt 
ba|  ®f aufamteiten  einjelner  gegen  biefe  au§ec  3n)eifel  flehen  unb  nid)t 
feiten  gemefen  ftnb.  (Sin  begangener  Tloi^  mürbe  an  unfc^ulbigcn 
Snbianern  ganj  ebenfo  bon  ben  KBeigen  gerächt  mie  bon  jenen:  bte 
moralifd^e  SermUberung  mar  auf  beiben  Seiten  gleich  (ebenb.  420). 


^ 


268  OeftaUttttfl  bcr  Sec^ältniffe  im  Sübcir. 

B,  Franklin  fi^tieb  im  3a^re  1787  übet  bie  0€CU)>Qtioii  hH  %anbe« 
oon  Seiten  ber  ftolonißen,  ^fte  fei  um  fo  ungerei^tfertidter  aU  bie  3»' 
bianet  unter  \t^x  annehmbaren  Sebingungen  Sanb  ^u  oertaufen  be« 
reit  feien,  unb  ber  ftrieg  gegen  fle  in  einem  3obte  let<^t  meit  grd^ere 
Serlu{!e  oeru|fa<^e  aU  bie  jum  anlaufe  be«  eroberten  ®ebiete<  erfor« 
berli^ie  @umme  betragen  ^aben  würbe." 

S)ie(£trtcbtung  }^on  gort3efferfon  im  Gebiete  ber&b<^afatD  (1780) 
o^ne  beren  Srlaubnif,  ba4  ununterbrochene  Sorbringen  ber  Xoloni« 
ften  in  ben  fiänbern  am  ^umberlanb  glu§  unb  anbere  9eeintr&<t^ti« 
gungen  führten  ^u  unaudgefc^ten  geinbfeligfeiten  in  biefen  ®egenben 
(1780—94),  ba  bie  jtommipre  ber  ^unbedregierung  (1786)  bie 
Grenze  ber  d^idafam  in  einem  Srieben^fcbluife  mit  biefen  ^mar  UP 
gtflettt  batten,  bie  füblicben  Staaten  aber  biefe«  ^bfommen  unbeai^tet 
liefen ,  meil  fie  burd^  bie  getroffene  93e{iimmung  iu  t>iel  aufgegeben 
glaubten;  feit  1780  f^ieint  (ein  grieben^üertrag  me^r  oon  ben  3n< 
bianern  mit  ber  ^Ibftc^t  gef4)lof[en  morben  ju  fein  i^n  ^u  galten ,  fo 
Diele  beten  and^  ju  6tanbc  famen  (Ramsey  446ff.,  463,  499.). 
Ilu^i  bie  Steet  nahmen  an  biefen  ftriegen  fe^r  t^&tigen  Iftnt^eil.  (SA 
beburfte(  1787) eine«  audbrfl(fli(^en  (£ongre|bef(^1uffe4  um  ®eorgia  an 
einem  DdDig  ungerechten  Angriff  auf  fie  ju  binbern  (ebenb.  394 f.),  unb 
man  fann  ficb  bei  ber  gän^licben  Siflfur  mit  melc^er  bie  Eingeborenen 
bc^anbelt  mürben,  ni((^t  munbern  ba§  bie  geinbfeligfeiten  f^itx  im  Sä* 
ben  benfeiben  unDerföbnlicben  6^(^ara(ter  annahmen  mie  im  Korben. 

9la(^  bem  für  bie  ^meritaner  gludli^^en  Aufgange  i^re«  Unab^&n« 
gigtett4(riege4  mar  bie  Sage  ber  3nbianer  eine  »oafommen  Hoffnung«« 
lofe;  U  gehörte  ber  Wut^  unb  bie  Energie  eine«  Xecumfe^  baju  no6^ 
an  eine  mögliche  93e{ferung  berfelben  )u  benfen.  8o^n  eine«  &^a* 
manoe  unb  einer  (E(^ero(ee»3nbianerin,  §ei4^nete  et  ft4^  fc^on  in  ber 
3ugenb  butcb  gtofie  SRä^igfeit  unb  flrenge  SBa(^r^eit4liebe  au« ,  unb 
oereinigte  aU  SRann  in  ftd^  aUe  grogartigen  (Sigenfc^aften  be«  deuten 
Snbianer«.  Sor  ^dem  ßrebte  er  bem  ferneren  Sorbringen  ber  SBeigen 
einen  feßen  Damm  entgegenjufe^en  unb  fui^te  }u  biefem  Stoecfe  einen 
attgemeinen  3nbianerbunb  ^u  fliftcn,  ber  auf  bem  (Brunbfa^e  beftdnbe, 
bag  ade«  Sanb  unDct&u§etU((  unb  (Sefammteigent^um  bet  Stngebo« 
tenen  unb  aflet  SanbDetfauf  batum  ungültig  fei.  gut  biefen  (Btunb* 
faj)  bet  Selbßetf^altung  mu|te  et  fie  but<^  eigene  gteigebtgteit  unb 
but<l^  nbetlegcnc  Sctebtfamfeit  ^u  gewinnen.    €ein  Stubet,  bet  t,^io* 


^       Senimfef),  Red  Jacket.  209 

plS^et",  (ll«fmatama,  ^anb  i^m  in  festerer  fRü<ffi<9^t  mett  nad^  unb  mar 
ubcrbte^  totmqtx  beliebt  (Hunter  43),  bo(^  bebiente  er  fic^  be^felben 
^auptf&4ilid)  um  fär  eine  moralif^^e  Sleform  unb  für  bie  ffiieber^er* 
^eQung  ber  often  6itte  unter  ben  3nbianern  ^u  roirfen ,  namentlit^ 
ben  Srunf  unb  afie  unndt^igen  ®raufamfeiten  abjufieden.  ein  3i<( 
in  beffen  Serfolgung  oflcin  er  mit  feinem  erflirten  (Segner  Littl^ 
Turtle  ^ufornmentraf.  ®eit  bem  3a^re  1804  ^atte  er  im  @e^eimcn 
mit  großem  Srfolge  für  biefe  3me(fe  eine  ratilofe  X^&tigteit  entmitfelt 
in  ber  Soraudjid^t  eined  bcborße^enben  9ru(|^e«  $n)if(^en  ben  ^Umeri« 
fanern  unb  (Sngl&nbern.  ^a  entbedte  ein  ^otomatomi  bem  ®ott« 
t^etneur  Harrison  Don  ^nbiana  feine  gefäbrlidi^n  $lQne.  Secumfe^ 
erfuhr  e«  unb  gab  Sefe^I  ben  Serrit^et  (^eim1i4  umzubringen.  91* 
ber  $0tomatomi  baüon  l^drte,  ging  er  l^in  ^u  i^m  unb  ^&ufte  auf  Se« 
cumfe^  afle  @dlima4^,  o^ne  bQ§  biefer  auc^  nur  ein  ffiort  erwibett 
^dtte.  €r  blieb  jlumm  unb  lieg  i^n  gelten,  ber  ^otomatomi  ober  ifl 
feitbem  fpurlo4  Detfc^munben  (Thatcher  II,  200). 

3>ie  UnDor{t(^tigfeit  SUfmatama'd  führte  borgeitig  bie  S^la^t 
bon  3:i)>pe€ani)e  ^erbei  (1811)  unb  UdU  Secumfe^'d  ^läne  auf:  e« 
blieb  biefem  je^t  nur  äbtig  fogleicl^  ju  offener  geinbfeligteit  ju  greifen. 
£ie  finglAnber  bebienten  jt<^  ber  3nbianer  mie  früher,  Dielfac^  au$  in 
bem  j^riege  oon  1812  gegen  bie  bereinigten  Staaten,  fie  Dermt(felten 
bie  Creef  mit  biefen  in  ftrieg ,  Ratten  jenen  t^erfru^ten  9u4brtt(^  ber« 
onla§t  unb  fianben  balb  barauf  auf  bem  $unfte.  bie  (Eingeborenen 
i^rem  6(|^i(ffale  }u  uberlaffen  (Thomson  II,  62,  423).  3)a  fprac^ 
Secumfel^  ^u  (General  Proctor:  Son  ben  (Snglinbem  finb  früher  bie 
3nbiatter  jum  fttiege  gebrftngt  toorben,  Pe  aber  f(?>loffen  grieben  unb 
gaben  biefe  preid  (nac^  ber  amerifanifc^en  IReüolution).  3e^t  }^aUn 
bie  (Sngl&nber  üerfpro^ien  ben  3nbianetn  i^r  fianb  mieber  erobern  }U 
Reifen,  fie  ^aben  berfproc^en  für  beren  3Beiber  unb  ftinber  ju  forgen 
unb  nun  moUen  fie  fld^  $urfid)ie^en  unb  biefe  im  Stiche  laffen  bie  fie 
)um 'fttiege  getrieben  ^aben.  äBenigfiend  bie  SBaffen  unb  bie  SRunt« 
tion,  fugte  er  ^in^u,  foQten  lie  ba  laffen  bie  fär  bie  3nbianer  befHmmt 
feien,  benn  Pe  felbfl  feien  entfd^loffcn  in  i^rem  Sanbe  {u  flegen  ober 
{u  flerben  (Thatcher  II,  237).  Xecumfefi  felbp  fiel  in  ber  cntfc^ei* 
benben  Sd^lac^t  (1813)  unb  bie  3nbianer  fc^loffen  gftieben  (t814f.)» 
mit  ein}iget  ^utoa^me  bet  (£teeM  unb  Seminolen. 

Zecumfe^'^  3ettgenoffe  unb  (Beifte^betmanbtet  Red   Jacket, 


270  ^i<  It^^ttn  Snbionerfdefle. 

ebenfaU«  au^gf^eic^nct  bur(^  ^o(ye  @et{le«0oben,  ijl  ^u  feiner  fo  9ro§en 
^olitif(^en  ffiirffamtett  ^elan^t.  3m  ^er^cn  Doa^anbig  ^tbe  n>ie  je« 
ner,  befdmpfte  er  jeben  ^nfdS^(u§  ber  Snbianer  an  bie  Seiten  bur4^ 
feine  ^inreiienbe  Serebtfamteit  bie  ibren  größten  Xriump^  fetette,  a\i 
jle  bie  3tofefen  Don  ber  IRic^ttgteit  ber  Snflage  auf  Sauberei  übet» 
geugte,  meiere  Cornpianter  gegen  Red  Jacket  erhoben  ^atte. 
3n  fpdteren  3abcen  ergab  ft(^  letzterer  bem  Stunte  unb  mürbe  tbeiU 
in  ^olge  einet  3ntrigue  tbeiU  bur(b  eigene  @(!bulb  oon  ben  Seneca 
ber  ^auptlingdmfirbe  für  t>erlußig  erfldrt,  erhielt  biefe  jeboc^  in  einer 
aOgemeinen  Serfammlung  ber  3ro(efen  mieber  jurutf.  3>en  Xrunf  ^at 
et  fld^  im  *ll(tet  ganj  mieber  abgemd^nt  (Thatcher  II.  295  jf.). 
ftt  flarb  1830  unb  mon  bat  ibn  ^ben  (et^ten  ber  ^enecad"  genannt. 

3e  me^r  ade  9(u<{t(bt  ben  3nbianetn  f^manb  fi^i  no4^  fetnet  be« 
Raupten  {u  (dnnen ,  beflo  etbitterter  führten  fte  xf^u  ftriege  gegen  bie 
Seiten.  Der  er^e  ®eminoIeufricg  (1817  f.),  bei  mel^^em  man  biefem 
Softe  unter  anberen  Sormutfen  aud)  ben  mahlte,  ba|  e<  ficb  ber  ttin« 
fiibi^ung  \>on  ®((aDen  miberfe^e ,  legt  baoon  d^ugni^  ab ;  nid^t  min* 
ber  ber  jmeite  (1835—42).  mäbrenb  beffen  man  {l(^  mie  bie  Spanier 
in  altet  S^t  bct  Slutbunbe  gegen  bie  3nbiancr  bebiente,  obmo^l  fie 
fidb  nur  menig  nuj^li^  ermiefen  (Thomson  II,  499  ff.,  529).  3n>i« 
f<^en  beibe  f&dt  bcv  nacb  einem  Häuptlinge  ber  Sauf  genannte  Sla<t< 
^amf'lhrieg  (1831  f.),  bejfen  tßeranlaffung  barin  lag,  ba§  ®Poernot 
Harrison  einige  menige  H&uptlinge  ber  @aut  unb  %&d^U  (1804) 
)nt  Abtretung  i^re«  Sanbe«  auf  ber  Oßfeite  be«  9Xiffiffippi  bewogen 
batte:  bie  ^nfieblet  oertrieben  bie  3nbianer  oon  bort,  brauten  fie  um 
unb  oerbrannten  i^re  Dörfer,  Blackhawk  aber  miberfe^te  fi(^  mit 
bewaffneter  ^anb  biefer  gemaltfamen  Occupation  be«  unre^tm&iig 
erworbenen  Sanbe«  in  berfdben  Seife  wie  O^ceola  am  anfange  be< 
^weiten  Seminolentriege«  bet  Vertreibung  aud  bem  feinigen  (ebenb. 
508,  515f.»  537,  DUl^aufenll,  240).  Dad  Snbe  be«  ftriege«  war 
ba^  bie  3nbianer  im  Sorben  über  ben  9Rifftffippi  ^inubergebr&ngt 
würben,  wi^renb  man  fie  im  @üben  t^eiU  bur^i  Ueberrebung  tbeit4 
buri^  3toang  ba^in  brachte  ft((  badfetbe  gefallen  {u  faffcn. 

Unfete  ganje  bi^b^^id^  Darfleflung  {eigt  bai  eine  ber  ^auptut» 
fa^n  ber  beßinbigen  geinbfeligteit  ^wif^en  3nbiancm  unb  ffiei^en 
barin  lag,  ba(  jene  um  i^t  Sanb  tarnen,  butcb  ftrieg  ober  im  grieben, 
bttf^  llauf,  burd^  2ktrug  ober  bur4)  einfädle  Occupation,  im  ftleinen 


I^ie  ^au)>Uirf<i(b(n  ber  ^einbfriiftfttt  271 

ober  im  (Saroten.  $er  häufige  SBcc^fel  ber  So^nfl^  n^urbe  ed  i^nen 
unmöglich  gemacht  ^aben  fi<b  gu  ciDiltfiren  unt  überhaupt  eine  fe^c 
2<6endetnri(^tung  ftc^  anzueignen ,  \t\b^  iDenn  fie  ba^u  geneigter  ge» 
n>efcn  m&ren  ald  {le  U  n)aren  unb  qU  jie  e«  fein  tonnten.  ^Hn  bet 
SRänbung  be^  Red  River  (SBinipeg  @ee)  l^iatten  bie  Snbioner  angefan* 
gen  Sanbbou  gu  treiben,  aber  ba«  ^ntereffe  bed  $e1}^änbler  ndt^igte 
fie  biefen  mieber  aufzugeben  unb  {um  3dgerleben  zuru(fzute^en 
(West  129).  3n  fpaterer  Seit  f^ot  (mie  au(^  Schöolcraft  VI, 
554  anertennt)  oft  fc^on  bie  gurc^t  oor  ber  Sättigung  (u  einem 
ffiec^fel  bed  SBo^njt^e«  jeben  gortfc^ritt  ge^inbert,  m&(^renb  auf  ber  am 
beren  @eite  bie  gro§en  @tre<fen  Sanbe^  bie  fie  immer  no(^  behielten, 
i^nen  gefiatteten  bad  3ager!eben  foitzufu(^ren  an  ^(xt  fie  geni^^nt 
maren.  3Bie  bie  X^elawarc  auf  ber  Serfammiung  in  ^^ilabelp^ia 
(1742)  um  einen  großen  Xt^eil  i^rei  Sanbe^  oon  ben  9Bei|en  mit  ^ulfe 
ber  3rotc}cn  betrogen  mürben,  f^at  Parkman  (a,  I,  79)  bargeßeflt. 
@ie  ^aben  gleich  beu  ©c^omanoe  unb  Dielen  anberen  S51tern  bei  oer« 
fc^iebenen  (Gelegenheiten  erflärt,  \i(x^  fie  ben  englifcf^en  ftolonieen  nur 
bed^atb  feinbfelig  n^urben,  meii  man  fie  um  i^r  2anb  betrog  ober  bie« 
fed  ungefragt  occupirte  (Chapman  31,  34).  6ine  audfü^rli<^e  Dar* 
legung  bee  Serfa^rend  burc^  melc^ed  bie  SKicmac  um  i^r  Sanb  tarnen, 
^at  Seiioolcraft  (V,  679)  gegeben.  @o  (^at  man  no4»  im  3a^te 
1836  in  SBaf^ington  mit  einer  ®efanbtf4iaft  berOttama,  bie  au«  lau« 
ter  gemeinen  Seuten  beftanb  unb  aifo  gar  fein  Stellt  gum  Sanboet« 
touf  ^atte«  einen  Vertrag  fibcr  bie  Abtretung  i^red  Sanbed  in  Wi^i« 
gan  gef^iloffen  (McCoy  494).  3>a4  oft  ^mangdmeife  oertaufte  Qbt* 
biet  mürbe  oon  ^Infieblern  aQma1i(!^  befej^t  unb  angebaut:  bad  Iffiilb 
flo^  uon  bem  ber  3nbianer  lebte,  er  mu§te  ebenfalls  fort^ie^en.  3)at 
er  unter  fold^en  Umflclnben  nic^t  feiten  ben  Serfucb  macf^te  Snfptüt^e 
auf  S&nbereien  ivl  ergeben  bie  i^m  gar  ni^lt  gehörten  (mie  {.9.  bie 
3rotefeu  ber  Regierung  t>on  Sermont  gegenüber  1798,  Z.  Thomp- 
eon  202 f.),  ober  fid)  ^ai  Sertaufte  zum  znteiten  9Ral  bejat^len  lte( 
um  fidi^  einigermalen  zu  entfc^&bigen,  l(i|t  fict^  i^m  taum  oerargen. 

Vn  bie  Sanboertaufe  tnäpften  ^^  no(^  anbere  Uebel  für  bie  3n« 
bianer.  3n  neuerer  Seit  bezahlte  man  i^nen  bad  abgetretene  Sanb  in 
ber  Siegel  in  (Selb,  in  ber  gorm  einer  3a^redcente.  (£f  mirb  oerfid^ert 
ba|  bei  ber  ^u4z(^^lung  felbß  oft  Setrugereien  in  großem  SKaa^flobe 
oorgetommen  fiub  oon  ®eiten  ber  $Regierung4beamten.    3)ie|  i^  nur 


272  ^tc  9anb)>erf&ufe  unb  toal  fle  etnBracftten. 

att^uglaubUdi.  3)ei  Lieferung  t>oii  Lebensmitteln  foU  baSfclbe  ber  gatt 
fetn:  Gregg  eqä^lt }.».  qU  Detburgt,  ba(  bie  [abliefen  Sölfei  unb 
bie  »egierung  im  3Q^re  1838  bei  einer  folc^en  Gelegenheit  jugleii^ 
betrogen  würben ;  ein  Sinjelner  ber  einen  fc^riftli^en  Ser^altungd« 
befe^l  in  ben  $&nben  ^atte.  bro^^te  burc^  fc^le^ite  9e^anb!unj  gertiit 
bie  @ad^e  ju  t)ecdfentli(t)en,  lief  fid^  aber  burc^  bie  (^umme  Don  13000 
3)ofliard  bef<^n)i<^tigen,  unb  man  l£)at  eine  Unterfuc^ung  ber  Sa^^e  ju 
Dcrmeiben  gemugt.  obgleich  bie  9)egierung  baoon  ftunbe  erhalten  ^aben 
foCi.  ^en  ^m^fang  ber  3a^rgelber,  roeld^e  i9on  ben  3nbianern  m(bt 
nac^gei&^It  ^u  merben  pflegen ,  quittirt  ber  au«}at»(enbe  ^gcnt  felbfl, 
ber  (Smpf&nger  mug  nur  bie  geber  mit  ber  er  e«  t^ut,  berü^^rt  ^aben 
(fto^l  I,  160).  Serner  gef^ie^t  bie  ^uSja^Iung  auf  bem  (Bebiete  btr 
Sereinigten  Staaten  (Keatingl,  125),  mo  bie  3nbianer  lei^t 
Sranntmcin  in  SRenge  ^aben  tdnnen,  ni<^t  in  i^rem  eigenen  Sanbc: 
bie  gemd^nlid^e  gotge  iß  ba|  bad  ®efb  fogleic^  Don  i^nen  Dertrunten 
wirb,  es  iß  befannt  mie  t>erberbli(^  ben  Eingeborenen  ber  Srunt 
geworben  iß ,  wie  ^dufig  er  bei  i(»nen  ^u  9)torb  unb  Sobtfd^Iag  ffl^rt 
unb  mie  bie  ^&nb(er  biefe«  Safler  benu^t  l^aben  um  fie  in  atler  Seife 
audjubeuten  unb  ju  Grunbe  ju  richten.  Sro^bem  ^at  bie  oielge« 
rühmte  odterlid^e  3nbianerpolitit  ber  Sereinigten  Staaten  feine  mitt* 
famen  9)tof  regeln  gegen  biefe  9bfdi^euli<^feiten  ergrif en.  Srß  auf  Set* 
antaffung  bc«  ^duptling«  Little  Turtle  l^at  1802  ftentu<(9  ^^ 
entf^toffeti  ben  Sranntwein^anbel  mit  ben  3nbianern  ju  «verbieten, 
t>on  D\)\o  aud^  nur  bieg  ju  errei^ien  mor  ienem  m^t  mdgli<^  (That- 
cher II,  244  ff.). 

Seit  bem  Gnbe  bed  amerttanifc^en  Unab^dngigteitStriege«  began« 
nen  bie  Serträge  ber  Regierung  mit  ben  3nbianern  Aber  Oebietlab« 
ttetungen  in  großem  Stile  unb  über  bie  bafur  ju  ga^Ienben  3ci^rgel« 
ber.  Sie  ^atte  fl<^  ba4  Sorfauf«re(^t  babei  vorbehalten  unb  auf  bie« 
fem  aSege  bi«  {um  3a^re  1820  me^r  aU  200  WiQionen  ^(fer  Sanb 
erworben,  gflr  191  Ottttionen  Mer  ^atte  fie  2%  Stittionen  2)oaar« 
beja^It  unb  au«  ungefdl^r  bem  elften  X^eile  biefer  Sdnbermaffe  bur4^ 
ffiieberberfauf  im  (Sinjelnen  22  {RiUionen  Dodar«  gelöfl,  wd^renb 
bie  ftdufer  eine  gleiche  Summe  no(^  barauf  fdj^ulbig  blieben.  3>ie 
f&mmtlidl^en  3a^te«tenten  welche  bie  3nbianer  bon  ben  Sereinigten 
Staaten  bamaU  erhielten,  betrugen  154575  2)oaard,  bo4)  waren 
batunter  nur  80325  2>oUar«  permanente  3a^rgelber ,  ju  benen  nodl» 


*  Tit  3iibianer)>a{itif  ber  9neini((tett  Staaten.  27S 

einige  Xaufenb  X)oaar«  füt  Sc^uUn  tarnen  (Morse  94,  ebenb.  App. 
391).  Diel  mar  o^^ne  3n>eifel  „ein  gute«  Oef^äft/  tcA  auf  bie  $0« 
litit  ber  Sudbeutung  unter  welcher  bie  3nbianer  (u  leiben  ^ottett ,  ein 
f)tM  Si((|t  mirft.  3«  »eichen  greifen  bie  Sleeierung  faufte,  mag  man 
bamacl^  bemeffen.  ba|  fte  oon  ben  Cluappa  ein^  60000  englif^e 
Quabratmeiten  fär  4000  Soaard  ermarb  (Nuttall  94),  unb  n)ie 
e4  ben  3nbianem  in  %o\it  ber  Sanbt)ert&ufe  erging,  tann  ba4  Sei' 
fpiel  ber  Safota  lehren:  fie  bitten  1837  aüu  8anb  im  O^cn  be4 
9Riffiffi)>|)i  abgetreten  unb  oertauften  1851  aud^  ba«  im  fflejlen  biefe« 
g(uffe4  gelegene  (Siebtet  bi4  jur  SRinbung  be4  @iou|«g[Iuffe4  unb  bid 
{u  ben  nörblid^  Don  bott  gelegenen  tleinen  Seen  (Riggs);  ba  ober 
auf  biefem  bebeutenbe  ®<^ulben  an  bie  $el}b&nbler  b^fteten  unb  bie 
Snbianer  Un  SBertb  be«  Oelbed  nicbt  (annten,  maren  fle  menige  9So« 
(ben  nacb  ber  d^b^ung  mieber  fo  arm  mie  oorber(2Bagner  u.  6(b. 
m,  42).  3obte<tenten  }u  {ublen  in  ®elb  mar  für  bie  Regierung  ber 
Bereinigten  Staaten  bie  bequemftc  unb  t>ortbeilbQfte{le,  für  bie  3n« 
bianer  bie  fcb&blicbjle  9Scife  ben  Sanbtauf  }u  bemertfleUigen.  SRan 
ou^te  beibe«  reibt  gut,  unb  bie  (Srfabrung  iebe«  3abte«  iebtte  e«,  baf 
bie  3abtedrente  nxd^H  mar  al4  ein  bingemorfene4  ^(mofen  ba<  ieben 
trieb  jur  Arbeit  erjtiden  unb  ben  9Ru$iggang  fftrbem  mu^te.  Sen 
meifen  Stmeritaner  tümmerte  bie^  ni<bt,  benn  er  fab  e<  eben  gern 
menn  bie  3nbianer  ju  ®runbc  gingen  unb  er  ben  @(bein  ber  Si^uXt 
batan  Don  {{<b  n>&Ii<n  tonnte. 

Son  ber  3nbianerpoUtit  ber  Bereinigten  Staaten  l&|t  jicb  im  fSQ« 
gemeinen,  unb  abgefeben  oon  ben  frttberen  ^rdfibenten  SBafbington 
Xbam<  unb  3<ferfon,  nur  fagen  ba§  fie  gegen  ba4  6(bi(ffal  ber  Sin» 
geborenen  odaig  gteicbgultig,  Siele«  getbon  bat  ibr  Slenb  §u  pergrd« 
lern  unb  fafl  nid^t«  bemfelben  ({inbalt  {u  tbun.  Sie  bat  jicb  oft  rüb« 
men  laffen  megen  ber  Scfeibaugerütbe  ^anbmerter  unb  Sebrer  bie  fie 
ben  3nbianern  gefcbitft,  unb  megenber  Scbulen  unbSRutier'S^^rmcn 
bie  fle  bei  ibnen  eingeri(btet  bat.  9lbgefeben  k)on  ber  SDurftigteit  unb 
ftraftloßgteit  an  meli^er  aUe  folcbe  ^nßalten  t)on  jeber  litten,  mürben 
fie  oft  fo  forglo4  unb  fabrl&fflg  betrieben  ba|  ße  ni(bt4  b^^fcn  tonn« 
ten.  SRufiermirtbfcbaften  an  Orten  angelegt  mo  fle  fein  3nbianer  {u 
feben  betam,  &(bmiebemert^&tten  auf  einer  garm  errietet,  eineSRenge 
al4  (Befcbente  gelieferter  Sueben ,  oon  benen  bie  3nbiauer  ni(bt4  er* 
bielten  obne  oierfacb  bafür  }U  bejablen,  eine  SXillion  Dollar«  §u  ibrem 


fdtfitn  jö^tli^  iierautgabt,  i>on  meldber  niemand  fagen  fann  mie  fte 
»etloenbet  mirb  (Atwater  324),  bie  unmittforn  gebfiebeneti  tBerbote 
b(d  Stanntmein^anbeld  fönnen  eben  ntcbt  ald  gro§e  SBobU^afen 
8<prieffn  werben.*  9eTttQ0«mö§i0  erbolt^n  j»ar  je^t  t»iele  3nbianer* 
DÖIfer  Untetflfljungen  tJOn  ben  bereinigten  Staaten,  aber  bie  Äegie* 
rung  ber  lederen  ^at  (elbji  1817  nod^  ni<^t  baran  geba^^t  etwa«  für 
bie  Sr^ebung  ber  (Eingeborenen  ju  t^un  (McCoy  604).  @ie  l^at  na« 
mentltc^  fo  gut  aW  ni*td  get^an  um  gu  binbern  bog  bie  3nbiauer 
fa|l  an^Wit^Wä)  mU  bem  ^u^wurfe  ber  wetzen  Setvdiferung  in  IBer« 
fe^r  ttanben,  unb  wie  bon  Charlevcix  (370  unb  fonf)  unb  9nbem 
ftnben  wir  e«  ba^er  au4)  no4l  t)on  Schoolcraft  (II,  139,  528, 
II,  127,  148  m\>  fonft),  bem  offtcieO  befleOten  (9efd)i(t?tf(^reiber  ber 
3nbfaner,  zugegeben  bafe  fiä)  biefe  in  golge  bcd  tBcrfebreö  mit  ben 
aSei^en  wefentli(^  berf<^fe(^tert,  bag  in^befonbere  Xrunf  unb  ^u«« 
fi^Weifungen  unter  il^rem  SinflufTe  fe^r  zugenommen  ^aben.  Bar- 
tram  fpri(|it  fogar  fein  Srflaunen  baröber  au9  bag  bie  3nbtaner  ben 
lafier^aften  9eif)>telen  ber  ffleif en  fo  lange  3<i^  wiberflanben  f^aben 
unb  nic^t  no(^  tiefer  gefunten  flnb. 

tfierbing«  ^at  bie  ^ubfondba9'(9efeflf(^aft  in  iljirem  Gebiete  ba« 
för  gcforgt  bag  bie  (Eingeborenen  niAt  burc^  Xrunt  bemorafifirt* 
(e.obenp.84),  fonbern  auc^  burd)  6(bU4)tung  i^rer  6treitigfeiteii  ^u 
tinem  rubigen  unb  orbentlicben  $eben  f)ingefii^rt  werben,  abere^Uft 
fl(b  ni^t  leugnen  bag  ber  $et)banbe(  über  bie  3nbianer  melfad^e« 
Stenb  gebrad^t  ^at  (@.  oben  p.86)  unb  bag  bie  ^etjjäger  (trappers) 
fi^fe^te  ^.^ioniere"  ber  Clultur  finb.  ®te  leben  gan)  nad^  3nbianer« 
wetfe  (ogl.  $r.  9{a^  c,  I,  485),  fennen  feinen  ®runbfa^  al«  il^ren 
eigennu^  unb  fd)euen  oor  feinem  Serbred^en  jurutf.  (Ueber  bie  9o 
winne  unb  (Bewiffenlofigfeit  ber  $el)b&nbler  SBagner  unb  &(^.  II, 
828).  McSrse  (40ff.)  bot  treffenb  bad  Ucbel  au«einonber  gefegt  bo« 
bie  ^&nbter  unter  ben  (Eingeborenen  anrichten.  Sie  Ratten  ein  3n« 
tereffe  bie  Unbilbung  ber  Snbianer  ju  erhalten  unb  wirften  ba^er  ge« 
gen  bie  (Sinri<^tung  M)n  6(^ulen  (Schoolcr.II,  189).  3(lt  ^axu 
beUbetrieb  war  fafl  bur(bg&ngig  ein  f^ftematifdS^er  betrug.  Sa«  fl« 
bcnSnbianern  ouf  &rebit  borf(^offen,  ging  oftberloren,  ba  unter  fol« 
^en  Umjl&nben  t^on  Srene  unb  (Glauben  auf  beiben  Griten  feine  Ke^e 

*  (SIIei(^n)o^l  n)irb  beftimmt  bebauptet  bag  au(b  bort  ber  ^rannhtieinban* 
btt  flc^  tingif^Ui^n  ^t  (3tf<b.  f.  «Dg.  «tbf.  9t  9.  V,  72 j. 


e<^ii$Ioft0teU  berfeften.  275 

mar ,  unb  mcnn  bie  ^alfu  bei  @((iulb  beja^U  mürbe ,  glaubten  bie 
^anbler  gut  toeg^ufommen,  ba  ed  i^nen  nic^t  (d^TDer  ftet  ^6)  f<^ablo« 
unb  me^r  aU  fc^oblod  gu  galten.  @ie  behielten  ben  ganzen  ^anbel 
mit  ben  Snbianern  in  ben  ^önben ,  ba  bie  gactoreten  mel(^e  bie  9le« 
giecung  ^tte  anlegen  lof[en,  }u  ^ö^eren  greifen  oertauften,  feinen 
£tebit  gaben  unb  feinen  Sranntmein  lieferten,  unb  ben  Snbianem 
überbie^  burc^  bie  ^anbUr  eingerebet  mürbe ,  ba^  bie  ®üter  in  ben 
gactoreien  ju-  ®ef4ienfen  für  jle  befiimmt  feien  bie  man  i(inen  nur 
betrugerifct^er  9Beife  Dorent^alte.  3)a  biefe  ^Inflalten  ni^it  mit  ben 
^nblern  concurriren  fonnten,  gab  man  {te  1821  gonj  ouf. 

Sor  bem  9u<bru(^e  bed  5brteged  gegen  Xecumfe^  ^at  ber  \ä^on  er« 
md^nte  ®ot).  Harrison  oon  3nbiana  in  einer  99otf(^aft(  1809)  fi^ 
felbji  ba^in  audgefproc^en ,  t>ai  bie  bamald  ^errfc^enbe  ^rei^eit  be0 
^anbeld  mit  ben  3nbianern  ein  gro^e«  Uebel  für  beibe  Steile  fei  unb 
ba^  bie  Unteren  ft(^erlid^  ni^t  }u  ben  9Baf  en  greifen  mürben ,  menn 
nur  eine  einjige  ber  t^ielen  neuerbing4  an  i^nen  begangenen  SRorb« 
traten  geltraft  mürbe  (Thatcher  II,  23(]|^  3n  einem  Verträge  mit 
ben  (i^b^'ctam  (1786)  ^ie§  ed  freilid^  ba^  ieber  9Bei(e  ber  fl(^  auf  i^rem 
Gebiete  nieberlaffc  ben  Sd)VL^  ber  bereinigten  Staaten  bermirft  ^aben 
unb  bat  Serbred^en  an  SSeigen  unb  an  3nbianern  ^U\^  gefiraft  mer« 
ben  foOten  (9Ronat«b.  ber  ®ef.  f.  (Srbf.  IV,  50),  aber  fc^merlic^  lajfen 
ftdf^  gdUe  na(^meifen  in  meieren  bergleic^en  Sertrdge  gesotten  morben 
mären,  unb  menn  ber  Report  of  the  Commissioner  of  Indian  affairs 
(1841)  unb  anbere  2)0€umente  biefer  ^rt  bon  bem  Sc^u^e  ^pitd^tn 
ben  bie  Sunbedregierung  ben  3nbianem  gema^^re,  fo  ftnb  bie^  bi^  auf 
ben  heutigen  Sag  leere  $^rafen ,  an  bie  niemanb  glaubt  ber  bie  8er« 
^aUniffe  n&l^er  fennt  (bgl.  bie  ^arfteQung  im  IKlutlanb  1856,  p.  804 
jum  X^eil  nadi»  amtlic^ien  Duellen).  9Bie  ed  um  biefen  6d^u(  ftefit 
mag  folgende  bon  Fletcher(bei  Schoolcraft  III,  285)  mitge« 
t^eilte  ®efd^i(4te  lehren. 

(Sine  Sanbe  S^^ippemai^  (Oiibma^)  erf^lug  1851  eine  6iou;«Sa« 
milie.  3>e«bQl(»  h^^  Siebe  gefteUt  unb  mit  bem  ^  ÜRif fatten "  i^re« 
^gro^en  93ater4''  (be«  $röftbenten)  bebro^t,  antmorteten  {)e:  ^3in 
«»ergangenen  3a^re  Ratten  mir  eine  3ufammentunft  mit  unferem  Sa- 
ter (Soo.  Ramsey,  unb  unfern  Srubern  ben  Sangmeffern  (Smerita* 
nern).  6ie  fagten  un4  ba|  mir  feine  Jtriege  fü^^ren,  unb  ba^  bie  6iou| 
gefiraft  merben  foQten  menn  fle  un4  angriffen.    Salb  barauf  überfie« 

18* 


276  9ie(^niAe  eteHun^  ju  C^nglanb. 

Un  bie  9t\nU  unfet  Dorf  om  Ottfrtail^See,  Da  unfere  ftrieflcr  ouf 
ber  3a8b  »are n ,  unb  töbtcten  mehrere  unferer  ffleibci  unb  Äinbet. 
fflir  mflbften  e«  unfern  Örflbern  t>m  Sonomeffern  unb  baten  pc  xl^um 
Serfpte^ien  gem&f  un«  ^u  r6d^en.  fflir  ^aben  lange  gewartet  unb  e« 
iß  nic^t«  für  un«  gefc^e^en.  2>te  ®ei{ler  unferer  Xobten  fonnten  nic^t 
gur  9tu\)t  fommen,  mir  befc^Ioffen  und  felbjl  {u  r&4ien  unb  ^aben  u 
getrau.    93ater  bu  meifl  ba|  bieg  bie  SBa^rbeit  ifl.'' 

®ar  manche  ber  ^roorragenbflen  amerifanif(^en  Staatsmänner 
^aben  e«  fogar  gern  gefe^en  wenn  bie  Snbtaner  einanber  aufrieben. 
Son  Jackson  $.193.  ifl  bieg  gen>i§.  (£r  ^atte  ^u  ben  Alteren  ^nfieb« 
lern  be«  SBefien«  t^on  Xenneffee  'gef^drt  (178S),  welche  ftdl^  auf  bem 
3agbgebiete  ber  3nbianer  nieberliegen  o^ne  pe  barum  ^u  fragen ,  unb 
balb  bur<^  fortgefe^te  $$einbfeUg(eiten  unb  Serlufte  gegen  ße  auf« 
^dc^fie  erbittert  mürben.  @eine  Xobfeinbfc^aft  gegen  fte  IS^at  Jack- 
9on  in  einer  offtcießen  De^efc^e  Dom  27.  SRarj  1814  offen  auSge« 
fproc^en,  in  welcher  er  fagt  bag  er  entfc^loffen  fei  bie  Greef  im  JIriege 
«)U  oertilgen  (to  eztern^ate)  unb  (einen  enttommen  ju  laffen.^ 
Unb  er  ^at  biefen  Sntfiblug  ausgeführt:  aucf^  bie  ftc^  oerbargen  lieg 
er  ouffu(^en  in  ber  S^lladi^t  oon  Horse-shoe-creek,  unb  nieberma^en 
ober  in  bie  @fimpfe  treiben  (Featherstonaugh  II,  298). 

SSie  mir  oben  gefe^en  b^^^n,  mürben  bie  3nbianer  in  früherer 
3eit  aU  Untertbanen  be<  5ldnigS  oon  Snglanb  angefe^^en ,  unb  man 
trug  6orge  bafur  fie  in  Serträgen  ^^  felbfl  als  fot^e  bejeici^nen  ju 
laffen.  IRan  fonnte  fie  bann  im  ^Kriegsfälle  als  ^nebelten"  be^anbeln 
unb  lieg  fie  beim  griebenSfc^lug  befennen  bag  fie  treulos  gemefen,  für 
bie Sutunft  aber  neue  Xreue  ber  J(rone  angelobten  (Belknap  11,37), 
unbefümmert  barum  bag  f!e  felbjl  menig  ober  nichts  baoon  oerfianben 
mos  bieg  ^ieg.  6i<i)erlt(^  gaben  fte  bamit  bie  'llnfic^t  ni4)t  auf  bag  fie 
felbf)  bie  eigentlid|^en  Ferren  bes  SobenS  unb  bie  Snglänber  nur  Sin« 
bringlinge  feien,  ja  bie  JTolonial«  Regierung  felbjl  ^at,  mie  Hutchin- 
son (II,  247)  treffenb  bemerft,  tro^  ber  Untert^anigfeitSerd&rung 
bie  3nbianer  mdflent^eils  als  freie  felbfiflanbige  Ferren  beS  Soben« 
angefeben.  Die  englifct^e  ITrone  meiere  ftc^  bie  Oberle^nS^errli^iteit 
über  bie  ameritanifd^en  ^rottin^en  (fee-simple)  iufpra(^  unb  ben  fto« 
loniflen  bas  fUt^i  gab  9^  bort  nieber^ulaffen ,  erfannte  augleic^  ba« 
(£igent^umSre<^t  ber  3nbianer  an,  beren  £anb  ba^er  jene  ben  letzteren 
ablaufen  mugten.    Srfl  fväterbin  ^at  man  bas  Sigent^umsrect^t  ber 


Snbioner  ouf  i^r  8anb  in  3tt)eifel  flejogen  ober  gonj  in  Slbrebe  ge* 
fleOt:  bie  ^nfld^tcn  ber  ametifanifd^en  {ob  ou^i  ber  englifc^en?)  Juri» 
rijlen  gelten  neuerbing«  ba^in ,  bog  jene  fein  folc^e«  9itä)i  an  ®runb 
unb  Soben  ^aben  no(^  Ratten  unb  ba^er  ouc^  fdn  folc^ed  an  onbere 
3nbtDibuen,  etwa  burdjj  Äauf,  flbertrpgen  fönnen,  fonbcrn  bafi  nur 
bte  ftrone ,  beren  (Stgent^um  ba«  cntbedtc  unb  in  ©ep^  genommene 
8anb  mar,  Don  ben  eingeborenen,  meiere  einen  nur  befd^ranften  9ln« 
fprud^  auf  befTen  zeitweiligen  Seft^  unb  ®enug  Ratten,  eben  biefe< 
SeP^rec^t  erwerben  tonnte  (Morse  67  u.  ebenb.  App.  279 ff.),  ©o 
nun  jene«  Sigent^umdrec^t  ber  engiif4)en  j^rone  an  bie  bereinigten 
€taoten  übergegangen  if!,  fo  [fliegt  man  weiter,  ^ot  bie  {Regierung 
ber  le^teren  jtet«  bad  Sorfauf^red^t,  fann  aQein  Sanb  rechtsgültig  k)on 
ben  Eingeborenen  faufen  unb  an  ßingelne  wieber  bertaufen.  ^u^ 
oud  ber  ^uridbiction  welche  bie  {Regierung  in  ben  fiänbern  ber  3ti' 
bianer  ()abe,  fott  folgen  H^  t^r  felbfi,  nidjit  ben  festeren  bad  SigeU' 
tt^umdred^t  an  biefen  Säubern  urfprängli^  ^ufie^e. 

9la^  btefer  X^eorie,  weld^e  bie  3nbianer))oUtit  ber  bereinigten 
Staaten  oon  i^rer  [(^wor^eften  Seite  geigt,  i{l  ed  oofltommen  ri^tig 
bag  atte  Jtäufe  unb  Verträge  burc^  wel^e  ©runbeigent^um  oon  ben 
3nbianern  unmittelbar  an  einzelne  Seige  überging,  nict^tig  waten, 
bog  aüe  Verträge  biefer  9lrt  weld^e  bie  9tegierung  mit  ben  Snbia« 
nern  f^log,  nur  aud  ^umanitöt  unb  Jllug^eit  eingegangen  würben: 
fte  wollte  feine  ®ewalt  brauchen,  bag  fie  enbli^i  gar  (eine  rechtlichen 
Serpfüdi^tungen  irgenb  welcf)er  ^rt  gegen  jene  fyatu,  wenn  ed  ilfir  nur 
gelang  i^nen  ben  9e{!^  \>t4  Sanbed  irgenbwie  abzunehmen.  ^uSbrücf* 
li(^  unb  formell  f4)eint  in  ber  Xl^at  bie  {Regierung  bad  (^igent^umd« 
re^t  ber  (Singeborenen  auf  it^r  fianb  niemals  aucrtannt  ju  ^aben, 
aber  fte  t)at  ftc^  bei  Sanbfäufen  unb  93ertr&gen  über  Sanbabtretutig 
boir  Seiten  ber  3nbianer  immer  fo  audgefproc^en ,  aU  fe^e  jte  felbjl 
jene«  Sigent^umirec^it  oorau<.  !£)ag  biefe  Soraudfe^ung  bon  ber 
engltfc^en  [Regierung  unb  oon  ber  ber  {Bereinigten  Staaten  in  frül^erer 
3ett  aU  felb|}berfi&nbli(^  unb  einleuc^tenb  betrachtet  würbe,  ge^t  au< 
ben  Staatdfi^riften  beiber  unzweifelhaft  ^eroor,  wie  Chief  Justice 
Marsball  (bei  Colton  II,  280ff.)  auifü^rli^l  bewiefen  ^at. 

S)ie  Serfe^rti^eit  beS  obigen  {Röfonnementd  berul^t  im  3Befentli(^en 
barauf ,  bag  man  bie  So^e  be«  pofitiben  europäifc^en  Sdlferrec^te«, 
eine«  {Rechtes  ba«  feiner  IRatur  na<^  nur  bie  euTO)>äif<^en  Sdlfer  an» 


278  e$^W^t  M  mxtmti^M. 

0e^t  unb  bnen  gegenfeitige  SerJ^jäUnifTe  ju  regdu  ben  ^nf^ru(^  m<u 
(j^en  tann,  auf  no4)  unentbecfte  Sanbct  unb  SöKec  au4gebc^nt  (»at 
aU  ob  bie  euro))&if(^cn  Stegtetungen  irgcnb  fotl&^t  fRedS^tc  unb  fogar 
(£tgcntl£)umdtc(^tc  auf  olle  Sänber  bcr  ^rbc  überhaupt  gelobt  ^&tten, 
beffere  unb  gtd^ere  IRe^ltc  oU  bie  Eingeborenen  (elbji.  !£)ie  Steckte  bie 
man  aud  bec  ßntbedung  herleiten  mag,  fonnen  nur  Steckte  fein  meiere 
anbere  eurot>äifd)e  Sölter  oerbinben  bie  Sejl^etgreifung  ^u  unter« 
laffen  unb  ft^  iebed  Singtiffe«  }U  enthalten ,  nic^t  ober  Ked^te  meiere 
{t^l  auf  bie  entbe(ften  l^änber  felbjl  belieben  unb  ben  eingeborenen 
Solfern  felbfl  gegenüber  flcb  geltenb  machen  liefen.  S&ocau«  foQte 
auc^  bad  9te(^t  ber  Q^nxopati  abgeleitet  merben  über  bie  ganje  S&nber« 
maffe  ber  Erbe  aU  i^r  Sigent^um  (u  oerfiigen?  ^ie  Salbungen  be« 
europ&ifc^en  Sölferrec^ted  finb  feflgejleQt  morben  of^ne  ba(  bie  (Sin* 
geborenen  \>on  ^merifa  babei  irgenb  eine  Stimme  gehabt  ober  fonft 
eine  9erü(f{i(^tigung  gefunben  I^ätten,  man  ^at  t»telme(^r  über  jte  ooO« 
fommen  midtäriic^  oerfugt  al«  über  ^erreniofe  Sad^tn:  fte  ftnb  einem 
fremben  Stellte  mit  Gemalt  untermorfen  morben,  unb  e^  ifl  Gop^i^erei 
{u  bemeifen  ba§  fie  nad)  bem  beflebenben  Steckte,  b.  ^.  nac^  bem  fRtd^tt 
ba#  nid^t  bad  irrige  mar,  fein  (Sigent^um  an  (8runb  unb  Soben  ge« 
^abt  Ratten.  SBiü  man  ftcb  entließ  barauf  fluten  ba§  bie  3nbianer 
Sßilbe  maren  unb  ben  $oben  nid^t  bebaut  Ratten,  fo  ijt  bie(  nur  ^alb 
ma^r;  m&re  ed  aber  auc^  gan)  mabr,  fo  mürbe  baraud  nic^td  gegen 
i^r  eigent^um«rec^t  folgen,  benn  Sngianb,  bie  bereinigten  Staaten, 
Sraftlien  unb  oiele  anbere  Staaten  bebau|)ten  (Sigentbumdred^te  auf 
Gebiete  bie  nocb  unoermeffen  |inb,  bie  ber  gu^  (eine«  cioilifirten  Tttxk* 
f(^en  iemaU  aucb  nur  betreten  t^at,  bie  noc^  oiel  unbenutzter  unb  unau«* 
gebeuteter  baliegen  aU  bie  meiflen  3nbianerlönber,  unb  ed  mirb  unter 
allen  Umfl&nben  ungereimt  bleiben  einer  europaifcfieu  {Regierung,  beren 
Steife  Sjc^ebitionen  ober  ftolonißen  ein  bid^er  unbetannte«  unb  un» 
erforf4)ted  Sanb  ^um  erften  ^aU  betreten ,  ein  Sigent^um«re<^t  auf 
biefe^  ^u^ufc^reiben,  bad  man  ben  eingeborenen  abfpridbt,  melcf^e  e« 
feit  unoorbenflii^er  S^it  fennen  bemo^nen  unb  für  if^re  gmetfe  bt» 
nu(en.  G«  mac^t  bem  cioiliftrten  (£uro))&er  S^ianbe  genug  fa^  aQer« 
märtd  bie  (Eingeborenen  mit  güfen  getreten  ju  ^aben  —  anflatt  einen 
X^eil  feiner  S^ulb  ju  fuf^nen  fugt  er  ju  ibr  bie  neue  S(^ma((  {U  be* 
meifen  ba§  feine  Uebelt(^aten  mit  feinen  fein  entmitfelten  9Ie<|^t«begriffen 
im  be^cn  (tinflange  {le^en. 


Sir  beleuchten  enblic^  Me  3nbianett)0litif  ber  Sereini0ten  6tQaten 
nod^  tnxd)  einige  ^eroorragenbe  Seifpiele  oud  ber  ®ef(^i4te  bet  Ueber« 
(iebelung  Ux  3nbianer  no^lSBeflen  in  bod  Sanb  ienfeit«  bed  9Riffif{i)>)>{, 
mo  bucc^  einen  &ongre§'9ef(^1u§  na(^  ^Huf Hebung  ber  bi^l^erigen 
Indian  Reservations  bie(feitd  bed  iD{i(fifft))pi ,  im  3a^re  1825  M«In- 
dian  Territory  auf  ^llncegung  bed  $räftbenten  Monroe  errichtet  wor« 
ben  iß .  in  mel^^e«  man  feitbem  bie  SHefle  ber  SnbianerDöIter  äber)tt« 
fui^ren  @orge  getragen  l^at,  boc^  leben  fle  anä)  ie|)t  nur  ^um  X^eil 
^ier,  ium  X(^eil  ftnb  {ie  jerfireut  (XaxU  be«  Ind. Territory  bei  School- 
craft  lU,  96  unb  II,  137,  IV,  180  pl.  24  nebü  ber  XabeHe  p.  572, 
VI.  519,  ogl.  McCoy  560ff.,  ferner  Warren,  «arte  ber  8.  ©t. 
me{ll.  u.  9Rif{tfft)>pi ;  3abl  Sert^eilung  unb  SBo^npI&^e  ber  3nbian<r 
na(^  bem  Senfu«  oon  1853  in  Leiermann'«  SSitt^eil.  1855  p.l30 
nebji  ben  harten  ••93eilogen). 

Tlan  fann  aderbing«  bie  groien  unb  mannigfaltigen  ®4^kpierig« 
feiten  nid^t  leugnen,  meiere  aud  ber  Gfiflen;  einer  ^alb  ciditiftrten  ober 
ganj  culturlofen  3nbianer'9eDi)l(erung  innerhalb  i^ted  (BtbitM  ben 
äiereinigten  Staaten  ern)a^fen  mu§ten.  6in  groger  X^eil  biefer  3n« 
bianer  mar  in  bem  Serfe^re  mit  ben  SDei^en  tief  gefunten  unb  ^atte 
faß  jebe  Bpm  ber  früheren  Energie  unb  bed  alten  Stolged  verloren 
ber  {te  befeelte;  anbere,  in^befonbere  bie  !Refie  ber  fuMi4)en  95l{et, 
^atten'jmar  betrdcbtlic^e  Sortf(^ritte  in  ber  Sioilifation  gemad^t,  abet 
ti  mar  trof^bem  bei  ber  admäli^^  eingetretenen  gän^lic^en  Serbittf« 
rung  in  ben  9)er(;altni{feu  beiber  SRa9en  ju  einanber  feine  9u4ft(^t 
«)ortfanben  bag  {te  ftd)  jcmaU  ju  einem  lebendfa^^igen  t)olitif((en  ®an« 
^en  mit  einanber  oerbinben  mürben,  ^al^er  erf^ien  ed  rat^fam  uttb 
mistig  i^re  Gebiete  i^ollfldnbig  k^on  einanber  ju  trennen,  matf  nur 
baburcb  gefc^e^en  tonnte,  bai  man  bie  3nbianer  Dermoc^te  in  ben  fer* 
nen  SBeften  über^ußebeln.  Um  ben  2Bei§en  Staum  }u  machen  (matten 
fte  \})xt  9Qo^n|)ld(e  fc^on  oft  mec^feln  muffen,  unb  ber  Sefi^  bed  neuen 
fianbed  in  bud  fie  einbogen,  mar  il^nen  bann  mei{i  but^  feierliche  Ser» 
trage  aU  unantaßbar  ^ugeficbert  morben^  aber  ed  ^alf  ni^^t«,  fie  muf « 
ten  auf«  Keue  meieren.  2)ie  Serni^^tung  i^red  Kationalmo^lflanbed 
unb  aller  anfange  i^^rer  Sultur  maren  bamit  (mie  au4^  Schoolcr. 
II,  529  iugiebt)  unoermeiblid^^  oerbunben,  aber  U  ^alf  nid^t«,  fie  mu^ 
ten  au(^  biefe«  Opfer  briiigen. 

2)er  ^r&fibtut  Monroe  ^atte  bie  3nbianer  be«  €taateff  9tm 


SSO  )lttl  bei  akf«t(4tf  bei  UcMteMuitfl. 

gort  bet»O0fit  na^  Green  Bay  am  9K(|^tgan  6ec  au^iutDanbctn. 
6ie  fauften  bort  8anb  Don  ben  Stcnomitii  unb  ffiincbago  unb  liefien 
fi^  barauf  nicber.  ^^t  3a^re  fpäter  (1830)  foitiftt  mei§e  Unfiebler 
unb  reiften  bic  urf)>riinglid^en9efttier  be«  Sobeti« gegen  bte  dingettan« 
betten,  biefe  goben  Dor  beim  Serfoufe  be«  Scinbe^  betrogen  »orben  |tt 
fein,  bie  ^Infpruc^e  ber  Singettanberten  mürben  mi^ac^tet  unb  fie  felb^ 
ncu^  ffie^en  oertrieben,  bo  bie  ®ei§en  ben  9Renomini  unb  Sinebogo 
t^r  Sanb  gum  jmeiten  9Rale  obgufaufen  bereit  waren :  bie  gortf^ritte 
mel^e  bie  Stockbridges  unb  bie  Oneiba  im  Sanbbau  ^au#bau  unb 
anberen  nü^Iid^en  Itünfien  bort  gema4)t  Ratten  unb  bur<^  6<^nlun« 
terrid^t  unb  j(ircbenbefud^  )U  mac^^en  fortfuhren  (Colton  I,  187, 204), 
Ratten  ein  Snbe,  badfelbe  Snbe  melc^e^ftein  fo  oielen  9Rtff{on«Pt« 
tionen  genommen  baben .  beren  gemd^nli^e  unb  fajl  afigemeine  Ve* 
fi^id^te  biefelbe  iß  meiere  McCoy  Don  gort  Saline  (1820)  ergif^tt: 
bie  t>on  ben  ^inblem  bur^^  Sranntmein  ruinirten  unb  gang  oerfun« 
f enen  Snbioner  leben  im  grd§ten  Slenb ,  fie  f^liegen  fi^  ben  SRtffio« 
nAren  an  um  au4  biefem  SIenbe  erldjl  )u  merben,  unb  ftnb  nt^t  un« 
em))finbli(b  gegen  bie  SBo^Ubaten  bie  biefe  ibnen  erweifen,  aber  bie 
Aufopferung  berfelben  oermag  oft  nx&^Xt,  benn  batb  fommen  neue  fln« 
fiebler,  bemoraliflren  bie  3nbianer  mieber  unb  neue  Serttdge  nötbigen 
bie  fetteren  i^ren  bi^b^rigen  SBobnpk^  aufzugeben  unb  fortjugie^en. 
Sin  ^duptling  ber  (£reet  M'Intosh,  SKfd^Iing,  mar  t)teaei<bt  in 
golge  oon  9ejle(^ung  barauf  eingegangen  einen  £b^il  beA  SanbeA  an 
bie  ffiei§en  )u  oerfaufen  unb  ^atte  9(nbere  bagu  Derfübrt  ebenfaM 
i^re  SinmiQigung  bagu  ju  geben,  obglei^  na^  ben  <Sefe(^en  ienel 
Solfe«  auf  fo1(^em  8anbk>erfaufe  bie  Sobedßrafe  jlanb.  £te  Stbitte' 
tung  ber  (Segenpartei  {lieg  auf 'A ^dcbfitf  M'Intosh  mürbe  etmotbet 
bie  (ixtä  aber  gleic^mo^I  im  folgenben  Sabre  (1826)  bemogen  i^t 
2anb  t^eilmeife  abzutreten  unb  nad^  9Be{ien  ju  Rieben.  6eit  biefer  3<it 
mürbe  bie  UeberjiebeTung  ber  Snbianer  mit  (Eifer  betrieben  unb  mar 
bie  feße  $oIitif  bet  Sereinigten  Staaten.  namentli<b  feit  Jackson *• 
$riftbentf(baft  (l  829) :  bie  (S^itfafam,  (£^octam  unb  Sreef  manbetten 
au«  (McCoy  324 {f.,  OUb^ttfen  I,  372,  395ff.),  letzten,  mel(^ 
1832  i^r  eanb  bieffeit«  be4  9tiff{f|{ppi  ooflfl&nbig  abttaten,  tebocb  nur 
tbcilmeife.  9lu<b  ^^^  ben  (Sbctotee  maren  gmei  Ibtbeilungen  ju  {e 
3000  SRenf^en  an  ben  Httanfad  in  ba<  Sanb  bet  Ofagen  gejogen 
unb  Ratten  {t(^  bott  niebergelaffen .  ba  1805  unb  1819  X^etle  i^^re^ 


1. 


X)€t  San  bet  (S^erotet  gegen  Georgia.  281  j 

Sanbe«  an  bte  Seteinigten  Staaten  famen  (Morse  App.  152);  Don 
bet  größeren  juräcfgebliebenen  ^&lfte  M  Solfe«  aber  berlangte  jej^t 
ber  Staat  (Georgia  Untermetfung  unter  feine  ®efe(e,  mel^x  feinem 
Snbianet  erlaubten  ein  gerid^tlic^e«  3eugntg  abzulegen  ober  gegen 
einen  Seiten  )u  flogen. 

Sie  (Sinjelflaaten  er()ielten  bei  if^ux  Srri(^tung  immer  bie  @ou« 
ber&netöt  über  i^r  ganje«  (Sebiet  jugefproc^en  unb  bamit  über  bie  ouf 
bemfelben  lebenben  Snbianer:  k)on  biefer  Seite  fonntealfo  bie  red^tli^e 
9efugni§  bed  Staate«  (Georgia  bie  (^^erofee  unter  feine  (Sefet^e  gu 
ftfQen  nid^t  angefüllten  werben ;  überhaupt  tierloren  bie  3nbianerDdl» 
ter  innerhalb  ber  bereinigten  Staaten  auf  biefe  ffleife  ifyxt  Selbfi« 
^änbigfeit,  ober  mürben  bielme^r  barum  betrogen.  (Georgia  ^atte  ber 
Regierung  ber  bereinigten  Staaten  gegenüber  feit  30  Sauren  ben 
9nfpru4^  bie  Snbianer  au«  feinem  ®ebiet  entfernt  }u  fe(ien  (Coltoo 
II»  325),  unb  ed  mar  ni(^td  boffir  gef4)e(^en.  ^nbererfeitd  ^atte  bie« 
fer  Staat  felbfi  früher  bad  (Sigent(ium«redl^t  ber  3nbianer  auf  i^r 
8anb  oielfa^  anerfannt,  fo  mie  bie§  bur^^gängig  aU  felbßoerßdnb« 
Itd)  gegolten  ^atte,  unb  bie  3nbianer  flanben  unter  bem  Scl^u^e  ber 
9nnbe«regierung  ber  i(^nen  bei  bieten  ®elegenl^eiten  feierli^  berfpro« 
(^en  morben  mar.  S)ie  S^erofee  menbeten  fl4  ^<^^^^  tn  i^rer  Sebrdng« 
m|  mit  einer  ftlage  an  ben  ^b^^tn  (Seric^td^of  ber  bereinigten  Staa« 
ten.  Siefer  entfd^ieb  jmar  günftig  für  fle\  aber  Georgia  auf  beffen 
Seite  au4)  ber  ^räfibent  ber  Sereinigten  Staaten  jlanb,  bermarf  bie 
(tntfc^dbung ,  bro^te  unb  fttafte  bieienigen  mit  (Sefängnif  totl^t  bie 
(BAItigfeit  be<  Urt^eiK  bertraten  unb  fu^r  fort  bie  d^erofee  auf  jebe 
mdg1i<^e  Seife  ju  bebrätfen.  (S«  gelang  unter  ben  d^erotee  burd^ 
Se^e^ungen  Streitigfciten  ju  erregen  unb  mit  ber  SJihnber^eit  bed 
Solfe«  einen  Sertrag  aber  bie  9lbtretung  M  fianbc«  gu  f^liefen;  bie 
aRajorität  proteftirte  beim  Kongreffe.  3)er  beräd^tigte  Sertrag  bon 
New  Echota  (1835)  erregte  ben  Mtidilen  3)i>iefpalt  unter  ben  d^e« 
rofee,  bon  benen  15000,  %  bed  gangen  Solted,  unter  bem  Häuptlinge 
Rost  gegen  bie  gur  9(udmanberung  geneigte  SRinber^eit  unter  ben 


*  9ctenm&|tge  ^ar^eOunj)  ber  Ser^anblungen  bei  Peters,  The  icase 
of  tbe  Cberokee  nation  agamst  the  State  of  Georgia.  Pbilad.  1831. 
Med  9BefentU4^e  aucb  bei  Colton  Append. ,  Dldbaufen  I,  281.  9(mento« 
ner,  toie  g.  S.  White  (128),  benennen  bie  getnbfeügfelten  mel^e  eintraten 
e^e  H  gelang  bie  3nbianer  um  i^r  Qanb  |u  betrügen,  nur  mit  bem  garten  9ta» 
men  t>on  6$mierigfeiten  (ditficulties). 


282  Sn^^if^l^^n^^  92uften  bcr  Ueberriettlun^. 

beiden  Ridgc  {lanbcn.  Iro^bcm  t\)ur^c  Der  Scrtra^  (1836)  Dom  CU» 
flrcffc  ratiücirt,  ba  ©corgia  feinen  ©ur^ern  Da«  fiontberß^erofef  b 
reit«  ongemiefcn  battc  unb  Mefe  mit  (J^en^olt  {u  vertreiben  broj^t 
3tuei  3<t(^re  fpater  amrben  Xruppen  ^c^en  {tc  gefcbieft,  fte  ^ogen  ai 
Die  Serrätt^er  aber,  Die  beiden  Uidge  unb  Boudinot,  mu§ten  mi 
Dem  Seben  bü§en. 

3)ie  Ueberftebelun^  Der  (Eberotee  loac  eine  nm  \o  bartere  SXa^tcgcl 
aU  biefe«  IBolf,  mie  mir  (ogleicb  n»eiter  ^u  f^lÜDern  ^aben  roetben.  fe6^ 
beDeutenDe  gortfcbrittc  jur  (^itiilifation  gemacbt  hatte,  unD  M\^qV 
Dom  Staate  (l^eorgia  auf  feinem  ©ebiete  roobl  bätte  gebuIDct  mer^f  i 
fönnen.  'Jlud)  Die(Sreet  machten  €di)n)ieri0feiten  aU  |te  i^c  SanboeC 
laffen  fuUten,  unb  befonber«  maren  Die  Seminolen  empört  ubeibi 
Veräußerung  Dc^felben:  fie  überftelen  ein  Xruppencommanbo  üb' 
machten  ed  nieber.  2)er  ißertilgungdfrieg  n^elcber  gegen  fte  geffi^c 
mürbe  (1835—42)  biadite  ibnen  Den  Untergang. 

lieber  Den  9^u(en  Den  Die  lleberjieDelung  in  Den  fernen  fflepen  — 

belc^)lüffen  Dur*  Act  ül'  Congress  1830,  26.  Alay  —  für  Die  3nbi* 

ner  felbfl  haben  mirD,  ftitb  Die  '^nftcbten  get^eilt.    McCoy  pe^t  ii 

ibr  Da«  einzige  "Miul  fie  oor  Dem  Untergange  gU  bemabren  unb  ^ö|K 

rer  '^ilbung  ^u^ufubren,  unb  hebt  t^cruor  (p.  527)  Daß  jtc^  einegcol 

3abl  tion  3nDianer|lämmen  fogleid^  ciniKr|lanDen  erflärt  babe  mi 

Dem  '.Borfdilage,  Dan  jte  Dort  im  Sßefien  in  {^rieben  jufammenlebr 

foUten  unter  (^efefieu  Die  ibnrn  von  einem  dtepiafeuiontenbaufe  gcgi 

beu  unD  vom  4^räftDenten  Der  Vereinigten  Staaten  fanctionirt  [cici 

baß  ieDei  Stamm  fidi  felb(l  regieren  unD  alle  ^ufammen  einen  i^c^i 

tirten  jum  CLongrejfe  in  ihl^aft^tngton  luäblcn  füllten;  nur  Die  ^äni 

Icr,  fügt  er  ^m^u.  Die  mit  3nbianern?eibern  perbeiratbeten  £>fiBen  um 

frie  Indian  Agents,  roeld)c  überflujfig  ^u  meiDin  furd)ten,  fud^cn  bii 

fcn  9!an  ^u  ^intrnreiben.   iScmiß  ift  Die  raumlid^e  Iiennung  bctM 

9)a9(n  Die  crße  ^r^illguug  einer  JRettung  Der  JnDiancr,  nur  wirb  bif| 

f^ioerli^  crrei^t  werDcn .  Denn  felbft  Die  i^erlcibung  Dee  neuen  8iii 

W  bun^  guttat  a\\  fu.  »irD  ibnen  auf  Die  Xaucr  tcjfen  ^kjil  ni(| 

ji4<m:  locnn  t4  gxnt*  «aub  ift.  werben  e«  Die  t^cijen  occupircn.  ua 

iM^rf;^nii4>  «rx^^n  aud)  tanu  3uiiften  nod)  cm  äRittd  jtnbcn  | 

bmtiftn  baf  ^/^  ^  ^cAiUA  «anj  in  Der  Crbnung  \\t.    Za  tie  Xctfi 

riMf  Nr  ^^^9i^^      gUMtn  tcn  (dingcborcncn  gegen  tie  UcbcGgiif 

^'  *«*»  jij,^  ^  ^flial  1«»«^  ti&UiÄ««  S*u»  gevo^rcu  tann  Hn' 


5tat^o(tf4e  9Rif1!onen.  288 

mie  f«  f<^eint,  nic^t  einmal  gem&^ren  mU,  fo  iDerben  bie  Semu^un« 
gfn  um  i^r  ffio^^l.  Don  wc1(f^et  @nte  fte  aud^  fommen  mögen,  immer 
r>erge&H<^  fein.  3n  ^onfad  noerben  bie  bcn  3nbionern  ^ugemiefenen 
Sanbereien  neuerbing«  oon  meinen  9lnfieblern  occupirt,  obgleid;  bte§ 
ben  (Sefe^en  unb  bem  —  oflenftblen  —  SBitten  ber  Sunbe^regierung 
{Uioiber  iß  (Boynton  and  M.  153f.),  unb  foQten  ^d)  jemals  ^inber« 
niffe  ftnben,  fo  mirb  man  gegen  bie  3nbianer  t>erfa()ren  mie  bie§  !P{e|ico 
gegen  bie  nac^  Xejrad  eingemanbetten  S^erofee  unb  anbere  Qt&m' 
me  getrau  f^at:  man  etfannte  1835  \hx  y(tä}t  auf  ba^Sanb  officieQ 
an ,  Dier  3a^re  f))dtet  aber,  legte  man  i^nen  iR&u6ereien  ^ur  lüafi  unb 
nöt^igte  fte  Ze^ad  mieber  ju  t^erlaffen,  bo  fie  \a  toxi  ,gar  feine  IHec^te" 
Ratten  unb  ^nur  eingemanbert"  maren  —  mie  bie  meinen  9infiebier 
au4  (Kennedy  U,  312,  341,  Maillard  233,  255 f.). 

Gd  ifi  nod^  übrig  Don  ben  gortfc^riüen  gu  reben  meldbe  ein  gro« 
§et  X^eif  ber  3nbianer  in  ber  neueren  Seit  gemacht  (^at,  unb  ba  )u 
i^nen  bie  Semii^ungen  ber  ^ifftonäre  fyaupi^ix^tid}  mitgemirft  ^a« 
ben,  Don  ber  SKifjton  unb  i^ren  erfolgen. 

^ie  3efuiten«Wifflonen  in  ßanaba  mirften  meniger  für  bie  3me(fe 
ber  Gimlifation,  meil  pe,  mie  fru^ier  bemerft,  neben  religidfen  Xen« 
ben^en  au^  t>olitifdl^e  verfolgten  (®.  namentlich  Halkett  30ff., 
211  ff.,  299).  3m  Sanbe  ber  3rofffen  maren  Montreal  unb  Saut 
Bt.  Louis  i^r  ^au^tftj^  (La  Potherie  HI,  85);  bei  ben  ^Igonfin 
fanben  fte  fafi  bur^^g&ngig  einen  meniger  fru^tbaren  SBoben  (Char- 
levoix  135):  obgleid^  bie  Sefuiten  g.9.  unter  ben  Ottama  60  3a|^re 
lang  unb  bi4  jur  Suf^ebung  bed  Orbend  lebten ,  fo  richteten  fie  boc^ 
nid^td  bei  i^nen  aud  (Morse  App.  24).  3n  3olge  bed  ^rieben«  oon 
Utted^t  (1713)  famen  franjdfifdl^e  Sefuiten  audl^  na<^  9?eufunblanb 
unb  Wooa  @cotia,  unb  e«  fd^^eint  bag  bie  Sergeblid^teit  ber  Serfu(|K 
(feit  1763)  ju  einem  freunblic^en  Serfe^remit  ben  bortigen  Singebo* 
renen ,  ^au|)tfa4lid)  in  ber  ^Ibneigung  i^ren  (Srunb  ^atte  mel^e  bie 
SHfflonäre  bagegen  beii^nen  ^eruorriefen  (Anspach  109,  250  ff.): 
eine  golge  ber  Reibungen  jmif^en  ben  Eingeborenen  unb  SnglSnbern 
»ar  ber  Ueberfall  ber  9Ricmac  gegen  bie  le^teren  (1767),  benen  man 
Serfolgung  bed  tat^olifc^en  (Blauben«  Dorg^morfen  ^at  (Brasse ur 
II,  15).  £)ie  SorfieQungen  meldte  ber  englifc^en  Regierung  (1776) 
Aber  bie  graufame  Se^anblung  ber  Eingeborenen  t>on  9teufunblanb 
buf^  bie  dnxopitx,  gemo^^t  mürben ,  f<it^einen  ni^ft  fo  unbegrfinbet 


284  ^dt^olifd^e  unb  t>rotcflanttf(^e  SRifflonen. 

genoefen  )u  fein  oU  Anspach  (205)  onjunfl^men  geneigt  ifl.  dt» 
bitterung  unb  getnbfeligfett  maten  auf  beiben  Seiten  gleich  0TO§. 
IBon  bem  d^rifient^um  in  jenen  (Segenben  tfi  nur  ber  ^amt,  unb 
faum  biefer  übrig  geblieben  (Chappeli  104).  3n  neuerer  geit 
(1818)  l^at  bie  Don  Lord  Selkirk  gegrunbete  'Unflebelung  am  Red 
River  (SBinipeg  6ee)  fat^olifd^e  !D?iff[0n&re  tion  Quebec  aud  erhalten 
(Brasseur  II,  152);  foI<^e  mtUw  aucb  anberwärtd  in  ben  Sdnbem 
ber  <^ubfon«bai;<&om|)an9.  3^r  Hinflug  f^reibt  fiä)  Don  ber  e^ema« 
ligen  fran^djtf^^en  ^errf^aft  über  ^anaba  ber.  @eit  1823  ^aben  am 
Red  River  unb  in  beffen  IRorbmefien  and)  proteflantif(^e  lERiffion&rc 
eine  erfolgreiche  Sirffamfeit  gefunben  (Sonbermann). 

Seit  dlter  aU  im  Sorben  maten  bie  fat^olifd^en  SRiffionen  im 
6üben.  ^pm\\ä)t  Wifflonäre  famen  ^uerß  1568  nat^  @.  Slugutttnr 
in  gforiba;  1592  trafen  12  ^rand^caner  bort  ein,  beren  unglutf* 
Kd^e*  ®^i(ffal  —  pe  »urben  erfdjlagen  —  ibre  Orben^bröber  Don 
ferneren  Serfuc^en  iebo^  nid^t  abf^recfte  (Fairbanks  107,  114). 
^on  bort  brangen  {ie  in  Sirginien  ein  unb  ()atten  fid^  fd^on  t>or  ber 
(Brunbung  Don  Jamestown  burd^  bie  iSnglänber  in  ®ub  Carolina 
fejlgefej^t  (ebenb.  121).  Son  ber  anberen  @ette  bra^^en  fie  jtcb  in  Se* 
;a4  Sa^n,  ^uerft  1688,  bann  feit  1716,  bo^  n^enig  erfotgreid[»  (Es- 
pinosa  V,  4  ff.);  bie  ^pat^en  blieben  unbetel^rbar  (1730—67,  Ar- 
ricivita  111,3).  Sine  Ueberftc^t  ber  fat^olif^en  unb  ()rotefiantif^en 
IDhfftonen  nebfi  reid^en  fiati{)if(^en  Angaben  über  i^re  ffiirffamtett 
finbetft^i  bei  Schoolcraft  (VI,  731,  Dg(.  V,  502  u.  695). 

3n  9?eu  Snglanb  mar  ed  ^mar  einer  ber  oielfa(^  au«gef))rodl[»enen 
unb  betonten  ^awpiitotdt  ber  frommen  Puritaner  bie  Snbianer  )um 
C^ri^ent^um  )u  befe^ren,  aber  lange  gdt^inbur^)  gefebo^)  Donibrer 
Seite  nid^t4  bafür  unb  \p&tn  nur  fe^r  Ungenügenbe«  ( Ni^ere4  hti 
Trumbull  I,  494  unb  befonber«  bei  Hutchinson  I,  150,  313). 
IBi«  auf  Eliot*8  txnft^aUt  SRifftonMefirebungen  (feit  1646),  bie  \o 
bo4  na^  feinem  Sobe  nur  mit  \i^xoa^tx  Straft  fortgefet^t  lourben, 
blieb  e«  bei  f<^dnen  $^rafen.  ^r  überfe^te  bie  »ibel  in  bie  6pra<be 
ber  3nbianer  oon  SRaffa<^ufet4  {t>tud  ber  Ueberfe^ung  1664),  unb 
f4»uf  bid  }um  3.  1687  fecb«  (Semeinben  getaufter  3nbianer  unb 
18  Cate4^i§anten'(Semein9en  in  Reu  (inglanb  (Mather,  9rief  d.  b. 
gläifl.  S^ttgang  be4  (St»ongelii.  ^atte  1 696).  3n  ber  jmeiten  ^Alfte 
^e4  17.  3a^r(^.  mar  ber  9Riff[on4eifer  grd^er,  biele  unb  eifrige  SUNf* 


Die  ^men^ute^  285 

fton&re  mürbe ii  oudgef^icft ,  fi«  tauften  Diele  Snbianer,  übet  i^te  Sirf « 
famteit  mar  nid^t  na(|[^altt0  (Halkett  239  ff.).  9u(^  in  Sirginien 
mürbe  (1619,  1621)  offtcieü  ber  ®runbfa(  aufgejleOt  ba«  &(^rifien« 
t^um  unter  ben  Singeborenen  (u  Derbreiten  unb  fle  freunblic^  unb 
^uman  ju  be^anbeln,  na^  bem  Ueberfatte  Don  1622  aber  mar  feine 
Xebe  me^r  baoon  (Kercbeval  XIII). 

Sei  meitem  ba«  Weifte  ^aben  in  Älterer  Seit  bie  ^erren^uter  %t* 
leifiet,  beren  Wiffiondgefc^id^te  in  ^ennf^lDanien  (1740  —  87)  Los- 
kiei  audffl^rli(^  eri&^lt  ^at.  @ie  maren  f^on  1735  in  (Keoroia  Dor* 
gebrungen  unb  erßrecften  Don  ^ennfplDanien  aud  i^re  X^&tigfeit 
au4  nac^  Wem  ^orf  unb  Connecticut  (Dgl.  Sti^berger'd  fieben  im 
»afeler  9Riff.  SRaga^.  1838).  $o|l  (1758),  ^ecfemelber  (1762), 
Seidberg  er  (1767)  maren  bie  ^erDorrAg^nb^en  unter  i^nen.  Sie 
nahmen  fi(t»  Dor  SIQem  ber  3)elamare  unb  nd^ß  biefen  ber  3rofefen 
an,  ^u  benen  biefog.  Praying  Indiana  gehörten  meldte  feit  1749  in 
Ogbendburg  angeftebelt  maren  (Morgan  26).  3nt  amerifanifc^en 
Unab^&ngigteit4friege  mürben  bie  m&^rif(6en  Srfiber,  obmo^I  mit 
Unre4^t,  beiben  Parteien  Derb&d^tig:  man  Derfu(^r  feinbfelig  unb 
graufam  gegen  fte,  mie  f^^on  ermahnt,  unb  §erß5rte  i(»re  üRiffionen; 
bie  9te{le  ber  4iripii(^en  Snbianergemeinben  mürben  an  ben  ^uron» 
9Iu(  gebracht  unb  erhielten  bort  i^re  SRiffionare  mieber.  Reuerbingi 
^aben  ftd^  bie  ma^rif4ien  99ruber  ben  S^erotee  mit  gludlic^em  Srfolge 
}ugemcnbet  (Springplace  feit  1801,  Morse  App.  153  ff.).  Q)ei 
bemfelben  IBolte  mirften  au4  amerifanifc^e  IRiffion&re  feit  1817. 
Ueber  bie  proteflantifc^e  URifflon  in  ben  $Jubfon«ba9«fidnbern  @.  9a< 
feler  9Riff.  9Rag.  1855,  111,  84,  6 onb ermann  unb  Journal  of  the 
Bishop  of  Montreal  during  a  visit  to  the  Church  Miss.  Soc*s  N. 
W.  American  Mission.  Lond.  1845.  3n  Rucffli^t  ber  Dielen  neueren 
aRiffton4gefeUf(|^aften  unb  ber  Ausbreitung  i^rer  X(»atigteit  unter  ben 
3nbianern  Dermeifen  mir  auf  Schoolcraft  (VI,  731  ff.),  au4  beffen 
Angaben  fic^  ergiebt  ba^  erß  feit  ber  Ucberjtebelung  ber  (Singeborenen 
nad^  ffleflen  unb  feit  ber  gin^lidl^en  Wiebermerfung  i^rer  Wa^t  bi< 
Belehrung  bei  i(inen  rafc^er  fortfc^reitet. 

Ser  ben  S^aratter  ber  Snbianer  unb  i^re  Ser(^&ltni|fe  ju  ben 
fiei^en  fennt,  mirb  in  biefer  Srfc^einung  nic^td  9efrembenbe4  ftnben: 
bie  @<4mierigteiten  unb  ^inberniffe  auf  mel^e  bie  Sete^rung  flogen 
ntttlte,  maren  in  ber  S(»at  unge(^euer.  Suerft  {lanb  i^r  bie  grofe  Siebe 


286  6(l)n>icndttciten  ber  ^etebrunfl. 

ber  3nbioner  ju  tdQigcr  perf5nli(4er  Uuob^&ndigfett  im  ^anbelii  idü 
im  ^enfen  entgegen,  bann  it^rc  tiefe  tHn()ängli(^feit  an  ben  (Glauben 
ber  Säter,  bad  grnnblit^e  Omiitrauen  gegen  bie  Iß^eifien  uhtt^anpi  utib 
gegen  Mti  ma^  fte  brockten ,  ber  Mangel  an  Uebereinflimmung  jmi« 
[eben  ben  ße^ren  ber  ßbriflen  unb  bem  SBeifpiel  ba«  fit  ben  3nbionern 
burc^  i^re  ^anblungen  unb  if)re  ganje  fiebendmeife  gaben,  enblt^^bit 
große  Serf4)ieben^eit  beiber  im  ^eu§ern  unb  in  ber  t^eben^einric^tung, 
we(d)e  bem  3nbianer  aucb  eine  Serfd^ieben^eit  ber  9)eligion  aU  natflr' 
lic^  unb  notbmenbig  etfAeinen  ließ,  ^aju  famen  aber  oft  aud^  no^ 
8(bn)iertgfeiten  anberer  %xi:  bie  Wifflondre  tonnten  ßc^  bi^meilen 
nur  burcb  ^olmetfd^er  oerflänblic^  machen;  fatboIif(()e  unb  prote^an« 
tifcbe  9Rifflonäre  mirtten  an  mandien  Orten  einanber  entgegen  mit 
einer  gemiffen  geiiibfeligfeit;  ba«  Scten  berfelben,  ^a^  S>ffn  in  ber 
9ibe1  unb  manche  anbere  refigtöfen  ^anblungen  mürben  al4  eine  9rt 
t)on  ^e;erei  oon  ben  Eingeborenen  angefe^en ,  unb  menir  biefe  i^rc 
flerbenben  jtinber  bidmeilen  gur  Saufe  barboten ,  fo  gefd^a^  bieß  ge« 
tt)i§  meift  in  ber  Erwartung  fie  burcfi  gauberformeln  be«  9Riffion&r4 
tjom  lobe  gerettet  gu  feben.  gerner  mürbe  bie  SWiffton  oft  (<^>ott  in 
i^ren  Anfängen  bur^)  bie  gezwungene  ^u^manberung  ber  Snbianer 
fterftort  (fo  ^.  ®.  bie  ber  Saptiften  bei  ben  S)elamare  1819,  McCoy 
59).  Snblid)  mad^te  ed  bad  bebarrli^e  @(i)Xoti^tn  unb  ba«  bereit« 
wiüige  dujiimmen  oft  unmdgli(t^  ben  (Sinbrutf  ^u  erfahren  ben  eine 
Webe  auf  fte  gemacht  ^atfe,  benn  2Bibcrfpru^  ift  nüö^  xf)xtn  Gegriffen 
oon  9inf!anb  unb  6ttte  unfAitfiic^  unb  ungebitbet:  aud^  ^ierau«  ent« 
(prangen  für  ben  Wifflonar  X&ufcbungen  unb  @<^mierigteiten ,  mie 
bie  folgenben  jmei  «nefboten  jeigen  mögen. 

Ein  fd)mebif(|^er  ®eiftlid|)e  \}atu  bie  Häuptlinge  ber  ^ufque^an« 
na^«3nbianer  oerfammclt  unb  erflärtc  ibnen  bie  biflorif<^en  iSrunb« 
logen  be«  E^rifient^um«.  Er  fprad)  oom  ®änbenfaUe  bur^  ben  (So 
nuß  be«  9lpfeU,  oon  ber  6enbung  Et^rifii  unb  ber  Erlöfung*  ben 
ffiunbern  unb  Seiben  u  f.  f.  91«  er  gu  Enbe  mar,  ßanb  ein  Sltbner 
auf  ibm  gu  banfen:  „9Ba«  bu  un«  erjä^lt  ^afl  ift  ^tte«  fe^r  gut. 
E«  i^  in  ber  X()at  fc^limm  'Jlepfel  gu  effen;  e«  ifi  beffer  'Mpfelmein  au« 
i^nen  }u  matten.  IBir  banfen  bir  fe^r  für  beinc  greunbf^aft,  baß 
bu  fo  meit  ^ergefommen  bift  um  un«  bie§  mit|ut^eilen ,  mo«  bu 
t»on  beiner  Slutter  gehört  ^aft,"  Hl«  ber  3nManeT  bann  bem  9Rif« 
jlon&r  eine  feiner  6agen  er)t^lt  ^tte,  mie  fU  gu  9Rai«  unb  Sonnen 


unb  tahaf  gef ommcn  feien ,  bel^atibelte  btefer  bie  Siige  betftd^ttid^  Mnb 
\pxai\:  „9Ba«  \6)  eudS)  erjA^lt  babe  bo«  moren  beflige  ffiabr^etten, 
aber  wo«  il^r  mir  bo  fogt,  ifl  lauter  ?jQbel,  ßinbilbung  unb  SBaftn.* 
t>a  würbe  ber  3nblaner  unwillig:  „Wein  ©ruber*,  fagte  er,  „e« 
f^eint,  beine^reunbe  Nben  f(()U$t  für  beine  Sr^le^ung  geforgt  unb 
bi^  nic^t  in  ben  Siegeln  ber  gen)ö^nlidg)f!en  ^dflic^feit  unterliefen. 
2)tt  ^t\)ft  bo^  wir,  bie  mir  biefe  Slegetn  fennen  unb  befolgen,  ofle 
beine  ®ef(f^i4ten  glouben ,  warum  wiQfl  bu  bie  unfrigen  nid)t  aud^ 
glaube«?*    (Franklin,  works  2*  ed.  III,  386). 

Gin  ^urone  ging  bei  einem  SRifRonSr  ffeigig  in  bie  $rebigt,  pt5^« 
li^  aber  blieb  er  weg.  3ener  ^eUte  i^n  barfiber  jur  9)ebe  unb  erhielt 
bie  Antwort:  ,,34  ^atte  Witleiben  mit  bir,  ba^  bu  immer  gan^  at« 
lein  beten  mu§teft,  \&^  woflte  bir  alfo  ®efenfd(iaft  leiflen;  je^t  aberba 
9(nbere  ba  ftnb  unb  bir  biefe  @ef&Qigfeit  erzeigen  wotten ,  wiO  icb  mci< 
nerffiege  ge^en''  (Charlevoix  131). 

(Sd  wirb  öfter  erw&^nt  ba§  bie  eingeborenen  oon  99eu  Sngfanb 
nur  in  fftM^d}t  be«  7.  ®ebote«  unb  ber  !0?onogamie  fid^  nid^t  mit  ber 
$rif{1idS)'n  8e^re  einberflanben  ertldren  woUten,  obwof^l  bie  weiften 
Don  i^nen  nur  eine  ^rau  Ratten  unb  biefer  treu  waren  (Elliott 
I»  307).  3n  älterer  Seit  wiberfe^ten  fi6)  befonber«  bie  Karraganfet 
fe^r  entf^ieben  ber  6infu(^rung  M  d^riftent^um«  (Potter  154), 
borjflglid^  weil,  wie  fie  fagten,  bie  befe^rten  Snbianer  fefbfi  nur  ^eud^i' 
1er  unb  Zaugeni<f^tfe  feien  (Easton  10).  S)ie  Sacf^em«  beffagten 
fld^  bisweilen  „bo§  bie  3nbianer  bie  ju  ®ott  htUUn,  i^nen  nit^t  me^r 
Sribut  sagten  woQten  wie  fon{t.* 

„  ©eifere  er|t  beine  fianbeileute" ,  war  eine  9(ntwort  weldje  bie 
SRiffionäre  nidg)t  feiten  t^on  ben  eingeborenen  erliielten.  9U  Brai- 
nerd  einem  Häuptlinge  einfi  autfeinanberfet^te  ba§  er  bie  3nbianer 
}u  e^riften  maAen  woUe,  lachte  biefer  unb  ging  fort,  ffiarum  foflten 
fie  au^  S^rifien  werben,  fagte  er  ein  anbnmal,  ba  biefe  ärgere  Sug« 
ner  S)iebe  unb  Srinfer  jlnb  al«  bie  3nbianer.  Son  itinen ,  fejte  er 
^inju ,  ^fttten  biefe  ba«  Zrinfen  gelernt,  unb  ba§  3)iebe  bei  i^nen  ge< 
(Sngt  würben,  fc^retfe  anbere  ni^t  ab  oom  Stellen  (Halkett  304). 
S>a4  biffolute  Seben  ber  Seifen  erfc^werte  oielfad^  bie  9bf(^offung 
ber  $ol9gamie  bei  ben  Snbianem  (ebenb.  231);  ba4  G^ri^ent^um 
mufte  biefen  aU  unt>ermögenb  erf^einen  bie  Saftet  feiner  Sefenner 
)u  beffem  ober  auc^  nur  in  6(|iranfen  {U  galten.  Red  Jacket  gab, 


288  €d)ii>itri^eiten  bec  ^tUimn%. 

aU  mau  i^u  uon  Um  Segen  be«  (^brifient^um«  {u  fibetieugen  fu4^te, 
unter  unterem  gut  Antwort:  ^ffienn  Ixt  SRiffton&te  ben  Setzen  n\6ft 
nfit^lid^  finb .  n)arum  fd^iitfen  jte  fte  gu  ben  3nbionem  ?  ®«nn  fie  abet 
ben  9Bei§en  nu^li(6  |tnb,  matum  behalten  biefe  fie  nic^t  gu^oufebri 
fi(|^?  @ie  ftnb  boA  wabrlid^  fdl^le^t  genug  um  bie  9(rbeit  eine«  jeben 
bringenb  gu  bebfirfen  ber  fie  beffem  fdnnte. . .  S)ie  &t^XDax^xMt  fa» 
gen  und  ba(  mit  arbeiten  unb  ba«  gelb  bauen  fotten ,  fie  felb9  o^^ 
tl^un  nid^td  unb  mürben  t>erf^ungern  muffen,  menn  niemanb  fte  füu 
terte.  ®ie  beten  ben  gangen  Xag  nur  gum  großen  Qitiftt,  bauen  aber 
toadfft  fein  9Rai«  unb  feine  jfartoffeln." 

%\i^  ber  ^ntmort  Red  Jacket's  an  ben  9KiffionAr  Gram  (1805, 
au«fu^r1id^  bei  Thatcher  11,  291)  ^eben  mir  nur  ffienige«  betaui. 
Sa(bbem  ber  9tebner  autfeinanbergefe^t  ()at  mie  bie  Eingeborenen  aO« 
m&lid^  t>Vitd9  bie  SBeigen  um  i^r  Sanb  famen,  fAj^rt  er  fort: 

«Sruber,  \f)x  f^abt  je^t  unfer  gange«  Sanb,  aber  bief  ijl  eu4^  no<^ 
ni^t  genug,  i()r  mottt  eure  {Religion  un«  aufbringen.  3^r  fagt,  mir 
feien  verloren ,  menn  mir  fie  ni<^t  annehmen,  ffioran  foflen  mir  er* 
fennen  bag  bie§  ma^r  ifi?  ISBir  fe^en  ba(  eure  9teligion  in  einem 
9u4^e  gef(^rieben  fiebt,  mir  miffen  nur  ma«  i^r  und  bat>on  fagt. 
Sie  foden  mir  miffen  ma«  ma|^r  iß,  ba  mir  Don  Un  Seifen  fo  oft 
betrogen  morben  ftnb  ? 

Sruber,  mir  t^erfle^en  ni4)t«  Don  biefen  Singen.  3^r  fagt  ba| 
eure  fteligion  euem  Sitern  gegeben  morben  unb  auf  eu^  getommcn 
xjjt.  S3ir  ^aben  au4  eine  Religion  bie  unfern  SStern  gegeben  unb 
oon  biefen  unl  überliefert  morben  ifi.  Sie  lebrt  un«  bantbar  gu  fein 
für  aüe«  (9ute  ba«  mir  empfangen,  einanber  gu  lieben  unb  eintr&(^« 
tig  gu  leben.    Sir  fireiten  nie  über  bie  Religion. 

Sruber,  ber  groge  (Seift  ^at  un«  ^Itte  gefc^affen ,  aber  er  f^at  einen 
großen  Unterfcbieb  gemac|)t  gmifcben  feinen  meifen  unb  feinen  rotten 
jtinbern.  Sr  ^at  un«  eine  anbere  garbe  unb  anbere  Sitten  gegeben. 
du^  i^at  er  bie  Afinfie  gegeben.  2Bir  miffen  ba«.  S)a  er  aber  gmi> 
f^en  un«  in  anberen  Dingen  einen  fo  grogen  Unterfc^ieb  gema<it^t  ^at, 
fo  glauben  mir  ba§  er  für  un«  au^^  eine  anbere  Religion  befUmmt 
^at,  bie  für  un«  paft.  3)er  grofe  (Sei9  tlliut  Red^t,  er  mei|  ma«  ba« 
Sefie  ifi  für  feine  Jtinber :  mir  finb  gufrieben. 

Sruber,  mir  moQen  eure  Religion  ni4^t  au«rotten  ober  oon  eu4^ 
nehmen,  aber  mir  motten  bie  unfrige  be^^alten." 


6(&toierigfeiten  ber  9eff1^nin(|.  289 

9ta^  biefer  SRebe  reichten  bie  ^duptlinge  bem  a^iffiottSr  ftieblid^ 
bie^anb  jum  fibfc^icb,  biefct  aber  jHe§  {!e  untoiQig  gurfidt  unb  fagte 
i^nen  bQ§  feine  ®emeinf4)aft  fein  fdnne  jmif^en  ber  Religion  (Sötte« 
unb  ben  Serfen  be«  Seufel« ,  morauf  jene  {!$  ^iQ  jutfldr^oeen. 

3n  ^olge  ber  Erbitterung  bie  )mif<^en  beiben  SRo^en  eintrat, 
wud^  natfirfi(^  ba«  9]ti§trauen  ber  3nbianer  gegen  bad  Sbri^ent^um 
immer  me^r:  bie  Seneca  ma<^ten  e«  einfl  jur  au^brfi^d^en  grie* 
^tnlbebing'ung  fär  bie  ®d^axtanot,  bag  fie  nie  S^ri^en  merben  foQ« 
ten  (Long  bei  ^orfler  III,  253).  Sie  argmd^nten  in  ber  Serbrei« 
tung  be«  S^ri^ent^um«  ein  neue«  9Rittel  ber  Unterbrüdtung ,  fle  fflr#' 
teten  eine  neue  Sifl:  ein  Snbianer  bat  McCoy  (249)  e«  i|^m  f^Viftli^ 
gu  geben  bat  nic^t«  biefer  9(rt  bei  ber  Sefe^rung  im  6piefe  fei  unb 
fogte  }u  i^m  um  f{(^  jule^t  feiner  gang  ju  Derp4)ern :  „  3nm  3ei((en 
bet  9reunbf4)aft  faffe  ic^  beine  ^anb  unb  l^alte  jle  fejt  9ott  fie^t  e« 
baf  mir  un«  bie  ^&nbe  barauf  gebfn  unb  mirb  3^0^  f^^"  9^9^n  ben 
bet  lägt/  ÜRif trauen  mar  e«  auitr  ba«  ben  Snbianern  bie  f)>i(finbi« 
gen  fragen  eingab,  bie  fie  Eliot  unb  anbeten  tUtiffionftren  ber  frfl« 
^eren  3eit  ffettten:  marum,  menn  aße  5nbjaner  bi«^ier  in  bie^düe 
gefahren  feien,  jej^t  bie  menigen  befebrten  in  ben  ^imme!  fommen  foO. 
ten  ?  marum  3ttba«  ©flnbe  tbat ,  >a  ci  boc^  ®otte«  ffliOe  mar  ba$ 
S^riflu«  ben  Tob  be«  SKiffet^^Aier«  flerben  foUte?  meiere«  bon  jmei 
Sßeibern  ein  3nbianer  be^altrn  muffe?  u.  bergl.  (Ei Hott  1,  328). 

Siele  tonnten  flcb  nid^t  baDon  überzeugen  ba§  (Sott  biefelbe  Ste« 
tigion  unb  badfelbe  «ßorabie«  fär  bie  meinen  unb  für  bie  rotten  Tltn* 
f*en  befümmt  ^abt,  (Sin  getaufter  3nbtaner,  erjÄ^It  Tanner  (II, 50) 
ben  eingeborenen  nacb .  tarn  nac^  feinem  Zob  an  bie  X^är  be«  ^im« 
meU  ber  9Bei$en ,  nf)\t\t  aber  feinen  Sinlag,  fonbern  mürbe  na^^  ben 
gifltf fidlen  3agbrenieren  ber  3nbianer  gemiefen.  S)ort  angelangt,  er» 
^ielt  er  {ur  9ntmort:  ®u  ()a|l  bi^  unferer  im  Seben  gef^&mt  unb 
ben  ®0tt  ber  ffiei^en  angebetet ,  ge^e  iej^t  ^in  jU  il^m ,  er  mag  für 
H(^  forgen. 

®a§  autb  nod^  anbere  Singe  ben  3nbianer  nom  (l^rif!ent()ume 
in  neuerer  S^xi  iurädt^alten ,  le^rt  folgenbe  ^ntmort  eine«  3)elamare 
(bei  9tdl laufen  a,  I,  440):  ^3u  biel  Sögen  in  meinen  9Ranne« 
Set^au«;  fagen:  felbfl  ni4)t  {teilen,  fle^Ien  aber  3nb{aner«  Sanb; 
fagen :  liebe  beinen  9tft<4fien ,  moUen  aber  n\i)t  gufammen  mit  SVeger 
beten.    Siel  ftird^en  ^ier:    SKet^obiflen ,  jtat^olifen,  ^rotejlanten, 


290  6<l^mi«ctgf(üen  b«  Seftlranf). 

$re4b9tenaner;  aUc  fogen:  fdbfl  aQein  gut,  anbte  JHr^en  falfd^  unb 
tilgen,  ^tte  ftirc^en  lugen,  3nbiQner<  ftit((e  Salb  unb  $r&rie,  t^ 
gut,  SBatb  unb  ^rdrie  nur  eine  Bunge." 

Red  Jacke t  \^at  f{(^  dftei  betlagt  ba§  «bie  S^^marirdde""  nur 
bie  Sorl&ufer  anberer  9Bet§en  feien  bie  ben  3nbiQnern  ba«  Sanb  weg« 
ni^men,  bo|  |ie  nut  Bant  unb  Streit  unter  biefe  br&c^en  unb  f^^Uei» 
U(^  bod^  t)on  i^nen  ernährt  unb  be^a^It  merben  mußten.  Son  9n« 
bern  »urbe  bagegen  bi^meilen  mo^I  aitc^  bad  g&nittc^e  Srliegen  ber 
3nbianer  r>ot  ben  lEBei§en  oU  ein  (Brunb  gettenb  gemad^t  beten  9te« 
ligion  an^uneffmen ,  ba  ber  groie  (Bet|i  bie  (Eingeborenen  untergeben 
lolfe.  bie  d^riften  aber  begun{iige  (Buchanan  109,  102),  in  &^n' 
lieber  Sßeife  »ie  bie  Religion  ber  Sieger  ^ftufig  au^l  anberm&rt«  bei 
ben  Seftegten  boburc^  Singang  ftnbet,  ba§  i^nen  i^re  eigenen  (Sfttter 
aU  madl^tlod  trf(|^einen  benen  ber  Sieger  gegenüber.  (Sine  entgegen« 
gefeilte  Senbung  gab  freili^  ein  Häuptling  oom  Oberen  See  biefer 
9etrQ(|^tung,  »eichet  M'Kenney ,  ber  i^n  berebcn rooQte  feinen  }e^n> 
iS(»rigen  jtnaben  in  bie  Sd^ule  nadl^  SRacfinac  ju  [(Riefen,  emiberte: 
ySBater,  wa«  bu  fagp  ifi  gut,  aber  id)  miU  ni^t  ba|  bie  ^ugen 
meine«  jtinbe«  bi<fer  gemalt  {mtxttx  geöffnet)  merben  aU  fie  e«  finb. 
34  n)itt  bag  fte  flein  bleiben,  l&^enn  fie  il^m  aufge(fen ,  \»ai  mirb  er 
fe^en  ?  (£r  mirb  fe^en  mie  bicf  (gro^)  ber  roeige  Wenfd^  ifi  unb  »ic 
flein  ber  tott^t.  @r  roirb  fe^en  mie  ber  2Bei§e  ben  Rotten  mit  gulen 
getreten,  fein  8anb  i^m  weggenommen,  (einen  »iber  gejlol^Un  unb 
fo  Siele«  getrau  ^at  um  ben  IHot^en  in«  (Slenb  ^u  fiür^en.  3>er 
SBeife  i{i  flart,  ber  iHot()e  iß  fc^mad^.  3c^  miU  nic^t  ba6  mein  ftnabe 
bieg  früher  fe^e  aH  er  e«  fe^en  mu|.  (£r  mirb  ba«  ^Ue«  frü^  genug 
lennen  lernen." 

Sro^  ber  Ungeheuern  S^^mierigteiten  mit  benen  bie  lRif|ion  ^u 
ttmpfen  (^atte,  iß  e«  '\l)X  in  neuerer  S^\t  gelungen  bei  Dielen  3nbianer- 
bdltern,  ober  oielmei^r  bei  ben  ie^t  aOein  no4^  übrigen  S^eßen  ber« 
felben  (Eingang  ^u  finben.  3^r  ^at  man  f^anpt\ä6^{id)  bie  gortf^htte 
)u  oerbanfen  mel^e  bie  3nbianer  gemad|)t  ^aben. 

2)ie  3  r  0 1  e  f  e  n ,  nadif  bem  amer if anifc^en  Unab^ngigfeit«f rieg  oon 
i^ren  2$erbflnbeten,  ben  Snglünbern,  |>rei«gegeben,  mu|ten  jum^eil 
nac^  «Lanaba  überflebeln.  3>ie§  traten  bie  URo^amf  unb  ein  X^eil  btr 
Ontila ,  bie  (ia^uga  mürben  terßreut,  bie  Ononbaga  blieben  in  i^rem 
Sanbe  {i|en,  bieXufcarora  am'J<tagara«glu|f  e,  bie  Seneca  aber  mürben 


SReuere  3uf)dnbe  ber  Jwftfen  unb  Ojtbtoap.  291 

aufbot  @c(imA^(id^fl(  umi^rSanb  betrogen  (Stä^ere«  bei  Morgan  29). 
Stejenigen  t)on  i^nen  welche  nod^  im  Staate  9t.  ^ort  mo^nen,  fanb 
Mor8e  (26)  im  3. 1820  bebeutenb  fortgefd^^ritten  im  Mtxhaix,  ^au«# 
bau  unb  ben  mtä^anx^^tn  Jtfinflen  nbtx^mpt]  {le  befugten  bie  jtir(^e 
legetmAgfg,  mele  bon  i^nen  maren  im  Sefen  ©(^reiben  unb  Rechnen  fo 
meft  gefommen ,  ba§  fte  Sc^uQe^ret  merben  fonnten ,  einige  mürben 
fogar  tefpectable  ®ei{lli(^e.  S)a«  Tto^atct  mar  aH  allgemeine  Spra^^e 
bei  i^nen  im  ®ebrau4  (Morse  App.  79).  Schoolcraft  (Report 
on  the  State  of  the  Iroquois  Jnd.  in  1845.  Albany  1846)  beri^^tet 
ba§  fte  2300  &M  »inbbie^  befagen  unb  ba^  bie  Soltdja^l  bei  i^nen 
im  93a<4fen  begrifen  mar.  lieber  ^a^  S)orf  ber  Seneca  bei  9uffaTo 
unb  über  bie  8  TltxUn  Don  Kiagara  angef{ebe(ten  Sufcarora ,  melt^e 
letzteren  )um  Xb^l  gemifc^ten  9Iuted  finb  (Schoolcr.  lY,  606),  bat 
!ßt.  9ta|imilian  (c,  II,  396,  407)  ein  glei^  günjlige«  Urtbeil  ab«, 
gegeben.  2)a«felbe  gilt  au^^  b&n  ben  3ro!efen  in  Sanaba ,  bie  bei 
JKngflon  unb  am  Grand  River,  nomenttidS)  in  ber  Ra^e  Don  Srant« 
fOTb  anfAffig  f!nb  (Bonnycastle  II,  54,  Schoolcraft  II,  539). 
Meine  Sltefie  bon  ffl^anbot«,  bie  bur^  ben  JMeg  oon  1812  ^erfireut 
mürben,  fonb  Morse  (App.  16)  no(^  om  Oflufer  M  SRicbigan 
6ec'd,  36  miles  ffibfäbdfili^i  bon  Wacfinam.  (Sintge  leben  au^  im 
Indiah  Territory  (Gladstone  270 ff). 

Son  ben  9l]gonfin  leben  bie  Otibmat^  ie(^t  im  ndrblicben  Vtx^u 
gan  unb  ffii^confin ,  ant  6äbufer  bed  Oberen  6ee'^ ,  im  Queagebiet 
bed  Wiffifftppi ,  am  Sandy ,  Leach  unb  Red  Lake ,  ferner  in  SBeft 
ftanaba  am  ^uron.  Oberen,  ffiinipeg  unb  Red  River  ®ee  (Cop- 
way  176).  €ie  flnb  jum  Xbeil  gemif^ten  »lute«  (ffiagnerunb 
6cb.  11.336).  ©fe  aWiffion  ifl  bei  ibnen  feit  1824  tbStig.  3bt<  «t- 
folge  fc^ilbert  Copway  wob!  ju  günflig.  fflagner  u.  S(b.  (11,239) 
urtb€ilen  menigfien«  aber  bie  am  Oberen  See  lebenben  mefent1i(|^  ber« 
f^ieben ,  unb  Tanner  (II,  189)  bemerft  ba$  e«  für  fie  in  ibrem  un« 
fruchtbaren  5ben  Sanbe  ber  grd§ten  ^nflrengung  beburfe  um  nur  ba« 
Seben  }u  frijlen ,  unb  bo§  bort  nicbt  feiten  ber  gef^iiftefte  3&6(r  ben 
^ungertob  ßerben  mfiffe. 

S>ie  Arbre  Chroche  Snbianer,  ein  Zb^il  ber  Ottama,  l^ahtn  im 
3.  1819  mebr  al«  1000  @(beffel  SRai«  auf  benJRartt  na(f^  ax^a^nam 
gebracht,  in  anberen  3abten  fogar  me^r  ald  breimal  fo  biet,  obmobi 
fie  meber  Pfluge  nocb  0(bfen  ober  $ftrbe  beflt^en.    3m  ^eu^eren  wie 

19  • 


202  Steuere  Sufl&nbe  Ux  ^fgontitivdffet, 

in  i^rcn  Sitten  l^attcn  ftc  ^xo^txt  gottfc^rittc  gemo*t  oW  faft  atte 
anbeten  Snbianer,  bo4  moQten  fte  t>om  S^rtflent^ume  nt^td  miffen 
(Morse  App.  24).  ^ie  Ottama  bei  Umgegenb  Don  3Ri(4ilima(tinac, 
700  (?)  ©eeten  fiatt,  leben  gan;  t)om  Merbau  unb  ))robucitten  im 
3a^te  1854  25000  <5d&effct  Kai«,  40000  Steffel  Äartoffeln  unb 
325000  ^funb  ffl^orn*3u(fet  (Schoolcr.  V,  708).  5lu<^  bie  im  In- 
dian  Territory  lebenben  OttaiDO  unb  ^otomatomi  finb  neuetbing« 
\t^t  tü^tije  fflierbauern  unb  bejfetn  ^^  fottioSJirettb  (ebenb.  VI,  547. 
6tati{}if4ie  Angaben  über  IBolfd^a^l  unb  neuere  f^ottfd^ritte  bei  d^ixp 
li*en  «löon«nt)dlfer  ebenb.  V,  504). 

3)ie  SRefle  meuteret  ndrblid^en  ^Igontinfi&mme  finb,  mie  e«  \d^t\nt, 
bur4)  Tl\\^\xn%  Derf^munben  (Morse  App.  64  f.,  69,  73  ff.).  S)te 
@au(«  meiere  {t(^  ben  9Sei§en  Don  ie^er  Dorjugdraeife  freunMi<^  et« 
miefen  (Farnham),  lieferten  im  SBintet  1819/20  ben  ^ftnblern 
980  $i<te  mit  ^eOen  im  SSett^e  Don  58800  S^oüat«.  3m  6ommet 
iie^en  fle  au§et  anbeten  grämten  gemd^nlicfr  7—8000  Steffel  aRai«, 
mobon  {ie  1000  betfaufen.  ^ie  SBetber,  meldte  bie  gelbatbeit  befot' 
gen ,  fettigen  au§etbem  im  ®ommet  ungef&^t  300  Statten  Don  Sin' 
fen.  (Snbli(^  graben  fle  \i^x\\6)  4— 5000Stt.  Slet,  bei  beffen  64mel« 
luttg  fie  iebO(^  25^  Derlieren  (Morse  App.  126  f.).  S)er  £l^eit  ber 
Sauf  meieret  im  Ind.  Territory  lebt,  ^at  inbeffen  no4)  feine  gort» 
\(t)X\tU  bon  93ebeutung  gemadt^t  unb  miQ  bon  @d^u1en  unb  SRiffiott 
m^U  ^öten  (Schoolcr.  III,  259,  VI,  548). 

3u  ben  am  meitcjlen  borgetutften  fc^einen  bie  S)elamate  auf 
bet  Wotbfeite  be«  Äanfa«  an  bejfen  Wunbung  ^u  gehören.  McCoy 
(560  (f.)  tü^mt  ijire  teligiöfen  unb  motalift^en  gottfdSiritte;  jie  Ratten 
1839  mei|i  gute  9Io(f (häufet ,  eingelegte  gelber  unb  Sie^  in  gtoget 
9Renge.  Siele  bon  i^nen  leben  inbeffen  mcit  )erflreut.  Iffite  bei  ben 
Sd^amanoe,  xf^un  füblic^en  9{a(fibatn,  xoc\6^t  fd^on  1801  fe(^ttl^&« 
tige  ^(fetbauem  unb  Sie^ifid^tet  maten  (Perrin  du  Lac  I,  110) 
unb  bei  ben  fti<f  apu  finb  auc^  bei  ben  X^elamare  bie  Carmen  gan} 
na4)  bet  9ltt  bet  noti^tn  Qlnfteblet  eingerichtet.  3ebc  gamilie  befif^t 
menigjlen«  5,  mand^t  100  9(fet  Sanb.  ®ie  tiefen  Stufte  aQet^Irt, 
fubren  biel  ®etteibe  au4  unb  finb  ganj  ein  9(tfetbauDolf  (1841, 
Schoolcr.  VI,  541).  S)ie  $eotia  unb  ftadfa4fia,  9B3ea  unb 
$ianfef(^am  (faben  ebenfaa«  tUnf&nge  in  tegelm&iigem  Sanbbou 
gemalt  (ebenb.  547).    Son  ben  IRenomini  unb  ffiinebago  gilt 


ber  Sincbago ,  Dtoe,  Dfagen  u.  a.  ^03 

M«felbc  (ebenb.  691,  704).  Morse  (App.  50)  frj&^It  ittbeffen  baf 
beibc  {ufammen  in  6reenbay(t 820)  i&^rlic^^mar  gegen  1 00000 fßfunb 
3u<ter  unb  3--4000  (Saüonen  <5trup  fabricirten,  biefe  ober  fdmmt' 
Udji  gegen  Sranntwein  umfej^tcn.  3>te  Sinebago  [(Gilbert  er  oU  bie 
m&§tgeteu  {let§igctcn  unb  Dotßcl^tigeren ;  bie  SRenomini  maren  bamaU 
nur  in  einem  3)orfe  fefifäffige  ')(<ferbauern.  Die  erfleren  Ratten  1848 
bad  (&(irißcnt^um  noc^  nid^t  angenommen,  maren  aber  reinlicher  ge« 
morben,  bie  Scanner  Ratten  angefangen  me^r  ^u  arbeiten,  betrieben 
ben  fianbbau  fiarter  aU  bie  3agb  unb  mit  euro|)äifd^en  Serf^eugen 
(Schoolcr.  II,  635,  IV,  57,  237). 

^m  menigfien  fortgefc^ritten  ftnb  unter  allen  Stämmen  meldte  im 
Indian  Territory  leben,  biejenigen  meiere  bort  ein^eimif^  ftnb.  2>ie 
Soge  b«r  Otoe,  na^e  ber  SRünbung  bed  (Brogen  platte,  ^atte  {i(^ 
neuerbingd  etmad  gebeffert,  {te  geriet(^en  aber  mit  ben  SRiffouri  in 
geinbf(^aft  unb  i^re  {{ortfc^ritte  ^örten  auf.  3)te  O  m  a  ^  a  unb  $  u  n « 
ca^  finb  3ager  geblieben,  bie  3on)a  fe^r  bem  £runfe  ergeben  (Mc 
Coy  560,  Schoolcr.  VI,  544  ff.).  S^ie  Ofagen  am  Ofage»  unb 
9leof4^o«Slug  lebten  um  1820  noc^  gan^  in  i^^rem  urf^rungliti^en  3U' 
fianb,  oon  ®elb  n>ie  bon  I93ranntn)cin  mußten  fte  noc^  nid^td,  bo^ 
Ratten  |te  bereite  jtartenfpielen  unb  glucken  Don  ben  ^änblern  %t* 
lernt  (Morse  App.  866,  213,  234)  unb  nourben  burc^  bie  Unteren 
xa\^  iu'(9runbe  gerichtet  (McCoy):  \))xt  3a^tgelber  oermenben  fit 
in  neuerer  d<^it  für  fiebenömittel  unb  ®))irituofen ,  oerge^ren  bad 
i^nen  gelieferte  Sie^  unb  noünfc^en  meifl  nic^t  einmal  ^cfergerdt^e  ju 
beßl^cn;  nur  bie  bei  i^nen  angelegte  ^anbarbeit«&4^ule  trftgt  gute 
griii^te  (Schoolcr.  VI,  540,  712,  IV,  593).  tfluc^  bie  gortfc^ritte 
ber  jtanfad  finb  gering.  3)ie  Duap^a  flnb  etn)a«  oono&rtd  ge< 
fommen,  treiben  neuerbingd  (1841)  me^r  Sanbbau,  (^aben  beffere 
Meibung  unb  finb  meniger  bem  Zrunfe  ergeben;  @(^ulen  fehlen  i^nen 
no(^.  IBon  ben  $ani  ifl  ebenfaOd  no(^  nic^t  oicl  IRüdmlic^ed  ju  fagen. 

9lo6)  mäffen  niic  bemerten  bag  ber  Seric^t  eine«  Oberbeamten 
hU  Indian  Bureau  bom  3. 1853  (bei  Schoolcr.  VI,  551)  minber 
gunfKg  fiber  bie  gortfti^ritte  lautet  ald  bie  früheren  SRittf^eilungen  ber 
Indian  Agents  ermarten  laffen.  ^U  ein  befonber«  erfreulid^ed  (Sreig« 
ni$  iß  aber  jebenfaU«  ber  Vertrag  Don  Xalequa  (u  bejeid^nen  (3unt 
1848),  ben  bie  ^&u))tlinge  oon  16  Sölfern  gef^^loffen  ^aben:  fie  ^a« 
ben  fi4^  bur^^  i^n  Der))flidl^tet  ^rieben  unb  ^reunbfc^aft  untereinanber 


)04  Sortf^ritte  btx  «OMla^f^en  SöICcr. 

)u  galten,  (eine  Sac^e  für  IBerbcec^en  (Sinjeluer  an  bemi  Stammge* 
noffen  ju  ne(^men,  fonbern  ben  Scrbrec^er  in  feiner  ^dmat^  ju  ßra« 
fen,  9((f erbau  unb  (Seraerbe  ju  tierbeffern,  ben  9ranntn>einDerfauf 
unb  Xrunf  ju  unterbrutfen ,  allgemeine  ^rei^figigteit  innerhalb  i^rel 
(Bebieted  ju  gefiatten  unb  feinen  Sanbedt^eil  obne  bie  Sußimmung  bc« 
ganzen  Sunbed  an  bie  bereinigten  Staaten  ju  t>er(aufen.  Z>ie  an  bem 
Sertrage  bet^eiligten  Soff  er  finb  bie  S^erotee,  Creef .  (^icfafow,  t>t* 
laware,  Seaman oe,  fßianfef^a»,  9Bea.  Ofagen,  Seneca,  &od* 
bribged,  Ottawa,  Q^f^iJ^pmap,  $eoria,  lEBit^^ita,  $otott)atomt  unb 
@eminolen. 

Sei  roeitem  am  meißen  boben  ficb  bie  Sdifer  ber  fflbd91i((en  ober 
apa1a4lif4^en  (Sruppe  bem  cioitifirten  Seben  genäbert,  unb  gtei^i  at' 
len  3nbianer]DdIfern,  bie  fic^  bem  Mtxhün  entfcbieben  jugewenbet  b^' 
ben,  finb  fte  feitbem  an  Seelen^a^t  gemac^fen  (Schoolcr.  VI,  522, 
690).  Kambafte  gortfcbritte  baben  fie  fcbon  t>or  ibrer  Ueberfiebelung 
na^  ffieflen  gemalt,  unb  eben  biefer  Um|tanb  erfcbmerte  i^nen  febr 
ben  Sntf(blu§  ibr  8anb  gu  oerlaffen.  Son  ben  Sb'totee  befianb  fc^on 
bamaU  (oor  1820)  bie  größere  ^aifte,  von  ben  QJ^odaxo  unl  &)\da9 
fan)  ein  großer  li^iil  aud  SRifcblingen  (Morse  App.  74).  unb  obglei(b 
bie  SRif^linge,  mie  mx  gefeben  f^ahtn,  in  mandjien  S&flen  fd^mere« 
politifcbe«  Unglutf  aber  fte  brachten,  fo  mirften  bo(b  auc^  mehrere  ber« 
felben  oor^üglicb  glu(fli(^  für  bie  Hebung  unb  Silbung  be«  Softe«  bem 
fie  angebörten,  unb  b<^bcn  burcb  bie  X^at  bie  oft  audgefprocbene  9e» 
bau))tung  miberlegt  ba§  eine  SRif^ling^beodKerung  fiet«  ein  ni(^t  §u 
bemftitigenbe«  Uebel  fei,  bad  e«  nirgenb«  ^u  einem  mabren  gortf^ritu 
unb  ^u  einer  gebeibU^en  Organifation  ber  ®efeC[f(baft  tommen  laffe. 

S)ie  Sb^^of  ee  tbeilten  {leb  fcbon  feit  1808  in  ^wei  Parteien,  3&« 
ger  unb  ^(tcrbauern ,  bie  in  ibrem  Sanbe  eine  fefte  (Srenjlinie  ju  {ie« 
ben  münfd>Un  burcb  bie  fie  ooneinanber  gef^ieben  m&ren  (School- 
craft  VI,  401).  ^ie  3eit  in  melier  {ie  ibre  bouptf&cblicb^en  ^ort» 
{4^ritte  machten ,  f&Ut  um  1820,  mie  fc^on  barau«  er^it^tüc^  ifl,  ba§ 
oon  1819—25  ibre  Solfd^abl  oon  10000  auf  13500  nebfi  200  Slei* 
ten  unb  1300  ftegerftlaben  anwu^^«.  @ie  fcbufen,  nie  M' Kenne y 
fi(^  audbrutft,  im  Saufe  oon  8  3abren  bie  ffiilbni^  in  einen  (Barten 
um.  S)iemei{len  gamilien  bearbeiteten  bamaU  10--40  9(fer  Sanb, 
mebrere  berfelben  oertaufttn  i&btli4)  einige  ^unbert  Scheffel  Stail, 
unb  ed  gab  bei  i^nen  ^a^lrei^e  Seifpiele  oon  ange^rengtcm  unb  au«« 


^auernbem  gleife.  9f^r^e  unb  M^e  befaf  nur  ettoa  bet  a^te  S^eif 
Ut  Seoftltecung ,  bagegm  »aten  G^toeine  aagetnein  Derbreitet,  bet 
$flu9  mürbe  eingeführt  unb  fafirbare  9Bege  (lergeßettt.  IBaummoflen« 
manufacturen  »aren  f(f^on  feit  1796  bei  i^nen  errichtet  worben, 
unb  feitbem  würbe  Spinnen  unb  SBeben  dflm&li^  )u  einer  aQgemei' 
nen  Sefc^&ftiQung  ber  ffieiber  (Morse  App.  167  f.,  179).  3n  man« 
dS^en  ber  gut  ou^geflatteten  {)&ufer  fanben  ^ä)  felbfl  Sufudgegenfldnbe, 
unb  e«  gab  Sin^elne  beren  ^rioateigent^um  fi(^  bi«  auf  me^irere  tau« 
fenb  S)oaard  belief  (1819,  Nuttall  123).  (Sinfuf^rung  unb  Sertauf 
oon  berauf(^enben  (Betrdnten  mar  verboten ,  unb  jeber  ^Anbier  mniU 
einen  befonberen  Qrlaubnigf^ein  lofen.  ^n  bem  ndtf^igen  ^onbmerM' 
^uge  unb  an  Wühlen  fehlte  U  nod^  me^rfadS^.  ®^<  @(|iulen  bed  Ame- 
rican Board  of  Commiss.  for  foreign  missions  Ratten  feit  1817  an« 
gefangen  fidSi  bei  ben  (£^erotee  aud^ubreiten;  bie  ftinber  geigten  fid)  fefir 
lentfam  an^&nglidSi  unb  bilbungdf&(^ig  (Morse  App.  305),  unb  man 
traf  bie  }me<fmAf ige  (Einrichtung ,  baf  bie  einmal  ^ur  6d^ule  gefdi^icf« 
ten  i^r  nt^^t  mieber  genommen  merben  tonnten,  o(^ne  (Srjtattung  ber 
Jtoflen  met<(^e  jte  ber  SRiffion  oerurfadS^t  Ratten.  S)ie  Polygamie  mürbe 
abgefd^afft,  religiöfe  Sereine  unb  9){d$igteitdoereine  gebilbet. 

3m  3a^re  1820  gefc^a^  ein  meiterergortf^rittmitberSinfu^rung 
gef^riebenerSefe^e  unb  einer  9leprafentatiooerfaffung.  S)ie  ^auptgugc 
berfelben,mie  fie  fid^mit  fp&teren  SRobificationen  in  ber  Constitution  of 
theCherokee  DationmadeatNewEchotain  1827  ftnbm,  flnb folgenbe. 
2>a«  Sanb  i{l  unt)eräu|erlidS^ .  S)ie  gef  e^gebenbe  oottiie^nbe  unb  ridS^terlid^e 
(^malt  ftnb  gef<^ieben.  2)ie  erfiere  befielt  aud  ^mei  ^Aufern ,  ^u  be« 
ren  einem  }mei  unb  ^u  beren  anberem  brei  SPfitglieber  oon  iebem  ber 
ad)t  9e}irte  gemA(^lt  merben  in  meldS^e  ba«  2^oIf  get(^eilt  ifl.  SRegef 
mif^linge  flnb  feine  3Bät^ler,  @eifili4ie  nit^t  m&^lbar.  3)ie  oorgeleg« 
ten  ©efel^entmürfe  merben  nad^  parlamentarifd^em  Oebraudjie  bi^cu« 
tirt.  a>ie  ftjcecutioe  bejJejjt  au«  bem  oberfen  Häuptling  (principal 
Chief) ,  feinem  Steübertreter  unb  einem  t>o(>en  »at^e  oon  fünf  Kit- 
gliebem ,  mel^e  fämnitli*  ft«f  4  3a^re  oon  beiben  ^Aufern  gemA^lt 
merben.  Sie  ^at  ein  temporAre«  Seto  unb  U^  Segnabigung«re(^t. 
2>er  oberfie  ^Auptling  foa  aae  jmei  3a^re  ba«  8anb  bereifen  um  bef« 
fen  Su^anb  (ennen  ^u  lernen.  S>ie  ritterliche  (Bemalt  mirb  oom  ober« 
fteu  0ert4^td(^ofe,  bem  manbernben  (Berichte  unb  oon  ^[rieben^ricdtern 
audgcfibt.   Oe(4^momengeri(4^te  unb  brei  3njiQni<n  finb  eingeffl^rt, 


^ie  nicktet  luu  tnxö)  t)cii  ih^tUeii  btihti  ^äufcc  abje^bac.  (^e  ^eii)(|)t 
attgtmeine  SRdigiondfreii^eit,  ho^  tann  uiemanb  ein  9(mt  betleibcn  bei 
nidSit  an  ®ott  unb  an  Sergeltung  in  einem  tunftigen  Seben  glaubt. 

3n  golge  ber  Srftnbuno  eine«  au«  85  3^i4fen  beßef^enben  Silben« 
alp^iabeted  ( 1821)  burd)  Scquopab  (George  Guess,  ri^^tiger  Gilt), 
bcffen  ®rü§uatcv  ein  Sßciger  n?ar,  würbe  bie  jCunfl  be«  fiefcnd  unb 
6d;reiben6  in  furjer  3^^^  ^^^  ^^"  ßberofee  allgemein:  feit  1828  er« 
f4^ien  ber  Cherokee  Phoenix,  eine  periobifdje  3"lf4)nft»  fpäter  ber 
Cherokce  Advocatc.  £er  (!rfinber  te«  '^Up^abet«,  ^uerft  Sanbbauer, 
fpäter  €ilberarbeiter  unb  Sd^mieb ,  ein  [ebr  gefdi^icfter  3<ic^net,  würbe 
inegen  feiner  93evfud)e  lange  3^^!  bon  ben  ^einigen  berta^^t  unb  be« 
bauert,  unb  lief  bei  ber  33eröffentlid^ung  feiner  Sntbecfung  ®efa(^r  all 
3aubercr  umgebtad)t  ;^u  merbcn  iWä^ere«  bei  Fickering  notc  5). 
Sr  mad)tc  fte  obne  frembe  Anleitung  unt  oerflanb  nicf^t  (Sngltf4^,  fon< 
bern  nur  feine  ^utterfprac^e ,  bocb  enthalt  fein  'lllp^abet,  ba«  an« 
fang«  au«  lauter  3(i<4("  für  gan^e  Sörter  bejlanb ,  ba  er  früher  ein- 
mal ein  englifd^e^  S3ud)  gefc^en  ^atte,  einige  euglifdS^e  Suc^fiaben, 
bcnen  er  inbefTen  eine  neue  Sebeutung  beigelegt  ^at  (White  388  na^ 
Miss.  Herald  IS28  Oct.) 

^\ixd)  bie  Ueberftebelung  nad)  2ßc{len  ifl  bie  aufblü^enbe  Sioili« 
fation  ber  (iberufee  in  bobem  ®rabe  gebructt  unb  ber  (Sefafir  be«  Un« 
tergange«  auiigefe^t,  boc^  \\'\<i)i  n)irrii4)  ^erjlört  morben:  regelmä|ige 
'ilrbeil  fing  }n>ar  18-11  lieber  au  bei  ifinen  allgemeiner  ju  nerben. 
aber  ber  2run(  rid>tete  bamale  Dielen  Sd^aben  au  (Armstrong  bei 
Schoolcr.  VI,  52'Jk  obn)üt)l  ed  onberwdrt«  l^eifet  baS  .üe  Derfprfc 
eben  balb  pdi  nur  nod)  tur4)  bie  garbe  don  ben  *fiürgern  ber  Serei- 
ttigten  Staaten  ^u  unterfcbeiben"  (ebenb.  V.  5ü4  u.  aXonat^b.  b.  ®ef. 
f,  dtbf.  IV,  55  na4  Sumner).  J8on  ben  im  3abre  I>19  nadi  S^ 
Rtn*  flbergcficbelteu  ft()erofee  boren  wir  bafe  pe  1S35  vobl  emgerii^ 
UU  unb  mbblirte  Käufer .  gut  beroiribfdjaftete  gelber  uat  Sie^b«* 
ben  }»o\\  ^  -  aoo  €türf  bcfaBen.  ta%  fte  m  5  3abreir6— 7Cm)0  StM 
l^iiÄ  t'eirauften.  brei  ^a^perfe  unt  ;itii  »leigrnben  bean?<:rin.  unb 
>*»  <^  iH'euu\ie»be  unb  unternebm<n^c  Äaufltui«  unur  rbnen  gab 

=^»  ^i^Htii  linb  ibnen  in  ibren  ücifiunjcn  l\t  »iffcita»  unb 
*>   *•:      T«   ,;c(viiitiKii     Tu  lc|iuren  r.rfianUn  fxca  lSI9  {gm 


bot^ugimeife  ))on  granjofen  ^ammenb,  {Id^  meiß  bie  Spca^ie  bec  le^« 
teren  angeeignet  ^aben  (BettfdSir.  f.  m^,  ßrbt.  9t.  gofge  III,  369).  3n 
x^xtm  Sanbe  öjllidS^  oom  9Rif{t{ippi,  beffen  (Srenjen  Morse  (App.  182, 
200)  n&^er  bejei^net,  bauten  jene  beiben  Sdlfer  SRai«,  Saummode 
unb  Welonen  in  groger  ^utbe^nung,  trieben  bebeutenbe  Sie^ju^t  unb 
mebten  in  einem  3a^re  gegen  10000  2)arb  Saummotteujeug,  bo(^  leb« 
ten  fte  nod^  in  $olt;^gamie  unb  Rotten  feinen  religiöfen  Sultud,  bi« 
im  ^af^xt  1818  SRifftonare  )u  i^^nen  tamen,  unter  bcren  fieitung  fie 
in  tur^er  ^tit  einen  üiel  Derf|)red^enben  ^Jlnfang  ju  ciuilifirterem  Seben 
madigen.  1821  befd^loffen  fie  in  ottgemeiner  Serfammlung  überall 
®4ulen  einjttfu^ren  unb  ben  Sranntmeinoerfauf  ju  verbieten  (Mor- 
se App.  196). 

9tod^  it^rer  Ueberfiebelung  in  ben  9Be{len  ^aben  {ie  fortgefahren  in 
biefer  (Sntmiifelung.  3m  3a^re  1837  brad^ten  bie  (ä^octam  für  me^r 
aU  20000  2)oaar«  Soummotte  ouf  ben  9Rarft,  88  9Beb{iü(^le  unb 
220  6pinnr&bcr  maren  bei  i^nen  im  ®ange,  fte  Ratten  3  9U2e^lmü(^» 
ten  unb  e«  gab  unter  i(^nen  13  eingeborene  j^aufleute  (McCoy  607). 
9efonberd  bie  am  Red  River  mo^nenben  finb  reidSi ,  unb  i^re  Carmen 
fo  gut  beflettt  aU  irgenb  »elc^e  anbcren  in  ben  bereinigten  Staaten, 
felbfl  bie  ärmeren  ^aben  too^i  gebaute  ^oti^&ufer.  @ie  befi|^en  $T<rbe 
ftü^e  @d)ti)eine  unb  SdS^aafe,  gewinnen  x^i  Sal}  felbfl,  oerbrau((^en 
Butfer  unb  ffaffee  mie  bie  meinen  ^Imerifaner  unb  fangen  an  andf  i^re 
6d)miebearbeit  felbfl  iu  maä^tn  (1841,  Armstrong  beiSchool- 
craft  VI,  524,  flatifltf4)e  eingaben  über  9)01^)0^1  unb  Sulturfort« 
ii^xiiit  ebenb.  V,  504,  ogl.  IV,  582).  9lö§ig(eit  ifl  aQgemein,  »rannte 
meinbert&ufer  (dnnen  bei  il^nen  ni^lt  met^r  befielen.  ®lei4^  mehreren 
anberen  biefer  fübli(^en  Stämme,  namentlid^  ben  C^^erofee,  ^aben 
fie  bebeutenbe  Summen  in  amerüanifc^en  Staatdpapieren  angelegt, 
beren  ginfen  fie  (ur  Sinri^tung  unb  Serbefferung  i(^rer  S4)Ulen  oer« 
menben.  3)er  UnterridS^t  in  ben  Unteren  mirb  meifl  in  englif^er  Spra« 
4eert(^eilt  (McCoy,  Gregg).  3)ie  d^octato  ^aben  beren  12  unb 
mehrere  mo^l  beflettte  IHr<(^en  (8choolcr.  V,  572).  3)ie  $ldne  bet 
umfaf  enben  gelehrten  Silbungdanflalten  meiere  man  für  Snbianer  ge« 
grunbet  (lat,  fc^eint  man  ^u  f^od)  gegriffen  ^u  ^aben:  bie  C^octaw' 
Itabemie  in  ffentutf^,  mel^e  burdS^  bie  gemeinf^aftlicf^en  SRittel  mtf^* 
ttxa  St&mme  er(^atten  n^urbe,  iß  ba^er  mieber  eingegangen,  meil 
bie  Erfolge  ben  (Ermartungen  ni(^t  entfpra^en.  S)ie  1816  in  Com» 


298  Sortf^titte  bet  (Stee!  tmb  6cminoIen. 

wftll  (ßoiiuecticut)  Uoii  bem  American  Board  of  Commiss.  for  foreign 
missions  gegtunbetf  ^o^ere  Silbuiigdanflalt  für  Singeborene  (Sriefe 
^er  BdgUnge  bei  Morse  App.  267  ff.)  f<^cmt  au«  bemfelben  (Bninbe 
mteber  aufgegebf n  morben  gu  fein.  2)ie  S^itfafam  unter^^alten  eine 
3eitf(^nft  bie  me(^r  aU  300  Abonnenten  ift^U  (Scheeler.  V,  693, 
ogl.  Atlant.  Stubien  I,  216).  3m  Indian  Territory  ^ab  e«  f^on  oor 
l&ngerer  3^it  eine  S)tu(feTei  ju  $arf«^itt  im  ®ebiete  ber  (K(^ero(ee  unb 
eine  anbete  unter  ben  Sdi^amanoe  in  ber  9Rif|ton  ber9aptipen(Gregg). 
S«  ^ertfi^t  im  fianbe  ber  dl^odtato  gro§e  ©id^er^eit  ber  $erfon  unb 
be«  eigent^um«.  3^re  Serfaffung  ift  bemofrotifi^,  bd«  fianb  in  4  2)i' 
firicte  get(^eilt,  beren  einer  bie  S^icfafa»  umfaßt.  3eber  berfelben  w&fflt 
einen  Häuptling.  S)ie  Dier  Häuptlinge  ^aben  bie  (Sfecutiogemalt  unb 
ein  Seto  gegen  bie  ®efe$e  melct^e  ba«  9{eprafentonten|^au«  giebt,  wenn 
ni^^t  %  ber  Witglieber  be«  le^teren  auf  bem  ®efe^e  beße^en.  3>ie 
atic^ter  merben  oon  ber  S^ecutioe  ernannt,  ßopitalberbrei^en  bun^ 
(Befclimorene  abgeurtf^eilt  (McCoy  548,  Schoolcraft  V,  572,  VI, 
524  ff.). 

3)ie  Sreet  mo^nten  um  1775  in  reinlidyen  ^Dörfern  mit  ^ä6f<(en 
{Zeitweiligen  0&ufern  oon  goc^merf  unb  f (einen  (Sorten,  Ratten  ein« 
gehegte  gelber  bie  fte  gemeinf(^aftli4)  bearbeiteten,  unb  oon  beren  (Er- 
trag {ie  eine  Abgabe  an  ben  öffentlichen  @<^a^  jur  Unterflfi|^ung  ber 
Armen  entrichteten ,  mie  mir  frä^er  erm&dnt  ^aben.  «3)ur4  ^iufige 
Ueberf&Ue  ber  (S^octam  maren  fie  gendtl^igt  morben  fl<W  in  graten 
bolfretc^en  2)drfern  anjufiebeln,  ba  bie  3agb  unergiebig  gemorben 
mar.  @ie  befaf  en  gute  Minber^erben  unb  trieben  auf  großen  5lanoed 
0anbel  nad^  ben  Sa^amainfeln  unb  na<W  Suba  (Bartram  141, 
179 ff.,  202,  218):  mit  einer  gemiffen  Sorliebe  bebienten  fie  fi<W  ber 
fpanif^en  Sprad^e  unb  geigten  ^6)  geneigt  fpanif^e  Sitten  anjune^« 
men.  3n  ber  91ut|^e}eit  if^xtvma^t  um  1786  (»atten  fie  bie  (Einfuhr 
bon  Sranntmein  Verboten ,  fingen  an  unter  fefien  (Befe^en  (u  leben 
unb  ber  9lif(^ling  M'Gillivray  begann  Schulen  bei  i^nen  ein)U« 
ritzten.  @pftter  ^inberten  bie  jhiege  meitere  gortf^ritte.  S>ie  6f « 
min  ölen  fleibeten  fid^  1820  in  baummollene  Mdife,  {u  benen  ba# 
3eug  iebod^  importirt  mürbe,  xool^nUn  in  ^Aufern  uon  Hol),  baute« 
9Ra44  mit  ber  ^dt  unb  befa§en  9ferbe  unb  anbere  H^^u^ttiiete;  au<^ 
|atten  fit  Stegerfflaoen  mie  bie  (K^erotee  unb  S^octam  (Morse  App. 
S09).    &t  fle^Kn  au((^  neuej^ing«  na<^  ber  tteberfiebelung  bur^ftn« 


I 


dnhirt^eir.  199 

gig  minder  (^odSi  aH  bte  eigentitdSien  (Ereet  oUi  Wurto^t,  ta  fie  un« 
fidter  finb  oU  tiefe  (Armstrong  bei  Schooicr.  VI,  532).  Seite 
^aben  bur(^  bie  Sudwonbetung  unb  burcfi  bie  tbr  Dorbergegangenen 
ftrtege  flarf  gelitten,  unb  finb  meber  in  ^audbau  unb  Siebgudi^t  no<|^ 
in  inteaectuetter  Sitbung  bi«  auf  bie  Stufe  gelangt  auf  melcber  bie 
ai^noUt  unb  S^octom  jleben.  (Sin|ieiniif4e  ^anbmerter  b^ben  fle 
fajt  gat  nicbt.  3§re  politifd^e  Serfajfung  ifl  unentrottfelt :  bie  $dupt< 
linge  geben  mei^  bie  (Sefe^e  unter  benen  fie  leben.  3nbeffen  treiben 
bie  dreet  ben  Sanbbau  fe^r  fleigig:  im  3a^re  1837  mürben  \>ox  ber 
(Ernte  Sieferung^tiertr&ge  auf  9lai4  im  SBert^  ton  me^t  aU  25000 
DoQar«  mit  i^nen  abgefd^loffen. 


Slicfen  mir  {urüd  auf  bie  lange  Steige  oon  Xb^^tfac^en  mel^e  nn^ 
ben  moralif(ben  C^aratter  unb  bie  geijtige  Begabung  ber  (Eingeboren 
nen  oon  Korb  ^merifa  fennen  gelehrt  bat»  fo  bleibt  fein  Smeifel  »ie 
unfer  Urt^eif  über  fie  au^faOen  mub*  SBenn  eine  gemaltige  ungebro« 
(bene  Katurtraft  bie  befte  Särgfcbaft  iß  für  bie  Seben«  *  unb  dnttou 
(telungdfabigteit  eine«  Solfe«,  fi/  bürfen  mir  biefe  bem  notbanurito' 
nif(ben  Snbianer  in  oottem  SRaa^e  jufprecben;  aber  ^jebe  9la9e,  mei$ 
f(bmari  ober  rot^",  fagt  Elliott  (I,  339)  febr  ri^tig,  «mu|  unter» 
ge^en,  menn  ibt  SRutb,  ib^^  (Energie  unb  ®elb{ia^tung  burib  Unter« 
brudung  Stlaterei  unb  fiajter  ju  (Brunbe  geben.  3)iefed  (Befe|(  be« 
meiß  bie  (&t\6)\d)U  unb  bie  (Eingeborenen  t>on  ^merifa  betätigen  e«." 
3)agegen  ifl  ed  eine  grobe  (Entfiedung  ber  (Sefcbi<bte  —  unb  mir  glau« 
ben  bte|  bemiefen  ^u  b^ben  —  menn  man  mie  Schoolcraft  ben  . 
jtampf  ber  3nbianer  gegen  bie  SBeiben  mefentli<b  auffabt  aU  einen 
Kampf  ter  Barbarei  gegen  bie  (Eitilifation,  Dielme^r  ringt  in  ibm  ba« 
Kec^t  mit  ber  (Bemalt,  bie  ^ulflofe  ftur^ßcbtigteit  unb  Obnmacbt  mit 
ber  abgefeimten  Srglifl  unb  ^abfucbt ,  unb  felbft  bem  Ser^meifelnben 
bleibt  ber  (ler^lofe  {)0^n  feine«  Unterbruderd  ni(bt  erfpart. 


300 


@dfiitio  ttttb  i^re  Setwattbiett. 

S>en  ganjen  äuterjicn  Glorien  Don  ^merita,  burcf^gängig  angren« 
jent  an  bie  bU^cr  befpcod)enen  3nbianerDdtfcr,  ^abcn  bie  Sdtimo 
inue.  3m  Djlen  mar  fonjl  bic  ganje  6übfüjle  »on  fiabrabor  an  ber 
@tToie  Don  Belle  Isle  r>on  i^uen  bemo^nt,  uub  Don  ^itx  gingen  fte 
ma^rfc^einlic^  bidmeitcn  au4)  na(^  9?cufunblanb  hinüber;  t>od)  finb 
fie  k)or  ben  cuto)>&ifct^en  ^nricblern  iurucfgemicbcn.  3m  3nnern  oon 
Sobrabor  leben  inbejfen  3nbianct ,  ben  (S^fimo  geborte  nur  bad  M* 
{lengebiet  <Chappell97,  102).  3Benn  bte  ^rrolinger.  meldi^e  bie 
Kormänner  auf  i^ren  ga^rten  an  Un  ^üfien  bed  [päteren  9teu  (ing« 
lonb  fanben,  mirflic^  @dftmo  maren  (@.  oben  p.  60),  fo  muffen  biefe 
oon  ben  3nbtaneru  feitbem  roeit  natb  97orbrn  ^urudgebrAngt  »orben 
fein,  eine  ^nna^me  meiere  bur$  bie  @oge  unterflü^t  mirb,  bag  (SMi« 
mo  Don  Sanaba  ^ergetommen  unb  na^  furjem  ^ufent^olte  auf  ber 
ftftfle  üon  Sabrabor  nadb  @rdnlanb  übergegangen  feien ,  mo  fle  bie 
Semo^ner  be«  Sanbed  mel(|^e  jte  oorfanben«  —  ob  9tormSnner«  ob 
e«fimo?  —  erfc^lugen  ($.  Sgebe  70,  106,  Kohlmeister  and 
K.  37).  Snbeffen  barf  man  f)'\na}x9  nic^t  (mit  Sran^  1,  332 f.) 
ft^liegen  baf  bie  ddfimo  erfl  feit  biefer  3(it,  iuerfl  im  14.  Sn^r^un» 
bert,  no4l  ®rdnlanb  gef ommen  feien ,  unb  früher  audf(^Iieglidi^  meiter 
im  ©üben  gefeffen  bitten,  benn  na(^  bem  alten  i^ldnbifc^en  (Seft^i^t« 
f(^reiber  tHre  grobe  (geb.  1076,  Arios  Multiscius,  Antiqq.  Americ. 
207)  fHegen  bie  Korm&nner  im  Oflen  unb  SSeßen  ®rdnlanb'«  tur) 
na(^  beffen  (Entbecfung,  bie  in  ba«  3o^r  985/6  gefegt  mirb,  auf  6))U' 
ren  Don  SBo^nungen  unb  gabr^eugen  unb  auf  {leinerne  (Berat^e  bte 
ben  ®fr&lingern  geborten  (nic^t  auf  biefe  felbf),  mie  o.  (Stjel  28  an« 
giebt),  unb  bie  nörblidi^eren  Sdfimo  foUen  namentUdb  in  (Srdnianb 
ffir  bie  Stammväter  ber  fübli(^ercn  gelten  (Rosa  a,  65,  na(^  Sgebe* 
0.  Qtjel  325).  3bc  ^rfler  befannter  3ufammen{tog  mit  ben  9lormän« 
nern  fanb  bort  1377  flott,  aU  fie  ,ben  Sefibau''  überfielen,  unb  fle 
breiteten  fid)  in  golge  bicroon  meiter  nadi^  ®üben  au«  (ebenb.  43). 
3m  £aufe  ber  S^'\t  unterlagen  bie  9?ormänner  gän^licb  in  biefen 
jtämpfen,  unb  bie  $^9ftognomie  ber  jetzigen  Semo^ner  ma^t  et  ma^it' 


*  3n  ben  Triften  ber  beiben  dgebe  bobe  i(b  inbeffen  biefe  Kngabe  nic^t 
finbcn  tonnen. 


'Die  2fd)uftf(^  unb  J(on jagen.  301 

(((einli^  bQ§  fle  ft<^  jum  X^eil  mit  Den  (S«ftino  oetmifc^t  ^oben.  9d 
bet  fflicbetenfberfung  be«  gegen  300  3a(^re  Dergeffetien  unb  wieber  t>tt» 
lorenen  Sonbe«  ju  Snbe  be«  16.  unb  }u  Anfang  be«  17.  Sa^r^un« 
bert«  fanb  man  bort  nur  Sittmo«  Dor,  bie  ittoäf  in  Sitten  Xra<^l 
unb  Sprache  groge  Serf(tiicben^eit  {eigten  (ebenb.  61,  63).  3n  6üb> 
grdnianb  befielt  bie  Seodfterung  gegenwärtig  )u  14  $roc.  au«  SKfd^« 
lingen,  unb  bei  einem  S>titttfKU  ber  übrigen  9)^ftnner  finben  {tdb  @)>tt< 
ren  einer  älteren  Wifd^ung  mit  Europäern;  aud?  im  ndrblicben  Z^^U 
tH  %anbe«  {tebt  mon  Diele  btonbe ,  äcftt  europäifcbe  ^^^^fiognomteen 
(ebenb.  366,  826). 

Son  <Srdn1anb  unb  Sabrabor  erftrecften  ^i^  bie  (S^fimo  in  unun« 
terbroc^ener  Sinie  na4)  Seflen  bi«  jum  fto^ebue^^unb  unb  {inb  in 
biefem  Gebiete  ^pxad)\\^  in  brei  ^QU))tt))))en  gef^ieben :  bie  Seroobnn 
t>on  Sabrabor,  bie  ber  Sinter«  3nfel  unb  Don  Sglulif  (^albinfel  SRef' 
Dille),  unb  bie  Don  fto^ebue'6unb  (lBuf({)mann  1854,  6up)>1.708). 
Capt.  Franklin  b^tte  einen  QMimo  Don  ber  ^ubfondbap  {um  t>oU 
metf(|^er,  ber  bie  3)ialefte  im  lEBe^en  be«  Wo<fenjie«91ufTe«  leidi^t  Der« 
fionb  (Archaeo).  Americ.  II,  11).  3u  biefem  (enteren  meftüc^en 
3n)(tge  gehören  auc^  bie  IKamoMo  ober  fe^baften  %\d^\xUSd9tn  in 
ber  9fotbo{le(fe  Don  9(fien ,  welcbe  oon  gifi^erei  leben,  mäbrenb  Me  ei« 
gentli(ben,  nbmabif^en  ober  9)ennt^ier>Zf4^uftf(4en,  meldte  Don  ienen 
aucb  im  9eu§eren  mefentti^  Derf(bieben  finb  (fßrangell  59),  fi^ 
fpracbli^  ^^n  j^orjäfen  in  Vfien  nobe  anf^iUeßen  (Suf^mann,  711). 

3u  ben  @«fimo  finb  ferner  bie  Sf4ugatf<ben  ^u  re<bnen  mit 
ben  i^nen  Dermanbten  Sdlfern  (ebenb.  692,  702 f.),  n>e!(be  neuer» 
bing<  in  ^otge  eine«  falfd)en  ®ebraudS^«  ber  Muffen  angefangen  ^aben 
fi4  felbjt  tHleuten  )u  nennen  (^olmberg  76).  @ie  merben  Don 
Senjaminom  ((Srman'4  ^rc^iD  VII,  I26ff.),  ber  bie  Sfudtotmi' 
mer  unb  ftmic^paM  unrit^iger  Seife  Don  illinen  trennt  unb  gu  ben 
ffenaiem  jä^lt,  al«  ftobjater  bejeicbnet.  9tai^  ^olmberg'«  SDor« 
9eQung,  ber  fle  aflgemein  Montagen  nennt,  jerfaSen  fle  in  folgenbe 
tibtbeilungen :  1)  5foniagen  ober  Jtonägen  auf  ber  3nfel  Sfabjat  unb 
ben  Staclibarinfetn,  no<^  einer  ibrer  Sagen  Don  91ja«fo  ^er  eingewan« 
bert  (8ifian«tp  196);  2)  Sfc^ugatfcben,  na^  Sr^ngell  (116) 
frfi^er  Don  Korben  getommen.  Don  ben  ftabiaten  entfprungen  unb 
bur^  Seiberraub  me^rfa(^  gemif4)t  auf  ben  Snfeln  Don  ^ring  SiU« 
am'«  €unb  unb  ber  ganjen  Sfibfüfle  ber  Jtetioi<^1binfe(;  8)  Igleg« 


Wl  tAt  Sfnrtfii. 

miuten  an  beti  ttfern  oon  Sriflol  9ai  uitt  bet  Sf9tu9<  ^^  ^albtnfd  911« 
jaMa  bi«  ju  57^  o^er  66*^  b^rab;  4)  jtijatatgmiuten  amShif^^agaH  In 
in  Srifiol  9ai  munbet;  5)  ftutfotmigmiutfn  am  unteren  Jtu4fot»im, 
firfitet  auf  Kumwot  (aud^  auf  Zfd^uafat  ober  6.  Sorcn§?  9uf4' 
mann  a.  a.  O.  703)  unb  in  ben  Guben  bU  {ur  Sriflolbai  oorge» 
bningen;  6)  SIguUmtuten  ndrbii(^  oon  ben  Wunbnngen  be«  Jhi^foN 
mim  bi«  ^u  benen  be«  jtifcbunatb.  8<mer  an  ben  SRunbungen  be# 
Itmi^^patb  fön  Sfiben  anfangenb:  7)  Wagmjuten,  8)  Jhi)td)liuag« 
mjuten,  9)$afdS^toligmiuten;  10)ftmi<^pagmiutenam  JhDtdS^pat^  obrt' 
balb  feine«  3>e1ta  bi«  jur  SRünbung  feine«  Webenfluffe«  Uattit;  11  )• 
Xfd^nagmjuten  am  Subufet  be«  Wortou  Sunb;  12)  Inlbgmiuten  am 
SVorbufer  be^felben ;  IS)  9Rafeigmiuten  an  bejfen  Oflufer  bi«  s^m  Jto|r* 
bue  Sunb  (^in.  SnbUd^  gebort  n>abrf(^etnft(b  no(b  bie  3afutat«6pra(4c 
in  9e(iring«  Sai,  ffiblicb  Don  Mt.  Elias  unb  meiter  me^fidl^  i»on  bo, 
)um  S«timo{lamme  (9uf(bmann  a.a.O.  688).  9ta<b  ben  Semer« 
tungen  $rii^orb'«  (Ueberf.  IV,  461 )  fc^einen  bier  bie  Sermanbten 
ber  (S^timo  mit  ben  Jtolofcben  ^ufammenjuito^en ,  benn  ju  ben  le^te« 
ten  geboren  nacb  Dixon  bie  IBemobner  x>oxi  $ort  fD^ufgraDe  in  bet 
9ebfing««9ai. 

^u<b  bie  Gpracbe  ber  bleuten  ifl  t>on  fBrangell  unb  Sater 
(SKitbribate«)  aU  eine  CMtmofprai^e  be^eictinet  morben ,  bo(b  ^clX  ü. 
9dr  bie§  febr  unn)abrf<beinU(b  gema(bt.  Obgleid)  {ie  einige  Sort* 
gemeinfcbaft  mit  ben  (£«ftmo  befiel,  ift  fie  bod)  oon  mefentlicb  oerfcbie« 
benem  cigent^ümlicben  Zbput  (Sufcbmann  1854  p.  697  ff.).  S>ie 
bleuten  flammen  ber  6age  natb  t>om  Sorgebtrge  91ia«fa,  Don  mo 
fic  {t<b  über  bie  Snfeln  verbreiteten  (@ait of),  unb  e«  gilt  bie  ®pra<|^e 
oon  Unalaf(bfa  mel(be  {i<b  aucb  über  ben  fubmeftlic^en  %\^t\\  pon  %\* 
iaMa  erßretft,  für  bie  <Brunbf|>ra(be  ber  aleutifcben 3nfeln  (Xefanom, 
ebenb.  696).  ^olmberg  unterfcbeibet  {mei  ^au^t^wetge  berfelben, 
ben  einen  auf  ben  Jucb^tnfeln  unb  9llja4ta,  ben  anbern  auf  benmefl* 
lieferen  Snfeln.  2)ie  9IIeuten  babcn  bie  fcbmcr  glaub^^afte  6age,  ba( 
fie  Dor  ni4^t  gar  langer  Seit  au«  tSfien  becubergetommen  feien  (9Ben« 
iaminom«  (Srman'«  Sr^io  II,  467).  Sietteic^t  flammt  fie  erfi 
on«  ber  Seit  feit  loeli^er  fie  ficti  mit  Kuffeu  gemifibt  ^aben,  ma«  gegen* 
m&ttig  mit  bem  grd§ten  Zueile  ber  SeDdUerung  gefcbeben  ifl.  tud|^ 
finb  oiele  berfelbcn  au«  ibter  ^imatb  oon  ben  Sluffen  nad;  gort  Rom 
in  (bilifornien  gebra^^t  motben,  oo  fie  fi(^  mit  ben  bortigen  Singeb»» 


^ie  ddtimo ,  et^no((nit>^tfAe  CteHutiQ  unb  9lame. 

tenen  gemifd^t  (^abcn  (ito^cbue  K.  91.  II,  66  ff.).  Jtabiaten  jint  eben« 
faU4  nnb  auf  biefelbe  Seife  ^ürt(^in  gefommen,  unb  ^aben  (1 809 — 11) 
9on  9obega  au«  öftere  ainf&Qe  in  6.  grancUco  gemacht  (Daflot 
n,  8,  Roquefueil  I,  161). 

