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SOCIAL
ANTHROPOLOCY
Humo Minn.huntäni nihil a me alicnum puto
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I
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tai yttAt ber Ueb«rfe|un0 in fccmbe ^prat^en bleibt toorbc^alten.
S)ie
$imnifantt.
(St^nogrQ))^if4) unb cuttut^ijlotif(^ batgejleUt
t>on
Dr. Sl|eolt0r I0ai1^
«ifle ^aifte.
fiti^jjie, 1862.
sc tt t H 0 ))io ( 0 g i e
ber
^atnxt>blfn
oon
Dr. Sl)e0lt0r pail^
X)nttet S^eil.
* * ■*
• •
iilj!l862.
gtiebri(^ gltif^ier.
702281.
*
• «
aSorrebe.
S)ie Eingeborenen iDon ^merifa \)at man fe^r oft gefd^ilbert,
unb bo4^ ftiib fte im ®tunbe nur menig befannt. @ie f)aben baS«
felbe @d^i(ffat gehabt mie fo iDiele gefc^id^tli^e ^erfonen unb @r«
eigniffe totl^t burc^ mel gelefene ^i|}ortf(^e Slomane ^inburdiige«
gangen finb, baburc^ mannigfaltige SBanblungen erlitten unb
julet^t ein trabitioneQ ftj;irte9 93ilb jurudgelafTen (laben , um bef«
fen Unric^tigfeit nur btx Tlann Don %a^ rvti% 3)ad SRa^enoor*
urt^eil unb boS ^arteiinterejfe ber weisen 3lmerifaner ^at {le
ebenfo (^duftg in fa1f(|)em Sichte erfd^einen (äffen; einzelne SRei*
fenbe ftnb, bur4) bie ftnnli(^e 9laf)t unb bie Tla6)t iti unmitiet«
baren @inbru(fed bejlod)en, nid^t fetten ju unrichtigen aUgemei'
nen iRefuttaten über fte gelangt; man ^at oft ein local richtiges
Silb ber (Singeborenen entn)orfen, bad nic^t atötppifc^ gelten
fann, unb no(^ öfter oerfannt ober überfeben ba§ bie tümmer'
li^en {Refie biefer !B5(fer meiere nod^ übrig ftnb , in oieler .^im
fi(|^t nur geringe 3le|inli4)teit mit bem geigen toai fie in früherer
Seit waren. S)ie§ 2lUe8 ^at jufammengetoirft um e« ju feiner
genügenben 2)arfteUung berfelben fommen ju laffen.
3n 9lmerita fetbfl ^at man einen 9(nlauf boju genommen
ben niebergetretenen Eingeborenen n)enigflen8 na$trägli(|^ auf
bem Rapiere geredbt ju n)erben: bad gro§e SBert oon School-
er aft, totl^ti burd^gängig auf aut^entif^en SRad^rid^ten berufen
foQte , koar befhmmt ein aUfeitigeS unb ooKflänbiged SBilb i^red
SßefenS unb fieben? ju liefern. Sielerlei f4)ä^bare8 2)etail , bef*
fen 3ut>erldfftgfeit inbeffen mand^ed ju n)finf$en äbrig la§t. ifl
barin }ufammengefient, man barf fagen , oerfledt: ba6 ®an}e
ifl eine o5Uig unbearbeitete SRaffe oon (Rohmaterial unb nur
VI ©onebe.
mä) einem äu§erli4)en @(i^ematidmu8 angeorbnet; bei le^te ^i-
liorif^e I^eil be« aBerfcg ent()ält »tele« ba« feit tanger Seit afl.
gemein bef annt , Siele« baS gän jlid[i untuic^tig unb ni^t ffleni-
ge8 ba« unjuöerläfjtg ifl; bie grobe 25erfcf)tt)enbung bie burd^*
gängig batin ^etrf^t, bie mangelhafte SSorbilbung be« Berfaffer«
fär bie fiöfung feinet Stufgabe unb bie fafl nirgenbS ganj abge*
legte SBefangenl^ett be« ^nglO'^merifanerS laffen mid^ glauben,
ba§ e8 mir möglich geworben ijl auf fel^r ungleii^ fleinerem Kau*
me für ba« wa^re SBerjionbni§ jener aWenf(!^en er^ebli^ mel^r §u
leiflen.
(Sine ri(i{)tigere Sluffajfung vieler ®egenjlanbe unb eine bef»
fere (Sinji^t in ifiren Suf^mmenl^ang lä§t jid^ auf bem üorliegeu'
ben ®ebiete allein butc^ forgfältige Serglei(^ung einer mögli^il
gto§en Slnjal^I öon ©njelberic^ten unb burdji genaue IWebeneirt»
anberfleffung ber etgent^ümlicf)feiten mögliii^fl öieler 955Ifer
enei^en, unb n^enn biewünfi^enSnjertbc Äürje ber DarfleKung
im oorliegenben galle au(^ gebot, gar mand^e« minber SBid^tige
gu unterbrüdfen unb auf gar man^eS minber Sel^rreicib^ wiebr
nur l^injubeuten aW e« toeiter auSjufü^ren , fo bfirfte bod^ gerabe
babut(^ bie ©ii^erl^eit unb ^ßracifion be8 ®efammtbilbe8 baS ft(^
geben tie§, mefentlid^ gewonnen ^aben. (Sbenfo, benfe i^, toirb
man e8 billigen ba§ in mand[)en ^^Jartieen be8 Sucres, nament«
üd^ in bem Slbfc^nitt über Temperament unb (ll^arafter ber 3n*
bianer, ni(|)t fotoo^l bie bur(^fd[)nittlid)en Seiflungen, al8t)iel»
me^r bie l^erDorragenben unb bebeutenbenßrfc^einungen fierauS«
gehoben morben jtnb, um bie ®renge }u begeid^nen bi8 ju njeld^er
jld^ bie gdfiigfeiten biefer SBölfer entwidelt J)ahtn.
3)er ^lan meld^er ber gegenwärtigen Slrbeit gu ®runbe liegt,
ijl in feinen ^auptgügen berfelbe toie ber beS borfjerge^enben
©anbe«. (Sine nähere Erörterung beSfelben f^eint an biefer Stelle
um fo weniger nöt^ig, atö bie ihiti! über i^n fid^ bi8 je^t nur
toenig geäußert, unb f\6) überhaupt mit bem oorliegenben 9Berfe
fo fj)arfam befcf)äftigt l^at, ba§ oon biefer ©eite ber gortfe^ung
be8felben leiber nur geringer Slu^en ertoad^fen fonnte. 3^^ SBe-
rücrfld^tigung bei ber Seurt^eilung ber gegenwärtigen 9(rbett ^a*
be id^ i^r f^auptfäc^U^ ^oIgenbe8 gu empfel^Ien.
aSer eine au8fü^rTid{>e Unterfudj)ung über ben Utf})rung ber
90mb«. VII
Seo<ening ^tmerita'd txtoaxUt, toirb ftd^ getäuf4)t finben. @8
gilt in biefer 93eiief)ung voai Helps fagt: Large investiga-
tion in these doubtful matters makes men careful of Co-
ming to any conclusion.
Unter bem iReuen unb föigentbümlic^en bad in bem Sud^e
geboten »irb, Derbient befonbere 9lufmetffam!eit in ber erjlen
^älfte baS über bie $Relig.ion bet 3nbianer ©efagte unb bie 3)ar«
Rettung ber ^ijlorifd^en ©d^idfale bet Eingeborenen, in bet ^mei«
ten bie (Stbttetung fiber bie Satiben, aber bie Xupi « ®uaram
unb bie Dmagua.
X)ie Sef^t&nfung auf geringe ^rioatmtttel unb bie 9tot^'
loenbigfeit bie größeren SBibliot^efen T^eutf4)lQnbd , abgefef)en
oon (ätseren Keifen, nur au8 ber $erne ju benu^en, ^aben fo'
kpo^l ber Soüjlanbigfeit iti SRaterialeS Antrag get^an aI8 aud^
manche n)ünf(ien3kDert|ie Erneuerung unbiReoifton früherer @tU'
bien abgef4)mtten. Um fo banfbarer mu§ id) ber freunblicf^en
Unterjlü^ung gebenf en , bie meiner 9(rbeit baburc^ ju t^eil ge«
kporben i{l ba§ ^err @e^. aReb.'lRatl^ ^eufingerin SRarburg
mir feine reid^e fßrioatbibliot()ef auf hai SBereitoiUigfle gebf net
^ot. jtann man ben SRangel an 3:]^eilna()me für etf)nograp^tf4^'
ani^ro))oIogifc^eUntetfu4)ungen ber gegenn)&rtignod^tnS)eutf4)'
lanb bei gelehrten ©efeUfd^aften , auf ben Unit^erfttaten unb im
tt)iffenf(ä^aftli^ gebilbeten ^ublifum fajl allgemein ifi, im 3ntereffe
ber Baift nur beflagen, iumal ba man fleine 2>etaild euro))di*
fettet (ät^ifx^tt fo oft a\i (Segenflanbe be« ^b^flen ^nteteffeS be*
^anbelt jle^t, fo lä|t {tc^ bod^ n)enig{len8 oon einet fetneten
Sutunfi hoffen ba^ fte biefeS 3Ri§t>er^ättni§ befeitigen, unb ba|
ber enge SRal^^men bet $a4)gelefitfamf eit unb bie 3tt)ede fpecieUet
Setufdbiibung einmal n)iebet auflebten koerben ben mi{fenf(i^aft«
Ii4^en ^otijont ber ®ebitbeten fa{i auef4)Ue§1id^ ju begrenzen.
3)ie 2iteratur , rotl^t ^ier füt ben 3. unb 4. 99anb beS SßetfeS
iufammengefa§t kootben x% etjitedt ft4) nut auf badjenige toai mit
ju eigenet Senu^ung ju ® ebote jlanb , unb maä^t ha^tx leinen
9(nf))tu$ batauf aUe loic^tigen 2Betfe }u umfaffen bie übet ben
®egen{lanb tiot^anben finb. 93iete8 baS g&njli^) untoi4)tigf$ien,
i{l auSgef^ieben tootben , einige bebeutenbeten SBette ^aben ^xtx
unb ba no^i beiläufig im Xeite fetbjl Etkodfinung gefunben. 93id«
vni ©oneb«.
meilen lourbe baffelbe 9ßeit in meuteren 9ludgabeii benuj^t bie
Serfc^iebened barboten. 3)ie Zitate befagen barübet hai 9löt^ige.
Mgemeiner SBefannteS unb Unbejlrittened mit auSfä^rtic^en
Duellenangaben ju belegen, erfd)ien überfiüfftg. ^bbilbungen
maien entbel^rlicf^ , bo mehrere 9ieifett>etf e metdj^e in biefer ^in«
[\6^t @elungened geliefert ^aben, t)ox Mtm bie Steifen bed ^rtn*
jen SRajimilian ju Sieb, aUgemeiner oerbreitet fmb. !Die
et^nograp^if(^e jtarte totl6)t man bei biefem Sanbe oermt§t
mirb bem folgenben beigegeben merben um bie fartograp^ifcf^e
J)arfleüung Slmerifa'ö nit^t ju jerrei§en.
gWarburg, 4. gebruar 1862.
3itf ü$e nnb Serid^umtgett«
p. (). Der '21udbcu<f ,, Keffer «Stpat^en" tfl n)af|itf(^einli(^ untt^Hg, bo bie 9{o«
Dojod ni(^t Apachcs de oavaja, fonbern A. de navajo ober de navajoa>
a\\6) Navahoas unb Navabos genannt h)erben unb i^c 9{ame (nad) Bart-
lett I, 325) „9lat>a\fo^'' gefproc^en n>trb. U^be (163) $ä^U 9 ^oupt-
flamme ber ^^Kic^n auf.
p 7. X)ie Stpand erflrecfen ftd^ (na<^ ßartlett I, 81) oon 3acatecad bid )um
^oloiabo von Xejrad unb {Icetfen von bei 9Reetedfüfle bid nad) ^tu
tDUfico ^in. 92a(& 9Rü^Ien)>focbt(I, 2U) ^aben fle Monbe« ^aar.
p. 28. Ueber Mc 5Wa^couHnd im 6üben öon Green Bay 09I. Alcedo III, 457 f.
p. 37. ^te Wolter von Zcj^ai ftnb bur^ bie %pa^tn in Meine Sanben getfprengt
»otben (Arricivita III, 20).
p. 81 u. SO. X)ie 93ern)ü{iun9 bed 3agbtt>ilbed macf^t Espinosa (V, 22) in 9ttvi
Tlnko ni(^t ben (iingebornen, fonbern nur ben Spaniern jum S^onvurf,
bie uon ben erlegten IBüffein ni((td ald bie Sungen ju effen pflegten.
p.221. ^ud) n)ad Garcilasso unb na<^ i^m AIccdo pon ben D^at^eg er*
ia\)\t, fcl^eint un^uverlaffig.
Inhalt.
2)te Srage nac^ bem Urfprunge bei QSedölferung oon 9(meiifa. IDte
^auptabt^eilungen bei na(^folgenben t^atfledung.
Sie ®{itgcliotettett im Cfteit bed 9^iftn%tb\i^tB.
I. (Stl^nognipl^ir^e IUberfid)t.
Ij 3)ie ^t^dpadfen unb Jtenai-Sölfet 9^ame unb ©renken biefet
Familie.
<StQ|entlt<^e ^t^opadfen: dbepempand. SRotb«. jtupfeiminen - ,
^unbdrtppen-, ®cIbmc(Ter-, M^n-, ©ibei* unb »era-jnbioner; lejjtete
DieHet^t mit ben ©ifani ibentifd^. ^ie eorfee« « XacuHied , XIatffanat unb
Sttoalx^oqua, Umpqua. Die ^oopab- Die ^Ipa^en unb 9{at>ajod, i^re
^eifunft^ t?on fRorben, ^udbteitung, einzelne €tämme; bic fiipaned. Die
Diaotbi ober ßoucf^euf. — Äenoi-Sölfer: Äenaier, 3nfilif unb 3nfalit,
JtoUf(9anen, ^tnaf) am jtupferflu^, U^alenjen 8.4.
2) Die 9((aonfin unb 3tofefcn. &itn^tn i^red geraeiufc^aftUc^en <S)e«
hittti. ytamt bei ^Igontind unb Sanberungdfagen. fnötbiic^e ^Igon-
find: 9{eufunblanb unb $abraboi: Mountainecrs , 9lcfcaupic, SDticmac.
dtc^emin, $enobf(ot, ^benafi, 3:aTcateen in ben Jtüflenldnbern. jltniflino
ober dree tiefer im 3nnern. Die Djibmap, Dttdma unb ^ottomatomie,
it^re ^udbe^nung unb i^re 2Banberungen ; SRiffifTau^ie, Sauitcux, URif«
finftg. 3n ^^u (Sngtonb: $ennacoof, $an>tu(fet, 9hpmu(f3arraaanfet
SBampanoag, $ofanofet, $equot, ^o^itan, Wontaut. Srotefen: 9iame,
bie octbünbeten ^olttx unb bie ^uronen. 2Bo^nfi)^e unb S^erbreituna,
Jhicge, untergegangene Sölfer, ^udbe^nung ber 3rofefenmad)t. Dieiuf*
carora unb i^re 9(ufna^nie in ben tDunb. Spätere Sijje. 6ublic^e unb
n)e|tH(t)e ^llgontind: Senni Senape ober Delaware , 'S)hnfx, Xodroag^,
iRanticofe. SBanberungdfage unb ^Ola&^t ber erfteren. — Die Xitel „&xoi»
oäter, Onfel" 2c. unb i^re Q3ebeutung. ®eograp^if(^e 9}amai. jtriege ber
Delan}are mit ben 3tofefen unb i^r ^ludgang, ber Seiberro<t, fpätere ^il^t.
Die 6ufquetianno(f, 9J{a{fatt>omef, $on)(^atan, IDtanna^oac, ID^onacan.
fRoxt) CioToIina: $ampticoe, d^omanofe, tBebeutung bed D'tamend, frog«
li(^e 3^<ntität mit ben @(i;^an)anoe, ältere unb neuere ^erbrcituna unb
SBanberungen ber Ie|)teren. ^Ingeblic^e ^erfuuft. Die 3ainuid, 5ti(fapu,
S^ami unb anbere fleinere S^ölrer. Die @aut unb gücbfe, bie SOtcno*
minie. Die Sc^roari^füge unb ^rrapafioecl. Die 6c^ienned. . . 6. 9.
3) Die 8iour«93dIfer. Die eigentlichen 6ioui ober Datota nebft ben
^fftneboin. Die SBinebagoe, 9]Rtf[ouri, Sotoa^Dtoe, Oma^a unb $onta.
Die Dfagen unb ^on&od, bic Duappa unb ^rfanfad. Die H^enitoie,
Jhä^en-^nbianer unb 9)Ranban €.30.
4) Die 9ah) nie d mit ben 0ti(cara, SDoco. ^tt^i, 9Dit(^ita. . . e. 35.
5) 3foIirte Sölfer bed eubn)e{)end: jtioniap, <Pabuca. 3n 2:e;ad:
bie d^obbo, Xoh^taf^ ober Pawnc<' Picts, Xoioacanie, Xonfamap, Garan-
ca^ua. Xaenfa, CL^etima^e, 9(ttacapa, Vbaisc 2;onKa, ^agoo. Die 9taU
(^eg, ^(udbe^nung, ^age über t^re (Sinmanberung , i^r Untergang. @. 36.
6) Die 95ölfcr be« Sübojlen«. Der 3"fl ^e Soto's unb bie et^nogra«
p^ifc^en Data beffelben. Die (^^octan)«3Ru0fogte>9)direr: bie ^^ottamunb
ä^itfafaU) unb i^re angebliche ^inmanberung ; bie HJtudfogie ober Q^xttf,
i§re BUt unb SBanberungdfagen. Die Ud)ee. ^ejie^ung ber (Ereef ^u
ben fRatd^ej. Die doofaba. Die (^fterofee. Die (&atatvba unb anbere SBöi*
fer Don B. Carolina. Die ^amaffee 8. 39.
II. yi)i)pr4« «igentl^ttiiilii^kritfn.
jlräftige (ionflitution ber amerifanifc^en ^a^t. Unmöglu^feit einer ad«
oemeinen d^aratteriflif berfelben, namentU^ in SRücfftc^t Der €d)äbeIform.
Die t9pif(fte Kopfform ber 3nbianer im Ojien be« Jelfengebirge«. im 9Cttge-
meinen nid)t runb. Ser^ältnif lu ben (Sdfimo in biefer ^inftc^t 6ttrn, ®e-
fid)tdn)infel , ec^öbelca)>acität. &tfx6it: 9lugen, IRafe. URunb, ^^pftognomie
'(9Iaoaiod). Dad ^aor. ^art unb jförperbeboarung. Hautfarbe unb ^aut*
geru^. jtörpecbau, @tatur, i^ang, ^udfelfraft; diaent^ümlidbfeiten ber Set*
ber. BptdtUt eingaben über mepcere ^t^apa^fen-Sdlfer, Dafota, SRanban
u.a., Djibmap, MountiineerB. jtunfllid^e gormung bed 6(^öbeld. 6.45.
III. Attert^ftmer.
Die 9{a(^n)ti{ungen über ben alten 3ufammen^ang ber ^eoi^Iterung von
9{ocbamenfa mit ben 2)dlfern t>on 9{orbof} • ^{ien ; mit ben fpolpneflem; mit
Europäern: bie 3<t^rten ber 9{ormänner. Die Strälinaer: aüe Ausbreitung
ber (Ittimo. Der Dighton Rock , ba^ SDlonument oon Newport. Die angeb«
Ii(^en ^a^itm ber 3tl^nber. <Srforf(^ung ber alten Denfmäler. i^toaxapf)\\i^t
Verbreitung unb (Sintbeilung berfelben. 9läf)txi9 über bie gro§en Xbierftgu«.
ren , tumuii unb SBäOe. Serf((^iebene 99egrdbni§n>eifen. Die alten 9<^ungd>
toerte, t^re Analogie ju ben iBauten ber ie|(tgen Snbianer. Squicr's 9ln«
fid^t über bie Urheber ber Denfmäler, h)edt^alb (ie unanne^^mbar ifl. Die ein«
§elnen ^(Ucrt^ümer bie ber Voben geliefert bat: SRetaQe, namentli(^ jtupfer
(93ergbau), fpäterer BerfaU ber Jhinfie — Schoolcraft's 9tnfi<^t; jr«
bengefi^tn, ^(rbeiten in 6tetn, €hil))turen u. f. f. ^inn?etfung auf auSge*
bel^nten jpanbetdDerfe^r, befonbert mit SReapieo. ^ö^ere dultur tn alter Seit.
Die j>^9fif4en d^igent^ümlic^feiten ber alten lBet>ölferung liefern fein fii^ered
drgebnif 6. 56.
Mgemeine Sorbemerfung.
1) 6ubfi{leni« unb ®enugmittel. Sanbbau, 3agb. gifcbetei. Qlue«
bel^nung bed erfteren, bie gebauten Jrü^te, t>a^ ^(fergerdtbe. Senoüflung
ber iBonät^e, 9(tt ber ^ufben^o^rung, 9!{o^I^eiten, S^bereitung ber Spei*
fen. ^etränfe (3u<ter), (Sinfü^rung beS ^rannttoeinö. Der Zabat unb
bie pfeife, ealj. Die 3agb unb ber gifc^fang, IBermüßung bed Iffiilbed
aud Aberglauben, fpdter bur^ ben ^elgf^anbel, 3<>lg^n- i^eja^mte X^iere,
feine ^audtbiere (Süffel, $ferb). Sie^jui^t in neuerer 3eit: (Sreef, fka*
oajod, dtäuberleben ber Apad^e, elenbe (Sfiften) mehrerer At^apaSfen«
pölfer 6. 78.
2) Aeufiere Audfiattung bed Bebend. Serfc^iebene. Arten beS ^aud-
bauel, am beflen bei ben 3Totefen unb einigen füMic^en S^ölfern. Die
jtleibung; SBebereien ^auptf&(^lt(( im €>üben, folgen i^red mangelhaf-
ten IBetriebed. $u|^ unb äufere Audieic^nung. Dad Xdttomiren. |^au9>
oer&t^e, Scbengef^in. Weberei unb eticferei. <Serberet. 3Ketanbenuming.
S^neibenbe SSerfjeuge, Serfall ber Jtüjtfle. Die Jtdbne unb ber betrieb
Sn^alt. XI
M ^onbefd. ^te SBaffen, (Srfet^unf) ber ein^eimifc^en burc^ euro*
pÄif(^e 6. 89.
3) 3<tniiHen(e6en. Stellung bei ^laxi, ®ef(^äfte unb IBe^anblung ber*
jetben. (9rd§erer (Sinflug bei mond)en Sölfern. Setfpiele romantifc^et
^itU, 6etbßmi}rb aud oerft^iebenen Urfac^en. ®d)ltegun9 ber (&^t bur^
bie iSItcin, ^eirat^dgebrdud)« , iDienjlbarfett bei ben ^(^miegereltern , ei*
gent^ümtid^ed 3)et^ältiiig ju biefen. S>(tueT ber C^^e, Sc^eibung unb i^re
^Tünbe. ®eobad)tuhg ber IBernoanbtfdjaftdgrabe. ^igent^ümü^e ^n^t^t
\}on ben Sertoanbtf^aftdDer^dUnifJen unb bad baraue folgenbe ^bre^t
®runb biefer ^nfld^t (UnreinOeit ber Stau ^u gemiffen Seiten)- ^ol^ga*
mte unb ^äudlic^e (Siniafeit. Sebenealter bei ber S^er^ciratbung, ^arte
®en)ö^nung ber j|rau Uwilberung i^red Soofed, bic Sittme. $ro|litutton
ber 9Beiber unb SRdbc^en , auöft^toetfenbed Seben ber (enteren, beffere bit-
ten in alter 3^x1 <J^ebru^ unb feine 6trafe. Unnatürliche gajler. —
Siebe m ben ^inbcm unb ber jtinber tu ben (Altern, gejligfeit ber ^ Ja«
milienbanbe, $ietät gegen %ilUxt, Seifpiele oon ^udfe)iung unb Xöbtung
ber ^Iten unb S^mat^en. Pflege unb 3u(^t ber Ainber ((^emö^nung ^ur
dlraufamfeit). geft bei ber erflen C^rtegung eined S^ieied , bei ber Dramen*
gebung. ^tfi ber SDtannbarfett, $ebendträume, 6<^ut(gei{ter. . . €. 99.
4) $olitif4e unb feciale Ser^dltniffe. C^int^eiiung ber Jnbianer«
oöKer in Sanben ober (ä^efc^le^ter, Sebeutung bed Xotem. qSolitifc^e S^er»
faffung ber 3Tofefen, i^red IBunbed unb ber einzelnen iBöIter. httdin^t*
borenen t>on 92eu (^nglanb unb ber ^llgonttn üoert^aupt. drbtic^feit ber
'^uptiingimürbe, baper au^ Seiber unb felbfl jlinber ali Häuptlinge.
Serfafl ijSirer ITOat^t in fpäterer Seit. $o»^atan'd 9teic^ in jSirginien,
Heine jtönige in ^ub unb 9?orb datolina, Stetlung ber Häuptlinge bei
ben fpani unb Dfagen (poHüeilic^e (iinri^tungen). gloriba, ber %unb
betdreefDölfer. Urt^eil über bie politifd)e Sefä^igung ber 3nbianer. fRci^t^»
guftanb im tUQgemetnen unb (S^eri^tdboifeit. Orbnung ber (iigent^umd«
üer^dltniffe unb beren unDoHtommene (Sntroidclung. I)ieb{la^l unb Q3e«
trug, H^iligfeit ber Verträge, iBe^a^tung ber €(^ulben. (^runbfa| ber ftren-
gen talio: fittlic^e fRot^ioenbigfeit ber IBlutrac^e, Sodfauf. . . @. 119.
9(eu§ere9 93enel^men ber 3nbianer. i^re SorfleOungen t>on Höflit^feit
unb 9(njianb. go^nt ber 9egrü§ung, Empfang t>on Qremben. Seifet Sie-
ben ntit menigen- (Sefliculationen. ®efeQi^e uSergnügungen unb spiele.
93erat(ungen in großer Serfammluna« @til ber iReben. Dod SBampum.
X)ie ©erebtfamfeit ber 3nbtaner, ©eifpiele berfelben ®. 134.
IRütfblitf auf bie politifc^e IBerfaffung. 3Bie 5triegdunterne^mungen
eingeleitet n?urben. fDlangel an Sereinigung ber jtrdfte. jhieg unb jtriegd«
ru^^nt bie Hauptleibenfd^aft ber 3nbianer. SBie {le bie Xapferteit t>erf!an'
ben. S^td unb Seranlaffung bed jtrieged. Grfldrung bedfelben unb
Vorbereitung auf i^n. ^u^^ug gum Jlriege unb mie er geführt tpurbe.
IDad ©falpmn. Die Hfin^^^^^r aud bem Äriege, ber ffricbenöfc^lug, bie
0riebendpfeife. Dad Sood ber befangenen, bad URartern berfelben. galfc^e
€(^luffe bie man baroud g^Aog^n ^at. Die €>tlat>en. Die ^e^anblung ge*
fangener gtauen. Der(£annioalidmud unb bie brei SRotioe berfelben- B. 147.
5) Temperament unb d^arafter. Dad Xemperament. Die SDtoral.
Die ORoralitdt: Seltenheit grober Serbre^en. ^^rlic^feit unb 3(ufri(^tig-
feit. R. Williams' ju ^ortcd Urtjeil über ben 3n^wner<^orafter. greige»
bigfeit unb bie Stoetfel gegen biefelbe. ®aflfreunbfd)aft unb i^re 9)tt§beu«
tung, i^re ®renge. SBopt^ätigfeit. 3:reue in ber Jreunbfc^aft, Danfbar*
feit, iBeifpiele ber ^(ufopferung aud biefen SKotioen. IRe^t^gefü^l, (S^^r-
gefü|l unb etol). Sio^^eit, Hart^ergigfeit, (S^raufamfett unb med^alb (ie
milber ju beurt^eiten.ftnb. 9Bie ber £ob überhaupt unb loie ein qual-
XII 3ii^.
Mller Züh ertragen »üb. <9ro|miit^ ifi feiten, boäi nic^t obne 9eif|ntl,
Me oer((e(tenbe ma&ft aü^tmtin. ^titiä^t |ur fpecieOeren ^^ratterifKt
einzelner Cölfer 6. IdO.
6) Aeltaton. Der 0)l«ui»e an ben ,,0ro§en C^eift". ^tter beffelben. 9er-
bdUrnl be«f großen i^eifleä jur SBelt unb ben SRenfdKn, ^arftettnng be^
felben al< 9&%t\ unb oU ^enfdy. dt ift ^immeldjjott, n>irb unter bem
9ilbe ber 6onne »erebrt: geueroiftud. X^ad böfe $rincip af« 8d)fanae,
aH SBofferoott gebadet. 0ro§e Serbreitung btefer buaitfhfd^en 9nfl^t.
Die 8d)Öpfuna4fBgen, tl^r aOgemetner (5barafter unb if^re befonberen Jor*
men. 9etmtf<9ung chriflHdyer (Elemente, Jlutll^fagen. &toit SKannigfal*
tigfeit ber refigtdfen ^nftd^ten, i^re Urfad^en. spätere Senoed^felung be<
grofen i&tiftt^ mit nieberen Göttern unb ^roen. 9Renabof^o, ^tatoat^o
u. d. J^iebere (Götter: {inni($e ^erfonificationen ber ^Igonfin, wu/ie Sor«
fteUungen ber Dafota (^ro|e fDta^t ber bere^rten Q^egenfianbe. 9K|»t^o*
logif4fe eteQung ber X^iere, i^re SRotiDtrung. ^tfopperfd^Iange 93iber unb
dnle. S^r^anblmig be« ^unbed unb anberer Xbiere, ^län^e mit 2^ier-
ma4fen 6. 177.
SorfieOungen oon ber menfd^fid^en €ee(e, i^ebeutung ber Xräume,
Sranifufion ber 6eefen Der 9lbf<^ieb oom 9eben, dinflug ber lobten auf
bie Sebenben, mie fte betrouert merben. Die Seelen ber Xobten unb i^r
€d)i<rfol im Senfeitö, ber QMaube an So^n unb €trafe, ^Iter bedfelben.
(Honferoirung ber Seid^e. Opfer am ®rabe (SRenfc^nopfer). ürt unb Seife
ber ^eflattung: iBegräbnig in »erfc^iebenen Sagen, ^uefteQung auf ®t»
rufien unb Säumen, fpätere Xobtenfefte uub 91ufbett)a^rung ber Jtno(^en,
Serbtipnung ber Seiche, ^(eugere 3orm bed Q^rabe« 6. 194.
Der dultttd: Xempel, <i)öj$enbilber, (^ottedbienfllic^e ^anbtunaen. (^e*
bet, ^afttn, f(^merj}(^afle iBügun^en, Opfer (IDlenfd^enopfer). %tf[ ber er-
ften gruct)te bei ben (Sreef (Weinigung »on 6ünbe). Dantfefle ber 3n)-
fefen. Sän^e unb bramotifdbe DarfleUungen. 9ef(t)retbung bed Sfafptan*
}e<. mupr. Die 3<tubcrprieflrr unb Ver^te, tbre Functionen. Streuung
ibrer Q^efc^äfte. jtur ber Aranf^eiten burd^ S^uDerci. ID^annigfaltigfeit bei
^Iberglauben«. Die religiofen Orben ber Meda unb Joseakeed, ibre
(Eeremonien, ba« 84mi^bab 6.203.
9(n^ang lieber bie lRat(^e5, Ausbreitung, I^cohatie, (Religion unb
i^ultu« e. 217.
7) 3nt<necturIIr Silbung unb '3cgaOung 9)>tagflab ber Seurtbei-
(ung. 9iatutbeobad)tung unb beren 9enu|^ung ®eograp^ifc^e unb afrro'
nomifd^e !Bot(leIIungen. 3^i^i^^4nung ^natomifc^e Jlenntniffe unb ^eil-
funbe. Crlernuna frember Svrac^en, 3^\&}tn\pxaiift , telegrapbif^e ©ignate.
IBilberf^rift (Setfptel) unb ibre Ann)enbung. SD(angcl(^afte 9(udbilbung
berfclben. ®f^eimfd)rift in 'Silbern. »Äufberoabrung ber ^^iflorifcften Jra-
bitionen. f^oetifc^e (^rfinbungen : Sieber unb &i\ämt. 8agen IRäbrtf^en
unb (Sr^äbiungen (Longfdiow). d^arafteriflif berfeloen. Urt^eile über bie
geißige tDrgabung auij älterer unb neuerer ^tit ^mi Anefboten. ^. 221.
8) 6iflorif(be @d)i(ffaie. (tintourf ^t%tn bie Sefobigung be« 3nbianerl.
oeine 9(bneigung gegen bie Üioilifation, i^re Q^rünbe. &a# aud ctoili*
Tuten 3nbianern geworben ift. Aelteße 2$crt;äUniffeju ben Seigen: 1) 9^eu
(inglanb. Seinbfeligfeiten uor 1020. F^i^^Ii^^^ fTer^ältniffe unb btQiae
IBe^anblung ber 3nbianer. Der $equot'Jtrieg. Oeftnnung unb Serfo^-
ren ber frommen (Puritaner. Uncad unb SRiantonimo. ^inigrate. ffiam-
futta. Jtönig $(^i(ip. 2) Die ^^oQänber am ^ubfon. 3) ^ennfploanien.
4) S^orb Carolina unb Sirginia. Ope(f)anganoug^'d UeberfaÜ. 5) 6äb
Carolina. i\) gloriba. (iipebitionen ber Spanier, hintun [t ber ^tanjofen
^
3n^att. XIII
unb dngionber. I>ad 9tat(be$-1Ra{facre. — 9t(fu(tat in Sltücrfl^t bei Ur«
foc^en bet SeinbfeUgtciten. @. 2d8.
SBerfn^wn bet Jnbiancr in ben itriegen i\u (5nbe bed 17. Jo^t^-, ®er»
fügten bet ©eigen: I5ie Prämien füt Sfdpd, ^Infc^Iacfttcn Unfcfeulbiget,
^atbareien t»on 9Bei§en begangen , ,,bie $ionniete bed fßeftcnd". SBiebet«
oufna(»me bet (^ef(^td^te: bie S^fuiten tommen nad} (Sanaba. 9oHtit unb
CteQung bet 3tofefen ^tanjäfiMe unb en{)Uf4^e ^e^anblun^ bet 3n«
bianet. SBadifenbe Slteulofigfeit bcr leiteten, wefentHc^e 'Betänbetung i^tet
fiac^t (1759). ^ontiac. €pdtete Jttiege. Spaltung bet 3nbtaneT im ame«
tifanif(^en ^Tcibeitdftieg. @egenfa^e unb €tfeit bet ^Inftc^ten untet ben
3nbianetn. 9Defotmatoten bie bei iftnen aufttaten. 9{eue Stiege, leitete
§ntn)i<re(ung bet Setbältniffe in @ftben. 3:ecumfeb, Hed Jacket. Die
U(jten 3nbianetftie9e ®. 2öö.
jDie ^auptuifacben betS^inbfeligfeit unb bie 3nbtanetpo(itif bet tBeteinia«
ten Staaten: Die Sanboetfäufe unb bie mit i^nen tetbunbenen lieber,
M»ad fte einbrad^ten. @etinge ^ütfotae bet Stegiening fät bie 3nbninet,
betrieb bed ^anbetd mit (elfteren (^ubfondbai-^efeQfd^oft, Qf^^ctoteifpflem),
aön^Hcbc €d;u^(ofig(fit berfelben, man fa^ i^ten Untetgan^ getn. 9ttd)U
Rebe 8teQung bet 3nbianet i^u (Snglanb, fpdtet i^u ben Seteintgten Staaten:
bad digent^umdtecbt an if^r 8anb mitb i^nen ab^efptoc^en. ^o)^f)ipt bed
euro))äif(ten Söltettec^ted. Crtticbtuna be^ Indian Territory, ^tunbe
füt bie UebetHebefung nac^ Sejlen. ^eifpiele aud bet &t^&^\6)it bet Uebec*
flebelung: bie 3nbianet i^on Green Bay, 3^tf^ö^ung bet neuen dultux«
elemente; M'Intosh unb bet ben (Sreef aefpielte IBettug; bet gall bet
(S^etofee gegen @eotgia; Otefultat. S^^if^t^^ft^^ ^tuj^en bet Uebetfte*
belung 5 ©.270.
Die SWiffion unb bie ncueten Sc^irffale unb Jottfc^titte bet 3nbianet.
Aat^olifd^e ^Kifftonen unb i^te SBitfung auf bie profefen unb tHIgontin
( IReufünblanb , Red River settiement), in gloriba unb Jera«. tptote*
^antifd^c IRifftonen in 9{eu dnglanb (Eliot); bie $ettenf)Utet u. a. Scbmie-
tigfeiten unb ^inbetniffe bet !äere|[)tung im ^gemeinen. 33e(ege im (Sin*
meinen {©eifpiele, 9lne!botcn. 3n^io"«neben). llebctfiebelung bet Stofefen
na4 ^anaba, tbeiltveife 3etßteuung, €ultutjiiftanb betfelben. Seifhingen
unb 3u{länbe bet Djibwa^, Dttan)a, Saut, DeIatt>ate,-S(^an9anoe unb
onbetet 91Igonfin ; bet IBinebago , Dtoe, Sniffouti , Dma^a, Dfagen , Quappa,
¥ani u. a. ©unbe«t»erttag öon 10 JJöIfetn be« Indian Territory. 93e«
beutenbe ^ortfc^titte bet apalad^ifc^en 9)ölfet: bet (E^etofee (matetieUe unb
motatif(^e Guttut, Staatdoetfaffung, (Stfinbung bet Sc^teib(unfl), bet
(j^^octon) unb (Sbicfafam (SBo^lflanb, Schuten, Setfaffung), bet Gteet unb
Scminolen. — «nbutt^eil 6.283.
Sie te^ntno unb üxt Serttianbten.
Sudbteitung bet C^dfimo in äitetet unb neuetet Qtit Die 3:f(l6uftf(^en
(9lamoQo). Die Jtonjagen unb ibte (^tnt()ei(una. Die bleuten. 3uf<>tnmen«
oe^ötigteit unb et()nogtop^ifd^e Stedung biefet fiölfet. IRame unb Xppud bet
vdfimo. Die inamouo laffen flc^ nic^t na^et (^ataftetijtten , SBibetfptüc^e in
9in(tfitf)t bet Xf(^urtfd)en. jtötpetbilbung bet jtonjagen unb bleuten. — (£uU
tuibiflorifd)e Sd)ilbetung. a) bet (S^timo. 9{a^tuna, ®o^nung, 5tleibung,
Salfen unb Jhieg. (defd)i(flid)feiten. 9(a\)nt. (S^elUbe üBet^altniffe. a»efea-
f4Kiftlt(^ed uneben. Sempetament, 9Rufif. Spiele. WotoHtät, aRiffion bei t()'
neu. SteHgion. (beifüge IBegobung. b) bet Jtoniagen. ideibung^ IKabtung
uBb aSo^nung. (jl^ti|ient(um unb ^ibent^um. Oefeflfc^aftltdi^e Str^<nifTe
XIV 3nNt
unb (S^t. jtenntniffc bec Jtu<formimei. c) bet fiiwttn. ^(na^me ber SolM-
ga^l in Solae ber 9iuffif()trung, bed Xrunted unb anberer tHudfc^toeifun-
acn. 9)>{otaItfc^eT d^axalttx. Jtunfifertigtetten. 9Bo^nung, 9egiäbni|, See
faffung • • • €-300.
t
Cfe Betooi^iiet bet 9lotbnief(f&(N unb be6 Ctegonfietiete^.
(ft^no(|Tapbif(6e Ueberfiiftt. Die jtolufiiben unb t^re Sermanbten, bie
(S^imfpan unb IRag, bie ^oiba^ (8titte{iat. Jtp^anieh bie pailt\a unb Q3eU
(i(^ooIa, bie Sölfer ber 3nfel iBancouoer unb ipi 93er^ättni§ ju benen be#
benad)barten ^eflianbed. jDie 6tämme oon $uget*d 6unb, bie Don Oregon
(9(u^f(^Iu§ ber ^c^ofc^onie): bie j^ituna^a, bie xrt^ai(i«8elif(b SamiUe, bie
^a^aptin, SBaiiloptu, C^^inoof, Jtatapupa, Saton, Sutuami, ^alait, @(ba«
flie 6.316.
9ft)^|if<fee dioent^fimlicifciten. 9(0aenieine Semerfung über ben (Begen*
a^ ber norbliiibeTen unb fübli(^eren 93o(rer, bie C[^araft«re ber erjleren unb
)er ftotuf(^en indbefonbere. Die ^Eingeborenen Don 93oncout>er, bie 9{ut(oeT.
Die 3nbtoner \>on Oregon, Unterfd^iebe i^red Xppud, funf!Ii(^e ^Ibplattung
be« ed^dbel« ©.321.
6ulturj|ttfliinb. Unterf(^iebe ber ^Begabung unb dnhoicfelung, ^intt>etd
auf bie 9taU oon 9(flen. ^o^e (Sulturjlufe ber IBemo^ner ber !Rorbtoe{ifäfle
(^anbel, Verarbeitung be^ Jhtpferd, UKufi^elgelb, Sanbbau, Setriebfamfeit
unb jtünße). @(^i(berung ber 5toI uferen: @ub{l{ien)mitte(, jfunflfertigfei'
ten, 5tIeiDung, SBo^nung (S^e unb ^Familienleben, (ßolitifc^e 9)erfaffung,
etammedfagen, &\a\>tn unb tbr @6i(fTaI. URoratitdt. fHetigiofe IBorflenun-
gen. Se^anblung ber Xobten. (Stnmanberung biefer SBdKer jOU« bem 3nne-
ren. Die 9{a|. Die !Bemobner ber jtönigin (lbarlotten«3nf<(n unb
bie Jlnganit. Die (Soquiit^d. Käufer, JTunflfertigfeiten, jtleibung ber
QHngeoorenen Don IBancouoer, befonberd ber9>{utfad: (iannibaU^mud, tiefet
€tonb i^rer SRoralität überbaupt; Stellung ber ^xau; ber ^enfd^er unb
feine Gen^alt; ©flaoen; 9e()attung ber Xobten; (Religion; 3^i^^4nung. —
®egenfa^ gkDif^nt ben SSölfern ber fRorbmeftfüße unb benen oon Oregon,
unb unter ben lederen felbf!. Die (S^inoof: öugered Beben; C^^arafterei«
genf(^aften unb ^orolttöt; bie ^öuptiingdmürbe; Jtriege unb SSaffen; reli-
gio je tBorfleQungen; Se^anbluna ber Xobten. 9(nf&nge be^ Sanbbaued bei
anberen Stämmen (IDHffion). DieSoIfer oon ^uget'd 6unb. Die Sdlfer
im 3nnern bed Oregongebieted: nomabtf<^e Sebendweife , S9i(|tigfeit
bei ^fnbei, 9(nfdnge M %ätxha\xti; SDo^nung unb j^Ieibuna; geringe jtunfi-
fertigfeiten; 2:emperament unb moralif(^er (S^aratter; bie Spe unb 6telluna
ber grau; poHtif(^e Serfaffung; Jhrieoe, (Siannibali<mu< , ©HaDerei: 9le(t'
gion, 9lnalogieen juben Sditern bed £)fien<; 99egrdbnign>eife. . . e. 825.
3ufammenge^drig(eit uon 9lorb« unb 6üb«9(merifa. Geringere 9lu<ffl^t-
li^feit über lejjtere« €.847.
&{e Soltet be8 Rotbend non Vitb-Vmetiftt.
dtbnpgiapbif- ^i( (iariben. IRame unb beffen ^ebeutuna, ä^fani'
men^ang mit ben Supi. Verbreitung: ^iti, in ^ortorico fc^merlid^ feiifdffia,
rieine Qmtiilen (€age über ÜRartinique). 9(uf letzteren au^ Vrottaten unb
^gnerid (tRapoe ?). Unbefiimmter ®ebrau(^ bed 9(amend unb feine Urfac^n.
Untergang ber dariben auf ben tieinen Antillen, bie 4<^tDaraen (Sariben,''
btc daribm t>on ^onburai. Die VeoaUtrung oon Slrinibab. ^funft ber
danben oud 6üb«91meTifa, Cprac^üerfc^ieben^eit bet !Dtdnner unb iSeibet,
angeblicbe^ €t<immlanb. IBcrbreitung in 8ub * 9(nierifa: (^olf oon Urabd
(Dorteti? fRuaiagua? S|tapa?), dtorbfüj^e bon €äb«9(niertta (bad $anb 91tu>
aco), 3Iu§gebiet bed unteren Ditnoco, Öutona ( n>abrf(^einl(d)e ütüifmanbe*
rung ba^in oon ben 9(nttQen), bad xtä^tt Ufet bed ^masonenflrome^. tDeC"
manbte ber (Sariben: dumanagotto. ^anaootto. ®uanquen, (Buarauno?
Samonaf, (Sbo^ntad, fl^aquidtari. ^faniai , iRacuft, Strefuna, Qapata (3qui-
tod. 9)l}a)oned, türnjuad, Slngutevcd, dncabeüabod). j)aod. Die ^ron>af en,
etbno0Tapbif(be Ctettung, ditere unb neuere 93crbrettung. 93ö(fer Don unbe»
fiimmter etbno^rap^if(^er CteQung: ®uajirod, ^aij^ronad, Sölter am SRora«
cotbo'^ee (dbirijguanad, Xupid?), daquetiod, (duajibod, Dtomafen. dabred,
SRdppured, 6flUi>od, ^arurod u. a., tm f^Iuggebiet bed IRegro, in (Suiona:
®aptflona, 9ltorai, Xaruma, ^opan)aid, <S)uinau u a 8.348.
$fi)^fifAe a^orafteHfüf. SBiberfprüc^e in 9lu(rfi(f)t ber e^äbelform.
OTaemeine €<l^ilberung. T^ie dariben in^befonbere, ältere eingaben über bie
jtöjlenbemo^ner. I>ie ^fan:>ai, SKacufi, Sirefuna, Vtanog^otto, Saparod. I)ie
Setoobner t>on ^ritifd^ d^uiana überhaupt. Xättomirung. 1>ie dpapmad. Die
(duapqueri, @uarouno^, ^xctüaUn, fD^aionfong. Die SBopiPana, IDlaopi'
tpan« u. a 6. 368.
GnUur^ufldnb. IBorbemerhing. ütaubjüae, Jtriegfä^rung unb danni-
balidmud ber dariben. 3^ittt)eife griebfertigfett , Raubbau, Speifen, JErunt.
!Baumn)oIIenn)eberei, IBefleibung. Sobnunoen, @d)muc{ (0uanin, [Roucou,
SBabenbänber ber SDeiber). ^onbet unb ^ärfte ouf bem ^eillanbe. ®oIb«
fachen. Bearbeitung bed ®o\M, Oebraudb ber Saoge. 6d)ifffa^rt. Stel-
lung bed Seibed, e^elic^e lBer^ä(tnt{Te, (Srbre<^t. Unnatürliche Safler. @o«
cialc Serfaffung. 8(^mergbafte qjrü fingen. Die fpiac^e«, religiöfe öorjlel«
lungen unb dultu*. Wtjt^cn, SWpjlcrien, fWuilf. ©e^anblung ber Xobten,
Unftcrbli*feit«glaube. tWoralif^er d^arafter. tBeifpiele caribifc^er Sitten bei
anberen Sölfern. 93emerfungen über bie SCfanjoi, QWacufl, 3<*P<^to«, 3)oo«,
Vber bie SReligion bicfer Solrcr überhaupt. Sitten ber «rottjafen, SBanau
u.a. 3a^me X^iere, ©cbraud) bcd !labafed. Die Saliüad, 9)>lappured u. a.
— ©eijlige gd^igfciten. Reifen mit ©ilbcrfc^rift im ®ebiet ber aenannten
Sölfer, ^((tert^ümer im Zhalt bed Vmajonad unb i^r mutpmagUd^er
Urfprung. — S^itffal ber (Jingeborenen t)on Ouiana unb ber tierra
firme. Die TOffion in ®uiana. Äoub^ügc ber Spanier, Unmirffamfeit be«
Serbote« bie dinaeborenen ^u Sf laben }u ma^en, Sebrüdung, 5!riege jur
Unterwerfung berfelben. 2^xt rec^tlid^e unb factifcfte Stellung, ßad dafo«.
Spatere SWiffioRen, il^re 3lu«breitung, i^re ©efe^rung« mittel, folgen i^rer
©Irffamfeit. tt^aratter i^rer 3ögUnge S. 374.
fiie Siitgetotetten nett IBtalitietL
Ausbreitung ber Xupiboiter on ber Jhifte, am Uruauap, am
9(ma)0Tiad, ber®uoroni am 3guaiu, ((Sarana, $araguap unb tnber(0e>
genb oon ©. 9lpre«. 9lu«be^nung ber lingoa geral. Die einzelnen ®uaro»
niDölfer: Simbu unb (Saracaia, dariod, tHra^aned, CSuapanad, 3tatine<,
®ualo(4ed, ®uanad, ^piacad, Bororod. (S^iriguanad (il^re SBanberung) unb
d^anefe«, (Duarapod, SirionoS. lapupad. jtörperbilbungber (^uarani,
ber 3nbiauer uon ^araguap überl^aupt unb ber Eingeborenen M ^Cmajo«
nenfirome«. Der 9lamc i:upi, Äopfpuft, S^mucf , Xätto»irung biefer Sdlfer.
dulturfd)i(berung, ibre Sc^n^ierigfeit. Der IRame ®uarani. Stammet*
foge, 9te!igion unb CJuItu« fJupan). Sittlid)e öor|!eaungen, Unflerbli*felt«'
glaube, ©e^anblung ber lobten. Die Souberärjte, 3ufammen^attg mit Un
XV[ 3n|att.
i^üxihm. ttmptxamtnt unb S^arotter. itrieg unb GonntbaUdmud. $olitif(^e
Serfaffung, <£|ie, i^amtUcnUben. ^leu^ercd Sebrn unb bcffen duUur. 6.404.
I)ic Dmagua. ^bf^nt (Sulhir in älterer 3^<^- So^nft^ unb ^erfunft.
Sfm>anbt( Soifer: Sguad, dnogua^, Sldiaguad, Gonbaguad, G^apanaguad,
9?araaua^, {Haguad?, ^apo^uad. Q^camad, ^urimaguod , Xocanttnd, Quapu«
pt%, Otomaten Urfprung ber dultur ber Dmaßuad, tVätere 9tuc{f<^ritte unb
t(re Urfai^n. 6(bt(berung ber Gocamad. ber Otomafen. Sermut^unß über
ben Sufommen^an^ mit ben Dniaguacad 3urtd unb iDiaguitae in Sucumon.
3ufammen^on0 ber Omoguaca« unb Z>io9uita< mit $eru? Die <3^ua;orapod,
Drejoned unb Saraped am ^ard^uap, (Itt!tttr)uflanb berfelben unb beffen
Urfprung dlren^e bed 3ncarei(be^ im 6übof}en. Sparen bte Drejoned am
Sara9ed*€ee Peruaner? (®uato<). Drejoned unb 'j)aguad amfRaraiton. 6.425.
6tammfrembe Sdffer im Gebiete ber <9uaram. doxopo^, Qioxoa»
bod, Vurid, etbnogra)>^if(^e Unbeflimmt^eit ber (Eoroabod ( (lloQptacofe^ ).
Sluggebiet bed Xocantind: da^^apoi, dbovanted unb ditxtnUi, C^araia^,
avioed, daracatid, Hpinoae^. Grabaod ober üxatii unb ^eg, Sunbiapi^,
3acunbod. 91m Xopojoj: $orefid. 9{abicuarod unb 9arabitotad, S^^^uanti.
Varentitind, 9)>hinbrucu unb Waube. %m 9Rabetra unb $urud: $amad,
SRurad , ^urupurud, Q^ataurid, Samanon^, 3ubirid u. a t)ie ^icunod am
SRoranon. 'I^ie IDtiran^a^ unb 3umanad am 3<^pura. Die 93otofuben: fRame,
SBo(^nfi^, jtörpetbilbung, 6itten, 9>{ad)barvörfeT : (^amacan«, SRacunid, SRa«
(^aculi« ®. 438.
<Sinmirfun(|en ber SBeifen auf bie (Stnoeborenen. Serf(6tebene
Beurt^etluna berfelben. Serfa^ren ber 9ortu(|iefen, Siberflanb ber 3^fuiten
iiomt, 6. X^omad). ^enf^enrduberei ber Jtoloniflen Don SRaran^äo unb
6. 9auIo. X^dtigfeit unb <Sinnd»tungen ber SRiniondre , Seränberungen feit
ber Vertreibung ber 3efuiten. 6d)i<!nal ber Snbianer in <^opaj unb anber«
iodrt0. SerbdltniiTe ber neueren 3eit. Se^anbfung ber 3nbianer von ^ara«
auap burd) bie Spanier. Die 3^fuiten in ^araguap. Sorbemertung.
SBoburd) fte bie Snbianer gemannen, 3<inbfibaft ber fpanifcben unb portu*
gieftfcben jtoloniflen, Semaitnung ber befe^rten 3nbianer. fernere ^inber-
nijTe, Qage, 9ludbe^nung, me<bfelnbe SolFd^abi ber SRifttonen unb ibre Ur«
fad^e. %eu§ere unb innere Einrichtung , Sermaltung berfelben. IBerleumbun*
gen gegen bie 3<fuiten, ^eurtbeilun^ ibrer SBirtfamteit ^barafter ber Q^ua«
rani na<b ibrer Vertreibung. ^fd)t(bte ber lebteren, 8(bulb ber 3^fuiten.
6(4i(ffal i^rer SogUnge nad) ber Vertreibung jener, S^f^^"^ ^^ Q^uarani in
neuerer ^tit Die üxifflon bei ben (£(inguana0 in älterer unb neuerer
3eit 6.44a
fiie V<raqit§«3itHtiiiet lutb KMUCftiiet.
fleu^erc unb innere ®Ieid>artigfeit biefer Votfer. Tit Sölfer t^on
(S^aco. Die 'Ugaced unb 9<tpaguad. Die i$en(|uad. Die (Skuaocurud, i^re
6i0e. i^te p(9nf<^en unb moratif^en (Sigentbumlicbfeiten. Die 9Rbapad.
Sermanbtfi^ft ber Vbiponer Xohai unb 'Xtborobied. Gebiet, itörperbilbung,
9ebendn>eife ber beiben festeren, ^(bilberung ber ^biponer. Die ÜKatagu«
oped unb bie ibnen oemanbten Sölfer: SKatacod, Vilelad, Vejofe^. 6buni«
pi«, OcolH, «talalad. 6inipe« Die iKalbalad. Die 9ule4 unb fKatara^
ober Xonocotcd, ibre 6(bi(tfale. Die (Sal<baquie^ Verfe|ungen ber Völler
oon G^aco unb Xucuman. Die G^arrua unb SXinuane, J)aro. Vo^ane.
.tt^ana. Die Dueranbie4 üt^nograp^ifd^e 6d)n>ierigreiten ber 6ubfpi^e
Don Vmertfa, 3uf<nnniengebörigfett ber bortigen Vdlfer. Clt^nogra«
p^if^e Ueberft^t. Die $uel<^e. Die le^uel^t, Xe^ueldK ober Vatogo«
3n^aTt. XVII
mxi, Ueberoong betfelben in bie Qfeucridnber, jtörperbilbung. ^te ^euerldn*
bei, SBo^ittt)) unb p^pftft^e (Stgentl^ämltt^feiten. Die ^Iraucaner, Qnroberun»
gen unb ®ten§e ber ^nca-fperuaner geoen fle, i^r 9lamt, ibre einzelnen
€toramc, Setnjinung barin. Spätere 93erbreitung berfelben nacb Ojien.
3e|^iged Oebiet bei 9(raucaner, IDteflijenbeoöfferun^ in i^rem 8onbe (bie ^oto«
aned). Die ^bonod, ^ott^pud, JteQ«»ud. Seib(i(^er Xppud ber Sraucanet
unb Vebuenc^e. C^ulturoiflorifcbe ^(bilberuna. fiebejtdmeife unb @it«
ten ber ^uelcbe unb anberen 9ampad«3nbianer, ipre S^er^ältniffe ju ben
SBeifen unb ecbictfale. Die (Daud^od. Sebendmeife, abarafter, Sitten, IRe«
ligion ber ^atagonen. @(bitberuna ber ^^fei^erlänber. SRaterieKe Kultur ber
ttraucaner, fraalicber (SinfluB ber Peruaner. 5tunÜfertigfeiten ber 9e^uen(^e
unb ber Semobner t>ou Q,i^\iot. $olitif(be 93erfa|fun^ ber ^raucancr. 3bte
®efeUigfeit, 9{ebefunf!, Duipod, 3<i^'<4nunfl' 3<(n)ili(n< unb 9ie(btdoer^dlt>
niffe, moratif(^er df^axatttt, religiöfe ^orjlellungen , 9(berglauben , Qaxthtx»
mefen, Searöbnig, Unflerblicbteiteaiaube, jlriegdmefen , Jlämpfe mit ben @pa«
niern, ^epanblun^ burc^ biefe, Smfjtonen bei i^nen, neuerer 3ufianb. iBe«
merhingen über bie d^onod. 8.467.
Ibit C||{<|iiitod unb Wojco^ , bie Vittifanet unb bie fBiltn k»oti
SDorbemerhtna. Die C^ b i <l u i t o d. ^amt. SBobnfit) unb jtdrperbilbung
ber einzelnen Sölrer. (Sulturjuftanb. 9)>{ifjton. Steuere Sufidnbe. Die Xa«
pacured unb ^Htracared. Die ÜKojro^. ^Verbreitung unb jtörperbilbuna ber
einzelnen M\Ux. Urfprüngli(ber CLuIturpflanb. Die ^ntifaner. 28obnfi^
unb p^»fif(be (S^araftere ber einzelnen 95ölfer; bie Secod. Die (Sampad unb
^nti« (d'Orbigny'8 Sermut^una). Die Solfer von URapnad. Der
€tomm ber ^ano^ ober 3itipod: Sonibod, (Sac^ibod, ©ipibod, @etet)o^,
(SaQifecad, fRaporunod. Die ^xoi, 6imigaed, @encid unb 9lemod. Die
Samijiad, ^ibitod, C^^oioned. Die ^acamored, 3i^<^tod' Stucalid, ^rxito^,
3quiaoated, ^ncfutered, (Sofoned, 2)umbod. (lulturituflanb ber (elfteren Söt-
fer. Die SWiffionen ©on SWopna«. IReuere Su^änbe 6. 627.
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Ucbet ben ttrf^rung bet Sct^flfening ooti «tnerita ^at man feit
langer 3eit {eforfi^t gemut^maft unli gefabelt. Sie fajl ununtetBro»
^ene Xittt Don 3nfeln im ^o(ien Korbroejien M SEBeltt^etle« f(!^ien
nä4 bem Otlen oon ^jien ^infi6etjun>eifen; tic Serdeitnng folpne«
flf^er 6tdmme über meit entlegene 3nfeln In Säbfee, Me ftfl^n»
^t unb Oeft^idlt^feit tiefer Sftiter aU Getfa^rer in IBerbinbung mit
bct ®ttn^ ber SReere«|!rdmungen liet i^re Sinmanberung über bie
Oflerinfel aU glaub^oft erfc^einen ; bie ^ijtorif^en Seereifen ber Stör*
minner oon 3<Ianb an bie Jt&jten oon 9leu Snglanb ertaubten fogar
an eine {)erleitung ber ^meritaner au4 duxopa ju benten , unb in
no^ geringerer (Entfernung aU Untere« bot f4 9ß^ff ' Vfrita bem fu'
c^nben 9ii<fe bar. Semgemdf ^at man balb bie Xataren , C^inefen,
Sapanf r ober ^inbu« , balb bie ^ol^nefier , balb bie Sormdnner unb
Jtelten , balb bie ^b^nijier nai^ 9meri(a gelangen unb biefe« beodU
fem laffen. 9efonber« eifrige unb geteerte Sertreter ^at namentlich
bie Snji^t gefunben , bat bie oedorenen }e^n Stimme bed Sotfe^
Sftael biefer SeDdIferung i^ren llrf))rung gegeben l^Stten.
(£« lo^nt n{(|)t ber Stü^e biefe Vleinungen ernfl^aft )u px&\tn,
bie man bon Haven (p. 8) unb t^on Warden (bei Dupaizü, 80)
au4ffi^rli(^ jufammenge|leUt finbet b\i auf bie SfcentricitSten Ran-
king's, ber aRongolen in Segleitung oon eie))^anten {u S(^iffe na(^
9eru unb Kalifornien fahren 1&§t, unb Rafinesque's, melc^er bie
9ef<^i(^te oon Korbamedfa feit ben Seiten ber Sunbflut^ fe^r fpecieU
unb o^ne er^eblidi^e Su<fe ju er}ft^len meif ; e« lo^nt nid^t ber Vtü^t, '
xotxX man nic^t ben minbeßen ®runb i^at anjune^men ba^ ^mcrifa
iu dner 3<it menfc^^enleer mar, ^u melc^er %pen ober dn auberer
Srbt^dl f((on eine Seoölferung befai Kur folange man bie SBiege
be« gefammten Wenf6engef(feledi)te« mit bogmatifd^er Si^^er^eit in
2 Jttimmm% fecr gcttlfw^ %ma^'4.
tai fn^HAe fififn fr|te. lag eine Scranlttfmg »üt ^ie Sc»«6net
Imerifa'l an« (er ^erne bcnnleitcH, snl sni |b lange lot hcfe »tf«
CmfAaftlidi nn^grnntete flnüdit he Sdlfrr Ht ncnen Sdt. mit H*
Ten fronte anin^entm festen, mr iunger baltcn loficn M he In alten,
Sie St^radkn ^er (üngeboirnen oon luKiifa Mi|en tio| i^icr
Serdiietenbett nnt ungebeten WUtn^t na<& tem Uitlcäe ttt %tn*
fd^ eine Xeibe oon eigentbümlicben dbarafteRn, lie iU in 9ln<ffiAt
ihiti Sonei ebenfo benimmt a\4 ^nfammengebörig pi einem grofen
(Jansen aU »cfentlicb gefAie^en oon ten Sirratbm anlerer (Ei^tbeiie
citennai taffen/ Ineiifa |at frnHt feine bnt^oHi ci§nd^iaii4<
^auna nn> ^ara: battt iflt irgend einer S^^ räi einifeinui|fn gc»
regelter Scife^ mit fljien oHt eine ycriohfibc CinnMn^ctmag ntn
Ion beflanNn , fo fdnnten afiatifd^ ^n^t^crc nnb (Enlt8i9jlbn|en,
namentlt«^ he Gerealien nnb Hz 9lci4, ti tonnten he nmnnfgmltig'
ten Hünüe nn^ üenntnifK. vor fLOcm bec 0ebran<^ M Cifcn« Hi
nenen SBelt »4^ gefegt babcn. Zn ^jif<^ Z^^n« m fimciifincr
erinnert )BKir in man^Kt 9e|ic|nng an afiatifd^ Sdtfer. fif|l okt
to4 im Sefhitli4«n fo eigent^nmUcli nnb benimmt anigOPfägt H,
lai e# gemogt fcbcint i^n non au<märt# ^crjnleiten.
Diefe f^imer »icgenben Se^cnfen meifen ^ie Innabme cinei frem^*
linlif«^ Urf)minge4 {nrihf (an^fn^rli^ hirnber ¥att. bie Dngtei^
^eit m. Maftim 248 ff.) nn^ laffrn ei a\4 einen fina^roniimn« cd
fil^nen bat na4 nenerhngi Schoolcrnft (V, 87) nnb o. 9ar'
tin« (ftnnib. 9cL tn^ 1S60 p. 327) eine entgegcngefe|te tnjiibt
nertrden ^abcn. Snanlaft finb fie ^ierjn meflcicbt bnrdb ben Sot*
gang 9. 0. ^nmbolbt'«^ mel«^ }mar ni<bt he llmerifaner an«
fifien abkttcn mifl, fonbcm 9orji(|^tigec nnr eine alte Scrbinbnng
bcrfelbcn mit oflatiftbcn SdUem für nn|»eifel^ft bemiefcn boit bnr^
bie Mmogonift^ Wb^O^, Slonnmente, Silberfcbfiftcn nnb gefdU
^äfüftiiäftu Stnricbtnngen (Ynes des C. Introd. XI j, nnb bemgemil
aflen uaäf tften bentenben tnalogieen mit gröfercr SorltebennbSkt«
tigfeit nai^e^t aU fie jn nerbienen («beinen. Soibarer nnb bamm
Dcrfinbiger oU bie ^age nad^ bem Urf^^ningc ber 9et»dl!emng von
* ^ie 9oitttbnIiib(eiten toHdtt Latbam (Nat bist, of the Tamties
of man 1860 p. 273) neocrblng« i»i)ifbcn omcrifintfAen Cwni^en nnb be-
nen ber tomun, Bonner, flino, Üoriaten nnb Jlttnii<b«balcn na<b4Hmffdi
Mtfnd^ bot, fönmen, an4 »cnn fie gona miiocifelbaft »ären, bo<b ber Set-
1«ieben|eit bei 6|Pco4bane« gifen&bcr triebt ftewv in« Oc»i<bt fOcn.
«metifa ifl iebenfaU bie anbete, ob biefer (Srbt^eil Abet^out)t itgenb
toe1(^e Sintoanbetet au« 9{len , ^^^V^^t^^i^ obet Qtttaya erl^alten l^be.
Senn btef aber auc^, mte mir f)>Stet {eigen metben, ni^t nnxoa^x*
fd^etnlid^ iß , fo berbieten bodS^ bie angeführten ®rfinbe auf ba« 93e»
timmte^e bardti {U bettttn , bof eilt wffiflfH^et dber gar ber über«
miegmbe X^eil ber Stmeriteinet bon bort ^etjtamme.
t>U ein^eimift^en Sdlter bon «merifa t^eiten fl(^ in »fttffl^t ber
ettltttrßufe auf mel^ier fie |ur Seit ber Sntbe<fun9 ^anben , in {mei
gtof e 9tvipptn : bie f^i^tx gebifbeten , bie wir oon unfrer gegenm&t»
tigen 9etra#tunQ au4f4lie|en , nahmen in Wotbamerifa bad meite
mc|i€anif(^e Gebiet bi« na<|^ So^a rica |tnab ein , entferntere Ser»
tiKinbte btrfelben reichten einerfeit« bi« na^ 9ten SReiico unb 9)eu
Saliformen hinauf unb Ratten anbererf eit« , xx>\t tt fd^nt, bie gro«
ien VntiQen inne; in Sfibamerifa erfhretfte fic^ bie ^ö^ere Kultur nur
auf ber ffleitfeite ber SorbiQeren oom ^o(b|>lateau bon Sogotd bi« an
bie ®ren}e bon S^ile. 9bgefe|en bon ben bezeichneten Sftnbem mar
gon} ^Imerito bon culturlofen Sftffern bewohnt.
ffienben mir und junic^fi bem ndrbli^en ge^Ianbe ju, fo mirb
bie et^nogra))]^if(^e unb cultur^i^orifi^e 2)ar{ieaung feiner Sebdl»
(erung . fomeit biefe in ben 9erei<4 ber oorliegenben Unterführung ge«
|irt, am smetfmA§igflen brei $au))ta6t^eilungen unterft^eiben : bie
Singeborenen im Oflen be« Seifengebirge« mit 9u«fd^1uf ber 2&nber
im Storboften unb 9torbmeften ber ^ubfon«bai, bie (S«timo, bie 9e«
mo^ner ber 9lorbmefHüfle unb be« Oregongebiete«.
SDie ^ingelietettett iin Cfleit ht$ ^elfengeliitge^«
^ufer einer Sjlenge oon Heineren Oöltern bie in feinem bi« ie|t
na^mritfbaren 9ermanbtfd^aft«ber^&Itni§ ju onbern ^e^en , maren e«
fünf gro|e Sölter^&mme melcS^e jur 3^it ber Vntunft ber SuropSer
ba« meite ®ebiet ber bereinigten Staaten im Ofien be« gelfengebir*
ge« inne Ratten : ben ganjen 0{len bi« meit jenfeit« ber großen Seen
«nb bi« na<9 9torb Carolina unb ftentucf^ ^inab befa§en bie Sligon«
Hn« , imif(^en mett^e bie 3rotefen eingefc^oben maren . md^renb bie
l))ala<l^tf4ien SMfer ii^^nen im ®äben mo^nten bi« nad^ ^loriba;
J
4 QkMtk hn «i|a^«ftii.
n>fßU4^ bid gum S^lfengebiide lebten bie @tou| ober Z)afotAf^, im
9Be^en bec ^ubfonMm bie 9it^aparttn.
Sit: beginnen mit ben leiteten.
1) 3)ie %f^ü9Un mi ftnmi'SiHIer.
Sie flfitnJßaifm, votl^t ft^ felbll Tinne ober 'Dtinne b.t. ^9llen'
f^en' nennen, ftnb im @&ben Don einer unregelmSSigen Sinie be»
grengt bie gmifcben 53^ unb 58^ fifiwanft. 6ie Iduft Don ber Vtin^
bung bei GburdS^ia'SiufTel gu beffen DueQe, bann Ifingl bei Oebirgl»
gugel ber ben SRorbarm bei @afrat<tiemQn t)om 9t^at>alta«81ufe
trennt bil gum ^^Ifengebtrge unb oon bü na^ 93e|!en , bil fe fi(^ in
52V2^ bem füllen Ocean auf 100 engl. 9Reilen nd^ert. 91« an bie
Ifubfonibai treten bie 9(t^apalfen in 59 bil ßiVi^ ^eron unb beft«
^tn nadS^ Richardson bie Wiinbung bei SburcbiO^^luffel (9uf<^'
mann Wonatlb. 1848 p. 477. Sbenbaf. p.468 eine genaue 9ef<^rfi«
bung ber eäbgrenge ber 9(t^a^alfen nac^ Gallatin's ftarte). 3n
fpdterer Seit ijl i^nen bal (Bebtet bei ^t^aparta * ^Tuffel burtib bie
ftni^ino entriffen »orben (Gallatin). 3mSBcjlen gelten fle über bol
Seifengebirge hinüber unb grengen mit ben jfoloftfien gufammen bil
fie enblicb im 9forben tion Mount Elias an bie ftfifte b^<>ntreten in
ber 9Idbe ber SRfinbung bei 9tna^« ober ftu))ferfluffel. Sdlfer bei
atl^a))alfif4)en €tammel befi^en ferner bie ^albinfel ftenai mit 9(ul»
nabme ber Sfibfäfte unb erßretfen flc^ oberhalb berfelben oon ben
Buftäffen bei 5tu))ferfluffel bil gu ben Sufluffen bei j^ulfofn)im unb
bil in bal ®ebiet bei oberen unb mittleren Jlmid^pafb. fflal^rfcbcin«
Ii4 gehört i^nen audf^ bal 3nncrc U^ Sanbel bil an ben unteren Vta*
(fengie, oon meld^em nacb Oßen bin überall bie (Eltimo i^re ndrbli«
4en 9la6^haxn finb. ^uger biefcm gefc^Ioffenen großen (Sebiete leben
eingelne Sölfer bei 9tbapalfen»6tammel üon ber $au))tmaffe getrennt
am dolumbia unb meiter füblit^.
IDie eingelnen ®Ueber aul benen biefe Sdlterfamilie befielt , flnb
folgenbe.
Cie dgcütli^eit VtbafiaMen.
2)al ^au)>toolf im O^en (tnb bie Clb«)><n>9((ni. oft unter bem
Hamen ber Cbi)>)><wa9l mit bem fajl glei^nomigen 9lgonünt)oiee
ber Oiibma^l, uermecbfeft; fie nennen fi6) \t\bft Saw-eessaw-dioneh
ySldnner ber aufgebenben ^onne" (people who face the risin^ sau
Stämme beiftfben. ' 5
— QalUtin), eine Senennung bie anf eine Cinmanbcntne t>on
Dfitn gu beuten f(^eint, ft(^ abet au(^ auf bie ^tfunft Don 9Seflen
nüä^ O^en betteten tann , menn fte ni<^t ttxoa blof begett^nen foQ
bat ^iefed Solf ba« d^Iic^^e unter afien feinen Gtammgenoffen t^.
eie leben ^au))tfft((flt(b im Xotben be« lt{ia))aMa«6ee'« , reid^en ie«
bo4^ au(^ in ben 6uben bcffelben i^inab. fka^ Richards on i^ ber
Cffttt^iU ober aRiffimM>i i^re ©übgrenge (9uf(^mann a. a. 0.476).
Mackensie giebt in golge ber Siege ber ftnijKno nur ba« Sanb
l»on 60— 65<» tt. 9. u. 100— liO» m. 2. aU it^x bebtet an. 2)0^ bie
92orb<3nbianer (Northern Indians) an ber ^ubfon^bai unter
59—61^ (Gallatin), t^om <£^ur(^itt meit na^ 9Be|len unb in>i[(^en
59 ttiib68^n.9.s>o|fnenb (Hearne,271), mit ben e^epem^an« ibeu'
tif(^ finb , i{l nod^ ni^t t)oatommen fidler , aber mat^rfctKinli^. 6ie
jinb f)>ra4U(^ fe^r menig oerf(f^ieben oon ben ftu))ferminen«3nbia'
liern , tot\4^t am SSefkufer M glei^namigen gluffe^ leben , m&^renb
fte in früherer B^it ben @üben be« ®r. ©tlaoenfee'« einna(»men.
S)ie ^unberi|>pen«3nbianer, oon ben Uniflino auc^ @tiai>en
genannt , im Korben unb Storbmeßen bei ®r. 6nauenfee'« , |{nb bie
tteßlic^en 9ta(^barn ber (Belbmeffer«3nbianer, meli^e frä^er bie
ttnterbrätfer, iej^t bie Unterbructten , bur(^ iene {larf gelitten ^aben
(Back 457). 3)ie ^afen«3nbianer im Ofien be« SRadeniie unter
65— 66Vi^ unb gegen ben ®r. S&renfee ^in (Gallatin) finb fpra(^»
li<^ bon ben ^unb«rit>pen faum oerfcf^ieben (9}uf(^mann a.a.O.
n^^ Richardson).
Sie 2iber«3nbianer leben am Peace R. unter 56 — 59® unb
»e^lic^ bon biefem bid gum gelfengebirge; aU i^re fubli^en 9ta^9
bam merben bje 9erg«3nbianer ober Strong-bows genannt (Gal-
latin), votXd^t oielieid^t ibentif(^ finb mit ben ®itani ober Sicau*
nie«, ba Morse (Append. 334) biefe lej^teren unter 55 — 56® n. 9.
unb 121® n>. 2. an ba« Seifengebirge fe|t auf beffen O^eitefie mo^'
nen (Haie), unb fie nur aU bialettifct^ berfc^ieben oon ben Siber»
Snbianern be^ei^net. Se|tere« befidtigenb fugt 9uf<^mann ^in)u
(«b^^. 1859 p. 519) ba| i^re Sprachen tro| fiarter 9lbmei(^ungen
bO(^ bem It^a))a4ten9amme angehören.
(Ein femered (Blieb biefer Familie bilben bie 6arf ee< ober ®uffee4
)l»if(^en ben OueCkn bed 9lt^a:|>a«ta'9Iuffe4 unb Gaftatd^eman.mel^e
in4kr Seit i^rerSagenad^ über baiSKeergetommen finb (de Smet 252
9 6t&mme ber Wihap^ittn,
note); ein anbtK« Me XacitIlic<,Zat^aH« b.i.»aKenMl«ttNfiattf4
fflaffec 0C^eti'' (Morse App. 348) ober Carriert }lDif<l^eii bem 9d«
fend^bUge utib ftiificneebirgt üon 52%— 56^ (Haie). Buttmengf«
()dreit bie S^iUotin, &Ion>mu«« 2>maU, ftafcub, 3)innee, ZaicoÜn
am oleten gtafec<glu6 unb beffcn »ebenfläffen (Cox II» 322 f., 344).
^ud^ bie KadaUer« , bie am fublid^en Salmon RiTer bie Xa<^bani ber
SeUic^ooIa ftnb unb im 3nnern 6i« Flatbow Lake rei<l^en, wo |ie
mit ben Autannied ^ufammenflof en , finb fpra^U^ ibentif<^ mit bcn
Xacuaie« (Scouler in Llnstitat 1847 U, 45). 9ht %u«na^me be<
Sanbe« bet %tna(i im @uben unb (guboflen k>on Keu d^alebonien foU
bie ©prad^e bet CL^tppem^an^ r>on bec 9tocbo|l<&ueae be4 Deserter's
River in 50 Va^ n. 9. M {ux ^ubfon4bat überall Der^anbtn «erben
(Cox a. a. O.)* 3u biefem ®t)ra(^fiamm gebaren femer, ben Xat^ali
iun&(^jl {Id^ anf^lieienb (9uf(t»mann 1854 p.6i2), bie Xlat'
ftanai unb £n)a1i^o(|ua, biefe nj)rbU(^, iene fublid^ »on bec Co«
lumbia»3Runbun0 unb beibe bon einanber getrennt bur^ ben glul
unb ba4 SoU ber tt^inoof; bann bie Umpqua ober Umtma in 43^
n. 93. an bem gluffe xi)xti Kamen4 , hoi) ni(^ ba« SReer enei(|ienb.
GbenfaH« getrennt bon ber in ft(t» {ufammen^^ängenben grof en
SKaffe ber ^t^a)^a«ten, obn)0(il fprad^Udl^ mit i^nen )ufammenge(drig,
fInb bie $0 0 pal^ im ndrbli^en X^eile bon Keu CLaiifornien unb bie
^Ijpa^ien, bereu Sfta^« {14 in bier Sioeige (paltet: aOgemeine«
^a^e, 9U)a(fee ber Aupfergruben« finalen o unb Xicarilla (f&lfd^*
li4) ZicoriUa genannt — Suf^^mann ^b^l^. 1858 p. 510, üier bie
eiuijelnen Stämme unb i^re geogra|>(^if(iiK Sert^eilung ebenbaf. 1854
p. 303 jf. 3)ie eingaben über bie Qx^t ber einjelnen 6t&mme bei 9Xu(k
Ien|>forbtI, 211 unb II, 537 Timmen ni(^t burdiig&ngig müetnanber
uberein). Die ^a^en werben bDU Torquemada (V» 40) old bie ur»
fVtungU^en 9emoi»ner be« fäbUd^en X^eile« bon Xeu Kalifornien
bejeii^net: basier mürben fte bie geinbe unb Sermufter ber in ^r tv
fien $&lfte bed 17. 3a^r(»unbertd bort gegrunbeten SRiffionen. Xa^
i(irer eigenen Sage finb fle bon Korben (»ergetommen (Schooicr. V» 202) ;
ebenfo ttoHen bie i(^nen ^ammoermanbten Kai^aio«, bie »on ben
Spaniern in frfi^erer Seit Apachea de navi^o* 9Re|feC' Sparen ge»
nannt mürben (de Laet VI, 26 na4» Benavidea), ^aui bem ffiaffer
meit im Starben'' entfprungen fein (Daiia 413), unb mir b&rfen (le
bemgemi^ mit einiger flici^t\^m\xä^t^ aU meit noi^ e4beni^r'
Ifftlkteiu 9e^ bet n^ Starben {|ebntngen<tt ^auptmoffe (cttac^m.
T>ai fie Gregg (I, 182) fut Kad^fommeii bei ««teten ^Att, iji ei« 3tX'
t^«m bcf fUlxtaraM crflArl, Hi {tr in i^r kftige« Sanb au^ tem fo«
geKannten SRimteittma«S^aI im Si^fb^flen «ingemaabtrt jtnb (£»too
M 8ehoolcr.IV, 218),utib noä^ itf^t ein runbed ro^c« ®ö|cnbtlb Don
gegerlblem Sebtr unb mit menf(()ei^&^nU4^em Gefixte unter \>im 9ta*
men beg Sonteiuma Deichten ( Davis 395). S>ie 9i))(i<^n oerbteiten
{14^ naä^ 9 uf <|m a an (1854 p. 298) bom Sefen be4 ({Dlorabo unb
bon Calif oinien ^er h\i na^ £qfa# , im Sorben unb Socbo^en bon
6onortt nnt ciu4 ndrbtt(^ bo« mittleren unb oberen (Bila, in Qi^u
^ua^ua, Soa^uila unb Xeiag. Snbefen fd^einen fte in neuerer 3eit
nid^t Ux^t aber ben unteren (Bila na(^ SBe^en ^inaug|uge^en/n)&^«
cenb bie S&nber am mittleren Mnl ohttm Sfflf biefeg ^uffu i^r ^au)>t»
fi| finb. ®ie ((limeifen um^er jmifd^en ^Ibuquerque im Korben big
200 engl. SReiten na^ ©üben oon £1 Paso del Norte unb oon ben
(Brenjen bon Sonora big ^u ben SBeif en Sergen im Oßen (Pike II,
95« Schoolcr. V, 207). 3^r Gebiet liegt smifd^en 30 unb 38^ n. 9.,
103 unb 114^». 2. ®r.« bo(^ äberfd^reiten fie bagfelbe ^&uftg in t^'
ren 6trei{ereien (aRdll^aufen 227). Unter SRefcalerod merben ge«
tt)dl^nli<^ bie 9ipa(^en auf ber Oflfeite beg R. del Norte berftanben
(Suf^mann a. a.O.301); bie SicariClag ober 3icari(la« lebten nac^
Vüla-SeDor 100 leguas nörblitf^ oon Zaog, wogegen fie bon 9nbern
in ben^ bolson de Mapimi ober au^) in bie Serge im 0|ien beg R. del
Norte gefeilt »erben (berf. 1857 p. 274); bag Gebiet ber ^tabajo«
jmif^en bem genannten gluffe unb bem dolorabo me|ili4 Don Santa
8e, imif^en 36 unb 38^mirb burc^ bie S. de los Mimbres l^albirt
(berf. 1854 p.293 unb Backus bei Schoolcr. IV, 209, Gregg I, 182).
(Snbli^ (tnb no(|i bie Si))aneg ober Sipanig gu erm&(»nen bie mit ben
Apacbes Ipandes ibentif^ finb, mie aug Arricivita ^erborge^t {9\x\^^
mann 1854 p. 307). 6ie lebten fru^^er in ber 9td(^e ber SRunbung
beg R. Grande (ebenbaf. 434), ndmli^ na(^ ^ranfag Sai unb Cor-
pus Chrisü ^\n (Kennedy I, 349), lej^t jmifi^en bem erfteren gluffe
unb ben C^ueOen beg Kuece« (Morse) ober na4 einer anbem Angabe
im norbme^lid^en £e|ag am Red River unb im ClueQgebiet beg do»
lorabo t>on Zqpag (Maillard n, 252).
teuren mir na4^ biefer «bf^meifung in ben ©üben , ju ber ung
g tfit tenat«9B1fer.
bie SfTfoIgung bet ^t^apüMenbdttet eenM^igt ^at , ita^^ 9fint«n }«*
tfitf, fo ftnben loir bort in ben X)iQOt^i obet Looehenx an bet
Stünbung, nac^ ^nbetn auf betbcn Ufetn be« SRacfenjU, ^au^tfi^*
lt<t) obet im ffleflen beffelben (65— GT^n.»., 126— 134<>».'8.anf
GalUtin's StaxU), no^ ein ®tieb biefer großen 9<Kmtlte, beffen
@)>ra(!^t>ern)anbtfc^aft ju ben übrigen aflerbingd nut eine entferntere
\\t (9uf<!(imann TOonat^b. p. 484). Riebardson ^at fie mit ben
5htt$in om 3)ufon ober oberen 5hoi(|!t)af^ für ibentifc^ erfiftrt, weld^e
un^n^dfel^aft 9t^apa«fen fnb, bo(^ i^ biefe 3bentit&t nod^ ni^t ^o
nägenb feflgellcat (berf. 1854 p. 713, 1859 p. 532).
3)en eigenttic^en 9t^a))a«fen t^at Suft^mann'dSntbedung aU
einen }tt)etten ^au))tftamm ^njugefügt:
2)te jtenai'@))ra4ien jle^en ben at^apadfifdS^en tro( un)meifel(^af«
ter Sern}anbtfd^aft jiemlicfi fern unb baben btelfac^ toIof($if(^e 9S5r»
ter in jttä^ oufgenommeu, wie fid^ au(^ in ben *olofd^en-®t)ro(^en ei»
nißc at^apa«fif(^c flnben (»uf<^m. 1855p. 256 ff.). 3u biefem jwet*
ten ^auptjiamme ge^dren bie j^enaier ober SIenaijer, Thnuna t)on
Tnai ^üRenfc^", b. i. Tinne, ftc^^ felbfi nennenb (ebenb. 252), auf ber
ftenai'3nfel mit Su^na^me ber ganjen 6ubtfl{ie meiere ben Zfc^ugat*
f4)en gebort, unb oon bort nac^ SBeilen bi« an bie 3uflfiff< be« Sbx^»
fofwim (^olmberg 6). gemer bie 3nf ilif unb 3n!alit (3nta-
licS^liuaten) unb ma^rftf^cinlic^ aud^ bie mit i^nen am oberen unb
mittleren Sttoiö^patf) mo^inenben 3unnata(^otana, 3unnac^otana,
3ugelnuten unb X^ljegon^iotana (ebenb.unb Sufc^m. 1854 p.705);
bann bie ©oljanen ober ftoltfc^anen (b. i. ^ S^emblinge " in ber
^tna^<<5t>ra(^e) }n}if(^en ben Queüflüffen be« ftudtofmim unb ber
nörbli^en 3uflfiff«n be« ^tna^* ober ftupferfluffe« , wogegen bie Jht€«
tofroimen unb Jtwic^paf^d t^on SBeniaminoto irrt(ifimti<^ gum Stt»
naiflamm gerechnet morben finb ((Krman'd ^rd^io VII, 126,9ufd^'
mann 1854 p. 702). 3u ben Äenai ftnb ferner gu gdjilen, bie %U
na() ober ^Itnat^t an bem gluffe i^re« Kamen«, xt>t\^t gar feine Ser«
manbtfc^aft mit ben fp&ter gu ern>i()nenben 9tna^ in 9teu (Eatebonien
unter 50— 52ya« ^aben (berf. 1854 p. 690, 1857 p. 321); enblic^
bie Ugalengen (Ugaljatf^miuten), beren ®))rad^e einen bebeutenben
(olof*ifd;en ©ejlanbt^ci! bep^t (ebenb. 1854 p. 683),ba^er |!e Sab-
loff (Boltot. Aead. St Petersb« XV, 26) tka bcn ftofofi^en M bm
^ffyapüiUn m^äflif^ looflte. 3(r ffiol^nfit^ ijl in etiur Su^t ge»
0enfi6er bet ftatat « Stift ( , im kommet am testen Ufer bei Stupf n*
fluffe« (^oimbero4).
i) 3)ie moottKit ottb Sfrolefen.
Um bie ttebetfi^t )u etlei<^teni nt|^inen mir im 9ol8^i^^^n Mi
Mgilrtbl unb dfrafefe» jufammen , ba fie » obtoolfi §toei biOig t»er«
fc^iebeiK Sdittrfamilicn , boct^ f&umiit^ unb ^iftorifd^ oielfac^ ineitu
anbergteifen. Die ^tenjen ber er^en , meli^e bie let^teten faß gan)
umft^loffen , toaren im Often bal SReet , beffm Jtfifle fle Dan' KeU'
funblanb bi< )ut Sreite Don dop ^ottera« inne l^atten, im Not«
ben bie ultimo. 3m &u|er^n 6übof en teilte bal fabli(|^^ 3rofe«
fenoolt b\9 übet ben 9teufe«9(ii$, unb meiter meßlic^ ba« fflblii^fle
91ieb ber Slgontin bil über ben Cumbetlanb ^inühn, m&^renbbal
Sebiet bei Xenneffee anbem Söttem gei^örte. Sie Sefigrenge lief
bon ber nanbung bei O^io am aDliffiff{)>)>i l^in bil in ben Korben ber
IRfinbung bei Silconfin , oon ba in filteßer geit nad^ bem Seftufet
bei SRid^igan unterhalb bei SBinebagoe @ee'l , trat ma\^xi(i^m\\^ bil
auf geringe Entfernung an bie Sfib« unb Seffeite jum Oberen @ee
^eran unb ging bann Aber ben Red R. meßii^ bil ju ben Dueflen
bei Qu'apelle R. unb ben Red deer Hüls am 6aftat^man , enbli^
bon ^ier )u ben Blsu^ HiUe am SXiffouri unb oon bejfen &uctien am
^Ifengebirge bil }ur ®renge ber %t^cipaiUn.
Z)er Stame ber SIgonttni fd^eint aOerbingl nur bon einem ein)el#
nen Solte auf bie gange Sdlterfamiiie äbertragen }U fein, aber unbe«
grunbet tjt ^e<femelbcr*l (165) Zabel, ber i^n auf Lahontan ju«
rä<fffi^rt, ba et fd^on bei de Laet (II, 11), guerß bei Champlain (I,
281) oorfommt, ber bie Vlgommequinl oon 41 — 48 ober 49^ unb
ungefA^t 450 Heues oon Oßen na<^ SBeflen reid^en l&|t. ^bai 9ol(
bet llgonfinl, na(^ Schoolcraft (V, 144) ibentif<!^ mit ben SH)^if«
iingl ober 9M))if{irinienl unb ben Ojibmai^l, iß fru^geitig aul ber
®ef<^id^te berfc^munben unb ma^rf^nli^ gtfl|tent^ill in ben 3ro<
fefenfriegen )u (Brunbe gegangen , glei^ Dielen anbetn. lDo(^ {inben
li^no^ 1778 91igonKnl in ber N&l^e Don Three Rivers nmt^nt
(Hutchins. bei Schoolcr. VI,714). 2)ie Gage einer (Hnmanbening
10 ttölf er »OH SfeM^MoN^ mit (dtrobor.
0911 ttefiftt H< f*^*^ fM^ ^^i ^^n %lgoiifinoi(ileni imiIM« nomtnt«
U<^ M fen Senni Seito4>e. gär Seh o olermfts Secrnttt^ung (V, 89)
b«t fif VON Gäben gebmiwii fdeti , f<i(^ettit e< «n iebem StiiH'tti*^'
n^ifeitdgtunbe ju mangeln.
' Ob bic (Singebotenen Don Sfeufunblanb jum Qllgontinflamme
gehörten , ijl imeifel(ia.ß. ®ie büMien ^ in ba etfien ^&lfte be<
16. 3al^t(^. aud^ in 6uben unb Oflen bet 3nfel auf, fcf^einen fi(^
aj6et t^or ben euro))&etn na^ Korben nnb iBe^n ^ttdi(((|<iogen )tt
Imben (de Lftet II, 2). 2>en Gäben be< &aiibi< |anb iwui f4^M nm
1583 menf^nlter (Anspaeh 65). 6ie finb Uoi noi^ in geeinter
Sn^at^l bor^nben nnb nur im Storbo^ unb ftorbmejten ^U4>tfi4^
Ii4 itnif^en (L grecK unb (E. So^n (Outwrigbt L 5) bi«mdkn an#
{utveffcn. Oemd^ttli^ »erben fle »^ot^^ Snbianer^ (fted IndhuM)
genannt« finb beiMn btf gepianbci^ a^nU^^ unb ben Seilen faktx
Jiu|er(l feinblii^ geinefen, menig^end ^aben bie engUf^Kn ^\i^ti jie
an4}ttrotten geßoebl S)ie aRicmac« t>on benen fle berfd^ieben ^i^,
tarnen er^ um 17S0 (ob sum er^ SRale, »iflen mir nic^t) ju i^nen
beräber oon 6. 9ret«n no4 Gt- Q^eorge'« So^ unb lieien fi(^ na<lb
gefd^Ioffenem ^rieben bei i^ncn nieber(Cartwright unbChappell 169f.,
181. 76). 2>ie Snbianer im 3unem non Sabroi^or, gemd^nli# nU
Mountaineers ober Montagoards beiei^net, laffen ft(^ mit gxö*
ierer Gi^er^eit aU Wgonfin« anffpre^en , obwobi ^» Stome feibf
unbe^mnü unb olf^ et^nograt>^iMe Sebeutuat i^ La Potherk
(U, 5 ff., 66) eno&^nt fie nöcbli^ ^on GaguenAi), nennt MichapouB^
beffen ^auptaufent^alt in SSi^ittunatinot fei. aM il^r %i«^%a Sefen
unb legt i^nen bie 6c^fttng6fage bei bie man f^ft a&gemein ben
Oiibtt)a9 unb Ottawa lugefc^rieben finbet, — 3^re Buge^örigfeit ftu
ben Xlgontin« i(t ^icrburd^ genfiflenbangebfutrt, mo^egen biefe aU
(»oeifel^after erf^eint in Mdfi^t bec Monntuneers mel^e Cari-
wright neben ben dtefcaupiC'Subianem im 3nneint»9n 2abrtfter
nennt mit ber Semeitung bai fie na(^ Korben bi« in bie (Begenb oon
3ou<tote unb 9teoiIe 3n>' bt«mfUen au^ft nadb Keufunblanb bin«
übergingen, fflenn man ou^ bie C^it^petnyand am ffie^ufer ber ^ub>
fon«bai aU Montegnais befei^net ^ot (N.Ann, dos ▼.18521V, 317),
fo beruht bie§ »oi^l nur auf einem aRiil»frflSnbnt|. fiallatio nennt
oU Me fbm^mi ber ftorblfi{b M Oolfe« i»w 6t i»tm ^ 6^
f^at«))of|^ Mb Gcofjie«.
^D^Xa^^^A ^^^^La^^iC^ 4l&^^M^iA£ M 4
9Nh1IUIC , fUmtUHn , mm9nmn, | f
Die nicttac lattcn Ue 0aii|e XoiitA^e wn fteu 9riniKfit|m«it
inne, 9a{^, Pr. E^ward's Island, C. Breton, N. Seotia ui* in fp&«
tmc d»t eivm Z|eit 9ün fUmfunHm^ (Scbooicr. V, 67&), na^ Oal-
latin (TraaMcCt Am. Ethnol. 8oe. II, p. €111) aud^ tai Scftafcr bM
Oolfe« i»an 6t Sortmi neb^ beflen Sußiffcn. Sie St ^em in im
8lu§8cbict€ be« &. 3o^n unb bt4 gum ^nobfcoi sc^^net Ict^teMc tfe««
fafl« j» ^m Wgoidin«, mi^tenb Schootcraft (V, 674) itmdt ba|
6ie gUUctte'Snbionar om &. 3o^ts, oon Chna^Uun (1604) unln
Hm Kamen bn EtohemoM nmi^nt , tie ^MM|e >er ^uronm übt«
' ten unb alfo gum 3vobfenfamme qi^btku. 3m Zq^tc §ei CIum»-
plaiA fd^int fi^ eint tenletund bicfec 9rt nti^ }u {inten , n>o^ ober
giebt bie ftocte in ber 9tt4(|Qbe fetner Keifen Don 1613, me^eSRon«
tagnaid in bie fihtf^b Don Clnebec \tift, )»ei mioreft des Etche-
min» an , ben einsn .glu| oberhalb &ucbec in ben @. Soreni mftn«
bcnb unb i»on @Aben lommenb, ben anbeten toettec bfüd) 81. Scolio
gefenubet bo4 SReec enetd^enb (ben €. 3a^n): bie Vnmo^net bei
etperen mSgen benna^^ ttobl }« btn 3tolefen , bie be4 ^meiten {n ben
Ugontin« geböct |aben. S>er Same, ben de Laet il, 17 Bsteeh^
nüDs f<bteibt« fott ftoni^fif^Kn Uc(]pntn64 fein unb coDecäo Me ^
bianer Dom 6t. Sob» bi4 |nm ftennebect nmfoffen, beten einielne
6tämme, ^enobfcot, Soiribgettsit n. f. f. »etf^Minben flnb; nut
Don ben $enobfcot »aten im 3. 1796 ns(^ SOO fibrig, bie i^e St»
baltung bem Umflanbe Derbantten baf fle ft^ unter ben 6#u| ber
ftolonieen flefkeOl Rotten (SnUivan (5, 88, 95). Sie Sdlte be4 fto»
meßU^en Z^ile4 Den SKaim im Ofken be4 6aco, rnel^ Die 6t>ra^
bet 3nbianer Don 9leu fingianb nii^t Dcr^anbcn , nomentti^ bie 9itf»
tootei unb Ofh>ee am 6aeo maren {pxaäfiH^ ibentif^ mit btn 9e»
nobfcoi unb Korribfletood (ebenb. 265) unb tourben Don ben 9ran«
iofen Sl benali4(Derß&mmelt an« Wapanackki „fflAnntr be4 0{ten4'
na4 ^etfemclber 34) genannt. 3|^re 64»racbe mar no«^ GaUaün
mit ber ber Wicmac nal^e Dermanbt. Ghamplain (II, 176 f. fonO) gkbl
bie Obenaqniouoit ober Abenaqaiois 7 •-* 8 Zageteifen fiibUd^ Don
ben bamaligen ^ranidflfi^ Kkberlaffungtn an. dinigt tbenatii
mo^nten fc|on «m 1689 nnt S Iienos oon Quebec entfernt, fie wo»
ten mobi but^ Secndtteiung bet fianib|lf^en.3efniten#flHfflonife
ba^ltt flbesgfl^ett., bis ^onymmfie febtt ober am Amnebttf (LoHms
edif. 1, 675, 689). 3n f|»&terer 3eit namentliib 17^t nnb ilU^iv»
12 SdtMkMt, ftiri^ht», OitMd^,
^witn ftt M ' iogta ttiel^ no^ SloxUn utt^ lebtm «nlu (at^oKfi^en
SRifffamAxtn (»if^en bem 9«no6fcol unb 6. ayo^n (BraMeor II, 8 1
Sehoolcr. VI, 734). Son ben ftolom^n in 9tcu Siifllottb würben bi«
ftine<boreneii M fubmßU^n SRaine Zarratccnd genannt, iniio
fonbeie bie am Sennebed ( Hutdiinson I, 404). dine abt9ei<l^enbe
Vndofee na^^ John Smith {inbet ft(| f^itiihtt nuc bei de Laet (III,
a u. 8), »eichet }»at bie So^noti« (Soyanai^ti) in ben OfUn oan
9teu Snglanb, bie Zacentin« aber in ben O^en unb bie Se{fabe4 in
^en ISePen be4 ^enobfeot fej^t 3>ie »amen bec Sdtfet oon SRaine
iun'4 3. 1616 flnben fi(^ bei Morse Append.67.
3m ffie(len ber bi4^er bettac^eten Sdlter ge^dcen ju bemfelben
Stamme bie ftnißino (Kenistinaax) ober Cteel, mel4^e Moekeniie
«^on bet itü^e i^on Sabrabot am Soreng^om bi4 naäf SRontceat ^er«
AttfoelKn \äit ; oon ba {ie^e fi^ i^re Otenje am ttttawa« über bcffen
dueOe )ttt SUifferf^Kibe be4 Oberen ®ee'4 unb ber ^ubf on4bai , bann
na(^ bem SSinit^g 6ee ftin , tion ba an ben €aftat(^eman bi4 nailft
gort®eorge, bann jur 9Rflnbung be4 9t^a))a4ta«gtuffe4 unb enblii^
i^ic^ ilber Isle a la Crosse na(( S^urd^iQ, fo ba| jte a(fo bie fub«
4^9li4en 9la<bbarn ber 91t^aya4ten ftnb, bie, mie f^^^n erm&^nt, oon
t^nen in neuerer 3«t na(( Korben ^ur&fgebrdngt morben finb. grd«
t^n f^^einen fie meiter im Sttben gefeffen ju (aben , benn La Potherie
<1^ 174) giebt in ber Wd^e oon 0ort Slelfon bie Oaenebigonhetinis
(ffiini4)eg4?) ,,bie deute oom SReeredufer'", bie Monsaunis, unb 160
lieaes entfernt i^on ienem gort an ben grofen @een bie Chrisünaux
jsber Kricqs b. ^. «.ffiilbe'' an. Simpson (I, 86) fi^rii^t von grofen
ftroberungen bie fie )tt tnfaag be4 19. 3a^rb. gemacht ^dtlen bi4
pm ^olarfretd ^in unb bid ienfeitd bed gelfengebirged, bO(^ feien biefe
tti4t Don 2>auer gemefen. Sin 3^tDti% don t^nen {Inb bie 6»anM^ied
an ber ^ubfondbai, bie ben Oiibma^d na^e fpta^ftoermanbt (inb
(ebenb. I, 52). ®i(^ felb(l nennen bie ftnifUno Naehiaok (^n) 9Ra'
limil,).
2>ie Oiibmai^ (Oüibemai^d, Outehibouees non 9ater Alloues,
gei»d^nli(| <Kfiip)>e»a9d ober e^i)))Kwa4 genannt) mürben im 3. 1665
fton ben fraii|d(if(^n 3efuilen am Oberen 6ee gefunben (Brasseur I,
128). Rac^ Oopway, ber fie am genaueren tennen gelernt unb ge«
fdlnUbeist M» Mten um 1610 ber ^ur«»' unb 9li^^igan»6ee i^re
i^iitt, ber 9eig|ttg imif^KA bem Oberen 6ee (Keehe gumme, Kit»
sehi gami) unb Frosen Bay t^ve Rftf Mi^f Vtttiie, bie «w^Iid^ Würbe
but^ einen Salb eebilbet, bei an Me ^fttieen füel« bie filbH^e bur^
ein Z^l ba« »mn Obecen €ee na^ bem [fluiden X^e ton 9H>
<^flon Mnfk. Red Lake unb Sandy Lake im SBefien bei obet n €ee'#
gelten i^nen fe^ aagemein ffii bie ^eimat^ i^ter Batet. Sic bie
meinen anbeten Sditet foHen {ie oon Seflen (letomnien fein unb fi^
in Seß'Sanabü et^ im 3* 1634 f. niebergelaffen ^aben (betf. 20).
gchoolcraft V, 14?, YI, 387^gicbt an fit feien i^tet Soge na^
in otkt S^t twn Ollen getommen, onbetmirtd (ebenb. I, 19) ttitJiHi
et bagegen, fie be^tt|>telen bon Seflen unb {mat flbet ba« Oteet ge«
tommen §tt fein. Die Ztabition oon einet Sanbemng übet einen
gtofen 6ee fonb ou(^ Dünn (1 OS) bei i^nen. S>a f{e ben 8lotbme(t^
»inb ben ^^eim«tHi»<nb* nennen (ft o^t I, 209, »a« Sehooler. A. R.
I, 23 mit bet ^etfnnft bon O^en fo Deteinigt, ba^ lenet ben Seg bet
Sanbctung tfltfwAtt« bntcf^Ionfe! ) unb Gopway »o^l bet ^äfttnt
0en)A^t<mann i^, l^at e4 me^r fftt fi4 t^ ^etmat^ im Se^en jn
ftt^en , obtto^I bie Soge be« OttotDO'gtuffe« bet in ben Sotenifltom
mfinbet ouf eine ^etfunft biefet Söttet \>on O^en ^Uiubenten f^eint
unb ber ^uton 6ee ftfi^et ben Kamen 0ban>a*6ee ge|abt ^oben foO,
bo bie Ottomo« bott bie Stanitonlin • Snfeln bewo|^nten (Scbooler.
VI, 200). 9tüd) Parkman (a, 299) normen fie ben d^Hd^ Z^eil bon
fti^igan, bieOttdmo bagegen, mel^ectflum 1613 Mboni^nen
obgetö^ ^aben foOen (Copvay 22), ben me^Ii^en oU i^ Cigent^um
in Snfptu^. Morse (Append. 98) fe^t bie ^eimot^ bet leiteten an
ben Stie 6ee. ®ie finb inbeffen 1671 bom Obeten 6ee ^etübet no^li
Ratfinatt) getommen (Schooler. VL 734). 3>ie ^ottomatomie,
ba« britte 9olt melifte« mit jenen beiben biefetbe 6)nro4e in oetf^len
benen 3>ia1ctten fpti<f^t unb ftfi^et ein gemeinfc^oftlic^el Rot^ifenec
mit i^nen ^atte (bgl. Drake V, 141) fotten fid^ ffit bie Utbetto^net
be« 2anbe4 am SN^igon See polten (Keating I, 106), bo((» mäfjtn
fie f^on ftfl^eitig nad^ Gäben Dotgetfiitt fein, bo La teile 107B
fie a\i Ko^barn bet SOinoi« nennt. 3>\t Kamen »el^e fi4r bicft
btei Söttet felbß beilegen fä^ikÜ Morse (Append. 897): Ochip-
pewa, OtUwaunb PootahwatUhme. Um 1820 lebten bie Ojibmay
um 6oginom Soi am ^ton See unb rnftM^ bon notfinom noA
bem 9Rif^)>)»i |in , aufetbem mit Ottamo )ufommen auf bet Sefl*
feite bet SR^igan See'« , beffen Dft^te bie leiteten inne Rotten , unb
14 Wiffifoitfif. ^mitif von 9M dngtanb.
mit 9ottoitHit9m{e §ufomtneit nM^t tM ttmge^nib Dott Sf^icago nnb
bie 0attj< ntttli^^e fatftt i(»oit ^btaiia eiimafmeii (cfteirb. 362);
a6et fU ttitaäfUtm itdifi ju biefn Seit ein x>\ti %xb^t^ 9thM , bo«
%m tAmti ntrb 1ä\rA$t% @ct gan} in f d^i fi^to^ (^tn m^tenjutto
Ifi Keatingll, 152), a!< i^t Slgent^um. Oilbwap« unb Otton)a4
flttb fo elf {f mtt etnnnber bnbunben , bat lle ba »o 9« {«famnteii
(eben, fogar i^r Sanb q1« gfmcinf4iaftfi(^« Stgeittbititt anfe^en
(Morse AptMifld. 46). IDa bie Otibwa^« 1837, 1&47, 1854 etniil
großen Z^il t(rte< Saitbe« an bie 9<reini0tni Laotin dbgelreten
pöbelt (ft&^tre« batfito in b. Qi\in% f. Mg. «rbf. IT, ^) fhib fte
jimi S^I »dtct nad^ ISeften bt« ilbei; bin fUd River be«^ SiitiiKtf
6ee'< jurfitTgejogen. 3bnen no^e bemonbt nnb bi«mei1en mit ib^en
ibenftfidtt finb bie RIffiffaugie unb bie Satiltew, tiom Sautt
Sie. Marie am Oflenbe be4 Obeten 6ee'« benannt; aU eine Oanbe
ber Otibwa^« merben oudy bie Pillagers abft 9Rii(hinbma< bejeidSinet
(Scboolcr. V, 184). 9u4 bie äRifftnfig am Stotbo^en^e be« On*
fario (Gallfltin) {tnb ^ier nocb jn. nennen.
fBenben wir rnn« ie^t na<^ bet jtfipe ben fleu Qnglonb , fo lebten
bi»tt bom $t4cataqua bt4 jnm Sonnccticut*91ii{fe n«b^ oet wanbte 9h\ß
tet bie fi4^ gegenfeitig iiem1i(4 leidjft t»et|tanben (Hntehinsonl,423),
ie aOe Sdlfet bet 9}ett Sng1anb*6taaten lebeten im Sefentli^^en bie«
frlbe et^ra^e (Oallatid). ViAtx bie oerf^iebenen Stamme bon Ne«
Cnglanb ^at Hutchinson I, 404 ff. ge^onbelt nnb feine Ingabm
flnb in Me meiflen ft^fttern 6(|inft{le0er äbergegangen. S)ie Kamen
«ffb Sij^e bft einjelnen Sdffet am Werrimatf in alter Seit finben fid^
bei Sehoolcraft (Y, 221); bie mA(^tigften untet i^nen maren bie
Vtnnacoot, »if^e mit ben Vto%wnU in bi<Tfa((ie ft&mpfe nenDitfelt
maren. S)te 9<in'tn4et4 befaften ben ffiblldjien Xbeif bon X. ^amt>fbite.
Nott Schooleraft w&ren untet ben 9{ipmu<f4 ober 9fi|»nett4 coOectiv
eben fene SMltet am 99terrima(f , na4 ^em »eit fotgf&Itigeren BHiott
(I, 850) biflmebr bie am ConuKttcut §tt uetjte^en , unb bfieOeid^t fpe«
ciea bie ^wifi^en le|terem glug unb bem aOtaffad^ufetg mo^nenben
(Drake )« Chnrch. 91). ffieiter jyfllid^ na^b ttaffa<^ufet4 nnb {um
Z^eil fetbft na<lb Connecticut fe|t fie Yoang (306 note), inbem er ^^
barauf ^|t baf ber 91o<f|lone urfprfinglM^ fti^^mutf «gluf gefeiten
^«be. Se^terr Angabe, bie b«4 9lei(N fftr fUb ^, mw^en au<^ That-
cher I, III imb Barber, Connedlcttl Eist Gdl. 426 f. S>ie 9tt|M
M ie^^ eti^m m^U 3«kin^, tiamntttdSf »effen Cdtm neMI
bem nortdßtidi^en S^etl Don Connecticut inne Ratten , m&^t«ii1> 9tttf#
Wfo\i, 4dtifl l<t IBttiAVAn^d»«, nod^ einigen bo4 Dbet^an^t Der
DeftyfitMcii V^tan^ftt'Smir, dnt nSmt<^ Zweite bet Sparta«
gcmfit IM {ttrff^cn ZMttton ttnb ißtoDibnice teftle (Elliottl, 73)
«Hb fdift |^fttf4«ft ^ttytfl(|1t(|^ flbft ba< HjHfl« ^til^ol (Edttnt^ unb
919111011!^ fcfhftfti. Vtn Ütottaganfet« maten i^^rt m^t^batn Im
Xotbtn nnb bU Stmcrlfnet Ut 3nfdn oon 9((^obe 3«Ianb tntb felSß
SItftf 3«<*iib iinapfU^^tif (Potter 1 f.), fogat einin X^efl oon Song
Sfkmb folfan (ic bi^mflt^t ^obm (de Witt ClintDO m Coli. N. York
Bist Stt. U, 41). ei« fctb^ fna^lten bamit bnf fie Hi Uitftt 9ott
biifrt 9eu<nben unb namentlich ilter aU bie 3t0!cfen feien (Jones I,
119). 3^te nilHi^cn Xad^batn woren bie ^eqnot ^bie etanfßd^fe'',
beren ftomen man auf l9berf(|^{ebene9lrtengef(^riebenfinbet(Drake ft,
1, 178 note). 3)Wfe n^aren f^mAd^r unb minber sa^Itei^ qI« bie 9tot«
toganfel« (Hntehinson I, 130) unb l^ntten i^ten ^an))t{i| in 9tew
SoBbon (Ctolott) unb am oberen aR^flitf'gfu^ (Young 806 note).
Set X|amc4<>9tut führte frfi^ec ben 9tamen ber $equot (Df ake a,
164). Z)o| fte bi4 an ben ^ubfon xt\ä)Un, mte de Witt Clinton am
gtelt, l&tt fid|^ nut untet bet neuetbingl me^adi) angenommenen
Sorauifr^nng be^auyten (Trambull 1, 28, Thatcher r,266u.9.)
bat ^t Don ben IKol^itan (SRo^egan, eigentlid) aWu^^elanem) nij^t
oerf^ieben feien. 9tad^ Potter (22) lebten fie nfttbfi^ oon ben ^t*
quot«; de Witt Clinton, bet fle mit bem SRon^attan« ibenttficitt, fe^t
fle bcmoem&l ouf Stolen unb aHan^attan 3«lanb unb nimmt if^ten
^au^tfi^ in bem Sanbe {mifc^en bem ^ubfon unb Connecticut an.
Bu i^nen getfdtteit bie Brothertons melit^e um 1786 in ba€ 8anb ber
Oneiba« au^manbetten ( Barbe ra. a. O. 337), unb Mein fi^dtetet
Seit dfter« ermö^nten Stockbridges (Momoirs Hist. 80c Pennsylt.
Q, 70). Sie Semo^ner oon Song 3«1anb ^egen aUeilomatf ober
neltomatf, mie bie 3nfel felbfl, bie be« bftli^en t^etM aRontauf;
bet »efUi^e mar ben Sto^amt tributdt unb ebenfo maten e4 ( na(||
W. Smith, Hist. of N. York) bie Singebotenen be< Sanbe« gmifd^en
bem ^ubfon unb ttonneaicut ben 3totefen §u ber 3eit ba fi^ bie ^oi*
lAnbet an ber SRinbung be« erbeten Sluffel anfiebelten (de WIU CHn-
lOB a. a. O. U, 40 If., lU, 338).
1% Srofefm: 9li«e,«eMiil«leMI!n.
Um ^ie eei>9Y(M»(^if(^e Ucdc({i(|l ju txUiä^Utn fi^aUen i»it ^ivc
Me 3r9lrfCi eilt , t^e »it in to Datfttaune Ux Wgmitini^dUfr wti«
tnge^en.
Sie itohftn, bewn aDgtmein geftriu^ti^ otm^f leset 9tam i>oii
ben Bfanidfen ^ommt, »utbeit »on ten IDelaioatel Mengwe (^ed e«
metbet), bie am O|io lebcnben Mingoes oenantit (Sehoolcr. VI,
266 Qote), fie felb^ ^i^ nannten {id^ Ho d^ nosaanot (Morgan) ^ba4
9o\t be< laneen ^anfe«'' b. ^. be« ^attfe«,bo< )»icte geuer eni^ft
ein 9u«bnitf ben man auf bieSat^feueYberoetbflnbiten SrotefenbdUec
iu beuten pflegt. Sin §meiter 9tame , AngonnonBionni ^^Attfetbauec''
(Heriot 274), Aquinoshioni oben AqnanoaMoni, be}ie^t fic^, »enn
nid^ bieaet(|^t au(^ bet e rfle , auf bie f)>Atet {u erm&^nenbe ei§ent^m«
U(^e Sauatt »et^e bei i^nen ^errf(|^te. Der 9tame bc)ei4net ni(^t bie
Kalionalit&t, fonbern ben 9unb bet Scotefen, »elil^ciau« fotgenben
Sditem beraub: bie Gene ca (fpt. 6eneti) Nimdawaono, ba< 8oU
be« 0toien ^flgeU, oon ie^et bei meitem bie ja^lteilt^ften (School*
craft IV, 606); biefen in bet Gptaclre fe^t &(nli(( bie Sai^uga,
Oaeogwehono, ba< Solf tt€ [(^mu^igen Sanbe«; bie Ononbago,
Onundoga, bad Solf auf ben ^ügeln; bie Oneiba, Onayoteka, ba<
•tanit'Sotf; biefem fi^tadtfli^^ fe^t na^e ^e^enb bie Vto^avot, Qa-
Deagaono,bo< Solf mit bem9euer|lein,n)el<^ na^ Cusic (SchooK
craft V, 646) bie altett^flmli^tl^ 6pta(^e reben foO; bie'etjt fpfttet
^inittgetommenen Xufcarota, Dusgaoweh, ba< Sott ba< ^emben
ttAgt (Morgan 51 u. 895). 9n§er biefem Sfttterbunbe unb feinblidf^
Um gegenübet , toä^ gu berfelben ®pta<^fdmi1ie ge^dtig , Rauben bie
^uton«n ober ffipanbot nebfl mebteten anbeten ie^t betf(|^mun«
benen Sdltetn.
Kac^ Sehoolcrafi's 91nfi(^t (VI, 64) fanb Cartier 1534 in
Oafpe Sai an bet Wunbung bed Soten^^tome« ein Sotf oom 3tote«
fen^amme, unb itoax Spanbotd, mie fitfy (fe|t et t^ingu) au4 bet
epta^e etgebe. 3n Cariier'8 Seti^t übet feine txftt Reife (1534,
bei Bamasio ed. Venet 1606 III fol. 377 ff.) ifl afietbing« ^auptfi^li^^
bon ben Singebotenen bie »ebe bieetma« fflblid^ oon 49%<> lebten unb
»a^tf^einli^ ifi batf beigegebene Socabulat, ba4 in mebteten Sdt'
tetn mit bem oon ^oc^etaga (ebt nb. 385) Obetein^immt unb alfo biel*
leidet itfofefif^ i^, auf fie )u be{ie(^en. «uf feinet in^eiten »eife (1585)
fanb et auf einet 12 lieuea langen 3nfel, oon mo et 10 Zage lang
9Bo(nf!^e in ttikt Seit 17
but4» etromengen auf»&tt« fu^t unb in 3 meiteren Xagcn nadd $o<
(^elaga (Monte regal) gelangte, aRenfdjien mel^ie bie r)on i^m im
3a^re Dornet mit no^ granfreic^ genommenen Snbioner oerflanben,
x^ttn ®ott Cudniaigni nannten nnb feine Seiterreife na^ ^o^ielaga
ju ^inbetn fu(^ten, ba fie mit ben borttgen Eingeborenen in SeinN
f((aft lebten. 9lu« oUen biefen Angaben \^t fi^ n\^H ®i(^ered f(^Iie*
§en, ^0^ finb fe Schoolcraft's ^nfl^t im ^Qgemeinen günfiig.
X)a< Socabutar oon ^0((elaga bei Cariier ifl, mie \^on Sater
(«itbrib. III, 2, 316) berootge^oben ^at, itofeflf^ unb giebt.ba« SBott
Cadragny aU ben 9tamen ber Gottheit an. (Sd ijl ba^er na(^ Gar-
tier's 9er{<^t toa^xi^tinliä) bag -bie Stotefen {u biefer Seit bad
ganje ®ebiet be« unteren ®. fioren§ oon SRontreal abmärt^ be^ertfcfi«
Un. 3^te9etnbe, bie Agonionda (Sllgonün?) (ebten bamaU na^
9u<fage ber 3rotefen Don ^odjielaga an einem pon 3ße{len fommen«
ben gluffe (Ramusio a. a. O. fol. 381), unter melc^em fi^i fafi nur
ber Ottan^o t^erfleben lägt. Diei f^etnt ^^ um ben Anfang bed
17. 3abtt^unberU geänbert {u ^aben. Golden, ber bie ^Igonfin«
ben 3rofefen in alter d^it aH überlegen fc^ttbert, erjS^U bag bie gh:an«
{Ofen bei i^rer tHnfunft in &anaba im 3. 1603 beibe miteinanber im
itrtege fanben unb f (^ auf bie Seite ber ^bitonbad« C2l(gonfin«) unb
Duatog^ie« (^uronen) fleüten , totlö^t bie übrigen 3totefent»dlter au9
ber ®egenb oon Montreal vertrieben b^ben muffen , ba bereit« na<^
Gh am piain '8 3)ar1teUung bie ganje ®egenb um Wontreot ben 911'
gontint , bod Sanb am S^^amploin 6ee bagegen ben 3totefen ge^Srte
(de Laetll, 11). 3)iefe« Sanb mar feitbcm ber ^ou^tp^ ibrer SRac^t
(Golden), bO(^ mürbe ber Soren^flrom au(^ nocib fetner al4 Sroquoi««
gluf be^ei^net. 9^a4 Johnston ftnb bie KB^anbot« aflerbing« erfl
avLi ber (Begenb von Quebec meiter na^ @flben unb bid an ben D^io
getommen (Arcbaeol. Am. 1,272). 3n fpaterer 3eit (um 1689) aber
mirb biefed ®ebiet beflimmt aU ba« Sanb ber Sllgonfind bejei^inet
(Lettres 6dif. I, 689), indbefonbere ba« Storbufer be« Soren^ftrome«
fttblti^ Don Three Rivers bi« über Saguenay ^inau« ( de la Pothe-
rie I, 288, 294): bie 3totefen Ratten i^nen meid^en mfifen.
(Sine mefentli^ie SerSnberung ber Seri^<niffe trat um bie ÜRitte
be« 17. 3a^r^unbert« ein bur^i bie j(riege mel^e ben 3rotefenbunb
)um (&i))fel feiner SRac^t ffil^rten. S)ie Wgontin« unterlagen unb mit
i^nen bicSölter ber3totefenfamiHe bie p^i il^nen oerbfinbet Ratten, t»or
ÜUcui tic ^uronen. £iefe wuxUn tbeile ^cr^rmt, ÜKtU iuz&di^t»
drängt über ten Kipifjing See bi« gc^^n tcn C beten €ce ^in, un^
obglcid» fie ti<i> aU bcn uriprünglicfaen Stamm (er gcfammten 3rofe«
fcn betTa<bteten tSchoolcr. VI. 200Kirü ibre €pta<be betätigeo foU
iCharieToix un^ Journal etranger 1762 Ip. 126», unt dob den on«
Nren StofcfcnDÖlfem ^bic ^ätcr" genannt matten i Rogers 2S0).
muften iie e« fidi gefallen lanen nun tie Sölfet IH Suntei il^R .&1'
tet<n S^rutet" ;u nennen ; intenen f öden fie ndi oon ibtet SieTcria^e
im 3. 164S tatutdi mietetitbcU baben lüi tit Ciibvao«. wit lH\t
n>enigten« felbji bebaupten . ibn<n ibte ^u\ü angadben liefen (Cop-
way Tli. SBu e« nd» bictmit abct audi petbalten baben nuig. H
f^nnt n<bet taf tae :i>oU tct i^utoncn um 165v tftf»nngt mmiU,
FCt r<n petbünNten ^^tofcfen nad» Sejicn unt BnHu fiebes muffe
unt auf tiefet ^iud» bi« nacb reitcit unt ^adiuam gelaugte (B ras-
seur L 11 . SoH biet nut n< tbeil« iputet ua^ 5tfffHu tbcil« an
ta^ Sütutet te« @tie See« uut bi« an ten Cbi0 gegangen i\lor«e
AppeiMi. dli. tod» geid»ab Uii vabnd>e:nlid» tu »eit (Mteret ^tiu
5(ajb Schooicrstt > VI. 734» (amen tu v<äli±en ^utffuin etf 1T»2
pon Cber* na^ !Ki<tei^iV'.^'.gaa unt 1751 an ten Cb«*. 3brc
V^urimaie blieb na^ e<t ^ttfen 5^<tet:age tie ie etimeu. auf tcr
4p^:^;a'd fViv^n tem ^utca Catin« uut ^tie £<c ifeu. dicfe
va: :br i^urtUut iv» Parkmia a. 1. '>.• r.^ng au^ccHft. winm
au^ *'±s«tiiA *wu La PoiLerce 1. 225 j'iufr:. ibte ur'rriu^lfte
^.aotb- $iie %«ene m«U< *£uet knt^i x^a: Mi S^;«',^«czt<s mc^
tiret Stfittttce (bcsfai* tem 3:i»fr<mt2ES{ lujre^^hieK. M<a E«*«**
f U|< ter ^^ti^u Nt Sm^s(nt^K. i« c<i^ im Ctes Ict rut»»
2, '3 ^rÄ« baitcx tet <?rT^« *^CI Qr.i4 Tt riJn Je* c« * t« c^
jj*i 21K liipcii» II? Cr: •.^iLla? a. i« ^err-tcug t«
i?r.<4 -iit C: irltfTrii a 3^ >f %:• tiä lJ^r:7 1*^5 rt« l*»<
?(ll0^f^!nlnf| ber Srofcfenmodit ; bie tufrorora. 19
Jtrie0en ^Aufig bie Siebe ifi — ob mit Jitd^t ober Unre^t , miib fi^
fc^met ent[4^eibcn loffen — unb mitt in ben Satambad, bie um 1650
au« eonaba uac^ Silben getrieben mürben (III, 293) bie nod) er^al»
tenen Uebertejle berfelben n)ieber{!nben , toai ber Qpxaä^t wegen, bie
ni<^t irotefif^ \9, noc(^ weniger fär jlc^ bat.
^atte ft^ bi«^er ba« @ebiet ber gum Srofefenbunbe ge^fdrigen
Softer Don 9ttontreal herauf an ben ^ubfon unb oon biefem na(^ 9SBe«
fien hinüber bi« an ben (Srie @ee er|lrectt, ein @ebiet ba« Morgan
(39) aU i^r ®tammtanb beseid^net, benn fle wiffen nic^it« oon grd«
§eren Säuberungen, fonbern betrauten fi(^ aU (Srb*(Seborene (Gol-
den II, 62), fo breitete fic^ ie^t i^re Wa^t, ^auptfa^li^ in Solge bc«
Sefi^e« oon Feuerwaffen in ben f!e um 1670 gelangten, t>on bort bi«
na(^ Carolina unb an ben Xenneffee au« (Morgan 12, Golden I,
86). S)ie 97at4»eg, wel^e 1683 aud einem ^iege gegen bie 3totefen
l^eimte^tten (Goll. N. Y. Bist. Soc. U, 283) , jlnb wo^l ba« fublic^lle
Solt mit bem f e gef&mt)ft ^aben. 3^re SRac^t wirb in ben nörbli^e'
ren (Begenben babur^f begeic^net, ba§ W. Penn bad Sanb welc(^e4 er
am S)elaware unter ben flauen Sergen t)on ben S)e(awared faufte,
beten ftraft bur«^ bie 3rofefen gebrochen war, autb nod^ ben leiteten
betagten mu^te, ba fe bie Ober^errf(^aft barüber in Snfpru^l nal^«
men (Ghapman 16), ba§ La Salle 1678 bie ^udbe^nung be« (6t*
biete« ber 3tofefen oon SRontreal bi« an ba«^weflli(^e (Snbe be« Srie
6ee*« angiebt (Goll. N. Y. Hist. Soc. II, 229), ba§ biefe, wo^l me^r
au« Uebermut^ al« bem Stetste gem&^, im 3. 1701 an bie engltfc^en
ftotonijlen Sanb Derfauften ba« im Sfiben unb Dflen einer Sinie lag,
we(((e oon ber SRünbung be« SUinoi« ben {$Iub hinauf unb über ben
9Ri(|^igan @ee hinweg gum 9Be|lenbe be« ^uron @ee'« lief (Morse
Append. 60). Die Don i^nen unterworfenen Sölter unb bie S&nber
Wflc^e fle fpater (1742 ff.) in golge biefer Siege oerfauften am Suf»
que^anna^ , am ^otomac , am 2)elaware gwifd^en bem O^io unb SRo*
nonga^ela Ij^at de Witt Glinton (a. a. O. II, 63 f.) aufgegA^U.
9i« tum Einfang be« 18. 3a^r^unbert« l^atte ber 3totefenbunb
nur au« fünf Sdlfern beflanben. £)ie Xufcarora, ba« ^a^trei^lfie
unb mä^itig^e Solt oon 9torb (Carolina , fc^einen mit ben ndrblii^e*
ren 3wtefenoöItern um b. 3«^t 1700 in *rieg Derwidelt gewefen ju
fein (Lawson 225, 198; über bie ftrieg«iüge ber 3rotefen nac^ 6üb
«atolina ebenb. 44, 47). Sie lebten um biefe 3eit am «eufe, ^au<?t*
2*
20 spätere ^pi^t ber Jrofefen.
fa4Iid;\Qn bcffen Untern Ufer (Lawson58), am Sontentnt^ unb Tar
River (Willi am 80 n 188), reichten aber \^\t>tx\\ä) , mie School-
craft (VI, 182)an9i<bt, bi« jutÄujl«. Bozman (148) ibentipdtt
Pe wie Jeff erson — e« ij! jttjcifel^aft mit meldj^em ^tä)U — mit
ben Wonocand unb I&§t fe itd; bon 9torb Carolina bxi tief in'« 3n*
nere bon SJirginien , felbft bi« an ben 2)oTff[u§ erjlreden , eine «nfld^t
bie oudj^ Gallatin im SBefenttidS^en ju tbeilen ((i^eint (Transactt. Am.
Ethnol. Soc. II p. CII). ^})X gort 50 miles oberhalb ber SWünbunj
be« Sontentn^ njurbe im 3. 1713 jerjlort, unb in golge bauon »an*
berte ber größte I^eil berfelben nac^ SRorben ju ben ©eneca« , ber Äep
Blieb bi« lSt)3 auf ber 97orbfeite be« IRoanofe {i^en (Williamson
I, 200 ff.). Stac!^ ber genjö^nlid&en Eingabe gefc^ai^ il^re 5lufna^me in
ben Stofefenbunb al« fe^jle« SSotf f(i^on 1712; jic flehen fpra^Iid^
ben übrigen Sölfern ferner aU biefe unter ^d) (Morgan 24, 395).
^\xd) am Sübufer be« ^otomac »irb ber Tuscarora-Creck in Serie»
lep ®ount9 at« einer i^rer ©i^e angegeben (Kercheval 58).
Morgan 's fe^r forgfSUige Äarte be« Jrofefenlanbe« für bad 5.
1720 jeigt bie Ononbagad im Ojten unb @ubo{}en bei Dntario <5ee'«,
bie ^a^ugad ald i^re mefllic^en, bie Oneibad aU i^re 5|}Ii<i[^en 9laäf»
born, in beren ©üben bie Sufcarorad leben; meiter^in nac^ Djlen fin»
ben fid^ bie SKo^aw>te, unb bie ©eneca« nehmen fajl ben ganjen ®u»
ben be« Dntdrio ein, momit bie Angaben be« offldeflen S)ocumente«
bei Golden (1, 226) bom 3. 1724 im fflefentlii^en übereinjHmmen.
Die OTo^anjf«, ba« öjHi*j!e Solf, fagen nur 40 miles m^Wd) bon ^1-
ban^i an einem 3uflujfe be« ^ubfon. 3m 18. 3a^r^unbert ging bie
SWadjit be« 3rofefenbunbe« einem fc^weren gaüe entgegen: um 1776
manberten bie Wo^amf« grd§tentbeiU nad) (Sanaba au«, bie (Sapuga«
folgten i^nen, au^ bie Oneiba« unb Jufcarora« jtebelten fpäter ba*
l&in über (Morse Append. 76, 86, 335). IBiele [»ejle bejtegter Sdl-
fer ^aben bie 3tofeffn ft* einperieibt, fo ba§ fie um 1750 aud ge^n
berfc^iebenen Sölfern beflanben ^aben foClen (Journal etranger 1762
Mai p. 25), aber niemal« ijl bon ben fed^« Saifern no* ein flebente«
lBunbe«gtieb oufgeuommen »orben ; menn bal^er Bozman (150) bon
ben JJanticote« unb Morse (a. a. O.) bon ÜÄo^iigan« unb Marragan*
fett« angeben, pe feien in ben 3rofefenbunb in festerer 3eit eingetre-
ten, fo barf biej nic^t in biefem Unteren ®inn berpanben »erben.
jre^ren »ir je^t uon ben Srofefen , bie »ir inbejfen no(^ öfter ju
"Die Delanjore , Winp, WanHcofe. 21
envQ^nrn ^aben werben ; ^u ben ^tgonfinDolfern jurüd bie mir am
^ubfon Derloffen ^abcn , fo muffen tDir t»or ^Dem bemerfen bog (roie
Pickering {uerft ertviefen ju ^aben [c^eint, Dgl. Elliot 15 f.) bie
f&mmtlic^en früher cmö^^nten IBoIfer Don %ru (Snglonb, bie^equotd,
XarraganfetU, SBampanoagd unb ^ofanotM, ^o^ifan^, 3J{a{fa(^uf«
\M, $an>tut(t0 mit i^ren fielen Unterabt^etlungen, meiere mir l^^iet
übergeben, 3)iale!te berfelben Sprache rebcten, al^ beren ^auptoertre*
ter bie fienni ficnopc (b. i. ^männU(^e tapfere aÄdnner" Schoolcr.
VI, 177) gelten. @te merben aud) aU Wapanachki ^ Scanner be«
Oflend'* bejei^net (Los kiel 2), if^r befanntefler 9?ome iß ber 9tame
S>e1amore«. @ie erfc^einen auf einer jlarte t^om % 1659 an bem
gleid^namigen Sfuffe unb erflreden fic^ \>on bort bid jum ^ubfon
(Schoolcr. ebenb.), Morgan fejt pe auf feiner 5lartebe0 Srofefen»
lanbe« für bad 3 1720 neb{l ben i(^nen näc^flmo^nenben 9J{infi un«
mittelbar in ben @ubcn ber SJ^o^amtd, de Witt Clinton (a. a. O.
II, 41 , III, 324) giebt fie im ©üben lanbeinmörtd Don ^^efapeafe«
9ap an, fo ba§ fte fic^ Dom ^ubfon bi« nac^ bem ©ufque^anna^ ^in
ausbreiteten (Gallatin). @ie bilbeten einen Sunb Don fünf Sdltern,
beren eines bie 3Ro()ifanS maren. ^m Ojlufer ber genannten Sai fanb
Capt. Smith 1608 Don &ap 6()arIeS aufmörtd bie ^ccomac« unb %c»
co^anocS, weiterhin bie Xodmag^S, mit melc^em 9{amen nac^
Schoolcraft (VI, 131) n>a^rf^einli(^ bie d^anticoteS Don ben
2>elamareS bejeic^net mürben, mogegen Bozman (150) bie Zod*
tt)0(fs in ben nörblit^en , bie 9{anticpfeS in ben fublic^en X^eil Don
Ofl'Wart^lanb fe^t. SBeiter hinauf na^ ber SU^unbung beS ®ufqüe«
^anna^ ^in merben inbeffen nod^ mehrere anbere fleine Sdlfer )oon
Smith genannt.
9lad) i^rer unS Don ^ecfemetber (p. 28, Transactt. Am. Phi-
loa. Socl, 29, Jones II, 141) aufbema^rten Sage tamen bie Dela«
mareS meit Don SBeflen ^er Don ber 3)>{eerestä{le, unb bei bem gro«
|en tHnfe(^en in met<^em {te lange Seit unter aOen i^ren ^ad)baxn
flanben, i{} eS lei^it möglich bag er{i Don i^nen bie Xrabition einer
^ertunft Don SBeßen auf Diele anbere Sölfer übergegangen iß. ^m
9Xif|t{tppi angelangt trafen pe, fo ^eigt eS meiter,mit ben ebenfaQS
Don Serien ^ergefommenen (?) 3rotefen ^ufammen; ^ier {liefen beibe
auf ba« Solt ber 9llUgemiS, baS geßungen unb anbere Sert^eibi«
gungSmittel befa§ bie ieneu unbetannt maren, bo^ blieben bie I)e(a«
22 ^« 2:UeI «Orogt^ater".
iDQce^ tta^ Ratten jläm4)fen Sieger , triebrn bie ^ttigcmU nodf^ 6ä»
ben unb {ogen bann in bie Sänber ein bie n^it oben aU i^x (Bebtet
bejei((net ^oben. ^u4 einem ^ocumente tiom 3. 1791 (Memoira
Bist Soc. Pennsyly. II, 76) ge^t betoor bag fafi 200 3Q^re früher
Don allen IBölfetn bie mit ben 3)eIah)aTe« in Se^ie^ung flanben , i^*
nen ber Xitel ^@rogt)&tet'' bur(^ einen feietli(^en Settrag (mie bieg
9et« mit fol(^en Xiteln gefd^^ie^t) t^erlie^en mucbe, nur bie Stotefen
maren ^iet))on aufgenommen : biefe mürben oon ben S)e(amare« «On<
fei" genannt (@. Canassateego's 9)ebe bei Golden II, 36) , unb ^u»
Qlei(( erlj^telten bie festeren ben Auftrag i^ren m&^tigen (Sinflug {ur
Sermittelung eine^ allgemeinen Srieben« unter ben 3nbiancrt)dltera
aufiubieten , einen Auftrag ben fie ieboc^ nicbt aud}ufü^ren x>txmo^*
ten. %U ^(SxoiD&Ut" mürben bie iDelamared angerebet t>on ben Wo»
Ififan«, Sdjiamanoed, (S^erofeed , j^id at>u«, S^itfafamd, Q^^ippmai^^,
Ottama«, $otomatomie« u. f. f. (Lo8kiell76), unb biefer Zitel
be^eiil^net nur eine burd^ glä(fli((e ftriege erlangte SBurbe, mogegen
bie Snrebe aU ^Setter" eine gemiffe Untert^&nigfeit bebeutet (ebenb.
181); Ser^<nifTe ber iHbflammung ober be^ ^bf)ntn unb geringeren
iHlter« ber SoKer merben baburi^ ni^t au^gebrucft, bal^er alle et^no«
gra|)^if<^en Folgerungen au« fol^ien Xiteln un^ul&ffig flnb , ^u benen
Prichard geneigt mar, ba er ^u bemerfen glaubte bag üott ßamm«
oermanbten Solfern immer bie meftlic^er lebenben oon ben öjlli(^eren
aU ^ältere Srüber" angerebet mürben. S)ie xx^tx^t ^uffaffung iene«
ZiteU ge^t oor ^üem barau« ^eroor, bag felbfl bie meinen ^nfiebler
tion ben Eingeborenen aU bie @tdr(eren nidi)t feiten bie &Iteren 9ru«
ber genannt mürben (Ramsey271, 319u. fonfl), ebenfo baraud
bag bie befegten ^uronen, mie oben bemerft, obglei(^ bi^fytx ^Sater/
nun „lungere Srfiber" ber 3ro!efen mürben. Keating*8(I,90)91n*
{t((t ijl bemnad[^ unrichtig ba| fi(^ ba« Ser^Itnif ber SRiami« unb
$otomatomie« in biefer SRudfi^t be«(alb f|)iter umgete^rt ^abe,mei(
bie Unteren in meiter mefllic^ gelegene Segenben gebogen feien, Kur
in einer \p&Ux mit^ut^eilenben 9}ebe Sanaffateego*« ftnbet fi(( ber
9u«bru(( „altere Srüber'' einmal fo gebroui^t bag er ba« ältere In«
re(^t an ba« Sanb , ben alteren 9efi^er beffelben be§ei<6net.
9Bie ein 9)emei« be« grogen Uebergemi((te« ba« bie Stotefen Aber
bie anberen Sölter befagen in ber grogen SRenge oon Ott«namen Hegt
bie fi^i in i^xm Sanbe bi« auf bie tetiige Seit erhalten (^abtn (Skr«
Jtriege bn 3Ti>fefeii unb Delatoaie. 23
jetd^ni^ bei Morgan 412 ff.), fo }eugt e« au^ für ba^ ^of^c ^nfelj^en
in roelc^em bie fiennt Senate flanben, bo§ eine eben folc^e ^n^a^I
i^ter Warnen, menn anö^ oft in t»erßummeUet gorm no(( jetit aQge^
mein gebröuctiüi^ i^. X^o^in gehören bie 97amen : S^offac^uffet« , ^on«
necticut, ^fleg^^ann^, Wu^fingum, 6at>anna^, 2)'{iffif{t|)|)i unb Diele
anbete (Atwater249, Barton LIX). 3)ie ^eroorragenbe Stellung
unb bet ß^tgeij biefei Sölfer , mit beneu bie Surof^aer Don atten am
^enaueflen betannt gemorben {tnb, bta<fyU ed mit fic^ ba^ fle erbitterte
Seinbe n)urben. ^uf beiben 6eiten fd^eint ed an ^interlifl unb Xutfe
in biefen Ariegen ni<^t gefehlt ^u ^aben. ^ie X)elan>ared mit ben d^o
rofee« )u Derfeinben erfc^lugen (um nur ein 9eift)iel ^u geben) bie
Srotefen einen ber leiteten unb legten neben feiner fieid^e eine Dela«
tüüxt^'äp^ nieber (^etfemelber); ber j^rieg aber enbigte mit bem beut*
murbigen (Steignig, la^ bie gänjlidi^ gebroc^ienen S)elamated ^^u ffiei*
betn gemadi^t/ bag ibnen ber Seiberrod oon ben 3rote[en angezogen
mürbe um fte für einen Sertragdbrut^ ju {trafen , mie biefe fagten
(Morgan 338), um fte aU allgemeine griebendftifter ^u be^eid^nen,
teie fie felbft angaben. 9t\xx bie 3)eutung ber S^atfa^ie (Loskiel
161 ff.), nic^t biefe felbft ifl ^meifelt^aft. ^ufCanassateego's Siebe
t>om 3. 1742 (Gold en 11, 36), bie i^nen allf« Sle^t jum Sanbtiertattf
ab\pta^ unb fie fogar aud ber Stat^duecfammlung fortfc^icfte, Ratten
bie 3>elamare« nx<fyU in ermibern: „3^t feib Don un« befiegt, fpcac^
er, mir ^aben eu^ ^u SBeibern gema^^t, i^r (önnt (ein Sanb oerfau«
fen, ba t(r SBeiber feib." Um 1763 lebte bie ^ou))tmaffe berfelben
im öftli(t)en O^io an ben Beaver Creeks unb bem !D{udtingum
(Parkman a, 1,139 Dgl. Hutchins bei Schoolcr. VI, 714),
\paUx am White River in 3nbiana, mo il^nen bie SNiami« !^anb ab'
getreten batten , na^bem man ben Setfauf i^red eigenen £anbed Don
i^nen erjmungen ^atte, uub mürben jule^t gäntlicb ^erftreut, t^eil«
meit nac^ @uben , t^eil4 nai^ (Sattaraugud unb Xonncmanta im me^«
Haften 9Iem ^orf (Morse 90, 116, 362 f.).
3>te Dor^in etm&^nten SRanticofed oon S^efapcafe ködere
na^ Loskiel ben 64l<i^anoe9 junAc^fl flehen, mürben in ben l^ie«
gen ber 3ro(efen gejmungen {t(^ mit i^nen ju uerb&nben , manberten
am @üfque^nna^ aufmärt« bi« in bie (Segenb don ffipoming, mo
fie 1748 mit S)elamare< unb @(^amanoe4 {ufammentrafen (Chap-
maii) unb fa|en \p9lUx (1778) noc^ meiter nad^ IRorben (Hutchins
24 t>it Sdifer k>on Sirginien unb
beiSchoolcraft VIj 714). €eitbem t>erf(^n)inben pe QUd bei ®e«
lieber bie 93oI!er [üblid^ dorn @u[que()anno^ bi4 no^ Carolina
^aben mir nur fporfome 9?ac^rt(^ten. ^Id ba^ ^errfd^enbe Solt bU
}um ^otomac merben bie@ufque^anno(fd htit\ä)ntt 6ie mer«
ben in Spraye unb 6itten fe^r t)erf4)ieben oon ben onbern Sdlfem
genannt, boc^ [feinen {te ^ur "iHIgonfinfamilie ^u geJ^drenCOallatin).
3^re ^au<)tfeinbe fo »ie bie ber meijlen 9Söl!er t)on Sirginien maten
bie 9J{affan)omectd (deLaet III, 14 nac^ J. Smith), toelc^e Jef-
ferson u. Bozman (152) für bie 3rofefen galten. 3Bir n)i|fen t>on
\\)X[tn nur ba^ {te noc^ mxUx im 3nnem lebten aU bie SKanna«
f)Oüd^ am oberen SRapol^annocf unb ein gro^ed Sol! n)aren (Stra-
chey 37). D?ac^ J. Smith (True travels adv. and observ. Lond.
1629) n)ar ba« l^anb bi^ ju ben '2tüeg^anid Don ber @übgren)e
Sirginiend bid {um $Qtu|ent in fD^ar^lanb t^on brei großen 9{ationeii
ben)o^nt: ben ^omt^atan^, aud 23 Stämmen bejte^^enb, im Stiebet«
lanb unb an ber ^ü{le t)on 9?orb Carolina bid ium$otu|ent Ij^in, ben
8 @tSmmen ber 9){anna^oactd im ffleßen berfelben {iDifc^en bem
^orf'SIug unb ^otomac unb ben 5 Stämmen ber Wonocan^ im
Snneren bom gorfflufe bi« nad) Worb (S^aroUno (Thatcher I, 9),
Untere, mie fd^on bemerft, angebli^) mit ben Sufcarorad ibentifi^.
^Uerbingd i{i fel^r mal^rfc^einlic^ bag nicbt at(e biefe fleinen Sdltec bie«
[er ©egenben (fte ftnben \iä) oufge^ä^It bei Jef ferson), beren iebetf,
al0 $on)]^atan t^om unteren 3ame«'g(u6 aud feine Eroberungen
mahlte, feinen befonberen ^errf(^er ober äBeroance ^atte, oerf (triebe«
nen IRotionalitäten angehörten, aber aud ber 3)arjieQung bei Stra-
chey (41) fc^eint ^erDorjuge^en, bag nur auf ber ganjen SBeflfeite
bec (S^efapeafe«9ai im 9tei(^e $oh)l^atan'd biefelbe ^pxa^t gef4>ro«
d)tn mürbe« mä^renb im 0|len unb Süboßen anbere Sprachen ^errf^i'
ten; ba^ 9iei(^ mar oon fprac^oerfc^iebenen Sdlfern umgeben: C^a«
manoM, a^angoang«, iD^onacan« (oberhalb ber ^om^atand am 3a«
me4«glu^ unb i(^re ^auptfeinbe in früherer Seit), Wannacan«, 9Ran«
na^otf« (S. oben), @afquefa(^anougd (Sufque^annodO« ^cquana«
4ou(td, Zodmog^e« (@. oben), 9tuffaramao<f«.
fR\ä)t me^t aU Don ben (Eingeborenen 9)irginiend miffen mir t»on
benen Rorb (Karolina*«, abgefe^en Don ben f^on ermähnten Xufco«
rtfrai inm Sta^iatw am Keufe«glug bie SRe^errine unb Kottomai^«
9}oTb Qatolino , bie (S^otoanofed. 25
loaten. 2)te t)ielen ffeinen , früher bebeutenber getoefencn Sölter meldte
ößli^ Don biefett W. Raleigh 1585 an ber ftfljie fonb, bie aRoratotf«,
9Rongoa(fd, CL^omanofcd u. f. f., bereit me^^rere Strachey unter ben
Ro^barn t)on ^omf^aton'd 9)ei(^ aufjaf^U, moren fc^on um 170p fafl
fioti) t)erf4munben (Williamson 1,188,282, Lawson231, 284).
Wdbad fiibU<^{le ®Ueb ber IKIgontinfotnilie geboren ju it;nen bie$oui'
t^tico.ed (Gallatin) bereu Käme ber $QmIico@unb tr>. Sieaae
foQen bie €a0e einer Sinmonberung DonSBeßen (^er beft^en (Lawson
170) mie bie Senni'Senope , bad ^au))tt)o1! biefer ganzen @ru))))e.
Stur ben d^omanoted bie Raleigh am &^oman'9iu{fe 1 30 miles
flramQufm&rt« fonb, ^oben »ir no(^ unfere 'llufmertfamteit {Ujunoen«
ben. Obmo^l i^r Warne ein 91gontin«9ßort ijl — Shawano bebeutet
ben @uben (Schoolcr. V, 409) unb Osbawano ^ei§t ber Sruber
bed Manabozho bem ber [übliche X^eil ber (Srbe ald fein 9tei(f^ {uftel
(ebenb. IV, 255) — , fo gehören fie bo^ no^ Jefferson jum 3rO'
tefenßamme (mie menig{tend Schoolcr. VI, 86, 90note Qngiebt),unb
m&ren bemna<^ odflig k^er[(^ieben ^on bem oft genannten ^Igonfin»
Dolfe ber Seaman oed ober ©(t^amnied. 3)ag {t(f^ ber Sinflug ber ^I^
gonfind inbeffen unb ^mar indbefonbere ber (Sinflug ber 6(t^amanoed
in alter Seit meit na(^ ®üben er{lre<!te, fct^einen fc^on bie beiben iben^
ttf<^en Slugnamen Suwanee in ^oriba unb Savannah in ®eorgia
l\x bemeifen; ba^u tommt bie erjä^lung eined St^eroteet;äu))tling«
oom 3. 1772 bag iene etma 100 Sa^re früher k)on ben C^erotee« unb
S^itfafamd befriegt unb t)om6ot)anna^ — na<^ anbern Angaben k>om
6umanee — vertrieben an ben dumberlonb gebogen feien ( Ramsey
79) , momit i(ire eigene @age ubereinjiimmt. ^ie geogra))(^if(^e Sage
mürbe um fo e|fer erlauben fle mit Raleigh's Chowaookes amCho-
wan unb mit ben Chaouanons meiere de la Potherie (II, 114) gegen
97. Carolina ()in angiebt, {u ibentificiren , aU bad oiel gemanberte
Solf ber @(f^an)anoed, bad um 1665 oom Xenneffee nacf^ SRaf^dQe
bin am dumberlanb unb im 9{orben biefe« gluffed lebte, (eitmeife k)on
bort no<^ Oß'Sirginien unb an bie Quellen bed®at>anna^ {urücfte^rte
(Ramsey 78) unb in neuerer ^t\i (^eimat^^Iod gemorben lieber in
ben €äben guruifging, noenn {te biefen iemaU f&mmtU<^ k>erlaffen ^a«
ben, um fi^i, mie erj&^U toirb, Don ben S^erotee« unb Ofagen ein
Sogbgebietiu erbitten (Nuttall 42). $ater Marquette (71) fanb
1673 bie ft^aouanoud au ber Wünbung bed O^io unb am unteren
26 ^< €rt>alvatioed.
Sumberlaub, mo fic feine Sparte ^eigt (Ramsey 38) fr^r ^ai^lreid^,
obmo^l ftc burdi^Die 3rofefen flarf gelitten Ratten. Iffienn School-
craft (IV, 202) Golden tabelt bo§ er jte mit ben 6atanad ibentift^
cire, tüt\6)t ben 'Hlgontind Derbunbet um bie ^\Ut bed il.2ai^xl)Vkn*
• bert« gegen bie 3ro!efen tämpften , meil bie ©c^amanoe« um btefe 3eit
rxoä) am ©aoanna^ gelebt b&tten . fo ergiebt ftd) biefer ®runb oud
Marquette*s *Sngabe al^ unrid^^tig, unb ^ugleic^ geminnt bie. 9la4«
x\6)i (ebenb.255) baburcl) an 9Babrfd)einlidb!eit ba§ fie [(^on um 1640
. k)om @üben tibcr ben ^entucfp^glu^ in*« Obio«X^al gelaugten, xt>&^*
lenb eine anbere ^btbeilung bon ben (^atambad unb (ii^txotM in 6ub
Carolina gefd)lagen fld^ nad^^ennfplDanien menbete. 3fi Se^^tere« rii^«
tig, fon)irb$UQ(ei(^ begreifli^ miede la Potherie (I, 293) ange«
ben f ann , ba§ bie 3rofefen auf i^rem 9tti(f)uge t)or ben ^Igonfind
^ am @ee ^rontenac (Ontario) auf bie Chaoüanons geflogen feien
unb fie t)on bort t^eil« oertrieben t^eiU ^^ felbfl einverleibt batten.
galten mir jene 3:^ei(ung ber 6(4amanoed fefl« fo mirb meiter glaub«
^aft ba$ bie oon ben 3rotefen gefc^lagenen bei ben SRobigan« &(^u(
unb ^ulfe fanben , aU beren jüngere 93ruber fie ficb be^eid^nen liegen,
meil fie burd^i biefe, mie ed f^ti^t» einfl Dom Untergange gerettet mur»
ben (Memoirs Bist. See. Penns. 11, 77). ^udb ^i^ mefllid^e %btbei<
lung ber @d)amanoe«, mabrf(^ein(id9 bie «^auptmaffe berfelben, fc^eint
fid) an bem Äriege gegen bie Srofefen flar! bet^^eiligt ju ^^aben , ba fie
Don ben 2)elamared in ben 93unb ber Sllgontinbdifer aufgenommen
mürbe um jenen bie 6pi^e (U bieten ; bie Srofefen aber f<^lugen bie
Dereinigten SQinoid unb 6cbamanoe« 1672, unb in golge ^ieroon
fd^eint feitbem H^ ®ebiet jmif^en bem Xenneffee unb Obio, nament«
Ii(^ ba« fpätere j^entud^, ba« um 1760 bei 3ln(unft ber Seifen tro^
feiner (SntDolterung oon ben Srofefen in ^nfpruc^ genommen mürbe,
factif* ^errenlo« unb menf*enleer geblieben {u fein (Ramsey 73 f.,
Pilsen 3). Um 1764 ging ein l^eil berfelben oom Green R. im norb*
mefilidl^fien ftentucf^ an ben SBabafcb (Ramsey 78), au4 am kleinen
unb ®ro§en SD^ami unb om @cioto merben fie angegeben mo dl^iUu
cot^e i^r TOittelpunft mar (Filson 113, Parkman a, I, 139,
Schoolcr. VI, 300) — ber lejtere »ame ru^rt Don einem ber oler
et&mme ^er in mel(^e bie S^amanoe« getl^eilt maren: $iqua, Vto
qua^ate ^riefler), Jtt«to)»ocote (= «itfapu«? Schoolcr. IV, 255).
(^iUicot^e (Morse Append. 97). S^txmvLtfjMd) gilt e« ber Dor^in er«
t>it Sflinoil. 27
m&^nten djilidl^en ttbt^eilung be« Solte«, menn ChapmaD (11) n»
ti^It baf ein X^eil berfeI6en nad) ben JlinU)fen in xvt\ä)tn bie SRa^^t
ber 9ll0onfind ben Stofefen erlag, in bie ®Qbel be« 3)elamare einbog
unb balb borauf nadi^ ffl^oming om 6ufqueI^QnnQ^ fam« don mo fte
jebodl) fc^on 1742 Don ben ba^^in ^urncffe^renben 3)elQn)ared npieber
Dertrieben mürben, ^u^ in ber (Segenb t>on Sßinctiejler im ndrbli^en
Sitginien »erben @^an)anoed ermahnt (Kercheval 58), Boz-
mann (149) oerfe^t fie mit zweifelhaftem SRet^te im Anfang bed 17.
Saf^rt;. an bad SBejIufer ber S^efapeafe^Sap ^wifc^en ben $alti;ent
unb $atapfco; um (820 (ebte ein ^t^eii berfelben amSRerramec (Mer-
rimack fd^reibt Morse App. 235) im @üben bed unteren SRiffouri.^
!Die Sage ecjä^It ba§ fie in alter Seit mit ben iDelamared eng Der»
bunben waren, fp&ter aber ^6^ trennten unb nad) @äben gingen
(Schoolcr. IV, 277). 3{i bie$ richtig, fo erfc^eint i^re Xrabition ba§
Pe über bad SReer gefommen feien (Morse App. 92, Archaeol.
I, 273) nur ald eine Uebertreibung ber Angabe ber Delaroared, bie
Don ber 9Keere4tä{le im ffieflen getommen fein woQen , unb ber 3u'
fa^ ben fie ma^en, ba§ ^loriba einß oon mei§en 9Renf(^en bei^ölfert
gewefen fei welche eiferne Sertjeuge ge(iabt (matten , weifi fld^ lei(^t
dU eine ^abt\ au«, ba e« me^r ald unma^rfc^einlidi» iß ba§ ^d^ bei
i^nen 3o§t(iunberte lang eine fixere (Srinnerung an einen (Segenfianb
erhalten f^abtn foUte ton bem fie felbß feinen (&thxaud^ mad^ten unb
^r ben {te fc^^werlid^ au<^ nur einen ein^eimifc^^en Flamen Ratten.
Die ffibmefllid^en (Slieber ber 9lIgontinfamilie leben füblid^» t>om
Oberen unb Wid^igan @ee J)i« jur Wunbung bed D^io. 3>en letzteren
6ee nennt »war La Sali e (Coli. N. Y. H. Soc. II, 232 unb fonß)
nad^bem Solte ber 3Uinoi« b. i. «SKänner'' (Brasseurl, 154),
bo4 traf er biefed felbfl erß na^ 6 Xagereifen auf bem glei(f)namtgen
Bluffe flromaufro&rt4 an: ber SRic^igan f&^rt jenen IRamen mit Un*
rec^^t (Lettres 6dif. I, 727). 9lad) Schoolcraft (V,41) jinb $eO'
riad, ftaMadfiad, 2Bea4, ^iantefd^awd nur anbere Kamen für bit
Sainoi«, bo<^ ifl bief oietmef^r fo auf^ufajfen ba$ biefe Kamen bie Der»
f(f)iebenen 3n>cige bejei^nen aud benen bad Solf beßanb wie bieg für
bie $eouarea ($eoria) unb fta«ta«tia au« Marquette (48,93, 135)
^erootge^t (l^gl. au(^ Bossu I, 145); Parkman (a,II, 203) fieOt
bie 6o(^e fo bar, ba§ bie 3ainoi« bie Uebemfie ber fta«ta«na«, da»
^otia« , $eotia« , aNitd^igami« unb Xamaronae umfaßten , unb re^»
28 t>\t Stidapu, 9Kiomi, 6aufd unb 3ä(&fe.
net bagegen bie $iQntef(^Qn>d mie bie 5M(fQpud {U.ben üRiami«. ^aUx
Marquette (19) fanb 1673 Untere mit ben fticfapud unb ^a\con*
tin« toeßlii^ t>on Green Bay (ufammenlcbenb ; bie SRofcoutin« totl^t
audt^ fonfl mit Jlicfapud unb %uöi)\m ^ufammen genannt merben, [c^ei*
nen ein 3^^i0 ber 3flinoid {u fein, benn fte lebten mit i^^nen unb
Derflonben i(^ve&prac^e(Lettre8edif.I, 771,719); bie j!i<!apu«
ober »el^e La Salle ald dtad^haxn ber 3Uinoid nennt (Coli. N. Y.
H. Soc. II, 257)« noo^^nten na^ einer anbem Angabe in älterer Seit
om mittleren 3Uinoi« unb im Dueügebiet bed 5^adtadfio unb Smbar«
rod (Hunter 210), unb ed ift mo^I ein 9Ri§k)erfl&nbnii, »enn |te de
la Potherie (111,225) {U benOutaouQf«(OttQmQ«)iQ(^lt. La Salle
t^eilt meiter mit baf ju feiner Seit (1678 ff.) bie 3ro!efen auf i^ren
triegd^ugen ben 3Babaf<^ (O^io) hinaufgingen an ben 9)^iff!f{tppi (a.
a. O. 265), unb felb|l über biefen hinüber fc^einen fie nad^ ber (£r«
oberung be« Sanbed ber 2){iamid (1685) gebrungen ju fein (Ram-
sey 74), tt)e1c^ed nadb La Salle bad &anb am 9)^aumee mor; fyux,
am 9Babaf4) unb beffen Suflüffen fa^en bie Wiamid auc^ no<^ um 1763
(Parkman a, 1, 139).
3)ie @autd unb ^u^fe (Foxes), noeld^^e fi^ felbfl 6autie unb
SRudquafüe nennen — le^tere feigen bei ben d^ippttoa^^^ Otta^ga^'
mie ober Outagamie (Morse 21 unb Appeod. 121) — ftnb feit lan«
ger ^t\t ju einem Solte t)erf<^molien unb nad^ i^rer ^ludfage ben R'u
(fapu« no|fe Dermanbt, mad t|^re &pra<^e betätigt (Gallatin), ^ud^
geben bie 6autd an ba^ bie S^^anoanoed Don i^nen ^erjtammen unb
fi^ er^ in golge eine« ®treited getrennt Ratten (Morse a.a.O.), noo*
rauf fi(^ t>ieDei<^t ber frü^^er angefahrte Käme bed einen Stamme«
ber Unteren, Meqaachake (== Musquakkie?) beuten unb ber Sbau-
woDo @ee mefilid) t)on Green Bay bejie^en I&|t. Sie ^aben eine Xra«
bition ba$ il^x früherer SSol^nft^ an ber BKeeredfufle gemefen fei, ba
wo bie 9Bei§en ^69 guer^ ^&tten fe^en laffen (Drake V, 180). 9ln«
bererfeitd (idren mir bag fie ^ au« groger gerne unterffolb ^Detroit "
na(^ @aganam unb k>on ba an bie beiben Fox R., ben Rock R. unb
ben fflifconfin getommen fein follen , bo^ f^^inen jie ft^ bon bem
fübli<^cn Fox R. fru^jeitig iurudgejogen unb nur am ndrbli^eren fi<^
gehalten )u ^aben (Morse 123, 51). 3m anfange be« oorigen Sa^r»
^unbttt« mürben fie Don ben SRenominie« in Serbinbung mit ben
Ottama« unb d^xppttoap^ an ben SDttffif|tt))»i gebr&ngt unb lebten
Die 9)f nominier , @<ftnMiri\fiif e. 29
bort )totf4en bent 30iinoid unb ffiifconfin, onbere t»on i^nett jertlTCttt
am 9Riffouri, unter ben $ottoiDatomie« u. o. (e6cnb. 57, 122. 363.)
Q>pxaä)\\d^ fielen fie bett oben genannten t)ux Sdltcrn fe^r na^e. ^aä}
La Potherie (II, 174) befielen bie Dutagamied aud ^mei Stämmen,
ben ^u^^fen unb ben 9R&nnern ber rotten Srbe, meld^ (elfterer 9fame
ober na^ ^xinj^ 9Ra;. (c, I, 240 9nm.) Dtelme^r bie SBebeutung be<
Sorte« Musquakkie ifi. 3)ie Wenominte«, ^^ffiilbe'SteU'Seute", bie
Folles avoines ber ffranjofen , reid^en t)om SBinebogo @ee am Fox R.
bi« jum ndrbltc^en if)t\\t .t?on Green Bay ^erab unb t>om SRenomi*
nie>;$lu§ bi« jum 9Ktff{f{t))pt (Morse Append. 47), f{e nehmen bem«
na^ ben größten S(iei1 be« ehemaligen fianbe« ber SBinebagoe« ein,
nielc^e \)on i^nen no^ @äben gebrftngt n)orben }U fein fc^einen.
Die e^mar^füfe (Blackfeet) finb bad norbiDeßlid^fte ®Iieb
ber Wgontinfamilie. Sie leben {n^if^en 42^ u. 52^ n. 9. oon 103®
m. S. bi« jum gelfengebirge (Gallatin, anbere ^ngoben baräber
6. b. Suf^mann 1854 p. 662 u. 665) unb befielen au« ben 6at«
ftfa (@i!fe(ai) ober eigentlichen @4marifu§en, unter bie {t<^ in neue*
rer ^tH ani^ \>uU S)elan)ate« unb Sdi^amanoe« gcmif(^t ^aben (Wil-
kes), fublic^ t>on ben ^t^opa«ten unb Sffineboin« an ben oberen
Smeigen be« @af!atc^eman unb t)on ba bi« in ba« Dueßgebiet be«
SRilfouri, ferner ben 5^ena ober Slutinbianer (Blood-Indians) unb ben
$iefan na^ einem i^rer $u^rer „bem gafan'*, genannt (Gallatin
Transactt. Am. Ethn. Soc. II, p. CVI. Schoolcraft V, 180). «tte
brei reben biefelbe ®prad^e unb ^aben {i(^ erfl in fpäterer 3eit in golge
eine« Streite« unter ^toei ehrgeizigen Häuptlingen getrennt: etnX^etl
berfelben mufte t^om SaffatAeman n>eiter nac^ Süben manbern
(Schoolcr. V, 686). Die S^ofd^onen, roelc^^e früher bie Duellen be«
gWiffouri befa§en, jinb bur^^ bie ©(^»arjfüfe unb 3lf jineboin« , bie
bur<^ kontier ber Hubfon«bai<&ompagnie in 9efi|^ uon Seuern)affen
gelangten . parf bebrängt, in'« gelfengebirge unb über bajfelbe i^inau««
getrieben n>orben (Morse 35 note). 3>ai bie @<i(^mar}fuge ju ben
9Igon(in« gel^dren, ^at Gallatin (a. a. O.) beßimmt audgefpro^en,
obn>o^l er e« früher be^meifelte, unb 9uf(^mann (^at e« beflätigt
(a. a. D. 664) , mit bem ßufa^ bag ba« Satfita einen bem 911gon!in
t^dDig fremben Seftanbt^eil in fic^ aufgenommen ^abe. ^u4) oon ben
^rrapa^oe« ober arpa^^oe« ^at Unterer bief ermittelt (667), m&(<
renb Gallatin unb Haie e« {meifelHt gelaffen Ratten. Sie (reifen
90 t>ie %rpahoH , €d»tfnne«.
OiW^ Vtftna, Fall, Rapid ober Paunch Indians, Gros Ventres des
prairies, Minetaries of the prairie, bo(^ führen fif bcn (töteten 9)Q'
men mit Unre(bt. ^le fdbfl nennen ficft Ahni-Ninn unb jtnb oon ben
eigentlichen SRinetored am äRijfoun , bie ebenfaD^ Gros Ventres ge«
nonnt »erben, Döüig tjerfc^ieben (^rinj SRoy. c.I,530ff.). 5m »unbe
mit ben edl)n)arifu§en , ju bem fie (nacb Schoolcr. VI, 699) erjl feit
etwa 40 Solaren }d^fen fotten, ^e^nten {ie i^re @treifereien t>om Saf«
fot^eman, beffen Sfibarm if^r ^auptft^ xoax, bt« ^um ^edomfione
auö, unb ein ^xctx^ berfelben, bie ^rpa^oc«, ifi in neuerer ^txi h\i
{um $(otte«glu^ unb 9rfanfad nac^ Silben ge^onbert (Gallatin).
Morse (App. 253) giebtjie $n)if(^en ben QueDgebieten bed fton^a«
unb bed n. bei Worte an. S)ad ffinfte }u bem Sunbe ber 64mor}fu$e
gehörige Soff, bie @arf{ ober @ufee ifi jenen urfprungU(^ fremb unb
mürbe f4^on früher tion und al« ein (Blieb ber ^t^at^adfenfamiüe er«
md^nt. (Snbli^ finb^ier no<b bie @<bienned ober (l^a^enne« ju
nennen, na^ W. Irving (170) bie früheren S^^amap«. 6i4 H^ß
geben fie ben Kamen Istayü (^rinj 9Uf .) unb lebten frut^er an bem
oberen ^xoz\%t bed Red R. ber jum SBinnipeg 6ee ge(|t unb ben 9ta«
men biefed SoUed fu^rt. €pätcr burdl) bie @iouf oerbrfingt, jogen
fie ft(^ an ben €(bienne«^u§ unter 44 ^ ^utä<! , ein anberer S^eil t>on
i^nen ging no<^ (üblicher unb lebt unter 38%^— 39^^ (Gallatin
a. a. O. CXI, Suf^mann 608), gum S^eil mit ben %tp<x\^ot^ x>tx»
bunben (Morse App. 254).
3) 3)ie @ioitf »SSner.
I&ie bierte gro§e Solterfamilie bed (Bebieted ber IBereinigten @taa<
ten i{t bie gamilie ber @iou;, im Oflen unb Sorben bon aigon«
tind, im SBefien bom^elfengebirge begrenzt, im ®uben bidjur SRfin«
bung be« %rtanfa«, roeiter mefilidi) aber nur bid gum $latte<Slug ftc^
erfire<!enb. 3)er frangdftfdi^e Käme ber gangen ®ru))))e , l^ergenommen
t>on bem ^auptDolfe berfelben . ifi eifl in neuerer Seit ber einleimt«
f(4en unb eigentlt(^en Benennung 3)atota „bie fleben Stat^dfeuer"
— e« flnb? berbänbete ^auptodlfet— gemieden. (Bang grunblod fc^^eint
ma0 man aud[; bon ben $amnie« unb Riccarad behauptet ^at , ba^
fie au« 9Re;ico audgemanbert feien {ur ^t\i ber f4)anifd^en (Srobetung
(Beltrami 1, 284), obgleich fogar eine eigene ®age biefer 9ltt {. 9.
ben 9Bine6Q0oe9 (ugef^rieben ivirb (Pike 1,209). Um 1665 lebten
bie 3)afotQ bereite im Quellgebiete bed SJ^iffifjtppi, befriegten bie meß'
li^^en lHlgon!int)dlfer , namentlich flromabrnfirtd ge^enb bie 3ninoid
(BragseurI, 123) unb ((feinen bo^er e^er t^on 9torben gegen 6u«
ben unb 6ubn)eflen (Warren 17) afd in umgefe^rter Sticbtung t>or<
gebrungen ju fein, rote qu<^ Rig^gs (XV f.) bemerft ber ben Sogen
bed St. Peters R. , Lac qoi parle unb ben Often M 3Rif{tfjtppi üH
i^re ältere ^eimat^ bejeidi^net. v5(^on ber Ütame einer ibrer @tämme
jeigt bQ§ {ie in fruberer ^t\t im IBeft^e bed Spirit Lake mefilicb t>om
Oberen 6ee gemefen finb; ja e« ifi nic^t unmo(irfci)einli(^ bag fte t)or
bem Einbringen ber @urop&er bid an ben Oberen See unb an bad
ffieflufer bed Vi\i)\qan reichten , benn bie SduH unb gfic^fe itnb of«
fenbar. bie ^enominied um^rfcbeinlid) erfl fpätere @inbring1inge von
Oßen unb Dtorben der.
^ie Dotota (3)adcütad) reid^en tiom 9nif{ifflp))i bi<; $u ben Black
Hills im 90e|len unb t>on ber IDtänbung bed ®r. Sioux R. unb ben
Nabeln be« $latte»J$lu{fed bi« jum DeviPs Lake im 9^orben. X)ie|
gilt iebocb nur ffir bie neuere 3eit. Um 1820 n>irb t»on Keating (I,
377)idre@rengeauf folgenbeSßeife angegeben :t>onPrairie duChien an
ber BKunbung be^ SBieconftn läuft |te in einer frummen Sinie norboft«
li4l ium er{len 3^^i0( ^^^ Ohippewa R., bann norbmefllidb jum Spi-
rit Lake, l9on ta meßlicbjum Riviere de Corbeau unb bem Otter-
tail Lake , n>eiter mefllidb jum Red R. unb biefen l^inab bid $embina,
na^ Submetlen ^ur Oßfeite bei iD?iffouri in ber Slä^e ber Unonban"
borfer, am glujfe ^inab (DieQeic^t felbfi über i()n hinüber) roa^rfcbein*
lid^ bi« ^um Soldier's R. unb norbößlic^ na$ Pairie du Chien gu*
rü<f. 3dre |teben6tämme gebcnRiggs unb Warren im fflefentli(^en
ubereinflimmenb mit Keating I, 394 ff. (Sgl. ou* ^rinj ffllaj. c,
l 338, 359, 440) ouf folgenbe ffleife on*: Mde-wakan-tonwans, ba«
3)Qrf ober Sol! bed ®eif}erfee*d; Wahpekutes, bie lBlattfd)U(cn ( mel'
d^e SJIäller für SBilb anfe^en — Keating); Wahpe-tonwana, bad
Solf in ben Stättern; Sisi-tonwans, Siffeton«. ba« Solt bei ©um»
)>fc4; Janktonwans, 3antti)nd, ba« Solf am (Snbe, audj) ba« erfle
Solt genannt, Janktonwannas, eigentlich nur eine ^bt^eilung ber \>o*
rigen , ^äufig aber aU befonbere« Soll gejäbU ( toorau« {i(^ ertl&rt
• Weip onbere IRomen giebt bie ßintbeilung ber ©iouj au« bem %n*
fange bee 18. 2^f)X^. im Journal historique p. 69.
32 ^tc «ffineboin.
bo^ Ph. Prescott nur 6 @iou;D(Iter ftnben tonnte — Schoolcr.
II, 169 menn ni^^t ettoa bie SBincbo^oe« in alter 3^it bo9 fiebentc
waren); Titonwans leton«, ba« 93oIf ber «ßrdrie, im ffieflen be« S»if*
fouri mit 6(^ienne« unb 9iicarie9, mit Rannte« unb Ofagen jl^ mi«
f(^enb (Keating I, 443); {te foCien {!4mteber in 7 ^bt^eilungen t^er«
{ipeigen unb an 3<i(ll ben übrigen S)atota« juf ammengenommen über«
legen fein. Sie oier erflen Sölter merben oon ben übrigen Isanties
genannt unb leben fdmmtlic^ im Oflen be« ^ffouri.bie 3anftonman«
an ber SRünbung bei ®rogen @iou| SIufTe«, oon ba bi« jum 3ame«
S(u§ unb ouf bem gegenuberliegenben mefllid^en Ufer bed 9)lijfouri,
bie 3anttonn)anna9 itoifdS^en bem 3amed gtu$ unb !Riffouri unb ndrb«
Ii(^ bid {um Devirs Lake, bie Zitonman« t>on ben ®abeln be« platte
bid ^um ^eOowflone unb in ben Black Hills (Warren 15, ®. aud^
beffen Äarte). ©ci ben Siteren Weifenben fuhren bie ®iouy in«gemein
au^ ben 9lamen Kaubomeffie«, eine Serftfimmelung i^red Otibma^«
Kamen« Nadöesi ($r. 9Ka|. c, 1,338). 3)af Caryer unter bem Ka«
men ber Slaboweffier bie &iou; mit ben 6ouf oermed^felt ^abe, mie
Keat ing (1, 837) angiebt, if! unrichtig, ba er bie tnffneboin audbrfltf«
li(^ aU {u ben S^abowefjtern gel^örlg bejeic^net. S)ie Sffineboin
ober Steitt*3nbianer (Stonc Indiana) — jenen Kamen geben i^nen
bie Ojibma^d, bei benen bie Safota Boines ^ei^en foUen — oon i^'
reu @tammgenoffen ^o^e ober ^o^a genannt, finb oon ben 3anfton^
manna« entfprungen , noc^ ber gemö^nlic^en @age in golge eine«
aDgemeinen Streite« ber bur(^ bie Serfü^rung eine« angefe^enen SBei«
be« Deronlagt würbe ; i^re Abtrennung t)om ^auptjlamme mu^inbef«
fen f<^on alt fein, ^a Hennepin unb Charlevoix i^rer f^on er«
mä(^nen (Keating I, 405 f.). Seit biefer Seit fc^einen fie dfter« glu(f«
lic^e jfriege gegen bie Siatota geführt unb biefe gurudgebrängt $u ^aben,
namentli(^ mit ^ülfe ber Jtni|lino (Brasseor II, 248), inbeffen ^a«
ben fte i^ren $iat nur wenig oer&nbert, baLaPotherie (I, 174)
bie Assiniboels ober ^fieute i9om gelfen" 250 Heues oon gort Stelfon
na^ ©ubwejlen fe^t — Korbwejlen ijl wo^l ©^reibfe^ler — , neuer«
bing« aber i|fr Gebiet jwifc^en bem Afftniboin glu$ unb Wijfouri
angegeben wirb, oon 50 miles im 9ße{ien be« Red R. bi« ju ben Duel«
len be« Qu'appelle R.unb oon ba bi« ju ben Red deer Hills am 6af«
fat<^ewan (Sufct^mann lDlonat«b. 1858 p. 470 9nm. na^ Howse).
Da fte na^ de Smet (100) au4 <^n ben Quetten be« le^tgenannten
^ie mntla^ot, SRiffouri, 3otDa u. a. S3
gtttffe« im 9#noebic9e ju finben unb ä6cr^au))t uticut^i^e Sanbeter
{{nb, m&rc ed ni<^t unrndgli«^, tag fie au^ na^ Oregon oorgcbrun«
geil lo&tcn, tt)0 in ber ®egenb t)on gort Oatanogan flromauftpftrU
am Kotbufer M Solumbia ein fleiner ®tomm ber Sinapoils ern>&^nt
»itb (CoxH, 127).
3)en 3)atoto f^lie^en {t(^ gun&d^fi an bie fflinebogoed ober f&u
iii))egd, mie {<e mit i^rem 9Igontin«9lomen (Schoolcr. V,41X08hun-
golap, nadSi anbeten Angaben Ochungaraw ober Hochuagorah, mie
|ie mit ibrem eigenen Kamen feigen (Morse 21); t)on ben Sranjo«
fen »urben fte Puants genannt. ®ie ^aben na(^ il^rer frü^eflen du
innetung am SBefiufer be9 üRi^igan @ee'4 ndrblic^ t)on Qreen Bay
(Baye des Puants) gefe|{en , too fit fic^ Dorn großen ®ei{ie gef(4affcn
gtauben (Fletcher bei Schöolcr.IV, 227). S)ort giebt jle La
Potherie (U, 68) an; Morse (App. 59) be^ei^net fflr fp&tere Seit
ba« eanb in>ifd^en ben SIAff^n SBidconfin unb 3ninoi« , am Rock R.
unb Don ba bi« an ben ffiinebagoe • 6ee aU i^r (Sebiet. Sie foden
ber Stamm fein t)on bem bie BKiffouri, 3oma,Dtoe unb Oma»
^a entfyrungen {tnb (Fletcher a. a. O.). S^oar barf bie4, n>ie mir
oben gezeigt ^aben , nid^t barau« gefolgert merben baf fie biefen aU
i^re «Altern Sruber" gelten, aber e« mirb noa^rft^einlic^ burc^ bie
bei i^nen bejie^enbe Sage ba| bie brei erfteren urf))rungli(^ mit ben
Sinebagoe« ein Soft maren (^rinj aXa; . c,I, 645) unb f{(^er ifl
menigjien« bie na^e Sermanbtf^aft biefer Sditer (Gallatin). Da«
3oma , Otoe unb aXiffouri laffcn ^^ aU nur ein Dialett berfelben
S^^ra^e, Oma^aunb $onta aU ein ^meiter betra^iten, bem mieber
ba« ftonja, Ofage unb Quapan) fe^r na^e fle^it (^rin^ SJtaf.c, 1,271,
8ay bei James I, 342, Schoolcr. IV, 405). «ac^ Pike (1,209)'
m&ren bie Otoe« mit ben 3Binebagoe« fpra(^U(^ ibentifc^. S)ie Otoe«,
meiere {i(^felb|i Wahtohtana (Otatatoe, aßöU^aufen 155) nennen,
lebten mit ben Olilfouri« beoor biefe burc^ bie Saut« unb %nä)\i be«
jlegt unb jer^reut würben (James 1,341) jufammen am qjlatte.
gluf 40 miles oberhalb bcffen 9Ränbung unb befit^en eine Sage baf
i^re Soro^ter Aber ^ba« grofe ffiajfer" gefommen feien (Morse Ap-
pend. 249 ff.), ma« man am einfad^ften auf bie gtogen Seen bejie^en
mirbe (Long bei James U, 364), mcnn e« nic^t etma auf einem
WiiDerßAnbnil beruht, ba oon ben Dermanbten %r(anfa« unb Oua«
pa^ ersA^It mirb, ba^ fie urf))rfingli(^ au« bem SBaffer ^eraufgetom«'
^4 t>\t Ofa<)eit, jranjad, Duap|>od, 9(rfanfa9,
tnen ;» fein 0fauben'(Nuttall 82). 3nbe{fen ftnb aUt t>\n SMfet
(Oiot, Ttt^ouxi, 3on)a, Oma^a) ^dd^fl n^o^tfd^einlt^ ton 9forben
ncf(^ SflVen i^orgftfitft, ba ntoft mn^ bag {ie noc^ im 18. So^r^un*
Uti fl^ in bi^fn ff^ä)tm^ bemegfen (Say bei James I, 338). 'S>U
3omQ{fpt.Cion)5)9iebt LaPotherie (U,182),ber pe ^^>oe« [treibt,
wdt jenfdt« be« 9?ifflfrt4)t>i unter 43^ n. 99. an. 3)ie Dma^a ober
9)ofrd, na^ Pike (II, 260) fofl gan) aufgerieben bur^ bie Slattetn,
(eBen am Elkborh R. dOmiles ffi9}ffi. t>on Council Bluffs (Morse
a. ar. O.); bie $onto an ber IVfunbung bei Quiccoane b. i. L'eau qui
court, ISOmiles oberl^alb bef genannten Orte« om {Wijfouri (Par-
ker 48).
^U fäbli^ere SSIfer fd^fiefen fid^ ben ebeti genonnten (unä^^ bie
Ofa^en an mit ben ftan^ai unb bie Doappad mit ben 9rf an<
fa4. t)\t Eingabe Pike's (11, 286) bot bie ftanfe« ben Ofagen fprac^«
It^ fc^t tla^e fteben, ^at Gallatin befl&tigt, unb feine Sermutbung
(II, 258) ba§ biefe Sdlfet aud bem fforbmeften Rammen , erbAlt eine
weitere @tu(e butd^ Nutt all (82) , ber erja^lt bat bie ^rfonfa« ober
DuapamI Ünb bie D^arf« Un SKiffifftppi t)eruntergefommen feien
ttttb fld^ am Wiffouri get|^eilt b&tten: ber eine !l^eil, ma^rf^einlid) bie
fpäteren StarHäi ünb Cfagen, fei bann ben Unteren ^fug hinauf, ber
ortber* ben erjleren (hinabgegangen. I)ie Ofagen nennen fic^ felbft
Wasaji, Wassag^, Wossoshe, unb tbeiien ji(j^ in bie grogen, He
Meinen Ofdgen unb bieOfagenflm9lrfanfa«(M'Coy 368f., Hunter
18, 211). amt ben j^anjad, eigentli<^ Konses, baben jie fic^ t»ie1fa(^
gemifcbt unb gfeidben i^nen fe^r (Say bei James I, 126). Sediere
Übten fruber oberhalb ber IDIfinbung bei 5lanfai am reAten Ufer be«
SRiffoüri, ^aben ^d) aber in neuerer 3<it an jenem %\\x^ felbf! 2 —
300 miles nac^ SBeflen iurficfgejogen (Hunter 211). IRod) mei»
ter fAbfi(^ am Wifliffippi berob fanb La Salle unter 34"^ n. 9. bie
Cappa, bie Kapahas de Soto's, bann bie Akanceas (Quappai unb
«rfotifa«. Coli. N. Y. Hist. Soc, II, 266 ff.) . meldte biefelbe Sprache
tebeten (bie 9tamen ibter 9btbei(ungen geben bie Lettres edif. 1, 754)
unb je^t in fd^mac^en Keflen ^mifclb^n bem unteren ^rfanfa« unb 3Ba»
finita j^äf fnben (Morse App. 287).
Den mejlli^flen ßmeig ber @ioUjrfdmilie bilben bie eigentlitben
9tenitarie« (SNnetare«) b. i. bie flbet ba« SBaffer ®efommenen,
Qrostenireft, Biddahdtsi-AwaKss mit i^rem eigenen üfamen (^rtn)
9RQf. c, U, 211) dfilic^ t)om üeiitm Wiffouti, aber mefilid; t>m gott
9Ranban. €U |)e^en \pxaä)\\d^ ben jfrä^eu, Orows , Üpsärokas $u<
nft<^9, bi( no(^ meiter aufmart« am SD^iffouri, namcntlicti (iDif^en
betn flcinen SRiffouri unb ben fubd{ill(^en 3noei0en bed ^etton){lone
leben. Selbe roaren frfibet ein Solt. Gallatin ^ot beibe nebft ben
5jlU(4eren ^anban^ ben @ion]r angefi^Iofen, obmobl er f))äter bte(
tt)iebet begmeifelt (Transactt. Am. Ethnol.Soc.il p.C), »uf^monn
(1854 p. 668) ftfteint e« ju beptigen, mogeflen ^rini 10? o|. (c, II,
464) bie Unteren jmar ju ben ©iouj ^u gä^len geneigt ijl, bie iWine*
tore« übet, ma« Gallatin nic^t jueiebt, für ein SoU ^&{t ba« ben
SRanband urfprfinglic^ fremb fei. 3)ie SRanband motten Don ben b\t^
liefen Sdltern in ber 9l&^e ber Seetitße ^erflammen (ebenb. 104); fle
fefbfl nennen fic^ Nümangkake ^tU^enfc^en." S)q6 fie an ben Slat*
fern ou«ge|lorben feien, ifl ein 3rrt^um, ed gab 1852 beren noc^ 385
(Schoolcr. VI,486).
4) 2)ie fannitS.
S>ie fubn)e|l1i(^en Dtoc^batn ber ®ioupö(!er am platte unb ftan»
fa« finb bie i^nen flammfremben ^aiOllte^ ottx $anied. 6ie t^eiten
fid^inbie®ro6en $an)nie^,Pawnie Loups unb Pawnie Repnblics. 3^
bemfelben ©tamme geböten bie 9)iccato^ obet SRicaried, eigent1i(^
Aricarra (Hunt er 87), meld)e frfiber an ber üKflnbung bed 6c^ienne<
glnffe« lebten ($ring 9)^;. c, 1,378), bann unter 46 Vi" am Wx^*
fouri füblic^ Don ben iStanban^. Sie fe1b|! nennen ftc^ Sdhnisch
.SWenfdS^en" ($r. SÄay.c, I, 381). l»Ädi(l biefen fc^lie&en ftc^ ben paw-
nie« bie SBacoed (fpr. ^uecod) an, meldten unrichtig Don School-
craft (V, 712) biefefbe 6prad^e mit ben 3Bit(^itad unb ^omoconeed
unb — »ad xoof)\ ben Urfprung be« 3rrtl)um« erflart — , ein ge-
metnfamer ffiobnp^ am Rush Creek, einem 3ufiu§ bed N. Washita
ber jum Red R. oon Zeia« gebt, jugefc^riebcn mirb. Sacod merben am
oberen ISrajod unb oon biefem bid jum (^oforabo angegeben (Ken-
nedy I, 348), am Sragod 24 miles oberhalb feiner Wunbung unb am
oberflen IbciUed Red R. (Morse App. 373 ngl. Sufc^mnnn 1854
p. 440 f.). @ie j{nb ben Xttä^x unb fflitc^ita genau fprac^uerwanbt,
»ie au4 l>iefe beiben untereinanber, wd^renb jugteic^ ba« ffiitt^ita
bem ipamnie fc^r fern jle^t unb nur einige geringfügige Sortabnlid)«
3*
i
36 Tiit StxoxüQ)^, <Pobttco, 5)öIfeT öon leya«.
feiten mit i^m ^at* (ebenb. 453, 449). a>ie 2Bit(^)ita« »erben t^eiU
in leja« am ttolotabo unb on ber »orb» unb Oflfelte be« Srajo«,
t^cil« im Indian Territory, t^eil« in Souijiana auflefüf^rt (ebenb. 442).
Tonti (1690) bejeid^net bie SBafc^ita ald {u ben ^lad^xto^ti gehörig
(CollN. Y. Bist Soc. n,334). 3^r ©ebiet f*eint burc^ ben ffiafdjita*
9Iu§ im n(rbli<^en fiouifiana angebeutet ju fein.
5) Offolirte SolIer ht9 @iibtoe{tene.
3m Guben ber $amnied unb 8iou| in)if(^en bem ^elfengebirge
unb bem anifPffi^pi ftnben fc^ faß lauter einzelne Sditer meiere fpra^«
Uc^ gonj ifolii^t f^^^^n unb fidb ni(^t familienmeife iufammengru))))iren
laffen. S)ie meiflen berfelben finb nur no(^ in ((einen Sleflen oor^an«
ben. S)ie§ gilt iun&d[;fl oon ben Jliomap ober ftpanpaij^ im Quell«
gebiet M $(atte (Pike H, 94, nad^ Qregg dfilidS; bon 8anta Fe),
beren Sprache meber mit bem Uta^ ober (£omtin(!^e, mie man be^aup«
tet ^at, no(^ mit irgenb einer anberen befannten Qpxa^t t^ermanbt
i{t (Sufd^mann a. a. 0.433). ferner bie $abuca »elc^e in ber
erßen ^&lfte bed oorigen Sabr^unbert« am oberen ftanfo^ mä(f|tig
waren, ie^t aber oerf<^n)unben fc^einen. Dtacb Pike (II, 287) n)är'
ben bie (Euman^en oon ben $amnie $abuca genannt, Lewis unb
Clarke unterfi^eiben fie jebodb t>on biefen unb betrachten fie a!4ben
urfprungli^en @tamm ber Jlioioa||^ , bie na(^ i^ier Angabe am ober«
ften X^eile bed Red R. unb im ^elfengebirge (eben unb bi^ an ben
oberen Srfanfa« f4)n)eifen. 9tocb einige anbere Sölfer biefer (Segen«
ben ^at Morse (App. 253 u. 366) namhaft gemad^t.
3)ie Sd(fer t)on Xep«, t>on benen ein großer Xbei( untergegan«
gen ifl, finben ft^ nebfl i^ren @i(en ooHfianbig t)er$eic(»net bei Sufd^«
mann a. a. D. 417 ff. (ogl. Morse App. 873). S)a« ^errfc^enbe
Solf tur 3^it ber ^nfunft ber gtan^ofen (1717) maren am Red R. bi4
}u bejTen Dueden ^in bie ßabbo ober (£abobaquiou4, ^u benen auc^
bieXeia« get^drten na^ rot\ö)tn bad Sanb benannt ifl. 6ie Ratten ibren
^auptft^ gegen 300 miles oon ber Wunbung be« $luffed unb tourben
* Dergleichen bö(^fiauffanenbe fpracblic^e 2)erbältntffe fornmen, toit 9uf4>
mann mieberbolt bert^ort^ebt , in 9(menVa dfterd t>0T, bog €^ratbenbte ermeid«
U<^ M bemfe(ben stamme geboren, bodb in ibrem Sortf^a^e unter fi^ vdSig
verfdpieben finb, unb ed ifl fogar etn^ad (»md^n\\6^ti bog pern^anbte Bpxaä^tn
in biefer ^infl^bt toeit auleinanbergeben.
Die Sdlfer t)on Zt^ai. t>\t 9(atä)ti 37
QU« bem DueOgebietc beffelben i^on ben Ofagen, Zotocafc^ unb Su«
motK^eti Derbrfingt. Siae 9^a^bQrt>dlter au^er ben Stioftan) maten i^«
nen untergf ben. 3n neuerer Qtxi mo^nten fe an Lake Ceodo 90 mi-
\es norbtoefilicb t>on Wad^itotbed unb am We^ed, unb loanberten bid
)um Srago«, n>o fit unterhalb gort Seltnap {t^ finben (9uf(^mann
427 , Morse App. 257, 873, Journal historique 179 {f., School-
craft Y, 662, 712). 3bte Bpxafl^t ifl aOen anbern frembarttg. 3)ie
Xomioi^ed ober Xomeof^^ed , audb Pftwnee Picte genannt , bo<^ Don
ben eigentlichen $amnied ganj Derf^ieben, am Red R. unb t>on bie*
fem na<ib 9lorben gegen bie @ubgabel bed Ganabian \)\n , merben oon
Sinigen ben Xomocanie«, Xatoafenoed ober Sa^uacanod glet^gefe^t
(Sufd^mann 439),me1(t^eEennedy (1,348) am ßolorabo oberl^alb
ber gdde angiebt. 3)ie Xonfama^«, Xonca^uad ober Xancarb« f^meu
fen am Red R. um^er , na^ ^nberen am Srinibab, Srajod, Solorabo
unb gegen Santa Fe ^in (33uf(^m. 438). S)ie (Saranca^uo« foQen
früher bie gan^e ftäße t)on Zeyad innc gehabt baben , b<tut)tf&<^Ucb um
La Baca unb Matagorda B. , finb aber je^t grö^tentbeild burdb bie
(Lumandl^en i^ertilgt unb bi4 auf umberjie^enbe Sanben {ufammen«
gef^moljen (ebenb. 428, Kennedy, MaiUard).
S)te ^padl^en unb fiipan4 m tot^Wö^tn Xep« fnb f^^on oben be«
fpro(^en morben , bie (luman^en aber , in neuerer ^t\t bie ^aupt«
mat^t im fdbmejili^en Zueile bed Sanbed , merben mir an einer anbe«
ren Stelle )u bebanbeln b<^ben, ba fit Sufd^mann ald ein ®1ieb
feiner fonorifcben Spradbfamilie nac^genoiefen ^at,
Sn bem 9Rif{iffi))pi (ebten im 17. Sa^r^unbert unt^r^alb ber ^r«
tanfad bie Zaenfa«, 8 Xagereifen na<ib S)e|)en Don i^nen entfernt, am
RedR. 361ieue8 in geraber 9iicbtung boti bejfen SRunbung unb met^
ter norbme{)li<^ t>on ba (Journal bist. 179 ff.), bie Jtad^xtofl^t^, unb
etmad meiter ^inab am SRif jiffip))! , bod^ no^ oberhalb ber Wänbung
be« Red R. bie Slatd^e) (CoU. N. Y. Bist. Soc. U, 269, 277, 834).
Sie bie erfleren ftnb au^ bie Sorra , Duiniquiffa unb anbere Sölter
icner Seit oerf^nounben. 914 bie franjdfif^e jlolonijirung biefer &t*
genben begann, fanben fi^ am unteren SRiffiffit^pi bie 6itima<^a4 ober
(L^etima^ed bie mie i^re SRad^born , bie 9ttacapa4 , mie bie (£abboe4
unb 9lbai^e4 ober 9bai^e4, alle in Studfic^t i^rer Sprache ganjifotirt
^e^en unb fi^ nur in tleinen Steflen erbalten ^aben. 3)ie erfleren an
bem See il^red Warnend, maren fc^on um 1750 faß gan^ }u (Brunbe
38 ^i^ 9?otd)eg tmb ihxt ^emonbten.
gegongeit (Letires edif. 1,752, Bossul, 29, Gallatin, Tninsactt
Am. fithnol. Soc. II, p. CVI). @trQmaufm&rtd loetbcn bann btc
Dumod 25 lieues bon 91, Orleand genannt unb koeiter^in auf bem
Itnfen Ufer bber^^alb Point Coupee bie Konica« ober Zunicad, bte )U
ben aRobiliern %i\)bxttn unb Don ben ^^((fafam aufgerieben n>urbcn
(Bo88uI,39f., Sufd^mann a.a.O. 440). Sine anbete Angabe fe^t
bie leiteten (1699) an ben f^lu^ ^afon (^a^oo?), bon n^o Ite ju Anfang
bed IS. 3a^r^unbert<; an ben SJ^iffiffipp.i jogen unb ^d) oberhalb ber
anänbung be« Red R. nieberUe^en (Journal hist. 16, 124). Sie f^ei'
nen ben IRatc^ej beten 6i^ Adair 200 miles mejlltc^ bon ben Sl^of«
tamd angiebt ua^e geflanben ju ^aben; 40 lieues weitet aufm&tU
ton biefen mo^nten bie ^atou obet $a{oo am gteid^namigen gluffe
mit btei Derft^iebcnen ©pradjen (Lettres ^f. I, 754). Sei weitem
bad mä^tigfie 93o1f am unteten SRifftffippi moten bie 92at4e^: Bossu
(1, 37) lägt i^te ^ettfd;aft bon 50 bid gu 460 lieues t>on ber Stn^t
ft(^ etftretfen, auc^ nad) du Pratz (II, 223) fofl fle in ftu^etet Seit
bid {um D^io geteid^t ^aben unb i^te beiben ^auptjmeige fotten bie
Xaenfad unb &i^etimadl)ed gen>efen fein, ^ie 97amen«d^nli(i^feit ber
leiteten mit ben (S^^ic^imefen bon Tlqko ^at M'Culloh (177 note)
gu einet Setgleic^ung betfelben mit biefen oetanlagt, bie, mt et glaubt,
Diele ubereinßimmenbe fünfte liefett. 6ie befi^en bie @age einet Gin«
manbetung übet bad Tltn, fogat einet gmeimaiigen , unb {!e fott fe^t
befiimmt lauten (Lettres ed. I, 754, Nuttall 268), eine genauere
9etta4)tung betfelben le^tt iebO(^, bag fte t>on du Pratz (111,62)
{mar ni^^t etfunben , abet fe^t {larf audgef(^mü<ft rootben ijl. Keuer"
bingd ^at Maillard feine Sorgdnget bei Seite fe^enb, bon einem
gtogen 9?atd^e^ieid>e gefabelt bad ftdi^ oom aKiffifftppi bi« gum R.
Grande unb uom @olfe t?on 37{e;ico bid ^um Ofage«$Iu§ audgebe^nt
l^abe. Q.^ n)itb ft(^ fpätet Q^elegen^eit bieten biefe 3)imen{ionen ouf
i^t ti(^tige^ SRaag ^utüdgufü^ten. Sir bemetten ^iet nur bag bie
k>etl)teitete ^Innat^me einet ^inmanbetung oon 3)^e|ico ^er in 9tu(ffl((t
bet 9tatc^c^ mie in IRücfftdS^t bet meiflen 3nbianer oon Xe^ad, bei benen
9Rontejuma«6ogen aüetbingd {t<^ ^uftg finben, bi^ je^t mebet einen
fptac^Uc^en no(^ einen anbeten miffenfi^aftli^en ®tunb futfid^ ^at*
* 9^äcbfl bei ermähnten @age oon bei (Sinioanberung übet bai 9Reet lägt
fid? nur noc^ ber 9inme bc^ Drte« Tula, ben de Soto's ^eer im 0(len bei
9Ki(|i(tH>)H berü^itc ald eine befthnmtere ^imoeifung auf SRejptco anfe^en, bad
^ev 3u9 de Sotp>. 39
9a(^ ^em attgemeincn Ucbcrfatt ben bie ätat^^e^ 1729 ^CDien bic gican^
iofrn audfu^rten, mutzen gc oon biefe« ßet^^gt, jmn S^etl auf bie
»rfinbifc^en 3nfeln gebraut jum S^il Don b^ (Sj^itfafo^tt) a^fjjejiion^«
mcn ober ierfltciU (Adair 353).
€) 3)te »»Her lie« SäbofttH«.
gut bte Sänbcr im Dßeii be« uiut^^^n SD^iffifjtJPt'i ijt <t(^ap^(M)fti(^
bcc SU0 <)c Spto'8 (1539—43) l^or^glidS^ mictitig. a»it 3)cou||iMiQi(
ber 'Arbeiten MXulIoh's unbMonette's l^at Rye ibu lU^erbi^J)#
am beßen bei^anbeU ( works issued ,by the Hakluyt Soc. Vpl. IX).
3)te Sanbung gefc^a^ in ber ®egenb Don Espiritu S^nio B»y, bte
man meif! — au4 Rye t^ui bied — für Tampa Bay in $Ioriba
\^a\t ^aerbing^ f^at in fpäterer 3eit letztere biefen 97amen geffi^rl,
fcu^erl^in aber loar bie Oertlic^feit n)e^er iener ^aoie ^u^lf&xt , [e^r
unbejlimmt, roie man j.S). üu^ ber Jtarte bei de Laet fte^t, n>o ber
Käme in ber (Segenb uon SD^obtle erf4^cint unb ^ugleix^ ein glu^ Espi-
ritu Santo Diel miUt öfilid^, etma in ber Sänge oon Appalachee Bay
angegeben mirb. Son feiner Wänbung ip na^ de J^aefs Sarflel«
lung de Soto ausgegangen: ed fc^eint nur ber @umaQi;e ober 64^alto«
(^ocbee fein ju (önnen. S)iefe 'Huffajfung ber @ad)e mirb barau^ roat^t'
(4^etnli(^, \>ai ein größerer glu^ in bie Espiritu Santo Bay de Spto'a
oiefe EcbriftfleUer fo gern jum IBateilanbe atler biefer Golfer machen mochten,
ftnerbingci fann jener 9lamt bie Sermut^ung enegen bag DieBeicbt ZolUlttn in
alter 3eit in bteje @egenben getommen feien, »ie ed anberfcitd nifl^t untoabr»
f(beinli(b ifl ba^ naö^ ber (Eroberung 9)2e;ico'd burc^ bie Spanier mejricanifd^e
Sölfer na(b ^ejrad (itn auciiuweicben gefuc^ unb 9Konteguma'8agen babin mit«
gebcacbt H^cn mögen. SBenn aber fo fcbioac^e ^nbaltdpunfte für Morton (1(^0)
binrei(benb toaxtn um bie 9tat(bej für Xoltefen ju erflären, jumal ba Garci-
lasso Don einer merfn^ürbtgen funfilicb^n tBerunftaltung bed ^opfti tx^ä^t,
ioel<be {H de Sotos jeit bort gefunben würbe, mie fle bei ben 9iatiftkQ^
bröu(^hc^ war, fo bebart ed im ©runbe nur ber (S^egenbemerfung ba§ biefelbe
6ttte adb bei ben ^b^ ctamS unb anberen Sölfern biefer @egenben berrf<bte,
um bie @(bmä(be bed S3eti>eifed erfennen ju kffen, mo^u noib lommt bag e4 ^on
ben Xoltefen DöQig unetwiefen ifl t>ai aucb fte bem ^opfe eine rünflli(be Sorm
gaben. 3>te Silber auf welcbe fi^ M orten (145) beruft, laffen bei ber großen
Uebertrtibung ber 9{afe unb bti i^rer großen UnDottfommenbeit überbauet offen«
bar feinen 6(blug biefer ^htju. S)ag Schoolcraft(VI,32) cd na(^fprl(tt
bte ftatd^e) feien „offenbar Motteten " fann ni<bt wunbern, unb tfl nur eine!
ber Dielen in^tm fciocr ^icbtfertigfeit 3n ber SRebaction feined ^rofien SBer*
fed gebt fte foweit oag er benfelben Sericbt Don 9QBort }u Ssort wieberbolt b^t
(lv;642ff.,Vl,ö48ff..). eeine «a<blaffigfeit in ber »eröffentUcbung Don
SBorttaftbi N f^on ^ufibman n (1954 p. 539) gerügt
40 ^^ 3^9 <i^ Soio*B.
XüixfMi) mfinbete, benn er tDtrb dftft« in ben Seri^im übet biefenSttg
nxü&^ni, unb bog biefet %\u^ bon 9?orben ^crfommen mu^te, toeil
de 8oto juerfi na(|^ 910. unb 9?9tO. jt(^ n>enbetf unb eben biefe 9ii^*
tung bem glu^ k>on Espiritu Santo iuf(^Tieb (t^gl. HeireraVI, 10,
ColeccioQ de v. doc. p. 52 ) , tt)&(|tenb beibed auf Tampa Bay nic^t
pa^t, bon reo de 6oto gegen 9tO. miebei an bad 9Reer gelangt fein
n)firbe. 3)ie Ortsnamen liefern jur SefHmmung k>on de Soto's Seg
nur n)enige 9{n^afU^untte. 3nbejfen erinnert 0(^ile, ba« gleidl^
anfangt nac^ Ocali ern)&^nt n)irb, an bie tleinen glflffe Ccifla unb
tt(^ee (\px. Oetfi^i), beren erflerer in Appalachee Bay munbet, n>i^«
renb ber jmeite, gugleidf^ ba« Solt ber U^ee« beiei(^nenb, bem ffibme^'
lieben ®eorgia angel^drt. Son (|ier tarn de Soto nac^ ^))aladl^e,
150 leguas t)on Esp. Santo Bay unb 9 Sagereifen tion bem we^*
lieber untt)eit ber ftfijte gelegenen ^ute entfernt, mo^in bie Schiffe ge^
bradj^r »orben waren (Herrera VI, 11, VII, 1, 10, IV, 4, 5), »a«
mit unferer urf)>rfingli(^en ^nna^me über Esp. Santo ebenfalls too^l
iufammenjlimmt. Ueberbie§ fnbet ^i) nocb je^t ein Apallachee R.
im nörbli(^en Steile tion @eorgia. 3m Sanbe %pa\aä)t, tt)o de Soto
tapferen SBiberjlanb erfuhr, tt)irb ein Ort Calahuchi ton Oyiedo
(XVII , 24) ern)&(^nt , beffen 9tame an ben be« Chatahochee gluffe«
erinnert, xct\6)tx bid in biefe ®egenb hinaufreicht. SSeiter na(^ fHox»
ben tam de Soto nadp Achaiaque, Cofaqui unb Cofachiqui, meieret
Untere Don Rye mit Stellt in bie (Segenb Don ^ugufla am GaoaU'
naf» gefeilt ju tt)erben fc^eint; benn de Soto glaubte fid^ bort in ber
9}d(ie bed gluffed t>on @. Siena ju befnben in @. Carolina unb H
^txx\ä)U bort ein SBeib , moburc^ bie 2age be« Ort« infofern befifttigt
n)irb, aU bie§ ein feltener Vudna^mefaO ifl, ben aber 1566 Juan Pai^
do 70 leguas k>on 6. (Slena ebenfalls fanb (Coleccion p. 17, 51).
Son ^ter na^ ffieflen {t(^ menbenb !am de Soto na(^ Cosa, ffib»
li(^er na(^ Tascalusa unb Mavila, bann in norbmefiti^ier Richtung
ind Sanb Ghicasa, nac^ Alibamo, Gapahä (Quappa G. oben) unb
fp&ter über beu 9Rif{tf|tppt , ienfeit« beffen bie 9loute unbe|Hmmbar {u
XütxUn fd^eint. S)er Coosa R in Alabama unb bie Angabe Adair's
(283) bat Coosah 180 miles Don SRobile ber größte Ort ber d^otta^
fei, laffen aber ben er^en jener 9lamen feinen Sw^if^l* bie folgenben
fmb ebenfaUtf no^l ie|t Dot^anbene geograp^ifc^e unb et^nograpt^if4^e
Senennungen, bie {mar feine genoue Sefhmmung uon de Soto'e
l)ie G^octalv, d^^tfafaio« Oludfogie. 41
Se0, aber boc^ eine gemiffe St^et^ett über bie &anbf(^afien ge»&^'
ren burc^ bie er gitig.^
S)ie Singebotenen be< &u§et{^en 6äbo9en< ber Sereinigten Gtoo«
ten finb bie S^octan>«aRii«tog(ee, wie fe Oallatin n^^ ben
beibcn ^tt)>tt)dltern ber fpiteten S^t genannt ^at, mel^e t^ermanbie
Gpro^^en reben. SRan ^ot |le au(^ at« Wobifiei ober a\i ^palad^tn
mit ^mei f(^on bei de Soto t>ottommenben 9lamen be)ei4^net, obgleich
man feine 6i<^er^eit baräber ^at ba§ biefe festeren ju berfelben S51(et«
fomttie mit tenen ge^ftrten. 3>ieS^0€tam (C^ofta^) unb bieS^it«
taf am (ß^^itfafa^) meiere mit geringen Abweichungen biefelbe Bpxüä^t
reben, merben Don ben 6)>aniern, mie e« fdl^eint, ri^tiger GhacU unb
ChicachÄ gef^rieben; ba< er^ereSort fofl auf ^chahta, groß, ergaben''
)uru(fiufu^ren fein, ouf ben 9)amen eine« berühmten ^eerffi^rer« ber
alten 3<it (Steffi im Au^lanb 1859, p. 969). «I« ben altern Stamm
(senior tribe) beiberSdlter werben bie(£^o(<!(|Ooma^ bejeic^net (Adair
814). S>ie S^octam lebten in ber (Weiten ^alfte be« vorigen 3a^r«
bunbert« unter 83--34^ n.. 9, , 200 miles ndrblid^ t»on 97. Orleans,
160 miles fäblic^ Don ben (E^icfafaw unb biefe mieber in berfelben
Entfernung t>om aRifflffi)>)>i meift im 6. Dom db^ n. 9. (ebenb. 282,
352). Sel^tere na(^men bamal« ba« Sanb jwif^en bem Zenneffee unb
ttif{tfflp)>i unb nörbli^ Don tenem al4 ba< irrige in 91nfprtt(^ unb
follen in frä^erer Seit am 6aDannal) gcfeffen ^aben (RamseySO).
2)a bie S^^icfafaw ft^on in ben 9eri4^ten über de Soto* s 3ugr n>te
wir gefe^en ^aben , an berfelben GteOe erwi^nt werben , tonnen fie
n\6)t wof^l er9 um biefe Stxi, unb noi|^ weniger bie weiter dßlii^ wo^«
nenben SRuMogie«, au€ SKeiico ^erflbergetommen fein , wie S. Barton
(XLV ff.) wiO, inbem er fiel) bau)>tf&(t^li(^ auf ben f(^on oben aU
unhaltbar na^gewiefenen ®runb ftfi^t, baf bie 9RuMogic4 Don ben
S^erotee« unb bie CL^octaw4 wieber Don ben erlern aU «^iängere SBrfl*
ber' angerebet würben ; att(^ ba§ ber grd§ere Z^eil ber Q.f)\da\ato%, wie
er angiebt, noc^ weit im ffieflen wohnen folle, ^aben neuere Unter*
fnct^ungen nii^t be|l&tigt. 9ei ben (If^octaw foll U tnbeffcn eine Sage
geben ba§ fie weit Dom 9eften ^er, Don ienfeitft beft Seifengebirge«
in x^xt fpftteren 6i|e eingewanbert feien (Wdl Raufen 23).
2)ie9Ru4fogie< ober (EreeM, wie 1<e na^ bem ffiafferreic^t^um
i(fre4 Sanbe« au4l genannt werben, befa§en in Älterer S^t ba« (Bebiet
Don Zombigbee bi« (um SReere unb Don 34^ n. 9. bt4 na^ glortba
42 ^it 9)lu^fo0ie/Sanbeniii0dfaoen, üint^eilun^',
^inab, mU> bic^artc k)0m % 1704 bei Sohoolcraft V ^iigt ftc ixo6^
fajl und([ci)mä(ert in DefTeu Sefi^. 9?a4) Bartram (&ß, 443, 354)
n^äten {Ic. wie bic fö^ctofee«, i^rec Sa^e na^» er^ ^ur 3^^ bei i^rüii«
bung t>on a^axkfon buc<ib bie Stiglaubcr quo ben fubiD^^licI^n ®(>
gcnbcit jenfeitd be« 9Rif{ifit|)<)i borf^ia «ing^maiibert — OMd^ Adair
1 94 f. tennt eine fold^e @oge — bie| 49 )<bo(^ f4lon »egea ber geogra)^«
f4»en Soge be4 Sanbe4 unn>a^tf4^eiiiii4^. ba6 pe, mean r>on Seftcn ge»
(ommen, fd)on feit länf)/erer Seit inne ^abe« mäBten, ali^ bie (S^j^odoio
unb (il)\tQ\(^X9 ba4 tJS^tige. 9^a4^ einer anbeten Kit^tung mei^ bie 6age
l^in n)elcbe Swan 1791 bei i|ncn fanb (Schoolcr. V, 259 f.): Diu tan«
gel Seit aU bie ^alac^eu no<b ha^ imt> inne Ratten — morau4 \t*
bo4^ feine @tammk)ec[(^ieben()eii*) tiefer t>ixn ben &ree(d folgt — fo^
nun au4 bein 9?orbB>e(ten nojnabif4^e 3iger, bie man »SBanbeter, Serr
irrte'', Semiaolies nannte. 3m Kriege ftegrei^, »urben pe bie fetten
bed fianbed. 2!)ie dueU, uH beren ttrfprungli4^er <5tamm bie 6cm i^
nolen angefe^en merben ober meUeictit nur felbfl gelten n^oflen, ri^«
teten bie Spatac^n im 3. 1719 gan^li^ ^u @runbe, (na4 Fair-
bank8 121 mürben bie 9l)»ala4Kn am Sumanee f<^on 163S tion
x^ttn 9}a4^barn unterjotlt), fpdUr mürben aikb bie 9llabamad Don
ben 6eminolen ubeimunben , unb lej^tere i>erf((^mol^en , fagl ber Se»
ri<^t etmad buntel . aüt bem (^ree(4 ju einem S^olte. ^Dagegen giebt
GaliaüB an ba^ bie ^eet4 fo menig al4 bie d^oetam« bie 6age
»on einer (Sinmanberung |fä4ten , fonbern au4 einer ^d^ie am ^taba«
mafiüi (u flammen ober Dom «^immet ^ecabgefatten ^ fein glaubten,
m&^reub bie dbicfafamd aOerbing« Don ffieficn t^ergefommen fein
modten. 2)ie &reete merben in bie oberen unb unteren ^eefd unter«
f^^ieben, jene {tnb na^Bartram bie SNuti^ogied ober ^bie Station''
^.i. ber iBunb btr (^reifodUer, biefe ftnb bie Seminolen (b.i. $e|>ara«
ti^n, SKebeflen, 8lu4^t(inge), meli^e beimia<^ eine gemiffe @Ditber^l»
lung ^u ienen eingenommen ^u ^ben fc^inen. Sie (laben oan je^er
biei^olitit oerfolgt bie ttefie befiegter 9}öl!er fi<^ einjuDerteiben, ba^r
gab e^ ein S>orf ber @d^amaiioed uttb eine4 ber Ka^ee« (9lal(tiei)
bei i^nen (Adair 257), unb bafelbe beuten Diele ber Orte an meiere
Swan 1791 bei i(^en fonb: Coo^aa, Cops^Mlas, Alaba]^a6, Eucbeea
(Uehees), Hitehataa, Palachucla d^^Ui^tn), obvooJfX mir n\ö)t mijfen
* ^aS eine folt^e n\&^ ^attfanb mirb barau« ma^tfcbeinlic^ bag bie ^onpt«
ftabt ber Detbunbeten (^itefDi^ller tt^atai^ucUi bie^.
ob aOe biefc Alteren 9en)0^ner be^ Sonbe« i^nen mtrfttd) fiammfcemb
maren. 8tut Don ben 9?at(^ej unb ben Ud^ee« im fubfi^en S^ile oon
Oeorgia — an ber Quette (?) bcd 6t John, an ber Oabel bei St.
Miiry*s R., an ben Queflen ted Caunouchee unb bed St. Tillis (San-
tilla? na(^ Filson 112) unb im fubd|lH<b{len Senneffee am ^u«flu9 bed
Hiwasee (na4) Ramsey 81) — fd^eint e« pd^er ba§ fie niAt )ur
Samiiie bec (S;reefk>ötfer gehörten, fonbetn gan§ ifolirt {lonben (GaU
latin). S)ie fru^^er ern>&^nt<n Xonica^, mtli^e nad^ Suf^mann
iu ben S^^obtliecN geborten, flonben tnbeffen ju l^en 9}at(bej, beren
Kad)barn fte maren, in bem Ser^äUnt§, ta^ bie lej^ieren ba« Don ibnen
unterhaltene ewige ^uer, wenn e« ausginge, wieber bei jenen bätten
on^finben muffen (Lettres edif. I, 754), unb wir bürfen bemnac^ «»er«
mut^n ba§ bife 9^otd^e^ fclbfl ^u ben SRobiliern ober ^reefi^dlfern in
na^ntn Derwanbtfd^aftlidifen Sejic^ungen ftanben. 3)ie Warnen bet
tleinen Solter welche ju ben SNobiliern gered^net würben , finben fi(^
bei 014^aufen (1, 305), bie IRomen unb f))&teren <5i^e ber 6emi«
nolenflamme oon Slotiba bei Morse (App. 306, 364). ^ie doo»
faba4 (Coshattas, Cushattees) mit benen bie 9 lab am a4 ober ^li'
bomon« faß ibentif^^ (ein (oQen (9uf(bmann 1854, p. 430), wer^
ben o^ne S^^^U^ mit 9led)tju biefer Solferfamilie gejault, ba Coosah
al4 ^auptort ber ^f^octow^ ou^ no<|^ in fp&terer Seit galt. Ob fie
mit ben in 6. Carolina genannten Coosaw {ufammen^ängen, Ii§t
ft(^ fcbwerlid^ nocb ermitteln. ®lei<^ bielen anberen n5rblid)eren 6täm*
men bie im llnfange bed faufenben 3a(^r(^. nnb befonber« feit 1822
unb 1824 na(^ Seflen gfwanbert ftnb, baben fte ft(b na<^ Xe|a4 ge«
wmbet wo fte namentlid^ am Xrinibab leben (Kennedy I, 349).
Dort fiber bie StorbMIfte be« genannten @taate4 bi« (um Red R. jer«
flreut, finben ftc^ je^t bie traurigen Uebertefte k>on Delaware«, d^ero*
fee4, ft^octaw4, (£reeM, fti(fa)>u4, 6<^awonoe4 nnb anberen Söltem
{Morse App. 258, Maillard 238).
Den Cveett^dltern benad)bart bo4^ of^ne 6t)radi^k>erwanbtf<^aft }u
i^n ober ju anberen ameriCanifc^en Stimmen lebten bie ^^erotee
ober Cheerakee, t^ou cheera ^^tvttt", 340 miles norbwcftlidi^ oon
S^arleßon. Der Holston R. im &flli<t^fien Senneffec fährte if^ren 9la«
men unt fte fa^en wo Oeorgia , bie beiben Carolina unb Zenneffee
jufammenftofen, in ben Orentgebietett biefer k>ier €taaten(Adair 226,
Ramsey 78, 81). 9)a^ Sehooleraft V, 179 unb 286, VI, 82)
44 ^i^ d^etofee«, Gatatoba«.
mäten {ic nöcbjl bcn Saton>6a« ba« ^aut)tt»o1f in @. Scttolina gerne«
fen, obtoo^I fi(^ menigflen« bei Lawson teine Sejl&tigung bafiir ftn»
bet,unb betZenneffee ober gar ber^umberlanb ^&tte ben 9{amen (S^ero'
tee*81u| geführt. 3m Sertrage k>on f^ort @tann)i; (1768) troten bte
3rof efen , nötigt ben ^oljlon aU i(^re Orenje gegen bie Q^^noftt^ an*
' gaben — ttbenfad^ n>ar er bieg erß in golge ibrer Eroberungen ge«
morben — bad Sanb im 9?orben unb Oßen bei Zenneffee ab, auf met
6^t^ inbeffen bie S^eroteed unb dt^xiSaiato^ 9nf)>ru(^ )u tiaben btf^aup*
teten (Ramsey 76), Filson p. 3 bagegen giebt an ba§ in bem ge«
nannten 93ertrage bie Srotefen ba« Sanb ndrblic^ Dom Kentucky R
unb einige 3a^re fpater bie dfyixofcU bad ®ebiet im @uben jene«
gluffe« an bie ffieigen k>er{auften. 6ie ftnb na^ Bartram oon
®e{ien ^er, nac^ Pickett (Hist. of Alabama unb baraud Schoolcr.
II, 344) ben Wiffifflpt^i b^^unter in ibr fianb eingesogen. 2)a§ au4^
i^reSinmanberungin bor^ijiorif(^e3eit fädt, mirb barau«mabrf(^ein«
ti(^ ba| f4»on Cabeza de Vaca ibr Sanb burcbjogen (U ^aben
f^ieiut: er tam auf feinem 3uge ju ben ^^arruco« (Herrera VI, 1,3).
SBenben mir und enbli(b na<^ 9Beßen ^u ben beiben Carolina ju*
ru(f , fo finb bie 93ölfer non &a)> ^attera« bid jum @ooanna^ fpra(^'
litb gan^ unbefannt unb nur t^on ben (Sotambad ober ftatabbad im
meflli^ien Z^^eile beiber Staaten met§ man bag fie i^ren Kac^barn,
ben 9Booton« mel(^e au(( mit ben Xufcarora« ^nfammengren^ten
(LawsoQ 231) oermanbt maren, fon{l aber ifolirt jlanben (Galia-
tin Transactt. Am. Eth. Soc. II, p. CV, Dgl. oben.) 2)a§ fie um 1650
oon (lanaba na(^ Suben vertrieben morben ftnb (Schoolcraft
III, 293) ^aben mir f((»on oben angegeben, unb ed jiimmt bamit ibre
@age mel(|)e i^on garten ft&m))fen mit ben 2)etamared in ber (Segenb
M ^otomac eri&^U (Kercheval 47). Lawson (43) \^tx\\t fie
unter bem Kamen Kadapau neben ben Esaw unb Sugeree )U nennen.
3(^r ^au)>t{i|^ mar ber glu^, ber in 6. unb K. (Carolina no^^ x^xtn
Sfamen fu^rt. 9lu4^ fpftter mo^nten fie no(^ ^ier, ein anberer %}ft\\
unter M^ 49' in 9^. Carolina (Morse 32). Adair (223 f.) giebt
fie unter 34^ n. 9. 200 miles oon Cbarleflon an unb fugt mertmur^
big genug ^inju bag ju ben 400 gamilien bie 1743 oon i^nen nodii
äbrig maren unb 20 oerfc^iebene l&ialette \pxaä^tn, Nacbee (fo f(^reibt
et bie 9lat4)ei) unb Coosa gehörten. 93a^rf(^ein1i(t^ auf biefe Sutori«
t&t ^in fie^t man bei Schoolcraft TI, 179 bie Westoes, Stonoes,
f>ie Söffet t>on 6üb Garolina. 45
Coosaws, Sewees, Yamassees, Santees, Congarees ttnb onbere SdU
trr — man fanb beren 28 in ®. Carolina bei beffen (Sntbetfung —
ju ben Satan)bad ficii^Ü. 3)ie Sewees nerben ton Law so n (10) aM
ein fräßet §ablrei(^e« Sotf in 6. Carolina angeführt, ba« aber burdb
ftrantbeiten ßart jufammengefc^moljen fei. Sie Santees ober Sere*
tees lebten am gleidl^namigen ^lu^ . bie Congarees meiere er M ba<
britte SoU anfuhrt (16, 26) ni(^t meit üon ber ftiifte entfernt, unb
er bemerft audbrii(tli4 baS alle btefe Sditer an 6pra(^e ^^^{loQnomic
unb C^^aratter fe^r t^erfi^ieben feien (29). Seiter(^in — xoo^l am
dantee R. aufwart« — nennt er ba« größere Soll ber Wateree-Chi-
kanee, bann bie Waxgaw ober Wisack, bie au(^ unter ben Singebo«
renen oon 91, Carolina wieber oorfornmen (32f., 183). ^Uoereinigt
(u einem SoKe feit 1700 giebt er bie Sapona an beni ^luffe biefe«
Ramend (wabrfcbeinlic^ ber ^abfin, ben Lawson mit Cap Fear R.
oermecbfelt iu boben fc^eint), bie Totero unb Keyauwees an, enbli<^
am Haw R. bie Slssipahau unb öft1i($ \>on bort bie Shoccorie , Enoe
unb Adshusheer (46, 54, 56). Der Tamasees, beren ^auptoxt Ma*
carisqui nac^ Fairbanks (125) freili^^ in ber 9li^e oon ®. Qlugu«
{Hne (gloriba) lag. md^renb fie fon|l gemdbnltd^ in @. Carolina in
ber Sreite oon 6. Clena gefucbt werben (Schoolcr. V, 32), t^ut
Lawson gar feine Crwd(^nung. SielleiAt finb fe erfi in %olQt i^rer
ftämpfe mit ben Cb(rotee4 na^ @üben geflfldl^tet. Son biefen wur«
ben fit gin^licb aufgerieben, nicf^t incorporirt, wie bie§ mit Dielen an«
beren Sdlfern gefc^ab, weil jte fid^ i^nen burc^au« nic^t unterwerfen
wollten (Bartram 461 ff.).
II. fWfi)t etgmtl)fimUd)kriten.
ein Kacbtlang ber Unficbten de Pauw's unb Robertson's
oon ber angeborenen @dbw&<^e ber rotben 9la9e bot ft(b bid in bie
neuejie ^t'M er(^alten. S)a§ fe in golge eine« ^gewiffen oOgemeinen
WangeU ibrer Organifation bie fteime frühen Untergange« in fid» fetb|l
trüge', war eine tro| '\{)ux ®runblortgteit befonber« in Korbamerita
gern geglaubte unb bacum pielfa<^ nact^gefpro^Kne 9ebau)»tung, ob»
glei(b SRdnner non großer ^utoiität, j.S. Morton, i^r entfc^ieben
entgegengetreten jlnb. Da wir fie anberwirt« f^on bef)>rotben (^aben
(I, 158), berühren wir {te biet nur im 2)orflberge^en.
4C Uitmd0(t(4feit diter allgemeinen (Sf^ataftenfHf.
@inf «(Igemcine <£l^aratte(i)lif bet «ingeboveucii rUmetiCanct ^u ^o
ben, voütU an btcfei SteQc unfere nd^lle ^üufgobe fein , aber obgleich
man jugcflc^^cn mug bat fe ftd^ t>on atten übrigen Sölfern ber Srbe
untcrfc^eiben nnb unter einander in mefenilic^en Sigent^ümtidbteiten
übereinf ommen , {inb boc^ jugleic^ bie 3)jferen^cn \o gro^ ba( iene
flufgab^ unlösbar fcbeint. '2lu§er ben bnr^^g&ngigen ^nalogieen be<
&pra(|ibaue« unb einigen ^e^itli^iteiten be« Xemperamentel unb gei>
^gen gebend, betriff bal (Semeinfame, abgefe^en oon untergeotbneten
fünften , nur ben ^udbrucf be# dt^tfyM unb beffen Sontouren , bie
9)ef(^affen^eit be« ^aared unb (mit gemiffen 23ef(^rdnfungen) bie ^ut*
färbe. Dagegen lä§t fi6) nicbt zugeben ba^ eine aOgemeine t^pifc^^e
6(^&beIform ben ^Umerifanern eigen fei, mie bieg fonberbarer Sßeife ge»
rabe Morton bef^ouptet bat (Cran. Am. 63, 260 t>gl. Nott and
Gliddon 324). obgleich er felbfl bie groge Setfdieben^eit ber me|ica«
nifdien unb pecuanif(^en ®(^&beL bie er toltefif4) nennt, r>on benen
ber culturlofen Sölfer burd» 9Stlb unb SReffung forgfältig barget^n
^at. (Sine Sergleic^ung ber Tlaait (bei Morton 257) l&|t {einen
dn^eifel über bie Unmdglicbteit einen gemeinfamen X^pu« angune^men.
epfiter bat t). 2:f<^ubi (U, 362, 9KfiIler'« ^r^it^ 1844, p. 9S) in
$eTU aUein brei mefentli^ oerfc^iebene X^pen na(^gen)iefen unb Met*
HU« (ebenb. 1848, p. 280) fübtt aU X)oU(^ocepbolen in Omenta
n&d^ß ben C^dfimo, bie Morton afd eine odQig Derfc^iebene 9iai}t bo
jeic^net, eine9feibe t)on ^fgonftn« unb SrotefeuDdlfern nebfl ben (Bua«
roni« unb anberen ffibamerifanifclien stammen auf, n>ogegen et bie
9?atcbei, (^reetd, $uel(^e«, ^raucaner u. a. aU 9)rod^9cep^alen a\u
giebt. S)ag bemnacb oon feiner ^in^eit ber amerifanif^en 9ia9e in
9tfi(f{t^t ber <5(^öbeIform bie Rebe fein fönne, i{t un^reiti«;, unb felbjl
(|in{i4)tli(^ ber Eingeborenen im Oflen be« gelfcngebirge«, mit benen
I9ir ed i^ier allein $u t^un ^aben , fc^eint eine fol(^e Se^auptung un*
faltbar.
X)er @(^fibel be4 3nbionerd — bieg (leUt Morton Cran. Am. 65
unb bei Schoolcr. II, 316 al4 t^pifc^ l^in — ijl entfd)ieben runb,
fein feitlidl^er !£^ur(^meffer grog, oft grdger aU ber-fidngdburc^melfer,
befonber« (^arafterififd^ fAr i(^n ifi ba« abgeplattete |»inter^aupt*).
* Say (bei J ames 1, 288) bat in bicfer tBe^ie^ung treffenb barauf bin*
gen>iefen bo§ ber ^interfopf bed 9\nM metft Idngere ^tit bie barte $age auf
einem '^rete aud^u^alten ^at.
Jpfju« bft €*^beffoTm im OTgemcinen. 47
^Son hinten gefe^en frf<^eint bejfen Umri§ mSgig nad) au^mSrt« 0e«
ttummt, breit on frinen ^er^orrogun^en unb Don oon Mefen bi^ jut
Ocffnung be« ®eb5töonöc«. Son bfti ©(|dtet^9(fern jum ©4eitd
l&uft eine gläc^e t»on gfriitöet ftrömmung m\l ft>m\^n ober ütelmebt
ffilförmt0ft Segren jung.'' ®ie (Stint i|! niebrig unb jururfittufenb,
feiten gewölbt, bie 8adenfnoc^en trorfpringenb unb flar!, bo* ni(ftt
breit (gerunbete, nidjt roinfefig nod^i ou«»art« jie^^enbe ®ongen |iat
f^on Stumenboc^ befonber« b^rrorge^oben), bie Sugent^d^Ien grof
unb Diererfig, bie Safenlöc^er weit, ber Unterfiefer maflttj unb jlarf
enttoirfelt, bie Saline meifl fenfred^t gepeüt! «U(^ Nott and Gliddon
(44 1) toelc^^e biffer g^rofteriftif noA bie ßrbebung ber ©^eitelgegenb
binjufügcn , fudben jene »eTlintmungen feftjubQlten , inbem fie juglei*
bemerfen, ba§ bei ben 3rofefen ber Äopf oft Ifinger auÄge^ogen fei
, wogegen bie (S^erofee unb gboctaw bie ttjpifd^e breitrunbe gorm beut«
Wo) geigten. 5>em festeren fünfte wiberfprec^en Morton's ^ngoben
unb ITOeffungen cbenfo bejlimmt aid SRetjiud: jener nennt bie 3ro«
tefen unb d^^erofeel, meiere frd) beibe burc^ DoOeren ^interfopf oor
ben übrigen au^jeiübnen , bann bie 9J?anb(in«, Wenitorie«, firiccara«,
Slfl^neboin^ , Oioti, Krdben , €d)marjfu§e nebfl einigen S^od^borflftm«
men, enblid^ iticbrere ßertat>e»6tJmme aU Sdlfer bdn mel^r Iftngüc^er
Äopfform, TOä^renb et bie Dafota aU fRuxMipU bejeid^net, »a« um
ber langfdpftgen 9(ffineboin noidm ferner ju glauben i^. 9let)iu<
giebt af4 gentes doHchocephalae prognathae bie im d{lii(^en Steile
bon tRmerifa oorberrfd^en (a. a. 0. 1855, p. 503 ) an: bie Srofefen,
Sa^uga« unb ^uronen, bie g^^erofee unb (£bi(Iafan), bie &b<P)'^^<t9'
Ottogamic, $otomatomie, Senni Senate unb ©Amargfflge; aU
brachycepbalae prognathae meiere in bem nieflficften X^eile Don $Ime>
rifa überwögen : bie 97otc^ej, greef unb @eminoTcn, melcfye Unteren
tro^ ibrer Sermanbtfd^aft ju ben (S^boctaw eine mefentlic^ Derf(^iebene
S^äbelform befij^en foQen. ü^an tann baruber ftrciten ob e« flattboft
fei Sölfer ol^ runbfö)>pg jU bejeicbnen , bei benen fid) ber Sang« < unb
&uerbur4)meffer bed 6(!bäbe1^ im Wittel ju einanber oerf^olten =70:55
(Morton 259), unjWeifelboft aber i(t nac^ Obigem ba§ bie runbe
9orm nid^t aU t^pifc^^ für ben 3nbianer im Oßen be« Jfelfengebirge«
gelten fann.
3>ie @«timo trennt Morton (247) q14 entf(^iebeiie !eangfö)>fe
Don ben 3ttbianern ; mW man inbeffen bie Otittelmertf^e ber bort ge*
48 Sei^ä(tni§ ju ben (Sifirno. Ctirn, Q^flc^M»., €<^äbe(<apadtdt.
gebenen @c^&bdmaage mit benen für bie 3nbianet oergteic^en, fo mirb
man bie UntcrfdSiiebe unerheblich unb iebenfott^ biel ^u gering ßnben
um jene megen i^rer @^&betgejlait oon biefen ab^ufonbern. Sergleid^t
man bie einzelnen 64&bel, fo ergiebt fii^ ba§ eine SRenge bon 3nbia«
ner * ftdt>fen biefelben Ser^iltnijfe be^ 8dng< ' unb Duetburc^meffer«
(eigen mie bie ber S^timo unb bag bei mehreren bie S&ngenbimenfian
fogar no(( jlärter äbermiegt. 3)ie 9Raa|e be^ Quid^ua unb M }n)ei'
ten C^erotee tommen benen be< bierten Sdfimo , bie M jmeiten 9Ri«
ami, be« {meiten 9Ranban, be4 SRiccaca, unb befonber« be« britten
atacama benen bei ^meiten d^timo (bei Morton 247, 257 ff.) fe^r
nal^e unb ed I&§t p4 iu ^^n letzteren nod^ ber @((^dbel oon Sirdebille
unb ber oon Srica auf p. 259 aU analog in ben ^auptfac^en ^inju*
fügen. Sine borurt^eiUfofe Srm&gung bicfer Umjl&nbe f(^eint nic^t
geeignet bie ßrmartung ^u erhöben bag @d^&belme{fungen bebeuten«
bere Suffd^lüjfe über et^nogra))^if((^e Seri)äUni{fe p Uefern im 6tanbe
feien.
Sine n>eitere Sinfc^rAntung ber oben aU t^pif^» angegebenen gorm
mac^t f{(^ in Md^d^t ber 6tirn ndt^ig , xotld^t im ®an jen fi(^ nidl^t
fo llart iuru(fn>eict»enb ftnbet atd gemd^lic^ angenommen mirb (bgl.
aud) Morton pl. 22 unb 28, p. 167 unb 177); e« ^errfcf^t in biefer
Se^ief^ung gro§e 93erf(^ieben(^cit, n)ie$rini9ta;imilian (c, 1,233 f.)
namentlich an einer ganzen Steige oon Wanbanf^abeln ^u beobad)ten
9elegen(»eit fanb. 9ei ben 9Riffouri'3nbionern mirb bie )urä(flaufenbe
@tirn unb ba« fla^^e Hinterhaupt befonber« ^erborge^oben (Say bei
James I, 282). 3)er ®efi(^t4mintel , bon Morton im 3)ur(|)f4)nitt
iu 76^ 13' angegeben, f(t^manCt meiß (mifc^en 75^ unb 80® (ogl. Say
bei James I, 283); auffadenb fpi|ig i^ er beiben ftrd^en*3nbianern,
beren (Befi^^t babur4) i^rem Kamen eutfpre6enb ba« 9nfe(ien eine«
Sogettopfe« erhalt (2)omene(4 im «u^Ianb 1857, p. 946). 3>ie
mittlere 6((»abelcapacit&t betr> bei ben 3rotefen 88,5, bei ben fllgon»
tin« unb «palac^en 83,75, bei ben S)atota 85, bei ben Sdltern bon
Oregon nur 80,75 eubifjoa (Philipps bei Schoolcr. II, 881). auf«
fadenb gering i^ |ie bei ben ^ö(^|i begabten S^erotee, n&mli(^ nur
79 SubitioO (Morton 173).
3)ie Sugen |inb fajl adgemein jwifc^en fd^marj unb grau , unter
gemd^nlic^cn Um^&nben inbotent unb oon geringem Suftbrucf, tief«
Uegenb unb oft bur^ i^re ftlein^eit ouffaUenb, ma« Catlin au« bem
mangeinbcn ®<^u| gegen ba« Sonnenli^t unbbem 9tau^t im SBig*
mam ju crflären geneigt t{l. 3>ie IRugenlibfpalte fte^t ^otiiontal; bte
Stongolena^nlic^teit ber ^ugenfieQung unb ber $|^9{tognomie über«
iawßt »el(^e Pike bei ben ^amnie unb 3)atota ju bemetten glaubte,
^at tprin^ 9Ra;imi{ian (c, I, 235) nic^t 6e|ldtigt gefunben. Ob bie
grauen 9ugen ber eingeborenen um Q.ap ^atterad mit Lawson (62)
Don ber SKifcf^ung mit (Suropdern abzuleiten finb, ftt\)t ba^in. Sie
9tafe tritt meifl jlart ^nt>ox, i{l oft etma« gebogen, feltener eine orbent«
lic^e 'Ibternafe, no(^ feltener platt ober {ufammengebructt, ber 9Runb
t>on bebeutenbcr (Srdge, bie iipptn oft etma^ biet. (Sine 9lu«na(^me
oon ber 9tegel ma^^ten bie $om^attan« in Sirginien: fie Ratten breite,
platte, an ber 6pi^e bitfe 9lafen unb grofe bicfe Sippen (Strachey
64). 99reit ofTenjIe^enbe 9Iafen(d4»er fommen biimeilen Por, gelten
aber für ^&pli(^ (Say bei James 1, 284). 3)er Untertiefer ifl {lart ent«
mi(felt unb tritt meifl etmad (l^roor, bocf^ ^eigt er ni<^t U\ä)t ben f^arf
oorfpringenben SBintcI ber beim URongoIen gemö^nli(t^ \% S)ie flarten
d&^ne ^aben breite Jtronen, merben bur4» ben®ebrau($ abgenu^t, aber
feiten cartd«. 3)a« ftinn ifi mo^Igebübet. 3>ie ®efid^t4}uge finb niij^t
leicht fla(b ober perfc^^mimmenb, fonbern meifl ftart martirt. Kamentli^^
an ben ftioma^d fanb Catlin f^one rdmif^^eftopfb'ilbung*). Se^nlt»
^t9 mirb häufig oon Heifenben oerjt^ert. Black Hawk*8 @tirn (er mar
9ottomatomie) ^at man mit ber Walter Scott's pergU(^en. ®. au^^
Bartlettl, 77. 3)ie ^Rebr^a^l ber «ßrac^tbilber in bem fficrte oon M'Ken-*
neyandBurns ^eigt eine Diel geringere ^Ibmeic^^ung Don ben euro*
pdif($en Sägen aU man ermarten fodte. Ü^affelbe gilt Don ben Vb«
bilbungen ber Stapaio« bei Simpson a, Don benen mir au^ fonfl
^dren baf fie jmar buntelbraun Don Sarbe, boc^ o^ne bie Dor{ie|^en«
ben Satfentnoc^en ftnb meldte fonfl bie Siegel bilben (Davis 415);
inbeffen finben fict» unter i^nen fe^r oerfc^iebene (Seflalten unb $(^9«
fiognomieen, ma« iD7dIl^aufen (a, n, 232) mo^l mit Sticht aU Solge
i^rer Dielfa<^en SRifc^ung mit geraubten StlaDen oon frember Katio*
nalit&t betra<^tet. SU Doriüglid^ ba§licti unb o^ne atten m&nnlid^en
9u«bru(t, ber fon|l fe^r ^duflg iß, werben bie al« gierig unb bösartig
Derrufenen 9rpa^oe4 gef4li(bert (Parkmanu. %.).
* Ü9 ifl biet toobl bauptfd^Ui^ Don bct ^bpfiognomie ju Derfleben. I)ad
abn>ei(^enbe Urtbeil über fie bei James (II, 180) erflärt ft(6 moffi ani bem
Um^nbe bag biefet fie mit Slrpaboe« unb S^tenned gemifcbt t<inb.
9ai|« %nt!fytopclo%it. 9r9^. 4
S)a« ^aoT bed 3nt)ionerd, [4^lid^t grob \xn\> f^ttarj, iß nad) 8ay
(bei James I, 283) ot>ol na^ Browne (bei Schoolcr. III, 367)
ttet^runb im 2)urd)f^nitt unb glan^lod, ergraut erfl in IS^D^em %\Ux
unb f&nt niij^t lei^t au«. Oft mirb e« fe^r lang, man fa^ e4 bei
&^ero(ee*9Beibern bid auf bie Witte ber Seine, felbft bi« auf bie (Srbe
retdben (Timberlake 51), bei benfträ^en'3nbianern micb e« 5 bi«
6' lang (S)omene(^), auc^bie Eingeborenen oon @ub Carolina gei(^«
neten {t(^ in biefer Siiidfi^t au« (Herrera II, 10, 6). Wlanä^t Sdf<
fer rapren e« bi« auf bie fogen. ©falplotfe, einen Süffel ber auf bem
e^eitel aOein jle^en bleibt. ^
Ueber ben SBart unb bie Hautfarbe ber eingeborenen Qmerifanet
if! biel gef(i^riebcn unb geflritten morben. 3)er 3rotcfen(;Suptling
Brant ^ä^tkb barfiber an M'Causland 1783, alle 3nbianerbötfer
bie er tenne, ^Atten 9art, bei n>eitem bie meinen aber ^ögen i^n immer
au«, märben jebod^ ebenfo bi(fe SArte l^aben al« bie @urop&er, menn
fe {i(^ rafiren moQten (Drake V, 92). ^Qerbing« finb {te ni(|^t ooO«
tommen bartio« , unb au^ bie fonilige Sc^aarung be« ftdr^er« fe(^t
nic^t ganj, noie D'Orbigny (Bullet, soc. ethnol. 1846, 22 Mai)
behauptet ^at , ber bem ^Imerifaner attgemein eine gan) n>ei(^e, oon
aUen Unebenbeiten freie <^aut ^ufciireibt; felbji Catlin f(^intiu meit
|u ge^en, n)enn er be|^auptet ba§ nur etma ber je^nte X^eit ber 3n*
bianeroolfer 9art ^abe, aber biefer unb bie Sel^aarung be« jfdrper«
i^ beträ^tlid^ geringer ald beim (Europäer. S« mag fein bag bie ®e<
mo^n^eit be« 9^afiren« auf ber einen unb bie be« ^u«rei§en« ouf ber
onberen @eite ni(!^t unerheblich baju beigetragen bat tiefen Unterfcbieb
gu oerfifirten , aber f(6n>erü(^ \\t er ^ierau« allein $u erflären. ^a«
9u«reigen gefcba^ befonber« in frü(^erer Seit fe^r allgemein meil fonfi
ba« Semalen unb Xftttomiren fd^mieriger au«^ufü^ren unb oon nur
geringer SBiitung gemefen fein mürbe (^etfemelber 341), unb e«
mirb ouA bon manchen IBdlfern augert^alb Omenta , j. 9. oon ben
Suarif« oerftt^ert bag ber 9qrt bei Seiten oft gang oerfc^winbe, meil
man i^n entferne fobalb er ju mac^fen anfange (Richardson II,
209 ) , aber felbfi mo ba« 9u«rei§en feltener gemorben ijl ober gan;
aufgehört bat, pflegen Sart unb jtdrper^aar beim 3nbianer erß in
fpfiterem 91ter ju teimen unb überhaupt geringer ju fein al« beim (£u*
ropder (Williamson 85ff.). 3)ie €aut« unb gfic^fe boben nur
noenige ^aare im Oefi^te, führen aber nic^t bie fonfl ge»d^nli(t^en
Snjirumcnte jum 'Hu^teigcn berfdben. 2)ic mei|len 33dlfet oon ۊb
Carolina trugen Sarte, boc^ (((einen fie mie bei benen oon dloxt Ca*
rolino nur f^ma^ geioefen ju fein (Lawfton 52, 173). S>ie9 gilt
Don ber 9Re^rja^l ber Smeritaner, nur barf man ni^lt au< einer ge*
* mtffen Sortiebe für attgemeine Behauptungen unb um ber (Einheit ber
^iaf^»iQ€n. wie bieg fo oft gef^e^en ijl, bie Serf((ieben^eiten aber*
fe^en bie ft(( in biefer Segie^ung finben. Unter ben ^Igontin« (oben
bie &tlit>P^w<^9 ^<n fc^m&^flen unb oft gar feinen Sart, bei ben OU
tatoa i|l er ^firter, no(( we^r bei ben !)3ottomatomie, unb bie beiben
feisteren laffen i^n oft am ftinn unb auf ber Unterlippe flehen. Sei
ben Souriqnoeii in N. Scotia; einem ^Igontinoolte, mie barau€ ^er*
borgest bag {te i^re Häuptlinge Sagamos nannten , pflegten nur bie
Sornet^men ben Sart (de Laet II, 16).
S)ie Haut M 3nbianer«, welche na^l Schoolcraft (IV, 59)
ni^^t aüetn glatter , fonbern au^ bunner unb regelm&§iger gefurcht
fein foQ aU bie be« (Surop&er4 , mirb am ri^tigften im allgemeinen
nxd^t qU tupferrot^ , fonbern a\i lo^farbig ober jimmtbraun bejei^«
net. Sie forgfältigen Silber bei M*Kenney and Burns geigen
fle meifl fc^mu^ig gelbbraun. 3)er Uebergang {ur itupferfarbe ifi, n>o
er bortommt, mei^ bur^ Malereien ober Sd^muf^, bur(( Sittreiben mit
9&renfett, Oder unb anberen färben oerurfac^t. Sie H<xutfarbe ber
amerifanifc^en 9ta9e im fangen lägt ^^ ni^t bur^^ Angabe einer ein«
(einen garbe, fonbern nur \>\xx6) eine Scala ^^aratterifiren bie bon
»eigli^^ burd^ gelbli<(, rot^ unb braun bi« (u f(^wär)li(!( gelj^t. Unter
ben Eingeborenen im Oßen be« gelfengebirge« finb burdi^ 6(!(dn^eit,
befonber« bur<( ^eOen £eint bie ÜRenominie« audgejeic^net , bie man
oft ou^ unter bem Wamen ber ^»eigen 3nbianer* angeführt flnbet
(Pike I, 151, Keating 1, 178 u. 31., bgl. $8ppig %xt ,,3nbier* bei
Srf(( unb (Sruber 37 1, 9nm. 35). 3u ben buntel|len Sdltern geboren
bie ^cttomatomie, eiou|, $amnie,9liccara; etma« l^eder finb bie fäb'
Hetzer »o^nenben Dfagen unbffanja, ani) bieOttama unb S^erotee;
no4^ geller bie Wanban, &(|octa» unb Sceet, t>o^ meiben fte Iftitcin
no(( ubertroffen oon Un Stämmen im Seflen M gelfengebirge«
(Hunter 192 f.) tRac^ Weld (454) finb bie (Sreet S^erotee u.a.
mel^r röt^lic^, bie nörblicf^eren Sölfer aber bunfler in berfd^iebenen
»uoncen. 3n 9lfl(fft(^t ber Sreef miberfpric^t inbeffen Bartram jenen
Angaben, inbem er fle für oiel buntler ertlärt aU bie nörblid^eren
4»
52 j^ötperbait, &Mnx.
Stämme. SDic (SJ^erotee bejclc^net er aU fajl olit>etibraun , i^re iunflen
ffieitet aber aU beinahe curopüf* »cij ; bod^ fotten ble befleibeten
unb unbeHeibeten ftör))etl|>eUe P* beim 3nbwner m(^t but^ bie gotbe
untetf^etben (^tinj Kay. c, 1, 235. Say bei James I, 285), nut
bon ben «Pottowotomie Dertl<Hiert Keating (1, 136) bejlimmt bQ« ®e*
gent^eil. 35ie «eugeboretten f^abm bei i^nen rot^^e gatbe, fpäter met.
ben fle gelbli(^ unb aUmaii* bunHer. »ei ben ®*n)Qrjfu§en jtnb
fie brdunü^ ßelb ober f(^n)ärjli<^ gelb (?r. Waj . c, I, 561). »er ®e.
ru^ ber ^autou^bünflung , me^r bur^ ekireibunßen berurfa^t ol«
ber ^aut felbp eigen, mirb bon btelen e^er an^ene^m ol« mibrig je»
funben, wä^renb bem 3nbianer ber (Snnd) be« ©eigen entf*ieben ju-
tt)iber ilt (Say bei James I, 285, 482).
SBie P4 erwarten Id^ bariiren Äörjjerbou unb Statur beträd^t«
!i^. Siele Sölf er fnb bon gebmngener ©epalt, breiter 9ru1l unb
furjem jtarfem Sladen, anbere fd^Iant unb ^ager. S)ie Äiccara, ÜRan*
bon unb Äitfo^ju flnb Heiner aU bie ^ottomotomie ©diwanoe Ofo*
gen unb S^erotee (Hunter 190). Die «ßottomatomie »erben )U
5' 8" (Keating I, 136), bie nörblic^en ßree nur ju 5' 5", \>o^
al« fe]j)r weit au«fd^reitenb anflegeben (Ballantync 41). Ueber«
baupt tiot ber ®ang be« 3nbianer« bo« ßigent^ümlic^e bog bie ^üge
cinanber t)aranc( unb ))lQtt aufgefegt merben unb bie Haltung be«
ftdr))er« babei ganj aufredet i|l (Say bei James I, 285). ,,9Direr«
fennen ieben ©tamm auf ben erjien ©lirf", fogte ein ^ottomotomie ;
^®ef!(^t, (Sejialt, garbe, Seine, jtnieeunb Suge (namentli(!^ bie ©pur)
Pnb aUe für un« beflimmte Äennjeic^en* (Keating I, 98). Wur
wenige Ofagen {tnb unter 6'; au$ bie $amnie j!nb meifl gro§ unb
»o^^lgebilbet (Morse App. 230, 237). S)ie ^rfanfa«*3nbianer ^at
f^on Charlevoix für bie größten unb beft geflalteten erfl&rt. Sben«
fo Pnb bie Äraren « 3nbianer ein groger 3Äenf^enfd|log, ferner bie
Sl^erotee, meiere an SBuc^d unb6t&rfe no(^ bie f)o6^ unb regelmäßig
gebauten Sreet übertreffen ; bei le^teren meffen bie TOänner ^äupg über
6', wo^rcnb bie auffattenb Meinen IBBeiber feiten über 5' Pnb (Bar-
tram). J)ie grauen, oft burc^ Meine jierli^e ^änbe unb pge au«*
geiei(^net, {inb bei ben meiflen Sditern bon ber^ältnigmSgig Meinem
unb unterfel^tem 9Su<4« unb ^aben gen>d^nli(^ bitfe runbe Jtöpfe mit
breiten flogen runben ©ep^tern («ßr. Kay. c, i, 287, Say a.a.O.).
t>a fie ^arte Arbeit tbun müfen, finb if^xt Wudfefn oft fe^r florf ent<
Shidfelfrafk. dinjelne fidff»t. 53
mdtU, felbjl me^r aU Die Ux aK&nner (JTo^l 1, 9). SnSRäcffi^t ber
9RuMel{raft ^et^en bic Snbtanec ben @uroDaetn im 9Qgemeinen no^,
obgtcid^ fie in man^iet IBciie^ung ^UBcturbentli(4^e« Uifien : ein Säufer
tonnte in einem Xage 100 engtif<^e 9ReiIen iurücflegen (Morgan
441) unb e4 iß ni6t4 Ungemd^nli^^e« bag fte fe^r lange SBege fc^mer
belaßet mac^^en; ein Setfuc^ ergab ba§ fle im Springen unb turnen
Settlauf Don Snglänbern jmar überwunben mürben, biefen aber bei
lang anbaltenbem Saufe überlegen maren (Weld 470).
SBir bef4iliegen biefe allgemeine @4)ilberung mit einigen Angaben
über einzelne IBdlter. Uebcr bie %t^Cipa^Un {inb mir nur fe^r unDoU«
tommen unterrichtet. 2)ie ^(lepempand ^aben buntelbrauned, ^um
64)mar& ftc^ neigeubed ^aar (Mackenzie), ein ^tbat>a4ten*@tamm
im Seifengebirge befai babei graue Sugen mit einer rötblicf^en gSr«
bung. 2)ie (S^b<P<n>9and an ber ^ubfon^bai ftnb oft mit {iartem Sart
Derfe^en, i^re 9}afe ift meber gebogen, no4 tritt fte {iart ^eroor, fon«
bern iß an ber ®)>it^e etmad abgeplattet (N. Aan. des v. 1852, IV,
334). 3)ie Dog-ribs ( ^unbdrippen ) na^^ Maclean ein ßarter unb
at^letifcl^er, mo^lgebilbeter aRenf4ienf(^lag (93uf ermann Stonat^b.
1848, p. 481), merben oon Heriot (300) oielme(ir al4 tlein mager
unb unproportionirt, ^ugleic^ b<llfarbiger ald bie meijlen anberen 3n«
tianer bejei(^net — ma^rf^ieinlicb finbet in Sejug auf {te eine Ser«
meAfelung ßatt. Ueber bie ftenaier entnebmen mir au4 ffirangell
(HO) nur bag fte nacb ®e{l(^tebilbung unb Hautfarbe ^meritaner
ftnb. S)ie ^21t(»apa4ten* Stamme Don 9{eu (Ealebonien merben aU ^ett
fupferfarbig unb mittelgroß, nur feiten 5' 9" errei(^enb, bie Seiber
aU tur) unb bitf angegeben (R. Cox II, 329, Morse App. 343).
Sie bie @aut4 erf4)ienen bie !£^atota Catlin al4 oorjüglicf^ fdb5n
unb regelmäßig gebaut. 2)ie (geftdptdbilbung ber Unteren i|t iu'
bef[en nad^ $r. SRai. (c, I, 339 f.) öfterd fc^mal, längli^», ßarttno«
dbig, Don meniger regelmäßigen B^dcn unb ^d^eren !Ba(fentno<^en al4
bei anberen 9Ri{fourt«3nbianern, bie ^ugen lang unb f4imal, bie 9iafe
mebr ober minber gebogen, bie Hautfarbe buntelbraun. — S)ie SRan*
ban, benen bie etmad größeren üRenitarie unb bie Sriccara gleic^^en,
befc^reibt berfelbe forgfältige SeobatSbter (II, 105, 214, 238) aU mit-
telgroß ober etma4 boruber, (geller ober buntler rdt^licb braun, balb
medr graubraun, balb me^r gelblich. 2)a4 ^aar ift fc^mar}, bei ftiu'
bern oft braun, befonbere an ben Spieen, in manchen Familien grau
54 (ltgeitt(ämlid)fettcn einzelner ^6\fn.
ober fc^koat^ mit »ei^ gemifc^t »ad and^ bei ben ®(^n>arifu§en Dot«
tommt, bei einzelnen 3nbiDibuen felbfi bufc^eltoeife btaunlid^, fc^toot),
fttbergrau ober ipeiggrau ; bie Stirn meifl ni^t jidrier jurudtmeic^enb
aU beim (tuxopüitx, bie ^ugen fc^matibroun, ^utoeilen unb befonber«
bei ilinbern ber ^ugenminlel etma« ^erabgejogen unb gefpannt, bie
SRofe gettnmmt, fanft gebogen ober gerabe bei nic^t breiten Slugeln,
bie Sacfentnodben minber oorfiebenb aU bei ben S)atota. 93on blauen
unb grauen ^ugen, Don $aar in aflen fonj^ oorfommenben garben,
mie Catlin unb (pater Mitchell (bei Schoolcr. III, 254) berieb«
tet b<^ben, erj&I^U ^rinjilRajpimiUan ni^^td, nur fe^t er no(|) binju
ba§ bei ben 9{anban SRenitarie unb ftr&ben eine fünfllid^e Verlange«
cung ber labia pudendi externa ober aud^ interna gebraudbU(^ fei. —
^ie @(!^tt)arifuBe, n>elcbe meit weniger oon bem aCigemeinen X^pud
bet 3nbianer abmeieren, finbet man ebenbaf. I, 560 gef4)ilbert; bie
ftonga, fta4fa«tiad, Ofagen merben bei James (1, 126, II, 111, 242)
befpro^en. — 2)ie Djibna^, beren ©tirn ft^ bisweilen gut enttt>ic(elt
geigt, obxoo\)\ fte (hierin ben Seminolen nod^gufle^en fd^einen (Mor-
ton pl. 22, 28), finb meiß grog unb b^ger mit biden ^nieen unb
5^nö4)eln , (cblec^ten Stäben unb obne bie ^blcrnafe bie befonberd ben
3nbianem am äl^iffouri eigen ifi (Keating II, 166). — 2)ie fog.
Mountaineers , ebenfaUd gro| unb ^ager, ^aben bie garbe unferer
digeuner; bie meijten finb gemifc^ten Salute« unb flammen oaterlicf^er
6eitd oon frangdftf^ien (^anabiern (Cartwright III, 229).
9li(^t unerwähnt bürfen ^ier bie tüuflUdi^en Serunfialtungen be4
@(^&beU bleiben bie bei mehreren ber befprocfienen 93dUer, ^auptfdcb«
\\6) aber in Oregon gebräu^Iid^ ftnb*). S)ie (l^icfafam, erga^lt fc^on
* 93eifpieU k>on funflli(ben 6(bdbe(formen bei ©ermanen, (^aQiern, Staue*
nem, ©rieben, XüxUn u.a.,aucb Sumatranem unb 92itobaien bat fdbon 93Iu>
menb a<bje^eben (De geo. h. variet. nat. ed. 3. 1795 p. 216) nebp ber aud*
fübilic^en laejcbteibung bed t>on ben <£ariben gu biefem ^totdt gebrau(bten 9lp«
poiatd au0 bem Journal de physique 1791 Aug. p. 132; au^ fübtt et bie
merlioüibtge ^b^^tja^^e an bag bie (ünfllic^e itopfform bei bem ^ippotioted be«
tannten SKatTocepbalen om ^cbtoaigen QReeie ald ein Seiten bed %beU aalt.
2)ad ndmlid^e tuoi Ui uielen amecifanifcben Söltein bei %aü. Ueber biefe Sitte
bei ben Sbltem bei alten SBelt, na<b ben 3eugni{fen M (ivpottate^, $omp.
9Kela, $limud unb €tiabo, l^CLbtn diaihtt (SJ^ulIei'd Slr^io 1843p. 147)
unb 9te)(iud (ebenb. 1854 p.440 na(b Sibinger in ben Dentfibriften ber
ilienet 9llab. 1851, 1) gebanbat. 8ebteiei «eigt tafi (unfUicbe (S^ejtaltung bei
6d)abel0 bti ben ^unnen unter Qinila oielfo^ oorfom, mabrf(beinlt<b in ber
9lb|t(bt bie jtinber bem berrfcbenben SBolfe, ben HKongoIen, üi t)eribnli(ben
(Amed^e Tbierry), unb baf biefe €itte in mancben Xbetlen gianfreicb^ noib
La Salle (CoU. N. Y. Hist. jSoc. II, 265), bttxad^Un |»l(Uie ®(ft^»
Ux aU eine 6(6dn^eit unb befeftigen um fte ^lerDo^ubrittflen ein Stet
Quf ber Stirn i^rer f (einen Jtinber; badfelbct^un aQe SBdIIer Vit toOQ
i^nen meiter nad^ @äben bid jum SJ^eere |iin mo^inen (bie S^octon)
unb 9}atcbei). 9Babrf(()einli(b (blatteten bie d^ida^axo, mie mir k)on
ben nabe oermanbten ^^pctan) qu^ f)?aterer Seit miften (Bartram
489), gleicb biefen ben Ao^f Dorn unb binten iuglei(b ab, obmo^l aud^
Adair (8) unb Bossu (II, 104) nurDon einer Somt>ref{ton ber @tirn
burc^ einen aufgelegten @anbfa(f bei ben (enteren reben. 3n neuerer
Seit l^at fiö) bei ®ebrau4) toie bei ben Ofagen bie i^n ebenfadd ge»
^abt baben [oUen (Catlin), attmalicb Derloren. S)ai er bei einigen
Sreef' Söllern am me|icanifd)en i02eerbufen ge^errf(bt (^abe, behauptet
Morto»(bei Schoolcr. II, 325), bO(^ feblt ed bafur an beflimm»
ten 9la<j^n)eifen. 2>ie @itte ber boppelten ^b)>tattttng fanb ftcb ferner
bei ben 9Bo;fam ober fflifaf in @. Carolina , meldb^ be4(^alb t>on ben
9?a(bbart)0l!ern $lattfi>pfe genannt mürben (Lawson 33), moraud
jU folgen f(beint ba§ fle ftc^ auf biefe Unteren nic^t erftretfte; tnbeffen
reicbte fie na<Jb Adair oon ®. (Carolina and aucb in bie mefilid!» oon
bemfelben gelegenen Sänber unb cd if) bal^er nic^t unma^^rfcbeinlidb bag
{te au^ ben Satamba« mit iRe^t ^ugefc^frieben mirb. S>ad gemö^n»
U<be Serfa^ren bejianb barin ba| man bad ftinb in einen Xrog legte,
an welchem bur<tf ©tride ein ©tud SBaumrinbe mit einem ^oljler be«
feßigt mar ba« quer über bie @tirn l^inmeg fejlgefcbnurt mürbe, ober
man befefligte bad üinb auf einem Srete, an meldl^em ein fleinered in
einer Ingel ging unb oermenbete biefed gur ftomprefpon ber ®tim.
3n @. Carolina gab man bem j^opfe Ui ^inbed bie tiefße, ben Sei«
nen eine |^ö^ere Sage, ^um bie ©db^itelgegenb abiu)}latten mit einem
Sanbfatfe'', mie Adair ^injufe^t; t^iettei^t iji feine 9Reinung nur
bie, ta^, mie mir an bem bei Morton (204) abgebilbeten ^ppaxatt
ber e^inuf fe^en, ber ftbrper bed ftinbed eben unb nur ber fto)>f na<|
rfi<fm&rtd geneigt auf einem Srete lag bad mit ieuer (Sbene einen jlum«
pfen aSintel bilbete. 3)ie auffallenbfie Kopfform geigten bie 9lat^e}
(Ubbilbung bei Morton pl. 20 f.), mel^e nacf^ du Prat« ebenfaU
bie Abplattung an ber @tirn unb am Wintert opfe t^ornal^imen ; fie i|l
ie^t U^thi (Fcville). ^ietübei au^fübtltc^ Gosse (16), bei bem fi(b au(b
bie t>etf(btebenen in 9lmerifa (vgl. bie t)aTlle(Iun((en bei Morton) unb in ^ranf*
leiib gf bt6u(bli(ben ^parate abgebiibet ^nben mel<be biefem Btoctfe bienen.
56 Sufammen^ang ber flmetifaitet mit ben Vflaten.
^od^ ttt bie ^d^e geiogen unb bet obere Z^txl unnatärft^ aufgetrie«
ben. 3>te S^etimac^e« unb Slttacapa fd^einen bodfelbe Serfa^ren 6e<
oba^tet ju ^aben.
S)cm ©ejireben über bie Dorbiflorif^e Seit ber SeüBüerunö »on
9merita einige« i\ä)t ju t)erbreiten , {le^en ^auptf&(f»li(f» jmei Sßege
offen: bie itö^ere Unterfu(!^un0 ber nod^tt)ei«baren »erfi^rung ber
eingeborenen mit anbeten SHo^en unb bie SrforfdS^ung ber einleimt«
f(^en S)entmaler au« alter Seit. SBir n>oaen oerfU(!^en in beiben 9lid^'
tungen uorjubringen, bo^ mit Sorfti^t um nid^t ben e|ftntrif(f^en
SReinungen )u oerfaden, meiere teiber au$ no$ ie^t in berglet<|en
Dingen ebenfo leitet erbad^t aU unt>erbient bemunbert merben.
Sei bem früher fc^on berührten SRangel an befHmmten unb un»
)n)eifel^aften Snalogieen ber Sprad^en fomo^l aU au(^ ber p(i9ftf(f»en
Silbung jwifc^en ben eingeborenen oon ^merifa unb ben Sdlfern an«
berer erbt^eile, |lnb mir in SRucffl^t ber erjieren ^xaqt auf Ueberein«
flimmungen in Kebenbingen bef(^ränft bie burc^gängig ni(!^t f<|mer
in« ®emi<^t faUen , obgleidb ft^b nid^t leugnen l&f t bag e« beren eine
grof e STOenge giebt. eine forgfdltigr SüfammenPeUung ber Serglei*
(|»ung«puntte bie ft(^ imif(^en ben eingeborenen Don 9torbamerita
unb ben Sdlfern be« norböflH^en 9fien« barbieten , ^aben nament<
Udb Delafield, Bradford unb de Salles (L'Institut 1846 II,
p. 5) geliefert unb ber $araDeU«mu« hn^ö) (ierau«fleflt, bleibt immer
noä^ auffaDenb genug, felbfl nacb ^bjug aQe« beffen ma« {t(^ al« gu<
f&Qig ober al« naturli^ie golge &bnli(ber Sebendoerb&Uniffe unb QLuh
turjufl&nbe betrachten l>. £)ie ganje SRaffe ber einjeln^eiten anju«
fuhren märbe nic^t ber SNübe lohnen , benn menn s- 9. bei ben 6iou|
ft^ mehrere eigentbfimlidS^e Sitten ßnben bte fte mit ben Xataren ge<
mein ^aben (West 87), menn man bei anberen Söltern Snologieen
)u ben Mongolen , Xürfen, ftalmücfen ober Xungufen aufzeigen fann,
fo mirb bte Semei«fraft fol^er X^atfai^en in bem SRaaf e geringer in
tot\(fytm bie 9Renge ber einjelnen unter ftcb oettcJbiebenenSdltern m&d!»{l
bie man au« beiben erbt^eilen jur Serglei^^ung miteinanbet ^txitu
{iel^t , unb in meld^m e« mdglidb ifi no(^ anbere (iammfcembe Sdller
3ttfammen^aitQ bet ttmetifaner mit ben ^Ifiaten. 57
aufgafinben an benen {idS^ biefdben ober 5]^nlt(^e fünfte ber Ueberein»
fiimtnung na^^meifen la{fen. Sott einiger 9Bi(^tig;eit fc^^eint (laupt*
\&äfl\^ ^olgenbe« gu fein.
3)en jto^f ju taßren bi< auf einen tletnen ^aarbfif^el am Sc^ei«
tet ttnb in Setbinbung bamit bie Sitte be« 6talpirend , ba« bereiten
t>on ®(f»tt)i(b&bern bur(f» ^ufgiegen bon SBajfer auf (^eißgemad^te
Steine , bad SlufPeQen ber Sobten in ftiflen auf 9&umen ober befon«
beren ®eräjien n>ar bei ben Xungufen unb einigen anberen a{tatif(!^en
Sdltem ebenfo gebriuc^lic^! mie bei bieten norbameritanifdf^en @t&m«
men(9ining«58, «itter(£rbf.II, 278,975, 1089, 1109, Brad-
ford 401 jf.). ^er ofiatif<||e &(|^amani<mu< ftnbet fein giemlic^ ge»
naued ®egenbilb in 9?orbamerif a , Sultud be« ^^uer« iji bie niefent'
Md^t (Srunblage be^felben ebenfo mie bie ber SRaturreligion ber 3nbia«
ner (ogl. (Srman'd ^xä)\x> VIU, 213), bie Analogie beiber I> fi^
fe(»r fpecieO nati^meifen btd jum 9ftau(^en bed £abaM aU Sultud^anb«
lung unb bem «herumgeben ber pfeife in feierlichen Serfammlungen.
9u4 bie Sagen ber 9bjiammung Don Xflieren (g. 9. bom SBoIf bei
ben Surt'Sdltem Ritter ßrbt. II, 489) ßnben febr bielfad^e $aral'
lelen in 9lorbamerita. ^iergu tommt bie 3;(iatfad^e bat nn aDm&Ii^ier
Uebergang ber Äußeren unb inneren S^^arattere ber Sdlter bon Korbofl»
aften unb Korbmeßamerita ineinanber unleugbar jlottftnbet,bat@^a'
belt^pud unb ®eft(ibt^bilbung teinedmegd f(!^roffe Unterfd^iebe, fonbern
t>ielme^r eine gewiife Sermanbtf^aft jeigen, unb baf bie geograp^tf^e
Soge bieferSänber eine alte Communication im Sorben fe^rbefümmt er«
märten lift: umbonSapan na(^ Omenta ju gelangen finbnirgenbdlSn«
gereaU)meit&gige6eereifenerforberIi(^(^.b.$umbolbt),3apanefenfnb
me^r aU einmal in bie ®egenb ber Solumbia^SD^unbungen berfc^lagen
morben (Wilkes IV, 295) unb bie Steere^ßrömung bie t^on (E^ina
unb 3apan im Sfiben ber bleuten M nacb Kalifornien Uuft (6. bie
ITarte ebenb. 457) Uft meitere ^ijlorifc^e Seifpiele biefer Srt ald über«
pfiffig erf (feinen. S)ie$ WlU maä)t U ma^rf(!^einli(^ bag ^bie Sei«
trage" (wie e« Sater mit geredbtfertigter Sorft(^t audbrädt) mel^ie
9merita gu feiner Sebölterung aud Ifien erhalten ^aben mag, ni^t
gonj uner^eblidb gemefen feien. Um iebo(f» biefer ffia^rf^einlic^teit
ibr richtige« Ttaai angumeifen, wirb man ft^ baran erinnern mfif«
fen , bat ameritanif(!^e Söller oon t^öHig t)erf4iebetten 6))ra4jl&m'
men, g. 9. 9ltba<?a«fcn unb manche Dregoni»«lfer, Hpacl^en unb ftu^
58 Sufaminen^ng bei 9lmeTif«ner mit ben Kflateit,
mannen u. f. f. , oft in Sitten nnl Seien«$n)cifc unb felb{t in i^ren
ftörperformen na^eju übeteinflimmcn , unb ba0 alfo ein Semeid für
Sern)anbtf(^aft nod^ fel^c ((^mac^ iß, mcnn er {t^) nur hierauf ftn^t
Um einen Sufcmimen^ang bet Set)öltcrung t>on Omenta mit ^{ten
koa^rfc^einli^ gu ma^en , ^ai man ferner auf bie meite Verbreitung
t)on 6agen ^ingemiefen, na^) benen bie amerifanif(^en SöKer fel6p
t)on SBeßen unb Korben ^ergefommcn {u fein glauben. ^Uerbing«
finben ft$ folc^e Sagen, mie mir oben ermähnt (»aben, bei ben ^t*
lamared unb einigen t)ermanbten Stammen, auc^ bei ben 3nbionem
oon 9{orb Carolina , bo^l finb )ie teinedmegd fo allgemein aU man
oft be^aui^tet ^at, bcnn oiele jener Soltcr Ratten j^d) für ^SrbgebO'
rene/ b. i. Eingeborene im eigentlichen Sinne, unb man ^at fo lange
fein Stecht bie^ mit Gallatin fo ju beuten ba§ i^nen nur bie (SriU'
nerung an i^re ^erfunft entfc^munben fei , aU man uic^t aud anbe«
ren ®rünben i^re (£inmanberung aud bem iSludlanbe ermiefen ^at.
^ugerbcm leuchtet ein bag SBanberungdfagen jener 9rt no^ teined«
megd geftatten auf ^jten aU bie ma^re ^eimatl^ ber ^merifaner ju
f(^lie|en. Sbenfomenig lägt ftc^ biefe {Folgerung boraud gießen, baf
ein Sorbringen ber norblic^eren Sölfer na^l Suben in iAmerifa me^r»
fa(^ nac^meiebar ijt (WilkesIV, 473, Haie Ethnogr.and PhUol.
224). (Sine ftdj^erere ^inbeutung auf ^ßen mürbe in ber X^atfadj^e
liegen bag man groge (S;emplare t>on pyrula perversa, bie {ic^ in
Stenge je^t nur an ber Rüfie oon ^inboftan finben foden (Dela-
field 62), in ben alten S)entm&lern oon 9^orbamerifa entbecft iat,
menn ni^t tleine (£|em))lare biefer SKufc^el im ®olfe oon SRe; ico oor«
t&men. ^u^^ ber gunb einiger Siemplare bed cassis coroutus (Ja-
mes I, 64 — bie S))ecied ijl ni^^t ganj {t(^er) in tumulis ber Umge*
genb oon Sincinnati ijl mo^I au4 a^nli^^en (Srunben unb mit 9tec(^t
t>on Haven unb Squler nidl^t me^r M Semeid einer alten ®emein«
f4^aft mit Giften geltenb gemalt morben. ^ie S|iflen) ber fieinernen
@&ulen mit angebli^l tatarif^ien S^arafteren, meiere 900 Heues
me|ilic(^ oon SRontreal oon ftalm (Keife na^i Korb ^merita) erm&^nt
merben, ^at fidi^ nic^t bejiitigt.
S)ad Ser|)aUni§ Smerifa'd gu ^ol^nefien in Md^^i ber Elemente
feiner Seodlterung ifi bem gu 9flen gang &^nli(^. Bradford (291 ff.)
unb Ellis (Polynes. Researches I, 213, 297, 340, IV, 129,359) ^a«
ben eine äXenge oon Uebereinflimmungen {ufammengefieQt meldte ni^t
^olpnefiitn unb C^uropdern. 59
p^ite 3nterfffe ftnb unb ^d) U\ä)i no4 betrA(6tlt<^ t>ermc(»ren liefien,
menn man ft^ Don fo^en Sergleic^ungen einen erheblichen (Seminn
I9erfpre(^en tonnte. 9tut beifpieHn^eifc moUen mx qU merfmurbig
anführen ba§ bad 9EBei§malen ^ur Xrauer unb bad ^6f(!^nciben eined
SingergUebed babei unter bcn ©^wargfulen unb IDtanban, baf ba«
^Sertec^en" unb ^erumreiben bed (Seftc^t« auf bem bed Slnberen jut
Segtuiung in 93ra{ilien, am Drinoco, bei ben Sotofuben, e«fimo<,
Californiern u. a. , f ol^e parallelen gu polpnef fdj^en Sitten barbie»
ten (?rcnj a»oj. c,I, 582, H, 166,206, berf. a,I, 335, t). TOartiu«
46, Oilii 324), unb ba§ bie dlatä)^ unb &ree(iu i^rem ^bel ebenfo
in einer anberen kfptaö^t rebeten aU unter ft(^ (Nuttall 268 ff.,
277), mie bief in @amoa unb Xonga gebr&u^Ui^ roar. 9lo^ meni«
ger aU auf bergleic^en ^inge burfte auf bie tEle^nUc^feit bed S^arat*
tcr« )tt geben fein meiere Haie (a. a. O. 116) gmifc^en ben ^uflra«
liern unb ben (Eingeborenen bon Oregon gefunben gu ^aben glaubt,
unb auf bie ^nftc^t Latham's (199), mel^e, gum ^i^eU in Ueber«
einfiimmung mit Pickering (The races of man. 1849, p. 105,
112), in ber Sebdüerung bon Kalifornien, Oregon, $eru unbScu«
abor bie untecne^menben @anbroi(^infulaner mieberguertennen meint.
3)a§ folc^e mirfliii^ an oerf^liebene fünfte ber SBejIiufie bon Omenta
t>ttid)[aqtn h)orben unb bie aReeredßrdmungen einer Sinmanberung
Don ^ol^neften ^er nic^t ungünfhg finb, ifi fo )iemli(^ bad Sinnige
noa« fi(^ gu (fünften einer näheren $e}ietiung ber Dnfeliöelt gu 9(me«
ri(a in et^nogra)>tlif(^er ^inftct^t geltenb matten lägt.
9ßeit beffer verbürgt ifi bie alte Serbinbung Suropa*« mit 9>{orb«
amerita. 2)er Sntbecfung unb Seftebelung ®ri^nianbd burc^ bie SRor«
manner oon S^lanb au« (986) folgte eine gmeite Seife (1000) meiere
fte na<tf ^eUuIanb (Keufunblanb unb fiabrabor) unb 'JD^arflanb (N.
Scotia) führte unb f!e turj barauf gur näheren Unterfuc^ung bon
Sinlanb oeranlagte, mo fte bon ben @tr&lingern angegriffen mürben.
Sinen Kampf mit biefen ^atte au^ £^orfinn )u beße^en ber im
3. 1007 ba^in fam. 2Bo« bie Antiquitates Americanae, benen mir
biefe fixeren SRac^ric^ten berbanten , über bie ©trälinger in Sinlanb
mitt^eilen, ift golgenbed. ®ie tamen gu ben Kormannern, in«6efon>
bere gu Z^orfinn, fiet« auf 6d^iffen unb griffen mit großen Steinen
an , bie fie mit einem Srete f4^teuberten. ^on %üxht merben fie bun»
lel unb felbfl fc^marj genannt, bon »ilbem fflefen, «einer Statur,
dO T>it ^trälingei unb bie Jabttfii bei 9tormdnnet.
großen Rügen , ^ftgUc^cm k>emtntem ^aar unb breiten 9o<fentno(^en
(p. 149, 180, 183). |)&ufet (matten ftc niä^i, fonbetn mu^nten in
^ö^Ien. Tlxi bem Warnen bet 6tr&linger (3tt>tc0O bejei^nen tene
alten Seri^te aUe Eingeborenen Don Rmerita mit benen bie fform&m
net iufammentrafen o^nt Unterfc^ieb, au^ bie Sdfimod Don ®rön«
lanb mit n)e(dben fte f^on um ba< 3. 1000 befannt geworben waren,
unb e« ifl taum n>a^rfdbeinli4) bag eine fo betr&c^tlid^e Serf4^ieben(^eit
mie bie ber 3nbianer unb ber (E«!imod Don ibnen unbemertt ober bo(^
unerw&^nt geblieben fein foUte, menn fte in Sinlanb auf 3nbianer
geflogen m&ren. 9Bir |iaben bemnad!» ®runb §u bermut^en (benn boQe
&ä)txf^t\t gewähren bie oorjle^enben Angaben nid^t, mie b. S^el 21
ri(f»tig bemer(t) , bag bad Sinlanb ber Korm&nner oon Sdfimod be<
mo(^nt toax*), unb baf biefe erfi in fpaterer Seit weiter na^ 9?orben
)urü(fgebr&ngt mürben. Sine fp&ter an^ufü^renbe 6oge ber (Sdtimo«
f^eint bieg ^u befi&tigen. Wan tann bagegen nur ben Einwurf er*
^eben bag ftcb Xrabitionen oon ber Rnwefen^eit ber 9tormanner nur
bei Snbianern, nid^t bei (Edtimo« gefunben ^aben, befonberd eine
bie ^^ tP^defl auf S^orfinn'« 9tieber1a{fung }u be^ie^en fcbien im
3. 1680 (Antiqq. Am. 374) unb baf tene auger mit Unteren alfo au<^
mit 3nbianern ^ufammengetroffen fein muffen^ 3ube{fen giebt t€ ber«
gleichen 6agen bielfad) au<tf anberwartd (f. oben p. 27); einige ber»
felben er^&tilen bon weigen anbere bon fd^warjen SRenfd^en bie in al«
ter B^it {td^ in oerfcbiebenen Zueilen bon Rmerifa gefunben Ratten
(BufammenfieQung bei Haven 49 unb bei M*Culloh) unb ed iß
meift ni(!^t gu entf<ltieiben toai an i^nen wabr ober falf(^ i{t. Xder*
bing« mögen fte jum Z^eil jic(^ an bie Säurten ber 9tormanner nacb
Smerita tnu)>fen bie fic^ bid in bie 9Ritte M 1 4. 3a^r(. mit @i4^er«
^txt verfolgen laffen unb ft<^ bieUeicbt weit na(f^ 6uben ^in erftretften,
mögli^ aber auc^ bag fte, i^re t^atfä^Ud^e SRicbtigteit Dorau^gefe^t,
fi^ ni<|tauf bie 9{ormdnner, fonbem auf3rlanber bejiel^en, wiefi^
weiter^^in (eigen wirb.
S)a< Sinlanb ber 9tormänner war ^d(^p wabrf^einlidj» ba« fp&*
tere Staffa^ufett« unb X^obe 3dlanb. 3)afür f)>ri(^t bor fUlem bie
Sngabe bag ber tiirgeße Zag bort 9 6tunben bauette, wa« genau
*) Dag bie in ben tomulis M SRiffiffippi'Xbale^ gefimbcnen (S^ebeine
ben ditimod }ttgebörten bie in alter Bett bort gelebt (otten« nimmt t>on
9T0unf<l^wtid (77) wo^I aOetrt an.
Digbton Rock , Qtonument t>oti Steto^ort. fH
auf bie Srette t)OU Dighton Rock otti Taunton R. Al^ 45' ^infu^tt,
wo bic gdfeninWrift irtit S^orflnn'« Warnen fi<^ flnbet. ©lefen lic
fert toenigflen« uniioeife(^aft bie ^bbilbung in ben Antiqq. Am.
($!. X— XII) nebp einigen anbeten offenbar römif(^en tt^arafteren*),
rnft^renb bie „ nad^ baguerreotppif^et tHufna^me " geteii^nete dopte
bei Schoo!craft (IV, pl. 14) jmar bie leiteten 3eic^^en, nid&t ober
jenen Kamen barfleUt. @on>o^I bie Sergfeitf^unQ beiber ^bbübungen
aU bie ber beiben ffierfe in benen jle {tc(^ finben, laft bie größere
Sorgfalt unb Genauigteit bei ben norbtf(f^en gorfcf^em ermatten, unb
»enn Schoolcraft (I, 114; IV, 117) oon ber ßrHSrung erj&^It
bie i^m ein 11gonfin«$rießer Chingwauk oon jener 3n((^rift aU auf
itoti 3nbianen>dlter beguglid^ gegeben ^aben, fo t^ut bie§ ber obigen
^nfld^t nid^t ben minbeflen Cintrag , benn bie 3nf(^rift befielt au«
imet Wirten oon S^iä)^^, beren eine, bie grofe ^J^e^rja^t, offenbar
9RaIereien oon inbianif^em , ma^rfc^einli^ fpdterem Urfprung finb,
wd^renb bie anbere, mt f(^on bemerft, au« rdmifdS^en (Kl^arafteren
befielt, tt)a« oon Chingwauk fetbfi bur<^ ba« (Singefl&nbnif aner*
fannt noorben ifl, ba^ er einige ber oor^anbenen Seichen ni^t {u beu»
ten miffe. 3>a6 bie 3nf€^rift g a n j oon 3nbianern (erru^re , l^Atte
Scboolcraft fd^on in 9}u<f{t(f^t auf biefen Unteren Umfianb nt(^t fo
unbebingt be^oupten bärfen. ^e^nlic^e 3nf^riften, bo(f» oon {loei»
fel^^afterem Urfprung, ^at man anberm&rt« gefunben (Antiqq. Am.
359, 397, 401). ®an) in berfelben ®egenb meieret ber Dighton ober
Assonet Rock angehört, im Fall River, ifl ein menfcblict!^^ ®telet
gefunben morben in Serbinbung mit mancherlei ®egen{i&nben oon
aXeffing , bie aflerbingd ni^t notfimenbig auf bie Tormänner ^uräif«
geführt werben mfijfen (Wä^ered barfiber bei Haven 107), aberbo^^
ben ®ebanten an biefe na^e genug legen. Snbli^ ifl aU ^ter^er ge«
^drig nod^ ba« mertwärbige fieinerne 9autt>ert oon Wemport (9l^obe
3«lanb) $u nennen, ba« ^uerfl oon J. T. Smith (Discovery of Am.
by the Northmen Lond. 1839) gemurbigt unb befprod^en morben ifl,
bann oon Rafn (40). beffen ^bbilbung gan^ bie a^tetfige Sonflruc»
tton ber alten Saptiflerien ber Rorm&nner jeigt, mie fie neben ben
Itirc^en gebaut $u n>erben pflegten. Z)ag ni<^t mehrere IRuinen au«
•) ®on bem Äamen ber OJefdbtten X^orflnn'« ober ber 3obl ber SWann-
f^aft, toie e« Bei ^efd^el (105 not.) unb im ^u«Ianb (1857 p. 101)
pei^t, ifi ni<^td )n (eben. Dieg finb (Sonjecturin.
jener Seit ju entbeden fnb, erfl&rt festerer genügend ^orou« ^a| hu
»otmSnner meiji ^olj al« Säumaterial t^enoenbetcn , unb ^bt gu*
0lei(t> J^etDor (p. 51) bag 8i((^of ffiric im 31121 na^ Sinlanb ging
iinb bort geblieben ju fein fd^eint. ®ir burfen mit ffla^rfe^einlic^^feit
avi^ biefen 3)aten [erliegen baf bie bortigen Kieberlajfungen ber 9tor«
mSnner nidj^t unbcbeutenb unb »ereinjelt geroefen jtnb. ^ud) bo«
Wonument Don 9?em))ort tji inbefen nic^t unangefochten geblieben.
3ur 3eit ber Orünbung biefer 6tabt (1638) foü e« not^ n\d)i qxfiit
^aben (Petersen. Bist, of Rhode Isl. 168, 171, 175). a>ie erfe
®rtt)4|inung be«felben gefdj^ie^it in bemleflamente be« (SooemorB. Ar-
nold oon 1677 ber ed aU „my stone built wind mill'' bejei^net,
worauf man freilidb ebenfo tei^t unb ebenfo unberechtigt f^liefen
fann bag jener fte erfl erbaut ^abe aU ba( er fle barum oU fleinerned
®ebäube ^eroor^ob. meil e« ganj ungemö^nlid^ mar SBinbmu^len
Don @tein ^u bauen unb er nur ein oorgefunbene« Saubentmal fflr
feine 3roecfe benu^t ^atte. 5luc^ ba§ bie erjle ffiinbmfl^le in Kem|>ott
im 3. 1663 ^ergejleöt mürbe (Schoolcr. IV, 117, 153), giebt feinen
9ln^alt«pun!t für meiterc ©d^lüffe. $)a« (Sopen^agener Wufeum ame*
ritanifc^er ^Itertl^ümer bejt^t mele ©tücfe, namentlich au« 9Ra{fa$u«
fett«, ^ennf^tt^anien , Dl)\o, Connecticut meldte ffanbtnamfc^en W«
tert^umern auffaaenb gleiten. 2)iefelbe 9e^nlici^feit geigt bie gorm
ber Obfibian « $feilfpi^en au« 9Re;ico unb ber fteile au« S)iont oon
St. Croix (Bullet, soc. geogr. 18451, 182 ff./ ffla« bie Senennung
Sinlanb« nac^ bem KBeine betrifft ben bie fform&nner bort borfan*
ben, fo mac^t fie feine SdS^mierigfeiten : auc^ bie erflen 5foIoniflen
oon 9{eu (Snglanb ^aben feine 9){enge unb Sortrefpiddfeit geräumt
(Young 247).
3n $t>itramanna(anb, ba« auc^ Irland it mikla genannt mürbe unb
Sinlanb „gegenüber lag^, lebten, mie bie bortigen @fralinger fagten,
Wenfc^en in meinen 5t(eibern meiere 6tangen mit me^enben Suchern
unter lautem Stufen t)or fiä) f)tt trügen (Antiqq. Am. 162). Tlcrn
mürbe geneigt fein §u glauben ba( man erfl fpüter^^in au« biefen mei§'
getleibeten SRenfc^en meife ^enfc^en. gemacf^t ^abe, menn nic^t meitere
9erict)te, bie ebenfaU« ben norbifc^en ®aga« ange^dren, unb ber Warne
Srlanb ju einer anberen Sluffaffung ber @acf»e ^infü^rten, bie freiließ
buntel unb jmeifel^aft bleibt. (&i mirb n&mlic^ erj&^lt um 983 fei
Sre Warfon nac^ ^oitramannalanb oerfc^lagen unb bort getauft mor>
ben, Don bcn Drtne^ 3nfeln ^n aber fei bie 9Jac^ri(^>t ju ben 9tot»
mdnnem getommen, man babe jenen bort aufgefunben unb er fei
bort n^o^l betannt. ®ub(eif (Bublaugfon, Z^orftnn'd Sruber, ^ei§t
e« anberroftrt«, fei um 1027 bei ber JRüdfe^t bon einer ^anbettrelfe*
na(^ SDublin bur^f €turme roeit nad^ @ubme{len oerf^lagen worben
in ein Sanb beffen Sprache i^m bie irifc^e fd^ien « unb fei bort al«
(Befangener bor ©iörn a«6ranbfon geffif^rt worben, ber im 3. 999
bon 3^1onb (atte jlie^en miiffcn unb feitbem berfdj^ottcn mar. IDie
hierin enthaltenen ^nbeutungen ilber bie ^inmefen^eit bon SrI&nbern
in 9Iorbamerita ftnb nur fc^mac^e ©puren, totfy fc^einen f!e menig«
jlen« bie§ fd^Iiefen ju lafen, bog bie 9?ormänner fe16{t an bie 9egen«
mart berfelben in ben bon Sinfanb ffiblid) gelegenen S&nbem glaub«
ten unb fie biettei<^t für bie erflen (Sntbetfer ber neuen tSeU (hielten.
6oü i^nen bo(^ au(^ S^Ionb fc^on 65 — 70 Sa^re oor beffen Snt«
betfung burd^i bie 9torm&nner (860) befannt gemcfen fein (Antiqq.
Am. 449 nac^ fRa9f unb namentlicb Letronne, Recherches sur le
Kvre de mensura orbis terrae Paris 1814 p. 133 ff.)» obmo^l fl<!^
in bem 9u<^e M irifi^en 9Rönd)ed Dicuil de mensura terrae bom
3. 825 nid^td bon ber <5age finbet bie ein neuerer Sd^riftfleUer au4
i^m entnommen ^aben miQ, bag bie 3rf&nber fc^on im 6. 3a^r^*
Worbamerifa entbedt unb beffen fiiblic^en %f)t\\ ju (Snbe be« 8. 3a^t^.
cegefm&fig befudj^t b&tten. 3n Cusic's ®ef4icbte ber 3rorefen (bei
Schoolcr. V, 632) mirb Don fcbiffbrüc^^igen meinen SRenfc^^en et«
|ft^lt bie bor ber 3eit be« (Solumbu« na(^ 9?. Carolina gefommen,
bort ober umgebrad^t morben feien; ba inbeffen bie Seitbefiimmungen
bie iened SBerf ent^< gar fein 3utrauen berbienen , l&^t ftdS^ barauf
nid^H geben , obglei^ bie frflt)er angeführte @age ber ec^amanoe«
aud^ bon Seifen erjA^Ite bie in alter B^it biefe füblict^en ®egenben
bewohnt ^fitten. Caradoc's History of Wales mel<|e bon ben ga^t«
ten be« irif^en ^rinjen Madoc rebet, bie um 1170 faUen foQten,
erf(^ien erfi 1584 unb rei<^te nur bid jum 3. 1157 , bie X)arfieaung
attet fp&teren (Sreigniffe in bem 9u<^e ifi er{! ^ur 3eit ^einrii^*« YIII
gefdSirieben morben. 3m SSefien be« atlantifd^en Oceand fofl ÜRaboc
ein grofe« ^errli^ed Sanb entbedt b^ben, unb in golge biefer apo«
hl^pl^ifc^en ®ef(l^i(f»te ^at man in ben uerfcbiebenßen 3nbianetftäm«
men — fie finben ftdb aufge^d^U bon Ward en bei Dupaix 11, 155 f.
— bie Kocbfommen ber alten (Baien finben moilen ; felbfi no(^ Mors e
04 9ln(|fbli(f»c {^a^tteti ber Stlänber.
(31, App. 145) berichtet bieg Don meuteren. Chaplain Ocrfi^ert« im
Sanbe bcr Aodtattia« Snbioner- angetroffen )u ^abcn totld^t galtf^
rebeten, Capt. Stewart moUte ebenfalls folc^e aufgefunben unb be«
f^riebene ^ergamentroQen bei i^nen gefe^en ^abcn. Sor einiger 3(it
botte man ^udfi^t bie gtage aber bie 3rlcinber geldjl ^u fe^en bur<^
bie genauere Unterfu^ung bei Grave creek mound bei Moandsville
am O^io (Sirginia). @ie führte }ur Sntbe<fung eine« obalen Steine«
öon 1 % 3oa Sänge ber mit einer Sn^rift oerfe^en »ar. ©et ^figel
felb{! fcbien burcb Segr&bniffe bie ju oerfc^iebenen 3^ten {tattfanben,
fe^r admälicb entfianben §u fein unb trug eine dx^t bie ein Wtet
t>on 500, nadb Snbern Don menigfien« 700 Sauren na<|mie«. fRM^ft
bem 6teinc i^ au(^ Don Slfenbein unb ^otjeaanperlen bie Rebe ge«
mefen , melcbe bie 9{u«gtabung ergeben ^abe. X)ie 3nf(^rift mürbe oon
Schoolcraft für celtifcf^, oon Jomard für lib^fc^ ertlärt, na^
Raf Q t&men i^re S^araftere ben angelfi(t!fif(^en Runen am n&<^flen
unb fte mite Dor ba« iSnbe be« 10.3a^r^. ju fe^en. anbete, namentli<^
Squier, be^meifeln i^re Sec^t^^eit (Scboolcr. I pl. 88, IV, 129,
J.R. Geogr. Soc.XII, 260, Transactt. Am.Ethnol.Soc.I, 380 ff.,
11,200). 6o bleiben benn bie ^a^^rten ber3rl&nber gan) in ba« Dun«
(el ber @age ge^iüUt, obxoo^l bie Dielfa(^e 9SBieberte^r ber Srjft^Iung
oon i^nen an oerfd[iiebenen Orten unb ju oerf^iebenen ^tittn und
flberreben ^u motten fc^eint, ba§ mir in i(^r tein blofe« SRd^rc^en $u
fe^en ^aben.
S)ie Unterführung ber alten Sejie^ungen in beneu bie Seodlterung
oon Rorbamerifa ju anbern Srbt^eilen geflanben ^at , fuj^tt nur {u
menigen ^^mn Refultaten oon pofltioer 91rt: um fo flArter maä^t
ft4i ba« Seburfnif fühlbar burc^ @rforf(t!ung ber einbeimifcben S)ent»
m&(er ber Sorieit biefe Sfi<fe unfete« ffliffen« fo meit a1« möglich au«>
)ufuflen; boc^ au<^ bief gelingt nur }u einem Reinen X^eile. 6rfl in
neuejier Seit ifl biefe Duette in i^rer SSi^tigfcit ertannt unb mit oie»
lern Steige benu^t morben, bie dlteren e<^riftfletter bi« über bie Witte
M oerfloffenen 3a^rbunbert« ^inau« tffixn ameritanifdt^er Slltertbümer
faum irgenb (StmA^inung; Carver, Adair, Bartram fc^einen bie
ei^en ju fein oon benen bie§ gcfct^iebt. £^ie 9ef(^i(^te i^re« aOmAIi^en
Setanntmerbend ^aben Warden (bei Dupalx 11) unb audffl^rlit^t
Haven gegeben.
@^on bie geogta))^if4e Setbreitung ber alten Dentmftler mei^
9erBreittt]i(( nnb dint^dluiiji b« X^mfmälet. 9t
barauf ^n ba§ bie Sötter benen pe i^re Sfitfte^uno Decbonten, tmt.
6eefa^tet monn, fonbein gatij bem Sinnenlanbe ong^örten. 6ie
fehlen ndmU(f» fa^ ganj in SReu Sriglonb (ben fe<^« norbd^U<lft{ieti
etaattn) unb auf ber ganjen O^feite ber Saegl^onic« M jum ^utjt
f^in unb bi« in bie beiben &aroIinad ^inab ; im 9^orben bet Qrpfteti
Seen unb ber g&Qe bed SRiffiffippi ftnb bid je^t feine belannt Sie
einreden ^^ bom &u|etpfn Rorbioe^en be^ ®taote« Stern ^or! am.
Ontorio unb Stie @ee ^in in ben SBeßen be«felben unb Aber ^a^
9lu§8ebtet bed oberen O^io, bur(^ benSefien Dpn^ennf^Ibonien unb
am 6uf(|ue(annab (»tnouf bid na<4 ffl^oming; inbffen finb fif in
biefen (Begenben« mie in Strginien 3Ri(t^igan unb 3on>a, minber
iß^Utxöf, abmo^I fie einzeln felbß' noä^ meiter we^lid^ bortommen
bi« na<tf 9tebta«Ia. 3n gro|er Wenge ftnben fie ^^ unb gmar immer
bOQug^weife in ben fruf^tbaren glu^t^AIern unb reiben @tufenl&n«
bern in O^io, 3nbiona, SOinoi^, Siidconfin unb ben f&mmtli^en
Staaten (u beiben Seiten bed unteren SMffiffippi, mit Cinfcf^Iuf t)on
Wabama ®eoriga unb gloriba im Oßen unb Don Xqra« im SBefien
(Squier Anüqq.unb in Smithsonian Contrib. II). 3>ie forgf<igen
Unterfu^ungen oon Squier and Dayis, bie bon Whittlesey
unb in4befonbere für ffli^confin bon Lapham erg&nit morben
ftnb (SmiihsoDian Contrib. 1850 unb 1855),* l^abeti ergeben bafi fid^
bie fdmmtli^en S)en!m&ler in brei ftloffen bringen laffen, beren Si'
gentl^ämli^teiten iebod^ feine fi^arfe Xrennung gejlatten, fonbem aCI^
mdlid^ ineinanber fiberge^en. 3m Worbmeßen be« begeidjineten ®e«
biete« , bef onber« in ffiitconftn , n&^ßbem in SRi^igan Soma unb
9Riffouri ^enfc^en bie riefen^aften Sadrelief« bor mel^e au« Srbe
gebaut ftnb unb oerfc^iebene X^iere , Sibe4^fen , S^ilbfrdten , S(gel,
@(f»iangen , am ^&ufig#en S&ren , bi^meilen felbfl aRenfdften oorftel-
len. @ie finb mei^ in Steigen angeorbnet unb in SBerbinbung mit t^«
n<n tommen fonifd^e Srbauftoürfe ober tumuli oor, toüi^t ebenfafl«
bt«meilen reifenförmig ge^eOt finb in f urjen Sinien , feltener eine Sin«
jdunung bilben. 3n ben ^aupt* unb 6eitent^dlern bed O^io ftnben
fi4 nur menige [euer gigantif^en X^ierfiguren, bagegen treten to<
nif4^e, ^duflg au4^ pi^ramibale tumuli, meldte oben abgefiumpft unb
* ^ini%t neuere 9(uf[ä|»e ober biefen (degenüanb, meifi in ametifant«
f<^en 3eitf<l^nften, ^aben Nott and Gliddon , The iodigenous races of
tke eartb p. 182 note angefügt.
auf etttfcn ju erjMgftt fln^ , in fe|it eto^er ftenge auf, unb in i^ttt
i^t geiflen {id^ gef<^Ioffnic <lrb' unb GteinrnfiOe oft ton bebettteiw
ber dOge unb vegduiStifi^ (Behalt. Seitn na^ 6übnt in Un
Staaten am mciicanif^fn SReetinfen enbU^ werben biefe gefc^Ioffe«
nm SdQe feltener unb tliiner, bie tomnli bagegen gtifiet, lefonbeu in
(otiiontalev tu4be(nung, fegctmäfiget unb uoi^etrf^enb pi^vamibal,
M4fy finben fid^ evjl in biefcn 9egtnbcn 6))U(en t^on 9}a<tpeintn.
3)ie 9efHmmung biefet merhoirbigen Sauten M§t fi^ nur t^eiU
»eife mit 6i<|cTfKit angeben. 3>ie gtofen X^itcfiguten — fie meffen
in 9Bt«con|in (Wtf^en 90 unb 150' — enthalten ^Aufig IRenfi^en«
tnodl^n, au4 Gebeine oon Xl^ieten (9dren, Ottern, 9ibcm) (at
man neb^ Keiten unb man<^erlei Oerat^en in i^nen gefunben. ^
neuerer 3^it finb fle Don ben (Eingeborenen, bie iebo^ fiber i^ren Ur«
ft^rung ni<^ta mitgutffeilen »iffen, oft aU SegrUniffe benutzt wocben
unb bemfelben dmetfe »erbauten fie ^d^ß ma^rf(f»einli((^ i^re Ont^e«
1fun%. Die Z^ietge^alt »erliert babei atte« InfaQenbe folalb man
fi(^ erinnert ba§ baa ^ Xotem " ober 9amiUenmap)»en unb m9^if<^e
{^liligt^um ber 3nbianer meifl ein bestimmte« S^er mar, ba< eine
^^e religidfe Seref^rung genol unb ntc^t feiten ju i^rer Sb^ammung
in bie n&^^e Segif^ung gefe)^t mürbe. Z)iefe %xt oon Saumerten
f^eint alfo gang oorgug^meife ben eigent^umlidt^en religidfen 9orjle(<
lungen ber eingeborenen gu entfpret^en unb untHtttelbar au« i^nen
entfprungen ju fein. 3>a4 merfmurbigPe Wonument biefer «rt, btf|f n
Deutung ^^ und fpäter au« ber W^t^^ologie ber 3nbiann uon felbfl
ergeben mirb, i^ bie gegen 1000' lange Solange mit tem Si ta^ fie
gu Verfügungen im Segriffe i|l (9lbbilbung bei Squier and DaTis
p. 96; K&^erc« fiber tiefe Gattung oon DenfmAfern in SillimftD's
Journal of «c. XXXIV, 88 ff., Wonatlb. ber «ef. f. «rbf. U, 150).
3n mdfiii)t ber tuinuli be« mffiffi))«)i-X(a{e« meldife afle mdglidifen
Geftalten unb Grft^en geigen , i{l oor 9taem gu erinnern ba§ jeben«
fad« ein gro^ tf^tii berfelben ni^t oon menf(^en gebaut, fonbem
auf naturli^em Sege entlauben unb nur oon ben Semo^nern be«
eanbe«, befonbcr« gu Segrftbniffen benutzt morben t^: ^Kiemanb''
(fagt Parker 39) ^ber bie oielen Xaufenbe berfelben gefe^^en (Kit,
mirb lei<tftglaubig genug fein um nur ben ffinf^unbertßen Z^eil ber«
felben für aRenfd^enmerf gu galten.* «nbere (Seh oolcraft IV. 146)
ge^en l^ierin ni^^t fo meit; baft inbeffen alle St^lü^t auf eine g(o|e
^^tigtcit ber Sfi^iltentne t)on Slotbamecira in i90tl^iflOTtf(^er Bdt
fef^t unftct^er bleiben muffen , fo lange biefe f^rage nid^t genauer un»
terfn^t t^, Mrfte letdS^t zugegeben n^erben. 3n Ross Coanty (Dbio)
aaein beiduft {i(^ bie Ba^l ber tumali auf 500 unb bie bec 9B&ae
meldte $lä(e t>on »cTf^iebener ®td^e einf^lte^en auf 100, im ganzen
6taate O^io werben bie erjleren auf menigfiend 10000, bie (enteren
auf iOOO— 1500 eefdiift^t. 3)ieSBäae babeu 5—15' ^^t, bieoon
ibnen eingef^loffenen ^ft^e ^aittn gewöbnli^ 1 — 50^<fer, nic^t
feiten 100—200, ein§elne fogor 5 — 600 »Äcfer. Die tumuli f!nb
6 — 30', einzelne fa^ 100' \^o&^ bei einem Umfange i>on einer b<t(ben
cnglifd^en SRetle , unb merben auf einer Zxtppt ober in 6dS^ne(f enwim
bung erfUegen. 9eibe 9rten oon Sauten begeben au« Srbe ober
6tetn, botb feltener au« le^terem, öfter aud beiben jufammen, an
Vtanermerf febU e« aber ganj (Squier). Der berubmte Orave creek
moand in Seß'Sirginien bat 70' ^öbe bei 887' Umfang (Morton
22t). Die tamuli bejeicbnet Squier al« 9$egr&bni{fe . ^Itdre, Sem«
pfiberge, Obfervatorien u.bergl., bo(^ ifl nur Srjlere« flreng ermiefen,
obgleich e« fit^er ft^eint ba$ nicbt aü^ biefe 93e9immung bitten unb
tti^t unmabrfif^einfid^ ift ba^, mie fo b^ufig oorfommt, au(b b^^^ bie
et&tten be« Cultu« ^uglcicb bie (Srftbet ber oomebmen Xobten maren.
SRand^e berfelben befteben au« t>erf(biebenen @(bi(bten ober Sägern
ton Grbe, 5He«, ®ebeinen u. f. f., unb biefe namentli^ b^lt Squier
für Ot)f eraltdre , ba jle nft<b1l $Re{ten oon mancherlei t^erbrannten ®e'
gen^dnben giragmente oon gebranntem Xbon unb indbefonbere „%tvi*
ererbe * uon biefim SWaterial in t»erfcbi<bener Orö^e befi^en fotten.
8on Verbrennung ber Seiten f nbct {leb nur feiten eine ©pur. tHan
barf biefe «uffaffung al« roabrfdSieinüdSi gelten laffen , unjmeifelbap
ifl |le nidift, fo lange ni^t noc^ weit umfajfenbere Unterfu^ngen
biefer Saumerte angeßettt finb aU bi«b«<^ gefcb^^^n ^%
3m @toate Wem 2)ort tommen tumuli oor melcbe Stelen al« ge»
meinfame (Brdber bienten (Squier Antiqq. 96), mdbrenb fle anber«
mdrt«, menn ftd^ In ibnen überbaupt ®ebeine finben, immer nur ein
ein}iged Gtelet entbalten , obmobl c« an großen allgemeinen Segrdb«
m^ldjKn aucSb fonfl nicbt febtt ; Untere (Inb Don bebeutenber Oröfe
in Xenneffee, aSiffduri, ftentucf^ unb anberen ®egeuben be« fernen
Scflen« unb btfleben nadif Squier's Sefcbteibung au« einer Stenge
ittfammengiel^dttfter Heiner jleinernet 6arf opba«^ » *i ^^* ^^^ ^^^
M Serf^tebene 9f0rAinif weifen.
Me Stnod^tn b«t Zobten niebetgelegt gu ^ahtn fd^etnt. FiUon (36)
fcS^ilbett fte in Uxdtif^t uon eepngton (Aentutfi^) einfac^^ec fo, bo|
auf einem ®runbe t>on langen breiten Steinen bie Seilten nieberge«
legt, burc^ Sfteil^en fenfre^t gewellter Steine r>on einanber getrennt
unb mit einer {weiten Soge ^orijontaUr Steine b^tdt finb, auf xotU
d^er Wieberum Seiten liegen u. f. f. 3>U au< ben tumulis gewönne»
nen Itnoct^en gerfiefen ^um X^eil augenbli(fli(^ an ber Suft, ebenfo wie
bie in ben ftalf^ein^d^len Don Jtentu<f9 gefunbenen f og. Shimien, bie
i^re (Erhaltung iebo4» nid^t ber ftunfl, fonbern ber Watur berbanten:
mele berfelben woren gan| mit €>a\ptUt burct^jogen (Mltchill in
Archaeol. Äm.I, 360 jf., Warden bei Dupaix II, 47). 9i«wcilen
fanb man in biefen ^ö^ilen 2ei(f»en bie gunic^^ in ein 6tu(f grobe«
3eug gewideli waren , wel^ed au« freier ^anb , ni(^t auf bem Seb*
^ul^le gemacht f(<^ien unb einen Uebergug oon g^bern ^atte; bie dufere
Sebecfung beftanb au« einem eigentfifimlid^n fte^werf ober au« Z^iec«
feilen (Atwater 132, 136, Mitchill a.a.O. 318). S>ie in ben
^ö^Ien gefunbenen Stelete {eigen bie betannte tauernbe Steflung
welche Morton (244 f.) al« fe^r allgemein gebrdu(ibH(^ in gan{ 9me»
rifa nacbgewiefen ^at; fie ifi in ber S^^at ooriug«weife ben Cingebo»
renen biefe« Srbt^eil« eigen unb fc^eint in oor^iflorifc^er Seit in gro'
^er 9lu«bebnung gef^errfc^t {u ^aben, bo^ tommt fie fetne«weg«
burcbgdngig in Un alten (i)r&bern oor (Atwater 134). Snblicb ^at
man nietet feiten @ruben entbetft mit großen Raufen oon menf(|^ti(ben
®ebetnen. 3)iefe lej^eren laffen {t4^ mit groger ffia^rfc^einlic^teit oU
bie allgemeinen 9egr&bnigt»li(e ber je^igen 3nbianer begeicbnen, benn
e« ij} betannt, namentltd^ au« Charleyoix, ba§ j. 9. mehrere 3ro«
fefenoölter biefe Sitte be« Segribnijfe« l^atten, wel<^e bei Gelegenheit
i^re« großen Xobtenfejie« alle 8 ober 10 3a|^re in Inwenbung fam.
3^re £obten {ufammen in einen fegelfdrmigen ^ugel {U begraben war
na^ Bartram bei manchen fäbUcben Söltern ubli<9, unb noc^^neu«
erbing« ^at man bi«weilen folcbe tnmuli gum Swecfe eine« (Einjel«
begrdbniffe« oon ben Oma^a , Ofagen , 9lat<^ei , Stou| erricSbtet ge«
funben (Sqaier Antiqq. 99 ff., 112). (Ein alter Ofagen^&u)»tUng
erinnerte fi^ ba| er al« JMnb einen berfelben ^atte entfern fe^,
man baute i^n um einen beruhten ftrieger bartn )u begraben unb
er wu€^« unb erhielt feine ton\\6^t %otm oorifigU^ babut(b# baf oor^
Aber}ie^nbe 3nbtaner lange Qtit taf&x forglen i^n immer um etwa«
tute QfelhinQlioerfe. 60
(II oergrifern (Featherstonaugh 1, 287). Z>arau4 f(^mt ^er«
»oqugc^cn ba§ ^iefe %xi t^on ^enfmAIetn auf Me Sotfof^ren ber fe»
t^igen Snbianer, ni^t auf rttie oon i^nen i^erf^iebene 9ta^e lutfitf«
gttfu^tcn ip, mie man dftet« behauptet ^at, unb ba§ bie fonfi iibU^e
9f0r&bni§toetfe nur in ^piUxn Seit aamAli(^ aufier ®f6tau(^ ge«
fotnmen ift. 3)a§ bie tnmuli bidtodlen aud^ eine anbete Se^mmung
Ratten, micb fic^ f))&ter (eigen.
Gin gto|er Z^eil ber alten Sauten lift fi<4 mit @i^er^eit al«
gefhingtmetfe betracl^ten. 3m nötb1i(|^en O^io, in Itentn«!^ unb
Zenneffee flnb biefe bie ÜRe^rga^l. 3^re Sage unb gan§e (Einrichtung
leigen bieg beutlid^: mo 9viben auf ber tulenfeite eine« ober mehre-
rer S&Oe geführt flnb, bleibt baruber fein Bweifel. 3m Z^afe bon
S^omtng am 6ufque(anna^ $. 9. liegen fold^e ffierte oon efliptifd^er
gorm, na^ ber einen Seite 337\ na^ ber anberen 272' im S>ttr^'
mefer , ein Safl mit fe^r alten (Sieben beflanben unb Don einem Kra-
ben nmgeben , lei^it jmar enetd^bar ffir ft&^ne auf bem Toby*« Creek,
fonfl aber nur mit einem etnjigen 12' weiten Sugang oerfe^en (Chap-
man 9). 3n Adams County (O^io) finbet fi<^ ein9BaI[ bon l%engl.
Retlen 8&nge mit einem 64' weiten QMraben b^r an manchen Steflen
burd^ feßeg de^ein ^inburd^gearbeitet ijl; ber erßere iß mit bier regel«
mftfeigen Sa^onen befejKgt unb trug einen Saum bon 600iA^rigem
titer. Sin Sert ton d^nli^ 9rotarttgfeit eiißirt fonfl nur no((
an ber Stünbung be« 9ro(en SRiami (Schooler. Y, 661). 3)a«
ttdrbli^ltc 3>entmal biefer Irt f^eint ein ge^ng^toerf in 9len> ^amp*
fl^ire )tt fein, bag au« SRauem t>on 6tein beflef^t (mifd^en bie eine
9ä0ung oon (Erbe geworfen ifi (Squier Antiqq. 145). Z)a« l^o^e
Vlter bieler bon biefen Sauten ergiebt 1i<tf )un&<4{i au« ben Sa^red«
ringen ber S&ume bie auf i^nen flehen, unb weiter au« ber Semer«
tnng baS g^^nggwerte indbefonbere , um if^rem Stotdt )u entf))re«
((en, (ur Seit i^rer Senu)^ung baumlo« gehalten werben mufiten. S>ie
gro^ Menge biefer 9[rt bon S>entm&Um 1ft|t barauf fc^Uegen ba§
{ii( bie alte Sebdltoung in einem befi&nbigen Ariegdjußanbe befanb
unb mo4»t eine grofie 9iugbe(nung be« 9[<ferbaue« unb eine friebli^e
Ift^t Kultur in alter 3eit unwa^rft^inli^ , obwohl )U bea(^ten ifl
ba§ hU tnna^me einer gewiffen (Bleid^förmigteit be« alten (Sultur^u«
fhinbti in biefen weiten SdnbenAumen ^d^ burt^ feinen po^Üttn
•ronb unter^len l&f t.
70 tlndogie gu neiKnen 3nM«netbauten.
9ou unb Xnlage bfr ^eftung^iDerff Spxtä^n aatrbing« imn X^etl
für eine ^d^ete Cntipiifelung bei Ariefi«fun{i al« man bei ben Snbio«
nein bet neueren 3<it gefunben ^at, inbeffen l^at fi^ {clkß Squier,
ber t^&tiglle gotf^et auf btefem ®ebiete, mel^KC ba4 9lHer unb bte
Ut^eber berfelben früher meit ^d(^et fleUen ju burfen glaubte, neuet«
bingd luxä) bie X^atfac^^en ge^mungen gefe^^n feine Tinfiä^t )u (Uibern,
n>enn er au^ ben Umfang nid^t genau begei^net in melc^em er bief
}u t^un nötliig fanb. Siele ber fogenonnten alten f^e^ngen bie ber
Staat Dtem ^oxt beflißt, ^aben burc^ bie in i^nen gefunbenen Vegeiu
flinbe melclie ben ie^igen 3nbianern )ugel^drten, i^ren neueren Ut*
f})rung audgen>iefen , unb unterfc^eiben ftd^ in i^rer ganzen Einlage
bur4)aud ni^lt Don benen meiere üon ben 3ro{efen unb Don meiea
anbern 3nbianerK)dlfern im 17. Sa^r^unbert bi« nadb Sloriba ^inab
gebaut mürben (Squier Antiqq. 42, 53, 150): i^re Üt^ait i|l ni(|t
geometrif(|) regelm&§ig , fonbern ritztet jt4 ua^ ber Xatur hU Za*
raind, fie befielen aud (graben unb SB&fien, wel(^e einen Saum r^on
1 — 8 ober no(^ mehreren Stfem einf(^Ue§en unb oben mit 9aUf<iben«
jaunen befranst waren, n>a« mit Champlain's Sefdftrcibuitg eia«l
gortd mit Dier folgen d&unen, mit Gartier 's Angaben aber ^
(^elaga an ber @te(ie bed jetzigen SKontreal (Ramusio ed. Ven. 1606
UI,380, deLaetU,!!), mit Hennepin's unb Lafi tau 's (11,3)
@(^ilberung ber Deripalifabirten 3rotefen{iabte na^e genug uberetn*
fiimmt. 3)ie ^uronen Ratten X>örfer bie mit 8 — 9' ^o^en ^altfaben«
i&unen befefiigt maren, hinter meieren (u^ (Balerieen mit aufge^uf»
ten Steinen befanben; befonberd forgf<ig mürben bie Oren^orte
bur4) fBiüt unb ®r&ben gef4)u^t (Sagard 115 f.). te^nli^e fefte
$li^e bie ni^^t blo« im i33efi^e ber 3nbianer, fonbern ^d^^^mab^
f 4)einli4 auc^ i^r SBerf maren , fanben ^ö) an ber Q^renje ber $tqttoM
unb 9{arraganfetd unb anbermartd in 9lt\i englanb (Potter 24
note, 84notel, in ä^irginien (KerchevalXXVl) unb fonfl. SDlc
Seridl^te über de Soto's 3ug er^abfen l>04i einer geflun« in SRobtte
aud bic^t aneinanbcrflebenben 9)al(en bie mitOuerbiOfen unb S^^ingp
yjlanien befeftigt maren; äKörtel fuate bie 3»if4^enriume au4 unb
aOe 50 Schritte meit |lanb ein Heiner S^urm für 7 — 8 aRenf#ni.
9e^nli(b< ßarfe geflungen maren Silibamo unb <&a))a^a (Hej-rera
YU.8, 1 unb 6 f., k)gl, outb Oviedo XVU, 36 «nb 28 übet bk
ffierfe biefer ^rt). 2)ie Statcbej marfen no4^ im 3. 1728 eiiun fflol
^€ VMbii bn ottm Saniocif e. 71
auf <ttr Sett^biflttiio uitb fi^|lenf 4 gegen Uebetfi|ipetnmMngftt bu«^
eittf^red^iibe Sauten. S)ie 3nbtoner ber Kcttgett fetbft ge^e^en {mar
•ft t^re Unmi(^n^eit fibec ben ttrf^cung iener S>enfmifev, inbeffen
tt)Mtbe bem SKiffionar Kirkland Don meuteren Sencca belrfli^ert ba$
bte alten g^jlungen in i^iem 2anbe i>on i^ten Sorfo^ren fetb|l not
S — 500 Sagten gebaut »orben feien §ut Sett^eibigung gegen bie
»eflU^cen SMfet, unb auf Song 3«(anb begegnete man in Md^^t
bet boctigen ffietfe benfelben Se^aui^tungen bec dingebotenen (CoW
ket. N. Y. Hkt. 8oc. U, 92, UI, 327, Haven 48). Z)iefe Zrabtlio»
neu bie in gtdteset 9(n|a^l bocfommen (Schoolcr. IV, 135) mit
OoT« Cats (N. Am. Review 1826) aU wett^lo« ^u nerweifen Iie(^
fein Otunb bot , bo jie einen (Begen^onb betreffen über ben bie Sin«
geborenen fe^r mo^l unterri^tet fein tonnten. Wac^ ber ®age ber
Delawareg bei ^ecf emelber (6. oben p. 2r) fanben biefe auf i^cer
alten Stanberung bie Ittigetti« itp 9efi|e oon Serti^eibigung^miltela
bie ben irrigen überlegen maren. 3>ie6 SM beutet bejlimmt barauf
^in ba| bie g^ung^verte ber 3nbianer in alter ^\i biefelben maren
»te fy&ttr^n (ogl. MXulloh 512 ff.), unb menn bie alten Sauten
ancb ^icr unb ba eine ^^ere ftunfifertigleit leigen aU bie SingebO'
tenen ber 9tcu)ett bemiefen ^aben , fo ergitbt fi^ baraud no^ teine
8a^ff(^nli4l(eit bafAr ba^ gan) anbere unb ^dfier gebilbele ^dlter
bOf i^nen biefe S&nber inne gehabt Ratten.
fltten grdfteren Sauten bie ^^ in golge i^rer Oeßalt ober Sage
m^t »0^1 für S^^ungen ertl&ren lafen, fl'tic^t Squier eine gotteg«
bien^li^e Se^immung lu, unb eg mag biei oM n\(^ unwa^rfdlnin^
Ii<4 gelten , menn man ni4it oor^iel^t unfere UnmifTenl^eit über biefe
Dinge eininge^e^n. Sddig unberechtigt aber rebet er bon @onnencnUul
unb aRett(^no))fern bei ben (Srbauern iener Dentm&ler, ben fogen.
monnd^builders, ba et immer nodSi baran feß^< ba| biefe eine
i»Mig oecfd^olene, bon ben ft^iteren Snbianern gan) bcrf^iebene
fhi^ gtmcfen feien, unb in Solg« ^opon ffir i^n ieber (Brunb ^inmeg«
f&ttt fdk^e Inalogieen ittif^Ku Reiben boraug^ufe^en. Die $araaelen
mit ben XenM^elbauten unb (Bebr&u^en bei Sdltern ber alten 9SeIt
bccbiciien fetbftoerflinbU^ teine Seai^tung. Da§ aber bie Sebdite»
rung ber Sorjeit mit ber ber 9leuieit bietmef^r einen gan) unmittel«
boren ^iftorlf^^ 3Hfanincn4«ng |iatte, indbefonbere mit ben SOlfern
^eg &fibe|len« ber Seuinigten Staaten, mirb aug mehreren Uteren
72 UnaloQie ju ntnecen 3nbiaiietb<ittten.
eingaben toa|^tf((^ctnttd^ tot\^t beren Saiiwette bcttefftn. 3n Stnilco
unb tt)a^rf4^einli(ti A^nli^ in anbeten ®t&bten »ac ju de Soio'B
Seit ba« ^ani bed ^ertfdSier« auf einem fün{tU(!^ gemalzten ^ägel et«
baut (Herrera VII, 7, 2, Garcilasso, Hist. de 1a conq. de la
Floiide I, 2, 27). 3)af d^nlii^e ^ugel bei ben dutl in alter 3dt ol«
^f9le unb )u anbeten 3me<fen bed djfentlid^en Seben« bienten, t^ me^t'
fad^ bemeth worben. 3n bet SRitte bet a^^etofee«3>dtfet ^nb ein
runbet 20' ^o^et 30' bider X^utm bon dxUr ba« 9tat^» unb Set«
fammlung^^aud , in meinem Setten bon 9lo^r tunb um^et ^onbem;
bet Singang mat Hein unb bod ®e6äube ^atte feine genflet (Ram-
sey 169). Son d|»nli<^et gotm f<^eint auc^ ba« bon Timberlake
(32) 1761 befudi^te Kat^^^au« ^txot\tn (U fein. Swan er^a^lt 1791
(bei Schoolcr. V, 262{f.) ba| bie S)dtfet ber ^reef §u feinet S^t
aud 20—30 ^dufetn befanben beten gtdgte 150—200 Wenfd^en
faxten. 3ebe« 3>otf ^atte einen djfentlic^en $(a^ mit einem Sieted
in bet SRitte ba« an ben Seiten 30' lang mit bteifacf^ tettaffitten
Sogen umgeben n>at. 3m 9totbo|ien beffelben ^anb bad motme ^aul,
eine boQ^dnbige ^^tamibe bon ungef&^t 25' ^d^e bei glei(^ gto^em
S>utdSime{fet bet ®tunb{l&t^, mit 6' ^ol^en SRauetn bon S^on Me
fictl oben in eine S^i^e beteinigten, im 3nnetn eine bteite tunbe 9an(
bon füo^v unb in bet SKitte ba« geuet; im 6übme{len befonb fl<^ bet
fog. chunkeyard, bet $la( fut Setfammlungen 6piete unb anbete
geietli^lfeiten. 9ta4l (inet «^anbfc^tift Bartram's mitb biefet bon
Squier (Antiqq. 230, 240) aU ein gtoM Sieted befd^tieben ba6
bon tettaffenfdtmigen Srt^o^ungen umgeben i^ , in feinet SRitte eine
Heine ^l^tamibe, auf einet @eite einen tfinjllic^en tunben ^ägel unb
auf bet anbeten eine Zenaffe ^at. 3>ie 91notbnung biefet Sauten foB
fl^ fpätet etma« gednbett i^abcn, obmol^l fie im 9>efentlt<j^en biefelbe
blieb, unb bie S^etofee Ratten A^nlicf^e Sauwette (Payne Ms.): U
liegt alfo fein ®tunb bot ben Utf))tung bet S)entmAIet einet anbeten
9ia9e aU bet bet fp&teten Semo^^net be4 2anbe« itt)ufd^teibcn, benn
jene finb ben Sauten bet leiteten A^nlic^ genug. S)ot i^te fttbouer
ouf einet ^d^eten Stufe bet G:ultut jtanben unb bon biefet in neuei'
tet Qt\i ^etabgefunfen ifl, bleibt untet biefen Um|}&nben bie ctnfacf^ße
unb n)a^tf4Kinli<^9e Vnna^me.
X)iefe 9n|i4it et^dlt eine meitete Se^dtigung , wenn mit bie tte»
gen^ftnbe n&^et in'« 9uge faffen weldi^e butc^ bie Hu^gtebungen )«
Zöge gefdtbnt tootbcn ftnb. ^ie 6erfi^mten 9ltt(rt^äiner Ux ®ra6<
(ä^l \»on Marietta, Ut 6t(berfc^mu(f unb bad angebltd^ bort gefun»
bene tttfen , batiren tDO^I fi^erli^) ni^t ou« ber 3H^ t>ot (Solumbui.
Silber f}at ft(^ nut in geringer Stenge gefunben, namentlich ald®d^mu(f
inStrginten, bagegen mar Jtupfer fo^ oflermärtd in ®ebraud^, in
tteu Snglanb, 9tm ^oxt, Sirginicn, Carolina unb gloriba {^a^*
iveifungen baruber bei Squier Antiqq. 267 — 286), bO(^ würbe U
meifi wol^l ni^^t gefd^mol^en , fonbern gebiegen oorgefunben unb in
faUem S^l^anbe bearbeitet. !Die J^unf! be« Segiren« unb edt^en«
f<^etnt unbefannt gemefen ^u fein, ^u« j^upfer mürben Sc^mutf'
fachen oerf(bicbener iflrt, ^e;te unb Weifet, feltener SBerf^euge anberer
firt (^ergefteflt. $ater AHouez erj&^lt oon StnpUt ba« er bei ben
SQinoi^unb Dtlamo« gefe^en (Marquette 139), obmo^l er aber
ben ®ebrau(^ ben fte t»on biefem S^etaUe macbten, leiber fein SBBort
berliert. Verazzano (1524) f))ri(^t oon Jlupferfcbmucf, in beffen
9e{t)( bie eingeborenen unter 41 ^^3^ an ber 5lu{ie maren (Ramusio
ed. Venet. 1606, Ilf, fol. 349). 3n Cofachiqui fanb de Soto
aubtr oielen perlen namentlicb fupfeme Sanjenfpi^en unb 9le;te
(Herrera VII, 1, 15). Cabeza de Vaca (540) berietet oon
einet grofen bttfen fu^ferncn e^eUe auf melcf^er ein (deficit {u fe^en
mar; fte mürbe meiter im 3nnem 00m Sanbe ber ^polacben gefunben,
unb mo^l nur al« Folgerung fügt er ^ingu bat bort geg offene SDtetaO^
arbeiten gema^^t mcrben f oQten ; inbeffen ^at ficb, obmo^l aU unicum,
au<^ eine ^|t oon gegoffenem jlu)>fer gefunben (Squier Antiqq. 122).
Sd|t {1^ ^ternacb no((i ni<^t mit Si^er^eit behaupten ba| bie 3nbta«
ner OietaQe §u gießen oerflanben, fo ifl bocb gemi^ ba| fc im 16.
3a^r^ttnbert nod^ fu^^ferne (8er&t^e in nicbt unert^ebli(^er '21n|a^( be*
fafen, &^nlt(^ benen meiere neuerbing« unter ber Qrbe gefunben mot«
ben ftnb (ogl Warden bei Dupaix II, 57). (Bemonnen mürbe bo«
tttt^fet in bem Seden M Oberen 6ee'« auf Isle Royal unb am Onon«
tQgon«9(«$' n)o fi(b alte ®ruben befiitben bie 4 — 5\ bi4meilen felb^
20—30' tief finb unb {l(^ 2 engl. aRetlen meit erßretfen. 9Xan ^at
oermut^et, ba| i^t Setrieb elma 500 3a|^re lang fortgefe^t unb fc^on
00t 1000 obet mehreren 3d^ten (?) gang eingejtettt morben fei
(Schoolcr. I, 85, V, 110, 396). ffio^rfcf^einli^ gefc^a^ er fo, bab
ba4 Oe^ein bur^» angemaßte« geuer caicinirt unb na(^ Sufgiefung
•on tt«ffer mit C^Ifigeln oon Duorg, Sranit u. bitgl. loOgcorbettct
74 epatim Stcfall btr tthtfle.
imtTbc. Zimmer au« (Btunfletit oUx $re)>^9Tfieffl bie man ie^t
^nftg no(^ in jenen 9niben flnbet, mnrben mo^l DOt^ugli^^ benuf^l
(ffiagner unb ®(^. II, 296). tAt Settjeuge mit benen man ^in
arbeitete, waren ntc^t beffer M bie ber 3nbianer an ber ftufh be« at'
lantifd^en Ttuxt^. KA<^fi ffut^fer unb Silber — le|tere« mo^rfi^ein«
tt(4 au(^ au€ ber &tqtnt Ui Oberen ®ee'« *— ^aben {14^ SIcigtang
unb^roge Stengen non (BUmmer gefünben, meiere au« ben Slfleo^a'
nie« ^er^ammen mögen.
S>ie anttfen i(unflt)robufte »eld^e man entbedt ^at, weifen gum
ll(^eil entfcbieben auf einen ^d^eren ®tanb ber ftunße unb itenntnife
^in aU man bei ben (Eingeborenen ber Reujeit ju finben gewohnt ifl,
bod^ ^at f(^on Schoolcraft, ber bie Sorfd^ren ber letzteren ffir t^re
Urheber ^Ut, fe^r ri^tig auf ben fe^neden Serfaft ^ngemiefen, Mn
wel^iem aUe ein^eimifc^e inbujtriefle Z^tigteit in ^olge ber Ginfü^«
rung gweifm&gigerer 9Bert)euge, ®cf^rre, JHeiber u.f.f. hnx^ bie
Seiten, betri>ffen werben mu^te. 3nbe{fen U§t fl4l au« biefem Um«
^onbe wo^l nur bie Bunal^me unb SoQenbung, m^t ber Seginn bei
Serfatte« erftören , ber bei Intunft ber (Europäer kiiedei^t in %olit
lange fortgefet^ter oer^eerenber ftriege, o^ne 3n)eifel f^^n fc^r weit
fortgef^rttten war. Schoolcraft benft ba^er an eine gro|e Siltet*
bewegung weU^e bur(^ bie Sinwanberung ber aitetifdften Sblbr noi^
llcpco im 1 2. unb 1 3. Soi^r^. beranla^t worben (ein mtge.
Sie gewd^nlid^^en Oegen^ftnbe bie )u Zage tommen , ftnb %tfk
unb $feilfbi|en uon Stein, le|tere befonber« Don Ouarg unb ^onu '
^ein, erflere öfter« mit einer langen ttrube Derfef^en, mit wet^ man
fit ^Aufig in ein gefpaltene« Soum^ftmm^^en cinflemmte fo baf bie
Srube aamölic^ feß nberwactifen würbe (Belknap III, 64); bann
gragmente oon 3rbengef(^trr au« reinem X^»n ober mit beigemtfi^
tem Duarg, ftiefcl ober OHmmer, oon bortreffli^tt &ttaHt&t, o^^ne
IDre^f^^eibe, nur mit ber ^anb gebilbet unb 9et« o^ne ttlafur, bo4
weit beffer al« bie Zd|»ferarbeit ber \piUxtn Seit; bie dierral^en bac
an ftub oft non großer Slegelmftiigfeit (Schooler. lU, 76 ff.). aXci»
fei, Störfer , Jleffel Don Stein unb eine grofe Stenge Don ^einemtn
Silbwerfen, «amenili^ Z^ietgeßalten ber Deif^^tebaifen 9it, an^
man^erlei Söge! , immer etwa« berb , aber meiff in gtemli^ ri^^tigen
Ser|iUm|fcn, mit i^ren 4arattert|Hf4en etdbmgen unb treffenbcn
tibfMtwgen c^ deben«gewo^^«iten , treue Ao4»ieen ber ftolur bk
9(u<ge^rQ&ene t^egenfi&nbe , atter 4MKbe(doer((^T. 75
rincit gmiffeii (ScMmatf {eigen , fe^r gut politf fhib unb tof it nfter
bem flehen tva« bie Snbioitet ber neueren 3ett fe16{l mit eurot^&ifd^em
Serf)eiio ^eriU^eOen t»enndgen. Squier gfanbt unter i^nen einige
nur ben Zropen ange^orige X^iete, mie g.9. ben Somantin, (u erfen«
ntn ; ba wir inbeffen nid^t n)ifen ob biefe Figuren ber 9fQtur unmit«
telbar nad^gebilbet flnb — t»teOetcbt*Men fte jum S^eif p^anta^fdSie
m^t^ologifd^e Sefen bor — ifl eine fol^e Folgerung fe^r gemagf.
Zf^tttbpU ^aben ^iufig'af« pfeifen gebient; aud^ 9Renf4enfd)^fe mit
t4ttowicten tinien im ®efldS^te fonben biefe Sermenbung. Siele biefer
6hif (»tuten finb au€ ^Topf^^r , onbere outf einem SRateriole ba« bem
^cot^en ^feifen^ein " Don Coteau des prairies im ffießen bei 6t.
Peter'8 R. fe^r &^nU(^ ifi. Wenfc^enfdpfe u. bergl. oon gebranntem
Zb^ne finb feftener. Sud^ gan^e ffiguren unb Warfen tommen uor:
eine tietne menfi^li^K ^ignr mürbe {.9. in einem tumulus bei 9laf^
i^ifle (ScnnefTee), eine anbete in ffat(|e$ gefunben, om Gan^, einem
Sufluffe bei Cumberlanb, eine Safe beren^ug Don brei SRenfdSienf d^fen
gebitbet mirb (Warden bei Du paix II, 45f.). Ob jene SiQuten unb
metd^e oon ibnen ol4 ®6)(enbilbet anjufeben flnb, ifl ungemii. kernet
i^bm fiä^ mon<|etlei SBettgeuge an« S^ietfno^^en gefunben , Söget«
ffoiien , gd^ne oon SlUigatoten unb anbeten Z^ieten , Keine 6|)iege(
oon Watttngia«, ^etlen bie ani 9Ruf(^e(f^a(en gefdSiliffen, gan^ bem
bei ben Snbianetn gebt&udl^li^en Sam|>ttm gli#en, unb Heine Mtu^»
förmige, )um Z^eil lutt^hof^tit Steine mie fte unter ben ftanbinaoi*
f^n SlUert^mern dfter oorfommen. ^afi bie nalfirn<^en SRumien
ber ^l^^len oon Hentucf^ in 3«ug, einen ^anf&^nlidSien &io^, gemitfelt
waren, ifl fc^on frfi^er erm&^nt morben.
SorjAglicb intereffont finb bie 9(ltert|umer melcbe auf einen aul«
gebe^nten ^anbeldoerte|»r ^^injumeifen f^^einen. 3u i^nen ge^dren
im Sinnenlanbe ausgegrabene ^aifif^gAbne , 6eemuf<beln unb $ef«
len, bann ^eilfpi^en unb befonber« 9Reffet oon Dbfibian, bie weit im
Sorben, in ben tumuHe am Ontario*€ee gefunben, einen mcficanifcf^en
Urfi^rung oermut^en taffen , ba bem Gebiete ber Sereinigten Staaten
biefe« aRineral fremb fein fott.'^ Z)a| i^re ^orm, we1(be oor}ug«weife
bttr4» bie etnictur M «epeinel fetbfi gegeben ijl, ba fte in aReftco
* «ttib neuerbing« finben fi(b fold^e fpfeilf)»i|en oielfa^b bei ben Sdl^
fem toefiU(b unb dfilicb ))om Sclfcngcbirge, namentli^ ben ^d^tn (Bart-
le4tH,M).
76 ^d^ere drilinx in a\Ux Qnt •
gani eittf<i4 nuc ^nxd) einen gef^icften Qdfia^ ^rnorgebta^t toixh,
mit bet me|icanif(^en uberein^immt, ifi oon feinem (BemidS^ic; biefelbe
QU« gleid^em ®tunbe unroid^tige UebeTeinßtmmung {eigen bie geuet«
^einmefifer meiere 8ay gefunben bot ($rtn{ 9Ra|. c, I, 184). 3n
ben X^lern bet gluffe bie fi(^ in ben me|:icanif<^en SD^eetbufen et'
gießen, fommen gragmente Don (Sö^enbUbern t>or, bie mit meficani«
fc^en 3bolen ibentifi^ fein (oOen (Featherstonaugh 1, 187, 196).
<£in Stein bet unterbalb ffl^eeling entbetft mürbe, trug genau ba<
Seichen, mit bem ba« Sie(^ in S^eiico gejei(!^net gu merben pflegte, unb
in einer ^ö^le oon Itentud^ fonb ficb bcr fto4)f eine« me|icamf(^en
S^meine« (At water 145). 2)ie abgefium))ften $9ramiben finb ben
Sauten bed alten SRejpico Doüfornmen analog — unb bod) fü^rt bief
%üti ni^t weiter aU bi« ju einer gemiffen 9Ba^rf<6einlicbfeit eine«
alten Serfe^^re« biefer Sänber mit 3ffe;tco, in n>el(|^em (mie School-
craft IV, 144 oermut^et) bie (Eingeborenen oieUeic^t ba« kton i^nen
gegrabene unb oerarbeitete jtupfer umfe^ten.
S)a( bie (Srbauer ber alten DentmAIer auf einer n)efentli4 i^^^e«
ren Stufe ber Kultur Rauben al« bie Snbianer ber neueren B^t beten
etammtkerkoanbtfd^aft }U jenen aber baburdS^ noc^ ni(|^t unn)aH4^i>'
li^ toixh, unterliegt na^ bem Sotße^enben mo^l feinem begrunbcten
3ioeifel S>ie meit audgtbe^nten Gartenbeete ober eigent^flmlict^ be*
Baubeiten gelber bie man im ®ubn>e{ien oon SRi^^igan unb Snbtana
fie^t (Schoolcr. I, 64) unb bie alte ^eer^raie oon 50 94u:b« Stette
am 6t. 3o^n*« glug in gloriba (Bartram 101), liefern für QLx^o
ui oorjüglic^ wichtige 3<it0ni{fe , bie ba|u beitragen mdgen un« ber
tCnna^me geneigt ju ma^^en, bai eine bi^^te ^tferbaubeodlferung in
Oor^i1lorif(^er Seit biefe SAnber bemo^nte. 3>a6 biefe (tultur ein 9(u«-
lAufer ber toltefifd^en in 9lq:ico mar (Schoolcr. IV, 147), ifi eine
^att^afte , aber gewagte Sermutbung. ^ie oorliegenben X^atfacf^cti
Knb iu f<^wa^ um biefe golgetung tragen ju fdnnen, fät mei^^e bie
Singuißit mit feinem (Srunbe ein)utteten oermag. 3>ie Unfft^igMl
ber (Eingeborenen §u ^d^erer (£uUur meiere man au« bem ft^arattet
ber amerifanifct^en €>ptad^tn unb bem aRangel ab^cter IMttet in
i^nen ^at ableiten »öden (OU^aufenl, 816) wirb n&i^fi ben oot«
ße^enben, no^ butcf^ biele anbete S^atfad^en unb bur^» ba« 9eif))iel
9te|i€0'« factifdi^ nribetlegt.
9u« ben y^9{{f$en (Sigent^fimlid^feiten iener alten Semo^ner be4
$^9fif<^e (lifteiit(ümli<f^Mtefi Ut alten Setoo^ner. TT
Sante« i^t Serf^SItniB ^u ber finsteren 99et)ol(erung (u beßimmen , iß
no$ nic^t mit @id[^ec^eit gelungen, grüner |»ielt man {te allgemein
fftr eine ten Snbianem Ux Keujett 0&n^1i(4 frembe SKa^e: bie @te>
lete bet tumuli finb (nai^ Assal 37 unb Atwater 116) hiq unb
bttf, feiten über 5' gro^, t)on. fuTjem breiten ®efi(bt, fe^r großen
lugen^ft^len unb breitem JHnn , niebrtger @tirn unb {iemli^^ ^ol^eii
9otfentnod^en — eingaben bie ft<^ inbejfen rec^t Xüoff\ ouf mand^e
3iibianerk»51(er bejie^en laffen mätben. 2)agegen ^at Warren (Am.
Jonmal of sc. XXXI V, 47) @d^abel au4 alten eräbem im 9)orb>
meßen ber bereinigten Staaten befd^rieben, welche er ben )>eruanif(^en
A(^nU<^ fanb; ße {eigen breitere unb ergebenere Stirn aU bie ber 3n«
bianer, fleine regelm&tig geformte Sugen^d^len, meniger oorße^enben
Untertiefrr unb unregelm&gig abgeplattete« Hinterhaupt, n)oraud benn
Delafield (16) foglei(|^ ^u fdj^lie^en bereit iß baf jene Urbemo^ner
ber Sereinigten Staaten fpöter über 9Re|ico na(!|i $eru gegogen feien!
9tü6) Morton (229) ge^dren bie au« ben tumuUs ßammenben @4d«
bei offenbar ber ameritanifc^en 9ta9e unb {wor »a^rf^einlic^ »bem
toltefifdl^en Sioeige" berfelben: Srßere« ftnbet fi<^ bur(^ bie beigegebe«
nen ^bbübungen beß&tigt , Se^terem miberfprectien bie (p. 259) gege«
benen SRaage $iemli<b befümmt, benn bie brei ett^&bel o^ne tänßli<^e
2)eformation , mel(^e allein in 8etro(^t tommen tdnnen , ßimmen in
i^ren Ser^<niffen om n&ctißen mit mehreren Sd^&beln ber t^|igen
Snbianer gufammen. (Sbenfo iß e« mentgßen« bemer!en«mert(^, menn
an^i ni^^t betoeifenb, ba^ ein audgegrobener jfopf Don rotl^em pfeifen«
t^on gong bie Stauen eigen t(fimli(!^{eit ber fp&teren Snbioner barßeOl
(Squicr). Huf »ie locferem »oben inbejfen aüe »erfuc^e ße^en
ettoa« Seßimmte« über jene Urbeoolterung ju ermitteln , »erben mir
inne, menn mir ^dren bag na4^ Squier überhaupt nur ein um
imeifell^oft ontifer 6dS^&bel gefunben morben iß im X^^ole be« Sctoto
4 miles unterhalb S^iUicot^e, ber Morton 's toltetif^^er Slafe ange«
^drc (Nott and Oliddon a. a. O. 291) — ®runb genug ßdi^ aller
epecutationen aber bie 9ngo^l ber oerfd^iebenen Xafen in oor^ißori*
fi^er 3eit, über i^e Serfaffung 9iegierung«form unb Steligion ju ent«
galten, jumal bo e« bi« ie|t ni<^t mdglidl^ gemefen iß bie amerifont'
f(^en 9ftert|^iimer mit einiger 6i<l^er^eit na<^ oerfdl^iebenen Seitaltem
§u fonbern.
78 Sanbbtu.
Um (in treue« 9\\l Ux norbomerlfanif^ett SnManet )U cittiDcr'
fen, bQ« un« in ben @tanb fe^e ibre gi^id^citen iinb Seiflungcn ri4*
tig §u märbigen , mflgte ^ un« gemattet fein in bie 3<it t^or brt In«
fünft bec Suropder iurflcf^ufcbauen; tenn feitbem finb wefentli^
Ser&nbecungen mit il^ncn ootgegangen , unb jmor finb bic dßU^ßen
Sditer, namentlich ^Igontin« unb 3rotefen, am meitefien ou4 i^iem
urfprunglid^en 3uiianb herausgetreten unb am fd^neU^en gefunten,
ober au4 ben (Suropäern am beßen betannt gemorben, mft^renb bie
mefilic^eren I&nger auf i^rer früheren @tufe oer^arrt unb ^ngleicl^ un«
betanntet geblieben ftnb: oon jenen liegen genaue Sericf^te fett bem
tlnfdng Ui 17. Sdbrbr t)on biefen meifi nur au« neuerer unb neue»
9er 3^t bor. 2)iefe Oerb^ltnifTe mu| man bei einer )ufammenfa(fen'
ben 6d^ilberung ber Sdlfer, wie wir fie bier ^u geben berfuc^n woaen,
fttti bor Sugen bebalten um in feine unfiottbaften SeraUgemetnc«
rungen }U berfdUen unb feine Serwecbfelungen ber Bnten unbSdlfer
iu begeben.
1 . Sie mangelbafte 91u«|iattung Omenta*« mit einbeimif^en Se«
realien unb mit größeren ^ur 3u4t geeigneten Sbi^^^n bat o^ne Bmei«
fd einen febr bebeutenben 3)ru(f auf bie Sntwidelung feiner 9ewo(^<
ner ausgeübt. 2)ie erficren befcbränfen fi4, abgefeben Don ber (mel«
fefbaften Qtfx^tn^ be« 9toggeu« oor «Unfunft ber Spanier in S^ile
(Molina), auf ben SRai«, gewobnlicb corn fd^lecbtbin genannt, ber
biefem Srbtbeile eigentbümllcb \% Weben ibm fdnnen in ben Sdn*
bem mit welchen wir un« gegenwartig befi^äftigen, aU eubfißcng'
mittel nur no(b einige Wirten oon Sobnen unb MrbifTen in Setra^t
fommen. Saber fubtte ber Sanbbau, obgicicb er nicbt leitet gan{ oct'
na^löfPgt würbe, bier meijl ni*t ju feflfäfflger 8eben«weife , fonbern
blieb gewobnli* in »erbiubuug mit 3agb unb gifcberei unb fejfelte
nur in geringem 3»ao§e an ben »oben. Ma<b Gallatin's jUDer*
läfpger Unterfucbung welche mit größerem «ufwanb aU nitbig ben
fianbbttu al« einbeimif* bei ben 3nbianern bewiefen bot, bauten «all
im Offen be« 9Wifflfpppi aUe »ölfer oom meiicanifcben Meerbufen bW
gu ben grogen Seen, ßanbbau feblte nur im »orben oon ffii«confln
«nb im «orben be« Äennebec, in SWaine «eu »raunfdS^weig unb N.
fcicoUa. wäbrenb ibn einige Sölfer r>o\\ «Reu Cnglonb, bie3rofefen
am^ tiomrnttid^ Mf fftblii^en 6t&imnc nnttr aflen in ber grd^ten 9iu^
be^vng trieben; im 9Beßen hH 9H(f{f{{pDi oetbreitete et fld^ nut
jttcr Mc in feßen SXrfcm angefiebelten Sticcatta , Slanban unb 9Reni'
ttni, Me Ofagen unb brei 6tftmme ber fübli^en 6iou|, tie ^n>ni,
Stbfeo unb einige Snbtaner om Red River. Brackenridge (96)
fift ^icqu no4 bie Oma^a unb 9unca unb bie fämmtlii^en Stlter
•n Ht fAbwefllicben 6eite bed 9K{fouri. So Sanbbau fehlte, waren
Me 3nManec in ben biegten S&lbem ^auptfft(^tt(^ Se^i&ger (ba< alk
if bcc eennis eanrndentia, ber omeritanifcf^e SRot^l^irf^), in ben 9ri«
tiem letten ^e oon ber Sfiffelingb, biH^ »ar ber Sflffel (ober tiefer
fBi\n) in alter 3<it on^ auf ber O^feite be< aRtfftffi^t>i ^niif^, nament«
l«| im f&Mi^enStgconfin unb Vti^\%an, am (Srie 6eeunb inftentn<|^
M (u bcn «Oeg^anie« (Schoolcr. IV, 92). Ser fog. »Übe Retl
ober bie milbe (Ber^e (sisania aqoatica) im Korbmeßen ber großen
9ririeen ein »i^ltigei Sobrungdmittel , »urbe nid^t angebaut, fon»
bctn nur anigefiot^ft mo er oon felbfl wu^i«. 6ein ®ebiet er^retft
fl<( oom 6ftb»e9«Cnbe be« Widbigan See4 bi« gegen ben Lake of
tiie Woods ^nauf (Morse App. 30); er gebeizt in)tf^en 81^ unb
ftO^ n. 9. oom atlantif^en Speere big |u ben QueQen oon 6. Peter's
R.(KeatingII, 107).
itebcn bem 9Raig aU ber ^aut»tf&<bli(bPen Ka^mnggt^flanie mer«
ben in ber Siegel )ur fCug^^filfe no(!b mehrere SarietSten oon Sonnen
unb itflrbiffcn gebaut, votXd^t mit benen beg Slaifeg oon $r. 9)a|t«
milian (e» II, 124) nt^er angegeben morben finb, ni^flbem (trbfen,
Soffermelonen, Vfitfl^^r 6onnenbIumen, $ataten, Sitronen ((e|tere
»enigfleng in neuerer 3eit j.9. bei ben SRenitatie, Ofagen unb $an>ni
— de Smet 261, Pike II, 273ff.) unb fe^r aUgemein Sabal. Sine
dnfammenfcaung ber alten 3«ugni{fe über ben Sanbbau ber Singe»
bereuen {hibet man bei Halkett 325ff. 2>a6 er betrAc^tlic^ mar,
ge^t aug oielen Angaben b^toor. Hudson fa^ auf feiner erßen
go^rt (1609) bei einem 3>orfe am ^ubfon eine 9Renge oon SRaig
unb Sonnen bie ju brei Gdbiffdlabungen ^ingerei(!bt l)ahtn märbe.
3)ie Srofefenfiabt ^oi^elaga iag inmitten angebauter gelber bie Waig,
Sonnen, Stetonen unb ^oiele anbere ^xud^U** trugen (Gartier bei
Ramuaio a. a. O.). Ilud^ in \piittin Seit bauten bie 3ro(efen inu
mer meit melj^r gru^t afg jie fär ein 3a^r attein beburficn; ttraf
FroDten^e fgnb 1696 bei i^nen SRaigfelber oon r/2— 2Uenes
TS 9aiiMftu.
Um ein treue« 9\it Ut norbaraedtantfc^eit Snbianer gu etttwer'
fen, bQ< un« in ten @tanb fe^e x^xt S&^igteiten un^ eeißungcn tid^*
tig §u n)ärMgen , mfiBte ed und gejtottet fein in bie 3eit dor bet 9n'
fünft bct Suropoer iucflcf^ufcbauen ; benn fettbein finb mefentUd^e
Ser&nberungen mit i^^ncn vorgegangen, unb jmar ftnb bie öfUcl^pen
Sdlfer, namentlt^^ 9(gonfin« unb 3rotefen, am weiteflen ou4 i^mn
tttfpräuglitl^en 3uiinnb herausgetreten unb om (tf^neUfUn gefunten,
aber au4 ben Suropaern am beßen betannt gemorben , m&^renb bie
»eftUc^ercn l&nger auf i^rer früheren @tufe eer^arrf unb )nglei4^ um
fcftannter geblieben ftnb: oon jenen liegen genaue Seri^ite feit bem
Snfang be< 17. 3a(r^., oon biefen meift nur üui neuerer unb neue»
fler Seit Dor. 2)iefe Serl^&Uniffe mul man bei einer gufammenfaffen'
ben 6$ilberung ber IßiiUx, mie mir fte ^ier ^u geben Derfu^n moden,
{let€ uor Sugen be^ialten um in feine un^ott^aften SeraQgemeiue«
rungen )U i^erfaften unb feine Sermec^felungen ber Seiten unb Sditer
ju begeben.
1 . £ie mangelhafte 91tt«|lattung Omenta'« mit ein^^eimifc^en Ge«
realten unb mit grdferen ^ur Su<^t geeigneten Spieren ^at o^nt Sioei'
fei einen fe^r bebeutenben 2)ru(f auf bie (Sntmi(felung feiner 9trool^*
ner ausgeübt. S)ie erjleren befc^ränfen ficb, abgefe^en Don ber )mei«
fe((»aften Sfifen) bed Sloggen« Dor ^ntunft ber Spanier in S^ife
(Molina), auf ben Waid, gemd^nlic^ coro fd^lec^tl^in genannt, ber
biefem Grbt^ie eigent(^ämiicb \% 9teben i(^m fdnnen in ben Sin«
bem mit melden mir und gegenmartig befc^&ftigen , aU Subfißen^*
mittel nur xiod^ einige ftrten Don Sonnen unb ftürbiffen in Setrod^t
femmen. 2)a[^er fubrte ber Sanbbau, obglei(b er nid^t leitet ganj oer«
nad^lSffigt mürbe, ^ter meifi ni(bt (u fef^&ffiger Sebendmeife , fonbern
blieb gemd^nii^ in Serbinbuug mit 3agb unb gifd^erei unb feffelte
nur in geringem SRaa^e an ben Soben. Wac^ GaUatin's jupec
l&fftgcr Unterfuc^ung welche mit grdB^tem «ufmanb ali ndt^tg ben
Sanbbau all ein^imif^ bei ben 3nbianern bemiefen fyat, bauten aRaid
im Oflen Ui SUf^ffippi atte Sölfer uom me|icanif(^en 9Reerbufen bi<
tu ben großen ®eeii, ianbbau fehlte nur im ttorben 90n ffiidconfln
unb im Korben M Jlennebec , in 9Raine Kcu Sraunfd^meig unb N.
Scotia, m&(»renb i^n einige Sölfer Pon 9teu Snglanb, bieSrofefen
<Pcrh>üflintft bet Sortafte, 3u6ereitu«fl bei €peifen. 81
. .'üicbr t^cr, ba^ mut^ipittige Sermuflttng ber ®a6en be« großen (Bei«
\u.\ in«befonbere M üWaife«, feinen 3otn errege, ©ief fc^cint {u
vier 3eit bte 5lnfi(^t be« unr^erborbenen SI(>eUe« ber meip tief reliöid*
f.n ^nbioner gemefen ju fein, in Mücffli^t be« 3oflbtt)ilbc« »ie ber
rfrnte, bie nur in geinbe«lonb noc^i Äröften jerjiört mürbe (Keating
I. 395, Hunter 275), unb menn e« |^ter unb bo anbcrd ifl, mie bei
manchen ber armfeligen unb ro^en Sdifcr be« sterben« (Heame
120) ober neuerbing^ bei Dielen anber^ gemorben ifl, fo barf man bte§
wohl Dor}ugU(^ aU eine golge i^re« moralifc^en Serftniend betra(!(i<
ten. tsaerbing« ^errfdbt bei 8e{Hi(^Ieilen gemd^nlic^ bie t^öri(^t{ie Ser«
ff^menbung, fie i|l @itte, burd^ ®a{lfreunbfdbaft unb $iet&t geboten,
jugleic^ mie bei und eine Qa^t ber @itel(eit unb eine miUtommene
(Betegen^eit {ur $ra^lerei, ober imetflofc IBermufiung ber 93orrät^e
ober ber Sei(^t{inn gar feine gu fammeln, mie er in früherer 3<it aUer«
bingd ben ^nmo^^nern bed Oberen @eed ^ugefc^rieben mirb (de Laet
II, 12), lag fonji feinedmegd im ^l^axatUi ber Snbianer, fonbern fam
nur feiten oor. @ie gingen meift mit i^ren äSorrdt^en fparfam um,
mie biei j.S. no(^ Pike (IT, 273) oon ben Dfagen bemerft; fpdter
freiließ mürbe bie§ anber«, benn ^u ber attgemeinen S)edorganifation
ber (Sefettf^^aft fam bei i^nen baufig no(^ ber Umflanb, ba| fie {1$
für ben gaU ber 92ot^ auf bie Unter{iu^ung oon Seiten ber Siegierung
ber bereinigten Staaten oerliefen (fo bie X)afota na<^ Keating I,
439, unb biete anbere).
9Ran bema^rte bie 9Raidoorr&t^e am gemdbnlic^llen in ben fog.
Caches unter ber (Srbe auf, mo man fie {mifdben TlatUn auff(^uttete
unb forgfältig mieber bebecfte. ^er SRai« mürbe auf oerfdbi^^^ne
Seife jubereitet, in SBajfer gelo^^t obe/ gerdjlet , bann im Dörfer ge»
flogen, au« freier ^anb ober mit einer a'n einem Saumjmeige aufge«
^ftngten Äeule («bbilbung bei Schoolcr. IV, pl. 21), anbermdrt«
imifd^en {mei Steinen gerrieben (Memoirs Rist. Soc. Pennsylv. in,
121); mit etma« gett gemif(^t mürbe bad m^\ gu Äugeln gebaUt
ober in Xuä^n geformt unb fo gegeffen. 3u ben Jhi^en au« 9Rai«'
me^l ober Sonnen tarn M 3uto{l getrocfneter gifdi» u. bergl (de
Laet U, 13 na^ Champiain). (Sin Seutel mit gerd^etem Tlai^'
me^l mar ber gemd^nlii^e Sleifeprooiant (Young a, 187 note).
CarYerrft(^mt bie 9R&6ig(eit mel^^e bieSiou;, Saut unb-gfi^^fe,
Viippttoap, ffiinibeg im Sffen unb Xrinten beobachteten, unb gemif
g2 Vlüiffii^tn . iSthfmtt.
ifi btcfc in afterer Seit weit iiöin unb aOoemetncr gewefcn aU f)>ft«
tcr^in. S)ie Singeftotenen üon glotiba pflegten etji na^ Gönnen«
Untergang ju effen unb fld^» Dot bem Sffen ba« (Befielt )h roafd^en
(LaadoDniere28); f on^ ifl \oW Sleinli^feit feiten. Ota^Iieiten
)tt bejiimmten 6tunben mürben ni^t lei^t eingehalten , man ag \o
lange ber Qppetit unb ber Sorrot^ reii^te , bei manchen ber fublii^en
Sölfer »urben neuerbing« fogar 9re4iniittel angewtnbet um bai
effen fottfe^en {u tonnen (Catlin). Snbeffen at mon immer nur
mä^ig fon>o(I oot a\4 m^ ben %a9tn, bie allen »ic^tigeren Unter«
ne^mungen, namentli^i bem ftriege unb ber 3agb oorautfgingen , um
burd^ fte bte Oetfler fid) geneigt ju ma^en unb im Zranme oon t^nen
mitget^eüt ^u erhalten, mo ber geinb ober ba« 9BUb {l<^ aufhalte unb
in meiern ^nja^I (CatTer 247, Nuttall 1S2, Keating I, 94).
S>a« ^t\\^ mirb oon ben meiflen getod^t ober getrotfnet, oon man«
4ien au4^ ro^ fi^g^ffen. Die Katd^eg genoffen toebet oegetabiUfc^e
no^ animalif^e Kal^rung ro^ , fonbern )>f(egten IQe« fogar jn flart
jU to4en (Adair 412).
2)a4 eingige Oetrdnt ber Sölfer oon Reu Snglanb unb oon fenn«
fi^toanien, ber ^uronen unb oieler anberen mar ffioffer (Hntchin*
80D I, 418, Mem. Bist. Soc. Penosylv. III, 122, Sagard 146),
au^ in Sirginien fannte man fein beraufd^enbe« ®etr&nt (8tra*
chey 74), mad Oarcilasso mit Unrecht au(^ oon ^loriba 6c(aup«
tet, ba Gabeza de Vaca (537) ba« (Segent^eil oerfl^ert unb fogar
oon^ ^rrfd^enber Zrunffud^t ^pti^t. Z)en «ufgu§ meieren man in
grori^a oon ben Ihtolpen unb jungen Xrieben ber heilig gehaltenen
Cassine yapon ^be4 geliebten Saume«'' bereitete (Bartrara 348,
Bo88u bei gabri II, 131), foQ inbeffen feinen ftaufd^ etjeugen.
auier biefem aber bereitete man au4 ®etr&nfe au4 ^almfrAc^ten
(Lafitau II, 125). 3)ie Slomcoeten unmeit ber SRunbung be« &o«
(orabo oon Xe|a4 gellten ein beraufi^enbed (Betr&nt au4 einer Srt
oon Sonnen ^er (Charlevoix 315). 9ta^ Coreal (I, 37) mdre
ber (Benuf oon 6pirituofen in gloriba nur ben itdnigcn erlaubt ge«
mefen. 3m Korben gab e4 bei ben C^ippema^« (ft^^et^em^an«? —
biefe )eigten ^^ aud^ fp&ter bem Xrunte ni^t ergeben na<b Macken-
cie, Dunu 102) (mar ein 6i^minbel erregenbe4 (Betrftnt ba« oon
einer ben^eibelbeeren d^ntic^en 9flan§e gemonnen mürbe, e# mar aber
nur oon mebidnif^Km Oebrow^e. Den Qttama lieferte bet 6af t Ui
S^otn« einen Stttfertranf, bie d^ppma^^ ^otomatomi unb 3rotefen
fohlten ben 6aft be« 8u<feTQl^ornd ^u Suctet ein unb mehrere nörb*
Itd^e Sditer benagten ju bemfelben Swdt ben 6aft bet Sitte (Ro-
gers, M*Culloh 77, Eeating I, 489, Morgan 369), aber e«
f^etnt ni^^t bog 6erauf<^enbe ®etrante au« bem Buder Don i^nen
bereitet mutben.
9Ran tennt bie Sermfi^ngen mel^^e in SpiUttt 3cit ber Xtunt
untet ben Snbianem on0cri<^tet b<tt , unb ifl oft fo meit 9e9an9en
i^nen einen unmiber|le^li(^en ^ang gu bemfelben {Uiuf^reiben. 3m
ftegcnt^eil etgiebt ^ä) ou« otelen Seugniffen bag ed oielme^r fa^ über«
aO er^eblitt^e 9tu^e getötet ^at i^n eintufubten. Z)ie Korbinbioner
unb S^epem^an« machten {1^ no4^ neuerbingd n\ä)i oiel aud Srannt*
»ein unb bie Singeborenen an ber ^ubfon^bai mochten i^n menig«
9ene niemaU {u ^o^en greifen taufen (Heame 237). %u^ bie
ftaoaio« finb bem Zruntc ni^^t ergeben (BackusbeiScboolcr.
lY, 214). Sei ben ftanfa« unb $ani mar no^ 1S20 Sruntenl^eit
feiten unb l»erf)>ottet (Say bei James I, 125, 265) unb Major
Long )n>eife(t mit Ste^t (ebenb. U, 374) ob \i^ ben 3nbtanern eine
gtofe naturlid^e Segierbe nac^i @))irituofen (uf^reiben lajfe. Suget
ben SRifflon&ren , ben SifdSidfen Don Duebec unb man^ien ftoloni^en
^ben aucb bie Snbianer bon &anaba in früherer Seit dfterd gegen
ben Sronntwein^onbel ptott^xtt, ber franjdfif^e (Souberneur bi^^t
i^n aufit^t (1661, Brasseur I, 97). 3)ie Singebotenen am Z)ela«
n>arc ^aben fc^ion um 1670 ernfilicti gebeten biefen ^anbel einjulleaen,
ba^felbe ifi ^&ufig unb bon Seiten bieler Sölter bon Wen Snglanb
gcf^e^en , fie ^oben bie Bufu^r pon ®))irituofen {u binbern gefirebt
(Gordon 31, Elliot II, 84, Halkett 201), aber bergeben«, ber
^anbel mar füt bie 9Beigen )u geminnreic^. ^Qerbing« mürbe er
1633 in 9Ieu Snglanb oerboten, ebenfo unter W. Penn, in $enn«
f^Ibanien unb Connecticut bebro^te man i^n mit ©trafen, aber o^ne
(Ktfolg (Drake a, 155, Toung 190, Gordon 82, Halkett 190,
Alemoirs H. 8. Penns. III, 2, 206). ^®<bictt euren SBein unb
9rannt»ein tn4 ®ef&ngnii", fagte (in 3nbianer, ^biefe^ nic^t mir
ri^^en ba« Unglud an bad gcf^^iebt'' (Le Jeune, Rel. de la Nout.
France 1633, p. 156). 2)iefer iRnp^t gem&6, baf im (SetrAnte felb^
ber ®ei9 mo^nt mcl(^er in ben Serauf^ten f&^rt, au« i^m ft»ri(^t unb
bttr<^ i^n ^anbett, blieben Seleibigungen unb lBerbre(^en bie imXrunte
6*
g4 Sruttffui^t, Xabof.
it^an^tn würben unbejiraft, \>a jte bem I^^itet nit^t jugercdS^nd mu
ben fonnten, unb ba^er fam e* bai ftittjelne p<^ bidweilen in bn 16«
fl(!^t bctoufd^ten um an i^ren geinben ungefiroft fHaä^t nehmen ju
fönnen (Lawson 200, Timberlake 53, laPothcrie IV, 79).
3n «otb ftatoltna, mo t>ox b« «nfunft ber ffleijen Srunffud^t eben«
faU^ unbefonnt »ar, ging e« ebenfo wie anbetw&rt«: ein Serlrag ber
bte ffiinffl^tune be« Mum« oerbot, würbe gefi^loffen, blieb aber un*
ottlgefü^rt (LawBon 202). a)ie ft^erolee Ratten feine geiflieen ®e»
tr&nte au^er bem oon ben Seigen i^nen jugebrai^ten Branntwein
(Timberlake 35), wie fie fugten au<^ bte SRu^foge ft^octaw unb
(SJfy\da\ato biefen fern tu galten , fie ^aben i^n ben ^&nb1ern dfter«
weggegoffen unb e« war longe 3eit ^inbur^ immer ber erfie 9rtiM
i^rer SertrAge mit ben Seifen , ha% bie Sinful^r bedfelben «verboten
bliebe (Bartram). 3n Storbwe^omerifa oerfc^m&^ten in fru^etet
Seit bie ftofufc^en (@itfo) ben Branntwein (Marchand I, 246).
3n Solge eine« Verträge« jwifi^en ber rufftfd^en Regierung unb ber
0ubfon«bai«®efeaf(4aft (1842) foa ber ^anbel mit bemfelben in ie«
wen ©egenben neuerbing« aufl^ören (G. Simpson II, 206). 64
bleibt nur übrig ^u gefielen baf bie 3nbianer fe^r geringe @cbulb
^aben unb baf e4 ber ganzen (Energie ber gewiffenlofen 0&nbUr be«
burft ^at um fie burcb Xrunf ju ruiniren.
€>t})X ottgemein t^crbreitet al4 narfotifdjie« SRittet unb jugleic^
beim &ultu4 t^on wi(!^tiger ^nwenbung war ber Xabat. Sei ben
Ibenati (.9. unb in @ub (Carolina raudSiten Wänner unb Seiner faf
beliAnbig (Lettres edif. I, 676, Lawson 30),'bei anb^ei^n Sdltem
meifi nur bie SRdnner. Hudson fanb 1609 nörbli^^ oon Sap doh
Xabat4))feifen t>on X^on mit tupfernem Slobre in ®ebraud^ (Coli. N.T.
Hist. Soc. I, 122). 3)a4 l^&uflgfte unb am meiflen in S^ren fle^enbe
Slaterial berfelben war ba4 be4 9{ot(^enpfeifenf!einbru^4 in ber Wtte
be4 ffiege« Dom oberen tRifPffippi {um aXiffouri , eine4 ^eiligen $Ia||€4
an tot\^tm einfi ber grofe (Seift ^u feinen JHnbern gerebet ^atte, bo4^
gab e4 au<^ nodji anbcre Srüd^e beren Steine ^u pfeifen Derorbeitet
würben (Ao^lII, 82). 3n 9leu (Snglanb würbe meifi ni^t reiner
Zabat gerau(^t , fonbem eine 9llif<^ung Don Zabat mit onberen 9\iU
lern ober Soumrinbe, unb Lawson (173) giebt an bo( fowo^l bie
Vflante al4 audy bie Subeieitung ber Slitter welche in 9toTb Claro'
lino geroui^t würbet^» oon unferem Zabof oerf((^teben waren. Der
€ali. 3a(|b unb Sifd^fang. 85
91m6^ toutU ium X^eil ^{nunt<rgcf(|^lu(ft um ben (Sffect be« 9laudlKn«
iu et^i^en. S)ie S^epeto^on« im 9^otben unb bte S)atota tm ffieflen
fotten ben iSthxmä^ be« Xabtff« in alter gdt ni<^t getannt, fonbetn
etfi hnxd^ bic ^AnMer tennen %t\txnt f^ahtn (Mackenzie, School-
eraft in, 244), bo^ bouten aüt 3nbionerbölt<r in b«r 9ia^e be« 9el«
fengebirge« nadS^ $r. aRo|tmi(ian (c, II, 122) eine ^tt bet nicotiana.
@a1i {U getoinnen bemühten {t<^ bie meiflen Sdlter gar ni^ft; bie
bon ÜtetD ^am)>f^ire Ratten flber(out)t feine« (Belknap in, 69),
unb bie gtogen Sorrat^e meiere bie $rarieen barboten , blieben fafl
unbenu^t unb mürben nur audna^m^meifc in (gebraudi^ genommen
(Keatin^ 1, 116, $r. 9Ka;. c, 11, 127); anber« mor e« bei einigen
fübli^en Sdlfern, benn mir ^ören oon einem ftriege ber 1690 {tpi«
fd^en ben Wa^ito^e« unb Xaenfad um ®a\^ geführt mürbe (Coli.
N. Y. Bist. Soe. II, 334).
Die 3agb unb ben 8if<^fang ber 3nbianer, melden Unteren ^o^t
(II, 142) neuetbing* fe^r gut gef4>ilbert ^ot, motten mir nic^t au«*
fft^lli^ befc^reiben. Sie mürben attermfirt« mit ber gröBten ®ef<^i<f«
tti^feit betrieben, mel^e unerla|li* mar, menn fte bie erforbertt(*e
«u«beute liefern foflten. S)er 3äg« oerfleibete ft* (>4ufig in ba4 S^ier
ba4 er ju jagen beabjid^tigte, a^mte (orgf&Uig feine »emegungen unb
Saute na4 um e« ju t4uf<^en , bie genauere «enntni| aUer feiner 8e»
bett«gemo^n^eiten ^^ttU \t>m ben (Srfolg unb mit biefem bie aSefrie*
bigung feine« (S^rgei^e« , benn n&^^jl bem SRu^me be« ftrieger« gab
e4 feinen ^ öderen aU ben be« gef*idten 3&ger4. «un^lofer mar frei*
li* bie 3agb mo man grofe »ilbjäune ober »erbaue ^erjletlte um
btt« »ilb jufammenju^^alten unb in einer bejtimmten iRi*tung oor*
m&tt4 tu treiben mie in Meufunblanb (Cartwrightl. 7). a)ie3to*
fefen beobad^teten in ber 3agb eine meife Defonomie: ju gemiffen Sei-
ten mutben bie meibli^en Siliere gef<^ont (Morgan 345); bei anbem
Soltetn liej e« ber fiberglaube ^ierju ni*t f ommen : in (Sanaba t5b-
tele man aOe *irf*e auf ber 3agb , bamit bie pie^enben bie übrigen
nU^I warnen unb i^nen ratzen möd^ten p* in oerffeden (Sagard
266). «e^nli^e« fd^eint man in ®üb Karolina unb anberm&rt« felbp
»on ben «no^en ber oerje^rten 3agbt^iere no* gefürd^tet »u ^aben,
btf man 9ttl oerbtannte, meil fonp, mie man glaubte, ba4 »ilb p^
att4 bem «anbe jurudjie^en mürbe (Lawson 52). Um bie 3agb*
t^iere ober gif*e breip »u ma<^en, baf jte P4> furi^tlo« nd^ern, mirb
86 SenDÜjiung M 9ilbe<, SBithmg bei Velj^anbeM.
i^nen bllweilen t)om aSijet eine hmt%\id^t Webe gehalten , dfter« mn*
bet et ott(f) borget mandl^eTlet Saubertfinfle )U btefem S^tdt an.
J)a^et barf man jic^ nidi^t wunbern ba| ber 3Äö«t jid^ föif ^«w Wti^'
ten erfolg feine« Unternehmen« bei ben S)atota biltteilen an feinen
eigenen Sermanbten r&<^t bie er im Serba<^t ^at, ba$ fle biird^ i^c
Setragen bie ®ei{ier ber X^iere erjämt unb Derf^eud^t Ritten
(Bchoolcr. 11, 195).
SRodl^te bie oft gerügte lBern)fiftung bed fflilbed in älterer Seit ^Ait«
flg i^ren ®runb in bem ^errf(^enben Aberglauben Ijaben, fo lam
f^atet bur<^ ben ^pel^^anbel no(|^ ein anbere« SRotiD ^inju. Ratten
bie 3nbianer borbet bie 3agb betrieben um i^re eigenen unmittelbaren
Sebürfniffe ju befriebigen, fo tagten fle oon nun an für ^nbeM«
^mecfe: bie Spiere mürben oertilgt um i^rer ^äute mitten, unb biefe
^&ute melcbe früher ben eingeborenen fo oielfad^ {u ®ttte getommen
maren , mürben k>er{auft bi« auf bie le^te , f o ba$ bie ®ef unb^eit na«
mentlii^ ber tlrmen litt burc^ ben ü^angel an jtleibung. Der ^anbel
^atte fle neue Sebfirfniffe tennen gelehrt unb baburi^ au« freien 3&'
gern tu £euten gema<^t, bie gro^ent^eiU ab^&ngig maren oon ben
Sieferungen ber ffleifen, befonber« an Soffen unb 6(bi(fbebarf, be«
ren 9ef!^ eine meit ergiebigere 3agb oerbfirgte al« Sogen unb 9feil.
3)ie Serminberung be« fflilbe« burdb ben ^elj^anbel jog oielfad^ ba«
eienb unb bie Serminberung ber 9et)5lterung na(^ fi<^ : bie S^i)>pe«
ma9 ). 9. mürben burdS^ SXangel an 2eben«mitteln in golge belfelben
in fleine Sanben unb fa^ in einzelne Familien ger^ent : ade fociale
Organifation ^örte auf (KeatingU, 148 ff.); benn Merbau unb
$el)^anbel fdnnen, mie man treffienb bemertt ^at, ni(bt in bemfelben
«anbe blüben (»gl. 3tf<^r. f. «ttg. (Srbf. «. golge V, 72). «urj na4^
berOrunbung ber SVorbmeflcompani^ tonnte ein^Anbler faff'in einem
3a^re ein Sermdgen ermerben, no^ 1807 mürben ungef&^r 120 9t«
berfefle für mentger aU 15 S^oUar« in Saaren t)on ben Snbtanem
getauft, nimli^ für 2 breie<fige moflene 3>e<(en, 8 &uart 9tnm unb
einen Zaf^^enfpiegel ; bie ^anbeUgefellft^aft nal^m biefe 9Baare |tt
80 S^oHar« an unb Dertau^e fle in SRontreal ju me^r al« 400
(Keating U, 68). «u4^ burdb ^i« Conturren} iener «efeUfili^aft mit
ber ^ubfon«bai€omt)an9 tomen bie 3nbianer oft gn 6<^ben; bie
1821 bemirtte Sereinigung beiber mar bagegen Don gutem Sinfluf
auf fie, ba ba« 3ntereffe be« ^nbeU jef^t bie Stic^tern^eit ber 3n«
biancc M xo&u\ö^n^vctk ecf4^eiueu liei mib ^a^ec ein fBttboi b»)
9ronitt»ein^aiiM< tf folgt« (Duan 71, 82). 3>er ^nbel mitSuf«
fel|äut«n, beten na^ Fremont (81) )d(^rli(^ 90000 auf ben VlaxH
tarnen , ma« ungef A^t bem briüen Steile ber grtöbteten Zetere ent'
fpre(|^en mog, ^atte (Ut golge bag bte Säffel^^erben Pc^ immer meiter
na4^ ffie^n turudjogen unb ba§ bie 3nbianer bie doq i^nen gelebt
Ratten, in'« (tlenb oerfanten. 3)er Süffel ^atte {ie mit faß aflen i^'
ten SefeenMeburfniffen oerforgt, i^nen Wartung unb ffio^nung, ftlei«
bung, S)e<fen, SB)a|fetgefa(e unb ft&^ne geliefert, @e(^nen für ben
Sogen, 3n»i(n, Stricte, S^df^tle für bie $ferbe, Seim unb Xauf4#
artitel aller 91rt; ol^nt i(in maren fie ^fllflo4.
Siele Zetere ^aben bie Snbianer ju jä^men oerfu4it, niemaU aber,
»ie e« f<^eint, ^autft^iere ge^uc^tet. 3)er ^unb iß ber regelmä|ige
Segleiter ber meijlen geworben. Sein 9U\\^ i|t ein gute« (Sn\d}t,
ba« meiß für geßlicl^eiten aufgef|»art mirb. ^m Seben n)irb i^m nicbt
feiten fcbleityte, felbß graufame Se(|änblung lu tbeil, im Zobe erholt
er grd^ere fi^re unb feine (Gebeine werben ). S. oon ben Z)atota forg*
faltig begraben (Keating I» 452). Z^ie Sagb^unbe inbeffen genießen
oft biefelbe Siebe wie ein ftinb , werben ebenfo angerebet wie biefe«
unb ber ßigent^iimer bisweilen aU ^ber Sater M unb be0 ^unbed"
bqei^net (M or se App. 349). 3m auettlanbe be4 9)liffif{i)>))i (Leecb
Lake unb Umgegenb) gab e4 Bug^unbe bie mit Riemenwert unb brei
Wödä^m am ©glitten angeftbirrt, 60 miles täglidb {urädlegten;
im SKnter würben fie ^aut>tf&4^li(b mit giften gen&^rt (ebenb. 40).
2>ie fronen braudb^en i^re ^unbe )ur 3<igb (Sagard 128), auf
Song 34lanb fanb man 1640 fogar iunge ffii^lfe ^att beren aufgejO'
gen unb benu^t ($rins 9Ra|. c, I, 567). ^lugerbem i&^men bie 3nbi<
aner einjeln bisweilen tbler, URdDen, Kaben, 61|lem, j&anidiie, Kebe,
gfi^fe unb bisweilen felbß S&ren (fto^ll» 53, Lawson 29), bo^
immer nur ^um Sergn&gen. %U ein oereinjelted Seif|»iel biefer 91rt
iß e4 wo^I au(^ ^u betrachten bag e4 in Sub i&aroUna geid(^mte
$!rf4^e gab ^bie SRilcb unb ftdfe lieferten'' (Herrera D, 10, 6),
boc^ iß ber le|tere Sufa^ taum glaubli^, ba SRilcb unb ftäfe a\i 9tap
ning4mittel ber 3nbianer fonß nirgenb« erwft^nt werben. 3)a$ man
au<^ iunge Süffel i&^mte, o^ne ße iebocb iur 3u^t »u benu|en, fü^rt
f(bon Henaepio an, fp&ter machten ^au)>tf&(bli(b t)ie fran^aßf^^en
9Rifßon&re wieber|»oU ben Serfuc^, er wollte aber nicbt gelingen
gg ȟffeI,Werb; IBie^juc^l.
(Lettres 6dif. 1,729). SBa« Rogers öon bett ^ipei^en 3nbianettt*
(ob SWenomini?) om «Wubb^pug unb obften WifPfPWi erjawt, ba|
fe naml!4 in großen ®t&bten unb bequemen ^ftufern mo^nten unb
wilbe JW^e jo^m motten beten TOldJ unb gleifdi^ jle genÄffen , ftt^t
ganj ifolitt unb ift ^auptfäd^^lic^ infofern tJerbÄc^tiö al« man unter
ben ^ meinen anbionern" %mbl)n\\ä) an wirfli^e ffieige, tn«befonben
an blc „Welsh Indiana" ober 3rlänber ju beulen pflegte, «ujetbem
fpri^t nur nod^ Gomara in ber bei ^umbolbt (Äodmodll, 489,
5!nP(^ten ber «at. I, 72) angeführten Steüe t>on einem Solle im
Korbnjejlen t)on OTejico unter 40® n. SB. bejfen Meidjt^um in gerben
ja^mer Sflffel bejianben ^abe. 2)a Gomara aUe feine na^ri<^ten nur
aud jmeiter^anb ^atte, barf man mo^l mitOallatin bie Slt^tigtett
biefer Angabe in 3weifel jie^en. «tierbing« laffen pdj) bie »ifon^Ädl*
ber im Stut)linQ (eic^t entmd^nen unb merben bann aU Bugt^iere
jum ^cferbau ganj braui^bar (Schoolcr. IV, 110), boc^ ^at man
tro^bem- felbfl 6i« in bie neuefie 3eit bad X^ier in Omenta ni^t ge«
jflc^tet, fonbern nur gehegt um ba« %U\\d) ju tterfaufen (SRdU«
Raufen a, II, 357), unb ^ielt e« bort nod^ neuerbing« für ungeeig«
net gum ^audt^iere (Schoolcr. Y, 49). Wut aud bem Wangel an
anberen ^audtl^t^ren ifl ed ju erfl&ren ba§ ed in ^merifa bei ben Sin«
geborenen fa|i nirgenbd }ur $ferbe)U(^t lam, tro^ ber ungeheuren
Serme()rung biefe« X^iered na(^ feiner (SinfuJ^rung in ber neuen ffielt
unb tro^ ber großen SBic^tigfett bie ed für ben Snbianer fefbft im
ftrieg unb auf ber 3agb erlangte. SSad er an $ferben beburfte, mufte
er ba^er immer erfi in ber SBifbni^ einfangen, laufen ober fielen.
3n fp&terer Bett iß Siel^judfit Don mehreren Sdllern jlarl betrieben
roorben; bie &reel ). 9. Ratten gute 9Hnber^erben (Bartram 183),
bie SRaüaio«, bereu Sanb ^um ^(ferbau nur t^eilmeife fi^ eignet unb
ba^er bie Segierbe ber ffieifen no(^ ni<^t gereijt l^at, gießen auger
üielen gelbfrücbten (SRai«, »o^nen, ffleijen, «flrbiffen, TOelonen,
Sabal — e« merben bi« 60000 S(^effel 2Rai« in einem 3a^re ange*
geben), befonberd ®d()aafe unb ^ferbe in SWenge, au(^ 3i*Ö«n. Dabei
Pub fie IRomaben geblieben unb maren burd^ i^re audgebe^nten StSu*
bereien befonberd ben We|icanern gef&^rtit^ , bid fie neuerbing« Don
Seiten ber Dereinigten Staaten ^paciftcirt* morben flnb (Backus
bei Schoolcr. IV, 209, ebenb. 89, Farnham Trav. 372, Davis
411, TOön^aufen a, II, 232). 3l^re StammDermanbten bie f(^mut«
dlenb mehrerer fif^apa^fvMblttt. gg
{igen Ipad^en tteiden fajl gac tcinen Kanbbau , hinc Sic^jui^t, iagm
felbt! nur feiten, leben f)avipi\idi\\d^ bom 9ferbebieb|la^I unb bon
Rdubeteien aOet Irt; inbeffen fnb einige i^tet @t&mme nai^ ^um«
bolbt fel^oft unb in fftitUn mit ben &panuxn, bie meinen aber
führen ein ^eTumf(|^meifenbe4 2eben, bod^ fo, ba| xi^xt einjelnen San«
ben ft^ bouetnb in gewiffen Sejitten ouffiaften (9uf ermann 1854
p. 302 na(^ Bartlett, ^u^f&f^tM^U übet bie bon i^^nen au^gefä^t'
ten Staubiuge unb Set^eetungen ebenb. 308 ff.).
3)ad tfimmerlidi^jle Seben ffi^ren mehrere ber n^tbli^en ^üfyopü^
fenbdlter. Die ^afeninbianet, bie in 9olge be« Clenb« xajd) abne^»
men, metben oft Wenf^^enfreffer au« 9tot^ roU bie 9Kvijfangd im 9tox»
ben be« ^uton See (Bonnycastlel.lOO) ober morben au4 Set'
{metflung unb ^bfc^eu baoor fiä^ felbfl unb i^re Familie, m&(^renb
xl^xt 99a<^barn bie ^unb^rippeninbianet glei(|^ ben 9tnaf^ am ftupfef
f[u§ (991) ran gell 98) ba« Stcnnt^ier beji^en unb babur^ gegen 9^ot^
gefi<^ert finb. Sei ben (£ree tommen d^nlid^e Seifpiele oon CLanniba-
li^mud bor, bo<^ nur menn ha^ 6(|^u^mert unb üUh fieberjeug fc^on
aufgeje^rt ifi unb ber ^bfd^eu oor ber X^at ifl fo au^erorbentlii^,
ba§ ber Z^tei al« bogelfrei gilt (BalUntyne 51). Daffelbe iß ber
^att bei ben Otibmoi^, mel^^e ben ^Sinbigo" ober Kannibalen au«
9(ot^ mit bdfen (Beigem im Sunbe glauben unb au« bem Stamme
au«tto$en (^o^l I, 184). 91« ro^er unb gefü^llofer merben in bie«
[er 9t{i<({14t bie Rorb « 3nbianer oon Hearne gefd^ilbert. Set ben
S^epemyan« ^at ber junger in mehreren 9&llen ju bem (Breuel be«
9uffre{fen« ber eigenen ^amilie geführt (Back 227 bgl. 194ff.), menn
aber ÜJfyippMaif bi«meilen fogar SRenfc^enfieifd^ getrotfnet , {erflof en
unb nact» Salären ein geM^n barau« gemadj^t ^aben (Keating U,
156 f.), fo ifi bieg iebenfaO« bon bem ^Ui^d^t be« geinbe« ju oer^e^en
ba« au« 9ta4^e berje^rt mürbe , eine tlrt be« (lannibali«mu« bie fe^r
berf4^ieben ifl bon ber ju me^er ber junger treibt. S)at ber ®enuf
bon 9Renf<^enfleif(^, oon bem bei ben ®iott| nur ein %ali bom 3. 1811
befannt iß (Keating 1, 412), att<4 in ^unger«not^ bon ben glo«
ribabdlfem berabfd^eut mürbe, oerfi<4ert Garcilasso (Bist, de la
conq. de la Fl. I, 1,4).
2. 2>er einfachen Seben«metfe ber 3nbianer entf)>ra^ ber Sau unb
bie ainric^tung i^rer ffio^nungen. S>ie gemd^nlid^ße fform berfelben
in Reu Gnglanb mar ^albrunb. 3m ITreife mürben B^ti^t ober
6tattgeii in ^c dxU 0ejle<ft, hxt man oben ^ufcunmenbog, ancinan'
bet befc#i0te unb ou^en wie innen mit Watten beffetbeie ober andi^
mit Saumtinbe bebedtc. 2)iefe 9auatt« bei m\d^x nur ein 2o^ an
ber Seite gum ^ineinfried^en unb eine« in ber ^ö^e gum tlbiug be«
Kaudl^e« blieb , bat fi^ bi« auf bie neuefte 3eit nidiit gednbert (Leti-
res 6dif. i, 675, Toung a, 144, Steffi l, 10). 6ie bot ben Sot*
t^eil bar ba$ bie ^nttt leicht abgebrochen nnh beim Umgug mit oOen
®er&tf^en ben $ferben ^unben unb ffieibern aufgelaben merben
tonnte, tod^renb ber SRann auf ber Keife nur feine Saffen fflbtte,
»0^1 nicbt au« gaul^eit, fonbern ^au^tf&(^(i<(» um al4 Sert^eibiger
in (Befa^r unb aU i&%tx auoenblidlic^ bereit ju fein. 9e^nli<^ bem
ffiigmam, ber runben Sirtenfrütte ber 9ilgontin, mar ber Zepee ber
Giouf, bo(^ Don tonifi^er gorm unb mit 9fiffel(^duten gebetft.
Stansbury (256) fa^ bei i^nen ein foI(be4 gelt au4 26 ^&uten;e«
^atte am Soben aO' 3)ur4imeffer unb 35' ^d^e, unb mar gur So^*
nung für ^inbter benimmt beren 9efud(^ man ermartete. 3m ^d^eren
Korben mürben bie Käufer bi4meilen foliber au4 hartem ^ölge %t*
haut, ).9. in Keufunblanb (Gartwright 1, 9), unb in Canaba (alte
man im Sinter Sobnungen Don Sd^nee mie bei ben <S4(imo (Weld
465). Die SroCefen bauten beffer al4 bie metjlen anberen Snbianer;
i^rt ^&ufer (u oerma^ren unb ju Derfc^Iieien mar aber in Älterer 3^
bei il^nen ntcbt gebr&u^Ii«^ (Lafitau U, 9 f., 15). Die Sdnbe 6e«
(lanben au4 feft miteinanber oerbunbenen Saiten, ba4 Dad^ au4
Qpatmtd, ba4 <Ban)e mar äugen mit Sinbe gebeA, im 3nnem
^nben runb (erum Sdnte bie mit SRatteu belegt maren unb unter
bem Dative bcfdnb {i(^ ber Qptiäftx für bie Sorrdt^e. Die einfac^n
^ufer maafen 20' auf 15', t>o6f gab e« au(b foldj^e bie 50— 130'
lang, 16' breit unb im 3nnern in tbt^eilungen für je (mei ober
mehrere gamilien gefcbieben maren; mehrere (ufammen umf4^lo{|en
einen ^ofraum. Sefonberd (fibfd^ mar i^re Cinric^ung in Onon«
baga mo ju ieber S^t einige ^u^tUnge i^ren 6i| (alten bie (u ben
Mitif^en 0ef((dften be4 Sunbel beooamdd^tigt maren (Cariier bei
Bamusio ed. 1606 III, 880, Morgan 315 {f., Heriot 286,
8 choolcr. IV, 340). Die 20' breiten unb M )u 500' langen ^du'
fer ber (Eingeborenen non 9tem S)ort» Don benen Valenüne (8) er«
|d(U, ge(4rlen mo(l ben Srofefen unb ma(cf<^ntt<l( finb biefe au^
bei 46 La et (II, 13) unter bem Kamen ber AtligoTauntani }u t^er*
f>tt ^tt4(ftu. 91
|te^, bt ben aiibeteii Sdibcn bec uörMi^ecen Oegenben biefe Sauatt
nid^i etoen tpat. 9tad^ il^t fi^etnen ^t ^ä^ ^lai Solt hH langen ^ufcd'*
genannt ju ^tben ( f. oben 6. 16). 91u4^ bie ^utonen ^en ^&ufer
9on 8—12 geuern furbi))>)>eU fo Diele gamüien. ®a| f^an)>tfAd(^lt(^
bie Stotefenbötfer mit einem tt^raben unb bi« {u btei Steigen t>on 9a'
lifaben befefKgt maten , befonberd oiu^ um ffietbern unb ftinbern aM
duflud^t0ott itt bleuen, wirb ^dufig emd^nt (Cartier a. a. O.,
Golden I, 10, W. Smith 78, Morgan 314) unb i{l f(^on fräßet
(unter lil) bt^pxo^n morben. Son nomabift^er fiebentmeife tonnte
unter folgen Um^&nben feine Sebe fein. So^nungen Don gleid^er
e&nge ^tten meiter im Guben bieOfagen (Pike 11,268, Morse
App. 219), bie gleid^ ben ftanfa« ebenfall« in feft^e^enben Ddrfent
lebten (Bunter BS4). Sei mand^en Sdltern ftnb nur bie SBinter*
Butten unbemegli^^ unb ba^er foliber con^irt, bie Sommer^utten
bagegen leidet gebaut um o^ne Sd^mierigteit abgebro(|^cn unb fort'
gef4)afft merben ju tdnnen. Sei ben SRanban (Lewis and Clarke
82, $r. SRaf. c, U, 118, 273) finbet ftd(^ inbeffien feine mefentUd^^e
Serfit^ieben^eit i»if4^en beiben.
3m 6uben mar ber ^au^bau jum j^^eil be{fer aU im Korben,
dmar gli^^en bie Bütten in Sirginien fe^r benen Don 9leu (Engtanb,
nur bai {ie (wei Sing&nge Ratten unb neben t^nen no(^ ein 6^1^
bad^ ffir bie Son&t^e errietet mar, aber ba4 ^au4 be4 ^cnfc^er« mar
imifi^n 50 unb 60 9<^rb4 lang unb an feinen oier Stfen Rauben «aM
Siebter" ein t>xü^t, ein 9&r, ein 2eo)iarb unb ein Xiefe (Strachey
70« 54). ^uf Roanoke Island fanb W. Baleigh 1584 ^Aufer oon
tt^em^ol^ bie mit ^lifaben umgeben maren ( Williamson I, 31).
3n Korb Carolina lebten oft mehrere gamilien in einer ISo^nung
betfammen, in beren R&be befonbere Sorrat^«|^&ufer {ianben; befon«
ber4 ^äbf4 gebaut , au|en unb innen mit S^on befleibet maren bie
letzteren bei ben ®antee in 6ttb Carolina (Lawson 176, 16). Sie
$ani mo^nen ju 10 — 12 gamilien in trei4runben foUben ^utten bie
mit Sofen gebetft unb in mehrere 9t&ume al4 ®(|^lafßAtt^n ffir bie
(Sintelnen get^eitt {inb (de Smet 305, Pike 11, 276). t>\t »etten
ber 3nbianer beftef^en au4 niebrigen Sinf en bie mit SRalten ober fto|^r«
gefUd^t bebedt finb, bi4»eUen aui^ au4 i^ieretfigen Xft^en oon geilen
in bie man bnr4^ ein oieuAge« iotfy ^ineinfteigt (Strachey 72,
^t. SRa;. c, 11, 120)« Sie »at^- unb 8erfammlung4^&ufer finb
02 ^n ^ttdbau.
Qtd|et unt fe^n gebaut qU bie bet eiiuelnen, bod^ metß nur bfirftig
att«0eßattet(M*Coy 530).
3n ber oicl gerühmten @tobt %pa\adit fanb Cabeza de Vaca
(p. 520) nuT ein \d^U(fyM S)otf mit 6tro^^fltten, mogegen fie faß
nut (e^n So^te fp&ter 250 ^iufet gehabt fabelt foQ. 3>ie 9eri(^te
Aber de Soto*8 3uQ etjä^len bon ^oliernen 9nt<fen im ndtblti^en
X^eile biefe« fianbe«, ^thtn ber €tabt Ocali 600, bet 6tabt Kobife
SO fe^r Qtoge Raufet , m&^tenb do^a becen 500 gehabt ^aben f oO
(Herrera VI, 7, 10 unb 12; VII, 1, 12 unb 2, 1). Slban^ig 3a^re
fp&tet (1560) toar letztere« au« 8ur<^t bor ben Spaniern fafl gan)
oon ben Eingeborenen berlaffen (Davila Padiila I, 63). 2>ie ^&u«
fer ber dreet 30' lang unb 12' breit, beßel^en au« jmei Vbt^eilungen,
einer Aäd^e unb einer So^nßube unb finb au« 9a4^mert erbaut; neben
i^nen {le^t ein Sorrat^«^au«, ba« unten ein Stagajin, oben einen
Sobenraum ent^<. ^ie 9leid^en unb Sorne^men beftf^en au^er bem
So^n^au«, ba« born mit einer ^aQe oerfelj^en iß, unb bem Sorrat^««
^au« einen ^fibfc^en offenen $abiOon unb eine befonbere Stiä^t. dxo*
Mtt Siguren bon X^ieren Siumen unb Wenf^en ftnb flberaQ aU
@4mu<f angebrachte Bar tr am 184, 435 unbMs. bei Squier 230).
3)ie C^erofee l^aben l&ngli^ oieredige ^dufer uon je brei Bimmern
unb neben iebem ein f leine« marme« ^au« für ben Sinter, fle finb
60—70' lang, mand^e imeißodig, t>oä^ o^ne genfer; befonber« interef«
fant iß bie mehrere ^unbert SRenfd^en faffenbe 9totunbe mel^e fflr bie
großen Serfammmlungen beßimmt iß (Bartram 853, Timber-
lake 69). le^nlidt^ mirb bie Sinric^tung ber Sol^nuugen bei ben
9at^ti bon Adair (413, 417) bef(|^rieben, meldte au$en unb innen
mit ftalt ober Z^on gemeint, ben güntentugeln meiß unbur(|^bring'
\\6^, au« ßarfem ^o()mert aufgeführt waren unb mie bei ben bermanb«
ten Xaenfa« (CoU. N. Y. H. S. II, 269) regelmäßig angelegte Dörfer
bitbeten. Romabenoölfer mie bie Wat^ajo« beß^en natürlidj^ nur elenbe
Bütten, droit abget^eilte ^&ufer fflr mehrere gamilien ;^aben au«^
bie eingeborenen oon Wen (Kalebonien, bie im Sinter unter bet Srbe
»o^nen (Cox II, 327, 386).
Ueber bie ftleibung tdnnen mir tur) fein. 6ie fe^lt nirgenb« unb
namentlii^ erf^ienen bie ^d^r ße^enben Silier, in«befonbae bie 3ro'
tefen niemal« o^ne eine fold^e (La Potherie III, 15). ®{e beßanb
ge»ö^ttli<^ au« X^ierfeden ber oetf^iebenßen «rt metdt^e bie Snbianer
iut {Uittbetciten Der^anben unb tpte i^re 3elte oft mit Silbern i^ter
Saffent^Qten fdl^mfltften (CatHn I, 145|f.). ÜR&ntet um bie64ii('
tetn ober ein Samt , Seinüeiber , (Bamafd^en unb SRocaffin« »urben
am meiften getragen; bie le^teren maten ®(^u(ie o^ne ^aden au«
frif4 gegerbtem SBtlbleber, ba« gebr&unt unb oft fibetned(^enb oom
Stfttt^ern in fauligem ^olje, baburdii angeblidii gegen ben 9i$ ber
ftlopperf(t»lange f^^&^te. Sei ben ^tofefen Ratten {ie nur ^tnten unb
oben eine 9fa^t (Morgan 360). SInbere Sdlfer bra(|ften bie 9t&^te
auf ber @o^1e ober on anbercn @teQen an , bei einigen maren bie
Olocaflind fpi^iger, bei anberen breiter: ba^er fonnte aud ber ^uf«
fpur lei^t auf ba< Sott gcfc^lojfen nocrben »eifern bad Snbioibuum
ange^trte oon bcm fie ^tn&^xtt ^uö^ bie ^ufe ber ^ferbe »erben,
i 9. oon ben Ipa^^en, mit bider $ferbe« unb Odl^fen^aut befd^iu^et
($feffertorn I, 393). (Sine Sefc^reibung ber im Korben gebrduc^*
ticken @d^neefd^u^e unb i^ter oerfctiiebenen 9rten l^at Sto^\ (II, 154)
gegeben. 9ii^^ ben Kleibern bon S^ier^&uten mürben in alter Seit
in Sirgin ien oon ben Ht^ofta unb meiter im Korben oon ben S)ela'
mare unb 3rofefcn Sebermäntri getragen ^u benen bcfonberd bie ein«
^eimififten melfc^en ^u^ner ba« ÜRaterial lieferten (Strachey 40,
58, Adair 423, de Laet lU. 18, Loskiel 62). ^n6^ in Korb
Carolina, mo man au^erbem SRäntel bon fetten, $el) ober 3^ii0
^atte, gab e4 bergleid^en unb fit marrn mit fe^r fd^dnen Siguren ge«
jiert (Lawson 191). 9u< bem ^aar M SfiffeU unb be4 Opt>o(fum
würben in 6ub (£aro1ino S&nber, @firtel u. bergt, ocrfertigt (ebenb.
116, 121), au€^ einige anbere Sdffer mebten Xüd^er au< IBfiffrt^aar
(Hunter 289), bod^ gef^ab bieg niil^t ^&u{tg. ®emebte 3euge fd^ei«
nen in großer Vu^be^nung nur im 6&ben gemalt unb jur ftteibung
in Älterer Seit oermenbet morben ^u fein. Oviedo (XVIT, 25 f.) tv
l&^lt bag de Soto auf feinem SBcge oon !H)>ato€^e tiefer in'd 3nnere
bie Selber in meige (8em&nber gefleibet fanb, xotU)t au< ben fe^r
feßen, aber garten ^Aben ber inneren Rinbe be« SRautbeerbaume« ge*
fponnen unb gemebt waren (t»gt. au(6 du Pratz II, 192). bag bie
^duptlinge in So§a wie anberw&rtd auf Sauren getragen würben bie
man mit weifen Su(^em be^ring, unb baf man ®trflm)>fe unb ^a\b*
tiefet bei ben eingeborenen fa^ bie wie bie f)>anif4«n gemacht waren.
Son Beugen* bie au« ^panjenfafern oerfertigt unb gef&rbt waren in
9lia4)aco9a unweit be« SRiffiffM^pi fprt^t au^ Herrera (VII, 7, 6).
94 SBeberd, $u().
fflcige tflnjllid^^ gcmoltc hatten ober Xet)pi(^e mit fcbatladi^rot^cn
gtanfen em&^nt Laudon niere (48) in gflottto; tk Statte} in<*
befonDere, Deren 9Bei6er bad Sfiffei^aar fpannen, fertigten Statten au<
^anf unD bemalten fte mit aUerlei Figuren (Adair422f.). Sine
^rt oon Keinen au« ^aaf , »ie e« an ber 9torbmeflfü{te Smerita'« ge«
rotht mürbe, foQen aucf) bie 3rotefen (^ersufteOen Derftanben (oben
(MXulloh 80), unb oermutl^lic^ mar ed biefe«, ntc^t SaummoQen«
geug, mie LaPotherie (I, 316) angiebt, bad f!e }u i^ten Rüßun«
gen Dermenbeten. @^ater bot ^auptfac^Iid^ ber ^Ränget an eigenen
Webereien bie Eingeborenen, befonberd nac^bem bie 3agb burcf^ ben
$clj^anbel gu ®runbe geri^itet mar, in eine f<^nette unb ooOßinbige
9b^&ngigteit Don ben Sieferungen gemebter S^uge burdj^ bie ^&nbler
gebraut, unb ba fie mit biefen nur unregelmäüg t»erforgt mürben, ge«
riet^en fte baburc^ oielfadi) in 92ot^ unb i^re (Sefunb^eit litt Schaben.
3)er $u^ be« 3nbianer« ifl ^äuftg )>^anta{iifdl^, befonber« bei %tp
lic^feiten, für meldfie namentlidSi ba« (Seftc^t mit unngelm&iigen
Streifen unb Figuren t^on aden garben bemalt }u merben pfit%t, eine
'Angelegenheit oon ^ö^lfler Sicbtigfeit, bie nid)t feiten einen falben
Xag ju i^rer IBoQenbung erforbert. 9lbgelegte euro}>&ifd)e Uniform'
flücfe fpielen bei bem $u(e neuerbing« bidmeilen eine gro|e Rode
($aul SBil^. 304); in alterer geit bagegen befianb ber mett^Dott^c
@cbmu(! in bcn geilen be« ^bel« ben bie Zapferfeit k>erlieb. 3u bie«
fen gehörten oor Sllem bie gebem be« fog. Itriege« ober Calumet«
»Übler« (amerif. ©teinabicr. falco furcatus na^^ Schoolcr. II, 72,
aquila chrysaetos nad) Farn harn Trav., aquila fulvus ober me-
lanaetos na^^ flnbern), meiere }u tragen nur ba« erprobte ^clbent(^um
berechtigte. Sine ö^nli^e *Jlu«)ei(|^nung maren Körner, oieOeit^t ein
0il^ ber etdrfe be« Süffel«, bie oben am StopU be« Xapferen befefligt
»CB (Gatlin). !{)en «ufpu^ ber ftleiber. pfeifen, ffiaffen unb
■«r 0egenßAnbe mit gebern , etalploden , X^ierbdlgen unb be^
n unterlaffen mir n&^er ju bef<^reiben. gerner gehörte ba« au«
Mf^afen gefcfeliffene ffiompum nebfi JTupferperlen , bie iebo<^
^ »tot^tn )u fein f^einen, (u ben mert^DoOfien €<^mtt(ffo4en.
V «♦<« 9ctlen gab e« . in @(^nure oufgereij^t ; fie mürben in 8ir»
*" *•» Röntgen mit In'« (Brab gegeben , bo<^ moren jle glanilo«,
«M We aHuft^eln mit »euer ju dffnen pflegte (Strachey 132).
"^«rnnftcriftif«^ cnoA^nen mit no4 bafi bie ffieiber a1« ber f^^mS»
d^xt, untetbtfidte unb geringet geac^ete Zf^eil ber Oefettfi^aft, auf
ben 9tt|( ni<^t fo groie CorgfoU t)eroenben fonnten unb butften aU
bic St&nnet, benen j. 9. bei ben jtra^eninbionein bot lange ^aat aU
au^fd^lieflii^e gietbe Dorbe^olten blieb.
S)a« Z&ttoiDiren früher fe^r aflgemein im ®ebraudl^, befonbet« in
ben fflbltd^en %änbetn , ^at ffd^ ^au)>tfa(bH(^ wo^l in $ofge be« Set»
testet mit ben ffleifcn bei oielen Soltern aflmili(f) betloren (^etfe*
»elbec 841« duPratzII, 199), bo4^ glaubte Lafi tan (11,42) ba§
e4 mon<^en ganj fiemb geroefen fei. S)ie 9tocbs ftupfet' unb ^unb4«
rippe'n'3nbianer t&ttomirten fid^ auf jeber Sade mit 3— 4 (parallelen
fd^narjen Streifen, bie fie mit einer 9tabel rieten unb burd^ eingeführten
Jto^len^aub färbten (Heame 257). 3n &^nli<^er Seife gcfcba^ H
bei ben C^i^^^ema^ unb ftnißeno (Dann 106), bei ben aXauban unb
SRenitarri ($r. 9Ra|. II, 116, 216). S)ie eingeborenen t)on 9teu
Snglanb )ei<^neten ftd^ auf biefe Seife »ic bie Slffineboin« Z^^ierfigU'
ren ber oerfcbiebenflen tlrt auf bie ^aut (Hatchloson I, 418,
Lettres edif. I, 645), unb biefe SRalereien erfhred ten fidl^ bisweilen über
ben ganjen Obertör}>et (Loskiel 64). 3n Sirginien mar e4 nur
ein @(!^mu<f ber Seiber (Strachey 66), mogegen ed bei ben füblid^e«
ren Söltern nur ben Za)>feren aU 'Hud^eicbnung geftattet gemefen ju
fein fd^eint, mie bei ben Kathies (Adair 889, Bossu I, 187), ob«
mo^l e4 au(^ al4 S^^^^ ^<t ^ufnabmc eine4 gremben in einen an«
beren Stamm unb bemnacb aU nationale« S^^^n ermähnt mirb
(Bossu 1, 122). £ai e4 in alter Seit in gloriba üblidS^ mar, erjä^
len Laudonniere (6) unb Coreal (I, 30).
3)ie tludßattung ber 3nbianermo^nung mar nad) unferen Se*
griffen ^(<(»{i drmlicb- 3rbene Zdpfe oon oerf(biebencr ®rd|e unb
gorm, ro^e S&nte unb einige XeOer unb @d^ä{feln oon ^olj. geflod^»
tene ftdrbe unb SRatten , Seutel oon &eber unb mancbecfei Z^erfette
maren mei^ ber gan^e ^outfratb. 3)a< 3rbengef(|^irr mürbe au« freier
^anb gemadt^t, feltener Aber ^Mierne gormen gebogen ober in gefioc^»
tenenXdrben geformt unb fi^äter gebrannt (Hunter 289); glafirt
mürbe e« ni^^t , bei man^^en S51tern aber einige Qtit in ben 9tau4
ge^&ngt (Adair 426). S)a< befte (Bef4^irr ber Srotefen mar ba4
fi^marte , oon großer ge^igtett unb iiemli^ guter $olitur ; ba4 ge«
mdbnli(be murte au« einer Wifcbung t»on Zbon mit (^utoerifirtem
Ouar) ^rge^eUt (Morgan 864).
06 SBcbmi unb 6H(feret, (Gerberei.
Son ben f)>STti4en ffiebereien iß oor^in f^ion bie Rebe gemefen.
an neuerer Seit ^at befonber« Gregg (1, 182) öon ben ^enlidl^en
eaumiooQentoebereteti ber Kat^ajo« , ben mofferbidfiten S)e(f en bie {te
fertigen, unb ben f^dnen geber^tfereien auf X^ier^ftuten txi&^lt,
Ba^kuB (bei Schoolcr. IV, 209) biefe ^ngoben fteß&tigt, Simp.
son (a, 78) bagegen i^re 9tt(|^tigteit be^meifelt, obwohl mit Unre^t.
6ie Idfen bie ffioOenlloffe wel^t fie au« Weu VttjAco erhalten in i^re
einzelnen gSben auf unb Dermeben fie auf« Weue nact» i^nm eigenen
(Befc^macfe {TtbW^auU^ »« H, 235). Morgan ^at feiner genauen
@(|^ilberttng ber ted^nif^en fieifiungen ber Srotefen Diele 9lbbilbungen
i^rer @ti(fereien mit SBam)>umperIen an oerfd^iebenen jtteibungdßutfen
(6<^uri, leggins, mocassin, ®urtel u. bergl.) beigegeben, xotld^t t>on
fe^r feiner unb gro^ent^eiU rectit gefc^matfoofler %tbt\t ^eugen. 3)ie
Nabeln beren man ft<^ babei bebiente maren Sorjlen bom Sta^iel«
f<^tt)ein ober fpi^ige Anoc^en. Sum g&rben flanben i(^nen ade ^rben
)U ®ebote, unb felbß Sölfer bie f!d^ [onfl burc^ ftunßfertigfeiten ni(^t
au^jeid^neten, xoit bieS^afota, benutzten fowo^l oegetabiIif(|^e aUmine«
ralifc^e garben (^ifeno^^b) ju biefem ^v^tdt (Schoolcr. IV, 69).
2>ad (Serben ber ^dute gefc^a^ meifl mit bem Oe^irn bed 9{tl^t€,
and) mit (Be^irn ober gett bon anberen X^ieren, mitSaumrinbe ober
Srei oon iungem WlaU (Belknap III, 69, Lawson 208), unb U
wirb oerfic^ert ba| bie eingeborenen bie IBe^nblung be« Seber« beffer
Derltanben ald felbß bie 9Sei|en in ben Sereinigten Staaten , ba fi(^
ba« i(^rige meniger be^ne unb ber gerfldrung bur(^ bie SSurmer in
geringerem ®rabe audgefe^t fei (Hunt er 200). SoQte ba« ^eQ fo
jubereitet merben ba$ ba« ^aar beefelben gef(|^ont blieb , fo fpannten
fle U iunS^^ß im ©chatten auf, rieben U mit einer Wif^ung oon fri«
f<l^em Sfiffel^arn unb X^on ein unb erhielten e« jmei bid bret Xage
lang feudl^t; bann mürbe e« gereinigt, mit (Se^irn eingerieben unb
au^getbafd^en, hierauf i^m mit ftleie eine grdf ere ^idl^tigteit gegeben,
enblid(^ getrotfnet unb abgetrotzt ober burd^ ^in • unb ^erjte^en über
ein 6tu(f ^ol) gefd^metbigt unb im 9lau4^ aufge^&ngt (ebenb. 287).
3n neuerer gett fertigten bie na^ajo« befonber« gute Seberarbeiten
(Gregg a. a. O., Davis 411), e&ttel unb S&ume für bie $ferbe,
Seinfleiber u. f. f. 6on1l toaren bie @&ttel meifl Don ^ol} unb mür-
ben nur mit einer S)e<fe belegt, morunter bie X^iere oft ftart gelitten
l^aben mögen.
i
9letaa(enu(»ung, f^neibenbe SDerfseu((e. 97
Sedjeufte Don Wlttafi fehlten in Den ndrtli(^en SAntern d&njftd^
(Hutchinson I, 413, Memoirs H. S. Penna. III, 129), tiod) foU
Hudson foi(^c oon ftu^fcr bei ben SRan^attand in bec (Begenb be«
irrigen »e» g)orf gefunben ^aben (Schoolcr. VI, 100), wnbFlet-
cher ei^A^lt (bei Schoolcr. IV, 227) bag bie fflinebogoe in frfibe-
tu Seit 91ei fdbmolgen in Oefen totlä^t in bie Crbe gegraben mutben
ttnb bie ^ocm einer umgete^rten ^pramibe Ratten. X)ie eingebore*
nen Don gloriba fanb Ribaalt (1562) ^xoax im SeftJ^e oon ®oIb,
6i(ber, 9let, Tupfer in großer Wenge unb oon Dielen $erlen, boc^^ er«
m&^nt er Don SBert^eugen nur eine ^rt Don tut)fernem aXeffer bei
i^nen, beffen fie {i^ bebienten um ben Sd^roei^ abiutra^en (Works iss.
ty the Hakluyt 80c. VIII, 104 f.). 9lu(^ unter ben ^t^aparttn unb
Itenai f^einen nur bie 9tna^ am j^upferflu§ flcb auf bie Serarbeitung
be« Stfend ju Derfle^en, bad {ie Don ben 9!uffen eintaufc^en (9Bran<
gell 98).
3n %o\%t biefe« ao^angeld blieSen bie fflafen fe^r unDoIUommen
unb H fehlte an fd^neibenben SBerf^eugen. Ttti^l Don 6tein unb
ba< geuer* mußten meifl bad leiften road bei und bie 9f|t audfu^rt.
2)ie SReffer Don Duar^ n>el(^e bie 3rofefen Ratten (Morgan S58)
retd^ten notürlic^ nic^t meit, fit [(^nitten bamit ben ©eifenfiein unb
anbere nii^t gu botte SRineralien; bie giguren meiere fie formten, mer*
ben gerühmt megen ber Slicbtigfeit i^rer Proportionen (ebenb. 383).
Xuf n>ef(^e 9Bei[e freilieb bie fteinernen Pfeifenrohre ^ergefteQt mürben
bie man in Weu 9?ieber(anb in ®ebrau(^ fanb (de Lact in, 11),
bflrfte fcbmer ^u fagen fein, ^ucb l)\n feben mir und mieber auf bie
früher fcbon gemacbte Semertung bingemiefen, bag bie Stünfie ber 3n«
Dianer {ur Seit ber Xntunft ber (Surop&er bereit« in Serfaa geratben
iDaren unb na(^ berfelben immer me^r oerloren gingen, meil iene bur(f^
ben euro)>&if(ben ^anbef Don nun an leicht mit ^Qem Derforgt mur«
ben, mad fie felbft nur burcb lange fortgefe^te mubfeüge Arbeit unb
glei(bn)Obl oft nur in unDoQfommener SBeife ber^ufteUen Dermot^ten.
Die ftd^ne ber Singeboreuen Don 9?eufunblanb maren aud 93aum«
cinbe unb nur 20' lang (de Lact II, 2), bo^ befucbten fte mit ibnen
* (Sinen finnreicben ^IpDaiak ^uni ^eueranmaAen ben bie (Eingeborenen
ccfanben um ba« anjlrengenbe bleiben jtoeier ^öljer ju oermeiben bat Mor-
gan (381) befcbricben. üx beftebt aud einem fpitoen Ctocf mit einem 9labe
bie ficb abn)e4felnb na(b lintd unb re(btd breben ut Solae bev Sorflon eine«
fi(b auftoitfelnben habend ber an einem Sogen befeftigt Ift.
aUjd^rli(!^ t»on gogo aud boÄ 40 — 50 milcs t»oni Sanbe entfernte
Funk Island (Cartwright I, 10). 3)tefelbe 9lrt tM)n Sa^t)eu0en
Ratten bie ^benafi (Lettres edif. I, 676), bie fturonen (Sagard 129)
unb bte 3nbianer t»on IReu Cnglanb, meldjie ieboc^ aulerbem au^
ft&^ne befa^en bte aud einem einzigen groien Si(^ten{lamm gearbeitet
maten, wie e« beren aud^ bei ben &^ero!ee für 15—20 aXenf(^en, in
Sirginien für 40, unb in gloriba gab (Hutchinson I, 414, Tim-
berlake 60, Strachey 75, Ribault a. a. O.)- 2>te etfleren »o«
ren meifl nur Hein , {te fa^en bei ben ^benati (d<^^en« 6 — 7 $etfo<
nen, bo4^ gab e« anbermirt« beren t>on 12 — 40' S&nge, bje bid 30
SRenfc^en tragen tonnten (Morgan 367). ^m ^iufigfien rourbcn
fle au< Sirtenrinbe gebaut, nic^t feiten aud einem einzigen 6tiitfe,
ba« man über ein (S^eri^pe oon ^ol^ jog. %n6) Suffel^&ute benujjite
man in a^nlic^er Seife um j^ä(ine {u uberjie^en (Dgl. namentUc(^
Lafitau II, 213). Saumfi&mme aud benen man fti^^ne ^erftettcn
xoofLU , mürben mit ^euer audge^d^It unb bann mit 9?uf4^etf4fa1cn
bearbeitet (Young a, 135). K&get oon ^ol) ober SRetaQ mürben
}um jtanoebau gar ni^^t k)ermenbet, fonbern 9Qed nur gen&bt unb
gebunben mit Sebernbaji; ^um 5talfatern brandete man Dor^flglif^
^arge (9{&^ered bei fto^l I, 43). @o fi^mac^ biefe ga^r^euge aud^
maren, gingen boc^ bie @eminoIen Don SBefifloriba auf i^nen bi4 nac(^
ben Sal^amainfeln unb &uba um ^anbel ^u treiben (Bartram 2 18),
unb bie 3nbianer üon @üb (Carolina fetten einfl eine glotte gebaut
l^aben um birect na(t) Snglanb ^u banbeln, natürlich mit bem unglud^
H(^{len Srfolge (Lawson 11). ^n Unterne(imungdgei(l unb (Be*
neigt^eit jum $anbei, bie Hudson an ben Snbianern mit bcnen er
}ufammentraf, bur(^gängi(( ^erüor^ebt, ^at e^ in alter ^c\i über^au^t
ni^^t in bem ID^aage gemangelt aid {tc(^ oft angegeben ftnbet. @o {eig-
neten fld^ namentlich) bie 9?arraganfet uor anbereu Söltern burc^ glei^
unb ^anbeUt^ätigfeit au<, lieferten i^ren9{ac^barnSBampum« €(t)mutf
aaerSrt, pfeifen unb Srbengefc^iin unb taufcftten bafür uon l^nen
Siber« unb anbere geOe für bie (Snglanber ein (Potter 8 nac^ Hut-
chinson). (Sbenfo ^eugt e« für eine rege 33etriebfamfeit im ^an^el
ba6 in «eu Cnglanb in Älterer Seit, ebenfo mie in gloriba uon Ca-
beza de Vaca (541) erjS^lt mirb, felbft mS^renb bed Äriege« ber
^anbel unter ben feinblii^en Sdlfern unge|tdrt blieb.
S)le »offen be« 3nbianer« beftanben in frü(|erer 3eit nur au«
fBiffnt. 99
t^li Ihtod^eit unb fc^arfen Steinen. Sogen unt $fet1, Sangen m%
$tinlm, Me ®tretta|t ( £oma^att)f) in i^ren t^erfd^tebenen %oxmm tinb
ba« ®falpirme|fer moren bic ^Qia)ttäc^li(^flen. Sd^u^maffen, 6d^iIH
9iifittn0en i^on deug unl> t>on 0olg (leitete bei Den 3rofefen, La Po-
therie I, 816, au« 3n)ei8en geflochten bei ben ^uronen, Sagard
206) waren feltener. «^dlierne Q^xotxUx unb @(^i1be metben in
Sttginien, bad Sla^ro^t bei meuteren ^dlfern, bo<ib bou4)tf&(^U4 nur
aU ftinbetnaffe angeführt (Strachey 105, Morgan 379). S>ie
alten SBaffen t)on Stein rourben fi^äter burt^ foldS^e Don Sifen t)tx*
Mn%t uttb bttt(6 glinten, weld^e ben ßingebotenen oon Ken Snglanb
f4^on in ber erflen 3^it ber Jlolonifation burc^ ^anbler, englif^et unb
fran^apf^er 6eit«, »ugefü^rt »urben. S)a6 biefe feiten unb erfl in
fpattxtx St\t gut f<^te§en lernten , l^at feinen ®runb in ber abergl&u«
btfd^en %nx6)t be« 3nbianeTd Dor biefer neuen unb für i^n fo geheim»
nif Doflen SBoffe , unb ba§ fte bie i^abrifation berfelben fowie bic 9e«
arbeitung be4 Sifend überbauet lange Seit binbur^^ nicbt betrieben,
erflirt ßcb gum Xb^ü au« bem Umftanbe bat nian bemül^t mar {ie oor
ibtttn oerborgen gu galten. 9)a<^ (Sinfubrung ber Feuerwaffen blieben
Sogen unb $feii mei^ nur nocb in ben ^Anben ber ^inber. 3n Meu
Snglanb fanb man um 1620 au§er $feilfpi(^en t)on ^irfcbl^orn, j^no«
^n, ^Jlblerflauen u bergl. audb folcbe oon ÜJlefftng in ®ebrau^ (El-
liott I, 63, Drake )u Cburche 299), beren Urfprung unbefannt
ifi. Sei ben 9.\)ippmat^ gab e« in alter B^it Seute bie ftc^ audft^lieg»
ixtb mit ber Verfertigung fleinerner $feiifpi^en bef^aftigten (Squier.
Antiqq. 128 note nacb Schoolcraft). 'Vergiftete ißfeile fotten im
ftriege oon ben Dafota (Keating I, 432) unb im 16. Sabrbunbert
in Sloriba gebraucht worbeu fein (Davila Padilla I, 64), bei alten
übrigen Woltern wirb ni^^td biefer %xt erwäf^nt, ba^er man jene bei*
ben Angaben mit einigem dn)eifel aufjunebmen bat.
3. Sine 6(|»ilberung bed gefeQfcbaftlicben fieben« ber (Singebore«
nen oon 92orbamerita beginnt am beflen oon ben fleineren 5heifen in
benenficb biefe« bewegt, oon ber gamilie aU bem bau))tf&dbli(^flen
Zrdger ber focialen Se^iebungen. ^ie inneren SerbäUniffe berfelben
finb ^au|»rfö4^U(b burcb bie Steüuug ber Stau bebingt, welche bei ben
3nbianern wie bei aQen culturlofen 335lteru eine untcrgeorbnete unb
gebrudte, oft felbft eine oera^^tete ifi. 6<bon al« ftinb gilt ba« 9Rdb*
4en wenig neben bem ftnaben, benn biefer wirb eine« Xage« ein grof er
100 Stellung unb ®rf4&fte ber ^au.
jhieger werben. 39 fie ^erongemoc^fen, fo mirb i^ ^ufmerffamtett
unb 9{ü(ffi(^t t)on Seiten M iungen Stonne« iut^eit bet um fe
wirbt, aber au^ meijl nur fo lange bie Bewerbung bauert. 3^rt
6d)5n^eit ober ^&§1i(!^!ett fommt wenig in Setra^t, nur^fi§ unb
9lrbeit«traft werben an ber grau geft^&j^t , n&d^flbem i^re gru^tiat«
teit (Hunter 242). 3{l fte unfruchtbar, fo fintt fie ganj jur bienem
ben ailagb ^erab unb wirb oer^iogen. Z)iefer (SeP^t^puntt t^r> fi4^
beutli^ barin au4, ba§ ber &ree! feinSeib aU «^feine« ®o^ne«SRuttet'
bejeid^net unb bag in ^ennf^Ioanien in alter 3eit ber 9)torb eined Sei*
M ba« ftinber ju gebdren f&^ig war, fd^werer ge6u§t würbe aU
felbfl ber eined SKanne« (Holm in Memoirs H. S. Penns. III, 186,
8wan bei Schoolcr. V, 272, Buchanau 328).
ffiie jebe« gamiliengtieb int ffiigwam feinen be^mmten Pa^ f^at,
fo ftnb auc^ bie arbeiten namentU^ {wifc^^en 9Rann unb grau benimmt
get^eilt. 3enem faQen ftrieg unb 3agb aU ^auptgefüb&ß )u, biefer
bie ^&u«ti(^en S)inge. @ie baut bad ^elb , bad abiubrenncn nnb ju
roben attein 6a(^e be« Spanne« ifi (bei ben 3rotefen, La Potherie
III, 19), fte erntet bie Srü(^te ab unb bereitet bie Ka^rung, fammtit
unb tragt bad ^olj wie ba« erlegte 2BiIb au4 bem ffialbe t^eim. ^^f^tt
9lrbeit ifl nie fertig", fagt Mrs. Eastman Don bem S>atota' Selbe,
^{te mad^t ba« @ommer' unb ba« SSinter^au«. gür jene« f4»< fie
im grü^ling bie IRinbe Don ben Sdumen , für biefe« nd^t fte bie 9te^'
fette jufammen. 6ie gerbt bie ^dute aud benen fie ttdtfe 64»u(»e unb
(Samafc^en für i^re gamilie ju maAen l^at, wd^^renb no$ anbere 6oi«
gen auf i^r laßen. SBenn i^r ftinb geboren ifl, fann fte ni4^t ft^^ aui'
ru^en unb pflegen. 6ie mu§ für i^ren 9Rann ba« IRubern bed fta^ne«
ubernel^men, 64)merj unb @4wd4^e wotten babei Dergeffen fein/
Son ^ttem wad bem X^dtigfeitifreife be« SKanne« ange()drt, mu§ fit
ftcb fireng fern galten, bie§ oerlangt bie 6itte unb ber 9l6erglaube: fte
barf bei ben ^afota fein $ferb reiten unb niemal« eine« jdumen
(Schoolcr. 111, 280). lco> ber f(^weren unb enblofen «rbeit bie
i^r oft aufgebürbet ifl, Mten ^eifewelber (251) unbHttnter(258)
t^r aeben für nid^t bef4werlt*er aU ba< bet «Wdnner, au§er ba wo
fte au$ bie gelbarbeit ju t^un ^at unb wo ^olj unb ffiilb feiten flnb.
8ur richtigen Iffiurbigung i^re« Soofe« ifl Dorndmlid) bie »emertung
Mackenzie's beac^ten^wert^, ba§ bie Stlaoerei be« ffieibe« bei bin
^tber'Snbianern jum Z^eil bie naturlii^e golge ber targen eubflßenj«
^e^anbfung unb <ün{lug bcr ^rou. lt)i
mutet unb ber Qro§en ^njlrengungen ifl tvcldiie bie 3Q0b üon bem
Wonne »erlangt: boi Seben bei 9Bei6ed ifl um fo I^^Arter, je target bte
Katur, ie ^Sufiger 9tot^ unb Slenb unb ie rotier u6erbie§ in Solge
baoon bte SRenfc^en finb. 3)ie( ^ae« ijl in ^o^em (Srobe bei ben Worb«
inbianern unb S^ep^empand ber SaQ (Heame 98, 110, 260, West
188), bei benen ber ningfampf gan$ gewd^nlict^ über ben 9e{i( eine«
Seibed entfcfieibet unb ^on ^c^tung bcr f^amiiienbanbe basier feine
Rebe i{): bie Se^iünblung ber SBeiber iß bie ro^eße unb oft wotir^oft
eroufam (N. Ann. des v. 1852, IV, 327). aRcrtoflrbig iß babei nur
bie(, bag bie grau meiere burcfi ben Stingfampf einem Ruberen (uf&ttt,
immer weint unb ft^ untrd{lli(^ jeigt, entmeber oon ^er^en ober n>eil
e4 ber Infianb forbert. 3n %ü\^t äbnlid^er^ lBer(idltni{fe flehen wo^l
bie Seiber ber ^afen* unb ^unb<rtppen«3nbianer auf ber unterßen
Gtufe ber Wenf^^eit (Richardson, Arctie search. exped. 1851).
Son biefen unb anberen Seifpieten ber ^rt obgefe^en, tdgt |i(^ bem Sm
btaner im QQgemeincn nicbt ber Sormurf machen ba$ er fein SBeib
mi^^anble; er iß ba^u %\x {lotj, ^at ein ju groge« (Sefü^l feiner ffiärbe
unb jte^t ba« anbere (Bef^led^t ju tief unter fi^. 9Rit einem 9Deibe ju
lanten ober e« ju f(!^lagen galt für unmfirbig be4 Arieger« unb erß
ber Sranntwein ^at Sfceffe biefer 9rt ^Auftg gemac^^t (Hunter 38,
256). 911« 3)ienerin bleibt bie grau in ber Kegel unbeactitet unb un«
berä<ffi4tigt ; t^eitne^menbe Sorgfalt für fte oon Seiten be4 9Ranne<,
iDte bei ben Selamare (Loskiel 76), unb eine gewijfe Aufopferung
i^r iur Siebe tommen^Dor (^etfewelber 254), boc^ nur in bereingeU
ten Seifpielen.
Xroj^ itirer untergeorbneten Stellung ^aben bie ffleiber bitfmeiten
b0(6 bebeutenben einf[u§. ^ie§ iit j. 9. bei ben ^^eppewi^an« ber gall,
^auptf&4ilicb in aUen ^anbeUongelegeni^eiten (Schoolcr. V, 176,
Dünn 108). Die ffieiber ber 3rotefen unb einiger anberen Sdtter
Ratten fogar eine Stimme aber ftrieg unb grieben (Rogers), unb ti
mag mo^l fein ba§ in Alterer ^t\X bei oielen Sdtfern, wie bei ben
Kot^eg, bie ffieiber in (^ö^eren (Sf^ren jlanben (Nuttall 268), ba man
Seiber felbft mit ber ^iuptling^wurbe befleibet fanb bei ben Rana«
ganfet, Sogtonate, ffiinibeg, (Sreef (Drake III, 64 ff.); att<b bei ben
9otott)Otomi mirb ^le^nlid^e« erwdi^nt (Atwater 290, anbere Sei«
fpiele bei Tann er). Dag fie bei ben Ojibmai^ am Kriege, ben Xat^««
»ctfammlungen unb felbfl ben attib^fe|ien t^eitne^men (5to^l I, 176)
- - - k * • l
V K . , , - « V -
ifl eine fon^ wo^l nirgenb« meiter Dorfommenbe SergünfÜgung. 3)ie
noüaio« (f^r. 9Yaba^od , Bartlett I, 325) be^anbeln xf^xt ffiribec
rü(f{!$Ut)oQet aU fonjl bei ben 3nbionern geiod^nUc^ iß, biefe ne^«
men an ben dffentli^en Serfornmlungen X^eil unb i^aben über^oio^t
eine ^ttoi^t ©elbßfldnbigfeit, n)eil {ie i^re Reiben ^u eigen beft^en unb
ba^et ben Tlann Derlolfen fdnnen ot^ne babutcb cienb unb ^ü(flo4 |u
»erben: bie grobe Arbeit mirb ba^er meiß nic^t bon üntn, fonbetn
Don ben ^rmen unb @c^u^bebürftigen get^ian (Davis 411, Backus
beiSchoolcr. IV, 214, iDlöU^oufen II, 233).
SBie fe^r bie menfc^lid^e Katur äberaQ biefelbe iß, bezeugt bcr
merfttflrbige Umfianb, ba^ tro^ ber Smiebrigung bed 9Bctbe4 Seifptcte
non romantif^er Siebe nid^t einmal fe^ir fetten ftnb. 3m Sanbe b€r
SRudfogee giebt ed einen Lover's Leap, einen {Reifen Don bem fid^
einß ;tt)ei verfolgte unglü(fli(^ Siebcnbe ^ufammen ^erobflutiten in
ben ^ug (White 571, 486), unb ber SRifflfrt))))! ^Qt feinen Maiden's
rock, an ben fiä^ eine a^nlic^e Sage fnupft (Keatingl, 292, Mra.
Eastman), ^a^ fic^ ^fibd^en in golge Don unglü(fli4^er Siebe er«
fingen , ifi oft Dorgef ommen , unb e« git bt felbfi 9eif|>iele Don @elb9'
morb beiäR&nnern aud glei(!^em@runbe (^ecfemelber 442, Tanner
I, 288). ^u4 Siebedtrönfe unb anbere (Be^eimmittel biefer 9ltt fe^
len nidSit: ein gemiffed $ulDer bem SBilbe be« (Beliebten in ber ^rj«
gegenb oufgefireut, gie^t na^^ bem ®lauben ber (£^i^|»emat^'a)tdbc^en
befen Siebe ^erbei (Keatingll, 159). @eIbpmorb, ben man^mal
fddon ein geringer e^elid^er Smifi Deranla^t , iß bei ben ffieibern ^ia*
figer aU bei ben Scannern , melcbe {tc^ bidmeilen ou« dltxh gegen Un
Rutim eine« 9tiDalen umbringen, unb gilt jmar für t^dri^^t, bo4^
nic^t für ftttli« Dermerflicb (ebenb. 168). fRaä^ B o s s u (U, 50) bliebe
ber @elb|lmdrber im fubU^en Alabama unbegraben unb mürbe aU
geigling Derac^tet. 93ei ben (^^erotee mar ®elbftmorb au« Kummer
aber bte (^ntjleUung burc^ bie IBIattern (1738) fe^r ^&u{tg (Adair
282). 64)mere UnglüifdfdUe ober Serluße, au4^ Siebe^gram ober
Siferfud^t ful^ren }u i^m : ein SBeib begrub ftc^ einß mit i^ren Jtim
bem in ben gdQen be« SRiffiffip))! Don S. Anthony, ba i|r 9Rann ein
jmeite« na^m (ebenb. I, 310). S)atf berühmte »eif«»iel einer ffibamt'
ritanifd^en 3nbianerin , bie {i^^ auf bem Grabe i^re« (Selieblca um«
hxad^U um ni(^t in bie ^anb ber epanxtt }u faUen (Guevara II, il)
iß Don del Barco Cenfcenera (Argentina^ Canto XU) Ott«'
€i4littttn0 bei 9!^t. MS
füf^xM^ bcfungen »otbeit. 9ti bcn ftnipend gef^^ic^t e« dfttt bag bad
9Bet6 auf bem ®rabt M SRonne« f(d^ fclbfl opfert (Maekensie,
Dünn 94), bUmeifen »erben aber aud^ äXäb^^en bei t^nen oon i^ren
dltecn felb^ nmeebta^t tim fle bem efenben Sooft ^u en^it^en bai
i^rer im Seben märtet (Mackenzie). 3n Keu CLalebonkn geben
{14 SSeiber nic^t fetten felbß ben Zob in golge fctiwerer ftranf^eiten
unb bei Ueberburbung mit Arbeit (Cox II, 331).
3m^9IUgemeinen ijl e« Sieget ba| bie SUem bie C^e i^rer iNnber
bef(^lie|en unb bat biefe aucti o^ne ooraudgegangene n&^ere Setannt«
f(^aft fle miHig eingeben, meil fie 9<fy Ui<fyt mieber aufli^en li^t
(Tanner I, 234). Sei ben 3rofefen mie betten Oiibmo^ unb an«
beren 9llgontinoiltern toaren H ^auptficblicf^ bie SRätter welc^ bie
a^tn gifteten, bie unt^er^eirat^eten iungen 9R&nner ^tten bei ben
er^ren faß gar feinen 93er(e^r mit ben 3R&b<l(ien unb burften dffent*
li<t^ n^t einmal mit i^nen reben , obmo^t tro^ biefe4 äuferen %n»
^nbe^ 9ttt4f(^meifungen ni^^t fetten gemefen fein foHen ; ber iunge
SRann Don 25 Sauren erhielt bei i^nen oft eine &(tere grau guget^eitt
üU er felbß »ar, ber atte fflittmer bagegen m&^Ite fic^ ein iunge«
SRftb^^en. 2)ie 9raut brachte i^rer tunftigen ®i9t»u%txtnntttt ein
t»aar SRaiMui^en, bie fie fär i^ten Settobten gebatfen^atte, unb et«
^ieit oon i^t ein ®tu(f 9ßttb))ret bagegen. Ka4» anbeten Angaben
mugte fie auct^ ^otg in'4 ^au4 be4 Stdutigam'4 f <t^affen , unb bie S^e
mutbe einfa4^ bamit gef^^toffen, ba| jjiif ber iunge 9)?ann neben bem
9t4b<t^en in ber fflo^nung nieberfe^te (Lettres edif. I, 649, La
Potherie III, 13, Morgan 320, 323). 3>ie Oiibuay 4>f[egten bie
iungen Seute gut S^e ni^t gu gmingen unb e4 famen bei i^nen bii«
»eilen ou<^ «^eitat^en gegen ben Sitten bet Sttern oor, mie auc^ bei
ben ^otoioatomi bei beneu fi(^ ein iunge« ^aar bur^ Daoontaufen
bet eltettiijden 6ttenge entzog, namentti^ in neuerer Seit, ba bie al*
ten Sitten me^t unb me^t abtamen (Keaiing II, 154, 1, HO).
Sat gtoat bie (t^t meift ein bto|et Aaufconttact untet ben Sttern, fo
oetl^iett e4 fic^ bo4 anbet4 unter ben iungen beuten fetbfl. 3Ber um
ein SlAbc^en »erben »ottte, fttebte flc^ audiugeic^nen unb fc^itfte feine
beftc Sogbbeute bem SR&b^^en, ba« i^, »enn e« i^m »o^i»ottte,
boMn ein 6tucf getoi^t mit Reinen. 2iebe4gaben gutüdfanbte; um
ben bettt^mten ittieget »atben bagegen oielme^t bie aR&b<t^en , bei
bun Ofagen but<^ Entbieten einer »tdeä^, o^ne ft^ baburc^ et»a4
104 ^TaK<«tbtiu4t.
;u Dcistbtn (U unter 83, 236). unb bi( @bt frtbfl nurbt mtifl nui
baburA i'Wo^tn, b<>6 bti finttn gtftf iai man otian^altttt , 6rib<
Xgctlt ibctn Stilen alt SRann unb jfrau ju Icbtn dfftntlid] nfläittn
unt> man ibncn mit urmtinfamen jfiäftfn tint^üttt bamU (tbenft.
234). Sic Q-Xtit batten perfAitbcnt 9frtcn btr Sb^f'^lit^uiig. 3>i(
ftifnattt ffieift batlc jui golflt bag tit gtringltt Qinbril bit f!4 bti
ÜMann pbfi bi( {frau fpäter nabm, a\i Q^tbtui) angiftbtn unb mit
€pitgTUtb«nlaufFn grfliaft icuibr, |it btßanb barin, bag bei 3)tann
btr @tlitbtfn tfmtii ^ttt oon (incm fclbf) erlegten Sättn fd)i<ftt. i^t
ba4 gtib btbadtn unb namentliib ^obncn pflanitn balf, bit mit btn
neben fie gfiletften Stangen ba« &innbilb inniger Srrtinigung unb
©ebunbenbeit barjleUlen (Swaii boi Schoolcr. V, 269), «n In
®renj|t Don Sanabo pflrsten tte iHtautUute einen 4' langen &toi an
ben dnttn ju fanm . fo ta^ fie burd) ibn imrf) no^ Dontinanbcc
getrennt R>aren; ein älterer iRann bielt bann eine 9tebt unb jerbtatft
ben <S>toiS in fD viele Siütfe aU 3'"fl"< flegenmArlig uartn. mel^t
biefe lEtücIc fotgfällig auf^ubenabren batten. Vei ben Watibomtffi*
iSioufl rourbe bie C^be burdi 'Ilbfd)ie§en pon Pfeilen über bit ttipU
ber Vrauileiite gefdiloffeii, mai burdi bie Strroantten gtf<^ab, tMl^
als 3*^"^'" ('"bei anroejenb rooren; ber iWonn mu§ft ein 3a(|t lang
bei feinen Sdirotegereltern bitnen i Jones I. 171 1. ©ti mtf)ttRn
■Jllflontiniuilfeni taucrte tiefe 'Jlbbänfligfcit überbaut)! folangt alt
feine hinter ba nmien . Uv neue ^auebalt blieb mit btm ölttrcn nGI'
li(l i'eteiniflt (La Pothi-rip I. Uß, Morse App. 134). I)a# um«
gtrebrte Siirbälinip trat bei Un nan(oe unb Dfagtn ein: fobalb bit
ältd'ie Xodiler beinitbett, it<bot fie über ben ttanitn clltrli<^tn ^aul'
imlt, fclMt iiber ''Jhitter unb ^ditDejtern, rotldie lebteren gtiDii^itli^
lu'if iiHiii bei bni Cniabal an ihren aSann jugltid) mittPtr^titat^
ipuib.'ii . iini- bii- 3dm>ie,iereltctn nerieiben oft in eint pADigc Oittllb
b'irfiii Iciin ^.lniMi'iierfcbiie iSay bei James 1,123 f., 2S0, Or«gg
II. l-^Di 'JiHHertem forbtri bie Sitte btr 3)alota tffIncbolB mb
Cni.il'.i biip etbroiegerelKin unb Sdiiuioflrrfitifer tinonber nidit an-
iibi-it iuv1< nnii'ben: fit bebetfin Hd) PtftHnaitbtr btn ffO|rf unk Uc Irfl*
t.u-ii l'fUH'biicii in bct ^^üttt ifiuc t
;iiiuiiii, bot yiiimc ^e• i£il)n>iefl(ii
bi-ii, «nb ffll'ii Ontel unb Xj|
Jurii,tMltun(i ju bcsbaita
Dann bet (S^e, G^ibung. 105
268); bei ben flKanban (errfd^t etne ö^nK^e abecgliubif^^c 6d^cu bet
G^miegetmuttet bocbem Gd^mitgerfo^ne ($r. 9)to|. c, II, 132), ou^
ben füblictien Sditetn watbiefe Sitte in alter ^tit nid^t fremb (Ca-
besä de Yaca 528).
6o leidet unb f^neQ bie (S^e eingegangen wirb <- bei ben Ra«
t>aio4 tuxd) Mo§e4 3uf<intnteneffen bon ülVai^brei aud einem ®efA§e
(Davis 415) -- fo leicht mirb fte au(6 mieber geldfl, um fo me^r aU
fie bei bieten Soltern urfprfingli(^ nid^t auf Seben^^eit, fonbern nur
Ottf ein 3a^r ober auf nod^ ffirjere Seit gefctiloffen ju werben pflegt:
bei ben ^uronen, beren Seben freiließ borgug^meife bor wie no^ ber
Ser^eirat^ung fe^r audfc^weifenb gewefen fein fofl , gab e« d^tn auf
9robe für einige Sage (Sagard 160 f., 165, 188), nnb in 9teu
Snglanb würben Seute bie jufammenlebten , er^ fpdter burc^ ben
6a4^em fflr immer miteinanber oerbunben , wenn fie fi^ gegenfeitig
gefielen (Trumball 1,38 nac^ Hutchinson). 3n Sirginien waren
bie ^ftuptlinge weld^e beliebig oiele 93eiber (matten , nur an bie erfle
grau bauernb, an bie äbrigen aber erfl bann gebunben, wenn fie mit
i^nen l&nger a\i ein 3a^r gelebt (matten (Strachey 1 10). Sei ben
SRtt^togee bauerte bie (S^e ein 3a^r, pflegte aber; wenn jlinber aui
i^r entfprungen waren, regelmäßig erneuert gu werben (Bartram).
6oI4e S^en auf 3«it gab ed meifl bei ben füMi(!(^en Sdifern (Adair
141). Surbe bei ben Sreef bie (S^e na(!(^ einem 3a^re getrennt, fo
war eine anberwdtige Ser^eirat^ung ni^t oor bem näd^jlen Srnte*
fe^e geflattet , ba« bie 9ebeutung einer allgemeinen Steinigung oon
6änbe ^atte (Swan bei Schoolcr. V, 272). S)ie @c^eibung, xotii^t
bei ben 6eminoIen {leti „eine geric^tlid^e Unterfud^ung unb einen df«
fentliit^en Itrt^^eiUfprud^'' erforbert ^aben foU (Bartram 112), war
fon^ mei^ gang in ben 9Bitten be« Wanne« gefleOt; nur bei einigen
Sdtfern f^^eint. fe au<^ bem 3Beibe freigeftanben gu ^aben. Abneigung,
bie man oft bon ^dl^^eren (Seiflern eingegeben glaubt, ifi fd^on ^inrei*
d^enb bie d^t gu löfen, boc^ behält bie ffrau i^re ^utte, meift auc^
i^teitinber, unb fuebt jt^ weiter gu ber^eirat^en ; inbeffen tritt nic^t
ki^t Sd^eibung ein, wenn me^irere jtinber oorlS^anben ftnb (Hunt er
244). ttnfrudl^barteit oon mand^en Sdlfern aU Sewei« ber Untreue
itttb tinftU^tt Fehlgeburten, oon anbern aU Unglfidt betrachtet, ^at
gewi^nlid^ Ser^oßung gur^^^tge (de LaetII,ll,Eeating 1,131,
II, 165). (B&nglidt^e Unfrui^tbarteit foH inbeffen dufierfl fetten fein,
iOA 9$ern>anbtf4aftd0Tabeunb>t>er^&Itni{te.
^auftg bagegen ftin|iU<^€ ge^igcbuctcn bei Ser^eirot^etrit n>ie bei Uli'
^H^titüt^tUn , benn meifi mcrben nic^t me^r al« 3— 4 jtinbft auf«
gebogen (H unter 195); to^ \ä)t\nt jltnbermorb, abgefe^cn t>on t\n*
feinen gäücn bcr Stferfuc^t unb ber materieüen 9lot^] nur (ei eint«
gen gefuntenen Solfern in gröferer Ausbreitung Dotjufommen.
3n 9leu (Snglanb \oax felbfl jwifc^en Sruber unb &^mt^tt in
ber töniglic^en g^inHie bic @^e möglich, roenn foujl tein ebenbürtiger
&atte ju finben mar (Potter 171 nad^ Hutchinson); ber S^ero«
!ee burfte SU^utter unb 3:oc^ter gufammen^eirat^en , mu^te aber fonf}
bie k>erbotenen Sermanbtf^^aftSgrabe beobad^ten (Adair 190), beren
Sernact^I&fftgung in Korb (Carolina mit bem geuertobe gefiraft mürbe
(Lawson 186). Sei ben Omagra mürbe felb(i entfernte Sermanbt«
f^aft ju einem S^e^inbernif (Say bei James 1, 234), unb bei nie«
len Sditern befianb in alter Seit bie fefle @itte, meiere mir no(^ n&^er
erläutern merbeti , immer nur in einen freinben Stamm ju ^eirat^n
(Cabeza de Vaca5dl, Loskiel 72 u. (H.). @ie ^errfc^t auc^i bei
ben jlenai 9ltna^ unb Jtoiufc^en , meldte fi(^ in berf(^iebene St&mmt
ober ®ef(^le(^ter t^eilen , beren iebe4 nur in ba4 anbere (leirat^en barf,
mi^renb bie ftinber fletd jum Stamme ber TtntUx geg&^U merben
(SBrangell 104), unb bie nic^ßen Srben eine4 leben feine &fyt»t*
jlertinber |{nb.
hierin begegnen mir einer l^lnfidf^t bon ben oermanbtf(^aftli(|ien
IBer^ftitniffen bie in Korbamerita aUgemeiu nerbreitet, ber bei un«
geitenben aber gerabe entgegengefe^t, unb befonber4 befrembenb and^
megen ber tiefen Stettung i{l bie bem SBeibe fonjl jugemiefen mirb,
benn tro^ berfelben gelten nur Sermanbtf^aften in meiblic^er 8inte
für mirtlictie Sermanbtfc^aften ; ttberbie§ gab ei , man mei§ nic^t ob
(ei aUen , jebenfaU« aber bei bieten Söltern , feinen Unterf(^ieb gmi«
f<^en Seitenbermanbten unb Sermanbten in auf« ober abfietgeRber
Sinie: bie SdSimejIern unb Sruber ber lO^utter ^ie^en Vlätter unb
S&ter, bie 6d^ne unb Zid)Ut ber 9Rutter4f4^mefter Riefen (Sefc^mtßer
tt. f. f., mobur<t^ ba4 SerfaUen ber gamiiie in coflaterale QxDtx^t oei«
^inbert unb ein meit engerer Sufammen^alt ber tleineren Xreife gu
einer großen gamilie begrünbet mürbe ald bie§ bei un4 ber gatt ill.
3ebed 3rotefenbolt mar in ai^t (Sef^^let^ter get^eüt toüd^t btttc^ k^t
WtwAt (Zotem bei btn Slgonfin) bejei^^net maren : fflolf, 96x, 9ihtx,
$<^U(hdte; 9id^. Sdf^cpfe, Keiner, galfe, k>on bcncn «Ar unb »4^
Ut ttrfpTungl^en getoefni fein follen.^ 2)ie gki4^iiamigen Ocf^lc^^«
tex Ux einzelnen Sdifer bctra^^tettn ft(^ aU Srüber, roorcn n»itfU(^
MtttdomvanH unb (ietauf befugte bie Scjligfeit bie fe* SdUctbunM
iüWßt\&^\id^. Sit alter Seit fonnten bie ecfien titx ®t\d)U^tn nur
in bie legten Dier ^tixatf^n unb umgetebtt, fp&ter mußten ffiann unb
^au mcnigiten« immer tierfdSiiebenen Oef^lec^tern angeboren, bie
IKnbec mutben immer ju bem ®ef<bfe(bte ber SKutter geredi^net unb
bemgem&l afteil Sigent^um unb aüe SBürben unb 9)e4itc nur in meib»
(idb^r 8inie »ererbt (Morgan 79 ff.), ^ier unb ba ^at aflerbing4
bie 3Ra4)t be« ^errf<berd bad Siecht burcbbroc^^en bad in ber entwitfet«
tenSnficbt non ben Sermanbtfd^aftdk>er(^äUnif[enn)ttri€Ue, aberbiefe
9nft(^t,(elb{t fc^eint im $rind|> uberatt gleich feßgejlanbcn ^u ^ben.
Sie bei ben 3totefen gehörten aud^ bei ben S^erotee unb ben Sdifern
oou 9torb Carolina bie itinber ber SRutter unb folgten ifyx im gafte
einer ®4^eibung (Gt>lden 1, 13, Timberlake 66, Lawson 185).
So ^t ^rrfijbermärbe erbli(b mar, tonnte fte nicbt Dom Sater auf
ben &o^n übergeben, fonbem nur Don ber SRutter« bie bem ftönig«*
ge((^tec^te angehören mu|te: ba^er ^5ren mir DielfaA, bag ber @c^me»
(ktfo^R fttuebirte (bei ben ^uronen, ^ttata^a, Q,\ftxoUt, in Kotb
ftarotina unb anbermirt«, Roger» 280, Boasa bei gabri II, 186,
Lawson 195), ma« ^d(ti{i ma^rf(^einli<Jb fo ^u oer^e^^en ift, bog
biefe drbfoige in^befonbere bann eintrat , mcnn ber ^errfc^er Altere
Scf^meßern bntte , bie felb|) ^mar ni^^t jur Stegitrung gelangen tonn«
ttn, i^re %n\pxuä)t aber auf i^re ®5^ne vererbten; nur menn ©d^me^
{km ni^bt Dor^anben ober o^ne minnlitt^eWacbtommen maren, tonnte
^r unb ba (mie e4 fcbeint) au«na^m«meife ber ältefie &obn bed ^err«
fi(K<^ unmittelbar an be{fen <5teUe treten, mie bie^ xoofyi §u unbebingt
Trambull (1,40) al« 6itte in 9teu Snglanb angiebt. S)iefelbe
Seife ber 6u(cefflon fanb in ®ub Carolina jlatt unb in Sirginien,
mo ben Arabern (b. ^. ben 6d(^nen berfelben SRutter, of^ne 9lüd!{id^
auf ben Sater) unb n&c^fi biefen ben ©i^meßern unb beren ^nbern
bie Erbfolge gutam (Lawson 51, Strachey 70). 8on feinem Sa«
ter unb beffen Sermanbten tonnte niemanb etma« erben, fonbem nur
* (Eine Hudnobme ma^^ten nur bie Dnciba unb SXobatot. »cld^e blof
bie biei (3»ef(ble(bter bed SBolf« , M Säten unb ber 6(bilbtTdte batten. !Ra4
Golden (I, 1), Lafitau (I, 464) unb W. Smith (74) to&ie biefe f^rei-
tbelliiitg Dielm^ oCgimiin gooefen bei bin Scofefen.
Don Ux Ttuttn, Uttn Sräbcm unb €'(!(^n)(ßeni , bet eigenen 64^m«
ftn u. f. f. (bei ben ^uronen nad) Sagard 173). 9et ben Sreet unb
ttatc^e) wie bei ben ftenaiern befiimmten ficti ®tanb unb ftong be4
SRonne« nur na^ ber f^omilie ju welcher feine SRutter ge^ttte. di
lag in biefer gonjen (Sinrict^tung eine ^rt bon Sntf4^Sbigung be^ Set*
be« ffir ba« Uebergewicf^t M Wonne« ba« {!e oft fo f(bn>ec em^^finben
mugte, unb mit möchten in i^t ni(^t au«f(^lie§li(ti ober auä^ nur oor«
|Ug4iDeife ein tiefe« SRi^trauen gegen bie e^eüc^e £reue be« Seibel
ou^gefi^to^en ftnben, bem bie ^bfunft ber ftinber oon oaterli^^er Geite
aU {tet« jmeifel^aft unb nur bie oon mütterlicher aU gen)i§ gegolten
^&tte , fonbern ber ^u ®runbe liegenbe (Sebonf e fct^eint oiefme^r barin
ju befielen , ba§ ber 9nttieil ber IDtutter an i^rem Ainbe meit gri§er
fei Ol« ber be« Sater« , bag t>on jener in bie Silbung be« ftinbe« meit
me^r übergebe aU oon biefem. @c^tt)er(i(^ riddtig ifl, bag wie C arver
angiebt, ba« j(inb nac^ ber 9ln{i(^t ber 3nbianer ben i^ib bon ber
SRutter , bie Seele Dom Sater erhalte unb ba§ man i^m ben Kamen
ber erfleren gebe, meil fie attein mit nofler ®idiier^eit befUmmbar fei.
ttnfere tuffaffung ber Qa^t, für welche fvri<^t, baf ba« JHnb ber
IRutter im gaOe ber ©(Reibung folgte unb ^u i^rem Stamme gert^^net
würbe , \dft\nt femer burd^ bie in alter 3«it fe^r allgemeine Sitte un«
terßüj^t }U werben bag fi<j(i ber Wann oon feinem 93eibe w&^renb bet
Sc^wangerfc^aft unb felbjl l&ngere Seit nadd berfelben, in ^loriba
iWei 3a^re ^inburdSi, fern galten mu|te (Holm in Mem. H.S» Penn-
ayW.III, 126, LaPotherie III, 16, Cabesa de Vaea 686).
S)ie gewöhnliche S>eutung, bog man bie ^au wi^renb i^ret S^^wan«
gerf(^aß ebenfo aU ^unrein" angefe^en l^&tU wie bieg fär bie Dauer
ber 9Ren{hruation ber gaO war, ba fie bann in d^nli^er ffieife ob»
gefonbert in einer ^ütu für fi<^ leben mugte unb bieten Sefdf^r&nfutt'
gen unterwor^n war, xft wo^l !aum gu biOigen. S« f<l()eint uielme^t
bai fie burcti i^re Sbgefc^ieben^eit oor allen fldrenben (Sinfläffen be*
Wa^rt unb unter ben befonberen Sd^u^ ^b^erer Oeifter gefleOt bleiben
foflte, wie ^^ {U biefem S^^^ ouc^ ber gaflenbe, um fii^ auf groge
Z^aten unb willige Unternehmungen wflrbtg t)or}Ubereiten , in bie
Ginfamteit be« 93albe« )urfl(f{og. ffla^rf^einli^ glaubte man bon
ber Snt^ltfomteit ba« ®ebei(en be« Xinbe« bor unb fetbft no<|i nad^
feiner Geburt ab^ingig.
!Die ®eringf4&i^ttng ber ffieiber, t^re oft leichte Or^altung unb
Uoff Stnuj^ung aU 9rbeit«traft, i^x frfi^ed entern in 90I9C oon on>
fleftrengtet Arbeit, i^te t>nx^ Stxit^t geitmetfe herbeigeführte Ueberja^l
finb uberaO bie «^auptmottpe }ur 9o\p%am\t/ t>\t\t war burc^gfingtg
in 9lorbomerita erlaubt, bef^r&ntte {tcb aber ber Statur ber Ga^e
na^ meifi auf bie ^tuptlinge unb beräumten ftrieger, bei ben Kat^^e)
auf bie Hbeligen , bie eine ^auptfrau unb me(^rere Webenmeiber ^at<
ten (Hnnter 248, Oareilasso Hist. de la conq. I, 1,4, Lett*
res Mif I, 760). SRe^rere grauen ju ^aben o^ne fte ernd^ren )tt
Mmnen golt ffir id^mpfixä^, So f{4 angegeben {inbet ba§ feine Siel«
»eiberei ^ottfanb (bei Stofefen unb ^paü^tn, Lafitau I, 555,
W. Smith 80, ^feffertorn I, 388) ift €(!beibttng ^Aufig unb toiü*
Utiiä^, fo ba$ ein ffle^fel ber ffieiber on bie Ctette ber ^of^gomie
trat; inbeffen oerfi^ert Morgan (324) ba§ ®4^eibung in alter Seit
bei ben Srotefen fi^imyflid^ gemefen fei. Sei man^^en Sditern be*
f^tttft {i(b bie Sotpgamie, iDie f<^on ermi^nt, fajl gan} auf ben
(kebiaudb baf ber SRann mit feiner grau gugleid^ auet) beren Bä^too
ftem )ur C^e ereilt , ma4 ^ü) au<Jb infofern empfehlen mo(bte aU ba«
fin eine grd|ere Särgfc^aft für bie (Sinigfeit ber 9Beiber untereinan«
bec )tt liegen fd^ien. %üx biefe mürbe an§erbem au4 babur^^ gefolgt»
bot iebe berfelben in einer befonberen ^fltte moi^nte, ober bei ben SM»
lern beren «^Aufer fflr mehrere gamilien eingerid^tet waren , to^ i^t
befonbere« geuer ^atte (Ofagen, Morse App. 219, 227). ^äu«li(^e
dioi^e, bie oon bem SRanne in fe^r fategorifctier ffieife beigelegt )tt
»erben ^{legten, tarnen fiber^au^t nur feiten Dor.
Sei t^ielen Sditern foH in früherer S^xt bie 6ttte be^anben baben,
ba6 bie e^e im Saufe be4 erflen Sabred nicbt t>otliOgen mürbe (La-
fitam I, 574), unb bie ^eiratb felb{l gefcbob er{l in reiferem fllter al4
ft)&ter^in gemdbnli<^ mar, nid^t dor bem 20. Sa^re unb nadb dofl»
brauten Xrieg^tbaten (HaDter232). S)ie9Beiber maren in ^o^em
(Brabe abgeb&rtet, unb befonber« bei ben nomabifc^ lebenben Sditern«
ttie ben 2)atota unb anbern, mar bie (Geburt eine4 ftinbe4 ein Sreig'
ni§ burcb ba4 bie grau taum auf fur^e 3eit t>on ibren fonfligen Sr*
beiten entbunben mürbe. Unmittelbar nacb ber (Seburt, bei mel<ber
fie bie ^ienfle einer Hebamme, biimeilen aucb ben Set^anb eine4 9Ran<
neg erbielt, na^m fie felbfl neb{l bem Jtinbe ein talte4 Sab unb begab
{i(b bann mit biefem belaben mieber an bie Arbeit ober auf bie Steife;
minber t^art a14 bie £af ota » Sieiber maren bie ber <potomatomi in
110 9oQ< ber 9Btttn>f.
bicfcr ^infidft (Keating I, 484, 130). 9t\m ®ebArcn ^u fcfeuitn
%ü\t für [(^impflic^ (La Potherie III, 21) uitb f^aitt, gtaubte man,
bie ^alge bog oud bcm ftinbe nur ein B^eigling tourbe.
Set bem garten Soofe be4 fBcibe« tfl (4 erfreulid) einiger Qintid^
lungrn ju gebenfen bie baffeibe enoa4 ju milbern unb feiner ^uiflofig«
feit einigen €(^u^ angebei^en $u laffen be^mmt waren. 3)a^in gf«
l^drt bie fdl^on ermai^nte gleic^jeitige Serforgung btr 64m>^etn mit
ber ^eirat^ ber einen bon i^nen ; bei ben ftnifieno botte bet Stttmet
bie ^fliAt bie ©c^wefier feiner berjlorbenen gtou jut S^e $u nehmen
(Dann 93); bei ben Ojibwat^ unb Omo^o mürbe bie Sittme na4
flberflonbenem £rauetia(^re ba4 fte fem t»on SRinnern — bei ben $0«
tomatomi felbft in Unreinlid^teit, ungemafc^en unb ungtMmmt (de
8m et 294) — zubringen mugte, bie grau i^re4 @<j()mager4, weUt^er
ffit bteitinber feine4 toerflorbenen Sruber^ ju forgen h^ttt (Keating
II, 165, 8ay htx James I, 243). ^nd) anbermacti mar e4 bie ^ä^t
ber greunt^e be4 oerflorbenen SKanne« fflr beffen tBittme ^u forgen,
menn fte innerhalb eine« 3a^re4 feine ®elegen(»eit fanb fltb mieber ^n
derl^eicat^en (Los kiel 83); nur bei ben 3tofefen foQ ber Sittme
eine ^meite Q^e Derboten gemefen fein (Backus bei Schoolcr. VI,
57), unb in Worb Clarolina |}anb ber SBteberoerbeiratbung bi4meHen
menigfien« bie @(^mierig!eit entgegen, bag ber gmeiteStann bieSd^ul»
ben be4 erfien (u besohlen oerbunben mar, mä^renb an bie grau, fut
beren Sebendunter^olt übrigens geforgt mürbe, fein 9lnfprttc^ biefet
91rt gcma(f)t mctben tonnte (Lawson 179, 187). SKeij! fehrt hit
Sittme mie bie gef(^iebene grau §u i^ren Qtitern ^utüd, ffiaifen mer«
ben in anbeten Familien aboptirt, mo^n e4 nie an SereitmiQigfttt
fe^lt , für bie Firmen unb jfranfen ^aben bie Sermanbten ju forgen
(Hnnter251). 3ft ein Wann im Äriege gefatten, fo fle^t feine
Sittme um Sta^e für if^n; mrr fle ii)r ^ufagt, i|} baburcb mit il^r oer»
lobt unb nimmt ben 9?amen be4 (Befallenen on. 9Kan glaubt in bie»
fem gaüe baf pe für ihren frü^^eren SWonn beflo grdfere ßiebe bemeife,
je früher fte fi4 mieber oerl^eirat^et. Um ii^re S^miUe aufrecht jn ^ol*
ten m&hlt fe mo^l auäf einen ber Kriegsgefangenen (ebenb. 287, 247).
9ei ben fübdflH^en Sdlfern mu§te bie SBtttme, menn nidl^l ber Srubet
I^re4 9Ranne« fit jur (S^e nahm , hei ©träfe be4 S^ebru4^4 brei ober
felb^ oier ^^tt gang eingebogen unb abgefchloffen ber Xrauer leben
(Adair 186ff.).
$rofKtiition. ill
3>\t tiefe, jum S^eil fdb^ oero^tete SteOung be« meiMtc^en ®e«
f^^led^M bradl^tc t>tete« Stitmurbigenbc für ba^felbe mit ftd^. 9Bun«
bctt man fcb mentger Vorüber ba§ tte to^yen Worbinbianet, bic i^re
Xd4)tei focgfäitig büten unb beten Ciferfut^ nic^t feiten jum Worbe
bei untreuen Seibei fubrt, biimeilen in 9B;ibergemeinf4aft leben,
bei melier fl4» ber Ueberlebenbe {ur Serforgung ber jlinber be^ Xpb«
Un oerpfli^tet (Hearne 112, 128, 260), fo i{l bagegen auffatten«
ber, ba§ fct^on in filteter ^t\t boi Slnbieten Don Seibetn unb SRAbc^en
bei Dielen Sditern jitt (Baßfreunbfdiiaft ^u geböten f(bien (Carver,
in Sirginien no4^ Strachey 79, bei ben ffnifleno nad^ Macken^
zie). Sei ben Ofagen gef^a^ bie| nur mit ben Ütebenmeibern; bie
Sffineboin t^fiegen fid^ ein <Sef(bent bofur au«}ubebingen, wa^^egen ben
(S^rppmap biefe ttnßtte fremb i{l (Featherstonangh 290, West
a5{f., 53), unb ftd^ bie 6iou|: in biefer ^infi(^t ebenfad« DOtt^eil^oft
Don ben SRanban unb Sticcata untetf^eiben (Perrin du Lac II, 34)^
%v^ \>ai bei gejien ba« SBeib einem 'Jlnbeten äbetlaffen wirb um beffen
(9uii9 p geminnen, ift fc^^t geroöbnli^ ($r. SNaiimilian), unb ben
Sertauf an einen 9nbern mu§te ei jtcti in 9^orb (Satolina gefallen
iQffen (LawsoD 187). Die ^toflitution ber Selber unb 9RQb4)en
aui ®eminnfudl^t ^at iebrnfoUi crfi in neuerer 3^it unter bem Sinfluffe
ber SBeifen in (^obem ®rabe zugenommen. 3nbe{fen ifl nidl^t ju leug«
nen bai f^on in älterer Seit bie STOäbctien bei mebreren Sölfern dn
au4f(!bVDeifenbei fieben führten o^ne ba^ bieft ^n|lo§ erregte, mad ft(|^
natürlich im Saufe ber S^it nietet gebeffert t^at, mogegen nur bie grauen
oli gebunben betraCbtet mürben, benn fle maren Sigentbum bei 2Ran*
nei unb bur<^aui oon biefem abbängig (Cartier bei Ramusio
ed. Venet. 1606, III, 382, Champlain 1,294, deLaetll, 11,
B068I] II, 18, LavsoD 34 unb 187, Swan bei Schoolcr. V,
272). 3n <5ttb Carolina bei ben SBa^fam gab ei öffentliche aR&b<^n,
Don benen ber ^etrfcber ein Sintommen bejog; {ie maren am @d^nitte
bei ^aarei tenntli(^ unb trieben ^anbeligefcbftfte (Lawson a.a.O.).
Z>agegen liegt aucb eine Sei^e un^mcifeli^after gunfiiger Scugniffe aui
alterer unb neuerer Seit Dor. Die roheren Solter Don 9teu (Salebo»
nien fteili^ unb bie jinifleno , mel^^e auf fteufd^^eit überhaupt nic^t
Diel Ratten, obmo^I fie nidSit o^ne Srlaubni§ M SAannei Derle^t mer*
ben batf, unb feinen ttnterfcdieb )n)if4ien e^eliAen unb une^elicben Stin*
bem ma<^en (Duiin92, Schoolcr. V, 116, CoxII, 331), treiben bk
$roflitution ber W&tct^en in grogrm Umfange; W DHtoot^ fej^tcn
ober nod^ in neuerer ^t\{ einen ^o^en SBert^ ouf He 6ittfamtett M
anderen ©efd^led^te« , n>el<^e bei ten ftanfa« unb Omo^a eine natür»
lid^e golge baDon mar, baf meber ein ^iu^tling no<^ ein tä^tiget
3&ger ein gefaflened 9)t&bct^en ^ur^rau genommen ^aben mürbe (Kea-
ting II, 165, Say bei James I, 128). !Oie ^otomatomi {inb {mar
obfcdn in Sorten, ma« i^inen aU St$ gut, aber feiten ober nie in
^anblungen (Keating I, 118); aud) bei ben Sauf oerfaQen ttniui^t
unb a^ebrud^ ber Serac^tung unb 6c^anbe (ebenb. I, 225 ff.). 3)a§
bie9XAb4»en bei ben 3rotefen audfc^meifenb lebten , ^at Lafitaa (I,
5S4) für bie Altere ^t\t gegen Lahontan unb bad B^ugni^ ber Let-
tres ^difiantes entfd^ieben in Sbrebe gefteflt, ebenfo mie ffirbie neuere
Heriot (339) in biefer fKätff^d^t mit Backus (bei Sehoolcr. VI,
57) im Siberfpruc^ {le(^t. (Sd mag ftc^ oertialten ^aben mie in Xeu
Snglanb, mo e« neben fe(ir jud^tigen Sieibern autfe au^fd^meifenbe,
obmo^l nidj^t in Ueberja^l gab (Toung a, 364). Hudson fanb
an bem Sluffe feine« 9?amend bie 9Beiber fe^ir ftttfam unb gurflif^aU
tenb (Collect N. Y. H. See. I) unb Ribaalt f^rit^t fl^) ebenfo fiber
bie Don Sloriba au« (Works iss. by the Hakluyt See. Vm, 100).
Colt bod^ bei ben SKudfogee fd^on bie %ta\x für eine Sbebre^erin bie
einem Wanne ju trinfen gab o^ine flc^ einige @<^ritte gu entfernen
(Adair 143). Hanter (233) er^&^lt ba§ bei Oielen Sdltern bie
iungen Seute beiber ®ef(^lec^ter in bemfelben ^aufe f^^lafen, o^ne boi
flu«f(^meifungen babon bie goige feien , obmo^t bie Serfu^rung ba«
burd) aderbing« er(eid)tert merbe; ben Serfül^rer treffe in folgern 9<^lle
größere IBerac^tung aU ba« 9R&bd»en , ba« f)9äter oft nodl^ (Gelegenheit
finbe fi(^ §u oer^eiratben.
eeibenf(feaftli(^c Siferfud^t ifl beim 3nbianer nid^t feiten ; ba^et
mitb S^ebruc^ oft mit groben Serflämnielungen am ffieibe geflcaft,
burd^ ^breigen ber 9?afe, ma« au<t fonfl im Streite t>orfommt, ^Auflg
au(fe nur burd) bie befd)tnt|)fenbe Strafe be« A:a^lfd)eren« ober lt%
9lu«peitf<^en« ($r. !DIa|. c, I, 572, Tanner II, 34; ^fefferforn
I, 388, Garcilasso a. a. O. II, 1 , 13. Morgan 330). Sie 8er«
fA^rung eined ffieibe« gab nac^ ber Sage bie Seranlaffung ba^ bie
Uffineboin bon ben S)atota ftcb trennen muften unb fl(^ mit i^nen ber«
feinbeten (Keating I, 405). 3n Sab unb Korb Gorolina bagegen
murbf (l(|ebru<^ lei^^t mit Oefd^enfen gefu(^nt unb an ber gtau ge*
Uititatfirfii^ ISafYer. üS
wo^nlic^ niil^t weiter bejlra^ (Lawson 34,*188); ü6et^ou))t fof
berte to« SittengefeJ ^er 3n^taner met^ nur baf bie g^e oom ffieibe
ni^i o^ne (Sr(aubni6 be4 Wanne« gebro^^en merbe, wq« in Sitginien
al0 ein feltener gaa bejeicbnet wirb (d e L ae t III, 18). 9H^t oft tarn
H Dor buB au(4 ber Serffi^rer be« fretnben ffiei6e« gefttoft mürbe, mie
in Slobama, »o man i|^n [(^lug . i^m ben fto)>f taf)\ fc^or unb mit
bem Selbe ^ufammcn fortjagte (Bossu II, 22), unb bei ben 9Ru««
fogee, bie i^n töxpnW^ iü^tigten unb i(im bie O^ren abft^nitten,
md^renb bal Seib i^r ^aar unb im Sieber^olungdfaQe O^ren , Zip»
pen ober 9tafe tietlor (Adair 143).
Unnatfitli(!(^e Safier , eine ^&ufige unb o^ne Bmeifel bie trautig^e
golge ber ^ol^gomie, fe^fen an<^ in 9lorbamerifa nic^t, unb man ^at
fogat be^ubtet ba( fie bei aflen Sditern oortdmen (Tanner I, 206,
Perrin du Lac II, 85). So bie§ nic^t ber gaO mar, lieg e« {t(6
leidbt conflatiten, ha man uberatt mo fldl» 9)länner M Seiber gefleibet
fanben unb aQe fonfi ben Sei6ern gutommenben ®ef(!(^Afte t^errid^teten,
mit einiger Gidl^er^eit barauf fd!»1ie$en burfte. ^ie( mirb fe^r ^dufig
etmd^nt (Hennepin 220, Marquette 53, La Salle in Collect
N. T. H. S. n, 237 bei ben 3ainoi4, Bossn II» 101 bei ben a^ofta,
Cabesa de Vaca 538 unb Coreal I, 33 in gloriba übttf^aupt,
9r. Ra;. e, II, 132 bei Itn SSanban u. a., Lafitau I, 52), unb
Marquette fägt merfmfirbiger Seife ^in^u, ba§ bie iRAnner in Sei«
bctfictbern bei ben 3flinoi4 in befonberem 9lnfeben ge^anben Ritten
Unter ben Ofagen, beigt ti bei Mc Coy (360), |inb einzelne IRanner
in Seiberflfibern , bei ben Jtanfotf fommt biefe« fiajier bi4meilen oor
(Say bei James I, 129). bei ben Z)atota ift e« feiten unb Oera(^tet
(Keaiiingl, 436), in 9lorb Carolina ifl e# unbetannt (Lawson
186): e4 \iifmi bemnac^ bag ibm feine groge Serbreitung {utam unb
ba| e4 ^au|9tfd(bli<b nur be«l^alb fo ^Aufig ermAl^^nt mirb , meil e4 fic|
im teureren f<^on burcb bie Jtteibung funb gab. Sin gemiffer Su*
fammen^ong bedfelben mit ben aberglaubifc^en Sorjleaungen ber 3n«
Maner mirb baburc^ angebeutet, bog ein Sauf erjAblte, mem ber
Ronb, bie bdfe Gottheit, im Zraum erfd^eine, ber gie(^e Seiberfleiber
an unb biene al4 Seib (Keating I, 216), unb J. Irving (I, 194)
t^lt eine (Bef^i^te mit , na<b mel(^er ein gefeierter ftrieger einem
träume ge^ori^enb Seiberfleiber anlegte, obgleich ibm bie^ attgemeine
Sera^tung iUjog.
^1^ lüf^c |tt bcit AtnUrn
2>ie i\tU bet Sntuiner ju i(^ren ftinl^erii i{l fo ^rtUd^ ml innig
«M 11c fein tann. Xritt ^unger^not^ ein, fo erhalten bk leiteten fUtI
ta« SRetfle unb Sejtc (West 125), unb ed »erben i^iele SeifpieU bet
aufopfetung für fte erja^lt, bon Sätern bie ben in Oefangenft^oft ge»
tot^enen unb mit bem Sobe bebtpi^ten 6o^n babttT<^ teUeten, bai ^e
fut i^n eintfoten unb i|r eigene« Seben für i^n Eingaben (^omcf
tic4 im ^«lanb 1858, p. 939, Bossu 1, 194), 9W SRuttern bif
für t^te ftinber flt^ in jebe (Skfa^r {iürsten (Say bei James I, 244)»
'IhK^ bot ftd^ Selber ffir i^re 3Ranner aufopferten, für 9ei|e ober (tm*
geborene, rotrb me^rfad^ tnitget(ietlt. Ellia (204) er^^U mtn gaO,
in meinem ftcf) beibe SUern miteinaiiber ^ritten mcr b«a i^m tftrem
JNnbe entb«^rU4ier fei, a(^ ber {tntettbc ftafm nur nodf^ eine* »on bct»
ben iu tragen oermoc^te — iebe« bon i^nen »ottte ba4 Opfer fein.
Die 3ärtli<^tett ber Snbianer er|lrf<ft fii^ ni(^t blo| auf i^re eig«ne«
fttnber, fonbern {ie finb überhaupt nad^^fi^tig unb Uebebofl gegen biefe,
Sinfl tarnen 3nbianer na(^ Ouebec unb fa^en bort einen franttf
fü^tn ftnaben trommeln, (itner bon xf^ntn ging na|>e (^iniu um iw
lUfe^en unb erhielt oon b<m jtnaben einen Zrommelf<l(|(ag in4 &e^,
fo ba§ Slut flog. S)en (^dd^9 aufgebrachten 3nbiatiern Q^enugl^uung
(u geben foQte ber if^iitx geju^^tigt merben; aU man aber bamit
Grnjl ma^te , baten fte felbfl für i^n feiner 3ngenb loegen » unb ba
man bennoc^ nic^t ablief, ^og einer fein Xkib au4 unb bedu ben
ftnaben mit ben ISorten: ^6d^lagt m\^ loenn i^r moQt, aber mM
nUft ben ftnaben" (La Jeune, Hist. de la N. France 16S3, p. 145).
3n bem ihiege jmifAen ben 9u<i64inb!anern unb tt^ippemaM im
17. 3at^r^unbert gerietf^ ber 6o^n eine4 btv&f^mttn alten C^ippemab»
^&uptling4, Bi-aus*wah, in bie (Bemalt ber erßeren, m&(^enb ber Sa«
ter oon feinem SBigmam abmefenb mar. 9IU er na<b ^avfe tcm, fp^it$
ber alte 9Rann bie traurige 9lai)x'\^ unb ba er ba4 6(6iiffal tanntf
bad feinen &o()n treffen mürbe , folgte er ber @pur ber gfeinbe aUein
unb eneüf^te t(»r Dorf al4 fie gerabe ba« geuer anmaßten um ben
befangenen lebenbig ^u braten, ftu^n trat er mitte« unter fte unl
bot fid^ felbfl flatt feine« @o^ne« an. ,,9Retn 6o^n'', fpracf^ er, «l^ot
erft menige Sinter gefe^en, feine pge ^aben ben itriegdpfA)) ni»# nie
betreten, aber bag ^aar meine« Raupte« ¥^ mei|, i4 babe Dielt 6tfitM
über bftt ®rAbern meiner Sermanbten anfge^Aiigt, fte nMtf en P#i| IMlt
ftdpfen eurer ftrieger genommen : ma^^t ba« ^euer um mi4i i^n an
unt la|t nuiiKn €o^n iia4& .^ufe |urM<fte|un. " Xm 9(iiet»ict«ii
nuirbf Angenommen -un^ Ut alte OKann « o§ne l>a§ er einen Btnfyn
«idfle^ogen ^aHe, an Dem $fal^Ie oer^ronnt (8choolcraft).
ein 3nDtoner x>om Stamme ber JTenne^ed« eibieft ^ur Selo^niing
fuc geUiflete Z)ienße $onb unb ftebeUe ^^ in einet nenen @tabt an
unter ^en 9Bei6«n. ^t^ar »urbe er 9on biefen nic^t fd^1e<i(^t be^bell«
aber bem aO^emeinen 9^rurt^eHe gemäg geigte man i^m auA feine
S^eifnal^mt. Sefonbcr« trat biei beim Xobe feine« ein^ig^n Jlinbe«
(Krt>or. ftur} barauf ging er §u einigen Semo^ern ber ®tabt unb
fagte ju i^nen : ,,Qknn meifcn Wanne« Jlinb flerben. Snbianer Wann
traurig, er ibn begraben belfen. Senn mein Itinb gerben, 9Hemaiib
mit mir \pTt(btn , i(^ mac^n fein ®rab oflein. 34 t<^nn ni4)t leben
bier." 9x gab feine (|arm auf, grub fein j^inb »ieber audunbnabm
ed 200 Weilen meit burc^ bie 9Sa(ber mit |u^ ^^n <£anaba«3nbfiinern
(Draka).
11u<^ arbeit^unfdbige unb btdbftnntg« Jlinber werben Don ben $o»
toip.atomi mp^l verpflegt, e« ^u unterlagen gilt für fdb&nbUi^ unb,
fommt feiten oor (Keating I, 96). Stirbt bie.Wutter^ fo n^irbbet
@dugfing bei ben ^uronen oufgegogen unb bie ftmbvr vergelten biefe
Siebe bur^^ Unter{iä|ung ber eitern im ^fter (Sagatd 167, 169).
Ueberbau^yt ßnb bie Samtlienbante tro|^ ber ^ol^gamie oft fffi un^
innig: ber 3nbianer ift flol^ auf eine grofe gomilie (Keating il,
158), unb bie biuftge ^to)»tion eine« Stemben an bie StrQe eine«
Serflorbenen , ber bann bejfen Setb nimmt unb fo gan^ be|fen ^ad
att4füat, ba§ e« fogar für ibn al« red^t gilt feine eigenen Sermonbtin
im Jhriege ^u erfd)Iagen, menn er ibnen al« geinb begegnet (ebenb. I»
225, Mc Coy 137), bat nur ben 3me(f bie gamilie oor bem Olueßer»
ben lieber ^u 9eQen. Seifpiele üon ^ufo^f^rung ber 5(inber für bir
(^Itern, be« »ruber« für ben Sruber (Swan bei Bchoolcr. IV, 48»
Say bei Jam«s I, 254) legen 3<ugni§ ab oon ber feflen 9n^änglid^'
(ctt ber gamiiiengUeber an einanbec. Sor^iigtieb innig mar bei ben
3cofefen bie Siebe be« Sobne« jur Wutter , bei ber er flet« eine ^fitt«
^t unb ®peife ftnbet (LaPotheriel, 35B), bagegen pflegt fi*
ber Bater namentli^ um bie Zocbter nur ^enig ober gar ttii^^t |u
tflmmern. Ueber^out^t bemeifen bie 3üngeren ben «eiteren mctfl gtoi«
«Atung> f atto(^l innetb^lB al« au4^ auf erbaf b ber gamilie ; fie mi«
)(irfipre<^en i^n nie, fonbem untermnfen fid^ ßiaf(bmeigenb ibrer
116 »e^QTiblunö be« «ttet« , it^ithm^ ber 5Wnb<r.
gfi^nittg, fetblt in ©ingen bie Pe Beffer löiffen: ölte «eute genicSen
«Pflege unb »ere^^rung unb werben refpectöofl qU ^®ro§öQter* unb
^©Togmutter'' ongerebet (^erferoelber 114, 117, 270ff.). Somfl
e« bie alte gute 6itte , bie in fpftterer 3eit freili* Dielfa* Derno*iaf*
ftgt ttjorben ift. Sro^ biefer ^ietÄt ifi e« fein feltenet gaU, ba§ olte
unb fronfe Seute öon i^ren «nge^örigen mit etwa« «o^rung 'geuet
unb ®offet Derfe^^en , ouf ber ffionberung ju ber bie »ot^ jwingt,
au^gefe^t unb i^rem ©(^iiffole überloffen werben ,^unb bo§ felbjt bie
lobten unbeerbigt bleiben; man f*eibet aWbann weinenb üon ben
^ülflofen, aber bie »ot^wenbigfeit ber ©elbjlerbaltung jwingt bie
übrigen ju biefer ^drte (^^(pmpan^ , »orbinbianer, 6iouy na^
Mackenzie, Hearne 187, 280, West a. a.D., Mrs. Eastman).
8« gefi^ie^t bieg oft mit, feltener wiber ben SBiflen ber alten 8eute,
bie bisweilen felbjl bie S^rigen um ben lob bitten,' ben ^u geben nur
ben eigenen Angehörigen erlaubt ifi, wogegen ber Sobtf4ilQg eine«
nid^t lux Familie gehörigen Wltn^ä^tn unter fol(^en Umftinben nur
im aflgemeitfen fRat^e beft^loffen werben fann (Lantau I, 488).
®a§ alte plflofe Seute um ben Sob al< um eine SBo^lt^at bitten,
fommt au4i im ®fiben in 9(labama t>or (Bossu II, 26), im Seßen
ber ^ubfon^bai foQen bie (Sltern oon i^ren ftinbern e< fogar aU bie
Srfüflung einer $fli(^t oerlangen bog fte fie im (Srabe erbroffeln (El-
lis 207, Long bei gorjler III, 285).
©ie fleinen ftinber werben meijl auf einem ©ret ober einer »rt
oon Siege befefHgt, wel^ie oft ftubf4» oerjiert, mit Spielfa^en unb
9muleten be^eingt ifl unb oon ber IPtutter auf aOen i^ren Segen unb
bei allen i^ren ©ef^ftften mit ^erumgetrogen wirb, »ei ben Watest)
:|»flegte man jhiaben auf $ant(erfeae. ST^dbc^en auf ^öute bon Süffel*
fftlbern gu legen, bamit fie bie ®emut^<art biefer Spiere fl4i aneignen
motten (Adair 420). »ei ben 3ro!efen würben in Älterer 3eit bie
»inber, befonber« bie Söc^)ter, fe^r gut oon ber Kutter ergogen, ^aui^t*
fÄt^li* burc^) freunbli^e« 3ureben (La Potherie III, 16). S)ie
Bue^t war meift du§er9 na^fic^^tig. ^axtt Schlage galten ben meifien
für eine »arbarei unb fdjeinen fafl nur oon ben Ojibwap unb oon
ben 3>afota, bo(4 bon biefen blog ben aKibt^en, ni(^t ben Jtnaben er*
t^^eilt worben ju fein (Keating II, 158,Pre8Cott bei Schoolcr.
m, 240), wa< barin feinen Orunb ^atte, bag man fi^ be« Unge^ot«
fam« unb ber {ugellofen Qilbl^eit ber Jtnaben Dielmetir freute, weil
(Ir§i((ttng bec ITinber. 117
man in i(^nen einen 9en>ei4 t>on \Mf^int'\%tx Itroft M- ®ing man
barin bo^ fo meit, bag Knaben bie (tcd feig gezeigt Ratten, ^u ^aufe
Don bet SRuttec auf jebe Seife gereift n>urben, unb ba6 biefe fi<fy getn
ben erlögen unb 6tö§en be« j^inbe« preisgab in ber Hoffnung e#
babut(|) &u 9Xut(^ unb Jtüt^n^eit }U er}ie(^en (Hunt er 264). Die
Sltern iie§en ben Itinbern am Cludlen ber ftriegegefangenen t^fttigen
^ntl^eil nehmen (Charlevoix), benn jte munf<^ten i(^nen bie ®e»
fu(^Ie be4 ^affe4 unb ber Nact^e uub jene unerbittliche ^&rte gegen ben
geinb frü^jeitig einzuimpfen bie ben Snbianer audgeicf^net. ftinbec
ber ®iou| fa^ man auf bem &d^la4tfelbe ben feinbli^en £obten Stüde
^aut ab^iet^en, i^nen gingerglieber (^erunterfc^neiben unb fict» fpielenb
mit biefen Zxopi^&tn f<^mü<fen (Mrs. Eastman). 2)ie xo^tn Zat
i^ali geben i(^ren Itinbern fogar einen förmlicfien Unterridf^t in ber
Oraufamteit, befonber« in ber £^ierquälerei (West 153). 9IU @tra'
fen melctie bie ftinber erhielten , merben bei ben dxftt ü^abelfü^e in'«
Sein (Swan bei Scboolcr. V, 273), fonfl aber nur ©(^^mar^mad^en
be4 ®eft(^te« unb bamit oerbunbene« gaßen genannt (Keating I,
98, 122, Morse App. 133); augerbem mirtte noct» bie gurcfit oor
bem graien ®ci{ie, ber bem SBiberfpen^igen tein (Slixd auf ber 3agb
ttnb im itriege oeriei^e, aU ßriie^ungdmittel, ba< bie Jtinber beftimmte
{{((^ bie 9l6^&rtung burd^ falte 9)&ber im Sinter unb bur^ Sajlen ge«
faOen ju laffen. Ser nii^t zeitig auffielen moftte, mürbe mit taltem
ffialfer begoffen.
IDie ftinber lernten fpielenb bie ndt^igen gertigfeiten , bie ftnaben
bom Sater , bie Zöi^ter oon ber SRutter. 3ene übten fid^ Dor Ittem
im 6(^ie|en fleiner Spiere , bie bei ben 3tof efen unb (£^i(fafam mit
91a4rdbren auf 20 — 30 Su| Entfernung bon i^nen erlegt mürben
(Morgan, M'Kenney), unb man beranftaltete ein gro|e« ge^
menn bieg bem ftnaben gelungen mar. 9Xo4)te ba« getdbtete %i^\tx
noi^l fo Hein , felbft eine IRücte ober ein glo^ fein , ber Oiibma^ ^egte
um fo grdgere Hoffnungen bon feinem @o(^ne, in ie frAb^^^tn ^iter er
ium er^en Kaie eine folcbe £(^at oottbra^te (Keating II, 152).
Um e< iur SoIUommen^eit ^u bringen mu§te ^dn ber Jtnabe fi^on
frub unb unauf(^drli(b in ben erforberlicben fünften üben: ed mirb
i^erfii^iert bab bie jtinber ber itr&(^eninbianer f(bon im britten 3abce (u
reiten berfu<^en (Irving 191). Sin anbere« ge9 ba« (u di^xtn be«
itinbe« gefeiert mürbe, mar ba« ge^ ber 9tamengebung (Keating I,
41Si, II, 151), n>el4)< Don ehitm «ngtfef^enen ftftevm SRanne ben ihüh
baju anfgeforbftt trotte, t)oaiO($«n unb mit einer Mebe begkitet würbe,
Me Dot ^aem bie ^affnung ou4fpra<|^ ^ ba§ btr gref e Q^ei^ ba« jtinb
f^ft^v e« ^u einem gewaltigen 3&ger unb lltieget ^etonwactifen loffe
tiitb ber^lekfeen (^otowatomi u. a.. Morse App. 135). Sie 99ttmeR
^elc^e gegeben werben, ^oben |)ete eine be|ltmmte 9e^eutung, wie bie
f^ergweife beigelegten Vnnamen htx un«: «,8cblafauge, 9tot^fIflgel,
grofti S^onner'' u. f. f. 2>er waf^re 9tame barf bei Stelen an« Q^rfin*
ben be< Aberglauben« ni^t aitdgef|»ro4)en werben , bleibt ein fatgfM»
K^ bewa^te« ®et^eimm6 unb wirb fd^werli(^ je gewet^ifelt wie bk|
oft mit ben tiulg&<r«n 92amen ber gaft i{l, bie ju ben großen X^Un
eber eigent^umli^ien ^\d\aUn be« 9Ronne4 in Se^ief^ung fle^n.
Im lu4gonge ber itinb^eit fte^t ba« ^efl ber üRonnbartitt unb
Se^^aftmof^ung , ba« bei manchen Sdifern' bHr<4 me^rmonatlh^e
t^remonien, gotien unb anbere ^tüfungtn eingeleitet würbe (Jones
I, 37). Senn in 9lorb (Urolina bie jungen W&nner unb felbfl bie
iRAb^en 5--* 6 So(^en lang in ein bunfle« ^au« eingefiient würben
wo fie ^art fajleten, angebli^ um fte ge()orfam )u ma^^n unb obgU'
Idtten (Law«on 2iS^), \o fttf^t bie§ o^ne 3 weifet mit tenem gefk
bet Cittweii^ttng tn IBerbinbung, bei welkem oft fe^r f(|^meri^afle 9^0**
ben ber etanbi^aftigteit geforbert würben. 9^r iOem aber ift für
ben üebergang bed ^aben jum SRanne fein ^Seben^ttaum" oofi
ffii(tlttg!eit , bur4) ben er einen inbioibuetten 84u(^gei9 erwirbt, wef«
<^en er oon ba an a\i feine ^OJ^ebicin" (fo (^aben ed bie gran|ofen
genannt) gewi)(^nlkb in ®e{lalt eine« £li^ie«balge«, immer mit fiä^ fA^ti.
'3% biefem Swecfe gie^t fi<t>'ber 14— ISid^rige «nabe in bie «infam«
feit iltrfltf unb faflet um beffer träumen }u tonnen. 3>er Zraum offen-
bart i^m feine Mnftige ^efHmmung unb fein 2eben«(c^i<ffal, bie ^d^e*
ren Seifuugen bie er burcb i^n er^<, begleiten i^n fein gonje« Sfbc^
^nbur<^ (9ktf)>ieU fotclyer Xräume bei üo^^l). lRan<^e fonberbate
Kamen erfl&ren ptb au« biefen Zraumbilbern : ^it^ inv^mmer war
ber 9^aine eine« Wanne« bem fein 6(^u|^geifl buti^ ein €o4 im {Km*
mel erf(bienen war (Sehooler. II, 160). C« (^anbelt fl<^ ndml^
n^or Mem batum, baft biefet fi^^ fe^n laffe: e« muf ba« gafleti mb
'Xrft^mt n fo lange fortgefej^t werben bi« ein 2|^iet erfc^eint. na<^ bem
<Ef Watten Mirb biefem t^im foglei^ na^gefpürt unb ber 9tflg öbvt
fon^ ein X|^eil be«- et legten Wdtf^ett' ber ttaHm befonbtr« be|e(d|^ete.
ddt^dlvfift in 9«n^n ifim Q^^laä^tti li9
[»»^faitigi «ufbemo^it un> fkM gefragett , ^enn bet Sttlufl bMfiMea
mfir^f Me n^e Sera^tung ^)»ed Wanne« ifßt^tWm" »on 9eiteik
Vnberer unt befiänbise« Unglücf im fpäterin Selmi jUf gfolge l[^(lkit
(CftMin).
4. Skr iMrtitifd^e Cerbonl M SotM ^^nifte m olter Bt»t fe^
aflgftoem auf einet (Si«lt^etIuRg in SSait^en obet ttefd^et^ter, ^«ren
ic^ed ^ur^ ein Z^iet o^er einen Mt$nt^xl eine« £(^ie«t« ol« WiMle
begeid^net mar, ^.». Sär, »äffel, ^if^^olter. 9atte u. bergl. Wat ehi
9if^ 0^ ein Z^eil eine« gif(|e« fonnir ^icfe »oYt« nt4^t fein* ^t> ^^
nig a44 ft»a« Dm Mefem jut fflei^ung 9f>t9 jum S^ntf iMhoenbit^
loetten burfte, nm« twi|frf<|^e(nM^ ^mtt {ufammen^ngt^ ba^ mwk
114 Mt döfeit «eift t^otjfigUit^ aU Sßoffctfleit badete (Ao^) 11, U5\
I, 86 ufib fon^). Diefe iiratfe^i«§ bn ben MganKn ba« Xatemi
Dal fie mirflid^ @tammef}ei(^en' mat, fef^t bafou« (^ei^Dor, ba(f gnM«
f^^en Seutm oon gkic^ent Sotem (eine S^ flattfHiben tonntt : blefM
l^t 1ii| a(9 gamilienname betrauten , nun mit bem Unterf(^if»e bo$
bie flleU^innigen gamUien bei ben 3nbianifn diel gtd^ w^un aM
bei un«, 6bn)«^t ade i^ve ^kbet fidy aM na^e SiuMDernMUib^ am
f^R, unb'baf bef Somiliennaihe bet Ainber Don^ bec SOhittc«. nid^t
t^om Sater ^erfam. Saf f cb bie§ Ni ^en ndvbIMfen WgtenNn um^
geteert t>eitälten b<ibe, tote Parkman (a, I, 10 note) bebattftel,
it ni(^ wabrfdlMnrt(^. Senn ein din^etner na4) feinem KameA ge*
fragt mutbe; gab er b<iitfig nur bai Sotem an ; biefe« mürbe nteif
mit einem eewiffengamitienjlolie genannt, e« fttA)»fte fid^ an bo^felbe
eilte 9rt t)ön $attioti«mu< (Catv«^), ber iebo^ nur bem ^oüt M
f0l<^m galt »eli|em ber ttttitelne angebe. fBabrf^^einlkb ^atte
e« nt f)»ning1i4i eine religiäfe Sebeutung: bad %ixn be« Sotem mar
bev ed^ubgeifl ber nad» ibm benannten ^milie, mürbe oon biefer ^ei^
Kg gehalten iinb bnrfle bon i^ ni<^t gesagt merben, galten gemiffe
ZfHtvt bo4f bet mannen ber noVbmefUi^Kn Sdlter fogar eine fo ^a^^e
SfeOimg, baf bie ^Ibfiämmisng be« Otenfcben unb feibft bie 64d|>fuit0
bet Seit auf lle jurfitf geführt mucbe^ fo 9. 9. bei ben Mna«, llenaiem,
Mvil{ä^tti tt. a. bet Stabe unb ber Solf (Srangell 100, 111, OS,
^olmberg 12). 3n f|>Ateret 3eit fdlKJnt bei ben meinen biefe 9e«
)te|ittig auif einew gmeinfc^aftlic^en Slammmiter in ben ^Itttergrunb
• tiefer «»gabe'ito^r« miberfptec^ert inbejfen MeLettres edif. (1,679),
HNJNbe eint 9alibe bei jtai)>fen bei ben Dttaioa nennen.