2)a§  bie  fämmtlic^en  bt«^er  anfgefu(^rten  Sölfer  oermdge  ibter 
9e^nli((^Ieiten  in  Jtdrperbilbung  Seben^art  Xxa^x  Soffen  unb  Sitten 
nur  eine  gamilie  bilben,  fd^eint  (Eb^^miffo  (176)  )uert  benimmt 
au^gefproil^en  gu  ^aben.  Sr  an  gell  (58)  i^  geneigt  fie  ni4^t  gut  ante« 
titanif(|)en,  fonbern  jur  mongolifdi^en  9la9C  gu  redS^nen,  unb  man  mflrbe 
btefer  Snfii^t  beiftimmen  muffen,  wenn  e«  notbmenbig  xohxt  fle  ent« 
»eber  unter  bie  eine  ober  bie  anbere  biefer  '^Ibflrodionen  gu  fubfumiren. 
3n  ibten  p^pfifd^en  (£igentbflm(i(^teiten  ben  ^fiaten  f{(4  nftbernb,  in 
i^rem  6|>rod^baue  ftdS^  me^r  ben  ^merifonern  onfcbliegenbiLatham), 
finb  fie  in  Sitten  unb  Sebendmeife  t)on  ben  letzteren  nid^t  fb  bur4^< 
greifenb  oerf^ieben  aU  burcb  ibr  muntere«  Xemperciment  unb  \fyct 
gröftere  Sebenbigteit ,  obmo^l  in  biefer  ^infid^t  mieber  ein  auffaflenber 
(Begenfo^  gwif(^en  ben  S^timo  unb  ben  ^}(leuten  patffinbet.  6ie  bil« 
ben  ein  fetbffi&nbige«  Wittelglteb  gmifcben  *2lfiaten  unb  9lmerttanern, 
unb  boben  unter  ben  letzteren  bie  meiflen  9erubrung«puntte  mit  ben 
Sdifern  be«  9}orbwefien«  bie  ibnen  benod^bart  finb. 

2)ie  S«(imo,  Esquimantsic  in  ber  Sprache  ber  ^benat\,  Asch- 
kimeg  in  ber  Sprache  bec  O{ibn)09,  b.i.  ,,9tob>9(cifi^<effer''  (Char- 
levoix,  Heriot  22,  ftobl  n,  140).  neniten  ftd)  fetbf)  in  Sabrabor 
Boothia  felis  unb  (Srönfanb  3nnuif,  ^ÜRenfdb^n".  t)erg9)ame  Staxi* 
lit  oberftordtef.  ber  ibnen  Don  ben  Cb^tfien  (SVormännern) ,  mie  fie 
fagen,  in  alter  ^txi  beigelegt  morben  ifi,  no&^renb  fie  felbfi  i^n  in  frA« 
berer  Seit  nicbt  gebrauchten  (6gebe'«  (Srdnldnb.  8e|icon  ^rt.  Ka- 
rälek),  ifl  na(b  Cr  an}*«  (1,331  'Unm.)  rid)tiger  »emerfung  ibentifcb 
mit  bem  Sorte  SfräUing,  ou«  bem  e«  burcb  ßinfcbaltung  eine«  So« 
la\H  entflanben  ifl,  ba  bir  ®rdnlänber  e«  fonfi  ni<bt  au«gufpre((»en 
oermod^ten.  SRit  Unred)t  ^at  @,ran g  fpäter  (III,  337)  bie§  n>icber  gu« 
rütfgenommen  unb  bie  gang  unmotioirte  Angabe  gemacht,  ba|  bie 
9rönl&nber  fi(^  felbß  ftardlit  nennten  um  fidSi  at«  befonbere«  Solt 
im  ®egenfa|(e  gu  anberen  Sölfern  gu  begetcbnen.  2>er  k)erbaltni§ma- 
ftig  groge  ®4^abel  i^  oon  langer  fd^maler  Sotm,  au«gegei4^net  „p^ra« 
mibal"  nacb  Prichard  (IV,  407)  b.b.  t>on  [e(^r  breitem  (Beftd)t  unb 
nacb  oben  fid)  oerengenber  €tirn,  in  $olge  ber  großen  feitli<f^rn  9u4« 


304  %)9pn9  ber  (Sdtimo. 

bc^nun^  ber  3o(ftbdgen  unb  ber  grofen  Srette  bet  9adtntno6^tn. 
®ie  »afenbeine  flnb  fc^r  plott,  fo  bQ§  pf  mit  ber  gI54>f  ber  ©firn, 
ben  9o<fenInod^eTt  unb  bem  9nt>eo1art^eüe  bet  jtiefer^  na^  Prichard 
fafi  in  einer  gbene  liegen  unb  bo«  9tfiä)t  aU  fe^r  fiad^  erfc^einen 
loffen,  bo<^  giebt  Morton  (247)  ben  Oberfiefer  oI«  borfle^enb  an; 
bo4  Hinterhaupt  i|}  \>oVi  unb  ^erbortretenb.  3>ie  an  ber  ^ubfon^ba^ 
wo^nenben  finb  bon  ben  benachbarten  Snbianern  fc^arf  unterfc^ieben, 
m&^renb  bie  am  füDen  SReer  aHm&ficb  in  ben  Sppu«  ber  Snbiann 
fi(erge^en  (Latham).  3)er  Sart  ifl  flirfer  aU  bei  ben  3nbianern, 
bie  Statur  mei|l  unter  mttte1gro§,  ffiol^Ibeleibt^eit  ^fiufig.  S)ie  ^aut« 
forbe  fi^eint  bei  i^nen  beträd^tlic^  ^u  bariiren,  behn  mS^renb  fle  j.9. 
E 11  is  (189)  in  ben  öfllic^en  Sanbern  fdi^marsbraun  fanb,  finb  Ite  (m 
SBeflen  häufig  J^eQer  a\i  bie  9)k^r}al^1  ber  3nbianer  unb  fafI  xotii 
(®efammelte  Stetten  bei  M*CulIoh  20f.),  bod!^  ge^t  au«  Charle- 
voix,  ttranj  u.  31.  jiemli*  Pc^er  l)erbor,  lai  biefe SerfdSiieben^eiten 
fafl  au4f(^lie§Iic^  bon  3)tangel  an  Steinlidi^feit  fterru^ren.  ^ie  unge« 
mif(^ten  Eingeborenen  bon  9forbgrdnlanb  Pnb  bon  grauer,  bi<mei1en 
^iemli^  meiner  ^aut  mit  rotl^en  Sacfen,  ^aben  fleine  glanjlofe,  üwa^ 
f(^iefpe^enbe  9fugen,  ffeine,  noenig  borftel^enbe,  bo(^  nid)t  platte  9tafe, 
fleinen  9)?unb  mit  etma«  bicfer  Unterlippe,  oor)ugli(^  fleine  ^änbe  unb 
B[fi§e.  iSof^lbelcibtl^eit  ifl  ^AuPg  bei  i^nen,  befonber«  fnb  bie  ftinber 
oft  fett  frifd)  unb  rot^^mongig,  bie  SBeiber  in  golge  i^^rer  p|enben 
fiebendart  meniger  ^fibf^i  unb  fc^on  nad^  bem  20.  Sa^re  ni4)t  mebt 
jugenbfrifd)  (eranjl,  178,  t>.  (Stjel  326 f.).  Die  ßrtimo  bon 
¥rinj  5Regenten  8ai  unter  76*^  pnb  5'— 6%'  gro§,  bon  ((ftmujiger 
5f upfcrfarbe  unb  gebrungenem  Sau.  ^aben  fleine  gerabe ,  dfter«  aud^ 
breite  gebogene  Dtafe,  fleine  9ugen,  rot^e  IBaden ,  bicfe  Sippen,  aber 
nur  bannen  Sart,  ro&^renb  fiä^  fonp  bie  Sdfimo  meijl  burc^  ftdrteren 
9art  Don  ben  amerifanifc^en  3nbianern  unter f treiben.  Die  oon  Boo- 
tbia  felix  Pnb  etma«  hellfarbiger  unb  reinlicher  aU  jene,  unb  i^re  Jfdr- 
pergra^e  oariirt  sn>if^en  4'  10"  unb  5'  8"  (Rosa  a,  66,  b,  245, 
273).  Sei  benen  am  fHQen  97eer  tragen  bie  9Rfinner  einen  Sippen« 
f(|imu<f,  wie  er  bei  ben  Sölfern  oon  Worbmeftamerifa  fe^r  (^ftufg  bor* 
tommt,  bie  fBeiber  merben  mie  adermirt«  bei  ben  Q4fimo,  um  bie 
9ubertSt4ieit  im  Q^ep^te,  befonber«  an  Dtunb  ftinn  unb  ®tirn,  mit 
einigen  Sinien  t&ttomirt  (Beechey  249,  268,  280,  Ross  b,  251). 
Die  ^iet^er  ge^ftrige  Vbt^eilung  ber  Zf^uftfd^en,  beren  9tamt 


UnP(^er^it  über  bic  9toniolIo.  3M 

^Serbanntc"  bebauten  fofl  (nad^  de  Scala,  bet  {te  abetiteuetlid)  ge« 
tiug  iii  ben  $ani  am  platte  $1u§  gc{&(|It  miffcn  miO,  N.  Ann.  des 
V.  1854,  IV,  365)  Derntöjen  »tt  ni^t  genouer  ^u  d^orafterijlren,  mcil 
in  ben  bU  irf^t  oorltegenben  SVa^tic^ten  bic  ffamoflo  unb  bie  eigent* 
liif^en  Xf(6uftf(^en  {l(^  fafl  nirgenb«  ge^drtg  gefonbert  ftnben.  fflir 
mfijfcn  glauben  ba§  bie  festeren  gemeint  flnb,  wet^e  r{\ä)t  (ter^er  ge» 
^Aren,  wenn  La  P^rouse  (I,  3S3f.)  Don  ben  Xf(^uftf(^en  erj&Mt, 
ba|  fie  grSfer,  magerer  unb  f^imddi^er  aU  bie  ddtimo.  t>on  biefen  in 
i^rer  ®efi(^t«btlbung  mie  in  i(iren  Sitten  tt)efentlic^  t>erf(^ieben  feien 
unb  nur  menig  Sart  ISi&tten,  unb  menn  Jto|^e6ue(I,  159,  164) 
i^nen  fd^iefjlefienbe  9(ugen  }uf(i^reibt  unb  bemertt  ba^  fie  ni^t  bur^ 
Seni^rung  ber  Stafen  grfifen  mie  bie  Sdtimo.  Snbefen  foflen  (nadb 
iiiitt  bei  Prichard  Ueberf.  III,  2,p.  476)  gerabebie  9lamoao  bi«^ 
»eilen  ^inaufgejogene  fiu^ere  9(ugenmintel  jeigen:  mir  miifen  oon  bie« 
fen  nur  ba|  fie  meift  unter,  bie  ZfdS)u!tf(^en  meif)  über  mittelgroi  jinb 
unb  bQ§  fie  me^r  abgerunbete« ,  bie  £f<^uttf(^en  me^r  obale«  dt^ä^t 
(^aben.  Unfere  Watf^tofigfeit  mirb  noc()  größer  baburdi) ,  bag  mir  jmei 
in  fafl  oHen  fünften  entgegengefe^te  ®(^i1berunge%  Don  ben  torjä« 
tif4'tf(!(^uttf<^if(^en  Stämmen  in  ^fien  entmorfen  fe^en  (So gel  in 
N.Ann,  des  y.  1856,111, 145  unb  o.  3)ittmor  im  Bullet,  de  TAcad. 
de  St.  P^tersb.  XIII,  p.  100*).  beren  eine,  bie  le^tgenonnte  unb  mo^l 
bie  iUDer1&[figere,^ben  3ufat  madl^t  bog  bieftorj&fen  fid^  in  i^rerftör« 
perbilbung  ben  bleuten  unb  ftoIof4)en  n&^ern ,  jugUid^  ober  au<!^  an« 
berfeit«  ben  ftamtf(^abalen  unb  Kurilen.  —  Semerfen^mert^  ifl  in 
9lü(rft(bt  ber  Xfdi^uftfd^cn  bauptf&^1i(^  bag  fie  e«  finb  bie  im  Ifforben 
ben  ^anbel  ^mifc^en  ^merifa  unb  ^ften  fuhren ;  ber  mid^tigfle  ^rtitel 
be«felben  finb  bic  oon  ber  6^arIotten«3nfel  fommenben  SWufcfteln  öon 
ber  Gattung  Dentalium,  meldte  on  ber  ganzen  9}orbmeflfüfie  a\i  S^n* 


*  Boael;  f^ätiffier  Äopf,  breite  Äafe,  breite  platte  ©tirn,  ^eröortaMnbe 
©a<fenfno(!pen,  birfe  Sippen,  bünne  gebogene  Augenbrauen,  bicl^te«  ^orte«  fltof- 
fe«  ^aar,  ^^outfatbe  jwifd^en  gelb  unb  tupferig.  t>.  t^ittmat:  feltli*  jaforn- 
mengebrücfter,  nur  autnabmdtoetfe  runber  @(^äbel,  ^dufiQ  erhobener  ^inter- 
fopfi  ba«  runbe,  bei  9Rännein  bidtoeilen  oDale  ®efi6t  ifl  ntc^t  breit  unb  platt 
mit  flo^er  «ofe  mie  bei  onbem  fibirif^en  ©öltern,  fonbem  bie  Wafe  ifl  me^r 
erhoben,  bei  SRannem  ni^t  feiten  gebogen,  bie  etirn  proportionirt,  bei  9Wän- 
nern  oft  ^od^ ,  bie  ©atfenfnoij>en  mogig  »otflejenb ,  bie  «ugen  Hein.  Der  gio§e 
aXunb  ^ot  menig  oufgctoorfene  Sippen ,  bo(^  i^  bic  Dbetlippe  long ;  IBort  feblt 
foft  goni^.  Do«  5tinn  ifi  meiß  runb,  bie  Of^xtn  proportionirt  unb  etmod  obfle- 
benb ,  bic  ^utfarbe  ^H  gclbu<^  broun ,  in  ber  jugenb  mit  burc^fc^immernbem 
9tot^  ouf  ben  Songen. 


306  $9)>u^  ^'  jtcnjagcn  unb>.^leuten. 

tat^  k>€ttven^et  toerten  (\>,  ffironoell  64,  oergl.  G.  Simpson 

n,  229). 

^ieJton  jagen  {Int  mittdetof  unb  barflbcr,  breitfcfiuUeng,  Don 
jrr&unlic^er,  fojt  fupfrigrr  gorbc,  großem  runben  ®efl(^t,  fldnen9lu> 
gen,  abgeipiQttetem  ^tntertopf ;  fie  trugen  fonjl  B^mud  in  bet  Stafe, 
bei  Unterlip)^e  unb  ben  D^ren  unb  bie  9Bei6er  maren  an  ^inn  unb 
Stuß  tattotoitt  (8ifian«t9  194,  ^olmbetg  80f.),  toit  bie  bet 
Weuten  (Sangdborff  II,  38).  SßafiTenb  bie STobiaten {i<^ me^r  bem 
omerifanifdben  Z^^pn^  n&bern  fotten  (St an  gell  116, 124  m^^tn* 
iominon)),  feigen  bie  bleuten  ber  ^c^dinfeln  entfd^ieben  oflafla« 
ti[4^e  ®efidS^t4bitbung ,  unb  bie  3nbiDibuen  oon  reinem  Slute  be{i|<n 
eine  grofe  ^e^n1i(i^feit  unter  einanber  (ebenb.  289):  bet  6^bel  tfl 
an  ben  Seiten  gemblbt,  am  @(^eitel  erbeben,  bie  ®tirn  meitbt  meift 
na^  hinten  ttxoai  juriirf  (IBeniaminom  in  Srman'l  9ri^io  li, 
468),  bie  9}a<fen(no(^en  flnb  breit,  bie  9tafe  fia^  unb  gebtäift  (S o n g^ « 
botff  II,  80),  ba<  @eftcbt  meijl  runb  unb  doQ  unb  Don  buntelbtau« 
ner  garbe,  ber  Sart  ift  auf  et  auf  ber  Obetlip))e  bunn,  ba«  ^aar  grob 
f(^mari  unbßar{  (Silling«  159). 

IDie  S^fimo  {tnb  ein  g[ifcberoolf,  3^te  ^aut>tna^rung  in  ®rdn« 
lanb  ift  bie  »obbe  unb  bet  9Bei§ftfc^  bie  fie  in  grofen  93otr&t^en  »A^« 
tenb  ber  bejien  ^ang^eit  (9Rai  unb  3uni)  aufft^ei^ern.  2)ie  Aobbe 
giebt  bem  ®r9n1änber  Ka(icung  unb  l93rennftoff,  gäben  jum  9t&(ien; 
aud  ber  ^aut  madSit  er  $$enfter,  Sorb&nge,  j^feiber,  Stiemen,  Dadiiung, 
ben  Ueber^ug  be«  5fabne«,  aud  ben  S)drmen  g^afc^en  (Anspach 
417).    S)a«  getroifnete  gfeifcb  mirb  ßet«  rob  gegeffen  (o.  St^ei  334). 

2)ie  Iffobrung  ber  (S^fimo  ifi  oerfcbiebenartig.  Gelten  leben  fie 
nur  in  \dfit^Un  Betten  oon  ^iuten  ober  felbfl  o^ne  folc^e  in^Sf^len 
(Heriot  24).  2Bo  Sau'  unb  Simmerbolft  ibnen  fafi  unbetonnt  x% 
mie  um  ^rin^  Stegenten  Sai,  ^aben  fie  Käufer  oon  Stein  mit  gemdlb* 
tem  S)a(be,  anbermärt«  bauen  fie  balbtugelfdrmige  glitten  au4  feilfdr« 
migen  ®(^neebld(fen,  bie  ubereinanber  gelegt  merben  bi«  fie  oben 
[^liefen,  unb  biefer  Sau  gebt  fo  f(^neU  n)ie  bad  91uff(^Iagen  eine4 
3elte4.  S)er  Bugang  )u  biefen  (£id(»ütten  ifl  lang  unb  tt umm  unb  ^at 
eine  Seitenfammer  für  bie  ^unbe,  bie  Z^üx  bre^bar  je  nadi^  bem  SBinbe, 
unb  genftet  bon  ai4  laffen  &\^t  in'«  3nnere  fallen.  Bur  ftat^tteit 
roxtt  biefe«  mit  fleinernen  Sam^^en  erleu(btet,  met^e  mit  9tobbenfpe<f 
ge(pcift  merben  unb  mit  einem  Docbt  t>on  Woo4  oerfeben  ftnb  (Rofta 


SBo^nung  lytb  Jtleibung  ber  ditmo.  307 

b,  249,  298,  Cartwright  I,  96).  gcucr  maä^tn  ftc  butct^  Meifrunö, 
o^tte  mie  bie  bcnac^^bartcn  9?orbinbioner  Saumf^wdmme  ju  ^fllfe  {U 
nehmen  (Hearne  240).  a)a  pe  nomabift^  leben,  finb  ijire  Sommer* 
»o^nungen  leicht  unb  bcmcgU^),  i^re  SBBinter^aufet  ober  fep:  (entere 
beße^en  am  fliden  iReer  au«  Zreibf^ol^  unb  ^aben  genfler  Don  2)&t' 
men,  erjlete  finb  blo^e  Seite  oon  Rauten  ( B  e  e  c  h  e  y  569),  3)ie  SRorb« 
grönlänbet  TOo^nen  im  ©ommer  in  niebrigen  (£rb^)ütten,  beren  Um» 
gebung  ftc^  burd^  gro^e  Unreinlid)feit  aud^eic^net;  i^te  Sinter^aufer, 
äugen  gon)  oon  Srbe,  l^aben  in  neuerer  Seit  fe^r  gemonnen :  fte  fInb 
mit  fflanben  unb  gugboben  oon  Sretern  unb  mit  Oefen  oerfe^en  (k>. 
et) et  345,  358).  3n  Subgrönlanb  finb  größere  ^aufer  für  mehrere 
gamilien  mit  fleinen  ÜRagatinen  baneben  nid^t  feiten.  S)er  nähere 
Sertef^r  mit  ben  (Suropöern  ^at  i^ntn  jlo^eldfen ,  orbentlic^e  gu^bd« 
ben  unb  genjterfc^eiben  gebracht,  ^ie  9){e^r^a^l  bec  ffio^nungen  ftnb 
ober  QU^  ^ier  no(^  glitten  oon  Stein  unb  ®radtorf  mit  fla(^en  £&« 
d^rn  au«  ®ra«torf  unb  Zreib^olj ;  f(^male  ®änge  bie  ftc^  nur  bui$» 
trieben  loffen,  fuhren  jur  Z\)\xx  (ebenb.  363;  9u«fü^rlic^e«  über  bad 
&ufere  Seben  ber  (Sriinl&nber  bei  Gran g). 

Sie  tleiben  ftc^  in  SRo6ben«  unb  !Rennt(|ierfe(Ie  unb  tragen  oft  {mei 
ffleiber  übereinanber ,  bon  benen  ba«  untere  eine  ftappe  für  ben  ftopf 
^at  Seltener  befielt  bie  ftleibung  aud  ^unbefeüen  unb  Sogelbdlgen; 
in  Sübgrönlanb  merben  auc^  SaummoQen^euge  getragen,  ^er  S)op< 
pelpelj  für  ben  ffiinter,  nad?  innen  unb  äugen  be^iaart,  ge^t  über  ben 
Kopf  unb  ifl  o^ne  !Banber  ober  j^nöpfe  gan^  gefc^loffen.  Stoppelte 
Stiefeln  unb  furje  Seinfleiber  t>on  Kobbenfell  berooOftanbigen  ben 
tHn^ug  (Ro88  a,  66,  0.  St^el  330,373).  S>a«  M^m  ber  ^&ute  unb 
Sede  gef^ie^t  mit  S(|ierfe^nen.  ^ie  mit  ^unben  befpannten  St^Utten 
finb  entmeber  an  ben  21'  langen  stufen  nur  mit  28attftfd;)«9ein  ho 
ft^lagen  ober  au^  gan^  aud  Stobben  <  unb  gifc^tnoc^en  gemalt  unb 
mit  9tiemen  ^ufammengebunben  (Cartwright  I,  71,  Rosa  a,  51). 
Sie  6«timo  oon  $rinj  Stegenten  9ai  gruben  i^r  Sifen  fe1b|i,  bo^  (lat 
man  feine  Spur  oon  Sßafen  ober  jh:ieg,  au$  feine  oon  S(^iffa^rt 
bei  i^inen  gefunben  (ebenb.  48,  73,  65);  bie  d|}li(|^eren  bagegen  ftnb 
im  Scfi^e  oon  ge^i&mmeiten  tupfernen®ercit^en  unbSBaffen  (Hearne 
158),  unb  gebrauten  fte  gegen  bie  benadf^barten  3nbianer,  gegen  mel« 
4^e  fle  meifi  einen  alten  tief  gemurtelten  ^ag  t^egen  (ebenb.  118):  XtanU 
^txt  unb  fci^le^te  3agb  leiten  fte  oon  ben  S^ubereien  berfelben  ^er 

20* 


(Eilis  188  note).  5lu*  in  UngQüa^^ai  tommt  e«  oft  {u  Äämpfeit, 
ohxoüffi  bte  (S^fimo  mit  ben  3n))tanern,  bie  ^ter  QUfna^mtwetfe  tb&ti' 
get  unb  getoanbter  fnb,  f^rieben  ju  galten  fud^en  (Kohlmeister 
and  K.  57). 

2>ie  Sdfimo  ieid)nen  fi<^  au«  bur(^  groge«  ^anbgefd^icf.  3n  Worb« 
grdnianb  merben  fe^r  fcftone  Sctini^eteien  t>or\  ^noc^en  gefertigt,  unb 
fogar  eine  Sioline  l^ot  ein  Eingeborener  ou«  einem  @tu(f  Xreibbolj 
^eriujletten  gemußt.  3m  ©üben  be«  ßonbe«  »erben  fle  Sintmerleute, 
Söttc^er,  @(^miebe  bie  ade  ndt^igen  arbeiten  gut  t^ern^ten,  unb 
mand)e  oon  i^nen  bot  man  im  b&nifcben  2>ienße  fogar  }U  Sermattern 
tfctnerer  ^anbeUp^Ifi^e  gemacht  (t).  E.tjel  330,  367).  <^ouptfS41i4 
geigt  f  $  i^re  ®ef4ii(fltdS^feit  in  ber  ^erflettung  unb  im  Kubern  ibrer 
ftajaf«,  auf  bem  $ifcbfang  unb  ber  3agb.  3bte  j^a^ne  f  nb  tbeiU  nur 
oon  $&uten,  12 — 15'  lang  unb  für  eine  $erfon  allein  beflimmt, 
meldi^e  ebenfaQ«  gang  mit  Rauten  bebecft,  in  ber  SRitte  be^felben  in 
einem  Sod)^  f  (t,  tbeifd  b^ben  fie  ein  Sparrmert  bo0  mit  Rauten  über« 
gogen  i|l  unb  fubren  mebrere  $erfonen  (Heriot  434).  3n  ben  fleine* 
ren  geben  fie  eingeln  auf  bie  SRobbenjagb,  oudgerüftet  mit  ber  Harpune 
bie  mit  einem  ffiurfbofge  gefcbfeubert  noirb,  unb  mit  einer  SBfofe  bie 
auf  bem  fflaffer  f(bn>immt;  in  (Brönlanb  baben  fie  je^t  gum  Sb^il 
^cuergemebr.  2)ic  großen  ober  fogenannten  SBeiberboote  finb  bort 
24—36'  long,  5'  breit,  geben  2%'  lief  unb  trogen  6000  «Pfunb  (0. 
etge!  328,  371).  3n  ßabrobor  legen  fit  oft  4'  bobe  ®*neebanf« 
fo  an,  ba§  biefe  bad  6onnenIt(bt  auf  bem  Sife  reffectiren  bur(b  ba«  fit 
bie  8if(fte  fpiegen  (Kohlmeister  and  K.  28).  a>en  3nbianern  flnb 
fe  in  oüen  Uebungen  auf  bem  SBajfer  unb  an  6d)orfftnn  in  mec^oni« 
fcben  fingen  meit  überlegen. 

2)ie  ebelicben  Serbältniffe  ftnb  oft  ungeorbnet.  ^ie  (Slfimo  oon 
$ring  9(egenten  9ai  nebmen  nur  eine  gmeite  grau,  menn  bie  er|letin« 
berlo«  bleibt;  bie  oon  Boothia  felix,  bei  benen  oft  bie  9Käb(ben  f(bon 
al«  «eine  ftinber  oerlobt  merben,  haben  baupg  gmei  SBeiber,  «u«tauf4 
ber  Leiber  \ft  gemdbnlid)  bei  ibnen ,  aud)  (ommt  e«  oor  ba^  gmei  gU' 
fammen  nur  ein  3&eib  baben  (Rosa  a,  72,  b,  269,  309,  517,  356), 
bocb  mirb  ba«  fcbmäcbere  (Sef<ble(bt  mit  einer  gemiffen  Mdfiift  hthan* 
belt  (ebenb.  578).  Die  erfte  grau  i{)  immer  bie  (Bebieterin  ber  ubri* 
gen,  i^irem  Wanne  aber  preng  unterwürfig:  jie  barf  erjl  nad^  ibm  effen 
(Kohlmeister  and  K.  68).    3n  (Brdnianb  »obnt  ber  oerbeiratbete 


t 

^o^n  avi^  ferner  bei  feinen  Altern  unb  feine  SRuttec  bleibt  an  bet 
®pi|^e  be«  gemetnfamen  ^au«^aUe«.  Seim  Sobe  be«  Sater«  erbt  ber 
ältere  @o^n  ba«  wert^^ooajle  Sigentbum  unb  (lat  bie  gamilie  §tt  er« 
n&bren  (CLranj  I,  215,  247).  2)ie  ^inber  »acbfen  in  gro6er  Unge* 
bunben(^eit  auf,  man  Ihaft  fie  nicbt  unb  fpielenb  erlernen  fie  bie  ndt^i« 
gen  gertiflfeiten  (t>.  (St jel  335). 

lieber  i(^r  gcfettfc^aftiict^e«  geben  i^  menig  )u  fagen.  SReift  9e(»en 
bie  SAmilien  oerein^elt  unb  in  Dotter  Unab^^dngigteit  pon  einanber. 
Kur  bie  S^fimo  Don  ^rin^  Otegenten  9)ai  fotten  ein  Dberbaupt  ^aben, 
ba«  Xribut  er^lt  unb  in  einem  grogen  fleinernen  {>aufe  mo^nt  (Ross 
a,  72). 

Sro^  ber  ft&lte  unb  Unmirt^barteit  i^re«  fianbed  miffen  fie  fi^ 
genugenb  Dor  SRangel  ju  fc^ü^en  unb  befinben  fiä)  »o^il.  ®ie  ftreben 
ni^lt  na4^  6üben  vorzubringen  (Hearne  122  note)  unb  füllen  {i(^ 
^ddSiß  glucfUdS^,  oft  feibjt  unter  ben  elenbefien  Umfl&nben,  bie  fie  fid^ 
burdSi  Xrommelfc^lag  unb  Xanj  gu  erleicbtern  U[)i{fen(Beechey  267). 
3(ice  (Sleicbmut^  unb  i^re  ^ufrieben^eit  finb  nic^t  bie  golge  oon 
Zrag^ieit,  fie  finb  vielmehr  meifi  oon  fe(ir  lebhaftem  Zenu^eramente: 
Senounberung  unb  anbere  Effecte  fprec^ien  fi(^  fe^r  {larf  in  (BefidS^t 
unb  (Seberben  bei  i^nen  au«,  in  ber  Xrauer  fc^reien  pe  laut  unb  f<^la'i 
gen  fti^  felbfi  SBunben  (Cartwright  1,  271,  275).  ©efang  unb 
SRttftf  lieben  fie  fe^r,  befonberd  bie  @rdnlänber  ^aben  ^&ufig  ein  ent« 
fcbiebene«  mufifalifd^ed  Xalent  (Kohlmeister  and  K.  31,  D.  Stgel 
551);  inbeffen  ergö^lt  Seemann  (II,  67)  Don  benen  am  {litten  SReer 
ba|  ®eigen  unb  ^XöUn  gar  feinen  @inbru(f  auf  fie  machten.  @\ndi^ 
fpiele  l^aben  fie  nicbt  in  fiabrabor,  fonbern  nur  folc^e  ber  ®t\d)idi\^» 
U\t  iinb  be«  IBergnugene,  Bielmerfen  SBattfpiel  unb  bergleic^en  (Cart- 
wright I,  238). 

lieber  i(^r  gutmüt^iged  friebfertiged  ffiefen  untereinanber  unb  ge« 
gen  grembe  (ed  mo^nen  in  ®rönlanb  oft  10  gamilien  o^^ne  Streit 
in  einem  ^aufe,  Srang  I,  221),  iß  nur  eine  Stimme;  auc^  ben)eifen 
fie  fi(^  fe^r  gajllic^  unb  oft  ^ulfreicfi ;  inbeffen  finb  fie  am  {litten  flXeer, 
»0  @4^iffbrü(^ige  oon  ii^ntn  nur  aU  gute  $rife  betrachtet  gu  »erben 
Pflegen,  unb  in  Boothia  felix  gum  S^eil  fe^r  biebifdS^,  ba  2)ieberei  unb 
Setrug  \f)ntn  nur  aU  ein  li(liger  Streich  gilt,  ben  man  belacht  menn 
er  entbecft  mirb  (Beechey  251 ,  552,  Ross  b,  288,  Seemann 
II,  70).    3n  Sabrabor  mirb  S)iebpa(^l  {war  oerabfc^eut,  boc()  fe^lt  e4 


310  SWoratität,  C^njlent^jum,  eint^eimifdje  Sleligion. 

n\6)t  an  ^ang  baju  (Kohlmeister  and  K.  28).  S>agegen  fpdc^t 
D.  gtjel  (337)  bie  Oröntdnber  oon  einer  befonberen  Weigung  jum 
Stellen  frei,  ebenfo  t)on  (Sigennu^  ühtx^anpt,  t)on  Ungef&Oigteit  unb 
®eij,  ba  pe  öielme^r  fe^)r  freigebig  ftnb  mit  fiebendmitteln  unb  Ux^U 
pnnig  lei^ien  unb  borgen;  aber  aud)  i^re  Danfbarfeit  ijl  m(^t  gro§, 
ba  jle  nur  für  ben  5lugenblirf  leben  (ebenb.  336,  340).  S)ie  1721 
bur*  ben  aufopfernben  ^^ an« ©gebe  gegrünbete  SRifjion  ^at  oiel  für 
fte  getrau.  3ejt  ftnb  fajt  aüe  eingeborenen  ©ubgrönlanb«  (Sftriflen. 
S)em  UnterridS)t  ber  ^errenl^uter  SRiffionäre  jtnb  Pe  mit  vielem  3n* 
tereffe  unb  groger  (£mpfängli(^feit  entgegengef ommen ,  ber  alte  ^eib« 
nif^e  Slberglaube  ip  erlofd&en,  bei  meitem  ber  größte  S^eil  ber  (Sin* 
geborenen  fann  lefen  unb  Uep  gern,  oiele  fc^ireiben  (ebenb.  378,  364, 
546).  (Sd  giebt  20  eingeborene  j^atet^eten  im  fünfte  ber  fWifpon, 
bie  im  S^uHebrerfeminar  ju  ®obt()aab  gebilbet  »orben  pnb,  unb  bie 
Dteubefe^rten  ^aben  trdftig  jur  Ausbreitung  be«  S^ripent^umd  mit« 
gemirft  (ebenb.  544,  549).  %\xä)  in  Otfa!  itnb  an  anberen  fünften 
in  Sabrabor  gab  ed  feit  1764  SRifpondpationen  ber  unirten  Srüber 
(ogl.  (Eran)  m,  289 ff.)-  ^t(  ßdfimo  f(^liegen  P(^  meip  lei^^t  ben 
euro))äern  an  unb  lernen  bereitmiUig  oon  i^nen  (West  172). 

Sorngarfut  ip  nac^  bem  alten  (Stauben  ber  (Sronldnber  bad  ^dc^ße 
SBefen  unb  ber  aSater  ber  5lnge!of  ober  3ou^^rer,  inbejfen  erf^eint  e« 
aU  i^eifel^aft  ob  er  mit  dran j  (I,  263)  aU  guter  (8eip  begeic^net 
merben  barf,  im  (9egenfab  {u  feiner  (Großmutter ,  bem  bdfen  Selbe 
bad  im  Snnern  ber  ßrbe  mo^nt  unb  über  a0e  ®eet^iere  gebietet  {% 
(Sgebe  236,  103).  9ßettf(^5pfer  ip  lorngarfu!  ni^t;  bie  ®rdnian' 
ter  mußten  überhaupt  ni(btd  t>on  einer  6^öpfung,  außer  infofern  Pe 
pd^  bauten  baß  ade«  fBor^anbene  feinen  Urf))rung  aud  i^rem  Sanbe 
^abe.  ben  erpen  9Renf(^en  glaubten  Pe  aud  ber  Srbe  ^ert^orgemac^fen, 
hielten  Sonne  unb  SRonb  für  9Renf(^en  bie  an  ben  Fimmel  hinauf* 
gepiegen  feien,  unb  fnüpften  baran  einige  alberne  üR^t^en  (ebenb. 
105,  75).  S)ie  €eelen  ber  Sobten  begaben  P<^  entweber  in  ben  ^im» 
mel  ober  in  bie  6rbe  unb  führten  an  festerem  Orte  ein  glucflic^ered 
Seben  aU  an  erperem  (ebenb.  210).  S>en  €&ugling  mit  ber  URutter 
)U  begraben  toat  ^mö^nWä),  au(^  alte  unb  franfe  SBeiber  traf  b\€* 
meilen  bad  @c^i(ffal  lebenbig  begraben  }u  werben  (drang  I,  302). 
3)te  Sngetot,  meldte  man(^erlei  Au«f(^n)eifungen  trieben  ($.  (Sgebe 
166),  Ratten  bie  Wa^t  ben  Fimmel  unb  ba«  innere  ber  ürbe  )U  bc 


geifitge  Segobung  bei  (idfimo.  311 

[u(^en,  mil  Un  l^o^tun  Seißciu  ju  Dcctc^ren  unb  pc  ^u  citiun.  2^i 
oanje«  X|iun  unb  Xtdben  i{i  bem  ber  BaubeiStite  bei  ben  3nbtQnecn 
but^ou«  &^nU(^. 

3)iefelben  teligidfen  SotjleQungen  ^ertf(^en  bei  ben  Sdfimo  auc^ 
anbecmart«  (Heriot  25,  Ross  a,  68). 

3n  Sabrabor  foQ  bei  i^nen  bie  ^nfi(^t  berbrettet  fein  bag  bie  gu< 
ten  9Rcnf(^en  nac^  bem  Xobe  auf  bem  SRonbe  ein  glutf H$e«,  bie  bdfen 
in  einem  ioä^t  in  ber  (Srbe  ein  unglüdli^^ed  fieben  fähren  (West 
172).  Vuf  bad  Sor^anbenfein  eined  Glaubend  an  ein  anbered  Seben 
metfen  au^  bie  ^dljernen  ®etat^e  ^in  bie  man  bort  mit  ben  Zobten 
{U  begraben  f^flegt (Kohlmeisterand  K.  44);  ebenfo  bieOf^ferung 
be<  <5dugUnged  auf  bem  Grabe  ber  SRutter  um  i^n  biefer  nac^iufeft« 
ben  (Chappel  100,  190). 

S)ie  e^timo,  urt^eiltRoss  (b,  307)  befi^en  meit  beffere  S&^ig« 
tciten  aU  il^r  Aeuf  ered  ermarten  lagt.  (&x  erprobte  unb  benu^te  biet« 
fac^  i^re  geogropl^if^fen  ftenntniffe.  Beechey  (290,  331)  erhielt 
bon  benen  im  äSeflen  eine  bele^renbe  Jtarte  ber  ftüfte,  bie  fie  mit  oHen 
S>etaiU  auf  ben  @anb  jei^neten,  unb  bie  ftöniglic^e  ^anbbibliotf^e! 
in  Stuttgart  befij^t  unter  bem  Stamen  Niakungitok  bie  eigenl^inbige 
Bric^nung  eine«  (Sdtimo  bon  feinem  Sanb«.  ^uc^  bon  £l||teren  unb 
ber  9rt  n>ie  fie  gejagt  merben,  entwerfen  pe  treffliti^e  naturma^re  3^4' 
nungen  unb  geigen  {t(^  im  $anbel  fe^r  inteQigent  (Beechey  251). 
6ie  fcl^einen  begabter  a\i  bie  Snbianer  ber  ndrbli(^en  (Segenben.  2)ie 
®rönl&nber  in«befonbere  ^dlt  b.  St  gel  (84)  ungmeifel^aft  für  bil« 
bung4f&^ig  genug  um  ju  einer  gemiffen  @elbft{lanbig!eit  erlogen  unb 
ju  ferneren  gortfc^ritten  beranlaft  merben  gu  fdnnen;  Mof  in  ber 
9te<^entun{i,  bie  fie  angumenben  freiließ  au^  nur  menig  Gelegenheit 
^aben,  finb  fie  ber^ältni|ma|ig  no(^  {uräd  (ebenb.  548).  9u4  $. 
Sgebe*4  fRa^xi^Un  ifl  erfit^tlic^  t>ai  fie  fe|ir  munter  unb  mij^ig  fein 
fönnen,  morauf  au(^  bie  fatirif^en  ®ef&nge  ^inmeifen,  in  benen  fie 
fonfi  dffentlic^  i^re  Streitigteiten  miteinanber  audgufe^ten  pflegten 
(«ranj). 

S)a6  bie  gal^irieuge  Saffen  unb  gifc^ereigerat^e  ber  Semo^net 
bon  $rini  SBittiam'«  @unb,  ber  Xf(^uttf(^en  unb  ber  Una(af4»!er 
benen  ber  ®ronlänber  unb  @«fimo  gleich  ober  fe^r  d^inti^f  finb,  |iatte 
Cook  bemerft  (3.  Steife  312,  350,  393),  unb  ^olmberg  (99, 106) 
l^ot  bief  neuerbing«  beflätigt,  nur  mit  bem  Sufa|^e  ba^  bie  Aon  ja* 


^12  &iiltur;(u|lanb  bei  j^onicmeit. 

gen  (JTobiafen,  Xfc^ugotfc^en)  au(^  Sogen  unb  9fett  fähren,  tttfen, 
öfter«  t)om  H^eece  audgemorfen,  mar  i^nen  f(^on  Dor  bet  Snfunft  bct 
SRuffen  befanni  (ebenb.  101).  3n  ^rinj  SBiatam'4  ®anb  tragen  fie 
fünßii^i  gearbeitete,  ^ottbicfe  ^dljerne  ^an^er  unb  pflegen  ^6^  in  bie 
X^iere  ju  uerKeiben  bie  jle  jagen  ( 99  i  Hing«  200).  3^te  Jtletbung  be« 
flaub  fonfl  in  einer  ^rt  ^emb  au«  SBogelb&lgen  ober  Siuget^ierfeften, 
über  meiere«  fie  ein  Oberfleib  mitlängetenSermeln  unb  ftapUieau«Z>ör' 
men  bon  lBaren6eeldtt)en  unb  anberen Spieren  trugen.  S)ie^au))tna^« 
rung  \\n\>  %i\^t,  gefo(^t  unb  getrodnet,  bie  @eeotter  iogen  fie  nur  be« 
^elje«  wegen  (ebenb.  84,90, 106).  eine®(|^ierling«art  mirb  aM  berau« 
f4)enbe«  Mittel  leibenfcbaftli^  gern  t)on  i^nen  gegeffen ,  unb  fie  berct« 
ftn  augerbem  no(^  ein  gego^rene«  Oetr&nl  au«  Himbeeren  unb  Slau« 
beeren  (ebenb.  92,  96).  3^re  ^utten  finb  fe^r  f^imut^ig.  mit  Sr^c 
gebedt,  unb  n>erben  immer  oon  brei  ober  oier  J|amilien  bemo^nt;  btc 
@(b(afgemd(^er  ^ahtn  genfler  bie  mit  S)ftrmen  befleibet  finb  (eben* 
baf.  97). 

S>ie  5tobia!en  ftnb  ^toat  (S^riflen  bem  Warnen  na^»  unb  bie  Stuffen 

l^aben  bei  i^nen  bie  alten  Sitten  me^r  unb  me^r  t>erbrdngt,  hodf  ^al« 

ten  fie  jä^e  fefi  an  xfyxtm  früheren  (Blauben  an  gute  unb  bdfe  Seiner, 

tt)el(^e  Unteren  allein  Sere^rung  bei  i^nen  finben  (8ang«borff  II, 

56ff.,  Sifiandt^  196).    Shljem  Schoä  gilt  i^nen  a(«  e^bp^t  be« 

^immel«  unb  ber  (£rbe,  fie  ot)ferten  i^m  oor  unb  na4^  ber  3agb;  Ijak 

^eiit  ber  in  ber  @rbe  mo^nenbe  böfe  <5ei|l  (^olmberg  UOf.). 

9SBolf  ^unb  unb  SRabe  ftnb  mi^^t^ifd^e  $erfonen  bie  fte  al«  i^re  @tamm« 

bäter  betrachten,    gür  i^re  gefle  Ratten  fie  fonfl  ein  groge«  ^au«  ba« 

mehrere  ^unbert  SU^enf^en  fagte  (ebenb.  98).    3>iefe«  bieute  au(^  ju 

ibren  25eratbungen ,  Don  benen  bie  ^rmeu  unb  bie  SRab^^en  au«ge« 

f(^loffen  blieben ,  mö^renb  einzelne  grauen  bur^f  bie  Sauberprieflec 

eingeführt  »erben  fonuten  (fflrangell  128).    -ßier  füj^rten  fie  i^re 

religiöfen  gefle  auf,  bie  am  Jlu«fo(n>im  unb  fttt)icbt)af^  in  bramatifcben 

iroa«tenft)ielen  beflanben  (93ef4)reibung  bei  $olmbergl25,  Zages- 

kin  in  N.  Ann.  des  v.  1850,  I,  274).    Sietteic^t  Ratten  au(^  bie 

3)amt)fb&ber,  bie  fie  glei$  ben  meiflen  Snbianerodlfern  in  befonberen 

Srb^iütten  na^^men,  bei  i^nen  urfprfingli(^  bie  Sebeutung  einer  duU 

tu«banblung.    3^re  Xobten  füllen  fie  in  ®ee^unb«fea  ein  unb  be* 

graben  fie  (^olmberg  122),  ber  ^duptling  er^&U  feine  3agbger&t$e 

unb  6t>eifen  mit  in'«  (8rab  unb  man  op^ttt  i^m  einige  eflaoen  (BiU 

ling«  179f.). 


^infi^minben  bei  bleuten.  313 

3n  fcü^^eret  S^it  t^eilteii  fte  fi^^  in  (Scmciiu  uub  i>au^Utii^<,  uun 
ffiArbc  erblich  mor.  Die  britte  ftlofe  ber  Seodlkrund  bilbeten  bie 
6no0en,  bereit  fie  \tboi^  wenigere  Ratten  oU  bie  Aolofc^en  (^olm« 
berg  78);  bie  5^ud(ohoimer  inbeffen,  meiere  bie  alten  Seute  unb 
ftinber  im  ftriege  fronen,  mo<^en  feine.Sflaoen  (fflrongell  128). 
Seit  ber  ^errf(^oft  ber  Auffen  f!nb  bie  Unterfd^iebe  ber  gefeafc^oftlic^en 
SteUung  gefc^tDunben.  3)ie  grau  fie^t  in  ^o^em  Slnfe^en.  @ie  t)f[e9te 
fonji  einen  Stebenmann  ^u  ^aben  ber  ^u  mancherlei  SDienßen  oer^flic^« 
tet  mar  unb  in  ^bmefen^eit  bed  SRanned  biefen  oertrat  (^olmberg 
119).  Sei  ber  Qt^t,  melcbe  o^ne  bie  geier  eined  befonberen  gefiel  ge« 
(((^loffen  mürbe,  na^m  man  auf  bie  Sermanbtfd^aftdgrabe  leine  9tu(f« 
B^t.  S)er  Wann  lebte  aU  X>iener  im  ^aufe  feiner  ©d^miegereltern 
(eifiand!9  196 ff.,  2ang«borff  U,  56 ff.).  (S«  gab  bei  if^nen  auc^ 
R&nnet  in  SBeibertleibern,  bie  gonj  meiblic^e  S>ienjle  Derric^tetcn;  fie 
maren  öfter«  Sauberer  unb  flanben  teinedmeg«  in  ber  anberm&rtd  ge* 
md^nlic^en  Serac^tung  ({)o(mberg  120). 

3>te  ftu^tofmimer  fennen  einige  Sternbilber ,  mie  au(ib  bie  £ag« 
unb  9lo(btgIetc(^en,  unb  benennen  bie  12  9)2onate  i^red  3a^red  na^ 
regelmAfig  mieberle^renben9taturerf(^einungen  (S  ran  gell  145ff.). 
@onp  ifi  bon  Semeifen  ^ö^erer  SnteUigen^  bie  fte  gaben,  bid  ief^t 
ntc^t«  befannt,  unb  ba^er  ma^rfc^einlicb  ba|  fie  i^re  ftenntnil  ber 
Vequinoctien  frember  SRttt^eilung  Derbanlen. 

S)te  lBet»dlIerung  ber  iHleuten  ifl  in  rafcber  ^bna^me  begriffen, 
iu  totUftt  o^ne  3n>(ifel  bie  graufame  Se^anMung  unb  t^eilmeife  Ser< 
tilgung  bur^  bie  $rom9f(^lennitd  (1760—90)  mefentlid^  beigetragen 
^at(®eniaminom  in  Srman*«  %i(^\\>ll,  464f.). «  3n)ar  mirb 
mieber^oU  I9erfi(^ert  ba|  bie  foloniftreuben  Muffen  im  allgemeinen 
menfc^li^  unb  gutmut^ig  »erfahren  feien  (9B  ran  gell  XXIU),  baf  fie 
auf  ben  Slleuten  unb  auf  Aobia!  burc^  Sanftmut)^  unb  greunblicf^teit 
bie  eingeborenen  be^errf(^ten,  bie  i^nen  ^b^^  günflig  geflimmt  feien, 
mo^renb  pd[^  in  @itfa  bie^  aUerbing«  anberd  oer^alte  (Roquefueil 
U,  323 f.,  eifian«!9  215),  aber  aue  lei^t  oerfianblic^en  «rfinben 
mtegen  bie  S^ugniffe  für  bad  (Segent^eil  in  folc^en  gallen  fc^merer; 
Sangdborff  (63,  92)  k>crft(^ert  ba^  bie  bleuten  gan)  aU  ©flauen 
bon  ben  Sluffen  be^anbelt  mürben,  (9illing4  (234)  bcbauert  ba§ 
fie  unter  ber  ^errf^aft  ber  rufftfd^cn  SBilbf^^ü^en  flehen,  meiere  ro^er 
aU  fie  felb^»  t^ncn  i^re  Selber  megne^men,  bie  aXAnner  §u  ja^refan' 


314  jSultut^uflanb  bn  Vteuten. 

gec  uuetitgcUlic^ei  %tbtxi  zwingen  u.  [.f.,  unb  ä&euiaminom  be« 
f^aupUi  bag  t^ie  guten  <£tgenf<^aften  in  fjfolge  ber  SRuffIftjtrung  in 
neuerer  Seit  me^r  unb  me^r  in  ben  ^intetgrunb  getreten  feien 
(ffitan gell  221).  3)ie  <^&lfte  ber  gefammten  mdnnli(|^en  SeDdIte« 
tung  jmifi^en  18  unb  50  ^a^xtn  mirb  fär  bad  gan^e  3a^r  Dom 
Z)ien{ie  ber  rufftf^^ameritaniftl^en  Somt^agnie  nodSl  neuerbtng«  un' 
entgeltli^  in  lnft)ru(^  genommen  (o.  ftittU^  295).  6cU  1795 
»urben  pc  but(^  SRatarj  ber  bon  j^obiat  noc^  Unalaf(^ta  !am,  jum 
C^rifient^um  bete^rt  unb  ge^en  feitbem  fe^r  gemiffenl^aft  jur  jtir^e: 
i^re  9Ra4!en«2:dn^e  unb  6c^amanen«  Sieber  ^aben  fit  feitbem  Qufge« 
geben,  mie  auc^  bie  £(|iernamen  mit  benen  fte  fiel)  felbfl,  »o^cf^^ein' 
Mi)  mit  Sejie^ung  auf  i^^re  m^t^ifc^en  @tammb&ter  (bgl.  ftoj^ebue 
11,  101)  iu  benennen  pflegten  (HBrangell  179).  Xempel  unb3bo(e 
Ratten  fit  in  iener  früheren  Seit  ni<!^t,  aber  l^eilige  Orte  an  benen  fie 
^auptf&c^li^  bie  bdfen  ®eißer  oere^rten  (äBeniominoti)  in  St« 
man'«  ^rt^ib  II,  480). 

Sine  ^meite  Urfac^e  ber  ^bna^me  i^rer  SolMga^l,  ber  bie  Sinfü^« 
tung  bed  S^irifient^m«  ebenfaQ«  entgegengemirft  ^at,  log  in  ber 
Zruntfud^t  unb  anberen  ftnnlidj^en  ^udf^^meifungen  (SBeniaminom 
bei  ffir angell  218 f.).  8ie  lebten  fonfi  in  $oli^gomie  unb  ber  (Bofl 
t^eilte  bad  Seib  be«  Iffiirt^c«.  S)iefe4  ^atte  einen  Nebenmann  »ie  bei 
ben  ftoniagen  unb  j^olofd^en  (Srman'4  ^Irc^io  II,  477, 492).  %u(^ 
ber  $äbera^e  maren  fte  ergeben  mie  bie  Aobiafer  (9il(ing4  165, 
179).  ®lei<^mo^l  berft^ert  Sillingd  (234)  bag  bie  bleuten  «bei 
meitem  aQe  SorfleHungen  übertroffen  ^&tten  bie  er  fid)  bon  Silben 
gemacht  ^abe",  unb  biefe«  Urt^eil  fc^^eint  getabe.  tiot}ägli(^  i^ten  mo« 
talif^en  Sigenf<^aften  ju  gelten. 

Obgfei<^  fie  bem  Xrunfe  etgeben  ftnb,  ßreiten  fte  bod^  ni((t  leicf^t; 
bem  ffliberf))ruc^e  fej^en  fte  64meigen  entgegen  unb  begnAgen  fic^  ge* 
tt>d(»n1id^  mit  ber  Antwort:  „iiS^  meit  ti  nid^t,  bu  bifi  ia  beffer  untct' 
nd^ttt"  9eteibigungen  ftnb  feiten  unb  nxtben  o^ne  Ra^e  ertragen. 
6d;^impfmdttet  ^oben  f!e  m^t.  @eit  9Renfc|)engebenten  met§  man 
bei  i^nen  nut  bon  einem  einjigen  Zobtf(b(ag,  Z)iebjta^l  iß  feiten  unb 
trifft  nut  ba4  9fot^menbige  unb  unmittelbar  Seijenbe  jum  ^totdt 
M  augenblid liefen  ®enuffe«.  3^t  Suttauen  i^  leicht  geiDonnen ,  (te 
Ifigen  leugnen  unb  4>ta^[en  ni(bt,  bemalten  ®e(ieimniffe  tteu  unb 
f^eigen  be^anli^,  menn  man  t^nen  ni^t  glaubt.    lD«t  «leutt  ifl 


(Iu(nir)u|!anb  btr  bleuten.  315 

tigenftnnig  tu  titx  9liUfu^run9  [duer  Sorfd^c,  uei|>n(^l  meuig,  ^dU 
abn  ba«  Serfprod^enc  unb  f(^mei<^elt  nic^t.  St  f^enft  ol^ne  fdtxti^* 
nung  ober  Sigennu^  unb  greift  Serfc^entte«  bo«  er  no<^  nic^t  abge« 
liefert  \^at,  felbfl  in  bringenbeu  S&Hen  nid)t  an.  (Sr  {eit^net  {l<^  au« 
burcd  gro^e  @o{ilt<^!eit  unb  Siebe  ju  feiner  gamilie.  @eine  S>ontbar^ 
feit  n>irb  felbfl  burtt^  eine  fpdtere  Seleibigung  nic^t  aufgehoben.  39 
er  mit  iemanb  unjufrieben,  fo  rebet  er  n\ä)t  mit  i^m.  $erfönli4e 
Xapferfeit  im  ftriege  ge^t  i^m  ab  unb  er  furztet  bie  @trafe  in  ^o^em 
®rabe,  ftinbern  unb  felbfl  Verbreitern  torpediere  Suc^tigung  {u  er« 
t^eilen  n)iberflrebt  i^m.  9Xit  feiner  Sage  fletd  )ufrieben,  jeigt  fein  do 
fiö^t  einen  fletd  gleic^mdgigen  ^udbrutf  in  ^teube  unb  @^mer).  %uil^ 
in  Jtranf^eit  unb  9lot^  tlagt  er  niä)t,  felbfl  SSeiber  unb  5Mnber  ftc|t 
mon  nic^t  meinen,  ^aben  bie  Unteren  SRü^e  unb  Sefc^merbe  ju  er< 
butben,  fo  tröflet  man  jle:  ^balb  ^ort  ber  Sßinb  auf,  balb  trotfnet  bad 
ftleib."  ®ie  reben  menig,  aw^  untereinanber,  obmo^l  fte  fid^  bie 
langen  Sinterabenbe  mit  Srjd^lung  oon  ÜRd^rc^en  furzen ,  unb  be« 
meifen  grenjenlofe  Oebulb,  felbfl  in  ^unger^not^:  ber  Srtrag  bed 
^if^fanged  mirb  aUbann  gleit^mdgig  get()eilt ,  bie  ^ungernben  fij^en 
f^metgenb  am  Ufer  unb  märten ,  unb  niemaU  mirb  btefe  @ttte  }9on 
ber  Unreblic|)feit  migbrau^t.  %xt\\\(!^  ifl  i^re  Zrdg^eit  unb  Sorglofig* 
feit  grog,  tto^  be«  ^duftgen  SRangeU  )u  (Snbe  bed  SBinter«,  unb  tann 
oft  nur  Inxdf  fremben  9efe(^l  ubermunben  merben,  ber  fie  bannju 
langfamer,  aber  fe^r  audbauernber  Arbeit  bringt.  £er  S^ocft^ett  fc^d« 
men  fle  ftc^  nic^t,  fonbern  nur  beffen  ma«  ber  @itte  miberfhebt,  mie 
{.9.  feine  grau  bor^nbern  gu  liebfofen  ober  um  etma«  ju  bitten, 
ba  fie  furc^tfam  unb  bldbe  finb  (ISeniaminom  bei  SBrangcU 
183 ff.  unb  in  «rman*«  «rc^ib  II,  468 ff.). 

Son  ben  9luffen ,  mit  benen  fie  ie|$t  grof  ent^eiU  k>ermif(|)t  finb, 
^aben  fte  tiele  ^anbmerfe  gelernt  unb  ft«^  babci  anfleQig  unb  lernbe« 
giftig  gejetgt.  3)a  fte  ein  gute«  ^ugenmaag  unb  eine  lebhafte  ^^an* 
tafie  befl^en,  finb  fte  befonber«  gef^tift  in  ^anbarbetten ,  liefern  gute 
@d[^nit(ereien  unb  6ti(fereien  (ffirangell  223,  &ang«borff  II,  42), 
t^re  Itd^ne  (Serdt^e  unb  ftleiber  ^eugen  felbfl  t)on  (Befc^matf  (Silling« 
284).  S>a§  bie  erfleren  beiben  benen  ber  (S4fimo  fe^r  d^nlic^  finb, 
mürbe  fc^on  früher  bemerft.  S^re  ®efdl^i<fli(rteit  aU  Sd^iffer  ifl  au§er« 
otbentlic^ :  i^te  tleinen  Saibarten ,  mel^e  butc|)  bie  gering^e  edten* 
bemegung  umgemorfen  merben,  tubern  fle  10 — 12  unb  felbfl  16 


316  t>te  Jto(of(^en  unb  i^te  Semanbten. 

(^tunben  lang  ununterbrochen,  unb  miffen  auc^  bei  {larfem  ^ebel 
ben  $unft  an  welkem  fte  lanben  vooütn,  richtig  ^u  treffen  (9laf((yte 
in  aRonatdb.  b.  ®ef.  f.  QLxDt  ».  g.  II,  97).  @ie  ^aben  ^anjer  bie 
üüi  Meinen  ®td(fen  geflochten  ftnb,  unb  ©c^ilbe;  i^re  $fei4e  unb 
SBurffpiege  ftnb  bi^toeilen  t^crgiftet  (Srman'd  ^rc^ioll,  479).  3^re 
ffio^nungen  fe^en  ((einen  kugeln  ö^nlic^,  unb  man  fieigt  auf  einem 
eingeterbten  $fa(^le  oon  oben  in  fte  hinein  (Mortimer  61).  S>ic 
Xobten  begraben  fte  }um  Z^til  in  tauernber  SteQung  (Sangdborff 
II,  43),  jum  2:^eii  Rängen  fte  bie  6arge  fc^roebenb  auf  (Srman'd 
^rc^io  II,  477).  ^ie  trauernbe  SBittn>e  burfte  fonß  (eine  @peife 
felbfl  berühren,  man  reicl^te  fte  i^t  ierbrdcfelt.  3>te  gefeaf(|)aftU(^e 
Serfaffung  mar  e^emaU  t>on  ganj  patriarc^aUfc^er  ^rt;  bie  &nat>en 
aber  Ratten  unter  einer  graufamen  99e^anb(ung  ju  (eiben  (ebenb.484). 


^te  fßttoü^nn  ber  9toi:bwe^tt^e  unb  bed  £>regott- 

%thittH. 

S)ie  gange  SQefifeite  bed  norbameri(anif(^en  gefilanbed  ifl  au^gc 
geic^net  burd^)  einen  grofen  9lei((t^um  oerfd^tebener  IBöKerfamilien, 
beren  6prac^en  einanber  urfprungli(^  fremb  gu  fein  fcl^einen  unb  je« 
benfattd  (eine  nähere  Sermanbtfct^aft  unter  fi^i  beft^en. 

S)en  S«(imo  iunA^fl,  bie,  mie  mir  gefe^en  (aben,  ma^rfc^einU(^ 
bt4  nac^  Se^rtng'd  9ai  fublic^  oon  Mt.  Elias  reid^en,  leben  bie  Xlin« 
(it^en  b.i.  ^SRenfc^en"  mic  fte  ftc^  felbfl,  ober  5taliufc^en,  Stolo* 
fc^en,  mte  bie  9)uffen  fte  nennen  (^olmberg  9).  3^rer  Sage  no(|^ 
^aben  fte  fic^  aud  bem  3nnern  nact^  bet  Stujjtt  unb  ben  Snfeln  oerbrei' 
tet  (ebenb.  15).  3(^re  S^rac^e  ftn^et  fl(^  im  9torben  Don  Gross  Sound 
unter  58^  37',  in  Portlock's  Harbour  norblid^  k>on  Mt.  Edgecumbe 
(9uf ermann  1854,  p.  681  f.)  unb  reicht  oon  bort  bi4  ju  ben  S^at' 
lotten'3nfeln  ^erab  (9 uf ermann  1856,  p.  376  nac^  Stefan om). 
6ie  ifl  bie  Sprache  ber  Xc^in(ttaue  auf  &it(a  unb  nat^^Marchand 
gan)  oerfct^ieben  oon  benen  melc^ie  ouf  9tut(o  unb  auf  ben  Charlotten' 
3nfe1n  ^errfc^en  (ebenb.  378),  monac^  ber  3rrtbum  ^olmberg'« 
(9,  42)  gu  berichtigen  ifl,  meictier  tbt  eine  oiel  mettere  ^u^be^^nung 
nac^  &äben  iuf^rt(|)t.  SRtt  ben  at^a)>a4(if^en  S^^rac^en  ^ot  fie  eben« 
faM  nur  menig  gemein  (9 uf  cd  mann  cbcnb.  387).    Scouler  jS^U 


ju  \>tn  ftoTofd^cn  nfid^fl  brn  Ofmo^ncrn  Don  ®itfa  bie  (S^erttaat  am 
S^nn  SonoT  unb  in  beffen  Umgebung ,  bie  Sojto  üon  Pt.  8alisbury 
unb  Snettishham ,  bte  @tifine  an  bem  glfic^nnmigcn  ^u{fe  unb  an 
$rtn)  g^ebcTicf 4  SDVfnrenge  unb  bie  Sung^oofe  ouf  bet  3nfel  9tet)ifla« 
gigebo  (L'Institut  1847,  II,  45),  bo*  ij!  bie§  in  »firffl^t  ber  le^te. 
ren  unricbtig ,  bo  beten  ©prache  gmor  tiiele  folofc^ifd^e  fflörtet  tefl^f, 
ober  feine«tt)eg«  ju  berfetben  gomilie  gehört,  unb  in  Mfitffi^t  ber  ©«• 
ttne  iff  e«  no(^  jweifelbaft  (»uftfimann  1854,  p.  679 f.,  1856,  p. 
380,  1857,  p.  404).  Wo*  Sifionif^  (242)  erjirerfen  p*  bie  «o* 
Iof(^en  nur  b\^  bl^  n.  8.  no^  6fiben. 

ffleiter  ^erob  on  ber  Äfijle  jmifd^en  53%  unb  55%^  (Scouler 
im  Journal  R.  G.  8.  XI,  220)  foTgen  bie  ©tjimf^on  ober  (Stimme» 
f9on.  beren  ©pro^e  ebcnfoT!«  ojne  Sermonbtfi^aft  jum  orto>)0«fif(|>en 
©tommc  ip  unb  gon^  ifoürt  jle^t  (Sufcbmonn  1857,  p.  401).  ©ie- 
leben  in  t»ier  ©tämmen  om  Observatory  Inlet  ouf  ben  3nfe!n  ©un* 
bon,  SUpf^tn  unb  ^rinje§  9?ottol  (I/Institot  o.  o.  O.  nocJ^  Scou- 
ler). Schoolcraft  ibentipcirt  pe  mit  ben  Wog,  bie  on  bem  glei^»« 
nomigen  Rluffe  unter  55**  leben,  wogegen  »on  fflrongell  bie  fitb» 
liieren  ^oiltfo  unb  beren  Sermonbten  mit  brm  Unteren  Women  ht* 
Set(^net  merben  (IBuf^mann  1857,  p.  399),  eine  Sermirrung  bie 
fidf  dt«  je^t  nod)  ni(6t  t5fen  logt. 

S>ieftdnigin  (l^orlotten«3n[e1n  pnb  Don  ben  ^oiba^«@tSmmen 
ben)o6nt,  unter  benen  bie  ©fittego  t  ober  ©fetiv^et  bie  ^ouptf&AIidif« 
Pen  pnb;  Dünn  (292)  nennt  neben  ihnen  bie  SD^offet  unb  C[omf(^en90T. 
6ie  reben  fömmtli*  eine  unb  biefelbe  ©pracbe  unb  ed  gehören'  ju 
ibnen  bie  ft^gonie,  Jtigornie  ober  j^oigoni  in  ber  gleiAnomi« 
gen  »oi  unb  on  ber  ©ubf^i^e  be«  ^Jrinj  aBolc«»?lr4ipeU,  beren 
6pro(^e  fno(i)  Wobloff)  mit  ber  ber  Äolofcben  no(>er  oermonbt  fein 
foflte,  mit  il)r  jebodi  nur  geringe  ^Hebnlid^feit  bot.  Wod)  ben  ^rin^« 
SBofe«  *  3nfeln  unb  ber  !»orbinfel  pnb  bie  Ängonie  mobrfd^einlid^  erp 
t»on  ber  Königin  (lborlotten«3nfcl  gefommrn  (lBufd)monn  1857, 
p.  393,  1854,  p.  678.  Scouler  o.  o.  00). 

(Segendber  ber  ©übfpi^e  ber  (enteren  3nfe!  in  WiQbonf  ©unb  unb 
k>on  bier  unb  ber  ^umfedburD  3nfe1  on  bU  gum  ^roug^^ton  ^r^ipel, 
etnf^liegUt^  ber  gegenuberliegenben  Stüpe  unb  be«  nörblic^en  Steife« 
k>on  Soncouber,  leben  bie  ^oiltfo  ober  ^oeeltfuf,  uon  50%  6id 
53%<>  (Scouler).    3m  S^l^ug^  ©unb,  in  meldj^en  ber  fub1i(^e  Sal- 


318  t'i^  Wolter  ber  ^iifcl  $on(ouoer 

mon  River  mfinbet  unter  5^^^  |Ummen  bic  S<^\xoöxUi  groftent^etli 
mit  benen  Itx  ^ailtfa  ubercin  unb  Mc  Semo^ner  t^on  Friendly  vil- 
Ui^e,  90  miles  lonbeinmärtd  an  jenem  glufe,  gel^oren  fpta^ti^^  md^t, 
xoit  Haie  angiebt,  ^u  Un  ^tna^  ber  Sft^aili«@eltf4  Samilie,  fon* 
beni  teben  ebenfoQd  einen  3)ialrtt  M  ^aittfa  (9uf(^monn  1857, 
p.  381,  322).  3)Q9e0en  i{i  bie  Ueberethfiimmung  bed  le^teren  mit  btt 
@pra^ebet  Sellif^oola  ober  SiUec^oola,  »el(^e  Scouler  amSal- 
mon  River*  unb  bem  S)ean  (Sanal  anhiebt,  nur  gering  (ebenb.382f.)* 

S)ie  Eingeborenen  ber  3nfe(  SoncouDer  foQten  na<^  Scouler  (J. 
R.  6.  S.  XI,  224)  fammtUc^  3>iolefte  berfelben  Gpra^e  reben,  bie 
fiel)  feiner  S)ar{leCiung  na^  QUd^  auf  ba«  gegenuberlitgenbe  gefflanb 
er^retfte  unb  an  ber  ftufle  felbß  bi^  in  ben  ©üben  bed  (j^lumbia 
reict^te;  auc|)  im3nnern  bed  Oregongebieted  foflte  U  nur  ^mei  ^aupt« 
fpra<^en  geben  unb  bie  Unterfc^^iebe  ber@f>ra(|)en  meiere  biefen  Sänbern 
angehören,  überbauet  meit  geringer  unb  meniger  entf<^ieben  fein  al* 
ti  bei  oberflac^litf^er  Setraefftung  f(^eine.  3nbeffen  ^at  er  ft^  gend* 
t^^igt  gefe^en  biefe  %n^d)t  mieber  aufjugeben  unb  bie  genannten  ®e« 
biete  an  a^ft  n}efentlic^  oerfc^iebene  6|)ra(^familien  {u  oert^eilen 
(Llnstitut  1847 ,  II ,  4b),  bo(^  ^üt  ft(^  aucb  biefe  ^nja^l  bur^  neuere 
ttnterfud^ungen  ald  t^iel  ^u  (lein  ^erauögefieUt. 

Sancouk>er  ifl  oon  einer  SRenge  fleiner  Sdlter  bmof^xii  (9ttfi&^ 
lung  berfelben  t)on  Grant  im  J.  R.  G.  8.  XXVII,  293,  SchooU 
craft  V,  488,  9uf(|)mannl857,  p.  380f.).  S>iefefinbna(^  Grant 
(a.  a.  O*)  in  oier  @prac^familien  gefd^ieben :  Quackoll  (Quacolth  bei 
Vnbercn)  im  Korben  unb  9lorboflen  ber  3nfel,  nebji  ben  Ballabolla 
(Dünn  271  nennt  Belbellah  in  aRiabant  @unb)  auf  bem  geftlanbe 
im  O^en  ber  &()arlotten«3nfeln,  bie  nur  biale(tif(|»  oon  il^nen  oerfc^ie« 
ben  ftnb  (G.  Simpson  I,  202);  Cowitchin  (Kawitchen)  im  O^en, 
ba4  fi(b  an  ber  9torbfeite  ber  lD?unbung  bed  grager»glufed  auf  bem 
gegenüberliegenben  geßlanbe  mieberfinbet  unb  fomof^l  bem  Noosda- 
lam  am  ^oob'4  CLanal  aU  aueff  bem  Sqoaliyamish  (Skwale,  Nis- 
qaally)  in  $uget*d  @unb  na^e  oermanbt  iji  (lBuf(^mann  1857, 
p.  874);  ferner  bad  Tsdallum,  Clellum  ober  Clalam  ba4  mit  bem 
Cowitchin  ebenfalls  einige  9e(inli(^feiten  ^at  unb  gleich  biefem  auf 
ben  (kontinent  gegenüber  bem  Guben  ber  3nfel  l||inäberrei(()t ;  enbli(( 

*  Scouler  ft^eint  (ier  ben  fübli^en,  nt<^t  ben  ndrbUAen  glug  bicfei 
ftamen^  untei  58®  |u  meinen,  ben  a^uf^mann  al4  i^ren  9Bo^nfi|  anführt 


unb  M  gegenüberliegenben  gefifanbed.  S19 

bad  Macaw  an  t>tx  ganzen  SSefifüfie,  melct^e«  bemna^  maficfc^einli^f 
ibetiHfc^  ober  na^e  oetiDanbt  \^  mit  ber  ®t)ra(^e  t^on  9lutta*.  3>ie' 
fer  leiteten  fc^lte^t  fi6)  bie  €>t>xa^t  ber  S(aoquQt(^  im  iugetflen  €ÜN 
mften  ber  3nfel  iunöd^fl  an,  too^t^tn  f!e  nur  eine  tf^eitmeife  Set« 
wanbtfdiiaft  bcrfelben  einerfeit«  $um  ^aiftfa,  anberfeitd  ^u  ber  Spxai^t 
im  Gäben  be«  ^udgange«  bet  guca« ©trage  natf^meifen  lägt,  if^reSet« 
manbtf^aft  ju  ben  ®^ra^en  auf  ber  ftufle  bed  gejllanbe«  aber,  meldte 
Seouier  onna^m,  eine  %Cibtl  ifl  (Sufi^mann  1857,  p.  364ff., 
S23  f.).  2)ie  @prac|)e  Don  Kewittee  am  9Iorbenbe  ber  SancouDet  3n< 
fef  i^  ebenfo  mit  bte  ber  J(foi)iart  ober  Staffet  auf  ber  ®äbfeite  ber 
guca «Strafe  um  C.  Flättery  —  festere  iebotfi  nid^t  mit  ooOer  Snt« 
f^ieben^eit  —  k>on  Haie  aH  ein  Diateft  bed  Wutta  bejeidSinet  mor« 
ben,  ba«  flc^  burc^i  bie  ganje  e&nge  ber  3nfe1  (^inburc^  ^iel^t.  9?ur  bie 
Newchemäss  im  9}orben  berfelben  bef!|^en  eine  ganj  abmeid^enbe 
6pra(^e  {m^  Jewitt);  ber  ^amt  Wakash  (Macaw?)  aber,  ben 
).  9.  Morse  unb  Serg^aud  ouf  i(iren  harten  aU  Sölternamen  in 
Soncouoer  gebrauchen,  berubt  auf  einem  lOKgoerftanbnig  (SufdSf* 
mann  1857,  p.  328 jf.). 

3)ie  Sditer  bed  ^efManbe«  im  Often  oon  Sancouoer  gehören  6il 
ie^t  noc^  }u  ben  unbefannteßen ,  bie  bon  $uget  ®unb  im  Süben  ber 
3nfef ,  meldiie  troj^  i^rer  9)9enge  nur  neun  oerfd^iebene  Sprache  rebni, 
fnb  e«  faum  meniger.  @ie  finben  ji4  oufgciä^lt  bei  Sufd^mann 
1854,  p.  670.  S)er  namentlidS»  befannten  Softer  oon  Oregon  finb 
weit  mehrere  aU  bie  Jtarte  bei  Haie  ^etgt  (»gl.  9uf(^mann  ebenb. 
590 {f.,  Morse  368 ff.),  an  beffen  3)arfleaung  mir  un«  im  golgenben 
t>oriugli(^  platten  merben,  obmo^l  fie  mit  ber  Sint(^etlung  Gaird- 
ner's  (J.  R.  G.  S.  XI,  256)  nur  in  einigen  ^auf>tfa(^en  überein* 
ftimmt  unb  §um  X^^eil  gan^  anbere  9lamen  giebt.  Haie  oert^citt 
ba<  Oregongebiet  an  elf  oerf^ltebene  Sdlferfamilien ,  oon  benen  mir 
nur  bie  Ie|te,  bie  8hoshonee  ober  @^langen«3nbianer,  ben  unferer 
felsigen  Betrachtung  gonj  audfcfilief en ,  meif  j!e  na^  9ufdS)mann*« 
Qntbectung  gu  ber  fonorifdl^en  6))rac^gruppe  ge^drt,  bie  mir  megen 
i^rer  Sermanbtfc^aft  )um  ajtefifc^en  Stamme  an  einer  anberen  @teOe 
)u  bt\pxtd^tn  f^abtn  merben.    3)ie  Abrigen  {tnb  folgenbe: 


*  3)er  9{ome  Nutka  felbft  beruht  ouf  einem  SKigoerft&nbntf  Cook's; 
bie  dingeborencn  nennen  ben  bortigen  6«fen  Yucaaü  (6umbplbt,  fR. Cpa* 
nien  II,  266). 


320  1>((  Qdlfet  t)on  Oregon. 

1)  a)lc  ^tuna^a«,  Coutannies  oM  Flatbows  jwif^fti  48  unb 
52^  n.  9.  am  ^dfcngebirge  jmifc^en  bcn  beiden  nötMicbfn  Srmen  be« 
dolnrnhia. 

2)  SDic  ^amifie  ber  Tsibaili-Selish.  3u  i6r  gehören  aI4  ^aii)»t' 
DOft  bic  Selish  ober  Flatheads  am  oberen  Solumbia  unb  an  befen 
Sufiuffen ,  bem  Flatheäd ,  Spokane  unb  Okanagan ,  momit  e«  tooffl 
äbereinptmmt  ba§  na«^  Parker  (304)  bie  Ponderas,  bie  bcm  ClueQ« 
gebiete  M  Solumbia  )un&(^ft  Teben,  mit  ben  Spokein-  ober  Spokane- 
3nbianern  unb  ben  Flatheads  biefelbe  €>pxadft  reben.  ff^ner  fnb 
ba^in  ^uredbnen  bie  Skitsuish,  Coeur  d*A)^ne8*ober  Pointed-hearts 
om  gfeidmamigen  @ee  oberhalb  ber  gäCle  be«  Spokane  R. ;  bie  Pisk- 
wflu  am  (Columbia  {iromabmart«  t)on  ben  Selifd^;  bie  Cowelits  fuN 
ti^  t>on  ben  Skwale,  bie  mir  t^orbin  aH  ^nmobner  M  $uget  6unb 
ermäbnt  baben;  bie  Tsihailish  ober  Ghikailish  an  ber  ^ttxM&ftt^ 
meftfid)  t»on  ben  @fmoIe,  jeboc^  nic^t  bie  ^ura«6tra§€  errei^enb;  bie 
Nsietsbawu  ober  Killarouck  im  ®flben  ber  meiterl^in  ju  nennenben 
Chinook.  SRcrfmurbiger  SSeife  gäblt  Haie  §u  biefer  S<^milie  audl^ 
no(t)  bie  Skwale  feYbft,  mefdbe  mir  oor^in  M  Sermanbte  ber  Kawit- 
chen  auf  Sancout^er  unb  im  9}orben  ber  üRunbung  be«  Stoicr^gluf« 
fed  fennen  gelernt  \)ahtn :  bemnad^  fdieinen  bie  Sermanbten  ber  So 
lif(^  bi«  auf  jene  3nfc!  f)inäber jureic^en ,  xoai  in  geogra|>|iifd^er  ^in« 
fldSit  aflerbing«  nidS)td  Sefrembrnbe«  bat,  ba  enbli<!b  aud^  no(^  bie 
8hu8hwap,  Atnah  ober  Kinn-3nbioner  am  unteren  gramer '^u|  gwi* 
fdSien  50^  unb  52  Vs'^  im  @uben  unb  ®äbo{len  \>on  9teu  Salebonten 
(GoxII,315)  berfelben  @pra(^famifie  ongebdren  (9ufdS)mann 
1854,  p.  690,  1857,  p.  321). 

3)  1£)ie  Sahaptin  ober  Nezpercea  (Chopunniah)  om  Lewis  ober 
Snake  R.  unb  ti^tn  nörblidSien  3uflfl{fen  bi4  )um  gelfengebirge,  nebfl 
ben  in  6itten  unb  @prad^e  nur  menig  oon  i^nen  oerfc^iebenen  Wal- 
lawalla  (Gox  II,  125)  am  dolumbia  ober«  unb  unter^olb  berSRfln' 
bung  be4  Lewis  R.  9Ia<^  Scoulcr  unb  Gallatin  finb  auc^  bie 
Cliketat,  öfllid)  t)om  Ga4caben « (Sebirge,  ben  6a^a))tin  oermanbt;  ba* 
gegen  merben  bie  Cayuse  im  6äben  ber  ffiattamaOo  mo^l  irrt^uni' 
lid^  t»on  Parker  (302)  }u  berfelben  gamilie  gerechnet:  Haie  }&^lt 
pe  nebfl  ben  meßlic^  \>on  i^nen  mo^nenben  Molele  gu  ben 

*  l>ie  aum  %%tü  fran)dfif(^en  Sdlfernamen  in  btefen  (Segenben  tä^reH  »on 
(anabifc^en  Velii&gem  (yoyageurs)  ^. 


Die  9dlfet  von  Oregon.  321 

4)  Waülaptu  -  Stimmen ,  beren  Ultgenanntet  3^^8  i>n  3a^Ke 
1841  fafi  Qu4ge{ior5en  ifi. 

5)  S)ie  Cbinook  ober  Sjtnuf ,  beren  ®pxa6)t  bie  ^ouptgrunbloge 
bfd  Jargon«  audmad^t  n)e(d^e4  an  ben  ^anbeUf>l&(en  t)on  Oregon  im 
0f6rou4)e  \%  6ie  t(^eifen  ^<b  tn  bie  oberen  Chinook  ober  Watlala, 
bie  Don  ber  3nfcl  9Rultnoma(^  bi«  ju  ben  g^Clen  bedSoIumbio  reid^en, 
unb  in  bie  unteren  rot\6)i  unterhalb  ber  genannten  3nfel  leben.  2)en 
Unteren  (^»liegen  fiel)  im  ®uben  ber  9Känbung  bed  Solumbia  bie  Kat- 
iamat,  Clatsop  unb  mel^rere  anbere  fleinere  Sdlter  au. 

6)  91m  aSiOamet  oberhalb  ber  S^Ue  mo^^nen  bie  Ealapuya,  bie  mit 
ben  aBaii1a))tu  {ufammengrenjen. 

7)  Z)ie  JakoD  ober  fubli^en  Aiflamut,  boc^  Don  ben  oor^in  er« 
mahnten  eigentlichen  ftidomut  ber  @e1if(|)'9amiUp  \Tpxaö^l\^  ganj  t)er« 
f4^ieben,  (eben  an  ber  Seefufie  unb  trennen  bad  ^t^apadIent»olf  ber 
Umima  (S.  oben  p.  6)  ebenfo  t>om  SReere  mie  bie  eigentlichen  Aiilamut 
bie  Zlatftanai  booon  abfcl^neiben. 

8)  Sie  Lutuami,  au<^  Tlamatl  ober  Ciamet  genannt  an  bem 
6ee  gleidSfe«  Kamen«,  bftlii^  oon  Umfma. 

9)  a>ie  Palaik  fuböfiti<^, 

10)  S>xt  Shasüe  fubmefili^  oon  ben  Sutuami.  Son  ben  3aton 
unb  Umtma  nad)  ®äben  \)\n  ftnb  nur  einige  Sdlfernomen  betannt. 

Scouler  ^at  ftd)  in  feiner  et^nograf>|)ifdl)en  (Sint^eilung  ber  Sbl« 
ttt  offenbar  burd^  Pt)9fifctfe  91e(^nlic()teiten  irrefubren  (äffen :  bie  Sdlfer 
ber  9)orbn>efltäfie  unb  ber  anliegenben  3nfeln  fublic^  oon  Mount  Elias 
bi«  na^  Sancouoer  ^in ,  gleiten  einanber  fe^r  im  9(eu6ern ,  md|irenb 
fteguScouler*s  (üblicher  Sdltergtuppe,  ben  Nootka-Columbians,« 
in  einem  auf aflenben  (Begenfat^e  flehen.  S)ie  d^immefpan  §.  S.  ^aben 
feit(i4  breiteren  Scbäbel  mit  febr  platter  ®(^eitelgegenb ,  wogegen  er 
bei  ben  (&()inoo!,  au(b  abgefe^en  oon  funfiti(|»er  Abplattung,  lang  unb 
f(^mal  entmicfelt  ift  unb  feitlicl)  ^ufammengebrüdt  \^t\nt,  a^nlii^  mie 
bei  ben  ditimo  ( J.  E.  G.  S.  XI,  220).  3ene  nörblidl^eren  Sdlter  finb 
blet4 ,  i^ie  ^aut  ni^t  bunfler  ald  bie  ber  ^ortugiefen  unb  3taliener, 
bie  Suge  ftarter  ausgeprägt  unb  bie  Saüfcnfno^^en  meiter  Dor^ef^enb 
a(«  bei  ben  93en)o^nern  ber  fublic^eren  Sänber;  bie  j^oluf^en  in«« 
befonbere,  iUbendolichocephaIaeprognathaegetidrig(net)iu«),  l)ü* 
ben  gro^eWafen  unb  flarfe  »atfenfnoAen,  finb  fräftig  gebaut  unb 
mittelgroß  (Scouler,  L^lnsütut  1847,  11,  102).     9l<k^  ^olm« 

Oai#,  «nt^ui^dosic.    Sc  «^.  21 


322  $^9ftfd)e  (ügentbumltd^feittn  bet  Jtoluft^n, 

bcrg  (16,  40)  {eigen  jte  groge  leb^^afte  lugen  mit  ttetnen  ^unHen 
Stauen  unt  txdt  t>o(le  8ipt>en ;  bie  Sciber  \>\t  {t^  bur^  maifelnben 
trumuien  ®ang  oon  ben  ^olg  einbetfcbteitenben  SRannetn  untetfAei« 
ben,  t^abtn  fleine  ^anbe  unb  meifi  fleine  gu^e.  3m  fublt^en  Zf^tiU 
von  @Ufa  fanb  f!e  Marchand  (I,  232)  unter  5' 4"  gtoft,  Donrun« 
bem  ))lütten  deficit  mit  gebogener  unb  unten  nid^t  btder  Kafe*,  flei« 
nen  tieffiegenben  triefenben  lugen  unb  ftar!  oorfte^enben  Socteii« 
(noc^en.  3)te  Seiber  ber  ftolufcben  tragen  ^m  mie  onbenDort« 
64mu(f  in  ber  Unterlippe ,  bie  SK&nner  in  ben  O^ren  unb  ber  Safe 
(^olmberg  16,  t>.  2ang4borffII,  99).  3>ad  (Befid^t mtrb  bemalt. 
2)ie  Hautfarbe  berer  oon  @itfa  beiei(ibnet  jmar  SifiandfQ  (287)  al4 
bunfel  fupferfarbig ,  inbejfen  b^^ben  f(bon  Portlock  unb  Dixon 
(159)  Don  ben  eingeborenen  fublicb  tion  Mt.  Elias  berietet  bai  fie, 
gehörig  gereinigt,  euro9&if<^  meit  unb  rotbmangig  feien,  mie  bic§ 
k).  2ang«borff  au4brfl(fiidb  oon  ben  ftolufcben  bemerft,  mib^enb 
Roll  in,  ber  bei  oielen  taflanienbrauned  ^aar,  bitteren  Sott  unb  ftör* 
(ere  Mrpcrbebaarung  fanb,  non  i^erfi^irbenen  6Aattirungen  ber  ^aut< 
färbe  fpricbt  ($ri(barb  Ueberf.  IV,  462),  ^olmberg  (16)  aber  fkb 
baräber  unbeflimmt  Qu«brü(ft.  „Die  meifien  Singeborenen  in  biefen 
Sreiten",  fagt  Duan  (285),  gleicben  in  regelmä§iger  (Befi^b^^bilbung 
unb  garbe  btn  SuropAern;  fle  finb  bon  beHem  Seint,  rot^mangig  unb 
ber  IBart  feimt  ibnen  frfiber  oU  anberen  Imeritanern  (Haie  197 ff., 
WilkeBiy,  300,487).  9?amentlicb  Itnb  bie  oortrefflic^  begabten 
Semobner  ber  Königin  CLb^rlotten  3nfeln  oon  europfiifAer  garbe  ^t^* 
tur  unb  9^9f{ognomie  (Marchand  II,  40),  unb  auf  bem  geftlanbe 
im  ®ubopen  von  jenen  fanb  Vancouver  (11,40)  9Kenf4rii  mit 
mei4^em  langem  ^aar,  ^a^  mei^  braun  ober  no4  b^Uer,  nur  feiten 
aber  f(btt>ärili<t^  mar,  mogegen  Heriot  (303)  oonbuntel  oüDenbtau« 
nen  Snbianem  mit  feilförmigen  Köpfen  unb  grauen  9ugen  an  ber 
Äüjle  unter  52»  n.  93.  erjäblt. 

9>te  Eingeborenen  bet  3nfel  IBancouber  bilben  in  ȟtfficbt  ibrer 
inneren  (Srfcbeinung  ben  Uebergang  bon  ben  Stammen  ber  Worbmcfi' 
tAße  ^u  ben  Sölfern  Pon  Oregon:  je  meiter  nacb  »Sorben  bejio  grö|er 


*  0.  Songdborff  beleihet  bit  9{ofe  ber  KolufAen  al4  Mein,  br«it  unb 

Iflütt,  bie  Öeftibtjittge  ald  grob  unb  ßorf  au%tt)irft;  La  Perouae 
^tt^t  oovt  großer  vranniafoUigrett  ber  (S)e|!d^t«gage  bei  ben  Gingeborentn  t>on 
Port  des  Frtn9ait  (W  Moiini  Ftirweatiier). 


Iffutfaet,  3nMdner  uon  Oregon.  323 

unb  fc^öner  ifl  btr  aRctifd^enfc^flaö;  im  ©üben  ber  3nfel  ifl  bicStotur 
bet  eingeborenen  nur  5'  3—6",  im  Sorben  erreit^te  p  5'  10"  unb 
eine  noc^  bttx&69t\\^tu  ®röfe,  mibrenb  bie  Semo^ner  ber  Mnigin 
d^arlotten  3ttfe!n  m*t  feiten  me^r  aU  6'  meffen.  3m  «ttgemeinen 
{inb  bie  Snbianer  oon  Sonconüer  f^^mu^g  fupferrot^  unb  platten  blc 
etirn  ab,  manche  oon  i^nen  ^aben  lic^ted  ^aar  unb  ^eUe  ^aut 
(Grftnt  in  J.  R.  G.  S.  XXVII,  297f.).  3)ie  »utfaer  bie  Don  oöen 
am  beflen  befannt  finb,  flnb  meijl  unter  mittelgrof,  plump  ^tbant, 
mit  runbem  unb  ooClem,  bi«n>eilen  aud^  breitem  (Bt^ä)t,  au«  n>el(^em 
bie  9a<fenfno^en  ^eroorragen;  bie  an  ber  Surfet  eingebrflifte  Wafe 
(at  n)eite  Sd(^er  unb  eine  abgerunbete  6pi(e,  bie  €t(tn  i^l  jiemtit^ 
niebrig,  bie  ^ugen  (lein  fd^marj  unb  e^er  fanft  aU  feurig,  ber  Wunb 
groS  mit  bttffid^en  Sippen,  bie  S^^nt  in)ar regelmäßig  gebilbet,  bo(^ 
ni^t  fe^r  mei§.  Z)ie  meiflen  ^ben  feinen  Sart,  bo^  nur  in  ^olge 
bei  ludreifend  ber  $aare;  auä)  bie  Augenbrauen  ftnb  bunn  unb 
fi^mal,  bad  ftopf^aar  bagegen  boH  grob  unb  fc^li^t.  ^er  ^paU  iji 
tur) ,  bie  (Bliebet  ber^ftltnif mdfig  Kein ,  bie  gdße  groß  unb  ^ülit^, 
bie  Jtnjh^el  oor^e^nb.  3)ie  ^aut,  menn  t^oOflanbig  gereinigt,  jeigt 
bie  bleid^e  ^arbe  ber  @ubeurop&er.  S)er  ®e{i(^t«audbru(f  ifl  ßumpf 
nnb  p^legmatifc^  (Cook  8.  W.  257,  mit  metd^em  bie  Angaben  bei 
Meares  213f.  übereinfiimmen).  9la^  Roquefueil  (11, 189)  !om^ 
men  brauned  unb  bloribed  ^aar  bei  manchen  oon  i(^nen  oor,  meife 
Hautfarbe  nomentli<b  bei  einigen  5hnbern  unb  SBeibern. 

Auc^  im  norbwefitic^en  Steile  t^on  Oregon  finb  bie  Qingeborentn 
^&uf(g  faft  t>on  eurap&ifc^  meifer  ^arbe  unb  ^aben  rot^e  SSangen, 
nomentlic^  bie  ftinber  unb  mon^e  IB^iber  bei  Dtn  ^lalam  in  tport 
3)idcober9  unter  48^  n.  9.  unb  bei  ben  klaffet  um  C.  Flattery  (Haie, 
Wiikes).  Z>ie  6a((et  Don  S^orbme^^Oregon  unb  einige  anbere  SM« 
fer  t&ttomiren  fl^  bidmeilen  mit  einigen  Sinien  auf  ben  Armen  unb 
im  «efld^t  (Wiikes  IV,  482,  Schoolcr.  III,  220).  SBfi^renb  aber 
bie  3nbianer  oberhalb  ber  gfAfle  be4  Columbia  unb  oon  ba  bi4  (uro 
gdfengebirge  meifl  fcf^tanf  unb  molkige  baut  ßnb  unb  benen  ber  Qerei« 
nigten  Staaten  im  Aeuf eren  fe^r  gleichen  (j^ituna^a ,  Bt\\\^ ,  6po« 
(ane,  Otanagan,  @a|aptin,  ffiattawafla,  (^a^ufe  u.a.).  nur  ba§ 
flc  oon  ctma4  leOeter  garbe  finb  al4  biefe  (Coic  I,  219,  II,  135, 
Dunn  311,  Parker  228,  Haie),  jeigen  bie  Sett)0^ncr  be4  unteren 
C^tumbia,  unb  untn  biefen  am  aujfaflenb|ken  bie  ^^inoof,  einen  we« 

21* 


324  9frp(attun0  M  Stop\t9. 

fentli(tf  üfrfi^tebetun  %ppu^:  ßc  finb  fleinet,  mei{l  untet  müMiioi, 
taum  5'— 5'  ^^  (Franchere240,  Coxl,  276)  unt)  ni(|)tfo  wo^I' 
gebildet ,  hummbeinig  mit  bteiten  bi(f en  platten  gü^en  unb  einiDart« 
(le^enben  Itnd^etn  unb  Se^en  in  golge  be«  eigentb&mlic^en  Sinwi' 
(telnd  ber  ftinber  unb  be<  t^ielm  Sij^en«  im  Jta^ne ,  au^  ftnb  fte  fet* 
ter,  Diel  f(!^mut^ider  unb  faulet  aU  bie  dßli^eren  unb  nörbtic^eten  SdU 
fet  (Scouler).  3)ie  ®ef{dl)t«)Ü0e  ftnb  wenieer  aulgeprigt,  ba«  ®e« 
P^t  bteit  runb  unb  Doa,  bie  9(ugen  Hein  unb  ((^mac),  dftec«  bei  ben 
ft^inoot  mongolendbnlic^  f^ief  gefc^Ii^t  (Haie),  bei  onberen  SdU 
fem  bidmeilen  gelbbraun  (Lewis  et  Gl.):  bie  mittclgcoie  Xafe,  an 
ber  Surjel  f[eif(^ig  unb  tief  liegenb,  i|l  an  ber  6pi(e  jiemlic^  pfatt 
unb  geigt  meit  geöffnete  Sdc^er  —  ^ier  unb  ba  tommen  ieboc^  au(( 
gebogene  Dtafen  Dor  (Lewis  et  Ol.)  — ,  ber  SRunb  4|l  groi  mit  bi« 
den  Sippen ,  bie  Sd^ne  mei jl  fc^Iedbt  3)er  9art  mirb  audgerifen ,  ba« 
Jtopfbaar  ^ngt  gemö^nlic^  in  langen  S^pftn  ober  gle(^ten  ^erab. 
Sie^autfSrbe  ifi  ein  beOed  Aupferbraun  (Scouler,  Cox,  Fran- 
cbere,  Haie  u.a.,  W.  Irving  256 f.),  bO(^  fab  Morton  felbß  einjl 
einen  d^inoet  ^Ut  ni^t  bunfler  mar  aU  ein  ttalteniftber  Sauer.'' 
<V&(^{1  ben  G(^inoo!  geigen  nament(i(b  bie  SImale,  Comelit«,  Xfi^ai* 
lifdii  unbftiUamu!  ber  @elif(b«9<xmi1ie  biefe(Sigentbäm1icb(eiten(Hale). 
%U  cbarafterifiifcb  befonbert  ffir  bie  Sbinoot  unb  beren  Serman« 
bten ,  ijl  nocb  bie  funpc^e  Abplattung  ber  ftopfe«  §u  erm&bnen ,  bie 
eine  Sudgeicbnung  ber  greien  ,ben  ®flaoen  aber  verboten  iji  (Scou- 
ler, W.  Irving  61 ,  Franchere  241 ).  ffiir  baben  fte  f(^on  früher 
bei  anberen  ameritanifcben  Söltern  gefunben  unb  ber  9lrt  unb  SBeife 
gebac^t  auf  meiere  fie  bemirft  mirb  (@.  ob.  p.  54  f.).  2)ie  ^bii^oo^  un* 
termerfen  ibre  ftinber  biefer  Operation  na(^  Einigen  nur  6  -  8  Vto» 
nate,  na<lb  Anberen  (Coxl,  275)  über  ein  3abr.  9ta4  Seenbigung 
berfelben  ifl  ber  trandoerfale  ftopfburcbmeffer  faß  boppelt  fo  gtofi  aU 
ber  borigontale  unb  bie  Augen  ftnb  flart  herausgetrieben  (Haie),  bo(b 
fo(lft(b,  abgefeben  non  ber  bleibenben  großen  9reite  bed  Oeflcbte«. 
bie  Sirtung  biefe«  Serfa^rend  bei  oielen  im  Saufe  be<  Seben«  fafl  gang 
mieber  oermacbfen.  9ti(|9  ben  Sbinoot  ftatlamat  unb  CLlatfop,  iß  bie 
Abplattung  ber  Stirn  ublic^  in  9tutta,  mo  ben  Neugeborenen  eine 
ettrnbinbe  angelegt  mirb  (Meares  213),  unb  bei  ben  dlalam  oon 
9ort  Z)i<cooerp  (Haie),  ben  Comelit«  ftiaamutt  (ülitfetat  unb  Aala« 
pttpa  (Morton,  Gran.  Am.  tab.  43  ff.).   Sei  manchen  biefer  Sdlfrr 


Unietfd^iebe  ber  Segabutifl.  325 

ivivb  au§et  ber  6Hrn  aud^  bad  ^intcr^QU)>t  ab9e))lQttct  (WilkesIV, 
297  itebfl  ber  Qlbbilbung  p.  388).  liefet  im  3nnern  oerunflalten  bie 
6Q^aptin  unb  SBaUatooflo  bie  ®tini  auf  gleiche  Sßeife ,  iebod^  in  ge« 
tingcrem  (Brobe  (Haie).  Sefonbere  Seo^tung  oecbient  bof  ben 
®elifd^  ober  Flatheads  biefe  6itte  ebenfo  ftemb  ifl  mie  ben  @a(apttn 
ober  Ne2-perc^8  ber  (SebtQUd^  ber  S^inoot  bie  9la\t  gu  bur^bo^ren 
(Haie,  Parker  76, 134),  ein  Um|lanb  burd^  beffen  Un!enntni§  Le- 
wis unb  Clarke  (244)  irregefu^^rt  morben  ftnb.  3n  ben  O^ren  unb 
in  ber  Unterlippe  @(^mu(t  gu  trogen  ifi  giemlid^  ottgemein  in  Oregon 
(DnDn),  unb  im  ®uben  be4  2anbe4  tättomiren  {id^  befonber«  bie 
9Bei6er  oft  mit  einigen  Sinien  oon  bem  SRunbe  bi4  gum  ftinn,  mie  in 
Worbealifornien(i).  eang«borffII,  144,  Seh oolcr.III,  119,220). 

ttine  Serg(ei(^ung  ber  3nbianer  ber  9^orbme9!u|le  unb  be4  Ore< 
gongebieted  untereinanber  unb  mit  benen  ber  93ereinigten  6taaten  im 
Often  be4  S^lf^nd^^i^d^^  ctgiebt,  bai  ben  Serfc^ieben^eiten  ber  &u§e« 
ren  S^arottere  eine  ebenfo  grofe  Ungleid^^eit  ber  inneren  Begabung 
unb  entmiifelung  tnt\pt\d^t  Scouler  (J.  R.6.  S.XI,  216)  weißgur 
Srffirung  biefer  (Srfd^einung  Dor  ^dem  auf  bie  wefentli(^  oerfc^iebe« 
nen  Staturoer^iSltniffe  |^in  unter  benen  fte  leben,  auf  bie  infeireic^en, 
oielfac^  gerfe^nittenen  ftußen  unb  bie  fifc^ret^en  gl&ffe,  meldte  oorgäg« 
li$  bie  Semo^ner  ber  SReere^ufer  gu  bebeutenben  gortf^ritten  in  me« 
d^anifi^en  Mnßen  ^ingeffi^rt  ^aben  mdgen ,  gu  gefd^i(fterem  Sau  H* 
rer  M^ne ,  gu  oorfid^tigerer  unb  foliberer  Sinrid^tung  i^rer  fflo^nun« 
gen ,  bie  f!e  nid^t  mec^feln ,  gu  befferer  Arbeit  an  i^ren  9if4treigerA« 
t^en  unb  fonjiigem  SBerfgeug,  ba4  fle  in  größerer  9Kannigfaltig!eit 
befi|en  aH  bie  d|t1id^en  3&gerbdl!er.  6o  fe^r  man  inbeffen  aucf^  an« 
ertennen  mag  ba|  fie  bur(^  bie  Katuroer^&Itniffe  felbfi  gu  einer  fefi« 
fiffigen  Seben4n>eife  unb  gu  grdferer  9lu4bauer  angeleitet  mürben, 
fo  bringt  ftd^  auf  ber  anberen  6eite  bO(^  au^  ber  (Bebanfe  auf, 
baf  fie  bem  benachbarten  Sfien  mand^e  i^rer  ^ö^eren  gertigteiten  Der« 
bunten  mögen,  obmo^I  e4  an  bejlimmten  Stac^toeifen  bafur  fe^It. 

(Eine  gemife  ffia^rfdS^einlic^teit  geminnt  biefe  ^nfi^t  befonber« 
att<^  baburd^,  ba|  e4  grabe  bie  Stamme  ber  9torbn>e|ltu|!e  finb  meiere 
in  i^rer  Silbung  am  (A^flen  liefen,  unb  bag  f^on  bie  9lutta«,  noc^ 
meit  mel^r  aber  bie  Oregonodlter  an  ftunfifertigteit  unb  Snergie  (in« 
ter  i^nen  gurfitfßel^en.  di  be^e^t  —  um  nur  (Stnige4  gum  Belege  gu 
eneft^nen  —  ein  bebeutenber  ^anbel  an  ber  Korbmefttäfte  oom  Sanbe 


320  duttttt  htx  9ttPo^ncf  bei  IteTbtoeflfüpe. 

bei  Zfd^uftfc^en  bi«  nad^  Kutfa  ^ecob,  ein  Kautel  htx  auf  ben  gro« 
6en  aR&rtten  im  Sanbe  bet  9(a§,  mie  Tolmie  ergibt,  ftolufd^en  ^oif 
ba()  S^immefi^an  unb  ^oeeltjut  ^ufammenfü^tt.  gu  ben  ^uptattt« 
teln  beffelben  gebort  ba«  jlupfer  bon  ben  Setgen  bet  ftu^t .  ba«  bon 
ben  ttna^  am  ftu))fetf{ug  unb  oon  me^teten  anbeten  Sdlfetn  ju  glin« 
tentd^ten  S)ol4^en  $fetfenfö|»fen  oetatbeitet  mitb:  bie  (U^titaat  am 
eij^nn  Sanal  maten  fonfl  betü^mt  megen  i^^tet  tltbeiten  in  ^up^ti 
(Dünn),  unb  bie  @agen  bet  9t\xttai  etjä^^Ien  bon  einem  Ootte  obet 
^albgotte  bet  einfi  in  einem  !u|»fetnen  ^a^nt  mit  tupfecnen  Kubetn 
na4)  WtttYo  fam  (^umbotbt,  Meu  Spanien  II,  257  na^Mozioo) 
Qin  gmeitet  toid^tiget  ^anbeUattifel  maten  bie  9Kuf<feeln  ( byaqua  abec 
hftiqna)  welche  bon  Wufta  unb  pon  bet  9u€0<@tta6e  tommen;  fte  gal« 
ten  old  allgemeine«  S}ett^maa§  an  bet  SRünbung  M  (Solumbia  unb 
metben  an  bet  ganzen  notbmefttüjie  aU  @4mu<( oetmenbet  (Stau« 
gell  59,  64,  Dünn  133),  man  oettauft  fie  in  @c^nfiten,  beten 
Sett^  bei  gleid^et  Sänge  im  umgetel^tlen  Set^attnii  bet  Sn^a^l  flieg 
mel4^e  bie  6dSinur  bilbeten.  Sie  ^aiba^  btingen  oft  6 — 800  Scheffel 
ftattpffeln  gum  Sctfauf  auf  ben  Wattt  im  Sanbe  bet  lRa§,  benn  noc^ 
bem  tbnen  bie  @eeottct  ausgegangen  mat,  ^ahtn  fiefic^  mitSnetgie 
auf  ben  ftnbau  bet  ftattoffel  gemotfen ,  m&^tenb  bie  faulen  t^tnoof 
tto^  i^tee  bielfacl^en  Setfe^td  mit  dutopaern  ^u  feinet  X^Atigteit 
biefet  9tt  bewogen  metben  fonnten,  ba  fie  ftif^e  im  Uebetflul  ^aben. 
3>ie  Selbeaal^  oon  ilNiabant  @unb  (Scouler  nennt  ittig  bie  9eai« 
d^oola,  bgl.  Dana  271 )  ^aben  einfl  fogat  ben  Setfuc^  gemalt  ein 
S)ampff4)iff  nadSi  eutop&ifcbem  SRußet  ju  bauen.  £)ie  bciben  lej^tge« 
nannten  Sdltet  geigen  ft4^  mie  bie  ftoluf<l^ett  but^K^Angig  biet  gefi^id' 
tet  unb  inteUigentet  aU  bie  Semo^net  be«  ftolumbia,  mie  i^te  il&(^ne 
ftleibet  ^&ufet  9tof en  9[if4eteiget&t^  unb  oot^figlitl^  bie  ttefflic^n 
64^nif^eteien  bet  ^aiba^  bemeifen  (Scouler  a.  a.  O.  219  u.  Llotti- 
tut  1847,  U,  47,  102  f.).  ^u4  fe^t  ^ttem  bunUem  @(^iefet  betfetti' 
gen  bie  Snbianet  bet  Kotbmefitufie  ZeOet  unb  pfeifen ,  fleine  Silber 
unb  man^^etlei  ®<!bniu<ffact»en  (Haie,  ^olmbetg  29)  —  9e»eife 
oon  Settiebfamfeit  unb  iTun^fkig  mie  fie  bie  fubli(^eten  Sdltet  ni^t 
geben. 

Kut  äbet  bie  ltoluf(^en  beft|en  mit  bid  ie|t  etma«  att4fu(^tli4Kte 
«at^ti^n.  3^t  ^ouptetmetb  betu^t  auf  bet  3agb  bet  $el«t^iexe«  bie 
icbo<i^  feit  bet  attgemeinen  Setbteitung  be4  geuetgeme^te«  bei  i^nen 


ff^r  gelitten  |^at,  benn  bucil^  ^iefe«  i{l  bie  Seeottet  tl^il«  oectilgt  t^eU« 
Decf^eud^t  motben  (b.Jlittlij^I,  222,  ^olmberg  29);  bcfi^tftntt 
mirb  fte  auferbem  burd^  ben  %btx^\auhtn,  bag  bie  Seelen  bet  Xobten 
oft  M  Sanb'  o)>ec  SBofferti^iete  erf<^etnen ,  ^au))tfid^U4)  in  bet  (Behalt 
Don  9&ren,  bie  man  fi^  be«(^oIb  ju  tagen  f^^eut  (ebenb.64,3D,Sen« 
iaminon)  in  (Snnan'«  %x^xt>  II,  49t),  ben  ®enu|  be4  Saüfifct^flei' 
f((ie4  aber  ^aben  bie  Saubeter  verboten (^olmberg  68).  9teuerbtng4 
mact^en  bie  ftolufct^n  b&uftgc  ^anbeUreifen  in'd  3nnere  mit  tuf{if(^en 
Saaten  unb  tleiben  fi^,  obmobl  batfu§  ge^^enb  —  nut  bie  Sonieb« 
men  tragen  ®trumpffiiefeln  — ,  in  rufflfc^e  moQene  Deten ,  m&^renb 
fte  fonfi  h\oi  gefle  unb  nur  an.^eßtagen  bide  oe|li<fte,  fc^warj  unb 
gelb  gefärbte  SBoaeRjloffe  unb  au«  Surjeln  geflochtene  ^ute  trugen 
(^olmberg  17  f.).  Snbeffen  Derßanben  fie  f^on  im  botigen  3a^t« 
^unbett  ^iuU  ^u  getben  unb  au4  Maaten  unb  @tu<Cen  Don  gifcl^ot« 
tetbaut  W&ritel  ^u  rotbtn  (Marchand  1,  249).  unb  bad  nooQene 
SR&nteld^en  ba4  bie  9}ornebmen  übet  Seinfleib  unb  fflam«  ie|$t  auf 
bet  linten  Spultet  tragen,  ifl  ebenfalls  i^u  eigene  Arbeit  (t>.  ftitt' 
li|  I«  222).  2>ie  unbemeglic^en,  Idnglid^  oieteitigen  ffiintet^utten  ba« 
ben  iwei  ®iebel  unb  ein  mit  iRinbe  belegte«  &p\%haä^  bon  Stangen, 
ba«  auf  6—8'  b^b^n  Saiten  tubt  (^olmbetg  24);  bie  Soote,  U» 
ten  gtölte  fut  ben  Jhieg  beflimmt  finb  unb  40—50  3ltenf4^en  faffen, 
finb  au4  einem  Saumflomme  gefettigt  unb  tt)utben  menigßend  in 
ftiib^tet  ^t\t  ni^^t  mit  bem  Seile,  fonbetn  nut  mit  ^ulfe  be4  %tuti^ 
geatbeitet  (ebenb.  26,  Marchand  I,  251).  3n  ^ol)  filbni^en  bie  fto< 
luf<ben  gefd^iift  manc^etlei  Silbet,  Stuflbatnif^e  unb  Stutmbauben, 
beten  Sifit  eine  futc^tbare  gta|$e  batßeUt;  ftu|)fet  oet^anben  fie  fd^on 
bot  %ltet4iu  beatbeiten,  ie|$t  f<bmieben  pe  botjugliilb  ba«  0on  ben 
SRuffen  eingeffibtte  Sifen  gu  3>ol(^en  mit  )tt)el  Jtlingen  oon  entflegen« 
gefettet  Xiilbtung  unb  futjen  Säbeln,  feltenet  ^u  ®utff4>ie§en  ({>olm« 
betg27  f.,  b.  ftittÜI^  I,  213). 

3>ie  engeten  üteife  bet  Sefettfcbaft  finb  gan)  ))attiat(^alif(b  ge« 
otbnet :  ba«  ^au))t  bet  f^milie  ^at  }uglei<b  eine  ttt  oon  ^au))tIing4o 
wätbe,  bo^  fielen  bie  gtauen  im  allgemeinen  in  b^^et  9(btung 
(ebenb.  220).  Douglas  (258)  bemettte  um  Gross  Sound  fogat  eine 
entf(biebene  unb  annetfannte  Uebetlegen^eit  betfelben  übet  bie  9X&n« 
net ;  ffibliilb  ^^n  Mt  Elias  unb  Sitfa  fa^  man  fie  mit  leisteten ,  bie 
fietd  bie  f^met^e  9ltbeit  Dettii^ten ,  {ufammen  effen ,  fie  wutben  gut 


328  ^^^  unb  Somiftenleben  bet  Jtoluf^en. 

be^aitbelt  uitb  im  ^anbel  oft  t>on  i^nen  ju  SRat^e  gebogen  (Portlock 
143,  Marchand  I,  261).  Solange  fe  f&^tg  finb  ju  gebSren,  blci« 
bmfie  frei  t>on  ^Sudfi^er  fHrbeit  (t).  Sangdborff  II,  115).  3^te 
6(^am^QftigYeit  uitb  Xteue  beutet  Marchand  (1,265)  aU  btofe 
3urü(f^attung  bie  bon  ber  (Siferfud^t  ber  9R&nner  geboten  merbe.  ^ie 
SBittme  er^Slt  bet  Stuber  ober  S^mejlerfo^n  be«  Setflotbenen  jut 
(S^e ,  beren  etjletet  —  bi«n)etlen  ijl  e«  ou(f>  ein  anbetet  no^et  Set* 
wanbtet  —  f(^on  bei  Sebjeiten  be«  Slffanne«  al«  beffen  Stetloerttetet 
unb  Nebenmann  tn  bet  ^amilie  eingeführt  gu  fein  pffegt.   Sm  gatte 
bed  ß^ebtu^ed  i^  bet  Setfü^tet,  toenn  fein  Seben  gefc^ont  mitb,  ge« 
nÖt^igt  biefen  $la^  einzunehmen  unb  bie  $tau  jut  ^(fte  $u  etn&^' 
ten  (^olmbetg  86).  ^ol^gomie  ifl  gejlottet,  boi!^  behalt  bie  erfte 
gtau  ben  Sottang.  ^ie  9tautn)etbung  gef(^ie^t  but^  ®ef(fienfe,  bie 
(S^ef^liegung  mitb  butc^  ein  ^efl  gefeiett  unb  bie  9^au  et^dlt  eine 
9u«{teuet,  rotl^t  im  ^ade  bet  Untteue  Don  i^tet  Seite  bem  Spanne 
Suf&dt,  bet  aUbann  au(fi  bie  gemad^ten  ®ef4ien!e  ^utflcffotbett,  wo« 
gegen  et  bie  9lu«|leuet  jutätfgeben  mu§,  menn  et  bie  gtau  au4 
einem  anbeten  ®tunbe  bet^d^t.  2tennung  bet  (S^e  {Inbet  au(^  no(^ 
gegenfeitiger  UebereinYunft  ftatt;  bie  ftinbet  bleiben  bet  Stuttet,  mo« 
mit  im  Sufammen^ange  fie^t  (6.  ob.  p.  107)  bat  ^<^^  ®tbe  )un&(^9 
auf  ben  6d^mefletfo^n,  bann  auf  ben  jüngeten  Stubet  be<  Setflor« 
benen  ubetge^t,  mie  bei  fo  bieten  Sdlfetn  im  Oflen  be«  gelfengebit« 
ge«  (^otmbetg  33  ff.,  45).  S)ie  9teuoetmA(^(ten  flnb  biettägigen  ga« 
fien  untetmotfen;  bet  SoQsug  bet  (S^e  tntt  etft  biet  So(^en  fp&tet 
ein.  ffidd^netinnen  gelten  ffit  untein  unb  mäffen  abgefonbett  leben 
(ebenb.  84,  37). 

Sie  fleinen  JMnbet  metben  in  ein  fleine«  oon  9Seiben  gefloi^tenetf 
Sett  fe^  eingebunben  ba4  äugen  mit  Sebet,  innen  mit  $el$metf  be* 
zogen  iß  (Marchand  I,  262).  Um  bie  Seit  ber  $ubettit  f(^Iie6t  man 
ba«  aRabc^ei;!  brei,  fe^4  9Konate  ober  nodj^  lAnget  in  eine  ^utte  ein, 
mie  bei  ben  S^oniagen ,  unb  ^Alt  bann  ein  fjt^  bei  meinem  i^t  bet 
Sip))enf4nttt  gema^^t  unb  bet  6^mu<f  in  bie  Unterlippe  eingelegt 
mirb.  QualooOere  Prüfungen  ^aben  bie  StAnner  )u  befielen,  beren 
0.^tenf4mu<f  i^te  Saaten  be)ei^net,  um  in  ben  fttiegetflanb  aufge« 
nommenju  metben  (^olmbetg  20,40,  ffieniamtnom  a.a.O. 
492).  Otiten«  unb  &ippenf(^mu<f  mitb  au<l^  bon  oielen  anbeten  Sdl* 
tetn  bet  9(otbn)eßfflfie  gettagen  (Dünn). 


Z)ie  ftofuf(^en  t^eiUn  fi(^  na^  t^ter  ^etfunft  iA  ben  etamm  be« 
SRoben  unb  ben  be«  9Bo1f«,  biefe  ßint^etlund  f^ftnt  aber  mdter  feine 
prattifd^c  %o\it  ju  pöbelt  al«  bog  bie  Witgliebec  be^felben  Stamme« 
ni(^t  untetetnanber,  fonbern  nur  in  ben  anberen  Stamm  t^eiratf^en 
bfitfen  (^olmberg  33,  aßenjaminom).  Seibe  jerfaflen  mieber  in 
(Bef(^Ied^ter  bie  k)on  Derf<^iebenen  X^ieren,  unb  biefe  wieber  in  Unter« 
gefriedeter  bie  meifl  t»on  Oertli^^feiten  benannt  finb.  3ebe«  ®ef(^le(^t 
trftgt  ein  feinem  Kamen  entfpre^enbe«  Sappen,  unb  bei  XAnjen  unb 
ffefllicfefeiten  tieten  (Binselne  bidmeilen  in  ber  IBerüeibung  auf  bie  je« 
ner  9?ame  angiebt  (^olmberg  13).  3>a  Jehsl,  ber  Rabe,  jugieid^ 
of«  Se1tf<^öpfer  gilt  (ebenb.  52),  la^t  ft^»  ber  Se^auptung  ^olm« 
berg'd  ni(^t  unbebingt  beipfliAten,  ba|ber  S^abeunbber  Solffelbß 
in  ber  ^i^t^ologie  ber  Jtolufd^en,  Don  ber  mir  bi«  iej^t  nur  menig  mif« 
fen,  feine  fRoQe  fpielten  unb  ba§  unter  biefen  9e)ei<^nungen  nid^t 
X^iere ,  fonbern  bie  ©tammoftUr  unb  Heroen  be«  Solfe«  ju  oerfle^en 
feien,  bie  öfter«  biefe  X^iergefialten  angenommen  Ratten. 

Unabhängig  t^on  jener  Sint^eifung  nad^  ber  9bfiammung  befielt 
bie  anbere  in  ^bel  unb  Sotf.  X)er  ^bel ,  beffen  <sHnfe^n  ^auptf&^li^ 
auf  feinem  lReid|)t^um ,  »or^ügli^^  in  @flaDen,  befte^t,  tft  erblid),  unb 
{mar  (mie  mir  au«  ber  angeführten  (Erbfolge  fd^Iie§en  bflrfen)  nur  bon 
mütterlicher  Seite  ^er.  X)ie  Sflanen  flnb  t^eil«  ftrieg«gefangene,  bie 
au«  Oregon ,  bt«meifen  fetb^  au«  (S^alifornien  flammen ,  ti^eil«  getauft, 
unb  au^  i(^r  Se^idfal  ifl  erblich  (ebenb.  14,  50).  3n><^^  metben  fie  im 
Mgemeinen  gut  be(ranbelt,  mie  bie  ^inber  be«  ^aufe«,  man  ge^at« 
tet  i^nen  Sigent^um  (u  ^aben,  feltener  fi^  ju  oer^^eirat^en,  aber  i^r 
Seben  fle^t  ganj  in  ber  ^anb  ber  Ferren  unb  bei  gemiffen  giften ,  be« 
ren  größte«  mit  XAnjen  ®ef&ngen  S^^maufereien  unb  @ef(tfenfen 
{um  Vnbenfen  oerftorbener  Sermanbten  in  t)erf4imenberifd^efter  Seife 
gefeiert  mirb,  pflegt  man  einen  ober  mehrere  bon  i^^nen  )U  opfern  (o. 
5fitt(i|$  I,  216,  <&olmberg  51,  46).  9ei  großen  Xobtenfeften  unb 
beim  Sau  eine«  ^aufe«  ifi  bie§  ebenfad«  gebriud^lic^  (ebenb.  43,  8i« 
fian«t9  241),  au4»  gefd^ie^t  e«  auf  Sitfa  um  einen  begangenen 
9Rorb  {U  fä^nen  (G.  Simpson  II,  205).  9Kit  bem  gefie  ber  3>ttr4« 
bo^^rung  ber  O^ren  ifl  bagegen  bie  greilaffung  bon  Sflanen  oerbun« 
ben  (^olmberg49).  9lad^  Dünn  (273  u.  fonfi)  unb  6.  Simpson 
(1, 210,  242)  giebt  e«  Stlaoen  unb  Sflauen^anbel  bei  ben  Sditem 
ber  ganjen  9^orbmeftfäfie  unb  bk  Se^anblung  iß  oft  graufam  au« 


330  9RoToHtät,  IReligion,  'Bc^anblune  bei  tobUn. 

blolem  Uebermuti)«,  eine  Eingabe  bie  (l(^  mit  Scouler's  Sc^aup« 
tung  (Llastitut  1847  II,  47)  n\6)t  verträgt,  ba§  bie  Sflaoerei  in  bie» 
feit  ®egenben  milbe  fei  un^  bog  bie  ftrieg^gefonBenen  bem  Stamm 
bet  @iegec  na4»  einiget  Seit  einverleibt  mucben.  tu(^  bog  laA  &aU 
pxxtn  biefen  Sdltern  fiemb  fei  (ebenb.  103),  iß  menigßen«  in  Slütf« 
{i4»t  bet  ftoluft^en  unti((^tig  (^olmberg  42). 

2)iebfia^l  gilt  ben  leiteten  ni<j^t  oI«  Setbtet^en  unb  mirb  butt^ 
einfa^e  Sututfetflattung  be4  (Seßo^lenen  gefu^nt;  fut  SRorb  finbet 
bie  fitenge  Setgeltung  fiatt.  Seibe^^tafen  fie^t  man  aU  fd^impfltct^ 
im  ^d^ßen  ®rabe  an.  6treitigYeiten  ^mif<^en  einzelnen  Somilien 
metben  but(^  einen  3n>eitampf  (meiet  baju  erwA^tet  ft&mpfec  in 
feierli^er  Seife  au«gefo4)ten  (ebenb.  41  ff.). 

X)ie  SotjteUung  bon  einet  Stfd^affung  bet  Seit  im  eigentlichen 
@tnne  ^aben  bie  ftoIuf<j^en  ni^^t.  Jehsl,  bet  Rabe,  bet  f(^on  Uhit, 
e^e  et  geboten  mutbe,  unb  bet  nie  ßitbt,  f)at  ®onnc  Stonb  unb 
6tetne  gemalt,  obet  oielme^t  {ie  nut  au«  ben  Xafttn  feine«  9toi» 
oatet«  ^etaudgelaffen  unb  an  ben  ^immel  gefej^t;  ben  9Renf(^en,  bie 
)ut  Qtxt  ba  bie  9ßelt  noc^  nic^t  mat,  im  2)un!eln  lebten,  (^at  et  ba« 
9Saffet  gegeben,  welche«  et  bem  Kanükb,  einem  anbeten  miDt^ifd^en 
Sefen,  entmenbete,  boc^  fd^itft  et  im  ^oxn  and}  Atant^^eit  unb  Un« 
gluif  äbet  fie,  mogegen  fein  @o^n  i^nen  nut  (Buted  tf^ut.  Sieffio^« 
uung  3e^fl'^  ^9  n)0  bet  Djiminb  ^etfommt,  an  ben  DueUen  be4  Sa|> 
glulfe«  (ebenb.  52  ff).  2)ie  3aubetet,  beten  meift  etblidSie  ftunft  auf 
ä^nli<l^e  Sßeife  etmotben  unb  gedbt  mitb  mie  im  Oßen  Ui  gelfenge« 
bitge4,  nut  bof  fie  füt  ieben  (Seifi  bet  cititt  nietben  foQ,  eine  befon« 
bete  SRadfe  anjie^en,  betmögen  nut  bie  Untetgdttet  )u  bef^vdien, 
meldte  bie  (Beißet  bet  Xa))feten  ßnb  bie  im  KotbUc^t  etfc^einen ,  unb 
bie  Seelen  bet  XoMen  ubet^aupt  (ebenb.  63  f.,  69  ff). 

Sie  li^eict^en  metben  betbtannt  unb  beten  (Bebeine  in  ^dl^etnen 
fttßen  auf  ^fetletn  aufgefleflt  (®itfa,  fiifian«ti^  240,  G.  Simp- 
son 11,  208),  nut  bie  gaubetet  legt  man  in  @&tge  bie  man  auf  oiet 
$foßen  tu^en  la§t  (^olmbetg  43),  mie  Mefi  Marchand  (II,  20) 
aU  aOgemein  ubfic^  bei  ben  Semoi^netn  bet  ftbotlotten  3nfeln  bett^« 
tet.  3m  Sttben  bon  Mi.  Elias  ttennt  man  bem  Zobten  ben  Stop^  t^om 
Sumpfe  unb  ^Angt  i^n  auf  eigentf)umU4)e  Seife  übet  bem  ®atge  in 
einem  üaßen  auf  (Porllook  u.  Dixon  162).  Zobte  SHat^en  met« 
ten  in'«  tteet  gewotfen.  Bei  bet  8ei4Knfeiet  giebt  man  fi<l^  bem 


t>it  Kog ,  bic  9ei90^er  btt  d^arUrtten  Snfeln.  331 

6^metie  in  (|centtif4^er  Seife  (^in,  bie  2etbtiagcnben  [plagen  ft<^ 
[clbjl  Sunben  (^olmbetg  43),  bo^  ^errf(^f  ber  (glaube  an  eine  Sie« 
bergeburt  bet  Secflotbenen  in  SRenfe^engejloIt  (ebenb.  65).  3>ie  @age 
bon  einet  großen  glut^  unb  bet  Siettung  ber  Wenf(^en  au«  i(^t  in 
einem  gto^en  fdSiniimmenben  (Sebaube  fann  i^nen  leicht  er{l  in  neuerer 
Seit  zugetragen  werben  fein. 

&4lie§lid^  tonnen  mir  bie  Semerfung  ni(^t  unterbrfitfen,  ba§  bet 
fräßet  etmai^nte  ®laube  bet  ftoluf^en  an  i^re  ^ettunft  aud  bem  Sn* 
netn  be«  Sontinented  eine  nit^t  unwefentlic^e  @tu(e  burc^  bie  Vna« 
logieen  tx^&it,  mel^e  nor  ^Uem  i^re  focialen  (Sinrit^tungen  in  m^» 
tigen  $un(ten  mit  benen  oieler  ö|ili(^en  Sdlfer  bc{i|en.  %\x6)  baf  fte 
ben  S)o^nft|(  ifyxt^  obetßen  ®otte«  nac^  Oflen  uerlegen  unb  ben  S)on« 
net  altf  ben  Bl^^B^lW^d  <ine<  m^t^ifcf^en  SogeU  bezeichnen  (^olm* 
^erg  66),  f(^etnt  auf  biefetbe  (Spur  ^u  leiten.  Son  ben  ubtigen  Sdl* 
fern  bet  IRorbmefifuße  i&§t  fic^  h\i  \ti^i  nt^t  behaupten  baft  auc^  {le 
folc^e  9(nalogieen  batbieten,  bod^  beru^^t  bie§  bieUeic^t  nur  auf  unfe« 
ter  Untenntnif  betfelben. 

Uebet  bie  9{a§  t^eilt  ffi  tan  gell  mit,  ba§  fte  bie  beßen  gtogen 
Soote  in  biefen  @egenben  bauen.  Duud  (283)  bemettt  non  i^nen 
ba|  fie  t^&tiget  unb  teinliifiet  ftnb  ald  bie  fitblic^eren  @tämme.  Sie 
bie  Aoliif<j^en  ttetbtenncn  fie  i^te  Xobten ;  bie  ^f^e  fammeln  fie  in 
ein  ®efö|  um  fte  an  einem  etnfamen  $la(  im  Salbe  aufjubema^ten. 
3^te  3<^ubetfttzte  fügten  fleine  ^ölietne  (Söf^enbilbet  in  i^tem  @adt 
mit  ^6)  (ebenba  280). 

3)te  9emo^net  bet  Königin  i£^atlotten  3nfeln  {tnb  bie  t^tig^en 
unb  inteQigenteßen  bet  ganzen  Kotbme^täjie  unb  flehen  in  mec^ant« 
f4^em  ®ef<^t<f  unb  Wac^at^mung4fä^igfeit  ben  begabteren  ^ol^neftem 
glet<^(Scouierin  J.  R.  O.  S.  XI,  218).  Marehand  (II,  14)  be* 
f^^tetbt  i^te  45 — 50'  langen  unb  35'  bteiten  Raufet,  bie  ein  gmeitca 
@to<ftt)etf  untet  bet  (Stbe  aU  Sintetmo^nung  befif^en,  unb  et)d^lt 
bon  Xempeln  unb  ^eiligen  Rainen  in  benen  fie  xf^u  (Söttet  bete^ten; 
bei  Portlock  unb  Dixon  (172)  finben  {t4i  ^bbilbungen  il^xti  tunfl* 
lid^  gefc^nij^ten  (Bet&t^e.  £ie  ^dufet  in  i^ten  X)ötfetn  finb  in  eine 
Xei^e  geotbnet.  3^te  9ettie6fam!eit  t^at  fic^,  mie  fct^on  etmft^nt,  neuet* 
bing4  botiöglii^  bem  ^nbau  bet  üattoffel  ^ugemenbet;  fie  |eigt  fi^ 
au^tbem  an  ben  etma  18"  langen  tannelitten  S^olc^en  bie  fo  f4^dn 
geqtbeitet  finb  ^mie  Don  ben  gefdl^idteßen  ^änben  in  fionboa/  unb 


33t  ^i<  doquilt^)  4^aitibau. 

an  ben  großen  ^dljcrnen  Silbern  bie  fit  f(^m|)en.  @ie  finb  btebif(4 
unb  f^lau.  Siele  Don  i^nen  fprec^en  gebrochen  englif^) ,  obtoo^l  fit 
in  Yeinem  ^&ufigen  93er!e^c  mit  (Suropäecn  ficben  (Dünn  292).  3>ie 
burdS^  9fteinli(^feit  oudgcjeic^neten  fti^ganie ,  wel^e  biefet  Serte^t  ßol) 
unb  Detmegen  gemad^t  \)at  (Scouler  q,  a.  D.),  t^eilen  ft4  tt)ie  bie 
ftoIuf(^en,  benen  fte  in  in  i^ren  6itten  unb  reltgidfcn  SocjieQungen 
gleichen  foflen,  in  SBolf«»  unb  9tabengef(^le<:bter  (Bull,  de  Taead.  de 
St.  Pdtersb.  XV,  306).  Ob  le^tere«  audb  bon  ben  Semobnern  bei 
(K^atlotten  Snfeln  gilt,  miffen  mir  nic^t. 

Son  ben  ^oquiltb  ber  3nfel  Sancouber  boren  n>ir  bQ§  fit  gro§e 
^&ufer ,  man^c  fAr  2  -  300  $erfonen  boben ,  unb  au«  bem  Sofie  ber 
CLeber  Xu^^er  meben ,  bie  fle  mit  ${lan|.enfarben  f&rben  unb  mit  bun- 
ten  SiQuren  f<bmü(fen  (Dünn  243).  9Denn  ße  ibenttfd^  ftnb  mit  ben 
Duafeoitb  im  d^orbo^en  ber  3nffl  (6.  Simpson  1, 190)  unb  ficb, 
mie  früher  erm&bnt,  unter  bem  9(omen  SoUaboUa,  mirflicb  auf  ba< 
Se{llanb  im  Storbme^en  binfibererßretfen ,  iß  ti  wabrf^^einlid^  bof  fie 
bodfelbe  Solf  flnb  bei  melcbem  Mackenzie  unter  52%^  n.  9.  na^e 
ber  9Reere«(ufle  |)äufer  fanb,  bie  etmo  120'  lang,  40'  breit,  auf 
$fä^1en  gebaut  maren,  unb  beren  Xragbalfen  gum  Sbeil  menf(blt<6e 
in  $olg  gef^ni^te  giguren  barßeQten.  Unmittelbar  im  ®äben  Don 
Kutfa  @unb  fab  Meares  (125)  ein  ^a\x4  eined  ^du^tltnge«,  ba< 
ein  weite«  Sierecf  bilbete  unb  menigflend  800  9Kenf(ben  fafte;  ed  n>ar 
aud  20'  langen  febr  garten  S)ieten,  tctld^t  bie  ffl&nbe  bilbeten,  unb 
aud  ungeheueren ,  grob  gefcbni^ten  unb  angemalten  9&umen  erbaut, 
beren  ßnben  unb  SXttte  auf  folojfalen  ^oljfld^en  rubeten;  biefe  le^« 
teren  maren  ^u  Silbf&ulen  audgebaucn  unb  ber  ajtunb  non  einer  ber- 
felben  bilbete  bie  Zbür  be«  ^aufe«.  Z)te  Sffiobnungen  ber  Kuttaer  fetbß, 
6'  ^o(b,  76'  unb  39'  lang  unb  breit,  werben  in  ber  ÜRitte  bon  gto* 
ftn  ^dl^ernen  ^Pfeilern  getragen  bie  mit  grotedfem  @cbni(n)er!  berfe« 
ben  flnb  (Roquefueil  II,  195),  bo4)  wirb  Derft(bert  bafbie  Dörfer 
auf  Soncouoer,  bie  oft  mit  ^alifabengdunen  befeftigt  werben,  ebenfo 
f(4mu|^ig  flnb  wie  ibre  Sewobner  (Grant  in  J.  R.G.  8.XXVIl,299f.). 

ai^it  bem  (Bebrauibe  be4  Sifen«  fanb  fcbon  Cook  bie  Qingebore« 
nen  bon  Kutfo  DoUfommen  betannt.  Meares  (224)  fab  bei  i^nen 
X&^ne  k)on  53'  SAnge  unb  8'  Sreite;  no<Jb  lAnger  unb  )um  Xran<« 
Vort  bon  bunbert  9Senf<ben  geeignet  finb  fie  bei  ben  SattaboQa  ( 0. 
Simpson  I,  204).  Z>ie  9lut(a4  trogen  eine  9rt  bon  ^emben,  bie 


Die  9hitfad :  GannibaU«mu« ,  9RoTa(ttät ,  ^uptlinoitourbe.      3SS 

^Mi  Un  gafern  einer  9teffefart  unb  Saumbaß  geflößten  ftnt,  im 
«rieg  neiben  fie  fi(^  in  Slenn^aut  (Meares  215,  217);  bie  Stemit' 
tee  fettigen  Sä^et  aud  ffiolfd«,  ^unbe*  unb  3ic0<n^Q<tr  (O.  Simp- 
son i,  198).  %{%  ®(^mu(f  wirb  ein  9tafenrine  auf  IBancouoer  getra« 
gen ,  nur  bie  Selber  t&ttowiren  9lrme  unb  Seine,  grüner  galten  Otu* 
f^eln,  je^t  Xfic^^er  aU  ®elb  (Grant  a.  a.  O.  307). 

£a|  bie  Semo^net  oon  Kutta .  bie  äbrtgend  aU  gutmflt^ig  gegen 
grembe  unb  untereinanber  gefc^ilbert  werben ,  i^re  ftrieg^gefangenen 
niil^t  feiten  oerje^ren ,  ^at  man  fc^on  fru^ieftig  in  Stfa^rung  ge« 
bra^t,  unb  H  ifi  Don  i^nen  felbfl  eingeflanben  warben  (Cook  3.  S. 
233,  Meares  218,  P^ron  a,  II,  2  ff.).  Vergiftungen  unb  tünfilii 
4e  ge^^lgeburten  foQen  ebenfaU«  ^iufig  fein  auf  ber  3nfel.  %Ite  Seute, 
wenn  fie  ben  3^tigen  befc^werlic^  werben,  bringt  man  oft  um;  H 
wirb  baruber  ein  Sat^  gehalten  (Orant  a.  a.  O.  304).  3>ie  mora« 
Iif(^e  Sttltur  biefer  SdKet  fie^t  bemnac^  in  feinem  Ser^iltnig  }U  i^« 
ren  Zalenten  unb  ftunßfertigfeiten.  9Rorb  wirb  bei  i^nen  burd^  9Rorb, 
bidweilen  au4  bur(^  (Sef diente  geffi^nt;  würbe  ein  Sotne^mer  erf^Ia« 
gen,  fo  giebt  man  bisweilen  einen  8{Iai>en,  ber  aUbann  umgebra^t 
wirb,  unb  fugt  wo^l  no^  (Sefc^enfe  ^in^u  (ebenb.  305). 

S)en  SBeibern  oon  Kutfa  wirb  fteuf^^eit  unb  ftttfame«  Setra« 
gen  na<l^geru^mt  (Meares  214),  {ie  t^un  nur  ^iu<li(^e  arbeiten, 
werben  gut  be^anbelt  unb  foQen  bisweilen  ein  entfd^iebened  tteberge« 
wi4^t  aber  bie  9R&nner  bellten  (Roquefueil  II.  212).  9Rit  aX&b' 
ct^en  oon  5^6  3a^ren  wirb  auf  SancouDer  bisweilen  ein  fdrmlii^cr 
^anbel  getrieben :  man  tauft  fie  ffir  einen  geringen  $rei«  unb  ^ie^t 
fie  auf  um  fie  bann  bei  ber  ^eirat^  für  einen  ^o^en  »ieber  ab^ufe^^en 
(Grant  a.  a.  O.  299).  9ud)  unnatürliche  Safier  giebt  man  Un  9e« 
wo^nern  oon  9tutta  ®d^ulb  (Roquefueil  II,  220). 

2)ie  Gewalt  be«  ^errfd^erd  (Sa^«)  in  Kutta  ifl  odUig  unum* 
f(^räntt;  er  vereinigt  in  ftd)  bie  bürgerli^e  unb  priefledi^^e  (Bewalt 
(^umbolbt,  Neu  Spanien  II,  257  na4)  MoziSo),  Dcrfugt  über 
Seben  unb  ßigent^um  feiner  Untert^anen  unb  oert^eilt  nac^  eigenem 
Srmeffen  ben  ertrag  be4  gif^fange«  (Roquefueil  11,201).  Sei 
ben  QuaYeolt^  ifi  feine  fflo^nung  eine  Sreifldtte  felbfl  ffir  ben  geinb 
(G.  Simpson  I,  192).  3)iefelbe  Slai^t  wie  bei  ben  »utta«  (»at  ber 
^iuptling  bei  ben  SaUatotta,  kion  wefdSiem  (ebenb.  205)  ganj  d^n< 
U<^e  refigiOfe  Sfcentricttäten  eri&^it  werben  wie  oon  bem  Ferren  oon 


334  t)\t  IRiitta«:  9eQT&bni(,  Sleltoion. 

9?utfo:  bieffT  {te^t  jlc^  nAmticf^  ju  3fiten  attein  in  bir  Si(bii<§  jurfld 
um  bort  mit  bcm  gto^en  ®eift(  {u  tterfe^ren.  ffier  i^n  olebaitn  auf« 
fuAt  ober  if^m  begegnet,  ifi  bem  Xobe  Derfaflen.  Wod^  langem  ^apn 
te^Tt  er  noc^  ^aufe  juiätf,  bo^i  barf  er  babei  nid^t  bur^  bie  Z^fire, 
fonbetn  nur  t^on  oben  burd^  ba«  ^aä^  in  feine  So^nung  gefangen. 
9luf  bem  Sege  f&at  er  bie  OTenfc^en  an  bie  er  trifft,  reift  mit  ben  3&^' 
tieti  t)on  i^nen  ein  €tü(f  %Ux\^  ab  bad  er  t)erf(^1ingt  unb  fe(t  bief 
folange  fort  bi«  er  erfdi^dpft  ^ur  Srbe  ßür^t  (Dünn  255).  3)er  64»IAf- 
fei  ^  biefem  munberlic^en  @ebaren  ft^eint  barin  ^u  liegen ,  baf  bie 
jttngen  £eute  f!^  §ttr  91iifna^me  unter  bie  me^r^aften  Stftnner  bUK^ 
brei'  bi«  oiertfigige«  ^ajlen  in  ber  Sinfamfeit  oorjubereiten  ^aben  um 
bann,  oieQeii^t  bur(^  ben  ®enu§  eine«  ®tfte«  in  9ßut^  gffe|t,  na4 
^aufe  fiärmenb  burdSi  einen  9(nfaO  auf  aQe  bie  i^nen  begegnen ,  bie 
Sopferfeit  ju  jeigen  bie  il^nen  i^re  ©ötter  wrlie^en  ^aben  (Grant  a.a. 
0. 302).  3m  Jtriege  felbfl  ftnb  bieSTutfa^oorf  c^tig  unb  fleQen  ^et«3Ba« 
c^en  au«  (Meares  227).  S)ic  (Befangenen  »erben  ©flauen,  wenn 
man  i^nen  ba«  Seben  f^entt;  frfl(ier  mürben  bie  9einbe«f5pfe  gew^^n« 
lid^  auf  Stangen  oor  ben  S>drfem  aufgefketft  (Grant  296). 

Die  Eingeborenen  oon  SoncouDer  begraben  i^re  Xobten  in  einer 
oiercrfigen  Äifte,  in  roelcber  bie  Seiche  bie  fauembe  ©teflung  er^^&lt  in 
ber  f  e  im  Seben  {u  ft^en  pflegen.  Die  5Kße  mirb  auf  bie  Grbe  gefteflt 
mit  ©tfinen  bebest  unb  neben  i^r  eine  grote^f  gefcbnt^te  ^igur  auf« 
gerichtet.  Der  9fame  be«  Xobten  mirb  nitt^t  me^r  genannt  unb  ma« 
i^m  gegarte,  gilt  ffir  unrein  (ebenb.  801,  30B).  3n  Wutta  €unb 
fanb  VancouTer  (1, 182)  bie  Seichen  in  ftS^nen  auf  9ftumen  auf« 
gelangt.  Sei  ben  Duateolt^  mirb  ber  Xobte  oerbrannt,  feine  Sittme 
mirftfid^,  mäl^renb  bief  gef^iel^t,  über  i^n  f^er,  fammelt  bann  bie 
^f(4e  unb  flirrt  fie  3  So^te  lang  mit  {{(^  (G.Simpson  I,  190) 
--  ein  (Bebraui^  ben  mir  frfi^er  bei  ben  Zacuttie  §u  eno&^nen  ge« 
^abi  (aben. 

SS^renb  Grant  angiebt  ta$  fi^  bie  religidfen  Sorfleflungen  ber 
Singeborenen  oon  Sancouoer  auf  mancherlei  Aberglauben  unb  Omi« 
na  befd^rSnten  unb  bai  bie  3QuberSr)te  bei  i^nen  in  A^nlid^er  Seife 
i^  Sefen  treiben  mie  anberm&rt«  in  Storbamerifa,  fe^en  mir  att#  ben 
menigen  Stittdeilungen  ^umbolbt*«  (a.  a.  O.)  natb  Mosido,  ba( 
ed  in  Wutta  au«gebllbetere  religidfe  tinfit^ten  unb  eine  Stenge  oon 
mpt^logifd^en  Srifi^^lungen  giebt.  Die  bortigen  (Singeborenen  glanb« 


^egcnfa)^  ber  9{oTbwef!QöIfer  ^u  benen  Don  Dre()on.  385 

ten  an  bie  Ofißen)  eine«  guten  unb  bdfen  ^rinci^^e«,  &uau(  unb 
SRattoi,  bie  miteinanber  im  Jtampfe  logen ,  unb  an  eine  aamAIid^e  Ser» 
»oQfommnung  bet  ®ef<^d|)fe.  S>em  9bel  unb  bem  Solte  fd^rieben  jlc 
eine  Derf^iebene  Sbßammung  gu ,  obmof^l  beibe  i^ren  Urft^rung  bon 
bemfelben  Gtommbater  herleiteten  unb  Ratten  ffir  beibe  nic^t  botffelbe 
9atabie«.  Roqvefueil  (11,209),  ber  taum  gang  gubetliffig  fein 
bfitfie,  fprid^t  bon  6onnencuItu«  unb  berietet  ba§  bie  ^äuytlinge 
fät  Sermanbte  bei  Sonne  gelten;  Dünn  etgi^U  bon  t^eatraUMen 
SorficOungen,  bie  o^neSmeifel  eine  religidfe  Sebeutung  (matten,  ba 
oeTf^iebene  Odtter,  unter  i^nen  oud^  bie  6onne,  batin  mit  9taMen 
Mftraten.  9Ra«tenfpiele  i^nfid^er  9tt  fal^  Wilkes  (V,  146)  in  Roib< 
mefi'Otegon.  3>ie  bieten  gefdSini^ten  giguren  bie  man  in  9tutfa  gei 
funben  |^at  (au$  bei  gort  M'Loughlin  auf  bem  g[e{i1anbe  im  Rotben 
oon  Sancoubet  giebt  U  ^Algerne  Silber  bon  funben  unb  9lenf4»cn 
—  Dann  269),  ^at  man  fafi  immer  auf  ®d(en  gebeutet  unb  Cook 
(3.  R.  273)  bemertt  mirfli^  ba^  bor  ben  4— 5'  grofen  gef(^ni(ten 
Silbern  in  9^utta  geoi^ert  merbe,  Mejares  (228)  bagegen  fa^  nid^t 
baf  biefe  irgenb  eine  Sere^rung  genoffen  ^dtten. 

S)ad  3a|r  beginnt  U\  ben  Shitta«  mit  ber  6onnenn)enbe  unb  be« 
^e^t  au«  14  üRonaten  bon  je  20  Zagen,  gu  benen  eine  Wenge  bon 
e^alttagen  ^ingugefflgt  wirb  (^umbolbt  na(^  Mozino). 

Sie  SMter  ber  9lorbn>efitfi|le  gehören  gu  ben  intefligenteften  unb 
Mriebfamften  oon  «merifa.  3^te  fäbiii^en  Wod^barn,  bie  Snbianer 
bon  Oregon,  fielen  i(^nen  in  biefer  ^inftd^t  ebenfo  fe^r  na^,  oU  fie 
t^rerfeitd  bie  Gingeborenen  bon  Obercalifornien  übertreffen;  no4)  mei* 
ter  im  SAben  gehören  bie  StAmme  ber  californifi^en  ^atbinfel  gu  ben 
am  ttefllen  fte^enben  bon  9torbamerifa.  S)ie  3nbianer  im  Ojlen  be« 
gelfengebirged  finb  benen  im  93e{len  bemfelben  (menn  man  n&mli4 
mit  Haie  (199)  bOfgAglii^  bie  bon  Oregon  in'«  9uge  faft),  in  leibli' 
c^et  unb  geifHger  ^infldS^t  flberlegen :  in  feiner  Sprache  bon  Oregon 
finbet  fid^  ein  befonbere«  SBort  um  bie  ®ott1^eit  gu  begeid^nen ,  ber 
Soif,  \^Q\%  aU  Z^ier  \^9Xb  af«  ein  ^5^re4  ffiefen  betrachtet,  ifl  ^aupt« 
gegenflanb  ber  Sere^rung,  unb  bie  f&mmtlid^en  SAlter  be«  3nnern 
leben  oM  ttomaben ,  obwohl  fle  mit  ieber  3a^re«geit  i^re  beftimmten 
9li|e  loieber  auffu^en  (Haie):  inbeifen  finb  fle  oon  meifl  fanfterer 
0nifit^4«rt ,  minber  graufam,  biegfamer  unb  gelehriger,  bem  Ser* 
tf^re  mit  ben  Seiften,  beren  Mnfte  fie  ^d^f^ftf^en,  geneigter  al«  bie 


386  t>it  G^inoof :  äuittH  Seben, 

Sdltcc  M  Oflen«,  unb  fdbft  bcm  ^^nflent^um,  mte  e«  fc^eint,  fei^« 
tu  ^ugänglitd  aU  biefe  (Scouler,  Haie,  Dünn  70,  de  Smet 
117),  mad  (um  £^eU  o^nc  3>veifel  botau«  gu  erÜSun  i{l,  baf  bie 
Wifberlaffungen  ber  3Bei§en  in  bicfen  (Begenben  no^  oiel  iunger  unb 
ber  i?nege  mit  ben  Eingeborenen  ^ier  weit  wenigere  gewefen  ftnb.  3n 
Oregon  felbfl  aber  bejie^t  ein  auffaUetiber  ®egenfa|  (mifctien  ben  fßöU 
fern  am  unteren  (Columbia  unb  benen  bie  meiter  d|i(id|)  bem  gelfenge« 
birge  n&^er  meinen:  iene  leben  meiß  bequemer,  jum  S^eil  felbß  in 
einem  gewiffen  Ueberfluf ,  unb  flehen  in  oielfad^em  regfamen  Serfe^r, 
biefe  {{nb  ß&rfer  gerjlreut,  ifolirter,  unb  f^ahtn  mit  grd§eren  ^toit* 
ngfeiten  fär  i^ren  Unterhalt  ju  t&m|)fen.  hiermit  fc^eint  e«  im  3^' 
fammen^ange  ^u  fielen  ba§  bie  erfleren  aU  fc^mu^ig  unb  faul,  au<* 
fc^meifenb  (eibenfc^aftUc^  unb  betrugerifc^  gefc^ilbert  merben  (Haie), 
mA^renb  bei  ben  anbcren  (Sutmut^igteit  ß^rlic^feit  unb  (Safifreunb* 
f(^aft  oorbenf^en:  aße  3nbianer  oom  gelfengebirge  bU  ju  ben  9&I< 
len  bed  Solumbia,  meiere  Lewis  unb  Clarke  (330)  tennen  lern* 
ten,  maren  gut  unb  e^rlic^,  t>pn  bort  bi«  jum  SReere  zeigten  fie  fi^ 
Derf^Iagen  unb  biebifc^. 

Die  e^inoof  unb  i^re  Sermanbten,  oon  benen  ba<  eben  9e' 
mertte  in  oor}UgU(^em  ®rabe  gilt,  leben  fafi  audf(^liegli(^  bon  ber 
gtfd^erei.  @ie  mo^nen  an  ber  SRunbung  tened  6trome4  in  20 — 70' 
langen  unb  15-25'  breiten  Käufern  (Dünn  185).  ffieiter  lanbein* 
m&rt«  tommen  au^l  noc^  grdfere  bi«  ju  100'  lange  unb  30*— 40' 
breite  ^&ufer  oor  mit  fc^iefen  3)äct^ern.  @ie  ftnb  au«  deUtnf^oii, 
4um  X^eil  au^  au«  Sadfleinen  gebaut  (Haie),  im  3nnem  bur«^ 
SBdnbe  gef((^ieben ,  fo  bai  iebe  ber  barin  mo^nenben  gamilien  einen 
befonberen  ßingang  unb  ^erb  ^at,  unb  bilben  fefifie^enbe  3>drfer 
(Lewis  et  CI.,  Coxl,  297,  Franchere  247).  Srß  in  ber  Qk« 
genb  ber  g&Qe  be«  Solumbia  fielen  elenbe  Butten  oon  6tro(|  9infen 
unb  Sinbe,  bie  mit  faulenben  8if(^en  unb  Unrat^  umoeben  finb(de 
Smet  164).  3)ie  it&^ne,  Don  30'  bi«  über  50'  lang,  tragen  etma 
3000  9funb  (W.  Irving  247)  unb  finb  au4  einem  @tfltfe  elegant 
gearbeitet  (Coxl,  295,  Franchere  246).  Lewis  unb  Clarke 
^aben  fie  au«fu^rlid^  bef^rieben.  3^re  einzigen  ffierfieuge  jum  Sauen 
finb  SReifel  bon  K  Sreite  unb  «eile  (ebenb.  249);  unter  i^ren  (^rfl- 
t^en  {inb  nur  bie  gur  gif(^rei  mannigfaltig  unb  mit  @orgfalt  geaf' 
beiUt,(CoxI,  301).   9eim  «odSien,  ba«  in  ^Itcmtn  «efi^en  et« 


(S^oraffer  unb  SloraÜtät.  997 

f^tef^t ,  (»{legen  fle  ^uetfl  ba«  Siaffer  t>urc^  er^i^te  Steine  jum  Sieben 
(abringen  (Franchere  248).  3>te  &u$erjl  bürftige  STIeibung  bo 
fc^tintt  {leb  fe16{!  im  9Binter  bei  ben  aKännern  auf  bo«  ^eO  eine« 
^ant^et«  ober  onberen  Spiere«  (ebenb.  243). 

6o  jiemli^  i^f^  einzige  foben4n)ertbe  Sigenfd)aft  i{l  ober  roat  k>ief# 
mebt,  if^r  aCigemeiner  ffiiberroide  gegen  gei{iige  ®etran!e  unb  ben 
Zrunt,  ber  i^nen  aU  \d}mp^id^  galt  (Gox  I,  291 ,  Franchere  242), 
bo^  {inb  fit  fpater  $um  Z^eit  aucb  biefem  iaftn  unterlegen  (Dünn 
131).  Sie  flnb  in  i^ol^tm  ®rabe  inbolent  unb  beptamrt,  n)a4  man 
fclfmetlidS)  mit  Parker  Dorjugimeife  cr{l  aui(  i^rem  Sertel^r  mit  ben 
Seigren  herleiten  barf.  ^Qerbingd  {eigen  {ie  {!^  t|)ätig  unb  Dor{ldi»tig 
im^nbel:  ber  f^ifc^martt  unb  groge  Sifcb«®))eic()er  in  fflif^ram, 
200  englif<t)e  9ieilen  oberhalb  ber  Wfinbung  be«  Columbia  (W.  Ir- 
ving 78),  legt  baDon  S^ugnit  CLb.  9u(fi  nahmen  {te  bie  erlte  Qipe* 
bitten  ber  9{ior'f(ben  ®efeaf(^aft,  meiere  ^{toria  gtänbete  (ISll), 
fe^r  gut  auf,  fobalb  beten  ^anbeldjmecfe  i^nen  befannt  mutben  (ebenb. 
62),  untet(!u|ten  (^filfreid^  bie  er{!eu  9ln{tebler,  unb  man^e  berfelben 
kierbantten  ibiten  fogar  i^t  Seben.  ®)>äter  mürben  {le  aber  brei{iet 
unb  feinbfeliger  unb  räd^ten  eine  i^nen  anget^ane  9eleibignng  bur^ 
bie  ^inmegna^me  be«  Xonquin,  be{fen  SRannf^aft  {te  ermorbeten 
(Franchere  101,  181).  J>a^  e4  i^nen  an  ^A^igfeiten  nid^t  fe^tt, 
bemiefen  {te  babur^,  bag  fie  in  turjer  3«it  fe^c  ))fif{tge  $anbel4leute 
mürben,  aber  i^re  SRoralitSt,  bie  auf  biefem  Sege  natärlid(^  nt^^t  ge« 
^oben  mürbe,  {te^t  unb  {lanb  auf  einer  tiefen  Stufe.  Si{iiger  Sieb« 
^a^l  gilt  i^nen  aU  e^renDoQ,  ben  ungefcbitften  Sieb  bagegen  t>txfpoU 
ten  {ie  unb  süchtigen  i^n  oft;  im  ftriege  {{nb  ft  feig  unb  fre^  o^ne 
Ia|)ferfeit,  leibenf(|»aftli(^e  ^ajarbfpieler  —  {le  oerf<)ieIen  bi«mei!en 
bie  eigene  grei^eit  (Parker  245)  — ,  ooQ  Ser{}eaung  unb  SBetrug 
aud^  untereinanber ,  ^artl^erjig  graufam  unb  {tnn1i(!ben  9(u9f(^meifun* 
gen  fe^ir  ergeben  (W.  Irving  261,  Cox  I,  276).  Sie  9ro{lttutton 
ber  3)tibdS^en ,  bie  uber^au)>t  ein  ungebunbened  itbtn  fähren,  m&^« 
renb  bie  Seiber  groge  Surätf^altung  beoba(^ten ,  mirb  fe^r  audge« 
be^nt  betrieben ;  bie  Unteufd^^eit  ber  ffleiber  nimmt  t)on  ber  SReered* 
tä^e  an  na^  ben  $AQen  bed  (Solumbia  ^in  me^r  unb  me^r  ab ,  bid 
(ie  ienfeit«  berfelben  auf^Srt  (Franchere  256,  Cox  L  278,  II,  118). 
Sif  S^e ,  bur^  gegenfeitige  ®efd^enf e  gef^Tofen ,  mirb  Ul^t  mieber 
gef^teben  (ebenb.  I,  290).  Untreue  M  ffieibed  mürbe  fon{l  mit  bem 


Xobe  geßtoft,  bo(^  iß  bie|  in  neuerer  3eit  au§er  Uebung  oetommen. 
3){e  erfle  ^rau  ^at  ben  Sonang  Dor  ben  übrigen.  Uneinigteit  bei 
ffieiber  foU  bie  Vol^gamie  ni^t  ^erbeifuf^rfn  (Franchere  255). 