110 Va^Zottm. I)ie iwliHff^ Snfaffttne bei 3co(cfen.
gemten unb bae 9en)tt§tfein bec Settoanbtf(|^aft bic M Auf ta< 2^«
tetn otünbete, aOein übtig geblieben ju fein, toit {.9. bei bcn ^oto*
matomi (Keatiog 1, 117).
2)!e Sat^l ber Familien cbet ®ef(^le<^tec bon Derfdi^iebenem Zotem
innerhalb be<felben Solfe« me^fdten bon 8 (Delamaxe, Lo8kiel
168) unb 5 6i« in 8, 10 unb felbß 14 (®aut, Morse App. 182).
diir Seipal^runo bet ®tammb&ttme, ouf mel^e bie 3nbianer biel ^ith
Un, toucben bie Bei<^en ber Xotem« in e&ume« Ruber, t&i^ne, ttaffen
II. bergt, nact^ berOrbnung eingefcf^nitten (ffiagner u. ®(^. U, 387).
2)iefe (Kint^eilung in gomtlien be^nb uberatt bei ben fabtid^en SM«
teni (CbArlevoix) — bie df^ottom g.9. waren mie bie 3cotefen in
8 ®ef(!t»le4ter gett^eiU bie jwei groge ®rup^en bilbeten — , ebcnfo M
ben Wgontin« unb StotefenbAltern (^uronen, Gopway 69); bei ben
&tou| ^Qt man fie ^»ac ni^^t gefunben , bo4 n>o^I nur au« Uno^l^
fomfeit, ba .bei ben bermanbten Oma^a eine Siarii^ilung biefer Xxt
emd^t mirb (Say bei James 1, 325). Ob ein< ber (Bef^le^ttr,
Ibie Gallatin angiebt, immer Dor ben übrigen ben Socraag ^tte
unb glei^fam Sorort »ar, fi^eint fU^ ni^t mit &i(^r^eit entf4^eibea
§u laffen. OertU(^ maren bie Oefcbtecbter noturli^ ni^^t gefonbett,
fonbetn in iebem ^orfe mo^nten Seute bon berf(^t^nen gomilieii«
mtmen, 9&r, ®(tiilbfröte, 9ßolf, jufammen Orotefen, Lafitau 1, 464,
La Potherie III, 29). lDa| bei ben ^utonen iebe4 Dorf feine bt*
fonbere SRarfe gehabt ^abe (Sagard 848), ifl f^werli^^ ri^Kig-
^ie Ifid^ftt )>oIitif<^e Sntmidelung t^abtn unter ben ein^eimtf^^eo
Sdltetn bon Korbamerita bie Stotefen errttdi^t. Die 6age oon ber
Stiftung i^re4 SBunbel (mit anbereu Sagen gefammelt bei School-
craft, Notes on the Iroquois; Casic hti Schoolcr. V, 685;
Clark, Hist. of Onond^gal) ifl in «^bantafliftber SBeife mit <lci&^«
tungen bon Stiefen unb Ungeheuern berttebt unb gel^t auf ben ^ro4
Thannawage, b0n ®p&teren meift H law atha genannt, iucüd,
obwobi ba4 (Ereignis felb^ feiner fru^^eren Seit al4 bem 15. ober
16. 3a(^rb. anjugebdren f^eint (^etfemelber 42 na^ $9riftu4,
Morgan 8). S4 fnü)»ft fi(!b an ben f leinen Ononbaga See im 6i^'
often be4 Ontario , ben gemdj^nli^^en Serfammlung4piat ber feubc
rdnen t>oIitif4en Jtör|>erf4Kif t* ber 3rofefen (Morgan 61 f.) 9ta(| ber
Sr^d^Iung eine« Ononbaga ^ielt ^iawatba bei bet Otftnbung be«
Sunbe« folgeube Siebe : ,2f^x SRo^awt« fodt ta^ er^e SoU fein, »eil
DinanUiiitiim bei Siofcfenbunbel. 121
^i tritgnif^ nn^ mft4^tig fetb, i^c Onetbo« bai imtitt, mü i^
jleM weifen SRoti^ gebt , i^t Ononbagai foUt ba4 britte fein , weil i^
Me %xiiU ®abe bei Setebtfamtett befidt, i^r Senecai ba< tiietli,
weil tl^c bie li^iftfleii 3&(|er feib, i^r (iapu^ai bai fitafte, weil i^t
bie Sclbacbei^)tn> ben <&au4bau am bereit oer^e^t ®e4( tinig, i^
fAnf SMtcit, ^anbelt ftU nact» einem Sinn unb teia geinb wifb «ttd
nnUriof^en" (SchooUr. 1U.317). %a^ biefelbe Xan90rbnung bei
Sdltet bAt Cttsic angegeben, nacb ^edewelber (106) unb Char-
l6yoi]K (216) bagegtn (am bet erfke 91a(^ bielme^c ben Ononboga«
tu« bie Slo^awM l^iegen ^bec iUeüe Stnbet'', bie Oneibai «,bfc U«
Ulftt", bie Stenecai »ber iungfie ^of^n," Oallatin bemertt bai bie
Oneibai unb (i^ayugai bie iungllen Olieber bei Sunbei gewefen feien,
wie {t(b aui ben Sec^nbiungen bei 91bf4^Ueiung bei <ia9on*Xratta^
tei ergebe. Kadj^ Morgan (96) wac bie Rangfolge biefe: 9Ro(awti,
Ononbagai, Senecai, Oneibai, (Kayugai, itnb bie brei ecflen Ifieften
»bie Satec'', bie beiben le|ten »bie Itinbet." Schoolcraft (VJ62)
fabelt offenbar wenn et fagt, bie Oneibai f^ittn fiic eini bei iäng«
ften bliebet gegolten, bet Qkbante bei Sunbei fofle abet oon i^nen
auigegangen fein. t>'\t Xufcatotai tarnen ali fecf^fki SnabeiooU
ecfl 17 12/18 binju. l^ie Xefie belegtet SAltet wutben oon ben3co«
tefea fteli incotpotirl unb ali glei^^betec^tigt aufgenommen, bo^.
o^ne bie laia^l bet SnnbeigUebet gu berme^ten.
Sie biefei Sediere , f o wat bie gefammle Organifation barauf be^
te^net einen feflen 3ttf<^nm^n(aU bei unbegtenitet SetgrAbetungi^
fftbigteit bet (Befeflfcbaft gu bewirten. 3>er Sunb wat oligatdj^if^ te«
gtett. Htt feinet 6|>i|e ^anb eine Setfammlung »on 60 ^Suytlingen
(9 Wo^wti, 9 Oneibai, 14 Ononbagai, 10 Sa^ugai. 8 6enecai),
beten Somen Zitel unb Sfitben etbtidi» waten. ®te llanben einan»
bet glei<b an SRa^t, ben f^fttn Rang Ratten aber bie Ononbagai
iu benen na<b Cu sie bai Obetbaupt bei gefamnUen 9unbei gelitte,
wogegen bet Obetfefbbett ein SRoi^awt war. 3n bet Setfammlung
wutben ni<bt 50, fonbetn nut 5 Stimmen get&^U: iebei Solt ^atte
gleidj^ jebem anbeten eine Stimme unb ein Seto (Morgan 62, 94).
2>et Sunb tu|ete auf oollet (Slei4^bete4^tigung unb Unab^^Angigteit
bet eittjeUien Siltet ooneinanbet in aflen eigenen Ingelegett^etten
betfelben ; alle abet waten , wie j. 9. aui ttanoffateego'i 9tebe in San«
cader oon 1773 (^eroorge(^t (Sehoolcr. 111, ISd), auf'i Zieffle baoon
burcbbtun0en , bat <l^tc Gt&tte eiiiiig auf if^ut Cini^Mt beruhe, unk
nur bicfe Ufbcrjeugung , trerbimben mit mm duBetfl Ub^^aften d^r«
gefaxt, mac^n e4 mdgtid!^ bd§ S^r^ unb ^nfef^ii bie finjige Sfla^
nung . SRigod^tttne bie ein)igf €tYofe i^on (»otitif^er 9tt war bie t^
M i|nen gab. 3()te ^olitif , ^di^fi a¥gii|lf{ e^gen bw anbeten 3«'
9ianerD§lfet In AUerer Seit ($e(fen>etbet), marau<t^ gesenbte Sei^
fen immer ttWjM^tig uub fc^au , uub b«{lan^^egcn @nbe be» 17. unb
SU Anfang be4 18. 3a^t(^. »ötifidlt«^ in bc«i Sefivefren bM Ottri^«
gwk^'bec 9Ra4t tmifctrtn Sngl&nbecn unb gtanjofen ttidgli^^ {U
ec^otttn (CliarlevöixS97, 534).
9>k Kegieiung^fotm be« Snnbed gab ba^ 92u^r ab fär bie bet
einjelnen Sdifet. 3^e« betfelben ifaiu ein Obet^auyt im griebeii
«nb ein iioettrt fftt b»i ftrieg (Cnsic). Sine Serfammfung von
^«lillingen ^anb an ber €pi^e, beren 9Biibe in bet Samitie {niat
ttUt^ tt>ftt , bod^ fo , bof fif bttc4» ®Q^f jttn4l#fl witet bt n-9f flbtm
Mb ®<^metlettinbetn , feltener bnt^ 99a^! in meitetem Jttetfe übet«
tragen unt nntn Umfl&nben fogat au«(^ miebet mt{irgen mrtben
tomte. 3u jibem Sef^iuffe fon)9^ be« Sunbe« al< iebtt (Sfn§e{tegie«
fttng ttMv SinfUmmigteit erfotbetlldl^. SDiefe ju etjielen, maien bie
^Attptfinge in me^vetie Mafftn getaut , beren iibe suetf fftt fid^ aflein
|tt berat^en balle ( M o r gan 75, 88, 1 1 2). SDie Sefdi^lflffe bet Wegie^
tung mutben im (Se^eimen gefall ufib bem Solfe in gf0§en Iffrnt^
K(|en Setfommlungen mitget^«ifl (Lafitau I^ 473ff., La Petbdrie
ili, 11, 31). Ob leitete« gat Mn« Summe in.ben aOgmeinen 9n^
geiegen^iten^atl« obet nut jujufHlnmen v^tqtt, mtfen mit ni^.
Soft au(^ ber mcibti^e Z^il bet ^nDflinggfamiKen einen (Sinlfltff
^Ut, fcfteint gemifi, boi^ fd^ioetlii^ llimmte et felb^ mit; et fofl but^
einen gemA^Iten Stebnet ferne 9lnfi<^t in ben Setfammlungen ^abe»
oettteten loffen (L af i tau 1, 477, La P^ih« ri e III, 30). Scl^^eetel«
lung bie im Joiimal ^tranger (17^2 Avrii p. 124) etmd^ntin 9oU
ottiffadi^e« Stauen ^aiten, toal^x^ä^mMd^ eine befonbett ptinitegittc
ftotle, finbel fi(|r nid^ nd^et angegeben. Die 9ma\t ber tegietenbcn
^Attt)lttnge mat f» gto|, ba# fi« nH^ blof innerhalb be« Siblte4 {u
bcm ße felbfl ge^5rlen , -fonWoi ebtnf^ bei iebem anbeten Sunbed«
oolh 9i|^otfam fanben (Morgan 98). «ufet jenen gab e4 fftt iebe
bet Sanben'bba Oef^le^tet 6u«'benen ein SoH beflanb, immer (e
IHMi ^Mpaia%t »el^e bie ^Dal^tpeilcgteilnt }» Sd^VU^itn fallen
Serfaffung bet (uronfn, bn SdlTer t)oit fktn (Sn^fanb. ^23
(Cusic). Sott fpiterem Itrfvningc a\4 tit evbiii^cu ^&u|)t1ntge \$
bcr Serbienflabfl, iDcld^tr auf Sa^l Beruhte; feine Rot^t toudy« obet
in fotdS^em SRoo^e. beig Me 9unbe<orA<»nifatioR burd^ ibn untertraben
würbe (Morgan 71). Vad) Sagard (970) befa( jebe« 9)orf einen
QkmeinM^t <^tt^ n>e1(trm bie aflgemchten 9tt«gaben beflrHten n^ut«
ben. SSie er beimaltet würbe, ift ebenfo unbefannt toie fo Dtete« Vn<
bere bod ft(^ auf bie gefeaft^aftlit^en @tnrtd)tun9en ber 3ro!efen tt*
jie^t, tro^ bet Wenge t>on 9h^x\^ttn bit mir fiber fie befi^en unb
tre^ ttt Bicbtigfeit unb be« 3ntere{fe«, bie {le namentfitb au<9 no<l
bo^ur^ erlangen, bd^ bitfelben Snßitutionen non ibnen auf bre€te*
rotee, Sb^ppewa^ unb anbete Softer äbergegangeii fein foOen (Mor-
gan 91).
Sei ben ^utonen mar bie ^Auptlingdmfitbe ebenfaU« etblit^ nnb
mntbe möbtenb bet Rinbetj&btigfeit bom Shtttet^bruber netmaftet;
bet Häuptling entfu^ieb bei ibnen aUe mic^tigen 9ngrlrgenb«ten enb«
gflKig aOein . f<^(i(^tete bie @tteitigteiten uxCb üttffinbigte bie fi^^n
(Oopway 140, 143). 3u einet politifc^en Setfajfitng von S^nW^tt
QelHgfett mie bie ber 3tofef^n. b<^ben fie e« nic^t gebra^rt, obmo^I
f« unjmfifflbaft \ft ba§ gnt Seit btt «ntunft ber fflei§en fa(fi aOet«
mirt« eine feflere foctale Otganifdtron beftanb bie etft aömdü^ urntet
btm Qtnflui bet Teffteten jidy auffdfie, na^^bem bie (Stobetnngen na»
mentlicb bet Jtotefen in biefet Äic^tung f(bott rotgeatbeitet f)aiU\h
€o maten g. 9. bie Sditet int fdeflen be« SonnecHcut * ^uf el ben
Vtef^QXof ttibutft gemot^n; bie bei ibnen täubten unb motbften
mfnn fie nit^t gabiten , unb ft^H^ von {enem ^luffe fc^einen bie 9t*
Huot« ^n\\69 oetfabten gu fein (Tttim b u III, 46).
3ut 3<it bet ®Yänbung bet Jh)(omeen oon 9?cu Snglanb fianb
bott ^Roffafott . ftdnig bet Siampanoagd an bet @pi(t eine« 951tet'
bunbe«. (Sr teftbitte in btt ®rgenb bort ffiatteii (Stbobe S^tcntb) ünb
feine ^ettft^aft et^ttetftr fi(!^ bonHE^gob bi« gut Sattaganfet 9ai
(Stcele 266). fBie et bettf(^ten au(|r bie Häuptlinge bet 9tattagan«
fet monat<^ifd^. aUe ubtigen H&uptHnge, betSbel, maten i^nen tin«
tetgeben , unb bie SButbe blieb ftetd innetbafb betfelben 9<Kmilte (Pot-
ter 10). 06 bie Häuptlinge bet etjten 5tTaffe ®a(^em unb bte bet
gmetttn 6agamote bieten obet untgetebtt. obet ob beibe Kamen nur
anf ' betfc^ebenet Suifpratbe beweiben S^tte« betuben (Tonng a,
«0, HHitchiHsOTi r, 411, THatcheT If, It iiot«) fff ^ngemif.
124 Snfaffung htt 9l((|ontini>dlfer.
M Schüre ober menig mo^tf^einlic^ , bo btiU Xitel nebeneinanbec
oorlommen. Die (Semalt ber Sadyem« mar aderbtng^ meifi nur M*
cretion&r: obnc bie Bu^immung i^rer SafaUen tonnten |ie (einen
jtrieg anfangen , aber ein jeber berfelben batte fein fefl begcentte^ Sanb
bal er {um Sanbbau unb jur 3agb an feine Safaden au^lie^, von
benen er baffir einen be^immten ^ntbeil an ber ^u^beute unb att*
id^rlid^e (Befcbente in (Betreibe aU £nbut erhielt. %\it Sanboerfftufe
maren in alter 3(it ooii ber (Siumidigung ber 6a(bem4 attein abb&n?
gig, benen baber aucb ber größte X^eil ber Jtauffummen iuflo|. 6ie
batUn aber aucb für bie Sittmen unb ffiaifen ju f orgen , überbautet
ber Kotbleibenben ft4 an^unebmen, unb greigebigteit galt oU ibr€
erfie Xugenb. 3eber Sacbem l^atte einen ^oben Ratb neben {t(b, an
meUb^n er ie na(b feinem perfdnli(ben Snfe^n me^r ober meniger ge*
bitnben mar : gemObnli<b entf(bieb er aOein unb fanb attgemeine Su«
ftimmung. Sie Serbre(ben ßrafte er nacb eigenem (£rme(fen unb fogar
meip eigenb&nbig an feinen Untergebenen, mit ®<blftgen unb felbß
mit bem Xobe ; bie geringeren pflegte er ber $rioatra(be (u flberlaffen
(Toung a, 860, Trumball I, 40, Drake u. a.). Sang biefdfbe
politifcbe Serfalfiing be^anb in ^ennf^Iüanien (Holm in Memoin
H. 8. P. III, 133, Buch an an 324). <&dbn im Korben bei ben Wie«
mac gab ti ittoif^Mt ^&u|»tlinge , mie &ber^au)>t mo beren smei ne«
beneinanber bejtanben, einer fär bie grieben^ieit, ber anbere für ben
trieg, ber Untere in ber Kegel au< ffiabl b^^i>otging. 9lu(b bort ec
bielt ber 0&u))tUng abgaben unb bte iungen unoer^eiratbeten Seute
arbeiteten nur für ibn (Charlevoix). 3n Kern ^am))fbire unb
Slaine flanben ade 6a(bem4 unter bem Safcbaba aU ibrem gemein«
famen Oberbau))t, bem man nur oermut^ung^meife eine {Ugleiib
)>olitif(be unb prie^erlicbe (Bematt }ugef(bneben ^at (Sehoolcr. VI,
114). 3>ai de Laet (III, 3) na^ J. Smith bie Saffabed aU ein
m&ibtige« 8oI( im Seften ber Sanatin« nennt, berubt mobi auf ei'
nem Srrt^um; nacb Champlain (1, 65) ffibrte nur ein be^immter
^&ut>tling ben Kamen Bessabes.
S)a| in alter Seit bie ^Suptling^murbe fe^r aflgemein erbli^^ mar,
^ot M Gull oh (123) mit Kecbt barau« gef(^lo{fen, bai au(b Seiber
unb feib^ ftinber aU Häuptlinge genannt merben, für mel<be Unteren
gemA^nU4 ber SRutter^brubec bie Kegierung fübite. Awashonks
mar bie Königin ber ©ogtonote ober Geconet im fübli^^en Kbobe
3<tanb (Church 21) unb Carvcr fanb Me ffiinibeg Don einem
SBeibe be^errf^t wie Juan Pardo bie Sewo^ner oon Ouatari in
6. Carolina (Coleccion de doe. 17) unb de Soto bte üon Sofort«
qui in glortba ( Herrera VII. 1,15). 9m ^otomac mar im 3. 1634
ein JMnb mit ber ^öd^flen SBürbe befleibet (Bozman 271). Soba«
Ober^anpt gemS^lt mürbe, mar bie ffia^l meifi auf gemiffe Samifieh
befi^rdnft. SRan^ierlei Sntriguen, bo4 feiten 6treitigtetten famen
bei biefer (Gelegenheit bor, bat aber bie Canbibaten i^re ^efbent^aten
dfentli(^ eri&^ften unb i^re Zropl^&en geigten (Hnnter 314), f^ietnt
eine Seife ber Semerbung )u fein bie erfl bem SerfaUe ber ®efeafdl^aft
in neuerer Seit angef^drt. <Sr^ biefer SerfaU ^at ed mit fic^ gebraut
baf bie Stacht ber ^&uptlinge fe^r gefunfen unb no^ meit me^t al«
früher Don perfdnlic^en (Sigenf<^aften unb fefbft oon blof iuferen
Dingen, befonber« uon i(^rem Slei^t^um ab^fingig gemorben t{t
Xapferfeit unb ^reigebigfeit , 3ntrigue unb S^meic^elei mürben bann
bte mittel bie ^aupt1ing4murbe ^u geminnen unb in 9nfe^n (u et»
Ratten, ma« bem Uebermut^e Sinjelner gegenüber oftfe^r f(^mermar;
benn jrber büntte f!(^ DOflfommen frei unb unoerantmortlic^ für aUe
feine Z^aten: H mar nur perfdnli^ie freimiUige 9fo<^giebtgfeit, menn
man fi^ bem Häuptlinge fugte. Stur im ftriege anberte fi(^ meifl ba«
Ser^<nif, ba bie aflgemeine @i<|^er^ett unb ba4 (Betingen be4 Utt*
teme^men« aldbann eine flrenge 3>i<ciplin unb eine bietatorifc^e (6t*
malt be4 H&uptitng« aU not^menbig erf^einen lief (Runter 311,
Morse App. 132). 6o ^abtn bie ^Ipa^en unb bie 9tat>a)0d H&upt*
finge nur im Itriege , im ^rieben ^e^en blo| bie Firmen in einem ge«
miffen Ser^ftltnif ber Sb^Angigfeit ober ^drigfeit gu ben Rei^^en
($feffertorn I, 389, Scboolcr. IV, 89, 209). «e^nli<(^ mar e«
uor öftere au(^ f<^on bei ben Söltem beren fociale« Seben meniger
entmiifelt mar: bei ben 6iou;, melt^e uor t^rer Sefanntf^aft mit
ben ffieigen gar feine ^iuptlinge gehabt l^aben foflen, finb au(^ ie|t
beren ^norbnungen unb Sef^läffe bur^^au« nic^t ma|gebenb, fle
tdnnen aul eigener ^ad)i (eine Serträge f^lieften unb muffen fl(^
hnx^ S^eigebigfeit in aflgemeiner ®ttn^ erhalten , benn obgleidS) i^re
Sfirbe eigentlich erbli^ iß» merben {{ebo<^ bi^meilen abgefeilt (Pres-
eott bei8choolcr. 11,182, ebenb. IV,69, Parkman.Mrs.Easi-
m an). Stur im Jtriege giebt ber H&uptling für bcffen S>atter beflimmte
(Befe^e, beren ttebertrctung er mit bem 3erbre^n ber gUnte ober
itC Sir^inien. CUrolitui, hit V^ni unb Dfd^en.
gecfc^neittn M AkiDe« {Iraft (Schooler. IV, 62). ^ie to^en Xo«
cutti ^aben ^&u))tlinfte fafi nur Dem 9tamen ti«(^ unti cd ((^eint beTm
einzig«« 9}orTe(!^t ju fein , (a§ fic einen Uebeit()&ter Durcb ein gef^enf»
M ftletb unantaflbar ^u machen Dermögen (Morse App. 343) -^ier
un^ Da ^at man in neuerer 3«it Die l^duptlinge gan^ ^runtcrgetom«
men unD nur Durd^ unertraQli(^e Settclei audgejeic^net gefunden
(edSKoariffite, $r. 9Rai. c, I, 624).
Sei Den meinen Der ö|iU(^en 3}ölfer maren Die politifc^n IBer^U^
nife in frül^erer ^ixt feßer georDnet. 3n Sirginien bejIanD jur 3^t
Der (SrunDung Der englif^ien itoionie in (l^t\c^aU äSai (1606) ein
ausgebreitete« Xeic^ , Da« $am^atau t^eiU Dur<^ (Semalt tbeiU Dur^
Sift gegränDet ^aüe. Kad^ Capt. Smith's iDar^eaung, Der bei ibm
in 9efangenf<ibaft geriet^ , war er ein SRann üon beDeutenDen ®ei|lc««
gabes unD b<^tte feine ^errf(|rüft oon 8 Reinen 3nDianerDöl!ern Die
i^ uvf)itunglidb untergeben maien, oQm&li<^ auf einige Dretfig au«»
geDe^nt. dt mürbe oon aQcn feinen üta^barn fefir gefürchtet unD
bod^ gcebrt unD lieg {t(b non feinen Safatten einen febr großen S^ribut
iablen, e« ^eigt ^Z« Don ibrer gefammten ^obe. &ein ffiiUe mar ®e«
fe( unD er oerurtbetlte Den 6(bulDigen bi«mei(en ju graufamen Scr«
ftümmelungen. 3u feinem ^ofßaatt geborten nadS^ji einer SeibgarDe»
Die au<b Sa(bt« feine Sobnung bemacbtc, bunDert ffleiber , »an Denen
er einzelne na(!b belieben oerfcbenfte. 3)ie englifcf^en j^olonißen hu
banbeltc er ebenfo mieDiefe ibn« mit £ifl unD Serfieflung, gan$ nur
auf feinen eigenen Sortbeil beDacbt (Strach«y 48 f. , William-
8on, Thatcher I). Sei Dem tteinen Solfe Der Santee oDer @ere'
tee in 6irD (Earaltna beßanD ebenfad« ein obfolute« j^dnigtbum« unD
in RorD Oarolina muffen Die pa((tif(ben 9}erb&itntffe oon &bn^i<^^^
%xt gemefen fein, Da mir bdren Daf Dort über allgemeine tangelegen«
btiten oon Den oerfammelten Xätben De« jlbnig« entf(bieDen mürbe.
(Lawson 20, 195). 2>er ^äu|»tUng Der $ani flebt in fo boben &^*
itn, Dal man oor ibm nieDerf^iat, unD er b&U Die OrDnung in Der
VffeQfd^afl b<kttptfftdS^li(b Dur<b eine $oIi^etmannf(!b<^ft aufreiht . Die
f0gar Ka<btn>aibcn na tbun unD Den 3>ienfl naif feiner ^norDnuiii
abmf^felnb iU Decfeben f^at (Morse App. 238, 240). <Sine ^rt oon
^oUici, Die itho^ nicbt Do« Häuptling angeorDnet ift, fonDem k»o^
bffoaibmn 0efcllf(|^fken att«geäbt micD Die ibre eigenen tbieicb«»
Mnie unlft 9ebrfttt^e t^itn, giebl e« aud^ M Den $d^marifu|en,
SRan^n, S^xäf^n, Stuari unb antcrrn Solfcni ($r. SRai. c, I, ^76,
II, 138 ff.). £)ie Ofagen ftnb i^ren ^au)>Utnten ^cne oe^Prfam.
Z>if Sfirbe ^erfdbcn iß txh\\&^ uu^ i^C€ Sffugnii ge^t bx^ {u töcpcr«
li^ei Bu^^tigung. S)o< Solf iß in (m Stande geteilt , in AricgeT
ftöct^e unb %tnU ; bic jtpct^c bienen ^ugleic^ a\4 öffentlii^e 9lu«rufec
bcrX(nigteit€nlPikeII,262,265, Nuttall I72,McCoy354«35S).
3ii gloriba etjä^U Laudouniere (9) Don t&gltc^fn Scrfamm«
lungm, in benett ber König auf einem er^ö^ten @i|e t»on 10 $rieflern
unb. leiteten , feinem ^o^en 9tat^, umgeben, begrubt n)urbe. S>ie
SRutterflabt unb ber ^ou)>tfi^ bed Sunbed bcc (ärecMBöUer, in meieren
{patn^in au^ bie {lammfcemben Ujc^ced unb 92at(tiet aufgenommen
mürben , mar iApoIaif^ttcIa. Dort ipurbcn bie allgemeinen Stot^Dtr»
fammluttgen get^alten (Bartram 372). Die &rerf f^atitn „wtxit"
uitb .^rotf^e St&bte'': bi£ erßeren maren griebcndorte, Sf^le, mo bad
^mt^ geuer brannte, unb mürben nur oon Srieben^^auptUngen ober
SRicoi (beloved men) regiert, in bcren ®egenmart fein Slut oer«
goffen merbcu burfle, bie leiteten gef^örten ben ftriegern. Die 3R\ioi,
o6mo(|I o^ne äußere *Iu^€i(t^nung unb o^^ne entfc^eibenbe @tintme
im 9iat^, über^au)^t o^ne malecieUe SRo^t,. beriefen bie Serfamm*
liugen , maren ^dl^gee^rt unb mürben t>om Solte faß mie eine un«
ß4^lbare Sorfe^ung angefc^en (Bartram, Gallatin, Swan bei
Schoolcr. V, 279). Die ^t^erptce maren, aU bie Gngl&nber mit
i^nen (u^rß in 9eru|^rung tarnen (1730), bamit bef^^äftigt ^ä^ für
iebc ibrer ßeben SJ^utterßabte einen Xonig (u m&bUn. Die aui HBa^l
hervorgegangenen ^aut^tlinge biibeten bei i^nen einen 9bel , ^u meU
dj^em au(^ SBeiber gehören tonnten , menn ße im ftriege ta))fer mit*
t&mi^ften, mobur^ ße bann audS) eine Stimme im SHatbe erbieiten ; ber
Weß M Solted mar in jmei Jtlaffen getbeilt nacb tD^aggabe feiner trie«
gerifi^en Seißungen (Timberlake 70).
Die menigen unb fragmentarifcben 9ta(bri(^ten bie mir Aber btf
yoUtifi^e Serfofung ber 3nbianeiDölter in alter 3^ii beßften, laffen
ifj^enfaM fo oiel burfbblitfen, Hi bei piel^n ein mo^tgeorbneted polt«
tifcbed Seben ß4i entmictelt ^atte, ba4 ^u ber Dedorganifation btr
Otfedfdb^^ft in fpaterer Qitxt in auffaUenbem (Segenfaj^ ßebt unb maft
mir am meißen an i^nen ^u betpunbern b^bcn, bai, mie ed f<betnt,
b^ Bcßanb ber (»plitifc^en Orbnung in Pielen g&tten buri^ baft aP«
g^mc;<if 9ic^tj9beYPufitfein unb ben t^olitif<ben %aH be« SoUr« affeii^
128 fRf<f)tdguftatib unb ^eri^Mbarfett.
gefc^fijlt unb oit^rric^ent gefdiiu^t mar, wotou« wir o^ne Smeifet auf
eine ^o^e poKtifd^e Oefi^igung ((tiüegen bfltfen.
9(u§er tem frfi^er fc^on befproc^enen Crbre^ite gab e< bei ben 3n«
btanern nur wenige fefiße^enbe 9tec^t«oer(^&ttntffe, Orbent1t(^e 9e«
richte fehlten burt^gdngig. So bie ^iupttinge , eine Serfammlung
ber Kotabeln ober ein 9tat^ bet 9(ten Keii^t fprac^en , bo gefc^o^ e«
oermSge i^re< perfSnlic^en ^nfeben^ unb i^rer factift^en Stutzt, fie
würben borin bon ber dfentfid^en SReinung unterflül^t , bie fflt fie
felbft mofgebenb war unb oon ber {!e fi4) gleich aflen Snbern ab^dn*
gig füllten, unb ri^teten f!(^ n&c^fi ber Watut be4 befonberen 9afle<
na(^ bem ^erfommen. Siefe« festere aber brachte e< mit fi(^ ba§ in
9te(^t<fireitigfeiten nur feften auf einen Stid^terfprud^ gewartet {u wer*
ben braut^te, ba ber Singeine gewö^nlit^ feine ®a(^e felbß in bie ^anb
na^m unb fi(^, wenn er nac^ bem ^erfommen fianbelte, feinen weiteren
na(^t^eiligen ^tX^t^ baburd^ audfe^te. 60 blieben fetbfl bie groben
Serbrec^en meifl ber ^Datrac^e fiberlaffen , unb ber ^fiuptltng ober
bie Serfammlung ber ^ftuptlinge mif4iten ^^ meifi nur ein, wenn bet
barau« entfpringenbe Streit gange 9<^milien ergrif ober gu ergreifen
bro^te. SBar j.S. bei ben Srofefen ein SRorb gefc^e^en, fo traten }wat
bie Häuptlinge gur 9erat^ung jufammen, aber pribate 9Httel«perfb'
nen fuc^ten injwif4)en eine 91tt4gfei4ung unter ben oerfeinbeten $ar«
feien ^erbeijuffi^ren (Morgan 331). Stur bie aOgemeinen tnge«
(egen^eiten gehörten bem ^erfommen nady gur Competen) ber ^dupt«
linge, ffrieg unb ^rieben, ber 9lufbru(^ be< Sägern, ba« ^b^alten einer
3agb tt.f.f., unb fie fonnten ba^^er aud(! Aber eingelne Serbre^en ri(^*
ten, ein Zobe^urt^ei! fdOen, bofl|lre(fen ober ooOftrecfen (äffen, wenn
ba« öffentliche Sntereffe bie^ gu forbern f4iien. Bauberei f^eint mei^
aU eine aQgemeine Angelegenheit be^anbeft unb mit bem Xobe be^aft
worben gu fein, SRorb, ßbebruc^, S>teb9a^t, S^ulben, pflegten aU
$riDatfa(^en gu geften.
S)ie Sigent^umdoer^dltniffe waren aOerbing« meift feß georbnet,
aber nur unooOfommen entwicfelt. ^ie (Stengen be« Sonbe« ba« einem
teben Solfe gufam, unb ba« gu bur(!^reifen ber gtembe einer befonbe«
ten Gttaubnifi beburfte (Sagard 127), waten faß Aberad feß unb
fel^r genau be^mmt (Roger Williams). 2)a« 8anb galt entwebet
al« Sigent^nm be« ^ftuptlinge« obct al« Oefammteigent^um be« Sol'
M unb wutbe namentli^ in fpdtetet 3eit oon oielen Sfltetn fSt un<
Qioent^umdüer^df tniffe. 1 20
üerÄugfrlt* erflärt, ttofür ein Dfagc cinft l>en (»runb anführte ba§
e« ja nic^t Mo§ ibnen felbjt, fonbern i^ren »ocftfommen mit geftöre
(Bracke'nridgc 103). fflo bo« fionb ©efammteigent^um roor,
batte ter (Sinjdne ber ein Stild urbar machte, bic »ufcnieSung booon
fo lonje er ed bebaute (3rofefen, Morgan 326; Cartier fagt nac^
Schoolcr. VI, 57, 3ltte« fei bei ibnen ©emeingut gerocfen), ober e«
trat eine gemeinfame Bearbeitung unb ^u^ibeutung bedfetben ein:
Crnte unb 3agbbeute würben nacb 99ebürfni§ Dert^eift ober ein jeber
na^m au« bem »or^anbenen SSorratbe »o« er brauchte (Hunt er
258). ©ei ben ^uronen mürben fonfl fogar bie Käufer ber einget«
nen mit gemeinfamen jhrdften erbaut (Sagard 97). 3ebe4 Dorf ber
(Jreef ^atte ein gemeinfcftaftlicb einge^)egte« JJelb, ba« in abgegrenzte
©tficfe für bie einzelnen ffamilien get^eilt mar; TOufc^el^örner fun*
bigten ben Seginn ber f^elborbeit an, welche gemeinfam »errichtet
n)urbe, unb oon ber (Srnte mürbe juerfl eine beflimmte Duote an ben
®emetnbef<tia^ abgeliefert, au« meic^em ber ID^ico bie Q^ebürfngen ^u
unterflä^en ^atte (Bartram), •^errenlo« blieb n\d)t^ im Sanbe ber
3nbianer, 5ltte« ma« für fie Don ®ert^ mar, ©iberteic^ie, 3u(fera^orn»
(laine, $rei§elbeerpIS^e u. bergl., f)atu aud) feinen (Sigent^ämer
(fto^l II, 263). 9ucb auf ber 3agb mar burct) bad ^erfommen ho
jWmmt mem bie SJeute ob« bie einzelnen ©tücfe berfelben gehörten,
menn ber 3*get ficb frember fflaffen bebient ober ein ?lnberer Dor i^m
bem angefc^offenen SBifbe fic^ gend^ert ^atte, unb erfl in neuerer 3eit
^at bei ben X)ofota ba« !Rec^t be« @t&rferen fid) über biefe IBefiim«
mungeu ^inmeggefe^t (Schoolcr. IV, 60). Back (94) erjablt Don
einem S^ippemap ber nac^ tagelongem junger ein Wufetbier mit
frember ^Itnte f^og unb e« an beren ßtgentt^ümer bem 3agbre(^te ge*
mfi^ unDerfe(^rt ablieferte.
©onberbarer ffieife f(i^einen bie ffieiber, bur<|> meiere, mie mir
oben gefe^en (^aben, ade« (£igent^um Dererbt mürbe, felbfl, auger bei
ben (£^erofee (Timberlake 68) unb naDajod, entmeber gar fein
$riDateigent^um gehabt ju f^aben ober nur ein febr geringe«, ^tdt*
m eiber Derjtc^ert gmar ba« (Segent^eil, |)e^t aber mit biefer 9tf)a\xp*
tung aUein. $o§ feine ®utergen^einf(^aft unter ben ^b^gatten Patt«
fanb. folgt au« ber Watur be« (Erbrechte« ber 3nbianer Don felbfi.
2)iebflat)l foQ in alter ^t\t bei ben 3rofefen faum Dorgefommen
fein unb galt für fe^r ft^impflid^. ffier ^äufig fia^l, mürbe beffen
j30 Vergeben gtgen bad (S^igentbum.
Don feitifn 'l^ermanMen fctbft angetlagt unt er[c(i(aQen (Golden I,
14, Morgan 331, La Potherie III, 29). JUn^eren Sdifern galt
&Ü0C unb 8alfd)^cit für r\o6) f(^&nb(t4)er al« S)ieb{la]^I, jene wie bie*
fer maren feiten, unb bie (S^rli^^teit ber SBei^eti mürbe i^ncn t>erbS4^«
ti0, ba jte fo^en ba§ biefe alle« ffiert^^oofle forflfdUiß öerf^Ioffen (Hun-
ter 300, ^edemelber). ^(d Strafe be« ^iebe« fanb man e« ^in*
rei<^enb feinen Flamen dffentli^f au^jurufen unb i^n burc^ bcn 9n«
)U9 tennt1i<!^ ju machen (Copway 144); in 9?orb Carolina n>urbe
er ®t1at)e, bi« er ba« (Seflo^Iene erfe^te (Law so n 203). Son ben
Duappa fagt La Salle (Collect. N. Y. H. S. II, 267) bai manfie
faum Silbe nennen fönne, weil alle« ^rioateigent^um bei i^nen fixier
fei unb jte georbnete @eri(^te ^dtten. Tlu^ man jtd) hierbei baran
erinnern, ba§ biefe Sid^er^eit fremben @igent^um« bei t)i(len Sölfern
vermöge be« ®a|lred}t€« aQetbing« nur fo lange ftattfanb aU e« un>
ter i^rem S)a(^e n>ar, unb ba§ fte brausen in ber $rairie ungefc^eut
fta^le^unb ^lunberten , fo gc^t bo4! au« bem Sorße^enben jur ®t»
nuge bie Unrid^^tigfeit ber Sc^auptung ^emor, ba§ na^ ber9(nft(^t
ber Snbianer gu tobten jmar ®ünbe gemefen , bag aber n>er fle^fe
unb bdfe ©orte im TOunbt fu^re, bon if^nen nur al« ^ni^t weife"
bejeic^net »orben fei (»afeler ÜÄiff. SWagaj. 1855, III, 142).
(Jin groier Unterfc^ieb fanb in ^tnft^^t ber (£^rli4>feit jwifc^en
ber alteren unb ber neueren 3«it jlaU, ein jTOeU«r betraf bie Stamme«»
genoffen unb bie J$remben, namentlich bie 3Bei§en: bie Unteren ju be*
lugen unb gu beßel^len verbietet bie Sitte unb bie URoral be« Snbia«
ner« nic^t , unb et fängt nur an ft(^ fold^er Serge^en au^^ gegen jie
}u f(^&men unb fie ju unterlaffen, menu er überlegenem Sctiarfbli^e
begegnet (Back 290). Sd^on bei ber (Srfinbung ber erßen Weber*
laffung in 9}eu @nglanb fanb man bie Eingeborenen mit aOen @e«
boten ber (^rißli^en Sieligion eint^erflanben, au§er mit bem ^ebenten.
Gleic^mo^l barf man behaupten ba§ 9le(^tf(^affen^eit unb £reue einen
^aupt^ug im G^arafter biefer Sölfer au«mac^ten, gegen ben e« nidS^t«
bemeiß, bog jte, ol« i^re 3Ra^t bur(^ bie 9Bci§en gebrochen, al« jie
felbjl moralif(^ gefunten maren unb jene al« i^re gef^imorenen geinbe
tu betrachten ft<4 gen?5i»nt Ratten, auf alle ffieife i^nen au^i im Srie«
bcn iu f^dben unb jl4) an i^nen }u r&<!^en fuc^ten, ma« nur noc^
burd^ Setrug unb 3)iebjia()I gelingen fonnte. 9u« freier entfd^lie§ung
eingegongenen SBertr&gen, in benen fie fitt^ nietet ilberoort^eilt fa(^en,
^eiligfeit ber Semä^e, ©f^afehmg b« <Scl)iitben. 131
UNb Serpflic^tundcn bic fie c(^rUc^ unb mit DoUem Secßdnbnig ubernom«
men Ratten, ftnb fte immct mit t^oUer Sreuenac^gefommen; fel6{i t^i
i>fficiett«i:®efd>i4^tfc^ni66rSchoolcraft (I fin.) ertennt bie| an unb
rü^mt mit Diucf fielet hierauf einen ,,eblen gug oolfdti^ümltc^er (£^iU(^«
teit un)> diebUdüfeit" an i^nen. greili^^ hielten fie ftc^ burcb bad bio§
formeUe fRtdi^t ber Serträge nic^t für gebunden, mo fte fic^ materiell
grob betrogen fa^^en, wie bie§ fo oft gefc^a^, fonbern griffen bann ^u
8ift, Serrat^ obe^ Gemalt ie nad) ben Umfidnben. S)er Integrität
i(^ted &{^aratterd t^^ut bieg feinen Eintrag, ^uc^ ber Se^a^lung \\)xtx
@d^ulben an bie 9Bei§en finb bie (Einzelnen fe^r ^äuflg geroijfenl^aft
na^igetommen unb f^aben in ^o\%t baüon bidmeilen ^o^en Srebit er<
galten (Hoffmann II, 33, ntc^t fo bie Oma^a nad^ Say bei James
I, 219), felbfi bie fonfl fo treulofen XacuUi. ^2)ie Ungleic^^bcit ber bür«
gerli<^en Stellung unb ber Qebcndoer^dltuiffe meiere burcb bad ®elb
bei und ^erborgebrad^t mirb, bie @inf))errung eined S^enfc^en meil er
ni^lt jaulen fann unb bergl., erfc^ienen i^neu freiließ Don ief^er ald
Uuge^euerli^iffeiten unb grobe SSer^ö^nungen bed 9ie(^tdgefü^U (Car-
ver 214). S)er SBert^ äußerer @äter toar uadS^ ber ^nfid^t ber 3n«
bianer mit bem SBert^e bed 3)'{anned, mit feiner J^rei^eit unb @elb|l«
fl&nbigfeit gar ni^t oergleic^bar, erf4^ien gegen biefen gehalten aU
%i(^td. &4^ulben brücften fte ba^er nur menig unb bie ^atota ma«
ren ber SKeinung, ba^ i^re Serpflic^^tung jum S^e^at^len au bic 9Bei§en,
bie i(^nen fietd ald fibecfc^menglic^ reicb t)orfommen mochten , t^eiU
mit ber ^dt tf^tiU mit ber flcigenben moti) in bie fte felbfl geriet^en,
allmdlit^ abnehme (Schoolcr. II, 195, Loskiel 127). ^cr^an*
terottirer mürbe bei ben CL^erofee an einen 9)aum gebunben unb aud«
gepeitfclit; bamit maren feine ©cbulben getilgt. 5lnbermdrtd mürben
Streitigkeiten über (Selbfactien burcb felbftgemdbUe 64)(ebdri(^ter ge«
f<t)li(^tet; mer an ibe^al^iung feinet 6c|iulben burcb Jtranf^eit ober an»
bere Umftdnbe ernfiticb ge^inbert mar, mürbe nid)t bajH angehalten,
allgemeine Serad^tung traf aber ben ber ^a^^leu tonnte unb nic^t moUte
(Gregg 11, 2, Hunter 294). 3u ben 93ergc^en gegen bad Sigen»
t^um gehörte nac^ 3nbianerbegriffen auc^ ber S^ebruc^, Don bem mir
f4on ge^anbelt ^aben: er mürbe meifl nur aU eine blo§e 93erle$ung
ber Siebte bed SNanned angefet^en unb bemnad|^ nur geftraft, menn er
o^ne belfcn ßrlaubni^ gefc^e^en mar.
Grobe IBerbrec^en maren in ber dltercn befferen Seit feltener aU
132 ©tunbfot bet ftrengen Setgeltun^j.
fpÄter^in. 3>a« Straftest, fomcit e« ein fol4)e« gab, ru^te auf bn
jircnöen talio, bie üor Mm für ben ÜRotb bie attgemeine SReßcl loot.
©it «tt(*e m\d)t »lut mit »lut ffi^nt, etfc^icn bcm 3nbianer qU
eine pttüc^e »ot^wenbtöfeit : ber nSd^ jle Berroanbte be« ©emotbeten
lub eine unQU«18f(H^Ii^e ®<!^onbe Quf fld^ , wenn er jt<^ ber »lutrot^e
entiOfl. 3)te 9ßei§en ^aBen {{(^ dftetd bie Serac^tung bet Snbianet
boburcH^ jugejogen, baf pe flc^ bei Serlujlen im Äriege inbifftrent jet0«
ten, ifire Sobten ni(^t mit lautem ®ef(^tei betrauerten unb ni(^t bie
t^eife Segierbe i^ren Xob ju rd^en an ben Zag legten (Lafitau II,
291), mel^e bie Siebe unb $ietit bem 3nbianet eingiebt. ^ecfewel«
ber (231) erj&^lt (mar mehrere ^&Ut in benen Zobtfd^lae unb an«
hnH Unglud bad unoo^&^li^ angerid^itet mürbe, unger&<^t blieben,
in benen fogar Sc^abenerfa^ nid^it einmal angenommen mürbe , man
barf fii aber nid^t aU 9tegel betrac^^ten. SBd^renb aUetbing«, mte
früher bemerft, für la^ im Xrunte ®et^ane nidS)t ber S^&ter, fon«
bern ber (Beiß bei 9Beine« al« oerantmortlidSi galt, forberte ht>^ ein
im Xrunfe begangener 9Rorb, auc^ menn ber Xb^ter felbjt i^n bitter
bereuete, bie Slutrac^e ^erau« ; inbeffen giebt e« 93eif))iele oon ®elbf}»
uberminbung unb ®roimut^, fogar ein fol^e« ber 91bo))tion be<
SRörber« x>on leiten ber Tlntttx be« (Srf^ilagenen (Tanner II, 227).
9ef<^ie(^t ein Sltorb burc^ einen gremben, fo muf ber Xob eine« ®e>
fangenen b*er bemfelben tBolfe ange^dtt mie ber 9Rdrber bie X^at fQ^#
ntn, au§er menn bie$ Don bem betreffenben Solte aU ftrieg^fad be«
^ei<^net mirb, ben ^erbei^uffi^ren man ^^ fd|^eut (Adair 380). Sin
9Bei§er ^atte (1721) einen 3rofefen im Streite umgebracht unb e<
bro^ten ernjllid^e geinbfeligfeiten ; man Deranßaltete eine genaue Un«
terfut^ung ber Sac^e, unb al< btefe audgefu^rt mar, erfl&rten fl^; bie
3rofefen ffir befriebigt unb oerlangten bie ^inrii^tung be« @dS)UIbigen
nidS)t, ,,»eil genug »lut gefloffcn unb fle felbfl oerfd^nt feien* (Oor-
doD 188): fie maren aU glei<$bere(^tigt mit ben SBei^en oon biefen
be^anbelt roorben , i^rem «(^rgefö^le war genug getrau , fie bemiefen
fiä) gro^mut^ig.
2)er ©tunbfa^ ber ^rengen Sergeltung bracfite e« mit fd^ ba§
Dor 9lflem bei Slorb n&cbff bem X^Ster felbjt feine Sermanbten unb
fogar feine Sanbileute Ruften mu§ten; aud^ bei S^ebrudS) unb 2)teb'
jtalj^l trat biefe ^oftbarteit ber 9ermanbten bei mannen 9ilfern ein
(L<»9kiel 20, Morse App. 99). Qine Serid^rung bet 9lutf<(»ulb
9Iutca4^. 9o«Cauf: 138
0a^ H m<^t; mo bie Qtinnctung oit ade anbeten Serbtec^en bei einem
i&(^tlid^en gTO§en Jfefie begroben mürbe, blieb ber SRorb baüon au^ge«
f^iofien (ebenb.). 3)er SRdrber mürbe bei ben 3rofefen ben Sermonb^
ten be« (Srf<^lQgenen jur Stacke flbergeben, onbermartd ergriffen biefe
i^n gemd^nlid^ [elbji, er flo^ in ber Siegel ni^t unb mar mei^ )u {lol}
um feine 6$ulb ju leugnen ober ju üer^eimlidben (Seif^iel bei Ja^
mes I, 306), fanb aber bi^meilen beim ^duptlinge @<^u^, namens
lid^ menn er gur 2:(^at pxo\)oc\Tt morben mar (Morgan 331, Cop-
way 143). Sd t{l unrichtig ba§ bie 3nbianer, indbefonbere bie 3to>
fefen, feine anbere Strafe aU ben Sob, feine (Belbfirafe getannt (|ftt«
ten (Golden II, 26). d« mar bei biefen gemö^nlic^ ba| SRorb mit
60 oerf<^iebenen (Bef(^enfen gefufint mürbe, beren erfle« bie 9|t au«
ber ffiunbe jie^en , bad jmeite ba« 93lut oon ber SBunbe abmifc(^en,
ba« britte bad Sanb beruhigen foQte n.f. f.; aber e« blieb ben Ser>
monbten freigefieHt bie (Befc^enfe anjune^men ober ntc^t, fie fonnten
fLütt beffen au^i bie Auflieferung be« S^ulbigen forbern, ber aldbann
i^r 6flade mürbe unb ganj )U il^rer Verfügung flanb (Lafitau I,
49t). 91u4 bei anberen SöKern mar ber So^tauf be« SRdrber« ge«
brdud^li4i. Ob bie ®ef(^enfe meldte bei ben $otomatomi an bie
Sermanbten be4 9Ranne4 ober ber grau gegeben merben mu§ten, bie
eine4 natürlichen Xobed fiarben (de Smet 294), nad[) biefcr Sno*
logie bed Sodtaufe« ober Srfa^e4 gebeutet merben bürfen , miffen mir
ni<(t.
2>en Serbre(^er, mie bie SBei^en verlangten, an eine &taat4be(^drbe
au4iul(tfetn )um 3n)e(f e einer oft lange fi^ (injie^enben Unterfud^ung,
in ber fie nur geig^eit faben, ifi ben 3nbianern flet4 aU unfinnig er«
f(^i(nen ; ftettert unb ®efangni§ hielten fie fär unnuj^e ®raufamfeit,
bo ber SRdrber bei i^nen bie golgen feiner Zbat auf fi<!^ na^m unb
e4 unter feiner 9ßurbe ^telt um (Bnabe {u betteln. Au(^ beim Sott«
iug ber Strafe {u f(breien galt i^nen für Anwerft f(||im)>flid[) (Toung
a, 364). 3)ie früher erm&t^nte $rugelftrafe bie in !Reu Snglanb ge«
brAu(^li(^ mar, galt für fo ente(^rei^rib4^. >er (Befirafte bi«meilen
au« ®(^aam unb Ser^tpeiflung f^i9:SMf igai»^:t>.etiiet unb nie mie«
ber )um Sorfc^fein jai)l:(Coane«t!H%4t:Hi6t.C^ei)|t; 427).
Sei ben 9toiMribianem f(i^«int feilte S.lutrad^CiU t^errfc^en: SRorb
if felttn, It^ i^f[ifkvt^i itift attgememfr. {lal unb. 9lbf<^eu, 93er«
manbte un)^;8^Mmll>e lietlaffen i^ , er if^ l«fie ge&c^tet (Hearne 112).
134 9Ieuf ered Snte^mett.
Son 9efd)i(!ten Vergiftungen, bie jeboc^ graufam gefhoft merken, ^ö>
ren mir in Äorb 6:arolina (Lawson 195), bo<^ foüen jle ouc^ an*
bermärtd ^eituocife l)äufig gemefen fein (Loskiel 152, Say bei J&.
mes I, 226, de Smet 299).
3u ber inneren 2eibenf*aftli(^feit bie ben 3nbioner bewegt, jlebt ^
fein äugered öenebmen meifl in ouffoüenbem Oegenfa^ : bie OTot^roen*
bigteit einer DoOfornmenen äußeren @elb{}beberrf(^ung mo^te fic^ um
fo fuI)IbQrer machen, je furchtbarer unb unbeilooQer bie ^udbrüc^e
waren )u benen bad Ueberfocben ber Seiben fd^aften führte. ^Qerbing«
erd&rtc P* bie »orfic^tige Su^^örf^altung, bie oft lauernbe unb bere<^«
nenbe ©eobacjtung, bie langfamen öewegungen, bie ruhige unb leife,
md^t feiten fiubirte SBeife bed 9)ebend in ©egenmart non gfremben
^au^tfät^li^ aud einem aDgemeinen unb fcbr gered^tfertigten 9){i§«
trauen gegen biefe (Morton), unb too le^tered ^inmegftel, jeigten fte
ft(^ no^ ber ?(ngobe ber älteren öericibterPatter (W. Penn u. 91.) febt
Reiter unb la(bluf}ig (de Laet II, 12), bod) fubren ftemeifl aud^ un«
tereinanber in ber Unterboltung mie in öffentlicben Serfammlungen
eine leife, pet« leibenf(ftaftlofe 6prac!be, jonfen unb flreiten ni^t, blei«
ben öugerlid) falt unb g1ei(bgüUig, au(b wenn fle bie fctiwerfien Se«
leibigungen audfprecben (La Potherie III, 28) ober bur(^ folcbe
auf^ ^d(b|}e erbittert unb t>oU IRad^eburß ftnb ; 3ronie unb @arfa««
mud ftnb bie einzige SBaffe bie gebraud)t unb beren SSunben Su^er^
f^merjlid) empfunben werben fAdair429). 93erwunberung, welche
Dier ginger auf ben Wunb legt (Hennepin), a\% ob ibr bie Spraye
verginge, iji eben fo feiten wie offener birecter fflieberfpru^); wad ber
Rubere fagt, wirb rubig angebdrt obne ibn )u unterbrechen, unb gu«
ftimmenb bingenommen , beim eigenen [Reben aber ber bem bie SRebe
gilt, meijl nid^t einmal angefcben (Timberlake 55). 3)iefe# 9e«
tragen ijl ber unmittelbare 9udflu§ ber eigentbümlt4)en auflebten tion
^öfUcbfeit ^nftanb unb ®urbe bie biefe 3){enf(ben b^ben. SBa« in
i^m ju Xage tritt, i|i eine nid)td weniger ald aufrichtig gemeinte Se«
fc^eibcnbeit bie ftdb '^nbern gan) unterjuorbnen fd^eint; wad ibm in
lEBa^r^eit ^u ©runbe liegt, ifl ein fafi erhabener ®tol), bet fi^ in ber
ganjen Sröfie feiner ©elbfluberwinbung ^eigt, wo e« gilt junger,
ftälte, jhantbeit, Scbmerj, felbß bie qualtiodjien lERartern ju erbu!«
ben, ein @tol), ber ed ni(bt nur ^u feiner ftlage f ommen lA^t, fonbern
ben ®(^mer) ni<bt einmal cingefle^t ober ibu felbfl $u einem Sriumt^^e
9leugere4 Sene^men. I35
mad^t: au(^ ta^ 9Bet6 mug o(^ne 6tdi)iien flfb&ren, unt Die 9Bet§en
»erbrn r>txa^Ut, „totW fie fc^reienb tlerben unt) fauere @e|l(^ter Da«
(u madigen''. Stufige fflurbe unter aüen Umflcinben jiemt aQein Dem
SRanne, bie^ ifi ein unDerbrU(^Ii4)er ®runbfa^ ber fieben^anjid^t be<
3nbianer«.
^tterbingd ^ecrfc^t n\(i)i bie gleiche Strenge in biefer 9tü(ff!c^t bei
aflen Woltern, unb bie "iUt^a^adfen geigen grogent^eiU mä^t batffelbe
Senc^men. S)ie S^ep)>em9and unb 9iber«3nbianer fanb Macken-
zie im (Segenfag ^u ben Jlnißenu gefpräc^ig mitt^eilenb unb lebhaft,
bie ftenaier finb Reiter unb fingen üiel bei ber Arbeit (HB ran gell 111).
Sei (Saflma^Ien unb geßlic^feiten, beim 9aaf)>iel unb anberen Set«
gnugungen geben ftt^ au^ bie Sllgonfinoölfer ber fiujl unb benKSc^etge
^in, oft bid }ur ^udgelafTen^eit; fte {!nb bann fe^r gefpr&(^ig, oft
mi^ig, entmicfeln t)ielen @inn namentlich für bie ^uffaffung be« fto«
mif^en unb miffen nic^t feiten fd^Iagenbe ^ntmorten ju geben, mo*
gegen eine fc^nede (Srmiberung in n)i4)tigen Serbanblungen i^nen
immer aU unbefonnen gilt fo eiufad^ bie ©ac^e anä) fein mag; reli«
giöfe ®egenfiänbe unb ^anbeldgefc^äfte bleiben bei fold^en (Belegen«
(feiten burc^au« unberührt (Schoolcr. II, 75). Sei ®a{lma^tn
igt bec ®aftgeber felbfi in ber Hegel nid^^t mit (Keating I, 398).
S)ie$otomatomi loben bur(^ fIeine!Rut^en baju ein biefe uberfc^iitfen;
bie abf(|)lägige Antwort ju Derfüfen , )>flegt ber Singelobene ber ^u«
rütfgefcnbeten IHut^e etma^ Zabaf beijugeben (de Smet 298).
Sie bei gefilic^feiten mirb bie n)ürbeooae fRufyt bed Sugeren Setra«
gen« bidmeilen oucti beim ^bfi^iebnet^men Don alten ^reunben unb
Sermanbten ober beim Sieberfe^en berfelben bur((|brocl[)en, ba« ge«
pregte 3nnere modi^t pc^ burc^ laute« HBeinen ober bur$ greubenge«
fd^rei unb (Bemet^rf^^lDen Suft (Seifptele bei ^ecfem eiber 30, 62,
Irving i61,Bouquet*s3elbiugin6amml.D.9leifebef(^r.Xl, 331),
aber bie ßrenge alte Sitte forberte a\x^ in folc^en fallen DdQige
&u(ere Stütze unb fc^einbare ftdlte (Carver 206ff., Catlin u. %),
Zai fein ®ot^n eine ^elbent^at Dottfü^rt t)üt ober bag er in ®efan«
genft^aft gerat^en ober erfc^lagen morben ifl, ^drt ber ®ater mit ber*
felben Stiene an, er fielet i()n fortjie^en bem Xobe entgegen ober bcn
tobtgeglaubten jurucffe^ren unb fpridS^t barum nic^t me^r ju i(^m unb
feine anberen 3Borte aU bie gemdt^nlic^en t>on bei Sitte oorge«
fc^riebcnen Segrägungen. 3Bir tdnnen bieg unnaturlidS^ ftnben , baf
136 iBegrü§un0, dnq^fang Don Srembett.
aber eine deioiffe ©ro^attigfeit be« ß^arotter« barin Hegt, i^ t^etge*
ben« lu leugnen ; bcnn berfetbe ID^ann ber fein SBort unb feinen SUcf
für ben 6^eibenben ju ^aben f4)eint, ijl fö^ig fein Seben für i^n )u
o))fern, menn e« mögtict) i^ i^n ju retten. 2)ag ber eingeborene Slmeri'
fanerDon fdUerem @emüt^e feiald anberetD{enf4)en,!ann nur bt^aup*
ten iDer i^n nic^t fennt ober nur in [einer \pCiUxtn Entartung tennt.
2)ie Segrüfung burc^ {)änbef(t)utteln iDirb jmar fc^^on frü^ tu
to&^nt , boc^ berufet fte ma^rfc^einUct) auf Wac^a^mung euro))aif(t^er
@itte. 2)er urfprüngUc^e @ruB auf ber canobifdi^en ftüfle mar bad
Serül^ren ober SRcibcn ber Srufi, ber ^rme, Seine ober be^ Stopit^;
auf biefelbe SBeife oerfu^r man in 93irginien, too nurbie Serü^rung
bed eigenen ^opfed unb ber 93ru|l oorau^ging. 3n Carolina fcbeint
man bem ^u Segru^enben bie 6cl^ulter getraut ju ^ahtn (Keatiag
I, 263). 9}ieberfaUen unb ^önbefuffen ft^eint, mie aubermärt^, nic^t
foivo^I ein ®ruä aU eine Se^eigung ber Untermurfigteit gemefen ^u
fein. Um ein 3^i4^^n ^^^ greunbfd^aft ^u geben reiben bie @(^n)ar)«
fu|e \\)xt 9tafe auf ben Sacfen bed Ruberen (de Sm et 116), xoa^
bem S^fimo « @ruffe bur^ Sufammenßogen ber 9tafen na^^e tommt.
93on ben Eingeborenen ron gloriba er^ä^^lt Cabeza de Vaca (529),
ba^ fle bei ber ^Begegnung lange Seit miteinanber ju meinen anfangen,
o^ne Bmeifel in ber (Erinnerung au erlittene '^erlufie, bie bei biefer
(äelegent^eit gemeiufam ju betlagen bie <6ltte forbert. ^ngefe^ene
{{rembe anjureben unb )u bemiQfommnen ifi Sac^e bed ^äuptlingd
unb gefc^ie^t {letd mit befiimmteu görmlic^teiten, ber gemeine Tlann
mürbe, felbfi meuu ber grembe it^n anrebete, feine ^ntmort geben
(Keatingl, 185). (Sffen unb Xrinfen iß beim (£m))fang eine«
gremben natürlich eine {>auptfa4)e, unb mie bei (Saßma^len bie^öf«
lidS^teit forbert bag ieber feine Portion ooUfianbig aufeffe, mobet ie«
bO(^ ^ulfe gemattet ift, fo uerlangt fie auc^! oom gremben ta^ er in
iebei ^ütte etmae genieße in bie er eingetreten iß (Gregg). Sei
ben SRudfogee gebt ber SRci(enbe in'« erfte beße ^aue unb fpric^t:
^ic^ bin getommen"; man antmortet il^m: ^ba« ijJ gut*, hierauf
igt trintt raucht er unb unterl^alt fxd) mit ber gamilie nacf^ Seliebcn,
unb menn er genug i^ai, fagt er: ^ic^ ge^e", morauf man i(^m ant«
mortet: ,,bae t^uß bu" (Bartram). (Sr^< ein gamiiienglieb al«
lein 9efu(ti, fo entfernen ft(^ aUe übrigen, fobalb biefer ftcf^ baruber
^xtlfirt Ifai mit mem er ^u rebeu ^abe (Carver208j.
[
M^t^ ^tUn , eefeUifle epitU. 137
2)a4 t>\tU unb ba« laute Steten ber ffleiien ifl ebcnfo ein ®egen<
fianb bed @)>otted für bie 3nbianer mie i^t Sta^e^etantrcten anein*
anber in ber Unterhaltung: bie 9Sei§en Igoren unb fe^en Wt^t, \a»
gen fte. ^uc^ mit (Be{iiculationen pfic^tn bie 3nbianer beim SReben
fe^r fparfam ju fein unb bie gro^e S^eflimmt^eit bed ^uebrucfed bie
i^re 6pra4^en moglid) machen , laffen jene in ber %{)at aU uberfLüf»
pg erfc^einen; i^r @epd;t belebt fiö^ aber, alle ®Ueber gerat^en in f&t*
n)egung, ber leife einförmige SRebeton mirb lebenbig unb mobulirt,
n)enn jte üon ber Unterhaltung untereinanber in i^rer lD}utterf))ra(^e,
ju einem <Befpr&(^e mit gremben unb gum (Sthxanö^ eine« 3(^tgiHid
übergeben (Haie). Se^tered gilt in gleicher Steife oon i^en Sieben
in feierlichen Serfammlungen , n)enn SBeife zugegen finb oon benen
fte Derftanben fein n)0Uen (Charlevoix 174, Bartram 491).
Ueber i^re gefelligen Vergnügungen unb @))iele audfü^rli(|| (u
^anbeln fe(^lt und ber Raum. 2)ie 3rofefen ^aben eine '2lrt t>on Car*
neoal, eine ^rt Don Sürfelfpiel unbeined mit Stro^^^almen (LaPo-
therie 111, 22). fto|»l (1, 116) befd^reibt ein fold^ed bei welchem
giguren/ benen unfered @(^adiifpiele4 ät^nlicf^, au« einer @4)u{fel fo ge«
morfen merben mu|fen, baB fte auf bie Seine ju ^ef^en tommen. SBet
anberen Söltern ftnb bie SBürfel uon ber (Beflalt ber ^vritofenterne
unb ^aben oerfc^ieben gefärbte @eitenflä4^en (Jones I, 178, compii«
cirte 9BurfelfpieIe bei Schoolcr. II, 72 bcf^rieben, ügl. aud^ Mor-
gan 294 jf-, Copway 48, Tanner I, 228, Heriot 489). (Sine
ber bcliebtefien gefelligen Vergnügungen , bie jeboc^ ernß^aft unb mit
großem ft^rgei^e betrieben {u werben pflegt, ifl bad 6(t)lagballfpiel
(Sefc^reibung bei Copway 42, Bossu 11, 101), in mel4^em bie SreeC
einfl an bie &^erofee einen mert^DoUen Stricte fianbed Perloren ^aben
(White 404). (Ban^e X)drfer forbetn einanber ju bemfelben ^eraud
unb fpielen badfelbe oft mel^rere Xage lang, balb nur um bie ß^re be«
6ieged balb auc^ um ®elb : ti finb babei bi^meilen Summen bid )um
Setrage Don 5000 S)otlard oerloren gegangen, bo^^ tro( ber Seiben»
f(^aft bie ftd^ entmitfelt unb iioi^ ber bebeutenben Verlegungen bie of*
terd kiortommen, entfte(^t ni^t leicl^t eruft(^after Streit' bei biefer &t*
legenf^eit. 2)af bie Seibenf(||aft bed Spiele« bei ben 3nbianern faß
burc^g&ngig (»errf(^enb mar, ifl betannt. Sd iß ni(^td Seltene^ ba|
fie il^re gefammte ^abe oerfpielen.
Die großen unb feierlicf^en Verfammlungen ber ^&upter be4 Vol«
138 3eierli(^c SeTfammfunQtn , Stil ber f^eben.
ted obet ber Üeiteßen merben au maud)fn Orten in einem eigenen '
baju deflimmten ^aufe ge^atten, bo« ). ^. bei ben ^ciid^ci auf einem
^üget ßanb ( Adair 42t). Srdffnung unb B6)\ui berfelben %t\d)a^
im IRamen be« gro§eu ®ei|le«, meijl burc^ einen gewählten Sprecher,
ber biefen anrief unb um SBei^^eit für bie Serfammelten bat (Morse
App. 142). ^ie einzelnen 9tebner traten in beflimmter 9lei(;enfolge
auf unb einem jeben berfetben mutben etma fünf TOinuteu ^um IBefin*
nen gejtattet, bamit et ni^te Si4)tiged t)ergeffe; tiefe« @<^n)eigen
^errfc^te unter ben 3u^örern, ade Unorbnung unb alle« flurmif^e
fflefen blieb aud ber 3)ebatte fireng oerbannt. Sei oerrolifelten 2)i9'
cufftonen fü^rt ber ^auptrebner ein IBunbel €töcfe in ber «^anb unb
giebt einen bat)on bei jebem ^rtifel an einen «Häuptling, petc^er ba»
mit ben Auftrag erbaft bie rid^tige ^uffaffung unb Seantmortung
berfelben ^u controliren (Golden I, 107, White 404). <&anbelt ed
fi69 um mic^tige Anträge Don Seiten grember, fo gefd^ie^t bie Seant'
n)ortung immer erfi nad^ längerer ^eit, oft nadd me^^reren lagen,
unb bie Serfammlung jie^t ftd^ ^ur !l)idcuffion ber gemachten Sor<
fd^tdge immer ju langen eigenen Verätzungen jurucf.
!Die feierlid)en Sieben meiere in folc^en IBerfammlungen gehalten
mürben, t^atUn einen ganj bejlimmten ceremonietten 6til, ber eine
3)9enge non bertdmmlicben 3Retapf)ern mit {id^ brachte: bie ^;t erf^eben
(5frieg anfongen) , bie Äette ber greunbfd)aft galten , ba« Mat^^feuer
antunben, bie (Bebeine ber Xobten bebecfen (93n§e geben unb Serge«
bung erf)alten für einen SJtorb); bie fd^marje SBolfe bebeutete ben ftrieg,
geller Sonnenfc^ein unb offener $fab ben grieben ^mifd^en jmei SöU
fern u. f. f. ^er 'Anfang einer Siebe in biefem @tile lautete ungefaßt
folgenbermo§en : ^ 9rüber , mit biefem ®ürtel öf ne xd^ euere O^ren
bamit i^r ^oret; i^ ne^me 5^ummer unb Sorge Don eueren ^er^en;
id) jie^e bie 3>ornen au« eueren gü^en , bie i^x nx^ eingeflo(4en (abt
al« i^r ^ier^er reiflet; id^ reinige bie 6i^e be« 9)erfammlung«(^aufe«
bamit i^r bequem {l^et; ic^ mafc^e euer ^aupt unb euern ftorper ba«
mit ibr erfrif^t merbet; id) betlage mit euc^ ben IBerlu^ ber greunte
bie geworben ffn^ , feit mir jum letzten 9IRale ^ufammen maren ; i^
mifc^e ade« 91ut ab bad jmifc^en un« geflojfen fein mag" (^e*
(femelber 215, Parkman a, ogl. namentli^ bad fef^r gute unb
auifä^rlicbe Seifpiel einer 3nbianer * ®efanbtf4^aft in b. Memoire
B. S. Peni». il).
i
T)a« Sam)>um 139
Unter bem eben ermähnten ©firtel ifi ein fold^er au« HBampum^
perlen ju tjerpe^en , ber bei jebem ^bfo^e einer feierlichen Äebe unb
inöbefonbere bei iebem ^Irtitet eine« ju f(t^Iie§enben Sertrage« über«
geben mnrbe um al« Gpmbol be«[e(ben ju bienen , unb ald Srinne*
rung«}ei(^en an bic. betreffenbe Sertrog^beflimmung im 6taat«ar(^itie
ber Nation (menn biefer ^udbrucf erlaubt ifl) oufge^oben ^u merben.
3eber ©flrtcl ^atte feine befonbere ©tiderei unb bie »erfetiiebenen gar*
ben ber $erYen i^re eigent^umli(^e IBebeutung. SBirb eine Sotfc^aft
mit Seroci^tung aufgenommen, fo mirft (Siner bem ^nbern ben lESam»
pumgurtel ber fie begleitet, mit entfpre(ftenben ®ejlen ju (Park-
man a, I, 134). SBampumf^nure bienten ou^erbem aU rnert^»
t)oUer @d)mu(f um ^aU unb ^rme, mo^f fp&ter er{l aU ®elb, benn
Untere« fd^eint meijl au« bem ©^mudfe feinen Urfprung genommen
}u ^aben, mie aud) ber fo allgemeine ©ebraud) ber eblen ^tiaüc )u
biefem 3^^^^ t»ermüt^en la§t. 2)a« SBampum . aud) Seman in 9^eu
6nglanb, ^tat, 3Bompumpeag ober Konoafe in 97orb Carolina ge«
nannt, beflanb au« perlen t)on \\^ — Vö" ^^^^ "^^ geringerem
S)ur4)meifer. 3e fec^« berfelben f^atten bie fiänge bc« erj!en I^aumen*
gelenfe« (Holm in Memoirs H. S. P. III, 132), fie maren au« @tu(f«
^en Don 9)?ufc^eff(^a1en (buccinum, venus mercatoria) gefc^liffen
unb mürben mit einem 9?ägel burd^bo^rt, ben man auf einem ©totfe
befejligte unb mit beffen^filfe auf bem©(^enfel brebte (Lawsonl94).
5)en Snbianern be« fernen ffieflen« fehlte ba«SBampum ganj (Squier
Antiqq. 135), unb in 9?eu Snglanb fcbeint e« bQUptfäd)lid) ben $e«
quot unb 9}arraganfet eigen gemefen $u fein , bie e« in größerer ^enge
befaten unb bur^ ben ^anbel mit bemfelben nad) ben me{)li(^eren
Sänbem reid) unb ma*tig mürben (Steele 334). 3n«befonbere
^aben bie 9{arraganfet i^r ffiampum ^äuftg tiermenbet um ^o^axot
unb anbere 3nbianer a1« $ulf«truppen im Kriege ju miet()cn (Trum-
bull 1, 167, 175). ^a« Don 9?eu gnglanb mar mei§ fd)mari unb
blau, bie SRo^amf verfertigten auc^ purpurfarbige« (Trumbull 1,42);
brei perlen be« le^teren , ba« ben boppelten Iffiertb be« meinen befa§,
galten 1640 in ÜKan^attan unb gort Orange = 1 peony. EUiott (87)
giebt ben 9ßert^ be« gaben« (fathom) um 1633 ju 5 6(6iaing an.
S)af bie (Eingeborenen Dor i^rer lBefanntfd;aft mit ben Suropftern
nur ffiampum Don ^ol) gehabt unb biefe« mei§ unb f(^mari ange«
Itri^en Ritten (Loskiel 34), iftein Strt^um.
140 SecebtTomteit
(Bro6e Xalente ^aben {tc^ unter ben 3nbianern oft %qt\^t, in ber
Screbtfamfeit t>on x^xtx gt&nsenbfien @eite. Sßei^ man {mar nic^td
t>on grogm Slrbnern bei ben Woltern t^on 9{eu Sndlonb (Hntchin-
60 nl, 414), fo gab ed beren beflo mehrere bei ben 3c0tefen, miebte
^o^t Sntwicfelung ibte« poUtifc^en fiebend bieg erwarten la§t. Son
bem ®eneca«^äu))tling Red Jack et mirb erjft^It ba§ er begeiftert
burd^ bie SRebetunß bed berühmten Logan, fi^ in bie einfamteit ^u*
rücfftog unb bort um |td^ ju bilben abnlicf^e ®tubien ma^tt xoxt 2)e'
mofi^ene« (Schoolcr. V, 669). ^\)m felbfi !am ba« mit 9tu^e er«
tt)orbene Salent fe^r ju {latten, aU er fpater oon Cornplanter's
Sruber, »bem $ropf^eten/ ber 3<^uberei angefla^t h)urbe, unb U
betoä^rte ^d) in bem aXaa^e, bag er biefen a(d Seträger entlarbte
unb felb{l über ben Aberglauben M Solted bur(ib f^ne j^unß ben Sieg
baoon trug (Collect. N. Y. H. S. II, 74). %\^ unpaffenb mug e« frei'
lid^ erf4)einen bag Jefferson aUe Stebner ber ciDilifirten SBelt, Z)e*
mo{l(^ened unb Sicero nic^t aufgenommen, ^eraudgeforbert ^at tU
xoai aufiumeifen bad bie Wufler inbianifcber ÜBcrebtfamfeit übertreffe,
benn h)o bie 9en)unberung mefentlicb oerf^iebenen Sigent^ämliif^«
fetten gilt, n^ie in biefen gäUen, ftnb Sergleidbungen immer unge«
\^\dt\ aber jeber unbefangene Seurt^eiler mirb aderbingd zugeben
bag ed unter ben 3nbianern SRebner giebt bie burd^ einfa^e Statur«
ma^r^eit, fd^lagenbe jtur^e unb 5lraft be« Vudbrutfe« eine ebenfo fiber*
m<igenbe unb unmiber^e^li^ie ffiirtung audguuben mugten mte
nur bie grdgten Siebner cit)ili{trter Kationen. @o urtbeilen oiele ber
älteren SRiffion&re unb SReifenben, unb treffenb bemertt Golden in
biefer ^inft^it bag bie 6cbön^eit i^rer Neben in ber Ueberfe|(ung
bur(^ bie 2)oImetf(^er jebenfattd flart gelitten ^abe unb bei ber grogen
Silbli4)teit ber ©pra^e ibre SBirtung auf bad (Semut^ }um grogen
X^^eile i9erloren gegangen fei. SBir moQen ^ier nur einige Seifpiele
geben; für mehrere oerioeifen mir auf Drake, Hist. of the Indiao
Chiefs, ^eifemelber 210, Collect. N. Y. H. 8. II, 99, FiUon 194,
Buchanan 38, Scbooicraft IV, 259. Die oielen im SRaga^in
0. mertm. 9teifebef(^r. XXUl enthaltenen Sieben pnb, mie ba« »uif
felbji, burebau« romanbaft
2)ie bebeutenbfle Stebe meldte Sogan, bem @obne bed Sayuga*
^&u4)tling« 6((^iteQimtt« , jugef^rieben mirb, ifi bie oon i^m an
£orb 2)unmore im 3. 1774 gerichtete, if^xt %t(fyt^t\t, bie School-
^oi^on'd Siebe. ' 141
craft (IV, 619 f.) muerWnö« ju bfWftfen gcfud^H^ot, jle^t mdj^t
gati) au§et ^xoeiUU ta jenem au$ no4» eine {meite r>on S^nUdS)ent
äln^oU au« Um 3. 1754 beiöelegt wirb, bie meit roeniger oratOT![(^
unb oon wel ßerinaerer Wirfung ifl. fflir t^eilen fie ^Quptfät^liift
be«5alb mit, »eil fie af« Wufler inbianifc^er »erebtfamfeit ju einer
gemiffen Seru^mt^ett gelangt ijl. 3um Qerft&nbnig berfelben Bemer«
fen mir nur nodS) ba§ bie gan^e ^amilte 9ogan'4 Don ben fieuten be«
Capt. Cresap t>errSt^erif(^er SBcife umgebrod^it morben mar.
^3<^ forbere {eben 3Bei§en auf ju fagen oh er je in Sogan*« ^ätte
hungrig !am unb er i^m nid^t Speife gab , ob er je falt unb natfenb
(am unb ob er i^n nicbt fleibete.
ffi&^renb bc4 legten langen blutigen ftriege« blieb Üogan rubig
in feiner ^Atte unb rietb immer jum ^rieben. So gro§ mar meine
Siebe §u ben ®eif en , ba§ meine Sanb«Ieute menn ff e an meiner ^tte
Dorbeigingcn , auf |le binmiefen unb fagten: ^Sogan ifl ber {{[reunb
bcr ffieigen."
3<9 ^Atte fogar baran gebaut ganj unter eu<!b iu leben . f^&tU
ni^lt ein Wann mir Sdfc« get^an. Ober|l Srefap ermorbete im le^«
ten grA^jabr mit faftem 91ut unb au« eigenem Antriebe aOe meine
Sermanbten, felbjl meine ffieiber unb ftinber ocrfc^onte er nid^t.
jtein Zropfen oon meinem 91ut lAuft mebr in ben 9bern eine«
lebenben SBefen«. 3)a« rief mid^ jur Rat^e. 3(b ^abt fie gefut^t.
3(^ ^abe oiele umgebradj^t. 3d) bobe meine Slad^e gan^ gefftttigt. %vix
mein Sanb freue icb mid^ ber ®onne be« ^rieben«. Aber benft nid^t
bo§ bie| bie greube ber %ur6^t fei. Sogan bot nie gurtet gefannt.
nie mtrb er ben Süficfen menben um fein fieben ju retten. 9Ber ifl
benn no(b ba ber um Sogan trauern Mnnte? — Webt ©iner!*'
9!« fi(ber acbt fugen mir einen Zb^il ber 9tebe Sanaffateego*« an
ben ®ouo. oon War^lanb ^in^u, nad^i Golden (II, 61) unb ber ao
tenm8§igen 3)arflet[ung in A Treaty held at the town of Lancaster
in Pennsylv. by the Lt. GoTernor with the Indiana of the six oa-
tioDs in Jane 1744. Philad. 1744, p. 11. 3uglei(^ benu^en mir
biefe unb bie folgenben »eifpiele um in bie fpAter ju beforec^enben Ser«
IfAltniffe ber 3nbianer ^u ben Sei§en fdbon W^ «inen Slid tbun )u
laffen.
«9ruber, al« bu geflem bie @treitig(ett um Sanb ermAbntcfl, bi^
bu auf bie alte Seit jurudgegangen unb ^oß gefagt, i|fr m&ret Aber
142 ^anaffatet^'d ffttht.
(^unbcrt Sa^re im Scfi^c ton Wtaxpian^. %b€i ma4 jtnt ^unbert
3o^rc im Scrgleic^ mit ber 3^'it aud xodä^n unfer ^nfprucf^ ßammt,
mit Ui 3^it ba toic ^icr aud bcr @rt)e tarnen! S)enn bu mu^t milfen
ba§ vor Diel lötiderer S^it qU Dor (^uitbert 3a^ren uufere Sotfat^ren
(^ier Qud bft (Srbe getommen unb i^rc Ainber immer ^ier geblieben ftnb.
3()r feib aud bcr 6rbc gefommcn in einem Sanbe jenfeit« bed SRee«
re^, bort mögt i^r einen geredeten ^nfpruc^ ^aben, aber ^ier mü^t
i^r anerfennen bag mir eure dllcrn 9)rübcr finb unb bag bad Sanb
und gef^örtc lange e^c i^r etmad bat>on mußtet.
6d ifi ma^r ba§ loor me^r aU ()unbert 3ai^ren bie ^uttänber in
einem ©c^iffe ^ier^cr (amen unb mand^erlci @uter mitbrad;ten, $fri««
meu, S^effcr, ^e;t€, g^^i^^^^^^ ^"^ mand^ed ^Inbere bad fie und gaben;
unb aU {te und ben @ebrauc^ biefer ^ingc gelehrt unb mir gefe^en
Ratten mad für fieute fte maren, gefielen jte und fo mo^l ba§ mir i^r
Schiff an Itn Süfc^en am Ufer fe|lbanben. 6patcr, H fie und im*
mer beffer gefielen unb mir bie 93üf(^e für ju fc^mac^ Riehen, befefiig«
ten mir la^ 6eil an Säumen; ba biefe aber Dom Sturm gebrodien
ober morf^ merben tonnten, befejligten mir i^r ©cbift <%n einen großen
garten gelfcn, unb felbfl bamit fiber feine ®i(^er^eit no^ ni(^t be<
rut^igt, f4)langen mir bad 6eil um einen großen Serg*, machten ed
fe^r fcfi unb legten 9ßampum runb um badfelbe ^erum, unb ^u noc^
größerer 6i<^erf)eit festen mir und felbfl mieber auf bad 98am|)um
um ed 5U f(^u(en unb gaben und ade mdglid^e 9Ru^e ed t>ox jebem
6(t)aben ^u bema^ren.
llBä^renb biefer ganjen ^tii ^aben (ie ^ntömmlinge, bie ^oQ&n«
ber, unfer 9led^t auf bad fianb ancrtannt, und \>on 3<tt ju 3^it %f
beten i^nen £beile beffelben abzutreten unb mit ibnen ein griebend*
unb greunbf4iaftdbunbnig ^u fc^lie^cn.
@p&ter tarnen bie Snglänber in bae Qanb unb mürben, mie man
und fagte, ein Solt mit ben «^uQänbern. din paar 3a^re barauf
tam ein englif^er @ou))erneur nac^ ^Iban^, biQigte bie grofe greunb«
f4^aft bie mir ^u ben ^oiianbern Ratten unb münfc^te ftd|^ mit und
eben fo fefl ^u Derbunben mie biefe. Sei genauerer Unterfu(tiung fanb
er ba| bad @eil, mit melc^em bad S^iff an bem gro§en Serge fe^ge«
* Wit bem Seifen iß bad fianb ber Dneibad, mit bem Serge Dnonbago
gemeint, n)o bie arogen nationalen ^ngdcgenbeiten aOi&b^Iic^ gemeinfam
von bMi Jrpttfen berot^n »erben.
bunten nuir , nur tyon SBompiim ge^oltrn tDurbc \>a^ jcrbre^icn unt
Derberben fonn, uiib fagte und be<|^alb er rooQe und eine fllberne StttU
geben, tie {lörfer xoaxt unb en)iQ bauertc. 993ir normen bie| an unb
bie StttU ^(U fcttbem jleU gehalten.
^ttcrbingd ^aben mir fleine 9){i§betti0feiten mit ben SngY&nbern
gebabt unb mand^e i^rcr jungen Seute ^aben und ba ju d^i^^ii 0^'
fogt, mir mürben ju ®runbe gegangen fein, menn fie nic^t in'd fianb
getommen mären unb und ^e|te {^liutcn unb anbere X)ingc gebracht
Ratten; ober mir traben i^nen immer ^u i^erfle^en gegeben bo§ jte |tcb
irrten, bo§ mir x>ox i^rer ^nfunft gelebt ()aben unb eben fo gut ober
beffer, menn mir ben Srjä^^lungen unfcrer Säter glauben. SBir f^atten
bamald $(a^ genug unb ^ogbtbiere in iD'^enge bie mir leicht fingen,
unb obgIei4) mir feine 9J2e{Tcr ^2le;te unb {Junten befa§en mie je^t, fo
Ratten mir bod^ Keffer unb *Jle|le t>on ©tein unb ®ogcn unb Pfeile,
unb biefebienten und eben fo gut old bie cnglifdjen bie mir jc^t baben.
Sit ftnb je^t in fd^led)terer Soge, traben bidmeilen ÜJ^angel an
Sogbt^ieren unb leiben wod) mand)c anbere Wot^, feit bie ßngldnber
}u und gefommen pnb, befonberd in golge biefed geber« unb 5)inten^
SBetfd bad ^ier auf bem Iifd)e üor fi(^ geljt 3d) mill eud? ein Sei»
fpiel baioon geben.
Unfer Sruber Cnad (ber (Souüerneur Don ^ennfploania) fom t>or
longer St'xt naä) ^Yban^ um t^a^ Sanb am @ufque^anna^ oon und
p laufen, aber unfer ©ruber ber ®out)erneur fon Äem ^orf, ber
mit unferem Sruber Onad nic^t in gutem Sintternei^men mar, miber*
tiet^ ed und, meil er einen fd)Iimmen (Sebraud) baoon machen mürbe.
31Id greunb <id) jtellenb rietb er und, um jebem betrüge tjorjubeugen,
unfer fianb in feine ^anb ju legen unb oerfpradj und, er moüe ed ju
unferem ®ebrand[^e auf()eben unb feine ^anb fcfl fc^lie^en unb fte nur
öffnen auf unfern Söunfd). ®ir tjertrauten ibm, legten unfer fianb
in feine ^anb unb baten ibn ed und aufjubcben. '2lber nac^ einiger
3eit ging er na* gnglanb unb nal^m unfer ßanb mit, ut\b t>erfaufte
ed bort an unfern Srubet Dnad für eine gro§e Summe ®elbed ; unb
aU mir auf Sitten unfcred ©ruber Onad geneigt maren ibm einiged
Sanb }u t>ertaufen, fagte er und bag er bad 6ufque^anna<8anb t^om
tfouDerneur üon 9?em ^or! in Snglanb gefauft ^abe, obmo^l er und,
ba er ben ©etrug M le^teren erfannte, freigebig no(^ einmal baffir
beiaf^ite."
144 9tA* dnel €^erofce.
3>at wä^ ben ffibli(^en Sdltern bte ®abe Ux ^tU ni^t man»
gelte, mdgen folgenbe »eifpiele au« neuerer 3eit jciflen.
«l« bie ß^crofee bei ®eneral 3arffon über bie Ungered^tigfeiten
unb Sebrürfungen Älage füf)rten bie jldji ber Staat Oeorgfo in bejfen
©ebiet pe lebten, gegen Pe erlaube, He§ i^nen biefer erroibern bat er
aU «ßrapbent gegen benSSBiOen jene« ©taate« nic^t« für ffe t^un fönne,
ba§ er aU liebenber Sater für pe at« feine *ittber fü^le, aber f^nen
rat^e ^d) in i^ir ©(^icffal ju fügen, if)r fianb ju »erlaffen unb nad^
ffiepen ju jie^en. 3n ber Serfammtung welcher biefe ©otfc^aft mit«
getl^eilt mürbe, iU\t ein Häuptling fofgenbe SRebe:
^Sruber! Sir ^aben bie SRebe unfere« gro§en Sater« gebort, Pe
ip üofl ®üte für un«. Sr fagt, er liebe feine rotten Jtinber.
Sruber! %H ber roeige Sltann {uerp an biefe Außen tarn, gabeo
bie 9Ru«fogee i^m fianb unb mac(^ten i^m ein geuer pd!^ ju w&rmen
unb a!« bie Sleid^gep^^ter Dom 6uben (bie Spanier) t^n angriffen
{ogcn i^re jungen SR&nner ben Xoma^amf unb fd^ü^ten fein ^aupt
Dor bem ©falpirmefer. ^ber al« ber roei§e ITOann P4^ gem&rmt ^atte
am geuer be« 3nbioner« unb pc^ gefüttigt an feinem 9)tai«bret, ba
würbe er fe^r gro§, er reichte bi« über bie Serggipfel (^inmeg unb feine
gü§e bebecften bie (Sbenen unb bie lädier. Seine ^Anbe ßredte er
au« bi« )um SReere im Open unb im fflePen. 3)a mürbe er unfer
gro§er Sater. ßr (iebte feine rotten ftinber, aber fprad^ {u i^nen:
y3^r mü§t ein menig au« bem SBege gelten, bamit i(^ nid^t uon un«
gefä^r auf euc^ trete." mit bem einen guge pie§ er ben rotten SRann
über ben Oconnee unb mit bem anbern trat er bie ®rdber feiner Sd«
ter nieber. ^ber unfer gro§er Sater liebte bo(^ feine rotten JHnber
unb &nberte balb feine ®pra(^e gegen Pe. dx fpra^l oiel, aber ber
Sinn von ^Hem mar nur: ^®c^t ein menig au« bem SBege, i^r feib
mir {u na^e." 3cl) ^abe uiele Weben Don unferm großen Sater ge«
^drt unb ade begannen unb enbigten ebenfo.
Srüber! 911« er früher einmal }u un« \pxa^, ba fagte er: „(6tf^t
ein menig au« bem SBege, ge^t über ben Oconnee unb ben Oafmulgee,
bort ip ein fd^dne« Sonb." (£r fagte au(^: ,,e« fott euer fein für im«
mer." 3eM f<^9^ ^^' m^^^ 8<^nb in bem \^x mo^nt ip nid^t euer, ge^t
über ben aXifPfpppi, bort ip gute 3agb, bort fottt i^r bleiben, fo
lange ®ra« m&4P unb Saffer pieft.''
ftebe e^ied S^odaio. 145
»tülicr! SBitb tti<^>t unfer groSet Sater m^ ba^in fommcn?
dt liebt ia feint rotten ftinber unb feine Sunge ijl o^ne galf^.*
(Sin Seiten^ütf ju bet ootfle^enben «ebe ijl bic no<% bebeutenbere
eine« S^octaw -Häuptling«, be« Oberflen ßobb, eine« ITOifc^Iinöe« »on
©eburt, eine «nhoort on ben «genten ber Bereinigten ©taoten, ma^if
fc^einli^ au« bem 3a^te 1843.
»»tuber! «Bit ^aben beine »ebe ge^^drt, wie wenn fle »on ben
Stpt^en unfere« gro§en Sater« f ame , be« großen meinen Häuptling«
in ffiaf^ington, unb mein Solt ^at mir aufgetragen ^u bir $u fpre^
4en. £er rot^e SRann bat feine 9ud|ier, unb wenn er feine SReinung
mittl^ilen Witt , wie fein Sater Dor i^m , fo fpric^t er fle au« burJ^
feinen eigenen Kunb. (gr furztet bie ©d^rift. fflenn er felbjl fpri(^t,
m€i§ er »a« er fagt, ber groge ®ei{l bdtt i^n. Schrift i{! bie Srfin«
bung ber 9(ei(^gefi(bter, fle gebiert 3rrt^um unb Streit. 3)er gro§e
dÄft fpri^t — wir ^dren ibn im ©onncr, im braufenben Sturm,
in bet mistigen 99oge — aber er fi^reibt niemal«.
Sruber! Sa bu iung warft, waren wir flarf, toir fämpften an
beinet Seite, ief^t abet ift unfet %xm gebrodlien. 3b^ f^i^ 0^i>§ » n^^in
SoK ifl flein geworben.
Sruber! Steine Stimme ifl f(^wa<^, bu fannfl fie faum ^dren;
fie f A§t nid^t ben 9luf eine« Jtriege« erf^aden , f onbern ben Stuf eine«
Heine« JKnbe«; i^ ^abe fle Verloren bur(b ba« ftlagen über ba« Un«
glfitf meine« Softe«, ^ier finb bie ®r&ber ber (Befc^iebenen, in biefen
alten 8t(^ten ^drfi bu ba« Slaufc^en ibrer ®etfter. 3b^< ^(^^ i1? ^i<^
unb wir finb iurfltfgeblieben um fie gu fd|iu(en. Unfere ftrieger finb
faß ade weit na<^ SBeflen gebogen, aber ^ier finb unfere Xobten.
Sotten att(^ wir geben unb ibre Oebeine ben SBdlfen fiberfaffen ?
Sruber! 9Bir ^aben jweimal gef^lafen feitbem wir bicib ^^^<ti
^Arten. Sit ^aben barfiber na^gebat^t. 2)u wiaß ba§ wir unfer
Sonb t^rlaffen fotlen unb fagfl un« e« fei ber Sunfdli unfere« Sater«.
Sir motten fein 9Ri§fa1len nic^t erregen. Sir Derel^ren ibn wie btt,
fein Jtinb. ^ber ber C^octaw benft immer na(^. Sir brausen 3eit
um §tt antworten.
Sruber ! Unfere ^er^en finb doO. Sor gwdlf Sintern boben un«
fete ^duptlinge unfet Sanb oettauft. 3(ber Jhrieget ben bu ^iet fiebfl,
war gegen ben Setttag. Senn bie Xobten f^itUn mitteben tannen,
w&te et nimmet ju Staube getommen; abet a^! obwobt fie ting«'
146 9^<^< ^^^^ a^octam.
um^et fianben, tonnte mon fie nic^t fe^en no(!(| ^dten. 3()te X^rdncn
tarnen in ben Siegenttopfen ^erab unb tl^re Stimmen im nagenben
ffiinbe, aber bte f&Ui^^t^^tn mu§ten nic^t« baoon unb nahmen un«
fet 8anb.
IBtubet! 9Bir moUen ie^t nic^t tlagen. ^et S^odam leibet, aber
et »eint ni(^t. (Suet 5ltm ijl jtart unb »it wtmööen ni^t« gegen
il^n: abet ba« Sleid^gefi^t betet jum gtogen (Beifie unb fo t^ut bet
tot^e SRann. Det gto^e ®ei{l liebt 3Ba^t^eit. Da i^t unfet Sanb
megna^mt, t>a\pxa^t i^t und ein anbete«. 3)ott fe^t euet Setfpte'
(|ien im !Bu(^e. 3n>dlfmal ftnb bie HBl&ttet Don ben 9&umen gefatten,
abet tt)it ^aben tein Sanb et(ialten. Unfete ^öufet finb und genom«
men rootben. 3)et $flug be« Xütx^tn 3Rannt^ gtäbt bie (Bebeine un«
fetet S&tet aud bet @tbe. 9Bit magen nicl^t unfete geuet anjuifin*
ben, unb bo^ ^abt i^t gefagt mit foQen ^iet bleiben unb ilj^t moQtet
und Sanb geben.
Stubet! 3{i bo« ISa^t^eit? 9lbet mit gtauben jet^t baf unfet
gtofet Sätet unfete Sage tennt, et mitb und ^dten. SBit jinb mie
ttauetnbe SBaifen in unfetem Sanbe, abet unfet Sätet mitb und bei
bet ^anb nehmen. SBenn et fein Setfptec^en etfuUt, motten mit ouf
feine !Rebe antmotten. St meint^ed gut. 9Bit miffen ed. 9lbet mit
tdnnen ie^t ni(^t batubet nai^benten. S)et Jhtmmet ^at und ju jtin«
betn gemacf^t. SBenn unfete ®a(^e geotbnet ifi , metben mit miebet
SR&nnet fein unb mit unfetm gtofen Sätet teben übet ben Sotfd^Iag
ben et und gemacht ^at.
Stubet! SDu fle^fl in ben SRocaffind (im 3)ienße) eined gto|en
^&u))tlinged, bu fpti^fl bie SBotte eined mä^tigen Solted unb beine
SRebe mat lang. SRein Solt ijl flein , fein ec^atten teii^t taum btd
an bein jhiie, ed ifl getfiteut unb fottgegangen. IBenn x^ tufe, ^öte
id^ meine Stimme in bet Xiefe bet Salbet, abet teine ^ntmott fommt
}utu(f. aReinet Sßotte finb batum menige. 3((f Ij^abe ni(^td mel^t {u
fagtn ald bi^^ ju bitten ba§ bu meine Siebe bem gtoien ^du4>tlinge
bet Sleit^gcfidS^tet mitt(^eil{t beffen Stubet neben bit fielet. "
3)et S^octam'^duptling $uf(^mata^a, ein 3nbianet Don teinem*
Slute, obmo^t oon ^etjen ganj ben Seigen ^uget^an, ticf^tete 1824
an Safa9ette, bet getabe in SBafl^ington mat ald ienet an bet Spi^t
einet (Befanbtfd^aft ba^in tam, jut Segtägung folgenbe Slntebe:
»9a9 funf&igmal if) bet Schnee. gef<^molien feit bu bad €<^mett ald
©efä^rte fflaf^ington'd öejogen ^ajl. »Wit i(^m Mmpftejl bu gegen
«merlfa*« getnbe. S)u ^afl bein 8Iut mit bem bet geinbe gemlft^t
unb bi4^ qU jltieget bemä^rt. Kact^ btefem jtrtege fe^ttefi bu in bein
Satetfanb gurutf unb ie^t 6i{l bu miebergetommen um nod^ einmal
ein 8anb ju fe^en mo bu Don einem großen unb mdd()tigen Solle Der«
e^tt mir^. Ileberan fie^fl bu bie ftinbet betet an beten Seite bu in
bie &lf\ai^t gingefl, {t(^ um bi<^ btdngen unb beine $anb ((Rütteln
wie bie ^onb eine« Sätet«. Sit ^>aben baüon gel^ött in unfetn fet*
nen ©dtfetn unb unfct ^etj üetlangte bi(^ ju fe^en. ®ir ftnb ge-
tommen, l^oben beine ^anb in bet unftigen gehalten unb ffnb ju*
trieben. S« ijl ba« etile Ü»ol bo§ mit bi* fe^en, e« mitb wafttf^ein*
li^ ba« le^te SRal fein. 9ßit ^aben ni(^t« mel^t gu fagen. 3)ie Stbe
»ttb un« für immer [(Reiben/
a)et oUe fttieger fpro^'biefe Sorte mit ergreifenber ^eiedidiifcit
in Son unb 5ltt«bru(f wie im Sotgefüil feine« na^en ZoU^. Wa<^
wenigen Sagen ftatb et fetn Don bet ^eimat^. 5eutj Dornet wenbete
er fi6) no(^. einmal ju feinen greunbcn: ^3* werbe jletben, i^t aber
iu unfetn »rubem jururfte^ren. »en »eg entlang »erbet i^r bie
»lumen fef>en unb bie Sigel fingen ^ören , aber ^ufc^motaba mirb
jle ni<^t me^r fe^ien unb nic^t mel^r ^ören. ©enu i^r in bie ^eimat^
!ommt, »itb mon euc^ fragen: „xüo \ft ^uf^mata^o?" unb i^r
»erbet ibnen fagen: »er ip nic^t me^r/ ©ie »erben bie Äunbe bö«
ren »ie ba« Arabien Dom gaü einer raa<^tigen tti^e in ber 6tifle
ber SBälber/
»er f)0^t SBert^ unb bie gro^e Sebeutunö »el(^e bie »erebtfam^
Wt ^otte, itt Ux^t Derjlonbli(^ au« ber politif^en unb focialcn Ser.
fajfung ber 3nbianer. S)ie monar*if(t)e «egierung«form war jiem.
H(^ feiten bei il^nen unb meifl nur öon turjer 3>auer, bte oligart^i*
f(^e ftSufiger, am »eitejlen verbreitet aber bie ßinridjitung, bat «6-
li*e Häuptlinge an ber Spije be« Sötte« ftanben, beten aRa4>t öon
i^irer perfdnlieben Autorität unb nd^pbem oon bem «nfe^n unb bem
SiClen ber aRdnner au« bem Solfe ab|)ing biefl^ bur* ftrieg«t^atett
au«geiei4na Ratten, »iefe Unteren büntten fic* bem ^duptling
ni<^t unterworfen, fonbern Doüfwnmen frei unb felbpfianbig , fle t^a*
ten feinem «nfe^in oft großen eintrog unb tonnten Unternehmungen
fall teber «rt ouf eigene ^anb organifiren , fobalb fle anbere jur X^eil-
na^me baron ju ge»innen »ufiten: bie Berfammlung be« SoHe«,
10 •
148 dinleitung trit%tii{i^x Unterne^mundtn.
b. f). ber felbfiflönbigdt SRanuer, mar bie fouDerane 9Ra(!^t; bdb war
e« bie Sntrigue, bafb bie Serebtfamfeit rotld^i Sterben 9[u«fdS^1ag ga«
ben ; k^iclfac^e Unf(!^!ufft0fett , f ange« ©Amanten im Stitf^lu^ , aU'
gemeine ^lanloftgteit , Serfplitterung ber Jtrfifte waren bie ^ftufigen
unb natürlichen folgen biefer Ser^aUnijfe.
^ie 3to!efen Ratten jmar jmei ober^e ftriegdl^Su))tIinge, bo^
fam biefen ntdlit fomo^I bie fieitung im j^riege fefbjl, aU üielmel^t ber
Sntmurf bed $Iane« unb bie Sorge für beffen Sudfü^rung im Mge«
meinen ju; bie meijlen friegerifc^en Unternehmungen gingen Don 6in«
feinen au«, beren ^nfe^en onbere baju l^crbeijog (Morgan 78).
ffier bur(^ eigene Sertufle ge{ia<^eft, jur [Rad^e am S^inbe aufforbetn
miD , malt f{(^ f^^marg , fafiet unb trauert , bead^tet feine Zr&ume
unb Deranfialtet ein ^eflma^I für bie meiere geneigt {{nb mit i^m au««
gujiel^en (Morse App. 130). 2)a« Hauptgericht bei biefem Stallte
war ^unbefleifd^ bei ben 3rofefen, ^rtanfa« u. a., weil ber SRut^ be«
Hunbe« ber bi« jur ^(ufopferung für feinen Herrn in ber Sert^eibi»
gung gel^t, au^ bem Meger eigen fein fott (Bossu 1, 112). Set
mitift, wer ben jtrieg^gefang unb ^iegMans mitaudfü^rt, in wel«
^em man fid^ bur^ bie pantomimifc^e ^arfteflung ber Helbent^aten
ber »orfa|>ren begeiflert (Golden I, 7), oerpflid^tet j!d^ bobur^ jur
I^^eilnal^me an bem Unternehmen ba« ber Berfammlung Dorgef^la*
gen unb »on i^r befpro^en »orben Ijl. Dieg gefc^a^ bei anbern
Bdifern bur^ gemeinfame« 9tau^m, burd^ Uebergabe einer fflam*
pumfi^nur ober eine« ®tü(fe« »aumrinbe auf »eld&em ba« Seichen
be« 9?amen« (Xotem) flanb; mieber jurürfjutreten galt bann für
f(ä^madilt)ofl unb führte bi«meilen Berlujle an (Sigent^um ober felbfl
Bertreibung ^erbei (Keatingl, 121, Jones 11,165). »ei wichtigen
angemeinen Unternehmungen mürbe ber Bruc^ ber eingegongenen
Berppic^tung , bie gu übernehmen einem jeben freijlanb, Don ben ^u«
ronen fonj! fogar mit bem Xobe befiraft; au(^ anbcrmärt« erlitt ber
geige bi«tt)ei(en ben Zuh (LafitauII, 186, Hunter 298). S)age^
gen fanb ein maffenmeifet «bfaü oom «nfü^irer ni^t feiten jlatt.
wenn im Soufe ber «u«fü^irung ba« Unternehmen mißlingen §u wol.
len ober ben perfdnlidiien Bort^eil ber (Sinjelnen ju gefS^rbeft fc^ien.
S)a« aRiflingen würbe fogar bem gübrtr Ui^t gefü^rli^, wenn man
e« al« eine golge baoon anfal^, baj er unrein fei unb irgenb welt^e re-
UgtSfen ^flid^ten übertreten ^abe ( A d a i r 888). 3)en Jtrieg«tani ber
3eTfptittentn0 ber Stxäftt, ^eibenfc^aft fÜT bttt Jhieg. 149
Scotefen, bie il^n begleitenben Oefange, mtXd^t in einer toMen @^ca(^e
abgefaßt ju fein f^^einen, unb bie Sieben tüt\6)t bei biefet (Gelegenheit
gehalten )u werben t^ßegten, ^at Morgan (268 ff.) trefflich befd|irieben.
3n biefem SRangel an fefler Sereinigung ber 5h:&fte unb ber ba«
mit Derbunbenen Dielfa^^en $Ian(oftg!eit tag eine ber ^aupturfa^en«
au4 melden bie 9Sei6en ben eingeborenen fo äberlegen maren. Set
ben 3>a(ota gab e« gmar Sunbniffe Don retigiöfer %it bie burc^ X&nje
unb Saften eingeweiht , bie X^eilnc^mer i>erpfli(^teten felbft o^ne SBaf«
fen aOcn (Sefo^ren ju troben , aber fte erftreiften fl<^ nur auf 30 bi«
40 Arieger, mürben nur auf eine beftimmte 3eit gefi^loffen unb ^au«
ftg burdl^ ben Xob eine« IRitgtiebe« aUein wieber aufgeldf (Kea-
ting I, 436). 3n d^nli^er Seife pflegte bie junge Stannfc^aft man«
ä^tx Stimme im Seifengebirge, fobalb fte maffenfd^ig geworben war,
in bie ffiifbni§ {u jie^en unb bort i^re religi&fen Ceremonien §u oer*
richten, um nur mit bem 93lute ber geinbe bcfleift wieber na(^ ^aufe
iurfi(f^u!e^ren (Dünn 327), aber aUe \o\^t etreifpatlieen waren
einer wo^l bi^ciplintrten Zxnppt fe^r ungefd^rli^^. ^u§er bem 3ro«
tefenbunbe unb bem ber eree(t»ölfer ^at in neuerer Seit fofi nur no(^
bie Sonfdberation ber 6(^warifüge einige 9)ebeutung unb etwa« lin«
gern Sefianb gewonnen. ®ie htfttf^t, wie früher erwähnt, au« ben
eatfifa J^ena $ietan ^rpal^oe unb @arft , beren Derfammelte ^äupu
linge fiber afle aflgemetnen Ingelegen^eiten befc^lie^en unb il^ren @pru(^
bur(^ benftrieg«^&u|>tling unb beffenSeute Dottftreden taffen(School-
craft V, 686).
3>ie ^auptleibenfc^aft be« 3nbianer« , fein eigentliche« 8eben«e(e«
ment war ber Jhrieg, ber Ku^m ber Xat>fer!eit ba« ^ddlifie Siel feine«
S^rgei^e«. S« gab üiefe Sölter für bie ber Jhieg ein regelmäßig wie«
berfe^renbe« »ebürfni§ unb ein aüja^rlic^ ju befiimmter S«t unter*
nommene« (Sef^^&ft geworben ifl. S« war nt(^t« Ungewd^nlidl^e«
Säge bi« ju 200 beutf^^en 9Reilen ju ma^tn um ben geinb aufju«
fu^en, obwofil bie &fy\a^Un nur feiten ju grof en aRenfdS^enoerluflen
führten. 3n ben nörbli^eren ©egenben woren bie 3rotefen , in ben
fflblid^eren bie QL^iifafaw ba« friegerif(^ ta))ferße Solt (Charlevoix
618). €0 lange ber Greet fl(^ nodl^ feinen 5h:ieg««9lomen erworben
^atte, blieb er ju nieberen a>ienfien oerurt^eilt ; erwarb er ftc^ fiber^
^aupt feinen, fo ^iej er ein ^alte« ffleib" ober .»«iemonb* (Swan
bei Schoolcr. V, 280). »er feine ftrieg«t^aten aufjuweifen ^atte,
150 %apjittttii ber 3iibianet.
httam bei (fielen Woltern tein 3Beib, fonnte an ben 9iat^«))ecfamm«
lungen unb felbfl an ben meiflen gefien ni(^t X^eil m(^men. ^ie
maffenf&^^igen jungen SR&nnec maren, \o lange fte no4 teine groben
bec Zapferfeit abgelegt Ratten , gemiffen Sinf(^rantungen untetmot«
fen bie ber Aberglaube verlangte (Tanner I» 248). S)te berühmten
gelben , pnieses in 9teu ßnglanb , eine Art Don 9Itel , glaubte man
fogat mit ^ö^eren ®ei{letn im Sunbe, bie {te fc^ü^ten unb unoet'
munbbar ma(^tcn. ®ie waren ^ö^^ etferfu(^tig auf i^re dl^xt, i^re
jtinber mürben ^art erlogen unb burd^ ben ®enu§ t>on gemiffen dt»
brechen erregenben Xranten unb anbete Wirten ber 6elb|lpeinigung für
i^ren @tanb ^erangebilbet (Young a, 359).
S)em Dor^err[(^enben friegerifc^en @inne ber Snbianer ^at man
i^re Xapferteit oft menig entf]?re4^enb gefunben. ^(bgefe^en bat>on
bat ftc^ bie einzelnen Sölter in biefer Sftucfftc^t Derf4lieben oer^alten
unb bag in neuer unb neuejier Seit mit ber |>(;9{ifd^en 93ertum»
merung ber'^nbianer andf eine ftttlidS^c (Entartung berfelben eingetre«
ten ift. Hegt ber ®runb biefer Srfc^einung in ber Serf(^ieben^eit i^rer
Segriffe üon Xa|)ferfeit unb ^elbenmut^ t>on ben uufrigen. Offene
Selbf4Ia(^ten, mie (te bie SBeif en ju liefern pflegen, ftnb {mar oon ben
3rofefen oft gefc^lagen worben, bie aU IBunbedgenoffen ber Sngl&n«
^er gegen bie grangofen immer im Aampfe menigflen« tbtn fo lange
6tanb (hielten aU iene, unb felbfl oor ber Ueber)a(|l ni^t ^utüifmi^en
(Lafitau II, 250, Golden); auc^ {mif^en ben Satota unb SReni«
tari i{l e« }u förmlichen @c^Iac^ten getommen, unb ben Cfagen mirb,
obmot)l im 2Bi^rfpru(^ mit anbern 3<ugni{fen, biefelbe SBeife ber
jtriegfutfrung jugefc^rieben ($r. Tlaj^, c, II, 68, $aul fflil^. 229).
S)ieg ftnb iebo4 feltene Audno^men. IDie 5tä^n(ieit mit melier bei
Europäer in offenem gelbe ber (Sefa^r ftc^ blo§ flettt, erf<fieint bem
3nbianer gerabeju aU albern; feinen 9lu^m fuc^t er oorjUgUt^ in
SBaffent^aten , bei benen @<filau^eit @(^neflig(eit unb Sermegen^eit
mit einanber oerbunben, eben fo fe^r ben Srfolg fi^ern aU fle (U»
glei^ bad eigene Seben betfcn. Gr oerlägt fi(^ ba^er fafi immer auf
Itflige UeberfdQe unb ben erften 91nlauf , Sludgug unb glui^t gelten
i^m. 100 fie oort^eil^aft erfc^einen, für nicfftd meniger aU f^^impfli^-
„a^ ift fein SRu^m ^um geinbe (^eranjuf^^leld^en mie ein guc^d, i^n
anzugreifen mie ein Xiger unb mieber ju fliegen mie ein Sogel'' (West
57). Sine gau^e Xruppe gr^t bed^alb felbfi jum Eingriff eine4 Oiüß
Xopfetfdt ber Snbtaner. 151
)dnen oft nic^t t>ox, wenn biefer eine tampfhtxtiU unb einidecmalen
liiere ®teaung cingenontmen ^at (Greggl, 56), befonbcc«, mfiffen
n>iT f^injuffigen, in neuerer S^ii, unb mo e« ft^ nt^t um eigentUc^en
Jtrieg, fonbcrn um einen räubertf(^en 9lnfa(I ^onbelt.
9Benn mir lefen ba^ 6— S 2)elan)ared einfl auf eine Qroge Steife
fi((f begaben unb in ben 3)drfern mo fle eine freunblic^e ^ufna^me
eefunben Ratten, )um ^bfi^ieb ba« ftriegdgefcffrei erhoben, einige
6fal)>d mitnahmen unb bann bie {^luc^t ergriffen, ober bat ein 2>a«
tota ft(^ Wai^td in ein ^aniborf f<^(i(^, bort eine ^utte erlieg , burd^
ben ftau^^fang ^inabgelaffen ^^ feine @(^la4^to)>fer mit 9tu^e aud*
fu^te unb in feiner blutigen Arbeit fortfuhr, bid er bur(|i ba« Qbtß
ft^rei eine« ftinbe« ge{lört bad ilriegögef^rei audfiief unb fiot^^ fo (««
ben mir ffir fotc^e ^elbent^aten.nur ^bfc^eu, feine iBemunberung.
Snbeffen fe^lt ed bei ben 3nbtanern aucff nid^t an Seifptelen oon
Zopferfeit ^elbenmut^ unb @eelengrdie, bie unferem moraiif4^en
9lai{la6e beffer entfpre^en (ügl. Parkman a, 11, 46, Adair 392»
Perrin du Lac I, 208). ^uger ben 3ro!efen!riegcn {tnb befonber«
bie anwerft erbitterten Mmt)fe ber Sreef unb @eminolen gegen bie
Seifien rei^ an Semeifen ^ik^fter Xapferfeit unb ©tanb^aftigfeit (J. i
L. Thomson 1, 862,383), unb Adair (319) t)erji(^ert ba§ i^m
fein %aa in ber ®ef<^i<|^te ber fublid^en Sditer befannt fei, in meli^m
auf ber 91u4^t oor ber Uebermac^t be« ^einbed bie SSeiber unb ftinber
t>on i^nen t^reidgegeben morben feien. 91« man ben Snbianern t>on
Fond da Lac ben Sormurf ber f^eig^eit gemacht ^atte, berbanben {id^
beren 18 um i^ren 9luf }u retten, griffen eine @4^aar bon 100 6iou|
an unb jielen aQe bid auf ben legten, ber bie ftunbe bon bem 9lu4'
gange be< Kampfe« na<^ ^aufe ^u bringen oor^er beflettt morben mar
{%xoft 426). Cd ijl mufig an bem ^eroi4mu4 bon SRenff^en mie
bie Srofefen ju }metfetn, bei benen man Jtinber bon 5 — 6 Sauren mit'
einanber metteifern fa^ , mer bon i^nen im Staube fei eine glA^enbe
fto^le am l&ttg{len auf bem %rme )U galten (Lafitau II, 280).
(Sroberungdtriege f!nb au§er bon ben 3rofefen ni(^t leicht oon ben
SnManem unternommen morben. Sie f&mpften in ben meinen gdU
ten um i^re Subfittenj, um ben 93efi^ i^red 3agbgebiete4 ober ber
gif^ereien (Oiibma^ unb Siouj:, Copway 55), um ben 9e{i(^ M
tanbe« i^rer 8&teif, beren (Bebeine in frfil^erer 3eit ^uflg audgegra*
ben unb mitgenommen mürben, menn fie f orthogen (Gar vor). Sie
151 drf Idrung bed jtriegefil , %vAi\x^ gu bemfelben.
getod^nli^en Setanlaffungen gumftrtege gaben 9(o% (8renik>erle|uii9,
ber Aberglaube, totX^tx in Xobedfdden bic fflirtung einet Qavibwx
aud ber gerne fa^, bie SBlutrac^e unb ber eingemutielte erbitterte ^|
ber fi(^ aud i^r entmid eite unb t)on @ef(^le^t ju (&t\^\t6;^i foctgeerH
adniali^ gan^e 93dlter in töbtlid^e geinbf^^aft fiur}te unb bi^mrileii
bem Unterflange cntgegenfü^rte.
S^rli(!^e Jtriege, im ®egenfa^ }u blo§en 9)aub!riegen unb alttn
nie gefcbUc^teten, nur jeitmeife ru^enben gelben , mürben fdnnltd^ er«
fldrt, meifi auf f^mboltfct^e 3Beife, bur^) ein Sunbel $feile ba« auf
bcm 2Bege aufgcßeUt ober in eine ^Iapperf(Jblangen^aut geriefelt aber»
fc^icft mürbe (EUiott 1, 80) in 9teu Snglanb, in gloriba bur^ einen
$feil mit einem baran befefiigten <^aarbüf(^e(, anberm&rU burc^ Ueber»
fenbung einer .iU|t ober eine« @))ie§ed mit rot^ bemaltem @ttele mit«
telfi eine« SflaDen (Laudonniere 164, Carver 266). Um du
93ol! jur 93unbe«geno{Tenf(^aft aufjaforbern ((Riefte man i^m eine l(t
ober einen SBampumgärteU bie t)on jenem bann entmeber aufgenom»
men ober jurücfgemiefen mürben. Iffiar Don bem (»o^en Stat^K ber
Srofefen Arieg befc^Iofen, fo fcblug man in jebem 2)orfe eine rot^ gc»
> maite %%{ mit rotten gebern unb [(bmarjem SBampum in ben fogfi
nannten 5trieg«pfa^l unb ed ßanb oon ba an einem ieben frei eine
Unternehmung ^u organiftren (Morgan 339). Auf ben Au^gug )ttm
itriege bereitete man ft(^ bur(^ religiöfe Zeremonien oor: bie iungen
£eute mußten oor^er brei Sage lang im @cbmit)^aufe jubtingen uub
nahmen einen Xali^man (^riegdmebicin) mit, einen ftno^^en Don ber
@^lange unb einen oon ber milben ^aj^e (Morse App. 100); $uri«
ficationen bur^) $urganjen gaflen unb Opfer oor bem Aud^uge, Snt«
^altfamteit oom Umgange mit SBeibern unmittelbar oor unb felbß
nac^ bem 5lriege f^^einen aQgemein gebräu(^li^ gemefen ju fein (Dünn
94, Say bei James I, 293, Adair 159). 9ta(^ ber Stäcfte^t Oon
ben erflen 5(rieg«tbaten foU bei Uix 9{at(^ej fogar eine fecb^monatUi^
<£nt()altfamfeit eingetreten fein (Lettres ^dif. I, 761). SBer feine Sui«
rüjtung jum ftriege nid^t felbfl ju befc^affen oermod^te, mürbe Don ben
9iei(^€ren ober oon bem ber an ber epi^e be« Unternehmen« ^anb,
auÄgejlattet (Tanner I, 297).
Ueble Sorbebeutungen unb fd^limme Xr&ume fidren ben ftriegl«
Sug, man entfc^liegt jtc^ bann jur Umfe^r (Adair 381). (8e(^ er
u>t0(^inbert uormärt«(, fo ^aubelt e« ftcb oor 'Mm borum ^nia(|I
9tt bei ftriegf&^ning. 158
Gteaung unb Ot^etottonen Ui SeinM qtnou au^jttfunbfc^aften, ma<
mit \o großer SoTfit^t unb ®ocofalt gefc^ie^t ba§ bie Seifen fe^t oft
in n&(^fler K&^e an ben Saferen Dorbeigegangen ftnb in benen bic
3nbioner t>ecße<tt lagen. 3>er 3iibianei: im Serfled f(^ltef t bei (Befallt
fefbft bie klugen um ft(^ but(^ beten Olan) nidl^t )u Dettat^en (Alex-
ander 38). Oft Detfleiben jie ft(^ in Sf^iere ober geben einanbet
bur(^ na^^gea^mte X^^icrßimmen Detabtebete (Signale. Um i^te %n«
ja^l ni^t butc^ bie &)>ut ju k^etrat^en, marfc^iten fte gewd^nli(^ aCle
in einet langen 9{ei6e (Indian file), bet eine genau in ben J$u|ta))fen
bed anbetn. Zxo^ biefet Sot{i(^t«ma§tegeln fid^etn fie fid^ oft nur
f^^le^t obet gar ni(j(^t gegen Ueberf&fle, ba fte in biefet ^infi^t auf
i^re 6<|^u(geitier bertrautn (Carver); nur bie 3ro!efen unb einige
anbere Söttet )>Pegten im Atiege tegelm&iige 9la^tn>a(^en audgu*
Letten (Charlevoix 102, $t. 9laf . c, II, 198). 3)ie Iftu^fofung
bei Xriegdgefi^reied , beffen f^neibenbet Xon nut oon Senigen o^ne
(Btaufen gehört mitb, unb bidmeilen einen Süffel obet 9&ten betdubt
unb flu<^tunfä(^ig gemalt ^aben fott (Tanner I, 295), ifl bad Sei«
<^en ^um Angriff. Son ber attfetotbentli^^en (Befdf^iAic^teit unb jttaft
im Sogenfd^iegen unb bemgemanbten%udn>ei(6en but(|) 6ettenfpränge
oon Seiten bed (Segnerd eti&^lt f(^on Cabeza de Vaca (537); mit
grofet Sic^et^eit mürbe au4 bie @treita|t gemorfen, unb bor 910em
bie Stotefen, mel^e f<^on um 1 682 mit glinten oerfe^en maren, mufi*
ten auc^ biefe fe^r gefc^iift ju gebrauchen (W. Smith 81). Mmpfe ju
ffiaffer famen nxd^t oor.
SDie Sermunbeten unb £obten )urfl<naffen ju mfiffen galt aU ein
groM Unglfitf unb gab ^uglei<^ bem $einbe ber bad gelb btl^auptttt,
ftunbe Don bem erlittenen Serlu^ ; ba(^er nehmen bie 3nbianer ber
$rairieen immer eine 9tnia(^I oon lebigen $ferben mit in ben ftrieg
um bie ftampfunf&liigen fort^ufc^affen (Kendali I, 222). IDagegen
(aben bie itnifleno bie fonberbare (Sitte i^re getöbteten Arieger f<^dn
gef^imuift bem geinbe au«&ufe|en — ma^rf(^einli(^ in ber %h^ö^t ber
Se^auberung — , oon melc^em fie in @tü((e gef^auen merben (de
8met 115). 6o wenig Stitterti^^d bie ftrieg^fü^rung ber 3nbianer
im 9iQgemeinen ^at, fo ifl boc^ auc^ bisweilen eine %rt bon Z)uea un«
ter ben ^Au)>tUngen ober ben Xa^ferflen ber feinbti<^en Parteien an
bie etette be« attgemeinen ftamt)fed getreten ; ia bie 9rf anfa« t^eilten
cin^ mit ben (&^i<tafam i(ir ^ulber, ba biefe baran SRangel litten,
154 itriedfä^rung; bQd 6!oQ>iren.
griffen jic bann erll an unb befiegten ße (Nuttall 85). Sin S^tg^
ffl^l a^nH(^er ^rt ba« aüt Suieren Sort^eile fiber ben {$einb Der«
f^mä^t, um i^n nur huxify eigene Xa))ferfeit )u äbermtnben, jeigten
bie flfQonfin, aU {ie im Safere 1609 nadS^ Serfi^angung bei Säger«
ben 3tofefen bie Qd^latfyt anboten , ben Angriff aber unterliegen , ba
biefe i^nen t»or{ieQten bag bie Statut f(!(|on ^erdniubred^en beginne:
beibe ^arteten fiberliegen ft<^ ru^ig bem @d||lafe (Cfaarlevoix 104).
^etfemelber (300) ht^auput bag ®efanbte in älterer geit au4
m&^renb be« jhriege« unberle^litf) genoefen feien unb unter bem S^n^t
bed groien ®eifled geflanben l^&tten, Adair (278) unb Lafitaa
(II, 314) aber fleüen bieg in ^brebe. 6i(^erer ifi bag ed für aQe ndrb«
lieferen Sdlfer ein gemeinfamed nationale« ^eiligt^um gab , in beffen
Ka^ iebe J^einbfeligfeit auf^dren mugte , weil bort einfl ber groge
®eifl iu ben 9Renf<fien gerebet unb fte }ur (Sinigfeit unter etnanber
ermahnt ^atle, ben früher fc^on enoS^nten 9tot^))feifcn|leinbru<^
oon Prairie da chien.
m
Son Schonung mar in ben 3nbianer(rieg<n meifi fein« Rebe,
auger wenn fte ber eigene Sort^eit gebot. 3n Sirginien )mar mur«
ben in alter Qtii bie ^äut)tUnge (weroances) ffieiber unb j^inber im
jhriege nidl)t getöbtet, fonbem gu (Befangenen gemalt (Strachey
107) , au4) bie ^uronen bra<^ten ffieiber unb ftinber nur in feltenen
gaaen um (Sagard 186, 214); berßl^rgeii be« ®ieger4 flrebte aber
na^i bem &a\p bed geinbe« unb bieg lieg tetne @4lonung {u. S>en
&a\p {u nehmen mürbe nid^t feiten gefä^rU(^, ba Sermunbete bi4«
»eilen fi^) tobt gellten unb mit ftnßrengung il{^rer legten Strafte ben
6iefler nieberf^lugen ber ft^ i^re4 ^aarf(^o)>fe4 bem&^tigen mottte.
2)ag bie 6itte be4 Gtalpircn« um 1675 no(^ neu gemefen fei unb
urfprflnglic^ oon bengranjofen tnSanaba ^errA^re (Zaloi 571 not.),
ift unrichtig, ba fie f<^on oon Laudonniere (164) in ^iotita unb
DOtt Strachey in Sirginien erm&^nt mirb; ben 9ipa6ftn fc^eint fie
fremb geblieben ^u fein (Schoolcr. Y, 212). ffiie grog bie Segierbe
na<^ biefer Xro|^^&e au^^ anberm&rt4 mar, erfleht man barau4, baf
etnß ein SRifjlonär im itriege ein lebenbe« ftinb nur gegen einen &aip
oon einem ^uronen eintaufd^en tonnte (Lettres edif. I, 718). So
ber ftamt>f erbittert unb an^altenb mar, morbeten bie Sieger bt4met»
len bii )u g&nitic^er eigener atf<^dtifung, unb obglei^ in ben ftriegen
im Berglei^^ mit ben unfrtgen oft nur menig Slut flog, ft^ fl4 bo^
nantfiitli^ ^i« 3to(efen but<^ bebeittenbe aRenfc^enDecluße gcndt^i^t
t)iele ^eitat(»en mit gefangenen ffieibem einjuge^en unb $cembe in
größerer ^nta^l in i^ren @tamm aufjunel^men (La Potherie
III, 43).
9Bie bet 9tu^m bed Söufetd beneibet mirb ber bad 3agbn)i1b nie«
berjutennen Deimag, fo t{i ed au(^ ein ®egenßanb bed S^^rgetjed eine
@icgcdbolf4)aft'iuer{i ju überbringen (fto^ll, 170). !Z)te aud bem
ftriege ^eimte^renben @ieger, loelc^e auf bem 9Rarf(!(|e i^re Oefange*
nen 9{a4iU mit ^rmen unb Seinen on t>ier $fä^le unb auferbem no4»
an i^ren eigenen Seib feffelten, mürben bei manchen Sölfern feflU^
empfangen , bei ben 3rofe[en Dflrgten fie nur einen fliflen Sinjug ju
galten, juerjl i^re eigenen Xobten ju betlagen unb erft f|>öter bei ber
geier bed Siegedfefied i^re Saaten ju eTjä^len (Heriot 455, W.
Smith 81). ^u einem gef^<en Saume (Golden I, 8), anber«
m&rtd ^auptfd(^li(& an ben !ßfeifenrd^rcn mürben bie jlrieg^t^aten
in eingef^nittenen giguren bargefieUt (Adair 424). Sei ben Slorb*
Snbianern galten bie mit Slut befletften ftrieger aU unrein , burften
ni(^t to(^en, maren man(j(^en ®peifeoet6oten untermorfen u. bergl.
me^r (Heame 189). S>er griebendfc^Iug gefc^a^ bur$ feierlichem
Segraben ber Streitaxt unb Uebergabe üon Sam|>umgfirteln in aO«
gemeiner Serfammlung, unb mürbe bei vielen Sölfern l}xx6^ gemein«
f(^aftU4)td 9iau(j(^en au« ber griebend4)feife bejjtegelt IDiefe leistete
Sitte mar nic^t aOgemein, bie 3totefen unb bie 3nbianer bed unteren
Soreniilrome« Ratten fie nic^t (Lafitau II, 314). Ob {{e erjl, mie
MXuUob (145) glaubt, im 17. 3a^rl^unbert grdgere Ausbreitung
gemonnen \^QJ:it, mirb jid^ ferner entfc^eiben laifen; ma^rfc^^einlic^ iß
biet ni^t, ba bie griebenM^U^ f^on Don $ater Marquette (54,
60), bann DonHennepin unbCarver erm&^nt unb befdl^rieben
morben iß. @ie mitb von ben 3nbtanem aM ein ®ef<fient ber ®onne
an ben SRenfc^en bejei^^net (La Potherie II, 14); bie $ani foOen
ße iuerß Don i^r erhalten ^aben , unb fie rieten ba^er bie pfeife (u*
n&4lßium Fimmel, bann gegen bie Srbe, bann (^orijontal um i^ren
9Ritmenf4»en ben ^rieben barjubieten (Morse App. 237). 9tad^
Mar q o et te mürbe fie Dou ben 3Qinoi4 au^ ftegen bie 6onne er«
^oben um gute4 Setter ju erhalten. 3ebenfaa4 mar ba4 Slaui^en
ber pfeife urf))runglt4 eine religMfe (Zeremonie unb fc^äf^te f<^on in
alter Seit Dor gelnbfetigteit ober gab bo4» bie eigene frieblic^e Qkt*
156 ^^^ $ODd bei defdngeneit.
Pnnung funb. ^ie ^iebendpfeife mar bon rot^em S^on ober Star«
mor mit einem IRo^re Don 2^—4' Sdnge, ba« mit giguren [(|»ön be*
maft unb mit bunten Gebern, a\x^ mit ^aarlocfen rei(^ oerjiert mürbe.
S)le Angaben barüber flnb t>erf(^ieben, ba iebed Solf fte auf anbere
®eife fc^mflcfte, fo ba^ auf ben erjlen 9\\d in erfennen mar, meinem
Stamme bie pfeife juge^örte (C arver 303, Archaeol. Am. I, 70).
Um ^rieben beim geinbe (u bitten , mie bie treulofen 3oma bei ben
©eigen traten ($aul SBilb- 240), iji fonfl bem3nbiane.r fremb, er
erbittet unb gemd^rt feine ®nabe au§er nac^ Doflfldnbigem Siege,
fonbern l^ält feine @a(^e mit ben ffiaffen aufrecht bid jum Untergange
feine« Solfed.
®ine ^udme(^felung ber (befangenen fanb bei ben 3nbtanern gar
nicbt fiatt; biefe mürben entmeber umgebrad^t, in eine gamilie abop»
tirt ober ^u @flaoen gemacht. 3n ben beiben le^teren f^aden Derbanten
{{e i^r Seben ber (Bnabe be« g^inbe« unb merben Don i^rem eigenen
Solte iurucfgeftogen , menn fte ^u biefem entfliel^en foQten (Carver
294). ^a« ®emö^nlidi^{te mar ba§ bie maffenfä^igen SRänner ge«
tobtet, 2Beiber unb jlinber a1« (befangene in einer bienfibaren Stellung
gehalten mürben, ^ie Jrofefcn gaben bidmeilen einen grof en Jtrieger
feinem Solfe inx&d unb biefer mar bann moralifc^ t7er|)fli(()tet {!(^
l9om jtampfe fern ^u galten (Morgan 341). ^tlavm mürben bie
Gefangenen bei i^nen niemaU (Golden I, il, anberd Lafitau),
fonbern gunäc^ft führte man fte im Zriump^e um^er unb lieg f!e Spieg«
rut^en laufen, bann bot man fte ben f^amilien an meld|ie Serlufte im
ftriege erlitten Ratten. SSurben fte oon biefen ald Srfa^ angenom*
men , fo trat bie ^bo^^tion ein , bur(^ meiere fie ben 9tamen unb afle
bfirgerli(^en 9ted||te beffen erhielten ben fie }u erfe^en be|limmt maren ;
mürben fte t>erf(^md(^t, fo erlitten {te einen qualooQen Xob (Golden
I, 9). 3)ie gemdl^nlit^e Seife ber SRarter mar bie, bag ber (Befangene
an einen $fa^l gebunben, ringsum mit SRetg^olj umgeben unb biefe«
angejunbet mürbe. X)agu fam ba« Srennen mit glü^enben (Sifen
unb ba« ^Ibfdj^neiben oon ©tutfen gleifc^^ oon bem Sebenbigen. S)a»
rauf mürbe er flalptrt, ber ftopf mit beiger 5lfc^e betreut unb in bie-
fem Suflanbe jmang man t^n umberjulaufen fomeit feine Jtrdfte no(^
reichten. 3)er Xa))fere pfit^U alle biefe Qual )u t)erfpotten unb mi|«
renb berfelben feine geinbe {u ber^d^nen. S)ag bie 3ro!efen biefe«
IXartern ber (Befangenen erfunben Ij^dtten (Lettres ^dif. I, 663), \ft
t»oe Wartern berfelben ; fatf<^( ^<^1üffe barou«. 167
bei bet grogen ^tOgemein^eit bedfelben ni(^t bemet^bar, ober aflerbing*
mögen f{e ed am meitefien botin getrieben unb anbete }u glet^em Set«
falzten, um fRe^^tejTalien ju fiben, t>etan(agt ^aben. S« mat bautet«
f&(^li(^ bei ben dfili^en Soffern in Uebung, au(^ im €Aben, tpo be«
fonber« bie aSeibetmitgeuetbtänben ben (gefangenen iufe(ten(Adaif
390). leitet im SBeflen foO {mat bei ben «ßani . niemals aber bei
ben 9Ranban SRenitati unb ^a^en etn>a< biefer 9ltt gefdlie()en fein
($t. 9Ra;. c, II, 198). 9u(^ bie Ofagen btingen t^te (gefangenen
nut feiten um (Brackenridge), bie S)a(ota be^anbeln fie mttbe,
obmo^t Pe in etn}efnen |$&tten i^nen etfl na^ 3al{^ten ben Xob gaben
(Keating I, 415). 9?ut bie VpadSien macben eine ^u^nabme, tbeiU
infofetn ald fie bie (gefangenen quälen , tbeild au<^ infofetn fte auf
einen ^udtaufdb berfelben mit ben @panietn eingeben unb fie b^uftg
öetfaufen (Arricivita bei »ufdj^mann 1864, p. 300, ^feffet-
totn I, 400). Untet ben ^t^apaMen )>flegen bie S^eppem^an« bie
Seflegten fimmtli^ im 5h:iege um^ubtingen, 9(uf^ebung berfelben um
fie fp&tet }u quSlen finbet bei ibnen fo menig {tatt aU 9bot)tion
(Mackenzie).
Um biefe batbatif(^en Sitten ni(bt untiAtig ^u beutt^ilen , mui
man beat^ten \>Ci^ bet 9(betg1aube einen fe^t mefentli^en Sntl^eil an
il^nen ^atte: man ba(bte f!^ ba^ bie (Seiner bet (Stfcblagenen ni(|^t
ebet gut 9lu^e !&men aU bi« fie geto(^t mäten ; l{^atte leitete« iiic^t
gefi^e^en fdnnen, fo mutben bie (gefangenen )um (Stfa^ bafüt gequ&It
( Ad air 151). (Sine« gemaltfamen Xobe« gu fletben bet nic^t get&4^t
mutbe, galt bemnac^ fut ein gtofe« Ung1d(f, ba^et man im fublicben
SHabama Untulj^^iftetn bie fortgejogt würben, gugleic^ antünbigte
ba§ i^t Xob unbe»tint unb ungetdt^t bleiben foUe (Boss u II, 50).
^et 9bf(^eu oot biefen (gteueln ^at oft baju oetfu^tt bie Snbianet
ffit to^e Sßitbe gu etfldten bie ade« SRitgefü^Ie« baat , ben (K^ataftet
beta^enf^^eitnutau^erlidli an ficb trugen. 9Xank>ergagbabeibai(£ng'
Idnber unb granjofen ibnen nicbt aOein bidmeilen (gefangene übergeben
baben um fte tebenbig }u tierbrennen unb gu f(!binben (La Pothe-
rie II, 298, III, 255, 281, IV. 75, 98 unb fonP), fonbern baf |ie
bei Sertilgung ber ^quot (1637) unb in ben 3rofefentriegen (1691)
mie bie ^oO&nber in 9leu ^m^erbam (Wen) ^ort, Valentine 50)
fogar felbfl gu mieber^olten SRalen gang ba« K&mlic^e getrau ^^hvx
(Colden I, 143, 190, 195, Parkman a, I, 71, Lafiiau II,
158 @fl(it>fit, ^elanbfutig gefangenet frouen.
289, Halkett 50ff.); man t)ergag hai in ft)it(ret Seit einjelne l^et'
oorragenbe ^öuptlinge, wie Blackhoof, Tecams^h u.V., be«
mfi^t gcmefen ftnb biefe (Braufamfeiten abjufleaen (Drake), bat ff<
mitt(i(^ abgcfc^afft rourben, j. 9. bei ben Ojibtta^, bei ben Sc^marj*
fäfien ($r. 9Ro;. c, I, 580), 6eminolen (Bartram 204), unb ba(
in alter 3eit ^naU biejenigen Bdlfet bie Pe am weiteren getrieben
Ratten, bie Srofefen , bie geiflig am be^en begabten unb om ^d^fien
entmitfelten bon aflen maren. IBenn über ben Seft^ eine« (Befangen
neuen unter gmei 3nbianern ®treit entßanb, mar e« ein ni^t feltened
9lu«funft«mittel bafi man ienen erfd^^lug (Loskiel 193, Anburey
im SWagaj. o. Weifebeft^r. VI, 143.); auc^ hierin ^>aben bie erflen «n*
fiebfer bon Connecticut, fromme Puritaner, bad 9eifDie1 jener nac^*
geal^mt (%cl\\>\ 278).
So oon eflaben bie Siebe \ft melc^ie bie 3nbianer Ratten, finb ab«
gefe^en oon ben menigen früher erm&^nten %atl€n , in melden ein
berurt^dlter Serbrcdlier 6flaoe mürbe, bur^gangig nur ftrieg^gefan«
gene barunter ju oerjle^en benen man ba« 8eben gef^enft ^atte. (Sine
fol^e Segnabigung trat bei mehreren Sdlfern ]^auptf&<^1i<^ bann ein,
menn ber Serfolgte einen aH Vf^l aufgerichteten rotten $fal^1 nod|i
lebenb erreicht ^atte unb bie Slat^^oerfammfung über i^n feine an«
berc Skrfugung trof (Hunter 328). 9Bo e« etlaoen gab, mürben
fle bidmeilen gegen Saaren oerfauft (Marquette 50), oon i^ren
Ferren aber meifl gut be^anbelt unb ni$t mit SIrbeit fiberlaben (9?orb
Sarolina, Lawson 232; Staoajo«, 9R511^aufen II, 234; 3totefen
unb ^uronen, Lafitau U, 808); ba< (Bemö^nli^ere mar inbejfen,
mie fdS^on früher bemertt, bat ^^^ S^ftegte, menn man i()n begnabigte,
aU Steter unter bie Sieger aufgenommen , bem Stamme be< Siegerl
einoerleibt mürbe (3rofefen, Creef).
S« ^at öfter« 9efremben erregt ba| bie Snbianer, mit eingiger Sud'
nahmen ber 9pa(^en (Schoolcr. Y, 212), gefangene meige grauen
immer mit 9l^tung unb di&d^ö^t be^onbeft unb f!(4 i^nen gegenüber
in ben (Brennen be« nnßanbe« gehalten ^aben. S)iefe (SrfdS^einung tx>
flärt f{^ barau«, bat na(^ bem (Bfauben bed Snbianer« ber ftrieger
IVLX Sntl^altfamteit oom Umgange mit bem meiblic^en (Sefc^let^t bor
mie na^ bem Ifricge au« religidfen (Brfinben oerpfli((tet, bat Unent'
^aUfamteit feiner unmürbig ifl, i^n Idc^erli«^ ma(^t unb fogar, mie
man glaubt, feinet Zayferfeit fftr bie Butunft f4^abet (Hunter 299,
aannibaHdmii^. tS8
8w&n bei Schoolcr. V, 269). IDic jhrieg^^duptlinge ber 3totefen
Uiebeti bei^alb fogot meifi mtDcr^eiratt^et bi^ {{e jidS^ k^on ber X^cil«
nal^me am fttiege gang gurucfiogen (Journal ^tranger 1762, Avril
132, 137).
Wi htx glül^enben Sta^e , bie fl^ an bet fange fortgefe^ten &ua1
M %mUi meibete, oerbanb f{<^ bei ben 3nbianern meij! no6) ein
meiteret (Sreuel, ber Sannibolidmud. »3>ad ^etj be« ^einbe« effen,
fein Sittt ttinfen"* mareu gemd^nli(^e Sudbrüife in benen man i^m ben
Untergang fc^mor, unb menn fie au(^ in fp&terer 3«it oft nur ftgär«
ti(^ itt Der^e^en maren , fo faffen {{e bo(^ feinen Smeifel baritber xoo*
rin ber Urfprung i^rei (Bebraui^ed ju fi^^en iß. lDa§ bei ben 9(gon«
tinodlfern unb Srotefen biefe %tt bed Sannibalidmud fafi ganj aOge*
mein mar, iß betannt; unter ben erßeren merben nur bie ^benafi bc«
ßimmt bat)on freigefprod^en (Lettres ^dif. 1, 703, LafitauII, 307),
unter ben (enteren fotten bie 2^o^am! felbfl i^ren iRamen babon ^a(en
{fKof^atot, eig. Manquawog, Wenfc^enfreffer, Drake III, 37). 9lo^
im 3a^re 1813 unb felbfi nad^ biefer Seit finb g&Oe oon Sannibali««
mud bei 9lfgonfinb51tern Dorgefommen , obmo^l ße immer feltener
mürben (McCoy 314f.) 9tu(^ bie @iou|, mel(^e fp&ter großen %b»
f((feu baoor ju {eigen fd||iencn (Keatingl, 412), a^en fonß bad
^era be« ^einbe« auf (Schoolcr. III, 241). Sei ben Sliami unb
^otomatomi gab e4 eine befonbere (SefeQf^aft meldte fDVenf(i(ien*
|leif<|| Derjelj^rte; i^re SRitglieber mußten befHmmten (Mamillen ange«
^dren unb glaubten j^^ im 9efi|^e ^5^erer fträfte, bie ße burdli 3üu*
berei auf anbere gu übertragen im Gtanbe m&ren (Keating I, 103).
3n Souijiana gab e4 au^er ben ^Itacapa , beren 9tame bie§ anzeigt,
teine 9lnt^rot)ot^(iagen (duPratz II, 231), unb mie bie $ani fo foflen
au(^ bie iRati^e) niemaU Slenfc^enfleif«^ m^ff^^ ^^^^^ ($au1 99 i1^.
375,Adair412), obgleich SRenfc^en Opfer bei jenen bitoeilen, bei
biefen Qtxoii^nMd^ borfamen. S)a( au§er ber Ka^e au^ bie 9tot^ ein«
jelne Sditer gum &annibali4mud geführt ^at , mürbe fc^on frä^er an«
gegeben. 9114 ein britte4 9Rotib gu bemfelben , ba4 {{(^ ma^rfc^einlid^
ni((ft fetten mit bem nßen berbanb , i{l no(^ ber Aberglaube gu neu«
nen: mie man bor bem ftriege \>om ^unbe a§ um flc^ beffen 9Rut^
angueignen , fo oerge^rte man ba4 ^eif^ unb namentlich ba4 ^erg,
ben 6i|^ be4 Otut^ed , bon einem tapferen Stanne um {i(^ felbß ba«
bur4 unmiberße^lic^ gu ma^en (Keatingl, 102). ®o glaubte
100 Ztmpttamtnt bet Snbioner.
mon ber (Si0enf<^aften bct Spiere nbtx^anpt t^eil^afttg gu totibtn
tötnn man jit ag : ber ©(^nettigfeit tH i^\x\^H, M fc^Ied^ten (9e{t(^M
be« S)?aulwurf« u.f.f. (Adair 133 {f.).
5. 3)ie 3nbianeT {tnb 9lenf(^en t)on großen unb gemaltigen itu
benft^aften; mir ^aben bie§ f4^on me^rfa^ ^eroor^u^eben gelobt.
3m Spitl auf ber Sogb, im 5Weje berfolgen Pe i^r 3iel mit einer fo
angeft^annten X^fttigleit unb au^bauernben Energie, bag man fi^ um
fo me^r über bie fc^IäfrtgetSpat^ie unbbadunbemegHc^e$^(egman>un«
bert, bem fie jjid^ Eingeben fobalb fein @porn biefer 9rt fte )ur 9n*
{Irengung treibt. Suft&nbe groger innerer 9[ufregung fd^etnen fie ju
lieben unb lange fefi^u^alten — nirgenbd tommt eine d^nlt^e Uner«
fatt(i4|teit ber Stacke fo ^Aufig tior al« bei i^nen — , Bufl&nbe groget
Vbftiannung unb tr&ger 9>lu^e me^feln mit i^nen ab. @ie faflen au«
einem (S|trem in'« anbere , biefer fd^roffe ISed^fel liegt i^rer Katur
nA^er a\i anberen äRenft^en, eine gemiffe ®lei(^m&gig!ett ber ®emüt^««
läge f^eint feiten oon langer S)auer )u fein , groge Reijbarfeit unb
gftntlic^e 9bflumpfung jinb i^re gemd^nlid^en Stimmungen. 3)iefe
Steigung fid^ in e|tremen (Segenf&t^en )u bemegen mit 9u«f(^lug ber
a)tittel)uftAnbe i|i ba« (£^aratteriflif<^e be< nerodfen ober fogenannten
meIand^oIif(^en Temperamente« ; e« äugert fi(^ finnlid^ in ber grogen
6<^re(f^aftigfeit, bie ben Eingeborenen t>onnorb' mie oon@fibamerita
oft bei unbebeutenben Seranlaffungen ju (ild^lic^em Sufammenfa^ren
bringt (Unanüe Observ. sobre el clima de Lima, 2. ed. Madr.
1815, p. 102 not) unb i(in burc^ Zrftume aufgefidrt fc^Iaflo« mat^t
( d e L a e t II, 1 2), e« jeigt fc^ auf geistigem ® ebiete in feiner (£m))finb«
li^Ieit gegen ba« Urt^eil Ruberer unb ber öffentlichen Weinung aber
i^n felbfi, unb oor IQem in feiner nie ru^enben abergl&ubif^en 9uf«
merffamfeit auf bie fleinfien Staturereigniffe au< benen er ben ISiflen
l^d^erer (Seifler ^eraudlefen gu (önnen glaubt.
Um fein ®emut^«Ieben unb feinen moralifc^en S^arafter n&^er
tennen }u lernen, merben mir oor^er ben SRaagftab auffu^en muffen
nac^ melc^em er et^tfc^e Ser^ftltniffe migt unb beurt^eilt. S>iefer ftt^t
meifi in (einer unmittelbaren Sejie^ung ju feinen religidfen tteber*
jeugungen, obmo^l eine foldj^e ni^t gan) fe^It ; ber Segriff ber Gflnbe
tritt odaig gegen ben be« Serbred^en« iurätf , für ba« ber X^ter nur
ben SRenfc^en unb unter biefen mteber oorjugdmeife , menn nic^t al«
lein, ben Serlej^ten unb Seleibigten felbft Derantmortli<( i% 9ta(^
ÜJloral unb StoraUtat. 161
lex ^r\^d)t mand^ift Sölfer f)at ber ßto^e ®eijl ben 3Wenfd^en foflor
eine unbefc^ränfte grei^eit bc« ^anbetn« öegeben unb fflmmert fid^
ni4^U um i^re Späten.
9ni fi^erflen unb ridf^tiglten entnehmen mir jenen et^ifcfien 99^oag<
flab au« ben grjäblwnfl^^ meldte im gomilicnfreife tbeiW bet Unter*
Gattung t^eiU ber IBilbung ber Sugenb bienten (Schoolcr. A. R.,
ogf. au(^ Keating I, 126, 225). 3^re9RoraI ifi ^iernat^ folgenbe.
2>teb1!obI unb Korb, (Sraufamfeit unb 3auberei ftnb fc^&nbtti^e ^onb«
lungen bie im fieben nid^t ungefltoft bleiben ; bie§ gilt nicbt minbet
ton ebefic^et Untreue, öon ber Serle^ung religiöfer ®elübbe, ber 3ni*
piet&t gegen bo4 SIter unb befonberd bem Ungeborfam gegen bte (Sl*
ttxn: »enn aud) erjl fpöt, fftbten fie bod) immer in'« Unglfid. 5>a*
gegen flnb Selbfiberleugnung unb Stonb^aftigfeit, Sopferfeit unb
Unetgennfl|ig!eit, SefcbmijterHebe, greigebigfeit unb ®oflfreunbf^aft
afle« ioU^ wertb unb e« tt>irb ibnen bie Derbiente Selobnung ju
S^eil. @to(i unb ^Inmafung fommen ju ®(^aben, Uep)>igfeit jUirit
fid^ feibfl in'« Serberben. Sin guter SRann ijt nod^ ber Sorfiettung
be« 3nbtoner« immer milb fanft unb freunblidS^, befonber« gegen fein
ffietb, er flreitet nie, jeigt ^d) grenjenio« go^lfrei, oertbeilt tt)Q« er on
®cfcbenten er^< unter bie jungen 8eute unb bringt bem ^erm be«
Seben« Ot>fer bor. 3>emna(^ liegen bem ÜRenfc^en jmar religiöfe
fpicbten ob^beren ßrfuttung Segen bringt unb ^c^tung ermtrbt, {.9.
lange« gaflen unb bergl., ebenfo b^t er eine SRenge r>on morolifcben
9fli(^ten auf ^^, beren Seoba^tung i^m ein g1äd(i(be« Soo« bereitet,
»S^renb ber Uebertreter x>on ber S?emejt« ereilt mirb, aber bie Sor»
jleflung ba^ bie gorberungen ber TOoral jugleid) fol(^e ber Sleligion
feien ober bap ber ®i(Ie be« großen unb guten ®et|te« felbfl i^re Cr*
ffiOung »erlange, fdj^eint bem Jnbianer, wenn au(^ ni(^t tJöüig fremb
geblieben, bo(^ ni(ibt jur Älar^eit gefommen ju fein, mie t>ox Willem
barau« ^eröorgebt, bat i^m bie ^renge talio al« böc^jler unb unbe»
^reitbarer ©runbfaj be« ^^anbeln« galt.
9Bfe man bei un« bie 9Roraltt&t uon ber SRoral unterfc^eiben mu(,
fo aucb bei ben 3nbianern. 3n Md^^t ber erjlern mlrb t)on man*
^en DerP^ert bat P« iw allgemeinen ^d^ttWd) nicbt hinter ber TOora*
KtSt ber »eifen jurfltfilanb, ba bie Siteren Seute bur<^ Sebe fiebre
unb 9eifpiel einen grofen unb mo^lt^Stigen (Sinffug auf bie jfingeren
ou«flbten (Hunter 205). TOorb, Maub, C^ebrucft, aud^ Srunfen*
102 Seltenheit f^obn Seibre^en.
^eit, Sdaecei u. becgl. (amen in alter Seit bei ben Gingebotenen \>o\\
9leu (Snglanb feiten t)or (Elliott I, 315, Potter 9 na<!6 Roger
Williams). SQent^alben aber {logen n^it auf bie Qtxd^tn einet raf(^
fottgefi^tittenen X)emotaltfatton feit bet 9nfunft bet 9Scigen unb un«
tet beten ISinflug (Warren bei Schoolcr. II, 139), fo bai toit
fogat bet SetftdfierunQ begegnen (^edemelbetS), bet \pitttt &^a>
taltet bet3nbionet ,,^abe mit bem ef^emaligen feine 9e^nli<l^(eit mef^t."
Settägetei unb Suge mat bei ben ^Igonün fajl aflgemein Det^a§t
unb iogen öffentlichen Zabel ju (La Potherie I, 132), au<l^ unter
ben 3to!efen ^ettfc^te gtoge Offenheit unb fitenge SBa^tf^ett^Uebe
(Morgan 335), bei ben ^utonen mar ed anbete (Sagard). Fil-
8on (131) be^ou))tet fogat ß^tli^felt unb tnufti(^tigfeit feien bei ben
3nbianem n^eit aOgemeinet oerbteitet gemefen aU bei un«; bot^fig»
li(^ mutbe bie Säge aU ein 3^(4^^ oon Seig^eit gefc^eut unb betac^«
tet (Jones I, 69). 93 ot ^Oem ben Sac^em« mat Untebli(|^teit unb
Untoa^t^aftigteit ftemb, pe hielten betgleic^en untet i^tet fflutbe
(Elliott I, 814, t)gl. ). 9. aber Sogan Scboolcr. IV, 619f.).
®togf))te4fetei bei (Stji^Iung bet Jttiegdt^aten , ^eigt e< noc^ neuet«
bingd, iß jn^ar oQgemein , aber roer fiä) in S^etreff be« X^atfac^Iiil^en
Sägen etlaubt, oetliett aQe« IBertrauen unb ade ttt^iung (fto^t I,
34). Sei manchen t>tx notbn^cfllicien Söffet gab e« einen «Stebli^»^
feitlbaum", einen $fa^l an melc^cm (Sefunbened aufgehängt mutbc
um oom Sigent^ämet abgeholt ^u n^erben (X)omene$ im Slu^lanb
1868, p. 940). 3n ber Unterhaltung, fagt Hunt er (271), türmen
bie SBeiber einanber oft i^re Scanner @ö^ne unb ftd; felbß, oon 9b<
»efenben Ueble« ju fagen gilt für fe^t ^o§Iic^, pe berleumben nicfet,
man fpric^t überhaupt nic^ft Don bem ber Serac^tung oerbient unb
mifc^t {t(^ nietet in bie ^(ngelegen^eiten Ruberer. 2)a^er ijt au(^ gant
tinb Streit feiten, fon^o^l auf ber 3agb unb über bie 9eute im ftriege,
aU au(^ beim @piel unb bei anberen (Gelegenheiten (Carver).
J)iefen 3eugnijfen gegenüber ijl e« befrembenb ba$ Roger Wil-
liams, ber einzige unter ben erfien ^nftebtetn 9leu Snglanb« bet ft(^
eifrig mit bet tttlernung ber 3nbianet'6»)ta*en bef<^&ftigte, ein
9Rann oou motiltoottenbet (Beftnnung unb tüdi^tigem Setßanbe (in
feinem Key to the Indian languages, mit »elijem Edw. Winalow,
Good news from N. England {u oetgleic^en ijl), bei nft^etet Setannt«
f^iaft bieOnbianet aU ^abfäc^tig unb tac^gierig, lugnenfd^ unb be»
SBiQianid' ju ^axM Urtheit. 1^3
trägerifdEi bejcic^nct fyat. I)ie ju groge 6ti(nd€ l)iefcd Urt(}ciU im
Sanken ge^t f(^on l^ataud ^eittot H^ William b felbfl, mt mx
fa^en, tierjt^iert t^ai, grobe Serbrecbm feien feiten bei i^nen. 2)er
Sorioutf Ui ^abfu^^t ifl jebcnfaQ^ angeregt unb überhaupt nur bem
SBeigen gegenüber Pcr^nblid): biefer trot bem Snbianer mit einet
äRenge t>on äu6ften®utern audgerußet entgegen bic i^m neu unb un«
betannt märender lernte ibren 9EBcrt^ fenncn — bürfen mit un^ mun«
betn ba| feine Segierben in ^obem (Brabe erregt mürben unb bat {te
ibn ju man(^en ^anblungen verleiteten bie ben ®tem))el ber {)abfu4^t
trugen, eined ge^lerd ber, mie mir fogteicb geigen merben, i^m fonfl
ginjUc^ fremb ifl? URit ber 9fla(|^begierbe ^at ed feine 9{i(^tigfeit unb
gegen ben Sormurf ter Süge unb bed iBetruged fönnen bie Singebo«
tenen oon 92eu (Snglanb nur bebingter SEBeife in @d^u^ genommen
merbcn. 2)ie ftunft bed !Rdntef(bmiebeud unb 3ntriguirend ftanb bei
Dielen Sdlfetn in 9lüt()e, oor 'Gittern ben llBei^en gegenüber, bie fte t)on
Anfang an aU ta^ mad fte maren, aU (^inbringlinge, unb ba^et mit
bem größten SKiftrauen, oft mo^l aucb mit bem b^imlic^en SBunfc^e
anfa^en jt$ ibrer ^u entlebigen. ^ber audb untereinanber bebanbellen
fte {t(^ ni(^t immer mit Ojfenbeit: bie oiel fachen Kriege in benen ftf
mit i^ren 9}a(t!barn ßanben, ber febr lebhafte politifc^e (S^rgeij Sin«
jelnet unb bie vatriar(!balif(^>bemotratifcbe Serfaffung ber meijlen
Sdlter erzeugten unb nabrten ein S^fiem ber 3ntrigue. oft fo fein ge^
fponnen mie man ed nur bei l^ö^er gebilbeten Stationen ^u ftnben et«
märtet, aber biefe« fd^eint ftc^ fafi au^fd^lieglicb auf bad politifc^e
Seben bef<^ranft )u ^aben, mä^renb im $rit)att)ec(ebr meifi eine gto^e
3ntegtit&t ^errf<^te.
S)ie Sugenben meiere burcbgängig i>un beu Snbioncrn am ^bAjien
gefc^SJt merben. jinb lapferfeit unb greigebigfcit. äJon jener i(i fdjdn
bie Siebe gemefen, biefe legt William Penn ben 3nbianern in ^obem
ajloage bei: «9lid)t«", fagt er, „ifl i^nen ju gut für einen greunb.
®iebt man i^nen eine glinte, einen fd)öncn IRod ober mad fonß, fo
tann pa^ ®ef(ben! ^manjig ^anbe burcblaufen t^t e« in einer bleibt ...
9tei4)t^um circulirt bei i^nen mie bad Slut, alle @lieber nehmen X^eil
baran, unb ba (einer ju beft^en mänfdt)t mad ein anbcrer b^^ a^ten
fte ba« eigent^^um." 3n (^bicago ftritt ftcb einfl eine ©efeOfcbaft Don
Setzen, ob bie 3nbtaner freigebig feien. Tlün rief einen alten SKann
^erbei ber feinen ber ^nmefenben tannle, unb in fur^er ^tit j^atte man
11*
164 grdöebigfelt.
i^n ba^u beredet ade fdne Socken an fie ^u t)et[d)enfen (Hoff mann
n; 94 note). 9BeT t)on bet ^atf> ober t>om ^i\ä)fan^ ^eimtommt,
mug Diel t)on bet Seute an bte Seburftigen oudt^eilen , menn et fic^
felbfl nic^t befc^impfen tt>ifl, unb bei ^unger^not^ t^etten fte afle4 un«
tet einanbet n)0« fie ^oben (Lafitau II, 89 f.) 9Rit fRtä)t nimmt
fle fto^l (1, 99) in S^uji gegen bie oft oerfu^te ^etabfe^ung be«
Sert](^e« i^ret Sreigebigf eit : fte Reifen einanbet unb felbll bem Stern*
ben bei aOgemeinem SRangel, im (Slutfe abet geben fe mit t>oflen ^in«
ben benen bie fi(^ al« ma^te ^reunbe bemSl^tt ^aben , U loitb bann
ni(^t gete^net. 3n ittanl^ettdf&den fu^t man bie Utfa^e be« UebeK
ni(^t feiten in unbefriebigt gebliebenen SEBunfc^en be« Patienten , bie
bann bet Häuptling oln ein anbetet auf bie freigebigfte Seife befrie<
bigt; batau< entfptingt biefem aber au^ bieSet))fli^tung f!^ bei bem
nSc^flen S^e ba« gefeiett mitb , ffit gefunb unb geseilt ju etflSten,
menngleiet) i^m bet Xob auf bet S^nge f&^e (Heriot 526).
S)ie Setanlajfung jum 3weifel an ifitet gteigebigteit ^at n&^ß bet
Settel^aftigteit }u meieret Diele 3nbianet in neuetet B^it ^etabgefun»
ten finb, ^auptfadE^Iic^ bet Umßanb gegeben, bag Diele S)ien{te unb
(Sef^enfe Don i^nen aüerbing« nur in bet befiimmten 9b{t(^t angebo'
ten merben einer no^ grdgeren (Segenleiftung t^eil^aft }u loetben,
unb bag e« no^ Snbianetfttte eine fafi gleich gtobe ttn^Sfli^teit i^
tnetbietungen biefet ^xt jutütf jumeifen , aU ® ef^enf e einem g^eunbe
ju meigern n^enn er fie erbittet.
(Senetal 3o^nfon et^ielt eine« Zage« eine Senbung tei^ geftiAet
bleibet au« Snglant, an benen ^enbtil, ein ^&u))t1ing bet SRo^amf,
gtoge« 99o^1gefafien fanb. Da^et fam biefer eine« Sage« mit ber
(Srii^Iung ju i^m, er (labe geträumt bag er Don i^m eine feiner neuen
Uniformen ^um ®cf(^ent erl^alten ^abe. 3)er (Seneral geriet^ in Ser«
(egen^eit, hoä^ entfd)log er ftdE^ raf<^ ju bem ma< ftc^ anfianbiger3Beife
aOein t^un lief unb lieg ben Zraum in SrfuQung ge^en. Sinige Seit
barauf lieg er fid) nun audf^ feinerfeitd trSumen ba§ ^enbtit t^m einen
6tti<!^ Sanbe« Don ungefaßt 500 9(fet gef^enft ^abe unb befc^tieb
t^n genau, «^eubtif befann fl^ feinen Sugenblid, ttat ifim ba< Sanb
ab unb fe^te gewitzigt ^inju: ^6ir ffiiQiam, \^ tDiO niemaU toiebet
mit Sud^ ttiumen."
€o ti^tig e< au^ i{t baf, mie Qregg fagt, (Bef^ente immei bet
(Stf^ein bet (fteunbf^aft mit Snbianern finb, fo mug man bo^ bie
Ok^unbfc^aft. 105
«
S^eiflebigtett berfelben ni^^t Derb&^^ttgen , meil {ie fo oft htx i^x auf
ein (Segcngef(^enf re<l^nen (Lettres 6clif. I, 746), benn bicfe 91rt M
®4enfen«, mie uber^iaiipt ba« S^tnttn an bie SBeifen, bte i^nen aU
unetf<^d{li(^ tcic^ erfc^einen, iß eben ni(^t« meiter aU eine ^dflit^e %xt
um etma^ ju bitten, ganj mie {{e bei und au(b oft genug Dortommt.
Den bejten 9ett>ei< fut ibce Siberalitat liefert i^xt unbegrenzte ®a^
freunbfc^aft. greilic^ auc^ biefe f^at man ol« Unbeba4)tfam(ett unb
6orglo{tgteit bejeic^nen moOen, ja Morton bebaut)tet fogar, fte merbe
nur in befc^r&nttem SRaage unb mit 3uru(f Haltung, menn nic^t mit
Siber^eben oom 3nbianer ausgeübt, obmo^I er bie (Erfahrungen
meiere Lewis unb Clark auf i^ren Keifen in biefer 9tu(fft(^t ma^^»
ten, ri^tig borau« erfl&rt, ba§ bie Sdlter }U benen fte tarnen, t^eil«
felbß Wange! litten, tbeiU t)oa Serbac^t unb Wißtrauen in bie «b^c^«
ten ber Seiten {u fein f dienen. Ueber^aupt giebt e< faum eine gute
Seite an bem (L^arafter be« 3nbianer4 bie man ni<bt migoerflanben
unb ubel gebeutet ^atte. @o ^at man ibm au(^ fein b&uftged ^djlic^e«
€(|^n)eigen , feine Sutätf (Haltung ober anertennenbe Seißimmung oft
aU etupibit&t aufgelegt. Lafitau (U, 479) eri&^It j.S. baß bie
9Rif{tonire einen Diener (matten ber {mar fein ffiort t^on ber Qpxü^t
ber ^uronen oerjtanb, aber beren Saute unb Sanieren beim Reben gut
na^^iua^men mu§te. Diefer ^ielt öfter« {u feinem Sergnügen ben 3n«
bianern lange Sieben bie natflrliib gar feinen 6inn Ratten, unb »urbe
bed^alb bon biefen megen feiner gertigteit bett>unbert, obmoffl fie be«
mertten ba| {te felb^ ni<bt< baoon oerft&nben. (Belehrte Suro)>Aer
maren naio genug biefen (^d|Ii(^en 6t)0tt «ber Silben' für S>umm«
^eit iu nehmen. 6o menig ^at man ^6^ bi« freute um ein genauere«
Serftanbniß biefer Wenfc^en bemftbt!
3(^re ®ajlfreunbf<baft tu betmeifeln iß t^öric^t. S)er hungrige
tonnte in iebe ^fitte treten um mitjueffen unb mof^l ni<l^t leii^t l^at
bieg ein 3nbianer oerfagt in alterer unb felbß in \piUxtx Seit (Hen-
nepin 70 u.V.). 3(^ tenne feinen gafl, fagt Irving, in meinem
ein au«ge||ungerter hanter unb muber Wenfcb oon ben 3nbianeni
f(^Ie(^t be^anbelt morben m&re unb nic^t bie ^ulfe gefunben f^&tte bie
fte leiten tonnten. SBon ben Seifen I> {i(^ iebenfaM ni^t ba<felbe
räumen. 3)er Oajtfreunb ben bie 3rote{en bei {{(^ aufnahmen, ßanb
gan^ unter bem S^uj^e be« SBoIfe«, er mürbe nic^t oon ibnen fierau«^
gegeben , ia {{e fiaben , um fl^ gegen fol(^e Sumut^ungen {i(^er (U
186 ®a|tfreunbfcftaft, aBoßftBatiflfett.
jlrüen, bidmeilen fogar bie €>c^ul^en Ut gu ttriten geflo^tttfii SBei^cir
felbjl bejQ^U (Golden I, 12f.). Sagard njablt t»iclfadl^ t»on bcr
au4ge)ei4)net forgfomen unb mof^Imodenben IBe^anblun^ mrld^e bic
fronen ben !WifPonärcn erliefen : ber Ooflfreunb fehlen ganj an bie
©tföe bejffn ju treten ber ihn bei jtd) oufgenommen ^atte unb rtbete
beffen na*jle Sermanbten felbp q1« „IWutter, Srut^er" it.f.f. an.
Tanner (I, 50, 62, 102, II, 223 unb fonp) erjäbU öiele »fifptele
ber aufoofernbjlen ®aftfreunbf(^aft ber 3nbianer unter einanbcr wie
gegen bie 2BetBen unb meifi oft auf beu (^ontraft ibrcd IBenebmcn« ju
bem ber festeren f)in. di(\ä) feiner ^n^ic^t pnb ed'nur bie an ben 6u'
top&ttn gemalten ßrfabrungen gemefcn, in gofge beren bei jenen eine
5lenberung ber alten ©itte eingetreten ifl.
9lüerbing« ift ber 6d)uj be« Oajiret^ted ücrmirft, n^enn man in
bem ®afle einen gcinb entbcrft (Keating I, 98). fflie ein grember
ber fl^ brausen aflein betreten lä§t, ctma gar auf bem Ärieg«pfabe,
P0n öielen 8ölfern je nacb ben Umjlänben ald geinb be^anbelt mürbe,
(0 fam e« befonberd in neuerer 3^it nictit feiten t>ox bag biefetben
SWenf^en bie ben ®ati unb fein Sigent^um fc^ü^en unb »ert^eibigen
fobalb unb fofange et unter i^rem ^ac^e ifl, brausen im gelbe un»
geft^eut {eben plünbern ber il^nen begegnet. 3nbianer bie f^r^ tov^n
etntge ^c\%t umgebra^t Rotten, nabmen anbere bie bei i^nen eintebr«
ten (1755) talt aber böflicf) in ibrem 5Dorfe auf unb bemirt^eten fte,
bieg ^inberte jte aber nid^t biefelben am anbere« Sage untermeg« ju
überfallen unb ebenfalls ju tobten (Gordon 614).
©eltener al« Seifpicle ber ©aflfreunbfc^aft ftnb fole^e ber ©eft^*
bmbcit, »ie fie $r. Maximilian erjä^lt, bag ficb nämli* bie 3nbia»
ner t>on iJ^m gurucf^ogen menn bie Sffend^ett fam; nielmel^r pßcgen
fle ti^rer @ittc gemä§ al^bann ju bleiben unb gu ermarten bag aQe ^n«
mefenben auc^ bcmirt^et merben. dagegen fcl^Iiegt fld^ an bie aflge^
meine (Saßtk^feit bei manchen Sdlfern ein gemiffer @inn für 9Bo^l'
t^tigfeit an: arbeitsunfähige unb blöbfinnige ^inber merben i»on
ben^otomatcmi forgfam gepflegt, ^ülflofe gefront unb mit »ßtffic^t
befranbelt (Keating I, 96); ^at in Worb (Satolina einer bur* »tanb
o*et anbere« Unglüd einen gro§tn »erlujl erlitten, fo wirb ein fftft
Deranilaltet, bei mel^iem i^n ade reic^li^^ befd^en!en(Law8on 178);
an fM^tagen erhalten bei ben (l^erofee bie tSrnim Oef^enfe (Tim-
IrerUke 69); bie Jhiifieno unb anbere ®tdmme ^ben bie ffnnige
Sitte, bQ§ ber ^unorige felbfl Opfergoben angtrtfen botf, wenn er nnt
irgenb eine ftleinigfeft nQmentli4) ttxvai Zabat aU (Srfa( Einlegt
(DunD 95), nur bie bem großen ®eifle bargebrac^ten 9aben |lnb
^icrDon aufgenommen (Keating I, 409).
3)Qg ber Snbianer inniger ^nbäng1i4)!eit on feine ^reünbt unb
warmer 3)anfbarteit fo^tg xft, ftet^t au^er 3^^if'1- General ^arci«
f 0 n bejeic^net au« eigener reicher ßrfabrung Sreue in ber glreunb'
fc^aft aU eine i^rcr gl&n^enblten (Sigenf^aften. „Gtn $fanb biefet
9rt*. fagt er, ,,bad ein 3nbianer, t>on welchem S^aratter er au<^ fonfk
fei. einmal gegeben l^ot, wirb bei i^m jur berrf^enben Seibenfc^flifi,
non ber jebe anbere jum @4^roeigen gebra^^t wirb.'' Siele 9e)(|nef<
t>on aufopfernber greunbfi^aft f)at ^edewelber (480ff.) infammem
gejleüt mit ber Semerfung, „Welche ^el^ler ben 3nbianem auc^ im*
mer eigen fein mögen, Unbanfbdrfeit ift feine berfelben." Roger
Williams, ber ftc^ f!et« al« Q^eunb unb SBo^It^ter ber Snbianet
bewiefeii batte, ging wäf^tenb i^rer erbitterten ftriege gegen b.ie ftolo«
niflen Don 9{eu (Snglanb unangefo^ften )u i^nen ^in unb deife^tc
mit i(}nen ganj wie fonfi. Sbenfo blieb in bem ftriege Mntg $^ili)»'«
(1675) ba« ^au« eine« @c^miebed 9tomen« Seonarb, bem ienerS)anf
fc^ulbig ju fein glaubte, oerfcbont; ba« ^au« iß no^ ie(t bewohnt
non ben Ra^fommen be« @(^miebe« (Xaloj 557). Oberß Cole,
ber mit ftdnig $^ilip {tet« in ()erfdnU(^er f^eunbft^oft gelebt ^atte,
er(}ielt \>on biefem om £age Dor bem ^Kudbmi^e ber ^einbfeligleiten
bie Wac^ri^t non ber bro^enben Oefa^r, fo ba§ er no(^ jur re^en
3eit flutten tonnte (Drake ^nCharcb 339). 2>er SRiffiondr
Lambreville . er^d^It Charlevoix, war 1687 {ur Winterlingen 9e«
fangenne^^mung mehrerer Stofefen^&nptlinge Don ben graujofen be«
nu^t worben unb fiel balb barauf in bie ^anbe ber Oneiba. Sie fag«
ten ba§ {!e i^n feit lange tennten unb ni^t glauben (dnnten ba§ er an
ber SerrSt^erei Z^eil t^abe, bag fte ober Dieflei(|^t auf er @tanbe wAren
i^n t>or ber Sut^ ibrer jungen Sente }u fi^üt^en , bie i^n aU 9einb
betrauten würben: fie gaben i^m ba^er SSegweifer mit bie t^n beglei«
teten M« er in @icberl^eit war. 6o ^aben bie 3nbtaner bie SRtfflon&re
öfter« gefc^ont unb gebulbet, wa^renb fie ade äbrigen 9Bei^n bem
Zobe weihten, unb bie§ ift i^nen um fo ^d^er anjure^^nen, al« fonß ber
(Brunbfal ber Setgeltung nac^ i^tn 9n|t4lt feine SuMa^me geltet.
^it aufo)>fernbe ^reunbf^aft be« ^uptliug« Ittatuaafuaa für
10g 9eifpiele bei Sufopfentiid.
Capt. Stuart im (i(^erofeefrteg (1760) fann man bei Ramsey (58),
andere Seifpiele tiiefer ^rt bei Park man (a, 1, 308), Stoß (65,
317) unt Hunter (326) na(t)le|en. 92immt man no(^ bic att< eigc
ner Qifa^rund unter ben 7>atota entworfene S^^ilberung t^on Mrt.
Eastman i^ihiu, meiere Derfid^ert unb in einge^ienber Seife (eigt
^ai tu 3nbianer meiere jte fennen lernte, ^bie m&rmjte IDanfbarteit
liegen jeben zeigten ber fte jemals frcunbtic^ be^anbett (^atte". fo bebarf
e« mobl feiner meiteren ^emeife bafür, baB ber 3nbianer, fo t>erfunfen
unb t)ern)ilbert man i^n aud^ ^ier unb ba gefunben ^aben mag , bo4
ni4)t ber gefü^Uofe IBarbar i|l ben man fo oft au« i^m gemacht ^at.
!£)a« IBeifpiel ber '[ßocaf^ontod, ju bem ee met^r aU eine $araUe(c giebt
^t\)i attcrbing« infofem einzig ba, aI6 e« ein Wußer d^ter SetbU<(teit,
^o^cn Sa^tgefül^U unb moralifd^er ®xö%t in aUen Sagen be« Scbenl
barßcüt, felbfl abgefe()en t>on ber jmeifacben ^.flufopfecung für Capt.
Smith unb oon bem ebelmüt^igen @ci^u|e feiner Sanbdleute in feiner
^bmefen^icit, ee fiei^t einzig ba and) in bem Silbe über bem mefUic^en
£(^01 ber gropen Siotunbe be« CLapitolee in Saf (^ington . mo bic mei*
§en Imeritaner ^u i^^rer eigenen @(bma4) ben Sbelmut^ ber xot^tn
^afe ber it^re erflen ^olonieen vom Untergange rettete, oor aQet SEBelt
'Augen (^infleUten.
6« ijl Dergcben« ju beftreiten ta^ biefe 9Ren{(^en. »ic man \onft
a\xd) über jte urtbeilen mag, einer ®roBartig!eic ber (Bejtnnung f&^ig
ftnb, bic bem ßoljeften Stomer (i^re gemacht ^aben mürbe, unb ba|
Seifpiele biefer 3lrt felbft ni^c attju feiten bei i(^nen jinb. Sin 60i&b«
riger Sjorna , bcjfen {>äuptling im fiam|)fc gegen bie 2)atota gcfaOen
mar, f)>rengte mit feiner giau, aU er bejfen iol gehört ^attt, gegen
ben geinb an unb jiürjte oon oielen $feilen bU(4)i>o(^rt mit ben Sor«
ten: „^o ber €falp meine« greunbee ^angt, mag au^ ber metnige
fein!" ($aul 9Sitb. 299). (Sin &t)cctam, er^dt^ltGr egg, oerbürgtc
^d) für feinen Sruber ber einen ü){orb begangen i^atte. 2)tefer {cigte
jl4 &ngpii(^ unb magte ni4)t jtc^ ju jieUen. ta fpra^ jener: i,9tu«
ber , bu biß ni^t tapfer unb fürc^teft bic^ oor bem ioU ; bleibe l^itx
unb forgc für meine gamilie, ic^ miU ßatt beiner Perben. " dt ging
fogIei<4 unb erlitt ben lob.
(Sin {lartc4 9ie(^tdgefü|^l jte()t bei ben 3nbianern oft m Serbinbung
mit lebhafter Sfirlicbe. 6ireng geregte Sef^anblung imponirt t(^ticB
unb macf^t jte auc^ gegen ben £4)^äi^crn ^ur Stac^giebigteit geneigt
. (SetfpieU bei Tanner), n>&^cenb \Xn%txti^t\^Uxt fie U\^t etbittert.
Die Seuierung i^re« ffifd^H^t^if^M eifc^eint freiließ biitoeilen a\i
fRo})^t'\t n>ie bei jenem 3rotefe» . ber über bie S^^Iecbtigfeit bei 3uben
bie Gf^rißu« freujigten aufgebta^t audtieff „xoUlu ic^ bott gemefen,
x^ mfirbe i^n getickt unb bie 3ubcn ftolpirt boben!'' (LaPotherie
lY, 91). Sitten goa in »elcbem ba« ß^rgefü^l bent 9te4)t«{tnne }u
^Atfe tatn. ert&^U Blundell (Colonial Magazine XXIII, 207):
(Sin 3nbianer mar ivegen SRotbe« Don feinem Stamme jum £obe ner«
urtl^eiU tootben. Sin tpei^er ^nftebUr gab ibm ein $ferb ^ut Wet'
tung , aber in ber 9?o4t ^mar gefloben , fe^rte ber Serbrec^er am an«
bcren Sage }uru(f um fxd) ju {leQen. (Sr fyaiU e« nicbt über bad ^erj
briitgen fönnett [x^ ber tierbienten Strafe ju ent^ie^en, bie x\a6^ ber
6itte feiner Säter über ibn ner^^angt tt7orben noar.
Die Stec^tdbegriffe ber Snbianer unb ba« ß^^rgefu^l ^u erläutern
mit rot\d)tm fte an i^nen feßt^alten, mdgen nod) folgenbe gaCle bienett.
Sin 3nbtaner k)on einem anbern fd^toer befcbimpft, erfiac^ biefen.
Da« Dorf lief jufammen, Mt^ \6)xxt um 9tad^e, ber SRörber aber
feilte ft(^ ru^ig tteben bie Seiche unb ermartete beit Xob. Da man
Icne fortgetrageti unb t^n felbß gefc^ont batte, ging er ^\n jur SRutter
be« Simoibeten unb übergab fein fieben intern SBiClen. Die grau ivar
nic^t ra(^fu<^tig , fit t^erfd^maf^tc e« no(^ ein }tt>ette« fieben ju opfern
unb bat ben SKorber um feinen 6oi^n, ber t)on i^r aboptirt merben
unb fte t)erforgen foUc. 3ener eriotberte bag fein @o^n erft 10 3a^re
alt unb baju nic^t tattgli<!b , er fclbp aber bereit fei tt>ie ein ®o^n für
fie ju forgcn. Die grau ging barauf ein unb na^m ben SRdrber
an ftinbedftatt an mit feiner ganzen S<^milie (^ecfeto eiber U9).
Sin iunger S^octam ^atte (inen 9Rorb begangen unb fojlte eben
umgebracht merben, aU ftc^ feine SRuttcr erbot feine Stelle ju Der«
treten. Dieg mirb angenommen. Sie nimmt t)on einer fflo||lt^&terin
9bf(^ieb bie fie um einen Sarg unb ein &ei(bentu(^ »für i^ren So^n'
bittet, mie fte fagt, »fo gro§ wie fte felbß, bann »ürben fte für i^n
paffen." ^U fte fort iß, i^ört jene ben magren dufammenfiang ber
Sac^e unb eilt auf ben 9ti(^tpla^, aber fte tommt ju fpdt, bie 3nbia«
nerin ^at i^ren Zob mdglic^^ beeilt. Sinige ^zxt fpiter iDtrb ber
So^n aU geigling Perfpottet, meil er feine SKutter ^abc für fiä) fttx*
ben laffen; er er^ic^t einen ber Spötter mit ben SBorten: ^3e|t foOt
i^r fe^en ba| x^ au(^ flerben fann mie ein SRann!" Sr lä|t fic^ ein
1*70 <SN^fü^t unb etotj.
(Stab mad^en uub ticrfuc^t anebccf)oIt ob ce für i^n grog genug fei.
Die 3la(!6er jtnb fern , man ttjlQ i^n überrcbeu c« mit einem fiöfegel^e
}u üetfu^en unb bietet i^m ^ulfe Cabei an. Do(^ tiergeben«; nac^
Seenbigung aller Vorbereitungen erfc^iegt er ft^ in (Segenroart feiner
Samilie, ber er Dorl^er ftreng Verboten t^atte ^u meinen, bamit er in
feinem ffintf^lujfc ni(fet lieber manfenb werbe (Morse App. 260).
(Sin emt)finb1i(^e« (S:^rgefu^I unb ein bobct Bto\^, namentlich au(^
ben ffleiften gegenüber , ftnb {S^b^tafterjüge bic ftcfy beim Snbianer ^>au»
ffg ftnben. 6pott, ®eringfe^)&^ung , befd;impfenbe ©trafen t)erle^en
i^n auf« !liefPe. $)a| bie Dclamare öon ben Stofefen pc^ ben Sei«
berrocf anjieben lajfen mu§ten , mar be«f)alb eine (Strafe oon au«ge«
fu^ter ^örte. fflir fel)en ^äufig ben Xob ber ©efongcnfc^afl ober
©ntebrung t>on Snbianern t>orgejogcn. Durd) bie ^anb eine« Surften
ober gelben ju fallen mar ein IRu^m, aber mie Chopart 1729 im
?luf{lanbe ber 3lcit^)^ Don einem gemeinen Deradjteten iWanne mit
^öljernem loma^amf niebergefd^tagen ju mccben, bic tiefjle ftrnieN
tigung.
3)a« ^obe ©elbflgefü^t be« 5nblaner« fprid)t pd> t>or 2(öem tn
bem fonft öfter gehörten fiobe aud, ba« |te einem 28ei§en burcd bie
SBorte ju fpenben glaubten: „Du bi(l fafl fo gefcf)i(ft mie ein 3ntia*
ner", mSbrenb auf ber anbeten ©eite ^6o bumm mie ein Seifet*
ein ©prüc^mort bei i^nen mar (West 153, Keating II, 163 ff.,
241, Hunt er 40). ©ie glaubten langete 3fit ba§ bie Sutopaer eben
nur gut genug baju feien um Xuc^ Stinten ^ejrte u.bergl. für f!e felbfl
}u Derfetttgen , im (Brunbe aber nur ^u ibnen t&men, meil bie tftrmut^
il^re« Saterlanbe« fte jut ^u^manberung {mänge. SBorauf biefe Set»
a4)tung ber 3Bei§en betu^ete unb inmiefern fie atterbing« nic^t o^ne
natfidic^ie Setec^^tigung mat, ge^t au« fotgenbet ^nefbote l^etoor.
9ei ©c^liefuug be« Vertrag« oon Sancafter 1744 (etjä^lt Frank-
lin Works 2d ed. III, 364) jmifc^en ber IRegierung oon Sirginien
unb ben fog. ^fünf IWationen" (3rofefen) -mürbe ben 3nbiönern an*
geboten einige junge Seute nad) Sirginien in ein College ju f(^i(fen
um fte bert erjleben ^u laffen. ^uf bicfc« ?lnerbieten antmorteten |te
folgenbermafen : 9Sit miffen tai i^t bie Wtt x>on (Sele^tfamteit ^o$'
f(^i^t bie in fol(^en (Sottegc« etmotben mitb unb bo§ bie (Stiie^ung
unfeter iungen fieute euc^ groge ftoßen ma<^en müt^e. SSit finb oon
eutet 9ute fibetjeugt unb banfen eudb t^on ^etjen. %ber i^r bie i^x
IRo^ftett unb (^raufömfeit. 171
fo flug fcib, muft mijfen bog uecfd^iebeiu Sölfcr k)etf^tcbeue Sor^el-
langen ^aben unb tt>erb(t f« bcd^otb ni^t nbdne^men xotmx unfcre
SJorpeÜungen »on biefer %xi bon ©rjieJ^ung vX^X biefelben jtnb xoxt
bte futtgen. Sir ^abcn baruber einige Srfoljrung: einige unferet
jungen Seute flnb fräßet in ben (College« ber ndrblidi^en $rot»!nien tx*
jogen morben. 9Won ^ot jtc in allen euren ffiiffenfdjaften unterttd^^«
tet, ober bö pe \\x un^ ^urüdfamen. maren fle fc^Ici^te Säufer, un»
roiffenb in '2(Hem bod nöt()ig ifl um in ben 28&lbern \w (eben, UU'
fÄ^ig täUe ober junger ju ertragen , fie oerjlanben feine ^ütte ju
bauen, feinen "^irfd^ ju fangen, feinen gcinb ju tobten, fpracj^en
unfre ©^jtaitye fc^tfdjt, taugten alfo mebcr ju Jägern x^^^^s^ ju Arie*
gern ober Äat^gebern, pe maren Doüpänbige laugenic^itfe. JBitpnb
barum jc>0(^ eud) für euer ^Inerbieten nic^t weniger tierbunben , ob*
roo^l mir e^ nic(^t annehmen, unb um und banfbar ju {eigen moT«
len mir, menn i^r un« ein ^u^enb eurer Sö^ne jur ©tjie^ung f(^i«
den moüt, un« i^rer mit atter Sorgfalt annehmen, pe In Gittern un»
terri(^ten ma4 mir miffen unb 3J{änner au« ibnen machen.
Soft p4i nad^ ber üorpe^enben @c^ilberung nit^t leugnen baf bei
S^atafter bed 3nbianerd an ebeln unb bemunberndmert^fn Bügen
reichet iß aU ber oieler anberen Sdlfer, fo bleibt bo(^, mieed f^eint,
ein pfeifen an il^m ^aften ber unaudlöfc^li^ i|i, gemüt^Iofe ölo^^eit
unb ^artl^etjige ©raufamteit, bie pd) oor ^Oem in bem faltbtutigen
Startern ber (gefangenen funbgiebt. 6« ip ma^r, pe f^nnen oon bie«
fem Sormurf nid)t freigefprod[^en merben. (Sd iß nic^t*unfere ^bpi^t
Pe bejfer erfc^einen ju laffen al« pe maren, fonbern nur i^nen geregt
(U merben 7 unb mir mö^^ten barum nic^l fo tierpanben fein aW menn
mir bie angeföljrten ©eifpiele moralifc^er Äraft unb ®rdf e bie Pe ge*
geben ^oben, für bad mittlere 9Rao§ i^rer pttlidlien (Sepnnung Aber*
^aupt genommen miffen moHten. 3)iefc ©eifpiele pnb groBent^eild
9u«na^men bon ber Siegel, aber troj^bem pnb pe geeignet )u jeigen
mo« ber Snbianer f&^ig mar ju leipen , ma« er bemunberte unb mel(|ie
3beale ben beffern unb begabteren Naturen unter i^nen borf(|imebten
unb jum Souper bienten. ßine grof e 9to(^^eit ber pttli(!^en Z)en!meife
fpri(||t p<^ unjmeifel^aft barin au« , baf bie Sngeltung attein jum
oberfien $nncif> be« ^anbeln« gegen Rubere gemalt unb bat ^#n
9ii«beutuiig bt« in feine Sugerpen unb gr&tli<|rPen Sonfequenjen
meip ber 9)a(i^e be« Sinjelnen uberlapen mürbe; unb bo<^ tritt unl
172 t^it iUt bei QeT0eltuii0.
anify ^tx }n)etetlei entgegen ba« unfer Urt^eil milbec flimmen muf,
menn mit und bet ®ere4»tig!eit ni^t t»erf(^lieien moDen.
Sl liegt oft in ben ^anblungen ber 3nbianer eine eiferne Strenge.
€o ^act wie bie @(^i(f faUibee im S)roma irgenb auftreten tann , fo
^art unb unec6ittlt(^ iß i^te talio. Oft oermag felbfl tein Semei<
t^on Sbelmut^ unb ®to§^eriigfeit fie ju brechen, obmo^I U bem 3n«
bianeT ni<^t an Ritter Semunberung für biefe fe^It. S< liegt etma«
®ro§e« in biefer ^uffaffung, unb wer fie tabelt, tann i^r bo(^ eine
gewiffe ^c^tung n\6^t Derfagen; benn wie ber eblere Snbianet feine
Seleibigung Dergiebt , fo oergigt er ouc^ feine fflo^lt^at. 3)aiu tommt
ba§ et ^^ felbfi, wo ein unglü(f(i(^e« (&ä)\d\a\ ober feine eigeneS^ulb
\^n ba^u bejlimmt jener Sergeltungdibee jum Opfer ^u faUen, feinem
Soofe ni(^t feiten mit bet er^obenflen 9tu^e unterwirft unb fo nod)
im Xobe über feinen geinb triumpl^irt: er weig für feine Sergeltung««
ibee ju ßerben unb jwingt un^ pr Sewunbetung , mögen wit au(^
feinen 3rtt^um beflagen. Sit woUen bieg noc^ etwa« n&^et 6eleu(^«
ten; man mag bann fe(6|l utt^eilen, ob bie (Staufamteit biefet 9Rcn«
f<(en , welche wenigfien« in fe^r fielen gdtten erß eine %ol^t Dielfad^
oon ben 9Sei§en prooocirter unb genährter Erbitterung war, no(^ in
bemfelben fiict^te etfd^eint.
9u^e unb @tanb^aftigfeit im Xobe {Idgt bem 3nbianet ilc^tung
ein unb gilt i^m all 9)eweil oon $flid^ttreue unb geißiget ®tdge
(Hunter 353). %ui^ bei k)oatommen ftc^etet iBotaud|t(^t belfelben
ieigt et oft ganjUc^e gut^^tloftgteit (9»eifpiele bei gtofl 50), bet
Sunf(^ oot^er nur no4) eine pfeife in Ru^e tauchen (u bätfen obet
ein d^nli(^el unbebeutenbel Serlangen , oettiet^i bisweilen f ogat eine
gewiffe Soquettetie in biefer ^inft^t. 9S3ie bie Zobelfut^t ^at man
i^in öfteti aud^ gtofen inneten Sc^met^ mannhaft bef&mpfen fe^n
(Jame8 1, 243). 3>et Dual bei p^^ßf^en (Sc^met^el weicht et nic^t
aul, et tt>oft no<^ felbß baju bei {te )u et^ö^ien um ben Slu^m
bet 6tanb^aftigteit }u etnten, unb leibet fie ttiump^itenb , wenn i^m
k)etgdnnt ifl feinen geinb {ugleicd babei ju oetfpotten.
(Ein altet Häuptling bet Oneiba, bet all fttiegigefangenet oon
einem Snbianet etßo^en wutbe, oetbö^nte biefen weil et i^n nic^t
bem geuettobe aulgefet^t ^abe , bamit bie ftana^fifc^en 9)unbelgenof'
fen f&^en , wie 9t&nnet ßetben. — 9ll Oenetal ^Itmfltong ein Z)otf
(etfidtte, wutbe ein ^aul in Stanb ge{le(ft in bal fld^ Snbianet ju«
9Bie ein qualooOet Zoh ertragen toitb. 173
Tucf gegogen Ratten, ßi Heg |1e fca^et auffordern {t(^ ju ergeben , aber
ber ^ftu)>t(in0 ber bie§ für fc^impflic^ §ielt, gab jur Sntmort: ^Ser«
brennt nur ba« ^au<, n^ir tonnen geuereffen!" (Williamsonl86).
„%19 xd) mxä) in bem^auptorte ber Ottogamie auffielt/ erji^It
Sart»er, ^murbeetn gefongener 3ninoid«3nbianer eingebra^t. 9to4
ben jU feiner Serurt^eilung nDt^igen (Seremonien führte man i^n am
frfil^en SRorg^en t)or ba« S)orf binaud unb banb i^n an einen 9aum.
hierauf erhielten afle 3ungen au4 bem Orte bereu el eine gro^e 9Renge
gab, (£rtaubni§ mit Pfeilen na^ i^m ju f(|iie(en. S)a leiner t)on i^»
neu über jtDdlf 3Q^re alt mar, unb fte ougerbem fe^r meit t>on i^m
ßanben , fo tonnten i^re pfeife ni(^t tief in ben ftörper einbringen,
fo ba§ bad unglü(fli(^e ®(^la(^topfer feine Qualen gtoei oolle Zage
erbulbete. Unterbeffen befang er feine jtriegdt^aten unb eri&^lte afle
Siften bie er angewanbt ^Stte^um feine geinbe ^u uberfaflen. Sr
sielte bie SRenge ber ®talf>« unb (Befangnen auf, bie er fortgefdbleppt
^Stte. (Sr bef^rieb aUe graufamen Dualen bie er biefen anget^an,
unb f^ien bei biefer Srjä^lung ba« lebl^aftejle Sergnügen ^u empftn«
ben. Sorjüg!i(b aber oernoeilte er bei ben ®raufamteiten bie er gegen
9Cnt)ermanbte feiner je^igen Reiniger oerubt f)&tU, unb fudlite {!e bur^
afle mdgli^en Seleibigungen jur 93erme|)rung feiner Qualen auf^u*
Tei}en , um befto grS^ere groben ber €tanb^aftigteit ablegen }tt tdn«
nen. €elbfl aU er f(^on mit bem Zobe rang unb ntc^t me^r fprec^en
tonnte, jeigte er no6) 3^9^ t)on ^o^n unb Stolj auf feinem ®e«
P*te.
SRan erjä^lte mir bog ein 3nbianer aU er gequ< mürbe, flc^
rühmte, er (labe feine (Befangenen an einen $fab1 gebunben, fie mit
oielen tteinen @))!ittern Dom fiärc^baum burcb^o^en unb biefe angei^
brannt. ®eine Reiniger feien bagegen nur alte ffieiber, bie t9 gar
ni(^t t»erflänben einen tapfern Ärieger ^^injurit^ten. Diefe $raf>!erei
^atte felbfi für ba« O^r eine« 3nbianer« ju oiel 9e(eibigenbe« unb
brachte bie Sieger fo auf, ba^ einer i^rer Häuptlinge i^m ba< ^erj
au4 bem Seibe ri§ unb bamit ben S^unb Derflopfte au4 bem fie fo
fur(^terli(^e S)inge ge^drt l^^atten."
^at iene fe(fe ^eraudforberung ber (Braufamteit e'tmad Silbe«
unb Sarbarifd^e«, fo fieigert ft(|i bie§ in ber fro^f o(fenben greube fibtr
bie bem $etnbc anget^anen Qualen jum 3>&monif(^en , bo(t^ gtebt el
unter ben 3nbianern au^ eblere (irf^einungen , bie an wütbfWflcr
174 9tanuntcnoo $etf)>ie(e Don (^rogmut^.
gcfligfdt unb j^rogartigcr tRu^c im Ungfütf bcn gcfciertfien 9lömern
fliegt nad^jle^en.
9?anitntenoo , ^aupt tcr 9?arragQn[et, xoux\>t in feinem Saget
üon ben SngISubern ubcrrofc^t unb auf ber Slucfet pon i^nen gefan*
gen genommen. 6in junijer DfT^ann, JRobert ©taunton, tDenbcte fi(^
juerß an i^n unb {leUte \i)m einige fragen, anfange festen ber $)äupt'
ling ben jungen SRenfc^cn mit {üOem UnmiQen ^u betrachten, bann
aber n)arf er auf ihn einen oera^tenben 9U(f unb fpra^f : „^n biß
nocd ein ffinb, oerficbfl nid^td t)om^rieg, lal beinen Sruber ober
Häuptling fommen, i^m mifl xd) antworten. " S^an bot i^m fein 8e<
ben an für bie Untcrmerfung feinet Solfed ; er mied ed flol) ^urucf
unb ern&rte ru^ig ba^ fein %o\^ bem j^riege fein (Snbe ma^en mfirbe.
SRan fue^te i^n ju reiben , erinnerte i^n baran bat ^^ 9^ gerühmt
^abe bie Snglänber in i^ren Käufern oerbrennen ju motten unb baf
er feinem Serfprec^en ade SBampanoagd il^nen auszuliefern jumiber,
oielmei^r oorben Seinigen gepca^^lt ^abe, nic^t ben ^bfaQ beS 9ta>
geU oon einem tBSampanoag fodten bie SBeiten ermatten. Sr ^drte
bie| 9fled ru^ig mit an unb ermiberte nur: «, Rubere maren ebenfo
ooreilig aU idp unb id) miü je^t nid^td meiter baoon ^ören." %\€ man
i^m anfunbigte ba^ fein Xot> bef^loffen fei , geigte er Feine @pur Don
S^recfen unb foQ nur noc^ gefegt ^aben: „(Sd i{l mir lieb; i6) merbe
ßerben e^e mein ^erj meic|| gemorben ifl unb iä) etmaS gefproc^en
^abe bad meiner unmürbig märe."
^a^ ber 3nbiancr tro( feiner glü^enben [Rac^e ber (Sro^mutb nietet
unf&^ig iß, ^aben mir fc^on oben buri^ ein Seifpiel belegt. Sin an»
bere« ftnbet ft(^ bei James (I, 161). (Sin $ani«^äuptUng fcf^ü^te
einen Schürfen ber i^m Dielfac^ burd) 9)erleumbung gef^abet ^atte,
gegen Unrecht, unb entließ i^n bann mit ßolier Setad^tung. Kea-
tiDg eri&^lt jmei S&tte in benen bie 5(ä^n§eit eine« Sin^elnen, ber
futd^tlo« in bad feinbUc^e Sager ber ^afota ging um ein gefangene«
jHnb juriicfiuforbern , biefen fo imponirte , baf er gaflli^ aufgenom^
men unb in grieben mieber cnflaffen mürbe. S)emfe1ben (Sinbtucf mar
o^ne 3meife1 au(^ ber Erfolg ^etalefc^aru'« zujufc^reiben, metc^er ba«
oan ben $ani bem grogen Sterne gemeinte unb fc^on an ben $fa|^(
gebunbene Opfer befreiete, entführte unb in bie ^eimat() entließ*
* 0eiHe Xi^at, bie bM (Stlütf l^atte bei ben jungen ^omen oon ^ofbinglim
S^U^D |W ßnben # mucbe von biefen mit einei fllbetnen SKebaiUe belobnt.
Unabtvenbborfeit bcr SRacl^e. (7^
(Say bei James I, 358). tffio H^ Severe mit fu^ner ßiitfäS^Ioffen«
^eit bur(^eefü^Tt toitb, findet ed feiten ffiiberfianb bei bem 3nbianer,
er oermag cd ^u mütbigen iinb [xd} {u i^m ^u er^e^en. nur mo bie
9)a<^e no<^ to^t, bleibt er taub gegen aUe ^o^cten SRotiüe. SBirjei^
gen bie| no<^ an. einem Seifpiele aud ^ecfemelber.
@eit mehreren 3af|Tie^nten Ratten f\6) bie m&^ri[c(fen Sruber un«
Ux ben Stotefen unb S^elamared angeftebelt unb lebten mit i^nen
ftieblid^ jttfammen. X)ie 3nbianei mürben in ben Jtricg ber granjofen
unb (Snglanber gegeneinanber hineingezogen unb fc^u^ten fte, aber
Diele oon i^nen auf i^re UnfdSiuIb unb griebfertigfeit vergebend Der«
trauenb fielen ben Unteren in bie ^anbe unb mürben f4m&(^Ii(|i er«
morbet. ^uf einer fol(t^en S;pebition im 3» 1782 geriet^ Oberß
Sramforb ber [\^ felbß inbeffen ni^t t^aüid) babei bet^eiligt ^atte in
bie ®efangenf(^aft ber Delamared. S)em ZoU nocb entfliegen ju tön«
nen burfte er nur no(^ barum ^ojfen, meil er oon früher mit einem
ber Häuptlinge befreunbet noar. 'S>k\n Häu)>tling SBingenunb (ielt
ji(^ abftdSitli^ fctn oon i^m unb von bem (Beriete bad über i^n er«
ge^en foüte. &ramforb lie^ i^n rufen unb befcf^mor i^n feinen £ob
ab^umenben. 9}ur mibermidig mar ber «Häuptling l^erbei getommen
unb zeigte ft(^ tief ergriffen Don bem Sc^^idfal bed greunbed ben er
nicf^t verleugnete unb beffen eigene Unfc^ulb er anertcrnnte , aber er
blieb babei i^n }U Derßc^ern ba§ ed in biefem gade au|er fetner SRad^t
liege etma« für i^n ju t^un. ,,9Bdre euer Oberanfu^rer SBittiamfon
mit^tr gefangen morben, fagte er i^m julej^t, fo t^atte i(^ oieUeii^i
bi(^ retten tonnen. 9ber ie^t ba er ed nid^t ijl, oermag i^^ ed nid^t.
S)a« Slut ber mü^rifc^^en Srüber, ta^ i^rer ffieiber unb ftinber fi^teit
um Stacke. S)ie Sermanbten ber @rf4^1agenen unb bad Solt bem fte
angehören verlangt 9ia4)e. Die ®(^amanoe« f orbern beinen SRitge«
fangenen um 9)^(^e zu nt^nttn , aQe Solter bie mit und oerbünbet
fUib, fc^reien: 9iad)t\ 9iad)e! Cd bleibt bir nur übrig bi(^ in bein
e^iitfal zu ergeben." ID^itZ^r&nen im Suge foQ er oon feinem greunbe
gef(^ieben fein. <£r überlie| i(^n bem graufamfien Sobe unb }og f{(^
in bie Qinfamteit jurücf.
Unter ben einzelnen IBölfern gab cd natürlicher Seife mant^e S^er«
fit^ieben^eiten ber S^arattcre. Die Xicfat^u flanben im 9lufe ber ^in«
terliß, äkrrdt^erei unb (a|er 6itten, unb maren Don ben übrigen
Stammen menig gea^itct, mä^renb Pon ben ftanfad in jebcr Htnft<j^t
176 e^arafteriflif einjelner 555Ifn.
ba« ©cgcnt^el! ßalt (H unter 19) 911« Dorjüglidj ou^Wroeiffnb
unb graufam werben bie fflincbagoe gcfdj^ilbert, bie bMtd^ i^rc SJft«
rSt^mi gegen bie 5üinoi« jt* aüe i^re Woc^bam ju geinben matten
(LaPotherie IT, 73). I>ie Arabien rjnbianer flnb al« treulofe
gWenfcf^en, arge W&uber unb gcf^icfte ^ferbebiebe »errufen (Irving),
dagegen ^at man bie ©^marjfüße mit Unrecht oielfod) ber Serrätbe«
rei unb be« 9Iutbur|)e« befc^ulbigt , jte flnb flof§ mtfb unb unbeug«
fam, treulopgfeit liegt \\xd)i in ibtem S^arafter, ober aUerbtng« fc^en»
fen jte bem geinbe, unb ol« folc^en fe^en fie t>or Gittern ben ffietjen on,
feine ®nabe (Schoolcr. V, 687, Dünn 319). ä)en SWiami fc^teibt
CharleToix (263) eine Dor{figIi(^ fonfte unb flifle ®emfit^«art ju.
9(ud^ bie ®iou; ieigten jtd^ bei \f)X^x erflen Setanntfd^Qft mit ben Sei*
itn (1659) fonft, gut begabt unb minber graitfam gegen i^re (Sefan«
genen oU bie dflli^eren Sölter (ebenb. 213). Die 9(pad^en unb D?atia«
\o9 jeic^nen fd^ bur^ t^re gro^e 9laublu|l an«, erßere feig unb grau«
fam, bei meitem ni^t fo fü^n al« bie Snbianer ber bereinigten Staa«
ten, Untere treulo« unb fa1f(^ felbft gegen i^re @tammgenoffen (3Rd!1«
Raufen a, II, 232) Unter ben fübdfiUAen Sdlfern entwirft Adair
(283, 304) ein fe^r ungunflige« 9i1b t>on ben (Sbocta : im Jhrieg unb
auf ber Sagb ftnb fte tuxä) Sifl, im Statte burd^ Ueberrebung«tunfl au«*
gejeic^net, biebif^ treulo« unbanfbar unb bettet^aft. Ueber ben (SbQ'
rafter ber Seminolen pnben fi^ »iberfpre^enbe Urt^eile Bei Bartram
(204, 419), biefi^erofee bejei^net er (461ff.) aU ernjl, oorjltfttig
unb bejidnbig, e^rlid^ unb gutmut()ig, ben 9Ru«foge, bie au§er1i(^ feb*
l^aftet jinb aU jene, f(^reibt er Xapferfeit unb @roberung«fudSit, aber
9Ate unb 9Rtlbe gegen bie Sejtegten {u, unb rfi^mt ibre 9le4tf(^a{fen'
})t\t unb greigebigfeit, i^ren glei^ unb i^re TOagtgfeit.
®e^en mir na4 9lorben jurütf, fo merben bie ^Ifitneboin ooriug«
lic^ gefc^mä^ig {Snfif^ unb eiferfä(t^tig genannt, au(^fnb jteau§erfl
f^mu^ig (de Smet tOl). Unter ben ndrbli(f)en 9Igontinod1fern
{eigen fi^ namentlich bie ftnifleno burd^au« e^rlic^ im Serfe^r (He>
riot802). 3)ie9ticmac, früber ^iegerifc^ unb ben Surop&em mit
9u«na^me ber Wiffionare fe^r feinblic^, betragen fi^^ je^t frieblid^ unb
fanft gegen biefe, wogegen fie mit ben S«timo beftfinbigin erbitterten
Ihriegen leben ; non ben Seiten jleblen fit bi«meilen jfinber wie bie
3igeuner (Charleyoix, Alexander 11, 233). S)en friebli^^en
S^eppempan« ifl 9Rorb 91uti>ergiegen unb ®raufamfeit ein ®reuel.
Die »eligion. 177
fe befi^rinten if^tt Roi^e ouf einige 9autf41ftge unb {int e^er ^nid^U
fam unb fcferetf^aft aU muffig, obwohl fe ftc^ im ftampfe topfet i9tx*
t^eibigen ; ^orte Se^onblung erttagen fte ru^ig , menn fte foI<^e Der«
bient ^aben , ^ngen fe^r an dttonh unb 9ef{^ unb finb ni^t frei«
gebtg, ^oif ^tmpu\ö€ e^ttitt^ unb bem S)ieb{ia(1 burc^ou« abge»
neigt, aber unt>erf(^amte Settlet (Mackenzie, N. Ann. des yoy.
1852, IV, 327 ff.). Die 9{otb«3nbianer merben af« &u§erß ro^ unb
gefu^IIo« gef(f^ilbert , {ie betrugen unb fct^mei^eth au« (Sigennuti unb
»erben unoerftt^ftmt menn man fte gütig be^anbelt; alte Seute finbtn
bei t^en nur geringe Pflege unb f4^U(bte Serforgung (Hearne 258,
283). Da« Derfuntenfle Don aOen biefen Saifern ((f^einen bie Xat^ali
iu fein: faul unb f(^mu^ig, leben fte bauplfi(f^U4 Don gifc^en (2ad^<)«
geniefen ba« gett bet gifcbe unb 3agbt^iere in großen Waffen unb
lieben Dorjugtmeife faule« %M\^ unb faulen 9if4^oggen ; ^e wohnen
in (Erb^l^len, o^ne fteuf^^^eit, o^ne Atnberliebe, o^ne itgenb eine be*
ßimmtere Sotflellung Don einem ^d^eten Sefen (Haie, WilkeB
IT, 452). Sbenfo fanb Cox (832) bie Singeborencn Don fUtu Sa*
lebonten oSe« feineren (Befugt« ermangelnb , unmenf(^lt4 unb lieblol
unteteinanber , unb erj&^It mehrere Seifptele Don großer Srutalitit
unb Sarbarei bei i(inen.
6. Der ®laube an ben ird^o^en Oeifl'', ben ,,^enn be« Seben«"
ober p^Q^eber be< Seben«", ifl bet befanntef)e unb auffaUenbfte 3ng bet
bie Sieligton be« Snbianer« (fKiratterifiTt, obn>o^l er Yoeber äberall glei<^
beutlt^^ betnottrttt nod^ fo befhmmt im S^ttelpunfte betfelben fle^t
aM man bi^meilen behauptet bot. Gallatin (Transact. Am. EthnoL
8oc.II, p. CXLVI) »ifl fogat ben S^eitmu«, me^en nomentft<^
^etfemelbet ben Delaware jufc^reibt, etfl Don i^rem Serte^r mit
ben Huxopinn , tn«befonbere ben Duitern herleiten , ba fle urfprung«
li4^ bie (Sott^eit mit feinem befonberen Sorte benannt Ritten, unb
Brasseur (I, 22) Derflcbert ba§ Don ben Srolefen bie utft>rflngH4e
uage Sor^flung Dom ^d^flen fflefen etfl mit bet befKmmten Dom
gtotm (Seife, bie i^nen bie 9Riffion&re batgeboten ^Atten, Dettauf^t
motben fei.
9Ran muf gefielen ba§ bie S^^neOtgteit unb ^flgemetn^ett mit
»el^^et biefe Settaufi^ung gef^e^en fein mflgte, etma« febt Sefrem«
benbe« fyiHt im Setglei<^ »u bet 3&^igfeit mit meieret fonf) bie 3n'
Matter i^te teligidfen Sotfefiungen fefiiu^alten pflegen ; au(^ »ötben
i7t ^^ (Bloube mi ben otofen (Betft
^ic Lettres Mifiantes nd<^e Aber Ut Sieligion Ux eingebonnen fall
Oftniti(^ \^r»t\qm , (dS^wetlid^ nntetlafTen ^aben einen fo entf^iebentn
^ol0 ber 9iiffi0n in ^cQe« ixibt jU fetten. 3)0^^ mit ^abm ni^t
ndt(i0 bei inbitecten Segenbeweifen ^el^en gu bleiben. 9U Win slow
(1622) bei bem Mnig Stoffofoit bon 9ott aM bem @<^()^fet unb
(Bebet afletf (Buten etj&^Ite gn bem f<e beteten unb bem fle banften,
antwotteten bie Snbinnet, bie| fei fe^t gut unb fie glaubten fa{l gan}
batffelbe bon if^tem Eiehtan, bem 6(^d|)fet aOet Singe, et »o^ne meit
im ffle^en im ^immel unb bie guten 9Kenf4!en fdmen gu i^m nac^ bem
Zobe , bie böfen weife et ab unb ^oge fle in'4 SIenb , et fei Don nie«
manb gefe^affen unb etf<^eine i^nen ni<!bt, fie b&ten il^ übet um 9IIe4
ma< fie munfd^ten (Tonng a, 326, ElUottl, 312). 3m Sefent«
lid^en benfelben (Blauben mie in 9tett (Snglanb an einen ^Ac^ßen
(Bott im ^immel, Ahoue (Straehey 82), ben Si^ipftt aOet Zwinge,
fonben Hariot (1587), Whitaker (1613) unb White (1634) in
Sitginien ( JarTis in CSoUect. N. T. H. 8. III, 261, Sehooler. VI,
87, 129). San ben 6iau| etjä^It Charleyoix (213) ba| fie jut
8eit i^tet etfien Setanntfc^afl mit ben (luto|>ietn (1659) im iBe^^
^ einet beutlt^^en (Sttenntmf oon einem (Botte" gemefen feien, too»
tau« mit menigften« mo^I fo biet f(blie§en butfen , baf fie glei^^ ben
anbeten 3nbianetn an ein ^dd^^fle« 9Befen aU Seltf^dofet nnb (Bebet
aae4 (Buten glaubten. SBenn ein neuetet Seti^^t (Pond bei Sehool-
er aft IV, 642 f.) bie§ in «btebe ßettt, meil bie 3>a{ota i^te ®9ttet
nut TahnwiJcan b. i. ^bal ma4 wakan, unbegteif(t(^ ifl'', nennen unb
mebet X&n^ no^ (Bef&nge ^aben bie fic^ auf ben gtof en (Beift bejie«
(en, fo liegt e4 na^e entmebet an einen 3ttt]^itm be4 9eti(3^tetftattef4
(U benfen, bem Mrs. Eastman« Keatingu. 91. beflimmt mtbet«
fpte<!ben , obet an eine fpitete Stfüdung be« teineten (Blauben4 but^
nnteinete (Slemente, mel(^e fc^t bielfadl^ eingetteten ^u fein fc^eint.
Z)et gtof e (Beift ftt^t an bet @pij^e bet Ketigion be4 3nbtoner4,
abet ni<^t im SRittetpuntte betfelben. ^o^ et^aben äbet bie Seit bit
» 9cf4<tff«n, tämmett et fic^ menig obet ni^t um beten Sauf no^ um
ba4 Steiben bet IRenft^en , nut feiten tickten biefe i^te Sitten an i^n,
benn oui^^ o^ne biefe giebt et i|mett aM flaute , unb nidbt oft banfen
^ i^m fut feine (Baben. (E4 i^ eine ungemd^nlitfie, oiedei^^t att4 cfrn^
li^em Sinfbig |tt etfl&tcnbe Stfc^einung ba^ ein Sltp^cmai^ i^n am
9benb um Settti^ung fäi begangene« Unreif tu bitten ^egte (E«ek
Vn (|»fit Mff d(d Sogel unb fRctif«. ifQ
458), unb baft itn ^otota dftnd ^u t^m betete i^n bor Sfinbe ju be«
matten mb feine gfamilie im 9e6)tt^un {u ftdrten (Mra-Bastman).
Olci^mo^I ergft^Ien monnigfaltioe Sogen von einem olttn fßtxU^t
bei grofm tteifte« mit ben SRenf^^en , beffen Sc^anpla^ ber oft ge«
nannte ^feifenfeinbru^ uon GOteaa desPrairies n)Qt,ba< oemrinfami
l^iHet^um mclei ®iou|« unb Wgontinbdifer. Sei mand^en (nupft
fl<| baran bie &age ba| er fid^ fpöter Don ben SKenfi^cn nur juriitf«
gelogen iaht, meii fie i^m nit^t ge^orfam waten. 2>ort bei bem ^fei«
fen{te{nbttt<^ finb noc^ bie 9u|fpnren bie er §urii(fgeIa|Ten su fe^n,
bcnen einei gtof en SogeM ä^n1i(^. «m ^äuftgften nämli<^ wirb ber
grofe 0ei{t unter ber (Be^olt eine« SiiefenbogeU borgefteHt ber mit
feinen G^wingen bäd SReer berä^renb bie (Erbe fdl^uf, feine klugen wo«
reu geuer, feine Slitfe 9(i|$e, fein 9\Hi\W^^ Bonner (S^ip)>ewat>,
Maekenzie; 6iott|r Prescotl bei Sehoolcr. III, 2S8); au(|^ bei
ben 3tDtefen, ben ^oni unb anberwirt4 ftnben ^ö) Spuren biefet 9uf«
faffung, bie iebo(f^ man^ierlei aRifberft&nbniffe eifa(iren §u ^aben
f^eint (Sehoolcr. V, 1&7, de 8met 292, 805). Sa bie 6age
auA t>on Mmpfen be4 grofien Sogetö mit ber 6(|^Iange (bem bdfen
9tincipe) tn&ffit weld^e bie Sier be4 SogeU freffen Witt, fo i{l ftber
bie X^eutung be4 oben (p. 66) angeführten alten Sauwerte4 (ein 3n>H«
fM. aRit Sehoolcr. (I, 32) babei an l>a9 Seltei unb tixt ajiatifi^
Inalogieen )n benten liegt (eine Seranlaffung oor. iDer gro§e ®eifl
ifl bem 3nbianer oor Sdem ber Donnerer — ba^er bie ilobe4fur4^t be*
fonber4 bei (Bewittetn (Los kiel 49) — , wa4 man ni<^t udt^ig |^at
mit Jto^t (I, 286) au4 bem bonnera^nli^en fterdufA auffiiegenber
Solb^fl^ner ju ertl&ren, benn bad fd^nette ^eranjie^en berOewitter
legt biefe4 9)ilb na(ie genug, unb l> ed suglet«^ al4 natürlich erfc^eii
nen bai fein gew&f^nli4^er 6i^ im ^immeUraum, bor ^IQem in ber
Sonne gefudjit wirb, bie bei manctien Sdltern gerabe^u ba4 f au4 be4
großen ®ei{k4 ^ei§t (Copway 165). 9lu|er ber (Behalt be4 Sogel4
linbet fA bem großen (Beifle fonf) nur no(^ bie Wenfc^engejlaU bei«
gelegt (tt(^cppeW9an4 , N. Ann. des y. 1852, IV, 317; @au(. Kea-
ling I,2t6), er wirb bi4weilen al4 «ber wei§e 9Rann bon obtn" ober
«ber gro$« ^uptling im ^immet" beiei<!^net (Serg^au« 3eitf(t^r.
f. Srbt. X, 54, Memoirs H. S. P. UI, 139). iDlan glaubt oon x^m
ba| er 9i!e4 ^ört unb fief^t, ben Wenfi^n ni^t erf^eint, aber gleich«
wo^l nt4^t (örp(rlo4 t{l. SRag bieft bem 9{a(^ben(enben wiberfpre4^enb
12*
ISO üulM bet epnne unb bt^ SKanbc«.
fdl^emcn, fo ^ött e< bo(^ ouf bieg }u fein, fobalb man glei^ ^<m 3n«
bianet feine Sonfequenjen {ie^t, fonbern einfa^ bobei flehen MeiM, baft
bei ^d^^fie ®ott überall gegenm&rtie iß unb ba§ et einen Xbxpn \^ai,
un« abet ft4» entjiebt, unb ba§ jid^ bie SRenfi^engeflalt immer aU bie
ndcf^flliegenbe unb ertrS^lit^fle $erfoni1ication be^felben barbietet.
9IU ^err M Scbend würbe ber gro§e ®eifi für man^e ber 4ott
be« Arieoe« (Jones I, 44), meit allgemeiner aber war er al< ^im«
meUgott unter bem Silbe ber @onne unb bed geuet« bere^rt. Sou«
nencultu« ^errf^te in ^oriba unb bon (ier na(^ ffieflen bi^ ^u ben
9ipad)m ; bie Sonne f(^eint ^ier t>ielfa4 an bie Siede M großen ®ei«
ße« felbfi getreten }u fein, fie mtrb um Sieg in ber SAIa^t gebeten,
i^r werben Soblieber gefungen , unb u^er^aupt finben nur fl((tbarc
®egen9&nbe Sere^rung (Landonniere 8, 99, Herrera VII, 1,
15u.2,6, ArriciTitalllA Sufc^mann 1354, p. 300), W&^renb
man t^on ben nörbli^eren Sditern neuerbingd be^auf^tet t^at ba§ fie
nur ben großen (Beiß, nt(bt finnlit^e S)inge anbeteten (Hnnter 114).
Sie Spanier galten in gloriba für Sö^ne ber Sonne weil fte oiele
ftrante bur(f^ Seten unb 9lnblafen feilten (Cabeza de V. 535).
%VL^ ber Wonb foQ bort Serelirung gefunben ^aben (Garcilasao
Bist, de la c. de la Fl. I, 1, 4, Coreal I, 32), Wie bei ben Sct^war)«
fflgen (de Smet 245), wogegen ben Ofagen bie Sonne aU ber gro§c
®ei(l gilt ber ben SRonb unb bie (Srbe regiert (Morse App. 229), unb
bie Sinebagoe bem 9Ronbe ixbtxf^aupt (einen 6injlu§ auf ben Tttn»
f^ien )uf<l^reiben (Schoolcr. IV, 240), bie ^otowatomi aber i^n
für eine bdfe (Bott^eit (»alten (Keatingl, 216). Mt befannten
Sdlfer 9merita'4, fagt Lafitau (1, 130), oere^ren bie Sonne; e«
gilt bie§ bi< gu ben ftri^en^Subianern unb ben S<4war)fu|en im
Seßen (^. lKa^ c, i, 401, 584, de Smet 245) unb ben Ottawa
unb jlni^eno im 9lorben (Charleyoix 233, 236).
^aerbing« tritt bei btn meiflen ndrbli(6eren Sdltern ber Sonnen»
cultu4 ni(^t fo beutli^^ ^eroor\ aber er (eigt fl<^ mittelbar in ber 9f»
Wahrung eine« (eiligen ^uer4 unb in ber religiifen Sebeutung be4
* SBa4 3. 9. SXüIIer oon bei Sermifilftung eine4 fnbliil^en Ratui' unb
€onn»ncuItu4 mit einem n6TbU(^en €d)amant4mu4 faat, ifl adnglid) grunb'
lo#. 2)o4 (p. 120 fF.) über bie (hf((einung be4 großen 9eif!r4 tn t)eTf^iebenen
a;4ierae1talten (^Qatc, oiefc4 i>ott bem über bie 9)(^f«enopftr (p. 142 ff.) SRit*
Set^eilten u.%. benibt auf tDligDerjlänbnif, unb ed fe^It bem 9u(^e fe^r an Kri-
it bn l^ueQen, wie {!(( fi^on ou4 ber Senu^ung Don S oUmer etgiebt
(SuUu^ ber 6oRne unb hti gfetter^. 181
naue^m4, benn ^ie pfeife i^ no4» bem (Btauben ber ^utonen fOtau*
ban SRenitari u. o. ein ®ef4^ent bec 6oiine unb wirb, »ie aud^ (ei
bcn fflblic^ett Söltern gefAtel^t, mit aufw&rt« gemenbetem Oeftcfete nad^
biefet, na4^ ber Srbe unb na^ ben uier ffieltgegenben (^in geraud^t
(Lafitau II, 134 ff., 314ff., Bartram, Lettres ^dif. I, 763, Nut-
tall 274, Keating 1,408, Mackenzie u.a.); fieging inbetSet'
fammlung flet« red^t« ^erum« toit e4 ^ei§t, bem Saufe ber Sonne fol'
genb (Perrin du Lac I, 179). 3)ie ^Auptlinge Itt Snbianer an
ber ^utfon4bai raui^ten breimal ber aufge^enben @onne )u unb re^e*
ten fte e^rfurc^MooQ babei an, au4^ i^rem perfdnli^ien ®4u^gott unb
felb^ ben gtanjofen rau^^ten fie )u aU S^renbejeigung (La Pöthe-
rie I, 121, 181, II, 106). 3>ie Ofagen mel4^e eine Samentation, mo^t
aU Gebet , beim Aufgang ber €onne fprad^en , leiteten iebe i^rer Un^
terne^mungen mit bem Mau<^en einer pfeife ein, ba4 fie mit ben Wqx*
ten begleiteten: „(Brofier Oeifl, laffe bi^^ f^erab mit mir &u rauct^en dl«
^reunb ! geuer unb Srbe rauchet mit mir unb belfet mir meine geinbe
{u Q)runbe richten! 9Ketne ^unbe unb $ferbe (unter biefen finb nad^
$r oft (487) oietteic^t bie Wiener {u oerflr^en) raui^et autd n^i^ mi^-'
(Nttttall 95). Sei ben Srotefen »ie bei ben Wgontin mar M^Mou*
4en eine reltgidfe Zeremonie (Morgan 164, Lettre« 6dif. I, 646).
Die @iou| nannten fid^ felbfl ba4 Solt ber fieben Stat^lfeuer, ber Käme
j^^otomatomi" bebeutet «^mir mad^en geuer' (Keating I, 89), unb
mie bie Oiibmai^ unterhielten auc(^ diele anbere Sdlter befl&nbig ein
t^eilige« geuer aU Symbol i^rer Wationaiit&t (Schoolcr. U, 188).
S)en Kamen ber S^^erotee leitet Adair oon cheera ^8euer' ab, diel«
leicht ba4felbe ffiort mel^^ei LawBon (211) al4 ben Komen be4 gu«
ten Oeifted in 9lorb Carolina Quera ftt^reibt. 9efonber4 ober tritt ber
Seuercultu« bei bem gefe ber er^en ^ü^U beroor, ba4 bie Creet unb
Kat^ej mie bie Sirginier unb ftntfteno in ft^nlic^er 9Beife begingen:
bie ^ftufer mürben gereinigt, aOe« alte geuer au4geI5ft(|t, nac^ brei«
t&gigem ga^en eine allgemeine Smne^ie ert^eilt unb enbU(b ba4 neue
geuer ange^ünbet 6o befi^reibt e« Bartram bei ben Sreet. 2)a<'
i&anje entfprid^t im ISefcntli^en einem geße ber 9Re;icaner (oergl.
Squier, Seipen t symbol 112 ff. oon ber ^eitigteit M 9euer4
Bckoolcr. V, 68ff.). 9tacb bem Olauben ber (l(»i(fafato«$riefter Ü/t
ber f^ii^fit gute Hott auf Srben in bem reinen (eiligen %tvitx gegen»
mftrtig wie er au4 im Fimmel in ber Oe^alt eine4 feinen Bfeuerwefenl
183 ^< bdfc Vttncip aii 6<!^Ian0e unb ®afTer0ott.
Ubi (Adair 92). 3u teil i^efäiij^e» t>tt $ro^^eten bet Wgonttn ifl
eine Sere^cung bed gro§cn (Beififd untet bem Silbe ber Sonne, bur^
ba« er oft bargefieat »irb, beutli(^ gu ertennen (Scboolcr. 1, 399).
Die $oton?atomt fliegen M«R>eiIen bei Sonnenaufgang auf Ott ^fitte
hinauf unb btad^ten i^re ftnice beugcnb ber Sonne ein Ot^fer oon
SRaiebrei bar (Journal ^tranger 1762 Mai p. 7).
(S< gilt bem Snbianer aU eine Orunbmabr^eit ba^ 9dfe< ttiifet
Don (gutem fommen fann nocti ®ute« t)on Sofern (^ecfemelbec):
.ber gütige ^immeUgott, ba« belebenbe $rinci<) ber sRatur, bie wo^l*
tb&tige SRa^^t ber Sonne unb be< geuerd \^m^6^i ni(^t aQein in bei
9Belt; neben i^m {lebt ber böfe (Seift, »eld^er im (Begenfa|$ {um aber«
irbifcben (Sötte aU unterirbifcbe« SBefen, ai< iBaffergott. im (Begenfa|
{um Sogel aU triecbenbc Schlange bargeßcflt gu werben pflegt (Cop-
way 184); bieg ifl — fo ^drte f^on Winslow bei SRaffafoit
(Young a, 855) — bie geh)0^nli$e gorm unter n>e((ber Hobbamock
(aucb Abamocho, Chepian, Hutchiuaon 421) erfcbeint, bO(b nimmt
er aucb anbere Xt)ierge{laUcn an unb f^eint OQr{ug<n)eife an gemiffen
un()cimli$en Orten gegenntartig ^u fein: eine naturlicbe golge M
Umflanbr« bas bad Uebel unb Unglücf an ben Wenfcben fo Diel gc^
maltiger bcrantritt, auf i^n einen fo i>icl flärCeren (Sinbrucf ma4^t unb
in fo bieten oerfct^iebenen formen fic^ i^m entgegenfteUt, ma(»renb er
ba«(Sutc unbäSo^Itbuenbegleic^müt^iger unb gieicbgältiger (einnimmt,
hiermit fle^t roeiter in 93erbinbung bag man [xdf feinem S)ien9e meifl
oiel eifriger loibmet <xU bem bed großen (Seiflee ober ibn fogar aQein
berebrt unb gu t?crfö()nen beflrcbt ifl, ba man obnebin oon bem guten
(Scifle ni^t« $u fürcbten bat (Memoirs H. S. P. III, 139, School-
craft VI, 129, Strachey 82 u. a.). Sr erhielt Oefcbcnteunb Opfer,
^u ibni betete man bauptfäd)licb, um ben 'Jludbrüdbeu feiner Sod^eit
^uoor^ufommcn ober fte ju bcfcbmicbtigen.
Sioat ntirb oerftcbert H^ (Sin^elne an bie ^liflen^ eined ftöfen
(Seifle^ nicbt glaubten unb ba^ man ibm geringere ^la^bt iujufc^rei'
ben pflegte aU bem guten (Seifte (H unter 218, 215), im (Sanjen
aber läßt ficb bie ^^Innobnie jener ^upticitöt ber ^rincipien aU ber oB«
gemeinne unb am beflimmteflen ausgeprägte 3ug in ber {Religion ber
änbioncr bc^eicbnen (Schoolcr. III, 60, Keating I, 408, Law-
son 21 1 u. a.); neueren unb (b"flii<^(n Urfprunged (mie im Joama!
^traDgcr 1762 Mai p. 33 augegeben mirb) ifl fie gemig ni^^t. Sri
Um 3trfefin tceten Ux gute unb Ui Mfe 9ti% Hawenn^yn ttnb Ha^
aegofil6geh (Klanediiut, Sehoolcr. V, 156) aU StDiCiittg^rflbct
auf, bie gleid^en X^fU.(^Q^ii an ttt S^dpfung bet !BeU (Morf^an
156» Cttsic bei SchooUr. Y, 632), mo^tenb (on^ bec ctflerealUin
oU (6d)ip^tx uab $en bt^ Seben« gilt unb ber anbete i^m entfd^ieben
untecgeorbnet mitb. 3enec noot^nt na(^ bem Glauben ber (Sxttt in
einer 9lrt oon $arabie4, biefer in einem unglütflic^ bornenti0aen
&inbe (Swan bei Bcboolcr. V, 269). 9lbmei(i^enb bott ber q/h
md^lic^en ^luffaffung fct^eint tt nur hai bie nörbli^^en tEUgontinoU'
(er ba^ gute unb bdfe ^rincip au4 aU ®onne unb SR^nb benanntei
(lia Potherie 1, 121); man borf bieg n&mlict^ ntcS^t im etgentU^K«
6inne berfle^en : ^@onne unb ORenb" beteii^nen na4^ einer gemd^n*
U(^en ^u«bruc(«meife ber S^bianet jivei (Begenjiinbe ober (Erft^inun«
gen über^aut^t bie einanber pH begleiten ober einanber regelmftftig
folgen. Sine mirtlic^e Umtef^rung be« Ser^^AUnife«, bie fonjl nirgenbi
oor^utommen fd^etnt, liegt in ber oon einem '4ttiooinbaron (lätiron'
ba(f?j ^erru^renben tteberlieferung ber ^uronen, bat ber tteltf4A)>fer
Yoseaba eine (Bro|mutter Ataenrnq l^obe unb ba| biefe ba« bdfe, iencr
bad gute $rin€ip fei (Sagard 228). 9m oerbreitctjlen ifl bei il^nen
ber ®laube an bie Oki, mie bie ^Igontin« {uglei^ bie ^A^eren tteifler
unb i^re d^uberirite nennen (Cbamplain I, 296); unb mit benu
felben Störte Okee ober Okeus »urbe in alter 3^it au4^ in Sirginiin
ber U\t (Beifl benannt (Strachey 82, Sehoolcr. YI, 129).
3>ie @4^^fungdfagfn ber änbianer ergeben fi^ in ber Slb^taction
oon bem finnlit^ Siirtiic^en ni^t ^5(^er ato biA ba^in , baf ut\pxünq*
\U9 auger bem großen (Beijle nur ^mmel unb fflaffer mar : nur bie
^immeMtdr)>er unb bie (Erbe werben gefc^affen unb le|tere mit leben*
ben ffiefen beoöltert, oft fnb ouA folct^e fcf^on oot^ben unb ber
f^affenbe Oott erfc^eint bann iugleti^ aU ber erfle 9Reaf^. 3a H
toerben ftin^elbinge bidmeilen gerabe|u für ungefc^affen erflart, ^ä).ber
milbe SUtd oon ben @iou{: fie fagen er fei oon felb^ getommen
(Bcbooler. II, 197). ffiir treuen einige biefer @agen mit.
%M, eria^len bie (K^i)>;pema9» mar urf^rünglict^ SBaffer. Siesta
i^\tl$ ben SMber unlertau^en um ein menig Srbe ^aaufju^olen , aber
biefec oermo4^te ed ni^t. ^r auAgefenbeten SRofct^utfrotte gelang eg
beffer, bo^ nur ua4i mel^rfo^^er oergebli«!^ 'Anftrengung. SBielta
nal^m ^ie ftrbe unb blie# barauf , ba mürbe fie gr5|er. 2>arauf Utf
184 e^dpfun^lfa^en.
er ^en Stäben um fie herumfliegen, boc^ btefer fe^rte f(^nea sutfid, Mc
(&xU war no(^ ^u Hein: SSiedta fu^r tarier fort )u blafen bU fie grof
genug mürbe (de Smet 281 , La Potherie II, 5{f.). Wtt gerim
gen SKobiftcationen unD Bufät^en ftnbet ft(b biefe (Befd^ic^te bei bei
Ottama, meldl^e THä^abou , ben ®tammoater i^rer Sanbe be4 großen
^Qfen, an bie 6tette bc« Siedfa fe^en (Lettre« edif. I, 679), bei ben
SRenitari ($r. Ma;. c, II, 221), im Seften bei ben Xatbali (Morse
App. 345 na^ Harmon), beren religidfe SorßeUungen ttberbau|rt
nur febr untlar unb fcbmacb ftnb, unb felbfi bie (Srj&blung ber Itna
unb üenaier, melcbe bie SBelt unb ben Wenfc^en t>om 9taben crfc^affieii
merben l&§t, ber bie Elemente eine4 nacb bem anberen entwenbete,
f(beint nur eine ^bf(bmä(bung ber CbiPP^n^Q^'^oge gu fein (SBran*
gell 100 {f.). 3n ber (odmogonifcben SNi^t^e ber 3to(efen fpidt l^avs^U
fd(bli(b bie 6(f^ilbfröte eine gro§e KoQe, bie f(bon Dor ber Srbe cit^irte
unb auf beren Kücfcn biefe^aU eine gro§e 3nfel rupfte unb immerfort
mucb« (Lafitau I, 94, Cusic bei Schoolcr. V, 155, 632, VI,
166). 6ie felbft glauben au« ber 6rbe b^raufgetommen , oon ber
ürbe geboren ju fein, eine meit Derbreitete ^njicbt ber Snbianer, bie
in Dielen 'Hbdnberungen mieberfebrt unb mit mel(bcr e« mabrfc^ein«
li^ ^ufammenbängt, buB ne ftch immer auf ein menig 9{afen ober einen
iBaumjmeig, nie auf bie nacfte 6rbe nieberfe|)en (Tanne r I, 260),
ba fie in biefer ibre gemeinfameü){utter oerebren. SDabin gebort bie Sage
ber ä){anban bOB ibr ^^olt Dor Seiten unter ber (£rbe lebte , n>o nur
eine 9tebe bie ibre lEBurjeln binunterflrecfte etma« Si(bt einfallen lie§.
einige ber itübnften ertlettertcn Tte. fanben auf ber Obermelt Süffel
unb grücbte in Wenge oor, pfluctten Srauben unb bra(bten fie tbren
Senoanbten binunter bie nun fdmmtlid) ben Serfu(b nacbmacben mofl«
ten. (&« gef(bab; aU aber bie ^älfte be« '2^olfe« oben mar, bradS» bie
9)eb( unter ber ^a^ eine« bieten S^eibe« unb entzog ben Seuten unter
bfr Srbe afle« £i(^t oon oben unb alle Hoffnung iemaU binauf^n«
foinmen (Lewis et Cl. I, 138, $r. aWa j. IL 160, nebji einer an«
^^ren Sage ebenb. 152). Gine blo^e ißariation ber oor^ebenben 9xß
/^^lung fcbcint bie ber 92aoaiod ju fein, baä fie nur mit ^ülfe be«
SE^afcbb&r« unb einer 9taupe melcbe Söiber in bie Srbe bobrten WVl
* Jetten b««ffi'fHegen feien (Schoolcr. IV, 89, anber« »irb btefi
«nb. 2 IS erj&t^lt). £a^in gebort aucb bie ftd^ öfter« ftnbenbe In«
fibe bol bie er^en aRcnfd)cn au« einer geifenbbble gefommen feien
(Bunter 29). 9tod^ Ux Gage Ux e^toatiffife tarnen bie St&nnet
au4 bem 6ee bet SRdnner, bte 9Bei6er au4 Um ber ffleiber ; eine ®ott«
^t lehrte jenen bie Sagb, biefen bie ^fiu«fi(^n ®ef<^afte, führte beibe
lufammen unb Iie§ fie einanber fetetü^ t)erfpre<^en iene S^eiluno bet
%xbtH ftteng ju beobad^ten (de Smet 118). Son ben beiben 6t&m*
tnen bet aRUmi mifl bet eine au« bem Sßajfer, bet anbete ou4 bet tStbe
gefomtnen fein (Keating I, 104).
6o bef^t&ntt fi^ (äuftg bie Sd)bp^m^9%t^^id)U bet 3nbianet
auf eineiSti&^fting Don bet^ntfle^ung be<9)tenf(^en, unb fafi nitgenb«
{eigt fie eine <&put tiefeten 9?a(bbenf^n«, fonbetn ^at meifl ben C^a'
tattn einet ®efc^i4lte loie fie ein mäßiget fto^f ^ut Untet^altung unb
SelufMgung etfinnt. 6o ttxJ^ilt ed fid^^ in bet S^at t>ie(fa({i bamit,
man fc^eint biefen S)ingen nut feiten eine gto§e SBi^ltigfeit bei^u«
legen, toie ftt^ au4^ batan beft&tigt, ba§ biefe Xtabitionen oft tnnet«
^alb betffelben Solted mit oielen Setänbetuft^en ootgettagcn »etbeti.
Sie ffiinebagoe et{ft^len : bet gto§e ®eifl mat juetfi aüein. 9x fi^uf
biet Slftnnet unb ein ffieib; jene finb bie üiet SBinbe, biefe« bie (Stbe.
Um bie fettete gu befefligen fteQte et fie auf ben Mäcten t>on »iet
SanM^ieten, üiet Gelangen unb gule^t auf ben be« Süffel«. (Enbli^
bitbete et au(^ au« Z(»eilen feine« eigenen Seibe« einen Wann unb ein
SBeib. %uä) bet bdfe ®eifi oetfu^te ftd^^ im Sd^iaffen. S)a« (Einzelne
bitb t)on Setf^^iebenen oetf^^ieben etgi^lt (Fletcher bei School-
erafl IV, 229). 3)en S^atattet einet mfi§tgen unb na^ unfeten 9e«
griffen ftiüolen (Stflubung ^at au(^ bie @age bet Kotbiubianet bei
Hearne (281): ein ®eib ba« mit einem ja^men ^unbe lebte meldtet
fi<4 S^itmeife in einen fi^dnen jungen SRaun oetwanbelte« mutbe bie
SKuttet be« 9Renfd^engefdSiIe<^te«. Sinft etfdS^ien bei i^nen ein Stiefe
beffen ^aupt bi« in bie ffiolten teilte, jeic^nete bie Seen unb glAffe
mit einem 6tO(te auf bie (Etbe unb fflate fie mit ffiaffet , ben ^unb
obet jetrif et in@tfl(fe unb t>etmanbefte biefe in DietffiitgeS^^iete^^if^e
unb Sdgel. Diefe gabeln, bie fut ^69 fo bebeutung«(o« unb nut in»
fofetn ittteteffant finb, al« fie bie Snbianet felbfl d^^atattetifiten, fnben
fi4l ^Aufig oetmif^t mit Stja^lungen uon 9Kefent(^ieten , mel^e oon .
ben ^tten bet Sotgeit betdmt>ft unb bettiigt mutben, unb mit glut^'
fagen bet oetfd^ieben^en 9tt, bie fid^ bei Rouge mont (Le penple
primitif 543 ff.) gefammelt finben.
mt Siele« Don biefen leiteten auf bie Seiten bet aRifftondte ju«
196 Seimifi^und (^itfUiiber (Elemente.
tud^ufü^cen \% tann man oft taiun iu entfi(|^eib(a magcn; ^a inbefcB
bie SemegU^^teit unb 9kT&nbecli<^teit ber Codmogonif^^en SR^t^^en
fl4^, tro^ ber aUgimciti fefiji^^enbcn f^tfyu Dom guten unb böfen ttei^,
iiemiid^ gcog {eigt , unb bei Ginftug bec mofatfd^n @(tid|>fungAge»
fd^ii^te auf ienc in mc^cecen gätten gan^ unoectcnnbar ^noottritt
(fto^l I, 264, GreggU, 176), iß man bere^tigt ben %nt^tx\ ber
SD^tfjlünäre ^iemHc^ ^0(^ an^uf erlagen. @o ^ei§t ed ). 9. bei ben &tcet
tai loatirenb btc großen glut^ {mei Zauben au^gefenbet mucben bie
iuerjl tiüi bie 6;aemente hU IRegenmurme«, jum imeiten SRale aui«
gef<^i(ft aber einen (Stad^alm fanben unb ba^ batauf ta^ 9Ba{fec flct
unb bae fianb erf(^ien (Schoolcr. 1, 266). S>ie ^otomatomi et«
i&(^len hai bec grofe ®ei{l pueril jmei Scanner au^ (&cbe unb in>ei
9Beibec aud ttn Stippen jiener biibete (Morse App. 138)« mobei ^<^
bie 3n)ei(^eit fei^r natürlich bacaud ecCl&rt , bag ber Snbianet bem tfh
t^en unb meinen SKenfct^en ßetd oecfc^iebenen Urfprung iu^uf^^ieiben
geneigt ifl: ber gtoge @eiß felbß ^at nad^ feiner ^nfi^t bieKoUen an
jie oert^eiit, bem einen Itunjte unb jlenntnif[e, bem anbern nur So*
gen unb $fei( unb ben treuen^unb ^um Begleiter gegeben (Kea-
ting I, 231). 2)emgemat barf au(^ ber glut(^fage ber $otomatomi,
obgleich {te na4) 3nbianerbegriffen umgearbeitet t{l, ein mofaif((^c(
Urfprung ^ugefc^cieben mtrben; de Smet (280) er^a^lt fte fo. %l^
Ux gco|e (Beiß bie (Sibe aud ber S^ut^ mieber ^eroorgeiogen ^ttc,
f4iuf er einen jungen SRann unb gab i^m eine &(^meßer. Sinem
Xcaume gema| iDurbe biefer bon fünf jungen Seuten befuc^t bem Za^
hat, ber (Zitrone, ber SBaffermelone, ber 9)o^ne unb bem SRaid. 2)ie
oier ec(ien jlacben balb bor Aummer unb mürben begtaben, ber fünfte
aber ^eirat^ete bie ©djimefier jene« erflen Wenf^^en unb bon i^m {iam*
men atte 3nbianer ab. SReiji ecß in ^nfnupfung an bie glut^fagen
unb ben Untergang bed SRenf^engef^^lecfite^ ftnbet fi<^ au<^ oon einer
^meiten @(^dpfung bed SKenfc^en gefprod^en (3oma, Schoolcr. III,
263), bo(^ fanb R. Williams eine folc^e @age o(^ne Se^ie^ung auf
jene bei ben Ranaganfet. Sie ^pa<^en erj&l^len oon einer gvo|en
glut^ bie in golge ber e^te^tigf eit ber SRenf^^en ^ereingebro^K« f<<#
unb oon bec ®cünbung eine« gco|en mqpicanif^en Sitiö^U buc^
aXontejuma unmitteibac na^ berfeiben (Schoolcr. V, 688). Saft
beibe eingaben au«I&nbif4^en unb bie erße (^cißU^en ttrfpcunge« i%
l&|t fld^ ferner beikoeifeln. 2>a« SRertmurbigße biefer %tt iß ba4
Okofe Stonniofaftigteit bei reftgidfen Vnfi^ten. 187
gro^e ^ bet %iä^t bei ben Wanban, bad feiger an<4 bte Miccari ^at*
ten (9r. SRa|. c, II, 243, 172, 658). a>ie babei gebrau^Ui^en Unit
in tnannigfaltigfii Zt^ieroertleibiingcn , bie langen fja^tn unb Autetfl
{<^met|^aften 9if ungen ftnb {n^ar &i^t inbianif(^, mit biefeit abef ifl
bie 3)arßeflung ber %x6^t 9toa(^ unb bet biblifc^en Oefctii^te t>on btt
efinbfittt^ Derbunben, beren (Sinjelnbeiten fo benimmt feßge^alten
»erben, bog jicb an feinen anbetn Ucfprung al^ Un x>on cbriflli^en
SRiffion&fen benten l&tt. (Sinen t)oatommen ft(t^ein 3inger}etg in bte«
(er Xi^tung giebt ber Umflanb, ba§ ed nai^ Gatiin^s 9tt\d)t aber
jene^ ge^ ein weiset 9Renf(^ toat, ber oQein au4 ber großen 9lut(
(id^ rettete. %ße glutbfagen ber Snbianer o^ne Unterfdbi^b aui ber«
felben Quefle abzuleiten mürbe ßtib burcb ni(f^t4 rechtfertigen lofm,
bagegen teicbt bad Sor^e^^enbe (u bem Stmeife ^in , ba| in folgen
Zrabitioiitn nobl einige oemirrte ttemini^cenjen au« neuerer Seit,
^iftxU^ aber feine Erinnerungen an bie Urgefc^^ic^te be« SKenfc^enge«
fc^leit^ted entbalten |inb.