3)ie  ^du4)tlin0e  ber  einzelnen  Dörfer  finb  Don  einanber  unabtiin* 
gig  unb  i^r  9lnfe(n  meifl  nur  gering.  ß4  beruht  auf  i^rem  9lei<^' 
t^um,  ber  in  i^ren  ffieibern  unb  jtinbern.  &!laoen,  Jtä^ncn  unb 
Slufi^eln  befielt  mXäft  festeren  ^ier  oOgemeine«  %ert^ma<i§  unb 
lauf^mittel  flnb  (Franchere  250,  244 ,  Cox  I.  292.  302.  Par- 
ker 250).  ^n  Dielen  Orten  foU  i^re  3Bürbe  erbit^  fein,  an  anbern 
mirb  fie  burct^  ffia^l  »ergeben .  bie  fic^  bann  na(^  bem  9lei(^t^um  ju 
beflimmen  pflegt  (W.  Irving  260).  »ur  Parker  (242)  fprid^t 
Don  einem  gemeinfamen  Oberhaupt  ba4  bie  oerf^iebenen  ®tdmmc 
be«felben  Solte«  bef&|en. 

jhrieg  roirb  ^ubor  angefagt,  au^  bemA^t  man  ^&^  i^m  borjubeu« 
gen  unb  ^rieben  }u  ftiften.  9Ran  fämpft  ^u  fianbe  ober  au^  ^u 
SEtaffer,  bo(^  mirb  meifl  nur  menig  IBIut  babei  oergoffen  (Franchere 
252,  Cox  I,  293).  <&at  bie  eine  Partei  mt^x  Sobte  al«  bie  anbere, 
fo  forbert  fie  eine  Sntfdl^&bigung  ober  fe^t  ben  jlompf  meiter  fort  (W. 
Irving  261).  2)ie  ftriegigefangenen  mcrben  Sflaoen,  mie  bie§  in 
Oregon  meiflent^eiU  gefcftie^t.  (^iinfaCle  auf  frembe4  Q^ebiet  um  &fla< 
oen  §u  rauben  ftnb  bei  ben  Ci^inoof  f^aufig  (W.  Irving)..  (Ran  ht» 
^onbelt  biefe  gan^  aU  @ad)cn.  berfauft,  berpfanbet  fie,  giebt  fie  an 
Sa^lung  ftatt  f^in  (Parker  183),  überläft  fie  bem  Mangel,  menn 
fie  arbeitsunfähig  merben  (Franchere  240,  Cox  I,  278),  bO<^ 
mirb  i(»nen  bidmeilen  geflattet  \i^  mit  greien  ^u  oer^eirat^^en.  S)ie 
SDaffen  ber  S^inoot  jinb  Sogen  unb^ißfeitjur^e  ^meifc^neibige  8dl)mer« 
ter  ober  fteulen,  ^^ianjer  oon  biifcm  Seber  unb  eine  'llrt  ^eim  oon 
SHnbe  ober  Seber  (Franchere,  Cox,  Irving). 

Der  gro|e  (^eifi  mirb  meifl  unter  bem  2)ilbe  eine«  großen  SogcU 
gebadet.  <gein  SBo^^nft^  ifl  bie  &onne,  a  fie^t  'KUed  mad  auf  ber 
9rbe  borgest  unb  giebt  feinen  UnmiUen  bur^  Sturme  unb  (SmitUx 
funb.  9Ran  bringt  i^m  bie  (£rflUnge  bom  8ifd)fang  unb  oon  ber 
3agb  bar  (W.  Irving  259,  Dünn  121).  Stalapa^  ifl  ber  e^ipUx 
be«  Wenf(^en ,  bo(^  fd^uf  er  biefen  unooUfommen  unb  unbemegli^ ; 
erfl  ein  jmeiter  (Sott,  (Scanninn,  dffnete  i^m  au4  SRitleib  mit  feiner 
Unbe^fitflic^teit  9Kunb  unb  ^ugen,  gab  ^&nben  unb  gü^en  Semeg« 
Ildifteit,  lefirte  i^n  ft&^ne  unb  Xe||e  matten  (Franchire  258,  Cox 


^c^an^Iuna  bn  lobten,  ^(nfangi  hti  9onbboue«.  330 

I,  288,  Dünn  126)  Sine  anbete  (Bott^eit,  bie  nur  98fe«  f(^a{ft, 
lebt  im  Seuer.  @o  erg&^It  menig^^n«  W.  Irying,  bet  weitet  berief» 
tet  bag  bie  Stießet  gto§e  (Böt»enbi(ber  oon  Siten^  fbiba»,  Sogel«, 
9tf4«  unb  anbeten  Q^eflalten  mac^n,  mogegen  Franchere  unb 
Cox  betft(^etn  ba§  bie  S(^inoot  }mat  man<^etlei  gcf4^ni)(te  Bfiguten 
befä§en,  biefen  jeboc^  feine  Sete^rung  etmiefen.  San  Z^iercttltu«  an 
ben  gäden  be«  Solumbia  fpti(t^t  inbeffen  auc^  de  Smet  (164). 

Sie  Xobten  benen  man  aQe  i^re  mxt^^oüt  ^abe  mit  in'4  (Brab 
giebt  (Lewis  et  Ol.  298),  metben  in  but<^Id<l(^etten  ft&^nen  auf 
gelfen  obet  an  anbeten  Otten  auigefelt.  mo  fie  tot  teifenben  %^w 
Ten  |t<^etftnb  (Franchere  256,  Parker  143),  namentlich au(^  auf 
Siumen  (W.  Irving  256,  Wilkes  IV,  325).  Da  man  ^aut>tf&<4' 
U(^  bei  ootne^men  Seuten  ben  Setbat^t  fc^dpft  bag  fie  butt^  gaubetei 
^tben,  fotbett  i^t  %ol  ein  Opfet  ^ut  @u^ne  bet  Uebelt^at  (Par- 
ker 252);  ta^tx  roitb  bisweilen  mit  bem  Xobten  ein  Stlaoe  leben* 
big  begtaben ,  beffen  Aopf  man  übet  bie  Srbe  ^etoottagen  l&f  t  um 
i^n  btei  Xage  fp&tet  ju  etmutgen  (Schoolcraft  II,  71),  bo^  foU 
biefe  Q^taufamteit  in  neuetet  3eit  abgepellt  motben  fein  (Dun o  120); 
AUord  (bei  Schoo^cr.  V,  654)  giebt  bagegen  an  ba§  fte etfi  neuer- 
bing«  in  Uebung  getommen  fei ;  bie  guten  9Xenf(^en  fft^^f en  nai^  bem 
Xobe  nac^  i||tem  (Glauben  ein  glutfliil^ee  geben  in  einem  $atabtefe 
ba4  im  6uben  liegt  (Parker  245),  bie  bdfen  ein  unglutflic^e« 
(Franchere  258,  Coi  I,  288). 

SRujtt  unb  Zun)  foUen  na(^  Picke  ring  (43)  in  Otegun  gan^ 
fehlen,  inbefen  etift^^lt  W.  Irving  (261)  von  Stegreif bi(|^tungen 
mel^e  gefungen  merben,  unb  bon  Z&n^tn  bie  ^um  ZfytW  nic^t  unge« 
fAUg  feien. 

3)ie  @!male  (Somelit«  Zfi^ailif(^  unb  SHUamutf  fielen  nac^ 
Haie,  mie  im  Seufeten,  fo  an^  in  i^ten  2ebendgemo^n|ietten  ben 
d^^inool  na^e ,  nut  f^einen  fie  tegfamet  unb  fleigiget  ju  fein  aU  biefe, 
ba  menig{}en4  bie  btei  etfteten  {id^  jut  Selbarbeit  biel  miOiget  jeigen 
(Q.  Simpson  1, 179),  motauf  bie  Wiffion&te  in  Otegon,  beten  Zfy&* 
tigteit  freilid^  etß  1834  begonnen  unb  nut  no<|^  menig  geleiflet  ^nt 
(Greenhow  361),  aaetmStt«  ^injumirten  fu<!^en  (Wilkes  IV, 
351,  461  f.,  481  u.fon{i). 

Uebet  bie  Sölter  an  $uget'4  ®unb  befi^n  mit  bi<  )et»t  nut  tot» 
nige  jetflteute  Kotigen ,  bei  benen  e«  ubetbief  meifl  unbeflimmt  bleibt 

22» 


340  '^*«  3nbloner  be«  3nneten  t>on  Otegon. 

ouf  m\^t  Don  i^nen  p«  fc^  bejlc^en.  ©i«  I«bcn  öon  gif*««  Seewtt 
unb  fflurjeln,  jagen  jutn  I^eil  auc^  ^en  fflaipfc^)  bejfen  I^ton  fle  \>tx* 
laufen,  ^er  8eibenf(^aft  be«  6»)iele«  opfern  fle  oft  ffieiber  unb  Sfla« 
oen ,  ffnb  eigennfltiu  unb  fel^r  ht%t^x\\&) ,  bo*  fc^lief  en  jie  fl(^  ben  «eU 
fen  fe^t  leidet  an ,  o^men  if^nen  gern  nad^  unb  ^aben  i^re  SrSg^eit 
fo  mit  flberwunben ,  baf  ^t  f*  iejt  fe^^r  angemein  mit  bem  «nbau 
ber  «artoffel  beft^afttgen  (Schoolcraft  IV,  600,  »ufc^mann 
1854 ,  p.-589).  X)ie  $&u))tling«mflrbc  ge^t  bei  i^nen  auf  ben  ®d^me« 
^erfo^n  be<  Serßorbenen  über  (Wilkes  V,  124).  3^ren  Xobten  ge* 
ben  fte  bie  ft^^enbe  ©teflung,  fe^en  fie  auf  bte  Srbe  ujib  umgeben^  fle 
mit  einem  ^alifaben^aune  (ebenb.  lY,  302). 

Sen  9nn)o^nern  bon  $uget'4  Sunb  überlegen  unb  oor  ben  tt^i< 
noof'SdIfern  bur(^  Sltann^aftigteit  Snergie  unb  SRoralit&t  au^gejeit^« 
net,  finb  bie  meiflen  Sditer  be«  3nnem ,  bor  Sttem  bie  6a^a)>tin  unb 
ttfitfetat  (Schoolcraft  a.  a.  a.  O.),  bie  6elif(6  unb  im  Suben  bie 
jtalapu^a,  unter  benen  loieber  nad^  Haie  bie  iuerjtgenannten,  na(^ 
Dann  (827j  bie  @elifdSi  ober  Flatheads  bie  l^d^fle  Stufe  in  9)fltf> 
^ä)t  ber  Segabung  unb  Ontmidelung  einnehmen. 

Die  3ubianer|timme  im  3nnern  bed  Oregongebieted  finb 
3&gernomaben,  benen  bie  9lrmut^  t^re4  Sanbe«  feine  feflen  SBo^nfi^e 
gemottet,  fo  lange  fie  ni(fit  Httxhau  unb  Sie^)U(^t  in  größerem  Um« 
fange  treiben.  S)ie  Selifd^  leben  abmeAfelnb  na^  ben  S^^^re^gciten 
oon  ber  gifd[)erei  ober  oom  SSurjeln*  unb  Seerenfammetn :  im  SRSt) 
unb  Spril  graben  fie  SBurjeln  in  berfd^iebenen  (Begenben,  unb  moncbe 
bereiten  au<  i^nen  ein  nafir^afte«  fäuerlic^  fc^metfenbed  Srot  (Le- 
wis et  Cl.  217,  bgl.  Morse,  App.  348),  fpiter  ge^en  fle  bem  Sac^«, 
im  Qlugufl  man^erlei  Seeren  nad^ ,  bie  fle  jum  X^eil  für  ben  Sßinter 
troifnen ,  im  6e|>tember  fe^ren  bie  Sad^fe  (urficf ,  bon  benen  fie  fiä) 
ebenfan«  SBinterborr&t^e  anlegen ,  im  Dctober  fud^en  fle  fi(^  mieber 
ffiurjeln,  im  SBinter  leben  fte  bon  ber  3agb,  bon  ibren  Sorrdt^en 
ober  bon  einer  9?oo«art,  unb  n}erben  bann  geUDÖ^nlic^)  mieber  mager. 
Siefelbe  Sebenlmeife  fähren  bie  SBaaamaQa  unb  me^irere  anbere  951« 
fer.  S)ie  «fiflmfWmme  »enben  fl<^  nur  jur  fflinterÄjeit  in'«  3nlanb, 
ober  begraben  i^re  3elt^angen  nur  auf  eine  9lei^e  oon  93o(^en  im 
6ommer  um  auf  bie  3agb  ju  ge^en  ober  ben  3Burieln  9eeren  unb 
gifdS^en  nad^iujie^en  (Haie  200  ff.,  ogl.  Wilkes  IV,  446).  ®rdfere 
Sagbt^iere  unb  namentlid)  ben  Sfiffel  oermdgen  nur  biejenigen  bon 


9e6endtoeifei  bal  9ferb,  Metbau.  S4i 

i^nen  ju  etrei^^en  mel^^e  bem  gelfengcbiigc  na^e  genug  mo^nen,  in«« 
befonbere  bie  @a^aptin,  bie  fe^t  täc^tige  Reiter  unb  Säger  flnb.  ^&u« 
H  in)ifc(ien  Ucberflug  unb  Wangel  f(^n)ebenb  unb  oft  im  Stampf  mit 
Sumerer  Rotlt^,  flnb  mele  biefer  Sölfer  erß  burc^  bie  Verbreitung  bei 
^ferbe«  Don  !Re|ico  ^er  in  bie  S&nber  am  dolumbia  (Franchere 
270)  ttxoa^  gehoben  morben.    99efonberd  beff^en  bie  3nbianer  ber 
Sbenen  t»iele  $ferbe;  bei  benen  bie  in  ben  bieteten  2Balbern  mo^nen, 
ftnb  fle  feltener  (Cox  II,  95).    ^ie  SDaiilaptu  (»oben  gro^e  $ferbe' 
gerben  (Haie)    ebenfo  bie  SBaQamatta,  beren  $ferbe  \tho^  nur  fe^r 
unooOfommen  unb  unbequem  au^gerußet  flnb  (W.  Irving  279); 
bei  ben  ®oi)Qptin  unb  Jlatjfufe  befi^en  einige  Samiiien  bi«  ju  1500 
Stätf  (de  Smet  67),  unb  bei  ben  Sootanie  ber  Xobacco* Sbenen, 
bie  im  grü^ling  unb  ^erbfl  an  ben  Saffat^^eman  auf  bie  Suffeliagb 
ge^en,  im  ®ommec  aber  bon  SBurjeln  unb  Seeren  leben,  tommen  {u 
ienem  Reic^tbum  au^f  no(^  einige  Rinber  ($etermann'4  aRittbeil. 
1860,  p.  24).    3)a«  $ferb  if!  in  Oregon  mie  in  ®ta  'Umerifa  in  meb« 
reren  Sdnbern  ein  mi(^tiged  9ta^rung4mittel  gemorben,  unb  nat^  fei« 
nem  9eß(e  p^flegt  man  ben  SQoblßanb  berSinjelnen  §u:fcb&^m  (Par- 
ker 230).    S)aneben  buben  einige  biefer  Sdtfer  aucb  angefangen  j{(^ 
bem  fianbbau  {ujumenben:  bie  Sootanie,  bie  übrigen«  nod^  (U  ben 
am  tieften  ßebcnben  geboren  (de  Smet  76),  bauen  etmad  SBeijen 
(Leiermann  a.  a.  O.)/  »on  ben  Stimmen  ber  ©elifcb'gamilie  ^a* 
ben  bie  StitfuifA  ober  Coeurs  d^Alenes  angefangen  Kartoffeln  ju 
bauen  (de  Smet331)  unb  bie  $i4tmau4  ober  $if^ou4  cultit^iren 
bie  Satate forgfiltig  (Wilkes  IV,  480);  bie  Peada-d'OreiUes,  meiere 
)U  berfelben  Soff ergru))))e  gehören ,  merben  neuerbing4  oon  ibren  ta« 
t^olifcben  Otiffiondren  aU  tä<^tige  gelbarbeiter  gef^Ubert  unb  foden 
ibtxfyüupi  unter  biefer  fieitung  feine  Inßrengung  freuen  (N.  Ann. 
des  V.  1849»  III,  337).    %u6f  bie  @a^a))tin  unb  fta^ufe  betreiben 
ben  Sanbbau  fleißig  (de  Smet  67). 

Die  ®a^a))tin  tt)0^nen  tbeiU  in  tegelformigen ,  tbeiU  in  gleicbfei« 
tig  oierecfigen  ober  oblongen  Bütten  oon  20 — 70'  Sänge  ober  10  — 
15'  Sreite,  bie  bur<|^  Keinlit^teit  audge^eic^neten  6ellf4^  in  geräumi« 
gen  tonif^en  3elten  aud  ^&uten.  Sei  beiben  ftnb  Udnner  unb  Sei« 
ber  in  Seber  getleibet,  unb  ieber  ber  (elfteren  ifl  im  9efi||e  mebrerer 
Sebetoniflge  jum  9Se(^fel  (Cox  I,  134, 175,  220).  Wan(^e  ber  ^ier- 
^r  gehörigen  @t&mme  trogen  äbet  einem  fiebcrbembe  no^  ein  ftleib 


942  .(tunflfeTtiftfettf n ,  ^em>»ttament ,  <D?oro(ität. 

t>on  Xud^  ober  t>on  SfiffelUber.    Um  bte  ^dute  (um  Sebraut^e*  j^, 
juric^ten  »erben  Pc  gercinißt,  bonn  mit  ®e^irn  eingerieben  un^    n^ 
li(^  Qeraud)ert;  Süffel^äute  flopft  man  bi«  fte  bfinn  unb  mei^    tun* 
ben  (Parker  229,  232).    T>a  neuerbing«  ba«  $el)n)erf  t»ott  i^iie» 
oerfauft  mirb,  leibet  bie  @efunbt)eit  ber  ^rmen  bur(b  mangel^aftr  9o 
Reibung  (de  Smet  23). 

3n  ber  9}äbe  ber  ^ötte  be«  Columbia  ^at  man  (Br&ber  gefufl^eR 
in  benen  Diele  fieit^en  in  ^aiUn  unb  ^&ute  gemicf eft  bei  einonber  la< 
gen;  bie  IBreter  mit  benen  fie  (ugebecft  waren,  zeigten  jef^nif^te  unl 
eemalte  9Henf^en<  unb  X^ierftguren  (Cox  1,  114).  Sol^e  9e»flf( 
x>o\\  ftunfifertigfeit  finb  feiten  in  Oregon.  inbef[en  fu^rt  aa^  Wil- 
kes  (V,  128)  einige  Seifpiete  biefer  9rt  an  unb  erjS^lt  oon  X^ra* 
pfeifen  im  9?orbn)eflen  be«  Sanbed  bie  mit  md^reren  gefcf^ni^ten  gign* 
ren  Derjiert  waren  (ebenb.  146).  3)ie  gelfen^aXalereien  im  Sanbt^ 
ffiaUamatta  unn>eit  be«  ßolumbio  (ebenb.  IV,  389)  f^^einen  inbcün 
cinjig  in  i^rer  %rt  ju  fein. 

Z)ie  3nbianer  be<  Snnern  k>on  Oregon  finb  gro§ent^etU  nicbt  Mc 
f4in>eigfamen  falten  unb  finjlern  9)Renf(fien  wie  man  fie  im  Often  bei 
9Hfengebirge4  fo  gewö^nlit^  finbet,  fonbern  geigen  ^^  oft  freunbli^ 
unb  {utraulicb.  fröblid)  unb  munter,  tbeitnebmenb  unb  lernbfgieni 
(Coi  I,  132,  Wilkes  V,  319,  326,  Parker  231).  3m  eübm 
Ui  Columbia  n&b^n  fte  fi<ib  in  ihrem  &u§eren  Setragen  oUerbini« 
me^t  ben  (Eingeborenen  ber  ö{llid)eren  Sönber  (Haie),  bo(b  modiieii 
ou4  bott  bie  Slaniet  (Cutuami)  eine  ')lu«na^me,  meiere  feincMe(l 
i9on  leibenfdS^afttflo«  rubigem  unb  gleichmäßigem  Scfen  finb ,  fonben 
ibTen  64^1^^}  ^urd)  lautei  unb  flarfe«  Seinen  funb  geben  (School- 
eraft  III,  176).  X>o«  fanftere  unb  bilbfamere  Sefen  biefer  SKenf<^ 
^at  mebrfodi  bie  f^offnung  erwecft ,  ta%  fte  ftd^  bem  Cbrificnt^uiiie 
lei^^tcr  iugäng1i<^  ^«igen  werben  al4  bie  3nbtoner  be4  Cßen«  (Par- 
ker. Dünn  352). 

tu  Zugenbrn  gelten  biefen  Söltern  &brli4)feit  unb  Sabtlcitl« 
liebe,  Sapferfcit,  (Se^orfom  gegen  (Sitern  unb  ^uptlinge,  Siebe  |« 
Vitib  unb  jtinb .  unb  bie  6elif(^ .  beren  moralif(^e  Sorßeaungni  M 
namcntU6  bierin  au4gefprod)en  ftnbcn,  tommen  biefen  tnfotbemngCK 
im  «Ogemeinen  gut  nacb  (Coxl,  231,  219,  Dünn  811).  9eil|fiieii 
n»ie  bei  ben  Petwanbten  Penda-d^Orellles  unb  6potane  ftnb  fiber^upt 
8erire<ben  fe^r  fetten  unb  ein  blo§er  9enoei4  ben  bei  ^tiptUni  e^ 


(S^t  unb  Stellung  btc  grau.  349 

t^etU,  t>on  0to§er  ffiirtfamteit  (Alvord  bei  Schoolcr.  V,  654). 
9lu(^  ba«  Wter  ftnbet  bei  ben  6elif(^  (^ulfreic^e  Unterftu^ung  unb 
Pflege,  nur  ftinbet  bie  bad  Unglucf  ^aben  t^ren  Sater  ju  verlieren, 
(»oben  öfter«  ein  traurige«  64^i(ffal ,  i^r  (Sigent^um  n>ttb  i^nen  ent« 
riffen  (Haie).  t>u  meinen  biefer  Sölter  finb  aufrid[)tig  unb  e(^rli(^, 
leben  untereinanber  du|erp  fricbli(|)  unb  oerfebren  freunblic^  mit  ben 
ffiei^en,  nur  bie  (^otonai«  (ftituna^a)  fInb  ben  Unteren  menig  geneigt 
(Parker  237,  Cox  11,  135,  W.  Irving  279).  Z)abei  ftnb  fie  t^ft* 
tig  tapfer  unb  mann(^aft,  Dorjüglic^  bie  Sa^optin,  bei  benen  bagegen 
S^rlidi^feit  unb  (Bo^frei^eit  nur  in  geringerem  Orabe  |u  {tnben  ftnb 
(ebenb.  333,  Cox  I,  134).  9iU(b  bie  Steinlid^feit  ber  meiflen  iDitb  ge« 
rü^mt;  manche  oon  i^nen  ftnb  aber  leibenf(^aftlt(^e  Spieler,  befonber« 
bie  Qpolant  (Parker  237,  Coxl,  182).  3)er  Srannttoein  mar 
aucb  in  neuerer  B^it  x^ntn  no^  fern  geblieben ,  unb  man  fonnte  ba< 
^et  t>on  i^nen  gro|ent^eii4  roxt  t>on  ben  Slamet  fogen  ( School- 
cr aft  111,  143),  ba§  fte  bi«  je^t  nod^  feine«  berfiafter  ft4  angeeignet 
Ratten  bie  fo  allgemein  bem  Serfe^re  ber  Snbianer  mit  ben  SBeifen  gn 
folgen  pflegen.  $rofiitution  ifl  bei  ben  SaClamalla  unbefannt  (Cox 
I,  132),  bei  ben  @a^a49ttn  fe(^r  feiten  unb  nDtrb  mit  garten  @(^I&gen 
befiraft  (AUord  a  a.  O.). 

Sie  $ol9gamie  mirb  (nac^  d  e,  S  m  e  t  20  f.)  me^r  gebulbet  al4  ge« 
bifligt,  ben  (^outannie  fott  fie  gang  fremb  unb  beten  Seiber  teufd^  fein 
(Cox  II,  135),  ma«  in  gleicher  Seife  t»orgäg1i(^  aucb  t^on  benen  ber 
6elifd)  t>etfi<^ert  wirb  (ebenb.  1,  175,  Lewis  et  Cl.  298).  Sie  finb 
feiner  f6le(bten  Se^anblung  Don  Seiten  ber  W&nner  au4gefe^t,  bie, 
mo  fie  Dorfommt,  fte  ^ur  IBergmeiflung  unb  )um  Selbflmorb  bur(^  6r« 
otogen  treibt,  ma«  für  ben  9Rann  al4  fc^impflieb  gilt  (de  Smet). 
Set  ben  6e1tfdS)  genie|en  fie  fogat  eine  getotffe  Slutorität  unb  9(^tung, 
fo  ba§  bie  oon  i^nen  gefammelten  Sorrät^e  an  Seeren  unb  Surjeln 
nic^t  leicht  o^ne  t^re  Srlaubntt  t>on  ben  9)?&nnern  angetaftet  n)erben 
(Haie):  roo  bte  ffietber  §ur  Stnä()rung  ber  gamilte  n)efentli<^  mit 
beittagen,  ^aben  fie  grd§eren  (Sinfiu§  unb  erfahren  eine  »eit  befferc 
Se^anblung,  bemerft  Cox  (II,  139)  treffenb,  al4  too  bie  Sorge  fSr 
iene  au4f<^ltetli(^  ben  SR&nnern  {uf&at.  Sei  ben  Sa^aptin  fle^ 
64^eibung  beiben  Xf^eilen  frei  (Wilkes);  bei  mehreren  St&mmenbet 
@elif4 « Samilie  f ann  bet  SRann  itoax  bie  ^au  t^erfo^en ,  toenn  e« 
i^m  beliebt,  ober  bie  jlinber  ge^dren  bei  Xrennung  ber  9^e  ber  SRutter, 


844  9oHtif(^e  Sorfaffmi« ,  tneg. 

unb  no^  tem  Zobe  feine«  Seibe«,  an  beffen  Stette  bie  Schweflet  tritt, 
i^  e«  bem  Slonne  innerhalb  eine«  ober  felbfl  {»eier  3a^re  nid^t  er« 
laubt  {{(b  n>iebeT  ju  Der^eirat^en.  3)tc  ^au  wirb  burc^  5fQuf  erwor« 
ben  unb  eine  befonbere  ^eirotb^ceremonie  ftnbet  nitbt  fiatt  (Alvord 
a.a.O.),  inbejfen  er^It  jene  bei  biefer  (gelegen^eit  t)on  Seiten  ber 
Sctmanbten  unb  bcfonber«  bet  bejahen  8eute  eine  Selebrung  unb 
Setma^nung  fiber.ibre  funftigen  $f[i(^ten  (Cox  1,235).  SBei  ben 
aDBaUawaaa  unb  Selifcb  leben  bie  ffieiber  n>d^renb  ber  9Renf}ruation«« 
jeit  in  abgefonberten  ^fiufern  (Wilkes  IV,  400,  466). 

3mat  f^reibt  Haie  ben  Häuptlingen  ber  ®elif4i  nur  eine  rein 
perfdnli^e  Autorität  ^u,  bod^  Derftd)ern  Cox  (1,220)  unb  Dünn 
(811),  ba§  bie  ^urbe  be4  oberßen  H&uptlinge«  Dtelmebr  erblich  fei, 
n>&brenb  ber  %x^^\ßix  ju  ffricg«'  unb  3agb}ugen  j&i)rlicbneu  gem&bit 
n)erbe,  ber  im  Jfrieben  jenem  oöQig  untert^on  fei,  brau§en  im  gelbe 
aber  bie  2)idciplin  flreng  ^anb^obe  unb  ieben  Ungeborfam  gegen  feine 
Sefeble  {ucbtige.    S)ie  Häuptlinge  ber  Coeurs  d^Aldnes  erm&^len  fi<b 
lufammen  ein  Oberbaupt  auf  fiebenijeit ,  ibre  eigene  ®en)alt  i^  nur 
Don  ibrer  $erfdnli^feit  abb&ngig,  fte  {trafen  aber  bitfmeilen  mit  9lu«' 
peitfdben  unb  felbjt  mit  Serbannung  (de  Smet  33t).  2>ie  berPends- 
d'Oreilles  fuhren,  mie  de  Smet  (174)  Don  beuen  ber  Aalifpel  am 
unteren  Glarfe'«  glu6  erj&^lt,  eine  ganj  patriari^alifct^e  Herrf<^aft:  fie 
berat^en  i^re  Untergebenen  in  aQen  i^ren  9lngelegenbeiten,  fliftcn  felbß 
bie  S^en,  »errängen  aber  6trafe,  ber  fl(^  {u  entjie^en  für  f(^impfli<( 
gilt,  nur  mit  ber  Suflimmung  beffen  ben  fte  treffen  foQ;  ba«  erlegte 
®tlb  mirb  ^u  i^nen  gebradbt  bamit  fie  e«  nacb  Sebilrfnip  oert^eilen, 
i^r  gelb  Pon  aDen  jufammenbearbeitet,  ade  $ferbe  unb  Jt&^ne  ^e^en 
ganj  |U  i^rer  2)t«pofttion  (Joset  in  N.  Ann.  des  v.  1849,  III,  334). 
Untereinanber  im  grieben  lebenb ,  ful^ren  biefe  Sölfer  nur  gegen 
bie  64)tx)arifu§e  ftrtege,  in  benen  fie  fi(^  fe^r  tapfer  jeigen  (Parker 
236).  S>ur4  bie  Sufeljagb  mit  biefen  mfeinbet,  litten  bie  6elif(^  fefir 
in  biefen  ft&mpfen,  ba  \vt  früher  fein  geuergeme^r  befa§en.  3)er  Ser« 
tauf  bed  letzteren  an  fie  bur^  bie  SBeigen,  obmo^l  (U  enormen  greifen 
-*-  eine  glinte  mugte  mit  20  SiberfeQen  beja^lt  »erben  —  ^at  bie 
6(^n)ariffl§e  ju  ben  unperföbnlicbften  geinben  ber  Suropder  gemacbt, 
bie  fie  o^ne  Unterf(bicb  umbringen  (Cox  I,  181,  216»  218).   3f^rec« 
feit«  ^aben  bie  6dS)tt?arifu6e,  felbfl  bie  SBeiber  nic^t  aufgenommen, 
pon  ben  fon^  fo  fanften  Gelift^  oQe  Dualen  ju  leiben  mie  fie  im  Oficn 


Religion.  345 

M  gelfenoebtrged  gemö^nlid^  maren ,  menn  {ie  in  i^te  ^inU  foUeti 
(ebenb.  213).  Die  6o^o4)tin,  bei  melden  ba«  ©tolpiren  gebr&u<l(^« 
ti(^  ifl  (Haie),  betriegen  ^aupt\&ä)\\d^  bie  @4)of(^onie  im  6üben 
(Gox  IL  126).  Sinige  Stämme  loeitet  im  9totben  be«  Columbia 
fotten  fogat  Connibolen  fein.  Parker  (245)  irtt,  menn  et  bie  Sfla« 
»erei  inOtegon  auf  bieSöIfer  am  unteren  Solumbia  befc^ranft  glaubt ; 
oielme^r  fc^einen  aud^  im  3nncrn  fo  ^temlic^  überatt  bie  Ariegdgefan« 
genen  biefem  Soofe  {u  DerfaQen..  @ie  muffen  ben  größten  S^eil  bec 
Itbett  t^un,  bo^  i{l  bie  43el^anblung  berfelben  meifl  milbe,  menigPen« 
fo  lange  i^te  ^rbeitdfraft  au^^Slt  (de  Smet). 

Ueber  bie.Keligion  biefer  Sdifer  j!nb  mir  nur  menig  untetric^tet« 
2)te  ®elif^  reben  jmar  Dorn  „großen  @ei{!e",  erzeigen  \t^m  aber  feine 
Sere^iung  (Haie  199,  206).  Einige  fej^en  bie  fflo^nung  be«felben 
in'd  gelfengebitge,  mo  bie  „Spxj^t  bet  SSelt"  ifl  unb  bie  giucflic^en 
3agbgrunbe  ju  melcben  bie  Seelen  ber  Xobten  gelangen  (W.  Irving 
186).  ^U  meit  betbreitet  mirb  auc^  ^iet  ber  ®laube  an  ein  gute« 
unb  ein  böfe«  $tinci))  be^eid^net,  unb  in  Serbinbungmit  i^m  bie  Se^ire 
Don  So^n  unb  ®ttafe  na(^  bem  Zobe,  nac^  mel(|)er  nur  bie  Seelen 
gutet  ^JRenfd^en  jener  3ogbgrünbe  t^eil^aftig,  bie  bet  bdfen  aber  in 
untoitt^bate  ®(^neefelber  t^etbannt  merben  (Coxl,  230,  Parker 
240),  bo(^  mirb  bie  Urfptänglic^teit  biefer  «nft<4t  butd^  ben  3ufa|( 
Dunn*s  (317)  t)etb&(^tig,  bag  bie  Söfen  iP&Ux,  menn  |te  i^te  Uebel» 
traten  gebüßt  ^tten,  ebenfadd  in  iene4  $atabie4  eingingen.  9[u(^ 
toai  er  t>ot^et  bon  SRotgen*  unb  lAbenbgebefcn  unb  ber  6onntag4# 
feiet  bet  nodS^  unbefe^tten  Selifi^  et^&^lt,  betu^t  mo^l  {um  %J^tx\ 
auf  !DK§oetfl&nbni6;  inbeffen  t^tilt  au(^  Scouler  mit  (Llnstitut 
1847,  II,  108)  bafi  bet  ^ftuptling  bei  i^ncn  bie  Seinigen  {um  (St* 
bet  )u  Deteinigen  unb  ^u  etmal^nen  pflege.  Sie  ba4  SRaut^en  naä^ 
ben  oiet  ^immeUgegenben,  juetfl  na$  Oflen,  al4  teligidfe  Setemonie 
(C Ol  II,  77)  an  bie  Snbianet  im  Oflen  be«  gelfengebitged  etinnett, 
fo  jetgt  fi(^  auä^  in  bem  Sbetglaitben  biefet  Söltet  mit  bem  bet  le^te» 
ten  me^tfad^e  Se^nlicbfeit.  Sibet  gelten  i()ncn  fut  aRenf<$en  bie  bet 
gto§e  ®eift  megen  i^red  Unge(^otfamd  t)etmanbelt  ^at  (ebenb.  I,  231» 
Dann  317);  bie  Jtapufe  Nez-perc^s  fflaOamatta  unb  einige  anbete 
motten  fogat  na^  einet  Sage  bie  i^nen  atten  gemeinfam  ifi,  oon  ben 
oetft^iebenen  ftdt))ett^eilen  be«  9ibet4  abflammen  (Wilkes  IV,  467). 
2)agegen  nennen  bie  S4)ofane  flc^  felbfl,  mie  i^t  Name  fagt,  ^Sd^ne 


346  9(naIogieen  )u  ben  Sdtfern  hti  Dfleni. 

^(r  Sonne"  (Parker  802).  Die  %xt  n)ie  tie  3ott5erer  {U  i^ret 
SBärbe  tommen,  Me  bei  ben  Sa^aptin  unb  anbeten  nic^t  feiten  erbli^ 
ifl  (Alvord  o.  a.  O.),  unb  mie  fte  i^re  3Qubereien  treiben,  bie  i^nen 
felbfi  bei  ung1ü(f1i(^en  5luren  oft  lebendgefa^^rlidS^  naerben  (de  Smet 
24,  Wilkes  IV,  368),  ifl  ebenfaO«  ber  im  Ojlen  gebrSuc^ticben  febt 
ä^nfi4,  nur  bog  ou^  ÜOeiber  in  Oregon  öfter  bie  €tefle  ber  fier^te 
unb  3au6erer  einjune^men  f(^>einen  (ebenb.  IV,  399  f.),  obmo^l  fle  in 
feisterer  Sigenf(baft  für  ungefä^rli^ier  gelten  (ÄUord).  9u(^  bei 
eigent^ämli(be  (Blaube  finbet  fi(b  in  Oregon  bei  ben  6e1if<^ ,  baf  ein 
9Renf4  ^eitmeife  o^ne  ®efabt  bed  Sebend  feine  @eele  berlieren  fönne, 
bte  üUbonn  burc^  eine  befonbere  3<iuberfur  mieber  ju  i^m  gurucfge« 
bra^it  werben  mug  (Haie,  Wilkes  IV,  448).  (Snblic^  ^oben  mit 
no(b  <it<  eine  intereffante  Uebereinßimmung  biefer  91rt  ben  ®ebrau(^ 
be4  <5(bmi|(bobe<  bei  ben  Sdltetn  bon  Suner^Oregon  an^uffl^ren: 
man  nimmt  e«  in  einer  ffieiben^utte  oon  6'  S&nge  unb  2—8'  ^^e 
unb  prjt  fi^  unmittelbar  barauf  in  falte«  ISaffer  (Parker  240). 

2)ie  ftranten  totxhtn  oft  oernad^läffigt,  bie  Xobten  aber  mit  lau« 
tem  ®e^eul  beflagt  (Alvord).  Die 6))ofane f<^Ia(^ten  i^nen  $ferbe 
am  (Btabe  (Cox  I,  183).  Die  Slamet,  meldte,  auf  biefem  ein 
9euer  an^Anben  um  bie  böfenOeifler  bomZobten  ferniu^alten ,  begta« 
ben  mie  bie  Xolapui^a  in  ®&rgen  (Schoolcraftlll,  140,  Wilkes 
lY,  368) ,  im  Guben  be«  Columbia  ))f(e0t  man  fonfl  bie  Seieben  in 
It&l^nen  aufzuhellen.  Die  Angabe  bag  bie  ®elif^  unb  C^inoot  i^re 
Sobten  mit  Sr^altung  ber  SBei^t^eile  boflflänbig  ju  mumificiren  \>tu 
fiänben,  finbet  fic^,  mie  ed  f(^eint,  nur  bei  Schoolcraft  (V,  693). 

(Sin  gta^r(ben  ber  Flatheads  ^at  na<^  Kane  ba«  Vu«lanb  (1859 
p.  921)  mitget^eiU. 


^ftatcn  fonnten  nad)  IHmerifa  gdongen  o^ne  mr^r  aU  oicrunb« 
jtoQniiQ«  bit  fec^dunbbrei^igfiunbige  ^o^rten  auf  ^o^et  Seeju  mad^en 
unb  o^ne  auf  af{atif(^er  Seite  über  55^  n.  9.  na(^  Sorben  (u  ge^en 
(^umbolbt'4  9t.  Spanien  II,  273).  ®U\^xoo^\  fe^en  wir  bie  Singe' 
borenen  beiber  (Srbt^eite  in  Sptad^e,  nationalem  S^araftet  unb  p^p« 
fifdSier  (Sigent^umli^lfeit  im  Sefentlic^en  fo  benimmt  gef(^ieben ,  bafi 
fi^  n\ä)t  an  eine  Verleitung  ber  einen  t)on  ben  anberen,  fonbern  nur 
an  eine  me^r  t»erein)elte@inn)anberung  no^i^merifa,  an  eine  Stiftung 
ber  S5!!er  in  bef^rSnftem  9Raa§e  benfen  1a§t,  unb  auct^  an  biefe  nur 
in  ben  fi&nbern  be«  9{orbme{len«.  Die  Serbinbung  ber  ndrbli(^en 
unb  ffiblidben  V&lfte  ber  neuen  SBelt  iß  meit  unmittelbarer  a(«  bie  ber 
erfleren  mit  Sfien,  aber  nic^t  einmal  bier  t»ermdgen  mir  naj^gumeifen 
bafi  bie  99e6ölferung  ber  einen  ber  Stamm  fei,  oon  mel^iem  bie  ber 
anberen  i^ren  Urfprung  genommen  ^tte.  Snbeffen  I&f  t  ftdS^  fo  Diel 
a(lerbtng&  behaupten  bag  beibe  gleidi^en  Urfprunge«  ftnb,  ba§  fie  ber« 
felben  Ra^e  angehören.  Xro^  bed  SffangeU  an  X^atfad^en,  mel^e 
auf  einen  alten  Serfe^r  ober  auf  eine  tiefergreifenbe  ®e(^fe(mirhing 
jtolfc^en  beiben  Kontinenten  fdjlieien  lajfen  fönnten ,  trifft  bie  Ser» 
f(tieben^eit  ibrer  IBöIfer  nur  fünfte  oon  untergeorbneter  Sebeutung, 
m&^renb  ba«  et^nograp^ift^  3Bi<^tig{le,  bie  pi)9fif(^en  Sb^r^^tere  unb 
bie  Vaupteigent(^ämlt(^(eitcn  be4  @pra^baue4  in  einem  ®robe  über« 
einftimmen,  melcber  o^ne  mirflicbe  iUermanbtfdi^aft  ni(^t  ftattftnben 
fdnnfe,  unb  fi^  gugleic^  eine  Steige  oon  ^e^nli^l^eiten  be<  äu§eren 
unb  inneren  Sebend  jeigt,  bie  §u  ausgebreitet  unb  gugleicb  }U  fpecieO 
finb  aU  ba^  man  fie  für  guf&flig  galten  fönnte:  fo  finbet  fi^,  um  nur 
Siniged  biefer  Titt  ju  nennen ,  ber  ®ebrau(^  be<  Sc^mi^babed  unb 
bad  Sattfpiel  in  gro§er  fiusbe^nung  in  Korb  unb  ®flb  fimerifo  auf 
gleiebe  Seife,  bie  religidfen  91nf<dSiten  unb  ba<  gan}e  Xreiben  ber  Bau« 
bfi&rite  bi<  auf  beren  frauptfA^^liii^fte«  3n{hrument  bie  Boubertloppet, 
ifl  faß  flberafl  na^ju  ba^felbe. 


348  Jufommeitöc^ÖriöWt  oon  :Tlorb-  unb  6üb*^inerifrt.  Die  dariben;  Äame. 

Sie  cuYturlofen  Sdifer  t)on  @ub  tSmetifa  bieten  nic^t«  Don  bem 
tomantif(^en  3ntere{fe  bar,  ba«  mir  an  fo  manchen  Stfimmen  bed 
9?orben«,  befonber«  an  ben  3rotefen  unb  S^erofee  nehmen,  ba  jle  in 
bem  geredi^ten  5fam^fe  um  ibre  (S;t{ien$  unb  ben  Sefi^  be«  Sanbed  i^rer 
8äter,  troj  feiner  $offnun9«Iof[öfeit  ©emeife  öon  ©eelengröfte  unb 
Sb^tafterfraft  gegeben  ^ahtn  bie  fie  eined  0lü(fli(^eren6(^i(ffale4  mfir« 
big  erfc^einen  laffen.  3n  9{orb  ^merifa  mar  e«  ^anptfac^Hc^  ba^  9e' 
burfnig  nacb  Sänberbef!^  unb  bie  ftraft  mit  melc^er  bie  aufblubenben 
englifc^en  ftolonieen  fi(^  immer  meiter  ausbreiteten,  benen  bie  Singe« 
borenen  jum  Dpfer  fielen ,  in  €üb  ^merifa  ßrebten  bie  Spanier  unb 
$ortugiefen  m^t  fomobl  nac^  bem  ^Qeinbefi^e  beS  Sanbe«  unb  beffen 
Räumung  bur^  bie  Urbemobner  al«  nacb  <iner  abfoluten  S)ien|ibar< 
feit  ber  Unteren  felbfl,  nermittelfl  beren  fte  bie  Scbä^e  be«fetben  o^^ne 
eigene  ^Unflrengung  ou^beuten  fönnten:  f(^mere  Sebrätfung  ber  3n' 
bianer  auf  ber  einen ,  Serfammlung  in  S^iffionen  auf  ber  anberen 
Seite  ift  ba«  6(^aufpiel  ba«  mir  l^kx  mit  groger  ®lei(^migigfeit  flc^ 
mieber()olen  feben.  3^  ^^^f^^^  Umftänben,  meiere  bei  aQer  Sei^^altig« 
feit  be«  ältateriol«  bie  geringere  ^udfübrKcbfeit  ber  na^folgenbcn 
SarfleUung  re(j^tfertigen  merben,  fommt  enblic^  noc^  ber  menig  bt* 
friebigenbe  Suftanb  unferer  etbnograpbU^^n  ^enntniffe  biefer  Sdnber 
im  Sergleid^  mit  bem  größten  X^eile  ber  bi«b^i^  be^^anbelten :  Don  einer 
großen  SRenge  fubamerifanifdb<i^  Sölfer  |inb  un«  nur  bie  9tamen  be« 
fannt,  t)on  Dielen  ^aben  mir  ni(|)td  aU  einige  unbcflimmte  Angaben 
über  i^re  ®i|(e,  oon  menigen  laffen  ^^  bie  Sermanbtfc^afioer^&ltniffe 
mit  @id|^er^eit  beurt^eilen. 


3ur  Seit  ber  Sntbecfung  maren  bie  allgemein  geffir^iteten  rdube* 
rifdl^en  Satiben  ba4  ^errfc^enbe  Solt  auf  ber  ganjen  9toibtü{}e  Don 
Gubamerita  unb  ben  tleinen  Antillen.  9uf  ber  Storbtuße  be«  dflUdS^en 
Zueile«  Don  Suba  erj&^Iten  bie  Semo^ner  bemSolumbu«  mit&^retfen 
Don  ben  «ein&ugigen"  SRenf^enfreffern  auf  So^io  (^aiti)  unb  oon 
anbern  Stdubern  bie  ^6^  «Sannibalen''  nennten,  ben  Singebocenen 
Don  Soniba  ober  (lanima,  bie  fi^  felbjl  (mie  er  ^drte)  auf  (9uabalu)>c 
unb  anberen  3n[eln  biefer  (Begenben  ben  Kamen  Saribe«  gAen  (Na- 


9T<iflti<(tr  3ufammen^no  mit  ben  Xuf^i.  349 

varrete  1,63, 67,203).  3>icf(r  Wamr,  bet  „ta))feTc  ÜRinner"  bebeu' 
tcn  fofl  (Benzoni  U,  6),  fommt  anf  bem  gefilanbe  in  bcc  ^otm  „Ha* 
litta,  Sotina  unb  (Balibi"  (le^tered  namentlich  t)on  ben  Sransofen  ge^ 
braudS^t)  bor^  unb  ifl  basier  n>a^tf(^etnli<^  auf  ftattinago ,  ben  m^t^^i« 
f($en  ®tammt»ater  bec  Clatiben  junttfiufä^ten,  bet  t>om  gefllanbe  }u« 
etfi  nac^  2)oniinica  gefommen  unb  \piUx  in  einen  $if(^  *  bermanbeU 
morben  fein  foQ  (L'art  de  v^rif.  les  d.  XYI,  414  na^  Ms.  Bibl.  roy. 
1325,  du  Tertre  II,  360),  road  bermut^lidS»  ben  @inn  ^at,  ba$  feine 
Ka^fommen,  bie  f!c^  Don  bort  noc^  ®uabalu)>e,  alfo  in  ndrbli<l(^et 
Ai^tuiig  ausbreiteten ,  gefc^itfte  Seefahrer  mürben.    9uf erbem  mirb 
ber  9}ame  Saraiben  (OharaTbes)  als  ein^eimifdS^  aud|^  bei  ben  Xut>i' 
oAItern  in  9ra{lKen  eno&^nt,  meiere  i^re  Sauberer  unb  $ro|»^eten, 
bie  nat^  Lery  (274,  324)  Don  ben  ^erjten  berfc^ieben  »aren,  bamit 
begeie^neten  (Thevet  c.  28,  53,  Benaoni  II,  6,  de  Laet  XV,  2), 
unb  bon  einem  \o\d^n  ftammen,  wie  {ie  fagen,  bie  SRenfc^en  bie  na4^ 
ber  großen  9^utb  bie  Srbe  mieber  bebölferten.    9lu(^  nennt  de  Laet 
(XV,  22)  bei  6eregit^e  an  ber  bra{llianif<!ben  ftuße  unter  11^  eine 
Heine  3nfel  Saraibe.    3)eutet  iene  Sage,  meiere  einen  ttariben  }um 
®tammbater  ber  Zup'x  ju  machen  f^eint  aQerbingS  auf  einen  gemiffen 
Sufammen^bang  beiber  Sdlterfamilien  ^in^  fo  finb  bo^  bie  fpra^lid^en 
Serf(^iebenbeiten  ju  gro^  (b.  SRartiud  in  Suaet.  ber  jt.  baper.  «tab. 
1858  no.  1),  aU  bog  fidS»  ibre  mirtli^e  Sermanbtfcbaft  als  erttiefen 
betrachten  liege.    Sie  geringen  9(e^nli(^teiten  meniger  ffidrter,  meldb^ 
d'Orbigny  (II,  274ff.)  jufammengejlcat  bat,  forbem  {U  weiteren 
Unterfu(bungen  auf,  beredi^tigen  aber  burd^aud  nid^t  §u  ben  weitge^en* 
ben  Folgerungen  aber  bie  Stammberraanbtfcbaft  biefer  SOIter  welche 
er  gejogen  ^at.  9Bas  er  aber  ibre  SBanberungen  fagt,  i^  boQenb«  ganj 
haltlos.    3)a6  gwifcben  ben  Sariben  unb  (Buarani  neben  großen  Ser- 
febiebenbeiten ,  gleic^mobt  mebr  oid  blo§  oberfldc^Iicbe  ^e^nli^^teiten 
flattfinben,  bie  eine  alte  ®emeinf(baft  unbßinwirfung  beiber  aufeinan« 
btr  wabrfc^einlicib  niacben,  ba  fte  obne^in  im  OtflnbungSlanbe  beS 
Smajonenfiromed  unmittelbar  {ufammengrenjen,  mirb  ficlb  in  biefem 
unb  bem  folgenben  ^bfcbnitte  an  mehreren  SteOen  {eigen. 

*  äBenn  bei  blutgierige  fleine  gifib.  ben  fie  „Garibe"  nennen (^umbofbt 
SU.  in  b.  ^eo.  ed.  ^auff  iIT .  41)  unb  beffen  3dbne  i>on  ibnen  bau^tfd^itb 
Ulm  6(bneiben  benu^t  merben  (Simon  1, 4,  27),  feinen  SRamen  nicbt  er#  bei 
llebniitbfeit  mit  jenem  Stduber\9o(fe  ju  oerbanfen  bat,  flcbt  er  Dielleitbt  ju  jener 
Ctamme^fagc  in  93eiiebung.  . 


380  üul^rcihiiid  ber  (Sari^tn. 

Soit  Haxiitn  im  SSBeflen  t)on  ^oiti,  n)0  im  8anbe  Gnaccaiariina 
(bem  Sieie^e  M  ®oacattari)  DöOig  mit^e  Wcnfc^en' leben  foOten,  bie 
fel(|i  ^er  6pra(^  entbe^tten  (Pet.  Martyr  298),  f^at  Golumbud 
nur  gehört,  im  S^orboflen  unb  6übof}en  bet  3nfel  l^at  er  fie  mit  bei« 
gifteten  Vfeilen  bemoffnet  felbft  gefe^en  (Nafarrete  1,  134,  138, 
Herreral,2,  15).  3)ie  (Bebirg«ben)0^net  (Ciguaios),  nai^  ber 
jtatte  bei  Charleyoix  im  Korben  bon  ^aiti,  maren  gmor  fpra<lbKf^ 
nidl^t  unterf (Rieben  bon  ben  friebli(^eren ,  nid^t  mit  Sogen  unb  9feil 
berfe^enen  Singebf>renen ,  unb  führten  felbfi  ben  Sogen ,  ober  ni^t 
vergiftete  Pfeile  (Oviedo  III,  6),  \>oi^  b^eft  man  {ie  für  Ko(i^(ommen 
ber  Sariben  (P.  Martyr  67);  bagegen  tourbe  in  Saiabo,  bem  nirb« 
liefen  unb  d^Ii<^en  tf^tiU  M  3nnern,  bon  ben  Stacor^fei  unb  au4^ 
anberm&rttf  an  mehreren  Orten  eine  @4)raAe  gerebet  mel<be  ber  auf 
^ifpaniola  b^nfd^enben  fremb  mar  (ebenb.  286),  biettei^t  bie  cari« 
btfcbe,  unbCaonabo,  ber  9e^errf<^er  bei  9ebirgllanbeg,  mirb  tion 
Oviedo  (III,  4)  fetb^  aU  ein  caribe  prindpal  be)ei(bnet,  ber  ali 
Abenteurer  Don  aulm&rtl  getommen  fei,  m&b^enb  F.  Martyr  (278) 
nur  bon  ber  ®age  erjd^lt  ba|  bie  erflen  Semo^ner  ber  3nfe1  bon 
Kottninö  (Martinique)  b^r  eingemanbert ,  fi(b  in  Sa^onao  amglttl 
Sababoni  auf  ^ifi^anioia  niebergelaffen  unb  bal  Sanb  Qui^queia,  \p^* 
Ux  ^aiti  genannt  b&tten.  Stacb  91.  @(bombttrgt  ergiebt  |i(b  bie 
ebemalige  flnmefenl^eit  nidS^t  blof  ber  9(romafen,  fonbern  aucb  ber  tta« 
rtben  in  6.  X)omingo  all  un^meifelbaft  aul  ben  bortigen  Ortsnamen 
(N.  Ann.  des  v.  1851,  III,  168{f.),  tto^  La«  Casas'  ffiiberf))rtt(4 
(Navarrete  I,  134  note). 

9ttf  ber  3nfet  Soriquen  (S.  Juan,  Puerto  rico),  bie  man  au(b  I«la 
de  Carib  nannte  (Nafarrete  I,  135  note),  lebten  Snbianer  bie  nur 
unuergiftete  pfeife  unb  feine  9oote  §ur  ga^rt  auf  bob^r  @ee  bitten, 
tetn  SRenfcbenffeifiib  oer^ebrten ,  auf  er  bt«weilen  jur  Sergeltung  bai 
ber  ttariben,  beren  entf^iebene  geinbe  fie  maren,  obwobl  fie  biefe  le|« 
teren  benno^  im  3a^re  1511  gegen  bie  Spanier  )u  ^älfe  riefen  (eben* 
baf.  208,  Pet.  Martyr  20,  Gomara  l80,Herrera  I,  8,  13,  IV, 
5,  3.  O  T  i  ed  o  XVI,  16).  Sie  glitten  in  ieber  ^infi^^t  ben  friebli^en 
Semo^nern  bon  ^ifpaniola.  Nur  Oviedo  (III,  5)  be^eid^net  f<e  lei^^t« 
fettig  oU  eariben,.benn  menn  Herrera  bon  i^nen  fagt  jie  ^dtten 
auf  ber  Oftfeite  ber  3nfel  bie  Sariben  ^u  Nat^bam  gehabt  (tenian  loa 
Caribes  Indios  eomarcanos  de  la  parte  de  levante  de  la  iala),  f» 


9(rotooftii  vmh  ^^ttH  ouf  beti  ((einen  Antillen.  SSI 

mu%  He|  ni(^t  not^wcnbig  fo  oeißanben  iDccben  ba§  auf  !ßottotici> 
\t\hft  Cariben  ^efeffen  Ritten.  it^Uxt  tomen  nament1id|^  t>on  Dornt« 
nica  ^ec  ^Aufig  auf  Mefe  Snfel  um  SRenf^en  ju  rauben  (P.  Simon 
I,  2,  10,  P.  Martyr  20)  unb  fe^Lten  biefe  (Sinfatte  au(^  ft^dtef^in, 
felb^  iiO(^  nac^  bem  Sa^re  1620,  fort  (d  u  Tertrell,  407).  gt^en 
9u(  (feinen  fit  boct  in  alter  gnt  ni^t  gehabt  }u  ^aben. 

%U  ^au))tfi(  ber  dlanben  jut  Seit  ber  (Sntbttfung  Vmetita«  mitb 
Don  P.  Martyr  (15)  ®uabalu^e  bciei<bnet,  ba«  fie  Caloncneni 
nannten*;  (Solumbu«  ^ttt  bort  auf  feiner  {weiten  Seife  einige  ge« 
roubte  (Eingeborenen  oon  9oriquen  angetroffen.  3)ie  fleinen  tlntitten 
bi^  (u  ben  3ungfern«3nfeln  unb  8.  Croix  (Hayhay)  hinauf  (Her- 
rera  VI,  3,  21)  f<^etnen  fie  bamal«  in  unbeftrittenem  99<{i(e  gehabt 
)tt  ^aben**,  obmobl  fcbmerlidS^  fd^on  feit  langer  Seit,  benn  bie  fr&l^c« 
ren  9e)b0^ncr  maren  nocb  nicbt  fpurtod  berfc^tvunben :  Wonferratc 
Ratten  fie  entodlfert  (Navarrete  I,  206),  unb  auf  SRartittique  (9R0' 
tinino,  SRabanina),  mo  de  Laet  (I,  18)  ein  Soft  angiebt  ba«  in 
erbitterter  geinbf(^aft  ^u  ben  Sariben  fianb,  fo0ten  nur  ffieiber  leben, 
)u  benen  bie  Sariben  ( wobl  irrt^umtic^  f^%t  ed ,  oon  $ortorico  ^tx) 
aOiAl^rlitb  einmal  auf  9efu^  (amen  (Navarrete  I,  140),  mab^' 
f4einti<^  bie  9)eiber  ber  früheren  Seoölterung,  beren  m&nnlicben  %^\ 
fit  auf  ben  fleinen  ^ntiQen  meifl  attein  erfcblugen  um  jene  |U  be^al« 
ten  (du  Tertre  II,  361).  9uf  eine  anbete  91nfl<bt,  n&mlic^  auf 
eine  (Sntfü^rung  t»on  ffieiberu  na(^  Martinique  burd^  Saribcn  oon 
^if|>onioIa,  f^eint  bie  6age  binjumeifen  melt^e  oon  einem  fttnige 
ber  letzteren  3nfel,  Sagoniona,  er^fi^lt  bai  er  bie  9)tänner  in  ber  ^d^U 
au^  melcber  bie  9Renf(ben  an'4  £age41i<bt  (amen,  gurucfgelaffen  unb 
nur  bie  SBeibtr  nad;^  Watinino  mit  ficb  genommen  b^be,  bi«  jenen 
cnbli<|»  ber  Gpecbt  aud  ber  Dtotb  bolf  unb  neue  SBeiber  gab  (P.  Mar- 
tyr 105,  Qarcia  V,  2).  Snbeffcn  bleibt  bierbei  {meifelboft  ob  mit 
unter  Sagoniona  einen  Sariben  oerfieben  burfen. 

9la(^  du  Tertre  (11,  362ff.)  gab  e«  auf  ben  ((einen  «nttOen 

au^er  ben  Sauben  au(b  9lroma(en***  (AUouages),  bie  att  entlaufene 

*  Die  cotibifibcn  9{amen  bei  äbtiaen  Snfcln  bei  ^umbolbt  (9i.  inb. 
9(eq.V,820).  F.  Martyr  (15,262,  306)  f<bieibt  fiottCaloncuera:  Carocue- 
ria,  Caraqudira,  Queraquöira. 

**  9(ucb  9)i)a9aguana  obei  Wariguana,  ein«  bet  tucapen,  bitten  fie  no^ 
Alcedo  inne  gebobt. 

♦♦•  %u(b  in  ftöteter  itii  »utben  ^xoxoattn  t»on  ben  (^oriben  al«  €fIoMn 
na^  ben  tieinen  tHntiOen  oeifauft  (du  Tertre  11,484). 


352  ItiibefHinmt^eit  bei  9tamen«  ..aaTtben." 

Sflat^en  in  ben  Sergen  lebten,  unb  9oneri<,  bie  eigentliche  Urftet^itl« 
tnung,  bie  mefleicbt  mit  ben  (Singeborenen  bet  großen  ^ntiflen  iben< 
tif<^,  }^on  ben  Soriben  oudgerottet  mürbe.  Se^tere  fonben  auf  War« 
tinique  ioummoflene  ytiAt  oon  9Renf(^engepalt  mit  einer  firt  oon 
^Im,  meldte  t)on  ben  ^gnerie  Rammen  fofiten.  Sie  frA^er  angefA^r- 
ten  X^atfoc^en  beuten  oQerbing«  auf  bie  flnwefen^eit  oon  brei  oer« 
fi^iebcnen  tto^en  ^in,  unter  benen  bie  (äariben  bie  am  fpftte^en  ge« 
tommene,  ber  3n>eig  ber  Sto^a  aber  weldi^er  bie  gro§en  Intitten  ^au))t« 
f&<^U(^  inne  batte,  bie^ttefle  gu  fein  f<^eint.  3>ie  3bentit&t  ber  \t^* 
leren  mit  ben  ^gnerid  ifi  ^mor  unectoeiMit^ ,  ober  menigfien«  ni<^ 
unma^rfc^einfidi^.  9}eben  ben  frieblic^en  St&mmen  o^ne  Sogen  unb 
9fei1  (SRapo)  unb  ben  Kannibalen  mit  ®ift|»feilen,  gab  e«  auf  ^r« 
torieo  unb  ^lf)»anioIa  au(6  ta4)frre  9ogenfc^u|^en  o^ne  ®ift)»feite  unb 
0^ne(£ann{ba(idmud,  in  benen  mir  mit  9iA(ffi(^t  auf  bie  t>ort»tn  an« 
geffi^rten  Z^atfa^en  9romaten  bcrmut^en  muffen ,  bie  in  biefen  Oe« 
genben  ben  Cbiriben  vorausgegangen  §u  fein  fc^einen.  Sei  bem  ftii* 
ferfl  freien  ®ebrau(!be  n&mli(^  ben  man  in  älterer  ^t\i  oon  bem  9tO' 
men  «dariben"  machte,  bfitfen  mit  barauf  rechnen  ba$,  menn  H  Uro« 
moten  mit  Sogen  unb  $feil  auf  ben  3nfeln  gab,  biefe  oielfa^  mit  je« 
nen  t)ermed|^feU  morben  finb;  merben  bo<l(^  bi^meilen  felbß  bie  Singe* 
borenen  am  9RagbaIenen([uffe  bie  gegen  ben  ^etrfc^er  Don  Sogoto 
timt^ften  (Benzoni  II,  6,  «aerl^.Srief  I,51),k>on  Oviedo  (XXXIV, 
5  unb  XXin,  12),  fogat  ein  Sott  )>on  9Re(^oacan  unb  bie  (Buarani 
am  8a  9(oto  ald  «Saribeu  unb  Wenftbenfceffer''  be^eic^net,  unb  Don 
Ooiman  (1, 2)  bie  (Eingeborenen  üon  Sananea«Sai  im  fflbIi<^nSra« 
filien  Indiot  caribes  de  Brasil  genannt.  3)iefer  Dage  a4))>eaätitK  9e« 
brau<^  be4  SSorte«,  ber  bie  et^nogra)>^if(^e  Unterfuebung  fo  fe^t  er* 
f(^mert,  (at  ficb  befonber«  au(b  be^^lb  fo  meit  auggebreitet,  meil  ber 
Sorf^ag  be«  ftolumbu«  bie  cannibalifc^en  Snbianer  ober  Cariben 
a(«  SflaDen  ^inmegiufßbten  anfangt  {mar  Don  ben  ft^anif^en  Vto* 
nari^en  mifbittigt,  turjc  3^it  barauf  aber  (1503)  fanctionirt  mürbe 
(Helps  I,  185,  Navarrete  II,  415),  fo  bat  meKSRenfc^en  au4 
einem  8ante  tauben  xooVAi.  nur  nitf^ig  \^^tit  beffen  Semo^ner  ffir 
^Cariben''  ju  erflftren  um  bie^  unter  bem  6(^u|(e  be4  Gefej^e«  t^un 
)«  Mnnen.  Sar  biefe  itrlaubnii  bid  }um  Sa^re  1515  auf  bie  Sin« 
gebotenen  einiger  3nfeln  unter  ben  fleinen  SntiOen  befc^tSntt  gerne« 
fen,  bie  man  aU  Sannibaleu  bestimmt  tannte,  fo  mürbe  fie  feitbem 


Unter^ait^  bec  ((ariben  auf  ben  Antillen.  353 

in  allgemetneren  9(udbtü<fen  ertbeilt  unb  1525  untet  bemSinf[u§  M 
Fr.  Garcia  de  Loaysa  auf  bte  (mirfftc^en  unb  angeblichen)  daxk* 
ben  ber  tierra  firme  au<()ebel^nt,  ^ugleti^  aber  bie  9en)0^net  ber  gto* 
|en  ^ntiaen  für  frei  etflärt  (Herrerall,  i,  8,  III,  8,  10,  bergl. 
V,  9,  4.  VIII,  4,  13). 

Srnjitic^  bebro^t  mürbe  bie  S^ifien^  ber  Sariben  auf  ben  fUinen 
^Intiden  erfl  feit  ben  jfoIonifationtoerfudS^en  ber  $$rangofen  (8.  Chri- 
stophe 1625,  Guadeloupe  unb  Martinique  1635,  S.  Lucia  1639), 
bie  |ie  anfangt  meifi  gut  aufnahmen  unb  willig  unterftü^ten ,  na^ 
furjer  Seit  aber  burdj)  erbitterte  ftdm^fe  roieber  ju  derbrangen  fireb« 
ten  (»ä^ere«  bei  duTertrel,  5f.,  84 ff.,  418,  428ff.  unb  9Rei« 
ntcfe  53ff.).    3n  ffolge  neuer  Kieberlajfungen  auf  Marie  galante, 
Grenada  unb  8.  Lucia  fc^loffen  ffe  eine  ^rt  Don  Sünbnig  unter  einan« 
ber  unb  begannen  (1654)  einen  neuen  attgemeinen  ftrieg  gegen  bie 
grangofen  (du  Tertre  I,  465).    €ie  maren  befonber«  auf  ^arti« 
nique  burd^)  entlaufene  9}egerfflaben  Derßärh  morben,  lo^  würben  fte 
(1658)  bon  biefer  3nfe!  Vertrieben  unb  bur$  ben  allgemeinen  gfrieben 
(1660)  au4fd£|liefli4l  auf  Dominica  unb  8.  Vincent  befd^&nft  (ebenb. 
500 ff.,  546,  572  ff.),    «uf  Unterer  3nfel  Mlbete  p*  feit  biefer  3eit  bie 
Ma^e  ber  fogenannten  „f^imargen  Sariben",  f((n>erli(^,  wie  erji^lt 
wirb,  oorjugdmeife  burd^  !Dhf$ung  ber  (Eariben  mit  ben  Wegern  eine4 
bort  gefiranbeten  6nabenf(^ifed,  fonbern  ^auptfSd^Iit^  burc^Wif^ung 
mit  entlaufenen  unb  geßo^lenen  fRegern,  beren  ed  fc^on  1658  unb 
)9ermut^Hc^  noct)  früher  viele  bei  ben  Sariben  gab,  auf  SXartinique 
Dominica  unb  @.  Sincent  felbjl  (Labat  II,  148,  da  Tertre  1, 
502,  Rochefort  494).    9laä^  bielen  Jt&mpfen  gemannen  bie9D>tif(^« 
(inge  aber  bie  rot^ien  ober  eigentlichen  (Sariben  bie  Ober^anb:  biefe 
mußten  naä)  S)omini(a  f[ä(t)ten,  einige  gingen  audS)  na^)  Sabago. 
3m  3ö^te  1763  gab  e«  auf  6.  »incent  3000  f(^marje,  aber  nur  no(^ 
100  rot^e  Sariben  (5Weint(fe  351    2lnm.  21,  W.  Young  18). 
ffac^  bem  entf(t)iebenen  ®tege  ber  (Sngl&nber  (1796)  fiber  bie  gran« 
gofen  unb  Sariben,  bie  in  bie  Aampfe  iener  oft  mit  ^ineingejogen 
worben  waren  unb  bann  meijl  auf  Seiten  ber  Unteren  gefianben  ^at« 
ten  (du  Tertre  III,  67,  79),  würben  jene  9Mif(^)linge  fimmtli^)  nat^ 
ber  3nfel  Moattan*  be^jortirt,  oon  wo  fle  mit  ^fllfe  ber  ©panier  on  bie 

•  ^tefe  3n(el  teutbe  1742  oon  ben  önglänbern  bejiebelt  unb  war  M  ba^in 
unbewol^nt  gemrfen. 


354  9et>ölfeittn0  t^on  Xriniba^. 

Stuftt  t>on  ^onbuta«  eelangt  ftnb  unb  ft^i  Don  XruiiQo  au«  öjllt^ 
bi<  gum  ^otoof  Stuf ,  loeflUc^  6i«  na(t!  Saltie  oetbreitet  ^abtn.  Sie 
flnb  bunffl  rot^,  mont^e  fajl  Wworj  unb  negerortifl,  befonber«  in 
Md^^t  bed  ^aare«,  bo^  fonjl  bon  guten  (Sejid^td^ügen,  mtf^en  ^d^ 
n\6)t  mit  ben  bortigen  gingeborenen  unb  n^etben  aOgemein  aU  fe^r 
t^lätigeunb  jur  9ltbeit  brau(f)bate  9Renf(^en  gerühmt  (Stephens, 
Meifeerl.  13,  Squier  a,  146,  Th.  Young  106,  124.  Robert« 
160,  274,  Galin do  in  J.  R.  G.  S.  III,  290,  Allen  ebenb.  XI,  86). 
Ueber  bie  @d^i(ffQ(e  ber  gariben  bon  3)ominica,  butcb  meiere  bii  1730 
fomo^l  J^an^ofen  aU  (S^ngl&nber  ber^inbert  mutben  bie  3nfel  ju  be* 
fiebetn  (ÜKeinicfe  265),  miffen  mir  nic^t«  9Iäbm«,  bod^  foQen  no4i 
it^t  einige  wenige  berfelben  übrig  fein  (Capadosel,  259.  lieber 
einige  anbere  fleine  IRefie  biefe«  Solfed  bg(.  älReinicfe  753  ^nm.  93, 
Granier  de  Cass.  I,  99,  Day  I,  80). 

X)ie  9^a$ri(^ten  über  bie  Senfilferung  bon  Srintbab  finb  miber» 
fpre^enb.    3m  8uben  ber  3nfel  traf  (£  o  I  u  m  b  u  d  mie  im  (Bolf  oon 
$aria  SRenfc^en  mit  langem ^aar  unb  oon  l^tütux^axht  an  oU  auf  ben 
tletnen  ^ntifien;  fte  führten  l93ogen  unb  $feil  nebfl  bieretfigen  @4ilben 
unb  H  oje  da  ber  1499  )u  i^nen  fam,  fonb  in  i^nen  Sariben  (Na- 
▼  arrete  I,  248,  III,  5).    S)ie^  beflätigte  an^  ber  ISiberflanb  ben 
fte  1532  bem  Sedeno  leifieten,  man  erti&rte  bo^er  bie Semobner  bon 
Xrinibab  offtcieU  fär  Sariben  unb  rec^tmät^^  @flaben  (Herrera  V, 
2,  1  unb  5,  7),  obgleidl)  Las  Casas  autfbrudlic^  berfti^erte  ba§  {te 
friebli(|),  fanft  unb  erflArte  ^einbe  ber  letzteren  feien ,  oon  bercn  9n» 
f&aen  fit  in  ber  Xbat  biet  {U  leiben  bitten  (ebenb.  11,  2,  12  unb  3,  8, 
Helps  II,  10,  31).    Seibed  mor  boftfommen  ri^tig,  benn  au^erben 
Sariben  im  <8uben  unb  namentlicb  im  Oebtrge  gab  ed  bort  eine  gro|e 
dabl  minber  friegerif(^er  (Eingeborenen,  bie  P.  Simon  (I,  2,  30f.) 
beflimmt  bon  ienen  unterf^eibet.    Rochefort  (322,  15)  bejeic^net 
biefe  frieblic^cren  6t&mme  aU  ^romaten,  oon  benen  er  meiter  mit' 
tbeilt  ba§  fie  im  16.  3abrbunbert  Xabago  ben  Sariben  entriffen  b^t« 
ten.    S>ie  ^nmefenbeit  beiber  auf  Xrinibab  betätigt  de  Laet  (XVII, 
27):  bie  (Eingeborenen  flnb  bie  Sairi  ober  (iarai  ((Eariben  ?),  bom  gefl« 
(anbe  ber  aber  finb  eingemanbert  bie  3aoi  ((Saribenflamm,  f.unten), 
bei  $arico ,  bie  ^rwacae  bei  Sarao  unb  bie  6eba9  ober  Salbaj  bei 
P.del  Gallo,  bie  9levo9  in  ber  9t&b<  bonP.de  Galera  unb  bieSa« 
rinepagoto  (Sariben)  im  Storboften   bei  @.  3ofe.    Caulin  (121) 


®tammlanb  bec  dmhtn.  355 

nennt  auf  Zrtnibab  no^  bie  Utaparimad.  \Xtbtt  bie  9te{ie  mel^^e  bon 
tiefer  Set^dlferung  geblieben  finb  unb  über  einige  im  3a(^re  1815  {u 
i^r  ^injugefornmene  9?orbameritaner  @.  SReinide  615  unb  L*art 
de  verif.  les  d.  XVI,  495. 

.  S)a  bie  <&auptma{fe  ber  dariben  pon  ieber  auf  bem  ^efilanbe  Don 
6ub  Omenta  ^eimifc^  gemefen  ^u  fein  fcbeint,  nac^  Sejlen  unb  9tor« 
ben  Don  ^ifpaniola  bin  ftc^  aber  feine  ®puren  berfelben  me^r  nad^» 
»eifen  laffen,  i{l  ed  fe^r  unma^rfif^einlicb  ba§  fie  {leb  oon  gloriba  ^er 
Aber  bie  Meinen  Antillen  Derbreitet  b&tten.  Rochefort  (351)  ^at 
biefe  pon  ^umbolbt  (9i.  in  b.  9leq.  V,  25)  gebiUigte  ^Inp^t  {uer^ 
aufge^eUt  unb  in  feiner  gef^m&l^igen  SBeife  burd^i  eine  {Reibe  Don 
menig  glaubmfirbigen  Sr^A^tungen  ju  motimren  gefu(^t.  Labat 
(II,  111),  Lavaysse  (145ff.)  unb  Rubere  baben  fie  n)ieber^oIt  unb 
fogar  Uebereinjlimmungen  ber  @t>ta(^e  hti^anpUt,  meiere  inbe|fen 
DdQig  unhaltbar  ju  fein  f^einen.  5^eine  %^at\ad9i  unb  fein  S^ugnif 
au4  alterer  S^^t  ^ot  ficb  bid  [t^t  für  jene  ü^einung  beibringen  laffen; 
bagegen  t^eilt  Roche  fort  (349)  felbjl  mit  ba^  bie  Sariben  na(b  i^rer 
eigenen  6age  oom  gejilanbe  ^er  auf  bie  ^ntiQen  unb  {mar  ^uerfi  nadb 
Xabago  por  ber  brficfenben  ^rrfcbaft  ber  9lron)afen  geflogen,  unb 
nadS^  einer  anberen  ebrenPoQeren  Senbung  berfelben  Sage,  ba§  {le 
auf  bie  3nfeln  getommen  feien  um  beren  Semobner  unb  i^re  geinbe, 
bie  %iotüaUn,  gu  betriegen.  3>iefe  Angabe,  für  mel^e  ber  befonnenere 
du  Tertro  (II,  361)  unb  ba4  Porbin  aud  de  Laet  Qngefu^rte 
fprii^t,  ^at  offenbar  bie  grdgere  innere  ffla^rfcbeinli(^feit  für  {t(^  unb 
liefert  {Ugleicb  aud  bem  9Runbe  ber  (Sariben  felbf!  eine  intereffante  9e» 
ßAtigung  bafur,  ba§  ^ron^afen  Por  ibnen  bie  (leinen  Antillen  inne 
Ratten.  9la4  ber  aOgemeinen  Ueberlieferung  unb  na^  ^u«fage  ber 
ftariben  felbfl  (Lafitau  I,  55)  tommt  bie  Serfcbiebenbeit  ber  @pra< 
(l^en,  beren  ^^  W&nner  unb  9Beiber  bei  i^nen  bebienen,  ba^er,  ba$  {ie 
nur  bie  SSeiber  ber  beftegten  Sdtfer  leben  liegen  unb  behielten.  Da 
biefe  Serf^ieben^eit,  bie  iebo(^  im  englifc^en  ®uiana  ni^t  flattfinbet« 
ba  fte  Pon  6(^omburgt  (a,  II,  430)  aU  ein  bloM  H^txü^i"  io 
ieif^netwirb,  nic^t  einzelne  SBdrter  unb  Stebendarten  allein  betrifft, 
toit  bei  ben  Slromafen  (ebenb.  I,  227),  ben  Omagua,  (Buarani  unb 
O^iquito«,  fonbern  tiefer  greift  (^umbolbt  a.  a.  O.  19)  —  au4 
hierüber  rnad^t  Rochefort  (449 f.)  falfc^e  eingaben  — ,  fo  ifl  iene 
9lnf{(^t  fcbiperltcb  gau)  grunbIo4,  nur  merben  bie  @t>ta(^en  ber  9Bei« 

23  • 


356  6tQinm(anb  ber  dariben. 

ber  al«bann  wn^r^dnü*  unter  pd)  fc^r  nerfcbiebcn  gcmcfen  fem,  ba 
We  Sotiben  p(!^  mit  intern  ®ctberrau6c  nid^t  auf  bte  ^Irowafen  aOein 
bef^ränften  (ügl.  ^umboibt  ed.  ^auff  IV,  827).  ®q«  Roche- 
fort (313,  450)  unb  ncf^  i^m  Labat  (II,  111)  no.^  t»on  einer  ®e* 
^eimfpracj^e  ber  ftrfeger  ju  erjä^len  wlffen,  ijl  wa^rfcbeinli^  gobet. 

Sd  f^eint  feinem  begrfinbeten  Sweifel  ju  unterliegen,  ba^  bie  6o» 
tiben  ou«  beut  8anbe  ber  Orinoco-TOfinbungen,  i^ren  geinben  ^^n 
arowafen  folgenb,  auf  bie  ffeinen  «mitten  gelangt  finb,  aber  eine  an- 
bere  grage  tjl  e«,  ob  ^ier  i^r  ©tammlanb  ju  fuc^en  fei.  ä)iefe«  fejj* 
tere  nennen  jie  —  fo  wirb  t»erft<bert  —  mit  i^rem  eigenen  Warnen  ©a^ 
tibana;  e«  liegt  an  ber  Ofifüfle  be«  (Solfd  r>on  Uraba  (in  ft>&terer  geit 
^ei§t  Saribana  bad  Sanb  ^n^ifd^en  ben  SRünbungen  bed  Ortnoco  unb 
^ma^ona«)  unb  Don  bort  foOen  fie  ft<!^  über  ben  ganjen  9Iorbranb 
t>on  ®fib  Smerifa  ausgebreitet  ^aben  bis  jum  3>radS^enfd^(unb(P.Mar- 
tyr  125,  315,  Gomara  190,  Oviedo  XXI,  6,  XXVII,  3,  Ben- 
soni  II,  6).  3nbe{fen  unterliegt  biefe  Angabe  bei  bem  unbefHmmten 
av)9ettatioen  ®ebraud^e  jene«  Sdifernamend  unb  ber  UnermeiSltcbfett 
einet  continuirlid^en  IBerbreitung  ber  &artben|!ämme  über  jene«  S&n« 
bergebiet  mand^ien  Sebenfen. 

3n  bem  ®o(f  x>on  Urabd  unb  im  Weberlanbe  be«  glufe«  €.  3uan 
(Strato)  fanb  Baiboa  3nbianet  o^ne  Sanbbau,  beten  Srmut^  ju  bem 
®otbtei(^t^um  ber  Semo^ner  oon  Sparten  in  auffattenbem  Sontrafte 
ftanb  (Navarrete  III,  370);  eben  folc^e  ITOenfd^en  mit  bergifteten 
pfeifen  lebten  am  glujfe  S^nu,  xtaä)  melc^em  non  ISejlen  ^er  Dorju« 
btingen  ben  €)9aniern  Diele  Mmpfe  foftete  (Herrer a  II,  1,  6,  V, 
2,  4).  Stemmen  mir  aU  richtig  an  ba$  bie  Eingeborenen  biefer  ®e« 
genben  datiben  im  et^nograp^ift^en  ®inne  tu  9Borte«  gemefen  feien, 
fo  tft  bo(b  auffattenb  ba§  fie  felb|t  angaben  fle  feien  oon  ienfeit«  bei 
großen  gluffe«  oon  S)arien  Wxato)  t)ergetommen  (Cieza  360,  Her- 
rcra  I,  7,  16).  9lun  nennt  jwar  P.  Martyr  (150)  au$  bie  ®e* 
birg«bemo^iner  in  S)arien  felbjl  ^ftoriben'',  unb  neuerbing«  ^at  Mo»- 
quera  (Mem.  »obre  la  gcogr.  de  la  N.  Grenada.  N.  York  1852, 
p.  41,  6.  «udlanb  1858  p.  1134f.)  bie  Dari^nes  bie  ^^  bi«  gegen 
bie  9Runbungen  be«  SItrato  ^erabjie^en,  im  ®egenfa^e  ju  ben  frieb« 
tt^en  Chocoes  {um  caribifc^en  Stamm  tedl^nen  motten,  atte  filteren 
9ta(^ri(^ten  über  bie  SeodRerung  opn  S)arien  f(^einen  aber  t»iefme^t 
barin  übereinjufKmmen  bat  biefe  nidl^t  }u  bemfelben  ge|^drte.    Suf 


Sttbrettttiid  ber  ((atibtm  S57 

ber  Dflfeite  be«  (9olfe<  )9on  Uraba  fanben  bie  6))anter  friegettfd^e 
eingeborene  mit  Giftpfeilen ,  auf  ber  IBe^feite  bagegen  friebli^e  unb 
freunbU^e  Wenfc^en. 

2Benn  Squier  (Nicarag.  II,  308),  auf  ben  fi((  9uf(t^mann 
(1862,  p.  739)  unb  SRüner  (194)  berufen,  e«  ^me^r  al«  tt)aH<^ein« 
üd;^''  ftnbet  ba§  bie  Stimme  ber  atlantifd^en  Mfle  oon  Nicaragua  )n 
ben  (Sattben  gehören,  fo  ifl  jn)ar  fo  biet  richtig  ba§  Gomara  (283), 
Oviedo  (XLII,  12)  unb  Herrera  (III,  4,  7)  eine  ^ptaä^t  doti* 
bici,  nxö^i  ^aribici,  in  Nicaragua  aU  einl^eimif^  nennen,  unb  baf 
feisterer  fogar  ^in)ufiigt,  fle  merbe  in  (S^oluteca  biel  geft>ro(^en,  aber 
ed  fc^eint  ebenfo  gen)agt  barau«  aUein  auf  bie  ^nmefen^eit  ))on  da* 
riben  )u  f^lielen,  al4  U  leicht  i{l  ben  Warnen  (&|)iriqui  mit  Sqnier 
(319)  in  (S^iribirt,  (K^raibici  unb  ^aribici  um^ugeftaUen  um  fc^liei« 
li(^  ba4  bon  Oviedo  genannte  S>orf  <£oribi)i  ^u  erhalten  Don  totU 
d^em  er  in  ni^t  unjmeifel^aften  ^u4brä<fen  fagt  baf  bort  biefelbe 
Sprad^e  rote  in  ft^iriqui  gcfproc^en  n)erbe\  S)a$  bie  (S^ontale«  bon 
ben  bena<!^barten  Spaniern  fiariben  genannt  merben  (Squier  314), 
mdrbe  {t(^  au4  einer  ge»iffen  9ie^nli(^tett  be<  Sinne«  beibet  ffiörtec 
ecll&ren  laffen  (bgl. Herrera  IV, 8, 3),  unb  bei  bem  tragen  <Bebrau<^f 
be4  ffiortel  ^ümbtn'*  fbnnte  ti  (aum  in'«  Qimx^t  faOen  baf 
ebcnfp  bie  unbete^rten  3nbianer  oon  ft(^iapa«  t»Ad^t  an  ba«  (Bebtet 
oon  ^alenque  grenzen,  bei  ben  Spaniern  biefen  Kamen  fähren  (Ste- 
phens Keifeerl.  442),  menn  m<f)t  Herrera  eine  9u(^t  Garibaco 
an  ber  9torb!äfie  oon  Seragua,  gtt)if<ien  ber  Saguna  oon  ftf iriqui  unb 
ftartago  ang&be,  to^a  no(^  metter  tommt,  baf  ein  Sanb  Cariari  ober 
Cariai  im  Sflben  oon  C.  Gracias  i  Dioa ,  ma^rf^einli^  in  ber  M&^e 
bet  Wänbung  bed  gluffe«  S.  3uan  in  9Kcaragua  lag ,  m&^renb  ein 
|meite4  Cariari  am  (Solf  oon  Gariaco  ((Sumana)  ober  bo4  in  beffen 
Sta^e  ft<^  befanb  (^umbolbt  ».  in  b.  «eq.  V,  321f.).  S)iefe  Uta« 
men  erinnern  an  ba4  früher  erm&^nte  (Sarai  de  Laet's  auf  Xrinibab 
unb  tonnen  bei  i^rer  meiten  Serbreitung  taum  einem  anbern  Solle 
aU  bem  ber  Carina  ober  Sariben  angehören. 

^byiedo's  iBoitr  Itnb  n&mU(^  fotgenbe  (Hist.  du  Nicaragua  ^d. 
Temauz  p.  251) :  A  cinq  Heues  de  la  cote  on  trouve  un  graod  village 
habitd  par  des  Chorotegas  vers  le  leyant,  et  a  huit  lieues  de  la  11  7 
en  a  un  autre  nomin6  Coribizi,  dont  les  habitants  parlent  une  lan- 
gue  differente  de  touies  Celles  dont  j'ai  fait  mention.  Les  femmes 
n*ODt  d'autre  v^toment  qu'un  cale^on.  Tl  en  est  de  m^me  dans  la 
proTince  de  CbiriquL  . . 


358  SerBreitunis  bet  Caritm. 

Dag  bie  Caramares  ober  Caramairi  -  3nbtaner  (^umbolbt  o.  o. 
D.)  in  ber  (Segenb  Don  (Eartogena  ebenfaUd  (Eariben  moten ,  ohtoo^l 
e«  bort  ouc^  einige  friebli(|>ere  Sölfer  gab,  wirb  in  biefem  Bufammen« 
^onge  ma^rfd^dnlic^  unb  bie  t>on  i^nen  gegebenen  Sefi^reibungen 
fd^einen  e«  ju  befl&tigen  (Gomara  189,  200,  Navarretelll,  171, 
Herrera  V,  2,  3,  ^efdj^el  431).  ®a«felbe  gilt  t>on  ber  ®egenb 
Don  @.  Worta  (Oyiedo  XXVI,  10,  XXIX,  7),  al<  beren  Samen 
P.  Martyr  (255,  260)  Cariai  giebt,  obn)Ol^l  bie  Angaben  (ebenb* 
140,  260)  über  ben  bort  ^rrfc^enben  5(önig,  über  bie  StUiUx  @drten 
unb  gelber  ber  Eingeborenen  bie  Snmefen^eit  ber  Sariben  mieber  (mei« 
fel^^aft  machen.  Da§  bie  dariben  bon  bort  bi<  nac^  G.  de  la  Vela 
rei<^ten,  oerftc^ert  Oviedo  (XXIX,  9),  e«  fe^ft  aber  baruber  an  ge« 
naueren  Wa^in^eifungen.  3n  ber  ®egenb  bon  Koro  fanben  fid^  frieb« 
\\ä)t  unb  freunblic^e  (Eingeborene  (Herrera  VIII,  2,  19),  bagegen 
fdS^einen  (^aribenbolfer,  ju  benen  namentlldS^  bie@irabara  imSuboßen, 
itt  ber  (Segenb  bon  IRirua  (9{irgua?)  gerec^^net  merben  (Simon  I,  3, 
1  unb  7,  21),  tiefer  im  3nnern  gefeffen  ju  ^aben,  n^d^renb  f{e  in  ber 
9}&^e  bon  (Earaca^  n>a^rf<^einli(t^  nur  ben  5(ä|tenfaum  befagen,  bo« 
93innenlanb  aber  minber  (riegerifc^en  <5tdmmen  ge^drte  (Herrera 
IV,  7,  6).  ®rötere  €i<^er^eit  oU  über  biefe  Ädnber  befljjen  mir  in 
SRudfic^t  auf  (S^umana  unb  ba«  \ot^\\6)  bon  i^m  gelegene  Aaracapana, 
mo  bie  meiflen  6itten  bejlimmt  erwdt^nt  merben  xotld^t  für  bie  (&wu 
ben  ^arafteriftifc^  flnb  (ebenb.  HI,  4,  10.  VIÜ,  2,  19.  Simon  1,  4. 
25,  de  Laet  XVIII,  4,  O  viedo  XXIV.  12).  3n  (Suriana,  auf  ber 
l^üfle  bie  ber  3nfe1  SRargarita  gegenüberliegt  unb  metter  meßlic^  boti 
ba  (ebte  eine  frieblid^e ,  gum  ^nbel  geneigte  Sebdlterung  mit  mcti^e' 
rem  unb  frauferem  ^aare  aU  bie  3nfelbemo^ner  (NaTarrete*ni, 
13,  Hei ps  II,  122),  aber  bie  Ufer  bed  ®o1f«  t>on  $aria  maren  mie« 
ber  im  iBeft^c  ber  dariben  (Nayarrete  III.  30,  Benzoni  I.  3),  in 
gleid^er  IZÖeife  ba<  i^anb  bon  fimana  im  9^otben  bei  unteren  Dtinoco 
(Gaul in  311).  IBon  ^ier  na<|^  Süboflen  folgte  bad  ^auptlanb  ber 
^romatcn  (Aruaco),  bat  bie  We^rgal^l  ber  Orinoco^SRfinbungen  um« 
fafte  unb  bom  ÜBeftufer  biefe«  6ttome«  on  (O viedo  XXIV,  8)  bi< 
^um  unteren  Sifequibo  reichte  (Simon  I.  3,  22  unb  7,  8);  Cariben 
maren  in  ba4felbe  me^rfac^  gebrungen.  Diego  de  Ordaz,  berbotf 
Sanb  am  Oriuoco  oermfi|lete,  flieg  aOermärtd  auf  Sariben,  bie  i^m 
ta))feten  9Qiber{lanb  leifleten  (O  viedo  XXIV.  3).  unb  tta<^  Gilii 


Oettottuitg  ber  (SlariBen.  359 

Ratten  fie  in  ^l^rei  3dt  ba<  gonic  le^te  Ufec  bcd  unteren  Orinoco 
inne  bid  jcnfeiU  ber  SRunbung  bed  SaKra,    6ie  lebten  mit  ^romofen 
{ufammen  on  ben  (ieineren  glufien  im  &äben  be«  Orinoco '3)eltd'« 
(ebenb.  I,  3,  24,  C  aal  in  56),  am  ^rature  93arim{i  9Racuro  SRa* 
faruni  unb  mehreren  anberen  gluffen  be«  meflUc^en  ®utana  (Simon 
I,  3,  29),  am  Sffequibo  ober^^alb  ber  ftotaraften  (deLaetXVII,17). 
Da  fle  f4on  t>on  Simon  (a.  a.  O.)  am  &aura  genannt  merben  unb 
oon  Canlin  (61  ff.)  au^crbem  aud^  am  Saroni  unb  ^rui,  pnb  jte 
»0^1  ^d^totxMd)  in  biefen  Sanbern  er|l  feit  bem  (Snbe  be«  17.  3abr^un« 
bcrtd  ^eimifi^  (mie  ^umbolbt  fagt,  ed.  ^auff  III,  275).     3^re 
Raubzuge  Dom  unteren  Orinoco  bid  in  ba«  Sanb  bed  ^pure  unb  ^a* 
rare  fielen  ebenfalls  fc^on  in  altere  ^tit  (Simon  I,  4,  27)  unb  er« 
greiften  fid^  über  fo  grofe  Sänbergebiete,  ba§  |te  00m  ®uarico  au« 
1577  unb  1583  n5rbli4  bie  ®egenb  oon  Valencia  errei(t^ten  (Ba- 
ralt 246).    S)ie  ftriege  ber  Sariben  gegen  bie  @;abren,  benen  fie  oft 
unterlagen  (Gnmilla),  unb  gegen  eine  groge  SRenge  anberer  Sölfer 
be4  Orinoco,  bie  oon  i^nen  im  Saufe  bed  18. 3a^r^unbertd  unterio4^t 
mürben  (9}&^ere«  bei  Gumilla,  ^umbolbt  R.  in  ben  'Jleq.  lY, 
179  ff.),  ^aben  bie  @i|(e  ber  Sdlfer  iebenfaOd  oielfac^  Derfc^oben,  bod^ 
oermdgen  mir  ni^^t  un4  hierüber  genauere  9le(!(ienf^aft  ju  geben.  @pi| 
unb  SKartiu«  (1301  ff.)  beri^iten  ba(  bie  Sölter  am  Regro  unb 
Sranco  in  früherer  S^it  burc^  bie  Sariben  t)on  Oflen  b<r  bebrangt 
unb  oorm&rt«  getrieben  morben  feien  unb  ba^  biefe  letzteren  {i^l  am 
erflgenannten  Sluffe  in  einzelnen  Derfprengten  Sorben  no^l  finben 
foUen.    (Segenm&rtig  ftnb  fie  auf  bad  fianb  smif^en  bem  Saroni 
Sui^tttti  unb  ^araguamu^i  befc^rantt  (^umbolbt.ed.  ^auff  III, 
93).    e^omburgt  (a,  I,  269,  342,  II,  427)  giebt  fie  im  unteren 
(Bebtet  bed  Waiaruni  Sui^uni  unb  $omeroon  an,  in  jerflreuten  S>iu 
fern  am  Sorent^n  9hit)ununi  unb  ®uibaru.    ffienn  ft4  bei  ibnen 
unb  anberen  Sariben^&mmen  neuerbing«  bie  Xrabition  gefunben  ^at 
bat  {^<  ^on  ben  3nfeln  ^er  na^  ®uiana  eingemanbert  feien  (ebenb.  I, 
261  unb  Giiii),  fo  merben  mir  biefer  Ueberlieferung  f^imerli^  tin 
f^o^e«  Filter  }uf bleiben  burfen,  ba  bie  anbete,  ioel^ie  neben  iener  be« 
^e^t,  ba|  fie  Dielme^r  t>om  Orinoco  na(^  (Buiana  gefommen  feien 
(S^omburgt  353)  meit  me^r  für  fi<6  ^at.    9ui^  ifi  eine  fpdtere 
Stucfmanberung  oon  ben  3nfeln  ^er  in  ^o^tm  &xaU  ma^rfct^cinli^, 
ba  fie  fcbon  um  1500  i^re  Raubzüge  Don  bort  au<l^  nac^  ber  tierra 


360  '^i<  Q^umanagotto,  Variagotto. 

firme  ridjtcten  (Herrera  I,  4«  2,  de  Lact  I,  18),  t^te  ^teg«^  mit 
beit  !2Bci§cn  aber  unb  ibre  Serhängung  t»on  bcn  meiflm  ber  ft  einen 
^utiüeu  im  17.  ^abcbunbett  fte  tternnla^t  haben  mögen  ba«  Sefllan^ 
n)iebcr  aufjufud)en.    ^ag  bcr  IKorbmeßen  i:»on  ®uiana,  bod    Sao( 
oom  redeten  Ufer  be«  Drinoco  bi«  an  bie  3)Varomeine  fonp  ben    9ra> 
n)afcn  gehörte,  crgiebt  Ticb  au«  ben  borttgen  geograp^ifd^en  fHamn, 
mogegeu  bie  9{amen  iDild^e  ftd)  uon  boit  nad)  3nbufl  finben  im  frno« 
^öftfcbcn  unb  brafiliauifc^en  (j^uiana  grögtentbeil«  caribtfd)  ftnb  iStiU 
fd)r.  f.  *2Ulg.  erbf.  dt  J^.  IV,  27».     »^Im  ©imanati  fanben  bie  fron» 
^öfifdnu  U){iiTionöie  (1728)  (^alibid,  tBöKer  Don  nabe  vetioänMen 
€,virtd)cn  lebten  an  ben  Suflüffm  bed  oberen  O^apoc  (Lettres  6d.  11, 
12,  :J2).  unb  jdiüu  ilv.  Laot  (XVII,  H— 16),  ber  im  ©ebroudie  brt 
iKanune  noiftditigei  ^u  fein  pflegt  a\i  bie  älteuu  fpaiiifdl^en  64nii' 
fteliei,  giebt  uüe  am  (iitrcnt^n,  Surinam,  ÜKaroni  unb  auf  bei3ni(l 
(Sa^enne,  fo  audi  im  \!anbe  'Jtorracf  fiiböflltd)  i?om  üBiapoco  (Ot^apot) 
(iaribeu  über  ü^iaranfdiemoccae  al«  einbeimtfcb  an,  unb  bezeichnet fic 
auf  (Sat;enne  aU  bie  ältere,  bie  iHroivafen  unb  $aragoti  aU  bie  jnn' 
giie  IBePölt'ciung.    ^ti  |üblid)fie  i^unft  an  weldjem  fidi  (iaiiben  nad|' 
nuifcn  laiftn,  fdieiut  bo«'  rtd)te  Ufei  bed  ^ma^oneujlromeA  ^ii  fein  toi 
Dberbulb  ber  'JDtunbnng  be«  R.  S^tiv^  von  V^anpunad  bemobnt  isoi 
(Acui'ia  t>SO),  bvnn  tieä  ift  btr  !h\ime  beu  bie  ÜKappute«  ben  &iri' 
btn  beilegen  i^ater,  iUiabrib.  III,  2.  67S').  iBon  CasteinaulIH 
135)  iverbiu  ilaripuna«  fogar  am  redeten  Ufer  be«  SNabeira  untec 
9"  f.  *^.  angegeben. 

98ir  haben  bi^l^tx  auefcblie§li(4  bie  ü^ölfer  befproc^en  »eld^e  uf 
mittelbar  unb  befiimmt  al«  «dariben  be^eidinet  iverben .  unb  ipenbrn 
un«  le^t  $u  ihren  il'ern^anbien.  ißon  ben  25  i^ölfern  bie  Gilü  ^^ 
fold)e  angegtben  bat  i^ridiarb,  Ueberf.  IV,  535)  ilnb  nur  »enige 
ctwüö  naher  bifannt,  bie  6umanagotio  unb  $onagotto .  (Suapqucri 
unb  2amanaf,  pon  benen  bie  brei  erfieren  audi  x^on  Gumiliatl' 
ftaribenpämmt  genannt  n^erben.  X^ie  ^umanagotlo.  bcren  6pra4( 
im  mcßlidjen  ^beil  be«  ebeinaligni  govWruo  de  Cumaiii  l^ccif(tK>^ 
ifl*—  <&anbifd)  unb  (dbayma  ba^e^en  \m  \iiU\A.m  unb  ö^Ud^cn  — 
(^umbolbt  ed.  {»au ff  II .  9) .  bilden  lu  %a»»vma\\t  b«  ^»rth» 
lung  in  ben  i\ii{iunen  oon  ^itiiu.    £u  \»aTt\\  >tbi  »\\bt  fRcft\«)ca, 

•  ibiai  AIcedo  oon  tun  SoKe  tct  ^arxpox^  «v>^}i .  >svt  «  Vä«* 
«jkgcR^en  fen  un^  alt  febi  culrioirt  bc^ei^ntt    X^t^'c®^**^  «am^ttt^umy 


Die  (Suapquen,  duorouno.  361 

bo4^  feine  (Sonnibalen  (Oviedo  XXIV,  12),  to\t  bie  C^tugoto  (15— 
20  leguas  lanbeinmörU  k)on  Waracopona ,  Herrera  VIII,  2,  19) 
unb  tnand^e  onberc  Sötfer  bicfer  ®egenb^n ,  meiere  bie  Jtö))fe  t(^r(t 
ftinbev  i^orn  unb  feinten  ab^uplotten  pflegten,  bie  (&l)<cigoto,  $ara» 
goto,  ^itagoto  (Simon  I,  4,  25).  '%\it  ä^dttecnamcn  mit  biefer  dn» 
bung  fdt^einen  caribifc^en  Urfpruuged  unb  bie  mit  i^neti  bezeichneten 
SöKet  caribifc^en  stamme«  ^u  fein:  bie  (^^orogoto  im  &uben  D0n 
(Laraca«  (Baralt  186),  ^iatiog^otto  mit  ben  SDrio  am  oberen  do* 
renti^n  unb  am  (£{fequibo  unter  1 — 2"  n.  93.  unb  bie  ^rinogotto 
(Caulin  60),  ba«  {)au|)tDol(  im  giu^gebiete  be«  oberen  unb  mittle» 
cen  CLaroni  (<S(^omburg(  a,  II,  478  f.  u.  jtarte,  J.  R.  G.  S.  XV, 
83)  geboren  ^ier^er,  bod^  miffen  mir  nidiit  ob  {te  jtd^  ben  (£umana< 
gotto  ober  anberen  ftaribeußämmen  gunä(^{l  anfcbüe^en.  ^ie  9a« 
riogo t,to  ftnb  bie  Semobner  oon  $aiia  unb  foUen  in  biefed  Sanb 
t)on  ben  j^uflengegenben  f^tx  am  iBerbice  unb  Sffeqmbo  gelangt  fein 
(@4lomburgt  353).  3bte  6pradi)e  i{i  bie  berrf^enbe  in  ben  SRifßo« 
nen  oon  (Buat|^ana  (Caulin  88). 

Die  (Suat^queri,  oon  Gilii  unb  Gumilla  aU  ein  3n>eig  ber 
(Kariben  bejei^net  (Sater,  ORit^rib.  III,  1,  676),  b<^tten  nac^  Cau- 
lin (122)  SRargarita  (äo^e  unb  i&ubagua  inne,  bod^  foQ  bie  tej^teic 
Snfet,  ba  jte  fein  Xrintmaffer  befaf,  niemaU  feft  bemo^nt  gemefen 
fein  (Oviedo  XIX,  2,  de  Laet  XVIU,  2,  ogl  Caulin  I,  4,  25). 
®ie  leben  neuerbing4  aud^  auf  ber  ^albinfel  91rat^a  unb  in  ben  IBor« 
Pbten  oon  (£umana,  ftnb  na^^^umbolbt  (ed.  <&auff  I,  201,  217) 
urf^rAnglict^  (Buarauno,  oon  benen  fie  fic^  iebod^  )e$t  toefentli^ 
unterf(^eiben,  unb  ^aben  ibre  a)^utterf)^ra<!be  mit  ber  fpanif^en  oer« 
tauf(^t.  3^r  9tamt  foU  i^nen  oon  (£urop&ern  in  golge  einer  mtioer« 
ßanbenen  ^ntmort  beigelegt  morben  fein.  @(^on  in  alter  geit  fan« 
ben  bie  Spanier  auf  SRargarita  bei  i^nen  freunblic^e  9ufna(^me  (de 
Laet  XVIII,  1)  unb  fte  fyabtn  {1(^  ganj  ben  SSBeigen  angefc^loffeu. 
Ob  bie  triegerifi^en  unb  m&^ltigen  (&\xapcm,  rodd^t  Federmann 
(104)  am  mittleren  Drinoco  mit  ben  Saqueüod  tufammenmof^nenb 
fanb,  ba^felbe  Solt  maren .  l&it  ^ö^  nxä^i  entf(^eiben,  bo($  nennt  au^ 
Caulin  (69)  ®uot^quirid  im  &uben  bed  (Su(||ioero.  9Benn  fte  mtV 
li(^  oom  Stamme  >ber  ®uarauno  ftnb,  oerbient  e4  Seac^tung  baf 
fubdpdb  ^om  Sulia ,  ber  in  ben  aXaracaibo « See  münbet ,  au^  ein 
SBolf  ®uarunie  genannt  mirb  (Simon  I,  7,  22).  DieiSuaraon  obn 


362  iDie  Xomanaf,  Qif^at^ma^,  fRaqmritaci, 

OU'-ara'uno  im  S)dta  M  Ortnoco,  einige  in  Un  Wtfftonen  Don  Cuma« 
no  unt  an  betten  Ufern  U9  Orinoco  25  leguas  t>on  (&,  Sarima  ent» 
fetnt,  ^ot  erfl  ^umbolbt  (ed.  $auff  II,  7)  ^u  bem  cotibif^^eii 
®pro(^jlamme  geiä^U,  menn  wir  t>on  Lavaysse  (145)  abfegen,  ber 
anä)  bie  9romafen  ba^in  rechnet,  md^renb  St^omburgf  (a,  I, 
114, 162  u.  Slarte)  bie  fflarrou  (®uarauno)  am  Sarima  unb  ffioini 
ober  (Buainia,  im  ffilflenlanbe  bi4  jum  Sffequibo  unb  oon  ba  bU 
na^  Surinam  ^in  (Bancroft  164,  Ouanbt  131),  beren  Spxü^t 
fi(^  in  ben  ailttnbungilanbern  be4  ^ma)ona4  mieberftnben  fofl  (Han  - 
cock  im  J.  R.  G.  S.  IV,  332),  oon  jener  ^amilie  getrennt  ^alt. 

2)ie  Xamanaf,  benen  nac^  Gilii  bie  Sumanagotto  ^ariagotto 
unb  SRaquiritori  fprac^lic^  nä^er  ße^en  aU  ben  Sariben,  mo^nen  am 
regten  Ufer  be4  Drinoco  fuböfllic^  t»on  ber  SRifpon  Sncaramaba 
(^umbolbt).  3^re  Sptaä^t  biente  Gilii  otelfa<^  im  Serfe^r  mit 
ben  Sölfern  be4  unteren  Orinoco;  ein  3n>eig  berfelben  i{i  bie  ber 
(^^a^ma«  meldte  im  Oflen  ber  ®uarauno  an  ben  Sergen  be4  &o« 
coOar  unb  ®uad[^aro,  om  (Snaxapi^t,  ^olorabo,  9reo  unb  (Saifo 
be  Saripe  leben.  3n  bie  93erge  t»on  €aripe  finb  pe  au4  ben  ^ei§en 
Xieflfinbern  erß  bur(4  bie  9Rifftonare  tterfe^t  morben  (CauHn  322, 
^umbolbt  ed. $auff  II,  32).  (Sef^dren  bie  IWaquiritari  au^ 
(ferner,  meldS^e  Caulin  (80  f.)  oberhalb  ber  SRunbung  bed  Saf^qui« 
are  im  g1u§gebiete  be4  Orinoco  angiebt  unb  aU  Carives  mansos  be* 
(eignet  (aud^  ^umbolbt  a.  a.  O.  III,  144  nennt  Pe  frieblic^^e  Mer^ 
bauer),  fo  finb  {te  gleid)  ben  (Sua^ano«  (ebenb.  IV,  24S)  ein  mert« 
wflrbige«  Seifpiel  bafur  ba§  triegerifcf^e  SBitb^eit  unb  ®rattfamteit 
feinetfmeg«  aU  ein  aflgemeined  9Xerfma1  aQer  jur  6:oriben«9<^miHe  ge« 
adrigen  St&mme  betract^tet  »erben  barf ,  mie  man  fo  gemd^nlit^  an« 
genommen  l^at.  Sie  6))rad^e  ber  erfleren  ^errfcf^t  am  oberen  Orinico 
lioifd^en  ben  9Runbungen  be<  Sentuari  unb  be«  $abamo  (ebenb.  72). 

®4)omburgf  nimmt  feine  Sermanbtf(^aft  ber  9Xaiontong  ober 
Staquiritari  mit  ben  Cariben  an ,  bcren  6tämme  er  in  ®uiana  in 
|n)(i  (Bruppen  t^ertf^eilt:  1)  SBaita  unb  Wamai;  2)  9Xacuf{,  9tetuna, 
Bapard ,  $ianog]^otto ,  S)rio  (f.  beffen  jfarte).  2>ie  epra<jt^e  ber  9ta« 
mai  ober  Vccamap,  bie  fid^  oon  ben  Saifa  taum  gu  unterf<(eiben 
fi^inen,  ifl  mit  ber  ber  dariben  faß  ibenttfc^  (Hilhouae  in  J.  R.  G. 
8.  II,  287)  ober  il^r  bo(^  na^e  oermanbt  (€<^omburgt  a,  II,  454). 
®ie  leben  hinter  benSBarrau  im3nnern  f&blic^  oom  oberen  unb  mittle« 


rcn  !B«cima  h\4  no^e  an  ben  Saint  ^etan  unb  int  Stotben  be4 
Cttt^uni,  aud^  im  oberen  6tromQebiet  bed  ^emerara,  am  ÜWaiaruni 
unb  $utaro  (e^ombutflf  a,  I,  196,  II,  449,  SRonaUb.  b.  ®ef.  f. 
(Erbt  91.  S.  II,  155),  mo  {ie  fc^^on  t>ox  %\Ut^  roaxtn  (de  LaetXVII, 
17).  %Vi^  am  »erbice  finben  fie  pd^  (Bancroft  165).  3)tea)la« 
cuft  im  %la(t^lanbe  {mifdS^en  bem  9iu))ununi,  $anma,  bem  ^Qcarat« 
ma«  unb  Sanufu« Gebirge  finb  non  ben  9refuna  im  Quettgebiet 
be«  (Saroni  Sui^uni  unb  aRajaruni,  ma^rf(t^einli(^  nur  bialettifc^  ner« 
(trieben;  bie  letzteren  f(^einen  früher  im  ^lulgebicte  be«  Uau)»e4  ge» 
lebt  )u  ^aben  (6d^omburgf  a.  a.  OO.  unba,II,208f.,239),  ma« 
nieOet^t  a\x^  Don  ben  Wacujt  gilt,  menn  {te  mit  ben  Macu«  tbentif«^ 
finb,  bie  Wallace  (508)  am  3fanna  unb  Herndon  (253)  am  3a« 
pnra  angiebt  --  eine  Sermul^ung  ber  iebo<^  bie  Secfi^ieben^eit  ber 
p^t)|{f<ben  eigent^fimlii^teiten  betber  (f.  unten)  nid^t  gängig  i^.  3)ie 
3a)}ara  ^at  S^ow  Caulin  (57)  mit  ben  ^Racufi  ^ufammengenannt. 
Gin  g(ei(i(^namige«  SoK,  beifen  letzter  Weit  im  3a^re  1607  oottflanbig 
oertilgt  morben  [ein  foate,  mo^nte  in  alter  Seit  auf  ber  ffießfeite  be« 
eingange«  in  ben  9Raracaibo«@ee,  unb  e«  ifi  ^u  vermuten  ba|  e« 
mirtlic^  ein  (£aribent)olt  mar ,  ba  au4  {übli(^  oon  bort  am  Sulia  bie 
&uiriqttire«  aU  ein  fol<^ed  au«btüdli(t^  ermähnt  merben  (Simon  I, 
7,  i6ff.).  ^ieSerni<i^tung  ber  erfieren  tann  inbeffen  nur  eine  t^etlioeifr 
gemefen  fein ,  ba  bie  3ap<ita  (menn  anber4  barunter  ba«felbe  Soll  (U 
Der^e^en  i{l)  aufer  oon  Acuna  au<^  in  bem  SRemorial  ber  Sefuiten 
an  ben  ftdnig  oon  6t>anien  (1632)  in  ber  9^a^e  ber  Omagua  in  ber 
^rooin)  Duito  genannt  merben :  fte  fa|en  am  Surarai^  unb  foQen 
iOOOO  Seelen  ßarf  gemefen  fein  (Rodriguez  II,  3,  V,  4  unb  12). 
Xeuerbing«  ^at  Odcnlati  (169),  ubereinflimmenb  mit  VillaTi- 
cencio  (170)  bie  3aparo4  smifc^^en  bem  ^a^aja  unb  9{at>o,  an  le|« 
terem  bi4  )ur  9Runbung  bed  (£urarai^  (ober  nac^  p.  177  unb  180  tot* 
ntgften«  bi«  gu  ber  Wunbung  be4  ^guarico)  gefunben  unb  te^^net  m 
i^nen  au(^  bie  3<)  ui tod  im  Flußgebiete  be4  unteren  Wat>o  (189);  Aber 
i^re  @pra4)e,  bie  i^nen  mit  ben  Waiane«  am  ^tmajona«  unb  ben 
9oijira4  gemeinfam  i^  (Yillavicencio  175)  l^dren  mir  teiber 
m<4t«  K&^ere«.  Hervas  (Sater,  Wit^rib.III,  1,590)  ffl^rt  bie 
Saparod  einerfett4  al4  eine  ^bt^eilung  ber  Simigae4  am  Curarai^, 
anbererfeit4  aber  aU  einen  dn)^0  ber  fogenannten  SncabeOabo«  an, 
(Ebenen  nodS^  Sei  gl  (99)  bie  f[btc(|ira4 ,  ungutere«  unb  melj^mc 
anbete  Sölter  geböten,  ^ie  9n(futere4  ober  Vngutero«,  ein  milbe« 


364  Die  2)ao<;  bie  iCiotoafen. 

unb  räuberifc^ed  obmo^l  fe^f&ffide«  Soll  am  mittUren  unb  unteten 
9lapo,  ftnb  in  Sl^xa^t  unb  Sitten  mit  ben  ^utumo^o«  ibentifd)  unb 
gUt^^cn  im  IHcugf ren  ben  fogenannten  (£ncQbeUabod  om  unteren  ^gu» 
aitco  (Villavicencio  173  f.),  Don  benen  fte  Osculati  (185)  gac 
nic^t  unterfc^eibet.  ^ie  oecmQiibtfd[)Qft1ic6en  IBer^ältniffe  biefer  93dlfec 
feitiufletten  bcbacf  ed  neuer  Ünterfud^ungen,  tuelc^e  indbefonbere  au^ 
baruber  »erben  ^uff$tu§  geben  muffen  ob  mirflic^  Saribenfldmmc 
bi<  in  biefe  entlegenen  fiänber  «)orgebrungen  ftnb. 

(Snblic^  l^aben  mir  nocb  bie  ^aod  ($aio«,  S)aied,  ^a^ri)  gu  er« 
mahnen,  bie  am  unteren  9J{aroni,  im  ^oUänbif4^en  (Suiana,  l^aupU 
fä4^1icb  aber  jmifc^en  bem  Dt|^apoc  unb  ^majonad  lebten ,  mo^in  fit 
i^on  ben  ^romafen  aud  ben  Sänbern  am  unteren  Drinoco  vertrieben 
morben  marcn(de  LaetXVII,  4,  6,  9,  11, 15).  8ic  moren  i>or  Sei' 
ten  bad  mäd^tigfle  unter  ben  äidtfern  bie  )n)if(^en  bem  (£|fequibo  unb 
^majonenflrom  mo^nten ,  unb  ftnb  ebenfaü«  }um  caribifc^en  Stamme 
)u  re^inen  ( S  a  t  e  r ,  ÜRitl^rib.  III.  1 ,  682). 

S)ie  9lroma ten,  bie  urf)^rungtidben  93ett>o^ner  bon  (Buiana 
(Gilii,  Bancroft  167  f.  üben  p. 858),  merben  {iDar  bon  Herrera 
(N.  Orbis  metaphraste  Barlaeo  Amst.  1622,  c.  8)  aU  bie  gro§f 
gomilie  bc^ei^inet,  bon  melc^er  bie  Sariben  ein  2:^eil  feien,  unb  t>Qn 
^umbolbt  (ed.  «i^auff  IV,  331 )  al«  mit  biefen  oermanbt  betrad^» 
ttt,  ^oä)  t^at  SBater  nur  einige  wenige  f))rodiili(^e  9le^nli(^(eiten  ^mu 
((^n  beiben  ge^inben  unb  bemertt  bai  bie  ^romafen  ben  ZamauatcE 
meit  nä^er  flehen  ald  ben  (Kariben,  @<l^omburgf  (a,Il,  325)  aber 
f^eint  bie  SertoanbtfdSiaft  gang  abgumeifen ,  inbem  er  aud[)>ri4^t,  ba# 
bie  einzigen  (Brunbf^rac^en  in  (Buiana  n)a(^rf4)einli(^  bie  ber  (Earibtn, 
Sramaat,  9Barrou  unb  ffia))if{ana  feien.  Oviedo  (XXIV,  l7)gieU 
bie  ^ruacad  an  ber  ftä|le  ^gmift^en  bem  fRaroilon ,  Zrinibab  unb  bem 
®o(f  t>on  $aria''  an,  momit  bie  ftarte  bei  de  Laet  überein^immt 
auf  ber  fie  ^^  am  Unten  Ufer  be«  9(ma}ona#  ftnben,  bo4i  bemertt  it^* 
Um  (XVJI,  4)  autfbrüdlic^  bat  in  golge  ber  portugieflfc^en  3nt>aftP' 
aen  oon  $ara  ^er  bie  Sij^e  ber  93dlter  in  biefen  Sanbem  f(t^on  1629 
iiöUig  oerdnbert  unb  bon  ben  ^od&nbern  ni^^t  me^r  aufguftnben  g^ 
mefen  feien,  einige  menige  berfelben  lebten  bamaU  norbmefilit^  i>om 
unteren  Ol^at)oc  unb  an  einem  meßlic^en  Qufiu^  be«felben,  anbete 
in  ber  <Begenb  bon  daptnnt,  am  unteren  Warohi,  am  Serbice  unb 
untma  ftffitquibo  (ebenb.  6—1 1,  15  f.).  Caulin  (67)  giebt  Ml>ac9l 


Die  9lTon><ifeit  305 

neben  otelen  anbetn  Sdifern  an  Den  3uflüffen  be«  (Saura  an.  ^ietau< 
etgiebt  jlA  6(^omburgf'«  (352)  Sermut^ung  ba§  fie  i»on  ®fiben 
(eigentli*  ©flboflen)  f^ergefommen  feien,  of«  rld^tig,  »entgjlen«  fflt 
ehien  X^eil  biefe«  Soffed.  3br  if|$iger  9erbreitung«be)trf  ifl  nA4)ß  bem 
franj5{if<ffen  unb  lioQönbtf(^en  ©utana  (Duanbt)  ba<  ^^u^gebiet 
be«  unteren  ffiorentpn  unb  ffffequibo,  njo  fle  an  jenem  unter  5®,  an 
biefem  unter  4*^  n.  ©.  mit  Snriben  ^nfammengrenjen,  bann  ba«  St&* 
flenlanb  xvt^Viä)  X)or\  Unterem  {^luffe  bil  gegen  bie  ORänbungen  be« 
Orinoco  ^in,  fo  jebodi,  bag  fte  fid)  ^ter  taum  bunbert  cnglif^e  ^tu 
len  mcit  in'«  innere  erflretfcn,  unb  befonberd  am  SBaini  Sarima  unb 
^macura  mit  l!Barrau«  gemifd^t  ftnb  (6(^omburgf  a,  I,  226,  9Ro« 
nat«b.  b.  ®ef.  f.  Qxlt  W.  g.  II,  155.  J.  R.  G  8.  XII,  196).  3nbeffen 
(foben  mir  wai)  |$rü^ercm  feinen  ®runb  an^une^men  baf  fie  im  fBe^ 
flje  biefer  ßänber  ji*  erft  feit  jmei  ober  brei  3a^r^unbeTten  befänben. 
9uf  txm  ölte  Verbreitung  berfeTben  mdt  im  SBeflen  fdl^eint  ed  ^ingu« 
meifen,  ba§  nic^t  bfo«  oon  Oviedo  (XXV,  1)  ^ruacanad  unmittet« 
bor  im  ©üben  be«  OTaracQibO'€ee'#,  fonbern  oucb  t»on  bem  forgfäl* 
tigen  Piedrahita  (III,  1,  IX,  5)  ^ruoco«  in  ber  Sierra  9let7aba  oon 
@.  aWarto  unb  fflböfllicf)  t)on  bort  in  ben  ©ergen  „  auf  ber  redeten 
Seite"  be«  Upar»S^ia(e«  genannt  merben. 

2)ie  meite  Ausbreitung  ber  (Sariben  unb  Aromofen  bie  mit  nad||» 
gemiefen  ^oben ,  lägt  mit  Si^er^eit  ermorten  ba(  au§er  ben  ange« 
führten  Sdlfern  a\\^  nod)  oielc  onbcrc  ^u  biefer  gomilie  gehören.  Die 
SiOgemeinbeit  in  melcber  bo«  Sßort  unb  bie  ffiilrbe  be«  $iai  (^ia^e) 
unb  fo  mond^e  anbere  Sigentbämüdifeit  im  9^orben  bon  Süb  9me« 
rifo  i^orfommt,  moc^t  biei  ebenfofld  mo^rfdieinlidb,  aber  ber  Sl^angef 
genauerer  92a(bri(^ten  nötf^igt  un«  bei  einem  menig  befriebigenbeit 
Stefuftote  in  biefer  ^infic^t  ftef^en  ^u  bleiben.  9Bir  mAffen  und  im 
gofgenben  bomit  begnügen  au«  ber  8Waffe  ber  namentlleb  befannten 
Sdlfer  meld)e  bem  bi^b^t  bebanbelten  fiönbergebiete  ongc^dren,  no^ 
einige  ber  bebeirtenberen  heran«j«bfben ,  bie  ben  (Joriben  urfprflngftdi 
fremb  )u  fein  fc^einen  unb  beren  Se^iebungen  {u  anberen  fid[^  h\9  \t^t 
ni^t  näb^t  angeben  foffen. 

3n  ben  Sbenen  non  Orino  fuböfltid^  t»on  @.  Watto  unb  am  un« 
teren  R.  de  1a  Hachafa$en  bie  (Suaiiro^  (<9oabiro«),  me(<^f  gan§ 
unbefffibet,  obne  Raubbau  unb  fetbft  o^ne  glitten  (Piedrahita III, 
1,  IX,  7,  Simon  1,8,6),  bo<^  f(^n>erli<^  bon  caribif^em  Stamme 


S66  Die  Q^uajiro^,  %a\^x0nai,  (Eaquettod, 

»oren,  Do  pc  bei  f4>U*t<m  ^oarc  gang  fd^marje  ^aul  ^aben  {Ga- 
lindo  J.  R.  G.  S.  III,  290).  ©ie  rei^ien  neuetting«  bU  jum  ®olf  üon 
Warocoibo  uwb  »eifcn  aüen  »erfc^r  mit  J)en  euco»)Ocin,  befon^ft^ 
mit  ®|)antctn  ^urucf.  Aicedo  ((t^ttbert  {te  aU  fleißig  unb  betriebfom 
nomentlicb  im  ^anbd ,  n^ii^U  t>on  aSaumiDoüenweberden  unb  Saum« 
woOentlfibern  bnfdben,  oon  ibten  ftäm))fen  ju  $ferbe,  ieboiib  obne 
Angabe  feiner  Duelle,  mt  gemöbnlidl^.  Ob  ber  $090 < ©trauet  beffen 
Slitter  \>Qn  ben  ^uajirod  mie  in  @.  KKorta  uub  (Humana  aU  9teii« 
mittel  gefaut  mürben,  bie  doca  mar,  mie  Alcedo  [agt,  f(^eiut  un* 
gemif.  3n  ben  @ebirgen  von  @.  Warta  lebten  bie  äuger^  tapferen 
Zaprona«,  bereu  ^ad^t  bi4  über  ben  Wagbalenenffu^  ^inüberrei^lte. 
3)ie  Sölfrr  am  ®Dlf  Don  Waracaibo,  bor  na^  einem  ber  bortigen 
Häuptlinge  benannt  iß.  gleich  bem  t)on  $aria  (Simon  I,  2,  3  u.  16) 
geigten  fi^i  frieblid^  unb  freunblic^.  Unter  ben  Kamen  ber  f^\n  unb 
meiter  lanbeinmärtd  (ebenben  Stamme  {Ml^mi  ebenb.  I»  2, 19;  5, 
17;  7,  16,  HerreralV,  7,6.  OviedoXXV,  1—4  u.S)faaenbie 
Xiriguanad  ober  @binguanad  auf,  meiere  nur  Oviedo  am  ^uma« 
glu^  im  @uben  bed  9Raracaibo«®ee'd  unb  im  Innern  fübli^  Don  @. 
9Rarta  nennt  (XXV,  4,  XXVI,  18),  mäb^enb  Piedrahita  (IX,  5) 
in  ben  Sergen  be«  Upar^X^aled,  alfo  in  geringer  Entfernung,  unter 
anberen  Stämmen  merfmitrbiger  IBeife  au<^  Xuped  nennt,  meiere  bie 
grage  oeraulaffen  ob  Sölter  Dom  Stamme  ber  Xu|)i«(Buarani  DieU 
(ei<^t  bi4  f)utf)a  oerfprengt  morben  feien.  SDa^  eine  Sdlterfi^aft  bei 
®uapanad  fomobi  in  Sumana  a\^  au4  unter  ben  (Suarani  toox* 
fommt  (mie  d'Orbigny  II,  289  bemerft  ^at),  Derbient  untet  fol^^en 
Umfi&nben  iebenfaQ<  Seadi^tung.  3u  ben  (lariben  geborten  bie  9t* 
mobner  t>on  Upar  mabrfcbeinlid;  ni(t^t,  ba  t^re  3auber&rite  ni^t  $i* 
a(^e«,  fonbern  IDIabone«  \)\tifn  (Herrera  Vm,  6,  12).  2)ie  Sölfer 
ber  (Begenb  oon  IWeriba  bat  Piedrahita  (Xn,  7)  aufgei&blt. 

3)ie  (Slaquetio«,  auf  mel<^e  ^ebermann  (94,  98, 104)  an  ber 
ffäfle  oon  Goro  geßoien  mar  (1530),  traf  er  73  beutf^^e  9Reilen  oon 
bort  entfernt  im  3nnern  mieber  an ,  mo  fiein  |}arf  befeßigten  2)örfern 
mo^nten  unb  ba<  m&cbtigfle  Soll  be4  Sanbe«  maren.  Sie  lebten  au4^ 
an  ben  Ufern  be«  SRaracaibO'See'fi,  am  9pure  2)arari  unb  (ia^a* 
oari,  mo  fteiKeorg  oon  Speier  (1636)  auf  feinem  SegejumSleta 
fonb  (O  viedo  XXV,  8  u.  1 1 ,  Simon  1, 4,  12).  9tod)  meiter  im  SA* 
ben  tomml  ber  Korne  (taqueta  aH  f^nonpm  mit  bem  oberen  Saufe 


bcA  3aputa  t^or.  Ampües  ^otte  1527  bei  jenem  SoKe  in  Solo 
freunMi(t^e  Qlufna^me  unb  reiche  ®ef<i^nte  erholten  (Baralt  148). 
S)ad  Senile  ma«  Oviedo  (XXV,  9)  t>on  feinen  Sitten  eq&^lt 
(Sintf ocfnen  ber  Seiche  M  Dornedrotlen  ^auptling^ ,  Seebrennen  Ux 
Gemeinen,  ®enu§  Ux  gepult^erten  5tno(t^en  im  ®etr&nf)  xtii^t  nt(^ 
^\n  um  ein  Urt^eit  über  feine  9)ationa(it&t  ju  begrünben.  Die  6t&m« 
me  im  Oflen  oon  ^oro  na(^  Xocu^o  ^in  moren  in  Die{e .  Derf^iebene 
^pta&^tti  getbeiU,  fe^r  triegerifc^,  rob  unb  grd^ent^eiU  Kannibalen 
(Simon  I,  3,  1  f.,  Herrera  VI,  1,  1,  VII,  10,  16,  VIII,  8,  2.  »fi« 
^ere«  über  bie  bortigen  6uica«  unb  Ximoted ,  befonber#  i^re  3bole  unb 
Opfer  bei  Simon  I,  6,  23  u.  PiedrahitaXlI,  5).  S)a«felbe  gilt  x>on 
benen  ber  Oegcnb  t>o\\  Sarquifimeto,  bie  obbacf^lo«  in  ^ingemalteu 
unter  Säumen  f^liefen  (Simon  I,  ö,  19).  Die  Sölter  im  &fiben  i^on 
earacad  bat  Baralt  (186  f.)  aufgeführt.  3n  ben  Oua^ibo«  am 
unteren  SReta  bid  gnr  Wunbung  bed  dafanare  bin  (^umbolbt  ed. 
^aufflll,  130)—  Caalin  (73)  nennt  fieim  9lorben  br«  Sit^aba  — 
muffen  mir  biettua^uf^ed  ober  ttua^ped  ((Suappied  bei  OviedoXXV, 
12  f.).  t>ermutben,  bie  (9.  D.  ®peier  unb  $^.  t>,  ^utten  (Fe- 
lipe de  Utre,  Urre)  am  (Suaoiare  ober  (Sua^are  unb  ienfeit4  be4« 
felben  in  SRacatöa  fanben.  @ie  maren  bArtig  unb  befleibet,  unb  fian* 
ben  in  jeber  9tu(ffldi;t  auf  einer  ^ö^eren  C^ulturftufe  M  bie  nörblic^e« 
ren  Sdlfer  (Simon  I,  3,  12  u.  5,  6,  Piedrahita  X,  2,  Baralt 
164),  )9on  ber  fie  fp&ter  berabgefunten  {u  fein  fcbeinen  (^umbolbt 
a.  a.  O.  144):  mo^rfdi^einli4  f(^lie§en  fie  ^ä),  mie  oietteic^t  auc^  bie 
t>om  SReta  ^ergefommenen  Otomafen  beren  6i|(eie|t  )n>if(^en  bem 
9^>ure  unb  Sinaruco  liegen  (^umbolb  t  9t.  i.  b.  91eq.  IV,  678)  ben 
fpAter  )u  befprec^enben  Omagua«  an. 

fflir  unterlaffen  ed  ben  größten  Xb^Ü  ber  Sdlter  anjufu^ren ,  bie 
ft4)  nod^  auger  ben  obigen  am  ^pure  !Reta  unb  im  fublic^eren  Slul- 
gebiete  be«  Orinoco  angegeben  Pnben  ( S  i  m  o  n  I,  4, 1 6  u.  5,  1 6,  C  a  u  - 
lin  70 ff.).  9U  bie  ^auptt»ölfer  tiefe«  (Bebieted  beieic^net  Caulin 
(78,  75  ff.,  88)  bie  Sabred  an  ben  Bufluffen  be4  (Suooiare  unb  na« 
mentlicb  am  ^Itabapo,  unb  bie  S^a^pure«  am  Orinoco  bem  ßio* 
fluffe  be#  Sicbaba  gegenüber ,  am  Sentuari  gegen  beffen  SR&nbung  ^in 
unb  an  ben  Suflüffen  be«  S^egro  oberbalb  ber  Wfinbung  bed  Koffiqui« 
are,  md^renb  ^umbolbt  f)öxU  (ed.  ^a uff  III,  143)  baf  bie  le|teren 
felbß  mit  ben  Vbaiti«  !ßareni4  unb  (Buappunat>e«  )»  ben  ftabre«  }u 
rechnen  feien:  bie  91tured  Quaqua«  unb  SRaco«  ober  ^iaroad  aber 


)ii  bem  ct^xofttw  3tamme  Ux  ealiiiad  fahlen,  bie  Amtfcben  btm  Si* 
Aoba  unb  (SuaDJarc,  unt  Aroifcben  SWeta  iinb  $aute  qfUbt  ju  boboi 
fc^cincn  ,  ü^t  aber  ftch  tbeil«  in  (Eoriduna  ibtWi  in  ten  IRiiltomn  m 
oberrnlD^ctobennbcniebb.  1 14i.  SRcrfronrbiqerltäeifcitcigt  tieSKaiipun' 
Sprache  einerfcit«  aujfaQfnte  Qlehntid)feitrn  mit  ber  ^auptfpradie  von 
9)<oro«  ,  anbrrerfeit«  bcfi^t  fic  einttie  mit  bem  iamonaüfcben  (Satci, 
SRitbrib  'IIL  K  617).  9im  liufen  Ufer  b«  miteren  ^puve  unbin  Ui 
a^iffton  ':H(lia(^ua«  tebenbie^^lorurn« .  Dor  3citcn  ein  mAcbti^c« SbU 
(^umbo(bte(l<&QuffIII.21).  ^icethno^rapbifcben  Serbältm|{call(i 
biffcr  93dlfcr  untereinanber  toie  )u  ben  (loriben  unb  Strotoaten  jinb 
no(f)  Qon^tict)  unbcfannt.  ^ie  ^6\ttx  bed  9lt%xo  ,  an  tveltbemStaro' 
Ditanif(^  bic  ^auptfpracbe  \fi  (cbenb.  IV,  72),  finben  nd)  nebftte 
nen  roeldje  ijwifcben  bem  »ßarinic  unb  iP^oronon  fijen,  bei  CauÜD 
(82  ff),  bic  am  Uoupe«  unb  Sfonno  bei  Wallace  (480  f.,  507). 

SEBenben  ivir  un«  [cblieBlic^  nad)  @uiana  jurucf .  fo  jtnb  oucbbiei. 
au§cr  einer  ^lOBcn   3^^1  ^^^  cbrifllid^en   ^aibduilifirten  gaTiigcn 
(9)>{if(!btinflen  pon  Steigen  3nbianern  unb  9^egeTn)  am  @(tequibouvt 
Wajarunt  (®d)omburof  a,  [,  97),  nod^  mehrere  Söifer  ju  nennen 
bic  ju  ben  (Sariben  unb  *)lron)afen  feine  Serroanbtfdbaft  ju  haben  fdMi* 
nen.  ^a^in  geboren  bie  lEBapifiana  am  $arime  Safutu  unbStupU' 
nunt  unter  2V2  — 3"  n.  ©. ,  roelclje  ben  qjauirana  am  Ä.  »ron« 
fpraAperroanbt  fcbeinen;  bie  im  2Iu*fterben   bf0riffenen  atorQi  i« 
Sarawaimt  (Scbirge  unter  2 '.'2^  rt>c\t\\(b  vom  (Sffequibo,  unb  ö^üA 
Don  bicfen  am  genannten  gluffe  bie  Saruma,  roelAc  pom  »e^re 
^erübergefommen  jtnb;  bie  IBapamai«  uom  QueOgebiet  bc«  Sffc' 
quibo  nad)  bem  Smoi^onenfirDm  bin;  bie  (Suinau  im  ۟ben  unt 
Oßcn  ber  früher  am  rcdttcn  Ufer  be«  oberen  Orinoco  ermähnten  9It' 
quiriraren,  bic  am  9i.  93ranco  früher  mächtigen  !|^arapilbano«,H( 
SRaopit^an«  ötllid[i  Pcm  Sffequibo  T/^"  n.  $.  unb  einige  an^rt 
(6(bomburgf  a,  L  ai5.  IL  41  f..  3S8,  470.  f.  J.  R.  G.  S.  XIIl,4e. 
XV,  86.  aXonatib.  b.  ©ef.  f.  (Srbf.  «.  ^.  fl,  155 ).  (Sinige  menig  h« 
fonnte  ®tdmme  be«  fränjöfifcbcn  (»uiana  jinben  fidb  in  ben  Lettrti 
Mtf.  (II,  10.  12)  angeföbrr. 

Sic  aagcmeine  (jf^arafteriflif  meldte  man  Pon  ben  pbvfif^«" 
8i0ciil(^iimli(bffcirtn  bet  bisher  be^anbelten  »ölfer  {u  geben  i^a» 
fii^t  kal,  19  Aulrrfl  unPoUfommen  unb  felbfl  roiberiprfd)fnb,  mt  tl 
W  oorctligcn  «cncralifaiioncn  ju  gcfdicben  pflegt.    Morton  (Cim. 


V^pfifd^e  (S^araftcHflif  her  Sfibamerifantr.  SM 

Am.  64)  miU  ^ie  Sdlfer  ))e4  nörblidi^en  ®üb  Smerifa  mit  feiner  »at^a« 
1a(^tf(f)en  na^e""  von  9torb  Omenta  oereinigen,  bie  er  im  allgemeinen 
aU  runbtdpftg  begei^^net,  obmo^(  namentlich  fein  ^turc<®(^&))el 
(135  unb  p).  12)  bei  abgerunbetem  ^inter^aupte  eine  ungewdbnli^e 
8&nge  t>on  Dorn  nad^  hinten  jeigt;  nadSi  Sletiiud  dagegen  {VtüU 
1er'«  9r<^it>  1848  p.  247)  ifl  in  9)eneiue1a  unb  ®uiana  miein  Sra« 
{{lien  unb  ^aragua^  bie  langfdpftge  prognot^ifc^e^orm  Dor^errfdi^enb. 
Ku^  ben  Gariben  fc^reibt  er  biefen  Xt^pu«  }u  (ebenb.  280),  bie  nac^ 
Morton  (a.  ei.  O.  237)  Slunbtdpfe  finb.  Sorfiifitiger  ^at  d'Or- 
bigny  (1, 119)  bie  gro§e  8erf(^ieben^eit  ber  itopfformen  fon)0^l  bei 
ben  eingelnen  Sdlfern  M  innerhalb  beifelben  Solte«  in  @üb  ^meriffa 
^erborge(^oben  unb  ba^er  gang  unterlajfen  eine  allgemeine  di^atalUt 
riflif  be«  S^ibeltl^pud  gu  geben.  3>emna4^  fd^eint  e«  rat^fam  eine 
allgemeine  @<|^i(berttng  äber^aupt  noif)  unDerfu(^t  gu  laffen.  3nbef« 
fen  finb  ^od^  folgenbe  Semerfungen  bea^tendmert^. 

3)ie  (Eingeborenen  Don  6äb  Imerifa,  ein  gefunbe«  unb  langlebi' 
ge«  ®ef<^!e<!^t,  getanen  ftc^  bur^^  groge  6tdrfe  unb  gefhgfeit  be«  ftno* 
^engerfllle«  au#,  Serfrümmungen  be«  9tfl(fgrate#  unb  j^lumpfu^e 
(Inb  nirgenb«  ju  fe^en  (o.  2Rartiud  in  Sudaner'«  »epert.  XXIV,  145, 
165);  freiU<^  ^at  Oviedo  (XXIX,  28)  grob  übertrieben  inbem  er 
if^ren  @(^&bel  btermal  fo  bi<f  nannte  aU  ben  be«  (Suropder«.  3)a^ 
9N§ge|iaUen  bei  i^nen  fe^r  feiten  finb,  bttxaö^Ut  aud^  ^umbolbt 
(».  in  b.  9eq.  II,  198)  aU  Wa^eneigent^ümlic^teit.  9Sie  bei  ben  3n« 
bianern  bed  ndrblid^en  ^efllanbe«  ijl  auct»  bei  i^nen  graued  ^aar  im 
9llter  fe(^r  feiten,  unb  bei  feinem  ber  (Eingeborenen  oon  (Suiana  ^at 
64f omburgf  (a,  II,  253)  eine  $(atte  gefe(^en.  3>ie  garbe  ber  ^aut 
ifi  ni(^t  bie  ftupferfarbe,  fonbern  ein  bun(le«-9raun,  ber  So^farbe  ^ 
nftbernb  in  ben  ^equinocttalgegenben,  bo^  fommen  au4  ^eQereSc^at« 
tirungen  bor:  bie  Otomaten  unb(9uamod  jinb  biebunfeljlen,  bie(8uai' 
ca«  an  ben  DueUen  be«  Orinoco,  „bie  mei^lic^eu  Subianer"*,  bagegen 
bebcutenb  geller  aU  bie  meiflen  (^umbolbt  a.  a.  O.  lY,  491),  bie 
®uariba#  in  berfelben  (Begenb  oon  ber  garbe  ber  Spanier  (Gaulin 
81).  3n  bi^^ten  9B&lbem  ijl,  mie  fc^on  Gnmilla  bemertt  1^ai,  bie 
Hautfarbe  bei  i^nen  fetter,  in  ofenen  S&nbem  buntet.  3)urd^  bie 
gorm  ber  %ugen,  bie  ^erbortretenbenSatfentnoc^en,  hai  fc^lid^^te  grobe 
^aar  unb  ben  fa^  gingli^en  9Rangel  be<  IBarte«,  ber  ald  t^iiXid)  gilt 
ttttb  barum  entfernt  mirb ,  n>A^renb  i^n  gef^drige  Pflege  verfl&rten 


170  9(9f^f4«  €<it^i(benmg  bn  ttanbtn, 

mürbe,  nähert  fi^  ber  ®übameritann  ber  mongolifc^en  Stafe,  unter* 
[(Reibet  ji^  aber  Doti  i^r  n>efentU(!(»  burc^  bie  jiemiidSi  langt  unb  ^cr<* 
Donogenbe  9tafe ,  beren  iöd^tx  minber  iveit  unb  naif)  unten  gerid^tet 
finb.  S)er  SRunb  tfl  jmar  gro(,  bo^  M«  i\p)ßtn  nur  wenig  aufgemor' 
fen,  ixoti  ^ur^en  ge^en  t^on  ben  Sfafenld^ern  gegen  bie  SRunbwintel 
^in;  bod  Jttnn  tfl  fe^r  furj  unb  runb,  bie  JHnnlabe  flart  unb  breit  ent« 
»titelt  (^umbolbt  a.a.O.  II,  lS9ff.,  beni  OumilU  c.  5,  2'nut 
in  9lu<f{t(^t  ber  9tafe  miberfpn<!btr  mel^e  er  im  9l(lgemeinett  bei  ben 
Sdlfern  be«  Orinoco  aU  etroa«  ptatt  mit  metten  SScf^ent  be)ei(|^nct). 
60  »erben  auc^  oon  d*Orbigny  (1, 132)  nur  ba«  f(^mar)e  glatte 
unb  grobe  ^aar,  ber  ^M  \^\xdfU  unb  fp&t  teimenbe  Satt,  bo#  tur§c 
jtiun,  bie  tleinen  Slugen,  ber  Dorfle^enbe  Untertiefer,  bie  fafi  berttca« 
len  3&(^ne  unb  geringen  9lugenbrauen  aU  con^ante  i&barattere  bed 
Gübamerifanerd  angegeben,  bo^  finb  au($  biefe,  »ie  mirfef^en  tver« 
ben,  nic^t  flreng  allgemein. 

Son  ben  Ciaribcn  ber  3nfeln  fe^It  t«  an  einer  genaueren  G^il« 
berung  bie  un4  erlaubte!  fie  mit  benen  be«  ffefllanbe«  ju  vergleichen. 
3)ie  Unteren  bon  fafl  riefen^aftem  lESu^^fe,  5'  6—10"  (altfranio{if(^e« 
aRaa§)  auger  in  (Suiana ,  mo  fte  robufler  plum))er  unb  unterfe|ter 
finb  al«  bie  übrigen  Semo^ner  be^Sanlbe«  (6<i^omburgta,  I,  259), 
(aben  regelmdf  igere  3üge  aU  man  bei  ben  anberen  Sdltern  )u  finben 
9{Iegt  unb  ma^en  ben  Sinbrutf  ^d^erer  SnteOigen} :  bie  Stirn  er« 
f^eint  fe(^r  J^o4^,  meil  fie  jum  £^eil  glatt  gefroren  ifl,  in  ber  X(^at  iß 
fit  gewilbter  al«  bei  ben  (If^Wfmat  Otomaten  u.  f.  f.,  gewölbter  aU 
(le  gewd^nlic^  befi^rieben  toorben  ift,  namentliib  n>o  ber  (Sebrauif)  ber 
Abplattung  ni^t  me^r  ^errf<|it,  wie  in  ben  SRiffion^ldnbern  (^um* 
bolbta.  a.O.  V,  12,29,  lU,  401),  Lavays«^  (XYIII)  fanb  fle 
fo  fd^dn  aM  bei  ben  f<^önflen  Suroip&ern  unb  itreolen.  2>ie  Xafe  iß 
weniger  breit  unb  platt,  bie  3o<|ibeine  weniger  oorfpringenb  unb  bie 
9^pf{ognomie  im  Oanjen  minber  mongolenil^nli^  aU  bei  ben  äbrigen 
Sdltern.  Snbeffen  galten  platte  Gtim  unb  breite  9lafe  ben  dariben 
ber  Snfetn  al4  ebel  unb  f^dn :  bii  aRfittir  forgten  be^^olb  bafflr  i^ren 
itinbern  biefe  Sortdge  anjueignen  (da  Tertre  II,  8&8,  874).  60 
war  c«  au(()  in  Sumana  gewd^nlt^  ba4  Oeficbt  be4  jtinbf4,  beffen 
itopf  man  gwif^en  (Wei  tleine  Jtiffen  legte,  breit  |u  brucfen  (Oomara 
206,  Herrara  III,  4,  10).  «tt($  b<l  ben  SRatomato4  an  ben  Cluel* 
len  be4  Orinoio  unb  bei  ben  ^tuccl  (!)  im  6Aben  berfelb«n  ^rrfc^u 


«toMHri,  SRactt^  tt.  a.  871 

tiefe  @itte  (Gaul in  81)»  »el^e  Un  Sariben  urft^tünolii^  aOein  eigen 
gemefen,  bei  oielen  Stimmen  becfelben  abec  f^on  in  {iemlic^  fru^et 
3eit  abgetommen  ju  fein  f^eint,  tafieOtbenbotp  (22)  ben  Cariben 
ton  Suiana  abft^ri^t  unb  @i^omburgt  bei  i^nen  feine  6put  bec* 
felben  me^r  em&^nt,  menn  fie  fiber^aupt  iemaU  bei  benen  be<  gefl* 
lanbe«  aQgemeinere  Serbteitung  gefunben  ^at.  Gosse  (53 f.)  fü(^rt 
mebtere  ^ttcn  berSdb&belcompteffion  an,  bie  bei  ben  (Sariben  inUebung 
gcwefenfeien,ma«erabet(108)tionben  t^utmartigin  bie^d^e  getriebei» 
nen  Jtdpfen  ,bei  2)gneri«  oon^aiti"*  mitt(^eilt«  i{l  \i^xoixli6^  jttoerl&ffig» 
3n  Ruitfid^t  bet  Hautfarbe  i|l  bemertenlmcit^  Hi  fie  Columbu«  in 
$aria  auffaQenb  fettet  fanb  al4  auf  ben  3nfeln.  P.  Martyr  (75), 
ben  man  in  biefer  Sutffl^t  feinet  Uebertteibung  bef<^ulbigen  barf,  mit 
^umbolbt  (ed.  ^auff  I,  49)  get^an  l^at,  nennt  {{e  in  (tumana  fafl 
fo  b^tt  n>ie  bie  Spanier,  O?iedo  (XXVI»  tO)  giebt  bie  Semo^ner  Don 
6.  9Rarta  aU  ^edgelbli^  an  unb  fa^  eine  ^duptlingg « grau  Don  ber 
garbe  einer  Spanierin.  %n  ben  Ufern  bed  SRarocaibo '  6ee'4  bemerf tf 
^oieba  bie  befonbere  S<|idn^eit  (ben  meifen  Zeint?)  ber  Stauen 
(Navarrete  III,  9).  2)ie  9ett)0^ner  ber  9egenb  Don  Cartogena 
maren  grifer  unb  fc^öner  ali  bie  ber  3nfeln  (ber  großen  9ntiQen) 
unb  trugen  mei{l  feinen  Sart  (Gomara  200);  uber^oupt  »aren  b&i« 
tige  9){enf4en  feiten,  obwohl  {ie  au#na^ml»eife  in  biefen  Sdnbern  mie 
in  Marien  oorfamen  (Herrera  II,  2,  10)  unb  am  giufie  S^nu,  m&^' 
renb  bie  9e(^aarung  be«  ftdrper«  mei^  (lart  mar  (0 viedo  XXIX, 28). 
3n  (Suriana,  an  ber  ituße  bie  SKargarita  gegenüberliegt,  Ratten  bie 
(Eingeborenen  reichere«  unb  etma#  traufered  ^aac  aU  bie  ber  3nfeln 
(Gomara  204, Navarrete  lU,  18  note  unb  14). 

gaffen  mir  bie  Stamme  in'4  Vuge  bie  uon  S^  omb ur gf  bejlimmt 
)ur  gamilie  ber  (Kariben  ge)&(ilt  merben«  fo  ftnb  bie  «famai  meifi 
über  5'  6",  f(!blanf ,  Don  rtgelm&figer  unb  ebler  (Sefi^tlbUbung  be« 
fonber«  bie  axdb^en  (a,1, 197f.);  bie  Slacufi,  ein«  ber  fi^ftn|len  SB51« 
fer  in  (Suiana,  ^aben  iiemliib  li^te  Hautfarbe,  milbe  angenehme  Qüit, 
bie  Safe  ifl  oon  rimif^er,  grie^ifc^er  gorm  ober  oon  ber  be«  SRuIat« 
ttn  (ebenb.  858).  IDie  Sevefong  im  QucQgebiet  be4  aRajaruni  fonu> 
men  in  ber  Xdrperbitbung  mit  i^nen  äberein  (II,  237),  mogegen  bie 
aXactt«  am  3fanna  pon  Wallaoe  (508)  aU  fc^le^it  proportionirt  ge« 
fi^ilbert  merben  unb  moOige«,  faß  fraufe«  ^aar  f^aUn.  Snbeffen  \9 
au(b  t>on  l^iiM^tn  9Racufl'3iibianern  bei  Sc^omburgt  (U,  188) 

24* 


372  ^i^W*<  ®*ilbenit!ß  bet  Cölfet  t>on  (Buiana« 

^ie  SRel>e,  unter  anderen  t»on  einem  treffen  ®efi(^t«romfcl  taum  6^3®  bt« 
trug ;  bte  TOonnißfaltiöfett  ber  8u§eren  gormen  ifl  bei  i^nen  ^Ht^tn« 
fott«  fe^r  groS:  ein  ©ingeborener  jeigte  eine  frap<)ante  3le^nl^Sd)teit 

mit  9^apoleon  (ebenb.  147).    2)te  9lre!una  ftnb  fr&ftiger  unb cobu» 

fler  ald  bie  ITOacuft,  Don  ttiegerif^^nt  ®ef!(btdaudbru<f  unb  bun^^flerer 
^out  aU  oüe  anbeten  Snbioner  t)on  ®uiana  (6((!ombutflt^  a,  n, 
208).    ©ie^JianoQ^otto  b^ben  febr  fcbiefflebenbe ^ugen  unb        njebc 
riße,  an  ben  Seiten  iufammengcbrucfte  6tim  (berf.  J.  R.  G.  S       .  XV^ 
63).    S)ie  3  a  p  a  T  0  d  t)on  runbem  ® eftftt,  f(bief  ßebenben  ^ugei^K,  uq» 
ten  breiter  Wafe  unb  etwa«  bicfen  Sippen  (Villavicencio  170^^/a^^ 
Osculati  (148,  169)  gro^  ftarf  unb  gewanbt,  Don  ^etler  0  T/öfff, 
färbe;  bie  ©tirn  ijl  gro^,  bie  l^afe  moblßebilbet,  ber  SRunb      Weit, 
bie  ^Augen  meifl  braun,  bocb  giebt  ed  unter  i^nen  au(^  fol(^e  mit  fpt^um 
klugen,  bie  man  ffliracucia«  (Siracocba?  peruanifdj^?)  ober  »^eirrn* 
nennt,  mie  bie  SBeigen ;  fie  f^abcn  menig  93art  bie  tHugenbrauen  reiien 
jie  au«.    Ueber  bie  gro^e  Serfc^iebenartigfeit  be«  leiblidl^en  Zi^pu«  hd 
ben  &ariben«Sdlfern,  bie  ^6)  aud  Sorfle^cnbem  jur  ®enüge  tvgitht, 
braudben  mir  ni(^td  meiter  biniufügen. 

%U  allgemeine  SigentbAmlicbfeiten  ber  Eingeborenen  oon  Sritifd) 
®uiana  fül^rt  Sdjomburgf  an  (2Wonat«b.  b.  ®ef.  f.  erb!.  Ä.  g. 
II,  157),  ba§  pe  fafl  fämmtlicb  flcin  unb  unterfejt,  feiten  über  5' 4" 
Pnb,  auffattenb  großen  ^opf  unb  JHumpf ,  jierlicb  gebilbete  eftremitd* 
ten  unb  ctma«  fdbicf  gefcbli^tc  klugen  boben ,  ba^  i^te  garbe  bunflet 
ober  bcUer  oliDenbraun,  unb  t>aii  Semalcn  bed  ®epcbtd  gemö^nli^. 
bod  Xättomircn  aber  fcitener  ijl.    Sc^tere«  fc^eint  oon  ben  ©ewo^ 
nern  ber  tierra  firme  in  früherer  Seit  überbaupt  gegolten  }u  ^aben. 
ba  Simon  (I,  4,  21)  bemerft  ba§  gemiffe  Jubianer tiznados  genonnt 
tuuitcn,  ein  ^^Uiebrucf  ber  mobl  t)om  Xättomiren  ju  oerjleben  ifl.  bal 
übviiunc  non  Oviedo  (XXIV,  9,  XXV,  2,  XXIX,  2  unb  28)  im  3ll» 
ucrn  ^ce  itiant^ce,  bei  bcm  großen  Solfe  ber  CondaguM,  am  ttcil^ 
u^^  3enu  crauibnt  a^irb,  an  Unterem  bei  Ferren  unb 
bodi  tafi  tie  €flaöcn  bcefelbcu  ©igentbümer«  bii 
d}cn  an  ful)  truj^cn  —  t>icUeicbt  erji  eine 
ÜHiuifdicu  *iUTfal)rcn«  «EflQDen  mit  ein« 

Tu  (S b  a  i)  m  a  e  fmb  auefüjjrl 
II,  189  ff.)  bcfdjricbcn  morbei» 
ftauiö].  ^laa^),  breitfcbulti 


Cbd^mad »  d^ua^Qtten ,  (Suarouno^ ,  flroHHifen  u.  a.  378 

run))en  unb  {letf^^tgen  ®Uebcrn,  f (einen  ^&nben,  aber  grogen  9ä§en, 
beren  3^^(n  «ine  au(eroTbentU(!^e  9en)egU<t^fett  ftefL^en.  !&ie  ^aut  iff 
buntetbraun,  berfiobfarbe  f<^  n&(^ernb,  ber  ^udbtucf  be«®efi(^te4iiem^ 
1i(^  fireng  unb  findet,  bo(^  obne  3BHb(^eit;  bei  Ieibenf(^aftli(!bet  Sr« 
regung  Derjtebt  er  fic^  trantpfbaft.  3bce  fleine,  xom%  gett)dlbte  6tim 
gilt  tl^nen  c\^  eine  Stlbdnl^eit.  Z)ie  ttefliegenben«  boc^  ni(!bt  auffaUenb 
fletnen  Sagen  {inb  lang  gefdi^Ii^t  unb  ber  du§ere  Xugenmintel  ein 
n>enig  gegen  bie  @d^l&fe  hinaufgezogen«  bie  tSiugenbrauen  fcbmar^  ober 
buntelbraun,  bfinn  unb  menig  gebogen;  lange  SBimpern  t)ecbe<fen  ben 
mei^  gefenft  gehaltenen  91i<f.  Sie  IRafe'  i^  gerabe,  unten  bitf  unb 
Dorfle^enb,  bad  ftinn  febr  turj  unb  runb.  3)ie  3&^n«  f4n>&tien  fie 
ni^t  burcb  ba«  Aauen  oon  Steiimitteln,  mie  bie  ®ua)ito«  t^om  R.  de 
la  Hacha  unb  bie  Semo^ner  ))on  Sumana  in  alter  3^t  (Gomara 
206,  Herrera  1,  4,  5). 