S)ag eine Sufna(^me frember Slemente in bie m^t^ologif^^en Sor«
^Düngen ber Snbianer in großer ^u«be(»nung unb obne er^eblii^e
&^mterigteiten ^attgefunben (^ot, mirb oor Sdern barau^ oer^inbli^,
bat bie Bauber&rite unb ffiunbert^äter burc^^ bie Serbreitung unb
t^dlmeife Crfiiibung tb^ri^^ter ®ef4i^en bie fte in ifyxtt 2kifc auf«
yu(^en , fht4 bemäbt finb xi^x eigene« ftnfe^en ^u (»eben unb ^u fiü|en,
»o^renb bem3nbianer, bem fcbon bie gute @itte ben Siberft^rucb
oerbietet , feine 3nbifferent unb geifUge $r&gbeit ba< (Slauben n&^er
legt aU ba« 3wtfeln.. 99ejlimmt i^n biefe ^u einer allgemeinen Xole«
ran) bie aUerbingd nicbt t>iel mertb i{t, fo oerfiebt {i^ bie grobe SieW
geßoltigfeit ber reltgidfen flnflc^ten a\x^ barum fär ibn oon felb^,
mei( ein ieber bie DOttjle t>erfdnli(be ttnab^&ngigfeit für fein S)enten
tutb ^nbetn in Anfi^ru^ }tt nehmen unb 9lnbern iuiuge|ie^en bereit
ift 8>a^r fann e4 nid^t befremben bat namcntlicb ber (Blaube an
ttitergeorbnete OeijUr unb an ein anberel Seben inbioibuefl \tfyx Der«
f^ieben ift (Hunter 219), ba( bei ben Korbinbianern ieber ^anbt*
set onbere ®etfier citirt unb ber 91berglaubt ber Sinielnen ni4^t bei«
fclbe ifl (H«arae 284), bab bie 3rptefen erft bon ben SMtern bie (ie
belegten . eine grobe SRenge oon Aberglauben angenommen ^aben
(La Potborielll, 8). Sie ber 3nbianer Aber «nberiglduMge
bentt, ge^t beutlii^ au« ber Antwort ber Sreet«^&tt|>tiinge ^oor» bie
198 Serfc^me()un0 bed gcoicn iBtiftti mit niebeten (^dtttcn.
in (Snglanb nac^ ber Keltgton i^rc4 Sanbe« gefragt »utben : eine ^cic>
f(^enbe SteUgion, fogten fte, gebe e« bei i^nen nii^t, unb (te b&d^tm
bQ§ in 3>ingen, über bie ^ur Uebeteinßimmung §u tommen hod^ ni4^t
mb^liäf märe, bad 9e|ie fei „einen ieben feinen l^a^n auf feine eigene
ffleife rubern jn laffen.*
ffi&^renb nai^ ber älteren unb reineren 9nfid^t ber gro§e Oeifl
ber S^dpfer ber SBelt unb bed SRenfc^en ift — nac^ ber 6age bec
@iou| am oberen IRiffouri bilbete er biefen au4 bem rotten pfeifen*
fein (Gatlin) — r ^at man fpdter ben großen (Seif, ben man f{c(
oft felbfl in URenfd^engefialt ba^^te, bi^meilen mit bem erfen SRenfd^en
ober mit bem fiuUur^erod Derf<^moI^en , meld^er oon ben Stomme^*
fagen aU ber groge Se^rer unb 2Bo(»lt^ter bed SRenfct^engefd^te^M
be^eic^net mürbe. Sine folc^e Serf^mel^ung i{i ^auptfftd^Ui^ einge«
treten in fRüdfid^t be4 Stamm^erod ber Slgontin, Menabozho (Uena»
bo\49\i, Nanaboojoo), „bei Steffen be6 WenfdSiengef(|(e(^t4'', berbolb
aU Vermittler {mifc^en ben Wenfc^en unb bem grofen (Seife, aU
Sertilger ber f^^&bli^en S^^iere, aU Schöpfer aae4 beffen mad bem
9Renf(^en uu|$U(^ if , oere^rt mirb, obmo^l man aud^ oon i^m ergfit^tt
baf er ftc^ gegen ben grogen (Seift einft felbfl einmal aufgelehnt ^abe
(de Smet 280 ff., Tanner II, 99), batb au<^ aU Stammbater aOet
SRenfd^en gilt unb {ugleicb feinem Dramen gemäg — Menabozhoo
^eiit ^ber bie dxU gema<^t f^at" — aU ^meiter @<^dpfer ber ffiett
erf^eint, ua^bem biefe burcf^ bdfe (Betfler jerftdrt morben mar
(Sehoolcr. V, 418 f.). 3n ber großen Stenge belufligenber 2egen#
ben meldl^e bie Ojibma^ oon i^m ^aben (Scheeler. A.R.) treteii
Ott i(^m n&(^f ber B^^ubermacf^t mit ber er autfgerufiet ift, ^raf^lerei
unb ^rglifi aU ^auptjüge (»eroor, obmo^l er tro^ feiner St&np ni^t
feiten ^inter'4 Sid^t geführt mirb 9iae ^enntniffe unb (Sefi^icfli^^tetten
ber 3nbianer fammen oon i^m: er ^at fie bie 3agb unb ^\\d9tui, ben
Sau ber ftäf^ne, bie (Seminnung bed Butfer«, ba4 Walen be< (Seft^ted
unb bad Xabatraud^en gelehrt. ®ein £ieblingdaufent(»alt finb bie
Spoftel'Snfeln im mefU<^cn Steile bed Oberen @ee'4 (fto^l I, 4,
U, 266). 64ieint er bemnac^ bom gro§en (Seife aU irbifd^er ^alb«
gott urfprünglict^ oerfct^ieben , fo tommt bo((^ bie Serme^felung mit
biefem befonber^ audj^ barin )u Zage, bai ber 641angentdnig ober
Soffergott; ber bdfe (Seif, a\i fein gef^morener geinb auftritt, unb
ba^ er oon le|terem mü 9Baf{ierf ut^eit oerfolgt. f 4 ebenfo mie anberc
Gagen Dom großen 9t\^t txi&J)Ux\, ber 9Rof4tt<tatte bebiente um fi(|
au« ber Ziefe einigt 6anbfömei heraufholen )u laffen* unb bie Grbe
au« i^nen neu p fd^afen (fto^f I, 321).
3>er Sultur^eto« ber Srotefen, Thannawage, Tarenyawago, jpi*
ter Hiawatha genannt, i{l oon me^r menf(^U(^em C^arafter. üt
Mmj^ft in ber Urzeit mit Sliefen unb Ungeheuern unb ^ftet ben 9unb
ber fünf Sdifer; mit bem großen ®ei^ felbfl f(|eint man i^n nic^t
oerf(^molien ^u ^aben (Schooler. 7, 157). 3n ft^nlic^er Seife
toirb ton ben SRanban ber erfe SRenfd^ a\i ^ero« oere^rt ($r . SRai.
c, II, 149). 2>te Sogen ber (Eingeborenen oon V^nnf^loanien er)&^
len oon Sunbert^&tem mit grofen Särten bie in alter Seit unter
t^nen gelebt, fpiter aber fii^ in ben ^immel §unitfgejogen ^dtteh
(Holm, Memoirs H. S. P. III, 140).
3e me^r ber gro§e (Beiß für ben Snbianer in uneneii^bare gerne
{urfltfiutreten t>fiegt, befio flärfer i9 fein 9eburfni§ fi^ an nieben
Oott^etten ju tt)enben, ^xt i^m nd^er ^e^en unb aber bie er ienen nii^t
feiten gong oergiit. 3)ie ^nja^l berfelben ifl groft . nx^t gefi^offen,
wie e« f^^eint, unb ieber (Einjelne oere^rt fo t>iele unb meiere er miO.
SMefe nieberen ®dtter finb ^erfonificationen ber brobenben ober @egen
fpenbenben 9taturgemalteh : bei ben Srotefen g. 9. H^no, ber @on
bea 3)onner< unb be4 Stegen«, Oseoh ber (Bott ber Sinbe u. a. (Mor^
gan 157). Sei ^dber|ie^enben Sdltern ftnb man<^e berfelben re^
finnig gebilbet unb jeigen oon einem gett)tffen ))oetif(4en 6inne, bei an*
beren finb (te mufie Sroumgebilbe einer roben unb ma§Iofen fß^antafle.
S)en Sobe^gott, Pauguk, beuten fid^ bie Oiibmap aM ein menfdb'
li^4 itnodS^engeri)i))e mit feurigen 9lugen bat nur mit bunner ^aut
ftbergogen unb fpra^lod x% (Er fObrt Sogen unb ¥feil unb eine
fteule, bo^i tobtet er f(^on mit bem Slitfe, ifl ein 3&ger, ber aber nur
auf 9tenf4»en 3agb mad^t. Weeng, ber (6ott be« 6d^lafe«, flbt feine
Slacbt oor)figli(^ bur^ feine Srabanten, eine Stenge oon fleinen mit
Jteulen bewaffneten (Bnomen , bie ben SRenfd^n leife auf bie 6ttm
tlopftn unb babur(^ betauben. S)em SRenfd^en freunbli<^ gefinnt«
»oOen fe feine erf(^a)yften Jtrifte t>uxä) SRube fl&rfen; un{i<^tbar fitzen
fie ouf feinem 9tttt, b&ngen an ben Ileinen Sorfpritngen ber Rinben«
^iitte berum unb hieben bem 3&ger felbfl in ben ZabaMbeutel : ttenn
ein üinb gft^nt, toenn ein Urieger gaubert ober ein SRebner jlotft, fogt
man ba| Woeag fie geft^Iagen ^abe. Mo^Jekeins , ber iüngile 009
je^n Srflbern, ber ben StiefenbSren befiegte tinb bte ^dKge Sam^unt«
f^nur gewann \>ört xoti^n Hi (Slfitf ber !Renfd^^it abging , ifl ber
Safer M Shawondasee, be^ ®ubn>mbe«. tiefer le^tere wirb nH ein
beleibter bruftleibenber 91ter borgefieCit , ber burd^ ®(^Tentmerei faul
geworben, fl<j^ nur feiten regt; fein Geufjen im ^erb|h bringt bie
Sinne unb ben bolfamif^en X)uft bom 6flben, ben fog. Snbianer*
Gommer (Schooier. A. R. II, 140, 214, 226, 240). Sei School-
eraft IV, 496, pl. 41 ftnbet ftd^ eine ^bbilbung be< ftom)>fe0 ^wi*
f((en bem ®otte be4 Korben« unb ^em be4 6äbenl bon einem X)<i«
fota: ber festere f^icft bie itr&^e unb ben Sauerer in Segleitung eine«
Oemitter4 au4 um bie 9Bdtfe be4 9torben4 anzugreifen; ber Angriff
ipglä(flt(^, ®^nee unb (Eid werben gefi^molgen unb ber (Bott be«
9torben« ertrAnft , hod) fein fleiner @o^n (at fi(^ oom Stampf fem
gegolten, er if! )u 0aufe geblieben unb ba(^er muf biefer afle 3a^re
i90n Steuern beginnen.
Sa« wir fon|l t>on ber Stytf^of ogie ber 5Datota wiffen (Mrs. Eaat«
man 206, Pond bei Schooier. IV, 642 ff., II, pl.55, III, pl. 36) \ft
bei weitem weniger anjie^enb unb erfoubt nur tl^eilwdfe eine uer»
fl&nbige S>eutung i^rer (B0tter auf beflimmte KaturmSd^te. 91m 1^5^'
flen geehrt werben bie Onfteri^Odtter wel(^e bie Srbe unb ben 9ten«
fc^n gef^iaffen unb ben aWebicin^Zanj eingerichtet (^oben. 6ie ftnb
bon bfr (Beflalt ft^x großer O^fen ; ber (Srbgei? ifl ber borne^n^
unter i^nen , unter biefem flehen bie Solange, bie Sibei^fe, ber fftofd^,
bie (Eule, ber Qlbler, bie heißer ber Xobten u. a. (Eine §weite ftlaffe
mit berf^iebenen Unterabt^eilungen bilben bie Satin)^an , welche bie
Ontteri befe^ben unb t^au^itfäd^lic^ jerflirenbe ftrieg«gdtter finb, ob*
wo^l {le au4 e^dpfertraft beji||en: ber wilbe 9)ei4 unb eine (Bra4att
onbanten W^ntn \im Urfprung. Sie ^aben fimmtlit^^ p^anta^fcf^
Sogefge|latten unb wohnen auf einem f^o^tn Serge im Seften; am
(fHidlien S^ore i^rer So^nung fle^t ein Schmetterling fflac^e , am
Weftli^en ein SAr, am nörMii^en ein Xennt^ier, om füblk^cn ein
Siber. 2)ie (Sott^eit Zahifd||tanfd^tan wo^nt im ^eiligen Speer unb
Coma^awt, in Sonnerfeilen ( bonldera) unb ben oier Sinben. Sie
freut fi<^ ber in ber S^Io^^t gaCienben unb ^at mehrere X^iergciflet
unter fic^, ben Snffarb Kaben 9tt<l^« u. a. SXe SUefen ^ei^ota ober
9oota| flnb bon bevf(^ebener OefaU, 9e lei^n bem Setliebtcn unb
^em 3&ger ^ttfe, gcbtn Arant^eit nub Vffttnbteii tM Sorm« ifl
fAt fit talt, ba4 Q»ute bdfe, ba« ®ef&^rli^e fi^er u. f. f. lu^ bie«
feit gicbt €< ito^ eine SRenge Don anbem ®5ttem unb na^ bcr Snf«
fofle eine« inteOtoenten S)otota ^iß ni(^t« bo« fie nic^t aU Gottheit
t»ete^iten/
3n ben lool^lt^&tigen Stotutgegenft&nben, ). 9. bem SRai«, t>ot«
)ttgti(^ abtx in allen 3)tngen bie i^m Gehoben t^un f dnnen , fie^t bet
Snbianet eine geizige fKa^u in bem ^euer Söffet 3)onner, bet
Jtanone, bem $feTbe u. f. f. (IBirginien , Strachey 82). ^iefe er«
f^eint i^m aU etwo« ®e^imnif t^oOe« , fidf t i^m teligiöfe d^rfut^^t
ein , nnb er fu<!(^t fi^ ba^et auf feine Seife mit i^t auf mdglt^? 9^^
ten 9uf {u fe|en. „3>\t ganje Natnt ifl fät ben Snbianei doII oon
ge^eimnilboOen (ünflüffen. ftein milbe« Z^ier iagt in feinen Setgen,
fein Sogel fingt , fein Statt taufest ba« ni^t fein 6^itffal lenfen
unb i^n matnen tdnnte. Ct beoba^tet bie Statut um fi^ ^et mie ein
X^otog bie etetne"" (Parkman); benn faft iebet ^d^ete Obtift tann
febe beliebige gönn annehmen unb ju i^m teben butd^ ieben Statut«
laut, H tommt nut auf feine eigene Spannung an ob et ben Oet^
oemimmt unb loa« et ^ött. Vu« biefet Stenge oon ®egenft&n«
ben feinet teligidfen Sere^tung tteten fät ben Snbianet ^auptfdd^«
tt<^ btei ^etoot, bet petf online e(f^u|geift iebe« einzelnen, bet auf
We ftfi^et beffl^tiebene Seife um bie Seit bet $ubettAt gewonnen
itnb f)et4 mitgefQl^tt »itb , bie Seiftet bet Xobten nnb bie Seilet bet
Kiete.
Sie ^od|| bie Stedung iß meiere bie Snbianet ben X^eten geben,
ge^t fc^on batan« ^etoot , ba§ bet petfdnli^e 6(|^u^gei^ eine« ieben
meift ein Z^iet iß. 9^net leiten fie il^te Sbflammung meift t)on Z^ie«
ten ^et (6. oben p. 119), bie Ü^ipx^ma^ oom ^nnbe (Macken-
sie), bie 3>clatt)ate oom Slblet, bieZonfaniap oom Solfe (Sehool-
eraft Y, 683), bie Ofagen moCien oon einet SRenf^ getootbenen
6<^necte flammen, mel^e f{^ mit bet Zocktet eine« Sibet« oet^eita*
t^ete (ebenb. lY, 805, Gregg II, 175) u. f. f. Adair (16) oetfl^ett
(toat bo§ fie ben Z^ieten na<^ benen fie il^te Stdmme benennen , teine
teügidfe Sete^ntng bemiefen , oiele anbete Setit^tet^attet abet ^aben
i^m batin mibetf))to(l^en , unb e« fi^eint fi$ biefe Setel^tung filt fie
jebenfaO« etfl in fp&tetet Seit oerloten ju ^aben. Sie StanticoM
f^tüktn in i^tet SRpt^otogie neben ben gto§en ®eiß ein meibli^ei
Sffen , bie Wuttet bet Z^iete 9on benen bte SRenfc^en flammen , unb
. I
leiteten bte (£()araftereigenf(^aften ber festeren oon ben 34iieren ^t
M beten 9l<iä)tommtn fte oolten, bte S93et«^ett t»on ber Sule, ben
SIutbuTjl bont SBolfe, bte (Sefraligteit unb ben @4^muti bom 9&ren
u. f. f. ( Jones 11,^93). S)ie 3nbianer fa^en in ben Spieren bie Bor#
faxten unb @tantmbermanbten ber aRenfdl^en, fd^rieben i^nen Serflanb
unb eine ganj menfd^li^e $anbIuno«n)ei(e ju, manchen bon il^nen
fogar noi) ^d()ere (Sinftc^t unb ubermenf^lic^e ftrafte, n^&^rcnb an-
bete meldte ungefa^rli^i roaren unb feine er^ebli^en ftunfifertigfeiten
ieigten, bon i^nen bogegen mit Setad^tnui) be^anbelt »utben.
%m ^d(^{ien xotxUn bie ftlQ{>perf^Iange unb bet 9iber ge^flt;
nur bet (Sule ttouen fe noc^ größeren Serflanb ju aU bet er^eren,
bie aU ein i^bd^fi e^rn>urbi0er lBern)anbter betrautet, ol4 ir®to§«
uatet'' angetebet unb felbfl mit Xabatdrauti^ angeblafen mitb; fie gilt
na^ einet Segenbe aU ein gro§et SSol^It^tet bet 9)tenf<^en (Park-
man a, 11, 135, Jones II, 259, III, 38). Sie i^ bet ftdnig obet
^uptling bet 6(^Iangen , mie au(^ jebe anbete X^iergattung i^reti
Jt6nig l^at , beffen Sob bon ben übrigen an bem SRdrber ger&t^^t met<
ben mutbe (Adair 238). ^u4 %Vitd^t bot biefet Statte, ju mel^^
bet (Seifi bet getdbteten ftlappetf^lange feine Snbetmanbten oufmie«
geln mutbe, fc^onen tie @eminoten @iou| unb Soma fie.fiett
(B artram 252, Schoolcr. III, 273). Snbetm&tt« mitb fle tto)^
bet e^tfut^t bie man bot i^t ^at, nid^t fo milbe be^anbelt: „Sei
miQfommen, greunb au« bem (Beifletlanb!" tebet bet 3nbianet fle
an bet i^t begegnet. »Sßit maren unglutflid^, unfete {(teunbe bott
mußten ed. S)et gtoge (Seift mugte e«. £)u bifl gefonraien und }u
ttdflen. SSit tennen beine Sotfi^aft. Kimm biefe @penbe Xaba!/
(et ftteut i(it etma« Xabattpulbet auf ben fto|>f) „fie mitb bit eine
@t&rtung fein na^ beinet langen Steife.'' SJ^it biefen Sotten etgteift
et fte am Sd^mange , f&^tt i^t mit einem ftunfigtiff tafd^ übet ben
nfiifen hinauf bid ^um ftopfe unb {etquetfd^t fie. 2)ie abgezogene
^aut tt^igt et aU Stop^&e (M'Kenney). SufaUenb ifibabeibot
Xtlem ba§ bet Snbianet e« magt felbß ba« (Beißetteid^ }tt fibetli^en
unb {u betdmpfeH, bet Cutoyiet ^t nid^t SRut^ genug mit ben <Be«
fpenfietn ^u tämpfen an bie et glaubt.
^em ®tafen b. Bint^nbotf ^at ienet ^betglaube (1742) ba« 2e<
fcen getettet Sie Sa^uga bei benen et am S^oming lebte , galten
i^n im 9etbad^te f^iiimmet Mfid^ten. 6ie bef<^U4iett i^n einei
^tft^o\o^\\^t 6te0un0 bet ZWrt. 103
96enb« um i^n ju erfc^Iagcn. (St fag an einem fleinen geuer auf tu
nem Sflnbel ^ol) unb fc^neb , neben t^m unb Don i^m felbjl unbe*
merft eine ftlaf^t^erfc^Iange. S)ie SRörber babur^ Don bem gdttli^en
Urfprunge M $remben überjeugt, gaben i^r 2)or^aben auf unb te^t«
ten jltU nac^ ^aufe jurutf.
Son ben Sibern ge^en unter ben 3nbianern eine SRenge m^fte*
tiöfet unb munberbarer ©efc^ic^ten (Parkman, Jones III, 69);
befonbere gellen bie meinen Siber , meiere inbeffen nur in ber gabel
in e;i{liren [(feinen, für SSBefen bie mit fibernatArli^en fträften begabt
finb. (Sin fonfl rec^t t)er{lanbiger 3nbianer oerp^erte Parkman
alle« Srnfie« bag er bie Siber unb bie meigen 9Renf(^en für bie flug^
0en geute auf ber 6rbe ^alte. £)ie ®ef(^i(^te üon ber treulofen greunb^
f^aft ber Sifamratte ^um Siber (bei Back 167) i{l au« ber (Segenb
be« ^^Imer @ee*« : bie Sibert)ere^rung ftnbet fi(^ alfo aixä) bei ben
9t^apa«fen; ^ber ®ei{l be« Siber«'', fagte ber erj&^Ier am ßnbe fei«
ner ®efd^i^te mit leifer bunU)fer Stimme, ^fc^mebt no(^ um feine
alte Sßo^nung ^er unb be^errf4)t ba« SBaffer, unb me^e bem ber o^ne
(Bebet um ^ulfe bei i^m Doruberfa^rt!'' ^uc^ anbere Z^iere Don be«
nen man Sorbebeutungen hernimmt ober bie man um Orafel fragt,
}. 9. man^e ^eufc^retf en , fielen in ^nfe^n unb werben e^rfur^t««
DoH angerebet. ^uf n)el(|)en ^ni man ftc^ mit ben X^ier^n ^eQt,
(ann eine (Sefc^ic^te bei Kendali (II, 418) unbfolgenbe Stebe lehren
bie einfl ein Snbianermeib einem alten ^unbe ^ielt: «S>u fonte^bi(^
f^dmen/ \ptCL^ fte. ^3<$ ^abe bi(^ gut gefüttert unb ge))f[egt feit
ber 3cit ba bu no(^ Hein unb blinb marjl. X)a bu alt murbejl, J^aht
i4l 6<fA0t bu fei{l ein guter ^unb. £u marjl immer brao menn bu
bepatft murbefl unb bijl ni^i ben $ferben i^ifc^en bie Seine gelau*
fen. taber bu ^a{l ein \6^Uä)M ^erj. SSBenn ein ftanin^en aud bem
9uf(^e fprang , bifl bu immer {uerjl i^m nachgelaufen unb ^a^ bie
anbern ^unbe t)er(eitet. ^u ^Sttefi miffen fotten bag bieg gef&^rlid^
mar, benn meit brausen auf ber $r&rie ^citte bir niemanb Reifen tön«
nen gegen einen SBoIf , unb fein ^unb fann {i(^ Dert^eibigen mit ber
Saji auf bem IRutfen. 9lo6) neulich biß bu bat)ongelaufen unb ^a|)
bie ^öl^ernen 9tabeln umgemorfen mit benen iä) bie ^ütte feßmac^e.
@ie^{i bu n)0^( noit {!e nun offen {ie^t unb tlafft? Unb biefe Kadbt
^aß bu ein Stfitf glcif^ geßo^len ba« für meine ftinber getodbt n>n*
ben foUte. 3* fage bir, bu ^aji ein ^d^Uä}M ^erj unb mugt jler-
^ai^, «nt^ropologie. 3r9b. 13
194 9t9t^oIogif<l^e eteHuitg ber tMm.
Ben.'' SRit biefen Sorten ging bie gtau in bie ^fitte, ^olte einen gro«
f en jleinernen Jammer unb fc^lug ben ^unb tobt.
®o fc^le^t ber ^unb auä^ im Seben be^anbelt mirb, fo merben
bo^ bie ®ebeine bed tobten geehrt (Keatingl,453). SRan beua^rt
fit oor $rofanation um ben ®ei{l ber X^iere ni^lt }U erjärnen« benn
iebe Z^ierart ^at i^ren befonberen (Stift ber ni(^t audflirbt , fonbern
in ben übrigen fortlebt, ober bielme^r ber ®ei{i be« einzelnen tobten
Z^iere« befpri^t fi^ noc^ unb berte^rt mit ben ®ei{lem ber lebenben
X^iere bon berfelben 9rt. 3)iefe X^iergeifier glaubt ber 3nbioner au^
bur^ gen>iffe X&n^e unb anbere 3<iubermittel fic^ geneigt ma^en unb
anlo((en ju f önnen. S)er Suffeltan) unb Sarentan) i. 9., mel^e mit
ben entfpre^enben X^tertd)»fen aU SRa^ten aufgeführt merben, bie<
nen biefem Sn'^ctc • man ^offt bie X^iere babur^ ^erbeiiU}ie^en unb
i^nen bie ^ur^t fo meit ju benehmen, ba^ {{e ft(^ f^iefen laffen.
Si^meilen bebient man fi^ ^ierju au(^ bedfelben S^ubermitteU ba<
man gebraust um einem Wenf^en bad Seben {u nehmen : man fer>
tigt Heine Silber ber 3agbt^iere unb beftrei^t fie mit einem gemiffen
$ufber (Tann er II, 58).
8nbli(^ liegt no^ ein 9Rotib ber S^rfurd^t mit melier ber Snbia»
ner oiele Xtiiere be^anbelt, in bem Umpanbe bag bie (Beider ber Xob<
ten, mie er glaubt, oft in X^iergeflalt erf^einen: fo n>irb namentlich
ber 9&r menn man i^m begegnet, bon mand^en mit einer eigent^üm«
litt^en formet begrfi§t unb nac^ ben Xobten gefragt ju meldten man
münf^t ba§ er balbigft mieber jurucffe^re. Son einem eigentlichen
X^iercultu« tann bemna^ bei ben 3nbianern {mar feine Nebe fein,
aber bie Z^iermelt erfdjieint if^ntn aU ein geifter^afted 9tei(^ in ba« fle
felbft burc^ i^re Sbßammung oerflo^ten {tnb, aU ein 9tei$ oon ^d<
^eren unb nieberen ®ei|lern ba« ni^t oon bem 9Renf((en be^errf^t
mirb , fonbern i^m ebenbärtig ift unb jum X^eil fogar über il^m p^t
t^t Sor^eQungen ber 3nbianer bon ber menf^li((en Seele jinb
abenteuerlich genug. Siefe iß ein bon bem Seibe böDig berf^iebened
ffiefen, ein Silb be« SRenf^en im Kleinen (une ressemblance de
rhomme, de Smet 305). Qine alte unb meit oerbreitete Se^re fc^rieb
bem SRenf^en ^mei Seelen ju, eine oegetatioe unb eine fenfitioe
(Keatingl, 232, 410), na<^ einer unteren ^atte er brei Seelen,
eine gute bie na(^ bem Xobe in ein manne« , eine böfe bie in ein !al«
\H Sanb tommt, eine dritte bie beim Körper bleibt (Sioui, Journal
SorfieHungen Don ber 6eefe. 105
bist. 55), ober fdb^ beten mx, von benen eine im (Bet^erlanbe \oiU
lebt , bie jmeite in bie Suft ge^t , bie britte im Seibe , bie oierte am
aSo^ttorte jurfitfbleibt (5ßr.aRaj. c, II, 206, Schoolcr. IV. 70).
3m Traume oerl> bie ®eete ben Stitptx unb manbeit um^er na^
ben 3)tngen Don benen fie fid) angejDgen ftnbet: ber SSac^enbe mu^
fi^ bemühen biefe ju erlangen, bamit ^^ r>\t 6eele nic^t bettube unb
ben 9bxp€i gan^ oertaffe (La Potherie III, 6). 9Sad ein Snbianec
ttftumt, baju glaubt er ftc^ unab&nberli(^ beflimmt; fei bieg felbflein
aXorb ober eannibalUmu«, er fäM e« aud (fto^I II, 186). 3)ie
6eelen ber O^nm&ctitigen Serjüäten ®4)eintobten fommen entn>e«
ber nur bid an bie (Brenje be« Sanbe« ber Seelen ober befugen bie^
fe« bfof auf turje Seit: burd^ flr f^at man au« biefem Sanbe unb
t)0n bemfflege ber ba^in ffl^rt, Wacbricbt erhalten (ebenb. I, 295,
Keating II, 154). Tlit bem Sobe oerlftgt bie Seele ben Stixptx,
bocb glaubt man bag fie fl(6 noc^ einige S^it in ber n&d^ßen Umge«
bung aufhalte, ja bei ben Zaf^ali meig ber 3<^uberer fogar eine bi«
recte Xran^f ujion ber Seelen ju bewirten : er ^&U bem Sterbenben
ober XoMen bie $&nbe auf bie Sru^ , legt fie bann auf htn $top\ eine«
Senoanbten bedfelben unb bl&ft ^inburc^; bad ftinb melcfie« bem
lej^teren {und^^ geboren mirb^^at bann bie Seele be« ^Ser^orbenen
in fi^ unb nimmt ben SRang unb Kamen be^felben an (Morse App.
345, ogl. Haie unb Wilkes IY,.453).
Son ber Stu^e unb Raffung mit melc^er fie (häufig b^m Sobe ent'
gegenfe^en , ifi fd^on oben bie Siebe geroefen. Ser ^äu^tling pflegt
iti biefer (Gelegenheit eine Sterberebe ju balten , nimmt 9bf(^ieb oon
ben Seinigen unb lägt ein ®a{ima^I ^uric^ten (Carver 333), lägt
{{4 maf^en , bemalen , mit gett einreiben unb in bie Stellung be«
Xobten bringen (Lafitau II, 408). (Srlei(^tert wirb i^m ber 9lbf((ieb
bur^ ben (Blauben, bag er aucfi in Sutunft no(^ in ta^ irbif(^e Se«
ben (»eruberjumirten unb mit ben Seinigen in Serbinbung ju bleiben
im Staube fein werbe. De^^alb fpeifi man bie Seele notb ein gange«
3a^r am (Brabe (^otowatomi, de Smet294), ober unterl> bieg
erfi wenn bie Streifen einige 3cit unberührt auf bem (Brabe liegen
geblieben finb, ba man barau« f((liegt bag ber Zobte i^ter nicbt me^r
beburfe, fonbern ein reid^e« Sagbgebiet im 3enfeit« gefunben ^abe
(Nuttall). 2>ie 3totefen bringen fogar in iebem (Srabe ein Heine«
2o^ an, bamit bie Seele unge^inbert au«' unb eingeben tdnne (Mor-
ia •
f 96 3ui(^t oot htn XoMen , Ütduer um fte.
gan 176). ^QU})tfa^U^ um ben abgefc^tebenen Seelen ^u f^mei«
(^eln, beten 3otn unb 9!ac^e gefnrc^tet »irb, oeranfialtet man eine
gto^e unb rei^e Xobtenfeier, ^&(t n)iebet^olte (ante Samentattonen,
bte f^^roerlic^ immer fo aufrid^tiö gemeint Pub* aU Hunter (359)
Derfc^ett (in 9loTb (EaroUna werben fieute jum Xtauetge^eul fogar
gemiet^et, Lawson 183), trauert lange 3«t unb meijl in fe^r oflen»
ftMer ®eife : ber ßeibtragenbe ma!t p^ fc^warj — nur bei ben Oma^a
»ei^ (8ay bei Jam^s I, 282) — , fajlet, (erlägt jt$ SBunben ^um
ben Jhimmer ^erau«}ula{fen" unb lägt ba« $aar lang ma(^fen. 9lo§
bie 3on)a fc^netben leitete« in ber Xrauer Dielme^r ab ober raufen ed
au«. aWanc^e 3tibianer amSÄiffouri, ebenfo bie 9etg» unb Sibcr«
3nbtaner (Mackenzie) f^adtn ft^ fogar ein gingerglieb ab. 3n
gloriba, mo alte Seute fonji ni(^t betrauert mürben, mugte bie t>on
einem Xobe^fade betrojfene gamilte brei SRonate lang ganj Don %n*
bem mit Sebendmitteln oerfe^en iperben , ba fe ni^t au^ge^en burfte
um ffir i^ren Unterhalt ^u forgen (Cabeza deV. 528). Sei ben
(i^tpptxor)ani gilt ba« Seinen jur Xrauer nur für ffleiber aU an*
jl&nbig (Mackenzie), wogegen anberm&rt« bie laute ftlage aQge«
mein mar unb in fp&terer 3(it nic^t feiten benu^t mürbe um Srannt«
mein ju betteln, entmeber ^ben Jhtmmer )u ertr&nten* ober ,,beßo
reic^li^er meinen ^u tAnnen"* (Keatingl, 433). ^udji bie Stot^men»
bigteit ber Slutrad^e fc^eint, mie bie bi«meUen megen übler Stac^rebe
gegen Serflorbene »erhängte Xobedftrafe, in na^er Serbinbung mit
ber Sur^t geflanben ju ^aben , bie man t>or ber Sta^e ^egte mel(|fe
ber Zobte noc^ nehmen tonnte; um i^n nic^t ju citiren oermieb man
e« fogar jireng feinen Kamen au«iuf))re<^en.
3)te Seelen ber Zobten gelangen ganj in ber Serfaffung unb mit
ben ®gent|>umli(^ifeiten in'« 3enfeit« , mit meieren jie ba« irblfd^e it*
Un oerlajfen: baber oermanbelte pc^ bie Xrauer einer »abomefperin
bie i^r uieriS^rige« Äinb oerloren ^attc, in greiibe, al« furj barauf
aviä) beffen Sater parb, meil jene« unfähig pc^ felbp ju oerforgen,
nun gegen IRangel unb (Sefa(ir bur(^ ben na(|fgefolgten Sater gefc^fi^t
mar (Carver 337, ogl. auc^ fto^l I, 154). X)a« geben nac^ bem
* 6eine greube äbei ba« beDorPe^enbe SBieberfe^en be« (S^iabe« feine«
Sruber« brfitfte ein Snbionei einp in ben Sorten au«: „O sir, what fine
Bhoutin' and bawlin* TU havc whcn 1 gq to my brot^er's graye, *Tla
I that'll play murther oyer it ! "
6(i{^oI bet Seelen im Senfeit«. 191
toU, ton bem fld^ Stele ühtxf^avipt feine bejürnnttere Sorfleaung
ma^en, mirb bernna^ meijl für eine einfädle $ortfe^ung be« itbifc^en
Seben« angefe^en , nur benft man fi(^ ba« 3enfeitd reicher audgejlattet
unb bo< Seben ntfi^elofet. 3>te Sage Don ben ^g(ü(tfic^en Sagbgrfin'«
ben" be^ SenfciU {inbet fld^ bei Jones in fec^d üerfd^iebenen formen
mitget(^ei(t , bie fe^i t)erf(!^iebenen Sdlfern angehören, ^ie Ofagen
glauben ba§ bie Seelen ber Xobten fiä) auf bem ID^onbe aufhalten
(Morse App. 229), bie Zafbali unb ftenater ba§ fie im 3nnetn bet
erbe im ^buntel fortleben (ebenb. 345, SBrangell 111 ff.). 3)ie
Sßinebagoe galten bie 9Ril<^fira§e ffir ben 9Beg ben fte nehmen (Flet-
eher bei Schoolcr. IV, 240). Sei ben ^fgonfin, ben (if)eppf
n)9an, 3)atota unb $ani ^errfc^t bie Sorfleüung, ba§ bie abgefdbie«
benen Seelen um xn'i 3enfeitd ju gelangen unfeiner großen Sd^lange,
einer f^mantenben Srurfe ober in einem {leinernen j^a^ne einen
6trom ju :paffiren ober einen fc^mafen Setfen ju uberfc^reiten ^aben,
unb ba§ bieienigen n>e((^e ^erabfaflen, im anberen Seben unglücflidb
unb elenb finb (Keating II, 154, 1, 172, 410, Mackenzie, de
Smet 305 u. a.). Ob ber Uebergang über jenen ®trom gelingt ober
nic^t, (^&ngt nac^ bem (Stauben munter 3nbianer mit ber Sergel*
tung iufammen bie im anberen Seben ber Sobten für i^re Späten auf
(Srben märtet (nur 5t ob 11, 294 miberfprictit bierin ben Alteren Se«
ri^terliattern). 3>a§ biefer (Slaube i^nen erfl bon ben SRifftonären
getommen fei, n)ie man neuerbingd me^rfac^ bebauptet ^at, ijl ieben«
fafl« nid^t allgemein ri(btig; feine Verbreitung mürbe fonfl geringer
. unb bie SorfteQungen bie ftc^ an ibn fnü})fen ben c^rijlUc^en me^r
analog fein al« f!e fInb. Wur bei ben 3rofefen flnbet eine folt^e 9lna»
logie mit ber tat^olif^en Sebre Dom g^gefeuer unb bem (briftlidbeti
$arabiefe ßatt, bie oon ben 3efuiten ^erflammen mag (Morgan
170, 177). @4on R. Williams fanb in 9tt)x (Snglanb ben ©lau«
ben ba^ bie Seelen ber guten SRenfd^en nac^ i^rem Xobe ju bem
(Botte Kautantowit im 6flbme|ien gingen, bie ber SRdrber S)iebe
Sügner unbS^ebre^er bagegen ru^elo« um^ermanberten (Pott er 10,
Elliott I, 312). 3)ie Singeborenen im SSeflen ber ^ubfon^bai ^aU
ten bie Se^re Don einer moralif^en Vergeltung im 3enfeit« f(^on bor
ber 9Ritte be« 18. 3a^r^. (EUis 213 not.), fie n>irb bon Lafitau
(I, 404) qH ein^eimifcb angegeben , unb im Sflben f^eint fie bei ben
d^^totee unb Katc^e^ bor ber Sniunft cbriflli^er 9Riffionäre oerbrei«
igg QblavAt an 8o|)n unb 6hafe.
tct flctoefen jU fein (Timberlake 64, Lettres edif. I, 758). Sei
einem &^idafan>'$rie{leT fanD Adair (92, 118) leligiöfe Sor^eflun«
gen Don fo entfc^ieben et^if^et S&c6ung, bag md^ beffen 91n{{(fitba<
^ö(^jle 9Be(en f^on auf (Itben bie @^i<ffale bet 9Renf<^cn na^i 9ct«
bienß Dert^eitt, unb bie Uebelt^aten bet SRenfi^en galten ubet^aupt
ben fubli^en Söllern für bie Urfac^en aQed Unglüde« ba« fie (u buU
ben Ratten, ünd^ Bartram berichtet ba§ nod^ bet Uni^äfi ber glori*
bat»d(ter ber gro§e (Beifl alle (Buten unb Xapferen liebe, 'ma« i^nen
na^e genug lag, ba fie i^n ald bie $erfoniftcation unb ben (Sebei
aUed (Suten betrad^teten, obgleid^ i^nen tro^bem ba« @ittengefeti ni<^t
aU göttliche« (Sebot erf^ien. Sei Un S^atota u;ib Wanban, über
meldt^e ^ä) ber (Sinflu^ ber d^riflli^en Sorltettungen in fiterer Seit
fi(^erli(^ nx6)t Derbreitet ^at, ^errf((te ber (Blaube an eine moralif^e
Sergeltung im anberen Seben (Jones I, 228, $r. Ttai, c, II, 206),
bO(^ n>ar er bei ben Unteren neuerbing« »ieber in ^bna^me getom«
men. ^e^nli^ Der^dlt U ^ä) mit Dielen anbern Sdltern (Lawsoo
180, Bossu II, 48, Loskiel 49, Mc Coy 70, Hunter215, Swan
bei Schoolcr. V, 269, Morse App. 138, 144). Der Unterf((ieb
Don ben (^ripii^en SorfleQungen beruht jumeifl barauf , ba§ an bie
SteQe ber (^ri{lli(^en SRoralbegriffe bie ber 3nbianer treten , benen ge«
mftg ber tüchtige 3&ger unb j^rieger , ber tapfere unb S^^^ifl^^iU^ ^^
3enfeitd gludli((, ber (Seidige J^eige Setruger 8ügner u. f. f. UU'
alfi(fli(^ mirb, unb ba§ anflatt ber ^dtte oft nur Don einem unfruc^t»
baren bornenDoHen Sanbe bie SRebe i{l. Sirginien tnaä^t baDon eine
^udna^me: bort ^pia^ man nur Un Sorne^men unb ben ^rießern,
melt^e ip&Ut auf (Srben miebergeboren merben foflten, ein (meite« ge*
nu^reid^e« Seben ju (Strachey 96).
2)ie fieic^e (u conferoiren mar man in Derfct^iebenen (Begenben auf
Derfc^iebene Seife bemüht. Lafitau (II, 389) erjä^It ba§ bei man«
4en Sditem Dorne^men lobten bie ^aut abgegogen, na(6 (Entfernung
afler fflei^t^eile aber bcm 6telete mieber umgelegt, mit 6onb'geffiOt
unb iugen&^t mürbe. 2>ie @antee in 6ub (Carolina Ratten eine 9ft
ber ({in^alfamirung , )u mel(^er fte ein rot^e« $ulDer unb S&renfett
anmenbeten (Lawson 21). 3n gloriba, mo bie Zempel iugleicf» bie
Segrdbniipl&^e ber (Broten maren, f^eint man ein &(^nU((e« Serfo^
ren beoba^tet {U (aben (Herrera VII, 1, 15, Gareillasso, Hist
de la conq. I, 4, 15). 3u Sirginieu bcfanben {id^ in ben 2;emt>eln
donfetbitung htt Qeid^. 199
nur bt( Xtnotapf^itn bec ^ftuptlinge, i(^ce iti^tn mutben mit ftofl«
borteitfTt audgeftupft / in SRatten gemitf e(t unb auf (Setujlen an^^t*
jleflt (Strachey 89). 3)ic erfien dnxop&tt totl^t na^ dap &ob
famen (1620), fanben bort in einem (Srabe f^dne SRatten, einen So«
gen, ein mit ®((nt^mert oergierte« unb gemalte^ Sret ne6fl jwei Sfin«
bcin oofl rot^en$ufDerd, morin SRenfd^enfnoc^en lagen (E lliott 1, 60,
Toung a, 142): e« f^ieint alfo ba§ ein groger X^eil ber ^nbianer*
t)5Ifer {t(^ fänßtii^er Stittel bebiente um bie Seid^en angefe^ener Seutc
möglic^fl lange voi Serberbnig^ju f^u^en. 93ar ed ni(|^t me^r mSg«
\id^ bie 8ei(|fe )u erhalten , fo ben^a^rte man menigfien« bie ftnoc^en
auf: bei t»ielen 93öltem würbe )u biefem QXDtdt bie Sei^e mieber au«
ber Crbe gegraben, bie (Sebeine forgf&Itig gereinigt unb in einem 9ein<
^aufe {ufammen aufgehoben ; im gafle ber Sudwanberung in ein an«
bere< 2anb mar man Dor Mtra barauf bebaut , biefe Steliquien mit«
iune^men (Lawson 21, 182, Adair 188, Morgan 173, Los-
kiel 156 u. a.). 9?ur t)on ben 9lat)a)od ^dren n>ir bag fie {{^ fdbeuen
eine Seiche oniurü^ren (Davis 414), ein Aberglaube ber mol^I au«
aRigt»eriianbnii t)on Adair (124) au(( ben fflbdp^en Söllern ju*
gefc^rieben mirb, benn er Dertr> fid) mit ber fon^gen $iet&t ber 3n«
bianer gegen i^re Xobten unb mit ber Art n>ie fie beren Ueberreße {u
be^anbeln pflegen, faum beffer aU ber ma^rf^einli^ neuere ®ebrau(^
ber Oiibwai; ben Verdorbenen eiligfl )u begraben, bamit er nic^t 9n«
bere na^jie^e, unb i^n nic^t jur Z^ure, fonbem {U einem an ber
Seite gebrod^^enen io^t au« bem ^aufe ^inauliubringen (fto^I
I, 149).
£a4 fiinreigen be4 |)aufe4, fobalb ber Sefij^er geworben war, barf
wie ba4 Serbrennen ober Segraben feiner ^abe mit i^m, ba4 in glO'
riba wie im Korben gewS^^nli^ war (Cabeza de V. 534, Lau-
donniere 10), bei ben Oiibwa^ aber in neuerer Seit abgetommen
i^ (Scboolcr. A. R. II, 127), nic^t auf eine Sd^eu oor bem ®e«
brause ber ^tnterlaffenen (Segenftanbe al4 unreiner Dinge gebeutet
werben, fonbem aU ein 0))fer ba4 man bem Zobten bringt. SRan
giebt i^m feinen bi^tn G^muif , fein wert^Dod^e« Sigent^um unb
^tnret^enbe Ka^rung mit auf bie Steife, ja na^ Sagard (238) w&re
bie Sleinung ber ^uronen fogar bie, ba| bie @eelen ber mitbegrabe«
nen Sachen i^rem ^errn in ber anbern 9BeIt bienen fodten, wie tf^t*
maU in gloriba felbji Sieiber unb S)iener in biefer Abfict^t mit ifym
200 Segrdbnigweife.
beerbigt tourben (HerreraVII, 7, 4, Garcilasso a. a. O. Ü,
3, 1 1). @o l)tix\d)it auc^ bei mehreren ber ndrbli(^eren Sölfcc bie
^n{t(^t, ba$ bic @et{ler ber erfctilagenen geinbe ben Sieger im anbeten
fieben ^u bebtenen Ratten: bemXobten eine foI((e Sebienung juf^en«
ten, tonnte auc^ ein Anbeter auf beffen ®rabe einen bon i^m felbjl
gewonnenen Sfalp aufhängen; mer ben ^aacfd^opf im Seben getta«
gen ^atte, mürbe babur^l ienem bienfibar im 3enfettd (Morse App.
137, McCoy 360). Sei ben Xat^ali mirb bie mttm ^toax ni^t
mit i^rem äRanne Derbrannt , aber fte mu§ nic^t nur 9 Zage lang
neben bem Zobten liegen, fonbern i^n aud^ auf ben 6(tieiter^aufen
begleiten, ben {te erjt t)erlaf[en barf , menn fie felbft ^alb oerbrannt
unb fajl erjlicft ifl; barauf mug jte bie @ebeine i^re« SRanne« fam«
mein unb mehrere 3a^re lang {letd auf bem SRäcfen mit ftct^ tragen.
9B&^renb biefer S^it mirb jte aUgemein aU Sflat^in be^anbelt, bi« an
einem gefle mit ber 9)eife^ung ber ^\ä)t M Zobten in einem befon«
beren ^aufe bieSBittmenfc^aft oon i^r genommen mirb (Morse App.
336, 339, Cox II, 339) — eine Sitte beren ®raufamfeit «>ermut()'
li^ feinen weiteren ^void ^atte ald bem 9Beibe ben ®e(^orfam unb bie
S>ien{lbar(eit ein^ufc^ärfen bie fte i^rem SRanne mä^renb be« Seben«
leiflen foate.
Morton ^at bt^düpM bag in alter Seit bon geuerlanb bi« nac^
danaba ^in bie Sitte ge^errfc^t ^abe bie Xobten in fi^enber ober oiel'
me^r tauernber, ^ufammengebogenec Stellung ^u begraben. S)ie6 ifl
unermeidlicfi unb man fann ed faum ma(;rfct^einli(^ finben bag eine
folc^e allgemeine (Sleid^focmigfeit jemals ftattgefunben ^abe; richtig
i{l nur bie§, bag jene Segrabni^meife in ben entlegenflen ®egenben
^merita'd ermähnt mirb unb bag fie in neuerer Seit feltener gemor«
ben (u fein f(^eint. Sie mar in Uebung unb tft ed }um X^ietl noct^ an
ber ^ubfondbai, bei ben 3ro(efen, bei ben 9)öltern am oberen Stiffouri,
ben Songaree in S. Carolina, in Alabama, bei ben ORudfoge unb
&reef u. a. (Ellis, Morgan 173, Barber in Connecticut H. Coli.
79, Perrin du Lac I, 176, Lawson, Bossu II, 49, Bartram,
Swan bei Schoolcr. V, 270), bocf» bemerft Lafitau (II, 407)
audbrücflic^ baß jte ben ^uronen unb 3Uinoi^ fehlte. 2>ie Sebeutung
berfelben ^at man oft in entlegenen S)ingen gefuc^t; ed liegt am na(^'
{ien an Staumerfparnig ^u beuten, befonber« mo {leiniger iBoben ed
erfc^merte ein tiefet ®iab ^u machen: man btad^U ben ^öipti auf
JBcgtabniftoeift. 201
«
fein tlein^cd' Solumen um nic^t bem (Brabe ^(d|tre IDimcnlioiten gc
ben ju mäffen dl« ndt^ig n><lr. 3jl biefe Soraitdfe^ung ti^tig, fo
erf(^eint bie {ufammendeCrümmtc 6tettung iii<^t me(ir aU auffattenb
unb man (ann bie Uebereinßimmung »eld^e fi(^ in gan$ Vmerifa in
biefer ^in{t(^t fo t)ielfa<^ gefunben (lat faum no(^ aH fo merfmur«
big unb inteieffant anfe^en aU man get^on ^at.
SRui au^naf^mdmeife fommt e« oor bag ber Xobte im (Stabe bie
aufreihte @tettung erhielt (Bar ber a.a.O. 295), {.9. }U bem 3m«fe
ba^ er eine fto^tengrube bemale (McCoy 136). S>et fto)>f mirb
i^m ^äuftg fo gejieat bag er ^na(^ bem glucfli^en Sanbe im Se^en
(»infe^en" fann (^(gonfin, Loskiel 155; Srotefen, Morgan 173;
SRanban, $r. mai^. c, II, 206; SBinebagoe, Schoolcr. IV, 54),
bie SRo^mf richteten i^m bad (Seßct^t na^ @üben (Bar ber a.a.O.
79). 9tä(^ji bet Seerbigung, meiere M^ ®en)d(^n1i^fle mar unb M»
meilen tu betrid^tlic^er Xiefe gefc^al) (6—8' tief bei ben ^^ippemap,
Keating II, 155), mar bie ^u^jiettung ber fieic^e auf ^otietnen ®a«
beln ober einem d^nltct^en ®erujle mit ober o^ne 6arg fe^r ^ftuftg
(&iou|, Wanban, J^rä^en^Snbianet, SRdnitari, 3cotefen, 3oma, $r.
SRai. c, I, 345 f., 402, Lewis et Ol. 82, Morgan 173, McCoy
533). ^U (grunb babon mirb oon ben Snbianern angegeben ba§
i^nen ald freien SKenfc^en bie dxU ju f^met fei (ffiagner unb 6<^.
III, 82); ma^rf^ieinlid^et ifi ba§ man ^u biefem ^udtunft^mittel ^u«
erß nur griff, menn bie Srbe gefroren ober Seerbigung aud einem
anberen ®runbe nid^t möglich mar (McCoy 83), a\x^ mo^te man
münf^en bie geliebten £obten no4^ moglic^ft lange bor ^ugen (u be«
galten. Sei Un S^octam unb ben ^atota mürben bie llno^en f|>ä'
ter Don bem ®erüfte ^erabgenommen unb bei einer afigemeinen £ob«
tenfeier bie man oeranjtaltete, begraben (Bartram, Bossu II, 95,
Schoolcr. IV, 65f.). S>ai 9egr&bni§ in {ufammengebogener 6tel«
lung ifi bei ben (enteren eine IHud^ei^inung ber im Jtriege (Befallenen.
9u(^in @üb Carolina, bei benStotefen unb^uronen mutben gtoft
Xobtenfefte gef^oUen, bei benen man bie Seid(^en ausgrub, x^xt (Bebeine
reinigte unb f(^mu(fte, unb mit (Befc^enfen aufd Keue beerbigte in ei'
nem gemeinfamen (Brabe (Herrerall, 10, 6, Sagard 290, La-
fitau II, 446, La Potherie III, 10). «nflatt bed «erufte« auf
meinem man bie Seiten auöfteQte, bebiente man fidfi mo^I au4 bef
JJoume, an btnen man bie in gette ge^&ttlen ober in einen Xcog
tot lBe()t&bnißn)eife, JoTtn be« ^xahti.
gelegten XoMen befehligte Odinoid, Lettres edif. I, 681; am Stfati»
fa«, Orcgg u, a.).
Uebeif^aupt finben fi^ oerfct^tebene 9egrdbni§n)eifen nxd^t feiten
bei bemfelben Solfe (Hunter 355) mentgllen« in neuerer d^it, je
no^l bem 9Bunf((^e be« Xobten ober ben Zr&umen fetner Senuanbten
(Morse App. 148): in einem Sarg, in ^ütuten. ouf 9Aumen« in
einer Ser)&unung, unmittelbar am Soben {mifct^en 6teinen über Me
etmal Srbe aufgefd)flttet iß. 9m feltenflen mar bie Serbrennung ber
Sei^^en. 6ie ^nbet bei beu Xafbali ober Carriers ftütt, mel^e bie
Xobten oorbet 9 Zage in ber ^ütte auffleOen (Parker 238, €ox IJ,
339), bei ben ftenaiern , bie gleid) jenen bie Uffte beerbigen unb fpdtet
ein <i^ebd(btniifeft für bie lobten balten (S ränge 11 1061 Unter ben
Vlgontini^dlfern fcbeint bie Verbrennung nur bei ben Ottama Xfot*
gefommen }u fein, ndmhd) bei ber Sonbe bed groften ^fen (Wi^a«
boii )« tt»dbrenb bie iBanbe be^ ilarpfen unb bic tH 9ären bie M<be«
}tt begraben Plegie (Lettres edif. 1, 679). 3n gloriba wutben
lur bie 3auberdr)te in alter ^txt verbrannt unb beten HfdK von
ben $ernpanbten im Oelrdnf gcnojTen (Cabeis de V. 528). bie nb«
tigen begrub man ober fitUte ne (ingetargt tm Jemrel auf ( Her rera
TIL I. 15« Laudoaoiere 10). J^\t "ia^n \n einen ^luB \u merjdi.
wie bei ben 6b<rofet aU geirobnlt^ an^fjtcben »ir^ iTimberlake
67 K »iberihfbt lent ber iP:etai ber 3nb>anet poQtinbzg. betontet«
au^ b<iba!b «Kil ie i^ ^a4 boü fnnnr aU Sancrgott voriefle«.
tut bea #Mb< »H^^e m ber Sr^el cm f ^dM mct bev goatlieB'
»ari^n H4 tobten tSiPtem Kr tlgoshai au^^ectanu. au vd^i»
■4« bit f<Ptt ibai ^»eB!K<u<R $n?rbdea »^et «eui^tort bie S^a«
b^e ber\!b^ anbn^re. £<t btt flEb<tim b<« {«^cts l<«'udbic,
fi^iai^ KU etsht« b#n bereit t.>e«b<B €r«ife «» Ks ^^ tMeCoy
I^K 3» iKifrt idarrlixa b^uc hmu etk dk ><t Kt^ 9rib ^.M Kit
Stimme u^tb ScAfttt ^ ctxet trt ir«*« ^a# *a b«t 6I^e 4Mi. «SiA
»<iit«t (V a t bt< eKtni>ni K>(^ra^:ro> *^:>tttr «x b«s et gf^|<««
^ «Of i Lav^^a t>^ f. . rt< €439(t ta S. €«nii:at ii Hiüi
!e$i«tt ««; «tait. 2t ^ . S«t
duHu«: Ztmptl lOS
gen ottf , ben ie^et Soruberge(^cnbe ju DcrBtAgem ftc^ angelegen fein
lief. 9tQ4 Adair (185) toixt bte§ bei ben d^ottüto nur mit ten
(BtSbecn beräumter Winnet gef(^e^en. S)ie Stotefen bebetften i^te
Zobten mit 9)inbc Steinen nnb etn)ad Srbe unb äberbauten ^a9 (Stab
mit einer ^fitte (LaPotherie III, 9). 3n 9feu Snglanb mürbe
bo< ®rab eined Sac^em mit einem ^alifabenjoune Don 30 — 40 9^^
^o^e umgeben in beffen 9Ritte eine ^utte ^anb (Drake a, 45).
Ser religidfeSultu« berSnbianer mar obne®epringe, feine äufere
9udjlattung felbfl unbebeutenb , fo n^efentlic^ bie ©tette au(^ mar bie
ber ®ottedbienjl in i^rem inneren Seben einnahm. 9lur im Sfiben
fdbetnt U Zemt^el Don grogeren 2>imenjlonen gegeben )u ^aben. Oar-
cilasso (a. a. O. I, 4, 15) giebt ben ton Xalomeco aU 100 Stf^ritte
lang unb 40 Stritte breit an, er mar mit großen (^dl^ernen Statuen
unb mit 9Rufd^eln gef(|fmu(ft unb befa| einen gro§en Keicbt^um an
perlen unb ffiaffen afler Srt. ^ie Xempel in Souifiana maren ba»
gegen oft faum befer aU gemd(»nli(^e Bütten (du Pr atz III, 21).
Itt4 in Sirginien glichen fie ben übrigen ^dufern in ber Sauart, nur
Ratten fie bie X^ure auf ber Oflfeite, enthielten t»iele Sbole, bie (&iä*
ber ber ^duDtlinge unb ein emige« $euer ; brr ^aupttempel be« San»
be< fianb in $amunf9 , nur ^ricfter unb ftinige burften i^n betreten
(Strachey 82, 90). 3>er dultu« ben man in ben lem^eln Derri<l^
tete. bc^anb in gebeten (Befangen unb Ot^fern (de Laet III, 28).
3>ie Sdlfer meiter im Sterben Ratten mei^ nur eine 3auber^fttte in
mel(|^er ber Souberarst fein ffiefen trieb; neben i^r ^anb oft ein ^o^er
$fa^I mit einem gef^ni^ten SRenfcbentoDfe (McCoy 195), fie mar
aufien unb innen mit fonberbaren ^eiligt^umern unb daubermitteln
afler 9rt aufge^u^t. S^^ 8<i^< ^^^^^ religidfen ^tftt Ratten bie 3n«
bianer bed oberen SRiffouri eine befonbere ^utte, in meldj^er bie Uten
mobnten, J^rembe aufgenommen mürben unb felb? ffeinbe eine grei«
ft&tte fanben (Petrin du Lac I, 171). Hunter (224) fa^ nur
no(^ bei ben Sticcara einen' t»on Steinen auf einem fän^lii^en ^uget
gebauten Opferaftar, auf meiern Xabat unb Sbf&fle oon Sfijfeln
unb |)irf4^en al« Opfer für ben großen (Beiß verbrannt mürben.
(Sin Xempel mit ^eiligem ^uer mirb ou^ bei ben Narraganfet er«
md^nt (MXuiloh 111 na(^ Purchas Pilgrims IV, 1868).
So e« befonbere Zempel gab, fehlten au<^ (Bd()enbilber nl^^t, ob»
mo^l beibe {ufammen fcbon in ^iemliif^ früher Seit oerfcfemunben unb
101
(Morse
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etwa« '
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339
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Steligiofltät. (Btbtt 20S
fie auf Bo88u*8 9tat^ verbrannten (Bossu I, 219). Sin 3bo( Uv
Ottawa, ta^ in einem SRenfd^entopfe auf eittem hinten audge^d^Itett
«Pfahle bejlanb, wirb oon McCoy (298), f(eine au« ^olj öefd^mi^te
gamiliengötter ber 5hittieno oon etma 8'' S&nge t)on Dann (96) er«
ro&^nt. a)ie Unteren pflegen biefe giguren auf öerfc^iebene ffleife ein-
gemictett in bem fogenannten SRebtcinfacfe mit ftc^ ^u fuhren; fiene^*
men biefelben bei feierlichen (Gelegenheiten b^raud unb bebanbeln fle
mit grofer Sere^rung (Schoolcr. V, 169).
Der 3ttbianer ifl in ^o^em ®rabe gottedfurt^tig. 3)ie ^rt unb
Seife feiner ®otte«Dere^rung legt i^m oft bie f^n)er{ie 6elbfiubem)tn«
bung auf, benn e« fnb nicbt bto« X&nje unb ^tp burt^ bie er feine
dötUx e^rt, fonbern feine Sieligion verlangt au(^ Opfergaben, ^renge
galten unb «adjitwa^en, felbji f^^merj^afte »üjungen oon i^m, unb
er ift gemiffen^ft genug um iebe wichtigere Unternehmung mit ®ot'
te«bienfi ju beginnen. ,,9luf eine 9teife geben wie ed ein Seiner t^un
mfirbe'*, b. ^. o^ne eine religiöfe {)anblung bie bem antritt ber Steife
Dor^erge^t, ift ein gewöhnlicher 5lu«brud ffir i^n (McCoy 305>.
Sor}ugK(^ jtreng foOen bie Ofagen in i^rer (Sottedvere^rung fein
($aut 9BiI^.); in lautem IRecitatio beten fie ieben SRorgen eine
6tunbe lang bei Sagedanbrut^, oft ouc^ 9lbenb9: ^Wohkonda (Satex
bed fiebend), ^abe Erbarmen mit mir, id^ bin arm" u. f. f.; e^e p
auf bie 3agb ober in ben ftrieg jie^en , wenn fie einen Serwanbten:
oerlieren ober fonfl eine Ungläcfdbotfd^aft erhalten, reiben fie fi^
ftopf unb ®efi(^t mit (Srbe, bie fie nid^t e^er wieber abwafd^en aU btt
fie bie ®unjt i^rer ®dtter erlangt ju ^aben glauben (McCoy 859»
Morse App. 213, 224). 3n Sirginien lauerten bie (Singeboreneir
nieber beim 9luf « unb Untergang ber Sonne unb nfyoUn ju' xf^x bie
lugen unb ^anbe (Strachey 93). 93ie ^ier würben aud^ anber»
wdrtd bie (Sebete bidwttlen laut, meifi aber nur innerltt^ gefpro^en;
bei feierlit^en Gelegenheiten, bei ftriegderH&rung ober griebendf4lltt(,
bei ber Smte ober bei einem nationalen Unglflcf fanben gemeinfame
(Bebete flatt (Hunt er 216). S)ie S)atota pflegen nur turj bie Sitte
au^iufpret^enbiefie auf bem^erjen^aben, mit^intufflgungberäBorte:
„dtxftn ber lobten feib mir gnibig!" (PrescottbelSchoolcr.IIT,
226, 237). 9u^ bie 3rotefen foOen fonf! gewiffe ®ebete gehabt] (o«
ben (W. Smith 90). »ei ben S^anban fanb $r. 9Ra|imiUan
c, II, 157) über ben ttrfprung be« ©ebete« folgenbe finnige 8egenbe.
{)er ecfte 9Renf(^ (ein ^ofbgoU) ^atte ben 9Ranban 0erf)^ro4^en
bdittße^en, xotnn {ie in 9tot(^ gerieften, unb mar batauf na<^ Seflen
gegangen. 93Qn geinten angegriffen, f4^Iug einer \>on i^nen oor einen
Sogel an i^n abjufenben um i^n §u ^fltfe {u rufen, aber Sdgel tonn«
ten n\d)t fo meit fliegen. (Sin anderer meinte, Ui 9(i(t bei 9uged
mflffe )u i^m bringen, aber bie $r&rie«^flgei begrenzten i^n. 3>o
fagte ein britter : @ebanten muffen bad fic^erße Slittel fein ben erflen
9Renf4ien ^u erreichen, di micfelte ftct) in fein Sifunfefl, fiel nieber
unb fprac^: „3* ^^tiU — ic^ ^abe geba<^t — i(% fomme jurutf !*
Sr »arf tia< gett ab unb mar gang in @(^n>ei6 gebabet. X)er Reifer
ben er angerufen ^atte in ber 9Iot^, erfc^ien.
3)ad Sefl iur (Sinmei^ung unb ffie^r^aftma^iung ber jungen
Sl&nner fcf^eint ben bopt>elten S^^^ i^ ^aben, biefe bem großen (Seifte
il^re (Srgebenbeit bemeifen gu (äffen unb jugleic^ if^re @tanb^aftigteit
einer tc^meren Prüfung ju unterwerfen. ®q bei ben Safota SKan*
ban Stdnitari u. a. (Catlin, $r. Wa;. c, II, 226). Sie ftoien ftd)
ftarte ^olgfpUtter, an weldi^e f<^n>ere 9äffelf(^&bel angebunben ftnb,
bur(^ bad gleifdS^ an ber Sruft ober auf bem 9iä(ten unb laufen bann,
mö^renb jmei Rubere bie Srrne gefa|t Ratten , mit ooQer ftraft vou
n>&rt< bi« bal gleif^^ ^eruntergeriffen ifi unb bie f<^n>ere iaft {urutf'
bleibt. 9e^nli(^e graufame Selbstreinigungen oolliie^en fie bimetien
in golge t>on (Belfibben um i^re 3)antbarteit unb (Ergebung ju bemei«
fen, menn einer i^rer ^ei^e^en SBunfc^e in (ErfuQung gegangen i^
(Keatingl, 448). 9udj^ bei ben ®c^marifu|en gehört ti gu ben
gottedbienfilic^en ^anblungen fid) Sunben gu fdj^lagen, unb felbfl ein
gingerglieb f(|ineiben fte ^d^ bidmeilen ab um ti aU Opfer barjubrin-
gen (de Smet 245).
2)a§ ieber feinen perfdnli<^en @(^u|geifi nur bur(^ lange« gaßen
unb an^altenbe 9ta<^tn>a4)en in ber (iinfomfeit geminnt , ^aben mir
fd^on fru(^er bemerft. Strenge gaflen , bei benen man ftc^ ba« 9i*
^c^t f(t^mdr)te , maren über|^au))t bie (Einleitung gu ieber mi(^tigeren
Unternehmung, gu melc^er man bi^r (Bunß ber 9ötUx beburfte; fie
gingen felb^ bem SBaUfi^iele oorau« (Adair 401), mürben nie gebro«
iftn unb na<^ i^rer Seenbigung, mel<^e mit ber ^bmaf^^ung ber fto^le
Dorn (Befielt gef4^a^, muibe immer nur m&§ig gegeffen (Keat-
ingl,94).
S>ie Dörfer mel4^e bie 3nbianer i^ren (i^dttern barbr^Kf^ten , maren
Opfer. Hfyi
oon oerfd^iebener Sit. 3)ie ^errfil^etibe Sor^cflung f^ieint tabei ee-
toefen ju fein ba§ bte Qbötttx biefer Opfecgoben beburften ober fie bodj»
genofTen, bat |te ben bargebotenen Sabaf^raudb einfogen unb Don ben
©peifen ogen, benn fte lebten untereinonber gan) na(^ menfcbli^er
Seife unb entführten fogar einjetne Wenf^en um ft(^ mit i^nen ju
Det^eitat^en (8choolcraft A. R. II, 140). Ka^ Garcilasso
(a. a. O. II, 3, 11) tt)urbe in gloriba lai erßgeborene Ainb ber ©onne
geopfert*, au(f) in Sirginien foQ bie| bi^roeilen mit ben eigenen 9\n»
bern gefd^e^en fein, n)ä^renb bort fonft auf Sltarfieinen au§er(^alb
ber Tempel Slut oon Spieren , Zabai u. bergl. unb ber etfie Siffen
0on ieber aRa^Ijeit, ben man in'« $euer marf, ben (Söttern bargebra^t
mürben. 3n mannten (Begenben be« Sanbe« fd^la^tete man jtnaben,
benen Okeus, mie bie Singeburenen fagten , ^bad Slut au« ber Un«
ten Sruft fange''; einige ber jum Opfer befiimmten ftnaben mürben
aber gefd^ont unb biefe traten bann in ben ^rießerfianb ein (Stra-
chey 82, 93f.). 3n 9leu Sngianb fd^eint man ebenfaU« in alter
Seit bidmeilen ftinber geopfert ^u ^aben (Young a, 358); au(^ oon
ben 6iou; ifl ein Seifpiel biefer ^Srt aui bem üorigen 3a^r^unbert
betannt (Keatingl, 409, Schoolcr. II, 132). S)er gmeif be««
felben mar fi(^ be« jtrieg^glutfed gu oerficbern, wogegen bie $ant bem
oon i^nen befonberd Dere^rten „großen Sterne", ber Senui, ein
aXenfi^enopfer aQi&^rIi(^ im grü^ling }U bringen pflegten (jule^t im
3a^re 1837 ober 1838) um eine gute Srnte ju erbalten. 3)er &t»
fangene ben man (»ierju auderfe^en ^attt, e< mar in Un (ej^ten unb
betannteflen S&Uen ein ®iou;<9)>{äbc^en, mürbe oor^er mo^(gen&^rt
unb gepflegt, über fein ®(^i(ffa( aber in Unmiffen^eit erbalten. X)ad
Opfer mürbe auf einen ©Weiterlaufen gebunben unb mit Pfeilen
burWf(^o{fen , toä^ e^e ed ftarb , fdS^nitt man @tü(fe %U\\ä^ loon i^m
ab unb tief ba« Slut meiere« man ^eraudpregte auf bie iunge ®aat
fatten (de Smet, J. Irving U, 136, Schoolcr. IV, 60, V. 77).
9uf mel(^e 9Beife biefe graufame Sitte befeitigt mürbe, baUn mir
f4ion oben angeführt.
Son ben Z^ieropfern galt bad be« ^unbed, namentlich eine« mei»
|en ^unbe«, für ba« größte (ftobl I, 86), obne Bmeifel meil ber ^unb
* Oyiedo's Eingabe (XVII c. 26} bat ^^ Soto*8 fieute in^lortba
9tenf<ben im Xempel gefunben bätten bie al< Opfer «erbrannt morben feten. ifl
SU pag M baf man oiel barauf geben burfte.
206 Dl^fft. %tft ber erffen grüßte.
in alter 3eit ba« tveTtl^oottfie Z^ier mor bod bie 3nbtaner befagen.
Sei mant^en S5Ifem war ed gewö^ntit^ ben bargebrac^ten ^unb felbfl
febenbig ju tterje^Ten (Dua))an>, Nuttall). 9?ä^fibem loirb ben
®dttern 9De« bargcboten wa« man felbfl mert^ ^dtt unb t^nen an«
genebm glaubt, befonber« Zabaf. ^a4 Serbrennen roar bie gen)5^n«
li<^fte Sorm ber ^arrei^ung unb gefc^a^ in ber Segel burcb ben $rie«
fter ober 3auberarit, ba biefer ber Gottheit am nS^flen ftanb. SRand^e
tfegenflftnbe würben auc^ nur oufge^ängt an einem $fable: fo machen
ci j.S. bie S)ofota, wenn fie bem großen ®eifie eine fc^arlac^rot^e
S>tdt weisen (Mrs. Eastman). @e^r allgemein waren au(^ bie
^ibationen bei feber SRo^ljeit unb beim Seginn eined f$e|le< : ber erße
Siffen ober ber erfle Söffel ooß ©cträn! würbe in*« geucr geworfen
{^amlicoe, Lawson 232; «nipeno, Dünn 99 u. «.)• S)iefer Sitte
anolog war ed ba§ man bie (£r|iling4fru(^te be« gelbed barbrac^te,
na$ bei bem großen Srntefefl gefc^al^. — 3>ie (S.f)tppm^ax{ bringen
nur wenige unb geringe Opfer, i^r religidfer &ultu4 i{! überhaupt be«
fd^rantt, nur bei grof en Sofien pflegen fte ben großen @eifl um ®efunb«
^eit, g\ud\\^t 3agb unb bergleit^en ju bitten (N. Ann. des y. 1852,
IV, 318).
Z)a« gefl ber erften ^nld^te ^at f!(^ am längflen unb in ber eigen«
t^fimlid^ften gorm bei ben ^reet unb beren Serwanbten erholten, ob*
wo||! e« oud^ fonfl nirgenbd gefehlt ^u ^aben f(!beint. 3>er ^riefter
ober ^geueranmaci^er*, we^er babei ganj wci6 gcfleibet war — ffleig
war ba« Symbol ber {Reinheit unb be4 ©lauben« ^ier wie bei ben
3ro!efen (Adair 111, Morgan 210) — beforgte bie flnorbnung
bedfelben. 9Re^rtagige ftrenge ^aften be« SoKed matten ben Anfang.
S)arauf brachte jener ba« neue beilige geuer {um ^Itar, ba« bie SRu««
(oge i^ren ,,@ro§oater'' nannten, oerbronnte in i^m naä^ forgfil«
tiger ^u«ld[4iung aller alten ^euer etwa« oon allen ^rten ber neu
geemteten 3rü(^te, unb ermo^^nte au«fü^rli(^ bie SRanner unb SSeiber.
3ene nahmen btc „ftrieg«mebicin'' ein, bie in heftigen ©re^- unb
^urgirmitteln befianb (Schoolcr. V, 686), biefe babeten unb wu«
fd^en f!(b mit SBaffer: alle Uebelt^ateu be« bergangenen 3cil)re«, aufer
SRorb, würben in golQ^ biertion al« getilgt betrad^tet unb ba« gefi
mit einer reiben Wa^lieit am oierten Xage befd^loffen (Adair 105,
120, Swan bei Schoolcr. V, 266f.). 3)a| bie Sorflettung einer
Steinigung bon @änbe biefen Zeremonien ju ®runbe lag, in«befon«
9«ff ber erfien %tvi^it. 20^
bete beim Sabeit unt beim Xrinten ^e« fog. Jd^xoantn ^ttrintW,
eine« lufguffe« ber getrocfneten Saffinebl&tter, mirb beßimmt t>er^
fi^ert. Sediere« würbe mit eigent^umticfyen gormolit&ten ^enoffen
unb ^atte au§erbem benSmeif «Xapfrrfeit )u Derlei^en unb bie^reunb«
f^aft fefl ^u binbcit*. 9{u(^ bie Sberofce nof^men einen abnützen
Xran! ein um, mie jie faxten , „i^re ®unben megiumafc^en" (Tim-
berlake 78). ®o nobe e< liegt hierbei an ^teminidcenien ^tip
ii^er Se^ren ju benfen , fo fc^eint e4 bo^ bei näherer Betrachtung
menig annehmbar ba§ in bte gcier eine« fo wichtigen fic^t einleimt'
fi^en %t9t^, beffen IRtttelpunft ber alte ^euercuUu« ifl, (^nfUi(|ie <51e«
mente eingebrungen fein fottten, na<lb benen wir fonfi bei biefen Sdl*
fern vergebend fud^en. 2Rit befferem @runbe barf man me;icanif4en
ttrfprung ^ier loermut^en. (Sine %vt Don Seichte felbfl ber geheim«
flen Uebelt^aten an ben $ne|!er, foO in firmerer StxanV^txi bei Un
fonfl fo ro^en Zacutti oortommen unb aU wefentlic^e Sebingung ber
(Benefung betrachtet werben (Morse App. 345). ^uc^ bie Oiibwal^
^aben einen Stonat im 3abr in welchem fie fagen: «ic^ werfe meinen
f^lec^ten eeben«wanbd weg" (jto^ll, 167) — oietlei^t ein 9le9
einer ft^nli^en ^ejlfeier wie man (te bei ben Sreet fennt. Sa« A d air
(109» 124, 130) fonfl nod^ i9on bem er^d^It wa4 ben Sreef aU rein
ober unrein galt, t>erbient wo^l weniger Sutrauen, ba er gu ben
64riftMern gehört, wel4e jubifc^e Sigent^umlic^teiten an ben dm
geborenen mit aüjugroier Sorliebe auffud|^en.
3n Sirginien fc^eint e« teine feflen Seiertage gegeben gu ^aben
au§er einem ft^nlic^en Smtefefie. S^ir erfahren nur ba§ man ba«
bei um ein ^euer ^er tankte, Sefc^wörungen unb Anrufungen oor«
na^m (Strachey 91). 3)ur(^gangig i{l feit ber tAnfunft ber 9Bei§en
mit ber ein^eimif^en Religion au(^ ber Sultu« rafc^ in Serfatt ge«
ratzen, unb bie (Eingeborenen felbft wiffen meift fiber bie Sebeutung
ber reltgiöfen ®ebräud|^e bie ftdi) noc^ erhalten ^aben, feine 9u«funft
me^r {U geben. Au§er bem ^efte ber erßen gräd^te würbe ein an«
bere« oor ber SefteQung ber gelber fe^r aflgemein Don i^nen gefeiert
unmittelbar na^ ibrer Sflficfte^r oon ber Sinteriagb (McCoy 194).
^e 3rofef^n Ratten fe^^d religidfe 3)anffej}e ju oerfc^iebenen Seiten
im 3a^re, bie fii^ au«ful^rli(^ unb mit ben babei gebaltenen Sieben
bei Morgan (187) bef(!brieben finben. 2)er 9Rorgen war urfj^rung«
U<^ bei biefen Seßen bem grogen (Beiße, ber Waclbmittag ben @eeten
8kii|, «nt^potogU. 3t 9b. 14
110 3:änie unb bramatifcfte l^arfldlungen.
Ut Xobten 9W«frt. Sie traten ein mit bet Weife ber oerfi^iebenen
9rft^te \>im benen fe lebten , unb t^r ^antpiitott n>Qt bem großen
®ei|le unb ben ®oben ber Katur für i^re ffio^U^aten ju bauten,
^avipt^iä^Wd^ Jfyctn ffir^altern*, ^ben brei et^me^ern", bem Wai«,
ber eo^ne unb bem ftärbid. 9m iReufa^rftfe^e ju Anfang bed ^ebruar
erbroffelten f{e einen gan) »eigen ^unb , ber Dier Sage lang aufge«
bftngt unb bann oerbrannt n)urbe; ma^rft^einlit^ foQte er ein 9ote
fein , btr ben großen (Stift Don ber fortbauernben Xreue \>t9 Solfe«
gegen i^n {u unteni^ten ^atte.
Qinen ^upttf^txX be« Sultn« machten bie Zinje unb ^ufjöge
an4, mel^e ^um S^eil in ^ö<!^{l eigent^fimfit^en ftofKtmen ober Ser«
tleibungen borgenommen mürben unb oft mehrere Sage banerten.
Sie finb feine blof en Sergnügungen , fonbern ^aben aQe eine be«
flimmte Sebeutung , bie {{(^ iebo<!b meiflentbeiH ni^^t me^r ermitteln
lagt, unb t^ren attj&brli<!b n)ieber. S^re Sernacbl&ffigung mfirbe oom
groffn ®e{9e ge(lraft »erben. Edw. James (im Append. ju Tan-
ner) ^at bereu 9 aufgej&b^^ ^^e Srofefen Ratten bereu neuerbing«
nod^ 21, e4 fotten aber früf^er 32 gemefen fein (Morgan 261); ben
6talt)tan) ARebicintan; ^unbetau} u.f.f. berS>atota l^at Mrs. Eaet-
man audfü^rlid^ bef^rieben (ogl. au(^ McCoy 207, Timberlake
SO u. 91.). nantbe mürben nur oon W&nnern, anbere nur oon Sei«
bem, mieber anbete oon beiben (8ef(^Ie<!bt^tn jufammen aufgeführt
(S)aIota, Schoolcr. IV, 63). 2)ie meiflen maren nacb Sbieren be«
nannt, mürben in X^termaiten bargefteUt unb glidS^en me^r pantomi*
mifcben garten al« unferenZ&njen. Seim SSrentanj ber Ibatota {.9.
oerfleibete ficb ber junge IDlenfcb melc^er in bie ®efe(If<^afl aufgenom*
men merben foOte — benn oiele biefer X&nge mürben aU ®e^eimniffe
angefe^en bie einer befonberen ®efellf<!b<ift angehörten — in einen
Sftren; biifer tam aud feiner ^dble ^eroor unb mu§te ftcb, nacbbem
bie Uebrigen auf i^n 3agb gemacht Ratten, breimal in biefe mieber jU'
rfi<fiie^en(EeatingI, 283). 2)a§ biefe bramatif^en $o{fenfpieff
einen obfeftnen 9udgang bitten, f(beint fa^ nur bei ben dutt oorg^
tommen ju fein (8wan bei Schoolcr. Y, 277); {^etfemelbe.r
(850) ^ebt au4brutfli4i ^erbor ba§ bief anberm&rt« ni(^t ber ^afl
mar. Sie Rofb« 3nbianer bt^tn feine eigenen Xftnje unb Siebet,
fonbem ^aben bie i^gen fftmmtii<^ oon ben ffiblid^eren 3nbianem
ober ben ^unbMppen entlehnt (Hearne 276).
3)ef 6to(H«ns. Sil
£a biefe Stnee iDMiig (e^rrri^i^ ftnb, begnügen mir un« mit tincm
(tn)igen ^\{pMt.
S)er 6tiil4>t«ni ^ei: 3)atota mxti t>on ben SBeibem au^gcfu^tt,
feine Seflimmung ifl^te geier ber <5iege. 2)ie Bau6etdriie fingen
{«m Sani«, f^tügen Die Xrommel, f<|^mingrn bic Sfap^er (einen })Q^Un
JKirbi« hn einige fleine <Stelnd^en enthalt) ober bebienen fi^ irgmb
meldl^er unteren 3nftrumente mit benen fic^ ein Öftren ^erreigenter
SArm ^rupriringen (ä§t. 3u tiefen gehört namentli(t^ ein eingeterft«
ter ftnod^en, tefen eined Snte ouf einer zinnernen ®4)it{fel aU Stefo«
nanibateti tu^t, tal anbete in ber Unten ^anb, n>&brenb ber Sauber*
at)t mit einem ftno(^en{}ä(fe in ber SKe^^ten über bii Serben ^nffibrt
um fo fra^enbe mt> fc^ride Xpne aU mogli(|» b^rioorjubringen (9b«
bitbung bei Sehoolcraftll, pl 75). S>ie SBeibcr tanken in con«
centrifc^en ftceifen um bie ®talp« l^txum, ju Pieren bi« gu jmdlfen
i^re ®4ittUern gegen einanber preffenb. Sei iebem XrommelfdSilag er«
^eben (te fic^ fo ^o^ d« m^glidSi, fpcingen unb gleiten etma« na<^
lintl unb fingen babei fortma^renb mit ben Souber&riten ^ufammen.
eie galten poiltommenen Zatt 3n ber 3ttitte ^fingen bie @raU>d an
einem $fa{^le ober ein^ ber Selber ^at fte auf ben @d^ultern. Sebeip
berfelben ifl an einem Siigel audgefpannt unb auf einem ®to(t Don
einigen ^ufi Singe befe^t, rpt^ bemalt, mit gebern Sanbern $er«
len u. bergl. gef(^mu(ft, gemd^nlic^ au(^ mit einer Sc^eere ober einem
Itamm, ie nact^bem er Pon einem SDlanne ober einer grau genommen
\% 9ia4 einigen Minuten ru^en bie SBeiber au^. 3n ber $aufe er«
{i^tt eine Pon x^mn bie einen @o^n (Satten ober Srubec im ftriege
pedoren i^(^t, bie (Bef^ic^te feine« Unglucf« unb f<^liegt mit Un 3Bor«
teu: ^Seffen ^talp babe i^ ie^t auf metner @cbuUer?'' 3n bie«
fem Sugenblicfe ia\xd)^tn atte laut ouf, unb ber Xanj beginnt Pon
9teuem. Sidmeilen mirb er mit einigen Unterbre^iungen 9Ronate lang
fottgefe^t. 9tad^ Seenbigung bed Xanjed mirb ber Sta\p begraben
ober i\x bem Xobten ber i^n im ftriege erbeutete, auf ba« (Beruß ge«
legt (MiB. Eastman).
Sie poTt^in erm&^nten mufitalif(^en 3n{lrumente jeigen beutli^
auf mie niebriger @tufe bie aRujtf ber 3nbianer fte^t. Sluger einer
Xrt Pon Xrommel unb ftlapper bie ficb überall finben — beibe, unb
namentUd^ bie itlapper, mefentli^e ^ttnbute ber Bauber&rtte — mer«
ben nur no^^ glöten ober pielme^r pfeifen , meift au« bem Jlnod^en
14*
^1) t)te 3au6ei^efleT unb %txiit,
eine« SMerfIflgel«, getoö^nlit^ erioä^nt; eine folc^e mit 6 Sofern tte
6 Qufeinanber folgenbe Xöne gab, iß bie bebeutenbjie Srftnbung biefer
9[rt tot\6)t ben Eingeborenen {ugef^deben n)irb (Morgan 380).
2)ie SRelobieen ber ®ef&nge ßnb meifl ft^le^t unb unbebeutenb (Sei«
fpiele in 9toUn bei Keating 1, 456 u. %.), ber Zoft aber wirb beim
6tngen unb Sanjen genau beoba^tet (Morgan 289). 9tur Bar-
tram (236), ber fie überhaupt mo^I öfter« in einem ju gänfKgen
Sid^te erf^einen ISfit, ^drtc fanfte me1an(!^olif(^e (Befftnge bei ben Ge«
minolen unb anberen Sölfern M ®fiben«.
2)ie eigentli^en Zrfiger unb Vertreter be« retigiöfen Cultu« unb
bie tbeologifd^en Autoritäten ber 3nbianer, menn biefer 9uibru(f er«
laubt ijt, maren eineSRenf^enflafe, meiere in ^o^em Snfe^en fianb,
ffir i^re 2>ien1le reic^ belohnt unb oft, mie e« fd^eint, me^r gefSrc^tet
aU geachtet mürbe. 6ie maren geird^nfi^ $rte{!er Sauberer lernte
unb SBa^rfager in einer $erfon, nur bei einjelnen 9)51(ern blieben
biefe Functionen getrennt, fianben mit (öderen ®ei{!ern im 9unbe,
tonnten biefe citiren unb befragen ober bannen, mürben ^au))tf&(^ti(^
babur(^ bie 9KtteI«t>erfonen {mifc^en ber ®ott^eit unb bem SRenft^en
unb bamit bie 3uflu(^t in aller 9tot^: über (Sntfemte« ober Sufünf«
ttge« Aufftblu^ ju geben, verlorene ober geßo^lene Socken )u ent«
be(fen unb mieber ^erbeijufc^afen, Stegenmolfen ober 3agbt^iere ^er*
angugie^en, gefunb ober franf gu machen, felbß au« ber S^rne, Ser«
liebten (Gegenliebe gu f^affen, bie§ 91Ie« mußten fie berjle^en, unb
no6) uberbicg ben SBiflen ber®ötter gu erfunben unb f!e, menn ndtbig,
gfinftig iu fHmmen im €tanbe fein. 3)a§ hierbei ttieler f<^Iaue Setrug
mit unterlief, bebarf feine« Semeife«, ^od^ ifl e« mebr at« mabrfc^ein«
lii^ bat bort mie bei un« ber Selbjibetrug oft meit grdfer mar aU
ber Betrug melt^er Andern gefpielt mürbe.
S)ie »eauffid^tigung unb Seitung ber gejle beforgte bei ben 3ro*
»efen eine «rt oon $riejiern, ^bie »ema^rer be« ©fauben«*. Sie
mürben gcmft^lt unb bilbctcn feinen befonberen 6tonb; jeber, au<!^
ffieiber fonnten biefen ^Auftrag erhalten, mit melt^em jugleic^ eine
Art oon Cenforenamt oerbunbcn mar (Morgan 184). Baubertfinfie
ffla^rfagerel unb anberen Unfug fc^cinen fle ni<!^t getrieben gu ^aben.
%vi^ bei ben fublicben SMfern gab e« na^ Adair (152) eigentU^e
tpriefler, mel^ie bie Opfer barbrac^ten ; fle gogen nidj^t mit in ben Ärteg,
metl f{e fein Stenfc^enblut oergie^en burften. S>agegen I&|t ber gro«
^ie SauberpriefleT unb fter^te. 218
Mtt @4mu(f Ui ^tictier in Sirginien unt bie 3oubert(Qp))er bie fie
führten (8trachey 90), barauf fc^lif^en ba§ i^nen jene (Bauteleien
tii^t fremb maten. Sei ben S)atota ftnben »it {!e in fd^dnfler Slfit^
3^ce $rteßec Ratten eine befonbere geheime Sprqd^e, in meldet bie
ffldtter be« gemeinen Seben« jnoar gebraust mürben , aber in ganj
Derfc^iebenem 6inne; auc^ bie ^ftuptUnge bebicnten fi6) biefe« 9ou
t^eile« um flA boburcf) gegen bad Solf abjuft^Iielen (Riggs).
®4on i^re (Seburt glaubte man in tiefe« ®e]^eimni§ ^e^fiQt: bie 9Re«
bicin « SR&nner unb a)>^ebtcin'2Beiber fommen namli^ iuer{) aU geflä«
gelte 6amen, mie j.S. bie ber 3>tfieln, in bie SBelt, werben ton ben
ffiinben um^ergetrieben unb treten fo in ®emeinft()aft mit (f öderen
(Seiflern beren Cinfidi^t unb Tlaö^i fie |{(^ aneignen. 2>arauf gelan«
gen fie in ein irbifd^el ffleib unb merben aU 9Renf(^en geboren , na(^
bem Xobe aber fe^ren fie )u ben ®dttern i\xxüd\ enbli((^ nac^bem fte
biermal bad irbif^ie Seben burt^laufen ^aben, trifft fie Semi^itung.
SIQed ma« bie ^affungdtraft Ruberer über^eigt auf Grben unb im
Fimmel, benu^en fie unb miffen ed fi(^ bienflbar ju maxien. Son
if^nen ^ftngt bad Qil&d im jirieg unb auf ber 3agb ab, ani i^rer ^anb
em))fdngt balj^er ber Jtrieger unb 3&ger feine gefeiten , mit ge^eimnif «
ooQen Silbern bemalten ffiaffen, bie er l^eilig l^&ft unb befonber« bor
ieber Serfi^rung eine« SSeibe« bema^rt (Pond bei Sohoolcr. IV,
646). 9Bie eintr&gli^» biefc« .^anbmert fein mu§, fielet mon befonber«
baraud ba^ in jebem S)orfe fiö^ 20 unb mtJ)x fol^e SRebicin « St&nner
unb 'ffieiber aufhalten.
^irr unb ba maren bie 9[er)te, bie iubeffen mei^ bur^ B^u^^nnit'
tel i^re ftunfl übten, bon ben SBa^rfogern unb Shtnbert^&tem t>it»
f(^ieben ({.9. bei ben ^otomatomi, Keating I, 133); ba iebo^i bie
innern jhant^eiten burd^gSngig aU eine ^rt ber Sefeffen^eit oon bö'
fen (Seiflern betrat^tet mürben, ermartete man beren Teilung nur ton
ben (Seiflerbcf^mdrem , bie i^r ffiefen ganj in ber tHrt ber aftatift^en
6(^amanen trieben. 3^r Sauberbeutel ober aXebicinfact entl^&It bie
Heilmittel unb ^eiligt^fimer bie gegen 6(^langenbi§ fi(^em, ben Sin»
flu§ btfer (Seifler abmenben u.f.f. Zrommel unb ftla)>per bienen
i^nen bei ben Zinjen unb 9)>{ani9uIationen burd^ mel^« fte fl^ ju ber
Jtur vorbereiten bie fie audfu^ren moQen. Salb faugen fie' an ber
ft^merjenben Stelle um bann ben 3)&mon audjufpeien t>on bem fte
bm ftranfen befreien, balb blafen fie barauf , ober matten ein Heine«
S14 Ihit ber ftt^nXffdtnk.
Z^ietbilb ba« jrc txftt^tn ober erf(^ie§en , tot nti ber (dfe (Betft ft(^ in
X^ietgeHüU in ben teib be« ftranten eingefi^U^en ^at. fRt^gtöift bie
Stnt , fo jie^l bief in Wen SaUbonien wie bei ben 9tat<l^e) unb ben
(tttti btm 3<^ubmr ober „fingen Vlanm" (cunDing man), wie i^n
bie leiteten nennen im (Segenfa^ jum ^äu^tUng, betn „geliebten
SKftnne'' , nic^t feilen bie Mad^e ber Sermanbien gu unb toflet i^m ba«
Seben (€ox II, ^32, Lettres edif. I, 762, Swan bei Schooicr. V,
271). Vnberw&Ytd benft man in biefer ^nfic^t liberaler unb ^ilt
«nglücftiii^e Ihirtn für genügenb motioirt bur(^ ben nbermdcbtigen
($tn{I«§ ^d^etir ®eifler ober bad t^erte^rte Scr^alten bei ftronten: fie
t^tftt bem ^o^en Stufe bed ftrjte« feinen Sintrag. ^uf biefelbe Seife
»te mit bem fleinen Zbi^^lbe oerf&^rt ber 3qu6<i^^ mit bem Silbe
bed $einbe< um biefen bur(^ JIranfbeit ju tobten (La Potherie II,
39, Keating II, 159), unb e« if! nic^t« Ungen)§^nU(^e« bo^ ber
Se^auberte ober (»ielme^f ber fi<^ bafur ^ft, in tiefe aXelan^^olie
t^erfinft unb in ^olge bat>»n mirf(t<^ flirbt. Sin ganj &^nli(be< 9Rit«
tel, ein ^uloer bo« man auf bad ^r^ Ui Silbel ber beliebten
fireut, swingt biefe (ur Gegenliebe (Sto}^\ II, 2aS). Kur bie Ofagen
fotten überb>aupt an feine Se^auberung eine< SKenfc^en bur<^ einen
anberen glaube (Nut t all), m&^enb bie Oiibnoo^ fd^^oniebe %^tnt\
bie fie nehmen aU eine 3<>uberei anfe^n unb fte be#^b immer mit
einem gemiiin ftefange begleiten tun i^r bie ecforberli^K fflirffamtett
}tt geben (Keating II, 158). S)ie Worbtnbianer baben gan^ biefel«
ben Bauberfuren n>ie bie ^Igonfin (Hearne 176, 199). Ser im
Sefl^e »on flkbe1i|imttttln ifl , feien e^ 3a«berformetn , magif^^e ®e«
fAnge, QUmilete obertnbere« biefec^rt, Dcrfauft natüilic^ feinen @(^at^
nur )u fe^r teurem greife, menn er fi^ uber^au|)t entfc^lie^ flc^ »on
ib«n }u trennen.
fflie man ifrant^eiten aOgenuin i»on ber 993irffamteii böfer Qitifttx
ableitet unb ^ufig al« gdttli(^e Strafen auflebt, fo gefd^ie|^t e« au<^
mit ongeborenen 3>eformit&ten, bie bH^alb immer mit abec gldublfc^
gurd^t betrachtet werben (Hunter 350, 191). %u^ ber Serrficfte
genieft oOgemein eine gemif^ «c^tnng (Scheeler. IV, 49), ba man
H^n unintttelbar in ber ®emait f^^tnt SBefen glaubt. 3>te Waffe
i^re« «berglaubend la(t fid^ ni<^t t>eifMnbig aufi^dblen , be er bei
ben Cinielnen t^erfc^eben ifl unb )>telfe<^ medf^fett €ie tfl fo gcof
{p%l fßr. 9Ra|. o, II, 188) bo( bie 3nbiener baburc^ oft §u gan| un^
ttxtd^tnbaxtn SRciif^^en merben. (jtiiie 9Nfi(»ii, ein nmtA nvtitinaüiß
M ober unflen>d^nU(f)e4 ®et&uf4^, ein unoermut^ter SnbUtf befltmmt
fie )»l£t|lic( einen $lan aufikgeben , benn {ie fe^en baten eine Sorle»
beutUR0 ober einen Sefelj^I oon beffen Xulfü^tung, fo albern bie Saä^t
au(^ fein ma%, i^nen pIdj(U4^ i|fi ganje« Sebendglncr ab^n%\^\ä^tint
3)er (Slaube an Setmanblung bei Wenf^^en in Z^^ttt butilb B<^itbetei
i^ fe^t oetbreitet (Morgan 165), mie ia auä^ bie ®ei^er ber Ser«
fiorbenen in X^iergejlaiten erf^^einen. 3>ie S)atota fe^en fogor SR&n*
ner unb SBeiber aU feurige SReteore huxä^ bie 2uft fliegen. Oegen
ein (Setoitter, ein StorMic^t ober anbere ungemi^alid^e $immeUccfc(^ei'
nungen wirb oft fdrmli^ aulgetogen , man fc^teit )»feift lärmt unb
fdbi^lt i^nen entgegen« um mit bei SRonbfinßemiffen bie bdfen Oeifler
}u erfc(^reden unb ^u oerfc^eiK^en in beren (Bemalt {t(^ ber ^immel be«
finbet. Sefonberd gef&^rli^! mar U mei{l Snbianer abzumalen, benn
mie fte felbfi Heine Silber aU S^ubermittel gebraiU^n , fo Regten fU
au4» hierbei ben Serba^t ber B^uberei, ba fie glaubten ba| bie @eele
bed 9Renfd^en i^m entlodt unb jum X^eil in bo* 9ilb ibcrtragen
merbe bad ber SO^aler anfertigt. Z)«r Aberglaube ^t bie 3a^ian«r
bi^meilen i^rer beßen ^ülftfmittel beraubt: Tanner (U, 10) erg&(Ht
oon einem @«^amanoe«9rop^eten ber unter ben Oiibmaij^ auftrat
unb neben manchen moralifc^tn Serbefferungen auf beiwn er befanb,
au4) bie Abfcl^affung ber 3agb^unbe, bei geuerjeuge^ uttb anberer
S)inge biefer Art bttr(^fe|te.
(San) Derfc^ieben k>on ben eigentli^Kn S^ubertun^en, beren %u^
Übung, mo fte %nUtn na^ bem Seben trautet, mei^ dl tobelmur«
bigel Serbre^^en be^anbelt mirb, ftnb bie religidfen SR99frien ber Der«
fc^iebenen Orben unb gelj^eimen (Scfeaf(^aften , me^e bei ben 3nbia^
nern im bö<^i^n Anfe^en ^e^en; inbeffen ftnb ®eiflerbef4^mdrungen
au4l bei i^nen burdbg&ngig bie ^aut>tfa(^e. Schooleraft fu^rtbrei
fol^e (Sefettf^aften an, bie Jossakeed, Meda (Meday, Mida) unb
Wabeno, unter benen bie jmeite bie betannteße iß. 3^ bem SReba*
Orben ge^dren Snbioibuen oerf<biebener @t&mme unb 6)»ra^en : fie
merben in bal Serfammlungll^aul iugelaffen, menn fie nur ben SReba«
Z)tenß oerfie^en (Copway 168).^ 9Bal über ben Urfprung belfelben
eri&^U mirb (ebenb. 169) iß offenbar mert^Iol , ba bal attleßament^
Xid^i $arabiel, ber Saum ber Qrtenntnil unb ber t>om Seibe aulgf
gangene @unbenfaa barin nic^t ju oertennen finb. 3)al ^dd^ße unb
116 lReU($tdfe Orben.
toi^tig^e 9cp Ui OxhtM iji ba« aRebawin, bad jeboc^ toon ben 6iou|
in etwa« anbetet 9Eßeife begangen mitb ald bon ben S^ippema)^. 3>ie
babei bottommenben (Befdnge metben but^ eine @e^etmf(^rift in fpm«
boUf^ien Sübetn aufbemal^tt: fie fann tjut bon ben (Singemei^ten ge«
lefen werben , totlä^t bie n9Q()te Sebeutung bet 93ilbet fennen unb bte
®efänge felbfi au^menbig miffen , an beten Sn^alt iene nut im 9tt«
gemeinen ju etinnetn beflimmt finb. S)ie ^ufna^me in biefe ®efeU'
ft^aft, tt>el4^e felbfi fleinen IHnbetn fct^on geftottet ifl, gefc^iet^t in einet
befonbetd ju biefem Qtotdt etbouten ^utte. Sin ^tie^er (^dlt babei
eine 9iebe fibet bie @ute be« gto^en @ei{ied , bann folgt ein Umgang
ber 93unbe«gliebet im ftteife mit il^ten SKebicinf&cfen , aud benen bie
ein)elnen, bot^ägtic^ abet bet 9lfpitant angeblafen mitb. 2>ut<^ bie
Stacht be4 S^ubetbeuteld fällt bet ^ngeblafene mte tobt niebet unb
toitb ebenfo butd^ ein }tt>eite^ 9lnblafen miebet ind Seben iutfitfgetu«
fen. 2)atauf et^dtt et felbfi einen fo1(|ien Webicinfatf, mit biefem
toitb i^m bie fttaft eine« 3Reba jut^eil , unb et txpxoht biefe foglet^
inbem et anbete mit bemfelben betu^tt, bie in f^olge babon ebenfatti
niebetflut^en. 3ß ein IHnb aufzunehmen, fo mitb ed ben SRebicin«
fdden im ftteife ptdfentitt unb man giebt i^m ju feinem eigenen 9ta«
men noc^) einen jmeiten ^inju, ben ed aU ®lieb bet ®efeaf(^aft fu^tt.
3eber Otben«btubet giebt bei bem $efle eine 9RufdS^el x>on ^ä^, ba«
et^mbol M Sdfen unb bet j(tanf(^eit bie in ibm fletfen, bet ^efigeber
t^eilt Oefc^enfe aui, befonbetd bad ftinb mitb mit 9lmuleten unb Bon«
betmitteln betf4!iebenet litt betfotgt unb eine 9tal)ljeit mac^t ben
6<^lu§ bet geier (ßchoolcr. V. 430ff., Äo^l I. 59, U, 71).
Sie 9Keba4 finb mebt 3Qubetet unb ^etjte , bie 3offafeeb me^r
$top^eten unb SBobtfaget, bo<^ fann met ju ben etfleten ge^ött, in*
glei(^ au(^ tD^itglieb bet testeten fein , unb felbf! ffieibet finb ^ietbon
ni(^t attdgef(^loffen. 3>et 3üffafeeb oetmag von t>m biet ffieltgegen*
ben ^et ac^t berfc^iebene ®ei{let in feine 3<tubetbütte ^etbeijuiie^en,
Don benen bie @<^ilbftdte unter manc^etlei flbetnatutli(^em ®etduf(^
unb eigent^ämlic^em Stjittetn ber ^ätte immer juerfl anfommt. 3fl
bie^ gef^^e^en , fo beginnen bie fragen an ba< Orafel biefe« (Sei^e«,
beffen 9lntmorten bur(^ batgebotene ®ef(^enfe unb ®eldbbe foaicitirt,
na4 ^cr ndt^igen Serat^ung ber ®ei{ler mit einanber ( ber ffiunber«
t^&ter ifl oft Saucf^rebner) unter d^nlic^en ge^eimni^boden Injeigen
»ie bie ermähnten erfolgen. 3ur 9lu«ubung feiner Function bereitet
t>ai 64mi|bab. 217
fl<^ ber 3ofTateeb burc^ 9<^1ien unb S^toi^bäber oot, loeld^e baju bie«
Tien i^n in einen Suflanb bet Sffiafe unb SetjficTung ju üerfe^en, ber
i(^m ben @(^aum t>ot ben SRunb treibt unb bie ftu§eren Sinne }u
fd)lief en fc^etnt. 06 ber ®enu§ gemiifer ®ifte ^ierju au^ no(^ mit'
loirtt, if! uubefannt. S)ad @(^n9i^bab, bef^en ®ebrau(^ bei ben 3n*
biantrn fe^r verbreitet ifl, wirb in einer fleinen cigentbämlic^ con«
ßruirten ^utte (Morse App. 330) burc^ ^ufgie§en von Sa{Ter auf
er^t^te Steine bereitet unb nur x>on Singen^ei^ten genommen: ed i{t
eine religiöfe {^anblung (^afota, ftnijleno, Keating I, 432), burc^
bie man ftd^ auf eine 3<^ubertur ober jur ^udäbung t)on 3(iubertän'
flen vorbereitet, unb fpielt namentlidb and) eine gro§e Kode bei ber
^ufnabme in ben Orben ber 3ofrateeb, beren Zeremonien Don benen
ber Seebad üerf (Rieben finb. ^Id Sanbibat tann (^ierju nur berjenige
präfeutirt merben , bejfen Senoanbten ober Sreunbe getr&umt (^aben
ba| ibm ein naber Sob in ^u«{ic^t fie^e (Schoo)craft V, 421f.)-
Vititt bie 9tniitti.
3>ie eigentbumlic^jle unb entf(^ieben{le ^udpräguug bed Sonnen«
cultu« in Serbinbung mit t^eo!ratif(^en Staatdeinritbtungen fanb
fi(b bei ben 97at(^ej unb beren Sermanbten. 3>a§ fic unb bie gloriba«
oblter überhaupt auf einer b^b^^^^n Stufe materieller unb geijliger
Sultur fianben aU bie We^rja^l ber ndrbti(^eren 3nbianer, ^at
M'CuUoh (151 ff.) ju ermeifen gefuc^t, unb mir ^aben im Sor^er«
gebenben me^rfa(^e ®elegenbeit gehabt biefe 9nft(bt ju befidtigen, nur
fcbeint ed ba^ bie S^oribabölter, indbefonbere bie SRüdtoge, beren
6tamm)?ern)anbtf(baft ju ben 9tatä)^ unern}iefen unb taum ma^r*
fcbeinli^ ifi, erft aU bie (Srben ber oon biefen erreicbten f)&\)atn duU
tur aufgetreten ftnb.
^\9 bie bciben ^aupt^noeige ber dtatcbej giebt du Pratz bie
Saenfad im norbdftlicbflen unb bie &b^timacbed im fubli^en Soujtana
an. Sei ben Zonicad oberhalb Point Coupee, b^ifit ed (Lettres
^dif. I, f54) , bitten bie Statte) i^r emige« geuer mieber anjunben
muffen, wenn ed i^ncn ausgegangen »äre: n)ir bürfen alfo anne^«
218 ^u^bieitund btr S^at^eg.
ntcii bag au4» bicfc ^u Un 9lat^tfi>ö\Uxn gc^drten unb ba| fl< eined
tet dlteflen berfelbcn roaun. iDie Duma« am 9)lif|tf|tppi 2f> lieues
obet^ald IRcu DtUan« [\nh ebeufatt« n>a|irf(^einli<^ )U i^nen ju red^<
nen (Bossu I, 39). S)er ret^iofe SuUud ber Xtmai ßtmmtr mit
bem ber Katcbej überetn (Journal historique 29). Die IRat^ito^^e«
im SBefien bcfa§en (1690) £em^el meiere benen btr Zaenfa« glid^en,
unb eine meitere, fpätet oon Cbarlevoix beji&ttgte ^eugerunQ Ton-
ti's (CoUections N. Y. H. S. U, 334 f.) über bie %^^\\\\^U\t be« le«
ligidfen duUud ber fämmtlict^en 93dlter oon Souijiana ma4)t ed »at^r*
fd^einlt^ bag, menn oieUeic^t auc^ feine <EtamnU)eimanbtfct)aft , bo4
too^\ iDenigjicnd ein politif(!^et Serbanb berfelben in alter ^t\i oor»
^anben xoat xot\ä)tx biefe (Sleic^förmi^teit l^ergeftedt (^atte. 3)ie 9le(^ad
welche Rivera (1728) au bem gleid^namigen gluffe in Xe|ad fanb,
jtub üermuttilt(^ mit ben Statte) ibentif(^. ©ie Ratten , wie er be*
mertt, bie S^abiba^od (bie Kacobo^ed, fagt Viila-Senor V, 42)
oon bort oertricben unb waren ein dn>ei0 ber ^^na^d ober ^fflnai«,
bed ^auptoolfe« oon %qai, beffen Käme ein glug führte ber {tc^ um
ter 32^ n. 93. jwifc^en bem 9{e4)ed unb ®abine ftnbet. Espinosa
(Y c. 10 — 12) giebt auger ben 9tai(^a« au(^ bie fRacocbod^id (Stai^i*
to^^ed ?) aU }u Un ^fftnaid gehörig an, oon benen fte wie bie najoni«
itir ^eilige« geuer mttget(r(tlt tr^lten b<xtteti ; a\i geinbe ber 9f{inaid
nennt er namentlich bie ^pa^en, ol« 9tacbbarodlter bie 2)ataftd, bie
%tap^ (50 leguas nact^ Oflen oon ben ^Afjtnaid unb nur 10 oon bem
franiöfif(t)en gort im fianbe ber Katc^ej) * unb bie Sabbobad^o« (im
9loxUn berfelben). 3luf i^re weite Verbreitung in Xefa« t> in^be«
fonbere au4 ^<t Umjlanb [(^liegen ba§ 3nbianer in ber Ka^e ber Sai
oon Espiritu Santo ben Spaniern auf bie grage na(^ il^rem 9?amen
(1688) ba« Sort „Texia" {uriefen, bae in ber Spraye ber ^fftnai«
ygreunbe" bebeutete (ebenb. V, c. 4). SBie weit nacb Oflen über ben
SXifftfItppi hinüber ^d) biefe« 9lei^ ber 9^atcbe^, wie wir ed für) nen«
nen wollen, erflrecft (laben möge, l> ftc^ ni(^t me^r ermitteln, ba
ber g&njli^e Untergang be« ^auptoolte« felbjl tur^e S^xt nac^ bem
grölen @treid^e erfolgte ben {ie 1729 gegen bie granjofen fü^^rten.
3nbe{fen fe^It e« nit^t an X^atfac^en weld^e barauf ^inbeuten ba|
nomentlic^ bie 3Ru«toge ober &reet in bie Kultur ber Statc^e} frü^'
*LakeSoda ^ieg fonß «ber gtofe See ber Hboed" ( VUU-Sejk>r V, 44).
Die tfftohaüt bei 9taUli^ 219
§(itig mii^ntingt^ogen mocbfn finb unb an berfelben It^eilgenommcn
^aben: ^auptfäc^K^^ tritt in intern bot^in beft»to<|nien gefte ba
«tfien grüc^te tin &(nlt<4er geucrcuUu« )u X«ge wk bei ben Watete},
aU beren mi^tigjte* gefl ebenfaU« ba« bet et^en %xü^U btfi^rieben
loitb (Espinosa V, 12); bi« Sulmination bec ^Irjaben mutbe bei
biefec (Selegenl^cit bon ben Ifftnoi« forgfdltig beobaibtet unb bei ^uf«
gang ber Sonne, n)te bei bem gtoften ©acularfefle bec 9le|icaner,
mit Ungebulb eripactet. ^ie ^e^nlit^^feit ber yiatä^q unb Sieet er«
fhedte (t4 M in'« Cintelne auf biete eigent^^fimlic^e (Bebräui^e (Nnt-
tall 277, Lettres 6d\f, I, 760), in^befonbere au^i auf bie fon^ ni^^t
in 9{orbamerita borfommenbe Sitte, ba§ 91tted »ad ein (Blieb ber
fönigli^ien S[<^niilie betraf, feine ^onblungen Suflänbe Sigenfct^aften
u. f. f. mit anberen Sörtern be)ei<^net n^urbe ald n>enn e4 einen %t>tf
Ugen anging, unb menn einen foI<^en, mieber mit anbern aM bei
einem (Semeinen, fo bafi man \t na<^ bem Aange namentH<^ bic
Vnrebe an ben (Sinjelnen einjuri^^ten unb in berfd^iebene ®t»radl^en
finsutteiben ^atte (du Pratz U, 324, Nuttall 268, 277).
^ai 9)ei^ ber Statte) mar eine abfolute SRonarcf^ie an beffen
€>9\^t ^ber 99ruber ber Sonhe" jlanb, mel^ier aQe SRorgen bie au^
ge(^enbe Sonne begrüßte unb i^r }urau(^e. Seine (Bematt mar fo
grog , bat i^nt bad fieben iebe« (Sintelnen jur Serfügung fianb , unb
im Kriege bot man VOe« auf bad feinige bor (8efa^r {u fd^äj^en. dt
ernannte aOe Seamten , fomo(^( für ben Stiitg aU für ben grieben unb
fogar bie $rie|ier , ba er felb^ {uglei^ O^rprießer mar. Sei ber Qk«
burt bed X(^conerben , melier ^M ber Si^meflerfo^n be« ^errfi^er4
mar — benn bie £inber folgten au(^ ^ier bem Staube ber SRutter —
mürbe foglei^ eine ^nga^l bon jMnbern ju feinem ^lerfftnli^en Sienße
audgemfidU. S>iefe blieben ieitleben« in bemfelben Ser^<nig p i^m
unb folgten i^m nebß mehreren feiner grauen fel^ in ben Xob ; {ie
mürben auf feinem (Brabe ermürgt ober bracf^ten {{(^ felbß um'. %nl^
bie Srüber unb S^imeflern tu Staatdober^aut^te« mürben mit einer
folc^en 2)ienerf4^aft umgeben, beren Seben ebenfalls mit bem i^rer
(Bebieter ein (£nbe na^. £ie tdniglic^e gamilte , ba< (Bef^lec^t ber
Sonne, bad f<^on (u Snfang be« 17. 3a^r^. {lart iufammenge»
Mmoljen mar, ^anb aU eine erbli^^e Strifiotrotie bem Solte gegen«
über unb mar ^oi^ erl^aben über biefe« , Ietne# i^rer SDtitglieber tonnte
am ititn gejiraft merben , fie genoffen eine SRenge oon $rioiIegien,
220 9le(i(|ton unb (Kultut bei Jtatä^ti
bO(^ burften {ie ntc^t untereinanbet , fonbetn nur in hai SoK ^eira<
t^tn. S)te Sßeibec welche )U btefem ®t\6)U^tt gehörten, fonnteii {t(^
inbeffen beliebig Diele Sieb^aber galten unb i^re Sd^önner na(i^ ffiiQffir
oerfio^en.ia biefemugten i^iicn fogar in benSob folgen (Bossu 1,44).
3)er Xempel, meld)en au§er ben 6(^meflern bed ^errfc^er^ fein ffieib
betreten burfte. ^atte SKauern uon 10' ^o^e unb 2' 3)itfe, ein fup«
pelförmige^ S)a(^, unb mar mit einer tRingmauer, na(^ einer anberen
Angabe mit einem ^alifabenjaune umgeben, auf meld^em bie Adpfe
ber $einbe aH Srop^öen aufgefletft moren. €ein Umfang betrug 100',
^od) batte er eine nur 4' ^o^e X^ure unb feine genfter. 3n ber ^JRitte
beefelben' ßanb ein ^Itar mit einem emigen f^euer, meld^ed bie im
Sorgema4^e fi^enbe Ztmptixoad^t fo $u Unterhalten ^atte, ba§ ed jlet«
ot^ne Stamme fortbranute. ^ier mürbe breimol t&glid^ gebetet, ^iet
{lanben ouc^ bie i^örbe beren einige bie ®ebeine ber Derflorbenen
Häuptlinge unb ber Opfer entstielten bie mit ii^nen gejlorben maren,
mfil^renb anbete bie ®5tterbilber einfd^loffen , mel(^e fe(|t ja^lreic^ ge»
mefen ju fein fc^einenc m&nnlic^e unb meiblid^e giguren, Ifdpfe unb
6(^män^e uon ©erlangen, audgeflopfte Sulen, @tucfe t>on ftnfiaü,
IHefec oon {^ifc^en. 3)rei ablerartige (^olierne Sögel maren a\xä^ am
2)a^e be« XempeU angebracht. S)er Sultud, meldl^er Don ^riejletn
in meinen ®en>&nbern beforgt mutbe , mar fefl geregelt. Die 33ere^*
rung bed geuerd trat bei bemfelben entfc^ieben l^erDor, mie jic^ u. ^.
barin jetgt, bag fein geuer, felbß nid^t bad gemd^nlic^e ftuc^enfeuet
mit aSBaffer geldf(^t merben burfte (Adair 405). 2)a« ©aatforn
mugte, e^e ed gebraucht mürbe, im Sempel bor bem ^eiligen geuer
eingefegnet merben unb ba^ 9tau<^en ^atte aU religiöfe Zeremonie
bei ben 9latd^t^ biefelbe ^o^t Sebeutung mie bei ben ndrbli(^eren Sol»
fern; bie t2(f|tuaid rauchten bem Fimmel, ber Srbe unb ben Dier 9Bin>
ben i\x um i^re 9$ere|irung audjubru(f en unb tai ffiaudftn aU S^xä^^n
9e« griebend unb ber ^reunbfd^aft mar ^u Anfang be« 18. 3a^r^. in
Itfa^ allgemein im ®ebrau(^ (Espinosa V, 12 u. 8). Die groge
(Bemalt ber $riefler bei ben Stat^^ej ijl namentli(|) barin ju erfennen,
bag fte ed maren meldte beim Siegedfefle ben ftriegern il^re S^renna*
men unb Snfignien ^um fio^^ne ber Xapferfeit berlie^en (Adair 898).
9lbgefetien oon ben angegebenen Sigent^ümlid^teiten fd^einen fid^ bie
Statte) nur menig pon ben übrigen 3nbianern unterfi^ieben §u ^a«
ben. Die e^elit^en Ser()ältniffe maren bei i^nen bon gan) &^nli(^er
9ieIi(|ion unb Gutta« bet HatMl 221
Srt, fie ffolpirten unb t^erbrannten i^re ftrirg^gefangenen mic biefc,
au^ bie Stgent^UTn«t)er|aItniiTe maren f^werti^ toeitet enttDictelt,
ba gelbarbeit unb ßrnte oon öden gemeinfam beforgt mutben. (3)a«
Sotße^enbe ^auptfä(^It(^ na^ ben Lettres edif. 1, 756 ff. unb La
Salle in Collect. N. Y. H. S. II, 296 ff., bo duvPratz {mar biele
2)etail« giebt übet ben Sultur^ero« The, bie St^dpfungdgeft^t^te,
ben ^ofpaat, ben Sempel u. f. f. — II. 327 ff., 360 ff., III, 16 —
aber ju leii^tfertig unb felbfl ni(^t frei t)om Serbad^te bet Suge iff).
9)on ben ^fjtnai« ober^inai« erjä^It Espinosa(V, 9f. u. 13)
ba$ fie mit ben Raic^a« ein gemeinfame« ^aud bed ^eiligen ewig
^brennenben {feuert Rotten. S« flanb in ber Tlittt }Wif<^en beiben
9S51!ern, marbon runber Sfonn, t^on @tro^ gebaut unb enthielt ei«
nen X^ron^immel aud Watten, bor n)el(t;em man auf einer 9ant
Kau^^mert unb anbere Dpfergaben barbra^te. 9t&(^9 biefem Zemt^el,
ber juglei«^ aM SRatl^« unb Serfammlung^^aud biente, gab e« no(^
{»ei Heinere in benen auf einem ^öljernen ^Itar ein t>aar Seberfoffei
ßanben , met^e mit einigen ®(^uffeln gebem unb SD^ufttin^rumen«
ten gefußt niaren. 3)ie ^ffinaid glaubten an einen ®ott unb SdftS«
pfer ber 9ße!t ber im ^immel n)0^ne, bo(^ eri&^lten fie mehrere ab*
furbe 3R9t^en t>on i^m. S)ie @eelen ber llobten gelangten auf i^rer
lEBanberung na^ SSeften iunad^ft )U if^m , wenbeten ftc^ fpiter aber
nad^ @uben bem $aufe M Xobe« ju. Den 9Renf^en ^aben na^ i^rer
9nfi(^t g^uer unb lEBaffer ^erborgebrad(it, bo^ führten fte t^re 9b«
jlammung au<^ auf gemiffe Spiere jurüd. 3ni (Sanjen f^einen bie
Iffinai« auf einer etwa« ^ö^eren Sulturftufe gefianben ju ^aben aH
bie anberen norbamerifanif<6en 3nbianen9otfer: bie ffleiber marenbei
i^nen boflßdnbig befleibet mit {wei SBilb^duten; ber Sanbbau mürbe
in bebeutenber ^udbe^nung unb mit großer Sorgfalt betrieben , bie
gelber , bi« auf ba« Sinfaen meiere« ber Sigent^ämer felbj! beforgte,
wie ber ^audbau mit bereinigten Jtr&ften beßetlt, unb {mar {uerfl
bie ber ^riefler; ber Häuptling, bei beffen ÜRinberjS^rigfeit eine ©teil»
bertretung ftattfanb. befa^ {ug(ei(^ eiiK ri<|!terti(^e ®en>aU, bie bon
ben eintetnen angerufen mürbe, menn fie i^re Sigent^um^rec^te b^
eintr&(^tigt glaubten.
7. 9Ri§t man bie geiftige Begabung ber 3nbianer an i^ren Sei«
fiungen aQein, fo tann ba« Urt^ei( nur fe^r ungunfHg au^faflen;
mi^t man ^e na^ bem Sec^ftitniffe i^rer Seiflungen }U ber Snge unb
9ef(^rftn!t^eit ifere« Oc^onfenfreife« , fo geinnst mon gu einem cnt»
gegengefet^ten Qtgebnif . 8a0 in ben Umfang i^rct Seoba^tung unb
tteberlegung wictli^» eintritt, rotcb t>on i^ntn meifi richtig, getoanbt
unb felbfl fc^arfftnnig benutzt , oor Ittem aber mad i^re gaffungdfraft
fiberfleigt ober bejfen 3uf<ininien6ang i^nen ni<^t unmittefbar ffar i{l,
fo einfai^ er übrigen« an^ fein mag , {lebt ibr Serflanb ratbM pü,
fte unterfucben e« nid(it n&i)n, fonbern berubigen fteb in bcr lieber«
jeugung bat e4 ein ffiunber unb menf(bU(^er (£inft(bt unburcbbring«
fi4 i^.
3n bem (Sebrau^^e ibref geringen ^ulfdmittel )ur 3agb unb jn»
Ihriege, in aQen Runden unb gertigfeittn bie ibrem Sebenfunterbalh
bienen, finb fie odaig SReifter, Hit (ei|ien mit ibnen toai ftcb irgcnb
leiflen t&§t, aber fief<baffen ftcb feine neuen unb Derbefiern fte ni(bt
leidet. 3m Serfebre mit inberen beurtbeilen fte fe^r treffenb mo« t^
3ntereffe berubrt, w&gen unb berechnen öu^erft umfi^tig ma« ibnen
entfernte Sortbeile ober 9ta(^t^etk bringen tonn, fuhren i^re 8er«
^anblungen über mi(^tigere (ngefegen^eitcn mit fiarer Sinft(bt unb
fcbiauer duru(f^altung , baf fte aber bennocb ben Seifen gegenüber
fi<b oft (^öi^fl furgflc^tig geigten, mar eine %o\it, n\^t x^tH SRangell
an Serflanb, fonbern tbret Unfenntnif ber Cioilifation unb ber 9Ra<bt
ber neuen Serbältniffe in mcldiie fie bur(^ biefe nenoicfett mürben.
S« fe^^lt i^nen ni(bt an ^ein^ieit unb 6(b&rfe ber Stobai^tung.
Sinen ^temben au« feiner 9b9f(ogn»mie unb feinem 9ene^men gv
beurt^^eilen oerfle^en fie meifl oortreffli^^. 3)ie @^ur (e« Silbe« ober
be« 9einbe« miffen fie mit 9enu|ung afler no(b fo unbebeutenben
ütebenumfionbe mit einer 6i(berbeU gu Verfölgen bie oft bemunberl
morben \% tu« ben Ueberreßen eine« Sagerfeuer« fdi^liefien fte auf
ba« Soft oon bem e« b^tru^rt unb auf Die ^tit feit meltber e« oer«
laffen mürbe. Jl^xt $ferbe fennen fte genau unb o^ne fie gu geicbnenf
f« entfielet niemal« 6treit fiber fie. 3n unbetannten (Begenben orien«
tiren fie fi^ an ber SRinbe ber 9&ume mel(b< fte anf^^neiben, ba fie
mtffen baf biefe an ber Xorbfeite am bid^en ifl (BailRoiy ne 319);
bie Itorfe i^re« eigenen Sanbe« oermdgen fte genau gu geic^nen mie
fie bei (Selegen^^eit t)on Sanboerfäufen oft gegeigt b<^ben (9teu fing*
lanb. 9fif|>iele bei Drake; 91. Carolina, Lawsou 205), unbfelb^
in Oegetiben bie fie feit langer Seit gerinmt baben , miffen fie auf
grofe ®tretfett unob^ngig oon bei Sanbfiraf e ben geraben Seg gu
(^to%xaxil)\\ä^ unb «flronomifdie Sorflenungen. 218
finben (Weld 475 ff.). @inen ffialb Dber eine baum^ unb (^ugettofe
S6ene but^f^netben fle in einet Sinie Den 200 engl. Weilen [o ftt^t,
ba§ f!e genau an einet beflimmten ®tefle einttefen, unb geben au4
an bunflen Zagen ben @tanb bet ®onne iebetjett ti^tig an (Car-
▼cr 209). ©toje Seifen »etben bisweilen bon Sinjelnen untemom»
men — ofnoe^l bie bon da Pratz (III, 89) mitget^eilte bejfen eigene
Stfinbung ju fein f^eint -^ unb finben fl(^ in i^ten Stfi^Iungen
oft etn)S^nt (St of)\l, 168). Sem untet ben Seiten geteiflen 3n«
bianet i|l e4 fteili(i^ in ftä^etet Seit gewd^nti^ begegnet, ba§ feine
9eti(^te bon bem toM et gefe^en unb etlebt f^attt }u ^aufe feinen
9Iatt(en fanben , unb ba§ et aU fiugnet betastet wutbe : menf(^li^e
Sei^ngen bie {{e ni(^t betftanben unb ni<l^t {ivettlftten mugten, et«
f<^ienen i^nen biel ungIauMt(|^et aU eine Sefc^teibung bed (Sei^etlan«
be« , bad bie Seele be« Wenft^en im Ztaume obet in bet Setjutfung
befud^en tonnte.
2)ie allgemeinen geogtap^fd^en SotfleHungen bet 3nbianet finb
immet fe(^t finbli(i^. Wanc^e bejeid^nen bad ^elfengebitge aU ^bie
e^^e bet Seit' unb aU ben Ott mo bet ^ett be« Seien« feinen Sii^
(at: bott flnb au<!^ bie glutfli^en 3agbgtunbe, bet lufent^^altdott
bet a6gef<^iebenen 6eelen, ben Sebenben betbotgen unb unftd^tbat
(W. Irving 186). S)en Singebotenen bon Rotb Satolina gilt jmat
bie aSelt füt tunb (Law8on211), 9metifa felbß abet galten bie
mei|ien füt eine gto^e bietecfige 3nfel au< beten biet Stfen bie Sinbe
blafen {df^xi^pmap , Schoolcr. A.R. II, 89, SBinebagoe, Fletcher
bei Seh oder. IV, 231; Jones I, p.XVII), unb untet^alb betfelben
liegen, »ie jle meinen, no<|^ anbete ebenfaü« bewohnte 3nfeln, bie
Seifen abet mo^nten utfptfingli^f ganj auf bem Saffet in ®(^iffen
(Ctee!, Schoolcr. I, 266 ff.), ©ag bie Sonne jeben SRotgen bOtt
einem Seibe neu an ben Fimmel gefegt »etbe unb bet TOonb ein Weitet
auf einem SRault^iete fei , mitb aW bie ^Injld^t bet »abajo« beti^tet
(Davis 414), bo(^ f^^eint fle nii^t meitet betbteitet ju fein; fe^t afl«
gemein ill bagegen bet Glaube baf bem ÜRonbe ein Unglfld bto^e
menn et fic^ betfin^ete, baf et in bie (Bemalt bifet Reiftet ju fallen
(Befaßt laufe, meli^e man ba^et ganj mie beim Xobe eine« Setwanb«
ten but4 6(!^ie§en unb Sfttmen aflet 9tt ju betf(|ieu<^en fu(^t (fflb'
Ud^e 3)dltet, Adair 86). «nbete, bie $otott)atomi, beulen fi(^ bat
ein alte« Sei6 im Wonbe mol^ne unb bott einen gtofen Jtotb flechte,
224 S^trec^nnng.
mit teffen SoUenbung bic Seit unter^ctien muffe, ba( aber ein ^unb
btefen Stoxb immer micber )errei§e unb mit bem Seibe t&mpU» n>^nn
QSonbftnßerniB eintritt (de Smet 298). 3)a« prügeln ber eigenen
$unbe meiere« bei biefer (Selegenbeit bei ben ^uronen (Charlevoix)
pu in $eru, in ®ron(anb ($. ßgebe 187) unb anbermart« t»ie(fad^
gewo^nlid^ i{l, meiß auf eine fe^r au^gebebnte Verbreitung ä^nlid^er
gabeln in ^merifa bin {o%\. noment1t(^ Rougemont, Le peaple
pnmitif I, 467 f.)- 3!)ie Datota erjö^Ien M^ eine 9)?enge fleiner
9Räufe ben SKonb aüe vier SBocben auffrefe, ba^ biefer aber adm&Ut^
mieber tpa(bfe (Riggs). S)ie 3ro!efen unb bie Ojibma^ benannten
eine ^nja^I Don ®e{tirnen mit befonberen 9{amen, unb bie Unteren
bejei^neten bie t>erfcbiebenen 3^iten ber Stacht mit Genauigfeit no^
beren Suf* unb Untergang (Lafitau II, 235, j^p^^l I, 165). 3>a««
felbe gilt Don ben Ofagen; fie fannten ben $o(ar{}ern unb bie f(bein«
bare Bewegung ber benachbarten @terne um il^n b^^um, bie $leia«
ben, bie brei Sterne im ®urtel be« Orion unb bie Senu« (Nut-
tall 172 ff.).
Sa« 3<^^l^nf9{^<nt ber meinen Snbianeroölfer fdjieint mtnber un«
t>o(ltommen aU man oft geglaubt l^at: im C^ippemai^, S^octaw
unb 3)atota l> {i4 bi« ju lOOOS^iaionen, im Gbetofee bi« 3009litt.
{äblen. 3>ie ^nn?enbung bedfetben iß nur meifl gtemlid^ bef(br&nft,
benn bie So^te merben nic^t fortlaufenb non einer beflimmten dpoä^t
an gejault unb be« Ste^fnend bebfirfen fte überbauet nur in febr ge«
ringem 9Raa6e. 6ie jaulen iene nad^ 3Bintern, bie Xage, {. 9. auf
einer Steife, nad^ 9l&d^Un ober @(btdfen. 6ott ein gemiffer Zag üor«
au4beftimmt merben, fo (reifen fte fi<^ um S^bl^nangaben }u umge«
^en mit einem Sfinbel €>tbdt, beren einer an iebem Sage b^tau^ge«
jogen unb meggemorfen tt^irb, fo ba§ ber le^te an bem beßimmten
Xage aQein no(^ übrig ifi (SVat^e}, S^idafam, Creet, Nuttall 280).
®a4 Lafitau (II, 226) oon bem @onnentabre ber 3nbianer txi&f^lt,
i|i mabrf(^einli(^ unbegrünbet, benn ed mirb allgemein na^ SRonb«
monaten gerechnet, mel(be na(b )>ertobifd^ n)ieberfebrenben IRaturer*
fi^einungen benannt finb, befonberd na<^ nü^Iit^en 2(^ieren unb
Sräi^ten (Wanban. SRdnitarri, $r«aRaf. c, U, 191, 233; 3)arota,
Riggs; LaPotherie 11,331). ®lei(^ ben meijlen anberen Sdifern
^aben bie Safota beren }mö!f, i^ 5 für @ommer unb Sinter, 2 fui
Btfl^Iing unb ^erbß, ba aber ber Saf<^b&r unb bie Xugenfranibeiten
ni(^t immer genau }u berfelben 3eit eintreffen , entflebt häufig @tteit
unter i^nen über ben SRonat in tDelcftem fle leben. Sei biefer 3eitre<^«
nung ftnb fie gen5t(^igt oQe paar 3otire einen 9Ronat jugugeben. !Ra<^
Caryer (216) unb ^edemelber gefi^&^e biefe (Sinf^^altung eined
fog. „verlorenen/ namenlofen Monate« nacft Serlauf oon je 30 Wo«
naten, nacft RoM (I, 167) atti&^rti^; eine fefle iRegelmAfigteit
^nf^t barin S^tonMä^. Schoolcraft (V, 419) giebt an ba$ bie
9llgontin9iI(er nur 1 1 TtottüU l^aben bie fie na(& ben 1 1 Srübern
benennen, mel^e nac^ ber Steige baifefbe Seib, ben Wonb, )ur Q^e
nahmen, fi6) aber menig barum fflmmern bo^ Don einem Sinter gum
anbern balb 12 balb IdSRonate t>erflie^en. (2)ie Kamen ber 3Ronate
finben fi^ a. a. OD., bie ber SBinebagoe bei Scheeler. IV, 239).
Die Sreef fingen i(^r 3atir unmittelbar nac^ bem gro§en Srntefe^e
m
an (SwRn bei Sehoolcr. V, 276), bie 3rotefen ba« i(^rige im 9eb'
ruar; mann bie^ bei ben anbern Sdltern gefi^a^, tfi no(|^ uner*
mtttelt.
9iae großen Organe be« menfc^li^en Seibe« finb ben Snbianern
betanntnnb merben oon ibnen mit befonberen Sfamen begeid^net; fie
mificn bo$ ba« IBIut üom bergen audge^t, ba^ bie Sungen bad 9lt(i'
men beforgen unb bat ^<t^ ®e^irn ber 6i| ber gei^gen X^&tigfeit ifl
(Piteher bei Sehoolcr. lY, 505, Hanter 429). (S4 giebt au^,
mie fi^on erm&^^nt, eigenttid^e 9lergte bei ibnen, SKdnner unb Sßeiber,
Me ni^t b'ur<^ 3<^uberei unb äber^aut>t of)nt afled pb^ntaftifd^e 9ei<
mett i^re jhtnft üben unb bafür mit <Bef(^enten belohnt gu merben
)>flegen (Hnnter 845, Sehoolcr. V, 445), aber bie 3<^uberer, an
bie man fii) oorgugimeife unb immer bann menbet , menn bie Rnt
ber er^en erfolglos ifl, finb unb bleiben natärti(^ bie er|le ^utori«
tit. S)ie SRenge ber ^eil|)flan)en meiere bie eigentlidi^en iSerjte benu«
|en — fie merben getrocfnet, puloerifirt unb forgf<ig in Seuteln
aufbema^rt — ij! aflerbingtf nii^t unbebeutenb (Sufgd^ung bei Pit-
eher a. a. O. 516, ogl. fto(^III, 131 ff.), unb au§er biefen flehen
i^nen au(^ no^ mandl^e anbereSRebicamente gu Gebote (Hunte r 402);
ba ti i^nen aber am Serllinbnig ber inneren ftrant^eiten im ^ö^^jten
Orabe fe^lt , befd^rdntt fl<^ bie ^ülfe bie fle mirflid^ (eijlen , grogen-
t^elU auf einfad^ere 4irurgif(|^e 9&Qe. S^nittmunben merben auf
6 Xage )nfammengend^t unb bann mieber^oU au^gemafdl^en , einfache
9xfiift üerbunbcn unb comt^rimirt, Jtnot^enbcflcbe mit ^olg gefd^ient,
fo*bof bie 9e)oe0ung bet gebrochenen itnoct^enjtfiife unb jum £^dl
att4^ ber 9]^u«(elii ge^inbert mirb. Sotjeitioed «feilen eiternbet Sun«
ben t>tx^M man forgf&Itig (Pitcher a. a. O. 513 f.). 3>ie 9lm^U'
tation mirb oecobf^eut, bogegen fcanficiren fie beflo tidufiger mit
einemBleuet^eine obetmitina)i)^erf41angeni&(^nen um öTtli(t^e@(^mer»
jen tu^befeitigen, unb fc^rdpfen mit einet $otnf)^t^e bie fte butd^ ben
SRunb auffangen (ebenb. 516, Lawson 224); au$ blut^itteabe
aRittel unb 9(berlftffe , 9lafen)>(la9cc unb ^fla^ec gegen %xl^% ftidu«
tetumf(|^l&ge, 9xtä^mxttt\ unb^urgan^in fehlen nitbt (Hunter 430).
StM^mtltel merben befonbei« bei Sieberanf&Qen unb Sergiftuufen
gegeben, ^becldfe in entgünbltit^en ftcont^eiten uerotbnet (Pitoher
a. a. O. 51 1, 515). (Begen Si^^iKd tennen fie (ein gränbU(^e#^&eil«
mittel /bie fttanfen biefer %xt muffen gonj abgefonbect leben (^vtto*
mn, Sagard 273). fio/fitn unb ^dj^mi^en ftnben ^Au^ge ^men»
bung, befoKj^er« ba« letztere, mefa^e« man bur^^ (Eingtftbung be4
Jttanten in ^eif e Srbe bid an ben ^old, am gemö^nli^l^en aber but^
ba^ f^on frfi^er ermft^nte Z>am))fbab ^etbeifu^^rt , auf ba« man oft
nO(|^ ein faltet 9ab folgen ld|t. S>a4 ®(^tt)it(bab fanb ^ oU ottge*
meine« Heilmittel unb )um 3me(fe ber SBieber^erpeauttg brr ftrdfte
fafi aCierwdrt« im (Bebcaiu^ (9^eu t^nglanb, Cotton Mathorunb
Belknap m, 71; ^uronen, Sagard 272; SRanban, Catlln:
Suginien, Strachey lOS; df^ottato, Bossu 11, 98; Hunter 4ad;
jtmaier, Srangell HO; über bie Se^anblung ein§elner Strant^ei«
ten Pitcher a. a. O. 511 f.). 3>te abenteuerlichen Sor^edungen
welche Aber ba« 9Befen bet jtrant^^eiten f^errfd^en , beflimmen in uieien
9daen bat ^eilberfa^ren : totale Uebel pflegt man bon ber ®egen«
mart fldner SBurmer ^erjuleiten (McCoy 303) unb ricbtetbo^erouf
biefe bie jhtr; fd^mere (Beburten fuct^t man bur^ bad Xrinfen bed M«
fube« t)on einem Mapperfd^Iangenfcbn>anje (u befdrbern , bamit b«d
Jtinb au« gurd^t oor bem (Berdufc^e ber j^tapper fiö9 beeile ben aKul«
terteib gu oerlaffen (9lu«lanb 1858 p. 937 nac^ Domeitec^).
S^ie gto^e Stenge oon @p«ad»en in meldte bie 3nbianeroöl(erfge'
fdiieben finb, erfc^merte oielfadi» i^ren Sertej^r untereinanber ; M^
mußten fie biefe 6cftmierigteit, mo e« i^r 9eburfni^ forberte, auf
me^r aU eine Seife gläcftic^ ju Aberttinben. 9Sie>Humbotbt (9litn
b. Veq. ed. ^ttff II, 30) oon ben 3nbianern in ben Sdlbern omDti«
noco eT)ft^lt bul fie fid^ , wenn fie oetfi^tbtnen SWetai onge^lrtit.
oft buT(|i eine \>nttt ^pxad^t miteinander ttet^änbigen , fo fommt ed
attt^ in' Storbamettta <^&ttpg oor, baf Singelnen m«^tere Qpiai^tn
gelduftg finb: aU aii4geicid(inete 9eif^iele btefer 9rt merben genannt
bec Stifd^ling LataUier berotifer Snglifd^ unb%ran)dfif<!^ no^ neun
oerfd^iebene 3nbianerf^ra4ien , unb ein 'SDelaioate bei gelAuf^o eng«
Hf(^ franidfifd^ \pan\i^ unb eHoa no4 a^t Subianerfi^ra^^en rebete
(dchoo1cr.1V, 235, aRdU^oufen 57), unb e« mirb oft petfi^^eri
ba| bie Qingeberenen uber^upt mit groger Sek^tigteit mehrere, na«
mentlid) ameritanif^e Sprayen lernen, ^luierbem bef^en indbefon«
bete bie üilUx am !DKffiffi)^pt unb im SBeflen beweiben eine f99ema'
tif(t^ au#gebtlbde Qtbä^niptad^^, hnxö) mek^e fie bie oermitfeltllen
Stttt^etlungen |u mo^^en oerm^^en. @ie mirb gebraud^t mo man ftc^
auf feine anbereAffieife^u oerfl&nbigen oermag, ober mttt^^etlen mitt
ma« ni^t gc^drt loetben fon, unb ifl ben Xiccara, Stanban, SRdni«
larri, Jtri^en « Snbianem , Sd^ienne, e4^lQngen « 3nbianem unb
«edi^marifugen gemetnfam (9l&^erel.bei $r. 9Kaf. c, II, 645, Say bei
James I, 378, Ao^II, 190). augerbem bebienen fid) bte3nbianer
(ftttftg an^ einer ^rt t»on lelegra)ibi(^en -deichen, inbtm fie ^ufen
»on trocfenem ^rari^gra« ober Kei^bol) an be^inuntcn etetten an*
(äaben, ober an att^geteicftneten fünften Steine c^erJBäffelf (Isabel
jufammen^äufen , beren 9lnorbnung mie bie (Bröfe unb Snia^I (er
ouffieigenben Rauc^f&ulen eine bt^mmte JBtbeutung ^at (Qregg).
Mffelberben , %mU u. bergl. fignaltfiren fie in bie gerne bur(^ ^er«
umkittfen im j^reife, bur^i ^in« unb T^erreiten obtrj^egeneinanber«
teilen (Keatingll, 17, W.Irving 156). 2>a« mtt^tigfie ^Rittet
ber {Becfl&nbigung mit entfernten ^erfonen ifi aber ibre Sitberfc^rift.
Son eigentlicher 64irift befafen fie ^mar oor if^rer Setanntf^aft
mit beniSuro)^rn (eine SorfieUung unb fa^en bie lUitt^eilung burd^
fie üH eine !Rrt oon 3<ti>berei an , bo(b Ratten namentttdl) bie Oiib*
toüif unb 6iou|p, bie feit alter S^^ in erbitterter $einbf(^aft lebten,
bur^i Wlber auf einem Stäcfe-SBirtenrinbe bo« fie auffieUten, oft ein«
anber 9UL^xii^Un mitgetbeilt unb ^4) oerfi&nbigt (Schoolcr. VI,
389 na^^ Qot. Cass), moi^on fi^ bei Carter ein Seifpiel finbet.
Sir fAbten ^ier ein oiibered au« Copk Taylor an (Nat. hiBt. of
Mcidy LoBd. 1840 1, 32), bo beffen Qlnali^fe Dottßänbiger ifl.
Aine ttiegerifcfie Unternehmung einiger granjofen gegen ba« 3ri>'
(ifmt)olI ber Xfonoutuandnmrbefotgenbermoitn barge^eflt: l) bo«
16 •
fianid{{f<|!e Iffiappcn mit einer 9|rt baruber, baneben 18 SpmhoU Ut
Sa^l 10: «180 gtaitiofen sogen gum Stampft au4/ 2) (Sin Secg
k^on bem ein Sogel (^etunterf^nngt unb ein ^irf4^ mit bem Tlont>*
Diertel auf bem Sfifiden — bet Serg bebeutet SRontreal , bet Sogel
bie Vbreife: »fie brachen t)on SRontreal auf, im erflen Siertef be<
^rfc^monate« obet 3uli/ 3) Gin Sta^n mit 2t Ratten: „fit fiteren
auf bem SBaffer unb fanbeten 21 mal um }u übernachten." 4) Sin
9u^ mit 7 Sigmam«: «bann marf(^irten fie 7 Sage." 5) Sine
^anb unb 3 SBigmam«, über beren einem ^mei l^&ngenbe S^t\%t, ba«
Qtx^tn ber Xfonontuond, unb eine Sonne: «fie Ratten ft(^ bem
Stamme ber Sfonontuan« bid auf 3 Xagereifen gen&^ert unb Rauben
im O^en be« 3)orfe«/ 6) 12 Symbole ber Sa^l 10, ein ffiigmam
mit itotx ^ängenben Sto^iG^n unb ein fi^lafenber Wann : « 1 20 Xfo>
nontuand mürben f(^{afenb uberrafd^t." 7) Sine SttuU unb 1 1 jtdpfe,
5 SR&nner über ebenfo oie(en ®);imboIen ber Ba^t 10: «11 Xfonon»
tuan« mürben erf(^lagen, 50 gefangen genommen/ 8) Sin Sogen
ber 9 Mpfe ent^dlt unb 11 Striche barunter: «oon ben Siegern
mürben 9 getdbtet, 11 oermunbet." 9) (Sin Regen oon Pfeilen in
ber Sufi oon beiben Seiten: «ber ftamt^f mar ^artnidig/ 10) Pfeile
bie nur oon einer Seite tommen : «bie Sefiegten flogen bann o^ne
ffiiberjtanb."
9uf \ol^t äBeife merben 9leifena(^ri(|iten , 5trieg«)üge unb \f)xt
(Srfolge, ^elbent^^aten (Singelner u. bergl. aUgemein oer^dnblidii mit«
get^^eilt. Sie Semalung ber S^fHIeiber, ber @(^ilbe, ber ^ütten bringt
bieXtiaten i(^ter (Sigent^ümer jur ^nfc^auung (9eif))iele bei Catlin,
Tann er I, 88), ober fleOt bie (Sefd^ente bar meiere fte an anbere ge«
ma^t ^aben (SRanbaji, $r. Wa;.), ober bient )ur Semaf^ning bed
Stammbaume« bi« auf 9 (Benerationen ^in (Oiibma^, ftol^ll, 203).
%\x^ bie $fo{len mel(^e auf (Br&bem errichtet merben , fc^muift mon
^duflg ntit Silbern melt^e ben Smecf einer (Srabfc^rift erffiOen. (Sine
SDtif^ung oon Jto^lenftaub unb SSrenfett bient am ^&ufig{}en §ur
Semalung , meiere meifl auf ber 9iinbe ber betula papyracea (fie ge^t
bi« ju 42® n. 9. tierab), feltener auf Stein audgefü^rt mirb. Sie
9ilberf(^rift ber Safota ifl f^e(^ unb unentmidelt, {ie be§ei<^net nur
bur(^ einige menige ro^e Sinien bie (Befangenen unb bie (Betöbteten,
bie SRinner unb Seiber, bur^ oerf^^ieben iugefc^nittene J^ebern ben
cif^lafenen, ftal|)lrten, oermunbeten geinb u.f.f. (8chooler.IV, 70,
»BÜberf(^itft. 229
Mr8. Eastman); tontit au^gebil^ei i|i fie bei Dielen 9Igonttnk)dl(etn,
ben Ojibma^, ^otomatomt, Ottatoa unb SRenomini, andf bei ben
ffiinibeg, befonbetd aber foaen bie Srotefen fic^ in biefec Seiie^ung
au^gejeic^net ^aben , beten Silber a\i^ infofern beffer waren , aU an
i^nen bte ^u^tufotur beutlii^er ^eroortrat.
9u4 bem Dor^in mit^et^eilten lBeif))ieIe ergiebt |t(^ , ba^ biefe 9lrt
ber @^rift n&(^fl ber ^bbilbung bed (Segenfianbed felbfl bei einigen
f^mbolifc^en Seichen ^e^en blieb, beren Sebeutung ni^t fcbmer ju
erlernen mar — eine rot^e ^anb bezeichnete ). 9. eine bom gfeinbe
erbaltene Sermunbung , eine fc^mar^e bai biefer erf<^lagen mürbe
(fflagner u. ®^. III, 49); i^re ridi^tige Sejiebung aufeinanber aber
unb bamit ba« Serßänbnig be^ (Sangen überlief man ber glü^itfien
(Kombination bed Sefer« , beffen (Sinbilbung^fraft bur^^ ben äugen«
f^ieinlii^en S^ecf bed tBilbe«, burc^ ben Ort mo unb bie 9lrt auf mel«
4k ^^ angebroc^t mar unb burcb anbere dunere j^enngei^en, bei ber
Sef(f^ränft()eit Ui (Sebanfentreife«, biefer SRenfc^en atterbing« mei^
leicbt genug auf bie rechte @^ur geleitet merben tonnte. ®o ungU'
reic^enb biefe Silberfcbrift auc^ mar gur ^ufbema^rung ^i^orifi^er
Xrabittonen ober Sertrag^bejlimmungen unb uber(au)»t aOe^ beffen,
mofur eine mdglic^ß mortgetreue Ueberlieferung erforbert mürbe, \o
lata man bodi^ Aber fie nidS^t ^inaud , fonbern bemühte fi^ nur bur^
fte bem (Sebdc^tnif mdglicf^ß gu ^ulfe gu tommen, inbem man Keinen
oon Silbern aU mnemonif(|^e 3ei<^en benu^te, meiere eine au^menbig«
gelernte &t\^\d}U, eine Segenbe ober einen memorirten (Befang fuc
ceffio gu reprobuciren oeranla^ten. 3>abur(^ mürbe bie TtaUui eine
%tt Don (8e^eimf(firift bie nur ben Ctingemeit^ten oerjl&nbli^ towc;
eben be^^alb fanb man fte oorguglic^ brau^bar für bie SRl^^erien bed
religidfen (Kultu« , ber 3<iuberei , ber geheimen (Befedfcf^aften unb für
9tte« mad bie Stnnft ber flergte 9B3unbert^&ter unb $ro<>^eten betraf,
unb bebiente fic^ i^rer oorgügli^ für biefe 3tt)e<fe. Zeft unb üXelobie
mürben au4menbig gelernt unb bei ber SRecitation be« (Befangen eine
Silbertafel aU mnemonifc^e« ^ulfdmittel benu|t. 2>ie 9lrt auf mel^e
biei gefc^a^ , ifi leitfit erficJbtli^ au« f olgenber DarjteCiung ber 6))rü(^e
®alomonid 30, 25—32. 3>ie gu biefer Stelle gehörigen Silber finb :
eine ^meife; ein ftanind^en; eine ^eufcf^reife; eine Spinne; ein gl^i
aU Symbol ber Semegung; ein 2Binb^unb, Sibber unb Mntg; ein
Wann ber mie ein Starr bie ^Anbe audflre<ft um ben Fimmel gu faffen.
Diefe ®ebcim)cl^nft iii i^l^tiii lä^t fid^ awirec^em aud^ bc«^(
x>on fernem Uneingeweiht«!! enttAt^fdn> rneil oiHeber gebtaw
IBilber fi^^ auf SR^fterien bejle^en bie un« itnbefannttfinb , unb '\t\
faüd etne bloft f^mbolifAe Sebeutung ^ben, bt^ no(l nur fc
fo leicbt )u entbecfen mar iDie ber Sinn ber Sinien nw14^ in bet
malten Sittfcbtift ber Sbippewat) (bei Schoolcr. I) bie 9ugen
^erjen ber Ibiere tietbinben : btefe foUen n&in(id> bie (Sint^eit ber
\i6)i unb ber ffleftnnung bejeic^nen , meldte unter ben fämmttic^en
iener @efanbtf(^aft betbeiligten üBöffern ^errf^te, beren jebe« biL^Kdl
fein ibierfpmbol (lotem) bargejleüt ifl. Rubere Seifpiele biefer &if-
berfc^rift pnben jtd) bei Schonicraft I pl.47B, t^gl p. 355, pl.51 « !•
»gl. p.362, pl.56 C u. B. ogl. p.401 «.403, pl.ö8 f. r»g«. p. 407 ff- ;
ebenb. II pl. 13, ugl. p 57. IV pl 31 ff. Pgl. p. 250 unb fonff. 3)1*
gegebene S)eutung ent;;tebt ftdi fieilicfo meifl jeber näheren Sontrofe;
ba§ aber bie ÜRalern t>on ben ^nbianern in ber bezeichneten HBeife iprrf^
lid) jur 'Kufbemabrung beiliger Irabitionen unb religiöfer O^fdH^eb»^'
nu(t nmrbe. if) nad) ^en übereinftimmenben 3^ugniffen fto^TI,
Copway's ( 12S ff. ) unb Tanner's (II, 100) ni(^t $roeifet(aft.
a^ ifl ni^t unipabrfd)einh(b bo§ aud) bie Silber an 3^(fen mek^c
fd^on $ater Mar quette (64) in rotber grüner unb fd^marjer garte
am 'l^efitanoui, einem norbmefllidien 3uf[up bee 3J{ifftffi))|)i. nörbltd^
pon 36" n. 9. unb na<^ ibm 'llnbere in nerf^iebenen @egenben fan«
ben (Schoolcr. IV p). 18; Pgt. p. 172), urfprüngUd) eine ö^iili<tK
Sefiimmung Ratten, ^ie Don Marquette gefe(^euen fleUtcn riefen«
^afte Sbiere, roobl m^t^ologifdje ffiefen bar. Die fog. Pietured'
Rocks bei Portailles am Sübo^ufer bed Oberen 6ee> fc^einen bar
gegen ein blofe« 9{Q4urf^iel ju fein.
Cop way erjä^H ba^-bie nationalen Ueberlieferungen auf Zafitln
t}on Stein, 5hi|>f«r, IB^tei ober auf Saumrinbe aufge^etd^net unb in
biefer gorm an einem ober mehreren befhmmten Orten unter ber Srbc
in einem bohlen (iebernf^amm aufbema^rt n>«rben. Me 15 3«^«
untermarf man fie einer Unterfud^ung unb befferte au# roai f^i^b^Kifi
getvorbcn mar. Sei biefer ^elegcn^t er(^ielten bie inn^n Scute eine
Sdebrung über ben 3nfK»it biefer S^ocumcnte, melci^er auf ein« SDlitr
t^eilung t^on €eiten be« großen ^tifti4 jurucfgefü^t mürbe unb nur
Don uier ^tieflern ooOtommen erfl&rt merben fonnte. 9hi4^' anbci^
tvärt^ war c4 uWi* bie iu«fte<n ftexvU (xti ntitmli^oi^eii ^^e mit bf»
bifiotifd^en Xrabitionen i^re« Softe« betannt'ju ma^en (6;(Bto)Ktia,
Lawson 89), unb ba« Serfammlung^^^au« fcf^eint bei man^tn 9H«
tetn jugleic^ oUetne %t t>or\ BtüaHaxibit) gebient {u ^aben, in bem
bie Vbbtlbungen \>on ben (Sttn^en bet ISagbgebiete niebergeltst mur<
bell loel^K He einzelnen ^ftuptlinge auf i^fTn 9)^&nteln ttugen (Bun-
ter 186). @onfl wirb Silbtrfc^ttft aU ^filf«mittel jur Sufbetto^«
rung gef^ic^tli^iet Sreigntif« nt<MIet#t erm&bnt, fonbem wtr^ören
nur bieffa(^ bbn SBam^umgurteln totlö^t aU bi^otif^^ S^entmiler
aufbehalten würben. S)Te auf i^en bargefieUten Figuren Ratten aQe
eine beftimmte Sebeutung unb gaben, ^erogf^p^en äfiniic^, ben
baju b'efonberd beftettten Männern ben gaben an bie ^anb an ben fie
fkb hielten , wenn fte bem oerfammelten Solfe feine frühere (8ef^(^te
Dottrugen. 3n Rorb (^otoüna bienten Sänbet ))on Sto^r , bae mit
gewiffen eingef<t^nihenen Seiten t>erfeben war, ^u bemfelben gwetfe
' (Lawson tSl). Iffatfy Htinter (308) Waren e« bie Selber wel<^e
bei mebreren S51fern bie ^florift^en Zrabitionen im (I^ebäc^tnib be«
wahrten. .Sud) bie Seflimmungen t»on Sertiigen weI4)e bn« Soll
fc^log, würben, wie e« f^eint, nidi^t leicht in 9i{b^rf(^rif) aufyfe|it,
fonbem DoOtommen genau im (Sttä4)tn\i bewahrt unb k>on einet
(Benetation bet anbeten äbetliefett; bieZteue unb ®i(^et^eit bet Ct«
innerung war fo gro§, })a^ bie 3nbianer, wenn jie bitweiten ben
ffleiben welche bie Sac^e fc^ciftlic^ Ratten , ben Sorwurf mad)Un ba|
„i^r $apier lüge/ bei genauer Unterfu4iung be« fireitigen (ßunfte«
fdblieblicl^ bod^ 9Üe4t bebielten (bgl. ^edewelbet 81).
9Bad wit ftü^et über bie SR^t^ologie bet Snbianet beigebta<^t ^a«
ben , beweijl ba$ e4 ifinen an pD«tif^ Stfinbung^ftaft nidbt gan)
fe(^U, ba^ abet bie Gd^dpfungen ibtet $(^antafie mei{} an einet ge«
wiffen SRaa^lofigfeit leiben welche bie $tobuction bed ©^önen in ^o«
bem (Stabe beeintt&cbtigt, SDieg. beft&tigt fi4 an i^en Sitbetn unb
(Befangen. 6ie flnb bisweilen f4iwet Detfi&nbUc^ , weil ben 9Bdttetn
in ibnen oft gan} anbete Sebeutungen beigelegt wetben aU fie in bet
gen^d^ttfi^en ^pxa^t buben , unb bie Slntip^^tafe fefit beliebt i^ , fo
bo^ ); 9: ^tt Z)afota um einen Za))feten )u loben )U i^m fdgt:
greunb , b« b^fi bi4 ^on ben Oiibwa^ f4llageit laffen. Zyie Siebet
gilben' meifl einen Aeftain ben bet (l^ot fingt. 3^ ^aui^tgegen^anb
ifl'bet Üneg: fie^etgrb^n^ fi(|in wilben'^^leteten be^-SRut^ unb
bet ittaft, ben mannigfaUigjlen jum X^^eil f^mbolif^en Sutbtädlen
232 ^itbti ttnb ^cfange.
Dec lapferfeit, Der ^ctfputtung Der gcinbe, Den ^nfpteiungcn auf
64)u^göttcr u. DergL; auDere feiern ben Sieg, ober ftnb ald ftlo- ^<»
lieber ber Erinnerung ber Xobten, eine« Jltinbe«, eine« gelben, gcn^i^>
met, noc^ anbcre fmb uon ber gurc^t uor böfen (Beifiern eingege^seji
(Schoolcr. III, 326). ^ufig befielen ße au0 einer etniigen 3 '^^^t
bie in enblofer l^ieber^olung Don Q^injelnen unb x>om df^oxt gefun^^cii
mirb: ^HBenn id^ bem geinbe. entgegengehe, gittert bie Qrbe ur^tet
meinen güBen/' ober „^a^ ^aupi be« geinbe« iß abgef4^nitten LAtmb
fdUt mir ^u Jüßeu" (Keating I, 134, anbere Seifpiele bei ^t
melber 354, ^o^l II, 40, Strachey 79, Schoolcr. Q. a.
u. II, 60 ff-)- ^ic Die ißotomatomi fd^einen oucb bie Ofagen MM,nl
(£|;erofee teine !(iiebeelieber ^u Reiben (Atwater 313, 315), bo4lgi.c6i
ed beren bei anberen iBölCern. (Einige tt^efdnge meldte bem religio fcn
&uUud angeboren, b^^^ Edw. James (im Append. ^u Tann^r)
mitget^eUt. 3Bir geben Ij^ier nur noc^ ein Siebedlieb unb ein ftinberli^^
nad) Schoolcrat't (V, 559 ff.), meiere (ebenfaU« unter ben bctaviit«
ten Subianerpoeften eine ^eroorragenbe Stelle einnehmen.
0, »enn icb an i^n Dentc — mein ©eliebterl
jDa ec in Den aabn fttcg jut 9(ü(tfebr, legte er ba« koetge 9Bampnm utn
meinen fkadtn — mein dkliebtci.
3d^ toerbe mit Dil geben in Dein ä^ateilanb, mein (äeltebter!
^d^, mein 93atcilanD ift meit, meit n)eg, mein beliebter.
£)a icb mi(b umfab nad) Dem $la^ mo mir fdpieben, fionD er bort un^
fab mir nacb. mein (^liebter.
Oiod) ftanD et auf einem Saume Dei in Da« äßoffer De« Sluffe« gefoHer^
mar, mein (beliebter.
O, toenn i^ an i^n Denfe — O, koenn icb an ibn DenCe.
ocuerflicge, geuerfliege, (eucbte mir gu ^ett.
jlomm, tomm, Heiner $cu(btn>urm.
£u bift mein Ificbt, leuchte mir auf meinem SQ3eg.
'^or^üglic^ geeignet um bie inteUectuette 93ilbung«fiufe ju 4arat«
terifiren auf meld^er bie 3nbianer flehen , fmb \\)it Sagen SKij^i^»
unb gr^dt^lungen. SIBir l^aben hierbei nic^t biejenigen oon i^nen im
'^uge n^elc^e eine beftimmte ^iftorifcbe @runblage beft^en, mie §.2. bie
töefd^ic^te oon ber Trennung ber in alter '^tit vereinigt genoefenctt
2i>i;)anDot unb Seneca (@4iönau, '^uelanb 1857 p.605), fonbcmbic
gro^e Wtngt berer in »eichen bie ^^antafie ein freiere« Spiel treibt.
6a(|cii tBld^f<!^eti unb (Krj&^luii^tn. « 238
bie feUfl^änbigen ®4ö)>fungcn be« Snbianer« auf biefem Oebteie.
Sie finb t^eiU 6I06 jut Unterhaltung erfunben, t^eiU foQen fie n>t(^«
iifte moralif(|^e 9ßa(^r^ejten in f^mbolifd^et Cintleibung obet im (Be«
manbcv bei gabel baijleaen. 9Ranc^e Don i^nen bemegen ß^ auf
bem (Sebiete bev SR^t^oIogie oCiein, anbere oertnu<>fen bte (Sittti unb
^eroenmelt in ber SBeife be« SR&btdl^^n« mit bem treiben berS)tenf(^en.
Kic^t feiten fef^lt e« i^nen ottetbing« an tieferem inneren Suff^mmen*
dang unb an pf^^ologifdi^er SRotioirung: m&c^tige ßouberer mit i^ren
bielfacben IBermanblungen , Xt^iergeifter unb anbere ®enien , bie ben
9Renf<^en balb ^ulfrei^i ftnb , balb fte plagen unb qu&len , fpielen in
i(^nen bie ()ouptroae, {Riefen toti^t Wenf(f^en freffen unb Swerge bte
mit 9Bunberfr&ften begabt flnb, treiben barin i^r ffiefen. Siele biefer
(irjadlungen ßnb offenbar blog gragmente. Longfellow (The
BOQg of Uiawatba Lond. 1855) f^at eine SD^enge ber SRl^t^en unb
Sagen, meti^e Schoolcraft unb anbere gefammeft unb in $rofa er«
^at^U ^aben, in Serfe gebraut unb ^um X^eil mit forgfamer SBermen«
bung be0 $oetif4en unb Sinnigen ba« fie enthalten , )u einem menn
au(^ nur lofe ^ufammen^ngenben (Sanken oermebt. 9)tan barf ba«
bei nid^t Dergeffen bai bie gorm biefe« ®an}en, ^ba« geizige Sanb'',
ber Sufammen^ang unb bie fpecieOe ^udmatung ber jerflreuten Sie«
mente bie ber ^ic^ter Dorfanb , unb fomit bte gan^e tänjllerif(|^e Qio
jialtttng bem letzteren allein ange^Srt unb nac^ mobemem (Bef^motfe
bon x^m ^injugebic^tet toorben ifi. (Berabe bie )>oetif4ien Sorifige
biefe« ffierfe« finb e« burc^ tpelc^e ber 6t)iegel getrübt unb felbfl oer«
f&lf(^t mirb ben ed und Don ben bt^tertft^en Setzungen ber Snbtaner
bor^alten »tH: ba4 iufammenf^anglofe, abenteuerlich bunte Z>ttz4ciit^
anber ba4 bie ^^antaflegebtlbe biefer SRenfc^en c^aratteriftrt, t^ dftetd
abgejireift, bad Sprdbe geglättet unb in %\ui gebraut, ba« ^b^|en^
unb Sibrige in ben ^intergrunb gebr&ngt unb gemilbert: mir ^aben
ein anite^enbe«, intereffant colorirte« 9tlb er()alten, ba« in feinen
Elementen gro^ent^eiU ma^r, aU Oan^e« aber unma^r i^, unma^r
befonber« aber au4l infofern, aU ber ^ero« ^iamat^a mit aXanobOi^o
unb aXtd^abott ganj unbegrunbeter SBeife ibentifictrt, unb bie 6a«
gen oerf^iebener Sdlfer, bie ^öd^fi ma^rfcf^einltd^ nie in irgenb et«
ncm ^ufammen^ange geßanben liaben, miteinanber Derfc(^mol)en mor«
ben finb.
(Sin listigere« Urt^eil über i^re Seiflungen unb gftl^gteiten auf
234 6a(|fn !(l?A(r(ftfn ut1^ (SriiäMun<|ra.
biefem ©ebtctc läpt ftd) auf btf Sagen «Sammlungen grünben
ibren Stoff au« erfter .^aub erbalten ^abcn. Die t>on Jonen ge'
ferte flimmt pietfad) in ihren 9)9ittheiluugen mit Um übereiu toai
bei Lonkiel, ^ecfewelber, Lewis and Clarkc unb ^nbe
ftnbet, unb meifi ihre DueUen überaQ mögli^fl tioQf^anbig n(
3Bertbt«oUe autbcntifcbe Beiträge, bie groBentbeil« gemiffenboft
bem 9Kunbe ber 3nbianer gefammelt tpurben , bietet ba« 93u4
Mrs. Eastman (40. 81. 165, 119. 212) unb namentlicb Scho
craft (Hist. 1, 319. U, 235, III, 321 . Algic Res. I. 57, 84, 1
233, 239, U, 40, 61, 77. 152, 165, t»gl. notc p. 117, 181. 2 :» Ä
243). (iini^elnee bei 5lobi' Mrs. Robinson *s Letters, J. Irvi t^ S
(1, 110), Copway (98), Mrs. John Kinzie of Chicago, E^^riy
Day in the North West Lond. 1856 (t>gl. 'Hudtanb 1856). Dbgi\tidff
bie äußere gorm biefer (Sr^äblungen unj^meifel^aft mobern i{l unb berV
Sammler fclbfl angehört, liegt bod) in ben meiflen {{äflen fein (Brunt^
Dor bie 'ilecbtbeit ibree 3nbalted aniufed)teu ober i^ren Urfprung aiii^
berwärt« aU bei ben 3nbianern ^u fuc^en. Schoolcraft (I, 46)
^ebt bernor, ba§ in ibnen fein 3n{!rument non SWetaü , feine glinte,
fein SWeffer, ober ein auberer erf! oon ben Suropäern eingeführter
^rtifel ermähnt mirb, unb menn ^ier unb ba gabeln unb fleine $a«
rabeln ootf ommen , mie bie t^on ber üxäft unb bem Iffieinjtocf u. o.,
ober meniY bte Sage oon einer golbenen alten ^tii unb einem para«
biefifd^en Seben in ber Urjeit erjäblt (Copway 9S), fo ip man jmar
pevfud^ fld) nac^ fremben Duetten umjufe^en , bod) gejiattet bte So
f4)affen^eit bee Uebrigen ni(t)t biefer IBermut^ung einen grogen Spiel«
taum ju geben. Diefe Sagen enthalten gar manchen ®eban!en ben
man ber ^bontafte be« 3nbianer4 faum zutrauen fottte, unb mamen
bringenb Dor ber unoerbienten deringfd^ä^ung mit ber man gemeint
ifl non ibnen ^u fprecben. JDer immer na4 neuen »Abenteuern bür«
ftcnbf Paupukewis« (Schoolcr. A. R. 1, 200) jtraft ttn Sormurf
bct unuberwinblic^en ®ei|le*trägj)eit iiügen. ben man [o oft bem 3n»
bttncc gemad)t bot, unb bie drjäblung von Jagoo (ebenb. 229), bem
9Run(t)^aufen ber Djibmoi) , geigt baS e4 ibnen an Sinn für ^mer
unb iTomif nid)t feblt.
®(^ 3eit ber erjablungen (tnb bie langen Sinterobenbe: ber
64ner 6 ^^ ^aun bie Crbc berft, treibt aud) bie ©eifter bie fonfl aUe«
**''*'" \llib Äbftott UTOi>tt^d)toöninii,fidi in ibrSertlecf |urü(f)U)ie^n ;
Dom gf oft gebfudt, uberlaffett fit ftt^ bcm'iä^lafe unb ti t^ ung«f&^c«^
li4^ fic bei Kamen )U nennen, über fte {U fachen unb )U f)>a6en , benn
fte ^dren ed nt(|^t, ba fie er^ mit bem gcu^Iing miebet enoo^^en. S)d
un< bet 9tattm )u au^fu^rltc^eren !DKtt^eifungen mongelt, befil^rinten
mit un< auf bte tutje Eingabe einiger SBeifptele, me1(^e moralif^e 6&||<
in ber gorm bet ^Qegotie einf(t)drfen ober ft^ burdb 3u0e feiner 3tonie
gegen bie l^ettfc^enben SotfleQungen oon ^nflanb unb @iüe autfjeid^'
nen, mie man fie bei biefen 9Renf<^en f(^merli(^ ermatten mirb. 3k
einer dtjA^lung. ( bei Schoolcraft) giebt ba« ^aupt bet flamilif.
oom galten, beffen Setmanbter bad Ungffitf ^at einen glfigel }u ytx*
bte^^en, ein gto§e« Seifpiet oon brüberli(^et Siebe but(^ eine 9tet^
oon Oi^tn bie er bringt unb burc^^ ffuge« {Benehmen m&^renb einet
langen 3^ii ^<^ SRangeU. 3n einer anberen k)er(d§t bie Seele eine«
ftrteger« ba« S^lad^tfelb um ju fe^en ob ber Serluji eine« fo ta)»fe«
ren SRanne« mirflid^ fo tief gefüllt unb betrauert mirb al« man^ gr»
mö^nlic^ glaubt. 3n einet britttn fef^tt ein geliebte« SBeib obet eine
6(^mefter au« bem 3^nfeit« auf biefe Stbe )utu<f um )u erfahren ob
bie Xrauet um i^ten frühen Sob tief gefüllt unb auftid^tig objtt nut
ein conoentioneüe« ©(^auf^tel.fei. @in betä^mter JWeget befui^tim
Zraume bie glütffic^en 3agbgrunbe ber anbeten Seit unb ftnbet bott
bie Seelen ber Xobten fc^met beladet mit bem ma« man i^nen mit
in'« ®tab unb auf ben Seg gegeben ^at: et f^afft ba^t biefen Qüe*
btau4 ab (Jones II« 181). (Si^e bie 9Beibet entftanben, et^fi^It eint
anbete Sage (ebenb. III, 176) maten bie SRdnnet aUe au« Zf^on ge«
ma<^t unb Ratten lange Gd^mänje. 3^ fie abet ^dc^^fi ubermfit^tg
maren, lief bet gtoge ®eifl i^nen biefe abnehmen unb gab i^nen Sei«
bei )ut $lage.
^ffiit mäffeii bie 3ikbianer na4^ ben audgejeid^netfen 9(tft>telm
betirt^eilen'', fogt Schoolcraft (III, 54), «,bte fie i>Dn- gct^igcc
jhofi unb Xaient gegeben ^aben, miemitbie|mttciotliftrten Sdlfent
t^un« 2>af ein oielfa^» gebrudte« unb burc^iattfirengung für feineit
Seb€n«untet(MiU auf« 91cu§etfte geb^ca^^te« SolC über^u^it no# Sei«
fpiek x>m ®eifie«0röte unb er^benen (Manfen ^ertM)tbringti ottMenl
uirfete Semunbetung/' 3>ie Utt^eilebet alleren 9eti(^etf attir übet
bte geifhge &gabung bet 3nbtanet ftnben fic^ {ufammengefbeflt bei
H»lk«itt<(4ff.)« Sit fhibbttt^gingig änietfL gutifti^ 9le^li#.
mie fi<^ Roger William» äbft bre Singebomien »on 9^eu (inglan^
2S8 * Uctl^e aber bit ^t^un^ ber 3nbtaitn.
a\x^^t^pxod)tn l^ai, urt^etlt 9ater JeromeLallemant: ^34»tann
DttP^em ba§ fie an Serfianb ben (£urot>&(rn but^au^ tti^^t na4^«
fte^en. 9B&te t^ in Sranfret^ geblieben , fo mürbe i(^ nie geglaubt
^ben ba§ bie Statur o^ne Unterric^ft eine fo fr&ftige SereMfamfett
unb ein fo gefunbe« Urt^eil über bie eigenen Iftngelegen^iten ^eroor«
zubringen im Staube fei mie ic^ {le an ben ^uronen bemunbert ^abe.^
3>iefe Unteren fanb La Potherie (I, 227) t)oriugli(^ begabt, befier
aU anbere 3nbianer; er f)tht befonberd i^r inftnuante« 9Qefen, i^re
gein^eit im (Sefprdc^ unb i(^re ))Olitif(^e ^lug^eit ^eritor, mogegen i|^r
&^arafter fein Sob Don i^m erhalt. $ater Paul le Jeune fagt
über bie gä^igfeiten ber 3nbianer: ^3n Mdfid)i tbre«Serflanbed fielen
fie auf einer ^o^en Stufe , mie id^ glaube. 3^re (Beifledtrdfte ftnb
lei(^t unb erfolgreich in Z^dtigfeit {u t)erfe^en. 34^ tann bie Snbianer
mol^i mit einigen unferer Sauern Dergleichen bie man o^ne Unterri^^t
gela{fen ^at, boc^ tenne ic^ faum irgenb jemanb ber aud ^xanfxtii^
^ier^er getommen mdre unb nic^t jugdbe, ba§ fte f}öJ^txt geiflige gd^ig*
feiten befl^en al« bie meijten unferer Säuern.'' $ater Viyier (Let-
tre« edif. I, 775) unb Loskiel (17) ßimmen hiermit DoQfommen
überein; ebenfo Lafitau (I, 105ff.)# to^Ic^er au§er i^ser K^aratter«
fraft, Dor^üglicl) ibr gefunbe« Urt^eil rü^mt, ba« in ibren eigenen
Angelegenheiten treffenber fei aU beim gemeinen SRanne in grantreicb,
bann i^re lebenbige $^anta{te unb leichte Auffajfung, i^r Dortreffli^e«
(Bebdc^tnii
9Ran fielet ^xnani )ur (Genüge ba§ e« erß ber Oberfid^li^teit
unb $arteileibenf(baft ber ft>dteren ^tit Dorbe^lten mar oerte^rte
Anfügten über bie gei^ge Segabung ber Snbianer ju Derbreiten unb
für unum|iö§li(^e 3Ba^r(ieiten )u erfldren. d^ ifl 3^^^ biefe Sorur«
t^eile fahren )u laffen. 3>ie €t>uren einer ^d^eren Gultur in alter
3<it, bie man neuerbtng« immer meiter ju oerfolgen bemüht ifl, ndt^t»
gen obne(|in ^u einem günfligeren Urt^eile über bie gd^igteiten biefer
Sölter, ba man feinen (Brunb ^at jener Kultur einen au^ldnbifc^en
Urf)>ruiig iU)uf(t»reiben. %uä^ burfen mtr nicbt Derfc^meigen bai Dor*
urt^etUfreie neuere Metfenbe, mie ^.9. 9t. 9Ra|imilian (c, II, 134),
bie geiftige &a)>acitdt ber Snbianer bur^^au« nic^it für geringer galten
aU bie ber Seiten , unb bau bie (Erfahrungen ber neueren 9Riffiondre
Mei }tt beftdttgen fortfahren : in Carey-mission-houae fanb man bie
9ortf(^rttte ber 3nbianertinber glei(^ gut mie bie ber meinen (Keat-
^i «nefboten. 937
ing I, 15B), befonbet« 0to§ jeigU |14^i(^c Zolent ffltbu nad^a^meit«
bcn «ünjlc*.
Sunt @((»(uffe fdnnen wir e< un« ntc^t Dcrfagen fät bifientgen
ttflä^t bie Begabung ber 3nbtanet geringfc^S^ig beurt^eilen {roei 91nef«
boten mitjut^dlen , meli^e §etgcn bai bie geifitge Ueberlegen^cit bei
tturop&et übet fte ftd^ nxä^t au«na^m«Io< ben>&btt ^at. Seibe finbtn
fi^ bei Lahontan (I, 189 u. 45), bann bei Golden (I, 88 unb
70), Charleyoix, Drake u. 9. Schoolcraft (III, 518) giebt
na(^ Golden ben ütomen Sbacio fiatt ftonbiatont.
mt oieUr 9Ru^e (matten bie gtaniofen im 3a^te 1688 ftonbia«
tonf , einen ^Auptling ber ^uronen , baju oermoc^t , {i$ mit i^nen
gegen bie 3totefen )u oerbunben. 9U er eben feinen Seißanb X)tx\pxü*
(^en ^atte unb gegen biefe au^jog, erfuhr er ^u feinem ßrflounen baf
bie 9tQiEt|ofen Oefanbte ber 3rQfefen em)arteten um grieben mit i^inen
)u fc^liefen. O^ne fid^ über biefen Seirot^ im minbeflen )u betlogen
legte er {14 in einen ^inter(^alt , töbtete einige ber (Befanbten at9 fie
Dorbeitamen unb na(^m bie übrigen gefangen. S)en Unteren Derfi^^erte
er ba| bie ^an§ofen attein i^n )u biefem Schritte bewogen b&ttin
unb fe|^e, um jeben Serbad^t oon ^^ unb ben 6einigen abiunienben,
aQe in grei^eit bi^ auf einen ben et al« ^lequtoolent für einen bei
bem UeberfaQ getftbteten ^utonen behalten moUte. ^®e^t, Srüber,
fagte et §u ben übrigen , t$ Idfe eure Sejfefn unb fenbe eudl^ in eure
^eimat^ $utü<fr obglei^» unfere Sölfer im ftriege jtnb. 3)er ®ouoer<
neut ber gtangofen ^at mi(^ gu biefer fdi^mot^en X^at oetfü^rt , unb
\Ö9 »erbe nic^t e^er ru^en bi^ i^r ooQflönbige SRac^e an i^nen genom«
mtn ^abt/ Um bie gran^ofen, n>el(^e bie 3to(efen übet ben matten
^etgang bet 6a4e aufjutlüten bemüht maten , be|io fld^etet mit bie»
fen iu K>etfeinbin begab et fic^ mit bem ^utütfbe^attenen (Befangenen
iu einem ftanjöfifc^en Offi)iet , bet oon ben gtieben^oet^anblungen
• bie angetnü^ft metben fottten noc^ nic^t« mufte, befiimmte biefen ben
(Befangenen aU geinb etf4^ie|en }u laffen unb fotgte butdS^ 9oten ba«
für ba| bie 6a(^e bei ben Stotefen überall befannt mutbe. 2)te Ui*
teten babutc^ auf'<^d(^{ie etbittett, übetftelen t>lö$Ii(^ bie ftani((if<^en
Siebetlajfungen unb oettoü^eten {te mit bet unet^fttte^en ®taufam«
* Z)ie Official Records bed (General Clark (Proce«dinRs with (he
Indiana) foOen oieied toert^ooUe fDtaterial mi ^eurt^etlung ber fiegabung ber
(Singeborenen liefern, namentücb 1. 319, IV, 259. ^
dintburf ge^en bic 9efä|i(|mig M Snbionerl.
ffit. Wut if^xt UntDiffen^eit m bec 9(n0Ttff«fun1l ouf befefiigte $i&j»e
rettete biefe oon gdtt^lic^et Sernic^tunQ.
Set OenetalgouDerneur t»on Ganaba de la Barre, mar im
3a^re 1684 in bebringtcr Sage. Jhanf^iten waren unter feinen
@oIbaten audgebrod^en unb bie Srofefcn jianbeu mit ben JSngl&nbem
Sufammen i^m feinbli^ gegenüber. Z)a berief er jene §u einer großen
Serfammlung unb fachte (ie burc^ eine imponircnbe Rebe ein}uf(^ii<^«
lern , in meic^^er er ibnen {^rieben verfpracb , menn {ie fi<6 4n 3utiinft
ader feinbfeligen ^anblungen entgolten motiten, augerbem aber mit
ifrieg unb mit feiner gangen strenge bro^te. -^ranf ermiberte i^m
Oranguta im Warnen bcr 3rofefen, ba| er getr&umt l^aben muffe i^^rtr
SKo^t gegenüber in- biefem Xone gu reben; fie mußten mo^f bai er
ni^t ju ibnen gctommen mftre um bie {$rieben<4)feife mit it^nen ^
rauchen, fonbern um fle auf« ^aupt ju fdS^Iagen , menn nt<^t ftrant-
^eit in feinem ^eere (eine Vlad^t gef(^m&^t ^tte; ben franjdfifc^en
dtaufleuten ^&tten {te i^re gtinten , i^r $ul9er unb Slei nur be<(atb
abgenommen, meil fle felbft ni^^t bamit tobtgef<^offen fein moOtcn —
. bad fei fein Raub — gum grieben feien fle gern bereit, ben ftrteg mit
i^m f(^euten fie ober nicbt im (Seringflen. (Branguia bejubelte bie
grangofen ^öt^fl freunbfc^aftücb unb bemirt^ete fie oor i^rem ^bguge
auf ba« »efie. De la Barre fo^ ^ bun^ ferne Rebe »#aflanbtg
gefi^tagen, er mar bur4^f<^aut uub ftberbieg bef4^imt.
8. Sa« man }u (Bunften ber Sefi^igung ber Snbtaner aiM^ ^en
mdge, immer fcf^eint ein wichtiger Sinmurf bagegen ungetdft unb un*
lA^bar )uru(fgubleiben: fie ^aben 3a(^r^unberte long bod Seifytel dlH*
K(irter SKenfc^ien oor klugen gelobt , flnb mit biefcn in bie tnclfo^^e
Seru^irung getreten, unb man ^at bie monnigfoltigflen Serfui^ege«
macbt fie au« bem Sufionbe ber Ro^^eit gu ergeben in melclKm fle bi«
bA^in berfunfen moren , aber bergeben«, dürfen mir borou« ni^t
f<^fteien bot i^re urfprungli^^e geiflige Segobung hinter ber ber Seifen
»efentli^ §urutf{le^t? 3(re ttnbeflegbare Zr&g^eit, fagt man, giebt
fie bem SRongel pxtxi unb i^r hiegerifdS^ uubfin^iger @tnn mai^t ade
fffle Orbnung unb geregelte ftntmitfelung be« fociolen Seben« unmdg«
li<^; e« flnb bief con^tutioneae (Sigent^mKc^tdten ber rotten Ro^e
(mit 91u«na^me freili^^ be« immer gebulbigen unb bi< }u äuferfler
Vnßrengttng fleitiüen 3nbianenpeibe«) in^golge beren fle gur Sibili«
fation unfd^iig i^.
9Uec^tn0« liegt e« na^e bie Urfo^^eu i^re« IBer^crend auf eimt
tiefen ®tiife bet Silbung nää^^ ber d^i^fplitterung biefet 9Mltet unb
ber geringen S)i(^tigfeit ber Seodfferung t>ieimef^r in ber 9tot^ unb
bem Slenbe ju fu^en in ba« fit tnxd) Xrunt, t)er^eerenbeftrant^eiten
unb ftriege oerfanfen n)el(be gv^fent^iU ctß bon ben meinen ^nfieb'
lern über fie gebracht n>orben finb , in ber furd^tbaren unb luiunter«
bro(^enen 9ebrdngni§ überhaupt meld)e baburc^ über fie fommen
muite, baf bie le^teren ft^ i^rer Sänber l^eiU mit &tma\t l^eiU mit
Sifi bemäd^tigten unb fie ^inau^rearfen. Sine motioirte %ntn>ort
wirb ftc^ aber auf bie grage nur geben laffen, rnenn toir bie Ser^ftlt*
niffe ber Snbianer ju ben eingetoanberten &uro|i&ern von ber fcut^e'
9en 3^tt bi< auf bie Gegenmart einer n&^eren' Untcr[u(^ung untn«
loerfen.
®(t^on ba« grof e ^lb{tgeffi()( be« Snbtantrd lieg e« §u fetnerun«
befangenen 9Burbigung bed (Buten tommen ba< bie frembünbif^^e
tibilifation i^m ^&(te bringen tonnen, ß« erfc^ien x^m aH eine 91«
bern^eit ber 9EBei|en fo groie unb bauerl^fte ^dufer.unb onbere ^d#{i
mfi^ei^oDe Iffierfe (er^ufteKen, ba ber SRenfc^ bo«^ nur fo turje Seit ju
leben f^t (Lafitau I, 105 ff.)* ^t veraltete an ibnen baf'fie be«
flftnbig ooQ Sorgen um i^en 93efi^, in einer wahren Stlooerei be<«
ffiben lebten, er warf il^nen (Bei) unb ^abfud^t t>or, unb fein ftttli<|e«
®efä|l |ir&ubte ftc^ gegen eine gefeUfc^aftlic^e Drganifation in.meld^r
9tanne4troft unb perfonli^er ß^^aratter fo geringe gef(^d|t werben,
Seict^t^um Xitel unb anbere ^eugerli<^feiten bagegen fo äbenoiegenb
ba« Urt^eil über ben ffiert^ ber 97{enf(^en b^flimnien. 2?ie bfivger«
li<^en ®efe^e nadl» benen bie (Surop&er lebten, galteti i|im fflr fd^lcnj^t,
weil fte nid^t einfach genug unb bem oft uberioort^eiiten gemeinen
Ranne unoerflanbli^ feien, weil für ffielb unb oft gegen bie notAr«
lid^e 9iaigteit 9le<^t gefpro^^en werbe , weil fdS^le<^te ITOenfct^en groge
9Rü^t |u gewinnen im @tanbe feien ( A dair 431). Serfudi^c ^wer U
tann, biefe ttrfinbc tiefer Abneigung gegen bie (£i»iüfation bei 'bem
befferen unb bentenben Zbeile ber Eingeborenen ganj (u wiberlegen.
Dai bie Ueber^euguitg oon ber Sertel^rt^^eit ber gefamraten ^eben<'
einric^tung ber SBetpen bei oielen Snbianern feftflanb unb i^nen na^e
genug lag, ergiebt fid^ au« uaferen früheren Ctrdttertingen ubn ^Kt
moralif<|tn Snfhilen o»n feibfl; (ie fa^en bie irrige ol« oernftiftiger
unb glutfiid^er an. 9ti(bt .feiten iß^e« ba^cr ootgetommen bag pJn*
140 6(6<^al eiitgelner doiliflrifr 3nbianer.
freunbete JBei^e einluden fortan mit i^nen nat^ Snbiancrmetfe $u
feben (Hoffmann I, 161), ^Inetbtetungen ber duiopati ober, bu
(^t)iel^ung einteer Eingeborenen )u übernehmen um bur^ biefe bem
Solfe bie fteime ber Sit^ilifation einimpfen ju loffen , fiet« ablehnten
(1744 bie 3tofefen, Golden II, 110).
SRan borf barau« nid^t [fliegen, mie man d^er« get^an ^at, ba§
fle ber ÄibUifation unfd^ig feien , fonbern nur ba^ fle einen entfc^ie*
benen Sibern)iaen gegen fie Ratten , unb biefer ifi ertlärli^ unb ge«
te(^tfertigt genug. S« giebt §n>ar einzelne feltene %^fk in benen ein
Snbianer in ben Ureid ber Gioilifation gebogen mürbe unb eine ^alt«
bare unb befriebigenbe Sebenifleüung erlangte : ber 9Ro^itaner Occnm
ifl al« (^riftlic^er 9Riffion&r ein gfinienbe« 9eift)iel eine« gebilbeten
3nbianer« (Schoolcr. V, 518), unb ÜRdllt^aufen (a, I, 160) er«
j&^lt oon einem <£^i(tafam ber bon ftinb auf mit einer ^Infiebferfami«
lie befreunbet, f))iter ftd^ oon feinem Stamme loifagte unb a« )»rat«
tifct^er «rjt audgebilbet, bie Softer feine« So^ltbftter« ^eirat^ete.
Ser gemd^ntict^e Kutfgang fol^er 9)erfu(^e ifi aber ber be« $eter DU
faquette, totX^tn Safa^ette in f^ranf rei<^ er^ie^en lief : §u ben ^einigen
gurä(fgefe|^rt mürbe er aU fiügner unb Xaugenic^t« Don biefen Der«
a^tet, benn ma< er mu^te fonnten bie 3nbianer ni(^t braud^en, unb
wa« fte brauc^n tonnten unb fc^&^ten liatte er verlernt, fo ba§ i^m
nur übrig blieb felbfl mieber ein ffiilber ju werben. SIpaumet, ein
forgfftltig in ^inceton (9^. 3erfe9) erlogener Wo^ifaner, fanb bie er*
morbene Silbung unnfi| für fl^ unb für 9lnbere , unb ergab fit^ ju«
le|t bem Zrunte. „3(^ ^abe feine Sriefe jrf (^reiben unb tmtfktä^*
nungen {u führen,'' fagte er; ^bie ffief^icf^te l^at mic^ gelehrt ba§ mein
SM au« Silben befielt unb baf x^ felbft ein gelehrter Silber bin«
unf&^ig be«3nbionerleben« mie be« doilifirten'' (Schoolcr. VI, 507).
M'Eenney aboptirte einen jungen S^octam unb er)og i()n gang
mit feinem eigenen @o^ne. ßr ^atte i^n bi« ba^in gebra^^t bat er
3uri«)»ruben) ^biren tonnte, aU ber junge 3nbianer t)on feinem
Sruber, ber Sieutenant in ber Srmee ber bereinigten Staaten mar,
eine« Zage« einen Srief erhielt, in melc^em i^m biefer fd^rieb: „Su
tannfl nur gmei iDinge t^un : entmeber alle« megmerfen ma« ber mei*
|en Sta^e angehört unb 3nbianer merben, ober aufl^ftren ein Sttbia«
. ner ju fein unb ein Seiler merben. Sa« Sine fttf^t in beiner 9Ra4^t,
> ba« %nbere nii^t. Der 9Bei|e ^a|t ben 3nbianer unb mirb nie bnl«
SibfnolVe gegen bie diDififation. 241
bfti hQ$ biefer ßd) i^m i>erbtnbe ober ^Uid^^^üt." S)ie 9Ba^r^eit bie«
ff« (Bebanfend k>erfoIgte i^n oon ba an unauigefe^t , bo^i gelang ed
M'Kenney but^i bie Wac^t bet Sugenberinnecungen unb ber pn*
fdnli^en ^n^änglict^feit ba« (Befpenß ^u Nnnen. Der iunge 3Kann-
»urbe 9bt»ocat, feine ^udftct^ten maren glficflid^, bii Derfc^m&^te Siebe
ben alten 3n>i^fP<%lt in ti^m auf« 9}eue wad) rief: er ertränfte P4».
3tn Vngeftd^t biefet X^alfact^en if) mo^^I bie ^rage erlaubt, ob benn
bie 3nbianer n)irtli(^ eine fo grofe Serblenbung s^igen, rotnn fle mit
atter (Entf(^ieben^eit n^iberflreben f{(^ in bie Sioilifation ^inein^ie^^en
)u laffen?
fflie felbjl reügiofe SRotiDe baju beitrugen {!e in biefem 3Bibcr'
flanbe^u befejligen, mag folgenbe Siebe eine« $ani'$iu)^tling« an
ben $r&{tbenten ber bereinigten Staaten t)om 3a^re 1821 jeigen.
»Der groge ®ei{l'', fprad^ er, ,,^at un« aOe gema^^t; er ^at meine
^aut rot^ gemacht unb euere n)ei6; er ^at un« auf biefe (£rbe gefegt
unb gemoUt ha^ mir Derfc^ieben oon einanber leben foUten. Sr ^at
gewollt ba§ bie lEBei§en ba« Sanb bauten unb Don $au«l^ieren lebten,
un« IRotb^ftute aber ^at er baju beßimmt bie SBälber unb Steppen ju
burc^llreifen, bon milben X^ieren un« ^u nähren unb un« in i^re geQe
}U fletben. Sr ^at gemoQt bag mx in ben ftrieg {ögen um ®(alp«
)u nehmen, $ferbe ju jle^len unb über unfere geinbe ju triump^iren,
(U ^aufe aber ^rieben Rieften um unfer (Sind gegenfeitig gu förberm. . .
3^r liebt euer Sanb , i^r liebt euer Solt , i^r liebt euere Seben«meife
unb galtet euerSBolt für tapfer; id^ liebe mein Sanb unb SoK unb
unfere Seben«n>eife unb ^alte unfe^re j^rieger für tapfer. Sag mid^ alfo
gew&^ren, mein Sater, lag mi<b meine« Sanbe« mid^ freuen, ben SBuf»
fei unb bie anberen 3agbt^iere »erfolgen" (Morse App. 243). S)iefe
«uffaffung ber ®a*e fc|ieint fe^r aügemein gemefen }U fein , tioä^ er«
*tlirt fle nod) ni^t ben glü^enben ^ag mit mel(t)cm gerabe bie einfid^t««
DoOflen unb begabteren 3nbianer ber fpateren B'it ^Qe«, bi« auf %n»
jug unb Sprache ^erab, ber{olgten unb bei i^rem Solfe au«iurotten
flrebten wa« an bie ^ioilifation ber ffleigen erinnerte. Sin ^ißorifc^e
ajetract^tung ihrer »er^iöUniffe ju ben ^Inflebfern wirb barüber Si^t
t^erbretten.
&^on oor ber ®rünbung oon ^l^moutlS», ber er{len Kolonie oon
Reu «nglanb (1620), Rotten getnbfeligtetten itoifd^en ben eingeboren
iten unb Europäern flattgefunben : au« ber (Begenb tton (Sap Sob unb
242 Mtefie Ser^dUntlTe bet 3nManet
l)on anbereti fünften ber ftüfle ton TlCi^aä;)Vi\tM maren (1611) 3n«
Manet meggefü^rt mocben, tiie a!« SA^ter ju ten (golbminen Menen
fottten welche man im ianU §u finben hoffte; 1614 na^m Hunt oet*
• rat^nif^n ffietf« 27 Snbianet mit um fte M Sflat^en §tt Drtfaufen;
1616 mutbe bt( 3Kannf(!^aft eine« bei Hap dot gekanteten fran^6fl»
fi^en 64^iffed faß ganj nietergeme^ett , un)) bie Wenigen md^^e oet«
fc^ont blieben, im Sanbe uml^ergef^itft unD jut <Sd|^au ge^eOt (Drake
a, 18ff., Elliott I, 70). ®leid)n>obt geßaltete {!(b \>ai 8et^aitn<|
Ut ffoloniiien ju Itn Singeborenen anfangt frieMid^ unb freunbUd^.
Set^cerenbe 5h:ant^eiten (matten an Der jtüfle gen^uti^et (16 18) o^iii
!pen0bdcot bi« nac^ 9?anaganfet Sai ^in — eine befonbere Onabe
0otte<, nac^ bet 9(nft^t ber frommen Puritaner , ba für ilj^re eigene
Vu^breitung^baburc^lRaumgefc^afft mürbe (Hutchinson I,S8note):
bfe Snbianet magten ed nicbt $u ^inbcrn ober (onnten e4 oieUeiftt nx^t
(inbem baf fie feflen Su| faf ten ; ba§ bad Sanb ^errenlo« getoefen
fet, »ie Steele (257) angiebt, ifl ni(^t glaublich.
3)ie Untetfu(^ung unb Seraubung eine« ®robe« in melc^em fie
Statt fanben , fcbeint bie erfte ^anblung ber j^oloniflen gemefen §tt
fein mel^e bie 3nbianer erbitterte. ®ie i{l entfcbulbigt bur^ ben fRan«
gel ben fie litten, fte beburften be« 9Katfe4 jur '2lu«faat unb erboten
fic^ nadi^ einiger 3<tt bad (Beraubte jurütf^uerflatten (SteeU 234,
TouDg a, 204). ^a« gute ^inbernebmen blieb ungefldtt: bie ftiv
(oniflen räumten bamaU (1621) bie greunblicbteit, bie Xreue unb ba«
^filfrei<^e ffiefen ber 3nbianer unter benen fte [xö^ Dottfommen fitzet
ffi^lten (Toung a, 232, 258). 3n einer $rebigt Cushman*» au«
iener Seit ^eigt e« : ^Ran fugt bie 3nbianer feien fe^r gtaufam unb
oetT&t^erif(^ in biefem Sanbe, mie fiömen, aber gegen un« finb fie mie
Simmer gemefen, fo fünft untermürfig unb treu , bag man in ffio^»
^t behaupten tann . Diele dbrifien feien nic^t fo freunblit^ unb e^r/
li^' (Schoolcr. II, 25 note). mt bem mäcbtigfien ber bortigeii
Häuptlinge, mit Kaffafoit (SRafTafoiet. oierftlbig, Thatcher 1, 117
note), bem 5(dnige bet S^ampanoag«, fcblofT^n bie j^olonißen ein 6cl^ii|«
unb Zni|bflnbni|, ba« auf 9egenfeitig(eit beru(^te nnb oon Mefen
treu gehalten morben iß fo lange er lebte (bi« 1661), ba et bttr^
Winftlow oon einer fc^^meren Itrant^eit geseilt mürbe, mofftr ctfltt«
atiftii^tig bantbar blieb , unb bon ben ifoloniften bei meisteren Oclc»
gtn^eitcn ^fllfe gegen feine 9^nbe erhielt. (Er fc^cn'** <*»«•*>* nnc
1
in 9Hm ini^ftiii^. X4S
Qro§e Bixtdt Sonted o^ne Snfprucb auf Setgdtung, ^rigte {id^ oft
^nrimfltf^ig gegen {tt un^ ^olf ibnen «u« bet Kot^ ( in »em garten
Stntei 1622 ttn^ fpatet).
emflKi^ gettAbt mürbe bad frcunbfc^aftlid^e Ser^&Itnig pueril
bitt(^ ba« gefe^Ufe Setiagen einiget ^nfiebUr Don Weston's ftolo«
nie in ISefognffet , wel^e ficf^ gegen bie (Eingeborenen Setrugereien
Hanbereirn unb SiQfätlft^teiten afler %xt erlaubten, ba fie felbjl un«
#cbentUt(^ lebten unb Kangel litten. t>a nun bie 9laä^x\ift oon bem
0etrat^e nodSi Waffat^ufett< tarn, ben bie 3nbianer in Sirginien ge«
gen bie borttgen Snftebler auigefäbrt Ratten (1622), färcf^tetc man
in gteu Cnglanb eine d^nlit^e Serfd^toorung ber ^Eingeborenen, fam
i^c tni6) einen UeberfaQ |U04>r unb ftrafte fit, mie fp&ter^in in oiefen
8&tten, für ben Serbac^t ben man gegen fie ^egte, weil man ftd^ beg
Ultred^te« bewuft mar ba4 fte |u leiben gehabt (matten (EUiott I, 96).
^ieci^on abgefe^en , bitten ftd^ inbeffen bie 3nbianer in ber frä^eflen
geit Aber bie SBe^ianblung menig §u beHagen mel^e fie oon ben jtolp«
ni^en erfuhren : bn« 8anb ba< biefe {1(^ aneigneten, mürbe burc^ Jtauf
oon i^nen ermorben (Young a, 2b9), bie 3nbianer leifleten unb er«
hielten #filfe,ibre ftlagen mürben gebort, unb menn f{e gegränbet
maren , mürbe i^nen ibr Recbt üuÜ^ oor (Bericht beim (Souoerneur
oon So^on (Drake a, 108, 112, 130, Young 159, 176). Da«
bijfolute Seben unb bie Betrügereien Cinjelner (ebenb. 83) fu(^rten
menigjten« ju feinen allgemeineren 6treitigteiten. @o lange bie jto«
tonteen f^mac^ unb ^ulf^bebirftig maren , fcbonten fie bie 3nbianer :
bie Xlug^eit gebot SRaaft ^u galten unb Sittigteit |u üben, ba^er blieb
ber grtebe unge^ört.
^nber« gejialteten ^^ bie Ser^iltniffe mit bem $equot«5triege.
Capt Stone mar 1633 ^ur Städte für begangenen SRenfd^enraub
(Thatcher I, 254, ogl. Potter 176) unb brei 3a^re fp&ter, ti ifl
unbetannt auf mel(^e Seranlaffung bin, Capt Oldham burcb ^e*
ii\MH* ermorbet morben. Ob unb in mie meit biefe Saaten prooo'
cirt maren, blieb auger grage. S)ie Kolonie oon (Connecticut f<bien
bun^ bie feinbli<^ geftnnten ^equot bebro^t: man f^^lug ba^er gan)
na«^ 3nbianermeife bad fummarifd^e Serfabren ein, 9lo(! 3dlanb unb
* Oldham f(^eint burdb 3nbianer oon Song S^lanb umgebracht worben
iu fein, toeic^e batm gu ben Ipequot {toben unb bei biefen €cbu|^ fanben
(Tbtiteber 1,266).
244 ^i 9^noUStx{i%»
bad fianb ber ^tquot ^u t>rrmü{)en, f(^lo§ ^irrauf ein IBitnbitt^ mit brti
nauQgonfet« unter Sanontcu« unb 9)<KantQntmo, meiere bie ^equot«
fo0lei(^ angriffen, nnb liierauf ein jmeite« mit ben ÜRo^ifand unter
Itnca«. S)ie $equot« mürben unt)ermut^et uberfaQen unb beren 6 M
700 niebergemad^t. hiermit no(^ nid^t aufrieben mod^te man Sagb
auf bie ^ie^enben bi«^{le fämmt1i(^ oernid^tet, {erfhreut ober gefönten
maren, unb erntete enblic^ a\^ Sru^t biefer (Broufamteit ben Sefij^
Don 9\od 3«Ianb unb be« fianbe« ber $equot (91u«fii^rli^e« bei Drake
a, 1 64 ff.). 9}ad^ bem @4)Iuffe be« triebe« mürben bie Oefangenen
unter bie j^oloniflen, bie Wo^itan unb Warragonfet Dert^eilt unb bie
9e(orben t^on Waffadl^ufett« oertauften 1 5 Knaben unb 2 Seiber oU
Gtlaben (EUiott I, 257). 3n bem fogleid^ ju erm&f)nenben ftriege
Xdnig $(^ilip*d traf biefe« 6(|ii<ffal bie 3nbianer ^unbertmeife, oft aucfl
fol^e bie fl(^ auf beffere Sebingnngen ergeben Ratten (Easton 22f.,
Ghurch 52, Potter 94 u.^.). 3)a^felbe gefd^a^ in gro|em Waaf«
ftabe in Carolina , bon mo biete Snbianer al^ <S!Iaoen na(^ Seftin»
bien geführt mürben (Schoolcr. VI, 180 mä^ Hewitt), unb au«
einem pennf^ltianifctien ®efe^c t^om 3a^re 1705 ba« ben &!laoent»er«
fauf oerbot , mflffen mir f^^liegen bog e« au(^ bort gemd^ntic^ mar
(Qordon 555). ®e^r ausgebreitet mar namentlich ber Stfabem
fang ber @t>anier im ©üben , mel(^e bie Spad^en erfl babur(^ )u ber
unberfd^nlic^en Erbitterung gegen bie 9ßei§cn getrieben ^aben foOen
burtti bie fie ^i) auSjei^nen (Pike II, 95).
9?a$ bem $equot«Jhrtege, ben nur Trum bull (I, 60 ff.) aM einen
geredeten barinfleden berfudS^t ^at, mußten bie Snbianer bon fWeu Sng«
lanb ma« fle oon ben SBei§en §u crmarten Ratten , menn fie feinbU^
gegen fie auftraten. S)te le^teren maren feit biefer 3eit liäufig ber an«
greifenbe Z^eil , fleOten bie (Eingeborenen , felbfl i^re SunbeSgenoffen
oor i^r eigened ®erid^t, fobalb biefe llinen gef&|»rlid^ mürben ober au(^
nur gefi^rlic^i fc^iencn unb be^anbelten fie miOfurlid!>, ba fie fi^ bon
ie^t an flar! genug baju füllten. @« ift i^nen niemaU eingefaflen
bie Snbianer a1< glei(^bere(|)tigt an^ufe^en: bie Reiben galten ibuen
aU ftinber be« XeufeU. 3)ie frommen Puritaner, beren religidfe 9t\^»
tung bur$ bie erbitterten Verfolgungen ber Du&fer unb bie^efen«
Verbrennungen c^arafterifirt ifl bie fie oornai^men, Rieften fiobgefänge
unb Santgebete menn bie 3nbianer maffenmeife (u ®runbe gingen,
ja^en feben ®rftuel ber e^rijten gegen fie olf eine 3:^at ®otte< an
Seifa^ieit bec J^ofonifien t>on 9teu dnglanb. 24&
(t)0t. ba« bei X alt) i 280 ergd^lt^ Ü6er t^re ettten ebenb. 299 ff.)
unb jebe« Wi^Itngen (ined i^ret @treidSie aU götttt^^e Ungnabe. 6ie
bttxa<fyttttn ^i) aU bie aQeinigtn re(^tmä§igen fetten be« Sanbed ba«
bie englifclie fttone i^nen oerlte^en f^aitt, erfl&rtfn bie if^nen feinbU(^en
Snbtoner fflr ^Aebeaen'', fotberten i^nen bie ffiafen ab fobatb i^t
Sene^men 3ltt§trauen erregte , fiedten fie bor (Serid^t ober befriegten
{ie, gati) nur tt)ie e« il^r eigener Sort^eil oerlangte. @ie f^iloffen
Sertr&ge burc^ Sinfd^fi(^terung , legten fie oddig miaturlic^ au« unb
Rieften |te nur fo meit ed i^nen näj^tic^ fehlten , unter^anbelten mit
bem beffen pfiffe {{e beburften ober beffen ^einbf^aft fie fürchteten unb
gaben ibn bann toxtUx prei«. 9flerbingd giebt e< fdjion aud bem
3a(fre 1621 eine Urfunbe in totl^tx fidb mehrere ^ftupttinge aU Un«
tert^nen ber englif^ien Jhrone betennen (Toang a, 232 note). %vif
fot((e unb &^nli(4e Socumente, beren Sebeutung unb Sragipeite bie
Snbianer fiä^nWi^ gar niftt ober falf^ Derflanben, mie Potter an
Dielen Seifpieten jeigt , grfinbete man ben 9lnft>ru<lb ^i^ Snbianer ber
3nri«biction ber ftolonieen ju untenoerfen, unb obmobi nad^ bem
Re^te ber Eingeborenen nur ber oberfle Häuptling ober anberm&rt«
ber fouDerane IRatb be« Solfe« fianb oerfaufen tonnte, fo mürben biefe
XäufebO(^ oft genug mit Sinjelnen gef^loffen bie baju ntd^t bered^'
tigt maren, oft mürben mi) biefe in ber grdbflen SBeife babei betrogen,
unb felbj! mo ber ftauf in rechtlicher unb e^rli(^er Seife gef^ia^, ift e«
häufig jmeifelbaft ob bie 3nbianer i^n fo oerflanben, ba§ fie oon ba
an ieben ^nf|)ru(|^ auf bad fianb rein unb ooflfiinbig anzugeben ho
reit feien. 3)a§ {leb bie 3nbianer balb burcb 3)iebii&bl( ^<^I^ bur4^
Serr&t^ereien {u r&cl^en unb fd^ablo« ju balten fugten , ifi ebenfome'
nig (u oermunbern, aU bag fie nicbt im 6tanbe maren ber $olitit ber
Sei§en, bie Sdlter gegeneinanber ju J^ti^tn unb einzeln ju bemid^ten,
auf bie 3)auer ju miberfleben. Roger Williams ^at feit 1685
ununterbro^en 40 3abre lang unter ben 3nbianern gelebt, ^oc^ ge«
e^rt unb gead^tet oon i^nen, felbfl mä^renb ber erbitterten jtriege ber«
felben mit ben SBeigen : fein Seifpiel jeigt ba§ fie greunb unb ^tinh
mo^l )u unterfcbeiben mußten unb \>a% ed ffir Slenfc^en bie ti e^rlidb
mit ibnen meinten unb i^ntn aufrichtig mo^lmoQten, nic^t unmdglic^
mar in einem bauernben freunblic^en Sertebr mit ibnen ju bleiben.
Unter ben 9unbe«genoffen ber ftolonijten ^enfcftte heftige ^tinb*
fcfiaft. Unca«, au« ber fdniglidben gamilie ber ^equot fiammenb,
20 Uf^c^ unb 9)^iqntonimo.
unb R)QT füt ff ine ^ulfe im $e(|;upt<ftri^ge bu((^ S^«^ unb iScfan«
gene tei<^ Mo^^nt n^orben. ^Id ein S^aon p^^ne jfbe @pur ^n, eb^t^
Stolpe, fittd bereitipidia &u fianbt>fTtaufeti , immer fugf^in u^b cx^o
htn, (elbß eine gewif« IReigung jum (^b^cißent^ui^ (^eu^eli^b » WC^ tx
eati) ein Sunbe^enofff mie man i^n brou^^en toante. ®ei<u Seträ«
gereien, Unterfc^taQunge^, Serr^t^er^ien unb 'üngciffe fx)ftaif gefl^n ein*
(eine Sßeige fa^ man i|^m nac^ unb fptac^ i^n f^t4 frei oon aVeti ^n«
klagen, ober oerurtbeilte i^n tupct^jlend einma) i^ eine ^nbe^eutfflb^
®elbßrafe unb ^fgUMgte ft^ i^n für ermiefene ©(^(ec^tigteiten ux ^o«
beln (TrumbuU I, 28, 186, Thatcher I, 266. 270, ?77, 280ff.;
PöQtg Derte^^ unb p(iiUiifc^ ^tbeilt Schoolcrftft VI, Mi übet
t^n). 3)iefem Spanne mürbe ber anbfre 99i)nbe^genoffe SRtanlonimo
(SP^iantonpmp, ^^antinom^) deD:ßfert, ipelc^er mit Sano^icud^ bcffen
iiingfier Soiber^fo^n er mar, ^ugleic^ an tec 6pi^e ber 9tarragan(et
{ianb (Folter 4 na4[ Roger Williams). 'J^uf bad ($i%v^t einer
allgemeinen Sobianerperfd^mörung (fin citirte man i^n 164.2 n^<^
Soßpn unb lie| feinen ^<uten bie fflaffcn abnehmen. Sr re^^tferttgle
{id^ Doaßdnbig unb oerla^gte ^^eflrafung ber Serleumber, indbefon^
bere be^ Uncad aU M U;r^eber4 ber 3ntrigur: ber @ouperneur befanb
ft(^ in großer Verlegenheit. 3)ie§ Einbette nidi^t URianjtoni^u) 1643
(um jmeiten SRqle Ppr @tx\^t ju fijcQcn (Sin ^aar uni(ergei>|^b^ete
Häuptlinge maren Don i^ip abgefallen, miberfet|ten jt(^ einem !^nb'
oertaufe ben er gefc^lpffen l^atte unb untervoarfen fi(^ ber Ober^odiei^
oon 3KaiTac^ufiett4 : WiAntonimo fpüte opr bem englifc(^en Oerif^tt
bemcifen ba§ ihm bM Obergemalt über jene (utomme! (Butchii^-
800 I, lOSff., DrakQ a, 264ff., Thatcher I, 191 ff*)* 3n gp](|e
einer Jlriegdlifi fiel er balb barquf in Uncad' ^anb , ber ben ftoloniail'
beworben bie (intfc^eib^ng uberlieg. $iefe gaben \pn feiner 9f il(tur
prei4, nur unter ber ^ebingi^ng Hi er i^n mit ^ ne^pu nnb «,iri
feinem eigenen fianbe" über i^nn oeiffi^ge. X)iefee| Ur%il, üifer einen
ber grdgten unb eb^Iflen ^aupt^^ge oon benen bie Oef^iiicbte 9{eu
Snglanbd iu erift^len meif , über ei^cn fri)^(i;en 9Bpl^ll|^t^i; unb 3ii^
be«gmp{fen ber j^olp wea^ grüu^e^ ^ foifm^U a^f eipen 3^ertrag nq^i
3a^re ^638, top\4ftt t|eftin»mte bq| bie ©trtUiflfei^en jj^iff^^f n. a^iftn»
touimo Hn^ Hnq* )i!fi? ^Uxjpiu^^^t bt; %i|^n un^r^opipfei}, »et.
ben fottten (?otter 17^J, bie ^d^m^ä^oü^ l^ng^re^tlgleil be^felben
(lanotiiculi, 9^ni%x(ik, SBamfatta, ^^üip. IM
ipurbe icteib f^on bomold tion itu|^tefm (|«fü|tt unk liiiQffiai^tii.
Utica« fcai ein @tä< ]»on bcm gtetfi^e feine« Seiner« unb fü^mle
^ffen ®u§t9teil, Gov. WiDthrop aber fd^ttfte an Sononicud, Uit
flA )u aUer Seit tteu unb ^fttftetd^ gegen bie jlolom^en beriefen l^otk
unb audd in gutunft beratet (»gl. Potter 47), Ue§ i^m feine «90&
r&t^rei'' »or^alten unb bemonfirtren, ba§ jener Xobtf<i^Iag bei Ttiaxk>
tonimi^ f&r ben allgemeinen ^rieben unb )um Seflen ber Norragan«
feti fel6{i not^^ig gemefen fei (Trumbull I, 136).
S)ie jmeifelnbe Hoffnung tteld^e Canonicud bei feinem Xobe (164T)
auigef^NTOd^en i^atU bag bie Jtoloniflen ein^ no^ feinem Solfe bti
Qyute Dergelten mürben ha^ er i^nen getlS»an ^ätte, ging nitbt in Sr^
fudung. 1653 mürbe ben 9larraganfeti mieberum bev ftrieg ertUrt
auf ein ungegrünbeted (geruht ^in bag fle fi(^ mit ben ^ofltobcim
iKrf(t»moren (idtten (Drake a, 333 ff.). 9Ran fflr<^tete n&mlid^. ku
maU ben ^äu^tling IRinigrate unb moUte i^n üor Gericht gellen tof
gen feine« Buge« gegen bie 3nbianer i>on Song 3«lanb; tiefei aha
antmortete, bie Unteren ()äUen i|)m ben 6o^n eine« ^aä^tm unb ao
feiner Seute getdbtet, unb bie Sngl&nber mürben i^n au(^ ni44 erfl
um Srtoubni§ ^um ftriege fragen , menn ber @o^n i^reA (BoMrnoc«
Don gremben umgebrad^t morben m&re (Trumbull I, 230, Hut-
chinson!, 171, Thatcher 1,231 ff.).
9uf SRaffaf oit mar fein @ol^n SSamfulta, ou«^ 9lle|anbes genannt,
al« itdnig ber 9EBamt>anoag« gefolgt. 3)a man il^n im S^erbu«^ k^au
geinbfeligteiUn ^atte, mürbe er nacb ^l^moutb befcbieben, unb aU et
ni4it etf(|)ien, lieg man ibn bur4 eine bemaffnete Ztuppt fangen unb
einbringen. (Sr flarb auf bem ffiege an einem Sieber, man glaubt in
golge be«9erger« unb be« Sngiimm« über biefe« Setfa(^ren (Drake
a. 365, Hutchinson I, 252 note). Gein trüber SRetacom* (SRe*
tacomet» $ometaIomX gemdtinlic^ ftdnig $^ilip genannt, trat an feine
SttQe. (£r mürbe feinbfeliger Jßl&ne gegen bie Aolonieen übermiefen
unb mar i^rer gejl&nbig (1670, Hutchinaon I, 255). Gaffamou,
einer {^iner Sertrauten, »erriet^ feine Se^eimniffe an bie 8&eigen unb
mufbe bafur , obne Bn^eifel auf WW^ Sefe^l, oon brei $otanotet«
umgebtacbt, meldt^e ba« (Berietet Don ^l^mout^ bafflr }um Xobe t>a«
ui^ilte, m&^renb e« fonjl ben Jlotonialbe^örben nie dnfiei 3nbianer
* ^aö!} ISnbem tvar SRetacom ni^f €obn, fonbem dnfel 9Ra|fafoit'«
(Brake guCburoh p. Xlil).
248 Stbtd^ WW^ ^im-
rot^n tinH SRetbe« an anbeten 3nbianern ju ^tafen (Easton 5,
EUiottl, 341). 3>te ecbittetung {Heg beibetfetH auf bo« ^d^^fle,
^umol ba bie 9Beigen fort unb fort bcn Sertt&gen ^umiber bie iinU*
reien ber Eingeborenen oecupirten. ^^iltp warf ben ftoloniflen bot
bat fie oon ben 3nbianetn in frü(^erer 3(it immer nur SBo^It^aten
empfangen, btefe aber mit Sdfem t>ergolten Ritten , ba§ fie oor i(^ren
(Berichten ni(^t 20 e^rlicl^e 3nbianer ald Saugen einet Uebelt^at {u»
liegen, ma^renb if^nen ein einziger @(^urfe aU 3euge in ibrem etge«
nen 3ntere{fe genüge, bag fte bur(^ ben Sranntwein^anbel Unglutf an«
ti<^teten unb i^r ü^anb an |l(^ riffen ( Easton 12). $(^iltp fut^te unb
fanb Sunbedgenoffen. SKan filr^tete bag bie Warraganfet« fi(t auf
feine Seite fct^lagen mürben unb griff {te an um fie {um ^rieben i«
}mingen, obmobi bieg in 9t(^obe 3<lanb felbfl aU ungere^t unb un<
oortbeilbaft angefe^en mürbe (Potter 93); man fprad) mteber oon
einer allgemeinen SnbianerDecfcbmörung, bie StAubereien unb ®emaU«
t^&tigfeiten einzelner ^oloniflen liegen eine fummarifctie Stäche oon
leiten ber Eingeborenen befürchten, bocb ifl e« jmeifelbaft, ob tUoa^
biefer 'Urt im Serie mar ( B e 1 k n a p l/ 1 0 7 ff ., 1 1 5). ffliber $^Uip«
ffliaen brac^ oor^eitig ber Ütiieg aui» (1675), burc^ melden äuget ben
9{arraganfetd bie Sampanoag« unb S^ipmuc!^ {u (Srunbe gingen.
Son beiben Seiten fehlte e« mä^renb beefelbeu nicbt an 93errät^ereten
unb ®raufamteiten (Zaloi 572ff.). IBiele ftoloniften foden um btefe
Seit bafür gemefen fein bie 3nbianer ganiü^i auszurotten obne Unter«
f^iieb (Hutchinson 1, 269 note); bo^i mirb oerflc^^ert bag ^bamaU
unb fpäter bie Snglönber 4)iele 3n)eifel baruber Ratten oh e« fic^ mit
bem d^riflent^um unb ber anenf(^^eit oertrage bie ^einbe lebenbig }U
oerbrennen'' (Trumbull 358 note). S)ie Snbianer glaubten bag
ed auf i^re g&njlict^e Sertilgung abgefeben fei, unb e« fielen ba^er
fafi fammtlid^e Sunbedgenoffen oon ben Aolonifteu ab , boc^ tougten
biefe 1677 bie SWo^amt« für ft^i «u gewinnen (Belknap I, 125).
^^\[\p felbfl zeigte ftd? in biefem jhriege aU argliftig unb rftntei^oll
(ogl. Drake )U Church 68, 73), inbeffen fehlten (nad) That-
cher's S>ar^Uung) in feinem E^arafter au<^ feinere Bfige ber ^anf'
barteit, $iet&t unb felbf) be« Sartgefu^le« ni^t. 9uf 6eiten ber Sng«
länber mar Oberß Church ber ^eroorragenbfie ^elb, gleich» auSge*
zeichnet burt^ ftüfin^eit unb aRenf(|»li(bfeit ; er lieg ben burt^ Serrat^
oon 3nbianer(^anb gefaUenen Mnig $tiUip oiert^eilen unb \^idit fei«
^eltefie 9er^a(tnt{fp am ^ubfon. 249
tten Xopf na^ fl^mout^. Stele ber (gefangenen benen er bo« 9e6en
gef^entt ^atte, mürben naifetrSglidS^ t>on ben Gerichten )um 3:obe t>er*
urt^eift (Church 146). 3>te 5!oloniflen blieben ©ieger, boc^ mugten
fld^ bteienigen \>o\\ i^nen n>e1dS»e auf i(^re SBefll^ungen juruiffe^rten,
tm ^rieben (167B) ju einer i&^^rli^en %b%(ibt in SRat« an bie 3nbia«
ner aU «bie Ferren be« ^oben«" tierpfiif^ten (Belknap I, 129).
9Bir iterlaffen für je^t 9teu (Sngfanb um bie fru^efle (Sntmitfefung
ber Ser^&Itntjfe gmifc^en 5!oIoniflen unb eingeborenen meiter im ®iV
ben {u Detfolgen. Hudson ^atte (1609) bie Snbianer on bem m^
i^m benannten gluffe bem ^anbel überall fe^r geneigt gefunben unb
mcip, n>enn au^ nid^t burc^gängig, mit i^nen in freunblic^em Ser'
tet^r geflanben. Aurj barauf liefen fict^ bie ^oQ&nber an ber 9tän«
bung be« gtulfc^ f^P nieber unb fauften fpäter ben Eingeborenen bie
9Ran^attan*3nfe1 ab (1626). 3)er ^anbel melc^er anfangt gan^
freigegeben mar, führte burc^ bie ®emijfenIo|tgreit unb Unt^orfic^tig'
feit Sinjelner mand^e ®efa^r fflr ben ^rieben f^erbei, boc^ blieb biefer
erhalten, bi« 1640 ein angebli^er ®(^meinebiebf!a^l, ber fi^ fpäter
aH unma^r au<miel, emfte Qeinbfeligteiten Derantagte (Valentine
40ff.). Die ermorbung eine^ ^ott&nber« burc^ einen Snbianer —
na^ (Einigen ein ^ct 20 3a^re lang aufgef^obener 9(ad)t, nac^ 9n«
bem bie S^at eine« Setrunfeneu — mußten bie gingeborenen, melttie
bamaM o|^nef^in burc^ bie SKo^amt ^art bebrängt maren, bur(^ eine
9)ei^e i>on Ueberf&Qen bufen, iti meldten felbji i^re SBeiber unb jlinber
f^onnngtflo« niebergemad^t mürben (ebenb. unb Trum bull I, 138).
S)er 1644 gefc^loffene triebe mar unfic^er unb tfon turjer Dauer.
Die ffltOfurli^feiten unb ®emaltt^aten (unfeiner unterhielten bie
geinbf^iaft: ber Auferjt gef&^rli^e Qln^riff auf 9teu 9lm|ierbam im
3a^re 1655 gefd^a^ ou« Statte baffir, baf eine 3nbianerin bie einem
^oOänber ^fit^d^t fia^l, oon btefem erfc^offen morben mar (Valen-
tine 60). 9)o4^ Dor ber befinitioen Uebergabe ber ^ott&nbifc^en jto«
lonie an bie ßngl&nber (1674) maren bort aQerbing« meife ®efe^e
gegeben morben : ade Sinberf &ufe (Sinjelner o^ne bie Beglaubigung
M ®ouoecneur« foQten ni^tig fein; bie ftoloniflen foQten i^r Sie^
üon ben g^lbern ber Eingeborenen fern galten unb i^nen auf aUe
Seife bei ber Sinjiunung berfelben be^filflic^ fein ; e« foflte ben It^*
teien unentgelt1i(^ Siecht gef^ro^en unb ®$abenerfaj( geleiflet, SBaf*
fen itrieg^material unb geiflige ®ettänte aber t^nen o^ne befonbere
2ftO $«nnf9ipanicn
Cirmäc^tigung bed ®0UDerncut4 m4)t ^ugefu^ct »erben (1664 f. Col-
lect. N. Y. H. 8. 1, 354). ^ier mie anDerodrt« finb (Sefe^e biefet M
ben Subtaneru nur n>entd ju @ute (^etommen. gafl überaQ (SirgU
nien, SRarplonb, Bozman 297) beburfte ed bcfonberer Srlaubnif«
fd^einc für bie ^änbler , aber bie§ (^inbertc n)eber ben ungefe^li^Ki^
$anbel nocb bie IBetrügereien berer bie i^n trieben. Qluc^ ba4 Sor«
bringen ber '21nftebler in ba« fianb ber 3nbianer unb bie bomit oer«
bunbene Sefdidbigund ber $erfonen unb be4 Sident^um4 warben
burc^ (Sefe^e uirgenbd aufgehalten, unb bie Se^drben felbfl l^afteii
mo^L n)0 bie 5loloniflen {larf genug moren ifire ttnfprüct^e gu oert^
bigen, (aum irgenbroo ben ernflen ®iQen get)abt bie gefej^lic^en 9c»
ftimmungen aufrecht ^u galten.
Sin ebenfo felteneei ald erfreuii^ed Seifpiel billiger Se^anbluitg
ber 3nbianer gab W. Penn. (Sr ern)arb fein fianb Don ben S^elamate
burc^ ftauf (1632) unb würbe in beffen 9e{t$ Don ibnen nicmaU ge«
flört. '2lUe ©treitigfeiten mit ben 3Bei§en foQten na4^ feiner 9lnoib»
nung burc^ ein (äefc^orenengeric^t entfc^ieben werben , bog }ur ^&lfti
aud 3nbianern beflänbe; biefe foQten wirtlid^ ben ftolonißen gleti^'
berechtigt jein. Penn würbe um feiner SBiUigteit wiflen Don ben (KU'
geborenen wie ein 'Sater geliebt unb gee^^rt unb erfi 3 3a^re na<!^ fei»
nem Xobe unb 40 3a^te nac^ feiner 'llnfunft in $ennf9iDanien(1721)
würbe bort ber erfle 3nbianer ^oon einem 9Bei§en getöbtet (Memoirt
U. S. Penns. III, 2, 159): e« lägt ftd) ba(Kr fc^wer befreiten bat
bie ftoloniflen mit biefen re^^t wo^l Ratten in griebcn leben finncn,
wenn ftc Don einer a^nlt^en Oeflnnung befeelt gewcfen wären wie bir
, welche mit i^nen ßeU im be^en (unternehmen ^^nben. Sie
Snbianer ftc^ gegen biefe betrugen , mag f olgenbe« 9eif)>iel geigen.
«i Itinber au4 einer Duäterfamilie in ^ennfi^loanien oon
faxten gingen einel Xage« in ben 9Balb um ba4 Sie^ i(^m
ja fu^Kn ba4 {i^^ oerlaufen ^atte. Sin 3nbianer btr i^nen
ic, riet^ i^ncn na^ ^aufe (urüd^ute^ren, ^a fie ftc^ leicht oec'
ntcn. Sacl^ einiger Seit folgten fte feinem Statine, tonnten
in bcc Stadl^t i^re ffio^nung wieber errei^en, unb fanben
^nbianet bei fie erwartete unb {t4i überjeugen woUe bat
4tt ittgeftofcn fei. 91U bie (Sltem oerreijlen , normen {b|
>W.ei? bo; ftinber an unb famen tfiglidt^ in ibr ^au* um §u fc«
Mtt^W ftC^e (Protid, Hitt. of Pcab^iIv. I, 223).
9toxh Hatoii^a Mti^ !Birgtnien. Jtft^
Ux ^ci^n t^aut^tfac^li^ jUjufc^ipfibcn, tai ßcti iio<^ 22 3a^tc lang
na4i bet ctpen Sefiebelung M mittleren ^otomac unb 6iA jum Sud'
bru^e bed fran^ditfc^en ftriegcd gegen btc engltf(^en Jtolonieen(1754),
bie 3nbianet bicfer (Begcnben bucc^au« f(eunblic(^ unb tfytlid^ bttoxi»
fen : feiten ^a^len jtc ttxoa^ , unb bie ^&u))tlinge , meiere bie^ ficeng
^laften, folgten {tettf für bie Surucfgabe bcd (Kntmenbeten (Ker-
cheyal 74).
SBeitet im @uben an bet jlüfle Dpn Carolina fanb Vera^z^ui
(1524, Collect. N. Y. H. S. I, 50 ff.) unb f))atcT Sir W. Baleigb
(1584) bei bem {>äu^tling (S^ranganimo auf Roanoke Island bie
freunblic^fie Sufna^me. 2)ie (Sntwetibung einer jUbernen @c^ale Doti
Seiten ber Eingeborenen tturbe non GreoDe ville mit ber SJerbten^
nung eineg 3nbianerborfed geßraft unb mit einem Ueberfad gegen
bie 3nbianer bie ^6^ ^u einem geße t^rfammelt Ratten, ^ie turutf^
gelaffenen Solonißen mürben i»on ben Qtingeborenen angegriffen unb
^r^reut. White ber ^e 1587 mieber qufjufMcfien fam, bef((^lD^ftf
^u rd4)en. 2)er oon i^m ^u biefem ^xotit w^^t\ii\dXt Capt 8taf-
ford erjä^lt felbß: «iffiir tarnen iu bem Xiorfe ber Snbianer, mo
mir fie an i^iem geuer fi^en fa^en , unb griffen {ie an. Z)ie (Slenben
flogen erfd^rpcten in*d Z)i<fi(f)t, mo einer tobgefc^offen mürbe, unb
mir glaubten nun ooQfldnbig geragt ju fein, aber mir Ratten un<
geirrt, benn iene Seute maren befreunbete 3nbianer bie gefommen mo^
ren i(^re gelbfru^te ^u ernten. @o get&uf^t , bemad^ttgten mir und
bed (Betreibet ba« mir reif fanben , lie§en bad übrige {ie(^en unb na{k
men Wenatonon, ben oberften Häuptling, nebfl feiner gqmilie mit
un< fort'' (Drake). ®o k)etfu^r man mit befreunbeten fting^bott«
nen! getnere (Semaltt^ätigteiten riefen eine IBerfc^möiung gegen bie
fremben (Sinbringlinge ^eroor, bie jebocl^ Derrat^en mürbe unb bie
^äu))tlinge ber (Eingeborenen felbß in'd $erberben {lürtte (William-
8on X, 31, 39 ff.)- 3)ie erfien Kieberlaffungen mußten in golge bt^
fer geinbfeligfeiten nac^ turjer 3^it mieber aufgegeben merben , unb
bie nactit^cilige Sirtung berfelben f(^eint ftdSi auf bie Jtolaniten mtUj^c
tmanjig 3a]^te f^i&ter in Sirginien gegrunbet mürben , erflreitt )u ^a«
ben. S)ie SingeboreneQ am $atu(ent (ÜRari^lanb) tarnen aderbingd
ben %iiieft a^f^ greuail^li^^.^e entgegen unb ))ie Vnmo^ner be4 6ii|f-
4ue(|(inna(i be^anbetten ße mit ber grillten (Ehrerbietung unb fa|^
252 Sitainien.
f(e aU ^ö^er« ffiefen an (Strachey 39 f.). ^nbet« aber fc^etnt wn
ftnfang an ftdntg ^oto^atan über f!e gebaut ju fiaben, ber bie ftolo«
niflen — Jamestown n>ar i^re erfle 9^ieb6rla{fung in Sirgtnien unb
1607 gcgrfinbet — fd^arf übernachte unb flettf mit 8ift gcin^eit unb
'Xrgmol^n be^anbefte. 3nbe|Ten bulbete er {{e nic^t nur, fonbem lief
and^ {U ba§ feine Xod^ter $ofa^onta4 fie t)om ^ungertobe rettete
(Schoolcr. II, 29 nad) Capt. Smith's eigenem IBriefe an bie Stb>
nigin ^nna), nac^bem er Dörfer (d^on einmal auf i^re gärfprac^e
bem Wanne ba« fieben gef(^enft^atte, o^ne n)ef(^en bie 9n|iebler ret«
tungdfo« iu ®runbe gegangen fein mürben.
Eingeborene ju rauben, befonberd au(^ fte }u treffen um an i^nen
^ü^rer ju gen)innen in einem unbefannten Sanbe, n>ar bamaU ein
ganj gemöt)nli(f)e« Serfaf)ren (ogl. Drake ^u Church 287). ß«
gef(f)ab au(^ f)\ix, benn bie Sngiänber xoattn gefommen um ®otb ju
fu(!^en. @ie occupirten ba^ fianb ber 3nbianer, einige« fauften fic,
anbere« gen)annen |ie burdb betrug. Diefe geriet^en in 9tot^ unb bur-
{leten nac^ 9lac^c, ba fte bolb einfe^en mußten ba§ ber friebli^e Set*
fe^r mit ben SBeigen i^nen nod^ t)erberbli(^er mar aU ein ftrieg.
Se^r unrichtig fleflt Schoolcraft (vol. VI) bie ©ac^e bor, inbem
er bie gro|e Serfd^mörung, bie nad^ ^om^atan*« Xobe 1618 t>on
Ot)ec^anganoug^ organiftrt unb t)ier 3abre lang geheim gehalten
mürbe, nur t)on ber ^erftbie ber 3nbianer herleitet, mie er fiber^au)>t
bie Snftebler Don aOer 6c^ulb an ben Seinbfeligfeiten mit i^nen frei«
fprec^en möchte, um ben Untergang ber rotten Jiaqt aud einem SBiber»
miflen unb einer ^einbfd^aft gegen bie SiDilifation aU fotdl^e ju er*
flftren, bie fid^ iebod!^ nirgenbd bei t^r nadbmeifen laffen. SDer oecrfi»
t^eriff^e UeberfaU in Sirginien (1622), meld^er burd^ eine lange Steige
t)on SeinbfeTigfeiten auf beiben Seiten vorbereitet mar, foftete347
SR&nnern tffieibern unb ftinbern bad fieben. 9lm Jamestown felbp
unb bie ni^ifle Umgebung mürben gerettet, ba ^ier ein 3nbianerba<
Comt^fott entbetft ^atte. 2)ie ftoloniflen vergalten ©iei^e« mit Q^Tet«
dl^em: fet4)lo|fen ^riebenunb fielen fnrj barauf in ebenfo verrfit^c
rtfd^er ffleife aber bie (Eingeborenen ^er. Tttffxtxt Heinere Sditer mur«
ben von i^nen g&njUc^ ausgerottet. Sinem ^meiten Ingrtffe Ope»
^anganougb'S fielen gegen 500 (na(!b anberen Angaben 300)
ffieife ium Opfer (1641), in bem barauf folgenben Jtriege aber
mutbe iencr gefangen unb bie SXa^t ber Subianer fo boOfMnbig
eftb Carolina , 9f oHba. 258
gcttoi^en , ba§ tic ^errf<^oft Ux glremben feit tiefer geit unbefirit«
ten blieb.
3ti @äb Sorolina. erj&^It Lawson (4), flehen bie Snbianer
9&niU<^ unter ber SotmSgigteit ber ftoloiti|)en (1700): lagtfidS) einer
Don i^nen ein lBer0ef)en ju Sc^ulben fommen , fo ^olf man i(^n gerbet
unb beflraft i^n mit bem Zobe ober auf anbere ffieife, je na4^ SeRn«
ben. %\t erjle 9tieberlaffung in jenem fianbe am <£a)> gair giu§,
feftt er weiter ^inju (p. 73), nofirbe ben f4)5nflen Sluffii^mung genom«
men ^aben , menn ni(^t bie ^nftebler burcf^ (Sntffl^rung t)on ftinbem
unb anbere ®4Ied)ti0teiten , bie geinbfc^aft ber eingeborenen ^erau««
geforbert Ratten. S)ad Ser^altni§ gwifi^en beiben war tein freunt«
li^^e« . lo&^ f am e< gu feinen aOgemeineren j(riegen oor bem %n\wx%
be« 18. 3a^r(^., weil bie ftotonijlen otine <5d)ut bon ©etten ber 9ie«
flicrung be« "Wutterlanbe« , ^^ anfangt o^nm&c^tig füMten , ba«
Sanb ben 3nbianern abtauften unb mit i(^nen ^rieben §u l^atten be*
mä(^t waren (Williamsonl, 161, 187). ®)>&ter fu^en Sanb«
t^ermeffungen unb unred^tmSiiged (Einbringen ber jtoloniflen in bat
Snbianergebiet (ebenb. 189 ff., 284) )u etreitigfeiten: bie Zufcarora
fielen im Snnbe mit einigen Heineren Sdltern morbenb über bie 9tie«
berlafungen fübli«^ oon Vlbemarle @unb ^er (1712), boc(^ biefe,oer«
t^eibigten {{<b mit ^älfe ber (K^erofee (Ereef unb (Satawba fo glätf«
li^, ba§ bie erfleren na^l Dtorben au^ittweid^en gen Steigt waren.
Sa| bie 9Bei§en bie ^auptfdi^ttfb an biefen 3nbtanertriegen Ratten
unb bie Gingeborenen äber^auf^t weit f^^Ie^ter be^anbelteu aU fie
oon i^nen be^anbelt würben, oerfIctKTt Lawson (235 f.) beflimmt.
2)ie gloribaoöHer Ratten f^on frä( oon ben Spaniern ^u leiben.
2>ie Gntbe(fung«« unb $iänberung4jäge be< Ponce de Leon (1512),
be« Vazquez de Aillon (1520, Ogl. Navarrete III, 45, 70), be«
Narraez ma^^ten ben Einfang. Cabeza de Vaca unb feine unglüif«
K^^en ®ef Aorten, ber 9iefl oon Nanraez mifüungener e|)>cbition,
würben na<ft an bie ftil|)e geworfen (1528). 2)ie mitleibigen Ginge-
borenen weinten mit i(inen über ba« erlittene Unglucf , mad^ten unte^
weg« oiele geuer an um fie ju w&rmen unb nahmen jle mit na4^
^aufe um fie ju t^P^d^n (Cabeza de V. 527). ®))iter freiii<^ wur«
ben fie anberwirt^ )u Sflaoen gemalt unb erfuhren eine fe^r dble
Se^anblung. G« folgte 103al^re fpftter ber berfl^mteBug Hernando
de Soto's, ber äberad geinbfeligfeit unb Erbitterung bei ben Snbia*
t54 SetMingnig bn ^lotibot^Mfer.
netn ^erüorticf , t>a er nur atif 6r)>ref uitg Don 6t^A^en geri<btet toar
unb jene aQermdrtd ber räcffi^t^fofe^en 38i(Itur ro^er Soibaten
prHtgab. Seine SBtrfungen waren um fo fd^SMid^er aber ein je grd*
^H ^inUxqtbttt er fld|^ erflre<f te , don gloriba im Oflen bi« weit
Mer Un WfMfM»!»i ^inflbn.
9to<lb ben ®))antern famen bie 9ran§ofen unter RibauU (1562)
na(| 9tonbci. @ie fanben bfe Singeborenen freunblit^ unb mifbe
«nb würben i^on i^nen ouf ba« Sereitwifligfie unterflfij^t, t^iK mit
teben4mitteln, t^eil« mit «rbeit beim ^audbau unb Sd^iffbau. t>a fit
eifrig nad^^otb fuc^ten unb^eflnngen errichten, entlaub § war Un«
einigteit, boc^ tom e4 ^u ern|len ^einbfef igtetten erfl att fie ^^ gröbere
(Bewoltt^fitigfeiten erlaubten, unb ber junger fle su einem Ueberfatt
g^en bie (Eingeborenen trieb (Laudonniere 152 unb fonf, Char^
leToii). 1565 famen bie ttnglftnber unter Hawkins nad|^ glorib«
unb bie 6t)anier auf« Üteue unter Menendez, bo4i blieben bie
ttemben um biefe Seit no<fi ju o^nmicf^tig altf ba§ fle ouf bie 3n«
Maner einen fo!((Kn i>vnd ^Atten auMben Mnnen wie bief im
19. 3a^r^. gefdl^al^, ba biefe jidti 8Wif((en jene einanber feinbli^en
eutot^ftif^en Sdtter eingettemmt fanben. 3m 3. 1703 führten bie
(Englfinber bie fflibamon^ unb einige anbere i>erbünbete Suiter {um
«ngtiff auf bie Spanier ^on ®. 9ugu|!ine an (Journal hist. 77);
Uefe aber rieten fic^ bur^ bie 3ntriguen , benen bie Serfc^wdrnng
ber 9amoffee (1715) ^auptffi^tif^ ibren Urfprung oerbanfte (J. L.
thomaonöO): fle toflete me^r aU 800 Qnglfinbern ba< 8eben
( Joutnal hist. 1 1 9). Spanier unb fftaniofen waren bia ba^n mit'
einanbev befreunbet gewefen, feit 1719 aber begannen bie S^nbfclig«
kiten au(^ unter biefen , unb bie dingeborenen waren t€ immer oor«
{ugtweife, tbtMft barunter )U leiben b<itten. Oglethorpe grilnbete
1782 feine Itolonie in Georgia unb machte bon ^ierau« wieber^elte
ffngriffe auf bo4 fpanifd|^e 9fo^iba. S&^renb bie Snbianer uon ber
einen Seite hierunter litten , fugten auf ber anberen bie g^ansofen
bar(| Smifiarc feit 1736 bie (El^erofee in i^r 3ntereffe tn lieben uRb
teilten fie gegen bie dnglfinber, we(4^e fflr begangene 8erbre4^en
« Mb tfewalttl^aten ben Eingeborenen jebe (Benugt^uung uerfagteii :
baraua entfprangen bie fange fortgefeiten Seinbfetigteiten ber (t^e<
r»fce gegen bie cnglif^en Kolonietn, wA^renb bie Slultoge lange Siit
llnburc^ bie tlugt V^litit befolgten neutral |U bleiben unb ben ^tan*
i^tn ^69 gleich freun^U^ ju {ctgen n)ie t)en engtAtibern (Adair
240, 2«0).
eine4 ter ^etoetftedlKnbllen Steignifie in bet ilteten ®ef(^id[|tc bct
fflMi<^n ftoloniecn ifl ^a« Statte) «Staffacre 00m 28. KoD. 1729.
^k gronjofen Rotten {t(^ im Sante tt^ genannten 9olM nieberge«
laffen unb biefed but(^ Xribut großen unb IBebtutfungen aflet 9rt
gegen fl(fi oufge^ta^t. Untet bem tBouoetnenr Chopart ^ieg bie 9e«
btAngntf auf« ^ödS^^e. 1716 etmocbeten bie STat^ye) mefitete 9ran«
gofin unb begannen 6 3a^Te \pitn neue SeinbfcUgteiten (Journal
hM. 123» 84S). Gnblid!^ fam e« {u einet attgemeinen Setfc^wdtung,
nkt^^e b!f gdn)Ii($e Sertifgitng ber ^temben bejmedte. Gin SBeib ba4
fit Dettiet^ , fianb feinen (Bläuben. Serftfi^ter 9u«bru^ attein tettete
t>ieien S<<in}ofen ba4 Seben , bie S^atcbe) ober touxUn balb barauf
mü ^Alfe ber d^ottaw gef4^iagen unb }mei 3a|^re fpSter Dotttommen
i« •tun^e gerichtet, oiele na<^ $. IDontingo be)»orttrt, bie anbeten
ilkbetgemac^t ober gerfhiut. 3^rer Setnid^tung folgten (1736) bie
Mmyfe bet gtan jofen gegen bie S^itfofam , xt>t\^t flet« auf Seiten
^t Snglftnbet ftanben, toA^tenb bie (S^octam ienen an^ngen (Adair
358, B0S8U I, 55, II, 87 u.V.)*
Sin 9Ii(f auf bie angffä^tttn Z^atfa^en , bon benen nur menige
m begn>tifeln obet in einem milbeten Sic^e batfleden laffen, le^tt ba§
bie feinbfeltge SteUung metdjK bie 3nbianet aOetmAtt« gu ben Seiten
angenommen ^aben, gang fibetmiegenb bur^ bie leiteten tictfd^ulbel
leot , benn bie ^u^lurfad^n bet Setfeinbung logen in ber unbefug»
ten Occuyation M Snbionetlonbel (ben encroachments), in ben Sk«
trftgereitn SebrAifungen unb (Bewaltt^aten , bie ji(^ einjelne gefe(^
ioft Surot>Aer unb ni^t fetten aud^ bie ftolonialbe^drben felb^ er«
laubttn, nftc(^^em in bem Umflanbe baf bie (Eingeborenen gwif^en
frtnbli<^e to^t 95(ter eingefd^loffen unb in beren ffriege untereinan«
ber (^ineinge)ogen mutben. 2)a$ e« bei gehöriger Sorfid^t unb Üf^x*
Ut^Mt, bei aufri<|!tig gutem ffiiUen unb triftigem S^ut^e berSnbio«
ner gegen Uebett^oten oon Seiten ber ftoloni^en burd^ beren eigene 9t^
girtnng, unmögtt^ gemrfen m&re mit ben (Eingeborenen in gneben
jtt leben« Ift|t fic^ burc^ou« n\6)t be^au))ten. (£« wirb fä) geigen ba|
«Mm in ber f4)&teten Seit, n>eit entfernt etmo« t»on bem begangenen
Unrecht mieber gut gu mo^en , fortgefahren ^at ed gu oergrOiern:
3n ber gleiten ^ftlfte be« 17 ten 3o^r^. mar im »orben unb in
250 Serfa^tttt bct 3nbianer im Mege.
Ut (tßen M I8tcn ouct^ im 6fi^en tie (Srbilteruuo ber 3nbtaner 6f
reit« oagemcin: lieg mug man t)or 9(iem im ^eba^tnig bebten,
totnn man i^r fpStcred Ser^aUeii nidi^t unbiaig beutt^eilen mitt.
t>H seiet fi(^ beut{i4l an i^rem Serfo^ren im ffric0C gegen bie 9BetSen
in ienetgeit, ba« Don Belknap (I, 225) folgenberma^en gef^if*
bert mirb.
^a>ie anbianer liejfn ^^ feiten ober nie fe^en ef^e fie ben *)(ngrif
machten, eie {eigten jt(^ mä)i im offenen gelbe, fonbent madSiien nur
Ueberf&ae, meifi in ben 9Rorgenflunben fi(ft ()inteY bie 9äf4fe t>nbn*
genb in bet ttfi^e ber SBalbpfabe ober hinter ben ^e<fen in ber 9U^
ber ^Aufer. 3^r 9)er{ie<f oerrict^ p4 nur burc^ bie oon i^^nen abge*
feuerten @cl)u|fe, bie nur \i)\üad) mciren, ba fie bo« $ulber fparten
unb nur in mdgli(^{ler 9t&tie f^offen. Selten griffen fie ein {)aud an
o^ne bie ®en)ii(^eit nur geringen 2Biberflanb ^u ftnben , unb man ^at
in Srfat^rung gebracht ba§ fie oft Zage lang im ^interMt lagen bie
Bewegungen ber fieute belauernb o^ne fi<^ ^ertioriumagen. Sertleibel
in erbeutete ftleiber f(^li<ti ^ä^ öfter« einer ^benbd in bie @tta|en
oon 9ortdmoutti unb fa|i bur(^ bie genfter ber ^Aufer um }U (attf<^eii
unb ju ^or^^en.
3^re ®raufamteit traf ^anpt^&^Wä) JHnber Site unb S^toa^t
ober Wohlbeleibte mel<tie bie 9n{irengung ber 9)eife bur(^ bte fflilbaif
nic^t ertragen tonnten. SBenn fe ein (loc^fc^mangered SBeib fingen,
flachen fie i^r bie SD^effer in ben Seib. SBurbe ein Ainb IftfUg, fo fAo
gen fie i^m ben Stopf ein am n&<^fien 9aum ober Stein. Sitfmeiien
um bie ungiudüc^e Wutter ju quSlen , 9>eitfc(^ten unb fdS^lugen fie baf
jfinb faft )u Zobe ober dielten U unter ffiaffer bi« i^m fafi ber It^em
aufging unb warfen ef bann ber 9Rutter gu bamit jie e« beru^^ige.