Z)te  Ouat^queri  ftnb  oon  l^obem  ffiuc^d  unb  groger  IRuAfelfraft, 
nft^jl  ben  Sariben  bie  fd^^dnjten  Eingeborenen  bed  9e{tlanbe«(^um« 
bolbt  a.  a.  O*  1,333).  3)ie  ®ua raun o«,  meltlbeBancroft  (164) 
grdger  unb  t>icl  \6;^xohxitx,  aber  au(!b  ^ftfili^er  nennt  aU  bie  (£ariben, 
giebt  Sd^omburgt  (a,  1,  121)  nur  ju  4 — 5'  an;  obwot^l  nid^^tmu^ 
tuldd ,  ^aben  fe  turgen  $aU ,  unoer(^dttni|m&(ig  grogen  Jto))f  unb 
langen  Stumpf,  aber  gierlidl^e  ^&nbe  gflge  unb  jtnd^el;  ba«  ®e{l<^t 
i|l  breit,  bie  6tirn  niebrig,  bie  Sffafe  platt  unb  an  ber  SBurjel  etmai 
eingebräitt,  bie  klugen  9«^en  ein  menig  fcbief,  bie  3&^ne  flnb 
f^led^t.  9Bie  ^t,  »id  La^ayss^  (188)  au^  bie  Iromafen  ben 
C^erofee  unb  Sreef  auffaUenb  &^nli<b  gefunben  b<^ben.  Se^tere  {Inb 
nur  mittelgroß,  5'  4",  aber  proportionirter,  k>on  regelmdgigeren  3&« 
gen,  nitbt  bunfler  aU  Spanier  unb  Staliener,  unb  \^^Un  unter  aOen 
jtflflen^dmmen  bie  fc^dnjten  Stauen  (Sc^omburgt  a,  1, 150,  226). 
3^re  $arbe  foU  betrdd^^tlic^  mit  bem  itlima  mec^feln  in  bem  fle  leben : 
an  ber  jtfl^e  finb  fie  bunfelbraun,  anberwdrt«  oon  feuern  Zeint  (Ber- 
nau 29).  91ud^  bei  i^nen  ijl  ber  dugere  Sugenminfel  nac^  oben  ^in« 
<^ufge)ogen  (Hilhouse  in  J.  R.  O.  S.  U,  229).  (Srdfer  aU  jene, 
5'  6—8",  finb  bie  9Raiontong  ober  SRaquiritaren,  babei  gebruU' 
gen  unb  mu«f uldd,  bie  @tirn  tlein  unb  {urflitgebrdngt ,  bte  na^e  bei« 
cinanber  liegenben  Sugen  f(^rdg  gef(t^li|(t,  bie  (Beßc^t^bilbung  im 
ttan^en  gerunbet  (S^omburgta,  I,  402). 

Son  ben  p^i^{i{(|^en  S^aratteren  ber  übrigen  oben  genannten  ^bV 


874        6^ilbenm0  M  (Sulturjullatibed ,  64toierifi!e<t  betfetlben. 

fet  {|!  nur  toenig  betanttt.  S)ie  SBapifiana  flnb  f^lant,  gtd(et  ol« 
ble  aXacuj!  unb  tooit  eblen  Süßen ;  bie  »afe  iff  öon  tömifd^er  ober, 
jde^if^er  gorm,  bie  Satfenfnoc^en  ftt^tn  t)or,  ba«  fe^r  reidj^e  ^aar 
f&at  bei  ntan(!ben  fafl  bU  auf  bie  9Baben  ^erab  (Gc^omburgt  a,  11, 
42  unb  J.  R.  O.  8.  XIII,  40).  SjieSRaopit^an«  untetfc^eiben fl<(> 
florf  \>on  aQen  anberen  SSOItetn :  fle  jeicf^nen  ftc^  but^l  langet  ®e{{(^t, 
f^o^  in  bie  $5^e  jle^enbe«,  fajl  fenfte(^t  abfaüenbe«  ^inter^au^t  unb 
feitli^  iufantmengebrfltften  ftot)f  au4;  QuffaQenb  lang  ifi  bei  i^nen 
bie  Sinie  m\^t  t^on  O^i  {u  O^t  über  bie  9(ugenbrauen  (inweglSufi, 
toc^  ifi  i^re  Aopfform  nid^t  Inxd)  Jtunft  ^ert^orgebracl^t.  S)te  ®tim 
iß  boc^  a^er  fd^mal,  bieiRofe  regelm8§ig,  bie  Sacfenfnoe^en  t)Ot{le()enb, 
ber  9Bu4)«  fc^mädbtig  unb  fno^iig,  bei  ben  aSinnern  5'  6",  bei  ben 
ffleibern  4'  10"  (a.  a.  OD.  II,  470  unb  XV,  63).  ©ie  tragen  einen 
3opf  \>on  10—12"  8änge  (lWonat«bcrid^t  bcr  fflef4>.  für  ttrbf.  S. 
9.  I,  196).  Z)ie  Sditer  am  Uau^e«  finb  5'  9—10"  unb  oon  ^tU 
gt&n{enb  rdt^ttdS)brauner  (Jarbe  (Wallaee  481).  2)ie  @tSmme  am 
3fanna  ^aben  me^r  9art  al«  iene  unb  reiben  bad  ^aar  am  ftdri^er 
nic^t  aud  mie  fte  (ebenb.  507).  Oie  ®uamo4  unb  Otomafen  tragen 
lange  9ärte  (Onmilia  c.  7  unb  5,  ^artfint  6). 

2)a  mir  au«  älterer  Seit  au^er  ben  Semo^nern  ber  tletnen  9n« 
titten  fa{l  nur  bie  Don  Suniana,  aud  neuerer  nur  einen  Heineren  Z^etl 
ber  eingeborenen  bed  ^^fllanbe«  mit  bofler  Cic^er^eit  al4  Sariben  ttn» 
ncn,  merben  mir  un«  bei  ber  Gd^itberung  biefer  letzteren,  menn  f!e  {u« 
terlSfPg  fein  unb  iebe  Setmed^felung  »erfti^iebener  SSIter  bermeiben 
fott,  au<f4)1ieBlldb  an  bie  Senate  b<^Uen  muffen  meiere  ft(^  auf  ifne 
bejie^en:  nur  auf  fol^e  Seife  Ii§t  f{<^  ein  Urt^efl  baruber  geminnen 
mal  €aribif<^e  (Sigent^umlit^feit  unb  Sitte  if!  unb  mal  nic^t  um  ba« 
ran  }U  meffen  mal  unl  bon  anberen  S9Ifem  bert(!^tet  mirb;  gum 
3me<te  biefer  Sergleic^ung  merben  mir  aber  im  ^olgenben  bie  Dar* 
ftcUung  ber  Sariben  unb  bie  ber  Sblter  an  ber  9lprbtüfle  oon  6fib 
Omenta  mit  einanber  berbinben. 

Sotumbul  erjAl^lt  }9on  ben  (Sariben  ber  Snfeln  bag  fte  meit  br> 
triebfamer  maren  all  bie  eingeborenen  bon  Suba  unb  ^aiti ,  Diele 
Saummoflenjeuge  mebten  unb  Sebenlmittel  berf^iebener  9rt  in  flenge 
befalen.  3(^te  Xoubiuge  gingen  in  meite  gerne  unb  Ratten  ^aupt« 
\iä)\\ä)  ben  3me<t  ffldber  }n  erbeuten ;  bie  Vttnner  erf^lugen  unb 
fragen  fte,  {a  i^re  eigenen,  mit  ben  Sefangenen  erzeugten  ftinber  foOen 


9lattb)ü({t ,  Mcge ,  (SannibaliSmit«  bet  (Satiren.  375  - 

ftf  t>er)e^tt  falben  (Navarrete  I,  204);  überfou^t  maren  fle  l^öd^|l 
trifgerifi^,  unb  felbß  Don  ben  fBcibern  toitb  (ftet  ertDi^nt  bog  fle  ffit 
fi4  atlein  trSftigen  ffitberflanb  leifiiten,  moraue  f(^on  P.  Martyr 
(307)  bie  Sage  wn  ben  Smajonen  ertl&rt*.  3n  Sartagena  uub 
Cutnana  fäntpften  bie  Sieibec  gang  »ie  bie  Stftnner  (Gomara  200, 
Herreram,  4,  10),  unb  Oviedo  (XXVII,  6)  fat  ba^et  au4 
ifnen  wie  Herrera  (IV,  8,  13)  au4  ben  fampfberetten  Xupi'SSeii 
bern  boQji&nbige  Smagonen  gemac(^t,  bie  ein  (Selubbe  en)iQer  Xeufc^ 
fielt  auf  lief  genommen  f  dtten.  Xuf  if  ren  9<i^rten  nahmen  bie  Sa« 
tiben  Salfen  ober  au«  6td(fen  ge|Iod(ftene  SoQmetfe  mit,  um  ft((  am 
Ufer  im  geinbedlanb  foglei^  ju  berfc^angen  (Navarrete  in,  12, 
P.  Martyr  98).  3)iefem  Cfarafter  eine4  energif<^en  unb  t()atigen 
aber  fibermüt^igen  8liuberbotte4  {inb  jie  treu  geblieben :  aOe  anberen 
6t&mme  betrauten  fie  al«  if  re  naturli^en  €t(oben  unb  benel^men  Pc^ 
fiberaU  aU  beren  Ferren  (Gumillae.  6,  6(^omburgt  a,  n,  427). 
SSieflein  früherer  3^it  fo  bielfac^i  getfan  (aomillaSd,  Caulin 
67,  Bancroft  160),  oertaufen  fie  au(!f  nocf^  neuerbing«  im  l^odän« 
bifcfien  (B uiana  Stlaben  bie  jte  felbfi  gemac(|t  ober  tief  im  Snnern  auf« 
getauft  faben  (6(^ombtttgf  a,  n,  429).  JtriegerifdSie  Unternef« 
mungen  mürben  auf  ben  VntiClen  bei  il^ren  Belagen  beratl^en.  Sie 
alten  ffleiber  ergrifen  babei  bie  Snitiatibe  inbem  |{e  \>\t  jtlage  um  bit 
Zobten  anftimmten.  Sei  einem  gweiten  ®elage  befragte  ber  Sauberer 
(9o9e))  ba4  Oratel  über  ben  (£rfofg  be4  beabflc^tigten  ftrieg^guge», 
bei  beffen  9(u4fu^rung  jur  SoOmonbdgeit  e4  l^auptffi^U^  auf  Ueber« 
fftde  in  bet  erflen  SRorgenb&mmerung  abgefel^en  mar.  @te  führten 
ba6ei  vergiftete  $feiU  mit  ffliber^afen,  fteulen  unb  SBurffpiege,  unb 
fi^olfen  gemö^nlid^  bie  S&ä^er  ber  feinbti^en  Bütten  in  Sranb.  3^rc 
Sermunbeten  unb  Xobten  entriffen  fie  bem  geinbe  mit  Aufopferung, 
bie  gefaQenen  geinbe  aber  berge^rten  fle  auf  bem  G^lad^tfelbe,  bie  ge« 
fangenen  gu  ^aufe;  ber  Sapferfle  erhielt  ba4  ^etg,  e4  mar  ein  Kct  ber 
9la(^e  unb  bei  Sberglaubenl :  fte  meinten  {Id^  baburd^  gum  ftampfe 
gu  ^Arten  (du  Tertre  U,  401  f.,  mit  meid^em  Röchefort  &30 
unb  LabatI,  2,  11  unb  II,  107,  113f.  übereinflimmen ,  nur  ba^ 
festerer  bon  einer  milben  Se^anblung  ber  gu  ^aufe  aufgenommenen 
(Befangenen  fpri^t).    &a^  t^r  (lannibaIUmu4  nic^t  auf  einer  Sor« 

*  Uebei  bie  (Bef^i^te  ber  Bawt  »on  ben  9(magonen  6.  ^cbombucgf  in 
«onotdb.  b.  «ef.  f.  fttbf .  9t  Q.  Ill,  27. 


376  3eitkpeifc  Sricbfcttigf eit ;  Sanbbau. 

liebe  beruhte  bie  f!e  für  3Renf(^en{Ieifc(^  gehabt  ^&tten,  mitb  au^bcutf' 
Mä)  oerftc^ert.  9Benn  aber  ^umbolbt  (92.  m  b.  9eq.  lY,  369) 
glaubte  ba^  bie  ^ariben  bed  gefilanbed  bon  benen  erj&blt  mirb  baf 
fie  i^re  geinbe  m&fleten  e^e  fte  |te  fragen  (Gomara  207,  Oviedo 
XXIV,  17)  überhaupt  feine ^nt^ropopl^agen  gemefen  feien,  fo  l^at  er 
itoax  bie  lBerf{(()€rung  ber  9RifjionSre  für  fi6) ,  bie  bottfommen  ridi^tig 
fein  mag,  bag  jte  burc^aud  feine  Steigung  jum  ®enu{fe  Don  9)tenf(l(»en' 
fletfc^  Ritten  (ebenb.  V,  31),  biedeugniffe  atter  Alteren  IReifenben  unb 
fpanifi^en  S^roniften  aber  fielen  entgegen  —  unb  gleict^rao^l  fottten 
bie  Sariben  ber  3nfeln,  unb  biefe  allein  wirflicf^  Kannibalen  gemefen 
fein?  ^ag  fie  je^t  ben  Sannibalidmud  felbfl  leugnen  (@(^omburgt 
a,  II,  430)  ifl  ertlarli^^  genug,  unb  geflattet  feinen  6ct)Iu|  barauf 
baf  fte  ilt^n  roirflict^  abgelegt,  no4)  n)eniger  bag  fe  i^^n  niemaU  ge« 
tannt  matten  (bgl.  J.  R.  G.  S.  n,  71).  P.  Simon  (1,  2,  10  unb  4, 
27)  er^d^lt  mit  9e|limmt^eit  bon  i^nen  fogar^  bag  {le  ba«  gleifc^  ber 
(Srfd^lagenen  getrocfnet  mit  fi(t^  nehmen,  bag  fie  borne^me  (gefangene 
an  ein  ^ölierued  jtreuj  binben,  @tu<fe  bon  i^nen  abf^ineiben  unb 
biefe  ro(i  oerje^ren. 

%xo%  biefed  fülf^nen  unb  milb  friegerifc^en  SBefend  ber  Cariben 
barf  man  nx^^i  unmittelbar  auf  Sölfer  bon  anberem  Stamme  fd^ilie« 
gen,  xoo  bie  Spanier,  xoxt  ^.9.  im  (Bolf  bon  $aria,  auf  ber  6ubfeite 
bon  Xrinibab,  fclbfi  in  ber  ®egenb  bon  (2^artagena  (Na?arretel, 
251,  XU,  5,  Simon  I,  2,  11,  Joaq.  Acosta  29),  eine  freunbli^e 
9lufna^me  unb  Geneigtheit  ju  frieblic(}em  ^anbel  fanben ,  benn  au<^ 
auf  ben  Antillen  ^aben  ^^  jene,  mie  du  Tertre  mieber^oU  bemerft, 
ben  ^oloniflen  fe^r  nü^Uc(f  erliefen  unb  fie  reic^  berprobiantirt.  Sie 
ttaren  bctriebfam  im  Sanbbau  unb  im  ^anbel.  Sin  fpi^iger  Stod 
f(^eint  fonfl  '\\^x  ein^iged  ^(fergerät()e  gemefen  ju  fein.  3)ie  geibarbeit 
mar,  n>ie  bei  friegerifc^en  Sölfern  gemö^nli^),  ®a(^e  ber  IBeiber  (fo 
in  Sumana,  Gomara  207),  unb  ed  mürbe  für  ben  9)?ann  al4  äugerfl 
f(()imbfli(^  gegolten  (^aben  {t(^  an  irgenb  etmaö  biefer  (Art  {U  bet^eili« 
gen  (du  Tertre  n,  383).  ^u4)  auf  unbemo^nten  3nfeln  Ratten  fie 
bidmeilen  Pflanzungen  um  bort  Sebendmittel  einnehmen  {u  fönnen 
(Rochefort  527).  3^re  6age  foU  ben  Urft^rung  be«  Saubbaue« 
auf  einen  meinen  SKann  gurücf geführt  ^aben  (berf.  482).  91u4 
@(^meine  unb  ®eflfigcl  gegen  fie  (erflere  ebenfaOd  in  Uraba,  Cieca 
301,  le^tered  unb  fianinc^^en  in  Suriana,  Gomara  204),  boc^  ^avipU 


epv!(tn ,  ZxvLXit ;  3Be(eieien .  377 

fftc^H^  ium  Setfauf «  fte  feI69  fcf^einen  t)on  je^ev  nur  menig  gteifi^ 
d^e^tn  ju  ^aben  (Labat  I,  2,  18,  II,  107).  @al),  obmo^I  e<  t^nen 
iu  ®ebote  jlanb,  gebrauchten  {ie  nidbt  (cbenti.  I,  2,  31).  X)agegen 
maren  9)tänner  unb  ffieiber  bem  Zrunfe  ergeben:  i^r  Ou^cou  mürbe 
au«  Saffat>e  gemonnen  meiere  bte  alten  SBeiber  tauten  um  bann  einen 
9(uf0u6  bat)on  gu  madben  (duTertre  II,  388f.).  @piter  ^aben 
fe  tion  ben  Surot^clern  nocb  anbere  beraufdi^enbe  ®etrdnte  bereiten 
gelernt  (Labat  I,  1,  133  unb  2,  9).  ^uf  bem  gefllanbe,  mo  ^^ 
namentlich  im  3nnern  bie  Seibenfc^aft  bed  Zrunted  meit  feltener  finbet 
aU  bei  ben  (Eingeborenen  oon  9torb  ^merif a  (^  u  m  b  0 1  b  1 9i.  in  b.  Qleq. 
IV,  134),  jeic^nen  ^&i  bie  Sariben,  mie  fc^on  Gomara  (208)  üon  ben 
Semobnern  t>on  fiumana  txi^^M,  in  biefer  9täctficbt  gu  ib^em  9?a(btbeUe 
au«(e(bomburgtin!D{onatdb.b.®ef.  f.Srbf.n.  $.  n,  119).  URai« 
2)ucca  SRanbioc  $ifang  unb  einige  SRelonenarten,  aucb  etmad  ßucfer« 
robr  9lnana«  unb  SaummoUe  merben  bort  k>on  ibnen  gebaut  (Ga- 
milla  44 f.,  Otbenborp  22,  Bancroft  157).  'lluf  einem  Sret, 
auf  meinem  Heine  @teinfplitter  ober  6ta4!eln  mittelft  eined  fe^r  feflen 
Seime«  befejiigt  finb,  mirb  ber  SRanbioc  iuerjt  gerafpelt  unb  bann  in 
einem  engen  langen  6a<te  audgepre^t,  melt^en  man  oben  auf^&ngt 
unb  unten  mit  einem  ^ol^e  k>er{iebt  bad  mit  großen  Steinen  be« 
f(b»ert  toirb  (^artfint  27,  Ewbank  bei  Schoolcraft  IV,  445), 
eine  finnreic^^e  Ginricbtung  bie  ieboc^i  nic^t  allgemein  verbreitet  ip. 
3n  6.  SEffarta,  xoo  bie  eingeborenen  i^re  gelber  ^u  bemaffern  pfleg« 
ten  (Navarrete  ni,  32),  mürbe  bie  ausgepreßte  2)ucca«9Buriel  {mi« 
f4^en  platten  ju  tleinen  Sroben  geformt  unb  bann  gebacfen  (P.Mar- 
tyr  263).  3)ie  Sariben  ber  3tifeln  bereiteten  oorjüglic^  eine  $afie 
au4  Sananen,  bie  fie  auf  bie  Keife  mitjunebmen  pflegten  (Labat  l, 
1,  136).  ^uc^  bie  @übojte(fe  oon  Xrinibab  unb  einen  %%t\\  be«  gefl« 
lanbed  ^atte  Solumbu«  gut  angebaut  gefunben  (Helps  II,  103  nac^ 
Las  Casas). 

9&ie  ber  Sanbbau  mürbe  au(^  bad  @pinnen  unb  SBeben  ber  Saum« 
moUe  gan}  oon  ben  9Beibern  beforgt.  S)a  ber  SBebftubl  nur  aud  gmei 
Stucten  beftanben  ju  b^ben  f4^eint,  mie  in  neuerer  ^t\i  bei  ben  Sa« 
riben  oon  (Buiana,  beburfte  e4  einiger  URonate  um  eine  Hängematte 
}u  Staube  }u  bringen  (Bancroft  158 f.).  3^re  Segel  maren  Don 
Saummonenjeug  ober  bon  SRatten  (Rochefort  527).  2)ie  S^uge 
fallen  gut  au«  unb  maren  oorjuglid^  faltbar,  mie  bie  Sariben  ber 


S78  Sefidtmng  unb  (^audbau  ber  (Satiben. 

Snfeln  übtxffanpi  in  t^ren  arbeiten  ni^t  aUein  gro^r«  QbtWd  unb 
6inn  für  ba«  3n)e(f mögige,  fonbern  oud)  knieten  (Üefd^mocf  bewiefen 
(Labat  I,  2,  14ff.).  3ur  eigenen  9efteibung«  bie  mei^eni  bei  ben 
aS&nnern  g&njlic^  fehlte  ober  auf  ba«  ^eu§er{le,  ttvoa  eine  SDtuf4ie1 
unb  bergleid^en  bef^irfinft  »ar  (fo  in  Sumana,  Herrer«!,  4,  5, 
m,  4,  10),  ))flegten  fie  \f)xt  3euge  nic^t  U\^t  ju  oerwenben,  bodS)  liegt 
fein  (Brunb  oor  bie  üdOige  Sntbldgung  mit  $efc(}el  (444)  al4  afl« 
gemein  d^arafterijlif^  für  bie  ä^ten  Sariben  ju  galten.  3»  Cumono 
trugen  bieSBeiber  eine  9lrt  bon  Seintleibern  (Gomara  206);  ba4« 
fctbe  i{t  neuerbingl  bei  ben  Sariben  Don  (Suiana  ber  9a(l  (Sc^om* 
bürgt  a,  I,  260).  Iffiie  bei  bieten  anberen  SAIfem  mag  e4  au<^  bei 
i^nen  geiDS^nlid^  getoefen  fein  Jtleiber  nur  aU  feflli^en  9u|(  unb 
Su|ud  ju  tragen,  im  gemd^nlid^en  Seben  aber  unb  befonber4  im  Jtrieg, 
auf  ber  3agb,  beim  gifcfifang  u.  f.  f.  {{e  ganj  bei  €eite  {u  legen.  3>af 
in  6.  SRarta,  xoo  bie  Spanier  groge  SaummoOenborrftt^e,  gut  ge^ 
toAtt  unb  gefdrbte  B^uge  mit  mancherlei  Z^ierftguren  Derjiert  fanben 
(P.  Martyr  260,264),  bieSRinner  eine  auffaUenbeJtleibung  trugen 
(Oviedo  XXVI,  10  fpri^t  inbejfen  bon  fc^r  geringer Sefleibung),  ba| 
in  Cariai,  Uraba,  am  3«nu  unb  anberm&rt«  wenigften«  bie  SSeiber 
gut  gearbeitete  ober  fogar  boppelte  9td<te  Ratten,  mS^renb  bie  St&nnet 
natft  gingen  (ebenb.  243,  Piedrahita  III,  4,  Cieza  861,  Herre- 
ra  V,  2,  4),  mad^t  e4  ba^er  nur  in  geringem  ®rabe  {meifel^ft  bof 
biefe  S51!er  wirtli^  )tt  ben  ttariben  gehörten.  3n  Sartogena  maren 
nur^ie  ffleiber  gering  befleibet,  dflli^  unb  weg(i<^  bom  3^nu  au^ 
biefe  ni^t  (Gomara  200,  Herrera  I,  7,  16,  Oviedo  XXVII,  8, 
Eneiso  bei  Joaq.  Acotta  446f.). 

Ueber^aupt  toflrbe  man  irren ,  wenn  man  au4  bem  gemd^nlic^en 
gtangel  ber  JMeibung  auf  9lrmut^  unb  Sfenb  bei  ben  Sariben  fd^liefen 
»oOte.  9uf  bin  VntiUen  wohnten  f  e  in  ^Sufem  t>on  flattern  ^If 
»ert  mit  bebetften  Sorl^aClen;  ba4  €))i^ba<|i  mar  mit  ißalmtldttem 
belegt  (P.  Martyr  14).  SDa^u  tarn  no$  ein  befonbere«  auf  9f&(Ie 
ge^eüted  Z)a<^  ba4  aU  Jtfid^e  benu|(t  würbe,  unb  eine  (Üerfttbetammer 
(Roehefort  400).  3^re  ffio^nungen  waren  meifl  in  Heinere  Hb« 
(Teilungen  gefc^ieben,  einzelne  60—80'  9u6  lang  (da  TertreU, 
895  f.).  X)ie  4^&ufer  ber  Häuptlinge  in  Sumana  unb  Staracopana 
lagen  innerhalb  eine!  großen  bieretfigen  Ißalifabenjaune«  ber  bier 
E^firen  ^atte,  unb  innerhalb  befen  ^^  groge  Otagajine  für  Aetteibf 


®(4mu(f  (®uanin ,  Stoucou).  379 

unb  Jttieg^mateiial  befanbeu,  unb  mürben  oon  600  Eingeborenen, 
beten  Snffi^rer  für  jebe  9tQd^I&f{igteit  allein  ju  6ü§en  ^atte,  Xag  unb 
9ta<^t  bemalt  (Simon  I,  4,  26,  bgl.  Oviedo  XXIV,  12  unb  Aber 
ben  ^audbou  in  @.  3Rarta  Joaq.  Acosta  366).  3n  Sutbaco  unb 
anbem&rtd  in  ber  Umgegenb  Don  Sattagena  maren  bie  Sdrfer  mit 
bretfa^en  {larfen  $dtfaben  befefligt  (Piedrahita  m,  8).  Oviedo 
(XXVII,  7)  etjä^lt  ba§  bie  bortigen  SBdrfer  mit  me^^reren  Meißen  bic^t 
nebeneinanber  get)flan}ter  S&ume  umgeben  waren,  jtoifc^en  benen 
ein  (graben  angelegt  würbe.  €i4  felbß  wie  '\\fit  SBo^npld^e  hielten 
bie  Sariben  ber3nfeln  Augerfl  reinlicf)  ( Roche  fort  491,  Labatll, 
105).  Sie  wenigen  eifernen  3njtrumente,  welche  Solumbud  bei 
i^nen  fanb,  finb  wo^i  nur  auf  iuf&Qige  SSeife  in  i^ren  9efi^  geforn* 
men.  9nberd  ber()ieU  ed  ft(^  mit  bem  ®o(be  bad  jie  befa^en:  i^r 
$auptfdg)mutf  beraub  in  ^albmonbförmigen  platten  bon  unreinem 
Oolbe  bie  {{e  in  ber  Rafe,  ben  Otiten  unb  am  Seibe  trugen;  fie  erziel« 
ten  i^n  bom  S^ftlanbe  ^er,  bon  x^xva  geinben,  ben  flrowafeu  (da 
Tertre  II,  393),  unb  bie  Suro))äer  waren  ni^t  im  Gtanbe  bie 
9Kf4^ung  genau  nac^^jua^men.  (Heber  ba«  (Suanin  f.  <^umbofbt 
R.  in  b.  fleq.  V,  823  unb  Sheldon  in  Archaeol.  Am.  898,  ber  au«« 
fAffrlic^  aber  bad  Süßere  fieben  unb  bie  ffunfiprobucte  ber  Sariben  ge* 
^anbelt  ^at).  ferner  f^ielte  ba4  9iot^maIen  mit  ber  in  Oel  aufge« 
löflen  9<^rbe  ber  bixa  orellana  (Roucou,  Onoto)  bei  i^nen  eine  grofc 
9toUe.  t)iefe  €{tte  war  aQgemein,  wie  ed  f(^eint,  bo((  il^nen  feine«» 
weg«  au«fdSiUe$li(^  eigen  (Golombia  622).  Sie  wußten  jene  garbc 
f49ner  unb  feiner  ^erjufleaen  ald  bie  (SuropSer,  bod^  war  i^r  Serfaft* 
rtn  fe^r  {ettraubenb  (Labat  I,  1,  89).  (Segen  SnfectenjIidSie  fcf^ul^en, 
wie  du  Tertre,  Qu m lila  u.  9.  angeben,  berglei^en  (Einreibungen 
ni^t  (^umbolbt  a.a.O. III, 446,  Kapere«  über  ben  Moucou  bei  bem» 
felben  ed.  -feauff  I,  90).  ®ie  feften  B&nber  ober»  unb  unter^)alb  ber 
Sabe,  burd^  bie  ftefi  ba«  freie ffieib  bon  ber  Stlabin  unterf^ieb  (du 
Tertre  II,  394),  Pnb  eine  ebenfaü«  fe^r  berbreitete  6itte  ber  tari* 
ben  (€(^omburgf  a,  I,  844),  bod^  gefiattet  au^  i^r  Sorfommen 
ni^t  (in  (Sumana  Herrera  III,  4,  10,  Simon  I,  4,  26),  wie  man 
After«  geglaubt  ^at,  auf  bie  Nationalität  zweifelhafter  Sdtfer  )U 
f^liefen,  ba  fle  f(|^on  bon  de  Laet  (XVII,  17)  au(|^  bei  ben  flrowa' 
len  erwS^nt  wirb. 

3war  werben  bie  (Kariben  aU  unbebad^tfam  im  ^nbel,  ganj  aM 


380  .  ^nbel  unb  QRärfte. 

URenfc^en  U€  ^ugenblitfed  unb  bejlccf^ltif)  hnxd)  ben  6(f^dii  gef^übett 
(du  Tertre  II,  385,  Labat  I,  2,  18),  ^od)  fd^eint  bie§  me^t  k»on 
bem  SR&ubetDolfe  ber  ^ntiUfn  aU  ron  ben  Sariben  be^  geßlcinbe«  }u 
gelten,  bie  i^re  fflaaren  oon  ben  j^üflen  be«  ^ott&nbifdi^en  (Suiana  bH 
in  ben  ^majonenflrom  führten  unb  aU  ^inblet  oom  unteren  Orinoco 
bid  an  ben  Sentuari  gingen  (^umbolbt  SR.  in  b.  9eq.  UI,  312,  V, 
36,  Canlin  77).  3u  ^^^^^  ^anbeldrec^nungen  foüen  fte  ft^^  einer  9rt 
Don  j^notenfc^nuren  bebient  ^aben,  mie  fte  &()nlidb  bei  ben  Samana« 
fen  unb  audgebilbeter  bei  ben  Peruanern  im  ®ebrau4ie  »aren  (Oilii 
339,  ^um  bolbt  0.  a.  0.^  Seicht  möglieb  to&xt  e«  inbeffen  ba^  btefe 
angebii^ien  Dutpod  am  Orinoco  nur  in  @dbnüren  beßanben,  beren 
5^noten  bie  lAn)a^l  ber  Xage  bezeichneten  bie  bid  ju  einem  gemiffen  Xec« 
mine  noc^  oblaufen  foUten.  @oI^e  werben  Don  Gumilla  (48), 
Duanbt  (129)  unb  @(^omburgf  (a,  I,  203)  erw&^nt,  laffen  fi^ 
aber  mit  ben  Quipod  ni(^t  Dergleichen  unb  maren  gu  Stec^nungen 
nid^t  brauchbar.  @o  lange  grieben  blieb,  ^errf^lte  ein  lebhafter  0an« 
bei  ^aut)tf&4}H4  im  &anbe  bed  3enu:  @al}  URaid  Hängematten  9aum> 
moDe  ®olb  u.  f.  f.  mürben  bort  umgefe^t  (Oviedo  XXIX,  28, 
Herrera  V,2,4,  Ciezad61);  bad  erftere  mürbe  nomentUcb  auf  Isla 
Fuerte  im  dßlid^en  Zueile  M  ®olfe«  Don  Uraba  gemonnen  (Enciso 
bei  Joaq.  Acosta  447ff.,  Andagoya  bei  Navarrete  III,  394). 
Sieled  ftut)fer  gab  ed  in  ber  ®egenb  Don  Cartagena  (Enciso  a.  o. 
O.)  fRic^t  minber  regfam  maren  bie  SRärfte  Don  Suriana,  moruntcr 
mir  ^ier  nie  (mie  bie§  fonß  dfter«  gefc^ie^t)  bie  (Begenb  Don  Coro  Der« 
flehen,  bie  Herrera  (Descr.  c.  8)  Goriana  \6)xtihi,  fonbern  einen 
Zl^ü\  ber  Aufle  Don  (Sumana.  Sort^in  brachten  bie  Semo^ner  ber 
ganzen  ®egenb  t^re  Sorrit^e:  ade  Ka^rungdmittel,  ®efä6e  unbOe« 
r&t^e  aller  9rt  gab  ed  bort  in  9Kenge,  aucb  (BoIbf(^mu<t  in  ^orm  Der* 
f(l(»iebener  Zl^iergeflalten  unb  man^erlei  ^autft^iere  (Helps  II,  122). 
S)ie  6))anter  fanben  bei  ben  Sdlfern  an  ber  IRorbffifle  Don  @ä^ 
Smerif a  jum  Z^eil  \t^x  bebentenbe  64&^e ,  bo«^  l&6t  ftd^  Don  ben 
meiflen  berfelben  nid^t  mit  €t4ier^eit  entfd^eiben«  ob  fle  jum  Stamme 


*  !CRebr  ald  getDagt  ift  bie  9(naIogie  toelcbe  ^umbolbt  jkDifcben  ben  pent« 
anif^en  Duippod,  bem  notbamentanif(ben  SBampum  unb  ben  (Rofentringen  bet 
(K^iißen  annimmt,  ba  bad  OtatetiaU  bie  Oefloit  unb  bet  imd  in  aUen  btei 
gaden  fafl  gdniUcb  Derfcbieben  finb.  X)ie  6te1Ie  aud  P.  Martyr,  ouf  todcbe 
et  fi(b  boit  beliebt  finbet  fic^  bei  i^m  felbft  V,  322 ;  fie  et^äbU  ein  toenig  glaub« 
K^e^  S^ctum  unb  fpiit^t  teinc^toeg«  beftimmt  Don  einem  iaiiben. 


(Balbarbetten ,  Q^cbtoui^  ber  Saage.  381 

< 

ber  Soriben  gehörten.    3ni  ®oIf  t)on  Utaba  unb  in  6.  SRatta,  mo 
t4  ®uanin  in  Stenge  gab,  madSitcn  fit  reiche  Seute  (P.  Martyr  264, 
Gomara  190,  201,  Cieza  361).    9(n  bet  ftufle  dflli^  Don  Sarta« 
gena  b^tte  Heredia  (cbeutenbe  Slei^tbümer  jufammengebrac^t ,  bie 
au«  bem  6uben  {lammten  ( Joaq.  Acosta  llSff.)»  n)0  ti  nament« 
l\6)  am  Sluffe  3<nu  f^dne  «.gegoffene"  ®olb<  unb  Stlberarbeiten  gab 
(Gomara  199),  mel^^e  bte  manntgfaltig{len  Xbiergeflalten  barfleU« 
ten.   ^n  bet  9t&be  eine«  Xemt)el«  auf  freiem  gfelbe  entbetfte  man  bort 
groge  alte  ®rftber,  bie  au«  gemauerten  unb  fc^on  Der^ierten  ®en)dlberi 
beflanben  unb  trefflidb  gearbeitete,  reiche  ®oIbfa(^en  entbielten  (Her- 
rera  V,  2,  4,  Oviedo  XXVII,  9).  2)ie  ganje  ®egenb  bot  ungeheure 
e^a^e  bar.  3ni  S)orfe  Sinjenü  fanb  man  24  ^blitxnt,  mit  ®olbpIat' 
ten  belegte  3bole,  oon  benen  immer  je  jmei  eine  Hängematte  hielten, 
meldte  bie  Opfergaben  aufjunebmen  beftimmt  maren  (Joaq.  Aco- 
sta 123).    Piedrahita  (III,  4)  erj&b^t  indbefonbere  Don  einem 
au«  brei  Steifen  be^e^enben,  über  100  6<^ritte  langen  (Semdlbe 
in  beffen  SRitte  eine  Hängematte  bing,  fcbeinbar  gefläzt  auf  bie  Scbul* 
tern  Don  gmei  mdnnlicben  unb  jmei  meiblic^en  gid^ren.    (Sr  nennt 
biefen  Sau  ba«  Heiligtbum  eine«  ®otte«  unb  juglei^  eine  6(^a^tam« 
mer.    S)a|  (Sariben  berglei^en  befefen  ober  gar  felbfl  erbaut  bitten, 
ifl  nac^  9ttem  ma«  mir  Don  ibnen  mifTen,  menig  mabrf^einti^l.  £er 
groge  9iei4^tbum  ber  ®rdber  biefer  (^egenben  fo(l  mie  bie  fd^önen  ^U 
Ugrannrbeiten,  mit  benen  fid)  bie  Eingeborenen  x>on  Uraba  bi«  nac^ 
C.  de  1a  Vela  bin  f(^mü(ften  (9bler  jtrdten  6(blangen  9tinge  Halb« 
monbe  u.  f.  f.),  i>on  ben  Xa^rona«  bergetommeu  fein  (ebenb.  XI,  9). 
5lu(b  geft^idte  Ho!sfcbnit^reien  unb  in  6t<ln  gearbeitete  giguren  fan» 
ben  ficb  bei  ben  eingeborenen  Don  Xolü  unb  ber  Umgegenb  Don  6. 
BRarta  (Joaq.  Acosta  126 f.,  367).     150  leguas  lanbeitim&rt« 
Don  8.  Miguel  de  Neyeri ,  mo  SBeiber  Ifmfi^Un ,  gab  e«  Oefen  in 
benen  (Solb  gef(^mol)en  mürbe  (Oviedo  XXIV,  10),  ma«  in  mannen 
®egenben  am  unteren  Orinoco  in  Siegeln  gef(^ab  (Simon  I,  3,  25). 
3)ie  ^acabupe«,  bie  ba«  (Bolb  mit  fleinernen  H&tnmem  bearbeiteten 
unb  einen  Slafebalg  in  Oeflalt  eine«  breiflngerbiden  Mo^re«  befa^en, 
bebienten  ft«^  äberbief  feiner  9Baagen  Don  mei§em  ftno(^en  ober 
f^marjem  Hol) ,  bie  für  (Stxox^U  Don  48  ®ran  bi«  gu  8  Unjen  ober 
Don  Vi  castellano  bi«  50  castellanos  brau(^bar  maren  (Oviedo 
XXV,  2).    a>agegen  Derfl(<^ert  Simon  (I,p.  669)  baf-  am  ftiil- 


S8S  ®4ifffa^tt.   eteQuttd  be«  9BeiBc4. 

• 

gan0e  be^  ®oif(d  Don  SRaracoibo  bei  C.  Coquiboeoa  bu  ein}igen  (Ein» 
geborenea  lebten  welche  ba#  (9oIb  mit  ber  SBaage  ptüfien,  Oomara 
(204)  aber  be^nptet  badfelbe  tion  ben  Snbianern  Don  ttunana,  unb 
{mar  meint  er  bamit  bod  dfitid^  bei  9Rargartta  gelegene  ((uriana ,  mt 
barou«  ^erDorge^t,  bog  er  i()nen  etma«  troufe4  ^ar  {ufi^reibt  (f. 
obin  p.  371).  S)emnQd)  bürfen  mir  mo^I  au(^  biefe  Sölfec  nic^t  {uc 
gamilie  ber  Cariben  rennen ,  benn  biefen  fd^einen  folc^e  ftunfte  fremb 
geblieben  {u  fein. 

*  9U  tfi^ne  unb  mut^ige  @eefa^rer  ftnb  bie  (toriben  bon  ie^er  be« 
fannt.  ®ie  fc^einen  ganj  9Bejlinbien  bi«  }um  mepcanifd^^en  SReerbu» 
fen  befa(^ren  ju  ^aben,  unb  ridiiteten  fid^  babei  nur  nQ<^  ber  6onnc 
unb  bem  9Binbe,  ^a^i^  na^  einigen  Sternen.  3^re  größeren  ga(^r> 
ieuge  (Secaffad),  40'  lang  unb  7---8'  breit,  Ratten  me(rrere  SRajlen 
unb  Dierectige  6egel,  %txol>\iXi\\^  beren  (mei,  ober  gingen  auf  Subem; 
'\[^xt  jtä^ne  maren  nur  ^alb  fo  lang  unb  ^alb  fo  breit  (du  Tertre 
I,  150,  n,  398,  Labat  I,  2,  13).  S>ie  Semo^net  bon  (bimana  ma* 
(^en  noc^i  neuerbing«  ga^rten  bon  120 — 150  SReilen  no^  Suabe* 
lou)>e  unb  ben  b&nif^en  3nfeln  auf  offenen  Sooten,  bie  nur  3'  9orb 
unb  ein  gro§ed  breiecfige«  ®egel  ^aben,  meifl  o^ne  ftomyag,  bo4  lei* 
ben  fte  feiten  6(^iffbru(^  (^umbotbt  ed.  <&auff  II,  SS). 

3>ie  ffleiber  lebten  in  abfoluter  Untert^^änigfeit,  boc(|  foQen  fte  auf 
ben  Snfeln  gut  oon  i^rcn  üRannern  be^anbelt  morben  fein  (Labal 
n,  HO).  3n  neuerer  Qtxi  er^S^lt  namentlich  @(^omburgf  (a,  II, 
428)  bon  großer  Srutalitdt  ber  Unteren  gegen  fte.  SSet^ie  SteOung 
ba«  meiblic^e  ®efctfle(^t  auf  bem  gefllanbe  einna(im,  i^  {»inrei^enb 
fc^on  baburct^  c^arafterifiit,  ba6  faß  aflerm&rt«  nic(^t  bie  SX&b^en,  fon« 
bem  nur  bie  Sßeiber  befletbet  maren  beren  Ser(^u(lung  man  bemna(( 
tion  ber  diferfudl^t  ber  üRdnner  l^erjuleiten  geneigt  fein  mu(. 

9luf  bie  Jteufct^^eit  ber  aRdbc^en  mürbe  fein  SBert^  gefe|t,  mie  int« 
befonbere  bon  Cumana  oerfid^^ert  mirb,  mo  jeboc^i  oorne^me  Sr&utc 
oor  W^xtt  Ser^eiratl^ung  smei  3a^re  lang  eingef(t^Ioffen  leben  mußten 
(Oomara  206,  Herrera  III,  4,  10).  3)er  Br&utigam  bra4)te|H( 
^o^^^eit  Saffaoebrob  gteifd»  unb  ba«  ^oI|  mit,  au«  mcl^^em  i^m  bei 
6(|!miegerbater  ba«  ^au«  ju  bauen  ^atte ,  unb  cr^^ielt  aud  ben  ^ftn> 
ben  be«  $ia(t^e  bie  Braut,  nid()t  aU  3ungfrau,  mie  Simon  (I,  4,  26) 
anbeutet,  Snbere  aber  au4brfitfli(t^  oerfitt^ern  (bgl.  au^Dapont  145). 
Von  bin  (Kariben  ber  «ntiOen  mirb  ni4^t4  btefer  «rt  berichtet,  »ei  bie* 


d^Ud^e  Sti^ttnitTt.  ttnnatütli^e  Soflec. 

fen,  wel(te  gleidli  bcn  Singebotenen  Don  Uta6a  (Ciesa  361)  nur  bit 
ii&4i{icn  SermanMfd^QfUQtabf  be oba^teten ,  galten  bie  Sd^weflerti^ 
ter  bf«  Sätet«  oUx  ttx  SRotter  al<  bie  ^xantn  totld^t  bo«  ^ertommen 
bem  SRanne  be^mmte.  Sicfcr,  ber  bi^weiten  me^cece  64imej)ern  auf 
einmal  ^ciratbcte(Labat  II,  125),  blieb  bei  feinem  St^miegeroater 
loo^nen  unb  lebte  mit  ieber  feiner  grauen  in  i^rer  befonberen  ^utte 
einen  SRonat.  £ie  9ermanbten  feiner  grou  mu§te  er  meiben.  gfir 
Sbt^rui^  0  ber  bei  manchen  Sditern  be6  Orinoco  burilfi  talio  gefübnt 
mürbe  (Oumilla  8  u.  «.)r  «tlitt  fie  in  früberer  Seit  ben  Sob  (Ro- 
chefort 549),  bo4^  fanb  fle  bilmeilen  Ser^ei^ning«  niemal«  aber  ber 
IBerffl^rer.  S^l^ibung  {lanb  nur  bem  SRanne  frei,  ber  grau  bliebeii 
bonn  meifl  bie  fAmmtlicbenltinber  (du  Tertra II»  876ff.).  Obglei^ 
fie  ober  nur  bie  Sermanbtfd^aft  in  meiblitder  Sinie,  glei4^  fo  Dielen  an^ 
beten  SAltern ,  M  eine  mirtli^ie  ßerwanbtf^^aft  betratl^tet  (u  ^aben 
f(beinen,  fo  erbten  bodS)  meiji  bie  ®dbue  oon  ibten  S&tern  (in  Sorta» 
geno,  Herrera  I,  7, 16),  unb  {mor  war  in  dumana  ber  iungße 
6o^n  ber  ^auptfrou  alleiniger  Srbe  (Simon  I,  4,  26). 

Son  unnotArli^en  Sägern  bie  auf  tierra  flrme  (errf^ten,  ijl 
b&ufig  bie  Kebe:  im  (Sebirge  in  ber  9ti(^e  ton  Coro  (Herrera  IV, 
6,  1,  Simon  I,  2,  2),  in  €.  Slarta,  mo  man  au4  gefunbenen  Silb» 
merten  barauf  f(t)lot  (Oviedo  XXVI,  10),  unb  in  anberen  (Be]|en» 
ben,  wo  9R&nner  aOe  (Bef^&fte  ber  9Beiber  beforgten  (berf.  XXVn,  8, 
ZXIX,  5) ;  bo(b  finb  biefe  9?a4ri(bten  ^et«  mit  8orfi4lt  aufzunehmen, 
benn  auf  biefen  Sormurf  pflegte  ^au))tf&(bli(b  ber  ünf^rui^  gegrunbet 
gu  merben  bie  Singeborenen  gu  re(!btm&§igen  Gtlaben  )u  machen,  unb 
P.  Simon  (I,  2,  25),  ber  au^bruAicb  berflcbert  bai  in  Sumano  bie 
€obomie  oerabf^eut  mürbe,  ffibrt  öfter«  gAUe  berfelben  t>ielme^r 
unter  ben  fpanif^en  6olbaten  oA. 

fbit  <£ariben  ber  Snfeln  follen  in  früherer  dtxt  unter  Königen  ge« 
^anben  boben,  in  fpdterer  betrai^tete  fi4  ieber  Stngelne  al4  bolltom« 
men  frei  unb  unab^&ngig ;  im  ^rieben  gab  e4  feine  ^duptlinge ,  bie 
Vttffl^tcr  tum  Itriege  aber  mürben  au4  ben  dlteren  deuten  frei  erm&^lt. 
3m  Uebrigen  befiieU  nur  ber  Bamilienoater,  um.  beffen  ffio^nung  (er 
ii^  bie  itinber  anbauten,  ein  polriar^alifcbe«  Qlnft^en  (du  Tertra 
ü,  857»  361,  395,  400).  Son  ri^terliilben  Urt^eilen  unb  Strafen 
mar  (eine  Kebe  (Rochefort  523).  9uf  bem  ge^lanbe  oerbielt  t€ 
fii^  anberi ;  in  Uroba  fanben  bie  ^tt)>tUnge  beim  9olU  ooUen  9t' 


^orfam  (Cieza  361);  am  gtuffe  3enu  gab  e«  ^errfc^er  bw  (Bericht 
(idten  aber  Seben  unb  %o^,  unb  bie  Serfammtung  gu  bemfelben  bun^ 
Srommetf4>lo0  berufen  tfe§en  (Oviedo  XXIX,  29);  in  ber  Oegenb 
oon  €oro  fanb  ftdSi  ein  folcber  ber  ficb  bei  feinen  Untert^anen  fogor 
ffir  ben  6(^dpfer  unb  Ferren  ber  Seit  ausgab,  unb  &^nli4^  mie  bei 
bem  auf  Xapferteit  begränbeten  ^bel  bon  Seneguela ,  mürben  bort  bie 
»rieg^tbaten  mit  befonberen  3ei*en  auf  ®e|!(^t  unb  «rmen  angege* 
ben  (Simon  1,  2,  If.j.  3n  Senejuela  !am  gu  biefer  üu^gei^^nund 
no(^  ein  XigerfeU  ober  aU  b^4tl<  @bte  ein  ^aUbanb  t>on  aXenfd^en« 
InodSien  (Oviedo  XXV,  22).  3n  Sumano  gab  e«  ebenfaQ«  ^irxpU 
Tinge  t»on  bober  Autorität :  jte  b<^tten  if)re  befonberen  Sagbparfe  %\S^t* 
reien  u.f.f.,  unb  mürben  im  ftriege  jlet«  bur^)  eine  befonbere  2eibma(be 
oon  Dier  SKann  gefcbü^t  (Simon  I,  4,  26).  (Seringer  ijibie  (Semalt 
ber  ^&ut)tlinge  bei  ben  Sariben  bei  $e{IIanbe4  in  neuerer  S^xU  9hir 
Stuni^  (235)  ergöblt  ba§  ^t  fi(b  in  ®uiana  in  brei  oon  einanber 
unabhängige  6t&nbe,  ä^nlidf)  bem  9bel«  Sfirger«  unb  Sauern^onb 
t^^eilten,  beren  ieber  bur<^  ein  befonbere«  Oberbau})t  regiert  merbe. 
9m  Orineco  gebt  bie  SBurbe  be«  ^&u))tlinge«  Dorn  Sater  auf  benSo^n, 
ni4)t  auf  ben  Scbmejlerfo^n  über  (^umbolbt  ed.  ^auff  IV,  340), 
mer  fie  aber  ermerben  miQ,  mu§  eine  SRei^c  loon  groufamen  ^rufun» 
gen  überfleben  (GumiUa  35  u.  9.,  C aulin  93). 

®oI(be  Prüfungen,  bie  bouptf&ciblicb  im  Saßen  ^urgiren  unb 
Slutlajfen  bejlanben  (aud)  Reinigung  burcb  9meifen  unb  ®ei§e1biebe 
famen  babei  nor  (Gilii  4t 5),  fpietten  uberboupt  im  Seben  ber  ftart« 
ben  eine  grofe  Stolle,  unb  fc^einen  meniger  bie  93ebeutung  bon  groben 
ber  Gtanbbaftigleit  al4  t>on  ^uriftcationen  gebabt  gu  b^ben.  Sänge 
gaften  traten  um  bie  Seit  ber  Wannbarfeit  für  beibe  (Befi^lecbter  ein, 
ferner  beim  Serluj)  ber  (Eltern  ober  be4  (Battcn,  für  ben  ber  im  Jtriegc 
einen  SRenfcben  getdbtet  ^atte,  fär  ben  Sater  bei  ber  ®eburt  feine4 
erflen  Jtinbe«,  nomentlid^  menn  biefe«  ein  ffnabe  mar:  er  mufte  bann 
im  Sette  liegen,  bxi  gum  40.  Xage  eine  eigent(^ttmlid|)c  3)i&t  unb  autb 
fp&ter  nocb  man^e  Speifeberbote  beobatbten  (da  Tertre  II,  371, 
373,  Rochefort  550f.).  VtWd^,  Sutter,  Sier,  gett  mürben  über« 
bau))t  ni(^t  genoffen  (du  Tertre  II,  389).  feine  Gemeine  um  ni(^t 
fo  Heine  9ugen  gu  befommen ,  feine  6cbilbtrdten  um  ni(bt  fo  f4^mer« 
f&üig  gu  merben  mie biefe  (Rochefort  465).  64^merg^aften  Suiun« 
gm  untcrmtrfi  ji^  bei  ben  fiariben  oon  ttuiana  au4^  ie|t  no<^  ber 


1Me9i«4«^*  385 

Soter  um  auf  feinen  neugeborenen  €o^n  feinen  9Rut^  }u  übertragen; 
ou4^  eigent^fimli^^  6t)eifeDerbote,  bieje^o^^  bei  iebem  Solfe  oon  an< 
berer^rt  ftnb,  beße^en  bei  ibnen  nocb  fort  (©^omburgf  a,  n, 
431  ff.). 

Sefonber^  würben  au^  bie  So^ej  ober  $ia(^e«^  beren  9mt  ftcb 
gleid)  bem  ber  ^uptlinge  oft  vererbte ,  bur^  Sajien  unb  Slutlaffen 
norbereitet  (du  Tertre  ü,  365).  3^re  Functionen  {tnb  ganj  bie 
n&mli(9en  mie  bie  ber  3<^uber&rite  in  9torb  ^merifo ,  ftranfe  feilen, 
ben  S^inb  bejaubern,  |)rot)f^eseien ,  Q^eifier  citiren  ober  oerf^eucben, 
unb  mie  bie  3nbtaner  Don  ^Storb  Smerita  glaubten  au«^  bie  Gariben 
an  einen  ^di^^en  guten  ®ott  unb  64^dpfer,  ben  {te  na(^  Gomilla 
(26)  \\jitr^  ,,gro§en  Sater''  nannten,  ober  nit^t  oere^rten,  unb  neben 
i^m  an  m&nnlid?e  unb  meiblicle,  gute  unb  b&fe  ®ei|ter,  Ich6iri  unb 
Mapoya  (du  Tertre  ebenb.).  9tad^  P.  Marty  r  (14)  waren  bie  ^51« 
jernen  giguren  bie  fift  bei  ibnen  fanben,  feine  3boIe»  fonbern  nur 
Bierrat^en,  bogegen  fcbreibt  t^nen  du  Tertre  (I,  201)  3bote  von 
Saummolle  unb  Roche  fort  (476)  "flmulete  ju.  SBad  letzterer  t>on 
Sere^rung  ber  Srbe  fagt  (469)  fcf^eint  er  ben  SotßeQungen  norbame« 
rifanifc^er  Snbianer  na(^gebilbet  )u  ^oben ,  ^Qn  benen  er  bie  Cariben 
abdämmen  tift.  Sine  öfinli^e  SermedSifelung  ^ai  Labat  (ü,  123) 
begangen.  2>a§  fte  ben  bofen  ®ei{iern  nic^t  opferten,  mie  Roche- 
fort  (476)  fagt,  ift  minbe^en«  fe^r  unma^rf<^einli(^. 

3n  Uraba  fanben  bie  Spanier  feine  ®pur  Don  Xempeln  ober  reit« 
gidfem  Sultu#  (Cieza  362),  mie  mir  bief  frä^er  Don  ber  ®egenb 
am  B^iiu  iu  erm&^nen  (Gelegenheit  Ratten.  3n  6. 9Rarta  fa^  $e« 
braria«  S>  a Dil a  Silber  ^be«  ZeufeU''  auf  Stuhlen  Pt^en,  bie  im 
beffen  feine  Anbetung  erbielten  (Andagoya  bei  Navarrete  III, 
394).  Dagegen  Derebrten  bie  ftuica«  unb  Ximote4  im  SBejIen  ber 
(Begenb  be4  i^t^igen  Xrufiflo^  <Bö|enbilber  Don  Srbe  unb  ^oU  in  Zem« 
yeln,  unb  brauten  i^nen  SaummoQe ,  gute  6teine  unb  (^auptf&^li^ 
Sacaobutter  al«  9ranbot)fer  bar  (Piedrahita  XII,  5).  Au<$  in  &u< 
mono,  mo  €onne  unb  SRonb  al<  ^ann  unb  Seib  Dere^rt  mürben, 
gab  e6  Diele  3bole ,  unb  bie  $ia4^e<  trieben  bort  i^r  ffiefen  in  alter 
Seit  gan}  fo  mie  ed  neuerbing«  bef^rieben  mirb  (Gomara  208,  Her- 


*  Sinet  bei  intelligenteren  foU  na(b  D.  SRartiud  (Su^net'd  DIcpeTt. 
XXIV,  171)  Aber  feine  Jtunß  aeduiert  baben:  ^9lIIe  gauberei  fommt  au4  ber 
8rttnf  unb  aus  bem  ^afe  unb  bamit  beilt  man  ouc^." 


3rM  fD^t^eit,  9R\^1ttTien. 

rera  in,  4,  10  f.).  aRenf^enopfec  merbeti  in  berOegcnb  Mn  Zocu^o 
txM^i^  (ebenb.  VIII.  8,  2);  Benzoni  (11,6)  ((treibt  falc^e  ott^  ben 
dcttibtti  IM :  fle  fotten  fie  i^rem  ®otte  Cl]^ta))))c  bringen  ben  fte  mit  in 
ben  5h:ie0  nehmen.  Caulin  (97)  \px\ä^t  nut  oon  groufamen  Suiun* 
gen,  benen  fie  einige  junge  Seute  unterwarfen  um  fi^  be«  ftrieg^glätfee 
ju  üerlt^ern. 

£en  ie^igen  ftoriben  oon  (Buiana  gilt  mie  ben  SKacufi  Stamot  unb 
VrQn>aQt  ^ber  metc^er  in  ber  9ta4t  arbeitet'  (Watunaima  bei  ben 
SRäcufi,  ^luberi  bei  ben  Sromaaf)  qU  ber  ®(tiöpfer  ber  9Belt,  auf  ben 
fit  aOe«  (Sute  unb  ffiunberbore  {urnütfubren.  St  fej^te  fid^  auf  einen 
Saum,  ^ieb  S^t\%^  ob  unb  t)ermanbelte  biefe  in  il^xtxt,  iuU^t  fct^uf 
er  ben  SOtann ,  ber  in  einen  tiefen  S^Xaf  Derfiel  unb  beim  (Srniad^en 
ein  ffieib  an  feiner  Seite  fanb.  91«  fpdter  dpti ,  ba«  böfe  $rinci9« 
bie  Oberbanb  auf  ber  (£rbe  erhielt ,  f(^i(fte  jener  gro^e  Stützen,  benen 
nur  ein  ÜRann  in  einem  ftafine  entflog.  S)ie  Satte  bra^^te  ibm  mit 
einem  Staidtolben  bie  Sotfcbaft  bag  fit^  bie  Safer  verlaufen  Ratten, 
unb  er  felbji  bebölterte  bie  Srbe  auf  6  Steue  inbem  er  Steine  binter 
fl^  marf  (6d^omburgfin  a^onat^b.  b.  ®ef.  f.  (Srbf.  K.  g.  U,  122 
unb  a,  II,  319).  ^nflänge  an  biefe  9Racuft«6age,  beren  ic^ige  gorm 
biefleii^t  ni^t  o^ne  Sinmifcbung  cf^riftli^er  (Elemente  ju  Staube  ge« 
tommen  ifi,  flnben  flcb  bei  ben  SKaipuri«  unb  Zamanaten :  bei  lederen 
flnb  et  grucbte  ber  9)?auritia<$alme  meiere  bie  ber  glutb  (Sntfto^enen 
hinter  flilb  warfen  (^umbolbt,  9i.  in  b.  9eq.  III,  407).  Sen  %xa* 
waaf  gilt  ba«  gute  ^rincip ,  ftururumanp ,  tat  ben  SRann  f(!buf ,  für 
oerfdbieben  oon  j^ulimina,  bem  €dlidt)fer  be«  Seibe«  (Scbomburgt 
a.  a.  O.).  9lOe  biefe  Sölter  f^^einen  in  alter  Seit  gemeinfame  9^9tben 
gehabt  )U  ^aben,  bie  tro^  ber  oerf(||iebenen  Su^bilbung  bie  i^nen  fp&« 
ter  jut^eil  würbe,  no^  auf  ein  Sanb  ^inmeifcn  ba«  fte  einfl  ^ufam« 
men^ielt.  ®ie  9)t9fierien  be«  Sotuto ,  ber  b^üig^ n  Xromi^ete ,  einer 
(Befeflftbaft  oon  unt)er^eirat^eten  SR&nnern ,  bie  ftc^  fcbweren  (8eiiel« 
ungen  unb  $aßen  unterwerfen  mfiffen  um  ber  Oratel  tbeil^aftig  ju 
Werben  bie  ber  Q^ott  ben  Eingeweihten  giebt ,  fielen  am  Orinoco  in 
flogen  e^ren  (^umbolbt  a.  a.  O.  IV,  238),  unb  finb  eine  Srfc^et« 
nung  we1(^e  audb  anberwdrt«  ^inalogieen  ftnbet.  ^ie  Sariben  fd^ei« 
nen  t>on  ber  Wnfxt  )u  3n>((^^n  M  Sultud  feinen  Qthxaui)  gema^^t 
iu  b<iben.  3n  CLumana  ^atte  man  pfeifen  au«  Jtnod^en ,  glOten  Don 
bitfem  ^oUe,  $auten  tion  Aurbi^ftbalen  ober  ^oU,  aRuf<|^elbarner 
u.  f.  f.  (GomAra  207);  aucb<i^efänge,  befonbef«  jumSobeber^dupt* 


Se^anMung  ber  Sobitn,  ttnfifrBtit^rettdglaube.  88? 

liige,  Xönjc  unb  Dantomimif(^eS[e|lf))ieIe lourben  aiifg(fB|tt  (Simon 
I,  4,  26),  aber  i^re  iDenigen  unb  fdSikc^ten  3n{humente  f^tinen  bii 
Satiben  ^a\xpt\&dfl\i^  nur  gu  &%r\aUn  benu^  $u  |iaben  (Gumilla 
86,  Bancroft  158). 

S)u  (Sariben  bei  3nfe)n  wuf^en  i^re  Xobten  ab ,  malten  fte  rot| 
unb  begtubcn  ^e  in  brr  ^üttc  bie  i^nen  juge^ött  (atte  unb  t>vn  nun 
an  Derlofen  würbe  (du  Tertre  II,  411,  Labat  II,  123).  2)a< 
Grab  ^atte  bie  (Behalt  einer  Xonne,  ber  Zobte  mürbe  barin  .auf  einen 
fleinen  <£t^  gefegt,  bie  ^anb  i^m  an  bie  Sänge ,  ber  SQenbogen  auf 
^a^  ftiiie  geflutt  (Rocbefort  566,  Labat  I,  2,  30),  ober  man 
legte  i^n  einfach  in  eine  ^ftngemotte  (du  Tertre).  Cein  wert^« 
oolt^ed  Gigentf^um  rourbe  i^m  mitgegeben  unb  einige  feiner  6ffaoen 
umgebra^t.  Sie  geibtragenben  fafleten  unb  fcf^nitten  fid^  ba4  ^aar 
turj.  S)ic  6eele  xoäö^t  im  ^erjen  mofint ,  mirb  nadi)  bem  £obe  glütf« 
\\i^,  bie  beiben  anberen  6eelen  bagegen  mel^e  im  9Irme  unb  im  Ao^fe 
if^ren  @i|  ^aben,  merben  fka'po^a  —  eine  Se^re,  bie,  wenn  jte  t>on 
du  Tertre  (II,  372)  richtig  aufgefaft  ifl,  barauf  ^inaudgulaufen 
fd^eint,  ba§  ber  Witn^ä)  ju  jmci  2)ritte1  bdfe  unb  nur  ju  einem  3>rittel 
gut  fei.  Rocbefort  (484)  unb  neuere  Steifenbe  t^eilen  ni(^td  biefer 
9lrt  mit,  fonbern  er}a^Ien  meijl  nur  tion  einem  glücflic^en  fieben  ber 
3;af)feren  na^  bem  Sobe  unb  bi^meilen  Don  einem  ungln<ni(^en  ber 
geigcui  ^ie  Clariben  Don  (Buiana  bemo^^ren  bie  forgfältig  gereinig» 
ten  jtno^en  i^rer  Zobten  auf  unb  nehmen,  menn  fit  i^ren  SBo^nort 
Derlaifen,  menigflentf  bie  ^fd^e  mit  fi(!^  (6c^omburg!  in  9){onotdb. 
b.  ®ef.  f.  (£rbt.  ».  $$.  II,  168  u.  a,  II,  482). 

3n  Uraba  pflegte  man  mit  bem  Häuptling  aufer  feinen  S^a^tn 
Sebendmittel  unb  einige  feiner  SSeiber  lebenbig  ju  begraben  (Cleza 
862).  Se((tere6  fanb  au$  in  Sartageno  ßatt  (Herrera  I,  7,  16). 
S)ie  93e{ianblung  ber  Xobten  in  (Sumana  mirb  Derfd)ieben  angegeben : 
Gomara  (209)  unb  Herrera  (III,  4, 11)  erj&^len  oon  ^u«tro(fnung 
oocne^mer  Xobten  am  geuer  unb  Aufbewahrung  berfelben  (fo  in  dn» 
riona,  P.  Martyr  93)  bid  gu  bem  Xobtenfe^e,  bei  melc^^em  ein  Sal^r 
fpdter  bie  l^no^^en  mit  fludnat^me  be4  64dbel4  Derbrannt  mürben. 
Simon  (1,  4,  26),  ber  Don  biefem  gefte  ebenfafld  berichtet,  giebt  an 
tü^  bie  Xobten  Derbrannt,  t^re  JtnoAen  aber  in  ftörben  in  ber  ^utte 
aufgc^&ngt  morben  feien.  9(u|erbem  iß  bei  Gomara  auA  Dom  Se» 
graben  ber  Xobten  bie  Rebe.    Son  Verbrennung  ober  9lufbcma^rung 

26» 


388  Steraliftf^fT  (Sftarattcr. 

Der  au«flcttotfn«tfn  Seid^en  in  6.  SWorta  f|)ri^t  P.  Martyr  (264). 
Se^tere  mor  ou^  am  ^tnu  ubli^ ,  mo  bie  Sornc^men  in  oUn  S^\t 
mit  i^ttn  SSeibern  Sfloocn  unt  ftojlbarteiten  in  fegelförmieen  ober 
deretfigen  ^ugeln  begroberi  n)urben  (Enciso  bei  Joaq.  Acosta 
448  unb  ebenb.  126 f.).  3n  mannen  (BfQenben,  bie  ni^t  bcjtimmt 
genug  bejei^net  merben  (Oviedo  XXIV,  12,  HerreraIV,  6,  1) 
galt  e4  at4  bie  ^d^^jle  S^renbeteigung  bie  bem  Zabten  emiefen  toer« 
ben  tonnte,  baf  man  bie  ee4)u1t>erten  Stno^tn  be4felben  in'4  Oett&nt 
mif*te,  eine  Sitte  bie  oon  W.  Raleigh  u.  91.  (Corcal  11,  247) 
t)otgug4n)eife  ben  ^Irowaten  iueef(^rieben  mirb. 

3n  ber  Unterhaltung  toaren  bie  Sariben  ^öflid^  unb  tU^^Ht>t>ü, 
fit  unterbrachen  ben  Kebenben  m^t  unb  pflegten  ni^t  ju  miberfpre* 
d^en  (Labatll,  106).  Die  6itte  be4  9tamentauf<^e4  mit  einem 
greunbe  ^errf^^te  bei  i^nen  in  alter  3eit  auf  ben  9lnttUen  (Roche* 
fort  513)  mt  neuerbing«  in  (Buiano.  Du  Tertre  (II,  358)  ft)ri4t 
ü^  über  i^ren  moralif^en  S^arafter  über^au^t  fe^r  gfln^g  au<:  {ie 
Pnb  t^on  Natur  fanft  unb  gutmätfiig»  freunb1ic(i  unb  mitleibig;  ma4 
9o«^eit  i{i,  ^aben  fie  fafi  nur  t^on  ben  granjofen  erfl  gelernt.  Senn 
Pe  i^re  Äranfen  Derlaffen,  obgleich  pe  DoU  9Rit!eib  fflriieflnb,  foge« 
fd^ie^t  bie4  au4  gurc^t  Dor  bem  bdfen  (Seifte  bon  bem  fie  jene  befef« 
fen  glauben  (410).  9114  t^dtige  unb  energif^^e  Staturen  fe^en  fit  auf 
i^re  perfdnli^e  grei^eit  ben  (l&^flen  fBitxt^  unb  gerben  lieber  ^un» 
ger4  all  bat  f^^  <^^^  @nat)en  arbeiten ,  md^renb  bie  ^(romaten  )war 
bie  Sflaberei ,  aber  feine  ^arte  Arbeit  ober  rau^e  lBe|)anbIung  ertragen 
(484  ff.).  Stäche  mirb  leicht  unb  oft  jur  ^errftbenben  Seibenfcbaft  bei 
ben  (£ariben,fie  erflretft  fi^  bann  au^  auf  bie  Ainber  unb  Sermanbten 
be4  9eteibiger4  unb  fennt  fein  Sergeben  unb  Sergeffen  (LabatU, 
109).  3n  f|>&terer  Seit  finb  bie  ber  Snfeln  ^auptfidi^li^  in  Sotge  i^ 
rer  Seru^rung  mit  ben  SSei^en  me^r  unb  mefir  bem  Xrunte  unb  ber 
3nbo1en)  Derfatlen;  frfi^er  galt  i^nen  3)iebfta^1  für  fe^r  fd^&nbli(^  unb 
fam  nidiit  leidjit  bei  i^ntn  t>ox  (Rochefort  459).  3n  Sumana  ge« 
nfigte  ein  Saummollenfaben  ben  man  um  einen  (Barten  ober  ein  ^elb 
jog ,  um  biefe  t>or  fremben  Singriffen  {u  f<^ä^en ,  n>o)u  freiti^^  in  bie* 
fem  %aüt  ber  Aberglaube  au(^  mitmirfte,  bat  bie  derreifung  be4  ga« 
ben4  Ieben4gefd^rti4  fei  (Gomara  206,  Herreralll,  4,10).  Setter« 
bing4  bejeugt  Gcbomburgt  (9Ronat4b.  b.  (}ef.f.(Srbt.  K.g.  II,  169) 
bie  mateüofe  (Sl(^rli4teit  unb  Zreue  aOer  ber  Silter  t)on  dBuiana  bie 


GariMf^e  Sitten  bei  onberen  Sftffcrn.  389 

mit  ben  Suro^&crn  nck^  nid^t  im  Serte^r  gejlanben  ^aben,  md^cenb 
bie  flbrieen  biebifc^  unb  ontrunten  {{nb.  Sic  fogen  bon  ^cn  SEBeigcn 
baS  fie  für  nxi^H  ein  ^erj  ^aben  aU  fuc  ba«  (Selb  (Hilhoase  in  J. 
R.  G.  S.  II,  231),  unb  bie  Sariben  bod^ten  f(^on  bor  3a^r^unberten 
in  ^olge  ber  an  i^nen  gemadliten  (Erfahrungen  fo  fd^Iec^t  Aber  fte, 
bof  ber  Name  eine«  S^riflen  i^nen  aU  bie  größte  Seleibigung  galt 
(du  Tertre  II,  415).  3^re  unberfd(»nlidiie  geinbfc^aft  gegen  bie  SRif« 
fionen,  Don  ber  fo  oiel  er)d(^It  wirb  (Gumilla  34,  Canlin  374  u. 
%.),  bebarf  bemnac^  feiner  weiteren  Srfldrung  unb  fann  i^inen  taum 
)um  Sorwurf  gemacht  werben. 

«3)ie  SibiKfation /  fagt  Sc^omburgt  (a,  II,  398),  «befi^t  un- 
enbliijd  ^5^ere  Güter  at«  fie  biefe  Staturmenf^en  beft^en ,  i^r  fe^lt  aber 
iene  reine  SDtoralitdt  wie  fie  bie  no^  ni^t  mit  bem  Quro))der  in  9c« 
rä^rung  getommenen  unb  baburd^  no(^  nic^t  mit  feinen  2a{lern  be« 
|Ie(ften  3nbianer  burc^gdngig  be{1|^en.  34  f^^  unter  i^nen  gf^ebe ' 
(BIu(f  unb  Stufte  ^eimif^,  ^eimifdii  bie  einfache  Siebe  be4  IDtanne«  jur 
grau ,  ber  Qltern  }u  ben  itinbern ,  ber  iHnber  ju  ben  SUern ,  unb  fanb 
ungefdlimintte  greunbf^aft,  unbegrenjte«  ^antgefu^t,  la^  fii)  )war 
nt(^t  in  oer^aQenben  Sorten  audfprac^ ,  aber  in  einem  treuen  ^erjen 
bewahrt  würbe.  €ittUcbIeit  unb  Xugenb  brauet  fie  bie  cioitiftrte  Seit 
nid^t  erfi  (ennen  ju  teuren,  fie  fyre^en  ni^t  bon  i^r,  aber  fie  leben 
in  i^r.  3(t  ffiort  ift  X^at,  i^re  Serfpred&ungen  flnb  ^anblungen/ 

Sie  borfte^cnbe  6(^ilberung  ergiebt,  bag  bie  Sitten  unb  Sebend* 
gewo^n^eiten  ber  Sölter  auf  ber  Storbtflfle  oon  6ub  Smerita  in  jU 
bieler  Sejie^ung  bon  benen  ber  3nfel«(£ariben  abweichen ,  aU  bag  e« 
mögli^i  wdre  bon  biefer  Seite  ^er  etwae  über  i^r  et^nograp^ifdiie« 
Ser^dltnif  )u  beßimmen.  Sieg  wirb  nod^  beutli(^cr  wenn  man  be* 
mertt  bag  eine  Slcnge  caribif^er  Sigent^umli(!^feiten  f!4  oud^  bei  bie« 
len  anberen  Sdltem  finben ,  ju  benen  iene  entweber  in  gar  feiner  ober 
iebenfaU«  nur  in  entfernter  Serwanbtfd^aft  feigen.  Sieg  gilt  nament' 
1i4  bon  ben  Qrowaten:  Oviedo  (XXIV,  3  u.  17)  er)d^lt  bei  il^nen 
bon  ber  Sefloration  burdji  ben  ^\a^t,  oon  graufamen  $roben  ber 
Stanb^aftigteit,  bon  gänilitifiem  Stangel  ber  Sericibung ,  bonleb^af« 
ter  €4lifffa^tt  unb  regfamem  ^anbel  ben  fie  na(^  SRargarita  unb 
(tubagua  trieben \  nur  l^dtten  fie  tein  9)tenf(^enfleif4  berje^rt  wie  bie 
Cariben.  Sic  Slutra^fc  gilt  i^nen  ebenfo  wie  biefen  al4  moralif(^e 
Vfii^t  (Seifyicl  bei  S^omburgt  a,  1, 1 57);  wie  bei  biefen  wirb  ber 


300  9emei^un9eti  übet  Me  9(fa»ai, 

{Rann  bei  bet  Kiebettunft  feinn  ^tau  gewilftn  Ifafteiungen  unterrooc« 
fen  (ebenb.  II,  459) ,  unb  ber  @(^n)iegf cfo^n  barf  bec  Sc^miegermut" 
itx  m^X  in'«  ®eft(i6t  fc^en  (Duanbt  251).  @c^n>ere  Prüfungen  ^at 
ber  Süngling  bei  ben  (Suaraunod ,  ba«  aX&b^en  oor  ber  Ser^eira* 
tlftimg  bei  ben  (Sua^queci  unb  bei  ben  SOItern  am  Uauped  ju  beße« 
^en,  beibebei  ben  9Kunbrucud  unb  Zicuna«  (@(^omburgf  a,  1, 168, 
Gumilla  10,  Wallace  496,  ®pi|  unb  ORartiud  1318,  1320, 
Cas-telnau  V,  46).  Su(^  am  Uaupe«  ge^t  bie  ^&uptltngdi»urbe,  bei 
9ron)aten  unb  ®uarauno<  bie be«  $ia4^e(Bancroft  196,  64oni« 
burgf  a,  1, 172)  Dom  9)ater  auf  ben  So^n  über,  bie  SSeiber  tragen 
^icr,  bei  ben  Xicunad  am  @olimoed  (Gpi;  u.  SRartind  1196)  unb 
ben  $urid  (t).  (£[d^tt)ege  1, 109)  ffiabenbftnbec  mie  bei  ben  Sartben 
unb  einige  ber  bortigen  Sölfer  pflegen  bie  ^f(^e  i^rer  Sobten  im  ®6 
trän!  ^u  geniegen  um  {id&  bie  oorjüglictien  Sigenfd^aften  berfelben  an« 
zueignen  (Wallace  493,  498  f.);  ebenfo  (((»einen  {td^  bort  bte-St^' 
fierien  bed  Sotuto  bom  Orinoco  tt)ieberiufinben  (ebenb.  349,  501)  unb 
bie  frul^cr  befd^riebene  Slafpel  auf  Xütlifytt  in  (Suiana  ba«  d^affaDe« 
9Re(»I  gerieben  mirb  (483). 

Sagegen  {eigen  auf  ber  anberen  Seite  bie  Sölfer  n^clc^e  §ur  ga« 
mtlie  ber  dariben  gelj^dren ,  manche  abn)ei4»enbe  Sigent^ämlit^feiten, 
obwohl  fie  im  fSQgemeinen  allerbingd  mit  ber  oon  ienen  gegebenen 
Sd^^ilberung  ubereinfommen.  SBir  befc^ir&nten  un«  be^^alb  barauf 
einige  ber  intereffanteflen  $un(te  ^eraue^u^eben. 

S)ie  äu^erfl  reinli^en  ^fakoai  (»aben  forgfam  angelegte  unb  ge* 
pflegte  gelber  unb  bauen  an  man<]^en  Orten  gruc^^te  in  Ueberjlut 
(Shomburgkin  J.R.  G.  8.  XII,  187,  189).  Sie  ^utDrit&t  i^rer 
Häuptlinge  ge^t  in  ^injtc^t  bed  ^tferbaue«  fo  n>eit  ba§  fie  bie  Raulen 
^afen,  n?o{u  fte  ben  9)eißanb  ber  übrigen  in  ^nfpruc^  nehmen  unb 
erhalten  (Hilhouse  ebenb.  II,  235).  Bancroft  (165)  jleftt  i(»ren 
CL^arafter  aU  tU(fif4)  unb  bod|»aft  bar. 

Sie  SRacufi,  benen  bie  Sretuna  in  i^ren  @itten  fe(»r  &^nU4»  ftnb, 
^at  e^omburgf  (a,  I,358ff.,  421  ff.,  II,312ff.)  au<ful^rU4)  gefc^I- 
bert.  ®ie  {eic^^nen  ^6^  t>or  anberen  Solfem  au«  bur4)  Orbnungdliebe 
unb  Steinli^ifeit  mie  burdii  \^i^^  faubere  Arbeit  an  aUen  i^ren  (Be> 
ratzen  unb  SBaffen.  Ueber^aupt  jeigt  ft4)  bie  3nbu{lrie  um  fo  beffer 
enttt)i(telt ,  je  meiter  man  t>on  ber  jtufie  in'«  3nnere  vorbringt.  Voty« 
gamie  iß  bei  i(inen  feiten,  n>ie  bei  ben  Sfakoai,  bo4^  tommt  au^ Set« 


faur  oUx  Set^Q^ung  Ui  gcau  ni(|t  Xtxi^t  x>ox  unb  ftmbennovb  iß  Dtt« 
dbf^ut.  Sin  ^id^fl  eifient^umUc^e«  SUment  i^re«  ftttlic^'Teligidfen  Sor« 
jleattng4tteife6  iß  betS^&mon  beT9lQ4e,Jtanaima,brriebenbcn)u§tob(r 
unbemuit  begangenen  gceoel  ereilt  unb  befiraft  2)et  Sejauberte  f&tU 
bem  ftanaima  gum  Ot^fei.  2Ber  |t(^  biefem  2)amon  mei^^t,  Declftgtbie 
Peinigen,  Idß  bamit  oQe  Sanbe  bec  Semanbtf^^aft  unb  9reunbf(|»afi 
unb  ru^t  ni^^t  t%n  aU  bi«  bie  9la(|^e  geßiQt  iß  bie  er  gu  nehmen  (at, 
ober  aU  ein  oom  böfen  (Beiße  Sefeffener  iß  er  (elbß  oogelfrei  (@  $  o  m « 
bürgt  a,  I,  322).  Z)ie  Siebe  ber  Stacuß  «um  meiblic^en  ®ef(^(e4te  iß 
ni(^t  meniger  leibenfc^aftlid^  aU  bei  ben  Suro))&ern,  aber  iebe  ^hxt* 
WifitW  uor  Snberen  gilt  na4^  allgemeiner  3nbianer«@itte  für  unan* 
ßdnbig  (Hilhouse  a.  a.O.  231).  Seuferlic^  taU  unb  f^meigfant 
ßnb  ße  nur  Dor  gremben ,  untcreinanber  bagegen  fe^r  Reiter  unb  felbß 
^umorißif4^ ;  bei  feierlichem  Smpfang  fe^en  ße  einanber  nic^it  an,  meil, 
n>i<  ße  fagen,  bie  ^unbe  bieg  t^dten.  S)ad  ®Iei(^e  mirb  Don  ben  tlro« 
loaten  ergö^It,  bie  ungemein  mele  ceremonieUe  ^dßic^teiten  beobadjiten 
(9i&(fere^  bei  Cluanbt  267  ff.)-  'S>tx  gerod^nlic^e  ®rug  ber  an  leben 
Singelnen  gerietet  mirb,  iß:  i^^ej^e  bi(||  niebcr,  fe^e  bic^  gefunb  nie* 
ber,  fe($e  bidi^  fro^  unb  gefunb  nieber."  Antwort:  Jiü^  baute  bir'' 
(@(^omburgt  287).  Ueber  bie  Bereitung  be«  Urari)  nittft  SSurali, 
unb  anberer  (Sifte  ber  SRacuß  @.®(^om bürgt  a,  1,441  u.  <&um* 
bolbt,  St.  in  b.!ae4.IV,460,  @|>ij  u.  SKartiu«  1237 ;  über  bie  SRe« 
bicinal|>flanien  ber  3nbianer  unb  beren  9tnn)enbung  @4omb.  a,II, 
333;  über  i^re  aitebidn  überhaupt  o.  SRartiu«  in  9u(^ner'6  Steuert. 
XXIV,  303  ff.,  336 ff.  Se^terer  n>eiß  au4i  auf  einige  Stotioe  ^in  bie  ße 
auf  ben  ®ebrau<^  i^rer  Heilmittel  führten :  (Selb^olg  mürbe  gegen  Se« 
bertrantffciten,  eine  f^tangenä^nlidf)  gemurtbene  9Burtel  gegen  QijXan* 
genbig ,  ^ßanjenfaft  ber  eingetrodnet  bie  ®eßaU  Don  SBürmern  an* 
na^m,  gegen  ©pulmurmer  angemenbet  —  iebenfaU«  bie  dlteße  9rt  ber 
Homdopat^ie. 

S)ie3ttparo<  ßnb  ein  friebli(^ed  unb  freunblic^e« ,  bo4l  leben« 
biged  unb  intelligente^  SBolt.  3^re  ftunßfertigteiten  f^einen  auf  einer 
A^nlidSien  @tufe  }u  ße^en  mie  bie  ber  SRacuß:  ße  meben  «^emben  au« 
Saumbaß,  färben  ße  tot^  f^^marg  unb  blau,  unb  t^er^ieren  ße  mit 
^ubf4fen  giguren.  ^er  6flat»erei  ent^ie^en  fie  ß4f  burcl^  6elbßmorb 
(Oaculati  169  {f.,  186,  Yillavicencio  170,  366  ff.). 

Son  ben  JDaoe  ^dren  n»ir  ba;  ße  aXorgend  unb  ttbenb«  (u  Za« 


302  €itten  bet  UtoioaTen, 

moncu  beten  ben  fit  aU  ^d(!^^en  ®ott  oere^ren  (de  Laet  XVll,  11), 
don  ben  e^ia^ma«  ba§  fit  gUid^  oielcn  onbeten  Sditern  bt«  ®ott< 
^eit  unb  bie  @onne  mit  bemfelben  SBorte  be)eidSrnen  (^umbolbt  a. 
a.  O.  II,  221 ,  IV,  112  u.  130  Unm.).  3m  ^lagemeinen  ^errf^t  bei 
ben  Eingeborenen  biefet  8&nber  im  Sefentlic^en  uberaO  berfelbe  ooge 
unb  unbeflimmte  (Blaube  an  einen  ^öc^ijien  (&ott  unb  an  unterge« 
otbnete  gute  unb  böfe  (Beijler ,  bie  mie  in  9ioxh  ^merüa  nur  bucd^  bie 
Gewalt  M  3auberer<  menfdt^Ud^en  3n>e<fen  bienfibar  gemalt  metben 
fönnen  (ogl.  &diiomburgta,1, 170,11,496,  Bancroft  191  ff.  u. 
9.).  9&\t  bott  glaubt  man  ^ier  ben  SKonb  Don  einem  böfen  Reifte  be> 
bto^t,  menn  et  fi4  oerfin^eTt,  unb  fu^t  i^^m  auf  Derf(^iebene  Seife 
iu  ^ütfe  ju  tommen  (Oumilla  48);  mie  bort  be^anbelt  man  bie 
Slöbfinnigen  mit  ü^xfnx^t  unb  1(|&U  i^re  Sorte  fär  Oratel  (@dbom« 
bur  gt  a,  II,  54);  audj)  ben  Z^ieren  traut  man  mie  in  9lorb  Smerifa 
bidmeilen  ^d^txt  Ar&fte  )u:  man  fldgt  bem  getdbteten  einen  Xrant  ein, 
bamit  beffen  6eele  i^ren  Sermanbten  x>on  ber  guten  Se^auMung  er« 
i&^Ie  bie  ed  erfahren  l^abt  (Caulin  97),  unb  menn  bie  X^iere  Kad^t« 
)U  gemiffen  @tunben  im  SSalbe  Idrmen ,  glaubt  man  bag  fie  ben  SoO« 
monb  feiern  (^umbolbt,  R.  in  b.  9Uq.  III,  377).  (Bd^nbilber  \^ti» 
nen  in  Ouiana  fi4^  nid^t  ju  finben  (®4^omburgt  a, II,  821). 

92ur  bie^romaten,  beren  6itten  bielfad^  oon  benen  ber  Abri« 
gen  Sditer  abn^eic^en,  foUen  todmogonifd^e  Srabitionen  ^aben  bie  auf 
eine  ^o^ere  Sultur^ufe  ^inmeifen  (@(^omburgt  a,I,  228).  Sin 
anberer  Umßanb  begunßigt  biefe  Sermuti^ung  ebenfaU«:  fe^r  Diele  ein« 
jclne  ®teme  unb  &tembilber  merben  t>on  i^nen  mit  befonbereu  Wa« 
men  benannt  (Hilhouse  in  J.  R.  G.  8.  II,  249).  6ie  finb  in  27  ®e« 
fdt^led^ter  get^eilt,  beren  SD^tglieber  ni(||t  in  bo4felbe  ®tWtä)i  ^eira« 
t^en  burfen  bem  fie  felbft  angehören  (ebenb.  228),  bie  Ainber  ihffitn 
immer  ^u  Um  ber  9Rutter.  2)ie  S^e  mirb  baburc^  gef^^Ioffen ,  baft  ber 
9tann  oon  einem  ®en<^te  i§t  melc^^eiS  i^m  bad  ax&b^en  t)orff^t.  Die 
ffiittkoe  gehört  mie  bei  ben  9Banau4  {unai^^ft  bem  93ruber  bed  Serflor« 
benen  )u  (Duanbt247,  6(^omburgf  a,II,  447,  459f.).  t>n 
{>&u|>tling  ^at  einen  9nf))ru(^  auf  bie  Sienfle  ber  Sermonbten  feinet 
grauen ,  aber  auc^i  bie  $flic(!t  iene  bei  6treittgteiten  (u  oertreten  (ebb.). 
3)ie  milben  6itten  ber  Srotoaten  im  Serglei(||  mit  benen  ber  ftariben 
merben  oft  gerühmt ,  aud)  foOen  fie  nie  flehten  (d.  €  a  (f  1, 66,  U,  1 18). 
(Kitte  eigenti^ümU^l^e  geietlii^teit ,  bie  fie  mit  ben  Stunbrucu«  gemein 


ber  9and«d  u  a.  393 

^aitn,  befielt  in  einem  Sanje  su  (S^ten  eine«  Sobten,  bei  melc^em  bie 
Saben,  ober  autb  nut  btefe,  blutid  gcpeitfd^t  werben  (6(|ombuTgt 
a,  II,  457).  3tl^e  Snbuflrie  tx^ttit^ä)  auf  geflochtene  »afferbid^te 
ffoffer  unb  vortreffliche  Xöpferooren  (ebenb.  I,  228) .  bie  gebrannt  unb 
mit  einem  ^arje  glafirt  merben  (Duanbt  233),  fod^enbe«  ffiaffer 
aber  nic^  »ertragen  (d.  @a(f  a.  a.  O.). 

Sie  Augerfi  fd^mu^igen  Sarraud  ober  (Buaraunod  bauen  grofie 
bi<  ^tt  tOO  ^enfdlien  faffenbe  ftdf^ne  au6  einem  €>tüd,  bie  an  B^nth 
Ugteit  unb  Si^erbeit  mie  an  3>auerbaftigfeit  unb  Slegan)  atle  bie 
übertrafen  meldl^e  in  früherer  Seit  au6(Suro|^a  ju  i^mn  tarnen;  fie  felb^ 
oerbingen  ficb  oft  aU  Watrofen  (Hilhouse  in  J.  R.  G.  S.  II,  238, 
lY,  328,  6<bomburgt  a,  I,  t44)  unb  foden  Don  Weiterem  Zempera* 
mente  fein  (Qumilla  9,  Quanbt  131 ).  Sie  9Rauntia«$a1me  lie* 
fert  i^nen  S)a(^ng  9&^en  unb  @tri(fe.  felbfl  Steife  unb  Xrant  in' 
i^rem  SRart  unb  if^xtm  @aft  (ebenb.  1 74).  6ie  errichten  ibre  ^tten 
auf  einer  Plattform  bie  auf  abge(»auenen  Stämmen  ru^t  (ebenb.  162), 
ba  i^r  Sanb  oft  monatelang  unter  ffiaffer  fle^t ,  »ie  bieg  bie  (Sing^ 
borenen  oon  SRaracaibo ,  C.  de  la  Vela  unb  am  Strato  tf^attn ,  §u 
beren  «^Sufern  man  auf  Sianenleitern  ^inauffiieg  (Herrera  IV,  6, 1, 
Oviedo  XXIX,  10  unb  27),  unb  mie  e4  Hojeda  in  Senejuela* 
fanb,  wo  bie  ^dufer  untereinanber  mit  3udbrü(fen  oerbunben  waren 
(Herrera  I,  4,  2).  Sag  bie  Siarrau«  )um  Z^eil  wirtlti^  auf  9&tt« 
men  wohnen  (^umbolbt  ed.  ^auf  f  IV,  227)  ifl  fein  (8runb  ju  be* 
(weifeln,  ba  bie§  au(b  anberw&rtd  oortommt  unb  bei  Herrera  (I, 
9,  6)  unb  Oviedo  (XXIX,  2)  t>i>n  ben  Snbianern  bei  9(tratO'SeUa 
ebenfatt«  er)dl^It  wirb.  Sebed  Sorf  ber  ffiarrau«  flebt  unter  einem 
^uytling.  eucceffion,  6tamme<ange^örigteit,  (trbretbt  finbet  na(9 
ber  weiblichen  Sinie  fiatt ,  wie  bei  f 0  oielen  anberen  Söltern.  Sen  Xo* 
bten  wirb  im  (Brabe  ber  jtoyf  nacb  SBeßen  gerii^tet  (6d^omburgt 
a,  1, 169,  SRonatdb.  b.®ef.  f.erbt.%.8.11, 167);  Gumilla  (14)  unb 
^artfint  (40)  er^d^len  bat  man  fie  in*«  ffiaffer  wirft,  bamit  bie 
gif(be  bie  Steletirung  ubernebmen,  fpdter  aber  bie  (Bebeine  wieber 
fammelt  unb  aufbewahrt.  Sie  91torai  jtnb  ba4  einjige  Sott  in  Sri' 
tif^  (Buiana,  ba«  bie  Subten  oerbrennt  (64fomburgt  a,  n,  388). 
Oberhalb  9lture«  am  Orinoco  unb  wa^i^einli^^  aud)  nörblitb  oon 


*  Sa^er  ber  9lamt  M  Sanbel. 


394  ia\)mt  X^iere,  %aM;  ^alioa« ,  fDta^pured. 

jenem  Orte  {inben  ft(^  gro^e  33e0tdbiu|^d^len  in  n)el(^en  bie  OcMne 
ber  SobUn,  entnoeber  gebleicht  obec  mit  Dnoio  rot^  gef&r6t  ober  mit 
mo^lriectfenben  ^ar^en  in  Stattet  geiDitfelt,  t^eiU  in  Sorben,  tfftiit 
familienmeife  in  Z^^ongefa^en  aufgeftettt  finb  (^umbolbt,  tt.  in  b. 
«eq.  IV,  537  u.  ^nftc^ten  b.  9lat  I,  281). 

S)ie  3nbtaner  Don  (Suiona  polten  fif^  ^ffen  ^apa^mn  unb  be« 
fouber«  i^iele  ^u^ner  oU  i)au«t^iere,  unb  ed  tfi  febr  Qemö^nli^  Sieb« 
UnQdi^iere,  ^{fen  Seutelrotien  u.  betgl.,  k>on  ISeibetn  mit  ben  eige« 
nen  ftinbern  an  ber  SBruji  gen&^rt  ju  fe^en;  felb^  mit  Sieben  gefd^ie^t 
biet  bt«»eilen  (S^omburgfa,!,  167,  il,  289.  über  bie  3d^mung 
ber  Sffen  11,248).  Gilii  (220)  erm&^^nt  am  Orinoco  au^er  man« 
(perlet  ®eflägel  aud)  ^unbe  ©c^meine  unb  ^irfi^e;  $ferbe  merben 
nid^t  ^tffi^ttt,  unb  übtxf^avipt  }a^me  X^iere  me(^r  gum  Sergnngen 
aU  be^  9?u^en«  megen  gehalten.  —  3>od  Xabotraucben  iß  in  ®uiana 
feiten  (€d^omburgf  413),  bod^  fe^It  ed  ebenfo  oenig  gang,  wie 
ba4  RüXLtn  M  Xabafed  (9(refuna,  berf.a,  II,  239).  Serauf^^ung 
burd^  9)au(^en  unb  @(^nu))fen,  (entere«  fct^on  oon  Herrera  (III,  4» 
11)  inCLumana  ermähnt,  ifl  bei  ben  Crinoco^lBdlfern  (^auftg  (^um« 
bolbt,  99.  in  b.  fleq.  IV,  576,  Gnmilla  12,  ®(bomburgf  340). 

lieber  bie  einzelnen  SBdIfer  M  3nnern  melct^e  nic^t  gum  Stamme 
ber  ülariben  gehören,  bejt^en  mir  nur  menige  ungufammen^dngenbe 
Wa(^ricbten.  2)ie  @aUoa«,  mel(^e  aU  fonft  unb  fafi  fc^u^tern  ge« 
fctiilbert  merben  (^umbolbt  ed.^ouff  III,  114),  befafen  in  fru^t* 
rer  Seit  4  —  5'  lange  Slaginßrumente  meiere  ßarfe  Saftdne  gaben 
(GumlUa  13):  oieOeic^t  xft  bei  i^nen  ber  Urfpning  be4  früher  er« 
md^nten  Sotuto  gu  fud^en.  @lei4  fielen  anberen  )>flegen  fte  mifbii« 
bete  unb  eined  oon  3n>iQing4tinbern  umzubringen ,  meil  fte  erßere  auf 
ben  Sinflu^  böfer  @ei{ler.  Untere  auf  Untreue  ber  $$rau  guru<f fuhren; 
aud^  fünfilic^e  ge^lgeburten  ftnb  bei  i^nen  gemö^nli^)  (^umbolbt, 
St.  in  b.  ^eq.  IV,  27  ff.)-  ^^4  eigent^ämlidl^e  6itte  wirb  bei  i^nen  tv 
md^nt,  bai  fie  oor  bem  SBeginne  ber  gelbarbeit  bie  iungen  Seute  au4« 
ju^eitf^^en  pflegten  um  i^nen ,  mie  fie  fagten ,  bie  gaul^eit  au4)utrei« 
ben  (Aicedo).  2)ie  SRa^pured  ober  oielmef^r  beren  grauen  ftnb 
megen  ber  Töpferarbeiten  berühmt  bie  fte  au4  freier  ^anb  ma^^en : 
it  ftnb  ®efdge  t>on  2 — 3'  £)ur<^meffer  unb  fe^r  regelmdfiger  Jtrum' 
mung,  bie  mit  gelbem  unb  rot^em  Odtx  gefdrbt,  ^fibf^  a  la  greeque 
t)er{iert ,  an  ber  freien  Suf t  gebrannt  unb  mit  einem  9irni|  oon  iU 


Öci|li0e  gä^igfeiten  395 

goroba  ubttio^tn  loerbcn  (ebenb.  1,  543,  IV,  138,  ed.  ^anff  III, 
240).  9(e^nU(^ed  ®ffd)irr  unfertigen  au4  bie  (Sariben  (SuQtnod  unb 
Otomofen  (ogl.  ©c^om  bürgt  a,  I,  262).  —  Sei  ben  ÜJi^Q^^^ure^  unb 
ttt)ono«  cr§d^lt  ^umbolbt  (SR.  tu  b.  'Keq.  IV,  477)  r>on  dfter4  bot' 
fouimenber  ^ol^anbrie.  Son  ben  Soltcrn  am  Uaupcd ,  bie  ft^^  burd^ 
ben  9nbau  bidn  Dtu^pflonjen ,  fe^r  mannigfoltigen  Jhinflfleig  unb 
bie  foUbe  Q^onjlruction  i^rer  100'  langen,  40'  breiten  unb  30'  ^o^en 
^oljl^&ufeT  au^ieidbnen,  bot  Wallace  (4SI  ff.  t)gf.  275)  au«ffi^rli(f^ 
ge^anbelt. 

S)ie  geißigen  i$&^igfeiten  ber  Eingeborenen  t>on  ®uiona  fdnnen 
ni^t  unbebeutenb  fein:  in  ben  Wiffionen  motten  i^re  ftinber  fe^r 
rafct^e  f^ortf^ritte ;  mand^e  t>on  i(^ncn  lernten  in  4  Wonaten  fertig  le« 
fen  unb  fi^reiben  (Sc^omburgf  in  Wonot4b.  b.  ®ef.  f.  (Krbt.  111. 
216).  3n  ber  Berebtfamfeit  follen  jie  ben  Worb  flmerifanem  nit^t 
nad^jlel^en,  unb  übertreffen  nodSi  ©c^omburg!'«  Urt^eif  (a,  II,  211) 
beutf(^e  Stegreif  rebner  in  fü^nen  Silbern  unb  gefunbem  Serftanbe. 
^ie  Sölter  be4  Orinoco  befi^en  eine  lebenbige  unb  gefc^idte  Seichen« 
fprac^e  (^umbolbt .  ft.  in  b.  %eq.  111,  475)  unb  lernen  leidet  onbere 
3nbianerfpra4^en ,  obmo^l  i^nen  f))anifd|^er  ^u^brutf,  in  f^olge  be4 
fo  meit  i^on  i^rer  2)enfmeife  abweic^enben  ®pradiibaue4,  aufetotbent' 
lid^  f^toer  mirb  (ebenb.  II,  203).  Wlti  voai  auf  Bof^lenperf^altniffe 
Sejug  l^at,  begreifen  fu  ebenfattd  nur  mit  grofer  IRfit^e  (205). 

fin  ben  Seifen  einige  Weilen  t>on  ber  9Rtffion  Gncoramaba  am 
Orinoco  ^t  ^umbolbt  (111,  408.  ogl.  au<^  9fnfl4)ten  ber  !Rat.  1, 
288)  Silber  oon  Spieren,  Sonne  unb  Wonb  nebfi  mehreren  f^mbo« 
lifct^en  Seiten  entbedt,  melcbe  bie  Sage  ber  Xamanaten  auf  i^ren 
Stommoater  unb  gro|en  Se^rer  Slmaliooca  |urättffi^rt,  ber  jur  3^it 
ber  grogen  glut^  in  einem  ^a^ne  in  biefe  ®egenb  fam;  auf  benfelben 
ben  a\xä)  bie  ttariben  jener  2&nber  aU  i^ren  ^ero4  nennen  unb  oer« 
e^ren  (IV,  518  f.).  ^e^nlidt^e  f^elfeninfd^riften  ^at  ^umbolbt  au^ 
toeiter  hinauf  am  Orinoco  bi£  ^um  &af)lquiare  unb  mieberum  140 
Steilen  dfilidi»  oon  bort  jmifct^en  ben  Dueüen  be4  Sranco  unb  Sffe« 
quibo  §n)if4)en  2  unb  3  ^  n.  S.  gefunben.  ^n  biefe  f^einen  fidi^  )U> 
nftdSiß  bietenigen  an)uf(^lie§en  bie  bei  Serpo  am  91majonen|lrome,  an 
ber  Stunbung  b^4  Sranco  unb  am  Uauped  liegen,  ba  flef&mmtUcti  n»te 
tene  in  ben  Seifen  cingeri^t,  nic^t  »ie  bie  unmeit  Santatem  beßnbli(|^en 
unb  bie  im  6Aben  in  ber  iR&f^e  uon  Siiuca  (IDtamantenbiftrict)  uon 


396  Silberf^rifkn  unb  9IIteft^ftmer. 

8t-HUaire  gefe^enen  nuc  mit  rotier  %axht  an  ben  9^lfen  gemalt 
finb  (Wallace  524, 151;  bie  btx  Gantarcm  ftnb  t>an  frifd^em .ttn« 
fe^n:  Stttgatoren,  SOgef,  ^autfgerät^e,  streife,  concentrifc^e  Ringe 
tt.  f.  f. ,  Hbbrutfe  Don  ^Anben).  Son  ft^nli^KT  ttrt  finb  ferner  n»a|ir' 
((f^einli^  bie  6fulptaren  Don  Renfc^enföpfen,  Spieren,  6onne,  Wonb 
unb  manct^erlei  (Stxit^tn,  bie  Bpxj  unb  Wortiu«  (1257,  1272) 
an  ben  gelfen  bed  oberen  9iU)ura  ober  ^opnxa  unb  beffen  9teben{Iiif« 
fen ,  namentli^  bed  Sngailod  beft^rieben  ^aben.  Ob  au^  bie  3^i<^' 
nungen  ^ier^er  §u  rechnen  ftnb  n>eldiie  jte  auf  bem  ffiege  Don  IBa^io 
na4  Soajeiro  am  @.  granci^co  im  ®ebirge  fanben  (frumme  Sinien. 
Itreife,  @terne  p.  740)  unb  bie  xoeXd^t  in  $iou^|^  efißiren  foUen,  i^ 
ttoeifel^after.  £)a«fe1be  gilt  Don  benen  xotl^t  Aofler  (507)  im  ®e« 
biete  Don  Siara  ongetroffen  ^ot.  Cnblict^  ^at  @(^omburgt  (3S, 
Hbbilbung  p.  297  u.  500,  berf.  a,  I,  317,  ü,  225  u.  SRonat^b.  b.  Oef. 
f.  (trb!.  I,  54)  Silberfelfen  im  glufgebiete  be«  Sorenti^n ,  Qffequibo 
unb  Don  ba  n>t\Ut  meßli^  im  Sanbe  ber  9re!unq4  entbetft,  jwift^en 
1®  40'  unb  5®  15'  n.  ».,  56«  41'  unb  62«  ».  8.  Ör.  ä)te  am  ttffe- 
quibo  unter  5«  15'  unb  Don  ba  flromauftt)drtd  finb  gleich  benen  am 
dorentpn  3—6'"  tief  in  ben  Granit  eingegraben  unb  jeigen  grditen« 
t^eiU  ^ö^fi  fonberbare  Sc^nörfel,  unter  benen  fic^  nur  fe^r  menige 
tl^ier«  unb  menfd^enaf^nli^^e  (Behalten  (letztere  bi4  gu  10'  gro§  mit 
feltlamem  großen  ffo|>fyu|^)  befinben ;  bie  geic^nungen  finb  meiß  ton 
gan}  eigent]^fimli(^er  9rt  unb  bie  ^e^^nli^feit  mit  norbapieritanifc^er 
unb  flbirifdSier  Silberfdjirifi  ifi  eine  fel^^r  entfernte.  !Rur  bie  6titfereien 
auf  ben  e^urgen  ber  SRacufi-Seiber,  bie  3i<trat^en  an  ben  ^fitten, 
Slubem,  Ai^nen,  ffiaffen  biefe6  Solte«  entfpred^ien  i^nen  einigerma« 
ien  (6d^omburg!  a,  I,  3£8),  moraud  fi(^  freitidSi  ebenfo  lei^t  \d^\\o 
§en  f äffen  mürbe  bat  biefe  Serjierungen  Don  bort  copirt  feien ,  oH  ba| 
fie  unb  iene  gelfenbilber  bemfelben  Solle  i^ren  ttrfprung  Derbanten. 
SRerfmurbig  bleibt  ed  inbeffen  ba§  bie  letzteren,  bie  na^^  6d^om« 
burgl'd  9nfi(^t  Don  einer  untergegangenen  Kultur  jeugen,  Don  ber 
3nbianerfage ,  bie  fonfl  über  bergleic^en  3)inge  mei^  fiumm  ift,  aM 
ein  9Bert  ber  ffieiber  au«  alter  Seit  bejei^net  merben.  a)ie  Silber  im 
fianbe  ber  Sretuna«  unter  4«  40'  n.  9.  meinen  Don  ben  eben  ermA^U' 
ten  am  Sffequibo  tt>efentli(^  ab:  fie  finl^  in  Ganb^ein  eingegraben 
unb  befielen  nur  in  co^en  menf^lid^en  Siflu^^n«  Aaiman«,  S^'lan« 
gen  u.  bcrgl.  ffiir  biirfen  bemnad^  fd^toerli^i  baran  beuten ,  bie  fdmmt« 


Jid^en  ffierfe  Doir  benen  wir  ^ier  (ufammenfaffenb  gefpro^ien  (oben, 
einem  einjigen  Solte  iU}ttf(!(ret6en ;  au(^  i{l  ein  eemeinfamet  Urft^tung 
berfelben  um  fo  un wa^rfd^einli^er ,  ie  leistet  Hi  qxoit  Sta^a^« 
mung^talent  bet  eingeborenen  Vmeritaner  f)>dter  eingeioanberte  SRen« 
f(^en  oeranlaffen  tonnte  ba«  Sorgefunbene  nac^^ubifben,  unb  bann 
bie  ttunft  mef 4e  fle  fi(4  angeeignet  Ratten ,  in  anbete  2&nber  (u  aber« 
tragen. 

Kur  iwei  Umjlinbe  ftnb  e4  bie  einige«  8i(^t  auf  Un  Urf)>rung  ie« 
ner  merln>urbigen  Slefle  be«  ^Itert^umed  )u  merfen  geeignet  fdjieinen: 
bie  entf(!biebene  ^e(nli(((eit  ber  6!ttl))turen  am  Sapura  (6pi|  unb 
Stortiu«,  9tla4  Zaf.  30*)  mit  formen  mel^e  bei  ben  SRu^dca«  t)ot' 
tommen  (f.  Uricoecliea,  Sbbilbungen)  unb  bie  f)>dtet  )u  beft^te« 
(^enbe  oerb&Unifm&big  (o^e  Sultur  bie  Oreflana  namentti^  bei 
ben  Omagua«  im  16. 3a(rbunbert  gefunben  bat.  Siefe  f^eint  ndm* 
litb  ebenfaU«  mit  ben  SRup^cad  in  einem  gemiffen  Sufammenbange 
gefianben  unb  {t<^ ,  mie  mir  ff>&ter  (eben  werben ,  in  alter  3<it  ober 
einen  grogen  Z^eil  be4  %maionai*Zf^aM  erjhetft  )u  b^ben.  3n  Bana 
do  Rio  Negro  b^t  man  mebr  aU  60  Centimenter  (o^e  unb  68  Senti« 
meter  meite  Safen  mit  SRenfcbengebeinen  reibenmeife  aufgefieOt  in  bet 
9rbe  gefunben ,  beren  einige  au^  ®oIb'  unb  @4mu(ffa(^en  in  ^[orm 
oon  Z^iergejIaUen ,  namentlicb  Sffen,  entbielten,  unb  in  ber  Umge« 
genb  i^  eine  rob  gearbeitete  menf(bU(b<  Statue  mit  lang  na«^  bunten 
aufgewogenem  6(bdbel  entbetft  worben  (Osculati  245,  Gastet- 
nau  V,  113, 125)  —  Serfe  bie  man  taum  umbin  fann  auf  bie  %u 
guren  an  ben  gelfen  bei  Serpa  unb  auf  biejenigen  ju  belieben  bie  H 
am  9tegro  geben  fott.  Zobten«Urnen  oon  anfebnUcber  (Brö^e  finb  au^ 
auf  9Ri|piana,  ber  grofen  3nfel  SRarajo  gegenüber,  ausgegraben  mot« 
ben  (W.  H.  Edwards  21).  Ob  bie  f(bmad|^en  unb  unbejtimmten  Qpvi* 
ren  alter  Sentm&Ier  bie  {i(b  fon^  no^  in  Srafilien  finben ,  in  $er* 
nambuco,  $arab9ba  unb  $orto  ®eguro  (Warden  bei  DapaixU, 
80) ,  mit  ben  eben  genannten  altert^umli^ien  Slejten  in  irgenb  einet 
Serbinbung  fielen,  mirb  fi^  fcbmer  entf(^eiben  laffen.    2)a«  Sebeu' 
tenbfle  biefer  9lrt  f^einen  bie  oon  Qliad  ^erfman  in  ^mambuco 
entbedten  genau  runben  mfi^Ifleinartigen  9Iö(fe  ju  fein ,  beren  Ober« 
fldcbe  16'  3)ur(bme{fer  (atte  unb  beren  S)i(fe  fiber  {mei  aRannlb^^en 
betrug ;  anberwdrt«  fa(  er  grofe  Steine  bie  Aa^  9rt  oon  tnitdren  auf« 
gejleflt  maten  (L*art  de  vMf.  lat  d.  XIII,  215  na<b  Barlaeut,  Ret 


308  6(i)itfroU  ber  <gtno«6orenett:  bit  SRiffion. 

gestae  in  Brazilia  1647,  p.  217),  moburc^  man  fltfy  an  eine  \pätn 
aniufu^renbe  Srjä^lung  Oviedo's  erinnert  ftnbet. 

£)cr  3ttl>.ianer  oon  (Sutana  i^  na<j^  6(^omburgf  (200)  bei  giu 
ter  9^^anblung  ein  t)ortreffli^r  Arbeiter;  er  ifi  eifriger  ald  ber  9tt« 
ger,  e^rli^^cr  atd  biefer  unb  benit^t  feine  freien  &tunben  unt  no(^  für 
ft4)  ^u  arbeiten.  Sei  einer  folgen  ^idpofttion  f^eint  e«  nic^t  f^^koer 
\f)n  in  ben  5trei«  bcr  Sibilifotion  ^ereinjujie^en.  ^ie  SRifflon  inbef« 
fen  ^at  oon  je^er  nur  menig  für  i^n  get^an :  bie  t>on  ben  mä^rifc^en 
Srubern  im  3ai»re  1738  in  9)ritif(^  (Sutana  begonnene  mu^te  \paUt 
lokber  aufgegeben  »erben ,  unb  bie  Church  Missionary  Society  ^at 
erfl  feit  1829  i^re  Z^&tigfeit  angefangen  (Bernaues).  %U(^  bie 
3efutten«9RifftQnäre,  meiere  fc^on  1576  na^  (Su^ana  gefommen 
(Caulin9),  1579  oon  ben  ^oUänbern  oer  trieben,  16  Sa^re  fpa« 
ter  aber  t»on  Irinibab  ^er  jurucfgefe^^rt  mareu,  ^aben  e4  gu  feiner 
gro§en  Sirffamfeit  gebrad)t;  boc^  gab  ed  ju  @nbc  be«  18. 3a^r^um 
bert«  in  ®uiana  30  fat^olif^fe  SKifftondbörfer  (Baralt  265fr.).  Z>t« 
®ef4;i(^te  ber  Kieberlaffungen,  beren  erfle  in  Sritifc!^  (Suiana  oon  ben 
^oUänbern  1580  begrunbet  mürbe  (€>.  ®c^omburgf  in  OJlonatdb. 
b.  ®ef.  f.  (Srbt.  9^.  g.  II,  276),  brfl&tigt  gmar  auc^  ^ier  ben  e>a1^  ^bo( 
U  nur  oom  (Suro|)der  abfangt  mad  au«  bem  3nbianer  mirb ,  menn 
er  mit  \f)m  ^ufammcntrifft"  (berf.  a,  II,  240),  ober  bie  SBa^r^eit  be«* 
felben  i^  überaQ  nic^t  )um  SortlS)eil  be«  festeren  au«gef(^lagen.  S>ur(^ 
ftrant^eiten  bie  i^nen  gugefü^rt  mürben,  ftnb  bie  3nbianer  ^arf  §u« 
fammengefdimoljcn ;  in  ber  iRi^e  ber  5{oIonicen  rict^tet  fte  ber  Xrunt 
}u  ®runbe,  bie  $rotectoren  unb  <3uf>crintenbentd  ober  meiere  für  i^ce 
ffio^Ifo^rt  forgen  foQten,  haben  {i(^  meifl  bie  gröbßen  Betrügereien 
}U  @4futben  fommen  (äffen  unb  i^r  ^mt  jum  größten  9lad^tf^i\\  i^rer 
S<^utbefo^lenen  oermoltet  (ebcub.  I,  68  ff.). 

^ie  ^ifiorifc^en  64)i<ffale  bcr  Eingeborenen  bei  bi^ber  betrachte« 
tcn  X^eile«  Don  ©üb  ^merifo  ^aben  i^nen  jebe  ^ö^ere  Sntmicfeiung 
unmögti4)  gemocht. 

Sturje  Seit  na(^  ber  (Stünbung  oon  S.  Ana  de  Coro  bur4^  Am- 
pues  (1527)  mürbe  ba<  me{tlic()e  Senejuela  oon  ^mbrof.  2)alfin« 
ger  unb  ®corg  oon  <5peier  geplunbert,  meldte  oon  ben  ffielfern 
gefenbet  maren.  3()nen  folgten  eine  tRei^e  oon  anberen  fogenannten 
Cntbetfern,  beren  Xreiben  am  be^en  bur(^  ba«  ffiort  Oviedo  b 
.IXX\1I,  1)  d)oraft€riftrt  ift,  bof  bicfe  ^tt  bc«  (Siitbetfen«  unb  |>on' 


[RauB^ü^e  bei  eruier,  ihm^tiiiit  bti  (EuiQeborenen.  300 

bdttetbent  bcfer  ^ttvo&^m  ^ct|e.  3n  6yanten  muTten  btc  i&nUx 
bet  neuen  Seit  Dett^eill  unb  Oinittnen  bU  Srlaubnit  sttgefptoc^en 
ein  meiß  fe^t  unbefimmM  unb  no4  fofl  unbetanntel  Sebiet  ju  et« 
obem ,  eemd^nlidi^  aber  mit  ber  Set^ifii^tung  bie  (Eingeborenen  (u 
(^rilliamflren ;  factifc^  ober  blieben  bie  tdntgtict^en  Sefe^Ie  oft  «»otttom« 
men  unbea(||tet,  bie  &oitquiflaboren  ((falteten  unb  mattetm  mit  Sanb 
niib  Beuten  n)te  fle  noOten  unb  mürben  bisweilen ,  mie  ).  9.  Juan 
de  Urpin  (Caulin20l),  fut  bie  Setmu^ungen  bie  fie  angerichtet 
Ratten,  nocb  glän^enb  belohnt.  S)te  oielen  ®efetK  mel^e  verboten  bie 
3nbianer  ju  Stlaoen  gu  ma^en,  fonnten  ni^t«  ^tl^tn,  bo  bie  &pa» 
nier  f&mmtlid^  barin  einig  motten  fie  )u  übertreten  unb  an  eine  3)ut4^' 
fä^tung  berfelben  o^ne^in  ni<bt  iu  benfen  mar,  benn  ein  gro|er  S^eit 
bed  eanbed  mar  an  bie  Seifet  t^erpf&nbet,  unb  ni^t  feiten  mürben 
3n^€tionen  ett^ilt,  benen  gegenflbet  e«  aU  smeifel^aft  etfc^etnen 
mugle  ob  ed  mit  jenen  (Befe^en  Stnfl  fei :  Infanie  §.  9.  etbielt  1635  bie 
Qtlaubntf  bie  eingebotenen  t)on  6.  IRarta  )u  betrtegen ,  menn  fie  f^ 
ber  9u4beutung  ber  (BolbqueUen  miberfe^ten ,  ^uglei^^  mürbe  i^m  aber 
oetboten  |ie  ju  Winen»  ober  anbetet  IHrbeit  )U  gmingen  (Herrera  V» 
9,  4).  Silbete  man  ftc^  ein  bie  Spanier  mutben  bie  Setgmetfe  felb^ 
beatbeiten?  (glaubte  man  bie  ßingebotenen  mutben  i^nen  fteimiUig 
bienen?   Obet  mat  ba<  Setbot  eine  blo^e  $^tafe? 

Benzoni  ^at  aU  ^ugenjeuge  ein  fcbauetlicbe«  9ilb  baoon  ent' 
motfen  mie  bie  @4>aniet  in  biefen  Sinbetn  bauten.  3)a<  Setbot  Stla« 
Den  ^u  machen  mat  fein  Setbpt  6flaben  }u  batten.  S)ie  gemd^nli^e 
gotmel  mit  meicbet  leitete«  etlaubt  mutbe,  lautete:  ^3^t  foUt  aU 
Stlaoen  galten  butfen  bie  oon  ben  eingebotenen  ^enen  be«  Sanbe« 
ate  foli^e  gebalten  unb  eucb  Detfauft  metben.  1>a«  gemd^nlicbe  Set« 
fabten,  met^c«  namentli^  in  bem  teii^en  9Rata€a))ana  oft  }ut  %\x^* 
fii^tung  getommen  iß,  beftanb  ba^et  batin,  ba^  man  einen  ^aup^ 
ling  einfing ,  bet  gejmungen  mutbe  ft(b  but(b  ben  Settauf  feinet  Seute 
aU  Sflaoen  bie  gteibeit  {u  etmetben,  unb  bat  n^^n  bie  fo  gemonne« 
nen  Sflaoen  bann  oon  bet  Se^dtbe  fut  tecbtm&f  ig  ettlaten  (ie§.  Un« 
tetmatf  {t(b  abet  ein  Häuptling  fteimiQig ,  fo  fiel  man  mit  i^m  übet 
feine  geinbe  ^et  um  biefe  gu  oetftlaoen  ottt  fu^te  6tteit  mit  i^m 
felbfi  (Simon  1,  4, 1).  9lafen«  unb  D^tenabfdS^neiben  mat  eine  ge« 
md^nii(be  unb  nic^t  feiten  audgefü^tte  S)robung  bet  Spaniet  gegen 
3nbianet  bie  fi^^  ungefügig  geigten,  unb  ba  bad  ®efe|  oetbot  bie  Saß« 


400  Qnltitoer^O  b«  tierra  finne. 

i^xtxt  ju  überbürden,  bamit  {le  fUfy rei^Ii^  oerme^ren  tonnten,  btente 
aud^  bieg  oll  Sormonb  bie  eingeborenen  felbfl  oU  Saflt^iece  {u  ge* 
brauchen  (Piedrahita  IX,  6,  X,6).  9l&^9  ber  giinenorbeit  unb 
perfdnlid^en  S^ienjlbarteit  dber^oupt  ^ot  t>oriugtt(^  au$  bie  Sntfu^« 
mng  Dieler  ISetber  i^re  3a^l  verringert  (X&^eie«  über  bie  )8<bru<fun' 
0<n  ebenb.  XI,  4). 

Z)ie  Unterwerfung  ber  tierra  firme  ift  inbeffen  nic^t  o^ne  Dielfac^e 
Sertujle  ffir  bie  Sponier  }U  ^anbe  gefommen.  Z)te  Singeborenen 
leifteten  )um  S^etf  fe^r  tapferen  ISiberflonb.  S)ie  (Segenb  Don  6. 
SRorta  n)urbe  er^  1576  burc^  Orosco  padftcirt,  auf  friebU(^em 
ffiege  (Joaq.  Acosta  368).  SBetter  öftlic^  Don  Seneiuda  »aten  ei 
(auptfi^Ii^  bie  Irbaco«  meldf^e  ben  6pamern  (1560  ff.)  eine  Steige 
oon  Stieberlagen  beibra^ten  unb  erfi  Losada,  bem  ®ränber  Don  (Ko< 
Tocal  (1567),  unterlagen.  3)ie  Spanier  Ratten  ftitbem  ta^  tteberge* 
rnidS^t ,  obwohl  i^^nen  bie  Xequel  unter  bem  Häuptlinge  (Suaicaiputo 
Piel  {U  t^un  matten,  ben  fie  1569  bur(^  Serratf^  überwältigten  (ftd* 
^erel  bei  Baralt  203  ff.)-  3n  bemfelben  3o^re  f&mpfte  Cerpa  un< 
gltttflid^  gegen  bie  Sumanagotol ,  bie  10  3<&^te  fpiter  im  Sunbe  mit 
ben  C^^acopata«,  ftore«  unb  (S^apmol  über  Garci- Gonzalez  einen 
i^oQfl&nbigen  €ieg  baDon  trugen,  im  3ol{»re  1585  aber  niebergemor« 
fen  unb  üon  ba  an  gan§  al«  6!laDen  bejubelt  mürben  (ebenb.  229 
ff.,Caiiliii  161  ff.).  Sortier  (1672)  maren  in  ber  fogenannten 
6^1a4)t  am  (Buaire,  einem  Kebenfluffe  be«  Xup,  bie  Wari^ed  unter« 
legen  unb  im  Saufe  M  barauf  folgenben  3a|^r)e^nte«  mürben  ani^ 
bie  Duiriquire«  unb  Xumuja«,  bie  {mifcden  bem  Zup  unb  Unare  leb' 
ten,*  unterworfen,  fo  baf ,  abgefe^en  t^on  bem  jhriege  ber  1628  mit 
ben  9ira^ara<  gefä^rt  mürbe,  lBene)uela  noö)  Dor  bem  Snbe  bei  16. 
3a^r^unbertd  ganj  in  ben  H&nben  ber  Spanier  mar,beren  Sermei^» 
lic^ung  in  ber  golge  aber  i^nen  nic^t  erlaubte  an  neue  Sroberungen, 
fonbern  nur  an  bie  Sel^auptung  ber  alteren  )u  brnfen  (Piedra- 
hitaXlI,2). 

Sie  unterworfenen  3nbiaifer  würben  in  Sdrfer  berfammelt ,  U» 
ren  Stegierung  man  anfangt  au4  i^rer  VHttt  felbfl  befieüte;  ba  tnbef« 
fen  in  golge  ^ieroon  mand^erlet  SliftbrAudf^e  einriffen  unb  ba«  Solt 
oft  f4^wer  gebrfltft  würbe,  ri<^tete  man  in  Senejuela  Stagi^rate  ein. 

*  Simon  I,  7, 17  giebt  ben  €i|^  bei  Quinquire«  oir(  weitet  weßli^  am 
3ulia  an. 


fRtäftMi  unb  factif^e  Ctellun^  bet  Jnbianer.  401 

bir  Qu4  t^ift  eingcbocenen  unb  einem  Spanier  beflanben  neiget  bie 
Oberauf|{<fit  aber  eined  ober  mehrere  S)drfer  ju  fuhren  b^tte.  3)ie  gid« 
cale  ber  ^ubienjien  unb  ibte  S)e1eQirten  bitten  bie  fpecieQe  $fli<^t  bie 
3nbianer  ju  f(!bfi^en ,  unb  biefen  mürbe  in  ber  %^i  t)on  Seiten  ber 
Sebdrben  fe{bf!  unb  mo  man  mirfli^  no^  bem  ®efe^e  mit  ibnen  üer< 
fu^r,  bie  milbefte  Sel^anbtung  gut^eif:  f!e  genofien  gefe^lid^  bie  Sor« 
re^te  ber  SRinberidbrigen  unb  fonnten  ibre  ®uter  ni^t  obne  @inmil* 
liflung  ber  Dorgefe^ten  Sebörbe  tiierfaufen,  blieben  aber  meift  im  SBe« 
P(e  ibred  Sanbed,  burften  fieuerfrei  ade  ^anbmerfe  betreiben,  b<^tten 
nur  eine  Abgabe  t)on  ungefS^r  2  pesos  ju  joblen,  bie  ben  IRagifira« 
ten  unb  Jtranfen  erlaj^en  blieb  unb  öfter«  au4  ben  ©teuerpflicbtigen 
gef^enlt  mürbe.  3>enno(!b  fianben  fie  factif(^  unter  fcbmerem  2)ru(re. 
31^re  Scbu^b'^^^"'  ^i^  dncomenbero«,  maren  gefe^tid^  üerpflicbtet  eine 
fefle  burgerli^e  Orbnung  unter  ibnen  bttjuftetten  unb  }u  erhalten, 
i^re  arbeiten  ju  organifiren  unb  gu  leiten ,  fie  gegen  Ungere^tigf eit 
aUer  ^rt  ju  fcbA^en  unb  fie  im  &()ri{ient^um  unterrichten  gu  laffen, 
'  moffir  i^nen  ein  beftimmter  Tribut  in  ®etb  ober  (Hrbeit  oon  ibren 
6<t^fi^lingen  gefeiflet  merben  foQte.  UeberaQ  mi§brau(bten  fte  ibre 
SteUung  in  ber  gröbften  9Seife  }ur  Sudbeutung  ber  Eingeborenen 
be«  Sanbe«:  erfi  im  3a^re  1556  fing  man  an  Xixä)tn  in  3nbianer< 
bdrfern  ju  bauen  auf  Aoßen  be«  Sncomenbero«,  bie  fi^  ibrer  Ser« 
)>f[icbtung  für  bie  eiüiiifirung  jener  ju  forgen  t)ielfa4  baburcb  iu  ent« 
{ieben  ))flegten ,  ba6  fte  bie  3nbianer  aU  burd^au«  unvernünftige  unb 
feiner  (Sntmitfelung  fäb^d^  Gef^öpfe  oerfcbrieen  (Piedrahita 
XII,  6). 

%n  ben  milben  ®efe^en  unter  metcbe  bie  Eingeborenen  gejledt 
mürben,  ^at  t>or  Sldem  ber  menfd^enfreunbti(^e  Las  Casas'*'  mefentli« 
eben  ^ntbeit ,  ber  ed  bur^  feine  Semu^ungen  beim  Aaifer  unb  beim 
darbinal  Ximenej  (1516)  ba^in  braute,  bag  ben  3nbianern  ald  Un« 
tertbanen  ber  ftrone  biefelbe  greibeit  unb  berfelbe  ®(bu^  gugefi^ert 
mürbe  mie  anberen  @taatdangeb5rigen.  %\^  ,,$rotector  ber  3nbia* 
ner"  ging  er  in  Segleitung  einer  ^ngabl  ^ieronpmitern,  feinen  ®e« 
ftnnungdgen offen ,  na^  Slmerita  ab  um  {t(b  bort  ganj  bem  2)ienfle  ber 
Eingeborenen  gu  mibmen.  3n  @treitigfeiten  mit  ben  Spaniern  Der« 
mitfeit,  in  benen  er  bei  feinen  Segleitern  nicbt  bie  tr&ftige  Unterfiü« 

•  t>\t  au«fübrli<be  ®ef^i(!bte  feine«  ßeben«  unb  feiner  ©ejlrebungen  Bei 
Remesalll,  lOff.,  oglau^  Davila  Padilla  I,  97  ff. 


404  ^udBreitun^  ber  Ivipi. 

ner  fonncn  nad)  feinem  Utt^eile  (II,  180)  faum  für  to^er  gelten  oüA 
bie  in  i^nen  erjogenen. 


2Bir  ^aben  oben  gefe^en  ba§  Sölfer  Don  caribif(^em  Stamme  in 
älterer  3eit  bi«  in  ba«  SWünbung^lanb  be«  5lmajonenflrome«  reid)tcn. 
3^rc  fubli(!&en  9?a4)barn  waren  ^ier  bieSupiüölf  eroberen  Spröde 
de  Lact  bie  aügemeine  6pracbe  Don  örofilien  nennt,  inbem  er  ju» 
ßteic^  eine  JRei^e  üon  Bölfern  aufjä^jlt  t>\t  [xä^  i^rer  bebienten.  ?luf 
ber  großen  Snfel  SWaragnan  (ü)iaran^öo  am  5lu«flu§  be«  atapicuru 
unter  2Vii^  f.  S.)  lebte  ein  Solf  ba«  feine  3lbfunft  t)on  ben  weit  im 
©üben  »o^nenben  lupinamba«  herleitete  unb  öor  ben  portugiejlf^w 
Sföaffcn  ^ier^er  geflogen  war;  lupinamba«  benjolj^nten  au^badwcP» 
\\ä9  üon  bort  gelegene  8anb  unb  bie  $ror»ing  $aro  felbjl  (de  Lact 
XVI,  9, 16  f.,  20).*  Die  Spradj^e  ber  ^etiuare«  ober  ^ctiguare«  auf 
ber  IRorbfeite  bed  unteren  ^aral^pba,  etwa  30  leguas  t)on  ^ernoni' 
buco,  war  ibentifd)  mit  ber  Sprache  ber  Xopinambaja^  bie  )Wifd||(n 
©a^ia  unb  bem  ®.  granci«co  lebten,  unb  ba*  Derwanbte  Solf  M 
Supinaquini  war  au«  bem  Innern  \>on  $ernambuco  nacti  bem  Tltttt 
^in  gewanbert  unb  in  bie  ®egenb  bed  ^\\x^c^  Doce  getommen  (ebent. 
XV,  3  f.).    Coutinho  fanb  bei  ber  erjlen  Unterführung  be«  8anb(< 
in  ber  Umgegenb  von  Sa^ia  £upinamba«  unb  Zamotjio«  welche  le|* 
teren  bie  Noticia  do  Brazil  Don  1589  (r>.  SRartiu«  a,)  aU  Supi  b^ 
jeic^net  unb  {wifAen  C.  San  Thome  unb  Angra  dos  Reys  fe(t  (Dgl 
Heryas  bei  »ater,  Kitbrib.  III,  l,  440);  ein  Heiner  9iejl  berfelben 
fanb  ft(^  no^  neuerbing«  in   ber  Umgegenb  oon  9iio  be  Janeiro 
(6p{|c  u.  W.  213).   S^a«  gutmütbige  friebli^e  93olf  ^a^  bie  Qntbetfet 
bei  Sanbc«  in  $orto  €eguro  in  gropen  Käufern  für  30 — 40  ^erfo* 
nen  wobnenb  fanbcn,  geborte,  wie  au^  ber  9ef4)rcibung  fetner  6tttcn 
f^croorge^t  (Caminha^s  tBeridit  bei  gclbner  II,  183  ff.,  L*art  de 
T^rif.  les  d.  Xm.  451),  wabrfAeinli^  ebenfatl«  ^u  jenem  Stamme. 
Herrera  (IV,  8, 12 f.)  giebt  unter  14**  f.  8.  an  ber  Äüfle  t>on  »rafi' 
Uen  fc^T  weiB«  SRenfdien  an ,  wclcbe  ^ntbropopbagen  feien  unb  in 

*  Cic  Flamen  btr  ^nbtanerflamme  toMt  gegennartig  in  biefer  $n>piii| 
Maiifi(^|hib.batCaftelDaa  (V,  i65i  gegeben. 


t^re  ^[udbreitung  unb  ^tiffamfrit.  403 

(Baralt  263).  duerfi  pflt^ttn  bie  frommen  SBoter  bie  3nbianer 
bur^  (Bef^enfe  ju  getoinnen  unb  an  ft$  ju  ^teilen  (Caulin  262) 
um  fie  }ur  feflen  SlnfiebelMng  in  einem  ^orfe  ju  bemegen,  ba«  ^mar 
no^  bem  fBoMt  benannt  ^u  merben  pflegte  melcf^e«  ^ouptfd^lic^  in  i^m 
vertreten  toor,  oft  aber  au(^  ber  ^ammelpunft  oon  3nbtt)ibuen  mar, 
bie  einer  Wltn^t  t)on  k^erfc^iebenen  Stammen  onge^örten.  (Sine  i^rer 
6pra<^en  mürbe  aUbann  jur  $aut)tfpra(|e  unb  gum  angemeinen  93er« 
jl&nbiQungimittel  gema^^t,  mooon  häufig  bie  golge  mar  ba§  Diele 
Don  ben  SKifjiondange^drigen  i^re  SRutterfprac^e  gan^  ablegten  unb 
t>ergaf  en.  @o  ^aben  bie  SRifftonen ,  bie  fid^  immer  ebenf o  meit  in'« 
3nnere  erßretften  ald  bie  genauere  geograp^ifc^e  ftenntnii  bed  festeren 
felb^  reichte,  Dietfac^  bie  einzelnen  Sdlfer  oerfe^t,  burc^isinanberge« 
morfen  unb  }um  £^eit  fogar  i^rer  9^ationalit&t  ent{(eibet,  obmo^l 
^umbolbt  (9i.  in  b.  9eq.  II,  185)  Derft^ert  ba§  tro^  ber  ®tei(|fdr« 
migleit  i^rer  (Einrichtungen  bie  inbioibueQen  Büge  ber  oerfc^iebenen 
Soifer  bie  {ie  enthalten .  no^  tenntli^  feien.  3n  fpaterer  ^tit  aU  bie 
flRa6)t  ber  ®eißUc^en  gemacfifen  mar,  ftnb  fie  oon  ben  fanften  3RitteIn 
ber  Sete^rung  bie  mir  ermä|inten ,  ni^^t  feiten  ^u  rauheren  uberge« 
gangen,  unb  ^oben  9Renf(^en,  befonberd  jtinber  geraubt  um  f!e  ben 
Slifftonen  einjuperleiben  (ebenb.  IV,  204  ff.). 

(Einen  gemiffen  Sortfd^ritt  ^aben  bie  3nbianer  in  biefen  3Riffionen 
o^ne  3n)<if(l  gemad^t,  ba  fie  in  i^nen  an  Seftfdffigteit  unb  eine  georb« 
nete  Seben^fu^rung  gemd^nt  mürben,  aber  {te  ^aben  nad^  unb  nac^ 
au4l  aOe  (Energie  U^  &|iara(terd  unb  ade  natfirlic^e  Seb^aftigteit 
oerforen.  «2)abur(^  bat  ^^^  ^i^  genngfügigfien  SBerric^tungen  i^red 
^aud^alte«  na^  unmanbelbaren  Sorf^riften  geregelt  mürben,  ^at 
man  fte  in  ge^orfame  aber  bumme  (Bef^dpfe  oermanbelt.  3^re  9{a^« 
rung  ifl  überhaupt  gefledderter ,  i^r  betragen  i ji  friebU(^er  gemorben, 
aber  bem  3»>önge  unb  ber  traurigen  ßinförmigfeit-  M  üRiffton«regi* 
mente«  untermorfen,  berfünbigt  i^^r  bujiere«  unb  oerfc^Ioffene«  Äu«» 
fehlen  mie  ungern  jte  i^re  grei^^eit  gegen  bie  Wu^^e  üertaufc^t  ^aben." 
3n  ben  meiflen  STOiffionen  merben  fie  mie  Seibeigene  be^anbelt  unb  \tp 
nen  fi^  bo^er  in  i^re  SSB&lber  gurud  (ebenb.  II,  4,  UI,  460).  %H  QxoU 
f^enfiaaten  {mif^en  ben  ^eibnifdi)en  3nbianern  unb  ben  Jtolonieen 
ber  (Europ&er,  bie  fi$  be«  SRiffiondgebieted  admälic^  bemächtigen  unb 
i^r  Sorbringen  in'd  3nnere  babur^  erleichtert  ftnben,  ()ält  ^um« 
bolbt  blefe  SRifflonen  aClerbing«  für  mistig,  aber  bie  freien  3nbia« 

26* 


404  ^Cudbrettun^  ber  Xupt. 

nct  fönnen  mä)  \mtm  Urt^eile  (II,  180)  faum  für  rofier  gelten  d« 
bie  in  i^nen  erjogenen. 


fflit  ^aben  oben  gefe^en  ba§  Sölfer  Don  caribifc^em  Stamme  in 
älterer  3eit  bi«  in  ba«  SWünbunu^lanb  be«  ^majonenjlrome«  reichten. 
3^rc  fubli(!&en  9?a(^barn  waren  ^ier  bie  lupiDÖIter,  beren  Spraye 
de  Lact  bie  aflgemcine  Spxad)t  Don  örajtlien  nennt,  inbem  er  ju* 
gleich  eine  JRei^e  bon  Bölfern  aufja^U  bie  jtd^  i^rer  bebienten.  ?luf 
ber  großen  3nfel  SWaragnan  (SKaran^ao  am  ?lu«flu§  be«  3tapicuru 
unter  2%**  f.  S.)  lebte  ein  Soll  ba«  feine  3lbfunft  bon  ben  »eit  im 
@fiben  mo^nenben  2:upinamba«  \)txUxUU  unb  Dor  ben  portugief{f(^en 
SBaffen  ^ier^er  geflogen  mar;  2;u)}inamba«  bewohnten  aud^  bad  xvtfi» 
Md)  bon  bort  gelegene  Sanb  unb  bie  $robing  $ara  fetbjl  (de  Laet 
XVI,  9, 16  f.,  20).*  3)ie  ©pradj^e  ber  jpetiuare«  ober  «ßetiguare«  auf 
ber  Korbfeite  bed  unteren  ^ara^pba,  etma  30  leguas  bon  $ernam« 
buco,  mar  ibentif^  mit  ber  6brad^e  ber  lopinombaja«  bie  jmifc^en 
Sa^ia  unb  bem  @.  granci^co  lebten,  unb  ba<  bermanbte  Solf  ber 
Xupinaquini  mar  aud  bem  Snnern  bon  $ernambuco  nac^  bem  Sl^eere 
^in  gemanbert  unb  in  bie  ®egenb  bed  J^luffe«  S)oce  gefommen  (ebenb. 
XV,  3  f.).  Coutinho  fanb  bei  ber  erjlen  Unterführung  be«  fianbe« 
in  ber  Umgegenb  Don  9ai)\a  Xupinamba«  unb  Zamopo«  meld^^e  te^' 
teren  bie  Noticia  do  Brazil  bon  1589  (d.  IRartiu«  a,)  a\4  Zupi  ht* 
jeid^net  unb  jmifc^en  C.  San  Thome  unb  Angra  dos  Reys  fe^t  (bgl. 
Heryas  bei  Sater,  Slit^rib.  III,  1,  440);  ein  tieiner  9)efl  berfelben 
fanb  flc^  no(^  neuerbing«  in  ber  Umgegenb  Don  9lio  be  Janeiro 
(SpilP  u.  SR.  213).  £)a«  gutmfit^ige  friebtit^e  Sol!  ba«  bie  (Sntbecfer 
bei  Sanbe«  in  $orto  Seguro  in  großen  Käufern  für  30 — 40  $erfo< 
nen  mof^nenb  fanben,  gehörte,  mie  aud  ber  SBefdJjreibung  feiner  Sitten 
^erborge^t  (Caminha*8  9eri(^t  bei  gelbner  II,  183  ff.,  L*art  de 
Y^rif.  les  d.  XIU,  461),  maf)rf(|)einlid^  ebenfall«  ^u  jenem  Stamme. 
Herrera  (IV,  8, 12f.)  giebt  unter  14"  f.  8.  an  ber  Äufte  Don  »raft» 
lien  fe^r  meife  SRenfd^en  an,  mel^e  9nt^ropo))^agen  feien  unb  in 

*  ^it  IRamen  bei  3nbianerflämme  meiere  gegentodrtig  in  biefet  ^ropin^ 
^eimift^  flnb,  ^at  Castelnau  (V,  165)  gegeben. 


Uebetein^immuni}  mit  i^m  bemettt  Gandavo  (109  f.)  baf  an  biefer 
ean^en  ftufle  6U  ju  27  ^  f.  93.  ^inpb  eine  unb  biefelbe  &pxa^i  ge« 
^ertfc^t  ^abe.  Xupinambod  lebten  in  bet  UmgegeiA  t)on  9Ko  be.Sa* 
neiro,  mo  fte  ni(^t  attein  Coreal  (1, 180)  im  17. 3a^t^unbert,  fon« 
bern  au$  neuerbing«  (SuDiniquimd)  nocb  Castelnau  (1, 138)  rot» 
nigflend  in  Keinen  Ueberreßen  fanb ,  unb  im  @uben  Don  bott  in  ber 
ehemaligen  $rot)ini  ®.  Sincente  n)o^nten  ebenfaQ«  Xu^it)dlter  (de 
L  aet  XV,  16).  9[ud^  ^.  6 1 a  b  en  (c.  20)  beft^teibt  bei  @.  (Katharina, 
unter  24^  f.  9.,  mie  et  fagt,  £u)»i<,  m&^tenb  Guzman  (I»  2)  aU 
bie  Senobner  ber  3nfel  6.  Sat^arina  unb  ber  5lujie  an  ber  Lagnna 
de  los  Patos  bie  i^nen  nal^e  Dermanbten  ®uarani  anfuhrt.  3)ie« 
fem  Stamme  gehören  bemna^  ma^rfd^einlid^  bie  milben  Sugred  an, 
mel^e  bie  ^roDinj  6.  (Katharina  noc^  ie^t  grdient^eild  inne  ^aben 
(Rendu  58). 

^Qerbingd  (feinen  bie  Xupi  im  ^ttgemeinen  al«  bie  nörblidbe, 
bie  (Buarani  aU  ber  fubtidS^e  3R>(ig  biefe«  großen  Sdiferftamme«  be« 
ietdjnet  merben  {u  bürfen,  roxt  t>on  93a  t er  gef^eben  ifl,  nur  mug 
man  babei  im  IHuge  behalten ,  ba$  nacb  bem  lBor{!e^enben  ein  grdle« 
rer  Z^eil  ber  Xupi  in  alter  Seit  nc^eit  im  @uben  gefejfen  ^at  unb  ji(^ 
erß  attm&li^  pon  bort,  b^^uptf&djli^l  in  gotge  ber  Sroberung  be< 
Sanbe«  bur(|  bie  SBeigen,  n^eiter  na^^  Korben  {urädgeiogen  ^at.  9to^ 
Do  blas  (54)  nennt  im  3a^re  1785  Xu^inamba«  auf  ber  Sübfeite 
bed  Uruguai^  in  ben  Sergen  l^inter  San  Francisco  Xavier  bid  na^ 
6.  Angel  unb  8.  Miguel  im  0{!en ,  n>a^rf4ieinlidi)  biefelben  pon  benen 
in  ber  @teae  aud  Azara  (II,  70)  bei  Sater  (äRit^ribated  III,  1  p.  439) 
bie  »ebe  i{t.  ffied^alb  d'Orbigny  (U,  344)  i^re  Siiften}  in  ^brebe 
{teat,  iß  f^koer  ^u  fagen.  Sor  ben  $ortugiefen  geflogen,  liegen  jldb 
£upid  auf  ber  grof  en  3nfel  Xo^nnambarana  oberhalb  ber  Villa  noya 
da  Rainha  am  ^Imagonenflrom  nieber  (Acuna  694  f.,  @)»i|  u.  SR. 
1061),  anbete  @t&mme  ftnb  »eit  na^^  SSeflen  in'«  3nnere  jurütfge' 
mi(^en  ober  n&^er  ber  ftüße  in  ben  ^roDinjen  $ara,  SRaran^am, 
Sa^ia  tt.  f.  f.  in  fleine  Sanben  jerjlreut  morben.  Ob  fie  urfpränglidb 
oon  $aragua|;i  au«  erft  in  bie  nörblic^en  S&nber  oorgebrungen  {inb, 
l&§t  jl(b  f^ioer  entfdbeiben. 

Cabeza  de  Yaca  (am  auf  feinem  Buge  oon  ®.  Catalina  au«  am 
Sguaju  unb  bt«  an  ben  $arand  (1541)  fafl  nur  burdb  fianber  ber 
(Suarani,  unb  biefe  tonnten  {tcb  burc^  i^re  Qpxa6)t  aden  bena$* 


406  ^i^  Stimbu ,  d^aracara ,  (^ariod , 

leguaB  flromaufivdrt«  Don  Sueno«  ^^te«  bei  ®.  eft^iritu,  mo®eb. 
gabot  ein  gort  erti^tete,  bad  fte  jerfldtten « trieben  Sanbbaii  (Guz- 
man  I,  4)  unb  mögen  ba^er  ^u  ben  (Suarani  gehört  ^aben,  mie  de 
xAngelis  (Indice  )U  Guzman  p.  XL)  unb  nQd[)  i^m  d*Orbigny 
(II,  270)  polltit)  angtebt.  Sine  gemiffe  Sa^rf(j^einti(^teit  bafär  gewirrt 
oud^  ber  Umj)onb,  ba§  n^eit  0on  ^ier  im  Korbweßen  jenfett«  ber  3S<i* 
rot^ed  t>on  3rala  (1546)  ebenfottd  ein  Sotf  ber  Zimbu  gefunben  würbe 
(Guzman  II,  7).  ^u«  @4)miber«  (52)  (Srmä^nung  berfelben  i^ 
borüber  fo  mentg  etwa«  gu  entnebmen  aU  aud  Oviedo  (XXIII,  12), 
ber  wie  biefer  bie  Sdifernamen  biefer  (Segenben  burc^^einanber  gewot' 
fen  unb  [e^r  t>erjlummelt  wiebergegeben  ^at.  93ef annter  a\t  bie  Ximbu 
felbj)  ijl  bie  romontift^e  Siebe  ibred  ^au|>tling«  S^angore  ober  Via* 
rangore  gu  Sucia  be  IDKranba ,  ^urtabo'«  |$rau,  bie  Don  i^m  geroubt, 
in  @iripa'd  feine«  Sruber'«  ^&nbe  {tel  unb  mit  i^rem  (Satten  }ule^t 
ben  Xob  erlitt,  ein  0))fer  ber  Siferfu(bt  be«  Silben  (Guzman  1, 7, 
Charte voix  I,  39)."  Wtxi  93e{Hmmt(»eit  nennt  Guzman  (1,  5)  bie 
(Eario«  al«  (^uarani.  (£«  ftnb  bie  Saripo  be«  Hervas  (Sater, 
SRitl^ribate«  III,  1,  440),  bie  (Sarioe«  ober  i^arioe«  Herrera's  ( V, 
10,  15,  VI,  3, 17),  welker  Untere  wo^I  nur  burc^f  bie  9tamen«&l{»n' 
ti4)teit  t>erleitet,  fie  für  ba«  93olt  erfl&rt  ba«  „in  anberen  X^eileit 
iKmerifa'«  daribe«  genannt  werbe."  3)obri$^offer  (I,  162)giebt 
an,  bie  (S)uarani  bitten  früher  Un  9{amen  (tarier  geführt,  unb 
GdS^mibel  (87,  89.,  141),  ber  jte  al«  fleine  unterfc^te  SKenfc^en  be* 
fdjreibt,  welcbe  i^re  ^auDtorte  mit  bop))etten  $alifaben}&unen ,  (Btd« 
ben  unb  verborgenen  f))i^igen  @td(fen  al«  gugangetn  befejHgen,  fagt 
uon  ben  dario«  bag  fie  Xwpx  fDre(()en  unb  giebt  i^nen,  o\^nt  (Suara« 
ni«  neben  i^nen  gu  nennen,  gan)  bie  9lu«be^nung  am  ^araguap  „bi« 
80  aReiten  oberhalb  ^tfundon''  weiche  jene  befagen  (241, 101);  Ca- 
beza  de  Vaca  bagegen  (551)  unterf^eibet  beibe  ooneinanber,  fe^tbie 
(^ario«  wie  iener  in  bie  9{ä^e  Don  ^funcion  unb  i\^t\\i  mit  ($97)  baf 
Hern,  de  Ribera,  ber  k>om  Puerto  de  lo8  Reyes  (wa^rf4)einlt4  ober« 


*  (Sin  tragiffbe«  (Sieignig  anberer  9lTt  (1574),  wel^e«  ben  (Sontrafl  be«  fpa- 
\\\\i\  iii  unb  be«  SnbianeTatarafter«  in  minber  oortbeilbaftem  Siebte  ^eigt  fnüpfte 
fd)  an  Q[aibaflo*«  Siebe  juber  fd^önen  Snbianerin  QtTcpe);)a,  )t)el(be  ben  in  bei 
6d^lod)t  in  (Sefangenfd^aft  getatbenen  Cpanicr  lettete:  tum  So^n  bafftr  erf<btug 
darbatto  ben  3)anbubapu,  ber  fein  fieben  gefront  unb  ipn  freigelaffen  batte,  um 
ftcb  be«  9Rab(^en«  ju  bemächtigen,  biefe«  aber  gab  fid)  fetbß  ben  %ot  (Funes 
1,  tt2). 


f^alb  ^Ibuquetque)  na4)  Seßen  oorbrang  bi«  ju  15^  f.  9.,  f^  bort 
fiberoO  huxä)  bic  (£ariO'@))rod^e  ober  bad  ®uatani  mit  ben  Gtngebo« 
tenen  Derjl&nbigen  fonnte. 

^ta^aned  f^U^tn  bie  @uarani  mel^e  gu  beibcn  @eiten  bei  R. 
grande  (Urufiuai^)  mo^nten ,  mtil  fie  i(^r  ^aat  {u  fraufein  ))fle0ten. 
3^te  geinbe,  bie  (Sua^anad,  bie  oon  Azara  befiimmt  pon  ben  (8u« 
aranid  getrennt  merben  (Dgl.  Sater ,  SHit^rib.  III,  1,  470),  mö^renb 
d'Orbigny  jte  mit  i^nen  t^erbinbet  (ebenfo  o.  IDlartiu«  a,),  b<^t' 
ten  nebft  ben  Säte«,  &^oDad  unb  (Lbo^cirad  ben  oberen  Sauf  bedfef' 
ben  ftluffe«  inne  unb  rebeten  fa{l  aUe  biefetbe  Sprache;  S^otoa«,  SRu« 
no«,  S^iquid  fagen  am  3dU<^SU  oberhalb  ber  (Suarani  (GuzmanI, 
2  f.).  Unter  ben  Ouapana« ,  totlä^t  [\^  felbft  au^i  ®ua(a<i^a  nennen 
foUen  (9}ater  a.  a.  O.),  bemettt  Guzman,  merben  insgemein  ade 
biejenigen  oerjlanben  bie  feine  ®uarani4  f!nb,  inbeffen  fagt  Doblas 
(51)  bag  iene  {toar  ein  Snbegrijf  t>erf$iebener  IBöIterfd^aften ,  in  @it« 
ten  unb  Sprac^^e  aber  (ob  t>kM6)t  erft  feit  ber  Seit  ber  3efttiten«9Rif' 
{tonen  ?)  ben  @uarani«  oermonbt  feien.  Se^terer  f(bilbert  fte  aUfrieb« 
lid^  unb  gutmut^ig,  unb  giebt  i^ren  SBo^nft^  an  beiben  Ufern  bed 
$arana  an,  20  leguas  oon  Sorpud  6i«  oberhalb  bed  großen  goUe« 
ben  er  bilbet,  bann  am  3gua}u  unb  beffen  Webenfififfen  nac^  bem 
Uruguai^  ^in.  6ie  fcbeinen'  bemna^  mit  ben  (Suanjangad  ibentif^^ 
{u  fein,  oon  benen  Charlevoix  (I,  388)  aU  einem  SBoIfe  fpri^t 
ba4  nad^fl  ben  (Suaranid  unb  Zoped  t)auptfa(^li(b  oon  ben  3efmten 
in  i^re  2)t\f{tonen  gebogen  morben  fei.  ^ie  Oua^ana«  oon  Soncep» 
cion  finb  nac^deAlvear  (43)  Wif^^linge.  3)ie  3tatined  unter 
19 — 22^  f.  9.  in  ben  @ebirgen  an  ber  Siegung  be«  $arana  nac^ 
Wormefl  (92orbo{i?)  ftnb  ebenfaa«  ein  (Buaranioolf  (Charlevoiz  II, 
76),  ba«  in  früherer  3<it  mejUic^  oon  bort  am  ^aragua^  lebte  unb 
nac^^  oerf4^iebenen  Seiten  l^in  ^erfireut  morben  ^u  fein  f^eint  (Lettres 
ed.  II,  165). 

ferner  finb  na^  Charlevoix  (11,54)  bie  (Bualacbed*  unb 
fublid^  oon  i^nen  bie  (guanod  oon  ben  ®uarani  entfprungen.  8e^« 
tere,  au4  ®uamad  (Lettres  ed.  165),  gemö^nlicb  ®uanad  ge« 
nannt,  menn  nid^t  oielme^r  unter  biefen  ein  ganj  oerfd^iebened  Sott 
iu  oerfie^en  i^ ,  erinnern  bur^^  i^ren  Stamen  an  bie  S^iriguana«  unb 

*  X)te  ina^ti^ten  ü^er  biefe  Sölfer  tote  über  bie  ®uapanad  ftnb  Demint 
unb  DoU  SibeifpTäd;e. 


! 