Sermoc^te fie bieg ni(^t , f o mürbe e« mit ber ^ft auf ben Xopf gc'
fi^lagen. ^in (Befangener ber oor 9Rflbigteit feine Saft ni^^t me^
f^lepi^en tonnte , ^atte oft ba«felbe Sc^cffal. ffler miberfpftnflig mar
ober mttfc^ulbig an bem Zobe eine« 3nbianer« ober einem fotd^en uer«
manbt, ber mürbe langfam gemartert, meifi am Vfa^ile, mä^renb
bie übrigen befangenen feinen Qualen {uferen mußten. * 9i«metlen
* (E^rdgere €(^onung bet Oefongenen fanb in bem Jtriege ftott ber mit bet
^obetung von ((anaba enbigte, 1764—62, ba bie 3nbianer fflr fie ein antH
Söfti^etb erf^ielten (Belk aap 11, 222). flm bie ^uronen (aben in ben fpoteren
Itriegen ba« Qu&len ber befangenen unterlaffen (Doddridgc bet Ker-
«heTal322).
töe^onMung ber ©efangenen. 257
murbf ein ^euer ongejunbct unD eine S)To^un0 gegen einen u^et me^*
rete au«öcfpro(|)en , obglei* man ni*t We ^rbfld^ft ^atte fe urnjubrin«
gen, fonbetn nur pdj) an i^rer «ngli ju »eiben. Die iungen 8eute
be^anbelten oft bie (gefangenen unmenf(^li(b in ^bmefen^eit bet ftlte'
ren, unb wenn bie ©adje jur Unterfucbung fam, mußten fene fdi^wei«
gen ober gute SRiene ba^u mai^en , bamit e« i^nen in Butunft nic^^t
nodb fc^Iimmer gebe, ffienn ein Gefangener traurig unb niebergefd^Ia«
gen mar, rourbe er ftd^crtid^ t>tTf^b^nt, wenn er aber fangen tanken
unb tacken tonnte mit feinen Ferren , fo mürbe er geliebfofi mie ein
Sruber. @egen 97eger Ratten fie eine jlarfe Abneigung unb töbteten
ße gemöbnlid^ menn fle ibnen in bie ^dnbe fielen.
junger mar ein gemdbnli(!bed fieiben fär bie Gefangenen , ba bie
Snbianer, menn fle 3Bitb erlegten^ e< fogleicb gang aufjebrten unb
bann ben ®dpma(^triemen umfc^nadten. Sin (EBec^fel ber ^enen,
bt«mei(en für fte eine Srlei(^terung, räcfte bie ^u«{i(^t auf Befreiung
in no(^ meitere ^etne. ^atte ein 3nbiancr einen Sermanbten t>erlo»
ren, fo mujte ein Gefangener, ben er für eine glinte, eine 5ljt ober
ein ))aar ^ede faufte, in bie @teUe be« Verdorbenen eintreten unb ber
Sater Sruber ober @o^n be< jf&ufer« merben, unb bieienigen meiere
fiä) in eine folcbe ^boption gu ftnben mußten, mürben bann mit ber«
felben Gate bebanbelt mie bieienigen beren $la( fie eingenommen
Ratten. . .
9(uf ber anbern ®eite mu§ man anertennen , baf 9eif))iele oon
Geretbtigfeit (Sbelmutb unb 3<ittgefübl in biefen ftriegen üorgetommen
finb, bie einem cioiiifirten Solfe jur d^xt gereid^en mürben. Sin
Sreunbf^aft«bien{} , einem 3nbianer bemiefen, blieb ibnen fo lange
im Geb&(!btni§ aU eine Seleibigung, unb ba« Seben oon mannen
ifi gefcbont morben um guter ^anblungen miQen bie ben Sorfabren
berer ermiefen morben maren in beren ^dnbe fle fielen. Drei 3nbla*
ner ). 9. plünberten einfl ba« |)au« eine« iDtanne« 9lamen« Crawley,
brachten ibn aber nic^t um, meil bie Grogmutter be« einen oon i^nen
einmal eine gütige Sebanbtung bort gefunben b<^tte. 9i«meilen tru<
gen fle Jtinber auf bem ^rme ober Mdtn fort, gaben ibren Gefan<
genen ba« Sefie gu effcn ma« fie batten unb litten lieber felbf! 3Rangel
e^e fie ibre Gefangenen b&tten barben laffen. gür 9xanU ober Ser«
munbete gefcbab ^tte« ma« §u ibrer Genefung erforberli(b mar. Sei
biefer ®orge für ibre Gefunbbeit bitten fie obne 3metfel eigennützige
258 53erfaftren ber ffiei§en im Ariele.
3n)C(!f. Der merfrofirbiöjle unb (d^önjle 3uö in i^rem Betragen ge*
gen bie befangenen war aber i^r anjlanbtge« Setragen gegen bie
grauen. 3(^ ^abe nie gelefen ober ge^drt noc^ bei nät^erer Untetfu«
c^ung erfahren txii eine grau bie in i^re (Seraalt geriet^ , ^d^ im ge«
ringfien über ße ^u beQagen gehabt bätte, wogegen Beugniife ffir ba«
(Begent^l f<^^ i>4wftg pnb" (öeifpiele baf. p. 229 not. Siele flauer*
Mdfi S)etaiU au« ben ftnegdgefcbi(^ten bed 17. unb 18. 3ütir(^. ftnbet
man befonber« bei Church unb bei Kercheval 318, 323, 386,
413 ff.).
^ie %xt ber jtriegfu^rung auf Seiten ber 9&et§en unb bie 9e«
^anblung ber Seflegten burc^ j!e mar meiß weniger ro^ unb graufam
aU bie ber Snbianer, aber an moratifd^er Serwilberung unb Qd^Uö^*
tigteit ber (Sefinnung gaben jte biefen oft burdi^au« nic^t« na(b. 3n
ben Kriegen be« 18. So^t^. ^o^lte bie 9tegierung ber englif^^n mit
bie ber franjöftfc^en ftoloniecn Ramien für &tal))« aui* (Belknap
II, 48 ff., Gordon 438 einjelangaben, Bossu II, 114, SulUvan
251 u. %.), unb Sorb @uffol( l)at aU @taatdfe(retär im englif^en
«Parlamente biefe «Prayi« t)ert^eibigt (Collect. N. Y. H. S. II. 57).
Sadfelbe gefcfia^ fogar no^ im ameri(anif(^en Unab^ängigteitdtriege
oon Seiten ber englif(^en 9tegierung. S)ie (Snglänber ffalpirten in
bem Kriege oon 1759 gan^ nac^ Snbianermeife (Thomson 1, 154)^
unb oft fielen in golge ber aufgefetzten greife unfd^ulbige unb ^arm«
lofe äRenfctien ber ^abfuc^t ^um Opfer (Adair 245): ein Wann
Kamen« David Owens morbete einji in einer 9tac(^t {mei 8(^amanoe
unb brei 2Beiber mit benen er ^ufäUig {ufammengetroffen mar, nur
aud biefem Semeggrunbe (Parkmana, II, 160). di giebt ^u biefer
X^at jmei 6eitenflutfe in größerem SRaa^ftabe, bie Srmorbung ber
3nbianer t>on Sonejioga burd^ bie Paxton boys (1763) unb bie ber
96 unf^ulbigen Z)elamare^ meld[|e jur ®emeinbe ber mdbrifdl^en 9)rü«
ber gehörten (1782). ^uf einen uube{limmten Serbac^t bin mürben
bie erfieren angefallen unb einige oon itinen umgebrac^^t; bie uberfe»
benben fc^affte man na(() fiancajler in'« (Sefangnil um pe oor mei*
teren tSngriffen ju f(()u(en , aber biefed mürbe erbro^en unb bie 3n'
bianer abgefc^lacf^tet. Der ©ouoerneur t>on ^ennf^lt^anien moClte
* di f(^eint ba§ man übet bad €fa(piren in ^meiifa anberd benft M bei
und, ba Fremont (162) no(b neuerbingd bad €foIpiien ^meier ^ferbebiebe
bm<l^ einen Jran^ofen uub einen 9lmentanei M eine glorrei(be Xbat er^dbit.
IBorbauftn ^cn fßrt^en begancien. 259
auf bie WöxUx fa((p^en laffcn, aber bie öffentlidl^e SKeinung f^ra^ j!e
frei unb jte butften ftd^ i^ter @<^anbt^at nod^ rufimen. 3)ie brfel^^r«
ten Snttaner bcfonben {i(f) i^ren ©tommgenofTen tote ben 3Bei§en ge«
genuber in einer glei^ ubUn Sage : man mt§traute i^nen »on beiben
6etten unb [ab |te aU ^eimli^ie geinbe an. @(bon im 3. 1781 b^Ue
man bie <&errcn^uter ^Riffton&re gefangen gefegt, bann aber al« un^
f(^ulbig miebet lodgegeben: ein X^eil ber Snbianer mar in golge ba«
oon in bie WifPondbörfer {uräcfgetel^rt. 3^re Neutralität {mifc^en
erbitterten feinblid^en Parteien brat^te i^nen ben Untergang : fte mur*
ben unter bem Scheine ber greunbfcbaft überfallen unb böUig miber«
^anb^lo« nmgebracl^t (Doddridge bei Kercheyal 263, 276,
Park man a, II, 89, 102).
SRan tann biefe unb ä^n1i(t)e ®raufamfeiten mit berSermilberung'
entfc^ulbigen , mel(^e ein 5trieg mit rob^n Sdltern , menn er längere
3cit anbauert unb um bie eigene (S|iflen^ gefubrt mirb, unoermeiblicb
erzeugt, aber ed gebt bierau< aucb auf ber anberen Seite beutli(|i ge*
nug ^eroor bag bie j^luft bie ben cimfijirten 9Kenf(^en Dom fog. SBil'
ben trennt , bei meitem nicbt fo gro6 ift aU man ft^ oft einbilbet.
fid giebt befc^ämenbe Xb<itfa(ben genug , meldte un^ ju bem (Sejlänb«
nii ndt^igen bat tobe @efu^QoPg(eit unb ^Barbarei in feinem gerin«
geren (Brabe bei ber toei^en 9ta9e ^u finben finb aU bei ber rotten.
Seite ^aben ficb bidmeüen in Snbianer oertleibet um Serbre<^en ^u
begeben , bie biefen bann {ur fiajt faUeu foüten , unb oft f^aUn bie
(Europäer met(be unter ben 3nbianern iebten , bie Unteren erfl ^u ben
(Breuelt^aten angereiht bie j!e begingen (Kercheval 114). 2)er
cnglifcb« Oberß Proctor ^at im Kriege Don 1813 einer oorau^gegam
genen (Kapitulation ^umiber bie oermunbeten {^einbe feinen 3nbianern
gum 6talpiren preisgegeben , mäbrenb glei^^eitig ber 3nbianer Xe<
cumfeb äbnlicbe @raufam!eiten mit aQer Snergie oerbinberte (Drake
{U Church 349 ff.). I)a6 ffleifie im % 1830 — man ^at fle aucb
in frflberer Seit be{fen öfter« bef4)ulbigt — ba« Slatterngift abgebt*
li<^ unter ben $ani verbreitet b^ben, bie bann gu Xaufenben bin-
färben, fcbcint ^inreicbenb beglaubigt ju fein (McCoy 441), unb
man »irb bem Bn'^if^l ^^ bergleicl^en Ungebeuerlicbteiten abgeneigt,
loenn man lieft ba§ ber Regierung ber bereinigten Staaten einfl ein
förmlicbe« ^roject jur Sertilgung ber Snbianer übergeben merben
tonnte (Morse 81). Unter ben älteren 'llnfieblern ber ^Befigrenge,
17 •
260 ^<< Sefuiten tn danata.
Un gefeietten pioneers of the west, ben „gelben oon Old Ken-
tucky* unb pon Slraittien, gab f« oiele, beren luefentlid^er 8cben*«
{med bie 3agb auf 9Renf(^ett mar , bic ganj naä^ 3nbionerart ge«
iDo^n^eit^rnftfig ffalpitten, bie in i^rer ffleibung nie in i^tcn Set«
gnügungen unb 6piden gan^ ben 3nbianern glichen. @ie t^eilten
aud^ Un Aberglauben bet leiteten : ftranf^eiten führten fle mie iene
auf Se^qpung jutud unb feilten {!e bur(^ ^n\6)\t^tn eine« fleinen
^dlgernen Silbe« ber ^qt, i^re j^inber erlogen fie in entf^reddenber
SBeife, übten fie im SBecfen bed !loma()an>! unb machten fie tü(^tig
ju bem ^anbmert bem ße fclbfl na(^gingen. X)ie @eft^id^ten botr
Vlife ginf übertreffen an grauenhafter Sermilberung fo $iemli<^ 90e«
ma« man oon3nbianern mei^ (Ruxton, Hoffmann 11,75, Suf(^
1, 323, 372 unb fonfi). 3)ie§ maren bie Seifpiefe bie ben ^ingebo«
tenen t>ox klugen gerefft mürben um fte ber Sit)iIifation ju geminnen.
S)0(^ mir ftnb ben Sreigniffen Dorau^geeilt, unb muffen ber ßnt^
mitfelung ber Ser^&Uniffe etma« genauer folgen um bie SeränberuU'
gen ^u »erflehen, mel(^e in ber SteUung ber Snbianer ju ben Seiten
admftli^ eingetreten ftnb.
Unter bem <5(|iu^e ber granjofen Ratten ^df 1633 - einzelne
maren f^on früher gefommen — 3efuiten in ttanaba bleibenb nie»
bergelaffen unb brangen non bort unerfd^roden naä) Guben bot.
O^ne i^rem ernften Sefe^rungdeifer unb i(|ter Diel bem&^rten 9uf«
Opferung ju na^e ju treten, barf bod^ behauptet merben ba§ au$ po«
litifc^e SBittfamfeit nid[|t au§er \l)xtm Jheife lag, ba Charlevoix
(620) felbfl fagt, eine bieli&^rige ßrfa^rung ^abe fie gelehrt, ba«
flt^erfle TOittel bie eingeborenen bem ftanjöflfc^en 3ntereffe ju ge»
minnen fei fie ju d^rifiianiftren, unb ein ÜRifItonär fei oft me(ir mert^
al« eine Sefa^ung (ogl. au(^ La Potherie I, 363). Sie 3efuiten
mirtten iun&(^fi unter ben ^uronen unb 3rofefen unb mußten jum
S^eii ben ÜJ^&rtprertob fterben, al« bie erfleren um 1650 mit ben AI«
gontin im ftriege unterlagen (®. oben p. 1 7 f.). 9}ur bie Abenafi am
^enob«cot unb ftennebec nahmen bie 3){iffionSre fe^r bereitnrtQig auf
unb blieben bal)er aud) flet« treue Snnbe«genoffen ber gronjofen, bi«
1724 oon 9Raffa(^ufett« au« bie (Sngldnber ^a^ fianb eroberten unb
bie SXifftonen unter $ater Rasles jerfiörten, ber bie Snbianer fo biet*
fa^ gegen iene gereift ^atte (Brasseur 1, 41 ff., 60). AUmSli^i ^at«
ten bie 3efuiten au4i bei ben 3totefen (Singang gefunben, untet
$oUitf unb eteOund ber Stofefen. 26|
benen {idSi oociüglic^ bte 9Ko^an)t ifinen lange geit feinbU^i gezeigt
Ratten (ebenb. 133).
6ett ber SXittc M 17. 3a^t^. nahmen bie 3tofefcn bic ^erDOt«
rQQcnbfle Stefle unter ben Snbianemölfetn ein. 3)ie ffran^ofen mel^^e
^au^tf&(^li4 feit 1665 im Sunbemit ben ^Klgonfin gegen fle f&mpf«
ten (La Potherie II, 83), goben ^^ fpötet mele aRu^e, ^aiq^tfi««
\x6) mit ^ülfe bec Sefuiten , fie für ft(^ {U gewinnen , boc^ gelang e«
nic^t: bid ^um grieben bon iftpimit (1697) jianben jie be^arrlid^auf
Seiten ber Sngi&nbet, obglei(^ jte ft(^ oft über btefe ju beflagen ^at»
ten unb mo^l burc^ifc^auten bog bie Sngl&nber jtc^ fronten um fic
felbfl ben ^ranjofen audjufe^en, ba {ie bon i^nen ni(|it bie ndt^igen
Saffen , unb $uloer nur ju fe^r ^o^en greifen erhielten. C^rjl <xU
|te fic^ in fdjiwac^ unb nur unjureidpenb unterfifi^t fa^en, würben fie
gum grieben mit ben grangofen geneigt: i^re $oltti( mar in biefem
Sade t^un^aft, offen unb ooU ^^tung Dor ben gefdploffenen Ser«
tr&gen (Golden 1, 149, 176 f., Dgl. 165 ff.). <5ie beflanb gu (Snbe
be« 17. unb {u Anfang be« 18. Sa^r^i. barin, bad ®lei(^gemid[|t ber
3Ra^t imifc^en Snglanbern unb grangofen ju galten, ba fie mol^l
muiten bag au« bcm gänglic^en Unterliegen ber einen bon beiben ^ar*
teien bie bro^enbße (Sefa^r für fte felbfi erma^^fen mürbe (Charle-
voix 397, 534). Son ben grangofen Ratten fte nic^t« ®ute« gu er«
märten, benn ber (Souoerneur de la Barre erl^ielt bon SubmigXIV.
bie 3nfiruction bie 3ro(efen möglid^fl aufzureiben unb bie gemalten
Gefangenen auf bie ®aleeren )u liefern (Brasseurl, 186). Suf
bie Seit bed griebend gmifd^en ben grangofen unb ®ngl&nbern (1697
— 1709) folgten bie unflugen unb unglücf liefen (£;pebitionen ber
Unteren gegen (£anaba unb erji fett btefer ßeit ifi e« bem frangöfifc^en
Sinfiug gelungen ein gemiffed Uebergemit^t bei ben 3cotefen gu gc*
minnen. 3n ben ftriegen bon 1754—63 Rauben bie ®eneca )u ben
grangofen , bie übrigen iBdlter bed Sunbed fd[imantten (^in unb ^er
unb maren in Parteien gefpalten (Golden II, 126.f.). 3^re$oUtit
mar unguberl&fftg unb treulos, ba fte ertannten ba§ man fic^ beiber*
fett« nic^t fc^eue fie gu o)>fern , fobalb ber eigene Sortt^eil bie( nti^t
me^r verbiete.
gafi burc^gingig berflanben ed bie grangofen meit beffer bie Sn»
btaner gu be^anbeln aU bie Snglftnber. Ki^^t bat fte i^nen ein grd*
ittU ffio^lmoQen gegeigt (i&tten al« biefe, fte maren aber tlfiger unb
262 hi.!-
gtmantt« (Lü I'otherie 11, A.iair2sti imt- |i'ii|ii. ."«m ,'Ui:,;.
i^trftibTen bette mit glciihcr ^äitc, lititn nxiit ffittn t\t ibnrii bc^
frcuntEifn Oiit'nii« «wf f'n Ä"nt loa um ^cffen Sant fu wtmüpm,
mit ftibft Slifibtr unb .Hinter ivuTbcii t>oii bcibcn ni<^t immn gt'
fdiL^iir (ll'iiciiinsiin K nbcr tnäbrcnb bir Ijubinttd' pon ^tn (Eng'
läubcni üfr t>iit<l) iii(ffi(l)ie1ofcii i^Ddiniiitt) bdeibint, biiidi falfAt
TOaSrtfldn (rbiUfd mit biitdi ö*c|tt)cii(r nur unt>Dlltt)mintn roitbcr
tifTfähitt irurbcii, f(l)mridirllrii bir t1tf<l)itit<birt«i {^TatiiDfni i^rti @i'
Kitett unb ibrru 'JtoniTrtitiltii, aaumntübirlcii fitt; ihnen auf alle
ffitifc, trivortcn ibni:ii ullc iinnülbiflcn HTÄntunfltn unb beivitfcn ftdi
frciflfbiB«. In«|\lbt n\\\tt jidi audi on bnt frau;ö|if<ti(n <£ano))i(rn
(5Itifd)liniiciii ncdi m ipÜUtrr 3"' : bt« Snbiantrn im "JltuScrtn öbn«
li(t) burd) jdin<arie 'Jiiitien, fdiwarjte in\ai, tuatit iStfidiUfarbt, bor-
inoiiirtni jtc mit tljutn andi in ibttr Meiflung jut ^anb nnb au (inm
umiter|diiPi'iKubtii Vtbcn, itiib flfjrllttn fid) frtuntr^aftlid) tu itintn,
mäbrtnb tu i*(id)cnte nnb felbfi tit Kdiilidjt ^(t)i>nbliin0 »un ©«•
len btr dugläubd nidjt ti(vmod)t(ii [\t tiefen von ^etjen jU gtmin'
n(n(WeM 36<ll,
3m fiauft tt« IS. o<ibrb. nierben bie ftlogen über tte Xrculoflg'
feit nnt -ijcnäihern ber öubiaiur iinni« böufigtr unb H"8*t- 3«
3. 1«89 (Kiiijä Uilliams wäf) übtifiden fic plüflid) jur Sto^t für
eine 1 :( ia^zt frübtr tTlittene UnbiU tit engliftten itolonieen im Hier-
btn. bod) ff^onltii fie babei eint i^rau. iljTt [mbere S)oblti)ätettn,
unt tertn ^nue (Belkoap 1. 107. 202, Dgl. p. IIT); im 3. 1703
I)atlen f\t nod) 6 Sjoi^en dot btni Utbetfall benfit au«fni)rten (Queen
Anne's wart betbtunt: .fp l)Od) bic ^oniie über tet Qxtt fttbe. fo
fern fei oon i^ntn (it Ülbfl^ft bin gciettn ju flöieti", Jo fefi roie btr
ißttg fei ifTTt ^«unbf^ftft unb folangc nie bit ^onne unb tct iVont
(oUe fte tAMJl^^^^^BjL'SRaR fanti ftd) torübtr (auin niun'
[f ttt^alb malten, benn mil n4i'
> btieii^neteti |ir biefe mil
IKt Si^Rfof^K fi<i^ ivie tit
^ hat in Sit&it g(fif)nitt(n
It Sttcnbigung be« Jtriteee jni'
1(1759) mar bie Utbermai^l
b bamil Ca« &d)i(t|al bti jn*
M^«tl76.HJ, R-eldier tit Sagt
Pontiac. 26S
htt ®a4e fe^r ridl^tig ocrflanb unb ^cn gan^Iict^en Untergang ber 3n'
biancrmQ(^t t)0rau<fa^, wenn fie {{(^ je^t nxd^t ermannten unb einen
DoQen @ieg errangen, war bie naturlid^e golge jener mic^tigen Ser«
änbcrung ber Ser^iiltnifTe.
Pontiac, Ottama t>on ®eburt, errang nur bur(^ ^ert)orragenbe
Oeißeigaben feine audge^eic^nete Stelle nn^ feinen faß unbegrenjten
Sinflttt auf bie 3nbianer. 3n ber ®tifle organißrte er einen adgemei«
nen 9unb unter ben SöKern welche bid^er ben gran^ofen befreun«
bei gemefen maren: er umfaßte bie Ottama, Oiibmai^, SB^anbot,
9Xiami, ^otomatomi, ffiinebogo,@aut, Sc^amanoc, S^eianoate, 9Ringo
unb k)on ben 3ro{efen bie @eneca. Weun engüf(^e ^ort« fielen foglei^
in bie ^dnbe ber Serbunbeten, unter x^ntn SRicfiilimacinac bur<^ bie
Sifi eined Saflf^ieled , bie i^nen Eingang in bie S^fiung »erfc^affte.
Sor 2)etroit feuerte Pontiac burd^ eine gef4)icft audgefonnene Sr)&^
lung bie ^einigen ^um 5^ege an. Sin 3>elan>are«3nbianer (fo lau«
tttt f!e in ber ^auptfadj^e) trdumte na^i langem gafien bag er bie
ffio^uung bed grogen ®eifie< befudpen foQe. Sr ging unb ging bi«
er an brei Sßege fam, beren ^mei i^m burd^ Seuererfd[|einungen Der«
fc^loffen mürben , unb erreichte enbli^ auf bem britten ben @ipfel bed
^o^en Serge« mo ber gro|e ®eifl mo^nte. X)iefer gebot i^m ben 3n«
bianern ju fagen bag er [xt liebe , bie Seiten aber ^affe , ba§ fie biefe
vertreiben ober vertilgen foQten, benn ba« Sanb gehöre i^nen, unter«
einanber aber foUten fte friebfertig leben unb oor ^dem ablaffen bom
£runte unb oon aberglaubifc^en (gebrauchen um {ur alten SinfadjM
^eit i^rer @itten mieber ^urflcf^uteli^ren.
Detroit fiel inbeffen ni(^t in bie ®emalt ber verbünbeten 3nbia«
nert)ölter. Durc^ Boaquet's @ieg unb ben- ^rieben bom 3. 1765
mürben Pontiac'« $l&ne boUflanbig bereiten, ßr ging na^ ffiefien
iu ben 3Üinoi4 um auf 'd ^teue bie ftr&fte ber 3nbianer ju bereinigen,
mürbe aber bort auf ^nftiften eine« ^änbler« ermorbet. lieber feine
groge moralifc^e jhaft (^netboten bei Parkman a, I, 258) mie über
feine große geiftige Begabung über^upt ifi nur eine @timme. 23e«
nige unter ben 3nbianern ftnb i^m ebenbürtig unb biedeic^t nur ber
fp&tere Zecumfe^i i^m überlegen gemefen. 3nt ^dd^flen @rabe lernbe«
gierig, bot er IRajor Rogers Sanb jum (Sef^^ent an um i^n §u be«
megen baß er i^n mit nac^ (änglanb ne^me, mo er bie Bearbeitung
be« Cifen«, ber SaummoUe u.bergl. lernen unb ^^ noc^ ooUß&nbiger
204 Spatere ftriege.
über bic cnglifc^e {)cerc«einnd^tung unb Atiegtfunft unterri^Un
rooflte. @r0ab eine ^rt don ^^apiergelb aud, @tu((en oon Sirfen«
rinbe bte auf ber einen 6eite eine gifc^otter, fein Zotem, auf ber an<
beren bie ibm gelieferten (Segenflänbe im Silbe geigten. (Parkman a,
I, 190, 236, II, 253. Schoolcr. 11, 243, Thomson 203, That-
cher II, 114 u. ^L).
3e^n 3a^re fpäter (1774) folgte ein neuer ftrieg (Lord Dunmo-
re's war), beffen Seranlaffung t^erfc^ieben angegeben mirb (Kerche-
val 148, 158, Thomson 205). 93erba(t)t unb 'Urgmobn, oage &f
rückte Don bet»orftebenbcn geinbfeligteiten fd^einen iebenfalld f^aixpU
fä(i)licb ben ^Jlu«brud) berbeigefubrt ju ^aben, nacbbem Sogan ben
unproDDcirten iD?orb gerächt i^aiU roeld^en Cresap*s Seute, wie H
\d)e\\\t au« ^rit»atfeinbfcbaft (Schoolcr. VI, 619 f.), an feinet ga»
milie begangen t^atten. Cornstalk, ber flct) in biefem Kriege ald
^nfübrer ber ^elamare 3tofefen ^Bpanbot unb Sc^aroanoe fovo^l
bur4 f^ine ^ifpofttionen unb treff[icl)e Xattit, al« aud) burc^ perfön«
lic^e lapferfeit in bc't^^ni (Srabe audjeic^nete, marf raenigften« ben
SBei^en bie Ungerec^tigfeit i^re« 'Ungrijfcd bei biefer (Gelegenheit offen
t«or (Kercheval 155).
3n ibren langen unb erbitterten Jlfimpfen mit ben ®ei§en fyahtn
bie 3nbianer aUmälid) eine tiiel bejferc '2lrt ber jlriegfü^rung gelernt
al« ihnen Dorber eigen war, unb ee fdieint tag je me^r i^re SKac^t
ftdi tcm gän$lid)en Untergange näherte unb le trotilofer i^re Sage
wurte. befto auigejeic^netere Zalente unb beßo großartigere ^i^araf«
tere bei einzelnen Don ihnen §ur (Sntmidclung famen. Der amerifa*
nifd)e Unab(^ängigfeitdfrieg, ben fte rid)tig auf^ufajfen unb ju oer^e«
^en ohne 3n?eifel nicht oermochten, fpaltete fie in 'Parteien. *^uf €ei«
tcn ^cr Aolonieen flauten bie SRohifaner unb t«on ben 3cotefen nur
Mt Oneiba. auf Seiten bed 3ltutterlanbee bte £(ban>anoe unb bie
ila»atr. Die Unteren wuibcn Don ihrem Häuptlinge Capt. Pipe
m Acicfc gegen bie Ümcrifaner gebrängt , mäbrenb ber cinjluBrct^K
Ute-Eyea ftM ba^u rieth ^rieben \\x halten. iXarfteQung il^rcr
iillribefrcbungcn bei Thatcher II. 1*22 rf.). Jiefer nämU4| war
n^ feit SRifßonäre, benen er ft(fe mebrfad) bciift aufopfcrnb bewic4
'l'P nitt ttcfal^r bei eigenen Sebeu« . bem i^hriilcutbume gewonnen
■•«>« aafe fab in ta Selebrung unb ßinführung ber (liotlifo«
» IM einzige Wtmti im Solf rom brobenbcn llPtergange ju
6tieit ber «nft^ten. 265
teilen , mi^renb Pipe in ^lefen 3)in8en ^ic enigeflengefe^te 'änj^^t
oettTQt.
9Dir begegnen um btefe Seit ifter« einem \o\4)tn Streite bei In«
jt^^ten bei ben 3nbianetn : einige fu(^en ba« ^eil i^te« Softe« in et«
nem Infc^Iuffe bedfelben an bie 9Bet§en, im S^riftent^ume unb ber
Cioilifation , anbete in ber 9tu<f te^r )u ben einfa^en unb teineten
Sitten ibter eigenen Soreltern; bie einen beftf^en meifi nur menig ober
nxi^U t>on bem alten Stolje unb bem eblen 6e!bfigefii^k ber d^ten
3nbianer unb {Inb überhaupt nur feiten 9Ranner Don oor^ugU^er
Sinfi<^t uitb großer geifiiger Begabung, bie anberen finb bie Xobfeinbe
ber SBet§en unb aQer Steuerungen in ©itten unb Sebendmeife bie oon
i^nen ^erru^ren , t>erbu{!ert u)ib »erbittert in i^rem ®emut^e butc^
ba« traurige 6<^ttffal t^re« Soife« , beiden 3>emoralifatton unb tiefe
(Erniebrtgung fie t^ottfommen bur(^f(^auen unb absufiellen ^reben.
3u jenen gehören ber d^octaxo $uf(^mata(^a (gefi. 1824), berOtif^^«
ting Cornplanter, beffen audgeiei4)neter Serebtfamfeit e« gelang fein
Snfe^n bei ben 3ro!efen, ba« er burc^ einen Sanboerfauf U7S4) )u
verlieren in ®efa^r fam, glu(flid^ mieberberjufieaen (über ibn That*
eher 11,271,309, 312), unbbermoratifd) reinere Little Turtle, SRiami
tion ®eburt, ber juerß bie $o(fenim))fung bei ben 3nbianern ein«
fft^rte, unb {14 flet« ^dc^fl lernbegierig na(!b atten Staatdeinri^tun«
gen unb (Semerben ber SBeiien ertunbigte um bie Sort^eite berfetben
au<f^ ben eingeborenen }Uiumenben. 2)en entgegengefet^ten @tanb«
puntt vertraten bie erflärten @egner ber beiben letztgenannten 9R&n«
ner : Red Jacket unb Tecumseh. 9u<^ fc^on Idngere geit Dörfer
maren $u miebet^olten Walen ^rop^eten unb fie^rer unter ben 3n«
bianern aufgeßanben , mel^e für gro§e moralifc^e Reformen unter
i^nen mit aOer Araft }U mirfen gefuc^t Ratten.
ein $rie{!er ber Srofefen ^atte biefen um 1737 oerfunbtgt boi
ber grofe ®eip i^m erf^ienen fei unb feinen Sitten bie Snbmner }tt
»ertilgen ofenbart ^abe. «3^r fragt'', fprac^ (Sott ju t^m, .»me^^alb
ba< ffiilb fo feiten gemorben i{). 2^ mitt ed eu(^ fagen. 3^r tdbtet
e< um ber ^dute mitten mit benen i^r eu<^ berauf^^enbe (Setrdnte
tauft, i^r ergebt eu4 bem Zrunte unb morbet einanber unb fü^rt ein
audft^meifenbet fieben. X)arum ^abe i(^ bie Zf^xtxt aud bem Sanbc
getrieben, benn jie jinb mein, fflenn i^r (Sute« t^un unb euren @ttn«
ben entfagen mottt, mitt \ä^ fle )uru(f bringen , menn ni<^t , eu^ oan
tRefoTmatoren 9leue Sttit^t.
Ui (Srbe oertiteen ' (Schoolcr. IV, 336). Pontiac f(^lug, mie mit
gcfe^en ^aben, einen d^nUc^en SBe^ ein um in biefem @inne auf tie
Snbianer )u micfen. Um bad 3a^r ISOO ßanb Cornplanter*«
Stuber Saneobi^o qU $rop^et unter ben 6eneca ouf, l^rebigte i^ncn
9R&6igtcit unb Stnigteit warnte x>ox aOem fiQnbtierfQuf unb Dor aHet
Sermtfi^ung mit ben Sßeigen. @r %ab biete moralifd^e Seiten unb
berlangte bie Kutffe^r {ur (Sinfa4)^eit ber alten @itten. X)ie Sefd^ret«
bong ber ^dHenfirafen mie bie ber ©lütffeligfeit im ^immel, in totU
(^en na<4 Snbianerbegriffen oon ben 2Bei§en nur ber einzige Wa-
shington gefommen i|), mar eine« ber ^auptmittel burc^ ba4 er
auf feine Bu^örer mirfte (Morgan 226). Xecumfe^'« Sruber, dHh
matama, mirfte bur(^ ö^nlic^e ÜKittel für ben ^totd bie Snbianer ben
Setzen ^u entfremben unb unter ftcf^ ^u Derbunben , boc^ l^at er bie
gute @a4ie für meiere er feit bem 3a^re 1804 auftrat, bur<^ Serfpl*
gung einzelner Oegner befletft, bie er ber Säuberet anflagte unb {um
Xobe Derurt^eilen lie^ (Thatcher II, 184ff.). Son anbem $rO'
p^tttn unb Se^rem meldte nid^t feiten mancherlei $bAnta{iif<^e« i^cen
morattfclien Seßrebungen beimifdbten , boten mir au<4 fon^ me^rfa^^
0.9. bei ben $otomatomi , ben ftttfapu. de8met288, McGoy
96, 467).
9tte 9In{trengungen biefer ^rt Detmoc^ten nic^t« gegen bie Stacht
ber Ser^altniffe. Kad) bem (Snbe bed amerifanifd^en Unab^&ngigteitd«
tttege« (1783) folgten balb neue Snbianertriege. (£« mar bie o^nc
Stteifel oft gefliffentlic^ erregte unb otelfad^ im Stillen gen&^rte ^off»
nung ber 3nbianer auf Sei^anb Don Seiten ber Sngl&nber, meiere
{le iu Seinbfeligfeiten gegen bie bereinigten Staaten fpornte unb tco|
offenbarer S^mäd^e i^ren 9Rut^ aufre(^t ^ielt. S)ie^ gilt t>on bem
Kriege be« 3abre« 1791 in melc^em Little Turtle in &u(er^ ge«
f<^i<ftet unb erfolgreicher SBetfe operirte, an ber Spitze ber vereinigten
SRiomi, ffii^anbot, $otomatomi, 3>elamare, Scbamanoe, Oiibmo9,
Ottama u.a. (Thatcher II, 244 ff., Schoolcr. VI, 343). S)ie
ooU^änbige Wieberlage ber Snbianer (1795) fonnte er freilid^ nic^t
^inbern. <SngUf<f^e Serfpre<^ungen maren e« auc^ 1812 burcb mel^K
fid^ bie 3nbianer unter Xecumfeb {um itriege oerfu^ren liefen. S^
wir iebo4^ }ur Setrad^ung biefe4 letzten Kampfe« fiberge^en, mirb H
gut fein einen SUd auf bic.6<^itffale ber 3nbianer in ben fdbH(^rcn
SAnbem §u »cffcn.
ü^ei ben (^^etofee ßanteti feit 1756 eine Xne0«)»aTtei unttt Oco«
noflotQ (Dflenoco) unb eine gcieben^partei unter VtotuOQfuOa (Little
Carpenter) einanber gegenfiber. Se^terer, welcher ni^lt but<^ IMeg^«
traten, [oubern nur burc^ politifc^e j^tug^eit unb Sinft^t sl&ngte,
^at fl^i {letd oU treuer $$reunb ber SBeifen beroiefen, fiK^te fl4 ^\t\tn
mdglid^ß anjufc^liegen unb vertrat ba« Sntereffe ber ßnglänber, mA^»
renb fein ®egner unter franjdftfc^em (Sinfluffe flanb. ^tafuQafuQa
liegte aber feinen 9tiDa1en, mit meinem er übrigen« obgefe^en Don
politifc^er 9Reinung«berf(^ieben^eit, {!et« in Qintrac^t gelebt ^atte,
unb brockte ein 9unbni§ ber df^erofee unb Satamba mit ben eng«
W^tn jlolonieen $u <Sranbe (Thatcher II, 151 ff., Timberlake
72, 87). Diefe« ^atte tnbeffen feinen '«eflanb. $ferbebieb{la^le, nac^
9lnbern nur bie Aneignung milber ^ferbe bon Letten ber dt^tiottt,
fährte {u blutiger Dtat^e Don Seiten ber k)irginif(^en jlotoniflen. (Sd
fam trot^ QtafuQafuUa'« unaudgefe^ten 9emu()ungen {U einem Der«
iKcrenben ftriege, in welchem ftd^^ ein X^eil ber Sreef mit ben ^^erofee
t»erbanb; bie Snbioner geriet^en in Sebr&ngnig unb fa^en f\^ gend«
t^gt um ^rieben ju bitten {na^ 1760; Williamson II, 87 ff.,
Thomson I, 169). S)ie jtolontßen t>on Xenneffee f^licften um 1772,
ba fte fi^i no<^ fd^mat^ fü^^lten , eine bemüt^ige Sotfd^aft an bie QJfyt»
xoUt, um Vergebung für einen Derr&t^erif(^en SRorb , ben einer ber
3^tigen begangen ^atte, unb grieben ton i(inen ju erbitten; ba4 un«
befugte Einbringen ber ^nfiebler in ba« (gebiet ber 3nbianer ging
aber ^ier mie anbermart« feinen (Bang , unb i^re t)äuftg ermatten
Klagen baruber bei ben ftolonialbe^örben maren t>ergebli4l (Ramsey
112, 270, 318f., 497, 693). (Sin Don ben ^(^erofee beab{{<^tigtet
Ueberfatt (1775) mürbe t>on einer 3nbianerin Derrat^en, tene bur<^
mteber^^olte Schlage ^um ^rieben genöt^igt, unb bie (Brenne i^re«
Sanbe« nad^ bem ftegreic^en ftriege bon 1783 Don Seiten iRorb Sa«
rolina'< in mittfürUi^er 3Beife feßgefe^t (ebenb. 144, 275). (£« f^ieint
bemnad^ ba^ man bie 9emunberung etma« m&6igen muffe, mel^K
Ramsey (370) bem ^eroidmu« ber ^Unfiebler ^ben graufamen unb
ra<4fäd^tigen Silben'' gegenüber }oat, {umal ba er fclbfl mitt^eilt
ba| ®f aufamteiten einjelner gegen biefe au§ec 3n)eifel flehen unb nid)t
feiten gemefen ftnb. (Sin begangener Tloi^ mürbe an unfc^ulbigcn
Snbianern ganj ebenfo bon ben KBeigen gerächt mie bon jenen: bte
moralifd^e SermUberung mar auf beiben Seiten gleich (ebenb. 420).
^
268 OeftaUttttfl bcr Sec^ältniffe im Sübcir.
B, Franklin fi^tieb im 3a^re 1787 übet bie 0€CU)>Qtioii hH %anbe«
oon Seiten ber ftolonißen, ^fte fei um fo ungerei^tfertidter aU bie 3»'
bianet unter \t^x annehmbaren Sebingungen Sanb ^u oertaufen be«
reit feien, unb ber ftrieg gegen fle in einem 3obte let<^t meit grd^ere
Serlu{!e oeru|fa<^e aU bie jum anlaufe be« eroberten ®ebiete< erfor«
berli^ie @umme betragen ^aben würbe."
S)ie(£trtcbtung }^on gort3efferfon im Gebiete ber&b<^afatD (1780)
o^ne beren Srlaubnif, ba4 ununterbrochene Sorbringen ber Xoloni«
ften in ben fiänbern am ^umberlanb glu§ unb anbere 9eeintr&<t^ti«
gungen führten ^u unaudgefc^ten geinbfeligfeiten in biefen ®egenben
(1780—94), ba bie jtommipre ber ^unbedregierung (1786) bie
Grenze ber d^idafam in einem Srieben^fcbluife mit biefen ^mar UP
gtflettt batten, bie füblicben Staaten aber biefe« ^bfommen unbeai^tet
liefen , meil fie burd^ bie getroffene 93e{iimmung iu t>iel aufgegeben
glaubten; feit 1780 f^ieint (ein grieben^üertrag me^r oon ben 3n<
bianern mit ber ^Ibftc^t gef4)lof[en morben ju fein i^n ^u galten , fo
Diele beten and^ ju 6tanbc famen (Ramsey 446ff., 463, 499.).
Ilu^i bie Steet nahmen an biefen ftriegen fe^r t^&tigen Iftnt^eil. (SA
beburfte( 1787) eine« audbrfl(fli(^en (£ongre|bef(^1uffe4 um ®eorgia an
einem DdDig ungerechten Angriff auf fie ju binbern (ebenb. 394 f.), unb
man fann ficb bei ber gän^licben Siflfur mit melc^er bie Eingeborenen
bc^anbelt mürben, ni((^t munbern ba§ bie geinbfeligfeiten f^itx im Sä*
ben benfeiben unDerföbnlicben 6^(^ara(ter annahmen mie im Korben.
9la(^ bem für bie ^meritaner gludli^^en Aufgange i^re« Unab^&n«
gigtett4(riege4 mar bie Sage ber 3nbianer eine »oafommen Hoffnung««
lofe; U gehörte ber Wut^ unb bie Energie eine« Xecumfe^ baju no6^
an eine mögliche 93e{ferung berfelben )u benfen. 8o^n eine« &^a*
manoe unb einer (E(^ero(ee»3nbianerin, §ei4^nete et ft4^ fc^on in ber
3ugenb butcb gtofie SRä^igfeit unb flrenge SBa(^r^eit4liebe au« , unb
oereinigte aU SRann in ftd^ aUe grogartigen (Sigenfc^aften be« deuten
Snbianer«. Sor ^dem ßrebte er bem ferneren Sorbringen ber SBeigen
einen feßen Damm entgegenjufe^en unb fui^te }u biefem Stoecfe einen
attgemeinen 3nbianerbunb ^u fliftcn, ber auf bem (Brunbfa^e beftdnbe,
bag ade« Sanb unDct&u§etU(( unb (Sefammteigent^um bet Stngebo«
tenen unb aflet SanbDetfauf batum ungültig fei. gut biefen (Btunb*
faj) bet Selbßetf^altung mu|te et fie but<^ eigene gteigebtgteit unb
but<l^ nbetlegcnc Sctebtfamfeit ^u gewinnen. €ein Stubet, bet t,^io*
^ Senimfef), Red Jacket. 209
plS^et", (ll«fmatama, ^anb i^m in festerer fRü<ffi<9^t mett nad^ unb mar
ubcrbte^ totmqtx beliebt (Hunter 43), bo(^ bebiente er fic^ be^felben
^auptf&4ilid) um fär eine moralif^^e Sleform unb für bie ffiieber^er*
^eQung ber often 6itte unter ben 3nbianern ^u roirfen , namentlit^
ben Srunf unb afie unndt^igen ®raufamfeiten abjufieden. ein 3i<(
in beffen Serfolgung oflcin er mit feinem erflirten (Segner Littl^
Turtle ^ufornmentraf. ®eit bem 3a^re 1804 ^atte er im @e^eimcn
mit großem Srfolge für biefe 3me(fe eine ratilofe X^&tigteit entmitfelt
in ber Soraudjid^t eined bcborße^enben 9ru(|^e« $n)if(^en ben ^Umeri«
fanern unb (Sngl&nbern. ^a entbedte ein ^otomatomi bem ®ott«
t^etneur Harrison Don ^nbiana feine gefäbrlidi^n $lQne. Secumfe^
erfuhr e« unb gab Sefe^I ben Serrit^et (^eim1i4 umzubringen. 91*
ber $0tomatomi baüon l^drte, ging er l^in ^u i^m unb ^&ufte auf Se«
cumfe^ afle @dlima4^, o^ne bQ§ biefer auc^ nur ein ffiort erwibett
^dtte. €r blieb jlumm unb lieg i^n gelten, ber ^otomatomi ober ifl
feitbem fpurlo4 Detfc^munben (Thatcher II, 200).
3>ie UnDor{t(^tigfeit SUfmatama'd führte borgeitig bie S^la^t
bon 3:i)>pe€ani)e ^erbei (1811) unb UdU Secumfe^'d ^läne auf: e«
blieb biefem je^t nur äbtig fogleicl^ ju offener geinbfeligteit ju greifen.
£ie finglAnber bebienten jt<^ ber 3nbianer mie früher, Dielfac^ au$ in
bem j^riege oon 1812 gegen bie bereinigten Staaten, fie Dermt(felten
bie Creef mit biefen in ftrieg , Ratten jenen t^erfru^ten 9u4brtt(^ ber«
onla§t unb fianben balb barauf auf bem $unfte. bie (Eingeborenen
i^rem 6(|^i(ffale }u uberlaffen (Thomson II, 62, 423). 3)a fprac^
Secumfel^ ^u (General Proctor: Son ben (Snglinbem finb früher bie
3nbiatter jum fttiege gebrftngt toorben, Pe aber f(?>loffen grieben unb
gaben biefe preid (nac^ ber amerifanifc^en IReüolution). 3e^t }^aUn
bie (Sngl&nber üerfpro^ien ben 3nbianetn i^r fianb mieber erobern }U
Reifen, fie ^aben berfproc^en für beren 3Beiber unb ftinber ju forgen
unb nun moUen fie fld^ $urfid)ie^en unb biefe im Stiche laffen bie fie
)um 'fttiege getrieben ^aben. äBenigfiend bie SBaffen unb bie SRunt«
tion, fugte er ^in^u, foQten lie ba laffen bie fär bie 3nbianer befHmmt
feien, benn Pe felbfl feien entfd^loffcn in i^rem Sanbe {u flegen ober
{u flerben (Thatcher II, 237). Xecumfefi felbp fiel in ber cntfc^ei*
benben Sd^lac^t (1813) unb bie 3nbianer fc^loffen gftieben (t814f.)»
mit ein}iget ^utoa^me bet (£teeM unb Seminolen.
Zecumfe^'^ 3ettgenoffe unb (Beifte^betmanbtet Red Jacket,
270 ^i< It^^ttn Snbionerfdefle.
ebenfaU« au^gf^eic^nct bur(^ ^o(ye @et{le«0oben, ijl ^u feiner fo 9ro§en
^olitif(^en ffiirffamtett ^elan^t. 3m ^er^cn Doa^anbig ^tbe n>ie je«
ner, befdmpfte er jeben ^nfdS^(u§ ber Snbianer an bie Seiten bur4^
feine ^inreiienbe Serebtfamteit bie ibren größten Xriump^ fetette, a\i
jle bie 3tofefen Don ber IRic^ttgteit ber Snflage auf Sauberei übet»
geugte, meiere Cornpianter gegen Red Jacket erhoben ^atte.
3n fpdteren 3abcen ergab ft(^ letzterer bem Stunte unb mürbe tbeiU
in ^olge einet 3ntrigue tbeiU bur(b eigene @(!bulb oon ben Seneca
ber ^auptlingdmfirbe für t>erlußig erfldrt, erhielt biefe jeboc^ in einer
aOgemeinen Serfammlung ber 3ro(efen mieber jurutf. 3>en Xrunf ^at
et fld^ im *ll(tet ganj mieber abgemd^nt (Thatcher II. 295 jf.).
ftt flarb 1830 unb mon bat ibn ^ben (et^ten ber ^enecad" genannt.
3e me^r ade 9(u<{t(bt ben 3nbianetn f^manb fi^i no4^ fetnet be«
Raupten {u (dnnen , beflo etbitterter führten fte xf^u ftriege gegen bie
Seiten. Der er^e ®eminoIeufricg (1817 f.), bei mel^^em man biefem
Softe unter anberen Sormutfen aud) ben mahlte, ba| e< ficb ber ttin«
fiibi^ung \>on ®((aDen miberfe^e , legt baoon d^ugni^ ab ; nid^t min*
ber ber jmeite (1835—42). mäbrenb beffen man {l(^ mie bie Spanier
in altet S^t bct Slutbunbe gegen bie 3nbiancr bebiente, obmo^l fie
fidb nur menig nuj^li^ ermiefen (Thomson II, 499 ff., 529). 3n>i«
f<^en beibe f&dt bcv nacb einem Häuptlinge ber Sauf genannte Sla<t<
^amf'lhrieg (1831 f.), bejfen tßeranlaffung barin lag, ba§ ®Poernot
Harrison einige menige H&uptlinge ber @aut unb %&d^U (1804)
)nt Abtretung i^re« Sanbe« auf ber Oßfeite be« 9Xiffiffippi bewogen
batte: bie ^nfieblet oertrieben bie 3nbianer oon bort, brauten fie um
unb oerbrannten i^re Dörfer, Blackhawk aber miberfe^te fi(^ mit
bewaffneter ^anb biefer gemaltfamen Occupation be« unre^tm&iig
erworbenen Sanbe« in berfdben Seife wie O^ceola am anfange be<
^weiten Seminolentriege« bet Vertreibung aud bem feinigen (ebenb.
508, 515f.» 537, DUl^aufenll, 240). Dad Snbe be« ftriege« war
ba^ bie 3nbianer im Sorben über ben 9Rifftffippi ^inubergebr&ngt
würben, wi^renb man fie im @üben t^eiU bur^i Ueberrebung tbeit4
buri^ 3toang ba^in brachte ft(( badfetbe gefallen {u faffcn.
Unfete ganje bi^b^^id^ Darfleflung {eigt bai eine ber ^auptut»
fa^n ber beßinbigen geinbfeligteit ^wif^en 3nbiancm unb ffiei^en
barin lag, ba( jene um i^t Sanb tarnen, butcb ftrieg ober im grieben,
bttf^ llauf, burd^ 2ktrug ober bur4) einfädle Occupation, im ftleinen
I^ie ^au)>Uirf<i(b(n ber ^einbfriiftfttt 271
ober im (Saroten. $er häufige SBcc^fel ber So^nfl^ n^urbe ed i^nen
unmöglich gemacht ^aben fi<b gu ciDiltfiren unt überhaupt eine fe^c
2<6endetnri(^tung ftc^ anzueignen , \t\b^ iDenn fie ba^u geneigter ge»
n>efcn m&ren ald {le U n)aren unb qU jie e« fein tonnten. ^Hn bet
SRänbung be^ Red River (SBinipeg @ee) l^iatten bie Snbioner angefan*
gen Sanbbou gu treiben, aber ba« ^ntereffe bed $e1}^änbler ndt^igte
fie biefen mieber aufzugeben unb {um 3dgerleben zuru(fzute^en
(West 129). 3n fpaterer Seit f^ot (mie au(^ Schöolcraft VI,
554 anertennt) oft fc^on bie gurc^t oor ber Sättigung (u einem
ffiec^fel bed SBo^njt^e« jeben gortfc^ritt ge^inbert, m&(^renb auf ber am
beren @eite bie gro§en @tre<fen Sanbe^ bie fie immer no(^ behielten,
i^nen gefiatteten bad 3ager!eben foitzufu(^ren an ^(xt fie geni^^nt
maren. 3Bie bie X^elawarc auf ber Serfammiung in ^^ilabelp^ia
(1742) um einen großen Xt^eil i^rei Sanbe^ oon ben 9Bei|en mit ^ulfe
ber 3rotc}cn betrogen mürben, f^at Parkman (a, I, 79) bargeßeflt.
@ie ^aben gleich beu ©c^omanoe unb Dielen anberen S51tern bei oer«
fc^iebenen (Gelegenheiten erflärt, \i(x^ fie ben englifcf^en ftolonieen nur
bed^atb feinbfelig n^urben, meii man fie um i^r 2anb betrog ober bie«
fed ungefragt occupirte (Chapman 31, 34). 6ine audfü^rli<^e Dar*
legung bee Serfa^rend burc^ melc^ed bie SKicmac um i^r Sanb tarnen,
^at Seiioolcraft (V, 679) gegeben. @o (^at man no4» im 3a^te
1836 in SBaf^ington mit einer ®efanbtf4iaft berOttama, bie au« lau«
ter gemeinen Seuten beftanb unb aifo gar fein Stellt gum Sanboet«
touf ^atte« einen Vertrag fibcr bie Abtretung i^red Sanbed in Wi^i«
gan gef^iloffen (McCoy 494). 3>a4 oft ^mangdmeife oertaufte Qbt*
biet mürbe oon ^Infieblern aQma1i(!^ befej^t unb angebaut: bad Iffiilb
flo^ uon bem ber 3nbianer lebte, er mu§te ebenfalls fort^ie^en. 3)at
er unter fold^en Umflclnben nic^t feiten ben Serfucb macf^te Snfptüt^e
auf S&nbereien ivl ergeben bie i^m gar ni^lt gehörten (mie {.9. bie
3rotefeu ber Regierung t>on Sermont gegenüber 1798, Z. Thomp-
eon 202 f.), ober fid) ^ai Sertaufte zum znteiten 9Ral bejat^len lte(
um fidi^ einigermalen zu entfc^&bigen, l(i|t fict^ i^m taum oerargen.
Vn bie Sanboertaufe tnäpften ^^ no(^ anbere Uebel für bie 3n«
bianer. 3n neuerer Seit bezahlte man i^nen bad abgetretene Sanb in
ber Siegel in (Selb, in ber gorm einer 3a^redcente. (£f mirb oerfid^ert
ba| bei ber ^u4z(^^lung felbß oft Setrugereien in großem SKaa^flobe
oorgetommen fiub oon ®eiten ber $Regierung4beamten. 3)ie| i^ nur
272 ^tc 9anb)>erf&ufe unb toal fle etnBracftten.
att^uglaubUdi. 3)ei Lieferung t>oii Lebensmitteln foU baSfclbe ber gatt
fetn: Gregg eqä^lt }.». qU Detburgt, ba( bie [abliefen Sölfei unb
bie »egierung im 3Q^re 1838 bei einer folc^en Gelegenheit jugleii^
betrogen würben ; ein Sinjelner ber einen fc^riftli^en Ser^altungd«
befe^l in ben $&nben ^atte. bro^^te burc^ fc^le^ite 9e^anb!unj gertiit
bie @ad^e ju t)ecdfentli(t)en, lief fid^ aber burc^ bie (^umme Don 13000
3)ofliard bef<^n)i<^tigen, unb man l£)at eine Unterfuc^ung ber Sa^^e ju
Dcrmeiben gemugt. obgleich bie 9)egierung baoon ftunbe erhalten ^aben
foCi. ^en ^m^fang ber 3a^rgelber, roeld^e i9on ben 3nbianern m(bt
nac^gei&^It ^u merben pflegen , quittirt ber au«}at»(enbe ^gcnt felbfl,
ber (Smpf&nger mug nur bie geber mit ber er e« t^ut, berü^^rt ^aben
(fto^l I, 160). Serner gef^ie^t bie ^uSja^Iung auf bem (Bebiete btr
Sereinigten Staaten (Keatingl, 125), mo bie 3nbianer lei^t
Sranntmcin in SRenge ^aben tdnnen, ni<^t in i^rem eigenen Sanbc:
bie gemd^nlid^e gotge iß ba| bad ®efb fogleic^ Don i^nen Dertrunten
wirb, es iß befannt mie t>erberbli(^ ben Eingeborenen ber Srunt
geworben iß , wie ^dufig er bei i(»nen ^u 9)torb unb Sobtfd^Iag ffl^rt
unb mie bie ^&nb(er biefe« Safler benu^t l^aben um fie in atler Seife
audjubeuten unb ju Grunbe ju richten. Sro^bem ^at bie oielge«
rühmte odterlid^e 3nbianerpolitit ber Sereinigten Staaten feine mitt*
famen 9)tof regeln gegen biefe 9bfdi^euli<^feiten ergrif en. Srß auf Set*
antaffung bc« ^duptling« Little Turtle l^at 1802 ftentu<(9 ^^
entf^toffeti ben Sranntwein^anbel mit ben 3nbianern ju «verbieten,
t>on D\)\o aud^ nur bieg ju errei^ien mor ienem m^t mdgli<^ (That-
cher II, 244 ff.).
Seit bem Gnbe bed amerttanifc^en Unab^dngigteitStriege« began«
nen bie Serträge ber Regierung mit ben 3nbianern Aber Oebietlab«
ttetungen in großem Stile unb über bie bafur ju ga^Ienben 3ci^rgel«
ber. Sie ^atte fl<^ ba4 Sorfauf«re(^t babei vorbehalten unb auf bie«
fem aSege bi« {um 3a^re 1820 me^r aU 200 WiQionen ^(fer Sanb
erworben, gflr 191 Ottttionen Mer ^atte fie 2% Stittionen 2)oaar«
beja^It unb au« ungefdl^r bem elften X^eile biefer Sdnbermaffe bur4^
ffiieberberfauf im (Sinjelnen 22 {RiUionen Dodar« gelöfl, wd^renb
bie ftdufer eine gleiche Summe no(^ barauf fdj^ulbig blieben. 3>ie
f&mmtlidl^en 3a^te«tenten welche bie 3nbianer bon ben Sereinigten
Staaten bamaU erhielten, betrugen 154575 2)oaard, bo4) waren
batunter nur 80325 2>oUar« permanente 3a^rgelber , ju benen nodl»
* Tit 3iibianer)>a{itif ber 9neini((tett Staaten. 27S
einige Xaufenb X)oaar« füt Sc^uUn tarnen (Morse 94, ebenb. App.
391). Diel mar o^^ne 3n>eifel „ein gute« Oef^äft/ tcA auf bie $0«
litit ber Sudbeutung unter welcher bie 3nbianer (u leiben ^ottett , ein
f)tM Si((|t mirft. 3« »eichen greifen bie Sleeierung faufte, mag man
bamacl^ bemeffen. ba| fte oon ben Cluappa ein^ 60000 englif^e
Quabratmeiten fär 4000 Soaard ermarb (Nuttall 94), unb n)ie
e4 ben 3nbianem in %o\it ber Sanbt)ert&ufe erging, tann ba4 Sei'
fpiel ber Safota lehren: fie bitten 1837 aüu 8anb im O^cn be4
9Riffiffi)>|)i abgetreten unb oertauften 1851 aud^ ba« im fflejlen biefe«
g(uffe4 gelegene (Siebtet bi4 jur SRinbung be4 @iou|«g[Iuffe4 unb bid
{u ben nörblid^ Don bott gelegenen tleinen Seen (Riggs); ba ober
auf biefem bebeutenbe ®<^ulben an bie $el}b&nbler b^fteten unb bie
Snbianer Un SBertb be« Oelbed nicbt (annten, maren fle menige 9So«
(ben nacb ber d^b^ung mieber fo arm mie oorber(2Bagner u. 6(b.
m, 42). 3obte<tenten }u {ublen in ®elb mar für bie Regierung ber
Bereinigten Staaten bie bequemftc unb t>ortbeilbQfte{le, für bie 3n«
bianer bie fcb&blicbjle 9Scife ben Sanbtauf }u bemertfleUigen. SRan
ou^te beibe« reibt gut, unb bie (Srfabrung iebe« 3abte« iebtte e«, baf
bie 3abtedrente nxd^H mar al4 ein bingemorfene4 ^(mofen ba< ieben
trieb jur Arbeit erjtiden unb ben 9Ru$iggang fftrbem mu^te. Sen
meifen Stmeritaner tümmerte bie^ ni<bt, benn er fab e< eben gern
menn bie 3nbianer ju ®runbc gingen unb er ben @(bein ber Si^uXt
batan Don {{<b n>&Ii<n tonnte.
Son ber 3nbianerpoUtit ber Bereinigten Staaten l&|t jicb im fSQ«
gemeinen, unb abgefeben oon ben frttberen ^rdfibenten SBafbington
Xbam< unb 3<ferfon, nur fagen ba§ fie gegen ba4 6(bi(ffal ber Sin»
geborenen odaig gteicbgultig, Siele« getbon bat ibr Slenb §u pergrd«
lern unb fafl nid^t« bemfelben ({inbalt {u tbun. Sie bat jicb oft rüb«
men laffen megen ber Scfeibaugerütbe ^anbmerter unb Sebrer bie fie
ben 3nbianern gefcbitft, unb megenber Scbulen unbSRutier'S^^rmcn
bie fle bei ibnen eingeri(btet bat. 9lbgefeben k)on ber SDurftigteit unb
ftraftloßgteit an meli^er aUe folcbe ^nßalten t)on jeber litten, mürben
fie oft fo forglo4 unb fabrl&fflg betrieben ba| ße ni(bt4 b^^fcn tonn«
ten. SRufiermirtbfcbaften an Orten angelegt mo fle fein 3nbianer {u
feben betam, &(bmiebemert^&tten auf einer garm errietet, eineSRenge
al4 (Befcbente gelieferter Sueben , oon benen bie 3nbiauer ni(bt4 er*
bielten obne oierfacb bafür }U bejablen, eine SXillion Dollar« §u ibrem
fdtfitn jö^tli^ iierautgabt, i>on meldber niemand fagen fann mie fte
»etloenbet mirb (Atwater 324), bie unmittforn gebfiebeneti tBerbote
b(d Stanntmein^anbeld fönnen eben ntcbt ald gro§e SBobU^afen
8<prieffn werben.* 9eTttQ0«mö§i0 erbolt^n j»ar je^t t»iele 3nbianer*
DÖIfer Untetflfljungen tJOn ben bereinigten Staaten, aber bie Äegie*
rung ber lederen ^at (elbji 1817 nod^ ni<^t baran geba^^t etwa« für
bie Sr^ebung ber (Eingeborenen ju t^un (McCoy 604). @ie l^at na«
mentltc^ fo gut aW ni*td get^an um gu binbern bog bie 3nbiauer
fa|l an^Wit^Wä) mU bem ^u^wurfe ber wetzen Setvdiferung in IBer«
fe^r ttanben, unb wie bon Charlevcix (370 unb fonf) unb 9nbem
ftnben wir e« ba^er au4) no4l t)on Schoolcraft (II, 139, 528,
II, 127, 148 m\> fonft), bem offtcieO befleOten (9efd)i(t?tf(^reiber ber
3nbfaner, zugegeben bafe fiä) biefe in golge bcd tBcrfebreö mit ben
aSei^en wefentli(^ berf<^fe(^tert, bag in^befonbere Xrunf unb ^u««
fi^Weifungen unter il^rem SinflufTe fe^r zugenommen ^aben. Bar-
tram fpri(|it fogar fein Srflaunen baröber au9 bag bie 3nbtaner ben
lafier^aften 9eif)>telen ber ffleif en fo lange 3<i^ wiberflanben f^aben
unb nic^t no(^ tiefer gefunten flnb.
tfierbing« ^at bie ^ubfondba9'(9efeflf(^aft in iljirem Gebiete ba«
för gcforgt bag bie (Eingeborenen niAt burc^ Xrunt bemorafifirt*
(e.obenp.84), fonbern auc^ burd) 6(bU4)tung i^rer 6treitigfeiteii ^u
tinem rubigen unb orbentlicben $eben f)ingefii^rt werben, abere^Uft
fl(b ni^t leugnen bag ber $et)banbe( über bie 3nbianer melfad^e«
Stenb gebrad^t ^at (@. oben p.86) unb bag bie ^etjjäger (trappers)
fi^fe^te ^.^ioniere" ber Clultur finb. ®te leben gan) nad^ 3nbianer«
wetfe (ogl. $r. 9{a^ c, I, 485), fennen feinen ®runbfa^ al« il^ren
eigennu^ unb fd)euen oor feinem Serbred^en jurutf. (Ueber bie 9o
winne unb (Bewiffenlofigfeit ber $el)b&nbler SBagner unb &(^. II,
828). McSrse (40ff.) bot treffenb bad Ucbel au«einonber gefegt bo«
bie ^&nbter unter ben (Eingeborenen anrichten. Sie Ratten ein 3n«
tereffe bie Unbilbung ber Snbianer ju erhalten unb wirften ba^er ge«
gen bie (Sinri<^tung M)n 6(^ulen (Schoolcr.II, 189). 3(lt ^axu
beUbetrieb war fafl bur(bg&ngig ein f^ftematifdS^er betrug. Sa« fl«
bcnSnbianern ouf &rebit borf(^offen, ging oftberloren, ba unter fol«
^en Umjl&nben t^on Srene unb (Glauben auf beiben Griten feine Ke^e
* (SIIei(^n)o^l n)irb beftimmt bebauptet bag au(b bort ber ^rannhtieinban*
btt flc^ tingif^Ui^n ^t (3tf<b. f. «Dg. «tbf. 9t 9. V, 72 j.
e<^ii$Ioft0teU berfeften. 275
mar , unb mcnn bie ^alfu bei @((iulb beja^U mürbe , glaubten bie
^anbler gut toeg^ufommen, ba ed i^nen nic^t (d^TDer ftet ^6) f<^ablo«
unb me^r aU fc^oblod gu galten. @ie behielten ben ganzen ^anbel
mit ben Snbianern in ben ^önben , ba bie gactoreten mel(^e bie 9le«
giecung ^tte anlegen lof[en, }u ^ö^eren greifen oertauften, feinen
£tebit gaben unb feinen Sranntmein lieferten, unb ben Snbianem
überbie^ burc^ bie ^anbUr eingerebet mürbe , ba^ bie ®üter in ben
gactoreien ju- ®ef4ienfen für jle befiimmt feien bie man i(inen nur
betrugerifct^er 9Beife Dorent^alte. 3)a biefe ^Inflalten ni^it mit ben
^nblern concurriren fonnten, gab man {te 1821 gonj ouf.
Sor bem 9u<bru(^e bed 5brteged gegen Xecumfe^ ^at ber \ä^on er«
md^nte ®ot). Harrison oon 3nbiana in einer 99otf(^aft( 1809) fi^
felbji ba^in audgefproc^en , t>ai bie bamald ^errfc^enbe ^rei^eit be0
^anbeld mit ben 3nbianern ein gro^e« Uebel für beibe Steile fei unb
ba^ bie Unteren ft(^erlid^ ni^t }u ben 9Baf en greifen mürben , menn
nur eine einjige ber t^ielen neuerbing4 an i^nen begangenen SRorb«
traten geltraft mürbe (Thatcher II, 23(]|^ 3n einem Verträge mit
ben (i^b^'ctam (1786) ^ie§ ed freilid^ ba^ ieber 9Bei(e ber fl(^ auf i^rem
Gebiete nieberlaffc ben Sd)VL^ ber bereinigten Staaten bermirft ^aben
unb bat Serbred^en an SSeigen unb an 3nbianern ^U\^ gefiraft mer«
ben foOten (9Ronat«b. ber ®ef. f. (Srbf. IV, 50), aber fc^merlic^ lajfen
ftdf^ gdUe na(^meifen in meieren bergleic^en Sertrdge gesotten morben
mären, unb menn ber Report of the Commissioner of Indian affairs
(1841) unb anbere 2)0€umente biefer ^rt bon bem Sc^u^e ^pitd^tn
ben bie Sunbedregierung ben 3nbianem gema^^re, fo ftnb bie^ bi^ auf
ben heutigen Sag leere $^rafen , an bie niemanb glaubt ber bie 8er«
^aUniffe n&l^er fennt (bgl. bie ^arfteQung im IKlutlanb 1856, p. 804
jum X^eil nadi» amtlic^ien Duellen). 9Bie ed um biefen 6d^u( ftefit
mag folgende bon Fletcher(bei Schoolcraft III, 285) mitge«
t^eilte ®efd^i(4te lehren.
(Sine Sanbe S^^ippemai^ (Oiibma^) erf^lug 1851 eine 6iou;«Sa«
milie. 3>e«bQl(» h^^ Siebe gefteUt unb mit bem ^ ÜRif fatten " i^re«
^gro^en 93ater4'' (be« $röftbenten) bebro^t, antmorteten {)e: ^3in
«»ergangenen 3a^re Ratten mir eine 3ufammentunft mit unferem Sa-
ter (Soo. Ramsey, unb unfern Srubern ben Sangmeffern (Smerita*
nern). 6ie fagten un4 ba| mir feine Jtriege fü^^ren, unb ba^ bie 6iou|
gefiraft merben foQten menn fle un4 angriffen. Salb barauf überfie«
18*
276 9ie(^niAe eteHun^ ju C^nglanb.
Un bie 9t\nU unfet Dorf om Ottfrtail^See, Da unfere ftrieflcr ouf
ber 3a8b »are n , unb töbtcten mehrere unferer ffleibci unb Äinbet.
fflir mflbften e« unfern Örflbern t>m Sonomeffern unb baten pc xl^um
Serfpte^ien gem&f un« ^u r6d^en. fflir ^aben lange gewartet unb e«
iß nic^t« für un« gefc^e^en. 2>te ®ei{ler unferer Xobten fonnten nic^t
gur 9tu\)t fommen, mir befc^Ioffen und felbjl {u r&4ien unb ^aben u
getrau. 93ater bu meifl ba| bieg bie SBa^rbeit ifl.''
®ar manche ber ^roorragenbflen amerifanif(^en Staatsmänner
^aben e« fogar gern gefe^en wenn bie Snbtaner einanber aufrieben.
Son Jackson $.193. ifl bieg gen>i§. (£r ^atte ^u ben Alteren ^nfieb«
lern be« SBefien« t^on Xenneffee 'gef^drt (178S), welche ftdl^ auf bem
3agbgebiete ber 3nbianer nieberliegen o^ne pe barum ^u fragen , unb
balb bur<^ fortgefe^te $$einbfeUg(eiten unb Serlufte gegen ße auf«
^dc^fie erbittert mürben. @eine Xobfeinbfc^aft gegen fte IS^at Jack-
9on in einer offtcießen De^efc^e Dom 27. SRarj 1814 offen auSge«
fproc^en, in welcher er fagt bag er entfc^loffen fei bie Greef im JIriege
«)U oertilgen (to eztern^ate) unb (einen enttommen ju laffen.^
Unb er ^at biefen Sntfiblug ausgeführt: aucf^ bie ftc^ oerbargen lieg
er ouffu(^en in ber S^lladi^t oon Horse-shoe-creek, unb nieberma^en
ober in bie @fimpfe treiben (Featherstonaugh II, 298).
SSie mir oben gefe^en b^^^n, mürben bie 3nbianer in früherer
3eit aU Untertbanen be< 5ldnigS oon Snglanb angefe^^en , unb man
trug 6orge bafur fie in Serträgen ^^ felbfl als fot^e bejeici^nen ju
laffen. IRan fonnte fie bann im ^Kriegsfälle als ^nebelten" be^anbeln
unb lieg fie beim griebenSfc^lug befennen bag fie treulos gemefen, für
bie Sutunft aber neue Xreue ber J(rone angelobten (Belknap 11,37),
unbefümmert barum bag f!e felbjl menig ober nichts baoon oerfianben
mos bieg ^ieg. 6i<i)erlt(^ gaben fte bamit bie 'llnfic^t ni4)t auf bag fie
felbf) bie eigentlid|^en Ferren bes SobenS unb bie Snglänber nur Sin«
bringlinge feien, ja bie JTolonial« Regierung felbjl ^at, mie Hutchin-
son (II, 247) treffenb bemerft, tro^ ber Untert^anigfeitSerd&rung
bie 3nbianer mdflent^eils als freie felbfiflanbige Ferren beS Soben«
angefeben. Die englifct^e ITrone meiere ftc^ bie Oberle^nS^errli^iteit
über bie ameritanifd^en ^rottin^en (fee-simple) iufpra(^ unb ben fto«
loniflen bas fUt^i gab 9^ bort nieber^ulaffen , erfannte augleic^ ba«
(£igent^umSre<^t ber 3nbianer an, beren £anb ba^er jene ben letzteren
ablaufen mugten. Srfl fväterbin ^at man bas Sigent^umsrect^t ber
Snbioner ouf i^r 8anb in 3tt)eifel flejogen ober gonj in Slbrebe ge*
fleOt: bie ^nfld^tcn ber ametifanifd^en {ob ou^i ber englifc^en?) Juri»
rijlen gelten neuerbing« ba^in , bog jene fein folc^e« 9itä)i an ®runb
unb Soben ^aben no(^ Ratten unb ba^er ouc^ fdn folc^ed an onbere
3nbtDibuen, etwa burdjj Äauf, flbertrpgen fönnen, fonbcrn bafi nur
bte ftrone , beren (Stgent^um ba« cntbedtc unb in ©ep^ genommene
8anb mar, Don ben eingeborenen, meiere einen nur befd^ranften 9ln«
fprud^ auf befTen zeitweiligen Seft^ unb ®enug Ratten, eben biefe<
SeP^rec^t erwerben tonnte (Morse 67 u. ebenb. App. 279 ff.), ©o
nun jene« Sigent^umdrec^t ber engiif4)en j^rone an bie bereinigten
€taoten übergegangen if!, fo [fliegt man weiter, ^ot bie {Regierung
ber le^teren jtet« bad Sorfauf^red^t, fann aQein Sanb rechtsgültig k)on
ben Eingeborenen faufen unb an ßingelne wieber bertaufen. ^u^
oud ber ^uridbiction welche bie {Regierung in ben fiänbern ber 3ti'
bianer ()abe, fott folgen H^ t^r felbfi, nidjit ben festeren bad SigeU'
tt^umdred^t an biefen Säubern urfprängli^ ^ufie^e.
9la^ btefer X^eorie, weld^e bie 3nbianer))oUtit ber bereinigten
Staaten oon i^rer [(^wor^eften Seite geigt, i{l ed oofltommen ri^tig
bag atte Jtäufe unb Verträge burc^ wel^e ©runbeigent^um oon ben
3nbianern unmittelbar an einzelne Seige überging, nict^tig waten,
bog aüe Verträge biefer 9lrt weld^e bie 9tegierung mit ben Snbia«
nern f^log, nur aud ^umanitöt unb Jllug^eit eingegangen würben:
fte wollte feine ®ewalt brauchen, bag fie enbli^i gar (eine rechtlichen
Serpfüdi^tungen irgenb welcf)er ^rt gegen jene fyatu, wenn ed ilfir nur
gelang i^nen ben 9e{!^ \>t4 Sanbed irgenbwie abzunehmen. ^uSbrücf*
li(^ unb formell f4)eint in ber Xl^at bie {Regierung bad (^igent^umd«
re^t ber (Singeborenen auf it^r fianb niemals aucrtannt ju ^aben,
aber fte t)at ftc^ bei Sanbfäufen unb 93ertr&gen über Sanbabtretutig
boir Seiten ber 3nbianer immer fo audgefproc^en , aU fe^e jte felbjl
jene« Sigent^umirec^it oorau<. !£)ag biefe Soraudfe^ung bon ber
engltfc^en [Regierung unb oon ber ber {Bereinigten Staaten in frül^erer
3ett aU felb|}berfi&nbli(^ unb einleuc^tenb betrachtet würbe, ge^t au<
ben Staatdfi^riften beiber unzweifelhaft ^eroor, wie Chief Justice
Marsball (bei Colton II, 280ff.) auifü^rli^l bewiefen ^at.
S)ie Serfe^rti^eit beS obigen {Röfonnementd berul^t im 3Befentli(^en
barauf , bag man bie So^e be« pofitiben europäifc^en Sdlferrec^te«,
eine« {Rechtes ba« feiner IRatur na<^ nur bie euTO)>äif<^en Sdlfer an»
278 e$^W^t M mxtmti^M.
0e^t unb bnen gegenfeitige SerJ^jäUnifTe ju regdu ben ^nf^ru(^ m<u
(j^en tann, auf no4) unentbecfte Sanbct unb SöKec au4gebc^nt (»at
aU ob bie euro))&if(^cn Stegtetungen irgcnb fotl&^t fRedS^tc unb fogar
(£tgcntl£)umdtc(^tc auf olle Sänber bcr ^rbc überhaupt gelobt ^&tten,
beffere unb gtd^ere IRe^ltc oU bie Eingeborenen (elbji. !£)ie Steckte bie
man aud bec ßntbedung herleiten mag, fonnen nur Steckte fein meiere
anbere eurot>äifd)e Sölter oerbinben bie Sejl^etgreifung ^u unter«
laffen unb ft^ iebed Singtiffe« }U enthalten , nic^t ober Ked^te meiere
{t^l auf bie entbe(ften l^änber felbjl belieben unb ben eingeborenen
Solfern felbfl gegenüber flcb geltenb machen liefen. S&ocau« foQte
auc^ bad 9te(^t ber Q^nxopati abgeleitet merben über bie ganje S&nber«
maffe ber Erbe aU i^r Sigent^um (u oerfiigen? ^ie Salbungen be«
europ&ifc^en Sölferrec^ted finb feflgejleQt morben of^ne ba( bie (Sin*
geborenen \>on ^merifa babei irgenb eine Stimme gehabt ober fonft
eine 9erü(f{i(^tigung gefunben I^ätten, man ^at t»telme(^r über jte ooO«
fommen midtäriic^ oerfugt al« über ^erreniofe Sad^tn: fte ftnb einem
fremben Stellte mit Gemalt untermorfen morben, unb e^ ifl Gop^i^erei
{u bemeifen ba§ fie nad) bem beflebenben Steckte, b. ^. nac^ bem fRtd^tt
ba# nid^t bad irrige mar, fein (Sigent^um an (8runb unb Soben ge«
^abt Ratten. SBiü man ftcb entließ barauf fluten ba§ bie 3nbianer
Sßilbe maren unb ben $oben nid^t bebaut Ratten, fo ijt bie( nur ^alb
ma^r; m&re ed aber auc^ gan) mabr, fo mürbe baraud nic^td gegen
i^r eigent^um«rec^t folgen, benn Sngianb, bie bereinigten Staaten,
Sraftlien unb oiele anbere Staaten bebau|)ten (Sigentbumdred^te auf
Gebiete bie nocb unoermeffen |inb, bie ber gu^ (eine« cioilifirten Tttxk*
f(^en iemaU aucb nur betreten t^at, bie noc^ oiel unbenutzter unb unau«*
gebeuteter baliegen aU bie meiflen 3nbianerlönber, unb ed mirb unter
allen Umfl&nben ungereimt bleiben einer europaifcfieu {Regierung, beren
Steife Sjc^ebitionen ober ftolonißen ein bid^er unbetannte« unb un»
erforf4)ted Sanb ^um erften ^aU betreten , ein Sigent^um«re<^t auf
biefe^ ^u^ufc^reiben, bad man ben eingeborenen abfpridbt, melcf^e e«
feit unoorbenflii^er S^it fennen bemo^nen unb für if^re gmetfe bt»
nu(en. G« mac^t bem cioiliftrten (£uro))&er S^ianbe genug fa^ aQer«
märtd bie (Eingeborenen mit güfen getreten ju ^aben — anflatt einen
X^eil feiner S^ulb ju fuf^nen fugt er ju ibr bie neue S(^ma(( {U be*
meifen ba§ feine Uebelt(^aten mit feinen fein entmitfelten 9Ie<|^t«begriffen
im be^cn (tinflange {le^en.
Sir beleuchten enblic^ Me 3nbianett)0litif ber Sereini0ten 6tQaten
nod^ tnxd) einige ^eroorragenbe Seifpiele oud ber ®ef(^i4te bet Ueber«
(iebelung Ux 3nbianer no^lSBeflen in bod Sanb ienfeit« bed 9Riffif{i)>)>{,
mo bucc^ einen &ongre§'9ef(^1u§ na(^ ^Huf Hebung ber bi^l^erigen
Indian Reservations bie(feitd bed iD{i(fifft))pi , im 3a^re 1825 M«In-
dian Territory auf ^llncegung bed $räftbenten Monroe errichtet wor«
ben iß . in mel^^e« man feitbem bie SHefle ber SnbianerDöIter äber)tt«
fui^ren @orge getragen l^at, boc^ leben fle anä) ie|)t nur ^um X^eil
^ier, ium X(^eil ftnb {ie jerfireut (XaxU be« Ind. Territory bei School-
craft lU, 96 unb II, 137, IV, 180 pl. 24 nebü ber XabeHe p. 572,
VI. 519, ogl. McCoy 560ff., ferner Warren, «arte ber 8. ©t.
me{ll. u. 9Rif{tfft)>pi ; 3abl Sert^eilung unb SBo^npI&^e ber 3nbian<r
na(^ bem Senfu« oon 1853 in Leiermann'« SSitt^eil. 1855 p.l30
nebji ben harten ••93eilogen).
Tlan fann aderbing« bie groien unb mannigfaltigen ®4^kpierig«
feiten nid^t leugnen, meiere aud ber Gfiflen; einer ^alb ciditiftrten ober
ganj culturlofen 3nbianer'9eDi)l(erung innerhalb i^ted (BtbitM ben
äiereinigten Staaten ern)a^fen mu§ten. 6in groger X^eil biefer 3n«
bianer mar in bem Serfe^re mit ben SDei^en tief gefunten unb ^atte
faß jebe Bpm ber früheren Energie unb bed alten Stolged verloren
ber {te befeelte; anbere, in^befonbere bie !Refie ber fuMi4)en 95l{et,
^atten'jmar betrdcbtlic^e Sortf(^ritte in ber Sioilifation gemad^t, abet
ti mar trof^bem bei ber admäli^^ eingetretenen gän^lic^en Serbittf«
rung in ben 9)er(;altni{feu beiber SRa9en ju einanber feine 9u4ft(^t
«)ortfanben bag {te ftd) jcmaU ju einem lebendfa^^igen t)olitif((en ®an«
^en mit einanber oerbinben mürben, ^al^er erf^ien ed rat^fam uttb
mistig i^re Gebiete i^ollfldnbig k^on einanber ju trennen, matf nur
baburcb gefc^e^en tonnte, bai man bie 3nbianer Dermoc^te in ben fer*
nen SBeften über^ußebeln. Um ben 2Bei§en Staum }u machen (matten
fte \})xt 9Qo^n|)ld(e fc^on oft mec^feln muffen, unb ber Sefi^ bed neuen
fianbed in bud fie einbogen, mar il^nen bann mei{i but^ feierliche Ser»
trage aU unantaßbar ^ugeficbert morben^ aber ed ^alf ni^^t«, fie muf «
ten auf« Keue meieren. 2)ie Serni^^tung i^red Kationalmo^lflanbed
unb aller anfange i^^rer Sultur maren bamit (mie au4^ Schoolcr.
II, 529 iugiebt) unoermeiblid^^ oerbunben, aber U ^alf nid^t«, fie mu^
ten au(^ biefe« Opfer briiigen.
2)er ^r&fibtut Monroe ^atte bie 3nbianer be« €taateff 9tm
SSO )lttl bei akf«t(4tf bei UcMteMuitfl.
gort bet»O0fit na^ Green Bay am 9K(|^tgan 6ec au^iutDanbctn.
6ie fauften bort 8anb Don ben Stcnomitii unb ffiincbago unb liefien
fi^ barauf nicber. ^^t 3a^re fpäter (1830) foitiftt mei§e Unfiebler
unb reiften bic urf)>riinglid^en9efttier be« Sobeti« gegen bte dingettan«
betten, biefe goben Dor beim Serfoufe be« Scinbe^ betrogen »orben |tt
fein, bie ^Infpruc^e ber Singettanberten mürben mi^ac^tet unb fie felb^
ncu^ ffie^en oertrieben, bo bie ®ei§en ben 9Renomini unb Sinebogo
t^r Sanb gum jmeiten 9Rale obgufaufen bereit waren : bie gortf^ritte
mel^e bie Stockbridges unb bie Oneiba im Sanbbau ^au#bau unb
anberen nü^Iid^en Itünfien bort gema4)t Ratten unb bur<^ 6<^nlun«
terrid^t unb j(ircbenbefud^ )U mac^^en fortfuhren (Colton I, 187, 204),
Ratten ein Snbe, badfelbe Snbe melc^e^ftein fo oielen 9Rtff{on«Pt«
tionen genommen baben . beren gemd^nli^e unb fajl afigemeine Ve*
fi^id^te biefelbe iß meiere McCoy Don gort Saline (1820) ergif^tt:
bie t>on ben ^inblem bur^^ Sranntmein ruinirten unb gang oerfun«
f enen Snbioner leben im grd§ten Slenb , fie f^liegen fi^ ben SRtffio«
nAren an um au4 biefem SIenbe erldjl )u merben, unb ftnb nt^t un«
em))finbli(b gegen bie SBo^Ubaten bie biefe ibnen erweifen, aber bie
Aufopferung berfelben oermag oft nx&^Xt, benn batb fommen neue fln«
fiebler, bemoraliflren bie 3nbianer mieber unb neue Serttdge nötbigen
bie fetteren i^ren bi^b^rigen SBobnpk^ aufzugeben unb fortjugie^en.
Sin ^duptling ber (£reet M'Intosh, SKfd^Iing, mar t)teaei<bt in
golge oon 9ejle(^ung barauf eingegangen einen £b^il beA SanbeA an
bie ffiei§en )u oerfaufen unb ^atte 9(nbere bagu Derfübrt ebenfaM
i^re SinmiQigung bagu ju geben, obglei^ na^ ben <Sefe(^en ienel
Solfe« auf fo1(^em 8anbk>erfaufe bie Sobedßrafe jlanb. £te Stbitte'
tung ber (Segenpartei {lieg auf 'A ^dcbfitf M'Intosh mürbe etmotbet
bie (ixtä aber gleic^mo^I im folgenben Sabre (1826) bemogen i^t
2anb t^eilmeife abzutreten unb nad^ 9Be{ien ju Rieben. 6eit biefer 3<it
mürbe bie UeberjiebeTung ber Snbianer mit (Eifer betrieben unb mar
bie feße $oIitif bet Sereinigten Staaten. namentli<b feit Jackson *•
$riftbentf(baft (l 829) : bie (S^itfafam, (£^octam unb Sreef manbetten
au« (McCoy 324 {f., OUb^ttfen I, 372, 395ff.), letzten, mel(^
1832 i^r eanb bieffeit« be4 9tiff{f|{ppi ooflfl&nbig abttaten, tebocb nur
tbcilmeife. 9lu<b ^^^ ben (Sbctotee maren gmei Ibtbeilungen ju {e
3000 SRenf^en an ben Httanfad in ba< Sanb bet Ofagen gejogen
unb Ratten {t(^ bott niebergelaffen . ba 1805 unb 1819 X^etle i^^re^
1.
X)€t San bet (S^erotet gegen Georgia. 281 j
Sanbe« an bte Seteinigten Staaten famen (Morse App. 152); Don
bet größeren juräcfgebliebenen ^&lfte M Solfe« aber berlangte jej^t
ber Staat (Georgia Untermetfung unter feine ®efe(e, mel^x feinem
Snbianet erlaubten ein gerid^tlic^e« 3eugntg abzulegen ober gegen
einen Seiten )u flogen.
Sie (Sinjelflaaten er()ielten bei if^ux Srri(^tung immer bie @ou«
ber&netöt über i^r ganje« (Sebiet jugefproc^en unb bamit über bie ouf
bemfelben lebenben Snbianer: k)on biefer Seite fonntealfo bie red^tli^e
9efugni§ bed Staate« (Georgia bie (^^erofee unter feine (Sefet^e gu
ftfQen nid^t angefüllten werben ; überhaupt tierloren bie 3nbianerDdl»
ter innerhalb ber bereinigten Staaten auf biefe ffleife ifyxt Selbfi«
^änbigfeit, ober mürben bielme^r barum betrogen. (Georgia ^atte ber
Regierung ber bereinigten Staaten gegenüber feit 30 Sauren ben
9nfpru4^ bie Snbianer au« feinem ®ebiet entfernt }u fe(ien (Coltoo
II» 325), unb ed mar ni(^td boffir gef4)e(^en. ^nbererfeitd ^atte bie«
fer Staat felbfi früher bad (Sigent(ium«redl^t ber 3nbianer auf i^r
8anb oielfa^ anerfannt, fo mie bie§ bur^^gängig aU felbßoerßdnb«
Itd) gegolten ^atte, unb bie 3nbianer flanben unter bem Scl^u^e ber
9nnbe«regierung ber i(^nen bei bieten ®elegenl^eiten feierli^ berfpro«
(^en morben mar. S)ie S^erofee menbeten fl4 ^<^^^^ tn i^rer Sebrdng«
m| mit einer ftlage an ben ^b^^tn (Seric^td^of ber bereinigten Staa«
ten. Siefer entfd^ieb jmar günftig für fle\ aber Georgia auf beffen
Seite au4) ber ^räfibent ber Sereinigten Staaten jlanb, bermarf bie
(tntfc^dbung , bro^te unb fttafte bieienigen mit (Sefängnif totl^t bie
(BAItigfeit be< Urt^eiK bertraten unb fu^r fort bie d^erofee auf jebe
mdg1i<^e Seife ju bebrätfen. (S« gelang unter ben d^erotee burd^
Se^e^ungen Streitigfciten ju erregen unb mit ber SJihnber^eit bed
Solfe« einen Sertrag aber bie 9lbtretung M fianbc« gu f^liefen; bie
aRajorität proteftirte beim Kongreffe. 3)er beräd^tigte Sertrag bon
New Echota (1835) erregte ben Mtidilen 3)i>iefpalt unter ben d^e«
rofee, bon benen 15000, % bed gangen Solted, unter bem Häuptlinge
Rost gegen bie gur 9(udmanberung geneigte SRinber^eit unter ben
* 9ctenm&|tge ^ar^eOunj) ber Ser^anblungen bei Peters, The icase
of tbe Cberokee nation agamst the State of Georgia. Pbilad. 1831.
Med 9BefentU4^e aucb bei Colton Append. , Dldbaufen I, 281. 9(mento«
ner, toie g. S. White (128), benennen bie getnbfeügfelten mel^e eintraten
e^e H gelang bie 3nbianer um i^r Qanb |u betrügen, nur mit bem garten 9ta»
men t>on 6$mierigfeiten (ditficulties).
282 Sn^^if^l^^n^^ 92uften bcr Ueberriettlun^.
beiden Ridgc {lanbcn. Iro^bcm t\)ur^c Der Scrtra^ (1836) Dom CU»
flrcffc ratiücirt, ba ©corgia feinen ©ur^ern Da« fiontberß^erofef b
reit« ongemiefcn battc unb Mefe mit (J^en^olt {u vertreiben broj^t
3tuei 3<t(^re fpater amrben Xruppen ^c^en {tc gefcbieft, fte ^ogen ai
Die Serrätt^er aber, Die beiden Uidge unb Boudinot, mu§ten mi
Dem Seben bü§en.
3)ie Ueberftebelun^ Der (Eberotee loac eine nm \o bartere SXa^tcgcl
aU biefe« IBolf, mie mir (ogleicb n»eiter ^u f^lÜDern ^aben roetben. fe6^
beDeutenDe gortfcbrittc jur (^itiilifation gemacbt hatte, unD M\^qV
Dom Staate (l^eorgia auf feinem ©ebiete roobl bätte gebuIDct mer^f i
fönnen. 'Jlud) Die(Sreet machten €di)n)ieri0feiten aU |te i^c SanboeC
laffen fuUten, unb befonber« maren Die Seminolen empört ubeibi
Veräußerung Dc^felben: fie überftelen ein Xruppencommanbo üb'
machten ed nieber. 2)er ißertilgungdfrieg n^elcber gegen fte geffi^c
mürbe (1835—42) biadite ibnen Den Untergang.
lieber Den 9^u(en Den Die lleberjieDelung in Den fernen fflepen —
belc^)lüffen Dur* Act ül' Congress 1830, 26. Alay — für Die 3nbi*
ner felbfl haben mirD, ftitb Die '^nftcbten get^eilt. McCoy pe^t ii
ibr Da« einzige "Miul fie oor Dem Untergange gU bemabren unb ^ö|K
rer '^ilbung ^u^ufubren, unb hebt t^cruor (p. 527) Daß jtc^ einegcol
3abl tion 3nDianer|lämmen fogleid^ ciniKr|lanDen erflärt babe mi
Dem '.Borfdilage, Dan jte Dort im Sßefien in {^rieben jufammenlebr
foUten unter (^efefieu Die ibnrn von einem dtepiafeuiontenbaufe gcgi
beu unD vom 4^räftDenten Der Vereinigten Staaten fanctionirt [cici
baß ieDei Stamm fidi felb(l regieren unD alle ^ufammen einen i^c^i
tirten jum CLongrejfe in ihl^aft^tngton luäblcn füllten; nur Die ^äni
Icr, fügt er ^m^u. Die mit 3nbianern?eibern perbeiratbeten £>fiBen um
frie Indian Agents, roeld)c überflujfig ^u meiDin furd)ten, fud^cn bii
fcn 9!an ^u ^intrnreiben. iScmiß ift Die raumlid^e Iiennung bctM
9)a9(n Die crße ^r^illguug einer JRettung Der JnDiancr, nur wirb bif|
f^ioerli^ crrei^t werDcn . Denn felbft Die i^erlcibung Dee neuen 8iii
W bun^ guttat a\\ fu. »irD ibnen auf Die Xaucr tcjfen ^kjil ni(|
ji4<m: locnn t4 gxnt* «aub ift. werben e« Die t^cijen occupircn. ua
iM^rf;^nii4> «rx^^n aud) tanu 3uiiften nod) cm äRittd jtnbcn |
bmtiftn baf ^/^ ^ ^cAiUA «anj in Der Crbnung \\t. Za tie Xctfi
riMf Nr ^^^9i^^ gUMtn tcn (dingcborcncn gegen tie UcbcGgiif
^' *«*» jij,^ ^ ^flial 1«»«^ ti&UiÄ«« S*u» gevo^rcu tann Hn'
5tat^o(tf4e 9Rif1!onen. 288
mie f« f<^eint, nic^t einmal gem&^ren mU, fo iDerben bie Semu^un«
gfn um i^r ffio^^l. Don wc1(f^et @nte fte aud^ fommen mögen, immer
r>erge&H<^ fein. 3n ^onfad noerben bie bcn 3nbionern ^ugemiefenen
Sanbereien neuerbing« oon meinen 9lnfieblern occupirt, obgleid; bte§
ben (Sefe^en unb bem — oflenftblen — SBitten ber Sunbe^regierung
{Uioiber iß (Boynton and M. 153f.), unb foQten ^d) jemals ^inber«
niffe ftnben, fo mirb man gegen bie 3nbianer t>erfa()ren mie bie§ !P{e|ico
gegen bie nac^ Xejrad eingemanbetten S^erofee unb anbere Qt&m'
me getrau f^at: man etfannte 1835 \hx y(tä}t auf ba^Sanb officieQ
an , Dier 3a^re f))dtet aber, legte man i^nen iR&u6ereien ^ur lüafi unb
nöt^igte fte Ze^ad mieber ju t^erlaffen, bo fie \a toxi ,gar feine IHec^te"
Ratten unb ^nur eingemanbert" maren — mie bie meinen 9infiebier
au4 (Kennedy U, 312, 341, Maillard 233, 255 f.).
Gd ifi nod^ übrig Don ben gortfc^riüen gu reben meldbe ein gro«
§et X^eif ber 3nbianer in ber neueren Seit gemacht (^at, unb ba )u
i^nen bie Semii^ungen ber ^ifftonäre fyaupi^ix^tid} mitgemirft ^a«
ben, Don ber SKifjton unb i^ren erfolgen.
^ie 3efuiten«Wifflonen in ßanaba mirften meniger für bie 3me(fe
ber Gimlifation, meil pe, mie fru^ier bemerft, neben religidfen Xen«
ben^en au^ t>olitifdl^e verfolgten (®. namentlich Halkett 30ff.,
211 ff., 299). 3m Sanbe ber 3rofffen maren Montreal unb Saut
Bt. Louis i^r ^au^tftj^ (La Potherie HI, 85); bei ben ^Igonfin
fanben fte fafi bur^^g&ngig einen meniger fru^tbaren SBoben (Char-
levoix 135): obgleid^ bie Sefuiten g.9. unter ben Ottama 60 3a|^re
lang unb bi4 jur Suf^ebung bed Orbend lebten , fo richteten fie boc^
nid^td bei i^nen aud (Morse App. 24). 3n 3olge bed ^rieben« oon
Utted^t (1713) famen franjdfifdl^e Sefuiten audl^ na<^ 9?eufunblanb
unb Wooa @cotia, unb e« fd^^eint bag bie Sergeblid^teit ber Serfu(|K
(feit 1763) ju einem freunblic^en Serfe^remit ben bortigen Singebo*
renen , ^au|)tfa4lid) in ber ^Ibneigung i^ren (Srunb ^atte mel^e bie
SHfflonäre bagegen beii^nen ^eruorriefen (Anspach 109, 250 ff.):
eine golge ber Reibungen jmif^en ben Eingeborenen unb SnglSnbern
»ar ber Ueberfall ber 9Ricmac gegen bie le^teren (1767), benen man
Serfolgung bed tat^olifc^en (Blauben« Dorg^morfen ^at (Brasse ur
II, 15). £)ie SorfieQungen meldte ber englifc^en Regierung (1776)
Aber bie graufame Se^anblung ber Eingeborenen t>on 9teufunblanb
buf^ bie dnxopitx, gemo^^t mürben , f<it^einen ni^ft fo unbegrfinbet
284 ^dt^olifd^e unb t>rotcflanttf(^e SRifflonen.
genoefen )u fein oU Anspach (205) onjunfl^men geneigt ifl. dt»
bitterung unb getnbfeligfett maten auf beiben Seiten gleich 0TO§.
IBon bem d^rifient^um in jenen (Segenben tfi nur ber ^amt, unb
faum biefer übrig geblieben (Chappeli 104). 3n neuerer geit
(1818) l^at bie Don Lord Selkirk gegrunbete 'Unflebelung am Red
River (SBinipeg 6ee) fat^olifd^e !D?iff[0n&re tion Quebec aud erhalten
(Brasseur II, 152); foI<^e mtUw aucb anberwärtd in ben Sdnbem
ber <^ubfon«bai;<&om|)an9. 3^r Hinflug f^reibt fiä) Don ber e^ema«
ligen fran^djtf^^en ^errf^aft über ^anaba ber. @eit 1823 ^aben am
Red River unb in beffen IRorbmefien and) proteflantif(^e lERiffion&rc
eine erfolgreiche Sirffamfeit gefunben (Sonbermann).
Seit dlter aU im Sorben maten bie fat^olifd^en SRiffionen im
6üben. ^pm\\ä)t Wifflonäre famen ^uerß 1568 nat^ @. Slugutttnr
in gforiba; 1592 trafen 12 ^rand^caner bort ein, beren unglutf*
Kd^e* ®^i(ffal — pe »urben erfdjlagen — ibre Orben^bröber Don
ferneren Serfuc^en iebo^ nid^t abf^recfte (Fairbanks 107, 114).
^on bort brangen {ie in Sirginien ein unb ()atten fid^ fd^on t>or ber
(Brunbung Don Jamestown burd^ bie iSnglänber in ®ub Carolina
fejlgefej^t (ebenb. 121). Son ber anberen @ette bra^^en fie jtcb in Se*
;a4 Sa^n, ^uerft 1688, bann feit 1716, bo^ n^enig erfotgreid[» (Es-
pinosa V, 4 ff.); bie ^pat^en blieben unbetel^rbar (1730—67, Ar-
ricivita 111,3). Sine Ueberftc^t ber fat^olif^en unb ()rotefiantif^en
IDhfftonen nebfi reid^en fiati{)if(^en Angaben über i^re ffiirffamtett
finbetft^i bei Schoolcraft (VI, 731, Dg(. V, 502 u. 695).
3n 9?eu Snglanb mar ed ^mar einer ber oielfa(^ au«gef))rodl[»enen
unb betonten ^awpiitotdt ber frommen Puritaner bie Snbianer )um
C^ri^ent^um )u befe^ren, aber lange gdt^inbur^) gefebo^) Donibrer
Seite nid^t4 bafür unb \p&tn nur fe^r Ungenügenbe« ( Ni^ere4 hti
Trumbull I, 494 unb befonber« bei Hutchinson I, 150, 313).
IBi« auf Eliot*8 txnft^aUt SRifftonMefirebungen (feit 1646), bie \o
bo4 na^ feinem Sobe nur mit \i^xoa^tx Straft fortgefet^t lourben,
blieb e« bei f<^dnen $^rafen. ^r überfe^te bie »ibel in bie 6pra<be
ber 3nbianer oon SRaffa<^ufet4 {t>tud ber Ueberfe^ung 1664), unb
f4»uf bid }um 3. 1687 fecb« (Semeinben getaufter 3nbianer unb
18 Cate4^i§anten'(Semein9en in Reu (inglanb (Mather, 9rief d. b.
gläifl. S^ttgang be4 (St»ongelii. ^atte 1 696). 3n ber jmeiten ^Alfte
^e4 17. 3a^r(^. mar ber 9Riff[on4eifer grd^er, biele unb eifrige SUNf*
Die ^men^ute^ 285
fton&re mürbe ii oudgef^icft , fi« tauften Diele Snbianer, übet i^te Sirf «
famteit mar nid^t na(|[^altt0 (Halkett 239 ff.). 9u(^ in Sirginien
mürbe (1619, 1621) offtcieü ber ®runbfa( aufgejleOt ba« &(^rifien«
t^um unter ben Singeborenen (u Derbreiten unb fle freunblic^ unb
^uman ju be^anbeln, na^ bem Ueberfatte Don 1622 aber mar feine
Xebe me^r baoon (Kercbeval XIII).
Sei meitem ba« Weifte ^aben in Älterer Seit bie ^erren^uter %t*
leifiet, beren Wiffiondgefc^id^te in ^ennf^lDanien (1740 — 87) Los-
kiei audffl^rli(^ eri&^lt ^at. @ie maren f^on 1735 in (Keoroia Dor*
gebrungen unb erßrecften Don ^ennfplDanien aud i^re X^&tigfeit
au4 nac^ Wem ^orf unb Connecticut (Dgl. Sti^berger'd fieben im
»afeler 9Riff. SRaga^. 1838). $o|l (1758), ^ecfemelber (1762),
Seidberg er (1767) maren bie ^erDorrAg^nb^en unter i^nen. Sie
nahmen fi(t» Dor SIQem ber 3)elamare unb nd^ß biefen ber 3rofefen
an, ^u benen biefog. Praying Indiana gehörten meldte feit 1749 in
Ogbendburg angeftebelt maren (Morgan 26). 3nt amerifanifc^en
Unab^&ngigteit4friege mürben bie m&^rif(6en Srfiber, obmo^I mit
Unre4^t, beiben Parteien Derb&d^tig: man Derfu(^r feinbfelig unb
graufam gegen fte, mie f^^on ermahnt, unb §erß5rte i(»re üRiffionen;
bie 9te{le ber 4iripii(^en Snbianergemeinben mürben an ben ^uron»
9Iu( gebracht unb erhielten bort i^re SRiffionare mieber. Reuerbingi
^aben ftd^ bie ma^rif4ien 99ruber ben S^erotee mit gludlic^em Srfolge
}ugemcnbet (Springplace feit 1801, Morse App. 153 ff.). Q)ei
bemfelben IBolte mirften au4 amerifanifc^e IRiffion&re feit 1817.
Ueber bie proteflantifc^e URifflon in ben $Jubfon«ba9«fidnbern @. 9a<
feler 9Riff. 9Rag. 1855, 111, 84, 6 onb ermann unb Journal of the
Bishop of Montreal during a visit to the Church Miss. Soc*s N.
W. American Mission. Lond. 1845. 3n Rucffli^t ber Dielen neueren
aRiffton4gefeUf(|^aften unb ber Ausbreitung i^rer X(»atigteit unter ben
3nbianern Dermeifen mir auf Schoolcraft (VI, 731 ff.), au4 beffen
Angaben fic^ ergiebt ba^ erß feit ber Ucberjtebelung ber (Singeborenen
nad^ ffleflen unb feit ber gin^lidl^en Wiebermerfung i^rer Wa^t bi<
Belehrung bei i(inen rafc^er fortfc^reitet.
Ser ben S^aratter ber Snbianer unb i^re Ser(^<ni|fe ju ben
fiei^en fennt, mirb in biefer Srfc^einung nic^td 9efrembenbe4 ftnben:
bie @<4mierigteiten unb ^inberniffe auf mel^e bie Sete^rung flogen
ntttlte, maren in ber S(»at unge(^euer. Suerft {lanb i^r bie grofe Siebe
286 6(l)n>icndttciten ber ^etebrunfl.
ber 3nbioner ju tdQigcr perf5nli(4er Uuob^&ndigfett im ^anbelii idü
im ^enfen entgegen, bann it^rc tiefe tHn()ängli(^feit an ben (Glauben
ber Säter, bad grnnblit^e Omiitrauen gegen bie Iß^eifien uhtt^anpi utib
gegen Mti ma^ fte brockten , ber Mangel an Uebereinflimmung jmi«
[eben ben ße^ren ber ßbriflen unb bem SBeifpiel ba« fit ben 3nbionern
burc^ i^re ^anblungen unb if)re ganje fiebendmeife gaben, enblt^^bit
große Serf4)ieben^eit beiber im ^eu§ern unb in ber t^eben^einric^tung,
we(d)e bem 3nbianer aucb eine Serfd^ieben^eit ber 9)eligion aU natflr'
lic^ unb notbmenbig etfAeinen ließ, ^aju famen aber oft aud^ no^
8(bn)iertgfeiten anberer %xi: bie Wifflondre tonnten ßc^ bi^meilen
nur burcb ^olmetfd^er oerflänblic^ machen; fatboIif(()e unb prote^an«
tifcbe 9Rifflonäre mirtten an mandien Orten einanber entgegen mit
einer gemiffen geiiibfeligfeit; ba« Scten berfelben, ^a^ S>ffn in ber
9ibe1 unb manche anbere refigtöfen ^anblungen mürben al4 eine 9rt
t)on ^e;erei oon ben Eingeborenen angefe^en , unb menir biefe i^rc
flerbenben jtinber bidmeilen gur Saufe barboten , fo gefd^a^ bieß ge«
tt)i§ meift in ber Erwartung fie burcfi gauberformeln be« 9Riffion&r4
tjom lobe gerettet gu feben. gerner mürbe bie SWiffton oft (<^>ott in
i^ren Anfängen bur^) bie gezwungene ^u^manberung ber Snbianer
fterftort (fo ^. ®. bie ber Saptiften bei ben S)elamare 1819, McCoy
59). Snblid) mad^te ed bad bebarrli^e @(i)Xoti^tn unb ba« bereit«
wiüige dujiimmen oft unmdgli(t^ ben (Sinbrutf ^u erfahren ben eine
Webe auf fte gemacht ^atfe, benn 2Bibcrfpru^ ift nüö^ xf)xtn Gegriffen
oon 9inf!anb unb 6ttte unfAitfiic^ unb ungebitbet: aud^ ^ierau« ent«
(prangen für ben Wifflonar X&ufcbungen unb @<^mierigteiten , mie
bie folgenben jmei «nefboten jeigen mögen.
Ein fd)mebif(|^er ®eiftlid|)e \}atu bie Häuptlinge ber ^ufque^an«
na^«3nbianer oerfammclt unb erflärtc ibnen bie biflorif<^en iSrunb«
logen be« E^rifient^um«. Er fprad) oom ®änbenfaUe bur^ ben (So
nuß be« 9lpfeU, oon ber 6enbung Et^rifii unb ber Erlöfung* ben
ffiunbern unb Seiben u f. f. 91« er gu Enbe mar, ßanb ein Sltbner
auf ibm gu banfen: „9Ba« bu un« erjä^lt ^afl ift ^tte« fe^r gut.
E« i^ in ber X()at fc^limm 'Jlepfel gu effen; e« ifi beffer 'Mpfelmein au«
i^nen }u matten. IBir banfen bir fe^r für beinc greunbf^aft, baß
bu fo meit ^ergefommen bift um un« bie§ mit|ut^eilen , mo« bu
t»on beiner Slutter gehört ^aft," Hl« ber 3nManeT bann bem 9Rif«
jlon&r eine feiner 6agen er)t^lt ^tte, mie fU gu 9Rai« unb Sonnen
unb tahaf gef ommcn feien , bel^atibelte btefer bie Siige betftd^ttid^ Mnb
\pxai\: „9Ba« \6) eudS) erjA^lt babe bo« moren beflige ffiabr^etten,
aber wo« il^r mir bo fogt, ifl lauter ?jQbel, ßinbilbung unb SBaftn.*
t>a würbe ber 3nblaner unwillig: „Wein ©ruber*, fagte er, „e«
f^eint, beine^reunbe Nben f(()U$t für beine Sr^le^ung geforgt unb
bi^ nic^t in ben Siegeln ber gen)ö^nlidg)f!en ^dflic^feit unterliefen.
2)tt ^t\)ft bo^ wir, bie mir biefe Slegetn fennen unb befolgen, ofle
beine ®ef(f^i4ten glouben , warum wiQfl bu bie unfrigen nid)t aud^
glaube«?* (Franklin, works 2* ed. III, 386).
Gin ^urone ging bei einem SRifRonSr ffeigig in bie $rebigt, pt5^«
li^ aber blieb er weg. 3ener ^eUte i^n barfiber jur 9)ebe unb erhielt
bie Antwort: ,,34 ^atte Witleiben mit bir, ba^ bu immer gan^ at«
lein beten mu§teft, \&^ woflte bir alfo ®efenfd(iaft leiflen; je^t aberba
9(nbere ba ftnb unb bir biefe @ef&Qigfeit erzeigen wotten , wiO icb mci<
nerffiege ge^en'' (Charlevoix 131).
(Sd wirb öfter erw&^nt ba§ bie eingeborenen oon 99eu Sngfanb
nur in fftM^d}t be« 7. ®ebote« unb ber !0?onogamie fid^ nid^t mit ber
$rif{1idS)'n 8e^re einberflanben ertldren woUten, obwof^l bie weiften
Don i^nen nur eine ^rau Ratten unb biefer treu waren (Elliott
I» 307). 3n älterer Seit wiberfe^ten fi6) befonber« bie Karraganfet
fe^r entf^ieben ber 6infu(^rung M d^riftent^um« (Potter 154),
borjflglid^ weil, wie fie fagten, bie befe^rten Snbianer fefbfi nur ^eud^i'
1er unb Zaugeni<f^tfe feien (Easton 10). S)ie Sacf^em« beffagten
fld^ bisweilen „bo§ bie 3nbianer bie ju ®ott htUUn, i^nen nit^t me^r
Sribut sagten woQten wie fon{t.*
„ ©eifere er|t beine fianbeileute" , war eine 9(ntwort weldje bie
SRiffionäre nidg)t feiten t^on ben eingeborenen erliielten. 9U Brai-
nerd einem Häuptlinge einfi autfeinanberfet^te ba§ er bie 3nbianer
}u e^riften maAen woUe, lachte biefer unb ging fort, ffiarum foflten
fie au^ S^rifien werben, fagte er ein anbnmal, ba biefe ärgere Sug«
ner S)iebe unb Srinfer jlnb al« bie 3nbianer. Son itinen , fejte er
^inju , ^fttten biefe ba« Zrinfen gelernt, unb ba§ 3)iebe bei i^nen ge<
(Sngt würben, fc^retfe anbere ni^t ab oom Stellen (Halkett 304).
S>a4 biffolute Seben ber Seifen erfc^werte oielfad^ bie 9bf(^offung
ber $ol9gamie bei ben Snbianem (ebenb. 231); ba4 G^ri^ent^um
mufte biefen aU unt>ermögenb erf^einen bie Saftet feiner Sefenner
)u beffem ober auc^ nur in 6(|iranfen {U galten. Red Jacket gab,
288 €d)ii>itri^eiten bec ^tUimn%.
aU mau i^u uon Um Segen be« (^brifient^um« {u fibetieugen fu4^te,
unter unterem gut Antwort: ^ffienn Ixt SRiffton&te ben Setzen n\6ft
nfit^lid^ finb . n)arum fd^iitfen jte fte gu ben 3nbionem ? ®«nn fie abet
ben 9Bei§en nu^li(6 |tnb, matum behalten biefe fie nic^t gu^oufebri
fi(|^? @ie ftnb boA wabrlid^ fdl^le^t genug um bie 9(rbeit eine« jeben
bringenb gu bebfirfen ber fie beffem fdnnte. . . S)ie &t^XDax^xMt fa»
gen und ba( mit arbeiten unb ba« gelb bauen fotten , fie felb9 o^^
tl^un nid^td unb mürben t>erf^ungern muffen, menn niemanb fte füu
terte. ®ie beten ben gangen Xag nur gum großen Qitiftt, bauen aber
toadfft fein 9Rai« unb feine jfartoffeln."
%\i^ ber ^ntmort Red Jacket's an ben 9KiffionAr Gram (1805,
au«fu^r1id^ bei Thatcher 11, 291) ^eben mir nur ffienige« betaui.
Sa(bbem ber 9tebner autfeinanbergefe^t ()at mie bie Eingeborenen aO«
m&lid^ t>Vitd9 bie SBeigen um i^r Sanb famen, fAj^rt er fort:
«Sruber, \f)x f^abt je^t unfer gange« Sanb, aber bief ijl eu4^ no<^
ni^t genug, i()r mottt eure {Religion un« aufbringen. 3^r fagt, mir
feien verloren , menn mir fie ni<^t annehmen, ffioran foflen mir er*
fennen bag bie§ ma^r ifi? ISBir fe^en ba( eure 9teligion in einem
9u4^e gef(^rieben fiebt, mir miffen nur ma« i^r und bat>on fagt.
Sie foden mir miffen ma« ma|^r iß, ba mir Don Un Seifen fo oft
betrogen morben ftnb ?
Sruber, mir t^erfle^en ni4)t« Don biefen Singen. 3^r fagt ba|
eure fteligion euem Sitern gegeben morben unb auf eu^ getommcn
xjjt. S3ir ^aben au4 eine Religion bie unfern SStern gegeben unb
oon biefen unl überliefert morben ifi. Sie lebrt un« bantbar gu fein
für aüe« (9ute ba« mir empfangen, einanber gu lieben unb eintr&(^«
tig gu leben. Sir fireiten nie über bie Religion.
Sruber, ber groge (Seift ^at un« ^Itte gefc^affen , aber er f^at einen
großen Unterfcbieb gemac|)t gmifcben feinen meifen unb feinen rotten
jtinbern. Sr ^at un« eine anbere garbe unb anbere Sitten gegeben.
du^ i^at er bie Afinfie gegeben. 2Bir miffen ba«. S)a er aber gmi>
f^en un« in anberen Dingen einen fo grogen Unterfc^ieb gema<it^t ^at,
fo glauben mir ba§ er für un« au^^ eine anbere Religion befUmmt
^at, bie für un« paft. 3)er grofe (Sei9 tlliut Red^t, er mei| ma« ba«
Sefie ifi für feine Jtinber : mir finb gufrieben.
Sruber, mir moQen eure Religion ni4^t au«rotten ober oon eu4^
nehmen, aber mir motten bie unfrige be^^alten."
6(&toierigfeiten ber 9eff1^nin(|. 289
9ta^ biefer SRebe reichten bie ^duptlinge bem a^iffiottSr ftieblid^
bie^anb jum fibfc^icb, biefct aber jHe§ {!e untoiQig gurfidt unb fagte
i^nen bQ§ feine ®emeinf4)aft fein fdnne jmif^en ber Religion (Sötte«
unb ben Serfen be« Seufel« , morauf jene {!$ ^iQ jutfldr^oeen.
3n ^olge ber Erbitterung bie )mif<^en beiben SRo^en eintrat,
wud^ natfirfi(^ ba« 9]ti§trauen ber 3nbianer gegen bad Sbri^ent^um
immer me^r: bie Seneca ma<^ten e« einfl jur au^brfi^d^en grie*
^tnlbebing'ung fär bie ®d^axtanot, bag fie nie S^ri^en merben foQ«
ten (Long bei ^orfler III, 253). Sie argmd^nten in ber Serbrei«
tung be« S^ri^ent^um« ein neue« 9Rittel ber Unterbrüdtung , fle fflr#'
teten eine neue Sifl: ein Snbianer bat McCoy (249) e« i|^m f^Viftli^
gu geben bat nic^t« biefer 9(rt bei ber Sefe^rung im 6piefe fei unb
fogte }u i^m um f{(^ jule^t feiner gang ju Derp4)ern : „ 3nm 3ei((en
bet 9reunbf4)aft faffe ic^ beine ^anb unb l^alte jle fejt 9ott fie^t e«
baf mir un« bie ^&nbe barauf gebfn unb mirb 3^0^ f^^" 9^9^n ben
bet lägt/ ÜRif trauen mar e« auitr ba« ben Snbianern bie f)>i(finbi«
gen fragen eingab, bie fie Eliot unb anbeten tUtiffionftren ber frfl«
^eren 3eit ffettten: marum, menn aße 5nbjaner bi«^ier in bie^düe
gefahren feien, jej^t bie menigen befebrten in ben ^imme! fommen foO.
ten ? marum 3ttba« ©flnbe tbat , >a ci boc^ ®otte« ffliOe mar ba$
S^riflu« ben Tob be« SKiffet^^Aier« flerben foUte? meiere« bon jmei
Sßeibern ein 3nbianer be^altrn muffe? u. bergl. (Ei Hott 1, 328).
Siele tonnten flcb nid^t baDon überzeugen ba§ (Sott biefelbe Ste«
tigion unb badfelbe «ßorabie« fär bie meinen unb für bie rotten Tltn*
f*en befümmt ^abt, (Sin getaufter 3nbtaner, erjÄ^It Tanner (II, 50)
ben eingeborenen nacb . tarn nac^ feinem Zob an bie X^är be« ^im«
meU ber 9Bei$en , nf)\t\t aber feinen Sinlag, fonbern mürbe na^^ ben
gifltf fidlen 3agbrenieren ber 3nbianer gemiefen. S)ort angelangt, er»
^ielt er {ur 9ntmort: ®u ()a|l bi^ unferer im Seben gef^&mt unb
ben ®0tt ber ffiei^en angebetet , ge^e iej^t ^in jU il^m , er mag für
H(^ forgen.
®a§ autb nod^ anbere Singe ben 3nbianer nom (l^rif!ent()ume
in neuerer S^xi iurädt^alten , le^rt folgenbe ^ntmort eine« 3)elamare
(bei 9tdl laufen a, I, 440): ^3u biel Sögen in meinen 9Ranne«
Set^au«; fagen: felbfl ni4)t {teilen, fle^Ien aber 3nb{aner« Sanb;
fagen : liebe beinen 9tft<4fien , moUen aber n\i)t gufammen mit SVeger
beten. Siel ftird^en ^ier: SKet^obiflen , jtat^olifen, ^rotejlanten,
290 6<l^mi«ctgf(üen b« Seftlranf).
$re4b9tenaner; aUc fogen: fdbfl aQein gut, anbte JHr^en falfd^ unb
tilgen, ^tte ftirc^en lugen, 3nbiQner< ftit((e Salb unb $r&rie, t^
gut, SBatb unb ^rdrie nur eine Bunge."
Red Jacke t \^at f{(^ dftei betlagt ba§ «bie S^^marirdde"" nur
bie Sorl&ufer anberer 9Bet§en feien bie ben 3nbiQnern ba« Sanb weg«
ni^men, bo| |ie nut Bant unb Streit unter biefe br&c^en unb f^^Uei»
U(^ bod^ t)on i^nen ernährt unb be^a^It merben mußten. Son 9n«
bern »urbe bagegen bi^meilen mo^I aitc^ bad g&nittc^e Srliegen ber
3nbianer r>ot ben lEBei§en oU ein (Brunb gettenb gemad^t beten 9te«
ligion an^uneffmen , ba ber groie (Bet|i bie (Eingeborenen untergeben
lolfe. bie d^riften aber begun{iige (Buchanan 109, 102), in &^n'
lieber Sßeife »ie bie Religion ber Sieger ^ftufig au^l anberm&rt« bei
ben Seftegten boburc^ Singang ftnbet, ba§ i^nen i^re eigenen (Sfttter
aU madl^tlod trf(|^einen benen ber Sieger gegenüber. (Sine entgegen«
gefeilte Senbung gab freili^ ein Häuptling oom Oberen See biefer
9etrQ(|^tung, »eichet M'Kenney , ber i^n berebcn rooQte feinen }e^n>
iS(»rigen jtnaben in bie Sd^ule nadl^ SRacfinac ju [(Riefen, emiberte:
ySBater, wa« bu fagp ifi gut, aber id) miU ni^t ba| bie ^ugen
meine« jtinbe« bi<fer gemalt {mtxttx geöffnet) merben aU fie e« finb.
34 n)itt bag fte flein bleiben, l&^enn fie il^m aufge(fen , \»ai mirb er
fe^en ? (£r mirb fe^en mie bicf (gro^) ber roeige Wenfd^ ifi unb »ic
flein ber tott^t. @r roirb fe^en mie ber 2Bei§e ben Rotten mit gulen
getreten, fein 8anb i^m weggenommen, (einen »iber gejlol^Un unb
fo Siele« getrau ^at um ben IHot^en in« (Slenb ^u fiür^en. 3>er
SBeife i{i flart, ber iHot()e iß fc^mad^. 3c^ miU nic^t ba6 mein ftnabe
bieg früher fe^e aH er e« fe^en mu|. (£r mirb ba« ^Ue« frü^ genug
lennen lernen."
Sro^ ber Ungeheuern S^^mierigteiten mit benen bie lRif|ion ^u
ttmpfen (^atte, iß e« '\l)X in neuerer S^\t gelungen bei Dielen 3nbianer-
bdltern, ober oielmei^r bei ben ie^t aOein no4^ übrigen S^eßen ber«
felben (Eingang ^u finben. 3^r ^at man f^anpt\ä6^{id) bie gortf^htte
)u oerbanfen mel^e bie 3nbianer gemad|)t ^aben.
2)ie 3 r 0 1 e f e n , nadif bem amer if anifc^en Unab^ngigfeit«f rieg oon
i^ren 2$erbflnbeten, ben Snglünbern, |>rei«gegeben, mu|ten jum^eil
nac^ «Lanaba überflebeln. 3>ie§ traten bie URo^amf unb ein X^eil btr
Ontila , bie (ia^uga mürben terßreut, bie Ononbaga blieben in i^rem
Sanbe {i|en, bieXufcarora am'J<tagara«glu|f e, bie Seneca aber mürben
SReuere 3uf)dnbe ber Jwftfen unb Ojtbtoap. 291
aufbot @c(imA^(id^fl( umi^rSanb betrogen (Stä^ere« bei Morgan 29).
Stejenigen t)on i^nen welche nod^ im Staate 9t. ^ort mo^nen, fanb
Mor8e (26) im 3. 1820 bebeutenb fortgefd^^ritten im Mtxhaix, ^au«#
bau unb ben mtä^anx^^tn Jtfinflen nbtx^mpt] {le befugten bie jtir(^e
legetmAgfg, mele bon i^nen maren im Sefen ©(^reiben unb Rechnen fo
meft gefommen , ba§ fte Sc^uQe^ret merben fonnten , einige mürben
fogar tefpectable ®ei{lli(^e. S)a« Tto^atct mar aH allgemeine Spra^^e
bei i^nen im ®ebrau4 (Morse App. 79). Schoolcraft (Report
on the State of the Iroquois Jnd. in 1845. Albany 1846) beri^^tet
ba§ fte 2300 &M »inbbie^ befagen unb ba^ bie Soltdja^l bei i^nen
im 93a<4fen begrifen mar. lieber ^a^ S)orf ber Seneca bei 9uffaTo
unb über bie 8 TltxUn Don Kiagara angef{ebe(ten Sufcarora , melt^e
letzteren )um Xb^l gemifc^ten 9Iuted finb (Schoolcr. lY, 606), bat
!ßt. 9ta|imilian (c, II, 396, 407) ein glei^ günjlige« Urtbeil ab«,
gegeben. 2)a«felbe gilt au^^ b&n ben 3ro!efen in Sanaba , bie bei
JKngflon unb am Grand River, nomenttidS) in ber Ra^e Don Srant«
fOTb anfAffig f!nb (Bonnycastle II, 54, Schoolcraft II, 539).
Meine Sltefie bon ffl^anbot«, bie bur^ ben JMeg oon 1812 ^erfireut
mürben, fonb Morse (App. 16) no(^ om Oflufer M SRicbigan
6ec'd, 36 miles ffibfäbdfili^i bon Wacfinam. (Sintge leben au^ im
Indiah Territory (Gladstone 270 ff).
Son ben 9l]gonfin leben bie Otibmat^ ie(^t im ndrblicben Vtx^u
gan unb ffii^confin , ant 6äbufer bed Oberen 6ee'^ , im Queagebiet
bed Wiffifftppi , am Sandy , Leach unb Red Lake , ferner in SBeft
ftanaba am ^uron. Oberen, ffiinipeg unb Red River ®ee (Cop-
way 176). €ie flnb jum Xbeil gemif^ten »lute« (ffiagnerunb
6cb. 11.336). ©fe aWiffion ifl bei ibnen feit 1824 tbStig. 3bt< «t-
folge fc^ilbert Copway wob! ju günflig. fflagner u. S(b. (11,239)
urtb€ilen menigfien« aber bie am Oberen See lebenben mefent1i(|^ ber«
f^ieben , unb Tanner (II, 189) bemerft ba$ e« für fie in ibrem un«
fruchtbaren 5ben Sanbe ber grd§ten ^nflrengung beburfe um nur ba«
Seben }u frijlen , unb bo§ bort nicbt feiten ber gef^iiftefte 3&6(r ben
^ungertob ßerben mfiffe.
S>ie Arbre Chroche Snbianer, ein Zb^il ber Ottama, l^ahtn im
3. 1819 mebr al« 1000 @(beffel SRai« auf benJRartt na(f^ ax^a^nam
gebracht, in anberen 3abten fogar me^r ald breimal fo biet, obmobi
fie meber Pfluge nocb 0(bfen ober $ftrbe beflt^en. 3m ^eu^eren wie
19 •
202 Steuere Sufl&nbe Ux ^fgontitivdffet,
in i^rcn Sitten l^attcn ftc ^xo^txt gottfc^rittc gemo*t oW faft atte
anbeten Snbianer, bo4 moQten fte t>om S^rtflent^ume nt^td miffen
(Morse App. 24). ^ie Ottama bei Umgegenb Don 3Ri(4ilima(tinac,
700 (?) ©eeten fiatt, leben gan; t)om Merbau unb ))robucitten im
3a^te 1854 25000 <5d&effct Kai«, 40000 Steffel Äartoffeln unb
325000 ^funb ffl^orn*3u(fet (Schoolcr. V, 708). 5lu<^ bie im In-
dian Territory lebenben OttaiDO unb ^otomatomi finb neuetbing«
\t^t tü^tije fflierbauern unb bejfetn ^^ fottioSJirettb (ebenb. VI, 547.
6tati{}if4ie Angaben über IBolfd^a^l unb neuere f^ottfd^ritte bei d^ixp
li*en «löon«nt)dlfer ebenb. V, 504).
3)ie SRefle meuteret ndrblid^en ^Igontinfi&mme finb, mie e« \d^t\nt,
bur4) Tl\\^\xn% Derf^munben (Morse App. 64 f., 69, 73 ff.). S)te
@au(« meiere {t(^ ben 9Sei§en Don ie^er Dorjugdraeife freunMi<^ et«
miefen (Farnham), lieferten im SBintet 1819/20 ben ^ftnblern
980 $i<te mit ^eOen im SSett^e Don 58800 S^oüat«. 3m 6ommet
iie^en fle au§et anbeten grämten gemd^nlicfr 7—8000 Steffel aRai«,
mobon {ie 1000 betfaufen. ^ie SBetber, meldte bie gelbatbeit befot'
gen , fettigen au§etbem im ®ommet ungef&^t 300 Statten Don Sin'
fen. (Snbli(^ graben fle \i^x\\6) 4— 5000Stt. Slet, bei beffen 64mel«
luttg fie iebO(^ 25^ Derlieren (Morse App. 126 f.). S)er £l^eit ber
Sauf meieret im Ind. Territory lebt, ^at inbeffen no4) feine gort»
\(t)X\tU bon 93ebeutung gemadt^t unb miQ bon @d^u1en unb SRiffiott
m^U ^öten (Schoolcr. III, 259, VI, 548).
3u ben am meitcjlen borgetutften fc^einen bie S)elamate auf
bet Wotbfeite be« Äanfa« an bejfen Wunbung ^u gehören. McCoy
(560 (f.) tü^mt ijire teligiöfen unb motalift^en gottfdSiritte; jie Ratten
1839 mei|i gute 9Io(f (häufet , eingelegte gelber unb Sie^ in gtoget
9Renge. Siele bon i^nen leben inbeffen mcit )erflreut. Iffite bei ben
Sd^amanoe, xf^un füblic^en 9{a(fibatn, xoc\6^t fd^on 1801 fe(^ttl^&«
tige ^(fetbauem unb Sie^ifid^tet maten (Perrin du Lac I, 110)
unb bei ben fti<f apu finb auc^ bei ben X^elamare bie Carmen gan}
na4) bet 9ltt bet noti^tn Qlnfteblet eingerichtet. 3ebc gamilie befif^t
menigjlen« 5, mand^t 100 9(fet Sanb. ®ie tiefen Stufte aQet^Irt,
fubren biel ®etteibe au4 unb finb ganj ein 9(tfetbauDolf (1841,
Schoolcr. VI, 541). S)ie $eotia unb ftadfa4fia, 9B3ea unb
$ianfef(^am (faben ebenfaa« tUnf&nge in tegelm&iigem Sanbbou
gemalt (ebenb. 547). Son ben IRenomini unb ffiinebago gilt
ber Sincbago , Dtoe, Dfagen u. a. ^03
M«felbc (ebenb. 691, 704). Morse (App. 50) frj&^It ittbeffen baf
beibc {ufammen in 6reenbay(t 820) i&^rlic^^mar gegen 1 00000 fßfunb
3u<ter unb 3--4000 (Saüonen <5trup fabricirten, biefe ober fdmmt'
Udji gegen Sranntwein umfej^tcn. 3>te Sinebago [(Gilbert er oU bie
m&§tgeteu {let§igctcn unb Dotßcl^tigeren ; bie SRenomini maren bamaU
nur in einem 3)orfe fefifäffige ')(<ferbauern. Die erfleren Ratten 1848
bad (&(irißcnt^um noc^ nid^t angenommen, maren aber reinlicher ge«
morben, bie Scanner Ratten angefangen me^r ^u arbeiten, betrieben
ben fianbbau fiarter aU bie 3agb unb mit euro|)äifd^en Serf^eugen
(Schoolcr. II, 635, IV, 57, 237).
^m menigfien fortgefc^ritten ftnb unter allen Stämmen meldte im
Indian Territory leben, biejenigen meiere bort ein^eimif^ ftnb. 2>ie
Soge b«r Otoe, na^e ber SRünbung bed (Brogen platte, ^atte {i(^
neuerbingd etmad gebeffert, {te geriet(^en aber mit ben SRiffouri in
geinbf(^aft unb i^re {{ortfc^ritte ^örten auf. 3)te O m a ^ a unb $ u n «
ca^ finb 3ager geblieben, bie 3on)a fe^r bem £runfe ergeben (Mc
Coy 560, Schoolcr. VI, 544 ff.). S^ie Ofagen am Ofage» unb
9leof4^o«Slug lebten um 1820 noc^ gan^ in i^^rem urf^rungliti^en 3U'
fianb, oon ®elb n>ie bon I93ranntn)cin mußten fte noc^ nid^td, bo^
Ratten |te bereite jtartenfpielen unb glucken Don ben ^änblern %t*
lernt (Morse App. 866, 213, 234) unb nourben burc^ bie Unteren
xa\^ iu'(9runbe gerichtet (McCoy): \))xt 3a^tgelber oermenben fit
in neuerer d<^it für fiebenömittel unb ®))irituofen , oerge^ren bad
i^nen gelieferte Sie^ unb noünfc^en meifl nic^t einmal ^cfergerdt^e ju
beßl^cn; nur bie bei i^nen angelegte ^anbarbeit«&4^ule trftgt gute
griii^te (Schoolcr. VI, 540, 712, IV, 593). tfluc^ bie gortfc^ritte
ber jtanfad finb gering. 3)ie Duap^a flnb etn)a« oono&rtd ge<
fommen, treiben neuerbingd (1841) me^r Sanbbau, (^aben beffere
Meibung unb finb meniger bem Zrunfe ergeben; @(^ulen fehlen i^nen
no(^. IBon ben $ani ifl ebenfaOd no(^ nic^t oicl IRüdmlic^ed ju fagen.
9lo6) mäffen niic bemerten bag ber Seric^t eine« Oberbeamten
hU Indian Bureau bom 3. 1853 (bei Schoolcr. VI, 551) minber
gunfKg fiber bie gortfti^ritte lautet ald bie früheren SRittf^eilungen ber
Indian Agents ermarten laffen. ^U ein befonber« erfreulid^ed (Sreig«
ni$ iß aber jebenfaU« ber Vertrag Don Xalequa (u bejeid^nen (3unt
1848), ben bie ^&u))tlinge oon 16 Sölfern gef^^loffen ^aben: fie ^a«
ben fi4^ bur^^ i^n Der))flidl^tet ^rieben unb ^reunbfc^aft untereinanber
)04 Sortf^ritte btx «OMla^f^en SöICcr.
)u galten, (eine Sac^e für IBerbcec^en (Sinjeluer an bemi Stammge*
noffen ju ne(^men, fonbern ben Scrbrec^er in feiner ^dmat^ ju ßra«
fen, 9((f erbau unb (Seraerbe ju tierbeffern, ben 9ranntn>einDerfauf
unb Xrunf ju unterbrutfen , allgemeine ^rei^figigteit innerhalb i^rel
(Bebieted ju gefiatten unb feinen Sanbedt^eil obne bie Sußimmung bc«
ganzen Sunbed an bie bereinigten Staaten ju t>er(aufen. Z>ie an bem
Sertrage bet^eiligten Soff er finb bie S^erotee, Creef . (^icfafow, t>t*
laware, Seaman oe, fßianfef^a», 9Bea. Ofagen, Seneca, &od*
bribged, Ottawa, Q^f^iJ^pmap, $eoria, lEBit^^ita, $otott)atomt unb
@eminolen.
Sei roeitem am meißen boben ficb bie Sdifer ber fflbd91i((en ober
apa1a4lif4^en (Sruppe bem cioitifirten Seben genäbert, unb gtei^i at'
len 3nbianer]DdIfern, bie fic^ bem Mtxhün entfcbieben jugewenbet b^'
ben, finb fte feitbem an Seelen^a^t gemac^fen (Schoolcr. VI, 522,
690). Kambafte gortfcbritte baben fie fcbon t>or ibrer Ueberfiebelung
na^ ffieflen gemalt, unb eben biefer Um|tanb erfcbmerte i^nen febr
ben Sntf(blu§ ibr 8anb gu oerlaffen. Son ben Sb'totee befianb fc^on
bamaU (oor 1820) bie größere ^aifte, von ben QJ^odaxo unl &)\da9
fan) ein großer li^iil aud SRifcblingen (Morse App. 74). unb obglei(b
bie SRif^linge, mie mx gefeben f^ahtn, in mandjien S&flen fd^mere«
politifcbe« Unglutf aber fte brachten, fo mirften bo(b auc^ mehrere ber«
felben oor^üglicb glu(fli(^ für bie Hebung unb Silbung be« Softe« bem
fie angebörten, unb b<^bcn burcb bie X^at bie oft audgefprocbene 9e»
bau))tung miberlegt ba§ eine SRif^ling^beodKerung fiet« ein ni(^t §u
bemftitigenbe« Uebel fei, bad e« nirgenb« ^u einem mabren gortf^ritu
unb ^u einer gebeibU^en Organifation ber ®efeC[f(baft tommen laffe.
S)ie Sb^^of ee tbeilten {leb fcbon feit 1808 in ^wei Parteien, 3&«
ger unb ^(tcrbauern , bie in ibrem Sanbe eine fefte (Srenjlinie ju {ie«
ben münfd>Un burcb bie fie ooneinanber gef^ieben m&ren (School-
craft VI, 401). ^ie 3eit in melier {ie ibre bouptf&cblicb^en ^ort»
{4^ritte machten , f&Ut um 1820, mie fc^on barau« er^it^tüc^ ifl, ba§
oon 1819—25 ibre Solfd^abl oon 10000 auf 13500 nebfi 200 Slei*
ten unb 1300 ftegerftlaben anwu^^«. @ie fcbufen, nie M' Kenne y
fi(^ audbrutft, im Saufe oon 8 3abren bie ffiilbni^ in einen (Barten
um. S)iemei{len gamilien bearbeiteten bamaU 10--40 9(fer Sanb,
mebrere berfelben oertaufttn i&btli4) einige ^unbert Scheffel Stail,
unb ed gab bei i^nen ^a^lrei^e Seifpiele oon ange^rengtcm unb au««
^auernbem gleife. 9f^r^e unb M^e befaf nur ettoa bet a^te S^eif
Ut Seoftltecung , bagegm »aten G^toeine aagetnein Derbreitet, bet
$flu9 mürbe eingeführt unb fafirbare 9Bege (lergeßettt. IBaummoflen«
manufacturen »aren f(f^on feit 1796 bei i^nen errichtet worben,
unb feitbem würbe Spinnen unb SBeben dflm&li^ )u einer aQgemei'
nen Sefc^&ftiQung ber ffieiber (Morse App. 167 f., 179). 3n man«
dS^en ber gut ou^geflatteten {)&ufer fanben ^ä) felbfl Sufudgegenfldnbe,
unb e« gab Sin^elne beren ^rioateigent^um fi(^ bi« auf me^irere tau«
fenb S)oaard belief (1819, Nuttall 123). (Sinfuf^rung unb Sertauf
oon berauf(^enben (Betrdnten mar verboten , unb jeber ^Anbier mniU
einen befonberen Qrlaubnigf^ein lofen. ^n bem ndtf^igen ^onbmerM'
^uge unb an Wühlen fehlte U nod^ me^rfadS^. ®^< @(|iulen bed Ame-
rican Board of Commiss. for foreign missions Ratten feit 1817 an«
gefangen fidSi bei ben (£^erotee aud^ubreiten; bie ftinber geigten fid) fefir
lentfam an^&nglidSi unb bilbungdf&(^ig (Morse App. 305), unb man
traf bie }me<fmAf ige (Einrichtung , baf bie einmal ^ur 6d^ule gefdi^icf«
ten i^r nt^^t mieber genommen merben tonnten, o(^ne (Srjtattung ber
Jtoflen met<(^e jte ber SRiffion oerurfadS^t Ratten. S)ie Polygamie mürbe
abgefd^afft, religiöfe Sereine unb 9){d$igteitdoereine gebilbet.
3m 3a^re 1820 gefc^a^ ein meiterergortf^rittmitberSinfu^rung
gef^riebenerSefe^e unb einer 9leprafentatiooerfaffung. S)ie ^auptgugc
berfelben,mie fie fid^mit fp&teren SRobificationen in ber Constitution of
theCherokee DationmadeatNewEchotain 1827 ftnbm, flnb folgenbe.
2>a« Sanb i{l unt)eräu|erlidS^ . S)ie gef e^gebenbe oottiie^nbe unb ridS^terlid^e
(^malt ftnb gef<^ieben. 2)ie erfiere befielt aud ^mei ^Aufern , ^u be«
ren einem }mei unb ^u beren anberem brei SPfitglieber oon iebem ber
ad)t 9e}irte gemA(^lt merben in meldS^e ba« 2^oIf get(^eilt ifl. SRegef
mif^linge flnb feine 3Bät^ler, @eifili4ie nit^t m&^lbar. 3)ie oorgeleg«
ten ©efel^entmürfe merben nad^ parlamentarifd^em Oebraudjie bi^cu«
tirt. a>ie ftjcecutioe bejJejjt au« bem oberfen Häuptling (principal
Chief) , feinem Steübertreter unb einem t>o(>en »at^e oon fünf Kit-
gliebem , mel^e fämnitli* ft«f 4 3a^re oon beiben ^Aufern gemA^lt
merben. Sie ^at ein temporAre« Seto unb U^ Segnabigung«re(^t.
2>er oberfie ^Auptling foa aae jmei 3a^re ba« 8anb bereifen um bef«
fen Su^anb (ennen ^u lernen. S>ie ritterliche (Bemalt mirb oom ober«
fteu 0ert4^td(^ofe, bem manbernben (Berichte unb oon ^[rieben^ricdtern
audgcfibt. Oe(4^momengeri(4^te unb brei 3njiQni<n finb eingeffl^rt,
^ie nicktet luu tnxö) t)cii ih^tUeii btihti ^äufcc abje^bac. (^e ^eii)(|)t
attgtmeine SRdigiondfreii^eit, ho^ tann uiemanb ein 9(mt betleibcn bei
nidSit an ®ott unb an Sergeltung in einem tunftigen Seben glaubt.
3n golge ber Srftnbuno eine« au« 85 3^i4fen beßef^enben Silben«
alp^iabeted ( 1821) burd) Scquopab (George Guess, ri^^tiger Gilt),
bcffen ®rü§uatcv ein Sßciger n?ar, würbe bie jCunfl be« fiefcnd unb
6d;reiben6 in furjer 3^^^ ^^^ ^^" ßberofee allgemein: feit 1828 er«
f4^ien ber Cherokee Phoenix, eine periobifdje 3"lf4)nft» fpäter ber
Cherokce Advocatc. £er (!rfinber te« '^Up^abet«, ^uerft Sanbbauer,
fpäter €ilberarbeiter unb Sd^mieb , ein [ebr gefdi^icfter 3<ic^net, würbe
inegen feiner 93evfud)e lange 3^^! bon ben ^einigen berta^^t unb be«
bauert, unb lief bei ber 33eröffentlid^ung feiner Sntbecfung ®efa(^r all
3aubercr umgebtad)t ;^u merbcn iWä^ere« bei Fickering notc 5).
Sr mad)tc fte obne frembe Anleitung unt oerflanb nicf^t (Sngltf4^, fon<
bern nur feine ^utterfprac^e , bocb enthalt fein 'lllp^abet, ba« an«
fang« au« lauter 3(i<4(" für gan^e Sörter bejlanb , ba er früher ein-
mal ein englifd^e^ S3ud) gefc^en ^atte, einige euglifdS^e Suc^fiaben,
bcnen er inbefTen eine neue Sebeutung beigelegt ^at (White 388 na^
Miss. Herald IS28 Oct.)
^\ixd) bie Ueberftebelung nad) 2ßc{len ifl bie aufblü^enbe Sioili«
fation ber (iberufee in bobem ®rabe gebructt unb ber (Sefafir be« Un«
tergange« auiigefe^t, boc^ \\'\<i)i n)irrii4) ^erjlört morben: regelmä|ige
'ilrbeil fing }n>ar 18-11 lieber au bei ifinen allgemeiner ju nerben.
aber ber 2run( rid>tete bamale Dielen Sd^aben au (Armstrong bei
Schoolcr. VI, 52'Jk obn)üt)l ed onberwdrt« l^eifet baS .üe Derfprfc
eben balb pdi nur nod) tur4) bie garbe don ben *fiürgern ber Serei-
ttigten Staaten ^u unterfcbeiben" (ebenb. V. 5ü4 u. aXonat^b. b. ®ef.
f, dtbf. IV, 55 na4 Sumner). J8on ben im 3abre I>19 nadi S^
Rtn* flbergcficbelteu ft()erofee boren wir bafe pe 1S35 vobl emgerii^
UU unb mbblirte Käufer . gut beroiribfdjaftete gelber uat Sie^b«*
ben }»o\\ ^ - aoo €türf bcfaBen. ta% fte m 5 3abreir6— 7Cm)0 StM
l^iiÄ t'eirauften. brei ^a^perfe unt ;itii »leigrnben bean?<:rin. unb
>*» <^ iH'euu\ie»be unb unternebm<n^c Äaufltui« unur rbnen gab
=^» ^i^Htii linb ibnen in ibren ücifiunjcn l\t »iffcita» unb
*> *•: T« ,;c(viiitiKii Tu lc|iuren r.rfianUn fxca lSI9 {gm
bot^ugimeife ))on granjofen ^ammenb, {Id^ meiß bie Spca^ie bec le^«
teren angeeignet ^aben (BettfdSir. f. m^, ßrbt. 9t. gofge III, 369). 3n
x^xtm Sanbe öjllidS^ oom 9Rif{t{ippi, beffen (Srenjen Morse (App. 182,
200) n&^er bejei^net, bauten jene beiben Sdlfer SRai«, Saummode
unb Welonen in groger ^utbe^nung, trieben bebeutenbe Sie^ju^t unb
mebten in einem 3a^re gegen 10000 2)arb Saummotteujeug, bo(^ leb«
ten fte nod^ in $olt;^gamie unb Rotten feinen religiöfen Sultud, bi«
im ^af^xt 1818 SRifftonare )u i^^nen tamen, unter bcren fieitung fie
in tur^er ^tit einen üiel Derf|)red^enben ^Jlnfang ju ciuilifirterem Seben
madigen. 1821 befd^loffen fie in ottgemeiner Serfammlung überall
®4ulen einjttfu^ren unb ben Sranntmeinoerfauf ju verbieten (Mor-
se App. 196).
9tod^ it^rer Ueberfiebelung in ben 9Be{len ^aben {ie fortgefahren in
biefer (Sntmiifelung. 3m 3a^re 1837 brad^ten bie (ä^octam für me^r
aU 20000 2)oaar« Soummotte ouf ben 9Rarft, 88 9Beb{iü(^le unb
220 6pinnr&bcr maren bei i^nen im ®ange, fte Ratten 3 9U2e^lmü(^»
ten unb e« gab unter i(^nen 13 eingeborene j^aufleute (McCoy 607).
9efonberd bie am Red River mo^nenben finb reidSi , unb i^re Carmen
fo gut beflettt aU irgenb »elc^e anbcren in ben bereinigten Staaten,
felbfl bie ärmeren ^aben too^i gebaute ^oti^&ufer. @ie befi|^en $T<rbe
ftü^e @d)ti)eine unb SdS^aafe, gewinnen x^i Sal} felbfl, oerbrau((^en
Butfer unb ffaffee mie bie meinen ^Imerifaner unb fangen an andf i^re
6d)miebearbeit felbfl iu maä^tn (1841, Armstrong beiSchool-
craft VI, 524, flatifltf4)e eingaben über 9)01^)0^1 unb Sulturfort«
ii^xiiit ebenb. V, 504, ogl. IV, 582). 9lö§ig(eit ifl aQgemein, »rannte
meinbert&ufer (dnnen bei il^nen ni^lt met^r befielen. ®lei4^ mehreren
anberen biefer fübli(^en Stämme, namentlid^ ben C^^erofee, ^aben
fie bebeutenbe Summen in amerüanifc^en Staatdpapieren angelegt,
beren ginfen fie (ur Sinri^tung unb Serbefferung i(^rer S4)Ulen oer«
menben. 3)er UnterridS^t in ben Unteren mirb meifl in englif^er Spra«
4eert(^eilt (McCoy, Gregg). 3)ie d^octato ^aben beren 12 unb
mehrere mo^l beflettte IHr<(^en (8choolcr. V, 572). 3)ie $ldne bet
umfaf enben gelehrten Silbungdanflalten meiere man für Snbianer ge«
grunbet (lat, fc^eint man ^u f^od) gegriffen ^u ^aben: bie C^octaw'
Itabemie in ffentutf^, mel^e burdS^ bie gemeinf^aftlicf^en SRittel mtf^*
ttxa St&mme er(^atten n^urbe, iß ba^er mieber eingegangen, meil
bie Erfolge ben (Ermartungen ni(^t entfpra^en. S)ie 1816 in Com»
298 Sortf^titte bet (Stee! tmb 6cminoIen.
wftll (ßoiiuecticut) Uoii bem American Board of Commiss. for foreign
missions gegtunbetf ^o^ere Silbuiigdanflalt für Singeborene (Sriefe
^er BdgUnge bei Morse App. 267 ff.) f<^cmt au« bemfelben (Bninbe
mteber aufgegebf n morben gu fein. 2)ie S^itfafam unter^^alten eine
3eitf(^nft bie me(^r aU 300 Abonnenten ift^U (Scheeler. V, 693,
ogl. Atlant. Stubien I, 216). 3m Indian Territory ^ab e« f^on oor
l&ngerer 3^it eine S)tu(feTei ju $arf«^itt im ®ebiete ber (K(^ero(ee unb
eine anbete unter ben Sdi^amanoe in ber 9Rif|ton ber9aptipen(Gregg).
S« ^ertfi^t im fianbe ber dl^odtato gro§e ©id^er^eit ber $erfon unb
be« eigent^um«. 3^re Serfaffung ift bemofrotifi^, bd« fianb in 4 2)i'
firicte get(^eilt, beren einer bie S^icfafa» umfaßt. 3eber berfelben w&fflt
einen Häuptling. S)ie Dier Häuptlinge ^aben bie (Sfecutiogemalt unb
ein Seto gegen bie ®efe$e melct^e ba« 9{eprafentonten|^au« giebt, wenn
ni^^t % ber Witglieber be« le^teren auf bem ®efe^e beße^en. 3>ie
atic^ter merben oon ber S^ecutioe ernannt, ßopitalberbrei^en bun^
(Befclimorene abgeurtf^eilt (McCoy 548, Schoolcraft V, 572, VI,
524 ff.).
3)ie Sreet mo^nten um 1775 in reinlidyen ^Dörfern mit ^ä6f<(en
{Zeitweiligen 0&ufern oon goc^merf unb f (einen (Sorten, Ratten ein«
gehegte gelber bie fte gemeinf(^aftli4) bearbeiteten, unb oon beren (Er-
trag {ie eine Abgabe an ben öffentlichen @<^a^ jur Unterflfi|^ung ber
Armen entrichteten , mie mir frä^er erm&dnt ^aben. «3)ur4 ^iufige
Ueberf&Ue ber (S^octam maren fie gendtl^igt morben fl<W in graten
bolfretc^en 2)drfern anjufiebeln, ba bie 3agb unergiebig gemorben
mar. @ie befaf en gute Minber^erben unb trieben auf großen 5lanoed
0anbel nad^ ben Sa^amainfeln unb na<W Suba (Bartram 141,
179 ff., 202, 218): mit einer gemiffen Sorliebe bebienten fie fi<W ber
fpanif^en Sprad^e unb geigten ^6) geneigt fpanif^e Sitten anjune^«
men. 3n ber 91ut|^e}eit if^xtvma^t um 1786 (»atten fie bie (Einfuhr
bon Sranntmein Verboten , fingen an unter fefien (Befe^en (u leben
unb ber 9lif(^ling M'Gillivray begann Schulen bei i^nen ein)U«
ritzten. @pftter ^inberten bie jhiege meitere gortf^ritte. S>ie 6f «
min ölen fleibeten fid^ 1820 in baummollene Mdife, {u benen ba#
3eug iebod^ importirt mürbe, xool^nUn in ^Aufern uon Hol), baute«
9Ra44 mit ber ^dt unb befa§en 9ferbe unb anbere H^^u^ttiiete; au<^
|atten fit Stegerfflaoen mie bie (K^erotee unb S^octam (Morse App.
S09). &t fle^Kn au((^ neuej^ing« na<^ ber tteberfiebelung bur^ftn«
I
dnhirt^eir. 199
gig minder (^odSi aH bte eigentitdSien (Ereet oUi Wurto^t, ta fie un«
fidter finb oU tiefe (Armstrong bei Schooicr. VI, 532). Seite
^aben bur(^ bie Sudwonbetung unb burcfi bie tbr Dorbergegangenen
ftrtege flarf gelitten, unb finb meber in ^audbau unb Siebgudi^t no<|^
in inteaectuetter Sitbung bi« auf bie Stufe gelangt auf melcber bie
ai^noUt unb S^octom jleben. (Sin|ieiniif4e ^anbmerter b^ben fle
fajt gat nicbt. 3§re politifd^e Serfajfung ifl unentrottfelt : bie $dupt<
linge geben mei^ bie (Sefe^e unter benen fie leben. 3nbeffen treiben
bie dreet ben Sanbbau fe^r fleigig: im 3a^re 1837 mürben \>ox ber
(Ernte Sieferung^tiertr&ge auf 9lai4 im SBert^ ton me^t aU 25000
DoQar« mit i^nen abgefd^loffen.
Slicfen mir {urüd auf bie lange Steige oon Xb^^tfac^en mel^e nn^
ben moralif(ben C^aratter unb bie geijtige Begabung ber (Eingeboren
nen oon Korb ^merifa fennen gelehrt bat» fo bleibt fein Smeifel »ie
unfer Urt^eif über fie au^faOen mub* SBenn eine gemaltige ungebro«
(bene Katurtraft bie befte Särgfcbaft iß für bie Seben« * unb dnttou
(telungdfabigteit eine« Solfe«, fi/ bürfen mir biefe bem notbanurito'
nif(ben Snbianer in oottem SRaa^e jufprecben; aber ^jebe 9la9e, mei$
f(bmari ober rot^", fagt Elliott (I, 339) febr ri^tig, «mu| unter»
ge^en, menn ibt SRutb, ib^^ (Energie unb ®elb{ia^tung burib Unter«
brudung Stlaterei unb fiajter ju (Brunbe geben. 3)iefed (Befe|( be«
meiß bie (&t\6)\d)U unb bie (Eingeborenen t>on ^merifa betätigen e«."
3)agegen ifl ed eine grobe (Entfiedung ber (Sefcbi<bte — unb mir glau«
ben bte| bemiefen ^u b^ben — menn man mie Schoolcraft ben .
jtampf ber 3nbianer gegen bie SBeiben mefentli<b auffabt aU einen
Kampf ter Barbarei gegen bie (Eitilifation, Dielme^r ringt in ibm ba«
Kec^t mit ber (Bemalt, bie ^ulflofe ftur^ßcbtigteit unb Obnmacbt mit
ber abgefeimten Srglifl unb ^abfucbt , unb felbft bem Ser^meifelnben
bleibt ber (ler^lofe {)0^n feine« Unterbruderd ni(bt erfpart.
300
@dfiitio ttttb i^re Setwattbiett.
S>en ganjen äuterjicn Glorien Don ^merita, burcf^gängig angren«
jent an bie bU^cr befpcod)enen 3nbianerDdtfcr, ^abcn bie Sdtimo
inue. 3m Djlen mar fonjl bic ganje 6übfüjle »on fiabrabor an ber
@tToie Don Belle Isle r>on i^uen bemo^nt, uub Don ^itx gingen fte
ma^rfc^einlic^ bidmeitcn au4) na(^ 9?cufunblanb hinüber; t>od) finb
fie k)or ben cuto)>&ifct^en ^nricblern iurucfgemicbcn. 3m 3nnern oon
Sobrabor leben inbejfen 3nbianct , ben (S^fimo geborte nur bad M*
{lengebiet <Chappell97, 102). 3Benn bte ^rrolinger. meldi^e bie
Kormänner auf i^ren ga^rten an Un ^üfien bed [päteren 9teu (ing«
lonb fanben, mirflic^ @dftmo maren (@. oben p. 60), fo muffen biefe
oon ben 3nbtaneru feitbem roeit natb 97orbrn ^urudgebrAngt »orben
fein, eine ^nna^me meiere bur$ bie @oge unterflü^t mirb, bag (SMi«
mo Don Sanaba ^ergetommen unb na^ furjem ^ufent^olte auf ber
ftftfle üon Sabrabor nadb @rdnlanb übergegangen feien , mo fle bie
Semo^ner be« Sanbed mel(|^e jte oorfanben« — ob 9tormSnner« ob
e«fimo? — erfc^lugen ($. Sgebe 70, 106, Kohlmeister and
K. 37). Snbeffen barf man f)'\na}x9 nic^t (mit Sran^ 1, 332 f.)
ft^liegen baf bie ddfimo erfl feit biefer 3(it, iuerfl im 14. Sn^r^un»
bert, no4l ®rdnlanb gef ommen feien , unb früher audf(^Iieglidi^ meiter
im ©üben gefeffen bitten, benn na(^ bem alten i^ldnbifc^en (Seft^i^t«
f(^reiber tHre grobe (geb. 1076, Arios Multiscius, Antiqq. Americ.
207) fHegen bie Korm&nner im Oflen unb SSeßen ®rdnlanb'« tur)
na(^ beffen (Entbecfung, bie in ba« 3o^r 985/6 gefegt mirb, auf 6))U'
ren Don SBo^nungen unb gabr^eugen unb auf {leinerne (Berat^e bte
ben ®fr&lingern geborten (nic^t auf biefe felbf), mie o. (Stjel 28 an«
giebt), unb bie nörblidi^eren Sdfimo foUen namentUdb in (Srdnianb
ffir bie Stammväter ber fübli(^ercn gelten (Rosa a, 65, na(^ Sgebe*
0. Qtjel 325). 3bc ^rfler befannter 3ufammen{tog mit ben 9lormän«
nern fanb bort 1377 flott, aU fie ,ben Sefibau'' überfielen, unb fle
breiteten fid) in golge bicroon meiter nadi^ ®üben au« (ebenb. 43).
3m £aufe ber S^'\t unterlagen bie 9?ormänner gän^licb in biefen
jtämpfen, unb bie $^9ftognomie ber jetzigen Semo^ner ma^t et ma^it'
* 3n ben Triften ber beiben dgebe bobe i(b inbeffen biefe Kngabe nic^t
finbcn tonnen.
'Die 2fd)uftf(^ unb J(on jagen. 301
(((einli^ bQ§ fle ft<^ jum X^eil mit Den (S«ftino oetmifc^t ^oben. 9d
bet fflicbetenfberfung be« gegen 300 3a(^re Dergeffetien unb wieber t>tt»
lorenen Sonbe« ju Snbe be« 16. unb }u Anfang be« 17. Sa^r^un«
bert« fanb man bort nur Sittmo« Dor, bie ittoäf in Sitten Xra<^l
unb Sprache groge Serf(tiicben^eit {eigten (ebenb. 61, 63). 3n 6üb>
grdnianb befielt bie Seodfterung gegenwärtig )u 14 $roc. au« SKfd^«
lingen, unb bei einem S>titttfKU ber übrigen 9)^ftnner finben {tdb @)>tt<
ren einer älteren Wifd^ung mit Europäern; aud? im ndrblicben Z^^U
tH %anbe« {tebt mon Diele btonbe , äcftt europäifcbe ^^^^fiognomteen
(ebenb. 366, 826).
Son <Srdn1anb unb Sabrabor erftrecften ^i^ bie (S^fimo in unun«
terbroc^ener Sinie na4) Seflen bi« jum fto^ebue^^unb unb {inb in
biefem Gebiete ^pxad)\\^ in brei ^QU))tt))))en gef^ieben : bie Seroobnn
t>on Sabrabor, bie ber Sinter« 3nfel unb Don Sglulif (^albinfel SRef'
Dille), unb bie Don fto^ebue'6unb (lBuf({)mann 1854, 6up)>1.708).
Capt. Franklin b^tte einen QMimo Don ber ^ubfondbap {um t>oU
metf(|^er, ber bie 3)ialefte im lEBe^en be« Wo<fenjie«91ufTe« leidi^t Der«
fionb (Archaeo). Americ. II, 11). 3u biefem (enteren meftüc^en
3n)(tge gehören auc^ bie IKamoMo ober fe^baften %\d^\xUSd9tn in
ber 9fotbo{le(fe Don 9(fien , welcbe oon gifi^erei leben, mäbrenb Me ei«
gentli(ben, nbmabif^en ober 9)ennt^ier>Zf4^uftf(4en, meldte Don ienen
aucb im 9eu§eren mefentti^ Derf(bieben finb (fßrangell 59), fi^
fpracbli^ ^^n j^orjäfen in Vfien nobe anf^iUeßen (Suf^mann, 711).
3u ben @«fimo finb ferner bie Sf4ugatf<ben ^u re<bnen mit
ben i^nen Dermanbten Sdlfern (ebenb. 692, 702 f.), n>e!(be neuer»
bing< in ^otge eine« falfd)en ®ebraudS^« ber Muffen angefangen ^aben
fi4 felbjt tHleuten )u nennen (^olmberg 76). @ie merben Don
Senjaminom ((Srman'4 ^rc^iD VII, I26ff.), ber bie Sfudtotmi'
mer unb ftmic^paM unrit^iger Seife Don illinen trennt unb gu ben
ffenaiem jä^lt, al« ftobjater bejeicbnet. 9tai^ ^olmberg'« SDor«
9eQung, ber fle aflgemein Montagen nennt, jerfaSen fle in folgenbe
tibtbeilungen : 1) 5foniagen ober Jtonägen auf ber 3nfel Sfabjat unb
ben Staclibarinfetn, no<^ einer ibrer Sagen Don 91ja«fo ^er eingewan«
bert (8ifian«tp 196); 2) Sfc^ugatfcben, na^ Sr^ngell (116)
frfi^er Don Korben getommen. Don ben ftabiaten entfprungen unb
bur^ Seiberraub me^rfa(^ gemif4)t auf ben Snfeln Don ^ring SiU«
am'« €unb unb ber ganjen Sfibfüfle ber Jtetioi<^1binfe(; 8) Igleg«
Wl tAt Sfnrtfii.
miuten an beti ttfern oon Sriflol 9ai uitt bet Sf9tu9< ^^ ^albtnfd 911«
jaMa bi« ju 57^ o^er 66*^ b^rab; 4) jtijatatgmiuten amShif^^agaH In
in Srifiol 9ai munbet; 5) ftutfotmigmiutfn am unteren Jtu4fot»im,
firfitet auf Kumwot (aud^ auf Zfd^uafat ober 6. Sorcn§? 9uf4'
mann a. a. O. 703) unb in ben Guben bU {ur Sriflolbai oorge»
bningen; 6) SIguUmtuten ndrbii(^ oon ben Wunbnngen be« Jhi^foN
mim bi« ^u benen be« jtifcbunatb. 8<mer an ben SRunbungen be#
Itmi^^patb fön Sfiben anfangenb: 7) Wagmjuten, 8) Jhi)td)liuag«
mjuten, 9)$afdS^toligmiuten; 10)ftmi<^pagmiutenam JhDtdS^pat^ obrt'
balb feine« 3>e1ta bi« jur SRünbung feine« Webenfluffe« Uattit; 11 )•
Xfd^nagmjuten am Subufet be« Wortou Sunb; 12) Inlbgmiuten am
SVorbufer be^felben ; IS) 9Rafeigmiuten an bejfen Oflufer bi« s^m Jto|r*
bue Sunb (^in. SnbUd^ gebort n>abrf(^etnft(b no(b bie 3afutat«6pra(4c
in 9e(iring« Sai, ffiblicb Don Mt. Elias unb meiter me^fidl^ i»on bo,
)um S«timo{lamme (9uf(bmann a.a.O. 688). 9ta<b ben Semer«
tungen $rii^orb'« (Ueberf. IV, 461 ) fc^einen bier bie Sermanbten
ber (S^timo mit ben Jtolofcben ^ufammenjuito^en , benn ju ben le^te«
ten geboren nacb Dixon bie IBemobner x>oxi $ort fD^ufgraDe in bet
9ebfing««9ai.
^u<b bie Gpracbe ber bleuten ifl t>on fBrangell unb Sater
(SKitbribate«) aU eine CMtmofprai^e be^eictinet morben , bo(b ^clX ü.
9dr bie§ febr unn)abrf<beinU(b gema(bt. Obgleid) {ie einige Sort*
gemeinfcbaft mit ben (£«ftmo befiel, ift fie bod) oon mefentlicb oerfcbie«
benem cigent^ümlicben Zbput (Sufcbmann 1854 p. 697 ff.). S>ie
bleuten flammen ber 6age natb t>om Sorgebtrge 91ia«fa, Don mo
fic {t<b über bie Snfeln verbreiteten (@ait of), unb e« gilt bie ®pra<|^e
oon Unalaf(bfa mel(be {i<b aucb über ben fubmeftlic^en %\^t\\ pon %\*
iaMa erßretft, für bie <Brunbf|>ra(be ber aleutifcben 3nfeln (Xefanom,
ebenb. 696). ^olmberg unterfcbeibet {mei ^au^t^wetge berfelben,
ben einen auf ben Jucb^tnfeln unb 9llja4ta, ben anbern auf benmefl*
lieferen Snfeln. 2)ie 9IIeuten babcn bie fcbmcr glaub^^afte 6age, ba(
fie Dor ni4^t gar langer Seit au« tSfien becubergetommen feien (9Ben«
iaminom« (Srman'« Sr^io II, 467). Sietteic^t flammt fie erfi
on« ber Seit feit loeli^er fie ficti mit Kuffeu gemifibt ^aben, ma« gegen*
m&ttig mit bem grd§ten Zueile ber SeDdUerung gefcbeben ifl. tud|^
finb oiele berfelbcn au« ibter ^imatb oon ben Sluffen nad; gort Rom
in (bilifornien gebra^^t motben, oo fie fi(^ mit ben bortigen Singeb»»
^ie ddtimo , et^no((nit>^tfAe CteHutiQ unb 9lame.
tenen gemifd^t (^abcn (ito^cbue K. 91. II, 66 ff.). Jtabiaten jint eben«
faU4 nnb auf biefelbe Seife ^ürt(^in gefommen, unb ^aben (1 809 — 11)
9on 9obega au« öftere ainf&Qe in 6. grancUco gemacht (Daflot
n, 8, Roquefueil I, 161).
2)a§ bie fämmtlic^en bt«^er anfgefu(^rten Sölfer oermdge ibter
9e^nli((^Ieiten in Jtdrperbilbung Seben^art Xxa^x Soffen unb Sitten
nur eine gamilie bilben, fd^eint (Eb^^miffo (176) )uert benimmt
au^gefproil^en gu ^aben. Sr an gell (58) i^ geneigt fie ni4^t gut ante«
titanif(|)en, fonbern jur mongolifdi^en 9la9C gu redS^nen, unb man mflrbe
btefer Snfii^t beiftimmen muffen, wenn e« notbmenbig xohxt fle ent«
»eber unter bie eine ober bie anbere biefer '^Ibflrodionen gu fubfumiren.
3n ibten p^pfifd^en (£igentbflm(i(^teiten ben ^fiaten f{(4 nftbernb, in
i^rem 6|>rod^baue ftdS^ me^r ben ^merifonern onfcbliegenbiLatham),
finb fie in Sitten unb Sebendmeife t)on ben letzteren nid^t fb bur4^<
greifenb oerf^ieben aU burcb ibr muntere« Xemperciment unb \fyct
gröftere Sebenbigteit , obmo^l in biefer ^infid^t mieber ein auffaflenber
(Begenfo^ gwif(^en ben S^timo unb ben ^}(leuten patffinbet. 6ie bil«
ben ein fetbffi&nbige« Wittelglteb gmifcben *2lfiaten unb 9lmerttanern,
unb boben unter ben letzteren bie meiflen 9erubrung«puntte mit ben
Sdifern be« 9}orbwefien« bie ibnen benod^bart finb.
2)ie S«(imo, Esquimantsic in ber Sprache ber ^benat\, Asch-
kimeg in ber Sprache bec O{ibn)09, b.i. ,,9tob>9(cifi^<effer'' (Char-
levoix, Heriot 22, ftobl n, 140). neniten ftd) fetbf) in Sabrabor
Boothia felis unb (Srönfanb 3nnuif, ^ÜRenfdb^n". t)erg9)ame Staxi*
lit oberftordtef. ber ibnen Don ben Cb^tfien (SVormännern) , mie fie
fagen, in alter ^txi beigelegt morben ifi, no&^renb fie felbfi i^n in frA«
berer Seit nicbt gebrauchten (6gebe'« (Srdnldnb. 8e|icon ^rt. Ka-
rälek), ifl na(b Cr an}*« (1,331 'Unm.) rid)tiger »emerfung ibentifcb
mit bem Sorte SfräUing, ou« bem e« burcb ßinfcbaltung eine« So«
la\H entflanben ifl, ba bir ®rdnlänber e« fonfi ni<bt au«gufpre((»en
oermod^ten. SRit Unred)t ^at @,ran g fpäter (III, 337) bie§ n>icber gu«
rütfgenommen unb bie gang unmotioirte Angabe gemacht, ba| bie
9rönl&nber fi(^ felbß ftardlit nennten um fidSi at« befonbere« Solt
im ®egenfa|(e gu anberen Sölfern gu begetcbnen. 2>er k)erbaltni§ma-
ftig groge ®4^abel i^ oon langer fd^maler Sotm, au«gegei4^net „p^ra«
mibal" nacb Prichard (IV, 407) b.b. t>on [e(^r breitem (Beftd)t unb
nacb oben fid) oerengenber €tirn, in $olge ber großen feitli<f^rn 9u4«
304 %)9pn9 ber (Sdtimo.
bc^nun^ ber 3o(ftbdgen unb ber grofen Srette bet 9adtntno6^tn.
®ie »afenbeine flnb fc^r plott, fo bQ§ pf mit ber gI54>f ber ©firn,
ben 9o<fenInod^eTt unb bem 9nt>eo1art^eüe bet jtiefer^ na^ Prichard
fafi in einer gbene liegen unb bo« 9tfiä)t aU fe^r fiad^ erfc^einen
loffen, bo<^ giebt Morton (247) ben Oberfiefer oI« borfle^enb an;
bo4 Hinterhaupt i|} \>oVi unb ^erbortretenb. 3>ie an ber ^ubfon^ba^
wo^nenben finb bon ben benachbarten Snbianern fc^arf unterfc^ieben,
m&^renb bie am füDen SReer aHm&ficb in ben Sppu« ber Snbiann
fi(erge^en (Latham). 3)er Sart ifl flirfer aU bei ben 3nbianern,
bie Statur mei|l unter mttte1gro§, ffiol^Ibeleibt^eit ^fiufig. S)ie ^aut«
forbe fi^eint bei i^nen beträd^tlic^ ^u bariiren, behn mS^renb fle j.9.
E 11 is (189) in ben öfllic^en Sanbern fdi^marsbraun fanb, finb Ite (m
SBeflen häufig J^eQer a\i bie 9)k^r}al^1 ber 3nbianer unb fafI xotii
(®efammelte Stetten bei M*CulIoh 20f.), bod!^ ge^t au« Charle-
voix, ttranj u. 31. jiemli* Pc^er l)erbor, lai biefe SerfdSiieben^eiten
fafl au4f(^lie§Iic^ bon 3)tangel an Steinlidi^feit fterru^ren. ^ie unge«
mif(^ten Eingeborenen bon 9forbgrdnlanb Pnb bon grauer, bi<mei1en
^iemli^ meiner ^aut mit rotl^en Sacfen, ^aben fleine glanjlofe, üwa^
f(^iefpe^enbe 9fugen, ffeine, noenig borftel^enbe, bo(^ nid)t platte 9tafe,
fleinen 9)?unb mit etma« bicfer Unterlippe, oor)ugli(^ fleine ^änbe unb
B[fi§e. iSof^lbelcibtl^eit ifl ^AuPg bei i^nen, befonber« fnb bie ftinber
oft fett frifd) unb rot^^mongig, bie SBeiber in golge i^^rer p|enben
fiebendart meniger ^fibf^i unb fc^on nad^ bem 20. Sa^re ni4)t mebt
jugenbfrifd) (eranjl, 178, t>. (Stjel 326 f.). Die ßrtimo bon
¥rinj 5Regenten 8ai unter 76*^ pnb 5'— 6%' gro§, bon ((ftmujiger
5f upfcrfarbe unb gebrungenem Sau. ^aben fleine gerabe , dfter« aud^
breite gebogene Dtafe, fleine 9ugen, rot^e IBaden , bicfe Sippen, aber
nur bannen Sart, ro&^renb fiä^ fonp bie Sdfimo meijl burc^ ftdrteren
9art Don ben amerifanifc^en 3nbianern unter f treiben. Die oon Boo-
tbia felix Pnb etma« hellfarbiger unb reinlicher aU jene, unb i^re Jfdr-
pergra^e oariirt sn>if^en 4' 10" unb 5' 8" (Rosa a, 66, b, 245,
273). Sei benen am fHQen 97eer tragen bie 9Rfinner einen Sippen«
f(|imu<f, wie er bei ben Sölfern oon Worbmeftamerifa fe^r (^ftufg bor*
tommt, bie fBeiber merben mie adermirt« bei ben Q4fimo, um bie
9ubertSt4ieit im Q^ep^te, befonber« an Dtunb ftinn unb ®tirn, mit
einigen Sinien t&ttomirt (Beechey 249, 268, 280, Ross b, 251).
Die ^iet^er ge^ftrige Vbt^eilung ber Zf^uftfd^en, beren 9tamt
UnP(^er^it über bic 9toniolIo. 3M
^Serbanntc" bebauten fofl (nad^ de Scala, bet {te abetiteuetlid) ge«
tiug iii ben $ani am platte $1u§ gc{&(|It miffcn miO, N. Ann. des
V. 1854, IV, 365) Derntöjen »tt ni^t genouer ^u d^orafterijlren, mcil
in ben bU irf^t oorltegenben SVa^tic^ten bic ffamoflo unb bie eigent*
liif^en Xf(6uftf(^en {l(^ fafl nirgenb« ge^drtg gefonbert ftnben. fflir
mfijfcn glauben ba§ bie festeren gemeint flnb, wet^e r{\ä)t (ter^er ge»
^Aren, wenn La P^rouse (I, 3S3f.) Don ben Xf(^uftf(^en erj&Mt,
ba| fie grSfer, magerer unb f^imddi^er aU bie ddtimo. t>on biefen in
i^rer ®efi(^t«btlbung mie in i(iren Sitten tt)efentlic^ t>erf(^ieben feien
unb nur menig Sart ISi&tten, unb menn Jto|^e6ue(I, 159, 164)
i^nen fd^iefjlefienbe 9(ugen }uf(i^reibt unb bemertt ba^ fie ni^t bur^
Seni^rung ber Stafen grfifen mie bie Sdtimo. Snbefen foflen (nadb
iiiitt bei Prichard Ueberf. III, 2,p. 476) gerabebie 9lamoao bi«^
»eilen ^inaufgejogene fiu^ere 9(ugenmintel jeigen: mir miifen oon bie«
fen nur ba| fie meift unter, bie ZfdS)u!tf(^en meif) über mittelgroi jinb
unb bQ§ fie me^r abgerunbete« , bie £f<^uttf(^en me^r obale« dt^ä^t
(^aben. Unfere Watf^tofigfeit mirb noc() größer baburdi) , bag mir jmei
in fafl oHen fünften entgegengefe^te ®(^i1berunge% Don ben torjä«
tif4'tf(!(^uttf<^if(^en Stämmen in ^fien entmorfen fe^en (So gel in
N.Ann, des y. 1856,111, 145 unb o. 3)ittmor im Bullet, de TAcad.
de St. P^tersb. XIII, p. 100*). beren eine, bie le^tgenonnte unb mo^l
bie iUDer1&[figere,^ben 3ufat madl^t bog bieftorj&fen fid^ in i^rerftör«
perbilbung ben bleuten unb ftoIof4)en n&^ern , jugUid^ ober au<!^ an«
berfeit« ben ftamtf(^abalen unb Kurilen. — Semerfen^mert^ ifl in
9lü(rft(bt ber Xfdi^uftfd^cn bauptf&^1i(^ bag fie e« finb bie im Ifforben
ben ^anbel ^mifc^en ^merifa unb ^ften fuhren ; ber mid^tigfle ^rtitel
be«felben finb bic oon ber 6^arIotten«3nfel fommenben SWufcfteln öon
ber Gattung Dentalium, meldte on ber ganzen 9}orbmeflfüfie a\i S^n*
* Boael; f^ätiffier Äopf, breite Äafe, breite platte ©tirn, ^eröortaMnbe
©a<fenfno(!pen, birfe Sippen, bünne gebogene Augenbrauen, bicl^te« ^orte« fltof-
fe« ^aar, ^^outfatbe jwifd^en gelb unb tupferig. t>. t^ittmat: feltli* jaforn-
mengebrücfter, nur autnabmdtoetfe runber @(^äbel, ^dufiQ erhobener ^inter-
fopfi ba« runbe, bei 9Rännein bidtoeilen oDale ®efi6t ifl ntc^t breit unb platt
mit flo^er «ofe mie bei onbem fibirif^en ©öltern, fonbem bie Wafe ifl me^r
erhoben, bei SRannem ni^t feiten gebogen, bie etirn proportionirt, bei 9Wän-
nern oft ^od^ , bie ©atfenfnoij>en mogig »otflejenb , bie «ugen Hein. Der gio§e
aXunb ^ot menig oufgctoorfene Sippen , bo(^ i^ bic Dbetlippe long ; IBort feblt
foft goni^. Do« 5tinn ifi meiß runb, bie Of^xtn proportionirt unb etmod obfle-
benb , bic ^utfarbe ^H gclbu<^ broun , in ber jugenb mit burc^fc^immernbem
9tot^ ouf ben Songen.
306 $9)>u^ ^' jtcnjagcn unb>.^leuten.
tat^ k>€ttven^et toerten (\>, ffironoell 64, oergl. G. Simpson
n, 229).
^ieJton jagen {Int mittdetof unb barflbcr, breitfcfiuUeng, Don
jrr&unlic^er, fojt fupfrigrr gorbc, großem runben ®efl(^t, fldnen9lu>
gen, abgeipiQttetem ^tntertopf ; fie trugen fonjl B^mud in bet Stafe,
bei Unterlip)^e unb ben D^ren unb bie 9Bei6er maren an ^inn unb
Stuß tattotoitt (8ifian«t9 194, ^olmbetg 80f.), toit bie bet
Weuten (Sangdborff II, 38). SßafiTenb bie STobiaten {i<^ me^r bem
omerifanifdben Z^^pn^ n&bern fotten (St an gell 116, 124 m^^tn*
iominon)), feigen bie bleuten ber ^c^dinfeln entfd^ieben oflafla«
ti[4^e ®efidS^t4bitbung , unb bie 3nbiDibuen oon reinem Slute be{i|<n
eine grofe ^e^n1i(i^feit unter einanber (ebenb. 289): bet 6^bel tfl
an ben Seiten gemblbt, am @(^eitel erbeben, bie ®tirn meitbt meift
na^ hinten ttxoai juriirf (IBeniaminom in Srman'l 9ri^io li,
468), bie 9}a<fen(no(^en flnb breit, bie 9tafe fia^ unb gebtäift (S o n g^ «
botff II, 80), ba< @eftcbt meijl runb unb doQ unb Don buntelbtau«
ner garbe, ber Sart ift auf et auf ber Obetlip))e bunn, ba« ^aar grob
f(^mari unbßar{ (Silling« 159).
IDie S^fimo {tnb ein g[ifcberoolf, 3^te ^aut>tna^rung in ®rdn«
lanb ift bie »obbe unb bet 9Bei§ftfc^ bie fie in grofen 93otr&t^en »A^«
tenb ber bejien ^ang^eit (9Rai unb 3uni) aufft^ei^ern. 2)ie Aobbe
giebt bem ®r9n1änber Ka(icung unb l93rennftoff, gäben jum 9t&(ien;
aud ber ^aut madSit er $$enfter, Sorb&nge, j^feiber, Stiemen, Dadiiung,
ben Ueber^ug be« 5fabne«, aud ben S)drmen g^afc^en (Anspach
417). S)a« getroifnete gfeifcb mirb ßet« rob gegeffen (o. St^ei 334).
2)ie Iffobrung ber (S^fimo ifi oerfcbiebenartig. Gelten leben fie
nur in \dfit^Un Betten oon ^iuten ober felbfl o^ne folc^e in^Sf^len
(Heriot 24). 2Bo Sau' unb Simmerbolft ibnen fafi unbetonnt x%
mie um ^rin^ Stegenten Sai, ^aben fie Käufer oon Stein mit gemdlb*
tem S)a(be, anbermärt« bauen fie balbtugelfdrmige glitten au4 feilfdr«
migen ®(^neebld(fen, bie ubereinanber gelegt merben bi« fie oben
[^liefen, unb biefer Sau gebt fo f(^neU n)ie bad 91uff(^Iagen eine4
3elte4. S)er Bugang )u biefen (£id(»ütten ifl lang unb tt umm unb ^at
eine Seitenfammer für bie ^unbe, bie Z^üx bre^bar je nadi^ bem SBinbe,
unb genftet bon ai4 laffen &\^t in'« 3nnere fallen. Bur ftat^tteit
roxtt biefe« mit fleinernen Sam^^en erleu(btet, met^e mit 9tobbenfpe<f
ge(pcift merben unb mit einem Docbt t>on Woo4 oerfeben ftnb (Rofta
SBo^nung lytb Jtleibung ber ditmo. 307
b, 249, 298, Cartwright I, 96). gcucr maä^tn ftc butct^ Meifrunö,
o^tte mie bie bcnac^^bartcn 9?orbinbioner Saumf^wdmme ju ^fllfe {U
nehmen (Hearne 240). a)a pe nomabift^ leben, finb ijire Sommer*
»o^nungen leicht unb bcmcgU^), i^re SBBinter^aufet ober fep: (entere
beße^en am fliden iReer au« Zreibf^ol^ unb ^aben genfler Don 2)&t'
men, erjlete finb blo^e Seite oon Rauten ( B e e c h e y 569), 3)ie SRorb«
grönlänbet TOo^nen im ©ommer in niebrigen (£rb^)ütten, beren Um»
gebung ftc^ burd^ gro^e Unreinlid)feit aud^eic^net; i^te Sinter^aufer,
äugen gon) oon Srbe, l^aben in neuerer Seit fe^r gemonnen : fte fInb
mit fflanben unb gugboben oon Sretern unb mit Oefen oerfe^en (k>.
et) et 345, 358). 3n Subgrönlanb finb größere ^aufer für mehrere
gamilien mit fleinen ÜRagatinen baneben nid^t feiten. S)er nähere
Sertef^r mit ben (Suropöern ^at i^ntn jlo^eldfen , orbentlic^e gu^bd«
ben unb genjterfc^eiben gebracht, ^ie 9){e^r^a^l bec ffio^nungen ftnb
ober QU^ ^ier no(^ glitten oon Stein unb ®radtorf mit fla(^en £&«
d^rn au« ®ra«torf unb Zreib^olj ; f(^male ®änge bie ftc^ nur bui$»
trieben loffen, fuhren jur Z\)\xx (ebenb. 363; 9u«fü^rlic^e« über bad
&ufere Seben ber (Sriinl&nber bei Gran g).
Sie tleiben ftc^ in SRo6ben« unb !Rennt(|ierfe(Ie unb tragen oft {mei
ffleiber übereinanber , bon benen ba« untere eine ftappe für ben ftopf
^at Seltener befielt bie ftleibung aud ^unbefeüen unb Sogelbdlgen;
in Sübgrönlanb merben auc^ SaummoQen^euge getragen, ^er S)op<
pelpelj für ben ffiinter, nad? innen unb äugen be^iaart, ge^t über ben
Kopf unb ifl o^ne !Banber ober j^nöpfe gan^ gefc^loffen. Stoppelte
Stiefeln unb furje Seinfleiber t>on Kobbenfell berooOftanbigen ben
tHn^ug (Ro88 a, 66, 0. St^el 330,373). S>a« M^m ber ^&ute unb
Sede gef^ie^t mit S(|ierfe^nen. ^ie mit ^unben befpannten St^Utten
finb entmeber an ben 21' langen stufen nur mit 28attftfd;)«9ein ho
ft^lagen ober au^ gan^ aud Stobben < unb gifc^tnoc^en gemalt unb
mit 9tiemen ^ufammengebunben (Cartwright I, 71, Rosa a, 51).
Sie 6«timo oon $rinj Stegenten 9ai gruben i^r Sifen fe1b|i, bo^ (lat
man feine Spur oon Sßafen ober jh:ieg, au$ feine oon S(^iffa^rt
bei i^inen gefunben (ebenb. 48, 73, 65); bie d|}li(|^eren bagegen ftnb
im Scfi^e oon ge^i&mmeiten tupfernen®ercit^en unbSBaffen (Hearne
158), unb gebrauten fte gegen bie benadf^barten 3nbianer, gegen mel«
4^e fle meifi einen alten tief gemurtelten ^ag t^egen (ebenb. 118): XtanU
^txt unb fci^le^te 3agb leiten fte oon ben S^ubereien berfelben ^er
20*
(Eilis 188 note). 5lu* in UngQüa^^ai tommt e« oft {u Äämpfeit,
ohxoüffi bte (S^fimo mit ben 3n))tanern, bie ^ter QUfna^mtwetfe tb&ti'
get unb getoanbter fnb, f^rieben ju galten fud^en (Kohlmeister
and K. 57).
2>ie Sdfimo ieid)nen fi<^ au« bur(^ groge« ^anbgefd^icf. 3n Worb«
grdnianb merben fe^r fcftone Sctini^eteien t>or\ ^noc^en gefertigt, unb
fogar eine Sioline l^ot ein Eingeborener ou« einem @tu(f Xreibbolj
^eriujletten gemußt. 3m ©üben be« ßonbe« »erben fle Sintmerleute,
Söttc^er, @(^miebe bie ade ndt^igen arbeiten gut t^ern^ten, unb
mand)e oon i^nen bot man im b&nifcben 2>ienße fogar }U Sermattern
tfctnerer ^anbeUp^Ifi^e gemacht (t). E.tjel 330, 367). <^ouptfS41i4
geigt f $ i^re ®ef4ii(fltdS^feit in ber ^erflettung unb im Kubern ibrer
ftajaf«, auf bem $ifcbfang unb ber 3agb. 3bte j^a^ne f nb tbeiU nur
oon $&uten, 12 — 15' lang unb für eine $erfon allein beflimmt,
meldi^e ebenfaQ« gang mit Rauten bebecft, in ber SRitte be^felben in
einem Sod)^ f (t, tbeifd b^ben fie ein Sparrmert bo0 mit Rauten über«
gogen i|l unb fubren mebrere $erfonen (Heriot 434). 3n ben fleine*
ren geben fie eingeln auf bie SRobbenjagb, oudgerüftet mit ber Harpune
bie mit einem ffiurfbofge gefcbfeubert noirb, unb mit einer SBfofe bie
auf bem fflaffer f(bn>immt; in (Brönlanb baben fie je^t gum Sb^il
^cuergemebr. 2)ic großen ober fogenannten SBeiberboote finb bort
24—36' long, 5' breit, geben 2%' lief unb trogen 6000 «Pfunb (0.
etge! 328, 371). 3n ßabrobor legen fit oft 4' bobe ®*neebanf«
fo an, ba§ biefe bad 6onnenIt(bt auf bem Sife reffectiren bur(b ba« fit
bie 8if(fte fpiegen (Kohlmeister and K. 28). a>en 3nbianern flnb
fe in oüen Uebungen auf bem SBajfer unb an 6d)orfftnn in mec^oni«
fcben fingen meit überlegen.
2)ie ebelicben Serbältniffe ftnb oft ungeorbnet. ^ie (Slfimo oon
$ring 9(egenten 9ai nebmen nur eine gmeite grau, menn bie er|letin«
berlo« bleibt; bie oon Boothia felix, bei benen oft bie 9Käb(ben f(bon
al« «eine ftinber oerlobt merben, haben baupg gmei SBeiber, «u«tauf4
ber Leiber \ft gemdbnlid) bei ibnen , aud) (ommt e« oor ba^ gmei gU'
fammen nur ein 3&eib baben (Rosa a, 72, b, 269, 309, 517, 356),
bocb mirb ba« fcbmäcbere (Sef<ble(bt mit einer gemiffen Mdfiift hthan*
belt (ebenb. 578). Die erfte grau i{) immer bie (Bebieterin ber ubri*
gen, i^irem Wanne aber preng unterwürfig: jie barf erjl nad^ ibm effen
(Kohlmeister and K. 68). 3n (Brdnianb »obnt ber oerbeiratbete
t
^o^n avi^ ferner bei feinen Altern unb feine SRuttec bleibt an bet
®pi|^e be« gemetnfamen ^au«^aUe«. Seim Sobe be« Sater« erbt ber
ältere @o^n ba« wert^^ooajle Sigentbum unb (lat bie gamilie §tt er«
n&bren (CLranj I, 215, 247). 2)ie ^inber »acbfen in gro6er Unge*
bunben(^eit auf, man Ihaft fie nicbt unb fpielenb erlernen fie bie ndt^i«
gen gertiflfeiten (t>. (St jel 335).
lieber i(^r gcfettfc^aftiict^e« geben i^ menig )u fagen. SReift 9e(»en
bie SAmilien oerein^elt unb in Dotter Unab^^dngigteit pon einanber.
Kur bie S^fimo Don ^rin^ Otegenten 9)ai fotten ein Dberbaupt ^aben,
ba« Xribut er^lt unb in einem grogen fleinernen {>aufe mo^nt (Ross
a, 72).
Sro^ ber ft<e unb Unmirt^barteit i^re« fianbed miffen fie fi^
genugenb Dor SRangel ju fc^ü^en unb befinben fiä) »o^il. ®ie ftreben
ni^lt na4^ 6üben vorzubringen (Hearne 122 note) unb füllen {i(^
^ddSiß glucfUdS^, oft feibjt unter ben elenbefien Umfl&nben, bie fie fid^
burdSi Xrommelfc^lag unb Xanj gu erleicbtern U[)i{fen(Beechey 267).
3(ice (Sleicbmut^ unb i^re ^ufrieben^eit finb nic^t bie golge oon
Zrag^ieit, fie finb vielmehr meifi oon fe(ir lebhaftem Zenu^eramente:
Senounberung unb anbere Effecte fprec^ien fi(^ fe^r {larf in (BefidS^t
unb (Seberben bei i^nen au«, in ber Xrauer fc^reien pe laut unb f<^la'i
gen fti^ felbfi SBunben (Cartwright 1, 271, 275). ©efang unb
SRttftf lieben fie fe^r, befonberd bie @rdnlänber ^aben ^&ufig ein ent«
fcbiebene« mufifalifd^ed Xalent (Kohlmeister and K. 31, D. Stgel
551); inbeffen ergö^lt Seemann (II, 67) Don benen am {litten SReer
ba| ®eigen unb ^XöUn gar feinen @inbru(f auf fie machten. @\ndi^
fpiele l^aben fie nicbt in fiabrabor, fonbern nur folc^e ber ®t\d)idi\^»
U\t iinb be« IBergnugene, Bielmerfen SBattfpiel unb bergleic^en (Cart-
wright I, 238).
lieber i(^r gutmüt^iged friebfertiged ffiefen untereinanber unb ge«
gen grembe (ed mo^nen in ®rönlanb oft 10 gamilien o^^ne Streit
in einem ^aufe, Srang I, 221), iß nur eine Stimme; auc^ ben)eifen
fie fi(^ fe^r gajllic^ unb oft ^ulfreicfi ; inbeffen finb fie am {litten flXeer,
»0 @4^iffbrü(^ige oon ii^ntn nur aU gute $rife betrachtet gu »erben
Pflegen, unb in Boothia felix gum S^eil fe^r biebifdS^, ba 2)ieberei unb
Setrug \f)ntn nur aU ein li(liger Streich gilt, ben man belacht menn
er entbecft mirb (Beechey 251 , 552, Ross b, 288, Seemann
II, 70). 3n Sabrabor mirb S)iebpa(^l {war oerabfc^eut, boc() fe^lt e4
310 SWoratität, C^njlent^jum, eint^eimifdje Sleligion.
n\6)t an ^ang baju (Kohlmeister and K. 28). S>agegen fpdc^t
D. gtjel (337) bie Oröntdnber oon einer befonberen Weigung jum
Stellen frei, ebenfo t)on (Sigennu^ ühtx^anpt, t)on Ungef&Oigteit unb
®eij, ba pe öielme^r fe^)r freigebig ftnb mit fiebendmitteln unb Ux^U
pnnig lei^ien unb borgen; aber aud) i^re Danfbarfeit ijl m(^t gro§,
ba jle nur für ben 5lugenblirf leben (ebenb. 336, 340). S)ie 1721
bur* ben aufopfernben ^^ an« ©gebe gegrünbete SRifjion ^at oiel für
fte getrau. 3ejt ftnb fajt aüe eingeborenen ©ubgrönlanb« (Sftriflen.
S)em UnterridS)t ber ^errenl^uter SRiffionäre jtnb Pe mit vielem 3n*
tereffe unb groger (£mpfängli(^feit entgegengef ommen , ber alte ^eib«
nif^e Slberglaube ip erlofd&en, bei meitem ber größte S^eil ber (Sin*
geborenen fann lefen unb Uep gern, oiele fc^ireiben (ebenb. 378, 364,
546). (Sd giebt 20 eingeborene j^atet^eten im fünfte ber fWifpon,
bie im S^uHebrerfeminar ju ®obt()aab gebilbet »orben pnb, unb bie
Dteubefe^rten ^aben trdftig jur Ausbreitung be« S^ripent^umd mit«
gemirft (ebenb. 544, 549). %\xä) in Otfa! itnb an anberen fünften
in Sabrabor gab ed feit 1764 SRifpondpationen ber unirten Srüber
(ogl. (Eran) m, 289 ff.)- ^t( ßdfimo f(^liegen P(^ meip lei^^t ben
euro))äern an unb lernen bereitmiUig oon i^nen (West 172).
Sorngarfut ip nac^ bem alten (Stauben ber (Sronldnber bad ^dc^ße
SBefen unb ber aSater ber 5lnge!of ober 3ou^^rer, inbejfen erf^eint e«
aU i^eifel^aft ob er mit dran j (I, 263) aU guter (8eip begeic^net
merben barf, im (9egenfab {u feiner (Großmutter , bem bdfen Selbe
bad im Snnern ber ßrbe mo^nt unb über a0e ®eet^iere gebietet {%
(Sgebe 236, 103). 9ßettf(^5pfer ip lorngarfu! ni^t; bie ®rdnian'
ter mußten überhaupt ni(btd t>on einer 6^öpfung, außer infofern Pe
pd^ bauten baß ade« fBor^anbene feinen Urf))rung aud i^rem Sanbe
^abe. ben erpen 9Renf(^en glaubten Pe aud ber Srbe ^ert^orgemac^fen,
hielten Sonne unb SRonb für 9Renf(^en bie an ben Fimmel hinauf*
gepiegen feien, unb fnüpften baran einige alberne üR^t^en (ebenb.
105, 75). S)ie €eelen ber Sobten begaben P<^ entweber in ben ^im»
mel ober in bie 6rbe unb führten an festerem Orte ein glucflic^ered
Seben aU an erperem (ebenb. 210). S>en €&ugling mit ber URutter
)U begraben toat ^mö^nWä), au(^ alte unb franfe SBeiber traf b\€*
meilen bad @c^i(ffal lebenbig begraben }u werben (drang I, 302).
3)te Sngetot, meldte man(^erlei Au«f(^n)eifungen trieben ($. (Sgebe
166), Ratten bie Wa^t ben Fimmel unb ba« innere ber ürbe )U bc
geifitge Segobung bei (idfimo. 311
[u(^en, mil Un l^o^tun Seißciu ju Dcctc^ren unb pc ^u citiun. 2^i
oanje« X|iun unb Xtdben i{i bem ber BaubeiStite bei ben 3nbtQnecn
but^ou« &^nU(^.
3)iefelben teligidfen SotjleQungen ^ertf(^en bei ben Sdfimo auc^
anbecmart« (Heriot 25, Ross a, 68).
3n Sabrabor foQ bei i^nen bie ^nfi(^t berbrettet fein bag bie gu<
ten 9Rcnf(^en nac^ bem Xobe auf bem SRonbe ein glutf H$e«, bie bdfen
in einem ioä^t in ber (Srbe ein unglüdli^^ed fieben fähren (West
172). Vuf bad Sor^anbenfein eined Glaubend an ein anbered Seben
metfen au^ bie ^dljernen ®etat^e ^in bie man bort mit ben Zobten
{U begraben f^flegt (Kohlmeisterand K. 44); ebenfo bieOf^ferung
be< <5dugUnged auf bem Grabe ber SRutter um i^n biefer nac^iufeft«
ben (Chappel 100, 190).
S)ie e^timo, urt^eiltRoss (b, 307) befi^en meit beffere S&^ig«
tciten aU il^r Aeuf ered ermarten lagt. (&x erprobte unb benu^te biet«
fac^ i^re geogropl^if^fen ftenntniffe. Beechey (290, 331) erhielt
bon benen im äSeflen eine bele^renbe Jtarte ber ftüfte, bie fie mit oHen
S>etaiU auf ben @anb jei^neten, unb bie ftöniglic^e ^anbbibliotf^e!
in Stuttgart befij^t unter bem Stamen Niakungitok bie eigenl^inbige
Bric^nung eine« (Sdtimo bon feinem Sanb«. ^uc^ bon £l||teren unb
ber 9rt n>ie fie gejagt merben, entwerfen pe treffliti^e naturma^re 3^4'
nungen unb geigen {t(^ im $anbel fe^r inteQigent (Beechey 251).
6ie fcl^einen begabter a\i bie Snbianer ber ndrbli(^en (Segenben. 2)ie
®rönl&nber in«befonbere ^dlt b. St gel (84) ungmeifel^aft für bil«
bung4f&^ig genug um ju einer gemiffen @elbft{lanbig!eit erlogen unb
ju ferneren gortfc^ritten beranlaft merben gu fdnnen; Mof in ber
9te<^entun{i, bie fie angumenben freiließ au^ nur menig Gelegenheit
^aben, finb fie ber^ältni|ma|ig no(^ {uräd (ebenb. 548). 9u4 $.
Sgebe*4 fRa^xi^Un ifl erfit^tlic^ t>ai fie fe|ir munter unb mij^ig fein
fönnen, morauf au(^ bie fatirif^en ®ef&nge ^inmeifen, in benen fie
fonfi dffentlic^ i^re Streitigteiten miteinanber audgufe^ten pflegten
(«ranj).
S)a6 bie gal^irieuge Saffen unb gifc^ereigerat^e ber Semo^net
bon $rini SBittiam'« @unb, ber Xf(^uttf(^en unb ber Una(af4»!er
benen ber ®ronlänber unb @«fimo gleich ober fe^r d^inti^f finb, |iatte
Cook bemerft (3. Steife 312, 350, 393), unb ^olmberg (99, 106)
l^ot bief neuerbing« beflätigt, nur mit bem Sufa|^e ba^ bie Aon ja*
^12 &iiltur;(u|lanb bei j^onicmeit.
gen (JTobiafen, Xfc^ugotfc^en) au(^ Sogen unb 9fett fähren, tttfen,
öfter« t)om H^eece audgemorfen, mar i^nen f(^on Dor bet Snfunft bct
SRuffen befanni (ebenb. 101). 3n ^rinj SBiatam'4 ®anb tragen fie
fünßii^i gearbeitete, ^ottbicfe ^dljerne ^an^er unb pflegen ^6^ in bie
X^iere ju uerKeiben bie jle jagen ( 99 i Hing« 200). 3^te Jtletbung be«
flaub fonfl in einer ^rt ^emb au« SBogelb&lgen ober Siuget^ierfeften,
über meiere« fie ein Oberfleib mitlängetenSermeln unb ftapUieau«Z>ör'
men bon lBaren6eeldtt)en unb anberen Spieren trugen. S)ie^au))tna^«
rung \\n\> %i\^t, gefo(^t unb getrodnet, bie @eeotter iogen fie nur be«
^elje« wegen (ebenb. 84,90, 106). eine®(|^ierling«art mirb aM berau«
f4)enbe« Mittel leibenfcbaftli^ gern t)on i^nen gegeffen , unb fie berct«
ftn augerbem no(^ ein gego^rene« Oetr&nl au« Himbeeren unb Slau«
beeren (ebenb. 92, 96). 3^re ^utten finb fe^r f^imut^ig. mit Sr^c
gebedt, unb n>erben immer oon brei ober oier J|amilien bemo^nt; btc
@(b(afgemd(^er ^ahtn genfler bie mit S)ftrmen befleibet finb (eben*
baf. 97).
S>ie 5tobia!en ftnb ^toat (S^riflen bem Warnen na^» unb bie Stuffen
l^aben bei i^nen bie alten Sitten me^r unb me^r t>erbrdngt, hodf ^al«
ten fie jä^e fefi an xfyxtm früheren (Blauben an gute unb bdfe Seiner,
tt)el(^e Unteren allein Sere^rung bei i^nen finben (8ang«borff II,
56ff., Sifiandt^ 196). Shljem Schoä gilt i^nen a(« e^bp^t be«
^immel« unb ber (£rbe, fie ot)ferten i^m oor unb na4^ ber 3agb; Ijak
^eiit ber in ber @rbe mo^nenbe böfe <5ei|l (^olmberg UOf.).
9SBolf ^unb unb SRabe ftnb mi^^t^ifd^e $erfonen bie fte al« i^re @tamm«
bäter betrachten, gür i^re gefle Ratten fie fonfl ein groge« ^au« ba«
mehrere ^unbert SU^enf^en fagte (ebenb. 98). 3>iefe« bieute au(^ ju
ibren 25eratbungen , Don benen bie ^rmeu unb bie SRab^^en au«ge«
f(^loffen blieben , mö^renb einzelne grauen bur^f bie Sauberprieflec
eingeführt »erben fonuten (fflrangell 128). -ßier füj^rten fie i^re
religiöfen gefle auf, bie am Jlu«fo(n>im unb fttt)icbt)af^ in bramatifcben
iroa«tenft)ielen beflanben (93ef4)reibung bei $olmbergl25, Zages-
kin in N. Ann. des v. 1850, I, 274). Sietteic^t Ratten au(^ bie
3)amt)fb&ber, bie fie glei$ ben meiflen Snbianerodlfern in befonberen
Srb^iütten na^^men, bei i^nen urfprfingli(^ bie Sebeutung einer duU
tu«banblung. 3^re Xobten füllen fie in ®ee^unb«fea ein unb be*
graben fie (^olmberg 122), ber ^duptling er^&U feine 3agbger&t$e
unb 6t>eifen mit in'« (8rab unb man op^ttt i^m einige eflaoen (BiU
ling« 179f.).
^infi^minben bei bleuten. 313
3n fcü^^eret S^it t^eilteii fte fi^^ in (Scmciiu uub i>au^Utii^<, uun
ffiArbc erblich mor. Die britte ftlofe ber Seodlkrund bilbeten bie
6no0en, bereit fie \tboi^ wenigere Ratten oU bie Aolofc^en (^olm«
berg 78); bie 5^ud(ohoimer inbeffen, meiere bie alten Seute unb
ftinber im ftriege fronen, mo<^en feine.Sflaoen (fflrongell 128).
Seit ber ^errf(^oft ber Auffen f!nb bie Unterfd^iebe ber gefeafc^oftlic^en
SteUung gefc^tDunben. 3)ie grau fie^t in ^o^em Slnfe^en. @ie t)f[e9te
fonji einen Stebenmann ^u ^aben ber ^u mancherlei SDienßen oer^flic^«
tet mar unb in ^bmefen^eit bed SRanned biefen oertrat (^olmberg
119). Sei ber Qt^t, melcbe o^ne bie geier eined befonberen gefiel ge«
(((^loffen mürbe, na^m man auf bie Sermanbtfd^aftdgrabe leine 9tu(f«
B^t. S)er Wann lebte aU X>iener im ^aufe feiner ©d^miegereltern
(eifiand!9 196 ff., 2ang«borff U, 56 ff.). (S« gab bei if^nen auc^
R&nnet in SBeibertleibern, bie gonj meiblic^e S>ienjle Derric^tetcn; fie
maren öfter« Sauberer unb flanben teinedmeg« in ber anberm&rtd ge*
md^nlic^en Serac^tung ({)o(mberg 120).
3>te ftu^tofmimer fennen einige Sternbilber , mie au(ib bie £ag«
unb 9lo(btgIetc(^en, unb benennen bie 12 9)2onate i^red 3a^red na^
regelmAfig mieberle^renben9taturerf(^einungen (S ran gell 145ff.).
@onp ifi bon Semeifen ^ö^erer SnteUigen^ bie fte gaben, bid ief^t
ntc^t« befannt, unb ba^er ma^rfc^einlicb ba| fie i^re ftenntnil ber
Vequinoctien frember SRttt^eilung Derbanlen.
S)te lBet»dlIerung ber iHleuten ifl in rafcber ^bna^me begriffen,
iu totUftt o^ne 3n>(ifel bie graufame Se^anMung unb t^eilmeife Ser<
tilgung bur^ bie $rom9f(^lennitd (1760—90) mefentlid^ beigetragen
^at(®eniaminom in Srman*« %i(^\\>ll, 464f.). « 3n)ar mirb
mieber^oU I9erfi(^ert ba| bie foloniftreuben Muffen im allgemeinen
menfc^li^ unb gutmut^ig »erfahren feien (9B ran gell XXIU), baf fie
auf ben Slleuten unb auf Aobia! burc^ Sanftmut)^ unb greunblicf^teit
bie eingeborenen be^errf(^ten, bie i^nen ^b^^ günflig geflimmt feien,
mo^renb pd[^ in @itfa bie^ aUerbing« anberd oer^alte (Roquefueil
U, 323 f., eifian«!9 215), aber aue lei^t oerfianblic^en «rfinben
mtegen bie S^ugniffe für bad (Segent^eil in folc^en gallen fc^merer;
Sangdborff (63, 92) k>crft(^ert ba^ bie bleuten gan) aU ©flauen
bon ben Sluffen be^anbelt mürben, (9illing4 (234) bcbauert ba§
fie unter ber ^errf^aft ber rufftfd^cn SBilbf^^ü^en flehen, meiere ro^er
aU fie felb^» t^ncn i^re Selber megne^men, bie aXAnner §u ja^refan'
314 jSultut^uflanb bn Vteuten.
gec uuetitgcUlic^ei %tbtxi zwingen u. [.f., unb ä&euiaminom be«
f^aupUi bag t^ie guten <£tgenf<^aften in fjfolge ber SRuffIftjtrung in
neuerer Seit me^r unb me^r in ben ^intetgrunb getreten feien
(ffitan gell 221). 3)ie <^&lfte ber gefammten mdnnli(|^en SeDdIte«
tung jmifi^en 18 unb 50 ^a^xtn mirb fär bad gan^e 3a^r Dom
Z)ien{ie ber rufftf^^ameritaniftl^en Somt^agnie nodSl neuerbtng« un'
entgeltli^ in lnft)ru(^ genommen (o. ftittU^ 295). 6cU 1795
»urben pc but(^ SRatarj ber bon j^obiat noc^ Unalaf(^ta !am, jum
C^rifient^um bete^rt unb ge^en feitbem fe^r gemiffenl^aft jur jtir^e:
i^re 9Ra4!en«2:dn^e unb 6c^amanen« Sieber ^aben fit feitbem Qufge«
geben, mie auc^ bie £(|iernamen mit benen fte fiel) felbfl, »o^cf^^ein'
Mi) mit Sejie^ung auf i^^re m^t^ifc^en @tammb&ter (bgl. ftoj^ebue
11, 101) iu benennen pflegten (HBrangell 179). Xempel unb3bo(e
Ratten fit in iener früheren Seit ni<!^t, aber l^eilige Orte an benen fie
^auptf&c^li^ bie bdfen ®eißer oere^rten (äBeniominoti) in St«
man'« ^rt^ib II, 480).
Sine ^meite Urfac^e ber ^bna^me i^rer SolMga^l, ber bie Sinfü^«
tung bed S^irifient^m« ebenfaQ« entgegengemirft ^at, log in ber
Zruntfud^t unb anberen ftnnlidj^en ^udf^^meifungen (SBeniaminom
bei ffir angell 218 f.). 8ie lebten fonfi in $oli^gomie unb ber (Bofl
t^eilte bad Seib be« Iffiirt^c«. S)iefe4 ^atte einen Nebenmann »ie bei
ben ftoniagen unb j^olofd^en (Srman'4 ^Irc^io II, 477, 492). %u(^
ber $äbera^e maren fte ergeben mie bie Aobiafer (9il(ing4 165,
179). ®lei<^mo^l berft^ert Sillingd (234) bag bie bleuten «bei
meitem aQe SorfleHungen übertroffen ^&tten bie er fid) bon Silben
gemacht ^abe", unb biefe« Urt^eil fc^^eint getabe. tiot}ägli(^ i^ten mo«
talif^en Sigenf<^aften ju gelten.
Obgfei<^ fie bem Xrunfe etgeben ftnb, ßreiten fte bod^ ni((t leicf^t;
bem ffliberf))ruc^e fej^en fte 64meigen entgegen unb begnAgen fic^ ge*
tt>d(»n1id^ mit ber Antwort: „iiS^ meit ti nid^t, bu bifi ia beffer untct'
nd^ttt" 9eteibigungen ftnb feiten unb nxtben o^ne Ra^e ertragen.
6d;^impfmdttet ^oben f!e m^t. @eit 9Renfc|)engebenten met§ man
bei i^nen nut bon einem einjigen Zobtf(b(ag, Z)iebjta^l iß feiten unb
trifft nut ba4 9fot^menbige unb unmittelbar Seijenbe jum ^totdt
M augenblid liefen ®enuffe«. 3^t Suttauen i^ leicht geiDonnen , (te
Ifigen leugnen unb 4>ta^[en ni(bt, bemalten ®e(ieimniffe tteu unb
f^eigen be^anli^, menn man t^nen ni^t glaubt. lD«t «leutt ifl
(Iu(nir)u|!anb btr bleuten. 315
tigenftnnig tu titx 9liUfu^run9 [duer Sorfd^c, uei|>n(^l meuig, ^dU
abn ba« Serfprod^enc unb f(^mei<^elt nic^t. St f^enft ol^ne fdtxti^*
nung ober Sigennu^ unb greift Serfc^entte« bo« er no<^ nic^t abge«
liefert \^at, felbfl in bringenbeu S&Hen nid)t an. (Sr {eit^net {l<^ au«
burcd gro^e @o{ilt<^!eit unb Siebe ju feiner gamilie. @eine S>ontbar^
feit n>irb felbfl burtt^ eine fpdtere Seleibigung nic^t aufgehoben. 39
er mit iemanb unjufrieben, fo rebet er n\ä)t mit i^m. $erfönli4e
Xapferfeit im ftriege ge^t i^m ab unb er furztet bie @trafe in ^o^em
®rabe, ftinbern unb felbfl Verbreitern torpediere Suc^tigung {u er«
t^eilen n)iberflrebt i^m. 9Xit feiner Sage fletd )ufrieben, jeigt fein do
fiö^t einen fletd gleic^mdgigen ^udbrutf in ^teube unb @^mer). %uil^
in Jtranf^eit unb 9lot^ tlagt er niä)t, felbfl SSeiber unb 5Mnber ftc|t
mon nic^t meinen, ^aben bie Unteren SRü^e unb Sefc^merbe ju er<
butben, fo tröflet man jle: ^balb ^ort ber Sßinb auf, balb trotfnet bad
ftleib." ®ie reben menig, aw^ untereinanber, obmo^l fte fid^ bie
langen Sinterabenbe mit Srjd^lung oon ÜRd^rc^en furzen , unb be«
meifen grenjenlofe Oebulb, felbfl in ^unger^not^: ber Srtrag bed
^if^fanged mirb aUbann gleit^mdgig get()eilt , bie ^ungernben fij^en
f^metgenb am Ufer unb märten , unb niemaU mirb btefe @ttte }9on
ber Unreblic|)feit migbrau^t. %xt\\\(!^ ifl i^re Zrdg^eit unb Sorglofig*
feit grog, tto^ be« ^duftgen SRangeU )u (Snbe bed SBinter«, unb tann
oft nur Inxdf fremben 9efe(^l ubermunben merben, ber fie bannju
langfamer, aber fe^r audbauernber Arbeit bringt. £er S^ocft^ett fc^d«
men fle ftc^ nic^t, fonbern nur beffen ma« ber @itte miberfhebt, mie
{.9. feine grau bor^nbern gu liebfofen ober um etma« ju bitten,
ba fie furc^tfam unb bldbe finb (ISeniaminom bei SBrangcU
183 ff. unb in «rman*« «rc^ib II, 468 ff.).
Son ben 9luffen , mit benen fie ie|$t grof ent^eiU k>ermif(|)t finb,
^aben fte tiele ^anbmerfe gelernt unb ft«^ babci anfleQig unb lernbe«
giftig gejetgt. 3)a fte ein gute« ^ugenmaag unb eine lebhafte ^^an*
tafie befl^en, finb fte befonber« gef^tift in ^anbarbetten , liefern gute
@d[^nit(ereien unb 6ti(fereien (ffirangell 223, &ang«borff II, 42),
t^re Itd^ne (Serdt^e unb ftleiber ^eugen felbfl t)on (Befc^matf (Silling«
284). S>a§ bie erfleren beiben benen ber (S4fimo fe^r d^nlic^ finb,
mürbe fc^on früher bemerft. S^re ®efdl^i<fli(rteit aU Sd^iffer ifl au§er«
otbentlic^ : i^te tleinen Saibarten , mel^e butc|) bie gering^e edten*
bemegung umgemorfen merben, tubern fle 10 — 12 unb felbfl 16
316 t>te Jto(of(^en unb i^te Semanbten.
(^tunben lang ununterbrochen, unb miffen auc^ bei {larfem ^ebel
ben $unft an welkem fte lanben vooütn, richtig ^u treffen (9laf((yte
in aRonatdb. b. ®ef. f. QLxDt ». g. II, 97). @ie ^aben ^anjer bie
üüi Meinen ®td(fen geflochten ftnb, unb ©c^ilbe; i^re $fei4e unb
SBurffpiege ftnb bi^toeilen t^crgiftet (Srman'd ^rc^ioll, 479). 3^re
ffio^nungen fe^en ((einen kugeln ö^nlic^, unb man fieigt auf einem
eingeterbten $fa(^le oon oben in fte hinein (Mortimer 61). S>ic
Xobten begraben fte }um Z^til in tauernber SteQung (Sangdborff
II, 43), jum 2:^eii Rängen fte bie 6arge fc^roebenb auf (Srman'd
^rc^io II, 477). ^ie trauernbe SBittn>e burfte fonß (eine @peife
felbfl berühren, man reicl^te fte i^t ierbrdcfelt. 3>te gefeaf(|)aftU(^e
Serfaffung mar e^emaU t>on ganj patriarc^aUfc^er ^rt; bie &nat>en
aber Ratten unter einer graufamen 99e^anb(ung ju (eiben (ebenb.484).
^te fßttoü^nn ber 9toi:bwe^tt^e unb bed £>regott-
%thittH.
S)ie gange SQefifeite bed norbameri(anif(^en gefilanbed ifl au^gc
geic^net burd^) einen grofen 9lei((t^um oerfd^tebener IBöKerfamilien,
beren 6prac^en einanber urfprungli(^ fremb gu fein fcl^einen unb je«
benfattd (eine nähere Sermanbtfct^aft unter fi^i beft^en.
S)en S«(imo iunA^fl, bie, mie mir gefe^en (aben, ma^rfc^einU(^
bt4 nac^ Se^rtng'd 9ai fublic^ oon Mt. Elias reid^en, leben bie Xlin«
(it^en b.i. ^SRenfc^en" mic fte ftc^ felbfl, ober 5taliufc^en, Stolo*
fc^en, mte bie 9)uffen fte nennen (^olmberg 9). 3^rer Sage no(|^
^aben fte fic^ aud bem 3nnern nact^ bet Stujjtt unb ben Snfeln oerbrei'
tet (ebenb. 15). 3(^re S^rac^e ftn^et fl(^ im 9torben Don Gross Sound
unter 58^ 37', in Portlock's Harbour norblid^ k>on Mt. Edgecumbe
(9uf ermann 1854, p. 681 f.) unb reicht oon bort bi4 ju ben S^at'
lotten'3nfeln ^erab (9 uf ermann 1856, p. 376 nac^ Stefan om).
6ie ifl bie Sprache ber Xc^in(ttaue auf &it(a unb nat^^Marchand
gan) oerfct^ieben oon benen melc^ie ouf 9tut(o unb auf ben Charlotten'
3nfe1n ^errfc^en (ebenb. 378), monac^ ber 3rrtbum ^olmberg'«
(9, 42) gu berichtigen ifl, meictier tbt eine oiel mettere ^u^be^^nung
nac^ &äben iuf^rt(|)t. SRtt ben at^a)>a4(if^en S^^rac^en ^ot fie eben«
faM nur menig gemein (9 uf cd mann cbcnb. 387). Scouler jS^U
ju \>tn ftoTofd^cn nfid^fl brn Ofmo^ncrn Don ®itfa bie (S^erttaat am
S^nn SonoT unb in beffen Umgebung , bie Sojto üon Pt. 8alisbury
unb Snettishham , bte @tifine an bem glfic^nnmigcn ^u{fe unb an
$rtn) g^ebcTicf 4 SDVfnrenge unb bie Sung^oofe ouf bet 3nfel 9tet)ifla«
gigebo (L'Institut 1847, II, 45), bo* ij! bie§ in »firffl^t ber le^te.
ren unricbtig , bo beten ©prache gmor tiiele folofc^ifd^e fflörtet tefl^f,
ober feine«tt)eg« ju berfetben gomilie gehört, unb in Mfitffi^t ber ©«•
ttne iff e« no(^ jweifelbaft (»uftfimann 1854, p. 679 f., 1856, p.
380, 1857, p. 404). Wo* Sifionif^ (242) erjirerfen p* bie «o*
Iof(^en nur b\^ bl^ n. 8. no^ 6fiben.
ffleiter ^erob on ber Äfijle jmifd^en 53% unb 55%^ (Scouler
im Journal R. G. 8. XI, 220) foTgen bie ©tjimf^on ober (Stimme»
f9on. beren ©pro^e ebcnfoT!« ojne Sermonbtfi^aft jum orto>)0«fif(|>en
©tommc ip unb gon^ ifoürt jle^t (Sufcbmonn 1857, p. 401). ©ie-
leben in t»ier ©tämmen om Observatory Inlet ouf ben 3nfe!n ©un*
bon, SUpf^tn unb ^rinje§ 9?ottol (I/Institot o. o. O. nocJ^ Scou-
ler). Schoolcraft ibentipcirt pe mit ben Wog, bie on bem glei^»«
nomigen Rluffe unter 55** leben, wogegen »on fflrongell bie fitb»
liieren ^oiltfo unb beren Sermonbten mit brm Unteren Women ht*
Set(^net merben (IBuf^mann 1857, p. 399), eine Sermirrung bie
fidf dt« je^t nod) ni(6t t5fen logt.
S>ieftdnigin (l^orlotten«3n[e1n pnb Don ben ^oiba^«@tSmmen
ben)o6nt, unter benen bie ©fittego t ober ©fetiv^et bie ^ouptf&AIidif«
Pen pnb; Dünn (292) nennt neben ihnen bie SD^offet unb C[omf(^en90T.
6ie reben fömmtli* eine unb biefelbe ©pracbe unb ed gehören' ju
ibnen bie ft^gonie, Jtigornie ober j^oigoni in ber gleiAnomi«
gen »oi unb on ber ©ubf^i^e be« ^Jrinj aBolc«»?lr4ipeU, beren
6pro(^e fno(i) Wobloff) mit ber ber Äolofcben no(>er oermonbt fein
foflte, mit il)r jebodi nur geringe ^Hebnlid^feit bot. Wod) ben ^rin^«
SBofe« * 3nfeln unb ber !»orbinfel pnb bie Ängonie mobrfd^einlid^ erp
t»on ber Königin (lborlotten«3nfcl gefommrn (lBufd)monn 1857,
p. 393, 1854, p. 678. Scouler o. o. 00).
(Segendber ber ©übfpi^e ber (enteren 3nfe! in WiQbonf ©unb unb
k>on bier unb ber ^umfedburD 3nfe1 on bU gum ^roug^^ton ^r^ipel,
etnf^liegUt^ ber gegenuberliegenben Stüpe unb be« nörblic^en Steife«
k>on Soncouber, leben bie ^oiltfo ober ^oeeltfuf, uon 50% 6id
53%<> (Scouler). 3m S^l^ug^ ©unb, in meldj^en ber fub1i(^e Sal-
318 t'i^ Wolter ber ^iifcl $on(ouoer
mon River mfinbet unter 5^^^ |Ummen bic S<^\xoöxUi groftent^etli
mit benen Itx ^ailtfa ubercin unb Mc Semo^ner t^on Friendly vil-
Ui^e, 90 miles lonbeinmärtd an jenem glufe, gel^oren fpta^ti^^ md^t,
xoit Haie angiebt, ^u Un ^tna^ ber Sft^aili«@eltf4 Samilie, fon*
beni teben ebenfoQd einen 3)ialrtt M ^aittfa (9uf(^monn 1857,
p. 381, 322). 3)Q9e0en i{i bie Ueberethfiimmung bed le^teren mit btt
@pra^ebet Sellif^oola ober SiUec^oola, »el(^e Scouler amSal-
mon River* unb bem S)ean (Sanal anhiebt, nur gering (ebenb.382f.)*
S)ie Eingeborenen ber 3nfe( SoncouDer foQten na<^ Scouler (J.
R. 6. S. XI, 224) fammtUc^ 3>iolefte berfelben Gpra^e reben, bie
fiel) feiner S)ar{leCiung na^ QUd^ auf ba« gegenuberlitgenbe gefflanb
er^retfte unb an ber ftufle felbß bi^ in ben ©üben bed (j^lumbia
reict^te; auc|) im3nnern bed Oregongebieted foflte U nur ^mei ^aupt«
fpra<^en geben unb bie Unterfc^^iebe ber@f>ra(|)en meiere biefen Sänbern
angehören, überbauet meit geringer unb meniger entf<^ieben fein al*
ti bei oberflac^litf^er Setraefftung f(^eine. 3nbeffen ^at er ft^ gend*
t^^igt gefe^en biefe %n^d)t mieber aufjugeben unb bie genannten ®e«
biete an a^ft n}efentlic^ oerfc^iebene 6|)ra(^familien {u oert^eilen
(Llnstitut 1847 , II , 4b), bo(^ ^üt ft(^ aucb biefe ^nja^l bur^ neuere
ttnterfud^ungen ald t^iel ^u (lein ^erauögefieUt.
Sancouk>er ifl oon einer SRenge fleiner Sdlter bmof^xii (9ttfi&^
lung berfelben t)on Grant im J. R. G. 8. XXVII, 293, SchooU
craft V, 488, 9uf(|)mannl857, p. 380f.). S>iefefinbna(^ Grant
(a. a. O*) in oier @prac^familien gefd^ieben : Quackoll (Quacolth bei
Vnbercn) im Korben unb 9lorboflen ber 3nfel, nebji ben Ballabolla
(Dünn 271 nennt Belbellah in aRiabant @unb) auf bem geftlanbe
im O^en ber &()arlotten«3nfeln, bie nur biale(tif(|» oon il^nen oerfc^ie«
ben ftnb (G. Simpson I, 202); Cowitchin (Kawitchen) im O^en,
ba4 fi(b an ber 9torbfeite ber lD?unbung bed grager»glufed auf bem
gegenüberliegenben geßlanbe mieberfinbet unb fomof^l bem Noosda-
lam am ^oob'4 CLanal aU aueff bem Sqoaliyamish (Skwale, Nis-
qaally) in $uget*d @unb na^e oermanbt iji (lBuf(^mann 1857,
p. 874); ferner bad Tsdallum, Clellum ober Clalam ba4 mit bem
Cowitchin ebenfalls einige 9e(inli(^feiten ^at unb gleich biefem auf
ben (kontinent gegenüber bem Guben ber 3nfel l||inäberrei(()t ; enbli((
* Scouler ft^eint (ier ben fübli^en, nt<^t ben ndrbUAen glug bicfei
ftamen^ untei 58® |u meinen, ben a^uf^mann al4 i^ren 9Bo^nfi| anführt
unb M gegenüberliegenben gefifanbed. S19
bad Macaw an t>tx ganzen SSefifüfie, melct^e« bemna^ maficfc^einli^f
ibetiHfc^ ober na^e oetiDanbt \^ mit ber ®t)ra(^e t^on 9lutta*. 3>ie'
fer leiteten fc^lte^t fi6) bie €>t>xa^t ber S(aoquQt(^ im iugetflen €ÜN
mften ber 3nfel iunöd^fl an, too^t^tn f!e nur eine tf^eitmeife Set«
wanbtfdiiaft bcrfelben einerfeit« $um ^aiftfa, anberfeitd ^u ber Spxai^t
im Gäben be« ^udgange« bet guca« ©trage natf^meifen lägt, if^reSet«
manbtf^aft ju ben ®^ra^en auf ber ftufle bed gejllanbe« aber, meldte
Seouier onna^m, eine %Cibtl ifl (Sufi^mann 1857, p. 364ff.,
S23 f.). 2)ie @prac|)e Don Kewittee am 9Iorbenbe ber SancouDet 3n<
fef i^ ebenfo mit bte ber J(foi)iart ober Staffet auf ber ®äbfeite ber
guca «Strafe um C. Flättery — festere iebotfi nid^t mit ooOer Snt«
f^ieben^eit — k>on Haie aH ein Diateft bed Wutta bejeidSinet mor«
ben, ba« flc^ burc^i bie ganje e&nge ber 3nfe1 (^inburc^ ^iel^t. 9?ur bie
Newchemäss im 9}orben berfelben bef!|^en eine ganj abmeid^enbe
6pra(^e {m^ Jewitt); ber ^amt Wakash (Macaw?) aber, ben
). 9. Morse unb Serg^aud ouf i(iren harten aU Sölternamen in
Soncouoer gebrauchen, berubt auf einem lOKgoerftanbnig (SufdSf*
mann 1857, p. 328 jf.).
3)ie Sditer bed ^efManbe« im Often oon Sancouoer gehören 6il
ie^t noc^ }u ben unbefannteßen , bie bon $uget ®unb im Süben ber
3nfef , meldiie troj^ i^rer 9)9enge nur neun oerfd^iebene Sprache rebni,
fnb e« faum meniger. @ie finben ji4 oufgciä^lt bei Sufd^mann
1854, p. 670. S)er namentlidS» befannten Softer oon Oregon finb
weit mehrere aU bie Jtarte bei Haie ^etgt (»gl. 9uf(^mann ebenb.
590 {f., Morse 368 ff.), an beffen 3)arfleaung mir un« im golgenben
t>oriugli(^ platten merben, obmo^l fie mit ber Sint(^etlung Gaird-
ner's (J. R. G. S. XI, 256) nur in einigen ^auf>tfa(^en überein*
ftimmt unb §um X^^eil gan^ anbere 9lamen giebt. Haie oert^citt
ba< Oregongebiet an elf oerf^ltebene Sdlferfamilien , oon benen mir
nur bie Ie|te, bie 8hoshonee ober @^langen«3nbianer, ben unferer
felsigen Betrachtung gonj audfcfilief en , meif j!e na^ 9ufdS)mann*«
Qntbectung gu ber fonorifdl^en 6))rac^gruppe ge^drt, bie mir megen
i^rer Sermanbtfc^aft )um ajtefifc^en Stamme an einer anberen @teOe
)u bt\pxtd^tn f^abtn merben. 3)ie Abrigen {tnb folgenbe:
* 3)er 9{ome Nutka felbft beruht ouf einem SKigoerft&nbntf Cook's;
bie dingeborencn nennen ben bortigen 6«fen Yucaaü (6umbplbt, fR. Cpa*
nien II, 266).
320 1>(( Qdlfet t)on Oregon.
1) a)lc ^tuna^a«, Coutannies oM Flatbows jwif^fti 48 unb
52^ n. 9. am ^dfcngebirge jmifc^en bcn beiden nötMicbfn Srmen be«
dolnrnhia.
2) SDic ^amifie ber Tsibaili-Selish. 3u i6r gehören aI4 ^aii)»t'
DOft bic Selish ober Flatheads am oberen Solumbia unb an befen
Sufiuffen , bem Flatheäd , Spokane unb Okanagan , momit e« tooffl
äbereinptmmt ba§ na«^ Parker (304) bie Ponderas, bie bcm ClueQ«
gebiete M Solumbia )un&(^ft Teben, mit ben Spokein- ober Spokane-
3nbianern unb ben Flatheads biefelbe €>pxadft reben. ff^ner fnb
ba^in ^uredbnen bie Skitsuish, Coeur d*A)^ne8*ober Pointed-hearts
om gfeidmamigen @ee oberhalb ber gäCle be« Spokane R. ; bie Pisk-
wflu am (Columbia {iromabmart« t)on ben Selifd^; bie Cowelits fuN
ti^ t>on ben Skwale, bie mir t^orbin aH ^nmobner M $uget 6unb
ermäbnt baben; bie Tsihailish ober Ghikailish an ber ^ttxM&ftt^
meftfid) t»on ben @fmoIe, jeboc^ nic^t bie ^ura«6tra§€ errei^enb; bie
Nsietsbawu ober Killarouck im ®flben ber meiterl^in ju nennenben
Chinook. SRcrfmurbiger SSeife gäblt Haie §u biefer S<^milie audl^
no(t) bie Skwale feYbft, mefdbe mir oor^in M Sermanbte ber Kawit-
chen auf Sancout^er unb im 9}orben ber üRunbung be« Stoicr^gluf«
fed fennen gelernt \)ahtn : bemnad^ fdieinen bie Sermanbten ber So
lif(^ bi« auf jene 3nfc! f)inäber jureic^en , xoai in geogra|>|iifd^er ^in«
fldSit aflerbing« nidS)td Sefrembrnbe« bat, ba enbli<!b aud^ no(^ bie
8hu8hwap, Atnah ober Kinn-3nbioner am unteren gramer '^u| gwi*
fdSien 50^ unb 52 Vs'^ im @uben unb ®äbo{len \>on 9teu Salebonten
(GoxII,315) berfelben @pra(^famifie ongebdren (9ufdS)mann
1854, p. 690, 1857, p. 321).
3) 1£)ie Sahaptin ober Nezpercea (Chopunniah) om Lewis ober
Snake R. unb ti^tn nörblidSien 3uflfl{fen bi4 )um gelfengebirge, nebfl
ben in 6itten unb @prad^e nur menig oon i^nen oerfc^iebenen Wal-
lawalla (Gox II, 125) am dolumbia ober« unb unter^olb berSRfln'
bung be4 Lewis R. 9Ia<^ Scoulcr unb Gallatin finb auc^ bie
Cliketat, öfllid) t)om Ga4caben « (Sebirge, ben 6a^a))tin oermanbt; ba*
gegen merben bie Cayuse im 6äben ber ffiattamaOo mo^l irrt^uni'
lid^ t»on Parker (302) }u berfelben gamilie gerechnet: Haie }&^lt
pe nebfl ben meßlic^ \>on i^nen mo^nenben Molele gu ben
* l>ie aum %%tü fran)dfif(^en Sdlfernamen in btefen (Segenben tä^reH »on
(anabifc^en Velii&gem (yoyageurs) ^.
Die 9dlfet von Oregon. 321
4) Waülaptu - Stimmen , beren Ultgenanntet 3^^8 i>n 3a^Ke
1841 fafi Qu4ge{ior5en ifi.
5) S)ie Cbinook ober Sjtnuf , beren ®pxa6)t bie ^ouptgrunbloge
bfd Jargon« audmad^t n)e(d^e4 an ben ^anbeUf>l&(en t)on Oregon im
0f6rou4)e \% 6ie t(^eifen ^<b tn bie oberen Chinook ober Watlala,
bie Don ber 3nfcl 9Rultnoma(^ bi« ju ben g^Clen bedSoIumbio reid^en,
unb in bie unteren rot\6)i unterhalb ber genannten 3nfel leben. 2)en
Unteren (^»liegen fiel) im ®uben ber 9Känbung bed Solumbia bie Kat-
iamat, Clatsop unb mel^rere anbere fleinere Sdlter au.
6) 91m aSiOamet oberhalb ber S^Ue mo^^nen bie Ealapuya, bie mit
ben aBaii1a))tu {ufammengrenjen.
7) Z)ie JakoD ober fubli^en Aiflamut, boc^ Don ben oor^in er«
mahnten eigentlichen ftidomut ber @e1if(|)'9amiUp \Tpxaö^l\^ ganj t)er«
f4^ieben, (eben an ber Seefufie unb trennen bad ^t^apadIent»olf ber
Umima (S. oben p. 6) ebenfo t>om SReere mie bie eigentlichen Aiilamut
bie Zlatftanai booon abfcl^neiben.
8) Sie Lutuami, au<^ Tlamatl ober Ciamet genannt an bem
6ee gleidSfe« Kamen«, bftlii^ oon Umfma.
9) a>ie Palaik fuböfiti<^,
10) S>xt Shasüe fubmefili^ oon ben Sutuami. Son ben 3aton
unb Umtma nad) ®äben \)\n ftnb nur einige Sdlfernomen betannt.
Scouler ^at ftd) in feiner et^nograf>|)ifdl)en (Sint^eilung ber Sbl«
ttt offenbar burd^ Pt)9fifctfe 91e(^nlic()teiten irrefubren (äffen : bie Sdlfer
ber 9)orbn>efltäfie unb ber anliegenben 3nfeln fublic^ oon Mount Elias
bi« na^ Sancouoer ^in , gleiten einanber fe^r im 9(eu6ern , md|irenb
fteguScouler*s (üblicher Sdltergtuppe, ben Nootka-Columbians,«
in einem auf aflenben (Begenfat^e flehen. S)ie d^immefpan §. S. ^aben
feit(i4 breiteren Scbäbel mit febr platter ®(^eitelgegenb , wogegen er
bei ben (&()inoo!, au(b abgefe^en oon funfiti(|»er Abplattung, lang unb
f(^mal entmicfelt ift unb feitlicl) ^ufammengebrüdt \^t\nt, a^nlii^ mie
bei ben ditimo ( J. E. G. S. XI, 220). 3ene nörblidl^eren Sdlter finb
blet4 , i^ie ^aut ni^t bunfler ald bie ber ^ortugiefen unb 3taliener,
bie Suge ftarter ausgeprägt unb bie Saüfcnfno^^en meiter Dor^ef^enb
a(« bei ben 93en)o^nern ber fublic^eren Sänber; bie j^oluf^en in««
befonbere, iUbendolichocephaIaeprognathaegetidrig(net)iu«), l)ü*
ben gro^eWafen unb flarfe »atfenfnoAen, finb fräftig gebaut unb
mittelgroß (Scouler, L^lnsütut 1847, 11, 102). 9l<k^ ^olm«
Oai#, «nt^ui^dosic. Sc «^. 21
322 $^9ftfd)e (ügentbumltd^feittn bet Jtoluft^n,
bcrg (16, 40) {eigen jte groge leb^^afte lugen mit ttetnen ^unHen
Stauen unt txdt t>o(le 8ipt>en ; bie Sciber \>\t {t^ bur^ maifelnben
trumuien ®ang oon ben ^olg einbetfcbteitenben SRannetn untetfAei«
ben, t^abtn fleine ^anbe unb meifi fleine gu^e. 3m fublt^en Zf^tiU
von @Ufa fanb f!e Marchand (I, 232) unter 5' 4" gtoft, Donrun«
bem ))lütten deficit mit gebogener unb unten nid^t btder Kafe*, flei«
nen tieffiegenben triefenben lugen unb ftar! oorfte^enben Socteii«
(noc^en. 3)te Seiber ber ftolufcben tragen ^m mie onbenDort«
64mu(f in ber Unterlippe , bie SK&nner in ben O^ren unb ber Safe
(^olmberg 16, t>. 2ang4borffII, 99). 3>ad (Befid^t mtrb bemalt.
2)ie Hautfarbe berer oon @itfa beiei(ibnet jmar SifiandfQ (287) al4
bunfel fupferfarbig , inbejfen b^^ben f(bon Portlock unb Dixon
(159) Don ben eingeborenen fublicb tion Mt. Elias berietet bai fie,
gehörig gereinigt, euro9&if<^ meit unb rotbmangig feien, mie bic§
k). 2ang«borff au4brfl(fiidb oon ben ftolufcben bemerft, mib^enb
Roll in, ber bei oielen taflanienbrauned ^aar, bitteren Sott unb ftör*
(ere Mrpcrbebaarung fanb, non i^erfi^irbenen 6Aattirungen ber ^aut<
färbe fpricbt ($ri(barb Ueberf. IV, 462), ^olmberg (16) aber fkb
baräber unbeflimmt Qu«brü(ft. „Die meifien Singeborenen in biefen
Sreiten", fagt Duan (285), gleicben in regelmä§iger (Befi^b^^bilbung
unb garbe btn SuropAern; fle finb bon beHem Seint, rot^mangig unb
ber IBart feimt ibnen frfiber oU anberen Imeritanern (Haie 197 ff.,
WilkeBiy, 300,487). 9?amentlicb Itnb bie oortrefflic^ begabten
Semobner ber Königin CLb^rlotten 3nfeln oon europfiifAer garbe ^t^*
tur unb 9^9f{ognomie (Marchand II, 40), unb auf bem geftlanbe
im ®ubopen von jenen fanb Vancouver (11,40) 9Kenf4rii mit
mei4^em langem ^aar, ^a^ mei^ braun ober no4 b^Uer, nur feiten
aber f(btt>ärili<t^ mar, mogegen Heriot (303) oonbuntel oüDenbtau«
nen Snbianem mit feilförmigen Köpfen unb grauen 9ugen an ber
Äüjle unter 52» n. 93. erjäblt.
9>te Eingeborenen bet 3nfel IBancouber bilben in ȟtfficbt ibrer
inneren (Srfcbeinung ben Uebergang bon ben Stammen ber Worbmcfi'
tAße ^u ben Sölfern Pon Oregon: je meiter nacb »Sorben bejio grö|er
* 0. Songdborff beleihet bit 9{ofe ber KolufAen al4 Mein, br«it unb
Iflütt, bie Öeftibtjittge ald grob unb ßorf au%tt)irft; La Perouae
^tt^t oovt großer vranniafoUigrett ber (S)e|!d^t«gage bei ben Gingeborentn t>on
Port des Frtn9ait (W Moiini Ftirweatiier).
Iffutfaet, 3nMdner uon Oregon. 323
unb fc^öner ifl btr aRctifd^enfc^flaö; im ©üben ber 3nfel ifl bicStotur
bet eingeborenen nur 5' 3—6", im Sorben erreit^te p 5' 10" unb
eine noc^ bttx&69t\\^tu ®röfe, mibrenb bie Semo^ner ber Mnigin
d^arlotten 3ttfe!n m*t feiten me^r aU 6' meffen. 3m «ttgemeinen
{inb bie Snbianer oon Sonconüer f^^mu^g fupferrot^ unb platten blc
etirn ab, manche oon i^nen ^aben lic^ted ^aar unb ^eUe ^aut
(Grftnt in J. R. G. S. XXVII, 297f.). 3)ie »utfaer bie Don oöen
am beflen befannt finb, flnb meijl unter mittelgrof, plump ^tbant,
mit runbem unb ooClem, bi«n>eilen aud^ breitem (Bt^ä)t, au« n>el(^em
bie 9a<fenfno^en ^eroorragen; bie an ber Surfet eingebrflifte Wafe
(at n)eite Sd(^er unb eine abgerunbete 6pi(e, bie €t(tn i^l jiemtit^
niebrig, bie ^ugen (lein fd^marj unb e^er fanft aU feurig, ber Wunb
groS mit bttffid^en Sippen, bie S^^nt in)ar regelmäßig gebilbet, bo(^
ni^t fe^r mei§. Z)ie meiflen ^ben feinen Sart, bo^ nur in ^olge
bei ludreifend ber $aare; auä) bie Augenbrauen ftnb bunn unb
fi^mal, bad ftopf^aar bagegen boH grob unb fc^li^t. ^er ^paU iji
tur) , bie (Bliebet ber^ftltnif mdfig Kein , bie gdße groß unb ^ülit^,
bie Jtnjh^el oor^e^nb. 3)ie ^aut, menn t^oOflanbig gereinigt, jeigt
bie bleid^e ^arbe ber @ubeurop&er. S)er ®e{i(^t«audbru(f ifl ßumpf
nnb p^legmatifc^ (Cook 8. W. 257, mit metd^em bie Angaben bei
Meares 213f. übereinfiimmen). 9la^ Roquefueil (11, 189) !om^
men brauned unb bloribed ^aar bei manchen oon i(^nen oor, meife
Hautfarbe nomentli<b bei einigen 5hnbern unb SBeibern.
Auc^ im norbwefitic^en Steile t^on Oregon finb bie Qingeborentn
^&uf(g faft t>on eurap&ifc^ meifer ^arbe unb ^aben rot^e SSangen,
nomentlic^ bie ftinber unb mon^e IB^iber bei Dtn ^lalam in tport
3)idcober9 unter 48^ n. 9. unb bei ben klaffet um C. Flattery (Haie,
Wiikes). Z>ie 6a((et Don S^orbme^^Oregon unb einige anbere SM«
fer t&ttomiren fl^ bidmeilen mit einigen Sinien auf ben Armen unb
im «efld^t (Wiikes IV, 482, Schoolcr. III, 220). SBfi^renb aber
bie 3nbianer oberhalb ber gfAfle be4 Columbia unb oon ba bi4 (uro
gdfengebirge meifl fcf^tanf unb molkige baut ßnb unb benen ber Qerei«
nigten Staaten im Aeuf eren fe^r gleichen (j^ituna^a , Bt\\\^ , 6po«
(ane, Otanagan, @a|aptin, ffiattawafla, (^a^ufe u.a.). nur ba§
flc oon ctma4 leOeter garbe finb al4 biefe (Coic I, 219, II, 135,
Dunn 311, Parker 228, Haie), jeigen bie Sett)0^ncr be4 unteren
C^tumbia, unb untn biefen am aujfaflenb|ken bie ^^inoof, einen we«
21*
324 9frp(attun0 M Stop\t9.
fentli(tf üfrfi^tebetun %ppu^: ßc finb fleinet, mei{l untet müMiioi,
taum 5'— 5' ^^ (Franchere240, Coxl, 276) unt) ni(|)tfo wo^I'
gebildet , hummbeinig mit bteiten bi(f en platten gü^en unb einiDart«
(le^enben Itnd^etn unb Se^en in golge be« eigentb&mlic^en Sinwi'
(telnd ber ftinber unb be< t^ielm Sij^en« im Jta^ne , au^ ftnb fte fet*
ter, Diel f(!^mut^ider unb faulet aU bie dßli^eren unb nörbtic^eten SdU
fet (Scouler). 3)ie ®ef{dl)t«)Ü0e ftnb wenieer aulgeprigt, ba« ®e«
P^t bteit runb unb Doa, bie 9(ugen Hein unb ((^mac), dftec« bei ben
ft^inoot mongolendbnlic^ f^ief gefc^Ii^t (Haie), bei onberen SdU
fem bidmeilen gelbbraun (Lewis et Gl.): bie mittclgcoie Xafe, an
ber Surjel f[eif(^ig unb tief liegenb, i|l an ber 6pi(e jiemlic^ pfatt
unb geigt meit geöffnete Sdc^er — ^ier unb ba tommen ieboc^ au((
gebogene Dtafen Dor (Lewis et Ol.) — , ber SRunb 4|l groi mit bi«
den Sippen , bie Sd^ne mei jl fc^Iedbt 3)er 9art mirb audgerifen , ba«
Jtopfbaar ^ngt gemö^nlic^ in langen S^pftn ober gle(^ten ^erab.
Sie^autfSrbe ifi ein beOed Aupferbraun (Scouler, Cox, Fran-
cbere, Haie u.a., W. Irving 256 f.), bO(^ fab Morton felbß einjl
einen d^inoet ^Ut ni^t bunfler mar aU ein ttalteniftber Sauer.''
<V&(^{1 ben G(^inoo! geigen nament(i(b bie SImale, Comelit«, Xfi^ai*
lifdii unbftiUamu! ber @elif(b«9<xmi1ie biefe(Sigentbäm1icb(eiten(Hale).
%U cbarafterifiifcb befonbert ffir bie Sbinoot unb beren Serman«
bten , ijl nocb bie funpc^e Abplattung ber ftopfe« §u erm&bnen , bie
eine Sudgeicbnung ber greien ,ben ®flaoen aber verboten iji (Scou-
ler, W. Irving 61 , Franchere 241 ). ffiir baben fte f(^on früher
bei anberen ameritanifcben Söltern gefunben unb ber 9lrt unb SBeife
gebac^t auf meiere fie bemirft mirb (@. ob. p. 54 f.). 2)ie ^bii^oo^ un*
termerfen ibre ftinber biefer Operation na(^ Einigen nur 6 - 8 Vto»
nate, na<lb Anberen (Coxl, 275) über ein 3abr. 9ta4 Seenbigung
berfelben ifl ber trandoerfale ftopfburcbmeffer faß boppelt fo gtofi aU
ber borigontale unb bie Augen ftnb flart herausgetrieben (Haie), bo(b
fo(lft(b, abgefeben non ber bleibenben großen 9reite bed Oeflcbte«.
bie Sirtung biefe« Serfa^rend bei oielen im Saufe be< Seben« fafl gang
mieber oermacbfen. 9ti(|9 ben Sbinoot ftatlamat unb CLlatfop, iß bie
Abplattung ber Stirn ublic^ in 9tutta, mo ben Neugeborenen eine
ettrnbinbe angelegt mirb (Meares 213), unb bei ben dlalam oon
9ort Z)i<cooerp (Haie), ben Comelit« ftiaamutt (ülitfetat unb Aala«
pttpa (Morton, Gran. Am. tab. 43 ff.). Sei manchen biefer Sdlfrr
Unietfd^iebe ber Segabutifl. 325
ivivb au§et ber 6Hrn aud^ bad ^intcr^QU)>t ab9e))lQttct (WilkesIV,
297 itebfl ber Qlbbilbung p. 388). liefet im 3nnern oerunflalten bie
6Q^aptin unb SBaUatooflo bie ®tini auf gleiche Sßeife , iebod^ in ge«
tingcrem (Brobe (Haie). Sefonbere Seo^tung oecbient bof ben
®elifd^ ober Flatheads biefe 6itte ebenfo ftemb ifl mie ben @a(apttn
ober Ne2-perc^8 ber (SebtQUd^ ber S^inoot bie 9la\t gu bur^bo^ren
(Haie, Parker 76, 134), ein Um|lanb burd^ beffen Un!enntni§ Le-
wis unb Clarke (244) irregefu^^rt morben ftnb. 3n ben O^ren unb
in ber Unterlippe @(^mu(t gu trogen ifi giemlid^ ottgemein in Oregon
(DnDn), unb im ®uben be4 2anbe4 tättomiren {id^ befonber« bie
9Bei6er oft mit einigen Sinien oon bem SRunbe bi4 gum ftinn, mie in
Worbealifornien(i). eang«borffII, 144, Seh oolcr.III, 119,220).
ttine Serg(ei(^ung ber 3nbianer ber 9^orbme9!u|le unb be4 Ore<
gongebieted untereinanber unb mit benen ber 93ereinigten 6taaten im
Often be4 S^lf^nd^^i^d^^ ctgiebt, bai ben Serfc^ieben^eiten ber &u§e«
ren S^arottere eine ebenfo grofe Ungleid^^eit ber inneren Begabung
unb entmiifelung tnt\pt\d^t Scouler (J. R.6. S.XI, 216) weißgur
Srffirung biefer (Srfd^einung Dor ^dem auf bie wefentli(^ oerfc^iebe«
nen Staturoer^iSltniffe |^in unter benen fte leben, auf bie infeireic^en,
oielfac^ gerfe^nittenen ftußen unb bie fifc^ret^en gl&ffe, meldte oorgäg«
li$ bie Semo^ner ber SReere^ufer gu bebeutenben gortf^ritten in me«
d^anifi^en Mnßen ^ingeffi^rt ^aben mdgen , gu gefd^i(fterem Sau H*
rer M^ne , gu oorfid^tigerer unb foliberer Sinrid^tung i^rer fflo^nun«
gen , bie f!e nid^t mec^feln , gu befferer Arbeit an i^ren 9if4treigerA«
t^en unb fonjiigem SBerfgeug, ba4 fle in größerer 9Kannigfaltig!eit
befi|en aH bie d|t1id^en 3&gerbdl!er. 6o fe^r man inbeffen aucf^ an«
ertennen mag ba| fie bur(^ bie Katuroer^&Itniffe felbfi gu einer fefi«
fiffigen Seben4n>eife unb gu grdferer 9lu4bauer angeleitet mürben,
fo bringt ftd^ auf ber anberen 6eite bO(^ au^ ber (Bebanfe auf,
baf fie bem benachbarten Sfien mand^e i^rer ^ö^eren gertigteiten Der«
bunten mögen, obmo^I e4 an bejlimmten Stac^toeifen bafur fe^It.