»etben  aU  ein  fdebli^e«  Sotf  befc^rieben ,  Don  bem  ein  Z^l  in  cinn 
eemiffen  S)icn{lbatfeit  gu  ben  ®uoi^curu  ober  Vtbapa^tf^t,  fuc  biee« 
entmebet  getmungen  ober  freiwillig  unb  gegen  Sejo^lung  (Quiroga 
II)  bad  Sanb  baut.  9taäf  Azara  (Correspondencia p.49  bei  de  An- 
gelis  IV)  ber  i^re  3uge^öngteit  ju  ben  (Buarani  leugnet  (t»gl.  aud^ 
Satec,  Wit^^rib.  UI,  1 ,476),  efiffirt  nur  noc^  ein  Heiner  »efl  ber^ 
felben  in  S^^aco  unter  21^  56'  n.  9. .  ber  größte  S^eil  aber  i{l  1673 
auf  bie  Ofifeite  M  ^aragua^  gegangen  unb  ^at  fid^  bort  t>on  21^— 
26<^  f.  9r.  ausgebreitet;  inbeffen  giebt  fle  nod^  Quiroga  (1750) 
ndrblict^  oon  Pan  de  Azucar  unter  21^  17'  an,  de  Flores  (1756, 
p.  16  bei  de  Angelis  IV)  mit  ben  SRba^a  (ufammen  unter  21  ~ 
23%^,  Castelnau  (II,  368,  397,  480),  ber  üier  6t&mme berfelbcn 
aufi&^U,  neuerbing«  in  ber  9{d^e  tion  9lbu(|uerque  unb  am  (£ul|^aba« 
gtuife.  3^re  älteren  jum  X^ieil  eigent^umH(()en  Sitten  ^at  Azara 
gef<(itbert;  in  neuerer  3<it  ^aben  fte  {t<^  in  i^rer  Sebendtteife  ganj  ben 
Seilen  angefc^Ioffen,  beftjien  orbentli^e  SBo^nungen»  treiben  mam 
derlei  Snbu^e  (ebenb.  334)  unb  üetmiet^en  ftc^  ben  ^ortugiefen  )ttr 
Arbeit  (Azara,  Voy.  II,  97).  6ie  {inb  fleigig  in  ber  jfetbarbeit,  bauen 
Sttderro^r,  9Rai«,  Saumwolle,  bie  fte  f)>innen  meben  unb  mit  3n« 
bigo  unb  Curcuma  fdrben.  Sie  tragen  einen  ^oncbo,  mrleoon  i^nen 
aucb  ^emben,  unb  einen  ^o^en  f4>itigen  Stro^^ut,  {ie^en  9ferbe  unb 
Sc^aafe  in  9)tenge,  fertigen  Zö4>fermaaren  unb  berfaufen  i^rrQ^emebe 
)um  Z^eit  an  bie  Srafilianer.  ^ud^^  Sutf^nnu^Ien  unb  Sranntmein« 
brennereien  ^aben  fie,  fprec^en  atte  portugiefif^»  unb  finb  g|d6tent^eiU 
Sl^ripen  bem  Kamen  na<^.  3^r  fafi  weiter  Seint  erfl&rt  ^^  mof^I 
au«  oielfac^er  SNifc^ung  mit  ^orlugiefen.  S)ie  Semalung  be4  ftöx* 
per«  unb  bad  Xreiben  ber  3<^uber&rite  ifl  t^eitoeife  noä^  bei  i^nen 
in  Uebung,  aud^  Jtinbermorb  foQ  noc^  oielfo^  bei  i^nen  oortom* 
men  (Castelnau  II,  396  ff.,  472,  480,  deFlores  16,  Azara 
II,  93  ff.,  109). 

3m  gtulgebiete  be«  Za))aio}  ge^tren  bie  9l^iaca4  am  3uruena 
unb  bie  gefitteteren  (Kaba^i^ba  {u  ben  Zupi  {€>pii  u.  SR.  1051). 
Sei  ben  erfteren,  bie  ftc^  au^  am  Vrinod  finben,  ifi  ber  &annibaU4« 
mu4berZu)>i  noc^  ie|t  in  boOer  Uebung  unb  mie  biefe  uor  SItterd,  it» 
ben  fte  (u  mehreren  ^unberten  in  einem  großen  ^aufe  gufammen. 
3)ie  Oro))ia«  am  3uruena,  ferner,  mie  e<  fc^eint,  bie  Sac^ai^ri«  an 
ben  Duetten  bed  %x\no^,  bie  Zapan^unad  an  bem  gleichnamigen 


•  I 


dmcide  b(d  nomU^en  g^uffe«  teben  Mefel6e  ©prod^e,  unb  bieSJoro« 
ro<  wel(^e  am  3utuena  ^eimifd^  finb  (Quiroga  IV  u.  de  Flore» 
bei  de  Angelis  IV,  p.  9  (}eben  fte  um  1760  im  92orbo{ien  oon  Su« 
9abd  an),baben  ein  t>etn)anMed  3biom  (Castelnaull,  806,  314  ff., 
UI,  97,  99,  V,  276,  285).  3u  ben  le|tecen  f^^cinen  auc^  bie  foge' 
nannten  Sanoeirod  an  beiben  Ufetn  bed  oberen  Xocantin«  ^u  gebd' 
ren(betf.II,  78, 116). 

S)ie  C^iriguana  (S^iribuana,  dbinguano),  bie  ficb  felbflSer« 
manbte  ber  ®uarani  nannten  unb  beten  ®t>ra$e  teben ,  ftnb  nacb  P. 
del  Techo  unb  Fernandez  ein  SuaraniDolt,  bad  unter  ber  Xm 
fubrung  bed  ^orfugtefen  ^te; o  ®arcia  Don  @fibofien  ^er,  e«  ^eift, 
au«  ber  Segenb  oon  (Suaira  am  $arana  (Crbaul.  ®ef4^t(bten  10, 
S)obri}boff(i^  I>  16^)'  nacb  $eru  bin  oori^ebrungen  ifl  (Lozano 
276,  57),  ober  nac(^  bem  ungludli^ien  Snbe  ber  Unternel^mung  loelc^e 
einige  ^ortugiefen  oom  Sa  $Iata  ber  gegen  $eru  im  3abre  1526  ge« 
ma<bt  bitten,  biefen  nacbfofgte  unb  {tcb  »eit  im  ffleflen  fejlfetjte  (Quz- 
man  I,  5).  9luf  biefed  oerf<bieben  erjäl^Ue  Greignig  (6.  Lettres  ed. 
li,  154)  beliebt  fi<b  obneStoeifel  bie9{a(bri<||t  bie  @eb.  (Eabot  (1530) 
t»on  ben  ßinf&tten  erhielt ,  mel^e  (Suarani^  oom  Sa  $tata  in  ba<  pe« 
tuanifcbe  9)et<b  gemacbt ,  unb  oon  ben  Serwußungen  bie  fte  bort  an« 
gerichtet  ^&tten  (Herrera  IV,  8,  11).  Cabeza  de  Vaca  (576, 
579)  erj&blt  nur  oon  (^b^nefed  bie  bamaU  am^araguat^  oberhalb 
1 9  "  f.  S.  lebten  unb  oon  ®arcia  aud  bem  Snnern  bortbin  gebracbt 
morben  feien.  ®ie  mögen,  mie  de  Angel is  (Indice  ^u  Guzman 
XVil)  fagt,  am  ^udflu§  be4  du^aba  in  ben  $araguai^  fiefeffen  ^aben 
unb  eine  tftbtl^eilung  ber  (ä^iriguaua  getoefen  fein ,  beren  Käme  col« 
kctib  für  bie  milben  ®uarani  gebrandet  morben  ^u  fein  fc^eint  bie  in 
9eru  eingebrochen  maren.  3>ie  Sb^inefed  lebten  t^eiU  im  6uben  bei 
^ikoma^o  tbeiU  einzeln  im  Gebiete  ber  d^iinguana,  unb  biefed  le^« 
tere  fetb^  reicbte  ndrbU4  t^om  ^ücoma^o  ober  felbfl  oom  oberen  Ser« 
meio  (SrbauK  ®ef(bicbten  9)  unb  Don  Xariia  bid  gegen  6.  Sru^  be 
la  Sierra  (^in  (Lozano  130),  unb  oon  Saguna  unb  SaQe  granbe 
im  SSeflen  bi«  an  ben  ^aropiti  im  Oßen  (Viedma  b,  §  5  unb  We- 
dell  bei  Castelnau  VI,  144,  241,  258,  392  ^au))tf&(bli(^  wdi^  Fr. 
Tomajuncosa).  9{a4  Viedma  (b,4d)  mo^nten  1788  nur  im 
3)orfe  $ara))iti  einige  C^anefed  mit  S(»iriguanad  {ufammen.  Son 
Sarija  au«  finb  bie  dl^iriguana  im  1 8.  3a^rl^unbert  roeiter  in  $eru 


412  XieOttdiaDo^,  €inciu)^.  Icq^upai 

OOTgetrungen ,  to^  f^abtn  fit  ji^  Kit  tief«  3"^  obioD^l  bet  SRiffion 
fa9  unzugänglich,  mtifi  rubig  gebalten,  ta  man  ihnen  SBaffcngemalt 
entgeflengeffUt  bot  (Skinncr  I,  26S).* 

Garcilasso  dela  Vega  i^  Uib^ber  t»  ^mb^un g  ba§  rt(  iS^bi' 
riguano  f(bon  Don  3nca  '^upanqui  ergeben«  befdmpft  »orten  feien, 
um  fid[>  alfo  fd)on  in  fca  erften  ^olfte  te#  15.  Sabrbunber«  im  9t* 
p^e  jener  !^Qnter  befunden  bitten.  Lozaoo  (57),  Charleyoix 
(I,  237)  unb  '^Hnbere  nacb  i^nen  ^abtn  tiefe  Srotition  n>ietergegeben, 
Me  an  fid^  nicbt  unroa^rfcbeinlicb,  obroobi  einer  roenig  {uoertäffigen 
Quede  entfprungen  ifi  unt>  jeter  anteren  €tä|e  entbebrt,  auBer  ba| 
ter  !Rame  jene«  $olfe«  ein  dui^^ua^-Sort  fein  unb  .tie  grierentcn' 
ober  ^bie  ter  S^o^  töt>ur  bedeuten  foa  (de  Angelis  a.  a.  O.  XXI, 
l>g(.  dOrbigoy  II,  331). 

X)ie  (Suara^ö«  in  ben  äBölbetn  meiere  bte  ^roDinjen  9^0|0d 
unb  d^iquito«  Don  einanber  trennen ,  nid[^t  meit  oom  Bluffe  6.  9K* 
guel  gegen  17<*  f.  93.  u.  66<*  ro.  8.  öon  ^ari«,  erinnern  fc^on  bur^j 
ben  9tamen  i^re«  €tomm^ero<  Xamoi,  ben  fie  mit  eigentj^umlid^cn 
Zänien  oeret^ren  (d'Orbigny  II,  322,  329)  an  bad  früher  enoät^ntc 
Solt  ber  Xamo^o«.  lEBa^rfcbeinlid^  ftnb  fte  gleicb  ben  ^b^nefc«  eine 
ber  (]^^iriguana>  Sorben  bie,  mie  i^re  6age  er^a^^lt,  Dom  Sübo^eit 
l^er  in  fru(^eier  Qtxt  eingemanbert  ftnb.  lDa§  fte  ®uarani  fprec^en 
^aben  bie  3efuiten«27?ifjionäre  ^uer^  mitget^eilt  (QxhauWdft  ®efd)l(b' 
ten  258).  ^icg  if)  enbli(b  aucb  bie  Sprache  ber  milben  6irionod« 
n)el(be  in  ben  fflalbern  }n)if(^en  bem  R.  grande  (®uapai)  unb  ^irap 
[eben,  17— 18<»  f.  «.  unb  68^  ».  2.  <ßori«  (d'Orbigny  H.  341, 
Dg(.  93ater  Tlit^x.  HI,  1,  438,  mo  Cicionos  mobi  S^rudfe^ler  iß). 
D'Orbigny  Dermut^et  in  i^nen  bie  Don  Snca  ^upanqui  bMmpf* 
ten  dbii^iguanod,  meiere  fpater  ben  oon  ^aragua^  ^erübergefomme« 
nen  unterlagen. 

Sin  93oIt  ber  Xap  U9a4  ober  Sapujo«,  ba4  Don  Alteren  unb  neue* 
rcn  &69ÜU\it^fxn  oft  genannt  mirb,  ift  nidjt  Dor^anben.  Alcedo, 
beffen  Kaö^xxä^Un  über  bie  SnbianerDdlfer  Don  groben  %tf)\ttn  nic^t 
frei  finb  (6.  bie  ^Irtifel  Aruacas,  Diaguitas,  EBpiritu-Santo,  Killisti- 
I10U8),  nennt  Xapu^ed,  ^puie4,  Zopa^o«,  Zopano«,  Zoptnambe«  aU 
Dctfd^iebene  SBölter  in  Srafilien ;  toa^rf^ieinlicti  aber  ittufytn  aQe  biefe 

*  tAt  dtomen  bei  freien  3nbtoneTpämme  htA  Departement«  Don  b.  Crus 
de  lu  Siciu  finbin  ftd)  bei  CaHteJoau  HI,  267. 


jtdrpetbilbunQ  ber  (S^uatant.  413 

Stamm  nur  auf  oerf^tebenfr  Ott^o^rap^U  M  fßoxM  f^Zvipl".  £n 
[Raine  Xapu^a  foQ  (na^  t>.  Sltartiutfa,  7)  in  bet  Xupif^ptacbf  nur 
yS^cmbe  ober  geinbe"  nbtif^avipt  bebeuten,  unb  i{l  et^nograp^if(^ 
eben  fo  bebeutung<to«  xoxt  bie  ebenfall«  nod^  ^ftufig  g<brau(f^te  IBe« 
ncnnung  Indios  do  mato  ^SBalbinbianer^,  9BiIbe,  im  ®egenfa(  {u 
ben  angefiebelten  unb  frieblicf^en  (Eingeborenen  (Indios  mansos). 

3>te  ®uarani  finb  na^  d'Orbigny  (II,  292ff.)  t^on  fe^r  ^eQ« 
gelbbrauner  mit  elmad  9iot^  gemifdS^ter  Sarbe,  \>o6)  erleibet  ber  (eQe 
Zeint  bei  i^nen  oiele  ^udna^men  unb  e«  flnben  jt^  in  biefer  9iixd^ä)t 
uber^iaupt  bebeutenbe  Serf^ieben^eiten  ($r.  9Ra|.  c,  I,  587).  3)ie 
^eQflen  finb  bie  (8u9anad,  t>on  benen  einige  blaue  9ugen  traben 
(Azara).  lBor)(tgli(^  ^eQ  {inb  ferner  bie  in  98älbern  lebenben  &m» 
Ta9o4  unb  6triono«,  bie  S^iriguana  bagegen ,  bie  in  offenen  2anbern 
n^o^nen.bunller  aU  bie  fibrigen;  f^mu^ig  fupferbraun  nennt  {ie  Wed- 
dell (bei  Castelnau  VI,  57).  Die  SBeiber  ber  ^aaiguai  (ob  ®ua' 
rani?)  in  ben  biegten  ffi&lbern  itox^^tn  bem  ^aranaunb  Uruguay 
flnb  bon  fpantfcli  meiner  ^arbe  (Gharleyoix  II,  70).  9ta(^  SReng* 
ger  (97aturgefdi^.  3)  errdtf)en  bie  (Suarani  nicbt,  erbtajfen  aber  etrna« 
im  3lffect.  Sie  erreii^en  nur  feiten  eine  ®rö§e  uon  5',  nur  bie  ®uo* 
rai)o<  meffen  im  S>ur<^f4nitt  5'  iVs"  unb  bie  S^iriguana«  merben 
bi^meiten,  obwohl  nur  feiten,  5'  4"  grog.  3)ie  ffieibtr  flnb  felbjl  im 
Ser^ftltni§  ju  ben  SRftnnern  flein ,  benen  fie  im  Aörperbou  febr  ft^n« 
li(b  {inb  (SRengger).  Sie  {Inb  ein  breitf<(ulteriger,  plump  gebauter 
9Renf(^enfd^Iag  mit  fleifügen  ®Iiebern,  bo^  tteinen^&nben  unbgfi§en. 
SDie  ®uaro9o4  aUein  {inb  totxt  beffer  proportionirt  unb  bon  fafi  euro« 
p&ifc^er  Srf(^einung ,  menn  auc^  etma«  maffib  (d'Orbigny  a.  a. 
O.  unb  324).  3)er  ^aU,  au^  bie  9rme  unb  Seine  {tnb  t>erb&(tni§« 
mSfig  tur}  unb  bi<f  (SRengger  Waturg.  2).  Die  Snbianer  bon  9ra« 
filien  (worunter  mo^l  borjfiglicb  bie  Xupi«®uarani  )u  oerße^ien  flnb) 
^aben  febr  breite  Srufl,  meite«  fbfdtn,  furje  $&nbe  unb  ^uge,  mef^e 
le^teren  namentli<!b  Dorn  breit  unb  mit  lurjen  breiten  9t&geln  berfe^en 
ftnb  (6pi;  unb  SRartiu«  1182).  Sie^iu«,  ber  bie  ®uarani  (u 
ben  dolichocephalae  prognathae  red^net,  befc^reibt  ben  S^&bel  ber 
Xapuiod,  bie  er  all  ®uaranibolt  nennt,  all  ISngli^  teiffdrmig,  (otb 
im  Serbättnig  {ur  S&nge,  mit  {iemlic^  niebriger,  bocb  gemölbter  6tirn, 
flauen  ®^l&fen,  jlarten  S^eitel^öcfern  unb  langem  fcbmalen  hinter« 
^aupt,  beffen  {)5(fer  ebenfaU«  {larf  entmi(fclt  ifi  (9RüUer*l  Slrcbib 


414  Jtdt)>etMlbun$  ber  Q^uatani , 

1848  p.  280,  1849  p.  544).  hiermit  pimmt  d'Orbigny's  ©*ilr 
berung  nW  gufammen,  bie  bem  ®uarani  tunben,  \t\t\\^  ni^t  ^ufani« 
mengebru(ftcn  j^opf  mit  erhobener,  nic&t  na(^  tü<fioärt«  füe^enbcr 
®tfrn  ^ufpri<^t.  SRengger  beseid^net  ben  ftopf  oU  fldn  ttnb  breit, 
6pt;  unb  SRartiu«  ben  bed  brafHionifc^en  3nbtaner<  aU  tunbli^i 
breit,  bei  breitem  aWittelboupt ,  jugerunbetem  ^interfopf  unb  breiter 
nifbriger  jurürflaufenber  ©tirn  mit  grogen  ©tirnljö^len.  Mnp^^e 
6<^&be1compref{{on ,  meictfe  Gosse  (1^)  bei  ben  nörbti^en  (Suarani 
ermS^nt ,  fc^eint  aaerbing«  in  älterer  ^^M  bei  mehreren  Zupiodifern 
ßattgefunben  }u  ^aben,  ba  Lery  (142)  bemerft  ba§  man  fleinen  JKn« 
bem  bie  Wofen  platt  ju  brü(fen  pflege,  unb  Coreal(I,  186)  angiebt 
baf  platte  9tafen  i^nen  qU  eine  @c^Dn^eit  gelten. 

2)a«  ®e{id^t  ber  ®uara"ni  ift  fa{i  runb,  bie  Slugen  flein,  etma# 
fc^ieffle^enb  unb  am  öugeren  Sintet  t^inaufgejogen*,  bie  9?afe  ni^t 
breit,  ober  furj  mit  nur  menig  offenen  Söc^ern,  bie  Augenbrauen  gut 
gebogen,  bo4)  ni(^t  flart,  ber  Wunb  mittelgroß  unb  etma4  oorfle^enb 
bei  ni(^t  bi(fen  Sippen;  bie  Satfenfno^en  fpringen  nur  menig  k»or,  ob* 
mo^t  bie§  in  fpäteren  Sauren  in  flArf erem  91Raa§e  ft^  jeigt,  ba<  ^aupt» 
^aar  ifl  lang  [(^mar)  unb  grob ,  ber  Sart  an  5^inn  unb  Oberlippe  hf 
flet^t  nur  au«  einigen  furjen  ^oaren,  bei  ben  ®uarabo4  aQein  ifl  er 
flarf,  auc^  auf  ben  Sangen,  bod)  fletd  glatt ,  niemal«  trau«  (d*Or- 
bigny  0.  a.  C).  Stengger  (o.  a.  O.  u.  9ieife  105)  b^bt  befonber« 
bie  Sbit^^^f^nftbnlicbfeit  ber  (Hugenfiettung ,  ben  großen  3n)if4enraum 
^mifcben  beiben  Augen,  ben  geringen  @inf(bnitt  ber  Oberlippe  unb  bie 
meifl  tleinen,  am  5(opfe  anliegenben  O^ren  b^toor;  6pi;  unb  War« 
tiu«  (a.  a.  O.)  nennen  nod)  a1«  cbarafteriftifcb  fär  bie  Eingeborenen 
oon  Srafilien  bie  fladbe  gebrü(fte  9?afe,  —  eine  \t\^t  fcbreibt  au<^ 
Weddell  (bei  Castelnau  VI,  57)  ben  Sbiriguana  ^u  —  bie  härter 
^eroortretenbe  Unterlippe  unb  ba«  ^ugerunbete  jtinn.  Azara,  ber 
fdS^on  Dor  d'Orbigny  auf  ben  großen  Unterft^ieb  bingemiefen  bot 
mel^ier  tmifdb^n  ben  ®uarani  unb  anberen  fubameritanif^en  Sdlfern 
ftattfinbe ,  begeicbnet  e«  für  jene  al«  dbaratterifiif^  baß  fte  b&uftg  ein 
menig  Sart  unb  etma«  ^aar  am  Adrper  baben,  unb  ma(bt  borauf 


*  I>ie  fcbief  geftbU^te  Augenlibfpalte,  bie  epir  unb  SRatttu«  ^u  aOge» 
mein  ben  (angebotenen  Don  !Bia|iUen  äbeibaupt  jugefpioibcn  baben,  finbet 

8(br  n>ie  fPr.  Waiimilian  bert>OTgeboben  bat,  au(b  bei  manchen  Sölfeni  Don 
orb  Ametifa. 


aufmerffam  (H,  55)  bag  fe  ^td^  in  fp&tem  Seit  im  Suflanbe  ber  Un* 
tccbrutfung  t)tel  mit  9tegctn  ^emifdSit  ^aben.  3^re  SBeibet  {tnb  ntic^ 
»obtii'Mffer  (I,  18)  fe^r  fcud^tbar. 

Sir  fflgen  ^ier  nod)  bie  (^^arQfterijti!  bei  vot\(!^t  SRengger  (9{a< 
turgef(^.  7  ff.)  oon  ben  3nbianetn  Don  ^arogua^  giebt,  gioar  o^ne  pc^ 
fjpecieU  auf  bie  ©uarani  ju  be^te^cn,  bo(^  offenbar  mit  Dorjügtid^er 
9)u(f  jtc^t  auf  biefe.  3>er  @c^abef  ifi  im  ungemeinen  Hein  unb  bad  ®e< 
fid^t  im  Set^altnit  }ut  @4abefoberf!ä(^e  grdget  aU  beim  (Stux^pan. 
Der  ®eft(^tdmin(el  beträgt  ni(^t  feiten  nur  65^,  niemal«  über  75®. 
2)ie  ®tirn  ifi  f(t)moI  unb  nur  menig  gemölbt,  ba«  ^inter^au^t  erflreift 
f{(^  meit  nac^  rü(!n)ört«,  fein  Hinterer  unb  unterer  Z^eil  i|l  fafl  tbtn, 
S)ie  3o(^beine  ftnb  fiar!,  ber  Oberfiefer  ^o(^  unb  breit«  bie  j^innlabe 
bi(!  unb  lang;  bie  ^d^Ien  melAe  bie  Sinnesorgane  einfdg^lie^en ,  eben« 
fomo^l  ocrf)AItnigma§ig  al4  audj^  abfolut  grd§er  ald  beim  dutop&it: 
bie  @inne  f(^einen  t)on  Dtatur  augerorbentIi(^  fc^arf  ^u  fein,  nid^t  bIo§ 
in  9oIge  ber  Ue^ung.  eingeborene  S)eformit&ten  fommen  nid^t  t)or. 
S)ie  eingeborenen  erreid^yen  ein  ^o^U  gefunbe«  SIter;  bie  Sft^ne  nu^en 
f{<^  ab,  merben  aber  nic^t  caridd.  ®ä^mxi  SSunben  Reiten  of^nenad^« 
t^eitige  golgen.  ®egen  ©(^mer^  unb  99ef<^n)erben  fc^eint  bie  dm* 
pfinblid^feit  oer^Itnifmagig  nur  gering  (U  fein.  SDer  ®t^d)Ua\x^* 
bru(f  ift  ernfi ,  lägt  feine  fieibenfc^aft  unb  nur  feiten  ein  Sad^yen  fe^en, 
ou(^  ber  Zob  mirb  (autlod  ertragen.  3(^re  Stebe  i|l  leife  mit  nieber« 
gef(^lagenen  ^ugen.  3Me  Steigung  ^um  anbern  (Befc^ted^te  ifi  ni(6t 
fiarf  bei  ben  !0?ännern,  bie  SRenfIruotion  nur  gering.  $(n  3){u4(elfraft 
übertrifft  fie  ber  Europäer,  fie^t  aber  in  ^udbauer  unb  ®en)anbt^eit 
i^nen  nad^.  Die  S^J^m  merben  häufig  gleid^  ber  ^anb  gebrau(!^t  um 
etma«  ju  galten  ober  oom  Soben  aufju^eben. 

9im  ^ma^onenfirome  fanb  Wallace  (478)  bei  ben  (Eingeborenen 
meber  f^ief  gefAli^te  Qlugen  noc^  oorfle^enbe  9a<f entno^en ,  fonbern 
bei  bielen  eine  DoOfommene  Stegelmägigfeit  ber  ©eftc^td^ugc.  Son 
Söltern  bie  audno^m^meife  i^ren  Sart  cultioiren,  mie  g.9.  bieSRolo« 
paqnU  jenfeit«  bed  ^ara^^ba,  bei  benen  au^^  blonbed  unb  xot^t^ 
^aar  oortommt,  er^a^It  de  Laet  (XV,  4),  boc^  miffen  mir  ni^it  ob 
fie  jum  Stamme  ber  ®uarani  gebdrten. 

ffienn  e«  richtig  ifi  bag  ber  ffame  Znpx,  ben  Vasconcellos  ffir 
ben  Stamen  ber  alten  ^eimat^  biefer  Sdlter  (b.  SRartiu«  aj,  St 
Hilaire  aber  (V.  aux  sourcea  11,  264),  mo^l  nur  nad^  einem  eigenen 


416  IRame,  €4mutf ,  XAttomtrung  ber  Zvcpi. 

ginfofl  für  einen  Spottnamen  erfldrt,  ^bie  ©efcftorcnen"  bebeutet  (de 
Angelis,  Indice  ju  Guzman  LXXl),  fo  ßimmt  btc§  wenigßen« 
mit  ber  ©itte  fiberein;  bog  bie  %u\>\  i^r  ^aax  fo  ju  fc^^eren  ppegten 
bag  e«  t>erfd)tebene  Figuren  bilbete;  menigßend  traten  bte§  bie  Vtän* 
mt,  bie  e«  nur  bann  lang  ma^fen  liegen  gleich  ben  Seibern,  menn 
fie  auf  tiefe  Stacke  fannen  (de  Laet  XV,  2).  Rubere  liegen  nur  einen 
^aarbüfd)el  am  ^interfopfe  flehen  (Coreal  I,  186),  »ieber  anbere, 
mie  bie  SRoto^e«,  brannten  ft^  eine  iDofIflanbigc  Sonfur  (de  Laet 
(XV,  4)  nad^  melcber  man  bie  Coroabod  benannt  ^at.  2)a  biefe  te^te« 
ren  feine  Supi  fnb,  ergiebt  ^6}  bog  iener  (Sebraudb  fi4  über  Sdifet 
t>on  Derf^iebenem  Stamme  t)erbreitet  (>at.  Sei  ben  Xup'x  trugen  bie 
9R&nner  Sippen*,  bie  ffieiber  O^renf^mutf.  3ener  beflanb  bei  ben 
5(naben  in  einer  fleinen  Dierecfigen  ^^ramibe  t>on  j^no^en,  bei  ben 
(Srmacbfenen  in  einem  grünen  Steine  (de  Laet  XVI,  9,  $.  Sta« 
ben  (Snb.  15,  Lery  141).  (Sugerbem  f(^mä<ften  fe  flcb  mit  Sif^nu' 
ren  t>on  $erlen  ober  runben  $l&ttcben  bie  au4  ITOufc^elfc^alen  gefc^lif' 
fen  ober  t>on  ^ol}  n^oren,  mit  fj[ebern  unb  mannigfaltiger  Semalung; 
Qlugenbraucn  unb  fflimpern  riffen  fie  au«  (Lery  142 ff.).  3>ie  lapfe* 
ren  t&tton^irten  ^i)  jur  3lu«jeid)nung  (ebenb.  unb  Coreal  I,  188), 
an  ben  SBeibern  gefc^ab  e«  um  bie  fßubertät^geit  (^.  Stäben  Inf). 
19);  awä^  bei  ben  ffibli(^eren  @uorani,  bie  fto^lenflaub  baju  ann>en* 
ben,  iflbieg  b^ujig  (Guevara  I,  6). 

Sei  bem  Serfuc^e  einer  S<^ilberung  be«  ^ultur^uitanbe«  unb  ber 
Seben^meife  ber  Supi<(Suorani«Sdlfer  tritt  und  eine  öbnlict^e  Scbmie« 
rigteit  entgegen  mie  frfiber  bei  ben  Sariben:  bie  Seri^ite  mehrerer 
ScbriftfleUer,  namentlich  einiger  Alteren,  reben  nid)t  bejiimmt  ton  Zu* 
pi«  ober  ®uarani«,  fonbern  Don  ben  Eingeborenen  99ra|tlien«  im  9Q< 
gemeinen ,  obwohl  e«  meijt  geringem  3n)eifel  unterliegt  bag  fie  babei 
iene  im  9uge  gehabt  fiaben ;  ^arjtedungen  neuerer  Steifenben  aber  finb 
{u  jenem  3we<fe  nur  mit  groger  Sorflc^t  benu^bar ,  meil  bie  Q^uarani 
t^eild  burcb  bie  SSirtfamteit  ber  3efuiten  unter  ibnen,  tbeiU  bur<b  ib^( 
ftriege  unb  Sermif(4ung  mit  ben  9Beigen  )u  ftarf  oerSnberl  morben 
flnb:  in  ^araguai^  unb  ber  $rot>ini  S.  $aulo  ift  befanntli(t)  eine 
9{ifdiiling4bet)öl!erung  gang  an  t^re  Stelle  getreten. 

3>er  Käme  (Suarani  ijt  nod)  P.  Rniz  eine  (Korruption  t)on  ®ua« 
rini  „ftrieg,  ftrieger",  nad)  de  Angelis  (a.  a.  O.  XLl)  bebeutet  er 
„bie  j!<^  TOolenben",  nac^i  Luccock  (332)  „bie  Dejlli^en".    SRan 


9larae  unb  6tammedfage  ber  ®uaran(.  417 

fannbie  erjlc  biefer  ?CbIeitunden ,  bie  d'Orhigny  (11,  268)  eifrig 
fejl^ftlt,  billigen ,  ol^ne  in  i^r  ein  mic^tige«  '2{rgument  fut  bie  !3benti' 
tSt  iene«  Solfe«  mit  hm  Marina  ober' Sariben  §u  erb!i(fen,  bie  in  i^« 
rem  p^ii^flfdSien  unb  moratifc^en  ß^arafter  fo  melt  oon  jenen  t)etf(^ie* 
ben  finb.  S)ie  Stammedfage  ber  (Sunrani  be^eidgnet  bie  (Begenb  oon 
Cabofrio  aU  i^re  &Ue|le  ßeimatlb:  bortbin,  mirb  er^ablt,  famen  eiafl 
gmei  Sruber  ^u  Schiffe,  fte  fanben  bad  Sonb  menfc^enteer  unb  Iie§en 
fid^  barin  nieber.  Später,  aU  bie  SeDdIterung  gen)ad)fen  mar,  famen 
bie  Seiber  gmeier  Srfiber  (ed  mirb  ni(^t  gefagt  ob  bie  eben  ermähnten 
Srüber  felbf!  gemeint  feien)  miteinanber  in  einen  Streit  ber  bamit 
enbete,  bag  ber  filtere,  %up\,  ba«  üianb  aflein  bebielt,  ber  längere, 
®uarani,  aber  nati^  bem  8a  $fato  ^og  unb  fi^  bort  ausbreitete  (Gue- 
▼aral,  2,  del  Barco  Centenera  in  ber  Argentina,  Cantol). 
3enen  Stammvater  Xnpi  fti^eint  Guevara  (1,  tl )  für  ibentifc^  mit 
Xut)a  ju  galten,  ba  er  oon  lej^terem  annimmt  ba^  er  nic^t  fomo^t  at^ 
(Sott,  fonbern  t^iclme^r  nur  aU  ffiol^tt^äter  bei  SBoIfe«  üerebrt  mor* 
ben  fei,  momit  de  Laet's  Angabe  (XV,  2)  unb  bie  9)^arcgrat)*d 
oonSiebftabt  (VIII,  11)  uberein^immt,  bag  bie  Srafilianer  ben 
Urfprung  M  fianbboued  auf  i^ren  fie^rer  Xut>an  jurutTfu^ren,  unter 
meldl^em  fie  jugleicb  ^^n  3)onner  unb  91i^,  bie  ^immlif^en  SR&^te 
oerjle^en  bie  bem  Sanbbaue  ba^  (Sebei^en  geben  mäffcn.  ^urc^  biefe 
nofie  liegenbe  ®eban(ent>erbinbung  f(^eint  bemna^  ber  Sultu«  i^re« 
Stamm^erod  mit  ber  Serc^rung  M  ^bi^^tn  SBefen«  felbfl  oon  i^nen 
oerf(^molien  morbcn  ju  fein.  9ka&}  $.  dtfart'«  Bufd^en  ^u  Cu- 
dena(bei  Seigl  584)  mdre  freitid^  ba«  SBort  Tupa  ober  Tupan 
(®ott)  ni(^t  genou  badfelbe  mit  Tupa  (2)onner),  t>o^  fieUt  $r.  aRa;i« 
mitian  (c,  42)  biefen  Unterf(||ieb  au«brfi(fK4  in  ^brebe,  unb  m&^' 
renb  The ve  t  (eh.  28)  angiebt  baf  fte  ben  S)onnerer  Supan  nannten, 
^ebt  Lery  (265)  bert>or  bag  ed  nur  ben  S)onner  besei(^ne,  ba  fie  oon 
einem  S)onnerer ,  mie  überhaupt  t>on  einer  dott^tit  nid^td  mußten. 
9la6)  erfierem  (eh.  44)  foden  fte  fogar  bie  daubertlapper,  einen  mit 
bunten  gebern  gef(^mfl<ften  fturbi«  auf  einem  ®to(fe,  aH  if^ren  Xupan 
oere^ren;  Lery  (28%)  erjA^U  }mar  auc^  oon  biefer  Sere^rung  bur^ 
funfje^ntägiged  Speife«  unb  Xrantopfer,  bad  ber  Sftarata  oorgefe^t 
mirb,  nennt  iebo$  babei  ben  Xupan  ald  ben  eigentlichen  (Segenflanb 
be«  Sultu«  uid^t.  2)er  ®ebrau$  biefe«  9)amen«  beruht  mo^I  an  iener 
CteOe  bei  Thevet  ebenfo  auf  einem  SRigoerjl&nbnifre  mie  bei  SReng« 


418 


Sldigipn  unb  Qultu<. 


dtt  (Sftift  130),  bd  Um  t«  t)ciBt  tQ§  Xut>a  von  ibnm  nut  alitit 
dtttüt  aüti  Ut6tI4  6clrail)t(t  ju  nxibtn  fd)tiiit.  SluffaUenb  unb  f^n 
(ifl&i1i<l)  icüttic  nui  bitg  ftiii,  bog  Supa,  »cnn  tt  uifpiüngiidiibfii- 
tif(^  mm  mit  bem  StammDattt  bei  Xupt,  nidil  Mog  bei  bicfen.  foa> 
berti  iiUä)  bti  ben  (Stiaiani  Sete^rung  fatib,  mtlä^t  taH)  na^  i^tn 
XtcnnuiiQ  Bon  beii  Xupt  rielfadj  in  erbitterter  geinbfd)üft  mit  i^rtn 
Ifbtcii  (GuzDian  II),  mie  fTeilid)  Quiijbicfe  untticinanber  ftlbft,  btnn 
alt  bic  ^ou)itftinDe  bet  lupinambnd  nennt  Lery  (235,2>i)ti< 
SRaiQäatc«,  melitK  bitfelbt  Stttad)«  tebtieii. 

2)a§  bie  ®uarani  jtvai  an  einen  &ott  geglaubt,  aber  mebtiOlif'' 
no4  Sultu«  gebebt  bälten  (Charlevnii  1,  268),  trgiebt  jtiti  ml 
bem  lBor(le^(uben  alt  irttbütnÜ!!).  3bDU  befasrn  fie  nii^t*,  Bfl'S'" 
aber  bei  gemiJTen  ^f&bltn  ®aben  bar}ubtingeii  um  bie  bBftn  (dtijln 
gu  Cetfclfnen,  bie  fie  iljTen  Mrfcbiebenen  gunclioncn  gtmÖB  mitvri' 
fditebtntn  Warnen  bejeictinrttn  unb  fü  fet)T  für4)tttcn,  ba§  bet  Sdnidtii 
UDr  biefen  i^nen  bidntiltn  fogai  ben  Xob  biaditc  (de  LaetXV,!). 
3uni  Sf^u^e  por  ^gnan  (tflgnian  Stenjane)  ober  ftnof^ertc  (Lerf 
267),  bem  »Öfen,  fufittcn  pt  i»a(^t«  (let«  einen  3euerbianb  mit  ji» 
(Thevet  Sä),  tiai  fie  Sebett  obeT  Slnrufuttgtn  gebraust  bitten, 
flelllLery  (282)  au*brürfli(l)  in  aibttbe.  JRui  Oorcal  (1.  223)  ei- 
iäblt  bag  fi<  btt  ^ätibe  jur  €onnt  unb  (um  SRonbt  ttbdbtn.  9)}att> 
gtaD  (VIII,  b  unb  12)  fptidft  von  Strebtung  bet  $leiaben,  mit 
btren  Aufgange  im  Stai  fie  iift  3abr  angefangen  bätttn.  3>ciftlbe 
Sultu«  raitb  von  Unbttn  ben  Suapcuru  jugcfdintbrn ;  bie  Sai^e  bt> 
Tubt  aber,  niie  e6  fcbtint,  auf  einem  SRtfoeTflänbnifi,  ba  jene«  Seftiin 
in  biefen  QSegtnbtn  ninnaU  unttisebt  (de  Angelia  a.  a.  O.  XLIU). 
!5luibfoetn  fUH^^H^H^tn  ttmäbnl:  einige  gamilien,  bnH 
ti,  mtl^t  M^^^^^^^^^^m.  nttcten  fid)  auf  einem  ¥atm' 
liüum   (QiM 

sOölfii  treten  in  In  Hrt  iJiH 

JI^Sfl^^^^^^^^^^^HKt'l^n  b»  tapferen  flltgtn  bintn 
Rllt^flfl  mit  ibren  Sorfobrin  (mit 
E^ctn,  bie  beivXrägtn  unt  ^tiB" 


jufdjrtllit.  (o  betiittiot  ti  M«t 
[flavetin  ^tfonbtit  ^fltitn  h«l^ 


Unflcrblit^feit^gfQube ,  ^ebanbtun^)  ber  lobten.  410 

bagegen  merben  bon  9gnan  gequält  (Lery  266,  Thevet  37).  ®e< 
miffe  Sdget  gelten  aU  @enb6oten  Derflorbener  f^reunbe  unb  Sertvanb« 
Un  (Lery  195).  SDie  S^inguana,  benen  ed  an  religidfen  Sor^eflun' 
gen  gan^  fehlen  fofl,  obmofil  ^t  i^ren  Sippenfd^mutf  aM  fLmrxUt  be« 
trad^ten,  ^ugurien  unb  mondg^erlei  3<^ubereten  baben,  glauben  ba(  bie 
Serflorbcnen  öfter«  in  Z^iergeflalten  tbieber  erfct^einen  (Lettres  ^d. 
II,  133,  Weddell  bei  Castelnau  VI,  55,  311).  3^re  Xobten  bc 
graben  jte  in  ber  eigenen  ^fitte  in  großen  irbenen  Xd|)fen  (ebenb.). 
S)te  Zu^i  galten  ein  fe^djlänbige«  Xtauerge^eul  unb  bringen  ben 
Sobten  in  aufred^ter  (Thevet  43  unb  Gandavo  ItO  fagen  in 
fi^enber)  Steflung  in  eine  runbe  ®rube,  bie  für  ben  ^amitienoater  in 
feinem  ^aufe  gema^^t  wirb;  man  fe^t  6^eife  bei,  bamit  ^njang  bie 
itxd^t  ni(^t  ausgrabe,  unb  überbackt  ba«  Grab,  menn  bie  Slnge^örigen 
fortiie^en ,  biefe  erneuern  aber  bad  Xrauerge^eul ,  fo  oft  f  e  ft(^  fpS« 
ter  ber  (Srabftätte  mieber  ni^em  (Lery  d27ff.).  9Rtt  btefer  Xob« 
tentlage  bie  ben  erlittenen  Sertufl  berfänbigt,  beginnt  aud)  ber  (Smyfang 
jebed  ^remben  (de  Laet  XV,  2,  Lery  314).  9m  Grabe  bc«  ^dttt>t< 
lingd  foHen  fi(^  bei  ben  Guorani  in  fcü^atx  d^it  finige  feiner  Getreuen 
geopfert  ^aben,  unb  man  pflegte  auf  bemfelben  pt^ramibenförmige 
@tein|iaufen  unb  einen  $alifaben)aun  ju  errid^ten  (de  Alvear  15). 
S)te  Sauberirste  unb93aH<^0^  ^t^f^t  Sftlfer  (!ßage,$iad^e),n)el^e 
bie  ftur  ber  jhranf Reiten  bur(^  Slu^faugen  ober  ^nblafen  be«  leibcnben 
Zueile«  ben)irften,  moren  jmar  ^o^l  oere^^rt,  bo^  fofleten  i^nen  falfc^e 
$ro)>^e)eiungen  bi^meilen  ba«  Seben ,  unb  man  befc^ulbigt  fte  ba^  {ie 
für  entfpre(!^enben  io^n  Vergiftungen  borna^men  (Thevet  36, 46). 
9ei  gemiffen  ^eicrltc^teiten  blieben  ße  bie  ftrieger  mit  Xaba!4raud^  an 
unb  fpra^cn:  9{e(mt  ^in  ben  Geifl  ber  Xopferfeit  mit  bem  i^r  euere 
9cinbe  befieget  (Lery  280).  Sei  i^rer  är^tlii^en  $ra|:i«  mar  bie 
SRarata  i^r  ^ouptinflrument.  3nbe{fen  manbten  bie  Srafilianer  au^ 
eine  gro|e  Wenge  mirttidde t  ^rgneimittel  an ,  meldl^e  au«f<t»lie|U4^  bem 
^fian^enrei^e  onge^drten  (6.  Sigaud  147).  ^ai  {ie  ^^  ben  gu« 
fammen^ang  {mif^ien  bem  Heilmittel  uub  ber  jlur  mirttid^^  auf  bie 
Seife  backten  mie  mir  p.391  mä>  b.Wartiu«  angefahrt  ^aben,  jeigt 
berSberglaube  ba§  fte  feineßnten  unb  anbere  langfame  X^tereafenum 
nic^t  fo  trftge  gu  merben  mie  biefe  (Lery  188,  Thevet  30),  unb 
e«  i{l  bieg  ni^lt  ber  einzige  $untt  in  meiern  fte  mit  ben  (Sartben  Abet» 
einflimmten  (®.  oben  p.  384,  bgl.  159).    ^Itte«  ma«  mit  bem  Xreibm 


420  Sufammen^atiQ  mit  ben  (Sanken. 

bet  $ia(^e  jufommen^ängt,  jetgt  bei  beibcn  Sdftern  eine  fo  eto§e 
^e]^nti(!^fcit,  ba$  man  an  eine  Uebertragung  be^felben  Don  bem  einen 
auf  bad  anbete  unb  ba^er  an  eine  tiefere  9Se^feIn)irrung  beibet  mit 
einanber  ju  glauben  geneigt  n^irb.  •  ^u^  bei  ben  ®uatani  ^atte  ba4 
9[R&b(^en  um  bie  $u6eTt&tdjeit  gtaufame  groben  ju  befielen,  n^urbe 
fejl  eingenäht  unb  ftrengen  gajlcn  mS^tenb  biefer  3eit  unterworfen. 
Se^tere«  fanb  au(^  ma^renb  ber  @^mangerfc^aft  unb  für  ben  SRänn 
noc^  ber  @eburt  be«  ftinbe«  flatt  (deLaetXV,  2,  Lettres  6d.  II, 
132),  beffen  @r!ron!ung  bie  Snt()aUfamfeit  ber  ganzen  Sern^anbtfc^aft 
^on  ben  lRal^rung«mittefn  not^ig  mad^te  m\^t  mon  bem  5^inbe  f(^&b« 
M^  glaubte  (Guevara  I,  8).  @rmagt  man  ba§  au<  biefen  Ueberein« 
^mmungen  met^e  fid^  {mifAen  ben  Sariben  unb  ®uarani  in  @itten 
unb  Gebräuchen  ftnben ,  aud)  noc^  fol^e  Don  anberer  ^rt  befielen 
{f.  oben p. 349),  bap  Sölfer  bon  coribifd^em  Stamme,  mie  mir  gefe^en 
^aben ,  über  ben  ^majonenftrom  nac!^  @uben  ^inüberrei(!(^en  in  bad 
®ebiet  ber  Supt«@uarani,  mfi^renb  mehrere  9famen  t^on  ®uarani« 
odltern  pd^  im  Sanbe  ber  ffiariben  mieberfinben  (f.  oben  p.  366),  baj 
bieDeii^ft  ber  Wame  ber  ßario« ,  menn  ni(t>t  ber  ber  Ouarani  felbjl,  mit 
bem  ber  Sariben  urfprungli4)  ibentif^  ifl  (f.  oben  p.  408  u.  417), 
fo  mirb  man  bie  Sermut^ung  ni(^t  5uru<fmeifen  fönnen  ba§  in  alter 
Seit  jene  beiben  Sdiferfamilien  in  näheren  Sejief^ungen  'ju  einanber 
geflanben  ^aben. 

2)er  frieblic^e  gutmfit^ige  S^arafter  ber  ®uarani,  ber  fie  bon  ben 
Karibcn  fc^arf  unterf treibet,  ijl  menigflen«  für  bie  fpötere  3"t  unbe* 
flritten.  W\t  Sudna^me  ber  S^iriguana  ^aben  fte  fi^  ber  !D7iffion 
leicht  jugSnglid^  gejeigt  unb  ftnb  fiberafl  obne  ®<^mierigfeit  bon  ben 
SBeiften  unterworfen  roorben.  ?ltlerbing«  l^at  bie  Regierung  ber  3e* 
fuiten  baju  beigetragen  fle  abjuflumpfen  unb  i^re  X^atfraft  ju  l&f)» 
men,  ba^er  fie  j.  9.  Azara  (II,  256  unb  fonfl)  aT«  fo  at)at^ifd^  f(^il« 
bert,  baß  fit  felbfl  unberftanbene  unb  miberfinnige  Sefe^Ie  au«ffi^ren, 
unb  \i&}  au«  Xrftg^eit  auf  oUe  9Beife  bor  jebem  auftrage  ;urä(f  jujie« 
^m  fuc^en  ben  man  i^nen  gtben  fdnnte;  baß  fie  aber  audS)  fc^on  bor« 
^er  menig  friegerifc^,  fanft  unb  nachgiebig  waren,  läßt  ^d)  fc^mer  he* 
jmeifeln.  ©ebulbige  unb  treue  »ac!^a^^mung  o^ne  eigene  Srfinbung«* 
fraft  war  i^re  jlarfe  Seite  (Mengger,  SReife  363),  im  jiiflen  unb 
flummen  Srtragen  bon  S^u^en  unb  Seiben  leifletAt  fie  Unglaublid^yed. 
Setbiente  if^re  S^rli^^teit  geringe«  Sob,  ba  {le  bettelarm  waren,  fo 


G^orafter,  (S^antiibalUmu«.  421 

mtb  bagegen  i^rcc  ^djli^teit  unb  3)ant6at(eit  rfi^mcnb  gebac^t. 
9etm  Sm^fang  mie  beim  lS6f(f»ieb  unb  bei  ber  Begegnung  gruften 
fte  mit  beflimmten  Formeln,  unb  menn  fte  ein  ®efd^ent  erhielten,  banN 
ten  fie  mit  ben  Sorten:  ^bie$  noirb  mir  befonbetd  nu^Iicb  fein''  (2>d« 
brij^ffer  I,  91,  168,  111,  472).  9Bie  bie  (Suatani  maren  a\x^ 
bie  Xu^i  gcö^tent^eild  friebfettige  !Renf<t»en;  6tteit  mar  bei  i^nen  fei* 
ten ,  führte  er  aber  §u  9)ern)unbung  ober  Xob ,  fo  trat  ^enge  Ser« 
geltung  ein  (Lery  303). 

Unter  ben  älteren  @(^riftfte0ern  fd^ilbert  ^tt)or  Cabeza  de  Va- 
ca  (552,  558)  bie  ®uarani  M  fe^r  triegerifc^,  bod|^  ^at  bie  Solgejeit 
gelehrt  bag  {te  ftd)  f(^neller  ooUfldnbiger  unb  bauernber  unterwerfen 
Hefen  ald  anbere  Sdlfer.  Sein  Urtl^eil  f(^eint  Inxäf  ben  Sannibali«« 
mu«  be{to4)en  n>orben  gu  fein,  ber  ftd^  freili<^  f^äter  t>oUtommen  oer« 
toren  ^at  (Kengger,  Steife  134),  bamaU  aber  bei  i^nen  in  üoQer 
lUbung  niar:  {te  \d)müdUn  oergnägten  unb  t>{!egten  i^re  5triegdge« 
fangenen  auf  aUe  Sßeife,  gaben  i^nen  felbft  SBeiber,  erfc^tugen  unb 
fraf en  {te  aber  f^ater  mit  i^rer  Kac^^fonimenfcbaft.  3()re  eigenen 
ftinber  nahmen  an  biefen  cannibalifd^^en  f$e{tli(^teiten  X^eil,  beren 
^auptin^etf  nä(l(i{t  ber  Sefriebigung  ber  Stacke  barin  befianb  ben  Ttnt^ 
unb  bie  Sapfcrteit  ber  ftrieger  {u  er^d^en  (de  Alvear  11).  %Vid} 
bad  gejt  bei  totl^tm  bie  5Mnber  i^ren  9tamen  erhielten ,  mürbe  mit 
(Srmurgung  unb  t^^eilmeifer  3er{tütfeTung  eined  (Befangenen  gefeiert 
(Charlevoixl,  270).  ^urd^^  mögli^fl  rafd^e  f$ortf(^affung  ber 
(BefaUenen  au«  bem  ftam)>fe  fuc^te  man  ju  l^inbern  baf  bie  Seid^e  in 
ber  (Betoalt  bed  ^mU^  bliebe  (Guevara  I,  5).  ^t\  ben  Xupi, 
meiere  gum  ll)t\l  triegerif^er  gemefen  gu  fein  fc^einen  ald  bie  (8ua« 
rani,  fanben  ganj  biefelben  (Sreuel  fiatt,  bie  in  grauenhafter  ^u^ffi^r« 
It(^!ett  namentlich  t>on  Lery  (248,  256)  unb  ^.  Stäben  (^n^.  c. 
28)  gef(j(iilbert  morben  {tnb.  2)af  bie  eigenen  Xobten  t>on  i^nen  bid« 
meiUn  gum  Setoeife  ber  Siebe  unb  Sere^rung  oerge^rt  mürben,  ergä^lt 
SRarcgrao  attein  (Vlll,  12).  3)a  fie  Un  Xob  ni(l(|t  freuen,  ftnbet 
feine  9udldfung  ber  (gefangenen  ftatt,  foI(^e  für  (Selb  lodgugeben  ^aU 
ten  {te  für  fe^r  \ö)\mp^\^  (Thevet  40 f.).  9Ke  mirb  einem  (Sefan« 
genen  bad  Seben  gef^entt,  aufer  etma  einem  ffleibe,  ba«  bann  in  ben 
Stamm  ^eirat^et,  unb  aud^  biefem  f^llagt  man  nadS^  i^rem  Sobe  ben 
6(^&b€l  ein,  menn  fie  feine  ftinber  f)ai  bie  bief  ^inbern  (Gandavo 
141). 


423  Mcft ,  ^UHf<^  SerfaffttiiQ. 

3m  «tiefte  fügten  bie  Xupi  Sogen  unb  $fcU,  6—6'  lan«c  fteulen 
bie  »ie  S^mertcr  mit  einer  fc^arfen  Sc^neibe  oerfe^en  finb,  unb  @(^I« 
be  t)pn  XaHrt^aut.  3)ie  (Suorani  bebienten  ftdl^  bec  @dS^leuber.  St^tc 
S)örfet  umgeben  bie  Xupi  öftere  mit  einfallen  ober  bo))))eIten  $fa^(> 
jäunen  unb  f(^ä(en  beren  Singang  bur^  t>erbotgene  fpi^ige  Stdtfe 
(^.  @taben,  9n^.  c.  4).  2>ie  Jtrieger  werben  mit  Römern  )ufani' 
mengetufen.  Sot  ber  @4ila(^t  Reuten  unb  ((freien  fie  fur<t»tbar,  unb 
t&mpfen  nic^t  blog  au«  bem  Hinterhalte ,  fonbern  ^&ufig  aud^  ofen 
unb  in  Waffe ,  i^re  9But^  babei  ift  bie  rei^enber  i^int  unb  feiner  er« 
greift  bie  Slu^t.  3)ie  Siac^e  treibt  fte  ni^t  feiten  {u  ben  tjermegenjlen 
X^aten  (Seifpiele  bei  Ga n d a  vo  126).  ^u«  ben  ftno(^en  ber  erf(^{a* 
genen  f^eiube  machen  fte  pfeifen,  aud  feinen  3a(^nen  ^aUb&nber,  i^re 
@cbabel  merben  in  Raufen  aufgefdS^ic^tet  unb  bewahrt  (Lery  238  ff.). 
3n  it^ren  «d^nen,  bie  aud  einem  einzigen  @tamm  gearbeitet  finb  obec 
nur  audSaumrinbe  beße^en  (Gandavo  122)  unb  mei^  etn>a  50 
aßenf^^en  faffen,  (änit)ften  jte  nic^t  feiten  auc^  gu  SBaffer  (Thevet 
39).  Stlaoen  nehmen  am  Kampfe  nirgenb«  X^eil  (o.  9Rartiuda, 
24).  2)ie  ^^triguana  {tnb  gute  Xeiter,  l^aben  @ättel  oon  @tro^  unb 
im  ftampfe  gu  $ferbe  eine  Siuflung  Don  &eber;  Seuertoäffen  furd^ten 
fie  (Viedma  b,  49). 

^ie  H&uptling«tt>ürbe,  melc^ie  bei  ben  (Buarani  bisweilen  ber  $rei4 
ber  Serebtfamteit  mar,  ging  gemö^nlic^  oom  Sater  auf  ben  er^ebore« 
neu  @o^n  über,  ber  ^nfü^rer  im  Kriege  bagegen  erhielt  feinen  $la^ 
burc^  ffio^l  (Guevara  I,  4 f.).  3ebe«  S)orf  ^atte  fein  befonbere^ 
Oberhaupt  ba«  felb|)ftänbig  unb  unabhängig  war  (Charlevoixl, 
268).  <£eine  (Semalt  mar  unbef^r&nft,  feine  Untergebenen  bauten 
für  i^n  ^a^  gelb  unb  er  genoS  einen  Sor}ug  bei  ber  Sert^eilung  ber 
3agbbeute,  fonfl  aber  feine  ^ud}ei(^nung ;  i^n  gu  oerlaffen  fianb  einem 
ieben  frei  (de  Alvear  9 f.). 

3)en  Xupi  galt  nur  ber  erfle  Sermanbtfc^aftdgrab  aU  (Sl^e^inbet« 
nii:  mit  ber  IRutter  6c^n)efier  ober  Xoc^ter  mar  feine  (S^e  mogU4, 
au4i  ni^it  mit  ber  Xo(^ter  ober  SdS^mefier  be«  Sturaffap,  b.  ^.  be< 
greunbe«  mit  bem  man  Mt^  gemein  ^at.  S)ie  Ki(^te  in  ^eirat^K 
mar  aber  Sitte  unb  mürbe  fogar  aU  ein  Stecht  in  9lnfpru(^  genom« 
men  ( G a nd avo  115).  (Sine  ^eirat^dceremonie  fanb  nxd^t  ßatt«  nut 
bie  (SinmiUigung  ber  n&dS^flen  Sermanbten  ber  S^au  mar  erforbecU^ 
(Lery  239).    ^t  tapferer  einer  mar,  befto  mehrere  IBeiber  pflegte  n 


d^e  unb  SamtHenlebcn.  423 

ju  fabelt ;  eine  t)on  biefcn  ^atte  bett  Soitattg  bot  btn  Abrigen ,  hof^ 
lebten  fie  qtroi^nWd)  in  ^rieben  mittinanbet  (ebenb.,  Thevet  42). 
9SA^renb  ber  S^manoerfd^aff  ttnb  be4  ffldd^enbetted  n)Utben  fle  büt^* 
au<  na(^f{(^tig  unb  forgfom  bc^anbelt.  San  bcn  Stäb^en  Detlangt^ 
man  feine  3utfi(f Haltung  (Pigafett«  20),  für  bie  ffieiber  aber  flanb 
auf  @^ebtudl^  ber  Xob  ober  fd^imt^fli^e  Serflogung.  9tur  Qandavo 
(116)  erjä^lt  bag  einige  ffieiber  bei  i^nen  flet«  einfam  unb  o^ne  allen 
Umgang  mit  SKftnnern  lebten.  Ilnftatflrlicbe  Sa^er  maren  oerabv 
f^eut  (Lery,  Thevet).  fforgen«  beim  9uf|le^n  erhielten  bie  (Site« 
ber  ber  gamilie  oon  beren  Raupte  i^re  (Bef^Afte  ittgen)iefen.  gfir  ben 
neugeborenen  beburfte  e4  oon  6eiten  M  leiteten  (Att  eine«  feiner 
Sreunbe  einer  befonberen  SnerfemtUng,  bie  baburc^  tunbgegeben 
mürbe  baf  man  i^n  oom  9obenauf(|ob  (de  LaetXV,  2);  ber  ffnabe 
erhielt  aUbann  fogleid^  einen  tleinen  6abel  Sogen  unb  $feil  unb 
eine  (Srma^nung  jur  Zapft^tit  (Lery  297).  Sei  ben  ®uarani, 
beren  ^duptlinge  allein  mehrere  ffieiber  gehabt  ^aben  foflen ,  leugnet 
Charlevoix  (I,  269,  272)  ba«  audfc^meifenbe  Seben  bejfen  fonp 
bie  W&b^en  t>telfa((^  befc^ulbigt  morben  finb;  ba<  &u§erfi  unt)ort^eil< 
^afte  99ilb  ba«  o.  SRartiu«  (a,  55 ff.)  in  biefer  ^\n^6)t  oon  ben  (Sin« 
geborenen  Sraflien«  uber^auf^t  gegeben  ^at,  burfte  mo^I  {u  buntel 
gehalten  fein.  3n  9tüdf^t  be«  Sertaufed  ber  eigenen  jtinber,  ben 
man  ben  Ouarani  oorgemorfen  ^at,  bemertt  Meng g er  (Reife  131, 
325)  bat  ^i^§  ^dddjtend  bon  ffiaifen  ober  oon  gefto^fenen  5Mnbern 
oerftanben  merben  bflrfe.  S)ie  (E^iriguana,  bie  ebenfalls  feine  ^ei« 
rat^«ceremonien  ^ben  (Weddell  bei  Castelnau  VI,  56),  idfen 
i^re  e^en  oft  »ieber  auf  um  neue  ju  f({>Hefen:  ber  »ewerber  liefert 
bem  Wib^ien  ffiitbt>ret  unb  grut^te,  unb  jhllt  ein9unbeI9lei«^oIi  oor 
bie  X^ür  i^rer  ^ütte;  nimmt  jte  biefe«  ju  fl^  herein,  fo  ifl  er  erhört  unb 
bie  C^e  mirb  oofliogen  (Lettres  6d.  II,  182).  Sie  (Bemeinen  (^aben 
bei  i^nen  nur  eine  grau,  ber  ^du<)tling  beren  jmei  (Viedma  b,  49). 

9fle  befannten  Sölter  oon  Sab  ^merifa  l^oben  etma«  Sanbbau 
(0.  TOartiu«  a,  33).  J>ie  Xu»)i,  obglei*  nid^t  feflfaffig,  jogen  ^au^t' 
\äm^  SWanioc  unb  Wai«  (^.  Stäben  5ln^.  10, 36,  de  Lact  XVI, 
9,  Lery  155,  bei  lejjterem  über  beren  3ubereltung).  Die  gelborbeit 
mürbe  gemeinfam  betrieben  unb  bei  biefec  (Gelegenheit  bem  beraufd^en« 
ben  Caouin  ober  Kaveog*  jtart  jugef^co^en,  ba«  in  bem  gego^renen 

*  (Ein  berauf(^enbe4  dlettdnf  blefei  «tt  ifl  in  eub  «merifa  fe^r  aflgemein 


424  leufiere«  Mtn  bei  Xupi. 

Suf0U§  oon  Wai«  oter  ^irfe  beflant  bcn  bie  HBeibet  Docl^ec  getaut 
unb  getoc^t  ^ttcn ;  u6et^QUt>t  waren  Zrinfgelage  bei  i^nen  ^uftg 
(de  Laet  XV,  2.  Lery  162 ff.)-  3luf  bad  gelb  <|inaud  ge^^t  ber 
aRann  fletd  t)ot,  bei  bec  Kudfebr  bintec  bec  grau,  bamit  btefe  bei  ®e« 
fo^t  leicbtcr  fiieben  fönne;  im  Dorfe  ^at  fle  ben  Sortritt  um  fteU  bo 
obacbtct  merben  ^u  fönnen  (de  Laet).  Um  ba«  gleif(^  langfam  )u 
braten  ober  ^u  trocfnen  bebienten  fte  {t(^  eined  anf  t)\n  (Säbeln  ruben* 
ben  Dtofled  oon  {)olifidben  (boucan).  93eim  (Sffen  berrfc^te  g&n^Uib« 
6tiöe  (Lery  171,  Thevet  30).  ©ie  jogen  mele  ^übner,  urf^jrüng* 
\id)  nur  n)elf(be,  unb  trieben  gifcbfang,  {u  meiern  jte  auf  gIo|en  oon 
nur  2'  2&nge  unb  breite  in  bie  ruhige  @ee  fubren,  tbeiU  mit  Sogen 
unb  Weil  tbeile  mit  ber  ^ngei  (Lery  187,  207).  3)en  Sabal raucb« 
ten  fiein  gorm  oon  Zigarren,  ho<fy  nur  bie  üD^dnner  (Thevet  32). 
®cmeinf(baftli(bed  iRaucben  i{i  aucb  in  SraftUen  bad  Symbol  oon 
grieben  unb  greunbfc^aft  (o.  HJ^artiud  a,  48).  ^ie  Suf^i  gingen 
oddig  unbetieibet  (Lery  139,  Gandavo  118)  unb  wobnten  in  2 
bid  500  Scbritte  langen,  20 — 30'  breiten  Käufern  bie  au«  bicfem  ^olj« 
totxt  beflanben  unb  mit  $almblättern  gebecft  maren;  biefe  umf(bloffen 
öfter«  im  Sierect  einen  großen  $la^,  unb  in  i^nen  lebten  bidmeiien 
b.unbert  unb  mebrere  gomilien  ^ufammen  (Thevet  44,  de  Laet 
XVI,  9,  ^.  ®taben  i^lnb-  ^>  Pigafetta  16).  3b<«  Dörfer  befiel' 
ten  ^mar  jlet«  biefelben  Women,  mürben  aber  alle  fünf  bi«  fecb«  9Ro» 
nate  oerfe^t  (Lery  304).  3)er  ^audrat^  beßanb  au«  irbenen  6(^äf« 
fein  unb  (äefdgen  oon  oerfc^iebener  gorm,  bie  gebrannt  unb  inmen* 
big  glaftrt  maren  (berf.  308,  ^.  ©taben  ^nb.  13).  3^re  &yinbel 
mar  ein  ©totf  oon  r  £änge  ber  mit  ^ulfe  einer  ^oliernen  j^ugel  bur«^ 
bie  er  gefiedt  mar,  mie  ein  ilreifel  gebrebt  mürbe,  tflu«  ben  fe^r  fein 
gefponnenen  gäben  mebten  fte  an  einfallen ,  aufredet  fiebenben  Sieb» 
flüblen  bie  ^angemalten  in  benen  fte  fc^liefrn.  3um  mei|  mafcben 
ber  befcbmu^ten  ®emebe  mcnbcten  fte  ben  6aft  einer  ®urtenart  an 
(Lery  306,  ^.  Stoben  ilnb.  6).  Luccock  (435)  befcbreibt  neuer' 
bing«  eine  oon  3nbianern  ber  ^rooin^  IKina«  gerae«  erfunbene  Wa« 
f(t)ine  um  SXanioc  ju  flampfen  ober  ftaffee  gu  ent^ulfen  aU  ein  beac^« 
tenemert^e«  3^ugni0  für  t^re  (Srfinbfamteit,  unb  £ie|  (53)  fü^rt  gum 


oetbreitet.  iRame  unb  ^ereitungdioeife  eiinnetn  an  bie  Jtaoa  ber  €übfeeinfula« 
ner  (01111376,  <Pr.9){af.a,  1,79.  II,  220,  ^.  etaben  17,  21,  28,  «nb.l4: 
Caui,  Kaawy,  Kawi,  Kawawy). 


%tvtittti  geben  ber  (l^uarani.  42S 

9e»et(e  i^rer  Srauc^barleit  unb  X^&tigteit  an  bo§  bie  tleinen  tupfet' 
btaunen  &aboUe4  aud  bem  nörblid^en  Srofilieii  ftc^  aU  tu^tige  ge« 
le^rige  unb  tteue  SKatrofen  in  ber  btaftlionif^en  SRarine  au^^eic^nen. 
3n  bec  $tok>in)  $ara  bienen  bie  Singebocenen  ^&ufig  auf  ben  &6^\^i» 
merfien  unb  aU  ®olbaten  (@pi;  unb  9R.  903). 

Set  ben  Ouarani  fanben  bie  ©t^aniet  ju  i^ret  Setmunberung 
audgebe^nten  ^aid«  SoffaDa*  unb  (Semüfebau,  ^u^ncr  Papageien 
unb  anbetet  Hausgeflügel  in  9Kenge,  unb  et^ietten  burd^  freunblt^ie 
Se^anblung  überaU  fiebenSmittel  von  i^nen  im  Uebecfiui  (Cabeza 
de  y.  552).  Sidmeilen  ^aben  fie  milbe  @c^n>eine,  fe^r  (^&ufig  Strauße 
ge}&^mt,  unb  ed  gab  Sollet  untet  i^ncn  bei  benen  bie  Sßeibet  Don 
ben  @(^ultetn  bid  auf  bie  guge  in  felbßgemad^te  mei^e  3<uge  getiet* 
bet  maten  (S)obti^^offet  1,  115,  421,  84).  3^te  SBo^nungen 
bauten  fie  aud  H0I5  unb  Q>ixof) ,  Ratten  Stommeln  unb  Ztompeten 
aU  ftttegdmuftt  unb  fleine  äRetattpIatten  bie  {ie  an  bet  Stitn  befefiig« 
ten  um  ben  geinb  im  ftampfe  bamit^u  blenben  (Cabeza  de  Vaca 
557,  561,  572).  92euetbingd  fteilid;^  ^öten  mit  nut  oon  fc^Iec^tet 
9en)itt^f(()aftung  bet  gelber  bie  bei  i^ncn  jut  (Stnte^eit  Semeingut 
finb.  Don  GeftäBigteit  jut  Qtxt  beS  SRei((^t^umd,  t)on  Sebulb  unb 
%patff\z  iut  Seit  bed  SNangeU  (Stengget,  »eife  123 ff.),  ^ie  ß^i« 
tiguana  ^aben  jlto|fgebetfte  Butten  uon  Xo^t  ober  $fa^(n9ett  unb 
Se^m ;  fte  ftnb  Dietecflg  mit  lang  ^etab^ftngenben  S)ä4ietn  unb  fe^t 
reinli^i  ( Viedma  b,8,  50,  Weddell  bei  Castelnau  VI,  56,258). 
3()te  S)5tfet  legen  fte  tteidfotmig  an,  fo  baB  fte  einen  freien  $la|  ein« 
fc^lielen  (Lettres  ^d.  II,  131).  &ie  ftnb  fefifdfflg,  bauen  Stuckte, 
^aben  SRinbet«  unb  $fetbe^erben  ,  bo4)  flnb  fie  bem  Srunfe  fe^r  et* 
geben  (Weddell  a.  a.  O.  306,  Viedma  b,  10).  9Ran<^e  t)on  i^nen 
fleiben  ft^  gan}  fpanif4)  in  a^auinmoUe,  bie  mcifien  abet  ttagen  blo6 
einen  @4)ut},  nur  bei  Smpfangdfeierlic^feiten  einen  $on4o  (betf.  9, 
49).  3^te  9Ba{fen  {tnb  Sogen  unb  $feil.  Son  $tobucten  t^te« 
Jlun^fLeiged  {tnb  nutno(|i  bie  12  S^ecimetet  ^o^^en  unb  1  SRetet  mei« 
ten  itbenen  ftruge  ^u  nennen  bie  fte  t)etfettigen  (Weddell  a.  a. 
D.  56). 

S)ad  gtoge  Soll  bet  Omagua  tebet  jmat  feinen  2)iaf ett  Ux  Xupi« 

fpta^^e ,  fle^t  abet  uniioeifel^aft  in  einem  no^eten  Set^altnig  {u  ben 

Xupi'®uaranid,  ma^tfc^einlic^  in  bem  eine«  Kebenftammed  jum 

^aupifiamme  (9)ater,  9riit^tib.IIi,2,  604,  ;^auptfa4)li<|)  na^  Coa- 


426  dultut  ber  Dmagua  im  16. 3^^^^- 

dainine).  ^ie  Setmanbtf^aft  beiber  ^ot  näc^jl  le^tetfin  Sei  gl 
(79)  au«öefpro4ien,®piyunb  Kar  tili«  (1192),  fpöppig  (11,423), 
Velasco  (III,  5,  6)  u.l.  fic  6ejl&tiQt.  3)ie  altefleh  Wac^ric^ten  übet  fie 
rühren  Don  $(>ilipp  t)on  Butten, Orellana  unb  Acuna  ^et.  3>fr 
erflete  flie^  (1540ff.),  tt)ie  oben  ermd^^nt  (p.  367),  jenfeit«  be«  (Buo* 
Diare  inSRacatoa  auf  bie  befUibeten  unbbirtigen  ©uai^pe«  ober  (Sua^u* 
pe«,  bief(^on®corgDon6peier(1536)befu^tunbin3>örfeTnn)o^« 
nenb  gefunben  ^atte,  in  benen  unter  anbern  ein  mel^r  ald  200  6(^ritte  Ian< 
ge«  ^au4  mit  ^mei  grofen  X^uren  ßanb,  eine  %xt  9^onnenno{ler  unb 
gugleid^  Semjjel  ber  ©onne,  wo  Opfer  gebro^t  würben  (Simon  I, 
3,  12).  $|iiHpp  t>on  ^utten  ^atte  auf  feinem  9Bege  nad^^  Sfiben 
(Eingeborene  getrofen  bie  ganj  nacft  maren,  feine  SBo^nungen  Ratten 
unb  o^ne  <£^e  lebten;  in  ber  gut  gebauten  ®tabt  9)tacatoa  aber  na^ 
meu  i^n  beffeibete  99en)0^ner  gut  auf,  er  fa^  bebaute  gelber,  unb  man 
fagte  i^m  ba§  im  Suboflen  bie  Omaguad  unter  i^rem  Oberprieflet 
Duareca  lebten,  We  bef leibet  feien  »ie  bie  ©panier,  grofe  gerben« 
totere  gleidd  benen  in  $eru,  oieted  ^oudgeflAgel  unb  (Solb  unb  &U 
ber  Ratten  (berf.  I,  5.  3—7).  Die  ©panier  überjeugten  ftdjy  burt%  bett 
9ugenf4)etn  oon  ber  SBa^r(>eit  biefed  Serici^te«:  bie  Oiyegua«  ober 
Omagua«  roo^nten  in  einem  jlarf  beodiferten  Sanbe,  ba«  breite  unb 
gute  9Bcge  unb  fe^r  gro§e  2)drfer  mit  geraben  ©tta^en  ^atte;  fte  gin< 
gen  fiel«  bef  leibet,  trugen  geberbflfd^e,  führten  lange  Sanjen  unb 
©(^ilbe  unb  trieben  regelmifigen  Sanbbau.  Sin  gro^e«  ^au«  ba«  bem 
Häuptling  gehörte,  mürbe  ifinen  aU  berSempel  beiei4netbert)ie1e3bole 
oon  falber  b\i  ju  ganzer  Sebendgroge  enthielte  (Simon  1,5,7  f.,  Pie- 
drahitaX,  5).  Orellanafanb  im  fianbe  ber^omaga  ober  ^oma« 
gua  eine  tupferne  9;t  t>on  na^eju  peruanifc^er  gorm,  gut  glafir^ 
M  3tbengef(^irr  mit  fe^r  gierlic^en  SRalereien  unb  gro^e  3boIe.  S« 
^errf(^te  in  biefen  Oegenben  ©onnencultu« :  bie  Spüren  ber  SSo^nun« 
gen  maren  nac^  Offen  gerichtet;  badfetbe  mar  aud)  no^  meiter  flrom« 
abm&rt«  in  ber  9)a(^e  ber  SRunbung  be«  9t.  IVegro  ber  gaU,  mo  Orel* 
laoa  in  einem  S>orfe  eineit  ©onnenaltar  fa^,  auf  melc^em  in  ^ol)« 
Stelief  ein  Z^urm  mit  jmei  X^oren  bargefledt  mar;  auf  beiben  ©eiten 
befanben  ft^  gmei  rucfmärtifd^auenbe  2dmen ,  auf  bem  $Ia(e  aber 
|lanb  ber  Xempel  ber  ©onne,  in  xotl^tm  eine  Menge  f(^dner  geber« 
m&ntel  aufbema^rt  mürbe  (Oviedo  XLIX,  3,  L,  24).  Herrera 
(VI,  9,  4 )  fugt  biefen  Angaben  nur  no(^  ^ingu  baf  an  ben  Srmen 


fBo^tifil  unb  ^etfunfl.  427 

ttnb  ffiaben  bcr  gtganttf^en  3boIe  t>on  benen  Orellaaa  ec^i^Ite, 
Stftbet  angebrad^t  maren.  2)ie  9lu«bc(nung  be«  6onnencultu«  am 
Smajona«  obiv&rt«  t>on  ben  Omaguad  ^at  (iDanjig  Sa^rc  fpäter 
(1561)  Agnirre  bejlfttigt:  bei  ben  unbefleibeten  cannibalifd|^en  9rn0' 
quina«  fanb  et  Xemt>el  bei  meieren  bie  Silber  bon  Sonne  unb  9^onb 
aufgejlettt  maten,  meUeidi^t  oU  mdnntid^e  unb  meibllc^e  ®ottf)t\i  (Si- 
mon 1,  6,  24). 

Uebet  ben  99o^nfl|^  bet  Dmaguad  ftnbet  f  (^  eine  nähere  Angabe 

erfl  bei  Acuna:  biefer  berichtet  namU<^  ba§  i^t  8anb  t)on  geringer 

Sreite,  aber  2001egua8  fang  fei  unb  an(  IWarannon  abmärt«  fi^  bi« 

auf  16  leguas  t>on  ber  S^unbung  bed  ^utuma^o  er|lre<fe.   <£r  nennt 

etne9{enge  Don  Sölfernamen  bie  ie^t  oerfc^wunben  ftnb,  ttnb  feine 

9rmer!ungen  (667,  680)  über  ben  <&anbel  ber  Suniiicari«  mit  oor« 

trefflichem  Sdpferge[d|^irr«  mt  über  bie  audgejeid^neten  ^oljfcf^nij^ereien 

btr  Caripunad  unb  Surinam  (bie  erfleren  üon  ber  9Xünbung  bed  3u« 

rua  firomabmart« ,  bie  Unteren  beiben  oberhalb  ber  Wünbung  be«  9t. 

Negro),  beuten  barauf  ^in  ba§  fic^  bie  Sultur  meiere  bei  ben  Oma* 

guad  bejlanb,  ma^rfc^einlic^  \>on  i^nen  a\xi  au(^  über  anbere  SöKer 

am  Vmajonenjirom  oerbreitet  ^atte;  fte  felbß  aber  fotlen  t)on  einigen 

Dui|od  gelernt  ^aben  bie  oor  ben  Spaniern  gefluchtet,  gu  i^nen  ge« 

tommen  feien  (658).    ftönnen  toir  nun  {mar  nxd)t  baran  beuten  ba§ 

bie  Omaguad  ^d)  erft  um  bie  Seit  ber  Eroberung  cioilifirt  (i&tten ,  fo 

liegt  bo4)  in  jener  Eingabe  Acuna*8  ein  t)ieaet(^t  ric^^tiger  ^inmei« 

auf  bie  ®egenb  uon  melcber  ^o^ere  Silbung  gu  x^ntn  gelangt  \%  3>it 

&uiio4  namlic^  merben  mit  ben  ^umbod  unb  mefireren  anberen  93d1« 

fern  Don  Rodriguez  (I,  6)  aU  bie  Semo^ner  ber  ©ebirge  im  @u< 

ben  Don  ^opat^an  genannt  unb  Piedrahita  (IV,  1)  fü^rt  bie  Oma* 

gtta4  fetbft  neben  ben  ^ijaod  unb  $aege«  aU  eine«  ber  brei  ^aupt« 

odlfet  Don  ^ßopapan  auf.     Condamine  ermahnt  in  jenen  ®egen« 

ben  ebenfadd  ein  SoU  ber  Omagua«  unb  ftnbet  ed  R)a()tf(^einlic^,  bo| 

fie  Dor  ben  Spaniern  bii  SReu  ®ranaba  eroberten,  geflogen,  Don  bort 

an  einem  ber  fubdflli^  laufenben  Ströme  ^erabgegogen  feien  —  biefer 

^Ittd^t  freili^i  ld|t  {Idj^  taum  beiflimmen,  ba  fte  fc^on  Dor  ber  Witte 

be«  1 6. 3a^r^unbert«  am  9Rarannon  in  großer  ^Hu^be^nung  feßfagen 

unb  bit  &Uefien  Seri^lte  Don  fol(^er  Sinmanberung  ni^M  mitt^eilen. 

3)ie  Omaguafpete,  b.i.  bie  wahren  Dmagua«,  mo^nten  (nac^ 

Acu  na)  am  oberen  ^utuma^o,  ein  anberer  ZfytW  berfelben  am  oberen 


428  Semanbte  bei  Omaguad. 

^etau  ober  g)uta9;  $atec  Girval  fe||t  bie  Omaguo^  an  bieUfer  be4 
^apura  (Soter,  SJ^it^rib.  III,  2,  597).  9{un  ^eigt  ti  poax  bei  de 
Laet  (Index  capp.  ad  üb.  XVII  not)  bag  nac^  Cevallos  unter 
bem  fRanun  ber  Omaguad  mehrere  t)erf4)iebcne  IBöIfet  jufammenge« 
fagt  n)urben*,  ba  inbeffen  biefe  93c^QUptund  gan^  ifolict  fle^t  unb 
ber  eigentliche  Dtame  ber  Dmaguad  na^  Acuna  %^\xai  ^eigt.  ftnb  mit 
oielmel^r  t)erfu4)t  (mit  Sater  a.  a.  O.  599)  in  aUen  ben  SöKern  93er« 
manbte  tion  i^nen  ju  Dermut^en,  beren  9^amen  bem  ij^rigen  ^U\6^  {tnb 
ober  biefen  aU  93e|lanbt^eii  entl[)dlt.  !£)a^in  gehören  bie  2(guad  n>el4^e 
man  jerflreut  in  ^c\x  ©ranoba,  SSenejuela  unb  in  ben  Sbenen  hti 
Drinoco  gefunben  ^at,  nomentlic^  in  10"  n.  93.  unb  305^  8. ,  9®  n. 
99.  unb  314<>  8.,  im  Snnern  unter  4«  f.  93.  unb  305*"  8.  (ebenb.); 
bann  bie  Snaguad  am  ©uaoiare.  gerner  nennt  Herrer a  (lY, 
7,  6)  ^n)if(^en  (^oro  unb  ^arquifimeto  ^faguad,  bie  oermut^liti^  mit 
ben  9l4aguad  ibentifci^  ftnb,  meiere  ^umbolbt  (ed.  ^ auf f  III,  34) 
neben  ben  (Suamod  ©uaiibod  unb  Otomafen  aU  bie  93en)0^ner  ^er 
(Sbene  ^mif^en  bem  ^pure  Tltta  unb  ®uat)iare  anführt.  Piedra- 
hita  (I,  2)  bejeic^net  bie  ^(^aguad  in  ben  (Ebenen  t)on  @.  Suanjub« 
öfllic^  t)on  bem  ^aut>t|ite  ber  äRuipdcad,  aU  bad  fä^igße  ven  allen 
93dltern  9{eu  ©ranaba'd.  ^onbaguad  fü^rt  Oviedo  (XXV,  2) 
an  o^ne  i^ren  SBo^nft^  nd^er  ^u  be^ei^nen.  S)ie  (lapanaguad  ober 
99ufquipaned  am  re^^ten  Ufer  bed  Uca^ale  ben  SDta^orunad  benachbart 
(Maw468),  unb  bie  c^rijtianiftrten  URaragua^  am  ^uta^  (Uern- 
don  247)  jtnb  oieUei^t  ^ier^er  ju  rechnen,  fc^merlic^  bagegen  bie 
^aguad  bei  $ebad  am  3)^aranon,  meldS^e  ganj  ben  ^aarfc^nitt  bei 
ISlt « Peruaner  tragen  (Maw  200)  unb  ftc^  für  S'^a^fommen  ber  3n« 
ca«  i^alten  (Oscuiati  209);  K>on  Oastelnau  (V,  1 8)  ftnb  fie  n&^r 
befc^rieben  morben.  2>ie  ^apaguad  auf  ber  Dßfeite  bed  9tQpo 
(Lettres  ed.  II,  112),  an  tDtl(i)tm  nac^  93eigl  (99)  bur(^g&ngig  bie» 
felbe  Sprache  ^errfc^te,  geborten  mit  ben  Omaguad  ^u  ben  93dl(ern 
bei  benen  bie  SRiffton  in  ber  3^^^  ^^^  1683—1727  (Eingang  fanb 
(Velasco  III,  5,  10).  Senn  de  Angelis  (Indice  ju  Qttzman, 
XL)  bie  $ai;iaguad  am  $aragua)^  ju  ben  (Suarani  ^ä^lt ,  fo  \6)t\nt 


*  3m  (degenfa()e  ^u  biefet  Angabe  btf^aupitt  Alcedo.  bie  Omaguai  feien 
tai  amioeiteflen  oerbreitete  SÖoIt  in  %mttita  unb  fie  führten  in  oerfcbiebenen  ^t» 

Iienben  DeTM)iebene  fRamen,  ed  gebe  Dmaguaö  in  Seneguefa,  imifc^cn  ben  Qlttf* 
en  SRa)»o  (^uraia^  ^utumopo  unb  92egio  mit  am  3)2atannon. 


Die  docamad,  ^unmapa^  u.  a.  429 

eine  itrt^um1i(^e  Angabe  beiHervasCf.  Sater,  S^U^rtb.III,  2,  489) 
m\i  bie  Seiie^ung  i^red  Dtomen«  }u  ben  Dmagua«  ba«  ßtngtge  )u 
fein,  toa^  f!^  für  biefe  ^nfd^t  geltenb  mQ<^en  Iö§t,  obwol^I  bad  Sor« 
fommen  i^re«  9?amend  in  fo  meit  entlegenen  Sänbern  eine  mertmur« 
bigc  I^atfac^e  ifl,  bie  ju  weiterer  Unterfu^ung  iiufforbert. 

SWit  etwo«  größerer  ©i^et^eit  löit^c^  bie  »erwanbtf^aft  einiger 
anbcren  IBölfer  ju  ben  Dmaguad  nac^meifen.  Unter  ben  VicapaM, 
bie  fprodjlid^  ben  festeren  fe^r  na^e  flehen  (Rodrigucz  VI,  5),  <tnb 
n)aM4^<nlidgf  bie  ^ocamad  ^u  berße^en,  bie  nad^  Sei  gl  (60)  in 
früherer  3eit  am  Uca^ale  jtoölf  Xogereifen  »on  beffen  ÜRunbung  lebten 
unb  beren  S^ra^e  er  a(«  biefelbe  angiebt  mt  bie  ber  Omaguad;  aut^ 
foUen  {ie  i^re  ^erfunft  felb|l  Don  biefen  ableiten  (Osculati  231). 
Rodriguez  (III,  2),  ber  fte  bon  feinen  Uca^ale«  }U  unterf (Reiben 
i^tint,  giebt  fle  am  ^uaüaga  an;  Ca8telnau'(IV,  455)  fanb  So« 
cama«  in  Wauta,  bie  fru^ier  in  Sa  fiaguna  gelebt  Ratten.  Velasco 
(III,  5,  9)  bölt  iie  für  urfpränglii^  oerfd^ieben  bon  ben  JDmagua«  unb 
glaubt  ba§  fte  fidgf  erjt  feit  1680  mit  biefen  gemif^t  ^aben.  2>ie  So« 
camiQad  finb  eine  ^bt^eilung  bedfelben  Solte«.  S)ie  ^urimaguad 
if(^einen  bie  Dmagua«  bom  3)urua  }u  fein;  menigflend  n)0^nten  fie 
bort  in  früherer  3eit.  fHad)  ^dppig  (II,  384)  »ören  fle  t)on  bet 
ÜRunbung  be«  ^Kabeira  im  17.3afir^unbfrt  bon$ortugiefenberbrangt, 
an  ben  <^uallaga  gef ommen ,  n)0  bie  2)l{if{!on  liegt  bie  i^ren  9^amen 
fu^rt.  SBenig  ma^rfc^einlid[^  i{l  baf  fie  bie  Dmagua«  ^mar  aU  Ser« 
manbte  be^anbeln,  jugleic^  aber  eine  oöQig  oerfd^iebene  @^ra^e  reben 
foQten  (Velasco  III,  5,  19).  ^ud^  bieXocanttn«  am  gleid^nami« 
gen  ^luffe  unter  5^  f.  S.  foQen  \pta^\\6)  ju  ben  Dmagua«  gehören 
(Sater  a.  a.  D.  602).  Snbli(^  fc^einen  fid^  bie  bor^in  ermäbi^ten 
(Buai^uped  ben  Dmagua«  an^ufd^liegen ,  ba  bie  Sultur^ufe  auf  ber 
fie  im  16.  3a^r^unbert  flanben,  fo  }iemli(^  biefelbe  war  wie  bie  ber 
le^teren;  auä)  in  ben  Dtomaten  ^at  ^umbolbt  (SR.  in  b.  9eq.  IV, 
578)  Serwanbte  berfelben  »ermutbet. 

^ie  3ufammengeb5rigfeit  biefer  Sölfer  ooraudgefe^t,  ergiebt  fl(^ 
bog  3roeige  bed  Omagua«  Stammet  im  Flußgebiete  be4  9Reta  unb 
®uaoiare  im  Ojlen  unb  ©äbojlen  bad  Sanb  ber  SRu^^ca«' umgaben. 
Stimmt  man  ^inju  baß  bie  Omaguad  i^rer  Sage  na^  oom  dfilic^en 
tb^ange  ber  9lnben  bon  9?eu  ®ranaba  über  ben  2)a|)ura  an  ben  Vta* 
rannon  gebrungen  j^nb  (^umbolbt  a.  a.  O.),  fo  wirb  man  geneigt 


430  Urfpntng  i^ret  aultut,  fpätete  9in<ff(^ritte. 

fein  ^cn  Urfpcung  ifiret  (liultuT  bei  t>cn  SRup^cad  ^u  fu^^cn.  %U  ein 
nic^t  unintereffanter  9lebenttm{lanb  ifl  in  tiefer  ^infldj^t  noc^  ^crüDt* 
ju^eben ,  ba§  ^u  bei  fru^^er  enoa^nten  menfc^1i(^en  Statue  mit  long 
na^  hinten  autge^ogenem  <5(^äbel,  bie  mon  in  Barra  do  Bao  Negro 
cntbecft  ^at,  bie  Omagua«,  ba  fte  t^re  i^opfe  fomo^I  t>orn  aU  hinten 
abplatteten  (Acufia  659)  un^  bic  Sottet  oerad^teten  tt)elc^e bie§ ni((t 
traten  (UUoa  I,  329),  eine  ebenfo  auffadenbe  $araOele  barbieten  to\t 
ber  bei  Uricoechea  (Xafel  2)  abgebilbete  na(^  hinten  fang  gejogene 
@^abel  eine«  Eingeborenen  ber  ^rot^inj  Sele)  in  Reu  (Sranaba. 
fRaäf  Joaq.  Acosta  (222)  ^errft^te  biefe  Sitte  ber  boppelten  9Li* 
plattung  ^mar  nid^t  bei  ben  SKupdca«  ober  Q.f^ib6)a^,  bem  Cutturt^olte 
t)on  9leu  9ranaba ,  »o()I  aber  bei  ben  i^nen  benachbarten  $an(^e4. 
9uc^  ba«  SBenige  tt>a«  xüxx  oon  bem  religiöfen  Sultu«  ber  Omagua« 
miffen,  fc^eint  jener  fKnft(^t  günflig  ju  fein. 

^ie  Omagua«  ober  Sampeoa«  (b.i.$tatt!öpfc)  ^eicbnen  ftd^  burcft 
^eOere  Hautfarbe  unb  beffere  ftörperbilbung  t>or  ben  übrigen  3nbia« 
nern  an«  (Spi;  unb  ORartiu«  1192).  9lo6)  Olloa  (I,  328 f.)  be« 
jei^^net  fie  nebjl  ben  ^urimagua«  aU  bie  f&^ig|len  unb  cuUioirteflen 
unter  ben  Eingeborenen  biefer  Sanber:  bie  Unteren  bilbeten  eine  ^rt 
oon  Slepublit,  beibe  maren  fcg^aft,  führten  fein  au«f(^n>eifenbe«  Seben 
unb  Ratten  IBeamte  meiere  bie  öffentii(|ic  Orbnung  aufregt  l^ielten; 
no^  ie^t  ftnb  fte  fiol}  auf  ibre  ^Nationalität  unb  geigen  {i(^  gebifbet 
in  i^rer  @pro(^e  (Velasco  III,  5,  6),  bo<^  fc^einen  fte  betr&(^tli(^  ge« 
funten  ju  fein  in  golge  ber  r&uberifd^en  Einf&fle  xct\d)t  bie  $ortugte« 
fen  feit  1641  oon  ®ran  $ara  ()er  gegen  fte  audgefü^rt  ^aben.  £)ie 
erbic^tete  Sefd^ulbigung  be«  Eannibali«mu«  mu§te  c«  rechtfertigen 
bag  fte  oiele  oon  i^nen  in  bie  6t(aoerei  fortfd^Ieppten.  Xro^  tapferen 
9S3iberflanbe«  bemächtigten  fid)  jene  aQm&iic^  be«  Sanbe«  bi«  jum 
R.  9?egro  unb  brangen  im  3a^re  1710  oermöge  eine«  maffen^aften 
Angriffe«  auf  bie  IRiffionen  oon  bort  no(^  um  8^  n>eiter  nac^  Sßefien 
oor;  ein  &bnlic^er  UeberfaQ  im  Sahire  1732  mürbe  bagegcn  abgefc^Ia* 
gen  (ebenb.  12,  Rodriguez  VI,  5).  Ueber^aupt  ftnben  |t(^  iejit 
am  9ma§onenfirome  nur  nod^  fc^^mac^e  unb  ßart  oer&nberte  Ke^e 
ber  alten  Semo^^nei  unb  oon  ben  oielen  oon  Acuna  al«  mächtig  ge< 
nannten  Söltern  feine  ober  faum  no(^  eine  Spur  (Spir  u.9R.  1029). 
9to(^  gtgenm&rtig  ^e^tn  {mar  bie  3nbianer  in  biefen  Qanbern  ett»a4 
|^4^er  a(«  in  Sub  SraftUen  (Wallace  476),  aber  i^re  Itunflfettig- 


€4tlbmiim  bei  C^ocamad  unb  Dtomafen.  4S| 

teilen,  bie  oon  Sloetto«  aufwart«  juncfimen  (Qpif  u.  SR.  1154, 
1171),  etfirecfen  {{(^  nt^t  ^inau«  über  bie  Serfertigung  i^rer®erSt^t 
unb  3Baffen,  Töpferarbeit,  gef<^i(fte«  $feilf^iegen  unb  ^if^en  (Dgl. 
6pi|  unb  Tl.  1023),  ben  Sau  von  ftö^nen  unb  berglei^en  (W.H. 
Edwards  16f.).  9m  unteren  St.  Kegro  namentlich  liefern  fie  @c^oo« 
ner  jum  Slug^anbel  Don  einem  ©ehalte  bid  ju  200  Xonnen,  Ruberen 
^erßcUuna  fie  fi^  nur  be«  Seile«  unb  Jammer«  bebienen  (Wal- 
lace  236). 

2)ie  (Socama«  ^aben  (iemlicC»  bitfen  bierecfigen  jtopf,  bodji,  mie 
ed  f^eint,  ol^ne  funftlid^e  Serunflaltung  beffelben,  groge  ^ugen ,  bide 
unb  ^iemli^  platte  Kafe  unb  muljlige  uber()an0enbe  Oberlippe;  bie 
Hautfarbe  i{!  gelbbraun  (Osculati  231).  3)er  perutfenartig  in  bie 
0d^e  {le^enbe  ^aarn)u<^«  ber  bei  i(^nen  bisweilen  t^ortommt  ($dp« 
pig  II,  450),  erinnert  an  bie  SKifc^ling^ra^e  ber  ßafufod  (Dgl.  6pi| 
unb  SR.  215)..  @ie  ftnb  mut^ig  unb  triegerif^,  oon  großem  Unab* 
^5ngig{eit4{tnn  unb  bebeutenber  Sitbung^f&^igteit,  bocfi  ^aben  fte  in 
manchen  S)5rfern  bie  t)on  ben  SRifjtonfiren  eingeführten  (Einrichtungen 
unb  (^ri{tli(^en  SuUu4  fpater  freimiOig  beibehalten  ($dpp ig  11,403). 
Sei  Unanue  (num.  78)  werben  {te  aU  (iemlic^  barbarifc^  befc^rieben. 

S)ie  Otomaten  jwifc^en  bem  ^pure  unb  @inaruco  werben  bon 
^umbolbt  (Sft.  in  b.  9eq.  IV,  555)  al4  ^i§li(^  unb  oerfunten,  oon 
Depons  (148)  Weit  bort()eil haftet  gef^ilbert.  ®ie  ^aben  bur^  i^t 
Srbeelfen  eine  gewi{{e9erfi^mt^eit  erlangt,  fo  wenig  au4fdSilie§Uc^i(inen 
aucfi  bieg  eigen  ift,  benn  e4  ^errfc^^t,  wenn  aud^  in  geringerer  9u4« 
bel^nung,  {.S.  auf  ben  tleinen  ^ntiQen  bei  allen  ftlaffen  ber  Seoöl« 
terung  (du  Tertre  II,  375,  Labat  I,  1,  149),  im  @ertdo  unb  am 
^majonen^ome  (6pif  unb  HR.  327, 1081),  würbe  in  SRa^nad  felbfl 
an  man(!^en  X^ieren  beobachtet  ($dppig  II,  452)  unb  ift  überl^^aupt 
eine  fe^r  weit  verbreitete  (Srfd^einung  (9t&^ere4  bei  <&umbolbt,  ^U' 
ftc^ten  ber  9tat.  I,  231  unb  ^eufinger,  bie  (Seop^agie).  3)ie  Oto< 
maten  berje^ren  t&glic^  o^ne  Kac^t^il  3 — 4"  bicfe  Jhigeln  bon  fettem, 
etwad  gebranntem  Selten,  ber  einige  3<it  im  3a^re  fogar  i^re  einzige 
Wahrung  audmad^t  (^umbotbt).  Gumilla  (11)  erii^lt  bon  i^nen 
bag  fte  bor  bem  Aufgange  ber  Sonne  immer  i^re  Xobten  (u  beweinen 
Pflegten,  bag  bann  ber  Häuptling  bie  9ef(4&fte  be4  Zage4  an  bie  Sin« 
(einen  bertt^eilte  unb  bag  fte  ben  f$elbbau  gemeinfam  trieben :  oieUeicfit 
bürfen  wir  baraud  [erliegen  bag  fte  in  fru(»erer  Seit  etwa«  f^öfytx  ftan« 


43t  Dmaguad  unb  DmaguacaS , 

ben  ald  \i%t  3l^re  jungen  Seute  merben  mit  alten  ffieibern  beti^eira« 
tljet,  no^  beren  lobe  mit  jungen  TOSb^en  (^artfinf  32).  35ren 
Utffjrung  foKen  fie  bon  ein  t)aQr  ^eUbldcfen  herleiten  (Gumilla  6). 
6d^on  Sätet  ijl  bie  97amen«ö^nlid^!ett  ber  Omagua9  mit  ben 
OmaguacQ«  aufgefallen,  XotM^t  bei  deLaet  (XIV,  12)  aH  ein 
tei(^ed  unb  einigermagen  cultibirte«  Solt  mit  gto§en  8ama^etben  unb 
felbfigemebtcn  SBoHenfleibetn  nörblic^  t)on  3uju)^  ermS^nt  n)erben. 
Lozano  (119,  192)  giebt  fie  18  leguas  bon  Unterer  Stabt  entfernt 
an,  bie  fte  jmeimal  ^erflörten  (Charleyoix  I,  290),  unb  aH  9ta4« 
barn  ber  @^f)iriguanad.  Sei  ber  SermanbtfdE^aft  ber  Omaguad  ju  ben 
®uarani<  unb  il^rer  meiten  Verbreitung  nac^  IRorben,  mürbe  ed  me< 
nig  auffaüenb  fein  einen  ^votx^  berfelben  au(^  im  6uben  in  Xucuman 
mieber  ^u  finben,  menn  ft$  biefe  ^nnal^me  au<  anberen  ®runben  aU 
au<  einer  blogen  9^amen«ä^nfi$feit  empfehlen  foate.  9(maiuacae  ober 
^mal^uacad  (Omaguacat)  ftnben  f)(^  neuerbing«  unter  ben  SBanber« 
fiSmmen  in  ber  ®egenb  bon  Garapacu ,  ^mifcf^en  bem  gtuffe  Suia 
unb  bem  Uca^ale  (Herndon  209,  469)  unb  3  Xagereifen  oftlit^  bon 
Unterem  am  Samoi^a ;  i^re  ©pra^e  gehört  mie  bie  mehrerer  anberen 
Sölfer  bed  Ucapate,  ber  6onibo#,  @a(!t)ibo«,  @epibod  u.  a.,  gu  bem 
®tamme  ber  $ano«  meiere  Dom  ^uaKaga  ^erübergefommen  ftnb  (Ga- 
stclnau  IV,  377,  387,  396,  450);  oon  ben  $ano«  aber*,  bie  mit 
ben  a^anoa«  unb  StUhi>^  ein  Solf  bilbeten,  fagt  Skinner(I,  364, 
II,  96  ff.)  ba§  pe  mit  ben  Omagua«  unb  ßocamad  feit  langer  3«* 
^bur*  bie  SJanbe  be«  Blute«  bcrbunben"  feien.  We^rere  Stimme 
be«  Uca^ale  ))Iatten  glei(^  ben  Omagua«  ben  ftopf  born  unb  hinten 
ab  (Herndon  203),  mie  bie§  Unanue  (num.  78)  bon  ben  (Singe* 
borenen  ber  ^ampad  bei  6acramento  unb  bon  ben  in  ben  Vnbed  leben« 
ben  bemertt  l^^at.  SSir  fe^en  ferner  mertmurbiger  SBeife  au(^  ben  Na« 
men  ber  3uri«  bie  am  6olimoe«  jmifc^en  bem  ^utuma^o  unb  3a« 
pura  fi^en,  (Wallace  510,  au(^  SBater  a.  a.  O.  612  nennt  ftebort 
na(^  P.  Gir  val)  in  Xucuman  mieberfe^ren,  unb  jmar  in  Serbinbung 
mit  bem  ber  S)iaguite<.  3ene  n5rbli(!t)en  3uri«  ftnb  ben  Raffet 
am  unteren  3apura  flamthbermanbt ,  einem  Solfe  bad  in  ®eftdS^t«iä* 
gen  unb  ftdrperbilbung  |t(6  glei(^  ben  Omagua«  bort()eil^aft  bor  ben 
anberen  eingeborenen  @t&mmen  unterf^eibet  unb  bem  faufafifi^en 


IR&^ete«  übet  fle  im  legten  «bf(^nitte. 


3iiried  unb  X){aguita«.  433 

tppni  n&^txt,  m&tiTetib  e«  iU0lei(^  in  {ittlit^cr  unb  religidfec  Silbung 

Quf  einer  entf))re(^enb  ^o^en ®tufeju  jie^en  fc^eint  (@))i|  unb  ÜRar« 

tiud  1204 ff.,  1287).    Son  ben  Suried  unb  S^iaguita«  in  Xucuman 

^ören  wir  ba§  fte  n>ie  i^re  n5rbU(^en  Stod^barn,  bie  Omaguocae,  felbjl 

gefpounene  unb  gemebte  lEBoflenfleiber  trugen  (de  La  et  a.a.O.). 

bat  baumwollene  unb  anbere  3^uge  i^^nen  aU  aUgemeine«  ZaufdSi« 

mittel  bienten,  bat  f  e  auger  Samad  au(^  ja^me  ©trauge  unb  ^ü^ner 

hielten  (Herrera  VIII,  5,  8f.  unb  11).    Die  erfleren  lebten  in  alter 

Seit  am  @alabo,  mo  bie  @))anier  in  ber  (Segenb  bon  ®alta  unb  Sal« 

(^aqui  bei  i^rem  erflen  Qinbringen  (1543)  eine  flarte  SeDöIterung 

fanben,  bie  gut  befleibet  unb  reit^licb  mit  Sebendmitteln  Derfe^en  mar 

(Guzman  I,  4,  II,  6).    S>ie  Siaguitad  im  fublic^ften  X^eiU  t)on 

Xucuman*^  oerel^^rten  bie  @onne  in  Xempeln  unb  glaubten  baf  bie  | 

Seelen  i^rer  (»erworbenen  Häuptlinge  al«  Planeten ,  bie  ber  anberen  i 

9lenf(^en  aU  Sterne  an  ben  ^immel  oerfe^t  mürben  (Charlevoix 

I,  103).    9ta(^  Herrera  mar  bie  £iaguita«®pracl^e  adgemein  bei 

ben  (angeborenen  Don  Xucuman,  obmo^I  ed  neben  i^r  no(^  Dier  an« 

bere  Sprixc^en  gab.    Sater  (ITOit^rib.  III,  2,  438)  ^at  bed^alb  Der» 

mutzet  bat  ^^  ein  3^^i9  ^^^  (Buarani  fei,  unb  anä)  biet  toärbe  mie 

bad  SReijle  ma«  und  t)on  ben  genannten  Sdifern  betannt  ifl,  mol^I  ba«  | 

mit  jufammen^immen  bat  f  <  ntit  ben  Omaguad  permanbt  {tnb.    de  j 

tann  nicbt  unfere  %bfi69i  fein  bie  gäben  burc^  meldjie  mir  biefe  Sölter 

miteinander  oerfnupft  ^aben,  für  fl&rfer  unb  faltbarer  audjugeben  I 

aU  fte  ftnb;  nur  einen  ginger^eig  für  weitere  fpra^lic^e  Unterfu(^un« 

gen  fdnnen  fte  geben,  ber  bei  ber  S)unfe1^eit  be4  ®egenjianbe4  mill« 

tommen  fein  mut. 

2Bir  fdnnen  bie  ^bf^meifung  nac^  ffieften  ju  ber  un«  bie  Serfol* 
gung  ber  et^nograpl^^ifd^en  SBer^dltniffe  geführt  ^at,  nidgt  fd^Iieten  o^ne 
tu  bemerfen,  bat  «^  in  Stflcfftc^t  ber  ^d^eren  Sulturflufe  auf  melier 
bie  Omaguacad  3urid  unb  Diaguita«  in  Xucuman  ftanben,  am  nd<^« 
flen  liegt  an  peruanifcbe  Sinflüffe  ju  beuten,  benn  ber  meftlic^^e  X^eit 
biefe«  Sanbed,  beffen  innere«  gan^  cutturlofe  ^ö^lenbemo^ner  inne 
gehabt  ^aben  foOen,  flanb  jur  S^it  feiner  (Sntbedung  unter  ber  $err« 
f(^aft  ber  3nca«  (Charlevoix  I,  206 ff.).  %\x^  ß^acd,  beffen  Warne 
au«  bem  Quic^ua  ßammt  —  ba«  SBort  chacü  bejei^net  bie  groten 

*  Alcedo  giebt  fie  im  mefiU<^en,  bie  Jurted  im  öfklicben  X^eiU  oon  Xu- 
cuman an. 


434  (l^ua;aTa|H)d ,  DrejoneiS ,  Sotapei ; 

^et^en  t>on  ®uanaco<  unb  anbeten  X^ieren,  bie  jur  3agb  (ufornmen« 
getrieben  mürben  (Zaratc,  GarciUsso  VIII,  17,  Guevara  II, 
12,  p.  157)  —  foüen  bie  3nca«  \d)on  t>ox  ber  3lntunft  ber  Spanier 
®olb  unb  Silber  belogen  daben,  iinb  nad)  berfclben  mürbe  e«  ein  3U' 
flui^t^ort  Dieter  eingeborenen  Peruaner,  bie  {1(^,  mie  erj&^U  mirb,  na« 
mentli^  auf  einer  3nfel  in  bem  See  ber  Xarat^ej  am  ^aragua^  nie« 
berliejen,  ba^er  biefe  ©egenb  Puerto  de  los  Reyes  ober  Puerto  de 
los  Orejones  genannt  mürbe  (Charlevoix  I,  218f.);  au(^  ben  9ta« 
men  be«  irbifc^^en  $arabiefe<  (Paraiso  terrenal)  ^at  man  ibr  bei* 
gelegt. 

2)ie  erßen  Ütac^ric^ten  aber  biefe^  fianb  flammen  oon  Cabesa 
de  Vaca  (676 ff.),  üx  fonb  am  ^aragua^  unter  19^  f.  9).  ba«  Solf 
ber  ®  uaiarapod*,  meiter^in  an  bem  fogenannten  Xara^ej'See  bie 
Sococie«,  Xaquete«  ober  Xaquefe«  unb  S^anefe«,  unb  ergd^It  oon  ben 
Semo^nern  biefer  (Begenben,  baf  fte  SRai«  unb  Otanbiocca  bauten, 
Hausgeflügel  hielten  unb  mie  bie  meiter  im  3nncrn  Sbole  Ratten,  b0(( 
nur  oon  ^ol);  er  fugt  ^in|u,  fte  feien  mittelgroß,  gingen  ganj  unbe« 
Reibet  unb  man  nenne  fie  Oreione«,  meil  i^re  bur^bol^rten  O^r« 
lapptn  i^nen  fafl  bi<  auf  bie  Schultern  fingen.  3enfeit«  ber  Sumpfe 
unb  Seen  lebten  bie  Sara pe«,  60  leguas  im  9torben  oon  ben  Ore* 
Jone« ;  biffe  trieben  ebenfalls  Sanbbau  unb  ^ü^nerjuc^t,  flanben  aber 
^d^er  in  materieller  Sultur,  benn  fle  trugen  große  baummoQene  StUu 
ber,  bie  oon  i^ren  Selbem  verfertigt  mürben.  Guzman  (1/4)  tt)ei(t 
oon  biefen  3araped  (Sarabed  bei  Guevara  II,  6)  meiter  mit  baßfie 
unter  einer  mo^lgeorbneten ,  im  SBefentli^en  republifanifc^en  Scrfaf' 
fung  lebten,  an  beren  Spi^e  ber  Tlanii  M  Oberl^aupt  ftanb,  unb 
baß  fle,  obgleich  menig  friegerif(^,  loa)  bei  allen  9ladSibart)dffern  ^od^ 
geachtet  maren;  ^iebfla^l  unb  (Sbebruc^  mürben  bei  i^nen  oom Haupt« 
ling  gefiraft  unb  aU  Semei«  i^rer  großen  SRec^tlic^teit  mirb  angeführt, 
baß  Irala  (1546)  fein  gan^ed  9tpM  14  S^onate  lang  i^nen  über« 
ließ  unb  bei  ber  tRütfte^r  t»on  feinem  Buge  nad^  Storbmeften  %M  un* 
oerfe^rt  ^uru(fert)ielt.  ^U  xf^xt  geinbe  im  Korben  merben  (Suarani« 
angegeben,  mel^e  bemnad^  flc^  bis  in'S  DueUgebiet  bes^araguap  au<> 


*  Diefe  finb,  mie  Azar  a  fagt,  oon  ben  6pomeTn  <0ua(bi<  genannt  mor« 
ben  unb  baben  i^ten  SBo^nft^  nie  oerlaffen.  ^^xt  geringen  Otefle  ~  fie  foOen  in 
9olge  fünflli<bet  geblgeburten  faft  auSgeflorben  fein  ^  fanb  no(b  Cnstelnau 
(II  467)  in  bet  Umgegenb  oon  vciraitbo  am  gluffe  SRonbego. 


i^re  (Suftur  uitb  beren  Urfprun^.  435 

gebreitet  ju  ^aben  ((feinen.  €(^mibcl  (156 ff.)  erjS^lt.oon  bomafi» 
ft^nlit^en  Saumn^oQenjeugen,  in  tt)el(!^e  ^irfd^e  unb  anbete  Z^icrflgU' 
ten  eingemebt  toaxtn,  unb  Don  (Solbfa^en  bei  ben  6(^erued,  unter 
benen  noa^rfc^einlic^  bic  SEaro^e^  ju  oerfte^en  ftnb,  benn  er  giebtbie 
Kamen  fafi  bur(^9än0tg  in  fe^r  oerflümmelter  %oxm  unb  nennt  bie 
®(^erue«  ein  gro^ed,  weit  verbreitete«  Soff  ba«  Don  einem  Einige  be^ 
(ierrf4)t  n)erbe;  für  bie  gro^e  Su^bel^nung  ber  Kaxa^^t^  aber  fpri(^t 
ber  Umjianb  ba$  Hern,  de  Ribera  ber  oom  Puerto  de  los  Reyes 
naä)  9Beften  ging  ebenfaO«  ouf  biefe«  Sott  flie§,  bod^  erft  na(^bem  er 
bat  (Bebiet  ber  ^erobagae«  pa\fixt  ^atte  (Cabeza  d  e  V.  598).  6r 
fefb|!  unb  fein  Sruber  Fr.  de  Ribera  fanben  in  ben  SAnbern  meft* 
lid^  unb  norbn)e{ifid[)  bom  3£aro9e4^@ee,  alfo  nad^  $eru  hinüber, 
eine  materielle  Sultur  bie  fie  in  Srflaunen  fe^te,  unb  menn  man^e 
ber  oon  i^nen  jurficfgebrac^ten  iVac^ric^ten  auc^  ju  abenteuerfidSi  lau* 
ten  um  glaubhaft  ^u  fein  (bgl.  aud^  Guzman  II,  3,  Guevera  I, 
11,  Charlevoix  I,  136),  fo  fi^eint  ftd^  bod^  mit  einer  gemiffen  @i4er< 
^eit  barau«  f(^1ie§en  $u  laffen  bag  biefe  Qänber  in  jener  3eit  mit  in 
ben  ^reie  peruanif(^er  Suftur  gebogen  morben  maren.  S)affir  fprid^t 
Dor  ^Oem  aud)  ber  Umftonb  ba^  Irala  jur  Umfe^^r  auf  feinem  Buge 
bur(4  einen  SBrief  Gasca's  oon  $eru  ^er  genöt^igt  mürbe,  ber  i(im 
meiter  norjubringen  berbot  ba  ^S)  barau«  ergiebt  txi^  er  SAnber  burc^« 
jogen  ^atte  bie  ben  Peruanern  mol^l  befannt  maren.  9Bir  ^aben  ba« 
^er  feine  Urfac^e  @(^miber<  (164,  198)  ffio^rHtiflf^t^  in  Bmei* 
fei  JU  jte^en ,  menn  er  bon  großen  @tÖbten  ber  Ort^uefend  (Urtuefed) 
unb  ein^eimifdl^en  @(^afen  eriS^lt  bie  ald  ßugbie^  gebraut^t  unb  ge» 
fattelt  mürben  mie  unfere  ipferbc.  2)at  er  freilid)  (220)  ben  qjunft 
ber  Umte^r  372  leguas  nörblic^  bon  Qlfuncion  angiebt,  ift  fd^on  bed« 
^alb  unmögli^,  meil  er  i^injufe^t  ba§  bon  bort  bier  Spanier  über 
$otofi  na^  Sima  gegangen  feien ;  mir  f önnen  un«  bielmel^^r  jenen 
$unft  ^öc^jlen«  unter  13— 15^  f.  ».  benfen,  am  Ouapa^  (SRamore) 
mo  Irala  )U  ben  Sembicofi«  fam  (Charlevoix  1,  166),  me^e  un* 
ter  bem  Kamen  ber  @amocofld  aU  9lad)barn  ber  S^iriguana«  unb 
aU  ein  ju  $eru  gehörige«  Solf  jenfeit«  be«  (Buapa^  bei  Guzman 
(III,  1 1)  angefahrt  merben,  unb  ed  mirb  babur^  ma^rfc^einli^  ba( 
and^  bie  Suftur  meiere  Cabeza  de  Vaca  unb  anbere  bei  ben  3^ar« 
ra^ed  gefunben  (latten,  peruanifc^en  Urfprunge«  mar. 

®e^en  mir  ber  Djigrenje  be«  3ncarei^e«,  bie  jeboc^  f^^merlid^  über» 

28* 


436  ©öboftgtenje  be«  Sncatcicfteö. 

qU  jugUic^  au4^  bic  Q^ten^e  feine«  Sinfluffe«  iDar,  etma«  loeitet  naiC 
fo  ftnbet  fl(^  golgenbe«.  3m  6uben  Don  Xticuman  in  8.  Jago  del 
Estero  f^ri<^t  bie  SRaffe  ber  SeDölferung  no(^  te^t  Quidi^ua  (Sar- 
miento  in  N.  Ann.  de8  y.  1853  p.  302),  nid^t  aber  in  SRioja 
(French  in  J.  R.  G.  8.  IX,  399).  S)ie  (Begenb  oon  S.  Miguel  del 
Tucuman  gehörte  jum  X^eil  no(^  )um  Sncareic^e  (6  uz  man  III,  12), 
beffen  ®))rad^e  bei  bet  aRefli^enbebölterung  eine«  X^eile«  oon  @.  ^aqo 
natbli(^  t)om  9t.3)ulce  unb  in  S^ilque  unter  29<^  10'  (auf  ber  Strafe 
t)on  Sorbot^a  nail^  @.  Sago)  t^errfc^t,  mi^renb  fie  fonji  im  ®flben  ie« 
ne«  glujfe«  ni^t  Der|tanben  mirb ;  and)  in  Xucuman  @afta  unb  3u' 
\\ip  micb  nid^t  Duic^ua  qt^pxo^tn  (Page  357).  dtvifc^en  bem  Set« 
meto  unb  ^ilcoma^o  lebten  nur  ber  (Sorbiflere  junAc^ji  „Seute  oon 
$eru  bie  ba«  Sanb  bauten",  bie  ß^urumata«  (gente  labradora  de  los 
del  Peru),  9tac^barn  ber  C^iriguana«,  glei(^ben  Peruanern  in  SBoQe 
gefleibet,  mit  bem  (Kraben  be«  ®ilber«  unb  mit  beffen  Verarbeitung 
)U  ®c^mu<f fachen  befd^äftigt,  unb  ^i^mara  *  rebenbe  Ghichas  Orejones 
meldte  bie  Seinen  für  bie  3nca«  bearbeiteten  unb  bie  (Sebirg^bdffer 
unterwerfen  foQten  (Lozano  63,  72,  164).  SieQeid^t  barf  bie  lange, 
I  1  %  Qßeter  bi(f e  SNauer  au«  wettifeinben  Sagen  oon  Aiefeln  unb  $Iat' 

'  ten  o^ne  Wörtel,  aber  genau  aufeinanber  ))a{fenb,  meiere  Weddell 

I  (bei  Gaste  In  au  VI,  230)  djllic^  oon  Xarija  fanb,  auf  biefe  perua* 

nif(^en  Snbianer  ^urüdgefü^rt  merben.  3m  Sorben  be<  ^ilcoma^o 
bilben  Duic^uad  unb  Qui^ua<9Rif(^Iinge  ben  ^au))tt^eil  ber  Seodl« 
ferung  oon  Sauce«  unb  ^omobamba  (Weddell  a.a.O.  VI,  67,  97). 
Sbenfo  ^errfc^t  in  ber  ®tabt  unb  bem  gangen  (Bebtet  oon  Co(4abamba 
ba«  Duic^ua,  roi^renb  in  bem  oon  Valle  grande  mie  in  8.  Cruz  de 
la  Sierra  neuerbing«  menigflen«  nur  f^anifc^  gefproc^^en  mirb  (Vied. 
ma  a,  46,  261,  308).  »ic^t  meit  meflli(^  oon  festerer  6tabt  iß  ber 
iPuntt  (cOte  de  Tinea)  bi«  mo^in  bie  3nca«  i^re  Sroberung  autge« 
be^nt  Ratten,  mie  man  fagt,  aU  fie  bie  Kac^rid^t  oon  ber  Sntunft  ber 
Spanier  erl^ielten.  S>ie  Dui4ua«@))ra(^e,  bie  in  (S^uquifaca  unb 
bejfen  Umgebung  attgemein  oerbreitet  if},  begann  in  biefer  (Begenb,  loo 
{{(^  beim  3>orfe  Samaipato  no(4  alte  9)auref!e  ftnben  (Castelnau 
m,  273  ff.,  282,300). 

IDiefe  meite  ^u^be^nung  be«  alt))eruanif(^en  9)ei(t»e«  nac^  Ofien 
unb  Sübofteu,  beffen  (Srenjen  nur  oon  ben  C^iriguana«  in  biefen  (Be* 
genben  bur^^broct^en  morben  ju  fein  fil^einen  —  Sobrij^offer  (II, 


fflaren  bie  Dieioned  ^etuanet?  437 

169)  ntü&^nt  fogar  in  ^orogual^  3nbianrr  bie  Dui(^ua  reben  — , 
l&§t  e<  qU  roo^l  annehmbar  etfc^eiiten  bot  peruanifc^e  Oreioned  am 
diaxapt^'^H  fofen,  obmo^I  fte  t)on  manchen  @4^rift{!eaeTn  ganj  in'« 
9iei(6  bei  gabel  bern)ie[en  morben  {tnb  (de  Angelis  im  Indice  {U 
Guzman,  LX).  3nbe{fen  Derfid^ern  bie  Lettres  edif.  (II,  166)  ni(^t 
unglaubbaft,  bat  fe  burc^  bie  SRamelutfen  (^ortugiefen^SRif^linge), 
bie  biefe  fianbet  fo  oft  ))Iunbernb  unb  raubcnb  burc^ijogen  ^aben, 
fc^on  fru^seitig  aufgerieben  motben  feien.  ®)>fttere  Seric^terßattet, 
mie  f(!^on  Guevara  (geb.  1720,  II,  6)  etjö^len  nur  no(^  Don  Sua* 
iaiapo^  jui  Redeten  unb  Don  ®uato«  ^ui  Sinten  unmcit  ber  3nfel  ber 
Otejoned  (Quzman  II,  3  ma(^t  etma«  abmeic^enbe  Angaben  über 
i^re  @i^e)|  unb  Gastelnau  (11,  372,  UI,  10,  13)  bt\d^xt\bt  bort 
unb  am  unteren  Sui^aba  nur  bie  letzteren  al«  friebli(^e  furc^tfame 
Wenfc^en,  bie  meifl  ))ortugiefif(!^  reben  unb  unter  erbK^en  ^auptiin« 
gen  fielen;  {le  {tnb  Don  fc^dnen  3ägen  unb  europ&ifc^em  9lu<fe^en, 
bemnoc^  mo^I  grdgtent^etU  9)^ifd^linge,  (laben  meifi  langen  SBart  unb 
behaarte  ^lieber,  gebogene  Kafe  unb  gerabe  gef(^U^te  ^ugen,  bo(^ 
etma«  trumme  Seine,  ba  fle  Diel  im  jta^ne  fijien.  Snbeffen  iß  ^u  ho 
achten  baB  bie  ^nmefen^eit  peruanifc^er  Oreioned  am  Xara^ed'See 
aderbing«  babur(^  mieber  ^meifel^aft  »irb,  bai  Cabeza  de  Yaca 
m(^t  fomo^I  bei  biefen  Orejoned  bie  er  gan)  unbetfeibet  f^tlbert,  M 
Dielme^r  erft  meiter^in  bei  ben  Xara^e«  Spuren  einer  ^d^eren  Kultur 
gefunben  ^at,  bag  er  nur  i^re  lang  ^erab^&ngenben  O^ren,  nic^t  i^re 
peruanifc^e  ^^bfiammung  aU  (Brunb  iener  Benennung  angiebt,  unb 
bat  (ben  biefer  9tame  oon  ben  Spaniern  au4^  anbenvdrtd  öfter  Sdl« 
Um  beigelegt  morben  i{! ,  bie  mit  bem  altperuanifc^en  9lbel  nic^t  bie 
9b{iammung,  fonbern  nur  bie  Sitte  einer  auffattenben  Verlängerung 
bA  O^^ren  gemein  Ratten*,  moran  fic^  bann  ^&uftg  bie  Sermut^ung 
tnupfte  mel^^e  ienem  tleinen  Solfe  Ui  ^Sara^ed'See'd  ju  feiner  Se* 
rä(^mt^eit  Der^olfen  ju  ^aben  f(^eint»  bat  fle  Don  peruanifc^em  Ur« 
fprunge  feien.  Saffen  mir  bie  apoh^p^en  Orejone«  bei  Seite  oon 
benen  W.  Raleigh  in  Serbinbung  mit  ben  Sagen  über  SI  2)orabo 
eriS^lt,  bat  f^^  ^n{t  an  ben  Orinoco  getommen  feien  unb  bort  eine 
grote  Stabt  gebauet  Ratten  (Coreal  II,  217),  fo  fanb  no(!^  neuer« 


^  IDiefelBe  6itte  bat  Ca  s  t  ein  au  (II  28)  in  biefen  Q^egenben  neuetbing« 
bei  ben  ^inage«  am  Unten  Ufet  bed  Xocantind  obetdalb  feinei  93eretnigung  mit 
bem  91ragua9  gefunben.  Sollten  biefe  bie  alten  Oreioned  Dorn  Satopcl-See fein? 


438  (Soro^o«,  doToabod,  ^urid. 

bing«  OscuUti  (209 ff.)  ein  Solt  Ui  Orejoned  uon  tleiiur  Statut, 
mit  großen  ftöpfen  unb  king  audgejogenen  O^ren  am  iinfen  Ufer  be4 
SRarannon  oon  $e6ad  bid  na(^  Xabatinga  ^in.  ®ie  ^aben  merecfige« 
(Befl^t  unb  bi(fe  Sippen  (Villayicencio  174)  unb  ßnb  auc^.tm 
Often  be«  mittleren  unb  unteren  Kopo  verbreitet.  9Sä^renb  inbeffen 
oon  i^ren  9ta$barn  in  ^tba^  unb  ®.  3ofer  t)en  ^agua«,  bereit  Z^pu« 
Don  bem  ber  SetDO^ner  bed  ytapo  gan^  Derfc^ieben  ifl  (fie  ftnb  {iemlid^ 
^eQfarbig  unb  me^r  gelbli^  aU  bie  fubli(^eren  Sölfer,  ^aben  lange 
gebogene,  bo^  an  ber  @pi^e  breite  9la\t)  man4)ed  etjä^lt  mirb  ba< 
auf  einen  Sufammen^ong  mit  ben  3nca«3nbianern  t)inn)ei{i  (f.  o6en 
p.  428),  ftnben  mir  Don  jenen  Dreione«  ni^t^  biefer  $lrt  berid^tet. 

URan  fann  nidE^t  ermarteu  baf  bie  387  Sdlter  tot\d)t  Warden 
(L*art  de  yerif.  les  d.  XIII,  120)  Ober  bie  245  meiere  SRarti  u«  (a,) 
in  iSraftlien  nennt ,  fämmtlic^  ju  bem  Stamme  ber  ®uaranid  ge^d' 
ren  fodten;  vielmehr  finb  eine  iD^enge  bon  Stämmen  meiere  ju  biefen 
feine  nad^meiibare  lBern>anbtf4)aft  ^aben ,  jmifc^en  fte  ^ineingef^o« 
ben.  SBir  führen  bon  i^nen  junäd^fl  bie  Soropo«  Soroabodunb 
$urid  an,  bie  aUe  brei  d()nlid^e  Sprachen  reben  (b.  Sfd^mege  I, 
125, 165,  $r.  Tla^,  a,  1, 129)  unb  fafl  f&mmtlid^  ^u  ben  bomejiicirten 
unb  feßfdfftgen  3nbianern  gehören  (3)urmei{ter  206).  3^re  3u' 
fammenge(|örigfeit  untereinanber  Id§t  \i^  inbeffen  nur  ald  {weifel^oft 
betra4)ten,  ba  i^re  (Seft^t^bilbung  beträc^itli^  berf(t)ieben  ifl  unb  fp&« 
tere  SJtif^ung  U\6)t  ben  Schein  einer  Spra^bermanbtfc^aft  (lerbeige« 
ffl^rt  ^aben  tann,  bie  urfprünglic^  oieüeic^t  fehlte:  bie  $uri«  finb 
namlic^  t>on  ben  Sototubeu  gebrängt,  aud  b(m  Sunern  getommen 
unb  ^aben  bie  oor  ben  einbringenben  Europäern  (iie^enben  Coropotf 
unb  &oroabo^  mieber  gegen  bie  ^lifte  ^in  ^urudgefd^oben  (ebenb.  261). 
Spif  unb  ÜRartiud  (375  ff.)  geben  {mar  an  bag  biefe  brei  Softer 
im  ^engeren  nur  menig  oerfd^ieben,  Hein  ober  mittelgroß  unb  untet' 
fe^t  feien,  mit  (urjen  unb  bannen  Ißeinen,  f(^iefer  ^ugenlibfpafte, 
tur^er  unb  etmad  platter  Kafe,  bagegen  ^at  f(^on  b.  Sfc^mege  (164) 
bie  Serf (Rieben ^eit  ber  ßoroabo«  bon  ben  $uri«  unb  bie  oft  &d^i  \i* 
bifc^e  $^9ftognomie  ber  erfleren  f^eroorge^oben.  3^re  Kafe  ifi  ^erbor« 
ragenber  mit  nur  fc^mac^  gemölbtem  Stucfen ,  i^re  Sippen  biet  f<^mä» 
1er  unb  toeniger  aufgemorfen,  unb  f<e  gleichen  im  (Banjen  me^t  ben 
Snbianern  bon  9torb  Omenta ,  n>ä^renb  bie  $uri4  me^t  mongolen« 
&^nli(^  pnb  (Surmeifier  246,  260).  $r.  Waiimilian  (a,1, 134) 


fii^ilbect  bic  $un«  5 '  5  "  %to^,mtift  untcrfel^t  unb  fidfc^ig,  geiDö^ti' 
Hi!^  mit  tutjcr  unb  breiter,  bidtveiien  au(^  Heiner  gebogener  9tafe 
unb  öfter«  f(^ief  gef(^li|^ten  klugen;  ber  Jtot)f  ifl  bitf  unb  runb. 
Housselle  befc^retbt  ben  $urt*6(^Sbel  ebenfaQ«  aU  iiemli(|^  runb; 
ber  Stirntfieil  t{l  me^r  {ufammengebrucft  of«  ba«  ^tnter^ou))t,  bie 
sinus  frontales  ^ar!  entmicfelt,  bie  glabella  breit  unb  tief,  bie  @(^IS« 
fengegenb  fe^r  ^o^I,  ber  Oeßd^tdmintel  betragt  70^;  bie  ^ugen  jle^en 
meit  boneinanber  ab ,  ftnb  tttoa^  f<^ief  geßedt  unb  f)abtn  groge  $9^« 
len ;  bie  IRafe  i|l  etmad  platt  unb  n)eit  geöffnet ,  ba<  (Serudjidorgan 
flarf  entmiifelt;  bie  3o(^beine  {leiten  meit  ab,  ber  3a^nranb,  nament* 
lic^  ber  obere,  ifl  \6fmal  %\x^  ber  @ittenf4iilberung  biefer  Softer 
meiere  namentlich  r>.  Sfc^mege  (I,  106  ff.)  gegeben  ^at,  t^erbient  ^er« 
oorge^oben  }u  werben  bog  bie  $uri«  in  ftrantt^eiten  bon  @<^n)i(j6i* 
bern  (Bebrauc^  machen,  unb  bag  bei  ben  Soroobod  bae  ^aupt  ber 
gamilie  in  tauernber  SteQung  in  einem  gro§en  (anglichen  irbenen 
Zopfe  begraben  ju  merben  pflegt,  jmei  Sigent^umlic^feiten  bieftc^  be« 
fanntlic^  on  ben  entlegenflen  JDrten  Don  ^merifa  bei  ben  (Singebore* 
nen  gleicfimdgig  mieberftnben.  Der  erlegte  geinb  mirb  k>on  ben  $urid 
nid^t  feiten  i^er^e^rt  ($r.  SRa; .  a,  I,  162).  2)ie  9)efle  jener  Softer  ftU' 
ben  fi(^  gegenwärtig  an  oerf<^iebenen  Orten  ber  ^rooin)  SRio  be  3a« 
neiro  ^erftreut,  namentlich  $urid,  bie  ft(^  jur  Srbeit  ben  9Bei§en  ber« 
miettien  (Castelnau  I,  138).  b.  SRartiud  (a,)  giebt  ben  ffio^nfi^ 
ber  Unteren  ^mifc^en  bem  $araiba  unb  bem  glug  Sfpirito  €anto  im 
Snnern  an.  Soroabo«  merben  in  oerfc^iebenen  (Segenben  be«  tieferen 
3nnern  genannt;  n)a()rf(!^einli<^  ge(^ören  fte  oerfc^iebenen  Söltem  an, 
ba  mit  biefem  Kamen,  ber  et()nograp(^if(t»  bebeutung<lod  i^,  intfge* 
mein  alle  bie  Eingeborenen  bcjeic^net  {u  werben  pflegen ,  meiere  bie 
bei  ben  Supi«  f^on  erwi^nte  @itte  Ratten  fiö)  eine  SItt  oon  Xonfur 
{tt  fixieren,  ^a^tx  giebt  d.  SRartiu«  (a,  9In^.  6,  8, 11)  an  ba|  fie 
t^eil«  ®optaca)e«,  t^eiU  (£a(^and,  t^eiU  Sororo«  feien.  Z)ie  ®oap« 
tacafe«  ober  Uötaca«,  bon  benen  bie  3nbianer  bon  @.  Sourenjo  bei 
9lio  be  Saneiro  flammen,  mo^nten  ^auptf&d^lic^  im  Sfiben  be«  un« 
teren  ^ara^^ba  unb  mürben  in  fpiterer  3<it  t^eil«  ausgerottet  t^eil« 
unterioc^t.  3^re  6pra^e  mar  bom  Zupi  (na^  Lery)  oöOig  ber* 
fd^ieben,  obmo^l  fie  uon  Söltern  biefe«  Stamme«  umgeben  maren 
($r.  9lta|.  a,  I,  37, 119),  unb  i^r  gufammen^ang  mit  ben  Soroabo« 
biefer  (Begenben  fc^eint  nur  menig  fieser  {u  flehen  (berf.  b,  38) ,  fo  po« 


440  SSdlfet  im  d^ebiet  M  3:ocantin<. 

fttit)  er  au(9  dfter«  au^oefproc^en  morben  i{l  (Selbncc  I,  38  u. 
9.)-  3)ie  Socorod  flnb,  mie  mir  oben  f4ion  ongeffi^rt  ^aben,  ein 
(Suaranit^olf ,  nur  mu§  man  nidf^t  mit  Steneoer  (Steife  322)  aud  bec 
Xonfur  ber  (Eoroabo«  bie$  f^liefen  }u  bflrfen  glauben.  St.  Hilaire 
(Y.  aux  sources  I,  42)  bemertt  bot  ^i«  Soroabod  ber  $romn)  6. 
$aul0  unb  am  Suritiba  leiblid^  unb  fpra^Iic^  ganj  üerfd^ieben  feien 
t>on  benen  be<  91.  Sonito,  bie  er  aU  fe^r  ^Atli<^e  unb  fleine,  bumme 
unb  apat^if(^e  SKenf^en  mit  bitfen  ftöpfen  unb  turpem  ^aU  bef(^reibt 
(V.  dans  rinterieur  I,  38)  unb  nic^t  minber  k)on  ben  doroabo«  ober 
(Eaoarid  in  97?atto  groffo.  Castelnaa  (11,372)  ^at  am  linten 
Ufer  be«  Su^aba  ebenfadd  doroabod  angegeben,  bie  er  für  ibentifc^ 
^dlt  mit  ben  &^crente«. 

^teg  fä^rt  und  ^u  ben  Söltern  bed  oberen  ^ragua^  unb  Zocaii' 
tind.  3m  Duedgebicte  bed  erfleren  leben  bie  ie^t  jlart  {ufammenge« 
ft^moljencn  Sa^apod,  meld^ie  biefelbe  @))ra(^e  reben  xoit  bie  weiter 
nSrblic^en  ®raba^od  (Castelnau  II,  114).  @ie  ftnb  grog  unb  mo^U 
gebilbet,  bon  töt\)\\d)  brauner  ^arbe,  runbem  ftopf  unb  runbem  brei« 
tem  (Sejtd^t  mit  breitgebrücf ter  9tafe ,  {lart  aufgeworfenen  ixppm  unb 
großem  SRunbe  ($0^11,  204,  St.  Hilaire  V.  aux  sources  II,  106). 
®eit  1780  ftnb  fic  unweit  Villa  boa  angeftcbelt,  wo  fte  unter  %uf' 
^d)t  oon  @olbaten  ^cferbau  treiben  (ebenb.  96  ff.).  Ob  bie  (äa^at^a« 
bie  in  Quito  genannt  werben  (Villavicencio  168)  (ui^nen  inir» 
genb  einer  Segiefiung  flehen,  ijl  unermittelt.  &^at)anted  unbS^e* 
rente«  ober  Xerented,  biefe  am  regten,  jene  an  beiben  Ufern  be«  %o* 
cantind  oon  9oa  Sifla  an  na^^  @uben,  reben  untereinanber  oer* 
wanbte  Qpxa^tn  unb  gehören  mit  ben  Oraioumopred ,  Korocoaie^ 
unb  (£raintad  jufammen  (Castelnaa  I,  352,  II,  115).  S)ie  ß^a* 
oanted  ftnb  tu^ferrot^  mittelgroß  unb  muttulö« ,  ^aben  runbed  Qit» 
{tc^t,  abgerunbete  9tafe  unb  enggefduli^te  '2(ugenliber;  Augenbrauen, 
Sart  unb  ftörper^aar  reifen  fie  au«  ($o^I  II,  165).  Xörbti^^  oon 
ber  @tabt  (Sopa^  finb  fie  ^u  feften  9tieberla{fungen  bewogen  worben, 
albeifirt  (in  Carretao  unb  Salinas) ,  boc^  entlaufen  fie  tliufig  wieber 
in  bie  SBdlber  (Castelnau  I,  350,  372).  AU  jtinber  bort^in  ge* 
bracht,  legen  fte  i^rc  fru^^eren  Sitten  ab,  ge^en  betleibet,  lernen  ben 
(^rifllic^en  (Sultud  unb  reben  nur  portugiefifc^.  3n  golge  treutofer 
Se^anblung  oerliefen  fle  bie  SUbeen  wieber  unb  würben  bie  ^ftig^en 
^einbeber  Seiten,  bo4;  ^aben  ft^f  Spuren  früheren  iS^rt^ent^um^ 


Qdifec  im  Q^ebiet  bed  2o(antin<.  441 

au4  bei  betten  erhalten  n>eld^e  iti  bie  3Bilbnig  iUiüd^itU^xi  finb  ($o()l 
II,  31,  161  ff.)-  kleiner,  aber  t)ott  angetie^meren  Sormett  finb  bie 
Sarai  ad  atn  tlragua^  bie  bidtDeilen  bid  tiac^  ®alinad  hinaufgehen; 
fle  t^ejlen  fi(^  in  bie  brei  @t&mme:  daraja^id,  S^ambioad  unb  3o< 
k>a^aid,  toel^e  Unteren  tiefer  im  Snneren  leben  (Castelnau  I,  379, 
433,  ebenb.  p.  436  ff.  toerbeu  bie  S^ambioad  audfu^rli^)  gefc^ilbert). 
^m  regten  Ufer  bed  Xocantin«  ober(^olb  feiner  Sereinigung  mit  bem 
9lragua9  leben  bie  Oaüioe«  (»SRaubDögei",  portugieftfc^^e  Senen* 
nung)  unb  meiter  fubU(^  bie  &aracatid,  am  Unfen  Ufer  bie  ^pi« 
nag^d,  bie  ^roar  gan^  unbefleibet.  bo(^  fe^r  betriebfam  unb  fleigig 
ftnb,  mit  i^rem  Sanbbau  bie  Seodlferung  t^on  ^oa  Sijia  gan^  emd^ 
ren  unb  aU  Ruberer  Sienfle  nehmen.  3u  i^nen  gehören  au<^  bie  Co« 
ra^04  (ebenb.  II,  1 1,  28, 41 ,  $o^I  II.  189).  Unter  Unteren  fc^ei« 
nen  bie  dtat^äo^  (&rand)  ober  SRacamecrand  t>erf}anben  merben  ju 
muffen,  bon  benen  e4  bei  $o(»l  (II,  215)  ^eigt  bag  fie  ben  $oracra« 
meaand  t»on  Cocal  granbe  fono^l  p^p^\^  toit  \pxa^\x6)  fe^r  &(^n1i(^ 
feien.  Siefe  le^teren  finb  \>on  braungeiber  f$arbe  unb  ein  menig  auf» 
getDorfenen  2i)>^en ,  fonfl  aber  regelmäßigen ,  oft  fetbfl  fc^önen  3ugen. 
S4  toerben  i^nen  t>iete  treffliche  ß^arattereigenf^aften  nad^geru^mt 
(ebenb.  191  f.).  Sefonberd  bemerfendnoert^  iß  ba§  fie  bad  ^öc^fteSBe* 
fen  Zur^i  (Xu))t,  Xupan)  nennen,  ein  SBort  bad  freili^  ebenfo  mo^l 
fp&ter  eingeführt  aU  i^nen  urf))runglid^  eigen  fein  fann.  £)ie  oerfc^ie* 
benen  Sorben  ber  (Srand  an  beiben  Seiten  bee  Socantind ,  k?on  benen 
Castelnau  mertn)urbiger  3Beife  ni^t  eingelSienb  ge^anbelt  f^at,  ge« 
l^dren  tia^i  \>.  SKartiu«  (a, ^n^.  12)  ma^rfc^einli^  )u  ben  Sdltern 
M  ®es'®tammed,  toetc^e  nebfi  ben  9)ud  feit  alter  Seit  im  nörbli* 
^en  X^eile  t)on  SRaran^am  unb  toefilic^  bon  bort  am  unteren  Xocan« 
tin«  n»o^nen  (@yi|  u.  9R.  925).  Castelnau  (II,  117)  nennt  am 
Socantin«  unterhalb  ber  3)^unbung  be«  ^ragua^  bie  3unbia^id 
auf  bem  mefitic^en  unb  bie  fe^r  ^eQen  3Qcunbad  auf  bem  öftlid^en 
Ufer. 

(Be^en  n>ir  t>om  Xocantind  na^  ffleflen  jum  Xapajo)  hinüber  — 
benn  bie  Sdlter  be«  3Eingu  finb  faft  ganj  unbetannt — ,fo  ^aben  mir 
im  iußerflen  @üben ,  ienfeit«  feine«  DueQgebiete«  in  ben  (Ebenen  {Wi« 
fc^en  S)iamantino  unb  ber  @tabt  9Ratto  groffo  bie  $arefi«,  $are« 
cid  ober  $arefid  ju  nennen  (de  Flores  9,  Castelnau  11,306). 
am  regten  Ufer  be«  «rino«  folgen  bann  (abgefe^en  bon  ben  ©uara* 


* 


442  Sölfer  am  %eipa]o^ ;  ORunbiucud. 

niDoltecn  bie  f^on  fru(^et  an^efu^rt  n>«r^en  mußten)  tU  Kobicua' 
tod  unb  $OTabitata«,  amlinfen  Ufrr  bie  3a^uaritt  (ebenb.  III, 
100  unb  ba«  9tQmcnüeriei(^ni§  p.  116),  am  tnittUren  Zapa\o^  hit 
$arentitin«.  2)o<  Solt  ba«  bcn  Xamen  be«  ^luffe«  felbß  fft^^rt, 
bte  Sapojo«,  foQen  aud  ^o^^^eru  cingemonbert  fein  (ebenb.  III,  109), 
obxoo^\  bte  ®itte  bie  St&p^t  bei  geinbe  mit  neuen  9ugen  ju  t»erfeben 
unb  fle  gettocfnet  aU  Xrop^äen  auf^ubema^ren  (W.U.  Edwards 
11)  üon  i^ter  Sto^^eit  3<u0ni§  giebt.  3mif4en  bem  unteren  Xapajo) 
unb  SRnbeira  —  md)  Osculati  (262)  felbfl  no(^  dflHc^  t>on  er^e« 
rem  ffluffe  —  lebte  bad  groge  Solf  ber  9?unbrucu«,  na(^  ber^Run« 
bung  be^felben  i)in  mit  ^rupad  gemifc^t  (Castelnau  III,  106),  unb 
i()m  benachbart  ba«  ber  Ttanl^t,  9Ra()ue  ober  QJ'tame,  no(^  6pi| 
unb  99{arttu<  (1051)  im  ®üben  iener,  naä)  Castelnau  (I,  306) 
in  ber  9}ä^e  ber  ÜVünbung  be4  Xapajoj.  Seibe  meiben  für  bernoanbt 
gehalten  unb  namentlich  bie  erfteren  ^at  man  ju  ben  lupid  jä^len 
motten  (®pi|:  u.  W.  1317,  1339),  bod)  tonn  bieg  no(^  nic^t  für  au^» 
Oemai^t  gelten.  S)ie  SKunbrucud ,  i^i^t  S^unbedgenoffen  ber  ^rtugie« 
fen,  {tnb  gleich  ben  Wura«  in  ber  erjlen  Hälfte  be«  18.  Sat^rfiunbert« 
aU  gemaltige  Gröberer  im  X^ale  be«  ^2(ma)onenjlromed  aufgetreten 
(^anbelmann  285).  15—20000  SRann  ftarf  unb  fe^r  friegenfd[», 
finb  fte  ber  6<^re4en  atter  9ta4)barKiölfer.  ®te  ^aben  eine  fe^r  entmi* 
(feite  militdrifc^e  Serfaffung.  X)urcl^  Sinfc^neiben  einer  l^erbe  in  ein 
^ol^  oerpflid^tet  {{(^  ber  Sinjelne  jur  Xf^eilna^me  am  Jlriege.  Der 
Häuptling,  melc^er  in  ftriegdjeiten  ®emalt  über  Seben  unb  Zob  ^at, 
mifc^t  fic^  nic^t  mit  in  ben  Jtampf ,  fonbern  bleibt  hinter  ber  Qäfla^U 
orbnung  um  oon  bort  au«  feine  9)efe^le  ju  ert^etlen.  3&te  Ztopf^litn 
{tnb  bie  getrodneten  unb  tterjierten  itöpfe  ber  geinbe,  bie  fie  neb^be» 
nen  i^rer (Altern  Dor  berSBo^nung  aufjtetten;  bie ftriegdgefangenen  töb> 
ten  {te  inbeffen  nic^t,  fonbern  nehmen  fte  in  ii^ren  6tamm  auf  (War« 
tiud  a,  23,  47,  Herndon  314  f..  Osculati  262,  6pi|  unb  SR. 
1314).  6ie  ge^en  gan)  unbefleibet,  finb  gro§  mu4fulö4  unb  Don 
fe^r  fetter  garbe ,  t&ttoiDtren  fic^  linienförmig  am  ganjen  Stöxpn  mit 
einer  ^rt  k>on  j^amm  ber  au4  ben  2)ornen  einer  $alme  beße^t  (ebenb. 
1310,  Herndon314),  unb  fotten  fogar  ba4  einzige  Seifpiel  eine« 
üoOtommen  tättoioirten  Solfe«  in  6ttb  Imerita  fein  (Wallace  516). 
3n  iebem  2)orfe  ifl  eine  «rt  oon  ^rfenal  ober  Seftung  n>o  bie  ittteger 
bie  Kat^t  jubringen.  Sie  einzelnen  9Bo^nungen,  6  ftlafter  meit  unb 


Sdifei  am  SXabeita  unb  !Ptttuff.  443 

4  ftlofter  ^od^,  finb  mit  gtoet  4'  ^o^en  X^uien  unb  einei  Oeffnung 
in  Ux  Stvipptl  t)erff^en,  foUb  gebaut  unb  maflerbic^t,  glcic^^  benen 
me^reter  Sölter  am  3Qpura  (6pi|  u.  9R.  1217).  3Bo  man  fie  {u  fe« 
|ten  ^nflebelungen  bemogen  ^at  —  oerte^irte  SRogregeln  dcr^inbern 
baf  ed  aUgemein  gefd^ie^t  — ,  bauen  {te  fleißig  ba«  Sanb  unb  erjeu* 
gen  eine  groge  Duantität  $atin()a  ^ur  ^u<fubr  (1338).  jiranfe  bie 
für  unheilbar  gelten,  erf(^agen  (ie  au«  Witleib  (1310);  jeber  Xobe«' 
fatt  bec  nic^t  burd^  aam&K(^e  Sntträftung  eintritt «  gilt  i^nen  aU  eine 
lEBirtung  ber  Bauberei  (Osculati  262).  2)ie  ORau^e«  ftnb  ßacf 
unb  mo^lgcbilbet ,  k?on  jiemlic^  buntler  g[arbe ,  o^ne  X&ttomirung, 
ein  groge«  betriebfame«  unb  fleißige«  Solf  (@pi|  u.  ITO.  1318,  1051, 
Herndon  317).  3^re  ÜBeiber  {Inb  {tttfam  unb  ^uc^tig,  read  fid^i  oon 
benen  ber  9Runbrucu«  ni^t  fagen  Icift  (ebenb.  319).  (Sie  begraben 
ibre  Xobten  in  (auernber  @teOung,  bie  Seichen  ber  ^Au^tlinge  aber 
merben  au«getro(fnet  unb  aufbema^rt  (6pif  u.  9R.  1319,  ein  Sei« 
\p\t\  ibrer  $oefte  ebenb.  1316). 

%m  Unten  Ufer  bed  Wabeira  in  ber  9läf)t  ber  gäOe  unter  9  <>  f.  9). 
leben  bie  $amad,  mel^e  [\^  k)or  i^ren  Slac^barn  burdb  fe^r  Diel  ^el- 
lere  ^aut  audjei^nen  (Castelnau  III,  135;  9)eriei4nii  ber  Söiter 
be«  SRabeira  ebenb.  150,  berer  am  $uru«  V,  91  jf.,  berer  am  3uta9 
unb  3urua  ebenb.  85  ff.). 

Z)ie  SRurad,  fru(fer  am  aXabeira,  ft^en  im  9Runbung<lanbe  bed 
9).  Kegro  unb  am  $uru«,  Dorjuglid^  auf  beffen  6öbfeite.  @ie  finb 
)iemli(t)  b&rtig  unb  ein  menig  haud^aarig,  leben  meiji  nur  unter 
einem  3)a4)e  bad  {le  auf  $fä(^1e  fletten  unb  pnb  bouptfäc^lic^  gifcb^t, 
faß  o^ne  Sanbbau  (Wallace  511  f.,  Osculati  239,  6pi|U.^SR. 
1073).  SBie  bie  SKau^e«  bebienen  fie  ft^  einer  ^rt  oon  ©(^nupfta« 
ba!  ald  berouf(t)enben  9RitteU.  ^at  ein  SR&b^en  mebrere  SBewerber, 
fo  pßegen  biefe  um  i^ren  Sefi^  miteinanber  ju  fampfen  (ebenb.  1074). 
ftinbermorb  uon  Seiten  ber  SRutter  foübei  i(inen  ^&uftg  fein  (Hern- 
don 278).  ^uftD&rt«  am  $uru«  folgen  aUbann  bie  Keinen  9am0' 
uirid,  mie  ftc^  felbft,  ober  $uru)>urü«,  mie  fie  uon  Stnberen  »e« 
gen  einer  i^nen  eigent^umlic^en  ^autfranf^ieit  genannt  merben.  6ie 
traben  meber  Hängematten  no^  ftleibung,  meber  9)ogen  nod^  Sla«* 
ro(^r,  fonbern  werfen  i^re  Pfeile  mit  einem  SBurfßocf ;  au^i  i^re  ftä^ne 
ftnb  nur  ro^e  Dicredige  Jt&^en  (Wallace  518).  2)ie  (tatau|i4 
flinter  jenen  im  3nnern,  bann  am  unteren  Soufe  be4  C^oari  unb  am 


444  Xicutlad,  SRiran^od,  Sumanod. 

3urua  (Herndon  249,  Smyth  and  L.  290)  jlnb  feflffifPfl  unb 
bauen  SWaubiocco,  führen  SBIa^robr  Soßfn  unb  «Pfeil  unb  frf^lafen  in 
|)&n0ematten  (Wallace  515).  3^r  ^au^bou  entfpric^t  gan^  bem 
ber  2)a0UQ«  (Herndon  283).  3luf  bcr  93Bc|lffitc  bc«  <Puru«  tDctben 
im  3nnern  bic  Saniamand  unb  noc^  meitcr  hinauf  bie  3ubiri< 
genannt  (Wallace  511),  am  3urua  bie  ^rana4,  Xütlä^t  ben  da» 
namarid  ben  Untergang  gebraut  ^aben/unb  weiter  ffiblid)  bieSu« 
linoc;  unb  9?an)ad  (Herndon  249). 

'^luf  bem  linfen  Ufer  bed  'JJ^aranon  ^at  Acuna  (659)  bie  Zicu« 
flad  ober  Xecunae  aU  nörblicl)e  9?adibarn  ber  Dmagua4  angeführt. 
Sie  leben  je^t  bei  ^eruQte  unb  bid  na^  Xabatinga  bin ,  ftnben  ft(^ 
aber  auc^  unterhalb  be^  le^teren  Drted  an  ben  fübUd^en  3uflu{fen  M 
SKaronnon  (Castelnau  V,  42,  83).  @ie  ftnb  t)on  bunflerer  garbe 
al0  bie  meiflen  anbcrcn  Stamme  biefer  @egenben,  bod;  geller  a\i  bie 
S^arubo«  am  ^aoari  (Herndon  234).  3Bie  bie  ÜHaporuna«,  t>on 
benen  n?ir  fpater  ju  reben  haben  werben ,  bauen  fte  fleißig  bad  San^ 
unb  perfaufen  grose  ^orrat^e  don  lD^anbiocca«9){e^l  uad^  Sabatinga 
unb  Soreto  (Osculati  221).  3^re  fd)nea  töbtenben  @ifte  ftnb  hf 
rüditigt.  'iAle  eigentbümlic^e  €itte  ift  t^erDorju^eben  baB  fte  beibe  Oe* 
\6)Ud)Ux  befc^neiben ,  i^re  Xobten  in  köpfen  begroben  unb  Sö^enbie: 
ner  flnb  (®pif  u.  ü».  11 88,  1196). 