(Eine gemife ffia^rfdS^einlic^teit geminnt biefe ^nfi^t befonber«
att<^ baburd^, ba| e4 grabe bie Stamme ber 9torbn>e|ltu|!e finb meiere
in i^rer Silbung am (A^flen liefen, unb bag f^on bie 9lutta«, noc^
meit mel^r aber bie Oregonodlter an ftunfifertigteit unb Snergie (in«
ter i^nen gurfitfßel^en. di be^e^t — um nur (Stnige4 gum Belege gu
eneft^nen — ein bebeutenber ^anbel an ber Korbmefttäfte oom Sanbe
320 duttttt htx 9ttPo^ncf bei IteTbtoeflfüpe.
bei Zfd^uftfc^en bi« nad^ Kutfa ^ecob, ein Kautel htx auf ben gro«
6en aR&rtten im Sanbe bet 9(a§, mie Tolmie ergibt, ftolufd^en ^oif
ba() S^immefi^an unb ^oeeltjut ^ufammenfü^tt. gu ben ^uptattt«
teln beffelben gebort ba« jlupfer bon ben Setgen bet ftu^t . ba« bon
ben ttna^ am ftu))fetf{ug unb oon me^teten anbeten Sdlfetn ju glin«
tentd^ten S)ol4^en $fetfenfö|»fen oetatbeitet mitb: bie (U^titaat am
eij^nn Sanal maten fonfl betü^mt megen i^^tet tltbeiten in ^up^ti
(Dünn), unb bie @agen bet 9t\xttai etjä^^Ien bon einem Ootte obet
^albgotte bet einfi in einem !u|»fetnen ^a^nt mit tupfecnen Kubetn
na4) WtttYo fam (^umbotbt, Meu Spanien II, 257 na^Mozioo)
Qin gmeitet toid^tiget ^anbeUattifel maten bie 9Kuf<feeln ( byaqua abec
hftiqna) welche bon Wufta unb pon bet 9u€0<@tta6e tommen; fte gal«
ten old allgemeine« S}ett^maa§ an bet SRünbung M (Solumbia unb
metben an bet ganzen notbmefttüjie aU @4mu<( oetmenbet (Stau«
gell 59, 64, Dünn 133), man oettauft fie in @c^nfiten, beten
Sett^ bei gleid^et Sänge im umgetel^tlen Set^attnii bet Sn^a^l flieg
mel4^e bie 6dSinur bilbeten. Sie ^aiba^ btingen oft 6 — 800 Scheffel
ftattpffeln gum Sctfauf auf ben Wattt im Sanbe bet lRa§, benn noc^
bem tbnen bie @eeottct ausgegangen mat, ^ahtn fiefic^ mitSnetgie
auf ben ftnbau bet ftattoffel gemotfen , m&^tenb bie faulen t^tnoof
tto^ i^tee bielfacl^en Setfe^td mit dutopaern ^u feinet X^Atigteit
biefet 9tt bewogen metben fonnten, ba fie ftif^e im Uebetflul ^aben.
3>ie Selbeaal^ oon ilNiabant @unb (Scouler nennt ittig bie 9eai«
d^oola, bgl. Dana 271 ) ^aben einfl fogat ben Setfuc^ gemalt ein
S)ampff4)iff nadSi eutop&ifcbem SRußet ju bauen. £)ie bciben lej^tge«
nannten Sdltet geigen ft4^ mie bie ftoluf<l^ett but^K^Angig biet gefi^id'
tet unb inteUigentet aU bie Semo^net be« ftolumbia, mie i^te il&(^ne
ftleibet ^&ufet 9tof en 9[if4eteiget&t^ unb oot^figlitl^ bie ttefflic^n
64^nif^eteien bet ^aiba^ bemeifen (Scouler a. a. O. 219 u. Llotti-
tut 1847, U, 47, 102 f.). ^u4 fe^t ^ttem bunUem @(^iefet betfetti'
gen bie Snbianet bet Kotbmefitufie ZeOet unb pfeifen , fleine Silber
unb man^^etlei ®<!bniu<ffact»en (Haie, ^olmbetg 29) — 9e»eife
oon Settiebfamfeit unb iTun^fkig mie fie bie fubli(^eten Sdltet ni^t
geben.
Kut äbet bie ltoluf(^en beft|en mit bid ie|t etma« att4fu(^tli4Kte
«at^ti^n. 3^t ^ouptetmetb betu^t auf bet 3agb bet $el«t^iexe« bie
icbo<i^ feit bet attgemeinen Setbteitung be4 geuetgeme^te« bei i^nen
ff^r gelitten |^at, benn bucil^ ^iefe« i{l bie Seeottet tl^il« oectilgt t^eU«
Decf^eud^t motben (b.Jlittlij^I, 222, ^olmberg 29); bcfi^tftntt
mirb fte auferbem burd^ ben %btx^\auhtn, bag bie Seelen bet Xobten
oft M Sanb' o)>ec SBofferti^iete erf<^etnen , ^au))tfid^U4) in bet (Behalt
Don 9&ren, bie man fi^ be«(^oIb ju tagen f^^eut (ebenb.64,3D,Sen«
iaminon) in (Snnan'« %x^xt> II, 49t), ben ®enu| be4 Saüfifct^flei'
f((ie4 aber ^aben bie Saubeter verboten (^olmberg 68). 9teuerbtng4
mact^en bie ftolufct^n b&uftgc ^anbeUreifen in'd 3nnere mit tuf{if(^en
Saaten unb tleiben fi^, obmobl batfu§ ge^^enb — nut bie Sonieb«
men tragen ®trumpffiiefeln — , in rufflfc^e moQene Deten , m&^renb
fte fonfi h\oi gefle unb nur an.^eßtagen bide oe|li<fte, fc^warj unb
gelb gefärbte SBoaeRjloffe unb au« Surjeln geflochtene ^ute trugen
(^olmberg 17 f.). Snbeffen Derßanben fie f^on im botigen 3a^t«
^unbett ^iuU ^u getben unb au4 Maaten unb @tu<Cen Don gifcl^ot«
tetbaut W&ritel ^u rotbtn (Marchand 1, 249). unb bad nooQene
SR&nteld^en ba4 bie 9}ornebmen übet Seinfleib unb fflam« ie|$t auf
bet linten Spultet tragen, ifl ebenfalls i^u eigene Arbeit (t>. ftitt'
li| I« 222). 2>ie unbemeglic^en, Idnglid^ oieteitigen ffiintet^utten ba«
ben iwei ®iebel unb ein mit iRinbe belegte« &p\%haä^ bon Stangen,
ba« auf 6—8' b^b^n Saiten tubt (^olmbetg 24); bie Soote, U»
ten gtölte fut ben Jhieg beflimmt finb unb 40—50 3ltenf4^en faffen,
finb au4 einem Saumflomme gefettigt unb tt)utben menigßend in
ftiib^tet ^t\t ni^^t mit bem Seile, fonbetn nut mit ^ulfe be4 %tuti^
geatbeitet (ebenb. 26, Marchand I, 251). 3n ^ol) filbni^en bie fto<
luf<ben gefd^iift manc^etlei Silbet, Stuflbatnif^e unb Stutmbauben,
beten Sifit eine futc^tbare gta|$e batßeUt; ftu|)fet oet^anben fie fd^on
bot %ltet4iu beatbeiten, ie|$t f<bmieben pe botjugliilb ba« 0on ben
SRuffen eingeffibtte Sifen gu 3>ol(^en mit )tt)el Jtlingen oon entflegen«
gefettet Xiilbtung unb futjen Säbeln, feltenet ^u ®utff4>ie§en ({>olm«
betg27 f., b. ftittÜI^ I, 213).
3>ie engeten üteife bet Sefettfcbaft finb gan) ))attiat(^alif(b ge«
otbnet : ba« ^au))t bet f^milie ^at }uglei<b eine ttt oon ^au))tIing4o
wätbe, bo^ fielen bie gtauen im allgemeinen in b^^et 9(btung
(ebenb. 220). Douglas (258) bemettte um Gross Sound fogat eine
entf(biebene unb annetfannte Uebetlegen^eit betfelben übet bie 9X&n«
net ; ffibliilb ^^n Mt Elias unb Sitfa fa^ man fie mit leisteten , bie
fietd bie f^met^e 9ltbeit Dettii^ten , {ufammen effen , fie wutben gut
328 ^^^ unb Somiftenleben bet Jtoluf^en.
be^aitbelt uitb im ^anbel oft t>on i^nen ju SRat^e gebogen (Portlock
143, Marchand I, 261). Solange fe f&^tg finb ju gebSren, blci«
bmfie frei t>on ^Sudfi^er fHrbeit (t). Sangdborff II, 115). 3^te
6(^am^QftigYeit uitb Xteue beutet Marchand (1,265) aU btofe
3urü(f^attung bie bon ber (Siferfud^t ber 9R&nner geboten merbe. ^ie
SBittme er^Slt bet Stuber ober S^mejlerfo^n be« Setflotbenen jut
(S^e , beren etjletet — bi«n)etlen ijl e« ou(f> ein anbetet no^et Set*
wanbtet — f(^on bei Sebjeiten be« Slffanne« al« beffen Stetloerttetet
unb Nebenmann tn bet ^amilie eingeführt gu fein pffegt. Sm gatte
bed ß^ebtu^ed i^ bet Setfü^tet, toenn fein Seben gefc^ont mitb, ge«
nÖt^igt biefen $la^ einzunehmen unb bie $tau jut ^(fte $u etn&^'
ten (^olmbetg 86). ^ol^gomie ifl gejlottet, boi!^ behalt bie erfte
gtau ben Sottang. ^ie 9tautn)etbung gef(^ie^t but^ ®ef(fienfe, bie
(S^ef^liegung mitb butc^ ein ^efl gefeiett unb bie 9^au et^dlt eine
9u«{teuet, rotl^t im ^ade bet Untteue Don i^tet Seite bem Spanne
Suf&dt, bet aUbann au(fi bie gemad^ten ®ef4ien!e ^utflcffotbett, wo«
gegen et bie 9lu«|leuet jutätfgeben mu§, menn et bie gtau au4
einem anbeten ®tunbe bet^d^t. 2tennung bet (S^e {Inbet au(^ no(^
gegenfeitiger UebereinYunft ftatt; bie ftinbet bleiben bet Stuttet, mo«
mit im Sufammen^ange fie^t (6. ob. p. 107) bat ^<^^ ®tbe )un&(^9
auf ben 6d^mefletfo^n, bann auf ben jüngeten Stubet be< Setflor«
benen ubetge^t, mie bei fo bieten Sdlfetn im Oflen be« gelfengebit«
ge« (^otmbetg 33 ff., 45). S)ie 9teuoetmA(^(ten flnb biettägigen ga«
fien untetmotfen; bet SoQsug bet (S^e tntt etft biet So(^en fp&tet
ein. ffidd^netinnen gelten ffit untein unb mäffen abgefonbett leben
(ebenb. 84, 37).
Sie fleinen JMnbet metben in ein fleine« oon 9Seiben gefloi^tenetf
Sett fe^ eingebunben ba4 äugen mit Sebet, innen mit $el$metf be*
zogen iß (Marchand I, 262). Um bie Seit ber $ubettit f(^Iie6t man
ba« aRabc^ei;! brei, fe^4 9Konate ober nodj^ lAnget in eine ^utte ein,
mie bei ben S^oniagen , unb ^Alt bann ein fjt^ bei meinem i^t bet
Sip))enf4nttt gema^^t unb bet 6^mu<f in bie Unterlippe eingelegt
mirb. QualooOere Prüfungen ^aben bie StAnner )u befielen, beren
0.^tenf4mu<f i^te Saaten be)ei^net, um in ben fttiegetflanb aufge«
nommenju metben (^olmbetg 20,40, ffieniamtnom a.a.O.
492). Otiten« unb &ippenf(^mu<f mitb au<l^ bon oielen anbeten Sdl*
tetn bet 9(otbn)eßfflfie gettagen (Dünn).
Z)ie ftofuf(^en t^eiUn fi(^ na^ t^ter ^etfunft iA ben etamm be«
SRoben unb ben be« 9Bo1f«, biefe ßint^etlund f^ftnt aber mdter feine
prattifd^c %o\it ju pöbelt al« bog bie Witgliebec be^felben Stamme«
ni(^t untetetnanber, fonbern nur in ben anberen Stamm t^eiratf^en
bfitfen (^olmberg 33, aßenjaminom). Seibe jerfaflen mieber in
(Bef(^Ied^ter bie k)on Derf<^iebenen X^ieren, unb biefe wieber in Unter«
gefriedeter bie meifl t»on Oertli^^feiten benannt finb. 3ebe« ®ef(^le(^t
trftgt ein feinem Kamen entfpre^enbe« Sappen, unb bei XAnjen unb
ffefllicfefeiten tieten (Binselne bidmeilen in ber IBerüeibung auf bie je«
ner 9?ame angiebt (^olmberg 13). 3>a Jehsl, ber Rabe, jugieid^
of« Se1tf<^öpfer gilt (ebenb. 52), la^t ft^» ber Se^auptung ^olm«
berg'd ni(^t unbebingt beipfliAten, ba|ber S^abeunbber Solffelbß
in ber ^i^t^ologie ber Jtolufd^en, Don ber mir bi« iej^t nur menig mif«
fen, feine fRoQe fpielten unb ba§ unter biefen 9e)ei<^nungen nid^t
X^iere , fonbern bie ©tammoftUr unb Heroen be« Solfe« ju oerfle^en
feien, bie öfter« biefe X^iergefialten angenommen Ratten.
Unabhängig t^on jener Sint^eifung nad^ ber 9bfiammung befielt
bie anbere in ^bel unb Sotf. X)er ^bel , beffen <sHnfe^n ^auptf&^li^
auf feinem lReid|)t^um , »or^ügli^^ in @flaDen, befte^t, tft erblid), unb
{mar (mie mir au« ber angeführten (Erbfolge fd^Iie§en bflrfen) nur bon
mütterlicher Seite ^er. X)ie Sflanen flnb t^eil« ftrieg«gefangene, bie
au« Oregon , bt«meifen fetb^ au« (S^alifornien flammen , ti^eil« getauft,
unb au^ i(^r Se^idfal ifl erblich (ebenb. 14, 50). 3n><^^ metben fie im
Mgemeinen gut be(ranbelt, mie bie ^inber be« ^aufe«, man ge^at«
tet i^nen Sigent^um (u ^aben, feltener fi^ ju oer^^eirat^en, aber i^r
Seben fle^t ganj in ber ^anb ber Ferren unb bei gemiffen giften , be«
ren größte« mit XAnjen ®ef&ngen S^^maufereien unb @ef(tfenfen
{um Vnbenfen oerftorbener Sermanbten in t)erf4imenberifd^efter Seife
gefeiert mirb, pflegt man einen ober mehrere bon i^^nen )U opfern (o.
5fitt(i|$ I, 216, <&olmberg 51, 46). 9ei großen Xobtenfeften unb
beim Sau eine« ^aufe« ifi bie§ ebenfad« gebriud^lic^ (ebenb. 43, 8i«
fian«t9 241), au4» gefd^ie^t e« auf Sitfa um einen begangenen
9Rorb {U fä^nen (G. Simpson II, 205). 9Kit bem gefie ber 3>ttr4«
bo^^rung ber O^ren ifl bagegen bie greilaffung bon Sflanen oerbun«
ben (^olmberg49). 9lad^ Dünn (273 u. fonfi) unb 6. Simpson
(1, 210, 242) giebt e« Stlaoen unb Sflauen^anbel bei ben Sditem
ber ganjen 9^orbmeftfäfie unb bk Se^anblung iß oft graufam au«
330 9RoToHtät, IReligion, 'Bc^anblune bei tobUn.
blolem Uebermuti)«, eine Eingabe bie (l(^ mit Scouler's Sc^aup«
tung (Llastitut 1847 II, 47) n\6)t verträgt, ba§ bie Sflaoerei in bie»
feit ®egenben milbe fei un^ bog bie ftrieg^gefonBenen bem Stamm
bet @iegec na4» einiget Seit einverleibt mucben. tu(^ bog laA &aU
pxxtn biefen Sdltern fiemb fei (ebenb. 103), iß menigßen« in Slütf«
{i4»t bet ftoluft^en unti((^tig (^olmberg 42).
2)iebfia^l gilt ben leiteten ni<j^t oI« Setbtet^en unb mirb butt^
einfa^e Sututfetflattung be4 (Seßo^lenen gefu^nt; fut SRorb finbet
bie fitenge Setgeltung fiatt. Seibe^^tafen fie^t man aU fd^impfltct^
im ^d^ßen ®rabe an. 6treitigYeiten ^mif<^en einzelnen Somilien
metben but(^ einen 3n>eitampf (meiet baju erwA^tet ft&mpfec in
feierli^er Seife au«gefo4)ten (ebenb. 41 ff.).
X)ie SotjteUung bon einet Stfd^affung bet Seit im eigentlichen
@tnne ^aben bie ftoIuf<j^en ni^^t. Jehsl, bet Rabe, bet f(^on Uhit,
e^e et geboten mutbe, unb bet nie ßitbt, f)at ®onnc Stonb unb
6tetne gemalt, obet oielme^t {ie nut au« ben Xafttn feine« 9toi»
oatet« ^etaudgelaffen unb an ben ^immel gefej^t; ben 9Renf(^en, bie
)ut Qtxt ba bie 9ßelt noc^ nic^t mat, im 2)un!eln lebten, (^at et ba«
9Saffet gegeben, welche« et bem Kanükb, einem anbeten miDt^ifd^en
Sefen, entmenbete, boc^ fd^itft et im ^oxn and} Atant^^eit unb Un«
gluif äbet fie, mogegen fein @o^n i^nen nut (Buted tf^ut. Sieffio^«
uung 3e^fl'^ ^9 n)0 bet Djiminb ^etfommt, an ben DueUen be4 Sa|>
glulfe« (ebenb. 52 ff). 2)ie 3aubetet, beten meift etblidSie ftunft auf
ä^nli<l^e Sßeife etmotben unb gedbt mitb mie im Oßen Ui gelfenge«
bitge4, nut bof fie füt ieben (Seifi bet cititt nietben foQ, eine befon«
bete SRadfe anjie^en, betmögen nut bie Untetgdttet )u bef^vdien,
meldte bie (Beißet bet Xa))feten ßnb bie im KotbUc^t etfc^einen , unb
bie Seelen bet XoMen ubet^aupt (ebenb. 63 f., 69 ff).
Sie li^eict^en metben betbtannt unb beten (Bebeine in ^dl^etnen
fttßen auf ^fetletn aufgefleflt (®itfa, fiifian«ti^ 240, G. Simp-
son 11, 208), nut bie gaubetet legt man in @&tge bie man auf oiet
$foßen tu^en la§t (^olmbetg 43), mie Mefi Marchand (II, 20)
aU aOgemein ubfic^ bei ben Semoi^netn bet ftbotlotten 3nfeln bett^«
tet. 3m Sttben bon Mi. Elias ttennt man bem Zobten ben Stop^ t^om
Sumpfe unb ^Angt i^n auf eigentf)umU4)e Seife übet bem ®atge in
einem üaßen auf (Porllook u. Dixon 162). Zobte SHat^en met«
ten in'« tteet gewotfen. Bei bet 8ei4Knfeiet giebt man fi<l^ bem
t>it Kog , bic 9ei90^er btt d^arUrtten Snfeln. 331
6^metie in (|centtif4^er Seife (^in, bie 2etbtiagcnben [plagen ft<^
[clbjl Sunben (^olmbetg 43), bo^ ^errf(^f ber (glaube an eine Sie«
bergeburt bet Secflotbenen in SRenfe^engejloIt (ebenb. 65). 3>ie @age
bon einet großen glut^ unb bet Siettung ber Wenf(^en au« i(^t in
einem gto^en fdSiniimmenben (Sebaube fann i^nen leicht er{l in neuerer
Seit zugetragen werben fein.
&4lie§lid^ tonnen mir bie Semerfung ni(^t unterbrfitfen, ba§ bet
fräßet etmai^nte ®laube bet ftoluf^en an i^re ^ettunft aud bem Sn*
netn be« Sontinented eine nit^t unwefentlic^e @tu(e burc^ bie Vna«
logieen tx^&it, mel^e nor ^Uem i^re focialen (Sinrit^tungen in m^»
tigen $un(ten mit benen oieler ö|ili(^en Sdlfer bc{i|en. %\x6) baf fte
ben S)o^nft|( ifyxt^ obetßen ®otte« nac^ Oflen uerlegen unb ben S)on«
net altf ben Bl^^B^lW^d <ine< m^t^ifcf^en SogeU bezeichnen (^olm*
^erg 66), f(^etnt auf biefetbe (Spur ^u leiten. Son ben ubtigen Sdl*
fern bet IRorbmefifuße i&§t fic^ h\i \ti^i nt^t behaupten baft auc^ {le
folc^e 9(nalogieen batbieten, bod^ beru^^t bie§ bieUeic^t nur auf unfe«
ter Untenntnif betfelben.
Uebet bie 9{a§ t^eilt ffi tan gell mit, ba§ fte bie beßen gtogen
Soote in biefen @egenben bauen. Duud (283) bemettt non i^nen
ba| fie t^&tiget unb teinliifiet ftnb ald bie fitblic^eren @tämme. Sie
bie Aoliif<j^en ttetbtenncn fie i^te Xobten ; bie ^f^e fammeln fie in
ein ®efö| um fte an einem etnfamen $la( im Salbe aufjubema^ten.
3^te 3<^ubetfttzte fügten fleine ^ölietne (Söf^enbilbet in i^tem @adt
mit ^6) (ebenba 280).
3)te 9emo^net bet Königin i£^atlotten 3nfeln {tnb bie t^tig^en
unb inteQigenteßen bet ganzen Kotbme^täjie unb flehen in mec^ant«
f4^em ®ef<^t<f unb Wac^at^mung4fä^igfeit ben begabteren ^ol^neftem
glet<^(Scouierin J. R. O. S. XI, 218). Marehand (II, 14) be*
f^^tetbt i^te 45 — 50' langen unb 35' bteiten Raufet, bie ein gmeitca
@to<ftt)etf untet bet (Stbe aU Sintetmo^nung befif^en, unb et)d^lt
bon Xempeln unb ^eiligen Rainen in benen fie xf^u (Söttet bete^ten;
bei Portlock unb Dixon (172) finben {t4i ^bbilbungen il^xti tunfl*
lid^ gefc^nij^ten (Bet&t^e. £ie ^dufet in i^ten X)ötfetn finb in eine
Xei^e geotbnet. 3^te 9ettie6fam!eit t^at fic^, mie fct^on etmft^nt, neuet*
bing4 botiöglii^ bem ^nbau bet üattoffel ^ugemenbet; fie |eigt fi^
au^tbem an ben etma 18" langen tannelitten S^olc^en bie fo f4^dn
geqtbeitet finb ^mie Don ben gefdl^idteßen ^änben in fionboa/ unb
33t ^i< doquilt^) 4^aitibau.
an ben großen ^dljcrnen Silbern bie fit f(^m|)en. @ie finb btebif(4
unb f^lau. Siele Don i^nen fprec^en gebrochen englif^) , obtoo^l fit
in Yeinem ^&ufigen 93er!e^c mit (Suropäecn ficben (Dünn 292). 3>ie
burdS^ 9fteinli(^feit oudgcjeic^neten fti^ganie , wel^e biefet Serte^t ßol)
unb Detmegen gemad^t \)at (Scouler q, a. D.), t^eilen ft4 tt)ie bie
ftoIuf(^en, benen fte in in i^ren 6itten unb reltgidfcn SocjieQungen
gleichen foflen, in SBolf«» unb 9tabengef(^le<:bter (Bull, de Taead. de
St. Pdtersb. XV, 306). Ob le^tere« audb bon ben Semobnern bei
(K^atlotten Snfeln gilt, miffen mir nic^t.
Son ben ^oquiltb ber 3nfel Sancouber boren n>ir bQ§ fit gro§e
^&ufer , man^c fAr 2 - 300 $erfonen boben , unb au« bem Sofie ber
CLeber Xu^^er meben , bie fle mit ${lan|.enfarben f&rben unb mit bun-
ten SiQuren f<bmü(fen (Dünn 243). 9Denn ße ibenttfd^ ftnb mit ben
Duafeoitb im d^orbo^en ber 3nffl (6. Simpson 1, 190) unb ficb,
mie früher erm&bnt, unter bem 9(omen SoUaboUa, mirflicb auf ba<
Se{llanb im Storbme^en binfibererßretfen , iß ti wabrf^^einlid^ bof fie
bodfelbe Solf flnb bei melcbem Mackenzie unter 52%^ n. 9. na^e
ber 9Reere«(ufle |)äufer fanb, bie etmo 120' lang, 40' breit, auf
$fä^1en gebaut maren, unb beren Xragbalfen gum Sbeil menf(blt<6e
in $olg gef^ni^te giguren barßeQten. Unmittelbar im ®äben Don
Kutfa @unb fab Meares (125) ein ^a\x4 eined ^du^tltnge«, ba<
ein weite« Sierecf bilbete unb menigflend 800 9Kenf(ben fafte; ed n>ar
aud 20' langen febr garten S)ieten, tctld^t bie ffl&nbe bilbeten, unb
aud ungeheueren , grob gefcbni^ten unb angemalten 9&umen erbaut,
beren ßnben unb SXttte auf folojfalen ^oljfld^en rubeten; biefe le^«
teren maren ^u Silbf&ulen audgebaucn unb ber ajtunb non einer ber-
felben bilbete bie Zbür be« ^aufe«. Z)te Sffiobnungen ber Kuttaer fetbß,
6' ^o(b, 76' unb 39' lang unb breit, werben in ber ÜRitte bon gto*
ftn ^dl^ernen ^Pfeilern getragen bie mit grotedfem @cbni(n)er! berfe«
ben flnb (Roquefueil II, 195), bo4) wirb Derft(bert bafbie Dörfer
auf Soncouoer, bie oft mit ^alifabengdunen befeftigt werben, ebenfo
f(4mu|^ig flnb wie ibre Sewobner (Grant in J. R.G. 8.XXVIl,299f.).
ai^it bem (Bebrauibe be4 Sifen« fanb fcbon Cook bie Qingebore«
nen bon Kutfo DoUfommen betannt. Meares (224) fab bei i^nen
X&^ne k)on 53' SAnge unb 8' Sreite; no<Jb lAnger unb )um Xran<«
Vort bon bunbert 9Senf<ben geeignet finb fie bei ben SattaboQa ( 0.
Simpson I, 204). Z>ie 9lut(a4 trogen eine 9rt bon ^emben, bie
Die 9hitfad : GannibaU«mu« , 9RoTa(ttät , ^uptlinoitourbe. 3SS
^Mi Un gafern einer 9teffefart unb Saumbaß geflößten ftnt, im
«rieg neiben fie fi(^ in Slenn^aut (Meares 215, 217); bie Stemit'
tee fettigen Sä^et aud ffiolfd«, ^unbe* unb 3ic0<n^Q<tr (O. Simp-
son i, 198). %{% ®(^mu(f wirb ein 9tafenrine auf IBancouoer getra«
gen , nur bie Selber t&ttowiren 9lrme unb Seine, grüner galten Otu*
f^eln, je^t Xfic^^er aU ®elb (Grant a. a. O. 307).
£a| bie Semo^net oon Kutta . bie äbrtgend aU gutmflt^ig gegen
grembe unb untereinanber gefc^ilbert werben , i^re ftrieg^gefangenen
niil^t feiten oerje^ren , ^at man fc^on fru^ieftig in Stfa^rung ge«
bra^t, unb H ifi Don i^nen felbfl eingeflanben warben (Cook 3. S.
233, Meares 218, P^ron a, II, 2 ff.). Vergiftungen unb tünfilii
4e ge^^lgeburten foQen ebenfaU« ^iufig fein auf ber 3nfel. %Ite Seute,
wenn fie ben 3^tigen befc^werlic^ werben, bringt man oft um; H
wirb baruber ein Sat^ gehalten (Orant a. a. O. 304). 3>ie mora«
Iif(^e Sttltur biefer SdKet fie^t bemnac^ in feinem Ser^iltnig }U i^«
ren Zalenten unb ftunßfertigfeiten. 9Rorb wirb bei i^nen burd^ 9Rorb,
bidweilen au4 bur(^ (Sef diente geffi^nt; würbe ein Sotne^mer erf^Ia«
gen, fo giebt man bisweilen einen 8{Iai>en, ber aUbann umgebra^t
wirb, unb fugt wo^l no^ (Sefc^enfe ^in^u (ebenb. 305).
S)en SBeibern oon Kutfa wirb fteuf^^eit unb ftttfame« Setra«
gen na<l^geru^mt (Meares 214), {ie t^un nur ^iu<li(^e arbeiten,
werben gut be^anbelt unb foQen bisweilen ein entfd^iebened tteberge«
wi4^t aber bie 9R&nner bellten (Roquefueil II. 212). 9Rit aX&b'
ct^en oon 5^6 3a^ren wirb auf SancouDer bisweilen ein fdrmlii^cr
^anbel getrieben : man tauft fie ffir einen geringen $rei« unb ^ie^t
fie auf um fie bann bei ber ^eirat^ für einen ^o^en »ieber ab^ufe^^en
(Grant a. a. O. 299). 9ud) unnatürliche Safier giebt man Un 9e«
wo^nern oon 9tutta ®d^ulb (Roquefueil II, 220).
2)ie Gewalt be« ^errfd^erd (Sa^«) in Kutta ifl odUig unum*
f(^räntt; er vereinigt in ftd) bie bürgerli^e unb priefledi^^e (Bewalt
(^umbolbt, Neu Spanien II, 257 na4) MoziSo), Dcrfugt über
Seben unb ßigent^um feiner Untert^anen unb oert^eilt nac^ eigenem
Srmeffen ben ertrag be4 gif^fange« (Roquefueil 11,201). Sei
ben QuaYeolt^ ifi feine fflo^nung eine Sreifldtte felbfl ffir ben geinb
(G. Simpson I, 192). 3)iefelbe Slai^t wie bei ben »utta« (»at ber
^iuptling bei ben SaUatotta, kion wefdSiem (ebenb. 205) ganj d^n<
U<^e refigiOfe Sfcentricttäten eri&^it werben wie oon bem Ferren oon
334 t)\t IRiitta«: 9eQT&bni(, Sleltoion.
9?utfo: bieffT {te^t jlc^ nAmticf^ ju 3fiten attein in bir Si(bii<§ jurfld
um bort mit bcm gto^en ®eift( {u tterfe^ren. ffier i^n olebaitn auf«
fuAt ober if^m begegnet, ifi bem Xobe Derfaflen. Wod^ langem ^apn
te^Tt er noc^ ^aufe juiätf, bo^i barf er babei nid^t bur^ bie Z^fire,
fonbetn nur t^on oben burd^ ba« ^aä^ in feine So^nung gefangen.
9luf bem Sege f&at er bie OTenfc^en an bie er trifft, reift mit ben 3&^'
tieti t)on i^nen ein €tü(f %Ux\^ ab bad er t)erf(^1ingt unb fe(t bief
folange fort bi« er erfdi^dpft ^ur Srbe ßür^t (Dünn 255). 3)er 64»IAf-
fei ^ biefem munberlic^en @ebaren ft^eint barin ^u liegen , baf bie
jttngen £eute f!^ §ttr 91iifna^me unter bie me^r^aften Stftnner bUK^
brei' bi« oiertfigige« ^ajlen in ber Sinfamfeit oorjubereiten ^aben um
bann, oieQeii^t bur(^ ben ®enu§ eine« ®tfte« in 9ßut^ gffe|t, na4
^aufe fiärmenb burdSi einen 9(nfaO auf aQe bie i^nen begegnen , bie
Sopferfeit ju jeigen bie il^nen i^re ©ötter wrlie^en ^aben (Grant a.a.
0. 302). 3m Jtriege felbfl ftnb bieSTutfa^oorf c^tig unb fleQen ^et«3Ba«
c^en au« (Meares 227). S)ic (Befangenen »erben ©flauen, wenn
man i^nen ba« Seben f^entt; frfl(ier mürben bie 9einbe«f5pfe gew^^n«
lid^ auf Stangen oor ben S>drfem aufgefketft (Grant 296).
Die Eingeborenen oon SoncouDer begraben i^re Xobten in einer
oiercrfigen Äifte, in roelcber bie Seiche bie fauembe ©teflung er^^< in
ber f e im Seben {u ft^en pflegen. Die 5Kße mirb auf bie Grbe gefteflt
mit ©tfinen bebest unb neben i^r eine grote^f gefcbnt^te ^igur auf«
gerichtet. Der 9fame be« Xobten mirb nitt^t me^r genannt unb ma«
i^m gegarte, gilt ffir unrein (ebenb. 801, 30B). 3n Wutta €unb
fanb VancouTer (1, 182) bie Seichen in ftS^nen auf 9ftumen auf«
gelangt. Sei ben Duateolt^ mirb ber Xobte oerbrannt, feine Sittme
mirftfid^, mäl^renb bief gef^iel^t, über i^n f^er, fammelt bann bie
^f(4e unb flirrt fie 3 So^te lang mit {{(^ (G.Simpson I, 190)
-- ein (Bebraui^ ben mir frfi^er bei ben Zacuttie §u eno&^nen ge«
^abi (aben.
SS^renb Grant angiebt ta$ fi^ bie religidfen Sorfleflungen ber
Singeborenen oon Sancouoer auf mancherlei Aberglauben unb Omi«
na befd^rSnten unb bai bie 3QuberSr)te bei i^nen in A^nlid^er Seife
i^ Sefen treiben mie anberm&rt« in Storbamerifa, fe^en mir att# ben
menigen Stittdeilungen ^umbolbt*« (a. a. O.) natb Mosido, ba(
ed in Wutta au«gebllbetere religidfe tinfit^ten unb eine Stenge oon
mpt^logifd^en Srifi^^lungen giebt. Die bortigen (Singeborenen glanb«
^egcnfa)^ ber 9{oTbwef!QöIfer ^u benen Don Dre()on. 385
ten an bie Ofißen) eine« guten unb bdfen ^rinci^^e«, &uau( unb
SRattoi, bie miteinanber im Jtampfe logen , unb an eine aamAIid^e Ser»
»oQfommnung bet ®ef<^d|)fe. S>em 9bel unb bem Solte fd^rieben jlc
eine Derf^iebene Sbßammung gu , obmof^l beibe i^ren Urft^rung bon
bemfelben Gtommbater herleiteten unb Ratten ffir beibe nic^t botffelbe
9atabie«. Roqvefueil (11,209), ber taum gang gubetliffig fein
bfitfie, fprid^t bon 6onnencuItu« unb berietet ba§ bie ^äuytlinge
fät Sermanbte bei Sonne gelten; Dünn etgi^U bon t^eatraUMen
SorficOungen, bie o^neSmeifel eine religidfe Sebeutung (matten, ba
oeTf^iebene Odtter, unter i^nen oud^ bie 6onne, batin mit 9taMen
Mftraten. 9Ra«tenfpiele i^nfid^er 9tt fal^ Wilkes (V, 146) in Roib<
mefi'Otegon. 3>ie bieten gefdSini^ten giguren bie man in 9tutfa gei
funben |^at (au$ bei gort M'Loughlin auf bem g[e{i1anbe im Rotben
oon Sancoubet giebt U ^Algerne Silber bon funben unb 9lenf4»cn
— Dann 269), ^at man fafi immer auf ®d(en gebeutet unb Cook
(3. R. 273) bemertt mirfli^ ba^ bor ben 4— 5' grofen gef(^ni(ten
Silbern in 9^utta geoi^ert merbe, Mejares (228) bagegen fa^ nid^t
baf biefe irgenb eine Sere^rung genoffen ^dtten.
S)ad 3a|r beginnt U\ ben Shitta« mit ber 6onnenn)enbe unb be«
^e^t au« 14 üRonaten bon je 20 Zagen, gu benen eine Wenge bon
e^alttagen ^ingugefflgt wirb (^umbolbt na(^ Mozino).
Sie SMter ber 9lorbn>efitfi|le gehören gu ben intefligenteften unb
Mriebfamften oon «merifa. 3^te fäbiii^en Wod^barn, bie Snbianer
bon Oregon, fielen i(^nen in biefer ^inftd^t ebenfo fe^r na^, oU fie
t^rerfeitd bie Gingeborenen bon Obercalifornien übertreffen; no4) mei*
ter im SAben gehören bie StAmme ber californifi^en ^atbinfel gu ben
am ttefllen fte^enben bon 9torbamerifa. S)ie 3nbianer im Ojlen be«
gelfengebirged finb benen im 93e{len bemfelben (menn man n&mli4
mit Haie (199) bOfgAglii^ bie bon Oregon in'« 9uge faft), in leibli'
c^et unb geifHger ^infldS^t flberlegen : in feiner Sprache bon Oregon
finbet fid^ ein befonbere« SBort um bie ®ott1^eit gu begeid^nen , ber
Soif, \^Q\% aU Z^ier \^9Xb af« ein ^5^re4 ffiefen betrachtet, ifl ^aupt«
gegenflanb ber Sere^rung, unb bie f&mmtlid^en SAlter be« 3nnern
leben oM ttomaben , obwohl fle mit ieber 3a^re«geit i^re beftimmten
9li|e loieber auffu^en (Haie): inbeifen finb fle oon meifl fanfterer
0nifit^4«rt , minber graufam, biegfamer unb gelehriger, bem Ser*
tf^re mit ben Seiften, beren Mnfte fie ^d^f^ftf^en, geneigter al« bie
386 t>it G^inoof : äuittH Seben,
Sdltcc M Oflen«, unb fdbft bcm ^^nflent^um, mte e« fc^eint, fei^«
tu ^ugänglitd aU biefe (Scouler, Haie, Dünn 70, de Smet
117), mad (um £^eU o^nc 3>veifel botau« gu erÜSun i{l, baf bie
Wifberlaffungen ber 3Bei§en in bicfen (Begenben no^ oiel iunger unb
ber i?nege mit ben Eingeborenen ^ier weit wenigere gewefen ftnb. 3n
Oregon felbfl aber bejie^t ein auffaUetiber ®egenfa| (mifctien ben fßöU
fern am unteren (Columbia unb benen bie meiter d|i(id|) bem gelfenge«
birge n&^er meinen: iene leben meiß bequemer, jum S^eil felbß in
einem gewiffen Ueberfluf , unb flehen in oielfad^em regfamen Serfe^r,
biefe {{nb ß&rfer gerjlreut, ifolirter, unb f^ahtn mit grd§eren ^toit*
ngfeiten fär i^ren Unterhalt ju t&m|)fen. hiermit fc^eint e« im 3^'
fammen^ange ^u fielen ba§ bie erfleren aU fc^mu^ig unb faul, au<*
fc^meifenb (eibenfc^aftUc^ unb betrugerifc^ gefc^ilbert merben (Haie),
mA^renb bei ben anbcren (Sutmut^igteit ß^rlic^feit unb (Safifreunb*
f(^aft oorbenf^en: aße 3nbianer oom gelfengebirge bU ju ben 9&I<
len bed Solumbia, meiere Lewis unb Clarke (330) tennen lern*
ten, maren gut unb e^rlic^, t>pn bort bi« jum SReere zeigten fie fi^
Derf^Iagen unb biebifc^.
Die e^inoof unb i^re Sermanbten, oon benen ba< eben 9e'
mertte in oor}UgU(^em ®rabe gilt, leben fafi audf(^liegli(^ bon ber
gtfd^erei. @ie mo^nen an ber SRunbung tened 6trome4 in 20 — 70'
langen unb 15-25' breiten Käufern (Dünn 185). ffieiter lanbein*
m&rt« tommen au^l noc^ grdfere bi« ju 100' lange unb 30*— 40'
breite ^&ufer oor mit fc^iefen 3)äct^ern. @ie ftnb au« deUtnf^oii,
4um X^eil au^ au« Sadfleinen gebaut (Haie), im 3nnem bur«^
SBdnbe gef((^ieben , fo bai iebe ber barin mo^nenben gamilien einen
befonberen ßingang unb ^erb ^at, unb bilben fefifie^enbe 3>drfer
(Lewis et CI., Coxl, 297, Franchere 247). Srß in ber Qk«
genb ber g&Qe be« Solumbia fielen elenbe Butten oon 6tro(| 9infen
unb Sinbe, bie mit faulenben 8if(^en unb Unrat^ umoeben finb(de
Smet 164). 3)ie it&^ne, Don 30' bi« über 50' lang, tragen etma
3000 9funb (W. Irving 247) unb finb au4 einem @tfltfe elegant
gearbeitet (Coxl, 295, Franchere 246). Lewis unb Clarke
^aben fie au«fu^rlid^ bef^rieben. 3^re einzigen ffierfieuge jum Sauen
finb SReifel bon K Sreite unb «eile (ebenb. 249); unter i^ren (^rfl-
t^en {inb nur bie gur gif(^rei mannigfaltig unb mit @orgfalt geaf'
beiUt,(CoxI, 301). 9eim «odSien, ba« in ^Itcmtn «efi^en et«
(S^oraffer unb SloraÜtät. 997
f^tef^t , (»{legen fle ^uetfl ba« Siaffer t>urc^ er^i^te Steine jum Sieben
(abringen (Franchere 248). 3>te &u$erjl bürftige STIeibung bo
fc^tintt {leb fe16{! im 9Binter bei ben aKännern auf bo« ^eO eine«
^ant^et« ober onberen Spiere« (ebenb. 243).
6o jiemli^ i^f^ einzige foben4n)ertbe Sigenfd)aft i{l ober roat k>ief#
mebt, if^r aCigemeiner ffiiberroide gegen gei{iige ®etran!e unb ben
Zrunt, ber i^nen aU \d}mp^id^ galt (Gox I, 291 , Franchere 242),
bo^ {inb fit fpater $um Z^eit aucb biefem iaftn unterlegen (Dünn
131). Sie flnb in i^ol^tm ®rabe inbolent unb beptamrt, n)a4 man
fclfmetlidS) mit Parker Dorjugimeife cr{l aui( i^rem Sertel^r mit ben
Seigren herleiten barf. ^Qerbingd {eigen {ie {!^ t|)ätig unb Dor{ldi»tig
im^nbel: ber f^ifc^martt unb groge Sifcb«®))eic()er in fflif^ram,
200 englif<t)e 9ieilen oberhalb ber Wfinbung be« Columbia (W. Ir-
ving 78), legt baDon S^ugnit CLb. 9u(fi nahmen {te bie erlte Qipe*
bitten ber 9{ior'f(ben ®efeaf(^aft, meiere ^{toria gtänbete (ISll),
fe^r gut auf, fobalb beten ^anbeldjmecfe i^nen befannt mutben (ebenb.
62), untet(!u|ten (^filfreid^ bie er{!eu 9ln{tebler, unb man^e berfelben
kierbantten ibiten fogar i^t Seben. ®)>äter mürben {le aber brei{iet
unb feinbfeliger unb räd^ten eine i^nen anget^ane 9eleibignng bur^
bie ^inmegna^me be« Xonquin, be{fen SRannf^aft {te ermorbeten
(Franchere 101, 181). J>a^ e4 i^nen an ^A^igfeiten nid^t fe^tt,
bemiefen {te babur^, bag fie in turjer 3«it fe^c ))fif{tge $anbel4leute
mürben, aber i^re SRoralitSt, bie auf biefem Sege natärlid(^ nt^^t ge«
^oben mürbe, {te^t unb {lanb auf einer tiefen Stufe. Si{iiger Sieb«
^a^l gilt i^nen aU e^renDoQ, ben ungefcbitften Sieb bagegen t>txfpoU
ten {ie unb süchtigen i^n oft; im ftriege {{nb ft feig unb fre^ o^ne
Ia|)ferfeit, leibenf(|»aftli(^e ^ajarbfpieler — {le oerf<)ieIen bi«mei!en
bie eigene grei^eit (Parker 245) — , ooQ Ser{}eaung unb SBetrug
aud^ untereinanber , ^artl^erjig graufam unb {tnn1i(!ben 9(u9f(^meifun*
gen fe^ir ergeben (W. Irving 261, Cox I, 276). Sie 9ro{lttutton
ber 3)tibdS^en , bie uber^au)>t ein ungebunbened itbtn fähren, m&^«
renb bie Seiber groge Surätf^altung beoba(^ten , mirb fe^r audge«
be^nt betrieben ; bie Unteufd^^eit ber ffleiber nimmt t)on ber SReered*
tä^e an na^ ben $AQen bed (Solumbia ^in me^r unb me^r ab , bid
(ie ienfeit« berfelben auf^Srt (Franchere 256, Cox L 278, II, 118).
Sif S^e , bur^ gegenfeitige ®efd^enf e gef^Tofen , mirb Ul^t mieber
gef^teben (ebenb. I, 290). Untreue M ffieibed mürbe fon{l mit bem
Xobe geßtoft, bo(^ iß bie| in neuerer 3eit au§er Uebung oetommen.
3){e erfle ^rau ^at ben Sonang Dor ben übrigen. Uneinigteit bei
ffieiber foU bie Vol^gamie ni^t ^erbeifuf^rfn (Franchere 255).
3)ie ^du4)tlin0e ber einzelnen Dörfer finb Don einanber unabtiin*
gig unb i^r 9lnfe(n meifl nur gering. ß4 beruht auf i^rem 9lei<^'
t^um, ber in i^ren ffieibern unb jtinbern. &!laoen, Jtä^ncn unb
Slufi^eln befielt mXäft festeren ^ier oOgemeine« %ert^ma<i§ unb
lauf^mittel flnb (Franchere 250, 244 , Cox I. 292. 302. Par-
ker 250). ^n Dielen Orten foU i^re 3Bürbe erbit^ fein, an anbern
mirb fie burct^ ffia^l »ergeben . bie fic^ bann na(^ bem 9lei(^t^um ju
beflimmen pflegt (W. Irving 260). »ur Parker (242) fprid^t
Don einem gemeinfamen Oberhaupt ba4 bie oerf^iebenen ®tdmmc
be«felben Solte« bef&|en.
jhrieg roirb ^ubor angefagt, au^ bemA^t man ^&^ i^m borjubeu«
gen unb ^rieben }u ftiften. 9Ran fämpft ^u fianbe ober au^ ^u
SEtaffer, bo(^ mirb meifl nur menig IBIut babei oergoffen (Franchere
252, Cox I, 293). <&at bie eine Partei mt^x Sobte al« bie anbere,
fo forbert fie eine Sntfdl^&bigung ober fe^t ben jlompf meiter fort (W.
Irving 261). 2)ie ftriegigefangenen mcrben Sflaoen, mie bie§ in
Oregon meiflent^eiU gefcftie^t. (^iinfaCle auf frembe4 Q^ebiet um &fla<
oen §u rauben ftnb bei ben Ci^inoof f^aufig (W. Irving).. (Ran ht»
^onbelt biefe gan^ aU @ad)cn. berfauft, berpfanbet fie, giebt fie an
Sa^lung ftatt f^in (Parker 183), überläft fie bem Mangel, menn
fie arbeitsunfähig merben (Franchere 240, Cox I, 278), bO<^
mirb i(»nen bidmeilen geflattet \i^ mit greien ^u oer^eirat^^en. S)ie
SDaffen ber S^inoot jinb Sogen unb^ißfeitjur^e ^meifc^neibige 8dl)mer«
ter ober fteulen, ^^ianjer oon biifcm Seber unb eine 'llrt ^eim oon
SHnbe ober Seber (Franchere, Cox, Irving).
Der gro|e (^eifi mirb meifl unter bem 2)ilbe eine« großen SogcU
gebadet. <gein SBo^^nft^ ifl bie &onne, a fie^t 'KUed mad auf ber
9rbe borgest unb giebt feinen UnmiUen bur^ Sturme unb (SmitUx
funb. 9Ran bringt i^m bie (£rflUnge bom 8ifd)fang unb oon ber
3agb bar (W. Irving 259, Dünn 121). Stalapa^ ifl ber e^ipUx
be« Wenf(^en , bo(^ fd^uf er biefen unooUfommen unb unbemegli^ ;
erfl ein jmeiter (Sott, (Scanninn, dffnete i^m au4 SRitleib mit feiner
Unbe^fitflic^teit 9Kunb unb ^ugen, gab ^&nben unb gü^en Semeg«
Ildifteit, lefirte i^n ft&^ne unb Xe||e matten (Franchire 258, Cox
^c^an^Iuna bn lobten, ^(nfangi hti 9onbboue«. 330
I, 288, Dünn 126) Sine anbete (Bott^eit, bie nur 98fe« f(^a{ft,
lebt im Seuer. @o erg&^It menig^^n« W. Irying, bet weitet berief»
tet bag bie Stießet gto§e (Böt»enbi(ber oon Siten^ fbiba», Sogel«,
9tf4« unb anbeten Q^eflalten mac^n, mogegen Franchere unb
Cox betft(^etn ba§ bie S(^inoot }mat man<^etlei gcf4^ni)(te Bfiguten
befä§en, biefen jeboc^ feine Sete^rung etmiefen. San Z^iercttltu« an
ben gäden be« Solumbia fpti(t^t inbeffen auc^ de Smet (164).
Sie Xobten benen man aQe i^re mxt^^oüt ^abe mit in'4 (Brab
giebt (Lewis et Ol. 298), metben in but<^Id<l(^etten ft&^nen auf
gelfen obet an anbeten Otten auigefelt. mo fie tot teifenben %^w
Ten |t<^etftnb (Franchere 256, Parker 143), namentlich au(^ auf
Siumen (W. Irving 256, Wilkes IV, 325). Da man ^aut>tf&<4'
U(^ bei ootne^men Seuten ben Setbat^t fc^dpft bag fie butt^ gaubetei
^tben, fotbett i^t %ol ein Opfet ^ut @u^ne bet Uebelt^at (Par-
ker 252); ta^tx roitb bisweilen mit bem Xobten ein Stlaoe leben*
big begtaben , beffen Aopf man übet bie Srbe ^etoottagen l&f t um
i^n btei Xage fp&tet ju etmutgen (Schoolcraft II, 71), bo^ foU
biefe Q^taufamteit in neuetet 3eit abgepellt motben fein (Dun o 120);
AUord (bei Schoo^cr. V, 654) giebt bagegen an ba§ fte etfi neuer-
bing« in Uebung getommen fei ; bie guten 9Xenf(^en fft^^f en nai^ bem
Xobe nac^ i||tem (Glauben ein glutfliil^ee geben in einem $atabtefe
ba4 im 6uben liegt (Parker 245), bie bdfen ein unglutflic^e«
(Franchere 258, Coi I, 288).
SRujtt unb Zun) foUen na(^ Picke ring (43) in Otegun gan^
fehlen, inbefen etift^^lt W. Irving (261) von Stegreif bi(|^tungen
mel^e gefungen merben, unb bon Z&n^tn bie ^um ZfytW nic^t unge«
fAUg feien.
3)ie @!male (Somelit« Zfi^ailif(^ unb SHUamutf fielen nac^
Haie, mie im Seufeten, fo an^ in i^ten 2ebendgemo^n|ietten ben
d^^inool na^e , nut f^einen fie tegfamet unb fleigiget ju fein aU biefe,
ba menig{}en4 bie btei etfteten {id^ jut Selbarbeit biel miOiget jeigen
(Q. Simpson 1, 179), motauf bie Wiffion&te in Otegon, beten Zfy&*
tigteit freilid^ etß 1834 begonnen unb nut no<|^ menig geleiflet ^nt
(Greenhow 361), aaetmStt« ^injumirten fu<!^en (Wilkes IV,
351, 461 f., 481 u.fon{i).
Uebet bie Sölter an $uget'4 ®unb befi^n mit bi< )et»t nut tot»
nige jetflteute Kotigen , bei benen e« ubetbief meifl unbeflimmt bleibt
22»
340 '^*« 3nbloner be« 3nneten t>on Otegon.
ouf m\^t Don i^nen p« fc^ bejlc^en. ©i« I«bcn öon gif*«« Seewtt
unb fflurjeln, jagen jutn I^eil auc^ ^en fflaipfc^) bejfen I^ton fle \>tx*
laufen, ^er 8eibenf(^aft be« 6»)iele« opfern fle oft ffieiber unb Sfla«
oen , ffnb eigennfltiu unb fel^r ht%t^x\\&) , bo* fc^lief en jie fl(^ ben «eU
fen fe^t leidet an , o^men if^nen gern nad^ unb ^aben i^re SrSg^eit
fo mit flberwunben , baf ^t f* iejt fe^^r angemein mit bem «nbau
ber «artoffel beft^afttgen (Schoolcraft IV, 600, »ufc^mann
1854 , p.-589). X)ie $&u))tling«mflrbc ge^t bei i^nen auf ben ®d^me«
^erfo^n be< Serßorbenen über (Wilkes V, 124). 3^ren Xobten ge*
ben fte bie ft^^enbe ©teflung, fe^en fie auf bte Srbe ujib umgeben^ fle
mit einem ^alifaben^aune (ebenb. lY, 302).
Sen 9nn)o^nern bon $uget'4 Sunb überlegen unb oor ben tt^i<
noof'SdIfern bur(^ Sltann^aftigteit Snergie unb SRoralit&t au^gejeit^«
net, finb bie meiflen Sditer be« 3nnem , bor Sttem bie 6a^a)>tin unb
ttfitfetat (Schoolcraft a. a. a. O.), bie 6elif(6 unb im Suben bie
jtalapu^a, unter benen loieber nad^ Haie bie iuerjtgenannten, na(^
Dann (827j bie @elifdSi ober Flatheads bie l^d^fle Stufe in 9)fltf>
^ä)t ber Segabung unb Ontmidelung einnehmen.
Die 3ubianer|timme im 3nnern bed Oregongebieted finb
3&gernomaben, benen bie 9lrmut^ t^re4 Sanbe« feine feflen SBo^nfi^e
gemottet, fo lange fie ni(fit Httxhau unb Sie^)U(^t in größerem Um«
fange treiben. S)ie Selifd^ leben abmeAfelnb na^ ben S^^^re^gciten
oon ber gifd[)erei ober oom SSurjeln* unb Seerenfammetn : im SRSt)
unb Spril graben fie SBurjeln in berfd^iebenen (Begenben, unb moncbe
bereiten au< i^nen ein nafir^afte« fäuerlic^ fc^metfenbed Srot (Le-
wis et Cl. 217, bgl. Morse, App. 348), fpiter ge^en fle bem Sac^«,
im Qlugufl man^erlei Seeren nad^ , bie fle jum X^eil für ben Sßinter
troifnen , im 6e|>tember fe^ren bie Sad^fe (urficf , bon benen fie fiä)
ebenfan« SBinterborr&t^e anlegen , im Dctober fud^en fle fi(^ mieber
ffiurjeln, im SBinter leben fte bon ber 3agb, bon ibren Sorrdt^en
ober bon einer 9?oo«art, unb n}erben bann geUDÖ^nlic^) mieber mager.
Siefelbe Sebenlmeife fähren bie SBaaamaQa unb me^irere anbere 951«
fer. S)ie «fiflmfWmme »enben fl<^ nur jur fflinterÄjeit in'« 3nlanb,
ober begraben i^re 3elt^angen nur auf eine 9lei^e oon 93o(^en im
6ommer um auf bie 3agb ju ge^en ober ben 3Burieln 9eeren unb
gifdS^en nad^iujie^en (Haie 200 ff., ogl. Wilkes IV, 446). ®rdfere
Sagbt^iere unb namentlid) ben Sfiffel oermdgen nur biejenigen bon
9e6endtoeifei bal 9ferb, Metbau. S4i
i^nen ju etrei^^en mel^^e bem gelfengcbiigc na^e genug mo^nen, in««
befonbere bie @a^aptin, bie fe^t täc^tige Reiter unb Säger flnb. ^&u«
H in)ifc(ien Ucberflug unb Wangel f(^n)ebenb unb oft im Stampf mit
Sumerer Rotlt^, flnb mele biefer Sölfer erß burc^ bie Verbreitung bei
^ferbe« Don !Re|ico ^er in bie S&nber am dolumbia (Franchere
270) ttxoa^ gehoben morben. 99efonberd beff^en bie 3nbianer ber
Sbenen t»iele $ferbe; bei benen bie in ben bieteten 2Balbern mo^nen,
ftnb fle feltener (Cox II, 95). ^ie SDaiilaptu (»oben gro^e $ferbe'
gerben (Haie) ebenfo bie SBaQamatta, beren $ferbe \tho^ nur fe^r
unooOfommen unb unbequem au^gerußet flnb (W. Irving 279);
bei ben ®oi)Qptin unb Jlatjfufe befi^en einige Samiiien bi« ju 1500
Stätf (de Smet 67), unb bei ben Sootanie ber Xobacco* Sbenen,
bie im grü^ling unb ^erbfl an ben Saffat^^eman auf bie Suffeliagb
ge^en, im ®ommec aber bon SBurjeln unb Seeren leben, tommen {u
ienem Reic^tbum au^f no(^ einige Rinber ($etermann'4 aRittbeil.
1860, p. 24). 3)a« $ferb if! in Oregon mie in ®ta 'Umerifa in meb«
reren Sdnbern ein mi(^tiged 9ta^rung4mittel gemorben, unb nat^ fei«
nem 9eß(e p^flegt man ben SQoblßanb berSinjelnen §u:fcb&^m (Par-
ker 230). S)aneben buben einige biefer Sdtfer aucb angefangen j{(^
bem fianbbau {ujumenben: bie Sootanie, bie übrigen« nod^ (U ben
am tieften ßebcnben geboren (de Smet 76), bauen etmad SBeijen
(Leiermann a. a. O.)/ »on ben Stimmen ber ©elifcb'gamilie ^a*
ben bie StitfuifA ober Coeurs d^Alenes angefangen Kartoffeln ju
bauen (de Smet331) unb bie $i4tmau4 ober $if^ou4 cultit^iren
bie Satate forgfiltig (Wilkes IV, 480); bie Peada-d'OreiUes, meiere
)U berfelben Soff ergru))))e gehören , merben neuerbing4 oon ibren ta«
t^olifcben Otiffiondren aU tä<^tige gelbarbeiter gef^Ubert unb foden
ibtxfyüupi unter biefer fieitung feine Inßrengung freuen (N. Ann.
des V. 1849» III, 337). %u6f bie @a^a))tin unb fta^ufe betreiben
ben Sanbbau fleißig (de Smet 67).
Die ®a^a))tin tt)0^nen tbeiU in tegelformigen , tbeiU in gleicbfei«
tig oierecfigen ober oblongen Bütten oon 20 — 70' Sänge ober 10 —
15' Sreite, bie bur<|^ Keinlit^teit audge^eic^neten 6ellf4^ in geräumi«
gen tonif^en 3elten aud ^&uten. Sei beiben ftnb Udnner unb Sei«
ber in Seber getleibet, unb ieber ber (elfteren ifl im 9efi||e mebrerer
Sebetoniflge jum 9Se(^fel (Cox I, 134, 175, 220). Wan(^e ber ^ier-
^r gehörigen @t&mme trogen äbet einem fiebcrbembe no^ ein ftleib
942 .(tunflfeTtiftfettf n , ^em>»ttament , <D?oro(ität.
t>on Xud^ ober t>on SfiffelUber. Um bte ^dute (um Sebraut^e* j^,
juric^ten »erben Pc gercinißt, bonn mit ®e^irn eingerieben un^ n^
li(^ Qeraud)ert; Süffel^äute flopft man bi« fte bfinn unb mei^ tun*
ben (Parker 229, 232). T>a neuerbing« ba« $el)n)erf t»ott i^iie»
oerfauft mirb, leibet bie @efunbt)eit ber ^rmen bur(b mangel^aftr 9o
Reibung (de Smet 23).
3n ber 9}äbe ber ^ötte be« Columbia ^at man (Br&ber gefufl^eR
in benen Diele fieit^en in ^aiUn unb ^&ute gemicf eft bei einonber la<
gen; bie IBreter mit benen fie (ugebecft waren, zeigten jef^nif^te unl
eemalte 9Henf^en< unb X^ierftguren (Cox 1, 114). Sol^e 9e»flf(
x>o\\ ftunfifertigfeit finb feiten in Oregon. inbef[en fu^rt aa^ Wil-
kes (V, 128) einige Seifpiete biefer 9rt an unb erjS^lt oon X^ra*
pfeifen im 9?orbn)eflen be« Sanbed bie mit md^reren gefcf^ni^ten gign*
ren Derjiert waren (ebenb. 146). 3)ie gelfen^aXalereien im Sanbt^
ffiaUamatta unn>eit be« ßolumbio (ebenb. IV, 389) f^^einen inbcün
cinjig in i^rer %rt ju fein.
Z)ie 3nbianer be< Snnern k>on Oregon finb gro§ent^etU nicbt Mc
f4in>eigfamen falten unb finjlern 9)Renf(fien wie man fie im Often bei
9Hfengebirge4 fo gewö^nlit^ finbet, fonbern geigen ^^ oft freunbli^
unb {utraulicb. fröblid) unb munter, tbeitnebmenb unb lernbfgieni
(Coi I, 132, Wilkes V, 319, 326, Parker 231). 3m eübm
Ui Columbia n&b^n fte fi<ib in ihrem &u§eren Setragen oUerbini«
me^t ben (Eingeborenen ber ö{llid)eren Sönber (Haie), bo(b modiieii
ou4 bott bie Slaniet (Cutuami) eine ')lu«na^me, meiere feincMe(l
i9on leibenfdS^afttflo« rubigem unb gleichmäßigem Scfen finb , fonben
ibTen 64^1^^} ^urd) lautei unb flarfe« Seinen funb geben (School-
eraft III, 176). X>o« fanftere unb bilbfamere Sefen biefer SKenf<^
^at mebrfodi bie f^offnung erwecft , ta% fte ftd^ bem Cbrificnt^uiiie
lei^^tcr iugäng1i<^ ^«igen werben al4 bie 3nbtoner be4 Cßen« (Par-
ker. Dünn 352).
tu Zugenbrn gelten biefen Söltern &brli4)feit unb Sabtlcitl«
liebe, Sapferfcit, (Se^orfom gegen (Sitern unb ^uptlinge, Siebe |«
Vitib unb jtinb . unb bie 6elif(^ . beren moralif(^e Sorßeaungni M
namcntU6 bierin au4gefprod)en ftnbcn, tommen biefen tnfotbemngCK
im «Ogemeinen gut nacb (Coxl, 231, 219, Dünn 811). 9eil|fiieii
n»ie bei ben Petwanbten Penda-d^Orellles unb 6potane ftnb fiber^upt
8erire<ben fe^r fetten unb ein blo§er 9enoei4 ben bei ^tiptUni e^
(S^t unb Stellung btc grau. 349
t^etU, t>on 0to§er ffiirtfamteit (Alvord bei Schoolcr. V, 654).
9lu(^ ba« Wter ftnbet bei ben 6elif(^ (^ulfreic^e Unterftu^ung unb
Pflege, nur ftinbet bie bad Unglucf ^aben t^ren Sater ju verlieren,
(»oben öfter« ein traurige« 64^i(ffal , i^r (Sigent^um n>ttb i^nen ent«
riffen (Haie). t>u meinen biefer Sölter finb aufrid[)tig unb e(^rli(^,
leben untereinanber du|erp fricbli(|) unb oerfebren freunblic^ mit ben
ffiei^en, nur bie (^otonai« (ftituna^a) fInb ben Unteren menig geneigt
(Parker 237, Cox 11, 135, W. Irving 279). Z)abei ftnb fie t^ft*
tig tapfer unb mann(^aft, Dorjüglic^ bie Sa^optin, bei benen bagegen
S^rlidi^feit unb (Bo^frei^eit nur in geringerem Orabe |u {tnben ftnb
(ebenb. 333, Cox I, 134). 9iU(b bie Steinlid^feit ber meiflen iDitb ge«
rü^mt; manche oon i^nen ftnb aber leibenf(^aftlt(^e Spieler, befonber«
bie Qpolant (Parker 237, Coxl, 182). 3)er Srannttoein mar
aucb in neuerer B^it x^ntn no^ fern geblieben , unb man fonnte ba<
^et t>on i^nen gro|ent^eii4 roxt t>on ben Slamet fogen ( School-
cr aft 111, 143), ba§ fte bi« je^t nod^ feine« berfiafter ft4 angeeignet
Ratten bie fo allgemein bem Serfe^re ber Snbianer mit ben SBeifen gn
folgen pflegen. $rofiitution ifl bei ben SaClamalla unbefannt (Cox
I, 132), bei ben @a^a49ttn fe(^r feiten unb nDtrb mit garten @(^I&gen
befiraft (AUord a a. O.).
Sie $ol9gamie mirb (nac^ d e, S m e t 20 f.) me^r gebulbet al4 ge«
bifligt, ben (^outannie fott fie gang fremb unb beten Seiber teufd^ fein
(Cox II, 135), ma« in gleicher Seife t»orgäg1i(^ aucb t^on benen ber
6elifd) t>etfi<^ert wirb (ebenb. 1, 175, Lewis et Cl. 298). Sie finb
feiner f6le(bten Se^anblung Don Seiten ber W&nner au4gefe^t, bie,
mo fie Dorfommt, fte ^ur IBergmeiflung unb )um Selbflmorb bur(^ 6r«
otogen treibt, ma« für ben 9Rann al4 fc^impflieb gilt (de Smet).
Set ben 6e1tfdS) genie|en fie fogat eine getotffe Slutorität unb 9(^tung,
fo ba§ bie oon i^nen gefammelten Sorrät^e an Seeren unb Surjeln
nic^t leicht o^ne t^re Srlaubntt t>on ben 9)?&nnern angetaftet n)erben
(Haie): roo bte ffietber §ur Stnä()rung ber gamilte n)efentli<^ mit
beittagen, ^aben fie grd§eren (Sinfiu§ unb erfahren eine »eit befferc
Se^anblung, bemerft Cox (II, 139) treffenb, al4 too bie Sorge fSr
iene au4f<^ltetli(^ ben SR&nnern {uf&at. Sei ben Sa^aptin fle^
64^eibung beiben Xf^eilen frei (Wilkes); bei mehreren St&mmenbet
@elif4 « Samilie f ann bet SRann itoax bie ^au t^erfo^en , toenn e«
i^m beliebt, ober bie jlinber ge^dren bei Xrennung ber 9^e ber SRutter,
844 9oHtif(^e Sorfaffmi« , tneg.
unb no^ tem Zobe feine« Seibe«, an beffen Stette bie Schweflet tritt,
i^ e« bem Slonne innerhalb eine« ober felbfl {»eier 3a^re nid^t er«
laubt {{(b n>iebeT ju Der^eirat^en. 3)tc ^au wirb burc^ 5fQuf erwor«
ben unb eine befonbere ^eirotb^ceremonie ftnbet nitbt fiatt (Alvord
a.a.O.), inbejfen er^It jene bei biefer (gelegen^eit t)on Seiten ber
Sctmanbten unb bcfonber« bet bejahen 8eute eine Selebrung unb
Setma^nung fiber.ibre funftigen $f[i(^ten (Cox 1,235). SBei ben
aDBaUawaaa unb Selifcb leben bie ffieiber n>d^renb ber 9Renf}ruation««
jeit in abgefonberten ^fiufern (Wilkes IV, 400, 466).
3mat f^reibt Haie ben Häuptlingen ber ®elif4i nur eine rein
perfdnli^e Autorität ^u, bod^ Derftd)ern Cox (1,220) unb Dünn
(811), ba§ bie ^urbe be4 oberßen H&uptlinge« Dtelmebr erblich fei,
n>&brenb ber %x^^\ßix ju ffricg«' unb 3agb}ugen j&i)rlicbneu gem&bit
n)erbe, ber im Jfrieben jenem oöQig untert^on fei, brau§en im gelbe
aber bie 2)idciplin flreng ^anb^obe unb ieben Ungeborfam gegen feine
Sefeble {ucbtige. S)ie Häuptlinge ber Coeurs d^Aldnes erm&^len fi<b
lufammen ein Oberbaupt auf fiebenijeit , ibre eigene ®en)alt i^ nur
Don ibrer $erfdnli^feit abb&ngig, fte {trafen aber bitfmeilen mit 9lu«'
peitfdben unb felbjt mit Serbannung (de Smet 33t). 2>ie berPends-
d'Oreilles fuhren, mie de Smet (174) Don beuen ber Aalifpel am
unteren Glarfe'« glu6 erj&^lt, eine ganj patriari^alifct^e Herrf<^aft: fie
berat^en i^re Untergebenen in aQen i^ren 9lngelegenbeiten, fliftcn felbß
bie S^en, »errängen aber 6trafe, ber fl(^ {u entjie^en für f(^impfli<(
gilt, nur mit ber Suflimmung beffen ben fte treffen foQ; ba« erlegte
®tlb mirb ^u i^nen gebradbt bamit fie e« nacb Sebilrfnip oert^eilen,
i^r gelb Pon aDen jufammenbearbeitet, ade $ferbe unb Jt&^ne ^e^en
ganj |U i^rer 2)t«pofttion (Joset in N. Ann. des v. 1849, III, 334).
Untereinanber im grieben lebenb , ful^ren biefe Sölfer nur gegen
bie 64)tx)arifu§e ftrtege, in benen fie fi(^ fe^r tapfer jeigen (Parker
236). S>ur4 bie Sufeljagb mit biefen mfeinbet, litten bie 6elif(^ fefir
in biefen ft&mpfen, ba \vt früher fein geuergeme^r befa§en. 3)er Ser«
tauf bed letzteren an fie bur^ bie SBeigen, obmo^l (U enormen greifen
-*- eine glinte mugte mit 20 SiberfeQen beja^lt »erben — ^at bie
6(^n)ariffl§e ju ben unperföbnlicbften geinben ber Suropder gemacbt,
bie fie o^ne Unterf(bicb umbringen (Cox I, 181, 216» 218). 3f^rec«
feit« ^aben bie 6dS)tt?arifu6e, felbfl bie SBeiber nic^t aufgenommen,
pon ben fon^ fo fanften Gelift^ oQe Dualen ju leiben mie fie im Oficn
Religion. 345
M gelfenoebtrged gemö^nlid^ maren , menn {ie in i^te ^inU foUeti
(ebenb. 213). Die 6o^o4)tin, bei melden ba« ©tolpiren gebr&u<l(^«
ti(^ ifl (Haie), betriegen ^aupt\&ä)\\d^ bie @4)of(^onie im 6üben
(Gox IL 126). Sinige Stämme loeitet im 9totben be« Columbia
fotten fogat Connibolen fein. Parker (245) irtt, menn et bie Sfla«
»erei inOtegon auf bieSöIfer am unteren Solumbia befc^ranft glaubt ;
oielme^r fc^einen aud^ im 3nncrn fo ^temlic^ überatt bie Ariegdgefan«
genen biefem Soofe {u DerfaQen.. @ie muffen ben größten S^eil bec
Itbett t^un, bo^ i{l bie 43el^anblung berfelben meifl milbe, menigPen«
fo lange i^te ^rbeitdfraft au^^Slt (de Smet).
Ueber bie.Keligion biefer Sdifer j!nb mir nur menig untetric^tet«
2)te ®elif^ reben jmar Dorn „großen @ei{!e", erzeigen \t^m aber feine
Sere^iung (Haie 199, 206). Einige fej^en bie fflo^nung be«felben
in'd gelfengebitge, mo bie „Spxj^t bet SSelt" ifl unb bie giucflic^en
3agbgrunbe ju melcben bie Seelen ber Xobten gelangen (W. Irving
186). ^U meit betbreitet mirb auc^ ^iet ber ®laube an ein gute«
unb ein böfe« $tinci)) be^eid^net, unb in Serbinbungmit i^m bie Se^ire
Don So^n unb ®ttafe na(^ bem Zobe, nac^ mel(|)er nur bie Seelen
gutet ^JRenfd^en jener 3ogbgrünbe t^eil^aftig, bie bet bdfen aber in
untoitt^bate ®(^neefelber t^etbannt merben (Coxl, 230, Parker
240), bo(^ mirb bie Urfptänglic^teit biefer «nft<4t butd^ ben 3ufa|(
Dunn*s (317) t)etb&(^tig, bag bie Söfen iP&Ux, menn |te i^te Uebel»
traten gebüßt ^tten, ebenfadd in iene4 $atabie4 eingingen. 9[u(^
toai er t>ot^et bon SRotgen* unb lAbenbgebefcn unb ber 6onntag4#
feiet bet nodS^ unbefe^tten Selifi^ et^&^lt, betu^t mo^l {um %J^tx\
auf !DK§oetfl&nbni6; inbeffen t^tilt au(^ Scouler mit (Llnstitut
1847, II, 108) bafi bet ^ftuptling bei i^ncn bie Seinigen {um (St*
bet )u Deteinigen unb ^u etmal^nen pflege. Sie ba4 SRaut^en naä^
ben oiet ^immeUgegenben, juetfl na$ Oflen, al4 teligidfe Setemonie
(C Ol II, 77) an bie Snbianet im Oflen be« gelfengebitged etinnett,
fo jetgt fi(^ auä^ in bem Sbetglaitben biefet Söltet mit bem bet le^te»
ten me^tfad^e Se^nlicbfeit. Sibet gelten i()ncn fut aRenf<$en bie bet
gto§e ®eift megen i^red Unge(^otfamd t)etmanbelt ^at (ebenb. I, 231»
Dann 317); bie Jtapufe Nez-perc^s fflaOamatta unb einige anbete
motten fogat na^ einet Sage bie i^nen atten gemeinfam ifi, oon ben
oetft^iebenen ftdt))ett^eilen be« 9ibet4 abflammen (Wilkes IV, 467).
2)agegen nennen bie S4)ofane flc^ felbfl, mie i^t Name fagt, ^Sd^ne
346 9(naIogieen )u ben Sdtfern hti Dfleni.
^(r Sonne" (Parker 802). Die %xt n)ie tie 3ott5erer {U i^ret
SBärbe tommen, Me bei ben Sa^aptin unb anbeten nic^t feiten erbli^
ifl (Alvord o. a. O.), unb mie fte i^re 3Qubereien treiben, bie i^nen
felbfi bei ung1ü(f1i(^en 5luren oft lebendgefa^^rlidS^ naerben (de Smet
24, Wilkes IV, 368), ifl ebenfaO« ber im Ojlen gebrSuc^ticben febt
ä^nfi4, nur bog ou^ ÜOeiber in Oregon öfter bie €tefle ber fier^te
unb 3au6erer einjune^men f(^>einen (ebenb. IV, 399 f.), obmo^l fle in
feisterer Sigenf(baft für ungefä^rli^ier gelten (ÄUord). 9u(^ bei
eigent^ämli(be (Blaube finbet fi(b in Oregon bei ben 6e1if<^ , baf ein
9Renf4 ^eitmeife o^ne ®efabt bed Sebend feine @eele berlieren fönne,
bte üUbonn burc^ eine befonbere 3<iuberfur mieber ju i^m gurucfge«
bra^it werben mug (Haie, Wilkes IV, 448). (Snblic^ ^oben mit
no(b <it< eine intereffante Uebereinßimmung biefer 91rt ben ®ebrau(^
be4 <5(bmi|(bobe< bei ben Sdltetn bon Suner^Oregon an^uffl^ren:
man nimmt e« in einer ffieiben^utte oon 6' S&nge unb 2—8' ^^e
unb prjt fi^ unmittelbar barauf in falte« ISaffer (Parker 240).
2)ie ftranten totxhtn oft oernad^läffigt, bie Xobten aber mit lau«
tem ®e^eul beflagt (Alvord). Die 6))ofane f<^Ia(^ten i^nen $ferbe
am (Btabe (Cox I, 183). Die Slamet, meldte, auf biefem ein
9euer an^Anben um bie böfenOeifler bomZobten ferniu^alten , begta«
ben mie bie Xolapui^a in ®&rgen (Schoolcraftlll, 140, Wilkes
lY, 368) , im Guben be« Columbia ))f(e0t man fonfl bie Seieben in
It&l^nen aufzuhellen. Die Angabe bag bie ®elif^ unb C^inoot i^re
Sobten mit Sr^altung ber SBei^t^eile boflflänbig ju mumificiren \>tu
fiänben, finbet fic^, mie ed f(^eint, nur bei Schoolcraft (V, 693).
(Sin gta^r(ben ber Flatheads ^at na<^ Kane ba« Vu«lanb (1859
p. 921) mitget^eiU.
^ftatcn fonnten nad) IHmerifa gdongen o^ne mr^r aU oicrunb«
jtoQniiQ« bit fec^dunbbrei^igfiunbige ^o^rten auf ^o^et Seeju mad^en
unb o^ne auf af{atif(^er Seite über 55^ n. 9. na(^ Sorben (u ge^en
(^umbolbt'4 9t. Spanien II, 273). ®U\^xoo^\ fe^en wir bie Singe'
borenen beiber (Srbt^eite in Sptad^e, nationalem S^araftet unb p^p«
fifdSier (Sigent^umli^lfeit im Sefentlic^en fo benimmt gef(^ieben , bafi
fi^ n\ä)t an eine Verleitung ber einen t)on ben anberen, fonbern nur
an eine me^r t»erein)elte@inn)anberung no^i^merifa, an eine Stiftung
ber S5!!er in bef^rSnftem 9Raa§e benfen 1a§t, unb auct^ an biefe nur
in ben fi&nbern be« 9{orbme{len«. Die Serbinbung ber ndrbli(^en
unb ffiblidben V&lfte ber neuen SBelt iß meit unmittelbarer a(« bie ber
erfleren mit Sfien, aber nic^t einmal bier t»ermdgen mir naj^gumeifen
bafi bie 99e6ölferung ber einen ber Stamm fei, oon mel^iem bie ber
anberen i^ren Urfprung genommen ^tte. Snbeffen I&f t ftdS^ fo Diel
a(lerbtng& behaupten bag beibe gleidi^en Urfprunge« ftnb, ba§ fie ber«
felben Ra^e angehören. Xro^ bed SffangeU an X^atfad^en, mel^e
auf einen alten Serfe^r ober auf eine tiefergreifenbe ®e(^fe(mirhing
jtolfc^en beiben Kontinenten fdjlieien lajfen fönnten , trifft bie Ser»
f(tieben^eit ibrer IBöIfer nur fünfte oon untergeorbneter Sebeutung,
m&^renb ba« et^nograp^ift^ 3Bi<^tig{le, bie pi)9fif(^en Sb^r^^tere unb
bie Vaupteigent(^ämlt(^(eitcn be4 @pra^baue4 in einem ®robe über«
einftimmen, melcber o^ne mirflicbe iUermanbtfdi^aft ni(^t ftattftnben
fdnnfe, unb fi^ gugleic^ eine Steige oon ^e^nli^l^eiten be< äu§eren
unb inneren Sebend jeigt, bie §u ausgebreitet unb gugleicb }U fpecieO
finb aU ba^ man fie für guf&flig galten fönnte: fo finbet fi^, um nur
Siniged biefer Titt ju nennen , ber ®ebrau(^ be< Sc^mi^babed unb
bad Sattfpiel in gro§er fiusbe^nung in Korb unb ®flb fimerifo auf
gleiebe Seife, bie religidfen 91nf<dSiten unb ba< gan}e Xreiben ber Bau«
bfi&rite bi< auf beren frauptfA^^liii^fte« 3n{hrument bie Boubertloppet,
ifl faß flberafl na^ju ba^felbe.
348 Jufommeitöc^ÖriöWt oon :Tlorb- unb 6üb*^inerifrt. Die dariben; Äame.
Sie cuYturlofen Sdifer t)on @ub tSmetifa bieten nic^t« Don bem
tomantif(^en 3ntere{fe bar, ba« mir an fo manchen Stfimmen bed
9?orben«, befonber« an ben 3rotefen unb S^erofee nehmen, ba jle in
bem geredi^ten 5fam^fe um ibre (S;t{ien$ unb ben Sefi^ be« Sanbed i^rer
8äter, troj feiner $offnun9«Iof[öfeit ©emeife öon ©eelengröfte unb
Sb^tafterfraft gegeben ^ahtn bie fie eined 0lü(fli(^eren6(^i(ffale4 mfir«
big erfc^einen laffen. 3n 9{orb ^merifa mar e« ^anptfac^Hc^ ba^ 9e'
burfnig nacb Sänberbef!^ unb bie ftraft mit melc^er bie aufblubenben
englifc^en ftolonieen fi(^ immer meiter ausbreiteten, benen bie Singe«
borenen jum Dpfer fielen , in €üb ^merifa ßrebten bie Spanier unb
$ortugiefen m^t fomobl nac^ bem ^Qeinbefi^e beS Sanbe« unb beffen
Räumung bur^ bie Urbemobner al« nacb <iner abfoluten S)ien|ibar<
feit ber Unteren felbfl, nermittelfl beren fte bie Scbä^e be«fetben o^^ne
eigene ^Unflrengung ou^beuten fönnten: f(^mere Sebrätfung ber 3n'
bianer auf ber einen , Serfammlung in S^iffionen auf ber anberen
Seite ift ba« 6(^aufpiel ba« mir l^kx mit groger ®lei(^migigfeit flc^
mieber()olen feben. 3^ ^^^f^^^ Umftänben, meiere bei aQer Sei^^altig«
feit be« ältateriol« bie geringere ^udfübrKcbfeit ber na^folgenbcn
SarfleUung re(j^tfertigen merben, fommt enblic^ noc^ ber menig bt*
friebigenbe Suftanb unferer etbnograpbU^^n ^enntniffe biefer Sdnber
im Sergleid^ mit bem größten X^eile ber bi«b^i^ be^^anbelten : Don einer
großen SRenge fubamerifanifdb<i^ Sölfer |inb un« nur bie 9tamen be«
fannt, t)on Dielen ^aben mir ni(|)td aU einige unbcflimmte Angaben
über i^re ®i|(e, oon menigen laffen ^^ bie Sermanbtfc^afioer^<niffe
mit @id|^er^eit beurt^eilen.
3ur Seit ber Sntbecfung maren bie allgemein geffir^iteten rdube*
rifdl^en Satiben ba4 ^errfc^enbe Solt auf ber ganjen 9toibtü{}e Don
Gubamerita unb ben tleinen Antillen. 9uf ber Storbtuße be« dflUdS^en
Zueile« Don Suba erj&^Iten bie Semo^ner bemSolumbu« mit&^retfen
Don ben «ein&ugigen" SRenf^enfreffern auf So^io (^aiti) unb oon
anbern Stdubern bie ^6^ «Sannibalen'' nennten, ben Singebocenen
Don Soniba ober (lanima, bie fi^ felbjl (mie er ^drte) auf (9uabalu)>c
unb anberen 3n[eln biefer (Begenben ben Kamen Saribe« gAen (Na-
9T<iflti<(tr 3ufammen^no mit ben Xuf^i. 349
varrete 1,63, 67,203). 3>icf(r Wamr, bet „ta))feTc ÜRinner" bebeu'
tcn fofl (Benzoni U, 6), fommt anf bem gefilanbe in bcc ^otm „Ha*
litta, Sotina unb (Balibi" (le^tered namentlich t)on ben Sransofen ge^
braudS^t) bor^ unb ifl basier n>a^tf(^etnli<^ auf ftattinago , ben m^t^^i«
f($en ®tammt»ater bec Clatiben junttfiufä^ten, bet t>om gefllanbe }u«
etfi nac^ 2)oniinica gefommen unb \piUx in einen $if(^ * bermanbeU
morben fein foQ (L'art de v^rif. les d. XYI, 414 na^ Ms. Bibl. roy.
1325, du Tertre II, 360), road bermut^lidS» ben @inn ^at, ba$ feine
Ka^fommen, bie f!c^ Don bort noc^ ®uabalu)>e, alfo in ndrbli<l(^et
Ai^tuiig ausbreiteten , gefc^itfte Seefahrer mürben. 9uf erbem mirb
ber 9}ame Saraiben (OharaTbes) als ein^eimifdS^ aud|^ bei ben Xut>i'
oAItern in 9ra{lKen eno&^nt, meiere i^re Sauberer unb $ro|»^eten,
bie nat^ Lery (274, 324) Don ben ^erjten berfc^ieben »aren, bamit
begeie^neten (Thevet c. 28, 53, Benaoni II, 6, de Laet XV, 2),
unb bon einem \o\d^n ftammen, wie {ie fagen, bie SRenfc^en bie na4^
ber großen 9^utb bie Srbe mieber bebölferten. 9lu(^ nennt de Laet
(XV, 22) bei 6eregit^e an ber bra{llianif<!ben ftuße unter 11^ eine
Heine 3nfel Saraibe. 3)eutet iene Sage, meiere einen ttariben }um
®tammbater ber Zup'x ju machen f^eint aQerbingS auf einen gemiffen
Sufammen^bang beiber Sdlterfamilien ^in^ fo finb bo^ bie fpra^lid^en
Serf(^iebenbeiten ju gro^ (b. SRartiud in Suaet. ber jt. baper. «tab.
1858 no. 1), aU bog fidS» ibre mirtli^e Sermanbtfcbaft als erttiefen
betrachten liege. Sie geringen 9(e^nli(^teiten meniger ffidrter, meldb^
d'Orbigny (II, 274ff.) jufammengejlcat bat, forbem {U weiteren
Unterfu(bungen auf, beredi^tigen aber burd^aud nid^t §u ben weitge^en*
ben Folgerungen aber bie Stammberraanbtfcbaft biefer SOIter welche
er gejogen ^at. 9Bas er aber ibre SBanberungen fagt, i^ boQenb« ganj
haltlos. 3)a6 gwifcben ben Sariben unb (Buarani neben großen Ser-
febiebenbeiten , gleic^mobt mebr oid blo§ oberfldc^Iicbe ^e^nli^^teiten
flattfinben, bie eine alte ®emeinf(baft unbßinwirfung beiber aufeinan«
btr wabrfc^einlicib niacben, ba fte obne^in im OtflnbungSlanbe beS
Smajonenfiromed unmittelbar {ufammengrenjen, mirb ficlb in biefem
unb bem folgenben ^bfcbnitte an mehreren SteOen {eigen.
* äBenn bei blutgierige fleine gifib. ben fie „Garibe" nennen (^umbofbt
SU. in b. ^eo. ed. ^auff iIT . 41) unb beffen 3dbne i>on ibnen bau^tfd^itb
Ulm 6(bneiben benu^t merben (Simon 1, 4, 27), feinen SRamen nicbt er# bei
llebniitbfeit mit jenem Stduber\9o(fe ju oerbanfen bat, flcbt er Dielleitbt ju jener
Ctamme^fagc in 93eiiebung. .
380 üul^rcihiiid ber (Sari^tn.
Soit Haxiitn im SSBeflen t)on ^oiti, n)0 im 8anbe Gnaccaiariina
(bem Sieie^e M ®oacattari) DöOig mit^e Wcnfc^en' leben foOten, bie
fel(|i ^er 6pra(^ entbe^tten (Pet. Martyr 298), f^at Golumbud
nur gehört, im S^orboflen unb 6übof}en bet 3nfel l^at er fie mit bei«
gifteten Vfeilen bemoffnet felbft gefe^en (Nafarrete 1, 134, 138,
Herreral,2, 15). 3)ie (Bebirg«ben)0^net (Ciguaios), nai^ ber
jtatte bei Charleyoix im Korben bon ^aiti, maren gmor fpra<lbKf^
nidl^t unterf (Rieben bon ben friebli(^eren , nid^t mit Sogen unb 9feil
berfe^enen Singebf>renen , unb führten felbfi ben Sogen , ober ni^t
vergiftete Pfeile (Oviedo III, 6), \>oi^ b^eft man {ie für Ko(i^(ommen
ber Sariben (P. Martyr 67); bagegen tourbe in Saiabo, bem nirb«
liefen unb d^Ii<^en tf^tiU M 3nnern, bon ben Stacor^fei unb au4^
anberm&rttf an mehreren Orten eine @4)raAe gerebet mel<be ber auf
^ifpaniola b^nfd^enben fremb mar (ebenb. 286), biettei^t bie cari«
btfcbe, unbCaonabo, ber 9e^errf<^er bei 9ebirgllanbeg, mirb tion
Oviedo (III, 4) fetb^ aU ein caribe prindpal be)ei(bnet, ber ali
Abenteurer Don aulm&rtl getommen fei, m&b^enb F. Martyr (278)
nur bon ber ®age erjd^lt ba| bie erflen Semo^ner ber 3nfe1 bon
Kottninö (Martinique) b^r eingemanbert , fi(b in Sa^onao amglttl
Sababoni auf ^ifi^anioia niebergelaffen unb bal Sanb Qui^queia, \p^*
Ux ^aiti genannt b&tten. Stacb 91. @(bombttrgt ergiebt |i(b bie
ebemalige flnmefenl^eit nidS^t blof ber 9(romafen, fonbern aucb ber tta«
rtben in 6. X)omingo all un^meifelbaft aul ben bortigen Ortsnamen
(N. Ann. des v. 1851, III, 168{f.), tto^ La« Casas' ffiiberf))rtt(4
(Navarrete I, 134 note).
9ttf ber 3nfet Soriquen (S. Juan, Puerto rico), bie man au(b I«la
de Carib nannte (Nafarrete I, 135 note), lebten Snbianer bie nur
unuergiftete pfeife unb feine 9oote §ur ga^rt auf bob^r @ee bitten,
tetn SRenfcbenffeifiib oer^ebrten , auf er bt«weilen jur Sergeltung bai
ber ttariben, beren entf^iebene geinbe fie maren, obwobl fie biefe le|«
teren benno^ im 3a^re 1511 gegen bie Spanier )u ^älfe riefen (eben*
baf. 208, Pet. Martyr 20, Gomara l80,Herrera I, 8, 13, IV,
5, 3. O T i ed o XVI, 16). Sie glitten in ieber ^infi^^t ben friebli^en
Semo^nern bon ^ifpaniola. Nur Oviedo (III, 5) be^eid^net f<e lei^^t«
fettig oU eariben,.benn menn Herrera bon i^nen fagt jie ^dtten
auf ber Oftfeite ber 3nfel bie Sariben ^u Nat^bam gehabt (tenian loa
Caribes Indios eomarcanos de la parte de levante de la iala), f»
9(rotooftii vmh ^^ttH ouf beti ((einen Antillen. SSI
mu% He| ni(^t not^wcnbig fo oeißanben iDccben ba§ auf !ßottotici>
\t\hft Cariben ^efeffen Ritten. it^Uxt tomen nament1id|^ t>on Dornt«
nica ^ec ^Aufig auf Mefe Snfel um SRenf^en ju rauben (P. Simon
I, 2, 10, P. Martyr 20) unb fe^Lten biefe (Sinfatte au(^ ft^dtef^in,
felb^ iiO(^ nac^ bem Sa^re 1620, fort (d u Tertrell, 407). gt^en
9u( (feinen fit boct in alter gnt ni^t gehabt }u ^aben.
%U ^au))tfi( ber dlanben jut Seit ber (Sntbttfung Vmetita« mitb
Don P. Martyr (15) ®uabalu^e bciei<bnet, ba« fie Caloncneni
nannten*; (Solumbu« ^ttt bort auf feiner {weiten Seife einige ge«
roubte (Eingeborenen oon 9oriquen angetroffen. 3)ie fleinen tlntitten
bi^ (u ben 3ungfern«3nfeln unb 8. Croix (Hayhay) hinauf (Her-
rera VI, 3, 21) f<^etnen fie bamal« in unbeftrittenem 99<{i(e gehabt
)tt ^aben**, obmobl fcbmerlidS^ fd^on feit langer Seit, benn bie fr&l^c«
ren 9e)b0^ncr maren nocb nicbt fpurtod berfc^tvunben : Wonferratc
Ratten fie entodlfert (Navarrete I, 206), unb auf SRartittique (9R0'
tinino, SRabanina), mo de Laet (I, 18) ein Soft angiebt ba« in
erbitterter geinbf(^aft ^u ben Sariben fianb, fo0ten nur ffieiber leben,
)u benen bie Sariben ( wobl irrt^umtic^ f^%t ed , oon $ortorico ^tx)
aOiAl^rlitb einmal auf 9efu^ (amen (Navarrete I, 140), mab^'
f4einti<^ bie 9)eiber ber früheren Seoölterung, beren m&nnlicben %^\
fit auf ben fleinen ^ntiQen meifl attein erfcblugen um jene |U be^al«
ten (du Tertre II, 361). 9uf eine anbete 91nfl<bt, n&mlic^ auf
eine (Sntfü^rung t»on ffieiberu na(^ Martinique burd^ Saribcn oon
^if|>onioIa, f^eint bie 6age binjumeifen melt^e oon einem fttnige
ber letzteren 3nfel, Sagoniona, er^fi^lt bai er bie 9)tänner in ber ^d^U
au^ melcber bie 9Renf(ben an'4 £age41i<bt (amen, gurucfgelaffen unb
nur bie SBeibtr nad;^ Watinino mit ficb genommen b^be, bi« jenen
cnbli<|» ber Gpecbt aud ber Dtotb bolf unb neue SBeiber gab (P. Mar-
tyr 105, Qarcia V, 2). Snbeffcn bleibt bierbei {meifelboft ob mit
unter Sagoniona einen Sariben oerfieben burfen.
9la(^ du Tertre (11, 362ff.) gab e« auf ben ((einen «nttOen
au^er ben Sauben au(b 9lroma(en*** (AUouages), bie att entlaufene
* Die cotibifibcn 9{amen bei äbtiaen Snfcln bei ^umbolbt (9i. inb.
9(eq.V,820). F. Martyr (15,262, 306) f<bieibt fiottCaloncuera: Carocue-
ria, Caraqudira, Queraquöira.
** 9(ucb 9)i)a9aguana obei Wariguana, ein« bet tucapen, bitten fie no^
Alcedo inne gebobt.
♦♦• %u(b in ftöteter itii »utben ^xoxoattn t»on ben (^oriben al« €fIoMn
na^ ben tieinen tHntiOen oeifauft (du Tertre 11,484).
352 ItiibefHinmt^eit bei 9tamen« ..aaTtben."
Sflat^en in ben Sergen lebten, unb 9oneri<, bie eigentliche Urftet^itl«
tnung, bie mefleicbt mit ben (Singeborenen bet großen ^ntiflen iben<
tif<^, }^on ben Soriben oudgerottet mürbe. Se^tere fonben auf War«
tinique ioummoflene ytiAt oon 9Renf(^engepalt mit einer firt oon
^Im, meldte t)on ben ^gnerie Rammen fofiten. Sie frA^er angefA^r-
ten X^atfoc^en beuten oQerbing« auf bie flnwefen^eit oon brei oer«
fi^iebcnen tto^en ^in, unter benen bie (äariben bie am fpftte^en ge«
tommene, ber 3n>eig ber Sto^a aber weldi^er bie gro§en Intitten ^au))t«
f&<^U(^ inne batte, bie^ttefle gu fein f<^eint. 3>ie 3bentit&t ber \t^*
leren mit ben ^gnerid ifi ^mor unectoeiMit^ , ober menigfien« ni<^
unma^rfc^einfidi^. 9}eben ben frieblic^en St&mmen o^ne Sogen unb
9fei1 (SRapo) unb ben Kannibalen mit ®ift|»feilen, gab e« auf ^r«
torieo unb ^lf)»anioIa au(6 ta4)frre 9ogenfc^u|^en o^ne ®ift)»feite unb
0^ne(£ann{ba(idmud, in benen mir mit 9iA(ffi(^t auf bie t>ort»tn an«
geffi^rten Z^atfa^en 9romaten bcrmut^en muffen , bie in biefen Oe«
genben ben Cbiriben vorausgegangen §u fein fc^einen. Sei bem ftii*
ferfl freien ®ebrau(!be n&mli(^ ben man in älterer ^t\i oon bem 9tO'
men «dariben" machte, bfitfen mit barauf rechnen ba$, menn H Uro«
moten mit Sogen unb $feil auf ben 3nfeln gab, biefe oielfa^ mit je«
nen t)ermed|^feU morben finb; merben bo<l(^ bi^meilen felbß bie Singe*
borenen am 9RagbaIenen([uffe bie gegen ben ^etrfc^er Don Sogoto
timt^ften (Benzoni II, 6, «aerl^.Srief I,51),k>on Oviedo (XXXIV,
5 unb XXin, 12), fogat ein Sott )>on 9Re(^oacan unb bie (Buarani
am 8a 9(oto ald «Saribeu unb Wenftbenfceffer'' be^eic^net, unb Don
Ooiman (1, 2) bie (Eingeborenen üon Sananea«Sai im fflbIi<^nSra«
filien Indiot caribes de Brasil genannt. 3)iefer Dage a4))>eaätitK 9e«
brau<^ be4 SSorte«, ber bie et^nogra)>^if(^e Unterfuebung fo fe^t er*
f(^mert, (at ficb befonber« au(b be^^lb fo meit auggebreitet, meil ber
Sorf^ag be« ftolumbu« bie cannibalifc^en Snbianer ober Cariben
a(« SflaDen ^inmegiufßbten anfangt {mar Don ben ft^anif^en Vto*
nari^en mifbittigt, turjc 3^it barauf aber (1503) fanctionirt mürbe
(Helps I, 185, Navarrete II, 415), fo bat meKSRenfc^en au4
einem 8ante tauben xooVAi. nur nitf^ig \^^tit beffen Semo^ner ffir
^Cariben'' ju erflftren um bie^ unter bem 6(^u|(e be4 Gefej^e« t^un
)« Mnnen. Sar biefe itrlaubnii bid }um Sa^re 1515 auf bie Sin«
gebotenen einiger 3nfeln unter ben fleinen SntiOen befc^tSntt gerne«
fen, bie man aU Sannibaleu bestimmt tannte, fo mürbe fie feitbem
Unter^ait^ bec ((ariben auf ben Antillen. 353
in allgemetneren 9(udbtü<fen ertbeilt unb 1525 untet bemSinf[u§ M
Fr. Garcia de Loaysa auf bte (mirfftc^en unb angeblichen) daxk*
ben ber tierra firme au<()ebel^nt, ^ugleti^ aber bie 9en)0^net ber gto*
|en ^ntiaen für frei etflärt (Herrerall, i, 8, III, 8, 10, bergl.
V, 9, 4. VIII, 4, 13).
Srnjitic^ bebro^t mürbe bie S^ifien^ ber Sariben auf ben fUinen
^Intiden erfl feit ben jfoIonifationtoerfudS^en ber $$rangofen (8. Chri-
stophe 1625, Guadeloupe unb Martinique 1635, S. Lucia 1639),
bie |ie anfangt meifi gut aufnahmen unb willig unterftü^ten , na^
furjer Seit aber burdj) erbitterte ftdm^fe roieber ju derbrangen fireb«
ten (»ä^ere« bei duTertrel, 5f., 84 ff., 418, 428ff. unb 9Rei«
ntcfe 53ff.). 3n ffolge neuer Kieberlajfungen auf Marie galante,
Grenada unb 8. Lucia fc^loffen ffe eine ^rt Don Sünbnig unter einan«
ber unb begannen (1654) einen neuen attgemeinen ftrieg gegen bie
grangofen (du Tertre I, 465). €ie maren befonber« auf ^arti«
nique burd^) entlaufene 9}egerfflaben Derßärh morben, lo^ würben fte
(1658) bon biefer 3nfe! Vertrieben unb bur$ ben allgemeinen gfrieben
(1660) au4fd£|liefli4l auf Dominica unb 8. Vincent befd^&nft (ebenb.
500 ff., 546, 572 ff.), «uf Unterer 3nfel Mlbete p* feit biefer 3eit bie
Ma^e ber fogenannten „f^imargen Sariben", f((n>erli(^, wie erji^lt
wirb, oorjugdmeife burd^ !Dhf$ung ber (Eariben mit ben Wegern eine4
bort gefiranbeten 6nabenf(^ifed, fonbern ^auptfSd^Iit^ burc^Wif^ung
mit entlaufenen unb geßo^lenen fRegern, beren ed fc^on 1658 unb
)9ermut^Hc^ noct) früher viele bei ben Sariben gab, auf SXartinique
Dominica unb @. Sincent felbjl (Labat II, 148, da Tertre 1,
502, Rochefort 494). 9laä^ bielen Jt&mpfen gemannen bie9D>tif(^«
(inge aber bie rot^ien ober eigentlichen (Sariben bie Ober^anb: biefe
mußten naä) S)omini(a f[ä(t)ten, einige gingen audS) na^) Sabago.
3m 3ö^te 1763 gab e« auf 6. »incent 3000 f(^marje, aber nur no(^
100 rot^e Sariben (5Weint(fe 351 2lnm. 21, W. Young 18).
ffac^ bem entf(t)iebenen ®tege ber (Sngl&nber (1796) fiber bie gran«
gofen unb Sariben, bie in bie Aampfe iener oft mit ^ineingejogen
worben waren unb bann meijl auf Seiten ber Unteren gefianben ^at«
ten (du Tertre III, 67, 79), würben jene 9Mif(^)linge fimmtli^) nat^
ber 3nfel Moattan* be^jortirt, oon wo fle mit ^fllfe ber ©panier on bie
• ^tefe 3n(el teutbe 1742 oon ben önglänbern bejiebelt unb war M ba^in
unbewol^nt gemrfen.
354 9et>ölfeittn0 t^on Xriniba^.
Stuftt t>on ^onbuta« eelangt ftnb unb ft^i Don XruiiQo au« öjllt^
bi< gum ^otoof Stuf , loeflUc^ 6i« na(t! Saltie oetbreitet ^abtn. Sie
flnb bunffl rot^, mont^e fajl Wworj unb negerortifl, befonber« in
Md^^t bed ^aare«, bo^ fonjl bon guten (Sejid^td^ügen, mtf^en ^d^
n\6)t mit ben bortigen gingeborenen unb n^etben aOgemein aU fe^r
t^lätigeunb jur 9ltbeit brau(f)bate 9Renf(^en gerühmt (Stephens,
Meifeerl. 13, Squier a, 146, Th. Young 106, 124. Robert«
160, 274, Galin do in J. R. G. S. III, 290, Allen ebenb. XI, 86).
Ueber bie @d^i(ffQ(e ber gariben bon 3)ominica, butcb meiere bii 1730
fomo^l J^an^ofen aU (S^ngl&nber ber^inbert mutben bie 3nfel ju be*
fiebetn (ÜKeinicfe 265), miffen mir nic^t« 9Iäbm«, bod^ foQen no4i
it^t einige wenige berfelben übrig fein (Capadosel, 259. lieber
einige anbere fleine IRefie biefe« Solfed bg(. älReinicfe 753 ^nm. 93,
Granier de Cass. I, 99, Day I, 80).
X)ie 9^a$ri(^ten über bie Senfilferung bon Srintbab finb miber»
fpre^enb. 3m 8uben ber 3nfel traf (£ o I u m b u d mie im (Bolf oon
$aria SRenfc^en mit langem ^aar unb oon l^tütux^axht an oU auf ben
tletnen ^ntifien; fte führten l93ogen unb $feil nebfl bieretfigen @4ilben
unb H oje da ber 1499 )u i^nen fam, fonb in i^nen Sariben (Na-
▼ arrete I, 248, III, 5). S)ie^ beflätigte an^ ber ISiberflanb ben
fte 1532 bem Sedeno leifieten, man erti&rte bo^er bie Semobner bon
Xrinibab offtcieU fär Sariben unb rec^tmät^^ @flaben (Herrera V,
2, 1 unb 5, 7), obgleidl) Las Casas autfbrudlic^ berfti^erte ba§ {te
friebli(|), fanft unb erflArte ^einbe ber letzteren feien , oon bercn 9n»
f&aen fit in ber Xbat biet {U leiben bitten (ebenb. 11, 2, 12 unb 3, 8,
Helps II, 10, 31). Seibed mor boftfommen ri^tig, benn au^erben
Sariben im <8uben unb namentlicb im Oebtrge gab ed bort eine gro|e
dabl minber friegerif(^er (Eingeborenen, bie P. Simon (I, 2, 30f.)
beflimmt bon ienen unterf^eibet. Rochefort (322, 15) bejeic^net
biefe frieblic^cren 6t&mme aU ^romaten, oon benen er meiter mit'
tbeilt ba§ fie im 16. 3abrbunbert Xabago ben Sariben entriffen b^t«
ten. S>ie ^nmefenbeit beiber auf Xrinibab betätigt de Laet (XVII,
27): bie (Eingeborenen flnb bie Sairi ober (iarai ((Eariben ?), bom gefl«
(anbe ber aber finb eingemanbert bie 3aoi ((Saribenflamm, f.unten),
bei $arico , bie ^rwacae bei Sarao unb bie 6eba9 ober Salbaj bei
P.del Gallo, bie 9levo9 in ber 9t&b< bonP.de Galera unb bieSa«
rinepagoto (Sariben) im Storboften bei @. 3ofe. Caulin (121)
®tammlanb bec dmhtn. 355
nennt auf Zrtnibab no^ bie Utaparimad. \Xtbtt bie 9te{ie mel^^e bon
tiefer Set^dlferung geblieben finb unb über einige im 3a(^re 1815 {u
i^r ^injugefornmene 9?orbameritaner @. SReinide 615 unb L*art
de verif. les d. XVI, 495.
. S)a bie <&auptma{fe ber dariben pon ieber auf bem ^efilanbe Don
6ub Omenta ^eimifc^ gemefen ^u fein fcbeint, nac^ Sejlen unb 9tor«
ben Don ^ifpaniola bin ftc^ aber feine ®puren berfelben me^r nad^»
»eifen laffen, i{l ed fe^r unma^rfif^einlicb ba§ fie {leb oon gloriba ^er
Aber bie Meinen Antillen Derbreitet b&tten. Rochefort (351) ^at
biefe pon ^umbolbt (9i. in b. 9leq. V, 25) gebiUigte ^Inp^t {uer^
aufge^eUt unb in feiner gef^m&l^igen SBeife burd^i eine {Reibe Don
menig glaubmfirbigen Sr^A^tungen ju motimren gefu(^t. Labat
(II, 111), Lavaysse (145ff.) unb Rubere baben fie n)ieber^oIt unb
fogar Uebereinjlimmungen ber @t>ta(^e hti^anpUt, meiere inbe|fen
DdQig unhaltbar ju fein f^einen. 5^eine %^at\ad9i unb fein S^ugnif
au4 alterer S^^t ^ot ficb bid [t^t für jene ü^einung beibringen laffen;
bagegen t^eilt Roche fort (349) felbjl mit ba^ bie Sariben na(b i^rer
eigenen 6age oom gejilanbe ^er auf bie ^ntiQen unb {mar ^uerfi nadb
Xabago por ber brficfenben ^rrfcbaft ber 9lron)afen geflogen, unb
nadS^ einer anberen ebrenPoQeren Senbung berfelben Sage, ba§ {le
auf bie 3nfeln getommen feien um beren Semobner unb i^re geinbe,
bie %iotüaUn, gu betriegen. 3>iefe Angabe, für mel^e ber befonnenere
du Tertro (II, 361) unb ba4 Porbin aud de Laet Qngefu^rte
fprii^t, ^at offenbar bie grdgere innere ffla^rfcbeinli(^feit für {t(^ unb
liefert {Ugleicb aud bem 9Runbe ber (Sariben felbf! eine intereffante 9e»
ßAtigung bafur, ba§ ^ron^afen Por ibnen bie (leinen Antillen inne
Ratten. 9la4 ber aOgemeinen Ueberlieferung unb na^ ^u«fage ber
ftariben felbfl (Lafitau I, 55) tommt bie Serfcbiebenbeit ber @pra<
(l^en, beren ^^ W&nner unb 9Beiber bei i^nen bebienen, ba^er, ba$ {ie
nur bie SSeiber ber beftegten Sdtfer leben liegen unb behielten. Da
biefe Serf^ieben^eit, bie iebo(^ im englifc^en ®uiana ni^t flattfinbet«
ba fte Pon 6(^omburgt (a, II, 430) aU ein bloM H^txü^i" io
ieif^netwirb, nic^t einzelne SBdrter unb Stebendarten allein betrifft,
toit bei ben Slromafen (ebenb. I, 227), ben Omagua, (Buarani unb
O^iquito«, fonbern tiefer greift (^umbolbt a. a. O. 19) — au4
hierüber rnad^t Rochefort (449 f.) falfc^e eingaben — , fo ifl iene
9lnf{(^t fcbiperltcb gau) grunbIo4, nur merben bie @t>ta(^en ber 9Bei«
23 •
356 6tQinm(anb ber dariben.
ber al«bann wn^r^dnü* unter pd) fc^r nerfcbiebcn gcmcfen fem, ba
We Sotiben p(!^ mit intern ®ctberrau6c nid^t auf bte ^Irowafen aOein
bef^ränften (ügl. ^umboibt ed. ^auff IV, 827). ®q« Roche-
fort (313, 450) unb ncf^ i^m Labat (II, 111) no.^ t»on einer ®e*
^eimfpracj^e ber ftrfeger ju erjä^len wlffen, ijl wa^rfcbeinli^ gobet.
Sd f^eint feinem begrfinbeten Sweifel ju unterliegen, ba^ bie 6o»
tiben ou« beut 8anbe ber Orinoco-TOfinbungen, i^ren geinben ^^n
arowafen folgenb, auf bie ffeinen «mitten gelangt finb, aber eine an-
bere grage tjl e«, ob ^ier i^r ©tammlanb ju fuc^en fei. ä)iefe« fejj*
tere nennen jie — fo wirb t»erft<bert — mit i^rem eigenen Warnen ©a^
tibana; e« liegt an ber Ofifüfle be« (Solfd r>on Uraba (in ft>&terer geit
^ei§t Saribana bad Sanb ^n^ifd^en ben SRünbungen bed Ortnoco unb
^ma^ona«) unb Don bort foOen fie ft<!^ über ben ganjen 9Iorbranb
t>on ®fib Smerifa ausgebreitet ^aben bis jum 3>radS^enfd^(unb(P.Mar-
tyr 125, 315, Gomara 190, Oviedo XXI, 6, XXVII, 3, Ben-
soni II, 6). 3nbe{fen unterliegt biefe Angabe bei bem unbefHmmten
av)9ettatioen ®ebraud^e jene« Sdifernamend unb ber UnermeiSltcbfett
einet continuirlid^en IBerbreitung ber &artben|!ämme über jene« S&n«
bergebiet mand^ien Sebenfen.
3n bem ®o(f x>on Urabd unb im Weberlanbe be« glufe« €. 3uan
(Strato) fanb Baiboa 3nbianet o^ne Sanbbau, beten Srmut^ ju bem
®otbtei(^t^um ber Semo^ner oon Sparten in auffattenbem Sontrafte
ftanb (Navarrete III, 370); eben folc^e ITOenfd^en mit bergifteten
pfeifen lebten am glujfe S^nu, xtaä) melc^em non ISejlen ^er Dorju«
btingen ben €)9aniern Diele Mmpfe foftete (Herrer a II, 1, 6, V,
2, 4). Stemmen mir aU richtig an ba$ bie Eingeborenen biefer ®e«
genben datiben im et^nograp^ift^en ®inne tu 9Borte« gemefen feien,
fo tft bo(b auffattenb ba§ fie felb|t angaben fle feien oon ienfeit« bei
großen gluffe« oon S)arien Wxato) t)ergetommen (Cieza 360, Her-
rcra I, 7, 16). 9lun nennt jwar P. Martyr (150) au$ bie ®e*
birg«bemo^iner in S)arien felbjl ^ftoriben'', unb neuerbing« ^at Mo»-
quera (Mem. »obre la gcogr. de la N. Grenada. N. York 1852,
p. 41, 6. «udlanb 1858 p. 1134f.) bie Dari^nes bie ^^ bi« gegen
bie 9Runbungen be« SItrato ^erabjie^en, im ®egenfa^e ju ben frieb«
tt^en Chocoes {um caribifc^en Stamm tedl^nen motten, atte filteren
9ta(^ri(^ten über bie SeodRerung opn S)arien f(^einen aber t»iefme^t
barin übereinjufKmmen bat biefe nidl^t }u bemfelben ge|^drte. Suf
Sttbrettttiid ber ((atibtm S57
ber Dflfeite be« (9olfe< )9on Uraba fanben bie 6))anter friegettfd^e
eingeborene mit Giftpfeilen , auf ber IBe^feite bagegen friebli^e unb
freunbU^e Wenfc^en.
2Benn Squier (Nicarag. II, 308), auf ben fi(( 9uf(t^mann
(1862, p. 739) unb SRüner (194) berufen, e« ^me^r al« tt)aH<^ein«
üd;^'' ftnbet ba§ bie Stimme ber atlantifd^en Mfle oon Nicaragua )n
ben (Sattben gehören, fo ifl jn)ar fo biet richtig ba§ Gomara (283),
Oviedo (XLII, 12) unb Herrera (III, 4, 7) eine ^ptaä^t doti*
bici, nxö^i ^aribici, in Nicaragua aU einl^eimif^ nennen, unb baf
feisterer fogar ^in)ufiigt, fle merbe in (S^oluteca biel geft>ro(^en, aber
ed fc^eint ebenfo gen)agt barau« aUein auf bie ^nmefen^eit ))on da*
riben )u f^lielen, al4 U leicht i{l ben Warnen (&|)iriqui mit Sqnier
(319) in (S^iribirt, (K^raibici unb ^aribici um^ugeftaUen um fc^liei«
li(^ ba4 bon Oviedo genannte S>orf <£oribi)i ^u erhalten Don totU
d^em er in ni^t unjmeifel^aften ^u4brä<fen fagt baf bort biefelbe
Sprad^e rote in ft^iriqui gcfproc^en n)erbe\ S)a$ bie (S^ontale« bon
ben bena<!^barten Spaniern fiariben genannt merben (Squier 314),
mdrbe {t(^ au4 einer ge»iffen 9ie^nli(^tett be< Sinne« beibet ffiörtec
ecll&ren laffen (bgl. Herrera IV, 8, 3), unb bei bem tragen <Bebrau<^f
be4 ffiortel ^ümbtn'* fbnnte ti (aum in'« Qimx^t faOen baf
ebcnfp bie unbete^rten 3nbianer oon ft(^iapa« t»Ad^t an ba« (Bebtet
oon ^alenque grenzen, bei ben Spaniern biefen Kamen fähren (Ste-
phens Keifeerl. 442), menn m<f)t Herrera eine 9u(^t Garibaco
an ber 9torb!äfie oon Seragua, gtt)if<ien ber Saguna oon ftf iriqui unb
ftartago ang&be, to^a no(^ metter tommt, baf ein Sanb Cariari ober
Cariai im Sflben oon C. Gracias i Dioa , ma^rf^einli^ in ber M&^e
bet Wänbung bed gluffe« S. 3uan in 9Kcaragua lag , m&^renb ein
|meite4 Cariari am (Solf oon Gariaco ((Sumana) ober bo4 in beffen
Sta^e ft<^ befanb (^umbolbt ». in b. «eq. V, 321f.). S)iefe Uta«
men erinnern an ba4 früher erm&^nte (Sarai de Laet's auf Xrinibab
unb tonnen bei i^rer meiten Serbreitung taum einem anbern Solle
aU bem ber Carina ober Sariben angehören.
^byiedo's iBoitr Itnb n&mU(^ fotgenbe (Hist. du Nicaragua ^d.
Temauz p. 251) : A cinq Heues de la cote on trouve un graod village
habitd par des Chorotegas vers le leyant, et a huit lieues de la 11 7
en a un autre nomin6 Coribizi, dont les habitants parlent une lan-
gue differente de touies Celles dont j'ai fait mention. Les femmes
n*ODt d'autre v^toment qu'un cale^on. Tl en est de m^me dans la
proTince de CbiriquL . .
358 SerBreitunis bet Caritm.
Dag bie Caramares ober Caramairi - 3nbtaner (^umbolbt o. o.
D.) in ber (Segenb Don (Eartogena ebenfaUd (Eariben moten , ohtoo^l
e« bort ouc^ einige friebli(|>ere Sölfer gab, wirb in biefem Bufammen«
^onge ma^rfd^dnlic^ unb bie t>on i^nen gegebenen Sefi^reibungen
fd^einen e« ju befl&tigen (Gomara 189, 200, Navarretelll, 171,
Herrera V, 2, 3, ^efdj^el 431). ®a«felbe gilt t>on ber ®egenb
Don @. Worta (Oyiedo XXVI, 10, XXIX, 7), al< beren Samen
P. Martyr (255, 260) Cariai giebt, obn)Ol^l bie Angaben (ebenb*
140, 260) über ben bort ^rrfc^enben 5(önig, über bie StUiUx @drten
unb gelber ber Eingeborenen bie Snmefen^eit ber Sariben mieber (mei«
fel^^aft machen. Da§ bie dariben bon bort bi< nac^ G. de la Vela
rei<^ten, oerftc^ert Oviedo (XXIX, 9), e« fe^ft aber baruber an ge«
naueren Wa^in^eifungen. 3n ber ®egenb bon Koro fanben fid^ frieb«
\\ä)t unb freunblic^e (Eingeborene (Herrera VIII, 2, 19), bagegen
fdS^einen (^aribenbolfer, ju benen namentlldS^ bie@irabara imSuboßen,
itt ber (Segenb bon IRirua (9{irgua?) gerec^^net merben (Simon I, 3,
1 unb 7, 21), tiefer im 3nnern gefeffen ju ^aben, n^d^renb f{e in ber
9}&^e bon (Earaca^ n>a^rf<^einli(t^ nur ben 5(ä|tenfaum befagen, bo«
93innenlanb aber minber (riegerifc^en <5tdmmen ge^drte (Herrera
IV, 7, 6). ®rötere €i<^er^eit oU über biefe Ädnber befljjen mir in
SRudfic^t auf (S^umana unb ba« \ot^\\6) bon i^m gelegene Aaracapana,
mo bie meiflen 6itten bejlimmt erwdt^nt merben xotld^t für bie (&wu
ben ^arafteriftifc^ flnb (ebenb. HI, 4, 10. VIÜ, 2, 19. Simon 1, 4.
25, de Laet XVIII, 4, O viedo XXIV. 12). 3n (Suriana, auf ber
l^üfle bie ber 3nfe1 SRargarita gegenüberliegt unb metter meßlic^ boti
ba (ebte eine frieblid^e , gum ^nbel geneigte Sebdlterung mit mcti^e'
rem unb frauferem ^aare aU bie 3nfelbemo^ner (NaTarrete*ni,
13, Hei ps II, 122), aber bie Ufer bed ®o1f« t>on $aria maren mie«
ber im iBeft^c ber dariben (Nayarrete III. 30, Benzoni I. 3), in
gleid^er IZÖeife ba< i^anb bon fimana im 9^otben bei unteren Dtinoco
(Gaul in 311). IBon ^ier na<|^ Süboflen folgte bad ^auptlanb ber
^romatcn (Aruaco), bat bie We^rgal^l ber Orinoco^SRfinbungen um«
fafte unb bom ÜBeftufer biefe« 6ttome« on (O viedo XXIV, 8) bi<
^um unteren Sifequibo reichte (Simon I. 3, 22 unb 7, 8); Cariben
maren in ba4felbe me^rfac^ gebrungen. Diego de Ordaz, berbotf
Sanb am Oriuoco oermfi|lete, flieg aOermärtd auf Sariben, bie i^m
ta))feten 9Qiber{lanb leifleten (O viedo XXIV. 3). unb tta<^ Gilii
Oettottuitg ber (SlariBen. 359
Ratten fie in ^l^rei 3dt ba< gonic le^te Ufec bcd unteren Orinoco
inne bid jcnfeiU ber SRunbung bed SaKra, 6ie lebten mit ^romofen
{ufammen on ben (ieineren glufien im &äben be« Orinoco '3)eltd'«
(ebenb. I, 3, 24, C aal in 56), am ^rature 93arim{i 9Racuro SRa*
faruni unb mehreren anberen gluffen be« meflUc^en ®utana (Simon
I, 3, 29), am Sffequibo ober^^alb ber ftotaraften (deLaetXVII,17).
Da fle f4on t>on Simon (a. a. O.) am &aura genannt merben unb
oon Canlin (61 ff.) au^crbem aud^ am Saroni unb ^rui, pnb jte
»0^1 ^d^totxMd) in biefen Sanbern er|l feit bem (Snbe be« 17. 3abr^un«
bcrtd ^eimifi^ (mie ^umbolbt fagt, ed. ^auff III, 275). 3^re
Raubzuge Dom unteren Orinoco bid in ba« Sanb bed ^pure unb ^a*
rare fielen ebenfalls fc^on in altere ^tit (Simon I, 4, 27) unb er«
greiften fid^ über fo grofe Sänbergebiete, ba§ |te 00m ®uarico au«
1577 unb 1583 n5rbli4 bie ®egenb oon Valencia errei(t^ten (Ba-
ralt 246). S)ie ftriege ber Sariben gegen bie @;abren, benen fie oft
unterlagen (Gnmilla), unb gegen eine groge SRenge anberer Sölfer
be4 Orinoco, bie oon i^nen im Saufe bed 18. 3a^r^unbertd unterio4^t
mürben (9}&^ere« bei Gumilla, ^umbolbt R. in ben 'Jleq. lY,
179 ff.), ^aben bie @i|(e ber Sdlfer iebenfaOd oielfac^ Derfc^oben, bod^
oermdgen mir ni^^t un4 hierüber genauere 9le(!(ienf^aft ju geben. @pi|
unb SKartiu« (1301 ff.) beri^iten ba( bie Sölter am Regro unb
Sranco in früherer S^it burc^ bie Sariben t)on Oflen b<r bebrangt
unb oorm&rt« getrieben morben feien unb ba^ biefe letzteren {i^l am
erflgenannten Sluffe in einzelnen Derfprengten Sorben no^l finben
foUen. (Segenm&rtig ftnb fie auf bad fianb smif^en bem Saroni
Sui^tttti unb ^araguamu^i befc^rantt (^umbolbt.ed. ^auff III,
93). e^omburgt (a, I, 269, 342, II, 427) giebt fie im unteren
(Bebtet bed Waiaruni Sui^uni unb $omeroon an, in jerflreuten S>iu
fern am Sorent^n 9hit)ununi unb ®uibaru. ffienn ft4 bei ibnen
unb anberen Sariben^&mmen neuerbing« bie Xrabition gefunben ^at
bat {^< ^on ben 3nfeln ^er na^ ®uiana eingemanbert feien (ebenb. I,
261 unb Giiii), fo merben mir biefer Ueberlieferung f^imerli^ tin
f^o^e« Filter }uf bleiben burfen, ba bie anbete, ioel^ie neben iener be«
^e^t, ba| fie Dielme^r t>om Orinoco na(^ (Buiana gefommen feien
(S^omburgt 353) meit me^r für fi<6 ^at. 9ui^ ifi eine fpdtere
Stucfmanberung oon ben 3nfeln ^er in ^o^tm &xaU ma^rfct^cinli^,
ba fie fcbon um 1500 i^re Raubzüge Don bort au<l^ nac^ ber tierra
360 '^i< Q^umanagotto, Variagotto.
firme ridjtcten (Herrera I, 4« 2, de Lact I, 18), t^te ^teg«^ mit
beit !2Bci§cn aber unb ibre Serhängung t»on bcn meiflm ber ft einen
^utiüeu im 17. ^abcbunbett fte tternnla^t haben mögen ba« Sefllan^
n)iebcr aufjufud)en. ^ag bcr IKorbmeßen i:»on ®uiana, bod Sao(
oom redeten Ufer be« Drinoco bi« an bie 3)Varomeine fonp ben 9ra>
n)afcn gehörte, crgiebt Ticb au« ben borttgen geograp^ifd^en fHamn,
mogegeu bie 9{amen iDild^e ftd) uon boit nad) 3nbufl finben im frno«
^öftfcbcn unb brafiliauifc^en (j^uiana grögtentbeil« caribtfd) ftnb iStiU
fd)r. f. *2Ulg. erbf. dt J^. IV, 27». »^Im ©imanati fanben bie fron»
^öfifdnu U){iiTionöie (1728) (^alibid, tBöKer Don nabe vetioänMen
€,virtd)cn lebten an ben Suflüffm bed oberen O^apoc (Lettres 6d. 11,
12, :J2). unb jdiüu ilv. Laot (XVII, H— 16), ber im ©ebroudie brt
iKanune noiftditigei ^u fein pflegt a\i bie älteuu fpaiiifdl^en 64nii'
fteliei, giebt uüe am (iitrcnt^n, Surinam, ÜKaroni unb auf bei3ni(l
(Sa^enne, fo audi im \!anbe 'Jtorracf fiiböflltd) i?om üBiapoco (Ot^apot)
(iaribeu über ü^iaranfdiemoccae al« einbeimtfcb an, unb bezeichnet fic
auf (Sat;enne aU bie ältere, bie iHroivafen unb $aragoti aU bie jnn'
giie IBePölt'ciung. ^ti |üblid)fie i^unft an weldjem fidi (iaiiben nad|'
nuifcn laiftn, fdieiut bo«' rtd)te Ufei bed ^ma^oneujlromeA ^ii fein toi
Dberbulb ber 'JDtunbnng be« R. S^tiv^ von V^anpunad bemobnt isoi
(Acui'ia t>SO), bvnn tieä ift btr !h\ime beu bie ÜKappute« ben &iri'
btn beilegen i^ater, iUiabrib. III, 2. 67S'). iBon CasteinaulIH
135) iverbiu ilaripuna« fogar am redeten Ufer be« SNabeira untec
9" f. *^. angegeben.
98ir haben bi^l^tx auefcblie§li(4 bie ü^ölfer befproc^en »eld^e uf
mittelbar unb befiimmt al« «dariben be^eidinet iverben . unb ipenbrn
un« le^t $u ihren il'ern^anbien. ißon ben 25 i^ölfern bie Gilü ^^
fold)e angegtben bat i^ridiarb, Ueberf. IV, 535) ilnb nur »enige
ctwüö naher bifannt, bie 6umanagotio unb $onagotto . (Suapqucri
unb 2amanaf, pon benen bie brei erfieren audi x^on Gumiliatl'
ftaribenpämmt genannt n^erben. X^ie ^umanagotlo. bcren 6pra4(
im mcßlidjen ^beil be« ebeinaligni govWruo de Cumaiii l^ccif(tK>^
ifl*— <&anbifd) unb (dbayma ba^e^en \m \iiU\A.m unb ö^Ud^cn —
(^umbolbt ed. {»au ff II . 9) . bilden lu %a»»vma\\t b« ^»rth»
lung in ben i\ii{iunen oon ^itiiu. £u \»aTt\\ >tbi »\\bt fRcft\«)ca,
• ibiai AIcedo oon tun SoKe tct ^arxpox^ «v>^}i . >svt « Vä«*
«jkgcR^en fen un^ alt febi culrioirt bc^ei^ntt X^t^'c®^**^ «am^ttt^umy
Die (Suapquen, duorouno. 361
bo4^ feine (Sonnibalen (Oviedo XXIV, 12), to\t bie C^tugoto (15—
20 leguas lanbeinmörU k)on Waracopona , Herrera VIII, 2, 19)
unb tnand^e onberc Sötfer bicfer ®egenb^n , meiere bie Jtö))fe t(^r(t
ftinbev i^orn unb feinten ab^uplotten pflegten, bie (&l)<cigoto, $ara»
goto, ^itagoto (Simon I, 4, 25). '%\it ä^dttecnamcn mit biefer dn»
bung fdt^einen caribifc^en Urfpruuged unb bie mit i^neti bezeichneten
SöKet caribifc^en stamme« ^u fein: bie (^^orogoto im &uben D0n
(Laraca« (Baralt 186), ^iatiog^otto mit ben SDrio am oberen do*
renti^n unb am (£{fequibo unter 1 — 2" n. 93. unb bie ^rinogotto
(Caulin 60), ba« {)au|)tDol( im giu^gebiete be« oberen unb mittle»
cen CLaroni (<S(^omburg( a, II, 478 f. u. jtarte, J. R. G. S. XV,
83) geboren ^ier^er, bod^ miffen mir nidiit ob {te jtd^ ben (£umana<
gotto ober anberen ftaribeußämmen gunä(^{l anfcbüe^en. ^ie 9a«
riogo t,to ftnb bie Semobner oon $aiia unb foUen in biefed Sanb
t)on ben j^uflengegenben f^tx am iBerbice unb Sffeqmbo gelangt fein
(@4lomburgt 353). 3bte 6pradi)e i{i bie berrf^enbe in ben SRifßo«
nen oon (Buat|^ana (Caulin 88).
Die (Suat^queri, oon Gilii unb Gumilla aU ein 3n>eig ber
(Kariben bejei^net (Sater, ORit^rib. III, 1, 676), b<^tten nac^ Cau-
lin (122) SRargarita (äo^e unb i&ubagua inne, bod^ foQ bie tej^teic
Snfet, ba jte fein Xrintmaffer befaf, niemaU feft bemo^nt gemefen
fein (Oviedo XIX, 2, de Laet XVIU, 2, ogl Caulin I, 4, 25).
®ie leben neuerbing4 aud^ auf ber ^albinfel 91rat^a unb in ben IBor«
Pbten oon (£umana, ftnb na^^^umbolbt (ed. <&auff I, 201, 217)
urf^rAnglict^ (Buarauno, oon benen fie fic^ iebod^ )e$t toefentli^
unterf(^eiben, unb ^aben ibre a)^utterf)^ra<!be mit ber fpanif^en oer«
tauf(^t. 3^r 9tamt foU i^nen oon (£urop&ern in golge einer mtioer«
ßanbenen ^ntmort beigelegt morben fein. @(^on in alter geit fan«
ben bie Spanier auf SRargarita bei i^nen freunblic^e 9ufna(^me (de
Laet XVIII, 1) unb fte fyabtn {1(^ ganj ben SSBeigen angefc^loffeu.
Ob bie triegerifi^en unb m&^ltigen (&\xapcm, rodd^t Federmann
(104) am mittleren Drinoco mit ben Saqueüod tufammenmof^nenb
fanb, ba^felbe Solt maren . l&it ^ö^ nxä^i entf(^eiben, bo($ nennt au^
Caulin (69) ®uot^quirid im &uben bed (Su(||ioero. 9Benn fte mtV
li(^ oom Stamme >ber ®uarauno ftnb, oerbient e4 Seac^tung baf
fubdpdb ^om Sulia , ber in ben aXaracaibo « See münbet , au^ ein
SBolf ®uarunie genannt mirb (Simon I, 7, 22). DieiSuaraon obn
362 iDie Xomanaf, Qif^at^ma^, fRaqmritaci,
OU'-ara'uno im S)dta M Ortnoco, einige in Un Wtfftonen Don Cuma«
no unt an betten Ufern U9 Orinoco 25 leguas t>on (&, Sarima ent»
fetnt, ^ot erfl ^umbolbt (ed. $auff II, 7) ^u bem cotibif^^eii
®pro(^jlamme geiä^U, menn wir t>on Lavaysse (145) abfegen, ber
anä) bie 9romafen ba^in rechnet, md^renb St^omburgf (a, I,
114, 162 u. Slarte) bie fflarrou (®uarauno) am Sarima unb ffioini
ober (Buainia, im ffilflenlanbe bi4 jum Sffequibo unb oon ba bU
na^ Surinam ^in (Bancroft 164, Ouanbt 131), beren Spxü^t
fi(^ in ben ailttnbungilanbern be4 ^ma)ona4 mieberftnben fofl (Han -
cock im J. R. G. S. IV, 332), oon jener ^amilie getrennt ^alt.
2)ie Xamanaf, benen nac^ Gilii bie Sumanagotto ^ariagotto
unb SRaquiritori fprac^lic^ nä^er ße^en aU ben Sariben, mo^nen am
regten Ufer be4 Drinoco fuböfllic^ t»on ber SRifpon Sncaramaba
(^umbolbt). 3^re Sptaä^t biente Gilii otelfa<^ im Serfe^r mit
ben Sölfern be4 unteren Orinoco; ein 3n>eig berfelben i{i bie ber
(^^a^ma« meldte im Oflen ber ®uarauno an ben Sergen be4 &o«
coOar unb ®uad[^aro, om (Snaxapi^t, ^olorabo, 9reo unb (Saifo
be Saripe leben. 3n bie 93erge t»on €aripe finb pe au4 ben ^ei§en
Xieflfinbern erß bur(4 bie 9Rifftonare tterfe^t morben (CauHn 322,
^umbolbt ed. $auff II, 32). (Sef^dren bie IWaquiritari au^
(ferner, meldS^e Caulin (80 f.) oberhalb ber SRunbung bed Saf^qui«
are im g1u§gebiete be4 Orinoco angiebt unb aU Carives mansos be*
(eignet (aud^ ^umbolbt a. a. O. III, 144 nennt Pe frieblic^^e Mer^
bauer), fo finb {te gleid) ben (Sua^ano« (ebenb. IV, 24S) ein mert«
wflrbige« Seifpiel bafur ba§ triegerifcf^e SBitb^eit unb ®rattfamteit
feinetfmeg« aU ein aflgemeined 9Xerfma1 aQer jur 6:oriben«9<^miHe ge«
adrigen St&mme betract^tet »erben barf , mie man fo gemd^nlit^ an«
genommen l^at. Sie 6))rad^e ber erfleren ^errfcf^t am oberen Orinico
lioifd^en ben 9Runbungen be< Sentuari unb be« $abamo (ebenb. 72).
®4)omburgf nimmt feine Sermanbtf(^aft ber 9Xaiontong ober
Staquiritari mit ben Cariben an , bcren 6tämme er in ®uiana in
|n)(i (Bruppen t^ertf^eilt: 1) SBaita unb Wamai; 2) 9Xacuf{, 9tetuna,
Bapard , $ianog]^otto , S)rio (f. beffen jfarte). 2>ie epra<jt^e ber 9ta«
mai ober Vccamap, bie fid^ oon ben Saifa taum gu unterf<(eiben
fi^inen, ifl mit ber ber dariben faß ibenttfc^ (Hilhouae in J. R. G.
8. II, 287) ober il^r bo(^ na^e oermanbt (€<^omburgt a, II, 454).
®ie leben hinter benSBarrau im3nnern f&blic^ oom oberen unb mittle«
rcn !B«cima h\4 no^e an ben Saint ^etan unb int Stotben be4
Cttt^uni, aud^ im oberen 6tromQebiet bed ^emerara, am ÜWaiaruni
unb $utaro (e^ombutflf a, I, 196, II, 449, SRonaUb. b. ®ef. f.
(Erbt 91. S. II, 155), mo {ie fc^^on t>ox %\Ut^ roaxtn (de LaetXVII,
17). %Vi^ am »erbice finben fie pd^ (Bancroft 165). 3)tea)la«
cuft im %la(t^lanbe {mifdS^en bem 9iu))ununi, $anma, bem ^Qcarat«
ma« unb Sanufu« Gebirge finb non ben 9refuna im Quettgebiet
be« (Saroni Sui^uni unb aRajaruni, ma^rf(t^einli(^ nur bialettifc^ ner«
(trieben; bie letzteren f(^einen früher im ^lulgebicte be« Uau)»e4 ge»
lebt )u ^aben (6d^omburgf a. a. OO. unba,II,208f.,239), ma«
nieOet^t a\x^ Don ben Wacujt gilt, menn {te mit ben Macu« tbentif«^
finb, bie Wallace (508) am 3fanna unb Herndon (253) am 3a«
pnra angiebt -- eine Sermul^ung ber iebo<^ bie Secfi^ieben^eit ber
p^t)|{f<ben eigent^fimlii^teiten betber (f. unten) nid^t gängig i^. 3)ie
3a)}ara ^at S^ow Caulin (57) mit ben ^Racufi ^ufammengenannt.
Gin g(ei(i(^namige« SoK, beifen letzter Weit im 3a^re 1607 oottflanbig
oertilgt morben [ein foate, mo^nte in alter Seit auf ber ffießfeite be«
eingange« in ben 9Raracaibo«@ee, unb e« ifi ^u vermuten ba| e«
mirtlic^ ein (£aribent)olt mar , ba au4 {übli(^ oon bort am Sulia bie
&uiriqttire« aU ein fol<^ed au«btüdli(t^ ermähnt merben (Simon I,
7, i6ff.). ^ieSerni<i^tung ber erfieren tann inbeffen nur eine t^etlioeifr
gemefen fein , ba bie 3ap<ita (menn anber4 barunter ba«felbe Soll (U
Der^e^en i{l) aufer oon Acuna au<^ in bem SRemorial ber Sefuiten
an ben ftdnig oon 6t>anien (1632) in ber 9^a^e ber Omagua in ber
^rooin) Duito genannt merben : fte fa|en am Surarai^ unb foQen
iOOOO Seelen ßarf gemefen fein (Rodriguez II, 3, V, 4 unb 12).
Xeuerbing« ^at Odcnlati (169), ubereinflimmenb mit VillaTi-
cencio (170) bie 3aparo4 smifc^^en bem ^a^aja unb 9{at>o, an le|«
terem bi4 )ur 9Runbung bed (£urarai^ (ober nac^ p. 177 unb 180 tot*
ntgften« bi« gu ber Wunbung be4 ^guarico) gefunben unb te^^net m
i^nen au(^ bie 3<) ui tod im Flußgebiete be4 unteren Wat>o (189); Aber
i^re @pra4)e, bie i^nen mit ben Waiane« am ^tmajona« unb ben
9oijira4 gemeinfam i^ (Yillavicencio 175) l^dren mir teiber
m<4t« K&^ere«. Hervas (Sater, Wit^rib.III, 1,590) ffl^rt bie
Saparod einerfett4 al4 eine ^bt^eilung ber Simigae4 am Curarai^,
anbererfeit4 aber aU einen dn)^0 ber fogenannten SncabeOabo« an,
(Ebenen nodS^ Sei gl (99) bie f[btc(|ira4 , ungutere« unb melj^mc
anbete Sölter geböten, ^ie 9n(futere4 ober Vngutero«, ein milbe«
364 Die 2)ao<; bie iCiotoafen.
unb räuberifc^ed obmo^l fe^f&ffide« Soll am mittUren unb unteten
9lapo, ftnb in Sl^xa^t unb Sitten mit ben ^utumo^o« ibentifd) unb
gUt^^cn im IHcugf ren ben fogenannten (£ncQbeUabod om unteren ^gu»
aitco (Villavicencio 173 f.), Don benen fte Osculati (185) gac
nic^t unterfc^eibet. ^ie oecmQiibtfd[)Qft1ic6en IBer^ältniffe biefer 93dlfec
feitiufletten bcbacf ed neuer Ünterfud^ungen, tuelc^e indbefonbere au^
baruber »erben ^uff$tu§ geben muffen ob mirflic^ Saribenfldmmc
bi< in biefe entlegenen fiänber «)orgebrungen ftnb.
(Snblic^ l^aben mir nocb bie ^aod ($aio«, S)aied, ^a^ri) gu er«
mahnen, bie am unteren 9J{aroni, im ^oUänbif4^en (Suiana, l^aupU
fä4^1icb aber jmifc^en bem Dt|^apoc unb ^majonad lebten , mo^in fit
i^on ben ^romafen aud ben Sänbern am unteren Drinoco vertrieben
morben marcn(de LaetXVII, 4, 6, 9, 11, 15). 8ic moren i>or Sei'
ten bad mäd^tigfle unter ben äidtfern bie )n)if(^en bem (£|fequibo unb
^majonenflrom mo^nten , unb ftnb ebenfaü« }um caribifc^en Stamme
)u re^inen ( S a t e r , ÜRitl^rib. III. 1 , 682).
S)ie 9lroma ten, bie urf)^rungtidben 93ett>o^ner bon (Buiana
(Gilii, Bancroft 167 f. üben p. 858), merben {iDar bon Herrera
(N. Orbis metaphraste Barlaeo Amst. 1622, c. 8) aU bie gro§f
gomilie bc^ei^inet, bon melc^er bie Sariben ein 2:^eil feien, unb t>Qn
^umbolbt (ed. «i^auff IV, 331 ) al« mit biefen oermanbt betrad^»
ttt, ^oä) t^at SBater nur einige wenige f))rodiili(^e 9le^nli(^(eiten ^mu
((^n beiben ge^inben unb bemertt bai bie ^romafen ben ZamauatcE
meit nä^er flehen ald ben (Kariben, @<l^omburgf (a,Il, 325) aber
f^eint bie SertoanbtfdSiaft gang abgumeifen , inbem er aud[)>ri4^t, ba#
bie einzigen (Brunbf^rac^en in (Buiana n)a(^rf4)einli(^ bie ber (Earibtn,
Sramaat, 9Barrou unb ffia))if{ana feien. Oviedo (XXIV, l7)gieU
bie ^ruacad an ber ftä|le ^gmift^en bem fRaroilon , Zrinibab unb bem
®o(f t>on $aria'' an, momit bie ftarte bei de Laet überein^immt
auf ber fie ^^ am Unten Ufer be« 9(ma}ona# ftnben, bo4i bemertt it^*
Um (XVJI, 4) autfbrüdlic^ bat in golge ber portugieflfc^en 3nt>aftP'
aen oon $ara ^er bie Sij^e ber 93dlter in biefen Sanbem f(t^on 1629
iiöUig oerdnbert unb bon ben ^od&nbern ni^^t me^r aufguftnben g^
mefen feien, einige menige berfelben lebten bamaU norbmefilit^ i>om
unteren Ol^at)oc unb an einem meßlic^en Qufiu^ be«felben, anbete
in ber <Begenb bon daptnnt, am unteren Warohi, am Serbice unb
untma ftffitquibo (ebenb. 6—1 1, 15 f.). Caulin (67) giebt Ml>ac9l
Die 9lTon><ifeit 305
neben otelen anbetn Sdifern an Den 3uflüffen be« (Saura an. ^ietau<
etgiebt jlA 6(^omburgf'« (352) Sermut^ung ba§ fie i»on ®fiben
(eigentli* ©flboflen) f^ergefommen feien, of« rld^tig, »entgjlen« fflt
ehien X^eil biefe« Soffed. 3br if|$iger 9erbreitung«be)trf ifl nA4)ß bem
franj5{if<ffen unb lioQönbtf(^en ©utana (Duanbt) ba< ^^u^gebiet
be« unteren ffiorentpn unb ffffequibo, njo fle an jenem unter 5®, an
biefem unter 4*^ n. ©. mit Snriben ^nfammengrenjen, bann ba« St&*
flenlanb xvt^Viä) X)or\ Unterem {^luffe bil gegen bie ORänbungen be«
Orinoco ^in, fo jebodi, bag fte fid) ^ter taum bunbert cnglif^e ^tu
len mcit in'« innere erflretfcn, unb befonberd am SBaini Sarima unb
^macura mit l!Barrau« gemifd^t ftnb (6(^omburgf a, I, 226, 9Ro«
nat«b. b. ®ef. f. Qxlt W. g. II, 155. J. R. G 8. XII, 196). 3nbeffen
(foben mir wai) |$rü^ercm feinen ®runb an^une^men baf fie im fBe^
flje biefer ßänber ji* erft feit jmei ober brei 3a^r^unbeTten befänben.
9uf txm ölte Verbreitung berfeTben mdt im SBeflen fdl^eint ed ^ingu«
meifen, ba§ nic^t bfo« oon Oviedo (XXV, 1) ^ruacanad unmittet«
bor im ©üben be« OTaracQibO'€ee'#, fonbern oucb t»on bem forgfäl*
tigen Piedrahita (III, 1, IX, 5) ^ruoco« in ber Sierra 9let7aba oon
@. aWarto unb fflböfllicf) t)on bort in ben ©ergen „ auf ber redeten
Seite" be« Upar»S^ia(e« genannt merben.
2)ie meite Ausbreitung ber (Sariben unb Aromofen bie mit nad||»
gemiefen ^oben , lägt mit Si^er^eit ermorten ba( au§er ben ange«
führten Sdlfern a\\^ nod) oielc onbcrc ^u biefer gomilie gehören. Die
SiOgemeinbeit in melcber bo« Sßort unb bie ffiilrbe be« $iai (^ia^e)
unb fo mond^e anbere Sigentbämüdifeit im 9^orben bon Süb 9me«
rifo i^orfommt, moc^t biei ebenfofld mo^rfdieinlidb, aber ber Sl^angef
genauerer 92a(bri(^ten nötf^igt un« bei einem menig befriebigenbeit
Stefuftote in biefer ^infic^t ftef^en ^u bleiben. 9Bir mAffen und im
gofgenben bomit begnügen au« ber 8Waffe ber namentlleb befannten
Sdlfer meld)e bem bi^b^t bebanbelten fiönbergebiete ongc^dren, no^
einige ber bebeirtenberen heran«j«bfben , bie ben (Joriben urfprflngftdi
fremb )u fein fc^einen unb beren Se^iebungen {u anberen fid[^ h\9 \t^t
ni^t näb^t angeben foffen.
3n ben Sbenen non Orino fuböfltid^ t»on @. Watto unb am un«
teren R. de 1a Hachafa$en bie (Suaiiro^ (<9oabiro«), me(<^f gan§
unbefffibet, obne Raubbau unb fetbft o^ne glitten (Piedrahita III,
1, IX, 7, Simon 1,8,6), bo<^ f(^n>erli<^ bon caribif^em Stamme
S66 Die Q^uajiro^, %a\^x0nai, (Eaquettod,
»oren, Do pc bei f4>U*t<m ^oarc gang fd^marje ^aul ^aben {Ga-
lindo J. R. G. S. III, 290). ©ie rei^ien neuetting« bU jum ®olf üon
Warocoibo uwb »eifcn aüen »erfc^r mit J)en euco»)Ocin, befon^ft^
mit ®|)antctn ^urucf. Aicedo ((t^ttbert {te aU fleißig unb betriebfom
nomentlicb im ^anbd , n^ii^U t>on aSaumiDoüenweberden unb Saum«
woOentlfibern bnfdben, oon ibten ftäm))fen ju $ferbe, ieboiib obne
Angabe feiner Duelle, mt gemöbnlidl^. Ob ber $090 < ©trauet beffen
Slitter \>Qn ben ^uajirod mie in @. KKorta uub (Humana aU 9teii«
mittel gefaut mürben, bie doca mar, mie Alcedo [agt, f(^eiut un*
gemif. 3n ben @ebirgen von @. Warta lebten bie äuger^ tapferen
Zaprona«, bereu ^ad^t bi4 über ben Wagbalenenffu^ ^inüberrei^lte.
3)ie Sölfrr am ®Dlf Don Waracaibo, bor na^ einem ber bortigen
Häuptlinge benannt iß. gleich bem t)on $aria (Simon I, 2, 3 u. 16)
geigten fi^i frieblid^ unb freunblic^. Unter ben Kamen ber f^\n unb
meiter lanbeinmärtd (ebenben Stamme {Ml^mi ebenb. I» 2, 19; 5,
17; 7, 16, HerreralV, 7,6. OviedoXXV, 1—4 u.S)faaenbie
Xiriguanad ober @binguanad auf, meiere nur Oviedo am ^uma«
glu^ im @uben bed 9Raracaibo«®ee'd unb im Innern fübli^ Don @.
9Rarta nennt (XXV, 4, XXVI, 18), mäb^enb Piedrahita (IX, 5)
in ben Sergen be« Upar^X^aled, alfo in geringer Entfernung, unter
anberen Stämmen merfmitrbiger IBeife au<^ Xuped nennt, meiere bie
grage oeraulaffen ob Sölter Dom Stamme ber Xu|)i«(Buarani DieU
(ei<^t bi4 f)utf)a oerfprengt morben feien. SDa^ eine Sdlterfi^aft bei
®uapanad fomobi in Sumana a\^ au4 unter ben (Suarani toox*
fommt (mie d'Orbigny II, 289 bemerft ^at), Derbient untet fol^^en
Umfi&nben iebenfaQ< Seadi^tung. 3u ben (lariben geborten bie 9t*
mobner t>on Upar mabrfcbeinlid; ni(t^t, ba t^re 3auber&rite ni^t $i*
a(^e«, fonbern IDIabone« \)\tifn (Herrera Vm, 6, 12). 2)ie Sölfer
ber (Begenb oon IWeriba bat Piedrahita (Xn, 7) aufgei&blt.
3)ie (Slaquetio«, auf mel<^e ^ebermann (94, 98, 104) an ber
ffäfle oon Goro geßoien mar (1530), traf er 73 beutf^^e 9Reilen oon
bort entfernt im 3nnern mieber an , mo fiein |}arf befeßigten 2)örfern
mo^nten unb ba< m&cbtigfle Soll be4 Sanbe« maren. Sie lebten au4^
an ben Ufern be« SRaracaibO'See'fi, am 9pure 2)arari unb (ia^a*
oari, mo fteiKeorg oon Speier (1636) auf feinem SegejumSleta
fonb (O viedo XXV, 8 u. 1 1 , Simon 1, 4, 12). 9tod) meiter im SA*
ben tomml ber Korne (taqueta aH f^nonpm mit bem oberen Saufe
bcA 3aputa t^or. Ampües ^otte 1527 bei jenem SoKe in Solo
freunMi(t^e Qlufna^me unb reiche ®ef<i^nte erholten (Baralt 148).
S)ad Senile ma« Oviedo (XXV, 9) t>on feinen Sitten eq&^lt
(Sintf ocfnen ber Seiche M Dornedrotlen ^auptling^ , Seebrennen Ux
Gemeinen, ®enu§ Ux gepult^erten 5tno(t^en im ®etr&nf) xtii^t nt(^
^\n um ein Urt^eit über feine 9)ationa(it&t ju begrünben. Die 6t&m«
me im Oflen oon ^oro na(^ Xocu^o ^in moren in Die{e . Derf^iebene
^pta&^tti getbeiU, fe^r triegerifc^, rob unb grd^ent^eiU Kannibalen
(Simon I, 3, 1 f., Herrera VI, 1, 1, VII, 10, 16, VIII, 8, 2. »fi«
^ere« über bie bortigen 6uica« unb Ximoted , befonber# i^re 3bole unb
Opfer bei Simon I, 6, 23 u. PiedrahitaXlI, 5). S)a«felbe gilt x>on
benen ber Oegcnb t>o\\ Sarquifimeto, bie obbacf^lo« in ^ingemalteu
unter Säumen f^liefen (Simon I, ö, 19). Die Sölter im &fiben i^on
earacad bat Baralt (186 f.) aufgeführt. 3n ben Oua^ibo« am
unteren SReta bid gnr Wunbung bed dafanare bin (^umbolbt ed.
^aufflll, 130)— Caalin (73) nennt fieim 9lorben br« Sit^aba —
muffen mir biettua^uf^ed ober ttua^ped ((Suappied bei OviedoXXV,
12 f.). t>ermutben, bie (9. D. ®peier unb $^. t>, ^utten (Fe-
lipe de Utre, Urre) am (Suaoiare ober (Sua^are unb ienfeit4 be4«
felben in SRacatöa fanben. @ie maren bArtig unb befleibet, unb fian*
ben in jeber 9tu(ffldi;t auf einer ^ö^eren C^ulturftufe M bie nörblic^e«
ren Sdlfer (Simon I, 3, 12 u. 5, 6, Piedrahita X, 2, Baralt
164), )9on ber fie fp&ter berabgefunten {u fein fcbeinen (^umbolbt
a. a. O. 144): mo^rfdi^einli4 f(^lie§en fie ^ä), mie oietteic^t auc^ bie
t>om SReta ^ergefommenen Otomafen beren 6i|(eie|t )n>if(^en bem
9^>ure unb Sinaruco liegen (^umbolb t 9t. i. b. 91eq. IV, 678) ben
fpAter )u befprec^enben Omagua« an.
fflir unterlaffen ed ben größten Xb^Ü ber Sdlter anjufu^ren , bie
ft4) nod^ auger ben obigen am ^pure !Reta unb im fublic^eren Slul-
gebiete be« Orinoco angegeben Pnben ( S i m o n I, 4, 1 6 u. 5, 1 6, C a u -
lin 70 ff.). 9U bie ^auptt»ölfer tiefe« (Bebieted beieic^net Caulin
(78, 75 ff., 88) bie Sabred an ben Bufluffen be4 (Suooiare unb na«
mentlicb am ^Itabapo, unb bie S^a^pure« am Orinoco bem ßio*
fluffe be# Sicbaba gegenüber , am Sentuari gegen beffen SR&nbung ^in
unb an ben Suflüffen be« S^egro oberbalb ber Wfinbung bed Koffiqui«
are, md^renb ^umbolbt f)öxU (ed. ^a uff III, 143) baf bie le|teren
felbß mit ben Vbaiti« !ßareni4 unb (Buappunat>e« )» ben ftabre« }u
rechnen feien: bie 91tured Quaqua« unb SRaco« ober ^iaroad aber
)ii bem ct^xofttw 3tamme Ux ealiiiad fahlen, bie Amtfcben btm Si*
Aoba unb (SuaDJarc, unt Aroifcben SWeta iinb $aute qfUbt ju boboi
fc^cincn , ü^t aber ftch tbeil« in (Eoriduna ibtWi in ten IRiiltomn m
oberrnlD^ctobennbcniebb. 1 14i. SRcrfronrbiqerltäeifcitcigt tieSKaiipun'
Sprache einerfcit« aujfaQfnte Qlehntid)feitrn mit ber ^auptfpradie von
9)<oro« , anbrrerfeit« bcfi^t fic einttie mit bem iamonaüfcben (Satci,
SRitbrib 'IIL K 617). 9im liufen Ufer b« miteren ^puve unbin Ui
a^iffton ':H(lia(^ua« tebenbie^^lorurn« . Dor 3citcn ein mAcbti^c« SbU
(^umbo(bte(l<&QuffIII.21). ^icethno^rapbifcben Serbältm|{call(i
biffcr 93dlfcr untereinanber toie )u ben (loriben unb Strotoaten jinb
no(f) Qon^tict) unbcfannt. ^ie ^6\ttx bed 9lt%xo , an tveltbemStaro'
Ditanif(^ bic ^auptfpracbe \fi (cbenb. IV, 72), finben nd) nebftte
nen roeldje ijwifcben bem »ßarinic unb iP^oronon fijen, bei CauÜD
(82 ff), bic am Uoupe« unb Sfonno bei Wallace (480 f., 507).
SEBenben ivir un« [cblieBlic^ nad) @uiana jurucf . fo jtnb oucbbiei.
au§cr einer ^lOBcn 3^^1 ^^^ cbrifllid^en ^aibduilifirten gaTiigcn
(9)>{if(!btinflen pon Steigen 3nbianern unb 9^egeTn) am @(tequibouvt
Wajarunt (®d)omburof a, [, 97), nod^ mehrere Söifer ju nennen
bic ju ben (Sariben unb *)lron)afen feine Serroanbtfdbaft ju haben fdMi*
nen. ^a^in geboren bie lEBapifiana am $arime Safutu unbStupU'
nunt unter 2V2 — 3" n. ©. , roelclje ben qjauirana am Ä. »ron«
fpraAperroanbt fcbeinen; bie im 2Iu*fterben bf0riffenen atorQi i«
Sarawaimt (Scbirge unter 2 '.'2^ rt>c\t\\(b vom (Sffequibo, unb ö^üA
Don bicfen am genannten gluffe bie Saruma, roelAc pom »e^re
^erübergefommen jtnb; bie IBapamai« uom QueOgebiet bc« Sffc'
quibo nad) bem Smoi^onenfirDm bin; bie (Suinau im ۟ben unt
Oßcn ber früher am rcdttcn Ufer be« oberen Orinoco ermähnten 9It'
quiriraren, bic am 9i. 93ranco früher mächtigen !|^arapilbano«,H(
SRaopit^an« ötllid[i Pcm Sffequibo T/^" n. $. unb einige an^rt
(6(bomburgf a, L ai5. IL 41 f.. 3S8, 470. f. J. R. G. S. XIIl,4e.
XV, 86. aXonatib. b. ©ef. f. (Srbf. «. ^. fl, 155 ). (Sinige menig h«
fonnte ®tdmme be« fränjöfifcbcn (»uiana jinben fidb in ben Lettrti
Mtf. (II, 10. 12) angeföbrr.
Sic aagcmeine (jf^arafteriflif meldte man Pon ben pbvfif^«"
8i0ciil(^iimli(bffcirtn bet bisher be^anbelten »ölfer {u geben i^a»
fii^t kal, 19 Aulrrfl unPoUfommen unb felbfl roiberiprfd)fnb, mt tl
W oorctligcn «cncralifaiioncn ju gcfdicben pflegt. Morton (Cim.
V^pfifd^e (S^araftcHflif her Sfibamerifantr. SM
Am. 64) miU ^ie Sdlfer ))e4 nörblidi^en ®üb Smerifa mit feiner »at^a«
1a(^tf(f)en na^e"" von 9torb Omenta oereinigen, bie er im allgemeinen
aU runbtdpftg begei^^net, obmo^( namentlich fein ^turc<®(^&))el
(135 unb p). 12) bei abgerunbetem ^inter^aupte eine ungewdbnli^e
8&nge t>on Dorn nad^ hinten jeigt; nadSi Sletiiud dagegen {VtüU
1er'« 9r<^it> 1848 p. 247) ifl in 9)eneiue1a unb ®uiana miein Sra«
{{lien unb ^aragua^ bie langfdpftge prognot^ifc^e^orm Dor^errfdi^enb.
Ku^ ben Gariben fc^reibt er biefen Xt^pu« }u (ebenb. 280), bie nac^
Morton (a. ei. O. 237) Slunbtdpfe finb. Sorfiifitiger ^at d'Or-
bigny (1, 119) bie gro§e 8erf(^ieben^eit ber itopfformen fon)0^l bei
ben eingelnen Sdlfern M innerhalb beifelben Solte« in @üb ^meriffa
^erborge(^oben unb ba^er gang unterlajfen eine allgemeine di^atalUt
riflif be« S^ibeltl^pud gu geben. 3>emna4^ fd^eint e« rat^fam eine
allgemeine @<|^i(berttng äber^aupt noif) unDerfu(^t gu laffen. 3nbef«
fen finb ^od^ folgenbe Semerfungen bea^tendmert^.
3)ie (Eingeborenen Don 6äb Imerifa, ein gefunbe« unb langlebi'
ge« ®ef<^!e<!^t, getanen ftc^ bur^^ groge 6tdrfe unb gefhgfeit be« ftno*
^engerfllle« au#, Serfrümmungen be« 9tfl(fgrate# unb j^lumpfu^e
(Inb nirgenb« ju fe^en (o. 2Rartiud in Sudaner'« »epert. XXIV, 145,
165); freiU<^ ^at Oviedo (XXIX, 28) grob übertrieben inbem er
if^ren @(^&bel btermal fo bi<f nannte aU ben be« (Suropder«. 3)a^
9N§ge|iaUen bei i^nen fe^r feiten finb, bttxaö^Ut aud^ ^umbolbt
(». in b. 9eq. II, 198) aU Wa^eneigent^ümlic^teit. 9Sie bei ben 3n«
bianern bed ndrblid^en ^efllanbe« ijl auct» bei i^nen graued ^aar im
9llter fe(^r feiten, unb bei feinem ber (Eingeborenen oon (Suiana ^at
64f omburgf (a, II, 253) eine $(atte gefe(^en. 3>ie garbe ber ^aut
ifi ni(^t bie ftupferfarbe, fonbern ein bun(le«-9raun, ber So^farbe ^
nftbernb in ben ^equinocttalgegenben, bo^ fommen au4 ^eQereSc^at«
tirungen bor: bie Otomaten unb(9uamod jinb biebunfeljlen, bie(8uai'
ca« an ben DueUen be« Orinoco, „bie mei^lic^eu Subianer"*, bagegen
bebcutenb geller aU bie meiflen (^umbolbt a. a. O. lY, 491), bie
®uariba# in berfelben (Begenb oon ber garbe ber Spanier (Gaulin
81). 3n bi^^ten 9B&lbem ijl, mie fc^on Gnmilla bemertt 1^ai, bie
Hautfarbe bei i^nen fetter, in ofenen S&nbem buntet. 3)urd^ bie
gorm ber %ugen, bie ^erbortretenbenSatfentnoc^en, hai fc^lid^^te grobe
^aar unb ben fa^ gingli^en 9Rangel be< IBarte«, ber ald t^iiXid) gilt
ttttb barum entfernt mirb , n>A^renb i^n gef^drige Pflege verfl&rten
170 9(9f^f4« €<it^i(benmg bn ttanbtn,
mürbe, nähert fi^ ber ®übameritann ber mongolifc^en Stafe, unter*
[(Reibet ji^ aber Doti i^r n>efentU(!(» burc^ bie jiemiidSi langt unb ^cr<*
Donogenbe 9tafe , beren iöd^tx minber iveit unb naif) unten gerid^tet
finb. S)er SRunb tfl jmar gro(, bo^ M« i\p)ßtn nur wenig aufgemor'
fen, ixoti ^ur^en ge^en t^on ben Sfafenld^ern gegen bie SRunbwintel
^in; bod Jttnn tfl fe^r furj unb runb, bie JHnnlabe flart unb breit ent«
»titelt (^umbolbt a.a.O. II, lS9ff., beni OumilU c. 5, 2'nut
in 9lu<f{t(^t ber 9tafe miberfpn<!btr mel^e er im 9l(lgemeinett bei ben
Sdlfern be« Orinoco aU etroa« ptatt mit metten SScf^ent be)ei(|^nct).
60 »erben auc^ oon d*Orbigny (1, 132) nur ba« f(^mar)e glatte
unb grobe ^aar, ber ^M \^\xdfU unb fp&t teimenbe Satt, bo# tur§c
jtiun, bie tleinen Slugen, ber Dorfle^enbe Untertiefer, bie fafi berttca«
len 3&(^ne unb geringen 9lugenbrauen aU con^ante i&barattere bed
Gübamerifanerd angegeben, bo^ finb au($ biefe, »ie mirfef^en tver«
ben, nic^t flreng allgemein.
Son ben Ciaribcn ber 3nfeln fe^It t« an einer genaueren G^il«
berung bie un4 erlaubte! fie mit benen be« ffefllanbe« ju vergleichen.
3)ie Unteren bon fafl riefen^aftem lESu^^fe, 5' 6—10" (altfranio{if(^e«
aRaa§) auger in (Suiana , mo fte robufler plum))er unb unterfe|ter
finb al« bie übrigen Semo^ner be^Sanlbe« (6<i^omburgta, I, 259),
(aben regelmdf igere 3üge aU man bei ben anberen Sdltern )u finben
9{Iegt unb ma^en ben Sinbrutf ^d^erer SnteOigen} : bie Stirn er«
f^eint fe(^r J^o4^, meil fie jum £^eil glatt gefroren ifl, in ber X(^at iß
fit gewilbter al« bei ben (If^Wfmat Otomaten u. f. f., gewölbter aU
(le gewd^nlic^ befi^rieben toorben ift, namentliib n>o ber (Sebrauif) ber
Abplattung ni^t me^r ^errf<|it, wie in ben SRiffion^ldnbern (^um*
bolbta. a.O. V, 12,29, lU, 401), Lavays«^ (XYIII) fanb fle
fo fd^dn aM bei ben f<^önflen Suroip&ern unb itreolen. 2>ie Xafe iß
weniger breit unb platt, bie 3o<|ibeine weniger oorfpringenb unb bie
9^pf{ognomie im Oanjen minber mongolenil^nli^ aU bei ben äbrigen
Sdltern. Snbeffen galten platte Gtim unb breite 9lafe ben dariben
ber Snfetn al4 ebel unb f^dn : bii aRfittir forgten be^^olb bafflr i^ren
itinbern biefe Sortdge anjueignen (da Tertre II, 8&8, 874). 60
war c« au(() in Sumana gewd^nlt^ ba4 Oeficbt be4 jtinbf4, beffen
itopf man gwif^en (Wei tleine Jtiffen legte, breit |u brucfen (Oomara
206, Herrara III, 4, 10). «tt($ b<l ben SRatomato4 an ben Cluel*
len be4 Orinoio unb bei ben ^tuccl (!) im 6Aben berfelb«n ^rrfc^u
«toMHri, SRactt^ tt. a. 871
tiefe @itte (Gaul in 81)» »el^e Un Sariben urft^tünolii^ aOein eigen
gemefen, bei oielen Stimmen becfelben abec f^on in {iemlic^ fru^et
3eit abgetommen ju fein f^eint, tafieOtbenbotp (22) ben Cariben
ton Suiana abft^ri^t unb @i^omburgt bei i^nen feine 6put bec*
felben me^r em&^nt, menn fie fiber^aupt iemaU bei benen be< gefl*
lanbe« aQgemeinere Serbteitung gefunben ^at. Gosse (53 f.) fü(^rt
mebtere ^ttcn berSdb&belcompteffion an, bie bei ben (Sariben inUebung
gcwefenfeien,ma«erabet(108)tionben t^utmartigin bie^d^e getriebei»
nen Jtdpfen ,bei 2)gneri« oon^aiti"* mitt(^eilt« i{l \i^xoixli6^ jttoerl&ffig»
3n Ruitfid^t bet Hautfarbe i|l bemertenlmcit^ Hi fie Columbu« in
$aria auffaQenb fettet fanb al4 auf ben 3nfeln. P. Martyr (75),
ben man in biefer Sutffl^t feinet Uebertteibung bef<^ulbigen barf, mit
^umbolbt (ed. ^auff I, 49) get^an l^at, nennt {{e in (tumana fafl
fo b^tt n>ie bie Spanier, O?iedo (XXVI» tO) giebt bie Semo^ner Don
6. 9Rarta aU ^edgelbli^ an unb fa^ eine ^duptlingg « grau Don ber
garbe einer Spanierin. %n ben Ufern bed SRarocaibo ' 6ee'4 bemerf tf
^oieba bie befonbere S<|idn^eit (ben meifen Zeint?) ber Stauen
(Navarrete III, 9). 2)ie 9ett)0^ner ber 9egenb Don Cartogena
maren grifer unb fc^öner ali bie ber 3nfeln (ber großen 9ntiQen)
unb trugen mei{l feinen Sart (Gomara 200); uber^oupt »aren b&i«
tige 9){enf4en feiten, obwohl {ie au#na^ml»eife in biefen Sdnbern mie
in Marien oorfamen (Herrera II, 2, 10) unb am giufie S^nu, m&^'
renb bie 9e(^aarung be« ftdrper« mei^ (lart mar (0 viedo XXIX, 28).
3n (Suriana, an ber ituße bie SKargarita gegenüberliegt, Ratten bie
(Eingeborenen reichere« unb etma# traufered ^aac aU bie ber 3nfeln
(Gomara 204, Navarrete lU, 18 note unb 14).
gaffen mir bie Stamme in'4 Vuge bie uon S^ omb ur gf bejlimmt
)ur gamilie ber (Kariben ge)&(ilt merben« fo ftnb bie «famai meifi
über 5' 6", f(!blanf , Don rtgelm&figer unb ebler (Sefi^tlbUbung be«
fonber« bie axdb^en (a,1, 197f.); bie Slacufi, ein« ber fi^ftn|len SB51«
fer in (Suiana, ^aben iiemliib li^te Hautfarbe, milbe angenehme Qüit,
bie Safe ifl oon rimif^er, grie^ifc^er gorm ober oon ber be« SRuIat«
ttn (ebenb. 858). IDie Sevefong im QucQgebiet be4 aRajaruni fonu>
men in ber Xdrperbitbung mit i^nen äberein (II, 237), mogegen bie
aXactt« am 3fanna pon Wallaoe (508) aU fc^le^it proportionirt ge«
fi^ilbert merben unb moOige«, faß fraufe« ^aar f^aUn. Snbeffen \9
au(b t>on l^iiM^tn 9Racufl'3iibianern bei Sc^omburgt (U, 188)
24*
372 ^i^W*< ®*ilbenit!ß bet Cölfet t>on (Buiana«
^ie SRel>e, unter anderen t»on einem treffen ®efi(^t«romfcl taum 6^3® bt«
trug ; bte TOonnißfaltiöfett ber 8u§eren gormen ifl bei i^nen ^Ht^tn«
fott« fe^r groS: ein ©ingeborener jeigte eine frap<)ante 3le^nl^Sd)teit
mit 9^apoleon (ebenb. 147). 2)te 9lre!una ftnb fr&ftiger unb cobu»
fler ald bie ITOacuft, Don ttiegerif^^nt ®ef!(btdaudbru<f unb bun^^flerer
^out aU oüe anbeten Snbioner t)on ®uiana (6((!ombutflt^ a, n,
208). ©ie^JianoQ^otto b^ben febr fcbiefflebenbe ^ugen unb njebc
riße, an ben Seiten iufammengcbrucfte 6tim (berf. J. R. G. S . XV^
63). S)ie 3 a p a T 0 d t)on runbem ® eftftt, f(bief ßebenben ^ugei^K, uq»
ten breiter Wafe unb etwa« bicfen Sippen (Villavicencio 170^^/a^^
Osculati (148, 169) gro^ ftarf unb gewanbt, Don ^etler 0 T/öfff,
färbe; bie ©tirn ijl gro^, bie l^afe moblßebilbet, ber SRunb Weit,
bie ^Augen meifl braun, bocb giebt ed unter i^nen au(^ fol(^e mit fpt^um
klugen, bie man ffliracucia« (Siracocba? peruanifdj^?) ober »^eirrn*
nennt, mie bie SBeigen ; fie f^abcn menig 93art bie tHugenbrauen reiien
jie au«. Ueber bie gro^e Serfc^iebenartigfeit be« leiblidl^en Zi^pu« hd
ben &ariben«Sdlfern, bie ^6) aud Sorfle^cnbem jur ®enüge tvgitht,
braudben mir ni(^td meiter biniufügen.
%U allgemeine SigentbAmlicbfeiten ber Eingeborenen oon Sritifd)
®uiana fül^rt Sdjomburgf an (2Wonat«b. b. ®ef. f. erb!. Ä. g.
II, 157), ba§ pe fafl fämmtlicb flcin unb unterfejt, feiten über 5' 4"
Pnb, auffattenb großen ^opf unb JHumpf , jierlicb gebilbete eftremitd*
ten unb ctma« fdbicf gefcbli^tc klugen boben , ba^ i^te garbe bunflet
ober bcUer oliDenbraun, unb t>aii Semalcn bed ®epcbtd gemö^nli^.
bod Xättomircn aber fcitener ijl. Sc^tere« fc^eint oon ben ©ewo^
nern ber tierra firme in früherer Seit überbaupt gegolten }u ^aben.
ba Simon (I, 4, 21) bemerft ba§ gemiffe Jubianer tiznados genonnt
tuuitcn, ein ^^Uiebrucf ber mobl t)om Xättomiren ju oerjleben ifl. bal
übviiunc non Oviedo (XXIV, 9, XXV, 2, XXIX, 2 unb 28) im 3ll»
ucrn ^ce itiant^ce, bei bcm großen Solfe ber CondaguM, am ttcil^
u^^ 3enu crauibnt a^irb, an Unterem bei Ferren unb
bodi tafi tie €flaöcn bcefelbcu ©igentbümer« bii
d}cn an ful) truj^cn — t>icUeicbt erji eine
ÜHiuifdicu *iUTfal)rcn« «EflQDen mit ein«
Tu (S b a i) m a e fmb auefüjjrl
II, 189 ff.) bcfdjricbcn morbei»
ftauiö]. ^laa^), breitfcbulti
Cbd^mad » d^ua^Qtten , (Suarouno^ , flroHHifen u. a. 378
run))en unb {letf^^tgen ®Uebcrn, f (einen ^&nben, aber grogen 9ä§en,
beren 3^^(n «ine au(eroTbentU(!^e 9en)egU<t^fett ftefL^en. !&ie ^aut iff
buntetbraun, berfiobfarbe f<^ n&(^ernb, ber ^udbtucf be«®efi(^te4iiem^
1i(^ fireng unb findet, bo(^ obne 3BHb(^eit; bei Ieibenf(^aftli(!bet Sr«
regung Derjtebt er fic^ trantpfbaft. 3bce fleine, xom% gett)dlbte 6tim
gilt tl^nen c\^ eine Stlbdnl^eit. Z)ie ttefliegenben« boc^ ni(!bt auffaUenb
fletnen Sagen {inb lang gefdi^Ii^t unb ber du§ere Xugenmintel ein
n>enig gegen bie @d^l&fe hinaufgezogen« bie tSiugenbrauen fcbmar^ ober
buntelbraun, bfinn unb menig gebogen; lange SBimpern t)ecbe<fen ben
mei^ gefenft gehaltenen 91i<f. Sie IRafe' i^ gerabe, unten bitf unb
Dorfle^enb, bad ftinn febr turj unb runb. 3)ie 3&^n« f4n>&tien fie
ni^t burcb ba« Aauen oon Steiimitteln, mie bie ®ua)ito« t^om R. de
la Hacha unb bie Semo^ner ))on Sumana in alter 3^t (Gomara
206, Herrera 1, 4, 5).
Z)te Ouat^queri ftnb oon l^obem ffiuc^d unb groger IRuAfelfraft,
nft^jl ben Sariben bie fd^^dnjten Eingeborenen bed 9e{tlanbe«(^um«
bolbt a. a. O* 1,333). 3)ie ®ua raun o«, meltlbeBancroft (164)
grdger unb t>icl \6;^xohxitx, aber au(!b ^ftfili^er nennt aU bie (£ariben,
giebt Sd^omburgt (a, 1, 121) nur ju 4 — 5' an; obwot^l nid^^tmu^
tuldd , ^aben fe turgen $aU , unoer(^dttni|m&(ig grogen Jto))f unb
langen Stumpf, aber gierlidl^e ^&nbe gflge unb jtnd^el; ba« ®e{l<^t
i|l breit, bie 6tirn niebrig, bie Sffafe platt unb an ber SBurjel etmai
eingebräitt, bie klugen 9«^en ein menig fcbief, bie 3&^ne flnb
f^led^t. 9Bie ^t, »id La^ayss^ (188) au^ bie Iromafen ben
C^erofee unb Sreef auffaUenb &^nli<b gefunben b<^ben. Se^tere {Inb
nur mittelgroß, 5' 4", aber proportionirter, k>on regelmdgigeren 3&«
gen, nitbt bunfler aU Spanier unb Staliener, unb \^^Un unter aOen
jtflflen^dmmen bie fc^dnjten Stauen (Sc^omburgt a, 1, 150, 226).
3^re $arbe foU betrdd^^tlic^ mit bem itlima mec^feln in bem fle leben :
an ber jtfl^e finb fie bunfelbraun, anberwdrt« oon feuern Zeint (Ber-
nau 29). 91ud^ bei i^nen ijl ber dugere Sugenminfel nac^ oben ^in«
<^ufge)ogen (Hilhouse in J. R. O. S. U, 229). (Srdfer aU jene,
5' 6—8", finb bie 9Raiontong ober SRaquiritaren, babei gebruU'
gen unb mu«f uldd, bie @tirn tlein unb {urflitgebrdngt , bte na^e bei«
cinanber liegenben Sugen f(^rdg gef(t^li|(t, bie (Beßc^t^bilbung im
ttan^en gerunbet (S^omburgta, I, 402).
Son ben p^i^{i{(|^en S^aratteren ber übrigen oben genannten ^bV
874 6^ilbenm0 M (Sulturjullatibed , 64toierifi!e<t betfetlben.
fet {|! nur toenig betanttt. S)ie SBapifiana flnb f^lant, gtd(et ol«
ble aXacuj! unb tooit eblen Süßen ; bie »afe iff öon tömifd^er ober,
jde^if^er gorm, bie Satfenfnoc^en ftt^tn t)or, ba« fe^r reidj^e ^aar
f&at bei ntan(!ben fafl bU auf bie 9Baben ^erab (Gc^omburgt a, 11,
42 unb J. R. O. 8. XIII, 40). SjieSRaopit^an« untetfc^eiben fl<(>
florf \>on aQen anberen SSOItetn : fle jeicf^nen ftc^ but^l langet ®e{{(^t,
f^o^ in bie $5^e jle^enbe«, fajl fenfte(^t abfaüenbe« ^inter^au^t unb
feitli^ iufantmengebrfltften ftot)f au4; QuffaQenb lang ifi bei i^nen
bie Sinie m\^t t^on O^i {u O^t über bie 9(ugenbrauen (inweglSufi,
toc^ ifi i^re Aopfform nid^t Inxd) Jtunft ^ert^orgebracl^t. S)te ®tim
iß boc^ a^er fd^mal, bieiRofe regelm8§ig, bie Sacfenfnoe^en t)Ot{le()enb,
ber 9Bu4)« fc^mädbtig unb fno^iig, bei ben aSinnern 5' 6", bei ben
ffleibern 4' 10" (a. a. OD. II, 470 unb XV, 63). ©ie tragen einen
3opf \>on 10—12" 8änge (lWonat«bcrid^t bcr fflef4>. für ttrbf. S.
9. I, 196). Z)ie Sditer am Uau^e« finb 5' 9—10" unb oon ^tU
gt&n{enb rdt^ttdS)brauner (Jarbe (Wallaee 481). 2)ie @tSmme am
3fanna ^aben me^r 9art al« iene unb reiben bad ^aar am ftdri^er
nic^t aud mie fte (ebenb. 507). Oie ®uamo4 unb Otomafen tragen
lange 9ärte (Onmilia c. 7 unb 5, ^artfint 6).
2)a mir au« älterer Seit au^er ben Semo^nern ber tletnen 9n«
titten fa{l nur bie Don Suniana, aud neuerer nur einen Heineren Z^etl
ber eingeborenen bed ^^fllanbe« mit bofler Cic^er^eit al4 Sariben ttn»
ncn, merben mir un« bei ber Gd^itberung biefer letzteren, menn f!e {u«
terlSfPg fein unb iebe Setmed^felung »erfti^iebener SSIter bermeiben
fott, au<f4)1ieBlldb an bie Senate b<^Uen muffen meiere ft(^ auf ifne
bejie^en: nur auf fol^e Seife Ii§t f{<^ ein Urt^efl baruber geminnen
mal €aribif<^e (Sigent^umlit^feit unb Sitte if! unb mal nic^t um ba«
ran }U meffen mal unl bon anberen S9Ifem bert(!^tet mirb; gum
3me<te biefer Sergleic^ung merben mir aber im ^olgenben bie Dar*
ftcUung ber Sariben unb bie ber Sblter an ber 9lprbtüfle oon 6fib
Omenta mit einanber berbinben.
Sotumbul erjAl^lt }9on ben (Sariben ber Snfeln bag fte meit br>
triebfamer maren all bie eingeborenen bon Suba unb ^aiti , Diele
Saummoflenjeuge mebten unb Sebenlmittel berf^iebener 9rt in flenge
befalen. 3(^te Xoubiuge gingen in meite gerne unb Ratten ^aupt«
\iä)\\ä) ben 3me<t ffldber }n erbeuten ; bie Vttnner erf^lugen unb
fragen fte, {a i^re eigenen, mit ben Sefangenen erzeugten ftinber foOen
9lattb)ü({t , Mcge , (SannibaliSmit« bet (Satiren. 375 -
ftf t>er)e^tt falben (Navarrete I, 204); überfou^t maren fle l^öd^|l
trifgerifi^, unb felbß Don ben fBcibern toitb (ftet ertDi^nt bog fle ffit
fi4 atlein trSftigen ffitberflanb leifiiten, moraue f(^on P. Martyr
(307) bie Sage wn ben Smajonen ertl&rt*. 3n Sartagena uub
Cutnana fäntpften bie Sieibec gang »ie bie Stftnner (Gomara 200,
Herreram, 4, 10), unb Oviedo (XXVII, 6) fat ba^et au4
ifnen wie Herrera (IV, 8, 13) au4 ben fampfberetten Xupi'SSeii
bern boQji&nbige Smagonen gemac(^t, bie ein (Selubbe en)iQer Xeufc^
fielt auf lief genommen f dtten. Xuf if ren 9<i^rten nahmen bie Sa«
tiben Salfen ober au« 6td(fen ge|Iod(ftene SoQmetfe mit, um ft(( am
Ufer im geinbedlanb foglei^ ju berfc^angen (Navarrete in, 12,
P. Martyr 98). 3)iefem Cfarafter eine4 energif<^en unb t()atigen
aber fibermüt^igen 8liuberbotte4 {inb jie treu geblieben : aOe anberen
6t&mme betrauten fie al« if re naturli^en €t(oben unb benel^men Pc^
fiberaU aU beren Ferren (Gumillae. 6, 6(^omburgt a, n, 427).
SSieflein früherer 3^it fo bielfac^i getfan (aomillaSd, Caulin
67, Bancroft 160), oertaufen fie au(!f nocf^ neuerbing« im l^odän«
bifcfien (B uiana Stlaben bie jte felbfi gemac(|t ober tief im Snnern auf«
getauft faben (6(^ombtttgf a, n, 429). JtriegerifdSie Unternef«
mungen mürben auf ben VntiClen bei il^ren Belagen beratl^en. Sie
alten ffleiber ergrifen babei bie Snitiatibe inbem |{e \>\t jtlage um bit
Zobten anftimmten. Sei einem gweiten ®elage befragte ber Sauberer
(9o9e)) ba4 Oratel über ben (£rfofg be4 beabflc^tigten ftrieg^guge»,
bei beffen 9(u4fu^rung jur SoOmonbdgeit e4 l^auptffi^U^ auf Ueber«
fftde in bet erflen SRorgenb&mmerung abgefel^en mar. @te führten
ba6ei vergiftete $feiU mit ffliber^afen, fteulen unb SBurffpiege, unb
fi^olfen gemö^nlid^ bie S&ä^er ber feinbti^en Bütten in Sranb. 3^rc
Sermunbeten unb Xobten entriffen fie bem geinbe mit Aufopferung,
bie gefaQenen geinbe aber berge^rten fle auf bem G^lad^tfelbe, bie ge«
fangenen gu ^aufe; ber Sapferfle erhielt ba4 ^etg, e4 mar ein Kct ber
9la(^e unb bei Sberglaubenl : fte meinten {Id^ baburd^ gum ftampfe
gu ^Arten (du Tertre U, 401 f., mit meid^em Röchefort &30
unb LabatI, 2, 11 unb II, 107, 113f. übereinflimmen , nur ba^
festerer bon einer milben Se^anblung ber gu ^aufe aufgenommenen
(Befangenen fpri^t). &a^ t^r (lannibaIUmu4 nic^t auf einer Sor«
* Uebei bie (Bef^i^te ber Bawt »on ben 9(magonen 6. ^cbombucgf in
«onotdb. b. «ef. f. fttbf . 9t Q. Ill, 27.
376 3eitkpeifc Sricbfcttigf eit ; Sanbbau.
liebe beruhte bie f!e für 3Renf(^en{Ieifc(^ gehabt ^&tten, mitb au^bcutf'
Mä) oerftc^ert. 9Benn aber ^umbolbt (92. m b. 9eq. lY, 369)
glaubte ba^ bie ^ariben bed gefilanbed bon benen erj&blt mirb baf
fie i^re geinbe m&fleten e^e fte |te fragen (Gomara 207, Oviedo
XXIV, 17) überhaupt feine ^nt^ropopl^agen gemefen feien, fo l^at er
itoax bie lBerf{(()€rung ber 9RifjionSre für fi6) , bie bottfommen ridi^tig
fein mag, bag jte burc^aud feine Steigung jum ®enu{fe Don 9)tenf(l(»en'
fletfc^ Ritten (ebenb. V, 31), biedeugniffe atter Alteren IReifenben unb
fpanifi^en S^roniften aber fielen entgegen — unb gleict^rao^l fottten
bie Sariben ber 3nfeln, unb biefe allein wirflicf^ Kannibalen gemefen
fein? ^ag fie je^t ben Sannibalidmud felbfl leugnen (@(^omburgt
a, II, 430) ifl ertlarli^^ genug, unb geflattet feinen 6ct)Iu| barauf
baf fte ilt^n roirflict^ abgelegt, no4) n)eniger bag fe i^^n niemaU ge«
tannt matten (bgl. J. R. G. S. n, 71). P. Simon (1, 2, 10 unb 4,
27) er^d^lt mit 9e|limmt^eit bon i^nen fogar^ bag {le ba« gleifc^ ber
(Srfd^lagenen getrocfnet mit fi(t^ nehmen, bag fie borne^me (gefangene
an ein ^ölierued jtreuj binben, @tu<fe bon i^nen abf^ineiben unb
biefe ro(i oerje^ren.
%xo% biefed fülf^nen unb milb friegerifc^en SBefend ber Cariben
barf man nx^^i unmittelbar auf Sölfer bon anberem Stamme fd^ilie«
gen, xoo bie Spanier, xoxt ^.9. im (Bolf bon $aria, auf ber 6ubfeite
bon Xrinibab, fclbfi in ber ®egenb bon (2^artagena (Na?arretel,
251, XU, 5, Simon I, 2, 11, Joaq. Acosta 29), eine freunbli^e
9lufna^me unb Geneigtheit ju frieblic(}em ^anbel fanben , benn au<^
auf ben Antillen ^aben ^^ jene, mie du Tertre mieber^oU bemerft,
ben ^oloniflen fe^r nü^Uc(f erliefen unb fie reic^ berprobiantirt. Sie
ttaren bctriebfam im Sanbbau unb im ^anbel. Sin fpi^iger Stod
f(^eint fonfl '\\^x ein^iged ^(fergerät()e gemefen ju fein. 3)ie geibarbeit
mar, n>ie bei friegerifc^en Sölfern gemö^nli^), ®a(^e ber IBeiber (fo
in Sumana, Gomara 207), unb ed mürbe für ben 9)?ann al4 äugerfl
f(()imbfli(^ gegolten (^aben {t(^ an irgenb etmaö biefer (Art {U bet^eili«
gen (du Tertre n, 383). ^u4) auf unbemo^nten 3nfeln Ratten fie
bidmeilen Pflanzungen um bort Sebendmittel einnehmen {u fönnen
(Rochefort 527). 3^re 6age foU ben Urft^rung be« Saubbaue«
auf einen meinen SKann gurücf geführt ^aben (berf. 482). 91u4
@(^meine unb ®eflfigcl gegen fie (erflere ebenfaOd in Uraba, Cieca
301, le^tered unb fianinc^^en in Suriana, Gomara 204), boc^ ^avipU
epv!(tn , ZxvLXit ; 3Be(eieien . 377
fftc^H^ ium Setfauf « fte feI69 fcf^einen t)on je^ev nur menig gteifi^
d^e^tn ju ^aben (Labat I, 2, 18, II, 107). @al), obmo^I e< t^nen
iu ®ebote jlanb, gebrauchten {ie nidbt (cbenti. I, 2, 31). X)agegen
maren 9)tänner unb ffieiber bem Zrunfe ergeben: i^r Ou^cou mürbe
au« Saffat>e gemonnen meiere bte alten SBeiber tauten um bann einen
9(uf0u6 bat)on gu madben (duTertre II, 388f.). @piter ^aben
fe tion ben Surot^clern nocb anbere beraufdi^enbe ®etrdnte bereiten
gelernt (Labat I, 1, 133 unb 2, 9). ^uf bem gefllanbe, mo ^^
namentlich im 3nnern bie Seibenfc^aft bed Zrunted meit feltener finbet
aU bei ben (Eingeborenen oon 9torb ^merif a (^ u m b 0 1 b 1 9i. in b. Qleq.
IV, 134), jeic^nen ^&i bie Sariben, mie fc^on Gomara (208) üon ben
Semobnern t>on fiumana txi^^M, in biefer 9täctficbt gu ib^em 9?a(btbeUe
au«(e(bomburgtin!D{onatdb.b.®ef. f.Srbf.n. $. n, 119). URai«
2)ucca SRanbioc $ifang unb einige SRelonenarten, aucb etmad ßucfer«
robr 9lnana« unb SaummoUe merben bort k>on ibnen gebaut (Ga-
milla 44 f., Otbenborp 22, Bancroft 157). 'lluf einem Sret,
auf meinem Heine @teinfplitter ober 6ta4!eln mittelft eined fe^r feflen
Seime« befejiigt finb, mirb ber SRanbioc iuerjt gerafpelt unb bann in
einem engen langen 6a<te audgepre^t, melt^en man oben auf^&ngt
unb unten mit einem ^ol^e k>er{iebt bad mit großen Steinen be«
f(b»ert toirb (^artfint 27, Ewbank bei Schoolcraft IV, 445),
eine finnreic^^e Ginricbtung bie ieboc^i nic^t allgemein verbreitet ip.
3n 6. SEffarta, xoo bie eingeborenen i^re gelber ^u bemaffern pfleg«
ten (Navarrete ni, 32), mürbe bie ausgepreßte 2)ucca«9Buriel {mi«
f4^en platten ju tleinen Sroben geformt unb bann gebacfen (P.Mar-
tyr 263). 3)ie Sariben ber 3tifeln bereiteten oorjüglic^ eine $afie
au4 Sananen, bie fie auf bie Keife mitjunebmen pflegten (Labat l,
1, 136). ^uc^ bie @übojte(fe oon Xrinibab unb einen %%t\\ be« gefl«
lanbed ^atte Solumbu« gut angebaut gefunben (Helps II, 103 nac^
Las Casas).
9&ie ber Sanbbau mürbe au(^ bad @pinnen unb SBeben ber Saum«
moUe gan} oon ben 9Beibern beforgt. S)a ber SBebftubl nur aud gmei
Stucten beftanben ju b^ben f4^eint, mie in neuerer ^t\i bei ben Sa«
riben oon (Buiana, beburfte e4 einiger URonate um eine Hängematte
}u Staube }u bringen (Bancroft 158 f.). 3^re Segel maren Don
Saummonenjeug ober bon SRatten (Rochefort 527). 2)ie S^uge
fallen gut au« unb maren oorjuglid^ faltbar, mie bie Sariben ber
S78 Sefidtmng unb (^audbau ber (Satiben.
Snfeln übtxffanpi in t^ren arbeiten ni^t aUein gro^r« QbtWd unb
6inn für ba« 3n)e(f mögige, fonbern oud) knieten (Üefd^mocf bewiefen
(Labat I, 2, 14ff.). 3ur eigenen 9efteibung« bie mei^eni bei ben
aS&nnern g&njlic^ fehlte ober auf ba« ^eu§er{le, ttvoa eine SDtuf4ie1
unb bergleid^en bef^irfinft »ar (fo in Sumana, Herrer«!, 4, 5,
m, 4, 10), ))flegten fie \f)xt 3euge nic^t U\^t ju oerwenben, bodS) liegt
fein (Brunb oor bie üdOige Sntbldgung mit $efc(}el (444) al4 afl«
gemein d^arafterijlif^ für bie ä^ten Sariben ju galten. 3» Cumono
trugen bieSBeiber eine 9lrt bon Seintleibern (Gomara 206); ba4«
fctbe i{t neuerbingl bei ben Sariben Don (Suiana ber 9a(l (Sc^om*
bürgt a, I, 260). Iffiie bei bieten anberen SAIfem mag e4 au<^ bei
i^nen geiDS^nlid^ getoefen fein Jtleiber nur aU feflli^en 9u|( unb
Su|ud ju tragen, im gemd^nlid^en Seben aber unb befonber4 im Jtrieg,
auf ber 3agb, beim gifcfifang u. f. f. {{e ganj bei €eite {u legen. 3>af
in 6. SRarta, xoo bie Spanier groge SaummoOenborrftt^e, gut ge^
toAtt unb gefdrbte B^uge mit mancherlei Z^ierftguren Derjiert fanben
(P. Martyr 260,264), bieSRinner eine auffaUenbeJtleibung trugen
(Oviedo XXVI, 10 fpri^t inbejfen bon fc^r geringer Sefleibung), ba|
in Cariai, Uraba, am 3«nu unb anberm&rt« wenigften« bie SSeiber
gut gearbeitete ober fogar boppelte 9td<te Ratten, mS^renb bie St&nnet
natft gingen (ebenb. 243, Piedrahita III, 4, Cieza 861, Herre-
ra V, 2, 4), mad^t e4 ba^er nur in geringem ®rabe {meifel^ft bof
biefe S51!er wirtli^ )tt ben ttariben gehörten. 3n Sartogena maren
nur^ie ffleiber gering befleibet, dflli^ unb weg(i<^ bom 3^nu au^
biefe ni^t (Gomara 200, Herrera I, 7, 16, Oviedo XXVII, 8,
Eneiso bei Joaq. Acotta 446f.).
Ueber^aupt toflrbe man irren , wenn man au4 bem gemd^nlic^en
gtangel ber JMeibung auf 9lrmut^ unb Sfenb bei ben Sariben fd^liefen
»oOte. 9uf bin VntiUen wohnten f e in ^Sufem t>on flattern ^If
»ert mit bebetften Sorl^aClen; ba4 €))i^ba<|i mar mit ißalmtldttem
belegt (P. Martyr 14). SDa^u tarn no$ ein befonbere« auf 9f&(Ie
ge^eüted Z)a<^ ba4 aU Jtfid^e benu|(t würbe, unb eine (Üerfttbetammer
(Roehefort 400). 3^re ffio^nungen waren meifl in Heinere Hb«
(Teilungen gefc^ieben, einzelne 60—80' 9u6 lang (da TertreU,
895 f.). X)ie 4^&ufer ber Häuptlinge in Sumana unb Staracopana
lagen innerhalb eine! großen bieretfigen Ißalifabenjaune« ber bier
E^firen ^atte, unb innerhalb befen ^^ groge Otagajine für Aetteibf
®(4mu(f (®uanin , Stoucou). 379
unb Jttieg^mateiial befanbeu, unb mürben oon 600 Eingeborenen,
beten Snffi^rer für jebe 9tQd^I&f{igteit allein ju 6ü§en ^atte, Xag unb
9ta<^t bemalt (Simon I, 4, 26, bgl. Oviedo XXIV, 12 unb Aber
ben ^audbou in @. 3Rarta Joaq. Acosta 366). 3n Sutbaco unb
anbem&rtd in ber Umgegenb Don Sattagena maren bie Sdrfer mit
bretfa^en {larfen $dtfaben befefligt (Piedrahita m, 8). Oviedo
(XXVII, 7) etjä^lt ba§ bie bortigen SBdrfer mit me^^reren Meißen bic^t
nebeneinanber get)flan}ter S&ume umgeben waren, jtoifc^en benen
ein (graben angelegt würbe. €i4 felbß wie '\\fit SBo^npld^e hielten
bie Sariben ber3nfeln Augerfl reinlicf) ( Roche fort 491, Labatll,
105). Sie wenigen eifernen 3njtrumente, welche Solumbud bei
i^nen fanb, finb wo^i nur auf iuf&Qige SSeife in i^ren 9efi^ geforn*
men. 9nberd ber()ieU ed ft(^ mit bem ®o(be bad jie befa^en: i^r
$auptfdg)mutf beraub in ^albmonbförmigen platten bon unreinem
Oolbe bie {{e in ber Rafe, ben Otiten unb am Seibe trugen; fie erziel«
ten i^n bom S^ftlanbe ^er, bon x^xva geinben, ben flrowafeu (da
Tertre II, 393), unb bie Suro))äer waren ni^t im Gtanbe bie
9Kf4^ung genau nac^^jua^men. (Heber ba« (Suanin f. <^umbofbt
R. in b. fleq. V, 823 unb Sheldon in Archaeol. Am. 898, ber au««
fAffrlic^ aber bad Süßere fieben unb bie ffunfiprobucte ber Sariben ge*
^anbelt ^at). ferner f^ielte ba4 9iot^maIen mit ber in Oel aufge«
löflen 9<^rbe ber bixa orellana (Roucou, Onoto) bei i^nen eine grofc
9toUe. t)iefe €{tte war aQgemein, wie ed f(^eint, bo(( il^nen feine«»
weg« au«fdSiUe$li(^ eigen (Golombia 622). Sie wußten jene garbc
f49ner unb feiner ^erjufleaen ald bie (SuropSer, bod^ war i^r Serfaft*
rtn fe^r {ettraubenb (Labat I, 1, 89). (Segen SnfectenjIidSie fcf^ul^en,
wie du Tertre, Qu m lila u. 9. angeben, berglei^en (Einreibungen
ni^t (^umbolbt a.a.O. III, 446, Kapere« über ben Moucou bei bem»
felben ed. -feauff I, 90). ®ie feften B&nber ober» unb unter^)alb ber
Sabe, burd^ bie ftefi ba« freie ffieib bon ber Stlabin unterf^ieb (du
Tertre II, 394), Pnb eine ebenfaü« fe^r berbreitete 6itte ber tari*
ben (€(^omburgf a, I, 844), bod^ gefiattet au^ i^r Sorfommen
ni^t (in (Sumana Herrera III, 4, 10, Simon I, 4, 26), wie man
After« geglaubt ^at, auf bie Nationalität zweifelhafter Sdtfer )U
f^liefen, ba fle f(|^on bon de Laet (XVII, 17) au(|^ bei ben flrowa'
len erwS^nt wirb.
3war werben bie (Kariben aU unbebad^tfam im ^nbel, ganj aM
380 . ^nbel unb QRärfte.
URenfc^en U€ ^ugenblitfed unb bejlccf^ltif) hnxd) ben 6(f^dii gef^übett
(du Tertre II, 385, Labat I, 2, 18), ^od) fd^eint bie§ me^t k»on
bem SR&ubetDolfe ber ^ntiUfn aU ron ben Sariben be^ geßlcinbe« }u
gelten, bie i^re fflaaren oon ben j^üflen be« ^ott&nbifdi^en (Suiana bH
in ben ^majonenflrom führten unb aU ^inblet oom unteren Orinoco
bid an ben Sentuari gingen (^umbolbt SR. in b. 9eq. UI, 312, V,
36, Canlin 77). 3u ^^^^^ ^anbeldrec^nungen foüen fte ft^^ einer 9rt
Don j^notenfc^nuren bebient ^aben, mie fte &()nlidb bei ben Samana«
fen unb audgebilbeter bei ben Peruanern im ®ebrau4ie »aren (Oilii
339, ^um bolbt 0. a. 0.^ Seicht möglieb to&xt e« inbeffen ba^ btefe
angebii^ien Dutpod am Orinoco nur in @dbnüren beßanben, beren
5^noten bie lAn)a^l ber Xage bezeichneten bie bid ju einem gemiffen Xec«
mine noc^ oblaufen foUten. @oI^e werben Don Gumilla (48),
Duanbt (129) unb @(^omburgf (a, I, 203) erw&^nt, laffen fi^
aber mit ben Quipod ni(^t Dergleichen unb maren gu Stec^nungen
nid^t brauchbar. @o lange grieben blieb, ^errf^lte ein lebhafter 0an«
bei ^aut)tf&4}H4 im &anbe bed 3enu: @al} URaid Hängematten 9aum>
moDe ®olb u. f. f. mürben bort umgefe^t (Oviedo XXIX, 28,
Herrera V,2,4, Ciezad61); bad erftere mürbe nomentUcb auf Isla
Fuerte im dßlid^en Zueile M ®olfe« Don Uraba gemonnen (Enciso
bei Joaq. Acosta 447ff., Andagoya bei Navarrete III, 394).
Sieled ftut)fer gab ed in ber ®egenb Don Cartagena (Enciso a. o.
O.) fRic^t minber regfam maren bie SRärfte Don Suriana, moruntcr
mir ^ier nie (mie bie§ fonß dfter« gefc^ie^t) bie (Begenb Don Coro Der«
flehen, bie Herrera (Descr. c. 8) Goriana \6)xtihi, fonbern einen
Zl^ü\ ber Aufle Don (Sumana. Sort^in brachten bie Semo^ner ber
ganzen ®egenb t^re Sorrit^e: ade Ka^rungdmittel, ®efä6e unbOe«
r&t^e aller 9rt gab ed bort in 9Kenge, aucb (BoIbf(^mu<t in ^orm Der*
f(l(»iebener Zl^iergeflalten unb man^erlei ^autft^iere (Helps II, 122).
S)ie 6))anter fanben bei ben Sdlfern an ber IRorbffifle Don @ä^
Smerif a jum Z^eil \t^x bebentenbe 64&^e , bo«^ l&6t ftd^ Don ben
meiflen berfelben nid^t mit €t4ier^eit entfd^eiben« ob fle jum Stamme
* !CRebr ald getDagt ift bie 9(naIogie toelcbe ^umbolbt jkDifcben ben pent«
anif^en Duippod, bem notbamentanif(ben SBampum unb ben (Rofentringen bet
(K^iißen annimmt, ba bad OtatetiaU bie Oefloit unb bet imd in aUen btei
gaden fafl gdniUcb Derfcbieben finb. X)ie 6te1Ie aud P. Martyr, ouf todcbe
et fi(b boit beliebt finbet fic^ bei i^m felbft V, 322 ; fie et^äbU ein toenig glaub«
K^e^ S^ctum unb fpiit^t teinc^toeg« beftimmt Don einem iaiiben.
(Balbarbetten , Q^cbtoui^ ber Saage. 381
<
ber Soriben gehörten. 3ni ®oIf t)on Utaba unb in 6. SRatta, mo
t4 ®uanin in Stenge gab, madSitcn fit reiche Seute (P. Martyr 264,
Gomara 190, 201, Cieza 361). 9(n bet ftufle dflli^ Don Sarta«
gena b^tte Heredia (cbeutenbe Slei^tbümer jufammengebrac^t , bie
au« bem 6uben {lammten ( Joaq. Acosta llSff.)» n)0 ti nament«
l\6) am Sluffe 3<nu f^dne «.gegoffene" ®olb< unb Stlberarbeiten gab
(Gomara 199), mel^^e bte manntgfaltig{len Xbiergeflalten barfleU«
ten. ^n bet 9t&be eine« Xemt)el« auf freiem gfelbe entbetfte man bort
groge alte ®rftber, bie au« gemauerten unb fc^on Der^ierten ®en)dlberi
beflanben unb trefflidb gearbeitete, reiche ®oIbfa(^en entbielten (Her-
rera V, 2, 4, Oviedo XXVII, 9). 2)ie ganje ®egenb bot ungeheure
e^a^e bar. 3ni S)orfe Sinjenü fanb man 24 ^blitxnt, mit ®olbpIat'
ten belegte 3bole, oon benen immer je jmei eine Hängematte hielten,
meldte bie Opfergaben aufjunebmen beftimmt maren (Joaq. Aco-
sta 123). Piedrahita (III, 4) erj&b^t indbefonbere Don einem
au« brei Steifen be^e^enben, über 100 6<^ritte langen (Semdlbe
in beffen SRitte eine Hängematte bing, fcbeinbar gefläzt auf bie Scbul*
tern Don gmei mdnnlicben unb jmei meiblic^en gid^ren. (Sr nennt
biefen Sau ba« Heiligtbum eine« ®otte« unb juglei^ eine 6(^a^tam«
mer. S)a| (Sariben berglei^en befefen ober gar felbfl erbaut bitten,
ifl nac^ 9ttem ma« mir Don ibnen mifTen, menig mabrf^einti^l. £er
groge 9iei4^tbum ber ®rdber biefer (^egenben fo(l mie bie fd^önen ^U
Ugrannrbeiten, mit benen fid) bie Eingeborenen x>on Uraba bi« nac^
C. de 1a Vela bin f(^mü(ften (9bler jtrdten 6(blangen 9tinge Halb«
monbe u. f. f.), i>on ben Xa^rona« bergetommeu fein (ebenb. XI, 9).
5lu(b geft^idte Ho!sfcbnit^reien unb in 6t<ln gearbeitete giguren fan»
ben ficb bei ben eingeborenen Don Xolü unb ber Umgegenb Don 6.
BRarta (Joaq. Acosta 126 f., 367). 150 leguas lanbeitim&rt«
Don 8. Miguel de Neyeri , mo SBeiber Ifmfi^Un , gab e« Oefen in
benen (Solb gef(^mol)en mürbe (Oviedo XXIV, 10), ma« in mannen
®egenben am unteren Orinoco in Siegeln gef(^ab (Simon I, 3, 25).
3)ie ^acabupe«, bie ba« (Bolb mit fleinernen H&tnmem bearbeiteten
unb einen Slafebalg in Oeflalt eine« breiflngerbiden Mo^re« befa^en,
bebienten ft«^ äberbief feiner 9Baagen Don mei§em ftno(^en ober
f^marjem Hol) , bie für (Stxox^U Don 48 ®ran bi« gu 8 Unjen ober
Don Vi castellano bi« 50 castellanos brau(^bar maren (Oviedo
XXV, 2). a>agegen Derfl(<^ert Simon (I,p. 669) baf- am ftiil-
S8S ®4ifffa^tt. eteQuttd be« 9BeiBc4.
•
gan0e be^ ®oif(d Don SRaracoibo bei C. Coquiboeoa bu ein}igen (Ein»
geborenea lebten welche ba# (9oIb mit ber SBaage ptüfien, Oomara
(204) aber be^nptet badfelbe tion ben Snbianern Don ttunana, unb
{mar meint er bamit bod dfitid^ bei 9Rargartta gelegene ((uriana , mt
barou« ^erDorge^t, bog er i()nen etma« troufe4 ^ar {ufi^reibt (f.
obin p. 371). S)emnQd) bürfen mir mo^I au(^ biefe Sölfec nic^t {uc
gamilie ber Cariben rennen , benn biefen fd^einen folc^e ftunfte fremb
geblieben {u fein.
* 9U tfi^ne unb mut^ige @eefa^rer ftnb bie (toriben bon ie^er be«
fannt. ®ie fc^einen ganj 9Bejlinbien bi« }um mepcanifd^^en SReerbu»
fen befa(^ren ju ^aben, unb ridiiteten fid^ babei nur nQ<^ ber 6onnc
unb bem 9Binbe, ^a^i^ na^ einigen Sternen. 3^re größeren ga(^r>
ieuge (Secaffad), 40' lang unb 7---8' breit, Ratten me(rrere SRajlen
unb Dierectige 6egel, %txol>\iXi\\^ beren (mei, ober gingen auf Subem;
'\[^xt jtä^ne maren nur ^alb fo lang unb ^alb fo breit (du Tertre
I, 150, n, 398, Labat I, 2, 13). S>ie Semo^net bon (bimana ma*
(^en noc^i neuerbing« ga^rten bon 120 — 150 SReilen no^ Suabe*
lou)>e unb ben b&nif^en 3nfeln auf offenen Sooten, bie nur 3' 9orb
unb ein gro§ed breiecfige« ®egel ^aben, meifl o^ne ftomyag, bo4 lei*
ben fte feiten 6(^iffbru(^ (^umbotbt ed. <&auff II, SS).
3>ie ffleiber lebten in abfoluter Untert^^änigfeit, boc(| foQen fte auf
ben Snfeln gut oon i^rcn üRannern be^anbelt morben fein (Labal
n, HO). 3n neuerer Qtxi er^S^lt namentlich @(^omburgf (a, II,
428) bon großer Srutalitdt ber Unteren gegen fte. SSet^ie SteOung
ba« meiblic^e ®efctfle(^t auf bem gefllanbe einna(im, i^ {»inrei^enb
fc^on baburct^ c^arafterifiit, ba6 faß aflerm&rt« nic(^t bie SX&b^en, fon«
bem nur bie Sßeiber befletbet maren beren Ser(^u(lung man bemna((
tion ber diferfudl^t ber üRdnner l^erjuleiten geneigt fein mu(.
9luf bie Jteufct^^eit ber aRdbc^en mürbe fein SBert^ gefe|t, mie int«
befonbere bon Cumana oerfid^^ert mirb, mo jeboc^i oorne^me Sr&utc
oor W^xtt Ser^eiratl^ung smei 3a^re lang eingef(t^Ioffen leben mußten
(Oomara 206, Herrera III, 4, 10). 3)er Br&utigam bra4)te|H(
^o^^^eit Saffaoebrob gteifd» unb ba« ^oI| mit, au« mcl^^em i^m bei
6(|!miegerbater ba« ^au« ju bauen ^atte , unb cr^^ielt aud ben ^ftn>
ben be« $ia(t^e bie Braut, nid()t aU 3ungfrau, mie Simon (I, 4, 26)
anbeutet, Snbere aber au4brfitfli(t^ oerfitt^ern (bgl. au^Dapont 145).
Von bin (Kariben ber «ntiOen mirb ni4^t4 btefer «rt berichtet, »ei bie*
d^Ud^e Sti^ttnitTt. ttnnatütli^e Soflec.
fen, wel(te gleidli bcn Singebotenen Don Uta6a (Ciesa 361) nur bit
ii&4i{icn SermanMfd^QfUQtabf be oba^teten , galten bie Sd^weflerti^
ter bf« Sätet« oUx ttx SRotter al< bie ^xantn totld^t bo« ^ertommen
bem SRanne be^mmte. Sicfcr, ber bi^weiten me^cece 64imej)ern auf
einmal ^ciratbcte(Labat II, 125), blieb bei feinem St^miegeroater
loo^nen unb lebte mit ieber feiner grauen in i^rer befonberen ^utte
einen SRonat. £ie 9ermanbten feiner grou mu§te er meiben. gfir
Sbt^rui^ 0 ber bei manchen Sditern be6 Orinoco burilfi talio gefübnt
mürbe (Oumilla 8 u. «.)r «tlitt fie in früberer Seit ben Sob (Ro-
chefort 549), bo4^ fanb fle bilmeilen Ser^ei^ning« niemal« aber ber
IBerffl^rer. S^l^ibung {lanb nur bem SRanne frei, ber grau bliebeii
bonn meifl bie fAmmtlicbenltinber (du Tertra II» 876ff.). Obglei^
fie ober nur bie Sermanbtfd^aft in meiblitder Sinie, glei4^ fo Dielen an^
beten SAltern , M eine mirtli^ie ßerwanbtf^^aft betratl^tet (u ^aben
f(beinen, fo erbten bodS) meiji bie ®dbue oon ibten S&tern (in Sorta»
geno, Herrera I, 7, 16), unb {mor war in dumana ber iungße
6o^n ber ^auptfrou alleiniger Srbe (Simon I, 4, 26).
Son unnotArli^en Sägern bie auf tierra flrme (errf^ten, ijl
b&ufig bie Kebe: im (Sebirge in ber 9ti(^e ton Coro (Herrera IV,
6, 1, Simon I, 2, 2), in €. Slarta, mo man au4 gefunbenen Silb»
merten barauf f(t)lot (Oviedo XXVI, 10), unb in anberen (Be]|en»
ben, wo 9R&nner aOe (Bef^&fte ber 9Beiber beforgten (berf. XXVn, 8,
ZXIX, 5) ; bo(b finb biefe 9?a4ri(bten ^et« mit 8orfi4lt aufzunehmen,
benn auf biefen Sormurf pflegte ^au))tf&(bli(b ber ünf^rui^ gegrunbet
gu merben bie Singeborenen gu re(!btm&§igen Gtlaben )u machen, unb
P. Simon (I, 2, 25), ber au^bruAicb berflcbert bai in Sumano bie
€obomie oerabf^eut mürbe, ffibrt öfter« gAUe berfelben t>ielme^r
unter ben fpanif^en 6olbaten oA.
fbit <£ariben ber Snfeln follen in früherer dtxt unter Königen ge«
^anben boben, in fpdterer betrai^tete fi4 ieber Stngelne al4 bolltom«
men frei unb unab^&ngig ; im ^rieben gab e4 feine ^duptlinge , bie
Vttffl^tcr tum Itriege aber mürben au4 ben dlteren deuten frei erm&^lt.
3m Uebrigen befiieU nur ber Bamilienoater, um. beffen ffio^nung (er
ii^ bie itinber anbauten, ein polriar^alifcbe« Qlnft^en (du Tertra
ü, 857» 361, 395, 400). Son ri^terliilben Urt^eilen unb Strafen
mar (eine Kebe (Rochefort 523). 9uf bem ge^lanbe oerbielt t€
fii^ anberi ; in Uroba fanben bie ^tt)>tUnge beim 9olU ooUen 9t'
^orfam (Cieza 361); am gtuffe 3enu gab e« ^errfc^er bw (Bericht
(idten aber Seben unb %o^, unb bie Serfammtung gu bemfelben bun^
Srommetf4>lo0 berufen tfe§en (Oviedo XXIX, 29); in ber Oegenb
oon €oro fanb ftdSi ein folcber ber ficb bei feinen Untert^anen fogor
ffir ben 6(^dpfer unb Ferren ber Seit ausgab, unb &^nli4^ mie bei
bem auf Xapferteit begränbeten ^bel bon Seneguela , mürben bort bie
»rieg^tbaten mit befonberen 3ei*en auf ®e|!(^t unb «rmen angege*
ben (Simon 1, 2, If.j. 3n Senejuela !am gu biefer üu^gei^^nund
no(^ ein XigerfeU ober aU b^4tl< @bte ein ^aUbanb t>on aXenfd^en«
InodSien (Oviedo XXV, 22). 3n Sumano gab e« ebenfaQ« ^irxpU
Tinge t»on bober Autorität : jte b<^tten if)re befonberen Sagbparfe %\S^t*
reien u.f.f., unb mürben im ftriege jlet« bur^) eine befonbere 2eibma(be
oon Dier SKann gefcbü^t (Simon I, 4, 26). (Seringer ijibie (Semalt
ber ^&ut)tlinge bei ben Sariben bei $e{IIanbe4 in neuerer S^xU 9hir
Stuni^ (235) ergöblt ba§ ^t fi(b in ®uiana in brei oon einanber
unabhängige 6t&nbe, ä^nlidf) bem 9bel« Sfirger« unb Sauern^onb
t^^eilten, beren ieber bur<^ ein befonbere« Oberbau})t regiert merbe.
9m Orineco gebt bie SBurbe be« ^&u))tlinge« Dorn Sater auf benSo^n,
ni4)t auf ben Scbmejlerfo^n über (^umbolbt ed. ^auff IV, 340),
mer fie aber ermerben miQ, mu§ eine SRei^c loon groufamen ^rufun»
gen überfleben (GumiUa 35 u. 9., C aulin 93).
®oI(be Prüfungen, bie bouptf&ciblicb im Saßen ^urgiren unb
Slutlajfen bejlanben (aud) Reinigung burcb 9meifen unb ®ei§e1biebe
famen babei nor (Gilii 4t 5), fpietten uberboupt im Seben ber ftart«
ben eine grofe Stolle, unb fc^einen meniger bie 93ebeutung bon groben
ber Gtanbbaftigleit al4 t>on ^uriftcationen gebabt gu b^ben. Sänge
gaften traten um bie Seit ber Wannbarfeit für beibe (Befi^lecbter ein,
ferner beim Serluj) ber (Eltern ober be4 (Battcn, für ben ber im Jtriegc
einen SRenfcben getdbtet ^atte, fär ben Sater bei ber ®eburt feine4
erflen Jtinbe«, nomentlid^ menn biefe« ein ffnabe mar: er mufte bann
im Sette liegen, bxi gum 40. Xage eine eigent(^ttmlid|)c 3)i&t unb autb
fp&ter nocb man^e Speifeberbote beobatbten (da Tertre II, 371,
373, Rochefort 550f.). VtWd^, Sutter, Sier, gett mürben über«
bau))t ni(^t genoffen (du Tertre II, 389). feine Gemeine um ni(^t
fo Heine 9ugen gu befommen , feine 6cbilbtrdten um ni(bt fo f4^mer«
f&üig gu merben mie biefe (Rochefort 465). 64^merg^aften Suiun«
gm untcrmtrfi ji^ bei ben fiariben oon ttuiana au4^ ie|t no<^ ber
1Me9i«4«^* 385
Soter um auf feinen neugeborenen €o^n feinen 9Rut^ }u übertragen;
ou4^ eigent^fimli^^ 6t)eifeDerbote, bieje^o^^ bei iebem Solfe oon an<
berer^rt ftnb, beße^en bei ibnen nocb fort (©^omburgf a, n,
431 ff.).
Sefonber^ würben au^ bie So^ej ober $ia(^e«^ beren 9mt ftcb
gleid) bem ber ^uptlinge oft vererbte , bur^ Sajien unb Slutlaffen
norbereitet (du Tertre ü, 365). 3^re Functionen {tnb ganj bie
n&mli(9en mie bie ber 3<^uber&rite in 9torb ^merifo , ftranfe feilen,
ben S^inb bejaubern, |)rot)f^eseien , Q^eifier citiren ober oerf^eucben,
unb mie bie 3nbtaner Don ^Storb Smerita glaubten au«^ bie Gariben
an einen ^di^^en guten ®ott unb 64^dpfer, ben {te na(^ Gomilla
(26) \\jitr^ ,,gro§en Sater'' nannten, ober nit^t oere^rten, unb neben
i^m an m&nnlid?e unb meiblicle, gute unb b&fe ®ei|ter, Ich6iri unb
Mapoya (du Tertre ebenb.). 9tad^ P. Marty r (14) waren bie ^51«
jernen giguren bie fift bei ibnen fanben, feine 3boIe» fonbern nur
Bierrat^en, bogegen fcbreibt t^nen du Tertre (I, 201) 3bote von
Saummolle unb Roche fort (476) "flmulete ju. SBad letzterer t>on
Sere^rung ber Srbe fagt (469) fcf^eint er ben SotßeQungen norbame«
rifanifc^er Snbianer na(^gebilbet )u ^oben , ^Qn benen er bie Cariben
abdämmen tift. Sine öfinli^e SermedSifelung ^ai Labat (ü, 123)
begangen. 2>a§ fte ben bofen ®ei{iern nic^t opferten, mie Roche-
fort (476) fagt, ift minbe^en« fe^r unma^rf<^einli(^.
3n Uraba fanben bie Spanier feine ®pur Don Xempeln ober reit«
gidfem Sultu# (Cieza 362), mie mir bief frä^er Don ber ®egenb
am B^iiu iu erm&^nen (Gelegenheit Ratten. 3n 6. 9Rarta fa^ $e«
braria« S> a Dil a Silber ^be« ZeufeU'' auf Stuhlen Pt^en, bie im
beffen feine Anbetung erbielten (Andagoya bei Navarrete III,
394). Dagegen Derebrten bie ftuica« unb Ximote4 im SBejIen ber
(Begenb be4 i^t^igen Xrufiflo^ <Bö|enbilber Don Srbe unb ^oU in Zem«
yeln, unb brauten i^nen SaummoQe , gute 6teine unb (^auptf&^li^
Sacaobutter al« 9ranbot)fer bar (Piedrahita XII, 5). Au<$ in &u<
mono, mo €onne unb SRonb al< ^ann unb Seib Dere^rt mürben,
gab e6 Diele 3bole , unb bie $ia4^e< trieben bort i^r ffiefen in alter
Seit gan} fo mie ed neuerbing« bef^rieben mirb (Gomara 208, Her-
* Sinet bei intelligenteren foU na(b D. SRartiud (Su^net'd DIcpeTt.
XXIV, 171) Aber feine Jtunß aeduiert baben: ^9lIIe gauberei fommt au4 ber
8rttnf unb aus bem ^afe unb bamit beilt man ouc^."
3rM fD^t^eit, 9R\^1ttTien.
rera in, 4, 10 f.). aRenf^enopfec merbeti in berOegcnb Mn Zocu^o
txM^i^ (ebenb. VIII. 8, 2); Benzoni (11,6) ((treibt falc^e ott^ ben
dcttibtti IM : fle fotten fie i^rem ®otte Cl]^ta))))c bringen ben fte mit in
ben 5h:ie0 nehmen. Caulin (97) \px\ä^t nut oon groufamen Suiun*
gen, benen fie einige junge Seute unterwarfen um fi^ be« ftrieg^glätfee
ju üerlt^ern.
£en ie^igen ftoriben oon (Buiana gilt mie ben SKacufi Stamot unb
VrQn>aQt ^ber metc^er in ber 9ta4t arbeitet' (Watunaima bei ben
SRäcufi, ^luberi bei ben Sromaaf) qU ber ®(tiöpfer ber 9Belt, auf ben
fit aOe« (Sute unb ffiunberbore {urnütfubren. St fej^te fid^ auf einen
Saum, ^ieb S^t\%^ ob unb t)ermanbelte biefe in il^xtxt, iuU^t fct^uf
er ben SOtann , ber in einen tiefen S^Xaf Derfiel unb beim (Srniad^en
ein ffieib an feiner Seite fanb. 91« fpdter dpti , ba« böfe $rinci9«
bie Oberbanb auf ber (£rbe erhielt , f(^i(fte jener gro^e Stützen, benen
nur ein ÜRann in einem ftafine entflog. S)ie Satte bra^^te ibm mit
einem Staidtolben bie Sotfcbaft bag fit^ bie Safer verlaufen Ratten,
unb er felbji bebölterte bie Srbe auf 6 Steue inbem er Steine binter
fl^ marf (6d^omburgfin a^onat^b. b. ®ef. f. (Srbf. K. g. U, 122
unb a, II, 319). ^nflänge an biefe 9Racuft«6age, beren ic^ige gorm
biefleii^t ni^t o^ne Sinmifcbung cf^riftli^er (Elemente ju Staube ge«
tommen ifi, flnben flcb bei ben SKaipuri« unb Zamanaten : bei lederen
flnb et grucbte ber 9)?auritia<$alme meiere bie ber glutb (Sntfto^enen
hinter flilb warfen (^umbolbt, 9i. in b. 9eq. III, 407). Sen %xa*
waaf gilt ba« gute ^rincip , ftururumanp , tat ben SRann f(!buf , für
oerfdbieben oon j^ulimina, bem €dlidt)fer be« Seibe« (Scbomburgt
a. a. O.). 9lOe biefe Sölter f^^einen in alter Seit gemeinfame 9^9tben
gehabt )U ^aben, bie tro^ ber oerf(||iebenen Su^bilbung bie i^nen fp&«
ter jut^eil würbe, no^ auf ein Sanb ^inmeifcn ba« fte einfl ^ufam«
men^ielt. ®ie 9)t9fierien be« Sotuto , ber b^üig^ n Xromi^ete , einer
(Befeflftbaft oon unt)er^eirat^eten SR&nnern , bie ftc^ fcbweren (8eiiel«
ungen unb $aßen unterwerfen mfiffen um ber Oratel tbeil^aftig ju
Werben bie ber Q^ott ben Eingeweihten giebt , fielen am Orinoco in
flogen e^ren (^umbolbt a. a. O. IV, 238), unb finb eine Srfc^et«
nung we1(^e audb anberwdrt« ^inalogieen ftnbet. ^ie Sariben fd^ei«
nen t>on ber Wnfxt )u 3n>((^^n M Sultud feinen Qthxaui) gema^^t
iu b<iben. 3n CLumana ^atte man pfeifen au« Jtnod^en , glOten Don
bitfem ^oUe, $auten tion Aurbi^ftbalen ober ^oU, aRuf<|^elbarner
u. f. f. (GomAra 207); aucb<i^efänge, befonbef« jumSobeber^dupt*
Se^anMung ber Sobitn, ttnfifrBtit^rettdglaube. 88?
liige, Xönjc unb Dantomimif(^eS[e|lf))ieIe lourben aiifg(fB|tt (Simon
I, 4, 26), aber i^re iDenigen unb fdSikc^ten 3n{humente f^tinen bii
Satiben ^a\xpt\&dfl\i^ nur gu &%r\aUn benu^ $u |iaben (Gumilla
86, Bancroft 158).
S)u (Sariben bei 3nfe)n wuf^en i^re Xobten ab , malten fte rot|
unb begtubcn ^e in brr ^üttc bie i^nen juge^ött (atte unb t>vn nun
an Derlofen würbe (du Tertre II, 411, Labat II, 123). 2)a<
Grab ^atte bie (Behalt einer Xonne, ber Zobte mürbe barin .auf einen
fleinen <£t^ gefegt, bie ^anb i^m an bie Sänge , ber SQenbogen auf
^a^ ftiiie geflutt (Rocbefort 566, Labat I, 2, 30), ober man
legte i^n einfach in eine ^ftngemotte (du Tertre). Cein wert^«
oolt^ed Gigentf^um rourbe i^m mitgegeben unb einige feiner 6ffaoen
umgebra^t. Sie geibtragenben fafleten unb fcf^nitten fid^ ba4 ^aar
turj. S)ic 6eele xoäö^t im ^erjen mofint , mirb nadi) bem £obe glütf«
\\i^, bie beiben anberen 6eelen bagegen mel^e im 9Irme unb im Ao^fe
if^ren @i| ^aben, merben fka'po^a — eine Se^re, bie, wenn jte t>on
du Tertre (II, 372) richtig aufgefaft ifl, barauf ^inaudgulaufen
fd^eint, ba§ ber Witn^ä) ju jmci 2)ritte1 bdfe unb nur ju einem 3>rittel
gut fei. Rocbefort (484) unb neuere Steifenbe t^eilen ni(^td biefer
9lrt mit, fonbern er}a^Ien meijl nur tion einem glücflic^en fieben ber
3;af)feren na^ bem Sobe unb bi^meilen Don einem ungln<ni(^en ber
geigcui ^ie Clariben Don (Buiana bemo^^ren bie forgfältig gereinig»
ten jtno^en i^rer Zobten auf unb nehmen, menn fit i^ren SBo^nort
Derlaifen, menigflentf bie ^fd^e mit fi(!^ (6c^omburg! in 9){onotdb.
b. ®ef. f. (£rbt. ». $$. II, 168 u. a, II, 482).
3n Uraba pflegte man mit bem Häuptling aufer feinen S^a^tn
Sebendmittel unb einige feiner SSeiber lebenbig ju begraben (Cleza
862). Se((tere6 fanb au$ in Sartageno ßatt (Herrera I, 7, 16).
S)ie 93e{ianblung ber Xobten in (Sumana mirb Derfd)ieben angegeben :
Gomara (209) unb Herrera (III, 4, 11) erj&^len oon ^u«tro(fnung
oocne^mer Xobten am geuer unb Aufbewahrung berfelben (fo in dn»
riona, P. Martyr 93) bid gu bem Xobtenfe^e, bei melc^^em ein Sal^r
fpdter bie l^no^^en mit fludnat^me be4 64dbel4 Derbrannt mürben.
Simon (1, 4, 26), ber Don biefem gefte ebenfafld berichtet, giebt an
tü^ bie Xobten Derbrannt, t^re JtnoAen aber in ftörben in ber ^utte
aufgc^&ngt morben feien. 9(u|erbem iß bei Gomara auA Dom Se»
graben ber Xobten bie Rebe. Son Verbrennung ober 9lufbcma^rung
26»
388 Steraliftf^fT (Sftarattcr.
Der au«flcttotfn«tfn Seid^en in 6. SWorta f|)ri^t P. Martyr (264).
Se^tere mor ou^ am ^tnu ubli^ , mo bie Sornc^men in oUn S^\t
mit i^ttn SSeibern Sfloocn unt ftojlbarteiten in fegelförmieen ober
deretfigen ^ugeln begroberi n)urben (Enciso bei Joaq. Acosta
448 unb ebenb. 126 f.). 3n mannen (BfQenben, bie ni^t bcjtimmt
genug bejei^net merben (Oviedo XXIV, 12, HerreraIV, 6, 1)
galt e4 at4 bie ^d^^jle S^renbeteigung bie bem Zabten emiefen toer«
ben tonnte, baf man bie ee4)u1t>erten Stno^tn be4felben in'4 Oett&nt
mif*te, eine Sitte bie oon W. Raleigh u. 91. (Corcal 11, 247)
t)otgug4n)eife ben ^Irowaten iueef(^rieben mirb.
3n ber Unterhaltung toaren bie Sariben ^öflid^ unb tU^^Ht>t>ü,
fit unterbrachen ben Kebenben m^t unb pflegten ni^t ju miberfpre*
d^en (Labatll, 106). Die 6itte be4 9tamentauf<^e4 mit einem
greunbe ^errf^^te bei i^nen in alter 3eit auf ben 9lnttUen (Roche*
fort 513) mt neuerbing« in (Buiano. Du Tertre (II, 358) ft)ri4t
ü^ über i^ren moralif^en S^arafter über^au^t fe^r gfln^g au<: {ie
Pnb t^on Natur fanft unb gutmätfiig» freunb1ic(i unb mitleibig; ma4
9o«^eit i{i, ^aben fie fafi nur t^on ben granjofen erfl gelernt. Senn
Pe i^re Äranfen Derlaffen, obgleich pe DoU 9Rit!eib fflriieflnb, foge«
fd^ie^t bie4 au4 gurc^t Dor bem bdfen (Seifte bon bem fie jene befef«
fen glauben (410). 9114 t^dtige unb energif^^e Staturen fe^en fit auf
i^re perfdnli^e grei^eit ben (l&^flen fBitxt^ unb gerben lieber ^un»
ger4 all bat f^^ <^^^ @nat)en arbeiten , md^renb bie ^(romaten )war
bie Sflaberei , aber feine ^arte Arbeit ober rau^e lBe|)anbIung ertragen
(484 ff.). Stäche mirb leicht unb oft jur ^errftbenben Seibenfcbaft bei
ben (£ariben,fie erflretft fi^ bann au^ auf bie Ainber unb Sermanbten
be4 9eteibiger4 unb fennt fein Sergeben unb Sergeffen (LabatU,
109). 3n f|>&terer Seit finb bie ber Snfeln ^auptfidi^li^ in Sotge i^
rer Seru^rung mit ben SSei^en me^r unb mefir bem Xrunte unb ber
3nbo1en) Derfatlen; frfi^er galt i^nen 3)iebfta^1 für fe^r fd^&nbli(^ unb
fam nidiit leidjit bei i^ntn t>ox (Rochefort 459). 3n Sumana ge«
nfigte ein Saummollenfaben ben man um einen (Barten ober ein ^elb
jog , um biefe t>or fremben Singriffen {u f<^ä^en , n>o)u freiti^^ in bie*
fem %aüt ber Aberglaube au(^ mitmirfte, bat bie derreifung be4 ga«
ben4 Ieben4gefd^rti4 fei (Gomara 206, Herreralll, 4,10). Setter«
bing4 bejeugt Gcbomburgt (9Ronat4b. b. (}ef.f.(Srbt. K.g. II, 169)
bie mateüofe (Sl(^rli4teit unb Zreue aOer ber Silter t)on dBuiana bie
GariMf^e Sitten bei onberen Sftffcrn. 389
mit ben Suro^&crn nck^ nid^t im Serte^r gejlanben ^aben, md^cenb
bie flbrieen biebifc^ unb ontrunten {{nb. Sic fogen bon ^cn SEBeigcn
baS fie für nxi^H ein ^erj ^aben aU fuc ba« (Selb (Hilhoase in J.
R. G. S. II, 231), unb bie Sariben bod^ten f(^on bor 3a^r^unberten
in ^olge ber an i^nen gemadliten (Erfahrungen fo fd^Iec^t Aber fte,
bof ber Name eine« S^riflen i^nen aU bie größte Seleibigung galt
(du Tertre II, 415). 3^re unberfd(»nlidiie geinbfc^aft gegen bie SRif«
fionen, Don ber fo oiel er)d(^It wirb (Gumilla 34, Canlin 374 u.
%.), bebarf bemnac^ feiner weiteren Srfldrung unb fann i^inen taum
)um Sorwurf gemacht werben.
«3)ie SibiKfation / fagt Sc^omburgt (a, II, 398), «befi^t un-
enbliijd ^5^ere Güter at« fie biefe Staturmenf^en beft^en , i^r fe^lt aber
iene reine SDtoralitdt wie fie bie no^ ni^t mit bem Quro))der in 9c«
rä^rung getommenen unb baburd^ no(^ nic^t mit feinen 2a{lern be«
|Ie(ften 3nbianer burc^gdngig be{1|^en. 34 f^^ unter i^nen gf^ebe '
(BIu(f unb Stufte ^eimif^, ^eimifdii bie einfache Siebe be4 IDtanne« jur
grau , ber Qltern }u ben itinbern , ber iHnber ju ben SUern , unb fanb
ungefdlimintte greunbf^aft, unbegrenjte« ^antgefu^t, la^ fii) )war
nt(^t in oer^aQenben Sorten audfprac^ , aber in einem treuen ^erjen
bewahrt würbe. €ittUcbIeit unb Xugenb brauet fie bie cioitiftrte Seit
nid^t erfi (ennen ju teuren, fie fyre^en ni^t bon i^r, aber fie leben
in i^r. 3(t ffiort ift X^at, i^re Serfpred&ungen flnb ^anblungen/
Sie borfte^cnbe 6(^ilberung ergiebt, bag bie Sitten unb Sebend*
gewo^n^eiten ber Sölter auf ber Storbtflfle oon 6ub Smerita in jU
bieler Sejie^ung bon benen ber 3nfel«(£ariben abweichen , aU bag e«
mögli^i wdre bon biefer Seite ^er etwae über i^r et^nograp^ifdiie«
Ser^dltnif )u beßimmen. Sieg wirb nod^ beutli(^cr wenn man be*
mertt bag eine Slcnge caribif^er Sigent^umli(!^feiten f!4 oud^ bei bie«
len anberen Sdltem finben , ju benen iene entweber in gar feiner ober
iebenfaU« nur in entfernter Serwanbtfd^aft feigen. Sieg gilt nament'
1i4 bon ben Qrowaten: Oviedo (XXIV, 3 u. 17) er)d^lt bei il^nen
bon ber Sefloration burdji ben ^\a^t, oon graufamen $roben ber
Stanb^aftigteit, bon gänilitifiem Stangel ber Sericibung , bonleb^af«
ter €4lifffa^tt unb regfamem ^anbel ben fie na(^ SRargarita unb
(tubagua trieben \ nur l^dtten fie tein 9)tenf(^enfleif4 berje^rt wie bie
Cariben. Sic Slutra^fc gilt i^nen ebenfo wie biefen al4 moralif(^e
Vfii^t (Seifyicl bei S^omburgt a, 1, 1 57); wie bei biefen wirb ber
300 9emei^un9eti übet Me 9(fa»ai,
{Rann bei bet Kiebettunft feinn ^tau gewilftn Ifafteiungen unterrooc«
fen (ebenb. II, 459) , unb ber @(^n)iegf cfo^n barf bec Sc^miegermut"
itx m^X in'« ®eft(i6t fc^en (Duanbt 251). @c^n>ere Prüfungen ^at
ber Süngling bei ben (Suaraunod , ba« aX&b^en oor ber Ser^eira*
tlftimg bei ben (Sua^queci unb bei ben SOItern am Uauped ju beße«
^en, beibebei ben 9Kunbrucud unb Zicuna« (@(^omburgf a, 1, 168,
Gumilla 10, Wallace 496, ®pi| unb ORartiud 1318, 1320,
Cas-telnau V, 46). Su(^ am Uaupe« ge^t bie ^&uptltngdi»urbe, bei
9ron)aten unb ®uarauno< bie be« $ia4^e(Bancroft 196, 64oni«
burgf a, 1, 172) Dom 9)ater auf ben So^n über, bie SSeiber tragen
^icr, bei ben Xicunad am @olimoed (Gpi; u. SRartind 1196) unb
ben $urid (t). (£[d^tt)ege 1, 109) ffiabenbftnbec mie bei ben Sartben
unb einige ber bortigen Sölfer pflegen bie ^f(^e i^rer Sobten im ®6
trän! ^u geniegen um {id& bie oorjüglictien Sigenfd^aften berfelben an«
zueignen (Wallace 493, 498 f.); ebenfo (((»einen {td^ bort bte-St^'
fierien bed Sotuto bom Orinoco tt)ieberiufinben (ebenb. 349, 501) unb
bie frul^cr befd^riebene Slafpel auf Xütlifytt in (Suiana ba« d^affaDe«
9Re(»I gerieben mirb (483).
Sagegen {eigen auf ber anberen Seite bie Sölfer n^clc^e §ur ga«
mtlie ber dariben gelj^dren , manche abn)ei4»enbe Sigent^ämlit^feiten,
obwohl fie im fSQgemeinen allerbingd mit ber oon ienen gegebenen
Sd^^ilberung ubereinfommen. SBir befc^ir&nten un« be^^alb barauf
einige ber intereffanteflen $un(te ^eraue^u^eben.
S)ie äu^erfl reinli^en ^fakoai (»aben forgfam angelegte unb ge*
pflegte gelber unb bauen an man<]^en Orten gruc^^te in Ueberjlut
(Shomburgkin J.R. G. 8. XII, 187, 189). Sie ^utDrit&t i^rer
Häuptlinge ge^t in ^injtc^t bed ^tferbaue« fo n>eit ba§ fie bie Raulen
^afen, n?o{u fte ben 9)eißanb ber übrigen in ^nfpruc^ nehmen unb
erhalten (Hilhouse ebenb. II, 235). Bancroft (165) jleftt i(»ren
CL^arafter aU tU(fif4) unb bod|»aft bar.
Sie SRacufi, benen bie Sretuna in i^ren @itten fe(»r &^nU4» ftnb,
^at e^omburgf (a, I,358ff., 421 ff., II,312ff.) au<ful^rU4) gefc^I-
bert. ®ie {eic^^nen ^6^ t>or anberen Solfem au« bur4) Orbnungdliebe
unb Steinli^ifeit mie burdii \^i^^ faubere Arbeit an aUen i^ren (Be>
ratzen unb SBaffen. Ueber^aupt jeigt ft4) bie 3nbu{lrie um fo beffer
enttt)i(telt , je meiter man t>on ber jtufie in'« 3nnere vorbringt. Voty«
gamie iß bei i(inen feiten, n>ie bei ben Sfakoai, bo4^ tommt au^ Set«
faur oUx Set^Q^ung Ui gcau ni(|t Xtxi^t x>ox unb ftmbennovb iß Dtt«
dbf^ut. Sin ^id^fl eifient^umUc^e« SUment i^re« ftttlic^'Teligidfen Sor«
jleattng4tteife6 iß betS^&mon beT9lQ4e,Jtanaima,brriebenbcn)u§tob(r
unbemuit begangenen gceoel ereilt unb befiraft 2)et Sejauberte f&tU
bem ftanaima gum Ot^fei. 2Ber |t(^ biefem 2)amon mei^^t, Declftgtbie
Peinigen, Idß bamit oQe Sanbe bec Semanbtf^^aft unb 9reunbf(|»afi
unb ru^t ni^^t t%n aU bi« bie 9la(|^e geßiQt iß bie er gu nehmen (at,
ober aU ein oom böfen (Beiße Sefeffener iß er (elbß oogelfrei (@ $ o m «
bürgt a, I, 322). Z)ie Siebe ber Stacuß «um meiblic^en ®ef(^(e4te iß
ni(^t meniger leibenfc^aftlid^ aU bei ben Suro))&ern, aber iebe ^hxt*
WifitW uor Snberen gilt na4^ allgemeiner 3nbianer«@itte für unan*
ßdnbig (Hilhouse a. a.O. 231). Seuferlic^ taU unb f^meigfant
ßnb ße nur Dor gremben , untcreinanber bagegen fe^r Reiter unb felbß
^umorißif4^ ; bei feierlichem Smpfang fe^en ße einanber nic^it an, meil,
n>i< ße fagen, bie ^unbe bieg t^dten. S)ad ®Iei(^e mirb Don ben tlro«
loaten ergö^It, bie ungemein mele ceremonieUe ^dßic^teiten beobadjiten
(9i&(fere^ bei Cluanbt 267 ff.)- 'S>tx gerod^nlic^e ®rug ber an leben
Singelnen gerietet mirb, iß: i^^ej^e bi(|| niebcr, fe^e bic^ gefunb nie*
ber, fe($e bidi^ fro^ unb gefunb nieber." Antwort: Jiü^ baute bir''
(@(^omburgt 287). Ueber bie Bereitung be« Urari) nittft SSurali,
unb anberer (Sifte ber SRacuß @.®(^om bürgt a, 1,441 u. <&um*
bolbt, St. in b.!ae4.IV,460, @|>ij u. SKartiu« 1237 ; über bie SRe«
bicinal|>flanien ber 3nbianer unb beren 9tnn)enbung @4omb. a,II,
333; über i^re aitebidn überhaupt o. SRartiu« in 9u(^ner'6 Steuert.
XXIV, 303 ff., 336 ff. Se^terer n>eiß au4i auf einige Stotioe ^in bie ße
auf ben ®ebrau<^ i^rer Heilmittel führten : (Selb^olg mürbe gegen Se«
bertrantffciten, eine f^tangenä^nlidf) gemurtbene 9Burtel gegen QijXan*
genbig , ^ßanjenfaft ber eingetrodnet bie ®eßaU Don SBürmern an*
na^m, gegen ©pulmurmer angemenbet — iebenfaU« bie dlteße 9rt ber
Homdopat^ie.
S)ie3ttparo< ßnb ein friebli(^ed unb freunblic^e« , bo4l leben«
biged unb intelligente^ SBolt. 3^re ftunßfertigteiten f^einen auf einer
A^nlidSien @tufe }u ße^en mie bie ber SRacuß: ße meben «^emben au«
Saumbaß, färben ße tot^ f^^marg unb blau, unb t^er^ieren ße mit
^ubf4fen giguren. ^er 6flat»erei ent^ie^en fie ß4f burcl^ 6elbßmorb
(Oaculati 169 {f., 186, Yillavicencio 170, 366 ff.).
Son ben JDaoe ^dren n»ir ba; ße aXorgend unb ttbenb« (u Za«
302 €itten bet UtoioaTen,
moncu beten ben fit aU ^d(!^^en ®ott oere^ren (de Laet XVll, 11),
don ben e^ia^ma« ba§ fit gUid^ oielcn onbeten Sditern bt« ®ott<
^eit unb bie @onne mit bemfelben SBorte be)eidSrnen (^umbolbt a.
a. O. II, 221 , IV, 112 u. 130 Unm.). 3m ^lagemeinen ^errf^t bei
ben Eingeborenen biefet 8&nber im Sefentlic^en uberaO berfelbe ooge
unb unbeflimmte (Blaube an einen ^öc^ijien (&ott unb an unterge«
otbnete gute unb böfe (Beijler , bie mie in 9ioxh ^merüa nur bucd^ bie
Gewalt M 3auberer< menfdt^Ud^en 3n>e<fen bienfibar gemalt metben
fönnen (ogl. &diiomburgta,1, 170,11,496, Bancroft 191 ff. u.
9.). 9&\t bott glaubt man ^ier ben SKonb Don einem böfen Reifte be>
bto^t, menn et fi4 oerfin^eTt, unb fu^t i^^m auf Derf(^iebene Seife
iu ^ütfe ju tommen (Oumilla 48); mie bort be^anbelt man bie
Slöbfinnigen mit ü^xfnx^t unb 1(|&U i^re Sorte fär Oratel (@dbom«
bur gt a, II, 54); audj) ben Z^ieren traut man mie in 9lorb Smerifa
bidmeilen ^d^txt Ar&fte )u: man fldgt bem getdbteten einen Xrant ein,
bamit beffen 6eele i^ren Sermanbten x>on ber guten Se^auMung er«
i&^Ie bie ed erfahren l^abt (Caulin 97), unb menn bie X^iere Kad^t«
)U gemiffen @tunben im SSalbe Idrmen , glaubt man bag fie ben SoO«
monb feiern (^umbolbt, R. in b. 9Uq. III, 377). (Bd^nbilber \^ti»
nen in Ouiana fi4^ nid^t ju finben (®4^omburgt a, II, 821).
92ur bie^romaten, beren 6itten bielfad^ oon benen ber Abri«
gen Sditer abn^eic^en, foUen todmogonifd^e Srabitionen ^aben bie auf
eine ^o^ere Sultur^ufe ^inmeifen (@(^omburgt a,I, 228). Sin
anberer Umßanb begunßigt biefe Sermuti^ung ebenfaU«: fe^r Diele ein«
jclne ®teme unb &tembilber merben t>on i^nen mit befonbereu Wa«
men benannt (Hilhouse in J. R. G. 8. II, 249). 6ie finb in 27 ®e«
fdt^led^ter get^eilt, beren SD^tglieber ni(||t in bo4felbe ®tWtä)i ^eira«
t^en burfen bem fie felbft angehören (ebenb. 228), bie Ainber ihffitn
immer ^u Um ber 9Rutter. 2)ie S^e mirb baburc^ gef^^Ioffen , baft ber
9tann oon einem ®en<^te i§t melc^^eiS i^m bad ax&b^en t)orff^t. Die
ffiittkoe gehört mie bei ben 9Banau4 {unai^^ft bem 93ruber bed Serflor«
benen )u (Duanbt247, 6(^omburgf a,II, 447, 459f.). t>n
{>&u|>tling ^at einen 9nf))ru(^ auf bie Sienfle ber Sermonbten feinet
grauen , aber auc^i bie $flic(!t iene bei 6treittgteiten (u oertreten (ebb.).
3)ie milben 6itten ber Srotoaten im Serglei(|| mit benen ber ftariben
merben oft gerühmt , aud) foOen fie nie flehten (d. € a (f 1, 66, U, 1 18).
(Kitte eigenti^ümU^l^e geietlii^teit , bie fie mit ben Stunbrucu« gemein
ber 9and«d u a. 393
^aitn, befielt in einem Sanje su (S^ten eine« Sobten, bei melc^em bie
Saben, ober autb nut btefe, blutid gcpeitfd^t werben (6(|ombuTgt
a, II, 457). 3tl^e Snbuflrie tx^ttit^ä) auf geflochtene »afferbid^te
ffoffer unb vortreffliche Xöpferooren (ebenb. I, 228) . bie gebrannt unb
mit einem ^arje glafirt merben (Duanbt 233), fod^enbe« ffiaffer
aber nic^ »ertragen (d. @a(f a. a. O.).
Sie Augerfi fd^mu^igen Sarraud ober (Buaraunod bauen grofie
bi< ^tt tOO ^enfdlien faffenbe ftdf^ne au6 einem €>tüd, bie an B^nth
Ugteit unb Si^erbeit mie an 3>auerbaftigfeit unb Slegan) atle bie
übertrafen meldl^e in früherer Seit au6(Suro|^a ju i^mn tarnen; fie felb^
oerbingen ficb oft aU Watrofen (Hilhouse in J. R. G. S. II, 238,
lY, 328, 6<bomburgt a, I, t44) unb foden Don Weiterem Zempera*
mente fein (Qumilla 9, Quanbt 131 ). Sie 9Rauntia«$a1me lie*
fert i^nen S)a(^ng 9&^en unb @tri(fe. felbfl Steife unb Xrant in'
i^rem SRart unb if^xtm @aft (ebenb. 1 74). 6ie errichten ibre ^tten
auf einer Plattform bie auf abge(»auenen Stämmen ru^t (ebenb. 162),
ba i^r Sanb oft monatelang unter ffiaffer fle^t , »ie bieg bie (Sing^
borenen oon SRaracaibo , C. de la Vela unb am Strato tf^attn , §u
beren «^Sufern man auf Sianenleitern ^inauffiieg (Herrera IV, 6, 1,
Oviedo XXIX, 10 unb 27), unb mie e4 Hojeda in Senejuela*
fanb, wo bie ^dufer untereinanber mit 3udbrü(fen oerbunben waren
(Herrera I, 4, 2). Sag bie Siarrau« )um Z^eil wirtlti^ auf 9&tt«
men wohnen (^umbolbt ed. ^auf f IV, 227) ifl fein (8runb ju be*
(weifeln, ba bie§ au(b anberw&rtd oortommt unb bei Herrera (I,
9, 6) unb Oviedo (XXIX, 2) t>i>n ben Snbianern bei 9(tratO'SeUa
ebenfatt« er)dl^It wirb. Sebed Sorf ber ffiarrau« flebt unter einem
^uytling. eucceffion, 6tamme<ange^örigteit, (trbretbt finbet na(9
ber weiblichen Sinie fiatt , wie bei f 0 oielen anberen Söltern. Sen Xo*
bten wirb im (Brabe ber jtoyf nacb SBeßen gerii^tet (6d^omburgt
a, 1, 169, SRonatdb. b.®ef. f.erbt.%.8.11, 167); Gumilla (14) unb
^artfint (40) er^d^len bat man fie in*« ffiaffer wirft, bamit bie
gif(be bie Steletirung ubernebmen, fpdter aber bie (Bebeine wieber
fammelt unb aufbewahrt. Sie 91torai jtnb ba4 einjige Sott in Sri'
tif^ (Buiana, ba« bie Subten oerbrennt (64fomburgt a, n, 388).
Oberhalb 9lture« am Orinoco unb wa^i^einli^^ aud) nörblitb oon
* Sa^er ber 9lamt M Sanbel.
394 ia\)mt X^iere, %aM; ^alioa« , fDta^pured.
jenem Orte {inben ft(^ gro^e 33e0tdbiu|^d^len in n)el(^en bie OcMne
ber SobUn, entnoeber gebleicht obec mit Dnoio rot^ gef&r6t ober mit
mo^lriectfenben ^ar^en in Stattet geiDitfelt, t^eiU in Sorben, tfftiit
familienmeife in Z^^ongefa^en aufgeftettt finb (^umbolbt, tt. in b.
«eq. IV, 537 u. ^nftc^ten b. 9lat I, 281).
S)ie 3nbtaner Don (Suiona polten fif^ ^ffen ^apa^mn unb be«
fouber« i^iele ^u^ner oU i)au«t^iere, unb ed tfi febr Qemö^nli^ Sieb«
UnQdi^iere, ^{fen Seutelrotien u. betgl., k>on ISeibetn mit ben eige«
nen ftinbern an ber SBruji gen&^rt ju fe^en; felb^ mit Sieben gefd^ie^t
biet bt«»eilen (S^omburgfa,!, 167, il, 289. über bie 3d^mung
ber Sffen 11,248). Gilii (220) erm&^^nt am Orinoco au^er man«
(perlet ®eflägel aud) ^unbe ©c^meine unb ^irfi^e; $ferbe merben
nid^t ^tffi^ttt, unb übtxf^avipt }a^me X^iere me(^r gum Sergnngen
aU be^ 9?u^en« megen gehalten. — 3>od Xabotraucben iß in ®uiana
feiten (€d^omburgf 413), bod^ fe^It ed ebenfo oenig gang, wie
ba4 RüXLtn M Xabafed (9(refuna, berf.a, II, 239). Serauf^^ung
burd^ 9)au(^en unb @(^nu))fen, (entere« fct^on oon Herrera (III, 4»
11) inCLumana ermähnt, ifl bei ben Crinoco^lBdlfern (^auftg (^um«
bolbt, 99. in b. fleq. IV, 576, Gnmilla 12, ®(bomburgf 340).
lieber bie einzelnen SBdIfer M 3nnern melct^e nic^t gum Stamme
ber ülariben gehören, bejt^en mir nur menige ungufammen^dngenbe
Wa(^ricbten. 2)ie @aUoa«, mel(^e aU fonft unb fafi fc^u^tern ge«
fctiilbert merben (^umbolbt ed.^ouff III, 114), befafen in fru^t*
rer Seit 4 — 5' lange Slaginßrumente meiere ßarfe Saftdne gaben
(GumlUa 13): oieOeic^t xft bei i^nen ber Urfpning be4 früher er«
md^nten Sotuto gu fud^en. @lei4 fielen anberen )>flegen fte mifbii«
bete unb eined oon 3n>iQing4tinbern umzubringen , meil fte erßere auf
ben Sinflu^ böfer @ei{ler. Untere auf Untreue ber $$rau guru<f fuhren;
aud^ fünfilic^e ge^lgeburten ftnb bei i^nen gemö^nli^) (^umbolbt,
St. in b. ^eq. IV, 27 ff.)- ^^4 eigent^ämlidl^e 6itte wirb bei i^nen tv
md^nt, bai fie oor bem SBeginne ber gelbarbeit bie iungen Seute au4«
ju^eitf^^en pflegten um i^nen , mie fie fagten , bie gaul^eit au4)utrei«
ben (Aicedo). 2)ie SRa^pured ober oielmef^r beren grauen ftnb
megen ber Töpferarbeiten berühmt bie fte au4 freier ^anb ma^^en :
it ftnb ®efdge t>on 2 — 3' £)ur<^meffer unb fe^r regelmdfiger Jtrum'
mung, bie mit gelbem unb rot^em Odtx gefdrbt, ^fibf^ a la greeque
t)er{iert , an ber freien Suf t gebrannt unb mit einem 9irni| oon iU
Öci|li0e gä^igfeiten 395
goroba ubttio^tn loerbcn (ebenb. 1, 543, IV, 138, ed. ^anff III,
240). 9(e^nU(^ed ®ffd)irr unfertigen au4 bie (Sariben (SuQtnod unb
Otomofen (ogl. ©c^om bürgt a, I, 262). — Sei ben ÜJi^Q^^^ure^ unb
ttt)ono« cr§d^lt ^umbolbt (SR. tu b. 'Keq. IV, 477) r>on dfter4 bot'
fouimenber ^ol^anbrie. Son ben Soltcrn am Uaupcd , bie ft^^ burd^
ben 9nbau bidn Dtu^pflonjen , fe^r mannigfoltigen Jhinflfleig unb
bie foUbe Q^onjlruction i^rer 100' langen, 40' breiten unb 30' ^o^en
^oljl^&ufeT au^ieidbnen, bot Wallace (4SI ff. t)gf. 275) au«ffi^rli(f^
ge^anbelt.
S)ie geißigen i$&^igfeiten ber Eingeborenen t>on ®uiona fdnnen
ni^t unbebeutenb fein: in ben Wiffionen motten i^re ftinber fe^r
rafct^e f^ortf^ritte ; mand^e t>on i(^ncn lernten in 4 Wonaten fertig le«
fen unb fi^reiben (Sc^omburgf in Wonot4b. b. ®ef. f. (Krbt. 111.
216). 3n ber Berebtfamfeit follen jie ben Worb flmerifanem nit^t
nad^jlel^en, unb übertreffen nodSi ©c^omburg!'« Urt^eif (a, II, 211)
beutf(^e Stegreif rebner in fü^nen Silbern unb gefunbem Serftanbe.
^ie Sölter be4 Orinoco befi^en eine lebenbige unb gefc^idte Seichen«
fprac^e (^umbolbt . ft. in b. %eq. 111, 475) unb lernen leidet onbere
3nbianerfpra4^en , obmo^l i^nen f))anifd|^er ^u^brutf, in f^olge be4
fo meit i^on i^rer 2)enfmeife abweic^enben ®pradiibaue4, aufetotbent'
lid^ f^toer mirb (ebenb. II, 203). Wlti voai auf Bof^lenperf^altniffe
Sejug l^at, begreifen fu ebenfattd nur mit grofer IRfit^e (205).
fin ben Seifen einige Weilen t>on ber 9Rtffion Gncoramaba am
Orinoco ^t ^umbolbt (111, 408. ogl. au<^ 9fnfl4)ten ber !Rat. 1,
288) Silber oon Spieren, Sonne unb Wonb nebfi mehreren f^mbo«
lifct^en Seiten entbedt, melcbe bie Sage ber Xamanaten auf i^ren
Stommoater unb gro|en Se^rer Slmaliooca |urättffi^rt, ber jur 3^it
ber grogen glut^ in einem ^a^ne in biefe ®egenb fam; auf benfelben
ben a\xä) bie ttariben jener 2&nber aU i^ren ^ero4 nennen unb oer«
e^ren (IV, 518 f.). ^e^nlidt^e f^elfeninfd^riften ^at ^umbolbt au^
toeiter hinauf am Orinoco bi£ ^um &af)lquiare unb mieberum 140
Steilen dfilidi» oon bort jmifct^en ben Dueüen be4 Sranco unb Sffe«
quibo §n)if4)en 2 unb 3 ^ n. S. gefunben. ^n biefe f^einen fidi^ )U>
nftdSiß bietenigen an)uf(^lie§en bie bei Serpo am 91majonen|lrome, an
ber Stunbung b^4 Sranco unb am Uauped liegen, ba flef&mmtUcti n»te
tene in ben Seifen cingeri^t, nic^t »ie bie unmeit Santatem beßnbli(|^en
unb bie im 6Aben in ber iR&f^e uon Siiuca (IDtamantenbiftrict) uon
396 Silberf^rifkn unb 9IIteft^ftmer.
8t-HUaire gefe^enen nuc mit rotier %axht an ben 9^lfen gemalt
finb (Wallace 524, 151; bie btx Gantarcm ftnb t>an frifd^em .ttn«
fe^n: Stttgatoren, SOgef, ^autfgerät^e, streife, concentrifc^e Ringe
tt. f. f. , Hbbrutfe Don ^Anben). Son ft^nli^KT ttrt finb ferner n»a|ir'
((f^einli^ bie 6fulptaren Don Renfc^enföpfen, Spieren, 6onne, Wonb
unb manct^erlei (Stxit^tn, bie Bpxj unb Wortiu« (1257, 1272)
an ben gelfen bed oberen 9iU)ura ober ^opnxa unb beffen 9teben{Iiif«
fen , namentli^ bed Sngailod beft^rieben ^aben. Ob au^ bie 3^i<^'
nungen ^ier^er §u rechnen ftnb n>eldiie jte auf bem ffiege Don IBa^io
na4 Soajeiro am @. granci^co im ®ebirge fanben (frumme Sinien.
Itreife, @terne p. 740) unb bie xoeXd^t in $iou^|^ efißiren foUen, i^
ttoeifel^after. £)a«fe1be gilt Don benen xotl^t Aofler (507) im ®e«
biete Don Siara ongetroffen ^ot. Cnblict^ ^at @(^omburgt (3S,
Hbbilbung p. 297 u. 500, berf. a, I, 317, ü, 225 u. SRonat^b. b. Oef.
f. (trb!. I, 54) Silberfelfen im glufgebiete be« Sorenti^n , Qffequibo
unb Don ba n>t\Ut meßli^ im Sanbe ber 9re!unq4 entbetft, jwift^en
1® 40' unb 5® 15' n. »., 56« 41' unb 62« ». 8. Ör. ä)te am ttffe-
quibo unter 5« 15' unb Don ba flromauftt)drtd finb gleich benen am
dorentpn 3—6'" tief in ben Granit eingegraben unb jeigen grditen«
t^eiU ^ö^fi fonberbare Sc^nörfel, unter benen fic^ nur fe^r menige
tl^ier« unb menfd^enaf^nli^^e (Behalten (letztere bi4 gu 10' gro§ mit
feltlamem großen ffo|>fyu|^) befinben ; bie geic^nungen finb meiß ton
gan} eigent]^fimli(^er 9rt unb bie ^e^^nli^feit mit norbapieritanifc^er
unb flbirifdSier Silberfdjirifi ifi eine fel^^r entfernte. !Rur bie 6titfereien
auf ben e^urgen ber SRacufi-Seiber, bie 3i<trat^en an ben ^fitten,
Slubem, Ai^nen, ffiaffen biefe6 Solte« entfpred^ien i^nen einigerma«
ien (6d^omburg! a, I, 3£8), moraud fi(^ freitidSi ebenfo lei^t \d^\\o
§en f äffen mürbe bat biefe Serjierungen Don bort copirt feien , oH ba|
fie unb iene gelfenbilber bemfelben Solle i^ren ttrfprung Derbanten.
SRerfmurbig bleibt ed inbeffen ba§ bie letzteren, bie na^^ 6d^om«
burgl'd 9nfi(^t Don einer untergegangenen Kultur jeugen, Don ber
3nbianerfage , bie fonfl über bergleic^en 3)inge mei^ fiumm ift, aM
ein 9Bert ber ffieiber au« alter Seit bejei^net merben. a)ie Silber im
fianbe ber Sretuna« unter 4« 40' n. 9. meinen Don ben eben ermA^U'
ten am Sffequibo tt>efentli(^ ab: fie finl^ in Ganb^ein eingegraben
unb befielen nur in co^en menf^lid^en Siflu^^n« Aaiman«, S^'lan«
gen u. bcrgl. ffiir biirfen bemnad^ fd^toerli^i baran beuten , bie fdmmt«
Jid^en ffierfe Doir benen wir ^ier (ufammenfaffenb gefpro^ien (oben,
einem einjigen Solte iU}ttf(!(ret6en ; au(^ i{l ein eemeinfamet Urft^tung
berfelben um fo un wa^rfd^einli^er , ie leistet Hi qxoit Sta^a^«
mung^talent bet eingeborenen Vmeritaner f)>dter eingeioanberte SRen«
f(^en oeranlaffen tonnte ba« Sorgefunbene nac^^ubifben, unb bann
bie ttunft mef 4e fle fi(4 angeeignet Ratten , in anbete 2&nber (u aber«
tragen.
Kur iwei Umjlinbe ftnb e4 bie einige« 8i(^t auf Un Urf)>rung ie«
ner merln>urbigen Slefle be« ^Itert^umed )u merfen geeignet fdjieinen:
bie entf(!biebene ^e(nli(((eit ber 6!ttl))turen am Sapura (6pi| unb
Stortiu«, 9tla4 Zaf. 30*) mit formen mel^e bei ben SRu^dca« t)ot'
tommen (f. Uricoecliea, Sbbilbungen) unb bie f)>dtet )u beft^te«
(^enbe oerb&Unifm&big (o^e Sultur bie Oreflana namentti^ bei
ben Omagua« im 16. 3a(rbunbert gefunben bat. Siefe f^eint ndm*
litb ebenfaU« mit ben SRup^cad in einem gemiffen Sufammenbange
gefianben unb {t<^ , mie mir ff>&ter (eben werben , in alter 3<it ober
einen grogen Z^eil be4 %maionai*Zf^aM erjhetft )u b^ben. 3n Bana
do Rio Negro b^t man mebr aU 60 Centimenter (o^e unb 68 Senti«
meter meite Safen mit SRenfcbengebeinen reibenmeife aufgefieOt in bet
9rbe gefunben , beren einige au^ ®oIb' unb @4mu(ffa(^en in ^[orm
oon Z^iergejIaUen , namentlicb Sffen, entbielten, unb in ber Umge«
genb i^ eine rob gearbeitete menf(bU(b< Statue mit lang na«^ bunten
aufgewogenem 6(bdbel entbetft worben (Osculati 245, Gastet-
nau V, 113, 125) — Serfe bie man taum umbin fann auf bie %u
guren an ben gelfen bei Serpa unb auf biejenigen ju belieben bie H
am 9tegro geben fott. Zobten«Urnen oon anfebnUcber (Brö^e finb au^
auf 9Ri|piana, ber grofen 3nfel SRarajo gegenüber, ausgegraben mot«
ben (W. H. Edwards 21). Ob bie f(bmad|^en unb unbejtimmten Qpvi*
ren alter Sentm&Ier bie {i(b fon^ no^ in Srafilien finben , in $er*
nambuco, $arab9ba unb $orto ®eguro (Warden bei DapaixU,
80) , mit ben eben genannten altert^umli^ien Slejten in irgenb einet
Serbinbung fielen, mirb fi^ fcbmer entf(^eiben laffen. 2)a« Sebeu'
tenbfle biefer 9lrt f^einen bie oon Qliad ^erfman in ^mambuco
entbedten genau runben mfi^Ifleinartigen 9Iö(fe ju fein , beren Ober«
fldcbe 16' 3)ur(bme{fer (atte unb beren S)i(fe fiber {mei aRannlb^^en
betrug ; anberwdrt« fa( er grofe Steine bie Aa^ 9rt oon tnitdren auf«
gejleflt maten (L*art de vMf. lat d. XIII, 215 na<b Barlaeut, Ret
308 6(i)itfroU ber <gtno«6orenett: bit SRiffion.
gestae in Brazilia 1647, p. 217), moburc^ man fltfy an eine \pätn
aniufu^renbe Srjä^lung Oviedo's erinnert ftnbet.
£)cr 3ttl>.ianer oon (Sutana i^ na<j^ 6(^omburgf (200) bei giu
ter 9^^anblung ein t)ortreffli^r Arbeiter; er ifi eifriger ald ber 9tt«
ger, e^rli^^cr atd biefer unb benit^t feine freien &tunben unt no(^ für
ft4) ^u arbeiten. Sei einer folgen ^idpofttion f^eint e« nic^t f^^koer
\f)n in ben 5trei« bcr Sibilifotion ^ereinjujie^en. ^ie SRifflon inbef«
fen ^at oon je^er nur menig für i^n get^an : bie t>on ben mä^rifc^en
Srubern im 3ai»re 1738 in 9)ritif(^ (Sutana begonnene mu^te \paUt
lokber aufgegeben »erben , unb bie Church Missionary Society ^at
erfl feit 1829 i^re Z^&tigfeit angefangen (Bernaues). %U(^ bie
3efutten«9RifftQnäre, meiere fc^on 1576 na^ (Su^ana gefommen
(Caulin9), 1579 oon ben ^oUänbern oer trieben, 16 Sa^re fpa«
ter aber t»on Irinibab ^er jurucfgefe^^rt mareu, ^aben e4 gu feiner
gro§en Sirffamfeit gebrad)t; boc^ gab ed ju @nbc be« 18. 3a^r^um
bert« in ®uiana 30 fat^olif^fe SKifftondbörfer (Baralt 265fr.). Z>t«
®ef4;i(^te ber Kieberlaffungen, beren erfle in Sritifc!^ (Suiana oon ben
^oUänbern 1580 begrunbet mürbe (€>. ®c^omburgf in OJlonatdb.
b. ®ef. f. (Srbt. 9^. g. II, 276), brfl&tigt gmar auc^ ^ier ben e>a1^ ^bo(
U nur oom (Suro|)der abfangt mad au« bem 3nbianer mirb , menn
er mit \f)m ^ufammcntrifft" (berf. a, II, 240), ober bie SBa^r^eit be«*
felben i^ überaQ nic^t )um SortlS)eil be« festeren au«gef(^lagen. S>ur(^
ftrant^eiten bie i^nen gugefü^rt mürben, ftnb bie 3nbianer ^arf §u«
fammengefdimoljcn ; in ber iRi^e ber 5{oIonicen rict^tet fte ber Xrunt
}u ®runbe, bie $rotectoren unb <3uf>crintenbentd ober meiere für i^ce
ffio^Ifo^rt forgen foQten, haben {i(^ meifl bie gröbßen Betrügereien
}U @4futben fommen (äffen unb i^r ^mt jum größten 9lad^tf^i\\ i^rer
S<^utbefo^lenen oermoltet (ebcub. I, 68 ff.).
^ie ^ifiorifc^en 64)i<ffale bcr Eingeborenen bei bi^ber betrachte«
tcn X^eile« Don ©üb ^merifo ^aben i^nen jebe ^ö^ere Sntmicfeiung
unmögti4) gemocht.
Sturje Seit na(^ ber (Stünbung oon S. Ana de Coro bur4^ Am-
pues (1527) mürbe ba< me{tlic()e Senejuela oon ^mbrof. 2)alfin«
ger unb ®corg oon <5peier geplunbert, meldte oon ben ffielfern
gefenbet maren. 3()nen folgten eine tRei^e oon anberen fogenannten
Cntbetfern, beren Xreiben am be^en bur(^ ba« ffiort Oviedo b
.IXX\1I, 1) d)oraft€riftrt ift, bof bicfe ^tt bc« (Siitbetfen« unb |>on'
[RauB^ü^e bei eruier, ihm^tiiiit bti (EuiQeborenen. 300
bdttetbent bcfer ^ttvo&^m ^ct|e. 3n 6yanten muTten btc i&nUx
bet neuen Seit Dett^eill unb Oinittnen bU Srlaubnit sttgefptoc^en
ein meiß fe^t unbefimmM unb no4 fofl unbetanntel Sebiet ju et«
obem , eemd^nlidi^ aber mit ber Set^ifii^tung bie (Eingeborenen (u
(^rilliamflren ; factifc^ ober blieben bie tdntgtict^en Sefe^Ie oft «»otttom«
men unbea(||tet, bie &oitquiflaboren ((falteten unb mattetm mit Sanb
niib Beuten n)te fle noOten unb mürben bisweilen , mie ). 9. Juan
de Urpin (Caulin20l), fut bie Setmu^ungen bie fie angerichtet
Ratten, nocb glän^enb belohnt. S)te oielen ®efetK mel^e verboten bie
3nbianer ju Stlaoen gu ma^en, fonnten ni^t« ^tl^tn, bo bie &pa»
nier f&mmtlid^ barin einig motten fie )u übertreten unb an eine 3)ut4^'
fä^tung berfelben o^ne^in ni<bt iu benfen mar, benn ein gro|er S^eit
bed eanbed mar an bie Seifet t^erpf&nbet, unb ni^t feiten mürben
3n^€tionen ett^ilt, benen gegenflbet e« aU smeifel^aft etfc^etnen
mugle ob ed mit jenen (Befe^en Stnfl fei : Infanie §. 9. etbielt 1635 bie
Qtlaubntf bie eingebotenen t)on 6. IRarta )u betrtegen , menn fie f^
ber 9u4beutung ber (BolbqueUen miberfe^ten , ^uglei^^ mürbe i^m aber
oetboten |ie ju Winen» ober anbetet IHrbeit )U gmingen (Herrera V»
9, 4). Silbete man ftc^ ein bie Spanier mutben bie Setgmetfe felb^
beatbeiten? (glaubte man bie ßingebotenen mutben i^nen fteimiUig
bienen? Obet mat ba< Setbot eine blo^e $^tafe?
Benzoni ^at aU ^ugenjeuge ein fcbauetlicbe« 9ilb baoon ent'
motfen mie bie @4>aniet in biefen Sinbetn bauten. 3)a< Setbot Stla«
Den ^u machen mat fein Setbpt 6flaben }u batten. S)ie gemd^nli^e
gotmel mit meicbet leitete« etlaubt mutbe, lautete: ^3^t foUt aU
Stlaoen galten butfen bie oon ben eingebotenen ^enen be« Sanbe«
ate foli^e gebalten unb eucb Detfauft metben. 1>a« gemd^nlicbe Set«
fabten, met^c« namentli^ in bem teii^en 9Rata€a))ana oft }ut %\x^*
fii^tung getommen iß, beftanb ba^et batin, ba^ man einen ^aup^
ling einfing , bet gejmungen mutbe ft(b but(b ben Settauf feinet Seute
aU Sflaoen bie gteibeit {u etmetben, unb bat n^^n bie fo gemonne«
nen Sflaoen bann oon bet Se^dtbe fut tecbtm&f ig ettlaten (ie§. Un«
tetmatf {t(b abet ein Häuptling fteimiQig , fo fiel man mit i^m übet
feine geinbe ^et um biefe gu oetftlaoen ottt fu^te 6tteit mit i^m
felbfi (Simon 1, 4, 1). 9lafen« unb D^tenabfdS^neiben mat eine ge«
md^nii(be unb nic^t feiten audgefü^tte S)robung bet Spaniet gegen
3nbianet bie fi^^ ungefügig geigten, unb ba bad ®efe| oetbot bie Saß«
400 Qnltitoer^O b« tierra finne.
i^xtxt ju überbürden, bamit {le fUfy rei^Ii^ oerme^ren tonnten, btente
aud^ bieg oll Sormonb bie eingeborenen felbfl oU Saflt^iece {u ge*
brauchen (Piedrahita IX, 6, X,6). 9l&^9 ber giinenorbeit unb
perfdnlid^en S^ienjlbarteit dber^oupt ^ot t>oriugtt(^ au$ bie Sntfu^«
mng Dieler ISetber i^re 3a^l verringert (X&^eie« über bie )8<bru<fun'
0<n ebenb. XI, 4).
Z)ie Unterwerfung ber tierra firme ift inbeffen nic^t o^ne Dielfac^e
Sertujle ffir bie Sponier }U ^anbe gefommen. Z)te Singeborenen
leifteten )um S^etf fe^r tapferen ISiberflonb. S)ie (Segenb Don 6.
SRorta n)urbe er^ 1576 burc^ Orosco padftcirt, auf friebU(^em
ffiege (Joaq. Acosta 368). SBetter öftlic^ Don Seneiuda »aten ei
(auptfi^Ii^ bie Irbaco« meldf^e ben 6pamern (1560 ff.) eine Steige
oon Stieberlagen beibra^ten unb erfi Losada, bem ®ränber Don (Ko<
Tocal (1567), unterlagen. 3)ie Spanier Ratten ftitbem ta^ tteberge*
rnidS^t , obwohl i^^nen bie Xequel unter bem Häuptlinge (Suaicaiputo
Piel {U t^un matten, ben fie 1569 bur(^ Serratf^ überwältigten (ftd*
^erel bei Baralt 203 ff.)- 3n bemfelben 3o^re f&mpfte Cerpa un<
gltttflid^ gegen bie Sumanagotol , bie 10 3<&^te fpiter im Sunbe mit
ben C^^acopata«, ftore« unb (S^apmol über Garci- Gonzalez einen
i^oQfl&nbigen €ieg baDon trugen, im 3ol{»re 1585 aber niebergemor«
fen unb üon ba an gan§ al« 6!laDen bejubelt mürben (ebenb. 229
ff.,Caiiliii 161 ff.). Sortier (1672) maren in ber fogenannten
6^1a4)t am (Buaire, einem Kebenfluffe be« Xup, bie Wari^ed unter«
legen unb im Saufe M barauf folgenben 3a|^r)e^nte« mürben ani^
bie Duiriquire« unb Xumuja«, bie {mifcden bem Zup unb Unare leb'
ten,* unterworfen, fo baf , abgefe^en t^on bem jhriege ber 1628 mit
ben 9ira^ara< gefä^rt mürbe, lBene)uela noö) Dor bem Snbe bei 16.
3a^r^unbertd ganj in ben H&nben ber Spanier mar,beren Sermei^»
lic^ung in ber golge aber i^nen nic^t erlaubte an neue Sroberungen,
fonbern nur an bie Sel^auptung ber alteren )u brnfen (Piedra-
hitaXlI,2).
Sie unterworfenen 3nbiaifer würben in Sdrfer berfammelt , U»
ren Stegierung man anfangt au4 i^rer VHttt felbfl befieüte; ba tnbef«
fen in golge ^ieroon mand^erlet SliftbrAudf^e einriffen unb ba« Solt
oft f4^wer gebrfltft würbe, ri<^tete man in Senejuela Stagi^rate ein.
* Simon I, 7, 17 giebt ben €i|^ bei Quinquire« oir( weitet weßli^ am
3ulia an.
fRtäftMi unb factif^e Ctellun^ bet Jnbianer. 401
bir Qu4 t^ift eingcbocenen unb einem Spanier beflanben neiget bie
Oberauf|{<fit aber eined ober mehrere S)drfer ju fuhren b^tte. 3)ie gid«
cale ber ^ubienjien unb ibte S)e1eQirten bitten bie fpecieQe $fli<^t bie
3nbianer ju f(!bfi^en , unb biefen mürbe in ber %^i t)on Seiten ber
Sebdrben fe{bf! unb mo man mirfli^ no^ bem ®efe^e mit ibnen üer<
fu^r, bie milbefte Sel^anbtung gut^eif: f!e genofien gefe^lid^ bie Sor«
re^te ber SRinberidbrigen unb fonnten ibre ®uter ni^t obne @inmil*
liflung ber Dorgefe^ten Sebörbe tiierfaufen, blieben aber meift im SBe«
P(e ibred Sanbed, burften fieuerfrei ade ^anbmerfe betreiben, b<^tten
nur eine Abgabe t)on ungefS^r 2 pesos ju joblen, bie ben IRagifira«
ten unb Jtranfen erlaj^en blieb unb öfter« au4 ben ©teuerpflicbtigen
gef^enlt mürbe. 3>enno(!b fianben fie factif(^ unter fcbmerem 2)ru(re.
31^re Scbu^b'^^^"' ^i^ dncomenbero«, maren gefe^tid^ üerpflicbtet eine
fefle burgerli^e Orbnung unter ibnen bttjuftetten unb }u erhalten,
i^re arbeiten ju organifiren unb gu leiten , fie gegen Ungere^tigf eit
aUer ^rt ju fcbA^en unb fie im &()ri{ient^um unterrichten gu laffen,
' moffir i^nen ein beftimmter Tribut in ®etb ober (Hrbeit oon ibren
6<t^fi^lingen gefeiflet merben foQte. UeberaQ mi§brau(bten fte ibre
SteUung in ber gröbften 9Seife }ur Sudbeutung ber Eingeborenen
be« Sanbe«: erfi im 3a^re 1556 fing man an Xixä)tn in 3nbianer<
bdrfern ju bauen auf Aoßen be« Sncomenbero«, bie fi^ ibrer Ser«
)>f[icbtung für bie eiüiiifirung jener ju forgen t)ielfa4 baburcb iu ent«
{ieben ))flegten , ba6 fte bie 3nbianer aU burd^au« unvernünftige unb
feiner (Sntmitfelung fäb^d^ Gef^öpfe oerfcbrieen (Piedrahita
XII, 6).
%n ben milben ®efe^en unter metcbe bie Eingeborenen gejledt
mürben, ^at t>or Sldem ber menfd^enfreunbti(^e Las Casas'*' mefentli«
eben ^ntbeit , ber ed bur^ feine Semu^ungen beim Aaifer unb beim
darbinal Ximenej (1516) ba^in braute, bag ben 3nbianern ald Un«
tertbanen ber ftrone biefelbe greibeit unb berfelbe ®(bu^ gugefi^ert
mürbe mie anberen @taatdangeb5rigen. %\^ ,,$rotector ber 3nbia*
ner" ging er in Segleitung einer ^ngabl ^ieronpmitern, feinen ®e«
ftnnungdgen offen , na^ Slmerita ab um {t(b bort ganj bem 2)ienfle ber
Eingeborenen gu mibmen. 3n @treitigfeiten mit ben Spaniern Der«
mitfeit, in benen er bei feinen Segleitern nicbt bie tr&ftige Unterfiü«
• t>\t au«fübrli<be ®ef^i(!bte feine« ßeben« unb feiner ©ejlrebungen Bei
Remesalll, lOff., oglau^ Davila Padilla I, 97 ff.
404 ^udBreitun^ ber Ivipi.
ner fonncn nad) feinem Utt^eile (II, 180) faum für to^er gelten oüA
bie in i^nen erjogenen.
2Bir ^aben oben gefe^en ba§ Sölfer Don caribif(^em Stamme in
älterer 3eit bi« in ba« SWünbung^lanb be« 5lmajonenflrome« reid)tcn.
3^rc fubli(!&en 9?a4)barn waren ^ier bieSupiüölf eroberen Spröde
de Lact bie aügemeine 6pracbe Don örofilien nennt, inbem er ju»
ßteic^ eine JRei^e üon Bölfern aufjä^jlt t>\t [xä^ i^rer bebienten. ?luf
ber großen Snfel SWaragnan (ü)iaran^öo am 5lu«flu§ be« atapicuru
unter 2Vii^ f. S.) lebte ein Solf ba« feine 3lbfunft t)on ben weit im
©üben »o^nenben lupinamba« herleitete unb öor ben portugiejlf^w
Sföaffcn ^ier^er geflogen war; lupinamba« benjolj^nten au^badwcP»
\\ä9 üon bort gelegene 8anb unb bie $ror»ing $aro felbjl (de Lact
XVI, 9, 16 f., 20).* Die Spradj^e ber ^etiuare« ober ^ctiguare« auf
ber IRorbfeite bed unteren ^aral^pba, etwa 30 leguas t)on ^ernoni'
buco, war ibentifd) mit ber Sprache ber Xopinambaja^ bie )Wifd||(n
©a^ia unb bem ®. granci«co lebten, unb ba* Derwanbte Solf M
Supinaquini war au« bem Innern \>on $ernambuco nacti bem Tltttt
^in gewanbert unb in bie ®egenb bed ^\\x^c^ Doce getommen (ebent.
XV, 3 f.). Coutinho fanb bei ber erjlen Unterführung be« 8anb(<
in ber Umgegenb von Sa^ia £upinamba« unb Zamotjio« welche le|*
teren bie Noticia do Brazil Don 1589 (r>. SRartiu« a,) aU Supi b^
jeic^net unb {wifAen C. San Thome unb Angra dos Reys fe(t (Dgl
Heryas bei »ater, Kitbrib. III, l, 440); ein Heiner 9iejl berfelben
fanb ft(^ no^ neuerbing« in ber Umgegenb oon 9iio be Janeiro
(6p{|c u. W. 213). S^a« gutmütbige friebli^e 93olf ^a^ bie Qntbetfet
bei Sanbc« in $orto €eguro in gropen Käufern für 30 — 40 ^erfo*
nen wobnenb fanbcn, geborte, wie au^ ber 9ef4)rcibung fetner 6tttcn
f^croorge^t (Caminha^s tBeridit bei gclbner II, 183 ff., L*art de
T^rif. les d. Xm. 451), wabrfAeinli^ ebenfatl« ^u jenem Stamme.
Herrera (IV, 8, 12 f.) giebt unter 14** f. 8. an ber Äüfle t>on »rafi'
Uen fc^T weiB« SRenfdien an , wclcbe ^ntbropopbagen feien unb in
* Cic Flamen btr ^nbtanerflamme toMt gegennartig in biefer $n>piii|
Maiifi(^|hib.batCaftelDaa (V, i65i gegeben.
t^re ^[udbreitung unb ^tiffamfrit. 403
(Baralt 263). duerfi pflt^ttn bie frommen SBoter bie 3nbianer
bur^ (Bef^enfe ju getoinnen unb an ft$ ju ^teilen (Caulin 262)
um fie }ur feflen SlnfiebelMng in einem ^orfe ju bemegen, ba« ^mar
no^ bem fBoMt benannt ^u merben pflegte melcf^e« ^ouptfd^lic^ in i^m
vertreten toor, oft aber au(^ ber ^ammelpunft oon 3nbtt)ibuen mar,
bie einer Wltn^t t)on k^erfc^iebenen Stammen onge^örten. (Sine i^rer
6pra<^en mürbe aUbann jur $aut)tfpra(|e unb gum angemeinen 93er«
jl&nbiQungimittel gema^^t, mooon häufig bie golge mar ba§ Diele
Don ben SKifjiondange^drigen i^re SRutterfprac^e gan^ ablegten unb
t>ergaf en. @o ^aben bie SRifftonen , bie fid^ immer ebenf o meit in'«
3nnere erßretften ald bie genauere geograp^ifc^e ftenntnii bed festeren
felb^ reichte, Dietfac^ bie einzelnen Sdlfer oerfe^t, burc^isinanberge«
morfen unb }um £^eit fogar i^rer 9^ationalit&t ent{(eibet, obmo^l
^umbolbt (9i. in b. 9eq. II, 185) Derft^ert ba§ tro^ ber ®tei(|fdr«
migleit i^rer (Einrichtungen bie inbioibueQen Büge ber oerfc^iebenen
Soifer bie {ie enthalten . no^ tenntli^ feien. 3n fpaterer ^tit aU bie
flRa6)t ber ®eißUc^en gemacfifen mar, ftnb fie oon ben fanften 3RitteIn
ber Sete^rung bie mir ermä|inten , ni^^t feiten ^u rauheren uberge«
gangen, unb ^oben 9Renf(^en, befonberd jtinber geraubt um f!e ben
Slifftonen einjuperleiben (ebenb. IV, 204 ff.).
(Einen gemiffen Sortfd^ritt ^aben bie 3nbianer in biefen 3Riffionen
o^ne 3n)<if(l gemad^t, ba fie in i^nen an Seftfdffigteit unb eine georb«
nete Seben^fu^rung gemd^nt mürben, aber {te ^aben nad^ unb nac^
au4l aOe (Energie U^ &|iara(terd unb ade natfirlic^e Seb^aftigteit
oerforen. «2)abur(^ bat ^^^ ^i^ genngfügigfien SBerric^tungen i^red
^aud^alte« na^ unmanbelbaren Sorf^riften geregelt mürben, ^at
man fte in ge^orfame aber bumme (Bef^dpfe oermanbelt. 3^re 9{a^«
rung ifl überhaupt gefledderter , i^r betragen i ji friebU(^er gemorben,
aber bem 3»>önge unb ber traurigen ßinförmigfeit- M üRiffton«regi*
mente« untermorfen, berfünbigt i^^r bujiere« unb oerfc^Ioffene« Äu«»
fehlen mie ungern jte i^re grei^^eit gegen bie Wu^^e üertaufc^t ^aben."
3n ben meiflen STOiffionen merben fie mie Seibeigene be^anbelt unb \tp
nen fi^ bo^er in i^re SSB&lber gurud (ebenb. II, 4, UI, 460). %H QxoU
f^enfiaaten {mif^en ben ^eibnifdi)en 3nbianern unb ben Jtolonieen
ber (Europ&er, bie fi$ be« SRiffiondgebieted admälic^ bemächtigen unb
i^r Sorbringen in'd 3nnere babur^ erleichtert ftnben, ()ält ^um«
bolbt blefe SRifflonen aClerbing« für mistig, aber bie freien 3nbia«
26*
404 ^Cudbrettun^ ber Xupt.
nct fönnen mä) \mtm Urt^eile (II, 180) faum für rofier gelten d«
bie in i^nen erjogenen.
fflit ^aben oben gefe^en ba§ Sölfer Don caribifc^em Stamme in
älterer 3eit bi« in ba« SWünbunu^lanb be« ^majonenjlrome« reichten.
3^rc fubli(!&en 9?a(^barn waren ^ier bie lupiDÖIter, beren Spraye
de Lact bie aflgemcine Spxad)t Don örajtlien nennt, inbem er ju*
gleich eine JRei^e bon Bölfern aufja^U bie jtd^ i^rer bebienten. ?luf
ber großen 3nfel SWaragnan (SKaran^ao am ?lu«flu§ be« 3tapicuru
unter 2%** f. S.) lebte ein Soll ba« feine 3lbfunft bon ben »eit im
@fiben mo^nenben 2:upinamba« \)txUxUU unb Dor ben portugief{f(^en
SBaffen ^ier^er geflogen mar; 2;u)}inamba« bewohnten aud^ bad xvtfi»
Md) bon bort gelegene Sanb unb bie $robing $ara fetbjl (de Laet
XVI, 9, 16 f., 20).* 3)ie ©pradj^e ber jpetiuare« ober «ßetiguare« auf
ber Korbfeite bed unteren ^ara^pba, etma 30 leguas bon $ernam«
buco, mar ibentif^ mit ber 6brad^e ber lopinombaja« bie jmifc^en
Sa^ia unb bem @. granci^co lebten, unb ba< bermanbte Solf ber
Xupinaquini mar aud bem Snnern bon $ernambuco nac^ bem Sl^eere
^in gemanbert unb in bie ®egenb bed J^luffe« S)oce gefommen (ebenb.
XV, 3 f.). Coutinho fanb bei ber erjlen Unterführung be« fianbe«
in ber Umgegenb Don 9ai)\a Xupinamba« unb Zamopo« meld^^e te^'
teren bie Noticia do Brazil bon 1589 (d. IRartiu« a,) a\4 Zupi ht*
jeid^net unb jmifc^en C. San Thome unb Angra dos Reys fe^t (bgl.
Heryas bei Sater, Slit^rib. III, 1, 440); ein tieiner 9)efl berfelben
fanb flc^ no(^ neuerbing« in ber Umgegenb Don 9lio be Janeiro
(SpilP u. SR. 213). £)a« gutmfit^ige friebtit^e Sol! ba« bie (Sntbecfer
bei Sanbe« in $orto Seguro in großen Käufern für 30 — 40 $erfo<
nen mof^nenb fanben, gehörte, mie aud ber SBefdJjreibung feiner Sitten
^erborge^t (Caminha*8 9eri(^t bei gelbner II, 183 ff., L*art de
Y^rif. les d. XIU, 461), maf)rf(|)einlid^ ebenfall« ^u jenem Stamme.
Herrera (IV, 8, 12f.) giebt unter 14" f. 8. an ber Äufte Don »raft»
lien fe^r meife SRenfd^en an, mel^e 9nt^ropo))^agen feien unb in
* ^it IRamen bei 3nbianerflämme meiere gegentodrtig in biefet ^ropin^
^eimift^ flnb, ^at Castelnau (V, 165) gegeben.
Uebetein^immuni} mit i^m bemettt Gandavo (109 f.) baf an biefer
ean^en ftufle 6U ju 27 ^ f. 93. ^inpb eine unb biefelbe &pxa^i ge«
^ertfc^t ^abe. Xupinambod lebten in bet UmgegeiA t)on 9Ko be.Sa*
neiro, mo fte ni(^t attein Coreal (1, 180) im 17. 3a^t^unbert, fon«
bern au$ neuerbing« (SuDiniquimd) nocb Castelnau (1, 138) rot»
nigflend in Keinen Ueberreßen fanb , unb im @uben Don bott in ber
ehemaligen $rot)ini ®. Sincente n)o^nten ebenfaQ« Xu^it)dlter (de
L aet XV, 16). 9[ud^ ^. 6 1 a b en (c. 20) beft^teibt bei @. (Katharina,
unter 24^ f. 9., mie et fagt, £u)»i<, m&^tenb Guzman (I» 2) aU
bie Senobner ber 3nfel 6. Sat^arina unb ber 5lujie an ber Lagnna
de los Patos bie i^nen nal^e Dermanbten ®uarani anfuhrt. 3)ie«
fem Stamme gehören bemna^ ma^rfd^einlid^ bie milben Sugred an,
mel^e bie ^roDinj 6. (Katharina noc^ ie^t grdient^eild inne ^aben
(Rendu 58).
^Qerbingd (feinen bie Xupi im ^ttgemeinen al« bie nörblidbe,
bie (Buarani aU ber fubtidS^e 3R>(ig biefe« großen Sdiferftamme« be«
ietdjnet merben {u bürfen, roxt t>on 93a t er gef^eben ifl, nur mug
man babei im IHuge behalten , ba$ nacb bem lBor{!e^enben ein grdle«
rer Z^eil ber Xupi in alter Seit nc^eit im @uben gefejfen ^at unb ji(^
erß attm&li^ pon bort, b^^uptf&djli^l in gotge ber Sroberung be<
Sanbe« bur(| bie SBeigen, n^eiter na^^ Korben {urädgeiogen ^at. 9to^
Do blas (54) nennt im 3a^re 1785 Xu^inamba« auf ber Sübfeite
bed Uruguai^ in ben Sergen l^inter San Francisco Xavier bid na^
6. Angel unb 8. Miguel im 0{!en , n>a^rf4ieinlidi) biefelben pon benen
in ber @teae aud Azara (II, 70) bei Sater (äRit^ribated III, 1 p. 439)
bie »ebe i{t. ffied^alb d'Orbigny (U, 344) i^re Siiften} in ^brebe
{teat, iß f^koer ^u fagen. Sor ben $ortugiefen geflogen, liegen jldb
£upid auf ber grof en 3nfel Xo^nnambarana oberhalb ber Villa noya
da Rainha am ^Imagonenflrom nieber (Acuna 694 f., @)»i| u. SR.
1061), anbete @t&mme ftnb »eit na^^ SSeflen in'« 3nnere jurütfge'
mi(^en ober n&^er ber ftüße in ben ^roDinjen $ara, SRaran^am,
Sa^ia tt. f. f. in fleine Sanben jerjlreut morben. Ob fie urfpränglidb
oon $aragua|;i au« erft in bie nörblic^en S&nber oorgebrungen {inb,
l&§t jl(b f^ioer entfdbeiben.
Cabeza de Yaca (am auf feinem Buge oon ®. Catalina au« am
Sguaju unb bt« an ben $arand (1541) fafl nur burdb fianber ber
(Suarani, unb biefe tonnten {tcb burc^ i^re Qpxa6)t aden bena$*
406 ^i^ Stimbu , d^aracara , (^ariod ,
leguaB flromaufivdrt« Don Sueno« ^^te« bei ®. eft^iritu, mo®eb.
gabot ein gort erti^tete, bad fte jerfldtten « trieben Sanbbaii (Guz-
man I, 4) unb mögen ba^er ^u ben (Suarani gehört ^aben, mie de
xAngelis (Indice )U Guzman p. XL) unb nQd[) i^m d*Orbigny
(II, 270) polltit) angtebt. Sine gemiffe Sa^rf(j^einti(^teit bafär gewirrt
oud^ ber Umj)onb, ba§ n^eit 0on ^ier im Korbweßen jenfett« ber 3S<i*
rot^ed t>on 3rala (1546) ebenfottd ein Sotf ber Zimbu gefunben würbe
(Guzman II, 7). ^u« @4)miber« (52) (Srmä^nung berfelben i^
borüber fo mentg etwa« gu entnebmen aU aud Oviedo (XXIII, 12),
ber wie biefer bie Sdifernamen biefer (Segenben burc^^einanber gewot'
fen unb [e^r t>erjlummelt wiebergegeben ^at. 93ef annter a\t bie Ximbu
felbj) ijl bie romontift^e Siebe ibred ^au|>tling« S^angore ober Via*
rangore gu Sucia be IDKranba , ^urtabo'« |$rau, bie Don i^m geroubt,
in @iripa'd feine« Sruber'« ^&nbe {tel unb mit i^rem (Satten }ule^t
ben Xob erlitt, ein 0))fer ber Siferfu(bt be« Silben (Guzman 1, 7,
Charte voix I, 39)." Wtxi 93e{Hmmt(»eit nennt Guzman (1, 5) bie
(Eario« al« (^uarani. (£« ftnb bie Saripo be« Hervas (Sater,
SRitl^ribate« III, 1, 440), bie (Sarioe« ober i^arioe« Herrera's ( V,
10, 15, VI, 3, 17), welker Untere wo^I nur burc^f bie 9tamen«&l{»n'
ti4)teit t>erleitet, fie für ba« 93olt erfl&rt ba« „in anberen X^eileit
iKmerifa'« daribe« genannt werbe." 3)obri$^offer (I, 162)giebt
an, bie (S)uarani bitten früher Un 9{amen (tarier geführt, unb
GdS^mibel (87, 89., 141), ber jte al« fleine unterfc^te SKenfc^en be*
fdjreibt, welcbe i^re ^auDtorte mit bop))etten $alifaben}&unen , (Btd«
ben unb verborgenen f))i^igen @td(fen al« gugangetn befejHgen, fagt
uon ben dario« bag fie Xwpx fDre(()en unb giebt i^nen, o\^nt (Suara«
ni« neben i^nen gu nennen, gan) bie 9lu«be^nung am ^araguap „bi«
80 aReiten oberhalb ^tfundon'' weiche jene befagen (241, 101); Ca-
beza de Vaca bagegen (551) unterf^eibet beibe ooneinanber, fe^tbie
(^ario« wie iener in bie 9{ä^e Don ^funcion unb i\^t\\i mit ($97) baf
Hern, de Ribera, ber k>om Puerto de lo8 Reyes (wa^rf4)einlt4 ober«
* (Sin tragiffbe« (Sieignig anberer 9lTt (1574), wel^e« ben (Sontrafl be« fpa-
\\\\i\ iii unb be« SnbianeTatarafter« in minber oortbeilbaftem Siebte ^eigt fnüpfte
fd) an Q[aibaflo*« Siebe juber fd^önen Snbianerin QtTcpe);)a, )t)el(be ben in bei
6d^lod)t in (Sefangenfd^aft getatbenen Cpanicr lettete: tum So^n bafftr erf<btug
darbatto ben 3)anbubapu, ber fein fieben gefront unb ipn freigelaffen batte, um
ftcb be« 9Rab(^en« ju bemächtigen, biefe« aber gab fid) fetbß ben %ot (Funes
1, tt2).
f^alb ^Ibuquetque) na4) Seßen oorbrang bi« ju 15^ f. 9., f^ bort
fiberoO huxä) bic (£ariO'@))rod^e ober bad ®uatani mit ben Gtngebo«
tenen Derjl&nbigen fonnte.
^ta^aned f^U^tn bie @uarani mel^e gu beibcn @eiten bei R.
grande (Urufiuai^) mo^nten , mtil fie i(^r ^aat {u fraufein ))fle0ten.
3^te geinbe, bie (Sua^anad, bie oon Azara befiimmt pon ben (8u«
aranid getrennt merben (Dgl. Sater , SHit^rib. III, 1, 470), mö^renb
d'Orbigny jte mit i^nen t^erbinbet (ebenfo o. IDlartiu« a,), b<^t'
ten nebft ben Säte«, &^oDad unb (Lbo^cirad ben oberen Sauf bedfef'
ben ftluffe« inne unb rebeten fa{l aUe biefetbe Sprache; S^otoa«, SRu«
no«, S^iquid fagen am 3dU<^SU oberhalb ber (Suarani (GuzmanI,
2 f.). Unter ben Ouapana« , totlä^t [\^ felbft au^i ®ua(a<i^a nennen
foUen (9}ater a. a. O.), bemettt Guzman, merben insgemein ade
biejenigen oerjlanben bie feine ®uarani4 f!nb, inbeffen fagt Doblas
(51) bag iene {toar ein Snbegrijf t>erf$iebener IBöIterfd^aften , in @it«
ten unb Sprac^^e aber (ob t>kM6)t erft feit ber Seit ber 3efttiten«9Rif'
{tonen ?) ben @uarani« oermonbt feien. Se^terer f(bilbert fte aUfrieb«
lid^ unb gutmut^ig, unb giebt i^ren SBo^nft^ an beiben Ufern bed
$arana an, 20 leguas oon Sorpud 6i« oberhalb bed großen goUe«
ben er bilbet, bann am 3gua}u unb beffen Webenfififfen nac^ bem
Uruguai^ ^in. 6ie fcbeinen' bemna^ mit ben (Suanjangad ibentif^^
{u fein, oon benen Charlevoix (I, 388) aU einem SBoIfe fpri^t
ba4 nad^fl ben (Suaranid unb Zoped t)auptfa(^li(b oon ben 3efmten
in i^re 2)t\f{tonen gebogen morben fei. ^ie Oua^ana« oon Soncep»
cion finb nac^deAlvear (43) Wif^^linge. 3)ie 3tatined unter
19 — 22^ f. 9. in ben @ebirgen an ber Siegung be« $arana nac^
Wormefl (92orbo{i?) ftnb ebenfaa« ein (Buaranioolf (Charlevoiz II,
76), ba« in früherer 3<it mejUic^ oon bort am ^aragua^ lebte unb
nac^^ oerf4^iebenen Seiten l^in ^erfireut morben ^u fein f^eint (Lettres
ed. II, 165).
ferner finb na^ Charlevoix (11,54) bie (Bualacbed* unb
fublid^ oon i^nen bie (guanod oon ben ®uarani entfprungen. 8e^«
tere, au4 ®uamad (Lettres ed. 165), gemö^nlicb ®uanad ge«
nannt, menn nid^t oielme^r unter biefen ein ganj oerfd^iebened Sott
iu oerfie^en i^ , erinnern bur^^ i^ren Stamen an bie S^iriguana« unb
* X)te ina^ti^ten ü^er biefe Sölfer tote über bie ®uapanad ftnb Demint
unb DoU SibeifpTäd;e.
!
»etben aU ein fdebli^e« Sotf befc^rieben , Don bem ein Z^l in cinn
eemiffen S)icn{lbatfeit gu ben ®uoi^curu ober Vtbapa^tf^t, fuc biee«
entmebet getmungen ober freiwillig unb gegen Sejo^lung (Quiroga
II) bad Sanb baut. 9taäf Azara (Correspondencia p.49 bei de An-
gelis IV) ber i^re 3uge^öngteit ju ben (Buarani leugnet (t»gl. aud^
Satec, Wit^^rib. UI, 1 ,476), efiffirt nur noc^ ein Heiner »efl ber^
felben in S^^aco unter 21^ 56' n. 9. . ber größte S^eil aber i{l 1673
auf bie Ofifeite M ^aragua^ gegangen unb ^at fid^ bort t>on 21^—
26<^ f. 9r. ausgebreitet; inbeffen giebt fle nod^ Quiroga (1750)
ndrblict^ oon Pan de Azucar unter 21^ 17' an, de Flores (1756,
p. 16 bei de Angelis IV) mit ben SRba^a (ufammen unter 21 ~
23%^, Castelnau (II, 368, 397, 480), ber üier 6t&mme berfelbcn
aufi&^U, neuerbing« in ber 9{d^e tion 9lbu(|uerque unb am (£ul|^aba«
gtuife. 3^re älteren jum X^ieil eigent^umH(()en Sitten ^at Azara
gef<(itbert; in neuerer 3<it ^aben fte {t<^ in i^rer Sebendtteife ganj ben
Seilen angefc^Ioffen, beftjien orbentli^e SBo^nungen» treiben mam
derlei Snbu^e (ebenb. 334) unb üetmiet^en ftc^ ben ^ortugiefen )ttr
Arbeit (Azara, Voy. II, 97). 6ie {inb fleigig in ber jfetbarbeit, bauen
Sttderro^r, 9Rai«, Saumwolle, bie fte f)>innen meben unb mit 3n«
bigo unb Curcuma fdrben. Sie tragen einen ^oncbo, mrleoon i^nen
aucb ^emben, unb einen ^o^en f4>itigen Stro^^ut, {ie^en 9ferbe unb
Sc^aafe in 9)tenge, fertigen Zö4>fermaaren unb berfaufen i^rrQ^emebe
)um Z^eit an bie Srafilianer. ^ud^^ Sutf^nnu^Ien unb Sranntmein«
brennereien ^aben fie, fprec^en atte portugiefif^» unb finb g|d6tent^eiU
Sl^ripen bem Kamen na<^. 3^r fafi weiter Seint erfl&rt ^^ mof^I
au« oielfac^er SNifc^ung mit ^orlugiefen. S)ie Semalung be4 ftöx*
per« unb bad Xreiben ber 3<^uber&rite ifl t^eitoeife noä^ bei i^nen
in Uebung, aud^ Jtinbermorb foQ noc^ oielfo^ bei i^nen oortom*
men (Castelnau II, 396 ff., 472, 480, deFlores 16, Azara
II, 93 ff., 109).
3m gtulgebiete be« Za))aio} ge^tren bie 9l^iaca4 am 3uruena
unb bie gefitteteren (Kaba^i^ba {u ben Zupi {€>pii u. SR. 1051).
Sei ben erfteren, bie ftc^ au^ am Vrinod finben, ifi ber &annibaU4«
mu4berZu)>i noc^ ie|t in boOer Uebung unb mie biefe uor SItterd, it»
ben fte (u mehreren ^unberten in einem großen ^aufe gufammen.
3)ie Oro))ia« am 3uruena, ferner, mie e< fc^eint, bie Sac^ai^ri« an
ben Duetten bed %x\no^, bie Zapan^unad an bem gleichnamigen
• I
dmcide b(d nomU^en g^uffe« teben Mefel6e ©prod^e, unb bieSJoro«
ro< wel(^e am 3utuena ^eimifd^ finb (Quiroga IV u. de Flore»
bei de Angelis IV, p. 9 (}eben fte um 1760 im 92orbo{ien oon Su«
9abd an),baben ein t>etn)anMed 3biom (Castelnaull, 806, 314 ff.,
UI, 97, 99, V, 276, 285). 3u ben le|tecen f^^cinen auc^ bie foge'
nannten Sanoeirod an beiben Ufetn bed oberen Xocantin« ^u gebd'
ren(betf.II, 78, 116).
S)ie C^iriguana (S^iribuana, dbinguano), bie ficb felbflSer«
manbte ber ®uarani nannten unb beten ®t>ra$e teben , ftnb nacb P.
del Techo unb Fernandez ein SuaraniDolt, bad unter ber Xm
fubrung bed ^orfugtefen ^te; o ®arcia Don @fibofien ^er, e« ^eift,
au« ber Segenb oon (Suaira am $arana (Crbaul. ®ef4^t(bten 10,
S)obri}boff(i^ I> 16^)' nacb $eru bin oori^ebrungen ifl (Lozano
276, 57), ober nac(^ bem ungludli^ien Snbe ber Unternel^mung loelc^e
einige ^ortugiefen oom Sa $Iata ber gegen $eru im 3abre 1526 ge«
ma<bt bitten, biefen nacbfofgte unb {tcb »eit im ffleflen fejlfetjte (Quz-
man I, 5). 9luf biefed oerf<bieben erjäl^Ue Greignig (6. Lettres ed.
li, 154) beliebt fi<b obneStoeifel bie9{a(bri<||t bie @eb. (Eabot (1530)
t»on ben ßinf&tten erhielt , mel^e (Suarani^ oom Sa $tata in ba< pe«
tuanifcbe 9)et<b gemacbt , unb oon ben Serwußungen bie fte bort an«
gerichtet ^&tten (Herrera IV, 8, 11). Cabeza de Vaca (576,
579) erj&blt nur oon (^b^nefed bie bamaU am^araguat^ oberhalb
1 9 " f. S. lebten unb oon ®arcia aud bem Snnern bortbin gebracbt
morben feien. ®ie mögen, mie de Angel is (Indice ^u Guzman
XVil) fagt, am ^udflu§ be4 du^aba in ben $araguai^ fiefeffen ^aben
unb eine tftbtl^eilung ber (ä^iriguaua getoefen fein , beren Käme col«
kctib für bie milben ®uarani gebrandet morben ^u fein fc^eint bie in
9eru eingebrochen maren. 3>ie Sb^inefed lebten t^eiU im 6uben bei
^ikoma^o tbeiU einzeln im Gebiete ber d^iinguana, unb biefed le^«
tere fetb^ reicbte ndrbU4 t^om ^ücoma^o ober felbfl oom oberen Ser«
meio (SrbauK ®ef(bicbten 9) unb Don Xariia bid gegen 6. Sru^ be
la Sierra (^in (Lozano 130), unb oon Saguna unb SaQe granbe
im SSeflen bi« an ben ^aropiti im Oßen (Viedma b, § 5 unb We-
dell bei Castelnau VI, 144, 241, 258, 392 ^au))tf&(bli(^ wdi^ Fr.
Tomajuncosa). 9{a4 Viedma (b,4d) mo^nten 1788 nur im
3)orfe $ara))iti einige C^anefed mit S(»iriguanad {ufammen. Son
Sarija au« finb bie dl^iriguana im 1 8. 3a^rl^unbert roeiter in $eru
412 XieOttdiaDo^, €inciu)^. Icq^upai
OOTgetrungen , to^ f^abtn fit ji^ Kit tief« 3"^ obioD^l bet SRiffion
fa9 unzugänglich, mtifi rubig gebalten, ta man ihnen SBaffcngemalt
entgeflengeffUt bot (Skinncr I, 26S).*
Garcilasso dela Vega i^ Uib^ber t» ^mb^un g ba§ rt( iS^bi'
riguano f(bon Don 3nca '^upanqui ergeben« befdmpft »orten feien,
um fid[> alfo fd)on in fca erften ^olfte te# 15. Sabrbunber« im 9t*
p^e jener !^Qnter befunden bitten. Lozaoo (57), Charleyoix
(I, 237) unb '^Hnbere nacb i^nen ^abtn tiefe Srotition n>ietergegeben,
Me an fid^ nicbt unroa^rfcbeinlicb, obroobi einer roenig {uoertäffigen
Quede entfprungen ifi unt> jeter anteren €tä|e entbebrt, auBer ba|
ter !Rame jene« $olfe« ein dui^^ua^-Sort fein unb .tie grierentcn'
ober ^bie ter S^o^ töt>ur bedeuten foa (de Angelis a. a. O. XXI,
l>g(. dOrbigoy II, 331).
X)ie (Suara^ö« in ben äBölbetn meiere bte ^roDinjen 9^0|0d
unb d^iquito« Don einanber trennen , nid[^t meit oom Bluffe 6. 9K*
guel gegen 17<* f. 93. u. 66<* ro. 8. öon ^ari«, erinnern fc^on bur^j
ben 9tamen i^re« €tomm^ero< Xamoi, ben fie mit eigentj^umlid^cn
Zänien oeret^ren (d'Orbigny II, 322, 329) an bad früher enoät^ntc
Solt ber Xamo^o«. lEBa^rfcbeinlid^ ftnb fte gleicb ben ^b^nefc« eine
ber (]^^iriguana> Sorben bie, mie i^re 6age er^a^^lt, Dom Sübo^eit
l^er in fru(^eier Qtxt eingemanbert ftnb. lDa§ fte ®uarani fprec^en
^aben bie 3efuiten«27?ifjionäre ^uer^ mitget^eilt (QxhauWdft ®efd)l(b'
ten 258). ^icg if) enbli(b aucb bie Sprache ber milben 6irionod«
n)el(be in ben fflalbern }n)if(^en bem R. grande (®uapai) unb ^irap
[eben, 17— 18<» f. «. unb 68^ ». 2. <ßori« (d'Orbigny H. 341,
Dg(. 93ater Tlit^x. HI, 1, 438, mo Cicionos mobi S^rudfe^ler iß).
D'Orbigny Dermut^et in i^nen bie Don Snca ^upanqui bMmpf*
ten dbii^iguanod, meiere fpater ben oon ^aragua^ ^erübergefomme«
nen unterlagen.
Sin 93oIt ber Xap U9a4 ober Sapujo«, ba4 Don Alteren unb neue*
rcn &69ÜU\it^fxn oft genannt mirb, ift nidjt Dor^anben. Alcedo,
beffen Kaö^xxä^Un über bie SnbianerDdlfer Don groben %tf)\ttn nic^t
frei finb (6. bie ^Irtifel Aruacas, Diaguitas, EBpiritu-Santo, Killisti-
I10U8), nennt Xapu^ed, ^puie4, Zopa^o«, Zopano«, Zoptnambe« aU
Dctfd^iebene SBölter in Srafilien ; toa^rf^ieinlicti aber ittufytn aQe biefe
* tAt dtomen bei freien 3nbtoneTpämme htA Departement« Don b. Crus
de lu Siciu finbin ftd) bei CaHteJoau HI, 267.
jtdrpetbilbunQ ber (S^uatant. 413
Stamm nur auf oerf^tebenfr Ott^o^rap^U M fßoxM f^Zvipl". £n
[Raine Xapu^a foQ (na^ t>. Sltartiutfa, 7) in bet Xupif^ptacbf nur
yS^cmbe ober geinbe" nbtif^avipt bebeuten, unb i{l et^nograp^if(^
eben fo bebeutung<to« xoxt bie ebenfall« nod^ ^ftufig g<brau(f^te IBe«
ncnnung Indios do mato ^SBalbinbianer^, 9BiIbe, im ®egenfa( {u
ben angefiebelten unb frieblicf^en (Eingeborenen (Indios mansos).
3>te ®uarani finb na^ d'Orbigny (II, 292ff.) t^on fe^r ^eQ«
gelbbrauner mit elmad 9iot^ gemifdS^ter Sarbe, \>o6) erleibet ber (eQe
Zeint bei i^nen oiele ^udna^men unb e« flnben jt^ in biefer 9iixd^ä)t
uber^iaupt bebeutenbe Serf^ieben^eiten ($r. 9Ra|. c, I, 587). 3)ie
^eQflen finb bie (8u9anad, t>on benen einige blaue 9ugen traben
(Azara). lBor)(tgli(^ ^eQ {inb ferner bie in 98älbern lebenben &m»
Ta9o4 unb 6triono«, bie S^iriguana bagegen , bie in offenen 2anbern
n^o^nen.bunller aU bie fibrigen; f^mu^ig fupferbraun nennt {ie Wed-
dell (bei Castelnau VI, 57). Die SBeiber ber ^aaiguai (ob ®ua'
rani?) in ben biegten ffi&lbern itox^^tn bem ^aranaunb Uruguay
flnb bon fpantfcli meiner ^arbe (Gharleyoix II, 70). 9ta(^ SReng*
ger (97aturgefdi^. 3) errdtf)en bie (Suarani nicbt, erbtajfen aber etrna«
im 3lffect. Sie erreii^en nur feiten eine ®rö§e uon 5', nur bie ®uo*
rai)o< meffen im S>ur<^f4nitt 5' iVs" unb bie S^iriguana« merben
bi^meiten, obwohl nur feiten, 5' 4" grog. 3)ie ffieibtr flnb felbjl im
Ser^ftltni§ ju ben SRftnnern flein , benen fie im Aörperbou febr ft^n«
li(b {inb (SRengger). Sie {Inb ein breitf<(ulteriger, plump gebauter
9Renf(^enfd^Iag mit fleifügen ®Iiebern, bo^ tteinen^&nben unbgfi§en.
SDie ®uaro9o4 aUein {inb totxt beffer proportionirt unb bon fafi euro«
p&ifc^er Srf(^einung , menn auc^ etma« maffib (d'Orbigny a. a.
O. unb 324). 3)er ^aU, au^ bie 9rme unb Seine {tnb t>erb&(tni§«
mSfig tur} unb bi<f (SRengger Waturg. 2). Die Snbianer bon 9ra«
filien (worunter mo^l borjfiglicb bie Xupi«®uarani )u oerße^ien flnb)
^aben febr breite Srufl, meite« fbfdtn, furje $&nbe unb ^uge, mef^e
le^teren namentli<!b Dorn breit unb mit lurjen breiten 9t&geln berfe^en
ftnb (6pi; unb SRartiu« 1182). Sie^iu«, ber bie ®uarani (u
ben dolichocephalae prognathae red^net, befc^reibt ben S^&bel ber
Xapuiod, bie er all ®uaranibolt nennt, all ISngli^ teiffdrmig, (otb
im Serbättnig {ur S&nge, mit {iemlic^ niebriger, bocb gemölbter 6tirn,
flauen ®^l&fen, jlarten S^eitel^öcfern unb langem fcbmalen hinter«
^aupt, beffen {)5(fer ebenfaU« {larf entmi(fclt ifi (9RüUer*l Slrcbib
414 Jtdt)>etMlbun$ ber Q^uatani ,
1848 p. 280, 1849 p. 544). hiermit pimmt d'Orbigny's ©*ilr
berung nW gufammen, bie bem ®uarani tunben, \t\t\\^ ni^t ^ufani«
mengebru(ftcn j^opf mit erhobener, nic&t na(^ tü<fioärt« füe^enbcr
®tfrn ^ufpri<^t. SRengger beseid^net ben ftopf oU fldn ttnb breit,
6pt; unb SRartiu« ben bed brafHionifc^en 3nbtaner< aU tunbli^i
breit, bei breitem aWittelboupt , jugerunbetem ^interfopf unb breiter
nifbriger jurürflaufenber ©tirn mit grogen ©tirnljö^len. Mnp^^e
6<^&be1compref{{on , meictfe Gosse (1^) bei ben nörbti^en (Suarani
ermS^nt , fc^eint aaerbing« in älterer ^^M bei mehreren Zupiodifern
ßattgefunben }u ^aben, ba Lery (142) bemerft ba§ man fleinen JKn«
bem bie Wofen platt ju brü(fen pflege, unb Coreal(I, 186) angiebt
baf platte 9tafen i^nen qU eine @c^Dn^eit gelten.
2)a« ®e{id^t ber ®uara"ni ift fa{i runb, bie Slugen flein, etma#
fc^ieffle^enb unb am öugeren Sintet t^inaufgejogen*, bie 9?afe ni^t
breit, ober furj mit nur menig offenen Söc^ern, bie Augenbrauen gut
gebogen, bo4) ni(^t flart, ber Wunb mittelgroß unb etma4 oorfle^enb
bei ni(^t bi(fen Sippen; bie Satfenfno^en fpringen nur menig k»or, ob*
mo^t bie§ in fpäteren Sauren in flArf erem 91Raa§e ft^ jeigt, ba< ^aupt»
^aar ifl lang [(^mar) unb grob , ber Sart an 5^inn unb Oberlippe hf
flet^t nur au« einigen furjen ^oaren, bei ben ®uarabo4 aQein ifl er
flarf, auc^ auf ben Sangen, bod) fletd glatt , niemal« trau« (d*Or-
bigny 0. a. C). Stengger (o. a. O. u. 9ieife 105) b^bt befonber«
bie Sbit^^^f^nftbnlicbfeit ber (Hugenfiettung , ben großen 3n)if4enraum
^mifcben beiben Augen, ben geringen @inf(bnitt ber Oberlippe unb bie
meifl tleinen, am 5(opfe anliegenben O^ren b^toor; 6pi; unb War«
tiu« (a. a. O.) nennen nod) a1« cbarafteriftifcb fär bie Eingeborenen
oon Srafilien bie fladbe gebrü(fte 9?afe, — eine \t\^t fcbreibt au<^
Weddell (bei Castelnau VI, 57) ben Sbiriguana ^u — bie härter
^eroortretenbe Unterlippe unb ba« ^ugerunbete jtinn. Azara, ber
fdS^on Dor d'Orbigny auf ben großen Unterft^ieb bingemiefen bot
mel^ier tmifdb^n ben ®uarani unb anberen fubameritanif^en Sdlfern
ftattfinbe , begeicbnet e« für jene al« dbaratterifiif^ baß fte b&uftg ein
menig Sart unb etma« ^aar am Adrper baben, unb ma(bt borauf
* I>ie fcbief geftbU^te Augenlibfpalte, bie epir unb SRatttu« ^u aOge»
mein ben (angebotenen Don !Bia|iUen äbeibaupt jugefpioibcn baben, finbet
8(br n>ie fPr. Waiimilian bert>OTgeboben bat, au(b bei manchen Sölfeni Don
orb Ametifa.
aufmerffam (H, 55) bag fe ^td^ in fp&tem Seit im Suflanbe ber Un*
tccbrutfung t)tel mit 9tegctn ^emifdSit ^aben. 3^re SBeibet {tnb ntic^
»obtii'Mffer (I, 18) fe^r fcud^tbar.
Sir fflgen ^ier nod) bie (^^arQfterijti! bei vot\(!^t SRengger (9{a<
turgef(^. 7 ff.) oon ben 3nbianetn Don ^arogua^ giebt, gioar o^ne pc^
fjpecieU auf bie ©uarani ju be^te^cn, bo(^ offenbar mit Dorjügtid^er
9)u(f jtc^t auf biefe. 3>er @c^abef ifi im ungemeinen Hein unb bad ®e<
fid^t im Set^altnit }ut @4abefoberf!ä(^e grdget aU beim (Stux^pan.
Der ®eft(^tdmin(el beträgt ni(^t feiten nur 65^, niemal« über 75®.
2)ie ®tirn ifi f(t)moI unb nur menig gemölbt, ba« ^inter^au^t erflreift
f{(^ meit nac^ rü(!n)ört«, fein Hinterer unb unterer Z^eil i|l fafl tbtn,
S)ie 3o(^beine ftnb fiar!, ber Oberfiefer ^o(^ unb breit« bie j^innlabe
bi(! unb lang; bie ^d^Ien melAe bie Sinnesorgane einfdg^lie^en , eben«
fomo^l ocrf)AItnigma§ig al4 audj^ abfolut grd§er ald beim dutop&it:
bie @inne f(^einen t)on Dtatur augerorbentIi(^ fc^arf ^u fein, nid^t bIo§
in 9oIge ber Ue^ung. eingeborene S)eformit&ten fommen nid^t t)or.
S)ie eingeborenen erreid^yen ein ^o^U gefunbe« SIter; bie Sft^ne nu^en
f{<^ ab, merben aber nic^t caridd. ®ä^mxi SSunben Reiten of^nenad^«
t^eitige golgen. ®egen ©(^mer^ unb 99ef<^n)erben fc^eint bie dm*
pfinblid^feit oer^Itnifmagig nur gering (U fein. SDer ®t^d)Ua\x^*
bru(f ift ernfi , lägt feine fieibenfc^aft unb nur feiten ein Sad^yen fe^en,
ou(^ ber Zob mirb (autlod ertragen. 3(^re Stebe i|l leife mit nieber«
gef(^lagenen ^ugen. 3Me Steigung ^um anbern (Befc^ted^te ifi ni(6t
fiarf bei ben !0?ännern, bie SRenfIruotion nur gering. $(n 3){u4(elfraft
übertrifft fie ber Europäer, fie^t aber in ^udbauer unb ®en)anbt^eit
i^nen nad^. Die S^J^m merben häufig gleid^ ber ^anb gebrau(!^t um
etma« ju galten ober oom Soben aufju^eben.
9im ^ma^onenfirome fanb Wallace (478) bei ben (Eingeborenen
meber f^ief gefAli^te Qlugen noc^ oorfle^enbe 9a<f entno^en , fonbern
bei bielen eine DoOfommene Stegelmägigfeit ber ©eftc^td^ugc. Son
Söltern bie audno^m^meife i^ren Sart cultioiren, mie g.9. bieSRolo«
paqnU jenfeit« bed ^ara^^ba, bei benen au^^ blonbed unb xot^t^
^aar oortommt, er^a^It de Laet (XV, 4), boc^ miffen mir ni^it ob
fie jum Stamme ber ®uarani gebdrten.
ffienn e« richtig ifi bag ber ffame Znpx, ben Vasconcellos ffir
ben Stamen ber alten ^eimat^ biefer Sdlter (b. SRartiu« aj, St
Hilaire aber (V. aux sourcea 11, 264), mo^l nur nad^ einem eigenen
416 IRame, €4mutf , XAttomtrung ber Zvcpi.
ginfofl für einen Spottnamen erfldrt, ^bie ©efcftorcnen" bebeutet (de
Angelis, Indice ju Guzman LXXl), fo ßimmt btc§ wenigßen«
mit ber ©itte fiberein; bog bie %u\>\ i^r ^aax fo ju fc^^eren ppegten
bag e« t>erfd)tebene Figuren bilbete; menigßend traten bte§ bie Vtän*
mt, bie e« nur bann lang ma^fen liegen gleich ben Seibern, menn
fie auf tiefe Stacke fannen (de Laet XV, 2). Rubere liegen nur einen
^aarbüfd)el am ^interfopfe flehen (Coreal I, 186), »ieber anbere,
mie bie SRoto^e«, brannten ft^ eine iDofIflanbigc Sonfur (de Laet
(XV, 4) nad^ melcber man bie Coroabod benannt ^at. 2)a biefe te^te«
ren feine Supi fnb, ergiebt ^6} bog iener (Sebraudb fi4 über Sdifet
t>on Derf^iebenem Stamme t)erbreitet (>at. Sei ben Xup'x trugen bie
9R&nner Sippen*, bie ffieiber O^renf^mutf. 3ener beflanb bei ben
5(naben in einer fleinen Dierecfigen ^^ramibe t>on j^no^en, bei ben
(Srmacbfenen in einem grünen Steine (de Laet XVI, 9, $. Sta«
ben (Snb. 15, Lery 141). (Sugerbem f(^mä<ften fe flcb mit Sif^nu'
ren t>on $erlen ober runben $l&ttcben bie au4 ITOufc^elfc^alen gefc^lif'
fen ober t>on ^ol} n^oren, mit fj[ebern unb mannigfaltiger Semalung;
Qlugenbraucn unb fflimpern riffen fie au« (Lery 142 ff.). 3>ie lapfe*
ren t&tton^irten ^i) jur 3lu«jeid)nung (ebenb. unb Coreal I, 188),
an ben SBeibern gefc^ab e« um bie fßubertät^geit (^. Stäben Inf).
19); awä^ bei ben ffibli(^eren @uorani, bie fto^lenflaub baju ann>en*
ben, iflbieg b^ujig (Guevara I, 6).
Sei bem Serfuc^e einer S<^ilberung be« ^ultur^uitanbe« unb ber
Seben^meife ber Supi<(Suorani«Sdlfer tritt und eine öbnlict^e Scbmie«
rigteit entgegen mie frfiber bei ben Sariben: bie Seri^ite mehrerer
ScbriftfleUer, namentlich einiger Alteren, reben nid)t bejiimmt ton Zu*
pi« ober ®uarani«, fonbern Don ben Eingeborenen 99ra|tlien« im 9Q<
gemeinen , obwohl e« meijt geringem 3n)eifel unterliegt bag fie babei
iene im 9uge gehabt fiaben ; ^arjtedungen neuerer Steifenben aber finb
{u jenem 3we<fe nur mit groger Sorflc^t benu^bar , meil bie Q^uarani
t^eild burcb bie SSirtfamteit ber 3efuiten unter ibnen, tbeiU bur<b ib^(
ftriege unb Sermif(4ung mit ben 9Beigen )u ftarf oerSnberl morben
flnb: in ^araguai^ unb ber $rot>ini S. $aulo ift befanntli(t) eine
9{ifdiiling4bet)öl!erung gang an t^re Stelle getreten.
3>er Käme (Suarani ijt nod) P. Rniz eine (Korruption t)on ®ua«
rini „ftrieg, ftrieger", nad) de Angelis (a. a. O. XLl) bebeutet er
„bie j!<^ TOolenben", nac^i Luccock (332) „bie Dejlli^en". SRan
9larae unb 6tammedfage ber ®uaran(. 417
fannbie erjlc biefer ?CbIeitunden , bie d'Orhigny (11, 268) eifrig
fejl^ftlt, billigen , ol^ne in i^r ein mic^tige« '2{rgument fut bie !3benti'
tSt iene« Solfe« mit hm Marina ober' Sariben §u erb!i(fen, bie in i^«
rem p^ii^flfdSien unb moratifc^en ß^arafter fo melt oon jenen t)etf(^ie*
ben finb. S)ie Stammedfage ber (Sunrani be^eidgnet bie (Begenb oon
Cabofrio aU i^re &Ue|le ßeimatlb: bortbin, mirb er^ablt, famen eiafl
gmei Sruber ^u Schiffe, fte fanben bad Sonb menfc^enteer unb Iie§en
fid^ barin nieber. Später, aU bie SeDdIterung gen)ad)fen mar, famen
bie Seiber gmeier Srfiber (ed mirb ni(^t gefagt ob bie eben ermähnten
Srüber felbf! gemeint feien) miteinanber in einen Streit ber bamit
enbete, bag ber filtere, %up\, ba« üianb aflein bebielt, ber längere,
®uarani, aber nati^ bem 8a $fato ^og unb fi^ bort ausbreitete (Gue-
▼aral, 2, del Barco Centenera in ber Argentina, Cantol).
3enen Stammvater Xnpi fti^eint Guevara (1, tl ) für ibentifc^ mit
Xut)a ju galten, ba er oon lej^terem annimmt ba^ er nic^t fomo^t at^
(Sott, fonbern t^iclme^r nur aU ffiol^tt^äter bei SBoIfe« üerebrt mor*
ben fei, momit de Laet's Angabe (XV, 2) unb bie 9)^arcgrat)*d
oonSiebftabt (VIII, 11) uberein^immt, bag bie Srafilianer ben
Urfprung M fianbboued auf i^ren fie^rer Xut>an jurutTfu^ren, unter
meldl^em fie jugleicb ^^n 3)onner unb 91i^, bie ^immlif^en SR&^te
oerjle^en bie bem Sanbbaue ba^ (Sebei^en geben mäffcn. ^urc^ biefe
nofie liegenbe ®eban(ent>erbinbung f(^eint bemna^ ber Sultu« i^re«
Stamm^erod mit ber Serc^rung M ^bi^^tn SBefen« felbfl oon i^nen
oerf(^molien morbcn ju fein. 9ka&} $. dtfart'« Bufd^en ^u Cu-
dena(bei Seigl 584) mdre freitid^ ba« SBort Tupa ober Tupan
(®ott) ni(^t genou badfelbe mit Tupa (2)onner), t>o^ fieUt $r. aRa;i«
mitian (c, 42) biefen Unterf(||ieb au«brfi(fK4 in ^brebe, unb m&^'
renb The ve t (eh. 28) angiebt baf fte ben S)onnerer Supan nannten,
^ebt Lery (265) bert>or bag ed nur ben S)onner besei(^ne, ba fie oon
einem S)onnerer , mie überhaupt t>on einer dott^tit nid^td mußten.
9la6) erfierem (eh. 44) foden fte fogar bie daubertlapper, einen mit
bunten gebern gef(^mfl<ften fturbi« auf einem ®to(fe, aH if^ren Xupan
oere^ren; Lery (28%) erjA^U }mar auc^ oon biefer Sere^rung bur^
funfje^ntägiged Speife« unb Xrantopfer, bad ber Sftarata oorgefe^t
mirb, nennt iebo$ babei ben Xupan ald ben eigentlichen (Segenflanb
be« Sultu« uid^t. 2)er ®ebrau$ biefe« 9)amen« beruht mo^I an iener
CteOe bei Thevet ebenfo auf einem SRigoerjl&nbnifre mie bei SReng«
418
Sldigipn unb Qultu<.
dtt (Sftift 130), bd Um t« t)ciBt tQ§ Xut>a von ibnm nut alitit
dtttüt aüti Ut6tI4 6clrail)t(t ju nxibtn fd)tiiit. SluffaUenb unb f^n
(ifl&i1i<l) icüttic nui bitg ftiii, bog Supa, »cnn tt uifpiüngiidiibfii-
tif(^ mm mit bem StammDattt bei Xupt, nidil Mog bei bicfen. foa>
berti iiUä) bti ben (Stiaiani Sete^rung fatib, mtlä^t taH) na^ i^tn
XtcnnuiiQ Bon beii Xupt rielfadj in erbitterter geinbfd)üft mit i^rtn
Ifbtcii (GuzDian II), mie fTeilid) Quiijbicfe untticinanber ftlbft, btnn
alt bic ^ou)itftinDe bet lupinambnd nennt Lery (235,2>i)ti<
SRaiQäatc«, melitK bitfelbt Stttad)« tebtieii.
2)a§ bie ®uarani jtvai an einen &ott geglaubt, aber mebtiOlif''
no4 Sultu« gebebt bälten (Charlevnii 1, 268), trgiebt jtiti ml
bem lBor(le^(uben alt irttbütnÜ!!). 3bDU befasrn fie nii^t*, Bfl'S'"
aber bei gemiJTen ^f&bltn ®aben bar}ubtingeii um bie bBftn (dtijln
gu Cetfclfnen, bie fie iljTen Mrfcbiebenen gunclioncn gtmÖB mitvri'
fditebtntn Warnen bejeictinrttn unb fü fet)T für4)tttcn, ba§ bet Sdnidtii
UDr biefen i^nen bidntiltn fogai ben Xob biaditc (de LaetXV,!).
3uni Sf^u^e por ^gnan (tflgnian Stenjane) ober ftnof^ertc (Lerf
267), bem »Öfen, fufittcn pt i»a(^t« (let« einen 3euerbianb mit ji»
(Thevet Sä), tiai fie Sebett obeT Slnrufuttgtn gebraust bitten,
flelllLery (282) au*brürfli(l) in aibttbe. JRui Oorcal (1. 223) ei-
iäblt bag fi< btt ^ätibe jur €onnt unb (um SRonbt ttbdbtn. 9)}att>
gtaD (VIII, b unb 12) fptidft von Strebtung bet $leiaben, mit
btren Aufgange im Stai fie iift 3abr angefangen bätttn. 3>ciftlbe
Sultu« raitb von Unbttn ben Suapcuru jugcfdintbrn ; bie Sai^e bt>
Tubt aber, niie e6 fcbtint, auf einem SRtfoeTflänbnifi, ba jene« Seftiin
in biefen QSegtnbtn ninnaU unttisebt (de Angelia a. a. O. XLIU).
!5luibfoetn fUH^^H^H^tn ttmäbnl: einige gamilien, bnH
ti, mtl^t M^^^^^^^^^^m. nttcten fid) auf einem ¥atm'
liüum (QiM
sOölfii treten in In Hrt iJiH
JI^Sfl^^^^^^^^^^^HKt'l^n b» tapferen flltgtn bintn
Rllt^flfl mit ibren Sorfobrin (mit
E^ctn, bie beivXrägtn unt ^tiB"
jufdjrtllit. (o betiittiot ti M«t
[flavetin ^tfonbtit ^fltitn h«l^
Unflcrblit^feit^gfQube , ^ebanbtun^) ber lobten. 410
bagegen merben bon 9gnan gequält (Lery 266, Thevet 37). ®e<
miffe Sdget gelten aU @enb6oten Derflorbener f^reunbe unb Sertvanb«
Un (Lery 195). SDie S^inguana, benen ed an religidfen Sor^eflun'
gen gan^ fehlen fofl, obmofil ^t i^ren Sippenfd^mutf aM fLmrxUt be«
trad^ten, ^ugurien unb mondg^erlei 3<^ubereten baben, glauben ba( bie
Serflorbcnen öfter« in Z^iergeflalten tbieber erfct^einen (Lettres ^d.
II, 133, Weddell bei Castelnau VI, 55, 311). 3^re Xobten bc
graben jte in ber eigenen ^fitte in großen irbenen Xd|)fen (ebenb.).
S)te Zu^i galten ein fe^djlänbige« Xtauerge^eul unb bringen ben
Sobten in aufred^ter (Thevet 43 unb Gandavo ItO fagen in
fi^enber) Steflung in eine runbe ®rube, bie für ben ^amitienoater in
feinem ^aufe gema^^t wirb; man fe^t 6^eife bei, bamit ^njang bie
itxd^t ni(^t ausgrabe, unb überbackt ba« Grab, menn bie Slnge^örigen
fortiie^en , biefe erneuern aber bad Xrauerge^eul , fo oft f e ft(^ fpS«
ter ber (Srabftätte mieber ni^em (Lery d27ff.). 9Rtt btefer Xob«
tentlage bie ben erlittenen Sertufl berfänbigt, beginnt aud) ber (Smyfang
jebed ^remben (de Laet XV, 2, Lery 314). 9m Grabe bc« ^dttt>t<
lingd foHen fi(^ bei ben Guorani in fcü^atx d^it finige feiner Getreuen
geopfert ^aben, unb man pflegte auf bemfelben pt^ramibenförmige
@tein|iaufen unb einen $alifaben)aun ju errid^ten (de Alvear 15).
S)te Sauberirste unb93aH<^0^ ^t^f^t Sftlfer (!ßage,$iad^e),n)el^e
bie ftur ber jhranf Reiten bur(^ Slu^faugen ober ^nblafen be« leibcnben
Zueile« ben)irften, moren jmar ^o^l oere^^rt, bo^ fofleten i^nen falfc^e
$ro)>^e)eiungen bi^meilen ba« Seben , unb man befc^ulbigt fte ba^ {ie
für entfpre(!^enben io^n Vergiftungen borna^men (Thevet 36, 46).
9ei gemiffen ^eicrltc^teiten blieben ße bie ftrieger mit Xaba!4raud^ an
unb fpra^cn: 9{e(mt ^in ben Geifl ber Xopferfeit mit bem i^r euere
9cinbe befieget (Lery 280). Sei i^rer är^tlii^en $ra|:i« mar bie
SRarata i^r ^ouptinflrument. 3nbe{fen manbten bie Srafilianer au^
eine gro|e Wenge mirttidde t ^rgneimittel an , meldl^e au«f<t»lie|U4^ bem
^fian^enrei^e onge^drten (6. Sigaud 147). ^ai {ie ^^ ben gu«
fammen^ang {mif^ien bem Heilmittel uub ber jlur mirttid^^ auf bie
Seife backten mie mir p.391 mä> b.Wartiu« angefahrt ^aben, jeigt
berSberglaube ba§ fte feineßnten unb anbere langfame X^tereafenum
nic^t fo trftge gu merben mie biefe (Lery 188, Thevet 30), unb
e« i{l bieg ni^lt ber einzige $untt in meiern fte mit ben (Sartben Abet»
einflimmten (®. oben p. 384, bgl. 159). ^Itte« ma« mit bem Xreibm
420 Sufammen^atiQ mit ben (Sanken.
bet $ia(^e jufommen^ängt, jetgt bei beibcn Sdftern eine fo eto§e
^e]^nti(!^fcit, ba$ man an eine Uebertragung be^felben Don bem einen
auf bad anbete unb ba^er an eine tiefere 9Se^feIn)irrung beibet mit
einanber ju glauben geneigt n^irb. • ^u^ bei ben ®uatani ^atte ba4
9[R&b(^en um bie $u6eTt&tdjeit gtaufame groben ju befielen, n^urbe
fejl eingenäht unb ftrengen gajlcn mS^tenb biefer 3eit unterworfen.
Se^tere« fanb au(^ ma^renb ber @^mangerfc^aft unb für ben SRänn
noc^ ber @eburt be« ftinbe« flatt (deLaetXV, 2, Lettres 6d. II,
132), beffen @r!ron!ung bie Snt()aUfamfeit ber ganzen Sern^anbtfc^aft
^on ben lRal^rung«mittefn not^ig mad^te m\^t mon bem 5^inbe f(^&b«
M^ glaubte (Guevara I, 8). @rmagt man ba§ au< biefen Ueberein«
^mmungen met^e fid^ {mifAen ben Sariben unb ®uarani in @itten
unb Gebräuchen ftnben , aud) noc^ fol^e Don anberer ^rt befielen
{f. oben p. 349), bap Sölfer bon coribifd^em Stamme, mie mir gefe^en
^aben , über ben ^majonenftrom nac!^ @uben ^inüberrei(!(^en in bad
®ebiet ber Supt«@uarani, mfi^renb mehrere 9famen t^on ®uarani«
odltern pd^ im Sanbe ber ffiariben mieberfinben (f. oben p. 366), baj
bieDeii^ft ber Wame ber ßario« , menn ni(t>t ber ber Ouarani felbjl, mit
bem ber Sariben urfprungli4) ibentif^ ifl (f. oben p. 408 u. 417),
fo mirb man bie Sermut^ung ni(^t 5uru<fmeifen fönnen ba§ in alter
Seit jene beiben Sdiferfamilien in näheren Sejief^ungen 'ju einanber
geflanben ^aben.
2)er frieblic^e gutmfit^ige S^arafter ber ®uarani, ber fie bon ben
Karibcn fc^arf unterf treibet, ijl menigflen« für bie fpötere 3"t unbe*
flritten. W\t Sudna^me ber S^iriguana ^aben fte fi^ ber !D7iffion
leicht jugSnglid^ gejeigt unb ftnb fiberafl obne ®<^mierigfeit bon ben
SBeiften unterworfen roorben. ?ltlerbing« l^at bie Regierung ber 3e*
fuiten baju beigetragen fle abjuflumpfen unb i^re X^atfraft ju l&f)»
men, ba^er fie j. 9. Azara (II, 256 unb fonfl) aT« fo at)at^ifd^ f(^il«
bert, baß fit felbfl unberftanbene unb miberfinnige Sefe^Ie au«ffi^ren,
unb \i&} au« Xrftg^eit auf oUe 9Beife bor jebem auftrage ;urä(f jujie«
^m fuc^en ben man i^nen gtben fdnnte; baß fie aber audS) fc^on bor«
^er menig friegerifc^, fanft unb nachgiebig waren, läßt ^d) fc^mer he*
jmeifeln. ©ebulbige unb treue »ac!^a^^mung o^ne eigene Srfinbung«*
fraft war i^re jlarfe Seite (Mengger, SReife 363), im jiiflen unb
flummen Srtragen bon S^u^en unb Seiben leifletAt fie Unglaublid^yed.
Setbiente if^re S^rli^^teit geringe« Sob, ba {le bettelarm waren, fo
G^orafter, (S^antiibalUmu«. 421
mtb bagegen i^rcc ^djli^teit unb 3)ant6at(eit rfi^mcnb gebac^t.
9etm Sm^fang mie beim lS6f(f»ieb unb bei ber Begegnung gruften
fte mit beflimmten Formeln, unb menn fte ein ®efd^ent erhielten, banN
ten fie mit ben Sorten: ^bie$ noirb mir befonbetd nu^Iicb fein'' (2>d«
brij^ffer I, 91, 168, 111, 472). 9Bie bie (Suatani maren a\x^
bie Xu^i gcö^tent^eild friebfettige !Renf<t»en; 6tteit mar bei i^nen fei*
ten , führte er aber §u 9)ern)unbung ober Xob , fo trat ^enge Ser«
geltung ein (Lery 303).
Unter ben älteren @(^riftfte0ern fd^ilbert ^tt)or Cabeza de Va-
ca (552, 558) bie ®uarani M fe^r triegerifc^, bod|^ ^at bie Solgejeit
gelehrt bag {te ftd) f(^neller ooUfldnbiger unb bauernber unterwerfen
Hefen ald anbere Sdlfer. Sein Urtl^eil f(^eint Inxäf ben Sannibali««
mu« be{to4)en n>orben gu fein, ber ftd^ freili<^ f^äter t>oUtommen oer«
toren ^at (Kengger, Steife 134), bamaU aber bei i^nen in üoQer
lUbung niar: {te \d)müdUn oergnägten unb t>{!egten i^re 5triegdge«
fangenen auf aUe Sßeife, gaben i^nen felbft SBeiber, erfc^tugen unb
fraf en {te aber f^ater mit i^rer Kac^^fonimenfcbaft. 3()re eigenen
ftinber nahmen an biefen cannibalifd^^en f$e{tli(^teiten X^eil, beren
^auptin^etf nä(l(i{t ber Sefriebigung ber Stacke barin befianb ben Ttnt^
unb bie Sapfcrteit ber ftrieger {u er^d^en (de Alvear 11). %Vid}
bad gejt bei totl^tm bie 5Mnber i^ren 9tamen erhielten , mürbe mit
(Srmurgung unb t^^eilmeifer 3er{tütfeTung eined (Befangenen gefeiert
(Charlevoixl, 270). ^urd^^ mögli^fl rafd^e f$ortf(^affung ber
(BefaUenen au« bem ftam)>fe fuc^te man ju l^inbern baf bie Seid^e in
ber (Betoalt bed ^mU^ bliebe (Guevara I, 5). ^t\ ben Xupi,
meiere gum ll)t\l triegerif^er gemefen gu fein fc^einen ald bie (8ua«
rani, fanben ganj biefelben (Sreuel fiatt, bie in grauenhafter ^u^ffi^r«
It(^!ett namentlich t>on Lery (248, 256) unb ^. Stäben (^n^. c.
28) gef(j(iilbert morben {tnb. 2)af bie eigenen Xobten t>on i^nen bid«
meiUn gum Setoeife ber Siebe unb Sere^rung oerge^rt mürben, ergä^lt
SRarcgrao attein (Vlll, 12). 3)a fie Un Xob ni(l(|t freuen, ftnbet
feine 9udldfung ber (gefangenen ftatt, foI(^e für (Selb lodgugeben ^aU
ten {te für fe^r \ö)\mp^\^ (Thevet 40 f.). 9Ke mirb einem (Sefan«
genen bad Seben gef^entt, aufer etma einem ffleibe, ba« bann in ben
Stamm ^eirat^et, unb aud^ biefem f^llagt man nadS^ i^rem Sobe ben
6(^&b€l ein, menn fie feine ftinber f)ai bie bief ^inbern (Gandavo
141).
423 Mcft , ^UHf<^ SerfaffttiiQ.
3m «tiefte fügten bie Xupi Sogen unb $fcU, 6—6' lan«c fteulen
bie »ie S^mertcr mit einer fc^arfen Sc^neibe oerfe^en finb, unb @(^I«
be t)pn XaHrt^aut. 3)ie (Suorani bebienten ftdl^ bec @dS^leuber. St^tc
S)örfet umgeben bie Xupi öftere mit einfallen ober bo))))eIten $fa^(>
jäunen unb f(^ä(en beren Singang bur^ t>erbotgene fpi^ige Stdtfe
(^. @taben, 9n^. c. 4). 2>ie Jtrieger werben mit Römern )ufani'
mengetufen. Sot ber @4ila(^t Reuten unb ((freien fie fur<t»tbar, unb
t&mpfen nic^t blog au« bem Hinterhalte , fonbern ^&ufig aud^ ofen
unb in Waffe , i^re 9But^ babei ift bie rei^enber i^int unb feiner er«
greift bie Slu^t. 3)ie Siac^e treibt fte ni^t feiten {u ben tjermegenjlen
X^aten (Seifpiele bei Ga n d a vo 126). ^u« ben ftno(^en ber erf(^{a*
genen f^eiube machen fte pfeifen, aud feinen 3a(^nen ^aUb&nber, i^re
@cbabel merben in Raufen aufgefdS^ic^tet unb bewahrt (Lery 238 ff.).
3n it^ren «d^nen, bie aud einem einzigen @tamm gearbeitet finb obec
nur audSaumrinbe beße^en (Gandavo 122) unb mei^ etn>a 50
aßenf^^en faffen, (änit)ften jte nic^t feiten auc^ gu SBaffer (Thevet
39). Stlaoen nehmen am Kampfe nirgenb« X^eil (o. 9Rartiuda,
24). 2)ie ^^triguana {tnb gute Xeiter, l^aben @ättel oon @tro^ unb
im ftampfe gu $ferbe eine Siuflung Don &eber; Seuertoäffen furd^ten
fie (Viedma b, 49).
^ie H&uptling«tt>ürbe, melc^ie bei ben (Buarani bisweilen ber $rei4
ber Serebtfamteit mar, ging gemö^nlic^ oom Sater auf ben er^ebore«
neu @o^n über, ber ^nfü^rer im Kriege bagegen erhielt feinen $la^
burc^ ffio^l (Guevara I, 4 f.). 3ebe« S)orf ^atte fein befonbere^
Oberhaupt ba« felb|)ftänbig unb unabhängig war (Charlevoixl,
268). <£eine (Semalt mar unbef^r&nft, feine Untergebenen bauten
für i^n ^a^ gelb unb er genoS einen Sor}ug bei ber Sert^eilung ber
3agbbeute, fonfl aber feine ^ud}ei(^nung ; i^n gu oerlaffen fianb einem
ieben frei (de Alvear 9 f.).
3)en Xupi galt nur ber erfle Sermanbtfc^aftdgrab aU (Sl^e^inbet«
nii: mit ber IRutter 6c^n)efier ober Xoc^ter mar feine (S^e mogU4,
au4i ni^it mit ber Xo(^ter ober SdS^mefier be« Sturaffap, b. ^. be<
greunbe« mit bem man Mt^ gemein ^at. S)ie Ki(^te in ^eirat^K
mar aber Sitte unb mürbe fogar aU ein Stecht in 9lnfpru(^ genom«
men ( G a nd avo 115). (Sine ^eirat^dceremonie fanb nxd^t ßatt« nut
bie (SinmiUigung ber n&dS^flen Sermanbten ber S^au mar erforbecU^
(Lery 239). ^t tapferer einer mar, befto mehrere IBeiber pflegte n
d^e unb SamtHenlebcn. 423
ju fabelt ; eine t)on biefcn ^atte bett Soitattg bot btn Abrigen , hof^
lebten fie qtroi^nWd) in ^rieben mittinanbet (ebenb., Thevet 42).
9SA^renb ber S^manoerfd^aff ttnb be4 ffldd^enbetted n)Utben fle büt^*
au< na(^f{(^tig unb forgfom bc^anbelt. San bcn Stäb^en Detlangt^
man feine 3utfi(f Haltung (Pigafett« 20), für bie ffieiber aber flanb
auf @^ebtudl^ ber Xob ober fd^imt^fli^e Serflogung. 9tur Qandavo
(116) erjä^lt bag einige ffieiber bei i^nen flet« einfam unb o^ne allen
Umgang mit SKftnnern lebten. Ilnftatflrlicbe Sa^er maren oerabv
f^eut (Lery, Thevet). fforgen« beim 9uf|le^n erhielten bie (Site«
ber ber gamilie oon beren Raupte i^re (Bef^Afte ittgen)iefen. gfir ben
neugeborenen beburfte e4 oon 6eiten M leiteten (Att eine« feiner
Sreunbe einer befonberen SnerfemtUng, bie baburc^ tunbgegeben
mürbe baf man i^n oom 9obenauf(|ob (de LaetXV, 2); ber ffnabe
erhielt aUbann fogleid^ einen tleinen 6abel Sogen unb $feil unb
eine (Srma^nung jur Zapft^tit (Lery 297). Sei ben ®uarani,
beren ^duptlinge allein mehrere ffieiber gehabt ^aben foflen , leugnet
Charlevoix (I, 269, 272) ba« audfc^meifenbe Seben bejfen fonp
bie W&b^en t>telfa((^ befc^ulbigt morben finb; ba< &u§erfi unt)ort^eil<
^afte 99ilb ba« o. SRartiu« (a, 55 ff.) in biefer ^\n^6)t oon ben (Sin«
geborenen Sraflien« uber^auf^t gegeben ^at, burfte mo^I {u buntel
gehalten fein. 3n 9tüdf^t be« Sertaufed ber eigenen jtinber, ben
man ben Ouarani oorgemorfen ^at, bemertt Meng g er (Reife 131,
325) bat ^i^§ ^dddjtend bon ffiaifen ober oon gefto^fenen 5Mnbern
oerftanben merben bflrfe. S)ie (E^iriguana, bie ebenfalls feine ^ei«
rat^«ceremonien ^ben (Weddell bei Castelnau VI, 56), idfen
i^re e^en oft »ieber auf um neue ju f({>Hefen: ber »ewerber liefert
bem Wib^ien ffiitbt>ret unb grut^te, unb jhllt ein9unbeI9lei«^oIi oor
bie X^ür i^rer ^ütte; nimmt jte biefe« ju fl^ herein, fo ifl er erhört unb
bie C^e mirb oofliogen (Lettres 6d. II, 182). Sie (Bemeinen (^aben
bei i^nen nur eine grau, ber ^du<)tling beren jmei (Viedma b, 49).
9fle befannten Sölter oon Sab ^merifa l^oben etma« Sanbbau
(0. TOartiu« a, 33). J>ie Xu»)i, obglei* nid^t feflfaffig, jogen ^au^t'
\äm^ SWanioc unb Wai« (^. Stäben 5ln^. 10, 36, de Lact XVI,
9, Lery 155, bei lejjterem über beren 3ubereltung). Die gelborbeit
mürbe gemeinfam betrieben unb bei biefec (Gelegenheit bem beraufd^en«
ben Caouin ober Kaveog* jtart jugef^co^en, ba« in bem gego^renen
* (Ein berauf(^enbe4 dlettdnf blefei «tt ifl in eub «merifa fe^r aflgemein
424 leufiere« Mtn bei Xupi.
Suf0U§ oon Wai« oter ^irfe beflant bcn bie HBeibet Docl^ec getaut
unb getoc^t ^ttcn ; u6et^QUt>t waren Zrinfgelage bei i^nen ^uftg
(de Laet XV, 2. Lery 162 ff.)- 3luf bad gelb <|inaud ge^^t ber
aRann fletd t)ot, bei bec Kudfebr bintec bec grau, bamit btefe bei ®e«
fo^t leicbtcr fiieben fönne; im Dorfe ^at fle ben Sortritt um fteU bo
obacbtct merben ^u fönnen (de Laet). Um ba« gleif(^ langfam )u
braten ober ^u trocfnen bebienten fte {t(^ eined anf t)\n (Säbeln ruben*
ben Dtofled oon {)olifidben (boucan). 93eim (Sffen berrfc^te g&n^Uib«
6tiöe (Lery 171, Thevet 30). ©ie jogen mele ^übner, urf^jrüng*
\id) nur n)elf(be, unb trieben gifcbfang, {u meiern jte auf gIo|en oon
nur 2' 2&nge unb breite in bie ruhige @ee fubren, tbeiU mit Sogen
unb Weil tbeile mit ber ^ngei (Lery 187, 207). 3)en Sabal raucb«
ten fiein gorm oon Zigarren, ho<fy nur bie üD^dnner (Thevet 32).
®cmeinf(baftli(bed iRaucben i{i aucb in SraftUen bad Symbol oon
grieben unb greunbfc^aft (o. HJ^artiud a, 48). ^ie Suf^i gingen
oddig unbetieibet (Lery 139, Gandavo 118) unb wobnten in 2
bid 500 Scbritte langen, 20 — 30' breiten Käufern bie au« bicfem ^olj«
totxt beflanben unb mit $almblättern gebecft maren; biefe umf(bloffen
öfter« im Sierect einen großen $la^, unb in i^nen lebten bidmeiien
b.unbert unb mebrere gomilien ^ufammen (Thevet 44, de Laet
XVI, 9, ^. ®taben i^lnb- ^> Pigafetta 16). 3b<« Dörfer befiel'
ten ^mar jlet« biefelben Women, mürben aber alle fünf bi« fecb« 9Ro»
nate oerfe^t (Lery 304). 3)er ^audrat^ beßanb au« irbenen 6(^äf«
fein unb (äefdgen oon oerfc^iebener gorm, bie gebrannt unb inmen*
big glaftrt maren (berf. 308, ^. ©taben ^nb. 13). 3^re &yinbel
mar ein ©totf oon r £änge ber mit ^ulfe einer ^oliernen j^ugel bur«^
bie er gefiedt mar, mie ein ilreifel gebrebt mürbe, tflu« ben fe^r fein
gefponnenen gäben mebten fte an einfallen , aufredet fiebenben Sieb»
flüblen bie ^angemalten in benen fte fc^liefrn. 3um mei| mafcben
ber befcbmu^ten ®emebe mcnbcten fte ben 6aft einer ®urtenart an
(Lery 306, ^. Stoben ilnb. 6). Luccock (435) befcbreibt neuer'
bing« eine oon 3nbianern ber ^rooin^ IKina« gerae« erfunbene Wa«
f(t)ine um SXanioc ju flampfen ober ftaffee gu ent^ulfen aU ein beac^«
tenemert^e« 3^ugni0 für t^re (Srfinbfamteit, unb £ie| (53) fü^rt gum
oetbreitet. iRame unb ^ereitungdioeife eiinnetn an bie Jtaoa ber €übfeeinfula«
ner (01111376, <Pr.9){af.a, 1,79. II, 220, ^. etaben 17, 21, 28, «nb.l4:
Caui, Kaawy, Kawi, Kawawy).
%tvtittti geben ber (l^uarani. 42S
9e»et(e i^rer Srauc^barleit unb X^&tigteit an bo§ bie tleinen tupfet'
btaunen &aboUe4 aud bem nörblid^en Srofilieii ftc^ aU tu^tige ge«
le^rige unb tteue SKatrofen in ber btaftlionif^en SRarine au^^eic^nen.
3n bec $tok>in) $ara bienen bie Singebocenen ^&ufig auf ben &6^\^i»
merfien unb aU ®olbaten (@pi; unb 9R. 903).
Set ben Ouarani fanben bie ©t^aniet ju i^ret Setmunberung
audgebe^nten ^aid« SoffaDa* unb (Semüfebau, ^u^ncr Papageien
unb anbetet Hausgeflügel in 9Kenge, unb et^ietten burd^ freunblt^ie
Se^anblung überaU fiebenSmittel von i^nen im Uebecfiui (Cabeza
de y. 552). Sidmeilen ^aben fie milbe @c^n>eine, fe^r (^&ufig Strauße
ge}&^mt, unb ed gab Sollet untet i^ncn bei benen bie Sßeibet Don
ben @(^ultetn bid auf bie guge in felbßgemad^te mei^e 3<uge getiet*
bet maten (S)obti^^offet 1, 115, 421, 84). 3^te SBo^nungen
bauten fie aud H0I5 unb Q>ixof) , Ratten Stommeln unb Ztompeten
aU ftttegdmuftt unb fleine äRetattpIatten bie {ie an bet Stitn befefiig«
ten um ben geinb im ftampfe bamit^u blenben (Cabeza de Vaca
557, 561, 572). 92euetbingd fteilid;^ ^öten mit nut oon fc^Iec^tet
9en)itt^f(()aftung bet gelber bie bei i^ncn jut (Stnte^eit Semeingut
finb. Don GeftäBigteit jut Qtxt beS SRei((^t^umd, t)on Sebulb unb
%patff\z iut Seit bed SNangeU (Stengget, »eife 123 ff.), ^ie ß^i«
tiguana ^aben jlto|fgebetfte Butten uon Xo^t ober $fa^(n9ett unb
Se^m ; fte ftnb Dietecflg mit lang ^etab^ftngenben S)ä4ietn unb fe^t
reinli^i ( Viedma b,8, 50, Weddell bei Castelnau VI, 56,258).
3()te S)5tfet legen fte tteidfotmig an, fo baB fte einen freien $la| ein«
fc^lielen (Lettres ^d. II, 131). &ie ftnb fefifdfflg, bauen Stuckte,
^aben SRinbet« unb $fetbe^erben , bo4) flnb fie bem Srunfe fe^r et*
geben (Weddell a. a. O. 306, Viedma b, 10). 9Ran<^e t)on i^nen
fleiben ft^ gan} fpanif4) in a^auinmoUe, bie mcifien abet ttagen blo6
einen @4)ut}, nur bei Smpfangdfeierlic^feiten einen $on4o (betf. 9,
49). 3^te 9Ba{fen {tnb Sogen unb $feil. Son $tobucten t^te«
Jlun^fLeiged {tnb nutno(|i bie 12 S^ecimetet ^o^^en unb 1 SRetet mei«
ten itbenen ftruge ^u nennen bie fte t)etfettigen (Weddell a. a.
D. 56).
S)ad gtoge Soll bet Omagua tebet jmat feinen 2)iaf ett Ux Xupi«
fpta^^e , fle^t abet uniioeifel^aft in einem no^eten Set^altnig {u ben
Xupi'®uaranid, ma^tfc^einlic^ in bem eine« Kebenftammed jum
^aupifiamme (9)ater, 9riit^tib.IIi,2, 604, ;^auptfa4)li<|) na^ Coa-
426 dultut ber Dmagua im 16. 3^^^^-
dainine). ^ie Setmanbtf^aft beiber ^ot näc^jl le^tetfin Sei gl
(79) au«öefpro4ien,®piyunb Kar tili« (1192), fpöppig (11,423),
Velasco (III, 5, 6) u.l. fic 6ejl&tiQt. 3)ie altefleh Wac^ric^ten übet fie
rühren Don $(>ilipp t)on Butten, Orellana unb Acuna ^et. 3>fr
erflete flie^ (1540ff.), tt)ie oben ermd^^nt (p. 367), jenfeit« be« (Buo*
Diare inSRacatoa auf bie befUibeten unbbirtigen ©uai^pe« ober (Sua^u*
pe«, bief(^on®corgDon6peier(1536)befu^tunbin3>örfeTnn)o^«
nenb gefunben ^atte, in benen unter anbern ein mel^r ald 200 6(^ritte Ian<
ge« ^au4 mit ^mei grofen X^uren ßanb, eine %xt 9^onnenno{ler unb
gugleid^ Semjjel ber ©onne, wo Opfer gebro^t würben (Simon I,
3, 12). $|iiHpp t>on ^utten ^atte auf feinem 9Bege nad^^ Sfiben
(Eingeborene getrofen bie ganj nacft maren, feine SBo^nungen Ratten
unb o^ne <£^e lebten; in ber gut gebauten ®tabt 9)tacatoa aber na^
meu i^n beffeibete 99en)0^ner gut auf, er fa^ bebaute gelber, unb man
fagte i^m ba§ im Suboflen bie Omaguad unter i^rem Oberprieflet
Duareca lebten, We bef leibet feien »ie bie ©panier, grofe gerben«
totere gleidd benen in $eru, oieted ^oudgeflAgel unb (Solb unb &U
ber Ratten (berf. I, 5. 3—7). Die ©panier überjeugten ftdjy burt% bett
9ugenf4)etn oon ber SBa^r(>eit biefed Serici^te«: bie Oiyegua« ober
Omagua« roo^nten in einem jlarf beodiferten Sanbe, ba« breite unb
gute 9Bcge unb fe^r gro§e 2)drfer mit geraben ©tta^en ^atte; fte gin<
gen fiel« bef leibet, trugen geberbflfd^e, führten lange Sanjen unb
©(^ilbe unb trieben regelmifigen Sanbbau. Sin gro^e« ^au« ba« bem
Häuptling gehörte, mürbe ifinen aU berSempel beiei4netbert)ie1e3bole
oon falber b\i ju ganzer Sebendgroge enthielte (Simon 1,5,7 f., Pie-
drahitaX, 5). Orellanafanb im fianbe ber^omaga ober ^oma«
gua eine tupferne 9;t t>on na^eju peruanifc^er gorm, gut glafir^
M 3tbengef(^irr mit fe^r gierlic^en SRalereien unb gro^e 3boIe. S«
^errf(^te in biefen Oegenben ©onnencultu« : bie Spüren ber SSo^nun«
gen maren nac^ Offen gerichtet; badfetbe mar aud) no^ meiter flrom«
abm&rt« in ber 9)a(^e ber SRunbung be« 9t. IVegro ber gaU, mo Orel*
laoa in einem S>orfe eineit ©onnenaltar fa^, auf melc^em in ^ol)«
Stelief ein Z^urm mit jmei X^oren bargefledt mar; auf beiben ©eiten
befanben ft^ gmei rucfmärtifd^auenbe 2dmen , auf bem $Ia(e aber
|lanb ber Xempel ber ©onne, in xotl^tm eine Menge f(^dner geber«
m&ntel aufbema^rt mürbe (Oviedo XLIX, 3, L, 24). Herrera
(VI, 9, 4 ) fugt biefen Angaben nur no(^ ^ingu baf an ben Srmen
fBo^tifil unb ^etfunfl. 427
ttnb ffiaben bcr gtganttf^en 3boIe t>on benen Orellaaa ec^i^Ite,
Stftbet angebrad^t maren. 2)ie 9lu«bc(nung be« 6onnencultu« am
Smajona« obiv&rt« t>on ben Omaguad ^at (iDanjig Sa^rc fpäter
(1561) Agnirre bejlfttigt: bei ben unbefleibeten cannibalifd|^en 9rn0'
quina« fanb et Xemt>el bei meieren bie Silber bon Sonne unb 9^onb
aufgejlettt maten, meUeidi^t oU mdnntid^e unb meibllc^e ®ottf)t\i (Si-
mon 1, 6, 24).
Uebet ben 99o^nfl|^ bet Dmaguad ftnbet f (^ eine nähere Angabe
erfl bei Acuna: biefer berichtet namU<^ ba§ i^t 8anb t)on geringer
Sreite, aber 2001egua8 fang fei unb an( IWarannon abmärt« fi^ bi«
auf 16 leguas t>on ber S^unbung bed ^utuma^o er|lre<fe. <£r nennt
etne9{enge Don Sölfernamen bie ie^t oerfc^wunben ftnb, ttnb feine
9rmer!ungen (667, 680) über ben <&anbel ber Suniiicari« mit oor«
trefflichem Sdpferge[d|^irr« mt über bie audgejeid^neten ^oljfcf^nij^ereien
btr Caripunad unb Surinam (bie erfleren üon ber 9Xünbung bed 3u«
rua firomabmart« , bie Unteren beiben oberhalb ber Wünbung be« 9t.
Negro), beuten barauf ^in ba§ fic^ bie Sultur meiere bei ben Oma*
guad bejlanb, ma^rfc^einlic^ \>on i^nen a\xi au(^ über anbere SöKer
am Vmajonenjirom oerbreitet ^atte; fte felbß aber fotlen t)on einigen
Dui|od gelernt ^aben bie oor ben Spaniern gefluchtet, gu i^nen ge«
tommen feien (658). ftönnen toir nun {mar nxd)t baran beuten ba§
bie Omaguad ^d) erft um bie Seit ber Eroberung cioilifirt (i&tten , fo
liegt bo4) in jener Eingabe Acuna*8 ein t)ieaet(^t ric^^tiger ^inmei«
auf bie ®egenb uon melcber ^o^ere Silbung gu x^ntn gelangt \% 3>it
&uiio4 namlic^ merben mit ben ^umbod unb mefireren anberen 93d1«
fern Don Rodriguez (I, 6) aU bie Semo^ner ber ©ebirge im @u<
ben Don ^opat^an genannt unb Piedrahita (IV, 1) fü^rt bie Oma*
gtta4 fetbft neben ben ^ijaod unb $aege« aU eine« ber brei ^aupt«
odlfet Don ^ßopapan auf. Condamine ermahnt in jenen ®egen«
ben ebenfadd ein SoU ber Omagua« unb ftnbet ed R)a()tf(^einlic^, bo|
fie Dor ben Spaniern bii SReu ®ranaba eroberten, geflogen, Don bort
an einem ber fubdflli^ laufenben Ströme ^erabgegogen feien — biefer
^Ittd^t freili^i ld|t {Idj^ taum beiflimmen, ba fte fc^on Dor ber Witte
be« 1 6. 3a^r^unbert« am 9Rarannon in großer ^Hu^be^nung feßfagen
unb bit &Uefien Seri^lte Don fol(^er Sinmanberung ni^M mitt^eilen.
3)ie Omaguafpete, b.i. bie wahren Dmagua«, mo^nten (nac^
Acu na) am oberen ^utuma^o, ein anberer ZfytW berfelben am oberen
428 Semanbte bei Omaguad.
^etau ober g)uta9; $atec Girval fe||t bie Omaguo^ an bieUfer be4
^apura (Soter, SJ^it^rib. III, 2, 597). 9{un ^eigt ti poax bei de
Laet (Index capp. ad üb. XVII not) bag nac^ Cevallos unter
bem fRanun ber Omaguad mehrere t)erf4)iebcne IBöIfet jufammenge«
fagt n)urben*, ba inbeffen biefe 93c^QUptund gan^ ifolict fle^t unb
ber eigentliche Dtame ber Dmaguad na^ Acuna %^\xai ^eigt. ftnb mit
oielmel^r t)erfu4)t (mit Sater a. a. O. 599) in aUen ben SöKern 93er«
manbte tion i^nen ju Dermut^en, beren 9^amen bem ij^rigen ^U\6^ {tnb
ober biefen aU 93e|lanbt^eii entl[)dlt. !£)a^in gehören bie 2(guad n>el4^e
man jerflreut in ^c\x ©ranoba, SSenejuela unb in ben Sbenen hti
Drinoco gefunben ^at, nomentlic^ in 10" n. 93. unb 305^ 8. , 9® n.
99. unb 314<> 8., im Snnern unter 4« f. 93. unb 305*" 8. (ebenb.);
bann bie Snaguad am ©uaoiare. gerner nennt Herrer a (lY,
7, 6) ^n)if(^en (^oro unb ^arquifimeto ^faguad, bie oermut^liti^ mit
ben 9l4aguad ibentifci^ ftnb, meiere ^umbolbt (ed. ^ auf f III, 34)
neben ben (Suamod ©uaiibod unb Otomafen aU bie 93en)0^ner ^er
(Sbene ^mif^en bem ^pure Tltta unb ®uat)iare anführt. Piedra-
hita (I, 2) bejeic^net bie ^(^aguad in ben (Ebenen t)on @. Suanjub«
öfllic^ t)on bem ^aut>t|ite ber äRuipdcad, aU bad fä^igße ven allen
93dltern 9{eu ©ranaba'd. ^onbaguad fü^rt Oviedo (XXV, 2)
an o^ne i^ren SBo^nft^ nd^er ^u be^ei^nen. S)ie (lapanaguad ober
99ufquipaned am re^^ten Ufer bed Uca^ale ben SDta^orunad benachbart
(Maw468), unb bie c^rijtianiftrten URaragua^ am ^uta^ (Uern-
don 247) jtnb oieUei^t ^ier^er ju rechnen, fc^merlic^ bagegen bie
^aguad bei $ebad am 3)^aranon, meldS^e ganj ben ^aarfc^nitt bei
ISlt « Peruaner tragen (Maw 200) unb ftc^ für S'^a^fommen ber 3n«
ca« i^alten (Oscuiati 209); K>on Oastelnau (V, 1 8) ftnb fie n&^r
befc^rieben morben. 2>ie ^apaguad auf ber Dßfeite bed 9tQpo
(Lettres ed. II, 112), an tDtl(i)tm nac^ 93eigl (99) bur(^g&ngig bie»
felbe Sprache ^errfc^te, geborten mit ben Omaguad ^u ben 93dl(ern
bei benen bie SRiffton in ber 3^^^ ^^^ 1683—1727 (Eingang fanb
(Velasco III, 5, 10). Senn de Angelis (Indice ju Qttzman,
XL) bie $ai;iaguad am $aragua)^ ju ben (Suarani ^ä^lt , fo \6)t\nt
* 3m (degenfa()e ^u biefet Angabe btf^aupitt Alcedo. bie Omaguai feien
tai amioeiteflen oerbreitete SÖoIt in %mttita unb fie führten in oerfcbiebenen ^t»
Iienben DeTM)iebene fRamen, ed gebe Dmaguaö in Seneguefa, imifc^cn ben Qlttf*
en SRa)»o (^uraia^ ^utumopo unb 92egio mit am 3)2atannon.
Die docamad, ^unmapa^ u. a. 429
eine itrt^um1i(^e Angabe beiHervasCf. Sater, S^U^rtb.III, 2, 489)
m\i bie Seiie^ung i^red Dtomen« }u ben Dmagua« ba« ßtngtge )u
fein, toa^ f!^ für biefe ^nfd^t geltenb mQ<^en Iö§t, obwol^I bad Sor«
fommen i^re« 9?amend in fo meit entlegenen Sänbern eine mertmur«
bigc I^atfac^e ifl, bie ju weiterer Unterfu^ung iiufforbert.
SWit etwo« größerer ©i^et^eit löit^c^ bie »erwanbtf^aft einiger
anbcren IBölfer ju ben Dmaguad nac^meifen. Unter ben VicapaM,
bie fprodjlid^ ben festeren fe^r na^e flehen (Rodrigucz VI, 5), <tnb
n)aM4^<nlidgf bie ^ocamad ^u berße^en, bie nad^ Sei gl (60) in
früherer 3eit am Uca^ale jtoölf Xogereifen »on beffen ÜRunbung lebten
unb beren S^ra^e er a(« biefelbe angiebt mt bie ber Omaguad; aut^
foUen {ie i^re ^erfunft felb|l Don biefen ableiten (Osculati 231).
Rodriguez (III, 2), ber fte bon feinen Uca^ale« }U unterf (Reiben
i^tint, giebt fle am ^uaüaga an; Ca8telnau'(IV, 455) fanb So«
cama« in Wauta, bie fru^ier in Sa fiaguna gelebt Ratten. Velasco
(III, 5, 9) bölt iie für urfpränglii^ oerfd^ieben bon ben JDmagua« unb
glaubt ba§ fte fidgf erjt feit 1680 mit biefen gemif^t ^aben. 2>ie So«
camiQad finb eine ^bt^eilung bedfelben Solte«. S)ie ^urimaguad
if(^einen bie Dmagua« bom 3)urua }u fein; menigflend n)0^nten fie
bort in früherer 3eit. fHad) ^dppig (II, 384) »ören fle t)on bet
ÜRunbung be« ^Kabeira im 17.3afir^unbfrt bon$ortugiefenberbrangt,
an ben <^uallaga gef ommen , n)0 bie 2)l{if{!on liegt bie i^ren 9^amen
fu^rt. SBenig ma^rfc^einlid[^ i{l baf fie bie Dmagua« ^mar aU Ser«
manbte be^anbeln, jugleic^ aber eine oöQig oerfd^iebene @^ra^e reben
foQten (Velasco III, 5, 19). ^ud^ bieXocanttn« am gleid^nami«
gen ^luffe unter 5^ f. S. foQen \pta^\\6) ju ben Dmagua« gehören
(Sater a. a. D. 602). Snbli(^ fc^einen fid^ bie bor^in ermäbi^ten
(Buai^uped ben Dmagua« an^ufd^liegen , ba bie Sultur^ufe auf ber
fie im 16. 3a^r^unbert flanben, fo }iemli(^ biefelbe war wie bie ber
le^teren; auä) in ben Dtomaten ^at ^umbolbt (SR. in b. 9eq. IV,
578) Serwanbte berfelben »ermutbet.
^ie 3ufammengeb5rigfeit biefer Sölfer ooraudgefe^t, ergiebt fl(^
bog 3roeige bed Omagua« Stammet im Flußgebiete be4 9Reta unb
®uaoiare im Ojlen unb ©äbojlen bad Sanb ber SRu^^ca«' umgaben.
Stimmt man ^inju baß bie Omaguad i^rer Sage na^ oom dfilic^en
tb^ange ber 9lnben bon 9?eu ®ranaba über ben 2)a|)ura an ben Vta*
rannon gebrungen j^nb (^umbolbt a. a. O.), fo wirb man geneigt
430 Urfpntng i^ret aultut, fpätete 9in<ff(^ritte.
fein ^cn Urfpcung ifiret (liultuT bei t>cn SRup^cad ^u fu^^cn. %U ein
nic^t unintereffanter 9lebenttm{lanb ifl in tiefer ^infldj^t noc^ ^crüDt*
ju^eben , ba§ ^u bei fru^^er enoa^nten menfc^1i(^en Statue mit long
na^ hinten autge^ogenem <5(^äbel, bie mon in Barra do Bao Negro
cntbecft ^at, bie Omagua«, ba fte t^re i^opfe fomo^I t>orn aU hinten
abplatteten (Acufia 659) un^ bic Sottet oerad^teten tt)elc^e bie§ ni((t
traten (UUoa I, 329), eine ebenfo auffadenbe $araOele barbieten to\t
ber bei Uricoechea (Xafel 2) abgebilbete na(^ hinten fang gejogene
@^abel eine« Eingeborenen ber ^rot^inj Sele) in Reu (Sranaba.
fRaäf Joaq. Acosta (222) ^errft^te biefe Sitte ber boppelten 9Li*
plattung ^mar nid^t bei ben SKupdca« ober Q.f^ib6)a^, bem Cutturt^olte
t)on 9leu 9ranaba , »o()I aber bei ben i^nen benachbarten $an(^e4.
9uc^ ba« SBenige tt>a« xüxx oon bem religiöfen Sultu« ber Omagua«
miffen, fc^eint jener fKnft(^t günflig ju fein.
^ie Omagua« ober Sampeoa« (b.i.$tatt!öpfc) ^eicbnen ftd^ burcft
^eOere Hautfarbe unb beffere ftörperbilbung t>or ben übrigen 3nbia«
nern an« (Spi; unb ORartiu« 1192). 9lo6) Olloa (I, 328 f.) be«
jei^^net fie nebjl ben ^urimagua« aU bie f&^ig|len unb cuUioirteflen
unter ben Eingeborenen biefer Sanber: bie Unteren bilbeten eine ^rt
oon Slepublit, beibe maren fcg^aft, führten fein au«f(^n>eifenbe« Seben
unb Ratten IBeamte meiere bie öffentii(|ic Orbnung aufregt l^ielten;
no^ ie^t ftnb fte fiol} auf ibre ^Nationalität unb geigen {i(^ gebifbet
in i^rer @pro(^e (Velasco III, 5, 6), bo<^ fc^einen fte betr&(^tli(^ ge«
funten ju fein in golge ber r&uberifd^en Einf&fle xct\d)t bie $ortugte«
fen feit 1641 oon ®ran $ara ()er gegen fte audgefü^rt ^aben. £)ie
erbic^tete Sefd^ulbigung be« Eannibali«mu« mu§te c« rechtfertigen
bag fte oiele oon i^nen in bie 6t(aoerei fortfd^Ieppten. Xro^ tapferen
9S3iberflanbe« bemächtigten fid) jene aQm&iic^ be« Sanbe« bi« jum
R. 9?egro unb brangen im 3a^re 1710 oermöge eine« maffen^aften
Angriffe« auf bie IRiffionen oon bort no(^ um 8^ n>eiter nac^ Sßefien
oor; ein &bnlic^er UeberfaQ im Sahire 1732 mürbe bagegcn abgefc^Ia*
gen (ebenb. 12, Rodriguez VI, 5). Ueber^aupt ftnben |t(^ iejit
am 9ma§onenfirome nur nod^ fc^^mac^e unb ßart oer&nberte Ke^e
ber alten Semo^^nei unb oon ben oielen oon Acuna al« mächtig ge<
nannten Söltern feine ober faum no(^ eine Spur (Spir u.9R. 1029).
9to(^ gtgenm&rtig ^e^tn {mar bie 3nbianer in biefen Qanbern ett»a4
|^4^er a(« in Sub SraftUen (Wallace 476), aber i^re Itunflfettig-
€4tlbmiim bei C^ocamad unb Dtomafen. 4S|
teilen, bie oon Sloetto« aufwart« juncfimen (Qpif u. SR. 1154,
1171), etfirecfen {{(^ nt^t ^inau« über bie Serfertigung i^rer®erSt^t
unb 3Baffen, Töpferarbeit, gef<^i(fte« $feilf^iegen unb ^if^en (Dgl.
6pi| unb Tl. 1023), ben Sau von ftö^nen unb berglei^en (W.H.
Edwards 16f.). 9m unteren St. Kegro namentlich liefern fie @c^oo«
ner jum Slug^anbel Don einem ©ehalte bid ju 200 Xonnen, Ruberen
^erßcUuna fie fi^ nur be« Seile« unb Jammer« bebienen (Wal-
lace 236).
2)ie (Socama« ^aben (iemlicC» bitfen bierecfigen jtopf, bodji, mie
ed f^eint, ol^ne funftlid^e Serunflaltung beffelben, groge ^ugen , bide
unb ^iemli^ platte Kafe unb muljlige uber()an0enbe Oberlippe; bie
Hautfarbe i{! gelbbraun (Osculati 231). 3)er perutfenartig in bie
0d^e {le^enbe ^aarn)u<^« ber bei i(^nen bisweilen t^ortommt ($dp«
pig II, 450), erinnert an bie SKifc^ling^ra^e ber ßafufod (Dgl. 6pi|
unb SR. 215).. @ie ftnb mut^ig unb triegerif^, oon großem Unab*
^5ngig{eit4{tnn unb bebeutenber Sitbung^f&^igteit, bocfi ^aben fte in
manchen S)5rfern bie t)on ben SRifjtonfiren eingeführten (Einrichtungen
unb (^ri{tli(^en SuUu4 fpater freimiOig beibehalten ($dpp ig 11,403).
Sei Unanue (num. 78) werben {te aU (iemlic^ barbarifc^ befc^rieben.
S)ie Otomaten jwifc^en bem ^pure unb @inaruco werben bon
^umbolbt (Sft. in b. 9eq. IV, 555) al4 ^i§li(^ unb oerfunten, oon
Depons (148) Weit bort()eil haftet gef^ilbert. ®ie ^aben bur^ i^t
Srbeelfen eine gewi{{e9erfi^mt^eit erlangt, fo wenig au4fdSilie§Uc^i(inen
aucfi bieg eigen ift, benn e4 ^errfc^^t, wenn aud^ in geringerer 9u4«
bel^nung, {.S. auf ben tleinen ^ntiQen bei allen ftlaffen ber Seoöl«
terung (du Tertre II, 375, Labat I, 1, 149), im @ertdo unb am
^majonen^ome (6pif unb HR. 327, 1081), würbe in SRa^nad felbfl
an man(!^en X^ieren beobachtet ($dppig II, 452) unb ift überl^^aupt
eine fe^r weit verbreitete (Srfd^einung (9t&^ere4 bei <&umbolbt, ^U'
ftc^ten ber 9tat. I, 231 unb ^eufinger, bie (Seop^agie). 3)ie Oto<
maten berje^ren t&glic^ o^ne Kac^t^il 3 — 4" bicfe Jhigeln bon fettem,
etwad gebranntem Selten, ber einige 3<it im 3a^re fogar i^re einzige
Wahrung audmad^t (^umbotbt). Gumilla (11) erii^lt bon i^nen
bag fte bor bem Aufgange ber Sonne immer i^re Xobten (u beweinen
Pflegten, bag bann ber Häuptling bie 9ef(4&fte be4 Zage4 an bie Sin«
(einen bertt^eilte unb bag fte ben f$elbbau gemeinfam trieben : oieUeicfit
bürfen wir baraud [erliegen bag fte in fru(»erer Seit etwa« f^öfytx ftan«
43t Dmaguad unb DmaguacaS ,
ben ald \i%t 3l^re jungen Seute merben mit alten ffieibern beti^eira«
tljet, no^ beren lobe mit jungen TOSb^en (^artfinf 32). 35ren
Utffjrung foKen fie bon ein t)aQr ^eUbldcfen herleiten (Gumilla 6).
6d^on Sätet ijl bie 97amen«ö^nlid^!ett ber Omagua9 mit ben
OmaguacQ« aufgefallen, XotM^t bei deLaet (XIV, 12) aH ein
tei(^ed unb einigermagen cultibirte« Solt mit gto§en 8ama^etben unb
felbfigemebtcn SBoHenfleibetn nörblic^ t)on 3uju)^ ermS^nt n)erben.
Lozano (119, 192) giebt fie 18 leguas bon Unterer Stabt entfernt
an, bie fte jmeimal ^erflörten (Charleyoix I, 290), unb aH 9ta4«
barn ber @^f)iriguanad. Sei ber SermanbtfdE^aft ber Omaguad ju ben
®uarani< unb il^rer meiten Verbreitung nac^ IRorben, mürbe ed me<
nig auffaüenb fein einen ^votx^ berfelben au(^ im 6uben in Xucuman
mieber ^u finben, menn ft$ biefe ^nnal^me au< anberen ®runben aU
au< einer blogen 9^amen«ä^nfi$feit empfehlen foate. 9(maiuacae ober
^mal^uacad (Omaguacat) ftnben f)(^ neuerbing« unter ben SBanber«
fiSmmen in ber ®egenb bon Garapacu , ^mifcf^en bem gtuffe Suia
unb bem Uca^ale (Herndon 209, 469) unb 3 Xagereifen oftlit^ bon
Unterem am Samoi^a ; i^re ©pra^e gehört mie bie mehrerer anberen
Sölfer bed Ucapate, ber 6onibo#, @a(!t)ibo«, @epibod u. a., gu bem
®tamme ber $ano« meiere Dom ^uaKaga ^erübergefommen ftnb (Ga-
stclnau IV, 377, 387, 396, 450); oon ben $ano« aber*, bie mit
ben a^anoa« unb StUhi>^ ein Solf bilbeten, fagt Skinner(I, 364,
II, 96 ff.) ba§ pe mit ben Omagua« unb ßocamad feit langer 3«*
^bur* bie SJanbe be« Blute« bcrbunben" feien. We^rere Stimme
be« Uca^ale ))Iatten glei(^ ben Omagua« ben ftopf born unb hinten
ab (Herndon 203), mie bie§ Unanue (num. 78) bon ben (Singe*
borenen ber ^ampad bei 6acramento unb bon ben in ben Vnbed leben«
ben bemertt l^^at. SSir fe^en ferner mertmurbiger SBeife au(^ ben Na«
men ber 3uri« bie am 6olimoe« jmifc^en bem ^utuma^o unb 3a«
pura fi^en, (Wallace 510, au(^ SBater a. a. O. 612 nennt ftebort
na(^ P. Gir val) in Xucuman mieberfe^ren, unb jmar in Serbinbung
mit bem ber S)iaguite<. 3ene n5rbli(!t)en 3uri« ftnb ben Raffet
am unteren 3apura flamthbermanbt , einem Solfe bad in ®eftdS^t«iä*
gen unb ftdrperbilbung |t(6 glei(^ ben Omagua« bort()eil^aft bor ben
anberen eingeborenen @t&mmen unterf^eibet unb bem faufafifi^en
IR&^ete« übet fle im legten «bf(^nitte.
3iiried unb X){aguita«. 433
tppni n&^txt, m&tiTetib e« iU0lei(^ in {ittlit^cr unb religidfec Silbung
Quf einer entf))re(^enb ^o^en ®tufeju jie^en fc^eint (@))i| unb ÜRar«
tiud 1204 ff., 1287). Son ben Suried unb S^iaguita« in Xucuman
^ören wir ba§ fte n>ie i^re n5rbU(^en Stod^barn, bie Omaguocae, felbjl
gefpounene unb gemebte lEBoflenfleiber trugen (de La et a.a.O.).
bat baumwollene unb anbere 3^uge i^^nen aU aUgemeine« ZaufdSi«
mittel bienten, bat f e auger Samad au(^ ja^me ©trauge unb ^ü^ner
hielten (Herrera VIII, 5, 8f. unb 11). Die erfleren lebten in alter
Seit am @alabo, mo bie @))anier in ber (Segenb bon ®alta unb Sal«
(^aqui bei i^rem erflen Qinbringen (1543) eine flarte SeDöIterung
fanben, bie gut befleibet unb reit^licb mit Sebendmitteln Derfe^en mar
(Guzman I, 4, II, 6). S>ie Siaguitad im fublic^ften X^eiU t)on
Xucuman*^ oerel^^rten bie @onne in Xempeln unb glaubten baf bie |
Seelen i^rer (»erworbenen Häuptlinge al« Planeten , bie ber anberen i
9lenf(^en aU Sterne an ben ^immel oerfe^t mürben (Charlevoix
I, 103). 9ta(^ Herrera mar bie £iaguita«®pracl^e adgemein bei
ben (angeborenen Don Xucuman, obmo^I ed neben i^r no(^ Dier an«
bere Sprixc^en gab. Sater (ITOit^rib. III, 2, 438) ^at bed^alb Der»
mutzet bat ^^ ein 3^^i9 ^^^ (Buarani fei, unb anä) biet toärbe mie
bad SReijle ma« und t)on ben genannten Sdifern betannt ifl, mol^I ba« |
mit jufammen^immen bat f < ntit ben Omaguad permanbt {tnb. de j
tann nicbt unfere %bfi69i fein bie gäben burc^ meldjie mir biefe Sölter
miteinander oerfnupft ^aben, für fl&rfer unb faltbarer audjugeben I
aU fte ftnb; nur einen ginger^eig für weitere fpra^lic^e Unterfu(^un«
gen fdnnen fte geben, ber bei ber S)unfe1^eit be4 ®egenjianbe4 mill«
tommen fein mut.
2Bir fdnnen bie ^bf^meifung nac^ ffieften ju ber un« bie Serfol*
gung ber et^nograpl^^ifd^en SBer^dltniffe geführt ^at, nidgt fd^Iieten o^ne
tu bemerfen, bat «^ in Stflcfftc^t ber ^d^eren Sulturflufe auf melier
bie Omaguacad 3urid unb Diaguita« in Xucuman ftanben, am nd<^«
flen liegt an peruanifcbe Sinflüffe ju beuten, benn ber meftlic^^e X^eit
biefe« Sanbed, beffen innere« gan^ cutturlofe ^ö^lenbemo^ner inne
gehabt ^aben foOen, flanb jur S^it feiner (Sntbedung unter ber $err«
f(^aft ber 3nca« (Charlevoix I, 206 ff.). %\x^ ß^acd, beffen Warne
au« bem Quic^ua ßammt — ba« SBort chacü bejei^net bie groten
* Alcedo giebt fie im mefiU<^en, bie Jurted im öfklicben X^eiU oon Xu-
cuman an.
434 (l^ua;aTa|H)d , DrejoneiS , Sotapei ;
^et^en t>on ®uanaco< unb anbeten X^ieren, bie jur 3agb (ufornmen«
getrieben mürben (Zaratc, GarciUsso VIII, 17, Guevara II,
12, p. 157) — foüen bie 3nca« \d)on t>ox ber 3lntunft ber Spanier
®olb unb Silber belogen daben, iinb nad) berfclben mürbe e« ein 3U'
flui^t^ort Dieter eingeborenen Peruaner, bie {1(^, mie erj&^U mirb, na«
mentli^ auf einer 3nfel in bem See ber Xarat^ej am ^aragua^ nie«
berliejen, ba^er biefe ©egenb Puerto de los Reyes ober Puerto de
los Orejones genannt mürbe (Charlevoix I, 218f.); au(^ ben 9ta«
men be« irbifc^^en $arabiefe< (Paraiso terrenal) ^at man ibr bei*
gelegt.
2)ie erßen Ütac^ric^ten aber biefe^ fianb flammen oon Cabesa
de Vaca (676 ff.), üx fonb am ^aragua^ unter 19^ f. 9). ba« Solf
ber ® uaiarapod*, meiter^in an bem fogenannten Xara^ej'See bie
Sococie«, Xaquete« ober Xaquefe« unb S^anefe«, unb ergd^It oon ben
Semo^nern biefer (Begenben, baf fte SRai« unb Otanbiocca bauten,
Hausgeflügel hielten unb mie bie meiter im 3nncrn Sbole Ratten, b0((
nur oon ^ol); er fugt ^in|u, fte feien mittelgroß, gingen ganj unbe«
Reibet unb man nenne fie Oreione«, meil i^re bur^bol^rten O^r«
lapptn i^nen fafl bi< auf bie Schultern fingen. 3enfeit« ber Sumpfe
unb Seen lebten bie Sara pe«, 60 leguas im 9torben oon ben Ore*
Jone« ; biffe trieben ebenfalls Sanbbau unb ^ü^nerjuc^t, flanben aber
^d^er in materieller Sultur, benn fle trugen große baummoQene StUu
ber, bie oon i^ren Selbem verfertigt mürben. Guzman (1/4) tt)ei(t
oon biefen 3araped (Sarabed bei Guevara II, 6) meiter mit baßfie
unter einer mo^lgeorbneten , im SBefentli^en republifanifc^en Scrfaf'
fung lebten, an beren Spi^e ber Tlanii M Oberl^aupt ftanb, unb
baß fle, obgleich menig friegerif(^, loa) bei allen 9ladSibart)dffern ^od^
geachtet maren; ^iebfla^l unb (Sbebruc^ mürben bei i^nen oom Haupt«
ling gefiraft unb aU Semei« i^rer großen SRec^tlic^teit mirb angeführt,
baß Irala (1546) fein gan^ed 9tpM 14 S^onate lang i^nen über«
ließ unb bei ber tRütfte^r t»on feinem Buge nad^ Storbmeften %M un*
oerfe^rt ^uru(fert)ielt. ^U xf^xt geinbe im Korben merben (Suarani«
angegeben, mel^e bemnad^ flc^ bis in'S DueUgebiet bes^araguap au<>
* Diefe finb, mie Azar a fagt, oon ben 6pomeTn <0ua(bi< genannt mor«
ben unb baben i^ten SBo^nft^ nie oerlaffen. ^^xt geringen Otefle ~ fie foOen in
9olge fünflli<bet geblgeburten faft auSgeflorben fein ^ fanb no(b Cnstelnau
(II 467) in bet Umgegenb oon vciraitbo am gluffe SRonbego.
i^re (Suftur uitb beren Urfprun^. 435
gebreitet ju ^aben ((feinen. €(^mibcl (156 ff.) erjS^lt.oon bomafi»
ft^nlit^en Saumn^oQenjeugen, in tt)el(!^e ^irfd^e unb anbete Z^icrflgU'
ten eingemebt toaxtn, unb Don (Solbfa^en bei ben 6(^erued, unter
benen noa^rfc^einlic^ bic SEaro^e^ ju oerfte^en ftnb, benn er giebtbie
Kamen fafi bur(^9än0tg in fe^r oerflümmelter %oxm unb nennt bie
®(^erue« ein gro^ed, weit verbreitete« Soff ba« Don einem Einige be^
(ierrf4)t n)erbe; für bie gro^e Su^bel^nung ber Kaxa^^t^ aber fpri(^t
ber Umjianb ba$ Hern, de Ribera ber oom Puerto de los Reyes
naä) 9Beften ging ebenfaO« ouf biefe« Sott flie§, bod^ erft na(^bem er
bat (Bebiet ber ^erobagae« pa\fixt ^atte (Cabeza d e V. 598). 6r
fefb|! unb fein Sruber Fr. de Ribera fanben in ben SAnbern meft*
lid^ unb norbn)e{ifid[) bom 3£aro9e4^@ee, alfo nad^ $eru hinüber,
eine materielle Sultur bie fie in Srflaunen fe^te, unb menn man^e
ber oon i^nen jurficfgebrac^ten iVac^ric^ten auc^ ju abenteuerfidSi lau*
ten um glaubhaft ^u fein (bgl. aud^ Guzman II, 3, Guevera I,
11, Charlevoix I, 136), fo fi^eint ftd^ bod^ mit einer gemiffen @i4er<
^eit barau« f(^1ie§en $u laffen bag biefe Qänber in jener 3eit mit in
ben ^reie peruanif(^er Suftur gebogen morben maren. S)affir fprid^t
Dor ^Oem aud) ber Umftonb ba^ Irala jur Umfe^^r auf feinem Buge
bur(4 einen SBrief Gasca's oon $eru ^er genöt^igt mürbe, ber i(im
meiter norjubringen berbot ba ^S) barau« ergiebt txi^ er SAnber burc^«
jogen ^atte bie ben Peruanern mol^l befannt maren. 9Bir ^aben ba«
^er feine Urfac^e @(^miber< (164, 198) ffio^rHtiflf^t^ in Bmei*
fei JU jte^en , menn er bon großen @tÖbten ber Ort^uefend (Urtuefed)
unb ein^eimifdl^en @(^afen eriS^lt bie ald ßugbie^ gebraut^t unb ge»
fattelt mürben mie unfere ipferbc. 2)at er freilid) (220) ben qjunft
ber Umte^r 372 leguas nörblic^ bon Qlfuncion angiebt, ift fd^on bed«
^alb unmögli^, meil er i^injufe^t ba§ bon bort bier Spanier über
$otofi na^ Sima gegangen feien ; mir f önnen un« bielmel^^r jenen
$unft ^öc^jlen« unter 13— 15^ f. ». benfen, am Ouapa^ (SRamore)
mo Irala )U ben Sembicofi« fam (Charlevoix 1, 166), me^e un*
ter bem Kamen ber @amocofld aU 9lad)barn ber S^iriguana« unb
aU ein ju $eru gehörige« Solf jenfeit« be« (Buapa^ bei Guzman
(III, 1 1) angefahrt merben, unb ed mirb babur^ ma^rfc^einli^ ba(
and^ bie Suftur meiere Cabeza de Vaca unb anbere bei ben 3^ar«
ra^ed gefunben (latten, peruanifc^en Urfprunge« mar.
®e^en mir ber Djigrenje be« 3ncarei^e«, bie jeboc^ f^^merlid^ über»
28*
436 ©öboftgtenje be« Sncatcicfteö.
qU jugUic^ au4^ bic Q^ten^e feine« Sinfluffe« iDar, etma« loeitet naiC
fo ftnbet fl(^ golgenbe«. 3m 6uben Don Xticuman in 8. Jago del
Estero f^ri<^t bie SRaffe ber SeDölferung no(^ te^t Quidi^ua (Sar-
miento in N. Ann. de8 y. 1853 p. 302), nid^t aber in SRioja
(French in J. R. G. 8. IX, 399). S)ie (Begenb oon S. Miguel del
Tucuman gehörte jum X^eil no(^ )um Sncareic^e (6 uz man III, 12),
beffen ®))rad^e bei bet aRefli^enbebölterung eine« X^eile« oon @. ^aqo
natbli(^ t)om 9t.3)ulce unb in S^ilque unter 29<^ 10' (auf ber Strafe
t)on Sorbot^a nail^ @. Sago) t^errfc^t, mi^renb fie fonji im ®flben ie«
ne« glujfe« ni^t Der|tanben mirb ; and) in Xucuman @afta unb 3u'
\\ip micb nid^t Duic^ua qt^pxo^tn (Page 357). dtvifc^en bem Set«
meto unb ^ilcoma^o lebten nur ber (Sorbiflere junAc^ji „Seute oon
$eru bie ba« Sanb bauten", bie ß^urumata« (gente labradora de los
del Peru), 9tac^barn ber C^iriguana«, glei(^ben Peruanern in SBoQe
gefleibet, mit bem (Kraben be« ®ilber« unb mit beffen Verarbeitung
)U ®c^mu<f fachen befd^äftigt, unb ^i^mara * rebenbe Ghichas Orejones
meldte bie Seinen für bie 3nca« bearbeiteten unb bie (Sebirg^bdffer
unterwerfen foQten (Lozano 63, 72, 164). SieQeid^t barf bie lange,
I 1 % Qßeter bi(f e SNauer au« wettifeinben Sagen oon Aiefeln unb $Iat'
' ten o^ne Wörtel, aber genau aufeinanber ))a{fenb, meiere Weddell
I (bei Gaste In au VI, 230) djllic^ oon Xarija fanb, auf biefe perua*
nif(^en Snbianer ^urüdgefü^rt merben. 3m Sorben be< ^ilcoma^o
bilben Duic^uad unb Qui^ua<9Rif(^Iinge ben ^au))tt^eil ber Seodl«
ferung oon Sauce« unb ^omobamba (Weddell a.a.O. VI, 67, 97).
Sbenfo ^errfc^t in ber ®tabt unb bem gangen (Bebtet oon Co(4abamba
ba« Duic^ua, roi^renb in bem oon Valle grande mie in 8. Cruz de
la Sierra neuerbing« menigflen« nur f^anifc^ gefproc^^en mirb (Vied.
ma a, 46, 261, 308). »ic^t meit meflli(^ oon festerer 6tabt iß ber
iPuntt (cOte de Tinea) bi« mo^in bie 3nca« i^re Sroberung autge«
be^nt Ratten, mie man fagt, aU fie bie Kac^rid^t oon ber Sntunft ber
Spanier erl^ielten. S>ie Dui4ua«@))ra(^e, bie in (S^uquifaca unb
bejfen Umgebung attgemein oerbreitet if}, begann in biefer (Begenb, loo
{{(^ beim 3>orfe Samaipato no(4 alte 9)auref!e ftnben (Castelnau
m, 273 ff., 282,300).
IDiefe meite ^u^be^nung be« alt))eruanif(^en 9)ei(t»e« nac^ Ofien
unb Sübofteu, beffen (Srenjen nur oon ben C^iriguana« in biefen (Be*
genben bur^^broct^en morben ju fein fil^einen — Sobrij^offer (II,
fflaren bie Dieioned ^etuanet? 437
169) ntü&^nt fogar in ^orogual^ 3nbianrr bie Dui(^ua reben — ,
l&§t e< qU roo^l annehmbar etfc^eiiten bot peruanifc^e Oreioned am
diaxapt^'^H fofen, obmo^I fte t)on manchen @4^rift{!eaeTn ganj in'«
9iei(6 bei gabel bern)ie[en morben {tnb (de Angelis im Indice {U
Guzman, LX). 3nbe{fen Derfid^ern bie Lettres edif. (II, 166) ni(^t
unglaubbaft, bat fe burc^ bie SRamelutfen (^ortugiefen^SRif^linge),
bie biefe fianbet fo oft ))Iunbernb unb raubcnb burc^ijogen ^aben,
fc^on fru^seitig aufgerieben motben feien. ®)>fttere Seric^terßattet,
mie f(!^on Guevara (geb. 1720, II, 6) etjö^len nur no(^ Don Sua*
iaiapo^ jui Redeten unb Don ®uato« ^ui Sinten unmcit ber 3nfel ber
Otejoned (Quzman II, 3 ma(^t etma« abmeic^enbe Angaben über
i^re @i^e)| unb Gastelnau (11, 372, UI, 10, 13) bt\d^xt\bt bort
unb am unteren Sui^aba nur bie letzteren al« friebli(^e furc^tfame
Wenfc^en, bie meifl ))ortugiefif(!^ reben unb unter erbK^en ^auptiin«
gen fielen; {le {tnb Don fc^dnen 3ägen unb europ&ifc^em 9lu<fe^en,
bemnoc^ mo^I grdgtent^etU 9)^ifd^linge, (laben meifi langen SBart unb
behaarte ^lieber, gebogene Kafe unb gerabe gef(^U^te ^ugen, bo(^
etma« trumme Seine, ba fle Diel im jta^ne fijien. Snbeffen iß ^u ho
achten baB bie ^nmefen^eit peruanifc^er Oreioned am Xara^ed'See
aderbing« babur(^ mieber ^meifel^aft »irb, bai Cabeza de Yaca
m(^t fomo^I bei biefen Orejoned bie er gan) unbetfeibet f^tlbert, M
Dielme^r erft meiter^in bei ben Xara^e« Spuren einer ^d^eren Kultur
gefunben ^at, bag er nur i^re lang ^erab^&ngenben O^ren, nic^t i^re
peruanifc^e ^^bfiammung aU (Brunb iener Benennung angiebt, unb
bat (ben biefer 9tame oon ben Spaniern au4^ anbenvdrtd öfter Sdl«
Um beigelegt morben i{! , bie mit bem altperuanifc^en 9lbel nic^t bie
9b{iammung, fonbern nur bie Sitte einer auffattenben Verlängerung
bA O^^ren gemein Ratten*, moran fic^ bann ^&uftg bie Sermut^ung
tnupfte mel^^e ienem tleinen Solfe Ui ^Sara^ed'See'd ju feiner Se*
rä(^mt^eit Der^olfen ju ^aben f(^eint» bat fle Don peruanifc^em Ur«
fprunge feien. Saffen mir bie apoh^p^en Orejone« bei Seite oon
benen W. Raleigh in Serbinbung mit ben Sagen über SI 2)orabo
eriS^lt, bat f^^ ^n{t an ben Orinoco getommen feien unb bort eine
grote Stabt gebauet Ratten (Coreal II, 217), fo fanb no(!^ neuer«
^ IDiefelBe 6itte bat Ca s t ein au (II 28) in biefen Q^egenben neuetbing«
bei ben ^inage« am Unten Ufet bed Xocantind obetdalb feinei 93eretnigung mit
bem 91ragua9 gefunben. Sollten biefe bie alten Oreioned Dorn Satopcl-See fein?
438 (Soro^o«, doToabod, ^urid.
bing« OscuUti (209 ff.) ein Solt Ui Orejoned uon tleiiur Statut,
mit großen ftöpfen unb king audgejogenen O^ren am iinfen Ufer be4
SRarannon oon $e6ad bid na(^ Xabatinga ^in. ®ie ^aben merecfige«
(Befl^t unb bi(fe Sippen (Villayicencio 174) unb ßnb auc^.tm
Often be« mittleren unb unteren Kopo verbreitet. 9Sä^renb inbeffen
oon i^ren 9ta$barn in ^tba^ unb ®. 3ofer t)en ^agua«, bereit Z^pu«
Don bem ber SetDO^ner bed ytapo gan^ Derfc^ieben ifl (fie ftnb {iemlid^
^eQfarbig unb me^r gelbli^ aU bie fubli(^eren Sölfer, ^aben lange
gebogene, bo^ an ber @pi^e breite 9la\t) man4)ed etjä^lt mirb ba<
auf einen Sufammen^ong mit ben 3nca«3nbianern t)inn)ei{i (f. o6en
p. 428), ftnben mir Don jenen Dreione« ni^t^ biefer $lrt berid^tet.
URan fann nidE^t ermarteu baf bie 387 Sdlter tot\d)t Warden
(L*art de yerif. les d. XIII, 120) Ober bie 245 meiere SRarti u« (a,)
in iSraftlien nennt , fämmtlic^ ju bem Stamme ber ®uaranid ge^d'
ren fodten; vielmehr finb eine iD^enge bon Stämmen meiere ju biefen
feine nad^meiibare lBern>anbtf4)aft ^aben , jmifc^en fte ^ineingef^o«
ben. SBir führen bon i^nen junäd^fl bie Soropo« Soroabodunb
$urid an, bie aUe brei d()nlid^e Sprachen reben (b. Sfd^mege I,
125, 165, $r. Tla^, a, 1, 129) unb fafl f&mmtlid^ ^u ben bomejiicirten
unb feßfdfftgen 3nbianern gehören (3)urmei{ter 206). 3^re 3u'
fammenge(|örigfeit untereinanber Id§t \i^ inbeffen nur ald {weifel^oft
betra4)ten, ba i^re (Seft^t^bilbung beträc^itli^ berf(t)ieben ifl unb fp&«
tere SJtif^ung U\6)t ben Schein einer Spra^bermanbtfc^aft (lerbeige«
ffl^rt ^aben tann, bie urfprünglic^ oieüeic^t fehlte: bie $uri« finb
namlic^ t>on ben Sototubeu gebrängt, aud b(m Sunern getommen
unb ^aben bie oor ben einbringenben Europäern (iie^enben Coropotf
unb &oroabo^ mieber gegen bie ^lifte ^in ^urudgefd^oben (ebenb. 261).
Spif unb ÜRartiud (375 ff.) geben {mar an bag biefe brei Softer
im ^engeren nur menig oerfd^ieben, Hein ober mittelgroß unb untet'
fe^t feien, mit (urjen unb bannen Ißeinen, f(^iefer ^ugenlibfpafte,
tur^er unb etmad platter Kafe, bagegen ^at f(^on b. Sfc^mege (164)
bie Serf (Rieben ^eit ber ßoroabo« bon ben $uri« unb bie oft &d^i \i*
bifc^e $^9ftognomie ber erfleren f^eroorge^oben. 3^re Kafe ifi ^erbor«
ragenber mit nur fc^mac^ gemölbtem Stucfen , i^re Sippen biet f<^mä»
1er unb toeniger aufgemorfen, unb f<e gleichen im (Banjen me^t ben
Snbianern bon 9torb Omenta , n>ä^renb bie $uri4 me^t mongolen«
&^nli(^ pnb (Surmeifier 246, 260). $r. Waiimilian (a,1, 134)
fii^ilbect bic $un« 5 ' 5 " %to^,mtift untcrfel^t unb fidfc^ig, geiDö^ti'
Hi!^ mit tutjcr unb breiter, bidtveiien au(^ Heiner gebogener 9tafe
unb öfter« f(^ief gef(^li|^ten klugen; ber Jtot)f ifl bitf unb runb.
Housselle befc^retbt ben $urt*6(^Sbel ebenfaQ« aU iiemli(|^ runb;
ber Stirntfieil t{l me^r {ufammengebrucft of« ba« ^tnter^ou))t, bie
sinus frontales ^ar! entmicfelt, bie glabella breit unb tief, bie @(^IS«
fengegenb fe^r ^o^I, ber Oeßd^tdmintel betragt 70^; bie ^ugen jle^en
meit boneinanber ab , ftnb tttoa^ f<^ief geßedt unb f)abtn groge $9^«
len ; bie IRafe i|l etmad platt unb n)eit geöffnet , ba< (Serudjidorgan
flarf entmiifelt; bie 3o(^beine {leiten meit ab, ber 3a^nranb, nament*
lic^ ber obere, ifl \6fmal %\x^ ber @ittenf4iilberung biefer Softer
meiere namentlich r>. Sfc^mege (I, 106 ff.) gegeben ^at, t^erbient ^er«
oorge^oben }u werben bog bie $uri« in ftrantt^eiten bon @<^n)i(j6i*
bern (Bebrauc^ machen, unb bag bei ben Soroobod bae ^aupt ber
gamilie in tauernber SteQung in einem gro§en (anglichen irbenen
Zopfe begraben ju merben pflegt, jmei Sigent^umlic^feiten bieftc^ be«
fanntlic^ on ben entlegenflen JDrten Don ^merifa bei ben (Singebore*
nen gleicfimdgig mieberftnben. Der erlegte geinb mirb k>on ben $urid
nid^t feiten i^er^e^rt ($r. SRa; . a, I, 162). 2)ie 9)efle jener Softer ftU'
ben fi(^ gegenwärtig an oerf<^iebenen Orten ber ^rooin) SRio be 3a«
neiro ^erftreut, namentlich $urid, bie ft(^ jur Srbeit ben 9Bei§en ber«
miettien (Castelnau I, 138). b. SRartiud (a,) giebt ben ffio^nfi^
ber Unteren ^mifc^en bem $araiba unb bem glug Sfpirito €anto im
Snnern an. Soroabo« merben in oerfc^iebenen (Segenben be« tieferen
3nnern genannt; n)a()rf(!^einli<^ ge(^ören fte oerfc^iebenen Söltem an,
ba mit biefem Kamen, ber et()nograp(^if(t» bebeutung<lod i^, intfge*
mein alle bie Eingeborenen bcjeic^net {u werben pflegen , meiere bie
bei ben Supi« f^on erwi^nte @itte Ratten fiö) eine SItt oon Xonfur
{tt fixieren, ^a^tx giebt d. SRartiu« (a, 9In^. 6, 8, 11) an ba| fie
t^eil« ®optaca)e«, t^eiU (£a(^and, t^eiU Sororo« feien. Z)ie ®oap«
tacafe« ober Uötaca«, bon benen bie 3nbianer bon @. Sourenjo bei
9lio be Saneiro flammen, mo^nten ^auptf&d^lic^ im Sfiben be« un«
teren ^ara^^ba unb mürben in fpiterer 3<it t^eil« ausgerottet t^eil«
unterioc^t. 3^re 6pra^e mar bom Zupi (na^ Lery) oöOig ber*
fd^ieben, obmo^l fie uon Söltern biefe« Stamme« umgeben maren
($r. 9lta|. a, I, 37, 119), unb i^r gufammen^ang mit ben Soroabo«
biefer (Begenben fc^eint nur menig fieser {u flehen (berf. b, 38) , fo po«
440 SSdlfet im d^ebiet M 3:ocantin<.
fttit) er au(9 dfter« au^oefproc^en morben i{l (Selbncc I, 38 u.
9.)- 3)ie Socorod flnb, mie mir oben f4ion ongeffi^rt ^aben, ein
(Suaranit^olf , nur mu§ man nidf^t mit Steneoer (Steife 322) aud bec
Xonfur ber (Eoroabo« bie$ f^liefen }u bflrfen glauben. St. Hilaire
(Y. aux sources I, 42) bemertt bot ^i« Soroabod ber $romn) 6.
$aul0 unb am Suritiba leiblid^ unb fpra^Iic^ ganj üerfd^ieben feien
t>on benen be< 91. Sonito, bie er aU fe^r ^Atli<^e unb fleine, bumme
unb apat^if(^e SKenf^en mit bitfen ftöpfen unb turpem ^aU bef(^reibt
(V. dans rinterieur I, 38) unb nic^t minber k)on ben doroabo« ober
(Eaoarid in 97?atto groffo. Castelnaa (11,372) ^at am linten
Ufer be« Su^aba ebenfadd doroabod angegeben, bie er für ibentifc^
^dlt mit ben &^crente«.
^teg fä^rt und ^u ben Söltern bed oberen ^ragua^ unb Zocaii'
tind. 3m Duedgebicte bed erfleren leben bie ie^t jlart {ufammenge«
ft^moljencn Sa^apod, meld^ie biefelbe @))ra(^e reben xoit bie weiter
nSrblic^en ®raba^od (Castelnau II, 114). @ie ftnb grog unb mo^U
gebilbet, bon töt\)\\d) brauner ^arbe, runbem ftopf unb runbem brei«
tem (Sejtd^t mit breitgebrücf ter 9tafe , {lart aufgeworfenen ixppm unb
großem SRunbe ($0^11, 204, St. Hilaire V. aux sources II, 106).
®eit 1780 ftnb fic unweit Villa boa angeftcbelt, wo fte unter %uf'
^d)t oon @olbaten ^cferbau treiben (ebenb. 96 ff.). Ob bie (äa^at^a«
bie in Quito genannt werben (Villavicencio 168) (ui^nen inir»
genb einer Segiefiung flehen, ijl unermittelt. &^at)anted unbS^e*
rente« ober Xerented, biefe am regten, jene an beiben Ufern be« %o*
cantind oon 9oa Sifla an na^^ @uben, reben untereinanber oer*
wanbte Qpxa^tn unb gehören mit ben Oraioumopred , Korocoaie^
unb (£raintad jufammen (Castelnaa I, 352, II, 115). S)ie ß^a*
oanted ftnb tu^ferrot^ mittelgroß unb muttulö« , ^aben runbed Qit»
{tc^t, abgerunbete 9tafe unb enggefduli^te '2(ugenliber; Augenbrauen,
Sart unb ftörper^aar reifen fie au« ($o^I II, 165). Xörbti^^ oon
ber @tabt (Sopa^ finb fie ^u feften 9tieberla{fungen bewogen worben,
albeifirt (in Carretao unb Salinas) , boc^ entlaufen fie tliufig wieber
in bie SBdlber (Castelnau I, 350, 372). AU jtinber bort^in ge*
bracht, legen fte i^rc fru^^eren Sitten ab, ge^en betleibet, lernen ben
(^rifllic^en (Sultud unb reben nur portugiefifc^. 3n golge treutofer
Se^anblung oerliefen fle bie SUbeen wieber unb würben bie ^ftig^en
^einbeber Seiten, bo4; ^aben ft^f Spuren früheren iS^rt^ent^um^
Qdifec im Q^ebiet bed 2o(antin<. 441
au4 bei betten erhalten n>eld^e iti bie 3Bilbnig iUiüd^itU^xi finb ($o()l
II, 31, 161 ff.)- kleiner, aber t)ott angetie^meren Sormett finb bie
Sarai ad atn tlragua^ bie bidtDeilen bid tiac^ ®alinad hinaufgehen;
fle t^ejlen fi(^ in bie brei @t&mme: daraja^id, S^ambioad unb 3o<
k>a^aid, toel^e Unteren tiefer im Snneren leben (Castelnau I, 379,
433, ebenb. p. 436 ff. toerbeu bie S^ambioad audfu^rli^) gefc^ilbert).
^m regten Ufer bed Xocantin« ober(^olb feiner Sereinigung mit bem
9lragua9 leben bie Oaüioe« (»SRaubDögei", portugieftfc^^e Senen*
nung) unb meiter fubU(^ bie &aracatid, am Unfen Ufer bie ^pi«
nag^d, bie ^roar gan^ unbefleibet. bo(^ fe^r betriebfam unb fleigig
ftnb, mit i^rem Sanbbau bie Seodlferung t^on ^oa Sijia gan^ emd^
ren unb aU Ruberer Sienfle nehmen. 3u i^nen gehören au<^ bie Co«
ra^04 (ebenb. II, 1 1, 28, 41 , $o^I II. 189). Unter Unteren fc^ei«
nen bie dtat^äo^ (&rand) ober SRacamecrand t>erf}anben merben ju
muffen, bon benen e4 bei $o(»l (II, 215) ^eigt bag fie ben $oracra«
meaand t»on Cocal granbe fono^l p^p^\^ toit \pxa^\x6) fe^r &(^n1i(^
feien. Siefe le^teren finb \>on braungeiber f$arbe unb ein menig auf»
getDorfenen 2i)>^en , fonfl aber regelmäßigen , oft fetbfl fc^önen 3ugen.
S4 toerben i^nen t>iete treffliche ß^arattereigenf^aften nad^geru^mt
(ebenb. 191 f.). Sefonberd bemerfendnoert^ iß ba§ fie bad ^öc^fteSBe*
fen Zur^i (Xu))t, Xupan) nennen, ein SBort bad freili^ ebenfo mo^l
fp&ter eingeführt aU i^nen urf))runglid^ eigen fein fann. £)ie oerfc^ie*
benen Sorben ber (Srand an beiben Seiten bee Socantind , k?on benen
Castelnau mertn)urbiger 3Beife ni^t eingelSienb ge^anbelt f^at, ge«
l^dren tia^i \>. SKartiu« (a, ^n^. 12) ma^rfc^einli^ )u ben Sdltern
M ®es'®tammed, toetc^e nebfi ben 9)ud feit alter Seit im nörbli*
^en X^eile t)on SRaran^am unb toefilic^ bon bort am unteren Xocan«
tin« n»o^nen (@yi| u. 9R. 925). Castelnau (II, 117) nennt am
Socantin« unterhalb ber 3)^unbung be« ^ragua^ bie 3unbia^id
auf bem mefitic^en unb bie fe^r ^eQen 3Qcunbad auf bem öftlid^en
Ufer.
(Be^en n>ir t>om Xocantind na^ ffleflen jum Xapajo) hinüber —
benn bie Sdlter be« 3Eingu finb faft ganj unbetannt — ,fo ^aben mir
im iußerflen @üben , ienfeit« feine« DueQgebiete« in ben (Ebenen {Wi«
fc^en S)iamantino unb ber @tabt 9Ratto groffo bie $arefi«, $are«
cid ober $arefid ju nennen (de Flores 9, Castelnau 11,306).
am regten Ufer be« «rino« folgen bann (abgefe^en bon ben ©uara*
*
442 Sölfer am %eipa]o^ ; ORunbiucud.
niDoltecn bie f^on fru(^et an^efu^rt n>«r^en mußten) tU Kobicua'
tod unb $OTabitata«, amlinfen Ufrr bie 3a^uaritt (ebenb. III,
100 unb ba« 9tQmcnüeriei(^ni§ p. 116), am tnittUren Zapa\o^ hit
$arentitin«. 2)o< Solt ba« bcn Xamen be« ^luffe« felbß fft^^rt,
bte Sapojo«, foQen aud ^o^^^eru cingemonbert fein (ebenb. III, 109),
obxoo^\ bte ®itte bie St&p^t bei geinbe mit neuen 9ugen ju t»erfeben
unb fle gettocfnet aU Xrop^äen auf^ubema^ren (W.U. Edwards
11) üon i^ter Sto^^eit 3<u0ni§ giebt. 3mif4en bem unteren Xapajo)
unb SRnbeira — md) Osculati (262) felbfl no(^ dflHc^ t>on er^e«
rem ffluffe — lebte bad groge Solf ber 9?unbrucu«, na(^ ber^Run«
bung be^felben i)in mit ^rupad gemifc^t (Castelnau III, 106), unb
i()m benachbart ba« ber Ttanl^t, 9Ra()ue ober QJ'tame, no(^ 6pi|
unb 99{arttu< (1051) im ®üben iener, naä) Castelnau (I, 306)
in ber 9}ä^e ber ÜVünbung be4 Xapajoj. Seibe meiben für bernoanbt
gehalten unb namentlich bie erfteren ^at man ju ben lupid jä^len
motten (®pi|: u. W. 1317, 1339), bod) tonn bieg no(^ nic^t für au^»
Oemai^t gelten. S)ie SKunbrucud , i^i^t S^unbedgenoffen ber ^rtugie«
fen, {tnb gleich ben Wura« in ber erjlen Hälfte be« 18. Sat^rfiunbert«
aU gemaltige Gröberer im X^ale be« ^2(ma)onenjlromed aufgetreten
(^anbelmann 285). 15—20000 SRann ftarf unb fe^r friegenfd[»,
finb fte ber 6<^re4en atter 9ta4)barKiölfer. ®te ^aben eine fe^r entmi*
(feite militdrifc^e Serfaffung. X)urcl^ Sinfc^neiben einer l^erbe in ein
^ol^ oerpflid^tet {{(^ ber Sinjelne jur Xf^eilna^me am Jlriege. Der
Häuptling, melc^er in ftriegdjeiten ®emalt über Seben unb Zob ^at,
mifc^t fic^ nic^t mit in ben Jtampf , fonbern bleibt hinter ber Qäfla^U
orbnung um oon bort au« feine 9)efe^le ju ert^etlen. 3&te Ztopf^litn
{tnb bie getrodneten unb tterjierten itöpfe ber geinbe, bie fie neb^be»
nen i^rer (Altern Dor berSBo^nung aufjtetten; bie ftriegdgefangenen töb>
ten {te inbeffen nic^t, fonbern nehmen fte in ii^ren 6tamm auf (War«
tiud a, 23, 47, Herndon 314 f.. Osculati 262, 6pi| unb SR.
1314). 6ie ge^en gan) unbefleibet, finb gro§ mu4fulö4 unb Don
fe^r fetter garbe , t&ttoiDtren fic^ linienförmig am ganjen Stöxpn mit
einer ^rt k>on j^amm ber au4 ben 2)ornen einer $alme beße^t (ebenb.
1310, Herndon314), unb fotten fogar ba4 einzige Seifpiel eine«
üoOtommen tättoioirten Solfe« in 6ttb Imerita fein (Wallace 516).
3n iebem 2)orfe ifl eine «rt oon ^rfenal ober Seftung n>o bie ittteger
bie Kat^t jubringen. Sie einzelnen 9Bo^nungen, 6 ftlafter meit unb
Sdifei am SXabeita unb !Ptttuff. 443
4 ftlofter ^od^, finb mit gtoet 4' ^o^en X^uien unb einei Oeffnung
in Ux Stvipptl t)erff^en, foUb gebaut unb maflerbic^t, glcic^^ benen
me^reter Sölter am 3Qpura (6pi| u. 9R. 1217). 3Bo man fie {u fe«
|ten ^nflebelungen bemogen ^at — oerte^irte SRogregeln dcr^inbern
baf ed aUgemein gefd^ie^t — , bauen {te fleißig ba« Sanb unb erjeu*
gen eine groge Duantität $atin()a ^ur ^u<fubr (1338). jiranfe bie
für unheilbar gelten, erf(^agen (ie au« Witleib (1310); jeber Xobe«'
fatt bec nic^t burd^ aam&K(^e Sntträftung eintritt « gilt i^nen aU eine
lEBirtung ber Bauberei (Osculati 262). 2)ie ORau^e« ftnb ßacf
unb mo^lgcbilbet , k?on jiemlic^ buntler g[arbe , o^ne X&ttomirung,
ein groge« betriebfame« unb fleißige« Solf (@pi| u. ITO. 1318, 1051,
Herndon 317). 3^re ÜBeiber {Inb {tttfam unb ^uc^tig, read fid^i oon
benen ber 9Runbrucu« ni^t fagen Icift (ebenb. 319). (Sie begraben
ibre Xobten in (auernber @teOung, bie Seichen ber ^Au^tlinge aber
merben au«getro(fnet unb aufbema^rt (6pif u. 9R. 1319, ein Sei«
\p\t\ ibrer $oefte ebenb. 1316).
%m Unten Ufer bed Wabeira in ber 9läf)t ber gäOe unter 9 <> f. 9).
leben bie $amad, mel^e [\^ k)or i^ren Slac^barn burdb fe^r Diel ^el-
lere ^aut audjei^nen (Castelnau III, 135; 9)eriei4nii ber Söiter
be« SRabeira ebenb. 150, berer am $uru« V, 91 jf., berer am 3uta9
unb 3urua ebenb. 85 ff.).
Z)ie SRurad, fru(fer am aXabeira, ft^en im 9Runbung<lanbe bed
9). Kegro unb am $uru«, Dorjuglid^ auf beffen 6öbfeite. @ie finb
)iemli(t) b&rtig unb ein menig haud^aarig, leben meiji nur unter
einem 3)a4)e bad {le auf $fä(^1e fletten unb pnb bouptfäc^lic^ gifcb^t,
faß o^ne Sanbbau (Wallace 511 f., Osculati 239, 6pi|U.^SR.
1073). SBie bie SKau^e« bebienen fie ft^ einer ^rt oon ©(^nupfta«
ba! ald berouf(t)enben 9RitteU. ^at ein SR&b^en mebrere SBewerber,
fo pßegen biefe um i^ren Sefi^ miteinanber ju fampfen (ebenb. 1074).
ftinbermorb uon Seiten ber SRutter foübei i(inen ^&uftg fein (Hern-
don 278). ^uftD&rt« am $uru« folgen aUbann bie Keinen 9am0'
uirid, mie ftc^ felbft, ober $uru)>urü«, mie fie uon Stnberen »e«
gen einer i^nen eigent^umlic^en ^autfranf^ieit genannt merben. 6ie
traben meber Hängematten no^ ftleibung, meber 9)ogen nod^ Sla«*
ro(^r, fonbern werfen i^re Pfeile mit einem SBurfßocf ; au^i i^re ftä^ne
ftnb nur ro^e Dicredige Jt&^en (Wallace 518). 2)ie (tatau|i4
flinter jenen im 3nnern, bann am unteren Soufe be4 C^oari unb am
444 Xicutlad, SRiran^od, Sumanod.
3urua (Herndon 249, Smyth and L. 290) jlnb feflffifPfl unb
bauen SWaubiocco, führen SBIa^robr Soßfn unb «Pfeil unb frf^lafen in
|)&n0ematten (Wallace 515). 3^r ^au^bou entfpric^t gan^ bem
ber 2)a0UQ« (Herndon 283). 3luf bcr 93Bc|lffitc bc« <Puru« tDctben
im 3nnern bic Saniamand unb noc^ meitcr hinauf bie 3ubiri<
genannt (Wallace 511), am 3urua bie ^rana4, Xütlä^t ben da»
namarid ben Untergang gebraut ^aben/unb weiter ffiblid) bieSu«
linoc; unb 9?an)ad (Herndon 249).
'^luf bem linfen Ufer bed 'JJ^aranon ^at Acuna (659) bie Zicu«
flad ober Xecunae aU nörblicl)e 9?adibarn ber Dmagua4 angeführt.
Sie leben je^t bei ^eruQte unb bid na^ Xabatinga bin , ftnben ft(^
aber auc^ unterhalb be^ le^teren Drted an ben fübUd^en 3uflu{fen M
SKaronnon (Castelnau V, 42, 83). @ie ftnb t)on bunflerer garbe
al0 bie meiflen anbcrcn Stamme biefer @egenben, bod; geller a\i bie
S^arubo« am ^aoari (Herndon 234). 3Bie bie ÜHaporuna«, t>on
benen n?ir fpater ju reben haben werben , bauen fte fleißig bad San^
unb perfaufen grose ^orrat^e don lD^anbiocca«9){e^l uad^ Sabatinga
unb Soreto (Osculati 221). 3^re fd)nea töbtenben @ifte ftnb hf
rüditigt. 'iAle eigentbümlic^e €itte ift t^erDorju^eben baB fte beibe Oe*
\6)Ud)Ux befc^neiben , i^re Xobten in köpfen begroben unb Sö^enbie:
ner flnb (®pif u. ü». 11 88, 1196).
X)ie Sdlter am 3apurd ober ^upura unterfc^eiben jict^ ' Don ein«
anber burd^ bie Zättomirung, burd) oerfc^iebenen D9afen< O^ren«
unb 8ippenf4)mu(f (ebenb. 1279). S^ie SRiran^a« am oberen Saufe
be< %\vifft^ ftnb frdftige unb wohlgebaute Scute Don buuflcr %axbt
verfertigen fe^r ^übfd^c Watten , bauen Baumwolle unb einige anbere
9hi|pflanien unb wofinen ju mehreren gamilien jufammen in oier^
ctfigen glitten mit ®iebelbäc^ern. 3bten Cannibalt«mu4 gefielen jte
0(nc €4eu ein: «e4 fei beffei". fagen fic. ^ben geinb )u freffen all
i(n Mrbcrben {u laffen," geigen jtdi ober fonf! gutmüt^tg unb ^fiI^
Ki^ (cbcnt. 1241 ff.). 3)tc 3umanae on bemfelben gluffe finb dob
MitlcU^aftercin 9[eu§cren aW bie mcifien anberen St&mme unb f<^li^
!«■ W be» Seifen lei^t an gtc begraben bie lobten in einem itb^
■« Zoyf. ba« Sejid^t na^ Cjten gerid)tet. unb nehmen ein gute«
nmh iAfc« Urocfen an (ebenb. 1207, 11S2). Cb fic mit ben licufiol
^«rtifij flnb. ba Mefe Don ben iJonugtefen d^umana genannt »er«
(Bater. 9it()Tib. m, 2, 612) ift bi« uyt ni^t ju entfc^etben.
t>\t Sotofuben: IRomc, SBo^nfi)) , ^tdij^erbilbung. 445
jlc^ren mir Don bier iu bent 5p(^en Zueile bc« brafilianifc^en
Stei^ed gutäcf , fo i^ und bort nur no4^ äbrig t>on ben Sototubc n
)u ^anbeln. 3^t Warne m&re i^nen nadl) Luccock (301) t>on ber
@itte gegeben , ba§ {le fld^, menn oerfolgt, tugelfdnnig jufammen«
fauern, ben j^opf jmifd^en bie 5lmee jlecfen unb j!d^ fo topfiUer an
Ib^&ngen ^inabroQen ; <|)r. W a |i m i 1 i a n leitet i^n mo^f richtiger oon
„botoque, ga^fpunb" ab, benn einem fold^en gleicht i^r etgent^ümli'
dSiet $ippenf(^mu(!, ba^er man frQ^er aU Sototuben inigemein ade
bie mUben Sdtter begei((net ju ^abtn fc^eint bie i^nlidS^en @d^mu(f
trugen (®pi| u. W. 806). @i(^ [elbjl nennen {ie (Snger&(fmung unb
fähren fonjl auc^ ben Kamen Oua^murei, Symored, 9limbored, Um»
bure«; Alcedo f(^reibt fie Sa^more«. Sä)on t>or Sa^r^unberten leb«
ten fie in Oß Srafllien : im Korben eine« Xupi'SoIf e« ba« am 9i. 3)oce
fai , mo fie felbfl in neuerer 3eit }u finben finb , bann im SJeflen unb
Xorbmejien oon $. Seguro . bad bon i^ren Ungriffen fd^mer (U leiben
^atte, enbli^ auö^ no^i ndrblid^er unter 12^ f. 9. in ber (Segenb oon
dad^oeira (de Laet XV, 3 f., 20 f., 23). 9tad^ Gandavo (141)
^aben fie fIdS) um 1555 oon ber ftu^le tiefer in'd 3nnere )urfi(fgeiO'
gen. 3)ie beiben &t&mme berfelben am 91. 3)oce unb in ber 9t&(»e be4
91. 3gttou^on^a reben einanber unoerfidnbli<i^e Sprachen (Cald-
cleugh, Trav. in S. Am. Lond. 1825, U, 251). 9leMu« (Stfil*
Ur'4 %xd^\t> 1848, p. 280, 1849, p. 548) rechnet jie ju feinen gentes
dolichocephalae prognathae, wogegen nac^ fßr. 9Ra;. (a, ü, 65) i^r
ftopf im ungemeinen runb i{l. 3^re ftdrperbilbung ifi regelmdf iger
aU bie ber meißen anberen Sölfer, mittelgroß, fleif(^ig, mu<{uld«
mit breiten @4)uUern unb breiter Sru^l, tleinen ^&nben unb pßen;
ba4 (Befielt meiß platt , bie @tim bei manchen ^o^ unb breit , bei
anberen fc^mal unb niebrig; bie furje gerabe 9tafe ^at meite Sd^er,
bie metfi Reinen jlec^enben 9ugen finb bidmeilen fc^ief gef(^Ii^t, bo(^
ifl bie Se^inli^teit ber Sototuben mit ben d^inefen in biefer ^in|<4)t
oon Bory unb St.-Hilaire übertrieben morben, unb finbet fi4) in
gleicher ®t&rfe bei anberen in i^rer 9t&l^e lebenben Sdltern ($r. Ttai,
a, U. 3, 65, c, I, 587, b, 91). 8t.-Hilaire (V. dang llnt. II, 150
f., I, 426) ^tbt an bem nörblid^en S^ti^t ber Sotofuben nocb ben für*
)en ^aU, bie platte 9}afe unb bie bunnen Seine ^eroor unb ^ält i|^re
garbe, bie meijl rdt^lic^ -braun, bi^meilen aber au4^ faß meifi ifi ($r.
9Xa|.), mie bei ben ^meritanern uberf^aupt, fflr ein $robu{t be4
446 bitten ber ^otofuben.
fttima'« unb bfr Untcinlic^fcit, ba jle in golge r>on Setfeibung
[(^minbe unb ctma« ^fUet merbe aU bie bcr Wulotten . obmot^l ein
wenig bunffer ald bie gdbffit^tiget (Surop&er, mie au(^ bie IRQCitm«
fupfcrfarbiö feien noenn jle narft gingen, fonfl ober gelb (ebenb. II,
46) 3^r @dS^mu(f ^eigt bon jtunfllinn feine 6puT; ba« 9u«)ei(!^nenbe
ip ber große ^florf ben fie im O^r unb in ber Unterliw tragen, oh»
mo^l ni^it bie ©ac^e felbfl, fonbern nur il^re Uebertreibung i^nen
eig^nt^ümli(^ ij! (?r. SWay. a, U, 8, 13, St -Hilaire II, 148). 6ie
malen ftc^ meifl [(^mor) unb xotf) unb rafiren ftc^ einen $aarfron§
Don 1—2" ©reite ab, fo boß nur ein 6(^opf auf bem Scheitel liefen
bleibt. $a§ fie mti)X pafatal unb nafat aU mit ben Sippen fprec^en,
betrachtet 8t.-Hi1aire (V. aux sources II, 291) mit Unret^t at< afl'
gemein (^arafteriflifc^ ffir bie ameritanifc^e 9la9e. 3n ber tSufregung
be« 9lffecte« pflegen pe ju pngen.
@ie ber^uOcn nur bie dußerfte 91d§e unb bie 9rt auf mel^e fie e<
t^un ^at mit Setleibung nur geringe Ve^nlic^feit ($r. 9Ra;. a,II,
10); i(ire Ütac^barn im Often, bie fpatat^o« unb 9Ra4iacari4 ft^mfi«
lern au^ Mefe« SBenigc no^ : ein gaben reid^t il^ncn ^in bie (Srfor*
berniffe bc« 9lnftanbe« ju befriebigcn (ebenb. I, 286, 377). -^ängemot-
ten unb 5t&^ne ^oben fie nic^t, nur ^ubfd^ geflochtene SRatten t>on
öaumbafl unb einige« arbengefcfeirr (ebenb. II, 20, 38, St.-Hilairc.
V. dans rint.II, 164). 2^xt armfeligen Butten finb t^eil« ISngli*
t^ei!« runb. 3m Sffen ftnb fie nic^t n^a^erifc^, anä) ffrdten unb Si«
bet^ifcn berje(iren fie, nur feine (Schlangen (ebenb. 168). Son S^a*
rafter jwar ro^ unb leibenft^aftüc^, bod^ fonfl fanft offen unb ^>eitet,
oergeffen fie gute 8el)anblung nid)t lei^t , fonbern jeigen fidi treu unb
an^ängtid) (ebenb. 140, 170, «pr. TOay. a, n, 16). 3^r (Jannibali«»
mu« iß befannt: 6f(at)en werben ni(^t feidj^t bon i^nen im ftriege ge«
ma^t, fonbern bie 6rf(^lagenen aufgejrl^rt, i^re <Sc^&beI aber aUZro-
p^den gefc^mucft, befonber« mit Schnüren bie man i^nen bur$ IRunb
unb O^ren }ie^t, unb aufbewahrt (ebenb. 45, 51). ß« wirb berfic^ert
ba§ fie mit einer gewiffen fie(ferei bei i^ren cannibalifc^en 9Ro^!-
jeiten »erfahren (b. ßfc^wege 1, 90). TOfltter foOen au4 Sdrtlic^teit
bidroeilen i^re berflorbenen ftinber auf^e^ren (N. Ann. des v. 1845,
IV, 288). bo(^ fommt auc^ ftinbermorb bei i^nen bor (^r. 9Ra|. b,
99 — Seri^tigung |u a, 11, 89 ff.). 3(re jfriege, beren Urfa^e mei^
in &treitigfeiten aber ba4 3agbgebiet liegt, festen fie ni^^t bur(^ or*
6itttn bec ^otofuten; Sai^bflnodlfn. 447
beittU<^f ®(^lac[^ten aud, fonbern ft^nli^ ben 9lu|lTaUern bur^^ eine
9tt Don Schlägerei bie aul mehreren BweitSrnpfen befielt (ebenb.
1, 368). Sor enei0if(^em Sßibetflanb meieren fie meifi furc^tfam jutflcf
unb bitten um (Bnabe (t>. Sf^^mege I, 91). 3^re pfeife ttagen fo
weit aU ba« il&ttfie Sc^tot unb |tnb bann noi) fitberer aU biefet
(9t. 91q|. a, II, 28). Son einet monat(^if(ben negietunglgemalt bet
^aut>tlin9e (0. (Sfcbmege 1,93) ftnbet {{^ feine @put bei ibnen.
Sbte Xobten begtaben jie in bet ^ätte obet in beten 9li^t, boc^ ni(^t
in gufammengebogenet @teOung, mie St.-Hilaire (II, 161) Don
bet ndrblicben Sbt^eifung biefe« Solte« angiebt; bagegen »at bie|
bei ben ^omacan« fon|) ubtid^ ($t. Wq;. a,II,56,223). Det (Staube
an bftfe (Beißet bet bei i^nen b^ttf^it . unb i^te teligidfen SorfleQun«
gen äbet^aupt finb ni^t oiel abgefcbmacftet aU bie bet to^en poxin»
giefif4^en Snfteblet in i^tet SRi^e. Sie meinen 9tatutetf(^einungen
leiteten fie oom Stonbe bet (ebenb. 58 f.). 3>a« li^dcbfle Sefen foOen
fie Xupon nennen (St.-Hilaire I, 489). 3)en 3nbianetn gn)if(ben
bem St. $atbo unb Za^j^e im (abliefen Sa^ta, welche ^um Z^etl 80«
totuben finb, gilt bet g(u§ aU ^eiligt^um in bem fie na4^ bet ®e«
butt abgemaf^en motben ftnb ; fie fcbdpfeu i^te fttaft au< ibm but^
einen Ztunt unb gieben nic^t leitet oon i^m fott (N. Ann. des ▼. 1845,
IV, 237). Sdft^iete oon einfachen unb poeflelofen tutgen ®ef&ngen
bet Sototuben ^t St.-Hilaire (II, 166) gegeben.***
Sie leben in neuerer Seit in freunbf^aftH<^en Setb&ftniffen mit
ben $ottugiefen. fieben in Xaufcbbetfe^t mit ibnen, nelj^men gum
Z^eil 3>ienpe aU Rubetet unb metben aM tu^tige ^tbeitet getflbmt
(ebenb. I. 435, n, 127, 147, gteJ^tei§ 27, 6oiy u. 9». 481 ). (Sin
3meig betfelben , bie ®uetend , ifl mit (Stfolg an me^teten fünften
unb SU oetfcbiebenen Seiten albeifitt motben, fp&ter aber {u (Brunbe
gegangen ($r. 90^a|. a, II, 87, 97). 3)ie fonfl au§erfi wtlben (Sama*
cani obet Stongo^og iYoifcben bem Sonta« unb $atbo (t>. SRattiul
a,) ^aben fl^ aU fe^t gef<bi(fte tSrbeiter bema^tt unb bei bet Utbat«
ma<^ung beiSanbedfe^t nä^li<^ bemiefen($t.SRa|. a, II,I64,214ff.).
Son ben fleinen Sdltetn im Oflen bet Sototuben, melcbe beten
* %H ein efttaDaganted (bocbtoobl nur erfonnenei) Beifpiel ibrer ^^antafit
fübit St.-Hilaire (V.aux sources 11,158) an, bai fein junget ^otofube ibm
oon bei grogen Saud eigablte bie ibm im Xroume erfcpienen um ibn ffir begange«
ne4 Unrecbt attd)ufib^ten.
448 Setfd)ieb(ne Srurt^eilung ber (üngtiorenen.
9einbe finl (Bpiic u. 3H. 491), toerbeti bie Sl^acunt« ober Stocua*
ni« no(^ immer otd fe^t audfc^toeifenb unb biebifc^ gef^^ilbert, obtoo^^l
Pe bem »amen na* ^^n|!en jlnb (St.-Hilaire II, 49). Da«fefbe
QÜt oon ben URat^aculid om Selmonte unb t>on biefem na* bem
$arbo ^in (t>. äRartiu« a,). bie mit ben SRa^acored SeIbner'«(II,
149) unb ben SRa^acalid ^o^Td (II, 468) ibentif* finb. Se^erer be«
{eignet fie oU einen ^xoti^ bec SIRoaquau^id, bie er aU Wenf*en bon
geI61i*er ^arbe unb runbem ®eft*t mit na^e aneinanber jie^enben
Sugen bef*reibt; bur* bie Sotofuben foaen fte oon ber 9)leere«tfifle
bettrieben morben fein unb bie ITOa^aculi^ auf biefer ffianberung in'«
3nnere bur* ba« 5riima jlarf gelitten ^aben (St.-Hilaire II, 207ff.).
2)ie (Singeborenen bon ^merifa unb indbefonbere bie oon Srafi«
lien ftnb öfter« bon gelehrten (Suropäern in einer Seife beurt^eilt
morben, bie menig geeignet ifl bie geiflige Ueberlegen()eit biefer flbet
iene ju bemeifen. „Son ^oberer Humanität mie bon einem bdfen
$att*e getroffen/ 6at man gefagt, „f^minbet ber 3nbianer f^xn unb
fKrbt." SXan ^at i^m eine Abneigung gegen gefeaf*aftli*e4 Seben
uber^ou))t, einen «&ang fl* ju ifoliren jugef^rieben . ber il^n gu aOer
Sibififation unfähig ma*e, ^at i^n glei*gältig unb apatl^if* gegen
ade« 9teue genonnt. bcfonber« gegen ^Oe« ma« bie 9Bei§en i^m bor«
bieten mögen. Unterfu*cn mir biefe Angaben ctma« nft^er, fo erin*
nern mir un« (una^ll baran bag mir früher bielme^r eine gemiffe
Steigung ft* ben (Suro)7&ern angufc^Iiegen unb i^rem Sorbilbe na*«
gua^men, mie bie§ Wallace (519) bon ben Söltern im ®flben be«
SRarannon überhaupt bejeugt, bei me()reren Stimmen anguf&^ren f^aU
ten, unb ba§ man*e oon i^nen in ^olge ^ieroon, mie mirfa^en,
nt*t unerhebliche gortf^ritte gemalt ^aben. $o^l (II, 258) berf<*ert
ba$ e« an mehreren Orten entmifberte Snbianer giebt bie fe^r flei«
gig unb arbeitfam finb. Sßenn e« richtig ifl bat man mie in 9lfrita
fo aü* ^ier bie 9ilbungd|!ufe auf melier bie Sölfer fielen um fo ^d*
^er finbet, je me^r man ft* bon Sfiben (er bem tRequator ni^ett
(epif U.W. 825) unb in ba« unbetannte 3nnm borbringt, müfite
man f*on barau« i>ermut()en , ba§ bie Seru^rung mit ben ffleigen
ni*t barauf (ingemirft babe bie Eingeborenen ber (Kioilifation gu ge»
minnen. Rey baud (Le Bresil Paris 1856 p. 218) freili* oerfi^ert,
bie ^ortugiefen (Atten oon Anfang an mit ^ unerf^utterlic^er 9u«<
bauer" {ie gu belehren , in S)5rfet ju bereinigen unb if^nen Vt^tung
Setfa^ren ber ^OTlugiefen. 44g
DOT bttn (ügent^um etngufc^STfen geftrebt', ober ^Ue« ^bfrgeben«! {le
ttfirbfit ottmftlic^ (»m o^ne bag e« möglich gemefen mite {ie auf eine
^d^erc Stufe ber Sultur ju ergeben. €e^en mir ie^t n&^er }u mte
Diel an biefer Se^auptung ma^t \%
3>aS man in dftcret S^it in dmopa faft nur baran backte bte neu
entbecften tran^atlantifi^en Sinber mit ro^er (Semalt ju erobern unb
unmittelbar oudgubeuten, n\6)t i^re Urbemo^ner ju (eben unb (eran«
gubilben, jur Arbeit ju ergießen unb nu^bar ju mad[)en, iß befannt
unb unbefiritten. Sin me^r al< einer 6teae ergd^lt de Laet bon ber
abf((eult((^en unb berrSt^erifc^en Se^anblung ber Eingeborenen oon
Srafllien burdl) bte $ortugiefen , benen &U\i)ti mit ®Iei(^em {u ber^
gelten e« ienen meber am aBiflen noi^ an Gelegenheit festen fonnte.
Sie (Befe^e mel^ie bad Ser(dltni§ ber Snbianer gu ben ftolonillen,
ben Wenfd^enraub unb SRenfc^en^anbel betrafen, mürben fc^on im
2aufe M 16.3a(r](. bielfoc^ ge&nbert, factifd^ aber fanb im SBefentli»
(^en immer biefelbe odflig midfärli^e Qe^anblung jener burd^ biefe
ftatt (^anbefmann 105 f.). 3m 3. 1570 mar aQen Singeborenen
bie Srei^eit jugef^^ro^^en morben, 1605 erfl&rte man nur bie Sanni«
balen }u Stlaoen, feit 1611 aber maren SReufd^enjagben unb Stfa'
benbertauf allgemein geftattet unb in Suifibung tro( bed SBiberftan«
be« ber 3efuiten (6))i; u. SR. 925 f.). 3>iefe Ratten 1549 (de AI-
▼ear 83) i^r erjie« Sottegium in 9a(ia,^ 1560 ein gmeite« in Rio
be 3aneiro gegränbet, boc( trat erß 1568 bie gro§e 3unta gur 9e«
te^rung ber ffiilben in Siffabon tn'd Seben. 3>ie Wifflonen mürben
gemd^nltc^ gflrtelfdrmig um bie Kolonien l^er angelegt fo ba^ {le bie«
fen gugleit^ jum ®(^u(e bienten , aber freiließ mar i^x Ser^ältnig gu
i^nen ixtx ebenfo menig freunbtic^ mie fajl uberaU : bie SRiffionen fu((«
ten 3dgtinge bie bei not^bärftigem Sebcn^unter^alt unb ftrenger 3u(^t
* SRettmürbiger SBeife »urben bem erßen ber angefommenen URiffiondre,
bem 3efuiten Nobrega, k)on ben (Singeborenen bie ^u^fpuren eine^ alten duU
tur^ero« Spme (€ume. (ßapiume) gegeigt, ber in Segleitung eined ^tnberen i(*
nen ben IBau ber SRanbiocca aele^rt, fie aber in golge feinbltc^er IBe^anblung
oerlaffen \)oU, obwohl nicbt opne bad IBerfpredjen eln|liger Sieberte^r (^an«
beimann 9). 6päter ^aUn bieSefutten, Diedeiii^t in gutem (Glauben, tt>egen
ber IRamendä^nlic^reit aud jenem ^ero4 ben l^eiligen X^omod gemad^t unb loo^l
erfl ^ieraud ifl ed ju erfldren ba$ um 1612 bie (Suarani ergdblten, ba§ jener ein
meiner 9Rann mit einem IBarte unb einem Jtreuge in ber ^anb gemefen fet, beffen
^uBfpuren ein Reifen in ber iRi^e Don Slfuncion geige (^obrig^offer 111,
456, CharlevoixII, 26; del Barco Centenera, Argent. XXV).
IHe etnfa(!^ere gorm ber 6age bei Lery (286) »eig ^ieroon no(^ ni^td.
450 SRenfc^enräuberei bet jtotoniflen.
t^ren 8Ui§ gang Ux Aird^e unb bem 3efuitenorben §tt ®ute rommeit
liefen , bie ftotonijlen waren begierig bie flrbeiMfrdfte ber (Singebore«
nen für ibre eigenen Swede angujirengen (^anbelmonn 79, 104).
9Bie menig bie Semu^ungen ber 3efuiten oermocbten bie $ortugtefen
oom aKenf<benraub iurudiiibalten , ifl f4^on binreicbenb au« ber einen
Xbatfa^e er|t(bt1i(b baf in ben 3 3abren 1628—1630 in 9)io be3a«
neiro aQein 60000 b^^uptfäcbli^ oud ^araguat^ geraubte 3nbianer
aU 6flak)en tiertauft morben finb (Funes II, 6). 3)te Serbote bie«
(er (Sreuet bur$ bie $dbjie, $out IIL(1537), Urban VUI. (1639)
unb »enebict XIV. (1741), blieben wirfungilo«, fo ffreng fte au<^
waren.
9tai) man^erlei wec^felnben aRafregetn oon Seiten ber n)eUU<^ett
IBebörbe, entf(bIo§ ft^ biefe 1650 jebe 9rt t)on ©tlaberei ber Singe«
borenen ju befeitigen unb bie Unteren ben 5^olonijien rec^tlicb gleid^'
)ujleflen. 3nbejTen mar bie§ lei^ter audgefprod^en at« burcbgeffibtt.
Komentlicb in SRaranbao war bie (Sewobnl^eit be« SRenfc^enraube«
ju verbreitet aU ba§ fte {t^ f^itU unterbrucfen laffen. 3)ie burd^ P.
Yieyra bort (1655) eingefubrten 3efuiten fammelten bie 3nbianer in
S)5rfer (9llbea4); f(^on na^ einigen 3abren burc^ einen allgemeinen
(Hufrubr vertrieben , febrten fte {loar nacb turjer Seit wieber jurud,
aber bie Verwaltung ber weltlicben 91ngelegen^eiten würbe ibnen oon
ba an entzogen , unb bie' Streitigfeiten Aber bie Stellung ber 3nbia'
ner bauerten fort (^anbelmann 245 ff.). ^a4 Weifte batten bie
(Eingeborenen oon ben ^auüfien , ben Sewobnern ber ^rooing 6.
$auIo , ju leiben, ^ier bilbeten n&mti(^ bie fogenannten SRameluten
(Dgl. Alcedo III, 435) r SRif^Unge oon $ortugiefen unb 3nbianern,
fd^on in ber ^weiten ^älfte Ui 16. Sabrb^nbertd bie ^auptmaffe ber
Seoditerung (Gandavo 45); feit 1629 unternabmen biefe ibreoer'
beerenben Büge na(b bem oberen $arana, wo f!e bie Wiffionen (®u*
apxa u. a.) tbeil4 ooQflftnbig jerftdrten tbeil4 burcb 9Renf(benraub ent«
oölferten, unb ju beren Verlegung na(b Sntre !Rio4 unb ^aragua^
gwangen. Siner biefer naubjfige ging im 3abre 1650 bi4 nacb Duito
^in, ein anberer 1672 an ben Xocantin4, ein britter 1696 na^ d^u
quito4. Srfi feit bem fluff^wunge be4 9?egerbanbeU in 9raf<lien im
18. 3abrbunbert unb nacb ber 6ntbe<fung ber reiben (SolbqueOen im
3nnem gab man ben einbeimif^en Stlaoenfang auf unb fiberlief bie
3nbianer me^^r f{(b felb^, beren oiele bunbert Xaufenbe auf iene Seife
!£Mttgfe(t ber SPH^ion^Te. 451
ben Untetgüitg gefuitben ^aben foOen (ebenb. 273, 519 f., 535). 3)te
Senoilberuno berSnbianet Tonnte unter folgen Ser^iltniffen nur gune^<
men: ergS^Ien bo(^ bte Beriete ber er9enlD>tiffion&re fogar bag bte^au«
Itfen unb anbereSrofilianer ben Eingeborenen bie i(^re9unbedgenof[en
maren, int ftriege öfter« 9Renf(!^ent(eif4 ben)iaigt ^oben (Xte( 80).
3>ie 9Rtf{lonire festen unter biefen traurigen Ser^<niffen i^re
S^fttigfeit raflfo« fort unb Ratten ed in aRaran^ao bid jum 3a^re
1755 bQ^in gebraut bo§ fle 60 9(Ibea< befa§en, ))on benen 28 unter
3efuiten fionben. Obgleid^ in i^nen bie n)eltlid&e unb gei{IIi(^e ®e«
WQlt in ber ^anb be« 3)Mf|lonSr« bereinigt blieb , mar i^re Sinri^'
tung bO(4 bur^au« loben^mertV- iebe 9<tmilie erl^ielt ein @tfi<f Sanb
}U il^rem Unterl^alte für fic^ unb tonnte ben Ueberf^uf an ^rfic^ten
ben f<e gemann, nac^ ®tttbönten Derfoufen. 9^^ bie ^mdt ber SRif«
fion felbft Ratten nur 25 Seute i&^rlidli 6 SRonate }U arbeiten unb er-
hielten bafAr einen beftimmten So^n ; ebenfo war ein gen)iffer S^eil
ber 9lifflon<be)^d1terung berf^flid^tet 6 Wonate im Sa^re für bie Sto^
tonifien um So^n gu arbeiten, benen e« unoerme^rt mar f<(^ in ber
Kac^barft^aft ber 9Hf{lon aniufiebeln (^anbelmann 274 ff.). Wan
tann nur aufrid^tig betlagen ba§ biefc Sn^tutionen (eine aUgemet«
nere Ka^ia^mung gefunben ^aben, unb ba§ i^nen nid^t bergdnnt
mar fiä) ru^ig auszubreiten unb fortguentmiifetn. 9ei ber Vertreibung
ber Sefuiten au« Portugal (1759) fleOte $ombal bie fttr frei erflär«
ten Snbianer o^ne ^uina^me unter bie meltlid^en 9e^5rben: fiefoQ«
ten im Filter oon 18—60 Sauren iS^rli^i 6 lIRonate ben ftoloniflen
um 2o^n bienen (eine Se^mmung bie inbeffen 50 3o(»re f^&ter auf«
gehoben mürbe) unb bem Staate abgaben jaulen, iebe« X)orf aber,
obmo^I bie 3nbianer oon neuen SRifflon&ren ni^t« miffen motten,
einen IBeltgeiflli^ien unb einen 3)ire€tor erhalten, ber i^re arbeiten
organijlren , leiten unb für i^re ^eranbitbung forgen foflte. 3)ie trau«
rige ISirt^f^aft ber fponifc^en (Sncomienbal fianb feit 3a^r^unberten
aU abf4re(fenbe« 9eift>iel ba, aber man l^atte ni^^t« barau« gelernt:
bie 3)irectoren ber 9llbea4 mif brauchten i^re 9ta(^t auf bie eigennfl«
(igße Seife, bie Eingeborenen mürben oon i^nen auf« ®rdb{te betro«
gen ausgebeutet unb getne^tet, unb man fa^ {{(^ ft^lie^lit^ gendt^igt
fle lieber gan) ffir {tt( gemi^ren gu laffen, biejenigen oon i^nen aber
bie beim <£anntbali4mu4 unb bei i^rer geinbfeltgteit gegen bie ftolo«
nien be^anen mfltben, nttArtt man für l^ogelfi ei.
29*
452 €4i^al ^ S^Maner in (Bova).
£)ie$ \ft in i^ten ^aupt}üg€n Me Gefd^t^te ter „etk)tItfation«i>et'
fud^e" meldte bie ^ortugiefen in 9ra{ilien mit ben Snbianern gemacht
^oben: man urt^dle nun ob man au« i^rem 9Ri§Kn0en mit ®))i;
unb SRartiu« (935) f^liegen bfltfe baf bie (enteren, obgleich fit an
ben ftflften t)on Sa^ia Waran^ao unb $ata ^einen geringen Grab
tion Cioilifation angenommen ^aben* (977), ju iebem gortfi^^ritte
unfä^iig jtnb. a>ie grei^eit bie man i^nen fo oft jugefprot^en (1755
3ofe))^ I. bon Portugal) unb felbfl i^re eiei^jleQung mit ben ffiei§en
bie man oerfünbigt ^at (1823 ^oniJebto 1), bebeutete facti W ««t
ba§ fie ber SSidfur ber j^oloniften unb Beamten |>reidgegeben mürben.
iSd tfi ber 9Kä^e mert^ bie§ no(^ etmad n&^er ju beleu(^ten.
2)ie 3nbianer ber Capitanie (So^a) geigten ftc^ frieblid^ unb bienß'
bar gegen bie ffieigen, aU biefe (1680) in i^r 8anb einbrangen; aber
man begann Sertilgung«triege gegen fle ^u fähren, ma^te fle {u SHa«
t>en unb vertrieb fie um 1730 falt gänjtii^. Snblic^ fa( mon bie
Ungmecfmagigteit biefe« Serfa^ren« ein, ertannte ben €4)aben ben man
{{^ felbfl baburd^ iufugte, unb fing nun, namentlich feit 1780, an fie
freunbU(^er ju bebanbeln unb in 3)drfer ju Derfammeln: e« gelang
fle }U i&(imen ($o(^I I, 315ff., St. Hilaire, V. auxsources 1,309).
9to4) neuerbing« ifl e« im gangen Korben t)on (So^aj, felbft bei ben ge«
bilbeteren (Beifilic^en, eine gemobnlidl^e Stebe ba§ bie milben Snbioner
bie beflen S&nbereien bef&gen unb bag bie Regierung ben ftoloniflen
^ulfe f^^icfen foQte gur 9u«rottung biefer Seilten (blschos, 9ob1 II,
107). Um einen 3nbianer1tamm unf^^&bli^) ober nu^bar gu mad^en
gmingt man i^n mit ISaffengemalt gu fefier Qnftebelung unb ft^itft
i^m einen (Seiftli^en, anbere Sdifer ^at man gegeneinanber ge^e^t
um fie aufgureiben; mieber anbere fär )^ogelfrei ertl&rt : gegen bie ni^t
unterjod^ten SBototuben mürbe längere Seit ^inbur^) ein gefe^licb er»
laubter lBertilgung«trieg geführt (®pi; unb SR. 804, 391); einen
X^eil ber $uri« oerfe^te man na(t) 9ifla ricea, moburc^ er in odDig^«
eienb geriet];^ (o. (Sfd^mege I, 99). ^uf SRenfc^en brefftrte ^unbe
ftnb öfter« oon ben $ortugiefen gegen bie Snbioner gebraucbt morben
(ebenb. 186), unb noö) neuerbing« ergi^lte einer felbfl mie er bur4
inftcirte ftleiber bie Slattern unter bie Eingeborenen oon Solioia ge'
bracht f)Cibt um fie au«gurotten (Wallace 326). Sur^^t ^a§ unb
SRigtrauen finb unter fold^en Umfl&nben natärft^^ bie eingtgen (Befähle
ber eingeborenen gegen bie SBeiSen unb obgIei4) Sn^dngli^teit unb
Str^ltnifTe bei neumn geü. 453
S>anf6atteit mannen Sftltem bur^au« nitbt fremb finb, fo bleibt t^«
nen toö^ bei ^ortugiefe flet« ein Oegenflanb be« Raffet unb be« Sb«
f(4eu« (t>. efd^mese 156, bgl. 69, 79 ff.).
gQCiif(^ finb bie 3»^ianer aud^ tiO(^ je^t meijl Sflaoen bet Seiten,
bO(t^ foU i^c £00« im ®an)en etnoad beffec fein aU in Rorb ^Imeitta
an ben (Stenjen bet Sereinigten Staaten, ^m ^majonen^rome mi«
f^n jtd^ beibe 9tQ9en me^c unb me^r: bie aRe^rja^l ber Semo^ner
oon 6ga unb anbeten Oiten biefer (^egenben |tnb SRifct^linge , bie \t*
toö^ für »eile Sraftlianet gelten, eine faule taubetif(^e oemorfene
9Renf4^enna{fe bie fic^ aud geflu^teten unb becmiefenen Setbcec^etn
letrutirt ($ 0 )))) i g n, 435 ff.). 9Bo e4 ben Snbianern mögli4^ ijl i^te
gteilKit unter ben Seifen ^u bef^aupten unb gut (Beltung )u bringen,
jetgen jte {td^ natärlicf^ menig betriebfam unb gefallen {tc^ barin e4
jene füllen gu laffen bag fte freie SRenfc^en ftnb : in ben @t&bten be«
ndrbUc^en $ernambuco treiben bie Eingeborenen (ein ^anbmerf, ber«
langen aber eine rüdfid^t^^ode Se^anblung: «Senn man mit Seuten
rebet, nimmt man ben ^ut ab'', jagte gum ^lantagenbeft^er feinen
$ut iie^enb einßetn eingeborener Arbeiter (jloßer 194, 435). £ie
Häuptlinge ber 3nbianerborfer n^erben oon ber braftlianifd^en Regie«
rung ernannt unb erhalten oon il^r gugleic^ einen miUt&rif(^en Rang
unb eine Uniform. 3n neuerer S^it merben bie 4iripianifirten 3nbia«
ner f&mmtU(^ regifirirt unb muffen bem Staate aU $oIiieifoIbaten
ober 9lrbeiter bienen, eine Sinri^^tung bie )u oielen 9Ri§brau4)en unb
felbji bi4 (U perfdnlic^er ©flaoerei fu^rt (Uerndon 256). lai&^r«
lictl Noirb eine grofe ÜXenge oon 9R&nnern au« bem 3nnern fortge-
führt, bie man gu berf<^iebenen ^Irbeiten Dermenbet olj^ne iebod^ bie
gegen fte eingegangenen Serpflic^tungen ju erfütten (Rendu 49).
Siele werben unter "batf 9Rilitar gefledt, oiele (ommen auf bie 9Rarine;
feit 1836, erj&l^lt W. H. Edwards (eh. 4), fotten beren 10000 bon
^ra nad^ bem @äben gebracht morben fein, man fagt, aud Surd^t
bor neuen Unruf^en. S)a| 3nbianertinber meggefangen unb an $or«
tugiefen bertauft ober au^i berfcf^entt merben , ifl im tieferen 3nnem
ettt>a< (9en)d^nli(!^ed unb gefc^ie^t unter Sonniben; ber Se^drben
(Wallace 301, Weddell bei Castelnau VI, 66).
S)a4 Hau))tlanb ber (Buarani mar in fruf^erer S^it 6etanntlid^ fpa«
nif4i, ba()er ft^^ bie 64li(ffale biefer jum großen X^eil onberd geßal«
teten aU bie ber Mf^tx betrachteten Sölter bon Sraftlien. Son bem
454 Se^anbtutiQ bct 3iiHaiiei Don fPatogua^.
menf^^enfreunblt^^en Cabeza de Vaca mann fie milbc be^anbdt
motben, aber f(^on Irala motzte auf feinem 3ud< naä^ Korben 1200O
(Sefangene unb W^ppU fie fort in bie Stlaoerei (6<^mtbel 228).
3>er att^emeine Sufflanb bcr 3nbtaner gegen bie ®t>anier im Sa^rc
1559 — nur 3000 ®uarani unb 400 (Bua^cnru blieben tbnen treu
(Guzmanni, 8) — toar bie naturli^^e golge biefer unb &bnltd^c
Sebrudungen. 9Ran unterft^teb bie untermorfeneu 3nbianer oon $a<
ragua^ )u iener Qnt in yanaconas* unb mltayos. Unter ben er^eren
oerflonb man bieienigen m\ä^t einem &pamtx ^u ^erfdnli^er ^ienfi«
barteit überroiefen mürben, mofur fte oon ibm Unterbau, Pflege in
9lter unb ftrantbeit unb Unterri^t in ber (brifili^en Se^re erbalten
foUten ; bie anberen lebten in X)drfem gufammen , meijl unter felbflge^
miblt^n tKUcalben , f^atttn einen Meinen Zribut an bie ftrone ju jo^«
len unb foaten im ^Iter )^on 18-^50 3abren i&brlicb 2 Otonatc für
ben f^anif^ien Sncomenbero arbeiten bem fie jugetb^ilt mürben, müft
(ur Selo^nung geleiteter 2)ien^. 3)iefer mar ebenfaft« Derpfli(btct
in ieber ^infi^t für fie gu forgen, namentlich fottte er barauf bebac^t
fein fie bem ^bn^entbume )u geminnen, b^^tte aber feine (Bericbtd'
barteit über fie. Ueberbaupt mürben fte ibm nur auf eine befiimmte
3eit oerlieben, gemöbnlicb auf jmei Seben , b. b- i^m felb^ unb feinem
n&(bflen (irben, bann fielen fie an bie ftrone {urucf , ber ®ouoerneur
t>ermenbete fte m ben öffentficben arbeiten ober oerlieb ße meiter
(Page 461, Cbarlevoix I, 244, Azara II, 200). Sol^e Sin-
ri(^tungen, bie freilicb ^ier mie uberaa mo bergleiiben berauben, (u
ferneren 9Ri6br&u(ben fubrten, matten Kaub^uge in bie gerne (ma-
locas) uberfLuffig^ ba man @t(aoen genug in ber 9{a^e ^atte ; biefe
borten benn au4 f^on feit $bilit>P'^ U- 3<ii ^on ®eiten ber Qpa»
nier faß ganj auf (Guevara 11, 19). 2)ie f|^anif(!be Regierung modte
aber ben fyaxitn 3)ru(f uber^au^^t befeitigen ber auf ben Singebo^nen
laftete, unb brang baber f^on im 3a^e 1606 ern^^aft barauf ba§
bie 3nbianer aQer ge^mungenen Sienflbarteit oon ben ftoloniflen tnU
laffen mürben (ebcnb.). 3)a bie| nic^t^ b^lf, f^idte ^e 1610 ben Oibor
Alfaro, bem ed gelang biefe SRairegel au4}ufübren, obmo^l nur
unter großen 6(bmierigteiten unb mannigfaltigem 9Biberßanb oon
* Janaconi, bemetft Ovalle (146), nannten bie Snbianei ibte €t(a'
oen, mäbtenb bie Spanier in (((ile bie 3nbianer, mel<be in feiner ^ienßboifeit
|tt ibnen flonben, mit biefem SHavgtn be|d<bneten.
t>\t 3eftttten in ^arogua^. 455
6eUen ber ^olom^en (de AYvear 52, Funes I, 323, 361). tSuf
tiefe SBeife würbe SRaum gef^ofTt ffir bie X^atigteit bet Sefuiten, bie
1586 oon $etu na(^ Xucumon gelangt moren unb 1593 i|ire ctfle
aXiffton in ^aragua^ [elbfl gegrunbet platten (Gbarlevoix I, 256,
de Alvear 33). @on)o^l bie ganje Sigent^ämli(^teit i^rer 9Btrf'
famteit in bicfem fianbe qU audf bie gro|en ^imenftonen meiere fte
aflmälic^ annahm, werben ti rechtfertigen bat toir i^r eine etma«
Idnger i>ern)eilenbe ^ufmertfaniteit fc^enfen.
ifteuBerlict^ f(^u|^lod unb nur mit geringen 9RitteIn au^geßattet 6e*
gab fl4 eine fieine Sä^aax biefer 9Riffton&re ju einem ro^en Solfe,
bad Don ^a| unb (Erbitterung gegen bie <S|>anicr erffiUt, bad auf x^m
lojlenbe 3o4 f^on öfterd obiufc^ittteln oerfu^t ^atte, um fid^ bei i^m
nieberjulaffen, unb ^at ed bur^^ frieblict^e 9XitteI aOein ba^in ju brin«
gen gemußt nic^t blod biefe« Solf t>o(l{i&nbig ju gä^men unb ^u bid'
cipliniren, fo ba| e^ ftc^ miberjianbdlo« regieren lieg unb frember
Seitung gänjltf^ unterorbnete, fonbern fogar ein IReid^ ju grünben
beffen rafct^ mac^fenbe SRa^t ber f)7anif(t^en ^errfc^aft in ^merifa ge«
f&^rlid^ fc^einen tonnte unb nur burcf^ bie OemaJt ber Soffen in i^rer
ferneren (Sntiuicfelung aufgehalten gu merben t^ermo^^te.
^ttier ben @(l^mierig(eiten Noel4ie bie Katur if^red Unternehmend
felbß mit fi<^ brachte , ^aben bie 3efutten au^ mit ^inberniffen ju
t&m))fen gehabt bie if^nen bie ftolonifien in ben 9Beg legten, aber i^re
)&^e ^udbouer unb ungemö^nli^e (S)ef(^idli(^feit ^at fle afle belegt.
3m 3a^re 1610 grünbeten fie etwa unter 22^^ f. !B. an ben dfili^en
3u|lüffen bed $arana bie 9^ifftonen fioreto unb @. 3gnacio (de Al-
vear 38), unb feit biefer 3eit mar ibre SSBirffamfeit in raf^iem 3u»
nehmen begrifen, ba fie 1607 eine bebeutenbe Serfiarfung erhalten
(matten. Sie nannten if^re Wifftondbdrfer «.Xebuctionen" unb e« ge«
lang i^nen bie 3nbianer um ^^ {u fammeln, ba biefe, meiß ®uarani,
an Sanbbau f^on gewöhnt waren unb i^re greif^eit Don i^nen gegen
bie weilen SInflebler oertf^eibigt fa]t^en(Charlevoix I, 341). Azara
ber offenbar gegen fte t>arteiif4 ift, ect&^U bat f^^ ^uerß bie eingebo«
rcnen bur^ Heine (it\äftnU bie fte i|inen fcf^icften unb burc^ bad Ser«
fpre^ien größerer bie fte if^nen felbfl mitbringen würben, angelocft, bat
fie bann, fobalb fie bei i^nen eingejogen waren, erß buicf^ anbere f^on
betef^rte Snbtaner für fie Ritten arbeiten lajfen unb fte juU^t bur^
Uebercebung {ur X^eilnaf^me an btefen arbeiten ^u beßimmcn gewu|t
4S0 3einbf4aft bei 5toIoniflen gegen bie 3e(utten.
Ritten. 9Rit ben (&t\i)tnUn ^at e« aUerbing« feine Slid^tigteit; H
toax ein Qen)ö()nli(^ed Serfa^ren bec 3efuiten«9Xtffton&te ftc^.guerp
auf biefe SSetfe Gingang ^u berf&affen (fu in Tlapna^, Rodriguez
III, c. 2); ma« aber f)ü\ipi\iLd)\\6) bie (9uarani i^nen gewonnen ^at.
fd)etnt Dielme^r ber Qd)Vi^ unb bie ^ulfe gewefen ju fein bie fie bei
i^nen unb burt^i fte ju finben hofften, ^u« bemfelben ®tunbe au«
m{d)m biefe ftc^ um fie f^aarten, toaren bie f|>anif4en unb portu^
giefifd;en JtoIonif)en i^nen feinblic^. 3)ie erfieren, anfangt ben 3<fui«
Un gfinflig gcjlimmt, ba fie bie Untemetfung ber eingeborenen för-»
berten, mürben i|inen nacti furjer S^xt feinb , meit jie eine miibe Sc«
^anblung berfelben »erlangten unb gegen bie Sebrudungen ))rebigten
oon benen bie Snbianer ^u leiben Ratten (Charl. I, 293, 320). ^laer«
bingd hörten bie Empörungen ber@uarani* auf, unb bie ^errfc^aft bec
f))anif(^en ftrone, tion mel^^er bie S^fuiten ooQe Selbßfi&nbigteit ibtec
9J{ifflonen jugefianben erhielten (eb. 346), mürbe erfl mit bem gortfc^ritt
ber HJtiffton in ^aragua^ ooQfommen befejiigt unb meiter ausgebreitet,
bie ^errfc^aft ber f)7anif^en ftolonifien über bie Eingeborenen abergc«
riet^ iuglei(ti unb in bemfelben fDIaage in SerfaQ, unb eben bieftö
üejtere entfprad^ — man barf bie§ ni^^t übetfe^en — {u iener 3«t
gani'ber ^bfl(^t ber fpanifdi^en Regierung felbft. fieiber ^at eS ben
@(^ein ber 99Ba^r^eit für ft(^, obgleich eS ber entfc^iieben iefuitenfreunb*
li^e Muratori (61) fagt, baS bie 3nbianer met ßärter ald bie ein*
geführten 9teger t)on ben Spaniern uiberbürbet unb oiel leic^tftnnigec
t)on i^nen ju ®runbe gerichtet mürben, meil iene ber ih:one gehörten,
biefe aber $riDateigent^um maren. S)urften ed bie Spanier ni<^t
magen bie 3efuiten offen ju befe^ben, fo gefctia^ bie| um fo me^r o'on
ben $ortugicfen. 3^re Staubjuge nöt^igten bie 3efuiten Soreto unb
6. 3gnacio im 3Q^re 1631 meit na^) @ubcn an ben $arano unter
27^ ju verlegen (de Alvear 47); eine jmeite Sermä|lung ber Slif«
{tonen burc^ fie (1637) ^atte gur golge ba§ bie fpanif^ie Stegierung
gefiattete bie bete^rten 3nbianer mit geuermaffen ju berfe^en: fte muc»
ben militarifdfi organiftrt, orbentlic^) eine;ercirt unb lernten bie $ul'
• Bon etgentbümlitbem 3ntereffe ijl befonber« ber «ufflanb »eitlen bet ?Jro-
pbetOberdum 1576 (no(^ Fun es I, 269 im 3. 1579) enegte, bet, ma^rfcbetn*
li(b burd) d)Tifl(t(be bebten entainbet ftd) für Q^otted 6obn ausgab unb bie d^ua-
tani aud ber Jtne(btf(baft bet epaniet au befreien Derfprac^ (Guevara II, 12,
del BarcoCeutenera*8 Argentiua canto XX. Ve^nltt^ed iß dfter k^or«
getommen 6. Funes II, 61).
fernere ^inbemt{Te; flu^be^nung bei 9)ti(fbnen. 457
Derfabrication (ebenb. 68, 3)obtr)^offec I, 208), bo^et bie.^u^
li^m f))&ter feine GinfdQe in ba« SRiffionigebiet me^t wagten. 3>at
bie Sefuiten felbfl ^d) bisweilen ju bem ftommen 3n>e(!e ber 9ete^«
rung an bem aRenfd^enraube ber $auliflen betbeiligt i^aittn (nie Av6-
Lallemant, IR. butdy @äb'9raii(. 1859 na^i Pinheiro erg&bU),
iji bei bem Serbältntjfc in mei^^em fte ^u biefen jtanben , fe^r menig
mabtfc^einlic^, obmobi fie badfelbe anbctm&tU, namentfit^ in (Salifot*
nien, aUerbing^ getban b^ben. $ater @e)))) (185) erjäbU felbfl bai
et einjl ein Hinb taufen noUte um ed im ßb^iß^^tf^um (U untemei*
fen, bat <^bec beftn Wutter ftcb meigerte ben ^anbel einjugeben. 7
%d(b{i ben @))aniern unb $auli{ien , meltbe ni^t feiten au^ mit
giß ben Sefuiten i^re S^d^inge n)egfingen, b'nbcrten au^ (S|>ibemieen
an benen bie 3nbianer in SRaffe binjiarben , ben gortfcbcitt bet SRif«
ßon (Charlevoix II, 21). Snbeffen beflanben im 3abte 1629 be«
reitd 21 Slebuctionen in ben ^rot^injen (Sua^ra unb Uruguay unb
am $arana (ebenb. 58). 9taä) Aufgabe bet nötbli^fen wutbe ba4
Sanb guoifcben bem Xebicuatl; unb 3btcu9 ^mifcben 26^ unb 30^ f.
9. ber ^auptfi^ bet Wifjton, obrooldl eingeln^ IRebuctionen au^ in
Xucuman Cb^^co unb anbetn)&ttd lagen , mie mir f))iter ju etn>&^«
nen ^aben metben. 9la(b Ibanez (119f.) b^tte bad ^aragua^ bet
3efuiten aud brei Guuoernement« berauben (ia $(ata, £ucuman unb
Xatija) unb feinen SRittelpuntt in bem (SoOegium gu Sotboba gebabt,
mo bet $atet $tooin^iof teßbitte; de Alvear(78) giebt an ba§ bet
@u))etiot bet SRifjtonen in Sanbelatia feinen 6i^ b^^te, bocb ftnb ba>
tuntet mobl nut bie am $atana unb Utugua^ gelegenen ju oetjleben.
3>iefe jä^Uen ^ut Seit i^ret 931ütbe im 3abte 1732 in 30 S)dtfetn
141182 @eeien — ungete^net bie befebtten IHbiponet unb Sbi<|uito4,
loel^e leiteten aQein im 3abte 1766 23788 bettugen(S)obtiibof'
fet 111,504). 9la^ einet anbeten Angabe maren e« (1734) 33 2)dtfet
mit 30000 gamilien, bie ^ottugiefen abet b<)tten beten 40 miebet
ietßdtt (deAlvear87, bei meinem ft^^ am ® (bluffe ein Set^eicbnif
Ux einzelnen SRiffionen mit Angabe ibret geogtapbif<b<n ^H^ unb
(Stunbungdjeit ftnbet). 3n Un leisten 15 3abten bitten fie um 20000
©eelen jugenommen, bo(b iji in ber Solge^eit eine fiarte Setminbetung
eingetreten, ba ibre 2)et)ötterung 1744 nur auf 84606 angegeben
toitb (Doblas 5). Sie Urfac^e biefet (Stfcbeinung lag, mie mit au<
2) obtiib^ff et (I, 74) fcblie^en muffen, nid)t t>9tiug<n)eife ober aUein
458 d^inci^tung unb Semaltung bcr Slifflonen.
in ttet^eftenben Jhrant^eiten no^ in geinbfeUgtetten t>on dtt|en; Dirfec
tMt nämlich mit tag 1734 oud bec SRiffton Santa ge pUifi\^ bie
fftmmtli(tien S^dl^nd^ ^^^ 3efuiten . 400 gamilien bec Statine« auf
einmal, entmif4»ten* o(^rte ba§ jtd» eine Spur bed Stege« ^tte cnl'
becfen (äffen ben fie genommen Ratten, unb bag man erjl noct^ 1 1 3a^'
ren fie bucdi) einen Sufad mieber auffanb — ein <Smgni§, ba« auf
ba« Regiment ber frommen Sater ein etgentl^ümli^e« Siif^t mirft.
Später ^aben fidl) i^re SRifftonen mieber ge(^oben, Ratten aber )ur B^it
ber Sertreibung ber 3efuiten i^re frühere ^ö^e f^werlic^ mieber er«
reid^t, ba felbfl Ibanez (42) für 1751 nur 97582 Seelen angiebt.
3>ie Parteigänger ber 3efuiten (Muratori, Ulloal, 544 ff. tt %,)
baben oon bem fieben in ben SRiffionen ein Silb entmorfen mie t^om
Seben im ^immel. Raffen toxi e« etmad nä^er in'« ^uge.
X)ie 3Riffion«börfer waren alle na(b einem $(ane gebaut unb
Ratten gerabe, nac^ ben ^inunel«gegenben orientirte Strafen. t>xt
SBo^nungen ber 3nbtaner, in früherer 3<it (no^ 1691) nur erbaut«
ten mit Stro^b&^ern, obne genfier, obne |»au«ratb au§er einer jt&i»
bi«f4iale, meifi felbfl of^ne ^dngematte al« 9tü (Sepp unb Sd^m
238), berauben fpäter in 150—180' longen unb 30' breiten, febr
niebrigen Sacf jieinbaufern , bie in 8 bi« 10 ftbt^eitungen für bic ein»
geinen gamilicn gef(^ieben unb au§en mit einem ßorribor oerfe^en
maren. S)a« ^auptgebäube, ba« (S^ottegium, ^atte gmei ^5fe mit S&h«
len^atten unb umfagte auger ber SSo^nung ber Snifftonäre , beren )c«
be« S)orf gmei ^atte, einen für bie meltli^en, ben anberen für bie geiil»
U<ben ^ngejegeni^eiten, bie SRagagine unb ffierffiätten. 3)ie ftiri^e,
gewo^nlidi) au« brei S(^i{fen beflebenb, bi«n)eiten mit einer ftuppd
unb ionif^en Säulen gef<^mu<ft, mar jmar n)enig bauerf^aft oon ^ol)
gebaut, aber im Serglei^ mit ben ärmiic^en Süer^altntffen in benen
bie Dorfbcmo^ner lebten, febr pracbtoott unb to^pielig, boc^^ gcfcbmatf«
lo« au«geftattet (Sepp unb IB. 250. de Alvear 78, 85, Doblas
10, 57). ®olb unb Silber mürbe nur gu ibrem Scbmutfe oerwenbet
— ®elb unb tofibarer $u( mar au« bem 3efuiten{laate oerbannt —
unb man b<it au«bru(ni(^ eingeflanben ba§ man bie eingeborenen oor«
)ägti4 bttr(4 bie $ra(^t unb ben (Slang ber fttr^e an ^e gu feffeln be»
* 1>a«fe(be ift QU(b anbertoärt« , g. 9. in Ztj^a^ (E s p 1 n o s a V, 25), dftet
boigetommen.
.*
^
V
\
\ (Stnti^tttng unb SettoaltutiQ bei gRiffioneit. 459
»fi4ltigte (CharleToix I, 365, 375, f. üVid^ ba< &i^u\btn M Se-
iten Escandon in ben .^Keuen 9tad^r. t>. b. inifftonen k."). IDa«
n)ucbe benn aui^ aRuftt unb au^re« Gepränge bei bcn tirc^lic^en
Hingen nidj^t gefpatt, befonberd bei ben gefien , bie man {ugleid^
.lu^en p^egte um bem Adnige bul^ifi^n gu laffen unb ben i^m
.ulbigen Oeborfam eintufcb&rfen (de AWear 82).
3ebe< ^orf batte einen Sortegibor, 9)egiboren unb Slcaiben (Ober-
ti^ter, ®emeinberdtbe unb Amtleute), bie Don ber Oemeinbe unter
maigebeuber 9)titttirtung bei SRifftanar^ erm&b^t » au(b in ber 9lu4«
Übung ibrer gunctionen goi!) t)on biefem ab^&ngig maren (Charle-
yoix I, 356, 870, 374, Doblas 14). S)ie ©trafen, bie fte na^^ 9(n«
gäbe be« Dorgefe^ten (Beiftli^en k)erbingen, berauben in ®ebeten, ga«
f en, (9ef&ngni|, biimeilen Geißelung unb dffentlicber ftir^Kttbufe, unb
bie OejädbHgten f^aiitn {icb für bie empfangene @trafe bei bem SKiffio«
nar |U bebanfen (berf. 44, 65). %u6^ ein ^nfubrer für ben Stxxt^
würbe ernannt, ber bie ^mei CLompagnien gu^Dolt unb bie v54^»abrott
Steiterei befebligte, »el^ie ba« 3)orf befaf (Charlevoix I, 366,385),
unb biefe @Qlbaten b^ben in ben Ariegen ber 6panier mit ben $or«
tugiefen (1679—1705) ben erfkeien bie beften 2)ien9e gekiftet (berf.
II, 168 ff.)- X>ur4 ein S^^em Ihengir Seoormunbung unb attfeiti«
ger Seaufft^ittgung waren bie X(^tigteiten atter Sinielnen geregelt
3n Ka^rung ftleibung unb Arbeit fucl^e man boOtommene ®iei(^^eit
bergufieflen; iKoei« «ber breimal in ber 9Bx)4e gab ed gleif^^fo^» ftlei«
ber mürben nacb 0eburfni§ au^getbeilt , nur bie SRagiflrat^perfonen
erbielten einen @to(f aU ^b^eüben ibrer SBürbe unb belfere gejtneiber
aU bie übrigen. Der (BeiftüAe mie^ einem jeben ba« @tü(f S^lb an
ba« er bearbeiten faQte unb beflimmte e« genau nacb ®ro^ unb Sage ;
bie Seiber Jtnaben Unb äXobcben erbielten i^r beflimmted (Semi^t
Saummofte (u fpinnen. S)ie ftrbeitAieit beö Sormittagd unb Kad^«
mittag« mar fefl geregelt, SRittag« fanb eine ^»eiflünbige $aufe fiatt
unb bie 'Arbeit mürbe flet« mit (Botte^bienß be^^nnen (Doblas 14,
de Alvear 79). Offen unb Xrinten, 6cblafcn unb Seten, auc^ atte
Vergnügungen murbeu na(^ ber Ufyx abgemefjen.
Anfang« gab e« in ben aRifftou^n gar tein $ribateigentbum«
alU Arbeit mie aOe ®petfe Aletbung unb onbae Serbrau^dgegeußdnbe
mürben ben Sin^elnen iuget^eilt; fp&ter cc|i<ll iebe gamilie menigfien«
ein ^iAi %«Hb füx jUii ^^ fi^ «n ^^^ ^^^i l<mf n fflo(beiitagen ^u be«
460 " ^inrid^tung unb !Bectt>a(tung 5et SRiffbnen.
arbeiten ^atte, »d^tenb bie brei erjlen füt ben ^nbau ba (Semeinbe'
l&nbereien benimmt waren, beren (Ertrag in bie 9)>{agaiine flot , au«
melden fämmtU<^e aUgcmcinen ^udgaben beßritten rourben (Charle-
▼ oiz 1, 364, Doblas 14). 3u bicfen gehörte iunadj^ß ber Tribut
ber {eit 1649 Don ben SHifjtondauge^örigen geforbert würbe um ba*
mit ie einen SRifftondr für lebe« 2)orf )u beja^len (Charlevoiz I,
350), unb feit 1661 auger ber Sejablung '\\ßtt t>orgefe|^ten ®ei|iii4^en
bie Abgabe oon 1 peso meldi^e fte i&^rlt^ an bie Itrone (u entridtiten
batten (Funes II, 199). gerner mürbe mit ben 93orrdt(»en ber SRa«
ga^ine Sllled eingetauft beffen man Don aucimärtd beburfte, unb ba bie
a^Ufftonare bie einzigen unb unk)erantmortlidi;en IBermalter be« ®e<
meinbek)ermögend maren, pflegte ein groger Vc^vX beefelben auf bie Sr»
Werbung oon jtojtbarteiten für bie üirdl^e unb Don ))rac^tuoDen S<^
tleibern, bie man bei ißrojefftonen fe^en lieg, oermenbet ju werben
(Doblas 14). 'Jluger ben gebauten Srüdj^ten würben in ben SRago«
{inen au(^ bie $robucte bed Q^ewerbfieiged ber 3nbianer aufgefpei^^ert;
benn biefe Ratten, mit einem oorjugtictien 9{acb<^^inungfiitalent begabt,
Diele ^anbwerte k)on ben 3Kiffion&ren gelernt: fte fertigten @pi^en,
wugten felbjt Orgeln unb Uferen na^ iD^obeUen trefflicti tierjufleDen
(&ep|> unb Soi^m 291), fpannen unb webten Baumwolle, trieben
93ieneniu<^t, bie ^auptartitel bcd ^anbeU aber welche fte ben SKiffto«
tt&ren lieferten, waren ber ^aragua^ * £^ee ben fie ^ogen unb bie 0(|»'
fen^aute, bie fte Don ben ungeheueren gerben nahmen welche in ienen
Sdnbern in wilbem Sujtanbe leben (ebenb. 285, Charlevoix 1,
359 ff.), gür ben Unterhalt ber ^anbwerfer, ber 3Bittwen unb Sai'
fen, ^Iten unb ©d^wa^en würben befonbere gelber au^geftedt. ^txx^
ler unb ä^^ügiggdnger gab ed ni(^t, für bie Ernten unb Tanten würbe
geforgt. S)ie letzteren bracfite man in einem ftranten^aufe unter, bem
reboc^ ein ^rjt fehlte, wiberfpdnftige ober unorbentlid^e 3Beiber lamen
in ein befonberedSef[erungd(^aud (Doblas 14, CharleToix 1,369).
Keiner litt SRangel, aber ade waren arm; ieber arbeitete für alle, aber
feiner tonnte burcfi feine Arbeit me(^r erwerben aU feinen Sebendun«
ter^alt (Muratori 200). X)ie f(^dnften Xrdume be« @ociali«mu«
waren ^ier jur Sirtlic^teit geworben.
Um i^rer Stepublif ba« Seben gu eri^alten Ratten bie frommen 8&«
ter ben Spaniern ben Sefuc^i if^rer äRiffionen unterfagt, auger benen
bie in Segleitung oon Orbenegeißlict^en ober 9if4)dffen tdmen (Char-
Serff umbungen ^egen bie ^efuiteit. 461
levoix I, 356). %xtmU mürben enttteber unmittetbar abgewiefen
ober unter 9ufft^t um^ergeffi^rt , bann wieber an bie Sanbe^grenje
qthxaä^t unb berabfdS^iebet. Sd wirb oerfldS^ert ba§ bie weltlichen fin«
Gelegenheiten bad ^auptaugenmert ber Sefuiten waren , bie €eeIforge
bagegen t^nen weniger am ^erjen lag , ober ba§ fte {{^ biefe wenig«
ftend ni^t eben fauer werben liefen (Doblas 57 f.). ^ifierbingd
würbe ber ftatec^idmu« biel ^ergefagt unb abgefragt, jebe Serf&umnit
M ®otte«bien{le« ^eng gefiraft unb am 6onntag Unterri^t ert^eilt
über religidfe unb anbere ®egen{i&nbe (de AlvearSO). Tlan^t
lernten fo fc^ön fdS^reiben wie ber befte ^xud, aber nic^t leicht tonnte
einer lefen (Sepp unb 8öbm 291, Doblas 14).
Daf bie Sefuiten fdS^wer t>erleumbet worben ftnb, ifi richtig — JU'
nd^fl Don ben fponifc^en unb |)ortugie{ifc^en ftolonifien. beren S)ien9
{!e bie 3nbianer entzogen, bann oon ben i^olitif^en unb tirc^lic^en
Gegnern i^red Orben« überhaupt , enbU(^ audS^ oon einjelnen il^rer
Orbendbrüber felbfl, bie au« Sntrigue ober 9ftacbfu(!bt i^nen }u f(^aben
fugten. 3u ben festeren gel^örte namentlich Ibanez, ber aud bem
Orben ausgeflogen, feine genaue Itenntnig ber Serb<niffe ho
nu^te um fie }U oerfi^reien. ffienn er ). 9. ben 9Bertb einer Odl^fen*
baut in @ub IHmerita auf 2% scudi (3% X^lr.) angiebt (p. 47), fo
ijt bieg eine ungel^euere Uebertreibung : um 1695 galt eine fol^e Diel«
me^r 15 ftreu^er (@epp unb 9. 285). Seine Serec^nung ber Gelb*
mittel über weldS^e bie 3efuiten geboten , ifi barum g&njli^ b^ltlo«.
Dagegen burfte ibm f(^wer }U wiberfpre^en fein, wenn er geltenb
ma(^t bat bie Sefuiten in $aragua9 ibren Orbendregeln juwiber fefle
5?forreien crricbteten unb verwalteten* um bie weltlicbe ^errfc^aft
be« Sanbe« an fldS^ ju reigen, bag f!e bem Sefe^le be« ftdnig« entge*
gen bie 3nbianer fein Spanif^ lernen liegen, fonbern bieg fogar ber*
boten unb be^raften, bag fte f{(!b bamit begnügten biefen nur bie äuge«
ren (SIebrftucbe, nidbt bie (Beflnnung M &^x\fttnt^um9 beijubringen,
bag fle burc^ ooUfl&nbige Einengung unb IBefdbr&ntung nurauf®e^or«
fam, ni(^)t auf geiflige gr^ebung unb fortfcbreitenbe ©ilbung berfel»
ben Einarbeiteten. Azara (II, 251 f.) unb Rubere ^aben fpiter biefe
Vorwurfe wieber^olt. Die @cbilberungen einjelner Drben«brflber
oon ber fflirtfamteit ber 3efuitcn (f. namentli^ $aute) geben frei«
Sgl. bie tRec^tfeitigung gegen biefen SorA)UTf bei Solorzano IV, c.16.
401 Urt^eü übtt \>\t »irffamfeit bet Sefuiteit.
Wdf ein ^bd)ft frfreuKc^e« Sifb einer tierfMnbigen, Ucbet^oO aufo))feni'
ben, üielfeitigen X^Ati^feit, erregen ober bur(^ ben SRangel an Heber«
einflimmung mit bem mad wir fonfl non ben Einrichtungen ber Se«
fttiten wiffen, ben Serba^t ber Unwo^r^eit unb fftnnen, felbfl menn
fie ni<^t gerabeju falf<^ flnb, ^dc^flend aU eine ^orfteOung ftnferß
feltener Su^na^mefäfle gelten , bie unfer aflgemeine« Urt^I über i|t
X^un unb Zreiben in ^aragua^ nic^t beflimmen biirfen. 3>iefe« Mx»
t^eil ober fann nur bo^in lauten, bo^ fie gar nid^t ba« 3ntereffe f^au
ten bie 3nbianer gu ciDitifiren, fonbern nur i^re Seelen bem ^immel
jujufü^ren, auf Srben ober fie nebenbei prattif<^ nfl)^1i(4 )u machen,
fei ed )um Sortbeil ber tir<^e unb i^re« Orben« ober ju bem ber fpo«
nift^en Itrone. Sd \fi wa^r, fie l^aben robe (Kannibalen ju frieb1i(f»en
^erbent^ieren umgefc^affen , ober ed ifi ebenfo molb^ ^^t fie Wen*
fd^en ni(^t erlogen, fonbern im Seten unb arbeiten nur abgeri<^tet,
ba§ fte i^re SAglinge obfidS^tfi^^ in ootter Unmunbigteit erhalten, aOer
eigenen (Snergie beraubt unb geifiig no^ flumjpfer gemacht ^aben aU
fie bor^er f^on maren. Sine ®en)5^nung ju unfreimiCiiger Arbeit
ffir frembe S^^^^^^ unb eine forgenfreie (Sjrifien) finb feine Sntfc^Sbi«
gung für bie Sernii^tung jeber eigenen felbftjl&nbigen Sebendregung,
unb ber aRi§brau(^ geifliger Ueberlegen^eit ifl nid|^t weniger oenoerfKi^
al4 ber 9Ri§brau<^ ber p^^fife^en (Sewatt bie ber ^err über ben Sfla«
ben ^at.
Sa« bie 3efuiten au4 ben ®uarani gemalt l^otten, ge^t am un«
{weibeutigfien au« 6^i1berungen ^erbor meiere n»ie bie bei Doblms
(lOff., er fdl^rieb 1785) einige Seit nad^ ber Sertreibung iener entwor«
fen {inb. 2)ie ®uarani finb faul, ^eif t ti bort, ni<^t bIo| in arbeiten
bie fie ffir bie (Bemeinbe gu oerric^ten ^aben, fonbern au«^ in bem n>«l
fie für fi^ t^un. 3)a fie fein Spanifdd oerfleben , ifl e« ffir fie nii^t
mdglid^ etwa« gu lernen. ®ie ^aben Steigung gum ^anbel, werben
aber oiel betrogen , weif ber ffiert^ ber Dinge i^nen unbetannt iß.
3^ren Sorgefe)$teit ge^or^^en fie (»unftüct», befi^en einen lebhaften S^f
gei) unb finb empfinbli<^ gegen Seleibigung , o^ne tebo^ ein ®effi^l
ffir moralifdS^e S^re ju bobin. O^ne 64eu (eigen fie fi(^ gon} nn«
beffeibet oor einanber, finb bem Srunte ergeben, betrauten bie Sei«
ber all untergeorbnete Sefen unb legen ouf beren Zreue nur geringen
Sert^. 3^te itinber }u erjie^en ober Vermögen }u erwerben iß i^re
li|te Sorge.