X)ie  Sdlter  am  3apurd  ober  ^upura  unterfc^eiben  jict^ '  Don  ein« 
anber  burd^  bie  Zättomirung,  burd)  oerfc^iebenen  D9afen<  O^ren« 
unb 8ippenf4)mu(f  (ebenb.  1279).  S^ie  SRiran^a«  am  oberen  Saufe 
be<  %\vifft^  ftnb  frdftige  unb  wohlgebaute  Scute  Don  buuflcr  %axbt 
verfertigen  fe^r  ^übfd^c  Watten ,  bauen  Baumwolle  unb  einige  anbere 
9hi|pflanien  unb  wofinen  ju  mehreren  gamilien  jufammen  in  oier^ 
ctfigen  glitten  mit  ®iebelbäc^ern.  3bten  Cannibalt«mu4  gefielen  jte 
0(nc  €4eu  ein:  «e4  fei  beffei".  fagen  fic.  ^ben  geinb  )u  freffen  all 
i(n  Mrbcrben  {u  laffen,"  geigen  jtdi  ober  fonf!  gutmüt^tg  unb  ^fiI^ 
Ki^  (cbcnt.  1241  ff.).  3)tc  3umanae  on  bemfelben  gluffe  finb  dob 
MitlcU^aftercin  9[eu§cren  aW  bie  mcifien  anberen  St&mme  unb  f<^li^ 
!«■  W  be»  Seifen  lei^t  an  gtc  begraben  bie  lobten  in  einem  itb^ 
■«  Zoyf.  ba«  Sejid^t  na^  Cjten  gerid)tet.  unb  nehmen  ein  gute« 
nmh  iAfc«  Urocfen  an  (ebenb.  1207, 11S2).  Cb  fic  mit  ben  licufiol 
^«rtifij  flnb.  ba  Mefe  Don  ben  iJonugtefen  d^umana  genannt  »er« 

(Bater.  9it()Tib.  m,  2,  612)  ift  bi«  uyt  ni^t  ju  entfc^etben. 


t>\t  Sotofuben:  IRomc,  SBo^nfi)) ,  ^tdij^erbilbung.  445 

jlc^ren  mir  Don  bier  iu  bent  5p(^en  Zueile  bc«  brafilianifc^en 
Stei^ed  gutäcf ,  fo  i^  und  bort  nur  no4^  äbrig  t>on  ben  Sototubc n 
)u  ^anbeln.  3^t  Warne  m&re  i^nen  nadl)  Luccock  (301)  t>on  ber 
@itte  gegeben ,  ba§  {le  fld^,  menn  oerfolgt,  tugelfdnnig  jufammen« 
fauern,  ben  j^opf  jmifd^en  bie  5lmee  jlecfen  unb  j!d^  fo  topfiUer  an 
Ib^&ngen  ^inabroQen ;  <|)r.  W a |i m i  1  i a n  leitet  i^n mo^f  richtiger  oon 
„botoque,  ga^fpunb"  ab,  benn  einem  fold^en  gleicht  i^r  etgent^ümli' 
dSiet  $ippenf(^mu(!,  ba^er  man  frQ^er  aU  Sototuben  inigemein  ade 
bie  mUben  Sdtter  begei((net  ju  ^abtn  fc^eint  bie  i^nlidS^en  @d^mu(f 
trugen  (®pi|  u.  W.  806).  @i(^  [elbjl  nennen  {ie  (Snger&(fmung  unb 
fähren  fonjl  auc^  ben  Kamen  Oua^murei,  Symored,  9limbored,  Um» 
bure«;  Alcedo  f(^reibt  fie  Sa^more«.  Sä)on  t>or  Sa^r^unberten  leb« 
ten  fie  in  Oß  Srafllien :  im  Korben  eine«  Xupi'SoIf e«  ba«  am  9i.  3)oce 
fai ,  mo  fie  felbfl  in  neuerer  3eit  }u  finben  finb ,  bann  im  SJeflen  unb 
Xorbmejien  oon  $.  Seguro .  bad  bon  i^ren  Ungriffen  fd^mer  (U  leiben 
^atte,  enbli^  auö^  no^i  ndrblid^er  unter  12^  f.  9.  in  ber  (Segenb  oon 
dad^oeira  (de  Laet  XV,  3  f.,  20  f.,  23).  9tad^  Gandavo  (141) 
^aben  fie  fIdS)  um  1555  oon  ber  ftu^le  tiefer  in'd  3nnere  )urfi(fgeiO' 
gen.  3)ie  beiben  &t&mme  berfelben  am  91.  3)oce  unb  in  ber  9t&(»e  be4 
91.  3gttou^on^a  reben  einanber  unoerfidnbli<i^e  Sprachen  (Cald- 
cleugh,  Trav.  in  S.  Am.  Lond.  1825, U,  251).  9leMu«  (Stfil* 
Ur'4  %xd^\t>  1848,  p.  280, 1849,  p.  548)  rechnet  jie  ju  feinen  gentes 
dolichocephalae  prognathae,  wogegen  nac^  fßr.  9Ra;.  (a,  ü,  65)  i^r 
ftopf  im  ungemeinen  runb  i{l.  3^re  ftdrperbilbung  ifi  regelmdf  iger 
aU  bie  ber  meißen  anberen  Sölfer,  mittelgroß,  fleif(^ig,  mu<{uld« 
mit  breiten  @4)uUern  unb  breiter  Sru^l,  tleinen  ^&nben  unb  pßen; 
ba4  (Befielt  meiß  platt ,  bie  @tim  bei  manchen  ^o^  unb  breit ,  bei 
anberen  fc^mal  unb  niebrig;  bie  furje  gerabe  9tafe  ^at  meite  Sd^er, 
bie  metfi  Reinen  jlec^enben  9ugen  finb  bidmeilen  fc^ief  gef(^Ii^t,  bo(^ 
ifl  bie  Se^inli^teit  ber  Sototuben  mit  ben  d^inefen  in  biefer  ^in|<4)t 
oon  Bory  unb  St.-Hilaire  übertrieben  morben,  unb  finbet  fi4)  in 
gleicher  ®t&rfe  bei  anberen  in  i^rer  9t&l^e  lebenben  Sdltern  ($r.  Ttai, 
a,  U.  3,  65,  c,  I,  587,  b,  91).  8t.-Hilaire  (V.  dang  llnt.  II,  150 
f.,  I,  426)  ^tbt  an  bem  nörblid^en  S^ti^t  ber  Sotofuben  nocb  ben  für* 
)en  ^aU,  bie  platte  9}afe  unb  bie  bunnen  Seine  ^eroor  unb  ^ält  i|^re 
garbe,  bie  meijl  rdt^lic^  -braun,  bi^meilen  aber  au4^  faß  meifi  ifi  ($r. 
9Xa|.),  mie  bei  ben  ^meritanern  uberf^aupt,  fflr  ein  $robu{t  be4 


446  bitten  ber  ^otofuben. 

fttima'«  unb  bfr  Untcinlic^fcit,  ba  jle  in  golge  r>on  Setfeibung 
[(^minbe  unb  ctma«  ^fUet  merbe  aU  bie  bcr  Wulotten .  obmot^l  ein 
wenig  bunffer  ald  bie  gdbffit^tiget  (Surop&er,  mie  au(^  bie  IRQCitm« 
fupfcrfarbiö  feien  noenn  jle  narft  gingen,  fonfl  ober  gelb  (ebenb.  II, 
46)  3^r  @dS^mu(f  ^eigt  bon  jtunfllinn  feine  6puT;  ba«  9u«)ei(!^nenbe 
ip  ber  große  ^florf  ben  fie  im  O^r  unb  in  ber  Unterliw  tragen,  oh» 
mo^l  ni^it  bie  ©ac^e  felbfl,  fonbern  nur  il^re  Uebertreibung  i^nen 
eig^nt^ümli(^  ij!  (?r.  SWay.  a,  U,  8,  13,  St -Hilaire  II,  148).  6ie 
malen  ftc^  meifl  [(^mor)  unb  xotf)  unb  rafiren  ftc^  einen  $aarfron§ 
Don  1—2"  ©reite  ab,  fo  boß  nur  ein  6(^opf  auf  bem  Scheitel  liefen 
bleibt.  $a§  fie  mti)X  pafatal  unb  nafat  aU  mit  ben  Sippen  fprec^en, 
betrachtet  8t.-Hi1aire  (V.  aux  sources  II,  291)  mit  Unret^t  at<  afl' 
gemein  (^arafteriflifc^  ffir  bie  ameritanifc^e  9la9e.  3n  ber  tSufregung 
be«  9lffecte«  pflegen  pe  ju  pngen. 

@ie  ber^uOcn  nur  bie  dußerfte  91d§e  unb  bie  9rt  auf  mel^e  fie  e< 
t^un  ^at  mit  Setleibung  nur  geringe  Ve^nlic^feit  ($r.  9Ra;.  a,II, 
10);  i(ire  Ütac^barn  im  Often,  bie  fpatat^o«  unb  9Ra4iacari4  ft^mfi« 
lern  au^  Mefe«  SBenigc  no^ :  ein  gaben  reid^t  il^ncn  ^in  bie  (Srfor* 
berniffe  bc«  9lnftanbe«  ju  befriebigcn  (ebenb.  I,  286,  377).  -^ängemot- 
ten  unb  5t&^ne  ^oben  fie  nic^t,  nur  ^ubfd^  geflochtene  SRatten  t>on 
öaumbafl  unb  einige«  arbengefcfeirr  (ebenb.  II,  20,  38,  St.-Hilairc. 
V.  dans  rint.II,  164).  2^xt  armfeligen  Butten  finb  t^eil«  ISngli* 
t^ei!«  runb.  3m  Sffen  ftnb  fie  nic^t  n^a^erifc^,  anä)  ffrdten  unb  Si« 
bet^ifcn  berje(iren  fie,  nur  feine  (Schlangen  (ebenb.  168).  Son  S^a* 
rafter  jwar  ro^  unb  leibenft^aftüc^,  bod^  fonfl  fanft  offen  unb  ^>eitet, 
oergeffen  fie  gute  8el)anblung  nid)t  lei^t ,  fonbern  jeigen  fidi  treu  unb 
an^ängtid)  (ebenb.  140,  170,  «pr.  TOay.  a,  n,  16).  3^r  (Jannibali«» 
mu«  iß  befannt:  6f(at)en  werben  ni(^t  feidj^t  bon  i^nen  im  ftriege  ge« 
ma^t,  fonbern  bie  6rf(^lagenen  aufgejrl^rt,  i^re  <Sc^&beI  aber  aUZro- 
p^den  gefc^mucft,  befonber«  mit  Schnüren  bie  man  i^nen  bur$  IRunb 
unb  O^ren  }ie^t,  unb  aufbewahrt  (ebenb.  45,  51).  ß«  wirb  berfic^ert 
ba§  fie  mit  einer  gewiffen  fie(ferei  bei  i^ren  cannibalifc^en  9Ro^!- 
jeiten  »erfahren  (b.  ßfc^wege  1,  90).  TOfltter  foOen  au4  Sdrtlic^teit 
bidroeilen  i^re  berflorbenen  ftinber  auf^e^ren  (N.  Ann.  des  v.  1845, 
IV,  288).  bo(^  fommt  auc^  ftinbermorb  bei  i^nen  bor  (^r.  9Ra|.  b, 
99  —  Seri^tigung  |u  a,  11,  89  ff.).  3(re  jfriege,  beren  Urfa^e  mei^ 
in  &treitigfeiten  aber  ba4  3agbgebiet  liegt,  festen  fie  ni^^t  bur(^  or* 


6itttn  bec  ^otofuten;  Sai^bflnodlfn.  447 

beittU<^f  ®(^lac[^ten  aud,  fonbern  ft^nli^  ben  9lu|lTaUern  bur^^  eine 
9tt  Don  Schlägerei  bie  aul  mehreren  BweitSrnpfen  befielt  (ebenb. 
1, 368).  Sor  enei0if(^em  Sßibetflanb  meieren  fie  meifi  furc^tfam  jutflcf 
unb  bitten  um  (Bnabe  (t>.  Sf^^mege  I,  91).  3^re  pfeife  ttagen  fo 
weit  aU  ba«  il&ttfie  Sc^tot  unb  |tnb  bann  noi)  fitberer  aU  biefet 
(9t.  91q|.  a,  II,  28).  Son  einet  monat(^if(ben  negietunglgemalt  bet 
^aut>tlin9e  (0.  (Sfcbmege  1,93)  ftnbet  {{^  feine  @put  bei  ibnen. 
Sbte  Xobten  begtaben  jie  in  bet  ^ätte  obet  in  beten  9li^t,  boc^  ni(^t 
in  gufammengebogenet  @teOung,  mie  St.-Hilaire  (II,  161)  Don 
bet  ndrblicben  Sbt^eifung  biefe«  Solte«  angiebt;  bagegen  »at  bie| 
bei  ben  ^omacan«  fon|)  ubtid^  ($t.  Wq;.  a,II,56,223).  Det  (Staube 
an  bftfe  (Beißet  bet  bei  i^nen  b^ttf^it .  unb  i^te  teligidfen  SorfleQun« 
gen  äbet^aupt  finb  ni^t  oiel  abgefcbmacftet  aU  bie  bet  to^en  poxin» 
giefif4^en  Snfteblet  in  i^tet  SRi^e.  Sie  meinen  9tatutetf(^einungen 
leiteten  fie  oom  Stonbe  bet  (ebenb.  58  f.).  3>a«  li^dcbfle  Sefen  foOen 
fie  Xupon  nennen  (St.-Hilaire  I,  489).  3)en  3nbianetn  gn)if(ben 
bem  St.  $atbo  unb  Za^j^e  im  (abliefen  Sa^ta,  welche  ^um  Z^etl  80« 
totuben  finb,  gilt  bet  g(u§  aU  ^eiligt^um  in  bem  fie  na4^  bet  ®e« 
butt  abgemaf^en  motben  ftnb ;  fie  fcbdpfeu  i^te  fttaft  au<  ibm  but^ 
einen  Ztunt  unb  gieben  nic^t  leitet  oon  i^m  fott  (N.  Ann.  des  ▼.  1845, 
IV,  237).  Sdft^iete  oon  einfachen  unb  poeflelofen  tutgen  ®ef&ngen 
bet  Sototuben  ^t  St.-Hilaire  (II,  166)  gegeben.*** 

Sie  leben  in  neuerer  Seit  in  freunbf^aftH<^en  Setb&ftniffen  mit 
ben  $ottugiefen.  fieben  in  Xaufcbbetfe^t  mit  ibnen,  nelj^men  gum 
Z^eil  3>ienpe  aU  Rubetet  unb  metben  aM  tu^tige  ^tbeitet  getflbmt 
(ebenb.  I.  435,  n,  127,  147,  gteJ^tei§  27,  6oiy  u.  9».  481 ).  (Sin 
3meig  betfelben ,  bie  ®uetend ,  ifl  mit  (Stfolg  an  me^teten  fünften 
unb  SU  oetfcbiebenen  Seiten  albeifitt  motben,  fp&ter  aber  {u  (Brunbe 
gegangen  ($r.  90^a|.  a,  II,  87,  97).  3)ie  fonfl  au§erfi  wtlben  (Sama* 
cani  obet  Stongo^og  iYoifcben  bem  Sonta«  unb  $atbo  (t>.  SRattiul 
a,)  ^aben  fl^  aU  fe^t  gef<bi(fte  tSrbeiter  bema^tt  unb  bei  bet  Utbat« 
ma<^ung  beiSanbedfe^t  nä^li<^  bemiefen($t.SRa|.  a,  II,I64,214ff.). 
Son  ben  fleinen  Sdltetn  im  Oflen  bet  Sototuben,  melcbe  beten 


*  %H  ein  efttaDaganted  (bocbtoobl  nur  erfonnenei)  Beifpiel  ibrer  ^^antafit 
fübit  St.-Hilaire  (V.aux  sources  11,158)  an,  bai  fein  junget  ^otofube  ibm 
oon  bei  grogen  Saud  eigablte  bie  ibm  im  Xroume  erfcpienen  um  ibn  ffir  begange« 
ne4  Unrecbt  attd)ufib^ten. 


448  Setfd)ieb(ne  Srurt^eilung  ber  (üngtiorenen. 

9einbe  finl  (Bpiic  u.  3H.  491),  toerbeti  bie  Sl^acunt«  ober  Stocua* 
ni«  no(^  immer  otd  fe^t  audfc^toeifenb  unb  biebifc^  gef^^ilbert,  obtoo^^l 
Pe  bem  »amen  na*  ^^n|!en  jlnb  (St.-Hilaire  II,  49).  Da«fefbe 
QÜt  oon  ben  URat^aculid  om  Selmonte  unb  t>on  biefem  na*  bem 
$arbo  ^in  (t>.  äRartiu«  a,).  bie  mit  ben  SRa^acored  SeIbner'«(II, 
149)  unb  ben  SRa^acalid  ^o^Td  (II,  468)  ibentif*  finb.  Se^erer  be« 
{eignet  fie  oU  einen  ^xoti^  bec  SIRoaquau^id,  bie  er  aU  Wenf*en  bon 
geI61i*er  ^arbe  unb  runbem  ®eft*t  mit  na^e  aneinanber  jie^enben 
Sugen  bef*reibt;  bur*  bie  Sotofuben  foaen  fte  oon  ber  9)leere«tfifle 
bettrieben  morben  fein  unb  bie  ITOa^aculi^  auf  biefer  ffianberung  in'« 
3nnere  bur*  ba«  5riima  jlarf  gelitten  ^aben  (St.-Hilaire  II,  207ff.). 
2)ie  (Singeborenen  bon  ^merifa  unb  indbefonbere  bie  oon  Srafi« 
lien  ftnb  öfter«  bon  gelehrten  (Suropäern  in  einer  Seife  beurt^eilt 
morben,  bie  menig  geeignet  ifl  bie  geiflige  Ueberlegen()eit  biefer  flbet 
iene  ju  bemeifen.  „Son  ^oberer  Humanität  mie  bon  einem  bdfen 
$att*e  getroffen/  6at  man  gefagt,  „f^minbet  ber  3nbianer  f^xn  unb 
fKrbt."  SXan  ^at  i^m  eine  Abneigung  gegen  gefeaf*aftli*e4  Seben 
uber^ou))t,  einen  «&ang  fl*  ju  ifoliren  jugef^rieben .  ber  il^n  gu  aOer 
Sibififation  unfähig  ma*e,  ^at  i^n  glei*gältig  unb  apatl^if*  gegen 
ade«  9teue  genonnt.  bcfonber«  gegen  ^Oe«  ma«  bie  9Bei§en  i^m  bor« 
bieten  mögen.  Unterfu*cn  mir  biefe  Angaben  ctma«  nft^er,  fo  erin* 
nern  mir  un«  (una^ll  baran  bag  mir  früher  bielme^r  eine  gemiffe 
Steigung  ft*  ben  (Suro)7&ern  angufc^Iiegen  unb  i^rem  Sorbilbe  na*« 
gua^men,  mie  bie§  Wallace  (519)  bon  ben  Söltern  im  ®flben  be« 
SRarannon  überhaupt  bejeugt,  bei  me()reren  Stimmen  anguf&^ren  f^aU 
ten,  unb  ba§  man*e  oon  i^nen  in  ^olge  ^ieroon,  mie  mirfa^en, 
nt*t  unerhebliche  gortf^ritte  gemalt  ^aben.  $o^l  (II,  258)  berf<*ert 
ba$  e«  an  mehreren  Orten  entmifberte  Snbianer  giebt  bie  fe^r  flei« 
gig  unb  arbeitfam  finb.  Sßenn  e«  richtig  ifl  bat  man  mie  in  9lfrita 
fo  aü*  ^ier  bie  9ilbungd|!ufe  auf  melier  bie  Sölfer  fielen  um  fo  ^d* 
^er  finbet,  je  me^r  man  ft*  bon  Sfiben  (er  bem  tRequator  ni^ett 
(epif  U.W.  825)  unb  in  ba«  unbetannte  3nnm  borbringt,  müfite 
man  f*on  barau«  i>ermut()en ,  ba§  bie  Seru^rung  mit  ben  ffleigen 
ni*t  barauf  (ingemirft  babe  bie  Eingeborenen  ber  (Kioilifation  gu  ge» 
minnen.  Rey  baud  (Le  Bresil  Paris  1856  p.  218)  freili*  oerfi^ert, 
bie  ^ortugiefen  (Atten  oon  Anfang  an  mit  ^  unerf^utterlic^er  9u«< 
bauer"  {ie  gu  belehren ,  in  S)5rfet  ju  bereinigen  unb  if^nen  Vt^tung 


Setfa^ren  ber  ^OTlugiefen.  44g 

DOT  bttn  (ügent^um  etngufc^STfen  geftrebt',  ober  ^Ue«  ^bfrgeben«!  {le 
ttfirbfit  ottmftlic^  (»m  o^ne  bag  e«  möglich  gemefen  mite  {ie  auf  eine 
^d^erc  Stufe  ber  Sultur  ju  ergeben.  €e^en  mir  ie^t  n&^er  }u  mte 
Diel  an  biefer  Se^auptung  ma^t  \% 

3>aS  man  in  dftcret  S^it  in  dmopa  faft  nur  baran  backte  bte  neu 
entbecften  tran^atlantifi^en  Sinber  mit  ro^er  (Semalt  ju  erobern  unb 
unmittelbar  oudgubeuten,  n\6)t  i^re  Urbemo^ner  ju  (eben  unb  (eran« 
gubilben,  jur  Arbeit  ju  ergießen  unb  nu^bar  ju  mad[)en,  iß  befannt 
unb  unbefiritten.  Sin  me^r  al<  einer  6teae  ergd^lt  de  Laet  bon  ber 
abf((eult((^en  unb  berrSt^erifc^en  Se^anblung  ber  Eingeborenen  oon 
Srafllien  burdl)  bte  $ortugiefen ,  benen  &U\i)ti  mit  ®Iei(^em  {u  ber^ 
gelten  e«  ienen  meber  am  aBiflen  noi^  an  Gelegenheit  festen  fonnte. 
Sie  (Befe^e  mel^ie  bad  Ser(dltni§  ber  Snbianer  gu  ben  ftolonillen, 
ben  Wenfd^enraub  unb  SRenfc^en^anbel  betrafen,  mürben  fc^on  im 
2aufe  M  16.3a(r](.  bielfoc^  ge&nbert,  factifd^  aber  fanb  im  SBefentli» 
(^en  immer  biefelbe  odflig  midfärli^e  Qe^anblung  jener  burd^  biefe 
ftatt  (^anbefmann  105  f.).  3m  3.  1570  mar  aQen  Singeborenen 
bie  Srei^eit  jugef^^ro^^en  morben,  1605  erfl&rte  man  nur  bie  Sanni« 
balen  }u  Stlaoen,  feit  1611  aber  maren  SReufd^enjagben  unb  Stfa' 
benbertauf  allgemein  geftattet  unb  in  Suifibung  tro(  bed  SBiberftan« 
be«  ber  3efuiten  (6))i;  u.  SR.  925  f.).  3>iefe  Ratten  1549  (de  AI- 
▼ear  83)  i^r  erjie«  Sottegium  in  9a(ia,^  1560  ein  gmeite«  in  Rio 
be  3aneiro  gegränbet,  boc(  trat  erß  1568  bie  gro§e  3unta  gur  9e« 
te^rung  ber  ffiilben  in  Siffabon  tn'd  Seben.  3>ie  Wifflonen  mürben 
gemd^nltc^  gflrtelfdrmig  um  bie  Kolonien  l^er  angelegt  fo  ba^  {le  bie« 
fen  gugleit^  jum  ®(^u(e  bienten ,  aber  freiließ  mar  i^x  Ser^ältnig  gu 
i^nen  ixtx  ebenfo  menig  freunbtic^  mie  fajl  uberaU :  bie  SRiffionen  fu((« 
ten  3dgtinge  bie  bei  not^bärftigem  Sebcn^unter^alt  unb  ftrenger  3u(^t 


*  SRettmürbiger  SBeife  »urben  bem  erßen  ber  angefommenen  URiffiondre, 
bem  3efuiten  Nobrega,  k)on  ben  (Singeborenen  bie  ^u^fpuren  eine^  alten  duU 
tur^ero«  Spme  (€ume.  (ßapiume)  gegeigt,  ber  in  Segleitung  eined  ^tnberen  i(* 
nen  ben  IBau  ber  SRanbiocca  aele^rt,  fie  aber  in  golge  feinbltc^er  IBe^anblung 
oerlaffen  \)oU,  obwohl  nicbt  opne  bad  IBerfpredjen  eln|liger  Sieberte^r  (^an« 
beimann  9).  6päter  ^aUn  bieSefutten,  Diedeiii^t  in  gutem  (Glauben,  tt>egen 
ber  IRamendä^nlic^reit  aud  jenem  ^ero4  ben  l^eiligen  X^omod  gemad^t  unb  loo^l 
erfl  ^ieraud  ifl  ed  ju  erfldren  ba$  um  1612  bie  (Suarani  ergdblten,  ba§  jener  ein 
meiner  9Rann  mit  einem  IBarte  unb  einem  Jtreuge  in  ber  ^anb  gemefen  fet,  beffen 
^uBfpuren  ein  Reifen  in  ber  iRi^e  Don  Slfuncion  geige  (^obrig^offer  111, 
456,  CharlevoixII,  26;  del  Barco  Centenera,  Argent.  XXV). 
IHe  etnfa(!^ere  gorm  ber  6age  bei  Lery  (286)  »eig  ^ieroon  no(^  ni^td. 


450  SRenfc^enräuberei  bet  jtotoniflen. 

t^ren  8Ui§  gang  Ux  Aird^e  unb  bem  3efuitenorben  §tt  ®ute  rommeit 
liefen ,  bie  ftotonijlen  waren  begierig  bie  flrbeiMfrdfte  ber  (Singebore« 
nen  für  ibre  eigenen  Swede  angujirengen  (^anbelmonn  79,  104). 
9Bie  menig  bie  Semu^ungen  ber  3efuiten  oermocbten  bie  $ortugtefen 
oom  aKenf<benraub  iurudiiibalten ,  ifl  f4^on  binreicbenb  au«  ber  einen 
Xbatfa^e  er|t(bt1i(b  baf  in  ben  3  3abren  1628—1630  in  9)io  be3a« 
neiro  aQein  60000  b^^uptfäcbli^  oud  ^araguat^  geraubte  3nbianer 
aU  6flak)en  tiertauft  morben  finb  (Funes  II,  6).  3)te  Serbote  bie« 
(er  (Sreuet  bur$  bie  $dbjie,  $out  IIL(1537),  Urban  VUI.  (1639) 
unb  »enebict  XIV.  (1741),  blieben  wirfungilo«,  fo  ffreng  fte  au<^ 

waren. 

9tai)  man^erlei  wec^felnben  aRafregetn  oon  Seiten  ber  n)eUU<^ett 
IBebörbe,  entf(bIo§  ft^  biefe  1650  jebe  9rt  t)on  ©tlaberei  ber  Singe« 
borenen  ju  befeitigen  unb  bie  Unteren  ben  5^olonijien  rec^tlicb  gleid^' 
)ujleflen.  3nbejTen  mar  bie§  lei^ter  audgefprod^en  at«  burcbgeffibtt. 
Komentlicb  in  SRaranbao  war  bie  (Sewobnl^eit  be«  SRenfc^enraube« 
ju  verbreitet  aU  ba§  fte  {t^  f^itU  unterbrucfen  laffen.  3)ie  burd^  P. 
Yieyra  bort  (1655)  eingefubrten  3efuiten  fammelten  bie  3nbianer  in 
S)5rfer  (9llbea4);  f(^on  na^  einigen  3abren  burc^  einen  allgemeinen 
(Hufrubr  vertrieben ,  febrten  fte  {loar  nacb  turjer  Seit  wieber  jurud, 
aber  bie  Verwaltung  ber  weltlicben  91ngelegen^eiten  würbe  ibnen  oon 
ba  an  entzogen ,  unb  bie'  Streitigfeiten  Aber  bie  Stellung  ber  3nbia' 
ner  bauerten  fort  (^anbelmann  245  ff.).  ^a4  Weifte  batten  bie 
(Eingeborenen  oon  ben  ^auüfien ,  ben  Sewobnern  ber  ^rooing  6. 
$auIo ,  ju  leiben,  ^ier  bilbeten  n&mti(^  bie  fogenannten  SRameluten 
(Dgl.  Alcedo  III,  435) r  SRif^Unge  oon  $ortugiefen  unb  3nbianern, 
fd^on  in  ber  ^weiten  ^älfte  Ui  16.  Sabrb^nbertd  bie  ^auptmaffe  ber 
Seoditerung  (Gandavo  45);  feit  1629  unternabmen  biefe  ibreoer' 
beerenben  Büge  na(b  bem  oberen  $arana,  wo  f!e  bie  Wiffionen  (®u* 
apxa  u.  a.)  tbeil4  ooQflftnbig  jerftdrten  tbeil4  burcb  9Renf(benraub  ent« 
oölferten,  unb  ju  beren  Verlegung  na(b  Sntre  !Rio4  unb  ^aragua^ 
gwangen.  Siner  biefer  naubjfige  ging  im  3abre  1650  bi4  nacb  Duito 
^in,  ein  anberer  1672  an  ben  Xocantin4,  ein  britter  1696  na^  d^u 
quito4.  Srfi  feit  bem  fluff^wunge  be4  9?egerbanbeU  in  9raf<lien  im 
18. 3abrbunbert  unb  nacb  ber  6ntbe<fung  ber  reiben  (SolbqueOen  im 
3nnem  gab  man  ben  einbeimif^en  Stlaoenfang  auf  unb  fiberlief  bie 
3nbianer  me^^r  f{(b  felb^,  beren  oiele  bunbert  Xaufenbe  auf  iene  Seife 


!£Mttgfe(t  ber  SPH^ion^Te.  451 

ben  Untetgüitg  gefuitben  ^aben  foOen  (ebenb.  273,  519  f.,  535).  3)te 
Senoilberuno  berSnbianet  Tonnte  unter  folgen  Ser^iltniffen  nur  gune^< 
men:  ergS^Ien  bo(^  bte  Beriete  ber  er9enlD>tiffion&re  fogar  bag  bte^au« 
Itfen  unb  anbereSrofilianer  ben  Eingeborenen  bie  i(^re9unbedgenof[en 
maren,  int  ftriege  öfter«  9Renf(!^ent(eif4  ben)iaigt  ^oben  (Xte(  80). 
3>ie  9Rtf{lonire  festen  unter  biefen  traurigen  Ser^&ltniffen  i^re 
S^fttigfeit  raflfo«  fort  unb  Ratten  ed  in  aRaran^ao  bid  jum  3a^re 
1755  bQ^in  gebraut  bo§  fle  60  9(Ibea<  befa§en,  ))on  benen  28  unter 
3efuiten  fionben.  Obgleid^  in  i^nen  bie  n)eltlid&e  unb  gei{IIi(^e  ®e« 
WQlt  in  ber  ^anb  be«  3)Mf|lonSr«  bereinigt  blieb ,  mar  i^re  Sinri^' 
tung  bO(4  bur^au«  loben^mertV-  iebe  9<tmilie  erl^ielt  ein  @tfi<f  Sanb 
}U  il^rem  Unterl^alte  für  fic^  unb  tonnte  ben  Ueberf^uf  an  ^rfic^ten 
ben  f<e  gemann,  nac^  ®tttbönten  Derfoufen.  9^^  bie  ^mdt  ber  SRif« 
fion  felbft  Ratten  nur  25  Seute  i&^rlidli  6  SRonate  }U  arbeiten  unb  er- 
hielten bafAr  einen  beftimmten  So^n ;  ebenfo  war  ein  gen)iffer  S^eil 
ber  9lifflon<be)^d1terung  berf^flid^tet  6  Wonate  im  Sa^re  für  bie  Sto^ 
tonifien  um  So^n  gu  arbeiten,  benen  e«  unoerme^rt  mar  f<(^  in  ber 
Kac^barft^aft  ber  9Hf{lon  aniufiebeln  (^anbelmann  274  ff.).  Wan 
tann  nur  aufrid^tig  betlagen  ba§  biefc  Sn^tutionen  (eine  aUgemet« 
nere  Ka^ia^mung  gefunben  ^aben,  unb  ba§  i^nen  nid^t  bergdnnt 
mar  fiä)  ru^ig  auszubreiten  unb  fortguentmiifetn.  9ei  ber  Vertreibung 
ber  Sefuiten  au«  Portugal  (1759)  fleOte  $ombal  bie  fttr  frei  erflär« 
ten  Snbianer  o^ne  ^uina^me  unter  bie  meltlid^en  9e^5rben:  fiefoQ« 
ten  im  Filter  oon  18—60  Sauren  iS^rli^i  6  lIRonate  ben  ftoloniflen 
um  2o^n  bienen  (eine  Se^mmung  bie  inbeffen  50  3o(»re  f^&ter  auf« 
gehoben  mürbe)  unb  bem  Staate  abgaben  jaulen,  iebe«  X)orf  aber, 
obmo^I  bie  3nbianer  oon  neuen  SRifflon&ren  ni^t«  miffen  motten, 
einen  IBeltgeiflli^ien  unb  einen  3)ire€tor  erhalten,  ber  i^re  arbeiten 
organijlren ,  leiten  unb  für  i^re  ^eranbitbung  forgen  foflte.  3)ie  trau« 
rige  ISirt^f^aft  ber  fponifc^en  (Sncomienbal  fianb  feit  3a^r^unberten 
aU  abf4re(fenbe«  9eift>iel  ba,  aber  man  l^atte  ni^^t«  barau«  gelernt: 
bie  3)irectoren  ber  9llbea4  mif  brauchten  i^re  9ta(^t  auf  bie  eigennfl« 
(igße  Seife,  bie  Eingeborenen  mürben  oon  i^nen  auf«  ®rdb{te  betro« 
gen  ausgebeutet  unb  getne^tet,  unb  man  fa^  {{(^  ft^lie^lit^  gendt^igt 
fle  lieber  gan)  ffir  {tt(  gemi^ren  gu  laffen,  biejenigen  oon  i^nen  aber 
bie  beim  <£anntbali4mu4  unb  bei  i^rer  geinbfeltgteit  gegen  bie  ftolo« 
nien  be^anen  mfltben,  nttArtt  man  für  l^ogelfi ei. 

29* 


452  €4i^al  ^  S^Maner  in  (Bova). 

£)ie$  \ft  in  i^ten  ^aupt}üg€n  Me  Gefd^t^te  ter  „etk)tItfation«i>et' 
fud^e"  meldte  bie  ^ortugiefen  in  9ra{ilien  mit  ben  Snbianern  gemacht 
^oben:  man  urt^dle  nun  ob  man  au«  i^rem  9Ri§Kn0en  mit  ®))i; 
unb  SRartiu«  (935)  f^liegen  bfltfe  baf  bie  (enteren,  obgleich  fit  an 
ben  ftflften  t)on  Sa^ia  Waran^ao  unb  $ata  ^einen  geringen  Grab 
tion  Cioilifation  angenommen  ^aben*  (977),  ju  iebem  gortfi^^ritte 
unfä^iig  jtnb.  a>ie  grei^eit  bie  man  i^nen  fo  oft  jugefprot^en  (1755 
3ofe))^  I.  bon  Portugal)  unb  felbfl  i^re  eiei^jleQung  mit  ben  ffiei§en 
bie  man  oerfünbigt  ^at  (1823  ^oniJebto  1),  bebeutete  facti W  ««t 
ba§  fie  ber  SSidfur  ber  j^oloniften  unb  Beamten  |>reidgegeben  mürben. 
iSd  tfi  ber  9Kä^e  mert^  bie§  no(^  etmad  n&^er  ju  beleu(^ten. 

2)ie  3nbianer  ber  Capitanie  (So^a)  geigten  ftc^  frieblid^  unb  bienß' 
bar  gegen  bie  ffieigen,  aU  biefe  (1680)  in  i^r  8anb  einbrangen;  aber 
man  begann  Sertilgung«triege  gegen  fle  ^u  fähren,  ma^te  fle  {u  SHa« 
t>en  unb  vertrieb  fie  um  1730  falt  gänjtii^.  Snblic^  fa(  mon  bie 
Ungmecfmagigteit  biefe«  Serfa^ren«  ein,  ertannte  ben  €4)aben  ben  man 
{{^  felbfl  baburd^  iufugte,  unb  fing  nun,  namentlich  feit  1780,  an  fie 
freunbU(^er  ju  bebanbeln  unb  in  3)drfer  ju  Derfammeln:  e«  gelang 
fle  }U  i&(imen  ($o(^I  I,  315ff.,  St.  Hilaire,  V.  auxsources  1,309). 
9to4)  neuerbing«  ifl  e«  im  gangen  Korben  t)on  (So^aj,  felbft  bei  ben  ge« 
bilbeteren  (Beifilic^en,  eine  gemobnlidl^e  Stebe  ba§  bie  milben  Snbioner 
bie  beflen  S&nbereien  bef&gen  unb  bag  bie  Regierung  ben  ftoloniflen 
^ulfe  f^^icfen  foQte  gur  9u«rottung  biefer  Seilten  (blschos,  9ob1  II, 
107).  Um  einen  3nbianer1tamm  unf^^&bli^)  ober  nu^bar  gu  mad^en 
gmingt  man  i^n  mit  ISaffengemalt  gu  fefier  Qnftebelung  unb  ft^itft 
i^m  einen  (Seiftli^en,  anbere  Sdifer  ^at  man  gegeneinanber  ge^e^t 
um  fie  aufgureiben;  mieber  anbere  fär  )^ogelfrei  ertl&rt :  gegen  bie  ni^t 
unterjod^ten  SBototuben  mürbe  längere  Seit  ^inbur^)  ein  gefe^licb  er» 
laubter  lBertilgung«trieg  geführt  (®pi;  unb  SR.  804,  391);  einen 
X^eil  ber  $uri«  oerfe^te  man  na(t)  9ifla  ricea,  moburc^  er  in  odDig^« 
eienb  geriet];^  (o.  (Sfd^mege  I,  99).  ^uf  SRenfc^en  brefftrte  ^unbe 
ftnb  öfter«  oon  ben  $ortugiefen  gegen  bie  Snbioner  gebraucbt  morben 
(ebenb.  186),  unb  noö)  neuerbing«  ergi^lte  einer  felbfl  mie  er  bur4 
inftcirte  ftleiber  bie  Slattern  unter  bie  Eingeborenen  oon  Solioia  ge' 
bracht  f)Cibt  um  fie  au«gurotten  (Wallace  326).  Sur^^t  ^a§  unb 
SRigtrauen  finb  unter  fold^en  Umfl&nben  natärft^^  bie  eingtgen  (Befähle 
ber  eingeborenen  gegen  bie  SBeiSen  unb  obgIei4)  Sn^dngli^teit  unb 


Str^ltnifTe  bei  neumn  geü.  453 

S>anf6atteit  mannen  Sftltem  bur^au«  nitbt  fremb  finb,  fo  bleibt  t^« 
nen  toö^  bei  ^ortugiefe  flet«  ein  Oegenflanb  be«  Raffet  unb  be«  Sb« 
f(4eu«  (t>.  efd^mese  156,  bgl.  69,  79  ff.). 

gQCiif(^  finb  bie  3»^ianer  aud^  tiO(^  je^t  meijl  Sflaoen  bet  Seiten, 
bO(t^  foU  i^c  £00«  im  ®an)en  etnoad  beffec  fein  aU  in  Rorb  ^Imeitta 
an  ben  (Stenjen  bet  Sereinigten  Staaten,  ^m  ^majonen^rome  mi« 
f^n  jtd^  beibe  9tQ9en  me^c  unb  me^r:  bie  aRe^rja^l  ber  Semo^ner 
oon  6ga  unb  anbeten  Oiten  biefer  (^egenben  |tnb  SRifct^linge ,  bie  \t* 
toö^  für  »eile  Sraftlianet  gelten,  eine  faule  taubetif(^e  oemorfene 
9Renf4^enna{fe  bie  fic^  aud  geflu^teten  unb  becmiefenen  Setbcec^etn 
letrutirt  ($  0 ))))  i g  n,  435 ff.).  9Bo  e4  ben  Snbianern  mögli4^  ijl  i^te 
gteilKit  unter  ben  Seifen  ^u  bef^aupten  unb  gut  (Beltung  )u  bringen, 
jetgen  jte  {td^  natärlicf^  menig  betriebfam  unb  gefallen  {tc^  barin  e4 
jene  füllen  gu  laffen  bag  fte  freie  SRenfc^en  ftnb :  in  ben  @t&bten  be« 
ndrbUc^en  $ernambuco  treiben  bie  Eingeborenen  (ein  ^anbmerf,  ber« 
langen  aber  eine  rüdfid^t^^ode  Se^anblung:  «Senn  man  mit  Seuten 
rebet,  nimmt  man  ben  ^ut  ab'',  jagte  gum  ^lantagenbeft^er  feinen 
$ut  iie^enb  einßetn  eingeborener  Arbeiter  (jloßer  194,  435).  £ie 
Häuptlinge  ber  3nbianerborfer  n^erben  oon  ber  braftlianifd^en  Regie« 
rung  ernannt  unb  erhalten  oon  il^r  gugleic^  einen  miUt&rif(^en  Rang 
unb  eine  Uniform.  3n  neuerer  S^it  merben  bie  4iripianifirten  3nbia« 
ner  f&mmtU(^  regifirirt  unb  muffen  bem  Staate  aU  $oIiieifoIbaten 
ober  9lrbeiter  bienen,  eine  Sinri^^tung  bie  )u  oielen  9Ri§brau4)en  unb 
felbji  bi4  (U  perfdnlic^er  ©flaoerei  fu^rt  (Uerndon  256).  lai&^r« 
lictl  Noirb  eine  grofe  ÜXenge  oon  9R&nnern  au«  bem  3nnern  fortge- 
führt, bie  man  gu  berf<^iebenen  ^Irbeiten  Dermenbet  olj^ne  iebod^  bie 
gegen  fte  eingegangenen  Serpflic^tungen  ju  erfütten  (Rendu  49). 
Siele  werben  unter  "batf  9Rilitar  gefledt,  oiele  (ommen  auf  bie  9Rarine; 
feit  1836,  erj&l^lt  W.  H.  Edwards  (eh.  4),  fotten  beren  10000  bon 
^ra  nad^  bem  @äben  gebracht  morben  fein,  man  fagt,  aud  Surd^t 
bor  neuen  Unruf^en.  S)a|  3nbianertinber  meggefangen  unb  an  $or« 
tugiefen  bertauft  ober  au^i  berfcf^entt  merben ,  ifl  im  tieferen  3nnem 
ettt>a<  (9en)d^nli(!^ed  unb  gefc^ie^t  unter  Sonniben;  ber  Se^drben 
(Wallace  301,  Weddell  bei  Castelnau  VI,  66). 

S)a4  Hau))tlanb  ber  (Buarani  mar  in  fruf^erer  S^it  6etanntlid^  fpa« 
nif4i,  ba()er  ft^^  bie  64li(ffale  biefer  jum  großen  X^eil  onberd  geßal« 
teten  aU  bie  ber  Mf^tx  betrachteten  Sölter  bon  Sraftlien.    Son  bem 


454  Se^anbtutiQ  bct  3iiHaiiei  Don  fPatogua^. 

menf^^enfreunblt^^en  Cabeza  de  Vaca  mann  fie  milbc  be^anbdt 
motben,  aber  f(^on  Irala  motzte  auf  feinem  3ud<  naä^  Korben  1200O 
(Sefangene  unb  W^ppU  fie  fort  in  bie  Stlaoerei  (6<^mtbel  228). 
3>er  att^emeine  Sufflanb  bcr  3nbtaner  gegen  bie  ®t>anier  im  Sa^rc 
1559  —  nur  3000  ®uarani  unb  400  (Bua^cnru  blieben  tbnen  treu 
(Guzmanni,  8)  —  toar  bie  naturli^^e  golge  biefer  unb  &bnltd^c 
Sebrudungen.  9Ran  unterft^teb  bie  untermorfeneu  3nbianer  oon  $a< 
ragua^  )u  iener  Qnt  in  yanaconas*  unb  mltayos.  Unter  ben  er^eren 
oerflonb  man  bieienigen  m\ä^t  einem  &pamtx  ^u  ^erfdnli^er  ^ienfi« 
barteit  überroiefen  mürben,  mofur  fte  oon  ibm  Unterbau,  Pflege  in 
9lter  unb  ftrantbeit  unb  Unterri^t  in  ber  (brifili^en  Se^re  erbalten 
foUten ;  bie  anberen  lebten  in  X)drfem  gufammen ,  meijl  unter  felbflge^ 
miblt^n  tKUcalben ,  f^atttn  einen  Meinen  Zribut  an  bie  ftrone  ju  jo^« 
len  unb  foaten  im  ^Iter  )^on  18-^50  3abren  i&brlicb  2  Otonatc  für 
ben  f^anif^ien  Sncomenbero  arbeiten  bem  fie  jugetb^ilt  mürben,  müft 
(ur  Selo^nung  geleiteter  2)ien^.  3)iefer  mar  ebenfaft«  Derpfli(btct 
in  ieber  ^infi^t  für  fie  gu  forgen,  namentlich  fottte  er  barauf  bebac^t 
fein  fie  bem  ^bn^entbume  )u  geminnen,  b^^tte  aber  feine  (Bericbtd' 
barteit  über  fie.  Ueberbaupt  mürben  fte  ibm  nur  auf  eine  befiimmte 
3eit  oerlieben,  gemöbnlicb  auf  jmei  Seben ,  b.  b-  i^m  felb^  unb  feinem 
n&(bflen  (irben,  bann  fielen  fie  an  bie  ftrone  {urucf ,  ber  ®ouoerneur 
t>ermenbete  fte  m  ben  öffentficben  arbeiten  ober  oerlieb  ße  meiter 
(Page  461,  Cbarlevoix  I,  244,  Azara  II,  200).  Sol^e  Sin- 
ri(^tungen,  bie  freilicb  ^ier  mie  uberaa  mo  bergleiiben  berauben,  (u 
ferneren  9Ri6br&u(ben  fubrten,  matten  Kaub^uge  in  bie  gerne  (ma- 
locas)  uberfLuffig^  ba  man  @t(aoen  genug  in  ber  9{a^e  ^atte ;  biefe 
borten  benn  au4  f^on  feit  $bilit>P'^  U-  3<ii  ^on  ®eiten  ber  Qpa» 
nier  faß  ganj  auf  (Guevara  11, 19).  2)ie  f|^anif(!be  Regierung  modte 
aber  ben  fyaxitn  3)ru(f  uber^au^^t  befeitigen  ber  auf  ben  Singebo^nen 
laftete,  unb  brang  baber  f^on  im  3a^e  1606  ern^^aft  barauf  ba§ 
bie  3nbianer  aQer  ge^mungenen  Sienflbarteit  oon  ben  ftoloniflen  tnU 
laffen  mürben  (ebcnb.).  3)a  bie|  nic^t^  b^lf,  f^idte  ^e  1610  ben  Oibor 
Alfaro,  bem  ed  gelang  biefe  SRairegel  au4}ufübren,  obmo^l  nur 
unter  großen  6(bmierigteiten  unb  mannigfaltigem  9Biberßanb  oon 

*  Janaconi,  bemetft  Ovalle  (146),  nannten  bie  Snbianei  ibte  €t(a' 
oen,  mäbtenb  bie  Spanier  in  (((ile  bie  3nbianer,  mel<be  in  feiner  ^ienßboifeit 
|tt  ibnen  flonben,  mit  biefem  SHavgtn  be|d<bneten. 


t>\t  3eftttten  in  ^arogua^.  455 

6eUen  ber  ^olom^en  (de  AYvear  52,  Funes  I,  323,  361).  tSuf 
tiefe  SBeife  würbe  SRaum  gef^ofTt  ffir  bie  X^atigteit  bet  Sefuiten,  bie 
1586  oon  $etu  na(^  Xucumon  gelangt  moren  unb  1593  i|ire  ctfle 
aXiffton  in  ^aragua^  [elbfl  gegrunbet  platten  (Gbarlevoix  I,  256, 
de  Alvear  33).  @on)o^l  bie  ganje  Sigent^ämli(^teit  i^rer  9Btrf' 
famteit  in  bicfem  fianbe  qU  audf  bie  gro|en  ^imenftonen  meiere  fte 
aflmälic^  annahm,  werben  ti  rechtfertigen  bat  toir  i^r  eine  etma« 
Idnger  i>ern)eilenbe  ^ufmertfaniteit  fc^enfen. 

ifteuBerlict^  f(^u|^lod  unb  nur  mit  geringen  9RitteIn  au^geßattet  6e* 
gab  fl4  eine  fieine  Sä^aax  biefer  9Riffton&re  ju  einem  ro^en  Solfe, 
bad  Don  ^a|  unb  (Erbitterung  gegen  bie  <S|>anicr  erffiUt,  bad  auf  x^m 
lojlenbe  3o4  f^on  öfterd  obiufc^ittteln  oerfu^t  ^atte,  um  fid^  bei  i^m 
nieberjulaffen,  unb  ^at  ed  bur^^  frieblict^e  9XitteI  aOein  ba^in  ju  brin« 
gen  gemußt  nic^t  blod  biefe«  Solf  t>o(l{i&nbig  ju  gä^men  unb  ^u  bid' 
cipliniren,  fo  ba|  e^  ftc^  miberjianbdlo«  regieren  lieg  unb  frember 
Seitung  gänjltf^  unterorbnete,  fonbern  fogar  ein  IReid^  ju  grünben 
beffen  rafct^  mac^fenbe  SRa^t  ber  f)7anif(t^en  ^errfc^aft  in  ^merifa  ge« 
f&^rlid^  fc^einen  tonnte  unb  nur  burcf^  bie  OemaJt  ber  Soffen  in  i^rer 
ferneren  (Sntiuicfelung  aufgehalten  gu  merben  t^ermo^^te. 

^ttier  ben  @(l^mierig(eiten  Noel4ie  bie  Katur  if^red  Unternehmend 
felbß  mit  fi<^  brachte ,  ^aben  bie  3efutten  au^  mit  ^inberniffen  ju 
t&m))fen  gehabt  bie  if^nen  bie  ftolonifien  in  ben  9Beg  legten,  aber  i^re 
)&^e  ^udbouer  unb  ungemö^nli^e  (S)ef(^idli(^feit  ^at  fle  afle  belegt. 
3m  3a^re  1610  grünbeten  fie  etwa  unter  22^^  f.  !B.  an  ben  dfili^en 
3u|lüffen  bed  $arana  bie  9^ifftonen  fioreto  unb  @.  3gnacio  (de  Al- 
vear 38),  unb  feit  biefer  3eit  mar  ibre  SSBirffamfeit  in  raf^iem  3u» 
nehmen  begrifen,  ba  fie  1607  eine  bebeutenbe  Serfiarfung  erhalten 
(matten.  Sie  nannten  if^re  Wifftondbdrfer  «.Xebuctionen"  unb  e«  ge« 
lang  i^nen  bie  3nbianer  um  ^^  {u  fammeln,  ba  biefe,  meiß  ®uarani, 
an  Sanbbau  f^on  gewöhnt  waren  unb  i^re  greif^eit  Don  i^nen  gegen 
bie  weilen  SInflebler  oertf^eibigt  fa]t^en(Charlevoix  I,  341).  Azara 
ber  offenbar  gegen  fte  t>arteiif4  ift,  ect&^U  bat  f^^  ^uerß  bie  eingebo« 
rcnen  bur^  Heine  (it\äftnU  bie  fte  i|inen  fcf^icften  unb  burc^  bad  Ser« 
fpre^ien  größerer  bie  fte  if^nen  felbfl  mitbringen  würben,  angelocft,  bat 
fie  bann,  fobalb  fie  bei  i^nen  eingejogen  waren,  erß  buicf^  anbere  f^on 
betef^rte  Snbtaner  für  fie  Ritten  arbeiten  lajfen  unb  fte  juU^t  bur^ 
Uebercebung  {ur  X^eilnaf^me  an  btefen  arbeiten  ^u  beßimmcn  gewu|t 


4S0  3einbf4aft  bei  5toIoniflen  gegen  bie  3e(utten. 

Ritten.    9Rit  ben  (&t\i)tnUn  ^at  e«  aUerbing«  feine  Slid^tigteit;  H 
toax  ein  Qen)ö()nli(^ed  Serfa^ren  bec  3efuiten«9Xtffton&te  ftc^.guerp 
auf  biefe  SSetfe  Gingang  ^u  berf&affen  (fu  in  Tlapna^,  Rodriguez 
III,  c.  2);  ma«  aber  f)ü\ipi\iLd)\\6)  bie  (9uarani  i^nen  gewonnen  ^at. 
fd)etnt  Dielme^r  ber  Qd)Vi^  unb  bie  ^ulfe  gewefen  ju  fein  bie  fie  bei 
i^nen  unb  burt^i  fte  ju  finben  hofften,    ^u«  bemfelben  ®tunbe  au« 
m{d)m  biefe  ftc^  um  fie  f^aarten,  toaren  bie  f|>anif4en  unb  portu^ 
giefifd;en  JtoIonif)en  i^nen  feinblic^.    3)ie  erfieren,  anfangt  ben  3<fui« 
Un  gfinflig  gcjlimmt,  ba  fie  bie  Untemetfung  ber  eingeborenen  för-» 
berten,  mürben  i|inen  nacti  furjer  S^xt  feinb ,  meit  jie  eine  miibe  Sc« 
^anblung  berfelben  »erlangten  unb  gegen  bie  Sebrudungen  ))rebigten 
oon  benen  bie  Snbianer  ^u  leiben  Ratten  (Charl.  I,  293, 320).  ^laer« 
bingd  hörten  bie  Empörungen  ber@uarani*  auf,  unb  bie  ^errfc^aft  bec 
f))anif(^en  ftrone,  tion  mel^^er  bie  S^fuiten  ooQe  Selbßfi&nbigteit  ibtec 
9J{ifflonen  jugefianben  erhielten  (eb.  346),  mürbe  erfl  mit  bem  gortfc^ritt 
ber  HJtiffton  in  ^aragua^  ooQfommen  befejiigt  unb  meiter  ausgebreitet, 
bie  ^errfc^aft  ber  f)7anif^en  ftolonifien  über  bie  Eingeborenen  abergc« 
riet^  iuglei(ti  unb  in  bemfelben  fDIaage  in  SerfaQ,  unb  eben  bieftö 
üejtere  entfprad^  —  man  barf  bie§  ni^^t  übetfe^en  —  {u  iener  3«t 
gani'ber  ^bfl(^t  ber  fpanifdi^en  Regierung  felbft.    fieiber  ^at  eS  ben 
@(^ein  ber  99Ba^r^eit  für  ft(^,  obgleich  eS  ber  entfc^iieben  iefuitenfreunb* 
li^e  Muratori  (61)  fagt,  baS  bie  3nbianer  met  ßärter  ald  bie  ein* 
geführten  9teger  t)on  ben  Spaniern  uiberbürbet  unb  oiel  leic^tftnnigec 
t)on  i^nen  ju  ®runbe  gerichtet  mürben,  meil  iene  ber  ih:one  gehörten, 
biefe  aber  $riDateigent^um  maren.     S)urften  ed  bie  Spanier  ni<^t 
magen  bie  3efuiten  offen  ju  befe^ben,  fo  gefctia^  bie|  um  fo  me^r  o'on 
ben  $ortugicfen.    3^re  Staubjuge  nöt^igten  bie  3efuiten  Soreto  unb 
6.  3gnacio  im  3Q^re  1631  meit  na^)  @ubcn  an  ben  $arano  unter 
27^  ju  verlegen  (de  Alvear  47);  eine  jmeite  Sermä|lung  ber  Slif« 
{tonen  burc^  fie  (1637)  ^atte  gur  golge  ba§  bie  fpanif^ie  Stegierung 
gefiattete  bie  bete^rten  3nbianer  mit  geuermaffen  ju  berfe^en:  fte  muc» 
ben  militarifdfi  organiftrt,  orbentlic^)  eine;ercirt  unb  lernten  bie  $ul' 


•  Bon  etgentbümlitbem  3ntereffe  ijl  befonber«  ber  «ufflanb  »eitlen  bet  ?Jro- 
pbetOberdum  1576  (no(^  Fun  es  I,  269  im  3. 1579)  enegte,  bet,  ma^rfcbetn* 
li(b  burd)  d)Tifl(t(be  bebten  entainbet  ftd)  für  Q^otted  6obn  ausgab  unb  bie  d^ua- 
tani  aud  ber  Jtne(btf(baft  bet  epaniet  au  befreien  Derfprac^  (Guevara  II,  12, 
del  BarcoCeutenera*8  Argentiua  canto  XX.  Ve^nltt^ed  iß  dfter  k^or« 
getommen  6.  Funes  II,  61). 


fernere  ^inbemt{Te;  flu^be^nung  bei  9)ti(fbnen.  457 

Derfabrication  (ebenb.  68,  3)obtr)^offec  I,  208),  bo^et  bie.^u^ 
li^m  f))&ter  feine  GinfdQe  in  ba«  SRiffionigebiet  me^t  wagten.  3>at 
bie  Sefuiten  felbfl  ^d)  bisweilen  ju  bem  ftommen  3n>e(!e  ber  9ete^« 
rung  an  bem  aRenfd^enraube  ber  $auliflen  betbeiligt  i^aittn  (nie  Av6- 
Lallemant,  IR.  butdy  @äb'9raii(.  1859  na^i  Pinheiro  erg&bU), 
iji  bei  bem  Serbältntjfc  in  mei^^em  fte  ^u  biefen  jtanben ,  fe^r  menig 
mabtfc^einlic^,  obmobi  fie  badfelbe  anbctm&tU,  namentfit^  in  (Salifot* 
nien,  aUerbing^  getban  b^ben.  $ater  @e))))  (185)  erjäbU  felbfl  bai 
et  einjl  ein  Hinb  taufen  noUte  um  ed  im  ßb^iß^^tf^um  (U  untemei* 
fen,  bat  <^bec  beftn  Wutter  ftcb  meigerte  ben  ^anbel  einjugeben.  7 

%d(b{i  ben  @))aniern  unb  $auli{ien ,  meltbe  ni^t  feiten  au^  mit 
giß  ben  Sefuiten  i^re  S^d^inge  n)egfingen,  b'nbcrten  au^  (S|>ibemieen 
an  benen  bie  3nbianer  in  SRaffe  binjiarben ,  ben  gortfcbcitt  bet  SRif« 
ßon  (Charlevoix  II,  21).    Snbeffen  beflanben  im  3abte  1629  be« 
reitd  21  Slebuctionen  in  ben  ^rot^injen  (Sua^ra  unb  Uruguay  unb 
am  $arana  (ebenb.  58).    9taä)  Aufgabe  bet  nötbli^fen  wutbe  ba4 
Sanb  guoifcben  bem  Xebicuatl;  unb  3btcu9  ^mifcben  26^  unb  30^  f. 
9.  ber  ^auptfi^  bet  Wifjton,  obrooldl  eingeln^  IRebuctionen  au^  in 
Xucuman  Cb^^co  unb  anbetn)&ttd  lagen ,  mie  mir  f))iter  ju  etn>&^« 
nen  ^aben  metben.    9la(b  Ibanez  (119f.)  b^tte  bad  ^aragua^  bet 
3efuiten  aud  brei  Guuoernement«  berauben  (ia  $(ata,  £ucuman  unb 
Xatija)  unb  feinen  SRittelpuntt  in  bem  (SoOegium  gu  Sotboba  gebabt, 
mo  bet  $atet  $tooin^iof  teßbitte;  de  Alvear(78)  giebt  an  ba§  bet 
@u))etiot  bet  SRifjtonen  in  Sanbelatia  feinen  6i^  b^^te,  bocb  ftnb  ba> 
tuntet  mobl  nut  bie  am  $atana  unb  Utugua^  gelegenen  ju  oetjleben. 
3>iefe  jä^Uen  ^ut  Seit  i^ret  931ütbe  im  3abte  1732  in  30  S)dtfetn 
141182  @eeien  —  ungete^net  bie  befebtten  IHbiponet  unb  Sbi<|uito4, 
loel^e  leiteten  aQein  im  3abte  1766  23788  bettugen(S)obtiibof' 
fet  111,504).  9la^  einet  anbeten  Angabe  maren  e«  (1734)  33  2)dtfet 
mit  30000  gamilien,  bie  ^ottugiefen  abet  b<)tten  beten  40  miebet 
ietßdtt  (deAlvear87,  bei  meinem  ft^^  am  ®  (bluffe  ein  Set^eicbnif 
Ux  einzelnen  SRiffionen  mit  Angabe  ibret  geogtapbif<b<n  ^H^  unb 
(Stunbungdjeit  ftnbet).  3n  Un  leisten  15  3abten  bitten  fie  um  20000 
©eelen  jugenommen,  bo(b  iji  in  ber  Solge^eit  eine  fiarte  Setminbetung 
eingetreten,  ba  ibre  2)et)ötterung  1744  nur  auf  84606  angegeben 
toitb  (Doblas  5).    Sie  Urfac^e  biefet  (Stfcbeinung  lag,  mie  mit  au< 
2) obtiib^ff et  (I,  74)  fcblie^en  muffen,  nid)t  t>9tiug<n)eife  ober  aUein 


458  d^inci^tung  unb  Semaltung  bcr  Slifflonen. 

in  ttet^eftenben  Jhrant^eiten  no^  in  geinbfeUgtetten  t>on  dtt|en;  Dirfec 
tMt  nämlich  mit  tag  1734  oud  bec  SRiffton  Santa  ge  pUifi\^  bie 
fftmmtli(tien  S^dl^nd^  ^^^  3efuiten .  400  gamilien  bec  Statine«  auf 
einmal,  entmif4»ten*  o(^rte  ba§  jtd»  eine  Spur  bed  Stege«  ^tte  cnl' 
becfen  (äffen  ben  fie  genommen  Ratten,  unb  bag  man  erjl  noct^  1 1  3a^' 
ren  fie  bucdi)  einen  Sufad  mieber  auffanb  —  ein  <Smgni§,  ba«  auf 
ba«  Regiment  ber  frommen  Sater  ein  etgentl^ümli^e«  Siif^t  mirft. 
Später  ^aben  fidl)  i^re  SRifftonen  mieber  ge(^oben,  Ratten  aber  )ur  B^it 
ber  Sertreibung  ber  3efuiten  i^re  frühere  ^ö^e  f^werlic^  mieber  er« 
reid^t,  ba  felbfl  Ibanez  (42)  für  1751  nur  97582  Seelen  angiebt. 

3>ie  Parteigänger  ber  3efuiten  (Muratori,  Ulloal,  544 ff.  tt  %,) 
baben  oon  bem  fieben  in  ben  SRiffionen  ein  Silb  entmorfen  mie  t^om 
Seben  im  ^immel.    Raffen  toxi  e«  etmad  nä^er  in'«  ^uge. 

X)ie  3Riffion«börfer  waren  alle  na(b  einem  $(ane  gebaut  unb 
Ratten  gerabe,  nac^  ben  ^inunel«gegenben  orientirte  Strafen.  t>xt 
SBo^nungen  ber  3nbtaner,  in  früherer  3<it  (no^  1691)  nur  erbaut« 
ten  mit  Stro^b&^ern,  obne  genfier,  obne  |»au«ratb  au§er  einer  jt&i» 
bi«f4iale,  meifi  felbfl  of^ne  ^dngematte  al«  9tü  (Sepp  unb  Sd^m 
238),  berauben  fpäter  in  150—180'  longen  unb  30'  breiten,  febr 
niebrigen  Sacf  jieinbaufern ,  bie  in  8  bi«  10  ftbt^eitungen  für  bic  ein» 
geinen  gamilicn  gef(^ieben  unb  au§en  mit  einem  ßorribor  oerfe^en 
maren.  S)a«  ^auptgebäube,  ba«  (S^ottegium,  ^atte  gmei  ^5fe  mit  S&h« 
len^atten  unb  umfagte  auger  ber  SSo^nung  ber  Snifftonäre ,  beren  )c« 
be«  S)orf  gmei  ^atte,  einen  für  bie  meltli^en,  ben  anberen  für  bie  geiil» 
U<ben  ^ngejegeni^eiten,  bie  SRagagine  unb  ffierffiätten.  3)ie  ftiri^e, 
gewo^nlidi)  au«  brei  S(^i{fen  beflebenb,  bi«n)eiten  mit  einer  ftuppd 
unb  ionif^en  Säulen  gef<^mu<ft,  mar  jmar  n)enig  bauerf^aft  oon  ^ol) 
gebaut,  aber  im  Serglei^  mit  ben  ärmiic^en  Süer^altntffen  in  benen 
bie  Dorfbcmo^ner  lebten,  febr  pracbtoott  unb  to^pielig,  boc^^  gcfcbmatf« 
lo«  au«geftattet  (Sepp  unb  IB.  250.  de  Alvear  78,  85,  Doblas 
10,  57).  ®olb  unb  Silber  mürbe  nur  gu  ibrem  Scbmutfe  oerwenbet 
—  ®elb  unb  tofibarer  $u(  mar  au«  bem  3efuiten{laate  oerbannt  — 
unb  man  b<it  au«bru(ni(^  eingeflanben  ba§  man  bie  eingeborenen  oor« 
)ägti4  bttr(4  bie  $ra(^t  unb  ben  (Slang  ber  fttr^e  an  ^e  gu  feffeln  be» 


*  1>a«fe(be  ift  QU(b  anbertoärt« ,  g.  9.  in  Ztj^a^  (E  s  p  1  n  o  s  a  V,  25),  dftet 
boigetommen. 


.* 

^ 


V 

\ 

\  (Stnti^tttng  unb  SettoaltutiQ  bei  gRiffioneit.  459 

»fi4ltigte  (CharleToix  I,  365,  375,  f.  üVid^  ba<  &i^u\btn  M  Se- 
iten Escandon  in  ben  .^Keuen  9tad^r.  t>.  b.  inifftonen  k.").  IDa« 
n)ucbe  benn  aui^  aRuftt  unb  au^re«  Gepränge  bei  bcn  tirc^lic^en 
Hingen  nidj^t  gefpatt,  befonberd  bei  ben  gefien ,  bie  man  {ugleid^ 
.lu^en  p^egte  um  bem  Adnige  bul^ifi^n  gu  laffen  unb  ben  i^m 
.ulbigen  Oeborfam  eintufcb&rfen  (de  AWear  82). 
3ebe<  ^orf  batte  einen  Sortegibor,  9)egiboren  unb  Slcaiben  (Ober- 
ti^ter,  ®emeinberdtbe  unb  Amtleute),  bie  Don  ber  Oemeinbe  unter 
maigebeuber  9)titttirtung  bei  SRifftanar^  erm&b^t »  au(b  in  ber  9lu4« 
Übung  ibrer  gunctionen  goi!)  t)on  biefem  ab^&ngig  maren  (Charle- 
yoix  I,  356,  870,  374,  Doblas  14).  S)ie  ©trafen,  bie  fte  na^^  9(n« 
gäbe  be«  Dorgefe^ten  (Beiftli^en  k)erbingen,  berauben  in  ®ebeten,  ga« 
f en,  (9ef&ngni|,  biimeilen  Geißelung  unb  dffentlicber  ftir^Kttbufe,  unb 
bie  OejädbHgten  f^aiitn  {icb  für  bie  empfangene  @trafe  bei  bem  SKiffio« 
nar  |U  bebanfen  (berf.  44,  65).  %u6^  ein  ^nfubrer  für  ben  Stxxt^ 
würbe  ernannt,  ber  bie  ^mei  CLompagnien  gu^Dolt  unb  bie  v54^»abrott 
Steiterei  befebligte,  »el^ie  ba«  3)orf  befaf  (Charlevoix  I,  366,385), 
unb  biefe  @Qlbaten  b^ben  in  ben  Ariegen  ber  6panier  mit  ben  $or« 
tugiefen  (1679—1705)  ben  erfkeien  bie  beften  2)ien9e  gekiftet  (berf. 
II,  168  ff.)-  X>ur4  ein  S^^em  Ihengir  Seoormunbung  unb  attfeiti« 
ger  Seaufft^ittgung  waren  bie  X(^tigteiten  atter  Sinielnen  geregelt 
3n  Ka^rung  ftleibung  unb  Arbeit  fucl^e  man  boOtommene  ®iei(^^eit 
bergufieflen;  iKoei«  «ber  breimal  in  ber  9Bx)4e  gab  ed  gleif^^fo^»  ftlei« 
ber  mürben  nacb  0eburfni§  au^getbeilt ,  nur  bie  SRagiflrat^perfonen 
erbielten  einen  @to(f  aU  ^b^eüben  ibrer  SBürbe  unb  belfere  gejtneiber 
aU  bie  übrigen.  Der  (BeiftüAe  mie^  einem  jeben  ba«  @tü(f  S^lb  an 
ba«  er  bearbeiten  faQte  unb  beflimmte  e«  genau  nacb  ®ro^  unb  Sage ; 
bie  Seiber  Jtnaben  Unb  äXobcben  erbielten  i^r  beflimmted  (Semi^t 
Saummofte  (u  fpinnen.  S)ie  ftrbeitAieit  beö  Sormittagd  unb  Kad^« 
mittag«  mar  fefl  geregelt,  SRittag«  fanb  eine  ^»eiflünbige  $aufe  fiatt 
unb  bie  'Arbeit  mürbe  flet«  mit  (Botte^bienß  be^^nnen  (Doblas  14, 
de  Alvear  79).  Offen  unb  Xrinten,  6cblafcn  unb  Seten,  auc^  atte 
Vergnügungen  murbeu  na(^  ber  Ufyx  abgemefjen. 

Anfang«  gab  e«  in  ben  aRifftou^n  gar  tein  $ribateigentbum« 
alU  Arbeit  mie  aOe  ®petfe  Aletbung  unb  onbae  Serbrau^dgegeußdnbe 
mürben  ben  Sin^elnen  iuget^eilt;  fp&ter  cc|i<ll  iebe  gamilie  menigfien« 
ein  ^iAi  %«Hb  füx  jUii  ^^  fi^  «n  ^^^  ^^^i  l<mf n  fflo(beiitagen  ^u  be« 


460  "      ^inrid^tung  unb  !Bectt>a(tung  5et  SRiffbnen. 

arbeiten  ^atte,  »d^tenb  bie  brei  erjlen  füt  ben  ^nbau  ba  (Semeinbe' 
l&nbereien  benimmt  waren,  beren  (Ertrag  in  bie  9)>{agaiine  flot ,  au« 
melden  fämmtU<^e  aUgcmcinen  ^udgaben  beßritten  rourben  (Charle- 
▼  oiz  1,  364,  Doblas  14).  3u  bicfen  gehörte  iunadj^ß  ber  Tribut 
ber  {eit  1649  Don  ben  SHifjtondauge^örigen  geforbert  würbe  um  ba* 
mit  ie  einen  SRifftondr  für  lebe«  2)orf  )u  beja^len  (Charlevoiz  I, 
350),  unb  feit  1661  auger  ber  Sejablung  '\\ßtt  t>orgefe|^ten  ®ei|iii4^en 
bie  Abgabe  oon  1  peso  meldi^e  fte  i&^rlt^  an  bie  Itrone  (u  entridtiten 
batten  (Funes  II,  199).  gerner  mürbe  mit  ben  93orrdt(»en  ber  SRa« 
ga^ine  Sllled  eingetauft  beffen  man  Don  aucimärtd  beburfte,  unb  ba  bie 
a^Ufftonare  bie  einzigen  unb  unk)erantmortlidi;en  IBermalter  be«  ®e< 
meinbek)ermögend  maren,  pflegte  ein  groger  Vc^vX  beefelben  auf  bie  Sr» 
Werbung  oon  jtojtbarteiten  für  bie  üirdl^e  unb  Don  ))rac^tuoDen  S<^ 
tleibern,  bie  man  bei  ißrojefftonen  fe^en  lieg,  oermenbet  ju  werben 
(Doblas  14).  'Jluger  ben  gebauten  Srüdj^ten  würben  in  ben  SRago« 
{inen  au(^  bie  $robucte  bed  Q^ewerbfieiged  ber  3nbianer  aufgefpei^^ert; 
benn  biefe  Ratten,  mit  einem  oorjugtictien  9{acb<^^inungfiitalent  begabt, 
Diele  ^anbwerte  k)on  ben  3Kiffion&ren  gelernt:  fte  fertigten  @pi^en, 
wugten  felbjt  Orgeln  unb  Uferen  na^  iD^obeUen  trefflicti  tierjufleDen 
(&ep|>  unb  Soi^m  291),  fpannen  unb  webten  Baumwolle,  trieben 
93ieneniu<^t,  bie  ^auptartitel  bcd  ^anbeU  aber  welche  fte  ben  SKiffto« 
tt&ren  lieferten,  waren  ber  ^aragua^  *  £^ee  ben  fie  ^ogen  unb  bie  0(|»' 
fen^aute,  bie  fte  Don  ben  ungeheueren  gerben  nahmen  welche  in  ienen 
Sdnbern  in  wilbem  Sujtanbe  leben  (ebenb.  285,  Charlevoix  1, 
359  ff.),  gür  ben  Unterhalt  ber  ^anbwerfer,  ber  3Bittwen  unb  Sai' 
fen,  ^Iten  unb  ©d^wa^en  würben  befonbere  gelber  au^geftedt.  ^txx^ 
ler  unb  ä^^ügiggdnger  gab  ed  ni(^t,  für  bie  Ernten  unb  Tanten  würbe 
geforgt.  S)ie  letzteren  bracfite  man  in  einem  ftranten^aufe  unter,  bem 
reboc^  ein  ^rjt  fehlte,  wiberfpdnftige  ober  unorbentlid^e  3Beiber  lamen 
in  ein  befonberedSef[erungd(^aud  (Doblas  14,  CharleToix  1,369). 
Keiner  litt  SRangel,  aber  ade  waren  arm;  ieber  arbeitete  für  alle,  aber 
feiner  tonnte  burcfi  feine  Arbeit  me(^r  erwerben  aU  feinen  Sebendun« 
ter^alt  (Muratori  200).  X)ie  f(^dnften  Xrdume  be«  @ociali«mu« 
waren  ^ier  jur  Sirtlic^teit  geworben. 

Um  i^rer  Stepublif  ba«  Seben  gu  eri^alten  Ratten  bie  frommen  8&« 
ter  ben  Spaniern  ben  Sefuc^i  if^rer  äRiffionen  unterfagt,  auger  benen 
bie  in  Segleitung  oon  Orbenegeißlict^en  ober  9if4)dffen  tdmen  (Char- 


Serff  umbungen  ^egen  bie  ^efuiteit.  461 

levoix  I,  356).  %xtmU  mürben  enttteber  unmittetbar  abgewiefen 
ober  unter  9ufft^t  um^ergeffi^rt ,  bann  wieber  an  bie  Sanbe^grenje 
qthxaä^t  unb  berabfdS^iebet.  Sd  wirb  oerfldS^ert  ba§  bie  weltlichen  fin« 
Gelegenheiten  bad  ^auptaugenmert  ber  Sefuiten  waren ,  bie  €eeIforge 
bagegen  t^nen  weniger  am  ^erjen  lag ,  ober  ba§  fte  {{^  biefe  wenig« 
ftend  ni^t  eben  fauer  werben  liefen  (Doblas  57 f.).  ^ifierbingd 
würbe  ber  ftatec^idmu«  biel  ^ergefagt  unb  abgefragt,  jebe  Serf&umnit 
M  ®otte«bien{le«  ^eng  gefiraft  unb  am  6onntag  Unterri^t  ert^eilt 
über  religidfe  unb  anbere  ®egen{i&nbe  (de  AlvearSO).  Tlan^t 
lernten  fo  fc^ön  fdS^reiben  wie  ber  befte  ^xud,  aber  nic^t  leicht  tonnte 
einer  lefen  (Sepp  unb  8öbm  291,  Doblas  14). 

Daf  bie  Sefuiten  fdS^wer  t>erleumbet  worben  ftnb,  ifi  richtig  —  JU' 
nd^fl  Don  ben  fponifc^en  unb  |)ortugie{ifc^en  ftolonifien.  beren  S)ien9 
{!e  bie  3nbianer  entzogen,  bann  oon  ben  i^olitif^en  unb  tirc^lic^en 
Gegnern  i^red  Orben«  überhaupt ,  enbU(^  audS^  oon  einjelnen  il^rer 
Orbendbrüber  felbfl,  bie  au«  Sntrigue  ober  9ftacbfu(!bt  i^nen  }u  f(^aben 
fugten.  3u  ben  festeren  gel^örte  namentlich  Ibanez,  ber  aud  bem 
Orben  ausgeflogen,  feine  genaue  Itenntnig  ber  Serb&ltniffe  ho 
nu^te  um  fie  }U  oerfi^reien.  ffienn  er  ).  9.  ben  9Bertb  einer  Odl^fen* 
baut  in  @ub  IHmerita  auf  2%  scudi  (3%  X^lr.)  angiebt  (p.  47),  fo 
ijt  bieg  eine  ungel^euere  Uebertreibung :  um  1695  galt  eine  fol^e  Diel« 
me^r  15  ftreu^er  (@epp  unb  9.  285).  Seine  Serec^nung  ber  Gelb* 
mittel  über  weldS^e  bie  3efuiten  geboten ,  ifi  barum  g&njli^  b^ltlo«. 
Dagegen  burfte  ibm  f(^wer  }U  wiberfpre^en  fein,  wenn  er  geltenb 
ma(^t  bat  bie  Sefuiten  in  $aragua9  ibren  Orbendregeln  juwiber  fefle 
5?forreien  crricbteten  unb  verwalteten*  um  bie  weltlicbe  ^errfc^aft 
be«  Sanbe«  an  fldS^  ju  reigen,  bag  f!e  bem  Sefe^le  be«  ftdnig«  entge* 
gen  bie  3nbianer  fein  Spanif^  lernen  liegen,  fonbern  bieg  fogar  ber* 
boten  unb  be^raften,  bag  fte  f{(!b  bamit  begnügten  biefen  nur  bie  äuge« 
ren  (SIebrftucbe,  nidbt  bie  (Beflnnung  M  &^x\fttnt^um9  beijubringen, 
bag  fle  burc^  ooUfl&nbige Einengung  unb  IBefdbr&ntung  nurauf®e^or« 
fam,  ni(^)t  auf  geiflige  gr^ebung  unb  fortfcbreitenbe  ©ilbung  berfel» 
ben  Einarbeiteten.  Azara  (II,  251  f.)  unb  Rubere  ^aben  fpiter  biefe 
Vorwurfe  wieber^olt.  Die  @cbilberungen  einjelner  Drben«brflber 
oon  ber  fflirtfamteit  ber  3efuitcn  (f.  namentli^  $aute)  geben  frei« 


Sgl.  bie  tRec^tfeitigung  gegen  biefen SorA)UTf  bei  Solorzano  IV,  c.16. 


401  Urt^eü  übtt  \>\t  »irffamfeit  bet  Sefuiteit. 

Wdf  ein  ^bd)ft  frfreuKc^e«  Sifb  einer  tierfMnbigen,  Ucbet^oO  aufo))feni' 
ben,  üielfeitigen  X^Ati^feit,  erregen  ober  bur(^  ben  SRangel  an  Heber« 
einflimmung  mit  bem  mad  wir  fonfl  non  ben  Einrichtungen  ber  Se« 
fttiten  wiffen,  ben  Serba^t  ber  Unwo^r^eit  unb  fftnnen,  felbfl  menn 
fie  ni<^t  gerabeju  falf<^  flnb,  ^dc^flend  aU  eine  ^orfteOung  ftnferß 
feltener  Su^na^mefäfle  gelten ,  bie  unfer  aflgemeine«  Urt^I  über  i|t 
X^un  unb  Zreiben  in  ^aragua^  nic^t  beflimmen  biirfen.  3>iefe«  Mx» 
t^eil  ober  fann  nur  bo^in  lauten,  bo^  fie  gar  nid^t  ba«  3ntereffe  f^au 
ten  bie  3nbianer  gu  ciDitifiren,  fonbern  nur  i^re  Seelen  bem  ^immel 
jujufü^ren,  auf  Srben  ober  fie  nebenbei  prattif<^  nfl)^1i(4  )u  machen, 
fei  ed  )um  Sortbeil  ber  tir<^e  unb  i^re«  Orben«  ober  ju  bem  ber  fpo« 
nift^en  Itrone.  Sd  \fi  wa^r,  fie  l^aben  robe  (Kannibalen  ju  frieb1i(f»en 
^erbent^ieren  umgefc^affen ,  ober  ed  ifi  ebenfo  molb^  ^^t  fie  Wen* 
fd^en  ni(^t  erlogen,  fonbern  im  Seten  unb  arbeiten  nur  abgeri<^tet, 
ba§  fte  i^re  SAglinge  obfidS^tfi^^  in  ootter  Unmunbigteit  erhalten,  aOer 
eigenen  (Snergie  beraubt  unb  geifiig  no^  flumjpfer  gemacht  ^aben  aU 
fie  bor^er  f^on  maren.  Sine  ®en)5^nung  ju  unfreimiCiiger  Arbeit 
ffir  frembe  S^^^^^^  unb  eine  forgenfreie  (Sjrifien)  finb  feine  Sntfc^Sbi« 
gung  für  bie  Sernii^tung  jeber  eigenen  felbftjl&nbigen  Sebendregung, 
unb  ber  aRi§brau(^  geifliger  Ueberlegen^eit  ifl  nid|^t  weniger  oenoerfKi^ 
al4  ber  9Ri§brau<^  ber  p^^fife^en  (Sewatt  bie  ber  ^err  über  ben  Sfla« 
ben  ^at. 

Sa«  bie  3efuiten  au4  ben  ®uarani  gemalt  l^otten,  ge^t  am  un« 
{weibeutigfien  au«  6^i1berungen  ^erbor  meiere  n»ie  bie  bei  Doblms 
(lOff.,  er  fdl^rieb  1785)  einige  Seit  nad^  ber  Sertreibung  iener  entwor« 
fen  {inb.  2)ie  ®uarani  finb  faul,  ^eif t  ti  bort,  ni<^t  bIo|  in  arbeiten 
bie  fie  ffir  bie  (Bemeinbe  gu  oerric^ten  ^aben,  fonbern  au«^  in  bem  n>«l 
fie  für  fi^  t^un.  3)a  fie  fein  Spanifdd  oerfleben ,  ifl  e«  ffir  fie  nii^t 
mdglid^  etwa«  gu  lernen.  ®ie  ^aben  Steigung  gum  ^anbel,  werben 
aber  oiel  betrogen ,  weif  ber  ffiert^  ber  Dinge  i^nen  unbetannt  iß. 
3^ren  Sorgefe)$teit  ge^or^^en  fie  (»unftüct»,  befi^en  einen  lebhaften  S^f 
gei)  unb  finb  empfinbli<^  gegen  Seleibigung ,  o^ne  tebo^  ein  ®effi^l 
ffir  moralifdS^e  S^re  ju  bobin.  O^ne  64eu  (eigen  fie  fi(^  gon}  nn« 
beffeibet  oor  einanber,  finb  bem  Srunte  ergeben,  betrauten  bie  Sei« 
ber  all  untergeorbnete  Sefen  unb  legen  ouf  beren  Zreue  nur  geringen 
Sert^.  3^te  itinber  }u  erjie^en  ober  Vermögen  }u  erwerben  iß  i^re 
li|te  Sorge. 


3m  3ci^re  1750  n>urbe  gwifd^eti  fferbtnanb  VI.  Don  Spanten  unfc 
So^onn  y.  oon  Portugal  bet  UtonnU  (SreniDerttog  gef^Ioffen,  in 
'9ol0e  beffen  ber  öftli^e  %^n\  k)on  Utuguap  nebjl  ben  ficben  Sefuiten« 
SRiffionen  bie  er  in  fidS^  f4(o§,  an  Portugal  fiberge^en  fottte.    3)urd^ 
mand^erlei  Sntngtten ,  in^befonbere  au^  bur$  Anfertigung  einer  fal« 
fdS^en  Itarte  be«  Sanbe«,  Ratten  bie  Sefuiten  bie  Au^fä^rung  be^  Ser« 
tragd  ju  ^inbem  gefu(!^t  (de  AngelisV,  Dlscarsoprel.  {U  Henis), 
ba^er  wiberfe^ten  f!e  f$  enblic^  mit  ffioffengemalt  (1754, 1756)  unb 
jogen  mit  i^ren  Snbianern  gegen  bie  vereinigten  fpanif^en  unb  por* 
tttgieflfi^en  Xruppen  in'd  9elb.    3)er  Serlauf  biefe«  Itriege«,  ben  ber 
Sefuite  He  nie  (Diario  de  la  rebelion  etc.  bei  de  Angelis  V)  no<i^ 
bem  bef<^teibt  ma«  er  felbfl  baoon  in  Srfo^rung  gebradj^t  f^at,  unb  bie 
fernere  SntmiMung  ber  Sreigniffe  (t>gl.  Bist,  du  Paraguay.  Amst. 
1780  vol.  II)  flnb  üon  nur  geringem  3ntereffe,  außer  infofern  bie 
3efuiten  bobei  aU  me^r  ober  meniger  fc^ulbig  erf(^einen.    @ie  felb^ 
^oben  {1<^,  tro^  bed  offenbaren  ^oc^t>errat^e«  beffen  {le  ftc^  fdj^ulbig 
matten,  fo  gut  ju  oert^eibigen  gemußt  unb  ber  Serleumbungen  unb 
Sägen  {tnb  gegen  fte  aderbing«  fo  oiele  gemad^t  morben,  ba§  nod^  de 
Angelis  (a.  a.  D.)  ber  An^c^t  mar,  e<  fei  taum  {u  entfd^eiben  ob  fie 
in  jenem  ftriege  me^r  betrogene  al«  Setrflger  maren  ober  umgete^rt. 
Sinem  ®^reiben  gemdg  n&mti<^  ba«  ber  ®ouoerneur  oon  Sueno« 
A^red  an  ben  Supettor  ber  SRiffionen  erlaffen  ^atte,  mußten  ober 
tonnten  fte  aOerbing«  glauben  im  malj^ren  3nterejfe  unb  6inne  be« 
Jtdnige^  Don  Spanien  ju  ^anbeln,  \x>tnn  fle  fic^  feinem  öffentli^en 
9efe^le  jurUebergabe  jener  flebenWiffionenmiberfe^ten  (Henis  §.  83, 
Funes  III,  58),  unb  gemiß  maren  fie  fe]bfl  fiberjeugt  eine  m&((^tige 
^Partei  am  fpanif^en  $ofe,  Dietteid^t  fogar  ben  ftdnig  felbfl  im  ®e^ei' 
men  fflr  fl<^  )u  ^aben.    Sie  J^ielten  —  fo  t)erfidS>ert  »enigflen«  He- 
niB  §.39ff.  —  i^re  Sad^e  für  nod^  unentf^ieben  in  Spanien,  ^drten 
gcrfidS^tmeife  oon  einer  gängigen  ffienbung  bie  biefelbe  beim  Jtdnige 
genommen  ^abe ,  unb  erj&^lten  fidS)  baß  biefer  bi«  ba^in  nur  oon  fei« 
nem  SeidS^toater  nidj^t  ^inreidS^enb  über  i^re  ^(ngelegen^eit  unterri<^tet 
morben  fei.    3nbeffen  ge^t  anbererfeit«  gerabe  au«  Henis  (73,  100) 
felbfl  ^eroor,  baß  au4)  für  fle  menigfiend  im  3a^re  1755  fein  Bioei« 
fei  me^r  beflanb  baß  ber  ftdnig  i^re  Untermerfung  ernflli«^  forbere, 
ba  feine  ttommiffSre  fie  fflr  »ebetten  erflÄrten ,  ober  fle  fuhren  ttop 
bem  fort  bie  UnglSubigen  ju  fpielen.    Ueberbieß  mar  ed  gerabe  bie  UU' 


464  64i<ffal  bei  3iibtanet  nad^  Vertreibung  ber  3efuiten. 

gnftbige  Gntlaffung  bed  Seic^tüater«  \>om  ftönige,  auf  n>el(^e  bie  Sr« 
nftrung  folgte  ba§  fernerer  9ßibeii!(inb  oon  Seiten  ber  3efutten  aU 
^o^Derrot^  iu  be^anbeln  fet,  unb  ed  ergiebt  fl(^  baraud  unjmetfel^aft 
bafi  jener  feinen  @inf{ug  bielme^r  gan^  im  3ntereffe  ber  frommen  Q&« 
ter  benu^t  ^atte.  S«  ifl  enb(i<^  behauptet  »orben  bag  t>ielme^r  bie 
3nbianer  ben  j^rieg  gegen  bie  Spanier  oeranIa§t  Ratten ,  ba  jie  tro^ 
be«  Sut^^^n^  i^rer  9Rif{!onftre  fldS^  entfc^ieben  gemeigert  Ritten  i^r 
Sanb  }U  räumen  unb  ben  $ortugiefen  ju  uberlaffen  (S)obrij^offer 
I) ,  unb  afierbing^  ^aben  fle  an  ben  (Soubemeur  t>on  Sueno«  ^pxH, 
bo^  gen)i§  nidj^t  ol^ne  Sormiffen  unb  fc^merlic^  anber«  al&  auf  ben 
antrieb  ber  3<fuiten  fetbp,  bringenbe  ©itten  geri^itet  i^re  Kifpondre 
behalten  $u  burfen,  unb  fp&ter  klagen  erl^oben  Aber  bie  grancidcaner 
bie  man  i^nen  jiatt  jener  fd^^idte.  S)ie  abfolute  Untert^&nigfeit  in 
welcher  {te  lebten  IS§t  ed  aU  unglaublidS^  erfc^einen  bag  jie  i^rerfeit« 
etma  bie  3efuiten  jum  9uf{lanbe  ge^mungen  ^dtten,  jumal  ba  Bu- 
careli,  ber  1767  bie  Vertreibung  ber  festeren  au^ffi^rte,  bieStiflio« 
nen  einnal^m  unb  bie  tt)eU1id^e  @emalt  Don  ber  geiflti(^en  in  i^nen 
trennte,  ni^t  ben  minbeflen  ffiiberflanb  babei  bon  Seiten  ber  3nbianer 
erfuhr,  fonbern  Med  in  ber  befien  9lu(ie  unb  Orbnung  fanb.  S)iei 
fiOe«  jufammen  l&§t  nur  geringen  3n>eifel  bacfiber,  ba§  bie  3efuiten 
ni(^t  in  gutem  (Stauben,  fonbern  in  ehrgeiziger  unb  felbßfu^tiger  96* 
fii^t  ben  9ufru^r  anfingen  unb  fortfe^ten  Inx^  ben  jie  i^re  felb^ßön* 
bige  ^errf^afi  in  $aragua|)  {u  behaupten  hofften. 

9la^  ber  Vertreibung  ber  3efuiten  berfc^limmerte  fi^,  »ie  ju  er« 
morten  mar,  bad  Soo«  ber  3nbianer  no4  me^r.  @in  ®out9erneur 
mit  brei  Statt^attern  foQte  bie  SRifftonen  regieren.  9n  bie  6pi^e  je* 
bed  3)orfe9  trat  ein  fpanifc^er  ^bmini^rator  unb  ;mei  (Seißlid^e,  neben 
benen  ber  aud  Eingeborenen  jufammengefe^te  KRagiflrat  fortbewegen 
foflte.  3)ie  ^bminiflratoren ,  unmifenb  unb  unfähig .  aber  habgierig, 
machten  ^69  bem  Oefe^e  jumiber  ju  Ferren  ber  Arbeit,  mel^ie  bie  3n' 
bianer  mie  ^ur  3<Jt  ^^^  3efuiten  in  großem  Umfange  für  öffentliche 
3n)e(fe  leiflen  mußten.  Sie  Dermalteten  ba«  (Semeinbebermdgen  unb 
lagen  mit  ben  ® eifllic^en  beflinbig  in  Streit ,  worunter  bie  3nbianer 
fd^mer  {u  leiben  Ratten:  fie  mürben  audgepeitfc^t,  mod^ten  fie  nun 
bem  einen  ober  bem  anberen  oon  biefen  ge^or^en ,  unb  maren  bur^^ 
lange  Oemö^nung  gegen  biefe  Strafen  gan|  abgeßumpft  (Doblas 
17  ff.,  26,  30).    ftaum  ben  britten  S^^eii  i(^rer  Seit  behielten  fie  für 


fUtnm  Sttflftnbe.  405 

fi<^,  unb  matten  fie  biefe  fleif ig  benu^en  rooütn  (bcnn  e«  fe^U  bei  i^nen 
ni(!bt  an  Seifpielen  M  91ei§e4,  menn  tbncn  ein  entfprec^etiber  So^n 
in  (Rudficbt  {lebt),  fo  mürbe  c«  bO(^  ebenfo  unmdglidS^  gemefen  fein  bo« 
gebaute  (Betreibe  im  Sanbe  gu  »erfoufen  qI«  ed  au«gufu(»ren  (berf.  41, 
31).  6ie  arbeiten  bob«,  fagt  DoblaB,  pet« unter  jlrenger^ufP^t  unb 
nur  au«  9urd^t  üor  ber  ^itfcbe ,  gumol  ba  fie  miffen  ba§  bie  {^olfte 
ber  (Srnte  gejloblen  n>irb,  benn  ba<  angefledte  $erfonal  belauft  {i(b  in 
iebem  3>orfe  auf  80— 100  SMenfcben  unb  biefeftnb  unbefolbet  (33,42). 
2)ie  (SUern  fummern  ficb  ni(bt  um  ibre  ftinber;  btefe  merben  ton  früb 
bi«  9(benb«  einem  9luffeber  übergeben ,  ber  ba gu  bejieflt  ifi  fie  beten  lu 
faffen  unb  in  befcb&ftigen.  @ie  treiben  feine  Spiele ;  au(b  fonfl  ge^t 
e«  in  ben  S)örfern  gang  fiia  gu,  man  ^drt  feinen  S^rei,  feine  Idute 
Unterbaftung,  TiM  ifl  opatbif4^  unb  leblo«  (29,  31,  50).  ^ie^äu« 
fer  herfielen,  bie  gelber  mürben  nicbt  me(^r  in  Orbnuug  gehalten  unb 
menigflen«  ber  ad^U  Sb^il  ber  (Singeborenen ,  na4)  einet  anbeten  %n* 
gäbe  %  betfelben,  b<itte  bie  SRiffionen  um  1785  Derlaffen  (21,  35,  5). 
9)efonber«  beutlicb  gebt  ber  Serfafl  au^  au«  ber  9)erglet(bung  ibre« 
Siebflanbe«  bon  1768  unb  1772  ^erDor  (f.  de  Angelis,  Discurso 
prel.  }U  Doblas).  Wan  fann  fi<b  baber  nur  munbern  ba§  Aeara 
(II,  21 9 f.,  254)  bie  (Suarani  nidS^t  meit  tiefer  gefunfen  fanb  aU  e« 
ber  gaU  mar.  St  fcbitbert  fie  al«  giemlicb  auf  berfelben  @tufe  fiebenb 
mie  bie  unterfie  jf loffe  ber  bortigen  Spanier,  bie  Sieb^irten  «Saucbo«): 
jeber  b^t  ein  fleine«  ^au«  mit  einigen  SRdbeln .  bo«  au«  mehreren  ge» 
trennten  SRöumen  unb  einer  befonberen  Kücbe  befiebt,  meifl  ein  paar 
0(bfen,  einige  Tt\\6^t&f)^,  $ferbe  ober  (Sfel,  ^ubner  unb  ein  Gemein. 
3bre  (9emeinben  boben  fi(b  gum  %t^n\  aufgeldfl,  aber  fie  felbft  baben 
einige  geringe  gortfcbritte  gemacht ,  befonber«  in  IBiebiucbt  unb  ^an« 
bei,  ba  fie  i^t^t  ^rioateigentbum  ermerben  fdnnen;  au^  ftnb  fie  bie 
beflen  gimmerleute  im  Sanbe.  3n  ber  Äleibung  baben  fie  fi*  ben  Spa* 
niern  angef^loffen.  S)er  i&b^litb^  Xribut  ton  1  peso  ben  jeber  Wann 
uon  18 — 50  Sabten  gu  gablen  botte,  beftanb  um  1800  fort  (de  AI- 
year  101),  ba«  (Sefammteigentbum  aber  ba«  bie  Dörfer  bi«  ba^in 
befa§en,  mürbe  in  bem  genannten  3abre  aufgeboben  unb  an  bie  (Sin« 
{einen  ol«  «ßriPateigent^um  bert^cilt  (Funes  III,  899).  Die  Seelen^ 
ga^l  bet  30  Wifjionen  mar  1801  bi«  auf  45639  gefunfen  (Page  551). 
Die  bi«ber  befprocbenen  SRifflonen  befianben  f^aupt^^^M^  au« 
Q^uatani«,  menn  aucb  niAt  au«f<^lietli(4:  in  fieben  betfelben,  bie  am 


406  SHfflon  M  beti  d^iiiguana« 

Unten  Ufct  Ui  Ucuaua^  gc&§tent(^ciU  ^»ifi^en  bem  ^icatinim  unb 
3u(9  Ugen,  Ubttn  au|a  jenen  au((  S^otruQd  (Ave-Lallemant, 
SR.  btttc^  eüt'^SrafiL  1859,  I,  331).    9lux  Me  Ouarani  teigten  fi^ 
fflgfam  genua  fut  eine  »eite  Olndbreitung  \>tt  SRiffton  unb  felbß  unter 
liefen  nur  bie  dßlic^en  SöKtr.    Sei  ben  S^itiguanal  mißlangen  t>tt 
1607—9  unb  einige  {»anjig  3a^rt  f^&tet  gemalten  Serfud^e  biefer 
«rt,  bo^  Ut§en  {Itft  bie  3efuittn  babut«^  nicbt  fut  immn  abfct^retfcn, 
fonbrcn  etntuerten  bicfelben  |ut  Qtxi  btr  OtAnbung  bt«  SefuitencoQe^ 
giumd  in  Xcttiia  1690  (Loiano  130,  276).    lAM  bie  ^auUllen 
6  3a^ce  f|)dtet  in  Sb^uito4  einfielen ,  ent^anb  gegen  bie  SRiffion&re 
bei  Secba^t  ba§  fte  biefen  aU  Spione  bienten,  unb  fie  mürben  miebcr 
I>ettne6en  (Tomajuneosa  11,  SOff.  beide  Angellt  V,  betf^aupl« 
fa^Iii^b  <^u^  Lozano  gef^dpft  \^at,  »ie  Weddeil  bei  Catteinau 
VI,  141—170  noiebet  au«  i^m).   1727  maien  bie  d^iriguanad  auf« 
Reue  gegen  bie  SKiffionftTe  aufgeßanben,  bie  M  bei  i^nen  niebergelaf« 
fen  Ratten,  biefe  toaxtn  abermals  oetiogt  morben,  erebetten  fi^ 
übet   mit   ^ülfe    bec    Sbi^uito«  unb   ibrei  Q^iftpfeile  i^ten  ^\a^ 
bei  if^nen  {urätf  (Losano  316,  324).    Srß  1734  ifi  H  gelungen  fie 
|tt  befehlen ,  obwobl  nut  tbeilmeife  unb  ni^^t  Qb^e  gro|e  ®(^n)ierig« 
feit:  mit  bem  ewigen  Seuet  bei  ^dOe  oon  ben  WiffionAren  bebrpf^t» 
gaben  fie  (ur  tHntmort  ba§  fte  aUbann  bie  Stof^Un  megne^men  mürben 
(Qua Tara  I,  14).    iBon  i^ren  19  !X>ÖTfern,  beten ^auptort  ba4 16S0 
gegtünbete  $ira9  mürbe  —  bie  ienfeit«  be«  tRi9  granbe  gelegenen  SRifr 
fionen  finb  erfl  oon  neuerem  3)atum  —  maren  um  1788  nur  8  d^xip 
li<br  «ber  aucb  in  biefen  ^ercf^te  meifl  gro^e  ffaulbeit  (Viedma  b, 
5,  6,  28,  61  {f.).    X)ie  SRiffion  bon  $oronga  mürbe  bei  ibnen  1714, 
e.  npfa  1764  gegrünbet  (Viedma  a,  312,  323).    S)ie  &^anefe6, 
bei  benen  bie  Sefuiten  um  iene  Seit  unter  19^  f.  9.  ebenfaU«  jmei 
SRifftonen  Ratten,  moren  ni<lbt  mtnber  fiib^^t  |u  rebuciren  gemefen 
(Tomajuncoaa  26,  28  a.  a.  O.).    9>)a^  ber  Sertteibung  ber  3efut* 
ten,  traten  and)  bier  mie  in  ^ataguat^  bie  grandtcaner  an  beren 
etette.    Um  1800  beflanben,  meifl  etß  feit  turier  Seit  gegrfinbet,  21 
SRiffion^börfer  bei  tt^iriguanal  SRatagua^o«  unb  Sejofe«  fublicb  t>on 
9ira9  bil  {um  ^Ucomabo,  ienfeit«  beffcn  nur  Salinod  3tatt  unb  teuta 
(leitete«  in  bei  Ra^e  t>Qn  Oian)  lagen ,  erßere  beiben  bon  «Lf^irigua' 
nai  btmptint.    SdKig  abgefi^loffen  gegen  bie  fpanif<ben  Rieberlaffun- 
gen  mie  bei  ehemalig«  Sefuitmfkat  oan  ^aragua)^,  mürben  fie  fd^ein» 


T)\t  9aiiipa4«3nbianer  unb  Siaucaner.  407 

(or  \>on  ^fiuptlingen  regiett,  btttn  Surbt  txiMi)  war,  unb  Don  i&^t' 
(id|^  gem&^lten  Beamten  meiere  bie  $oli|(i  bemaltetcn,  bic  SRo^rung«' 
mittel  pert^eilten  unb  bcvglei^^en ,  in  SSirtliii^teit  ober  n)or  au(^  ^iet 
ber  $abce  bet  einiige  Sn^abec  ottei:  (5en>aU.  Die  ftrantanpfkge ,  bie 
getpii<6en  g^nctiomn,  au^  ber  UnttrrtdS^t  ber  Jtinber  roaren  unentgelt« 
lidl^.  Saufe  unb  9l6enbma^t  mürben  nur  auf  Sitten  ber  Snbianer 
felbfi  oorgenommen.  Um  bit  goflen^cit  Ratten  {te  ein«  ^rt  oon  Sp' 
men  }U  befielen  (9t&^ere«  bei  Weddell  a.  a.D.).  3)a«  (£(^riftent^um 
ber  Sbiri0uona«  nörbli(JbDom  $ara)^iti  iß  lieber  gangli^  Derfd^mun« 
ben  (ebenb.  55). 


^ie  Bdlter  wtl^e  ti>ir  in  biefem  ^bf^^nitte  |ufammenfa{fen ,  lafen 
fi(^  bi«  jej^t  {mar  nic^t  aU  ju  bemfclben  Stamme  eebörig  beflimmt 
na^weifen,  aber  bie  «e^nli(^teit  bie  unter  i^nen  in  MdW  ^^tn  mi4« 
tigilen  Suferen  unb  inneren  ft^arafttri  flattflnbet,  macbt  ijre  Ser« 
manbtfc^aft  n)a^rf<^etnli4i ,  befonber«  »enn  man  beamtet  bat  1t«  »u 
ben  eingeborenen  Srafilien«  unb  looriugli^  ben  (Buarani«  {Ugleid^  in 
einem  entfdbiebenen  ©egenfa^c  jle^fen.  Die  furje  i^rognat^ifcfte  6*ä* 
beiform  f^eint  bei  i^nen  oorjU^>errf*en  («etjiu«  in  3» Alle r*«  «r» 
^\t>  1848,  p.  247,  280  nennt  tn«befonbere  bie  tt^arrua«,  ¥uel*e« 
unb  geuerWnber,  «raucancr),  fie  flnb  bon  fe^r  friegerif(^em  fflefen 
unb  baben  ibre  Unab^ängigfeit  oon  jeber  mit  äugerjler  «n^rengung 
i^^rtr  Äräfte  oert^eibigt,  fo  Ui  e«  bi«  in  bie  neuejle  3rit  nii^t  gelun» 
gen  i^  pe  ju  unter|oc<>en,  boben  fl«  ber  Kiffton  fajl  ganj  unjugdng* 
H*  gejeigt  unb  mit  wenigen  «u«na]Jmen  oon  ieber  ein  nomabif*e« 
aeben  geffibrt,  gröttent^>eiU  o^ne  Sanbbau  ober  hoi^  ojne  p*  bur^ 
biefen  an  bie  ®*olIe  feffeln  ju  laffen.  Die  «raucaner  flnb  ba«  einjige 
Solf  bei  bem  e4  fi«  in  Unterer  0in|t*t  anber«  »erhielt,  bie^a^agua« 
n4(iji  ben  geuerWnbern  ba«  ein|ige  mel<b«  mit  bem  ffiaffer  oertrout 

war. 

91«  @e b a  jli a  n  e a b 0 1  (1 581)  ben  ^araguai^  binaufging,  würbe 

er  in  ber  «egenb  oon  «fundon  wn  ben  «gace«  angegriffen,  bieba* 

mal«  iene«  8anb  be^enf^ten  (Guzman  I,  6),    Diefe  waren  al«  ge* 

fftbrlicbe  gluf tSuber  befonber«  oon  ben  «uarani«  (e<>r  gefftr^tet  unb 

'  30* 


468  ^{^  Vgace^  unb  9ap<>Quad. 

lebten  mit  ben  Oua^curu«  in  ^einbfc^aft  (CabezadeVaca  559, 
565).  fflit  bfirfen  fie  o^ne  irre  ju  ße^en  wo^I  für  einen  3»eiB  ber 
^Q^agua«  ^alUn  ober  fär  biefe  felbfl.  9Benn  de  Angeiis  (In- 
dice  )U  Guvman  p.  II)  Don  i^nen  fagt,  f!e  b&tten  (Suetroni  gefpro« 
(!ben,  fo  Beruht  bieg  auf  bem  Wi^Derjlänbnig,  bag  jte  biefe  €pra(^e 
meif!  Derftanben,  obmo^I  fle  t)on  i^rcr  SRutterfprac^e  gan)  k)erf(^ieben 
war  (Sotec,  Wit^rib.III,  2,  489  nac^  Azara).  S>ie  6i($c  ber  $090* 
guad  laffen  fic^  fd^^wer  angeben,  ba  fit  meifl  nur  auf  bem  SBaffer  f{(^ 
fe^en  liegen.  @te  lebten  oberhalb  ber  (Sua^curud  an  unb  auf  bem 
5Paraguaj^»gluffe  ber  nadS>  i^nen  benannt  fein  foü  (Azara),  120  le- 
guas  aufwärt«  üon  5lfuncion  (Guzman  I,  4),  ^auptfä^li<ft,  mie  e« 
fct)eint,  auf  bem  linfen  Ufer(Crbau!.  ©efc^icf^ten  182),  unb  berufen 
i^re  6treifiuge  bi«  nad^  Sut^aba  bin  au«  (de  Flo res  9  bei  de  An- 
gelis  IV).  (iin  ßmeig  berfelben  bemobnte  (nat^  Quiroga  II)  ben 
nörblic^jlen  J^>eil  be«  qjaragua|;>,  ein  anberer  bie  Oegenb  oon  «fun« 
cion.  3>ort  giebt  fie  au(^  Lozano  (52)  {Wifc^en  bem  SaDeoir^,  ber 
unter  23%^  in  ben  ^aragua^  munbe,  unb  bem  ^ikoma^o  an,  in 
bem  Sanbe  al<  beffen  ja^lreidSfjle«  Solf  er  bie  3Dtraj^ard«*  nennt. 
Seit  1740  bot  fl(ft  ein  Xbeil  berfelben,  1790  au(^  ber  »efl  be«  80I- 
fe«  in  afundon  niebergelaffen  (Azara).  »engger  («aturg.4)  ft^il« 
bert  Pc  nur  5'  2"  —  5'  5"  grog  unb  Don  mebr  iSngHdS^er,  »eniger 
breiter  fflefic^it^form  aU  bie  (»uarani«,  Demersay  (Bullet,  soc 
g^ogr.  1854,  I,  15)  bejei<^)net fie bagegen  aU fe^r  grog,  roieCabeza 
de  Vaca  bie  «goce«:  1,781  «Weter;  bie  ffleiber  1,58  Meter.  Sie 
flnb  oliöenbraun ,  fetter  al«  bie  ©uaroni«,  bon  febr  murtuldfem 
Oberförper,  ober  bünnen  »einen,  ba  ffe  fe^r  uiel  im  «abne  pjen.  9>U 
fleinen  «ugen  ^aben  eine  leitete  gälte  am  oberen  «ugenübe  (brid^s) 
bo$  obne  Hebung  be«  äußeren  fflinfeU ,  bie  »afc  ip  lang  unb  runb- 
Ii(^ ,  bie  8o<!enfnodS>en  ragen  etwa«  ^eröor  unb  bie  Unterlippe  fte^t 
aber;  bie  9Beiber  ^aben  fleinc  Sfige  unb  ^dnbe. 

Son  ber  8eben«n)eife  unb  ben  ©itten  ber  ^a^agua«  ^ot  Azara 
au«fä^rli(^  ge^^anbelt.  %H  ouffattenb  ijl  au«  älterer  3eit  nur  (u  er. 
mäbnen  baf  i^re  Häuptlinge  eine  befpotif^e  (»ewalt  befagen  unb  bag 
i^r  ©pel(be!  t>on  ibren  Untergebenen  mit  ber  ^anb  aufgefangen  ju 
»erben  pflegte  (CabezadeVaca575).    Sanbbau  fc^einen  fie  nie 

•  IHefe  flnb  na(^  0.  SWartiu«  a,  ein  SupiooW  (J.  a  O.  S.  II,  209). 


Die  Senipiatf.  409 

mald  getrieben  ju  ^aben.  9lit  i^ren  ftä^eren  geinben  ben  Ou^acu« 
ru^  fpatet  k)erbünbet,  |aben  fie  ben  $ortU0icfen  oielen  SiibAben  iuge« 
fugt  feit  1791  iebod^  ^rieben  mit  i^nen  gefd^Ioffen  (o.  Cfc^ttege  U, 
287,  Slengget  ».  135f.).  9Kit  ben  ^panxtxn  bagegen  jlonben  fie 
feit  langet  Seit  in  einem  G^uji*  unb  Zru^bunbnig ,  bo^  b<^ben  fie 
P^  {letd  geweigert  ba«  CL^rijlent^um  an^une^men  (Azarall,  121). 
9tad^  ^funcion  liefern  fie  in  neuerer  Seit  ^ol)  gifct^e  $ferbefutter  unb 
bergteitben  (Demersay  a.  a.  O.)-  3Rit  ben  SRbaj^a«  unb  ahberen 
Söltern  oon  df^aco  ^aben  fte  bie  geier  eined  großen  J&(^rli4)en  gefie« 
gemein,  an  meld^em  fte  {!4^  gro|e  ^Dijfi^Iitter  bur^  ba«  gletfc^  {ted^en 
unb  fi$  Stut  aud  ber  gunge  unb  anbeten  Zueilen  jie^en ,  ba«  fie  in 
ein  fleined  8o<^  in  bie  Srbe  laufen  laffen  (AzaraU,  134).  3^te 
Zobten  begtoben  fie  in  (ufammeugebogenet  6teaung  (ebenb.  143). 

S)ad  (Bebtet  ber  Sengua«  rei<ibte  Dom  ^ikoma^o  bi«  gegen  ben 
$aragua9  ^in,  »o  bieSDtbaya«  lebten  (Qnirogall),  unb  lag  unter 
22<>  unb  23®  f. ».  Jtt>if4)cn  beiben  glüjfen  (Sater,  SRitbrib.  lU,  2, 
491,  Page  142).  Ro(b  neuerbingd  giebt  CastelnaulII,  430)  bie 
3nima«  (»a^rf^^einltd^  bieiSnimaga  ober  Snemaga,  bie  Azara  ben 
eengua«  in  ieber  ^infic^t  d^nlicb  nennt),  »mel^e  in  Paraguay  Sin' 
gua«  beiften*,  in  biefen  ©egenben  unterhalb  gort  »orbon  on,  ouf 
bem  re(^ten  Ufer  be«  ^aragua^ ,  namentli<b  bei  6.  ®alDabor ,  &>&(* 
renb  na*  d'Orbigny  (II,  120)  ij^re  geringen  Ueberre^e  unter  21^ 
f.  9.  unb  62®  to.  2.  oon  $ari4  mitten  in  C^aco  mo^nen  fotlen.  3^ren 
Kamen  ^aben  fie  oon  bem  großen  $f[o<{e  ben  fie  in  ber  Unterll|»«)e 
tragen,  obno^l  biefelbe  6ttte  |i(^  aui^  bei  ben  CL(^arrua  ai^ba^a  unb 
^a^ogua  ftnbet  (Azara  U.  11,  105,  126).  ©ie  foUen  bie  epxaä^t 
ber  S^iquito«  reben  ober  boc^  biefen  f))ra4^k>enDanbt  fein  (CrbauL 
(Befi^i^lten  178,  Lettret  ^dif.  11,  165).  Ma*  d'Orbigny  flnb  fie 
im  SeuSeren  ben  ^bi))onern  unb  SRatagua^e«  bur^au«  a^nli^»,  Page 
(142)  fanb  an  i^nen  bie  langgefcbli^ten  unb  grofen  4)inefenS^nli*en 
äugen  auffallenb  unb  bemerft  bag  fie  !Pferbe  unb  ©i^afe  befifrcn,  etwo« 
9Rai«  unb  »aumttoüe  bauen  unb  ^a^  bie  ffieiber  an  ber  ©pinbel 
(Irinnen,  ©ie  gehörten  t)on  je^er  ju  ben  triegerif<^  unrubigen  unb 
gef&^rli4^en  9fieitert>dltern  oon  &^aco. 

Unglei<b  b^ufifler  al«  \>on  jenen  ifl  Don  ben  ©uaijacuru«  bie 
SRebe.  ftr^  neuere  »eifenbe  be^iau^^ten  ba^  i^r  »ame  cottectit)  für  oer* 
f(^iebene  »dlter  («engger,  «.  341)  ober  gar  für  alle  berittenen  «in* 


470  ^^  ^a^citni«. 

geborenen  o^ne  Untecf^ieb  oon  Un  SpMittn  tefetaiK^t  »orben  fd 
(d'Orbigny  11,  92).  Vldqtn  abft  QUd^  ein)elne  SenoedS^feluneen 
bUrofUen  üorgefommen  fein  (mie  ^.9.  bie  6))Qnier  in  nenetec  Bett 
bie  SobQ«  öfter«  Ouo^cutu«  genannt  ^aben ,  Morillo  21),  fo  ntuf 
man  toä^  jugeben  ba^  iene  Den  anbeten  Sdlfern  in  ben  öUeren  9<« 
rieten  fe^c  bejiimmt  nntecfi^ieben  gu  meiben  pflegen  unb  ba§  Abef 
^oupt  weit  n)eniger  bec  fl^anget  aU  t>ie1me^r  bet  Uebecflttfi  in  ber  Un> 
terf^^eibung  Detf^iebenet  Sölter  ben  St^fnogrop^en  bei  Senu^ung  ber 
Alteren  DueQen  in  iBerlegen^eit  fe^t.  9la^  Aeara  (Corre8pond.49 
bei  de  Angells  IV)  n)firben  aUe  eingaben  neuerer  Stetfenben  fiber 
bie  Ouo^curu«  fiberbaupt  nur  geringe  ^utoiitftt  in  ^nfpru<lb  neb« 
men  tonnen,  weil  fie  am  ben  Anfang  be«  gegenw&rtigen  Sn^t^un« 
bertd  bereit«  bi«  auf  einen  Mefl  audgeflorben  gewefen  w&ren.  Snbeffen 
bürfte  bi^Auf  fein  gro§ed  ®tto\^t  §u  legen  fein ,  ba  ni^t  aUein  t>. 
af^wege  (II,  £68 ff.),  fonbern  audb  Caetelnan  (II,  3921f.,  479) 
auiffi^rli^e  fltitt^eitungen  Don  i^nen  aud  eigener  arfalf^rung  mad)tn 
(t>gl.  au(^  \>ün  SRar  tiu4  a,).  Castelnau  fanb  fie  in  ber  Kd^e  opn 
gort  ^Ibuquerque  am  ^aragua^  unb  giebt  6  Gt&mme  berfelben  an, 
pon  benen  icbo^  nur  ^»ei  fianbbau  treiben.  (Einer  berfelben,  bie 
dabie^oo,  war  Mrilicb  auf  ber  gtut^t  oor  ben  3nima4  (8engua4)  auo 
(£](iaco  bort^in  gefommen. 

3)ie  Ouat^curu«  werben  aU  ein  fe^r  unrubige«  Solt  gefi^ilbert, 
bo4  oft  febnea  unb  pld^idl»  feine  9Bo^nfi)|i  we^fift,  in  weiter  Snt« 
fernung  unerwartet  erfcbeint  unb  oft  fpurloo  wieber  oerf^winbet, 
baber  fi^  ni^t  fowo^l  ibr  ffio^nfi^,  aU  tiielme^r  nur  ibt  Serbrei' 
tungdbejirt  angeben  lagt.  3u  Cabeea  de  Vaea*e  Seit  (1541) 
Ratten  |ie  (wie  bemertt),  ben  (Suarani4  ba«  fianb  im  9Be{len  oon  (Hfun« 
cion  genommen,  wo  fie  Oueyara  (II»  6)  anfährt,  unb  wo^l  beO* 
balb  ^at  de  Angalis  (Indiee  ju  Quzmao  XLIU)  ba4  iDelta  be4  $i1« 
coma^o  alo  i^ren  eigentlichen  @i^  be)ei<^net.  Losano  (52,  62) 
nennt  fie  (war  au4  in  biefer  (9egenb ,  unterfi^eibet  aber  brei  9bt^ei« 
lungen  berfelben :  bie  eine  beftebe  au«  ben  9ltt§rAubem  be«  {ßi^raguoy 
(bo4i  werben  fte  oou  ben  ^a^ogua  ^et«  unterf^^ieben),  bie  g weite 
feien  bie  ©uai^curuti«  im  2Be{len  be«  gtuffe« ,  bie  britte  bie  «ua^cuni 
(Sua^u  im  Rorben  gegen  100  leguaa  oon  «fuiuion  entfernt,  wo  fie, 
ben  l^iriguana«  benod^lait,  bie  Ouana«  unb  anbere  SdlM  unte^ 
jo^t  Ritten.  Cbarleyoix  (1, 101),  ber  biefen Seri^t  wieber^olt,  fftgt 


nur  ^in}tt  bat  Mefe«  Soiib  tm  Xotbe«  ^t  i^r  etftmmUnb  (e^alfteit 
mette.  «ul  bcr  Oegenb  am  $ara0ua9  oberhalb  Vfundon  ^a6en  fie 
f<4^  fpAter^in  t>ot  btn  Ramelufen  (9raf Htnitit)  na$  C^aco  gurfltf^ 
gfiogin  (Lettret  ed.  II,  165).  €ic  fnb  (in  fr^r  gtoftet  SRenf^en« 
f4^Iag,  maiK^e  t>on  ibnen  foficn  6%'  cmic^in*;  \f)tt  gatbe  ill bunfln 
a\i  ^up^tx ,  ba«  ^aar  balb  Wiä^i ,  6alb  fraud ;  im  Ütfi^tt  tittotoi* 
rtn  f!e  fc^  mittiniQen  einien  (t>.  (lf(^»«ge  II,  270ff.).  Sie  ttalerei 
be«  ftörper«,  b«!  2i4>t^nf<^tt(f  unb  bet  geft^otenc  lto)»f,  auf  bem  fit 
nur  {mei  ^aafhdni«  URb  einen  ^arfi^opf  ße^en  laffen,  geben  i^nen 
ein  für<^terli(^«  «u^fe^en  ( C h ar  1  •  y e  ii  1 ,  102).  3^re  Sefletbung 
beße^t  nur  in  einem  S<^ttr)e  obet  ÜitM. 

Son  i^cen  9{a(t^batn,  benen  {ie  niemol«  im  Stampft  tintetkgen 
fein  foUen,  waten  fie  in  fiA^etec  geit  fe^r  gef flehtet  (CabezadeY. 
560,  564).  3bre  Zaubereien  entfdbulbigen  fie  mo^l  er^  nenetbingl  ge« 
fc^i<!rt  mit  ber  6age,  baf  9ott  bei  bet  6<^d)»fung  iebem  Solle  eine 
®abe  (Uget^dU  unb  fie  aOein  oetgeffen  ^abe;  oom  VMer  aber,  ben  fie 
fät  i^ten  €tammbatet  ju  ^Uen  f^einen  (n.  (Ef ^»ege  II, 280) ,  feien 
fie  batauf  aufmetffam  gema^  motben  bai  i^t  Sood  ba«  beße  t>on 
allen  fei,  ba  i^nen  9lfle4  geböte  ma«  bie  übrigen  bef&^en  (Asara,  Ci^ 
etelnau  II,  394).  Sie  leben  all  Keitetnomaben  gan}  o^ne  fianbbau 
unb  f^ü^en  fi(^  gegen  Sinb  unb  ffiettet  oft  nut  but^  eine  aulge« 
fpanntt  SRatte,  mie  bie  ^^agua«  (Losano  65, 65),  bo^  Ratten  fie 
auc^  lange  ^ftufer  in  benen  fie  )tt  ^unbetten  )ttfammenmo|nten  (Ca- 
beza  de  V.  563),  in  btei  Vbt^eitungen,  bet  ^tt)>tling  in  bet  Ritte 
(Charlevoix  I,  104),  eine  dintic^tung  bie  bieUeic^t  ^u  i^ret  din« 
t^eilung  in  (Ebte  fttieget  unbeilaben  (t>.  Sf^wege  II,  269,  o.  IRat« 
tiu«  a,  Vn^.  25)  in  Sejief^ung  fte^t,  wenn  e4  anber«  mit  biefet  feine 
SHi^tigteit  ^at.  Lozano  (68)  unterfcbeibet  bei  i^nen  glei^fam  aU  btei 
Kangßufen :  jtinb  9)^ann  unb  altet  fttieget ,  beten  iebe  i^t  befUmmte« 
9lbiei<^en  unb  i^ten  befonbeten,  but^  fd^met)^afte  detemonien  er« 
wotbenen  6<^mutf  ^atte.  9le^nH(^  Celb^einignngen  fanben  bei 
einem  gtofen  ja^tlid^en  ge^e  ßatt,  ba4  ittt^umliiib  mit  bem  Stiebet« 
etf(|einen  bet  $Ie{aben  in  Bufammen^ang  gebtai^t  wotben  ifl,  ba 
biefe  ^iet  nie  untetge^en.   S)ie  ffiutbe  bei  ^fiuptlingl  ging  auf  ben 


*  9{a4  (R  eng  gel  (9tahirgcf4.5)  bei  bie  SRba^al  (b.idua^cuittl)  bie  f^dn« 
flen  3nbiaitei  bi^ei  (Jkgenben  nennt,  meffen  fie  nui  5'  6"  —  5'  6%"  unb  flnb 
me^i  fu^^ferrot^  all  bie  tpa^agual. 


472  "^^  (^uapcuTU«. 

®o^n  über,  ber  fetn  don  feinem  SBatec  eriogcn  ^u  merbcn  pflegte  ur 
tiefem  nur  feiten  ju  @eft^te  fam.  93eim  Xobe  tejfelben  traten  %a\ 
unb  aÜDemeine  Gntbaltfamfeit  ein,  ba^  SRaleu  bed  ftorper«  mui 
unterlaffen,  mehrere  SJ^anner  unb  IBciber,  bie  [\ö^  oft  felb{t  ba^u 
boten,  mürben  geopfert,  unb  ber  neue  {)äuptlinQ  gab  ollen  (Sinjeli 
anbere  9{amen  (Lozano  67,  70),  roabrfc^einlidp  bamitber  Xob,  xor  - 
er  wicbertäme,  biejenigen  nicbt  ^u  ftnben  miffe  bie  et  fudje,  ber  Äa-  j 
bc0  Serftorbenen  aber  mürbe  ferner  nid}t  me^r  audgefproc^en  (Aza  .^ 
11,  153),  mobl  um  feinen  (Seijl  nidjt  ^u  crjürncn  ober  ju  citir-^«-». 
S)ei  flarfem  Unmetter  pflegten  fie  ju  lärmen  unb  gegen  bie  böfen  &  «r« 
fler  in  ber  üluft  ^n  (ämpfen  bie  e^  erregten  (Lozano  71).* 

$olpgamie  b(i^^f<^t<^  "i4?^  ^ci  ibnen.   @ie  bitten  nur  eine  grau. 
aber  biefe  mürbe  leidet  gemcc^felt.   Unel)elid)e  Minber  brachten  fte  0^ 
mubnlid;  um,  entmeber  vor  über  nad)  ber  (Beburr  (ebenb.);  Azara 
fcbeint  fte  in  ju  groger  'JlUgemeinbeit  b^ujigen  Aiuberntorbe«  ^u  bt* 
f4)ulbigen,  inbeffcn  merben  tünftlidpe  Fehlgeburten  bie  ^um  SO.Seben^ 
iat)re  no4)  neuerbingii  alc  gemöbnlid)  bei  ibnen  ermahnt  (&pi;  unb 
SRartiu«  271 ,  Cabtelnau  11,  405).    2!)ie  im  Ürtege  gefongenen 
Anaben  Rieben  fie  auf.  geben  ibnen  fpäter  38eiber,  oertaufen  ober 
bereu  Jtinber  (Charlcvoix  1,  106);  übrigen«  foQen  bie  im  jtriege 
erbeuteten  vSfiaoen .  meld)e  al«  Aafte  Don  ben  freien  llrcng  gefcbiebtn 
bleiben  (cpir  u.  ü)L  26S),  uou  ibnen  gut  bebanbelt  merben  (o.  Cf4' 
megell,  283).    S)ie  SBiiber  genoffen  menigfiene  in  frübercr  Beitfo 
groBcd  '^Infehen ,  ta^  fie  biefe  €f  (aoen  in  greibeit  fe^en  unb  beren  9uf< 
nabme  in  tm  eigenen  Stamm  bemirfrn  fonnten  (Cabezade  V.564). 
IDiand^e  (l^egenfiänbe  luerben  oon  bcn  äSeibern  mit  anbcrn  äSörtem 
bc5cid)net  al«  oon  ben  'JDiännern  (o.  (Sfd)mcgrU,  283).  £ie  9Kän< 
ner  in  äSciberrieibcrn  meld)e  ji^  unter  ibnen  finben  foUen,  fpinncn, 
ipebcn.  ma^cn  Zöpfe  unb  tbun  nur  meiblicbe  'Arbeit  ^ebenb.  276;.  3b^ 
ttaffcn  finb  Sanjeu  unb  böljerne  >Ed9mertcr.  aud>  fübreu  fte  f(barfe 
IkRcc  pon  gifcbgräien;  bie  Köpfe  ber  gcinbc  bemabren  fie  al«  Zro' 


[    *  Die  SrntkOnn^en  Mcfrr  Golfer  von  Nn  ^immeUförpcm  un(  ^immcil' 

ttctnanQrii finb  (inbtfd)  genug :  tuü^i  <uii\i  ^t\itn Un  SKtcccpice  füi $äuaie 

Jiu  Iramnbcn  3^^gra-  an^at  «üf  circn  ^tiauf  ber  ren  vun^cn  verfolgt 

^rt.  9cn  bn  Eonnr.  ^lc  cm  Seit  ^t\.  cuäblcn  nr.  ^aF  ne  emfi  auf  MrGiM 

«Bta§e{alkB.  y»M  Unjilütf  an^fri^uttab«.  ^Mb  fri  c«  gelungen  fic  »iebci 

lnHi  9la|  \m  ttfen.  Nr  tKi7n^  atti  \t\  ein  äKann  bem.  wenn  er  n4>  reijiii« 

^Mr Gingeireibe  Pcn  nmu*.  ^un^r  beidu^gcnjicnvüiten  iU  ucvara  1.15). 


Die  fit^^a«.  473 

p^dcn  (Lozano  66,  71).  3m  Kriege  ^eii^nen  {!e  ^6)  bur^  Sotfi^t 
aud,  jletten  in-jeDem  S)orfe  9ta(^tma(^en  ouf  unb  ge^en  9ta(^t«  auf 
ftunbfd^aft  qu«  (Charlevoix  1, 106).  (Sin  fc^öne« Seifptd  flrenger 
aRann«iu<bt  unb  Selbflbe^errfc^ung  gaben  bie  ®uat^curu«  n>t\d^t  im 
3.  1819  unter  Andresito's  gü^rung  in  Somented  einbogen,  bad 
jie  7  aXonate  lang  befejpt  hielten.  Obgleich  gau&  ausgehungert  unb  er« 
bittert ,  bena^^men  fle  fi^  mit  ber  grdgten  Wdfiigung  unb  9lu({{t((^t. 
9{ur  ein  cinjiger  2)iebßa^l  fam  in  biefer  3cit  oon  i|)rer  Seite  oor 
(Robertson  III,  159|f.).  3)ieSerfu<4e  ber aKifftondreC  1609) fc^ei* 
terten  bei  i^nen  na(^  fur^er  S^it  (1626,  Lozano  140). 

3>ie  Tibapa^,  mel(^e  Azara  ald  ein  befonbered  Solf  neben  ben 
(Buai^curu«  aufgeführt  ^at,  merben  in  9tutf{t(^t  ber  Sproc^e  au«« 
brucfti^  als  ni4)t  oon  ifinen  oerfii^ieben  be^eic^net  (Sater,  SRit^rib. 
1U,2,479);  bie  'Eingabe  de  Pasos'  (44  bei  de  AngelisIV)  baf 
fit  oft  aud^  (Sua^curud  genannt  mfirben ,  ^at  man  ba^er  ni^t  \o  }u 
üerßc^en,  bo§  eine  Sermec^felung  beiber  mit  einanber  tiAufig  fei,  fon# 
bern  bag  flber^aupt  tein  Unterf^^ieb  unter  i|inen  ßattftnbe  (d.  SD^ar« 
tiuda,  9n^.8,  2)obri  j^offcr  I,  75).  ^u^  bag  fie  Don  ben  ®ua)^« 
curu«  abdämmten,  »ie  de  Angjelie  angiebt  (Indice  }u  Guzman 
VIII),  brä(ft,  tt>ie  e«  f^eint,  ba«  Ser^^aitnig  in  meldl;em  {te  ju  einan« 
ber  liefen ,  ni^t  genau  au«.  3t^re  Eroberungen  unb  Sermußungen 
be«Sanbc«am$aragua9,  noelc^e  1661  begannen,  erßretf ten  fid^  über 
beibe  Ufer  be«  ^lujfe«  üom  Se|Ui  unter  24^  bi«  {um  Zacuart  unter 
18}^^  f.  99.,  in  fp&terer  deit  bi«  ^u  ben  S^iquito«  (Quiroga  II,  de 
Flores  16  bei  de  Angelis  IV,  Azara),  bod^^  hielten  ße  feit  1746 
mit  ben  ®t>oniern  faft  ununterbro((^en  grieben  unb  mürben  atlmftli^ 
auf  lü^  iSeftufer  be«  gluffe«  befc^r&nft. 

S)ie  na^e  epra^Dermanbtft^aft,  mel^e  na4»  2)obri)^offcr  (II, 
191 ,  242)  iwifi^en  ben  'Ubiponecn  einerfeitd,  ben  SRbocobie«  Xoba« 
unb  SRbat^a«  anbererfeit«  befielt ,  ifl  menigßend  in  SRütf fi^t  ber  le^« 
teren  unbefi&tigt  geblieben;  fie  fielen  jenen  Söltern  ferner,  ber  gram« 
matif(^e  Sau  i^rer  Sprache  i{l  toefentU^)  k)erfd^ieben ,  md^renb  bie  brei 
erfleren  aflerbing«  gu  einem  Stamme  gehören  (Sater  a.  a.  O.  477, 
494 ff.).  Lozano  (77)  bemertt  auibräcfli^  bag  bie  Xobad  SRocobie« 
unb  2)apitalagua«  biefelbe  @pra4^e  reben.  Unfi^erer  fd^eint  ed  baf 
bie  9Ratagua|)od  unb  ibeiofe«  Dialette  bee  %oba  reben,  mie  Weddell 
(bei  CatteloauIV,  144)  angiebt,  unb  bag  bie  a^ataco«  ebenfaM 


474  ^i<  3:oba#  unt  flbocobie^. 

fpra^Hcf)  ju  ten  Xoba  gehören  (ebenb.  828);  d*Orbigny  (II,  M) 
iß  geneigt  oud^  bic  SRalbala«  ju  i^nen  $u  re<t»nen. 

S)ie  Xoba«  unb  Wbocobied,  tote  bie  te^tereit  fti^  felbß  nennen 
(9attf  e  43),  flretfen  au«  bent  3nnern  oon  S^aco  bi«  an  ben  $arana 
unb  bemo^nen  namentlid^  ba«  2anb  on  ber  äRunbnng  be4  3uiu9  in 
ben  Sermejo  (Lozano  77,  252),  oud^  »erben  bie  ecfleren  mit  bell 
SNatagua^a«  )ufammen  am  ^ilcoma^o  40  leguas  bon  ben  (Korbitteten 
entfernt  genannt  (ebenb.  52).  9}euerbing«  ^at  d'Orbigny  (II,  93) 
beibe  {»ifdi^en  21^  unb  32<^  am  ganzen  ^ilcoma^o,  on  bem  unteren 
Siertel  be«  Sermefo  unb  bon  ba  bi«  in  bie  ®egenb  bon  Santa  $e  on« 
gegeben.  Cornejo  (4)  nennt  fie  unterhalb  bon  6.  Bernando  deTo- 
bag  unb  Santiago  de  Mocobis  am  unteren  Sermejo,  mo  fie  na(| 
Morillo  (21),  bem  jener  offenbar  feine  et|nogra))^ifd|^en  Slngoben 
fafi  fdmmt(i(^  entlehnt  ^at ,  bid  ^um  ^ilcomai^o  bod  ^errf^enbe  Soll 
finb  (1780),  womit  bie  Eingabe  Garcia's  de  Solalinde  (4  bei  de 
Angelis  IV),  bon  1799  flbereinßimmt.  S)ie  ftorte  bei  Rengget 
fet^t  bie  Zoba4  in  ben  Korben  ber  9)^ocobie4  unb  biefe  fAblit^  r>om 
Sermejo.  6ie  werben  oon  d^Orbigny  ju  ber  9i09e  ber  $am^Qd' 
bölfer  geredS^net,  bie  er  (II,  5)  auf  folgenbe  9Beife  befc^reibt.  6ie  finb 
mittelgroge  SRenf^en  oon  olioenbrouner  ober  bunfelfaßonienbrauner 
gfarbe  unb  ^erfulifc^er  Silbung,  fe^r  breiter  Sruß  unb  breiten  6dSiul« 
tern ,  ßeif(^tg ,  bocft  mit  wenig  ^erbortretenben  lKu4feTn.  t>ie  Gtim 
ifi  gewölbt,  ba«  ®efi(^t  breit  unb  t^lott,  bie  SWofe  fe^r  furj  unb  |tt' 
fommengebrucft  mit  weiten  offenen  &5<^ern,  ber  fe^r  gro§e  ÜKunb  ^t 
bi(fe,  flort  bortretenbe  fiiplien,  bie  ^ugen  fielen  l^orijontol,  bo^  i^ 
i^t  dunerer  9Bintel  bisweilen  etwa«  j^inaufgejegen ,  bie  Bocfentnoc^eii 
ragen  ^erbor,  bie  {fort  au«gepr&gten  ®e{i(^t«jflgt  finb  bon  (altem 
9lu«bru(!.  S)ie  aRbocobi«  unb  Xobo«  in«befonbere  f(^ilbert  er  (II,  96) 
Ol«  bronjeforbig,  (Weddell  a.a.O. 300  ber  fie  fe(»r  fc^dn  proi>ortio« 
nirt  fonb,  nennt  fie  etwa«  buntfer  oI«  bie  (E^iriguano«)  im  fRittd 
1 ,  68  SReter  ^o(^  unb  im  ^eu|eren  übrigen«  ben  S^orrua«  d^nli^, 
b.  ^.  oon  (iemlit^  gerober ,  unten  bitf er  Wofe  unb  gebogenen ,  bfinntn, 
ober  jlart  ^erbortretenben  9ttgenbran<n.  flbwe^felnb  fahren  fle  ein 
nomabif(^e«  3Ager«  unb  |Mft«nleben,  benn  fie  ^oben  Sd^afc  unb 
!|^rbe,  ober  bauen  bo«  Sonb  (ebenb.  306,  d'Orbigny  n,  99).  3^r« 
tto^nungen  finb  tiinge ,  tN)n  Oflen  no4^  Sefkn  gerichtete  ^nfer  in 
benen  mehrere  gomilien  infammenlebtn  (ebenb.  1 00) ,  bei  ben  Xobo« 


t>it  «bi)»oner.  475 

bi«iienf etbortigt ,  nuc  jmet  SRetec  ^fyi  ^iiUn  mit  fe^c  nubtigem  Sin« 
9<in0  (W ed dell  Q.  a.  0. 300).  9ln  einem  fe^t  einfa^en  IBebjtu^l  fer« 
ti^en  fie  »oUene  Senge,  bie  fie  Man  mei^  nnb  rot^  jn  f&rben  Detfle« 
(en  (Page  255).  Losano  (77 ff.)  beget^^net  i^re  Sitten  oU  tiefet' 
ben  mte  bie  bet  SRatagua^o«  unb  ^tht  n>ie  ^aixtt  (106),  ber  i^nen 
JMnbetmorb  au«  febt.  geringen  Utfacben  <5tbulb  giebt  (6 1 ,  79) ,  k>ot« 
jägli^  ibten  ^annibalitfmu«  ^n^ot\  fle  gie^n  bem  etfcblogenen  gfeinbe 
bie  ^o^f^aut  ob  unb  fi^annen  fte  auf  um  fie  mUZxop^at  gu  begabten. 
3m  3obre  1670  mutben  (ie  mit  bewaffneter  SNac^t  i^on  ben  ei>iiniern 
eingegriffen  unb  ev^ielten  brei  Solare  baraufüRiffionare,  bie  )ebo4  nur 
menig  bei  ibnen  audrii^ten  tonnten,  ilbenf»  geringen  (Krfelg  ^atte 
btt  1683  ouf«  Keue  bei  ibnen  begonnene  SRtffion.  ®ie  blteben  ba4 
9lAuberk>o(f  aU  bo«  fie  ficb  ^i<  bo^in  gejeigt  Ratten,  (grober  1710 
gegen  fie  erneuerte  Krieg  nötf^igte  fie  ju  lAngerem  ^rieben  (Losano 
105,  156,244,336). 

S)ie  ^biponer  f^meifen  oom  9).  SHrmeio  bi4  no^  6anta  ge 
^in  im  6uben  unb  bi<  nocb  ®.  3ago  bei  Sftero  im  IffiefNn  (SDobri)« 
Keffer  II,  13).  2)a<  re^te  Ufer  bei  unteren  Sermefo  bi4  gu  feiner 
SKinbung  f^^eint  ibr  ^au)»t{{|^  geieefen  gu  fein  (Losano  89).   (Sin 
%^tx\  berfelben  ifi  in  bie  SKIfponen  auf  ber  Oflfeite  bei  ^arana  ge« 
(ogen  morben ,  ein  onberer  blieb  mit  ben  Zobal  unb  aRbocot^iel  tn 
t^aco  bei  feiner  früheren  nomabtfirenben  tebenimeife  (Quirogall). 
6ie  finb  fe^r  flart  sttfamm«ngef<|^mol)en  unb  metben  oon  d 'Or- 
big ny  (II,  116)  bielfeiH  be«  ^rana  unter  28—30^  f.  9.  angege« 
ben.   (Er  fanb  fte  ben  Xoba4  unb  SRotaguat^ol  im  Meuteren  fe^r  h^n» 
W^,  inbeffen  fommen  bei  ibnen  au(b  Iblemofen  ^Aupg  »or;  i^ren 
geringen  Sort  raufen  fie  au«  »ie  bal^aar  am  Mptt  unb  bie  Xugen« 
brauen,  letztere,  mie  ße  fogen,  um  be^er  feigen  ju  Mnnen;  au(^  bai 
^aar  am  Sorberbau))t  entfernen  fie,  glei^^  ben  Zobal SRboeot^iel  unb 
anberen.  3m  Oeflt^te  t&ttomtren  fie  namentli^  bie  SRAbd^e«  jur  Seit 
ber  SRannbarfeit  (i&obri{|offer  II,  24ff.,  31,  37);  bei  benSRin« 
nem  finb  um  biefe  Seit  Slutentgie^ungen  gemb^nli^,  bie  ft  an  ber« 
f^iebenen  (Slicbern ,  felbjt  an  ber  Sunge  kwn  fttnb^t  an  (^Auflg  unb 
bei  Derf^ebenen  (Gelegenheiten  t>orne^men ,  befonberl  e^e  fie  tn  ben 
ftrieg  liefen  (Lozano  90).    Canbbau  treiben  ^e  ni^t,  im  9täfytn, 
einnnen  unb  ffieben  ber  9aumtt>pKe  finb  t^re  ffitiber  aber  fe^r  f[ei|ig 
unb  geft^icft  (ebenb.  91,  3)obri)(^offer  II,  138,  162,  184).  ftut 


476  ^^  mpcntt, 

biefe  {Inb  no$  Lozano  (89)  mit  einem  !Kontet  doit  gellen  betleibel, 
nad)  2)obrii(^offec  (II,  160)  fin\>  c«  üü^  bie  aR&nnec  mit  bäum* 
mottenen  obet  moUenen  Saugen  don  oben  bid  unten,  bei  taubem 
SBetter  mit  9R&nteln  k)on  gifc^ottetfeUen.  Die  glüjTe  befahren  {te  in 
leidi^ten  ftä^nen  loon  Odbfen^aut  (ebenb.  150).  9udf(^n)eifungen  ber 
iungen  fieute  bor  ber  d^t  ftnben  bei  i^ntn  nit^t  flatt,  tt)ie  bei  fo 
tielen  anberen  Söltern,  au(^  im  S^^erj  unb  in  i(^ren  hieben  über« 
l^upt  oerle^en  fie  ben  ^njlanb  nic^t.  9Re^r  aU  jtoei  ftinber  pfLt%tn 
t)on  i^nen  nicf^t  aufgejogen  ju  iDerben  (Lozano  92).  Cf^ebru^^, 
S)ieb|io^U  Staub,  ilRorb  finb  bei  ifyntn  unerhört  (2)obrii(^.  II,  58, 
167,  170,  180,  265,  III,  185),  bogegen  glauben  pe  in  boUem  Seilte 
)u  fein  wenn  {le  bie  ©panier  befle^ilen  unb  audplünbern ,  meil  ba« 
Sanb  mit  feinen  3agb«  unb  ^erbent^^ieren  urfprünglii^  i^nen  felbfi 
gel^örte,  biefe  ober  ftcb  bejfelben  gemaltfam  bemadbtigt  (laben  (II,  172). 
Häuptlinge  bon  einiger  Tla^t  f^abtn  fie  nur  im  ftriege,  bi«meiUn 
finb  bied  fogar  SBeiber  (Lozano  91,  S)obrii^.  II,  131,  136),  aber 
ed  giebt  bei  i^nen  eine  9lrt  bon  9lbel,  ber  bur^^  Xopferteit  ermorben 
mirb  unb  ba^er  rein  perfdnlic^  \%  3>ie  Sufna^me  in  benfelben  erfor« 
bert  eine  befonbere  Prüfung  burd^  lange«  &4)tt)eigen  unb  ga^en  unb 
mirb  mit  einer  Seranberung  bed  9)amend  boüjogen.  2)ie  (Sblen  unter* 
f4ieiben  ftdb  burc^  ben  (S^ebrauc^  gemiffer  äBdrter  unb  man^er  9ln' 
^Angeftlben  Don  ben  (Bemeinen  (ebenb.  598 f.,  236).  3m  gelbe  mirb 
bon  i^nen  bie  Sorfl^^t  beobachtet  pänttlidi^e  IRac^tmac^en  ju  b^^l^^n 
unb  fleißig  ftunbfc^after  au«iuf4^i<f en ;  bie  feinbli^ien  SDdrfer  fcfiiegen 
fie  mit  angejunbeter  SaummoQe  in  Sranb.  fünf  bem  $ferbe  geicbnen 
fie  {t(^  ^uxä)  groge  (Bemanbt^eit  ou«  unb  tampfen ,  menn  {le  ft(^  oer« 
loren  glauben,  mit  mut^enberXapferteit  bid  jumSobe.  3^te2:rcp()&fn 
finb  bie  ftdpfe  ber  geinbe,  bon  benen  fie  bie  ftopf(^aut  ober  bie  ^ir»' 
finale  aufbewahren  (ebenb.  173  f.,  481  ff.,  548).  Der  91u4gang  ber 
64^1a4it  ifi,  »ie  man  glaubt,  Dom  Sauberer  ablj^ängig  (568),  beffen 
SRanipulationen  bei  ber  ftur  ber  Aranten  unb  anberen  (Belegenf^eiten 
biefelben  ftnb  mie  bei  fo  bieten  anberen  Sditern.  Obglei^  ftranl^eit 
auf  bie  Sßirtfamfeit  bdfer  (Seiner  {urutfgeftt^rt  mirb ,  fe^lt  e4  ben  Sei' 
benben  nt^t  an  Pflege,  ben  Sterbenben  aber,  bei  bem  »iel  gel&rmt 
mirb  mit  Xrommeln  unb  ^ulen ,  berlaffen  fie  au4  gur^t  (286,  308, 
345).  S>em  Xobten  merben  foglei^  ^)  unb  Bunge  au4gef(^mtten 
unb  einem  ^unbe  borgemorfen,  um  ben  Sauberer  (u  tdbten  ber  i^n 


t>{t  SRataguaii^ei.  477 

umgcbrac^it  ^ot ,  borauf  bie  8ei<^e  in  eine  0(^fen(^aut  gebunten  unb 
fogfeidS)  begroben.  Wan  giebt  xf^x  einen  Xopfjum  Zrinten,  ftletber, 
eine  Sanje  unb  $ferbe  mit.  SDie  ^itU  unb  bod  Sigent^m  be«  Set« 
florbenen ,  beffen  Seele  man  in  ®e|loU  einet  (£nte  9la(^t4  fliegen  )u 
fe^en  gloubt,  mitb  t^etni^tet.  3)ie  SBeibet  betrauetn  i^n  Xaq  unb 
9ta^i  mit  (Se^euf ,  bie  9R&nnet  ahtt,  bie  ubetboupt  fe^t  bem  Xtunfe 
etgeben  {Inb ,  {leOen  i^m  ^u  d^ten  ein  (Selag  an  mit  bem  Xronfe  ben 
fie  au«  ^onig  unb  3o^(^nni4btob  beteiten.  ^ie  Kamen  betSenoanbten 
unb  greunbe  metben  ge&nbett  unb  bie  ®öttet  au«  benen  bet  9^ame 
be«  totUn  beflanb ,  faQen  au«  ber  &pxad9t  ^etaul.  Sie  galten  aQ« 
iif^r1i(^  ein  groge«  Xobtenfefl,  unb  bie  Serfe^ung  bet  ®ebeine  au«  bet 
9tembe  in  bie  ^eimat^  gefdj^iebt  jtet«  mit  befonbeten  S^ietlidS^feiten 
(348 ff.,  234,  593).  ^flt  ba«  ^ö^ße  ffiefen  baben  bie  ^biponet  fei' 
nen  befonbeten  9^amen.  3b^  Stammt^atet,  ben  fit  am  Fimmel  in  ben 
$Ieiabrn  ^u  etfennen  glauben  unb  fonbetbatet  9Seife  ebenfo  mie  i^te 
Saubet&tjte  Keebet  nennen,  ift  bet  ^auptgegenflanb  i^tet  tBete^tung 
(80,  87ff.,  317). 

®ie  SRatagua^e«  obet  9)lfatagua90«  leben  bem  Suiui^  )nni<^9 
unb  )um  X^eil  in  bet  9^a4lbatfd)aft  bet  C^itiguana«  (Losano  76); 
am  Oftufet  be«  Setmrio  \>on  bet  Wfinbung  be«  Suiui^  bi«  nac^  Es- 
qnina  grande  \)\n  flnb  ße  befonbet«  so^l^^i^^ » etßtrtfen  fi(^  abet  no^ 
meitet  bi«  ju  ben  3Xiffionen  S,  Bernardo  de  Tobas  unb  Santiago  de 
Mocobis  in  einet  9u«bebnung  t^on  216  leguas,  unb  tetd^en  Don  ^u* 
maguaca  (nötb1i(^  t^on  Salta)  im  Seflen  meit  na^  Oßen  bi«  jum^il* 
comapo  (Arias,  Diario  15  bei  de  Angelis  VI,  unb  na(^  biefem 
Cornejo  4);  na^)  d*Orbigny  (II,  107)  ge^^en  ße  bi«  }u  bet  alten 
9Riffion  Cangay6  am  gfuffe  b^tab.  fie^tetet  f^ilbett  ße  im  ^eu^eten 
roit  in  Sitten  unb  8eben«n>ei[e  ben  Zoba«  unb  TObocoDie«  gan^  &bn' 
\\ä),  Sie  teilen  ba«  ^topf baat  tunbum  au« ,  fo  ba$  nut  ein  Sflf^^el 
auf  bem  S^eitel  |leben  bleibt,  babet  fe  audl)  Coronados  genannt 
metben,  m&^tenb  bei  anbeten  Sdifetn  bie  Seibet  gang  tabl  {<nb,  bie 
Stftnnet  abet  fi^i  ibt  ^aax  fo  juti^ten,  baf  e«  oetfd||iebenattige  %\' 
guten  batßeUt  (Lozano  81).  Sie  fnb  in  XbietfeQe  getleibet  unb 
leben  b<(uptfd<^Ii<^  t>on  Sifc^lfoug;  obwobl  o^ne  3:apfetfeit,  unhiege« 
tifd^  unb  bem  ^anbel  geneigt ,  äbetfielen  {!e  bod|i  bie  Spaniet  meiere 
ben  Setmeio  befugten,  dftet«  au«  bem  ^intet^alt  (ebenb.  164,  Cor- 
nejo 4,  12f.).  Arias  (a.  a.  O.)  tfl^mt  fie  al«  gelebtig  e^tli^  tapfn 
unb  fleißig. 


478  ^ie  SRatoco« ,  mtia^.  S^ejofed  u.  a. 

3)te  Sopnuped,  Xeutod,  ^Igo^a«,  Soloto«  n>el^eLozano  (77) 
nennt,  rrben  na^  Herras  biefetbe  @))vad^e mit  bte  SRatagua^ed  unb 
mürben  fp&tcr  mit  anberen  Tartan  6e)ei(^net  ^(Sater,  aRit^rib.  III, 
2,493),  t)on  benen  nur  ber  ber  Mataco«  M  eine«  Solfe«  am  SAN 
Ufer  be«  IBermeio,  bQ4  Don  0(et(^em  Stamme  mit  ben  SXataguai^o^ 
fei,  obm^^l  i^nenfeinblic^,  bei  Morillo  (11,21)  borfommt.  d*Or* 
bigny  (II,  104)  fieQt  neben  ben  @tamm  ber  Watagua^o«,  |u  bem 
er  bie  ^^ane4,  Silelaa  unb  2)oe4  iS^U,  ben  oermanbten  ber  SRa« 
t«co«,  \\x  meinem  bie  9eiofod,  fi^uni^i«  unb  Ocole«  gehören 
f ollen:  bte  Unteren  beiben  nömli<^  finb,  mie  er  ongiebt,  na<^  SorU, 
ber  im  3*  1826  ben  Oetmeio  befu^r,  Sn'eige  ber  9Ratoeno9o4,  bie  Stcu 
taco«  unb  Seiofo«  (gemd^nlic^ :  Seiofe«)  ober  merben  in  einem  ^anb* 
f<t^riftlic^en  IBocobuIar  bal  er  befaf,  in  Wxi^6^i  i^rer  Sprod^e  mit 
ben  IRataguoi^ol  ibentificirt.  2)ie  Sejofe«  fanb  Cornejo  (r*exped. 
27  bei  de  Angeli«  VI)  am  Hnfen  Ufer  be«  Sermeio  etma«  unter« 
^afb  ber  Stunbung  be4  (Senta  unb  be^eicbnet  ße  ebenfaai  aU  9}ep 
manbte  ber  SJIatagua^od.  ^a  nun  S^unupied  unb  Ocole«  uon  Her* 
vas  aU  Stimme  ber  Silela4  genannt  merben  (Sater,  9Rit^rib.  III, 
2,  507),  fo  ergiebt  bie«  in  Berbinbung  mit  bem  Sorigen  eine  meitert 
9ßa(irf(^ein(ic^teit  bofur  bat  d'Orbigny  bie  Silefa«  mit  ne<^t  ^u 
ben  SRatagua^o«  geg&^^U  ^at  (Snb1i(^  ^aben  mir  aU  ju  ben  Sile(a4 
unb  mittelbar  mabrfcbeinli(^  ^u  ben  S^ataguai^o«  gehörig  na^)  ber« 
felben  QueQe  no^  bie  9tta(aldd  unb  ©ibinipi«  ober  @ini)>e4 
)U  erm&^nen.  2)te  erßeren  ibentificirt  au(^  Garcia  de  Solalinde  (p.4 
bei  de  Angelis  IV)  mit  ben  SiUIa«.    S)a«  Wenige  ma«  mir  fonfl 
nodi^  fiber  biefe  Sdlter,  namentlich  über  i^ie  SBot^nfi^e  miffen,  be« 
f<(r&n!t  fldli  auf  golgenbe«.  Unterhalb  Esquina  graade  bi«  gegen  bie 
dor^in  genannten  gmei  9Rifftonen  ber  Xoba4  unb  IKbocome«  ^in  fin« 
ben  fi((^  am  ffieflufer  bc«  Sermejo ,  ba«  meiter  hinauf  unbemo^nt  ifl, 
bte  S^unupi«  ober  S^^unupie«,  bte  fe^r  triegertfc^  finb,  oom  gif4^ 
fang  unb  oon  ber  3agb  leben  (Cornejo  4).  3^r  (Bebieter  iß(&^in« 
<^in,  ein  3nbianer  oom  Stamme  ber  Snaloala'  (ebenb.20),  biefer  aber 
tfi  nebft  einem  anberen  ^iuptlinge  bem  gemetnf<(aft1id)en  Ober^au^e 
ber  (l^unupie«,  Stntpe«  unb  SR  alba  lae«  untermorfen,  meiere  aDe 
brei  aM  gro|e  unb  fc^dne  lB51ter  oon  (^eOer  g^tbe  auf  bem  ffiefhifci 
be4  Sermeio  »on  MorlUo  angegeben  merben.  tteber  ba4  et^nogra* 
p^iff^e  Ser^ttnil  in  m\i^xk  bie  SXatbalae«  ju  ben  SöKtrn  ber  9Ra« 


tagua9od*9<^miite  {leiten,  fc^eint  H  an  iebet  ^Unteutung  ju  fe(^lcn«  ab« 
gefe^en  Don  ^er  Angabe  Lozano's  (252),  beten  erjlem  Zueile  er  an« 
btrmatt«  felbf!  n>ibeTf))n(^t ,  ba|  bte  Soba«  Woconte«  ^Ralbala«  unb 
SRatagua^o«  ^dßig  üctf^iebene  @|)ra(^en  rebeten.  Son  ben  URataco« 
ttnb  (£^unu)iied  bemertt  Soria  ba§  fte  on  bie  (Brennen  t)on  6aUa 
3uiu9  unb  Dran  tommen  um  {td^  aU  S^lbarbciter  ^u  üetbingen.  %vx 
unteren  Sermeio  nennt  er  auger  bcnOcoM  bie  9ltaloldd  (Weddell 
bei  Gast el na u  VI,  381),  me^e  al«  trtegerifd^e  Neiternomaben  bort 
au(^  oon  Cornejo  (4)  erm&^nt  merben«  boc^  o^ne  eine  Semertung 
über  i^r  et^nogrop(if(^e4  Serf^filtnif  ju  ben  Wataguat^o«.  SDie  Silc» 
tat,  meiere  oon  btn  Sefuiten  in  bie  SKiffonen  om  €aYabo  unter  26® 
unb  26<^  f.  9.  (Salbuena  unb  SKirallore«?)  concentrirt  xooiUn  finb 
(Sater,  aRit(^rib.  III,  2,  507),  be^eic^net  Lozano  (85ff.,  299)  aU 
ba0  einjige  betleibete  Solt  am  unteren  Sermcio,  unb  fc^ilbert  mie  Gar- 
cia de  Solalinde  bie  ^ntoo^ner  biefe4  glutfed  überhaupt  al4  frieb« 
Itt^e  unb  arme  Wenff^cn ,  bie  tl|^ei1«  Don  ^olmento^l  3o^anni«brob 
unb  Sifc^en,  t^iU  oon  SRai^bau  unb  ben  wenigen  Schafen  leben  bie 
fte  beft^en ,  gegen  bie  Wbocooie«  unb  anbere  riuberifcbe  Sdlter  aber 
nur  oert^dbigung4n)eife  tämpfen.  Die  Walbala  am  9iio  granbe  (3u« 
tup)  bagegen  {tnb  biefen  Unteren  Suferß  feinbfelig,  treiben  feinen  fianb« 
bau ,  {galten  fi^  aber  einige  @4afe  um  ber  Sode  miUen ;  fte  ^aben 
flet«  nur  eine  ffrau  (Lozano  83). 

3)en  Silela4  fc^liegen  fic^  bie  fiule«  wenigpend  infofern  an  aU 
i^re  @prad^en  eine  9n§a|il  oon  SBdrtern  mit  einanber  gemein  baben, 
obmo^l  ber  grammatifd^e  Sau  berfelben  oerfcf^ieben  ju  fein  fc^eint 
(Sater  a.  a.  O.).  Sie  rebeten  nac^  $ater  Tee  ho  brei  Sprachen: 
Dui^ua  Sonocote  unb  Jtatana  (ebenb.  509),  oon  benen  bie  letztere 
i^re  eigentli^e  Wutterfpra^^e  gemefen  ju  fein  f^eint,  benn  bie  erfle 
Ratten  i^nen  ol^ne  3n)eifel  bie  Peruaner  aufgenöt^igt  unb  bie  ^roeite 
Ratten  fte  im  Serte^r  mit  ben  SRatard«  angenommen,  meI4)en  bie 
mett  oerbreitete  unb  am  ^ikoma^o  ^errfcf^enbe  Zonocote« Sprache 
juge^Srte  (Lozano  113,  175);  ba  ba4  ffiort  ^Statara''  felbfl  aber 
au«  bem  Duic^ua  ftammt  (H^rvas  bei  Sater  a.  a.  0.)i  fo  ifl  ju  oer« 
mutzen  ba§  au^  te^tered  Soft  ^um  altprruanifcben  Steicf^e  gehörte, 
momit  fomo^l  bie  Angabe  Quzman*8  (I,  4)  mo^l  §ufammenßimmt 
bag  bie  Xonocote«  mit  ben  frfi^er  ermahnten  3uri4  am  6alabo  leb* 
ten,  al4  quc^  bie  tto(^ri(^t  bei  Säte r  ba^  fle  um  bit  SRitte  be4  16. 


480  ^{^  Qial&^aquit^. 

3a^r^unbrrt4  ou«  Xucuman  an  ben  ^ilcoma^o  geflogen  feien.  (S< 
»erben  ^Q^o^^"  unb  ^fleine*  8ule«  unterftf^ieben ,  übet  beten  8et- 
t^QYtni§  in  etnanber  jebo(^  ntcf)t«  9}ft^ere«  befannt  tft.  3)te  Wiffion 
^atte  fic  feit  1589  in  bcn  Jhreid  i(^rer  Xfifittgfett  gebogen  unb  mie  el 
f<(ieint,  einen  gunfligen  Sobcn  bei  i^nen  gefunben,  loa)  entn)onben  fie 
^d)  mä)  ni(f)t  gar  longet  3nt  ber  bnltfenben  ^errfd^oft  ber  6pQniet 
wieber  unb  fe^rren  gan§  {um  ^eibent^ume  jurü<f  (Lozano  d4, 109). 
2)ie  1591  am  Sermejo  unb  in  Slucumon  bei  ben  ^omaguaco«  gegrun« 
beten  9){iftlonen  (ebenb.  118,  119)  errei4)ten  ebenfofl«  feine  nacbM« 
Jigen  Srfolge.  6rfl  nQ(^_  ber  Unterwerfung  ber  unruhigen  So6a< 
unb  9)7ocot)ie«  im  Solare  1710  fom  c«  auA  mit  ben  onbern  Söttern 
biefer  (Segenben  )u  bauernbem  grieben ,  Zucuman  würbe  toQflSnbtg 
berul^igt,  bie  Suled  aber  unb  bie  SKalbola«  in  Salbuena,  fpöter  in  Vtu 
raflore«  am  Malabo  fejl  angeftebelt  unb  betefirt  (ebenb.  418).  Sin 
Seriei(^ni§  ber  bon  1735—1767  in  ß^aco  c^egrunbeten  9Rlf|ionen 
finbet  man  bei  de  Angeiis  VI,  Discurso  prelim.  ju  Arias  p.  IX. 
3n  6itten  unb  fiebentfmeife  wie  in  ber  9rt  i^rel  Aberglauben«  fd)et> 
nen  {i<^  bie  inhi  nur  wenig  don  ben  anberen  9d(tern  r>on  Gb^co 
unterf^ieben  ju  f^abtn,  3^r  Sanbbau  war  nur  gering,  ibre  ^Supt« 
linge  ma<^tIo« ;  jie  trotten  meij!  nur  eine  ^rau,  fd)teben  {t(^  aber  leicf^t 
ton  biefer,  unebe1i(be  StxnUt  unb  ein«  ton  3wiaing«finbern  würben 
umgebracht,  weil  3n>iÜing«geburten  aU  Sewet«  ber  Untreue  bc«  Sei« 
be«  galten.  Wit  ber  8Rutter  würbe  il^r  Säugling  begraben,  weil  feine 
^rau  ta^  ftinb  einer  anberen,  wo^l  aber  öfter«  einen  jungen  ^unb 
an  ber  Srufl  nährte  (ebenb.  lOOff.,  463,  Charleyoixl,  284).  3>a« 
Sigent^um  be«  Xobten,  ben  man  in  jufammengebogenrr  @teQung  be- 
grub, würbe  Derbronnt. 

3m  fubli^ften  X^eile  bon  S^aco  am  6aIabo  lebten  bie  fc^on  ju 
Anfang  be«  l8.3a^r^unbert«fa{lgan}  au«geflorbenen  Saldl^aquie«, 
bie  nad^  Lozano  (92)  oon  bem  glei^namigen  Solfe  oon  Salta  an 
ber  (Brenje  Don  Atacamo  odOig  oerf^iieben  waren.  3nbeffen  fe^en 
wir  biefen  Unterf(^ieb,  ben  Charleyoiz  (I,  280)  für  unwefcntlic^ 
ertlirt,  t^on  feinem  anbern  64)tiftßeaer  feßge^alten .  unb  bie  Kai* 
rid)ten  bie  wir  über  bie  Gal^aquie«  bef^en,  f^einen  jl^  au«f<^(ie§li<^ 
auf  ba«  Untere  Soll  be«  fflblidS^en  unb  weßlid^en  Xucuman  in  beilegen. 
Guevara  (I«  11)  bemertt  bai  e«  nur  ^ier  im  f üblichen  Xucuman 
einige  3bole  gegeben  ^abe  bie  in  f((^1e(^ten  Bütten  oerc^rt  worben 


€(^i(!fal  ber  SöKer  oon  (S^oco  unb  Sucuman.  481 

feien,  n&m(ic|)  im  ftreife  oufgejleate  etiht  bie  mit  SBibberblut  befld* 
c^en  unb  mit  ^ebern  aufge^^u^t  maren.  3)ie  Singeborenen ,  mo^r« 
fd^einli^  bie  (Ealt^aquie« ,  Derel^tten  botuntet  ben  Spönnet  unb  91i^ 
unb  trugen  91mulete  don  Stnpftt,  xoaxtn  in  derfc^ieben  gef&rbte  Seuge 
Don  ^(Ii^acamoQe  gefleibet,  lebten  aber  nomabif(^  unb  Agaren  bem 
Xrunfe  fe^r  ergeben;  ber  Wiffton  geigten  fie  fi^l  {mar  jugdnglic^,  \>o6) 
^ielt  i^re  9ete^rung'ni(^t  Stanb  (deAngelisim  Indiee  gu  6uz- 
man  XIU,  Charlevoix  I,  331,  II,  22).  Sie  bie  2)iaguitQ«  maren 
bie  &al(^aquied  bon  je^er  erbitterte  geinbe  ber  Spanier  unb  flnb  e« 
b\i  }um  Snbe  geblieben.  6(ibon  1561  mürben  Corboba  unb  anbere 
@täbte  burc^  fie  gerßört,  unb  felbfl  i^re  SBeiber  unb  StxnUx  gaben  in 
biefen  ftriegen  Semeife  bon  groger  Iaj)ferf eit :  iene  gingen  im  Eingriff 
auf  bie  ®)>anier  i^ren  9)t&nnern  boran ,  biefe  jogen  i^nen  bemannet 
SU  ^älfe.  3m  3a^re  1632  mürben  fe  auf«  9teue  fe^r  gefä^rlic^  unb 
bermüjleten  ba«  Sanb  (Funes  I,  240 ff.,  II,  39 ff.),  unb  erjl  1665 
gelang  H  Alonso  Mercado  x^xt  Tta^i  bonjlänbig  ju  breiten; 
i^re  oerf^iebenen  6tämme ,  bie  &uiime«  bei  X^akl  bon  Salifiaqui, 
bie  ^calianel  u.  a.  mürben  t^eiU  getllreut,  t^eiü  gur  Qluimanberung 
namentlid^  nad^  Suenol  ^px^i  ^in  gendt^igt  unb  unter  bie  fpanifdden 
ftoloni^en  all  6flaben  bert^eilt  (ebenb.  II,  143  ff.),  bo4)  entflol^en  fie 
fp&ter  gum  S^eit  mieber  in'l  ®ebirge.  Charlevoix  (I,  280)  mac^t 
aber  biefel  Creignig  mehrere  offenbar  irrt^fimlid^e  Angaben. 

2)ie  f&mmtli(^en  Softer  bon  &^aco  unb  Xucuman  mit  benen  mir 
und  bil^er  bef^dftigt  ^aben,  finb  ununtermorfen  geblieben,  ober  ein 
groger  S^eil  berfelben  ifl  bur<^  bie  fe^r  ^dufigen  ftimpfe  mit  ben 
6)>aniern  unb  burd^  (Spibemieen  M  auf  fleine  ütefie  gu  (Srunbe  ge« 
xx^ttt,  in  berft^iebene  (Begenben  gerttreut  ober  gang  aufgerieben  mor« 
ben.  3n  älterer  3eit  ^aben  bif  SWifftondre  ffe  t^eilmeife  berfejt  unb 
bur^einanber  gemorfen:  aufbiefe  SBeife  finb  bie  Quilme«  nac^  Sue* 
noi  ^Iprel,  bie  Calt^aquil  x\a6)  @anta  $^e,  bie  ^bipontx  nadd  Sor« 
rientel,  ein  S^eil  ber  URba^al  auf  bie  0|lfette  bed^aragua^  x\a^  99e« 
len  gefommen  (de  Angelis  VI,  Discurso  prelim.  gu  Ariae  p.  V); 
anberen  ^aben  bie  &pan\tx  um  i^rer  neugegrfinbeten  5toIonieen  mitten 
na(^  {{egreic^en  ftdm)>fen  neue  SSo^nft^e  angemiefen:  ben  SRatara« 
ober  Xonocotel  in  Sfleco,  ben  IBilelal  am  ®a(abo,  ben  Tlbapai  \tn* 
feit«  be«  ^araguap,  ben  Stalbalael  in  Salbuena  unb  SSiraflorel  (de 
AngeliB  rv,  Proemio  gu  Azara  p.  III);  mieber  anbere,  unter  benen 


Fun  es  (IT,  21 5  ff.)  namentli^  t>U  SRalbola«  unb  Oiota«  nennt,  finb 
Don  ben  @))antem,  bie  im  anfange  M  18.  3a^r^unbert0  ein  eiit« 
fd^iebene«  UebetQen)id^t  gemonnen  (matten,  lux  Vuiwanberung  naif^ 
bec  (Segenb  k)on  Sueno«  Si^red  genöt^igt  n>otben. 

3u  ben  gef&^rlid^flen  geinben  ber  6)>aniec  am  So  $(ata  gehörten 
I&ngete  Seit  bie  e^ortua,  benen  Juan  de  Solls  1516  {um  Opfer 
fiel.  ®ie  xoo^nUn  bamal«  na^  Asara  (II,  6)  im  Korben  be«  Sa 
$lata  t)on  aitalbonabo  an  bt«  gum  Uruguay ,  unb  erßre«! ten  fi^  Don 
bort  ^öäffttni  30  Stunben  n>ett  lanbeinmätt«.  3nbeffen  giebt  Gue- 
Tara  (II,  1)  i^re  ^lulbreitung  größer  an:  fie  reid^ten  gu  jener  Seit 
k>on  bem  S^orbufer  bei  Sa  $1ata  einerfeit«  na^  bem  Uruguay  ^in* 
über,  ndtb1tc(^  unb  dfiUc^  aber  hxi  tn'4  DueUgebiet  bU  9Ko  IP^egro; 
0.  SRartiud  a,  nennt  bie  Ufer  ber  Lagoa  Mirim  i^ren  Alteren  SBo^it« 
fi^.  nur  d'Orbigny  (II,  84)  I&fit  bie  (S^anua  oon  ber  Lagoa  de 
los  Patos  bi«  s^m  Uruguay  fi^  ausbreiten;  Gusman(I,  2  unb  3), 
ber  fie  auf  SRalbonabo  unb  in  ber  ganzen  Umgegenb  angiebt,  fügt  ^in« 
}u  bai  fie  mit  ben  (Buaranid  am  Uruguay  in  ihieg  oermicfelt  maren. 
@eit  ber  (Brünbung  oon  SOtonteoibeo  (1724)  finb  fie  meiter  na(^  9^or« 
ben  gebrdngt  roorben,  ein  Heiner  X^eil  lebt  in  ben  füblic^^n  IRifflO' 
nen  am  Uruguay,  ein  anberer  bei  @anta  ge,  ein  bcitter  iß  na^  9ue« 
noi  ^Ipref  oermiefen,  bie  ^au))tmaffe  be«  Solted  aber  ^at  i^re  Unab* 
^dngigfeit  bema^rt  unb  ftcb  feit  jener  geit  mit  ben  URinuane  üerei' 
nigt  (Azara  a.  a.  O.).  Seibe  Ratten  1785  ba«  Sanb  sioif^en  bem 
Rio  9legro  unb  3bicu9  inne,  mo  bie  (S^^arrua«  bem  erftecen  gluffe  ju* 
nd^fl  mo^nten  (Do blas  55).  3)ie  9Rinuane<  befa|en  juc  3eit  Der 
(Eroberung  ba«  Sanb  oon  ber  9}ereinigung  be«  Uruguay  unb  9arana 
bid  nü69  @anta  ge,  bo4  reicfiten  {{e  nadi^  Sorben  ebenfatt«  {nad^ 
Azara)  nur  etma  30  6tunben  lanbeinmdrt«.  Funes  (II,  362)  fagt« 
t^ieOeid^t  in  golge  einer  IBermed^fclung  terfelben  mit  ben  Cf^arrua«, 
i^ren  Sunbedgenojfen,  ba$  fie  um  1732  bie  Umgegenb  don  SRonte« 
oibeo  in  lBe{{(  gehabt  (i&tten.  Heryas  bat  beibe  Sdlter  ald  eine  9b' 
t^eilung  bei  ®uenoa«@tammel  be^eic^net,  )u  mel^^em  au(^  bie  ^oro 
unb  9  ob  an  e  ge^iören  foUen  (Sater,  Witbrib.  III,  2,  426),  bie  beibe 
Don  ben  (i^anual  aulgerottet  morben  finb,  mogegen  nacf^  Azara  aQe 
biefe  Sditer  burebau«  oerfdS^iebene  Sprachen  rebeten.  X)ie  2)aro  lebten 
iur  Seit  ber  (Sroberung  ^mifi^en  bem  9iio  9tegro  unb  91.  6an  6atoa* 
bor,  bie  So^ane  nörblicf^  oon  i^nen  am  %  9legro,  beibe  auf  bem  Oß« 


Ufer  be«  Uruguo^,  i^nen  gegenäbet  ober  auf  ben  Snfeln  M  U^Uxtn 
giuffe«  bie  S^ana,  n^el^e  t^on  ben  ®)}an{ern  m^  @.  3)oinmgo  60» 
rtano  Detfe^t,  but^  SRifc^ung  in  t^nen  aufgegangen  finb  (Azara). 

S)ie  ß^anua  gehören  nebfl'  ben  ^uel^en  in  ben  bunfelßen  Sdifern 
bet  !ßampatfra9e  d'Orbigny's,  finb  bon  mafftb  fleif^^tger  Silbung 
unb  mtffen  im  SRittel  1 ,68  Tttttt.  2>eT  JTopf  i{l  grog  unb  ba«  ®e« 
{i<^t  breit  mit  jtemlidi^  f^^mater  unb  an  ber  SBur^el  eingefunlener 
(Azara),  meiß  gerabet,  unten  bicfer  ttafe ,  fleinen  lebhaften  ^ugen, 
gebogenen  unb  lierbortretenben ,  aber  bunnen  ^lugenbrauen  unb  bieten 
i'tpptn  (d'Orbigny  ü,  14,  86).  9art  ^aben  fit  nic^t,  Mrper^aar 
nur  menig,  ^&nbe  unb  gfigefinb  flein  unb  ixtxW^  gebilbet  (Azara). 
2>ie  ^aro  fc^^etnen  im  Seu^eren  i^nen  d^nti^  gemefen  ju  fein  (&tpp 
unb  9&^m  175).  Sanbbau  treiben  bie  S^arrua«  nic^t,  fie  leben  qU\^ 
mehreren  anbern  Söltern  ber  $am)>a«  ^au)>tf&(^1i(()  oon  <ßferbe{Ieif<l6 
unb  ba«  $ferb ,  ba«  i^nen  bi«n>etlen  felbß  in  ben  Xob  folgen  mug ,  lie« 
fert  i^nen  äber^au))t  9ae«  n>a«  fte  bebfirfen  (S)obri$^offer  1, 164, 
166).  @ie  Pub  o^ne  feße  ffio^nfl^e,  gan}  auf  bem  $ferbe  ^u  ^aufe 
unb  bie  fc^neUjIen  SReiter.  3u  n&^en  unb  ^u  weben  oerjle^en  fie  nid)t. 
Zdnje  Spiele  unb  Wufit  finb  i^nen  fremb ,  fettere  Sonoerfation  unb 
lautet  Satiren  au4  i^rem  ftreife  oerbannt  (Azara  II,  13 f.).  Me 
finb  einanber  gleich  unb  feinem  Häuptlinge  unterworfen  (ebenb.  15), 
mogegen  bie  9Rinuane4  in  i^rer  fieben^meife  jmar  jenen  d^nli^,  aber 
i^rem  Ober^aupte  ge^orfam ,  ben  gefdi^Ioffenen  Vertragen  treu  maren 
unb  Uebelt^&ter  )u  jüd^tigen  pflegten ;  ou<|^  nahmen  fie  flüchtige  ®ua« 
rani«  bei  fiiti  auf  unb  geflatteten  Spaniern  unb  ^ortugiefen  ben  %n* 
fent^alt  in  t(^rem  Gebiete  (Doblas  55).  ^er  (Sannibalilmu«  ben 
man  ben  S^arrual  6((^u1b  gegeben  ^at,  f^^eint  aOerbing«  Säbel  ju 
fein  (d'Orbigny  II,  88);  oielme^r  wirb  eine  milbe  Se^anblung 
ber  (Befangenen  i^nen  nad^gerfi^mt  (Guzman  I,  8),  namentlich  ne^« 
men  fie  bie  im  Kriege  erbeuteten  ffieiber  unb  ftinber  in  i^ren  Stamm 
auf  (Azara  II,  20).  9^ur  del  Barco  Centenera  (Argentina 
canto  X)  er^i^lt  ba§  fie  bem  erf(^1agenen  geinbe  bie  ®efi<4tl^aut  ab« 
)(gen  um  fie  aU  Xrop^de  ju  bttoai)un,  unb  bu«  8Ieif4^  i^rer  oer^or« 
benen  Sern)anbten  ber^e^rten.  ^Dagegen  bericf^ten  afie  diteren  unb 
neueren  Sc^riftftefler  oon  ber  eitraoaganten  9rt  auf  meldte  fie  i^re 
Zobten  betrauern:  bie  na^en  Sermanbten  be<  Verdorbenen  f(^neiben 
fi(b  ein  gingerglieb  ab,  fc^lagen  fi^  ffiunben  unb  galten  lange  gaften, 

81* 


484  ^i«  CUieraiiMel. 

pof en  fl(b  gro^e  Ao(^rfp1itter  bur^^  ta«  fleifdl^  unb  Ac^cn  bann  in  bi< 
einfamteit  (Azara  II,  25).  t>\t  inttft  eenonntt  Seife  ber  SetfHim« 
melund  fanb  au^  bei  ben  ^aro  ftatt,  bie  mie  jene  ta^  Sleifdt^  ber  Kin« 
ber  meldte  fle  einfangen ,  halbgebraten  unb  ungefaljen  tn  9Renge  oer» 
^e^rten;  {um  &^u(  gegen  ffiinb  unb  Setter  Ratten  fie  ni^t«  a14  eine 
Sanb  bie  {te  an  Derf^^iebenen  Seiten  auffleflen  tonnten,  nur  bie 
^äut^tlinge  befafen  eine  Hängematte  (Sepp  unb  9.  180  ff.). 

Unter  ben  f&mmt1i<^en  Sditern  meiere  Juande  Garay(bei  de 
Angelis  m,  p.  27)  im  3o^re  1582  aU  9)emo^ner  ber  Umgegenb  ton 
Suenod  V^red  nennt,  finb  nur  ^mei  etma«  n&^er  befannt ,  bie  ®ua« 
rani«  unb  S^ana«.  Suffaflenb  aber  iß  c«  ba§  er  ber  Dueranbie« 
ni^t  gebadet  ^at,  bie  fonfl  fttti  aU  bad  Soff  bejei^^nct  merben,  in 
beren  Sanb  iene  ®tabt  gegrünbet  mürbe.  Gozinan(I,4)  1&|t  fte 
t>on  SBueno«  %pxt^  bil  na^»  düp  Slanco,  Guevara  (II,  3)  meit  na(6 
ffießen  unb  ®uben ,  fogar  b\i  jur  Wagol^ae«  6tra§e  t^inab  rei^^en ; 
Azara  iß  ber  ^injld^t  baf  fte  don  ben  Spaniern  ^$ampa4»3nbianer* 
genannt  morben  feien ,  ^^  felbft  aber  ben  9?amen  $ue1(^e4  beigelegt 
Ratten.  Senn,  mie  er  ^iniufugt,  jebe  i^rer  9bt^ei(ungen  einen  eige« 
neu  Warnen  fü^rt,  muffen  mir  oermutl^en  baf  bie  t>on  Garay  auf« 
gejagten  Sölfer  grögtent^eif«  nur  einjetne  Bmeige  ber  Dueranbie« 
finb,  bon  beren  Sprac^ie  de  Angelis  (Discurso  prelim.  ju  Garay 
p.  in  not.)  Der{l(^ert  bo^  fie  gar  feine  Analogie  gu  ben  Sprayen  ber 
$ampa«t)ö(fer  l^abt,  obmo^l  er  fid^  anberm&rtd  (Indice  gu  Guzman 
p.  LXX)  für  bie  6tammi9ermanbtf4)aft  biefer  Softer  au^fpri^t,  unb 
bie  Xegbuelf^c«  jenfeit«  U€  9iio  9tegro  in  $atagonien  ffir  bie  Stefle  ber 
Dueranbie«  erfl&rt,  bie  gur  Seit  ber  Sroberung  be«  Sanbe«  meiter  im 
Korben  gelebt  Ratten. 

Ueber  bie  Sdlter  ber  Sfibfpijie  bon  9merita  ^errfAt  in  et^nogra* 
p^ifc^er  ^infidi^t  nod^  groge Untlarf^eit  unb  Sermirrung.  D*Orbigny 
^at  fie  iu  jerflreuen  gefugt,  i|l  aber  bei  bemfelben  Nefultate  fielen  ge* 
blieben  ba«  f(^on  Sater  gefunben  ^atte,  ba|  e4  n&mli(^  bort  dier 
^auptfprad^en  giebt,  in  bie  ^ä)  bie  $uel(^e«,  Zt\^ut\ä)t^  ($atagoner), 
geuerlSnber  unb  9lraucaner  t^eilen ;  auf  ber  anbeten  Seite  ^at  er  f o> 
gar  baju  beigetragen  iene  Sermirrung  nodl^  gu  fleigern ,  inbem  er  bie 
91raucaner  ton  feiner  ,$ampa««SRo9e''  abgefonbert  unb  ben  $erua« 
nern  ongcreif^et  ^at.  flllerbing«  ifi  e«  unrichtig  baf  bie  ^raucaner  ^d^ 
mit  ben  $uel4^en  unb  !ßatagonen  Derfidnbigen  tdnnen,  »ie  Dela- 


dt^nogrop^ie  ber  ۟bfpt(e  Don  'Kmenfa.  485 

portc  angiebt  (Bullet,  soc.  geogr.  1855,  II,  24),  üermittcl|l  xf)ux 
eigenen  Sprache  mentgflend  i|l  bieg  ni(^t  mögli^,  bo^  f(^eint  e«  nicfit 
minber  unjulSffig  alled  (Bemeinfame  biefer  Sdifer  aud  ben  mannig' 
fa^^en  Setü^rungen  odein  ju  etflSren  in  bie  fie  feit  alter  S^xi  mitein« 
anber  gefommen  flnb.  (S«  finben  {1^  t^eil«  biefelben  t^eiU  analog 
gebilbete  Sdifernamen  auf  ber  @eite  bon  93ueno4  ^pre^unb  auf  bet 
Don  Cl^ite:  $uelc^ed  unb  ^uiUi^ed  merben  aU  Slbtl^eilungen  ber  ^rau« 
caner  genannt  unb  jugleicb  mit  bemfelben  %amen  IBdlter  ber  0{l!fi|lc 
begeic^net;  bie  (Snbung  ber  Sdlternamen  auf  che  te^rt,  nur  mit  9ud' 
na^me  be4  geuerlanbe«,  überall  n>ieber.  3)ie  Serfd^ieben^eit  ber  IRrau« 
caner  bon  ben  ö|llid^en  $ampa««3nbianern  in  ber  ftör))erbilbung  ifl 
o^ne  grage  meit  geringer  aU  mir  {le  ermarten  mflgten,  menn  jene  gut 
)>eruanifc(^en  Sta^e  gehörten ,  biefe  aber  eine  befonbere  afta9e  bilbeten. 
Sieg  ge^t  au«  d*0rbigny*8  eigenen  Angaben,  borguglid^  aber  au4 
d'Urville  (b,  lU,  820f.)  ^erbor,  ber  bemertt  ba§  bie  ^e^nli(^teit  ber 
9raucaner  mit  ben  ^atagonen  bieten  feiner  9{eifebegleiter  auffiel. 
Molina  (a,  94,  117,  200),  melier  bie  Unteren  .^ma^re  d^xU^tn'', 
b.  ^.  Stammbermanbte  ber  ^raucaner  nennt,  f^^ilbert  bie  öjllii^en  Sd(« 
ter  fiber^aui^t  in  i^ren  €itten  biefen  bur^^aud  S^nlic^,  nur  rau(;er  unb 
ungebilbeter.  2)ag  bie  $ampad«3nbianer  im  ®üben  bon  Sueno« 
Sl^re«,  benen  Darwin  (II,  29)  bie  Semo^ner  bon  (S^iloe  fel^r  d^n« 
li4^  fanb,  ben  9lraucanern  fprac^bhmanbt  feien ,  ^at  neuerbing«  d  e 
Angelis  behauptet  (Disc.  prel.  gu  Arias  vol.  V,  p.  IX),  ber  au^ 
bon  ber  6pra(^e  ber  $atagonen  oerp^ert  bag  {te  ^^  bei  genauerer 
Unterfu^ung  ber  araucanif^en  bermanbt  geige.  S)iefer  festeren  foüen 
befonber«  biele  ber  in  $atagonien  bortommenben  Kamen  angehören, 
unb  bi(  eingeborenen  biefe«  Sanbe«  felbjl  in  i^ren  ®e{i(^t«gugeu  unb 
€itten  ben  Urfprung  bon  ben  ^Iraucanern  berrat^en  (de  Angelis 
)u  Viedma  c,  p.  VIII f.).  Sine  Sermanbtf(^aft  ber  €pra4^e  ber 
geuerldnber  mit  ber  araucanifc(^en  (laben  King  unb  Fitzroy  (II, 
188)  ma^rf^^einlic^  gefunben. 

S)ie  ^au))turfa(^e  ber  et^nogra)>^if(^en  Serminung  in  biefen  &t* 
genben  liegt,  mie  \ä)on  Sater  (9Rit|»rib.III,  2,  394)  ^erborge()obett 
^at,  in  bem  Umflanbe  bag  bie  bortigen  Sdllernamen  nur  bon  ben  ^im« 
mel«gegenben  hergenommen  unb  ba^er  gang  relatio  flnb:  $uelc^e  bc« 
beutet  bie  OejUi^^en,  ^uelc^e  bie  9Bejllic^en,  Xe^uel^ct  ober  Ze^^uelc^e 
unb  ebenfo  ^uiaic^e  ober  Ouittic^e  bie  Sublimen ,  ba^er  fl^  au4  bie« 


486  ^ie  9ueI4t. 

fen  9entnnun0en,  bie  an  t^ctf^iebenen  Orten  dortommen,  feme<tt>e0« 
auf  lU  StentU&t  bft  bezeichneten  Sdlfer  [(^liegen  lä^t.  ®let4^n)o^l 
n>erben  tion  aUen  Sert^teißattern  bte  ^uel^e  aU  bad  befonb€re 
Soft  angegeben  bad  in  ben  ^ampaö  Don  Suenod  %ifxti  ^eimifc^  mor, 
ia  nadS)  Azara  ^ätte  p^  biefed  fogar  felbß  fo  genannt,  morau«  foU 
gen  mürbe  ba^  ed  ftdb  felbfl  »a^rfc^einlii^  fär  bermanbt  mit  ben  totp 
lieben  Sölfern  ^ielt,  ba  in  bem  Warnen  ^OefiUifye^  eine  befkimmt€ 
Se^ie^ung  unb  ^inbeutung  auf  biefe  liegt,  ^uö  Falkner 's  iiemlic^ 
untlorem  Seric^te  f(^eint  ^erioor^ugel^en  ba6  fte  nur  in  bie  brei  6t&m' 
me  ber  Xalu^et  S)ioiI)et  unb  df^td^tf^tt  verfielen,  beren  erflere 
beiben  oon  ben  Spaniern  $ampad«3nbianer  genannt  n)urben,  benti 
bie  fublicberen  Xebuel(^et,  obgleich  unter  ben  $uel(^e  mit  aufgei&^U, 
reben,  wie  iener  fagt,  eine  ganj  k>erfd^iebene  Qpxad^t.  £)ie  nörbli^^ße 
^bt(^eilung  ber  ^uelc^e,  bie  Salu^et*,  lebten  fonfl  im  6uben  be«  Rio 
Segundo,  xoo  Falkner  {ie  no(^  felbft  gefunben  ^ot,  in. ben  Sbenen 
oon  @an  3uan  unb  9Renbo)a  unb  bid  na^^  Suenod  %^iU  ^in ,  ffib» 
li4  k)on  i^nen  bie  Dioi^  unter  d5<^— 3S<>  f.  ».  (Sater  ^at  irrig 
26^— 2S^),  am  Solorabo  unb  bid  jum  Stio  9?egro  ^in  bie  d^tä^tf^tt 
S)er  Solorabo  unb  ba«  £anb  bid  jur  Sierra  de  la  Ventana  n)irb  oon 
d*Orbigny  (II,  77)  al«  ber  ^auptft^  ber  $uelc(^e  bejeic^^net.  dx 
befcbreibt  {te  nebj!  ben  €:()arrua«  aU  bie  bunfelflen  Wenfi^en  feiner 
$am))a««na9e,  l,70  972eter  grog,  mit  etmaA  ßarfer  oorfpringenben 
9a(fenfno4en  aU  bie  Se^uelc^e«  ober  $atagonen.  übrigen«  aber  biefen 
gleich :  ber  Jtopf  ift  grog,  unb  im  ungemeinen  Don  runber,  faum  elltp* 
foibifcber  gorm ,  menig  auf  ben  Seiten  {ufammengebrucft  bei  etma« 
gemdlbter,  nxd^i  jurütfflief^enber  Stirn  (berf.  I,  120),  bie  ^ugen  Hein 
unb  ^orijontal  gefteQt,  ba«  ftinn  für)  unb  ein  menig  oorfpringenb; 
eine  fiinie  meiere  bie  du§er|len  ißunfte  ber  Stirn,  ber  Sippen  unb  be« 
Ainnc«  mit  einanber  oerbinbet,  btxü^xt  bic9?afe  faum;  ^&nbe  unb  9u§e 
finb  fofl  immer  tiein ,  93art  unb  Augenbrauen  merben  au«geriffen. 

S)en  tieferen  Silben  be«  gcfllanbe«  bemo^nen  bie  Xe^uel* 
^et  (Xe^uel^e)  ober  Xe^uel'cunn^,  benen  fidS^  meiter  ^inab  bie 
dulilau'cunn^,   bie   Sc^uau  «cunn^,  enblic^  bie  J^acana' 


*  ^ie  fpanifcbe  Ueberfe|^ung  be«  Sucbe«  bat  (p.  5)  offenbar  inig  Xe> 
bueldbe  {latt  S^olu^et,  unb  giebt  bie  IDöIfernamen  me^ifac^  in  t^erflömmeltet 
IBeife  toiebet.  Ob  bie  bctitfd^e  «betatt  genau  ifl,  tonnte  i<^  nic^t  ermittiln, 
ba  mit  bo«  englifd^  Original  ni<^t  jugangUc^  loar. 


tAt  2e^el^  oto  9^t0%ontti.  487 

cunnp*  an\djMtitn  (Falkner);  Me  leiteten  ^aben  ben  notbd^lic^en 

i^ti\  bed  ^cuftlanbe«  tnne  unb  gießen  in  Sfotbe  6totut  UQbftkibung 

gttti}  tbten  nötbli^en  @tammk)ern)anbten  (King  and  F.  II,  137). 

Magalhaes  unb  feine  SBegleitec,  bie  unter  40^  f.9.  fe^r  gro^e  unb  in 

Rä(ffi4t  bed  j^ltma'd  in  bem  fte  lebten,  ungetoöbnli^^  bunteie  SRenfc^en 

fanben,  legten  ibnen  ^n)egen  i^rer  ba§H<ben  Säge^  ben  Kamen  !ß ata« 

gonen**  bei  (Gomara  21 3 f.),  melcf^er  biefen  Stammen  geblieben  \% 

Falkner  (Deacripcion  27  ff.)  giebt  bie  Xe|^ueldi^e4  im  Süben  be«  um 

teren  9tio  SRegro  an ,  bann  meiter  l^imh  im  gangen  dßlicben  Außen« 

lanbe  bi«  gur  9Ragalbae^@traie  unb  namentli^  im  3nnern  ienfeit«  ber 

Säße  bie  fi^  über  ben  größten  Z^tt\  iened  ftfißenlanbed  etjitetft;  auif 

fotten  fte  weit  über  ben  ^olorabo  na(f^  SRorben  manbern.   Gardiel 

(bei  de  Angelis  V,  p.  3)  be|ei4)net  um  bie  SRitte  be<  vorigen  3abt« 

^unbertd  ben  (Enlorabo  unb  Sauce  unb  bad  £anb  jmif^en  beiben  altf 

i^ren  6ij^.    Bn^onjig  3abre  fpater  fanben  {l(^  Diele  Zeguelc^ed  unb 

^ucaced  am  9iio  Kegro  in  betr&4^tli4^er  (Entfernung  k)on  beffen  Ttün* 

bung  (Coleccion  de  viages  bei  de  Angelis  V»  p.  77);  ba  inbeffen 

ber  Hümt  Zegbuel^e«  ^SoK  ber  Sdger  bebeuten  foU  (de  Angelig 

III,  Discurso  prel.  gu  Garay  p.  III  not.),  fo  ftnb  barunter  diettei^t 

nic^t  bie  Xebuel4)e«,  b.  i.  ^Semobner  be4  6ubenf ''  ober  $atagonen, 

fonbem  »ielme^t  ein  Stamm  ber  ^raucaner  ober  ber  $uelcbe  ju  ber« 

ßeben.    ^Dagegen  mirb  oon  ben  $atagonen ,  bie  oon  44^  (@.  (Slena) 

bi«  52^  f.  93.  leben,  audbrutfli^^bemertt  bat  fte aaejubemfetben  Stamme 

geboren  (Viedmac,  65).    Sierndl^en  nai^b  d^Orbigny  (U,57,60) 

oon  40^  f.  9.  bi«  jur  SRagalbae««  Strafe,  nennen  ^ä)  felbfl  im  9tox* 

ben  %ti^ut\6)t  (mobur^)  fle  ibre  Sermanbtfcbaft  gu  no<|^  nörblicberen 

Sdlfern  felb{i  angubeuten  fcbeinen),  im  Süben  3naten,  bei  ben  91rau« 

canern  aber  fäbren  {le  ben  Stamen  ^utOic^e.    3{t  biefe  le|tere  Angabe 

d'Orbigny's  richtig,  fo  »urben  wir  bie  ^uittidfre  oon  benen  P.  A. 

Garcia  (b,  87)  iptxä^t,  für  $atagonen  in  b^Ucn  b^ben:  er  eri&b^t 

oon  ibnen  ba|  fle  an  ber  Ojlfuße  iwifcben  37^  unb  41<>f.  99.  I^aupi* 

fä(bU<b  an  ben  Ufern  ber  glfiffe  leben  unb  ß(b  mit  ben  ndrblicberen 

Stammen  nic^t  oerbunben,  fonbem  mit  biefen  nur  in  ^anbeUoerbin« 

bungen  ße^^en.    9lu(b  ber  Umfianb  bai  ßc^  unter  i^nen  9R&nner  oon 


*  Db  Alcedo  mit  biefen  bie  ^anaamad  oettoecbfelt  bat,  bie  et  all  ein 
btfonberel  f^oVt  in  d^iit  be^i<bnet?  .-  »>r . 

••  paton  obet  patagon,  einet  bet  giofe  Jüfe  bat,  pon  pata,  bie  tpfoti. 


488  UeBergafiQ  nu  ben  QetttrUnbem. 

7'  unt  m<^r  finben  foaen  (ebenb.  99).  iß  biefet  Serntut^une  gfln^g ; 
nic^t  fo  bet  onbere,  baf  {te  ben  bdfen  ®eiji  auf  ben  fie  Atant^Ktt  ioh 
unb  aM  Ungläcf  )urfi(ffu^ren,  (Sualic^o  nennen  (ebenb.  129),  tDt€ 
bie  $uel4)e  (d'Orbigny  II,  81).  Snbelfen  fagt  au^^  Falkner  ba| 
bte  iSraucaner  bie  fübUcf^  t^on  i^ncn  (ebenben  S^ltet  mit  SnbeQriff  bev 
Sulilau',  @e(^uau«  unb  ^acana^cunnp,  ixoax  ni(^t  f41e<^tn)e0  ol« 
^utUic^e,  n>o^l  aber  aU  Suta^^uittic^e  (groge^uiaic^en)  bejetc^nen. 
Ladrillero  (bei  Gay  II,  96)  t^eilt  mit  (1557)  bag  bom  Sanbe^n« 
cub,  unter  42^  f.  9.  an  ber  Iffiefltujle,  gegen  @fiben  bi«  ju  41^  (^inab 
ein  tapfered  3nbianerbolC  lebe  bem  man  ben  Warnen  ^uiQi  beilege;  bad 
Kapere  aber  ba«  er  t)on  i(^nen  fagt,  erlaubt  taum  |te  für  $atagonen 
ju  galten. 

Obmo^l  man  mit  !Re(^t  bie  $atagonen  in  ben  Sbenen  aU  ein 
IBolt  begeic^net  ^at  t>a9  von  ben  9}en)o^nern  ber  ©ebirgdl&nber  im 
&u§erflen  6äben  boUig  berf(^ieben  fei  (Cordova  116),  f(^eintbo4^ 
ein  aUmätic^er  Uebergang  bon  jenen  ju  ben  geuerlinbem  ßattiufin' 
ben.  3)ie  (enteren  leben  jrnar  im  ^{lUgemeinen  frieblic^  neben  unb  {um 
£^eil  unter  ben  erjleren  an  ber  patagonifc^en  ftäfle,  werben  dfter« 
aber  auc^  bon  ben  $atagonen  ju  ®Claben  gema^^t  unb  aU  fol^e  bei* 
fauft  (d'Uryille  b.  I,  162);  nt^t  feiten  bertaufen  fie  au(^  felbft  i^re 
jl^tnbcr  an  jene  (King  and  F.  II,  171).  ^a6  SRifdi^ung  beiberSdlfer 
^duftg  t{l,  {le^t  ba^er  auger  Smeifet;  meniger  fieser  f<^eint  ed  bag  bet 
Uebergang  ^erfelben  in  einanber  aUein  auf  SRifc^ung  beru^^t.  3>ie 
Eingeborenen  unmittelbar  fublidti  bon  $ort  Samine*  gleichen  fe^r  ben 
$atagonen,  nur  ftnb  {ie  tieiner  (King and  F.  I,  53),  unb  n5rbli(t^ 
bon  ba  in  $ort  $ecfett  f(^ienen  ftc^  bie  3){enf(^en  bieben  bortigea  ^a» 
tagonen  aU  Scuerlonber  galten,  oon  jenen  nur  bur^i  elenbe«  unb  ber« 
fümmerted  ^udfe^^en  gu  unterfc^eiben  (d'Urville  b,  I,  156  unb 
Gourdin  ebenb.  287;  anber«  urt^eilteRoquemaurelebenb.286). 
S)te  ^n»o^ner  oon  Otway  unb  Skyring  Water  Ratten  ba«  ^nfe^en 
eine«  SRif^ioolf«  unb  maren  ben  2)a€ana«€unn9  if^nixi}  (King  and 
F.  II,  141). 

<8(^on  bie  Sufammenfteaung  ber  älteren  9leifeberi(f)te  bei  de  Laet 
(bgl.  befonber«  XIII,  9  u.  16)  ergiebt  bat  gwar  mehrere,  teine<n»eg« 


*  t>it  Betoo^net  btefei  Gegenb  finb  n)a(rf(^einH(^  in  neueflec  Seit  gan) 
I9erf(6eud)t  tootben  bur<!^  bie  ^ier  Don  d^ile  au«  Angelegte  €traffolome  (Vir- 
gin I,  139). 


Jtdtfietbtfbung  bet  fPata(}onen.  4g9 

abtx  aDe  Alteren  Geefafirer  bie  ^atogonen  at«  ein  Aiefengefc^Ie^t  ge« 
f^fUbett  tiaben  (Dfll.  d'Orbigny  II,  26ff.,  ber  btefe  Sufammen' 
{leSung  decDottfi&nbiet  unb  meiter  fortgefe^t  ^at,  King  and 
F.  I,  96ff.,  Append.  I02ff.).  D'Orbigny  (II,  15)  Qtebt  fte  im 
SRittel  ju  U73  Wetet,  ben  dtd^ten  ben  et  fa^,  gu  1,92  Weter  an,  unb 
mac^t  barauf  aufmerffam  (52  note)  bo6  Falkner,  no^^  meinem  bie 
^uel^e  6'  M  T  6"  meffen,  btefe  mit  i^nen  t^ecwed^felt  ^a6e;  bod^ 
bfirften  gleit^mo^l  bie  eingaben  Ui  Unteren  barum  no(^  teinedn>eg« 
fo  geting  ju  f^&t^en  fein,  mie  d'Orbignyget^an  ^at,  beffen  Dor^in 
gegebene  &4)ilberung  ber  $ueld^e«  unb  $atagonen  ebenfafld  t)on  fei' 
nen  Stac^folgetn  nic^t  but<^gängig  befl&tigt  n)itb.  King  unb  Fitz- 
roy (I,  20,  1Ö2,  II,  134,  144)  fanben  |te  namentlich  im  9totben  k>on 
$oit  gamine  meiß  bunfel  tupfetbroun,  im  9RitteI  5'  H"  gcog,  k>on 
tucjem  Slacfen  unb  fe^r  breiten  Scf^uitetn,  oer^&ltnifm&fig  fe^r  tut« 
)en  S{tremititen,  befonber«  turnen  Unterarmen ,  breitem  unb  langem 
Rumpf,  me^r  fett  aU  mu«tulöd;  ber  64&bel  ijl  lang  unb  oben  platt, 
bie  6tim  breit  unb  ^o^,  boc^  nur  einen  3oQ  n)eit  über  ben  9lugen« 
brauen  frei  Don  paaren ,  bie  %ugen  flnb  eng  unb  oft  f<^ief  gef^^lij^t 
unb  b<^^en  nur  febt  bfinne  Srauen,  bie  Kafe  turj,  oft  platt  unb  auf« 
gemorfen,  boc^  tommen  au<^  Qlblemafen  bi«meilen  oor,  meifi  i^  ^t 
oben  fdi^mal,  unten  bid  unb  fleifc^ig,  bie  Sippen  bicf  unb  Dorjle^enb, 
ba«  ftinn  breit  unb  giemlic^  fiatf.  3)ie  Sefcbreibung  d'ürTÜle's 
'  (b,  I,  146)  unb  Dubouzet'8  (ebenb.  202),  meiere  jiemli^  berfelben 
Socaiit&t,  $ott  $e(fett,  gilt,  flimmt  im  Sßefentlic^en  hiermit  flberein, 
giebt  1,732  SReter  aU  i^r  SRittelmaa^  an,  be^ei^net  bie  ^aut  aU 
mei4^  unb  oliuenbraun,  ben  ftopf  aM  fe^r  grog,  bad  (Befielt  aU  tunb 
unb  giemli^  platt,  unb  ^ebt  ^erk>or  ba^  bie  @tirn  niebrig  unb  juräcf« 
laufenb,  bie  Saifentno^en  oorfie^enb,  bie  Kafe  unb  ba«  ftinn  flein 
feien.  3n  Gregory  Bay  fc^ilbert  fle  de  Boyis  (Bullet,  boc.  geogr. 
1844,  II,  139  ff.)  5'  6"  bi«  6'  grog,  t)on  fieifc^ig  gerunbeten,  meibli* 
(^en  gormen,  gemö^nlii^  niebriger  unb  geneigter,  bi^meiten  aucb  ^o^et 
geraber  platter  @tirn,  fe^r  ftart  oorfie^enben  Satfentnoc^en,  f<(arfec 
unb  gebogener,  feiten  platter  9lafe,  ßarten  Sippen  unb  bogenförmig 
getrümmtem  SRunbe  mit  ^erab^ngenben  Sinteln.  ^te  Seiber  finb 
bi^meilen  oon  )iemli<(  geller  gatbe  (Viedma  c,  68). 

Sit  ^aben  f^fon  bemertt  bai  bie  geuerl&nber  teinetoeg«  bat 
gan^e  Sanb  inne  f^aben  ba«  i^xtn  Samen  trägt;  oielme^r  fc^einenfi^ 


400  3Bo^nfit^  unb  pf^pfiiäft  tt^etit^tttiiH<^feiten 

bic  ^ata^oiun  (^acana^cunni^)  anbcr  ganjen  O^tfiße  be«(etben 
^erabiujte^en :  übereinflimmenb  mit  Frezier  (1711,  p.  44)  beriefe« 
ten  Wilkcs  (I,  114),  Darwin  (I,  222),  King  and  Fitzroy  (II, 
120)  ba§  an  bec  Suboflfpi^e  be^felben  unb  namentlidl^  in  6ood  Suc- 
ces  Bay  ^tn\d)tvt  Xüo^ntn  bie  ben  ^atagoncn  gletcben,  unb  t)on  le^r 
tcren  wirb  ou«btü(fli(^  bemertt  (II,  131).  bog  bie  geuerlanber  in  to» 
poqxap^x^d^tm  @inne  rerflonben,  ouc^  bie^acana^cunnt^  unb  bie  \p&* 
ter  ju  nennenben  j^e^'^ud  unb  $09  »^ud  mit  umfoffen  mürben.  9U 
bod  ®ebiet  ber  geuerl&nber  im  engeren*  et^nograpl^tfi^en  @inne  b(« 
^eie^net  d'Orbigny  (1,  409)  t>ai  Sonb  mel^^e«  Don  ber  eUfabet^ 
3nfel  unb  bon  $ort  gamine  nad)  Oßen  liegt,  unb  fugt  ^ingu  ba|  fie 
Don  ben  ^atagonen  burc^  ba«  ©ebirge  getrennt  feien  mel(^e<  bie  ^alb* 
infel  9run«mi<f  Dom  gefllanbe  ft^eibe.  Se^tere«  freiließ  if^  ni^t  gang 
rid^tig,  ba  biefe  ^atbinfel,  mie  mir  gefe^en  ^aben,  {um  X^eil  ben  $a« 
togonen  ge^drt.  3>ie  ndrbUc^jlen  fünfte  mo  man  mabre  geuerl&n' 
ber  angetroffen  ^at,  f^einen  bie  (^lifabet^<3nfeln  (Narborough 
in  ber^u^gabe  bon  Coreal  Voy.  111,  105)  unb  &a|)  ^rooibence 
auf  ber  Slorbfeite  bed  9Beßenbed  ber  SRagal^ae«  <  Strafe  gu  fein  (Cor- 
de va  57),  mobur(^  S^gleic^  i^re  größte  lu«be^nung  bon  Oßen  na^^ 
9Be|ten  bejeic^net  ifl.  3m  @uben  Tei^^en  fie  bi«  auf  Hermite  Island 
bei  dap  ^orn  (Ross  II,  306).  S)er  bebeutenbße  ober  menigßeni  be« 
fanntejte  i^rer  6tamme  ftnb  bie  ^Hfoolip;  inbeffen  reben  nicl^taae 
biefelbe  @pradl»e:  bie^^apood  im  augerflen  &üben,  meiere  ju  ben 
Xefeenica  im  fubö{lli(^{leif  geuerlanbe  am  Seagle  Clanal  ge^dren, 
fdnnen  fid)  ben  mefiUt^  lebenben  @tämmen  ber  ^lifooli))  ni^t  oer« 
fiänblic^  machen  (King  and  F.  1, 427,  II,  205).  2)er  füblict^^e  Z^eil 
be«  gefllanbe«  ifl  oon  SRenf^en  bemo^nt  bie  fr&ftiger  t^&ttger  unb 
lebenbiger  ftnb  al«  bie  Seuerlanber,  übrigen«  aber  i^nen  &^nli(t  (ebenb. 
I,  226).  3>ie  eingeborenen  am  mefllidl^en  (Eingang  ber  Wagal^ae«' 
Strafte  gleid^en  im  ^eufteren  burc^aud  ben  übrigen  Semo^nern  ber 
Snfeln,  unb  ba^felbe  gilt  auc^  bon  benen  auf  ber  Sorbfei^e  be«  meft« 
li(^en  Zweite«  biefer  Strafte  (ebenb.  I,  75,  262). 

SDie  Xeteenica  meffen  nur  4'  10"  bi«  5'  6"  unb  ftnb  bon  üblem 
«ulfe^n,  bie  «lifoolio  finb  fraftiger  (ebenb.  U,  137  ff.).  3t^re  mitt' 
lere  ®r5fte  betr&gt  na(^  d*Orbigny  (I,  410)  1,663  SReter,  na^ 
MeriaiB  (N.  Ann.  des  yoy.  1847, 1,  389)  4'  T\  SSie  bei  ben  9a- 
tagQncn  ifl  btr  ^aU  turg,  Srufl  unb  Seib  auffaUenb  groft,  ebenfo  btr 


bei  geuetlinber.  191 

Il0t»f,  bte  dittemitaten  togegcit  ungewöhnlich  Hein,  bie  %äit  breit 
unbtur^.    2)ie  gatbe  ifl  fupferbroun  (^ell  fupferforbig,  Wilkes), 
bod^  mtib  be^iaut^tet  bo§  fid^  fein  Pigment  im  rete  mucosum  obgelo* 
%txt  finbc ,  fonbein  bog  ni^^  bem  ®(^mu^e  ba«  ^ut(^f(^einen  ber 
9lut0ef&§e  burdl»  eine  fe^c  bt(fe  Obet^aut  jene  gdrbung  aaein  berDot» 
bringe.    t>tt  @(^&bel  t|l  ntebrtg  aber  gro§,  unb  ba«  ^inter^au))t  »oU« 
bo^  oben  fc^mal.    Der  Oefic^tdwintel  beträgt  74— 76<*.    3>q«  ®e« 
ft^t  ijt  runb  unb  breit  gebilbet  ä^nüe^  mie  bei  ben  ditmo,  bte  ®tini 
fe^r  Hein,  niebrig  unb  na^  unten  oorjle^enb;  bte  fleinen  ttefUegenben 
9lugen  ftnb  t>on  ooaler  gorm,  fc^ief  gef^li^t,  naä^  ben  Sdl^I&fen  ^in 
au«ge^ogen  unb  geigen  eine  gelbliche  @cIeroticQ.  (2)a«  obere  9(ugen«. 
Hb  ^ängt  am  inneren  ^lugenmtnfel  über  bad  untere  tierab  —  WH- 
kes.)    S)ie  breite  9tafe  l^ai  totxt  geöffnete  Södl^er,  bod^  fommen  audl^ 
ge|lre<fte  unb  gebogene  Xafen  t>ox  mie  bei  ben  Keu  3^al&nbern;  aucl^ 
^o^e  ®tirn  unb  fetbfi  f raufe«  $aar  finben  fi(^  auina^m^meife.    2>ie 
iipptn  finb  bi<f«  ba«  ftinn  ^urA(ffle^enb«  bod^  oon  jiemli^  t>erf(^ieben« 
artiger  Silbung.  (Kisg  and  Fitzroy  II,  175f.,  I,  216,  Append. 
142 f.,  wo  bie  ftdrpermaaSe  im  Sinjelnen  angegeben  finb.)    Sine 
widlitige  9lbnormit&t  würbe  ber  aRangel  ber  @pit^)a^ne  fein  ber  i^nen 
)ugefdlirieben  wirb,  wenn  ni(^t  ber  3ufa(),.ba§  bie  Si^neibeji^ne  oft 
abgebiffen  unb  )>latt  feien,  gegen  bie  9li<^tigfeit  biefer  Eingabe  Serba(^t 
erweifte.    3^re  ftörperfraft  ifl  meift  fe^r  bebeutenb;  angegriffen,  tarn« 
ffcn  fte  gleidl^  wilben  X^ieren  bi4  )um  Xobe  (I,  415).    Z)ie  Stngebo« 
renen  be«  SBefienbe«  ber  9Ragal^ae4>  Strafe  finb  5'  5''  grog',  ^aben 
etwa«  Sart  unb  bunne  ^lugenbrauen ,  bie  fie  jeboc^  beibe  au4ret^ett, 
oorfle^enbe  9tafe  unb  biife  Unterlip)>e  (I,  75).    S)ie  ber  Slifabet^»3n' 
fei  werben  Don  Narborough  (a.a.O.)  o^nli<4  bef(^rieben,  iebod^ 
jfopf  unb  O^ren  aU  flein  unb  ba4  f(^warje  ^aar  aU  fanft  unb  jart 
bei  ibnen  be^eid^net,  tüt\ä)U  Sej^tereWebster  (1, 180)  al4  aQgemeine 
(Sigent^ümtid)f eit  ber  geuerlönber  f^eroorl^ebt.  $ o  r fi  er  (XXü,  1 1 4  f.) 
unb  Wilkes  (I,  121  f.)  f^aben  bie  geuerl&nber  Dorjüglic^  abf(^retfenb 
gef(^ilbert :  bon  breitem  ßarfem  Dberforper  mit  unDert^iltni§mA§ig 
langen  Firmen ,  aber  mageren  f rununen  unb  ^u  f urjen  Seinen ,  fleti 
offen  fle^enbem  SRunbe  bei  fltefenber  Safe  unb  )u  ftarfem  Ainne. 

3n  &^i(e  giebt  Molina  (a,  14,  18)  oon  24<>  f.  ».  nac^  6flben 
funf}e^n  Sdlfer  an  unb  bemertt  im  ^Qgemeinen  ba|  bie  eingeborenen 
biefe«  8anbe4  aQe  biefelbe  Spta^t  gerebet,  b.f^.  aae  )um  Stamme  ber 


*. 


402  ^i<  StQUcanec. 

Itaucanei  ge^dtt  Ritten.  @ie  gleiten  fic^  t^eiU  fut  Iboriginer 
t^eiU  fät  eingeiDanbctt  Don  Kocben  ober  3Beflen  (?)  ^cr  unb  bcietif^' 
ncten  ^bie  Srubet  (Spatun",  bie  fle  aU  @ötttx  in  ber  9lot^  anriefen, 
aU  i^re  StammDäter  (ebenb.  7 f.).  Rac^  Garcilasso,  et^ä^It  er 
totxUx,  würben  bie  t>ux  nörblic^flen  iener  Sölfer  me^r  bur<^  Sijl  aU 
bur(^  Gematt  um  1450  unter  3nca  2)u))anqui  oon  ben  Peruanern 
unterworfen  unb  if^nen  tributpflichtig,  bo4  fei  ber  9apt\,  an  beffen 
einem  3ufiu|fe  {t(^  noc^  Spuren  einer  peruanifcben  gefiung  ffinben, 
bie  ©renje  bed  peruanif^en  9)ei(^e«  geblieben,  nic^t  ber  Waule,  tt>ie 
Garcillasso  angebe,  ba  bie  Peruaner  ^wifi^en  biefen  beiben  glüffen 
oon  ben  9lraucanern  ooüß&nbig  geft^lagen  morben  feien.  3n  9iüd» 
fi^t  bei  Unteren  fünfte«  beßAtigt  Ovalle  (86)  baf  bie3nca*$erua' 
ner  nur  ben  ndrblic^flen  X^eil  oon  (^^ile  eroberten  unb  i^re  Spraye 
n\d)t  weiter  fübU^  aU  aber  Copiapo ,  (Suaico  unb  Soquimbo  oer« 
breiteten.  3m  le^'^eren  (Sebiete  fanben  nod^  bie  1593  bort  angetom« 
menen  3efuiten  bie  Sprache  oon  Sujco  oor  unb  prebigten  in  i^r  (Gay 
I,  247).  Goquimbo  unb  bai  Sanb  ndrbtid^  oom  Stapel  war  bem« 
nad^  eine  bleibenbe  unb  fejle  (Eroberung  ber  3ncai,  biefe  f^einen  abec 
au(^,  wenn  nt(^t  auf  bie  S)auer,  bo(^  ^eitweife  i^re  Stacht  nocb  weiter 
na4^  6üben  er|lre<ft  ^u  ^aben,  ba  ein  2)o€ument  oom  3a^re  1552 
(ebenb.  147)  befagt,  baf  bie3nbianer  ber^rooin^  SKapod^o,  wo  Val- 
diyia  ba«  fp&ter  wieber  ierfldrte  Santiago  grflnbete,  ben  3ncai  eben* 
faUi  unterworfen  waren,  unb  Olaverria  (ebenb.  II,  24)  1594  be« 
rid^tet,  ba^  bie  3ncai  wenige  3a^re  oor  ber  9lnfunft  ber  Spanier  in 
$eru  bi4  an  Un  Siobio  oorgebrungen,  bann  aber  am  SRaule  in  tiner 
blutigen  Sc^Iac^t  gefd^lagen  worben  feien,  ffla^rfcbeinli^  maren  bie 
9)5l(er  im  Silben  be4  9iapel  Stammoerwalibte  ber  ^raucaner;  ob  ei 
aud^  bie  ndrbU^eren  waren ,  l&gt  fl^  wegen  bei  angefu(^rten  Spra« 
(^entaufd^ei,  ben  bie  3n€ai  erzwangen,  ni(^t  me^r  entfd^eiben.  Val- 
divia,  ber  nac^  Almagro  (1635)  ju  wieber^olten  SRalen  in  bai 
Sanb  weit  na^  Sfiben  einbrang  (1540, 1546, 1550  ff.),  otele  StAbtc 
grünbete,  enbli(^  aber  erlag  (1553),  fagt  mit  Uebertreibung  ooni^ni 
ba|  ei  btc^ter  beoölfert  gewefen  fei  ali  Keu« Spanien  (Gay  I,  126), 
bie  eiattem  (1561  unb  1639,  ebenb.  225  unb  II,  410;  1554  )uer|i, 
Molina  a,  142)  unb  Jhiege  (^aben  aber  einen  großen  Z^eil  ber  (Ein« 
wo^ner  taf(^  hingerafft. 

Falkner  giebt  ^SRoIu^e,  ftrieger"  (SRapoc^e?)  ali  ben  ein(Ki« 


9lame  unb  einzelne  €tAmtR(.  4O8 

mifi^nt,  ^^trauconer''  aU  ben  fpantfc^en  9?amen  biefer  SiHer  an,  oi' 
»0^1  au(^  Unterer  fc^merlic^  Don  au^I&nbif^em  Urft^runge  ifl  unb 
oteüeii^t  mit  ber  Scnennung  „%ucat^,  ^oucae«,  Sucoce«''  ittfornmen« 
f^&n^t,  bie  i^nen  ebenfoQ«  beigelegt  wirb.    2)iefe  bebeutet  im  &ui* 
(^ua  ^StebeUen,  fflilbt''  (Sater,  aRit^rib.  UI,  2,  897)  unb  »utbe 
iut  Bett  ber  (Sroberung  be«  Sanbe«  burt^  bie  Spanier ,  bie  ton  ben 
(Eingeborenen  3nga«  genannt  ^u  werben  Pflegten,  ben  feinbli(^en  unb 
auffi&nbifd^en  Stimmen  t>on  freunblidb  geftnnten  ^iuptlingen  aU 
@(^impftt)ort  gegeben  (Gay  I,  127,  296,  II,  91  f.)  1  ganj  fo  wie  bie( 
f^on  ben  wirtlichen  3ncad  gegenüber  in  frfiberer  Seit  gefc^e^en  fein 
mochte.    3nbeffen  f^eint  biefer  Käme  fpiter  ben  e^renooDeren  Sinn 
ber  greibeit  unb  Unab^Sngigfeit  pom  fpanifc^en  3o4e  erhalten  }U 
baben  unb  beliebt  geworben  )u  fein  (Molina  a,  60).    2)ie  Sintbei« 
lung  ber  9lolu4>e  nad^  Falkner,  weld^e  no(^  ie^t,  obwohl  nur  bem 
»amen  nac^  eiijHrt  (Barde!  bei  d'Uryille  b,  UI,  273),  i#  fot- 
genbe:  bie  ^icunc^e,  b.  ^.  ^bie  WArblid^en",  leben  in  ben  Sergen 
Don  Soquimbo  unb  Don  bort  bid  Aber  Santiago  na<^  Sfiben  binab; 
i^r  öftlic^er  3n)eig  ber  ft(b  gegen  Wenboja  ^in  erflre<ft,  ^et§t  au^ 
$uelcbe.    Unterhalb  Santiogo  bid  nacb  Salbioia  bin  folgen  bie^e« 
^uencbe,  b.  i.  ^^id^tenmdnner",  ba  fie  oon  ben  Srü(^ten  ber  Linien 
leben  bie  ibr  Sanb  im  tteberflujfe  ^eroorbringt.    Snblic^  bie  ^utl« 
liebe,  „bie  Sublidlien''  (fo  werben  au(b  fc^on  bie  ^e^uen^e  Don 
ben  $tcun(be   genannt),   welcbe   wieber  in   eigentli(be   ^uillid^e 
unb   8uta  ^uilti(be  unterfcbieben  werben,   oon  benen  aber  bie 
erfteren,'  ton  Salbioia  bi«  jum  See  Kabuel^uapi  unb  Aber  d^Wot 
verbreitet ,  allein  jum  Sprai^flamme  ber  9(raucaner  geboren ,  wi^« 
renb  bie  anberen ,  au«  ben  S^ono«  $0D*9u«  unb  ftap^^u«  befle^enb 
unb  bi«  )ur  SRagal^ae^^Stra^e  reic^enb,  eine  ÜRifcbung  iener  Spracbe 
unb  be«  Zcbuel^et  ($atagonif(b)  reben.   C«  bebarf  taum  ber  Semer« 
fung,  ba$  bie  ^uelcbe  unb  ^uiUic^e  oon  benen    ^ier  aU  arau« 
canif(ben  St&mmen  bie  Rebe  ijl,  mit  ben  gleichnamigen  Söltern  im 
Oflenbie  wir  früher  erwähnten,  nicbt«  gemein  ^aben  auger  ben  9ta« 
men.    2)ie  Verwirrung  welcbe  hierin  ^errfd^t ,  fcbreibt  |{(b  aud  alter 
Seit  ^er.    S(^on  Olaverria  (bei  Gay  II,  16)  nennt  1594  ein  Soll 
ber  $ue14e  im  ®ebirge  in  ber  Sreite  oon  Soncepcion,  unb  $ater  L»- 
guna  erw&^nt  C^iloe  gegenüber  unter  42<>  f.  9.  1708  $uel(be  bei 
benen  er  einen  9efebrung<oerfu(b  madbte  (Lettre«  6dif.  II,  88).   Sa« 


494  €)>dteTe  S^erbreitund  ber  ^Craucaner. 

gegen  fdgieint  man  unter  ben  $uef(^e  meiere  ein  anonymer  9en(^t  x>on 
1729  bei  Gay  (I,  500)  aU  ein  Soff  Don  ganj  Derfc^iebenei  @prad^ 
angiebt,  (eine  ^raucaner  Derfle^en  ju  Tonnen,  ma^renb  aUerbingt  tie 
ebenboTt  (p.  488)  jmifc^en  bem  Siobio  unb  Xolten  unb  no(^  n>eiter 
fubli^  angefahrten  ^uidid^e  in  i^ren  @itten  gan§  fibereinfümmenb 
mit  ben  letzteren  gef4)ilbert  merben.  SBenn  aber  Oiaverria  bem 
ta))feren  Solfe  in)if(^en  bem  SRaule  unb  imperial  (Sauten)  eine  an« 
bere  Sprache  jufc^reibt  al«  t>tn  nörblid^eren  Stammen  (ebenb.II,  19f.)' 
fo  iß  babei  mo(^I  nur  an  eine  biafettifc^e  Serfc^ieben^eit  §u  benfen. 
Die  3nbianer  ber  ^robinj  (Suio  im  Oflen  ber  CorbiQeren^,  xot\d>t 
bunder,  grdger,  flörfer  behaart  aH  bie  ^raucaner  unb  ben  $am)>a<« 
3nbianern  in  feber  ^initc^t  A^nlic^  maren,  Ratten  eine  mefentlic^  Der« 
fd^iebene  ©pradi^e  (Ovalle  102  jf.). 

911«  bie  Don  ben  Spaniern  eingeführten  unb  fpitec  Dcrmilberten 
$ferbe  unb  SRinber**  in  ben  ^ßampa«  ju  gro§en  gerben  angewac^fen 
waren,  eri&t)lt  Azara,  begannen  bie  araucanif(|)en  Sölfer  ftc^  na^ 
Oflen  ju  Derbreiten,  um  fid^  ienen  tReid^t^üm  be«  Sanbe«  ju  9tu^e  ju 
machen.  S)abur(^  f^at  fic^  bie  Sert^eilung  ber  Sölfer  in  neuerer  Seit 
anmölid^  geänbert.  S)ie  Manquele«  ober  3nbianer  Don  Wamilmapu 
unb  bie  91ucaced,  beibe  Don  ben  ^raucanern  flammenb  (P.  A.  Oar- 
cia  b,  155)  finb  neuerbing«  bie  ^auptDOlfer  ber  $ampad.  2)ie  er« 
fiercn,  beren  9?ame  „^olf  be«  Sfiobre«"  bebeutet  (de  Angelis  III, 
Discurso  prel.  ^u  Qaray  p.  III  not),  pnb  bur^  ^en  (Sf^abi  Don  ben 
$eguen(tie  getrennt  (de  la  Cruz,  Viage  XXIII),  meldte  in  brei  %b» 
t^eiiungen  gefd^ieben  neuerbingd  jmif^en  34^  unb  37^  f.  S.feben:  bie 
ndrblid^fle  berfelben  ftnb  bie  9Raialquino«,  aftü^  Dom  Waule,  bie  füb« 
Haften  bie  Don  9ntuco  (de  la  Cruz,  Descripcion  36).  Z)ie  (Breuie 
ber  $eguen4e  gegen  bie  über  ben  IRio  «Wegro  na(^  Worben  (hinüber« 
rei(^enben  ©uiQic^e  lauft  fünf  Xagereifen  füblidi^  Don  Xril  (de  la 
Cruz,  Viage  XIII).  X)ie  3nfel  &i)oele(be(  im  9lio  9?egro  ijl  ber  ge« 
meinfame  ^anbeUpfa^  biefer  Stdmme  unb  ber  ^atagonen  ( VSedma 
c,  71).  DOrbigny  (I,  392)  miU  aU  bie  §mei  ^auptpimme  biefer 
Sdlferfamilie  bie  ^raucaner  unb  9ucad  unterfi^eiben :  bie  erjlereu 

*  Q,\i\)o  Hegt  fübU<b  Don  SÜoja,  ti  ift  bod  je^ige  6. 3uan  unb  9tem 
boga  (Aicedo). 

**  Die  erflen  Vferbe  moren  1535  mit  Mendoza,  bad  erfte  ^omoie^ 
Don  ^araguap  ^er  mit  Garay,  bem  (Brfinber  oon  9ueno4  flDif«,  1580 
g^bmmm  (Pariih  866). 


3^T  jel^iged  (Mitt;  ORefiUen. 

foüen  avLÜ^  M€  <&|iono«  mit  umfoffcn«  Ut  anttttn  au«  ben  Kanquele« 
unb  ben  G||iIeno«  an  ben  Duetten  Ui  9)to  dlegro  (?)  befielen ;  biefe 
Untetfi^eibung  i|l  aber  unffar  unb  miQfurlic^.  fflenn  e«  richtig  iß 
bai  bie  $amt»a««3nbianer  \>on  Corbooa  unb  SXenbo^a  bt«  }um  SRio 
Stegro  im  ®uben  ie^t  biefelbe  Qpxaö^t  reben  (Parish  111),  fo  tann 
biefe  nur  bie  araucanif4)e  fein. 

%uitx  ben  reichen  Sie^if^erben  ber  $am))a«  mögen  an^  bie  bluti« 
gen  ftriege  mit  ben  Spaniern  baju  beigetragen  ^aben,  ba§  ein  großer 
X^eil  ber  ^raucaner  fid)  in'«  ®ebirge  wenbete  unb  bann  weiter  nac^ 
Ojlen  ben  Gbenen  ju^og.  2)urc^  biefe  5h:icge  Derloren  fte  ben  ndrblic^en 
Z^eil  oon  S^ile  ganj,  mit  ^udnabme  be«  ®ebirg«lanbe«  ba«  im  Sefi^c 
ber  $i€un(^e  unb  $e|iuen(^e  *  blieb,  unb  mürben  auf  ba«®ebietim  &ü« 
ben  be«  Siobio  befd^r&nft.  3n  neuerer  3<it  finb  fte  nod^  meiter  ju« 
rädgebr&ngt  morben  (Ginoux  im  Bullet,  soc.  geogr.  1862, 1,  70). 
9tur  an  bem  oberen  Saufe  be«  genannten  gluffe«  befi^en  fie  noä)  einige 
$l&()e,  bie  5(u{le  ^oben  {ie  bid  Xucapel  binab  derloren:  ber  gluf 
Seubu  ift  i^re  ma^re  Grenze.  Son  ba  bi«  ^um  holten  leben  unab» 
gängige  3nbianer;  bie  fäbli^er  mo^nenben  |iaben  unter  bem  (Sinffu^ 
Don  SDMffion&ren  gefianben ,  finb  i^ren  Stammt^ermanbten  feinbU^, 
ben  9EBei^en  geneigter,  (entfamer  unb  bemüt^iger,  aber  au(^  &rmer 
(Domeyko  16,  24,  31  ff.).  3m  Korben  Don  C^ile  finb  fie  bur<^ 
nifdliung  ganj  ^u  Spaniern  gemorben,  im  @uben,  mo  fie  reiner  ge^ 
blieben  ftnb,  b<tben  fie  feit  ber  ^nfunft  ber  Europäer  9tu<ffcbritte  ge« 
mai^t  unb  ft(^  mit  Sernac^läffigung  be«  Sanbbaue«  ^um  X^eil  mieber 
bem  9tomabenleben  ^ugemenbet  ($^ilippi  inWonatdb.b.  ®ef.f.(£rbf. 
9t.  g.  VII,  308).  Siele  aReftijen,  bie  5Hnber  gefangener  Spanierin« 
nen ,  unb  fpanif(^e  Ueberl&ufer  lebten  fd^on  in  ber  erflen  ^alfte  be« 
17.  3a^r^unbert«  unter  i^nen  (Seri^t  oon  1634  bei  Gay  II,  368). 
Sine  ia\^\xt\d)t  9Rif<^Ung«beodlferung  ift  fc^on  feit  ben  bebeutenben 
Siegen  entflanben  metdl^e  bie  ^raucaner  um  1600  über  bie  Spanier 
babon  trugen  (Ovalle  230,  Molina  a,  226).  Unter  ben  $icuntod, 
einem  ^raucanerftamme  fflr  melden  bie  SNifflon  SKariquina  9  leguas 
ndrblic^  oon  SalbiPia  geftiftet  mürbe,  gab  ed  f<^on  bamaU  oiele  3n« 


*  ^ie  roben  (Eiqutdani  im  IRoibofien  ber  ^ebuembe.  toeldK  Molina 
(a,  199)  ald  nidft  ^u  ben  ^troucanern  gebörig  begeid^net,  reben  na(b  Vi- 
daure  gleicbtoobl  bte  €pra(be  ber  lebteren  in  einem  oerboibenen  Slalette 
(Sater,  IDtitbiib.  Ul,  2, 399). 


496  ^<e  (E^onol. 

bit^t^uen  mit  meifer  ^out,  rot^em  ^oat  unb  rot^etn  8arte,  bic  auf 
bte  9lbtunft  x>on  Spaniern  unb  ^on&nbern  f^inmtefen,  meldte  legieren 
nad^  bei  3er{l9rung  t>on  Solbioia  fi^  bort  niebergelaffen  Ratten;  unb 
in  ber  ^Rtffion  granddco  Solano  am  Xolten  lebten  gr5|tent(ei1#  9Ru 
llijen,  9{o(^fommen  ber  Spanier  mel^e  in  bie  (Befongenfd^aft  ber 
Irauconer  gerot^en  waren ,  aU  Salbiota  burc^  biefe  ^erßdrt  mürbe 
(ebcnb.  I,  348  ff ,  359).  S)a(^er  unterliegt  e«  n>o^1  nur  geringemSmei* 
fei,  ba§  tro^  $ri^arb'«  SBiberfpru^  bie  b&rtigen  Snbianer  unb  bie 
europSifc^  meinen  Soroane«  om  Sauten,  meiere  oon  Molina  (313f.) 
ermißt  unb  t>on  King  unb  Fitzroy  (II,  402,  465)  §um  X^eil  al# 
blau&ugig  unb  rot^f^aarig  befc^rieben  merben,  feine  reinen  ^raucaner, 
fonbern  üRejli^en  ftnb*.  ^u^  bie  Sewol^ner  be<  Ir^ipel«  t>on  &^\* 
loe ,  bie  ^d)  nur  bur^  frieblidSiere«  unb  freunblitftere«  ffiefen  t>on  ben 
^raucanern  unterfc^eiben ,  unb  oon  Wenboja  (1558)  ganj  bem  füb« 
li^en  Sraucanerbolte  ber  Sun^i  &^n\\^  gefunben  mürben  (Moltna 
a,  169,  188),  ftnb  ebenfaQ«  iej^t  febr  gemif^t,  oon  reinerem  91ute 
nur  im  ®äben  i^re«  Sanbe«  unb  au4  bort  nur  in  geringer  9nia^l 
(D.  Xfd^ubi  I,  11).  3(re  eigene  Sprache  ^aben  fie  faß  gang  t>er« 
geffen:  fie  i|l  ber  fpanifc^en  gemieden  (King  and  F.  I,  278).  3(r 
eigentlicber  9tame  ifl  ^upbuenc^e.  3n  ber  erften  ^&lfte  be«  17.  3a^r« 
bunbert«  mürben  oon  ben  Spaniern  ^uiQi^e  au0  WU  na(b  S^iloe 
al«  Arbeiter  eingefübrt,  bie  urfprünglic^en  9emo^ner  aber  manberten 
t^eiU  au«,  tbeil«  flarben  fte  bin  (ebenb.  II,  379,  384). 

S)ie  (l|fono4  —  fo  merben  in  $eru  bie  ein^eimifd^en  ^unbe  ge* 
nonnt  (Cieza  418),  in  (Sua^aquU  3nbianer  mel4)e  ffiaaren  auf  ^lo« 
§en  oerffi^ren  (Herrera  V,  10,  8)  —  mo^nen  an  ben  Ufern  be« 
(Suateca « ®olfe«  (Sericbt  o.  1729  bei  Gay  I,  603),  unb  fotten  üon 
ber  gegenuberliegenben  ftfifle  be«  ^efltanbe«,  bie  fte  früher  tnne  bat« 
ten,  auf  bie  3nfeln  im  Sfiben  t^on  S^iiloe  gelangt  fein  (Sater  a.  a. 
O.  401  nadb  J-  Garcia),  mo  fie  Oyalle  (330)  angiebt.  Sie  finb 
blei^  mie  bie  Spanier,  oon  fr&nfli^em  Su^fe^en  (Gay  o.  a.  O.)  unb 
gleichen  im  9eu§eren  ben  ^Itfoolip,  beren  Stdrfe  unb  Wut^  i^nen  ie« 
bO(b  fel^It  (King  and  F.  II,  142).  3)ie  Eingeborenen  be4  (Bolfl  t>on 
Zrinibab,  ^eDer,  rcinlidber,  beffer  proporttonirt  unb  mit  foliberen  9U^* 
nen  oerfe^en  aU  bie  Seuerl&nber  (ebenb.  197),  finb  King  unb  Fitz- 


*  Die  (Snodbnung  berfelben  im  1.  Sanbe  p.  246  iß  bcmgtmAf  ^u  ßrei^fn* 


Die  9o^ul  ttiib  Jfep'pul.  497 

roy  (II,  189)  geneigt,  nebfi  ben  fftmmtlid^en  Söltern  bie  t^om  fflejl* 
eitbe  ber  Wagal^aed« Strafe  bi«  nQ<^  C.  Tres  Montes  reichen*  )um 
Stamme  ber  Q^ono«  )tt  rennen.  Sin  &u§erfl  armfelige«  unb  elen« 
be«gifd^erDo1f,  bo«  er  nid^t  t)on  ben  Semo^nern  berSRogal^^oe^'Strage, 
^u  unterfc^eiben  fc^eint,  gtebt  aUerbing«  fdlion  Ladrillero  1557 
(bei  Gay  II,  97)  Don  47^  bi«  52%^^  f.  ».  an,  wogegen  ber  »eri<^t 
t^on  1729  (ebenb.  I,  604)  auf  ben  ffiblitfeeren  3nfeln  in  ber  ®egenb 
bu  meflltc^en  ßingange«  ber  aRagaI()aed«@traSe  Don  bem  nefen^aften 
friegerifc^cn  Solfe  ber  Sauca^ue«  erja^tt,  bte  menn  fie  ni^t  in'«  91eidl^ 
ber  gabel  ge^dren,  mo^I  $atagonen  ftnb,  meiere  Ladrillero  unter 
bem  9lamtn  ber^utdi  freili^  nur  M  ju  47^  f.  9.  f{^  erfiretfen  1S§t. 

3m  6uben  ber  S^onoi  nennt  Falkner  bte  $09*9u4  ober 
$c9e«  amifc^en  43®  unb  52®,  unb  bte  fte9'9u«  oberftepe«  »on  52® 
h\i  i\xx  SRogat^ae«« Strafe.  IDte  erßeren,  $090«,  fanb  P.  Lagana 
1 703  inbcffen  S^tloe  gegenfiber  auf  bem  Sejtlanbe  unter  42®  f.  9« 
(Lettres  ^dif.  II,  88),  unb  ber  Seric^t  t^on  1729  bei  Gay  (I,  501) 
bemerft  hiermit  ubereinflimmenb  ba§  bie  in  @prad^e  unb  ®e|t4t«bi(« 
bung  t)ox{  ben  anberen  Sdltern  t?erfdl)iebenen  ^out^a«  unb  ©uüipo^ad 
(^uiQipoina«  =  [übliche  $oi^a«)  —  fo  ^et^en  bie  tiefer  im  3nneren 
lebenben  —  oon  bem  See  Wa^uel^api  xt>t\t  nad^  Suben  bi«  ju  ben 
Cauca^ued,  im  Ofien  aber  bt«  jum  atfantifc^en  Oceane  reichten.  Sie 
xotxUn  aU  jiemlic^  fleine,  gelehrige,  aber  furc^tfame  9Renfd)en  begeti^« 
net.  Molina  (318)  fc^eint  ba«  (»ier  Don  ben  ^opad  unb  Sauca^ue« 
(Sefagte  benu^t,  aber  bie  Statur  beiber  oerme^felt  )u  ^aben. 

I)ie  9lraucaner  finb  brcitfc^ulterige  ))tump  gebaute  SD^enfc^en  t>pn 
etma«  langem  Stamme  mit  tteinen  $&nben  unb  gfigen.  3^re  mitt' 
lere  ®rd§e  bctrJgt  1,641  ÜReter;  im  ©ebirge  jinb  fte  Keiner,  In  ben 
(Ebenen  größer  —  Molina  (314)  mac^t  bie  umgete^rte  Eingabe  unb 
legt  ben  SBergbemo^nern  eine  (Srdge  r>on  b'  7"  bei.  S>ie  9<^rbe  ber 
^aut  t{l  olibenbraun ,  tixoa^  geller  aU  bei  ben  melflen  anberen  Sn* 
bianerodtfern ,  ba«  fa{i  tunbe  (Befielt  bon  meic^üc^en  unb  falten  3fl' 
gen.  !&ie  jfopfform,  obmo^I  auc^  in  Sub  ^merifa  inbiDibuett  oft  fe^r 
oerfd^ieben,  ift  am  fiöufiglien  t&ngttc^  unb  auf  ben  Seiten  etma«  {u« 
fammengebrfitft,  bie  menig  gemdlbte,  niebrige  Stirn  meidet  etma«  gU' 
xüd,  bie  ffafe  ifi  fe^r  turj  unb  platt,  bie  Sugen  ^orijontal  gefleQt,  bie 
9a<fenfnod^en  borßefienb,  bie  Sippen  tlein  (d'Orbigny  I,  120,  385, 
395 ff.).    Domeyko  (37 f.),  ber  i^nen  obale4  ®e|l^t  mit  gebogenen 

Qftl|,  tnt^iwpclQ^ii,   Sc  9b.  83 


498  JfdtperBilbnii^  bn  IfttttCimfr  unb  ^e^uend^c. 

fd^malen  Augenbrauen,  )iemli<^  ^eroottretenbe,  nid^t  breite,  aber  bU« 
meilen  gebogene  Kafe  unb  etma«  t>or{le^be  ttnterlipj^e  juf^ieibt 
fonb  t|ire  (Beficbt^bUbung  fe^t  oerf^ieben ,  befonber«  bei  ben  ^inpU 
lingen  (wobl  in  Bfolge  Don  9tif(^ung)  oft  gan^  europiif^e  3u0^  n)ei§e 
9arbe  unb  größere  @tirn ,  a\x^  fiel  i^m  auf  ba§  im  Sorben ,  too  bie 
einbeimif(^e  6))ro(^e  unb  Xrabition  gef^munben  finb,  bie  $b9fiO' 
gnomie  weit  mebr  ben  Xppu^  M  3nbianer<  unb  bie  tupfrige  garbe 
{eigte.  3)en  breiten  unb  ^o^en,  aber  oben  wenig  geioölbten  gut  wie 
ben  fd)malen,  |finten  emporfleigenben  unb  fafl  in  geraber  Sinie  ^um 
9ta(fen  oerlaufenben  6cbabet  ^aben  bie  Sraucaner  mit  ben  nieberen 
ItiajTen  ber  fpanifcben  Sebolferung  oon  S^ile  gemein  (Smith  245); 
ben  9}art  reiben  fie  au4  unb  ton  ben  9(ugenbrauen  laffen  fte  nur  einen 
fc^malen  6treifen  fieben  (ebenb.  265).  Sie  $e^uen(^e,  wel^e  Pa- 
ris h  (112)  f^öf^tx  unb  triftiger  gebaut  fonb  aU  bie  übrigen  Snbia« 
ner  ber  ^ampa«,  ftab  nacb  $dppig  (I,  466)  5'  9—10"  gro^,  t)on 
turjem  ^ali  unb  gebrungenem  9aue  bei  relatio  furjen  Firmen  ^in» 
ben  unb  $u|en  unb  weicher  fammetarliger  ^aut;  bie  Stirn  iß  gerabe, 
bo4)  ni^t  ^o(^,  bie  Sugen  braunf^war),  bie  jiemlic^  tleine  Rafe  öfter 
gerabe  aU  gebogen  unb  mit  weiten  Sd^ern  oerfe^en ,  ba<  Itinn  breit 
unb  niebrig,  bie  Qa^nt  Hein  unb  oon  glatter  S^neibe,  obwohl  fie 
niibt  abgefeilt  werben.  9lebnli(^  fc^ilbert  fie  d  e  1  a  C  r u  z  (Oeacripcion 
29  f.) :  er  fanb  fit  oon  ben  ^uidicbe«  unb  anberen  oerwanbten  et&m« 
men  nur  burcb  bie  bunfiere  xbtf)liä^  ^aut  unterf<^ieben,  bie  jebodi^  in 
ber  3ugenb  ^eUer  fei,  unb  ^ebt  bie  Stunbung  ibre4  meiß  ))lattnafigen 
®ef[(4t«  unb  ba«  fdg^warie  ^aar  ^erDor,  beffen  €pi|^en  in'4  Slöt^Uc^e 
faden.  DieSucace«  unb  $anit)ad«3nbianer  (bie  eigentlichen  ^uel^e) 
werben  b&ufig  {Hfammen  genannt  unb  mit  einanber  t)erwe^fe1t:  fo 
oon  Hernandec  (Coleccion  de  yiages  bei  de  Aogelis  V,  p.  57), 
unter  beffen  Angaben  nur  bemer{en#wert^  t{l  baf  er  hat  Hinterhaupt 
berfetben  aU  platt  beiei(^net.  Audb  oon  Aiara  fcbeint  bie|  gefc^e^en 
iU  fein  (d'Orbigny  U,  76,  80). 

3n  atiutß^t  i^rer  Sebentoeife  unb  i^rer  Sitten  i{l  biefe  Serwe(^> 
felung  taum  ^  tabdn ,  ba  bie  9uel<6e  mit  ben  $ampa<o51tern  oon 
araucanifi^m  Stamme  in  biefer  Hinfielt  äbereinßimmen.  Aüe  finb 
SReiter^Somaben,  gang  auf  bem  $ferbe  gu  ^aufe  unb  leben  oon  ben 
großen  gerben  ber  ¥ampa< ,  bo4  f^ot  feber  Stamm  fein  befonbere« 
Qkbiet,  unb  U  ffi^rt  )u  Streitigfeiten  wenn  ein  S^^mber  fein  Seit  on 


SfBen^etfe  unb  eitttn  ber  9ani^9«3nMonec.  499 

einem  $(a^e  auffd^Ifigt  bet  i^m  ni^t  ^ufommt  (P.A. Garcia  b,  112), 
ob^Ui^  bie  ^ftuptlinge  mad^tfo«  ^nt  unb  ed  bem  Sin^elnen  freifle^t 
ben  feinigen  ju  Derlaffen  unb  fi€}  einem  anberen  ansufc^lie^en  (Her- 
nandez  a.a.O.  60).  S)ie  Laguna  de  Salinas,  bnen  Umgegenb 
Don  3nbianern  mit  Dotiflglid^  reichen  Wnber«  $fetber  unb  @d^af^e(' 
ben  bemo^nt  \%  ^at  inbejfen  feinen  befonberen  ^ercen,  fonbern  \f)xt 
Senu^ung  i|l  aden  ummo^nenben  Stämmen  gemein. (P.  A.  Gareia 
a,  B8,  59,  40).  6on{l  leben  bie  einzelnen  Sdlter  vielfach  im  Ariele 
mit  einanber,  befonber«  |inb  bie  Stauquelee  ben  $amt)a««3nbianent 
feinbli^  unb  i^nen  überlegen,  obmo^I  ium  S^^^^  oon  Sdubeteien 
oft  audj)  mit  i^nen  oerbunben  (berf.  b,  86).  3ene  werben  at«  falft^ 
unb  t)err5tberif(^,  feig  unb  graufam,  bo^  bie  IR&nner  aU  ßeigig  unb 
tbitig,  Dorjuglid^  in  ber  SBeberei,  gef(!bi!bert  im  Sergteic^  mit  be« 
$uel^e.  3>ie  buntleren  ^uittit^e  ($uetcbe?)  ^mifcfKn  37»  unb  41^  f. 
9.  jeigen  me^r  S^rgefu^f,  meniger  ^abfuc^t  unb  9Ri§trauen,  finb  be« 
gefi^loffenen  Sertrdgen  treuer  unb  fleißiger  aU  iene  (ebenb.  154  f.). 
®ie  {tnb  in  ein  fejled  bi<fe<  Seberwamd  getleibet,  ba^tein  ®&bel  unb 
felbfl  feine  glintenfuget  auf  200'  (Entfernung  bur(^bringt ,  unb  iia* 
gen  plotte  runbe  Sebermfi^en;  man(^e  oon  i^nen  ^aben  felbjl  eiferne 
9tu{lungen;  erbeutete  gUnten  unb  ^ijlolen  fönnen  jU  nur  §um  @taatf 
tragen;  oiele  führen  Säbel,  bie  meißen  eine  Sanje  aU  ^auptmaffe 
(18'  lang  nac^  Head  114),  ade  ein  groge«  Keffer  unb  au^erbem  flet« 
bie  oft  bef^riebenen  bolas  (ebenb.  79f.,  Hernandez  58).  3>ie Seite 
befielen  au«  $ferbeb&uten  bie  über  ein  @tangengeru|le  gefpannt  {tnb. 
3^re  $fetbe  ftub  mit  ^Itd)  gefc^mudt,  manche  mit  ®\bdi)tn  be|iaft« 
gen,  6teigbägel  unb  ®)^oren  ffnb  oon  Silber  (P.A.  Garcia  b,  72, 
80).  ®olb  oerodl)ten  fie  aU  Unglud  bringenb  unb  nennen  e«  ba« 
f(^Ie(^tepe  Tlctafi  (ebenb.  146).  9iae  ftnb  bem  Xtunte  fe^r  ergeben,  in 
bejTen  befolge  oft  Streit  unb  ÜRorb  entfielt.  3m  fflurfelfpiele,  bei 
meiern  eine  9lrt  SRinge  al«  ®elb  gilt,  oerfpielen  fe  oft  i|^ce  gerben 
unb  ibre  gante  ^abe  (ebenb.  75),  ftnb  überhaupt  leibenfdl^oftn^  unb 
f<bntu(ig.  9Beun  ^ol^  mangelt,  oerje^ren  jie  oft  bad  gleif^  i^ttx 
Z^iere  ro^  unb  trinfen  bereu  9)lut. 

S)ie  Serfammlung  M  Solted,  in  t>tx  ed  orbnung«lo«  unb  oft  tut* 
bulent  jugebt ,  entfcbeibet  fomo^l  über  ftrieg  unb  ^rieben  ale  au^ 
über  9ngelegen(Kiten  bet  Sieligion;  in  ber  inneren  SBermaltung  oet< 
fügt  bet  ^iuptUng  bef<^otif4^,  mdjt  ober  im  «tiege,  feine  «utotitüt 

82* 


{{QO  6ittcn  bei  ^amva^Snbianer. 

wirb  nur  in  griebendjeiten  geartet  unb  er  er^i'alt  feine  SBurbe  bur* 
SBa^l.  8on  ben  9nben  bi«  jum  Salobo  im  Oflen  gab  ed  um  1816 
nur  jwei  Ulmene«  ober  oberjle  Häuptlinge  (P.  A.  Garcia  b,  84,  94, 
100,  berf.  Nuevo  plan  de  fronteras  p.  11  bei  de  Angelis  VI), 
aon  »eigen  Mcneflaten  ^aben  pe  ßelemt  in  reaelmäf  iger  ©dSfla^btorb» 
nung  aufjumarf*iren,  woju  mit  hörnern  von  ^olj  unb  Äobr  ba# 
Seichen  gegeben  mirb,  unb  fubren  militairifc^e  ID^anöDer  gut  au«. 
%\xä)  telegrapbif^^  Signale  bur(^  9iau4)faulen  ju  geben  ift  gewöbn^ 
Wä)  (ebenb.  80,  66).  3n  (ruberer  3cit  bitten  fie  gro§e  gurtet  r>ot 
bem  geuergemebr,  fpäter  ifl  biefe  unb  ber  (glaube  an  bie  Ueberlegen- 
beit  ber  SBeigen  im  ^(\U  bei  ibnen  gefcbmunben  (Parish  137),  unb 
wenn  fie  aucb  feinen  Eingriff  auf  ein  oerf<banjteÄ  Säger  wogen,  wirb 
man  fte  bocb  ((bwerlicb  mit  Miers  (I,  198,  Dgl.bogegen  Head  118) 
ber  äuBerflen  geigbeit  befcbulbigen  bürfen;  bie  @olbaten  x>on  S.tR^re« 
baben  ibnen. erfi  neuerbing4  mit  bem  €äbel  ftegreicb  @tanb  gebal« 
ten.  Sei  leibenfcbaftlicber  Srregung  jeigen  fie  eine  wfitbenbe  Xapfer« 
feit  bie  felbfl  oor  ftauonen  ni(^t  2urü(ff(^re(ft  (P.  A.  Garcia  b,  7). 
Vtit  i^ren  (gefangenen  treiben  fie  oft  einen  bollflanbigen  ^anbel; 
SBeige  unb  befonber4  SBeiber  geben  fie  aber  nur  gegen  b^b^^  Sofegelb 
beraub  (ebenb.  109,  105).  %\x^  ibre  einbeimifcben  Seiber  oerfaufen 
fie  oft  an  taubere,  wenn  fte  ibrer  uberbrüffig  ftnb  (Hernandeza.  a. 
O.  60).  SDem  H&uptlinge  folgt  auger  feiner  Habe  au(b  ein  9Qeib  in*# 
(grab  (Garcia  b,  147).  Mac  Cann  (I,  111)  erjabtt  bog  fte  bem 
Sobten  ba4  (gefid^t  nacb  Oflen  richten ,  unb  biefelbe  ©teflung  einneb« 
men  wenn  fie  ficb  i^m  €(blafe  nieberlegen,  weil  fie  bie  6onne  oere^« 
ren,  aucb  fpricbt  er  oon  religidfen  ZAn^en  ju  gemiffen  Betten  unb  von 
bem  Opfer  Ui  mit  Steift  ober  2)erba  (^aragua^'Zb^^)  au«geflopf« 
ten  bergend  eine«  X^iere«,  ba«  fte  in  einen  ^ini  würfen.  Son  9nbe* 
ren  wirb  ni(^t«  biefer  Slrt  beri(btft,  au§er  ba§  Charlevcix  (11,  302) 
ben  9ueae<  oermutbung^weife  6onnenberebrung  )uf(breibt,  ba  fe 
Sibationen  oon  bem  Slute  erlegter  Xfyxm  aU  Opfer  für  bie  Sonne 
barbringen.  3>a«  b^^^i^^  ®^f(n  <tiif  wel^e«  bie  $ampa«'3nbianer 
üUU  Uebel,  guweilen  aber  au^  (gutei  jurücffübren .  nennen  fie  (gua* 
li^u  ober  9lrraten  (d'Orbigny  11,  81).  SBo  fie  e«  no^e  glauben, 
bemüberi  fie  fi(b  e«  bur<b  f riegerifc^en  8&rm  oOer  91rt  gu  oerfdb^u^^n ; 
^at  fi(b  aber  Unglüd  begeben ,  fo  ifl  H  bie  Aufgabe  be«  ütacbi  ober 
Sa^rfager«,  ber  )uglei(!b  Souberarit  ifl  unb  burcb  Su^fougen  ber 


Ser^dititlfTe  gu  ben  9Bei§eti.  001 

f^merjenben  euüt  bie  ftranten  (eilt  (Hern  an  des  69),  fid^  mit  bet 
®ei{lctn)ett  in  Serfe^r  ju  fe^en  unb  bcn  Ue6dt|fatfr  )u  ermitteln  bec 
ben  ®uali(6o  herbeigerufen  bat ,  bomit  er  erfc^logen  unb  mit  feinet 
^amilie  unb  oQ  feinem  Sigent^ume  berbrannt  tottU  (P.A.  Garcia 
129, 146).  Son  ben  Xobten  merben  nur  bie  (8ebeine  ber  Srbe,  bie 
Seic^t^eile  bem  Sfeuer  übergeben  (Miers  I,  256).  3(re  S^nen  glau' 
ben  fie  unter  bie  @terne  an  ben  ^immel  berfe^t  (Head  121). 

S)ie  grogartigen  SRduiereien  unb  gefa(rii(4en  Ueberf&Qe  ber  $Qm« 
pa«'3nbianer  gegen  93uenod  Spred  finb  fo  (oufig  befpro((en  n)orben 
(Azarall,  38  u.  %.),  ba§  ci  genagt  berfelben  nur  im  Soruberge^en 
{U  gebentcn.  Garcia  (Nuevo  plan  a.  a.  O.  p.  5)  fd^S^te  1816  ben 
i&l^rli(|ien  Serlufl  ber  auf  biefe  9Beifc  entflanb,  auf  40000  etfid  Slinb« 
bie(  ba«  fie  mcijl  forttrieben  unb  an  bie  91raucaner  naä^  (S^ile  ber« 
tauften.  SRan  barf  jeboc^  bei  ben  (Sufigen  JHagen  fiber  biefe  S)inge 
nic^t  bergeffen  meldlie  Se^anblung  ben  Snbianem  bon  Seiten  bet  fto« 
lonijlen  ju  Z^eil  gemorben  i{t.  S)ad  Ser(dUni§  ^wifd^en  beiben  mar 
feit  alter  Seit  bon  feinbfeliger  91rt.  3m  3a(re  1535  fotten  in  ber  ®e« 
genb  oon  Suenod  Sipre«  3nbianerbdrfer  bon  2  unb  3000  (Sinmo^« 
nem  geflanben  (aben.  ®Iei4  bielen  anbem  finb  fie  in  turjer  Qüt 
fpurlo«  berfc^munben,  gan}e  Stimme  fc^einen  bur^  bie  6))anier  bort 
bertiigt  »orben  (U  fein ,  unb  bie  Ueberlebenben  ftnb  in  g&niti(^e  9ar* 
baret  berfunfen  (Darwin  I,  ll9f.).  S)ie3efuiten  bemühten  fiäf  biefen 
dußanb  ju  beffem.  Sie  jlifteten  1740  bie  Sliffion  Soncepcion  am 
Salabo  unb  bemogen  bie  $ueld(e,  gegen  tot\d)t  bie  Spanier  bi^  ba« 
(in  mit  du§erfter  ^&rte  unb  (Sraufamteit  berfa(ren  maren,  )um  Srie« 
ben.  9{a^  i(rer  Vertreibung  n^urben  bie  $amba«  Onbianer  für  Sue« 
no#  9l9re#  auf«  neue  oielfad^  gefd(rii((,  bo<(  gelang  e«  f))dter(in 
bur((  angetnöpfte  ^anbeUberbinbungen  einen  freili^  immer  un{t<6e» 
ren  unb  mit  befidnbigem  SRi^trauen  beobachteten  ^rieben  ^u  erhalten 
(Fnnes  II,  897,  IH,  349):  fie  tauften,  erid^tt  P.  A.  Garcia  (b, 
10, 17„49),  i^re  geHe  unbgebern  gegen  XabafWate  (^araguap'X^ee) 
unb  geiflige  (Betrdnfe  um  unb  finb  baburc^  fugfamer  gemorben,  aber 
freiii(|i  tommt  ti  bidmeilen  bor  ba§  fie  bon  Solbaten,  bie  befonberi 
an  ben  ®ren)en  gdnjlid^  bemoraliftrt  finb,  i^rer  geringen  ^anbeUar« 
titel  frec^  beraubt  unb  babutc^  aur«  ^bä)p  erbittert  »erben,  ftuq 
na4  bem  Slu^brucbe  be«  Unabb&ngigfeitdfriege«  ober  bietme^r  ber 
Steoolution  bon  Sueno«  ^9re«  (1810)  mürben  fie  für  fd^ig  erfldrl 


j 


502  ^^^  <Bau(^od. 

etneit  &i  im  Soitgrefft  em^urie^men  (Robertson  1,  124),  tietoirt« 
li<^e  Sru^t  aber  bie  fie  fon  bte fei  9}eooIutton  ^aittn ,  brflanb  nur 
barin,  ba§  Sagabunben  Serbrei^er  unb  fdi^Iec^te«  ®ef{nbel  afler  Srt, 
bur(!^  bad  fie  in  aUem  99öfen  untern^iefen  n^urben,  in  SRcnge  gu  i^nen 
flutteten  (P.  A.  Garcia  a,  12,  b,  17).  3m  Sa^re  1832  unb  33 
unternahm  ®enetat  Rosas  einen  glätf Heben  ftrieg^jug  gegen  f!e,  ber 
bU  gum  CLolorabo  unb  fHegro  au^gebe^nt,  1500  cbrifllicbe  SBeiber  unb 
ftinber  aud  ber  ®efangenf(^aft  unb  Sflatierei  bei  ben  3nbianem  be- 
freite (Parish  160);  biefe  mußten  um  ^rieben  bitten  unb  gegen  Sie« 
ferung  Don  ^leifcb  unb  einen  geringen  ®oIb  in  Saaren  oerfpred^en 
o^ne  erlaubnt§  niemaU  bie  ibnen  gezogene  ®ren)e  ju  überf(^retten, 
unb  ben  @))aniern  im  jtriege  9eiflanb  ju  leiften  (Mac  Gann  1, 104). 
Sie  Sinfubrung  ber  Slatternimpfung  bei*ibnen  gefcbab  ebenfafl«  auf 
Rosas'  IBcranloffung  (Parish  55),  bem  jebocb  t^orgemorfen  mirb 
ba§  er  al4  2)ictator  bie  3nbianer  abft^tli^!  in  Unmiffen^^eit  erholten, 
förmlicbe  3agben  ouf  fie  üeranflaltet  unb  ade  (gefangenen  o^ne  Unter« 
fcbieb  babe  erf(bie§en  laffen  bie  birdfeit«  ber  ©renje  betroffen  mürben 
(Qardiner  24,  44).  3n  biefem  IBernicbtung^fampfe,  in  metc^em 
oucb  ibte  ÜBeiber  t)on  ben  Zeigen  mit  faltem  93(ute  niebergemacbt  mer« 
ben,  bemeifcn  fie,  obmobl  in  äJtajfe  (einen  2Biberftanb  teiflenb,  nicbt 
feiten  bie  äu§er{!e  Sapferfeit  unb  €tanb^aftigfeit.  Drei  gefangene 
Snbianer,  er^ä^lt  Darwin  (I,  119),  benen  man  mistige  ftrieg^nac^« 
ri(bten  abpreffen  moUte,  mürben  in  eine  Sleibe  gefteflt.  SDie  beiben 
trflen  mürben  befragt  unb  auf  bie  ^ntmort:  no  s^  (t<^  mei§  nicbt), 
foglei(^  erfdi^offen;  ber  britte  rief:  ^No  86!  geuert,  i<b  bin  ein  Wann 
unb  fann  flerben." 

Sobtlid^en  ^a§  ^cgen  fte  namentli<b  gegen  bie  ®au(bo<  (Head 
114),  bie  aSifbbitten  ber^ßampad,  meiere  grd§tent^eiU  SKifcbünge* 
finb  unb  mehrere  ^aupteigenfd;aften  ber  Snbianer  t^eifen.  Son 
Azara  unb  nacb  tbm  t)on  Ruberen  finb  fie  treffenb  gefcbUbert  mor> 
ben.  Sie  jene  fo  fe^r  be4  ^Pferbe«  gemobnt,  ba§  fte  nur  fcbleppenb 
unb  mubfom  ge^en ,  mie  jene  nur  Don  gkifd^  lebenb  unb  ^ffanjen« 
(oft  oU  t^ierifcb  Derfd^mabenb,  mie  jene  mit  93o{ad  unb  fiaffo  vertraut, 
unb  leibenfcbaftlic^e  Spieler  unb  Xrinfer  mie  fte.  @ie  ^ebien  aUe, 
fagt  Azara,  meifl  nur  üeine  Dinge,  \>o^  au(b  $f<rbe,  menn  ndt^^ig, 

*  SRad)  Mawe  (71)  finb  au(b  in  ^uenoäl  ^Qred  felbß  nu(  toenige  3a« 
mtlien  fiet  loon  etnei  93eimif<bung  oan  3Rbianerblut. 


^ientoeife  bet  9at«goiien.  SOS 

unb  SBeibft.  Son  In^&ngli^iteit  an  greunbe  unb  Satetlanb  »iffen 
fie  ni<^t«.  9Qcd  Untcd^t  betrauten  fte  aU  »in  ^^erfönlic^e  angelegen' 
^txt,  bie  mit  bem  Steffer  aulgefoi^ten  wirb ;  niemanb  mif(^t  fic^  bat« 
ein.  Uni^  htm  9DürfeIf))iel  ^a6en  fie  ßeU  ba«  SReffer  )ur  ^anb ,  um 
ben  Setrug  ben  fte  ^et«  argwöhnen,  fogleic^  bamit  {u  r&cf^en.  SinSRorb 
gilt  i^nen  nid^t  biel  unb  fein  Ser6re(^er  »irb  ton  i^nen  oerratben 
ober  ausgeliefert.  3n  ber(8raufomfeit  {inb  fie  oft  rafftnirt:  ein  gewiffer 
Ramirez  ^at  für  (befangene  bie  Qual  erfunben  fte  in  eine  na|fe  04« 
fen^aut  fefl  einjun&^en  bie  an  bie  @onne  gelegt  trodnet,  Stad^t«  aber 
immer  mieber  etmad  S'u^^igfeit  anjie^t  (Webster  I,  84). 

2)ie  $atagonen  leben  bon  ber  3agb  unb  bon  i^ren  $ferben, 
Sanbbau  treiben  fie  ni(|it  unb  felbfl  gif(^e  berflef^en  fie  nid^t  ^u  fan« 
gen  (Viedmac,  65f.),  bo^  ifl  d'0rbigny*8  (II,  72)  Angabe  ba^ 
fie  niAnaU  au(^  nur  ein  glog  gebaut  Ratten,  nur  bon  ben  nöcblic^en 
9lbt^eilungen  berfelben  richtig ;  bie  ^ocana^cunnl;^  im  geuertanbe,  beren 
Same  «gulbolt"  bebeutet,  ^aben  Ad^ne,  aber  U  fe^U  i^nen  ba«  $ferb 
(King  and  F.  II,  131),  bur(^  ba«  bie  Sebendmeife  jener  iebenfaQ«  fe^r 
tt»efentli(^  ber&nbert  morben  ifl,  ba  ed  )e(t  {um  Atieg  unb  jur  3agb 
unb  felbfl  aU  Sta^rung^mittel  i^nen  unentbehrlich,  if^ren  wert^boaflen 
Seft^  ausmalt.  93ei  ^ocbjeit  unb  Segr&bnii/jur.geier  ber  $uber« 
tat  ber  SRSb^en,  jur  Serföt^nung  ber  eriurnten  (Soitfytit,  jur  9lbtt)en« 
bung  t>on  Arant^eit  unb  Sob ,  jum  Qxotdt  glutftic^er  3dgb  merben 
$ferbe  Don  i^nen  gef<^Ia4ltet  ( Viedma  c,  77):  aOe  x^xt  Sebendfreube 
beruht  Auf  biefem  X^iere.  Sor  äjranntmein,  beffen  SBirtungen  fie 
»o^t  tannten,  seigten  fie  großen  Qlbf^eu  (Cordova  19, 123).  Sie 
tleiben  fid^  bon  Stop^  bi«  {U  $uS  in  (Suanaco*  %u6)i*  unb  ^afenfeOe, 
beren  ^el)  fie  na4)  innen  menben,  unb  tragen  unter  biefen  noc^  ein 
imeite«  ged,  Ifaben  eine  9rt  bon  @anbalen  (Gervaize  bei  d'Ur- 
Tille  b,  I,  278  fyrid^t  bon  lebernen  Strümpfen  ober  (Bamafc^en) 
unb  minben  eine  fetbfl  gemebte  buntmoUcne  93inbe  um  ben  Aopf  (nac^ 
GerTaize  fuhren  |ie  lebeme  ^elme  im  ftriege);  ju  $ferbe  tragen  fie 
Stiefeln  unb  ^dljerne  Sporen.  Ser  Sattel  oon  (Suanaco^aut  i^ 
mit  Stroff  audgeßopft,  ba«  ®ebig  be«  $ferbe«  bon  ^otj  ober  jtno« 
(^en  mie  bie  fe|ir  fleinen  Steigbügel ,  bie  nur  für  bie  groge  3(^^  bt» 
^immt  finb.  %M  Saffen  ful^ren  fte  bie  Sola« ,  ben  Sajo  unb  ein 
SReffer,  ba«  fte  öfter«  au«  erfianbeltem  (Sifen  felbß  oerfertigen  (Vied- 
ma e,  69,  79,  Gardiel  bei  de  Angelis  V,  p.  21).     King  unb 


604  d^aratter  unb  Sitten  ber  9ata(|onett. 

Fitzroy  (II,  147)  fanbcn  bei  i^neii  au(^  Sogen  unb  $f(ü,  Heulen 
@d)mcrter  Schübe  unb  9)ä{lungen  au«  X(|ier^duten.  9B&(^renb  bte 
9Rönncr  ba«  j^Ieib  mit  einem  Kiemen  um  ben  Seib  befefligen,  gefc^ie^ 
bieg  bon  ben  SBeibern  mit  einer  9label  auf  ber  IBrufl ;  le^tere  flechten 
flc^  ^roei  lange  B^Pf^  (^altner  162),  tragen  über  bem  fileibe  not^ 
einen  Uebermurf,  fc^mücfen  |t<^  mit  perlen  unb  bergleit^en,  ge^en  aber 
o^ne  8anbalen  unb  in  blogem  stopfe,  nur  bieSorne^^men  (^aben€tro^« 
tfüte  (Viedma  c,  70).  S>le {)ütten  ober  S^Ite  befte^^en  au«  (Buanaco* 
J^etlen.  meldte  bie  IBeiber  ebenfo  mie  bie  5tleiber  mit  X^ierfef^nen  ^u« 
fammenna^en  mit  ^ülfe  bon  eifernen  Pfriemen.  2)ad  Geräte  baju 
biiben  in  ber  fD^itte  6 — 9'  ^o^e,  an  ben  6ejten  niebrigere  @tangen; 
ba«  3nnere  mirb  nac^  Seburfnig  in  mehrere  ^bt(^ei(ungen  gefcf^ieben, 
bie  unber()eirat()eten  gamiliengüeber  erhalten  abet  nur  einen  gemein« 
fdiiaftlidl^en  9laum  (cbenb.  71,  80).  Z)ie  (Seftalt  ber  Butten  bei  benen 
an  ber3)?agaIl^aed'Stra§e  i{i  re(^tecfig,  oft  au(^  unregelmäßig,  10 — 12' 
lang,  10'  breit,  7'  ^o^;  ba«  S>ac^  fdQt  na(4  fflejlen  fc^ief  ab,  bec 
Singang  liegt  auf  ber  Oflfeite  (de  Bovis  im  Bullet,  socgöogr.  1844, 
II,  141,  King  and  F.  I,  90  note). 

SDer  S^arafter  biefer  lD?enfc^en  ifl  friebli(^  unb  gfitmut^ig.  @o 
geigen  ftc  [\ä)  unter  eitianber  unb  gegen  Srembe,  fo  lange  fie  ni^t  in 
laff^ct  geratenen,  mad  freili^)  üeirn  Spiel  bem  |le  fe^r  ergeben  {{nb,  unb 
beim  ilBettrennen  ta^  |Ie  )u  ^o^en  9Betten  oeranlagt,  leidet  gef(^ie^t 
(ebenb.  I,  103,  II,  154,  160).  Sa()renb  eine«  breii&t^rigen  «ufent' 
(alle«  ber  Spanier  bei  i^^nen  (1780ff.)  in  @.  Julian  bemiefen  {!e  fid|^ 
al«  fe^r  (ülfrei^^  bei  (Srbauung  i^re«  gurte«,  al«  treue  J^u^rer  bur«^ 
ba«  3nnere  unb  bur^au«  o(neSalf(((Viedmac,81,Pari8h  64 ff.). 
ii)xt  Häuptlinge,  beren  SBurbe  erbiic^  ifi  unb  menn  fie  altern,  auf  ben 
9)ad;foIger  überzugeben  pflegt,  merben  a(«  Ferren  be«  2anbe«  betraf« 
tet,  erhalten  einen  Xribut  Don  ber  3agbbeute,  ba  fie  felbfl  an  ber  3agb 
ni(9t  t^eilue^men  —  nac(  galtner  (152)  (dtten  fte  vielmehr  if^re 
Untergebenen  ^u  unterfingen  —  unb  beftimmen  bem  Stamme  weltfern 
fie  borfle^en,  bie  3eit  unb  ben  Ort  feine«  Slufentt^alte«.  5Den  ßingel« 
Tten  muffen  fie  S((u^  unb  ^ülfe  gemä^^ren,  fonft  berlieren  fte  gmac 
ni4)t  i()r  Sanb,  h>o(^l  aber  il^r  ^nfef^en  unb  man  (dlt  fl((  an  einen  an« 
beren  S4u((^erren.  Ueber  Jtrieg  unb  ^rieben  entfd;!etbet  bie  Serfamm' 
lung  ber  angefe^enflen  9)?dnner;  iener  ifi  meifl  fe^r  blutig  unb  loirb ' 
mit  großer  Xapferteit  geführt,  man  befcf^rdntt  fii^  in  i^m  aber  oft 


(K^otaftet  uttb  61ttcit  ^r  Vatagonen.  505 

auf  Un  fRaub  bet  $ferbe,  ba  bie  ffieiber  unb  ftinber  babur(t^  unfA^ig 
iur  gfuiidt  metben  unb  in  bie  ^anb  bed  $einbed  faUen.  Sie  »erben 
6floDen,  bie  SR&nnet  merben  getöbtet.  9Ser  frembe«  (Sebiet  betritt, 
mu§  abmartcn  ob  bie  brei  SRau^iftgnale  bie  er  gtebt,  bur^  breientfpre« 
<^enbe  Beantwortet  »erben  (Vi edma  71,  73f.,  80,  galtner  ISOff.). 

S)ie  grau  mirb  gefauft  o(^ne  Slucffi^t  auf  \f)ttn  eigenen  ffliQen; 
Derfauft  ber  SRann  {!e  »eiter,  fo  {inft  fte  bobur^^  in  ber  aflgemeinen 
Qlc^tung.  Schläge  er^aft  {ie  ni4)t,  auger  in  ber  Xrunten^eit.  S^e« 
bru(^  ftnbet  nur  Don  Seiten  fol^er  Selber  flatt  bie  »iber  i^re  9lei« 
gung  ^eirat^n  mußten  (^iufig  ifi  er  bei  benen  an  ber  SRogal^aed' 
6tra§e,  King  and  F.  II,  173),  mirb  ni^t  ber  grau,  fonbern  bem 
Serfu^rer  jur  Saft  gelegt  unb  Uid)t  gefu^nt.  S)ie  fteuf(^|ieit  ber  ax&b« 
(t^en  (^at  nur  fo  lange  Sefianb,  aU  fte  noä)  ^udfl^t  jum  ^eirat^en 
l^^aben.  SReift  daben  nur  bie  Häuptlinge  mehrere,  bi^  ju  brei  grauen, 
unter  benen  bie  Dorne^ntfle  bie  Hauptfrau  unb  H^trin  ijl.  Sei  ber 
Q^e  n>irb  nur  ber  erfie  SBerwanbtfi^aftdgrab  pon  i^nen  beoba^tet. 
3^re  Jtinber  lieben  ße  fefir  unb  fuhren  fle  auf  ein  meic^  au^gejlopfte« 
Sret  gebunben,  in  ber  erflen  Seit  ßet«  mit  fi(^  (Viedma  c,  74f., 
Saltner  154ff.,  King  and  F.  II,  152f.). . 

3n  ber  9ai  bon  6.  Sulian  ^at  man  im  3a^re  1746  ein  ^a\x€  ge* 
funben,  neben  metc^^em  auf  ber  einen  Seite  \t^^  berfc^iebenfarbige 
gähnen  auf  ^o^en  $f&f|ten ,  auf  ber  anberen  fänf  mit  &xo^  audge« 
ßopfte  $ferbe,  ebenfad«  iebe«  auf  brei  ^o^en  $fft^len  flanben.  3m 
Haufe  felbß  lagen  Seilten  mit  SRatten  bebecft,  bereu  eine  ein  9Refftng« 
Me4l  auf  bem  ftopfe  unb  Ohrringe  ^atte  (Viage  de  Cardiel  y  Qui- 
roga  bei  de  Angelis  I,  p.  16).  Ibai  biefed  (grab  ni4^t  ben  $uel« 
(t^en,  n>ie  man  angegeben  ^at,  fonbern  ben  $atagonen  juge^drte,  er* 
giebt  fi(^  aU  n)a(irf(^einli4i  au4  King  and  Fit zroy  (I,  93 f.,  II,  151), 
n>el(^e  bie  ®r&ber  ber  lej^tercn  aU  (ontf^e  H<tufen  trotfener  Qmx^t 
don  25'  Umfang  Unb  10'  Hd^e  bef(^reiben,  bie  mit  Kiemen  Don  H&U' 
ten  ummunben  unb  oben  mit  einer  rotten  ga^nc  oerfe^en  »aren; 
ba«  (Sanje  umgab  ein  (Sraben  an  beffen  Eingänge  ebenfalls  audge» 
topfte  $ferbe  {lanben.  ^nä)  bei  ber  Sei^enfeier  fpielt  bad  $ferb  eine 
groie  Stolle,  ^uralte  Seute  freili^i  mirb,  menn  jie  fierben,  nur  ein* 
mal  ein  fo1(^ed  gefc^lac^tet  unb  ein  f4i(e(^ted;  beim  Xobe  eine«  jungen 
SRanne«  aber,  beffen  Seele  l&ngere  Seit  unter  ber  Srbe  bleiben  mut 
bi«  jie  ba«  nöt^ige  Alter  emi^^t  ^at  um  auf  ber  (£tbe  mieber  geboren 


506  9ltli^i0ii  bn  ^iaqonni. 

nxtben  ju  fdnnen,  wirb  ein  $ferb  mit  feinen  fy&tet  |U  oerbrennenben 
@a4ien  gef^mucft  unb  bann  erfii<ft.  ^u<^  Sefannte  unb  9^lunbe 
tiefern  oft  {u  biefem  @i^mu(fe  einen  Seitrag  unb  betommen  bann  ba« 
fflr  ein  ®tü(f  Sraten  Don  bem  ^ferbe.  IDiefe  gejHi^feit  unb  bad  gu 
i^T  gehörige  £rauerge^eul  mitb  15  Zage  lang  fortgefe^it,  in  iebem 
SRonate  einmal  »ieber^olt,  menn  iemanb  ein  $fetb  baju  ^etgiebt, 
unb  nac^  einem  Sa^re  mit  einet  .breitdgigen  Xobtenfeier  beenbigt 
(Viedma  c,  77ff.).  Sermunbungen  aU  Stauerteicben,  Scbioar}' 
malen  bed  ®efi4lted  unb  Saften  ftnb  gemö^nU(^;  bie  geblei(t^ten  Oe» 
beine  werben  fydter  mieber  (ufammengefugt  (galfnet  146  ff.).  Sie 
9ti14lfiTa(e  gilt  i^nen  aU  ba«  gelb  wo  alte  Snbianet  in  6ternt  oet' 
wanbelt  Strauie  lagen  (ebenb.  143).  Sei  ben  fubli^iflen  ^atago» 
nen  et^&lt  betZobte  im  ®rabe  bie  ßtienbe  Stellung,  bo(^  wirb  auf  t>et« 
f^iebene  Seife  mit  i^nen' oetfa^ren  (King  aod  F.  II,  155).  fluf 
biefe  Serfcbieben(ieit  weifen  au4)  bie  2 — 3000  Keinen  Butten  ^in  bie 
Gar  diel  1753  ebenfadd  in  6.  3ulian  fanb;  fie  waren  bur4^  eine 
SRauer  gefcbieben  unb  bienten  ebenfadd  gu  Segr&bni(fen  (Coleccioo 
de  viages  p.  15  bei  de  Angelis  Y). 

9tacb  d'Orbigny  (11,78)  nennen  bie  $atagonen  ba«  ^M^ftt 
ffiefen  9(cbe!enat«tanet  unb  galten  ed  fut  ben  Ut^^eber  balb  be4  ®U' 
ten  balb  audb  bed  liebele.  Z)agegcn  er^fi^lt  Viedma  (c,  75f.,  79, 
ogl.  au4^  galfner  142 f.)  bai  pe  fi<^  ein  gute«  ffiefen  a\i  ben  9e« 
l(^errf(^er  bed  ^immeU,  ein  onbere«  glei^^faUd  gute«,  aber  fe^r  ßrengei 
aU  ben  bet  Srbe  beuten.  Sediere«,  ^Samala^que,  ber  SRa^tige,  Zap« 
fere",  iü(^tigt  unb  belo^int  bie  SRenf^en  na^  feinem  Selieben,  ni<(t 
nad^  Serbienfl  ober  @(^ulb,  unb  wirb  adeln  oere^rt,  unb  )wat  oon 
ben  Sinjelnen  unter  oerf^iebenen  Sid^ren  bie  pe  forgf&Itig  aufbe« 
wal^^ren  unb  oerborgen  galten.  9n  ber  aRagal^aed'6tra§e  finben  {t<^ 
3"  gro^e  l^blitxnt  Srujtbilber  aH  ^audgötter  bei  i^nen  (King  and 
F.  II,  163).  3m  »orben  ^at  faß  jebe  gamilie  unb  lebe«  3bol  feinen 
befonberen  Souberpriefler ,  ber  oor  i(im  (Befdnge  fingt  unb  mit  ber 
ftfirbidtlapper  flappert.  S)iefer  mu|  (nad^  Soltner  146)  Seibei^ 
fleiber  tragen,  unb  ifi  jugleicb  ber  9lr)t  ber  tuxi)  (Befang  bie  ftcanten 
^eilt  unb  bie  geinbe  begaubert.  %it  ungluAi^e  fturen  ^at  et  freUi<4 
oß  f<l^wer  {U  buien,  aber  trof^  biefer  (Befa^r  ifl  ber  Senif  bo4^  fe^ 
gefttii^t  Don  beiben  Oef4^1e(^tem,  weil  er  mon^e  (Belegen^!  iu  tu«' 
((^weifungen  bietet  (Yiedma). 


e^Ubetung  bn  ^euerlänber.  507 

t>a%  feuert anb  in  t^fio%ttip^\d^n  Scbeutung  ifi  eine  ^ertif« 
fene  Stofe  milber  Reifen,  ^o^er  ^ägel  unb  nti^Iofer  SB&Iber;  ber  ht* 
mo^nbare  X^eif  bedfelben  befd^rSntt  f!(fi  auf  bie  feljige  Mfle  (Dar- 
win 1,230).    £)od  £anb  im  Korben  ber  IDtagol^^ae^flrage  ifl  jum 
Z^eil  frud^tbor  (fo  namentlid^  um  $ort  ^amine),  f^at  triftige  SBu« 
4en>  unb  9irtenn)&lber,  befonberd  meiter  im  3nncrn,  unb  fianb« 
bou  ro&xt  o^ne  Smeifel  bort  fe^r  mo^l  mdglic^  ($öp))ig  I,  40 f.), 
aber  eben  biefe  glfidlic^eren  ®cgenben  [kleinen  uberaQ  im  9eft^e  ber 
^atagonen,  ni(^t  ber  ^^uerldnber  }u  fein.  Sei  festeren  finbet  ^^  fein 
93erfu(^  ^um  fianbbau  (King  and  F.  II,  178).  Sie  finb  ein  elenbed 
%\\i^txxfo\t,  bad  P(^  aber  glei^mo^l  glucflid^  unb  (ufrieben  in  feiner 
Sage  fu(^It  (Wilkes  I,  142).  2>ä)on  Ladrillero  (bei  Gay  II,  80) 
berid^tet  1557  bo(  i^re  ftleibung  nur  in  einem  See^unbd«  ober  9le(i« 
feOe  befiele  bad  fte  um  bie  €(^uUern  merfen.  3^te  Butten,  tugelfdr« 
mig  bei  ben  Xefeenica,  bienentotbartig  bei  ben  ^litoolip  (King  and 
F.  II,  137, 140),  (inb  bon  dn^eigen  ober  Stangen  gebaut,  an  loel^e 
innen  unb  äugen  Srbe  ober  ®rad  angebämmt  mirb,  unb  {!e(^en  oft 
im  jereife  umtier  (Wilkes  I,  142,  de  Laet  XII,  14).  91U  SBafen 
^aben  fte  2  jtloftcr  lange  @))iege  unb  X)ol(^e  oon  SaIftf(^tno(^en 
(Ladrillero),  f^arfe  flcinerne  fEReffer  (de  Laet),  fteulen  unb 
@(^Ieubern,  Sogen  unb  $feil  unb  oerfc^iebene  ^rteu  oon  Sanken 
(King  and  F.  I,  55,  Webster  1, 1S4,  Ross  II,  305).  3^te  Jt&^ne 
um  $ort  ^aminc  unb  anbern>&Ttd  auf  ber  9^orbfeite  ber  SRagal^aetf« 
Strafe  ^at  Cordova  (135)  an^ß^xU^  bef^i^ieben.  Sei  Sap  $ro« 
t>ibence  finb  fie  foHb  aud  ^olj  gearbeitet  (ebenb.  58),  fonjl  nur  aud 
Saumrinbe,  obnoo^I  gef^itft  gebaut,  mit  SRood  unb  baräber  geßri« 
^enem  ^ttU  falfatert,  bxi  ju  16'  lang  unb  0  —  8  $erfonen  fafenb 
(P.Meriais  in  N.  Ann.  des  v.  1847,  1,390,  de  Laet  XII,  14). 
King  unb  Fitzroy  (I,  882)  fa^en  nur  einmal  ein  Segel  aud  Stob« 
benfefl  auf  einem  folc^en  Raf^nt,  gemo^nlic^  ge^en  fte  nur  auf  @4^au< 
felrubem.  %intx  mirb  nic^t  \>nxd)  [Reiben  oon  ^dliern,  fonbern  bur^ 
9lneinonberfc^(agen  {mein  Steine  angemac^^t  (Webster  I,  184). 

^er  moralif^e  &(^aratter  ber  geuerlAnbet  mitb  oon  Meriais  ge» 
ru^mt:  fie  feien  friebli(^  unb  gutmfit^ig  unb  f(^ienen  Mt€  miteinan» 
bei  (tt  t^eilfn;  bagegen  werben  fie  oon  ^nberen  im  @egenfa^e  ju  ben 
fPatagonen,  oielme^r  aU  biebif^  ^abfü^tig  ^interlifiig  unb  §än« 
t\\6)  gef^^ilbert  (Ladrillero,  King  and  F.  1,319).  %u^  Sannifra« 


506  6(i^Ubeiun9  bn  Qeueddnbet. 

lidmu«,  itt  bem  fie  bolb  bie  fltad^t  halb  Ux  junger  treibt,  \d)t\nt  bei 
i(^nen  au§cr  Swetfel  ju  fielen  (ebb.  II,  2, 183).  SSenn  Cordova  (75, 
14  t)  behauptet  ba§  jte  ni(|)t  f}ä()1en,  bocb  nur  aud  Unbetanntfd^aft 
mit  bem  SBert^c  ber  S)in0e  unb  au«  (Sleidi^gültigfeit  gegen  aflen  SBe* 
ft^  uber^au)7t ,  benn  mad  i^nen  neu  fei ,  errege  U)eber  ibre  Keugierbe 
no4l  i^r  drflauncn,  fo  barf  man  bo^  ni(^t  glauben  ba(  biefe  geißige 
Stumpfheit  bei  i^nen  burc^gangig  ^enfd^e :  fie  beftj^en  eben  fo  grogen 
Xrieb  aU  Xalent  jur  Stacba^mung  (Wilkes),  unb  bie  oier  S^uerlan« 
ber ,  meiere  Gapit&n  Fitzroy  mit  nac|i  Bonbon  na^m ,  jeigten  bur(^» 
aUd  gute  g&digfeiten.  93on  gefeUfd[)aftli(^er  Organifation  ober  9iegie« 
rung  ^at  ^d)  bid  ie^t  bei  if^mn  teine  Spur  gefunben,  afle  Qinielnen 
f(()einen  einanber  üöQig  gleicb  {u  fielen  (Meriais  a.  a.  O.,  Darwin 
I,  236).  Sin{lu§  ^aben  nur  bie  Sauberer  unb  ber  Statb  ben  ba«  ftiter 
giebt  (King  and  F.  II,  178).  Xiad  treiben  ber  erjieren  unb  bie  9)e« 
l^anblung  ber  ftrantcn  finb  ä^nli(^  mie  bei  anberen  Snbianerodlfern 
(Bougainville  125  ff.).  Sie  erjä^len  k)on  einem  großen  f(^n>arien 
SKanne  ber  in  ben  Sergen  unb  9B&lbern  umgebe  unb,  ba  er  jebe« 
9ßort  ^dre  ba«  oon  ben  aXenf^en  gefpro(^en  n>irb  unb  %ÜU  fe^e  n>a« 
fie  t^un,  ba«  SBetter  gut  ober  f^lec^t  einrichte  je  na4^  i^rem  Setra« 
gen  (King  and  F.  II,  180).  Meriais  glaubte  einige  i^rer  (Beberben 
auf  Sere^rung  ber  Sonne  beuten  }u  burfen.  3)ie  lobten  »erben  in 
^äute  gemicfelt,  mit  gro§en  Raufen  oon  3n)eigen  bebetft,  unb  man 
oermeibet  e«  ferner  oon  i^nen  ^u  reben  (King  and  F.  II,  181). 

%U  bie  Spanier  in  &^ile  einbrangen,  erjafift  Molina  (293,299 
f.,  berf.  a,  16  ff.),  maren  bie  laraucaner  ein  91<terbauoolt.  Sie 
bauten  SXai«  itartoffeln  Quinoa  Sataten  Sonnen  unb  anbere  ^xü^* 
tt,*  Ratten  tunftU^c  Semafferung  ber  gelber  —  bie  Jtanal^Snlagen 
)u  berfelben  maren  neuerbing«  no(^  ftc^tbar  —  unb  gebrau(^ten  San« 
ger ,  für  ben  fte  in  i^rer  Sprache  ba«  ffiort  Tunaltu  ^aben.  3(ir  9l<fer* 
ger&t^e  mar  eine  ^ölierne  ^atfe,  unb  felbfl  in  SRucffii^t  be«  $fluge« 
iweifelt  Molina  ob  er  erfi  oon  ben  Spaniern  eingeführt  ober  ben 
Eingeborenen  f4?on  bctannt  gemefen  fei,  bie  ba«  fiama  (camelos 
araucanus,  bei  i^nen  hueque  genannt)  al«  ^au««  unb  Saßt^ier  be- 


*  9lu<!b  eine  9toggen«  unb  eine  (^erfiemVrt  f^einen  fie  gehabt  (^um* 
bolbt,  9leu  Cpanien  111,  34),  bie  jtattoffet  ober  ^4  erß  oon  ben  (Sebirgm 
Clbtle'«  noibwätt«  übet  $eru  Duito  unb  H^eu  9ranba  oetbieitet  ju  babcn 
(ebenb.  70). 


ÜXatttieHe  (Kultur  bet  9ltaucattn.  500 

nu^ten  unb  bcfen  gleifc^  unb  ffiofle  Dcrmmbeten.  3nbeffen  agen  fie 
nur  metiig  Sleifd^;  Ttax^  unb  Sataten  »aren  i^te  ^au^tna^tung. 
6ie  rdjleten  unb  fte6Un  bad  SRc^l,  unb  bebienten  f!4^  beim  Srobba« 
<fen,  bad  nur  bei  fefllic^en  Gelegenheiten  gefcl^a^ ,  einer  üxi  t>on  ^efe. 
3)ie  ganje  gamilie  pflegte  ^ufammen  ^u  effen ,  an  bem  ®elage  aber 
bad  auf  bie  Srnte  folgte  —  fte  bereiteten  mehrere  Wirten  Don  gego^re« 
nen  ®etrdnfen  —  burfte  nur  t^eitne^men  mer  bei  ber  {^elbarbeit  ge» 
l^olfen  ^atte  (Molina  a,  20,  1 1 1  jf.).  Db  aüt  biefe  Sin^el^^eiten  xxdf* 
tig  feien,  fd^eint  |t(^  nic^^t  mtf)X  ermitteln  ju  laffen,  bo(t)  ifl  foDiel  ge« 
n>i§  ba§  ber  Sanbbau  bei  ben  ^raucanern  alt  ifl  (Ovalle  91),  ba( 
and)  bie  fpäteren  Steifenben  i^in  bort  Dorfanben  in  ni^t  geringer  Hud' 
be^nung  (Frezier  93,  Ulloa  II,  62),  obgleich  er  bur^  bie  ftriege 
mit  ben  Spaniern  flarf  gelitten  ^atte  unb  in  SerfaQ  gerat^en  mar, 
unb  ba|  bie  eingeborenen  oon  ben  Unteren ,  i^ren  Xobfeinben ,  xot* 
nig  ober  nic^td  gelernt  ^aben ,  fonbern  unter  beren  ßinflui  nur  Der« 
milbert  finb.  ^1x69  nod)  neuerbingd  ijl  ba#  S^eif^  i^rer  ^ferbe*  unb 
Scf^af^erben  nid^t  i^re  ^auptno^rung,  mie  bei  ben  Singeborenen  ien« 
feit«  ber  tnnbed,  fonbern  fte  leben  ^auptfa(^Ii(^  dorn  Sanbbau,  ber  {t(t^ 
auf  Jtorn  (Serße  Ttai^  Qrbfen  ftfirbiffe  Sein  3Bei§to()I  u.  91.  erflrecft 
(Stevenson  1,42,  Domeyko  51),  unb  mitbeffen  Sorgfalt  fie  bie 
mei§en  &(|ilefen  befc^Smen  (Ginoux  im  Bullet,  soc.  geogr.  1852, 1, 
150).  ^nberd  oer^ält  ed  fi^  mit  ben  $e()uen(^e,  bie  oon  Villarino 
(J.  R.  O.  S.  VI,  156)  irrt^umli^  aU  feflfafftge  9(ferbauern  bejeic^net, 
oielme^r  grö§tent(ieiU  oon  bem  SIetfdde  i^rer  ^erbent^iere  leben,  ba4 
(Setreibe  aber  beffen  fie  beburfen  Don  ben  Spaniern  be}ie^en,  ba  i^nen 
gelbarbeit  al4  unmSnnlii^  unb  unehrenhaft  gilt:  fie  fc^Iieicn  fi^l 
überhaupt  in  fiebendmeife  unb  Sitten  nur  t^eilmeife  ben  Sraucanetn, 
anberntfieiU  aber  ben  $ampad>3nbianern  an ,  in  beren  Sanb  fie  jum 
Z^eil  ubergemanbert  ftnb  (9eri4)t  Don  1729  bei  Gay  I,  499,  de  la 
Crtiz63,  !ßdppigl,882f.). 

3Ran  ^at  Molina,  beffen  (9enauigfeitim6in$elnen  Smith  neuer« 
bingd  gerühmt  ^at,  unb  Herrera  öfter«  Dorgetporfen  (Miers  II, 
458,  $öppig  1,463)  ba(  fie  bie  ^raucaner  ciDilifirter  gef4iilbert 
^dtten  ald  fie  maren,  unb  fdi)ledi)tmeg  ffir  {fabel  ertl&rt  mad  biefe  aU 
Semeid  \f)ux  inteQectuiQen  unb  politif(t^en  (Entmitfelung  erfSt^len. 
lDie(  ifi  fe^r  leidet;  fernerer  ifl  ed  ju  ermitteln  ob  unb  mel^e  Spuren 
^d^erer  Sudbilbung  fl^  bei  i^nen  in  alter  Seit  xoittUä^  fanben.  Sn< 


510  9tag(i(i^et  (]Hnflu§  bcr  ^^tuoiKr. 

ber«  ijl  d'Orbigny  (II,  394,  403)  öerftt^ren,  l)<r  otte  3H^ufh:ie  unb 
felb^  bi(  SBcbrrei  bcr  ^raucaner  für  peruanifc^cn  Urfprungcd  f^ilt,  ba 
er  bemerft  (lat  bag  fte  bie  Sohlen  von  100  b'\i  1000  mit  Qui<^ua« 
SBdrtrrn  benennen.  3)ag  {ie  Don  ben  ^etuanern  gelernt  ^aben,  tfi  al» 
lerbingd  ma^rfd[;einU(^ ,  in  bemfel^en  ^aaic  aia  in  iDdcdem  {tc(»  bie§ 
na^imeifen  lägt,  xoadf^  au(^  bie  9ßa(irf^einfi(!^teit  bo§  fie  in  alter 
Seit  auf  einer  ^o^eren  (Sulturjlufe  ge^anben  ^aben  aU  in  fpiltret. 
£wbaDk(£ei  Schoolcraft  IV,  438)  ^at  eine  d^"  lange,  aiU 
reinem  ftupfer  gegofene  9|t  mit  ge^mmerter  @(^neibe  aud  einem 
®rabe  am  oberen  IKa^pu  bcf(^rieben ,  nebfi  {n>ei  7  "  unb  9  "  langen 
SReifeln  aud  einer  SKifc^ung  t)i>n  jtupfer  unb  Sinn,  unb  einem  9)?effet 
t>on  gan{  peruonifc^cr  gorm ,  ba«  unferen  Sattlermeffern  fe^r  &^nli(^ 
iß.  SQenn  ber  gunbort  biefer  ®egenflanbe  richtig  angegeben  ifl  (in  fei» 
nem  befonbercn  llBerfe  p.  112  fu^rt  Ewbank  eine  eben  folc^e  tu« 
4)ferne  9;t  aU  in  $Uacama  unter  26"  42'  f.  9.  gefunben  an),  fo 
muffen  mir  fd^liegen  ba|  ^ruanif(^e  (Kultur  bid  tief  nad^  €uben  in 
Sl^ile  eingebrungen  ifi.  S)ie  eifernen  $feilfpi^en  au<  alter  ^At  bie  mon 
in  bem  Sanb  entbecft  ^at,  fiammen  na^l  Miers  (II,  464)  ma^rfcfkin« 
\\6^  Don  üReteoreifen  ^er  IcA  bie  (Eingeborenen  fanben ,  mie  folc^ed  in 
gro§en  SRaffen  and)  in  Santiago  del  Ester«  Dorfommt.  2)a0  fie  «>or 
ber  ^nfunft  ber  Spanier  fein  (Sifcn  l^atten,  benurft  Ovalle  (S8)  au«< 
brü(fli(^,  mä^renb  fte  na(^  Molina  (a,  25)  mit  biefem  Wetatt  tot» 
nigften«  befannt  gemefen  maren  unb  ed  panilgue  genannt  Ritten.  3a^ 
beffen  beliehen  fie  e«  felbf)  neuecbingd  nur  Don  ben  6paniem  unb 
Derße^^en  fic^  nic^t  auf  beffen  Bearbeitung  (Smith  227).  fflertteuge 
Don  SRetafl.  fugt  Molina  ^inju,  feien  übttf^aupt  fei  teuer  bei  i^nen 
gemefen,  meifi  Ratten  fte  Safalt^Se^te  gehabt,  aOerbing«  aber  ®otb 
Silber  Sinn  9Iei  unb  ftupfer  gegraben ,  in  offenen  Oefen  bie  mit  Sug^ 
Id^ern  Derfe^en  gemefen,  biefe  URetalle  gefcbmoljen  unb  Derarbeitct. 
9Benn  au(^  fibertrieben,  fo  fc^eint  bo^  au(^  bie^  nidS^  ganj  untid^g 
)u  fein,  ba  Oval] e  (93)  ebenfaU«  Don  ftlbernen  ®d^mu<tfa((^en  er« 
jd^lt,  bie  au(^  ie|t  nodd  Diel  Don  i^nen  getragen  merben  (Smith 
181),  aber  in  ^brebe  ßeHt  ba§  fie  Qbt\^\nt  Don  (Solb  unb  Silber 
befeffen  Ritten. 

9to4  Kt^t  ma^tn  ade  (Eingeborenen  r^c  grobe«  bauer^fte«  %ui^ 
tttib  Seberjeug  felbfi  (Gardiner  178).  S)(efe  Snbutrie  i^  bei  i^nen 
iebenfaU  alt  unb  national  mie  ber  $on(^o ,  ben  bie  S€i#en  Don  ii» 


SRaleneOe  O^ultnt  btr  9(iaitcaner.  5  J 1 

nen  entlehnt  f)aitn,  unb  e^  liegt  fein  (Srunb  bot  aniune^men  bat  fte 
biefe  ftünflc  (t{i  bon  ben  ^eruanetn  gelernt  (motten,  noä:^  meniger  bon 
ben  @t)anietn,  bo  bie  SRamen  i^ret  jtfeibungdjifide  fftmmtUc!^  i^ret 
eigenen  @prQ<^e  angefidren  (Smith  299).  IDa^felbe  foQ  au^^  mitbe« 
nen  ber  einzelnen  Zueile  ilS)te<  SBebflu^Ie«  bei  %(\U  fein  (Molina  a, 
24).  SBirioenig  (te  in  biefer  ^infic^t  ben  @|)aniern  berbanfen,  ge^t 
indbefonbere  barau«  ^erbor,  bag  bie  Sebereien  ber  ^eibnif^ien  (gingen 
borenen  bon  S^ile  gum  'Z(ieii  weit  feiner  {In^  oU  bie  ber  (^rt|Ui(^en 
ober  CL^ücnod  (Miera  II,  459).  9u4l  bad  Spinnen  an  ber  Spinbet 
unb  ba4  S&rben  ber  S^uge  fc^eint  aud  altet  geit  ju  ffammen.  Se^te« 
re«  gefc^a^  mit  $flangenfarben  bie  fte  nadii  Molina  (a,  26)  bur(^ 
tlnmenbung  minerattfc^er  @toffe  {u  fi|iren  mußten.  3^r  $on(^o  iß 
meifl  himmelblau  —  i^re  Sieblingdfatbe  — ,  bei  ben  93orne|^men  mei^, 
rot^,  buntelblau,  mit  eingewebten  rotf^n  Streifen  Slumen  X^ierftgu» 
ren  unb  JQuaften  gejiert;  fit  tragen  augerbem  ein  ^emb  unb  Seintlei« 
ber,  eine  SacTe  unb  jtopfbinbe,  bie  Sorne^men  auc^  Stiefeln  ober 
Sanbalen  (ebenb.  55).  3)er  ®ebrau(^  ber  Kinbe  eined  9aume4  foQ 
i^nen  bie  Seife  erfe^t ,  fte  foUen  Oel ,  aud  bem  SV^eenuaffer  Salg  ge« 
Wonnen  unb  bad  Steinfalj  ber  Serge  benu^t  (laben ;  fie  foUen  Xdpfer« 
gef^irr  bon  man((»ertei  ^rt  mit  mineralif^ier  (Blafur  berfertigt,  fer« 
ner  Seile  unb  9if(^erne^e,  ftdrbe  oon  IRo^r,  geberarbeiten,  Sonnen« 
fddirme  u.  bergt,  ^ergeflettt ,  $iroguen  g(o§e  unb  S(^ldu(4e  aU  ga^r» 
gcuge  gehabt  fiaben  (ebenb.  25  f.).  Sie  biel  hieran  wa^r  fein  mag  wif« 
fen  wir  ni(t^t,  MU  aber  für  blo§e  Uebertreibung  ju  erfl&ren  betbie« 
tet  ber  9ert(^t  Valdiyia's  (bei  Gay  I,  142),  wel<^er  jwar  nur  oon 
grobem  SoUenßoff  aU  Jtleibung  bei  i§nen  erii^lt,  oon  ben  Käufern 
aber  fagt,  fie  feien  gut  unb  feft  gebaut  gewefen  mit  hartem  planten» 
wert  con  mucbos  y  muy  grandes  ideados  unb  mit  bier  bi^  ad}t  X^fl« 
ren  oerfe^en.  3)icfe  Eingabe  lagt  bermut^en  bat  ^^^  im  Sanbe  9n« 
cub  unter  42<^  f.  9.,  wo  na^  Ladrillero  (bei  Gay  11,93)  bie 
Singeborenen  in  alter  3^it  in  grot^n  ^ftufern  mit  oier  bid  fe(^d  if)ü» 
ren  wohnten ,  gelbbau  unb  gerben  Ratten  unb  i^ren  Häuptlingen  ge« 
^orfam  waren,  ebcnfaOd  nod^  ^Iroucaner  wo(^nten.  9Sad  bie  gweitd« 
pftgen  9bler  oon  ^olg  bebeuteten  bie  f<^  25—30  leguas  fubli(^  bon 
Soncepdon  in  ben  meiflen  ^Aufern  fanben  (ebenb.  149),  wirb  ni<$t 
ni^er  angegeben.  Sie  f(^einen  fonfl  nur  no4^  in  neuerer  3<it  i»on 
Smith  (291)  oM  S^mutf  manct^er  Gräber  erw&t^nt  (U  werben. 


Ovalle  (89  f.)  fpric^t  nut  Don  Strohmatten  bic  {ie  mit  fl(^  nahmen, 
wenn  fie  fottjo^eti,  bemertt  abet  aui!^  ba§  fle  fcfle  $ISj^e  Rotten  (f!e 
fliegen  Malal  nac^  Miers  II,  500),  bie  fie  mit  großen  eingerammten 
Säumen  unb  mit  derbetften  ®rdben  umgaben,  in  n>el<^en  fpit^tge 
$f&m(e  eingefc^Iagen  maren :  bei  ^nn&^erung  fpanifc^^er  Ueberma(^t 
pflegten  fle  im  Ariege  immer  i^re  !Cdrfet  gu  tierbrennen  unb  ^d)  ju« 
rucTiniie^en  (Valdivia).  Keuerbingd  ftnb  i^re  $ftufen}on  ^olgunb 
@trom,  20  unb  mehrere  varas  lang  unb  S — 10  breit  (Domeyko 
51);  Molina  (a,  24)  bef(t^reibt  fle  aU  meredPig,  Don  ^of)  gebaut, 
mit  Z^on  beflelbet  unb  mit«93infen  gebe(ft.  3(ire  (Semo^nf^eit  fle  flet« 
bon  einanber  entfernt  anjulegen,  fo  ba§  ein  S)orf  nur  au<  einrr 
Stenge  jerftreut  liegenber  ffio^nungen  befielt,  ^aben  fie  beibehalten 
(ebenb.  22,  Domeyko  102). 

3)ie  ie^igen  ^unflfertigfeiten  ber  ^e^uen^e ,  m\^t  oon  9tut^pflan« 
)en  nid^td  aU  einige  IDtelonen  bauen,  ftnb  mo^l  nur  oU  ein  geringer 
Ueberrefl  bereraniufe^enn^eldS^ebie  ^raucanerin  alter 3eitbefa§en,bo<( 
fertigen  fle  nod^  Zopfe  unb  anbcre  ®cfä§e  oon  Der fc^i ebenfarbigem 
Z^on,  mad  bie  öfllic^eren  $ampad>3nbianer  ni(^t  Derfle^en,  weben 
feine  Süjf^üte  aud  bem  $aar  i()rer  X()iere  unb  färben  i(ire  d'Uge  rot^ 
f(^raar)  blau  gelb  unb  grün.  @ie  tleiben  fl^  in  jmei  quabratif<^e  %i» 
<(cr,  Don  7%'  Sänge,  tragen  eine  .^opfbinbe  unb  meifl  leberne  €tie« 
fein  bie  mit  X^ierfel^nen  genS(|t  ftnb.  S^re  fflo^nung  ifl  nur  ein  3elt 
ta^  aud  6—8  jufammengenö^ten  ^ferbc^äuten  befiehlt  (de  la  Crut 
18,22,25,31  ff.)-  Z)ie  Scmo^ner  Don  (if)\{ot,  ein  fanftere«  unb 
frieb1i(^ered  Solf  aH  bie  ^raucaner  unb  {um  S^riflent^um  bete^rt, 
{eigen  gro§ed  ®ef4i(f  ju  atten  med^anifc^en  arbeiten,  fpinnen  unb 
meben  fleißig,  treiben  Sanbbau  Siebiud)t  unb  befonber«  bieten  gtf^« 
fang,  au(^  machen  fle  fl(^  a(d  ^olgfaQer  unb  burc^  anbere  arbeiten 
ben  2Bei§en  ntl^li^.  S^re  ft&^ne  befielen  nur  au«  brei  ober  fünf  6tfi« 
(fen  unb  fuhren  fomo^I  6egel  ald  auc^  IRuber  (Molina  a,  ISS  ff.). 
Sie  flef^en  na^  Darwin  (II,  29)  aderbingd  auf  einer  fe^r  niebrigen 
9ifbungdflufe,  \>o6)  ifl  biefe  {iemlidd  biefelbe  mie  bie  i^rer  Ferren  oon 
europdif^^er  9lbfunft. 

ferner  bat  ba«  wa«  MoHna  (7,  a,  22  f. ,  58  f.)  Aber  bie  politi« 
f^e  Serfaffung  ber  9lraucaner  fagt ,  Serba^t  gegen  feine  ffla^r^af« 
tigteit  erregt.  —  3^t  8anb  Dom  Siobio  fflbmart«,  berichtet  er,  »ar 
in  oier  Zueile  einget^eilt,  beren  ieber  fünf  ^rooinjen  gu  ie  neun  Un* 


^orttifc^e  Oerfaffung  ber  «roucaner.  Sj  3 

Uxabt^tWuxiQtn  fiatte.  3)ieffr  Sint^eilung  entfprod^  bte  ber  $Su))tnn0e 
tüt\6)i  i^nen  öorflanbcn:  loqui,  3l})o»Utmeni  unb  Ulmcni.  Der  So* 
qui  ful^rte  eine  ?lyt,  ble  anberen  beibfn  ffllaffen  t)on  ^ftuptlinflen  einen 
etocf  mit  fllbernem  Änopfe.  I)er  erjlere,  »el^er  bie  Serfornrntungen 
^u  berufen  ^atte,  befa§  fafi  nur  eine  nomineUe  (Semalt,  bie  ^oupt* 
mac^t  log  in  ber  Serfommlung  ber  fftmmtlid^en  Häuptlinge,  abgaben 
mürben  nidbt  begoblt  unb  ©e^orfoni  überhaupt  nur  im  ftriege  gefor« 
bert.  2)te  Häuptlinge  Ratten,  mie  noc^  je^t  bie  (Suilmened  ber  $e' 
buen(^e  (de  la  Cruz  88),  feine  S^^ang^gemalt  —  U(men  bebeütet 
nur  ^einen  reidben  SRonn/  unb  ein  folc^er  flanb  an  ber  @pi^eeined 
ieben  S)orfe«  — ,  aber  i^re  fflflrben  erbten  fletd  auf  ben  erjlgeborenen 
6obn  fort  unb  nur  menn  ein  &o^n  fehlte,  Dergob  man  bie  SBörbe 
an  ein  (Blieb  berfelben  ffomilie  burd^  SBa^l.  S)af  biefe  Angaben  im 
Sefentlt(^en  rit^tig  fein  mögen,  mfijfen  mir  nadb  ben  Siteren  SD^itt^ei« 
lungen  bei  Gay  (T,  287,  802,  489  ff.)  Dermut^en,  meiere  eine  politi* 
f(^e  Organifation  k>on  ber  ^rt  ermähnen,  ba§  fe  immer  in  je  10  re- 
guas  ober  lebos  eingetbeilt  maren,  meiere  jufammen  eine  ityl- 
laregna*  au^madjiten  unb  beren  iebe  in  Sriebendjeiten  nad)  beflimm« 
ter  Reihenfolge  abmecbfelnb  ben  Sorpt  führte  ober  Sorort  mar,  „\^f 
ren  reguetun  machte,"  mie  man  bie§  nannte.  3)er  Xoqui  ober  oberfle 
Häuptling,  b^ten  mir  meiter,  berief  bur(^  einen  offtctetlen  Soten, 
Con  genannt,  bie  Serfammlung  ber  Häuptlinge  unb  batte  bei  biefer 
bat  feierliche  Opfer  eine«  fcbmarjen  ffiibber«**  ju  uerricbten,  beffen 
au^geriffened  ^tx^  burtb  ben  SRunb  ber  Serfammelten  gebogen  mürbe 
unb  ibre  SBafen  berflbren  mugte  um  fie  blutig  ju  machen,  dt  bielt 
eine  SRebe  unb  forberle  jum  Äriege  auf,  bocb  fonnte  biefe  ?lufforberung 
aud^  t>on  einem  beliebigen  Häuptlinge  ausgeben,  ber  aUbann  einen 
¥feil  mit  einem  ginger  ober  einem  anberen  ZJ^dU  eine«  erf^^lagenen 
gfeinbe«  bei  ben  übrigen  ^erumfdbicfte.  Statt  be«  fflibber«  mürbe  bi«- 
meilen  bei  biefen  ©elegenbeiten  ein  (gefangener  fejerlict)  erf^lagen, 
na(bbem  er  tletnc  Störfe  mit  ben  »amen  ber  Heiben  feine«  Solte«  bo 
nannt  unb  in  ein  öon  ibm  gegrabene«  Socb  gemorfen  ^atte  ba«  er 
bann  mieber  mit  Srbe  füaen  mu§te.  9u«  feinem  6(^äbel  mürbe  eine 


•  Ayllo  beiSt  im  Dui(bua  „(»ef*le(bt,  Jamilie"  (Acosta  VI,20  unb 
fonfl),  recua  im  ©ponif^en  (ob  au(b  im  Duicbua?)  „eine  Äoppel  Saum*  ober 
fiajitbiew ,  ein  Xtupp  «eiter."  ^  ^    ^     ^ 

••  (£«  ili  bemeifen«wettb  baf  bei  3nca  beim  großen  ©onnenfejle  ein  eben 
fol^e«  Opfer  ju  bringen  batte  (Oarcilasso  VI,  21). 


5 1 4  VoUtifc^  tBer faffutH; .  (»efeaieteit 

Xrinffct^alc ,  aud  feinen  5^uo(^en  pfeifen  gemo^it  (Ovalle  315,  Mo- 
lina  a,  74,  Smith  274).  £^o§  in  neuerer  Seit  jene  |)olitif(^e  Set' 
faffung  uerfaQen,  unb  felbfl  feine  Xrabition  me^r  t)on  i^ren  frfl^eren 
ftriegd^elben  unb  beten  Z^aten  bei  i^nen  ju  flnben  ifl  (Domeyko 
58,  62,  Smitb  255),  tann  teinen  S^t\\i\  gegen  i(ire  ^ijlorif^e  ffia^c« 
^eit  begtünben.  S)ie  @rbli(^teit  ber  ^äuptlingdiputbe  wie  übec^^auvt 
ba4  (Srbte<^t  ber  (Srflgeborenen  (Bardel  bei  d'Urvilleb,  III,  258) 
befielt  no(!(i  fort,  bie  einjelnen  @tdmme  be«  Solted  aber  flnb  ni^t 
bIo§,  mie  früher,  unabhängig  k>oneinanber ,  fonbern  ou(^  o^ne  aUeti 
gufamfnenliang  unter  ^^  (Gardiner  186,  175).  9lbn)ei(^enb  don 
Molina  giebt  Stevenson  (I,  27)  an,  bag  unter  ben  oier  k>erbäm 
beten  Xoquid  je  neun  9po«Ulmened  fianben,  unb  Smith  (240  ff.) 
itf^aupttt  ba§  bie  letzteren  i^ren  9la(^folger,  gemd^nlic^  i^ren  dUejtcn 
®o^n,  felbfl  ernannten,  ba§  bie  Xoquid  don  ben  ^&ut)tlingen  unb 
aud  i^nen  gemft^lt  mürben,  unb  bü§  (mie  an^  Stevenson  I,  80 
tnitt^ei(t)  beim  Sudbtud)  eined  fhrieged  ein  3)tctator  i^on  ben  Xoqut4 
gcm&^lt,  mit  unbefc^rSntter  QRa^t  an  bie  @)>i^e  trat  (dgl  Molina 
a,  64).  SBie  e«  {t(^  hiermit  aber  au^  t^er^alten  (labcn  mdge,  fo  i^iel 
fdb^int  feftiuße^en  bag,  wie  aud^  au4  SRarcgrai»  k)on  Siebftabt 
^erk)orge(^t  (YIII,  Äppend.  c.  4| ,  bie  ^raucaner  in  alter  Seit  oon  ei- 
ner erblichen  ^ri|!otratie  regiert  würben,  bie  benimmt  gegliebert  war, 
ba«  Solf  aber  in  ben  (Rat^doerfammlungen  we^e  über  afle  wic^ti« 
gen  9lngelegenbeiten  befc^Ioffen,  feine  Stimme  ^atte. 

S>ie  jtrenge  91b{iufung  ber  9langDer|i&1tniffe  brachte  entfpre^enbe 
Serf^ieben^eiten  in  ber  9Beife  ber  ^nrebe  unb  be«  ®tu§e«  mit  ficb. 
S)ie  gaßli4^e  ^ufna^me  eine«  ^remben,  ber  ben  dor  bem^aufe  gejo* 
genen  @(^Iagbaum  nie  obne  befonbere  (Sriaubnit  uberfc^reiten  barf, 
gefc^ie^t  mit  dielen  ^öfii^teitdformen,  bie  bisweilen  ein  ^albfiunbige« 
ceremonieüe«  ^in*  unb  '^errcbcn  nötjig  ma(||en,  bedor  ein  unge^wun» 
gencr  »erfeljr  beginnen  fann  (Bardel  bei  d'ürville  b,  III,  257. 
Domeyko  48,  Smith  196).  9lu4i  aQe  lBerwanbtf(^aft4grabe  pfle- 
gen in  ber  IRebe  iu^erjt  genau  bejeic^net  {U  werben  (Molina  a,  104). 
3^re  gefeQigen  Spiele,  unter  benen  Molina  (a,  115)  offenbar  mi^ 
derftftnbli«^  ba«  64?a(^fpiel  nennt,  ftnb  wie  bei  ben  $e(iuen(f^e  unb 
anbeten  Snbiancrn  ^auptf&^lid^  Sau«  unb  eine  tHrt  ffifirfelfpiel 
(Smitb  820,  de  la  Cruz  66).  3)er  9(u«gang  be«  SaQfpieU  ent* 
f(fieibet  bisweilen  fogar  Streitigfeiten ,  ba  er  aU  eine  %xi  (Bottelu^* 


t^etf  eilt  (SteTenson  1,9).  (Befang  uiib  TOuftf  {!nt  fd^U<^t,  eine 
9l0^r|)feife  i^t  einjige«  Snfltumem  (Fre«icr85,  Domeyko57, 
de  la  Cruz  65).  S)age9en  ffi  h\t  IRebefunfl  bei  i^nen  (o<^0ea($tet 
unb  6a^nt  ben  SBeg  ^u  SRac^t  unb  Sinflug.  3^re  feierli(!(ien  »eben 
werben  fronbirt  unb  fo  ^u  fogen  gefunden.  %\xä)  ^ahtn  fie  Dichtet 
unb  ©dnger  (d' Orbig ny  1, 399) ,  meiere  In  a6)U  ober  elffllMgen, 
bi<n)eilen  gereimten  Serfen  bte  X^aten  ber  Reiben  befingen  fotten 
(Molina  a,  93,  96).  Bardel  freiließ  (a.  0.  O.  256)  ma<^t  ntc^t« 
aud  ben  n)eitf4n)eiftgen  Sieben  ber  ^raucaner,  unb  Smith  (186) 
meint  i^reSerebtfamteit  fei  mo^l  äbertdeben  »orben  unb  fle^e  ferner« 
lid^  fo  ^0^  aU  bie  ber  3nbioner  ton  Korb  Slmerito,  inbeffen  marfe 
o^ne  Bn'eifel  Dorjug^meife  k)on  po\\ü\^tx  9(rt  unb  e«  ifi  borum  er» 
tl&rli^  genug  ba§  {!e  mit  x^xn  ))oIitif<j^en  Organifation  ^ngleic^  in 
Serfaa  gerat^en  ifi.  Dag  fie  f<<^  glei<^  ben  Peruanern  unb  oieUeic^t 
na(^  beren  Sorbilb  ber  Quipo^  bebienten,  beren  gforbe  bie  Slrt  unb 
beren  ftnoten  bie  SRengen  ber  (Begen^&nbe  anbeuteten  auf  bie  fie 
fl(!^  belogen  (Molina  a,  28,  t)gL  Stevenson  I,  29  unb  9dt>^ig  I, 
386)  fie^t  bur^  Oyalle  (94)  unb  ben  Serid^t  Don  1729  bei  Qay 
.  (I,  489)  aufter  3n>eif(l  •  ^^n  Anfang  eine«  bef<^loffenen  ftriege«  be« 
geicj^nete  man  na^l  SRonaten  unb  Zogen  burc^^  ^ftrtere  unb  \ä)Xo&^m 
%ibtn  mit  entf))re(t^enben  Jhioten,  unb  biefe  ^iben  maren  für  ieben 
3>i^ct  be«  Sanbed  t)on  anberer  9<^rbe.  ^uf  eine  no4)  ^5|iere  inteflec» 
tueOe  Sitbung  ber  9lraucaner  würbe  e<  f(!^Iie§en  laffen,  wenn  f!e,  mie 
Molina  (a,  88  f.)  erja^^U  unb  Humboldt  (Vues  des  Cord.  812) 
atd  x\6)i{%  angenommen  |^at,  ein  6onnenia](»r  }U  12  ültonaten  oon  je 
30  Sagen  nebfl  5  6^alttagen  befagen,  ba4  fie  ,Mti  Sauf  ber  Sonne'' 
nannten  unb  mit  bem  SBinterfolftitium  anfügen ,  bie  @o(flitien  felb^ 
aber  aud  ber  8&nge  ber  Schatten  ju  befümmen  mußten.  3>ie  $e^u« 
en(^c  ^aben  ebenfaQ«  ein  3a^r  t>on  1 2  SRonaten  unb  beteidSinen  bie 
3a^re«$eiten  unb  einige  6ternbilber  mit  befonberen  Kamen;  au$ 
$oefteen  befi^en  fie,  beren  ®egenfl&nbe  groge  Saaten,  Unglfiddf&Oe, 
Siebe  finb«  unb  (galten  oiel  auf  Steinzeit  ber  @|)ra^e  unb  jhinfi  ber 
9tebe  (de  la  Cruz  51  f.). 

SDie  grau  lebt  ganj  im  ^sufe,  in  bad  fein  Stember  Butritt  ^at 
arbeitenb  unb  f^weigenb,  in  flißer  Untert^Snigteit  (Ginoux  im  Bnl- 
let.  80C.  g4ogr.  1852, 1,  156).  6ie  wirb  i^rem  Sater  burd^  ®ef(^ente 
abgetauft,  i^r  eigener  ffiiQe  tommt  babei  faum  in  9etra<^t  (Molina 

88» 


a,  100).  3t  Ut  Mmrnf  %€UAonai.  f«  vt^  l«i  lliMcB  mb  Acob 
Shasti^am  grntitM,  na4  tcci  Zafrn  fcM  ^«i  i««9e  9«At  fnitf 
n^  H  folgt  cia  geinobl  iBmrdel  hn  d'UrriUe  b.  Ul,  277, 
Smith  214).  9ut  hc  Itattcr  ttt  9ml  fcflt  M  cx^im,  »fsM 
tau  6<ftime9CTf0bne  —  tiff  tt  nm  Cbmtpaiifl  —  fktti  tat  Mtfoi 
m^  fDTid^  bi«i9«fai  felMt  t«^cl«ig  fern  Stet  sit  tta.  lla^atl 
imtfe  ond^  Mi  Wtäldten  oorbcr  gemH,  an^  Mn  ctf  ^at^  Sf* 
f^mfe  He  Simviflignng  H«  Solrri  gnvovacn.  ^ta  gcmW  }b 
Mcfm  9cf4enfdi  «neu  Scittag  gfgt bea ,  fo  t{l  Hc|  cnc  S^ftraMaD 
He  pitattltd^  aab  geaaa  bqaMt  »ettca  anf  (etai^.  217  f.).  IIa' 
fnUb^itett  gilt  aU  64Mla^e  aa^  go^  amttgfifai  ta  attrr  ^eit  ^ai 
9lcd)t,  Uki  9Mb  itftrm  S«tn  ^aiid^feflea  aa^  Ha  ffaa^icü  la« 
ffi<f|vf0tbera  (OlmTerria  bei  Gay  JI.23);  tnNira  f^nl  Hef 
aUl^  oft  aotgefonaaen  )a  feia:  H  »ii^  (AtW^,  368  a.  dftct)  bcaicifl 
bof  He  S^  (iabeneid^  »ami.  €t(^  »an  to  ^a  |a  f6citai  ito 
fb  megingebea  oar  atd^  eilaait ,  nat  fonnte  |ie  fortgejagt  1aeI^ea, 
meaa  fte  ft<4  fd^ie^t  letrng,  nnb  getdHet,  mean  fie  He  (E^  broA 
(SRarcgraD  YIll,  Append.  c,  2).  9leaet^tng«  gebt  do«  Selb  barA 
Crflottang  Ui  taafpreife«,  Hc  aa<4  oo»  Seifabier  gefoThert  nki^ 
»enn  er  entflicht,  dfteri  an  einen  Inberen  aber;  He  Siltoe  aber 
nnrt  frei  ober  fiUt  an  einen  ber  @d^ne  eine«  9lebenioeibe4  (Smith 
218).  Ztx  Sntber  erbt  be«  Smber«  grau  unb  ber  eo^n  He  beg  Sa« 
ter«  (Gay  II,  368).  Sie  flberaa  »o  mehrere Setber  finb,  {lebt  an« 
bier  eine  ^auDtfrau ,  bie  bei  ben  Vraucancm  allein  mit  bem  Otanae 
iufammen  i^t  (Bardel),  über  ben  9lebentoetbem.  l)ie  Kdnli4f<tt 
ber  Seiber  »irb  befonber«  geräumt  (Molina  a,  108).  Jtleine  Jtin« 
ber  binbet  man  in  ein  trogartige«  (Befiea  oon  9ambu«ro^r  fefi  ein  ba« 
aufgehellt  ober  mic  eine  Stege  bin  nnb  ^er  gefd^mungen  mirb  (Gar- 
diner 181,  Smith  213).  Da  Strafe  für  befd^im^fenb  jilt,  erhalten 
He  JKnber  ntemaU  eine  fold^e  (ebenb.  201 ),  fonbem  mon  freat  f^ 
fiber  jebe  Unbotmd|igfeit  unb  Unoerfc^ftmt^eit  berfelben .  meil  man 
berglei<M  aU  ein  Beic^n  oon  Itraft  unb  6tol^  anfielt.  9ei  ben  fo 
^uend^e  ^errfc^en  in  »ücfftdS^t  ber  d^t  unb  be«  gamilienleben«  faf 
gan}  bie  nftmlic^  eitlen  (de  U  Crnt  38,  59,  62  f.).  Sa«  Jttnb 
mirb  bei  i^nen  nad^  bem  Sater  genannt,  er^ftU  aber  einen  imetten 
Kamen  bon  feinem  Sat^n,  ber  ein  Sferb  ja  einem  gefe  bringt,  e« 
niebenoirft,  (Befi^enfe  auf  bo«felbe  legt  unb  auf  Hefe  ba«  ittnb  fc|t; 


mora!tf<^  (K^acafter  bn  ^Irauconer.  517 

ba«  $ferb  mirb  gefc^Ia^tet  unb  ber  $at^e  ma^t  mit  beffen  61utenbem 
^etjen  bem  ftinbe  ein  5tteu^  auf  bie  6ttrn  unb  %ubt  i^m  bcn  9la« 
men.  ftinbcrmorb  Don  leiten  be«  Satetd  wirb  Don  brn  Serwanbten 
ber  Wutter  (m  i^m  mie  ieba  anbere  SRorb  ger&c^t  (ebenb.  38,  6S), 
n&tnlic^  but<^  ßrenge  talio,  menn  ni((»t  eine  (Selbbuge  angenommen 
mirb.  gur  ben  !Räu6er  mu6  6ei  i^nen  beffen  gefammte  Sermanbt» 
f(t^aft  haften,  m&t^renb  bei  ben  Vraucanern  (nad)  Molina  a,  61) 
feine  ^aftbarteit  biefer  %xi  ßattfinbet.  Sei  beiben  i|l  bie  Sujlig  unge« 
orbnet :  obmo^I  bie  Ulmene«  fftx^Ux  über  i^^re  Safaflen  finb ,  f^affen 
ft4i  biefe  tod)  oft  felbfi  Stecht,  unb  fogar  jur  @fl^nc  be«  TOotbed  ifi 
e«  (^inrei(^enb ,  menn  ^^  bie  Set^eiligten  Der^önbigen.  gauberei  mirb 
regelmäßig  mit  b,em  Xobe  bejiraft  (Stevenson  I,  29). 

Xreu  gaßlicf^  unb  e^ren^aft  im  ^rieben  unb  gegen  i^re  greunbe, 
ßnb  bie  9lraucaner  juglei^^  milb  graufam  unb  ^bif\t  leibenfi^afttic^ 
im  ftriege  (Oinoux  a.  a.  O.  163).  2)ie  Sf^rli^teit  bie  unter  i^nen 
felb^  ^errf(^t,  erßretft  {i^l  ni^t  auf  i(^ren  Serte^r  mit  ben  64)aniem 
(Frezier  92),  bO(^  mirb,  obgleich  {te  diel  ^t^Un,  \^u  SuberlAffig« 
feit  unb  punttlic^e  Seja^Iung  in  atten  orbetltli((^en  ^onbeldgefdS^äften 
geräumt  unb  meit  über  bie  ber  CL(|ilefen  gefleU  (Olloa  II,  61»  Smith 
202).  3ebed  ®ef4^enf  genau  ju  bergelten  i{i  i^nen  allgemein  S^ren« 
facf^e  (ebenb.  25S).  2)ie  $e^uen4ie,  benen  feiger  3)iebfia^l  unb  9e« 
trug  mie  ®ei^  M  oer&ddtU^i  gilt,  plunbern  g^embe  au«  bie  i^^nen 
ni(^t  empfohlen  finb,  bo(^  f4lonen  fte,  mo  bie  $fli$t  ber  !Danfbar« 
feit  bieg  gebietet,  ^aben  ^mei  Don  i^nen  ein  greunbfi^aft^bunbnii  er« 
richtet ,  fo  üerfe^ren  fte  üorjugdmeife  miteinonber  fo  oft  fte  jufammen« 
fommen ,  t^^eilen  felbß  i^re  64^1af{le0e  unb  trennen  flc^  au(^  im  ftriege 
niemals  (^öppig  I,  390  f.,  383  ff.).  (Sigennu^  SRigtrauen  unb 
So^^eit  flnb  bei  i^nen  ^auptfdi^lic^  bie  ^ol^t  i(^re«  Serte^red  mit  bem 
Su^murf  ber  Suropöer  (de  la  Cruz  31).  9Ber  mit  einem  Ruberen 
ben  glei^ien  Kamen  fu^rt,  barf  k>on  biefem  ein  beliebig  gro§ed  ®o 
f4ienf  forbern ,  beffen  Serge! tung  nic^t  oor  bem  Ablauf  eine«  Sa^red 
angefproct^en  merben  tann  (ebenb.  58). 

lieber  bie  religidfen  Sorflettungen  ber  tSraucaner,  fagt  Domey- 
ko  (39),  meiß  man  menig  ober  nid|)td,  ni^t  einmal  ob  fit  im  Un* 
glutf  ben  bdfen  ober  ben  guten  (Beiß  anrufen.  9{i4^ttger  ^ÜLiit  er  ge« 
fagt  baß  in  ben  Ka^ric^ten  über  biefen  ®egen{tanb  große  Sermir« 
rung  ^errfc^e.   »a^  iWarcgrat)  (VIII,  Append.  c.  3)  miffen  jle  jwar 


518  9iehgiöff  9ocfleauti(|eit , 

tveber  k>on  ®ott  no^l  fon  Un^erblicf^tcit ,  loo^l  abn  tion  böfen  9ei« 
^ern,  benen  fte,  n>ie  f4lon  tx\h^\i,  bU weilen  einen  j^tiegdoefongenen 
o4)fern  beffen  ^t\\  fic  (^erautfne^men ;  att<^  tau(!b«n  fie  tbnen  {u,  unb 
ba«  fflott  Pillan,  mit  bem  {ie  bie  Sulcane*  benennen  (Oay  I,  480), 
fc^eint  p8lei(^  bie  (Sott^eit  unb  ben  3>onner  ju  bebeuten.  Ovalle 
(263)  [(treibt  e«  GuenupigliaD «  unb  fejM  ^in^u  ba^  ba«  (lö^ße  Sf* 
fen  wel^e«  fte  f o  nennen ,  über  oiele  untergeorbnete  (Beißer  }U  gebte« 
ten  babe.  G«  foU  au4  aU  (Beifl  be«  ^immeU  unb  ®((»dpfer  ber  Seit 
don  i^nen  bejei^inet  unb  aU  ber  grole  Zoqui  be«  ^immeU  betraf« 
tet  merben,  ber  ebenfo  wie  ber  irbif^ie  Xoqui  feine  !fl|»o«UImene«  unb 
Ulmene«,  gute  unb  bdfe  ®eifier,  unter  fid^  ^abc,  barunter  (i)»una« 
mun,  ben  (Sott  bed  ftrieged  unb  eine  SRenge  m&nnli(^er  unb  meibli' 
^tt  (Senien  (Moiina  a,  79»  Stevenson  I,  33);  aud^  b^be  jeber 
(Kinielne  einen  befonberen  Scl^u^geiß,  ein  &u|erer  Sultud  ber  (Bdtter 
finbe  aber  auger  in  ftrant^eiten  unb  bei  Sriebcndfd^Iujfen  ni^^jt  ßatt, 
wo  ifinen  bann  ein  Samm  geopfert  unb  Xabaf  für  fie  verbrannt 
werbe,  ferner  fprict^t  Molina  (143,  l>gl.  galfner  109)  oon  einem 
^eiligen  SBaume  (drymis  punctata,  La  Marck),  be(fen  ßweige  ße  bei 
religiöfen  O^eremonien  unb  aU  griebendiei^en  tragen.  Bardel  (a. 
a.  O.  275)  fdb^cibt  i^nen  eine  buntle  SorjieQung  Don  einem  guten 
unb  einem  bdfen  $rincip  gu,  bie  {ie  Pillan  unb  Guecu  nennten,  eben« 
fo  d^Orbigny  (I,  405),  ber  ben  Kamen  bed  lej^teren  Quecubn 
f^reibt,  wa^renb  Ginoux  (a.  a.  0. 162)  Apo  unb  Pillan  aU  ibre 
Warnen  angiebt,  mit  bem  Sufa|e  ba§  nur  ber  fej^tere,  bad  bdfe  $nn« 
cip,  burc^  Dffer  unb  Orgien  oerebrt  werbe.  Wad^  Qardiner(i86 
f.)  bringen  fie  ber  Sonne  ald  bem  b^^^P^n  Sefen,  unb  neben  i^i  bem 
SRonbe  bei  gewijfen  (Selegenbetten  Opfer  bar.  3bole,  Stern«  ober 
Sbicfbienfl  ^aben  fie  ni(^t;  Sibationen  beim  (Sffen  |inb  aber  gewöhn- 
1i^  (Smitb  273,276). 

(Siniged  Sic^t  f&at  auf  biefen  (Segenßanb  burcf^  bie  Sexi^^te  bie 
wir  über  bie  $e(^uen(^e  befijKU.  !Diefe  glauben  an  einen  b^ct^ßcn  ®ott 
(Pillam,  de  la  Cruz,  Viage  p.  XXX),  ber  bie  98tlt  gefd^affen  ^at 
unb  regiert;  ba  er  aber  aQe«  (9ute  Don  felbfi  giebt  unb  but((^  bie  bd« 
fen  Z^aten  ber  SRenfc^en  nidi^t  beleibigt  wirb,  erb&lt  er  Weber  Opfer 
nod^  fon^  einen  (Sultud.   Gueculbu  gilt  aU  Urbeber  atte^  Unglüde« 

*  3n  biefe  beilegt  auc^  bei  dbilefe  ben  €i|)  be«  untetirbif(^n  Oeifhr» 
rei^ed  (tpöppig  1.433). 


"  «betglaube ,  BauBemefeti ,  33e9rfibni|.  519 

unb  atte«  @dS)3b1i(^en.  9(n  ^uguiien  unb  anbcrcm  ^berglduben  ft^tt 
e«  i^nen  fo  toenig  ald  ben  ^raucanetn  (de  la  Cruz  48,  Mac  Cann 
1, 118).  %a4l  $öyt>ig  (I,  393)  benennen  {le  nur  ben  Se^errfddet 
ber  UeeredmeQen  unb  ben  Ferren  bed  IDonner«  mit  einem  befonberen 
Kamen. 

2>er  Aberglaube  ber  Sraucaner  ifi  bem  anberer  SnbianerDöIter  )u 
&]f^nli(^  af«  bag  ed  ber  ÜRu^e  lohnte  i^n  audffl^rlic^er  $u  befpre^en. 
2)ie  Surc^^t  j!d)  abmalen  ju  lafen  ober  ben  eigenen  9tamen  ju  fagen 
beruht,  mie  au(^  anberroirtd  auf  ber  Sorfletlung,  bag  flc^  baran  eine 
Sel^erung  tnüpfen  laffe  (Smith  222).  3eber  tobedfaa  ber  xC\^X  in 
^ol^em  9Uer  eintritt,  mirb  oon  Sauberei  abgeleitet  (Gay  I,  372). 
^ie  ^rieiler  ober  t)ie(me^r  göuberftrjte,  bic  in  frü^ierer  3«it  runbe 
Stuj^en  unb  Suf^^el  t)on  gemifen  Seepflanjen  Dorn  unb  hinten  an 
i^ren  SDlänteln  ober  ^emben  aufgel^dngt  trugen  (ebenb.  285),  Ratten 
benienigen  )u  ermitteln  ber  ed  bem  Serflorbenen  anget^an  ^atte ,  bei 
welchem  {t(^ ,  menn  er  be^e;t  mar ,  eine  tranfe  Seber  ftnben  mu^e, 
ba(ier  man  i^n  ftetd  fecirte  um  ben  Serba^t  ber  3<iuberei  ju  confta« 
tiren  ober  ju  miberlegen  (Smith  236,  Ovalle  326).  Au^er  ben 
3auberärjten ,  bie  jum  3»«*«  ber  Äur  geTOö|)ttIic|)  einen  Hammel 
opfern ,  giebt  ed  jebod^  auc^  anbere  bie  fi(!^  eine«  me^r  rationellen 
Serfa^ren«  bebienen  (Mölln a  a,  96).  Sor  bem  IBegräbni^  mürben 
bie  Xobten  fonjl  oft  mehrere  üRonate  ^inbur^  aufbema^rt  (SRarc« 
grao  VIII,  Append.  c.  3).  9teuerbing<  {!eat  man  {!e  nur  einige  Xage 
lang  auf  ein  (Serfltl,  folange  bad  Sobtenfeft  bauert,  aud^  bad  ffieib 
mirb  nic^t  me^r  mit  bem  SRanne  begraben  (Smith  173  f.),  fonbern 
nur  t^m  ber  ®attel,  SBafen,  etwa«  ®e1b  unb  Sebendmittel,  bem 
Seibe  bie  6pinbel  ober  JNidi)enger&t^e  mitgegeben ;  bei  manchen  mirb 
an  bem  (Srabe  ein  $ferb  gef4la(!^tet  unb  bejfen  $aut  auf  einer  &uer« 
ftonge  aufge^ftngt  bie  auf  ^mei  ®abefn  ru^t,  bie  Sänge  bed  Xobten 
aber,  beren  ®to^Ifpi(e  bur^i  eine  ^ölgerne  erfe^t  ifl,  baneben  gefleUt 
(ebenb.  172).  S)a«  ®rab  bejeii^net  man  bur(^  eine  $)^ramibe  üon 
^ot;  unb  Steinen  QMolina  a,  85,  Ovalle  320),  anbermdrt«  burd^ 
eigent^fimlic^  gefd^ni^te  $f&(^le,  an  benen  ein  gmeiKpfiger  9lbler  )u 
fe^en  ift,  feltener  burc^  menf$Ii(^e  giguren;  meiter  im  ®fiben  um* 
giebt  man  ed  mit  einem  ro^en  3aune  oon  Sretem  innerhalb  beffen 
eine  Sanie  fle^t  (Smith  291,  309,  227).  3)er  Xobte  er(»dU  im  ®rabe 
'  eine  f!^enbe  SteUung  unb  fein  9efi(^t  mirb  nac^  ffiejlen  gerichtet,  mo 


520  UiitrtMi6fftt#9laitbe.  ftrie^iDcfca. 

ta«  (^eijieTlan^  lifgt.  tod)  fe^It  H  mtxfi  an  cina  bffhatmtcTcn  Sou 
PcQung  l»on  Ui  3?r'<fcaiffnbm  bufrt  If|t<nn  (cben^.  173  f.,  d'Or- 
bigny  I,  406).  ^it  geeUn  Nr  Xi>tt(n.  fagt  man«  0<bcB  na^  8c» 
fitn  auf  tu  anNrc  Stiu  tc4  ^ttiH  unb  fubrfn  teil  cm  äbnli4)<4 
^(ben  mit  biet  auf  drtfn;  man  ^ut  ibnfn  9)'i>c  auf  Un  Scg«  b«« 
mit  tt<  ni4»t  iuruÜcmmfn  (Oralle  263,  Molinma,S3).  lufHrfe 
ga^it  übft*i  SKcer  bf^i^bt  <^  fid)  obne  3vfi'<l.  ^^B  t»  ^(ii>f  Dor  Um 
ScgröbniB  in  nncm  Jtabnc  im  ^aufe  auf^ebdii gt  ota  au^  in  tintm 
fol±<n  begraben  mxl  (DomeykooS,  MiersII,  467 >.  £a#  9c» 
gräbni§  txnti  ^dupthngci  in  htfcr  ftit  mit  f<:n<n  vitita  tdgli<bai 
^obrftcn  auf  ttn  Ser^oibcncn  in  tialcgii'i^fr  gönn,  feinen  ^ammcU 
0):^<m.  ^tcitcrmanocurcü  unt  Xhnfgelagen  v$u!qu<)  \^at  an4  noie« 
itx  3m  Gay  ^Bullet,  soc  gcorg.  IS44. 1.  273»  gt»"t::tcn.  ^i  Hm 
$fbu(nd;<  bcrrf^t  Nifelbe  (l'Iaub«  an  3t^iib<:n  unt  an  cm  antciri 
itbcn  icnf«l4  t«  TluxU  (^oppig  I,  393  ^..  Mac  Cann  1, 119. 
123,  de  la  Crui  3S.  bZ),  ne  ptlcn  n:b  Aber  ta«  3cnim#  alt  eis 
faltec  San(  Dor  unt  iu±cn  (<«balb  tcn  Zodcn  mit  gtucr  ^n  cncär« 
mcn.  dr  mixt  au^  ein  $'<rt  gcbuntcc  unt  ^uoi  $rab<  ge'ubrt,  ia 
iDcli^cm  man  für  ibn  ein  £etl  |Ure;ttc  mai)t;  auf  tivH  fcft  maa 
i^n,  giebt  ibm  ten  3^^°^  i^  ^<<  ^nt  an(  er^^it  taan  ta4  ¥'a^ 
(ebent.  48). 

2^ie  Eingeborene.;  Don  (Eo^iapo  bi#  |Um  i\aule  be«eii)aet  Clä- 
re rria  ^1594,  bei  Gay  II,  19  jf.;  al«  »'eig  uct  uafiK^en«"^ ;  mit 
b^rcr.  «'agt  er.  #ebe  c4  um  l\i  von  3ni(<nal  ilauuni  fütsärtl  U* 
ben^en.  aber  tie  ^nri^xcn  t<zi  i\iiuie  unt  3:=renal.  be'\?a{<r«  lic 
snrr'ien  Um  ^:o  5iuble  unt  $:cbio.  *'e;en  du^crü  :ar*er.  €4^n  hz* 
mal»  tcnnten  üe  5 — 600  Leiter  ^eü<a.  füonen  Ijr.^e  tanken.  \P9m 
ttn  c^aniern  e;rejte:e)  eu'erne  Tolie.'^v'.le  mrtXnc^i-  uit  EtetB* 
U.^en  Jl:ulcn.  i^^r.iec  unt  ^lae  9«?a  iktltn,  U%un  mit  grc^em  0t* 
terbL*'±<n  ge*'i3ii;ii.  une  facen  cai  Vaidii  la  s  3<ujsi^  *ebr  gut 
au«  icten^.  I,  125.  OUverna  eber.^.  IL33»;  la  3^»  1611  »«* 
reu  fion  rule  Nrelcen  [cgar  m:i  «•.•^rnen  1far,em  rc:''caea  <eb<aK 
239.  44UL  ^lizmit  rmmt  Mohaa  s  (a.67i  Eingabe  |tt*'aHSca. 
laf  ne  '"eil  15»>S  Äira^ene  be''a|en  ur.t  hij  t-c'e  V.t  15Sö  goi  ob« 
fcttbt  nat  ^iK;;..s.n  vai  3*e  Sdnt  au'  (<a  ^^J^^t-a  -Ji  ^et  €;tla4i. 
toi  ea^voU  im  üentraoi.  te^<tc4  var  m  ^c-s^agnieea  |«  IM 
aal  la  ftc^iaKattr  ja  lOoO  Siasa  fctb^ut.  (le  ibrc  eigcnca 


Jtämpfe  bei  Vcaucaner  mit  beii  Spaniern.  521 

Ratten.  06  Vit  runben  platten  @tetne  mit  einem  io^t  in  bei  {Ritte, 
bie  ^^  in  groler  3a^l  in  intern  Sanbe  ftnben  unb  benen  d^nlidS^  finb 
bie  Cook  in  ber  @ubfee  al«  ffiaffen  im  (Bebrau^fc  fanb  (Molina 
58  note),  ^tec  biefelbe  Sefümmung -(matten»  ijl  unbefannt.  IM  $to« 
oiant  trug  ieber  ftrieger  einen  @a(t  SRe^l  bei  fi^^;  im  Kriege  ^etrf^te 
ßrenge  ^i4dt>lin,  gro§e  Sovfi^^t  unb  9Sa4)famteit  unb  gefcl^idfte  Xaff 
tif  (berf.  a,  70).  Sermunbete  geinbe  unb  (befangene  mürben  fiel« 
umgebradl^t,  nur  ^&u))tKnge  au^gelöfl,  bie  alten  2eute  aber  meifl  ge« 
fdl^ont  (Mi er 8  II,  487  f.).  Sin  $feil  mit  einem  xot^tn  gaben  galt 
aU  ftriegöerflärung  unb  ^ugleic^^  aU  ^ufforberung  )u  einem  &^n^* 
unb  3:ru(bunbni§  ( Molina a.  66,  Ovalle  205).  Z)er  feierlid|^e  grie* 
bendfctilu§  mürbe  mit  bem  9)Iute  eined  ober  mehrerer  Samad  bejlegelt, 
mit  meictiem  man  bie  Srbe  unb  bad  Sto^r  bef)>rengte  bad  t>on  einem 
Häuptlinge  aU  S^x^tn  be«  grieben^  getragen  mürbe  (ebenb.  253). 
^ie  $e^uen(|ie  merben  al«  meniger  friegertf(^  gcfd|^ilbert:  fe  ge(»en  nur 
auf  Ueberfatt  %aub  unb  $länberung  au«,  jn  offenen  &dflixd^Un  fe^lt 
if^nen  ber  9lut^ »  unb  faltblütiger  ffiiber^anb  bringt  fie  fd^inefl  }um 
SBeic^en  (de  la  Cruz  31, 40,  $öppig  1,  388).  Sefdl^merben  Sin« 
seiner  gegen  ein  anbere«  Solf  legt  man  ber  großen  Serfammlung  gut 
Seratliung  bor,  bie  ftrieg  ober  ^rieben  bef(|)lie6t.  Selber  unb  JMnbet 
merben  nii^t  getöbtet,  fonbern  aU  ftriegdgefangene  fortgeführt  unb 
gut  be(^anbelt,  fie  {!nb  aber  bert&uflii^  (de  la  Cruz  39  f.,  46  f.). 

6«  ge||ört  m6)t  gu  unferer  9lufgabe  bie  langmierigen  unb  erbittet* 
ten  ft&mpfe  mel4^e  bie  @panier  mit  ben  ^raucanern  geführt  ^aben, 
im  Sinjelnen  gu  eri&^len ,  um  fo  meniger  al4  bie|  in  bem  au«fii^tli« 
d^en9Bcrfeoon  Gay ,  ba«  [\äf  auf  einbringenbe  DueUenflubien  grünbet, 
in  befriebigenber  ffleife  gef^elj^en  ifl;  aber  atterbing«  merben  mir  au« 
biefer  Jhieg«gef(^t4te  einige  Hauptmomente  unb  namentlid(^  ba«ienige 
l^eroor^eben  muffen ,  ma«  in  Hinftc^t'auf  bie  9Yationalttat  ber  ^rau« 
caner  unb  i^r  @(^id(fat  im  Sufammenßoi  mit  ben  Suropäern  i:>on 
9S3i(t)tigteit  ifl. 

^uf  bie  unglutfU^e  Sipebition  Almagro's  (1535  ff.)  gegen 
S^ile  folgten  bie  Xrieg«juge  Yaldivia's  (1540  ff.).  3u  bem  ^anpU 
lanbe  ber  ^raucaner  fublidl^  bom  9Raule  gelang  e«  l&ngete  Seit  ben 
Spaniern  bur«tiau«  nictit  bauernbe  Srfolge  ju  erringen:  bie  6t&bte 
bie  fie  grunbeten ,  mürben  }U  mieber^olten  SRalen  bon  jenen  miebet 
}er^drt,  bie  Eingeborenen  griffen  tto|^  ber  gegen  fie  gerii^teten  ^tmu 


522  5(äm))fe  bn  Uraucaner  mit  ben  @i»attiern. 

wajfen  tapfer  an,  fu(^ten  ^M,  o^ne  beten  SBirfung  abgumarten, 
mdgltii^fl  ff^neU  ^anbgemetn  ju  metben,  hielten  in  i^ren  gefc^Ioffcnen 
Saned  ^toit  bie  alten  ^eutf^en'"  (como  tudescos,  fagt  Valdivia 
felbfl  bei  Gayl,  92)  bi«  }um  9(eu§et{len  @tanb,  unb  matten  oft 
in  oödig  georbneter  SBeife  i^ren  9iü(f)ug.  Sie  lebten  im  ftriege  t>on 
Smiebeln,  fleinen  ®&mereien,  bem  {)afet  &^n1i((^,  unb  t>on  anbeten 
$(lanjen  bie  Don  felb|l  muc^fen,  unb  faeten  nur  wenig  Kai«  ^u  t^rem 
Unterl^alt  (ebenb.  53).  Oefterd  fam  ed  oor  bafi  i^r  Zo4|ui  ben  gelb« 
^errn  bei  Spanier  }um  ^injelfampfe  ^ecaudfotberte  unb  ba§  biefer 
barauf  einging,  ^u^  (ie  ffieiber  ber  gingebotenen  fämpften  ^iuftg 
mit  unb  meistere  berfelben  jeigten  fiä^  ald  mo^te  ^elbinnen.  %U  bie 
®pantet  bid  über  Un  ID^aulc  jurucfgetrieben  unb  i^nen  in  einet  bin« 
tigen  S6)\ad^t  t>\xx6)  einen  mut^tgen  'flngtiff  fogar  i^te  Kanonen  ab« 
genommen  motten  maren,  jog  ber  etfl  neunie^nja^rige  ^Ib  Sau« 
taro,  ber  me^r  aU  einen  S)ic^tef  begeifiert  f^at,  fogot  gegen  Santia* 
go.  Sr  gemann  ed  nic^^t  unb  fiel  mit  feiner  ganzen  Sc^oar  t>on  600 
ftricgern,  glu^^t  unb  @nabe  oerfd^mdl^enb,  feiner  ^ü^n^eit  gum  Opfer 
(1556).  Wan  muB  gefielen  baf  bie  gefammte  Oefc^idS^te  nur  menig 
i^nlic^e  unb  nirgenb«  grdgere  Seifpiele  oon  Xapferfeit  unb  gelben« 
mut(»  auf}umeifen  ^at  aU  fte  bie  Sltaucaner  in  \^ttm  gteileit^fampfe 
gegeben  l^aben.  2)a6  fte  in  i^m  enblic^  benno(^  unterlagen,  ba^  fie 
burc^  il^n  oermilberten  unb  fanfen  —  bet  Urieg  bauerte  mit  geringen 
Unterbrechungen  nictit  oiel  weniger  oU  200  3a^te  —  war  ein  un« 
oermeiblidl^ed  6((^i(ffal,  bad  ienem  Sobe  feinen  ginttog  t^un  fann. 
Mendoza's  botbatif^e  ®raufamteiten  (1557  ff.),  ber  bie  befangenen 
auf«  guril^tbar^e  martern  unb  Derftummeln,  ben  (^elbenmfit^iigen 
Zoqui  ((aupolican  pfählen  lie§  unb  eine  SRenge  anberer  ®reuel  bt* 
ging,  bilben  ben  ttaurigfien  ^ontra^  ju  ber  beteitwiOigen  9ufopfe« 
rung  unb  ber  moralift^en  5traft  ber  "ilraucaner.  Sie  trugen  nur  ba« 
}tt  bei  biefe  nod)  me^r  ^u  erbittern.  Sorjuglicfi  feit  1597  geriet^en 
bi«  1602  fafi  alle  9Iteberioifungen  unb  feflen  $ld(e  ber  Spanier  fflb* 
ti^  oom  Siobto  wieber  in  i^re^&nbe,  unb  oon  biefer  3cit  an  gingen 
bie  Dergeblict^en  l^riege  gegen  (ie  fafI  ununterbrochen  fort  bi«  jum 
^rieben  wn  1724.  3m  eigentUdl^en  «raucanien  i^  t>on  allen  Stab« 
ten  bie  fie  grunbeten,  ben  Spaniern  nur  fraueo  geblieben. 

S>er  ftönig  bon  Spanien  ^atte  1578  befo^flen  an  berbiente  Rdit« 
net  2&nbueiett  in  C^ile  au«)ut^«ilen ,  wie  anbcrwftrtft,  iebo^  o^nc 


^e^anMnne  berfelben  burd^  bte  epanitx.  529 

ben  (Singebonnen  9}a<^t^eil  {utufügen.  Tlan  ^ab  i|im  bacauf  {uc 
^ntn»ort  bat  biefe  leiteten  ouf  oQe«  Sonb  ^nfpru^  matten  unt 
fteOte  t^m  weiter  Dor.  bat  ft<  tt>egcn  i^rer  ^crnut^  feinen  Xribut  ge» 
ben,  fonbern  nur  petfdnlic^e  !£)ten{ie  teifien  fönnten  (Gay  11,  llOff.). 
3n  ben  eroberten  Sanbedt^eilen  xontht  bie  cin^eimifcl^e  SeodlterunQ 
natürlich  fe^t  [(^wer  gebrucTt,  unb  fc^on  CeUd  a's  Sendet  Dom  3a^re 
1610  f)>ri^t  t>on  einer  groien  Serminberung  berfelben,  bie  in  8ol9< 
bat)on  eingetreten  fei,  ba§  bie  f)>anif(^en  ©olbaten  f!e  ju  i^rem  2>ienjie, 
bie  SSeiber  gum&oncubinate  fortfd^leppten,  bat  bie  petfönlid^e  ^ien^« 
barfeit  }u  ber  fte  0e)>re6t  n[)urben,  äu^erfl  ^axt  fei ,  unb  bat  friebUtde 
9Renf(^cn  in  großer  Tltn%t  M  ®flat)en  in  unb  au§er  Sanbe«  oerfauft 
würben  unter  bem  Sorroanbe  ber  j^rieg4gefangenf(baft  unb  ber  9ebe1> 
Hon  (ebenb.  II,  197).  3)icfen  groben  lIRiibrau^^en  wodte  bec  ftönig 
1622  burcb  ein  Serbot  aUer  unb  jeber  i^erfönlic^en  Sien flbarf eil  ber 
Snbianer  fteuern:  nur  S)efen{it)friege  foflten  in  Sufunft  gegen  fte  ge» 
ffilirt  werben,  unb  nur  bie  befangenen  bie  man  in  biefen  ma^en 
n^ürbe,  foUten  Sttaoen  fein;  inbeffen  blieben  gleic^wo^^i  einige  ftate* 
gorieen  ber  (Sncomienbad  befielen,  ber  Xribut  ben  bie  3nbianer  i^rem 
@d|^u(^erren  (encomendero)  leiflen  unb  bie  3<it  welche  i(»nen  oon 
ber  Arbeit  frei  bleiben  foQte,  mürben  )uni  X^eil  bur^  felf^r  MrmiideUe 
Se^immungen  geregelt  (ebenb.  31 7 ff.):  e«  blieb  ba^er  factifdji  Stte« 
beim  Eliten. 

(Einige  grancidcaner  flnb  fcf^on  furje  ^t\t  naäf  ber  (Brunbung 
oon  SalbiDia  1551  (Gay  I,  340),  bie  Sefuiten  im  3a^re  1593  na^i 
(S^ile  gefommen.  (Sin  foniglic^ed  ®di^reiben  an  bie  ^raucaner  t)on 
1610  l^atte  i^nen  {ugefagt  bat  P^  ftei  t)on  jeber  Sebrucfung  aU  Sa» 
faUen  ber  ff^anifd^en  ftrone  leben  foQten,  unb  i^inen  }ug(ei<l^  em)>fo^len 
9Rif{ionäre  bei  fi^  aufzunehmen  (ebenb.  261).  3>at  iene<  leere  8er* 
ft^re^en  fie  ni^ft  blenbete  unb  biefe  f^^laue  (Ermahnung  nur  menig 
SerIo(tenbe«  für  fie  ^atte,  erfl&rt  fid^  ^inrei^enb  aud  ber  Sage  in  mel^e 
fie  ben  unterworfenen  X^eil  ber  Sebölferung  gerat^en  fa(^en.  9tt<j( 
feigte  fi$  f^on  nadi^  furjer  Seit  mie  jener  o&terli(^e  SRat^  gemeint 
war,  benn  nadl^  bem  mitglücften  Serfucl^e  bed  Padre LuisdeVal- 
diyiabie  ^raueaner  mithülfe  ber  Steligion  ju  ))acificiren,  mürben 
(1625)  jene  milberen  SRatregefn  mieber  befeitigt  unb  ber  Jbrteg  auf« 
SRcuc  in  allei  Strenge  aufgenommen.  Der  Serfu^  (ine  fefte  S)emar« 
cation4linie  (mifc^en  ben  Spaniern  unb  beu  (Eingeborenen  {U  ye^en, 


524  t>it  Itiffion  bei  b«ii  IraucancnL 

fd^eitertc  fbcnfo  wie  bie  9emü^un(|en  t'it  le^teren  in  Dörfern  an^u^e* 
beln.  ta  fie  au(b  bann,  bur<^  mehrere  drfabrungen  belehrt,  nur  cir 
neue«  TlitUX  ju  ii^rci  Unterjoi^ung  fa^en  (ebenb.  283).   9ei  belegen* 
fftit  bei  ^rieben^untecl^anblungen  im  "iaf^u  1612  mürben  ebenfo  toie 
bei  bem  wirf  ticken  ^riebenefc^luffe  pon  1642  [ogleic^  Sffnil^n  |tt  ben 
Sraucanern  Qef(^t(ft,  aber  il^re  Xbätigfeit  blieb  fa^  gan)  erfolglos, 
meijl  fehlte  ti  au<^  an  einer  l^inreict^enben  ^n^all^l  oon  !0hfjion&Rn; 
nnr  im  ndrblic^en  fpanifdS^en  X^eile  oon  Gbile  iß  bie  Scfet^rnng  na» 
mentUc^  f^  1627  oerbdltni§mä§i0  gut  oon  fiatten gegangen (OTalle 
239,  257,  273,  320,  352).    X)te  Srßrebungen  ber  SKifnonare  für 
ben  Stieben  brachten  bie  Bad^t  oft  auf  guten  Seg,  aber  btcfe  gnn^gc 
Senbung  mar  nic^t  oon  IDauer«  unb  ber  üampf  fiel  fe^r  l)&ufig  für 
bie  Spanier  unglücflic^  au«,  ba  fie  oielfac^  nur  baranf  ausgingen 
(Befangene  ju  machen  bie  ^um  Sort^cil  ber  ^ö^fttn  Beamten  bana 
oerfauft  mürben ,  unb  bie  Solbaten  bie  ft^^  ^rooiant  ftü^engerdt^c 
unb  anbere  2)inge  oon  einem  ja^^lreict^en  SnbianertroB  nac^fc^leppen 
(äffen  mußten,  gegen  bie  frei  unb  leicht  bemegtic^en  (Eingeborenen  nur 
&u|er9  fd^merfäüig  ju  operiren  oermoc^ten  (Gay  II,  410tf.).    tuc^ 
ber  1663  mit  me^r  ald  60d  Häuptlingen  §u  6tanbe  gebrac^^te  griebe 
(ebenb.  452)  führte  ^u  feiner  Seru^igung  be«  Sanbe«.    luf '4  Kene 
fu<^te  man  ba^er  bie  Sirffamfeit  bei  ^ifftondre  gu  oer^arfrn  unb 
bie  3nbianer  in  beren  Jlrei4  ju  ^iet^en:  ein  föniglict^ed  3)ecret  oon  1697 
befa(»l  ba§  alle  3nbianer  ber  äRifftonen  i^re  f)äuptlinge  unb  i^ie  pO' 
litif(^e  Serfaffung  behalten,  unb  ouf  20  ^af^xt  oon  i^rer  Sefe^rnng 
an  frei  oon  <8teuern  unb  oon  aüer  perfdnli<^en  Dieiiftbarfeit  fein  fott* 
ten;  fogar  eine  9nfialt  jur  (^rjiel^ung  ber  Häuptling4föt^ne  unb  ein 
Se^rfiu^^l  Ut  araueanifc^en  @prad^e  foUten  erntetet  merben  (ebenb. 
1,  415).    X)n  (Srfolg  blieb  natürü<^  berfelbe.    ^ei  ben  nomabiftren« 
ben  $e^uen(^e  oon  6.  Sarbara  am  Siobio ,  bei  ben  ^uiflic^e  !ßuel4e 
unb  $09a4,  auf  bie  man  fie  au4jube^nen  oerfuc^te,  fanben  bie  SRiffiO' 
nen  ebenfaQ4  feinen  9oben,  nur  in  (Sl^iloe  gelang  e4  i^nen  feflercn 
gu§  gu  faffen  (ebenb.  310 jf.),  unb  e«  mtrb  oerfic^ert  (326),  freiließ 
oon  einem  gran€i4€aner,  ba§  ^ur  3^it  ber  Vertreibung  ber  Sefnitcn 
(1767)  imifd)en  ben  getauften  unb  ungetauften  3nbianern  gröften« 
t^eil4  fein  Unterfc^ieb  befianb  in  Mcfftc^t  i^rcr  Unmiffen^eit  in  ber 
4iriftlidKn  Se^re,  i^re4  Aberglauben«  unb  au«f(^metfenben  2ebett4^ 

*^ulfü^i4e  Oefi^i^te  ber  mfftonen  oon  (({nie  mit  «ngabe  t^ei 


9lcueflet  gu^anb.  525 

3nteffen  Oftbient  SetucfftäS^tiaung  ba|  bie  SRiffion  auf  biefem  (gebiete 
mit  unübfiroinblid^rn  Sc^^tDierigtciten  }u  t&mpfen  ^atte.  9Bo  bie 
Spanier  bei  ben  eingeborenen  Butritt  Ratten,  führten  fte  berauf^^enbe 
Oetr&nte  ein«  tauften  i^nen  im  Irunte  i^re  ftinber  ab  unb  t^lunberten 
fe;  bie  ftlagen  ber  ORifftonäre  baräber,  bie  Sitten  ber  Snbianer  felbß 
um  bie  ^tbjledung  biefe«  Wigbraui^ed  Ralfen  nii^td,  fogar  ber  Sefe^l 
be<  ftdnig«  blieb  umvirtfam  bagegen  (ebenb.  280,  294).  3n  neuefier 
Seit  bejie^en  Dier  SRifftonen  im  Korben  be<  ^raucanerlanbe«  unb  a^t 
in  ber  $rot>in^  Salbioia  (Domeyko  85).  SD^an  fagt  ba§  bie  3n' 
bianer  ben  9){ifflonen  jmar  abgeneigt,  aber  loa)  ie^t  lei^ter  für  fie  ju 
gewinnen  feien,  ba  bie  Semu^ungen  ber  fru^^eren  Seit  nodl^  einige  6pu* 
ten  bei  i^nen  guructgelaffen  Ratten.  9ln  eine  mirtli^^e  Scte^rung  ber« 
felben  iß  freili^  mo^l  taum  ju  beuten :  fie  bulben  nur  bie  Wiffionftre 
in  i^rem  fianbe,  meil  fte  i^nen  ie^t  ffir  unfc^äblit^  gelten,  ade  anberen 
Surot^&er  weifen  fie  {urüd  (Smith  182)  ober  oermeigern  i^nen  me« 
nigfiend  iebe  feße  Kieberlaffung  (Gardiner). 

3n  aDen  93ertt&gen  bie  fie  mit  ben  @|)aniern  eingegangen  finb, 
^aben  bie  ^raucaner  auf  ber  Sejiimmung  beflanben,  baf  in  i^rem 
8anbe  feine  ftolonieen  gegrunbet  werben  burften  (Stevenson  1, 40). 
Son  fpanifd^er  @eite  i|l  biefe  Seflimmung  natürlich  non  ie^er  milacft' 
Ut  i^nb  gebrodiien  worben,  unb  wirb  e«  nod|^  ie^t  ieber  3(it,  wenn  ber 
Sott]t)eiI  ber  fflei^en  bie|  berlangt.  2)ie  l&raucaner  felbfi  finb  nid|^t 
me^r  bie  tapferen  ftrieger  ber  früheren  Seit,  bie  ben  SBeigen  ben  9e> 
fi(  bed  Sanbe«  fireitig  machen  tonnten;  i^re  Unternehmungen  befi^r&n« 
Un  ft(^  auf  gemeine  9i&ubereien.  fie  liegen  unter  einanber  t»ie(fa(^  in 
Streit,  unb  bie  9)egierung  k>on  (i{^'\U  erhält  biefe  S^oifligteiten  um  bed 
eigenen  IBort^eiU  wiflen  unb  Id^t  i^nen  Sranntwein  oertaufen  ber 
fte  entnervt  (Bardel  bei  d'Urville  b,III,  273).  Söngere  Seit  ^in« 
butdl^  war  Salbioia  ber  Serbannung^ort  für  peruanif^e  fßtxbxtd)n 
(Alcedo);  aud  biefer  @4^ule  unb  t)on  europdifc^em  Slute  flammen 
bie  Leiter  ber  r&uberif4)en  3nbianer^0rben  im  fubli^en  (S^ile:  Bena- 
▼ides  unb  Pincheira  Reifen  bie  allgemein  t)erabf(|)euten,  mit  ieber 
Si^Ie^tigteit  gebranbmartten  Dtamen  i^rer  ie^igen  gelben  (3)etaiU 
aber  fie  bei  Basil  Hall  I,  32lf.,  $dt>t>ig  I,  446ff.,  Sixteen  years 
in  Chile  and  Peru  by  the  Ooy.  of  Juan  Fernandez,  Lond.  1841, 

oeogTop^if^en  &aae  unb  6tiftunglacit  Md  sum  3. 1767  bei  Oayl»  806ff. 
Scractc^nig  ber  1789  beßc^enben  ebenb.  396. 


p.  US.  293  unb  fon|!).  9{ur  tti  ^at  gegen  bie  Seiten  ifi  i^nen  qt* 
blieben.  Qx  n)ar  fo  tief  unb  oOgemein ,  baf  niemal«  ein  Sroucaner 
feine  Sanb^tcute  an  tie  Spanier  tierrat^en  |n  boben  fd^eint  (mie  ÜU 
loa  II,  62  fagt).  unb  ba§  ftc  felb^  an  eine  gortfe^ung  be«  Kam' 
pfed  mit  biefen  nocb  jeiifeit«  bed  @rabe«  glaubten  unb  im  dtmtUx 
ba«  (Getümmel  be^fclben  ^u  boren  meinten  uMoliDsm,  86).  Son 
ben  bieten  ^raufamfeiten  gegen  fte  mit  n>e1(ben  bie  Spanier  in  biefen 
Kriegen  jid)  bejiecft  baben,  n?oUrn  n>ir,  um  ju  geigen  mie  iene  Srbit' 
tening  gefcbün  »urfe.  bicr  nur  ein  i^eifpiel  mUtbeika  Iq4  Leigb- 
ton  (bei  Miers  II,  480)  aU  9ugen;euge  er^äblr. 

Son  einem  Snbianerfiamme  ber  ftcb  in  feinem  Ser^ecfe  aflrr  9?a<b' 
forfcbung  entzog,  fonntc  Tla\ox  Rodriguez  nur  ein  Setb  aufjin« 
{inbcn  mit  ibrem  €obne  unb  ibrer  So<^ter,  bie  nod)  Kinb  tvar.  X)ro^ 
ungen  nnb  Serfprecbungen  r»ermod}ten  nidyt«  über  ftc  am  fie  jvr  Sef • 
rätberei  )u  beiDegen.  £a  lieB  man  ben  Eobn  nieberfnieen  anb  et« 
f(boB  ibn  por  ben  ^ugen  feiner  Butter  unb  6d>i9e1ter.  SenHoA 
mcUte  ^c4  fBeib  nid^t#  gegeben.  9ud)  ftc  muBte  nieberfnieen  um  |tt 
gerben:  ba  erbot  nd^  bie  Xodster  ta4  ^cifttd  ibre4  $ater«  nnb  i^rrr 
trüber  ^n  t»erratbrn.  ^ie  fitutter  ^ilr^te  mütbenb  über  iie  bet  sab 
mcQte  fie  erbroffeln.  bod)  man  entri$  ibr  t(k4  Kinb  unb  fd^fepptc  fit 
fort  in  ber  non  bieHm  angeuigten  5tütung,  irdbrenb  fie  bie  Xi^tcr 
mit  ben  bärteßen  Sonpürftn  megcn  ibrer  ^eigbeit  unb  Entartung  aber» 
bäufte.  3bre  ganu  $amUie  muHte  fte  bim'cbladiten  feben  unb  §ab 
i^er;n?eifelnb  unb  mit  bem  legten  ^tbem^uge  ben  iKör^cra  ^ud^enb  bei 
biefem  Snblicfe  ibren  ^eifl  auf. 

Xic  ^  bon o#  }inl  ein  du^erfl  robe«  nadte«  gifd^errolf  obne  !^nb« 
ban  unb  ebne  <»erben  bod?  n^erben  ne  ntl>t  allem  a\€  fübn  unb  «'ebr  ge« 
fittdt  auf  bcm  £aif<r  fon^ern  au±  a\4  fr<i  pcn^runt  unb  anberea^a« 
ftern.al^  febr  gelebrg  unt  ttm  ^brinentbumc  leidrt  «ugir.gliA  ^efibil« 
bfrt.?en*tr  !729be!Gay  1.  >03  Ovalle  3oO  Sbbn.\  ^a  Urin« 
gen  tv<\i  man  irentg  ober  ni±t#  oon  ibnen.  Tie  dtnjieboreaea  lai 
£üben  ton  <^ap  iit4  IVente«  bi<  }Ur  9iagalbaM*€rra^.  (k  aaa 
King  unb  FittroT  \u  ben  Viboni>#  gertxbnel  »erbea.  ^oabca  aa 
ein  gutfil  b^^te«  ^<ün  ba«  üe  im  Un^Iütf  anrafea,  aal  Aa  bafr 
9ei9eT  mit  bereu  ^!!b  b««  ^i^unbei  r«?tbgemc*.tcr  ^ote  aab  tm^m 
otcfe^a»irb,  ba4  bet  tbncn  aU  Kn<g4erriän:r.g  gilt  3bi  €4«if" 
{inn  aab  tbrc  genaue  tocaiNaatmf  »ecbea  gctooi  i  kingaarf  F. 


II,  190ff.).  Ladrillcro  (bei  Gay  II,  56)  ni&Jfli  (1657)  Don  ben 
(Eingeborenen  ber  ftöße  unter  48^  f.  9. ,  t>a$  fit  ^albmonbfarmige 
AA^ne  Don  Saumrinbe  mit  einer  ^fitte  barauf  befi^en,  »eld^e  mit 
®<^lindt>{Ianden  gebUnben  unb  jwifi^en  ben  9)ip:pen  unb  ber  ftuferen 
Setleibung  mit  @tro^  unb  ®rad  audge|lo)>ft  ftnb  xoit  ein  Soflelnejl, 
ba^  fie  fi(b  in  9)obbenl^&ute  fleiben  unb  nur  Don  ®eet|ieren  leben. 
Db  bie  ^utCii  bie  er  nörbli(^  bon  47<^  f.  9.  nennt  ju  ben  S^onod  ge* 
i^öxtn,  mfitn  wir  nic^t:  fie  leben  faß  ganj  in  i^ren  aud  brei  9retern 
be^e^enben  ft&^nen,  ftfdS^en  mit  Ingein  unb  Stehen  bie  fie  aud  Saum« 
ba{i  mac^n ,  unb  fleiben  fiä^  i^txU  in  9R&ntel  bie  au«  bemfelben  SRa« 
teriale  befleißen,  t^eiU  in  bie  IBoUe  einer  deinen  «^unbeart  (ebenb.96). 


jDie  ^^t(ttitoi  ttttb  fStexei ,  bie  ^nüfantt  tmb 

bie  3$6Ifet  oon  ajta^nad. 

ffienbcn  mir  un<  ie^t  na^  Korben  in'«  3nnere  Don  Siib  Smerifa 
guräct,  fo  flogen  mir  auf  bie  S^iquito«,  bie  d'Orbigny  nebfl  ben 
9lo|0«  }tt  feiner  ^$ampa««SRa9e''  geregnet  ^at,  obglei^  bie®pra(^en 
biefer  Sölter  gar  feine  Sermanbtf^aft,  i^re  jf 5rperf ormen  nur  geringe 
91e^nli(^feiten,  i^r  Sem))erament  unb  i^re  geifligen  ßigent^ämli^^fei« 
ten  aber  gan{  entfdS^iebene  ®egenf&(e  jeigen.  99enn  mir  bier  bie  Sbi' 
quito«  SRo^ro«  unb  ^ntifaner  jufammenfaffen ,  fo  gef(f)iel^t  bieg  nidbt 
um  baburclb  i^re  et^nograp^if^^e  Sufammenge^drigfeit  )u  bejeitfinen, 
.  benn  eine  fol^e  Iftgt  [\d^  bi«  ie^t  nic^t  nac^meifen ,  fonbern  meil  bei 
biefen  ifolirt  fle^enben  unb  noc^  fe^r  menig  befannten  Sölfern  ni^t« 
meiter  möglid|^  ifi  aU  fienadi^  i^rer  geograp^ifdi^en  fioge  gu  gruppiren. 

^^iquito«  mürbe  oon  ben  @faniern  juerfl ba«  Solf  ber  ZrODa« 
ficofl«  genannt  (Guzman  III,  4),  nit^t  meil  fie  felbfl  Don  fleinet 
6tatur  gemefen  mAren,  mie  i^r  9tame  ermarten  l&tt,  fonbern  meil 
fie  (fo  cr)&^lt  man)  in  fe^r  fleinen  hätten  ton  ber  (Seftalt  eine«  Satf* 
Ofen«  mit  fo  niebrigem  (Eingänge  xoo^nttn,  bag  man  nur  frie^enb 
HHneingelongen  fonnte  (Lettres  ^dif.  II,  134,  Charlevoix  II,  218). 
S)ie  Ri^^tigfeit  biefer  Eingabe  mirb  baburc^  DerbAcbtig,  ba§  niebrige 
Xl^üxtn  an  ben  3nbianenDo|niingen  foum  etma«  Quffadenbe«  fSr  bie 


928  So^nfi^e  ber  <E^iqutto# . 

spannt  (abeii  fonntcn,  ba  jte  jifiiilt^^  ^ufig  auä^  ävibtmhxti  wu 
tommcn :  ed  oerMmt  ba^er  Scrüctjtditigung  bQ|  trr  Siticaco<eff  on4^ 
&^ucuüo«  @fc  ^dft  ( Alcedo),  bd^  eine  feiner  3nfeln  benfelbeti  9la« 
men  fü^rt  (Sa^ec  296),  ba^  e«  einen  Ort  ^(^ucuito  an  bcr  SBefi« 
feite  bedfelben  giebt,  unb  bai  bie  6tibte  S^uquifaco  unb  baft  IDorf 
d^uquibamba  ebenfafld  onf  ein  oft  ein^eimif4^c<  Sort  ^injutveifen 
fc^einen,  bad  oieDeic^t  bie  Surje!  jener  Benennung  entb&lt 

2)te  S^tquito«  Rotten  ba«  Sonb  im  Se^en  Don  6.  emj  be  1a 
@ierra  inne,  reichten  nacb  Oflen  150  Heues  meit  bi<  {nm  forognay 
an  ben  6ee  ber  Sara^e«,  i^nen  im  S^orben  lagen  bie  Serge  ber  Zapa« 
eure«  (^rooinj  9Ro|Od),  im  6uben  ba<  ölte  6anta  Sruj  (Lettres  ed. 
U,  133,  155).    9}a(^  $ater  Burgos  (Mer^.  »rief  IV,  41)  er^retfcn 
(ie  ^6)  in  einer  ^udbe^nung  oon  ungefd^r  100  6tunben  Don  16®  bii 
23«  f.  ©.,  nod)  Charlevoix  (II,  215,  223)  bon  14®— 21**,  baben 
bie  SRo|o«  im  O^en  unb  befielen  aud  einer  9Renge  fe^r  oerfc^iebener 
Sdlfcr,  unter  benen  ba«  ber  &^iquito€  im  engeren  Sinne,  bei  meli^ 
bie  €prad^e  ber  Ttanmx  in  bieler  Se^ie^ung  von  ber  ber  SBeiber  ab* 
mm  (Sater  III,  2,  559  nad^  Gilii;  d^Orbigny  II,  163),  ba« 
bebeutenbfle  mar.    3)iefe«  lebt,  in  eine  Wenge  einzelner  6tdmme  ge« 
t^ciit,  im  Wittclpunfte  be«  Sanbe«  ^mifcben  16  unb  18®  f.  9  (d*Or- 
bigny  II,  154),  unb  feine  €>pTa^t  mar  e«  —  Castelnmn  (III, 
222)  nennt  fte  tIRoncoca  —  mefcbe  bie  im  3a^re   1690  oon    ben 
G^triguana«    bctubergefommenen    3efuiten«9Kiffionäre   (Lozano 
276),  ^ur  attgemeinen  SpxaÖ^^  be«  Sanbe«  ju  mac^n  ^rebten.    ^ic 
Ueberf&Ue  ber  ^ortugiefcn  (^aulijien,  SD^amelufen)  uon  9rafilien  ^r, 
bie  fi^i  bidmeilrn  fogar  al«  $rie|ter  bertleibeten  um  bie  3nbianer  §v 
fangen  (Lettres  ed.  II,  160),  ftdrteit  ^mar  ba«  9ffif|ion«mert  oielfad^ 
((uerft  1696)  burc^  ben  UKenfd^enraub  ben  fie  im  größten  Wa|9abe 
trieben  {üxbaul,  ®cf4).  6)  unb  jmangen  ju   afterer  Verlegung  ber 
9Rif{ton«b5rfer,  beren  erfle«  am  ®uapai  gegrünbet  morben  mar,  bo4 
gab  e«  fcbon  1726  beren  fe((i«  (ebenb.  136,  157),  unb  bie  Sefe^rung 
na^m  i)\tx  burc^g&ngig  einen  Uxä^un  unb  rafften  Fortgang.    3» 
ffiejien  ge^drte  9uena«Dif}a  noc^  ^u  ben  Wiffionen  ber  S^iquito« 
(Yiedma  a,  |.  326),  unb  mie  uberaO  fo  mürben  avtd^  ffitx  huxif  bie 
3efttiten  bie  Sdlter  me^rfa^^  oerfet^t  unb  burc^einanbergcmorfen.  2Me 
600  Snbioner  bon  Sifla  SRaria  öftlid^  Dom  oberen  ^arogua^  follen 
ebenfott«  t^iquito«  fein  (Castelnaa  III,  35). 


®o^nnt  unb  Ädn>nBi(bunö  ber  einjjetiten  öölf«.  529 

2>ie  ^n^at^l  bei'  oerfc^iebeneit  Wolter  unb  ©prac^en  ber  $rot)in} 
S^iquüod  iDirb  t)on  Castelnau  (111,  222)  nur  ^ufieben,  t>on  d'Or- 
bigny  {u  elf  ongegcben.    3>ie[e  ftnb  näc^fl  ben  (^^iquito«  in  en< 
gerem  @inne,  ^u  benMi  oud^  bad  fef^r  ga^Iret^e  Solt  ber  Wannactca« 
im  9}oTben  t>on  6.  3£ot>ier  unb  im  0{len  unb  ©oben  be«  Xapocure« 
0e^5rt  ^u  (laben  f^eint  (Lettres  ed.  II,  173),  bie  ßamuca  ober@a« 
mucu  bie  fonfi  unter  16^  f.  9.  (Lettres  ^d.  II,  191),  nad^  einer  an« 
beren  Eingabe  ffiblic^  in)ifd^en  18  unb  20^  f.  9).  an  ber  ®ren)e  Don 
^^aco  lebten  (d'Orbigny)  —  bie  Worotoco«  jinb  ton  if^ntn  nur 
btaleftifi^  t>erf4iieben  (Sater,  URit^rib.  III,  2,  553  na^^Hervas, 
d'Orbigny  II,  142)  — ,  bie  Saraoeca  früher  unter  16^  f.  ». 
unb  62«  tt).  8.  ü.  «Pari«,  bie  Otute«  (Otuqui«)  in  17—18«  f.  ». 
unb  60«  n).  8.  t»on  $ari«  unb  fteine  Äeiie  einer  »ei^e  üon  »ölfern, 
beren  eigene  @prad^en  fa{!  fammtti^  erlofd^en  unb  bem  (S(»iquito  ge« 
wii^en  fnb:  ^uruminaca,  ^ooareca,  ^uraDed,  Xapii«,  Su« 
rucaneco,  Sorabeca,  ^aiconeca;  Untere,  bie  ^a^Ireic^^^n,  leb« 
ten  um  16«  f.  ».  unb  63—64«  ».  8.  oon  $ari«  (d'Orbigny). 
3m  (Sebiete  ber  Otuqui«,  im  Suboflen  ber  ^rooinj  S^iquito«,  leben 
in  neuerer  Qtü  au(|)  einige  ©ua^curu«  ( jfriegf  26).   3)ie  (&^iquito4 
finb  ^eQ olioenbraun, mittelgroß (nad^  CharlevoixII,218 meifl  grd« 
ger),  1,663  9Reter  im  Wittel,  {iemlic^  trdftig  gebaut,  oon  fafl  runbem, 
auf  ben  6eiten  nic^t  jufammengebrutftem  Stopf  unb  runbem  ooUem 
(Befielt  (P.  Bürge 8  a.  a.  O.  nennt  e«  länglidS))  mit  meic^lidS^en  SA' 
gen  unb  lebhaftem  ^u«bru(f.    2)ie  @tirn  ifi  niebrig  unb  gemdibt,  bie 
Wafe  nur  noenig  platt,  bie  ^ugen  {le(^en  ^ori^ontal,  nur  ifl  beren  &u« 
ßerer  9BinfeI  bi«n)eilen  etma«  hinaufgezogen ,  bie  iHugenbrauen  finb 
fd^toad),  bo4)  angenehm  gebogen,  bie  Satfenfnoc^en  ße^en  n\ä)t  f)tx* 
oor,  9Runb  unb  Sippen  finb  n[)0^lgebilbet,  bad  ftinn  turj  unb  gerun« 
bet;  ber  ©art  beberft  nur  ben  unteren  Ij^eil  be«felben  unb  ifl  fonfl  ge- 
ring (d*Orbigny  II,  125,  133  f.,  160).    »ei  ben  ©amucu  iß  bie 
Stirn  ebenfatt«  niebrig,  aber  nur  wenig  genoölbt  (ebenb.  146).    »ie 
Otuqui«  finb  t)on  f^tütxtx  9axht  aM  bie  anberen  Sdlfer  (ftriegt  22). 
9tad^  ben  lBeri4)ten  ber  9Riffion&re  trieben  bie  d^iquito«  in  alter 
Seit  nur  unoofitommenen  fianbbau  unb  fingen  biefen  immer  erfi  na^ 
ber  3agb  an,  weldS^e  oom  SRai  bi«  jum  ^uguß  ^u  bauern  pflegte  (P. 
Burgos).    «ur  Herrera  (VIII,  5, 10)  erjä^lt,  fie  Ratten  oiel  ü»ai« 
Sonnen  ®cmflfe  unb  9aumn)oae  gebaut  unb  i^re  SBeiber  feien  be' 


530  aultur^tt^anb  bct  ((^iquiM. 

(leibet  gegongen.  Se^tete  trugen  xiü^  d'Orbigny  (II,  139)  ein 
^entb  o^ne  lermel  na<^  ben  Lenres  ^dif.  (II,  t34)  nur  eine6<^äTie 
unb  (^liefen  felbji  auf  ber  (Erbe,  w&^renb  bie  SR&nner  ft(|i  ber  oon  \tß 
nen  gewebten  ^Angemotten  aU  Seiten  iebienten.  9Ba^rf(|ieinlt<^  Der^» 
^iclt  fi<^  bie^  anber«  bei  ben  SRorotoco«,  bei  benen  bie  SR&nner  gani 
ben  ffieibern  untertoorfen  gemefen  fein  foUen  unbbieniebrig{lenS>ien1le 
berrid^ten  mufiten  (elbenb.  186,(£rbauI.(Bef(^i(l&ten  221),  unb  üieflei^t 
bei  ben  SRatiarica«,  beren  materieDe  Cuttur  etttod  ^d^et  entlDitfelt  ge« 
wefen  {u  fein  f<^eint:  i^e  ffieiber  mebten  9aumioollen)euge  unb  ma^« 
ten  f^öne«  3rbengef(^in  (Lettre«  6d.  II,  174),  fie  mo^nten  in  gut  ge« 
bauten  l^öliemen  ^&ufem  (Muratori  44,  ChaVleToix  II,  2S^2). 
3^re  Dörfer  bejtanben  au«  orbentti<^en  etiafen  unb  freien  ^U^tn 
unb  Ratten  bier  grftgere  ^Aufer ,  in  benen  bie  ^Auf^tlinge  »o^nten, 
Serfammlungen  unb  (Bottetfbien^  gehalten  mürben  (Srbaul.  ®ef(^. 
288,  Lettre«  6d.  II,  173).  Sie  Zrabaficofi«  befe^gten  i^re  3>örfec 
mit  ^alifobeniAunen  (Br&ben  unb  guiangeln  (Q  uz  man  III,  4). 
6on{l  merben  bie  So^nungen  ber  G^iquito«  aU  Heine  niebrige  6tro^« 
Bütten  gefd^ilbert;  nur  bie  jungen  lebigen  SRAnner  —  ni4^t  bie  iun« 
gen  Seute  belberlei  (»ef^led^t«  mie  d'Orbigny  (U,  138)  angiebt  — 
lebten  in  einem  grofen  ^oufe  ^ufammen  (Burgos  a.  a.  O.,  Srboul. 
®ef(|ii<^ten  52).  S)at  9lu4f4meifungen  bei  i^nen  geipd^nlic^  ge« 
mefen  feien,  mtrb  au«briitfli<^  in  9Ibrebe  geftedt  (ebenb.  48),  nur  betn 
Xrunfe  moren  fie  ergeben  (fte  bereiteten  ein  berauf<^enbe4  (BetT&nt  au« 
SRoi«),  hielten  biete  (Belage  unb  geftlic^feiten,  bei  benen  SRufit,  nament' 
U(|i  eine  Srt  bon  gldten ,  unb  Son}  ni^^t  fehlten ,  unb  flanben  über« 
^aut^t  in  fe^r  lebhaftem  gefcdigen  8erte(^r  untereinanber  (ebenb.  53, 
65),  ba  ein  initift  fri^lic^el  unb  ^eitere«  Zem))erament  ju  i^ren 
^au)>teigenf^aften  gehört.  3^r  Seic^tfinn  ging  fo  meit  bai  |ie  {l^ 
oft  bemegen  liefen  felb^  i^re  Mnber  ju  bertaufen,  fie  maren  aber  au4^ 
gutmüt^ig  genug  bie  (Befangenen  bie  fie  im  ftriege  machten ,  gan}  in 
i^ren  Stamm  aufzunehmen  (P.  Burgos).  3m  Jtriege  maren  fie  ie» 
bo<j(  ta))fer  unb  bc^^alb  bon  i^ren  9la<^bam  geffir^tet  ((Ertaul.  Oefi^. 
48),  borifiglid^  bie  6amu€U«  unb  SRorotoco«  (d*  Orbig ny  II,  148); 
bie  Xrabafi€0f<4  foOen  bergiftete  Pfeile  gehabt  ^aben  (GaKman  m, 
4),  ben  9ianadca4  mirb  fogar  Sannibalilmu«  S^ulb  gegeben  (Let^ 
treg  6d.  II,  173).  M^ne  unb  6<ltifffa^rt  tennen  bie  C^iquitolbAl« 
ter  ni(|it  unb  gifd^e  berfle^en  fie  nur  lu  fangen  mit  ^ülfe  nortotif«^ 


Culturjuftanb  bct  (Sl^iquitoi.  531 

mittel  bie  fie  in'«  SBaffer  metfcn  um  bie  X^iere  ^u  (et&uben  (d'Or- 
b  i  g  n  y  II,  1 39).  9IU  @dSfmu(f  trugen  fte  f onji  eine  Heine  Binnt>Iatte 
in  bei  Unterlit)t)e  (Stbaul.  ®ef(^.  49). 

Die  $au|)tIinQ«n>ätbe  wat  ni^t  erblid^,  fonbetn  würbe  bur^^SBa^I 
kHrgeben;  an  fie  tnüpftt  f!<^  bad  Sorrec^t  mehrere  3Bei6er  ju  (aben 
(P.  Burgos,  Lettres  ^d.  II,  134,  Charlevoix  II,  219).  Sei  ben 
SRannacicod  ging  fie  inbelfen  auf  ben  alteflen  @0^n  über,  unb  {mar  fo» 
balb  biefer  erwac^fen  n>ar;  i^re  $&ut>tlin6e  Ratten  unbefd[^r&ntte  (80 
malt  unb  erbieUen  lUbgaben,  man  baute  für  fte  ba«  gelb,  t)erforgte 
f!e  reicl^  mit  Sebendmitteln  unb  begrub  fie  in  audgemouerten  ®en)öl* 
ben  unter  ber  Srbe  (Srbaul  ®ef(^.  290,  Lettres  ed.  II,  174).  2)ie 
^äu))tlinfte  ber  Sbi^uitod  finb  oft  guglei^  ^erjte  (d*Orbigny  II» 
168  nacb  CharloYoix  U,  217)  unb  l^eilen  bie  ftranibeiten  bur<^ 
Sudfaugen  be<  leibenben  Zf^cxUi ,  n)ei(  man  fi^  benft  bag  fie  bur<^ 
X^iergeifier  entße^en  bie  in  \>txi  ^txh  bed  jfranten  i^ren  SSBeg  gefunben 
^aben  unb  ibn  k>on  innen  Remagen  (P.  Bnrgos).  ^uc^  bad  ^n« 
bfafen  bient  aU  Heilmittel  ober  bie  Xdbtung  bed  Iffieibed  bur^^  beffen 
3auber  bad  Seiben  oerurfac^t  mar  (@rbaul.  @ef(|f.  44  f.,  Lettres  ^d. 
II,  133).  (£<  ifl  mol^l  nur  eine  ÜRiibeutung  biefed  Serfa^ren«,  menn 
P.  Burgos  t)on  aRenf(Sbeno))fern  fpri^t  bie  ^ur  j(ur  erforberlicl^  ge« 
mefen  feien.  9t&4fi  ber  $e;erei  gelten  ibnen  Serfld^e  gegen  i^re  man« 
nigfaltigcn  abergt&ubifc^en  Obfer))an)en  aU  Hau))turfa^e  ber  itrant« 
beiten. 

@ie  baben  t^ielerlei  Omina  unb  anberen  Aberglauben,  furi^ten  fi<^ 
oor  böfcn  ® eifern,  aber  ed  finbet  fl$  (eine  Art  bon  dultud  bei  i^nen, 
obmo^l  fte  ben  9Ronb  i^re  URutter  nennen  unb  bei  beffen  Serfinflerung 
piele  $feile  abfi^iegen  um  ibn,  mie  fie  fagen,  gegen  bie  ^unbe  ju 
f^u^en  bie  ibn  beiden  moOen  (Srbaul.  ®ef(^.  58 f.,  Lettres  6dif.  II, 
135).  Auc^  an  ein  fieben  nad^  bem  Xobe  glauben  fte,  unb  beulen  fic^^ 
Sonner  unb  9li(  burdS)  bie  Seelen  ber  Xobten  oerurfa<^t,  bie  ftcb  neben 
ben  Sternen  am  Fimmel  nieberlaffen  motten  unb  baruber  mit  t^nen 
in  ftampf  gerat^en  (Charle  yoix  II,  221).  X)ie  üRatlacica«  bef))reng< 
ten  bie  Xobten  mit  Sßaffer  um  fie  Don  iebcm  SRatel  (u  reinigen,  unb 
erjA^lten  t)on  einer  Srutfe  meli^e  bie  abgef(^iebenen  Seelen  ju  |)aff!ren 
^aben,  bereu  mmi^t  bei  biefer  Gelegenheit  im  SBaffer  oerungläcTen 
(Srbaul.  (8ef4^.  807  ff.,  Lettres  M.  II,  176).  Sie  Ratten  brei  Häufet« 
götter,  beren  ^A^lic^en  Silbern  fie  Xrant«  unb  St>eifeopfer  barbradj^« 

84* 


582  ^ie  9tiff!on  bei  ben  G^iquito«. 

ten,  bo^  mürben  bie  3bole  (fold^e  meiben  au4^  bei  anberen  Sdltent  in 
g^iquito«  ermähnt  —  Crtaul.  OefdS^.  372)  foröfilHg  »erborflen  je» 
galten  unb  nur  bi«n)eiUn  bon  ben  $riefiern,  bie  afletn  Sutrttt  ju  t^nen 
batten,  bem  8olfe  gegeigt  (ebenb.  295  ff.),  t>\t  3efuiten  fanben  fid^ 
bur(f)  bie  3)tei}a^l  ber  ®5tter  unb  noc^  {i&rfer  baburc^  an  <^n9« 
li^e  Seiten  erinnert,  bog  in  ben  religiöfen  Sagen  ber  (Singeborenen 
au(^  bon  einem  großen  Seigrer  ber  TOenfd^^eit  bie  Siebe  mar,  melier 
auf  äbematflrTic^e  9Beife  bon  einem  3Beibe  geboren,  auf  ber  Srbe  bie# 
M  fflunberbare  getrau,  jule^t  aber  fiä^  in  bie  Suft  erhoben  unb  in 
bie  6önne  bermanbelt  ^aben  foQte  (CharlevoixII,  253,  Mura- 
tori  44,  Lettres  ed.  II,  175).  3Babrf4iein1i$  finb  gemiffe  ^e^nli^' 
feiten  bie  üor^anben  fein  moi^ten,  i^nen  größer  erfi^ienen  aU  fle 
maren. 

Z)ie  SRiffion&re  fanben  bie  ^^iquito«  t^&tig  unb  arbeitfam,  ju« 
gang1i(|f  unb  leicht  }u  be^anbeln:  i^ren  Se^ren  unb  (Sinric^tungen 
mürbe  bei  i^nen  eine  no4)  bereitmidigere  ^ufnal^me  gu  X^etl  aU  M 
ben  (Buaranid  (Charlevoix  II,  218),  unb  bie  Singeborenen  mac^« 
ten  unter  ibrer  Seitung  ^ier  no(^  bebeutenbere  gortfcbritte  in  matenel« 
(er  SuTtur  aU  in  ^aragua^.    9}amentli(b  (ernten  bie  &(iquito4  unb 
9Rofo«  audgejeicbnet  f(böne  SaummoUenjeuge  meben,  unb  b^r  gleif 
biefer  mie  fo  Die(er  anberer  3efuiteniöglinge  unter  ben  Snbianem  mi« 
beriegt,  mie  Viedma  (b,  §.  98)  bemertt,  DottflSnbig  bad  oft  gehegte 
lBorurtbei(  bag  U  bem  3ubianer  unmdgli^  fei  fi^  an  regeim&gtge 
Arbeit  iu  gemö^nen.    3>a§  fie  überbau))!  fe^r  gute  ^Sl^igteiten  be* 
fafen,  mirb  Die(facb  bejeugt  (Yiedmaa,  §.  521).    3)ie  Sinri(btun« 
gen  ber  3efuiten « Wiffionen  in  S^iquitod  maren  bie  nam(i(ben  mie  in 
^aragua^.    ^(ler  Serfebr  ibrer  3dg(inge  mit  ben  Seiten  ober  mit 
beibnifcben  3nbionern  mürbe  ftreng  oerboten.    ffiie  bie  frommen  Si« 
ter  felbf!  i^txlUn  aucb  bie  t>o\\  i^nen  Sete^rten  jhranfc  bur^  ®ebet; 
bie  jungen  G^rifien  ^adjiteten  einen  Kofentrang  me^r  aH  afle  anberen 
f(b&|baren  6a(ben'';  batten  fte  ein  lBerge(»en  begangen,  fo  gaben  fie 
f  (b  fe(bfi  an  um  bafur  93u§e  ju  t^un ,  unb  man<be  gingen  in  ber 
^rifllic^en  Ergebung  fo  meit,  ba^  fie  fi$,  um  nidj^t  95fe4  mit  Söfem 
iu  bergeiten,  bon  ibren  geinben  fogar  obne  ®egenme^r  fiberfaUen  unb 
tobtf^llagen  liefen  (Srbaul.  ®ef(b.  1 17 ff.,  129,  21 2 f.  unb  fon^). 
®ie  fcbeinen  babei  bie  SRofenfrdnte  jtreuge  unb  HKarienbilber  a(l  9lmu« 
Ute,  unb  bie  Gacramente  al<  Heilmittel  in  ftrant^eiten  betra<^tet  ^u 


IReuere  Sufidnbe.  X)ic  Xapacuied.  533 

• 

^abtn.    3n  intettectuettec  Silbung  ^ahtn  fit  burc^  bie  Sefc^^rung  mo^I 
fd^mecUc^  einen  &(|fritt  oomirU  get^an. 

SBie  bte  theiflen  anbeten  3nbtaner))dlter  finb  qu^  bte  S^iquito« 
f(^n>er  t>on  ben  Stattetn  ^eimgefut^t  worben  (^obrij^offerl,  66). 
SRac^  becSertreibung  ber3efuiten,  bie  ^ter  wie  überaQ  bad  Sefe^rung«« 
mert  mit  Aufopferung  getrieben  Ratten,  oerf^limmerte  ft(^  i^re  Sage 
in  ^o^tm  ®rabe.  9SeUIic^e  Abmintjiratoren  traten  an  bie  QfMt  ber 
SRifftonare  unb  ernteten  bie  Sru(^te  bed  glei^ei  ber  3nbianer ,  bie  im 
Slenb  leben  mu§ten  (Viedma  a,  §.  521  ff.).  S)ie  tiritilt^en  ;$e|le 
geben  biefen  Seronlaffung  )u  SrunI  unb  8ieberli4)feit,  fte  werben  t)on 
i^ren  ®ei{llidi)en  ^nx^  ^o^e  Abgoben  unb  gro^nen  gebrütft ,  unb  bie 
Unteren  felbfi  t^un  fd^led^t  i^re  ©dj^ulbigteit  (ebenb.  453,  466 ff.). 
SRan  l^at  fte  in  neuerer  S^it  für  frei  ertlart,  tod^  muffen  fte  brei  Xage 
ber  9Bo(^e  fär  dffentii(i^e  Bwecfe  arbeiten  jum  Seflen  ber  (Semeinbe^ 
taffe,  aud  mel^^er  ber  6diiulle$rer  beja^lt,  bie  Armen  unb  ftranten 
unter(^a(ten  werben;  augerbem  ^at  jeber  9Rann  Dom  18.  geben^ja^re 
an  Raturalabgaben  im  SBert^e  Don  jwei  paßern  (u  (eiflen ,  unb  f!e 
benagen  fi<^  über  bie  ^abfu^t  \^xtt  ®eiflUc(^en ,  gegen  bie  f!e  tro^« 
bem  aber  fe^r  an^änglid^  unb  unterwürfig  ftnb  (Castelnau  m,^ 
21 3  ff.). 

S)ie  tapacuxt^,  weli^e  in  älterer  3<it  mit  benSRofo^iU  einem 
Solte  t)ereinigt,  fiö)  \päUx  \>on  i^nen  getrennt  ^aben  foQen  (Lettre« 
ed.II»77),  unb  bie  2)uracared,  bied'Orbigny  ^u  feinem  Stamme 
ber  Antifaner  rec^inet,  fd^einen  nad^  Sater  (9{it^rib.  111,  2,  558)  nx* 
ft^runglic^  t)ielme^r  ben  wa^rfc^einlidii  erlofd^enen  SRona^i « Diatett  ber 
ß^iquitod'®))ra(^e  gerebet  gu  (laben,  Don  ben  Sefuiten  aber  in  ®e< 
genben  Derfe^t  worben  )U  fein,  wo  berXao>3)ialeftberfeIben@|>rac(^e 
^errfd^te.  Viedma  (a,  §.  365)  giebt  bie  ®pra(|fe  ber  Unteren  wo^I 
irrt|iumlid)  al^  bem  SD^o; od  fe^r  ä^nlic^  an.  Die  Xa))acured ,  wel(|fe 
fonfl  unter  15*^  f.  ».  unb  64—65*»  w.  8.  bon  $ari«  lebten,  werben 
Don  d'Orbigny  (II,  217,  199ff.)  für  ba«  Solt  gehalten  ba«  er 
fonfi  S^apocurad  nennt  unb  ben  3nbianern  Don  &^aco  in  i^ren  ftör« 
t)erformen,  ben  S^iquitod  in  ber  Hautfarbe  a^nlic^  fdS)ilbert,  obwohl 
er  u  unbeflimmt  lä^t  ob  fte  )u  ben  le^teren  ober  gu  ben  SRoio«  gu 
red^nen  feien. 

Die  ^uracare«,  beren  !Rame  im  Oui^^ua  ,, weife  SRenf^en"  be« 
beutet,  leben  in  einer  ^u«be^nung  Don  20—30  lieues  wef)tic()  Don 


534  Die  ^uTacott«. 

6.  Sru}  be  1a  @tena  unb  dfilic!^  unb  norbö^lti^  oon  Sod^abambd 
(d'Orbignyl,  354,  341),  im  9torbcn  Don  do^abambo  nnb  SUK)« 
que,  nomentlitf)  am  &^a))an  unb  in  ber  Wtffton  6.  daxloi  in  b^t 
9ti^t  von  9uena«mfla  ( Viedma  a,  221,  339,  334).  Ob  bie  d^^tte«, 
bie  urf)>rün0li(^en  Semo^ner  non  ID^i^que,  bie  am  Snbe  be«  Dorigen 
3a^r^unbert«  fa^  ou^gefiotben  maren  (ebenb.  206),  ju  i^nen  ge^dren, 
miffcn  »ir  ni^t.  ©ie  mo^nen  in  biegten  ^(i§en  ffi&Ibnm  unb  finb 
m^t  buntfet  a\i  t)iel(  Subeuropäec,  1,66  bi<  1,76  Wetei  gto^  ^art 
unb  fi^on  gebaut;  i^c  ®t^^t  ijl  fafi  ot>ol,  bie  @tirn  nicbriQ  unb  ein 
menig  gctt)ölbt,  bie  Stofe  beren  Söc^et  nidl^t  weit  offen  flehen,  }iem1i<^ 
fang  unb  oft  gebogen  loie  bei  Un  ^^marad  unb  Quic^uad,  i»on  benen 
fie  ft(^  aber  bur(!b  meit  feuere  garbe  unterf4^eiben ;  bie  klugen  9^^en 
^orijontal,  bie  Augenbrauen  finb  fc^mal  unb  gebogen,  bie  Sactenfno« 
d^tn  treten  nur  n>enig  ^eroor,  9Runb  unb  ixpptn  jtnb  n»o^(gebiIbft, 
ber  9Iudbru(t  be«  ®e{!4)ted  lebhaft  unb  {toi)  (d'Orbigny  II,  346, 
356).  Son  d^arofter  ftnb  jte  l^0(^mät^ig  unb  unt)erf(^imt,  groufam 
gegen  ft^  unb  gegen  Rubere:  bei  i^ren  $e{lli<^teiten  fc^Iagen  fie  fi<^ 
Diele  unb  f(^n)ere  SBunben;  ftinbermorb  3n>eitam|>f  unb  6e1b^orb 
finb  bei  i^nen  ^&uftg,  unb  obgleid^  f^e  nur  familienweife  gufammen« 
leben  unb  o^ne  ^dut)tlinge  finb,  finb  fie  bo4)  feib^  o^ne  9n^anglid^« 
feit  an  i^re  nd(|)flen  Serwonbten  (ebenb.  859).  ®ie  leben  »on  3agb 
unb  Sifdi)fang,  bie  fie  beibe  mit  Sogen  unb  9f^il  treiben,  baneben 
^aben  fie  etma«  fianbbau  (ebenb.  361);  inbeffen  ^at  f!^  in  neuerer 
Seit  i^re  SBilb^eit  ttxoa^  gemilbert,  fie  fielen  mit  ben  bena<^barten 
@))aniern  in  ^anbeUt)erte^r,  manche  nehmen  fogar  bei  biefen  S>ien9e 
unb  finb  {um  S^rifient^ume  bete^rt  (Viedma  a,  221).  @te  üerfer* 
tigen  3rbengef<^irr  unb  fleiben  f{(^  in  ^emben  au<  Saumba^  o(ne 
Aermel,  bie  fie  mit  ^ülfe  oon  Qä^ablontn  mit  regelm&gigen  trummen 
Sinien  oerf^iebenfarbig  bebru(ten  (d'Orbigny),  au^  xotbtn  bie 
9Beiber  ium  X^eil  IBaummoaengeuge  (Viedma  a,  365).  D'Orbig- 
ny, ber  le^tere«  in  Abrebe  \ttüt,  er^ä^it  mancherlei  oon  i^rer  (B5tter« 
le^re,  bie  eine  gro^e  Wonnigfoltigfeit  m^tl^ologifc^^er  ffiefen  unb  {iem« 
U^  oertt)icrette  Sagen  barbietet,  obn)ot^l  barin  oon  feinem  Seit« 
fdS)öpfer  ober  9Seltbilbner  bie  9lebe  fein  unb  oacc  ttultu«  ben  ^uraca' 
re«  fehlen  foU.  ^Inbermärt«  ftnbet  fidS)  nur  ber  Unflerblic^teit^glaube 
bei  i^nen  ermahnt  ((Srbaul.  ®ef(^.  310).  SieUeic^t  i^  i^re  aRyt^o« 
logie  oon  peruanifdiiem  Urf))runge:  bie  p^pfi\ä^tn  (i^igent^umttcl^feitcn 


bicfe«  Solf cd  laffcn  einen  folc^en  Bufommen^ang  ^ttmui^tn ,  unb  Me 
t>on  $atet  Gayallero  (t707)  bei  i^nen  ^efunbene  dtiplattt,  auf 
meieret  6onne  unb  SRonb  nebfi  allen  3ei(|ien  be«  S^iertreife«  (?)  }tt 
fe^en  noaren,  an^eMic^  ein  uralte«  (Bef^ent  i^ret  ®8ttet  (ebenb.  348), 
fc^eint  biefen  (Sebanten  {u  untetßfi^en,  ba  fit  taum  eine  anbeie  Seu« 
tung  julftfit  aU  eine  foI(!^e  bie  teuer  Sermut^ung  günflig  i^. 

S)ie  Sage  ber  $roDin}  SRoiod  (fpr.  aXof<^od,  t^gl.  d'Orbigny 
II,  154  note)  roirb  Derfc^ieben  angegeben:  {Wifi^en  15  unb  20^  f.  9. 
(SBater,  aXit^rib.  IH,  2,  552),  jmifd^en  11  unb  17»  f.  ».,  64  unb 
12^  w.  8.  0.  iarid  (Alcedo,  d'Orbigny),  gWiWen  10  unb  15« 
f.  9.  ($ater  Ny el  bei  Coreal,  Voy.  ÜI).  3^re  9tt«be(inung  fc^eint 
me^rfac^  gewec^felt  unb  in  frflfierer  Seit  meiter  na^  Sfiben  gereitfit 
gu  ^aben,  ba  Sfialguani  in  ber  9reite  t>on  6.  Sru)  be  la  Sierra  unb 
bie  Umgegenb  be«  Unteren  felbfl  t)on  ben  3efuiten  }U  ben  9lo|0««9Rif« 
flonen  gerechnet  »urbe  (Viedma  a,  228,  310).  Diefe  fanben  in 
bem  Sanbe  39  berf<^iebene  G^rad^ien  Dor  (Baraza  in  ^tter^anb  9rief 
V,  65,  Lettres  6d.  U,  72),  tt)&^renb  neuere  9eri(!^ter9atter  bereu  nur 
no(b  7  ober  8  eroft^nen  (Carasco  37,  d'Orbigny),  ba  bie  SRif« 
fiondre  in  berfelben  SBeife  wie  in  Sbi^uito«  ji(b  bemfi^t  ^atkn  bie 
Spta^t  be«  bebeutenbfien  Solte«  biefer  $roDin},  ber  9Ro|o4  in  enge« 
rem  Sinne ,  allgemein  }u  macl^en  unb  bie  Abrigen  bur<^  fle  }u  Der« 
br&ngen.  Sater  (SRit^rib.  III,  2,  617)  ^at  an  ber  Unteren  bie  mert« 
mflrbige,  gu  weiteren  Unterfu^ungen  einlabenbe  (£ntbe<fung  gema(!bt, 
baS  fie  auffallenbe  Slebnlic^teiten  mit  ber  Spraye  ber  9Rai4)ure  am 
oberen  Orinoco  geigt,  unb  bat  oor  d'Orbigny  bereit«  b^rDorge^o« 
ben  ba§  bie  9aure«  einen  Dialett  berfelben  reben. 

Ibgefe^en  oon  ben  oor^in  f^on  erwähnten  (£^a|)acura«,  gei^dren 
bier^er  folgenbe  SdlYer.  Sie  Wo; o«  in  engerer  9ebeutung,  bie  fld^ 
gtoifi^en  13  unb  IB^'  f.  9.  in  einer  9tu«bebnung  t)on  5  8&ngengraben 
über  ben  gangen  fäbli(!^en  unb  ffibwefilic^en  Xl^til  be«  Sanbe«  erfireden, 
(d'Orbigny  II,  196,  225),  nebfi  ben  am  l^ure  unter  14«  f.  9.  im 
Sfibwe^en  ber  Stonama«  fi^enben  9aure«  (Lettres  M.  II,  156, 
aaer^.  9rief  VII,  59);  bie  3  ton  am  a«  im  Korbo^cu  be«  Sanbe«,  13 
bi«  14«  f.  9.  unb  65— 67«».  S^o.^ari«  (d'Orbigny  II,  237);  bie 
Sanii^ana,  na<^  benen  bie^roDingSRofO«  felbfl Canifie k>on ben  Sin« 
geborenen  genannt  worben  gu  fein  fd^^eint  (Lettre«  ed.  II,  59),  fruber 
im  ffieflen  ber  3tonama«,  unb  toieber  weflli^  ^«n  i^n^^  bie  SRooi« 


536  JtdtpetbUbung  bei  9)to|od. 

ma;  bann  biceak^uk>at)a,  e^cmaU  am  ffießufcr  be«  SRatnotc,  25 
lieues  oberhalb  feiner  Sereinigung  mit  bem  (Bnapoxt  ober3tene4,  nad^ 
koeli^em  bie  3ted  ober  3tened  benannt  finb,  bie  {mifc^en  biefem 
gluffe  unb  bem  2Ramore  leben  unb  nic^^t  mit  bem  @uarani))olte  bei 
d^uara^od  t)ertt)e<^felt  merben  burfen,  ba  {le  bidn)eilcn  auc^  btefen 
Dramen  fuhren'*';  enbli^^  bie$acaguara  unter  10^  f.  9.  am  S^fam« 
menßu^  be«  93eni  unb  3Ramore  (d'Orbigny  U,  243,  250,  254, 
258,  262). 

X)ie  Wloio^  finb  robuß  gebaut,  t)on  oHoenbrauner,  bod^  nicl^t 
bunRer  f^arbe,  meffen  im  S^ittel  1,670  ^cter  unb  {tnb  ^um  gettwcr* 
ben  geneigt;  bad  @efi(^t  ifl  etmad  länglich,  bon  fanftem,  bo^  nt^t 
l^eiterem^udbru(f,  biefto|)ffomt  me^r  längli^^  aU  bei  ben  (^(^iquito«, 
bie  ®tirn  niebrig  unb  ein  menig  gen>51bt,  bie  ^ugen  ße^en  ^oriiontal 
unb  bie  Sacfenfnoc^en  fpringen  nur  menig  l^erDor,  bie  Wafe  ifi  fur^ 
unb  platt  mit  offenen  &d<j^ern,  bo^^  ni<^t  breit,  ber  IRunb  mittcIgro| 
mit  etma«  ^erbortretenben  Sippen  (ebenb.  1,  120,  II,  193,  201  f.). 
^ie  3tonamad  unb  no^^  me^r  bie  Sanic^ana«  meic^^en  oon  biefem 
Xppud  ab:  fie  ftnb  oon  etn>a4  bunf lerer  garbe,  bidem  Aopfe  mit  etma« 
langem  ^inter^aupte  unb  nähern  ft<^  im  ^eu^eren  ben  SSolfem  oon 
S^aco.  ^ie  Stonama«,  im  Tlititl  nur  1,649  Steter  ^o(^  unb  oft  ma« 
ger,  ^aben  längered  @e{tcbt,  ßärfer  t)orjle^enbe  9a(fenfno(^en,  fleine* 
ren  5topf  unb  fc^malere  6tirn  aU  bie  3Ro;o4;  bie  Sanic^ana  lange« 
®tfi6)t  mit  fe^r  niebriger  gemölbter  6tirn  unb  etmad  in  bie  ^ö^e  ge« 
jogenem  äußeren  ^ugenminfel,  oorfle^enbe  Sadenfnoc^en,  fe^r  breite 
fur^c  unb  an  bcr  SBur^el  eingebrücfte  Dtafe  mit  offenen  iöä^txn, 
großen  Tlnnt  mit  etmad  bicfen  Sippen  (ebcnb.  199,  202,  237,  245). 

^ie  3)2ofodt)dlfer  l^alten  ft^)  für  (Eingeborene  i^red  Sanbed  im 
eigentli^en  6inne  unb  mecbfeln  bedi^alb  i^re  SBo^nflt^e  nic|)t  (ebenb. 
235).  311«  bie  3efuiten  (u  i^^nen  famen  (1698)**  unter  bencn  $atet 
(^pprian  ber  erfle  mar  (er  flarb  1702  bei  ben  Saure«  ben  TlattJf» 
rertob)  lebten  fie  in  oöUig  ro()em  3ujlanbe,  gingen  unbefleibet  (Lettre« 
ed.  II,  59)  unb  trieben  nur  3agb  unb  gifd^fang  (ebenb.  70,  Baraza 
a.  a.  O.  64),  bo(|^  fanb  bie  5Bcfe()rung  ebenfo  lei^^t  beii^nen  Singang 

•  öater  (TOitbrib.  HI,  2.  438)  bemerft  inbeffen  bag  ba«  ®uaromt>oIt 


tote  bei  ben  S^iquitod,  bcnen  {ie  in  i^ten  6Uten  d^nlic^  toaxtn ,  ob* 
tool^I  K>on  minbet  frd^Iic^cm  Xcin))€ramcnt€.  Kur  bie  2)Quted  flanben 
in  i^ret  ®e{ittun0  i^o^er,  n>o^nteu  in  Dolfrci^^en ,  tcgelmägig  eebou« 
tcn  unb  mit  ^alifabcn  befcjlieten  3)orfcrn,  führten  Sd^ilbc  bie  mit 
SaumiDOÜe  unb  gebern  uberjogen  maren,  unb  i^re  SBeiber  maten  an« 
ßanbig  bctleibet  (Lettres  ed.  77,  Baraza  a.  a.  O.  69).  9ta(^  d'Or- 
bigny  (11.  212f.,  230),  ber  jte  oU  fe^^r  t^^ötig  f^^ilbett,  »aren  bie 
SKofod  f4^on  ju  jener  3eit  gan^  in  ^emben  au«  Saumbaß  gcfleibet 
gemefen  unb  l^&tten  größeren  Aunfißeig  unb  ^ofiere  $ertig!eiten  aU 
bie  &(^iquitod  befeffen,  ba  {Ic  $iroguen  bauten  unb  feine  HBebereien 
verfertigten;  er  fü^rt  (233)  aud  einem  Wanufcripte  Viedma's  fo« 
gar  an ,  ba^  fie  t)er{lanben  Ratten  bur^^  3^i4^n  ^i^  P<  <^uf  ein  9ret 
ober  Sio^r  machten,  t^ifiorifc^e  ^aö^t'xd^ttn  aufgubema^ren.  Azara 
(U,  538)  berichtet  bag  fie  unter  aUen  Subianern  bie  groiten  $ort' 
[c^ritte  in  ber  Verarbeitung  ber  Saummotte  unter  Anleitung  ber  Spa* 
nier  gemacht  unb  groge  Einlage  (u  mec^anifc^en  Aünflen  atter  ^rt  an 
ben  Xag  gelegt  ^aben:  d'Orbigny  ru^mt  befonberd  i(^rXalent  jum 
3ei4nen  unb  äJ^alen,  ma^renb  Carasco  (37 ff.)  fte  in  golge  ber 
langen  @f laberei  in  ber  {te  gelebt  ^aben ,  aU  fe^r  tiefße^enb  in  jeber 
^infti^t  bef<j^reibt,  obgleid^  {le  bem  Kamen  na<^  (li^irifien  feien. 

S)ag  bie  lRo;odbdlfer  bor  bem  Seginne  ber  SRiffton  in  materietter 
unb  moraUf(^er  Kultur  fe|ir  jutüd  maren,  [c^eiut  fic^  ebenfomenig 
be^meifeln  ju  laffen  aU  bag  fte  bie  gortfcl^ritte  melt^e  fte  fpdter  mac^« 
ten,  ben  3efuiten  ju  berbanfen  (matten.  SBon  Sanbbau  ermähnen  bie 
alten  Seric^^te  nic|)U  bei  i^nen,  mo^l  aber  Ratten  fte  ein  berauf(^enbe4 
®eträn!  unb  macen  bem  Xruufe  fef^r  ergeben.  <&äuptlinge,  eine  9rt 
bon  Regierung  ober  ^oli^ei  Ratten  {le  ebenfattd  nic^^t.  Kur  aud  ^r* 
mut^  lebten  fie  meifl  nic^t  in  ^ol^gamie.  ffleine  ftinber  mürben  mit 
ber  TlutUx  begraben,  menn  biefe  flarb;  ein«  bon  3n>iQingdtinbern  ge« 
tobtet.'  3m  5lriege  führten  fie  oergiftete  Pfeile  unb  pflegten  bie  ®efan> 
genen  ju  berfaufen  bie  fie  machten  (Lettres  ed.  II,  69 f.,  Baraza 
62  ff.).  Gannibalidmu«  fc^eint  man  nur  bei  ben  Kanic^ana  gefun» 
ben  iu  ^abcn  (d'Orbigny  11,  212).  X)iefe  (tnb  äberf^au|>t  bon 
mefentlic^  anbercm  S^arafter  aU  bie  gulmüt^igen  !Ro;o«:  unter« 
ne^menb  f^interliflig  ungefeUig  unb  megen  if^rer  S&ubereien  oon  \\)* 
ren  Ka^^barn  gefürchtet;  unb  in  einem  a(^nli(^en,  bo(^  nid)t  gan) 
fo  unbort^eii^aften  ®egenfa^e  ju  ben  9Ko|0«  flehen  auc^  ^ie  3tona' 


538  t>\t  Vntifoner. 

mo<  in  ^inftc^t  i^ret  moraltfc^cneigenfc^afien  (e6enb.  246  f.,  240).  2>tt 
olte  dn^dmifdl^e  Religion  ber  Ttojoi  mar  in  iebem  3)orfe  eine  anbnc: 
fit  ttxdftUn  bte  6oitne,  ben  ^onb.  Sterne,  gltiffe  ober  Z^^iere,  nntet 
ben  Unteren  namentlidl^  ben  3aguar/  bo(^  Ratten  nur  wenige  eine  Irt 
K>on  dixUvL^  unb  Opfer,  ^andiie  pflegten  fleine  (Sd^enbilber  bei  fi^ 
^u  tragen;  bte  9aure4  Ratten  ®ötterbilber  in  ben  Käufern  in  welken 
Pe  i^re  ^efle  f^ielten ,  unb  bradiiten  i^nen  @peifen  bar.  2>ie  Baubet« 
Argte  mußten  bur(!^  lange  gaßen  unb  burdli  ben  llnfafl  eine«  Saguar« 
bem  fle  au4gefe^t  gewefen,  aber  gluifli^^  entgangen  waren,  i^r  Infe^n 
begrfinben.  (Sine  @tufe  ^d^er  al4  fle  flanben  bie  ^riefter,  wel^e  bte 
reügtdfen  ^efie  jur  B^it  be«  neuen  !Ronbe4  ju  leiten  (atten  (Lettre« 
6d.  II,  71,  Baraza  a.  a.  O.,  Relation  bei  Coreal  HI,  248,  % 
SRapr  in  «aer^anb  9rief  VU,  69).  Carasco  (50)  ifi  geneigt  ben 
Stembienß  ali  i^ren  urfprfingli(^en  (Glauben  anjufe^en,  ber  3aguar 
unb  ber  böfe  (Seifi  G^oquigua  fei  aber  ber  ^auptgegenßanb  il^xtt  Ser« 
e^rung.  Sie  Jtur  ber  ftrant^eiten  gefcf^ie^t  bur^  B<^ubennittel.  Die 
Stonama«  galten  bei  tdbt1i(^en  itrant^eiten  bem  Patienten  ftunb 
Kafe  unb  9ugen  fe|i  ju ,  bantit  ber  bdfe  ®eifi  be<  Xobed  feinen  %u€» 
weg  finbe  unb  ni(^t  au<^  9lnbere  ergreife  (d'Orbigny  II,  241). 

X)ie  Sdifergruppe  ber  Intifaner,  Setmi^ner  ber  altperuanif^en 
$rot>ins  %nM  (GarcilassoII,  11)  oberlnbe«,  ^at  erßd'Orbig- 
ny  aufgefteOt.  ^uf  eine  etwa«  beflimmtere  et^nograp^ifc^e  Sebeu* 
tung  fann  fte  inbejfen  nur  9nfpru(!^  nta(^en,  wenn  man  bie  Duracare« 
t)on  i^r  au«f(^lte§t,  ba  fle  fonfl  Sölter  umfaft  bie  weber  in  i^xtn  p^tf» 
flfc^en  nodii  in  i^ren  geifligen  (£igent^umti(^feiten  einigerma§en  mit' 
einanber  ubereinftimmen.  Bn  ben  ^nti fanern  würben  bemna(^  nur 
gehören:  bie  9){ocetene«  ober  S^uncf^od  ber  Spanier,  bie  weßli^en 
na^barn  ber  9Ro|o«  unb  ^uracated,  bie  ft(^  ^wif^en  15®  unb  16^ 
f.  9.  80—50  lieues  weit  an  ben  Buflufen  bed  9eni  ndrbli(^  oon  So* 
^abamba  b\i  in  ben  Norben  oon  la  ^aj  ausbreiten ;  t^nen  im  9ox» 
ben  in  13—16«  f.  ©.  am  ffleftufer  be4  »eni  bie  Sa co na«,  gegen» 
Aber  auf  beffen  Oftufer  bie  Staropa«,  enblit|i  bie  ^polißal  |wi* 
f<(en  ben  Slocetene«  unb  Zacana«  in  bem  Dorfe  Spolobamba  (d*Or- 
bignyl,  368,  374,  378,  381). 

Die  Wocetene«  ftnb  oon  ber  gorbe  bunfler  6äbeurop&er  unb  er« 
reiten  ^öd^flen«  eine  ttr5|e  oon  1,68  Weter.  Da«  ütfi^i  iß  riinb 
unb  tiemti^  ooU,  oon  frd^li^^em  unt  iug1ei<^  fanftem  9lu«brtttf,  bie 


6tirn  nut  mittcigtog,  bic  ^luQen  ^orijontal  gefietU  mit  f^maUn  g<« 
bogenen  Stauen,  bie  SRafe  fc^r  furj,  9)7unb  unb  iipptn  mo^IgebUbet, 
hit  9adtntnod)tn  nx6^t  t)orfle^enb.  3>tc  Xocana«  fitib  etkoad  buntiex 
unb  gtöget,  bie  3Rar opa«  etma«  Heiner,  bie  ^)>olifiad  bunteibtoun 
mit  etma«  gelbet  Seimifcl^ung  unb  fteinet  aU  bie  t)otbet  genannten 
Sdifer ;  im  Uebrigen  gleij^en  f  e  aOe  brei  ben  S^ocetene«  (ebenb.).  Ob 
bie  8eco«<3nbiancr  ber  ^ifjlon  t)on  (Buana^  (in)if<^en  Xitieaca  unb 
Seni)  ebenfaUd  bter^er  gehören,  ifi  unbetannt.  ®ie  ^aben  dfteteine 
giemli^  ^obe  aU  eine  jutihffliebenbe  Stirn,  bi>^iontal  flebenbe  Sugen 
unb  flnb  oon  fanftem  fetterem  ZemperamentCWeddell  458).  Die 
Stocetened  tieiben  ft<^  in  feine  baummoDene  ^emben  obne  Sermel, 
Mbne  ^aben  f e  m^t,  fonbem  nur  glo^e.  S)em  G^^ri^ent^ume  geig« 
ttn  {te  P(!^  leicht  {ug&nglic!^  (d'Orbigny). 

®enn  e«  d'Orbigny  (I,  384)  aU  wa^rf(|iein1id&  begei^net  baf 
ji^  bie  ^ntifaner  im  ®ebirge  Don  &o(^abambo  bi«  jur  Sübgren^e  be4 
$Iateau*4  loon  Sunbinamarca  erfirecfen,  fo  i{l  bieg  eine  Se^auptung 
bie  fin  bur^  ni^td  begrünben,  aber  au^l  taum  befreiten  Vk^t,  ba  bie 
Sditef  biefer  (Segenben  auf  ber  Oßfeite  be«  3nca « Steige«  un4  fa^ 
g&n)1i(^  unbetannt  jlnb.  Die  &amt)a«  itnb  9nti4  ober  Snbel, 
welche  Don  ber  Ofigrenje  be«  ®ebiete«  bon  Cugco  bi4  )U  ber  Don  %ax» 
mcL  reid^en  (Maw  471)  unb  ^ier  namentlich  bad  ®ebirgManb  inne 
^aben,  mo  fie  in  ber  er^en  Raffte  bed  18.  3a^rl^unbert9  bon  SRiffio* 
naren  aufgefu(^t  würben  (Skinner  II,  28 f.,  40),  fiimmen  gmar  b^ 
Namen  nac^  mit  ben  9[ntifanern  überein,  aber  biefer  Um^anb  iji  oon 
(einem  Selange,  meil  bie  letztere  Sencnnung  bon  d'Orbigny  mifl' 
furlic^  gemdblt,  unb  e4  be4^alb  fe^r  {meifel^aft  iß  ob  iene  %nM,  bie 
mit  ben  Sampa«  öfter«  ibentificirt  merben,  mit  feinen  ^ntifanem  it« 
genb  etma«  gemein  ^aben,  felbp  abgefe^en  babon  ba§  ber  Käme  felbß 
eine  b1o§  cotlectioe  unb  rein  geograp^if(|ie  Sebeutung  {U  b<^ben  filb^tnt. 
Herndon  (208)  ermähnt  bie  (£am)9a4  aU  ba«  ja^lreic^ße  unb  trie* 
gerif^^efle  unbete^^rte  SoK  am  oberen  Ucak^afe,  unb  bermut^et  in  i(^nen 
bie  S^un<^04,  mef^e  d^Orbigny  in  ben  Wocetened  mteber)u{tnben 
glaubt,  aber  au<^  bie§  geftattet  feine  golgerung  auf  t^re  3bentitit  mit 
biefen  Unteren.  Castelnau  (IV»  290fr.,  378)  giebt  bie  darnpa^  ober 
Qlntid  ndrbtiil^  bon  Cuico  in  (Separate  am  ttrubamba  an  unb  ben 
Utai^ale  ^inab  auf  beffen  Sefifeite  bi4  {U  ben  DueUen  be«  ^^itea. 
9lo<^  meiter  na<^  9?orben  am  Uca^ale  unb  ^uaQaga  fnben  flc^  in 


540  ^i^  Sditet  t^on  Stapnad:  6tamm  bei  ^onod  , 

SRo^na«  eine  SRenge  Don  oecfc^iebenen  Sdltetn ,  k>on  benen  »ir  ni^^t 
miffen  ob  fie  mit  iencn  in  irgenb  einem  Sufammen^angc  fielen.  Sit 
l^aben  einige  bon  i^nen  fc^on  früher  ju  em&^nen  gehabt  (f.  p.  432) 
unb  fommen  ^ier  auf  fie  jurfid,  um  auf  biefe  SBeife  bie  OPfitenje  be« 
altperuanif^^en  SReic^ed  i^rer  ganzen  8ange  nac^  (u  »erfolgen. 

Ueber  ba«  J^luggebiet  bc«  ^uattoga  unb  Ucapale  (tnb  bie  Sdlter 
oom  Stamme  ber  $ano^  uecbreitet.    @ie  foUen  bon  erßerem  glufe 
ausgegangen  fein  unb  f feinen  eine  grofie  ^n^a^l  bon  Sölfetn  ju 
umfaffen,  obwo^^I  Velasco  (III,  5,  10)  fie  nur  einen  3tt>eig  bet  3i* 
ttpo«  nennt,  melc^^e  na4»  $ater  Lucero  (1681)  5  Zageceifen  auf« 
m&ctd  oon  8aguna  om  ^uaUaga  fa§en  (ebenb.  Ili,  5,  8).    9Do^nfi| 
unb  namend&^nli(^feit  machen  ed  (^d(|iß  tt)a^rf(!^einli4  ^o§  biefe  mit 
ben  weiterhin  ju  erm&^^nenben  ^ibito«  ober  Sibitod  ibentifc^  {inb. 
Kd^^fi  ben  früher  fc^on  erwähnten  Imaiuaca«  geboren  ba^in  (na4 
Castelnau)  bie  Sonibo«  ßac^ibo«  <5e))ibo<  u.  a.    IDie  &ontbo<, 
gmif^en  ben  S^^ff^n  $aruit(^a  unb  Sapucinia  am  linten  Ufer  be« 
Uca^ale  unterhalb  feiner  Sereinigung  mit  b^m  ^Ipurimac  (C^Btel- 
nau  IV,  350),  (blatten  ben  fto))f  funfllic^  ab  ^mif^en  ^»ei  Sretern, 
eine  6itte  bie  au^  Skinner  (II,  106)  bei  ben  $anod  unb  Sonibo« 
erm&^nt,  aber  xA^i  ald  oQgemein  bejeic^net;  au(^  eine  Sef^neibung 
ber  ÜRäbc^en  finbet  bei  beiben  fiatt  (Castelnau  IV,  379).    Skin- 
ner  befdSireibt  bie  $anod  unb  (S^onibod  aU  bi(f  unb  fett,  unb  nennt 
fie  meiner  unb  regelmö^iger  gebilbet  aU  bie  Peruaner,  na<^  8t.  Criq 
(Bullet.  Boc.  geogr.  I,  274)  ^aben  bie  &onibo4  plumt>e  formen,  run« 
be<  (Seft^t,  f leine  fdSiiefgefct^li^te  unb  »eit  oon  einanber  abße^enbe 
9ugen  mit  gelber  ^orn^aut,  furje  platte  9tafe  unb  bide  Si)>t)en.  Som 
$a<^itea  na4  Sorben  unb  an  ben  Duellen  bed  $i<qui  leben  bie  Sa' 
(^ibo«  ober  CorapadSio«,  mel<^eau4»  t>on  Maw  (471)  aU  ein  Solf 
ber  ¥ano4' Spraye  be^ei^net  merben.    2>ann  folgen  am  ^idqui  bie 
@t>ibod,  6epibo«  e^ipio«  ober  @(^ipo4  (GaBtelnau  IV,  361, 
378),  ben  ®etebo4  na^e  fpra<^oermanbt,  bie  ebenfalls  jene  Spraye 
reben  unb  in  ber  SRiffion  Sarai^acu  \t%i  mit  $ano«  Omaguad  3)a' 
meo«  unb  anberen  {ufammenleben  (Herndon  208,  Smyth  andL. 
205).    Die  6ipibod  (laben  i^ren  Urfprung  bon  ben  Sallifeead  ge« 
nommen(Unanüe  num.  51),  bie  no4  neuerbing«  am  ^a^itea  leben 
(HerndoD  209)  unb  bemnac^  ebenfa1l4  )u  ben  $ano<oöRern  ge* 
^ören.    Vn  letzterem  gtuffe  unb  oon  ba  bi«  jum  Ucapale  trafen  bie 


^ie  9Rapomnü9,  541 

aXiffloiifire  1657  bic  @etet)od,  ooti  benen  ein  Z(idl  iiad;  feinet  9rff^« 
rund,  6et  (Selegen^eit  bcr  Unruhen  totld^t  bie  Cattifecod  erregten ,  an 
ben  Stanoa  {og,  mo  er  oon  ben  9Rtf{iDn&ren  in  fyaXb  oermilbertem 
Sufianbe  erft  1760  mieber  aufgefunben  mürbe.  9Ba^rf<^eintt(|i  finb 
ti  biefe  @etcood  oon  meldten  bidmeilen  au((^  unter  bem  Warnen  ber 
9Ronoa«*  bie  9tebe  itl.  2)ur<(»  bie  @ipibo«  mit  benen  fe  im  ftamt>fe 
lagen,  ^aben  jie  namentli(6  1 786  fiarf  gelitten.  3ene  lebten  um  biefe 
Seit  im  Sfiben  r>om  Wanoa  unb  mürben  mie  bie  (£onibo<  erfl  1760 
befe^rt  (Unanüe  num.  51).  9t&^ered  fiber  bie  Sitten  ber  $ano<  unb 
donibo«  finbet  ^^  bei  Skinner  unb  St.  Criq  a.  a.  O.,  auc^  bie 
6(!^tlberun0  ber  Singeborenen  in  ben  $ompad  bei  @acramento  unb 
in  ben  9nbe«  bei  Unanüe  (num.  78)  gehört  ^ier^er.  Sgl.  au^  Don 
Sf<^ubi  II.  227 ff. 

Son  betannteren  Sdlfern  merben  nur  no4l  bieSItai^oruna«  nU 
ium  Sprac^fiamme  ber  $anod  ge^drig  angegeben  (Smyth  and  L. 
223).  ®ie  mo^nen  om  re^^ten  Ufer  M  Uca^ale  bi«  na^e  gu  beffen 
Stfinbung  ^in,  im  6uben  M  Smajonad  bi«  gum  9u«flui  be«  JDatmri 
unb  reichen  bi<  S^  f.  ».  (inab  (ebenb.,  Herndon  210).  (Sin  X^eil 
berfelben  finb  bie  Sodl^iquinad  im  @fiben  oon  $eba«  (Castelnau 
V,  40).  3)ie  9)fa9orunad  finb  oon  geller  Olioenfarbe  unb  grdfer  aU 
bie  meinen  tRa^^barß&mme,  ^aben  giemli«^  gerabe  9tafe  unb  fleine 
Upptn,  bie  fie  mit  Sc^mutf  t»erfe(en  mie  O^ren  unb  Wafe  (Smyth 
and  L.  223).  Velasco  (I,  4,  8,  lU,  5,  9)  giebt  fie  aU  eben  fo  H 
bSrtig  unb  behaart  an  mie  bie  euro)>der ,  fetter  fetbfl  aU  bie  ©pa* 
nier  unb  bi«meilen  blonb^aarig,  nac^  Osculati  (212)  ^aben  oiele 
Don  tt^nen  rot^e«  ^aar.  Daf  fie  ben  9art  audreigen  (Skinner  I, 
862)  mirb  k>on Ruberen  (g.  9.  Castelnau  IV,  452)  ni(^t  mitgeteilt. 

911«  (ddSifl  auffaaenb  finbet  fi^  aber  t»on  i^nen  mieber^olt  ergi^lt 
bagfie  i^re  franfen  Sermanbten  tdbten  unb  berge^ren,  einölet  ber^ietit 
ben  unter  ben  Sölfern  bed  Ucapale  namentlidSi  bie  ßat^anagua«  unb 
Gencin,  lebodl^  nur  na<^  bem  (Sintritte  be«  natürlichen  Zobe«,  au<« 
flben  foaen  (^umbolbt,  91.  in  bie  ^eq.  IV,  215,  Maw  468).  Smyth 


*  ^ur(4  fie  erlangte  einß  ein  tKRifjionai  forafälHg  oU  (Sebeimnig  be* 
mabrte  Qlätter  üon  SaummoUenieug,  bie  in  Jorm  eme«  ^ud^ti  jufammenge' 

Iieftet  unb  mit  Vttn\^m;  Xbierbilbem  unb  einet  ÜRenae  f9mmetrif(b  georbneter 
inearen  Stauten  bemoU  maten,  bie  bifiotif(ben  9(nnalen  bet^ono«,  in  beten 
Setftänbnif  bie  jungen  iSeute  butcb  einen  alten  SRann  etngefübtt»utben  (Hum- 
boldt, Vues  des  Cord.  72). 


542  X)ie  $trod  u.a.;  bie ^ami^« ,  <&f bito« ,  (S^olone«. 

« 

utib  Lowe  (225,  230)  ^Qben  e«  Don  bcn  letzteren  inbeffcn  be^mmt 
in  %hxi^t  geficdt. 

9luget  bcn  !ßano«o9Ifetn  (eben  im  (Sebtete  bet  Uca^ale  no(^  an« 
bete  6t&ntmc  beten  et^nogtop^ifc^e  Ser^^&ltniffe  unbefannt  jinb  (91uf> 
(S^Iung  berfelben  bei  Castelnau  IV,  877,  bgl.  Skinner  II,  105 
unb  Velasco  III,  5,  8).  S>ie  fäbli<^{ien  oon  biefen  ftnb  bie  6imt' 
ren(||id  obet  S^untaquiro«,  in  Sara^acu  unb  anbetn)<ittd  $ito4 
genannt,  raelcbe  bid  aber  bie  Sereinigung  be«  Spurimac  unb  ttcaf^ale 
^inaufreidlien  (Castelnau  IV,  332  ff.).  @ie  »erben  au^  mefili^ 
Don  Sata^ocu  ermfifint  (Skinner  11,  96  ff.),  mol^in  fie  mo^l  erff 
btttc^  bie  SKifftonSre  gegogen  morben  finb.  Sie  waren  unter  ben  grai« 
fc^n  1683  unb  1727  belehrten  Sölfern  nebfl  ben  @imtgaed  oom 
(Surarap,  bie  Dpn  bem  gleichnamigen  Söffe  am  Xigre  aU  DoQig  oer« 
fdSiieben  begeid^net  werben,  bie  ia(|(rei<^flen  unb  bebeuteubfien  (Ve- 
lasco III,  5,  10).  Ob  biefe  <5imigaed  mit  ben  triegerif(^en  ®ae«  im 
Sufommen^onge  flehen ,  bie  burdSi  i^re  ftört^ergrd^e  unb  faß  weife 
^aut  audgegeidSinet  finb,  wirb  ni(^t  angegeben.  S)ie  Sencid  am  re<(« 
ten  Ufer  be«  Ucapale  oberhalb  Sara^acu  werben  ai«  fleißige  Sanb* 
bauer  gerühmt  (Kä^ered  über  fie  bei  Smyth  and  L.  228  ff.);  fle  ße« 
^en  p^ü^fifcb  unb  f^rac^licb  ben  Siemod  na^e,  bie  oon  &(^an(^agua9o 
M  «bai^an  rei<^en  (Maw  468  f.).  SBelc^e  oon  biefen  Sdltern  etwa 
mit  Wancocapac  II..  ber  uor  ben  ©ponlern  ßie^enb  am  ^ucai^  unb 
yaucartambo  bi«  gu  i^rem  Sufammenflug  mit  bem  flpurimac  (hinauf* 
ging  —  ed  ^eift,  in  Segfeitung  t)on  40000  Snbianern  (Rodrigues 
VI,  c.  4)  ~ .  erß  in  biefe  (Segenben  getommen ,  unb  wel((^e  (ier  alt 
ein^eimifd^  flnb,  lift  ftc^)  f(^wecU(b  no(^  entfc^eiben;  ebenfo  wenig, 
wel<^e  oon  il^nen  gu  benen  ge^dren  mögen,  bie  fi<^  na(^  Zupac  9mo' 
ru'«  (Enthauptung  (1571)  in  bad  Quettgebiet  be4  ^uaUaga  unb  in 
la^  bei  Uca^ale  aul  $eru  gurutfgegogen  traben  (Velasco  III,  5,  7). 

3m  norbdßlic^en  $eru  gehört  aOein  bie  8ama«@prac(ie  (na4^ 
i>.  Xfc^ubi  II,  377)  nidSit  gu  bem  gemeinfamen  6tamme  ber  peruant' 
f^en  eprac^Kn."  6ie  reichte  bid  an  ben  ^uattaga,  in  beffen  Slulge« 
biet  nS^ß  Un  Samufa«  ober  Samifla«  bie  ^ibito«  (Xibito«)  unb 
C^olonel  bie  ^auptudlter  finb.  S)ie  beiben  Unteren  fanben  bieSMf« 
fion&re,  aU  fie  1676  i^re  £^Stigteit  in  biefen  (Segenben  begannen, 

*  3m  2>otfe  ^mal  felbfi  wiib  inbeffen  na^  Alcedo  due^ua  gefpeo» 
^en  unb  gwai  in  oorgugU^er  SReinbeit. 


t)ie  ipacamored ,  3{i>aro^  543 

am  Schüfet  bc«  mttt(eten  ^uaUaga.  9cibe  ftnb  ftie^H^  unb-  ffeifig, 
bäum  unb  toeben  SaummoQc  unb  treiben  ^onbcl  mit  Soca;  3)ieb« 
^l^t  unb  Streit  fommt  bei  i^nen  ni^t  Dor,  bo(|i  finb  {ie  au^f^mei« 
fenb  unb  bem  Xrunte  ergeben.  3>ie  C^olone«  am  oberen  8aufe  be< 
gluffe«  finb  ßart  gebaut  unb  Don  angenel^men  SAflen  (Unanue 
nnm.  51),  bie  bur^l  bie  gebogene  9tafe  an  ben  Sppu«  ber  Worb  %xm» 
ritaner  erinnern  ($dppig  II,  321).  3>ie  gamijta«  bur^  gute  9nla' 
gen  gleit  unb  oortreffli^e  ®emfit^«eigenf(^aften  au^ge^eicbnet,  fleben 
bebeutenb  ^d^er  al4  iene  (ebenb.  327  f.),  unb  fotten  fi<^  in  »flcffi^t 
ber  Hautfarbe,  be«  9arted  unb  ber  Se^aatung  uberbau))t  ni(^t  bon 
<Suro))&em  unterf(|ieiben  (Yelasco  I,  4, 8,  21).  S)ie  Sguanod  am 
unteren  ^uaOago  Don  Heiner  unb  unfcböner  ff drperbilbung ,  großen 
Köpfen  mit  bicflocfigem  ^aar  unb  falmä(fen&l^n1i(^er$b9fiognomieJe' 
^n  fremb  unter  jenen  au«,  finb  nur  f^lecbte  3iger  unb  gifc^ier, 
f(|imuftig  unb  faul  ($d))|)ig  II,  400).  Alcedo  {%ii\lt\  Gnallaga) 
ft^reibt  mo^I  irrtbümlii!^  au^  i^nen  ßarte  9&rte  ju. 

®e(^en  mir  enbli^  über  ben  SRarannon  na<^  Korben  ^inflber,  fo 
^aben  mir  nur  nocb  biejenigen  Sölter  ju  ermähnen,  Don  benen  m^ 
gen  i^rer  et^nograt>bif4  ifolirten  SteUung  früher  in  Serbinbung  mit 
ben  Omagual  unb  anberen  Snbianer^immen  biefer  9egenben  no4 
ni^t  bie  9)ebe  fein  fonnte. 

S)ie  Softer  meiere  in  bie  SRifjionen  am  SKarannon  unb  feiner  3U' 
fliiffe  Derfammelt  mürben  (i(^re  Kamen  bei  Velasco  III,  6, 19)  ma« 
ren  in  in  t^i^^pflfc^er  fprad^Iic^er  unb  moralifc^er  ^infi<bt  Au^er^  Der« 
f^ieben  (ebenb.  III,  5, 7).  3m  9ouDemement  g^guariongo  lebte  ba4 
menig  triegerif^e  Solt  gleid^ed  Kamen«  unb  biefem  bena<^bart  bie 
9acamore4,  na(^  beren  in  9ra<amoro4  currumt^irten  Kamen  bie 
6tabt  3nen  genannt  mirb ;  ^ua^nacapac  b<^tte  fie  Dergeben«  gu  un« 
termerfen  gefugt ,  ben  Spaniern  gelang  e«  nur  mit  9tfl(^e  (ebenb.  HI, 
4, 12  u.  14).  Unbejtegt  Don  ben  3nca4  mie  Don  ben  Spaniern  ift 
l^^  gro^e,  obmo^l  in  fi<^  gefpaltene  So(t  ber  3iDaro4  (Xibarol) 
geblieben,  ba4  imif(|ien  bem  $a{laia  unb  C^inil^ipe  bi4  meit  na4^ 
SBeßen  ^in  lebt  (Villayieeneio  169,  Otculati  86).  Sie  finb 
f<^laiit  gebaut ,  Don  lebhaftem  (Bejt^t  unb  flol)em  9nfe^n  mit  tieinen 
tebenbigen  Vugen ;  Iblernafen  finb  bei  i^nen  b&^fig ,  fie  ^aben  fein 
gef<^nittette  Sippen ,  Diele  Don  il^nen  finb  }iemU4  mei^  unb  bftrtig, 
DieOei^t  in  golge  Don  aRif4)ung  mit  fpanif^n  ffleibern.  3(re  ^aupt« 


544  Tit  3tncali4 ,  ^amro« ,  <Eofdnei ,  9uinM 

fein^e  jinb  bu  Baparo«  (OscuUti  38).  t>on  Imtn  o6en  (p.  363) 
Me  Kebe  dnorfm  ift.  ffm  C^ambira  fanHn  bic  3eftiitfn  bie  Sfnca« 
\\^,  wt\4^t  feine  9of99amif  battrn  unb  t»on  fhrengcn  €itteii  marrn, 
weitet  abiodTU  am  Sl^arannon  auf  beffeti  9?orbfeite  {nad^  Set  gl  im 
Dflen  M  Xtgte)  tie  9ameo4,  auf  Ux  9?otbfeite  be4  ftapo  bie 
3qtttaoated,  bie  aU  Kannibalen  bejeic^net  merben  {IMtna  ed.  II, 
112).  3)ie  9n(futere4  ober  ungutere«  unb  fogenannten  Sncabefla* 
^oi  finb  f((^on  oben  bei  ben  3apaT04  befproc^en  morben.  S>ie  Cefa« 
ned  im  DueUgebiete  be4  ^guatico  finb  flatf  }ttfammengef<bniol)en 
(VillaTicencio  176).  3m  (9ouoemement  Duiio4  leben  bie  ben 
6)»anietn  t>on  je^er  freunblicben  ^  u  m  b  o  4  »el^e  fi<b  au4  <"  bem 
9on  (ier  entfernten  ®ebiete  oon  64meralba4  flnben  (VeUsco  in, 
4,  7,  Villavicencio  168),  ho^  bemertt  Oscolati  (107),  bof  fit 
oon  bem  Solte  ber  9umbo4  unterfcbieben  merben  muffen  mef<^e4  im 
Seifen  be4  9lapo  feinen  ffio^nfit  bat,  »eif  fie,  mie  au4  ViiiaTi- 
cen  cio  angiebt,  Duid||ua,  in4befonbere  bie  @prad^e  Don  Quito  reben. 
Sie  ^eibnif^en  3nbianer  biefer  SSnber  finb  ^um  Z^l  ben  9Bei« 
§en  meit  freunbfid^er  al4  bie  befebrten.  (Kannibalen  fcbetnt  e4  unter 
i^nen  neuerbingd  ni^t  me^r  ^u  geben ,  bo(^  f((^mä(fen  ft(^  bie  3ii>0' 
ro4  mit  %Ud^Un  oom  ^aare  i^rer  geinbe,  benen  fle  bie  gan^e  ffopf« 
unb  9efl(bt4^aut  abjie^en  um  fle  ju  trocfnen  unb  ou4iu9opfen,  unb 
machen  ftdSi  Xrinff^^alen  au4  i^ren  <5(bdbeln  (Villavicencio  359f., 
Otculati  39).  €ie  finb  fleißig  im  Sanbbau,  meben  unb  ffirben 
SaumtDoOenjeuge  unb  bauen  meit  beffere  ^öl^erne  ^Aufer  a14  bie  an* 
beten  Sdlter,  bie  jum  X^il  (3a)»aro4,  9ugutero4  u.  a.)  au4  9aum< 
bafi  i^te  ffleiber  machen  (VillaviceDcio  170,  366).  «u4  treiben 
bie  3it)ato4  Zauf<ti^anbel  mit  e<^meinen  unb  91a4td^ten ,  mit  So4)4 
unb  €ali,  bie  fie  gegen  Weffer  unb  9e;te  umfe^en.  Da  fie  flet4  Ueber« 
f&Uen  au4gefe|t  finb,  bringen  fie  an  i^ren  fBo^nungen  (toei  Z^flren 
an  bie  fie  Nad^t4  forgfiltig  oerf^anjen ,  unb  f^lagen  fpi^ige  ^dljer 
al4  gaOen  ffir  ben  geinb  um^er  in  bie  (Stbe.  3bofe  obet  %mpt\  b«' 
ben  biefe  Sdltet  m^t,  bo<^  glauben  bie  meiften  t>on  i^nen  an  ein 
gttte4  unb  ein  bafe4  $rincit)  unb  an  ein  Seben  na4  bem  Zobe,  ober 
»ietme^t  on  €eelen»anbetung  (ebenb.  361,  370).  SieOet^t  fte^t  ba4 
9re<^mittel  ba4  bie  3ioaro4  atte  aWorgen  nebmen  (ebenb.  873)«  in  9e> 
lie^ung  )tt  il^ren  religidfen  SorfleUungen.  9ei  wii^tigen  «ngelegem 
Reiten  n>irb  ber  So^rfager  um  9lat^  gefragt ,  ber  bur«^  ben  •ennf 


Ibit  Slifflonen  »on  flapno«.  545 

eine«  6ecattf((^enbcn  ®etr&nte«  fic^  in  Un  baju  etfoibnU^n  Sußanb 
Ux  (Sfllafc  t>tx\ti^t 

3m  3a^re  1589  ( 1567,  Rodriguez  I,  7)  maten  bte  Sefuiten 
nac^  $ctu  gefommen  unb  breiteten  Don  bort  namentüc^  feit  1638 
i^re  SRiffion^t^&tigfett  über  SRa^nad  aud ,  ju  bem  jie  in  iiemli^  un> 
beßimmter  Vuibf^nung  l^QUptf&c^Udb  bie  S&nber  am  ^a^a^a  ^mU 
laga  unbUcayaU  rechneten  (Lettres  ed.  II 121),  unb  eine  groge  Stenge 
berfelben  i^  ibr  ^um  Opfer  gefoüen.  S)ad  93olf  ber  9Ra|^nad  felb^ 
lebte  am  Staranon  abm&rtd  oon  Sorja  unb  am  unteren  SRapo  (Ro- 
driguez  III,  c  2  u.  12). 

Sie  oon  &uito  ößli^  mol^nenben  Sdlter ,  bie  an  feinen  t>iVLd 
gemd^nt  maren,  emt>5rten  ^^  oielfac^  gegen  bie  @)>anier,  befonber« 
bieSofane«.  gu  biefen  begab  ft^  (1602)  $ater  Kap^ael  ger« 
rer  unb  errang  ^mar  bebeutenbe  (Srfolge  bei  i^nen,  nadSibem  er  aber 
(1611)  ben  SR&rt^rertob  geworben  mar  (Rodriguez  I,  10)  b^ben 
aUe  fpdteren  Serfucbe  ber  ÜRifitonare  in  beh  ndrblic^en  Säubern  oon 
9Ko(oa  unb  bei  ben  6ucumbioi  ni^t  rec^t  Surgel  fa{fen  moHen  ( Ve- 
las  CO  III,  4,  1  f.).  3)ie  ^uambopa«  unb  ^acai  am  oberen  $a{la)a 
unb  SKacad  mürben  nid^t  o^ne  ®4mierigfeit,  bo^  erfolgrei^^  feit 
1551  Don  ben  Spaniern  befämpft  unb  untermorfen,  bie  ftolonifa« 
tion  ging  Dormirt^,  bid  1599*  ber  furchtbare  ^uffianb  berSibarod 
unter  bem  ^iuptUnge  Cluirruba  au4bra<^:  bem  (Bouoerneur  bei 
Sanbel  goffen  Pe  gef(!^moli<nel  ®olb  in  ben  aXunb,  bamit  er  fli^ba' 
ran  f&ttige  —  ein  Serfa^ren  bal  nur  i>on  fpiteren  @4rift{leOern  ben 
91raucanern  in  S^ile  gegen  Valdivia  }ugef(^rieben  mirb  — ,  t>tx* 
mufieten  bann  SD^du^^i^i^tigo  unbSaen,  Soia  unb  Uuijol,  unb 
meber  fpanif(^e  Ferren  nod^  bie  1631  ju  i^nen  gelangten  Sefuiten  ^a» 
ben  {te  ^u  unterwerfen  Dermoc^t;  jene  mürben  k>on  ibnen  immer  nur 
aud  bem  Hinterhalte  unb  befonberd  bei  9lact^t ,  nie  in  offener  ®ä^\a^t 
angegriffen,  uberaQ  flofien  pe  oor  ben  S^riften,  ^ogen  flc^  jurud  ober 
fingen  ft^i  f^lbfi  auf,  menn  fie  i^nen  in  bie  <H&nbe  fielen.  ®ie  flnb 
feitbem  bil  ^eute  i^nen  fleti  feinbUc^  unb  gefA^rlii!^  geblieben  ( Ve- 
lasco  III,  4,  8  f.  u.  16). 

9m  oberen  <Huaaaga  im  ®ebirgllanb  oon  Huanuco  mürbe  bie 
erfie  SRiffion  1631  gegrünbet  (Skinner  II,  1).    Sie  ^rooin«  SRai^' 

*  di  \fi  bieg  badfclbe  3abr  in  toel^em  bie  9lraucaner  6  oon  ben  6pa- 
nicm  gegrünbete  Ctabte  in  dbile  aer^brttn. 


546  t>it  amfftonen  ))oii  SOta^nod. 

na«  f)aitt  fc^  15  3a(^re  t^or^er  Un  6t><tniern  in  fnebli(^ct  Seife  er« 
geben,  aUe  übrigen  SSnber  am  Statannon  aber  mürben  t^nen  bur<^ 
bie  3efutten  erobert  (VelascoIU^ö,  1),  beten  X^ttgteit  jeboi!^  am 
oberen  Saufe  t>H  Strome«,  mo  1640  ba«  erfle  Wifflon«borf  entßanb, 
bauptfAdiiU^  burc^  ben  gSnsUcf^en  UBibermiOen  ber  eingeborenen  in 
fepjle^enben  Dörfern  jufammenjuleben,  fel^r  erfd^^wert  »urbe  (ebenb. 
III,  5,  6).  3)er  ^uffianb  ber  in  SRapna«  1637  au«gebrodl^en  »ar, 
mürbe '  qlMlxd)  befSmt^ft ,  ba  i^n  ein  eingeborener  Häuptling  ben 
SlJaniern  Derrat^en  ^atte  (ebenb.  III,  5,  5).  ©eit  1644  ff.  33.  brei- 
teten  p<^  bie  3efuiten  am  ^uaOaga  meiter  au«  unb  gingen  1651  }U 
ben  SaQifeca«  unb  ©etebo«  am  Uca^afe,  mo  fit  inbeffen  bur<^  bie 
@ipibo«,  bie  Jfeinbe  ber  (enteren,  ein  ungludlic^e«  6nbe  nahmen,  ba« 
ben  Serfaa  ber  bortigen  SRiffonen  na(^  fic^  jog  (S kinner  n,  6). 
a)ie  Sölfer  bie  in  ben  OTiffionen  am  Marannon  in  ben  33.  1638— 
1682  belehrt  mürben  unb  bie  »amen  ber  in  biefer  3eit  geflifteten 
2)drfer  ftnben  fit^  bei  Rodriguez  (V,  14),  unb  bei  Velasco  (III, 
6,  9) .  meiner  bie  au«fü^rlid^e  (&t\^\^U  biefer  üRifflonen  giebt  (für« 
(er  Castelnau  IV,  416  ff.;  Ueberft^t  ber  9)<Kffionen  am  9Karannon 
unb  oberen  ^uaüaga  bei  Maw  92).  6eit  1660  begannen  au(^  bie 
Sfran€i«caner  i^re  Z^atigfeit  am  oberen  ^uaQaga,  mel^e  iebo^  bei 
meitem  nid^t  bie  9u«be^nung  erlangte  mie  bie  ber  3efuiten.  1 663 
beftanben  SRif|ionen  in  SRapna«  am  unteren  Slarannon,  mo 
9oria  ober  Sorgia  ^auptfiti  ber  3efuiten  mar  (Lettres  edif.  n, 
121),  am  ^aflaja,  ^uatlaga,  unteren  Ucai^ale  unb  in  (Sron  So« 
cama;  balb  barauf  tamen  fol(^e  am  oberen  9?apo  ^inju;  man 
ji^Ite  bamal«  100000  S^riflen  unter  ben  3nbianern,^  oon  be« 
nen  jebod^  1680  bur(^  peflartige  ftränf^eiten  etma  jmei  3)ritt^eile 
hingerafft  mürben  (Velasco  III,  5,  7.  n&^ere«  baräber  ebenb.  15). 
3u  biefen  Serluflen  famen  nocb  biejenigen  mclt^e  bie  Don  ®ran  $ara 
am  SRarannon  oorbringenben  $ortugiefen  burt^  9Renf(!^enraub  unb 
Sffaoenfang  i^nen  jufugten,  mie  mir  (p.  430)  f(6on  erm&^nt  ^aben. 
Obgleich  aud^  in  biefer  Seit  unb  fpdter^in  no(^  eine  gro^e  ^Inga^I 
neuer  SWifflonen  gefiiftet  mürbe  (f.  Velasco  III,  5,  10  f.),  fo  liefen 
|t(!^  bod)  bie  Eingeborenen  feine«meg«  immer  bie  Regierung  ber  from« 
men  S&ter  fo  bereitmiüig  gefatten  a(«  e«  ^iernad^  ben  ^nfcf^ein  gemin« 
nen  tann.  2)ie  Gocama«  enM>örten  fi(^  gegen  fle  1660,  unb  bur^ 
ben  ^uffianb  ber  $iro«  unb  Sunino«  (1695)  ging  i^nen  ein  gro|er 


Htcuere  Suflänbe.  547 

X^^eil  bf«  lUoi;alc  6td  jur  Bereinigung  bed  3auia  mit  bem  Sjvunmac 
mieber  Derforen  (ebenb.,  t>^\,  III,  5,  14).  S)agegen  mürben  in  berief« 
ten  $eriobe  ber  Sefuitcn^Wiffionen  (1727—1768)  bie  e^emal«  ma(^« 
tigcn  ^guaricod,  SncabeQobo^,  ^utumapo«,  @imigaed  be«  Xigre 
unb  felbjl  ein  X^eil  ber  3ibarod  bem  (^^riflent^ume  gemonnen 
(ebenb.  tl). 

Tili  ber  Sertreibung  ber  3efuiten  Derfielen  bie  t^on  i^nen  gegrün« 
beten  Dörfer  mieber:  bie  Dom  $oter  9ri|^  (1686)  unb  onberen  am 
^apo  unb  bei  ben  Omagua«  angelegten  ^iffionen  e;iflircn  f(^on  feit 
langer  3cit  nic^t  me^r  (Osculati  198);  ebenfo  finb  bie  an  ben  ffib* 
liefen  Bußuffen  be«  SD^arannon  fämmtli^l  t>erlaffen,  nur  Särapacu  bt* 
befielt  no4)  fort  (Gaste  Inau  IV,  896,  Dgf.  Aber  ben  neueren  3U' 
jlanb  ber  SWifjtonen  Velasco  III,  5,  16  ff.). 

^ie  Ser^ältnijfe  in  benen  bie  3nbianer  felbfl  leben ,  mcrben  burd^' 
gängig  traurig  gefc^ilbert.  ,,3m  Ser^SItni^  ^u  ber  3€it  in  ber  mir 
leben/  fogt  $dppig  (II,  363),  „ifl  bie  Barbarei  unb  Ungered^tig« 
feit  bed  Serfabrend  gegen  bie  Eingeborenen  oon  Wa^nad  ni(||t  gerin» 
ger  aU  im  16.  3a^r^unbert/'  ^ntä)  ffro^nen  unb  ^arte  Sienfibarfeit 
jeber  9rt  gebrficf t  unb  um  bie  grudiite  i^red  gleiged  betrogen ,  {eigen 
fte  natürlich  nur  geringen  Xrieb  etma«  ju  ermerben ;  i^re  (Beiflli^en 
finb  bie  reic^fien  ^außeut^  im  Sonbe,  beren  ^au«  eine  itrambube,  unb 
bie  armen  3nbianer  muffen  felbfl  bie  unbrauc^barßen  ^anbeldartifel 
fic^  oon  i^nen  aufbringen  laffen.  ^ie  fiamifla«;  oon  ie^er  burd^ 
(Se^orfam  unb  dmpf&nglidS^feit  für  Sele^rung  audge{ei(^net  (ebenb. 
315),  ^aben  ft^  am  meiflen  unter  aUen  einem  cioiliflrten  Seben  ge« 
nähert,  unb  oerbanfen  mie  bie  übrigen  Solfer  bie  ffortfc^ritte  bie  fie 
in  biefer  9tidS)tung  gema(!^t  ^aben,  audfd^lieflicb  ben  3efuiten.  3)ie 
bürgerliche  (Regierung  ber  3)5rfer  ifl  ein  9tef)  ber  oon  Unteren  einge« 
führten  flrengen  $oli{ei  (ebenb.  388  ff.).  Die  ß^olone«  m&^len  f!(^ 
einen  ^Icalben,  treiben  etma«  <&anbel  unb  tennen  ben  9Bert(i  bed  (Sei« 
be«  fe^r  gut  (ebenb.  325  f.).  S)ie  ^anbeUartifel  ber  3nbianer  oon 
IRapnad  ftnb  Zabaf  SarfapariUa  mei^e«  Sßat^d  unb  einige  $robutte 
i^rer  3nbufirie  (ebenb.  458).  9u(^  bie  ro^^eflen  @t&mme  (laben  neben 
ber  3agb  etmad  Sanbbau;  fie  föUen  bie  Sä^me  unb  laffen  fie  audtrocf' 
nen,  brennen  bad  Sufc^merf  ab  unb  füen  bonn  ein  mentg  3Raid,  t>flon« 
jen  9ucca  unb  $fatanen;  ton  ^audt^ieren  iiel^en  fie  nur  einige 
^mxm  (ebenb.  373).   Som  E^rißent^um  ifi  bei  ifinen  natürli^ 


548  9ltnttt  3uflftnbc  in  SRapnal. 

taum  no^  eine  6))ur  ju  ftnben.  3n  ben  ehemaligen  9lifflon«bdrfeni 
am  Starannon  (6an  3ofe  u.  a.)  fle^^en  tie  Singebocenen  in  inteflec' 
tueOet  Se^ie^une  fe^r  tief  (Hern don  210);  ebenfo  totxUn  Vit  gort« 
fi^ritte  tit  de  in  Sata^aeii  gemacht  (aben ,  aU  fe^t  unbebeutenb  ge« 
fi^ilbert  (Smyth  and  L.  205):  fie  fteiben  fi(^  etma«  beffer,  befugen 
bie  Stillt,  finb  i^rcm  $abre  ge^otfam  unb  leben  etma^  orbentlid^r 
itnb  friebli(^er  unteteinanber  Üh  bie  ^eibnif^en  3nbianer ,  aber  Un« 
teinlic^teit  gaulbeit  Xruntfuc^t  unb  bie  ungeorbneten  ebeli<(en 
Ser(&Itni{fe  finb  }iemli(^  biefelben  geblieben.  SBei  ben  4rip(^en  3n« 
bianem  bet  ^roi^incia  bei  Oriente  i»on  Scuabor  enbUct^  tommen  jioar 
aXorb  unb  S^ebruf!^  fajt  gar  nid^t  i>or,  fie  finb  tl^tlx^,  menigßen« 
untereinanber ,  (eben  aber  ungefcflig ,  [u<^en  fi(b  allem  Serte^re  mit  ben 
ffoloniflen  möglic^ft  {u  entließen  unb  miffen  f^  oft  10  unb  felbft 
20  3al^re  lang  oor  i^ren  ^rie^ern  ju  berbergen,  benn  fie  furzten  bie 
oielen  9eitf(^en^afen  unb  bie  Vu^beutung  bur<^  bie  legieren  ebenfo 
fe^r  »ie  ben  3)ru((  ber  erfreu ,  oon  benen  fie  jur  Vrbeit  gejmungen 
ober  au4  meggefangen  unb  oerfauft  werben  (Villavlcencio  353 
ff.) :  no4  ie|t  erlaubt  bie  Regierung  bat  geraubte  Jtnaben  unb  Sei« 
ber  bom  Kapo  —  ein  Jtnabe  für  ein  Seil  im  ffiertfie  oon  einem  2>oi« 
lar  —  na«^  Quito  oer^anbelt  merben ,  ba  man  fie  bort  taufen  Idf  t 
(Oscttlati  118,  147). 


^nä  M«  MtiawKii  tt.  OHtlirT  in  MM^fl. 


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