3m 3ci^re 1750 n>urbe gwifd^eti fferbtnanb VI. Don Spanten unfc
So^onn y. oon Portugal bet UtonnU (SreniDerttog gef^Ioffen, in
'9ol0e beffen ber öftli^e %^n\ k)on Utuguap nebjl ben ficben Sefuiten«
SRiffionen bie er in fidS^ f4(o§, an Portugal fiberge^en fottte. 3)urd^
mand^erlei Sntngtten , in^befonbere au^ bur$ Anfertigung einer fal«
fdS^en Itarte be« Sanbe«, Ratten bie Sefuiten bie Au^fä^rung be^ Ser«
tragd ju ^inbem gefu(!^t (de AngelisV, Dlscarsoprel. {U Henis),
ba^er wiberfe^ten f!e f$ enblic^ mit ffioffengemalt (1754, 1756) unb
jogen mit i^ren Snbianern gegen bie vereinigten fpanif^en unb por*
tttgieflfi^en Xruppen in'd 9elb. 3)er Serlauf biefe« Itriege«, ben ber
Sefuite He nie (Diario de la rebelion etc. bei de Angelis V) no<i^
bem bef<^teibt ma« er felbfl baoon in Srfo^rung gebradj^t f^at, unb bie
fernere SntmiMung ber Sreigniffe (t>gl. Bist, du Paraguay. Amst.
1780 vol. II) flnb üon nur geringem 3ntereffe, außer infofern bie
3efuiten bobei aU me^r ober meniger fc^ulbig erf(^einen. @ie felb^
^oben {1<^, tro^ bed offenbaren ^oc^t>errat^e« beffen {le ftc^ fdj^ulbig
matten, fo gut ju oert^eibigen gemußt unb ber Serleumbungen unb
Sägen {tnb gegen fte aderbing« fo oiele gemad^t morben, ba§ nod^ de
Angelis (a. a. D.) ber An^c^t mar, e< fei taum {u entfd^eiben ob fie
in jenem ftriege me^r betrogene al« Setrflger maren ober umgete^rt.
Sinem ®^reiben gemdg n&mti<^ ba« ber ®ouoerneur oon Sueno«
A^red an ben Supettor ber SRiffionen erlaffen ^atte, mußten ober
tonnten fte aOerbing« glauben im malj^ren 3nterejfe unb 6inne be«
Jtdnige^ Don Spanien ju ^anbeln, \x>tnn fle fic^ feinem öffentli^en
9efe^le jurUebergabe jener flebenWiffionenmiberfe^ten (Henis §. 83,
Funes III, 58), unb gemiß maren fie fe]bfl fiberjeugt eine m&((^tige
^Partei am fpanif^en $ofe, Dietteid^t fogar ben ftdnig felbfl im ®e^ei'
men fflr fl<^ )u ^aben. Sie J^ielten — fo t)erfidS>ert »enigflen« He-
niB §.39ff. — i^re Sad^e für nod^ unentf^ieben in Spanien, ^drten
gcrfidS^tmeife oon einer gängigen ffienbung bie biefelbe beim Jtdnige
genommen ^abe , unb erj&^lten fidS) baß biefer bi« ba^in nur oon fei«
nem SeidS^toater nidj^t ^inreidS^enb über i^re ^(ngelegen^eit unterri<^tet
morben fei. 3nbeffen ge^t anbererfeit« gerabe au« Henis (73, 100)
felbfl ^eroor, baß au4) für fle menigfiend im 3a^re 1755 fein Bioei«
fei me^r beflanb baß ber ftdnig i^re Untermerfung ernflli«^ forbere,
ba feine ttommiffSre fie fflr »ebetten erflÄrten , ober fle fuhren ttop
bem fort bie UnglSubigen ju fpielen. Ueberbieß mar ed gerabe bie UU'
464 64i<ffal bei 3iibtanet nad^ Vertreibung ber 3efuiten.
gnftbige Gntlaffung bed Seic^tüater« \>om ftönige, auf n>el(^e bie Sr«
nftrung folgte ba§ fernerer 9ßibeii!(inb oon Seiten ber 3efutten aU
^o^Derrot^ iu be^anbeln fet, unb ed ergiebt fl(^ baraud unjmetfel^aft
bafi jener feinen @inf{ug bielme^r gan^ im 3ntereffe ber frommen Q&«
ter benu^t ^atte. S« ifl enb(i<^ behauptet »orben bag t>ielme^r bie
3nbianer ben j^rieg gegen bie Spanier oeranIa§t Ratten , ba jie tro^
be« Sut^^^n^ i^rer 9Rif{!onftre fldS^ entfc^ieben gemeigert Ritten i^r
Sanb }U räumen unb ben $ortugiefen ju uberlaffen (S)obrij^offer
I) , unb afierbing^ ^aben fle an ben (Soubemeur t>on Sueno« ^pxH,
bo^ gen)i§ nidj^t ol^ne Sormiffen unb fc^merlic^ anber« al& auf ben
antrieb ber 3<fuiten fetbp, bringenbe ©itten geri^itet i^re Kifpondre
behalten $u burfen, unb fp&ter klagen erl^oben Aber bie grancidcaner
bie man i^nen jiatt jener fd^^idte. S)ie abfolute Untert^&nigfeit in
welcher {te lebten IS§t ed aU unglaublidS^ erfc^einen bag jie i^rerfeit«
etma bie 3efuiten jum 9uf{lanbe ge^mungen ^dtten, jumal ba Bu-
careli, ber 1767 bie Vertreibung ber festeren au^ffi^rte, bieStiflio«
nen einnal^m unb bie tt)eU1id^e @emalt Don ber geiflti(^en in i^nen
trennte, ni^t ben minbeflen ffiiberflanb babei bon Seiten ber 3nbianer
erfuhr, fonbern Med in ber befien 9lu(ie unb Orbnung fanb. S)iei
fiOe« jufammen l&§t nur geringen 3n>eifel bacfiber, ba§ bie 3efuiten
ni(^t in gutem (Stauben, fonbern in ehrgeiziger unb felbßfu^tiger 96*
fii^t ben 9ufru^r anfingen unb fortfe^ten Inx^ ben jie i^re felb^ßön*
bige ^errf^afi in $aragua|) {u behaupten hofften.
9la^ ber Vertreibung ber 3efuiten berfc^limmerte fi^, »ie ju er«
morten mar, bad Soo« ber 3nbianer no4 me^r. @in ®out9erneur
mit brei Statt^attern foQte bie SRifftonen regieren. 9n bie 6pi^e je*
bed 3)orfe9 trat ein fpanifc^er ^bmini^rator unb ;mei (Seißlid^e, neben
benen ber aud Eingeborenen jufammengefe^te KRagiflrat fortbewegen
foflte. 3)ie ^bminiflratoren , unmifenb unb unfähig . aber habgierig,
machten ^69 bem Oefe^e jumiber ju Ferren ber Arbeit, mel^ie bie 3n'
bianer mie ^ur 3<Jt ^^^ 3efuiten in großem Umfange für öffentliche
3n)e(fe leiflen mußten. Sie Dermalteten ba« (Semeinbebermdgen unb
lagen mit ben ® eifllic^en beflinbig in Streit , worunter bie 3nbianer
fd^mer {u leiben Ratten: fie mürben audgepeitfc^t, mod^ten fie nun
bem einen ober bem anberen oon biefen ge^or^en , unb maren bur^^
lange Oemö^nung gegen biefe Strafen gan| abgeßumpft (Doblas
17 ff., 26, 30). ftaum ben britten S^^eii i(^rer Seit behielten fie für
fUtnm Sttflftnbe. 405
fi<^, unb matten fie biefe fleif ig benu^en rooütn (bcnn e« fe^U bei i^nen
ni(!bt an Seifpielen M 91ei§e4, menn tbncn ein entfprec^etiber So^n
in (Rudficbt {lebt), fo mürbe c« bO(^ ebenfo unmdglidS^ gemefen fein bo«
gebaute (Betreibe im Sanbe gu »erfoufen qI« ed au«gufu(»ren (berf. 41,
31). 6ie arbeiten bob«, fagt DoblaB, pet« unter jlrenger^ufP^t unb
nur au« 9urd^t üor ber ^itfcbe , gumol ba fie miffen ba§ bie {^olfte
ber (Srnte gejloblen n>irb, benn ba< angefledte $erfonal belauft {i(b in
iebem 3>orfe auf 80— 100 SMenfcben unb biefeftnb unbefolbet (33,42).
2)ie (SUern fummern ficb ni(bt um ibre ftinber; btefe merben ton früb
bi« 9(benb« einem 9luffeber übergeben , ber ba gu bejieflt ifi fie beten lu
faffen unb in befcb&ftigen. @ie treiben feine Spiele ; au(b fonfl ge^t
e« in ben S)örfern gang fiia gu, man ^drt feinen S^rei, feine Idute
Unterbaftung, TiM ifl opatbif4^ unb leblo« (29, 31, 50). ^ie^äu«
fer herfielen, bie gelber mürben nicbt me(^r in Orbnuug gehalten unb
menigflen« ber ad^U Sb^il ber (Singeborenen , na4) einet anbeten %n*
gäbe % betfelben, b<itte bie SRiffionen um 1785 Derlaffen (21, 35, 5).
9)efonber« beutlicb gebt ber Serfafl au^ au« ber 9)erglet(bung ibre«
Siebflanbe« bon 1768 unb 1772 ^erDor (f. de Angelis, Discurso
prel. }U Doblas). Wan fann fi<b baber nur munbern ba§ Aeara
(II, 21 9 f., 254) bie (Suarani nidS^t meit tiefer gefunfen fanb aU e«
ber gaU mar. St fcbitbert fie al« giemlicb auf berfelben @tufe fiebenb
mie bie unterfie jf loffe ber bortigen Spanier, bie Sieb^irten «Saucbo«):
jeber b^t ein fleine« ^au« mit einigen SRdbeln . bo« au« mehreren ge»
trennten SRöumen unb einer befonberen Kücbe befiebt, meifl ein paar
0(bfen, einige Tt\\6^t&f)^, $ferbe ober (Sfel, ^ubner unb ein Gemein.
3bre (9emeinben boben fi(b gum %t^n\ aufgeldfl, aber fie felbft baben
einige geringe gortfcbritte gemacht , befonber« in IBiebiucbt unb ^an«
bei, ba fie i^t^t ^rioateigentbum ermerben fdnnen; au^ ftnb fie bie
beflen gimmerleute im Sanbe. 3n ber Äleibung baben fie fi* ben Spa*
niern angef^loffen. S)er i&b^litb^ Xribut ton 1 peso ben jeber Wann
uon 18 — 50 Sabten gu gablen botte, beftanb um 1800 fort (de AI-
year 101), ba« (Sefammteigentbum aber ba« bie Dörfer bi« ba^in
befa§en, mürbe in bem genannten 3abre aufgeboben unb an bie (Sin«
{einen ol« «ßriPateigent^um bert^cilt (Funes III, 899). Die Seelen^
ga^l bet 30 Wifjionen mar 1801 bi« auf 45639 gefunfen (Page 551).
Die bi«ber befprocbenen SRifflonen befianben f^aupt^^^M^ au«
Q^uatani«, menn aucb niAt au«f<^lietli(4: in fieben betfelben, bie am
406 SHfflon M beti d^iiiguana«
Unten Ufct Ui Ucuaua^ gc&§tent(^ciU ^»ifi^en bem ^icatinim unb
3u(9 Ugen, Ubttn au|a jenen au(( S^otruQd (Ave-Lallemant,
SR. btttc^ eüt'^SrafiL 1859, I, 331). 9lux Me Ouarani teigten fi^
fflgfam genua fut eine »eite Olndbreitung \>tt SRiffton unb felbß unter
liefen nur bie dßlic^en SöKtr. Sei ben S^itiguanal mißlangen t>tt
1607—9 unb einige {»anjig 3a^rt f^&tet gemalten Serfud^e biefer
«rt, bo^ Ut§en {Itft bie 3efuittn babut«^ nicbt fut immn abfct^retfcn,
fonbrcn etntuerten bicfelben |ut Qtxi btr OtAnbung bt« SefuitencoQe^
giumd in Xcttiia 1690 (Loiano 130, 276). lAM bie ^auUllen
6 3a^ce f|)dtet in Sb^uito4 einfielen , ent^anb gegen bie SRiffion&re
bei Secba^t ba§ fte biefen aU Spione bienten, unb fie mürben miebcr
I>ettne6en (Tomajuneosa 11, SOff. beide Angellt V, betf^aupl«
fa^Iii^b <^u^ Lozano gef^dpft \^at, »ie Weddeil bei Catteinau
VI, 141—170 noiebet au« i^m). 1727 maien bie d^iriguanad auf«
Reue gegen bie SKiffionftTe aufgeßanben, bie M bei i^nen niebergelaf«
fen Ratten, biefe toaxtn abermals oetiogt morben, erebetten fi^
übet mit ^ülfe bec Sbi^uito« unb ibrei Q^iftpfeile i^ten ^\a^
bei if^nen {urätf (Losano 316, 324). Srß 1734 ifi H gelungen fie
|tt befehlen , obwobl nut tbeilmeife unb ni^^t Qb^e gro|e ®(^n)ierig«
feit: mit bem ewigen Seuet bei ^dOe oon ben WiffionAren bebrpf^t»
gaben fie (ur tHntmort ba§ fte aUbann bie Stof^Un megne^men mürben
(Qua Tara I, 14). iBon i^ren 19 !X>ÖTfern, beten ^auptort ba4 16S0
gegtünbete $ira9 mürbe — bie ienfeit« be« tRi9 granbe gelegenen SRifr
fionen finb erfl oon neuerem 3)atum — maren um 1788 nur 8 d^xip
li<br «ber aucb in biefen ^ercf^te meifl gro^e ffaulbeit (Viedma b,
5, 6, 28, 61 {f.). X)ie SRiffion bon $oronga mürbe bei ibnen 1714,
e. npfa 1764 gegrünbet (Viedma a, 312, 323). S)ie &^anefe6,
bei benen bie Sefuiten um iene Seit unter 19^ f. 9. ebenfaU« jmei
SRifftonen Ratten, moren ni<lbt mtnber fiib^^t |u rebuciren gemefen
(Tomajuncoaa 26, 28 a. a. O.). 9>)a^ ber Sertteibung ber 3efut*
ten, traten and) bier mie in ^ataguat^ bie grandtcaner an beren
etette. Um 1800 beflanben, meifl etß feit turier Seit gegrfinbet, 21
SRiffion^börfer bei tt^iriguanal SRatagua^o« unb Sejofe« fublicb t>on
9ira9 bil {um ^Ucomabo, ienfeit« beffcn nur Salinod 3tatt unb teuta
(leitete« in bei Ra^e t>Qn Oian) lagen , erßere beiben bon «Lf^irigua'
nai btmptint. SdKig abgefi^loffen gegen bie fpanif<ben Rieberlaffun-
gen mie bei ehemalig« Sefuitmfkat oan ^aragua)^, mürben fie fd^ein»
T)\t 9aiiipa4«3nbianer unb Siaucaner. 407
(or \>on ^fiuptlingen regiett, btttn Surbt txiMi) war, unb Don i&^t'
(id|^ gem&^lten Beamten meiere bie $oli|(i bemaltetcn, bic SRo^rung«'
mittel pert^eilten unb bcvglei^^en , in SSirtliii^teit ober n)or au(^ ^iet
ber $abce bet einiige Sn^abec ottei: (5en>aU. Die ftrantanpfkge , bie
getpii<6en g^nctiomn, au^ ber UnttrrtdS^t ber Jtinber roaren unentgelt«
lidl^. Saufe unb 9l6enbma^t mürben nur auf Sitten ber Snbianer
felbfi oorgenommen. Um bit goflen^cit Ratten {te ein« ^rt oon Sp'
men }U befielen (9t&^ere« bei Weddell a. a.D.). 3)a« (£(^riftent^um
ber Sbiri0uona« nörbli(JbDom $ara)^iti iß lieber gangli^ Derfd^mun«
ben (ebenb. 55).
^ie Bdlter wtl^e ti>ir in biefem ^bf^^nitte |ufammenfa{fen , lafen
fi(^ bi« jej^t {mar nic^t aU ju bemfclben Stamme eebörig beflimmt
na^weifen, aber bie «e^nli(^teit bie unter i^nen in MdW ^^tn mi4«
tigilen Suferen unb inneren ft^arafttri flattflnbet, macbt ijre Ser«
manbtfc^aft n)a^rf<^etnli4i , befonber« »enn man beamtet bat 1t« »u
ben eingeborenen Srafilien« unb looriugli^ ben (Buarani« {Ugleid^ in
einem entfdbiebenen ©egenfa^c jle^fen. Die furje i^rognat^ifcfte 6*ä*
beiform f^eint bei i^nen oorjU^>errf*en («etjiu« in 3» Alle r*« «r»
^\t> 1848, p. 247, 280 nennt tn«befonbere bie tt^arrua«, ¥uel*e«
unb geuerWnber, «raucancr), fie flnb bon fe^r friegerif(^em fflefen
unb baben ibre Unab^ängigfeit oon jeber mit äugerjler «n^rengung
i^^rtr Äräfte oert^eibigt, fo Ui e« bi« in bie neuejle 3rit nii^t gelun»
gen i^ pe ju unter|oc<>en, boben fl« ber Kiffton fajl ganj unjugdng*
H* gejeigt unb mit wenigen «u«na]Jmen oon ieber ein nomabif*e«
aeben geffibrt, gröttent^>eiU o^ne Sanbbau ober hoi^ ojne p* bur^
biefen an bie ®*olIe feffeln ju laffen. Die «raucaner flnb ba« einjige
Solf bei bem e4 fi« in Unterer 0in|t*t anber« »erhielt, bie^a^agua«
n4(iji ben geuerWnbern ba« ein|ige mel<b« mit bem ffiaffer oertrout
war.
91« @e b a jli a n e a b 0 1 (1 581) ben ^araguai^ binaufging, würbe
er in ber «egenb oon «fundon wn ben «gace« angegriffen, bieba*
mal« iene« 8anb be^enf^ten (Guzman I, 6), Diefe waren al« ge*
fftbrlicbe gluf tSuber befonber« oon ben «uarani« (e<>r gefftr^tet unb
' 30*
468 ^{^ Vgace^ unb 9ap<>Quad.
lebten mit ben Oua^curu« in ^einbfc^aft (CabezadeVaca 559,
565). fflit bfirfen fie o^ne irre ju ße^en wo^I für einen 3»eiB ber
^Q^agua« ^alUn ober fär biefe felbfl. 9Benn de Angeiis (In-
dice )U Guvman p. II) Don i^nen fagt, f!e b&tten (Suetroni gefpro«
(!ben, fo Beruht bieg auf bem Wi^Derjlänbnig, bag jte biefe €pra(^e
meif! Derftanben, obmo^I fle t)on i^rcr SRutterfprac^e gan) k)erf(^ieben
war (Sotec, Wit^rib.III, 2, 489 nac^ Azara). S>ie 6i($c ber $090*
guad laffen fic^ fd^^wer angeben, ba fit meifl nur auf bem SBaffer f{(^
fe^en liegen. @te lebten oberhalb ber (Sua^curud an unb auf bem
5Paraguaj^»gluffe ber nadS> i^nen benannt fein foü (Azara), 120 le-
guas aufwärt« üon 5lfuncion (Guzman I, 4), ^auptfä^li<ft, mie e«
fct)eint, auf bem linfen Ufer(Crbau!. ©efc^icf^ten 182), unb berufen
i^re 6treifiuge bi« nad^ Sut^aba bin au« (de Flo res 9 bei de An-
gelis IV). (iin ßmeig berfelben bemobnte (nat^ Quiroga II) ben
nörblic^jlen J^>eil be« qjaragua|;>, ein anberer bie Oegenb oon «fun«
cion. 3>ort giebt fie au(^ Lozano (52) {Wifc^en bem SaDeoir^, ber
unter 23%^ in ben ^aragua^ munbe, unb bem ^ikoma^o an, in
bem Sanbe al< beffen ja^lreidSfjle« Solf er bie 3Dtraj^ard«* nennt.
Seit 1740 bot fl(ft ein Xbeil berfelben, 1790 au(^ ber »efl be« 80I-
fe« in afundon niebergelaffen (Azara). »engger («aturg.4) ft^il«
bert Pc nur 5' 2" — 5' 5" grog unb Don mebr iSngHdS^er, »eniger
breiter fflefic^it^form aU bie (»uarani«, Demersay (Bullet, soc
g^ogr. 1854, I, 15) bejei<^)net fie bagegen aU fe^r grog, roieCabeza
de Vaca bie «goce«: 1,781 «Weter; bie ffleiber 1,58 Meter. Sie
flnb oliöenbraun , fetter al« bie ©uaroni«, bon febr murtuldfem
Oberförper, ober bünnen »einen, ba ffe fe^r uiel im «abne pjen. 9>U
fleinen «ugen ^aben eine leitete gälte am oberen «ugenübe (brid^s)
bo$ obne Hebung be« äußeren fflinfeU , bie »afc ip lang unb runb-
Ii(^ , bie 8o<!enfnodS>en ragen etwa« ^eröor unb bie Unterlippe fte^t
aber; bie 9Beiber ^aben fleinc Sfige unb ^dnbe.
Son ber 8eben«n)eife unb ben ©itten ber ^a^agua« ^ot Azara
au«fä^rli(^ ge^^anbelt. %H ouffattenb ijl au« älterer 3eit nur (u er.
mäbnen baf i^re Häuptlinge eine befpotif^e (»ewalt befagen unb bag
i^r ©pel(be! t>on ibren Untergebenen mit ber ^anb aufgefangen ju
»erben pflegte (CabezadeVaca575). Sanbbau fc^einen fie nie
• IHefe flnb na(^ 0. SWartiu« a, ein SupiooW (J. a O. S. II, 209).
Die Senipiatf. 409
mald getrieben ju ^aben. 9lit i^ren ftä^eren geinben ben Ou^acu«
ru^ fpatet k)erbünbet, |aben fie ben $ortU0icfen oielen SiibAben iuge«
fugt feit 1791 iebod^ ^rieben mit i^nen gefd^Ioffen (o. Cfc^ttege U,
287, Slengget ». 135f.). 9Kit ben ^panxtxn bagegen jlonben fie
feit langet Seit in einem G^uji* unb Zru^bunbnig , bo^ b<^ben fie
P^ {letd geweigert ba« CL^rijlent^um an^une^men (Azarall, 121).
9tad^ ^funcion liefern fie in neuerer Seit ^ol) gifct^e $ferbefutter unb
bergteitben (Demersay a. a. O.)- 3Rit ben SRbaj^a« unb ahberen
Söltern oon df^aco ^aben fte bie geier eined großen J&(^rli4)en gefie«
gemein, an meld^em fte {!4^ gro|e ^Dijfi^Iitter bur^ ba« gletfc^ {ted^en
unb fi$ Stut aud ber gunge unb anbeten Zueilen jie^en , ba« fie in
ein fleined 8o<^ in bie Srbe laufen laffen (AzaraU, 134). 3^te
Zobten begtoben fie in (ufammeugebogenet 6teaung (ebenb. 143).
S)ad (Bebtet ber Sengua« rei<ibte Dom ^ikoma^o bi« gegen ben
$aragua9 ^in, »o bieSDtbaya« lebten (Qnirogall), unb lag unter
22<> unb 23® f. ». Jtt>if4)cn beiben glüjfen (Sater, SRitbrib. lU, 2,
491, Page 142). Ro(b neuerbingd giebt CastelnaulII, 430) bie
3nima« (»a^rf^^einltd^ bieiSnimaga ober Snemaga, bie Azara ben
eengua« in ieber ^infic^t d^nlicb nennt), »mel^e in Paraguay Sin'
gua« beiften*, in biefen ©egenben unterhalb gort »orbon on, ouf
bem re(^ten Ufer be« ^aragua^ , namentli<b bei 6. ®alDabor , &>&(*
renb na* d'Orbigny (II, 120) ij^re geringen Ueberre^e unter 21^
f. 9. unb 62® to. 2. oon $ari4 mitten in C^aco mo^nen fotlen. 3^ren
Kamen ^aben fie oon bem großen $f[o<{e ben fie in ber Unterll|»«)e
tragen, obno^l biefelbe 6ttte |i(^ aui^ bei ben CL(^arrua ai^ba^a unb
^a^ogua ftnbet (Azara U. 11, 105, 126). ©ie foUen bie epxaä^t
ber S^iquito« reben ober boc^ biefen f))ra4^k>enDanbt fein (CrbauL
(Befi^i^lten 178, Lettret ^dif. 11, 165). Ma* d'Orbigny flnb fie
im SeuSeren ben ^bi))onern unb SRatagua^e« bur^au« a^nli^», Page
(142) fanb an i^nen bie langgefcbli^ten unb grofen 4)inefenS^nli*en
äugen auffallenb unb bemerft bag fie !Pferbe unb ©i^afe befifrcn, etwo«
9Rai« unb »aumttoüe bauen unb ^a^ bie ffieiber an ber ©pinbel
(Irinnen, ©ie gehörten t)on je^er ju ben triegerif<^ unrubigen unb
gef&^rli4^en 9fieitert>dltern oon &^aco.
Unglei<b b^ufifler al« \>on jenen ifl Don ben ©uaijacuru« bie
SRebe. ftr^ neuere »eifenbe be^iau^^ten ba^ i^r »ame cottectit) für oer*
f(^iebene »dlter («engger, «. 341) ober gar für alle berittenen «in*
470 ^^ ^a^citni«.
geborenen o^ne Untecf^ieb oon Un SpMittn tefetaiK^t »orben fd
(d'Orbigny 11, 92). Vldqtn abft QUd^ ein)elne SenoedS^feluneen
bUrofUen üorgefommen fein (mie ^.9. bie 6))Qnier in nenetec Bett
bie SobQ« öfter« Ouo^cutu« genannt ^aben , Morillo 21), fo ntuf
man toä^ jugeben ba^ iene Den anbeten Sdlfern in ben öUeren 9<«
rieten fe^c bejiimmt nntecfi^ieben gu meiben pflegen unb ba§ Abef
^oupt weit n)eniger bec fl^anget aU t>ie1me^r bet Uebecflttfi in ber Un>
terf^^eibung Detf^iebenet Sölter ben St^fnogrop^en bei Senu^ung ber
Alteren DueQen in iBerlegen^eit fe^t. 9la^ Aeara (Corre8pond.49
bei de Angells IV) n)firben aUe eingaben neuerer Stetfenben fiber
bie Ouo^curu« fiberbaupt nur geringe ^utoiitftt in ^nfpru<lb neb«
men tonnen, weil fie am ben Anfang be« gegenw&rtigen Sn^t^un«
bertd bereit« bi« auf einen Mefl audgeflorben gewefen w&ren. Snbeffen
bürfte bi^Auf fein gro§ed ®tto\^t §u legen fein , ba ni^t aUein t>.
af^wege (II, £68 ff.), fonbern audb Caetelnan (II, 3921f., 479)
auiffi^rli^e fltitt^eitungen Don i^nen aud eigener arfalf^rung mad)tn
(t>gl. au(^ \>ün SRar tiu4 a,). Castelnau fanb fie in ber Kd^e opn
gort ^Ibuquerque am ^aragua^ unb giebt 6 Gt&mme berfelben an,
pon benen icbo^ nur ^»ei fianbbau treiben. (Einer berfelben, bie
dabie^oo, war Mrilicb auf ber gtut^t oor ben 3nima4 (8engua4) auo
(£](iaco bort^in gefommen.
3)ie Ouat^curu« werben aU ein fe^r unrubige« Solt gefi^ilbert,
bo4 oft febnea unb pld^idl» feine 9Bo^nfi)|i we^fift, in weiter Snt«
fernung unerwartet erfcbeint unb oft fpurloo wieber oerf^winbet,
baber fi^ ni^t fowo^l ibr ffio^nfi^, aU tiielme^r nur ibt Serbrei'
tungdbejirt angeben lagt. 3u Cabeea de Vaea*e Seit (1541)
Ratten |ie (wie bemertt), ben (Suarani4 ba« fianb im 9Be{len oon (Hfun«
cion genommen, wo fie Oueyara (II» 6) anfährt, unb wo^l beO*
balb ^at de Angalis (Indiee ju Quzmao XLIU) ba4 iDelta be4 $i1«
coma^o alo i^ren eigentlichen @i^ be)ei<^net. Losano (52, 62)
nennt fie (war au4 in biefer (9egenb , unterfi^eibet aber brei 9bt^ei«
lungen berfelben : bie eine beftebe au« ben 9ltt§rAubem be« {ßi^raguoy
(bo4i werben fte oou ben ^a^ogua ^et« unterf^^ieben), bie g weite
feien bie ©uai^curuti« im 2Be{len be« gtuffe« , bie britte bie «ua^cuni
(Sua^u im Rorben gegen 100 leguaa oon «fuiuion entfernt, wo fie,
ben l^iriguana« benod^lait, bie Ouana« unb anbere SdlM unte^
jo^t Ritten. Cbarleyoix (1, 101), ber biefen Seri^t wieber^olt, fftgt
nur ^in}tt bat Mefe« Soiib tm Xotbe« ^t i^r etftmmUnb (e^alfteit
mette. «ul bcr Oegenb am $ara0ua9 oberhalb Vfundon ^a6en fie
f<4^ fpAter^in t>ot btn Ramelufen (9raf Htnitit) na$ C^aco gurfltf^
gfiogin (Lettret ed. II, 165). €ic fnb (in fr^r gtoftet SRenf^en«
f4^Iag, maiK^e t>on ibnen foficn 6%' cmic^in*; \f)tt gatbe ill bunfln
a\i ^up^tx , ba« ^aar balb Wiä^i , 6alb fraud ; im Ütfi^tt tittotoi*
rtn f!e fc^ mittiniQen einien (t>. (lf(^»«ge II, 270ff.). Sie ttalerei
be« ftörper«, b«! 2i4>t^nf<^tt(f unb bet geft^otenc lto)»f, auf bem fit
nur {mei ^aafhdni« URb einen ^arfi^opf ße^en laffen, geben i^nen
ein für<^terli(^« «u^fe^en ( C h ar 1 • y e ii 1 , 102). 3^re Sefletbung
beße^t nur in einem S<^ttr)e obet ÜitM.
Son i^cen 9{a(t^batn, benen {ie niemol« im Stampft tintetkgen
fein foUen, waten fie in fiA^etec geit fe^r gef flehtet (CabezadeY.
560, 564). 3bre Zaubereien entfdbulbigen fie mo^l er^ nenetbingl ge«
fc^i<!rt mit ber 6age, baf 9ott bei bet 6<^d)»fung iebem Solle eine
®abe (Uget^dU unb fie aOein oetgeffen ^abe; oom VMer aber, ben fie
fät i^ten €tammbatet ju ^Uen f^einen (n. (Ef ^»ege II, 280) , feien
fie batauf aufmetffam gema^ motben bai i^t Sood ba« beße t>on
allen fei, ba i^nen 9lfle4 geböte ma« bie übrigen bef&^en (Asara, Ci^
etelnau II, 394). Sie leben all Keitetnomaben gan} o^ne fianbbau
unb f^ü^en fi(^ gegen Sinb unb ffiettet oft nut but^ eine aulge«
fpanntt SRatte, mie bie ^^agua« (Losano 65, 65), bo^ Ratten fie
auc^ lange ^ftufer in benen fie )tt ^unbetten )ttfammenmo|nten (Ca-
beza de V. 563), in btei Vbt^eitungen, bet ^tt)>tling in bet Ritte
(Charlevoix I, 104), eine dintic^tung bie bieUeic^t ^u i^ret din«
t^eilung in (Ebte fttieget unbeilaben (t>. Sf^wege II, 269, o. IRat«
tiu« a, Vn^. 25) in Sejief^ung fte^t, wenn e4 anber« mit biefet feine
SHi^tigteit ^at. Lozano (68) unterfcbeibet bei i^nen glei^fam aU btei
Kangßufen : jtinb 9)^ann unb altet fttieget , beten iebe i^t befUmmte«
9lbiei<^en unb i^ten befonbeten, but^ fd^met)^afte detemonien er«
wotbenen 6<^mutf ^atte. 9le^nH(^ Celb^einignngen fanben bei
einem gtofen ja^tlid^en ge^e ßatt, ba4 ittt^umliiib mit bem Stiebet«
etf(|einen bet $Ie{aben in Bufammen^ang gebtai^t wotben ifl, ba
biefe ^iet nie untetge^en. S)ie ffiutbe bei ^fiuptlingl ging auf ben
* 9{a4 (R eng gel (9tahirgcf4.5) bei bie SRba^al (b.idua^cuittl) bie f^dn«
flen 3nbiaitei bi^ei (Jkgenben nennt, meffen fie nui 5' 6" — 5' 6%" unb flnb
me^i fu^^ferrot^ all bie tpa^agual.
472 "^^ (^uapcuTU«.
®o^n über, ber fetn don feinem SBatec eriogcn ^u merbcn pflegte ur
tiefem nur feiten ju @eft^te fam. 93eim Xobe tejfelben traten %a\
unb aÜDemeine Gntbaltfamfeit ein, ba^ SRaleu bed ftorper« mui
unterlaffen, mehrere SJ^anner unb IBciber, bie [\ö^ oft felb{t ba^u
boten, mürben geopfert, unb ber neue {)äuptlinQ gab ollen (Sinjeli
anbere 9{amen (Lozano 67, 70), roabrfc^einlidp bamitber Xob, xor -
er wicbertäme, biejenigen nicbt ^u ftnben miffe bie et fudje, ber Äa- j
bc0 Serftorbenen aber mürbe ferner nid}t me^r audgefproc^en (Aza .^
11, 153), mobl um feinen (Seijl nidjt ^u crjürncn ober ju citir-^«-».
S)ei flarfem Unmetter pflegten fie ju lärmen unb gegen bie böfen & «r«
fler in ber üluft ^n (ämpfen bie e^ erregten (Lozano 71).*
$olpgamie b(i^^f<^t<^ "i4?^ ^ci ibnen. @ie bitten nur eine grau.
aber biefe mürbe leidet gemcc^felt. Unel)elid)e Minber brachten fte 0^
mubnlid; um, entmeber vor über nad) ber (Beburr (ebenb.); Azara
fcbeint fte in ju groger 'JlUgemeinbeit b^ujigen Aiuberntorbe« ^u bt*
f4)ulbigen, inbeffcn merben tünftlidpe Fehlgeburten bie ^um SO.Seben^
iat)re no4) neuerbingii alc gemöbnlid) bei ibnen ermahnt (π unb
SRartiu« 271 , Cabtelnau 11, 405). 2!)ie im Ürtege gefongenen
Anaben Rieben fie auf. geben ibnen fpäter 38eiber, oertaufen ober
bereu Jtinber (Charlcvoix 1, 106); übrigen« foQen bie im jtriege
erbeuteten vSfiaoen . meld)e al« Aafte Don ben freien llrcng gefcbiebtn
bleiben (cpir u. ü)L 26S), uou ibnen gut bebanbelt merben (o. Cf4'
megell, 283). S)ie SBiiber genoffen menigfiene in frübercr Beitfo
groBcd '^Infehen , ta^ fie biefe €f (aoen in greibeit fe^en unb beren 9uf<
nabme in tm eigenen Stamm bemirfrn fonnten (Cabezade V.564).
IDiand^e (l^egenfiänbe luerben oon bcn äSeibern mit anbcrn äSörtem
bc5cid)net al« oon ben 'JDiännern (o. (Sfd)mcgrU, 283). £ie 9Kän<
ner in äSciberrieibcrn meld)e ji^ unter ibnen finben foUen, fpinncn,
ipebcn. ma^cn Zöpfe unb tbun nur meiblicbe 'Arbeit ^ebenb. 276;. 3b^
ttaffcn finb Sanjeu unb böljerne >Ed9mertcr. aud> fübreu fte f(barfe
IkRcc pon gifcbgräien; bie Köpfe ber gcinbc bemabren fie al« Zro'
[ * Die SrntkOnn^en Mcfrr Golfer von Nn ^immeUförpcm un( ^immcil'
ttctnanQrii finb (inbtfd) genug : tuü^i <uii\i ^t\itn Un SKtcccpice füi $äuaie
Jiu Iramnbcn 3^^gra- an^at «üf circn ^tiauf ber ren vun^cn verfolgt
^rt. 9cn bn Eonnr. ^lc cm Seit ^t\. cuäblcn nr. ^aF ne emfi auf MrGiM
«Bta§e{alkB. y»M Unjilütf an^fri^uttab«. ^Mb fri c« gelungen fic »iebci
lnHi 9la| \m ttfen. Nr tKi7n^ atti \t\ ein äKann bem. wenn er n4> reijiii«
^Mr Gingeireibe Pcn nmu*. ^un^r beidu^gcnjicnvüiten iU ucvara 1.15).
Die fit^^a«. 473
p^dcn (Lozano 66, 71). 3m Kriege ^eii^nen {!e ^6) bur^ Sotfi^t
aud, jletten in-jeDem S)orfe 9ta(^tma(^en ouf unb ge^en 9ta(^t« auf
ftunbfd^aft qu« (Charlevoix 1, 106). (Sin fc^öne« Seifptd flrenger
aRann«iu<bt unb Selbflbe^errfc^ung gaben bie ®uat^curu« n>t\d^t im
3. 1819 unter Andresito's gü^rung in Somented einbogen, bad
jie 7 aXonate lang befejpt hielten. Obgleich gau& ausgehungert unb er«
bittert , bena^^men fle fi^ mit ber grdgten Wdfiigung unb 9lu({{t((^t.
9{ur ein cinjiger 2)iebßa^l fam in biefer 3cit oon i|)rer Seite oor
(Robertson III, 159|f.). 3)ieSerfu<4e ber aKifftondreC 1609) fc^ei*
terten bei i^nen na(^ fur^er S^it (1626, Lozano 140).
3>ie Tibapa^, mel(^e Azara ald ein befonbered Solf neben ben
(Buai^curu« aufgeführt ^at, merben in 9tutf{t(^t ber Sproc^e au««
brucfti^ als ni4)t oon ifinen oerfii^ieben be^eic^net (Sater, SRit^rib.
1U,2,479); bie 'Eingabe de Pasos' (44 bei de AngelisIV) baf
fit oft aud^ (Sua^curud genannt mfirben , ^at man ba^er ni^t \o }u
üerßc^en, bo§ eine Sermec^felung beiber mit einanber tiAufig fei, fon#
bern bag flber^aupt tein Unterf^^ieb unter i|inen ßattftnbe (d. SD^ar«
tiuda, 9n^.8, 2)obri j^offcr I, 75). ^u^ bag fie Don ben ®ua)^«
curu« abdämmten, »ie de Angjelie angiebt (Indice }u Guzman
VIII), brä(ft, tt>ie e« f^eint, ba« Ser^^aitnig in meldl;em {te ju einan«
ber liefen , ni^t genau au«. 3t^re Eroberungen unb Sermußungen
be«Sanbc«am$aragua9, noelc^e 1661 begannen, erßretf ten fid^ über
beibe Ufer be« ^lujfe« üom Se|Ui unter 24^ bi« {um Zacuart unter
18}^^ f. 99., in fp&terer deit bi« ^u ben S^iquito« (Quiroga II, de
Flores 16 bei de Angelis IV, Azara), bod^^ hielten ße feit 1746
mit ben ®t>oniern faft ununterbro((^en grieben unb mürben atlmftli^
auf lü^ iSeftufer be« gluffe« befc^r&nft.
S)ie na^e epra^Dermanbtft^aft, mel^e na4» 2)obri)^offcr (II,
191 , 242) iwifi^en ben 'Ubiponecn einerfeitd, ben SRbocobie« Xoba«
unb SRbat^a« anbererfeit« befielt , ifl menigßend in SRütf fi^t ber le^«
teren unbefi&tigt geblieben; fie fielen jenen Söltern ferner, ber gram«
matif(^e Sau i^rer Sprache i{l toefentU^) k)erfd^ieben , md^renb bie brei
erfleren aflerbing« gu einem Stamme gehören (Sater a. a. O. 477,
494 ff.). Lozano (77) bemertt auibräcfli^ bag bie Xobad SRocobie«
unb 2)apitalagua« biefelbe @pra4^e reben. Unfi^erer fd^eint ed baf
bie 9Ratagua|)od unb ibeiofe« Dialette bee %oba reben, mie Weddell
(bei CatteloauIV, 144) angiebt, unb bag bie a^ataco« ebenfaM
474 ^i< 3:oba# unt flbocobie^.
fpra^Hcf) ju ten Xoba gehören (ebenb. 828); d*Orbigny (II, M)
iß geneigt oud^ bic SRalbala« ju i^nen $u re<t»nen.
S)ie Xoba« unb Wbocobied, tote bie te^tereit fti^ felbß nennen
(9attf e 43), flretfen au« bent 3nnern oon S^aco bi« an ben $arana
unb bemo^nen namentlid^ ba« 2anb on ber äRunbnng be4 3uiu9 in
ben Sermejo (Lozano 77, 252), oud^ »erben bie ecfleren mit bell
SNatagua^a« )ufammen am ^ilcoma^o 40 leguas bon ben (Korbitteten
entfernt genannt (ebenb. 52). 9}euerbing« ^at d'Orbigny (II, 93)
beibe {»ifdi^en 21^ unb 32<^ am ganzen ^ilcoma^o, on bem unteren
Siertel be« Sermefo unb bon ba bi« in bie ®egenb bon Santa $e on«
gegeben. Cornejo (4) nennt fie unterhalb bon 6. Bernando deTo-
bag unb Santiago de Mocobis am unteren Sermejo, mo fie na(|
Morillo (21), bem jener offenbar feine et|nogra))^ifd|^en Slngoben
fafi fdmmt(i(^ entlehnt ^at , bid ^um ^ilcomai^o bod ^errf^enbe Soll
finb (1780), womit bie Eingabe Garcia's de Solalinde (4 bei de
Angelis IV), bon 1799 flbereinßimmt. S)ie ftorte bei Rengget
fet^t bie Zoba4 in ben Korben ber 9)^ocobie4 unb biefe fAblit^ r>om
Sermejo. 6ie werben oon d^Orbigny ju ber 9i09e ber $am^Qd'
bölfer geredS^net, bie er (II, 5) auf folgenbe 9Beife befc^reibt. 6ie finb
mittelgroge SRenf^en oon olioenbrouner ober bunfelfaßonienbrauner
gfarbe unb ^erfulifc^er Silbung, fe^r breiter Sruß unb breiten 6dSiul«
tern , ßeif(^tg , bocft mit wenig ^erbortretenben lKu4feTn. t>ie Gtim
ifi gewölbt, ba« ®efi(^t breit unb t^lott, bie SWofe fe^r furj unb |tt'
fommengebrucft mit weiten offenen &5<^ern, ber fe^r gro§e ÜKunb ^t
bi(fe, flort bortretenbe fiiplien, bie ^ugen fielen l^orijontol, bo^ i^
i^t dunerer 9Bintel bisweilen etwa« j^inaufgejegen , bie Bocfentnoc^eii
ragen ^erbor, bie {fort au«gepr>en ®e{i(^t«jflgt finb bon (altem
9lu«bru(!. S)ie aRbocobi« unb Xobo« in«befonbere f(^ilbert er (II, 96)
Ol« bronjeforbig, (Weddell a.a.O. 300 ber fie fe(»r fc^dn proi>ortio«
nirt fonb, nennt fie etwa« buntfer oI« bie (E^iriguano«) im fRittd
1 , 68 SReter ^o(^ unb im ^eu|eren übrigen« ben S^orrua« d^nli^,
b. ^. oon (iemlit^ gerober , unten bitf er Wofe unb gebogenen , bfinntn,
ober jlart ^erbortretenben 9ttgenbran<n. flbwe^felnb fahren fle ein
nomabif(^e« 3Ager« unb |Mft«nleben, benn fie ^oben Sd^afc unb
!|^rbe, ober bauen bo« Sonb (ebenb. 306, d'Orbigny n, 99). 3^r«
tto^nungen finb tiinge , tN)n Oflen no4^ Sefkn gerichtete ^nfer in
benen mehrere gomilien infammenlebtn (ebenb. 1 00) , bei ben Xobo«
t>it «bi)»oner. 475
bi«iienf etbortigt , nuc jmet SRetec ^fyi ^iiUn mit fe^c nubtigem Sin«
9<in0 (W ed dell Q. a. 0. 300). 9ln einem fe^t einfa^en IBebjtu^l fer«
ti^en fie »oUene Senge, bie fie Man mei^ nnb rot^ jn f&rben Detfle«
(en (Page 255). Losano (77 ff.) beget^^net i^re Sitten oU tiefet'
ben mte bie bet SRatagua^o« unb ^tht n>ie ^aixtt (106), ber i^nen
JMnbetmorb au« febt. geringen Utfacben <5tbulb giebt (6 1 , 79) , k>ot«
jägli^ ibten ^annibalitfmu« ^n^ot\ fle gie^n bem etfcblogenen gfeinbe
bie ^o^f^aut ob unb fi^annen fte auf um fie mUZxop^at gu begabten.
3m 3obre 1670 mutben (ie mit bewaffneter SNac^t i^on ben ei>iiniern
eingegriffen unb ev^ielten brei Solare baraufüRiffionare, bie )ebo4 nur
menig bei ibnen audrii^ten tonnten, ilbenf» geringen (Krfelg ^atte
btt 1683 ouf« Keue bei ibnen begonnene SRtffion. ®ie blteben ba4
9lAuberk>o(f aU bo« fie ficb ^i< bo^in gejeigt Ratten, (grober 1710
gegen fie erneuerte Krieg nötf^igte fie ju lAngerem ^rieben (Losano
105, 156,244,336).
S)ie ^biponer f^meifen oom 9). SHrmeio bi4 no^ 6anta ge
^in im 6uben unb bi< nocb ®. 3ago bei Sftero im IffiefNn (SDobri)«
Keffer II, 13). 2)a< re^te Ufer bei unteren Sermefo bi4 gu feiner
SKinbung f^^eint ibr ^au)»t{{|^ geieefen gu fein (Losano 89). (Sin
%^tx\ berfelben ifi in bie SKIfponen auf ber Oflfeite bei ^arana ge«
(ogen morben , ein onberer blieb mit ben Zobal unb aRbocot^iel tn
t^aco bei feiner früheren nomabtfirenben tebenimeife (Quirogall).
6ie finb fe^r flart sttfamm«ngef<|^mol)en unb metben oon d 'Or-
big ny (II, 116) bielfeiH be« ^rana unter 28—30^ f. 9. angege«
ben. (Er fanb fte ben Xoba4 unb SRotaguat^ol im Meuteren fe^r h^n»
W^, inbeffen fommen bei ibnen au(b Iblemofen ^Aupg »or; i^ren
geringen Sort raufen fie au« »ie bal^aar am Mptt unb bie Xugen«
brauen, letztere, mie ße fogen, um be^er feigen ju Mnnen; au(^ bai
^aar am Sorberbau))t entfernen fie, glei^^ ben Zobal SRboeot^iel unb
anberen. 3m Oeflt^te t&ttomtren fie namentli^ bie SRAbd^e« jur Seit
ber SRannbarfeit (i&obri{|offer II, 24ff., 31, 37); bei benSRin«
nem finb um biefe Seit Slutentgie^ungen gemb^nli^, bie ft an ber«
f^iebenen (Slicbern , felbjt an ber Sunge kwn fttnb^t an (^Auflg unb
bei Derf^ebenen (Gelegenheiten t>orne^men , befonberl e^e fie tn ben
ftrieg liefen (Lozano 90). Canbbau treiben ^e ni^t, im 9täfytn,
einnnen unb ffieben ber 9aumtt>pKe finb t^re ffitiber aber fe^r f[ei|ig
unb geft^icft (ebenb. 91, 3)obri)(^offer II, 138, 162, 184). ftut
476 ^^ mpcntt,
biefe {Inb no$ Lozano (89) mit einem !Kontet doit gellen betleibel,
nad) 2)obrii(^offec (II, 160) fin\> c« üü^ bie aR&nnec mit bäum*
mottenen obet moUenen Saugen don oben bid unten, bei taubem
SBetter mit 9R&nteln k)on gifc^ottetfeUen. Die glüjTe befahren {te in
leidi^ten ftä^nen loon Odbfen^aut (ebenb. 150). 9udf(^n)eifungen ber
iungen fieute bor ber d^t ftnben bei i^ntn nit^t flatt, tt)ie bei fo
tielen anberen Söltern, au(^ im S^^erj unb in i(^ren hieben über«
l^upt oerle^en fie ben ^njlanb nic^t. 9Re^r aU jtoei ftinber pfLt%tn
t)on i^nen nicf^t aufgejogen ju iDerben (Lozano 92). Cf^ebru^^,
S)ieb|io^U Staub, ilRorb finb bei ifyntn unerhört (2)obrii(^. II, 58,
167, 170, 180, 265, III, 185), bogegen glauben pe in boUem Seilte
)u fein wenn {le bie ©panier befle^ilen unb audplünbern , meil ba«
Sanb mit feinen 3agb« unb ^erbent^^ieren urfprünglii^ i^nen felbfi
gel^örte, biefe ober ftcb bejfelben gemaltfam bemadbtigt (laben (II, 172).
Häuptlinge bon einiger Tla^t f^abtn fie nur im ftriege, bi«meiUn
finb bied fogar SBeiber (Lozano 91, S)obrii^. II, 131, 136), aber
ed giebt bei i^nen eine 9lrt bon 9lbel, ber bur^^ Xopferteit ermorben
mirb unb ba^er rein perfdnlic^ \% 3>ie Sufna^me in benfelben erfor«
bert eine befonbere Prüfung burd^ lange« &4)tt)eigen unb ga^en unb
mirb mit einer Seranberung bed 9)amend boüjogen. 2)ie (Sblen unter*
f4ieiben ftdb burc^ ben (S^ebrauc^ gemiffer äBdrter unb man^er 9ln'
^Angeftlben Don ben (Bemeinen (ebenb. 598 f., 236). 3m gelbe mirb
bon i^nen bie Sorfl^^t beobachtet pänttlidi^e IRac^tmac^en ju b^^l^^n
unb fleißig ftunbfc^after au«iuf4^i<f en ; bie feinbli^ien SDdrfer fcfiiegen
fie mit angejunbeter SaummoQe in Sranb. fünf bem $ferbe geicbnen
fie {t(^ ^uxä) groge (Bemanbt^eit ou« unb tampfen , menn {le ft(^ oer«
loren glauben, mit mut^enberXapferteit bid jumSobe. 3^te2:rcp()&fn
finb bie ftdpfe ber geinbe, bon benen fie bie ftopf(^aut ober bie ^ir»'
finale aufbewahren (ebenb. 173 f., 481 ff., 548). Der 91u4gang ber
64^1a4it ifi, »ie man glaubt, Dom Sauberer ablj^ängig (568), beffen
SRanipulationen bei ber ftur ber Aranten unb anberen (Belegenf^eiten
biefelben ftnb mie bei fo bieten anberen Sditern. Obglei^ ftranl^eit
auf bie Sßirtfamfeit bdfer (Seiner {urutfgeftt^rt mirb , fe^lt e4 ben Sei'
benben nt^t an Pflege, ben Sterbenben aber, bei bem »iel gel&rmt
mirb mit Xrommeln unb ^ulen , berlaffen fie au4 gur^t (286, 308,
345). S>em Xobten merben foglei^ ^) unb Bunge au4gef(^mtten
unb einem ^unbe borgemorfen, um ben Sauberer (u tdbten ber i^n
t>{t SRataguaii^ei. 477
umgcbrac^it ^ot , borauf bie 8ei<^e in eine 0(^fen(^aut gebunten unb
fogfeidS) begroben. Wan giebt xf^x einen Xopfjum Zrinten, ftletber,
eine Sanje unb $ferbe mit. SDie ^itU unb bod Sigent^m be« Set«
florbenen , beffen Seele man in ®e|loU einet (£nte 9la(^t4 fliegen )u
fe^en gloubt, mitb t^etni^tet. 3)ie SBeibet betrauetn i^n Xaq unb
9ta^i mit (Se^euf , bie 9R&nnet ahtt, bie ubetboupt fe^t bem Xtunfe
etgeben {Inb , {leOen i^m ^u d^ten ein (Selag an mit bem Xronfe ben
fie au« ^onig unb 3o^(^nni4btob beteiten. ^ie Kamen betSenoanbten
unb greunbe metben ge&nbett unb bie ®öttet au« benen bet 9^ame
be« totUn beflanb , faQen au« ber &pxad9t ^etaul. Sie galten aQ«
iif^r1i(^ ein groge« Xobtenfefl, unb bie Serfe^ung bet ®ebeine au« bet
9tembe in bie ^eimat^ gefdj^iebt jtet« mit befonbeten S^ietlidS^feiten
(348 ff., 234, 593). ^flt ba« ^ö^ße ffiefen baben bie ^biponet fei'
nen befonbeten 9^amen. 3b^ Stammt^atet, ben fit am Fimmel in ben
$Ieiabrn ^u etfennen glauben unb fonbetbatet 9Seife ebenfo mie i^te
Saubet&tjte Keebet nennen, ift bet ^auptgegenflanb i^tet tBete^tung
(80, 87ff., 317).
®ie SRatagua^e« obet 9)lfatagua90« leben bem Suiui^ )nni<^9
unb )um X^eil in bet 9^a4lbatfd)aft bet C^itiguana« (Losano 76);
am Oftufet be« Setmrio \>on bet Wfinbung be« Suiui^ bi« nac^ Es-
qnina grande \)\n flnb ße befonbet« so^l^^i^^ » etßtrtfen fi(^ abet no^
meitet bi« ju ben 3Xiffionen S, Bernardo de Tobas unb Santiago de
Mocobis in einet 9u«bebnung t^on 216 leguas, unb tetd^en Don ^u*
maguaca (nötb1i(^ t^on Salta) im Seflen meit na^ Oßen bi« jum^il*
comapo (Arias, Diario 15 bei de Angelis VI, unb na(^ biefem
Cornejo 4); na^) d*Orbigny (II, 107) ge^^en ße bi« }u bet alten
9Riffion Cangay6 am gfuffe b^tab. fie^tetet f^ilbett ße im ^eu^eten
roit in Sitten unb 8eben«n>ei[e ben Zoba« unb TObocoDie« gan^ &bn'
\\ä), Sie teilen ba« ^topf baat tunbum au« , fo ba$ nut ein Sflf^^el
auf bem S^eitel |leben bleibt, babet fe audl) Coronados genannt
metben, m&^tenb bei anbeten Sdifetn bie Seibet gang tabl {<nb, bie
Stftnnet abet fi^i ibt ^aax fo juti^ten, baf e« oetfd||iebenattige %\'
guten batßeUt (Lozano 81). Sie fnb in XbietfeQe getleibet unb
leben b<(uptfd<^Ii<^ t>on Sifc^lfoug; obwobl o^ne 3:apfetfeit, unhiege«
tifd^ unb bem ^anbel geneigt , äbetfielen {!e bod|i bie Spaniet meiere
ben Setmeio befugten, dftet« au« bem ^intet^alt (ebenb. 164, Cor-
nejo 4, 12f.). Arias (a. a. O.) tfl^mt fie al« gelebtig e^tli^ tapfn
unb fleißig.
478 ^ie SRatoco« , mtia^. S^ejofed u. a.
3)te Sopnuped, Xeutod, ^Igo^a«, Soloto« n>el^eLozano (77)
nennt, rrben na^ Herras biefetbe @))vad^e mit bte SRatagua^ed unb
mürben fp&tcr mit anberen Tartan 6e)ei(^net ^(Sater, aRit^rib. III,
2,493), t)on benen nur ber ber Mataco« M eine« Solfe« am SAN
Ufer be« IBermeio, bQ4 Don 0(et(^em Stamme mit ben SXataguai^o^
fei, obm^^l i^nenfeinblic^, bei Morillo (11,21) borfommt. d*Or*
bigny (II, 104) fieQt neben ben @tamm ber Watagua^o«, |u bem
er bie ^^ane4, Silelaa unb 2)oe4 iS^U, ben oermanbten ber SRa«
t«co«, \\x meinem bie 9eiofod, fi^uni^i« unb Ocole« gehören
f ollen: bte Unteren beiben nömli<^ finb, mie er ongiebt, na<^ SorU,
ber im 3* 1826 ben Oetmeio befu^r, Sn'eige ber 9Ratoeno9o4, bie Stcu
taco« unb Seiofo« (gemd^nlic^ : Seiofe«) ober merben in einem ^anb*
f<t^riftlic^en IBocobuIar bal er befaf, in Wxi^6^i i^rer Sprod^e mit
ben IRataguoi^ol ibentificirt. 2)ie Sejofe« fanb Cornejo (r*exped.
27 bei de Angeli« VI) am Hnfen Ufer be« Sermeio etma« unter«
^afb ber Stunbung be4 (Senta unb be^eicbnet ße ebenfaai aU 9}ep
manbte ber SJIatagua^od. ^a nun S^unupied unb Ocole« uon Her*
vas aU Stimme ber Silela4 genannt merben (Sater, 9Rit^rib. III,
2, 507), fo ergiebt bie« in Berbinbung mit bem Sorigen eine meitert
9ßa(irf(^ein(ic^teit bofur bat d'Orbigny bie Silefa« mit ne<^t ^u
ben SRatagua^o« geg&^^U ^at (Snb1i(^ ^aben mir aU ju ben Sile(a4
unb mittelbar mabrfcbeinli(^ ^u ben S^ataguai^o« gehörig na^) ber«
felben QueQe no^ bie 9tta(aldd unb ©ibinipi« ober @ini)>e4
)U erm&^nen. 2)te erßeren ibentificirt au(^ Garcia de Solalinde (p.4
bei de Angelis IV) mit ben SiUIa«. S)a« Wenige ma« mir fonfl
nodi^ fiber biefe Sdlter, namentlich über i^ie SBot^nfi^e miffen, be«
f<(r&n!t fldli auf golgenbe«. Unterhalb Esquina graade bi« gegen bie
dor^in genannten gmei 9Rifftonen ber Xoba4 unb IKbocome« ^in fin«
ben fi((^ am ffieflufer bc« Sermejo , ba« meiter hinauf unbemo^nt ifl,
bte S^unupi« ober S^^unupie«, bte fe^r triegertfc^ finb, oom gif4^
fang unb oon ber 3agb leben (Cornejo 4). 3^r (Bebieter iß(&^in«
<^in, ein 3nbianer oom Stamme ber Snaloala' (ebenb.20), biefer aber
tfi nebft einem anberen ^iuptlinge bem gemetnf<(aft1id)en Ober^au^e
ber (l^unupie«, Stntpe« unb SR alba lae« untermorfen, meiere aDe
brei aM gro|e unb fc^dne lB51ter oon (^eOer g^tbe auf bem ffiefhifci
be4 Sermeio »on MorlUo angegeben merben. tteber ba4 et^nogra*
p^iff^e Ser^ttnil in m\i^xk bie SXatbalae« ju ben SöKtrn ber 9Ra«
tagua9od*9<^miite {leiten, fc^eint H an iebet ^Unteutung ju fe(^lcn« ab«
gefe^en Don ^er Angabe Lozano's (252), beten erjlem Zueile er an«
btrmatt« felbf! n>ibeTf))n(^t , ba| bte Soba« Woconte« ^Ralbala« unb
SRatagua^o« ^dßig üctf^iebene @|)ra(^en rebeten. Son ben URataco«
ttnb (£^unu)iied bemertt Soria ba§ fte on bie (Brennen t)on 6aUa
3uiu9 unb Dran tommen um {td^ aU S^lbarbciter ^u üetbingen. %vx
unteren Sermeio nennt er auger bcnOcoM bie 9ltaloldd (Weddell
bei Gast el na u VI, 381), me^e al« trtegerifd^e Neiternomaben bort
au(^ oon Cornejo (4) erm&^nt merben« boc^ o^ne eine Semertung
über i^r et^nogrop(if(^e4 Serf^filtnif ju ben Wataguat^o«. SDie Silc»
tat, meiere oon btn Sefuiten in bie SKiffonen om €aYabo unter 26®
unb 26<^ f. 9. (Salbuena unb SKirallore«?) concentrirt xooiUn finb
(Sater, aRit(^rib. III, 2, 507), be^eic^net Lozano (85ff., 299) aU
ba0 einjige betleibete Solt am unteren Sermcio, unb fc^ilbert mie Gar-
cia de Solalinde bie ^ntoo^ner biefe4 glutfed überhaupt al4 frieb«
Itt^e unb arme Wenff^cn , bie tl|^ei1« Don ^olmento^l 3o^anni«brob
unb Sifc^en, t^iU oon SRai^bau unb ben wenigen Schafen leben bie
fte beft^en , gegen bie Wbocooie« unb anbere riuberifcbe Sdlter aber
nur oert^dbigung4n)eife tämpfen. Die Walbala am 9iio granbe (3u«
tup) bagegen {tnb biefen Unteren Suferß feinbfelig, treiben feinen fianb«
bau , {galten fi^ aber einige @4afe um ber Sode miUen ; fte ^aben
flet« nur eine ffrau (Lozano 83).
3)en Silela4 fc^liegen fic^ bie fiule« wenigpend infofern an aU
i^re @prad^en eine 9n§a|il oon SBdrtern mit einanber gemein baben,
obmo^l ber grammatifd^e Sau berfelben oerfcf^ieben ju fein fc^eint
(Sater a. a. O.). Sie rebeten nac^ $ater Tee ho brei Sprachen:
Dui^ua Sonocote unb Jtatana (ebenb. 509), oon benen bie letztere
i^re eigentli^e Wutterfpra^^e gemefen ju fein f^eint, benn bie erfle
Ratten i^nen ol^ne 3n)eifel bie Peruaner aufgenöt^igt unb bie ^roeite
Ratten fte im Serte^r mit ben SRatard« angenommen, meI4)en bie
mett oerbreitete unb am ^ikoma^o ^errfcf^enbe Zonocote« Sprache
juge^Srte (Lozano 113, 175); ba ba4 ffiort ^Statara'' felbfl aber
au« bem Duic^ua ftammt (H^rvas bei Sater a. a. 0.)i fo ifl ju oer«
mutzen ba§ au^ te^tered Soft ^um altprruanifcben Steicf^e gehörte,
momit fomo^l bie Angabe Quzman*8 (I, 4) mo^l §ufammenßimmt
bag bie Xonocote« mit ben frfi^er ermahnten 3uri4 am 6alabo leb*
ten, al4 quc^ bie tto(^ri(^t bei Säte r ba^ fle um bit SRitte be4 16.
480 ^{^ Qial&^aquit^.
3a^r^unbrrt4 ou« Xucuman an ben ^ilcoma^o geflogen feien. (S<
»erben ^Q^o^^" unb ^fleine* 8ule« unterftf^ieben , übet beten 8et-
t^QYtni§ in etnanber jebo(^ ntcf)t« 9}ft^ere« befannt tft. 3)te Wiffion
^atte fic feit 1589 in bcn Jhreid i(^rer Xfifittgfett gebogen unb mie el
f<(ieint, einen gunfligen Sobcn bei i^nen gefunben, loa) entn)onben fie
^d) mä) ni(f)t gar longet 3nt ber bnltfenben ^errfd^oft ber 6pQniet
wieber unb fe^rren gan§ {um ^eibent^ume jurü<f (Lozano d4, 109).
2)ie 1591 am Sermejo unb in Slucumon bei ben ^omaguaco« gegrun«
beten 9){iftlonen (ebenb. 118, 119) errei4)ten ebenfofl« feine nacbM«
Jigen Srfolge. 6rfl nQ(^_ ber Unterwerfung ber unruhigen So6a<
unb 9)7ocot)ie« im Solare 1710 fom c« auA mit ben onbern Söttern
biefer (Segenben )u bauernbem grieben , Zucuman würbe toQflSnbtg
berul^igt, bie Suled aber unb bie SKalbola« in Salbuena, fpöter in Vtu
raflore« am Malabo fejl angeftebelt unb betefirt (ebenb. 418). Sin
Seriei(^ni§ ber bon 1735—1767 in ß^aco c^egrunbeten 9Rlf|ionen
finbet man bei de Angeiis VI, Discurso prelim. ju Arias p. IX.
3n 6itten unb fiebentfmeife wie in ber 9rt i^rel Aberglauben« fd)et>
nen {i<^ bie inhi nur wenig don ben anberen 9d(tern r>on Gb^co
unterf^ieben ju f^abtn, 3^r Sanbbau war nur gering, ibre ^Supt«
linge ma<^tIo« ; jie trotten meij! nur eine ^rau, fd)teben {t(^ aber leicf^t
ton biefer, unebe1i(be StxnUt unb ein« ton 3wiaing«finbern würben
umgebracht, weil 3n>iÜing«geburten aU Sewet« ber Untreue bc« Sei«
be« galten. Wit ber 8Rutter würbe il^r Säugling begraben, weil feine
^rau ta^ ftinb einer anberen, wo^l aber öfter« einen jungen ^unb
an ber Srufl nährte (ebenb. lOOff., 463, Charleyoixl, 284). 3>a«
Sigent^um be« Xobten, ben man in jufammengebogenrr @teQung be-
grub, würbe Derbronnt.
3m fubli^ften X^eile bon S^aco am 6aIabo lebten bie fc^on ju
Anfang be« l8.3a^r^unbert«fa{lgan} au«geflorbenen Saldl^aquie«,
bie nad^ Lozano (92) oon bem glei^namigen Solfe oon Salta an
ber (Brenje Don Atacamo odOig oerf^iieben waren. 3nbeffen fe^en
wir biefen Unterf(^ieb, ben Charleyoiz (I, 280) für unwefcntlic^
ertlirt, t^on feinem anbern 64)tiftßeaer feßge^alten . unb bie Kai*
rid)ten bie wir über bie Gal^aquie« bef^en, f^einen jl^ au«f<^(ie§li<^
auf ba« Untere Soll be« fflblidS^en unb weßlid^en Xucuman in beilegen.
Guevara (I« 11) bemertt bai e« nur ^ier im f üblichen Xucuman
einige 3bole gegeben ^abe bie in f((^1e(^ten Bütten oerc^rt worben
€(^i(!fal ber SöKer oon (S^oco unb Sucuman. 481
feien, n&m(ic|) im ftreife oufgejleate etiht bie mit SBibberblut befld*
c^en unb mit ^ebern aufge^^u^t maren. 3)ie Singeborenen , mo^r«
fd^einli^ bie (Ealt^aquie« , Derel^tten botuntet ben Spönnet unb 91i^
unb trugen 91mulete don Stnpftt, xoaxtn in derfc^ieben gef&rbte Seuge
Don ^(Ii^acamoQe gefleibet, lebten aber nomabif(^ unb Agaren bem
Xrunfe fe^r ergeben; ber Wiffton geigten fie fi^l {mar jugdnglic^, \>o6)
^ielt i^re 9ete^rung'ni(^t Stanb (deAngelisim Indiee gu 6uz-
man XIU, Charlevoix I, 331, II, 22). Sie bie 2)iaguitQ« maren
bie &al(^aquied bon je^er erbitterte geinbe ber Spanier unb flnb e«
b\i }um Snbe geblieben. 6(ibon 1561 mürben Corboba unb anbere
@täbte burc^ fie gerßört, unb felbfl i^re SBeiber unb StxnUx gaben in
biefen ftriegen Semeife bon groger Iaj)ferf eit : iene gingen im Eingriff
auf bie ®)>anier i^ren 9)t&nnern boran , biefe jogen i^nen bemannet
SU ^älfe. 3m 3a^re 1632 mürben fe auf« 9teue fe^r gefä^rlic^ unb
bermüjleten ba« Sanb (Funes I, 240 ff., II, 39 ff.), unb erjl 1665
gelang H Alonso Mercado x^xt Tta^i bonjlänbig ju breiten;
i^re oerf^iebenen 6tämme , bie &uiime« bei X^akl bon Salifiaqui,
bie ^calianel u. a. mürben t^eiU getllreut, t^eiü gur Qluimanberung
namentlid^ nad^ Suenol ^px^i ^in gendt^igt unb unter bie fpanifdden
ftoloni^en all 6flaben bert^eilt (ebenb. II, 143 ff.), bo4) entflol^en fie
fp&ter gum S^eit mieber in'l ®ebirge. Charlevoix (I, 280) mac^t
aber biefel Creignig mehrere offenbar irrt^fimlid^e Angaben.
2)ie f&mmtli(^en Softer bon &^aco unb Xucuman mit benen mir
und bil^er bef^dftigt ^aben, finb ununtermorfen geblieben, ober ein
groger S^eil berfelben ifl bur<^ bie fe^r ^dufigen ftimpfe mit ben
6)>aniern unb burd^ (Spibemieen M auf fleine ütefie gu (Srunbe ge«
xx^ttt, in berft^iebene (Begenben gerttreut ober gang aufgerieben mor«
ben. 3n älterer 3eit ^aben bif SWifftondre ffe t^eilmeife berfejt unb
bur^einanber gemorfen: aufbiefe SBeife finb bie Quilme« nac^ Sue*
noi ^Iprel, bie Calt^aquil x\a6) @anta $^e, bie ^bipontx nadd Sor«
rientel, ein S^eil ber URba^al auf bie 0|lfette bed^aragua^ x\a^ 99e«
len gefommen (de Angelis VI, Discurso prelim. gu Ariae p. V);
anberen ^aben bie &pan\tx um i^rer neugegrfinbeten 5toIonieen mitten
na(^ {{egreic^en ftdm)>fen neue SSo^nft^e angemiefen: ben SRatara«
ober Xonocotel in Sfleco, ben IBilelal am ®a(abo, ben Tlbapai \tn*
feit« be« ^araguap, ben Stalbalael in Salbuena unb SSiraflorel (de
AngeliB rv, Proemio gu Azara p. III); mieber anbere, unter benen
Fun es (IT, 21 5 ff.) namentli^ t>U SRalbola« unb Oiota« nennt, finb
Don ben @))antem, bie im anfange M 18. 3a^r^unbert0 ein eiit«
fd^iebene« UebetQen)id^t gemonnen (matten, lux Vuiwanberung naif^
bec (Segenb k)on Sueno« Si^red genöt^igt n>otben.
3u ben gef&^rlid^flen geinben ber 6)>aniec am So $(ata gehörten
I&ngete Seit bie e^ortua, benen Juan de Solls 1516 {um Opfer
fiel. ®ie xoo^nUn bamal« na^ Asara (II, 6) im Korben be« Sa
$lata t)on aitalbonabo an bt« gum Uruguay , unb erßre«! ten fi^ Don
bort ^öäffttni 30 Stunben n>ett lanbeinmätt«. 3nbeffen giebt Gue-
Tara (II, 1) i^re ^lulbreitung größer an: fie reid^ten gu jener Seit
k>on bem S^orbufer bei Sa $1ata einerfeit« na^ bem Uruguay ^in*
über, ndtb1tc(^ unb dfiUc^ aber hxi tn'4 DueUgebiet bU 9Ko IP^egro;
0. SRartiud a, nennt bie Ufer ber Lagoa Mirim i^ren Alteren SBo^it«
fi^. nur d'Orbigny (II, 84) I&fit bie (S^anua oon ber Lagoa de
los Patos bi« s^m Uruguay fi^ ausbreiten; Gusman(I, 2 unb 3),
ber fie auf SRalbonabo unb in ber ganzen Umgegenb angiebt, fügt ^in«
}u bai fie mit ben (Buaranid am Uruguay in ihieg oermicfelt maren.
@eit ber (Brünbung oon SOtonteoibeo (1724) finb fie meiter na(^ 9^or«
ben gebrdngt roorben, ein Heiner X^eil lebt in ben füblic^^n IRifflO'
nen am Uruguay, ein anberer bei @anta ge, ein bcitter iß na^ 9ue«
noi ^Ipref oermiefen, bie ^au))tmaffe be« Solted aber ^at i^re Unab*
^dngigfeit bema^rt unb ftcb feit jener geit mit ben URinuane üerei'
nigt (Azara a. a. O.). Seibe Ratten 1785 ba« Sanb sioif^en bem
Rio 9legro unb 3bicu9 inne, mo bie (S^^arrua« bem erftecen gluffe ju*
nd^fl mo^nten (Do blas 55). 3)ie 9Rinuane< befa|en juc 3eit Der
(Eroberung ba« Sanb oon ber 9}ereinigung be« Uruguay unb 9arana
bid nü69 @anta ge, bo4 reicfiten {{e nadi^ Sorben ebenfatt« {nad^
Azara) nur etma 30 6tunben lanbeinmdrt«. Funes (II, 362) fagt«
t^ieOeid^t in golge einer IBermed^fclung terfelben mit ben Cf^arrua«,
i^ren Sunbedgenojfen, ba$ fie um 1732 bie Umgegenb don SRonte«
oibeo in lBe{{( gehabt (i&tten. Heryas bat beibe Sdlter ald eine 9b'
t^eilung bei ®uenoa«@tammel be^eic^net, )u mel^^em au(^ bie ^oro
unb 9 ob an e ge^iören foUen (Sater, Witbrib. III, 2, 426), bie beibe
Don ben (i^anual aulgerottet morben finb, mogegen nacf^ Azara aQe
biefe Sditer burebau« oerfdS^iebene Sprachen rebeten. X)ie 2)aro lebten
iur Seit ber (Sroberung ^mifi^en bem 9iio 9tegro unb 91. 6an 6atoa*
bor, bie So^ane nörblicf^ oon i^nen am % 9legro, beibe auf bem Oß«
Ufer be« Uruguo^, i^nen gegenäbet ober auf ben Snfeln M U^Uxtn
giuffe« bie S^ana, n^el^e t^on ben ®)}an{ern m^ @. 3)oinmgo 60»
rtano Detfe^t, but^ SRifc^ung in t^nen aufgegangen finb (Azara).
S)ie ß^anua gehören nebfl' ben ^uel^en in ben bunfelßen Sdifern
bet !ßampatfra9e d'Orbigny's, finb bon mafftb fleif^^tger Silbung
unb mtffen im SRittel 1 ,68 Tttttt. 2>eT JTopf i{l grog unb ba« ®e«
{i<^t breit mit jtemlidi^ f^^mater unb an ber SBur^el eingefunlener
(Azara), meiß gerabet, unten bicfer ttafe , fleinen lebhaften ^ugen,
gebogenen unb lierbortretenben , aber bunnen ^lugenbrauen unb bieten
i'tpptn (d'Orbigny ü, 14, 86). 9art ^aben fit nic^t, Mrper^aar
nur menig, ^&nbe unb gfigefinb flein unb ixtxW^ gebilbet (Azara).
2>ie ^aro fc^^etnen im Seu^eren i^nen d^nti^ gemefen ju fein (&tpp
unb 9&^m 175). Sanbbau treiben bie S^arrua« nic^t, fie leben qU\^
mehreren anbern Söltern ber $am)>a« ^au)>tf&(^1i(() oon <ßferbe{Ieif<l6
unb ba« $ferb , ba« i^nen bi«n>etlen felbß in ben Xob folgen mug , lie«
fert i^nen äber^au))t 9ae« n>a« fte bebfirfen (S)obri$^offer 1, 164,
166). @ie Pub o^ne feße ffio^nfl^e, gan} auf bem $ferbe ^u ^aufe
unb bie fc^neUjIen SReiter. 3u n&^en unb ^u weben oerjle^en fie nid)t.
Zdnje Spiele unb Wufit finb i^nen fremb , fettere Sonoerfation unb
lautet Satiren au4 i^rem ftreife oerbannt (Azara II, 13 f.). Me
finb einanber gleich unb feinem Häuptlinge unterworfen (ebenb. 15),
mogegen bie 9Rinuane4 in i^rer fieben^meife jmar jenen d^nli^, aber
i^rem Ober^aupte ge^orfam , ben gefdi^Ioffenen Vertragen treu maren
unb Uebelt^&ter )u jüd^tigen pflegten ; ou<|^ nahmen fie flüchtige ®ua«
rani« bei fiiti auf unb geflatteten Spaniern unb ^ortugiefen ben %n*
fent^alt in t(^rem Gebiete (Doblas 55). ^er (Sannibalilmu« ben
man ben S^arrual 6((^u1b gegeben ^at, f^^eint aOerbing« Säbel ju
fein (d'Orbigny II, 88); oielme^r wirb eine milbe Se^anblung
ber (Befangenen i^nen nad^gerfi^mt (Guzman I, 8), namentlich ne^«
men fie bie im Kriege erbeuteten ffieiber unb ftinber in i^ren Stamm
auf (Azara II, 20). 9^ur del Barco Centenera (Argentina
canto X) er^i^lt ba§ fie bem erf(^1agenen geinbe bie ®efi<4tl^aut ab«
)(gen um fie aU Xrop^de ju bttoai)un, unb bu« 8Ieif4^ i^rer oer^or«
benen Sern)anbten ber^e^rten. ^Dagegen bericf^ten afie diteren unb
neueren Sc^riftftefler oon ber eitraoaganten 9rt auf meldte fie i^re
Zobten betrauern: bie na^en Sermanbten be< Verdorbenen f(^neiben
fi(b ein gingerglieb ab, fc^lagen fi^ ffiunben unb galten lange gaften,
81*
484 ^i« CUieraiiMel.
pof en fl(b gro^e Ao(^rfp1itter bur^^ ta« fleifdl^ unb Ac^cn bann in bi<
einfamteit (Azara II, 25). t>\t inttft eenonntt Seife ber SetfHim«
melund fanb au^ bei ben ^aro ftatt, bie mie jene ta^ Sleifdt^ ber Kin«
ber meldte fle einfangen , halbgebraten unb ungefaljen tn 9Renge oer»
^e^rten; {um &^u( gegen ffiinb unb Setter Ratten fie ni^t« a14 eine
Sanb bie {te an Derf^^iebenen Seiten auffleflen tonnten, nur bie
^äut^tlinge befafen eine Hängematte (Sepp unb 9. 180 ff.).
Unter ben f&mmt1i<^en Sditern meiere Juande Garay(bei de
Angelis m, p. 27) im 3o^re 1582 aU 9)emo^ner ber Umgegenb ton
Suenod V^red nennt, finb nur ^mei etma« n&^er befannt , bie ®ua«
rani« unb S^ana«. Suffaflenb aber iß c« ba§ er ber Dueranbie«
ni^t gebadet ^at, bie fonfl fttti aU bad Soff bejei^^nct merben, in
beren Sanb iene ®tabt gegrünbet mürbe. Gozinan(I,4) 1&|t fte
t>on SBueno« %pxt^ bil na^» düp Slanco, Guevara (II, 3) meit na(6
ffießen unb ®uben , fogar b\i jur Wagol^ae« 6tra§e t^inab rei^^en ;
Azara iß ber ^injld^t baf fte don ben Spaniern ^$ampa4»3nbianer*
genannt morben feien , ^^ felbft aber ben 9?amen $ue1(^e4 beigelegt
Ratten. Senn, mie er ^iniufugt, jebe i^rer 9bt^ei(ungen einen eige«
neu Warnen fü^rt, muffen mir oermutl^en baf bie t>on Garay auf«
gejagten Sölfer grögtent^eif« nur einjetne Bmeige ber Dueranbie«
finb, bon beren Sprac^ie de Angelis (Discurso prelim. ju Garay
p. in not.) Der{l(^ert bo^ fie gar feine Analogie gu ben Sprayen ber
$ampa«t)ö(fer l^abt, obmo^l er fid^ anberm&rtd (Indice gu Guzman
p. LXX) für bie 6tammi9ermanbtf4)aft biefer Softer au^fpri^t, unb
bie Xegbuelf^c« jenfeit« U€ 9iio 9tegro in $atagonien ffir bie Stefle ber
Dueranbie« erfl&rt, bie gur Seit ber Sroberung be« Sanbe« meiter im
Korben gelebt Ratten.
Ueber bie Sdlter ber Sfibfpijie bon 9merita ^errfAt in et^nogra*
p^ifc^er ^infidi^t nod^ groge Untlarf^eit unb Sermirrung. D*Orbigny
^at fie iu jerflreuen gefugt, i|l aber bei bemfelben Nefultate fielen ge*
blieben ba« f(^on Sater gefunben ^atte, ba| e4 n&mli(^ bort dier
^auptfprad^en giebt, in bie ^ä) bie $uel(^e«, Zt\^ut\ä)t^ ($atagoner),
geuerlSnber unb 9lraucaner t^eilen ; auf ber anbeten Seite ^at er f o>
gar baju beigetragen iene Sermirrung nodl^ gu fleigern , inbem er bie
91raucaner ton feiner ,$ampa««SRo9e'' abgefonbert unb ben $erua«
nern ongcreif^et ^at. flllerbing« ifi e« unrichtig baf bie ^raucaner ^d^
mit ben $uel4^en unb !ßatagonen Derfidnbigen tdnnen, »ie Dela-
dt^nogrop^ie ber ۟bfpt(e Don 'Kmenfa. 485
portc angiebt (Bullet, soc. geogr. 1855, II, 24), üermittcl|l xf)ux
eigenen Sprache mentgflend i|l bieg ni(^t mögli^, bo^ f(^eint e« nicfit
minber unjulSffig alled (Bemeinfame biefer Sdifer aud ben mannig'
fa^^en Setü^rungen odein ju etflSren in bie fie feit alter S^xi mitein«
anber gefommen flnb. (S« finben {1^ t^eil« biefelben t^eiU analog
gebilbete Sdifernamen auf ber @eite bon 93ueno4 ^pre^unb auf bet
Don Cl^ite: $uelc^ed unb ^uiUi^ed merben aU Slbtl^eilungen ber ^rau«
caner genannt unb jugleicb mit bemfelben %amen IBdlter ber 0{l!fi|lc
begeic^net; bie (Snbung ber Sdlternamen auf che te^rt, nur mit 9ud'
na^me be4 geuerlanbe«, überall n>ieber. 3)ie Serfd^ieben^eit ber IRrau«
caner bon ben ö|llid^en $ampa««3nbianern in ber ftör))erbilbung ifl
o^ne grage meit geringer aU mir {le ermarten mflgten, menn jene gut
)>eruanifc(^en Sta^e gehörten , biefe aber eine befonbere afta9e bilbeten.
Sieg ge^t au« d*0rbigny*8 eigenen Angaben, borguglid^ aber au4
d'Urville (b, lU, 820f.) ^erbor, ber bemertt ba§ bie ^e^nli(^teit ber
9raucaner mit ben ^atagonen bieten feiner 9{eifebegleiter auffiel.
Molina (a, 94, 117, 200), melier bie Unteren .^ma^re d^xU^tn'',
b. ^. Stammbermanbte ber ^raucaner nennt, f^^ilbert bie öjllii^en Sd(«
ter fiber^aui^t in i^ren €itten biefen bur^^aud S^nlic^, nur rau(;er unb
ungebilbeter. 2)ag bie $ampad«3nbianer im ®üben bon Sueno«
Sl^re«, benen Darwin (II, 29) bie Semo^ner bon (S^iloe fel^r d^n«
li4^ fanb, ben 9lraucanern fprac^bhmanbt feien , ^at neuerbing« d e
Angelis behauptet (Disc. prel. gu Arias vol. V, p. IX), ber au^
bon ber 6pra(^e ber $atagonen oerp^ert bag {te ^^ bei genauerer
Unterfu^ung ber araucanif^en bermanbt geige. S)iefer festeren foüen
befonber« biele ber in $atagonien bortommenben Kamen angehören,
unb bi( eingeborenen biefe« Sanbe« felbjl in i^ren ®e{i(^t«gugeu unb
€itten ben Urfprung bon ben ^Iraucanern berrat^en (de Angelis
)u Viedma c, p. VIII f.). Sine Sermanbtf(^aft ber €pra4^e ber
geuerldnber mit ber araucanifc(^en (laben King unb Fitzroy (II,
188) ma^rf^^einlic^ gefunben.
S)ie ^au))turfa(^e ber et^nogra)>^if(^en Serminung in biefen &t*
genben liegt, mie \ä)on Sater (9Rit|»rib.III, 2, 394) ^erborge()obett
^at, in bem Umflanbe bag bie bortigen Sdllernamen nur bon ben ^im«
mel«gegenben hergenommen unb ba^er gang relatio flnb: $uelc^e bc«
beutet bie OejUi^^en, ^uelc^e bie 9Bejllic^en, Xe^uel^ct ober Ze^^uelc^e
unb ebenfo ^uiaic^e ober Ouittic^e bie Sublimen , ba^er fl^ au4 bie«
486 ^ie 9ueI4t.
fen 9entnnun0en, bie an t^ctf^iebenen Orten dortommen, feme<tt>e0«
auf lU StentU&t bft bezeichneten Sdlfer [(^liegen lä^t. ®let4^n)o^l
n>erben tion aUen Sert^teißattern bte ^uel^e aU bad befonb€re
Soft angegeben bad in ben ^ampaö Don Suenod %ifxti ^eimifc^ mor,
ia nadS) Azara ^ätte p^ biefed fogar felbß fo genannt, morau« foU
gen mürbe ba^ ed ftdb felbfl »a^rfc^einlii^ fär bermanbt mit ben totp
lieben Sölfern ^ielt, ba in bem Warnen ^OefiUifye^ eine befkimmt€
Se^ie^ung unb ^inbeutung auf biefe liegt, ^uö Falkner 's iiemlic^
untlorem Seric^te f(^eint ^erioor^ugel^en ba6 fte nur in bie brei 6t&m'
me ber Xalu^et S)ioiI)et unb df^td^tf^tt verfielen, beren erflere
beiben oon ben Spaniern $ampad«3nbianer genannt n)urben, benti
bie fublicberen Xebuel(^et, obgleich unter ben $uel(^e mit aufgei&^U,
reben, wie iener fagt, eine ganj k>erfd^iebene Qpxad^t. £)ie nörbli^^ße
^bt(^eilung ber ^uelc^e, bie Salu^et*, lebten fonfl im 6uben be« Rio
Segundo, xoo Falkner {ie no(^ felbft gefunben ^ot, in. ben Sbenen
oon @an 3uan unb 9Renbo)a unb bid na^^ Suenod %^iU ^in , ffib»
li4 k)on i^nen bie Dioi^ unter d5<^— 3S<> f. ». (Sater ^at irrig
26^— 2S^), am Solorabo unb bid jum Stio 9?egro ^in bie d^tä^tf^tt
S)er Solorabo unb ba« £anb bid jur Sierra de la Ventana n)irb oon
d*Orbigny (II, 77) al« ber ^auptft^ ber $uelc(^e bejeic^^net. dx
befcbreibt {te nebj! ben €:()arrua« aU bie bunfelflen Wenfi^en feiner
$am))a««na9e, l,70 972eter grog, mit etmaA ßarfer oorfpringenben
9a(fenfno4en aU bie Se^uelc^e« ober $atagonen. übrigen« aber biefen
gleich : ber Jtopf ift grog, unb im ungemeinen Don runber, faum elltp*
foibifcber gorm , menig auf ben Seiten {ufammengebrucft bei etma«
gemdlbter, nxd^i jurütfflief^enber Stirn (berf. I, 120), bie ^ugen Hein
unb ^orijontal gefteQt, ba« ftinn für) unb ein menig oorfpringenb;
eine fiinie meiere bie du§er|len ißunfte ber Stirn, ber Sippen unb be«
Ainnc« mit einanber oerbinbet, btxü^xt bic9?afe faum; ^&nbe unb 9u§e
finb fofl immer tiein , 93art unb Augenbrauen merben au«geriffen.
S)en tieferen Silben be« gcfllanbe« bemo^nen bie Xe^uel*
^et (Xe^uel^e) ober Xe^uel'cunn^, benen fidS^ meiter ^inab bie
dulilau'cunn^, bie Sc^uau «cunn^, enblic^ bie J^acana'
* ^ie fpanifcbe Ueberfe|^ung be« Sucbe« bat (p. 5) offenbar inig Xe>
bueldbe {latt S^olu^et, unb giebt bie IDöIfernamen me^ifac^ in t^erflömmeltet
IBeife toiebet. Ob bie bctitfd^e «betatt genau ifl, tonnte i<^ nic^t ermittiln,
ba mit bo« englifd^ Original ni<^t jugangUc^ loar.
tAt 2e^el^ oto 9^t0%ontti. 487
cunnp* an\djMtitn (Falkner); Me leiteten ^aben ben notbd^lic^en
i^ti\ bed ^cuftlanbe« tnne unb gießen in Sfotbe 6totut UQbftkibung
gttti} tbten nötbli^en @tammk)ern)anbten (King and F. II, 137).
Magalhaes unb feine SBegleitec, bie unter 40^ f.9. fe^r gro^e unb in
Rä(ffi4t bed j^ltma'd in bem fte lebten, ungetoöbnli^^ bunteie SRenfc^en
fanben, legten ibnen ^n)egen i^rer ba§H<ben Säge^ ben Kamen !ß ata«
gonen** bei (Gomara 21 3 f.), melcf^er biefen Stammen geblieben \%
Falkner (Deacripcion 27 ff.) giebt bie Xe|^ueldi^e4 im Süben be« um
teren 9tio SRegro an , bann meiter l^imh im gangen dßlicben Außen«
lanbe bi« gur 9Ragalbae^@traie unb namentli^ im 3nnern ienfeit« ber
Säße bie fi^ über ben größten Z^tt\ iened ftfißenlanbed etjitetft; auif
fotten fte weit über ben ^olorabo na(f^ SRorben manbern. Gardiel
(bei de Angelis V, p. 3) be|ei4)net um bie SRitte be< vorigen 3abt«
^unbertd ben (Enlorabo unb Sauce unb bad £anb jmif^en beiben altf
i^ren 6ij^. Bn^onjig 3abre fpater fanben {l(^ Diele Zeguelc^ed unb
^ucaced am 9iio Kegro in betr&4^tli4^er (Entfernung k)on beffen Ttün*
bung (Coleccion de viages bei de Angelis V» p. 77); ba inbeffen
ber Hümt Zegbuel^e« ^SoK ber Sdger bebeuten foU (de Angelig
III, Discurso prel. gu Garay p. III not.), fo ftnb barunter diettei^t
nic^t bie Xebuel4)e«, b. i. ^Semobner be4 6ubenf '' ober $atagonen,
fonbem »ielme^t ein Stamm ber ^raucaner ober ber $uelcbe ju ber«
ßeben. ^Dagegen mirb oon ben $atagonen , bie oon 44^ (@. (Slena)
bi« 52^ f. 93. leben, audbrutfli^^bemertt bat fte aaejubemfetben Stamme
geboren (Viedmac, 65). Sierndl^en nai^b d^Orbigny (U,57,60)
oon 40^ f. 9. bi« jur SRagalbae«« Strafe, nennen ^ä) felbfl im 9tox*
ben %ti^ut\6)t (mobur^) fle ibre Sermanbtfcbaft gu no<|^ nörblicberen
Sdlfern felb{i angubeuten fcbeinen), im Süben 3naten, bei ben 91rau«
canern aber fäbren {le ben Stamen ^utOic^e. 3{t biefe le|tere Angabe
d'Orbigny's richtig, fo »urben wir bie ^uittidfre oon benen P. A.
Garcia (b, 87) iptxä^t, für $atagonen in b^Ucn b^ben: er eri&b^t
oon ibnen ba| fle an ber Ojlfuße iwifcben 37^ unb 41<>f. 99. I^aupi*
fä(bU<b an ben Ufern ber glfiffe leben unb ß(b mit ben ndrblicberen
Stammen nic^t oerbunben, fonbem mit biefen nur in ^anbeUoerbin«
bungen ße^^en. 9lu(b ber Umfianb bai ßc^ unter i^nen 9R&nner oon
* Db Alcedo mit biefen bie ^anaamad oettoecbfelt bat, bie et all ein
btfonberel f^oVt in d^iit be^i<bnet? .- »>r .
•• paton obet patagon, einet bet giofe Jüfe bat, pon pata, bie tpfoti.
488 UeBergafiQ nu ben QetttrUnbem.
7' unt m<^r finben foaen (ebenb. 99). iß biefet Serntut^une gfln^g ;
nic^t fo bet onbere, baf {te ben bdfen ®eiji auf ben fie Atant^Ktt ioh
unb aM Ungläcf )urfi(ffu^ren, (Sualic^o nennen (ebenb. 129), tDt€
bie $uel4)e (d'Orbigny II, 81). Snbelfen fagt au^^ Falkner ba|
bte iSraucaner bie fübUcf^ t^on i^ncn (ebenben S^ltet mit SnbeQriff bev
Sulilau', @e(^uau« unb ^acana^cunnp, ixoax ni(^t f41e<^tn)e0 ol«
^utUic^e, n>o^l aber aU Suta^^uittic^e (groge^uiaic^en) bejetc^nen.
Ladrillero (bei Gay II, 96) t^eilt mit (1557) bag bom Sanbe^n«
cub, unter 42^ f. 9. an ber Iffiefltujle, gegen @fiben bi« ju 41^ (^inab
ein tapfered 3nbianerbolC lebe bem man ben Warnen ^uiQi beilege; bad
Kapere aber ba« er t)on i(^nen fagt, erlaubt taum |te für $atagonen
ju galten.
Obmo^l man mit !Re(^t bie $atagonen in ben Sbenen aU ein
IBolt begeic^net ^at t>a9 von ben 9}en)o^nern ber ©ebirgdl&nber im
&u§erflen 6äben boUig berf(^ieben fei (Cordova 116), f(^eintbo4^
ein aUmätic^er Uebergang bon jenen ju ben geuerlinbem ßattiufin'
ben. 3)ie (enteren leben jrnar im ^{lUgemeinen frieblic^ neben unb {um
£^eil unter ben erjleren an ber patagonifc^en ftäfle, werben dfter«
aber auc^ bon ben $atagonen ju ®Claben gema^^t unb aU fol^e bei*
fauft (d'Uryille b. I, 162); nt^t feiten bertaufen fie au(^ felbft i^re
jl^tnbcr an jene (King and F. II, 171). ^a6 SRifdi^ung beiberSdlfer
^duftg t{l, {le^t ba^er auger Smeifet; meniger fieser f<^eint ed bag bet
Uebergang ^erfelben in einanber aUein auf SRifc^ung beru^^t. 3>ie
Eingeborenen unmittelbar fublidti bon $ort Samine* gleichen fe^r ben
$atagonen, nur ftnb {ie tieiner (King and F. I, 53), unb n5rbli(t^
bon ba in $ort $ecfett f(^ienen ftc^ bie 3){enf(^en bieben bortigea ^a»
tagonen aU Scuerlonber galten, oon jenen nur bur^i elenbe« unb ber«
fümmerted ^udfe^^en gu unterfc^eiben (d'Urville b, I, 156 unb
Gourdin ebenb. 287; anber« urt^eilteRoquemaurelebenb.286).
S)te ^n»o^ner oon Otway unb Skyring Water Ratten ba« ^nfe^en
eine« SRif^ioolf« unb maren ben 2)a€ana«€unn9 if^nixi} (King and
F. II, 141).
<8(^on bie Sufammenfteaung ber älteren 9leifeberi(f)te bei de Laet
(bgl. befonber« XIII, 9 u. 16) ergiebt bat gwar mehrere, teine<n»eg«
* t>it Betoo^net btefei Gegenb finb n)a(rf(^einH(^ in neueflec Seit gan)
I9erf(6eud)t tootben bur<!^ bie ^ier Don d^ile au« Angelegte €traffolome (Vir-
gin I, 139).
Jtdtfietbtfbung bet fPata(}onen. 4g9
abtx aDe Alteren Geefafirer bie ^atogonen at« ein Aiefengefc^Ie^t ge«
f^fUbett tiaben (Dfll. d'Orbigny II, 26ff., ber btefe Sufammen'
{leSung decDottfi&nbiet unb meiter fortgefe^t ^at, King and
F. I, 96ff., Append. I02ff.). D'Orbigny (II, 15) Qtebt fte im
SRittel ju U73 Wetet, ben dtd^ten ben et fa^, gu 1,92 Weter an, unb
mac^t barauf aufmerffam (52 note) bo6 Falkner, no^^ meinem bie
^uel^e 6' M T 6" meffen, btefe mit i^nen t^ecwed^felt ^a6e; bod^
bfirften gleit^mo^l bie eingaben Ui Unteren barum no(^ teinedn>eg«
fo geting ju f^&t^en fein, mie d'Orbignyget^an ^at, beffen Dor^in
gegebene &4)ilberung ber $ueld^e« unb $atagonen ebenfafld t)on fei'
nen Stac^folgetn nic^t but<^gängig befl&tigt n)itb. King unb Fitz-
roy (I, 20, 1Ö2, II, 134, 144) fanben |te namentlich im 9totben k>on
$oit gamine meiß bunfel tupfetbroun, im 9RitteI 5' H" gcog, k>on
tucjem Slacfen unb fe^r breiten Scf^uitetn, oer^<nifm&fig fe^r tut«
)en S{tremititen, befonber« turnen Unterarmen , breitem unb langem
Rumpf, me^r fett aU mu«tulöd; ber 64&bel ijl lang unb oben platt,
bie 6tim breit unb ^o^, boc^ nur einen 3oQ n)eit über ben 9lugen«
brauen frei Don paaren , bie %ugen flnb eng unb oft f<^ief gef^^lij^t
unb b<^^en nur febt bfinne Srauen, bie Kafe turj, oft platt unb auf«
gemorfen, boc^ tommen au<^ Qlblemafen bi«meilen oor, meifi i^ ^t
oben fdi^mal, unten bid unb fleifc^ig, bie Sippen bicf unb Dorjle^enb,
ba« ftinn breit unb giemlic^ fiatf. 3)ie Sefcbreibung d'ürTÜle's
' (b, I, 146) unb Dubouzet'8 (ebenb. 202), meiere jiemli^ berfelben
Socaiit&t, $ott $e(fett, gilt, flimmt im Sßefentlic^en hiermit flberein,
giebt 1,732 SReter aU i^r SRittelmaa^ an, be^ei^net bie ^aut aU
mei4^ unb oliuenbraun, ben ftopf aM fe^r grog, bad (Befielt aU tunb
unb giemli^ platt, unb ^ebt ^erk>or ba^ bie @tirn niebrig unb juräcf«
laufenb, bie Saifentno^en oorfie^enb, bie Kafe unb ba« ftinn flein
feien. 3n Gregory Bay fc^ilbert fle de Boyis (Bullet, boc. geogr.
1844, II, 139 ff.) 5' 6" bi« 6' grog, t)on fieifc^ig gerunbeten, meibli*
(^en gormen, gemö^nlii^ niebriger unb geneigter, bi^meiten aucb ^o^et
geraber platter @tirn, fe^r ftart oorfie^enben Satfentnoc^en, f<(arfec
unb gebogener, feiten platter 9lafe, ßarten Sippen unb bogenförmig
getrümmtem SRunbe mit ^erab^ngenben Sinteln. ^te Seiber finb
bi^meilen oon )iemli<( geller gatbe (Viedma c, 68).
Sit ^aben f^fon bemertt bai bie geuerl&nber teinetoeg« bat
gan^e Sanb inne f^aben ba« i^xtn Samen trägt; oielme^r fc^einenfi^
400 3Bo^nfit^ unb pf^pfiiäft tt^etit^tttiiH<^feiten
bic ^ata^oiun (^acana^cunni^) anbcr ganjen O^tfiße be«(etben
^erabiujte^en : übereinflimmenb mit Frezier (1711, p. 44) beriefe«
ten Wilkcs (I, 114), Darwin (I, 222), King and Fitzroy (II,
120) ba§ an bec Suboflfpi^e be^felben unb namentlidl^ in 6ood Suc-
ces Bay ^tn\d)tvt Xüo^ntn bie ben ^atagoncn gletcben, unb t)on le^r
tcren wirb ou«btü(fli(^ bemertt (II, 131). bog bie geuerlanber in to»
poqxap^x^d^tm @inne rerflonben, ouc^ bie^acana^cunnt^ unb bie \p&*
ter ju nennenben j^e^'^ud unb $09 »^ud mit umfoffen mürben. 9U
bod ®ebiet ber geuerl&nber im engeren* et^nograpl^tfi^en @inne b(«
^eie^net d'Orbigny (1, 409) t>ai Sonb mel^^e« Don ber eUfabet^
3nfel unb bon $ort gamine nad) Oßen liegt, unb fugt ^ingu ba| fie
Don ben ^atagonen burc^ ba« ©ebirge getrennt feien mel(^e< bie ^alb*
infel 9run«mi<f Dom gefllanbe ft^eibe. Se^tere« freiließ if^ ni^t gang
rid^tig, ba biefe ^atbinfel, mie mir gefe^en ^aben, {um X^eil ben $a«
togonen ge^drt. 3>ie ndrbUc^jlen fünfte mo man mabre geuerl&n'
ber angetroffen ^at, f^einen bie (^lifabet^<3nfeln (Narborough
in ber^u^gabe bon Coreal Voy. 111, 105) unb &a|) ^rooibence
auf ber Slorbfeite bed 9Beßenbed ber SRagal^ae« < Strafe gu fein (Cor-
de va 57), mobur(^ S^gleic^ i^re größte lu«be^nung bon Oßen na^^
9Be|ten bejeic^net ifl. 3m @uben Tei^^en fie bi« auf Hermite Island
bei dap ^orn (Ross II, 306). S)er bebeutenbße ober menigßeni be«
fanntejte i^rer 6tamme ftnb bie ^Hfoolip; inbeffen reben nicl^taae
biefelbe @pradl»e: bie^^apood im augerflen &üben, meiere ju ben
Xefeenica im fubö{lli(^{leif geuerlanbe am Seagle Clanal ge^dren,
fdnnen fid) ben mefiUt^ lebenben @tämmen ber ^lifooli)) ni^t oer«
fiänblic^ machen (King and F. 1, 427, II, 205). 2)er füblict^^e Z^eil
be« gefllanbe« ifl oon SRenf^en bemo^nt bie fr&ftiger t^&ttger unb
lebenbiger ftnb al« bie Seuerlanber, übrigen« aber i^nen &^nli(t (ebenb.
I, 226). 3>ie eingeborenen am mefllidl^en (Eingang ber Wagal^ae«'
Strafte gleid^en im ^eufteren burc^aud ben übrigen Semo^nern ber
Snfeln, unb ba^felbe gilt auc^ bon benen auf ber Sorbfei^e be« meft«
li(^en Zweite« biefer Strafte (ebenb. I, 75, 262).
SDie Xeteenica meffen nur 4' 10" bi« 5' 6" unb ftnb bon üblem
«ulfe^n, bie «lifoolio finb fraftiger (ebenb. U, 137 ff.). 3t^re mitt'
lere ®r5fte betr> na(^ d*Orbigny (I, 410) 1,663 SReter, na^
MeriaiB (N. Ann. des yoy. 1847, 1, 389) 4' T\ SSie bei ben 9a-
tagQncn ifl btr ^aU turg, Srufl unb Seib auffaUenb groft, ebenfo btr
bei geuetlinber. 191
Il0t»f, bte dittemitaten togegcit ungewöhnlich Hein, bie %äit breit
unbtur^. 2)ie gatbe ifl fupferbroun (^ell fupferforbig, Wilkes),
bod^ mtib be^iaut^tet bo§ fid^ fein Pigment im rete mucosum obgelo*
%txt finbc , fonbein bog ni^^ bem ®(^mu^e ba« ^ut(^f(^einen ber
9lut0ef&§e burdl» eine fe^c bt(fe Obet^aut jene gdrbung aaein berDot»
bringe. t>tt @(^&bel t|l ntebrtg aber gro§, unb ba« ^inter^au))t »oU«
bo^ oben fc^mal. Der Oefic^tdwintel beträgt 74— 76<*. 3>q« ®e«
ft^t ijt runb unb breit gebilbet ä^nüe^ mie bei ben ditmo, bte ®tini
fe^r Hein, niebrig unb na^ unten oorjle^enb; bte fleinen ttefUegenben
9lugen ftnb t>on ooaler gorm, fc^ief gef^li^t, naä^ ben Sdl^I&fen ^in
au«ge^ogen unb geigen eine gelbliche @cIeroticQ. (2)a« obere 9(ugen«.
Hb ^ängt am inneren ^lugenmtnfel über bad untere tierab — WH-
kes.) S)ie breite 9tafe l^ai totxt geöffnete Södl^er, bod^ fommen audl^
ge|lre<fte unb gebogene Xafen t>ox mie bei ben Keu 3^al&nbern; aucl^
^o^e ®tirn unb fetbfi f raufe« $aar finben fi(^ auina^m^meife. 2>ie
iipptn finb bi<f« ba« ftinn ^urA(ffle^enb« bod^ oon jiemli^ t>erf(^ieben«
artiger Silbung. (Kisg and Fitzroy II, 175f., I, 216, Append.
142 f., wo bie ftdrpermaaSe im Sinjelnen angegeben finb.) Sine
widlitige 9lbnormit&t würbe ber aRangel ber @pit^)a^ne fein ber i^nen
)ugefdlirieben wirb, wenn ni(^t ber 3ufa(),.ba§ bie Si^neibeji^ne oft
abgebiffen unb )>latt feien, gegen bie 9li<^tigfeit biefer Eingabe Serba(^t
erweifte. 3^re ftörperfraft ifl meift fe^r bebeutenb; angegriffen, tarn«
ffcn fte gleidl^ wilben X^ieren bi4 )um Xobe (I, 415). Z)ie Stngebo«
renen be« SBefienbe« ber 9Ragal^ae4> Strafe finb 5' 5'' grog', ^aben
etwa« Sart unb bunne ^lugenbrauen , bie fie jeboc^ beibe au4ret^ett,
oorfle^enbe 9tafe unb biife Unterlip)>e (I, 75). S)ie ber Slifabet^»3n'
fei werben Don Narborough (a.a.O.) o^nli<4 bef(^rieben, iebod^
jfopf unb O^ren aU flein unb ba4 f(^warje ^aar aU fanft unb jart
bei ibnen be^eid^net, tüt\ä)U Sej^tereWebster (1, 180) al4 aQgemeine
(Sigent^ümtid)f eit ber geuerlönber f^eroorl^ebt. $ o r fi er (XXü, 1 1 4 f.)
unb Wilkes (I, 121 f.) f^aben bie geuerl&nber Dorjüglic^ abf(^retfenb
gef(^ilbert : bon breitem ßarfem Dberforper mit unDert^iltni§mA§ig
langen Firmen , aber mageren f rununen unb ^u f urjen Seinen , fleti
offen fle^enbem SRunbe bei fltefenber Safe unb )u ftarfem Ainne.
3n &^i(e giebt Molina (a, 14, 18) oon 24<> f. ». nac^ 6flben
funf}e^n Sdlfer an unb bemertt im ^Qgemeinen ba| bie eingeborenen
biefe« 8anbe4 aQe biefelbe Spta^t gerebet, b.f^. aae )um Stamme ber
*.
402 ^i< StQUcanec.
Itaucanei ge^dtt Ritten. @ie gleiten fic^ t^eiU fut Iboriginer
t^eiU fät eingeiDanbctt Don Kocben ober 3Beflen (?) ^cr unb bcietif^'
ncten ^bie Srubet (Spatun", bie fle aU @ötttx in ber 9lot^ anriefen,
aU i^re StammDäter (ebenb. 7 f.). Rac^ Garcilasso, et^ä^It er
totxUx, würben bie t>ux nörblic^flen iener Sölfer me^r bur<^ Sijl aU
bur(^ Gematt um 1450 unter 3nca 2)u))anqui oon ben Peruanern
unterworfen unb if^nen tributpflichtig, bo4 fei ber 9apt\, an beffen
einem 3ufiu|fe {t(^ noc^ Spuren einer peruanifcben gefiung ffinben,
bie ©renje bed peruanif^en 9)ei(^e« geblieben, nic^t ber Waule, tt>ie
Garcillasso angebe, ba bie Peruaner ^wifi^en biefen beiben glüffen
oon ben 9lraucanern ooüß&nbig geft^lagen morben feien. 3n 9iüd»
fi^t bei Unteren fünfte« beßAtigt Ovalle (86) baf bie3nca*$erua'
ner nur ben ndrblic^flen X^eil oon (^^ile eroberten unb i^re Spraye
n\d)t weiter fübU^ aU aber Copiapo , (Suaico unb Soquimbo oer«
breiteten. 3m le^'^eren (Sebiete fanben nod^ bie 1593 bort angetom«
menen 3efuiten bie Sprache oon Sujco oor unb prebigten in i^r (Gay
I, 247). Goquimbo unb bai Sanb ndrbtid^ oom Stapel war bem«
nad^ eine bleibenbe unb fejle (Eroberung ber 3ncai, biefe f^einen abec
au(^, wenn nt(^t auf bie S)auer, bo(^ ^eitweife i^re Stacht nocb weiter
na4^ 6üben er|lre<ft ^u ^aben, ba ein 2)o€ument oom 3a^re 1552
(ebenb. 147) befagt, baf bie3nbianer ber^rooin^ SKapod^o, wo Val-
diyia ba« fp&ter wieber ierfldrte Santiago grflnbete, ben 3ncai eben*
faUi unterworfen waren, unb Olaverria (ebenb. II, 24) 1594 be«
rid^tet, ba^ bie 3ncai wenige 3a^re oor ber 9lnfunft ber Spanier in
$eru bi4 an Un Siobio oorgebrungen, bann aber am SRaule in tiner
blutigen Sc^Iac^t gefd^lagen worben feien, ffla^rfcbeinli^ maren bie
9)5l(er im Silben be4 9iapel Stammoerwalibte ber ^raucaner; ob ei
aud^ bie ndrbU^eren waren , l> fl^ wegen bei angefu(^rten Spra«
(^entaufd^ei, ben bie 3n€ai erzwangen, ni(^t me^r entfd^eiben. Val-
divia, ber nac^ Almagro (1635) ju wieber^olten SRalen in bai
Sanb weit na^ Sfiben einbrang (1540, 1546, 1550 ff.), otele StAbtc
grünbete, enbli(^ aber erlag (1553), fagt mit Uebertreibung ooni^ni
ba| ei btc^ter beoölfert gewefen fei ali Keu« Spanien (Gay I, 126),
bie eiattem (1561 unb 1639, ebenb. 225 unb II, 410; 1554 )uer|i,
Molina a, 142) unb Jhiege (^aben aber einen großen Z^eil ber (Ein«
wo^ner taf(^ hingerafft.
Falkner giebt ^SRoIu^e, ftrieger" (SRapoc^e?) ali ben ein(Ki«
9lame unb einzelne €tAmtR(. 4O8
mifi^nt, ^^trauconer'' aU ben fpantfc^en 9?amen biefer SiHer an, oi'
»0^1 au(^ Unterer fc^merlic^ Don au^I&nbif^em Urft^runge ifl unb
oteüeii^t mit ber Scnennung „%ucat^, ^oucae«, Sucoce«'' ittfornmen«
f^&n^t, bie i^nen ebenfoQ« beigelegt wirb. 2)iefe bebeutet im &ui*
(^ua ^StebeUen, fflilbt'' (Sater, aRit^rib. UI, 2, 897) unb »utbe
iut Bett ber (Sroberung be« Sanbe« burt^ bie Spanier , bie ton ben
(Eingeborenen 3nga« genannt ^u werben Pflegten, ben feinbli(^en unb
auffi&nbifd^en Stimmen t>on freunblidb geftnnten ^iuptlingen aU
@(^impftt)ort gegeben (Gay I, 127, 296, II, 91 f.) 1 ganj fo wie bie(
f^on ben wirtlichen 3ncad gegenüber in frfiberer Seit gefc^e^en fein
mochte. 3nbeffen f^eint biefer Käme fpiter ben e^renooDeren Sinn
ber greibeit unb Unab^Sngigfeit pom fpanifc^en 3o4e erhalten }U
baben unb beliebt geworben )u fein (Molina a, 60). 2)ie Sintbei«
lung ber 9lolu4>e nad^ Falkner, weld^e no(^ ie^t, obwohl nur bem
»amen nac^ eiijHrt (Barde! bei d'Uryille b, UI, 273), i# fot-
genbe: bie ^icunc^e, b. ^. ^bie WArblid^en", leben in ben Sergen
Don Soquimbo unb Don bort bid Aber Santiago na<^ Sfiben binab;
i^r öftlic^er 3n)eig ber ft(b gegen Wenboja ^in erflre<ft, ^et§t au^
$uelcbe. Unterhalb Santiogo bid nacb Salbioia bin folgen bie^e«
^uencbe, b. i. ^^id^tenmdnner", ba fie oon ben Srü(^ten ber Linien
leben bie ibr Sanb im tteberflujfe ^eroorbringt. Snblic^ bie ^utl«
liebe, „bie Sublidlien'' (fo werben au(b fc^on bie ^e^uen^e Don
ben $tcun(be genannt), welcbe wieber in eigentli(be ^uillid^e
unb 8uta ^uilti(be unterfcbieben werben, oon benen aber bie
erfteren,' ton Salbioia bi« jum See Kabuel^uapi unb Aber d^Wot
verbreitet , allein jum Sprai^flamme ber 9(raucaner geboren , wi^«
renb bie anberen , au« ben S^ono« $0D*9u« unb ftap^^u« befle^enb
unb bi« )ur SRagal^ae^^Stra^e reic^enb, eine ÜRifcbung iener Spracbe
unb be« Zcbuel^et ($atagonif(b) reben. C« bebarf taum ber Semer«
fung, ba$ bie ^uelcbe unb ^uiUic^e oon benen ^ier aU arau«
canif(ben St&mmen bie Rebe ijl, mit ben gleichnamigen Söltern im
Oflenbie wir früher erwähnten, nicbt« gemein ^aben auger ben 9ta«
men. 2)ie Verwirrung welcbe hierin ^errfd^t , fcbreibt |{(b aud alter
Seit ^er. S(^on Olaverria (bei Gay II, 16) nennt 1594 ein Soll
ber $ue14e im ®ebirge in ber Sreite oon Soncepcion, unb $ater L»-
guna erw&^nt C^iloe gegenüber unter 42<> f. 9. 1708 $uel(be bei
benen er einen 9efebrung<oerfu(b madbte (Lettre« 6dif. II, 88). Sa«
494 €)>dteTe S^erbreitund ber ^Craucaner.
gegen fdgieint man unter ben $uef(^e meiere ein anonymer 9en(^t x>on
1729 bei Gay (I, 500) aU ein Soff Don ganj Derfc^iebenei @prad^
angiebt, (eine ^raucaner Derfle^en ju Tonnen, ma^renb aUerbingt tie
ebenboTt (p. 488) jmifc^en bem Siobio unb Xolten unb no(^ n>eiter
fubli^ angefahrten ^uidid^e in i^ren @itten gan§ fibereinfümmenb
mit ben letzteren gef4)ilbert merben. SBenn aber Oiaverria bem
ta))feren Solfe in)if(^en bem SRaule unb imperial (Sauten) eine an«
bere Sprache jufc^reibt al« t>tn nörblid^eren Stammen (ebenb.II, 19f.)'
fo iß babei mo(^I nur an eine biafettifc^e Serfc^ieben^eit §u benfen.
Die 3nbianer ber ^robinj (Suio im Oflen ber CorbiQeren^, xot\d>t
bunder, grdger, flörfer behaart aH bie ^raucaner unb ben $am)>a<«
3nbianern in feber ^initc^t A^nlic^ maren, Ratten eine mefentlic^ Der«
fd^iebene ©pradi^e (Ovalle 102 jf.).
911« bie Don ben Spaniern eingeführten unb fpitec Dcrmilberten
$ferbe unb SRinber** in ben ^ßampa« ju gro§en gerben angewac^fen
waren, eri&t)lt Azara, begannen bie araucanif(|)en Sölfer ftc^ na^
Oflen ju Derbreiten, um fid^ ienen tReid^t^üm be« Sanbe« ju 9tu^e ju
machen. S)abur(^ f^at fic^ bie Sert^eilung ber Sölfer in neuerer Seit
anmölid^ geänbert. S)ie Manquele« ober 3nbianer Don Wamilmapu
unb bie 91ucaced, beibe Don ben ^raucanern flammenb (P. A. Oar-
cia b, 155) finb neuerbing« bie ^auptDOlfer ber $ampad. 2)ie er«
fiercn, beren 9?ame „^olf be« Sfiobre«" bebeutet (de Angelis III,
Discurso prel. ^u Qaray p. III not), pnb bur^ ^en (Sf^abi Don ben
$eguen(tie getrennt (de la Cruz, Viage XXIII), meldte in brei %b»
t^eiiungen gefd^ieben neuerbingd jmif^en 34^ unb 37^ f. S.feben: bie
ndrblid^fle berfelben ftnb bie 9Raialquino«, aftü^ Dom Waule, bie füb«
Haften bie Don 9ntuco (de la Cruz, Descripcion 36). Z)ie (Breuie
ber $eguen4e gegen bie über ben IRio «Wegro na(^ Worben (hinüber«
rei(^enben ©uiQic^e lauft fünf Xagereifen füblidi^ Don Xril (de la
Cruz, Viage XIII). X)ie 3nfel &i)oele(be( im 9lio 9?egro ijl ber ge«
meinfame ^anbeUpfa^ biefer Stdmme unb ber ^atagonen ( VSedma
c, 71). DOrbigny (I, 392) miU aU bie §mei ^auptpimme biefer
Sdlferfamilie bie ^raucaner unb 9ucad unterfi^eiben : bie erjlereu
* Q,\i\)o Hegt fübU<b Don SÜoja, ti ift bod je^ige 6. 3uan unb 9tem
boga (Aicedo).
** Die erflen Vferbe moren 1535 mit Mendoza, bad erfte ^omoie^
Don ^araguap ^er mit Garay, bem (Brfinber oon 9ueno4 flDif«, 1580
g^bmmm (Pariih 866).
3^T jel^iged (Mitt; ORefiUen.
foüen avLÜ^ M€ <&|iono« mit umfoffcn« Ut anttttn au« ben Kanquele«
unb ben G||iIeno« an ben Duetten Ui 9)to dlegro (?) befielen ; biefe
Untetfi^eibung i|l aber unffar unb miQfurlic^. fflenn e« richtig iß
bai bie $amt»a««3nbianer \>on Corbooa unb SXenbo^a bt« }um SRio
Stegro im ®uben ie^t biefelbe Qpxaö^t reben (Parish 111), fo tann
biefe nur bie araucanif4)e fein.
%uitx ben reichen Sie^if^erben ber $am))a« mögen an^ bie bluti«
gen ftriege mit ben Spaniern baju beigetragen ^aben, ba§ ein großer
X^eil ber ^raucaner fid) in'« ®ebirge wenbete unb bann weiter nac^
Ojlen ben Gbenen ju^og. 2)urc^ biefe 5h:icge Derloren fte ben ndrblic^en
Z^eil oon S^ile ganj, mit ^udnabme be« ®ebirg«lanbe« ba« im Sefi^c
ber $i€un(^e unb $e|iuen(^e * blieb, unb mürben auf ba«®ebietim &ü«
ben be« Siobio befd^r&nft. 3n neuerer 3<it finb fte nod^ meiter ju«
rädgebr&ngt morben (Ginoux im Bullet, soc. geogr. 1862, 1, 70).
9tur an bem oberen Saufe be« genannten gluffe« befi^en fie noä) einige
$l&()e, bie 5(u{le ^oben {ie bid Xucapel binab derloren: ber gluf
Seubu ift i^re ma^re Grenze. Son ba bi« ^um holten leben unab»
gängige 3nbianer; bie fäbli^er mo^nenben |iaben unter bem (Sinffu^
Don SDMffion&ren gefianben , finb i^ren Stammt^ermanbten feinbU^,
ben 9EBei^en geneigter, (entfamer unb bemüt^iger, aber au(^ &rmer
(Domeyko 16, 24, 31 ff.). 3m Korben Don C^ile finb fie bur<^
nifdliung ganj ^u Spaniern gemorben, im @uben, mo fie reiner ge^
blieben ftnb, b<tben fie feit ber ^nfunft ber Europäer 9tu<ffcbritte ge«
mai^t unb ft(^ mit Sernac^läffigung be« Sanbbaue« ^um X^eil mieber
bem 9tomabenleben ^ugemenbet ($^ilippi inWonatdb.b. ®ef.f.(£rbf.
9t. g. VII, 308). Siele aReftijen, bie 5Hnber gefangener Spanierin«
nen , unb fpanif(^e Ueberl&ufer lebten fd^on in ber erflen ^alfte be«
17. 3a^r^unbert« unter i^nen (Seri^t oon 1634 bei Gay II, 368).
Sine ia\^\xt\d)t 9Rif<^Ung«beodlferung ift fc^on feit ben bebeutenben
Siegen entflanben metdl^e bie ^raucaner um 1600 über bie Spanier
babon trugen (Ovalle 230, Molina a, 226). Unter ben $icuntod,
einem ^raucanerftamme fflr melden bie SNifflon SKariquina 9 leguas
ndrblic^ oon SalbiPia geftiftet mürbe, gab ed f<^on bamaU oiele 3n«
* ^ie roben (Eiqutdani im IRoibofien ber ^ebuembe. toeldK Molina
(a, 199) ald nidft ^u ben ^troucanern gebörig begeid^net, reben na(b Vi-
daure gleicbtoobl bte €pra(be ber lebteren in einem oerboibenen Slalette
(Sater, IDtitbiib. Ul, 2, 399).
496 ^<e (E^onol.
bit^t^uen mit meifer ^out, rot^em ^oat unb rot^etn 8arte, bic auf
bte 9lbtunft x>on Spaniern unb ^on&nbern f^inmtefen, meldte legieren
nad^ bei 3er{l9rung t>on Solbioia fi^ bort niebergelaffen Ratten; unb
in ber ^Rtffion granddco Solano am Xolten lebten gr5|tent(ei1# 9Ru
llijen, 9{o(^fommen ber Spanier mel^e in bie (Befongenfd^aft ber
Irauconer gerot^en waren , aU Salbiota burc^ biefe ^erßdrt mürbe
(ebcnb. I, 348 ff , 359). S)a(^er unterliegt e« n>o^1 nur geringemSmei*
fei, ba§ tro^ $ri^arb'« SBiberfpru^ bie b&rtigen Snbianer unb bie
europSifc^ meinen Soroane« om Sauten, meiere oon Molina (313f.)
ermißt unb t>on King unb Fitzroy (II, 402, 465) §um X^eil al#
blau&ugig unb rot^f^aarig befc^rieben merben, feine reinen ^raucaner,
fonbern üRejli^en ftnb*. ^u^ bie Sewol^ner be< Ir^ipel« t>on &^\*
loe , bie ^d) nur bur^ frieblidSiere« unb freunblitftere« ffiefen t>on ben
^raucanern unterfc^eiben , unb oon Wenboja (1558) ganj bem füb«
li^en Sraucanerbolte ber Sun^i &^n\\^ gefunben mürben (Moltna
a, 169, 188), ftnb ebenfaQ« iej^t febr gemif^t, oon reinerem 91ute
nur im ®äben i^re« Sanbe« unb au4 bort nur in geringer 9nia^l
(D. Xfd^ubi I, 11). 3(re eigene Sprache ^aben fie faß gang t>er«
geffen: fie i|l ber fpanifc^en gemieden (King and F. I, 278). 3(r
eigentlicber 9tame ifl ^upbuenc^e. 3n ber erften ^&lfte be« 17. 3a^r«
bunbert« mürben oon ben Spaniern ^uiQi^e au0 WU na(b S^iloe
al« Arbeiter eingefübrt, bie urfprünglic^en 9emo^ner aber manberten
t^eiU au«, tbeil« flarben fte bin (ebenb. II, 379, 384).
S)ie (l|fono4 — fo merben in $eru bie ein^eimifd^en ^unbe ge*
nonnt (Cieza 418), in (Sua^aquU 3nbianer mel4)e ffiaaren auf ^lo«
§en oerffi^ren (Herrera V, 10, 8) — mo^nen an ben Ufern be«
(Suateca « ®olfe« (Sericbt o. 1729 bei Gay I, 603), unb fotten üon
ber gegenuberliegenben ftfifle be« ^efltanbe«, bie fte früher tnne bat«
ten, auf bie 3nfeln im Sfiben t^on S^iiloe gelangt fein (Sater a. a.
O. 401 nadb J- Garcia), mo fie Oyalle (330) angiebt. Sie finb
blei^ mie bie Spanier, oon fr&nfli^em Su^fe^en (Gay o. a. O.) unb
gleichen im 9eu§eren ben ^Itfoolip, beren Stdrfe unb Wut^ i^nen ie«
bO(b fel^It (King and F. II, 142). 3)ie Eingeborenen be4 (Bolfl t>on
Zrinibab, ^eDer, rcinlidber, beffer proporttonirt unb mit foliberen 9U^*
nen oerfe^en aU bie Seuerl&nber (ebenb. 197), finb King unb Fitz-
* Die (Snodbnung berfelben im 1. Sanbe p. 246 iß bcmgtmAf ^u ßrei^fn*
Die 9o^ul ttiib Jfep'pul. 497
roy (II, 189) geneigt, nebfi ben fftmmtlid^en Söltern bie t^om fflejl*
eitbe ber Wagal^aed« Strafe bi« nQ<^ C. Tres Montes reichen* )um
Stamme ber Q^ono« )tt rennen. Sin &u§erfl armfelige« unb elen«
be«gifd^erDo1f, bo« er nid^t t)on ben Semo^nern berSRogal^^oe^'Strage,
^u unterfc^eiben fc^eint, gtebt aUerbing« fdlion Ladrillero 1557
(bei Gay II, 97) Don 47^ bi« 52%^^ f. ». an, wogegen ber »eri<^t
t^on 1729 (ebenb. I, 604) auf ben ffiblitfeeren 3nfeln in ber ®egenb
bu meflltc^en ßingange« ber aRagaI()aed«@traSe Don bem nefen^aften
friegerifc^cn Solfe ber Sauca^ue« erja^tt, bte menn fie ni^t in'« 91eidl^
ber gabel ge^dren, mo^I $atagonen ftnb, meiere Ladrillero unter
bem 9lamtn ber^utdi freili^ nur M ju 47^ f. 9. f{^ erfiretfen 1S§t.
3m 6uben ber S^onoi nennt Falkner bte $09*9u4 ober
$c9e« amifc^en 43® unb 52®, unb bte fte9'9u« oberftepe« »on 52®
h\i i\xx SRogat^ae«« Strafe. IDte erßeren, $090«, fanb P. Lagana
1 703 inbcffen S^tloe gegenfiber auf bem Sejtlanbe unter 42® f. 9«
(Lettres ^dif. II, 88), unb ber Seric^t t^on 1729 bei Gay (I, 501)
bemerft hiermit ubereinflimmenb ba§ bie in @prad^e unb ®e|t4t«bi(«
bung t)ox{ ben anberen Sdltern t?erfdl)iebenen ^out^a« unb ©uüipo^ad
(^uiQipoina« = [übliche $oi^a«) — fo ^et^en bie tiefer im 3nneren
lebenben — oon bem See Wa^uel^api xt>t\t nad^ Suben bi« ju ben
Cauca^ued, im Ofien aber bt« jum atfantifc^en Oceane reichten. Sie
xotxUn aU jiemlic^ fleine, gelehrige, aber furc^tfame 9Renfd)en begeti^«
net. Molina (318) fc^eint ba« (»ier Don ben ^opad unb Sauca^ue«
(Sefagte benu^t, aber bie Statur beiber oerme^felt )u ^aben.
I)ie 9lraucaner finb brcitfc^ulterige ))tump gebaute SD^enfc^en t>pn
etma« langem Stamme mit tteinen $&nben unb gfigen. 3^re mitt'
lere ®rd§e bctrJgt 1,641 ÜReter; im ©ebirge jinb fte Keiner, In ben
(Ebenen größer — Molina (314) mac^t bie umgete^rte Eingabe unb
legt ben SBergbemo^nern eine (Srdge r>on b' 7" bei. S>ie 9<^rbe ber
^aut t{l olibenbraun , tixoa^ geller aU bei ben melflen anberen Sn*
bianerodtfern , ba« fa{i tunbe (Befielt bon meic^üc^en unb falten 3fl'
gen. !&ie jfopfform, obmo^I auc^ in Sub ^merifa inbiDibuett oft fe^r
oerfd^ieben, ift am fiöufiglien t&ngttc^ unb auf ben Seiten etma« {u«
fammengebrfitft, bie menig gemdlbte, niebrige Stirn meidet etma« gU'
xüd, bie ffafe ifi fe^r turj unb platt, bie Sugen ^orijontal gefleQt, bie
9a<fenfnod^en borßefienb, bie Sippen tlein (d'Orbigny I, 120, 385,
395 ff.). Domeyko (37 f.), ber i^nen obale4 ®e|l^t mit gebogenen
Qftl|, tnt^iwpclQ^ii, Sc 9b. 83
498 JfdtperBilbnii^ bn IfttttCimfr unb ^e^uend^c.
fd^malen Augenbrauen, )iemli<^ ^eroottretenbe, nid^t breite, aber bU«
meilen gebogene Kafe unb etma« t>or{le^be ttnterlipj^e juf^ieibt
fonb t|ire (Beficbt^bUbung fe^t oerf^ieben , befonber« bei ben ^inpU
lingen (wobl in Bfolge Don 9tif(^ung) oft gan^ europiif^e 3u0^ n)ei§e
9arbe unb größere @tirn , a\x^ fiel i^m auf ba§ im Sorben , too bie
einbeimif(^e 6))ro(^e unb Xrabition gef^munben finb, bie $b9fiO'
gnomie weit mebr ben Xppu^ M 3nbianer< unb bie tupfrige garbe
{eigte. 3)en breiten unb ^o^en, aber oben wenig geioölbten gut wie
ben fd)malen, |finten emporfleigenben unb fafl in geraber Sinie ^um
9ta(fen oerlaufenben 6cbabet ^aben bie Sraucaner mit ben nieberen
ItiajTen ber fpanifcben Sebolferung oon S^ile gemein (Smith 245);
ben 9}art reiben fie au4 unb ton ben 9(ugenbrauen laffen fte nur einen
fc^malen 6treifen fieben (ebenb. 265). Sie $e^uen(^e, wel^e Pa-
ris h (112) f^öf^tx unb triftiger gebaut fonb aU bie übrigen Snbia«
ner ber ^ampa«, ftab nacb $dppig (I, 466) 5' 9—10" gro^, t)on
turjem ^ali unb gebrungenem 9aue bei relatio furjen Firmen ^in»
ben unb $u|en unb weicher fammetarliger ^aut; bie Stirn iß gerabe,
bo4) ni^t ^o(^, bie Sugen braunf^war), bie jiemlic^ tleine Rafe öfter
gerabe aU gebogen unb mit weiten Sd^ern oerfe^en , ba< Itinn breit
unb niebrig, bie Qa^nt Hein unb oon glatter S^neibe, obwohl fie
niibt abgefeilt werben. 9lebnli(^ fc^ilbert fie d e 1 a C r u z (Oeacripcion
29 f.) : er fanb fit oon ben ^uidicbe« unb anberen oerwanbten et&m«
men nur burcb bie bunfiere xbtf)liä^ ^aut unterf<^ieben, bie jebodi^ in
ber 3ugenb ^eUer fei, unb ^ebt bie Stunbung ibre4 meiß ))lattnafigen
®ef[(4t« unb ba« fdg^warie ^aar ^erDor, beffen €pi|^en in'4 Slöt^Uc^e
faden. DieSucace« unb $anit)ad«3nbianer (bie eigentlichen ^uel^e)
werben b&ufig {Hfammen genannt unb mit einanber t)erwe^fe1t: fo
oon Hernandec (Coleccion de yiages bei de Aogelis V, p. 57),
unter beffen Angaben nur bemer{en#wert^ t{l baf er hat Hinterhaupt
berfetben aU platt beiei(^net. Audb oon Aiara fcbeint bie| gefc^e^en
iU fein (d'Orbigny U, 76, 80).
3n atiutß^t i^rer Sebentoeife unb i^rer Sitten i{l biefe Serwe(^>
felung taum ^ tabdn , ba bie 9uel<6e mit ben $ampa<o51tern oon
araucanifi^m Stamme in biefer Hinfielt äbereinßimmen. Aüe finb
SReiter^Somaben, gang auf bem $ferbe gu ^aufe unb leben oon ben
großen gerben ber ¥ampa< , bo4 f^ot feber Stamm fein befonbere«
Qkbiet, unb U ffi^rt )u Streitigfeiten wenn ein S^^mber fein Seit on
SfBen^etfe unb eitttn ber 9ani^9«3nMonec. 499
einem $(a^e auffd^Ifigt bet i^m ni^t ^ufommt (P.A. Garcia b, 112),
ob^Ui^ bie ^ftuptlinge mad^tfo« ^nt unb ed bem Sin^elnen freifle^t
ben feinigen ju Derlaffen unb fi€} einem anberen ansufc^lie^en (Her-
nandez a.a.O. 60). S)ie Laguna de Salinas, bnen Umgegenb
Don 3nbianern mit Dotiflglid^ reichen Wnber« $fetber unb @d^af^e('
ben bemo^nt \% ^at inbejfen feinen befonberen ^ercen, fonbern \f)xt
Senu^ung i|l aden ummo^nenben Stämmen gemein. (P. A. Gareia
a, B8, 59, 40). 6on{l leben bie einzelnen Sdlter vielfach im Ariele
mit einanber, befonber« |inb bie Stauquelee ben $amt)a««3nbianent
feinbli^ unb i^nen überlegen, obmo^I ium S^^^^ oon Sdubeteien
oft audj) mit i^nen oerbunben (berf. b, 86). 3ene werben at« falft^
unb t)err5tberif(^, feig unb graufam, bo^ bie IR&nner aU ßeigig unb
tbitig, Dorjuglid^ in ber SBeberei, gef(!bi!bert im Sergteic^ mit be«
$uel^e. 3>ie buntleren ^uittit^e ($uetcbe?) ^mifcfKn 37» unb 41^ f.
9. jeigen me^r S^rgefu^f, meniger ^abfuc^t unb 9Ri§trauen, finb be«
gefi^loffenen Sertrdgen treuer unb fleißiger aU iene (ebenb. 154 f.).
®ie {tnb in ein fejled bi<fe< Seberwamd getleibet, ba^tein ®&bel unb
felbfl feine glintenfuget auf 200' (Entfernung bur(^bringt , unb iia*
gen plotte runbe Sebermfi^en; man(^e oon i^nen ^aben felbjl eiferne
9tu{lungen; erbeutete gUnten unb ^ijlolen fönnen jU nur §um @taatf
tragen; oiele führen Säbel, bie meißen eine Sanje aU ^auptmaffe
(18' lang nac^ Head 114), ade ein groge« Keffer unb au^erbem flet«
bie oft bef^riebenen bolas (ebenb. 79f., Hernandez 58). 3>ie Seite
befielen au« $ferbeb&uten bie über ein @tangengeru|le gefpannt {tnb.
3^re $fetbe ftub mit ^Itd) gefc^mudt, manche mit ®\bdi)tn be|iaft«
gen, 6teigbägel unb ®)^oren ffnb oon Silber (P.A. Garcia b, 72,
80). ®olb oerodl)ten fie aU Unglud bringenb unb nennen e« ba«
f(^Ie(^tepe Tlctafi (ebenb. 146). 9iae ftnb bem Xtunte fe^r ergeben, in
bejTen befolge oft Streit unb ÜRorb entfielt. 3m fflurfelfpiele, bei
meiern eine 9lrt SRinge al« ®elb gilt, oerfpielen fe oft i|^ce gerben
unb ibre gante ^abe (ebenb. 75), ftnb überhaupt leibenfdl^oftn^ unb
f<bntu(ig. 9Beun ^ol^ mangelt, oerje^ren jie oft bad gleif^ i^ttx
Z^iere ro^ unb trinfen bereu 9)lut.
S)ie Serfammlung M Solted, in t>tx ed orbnung«lo« unb oft tut*
bulent jugebt , entfcbeibet fomo^l über ftrieg unb ^rieben ale au^
über 9ngelegen(Kiten bet Sieligion; in ber inneren SBermaltung oet<
fügt bet ^iuptUng bef<^otif4^, mdjt ober im «tiege, feine «utotitüt
82*
{{QO 6ittcn bei ^amva^Snbianer.
wirb nur in griebendjeiten geartet unb er er^i'alt feine SBurbe bur*
SBa^l. 8on ben 9nben bi« jum Salobo im Oflen gab ed um 1816
nur jwei Ulmene« ober oberjle Häuptlinge (P. A. Garcia b, 84, 94,
100, berf. Nuevo plan de fronteras p. 11 bei de Angelis VI),
aon »eigen Mcneflaten ^aben pe ßelemt in reaelmäf iger ©dSfla^btorb»
nung aufjumarf*iren, woju mit hörnern von ^olj unb Äobr ba#
Seichen gegeben mirb, unb fubren militairifc^e ID^anöDer gut au«.
%\xä) telegrapbif^^ Signale bur(^ 9iau4)faulen ju geben ift gewöbn^
Wä) (ebenb. 80, 66). 3n (ruberer 3cit bitten fie gro§e gurtet r>ot
bem geuergemebr, fpäter ifl biefe unb ber (glaube an bie Ueberlegen-
beit ber SBeigen im ^(\U bei ibnen gefcbmunben (Parish 137), unb
wenn fie aucb feinen Eingriff auf ein oerf<banjteÄ Säger wogen, wirb
man fte bocb ((bwerlicb mit Miers (I, 198, Dgl.bogegen Head 118)
ber äuBerflen geigbeit befcbulbigen bürfen; bie @olbaten x>on S.tR^re«
baben ibnen. erfi neuerbing4 mit bem €äbel ftegreicb @tanb gebal«
ten. Sei leibenfcbaftlicber Srregung jeigen fie eine wfitbenbe Xapfer«
feit bie felbfl oor ftauonen ni(^t 2urü(ff(^re(ft (P. A. Garcia b, 7).
Vtit i^ren (gefangenen treiben fie oft einen bollflanbigen ^anbel;
SBeige unb befonber4 SBeiber geben fie aber nur gegen b^b^^ Sofegelb
beraub (ebenb. 109, 105). %\x^ ibre einbeimifcben Seiber oerfaufen
fie oft an taubere, wenn fte ibrer uberbrüffig ftnb (Hernandeza. a.
O. 60). SDem H&uptlinge folgt auger feiner Habe au(b ein 9Qeib in*#
(grab (Garcia b, 147). Mac Cann (I, 111) erjabtt bog fte bem
Sobten ba4 (gefid^t nacb Oflen richten , unb biefelbe ©teflung einneb«
men wenn fie ficb i^m €(blafe nieberlegen, weil fie bie 6onne oere^«
ren, aucb fpricbt er oon religidfen ZAn^en ju gemiffen Betten unb von
bem Opfer Ui mit Steift ober 2)erba (^aragua^'Zb^^) au«geflopf«
ten bergend eine« X^iere«, ba« fte in einen ^ini würfen. Son 9nbe*
ren wirb ni(^t« biefer Slrt beri(btft, au§er ba§ Charlevcix (11, 302)
ben 9ueae< oermutbung^weife 6onnenberebrung )uf(breibt, ba fe
Sibationen oon bem Slute erlegter Xfyxm aU Opfer für bie Sonne
barbringen. 3>a« b^^^i^^ ®^f(n <tiif wel^e« bie $ampa«'3nbianer
üUU Uebel, guweilen aber au^ (gutei jurücffübren . nennen fie (gua*
li^u ober 9lrraten (d'Orbigny 11, 81). SBo fie e« no^e glauben,
bemüberi fie fi(b e« bur<b f riegerifc^en 8&rm oOer 91rt gu oerfdb^u^^n ;
^at fi(b aber Unglüd begeben , fo ifl H bie Aufgabe be« ütacbi ober
Sa^rfager«, ber )uglei(!b Souberarit ifl unb burcb Su^fougen ber
Ser^dititlfTe gu ben 9Bei§eti. 001
f^merjenben euüt bie ftranten (eilt (Hern an des 69), fid^ mit bet
®ei{lctn)ett in Serfe^r ju fe^en unb bcn Ue6dt|fatfr )u ermitteln bec
ben ®uali(6o herbeigerufen bat , bomit er erfc^logen unb mit feinet
^amilie unb oQ feinem Sigent^ume berbrannt tottU (P.A. Garcia
129, 146). Son ben Xobten merben nur bie (8ebeine ber Srbe, bie
Seic^t^eile bem Sfeuer übergeben (Miers I, 256). 3(re S^nen glau'
ben fie unter bie @terne an ben ^immel berfe^t (Head 121).
S)ie grogartigen SRduiereien unb gefa(rii(4en Ueberf&Qe ber $Qm«
pa«'3nbianer gegen 93uenod Spred finb fo (oufig befpro((en n)orben
(Azarall, 38 u. %.), ba§ ci genagt berfelben nur im Soruberge^en
{U gebentcn. Garcia (Nuevo plan a. a. O. p. 5) fd^S^te 1816 ben
i&l^rli(|ien Serlufl ber auf biefe 9Beifc entflanb, auf 40000 etfid Slinb«
bie( ba« fie mcijl forttrieben unb an bie 91raucaner naä^ (S^ile ber«
tauften. SRan barf jeboc^ bei ben (Sufigen JHagen fiber biefe S)inge
nic^t bergeffen meldlie Se^anblung ben Snbianem bon Seiten bet fto«
lonijlen ju Z^eil gemorben i{t. S)ad Ser(dUni§ ^wifd^en beiben mar
feit alter Seit bon feinbfeliger 91rt. 3m 3a(re 1535 fotten in ber ®e«
genb oon Suenod Sipre« 3nbianerbdrfer bon 2 unb 3000 (Sinmo^«
nem geflanben (aben. ®Iei4 bielen anbem finb fie in turjer Qüt
fpurlo« berfc^munben, gan}e Stimme fc^einen bur^ bie 6))anier bort
bertiigt »orben (U fein , unb bie Ueberlebenben ftnb in g&niti(^e 9ar*
baret berfunfen (Darwin I, ll9f.). S)ie3efuiten bemühten fiäf biefen
dußanb ju beffem. Sie jlifteten 1740 bie Sliffion Soncepcion am
Salabo unb bemogen bie $ueld(e, gegen tot\d)t bie Spanier bi^ ba«
(in mit du§erfter ^&rte unb (Sraufamteit berfa(ren maren, )um Srie«
ben. 9{a^ i(rer Vertreibung n^urben bie $amba« Onbianer für Sue«
no# 9l9re# auf« neue oielfad^ gefd(rii((, bo<( gelang e« f))dter(in
bur(( angetnöpfte ^anbeUberbinbungen einen freili^ immer un{t<6e»
ren unb mit befidnbigem SRi^trauen beobachteten ^rieben ^u erhalten
(Fnnes II, 897, IH, 349): fie tauften, erid^tt P. A. Garcia (b,
10, 17„49), i^re geHe unbgebern gegen XabafWate (^araguap'X^ee)
unb geiflige (Betrdnfe um unb finb baburc^ fugfamer gemorben, aber
freiii(|i tommt ti bidmeilen bor ba§ fie bon Solbaten, bie befonberi
an ben ®ren)en gdnjlid^ bemoraliftrt finb, i^rer geringen ^anbeUar«
titel frec^ beraubt unb babutc^ aur« ^bä)p erbittert »erben, ftuq
na4 bem Slu^brucbe be« Unabb&ngigfeitdfriege« ober bietme^r ber
Steoolution bon Sueno« ^9re« (1810) mürben fie für fd^ig erfldrl
j
502 ^^^ <Bau(^od.
etneit &i im Soitgrefft em^urie^men (Robertson 1, 124), tietoirt«
li<^e Sru^t aber bie fie fon bte fei 9}eooIutton ^aittn , brflanb nur
barin, ba§ Sagabunben Serbrei^er unb fdi^Iec^te« ®ef{nbel afler Srt,
bur(!^ bad fie in aUem 99öfen untern^iefen n^urben, in SRcnge gu i^nen
flutteten (P. A. Garcia a, 12, b, 17). 3m Sa^re 1832 unb 33
unternahm ®enetat Rosas einen glätf Heben ftrieg^jug gegen f!e, ber
bU gum CLolorabo unb fHegro au^gebe^nt, 1500 cbrifllicbe SBeiber unb
ftinber aud ber ®efangenf(^aft unb Sflatierei bei ben 3nbianem be-
freite (Parish 160); biefe mußten um ^rieben bitten unb gegen Sie«
ferung Don ^leifcb unb einen geringen ®oIb in Saaren oerfpred^en
o^ne erlaubnt§ niemaU bie ibnen gezogene ®ren)e ju überf(^retten,
unb ben @))aniern im jtriege 9eiflanb ju leiften (Mac Gann 1, 104).
Sie Sinfubrung ber Slatternimpfung bei*ibnen gefcbab ebenfafl« auf
Rosas' IBcranloffung (Parish 55), bem jebocb t^orgemorfen mirb
ba§ er al4 2)ictator bie 3nbianer abft^tli^! in Unmiffen^^eit erholten,
förmlicbe 3agben ouf fie üeranflaltet unb ade (gefangenen o^ne Unter«
fcbieb babe erf(bie§en laffen bie birdfeit« ber ©renje betroffen mürben
(Qardiner 24, 44). 3n biefem IBernicbtung^fampfe, in metc^em
oucb ibte ÜBeiber t)on ben Zeigen mit faltem 93(ute niebergemacbt mer«
ben, bemeifcn fie, obmobl in äJtajfe (einen 2Biberftanb teiflenb, nicbt
feiten bie äu§er{!e Sapferfeit unb €tanb^aftigfeit. Drei gefangene
Snbianer, er^ä^lt Darwin (I, 119), benen man mistige ftrieg^nac^«
ri(bten abpreffen moUte, mürben in eine Sleibe gefteflt. SDie beiben
trflen mürben befragt unb auf bie ^ntmort: no s^ (t<^ mei§ nicbt),
foglei(^ erfdi^offen; ber britte rief: ^No 86! geuert, i<b bin ein Wann
unb fann flerben."
Sobtlid^en ^a§ ^cgen fte namentli<b gegen bie ®au(bo< (Head
114), bie aSifbbitten ber^ßampad, meiere grd§tent^eiU SKifcbünge*
finb unb mehrere ^aupteigenfd;aften ber Snbianer t^eifen. Son
Azara unb nacb tbm t)on Ruberen finb fie treffenb gefcbUbert mor>
ben. Sie jene fo fe^r be4 ^Pferbe« gemobnt, ba§ fte nur fcbleppenb
unb mubfom ge^en , mie jene nur Don gkifd^ lebenb unb ^ffanjen«
(oft oU t^ierifcb Derfd^mabenb, mie jene mit 93o{ad unb fiaffo vertraut,
unb leibenfcbaftlic^e Spieler unb Xrinfer mie fte. @ie ^ebien aUe,
fagt Azara, meifl nur üeine Dinge, \>o^ au(b $f<rbe, menn ndt^^ig,
* SRad) Mawe (71) finb au(b in ^uenoäl ^Qred felbß nu( toenige 3a«
mtlien fiet loon etnei 93eimif<bung oan 3Rbianerblut.
^ientoeife bet 9at«goiien. SOS
unb SBeibft. Son In^&ngli^iteit an greunbe unb Satetlanb »iffen
fie ni<^t«. 9Qcd Untcd^t betrauten fte aU »in ^^erfönlic^e angelegen'
^txt, bie mit bem Steffer aulgefoi^ten wirb ; niemanb mif(^t fic^ bat«
ein. Uni^ htm 9DürfeIf))iel ^a6en fie ßeU ba« SReffer )ur ^anb , um
ben Setrug ben fte ^et« argwöhnen, fogleic^ bamit {u r&cf^en. SinSRorb
gilt i^nen nid^t biel unb fein Ser6re(^er »irb ton i^nen oerratben
ober ausgeliefert. 3n ber(8raufomfeit {inb fie oft rafftnirt: ein gewiffer
Ramirez ^at für (befangene bie Qual erfunben fte in eine na|fe 04«
fen^aut fefl einjun&^en bie an bie @onne gelegt trodnet, Stad^t« aber
immer mieber etmad S'u^^igfeit anjie^t (Webster I, 84).
2)ie $atagonen leben bon ber 3agb unb bon i^ren $ferben,
Sanbbau treiben fie ni(|it unb felbfl gif(^e berflef^en fie nid^t ^u fan«
gen (Viedmac, 65f.), bo^ ifl d'0rbigny*8 (II, 72) Angabe ba^
fie niAnaU au(^ nur ein glog gebaut Ratten, nur bon ben nöcblic^en
9lbt^eilungen berfelben richtig ; bie ^ocana^cunnl;^ im geuertanbe, beren
Same «gulbolt" bebeutet, ^aben Ad^ne, aber U fe^U i^nen ba« $ferb
(King and F. II, 131), bur(^ ba« bie Sebendmeife jener iebenfaQ« fe^r
tt»efentli(^ ber&nbert morben ifl, ba ed )e(t {um Atieg unb jur 3agb
unb felbfl aU Sta^rung^mittel i^nen unentbehrlich, if^ren wert^boaflen
Seft^ ausmalt. 93ei ^ocbjeit unb Segr&bnii/jur.geier ber $uber«
tat ber SRSb^en, jur Serföt^nung ber eriurnten (Soitfytit, jur 9lbtt)en«
bung t>on Arant^eit unb Sob , jum Qxotdt glutftic^er 3dgb merben
$ferbe Don i^nen gef<^Ia4ltet ( Viedma c, 77): aOe x^xt Sebendfreube
beruht Auf biefem X^iere. Sor äjranntmein, beffen SBirtungen fie
»o^t tannten, seigten fie großen Qlbf^eu (Cordova 19, 123). Sie
tleiben fid^ bon Stop^ bi« {U $uS in (Suanaco* %u6)i* unb ^afenfeOe,
beren ^el) fie na4) innen menben, unb tragen unter biefen noc^ ein
imeite« ged, Ifaben eine 9rt bon @anbalen (Gervaize bei d'Ur-
Tille b, I, 278 fyrid^t bon lebernen Strümpfen ober (Bamafc^en)
unb minben eine fetbfl gemebte buntmoUcne 93inbe um ben Aopf (nac^
GerTaize fuhren |ie lebeme ^elme im ftriege); ju $ferbe tragen fie
Stiefeln unb ^dljerne Sporen. Ser Sattel oon (Suanaco^aut i^
mit Stroff audgeßopft, ba« ®ebig be« $ferbe« bon ^otj ober jtno«
(^en mie bie fe|ir fleinen Steigbügel , bie nur für bie groge 3(^^ bt»
^immt finb. %M Saffen ful^ren fte bie Sola« , ben Sajo unb ein
SReffer, ba« fte öfter« au« erfianbeltem (Sifen felbß oerfertigen (Vied-
ma e, 69, 79, Gardiel bei de Angelis V, p. 21). King unb
604 d^aratter unb Sitten ber 9ata(|onett.
Fitzroy (II, 147) fanbcn bei i^neii au(^ Sogen unb $f(ü, Heulen
@d)mcrter Schübe unb 9)ä{lungen au« X(|ier^duten. 9B&(^renb bte
9Rönncr ba« j^Ieib mit einem Kiemen um ben Seib befefligen, gefc^ie^
bieg bon ben SBeibern mit einer 9label auf ber IBrufl ; le^tere flechten
flc^ ^roei lange B^Pf^ (^altner 162), tragen über bem fileibe not^
einen Uebermurf, fc^mücfen |t<^ mit perlen unb bergleit^en, ge^en aber
o^ne 8anbalen unb in blogem stopfe, nur bieSorne^^men (^aben€tro^«
tfüte (Viedma c, 70). S>le {)ütten ober S^Ite befte^^en au« (Buanaco*
J^etlen. meldte bie IBeiber ebenfo mie bie 5tleiber mit X^ierfef^nen ^u«
fammenna^en mit ^ülfe bon eifernen Pfriemen. 2)ad Geräte baju
biiben in ber fD^itte 6 — 9' ^o^e, an ben 6ejten niebrigere @tangen;
ba« 3nnere mirb nac^ Seburfnig in mehrere ^bt(^ei(ungen gefcf^ieben,
bie unber()eirat()eten gamiliengüeber erhalten abet nur einen gemein«
fdiiaftlidl^en 9laum (cbenb. 71, 80). Z)ie (Seftalt ber Butten bei benen
an ber3)?agaIl^aed'Stra§e i{i re(^tecfig, oft au(^ unregelmäßig, 10 — 12'
lang, 10' breit, 7' ^o^; ba« S>ac^ fdQt na(4 fflejlen fc^ief ab, bec
Singang liegt auf ber Oflfeite (de Bovis im Bullet, socgöogr. 1844,
II, 141, King and F. I, 90 note).
SDer S^arafter biefer lD?enfc^en ifl friebli(^ unb gfitmut^ig. @o
geigen ftc [\ä) unter eitianber unb gegen Srembe, fo lange fie ni^t in
laff^ct geratenen, mad freili^) üeirn Spiel bem |le fe^r ergeben {{nb, unb
beim ilBettrennen ta^ |Ie )u ^o^en 9Betten oeranlagt, leidet gef(^ie^t
(ebenb. I, 103, II, 154, 160). Sa()renb eine« breii&t^rigen «ufent'
(alle« ber Spanier bei i^^nen (1780ff.) in @. Julian bemiefen {!e fid|^
al« fe^r (ülfrei^^ bei (Srbauung i^re« gurte«, al« treue J^u^rer bur«^
ba« 3nnere unb bur^au« o(neSalf(((Viedmac,81,Pari8h 64 ff.).
ii)xt Häuptlinge, beren SBurbe erbiic^ ifi unb menn fie altern, auf ben
9)ad;foIger überzugeben pflegt, merben a(« Ferren be« 2anbe« betraf«
tet, erhalten einen Xribut Don ber 3agbbeute, ba fie felbfl an ber 3agb
ni(9t t^eilue^men — nac( galtner (152) (dtten fte vielmehr if^re
Untergebenen ^u unterfingen — unb beftimmen bem Stamme weltfern
fie borfle^en, bie 3eit unb ben Ort feine« Slufentt^alte«. 5Den ßingel«
Tten muffen fie S((u^ unb ^ülfe gemä^^ren, fonft berlieren fte gmac
ni4)t i()r Sanb, h>o(^l aber il^r ^nfef^en unb man (dlt fl(( an einen an«
beren S4u((^erren. Ueber Jtrieg unb ^rieben entfd;!etbet bie Serfamm'
lung ber angefe^enflen 9)?dnner; iener ifi meifl fe^r blutig unb loirb '
mit großer Xapferteit geführt, man befcf^rdntt fii^ in i^m aber oft
(K^otaftet uttb 61ttcit ^r Vatagonen. 505
auf Un fRaub bet $ferbe, ba bie ffieiber unb ftinber babur(t^ unfA^ig
iur gfuiidt metben unb in bie ^anb bed $einbed faUen. Sie »erben
6floDen, bie SR&nnet merben getöbtet. 9Ser frembe« (Sebiet betritt,
mu§ abmartcn ob bie brei SRau^iftgnale bie er gtebt, bur^ breientfpre«
<^enbe Beantwortet »erben (Vi edma 71, 73f., 80, galtner ISOff.).
S)ie grau mirb gefauft o(^ne Slucffi^t auf \f)ttn eigenen ffliQen;
Derfauft ber SRann {!e »eiter, fo {inft fte bobur^^ in ber aflgemeinen
Qlc^tung. Schläge er^aft {ie ni4)t, auger in ber Xrunten^eit. S^e«
bru(^ ftnbet nur Don Seiten fol^er Selber flatt bie »iber i^re 9lei«
gung ^eirat^n mußten (^iufig ifi er bei benen an ber SRogal^aed'
6tra§e, King and F. II, 173), mirb ni^t ber grau, fonbern bem
Serfu^rer jur Saft gelegt unb Uid)t gefu^nt. S)ie fteuf(^|ieit ber ax&b«
(t^en (^at nur fo lange Sefianb, aU fte noä) ^udfl^t jum ^eirat^en
l^^aben. SReift daben nur bie Häuptlinge mehrere, bi^ ju brei grauen,
unter benen bie Dorne^ntfle bie Hauptfrau unb H^trin ijl. Sei ber
Q^e n>irb nur ber erfie SBerwanbtfi^aftdgrab pon i^nen beoba^tet.
3^re Jtinber lieben ße fefir unb fuhren fle auf ein meic^ au^gejlopfte«
Sret gebunben, in ber erflen Seit ßet« mit fi(^ (Viedma c, 74f.,
Saltner 154ff., King and F. II, 152f.). .
3n ber 9ai bon 6. Sulian ^at man im 3a^re 1746 ein ^a\x€ ge*
funben, neben metc^^em auf ber einen Seite \t^^ berfc^iebenfarbige
gähnen auf ^o^en $f&f|ten , auf ber anberen fänf mit &xo^ audge«
ßopfte $ferbe, ebenfad« iebe« auf brei ^o^en $fft^len flanben. 3m
Haufe felbß lagen Seilten mit SRatten bebecft, bereu eine ein 9Refftng«
Me4l auf bem ftopfe unb Ohrringe ^atte (Viage de Cardiel y Qui-
roga bei de Angelis I, p. 16). Ibai biefed (grab ni4^t ben $uel«
(t^en, n>ie man angegeben ^at, fonbern ben $atagonen juge^drte, er*
giebt fi(^ aU n)a(irf(^einli4i au4 King and Fit zroy (I, 93 f., II, 151),
n>el(^e bie ®r&ber ber lej^tercn aU (ontf^e H<tufen trotfener Qmx^t
don 25' Umfang Unb 10' Hd^e bef(^reiben, bie mit Kiemen Don H&U'
ten ummunben unb oben mit einer rotten ga^nc oerfe^en »aren;
ba« (Sanje umgab ein (Sraben an beffen Eingänge ebenfalls audge»
topfte $ferbe {lanben. ^nä) bei ber Sei^enfeier fpielt bad $ferb eine
groie Stolle, ^uralte Seute freili^i mirb, menn jie fierben, nur ein*
mal ein fo1(^ed gefc^lac^tet unb ein f4i(e(^ted; beim Xobe eine« jungen
SRanne« aber, beffen Seele l&ngere Seit unter ber Srbe bleiben mut
bi« jie ba« nöt^ige Alter emi^^t ^at um auf ber (£tbe mieber geboren
506 9ltli^i0ii bn ^iaqonni.
nxtben ju fdnnen, wirb ein $ferb mit feinen fy&tet |U oerbrennenben
@a4ien gef^mucft unb bann erfii<ft. ^u<^ Sefannte unb 9^lunbe
tiefern oft {u biefem @i^mu(fe einen Seitrag unb betommen bann ba«
fflr ein ®tü(f Sraten Don bem ^ferbe. IDiefe gejHi^feit unb bad gu
i^T gehörige £rauerge^eul mitb 15 Zage lang fortgefe^it, in iebem
SRonate einmal »ieber^olt, menn iemanb ein $fetb baju ^etgiebt,
unb nac^ einem Sa^re mit einet .breitdgigen Xobtenfeier beenbigt
(Viedma c, 77ff.). Sermunbungen aU Stauerteicben, Scbioar}'
malen bed ®efi4lted unb Saften ftnb gemö^nU(^; bie geblei(t^ten Oe»
beine werben fydter mieber (ufammengefugt (galfnet 146 ff.). Sie
9ti14lfiTa(e gilt i^nen aU ba« gelb wo alte Snbianet in 6ternt oet'
wanbelt Strauie lagen (ebenb. 143). Sei ben fubli^iflen ^atago»
nen et^< betZobte im ®rabe bie ßtienbe Stellung, bo(^ wirb auf t>et«
f^iebene Seife mit i^nen' oetfa^ren (King aod F. II, 155). fluf
biefe Serfcbieben(ieit weifen au4) bie 2 — 3000 Keinen Butten ^in bie
Gar diel 1753 ebenfadd in 6. 3ulian fanb; fie waren bur4^ eine
SRauer gefcbieben unb bienten ebenfadd gu Segr&bni(fen (Coleccioo
de viages p. 15 bei de Angelis Y).
9tacb d'Orbigny (11,78) nennen bie $atagonen ba« ^M^ftt
ffiefen 9(cbe!enat«tanet unb galten ed fut ben Ut^^eber balb be4 ®U'
ten balb audb bed liebele. Z)agegcn er^fi^lt Viedma (c, 75f., 79,
ogl. au4^ galfner 142 f.) bai pe fi<^ ein gute« ffiefen a\i ben 9e«
l(^errf(^er bed ^immeU, ein onbere« glei^^faUd gute«, aber fe^r ßrengei
aU ben bet Srbe beuten. Sediere«, ^Samala^que, ber SRa^tige, Zap«
fere", iü(^tigt unb belo^int bie SRenf^en na^ feinem Selieben, ni<(t
nad^ Serbienfl ober @(^ulb, unb wirb adeln oere^rt, unb )wat oon
ben Sinjelnen unter oerf^iebenen Sid^ren bie pe forgf&Itig aufbe«
wal^^ren unb oerborgen galten. 9n ber aRagal^aed'6tra§e finben {t<^
3" gro^e l^blitxnt Srujtbilber aH ^audgötter bei i^nen (King and
F. II, 163). 3m »orben ^at faß jebe gamilie unb lebe« 3bol feinen
befonberen Souberpriefler , ber oor i(im (Befdnge fingt unb mit ber
ftfirbidtlapper flappert. S)iefer mu| (nad^ Soltner 146) Seibei^
fleiber tragen, unb ifi jugleicb ber 9lr)t ber tuxi) (Befang bie ftcanten
^eilt unb bie geinbe begaubert. %it ungluAi^e fturen ^at et freUi<4
oß f<l^wer {U buien, aber trof^ biefer (Befa^r ifl ber Senif bo4^ fe^
gefttii^t Don beiben Oef4^1e(^tem, weil er mon^e (Belegen^! iu tu«'
((^weifungen bietet (Yiedma).
e^Ubetung bn ^euerlänber. 507
t>a% feuert anb in t^fio%ttip^\d^n Scbeutung ifi eine ^ertif«
fene Stofe milber Reifen, ^o^er ^ägel unb nti^Iofer SB&Iber; ber ht*
mo^nbare X^eif bedfelben befd^rSntt f!(fi auf bie feljige Mfle (Dar-
win 1,230). £)od £anb im Korben ber IDtagol^^ae^flrage ifl jum
Z^eil frud^tbor (fo namentlid^ um $ort ^amine), f^at triftige SBu«
4en> unb 9irtenn)&lber, befonberd meiter im 3nncrn, unb fianb«
bou ro&xt o^ne Smeifel bort fe^r mo^l mdglic^ ($öp))ig I, 40 f.),
aber eben biefe glfidlic^eren ®cgenben [kleinen uberaQ im 9eft^e ber
^atagonen, ni(^t ber ^^uerldnber }u fein. Sei festeren finbet ^^ fein
93erfu(^ ^um fianbbau (King and F. II, 178). Sie finb ein elenbed
%\\i^txxfo\t, bad P(^ aber glei^mo^l glucflid^ unb (ufrieben in feiner
Sage fu(^It (Wilkes I, 142). 2>ä)on Ladrillero (bei Gay II, 80)
berid^tet 1557 bo( i^re ftleibung nur in einem See^unbd« ober 9le(i«
feOe befiele bad fte um bie €(^uUern merfen. 3^te Butten, tugelfdr«
mig bei ben Xefeenica, bienentotbartig bei ben ^litoolip (King and
F. II, 137, 140), (inb bon dn^eigen ober Stangen gebaut, an loel^e
innen unb äugen Srbe ober ®rad angebämmt mirb, unb {!e(^en oft
im jereife umtier (Wilkes I, 142, de Laet XII, 14). 91U SBafen
^aben fte 2 jtloftcr lange @))iege unb X)ol(^e oon SaIftf(^tno(^en
(Ladrillero), f^arfe flcinerne fEReffer (de Laet), fteulen unb
@(^Ieubern, Sogen unb $feil unb oerfc^iebene ^rteu oon Sanken
(King and F. I, 55, Webster 1, 1S4, Ross II, 305). 3^te Jt&^ne
um $ort ^aminc unb anbern>&Ttd auf ber 9^orbfeite ber SRagal^aetf«
Strafe ^at Cordova (135) an^ß^xU^ bef^i^ieben. Sei Sap $ro«
t>ibence finb fie foHb aud ^olj gearbeitet (ebenb. 58), fonjl nur aud
Saumrinbe, obnoo^I gef^itft gebaut, mit SRood unb baräber geßri«
^enem ^ttU falfatert, bxi ju 16' lang unb 0 — 8 $erfonen fafenb
(P.Meriais in N. Ann. des v. 1847, 1,390, de Laet XII, 14).
King unb Fitzroy (I, 882) fa^en nur einmal ein Segel aud Stob«
benfefl auf einem folc^en Raf^nt, gemo^nlic^ ge^en fte nur auf @4^au<
felrubem. %intx mirb nic^t \>nxd) [Reiben oon ^dliern, fonbern bur^
9lneinonberfc^(agen {mein Steine angemac^^t (Webster I, 184).
^er moralif^e &(^aratter ber geuerlAnbet mitb oon Meriais ge»
ru^mt: fie feien friebli(^ unb gutmfit^ig unb f(^ienen Mt€ miteinan»
bei (tt t^eilfn; bagegen werben fie oon ^nberen im @egenfa^e ju ben
fPatagonen, oielme^r aU biebif^ ^abfü^tig ^interlifiig unb §än«
t\\6) gef^^ilbert (Ladrillero, King and F. 1,319). %u^ Sannifra«
506 6(i^Ubeiun9 bn Qeueddnbet.
lidmu«, itt bem fie bolb bie fltad^t halb Ux junger treibt, \d)t\nt bei
i(^nen au§cr Swetfel ju fielen (ebb. II, 2, 183). SSenn Cordova (75,
14 t) behauptet ba§ jte ni(|)t f}ä()1en, bocb nur aud Unbetanntfd^aft
mit bem SBert^c ber S)in0e unb au« (Sleidi^gültigfeit gegen aflen SBe*
ft^ uber^au)7t , benn mad i^nen neu fei , errege U)eber ibre Keugierbe
no4l i^r drflauncn, fo barf man bo^ ni(^t glauben ba( biefe geißige
Stumpfheit bei i^nen burc^gangig ^enfd^e : fie beftj^en eben fo grogen
Xrieb aU Xalent jur Stacba^mung (Wilkes), unb bie oier S^uerlan«
ber , meiere Gapit&n Fitzroy mit nac|i Bonbon na^m , jeigten bur(^»
aUd gute g&digfeiten. 93on gefeUfd[)aftli(^er Organifation ober 9iegie«
rung ^at ^d) bid ie^t bei if^mn teine Spur gefunben, afle Qinielnen
f(()einen einanber üöQig gleicb {u fielen (Meriais a. a. O., Darwin
I, 236). Sin{lu§ ^aben nur bie Sauberer unb ber Statb ben ba« ftiter
giebt (King and F. II, 178). Xiad treiben ber erjieren unb bie 9)e«
l^anblung ber ftrantcn finb ä^nli(^ mie bei anberen Snbianerodlfern
(Bougainville 125 ff.). Sie erjä^len k)on einem großen f(^n>arien
SKanne ber in ben Sergen unb 9B&lbern umgebe unb, ba er jebe«
9ßort ^dre ba« oon ben aXenf^en gefpro(^en n>irb unb %ÜU fe^e n>a«
fie t^un, ba« SBetter gut ober f^lec^t einrichte je na4^ i^rem Setra«
gen (King and F. II, 180). Meriais glaubte einige i^rer (Beberben
auf Sere^rung ber Sonne beuten }u burfen. 3)ie lobten »erben in
^äute gemicfelt, mit gro§en Raufen oon 3n)eigen bebetft, unb man
oermeibet e« ferner oon i^nen ^u reben (King and F. II, 181).
%U bie Spanier in &^ile einbrangen, erjafift Molina (293,299
f., berf. a, 16 ff.), maren bie laraucaner ein 91<terbauoolt. Sie
bauten SXai« itartoffeln Quinoa Sataten Sonnen unb anbere ^xü^*
tt,* Ratten tunftU^c Semafferung ber gelber — bie Jtanal^Snlagen
)u berfelben maren neuerbing« no(^ ftc^tbar — unb gebrau(^ten San«
ger , für ben fte in i^rer Sprache ba« ffiort Tunaltu ^aben. 3(ir 9l<fer*
ger&t^e mar eine ^ölierne ^atfe, unb felbfl in SRucffii^t be« $fluge«
iweifelt Molina ob er erfi oon ben Spaniern eingeführt ober ben
Eingeborenen f4?on bctannt gemefen fei, bie ba« fiama (camelos
araucanus, bei i^nen hueque genannt) al« ^au«« unb Saßt^ier be-
* 9lu<!b eine 9toggen« unb eine (^erfiemVrt f^einen fie gehabt (^um*
bolbt, 9leu Cpanien 111, 34), bie jtattoffet ober ^4 erß oon ben (Sebirgm
Clbtle'« noibwätt« übet $eru Duito unb H^eu 9ranba oetbieitet ju babcn
(ebenb. 70).
ÜXatttieHe (Kultur bet 9ltaucattn. 500
nu^ten unb bcfen gleifc^ unb ffiofle Dcrmmbeten. 3nbeffen agen fie
nur metiig Sleifd^; Ttax^ unb Sataten »aren i^te ^au^tna^tung.
6ie rdjleten unb fte6Un bad SRc^l, unb bebienten f!4^ beim Srobba«
<fen, bad nur bei fefllic^en Gelegenheiten gefcl^a^ , einer üxi t>on ^efe.
3)ie ganje gamilie pflegte ^ufammen ^u effen , an bem ®elage aber
bad auf bie Srnte folgte — fte bereiteten mehrere Wirten Don gego^re«
nen ®etrdnfen — burfte nur t^eitne^men mer bei ber {^elbarbeit ge»
l^olfen ^atte (Molina a, 20, 1 1 1 jf.). Db aüt biefe Sin^el^^eiten xxdf*
tig feien, fd^eint |t(^ nic^^t mtf)X ermitteln ju laffen, bo(t) ifl foDiel ge«
n>i§ ba§ ber Sanbbau bei ben ^raucanern alt ifl (Ovalle 91), ba(
and) bie fpäteren Steifenben i^in bort Dorfanben in ni^t geringer Hud'
be^nung (Frezier 93, Ulloa II, 62), obgleich er bur^ bie ftriege
mit ben Spaniern flarf gelitten ^atte unb in SerfaQ gerat^en mar,
unb ba| bie eingeborenen oon ben Unteren , i^ren Xobfeinben , xot*
nig ober nic^td gelernt ^aben , fonbern unter beren ßinflui nur Der«
milbert finb. ^1x69 nod) neuerbingd ijl ba# S^eif^ i^rer ^ferbe* unb
Scf^af^erben nid^t i^re ^auptno^rung, mie bei ben Singeborenen ien«
feit« ber tnnbed, fonbern fte leben ^auptfa(^Ii(^ dorn Sanbbau, ber {t(t^
auf Jtorn (Serße Ttai^ Qrbfen ftfirbiffe Sein 3Bei§to()I u. 91. erflrecft
(Stevenson 1,42, Domeyko 51), unb mitbeffen Sorgfalt fie bie
mei§en &(|ilefen befc^Smen (Ginoux im Bullet, soc. geogr. 1852, 1,
150). ^nberd oer^ält ed fi^ mit ben $e()uen(^e, bie oon Villarino
(J. R. O. S. VI, 156) irrt^umli^ aU feflfafftge 9(ferbauern bejeic^net,
oielme^r grö§tent(ieiU oon bem SIetfdde i^rer ^erbent^iere leben, ba4
(Setreibe aber beffen fie beburfen Don ben Spaniern be}ie^en, ba i^nen
gelbarbeit al4 unmSnnlii^ unb unehrenhaft gilt: fie fc^Iieicn fi^l
überhaupt in fiebendmeife unb Sitten nur t^eilmeife ben Sraucanetn,
anberntfieiU aber ben $ampad>3nbianern an , in beren Sanb fie jum
Z^eil ubergemanbert ftnb (9eri4)t Don 1729 bei Gay I, 499, de la
Crtiz63, !ßdppigl,882f.).
3Ran ^at Molina, beffen (9enauigfeitim6in$elnen Smith neuer«
bingd gerühmt ^at, unb Herrera öfter« Dorgetporfen (Miers II,
458, $öppig 1,463) ba( fie bie ^raucaner ciDilifirter gef4iilbert
^dtten ald fie maren, unb fdi)ledi)tmeg ffir {fabel ertl&rt mad biefe aU
Semeid \f)ux inteQectuiQen unb politif(t^en (Entmitfelung erfSt^len.
lDie( ifi fe^r leidet; fernerer ifl ed ju ermitteln ob unb mel^e Spuren
^d^erer Sudbilbung fl^ bei i^nen in alter Seit xoittUä^ fanben. Sn<
510 9tag(i(i^et (]Hnflu§ bcr ^^tuoiKr.
ber« ijl d'Orbigny (II, 394, 403) öerftt^ren, l)<r otte 3H^ufh:ie unb
felb^ bi( SBcbrrei bcr ^raucaner für peruanifc^cn Urfprungcd f^ilt, ba
er bemerft (lat bag fte bie Sohlen von 100 b'\i 1000 mit Qui<^ua«
SBdrtrrn benennen. 3)ag {ie Don ben ^etuanern gelernt ^aben, tfi al»
lerbingd ma^rfd[;einU(^ , in bemfel^en ^aaic aia in iDdcdem {tc(» bie§
na^imeifen lägt, xoadf^ au(^ bie 9ßa(irf^einfi(!^teit bo§ fie in alter
Seit auf einer ^o^eren (Sulturjlufe ge^anben ^aben aU in fpiltret.
£wbaDk(£ei Schoolcraft IV, 438) ^at eine d^" lange, aiU
reinem ftupfer gegofene 9|t mit ge^mmerter @(^neibe aud einem
®rabe am oberen IKa^pu bcf(^rieben , nebfi {n>ei 7 " unb 9 " langen
SReifeln aud einer SKifc^ung t)i>n jtupfer unb Sinn, unb einem 9)?effet
t>on gan{ peruonifc^cr gorm , ba« unferen Sattlermeffern fe^r &^nli(^
iß. SQenn ber gunbort biefer ®egenflanbe richtig angegeben ifl (in fei»
nem befonbercn llBerfe p. 112 fu^rt Ewbank eine eben folc^e tu«
4)ferne 9;t aU in $Uacama unter 26" 42' f. 9. gefunben an), fo
muffen mir fd^liegen ba| ^ruanif(^e (Kultur bid tief nad^ €uben in
Sl^ile eingebrungen ifi. S)ie eifernen $feilfpi^en au< alter ^At bie mon
in bem Sanb entbecft ^at, fiammen na^l Miers (II, 464) ma^rfcfkin«
\\6^ Don üReteoreifen ^er IcA bie (Eingeborenen fanben , mie folc^ed in
gro§en SRaffen and) in Santiago del Ester« Dorfommt. 2)a0 fie «>or
ber ^nfunft ber Spanier fein (Sifcn l^atten, benurft Ovalle (S8) au«<
brü(fli(^, mä^renb fte na(^ Molina (a, 25) mit biefem Wetatt tot»
nigften« befannt gemefen maren unb ed panilgue genannt Ritten. 3a^
beffen beliehen fie e« felbf) neuecbingd nur Don ben 6paniem unb
Derße^^en fic^ nic^t auf beffen Bearbeitung (Smith 227). fflertteuge
Don SRetafl. fugt Molina ^inju, feien übttf^aupt fei teuer bei i^nen
gemefen, meifi Ratten fte Safalt^Se^te gehabt, aOerbing« aber ®otb
Silber Sinn 9Iei unb ftupfer gegraben , in offenen Oefen bie mit Sug^
Id^ern Derfe^en gemefen, biefe URetalle gefcbmoljen unb Derarbeitct.
9Benn au(^ fibertrieben, fo fc^eint bo^ au(^ bie^ nidS^ ganj untid^g
)u fein, ba Oval] e (93) ebenfaU« Don ftlbernen ®d^mu<tfa((^en er«
jd^lt, bie au(^ ie|t nodd Diel Don i^nen getragen merben (Smith
181), aber in ^brebe ßeHt ba§ fie Qbt\^\nt Don (Solb unb Silber
befeffen Ritten.
9to4 Kt^t ma^tn ade (Eingeborenen r^c grobe« bauer^fte« %ui^
tttib Seberjeug felbfi (Gardiner 178). S)(efe Snbutrie i^ bei i^nen
iebenfaU alt unb national mie ber $on(^o , ben bie S€i#en Don ii»
SRaleneOe O^ultnt btr 9(iaitcaner. 5 J 1
nen entlehnt f)aitn, unb e^ liegt fein (Srunb bot aniune^men bat fte
biefe ftünflc (t{i bon ben ^eruanetn gelernt (motten, noä:^ meniger bon
ben @t)anietn, bo bie SRamen i^ret jtfeibungdjifide fftmmtUc!^ i^ret
eigenen @prQ<^e angefidren (Smith 299). IDa^felbe foQ au^^ mitbe«
nen ber einzelnen Zueile ilS)te< SBebflu^Ie« bei %(\U fein (Molina a,
24). SBirioenig (te in biefer ^infic^t ben @|)aniern berbanfen, ge^t
indbefonbere barau« ^erbor, bag bie Sebereien ber ^eibnif^ien (gingen
borenen bon S^ile gum 'Z(ieii weit feiner {In^ oU bie ber (^rt|Ui(^en
ober CL^ücnod (Miera II, 459). 9u4l bad Spinnen an ber Spinbet
unb ba4 S&rben ber S^uge fc^eint aud altet geit ju ffammen. Se^te«
re« gefc^a^ mit $flangenfarben bie fte nadii Molina (a, 26) bur(^
tlnmenbung minerattfc^er @toffe {u fi|iren mußten. 3^r $on(^o iß
meifl himmelblau — i^re Sieblingdfatbe — , bei ben 93orne|^men mei^,
rot^, buntelblau, mit eingewebten rotf^n Streifen Slumen X^ierftgu»
ren unb JQuaften gejiert; fit tragen augerbem ein ^emb unb Seintlei«
ber, eine SacTe unb jtopfbinbe, bie Sorne^men auc^ Stiefeln ober
Sanbalen (ebenb. 55). 3)er ®ebrau(^ ber Kinbe eined 9aume4 foQ
i^nen bie Seife erfe^t , fte foUen Oel , aud bem SV^eenuaffer Salg ge«
Wonnen unb bad Steinfalj ber Serge benu^t (laben ; fie foUen Xdpfer«
gef^irr bon man((»ertei ^rt mit mineralif^ier (Blafur berfertigt, fer«
ner Seile unb 9if(^erne^e, ftdrbe oon IRo^r, geberarbeiten, Sonnen«
fddirme u. bergt, ^ergeflettt , $iroguen g(o§e unb S(^ldu(4e aU ga^r»
gcuge gehabt fiaben (ebenb. 25 f.). Sie biel hieran wa^r fein mag wif«
fen wir ni(t^t, MU aber für blo§e Uebertreibung ju erfl&ren betbie«
tet ber 9ert(^t Valdiyia's (bei Gay I, 142), wel<^er jwar nur oon
grobem SoUenßoff aU Jtleibung bei i§nen erii^lt, oon ben Käufern
aber fagt, fie feien gut unb feft gebaut gewefen mit hartem planten»
wert con mucbos y muy grandes ideados unb mit bier bi^ ad}t X^fl«
ren oerfe^en. 3)icfe Eingabe lagt bermut^en bat ^^^ im Sanbe 9n«
cub unter 42<^ f. 9., wo na^ Ladrillero (bei Gay 11,93) bie
Singeborenen in alter 3^it in grot^n ^ftufern mit oier bid fe(^d if)ü»
ren wohnten , gelbbau unb gerben Ratten unb i^ren Häuptlingen ge«
^orfam waren, ebcnfaOd nod^ ^Iroucaner wo(^nten. 9Sad bie gweitd«
pftgen 9bler oon ^olg bebeuteten bie f<^ 25—30 leguas fubli(^ bon
Soncepdon in ben meiflen ^Aufern fanben (ebenb. 149), wirb ni<$t
ni^er angegeben. Sie f(^einen fonfl nur no4^ in neuerer 3<it i»on
Smith (291) oM S^mutf manct^er Gräber erw&t^nt (U werben.
Ovalle (89 f.) fpric^t nut Don Strohmatten bic {ie mit fl(^ nahmen,
wenn fie fottjo^eti, bemertt abet aui!^ ba§ fle fcfle $ISj^e Rotten (f!e
fliegen Malal nac^ Miers II, 500), bie fie mit großen eingerammten
Säumen unb mit derbetften ®rdben umgaben, in n>el<^en fpit^tge
$f&m(e eingefc^Iagen maren : bei ^nn&^erung fpanifc^^er Ueberma(^t
pflegten fle im Ariege immer i^re !Cdrfet gu tierbrennen unb ^d) ju«
rucTiniie^en (Valdivia). Keuerbingd ftnb i^re $ftufen}on ^olgunb
@trom, 20 unb mehrere varas lang unb S — 10 breit (Domeyko
51); Molina (a, 24) bef(t^reibt fle aU meredPig, Don ^of) gebaut,
mit Z^on beflelbet unb mit«93infen gebe(ft. 3(ire (Semo^nf^eit fle flet«
bon einanber entfernt anjulegen, fo ba§ ein S)orf nur au< einrr
Stenge jerftreut liegenber ffio^nungen befielt, ^aben fie beibehalten
(ebenb. 22, Domeyko 102).
3)ie ie^igen ^unflfertigfeiten ber ^e^uen^e , m\^t oon 9tut^pflan«
)en nid^td aU einige IDtelonen bauen, ftnb mo^l nur oU ein geringer
Ueberrefl bereraniufe^enn^eldS^ebie ^raucanerin alter 3eitbefa§en,bo<(
fertigen fle nod^ Zopfe unb anbcre ®cfä§e oon Der fc^i ebenfarbigem
Z^on, mad bie öfllic^eren $ampad>3nbianer ni(^t Derfle^en, weben
feine Süjf^üte aud bem $aar i()rer X()iere unb färben i(ire d'Uge rot^
f(^raar) blau gelb unb grün. @ie tleiben fl^ in jmei quabratif<^e %i»
<(cr, Don 7%' Sänge, tragen eine .^opfbinbe unb meifl leberne €tie«
fein bie mit X^ierfel^nen genS(|t ftnb. S^re fflo^nung ifl nur ein 3elt
ta^ aud 6—8 jufammengenö^ten ^ferbc^äuten befiehlt (de la Crut
18,22,25,31 ff.)- Z)ie Scmo^ner Don (if)\{ot, ein fanftere« unb
frieb1i(^ered Solf aH bie ^raucaner unb {um S^riflent^um bete^rt,
{eigen gro§ed ®ef4i(f ju atten med^anifc^en arbeiten, fpinnen unb
meben fleißig, treiben Sanbbau Siebiud)t unb befonber« bieten gtf^«
fang, au(^ machen fle fl(^ a(d ^olgfaQer unb burc^ anbere arbeiten
ben 2Bei§en ntl^li^. S^re ft&^ne befielen nur au« brei ober fünf 6tfi«
(fen unb fuhren fomo^I 6egel ald auc^ IRuber (Molina a, ISS ff.).
Sie flef^en na^ Darwin (II, 29) aderbingd auf einer fe^r niebrigen
9ifbungdflufe, \>o6) ifl biefe {iemlidd biefelbe mie bie i^rer Ferren oon
europdif^^er 9lbfunft.
ferner bat ba« wa« MoHna (7, a, 22 f. , 58 f.) Aber bie politi«
f^e Serfaffung ber 9lraucaner fagt , Serba^t gegen feine ffla^r^af«
tigteit erregt. — 3^t 8anb Dom Siobio fflbmart«, berichtet er, »ar
in oier Zueile einget^eilt, beren ieber fünf ^rooinjen gu ie neun Un*
^orttifc^e Oerfaffung ber «roucaner. Sj 3
Uxabt^tWuxiQtn fiatte. 3)ieffr Sint^eilung entfprod^ bte ber $Su))tnn0e
tüt\6)i i^nen öorflanbcn: loqui, 3l})o»Utmeni unb Ulmcni. Der So*
qui ful^rte eine ?lyt, ble anberen beibfn ffllaffen t)on ^ftuptlinflen einen
etocf mit fllbernem Änopfe. I)er erjlere, »el^er bie Serfornrntungen
^u berufen ^atte, befa§ fafi nur eine nomineUe (Semalt, bie ^oupt*
mac^t log in ber Serfommlung ber fftmmtlid^en Häuptlinge, abgaben
mürben nidbt begoblt unb ©e^orfoni überhaupt nur im ftriege gefor«
bert. 2)te Häuptlinge Ratten, mie noc^ je^t bie (Suilmened ber $e'
buen(^e (de la Cruz 88), feine S^^ang^gemalt — U(men bebeütet
nur ^einen reidben SRonn/ unb ein folc^er flanb an ber @pi^eeined
ieben S)orfe« — , aber i^re fflflrben erbten fletd auf ben erjlgeborenen
6obn fort unb nur menn ein &o^n fehlte, Dergob man bie SBörbe
an ein (Blieb berfelben ffomilie burd^ SBa^l. S)af biefe Angaben im
Sefentlt(^en rit^tig fein mögen, mfijfen mir nadb ben Siteren SD^itt^ei«
lungen bei Gay (T, 287, 802, 489 ff.) Dermut^en, meiere eine politi*
f(^e Organifation k>on ber ^rt ermähnen, ba§ fe immer in je 10 re-
guas ober lebos eingetbeilt maren, meiere jufammen eine ityl-
laregna* au^madjiten unb beren iebe in Sriebendjeiten nad) beflimm«
ter Reihenfolge abmecbfelnb ben Sorpt führte ober Sorort mar, „\^f
ren reguetun machte," mie man bie§ nannte. 3)er Xoqui ober oberfle
Häuptling, b^ten mir meiter, berief bur(^ einen offtctetlen Soten,
Con genannt, bie Serfammlung ber Häuptlinge unb batte bei biefer
bat feierliche Opfer eine« fcbmarjen ffiibber«** ju uerricbten, beffen
au^geriffened ^tx^ burtb ben SRunb ber Serfammelten gebogen mürbe
unb ibre SBafen berflbren mugte um fie blutig ju machen, dt bielt
eine SRebe unb forberle jum Äriege auf, bocb fonnte biefe ?lufforberung
aud^ t>on einem beliebigen Häuptlinge ausgeben, ber aUbann einen
¥feil mit einem ginger ober einem anberen ZJ^dU eine« erf^^lagenen
gfeinbe« bei ben übrigen ^erumfdbicfte. Statt be« fflibber« mürbe bi«-
meilen bei biefen ©elegenbeiten ein (gefangener fejerlict) erf^lagen,
na(bbem er tletnc Störfe mit ben »amen ber Heiben feine« Solte« bo
nannt unb in ein öon ibm gegrabene« Socb gemorfen ^atte ba« er
bann mieber mit Srbe füaen mu§te. 9u« feinem 6(^äbel mürbe eine
• Ayllo beiSt im Dui(bua „(»ef*le(bt, Jamilie" (Acosta VI,20 unb
fonfl), recua im ©ponif^en (ob au(b im Duicbua?) „eine Äoppel Saum* ober
fiajitbiew , ein Xtupp «eiter." ^ ^ ^ ^
•• (£« ili bemeifen«wettb baf bei 3nca beim großen ©onnenfejle ein eben
fol^e« Opfer ju bringen batte (Oarcilasso VI, 21).
5 1 4 VoUtifc^ tBer faffutH; . (»efeaieteit
Xrinffct^alc , aud feinen 5^uo(^en pfeifen gemo^it (Ovalle 315, Mo-
lina a, 74, Smith 274). £^o§ in neuerer Seit jene |)olitif(^e Set'
faffung uerfaQen, unb felbfl feine Xrabition me^r t)on i^ren frfl^eren
ftriegd^elben unb beten Z^aten bei i^nen ju flnben ifl (Domeyko
58, 62, Smitb 255), tann teinen S^t\\i\ gegen i(ire ^ijlorif^e ffia^c«
^eit begtünben. S)ie @rbli(^teit ber ^äuptlingdiputbe wie übec^^auvt
ba4 (Srbte<^t ber (Srflgeborenen (Bardel bei d'Urvilleb, III, 258)
befielt no(!(i fort, bie einjelnen @tdmme be« Solted aber flnb ni^t
bIo§, mie früher, unabhängig k>oneinanber , fonbern ou(^ o^ne aUeti
gufamfnenliang unter ^^ (Gardiner 186, 175). 9lbn)ei(^enb don
Molina giebt Stevenson (I, 27) an, bag unter ben oier k>erbäm
beten Xoquid je neun 9po«Ulmened fianben, unb Smith (240 ff.)
itf^aupttt ba§ bie letzteren i^ren 9la(^folger, gemd^nlic^ i^ren dUejtcn
®o^n, felbfl ernannten, ba§ bie Xoquid don ben ^&ut)tlingen unb
aud i^nen gemft^lt mürben, unb bü§ (mie an^ Stevenson I, 80
tnitt^ei(t) beim Sudbtud) eined fhrieged ein 3)tctator i^on ben Xoqut4
gcm&^lt, mit unbefc^rSntter QRa^t an bie @)>i^e trat (dgl Molina
a, 64). SBie e« {t(^ hiermit aber au^ t^er^alten (labcn mdge, fo i^iel
fdb^int feftiuße^en bag, wie aud^ au4 SRarcgrai» k)on Siebftabt
^erk)orge(^t (YIII, Äppend. c. 4| , bie ^raucaner in alter Seit oon ei-
ner erblichen ^ri|!otratie regiert würben, bie benimmt gegliebert war,
ba« Solf aber in ben (Rat^doerfammlungen we^e über afle wic^ti«
gen 9lngelegenbeiten befc^Ioffen, feine Stimme ^atte.
S>ie jtrenge 91b{iufung ber 9langDer|i&1tniffe brachte entfpre^enbe
Serf^ieben^eiten in ber 9Beife ber ^nrebe unb be« ®tu§e« mit ficb.
S)ie gaßli4^e ^ufna^me eine« ^remben, ber ben dor bem^aufe gejo*
genen @(^Iagbaum nie obne befonbere (Sriaubnit uberfc^reiten barf,
gefc^ie^t mit dielen ^öfii^teitdformen, bie bisweilen ein ^albfiunbige«
ceremonieüe« ^in* unb '^errcbcn nötjig ma(||en, bedor ein unge^wun»
gencr »erfeljr beginnen fann (Bardel bei d'ürville b, III, 257.
Domeyko 48, Smith 196). 9lu4i aQe lBerwanbtf(^aft4grabe pfle-
gen in ber IRebe iu^erjt genau bejeic^net {U werben (Molina a, 104).
3^re gefeQigen Spiele, unter benen Molina (a, 115) offenbar mi^
derftftnbli«^ ba« 64?a(^fpiel nennt, ftnb wie bei ben $e(iuen(f^e unb
anbeten Snbiancrn ^auptf&^lid^ Sau« unb eine tHrt ffifirfelfpiel
(Smitb 820, de la Cruz 66). 3)er 9(u«gang be« SaQfpieU ent*
f(fieibet bisweilen fogar Streitigfeiten , ba er aU eine %xi (Bottelu^*
t^etf eilt (SteTenson 1,9). (Befang uiib TOuftf {!nt fd^U<^t, eine
9l0^r|)feife i^t einjige« Snfltumem (Fre«icr85, Domeyko57,
de la Cruz 65). S)age9en ffi h\t IRebefunfl bei i^nen (o<^0ea($tet
unb 6a^nt ben SBeg ^u SRac^t unb Sinflug. 3^re feierli(!(ien »eben
werben fronbirt unb fo ^u fogen gefunden. %\xä) ^ahtn fie Dichtet
unb ©dnger (d' Orbig ny 1, 399) , meiere In a6)U ober elffllMgen,
bi<n)eilen gereimten Serfen bte X^aten ber Reiben befingen fotten
(Molina a, 93, 96). Bardel freiließ (a. 0. O. 256) ma<^t ntc^t«
aud ben n)eitf4n)eiftgen Sieben ber ^raucaner, unb Smith (186)
meint i^reSerebtfamteit fei mo^l äbertdeben »orben unb fle^e ferner«
lid^ fo ^0^ aU bie ber 3nbioner ton Korb Slmerito, inbeffen marfe
o^ne Bn'eifel Dorjug^meife k)on po\\ü\^tx 9(rt unb e« ifi borum er»
tl&rli^ genug ba§ {!e mit x^xn ))oIitif<j^en Organifation ^ngleic^ in
Serfaa gerat^en ifi. Dag fie f<<^ glei<^ ben Peruanern unb oieUeic^t
na(^ beren Sorbilb ber Quipo^ bebienten, beren gforbe bie Slrt unb
beren ftnoten bie SRengen ber (Begen^&nbe anbeuteten auf bie fie
fl(!^ belogen (Molina a, 28, t)gL Stevenson I, 29 unb 9dt>^ig I,
386) fie^t bur^ Oyalle (94) unb ben Serid^t Don 1729 bei Qay
. (I, 489) aufter 3n>eif(l • ^^n Anfang eine« bef<^loffenen ftriege« be«
geicj^nete man na^l SRonaten unb Zogen burc^^ ^ftrtere unb \ä)Xo&^m
%ibtn mit entf))re(t^enben Jhioten, unb biefe ^iben maren für ieben
3>i^ct be« Sanbed t)on anberer 9<^rbe. ^uf eine no4) ^5|iere inteflec»
tueOe Sitbung ber 9lraucaner würbe e< f(!^Iie§en laffen, wenn f!e, mie
Molina (a, 88 f.) erja^^U unb Humboldt (Vues des Cord. 812)
atd x\6)i{% angenommen |^at, ein 6onnenia](»r }U 12 ültonaten oon je
30 Sagen nebfl 5 6^alttagen befagen, ba4 fie ,Mti Sauf ber Sonne''
nannten unb mit bem SBinterfolftitium anfügen , bie @o(flitien felb^
aber aud ber 8&nge ber Schatten ju befümmen mußten. 3>ie $e^u«
en(^c ^aben ebenfaQ« ein 3a^r t>on 1 2 SRonaten unb beteidSinen bie
3a^re«$eiten unb einige 6ternbilber mit befonberen Kamen; au$
$oefteen befi^en fie, beren ®egenfl&nbe groge Saaten, Unglfiddf&Oe,
Siebe finb« unb (galten oiel auf Steinzeit ber @|)ra^e unb jhinfi ber
9tebe (de la Cruz 51 f.).
SDie grau lebt ganj im ^sufe, in bad fein Stember Butritt ^at
arbeitenb unb f^weigenb, in flißer Untert^Snigteit (Ginoux im Bnl-
let. 80C. g4ogr. 1852, 1, 156). 6ie wirb i^rem Sater burd^ ®ef(^ente
abgetauft, i^r eigener ffiiQe tommt babei faum in 9etra<^t (Molina
88»
a, 100). 3t Ut Mmrnf %€UAonai. f« vt^ l«i lliMcB mb Acob
Shasti^am grntitM, na4 tcci Zafrn fcM ^«i i««9e 9«At fnitf
n^ H folgt cia geinobl iBmrdel hn d'UrriUe b. Ul, 277,
Smith 214). 9ut hc Itattcr ttt 9ml fcflt M cx^im, »fsM
tau 6<ftime9CTf0bne — tiff tt nm Cbmtpaiifl — fktti tat Mtfoi
m^ fDTid^ bi«i9«fai felMt t«^cl«ig fern Stet sit tta. lla^atl
imtfe ond^ Mi Wtäldten oorbcr gemH, an^ Mn ctf ^at^ Sf*
f^mfe He Simviflignng H« Solrri gnvovacn. ^ta gcmW }b
Mcfm 9cf4enfdi «neu Scittag gfgt bea , fo t{l Hc| cnc S^ftraMaD
He pitattltd^ aab geaaa bqaMt »ettca anf (etai^. 217 f.). IIa'
fnUb^itett gilt aU 64Mla^e aa^ go^ amttgfifai ta attrr ^eit ^ai
9lcd)t, Uki 9Mb itftrm S«tn ^aiid^feflea aa^ Ha ffaa^icü la«
ffi<f|vf0tbera (OlmTerria bei Gay JI.23); tnNira f^nl Hef
aUl^ oft aotgefonaaen )a feia: H »ii^ (AtW^, 368 a. dftct) bcaicifl
bof He S^ (iabeneid^ »ami. €t(^ »an to ^a |a f6citai ito
fb megingebea oar atd^ eilaait , nat fonnte |ie fortgejagt 1aeI^ea,
meaa fte ft<4 fd^ie^t letrng, nnb getdHet, mean fie He (E^ broA
(SRarcgraD YIll, Append. c, 2). 9leaet^tng« gebt do« Selb barA
Crflottang Ui taafpreife«, Hc aa<4 oo» Seifabier gefoThert nki^
»enn er entflicht, dfteri an einen Inberen aber; He Siltoe aber
nnrt frei ober fiUt an einen ber @d^ne eine« 9lebenioeibe4 (Smith
218). Ztx Sntber erbt be« Smber« grau unb ber eo^n He beg Sa«
ter« (Gay II, 368). Sie flberaa »o mehrere Setber finb, {lebt an«
bier eine ^auDtfrau , bie bei ben Vraucancm allein mit bem Otanae
iufammen i^t (Bardel), über ben 9lebentoetbem. l)ie Kdnli4f<tt
ber Seiber »irb befonber« geräumt (Molina a, 108). Jtleine Jtin«
ber binbet man in ein trogartige« (Befiea oon 9ambu«ro^r fefi ein ba«
aufgehellt ober mic eine Stege bin nnb ^er gefd^mungen mirb (Gar-
diner 181, Smith 213). Da Strafe für befd^im^fenb jilt, erhalten
He JKnber ntemaU eine fold^e (ebenb. 201 ), fonbem mon freat f^
fiber jebe Unbotmd|igfeit unb Unoerfc^ftmt^eit berfelben . meil man
berglei<M aU ein Beic^n oon Itraft unb 6tol^ anfielt. 9ei ben fo
^uend^e ^errfc^en in »ücfftdS^t ber d^t unb be« gamilienleben« faf
gan} bie nftmlic^ eitlen (de U Crnt 38, 59, 62 f.). Sa« Jttnb
mirb bei i^nen nad^ bem Sater genannt, er^ftU aber einen imetten
Kamen bon feinem Sat^n, ber ein Sferb ja einem gefe bringt, e«
niebenoirft, (Befi^enfe auf bo«felbe legt unb auf Hefe ba« ittnb fc|t;
mora!tf<^ (K^acafter bn ^Irauconer. 517
ba« $ferb mirb gefc^Ia^tet unb ber $at^e ma^t mit beffen 61utenbem
^etjen bem ftinbe ein 5tteu^ auf bie 6ttrn unb %ubt i^m bcn 9la«
men. ftinbcrmorb Don leiten be« Satetd wirb Don brn Serwanbten
ber Wutter (m i^m mie ieba anbere SRorb ger&c^t (ebenb. 38, 6S),
n&tnlic^ but<^ ßrenge talio, menn ni((»t eine (Selbbuge angenommen
mirb. gur ben !Räu6er mu6 6ei i^nen beffen gefammte Sermanbt»
f(t^aft haften, m&t^renb bei ben Vraucanern (nad) Molina a, 61)
feine ^aftbarteit biefer %xi ßattfinbet. Sei beiben i|l bie Sujlig unge«
orbnet : obmo^I bie Ulmene« fftx^Ux über i^^re Safaflen finb , f^affen
ft4i biefe tod) oft felbfi Stecht, unb fogar jur @fl^nc be« TOotbed ifi
e« (^inrei(^enb , menn ^^ bie Set^eiligten Der^önbigen. gauberei mirb
regelmäßig mit b,em Xobe bejiraft (Stevenson I, 29).
Xreu gaßlicf^ unb e^ren^aft im ^rieben unb gegen i^re greunbe,
ßnb bie 9lraucaner juglei^^ milb graufam unb ^bif\t leibenfi^afttic^
im ftriege (Oinoux a. a. O. 163). 2)ie Sf^rli^teit bie unter i^nen
felb^ ^errf(^t, erßretft {i^l ni^t auf i(^ren Serte^r mit ben 64)aniem
(Frezier 92), bO(^ mirb, obgleich {te diel ^t^Un, \^u SuberlAffig«
feit unb punttlic^e Seja^Iung in atten orbetltli((^en ^onbeldgefdS^äften
geräumt unb meit über bie ber CL(|ilefen gefleU (Olloa II, 61» Smith
202). 3ebed ®ef4^enf genau ju bergelten i{i i^nen allgemein S^ren«
facf^e (ebenb. 25S). 2)ie $e^uen4ie, benen feiger 3)iebfia^l unb 9e«
trug mie ®ei^ M oer&ddtU^i gilt, plunbern g^embe au« bie i^^nen
ni(^t empfohlen finb, bo(^ f4lonen fte, mo bie $fli$t ber !Danfbar«
feit bieg gebietet, ^aben ^mei Don i^nen ein greunbfi^aft^bunbnii er«
richtet , fo üerfe^ren fte üorjugdmeife miteinonber fo oft fte jufammen«
fommen , t^^eilen felbß i^re 64^1af{le0e unb trennen flc^ au(^ im ftriege
niemals (^öppig I, 390 f., 383 ff.). (Sigennu^ SRigtrauen unb
So^^eit flnb bei i^nen ^auptfdi^lic^ bie ^ol^t i(^re« Serte^red mit bem
Su^murf ber Suropöer (de la Cruz 31). 9Ber mit einem Ruberen
ben glei^ien Kamen fu^rt, barf k>on biefem ein beliebig gro§ed ®o
f4ienf forbern , beffen Serge! tung nic^t oor bem Ablauf eine« Sa^red
angefproct^en merben tann (ebenb. 58).
lieber bie religidfen Sorflettungen ber tSraucaner, fagt Domey-
ko (39), meiß man menig ober nid|)td, ni^t einmal ob fit im Un*
glutf ben bdfen ober ben guten (Beiß anrufen. 9{i4^ttger ^ÜLiit er ge«
fagt baß in ben Ka^ric^ten über biefen ®egen{tanb große Sermir«
rung ^errfc^e. »a^ iWarcgrat) (VIII, Append. c. 3) miffen jle jwar
518 9iehgiöff 9ocfleauti(|eit ,
tveber k>on ®ott no^l fon Un^erblicf^tcit , loo^l abn tion böfen 9ei«
^ern, benen fte, n>ie f4lon tx\h^\i, bU weilen einen j^tiegdoefongenen
o4)fern beffen ^t\\ fic (^erautfne^men ; att<^ tau(!b«n fie tbnen {u, unb
ba« fflott Pillan, mit bem {ie bie Sulcane* benennen (Oay I, 480),
fc^eint p8lei(^ bie (Sott^eit unb ben 3>onner ju bebeuten. Ovalle
(263) [(treibt e« GuenupigliaD « unb fejM ^in^u ba^ ba« (lö^ße Sf*
fen wel^e« fte f o nennen , über oiele untergeorbnete (Beißer }U gebte«
ten babe. G« foU au4 aU (Beifl be« ^immeU unb ®((»dpfer ber Seit
don i^nen bejei^inet unb aU ber grole Zoqui be« ^immeU betraf«
tet merben, ber ebenfo wie ber irbif^ie Xoqui feine !fl|»o«UImene« unb
Ulmene«, gute unb bdfe ®eifier, unter fid^ ^abc, barunter (i)»una«
mun, ben (Sott bed ftrieged unb eine SRenge m&nnli(^er unb meibli'
^tt (Senien (Moiina a, 79» Stevenson I, 33); aud^ b^be jeber
(Kinielne einen befonberen Scl^u^geiß, ein &u|erer Sultud ber (Bdtter
finbe aber auger in ftrant^eiten unb bei Sriebcndfd^Iujfen ni^^jt ßatt,
wo ifinen bann ein Samm geopfert unb Xabaf für fie verbrannt
werbe, ferner fprict^t Molina (143, l>gl. galfner 109) oon einem
^eiligen SBaume (drymis punctata, La Marck), be(fen ßweige ße bei
religiöfen O^eremonien unb aU griebendiei^en tragen. Bardel (a.
a. O. 275) fdb^cibt i^nen eine buntle SorjieQung Don einem guten
unb einem bdfen $rincip gu, bie {ie Pillan unb Guecu nennten, eben«
fo d^Orbigny (I, 405), ber ben Kamen bed lej^teren Quecubn
f^reibt, wa^renb Ginoux (a. a. 0. 162) Apo unb Pillan aU ibre
Warnen angiebt, mit bem Sufa|e ba§ nur ber fej^tere, bad bdfe $nn«
cip, burc^ Dffer unb Orgien oerebrt werbe. Wad^ Qardiner(i86
f.) bringen fie ber Sonne ald bem b^^^P^n Sefen, unb neben i^i bem
SRonbe bei gewijfen (Selegenbetten Opfer bar. 3bole, Stern« ober
Sbicfbienfl ^aben fie ni(^t; Sibationen beim (Sffen |inb aber gewöhn-
1i^ (Smitb 273,276).
(Siniged Sic^t f&at auf biefen (Segenßanb burcf^ bie Sexi^^te bie
wir über bie $e(^uen(^e befijKU. !Diefe glauben an einen b^ct^ßcn ®ott
(Pillam, de la Cruz, Viage p. XXX), ber bie 98tlt gefd^affen ^at
unb regiert; ba er aber aQe« (9ute Don felbfi giebt unb but((^ bie bd«
fen Z^aten ber SRenfc^en nidi^t beleibigt wirb, erb< er Weber Opfer
nod^ fon^ einen (Sultud. Gueculbu gilt aU Urbeber atte^ Unglüde«
* 3n biefe beilegt auc^ bei dbilefe ben €i|) be« untetirbif(^n Oeifhr»
rei^ed (tpöppig 1.433).
" «betglaube , BauBemefeti , 33e9rfibni|. 519
unb atte« @dS)3b1i(^en. 9(n ^uguiien unb anbcrcm ^berglduben ft^tt
e« i^nen fo toenig ald ben ^raucanetn (de la Cruz 48, Mac Cann
1, 118). %a4l $öyt>ig (I, 393) benennen {le nur ben Se^errfddet
ber UeeredmeQen unb ben Ferren bed IDonner« mit einem befonberen
Kamen.
2>er Aberglaube ber Sraucaner ifi bem anberer SnbianerDöIter )u
&]f^nli(^ af« bag ed ber ÜRu^e lohnte i^n audffl^rlic^er $u befpre^en.
2)ie Surc^^t j!d) abmalen ju lafen ober ben eigenen 9tamen ju fagen
beruht, mie au(^ anberroirtd auf ber Sorfletlung, bag flc^ baran eine
Sel^erung tnüpfen laffe (Smith 222). 3eber tobedfaa ber xC\^X in
^ol^em 9Uer eintritt, mirb oon Sauberei abgeleitet (Gay I, 372).
^ie ^rieiler ober t)ie(me^r göuberftrjte, bic in frü^ierer 3«it runbe
Stuj^en unb Suf^^el t)on gemifen Seepflanjen Dorn unb hinten an
i^ren SDlänteln ober ^emben aufgel^dngt trugen (ebenb. 285), Ratten
benienigen )u ermitteln ber ed bem Serflorbenen anget^an ^atte , bei
welchem {t(^ , menn er be^e;t mar , eine tranfe Seber ftnben mu^e,
ba(ier man i^n ftetd fecirte um ben Serba^t ber 3<iuberei ju confta«
tiren ober ju miberlegen (Smith 236, Ovalle 326). Au^er ben
3auberärjten , bie jum 3»«*« ber Äur geTOö|)ttIic|) einen Hammel
opfern , giebt ed jebod^ auc^ anbere bie fi(!^ eine« me^r rationellen
Serfa^ren« bebienen (Mölln a a, 96). Sor bem IBegräbni^ mürben
bie Xobten fonjl oft mehrere üRonate ^inbur^ aufbema^rt (SRarc«
grao VIII, Append. c. 3). 9teuerbing< {!eat man {!e nur einige Xage
lang auf ein (Serfltl, folange bad Sobtenfeft bauert, aud^ bad ffieib
mirb nic^t me^r mit bem SRanne begraben (Smith 173 f.), fonbern
nur t^m ber ®attel, SBafen, etwa« ®e1b unb Sebendmittel, bem
Seibe bie 6pinbel ober JNidi)enger&t^e mitgegeben ; bei manchen mirb
an bem (Srabe ein $ferb gef4la(!^tet unb bejfen $aut auf einer &uer«
ftonge aufge^ftngt bie auf ^mei ®abefn ru^t, bie Sänge bed Xobten
aber, beren ®to^Ifpi(e bur^i eine ^ölgerne erfe^t ifl, baneben gefleUt
(ebenb. 172). S)a« ®rab bejeii^net man bur(^ eine $)^ramibe üon
^ot; unb Steinen QMolina a, 85, Ovalle 320), anbermdrt« burd^
eigent^fimlic^ gefd^ni^te $f&(^le, an benen ein gmeiKpfiger 9lbler )u
fe^en ift, feltener burc^ menf$Ii(^e giguren; meiter im ®fiben um*
giebt man ed mit einem ro^en 3aune oon Sretem innerhalb beffen
eine Sanie fle^t (Smith 291, 309, 227). 3)er Xobte er(»dU im ®rabe
' eine f!^enbe SteUung unb fein 9efi(^t mirb nac^ ffiejlen gerichtet, mo
520 UiitrtMi6fftt#9laitbe. ftrie^iDcfca.
ta« (^eijieTlan^ lifgt. tod) fe^It H mtxfi an cina bffhatmtcTcn Sou
PcQung l»on Ui 3?r'<fcaiffnbm bufrt If|t<nn (cben^. 173 f., d'Or-
bigny I, 406). ^it geeUn Nr Xi>tt(n. fagt man« 0<bcB na^ 8c»
fitn auf tu anNrc Stiu tc4 ^ttiH unb fubrfn teil cm äbnli4)<4
^(ben mit biet auf drtfn; man ^ut ibnfn 9)'i>c auf Un Scg« b««
mit tt< ni4»t iuruÜcmmfn (Oralle 263, Molinma,S3). lufHrfe
ga^it übft*i SKcer bf^i^bt <^ fid) obne 3vfi'<l. ^^B t» ^(ii>f Dor Um
ScgröbniB in nncm Jtabnc im ^aufe auf^ebdii gt ota au^ in tintm
fol±<n begraben mxl (DomeykooS, MiersII, 467 >. £a# 9c»
gräbni§ txnti ^dupthngci in htfcr ftit mit f<:n<n vitita tdgli<bai
^obrftcn auf ttn Ser^oibcncn in tialcgii'i^fr gönn, feinen ^ammcU
0):^<m. ^tcitcrmanocurcü unt Xhnfgelagen v$u!qu<) \^at an4 noie«
itx 3m Gay ^Bullet, soc gcorg. IS44. 1. 273» gt»"t::tcn. ^i Hm
$fbu(nd;< bcrrf^t Nifelbe (l'Iaub« an 3t^iib<:n unt an cm antciri
itbcn icnf«l4 t« TluxU (^oppig I, 393 ^.. Mac Cann 1, 119.
123, de la Crui 3S. bZ), ne ptlcn n:b Aber ta« 3cnim# alt eis
faltec San( Dor unt iu±cn (<«balb tcn Zodcn mit gtucr ^n cncär«
mcn. dr mixt au^ ein $'<rt gcbuntcc unt ^uoi $rab< ge'ubrt, ia
iDcli^cm man für ibn ein £etl |Ure;ttc mai)t; auf tivH fcft maa
i^n, giebt ibm ten 3^^°^ i^ ^<< ^nt an( er^^it taan ta4 ¥'a^
(ebent. 48).
2^ie Eingeborene.; Don (Eo^iapo bi# |Um i\aule be«eii)aet Clä-
re rria ^1594, bei Gay II, 19 jf.; al« »'eig uct uafiK^en«"^ ; mit
b^rcr. «'agt er. #ebe c4 um l\i von 3ni(<nal ilauuni fütsärtl U*
ben^en. aber tie ^nri^xcn t<zi i\iiuie unt 3:=renal. be'\?a{<r« lic
snrr'ien Um ^:o 5iuble unt $:cbio. *'e;en du^crü :ar*er. €4^n hz*
mal» tcnnten üe 5 — 600 Leiter ^eü<a. füonen Ijr.^e tanken. \P9m
ttn c^aniern e;rejte:e) eu'erne Tolie.'^v'.le mrtXnc^i- uit EtetB*
U.^en Jl:ulcn. i^^r.iec unt ^lae 9«?a iktltn, U%un mit grc^em 0t*
terbL*'±<n ge*'i3ii;ii. une facen cai Vaidii la s 3<ujsi^ *ebr gut
au« icten^. I, 125. OUverna eber.^. IL33»; la 3^» 1611 »«*
reu fion rule Nrelcen [cgar m:i «•.•^rnen 1far,em rc:''caea <eb<aK
239. 44UL ^lizmit rmmt Mohaa s (a.67i Eingabe |tt*'aHSca.
laf ne '"eil 15»>S Äira^ene be''a|en ur.t hij t-c'e V.t 15Sö goi ob«
fcttbt nat ^iK;;..s.n vai 3*e Sdnt au' (<a ^^J^^t-a -Ji ^et €;tla4i.
toi ea^voU im üentraoi. te^<tc4 var m ^c-s^agnieea |« IM
aal la ftc^iaKattr ja lOoO Siasa fctb^ut. (le ibrc eigcnca
Jtämpfe bei Vcaucaner mit beii Spaniern. 521
Ratten. 06 Vit runben platten @tetne mit einem io^t in bei {Ritte,
bie ^^ in groler 3a^l in intern Sanbe ftnben unb benen d^nlidS^ finb
bie Cook in ber @ubfee al« ffiaffen im (Bebrau^fc fanb (Molina
58 note), ^tec biefelbe Sefümmung -(matten» ijl unbefannt. IM $to«
oiant trug ieber ftrieger einen @a(t SRe^l bei fi^^; im Kriege ^etrf^te
ßrenge ^i4dt>lin, gro§e Sovfi^^t unb 9Sa4)famteit unb gefcl^idfte Xaff
tif (berf. a, 70). Sermunbete geinbe unb (befangene mürben fiel«
umgebradl^t, nur ^&u))tKnge au^gelöfl, bie alten 2eute aber meifl ge«
fdl^ont (Mi er 8 II, 487 f.). Sin $feil mit einem xot^tn gaben galt
aU ftriegöerflärung unb ^ugleic^^ aU ^ufforberung )u einem &^n^*
unb 3:ru(bunbni§ ( Molina a. 66, Ovalle 205). Z)er feierlid|^e grie*
bendfctilu§ mürbe mit bem 9)Iute eined ober mehrerer Samad bejlegelt,
mit meictiem man bie Srbe unb bad Sto^r bef)>rengte bad t>on einem
Häuptlinge aU S^x^tn be« grieben^ getragen mürbe (ebenb. 253).
^ie $e^uen(|ie merben al« meniger friegertf(^ gcfd|^ilbert: fe ge(»en nur
auf Ueberfatt %aub unb $länberung au«, jn offenen &dflixd^Un fe^lt
if^nen ber 9lut^ » unb faltblütiger ffiiber^anb bringt fie fd^inefl }um
SBeic^en (de la Cruz 31, 40, $öppig 1, 388). Sefdl^merben Sin«
seiner gegen ein anbere« Solf legt man ber großen Serfammlung gut
Seratliung bor, bie ftrieg ober ^rieben bef(|)lie6t. Selber unb JMnbet
merben nii^t getöbtet, fonbern aU ftriegdgefangene fortgeführt unb
gut be(^anbelt, fie {!nb aber bert&uflii^ (de la Cruz 39 f., 46 f.).
6« ge||ört m6)t gu unferer 9lufgabe bie langmierigen unb erbittet*
ten ft&mpfe mel4^e bie @panier mit ben ^raucanern geführt ^aben,
im Sinjelnen gu eri&^len , um fo meniger al4 bie| in bem au«fii^tli«
d^en9Bcrfeoon Gay , ba« [\äf auf einbringenbe DueUenflubien grünbet,
in befriebigenber ffleife gef^elj^en ifl; aber atterbing« merben mir au«
biefer Jhieg«gef(^t4te einige Hauptmomente unb namentlid(^ ba«ienige
l^eroor^eben muffen , ma« in Hinftc^t'auf bie 9Yationalttat ber ^rau«
caner unb i^r @(^id(fat im Sufammenßoi mit ben Suropäern i:>on
9S3i(t)tigteit ifl.
^uf bie unglutfU^e Sipebition Almagro's (1535 ff.) gegen
S^ile folgten bie Xrieg«juge Yaldivia's (1540 ff.). 3u bem ^anpU
lanbe ber ^raucaner fublidl^ bom 9Raule gelang e« l&ngete Seit ben
Spaniern bur«tiau« nictit bauernbe Srfolge ju erringen: bie 6t&bte
bie fie grunbeten , mürben }U mieber^olten SRalen bon jenen miebet
}er^drt, bie Eingeborenen griffen tto|^ ber gegen fie gerii^teten ^tmu
522 5(äm))fe bn Uraucaner mit ben @i»attiern.
wajfen tapfer an, fu(^ten ^M, o^ne beten SBirfung abgumarten,
mdgltii^fl ff^neU ^anbgemetn ju metben, hielten in i^ren gefc^Ioffcnen
Saned ^toit bie alten ^eutf^en'" (como tudescos, fagt Valdivia
felbfl bei Gayl, 92) bi« }um 9(eu§et{len @tanb, unb matten oft
in oödig georbneter SBeife i^ren 9iü(f)ug. Sie lebten im ftriege t>on
Smiebeln, fleinen ®&mereien, bem {)afet &^n1i((^, unb t>on anbeten
$(lanjen bie Don felb|l muc^fen, unb faeten nur wenig Kai« ^u t^rem
Unterl^alt (ebenb. 53). Oefterd fam ed oor bafi i^r Zo4|ui ben gelb«
^errn bei Spanier }um ^injelfampfe ^ecaudfotberte unb ba§ biefer
barauf einging, ^u^ (ie ffieiber ber gingebotenen fämpften ^iuftg
mit unb meistere berfelben jeigten fiä^ ald mo^te ^elbinnen. %U bie
®pantet bid über Un ID^aulc jurucfgetrieben unb i^nen in einet bin«
tigen S6)\ad^t t>\xx6) einen mut^tgen 'flngtiff fogar i^te Kanonen ab«
genommen motten maren, jog ber etfl neunie^nja^rige ^Ib Sau«
taro, ber me^r aU einen S)ic^tef begeifiert f^at, fogot gegen Santia*
go. Sr gemann ed nic^^t unb fiel mit feiner ganzen Sc^oar t>on 600
ftricgern, glu^^t unb @nabe oerfd^mdl^enb, feiner ^ü^n^eit gum Opfer
(1556). Wan muB gefielen baf bie gefammte Oefc^idS^te nur menig
i^nlic^e unb nirgenb« grdgere Seifpiele oon Xapferfeit unb gelben«
mut(» auf}umeifen ^at aU fte bie Sltaucaner in \^ttm gteileit^fampfe
gegeben l^aben. 2)a6 fte in i^m enblic^ benno(^ unterlagen, ba^ fie
burc^ il^n oermilberten unb fanfen — bet Urieg bauerte mit geringen
Unterbrechungen nictit oiel weniger oU 200 3a^te — war ein un«
oermeiblidl^ed 6((^i(ffal, bad ienem Sobe feinen ginttog t^un fann.
Mendoza's botbatif^e ®raufamteiten (1557 ff.), ber bie befangenen
auf« guril^tbar^e martern unb Derftummeln, ben (^elbenmfit^iigen
Zoqui ((aupolican pfählen lie§ unb eine SRenge anberer ®reuel bt*
ging, bilben ben ttaurigfien ^ontra^ ju ber beteitwiOigen 9ufopfe«
rung unb ber moralift^en 5traft ber "ilraucaner. Sie trugen nur ba«
}tt bei biefe nod) me^r ^u erbittern. Sorjuglicfi feit 1597 geriet^en
bi« 1602 fafi alle 9Iteberioifungen unb feflen $ld(e ber Spanier fflb*
ti^ oom Siobto wieber in i^re^&nbe, unb oon biefer 3cit an gingen
bie Dergeblict^en l^riege gegen (ie fafI ununterbrochen fort bi« jum
^rieben wn 1724. 3m eigentUdl^en «raucanien i^ t>on allen Stab«
ten bie fie grunbeten, ben Spaniern nur fraueo geblieben.
S>er ftönig bon Spanien ^atte 1578 befo^flen an berbiente Rdit«
net 2&nbueiett in C^ile au«)ut^«ilen , wie anbcrwftrtft, iebo^ o^nc
^e^anMnne berfelben burd^ bte epanitx. 529
ben (Singebonnen 9}a<^t^eil {utufügen. Tlan ^ab i|im bacauf {uc
^ntn»ort bat biefe leiteten ouf oQe« Sonb ^nfpru^ matten unt
fteOte t^m weiter Dor. bat ft< tt>egcn i^rer ^crnut^ feinen Xribut ge»
ben, fonbern nur petfdnlic^e !£)ten{ie teifien fönnten (Gay 11, llOff.).
3n ben eroberten Sanbedt^eilen xontht bie cin^eimifcl^e SeodlterunQ
natürlich fe^t [(^wer gebrucTt, unb fc^on CeUd a's Sendet Dom 3a^re
1610 f)>ri^t t>on einer groien Serminberung berfelben, bie in 8ol9<
bat)on eingetreten fei, ba§ bie f)>anif(^en ©olbaten f!e ju i^rem 2>ienjie,
bie SSeiber gum&oncubinate fortfd^leppten, bat bie petfönlid^e ^ien^«
barfeit }u ber fte 0e)>re6t n[)urben, äu^erfl ^axt fei , unb bat friebUtde
9Renf(^cn in großer Tltn%t M ®flat)en in unb au§er Sanbe« oerfauft
würben unter bem Sorroanbe ber j^rieg4gefangenf(baft unb ber 9ebe1>
Hon (ebenb. II, 197). 3)icfen groben lIRiibrau^^en wodte bec ftönig
1622 burcb ein Serbot aUer unb jeber i^erfönlic^en Sien flbarf eil ber
Snbianer fteuern: nur S)efen{it)friege foflten in Sufunft gegen fte ge»
ffilirt werben, unb nur bie befangenen bie man in biefen ma^en
n^ürbe, foUten Sttaoen fein; inbeffen blieben gleic^wo^^i einige ftate*
gorieen ber (Sncomienbad befielen, ber Xribut ben bie 3nbianer i^rem
@d|^u(^erren (encomendero) leiflen unb bie 3<it welche i(»nen oon
ber Arbeit frei bleiben foQte, mürben )uni X^eil bur^ felf^r MrmiideUe
Se^immungen geregelt (ebenb. 31 7 ff.): e« blieb ba^er factifdji Stte«
beim Eliten.
(Einige grancidcaner flnb fcf^on furje ^t\t naäf ber (Brunbung
oon SalbiDia 1551 (Gay I, 340), bie Sefuiten im 3a^re 1593 na^i
(S^ile gefommen. (Sin foniglic^ed ®di^reiben an bie ^raucaner t)on
1610 l^atte i^nen {ugefagt bat P^ ftei t)on jeber Sebrucfung aU Sa»
faUen ber ff^anifd^en ftrone leben foQten, unb i^inen }ug(ei<l^ em)>fo^len
9Rif{ionäre bei fi^ aufzunehmen (ebenb. 261). 3>at iene< leere 8er*
ft^re^en fie ni^ft blenbete unb biefe f^^laue (Ermahnung nur menig
SerIo(tenbe« für fie ^atte, erfl&rt fid^ ^inrei^enb aud ber Sage in mel^e
fie ben unterworfenen X^eil ber Sebölferung gerat^en fa(^en. 9tt<j(
feigte fi$ f^on nadi^ furjer Seit mie jener o&terli(^e SRat^ gemeint
war, benn nadl^ bem mitglücften Serfucl^e bed Padre LuisdeVal-
diyiabie ^raueaner mithülfe ber Steligion ju ))acificiren, mürben
(1625) jene milberen SRatregefn mieber befeitigt unb ber Jbrteg auf«
SRcuc in allei Strenge aufgenommen. Der Serfu^ (ine fefte S)emar«
cation4linie (mifc^en ben Spaniern unb beu (Eingeborenen {U ye^en,
524 t>it Itiffion bei b«ii IraucancnL
fd^eitertc fbcnfo wie bie 9emü^un(|en t'it le^teren in Dörfern an^u^e*
beln. ta fie au(b bann, bur<^ mehrere drfabrungen belehrt, nur cir
neue« TlitUX ju ii^rci Unterjoi^ung fa^en (ebenb. 283). 9ei belegen*
fftit bei ^rieben^untecl^anblungen im "iaf^u 1612 mürben ebenfo toie
bei bem wirf ticken ^riebenefc^luffe pon 1642 [ogleic^ Sffnil^n |tt ben
Sraucanern Qef(^t(ft, aber il^re Xbätigfeit blieb fa^ gan) erfolglos,
meijl fehlte ti au<^ an einer l^inreict^enben ^n^all^l oon !0hfjion&Rn;
nnr im ndrblic^en fpanifdS^en X^eile oon Gbile iß bie Scfet^rnng na»
mentUc^ f^ 1627 oerbdltni§mä§i0 gut oon fiatten gegangen (OTalle
239, 257, 273, 320, 352). X)te Srßrebungen ber SKifnonare für
ben Stieben brachten bie Bad^t oft auf guten Seg, aber btcfe gnn^gc
Senbung mar nic^t oon IDauer« unb ber üampf fiel fe^r l)&ufig für
bie Spanier unglücflic^ au«, ba fie oielfac^ nur baranf ausgingen
(Befangene ju machen bie ^um Sort^cil ber ^ö^fttn Beamten bana
oerfauft mürben , unb bie Solbaten bie ft^^ ^rooiant ftü^engerdt^c
unb anbere 2)inge oon einem ja^^lreict^en SnbianertroB nac^fc^leppen
(äffen mußten, gegen bie frei unb leicht bemegtic^en (Eingeborenen nur
&u|er9 fd^merfäüig ju operiren oermoc^ten (Gay II, 410tf.). tuc^
ber 1663 mit me^r ald 60d Häuptlingen §u 6tanbe gebrac^^te griebe
(ebenb. 452) führte ^u feiner Seru^igung be« Sanbe«. luf '4 Kene
fu<^te man ba^er bie Sirffamfeit bei ^ifftondre gu oer^arfrn unb
bie 3nbianer in beren Jlrei4 ju ^iet^en: ein föniglict^ed 3)ecret oon 1697
befa(»l ba§ alle 3nbianer ber äRifftonen i^re f)äuptlinge unb i^ie pO'
litif(^e Serfaffung behalten, unb ouf 20 ^af^xt oon i^rer Sefe^rnng
an frei oon <8teuern unb oon aüer perfdnli<^en Dieiiftbarfeit fein fott*
ten; fogar eine 9nfialt jur (^rjiel^ung ber Häuptling4föt^ne unb ein
Se^rfiu^^l Ut araueanifc^en @prad^e foUten erntetet merben (ebenb.
1, 415). X)n (Srfolg blieb natürü<^ berfelbe. ^ei ben nomabiftren«
ben $e^uen(^e oon 6. Sarbara am Siobio , bei ben ^uiflic^e !ßuel4e
unb $09a4, auf bie man fie au4jube^nen oerfuc^te, fanben bie SRiffiO'
nen ebenfaQ4 feinen 9oben, nur in (Sl^iloe gelang e4 i^nen feflercn
gu§ gu faffen (ebenb. 310 jf.), unb e« mtrb oerfic^ert (326), freiließ
oon einem gran€i4€aner, ba§ ^ur 3^it ber Vertreibung ber Sefnitcn
(1767) imifd)en ben getauften unb ungetauften 3nbianern gröften«
t^eil4 fein Unterfc^ieb befianb in Mcfftc^t i^rcr Unmiffen^eit in ber
4iriftlidKn Se^re, i^re4 Aberglauben« unb au«f(^metfenben 2ebett4^
*^ulfü^i4e Oefi^i^te ber mfftonen oon (({nie mit «ngabe t^ei
9lcueflet gu^anb. 525
3nteffen Oftbient SetucfftäS^tiaung ba| bie SRiffion auf biefem (gebiete
mit unübfiroinblid^rn Sc^^tDierigtciten }u t&mpfen ^atte. 9Bo bie
Spanier bei ben eingeborenen Butritt Ratten, führten fte berauf^^enbe
Oetr&nte ein« tauften i^nen im Irunte i^re ftinber ab unb t^lunberten
fe; bie ftlagen ber ORifftonäre baräber, bie Sitten ber Snbianer felbß
um bie ^tbjledung biefe« Wigbraui^ed Ralfen nii^td, fogar ber Sefe^l
be< ftdnig« blieb umvirtfam bagegen (ebenb. 280, 294). 3n neuefier
Seit bejie^en Dier SRifftonen im Korben be< ^raucanerlanbe« unb a^t
in ber $rot>in^ Salbioia (Domeyko 85). SD^an fagt ba§ bie 3n'
bianer ben 9){ifflonen jmar abgeneigt, aber loa) ie^t lei^ter für fie ju
gewinnen feien, ba bie Semu^ungen ber fru^^eren Seit nodl^ einige 6pu*
ten bei i^nen guructgelaffen Ratten. 9ln eine mirtli^^e Scte^rung ber«
felben iß freili^ mo^l taum ju beuten : fie bulben nur bie Wiffionftre
in i^rem fianbe, meil fte i^nen ie^t ffir unfc^äblit^ gelten, ade anberen
Surot^&er weifen fie {urüd (Smith 182) ober oermeigern i^nen me«
nigfiend iebe feße Kieberlaffung (Gardiner).
3n aDen 93ertt&gen bie fie mit ben @|)aniern eingegangen finb,
^aben bie ^raucaner auf ber Sejiimmung beflanben, baf in i^rem
8anbe feine ftolonieen gegrunbet werben burften (Stevenson 1, 40).
Son fpanifd^er @eite i|l biefe Seflimmung natürlich non ie^er milacft'
Ut i^nb gebrodiien worben, unb wirb e« nod|^ ie^t ieber 3(it, wenn ber
Sott]t)eiI ber fflei^en bie| berlangt. 2)ie l&raucaner felbfi finb nid|^t
me^r bie tapferen ftrieger ber früheren Seit, bie ben SBeigen ben 9e>
fi( bed Sanbe« fireitig machen tonnten; i^re Unternehmungen befi^r&n«
Un ft(^ auf gemeine 9i&ubereien. fie liegen unter einanber t»ie(fa(^ in
Streit, unb bie 9)egierung k>on (i{^'\U erhält biefe S^oifligteiten um bed
eigenen IBort^eiU wiflen unb Id^t i^nen Sranntwein oertaufen ber
fte entnervt (Bardel bei d'Urville b,III, 273). Söngere Seit ^in«
butdl^ war Salbioia ber Serbannung^ort für peruanif^e fßtxbxtd)n
(Alcedo); aud biefer @4^ule unb t)on europdifc^em Slute flammen
bie Leiter ber r&uberif4)en 3nbianer^0rben im fubli^en (S^ile: Bena-
▼ides unb Pincheira Reifen bie allgemein t)erabf(|)euten, mit ieber
Si^Ie^tigteit gebranbmartten Dtamen i^rer ie^igen gelben (3)etaiU
aber fie bei Basil Hall I, 32lf., $dt>t>ig I, 446ff., Sixteen years
in Chile and Peru by the Ooy. of Juan Fernandez, Lond. 1841,
oeogTop^if^en &aae unb 6tiftunglacit Md sum 3. 1767 bei Oayl» 806ff.
Scractc^nig ber 1789 beßc^enben ebenb. 396.
p. US. 293 unb fon|!). 9{ur tti ^at gegen bie Seiten ifi i^nen qt*
blieben. Qx n)ar fo tief unb oOgemein , baf niemal« ein Sroucaner
feine Sanb^tcute an tie Spanier tierrat^en |n boben fd^eint (mie ÜU
loa II, 62 fagt). unb ba§ ftc felb^ an eine gortfe^ung be« Kam'
pfed mit biefen nocb jeiifeit« bed @rabe« glaubten unb im dtmtUx
ba« (Getümmel be^fclben ^u boren meinten uMoliDsm, 86). Son
ben bieten ^raufamfeiten gegen fte mit n>e1(ben bie Spanier in biefen
Kriegen jid) bejiecft baben, n?oUrn n>ir, um ju geigen mie iene Srbit'
tening gefcbün »urfe. bicr nur ein i^eifpiel mUtbeika Iq4 Leigb-
ton (bei Miers II, 480) aU 9ugen;euge er^äblr.
Son einem Snbianerfiamme ber ftcb in feinem Ser^ecfe aflrr 9?a<b'
forfcbung entzog, fonntc Tla\ox Rodriguez nur ein Setb aufjin«
{inbcn mit ibrem €obne unb ibrer So<^ter, bie nod) Kinb tvar. X)ro^
ungen nnb Serfprecbungen r»ermod}ten nidyt« über ftc am fie jvr Sef •
rätberei )u beiDegen. £a lieB man ben Eobn nieberfnieen anb et«
f(boB ibn por ben ^ugen feiner Butter unb 6d>i9e1ter. SenHoA
mcUte ^c4 fBeib nid^t# gegeben. 9ud) ftc muBte nieberfnieen um |tt
gerben: ba erbot nd^ bie Xodster ta4 ^cifttd ibre4 $ater« nnb i^rrr
trüber ^n t»erratbrn. ^ie fitutter ^ilr^te mütbenb über iie bet sab
mcQte fie erbroffeln. bod) man entri$ ibr t(k4 Kinb unb fd^fepptc fit
fort in ber non bieHm angeuigten 5tütung, irdbrenb fie bie Xi^tcr
mit ben bärteßen Sonpürftn megcn ibrer ^eigbeit unb Entartung aber»
bäufte. 3bre ganu $amUie muHte fte bim'cbladiten feben unb §ab
i^er;n?eifelnb unb mit bem legten ^tbem^uge ben iKör^cra ^ud^enb bei
biefem Snblicfe ibren ^eifl auf.
Xic ^ bon o# }inl ein du^erfl robe« nadte« gifd^errolf obne !^nb«
ban unb ebne <»erben bod? n^erben ne ntl>t allem a\€ fübn unb «'ebr ge«
fittdt auf bcm £aif<r fon^ern au± a\4 fr<i pcn^runt unb anberea^a«
ftern.al^ febr gelebrg unt ttm ^brinentbumc leidrt «ugir.gliA ^efibil«
bfrt.?en*tr !729be!Gay 1. >03 Ovalle 3oO Sbbn.\ ^a Urin«
gen tv<\i man irentg ober ni±t# oon ibnen. Tie dtnjieboreaea lai
£üben ton <^ap iit4 IVente« bi< }Ur 9iagalbaM*€rra^. (k aaa
King unb FittroT \u ben Viboni># gertxbnel »erbea. ^oabca aa
ein gutfil b^^te« ^<ün ba« üe im Un^Iütf anrafea, aal Aa bafr
9ei9eT mit bereu ^!!b b«« ^i^unbei r«?tbgemc*.tcr ^ote aab tm^m
otcfe^a»irb, ba4 bet tbncn aU Kn<g4erriän:r.g gilt 3bi €4«if"
{inn aab tbrc genaue tocaiNaatmf »ecbea gctooi i kingaarf F.
II, 190ff.). Ladrillcro (bei Gay II, 56) ni&Jfli (1657) Don ben
(Eingeborenen ber ftöße unter 48^ f. 9. , t>a$ fit ^albmonbfarmige
AA^ne Don Saumrinbe mit einer ^fitte barauf befi^en, »eld^e mit
®<^lindt>{Ianden gebUnben unb jwifi^en ben 9)ip:pen unb ber ftuferen
Setleibung mit @tro^ unb ®rad audge|lo)>ft ftnb xoit ein Soflelnejl,
ba^ fie fi(b in 9)obbenl^&ute fleiben unb nur Don ®eet|ieren leben.
Db bie ^utCii bie er nörbli(^ bon 47<^ f. 9. nennt ju ben S^onod ge*
i^öxtn, mfitn wir nic^t: fie leben faß ganj in i^ren aud brei 9retern
be^e^enben ft&^nen, ftfdS^en mit Ingein unb Stehen bie fie aud Saum«
ba{i mac^n , unb fleiben fiä^ i^txU in 9R&ntel bie au« bemfelben SRa«
teriale befleißen, t^eiU in bie IBoUe einer deinen «^unbeart (ebenb.96).
jDie ^^t(ttitoi ttttb fStexei , bie ^nüfantt tmb
bie 3$6Ifet oon ajta^nad.
ffienbcn mir un< ie^t na^ Korben in'« 3nnere Don Siib Smerifa
guräct, fo flogen mir auf bie S^iquito«, bie d'Orbigny nebfl ben
9lo|0« }tt feiner ^$ampa««SRa9e'' geregnet ^at, obglei^ bie®pra(^en
biefer Sölter gar feine Sermanbtf^aft, i^re jf 5rperf ormen nur geringe
91e^nli(^feiten, i^r Sem))erament unb i^re geifligen ßigent^ämli^^fei«
ten aber gan{ entfdS^iebene ®egenf&(e jeigen. 99enn mir bier bie Sbi'
quito« SRo^ro« unb ^ntifaner jufammenfaffen , fo gef(f)iel^t bieg nidbt
um baburclb i^re et^nograp^if^^e Sufammenge^drigfeit )u bejeitfinen,
. benn eine fol^e Iftgt [\d^ bi« ie^t nic^t nac^meifen , fonbern meil bei
biefen ifolirt fle^enben unb noc^ fe^r menig befannten Sölfern ni^t«
meiter möglid|^ ifi aU fienadi^ i^rer geograp^ifdi^en fioge gu gruppiren.
^^iquito« mürbe oon ben @faniern juerfl ba« Solf ber ZrODa«
ficofl« genannt (Guzman III, 4), nit^t meil fie felbfl Don fleinet
6tatur gemefen mAren, mie i^r 9tame ermarten l&tt, fonbern meil
fie (fo cr)&^lt man) in fe^r fleinen hätten ton ber (Seftalt eine« Satf*
Ofen« mit fo niebrigem (Eingänge xoo^nttn, bag man nur frie^enb
HHneingelongen fonnte (Lettres ^dif. II, 134, Charlevoix II, 218).
S)ie Ri^^tigfeit biefer Eingabe mirb baburc^ DerbAcbtig, ba§ niebrige
Xl^üxtn an ben 3nbianenDo|niingen foum etma« Quffadenbe« fSr bie
928 So^nfi^e ber <E^iqutto# .
spannt (abeii fonntcn, ba jte jifiiilt^^ ^ufig auä^ ävibtmhxti wu
tommcn : ed oerMmt ba^er Scrüctjtditigung bQ| trr Siticaco<eff on4^
&^ucuüo« @fc ^dft ( Alcedo), bd^ eine feiner 3nfeln benfelbeti 9la«
men fü^rt (Sa^ec 296), ba^ e« einen Ort ^(^ucuito an bcr SBefi«
feite bedfelben giebt, unb bai bie 6tibte S^uquifaco unb baft IDorf
d^uquibamba ebenfafld onf ein oft ein^eimif4^c< Sort ^injutveifen
fc^einen, bad oieDeic^t bie Surje! jener Benennung entb<
2)te S^tquito« Rotten ba« Sonb im Se^en Don 6. emj be 1a
@ierra inne, reichten nacb Oflen 150 Heues meit bi< {nm forognay
an ben 6ee ber Sara^e«, i^nen im S^orben lagen bie Serge ber Zapa«
eure« (^rooinj 9Ro|Od), im 6uben ba< ölte 6anta Sruj (Lettres ed.
U, 133, 155). 9}a(^ $ater Burgos (Mer^. »rief IV, 41) er^retfcn
(ie ^6) in einer ^udbe^nung oon ungefd^r 100 6tunben Don 16® bii
23« f. ©., nod) Charlevoix (II, 215, 223) bon 14®— 21**, baben
bie SRo|o« im O^en unb befielen aud einer 9Renge fe^r oerfc^iebener
Sdlfcr, unter benen ba« ber &^iquito€ im engeren Sinne, bei meli^
bie €prad^e ber Ttanmx in bieler Se^ie^ung von ber ber SBeiber ab*
mm (Sater III, 2, 559 nad^ Gilii; d^Orbigny II, 163), ba«
bebeutenbfle mar. 3)iefe« lebt, in eine Wenge einzelner 6tdmme ge«
t^ciit, im Wittclpunfte be« Sanbe« ^mifcben 16 unb 18® f. 9 (d*Or-
bigny II, 154), unb feine €>pTa^t mar e« — Castelnmn (III,
222) nennt fte tIRoncoca — mefcbe bie im 3a^re 1690 oon ben
G^triguana« bctubergefommenen 3efuiten«9Kiffionäre (Lozano
276), ^ur attgemeinen SpxaÖ^^ be« Sanbe« ju mac^n ^rebten. ^ic
Ueberf&Ue ber ^ortugiefcn (^aulijien, SD^amelufen) uon 9rafilien ^r,
bie fi^i bidmeilrn fogar al« $rie|ter bertleibeten um bie 3nbianer §v
fangen (Lettres ed. II, 160), ftdrteit ^mar ba« 9ffif|ion«mert oielfad^
((uerft 1696) burc^ ben UKenfd^enraub ben fie im größten Wa|9abe
trieben {üxbaul, ®cf4). 6) unb jmangen ju afterer Verlegung ber
9Rif{ton«b5rfer, beren erfle« am ®uapai gegrünbet morben mar, bo4
gab e« fcbon 1726 beren fe((i« (ebenb. 136, 157), unb bie Sefe^rung
na^m i)\tx burc^g&ngig einen Uxä^un unb rafften Fortgang. 3»
ffiejien ge^drte 9uena«Dif}a noc^ ^u ben Wiffionen ber S^iquito«
(Yiedma a, |. 326), unb mie uberaO fo mürben avtd^ ffitx huxif bie
3efttiten bie Sdlter me^rfa^^ oerfet^t unb burc^einanbergcmorfen. 2Me
600 Snbioner bon Sifla SRaria öftlid^ Dom oberen ^arogua^ follen
ebenfott« t^iquito« fein (Castelnaa III, 35).
®o^nnt unb Ädn>nBi(bunö ber einjjetiten öölf«. 529
2>ie ^n^at^l bei' oerfc^iebeneit Wolter unb ©prac^en ber $rot)in}
S^iquüod iDirb t)on Castelnau (111, 222) nur ^ufieben, t>on d'Or-
bigny {u elf ongegcben. 3>ie[e ftnb näc^fl ben (^^iquito« in en<
gerem @inne, ^u benMi oud^ bad fef^r ga^Iret^e Solt ber Wannactca«
im 9}oTben t>on 6. 3£ot>ier unb im 0{len unb ©oben be« Xapocure«
0e^5rt ^u (laben f^eint (Lettres ed. II, 173), bie ßamuca ober@a«
mucu bie fonfi unter 16^ f. 9. (Lettres ^d. II, 191), nad^ einer an«
beren Eingabe ffiblic^ in)ifd^en 18 unb 20^ f. 9). an ber ®ren)e Don
^^aco lebten (d'Orbigny) — bie Worotoco« jinb ton if^ntn nur
btaleftifi^ t>erf4iieben (Sater, URit^rib. III, 2, 553 na^^Hervas,
d'Orbigny II, 142) — , bie Saraoeca früher unter 16^ f. ».
unb 62« tt). 8. ü. «Pari«, bie Otute« (Otuqui«) in 17—18« f. ».
unb 60« n). 8. t»on $ari« unb fteine Äeiie einer »ei^e üon »ölfern,
beren eigene @prad^en fa{! fammtti^ erlofd^en unb bem (S(»iquito ge«
wii^en fnb: ^uruminaca, ^ooareca, ^uraDed, Xapii«, Su«
rucaneco, Sorabeca, ^aiconeca; Untere, bie ^a^Ireic^^^n, leb«
ten um 16« f. ». unb 63—64« ». 8. oon $ari« (d'Orbigny).
3m (Sebiete ber Otuqui«, im Suboflen ber ^rooinj S^iquito«, leben
in neuerer Qtü au(|) einige ©ua^curu« ( jfriegf 26). 3)ie (&^iquito4
finb ^eQ olioenbraun, mittelgroß (nad^ CharlevoixII,218 meifl grd«
ger), 1,663 9Reter im Wittel, {iemlic^ trdftig gebaut, oon fafl runbem,
auf ben 6eiten nic^t jufammengebrutftem Stopf unb runbem ooUem
(Befielt (P. Bürge 8 a. a. O. nennt e« länglidS)) mit meic^lidS^en SA'
gen unb lebhaftem ^u«bru(f. 2)ie @tirn ifi niebrig unb gemdibt, bie
Wafe nur noenig platt, bie ^ugen {le(^en ^ori^ontal, nur ifl beren &u«
ßerer 9BinfeI bi«n)eilen etma« hinaufgezogen , bie iHugenbrauen finb
fd^toad), bo4) angenehm gebogen, bie Satfenfnoc^en ße^en n\ä)t f)tx*
oor, 9Runb unb Sippen finb n[)0^lgebilbet, bad ftinn turj unb gerun«
bet; ber ©art beberft nur ben unteren Ij^eil be«felben unb ifl fonfl ge-
ring (d*Orbigny II, 125, 133 f., 160). »ei ben ©amucu iß bie
Stirn ebenfatt« niebrig, aber nur wenig genoölbt (ebenb. 146). »ie
Otuqui« finb t)on f^tütxtx 9axht aM bie anberen Sdlfer (ftriegt 22).
9tad^ ben lBeri4)ten ber 9Riffion&re trieben bie d^iquito« in alter
Seit nur unoofitommenen fianbbau unb fingen biefen immer erfi na^
ber 3agb an, weldS^e oom SRai bi« jum ^uguß ^u bauern pflegte (P.
Burgos). «ur Herrera (VIII, 5, 10) erjä^lt, fie Ratten oiel ü»ai«
Sonnen ®cmflfe unb 9aumn)oae gebaut unb i^re SBeiber feien be'
530 aultur^tt^anb bct ((^iquiM.
(leibet gegongen. Se^tete trugen xiü^ d'Orbigny (II, 139) ein
^entb o^ne lermel na<^ ben Lenres ^dif. (II, t34) nur eine6<^äTie
unb (^liefen felbji auf ber (Erbe, w&^renb bie SR&nner ft(|i ber oon \tß
nen gewebten ^Angemotten aU Seiten iebienten. 9Ba^rf(|ieinlt<^ Der^»
^iclt fi<^ bie^ anber« bei ben SRorotoco«, bei benen bie SR&nner gani
ben ffieibern untertoorfen gemefen fein foUen unbbieniebrig{lenS>ien1le
berrid^ten mufiten (elbenb. 186,(£rbauI.(Bef(^i(l&ten 221), unb üieflei^t
bei ben SRatiarica«, beren materieDe Cuttur etttod ^d^et entlDitfelt ge«
wefen {u fein f<^eint: i^e ffieiber mebten 9aumioollen)euge unb ma^«
ten f^öne« 3rbengef(^in (Lettre« 6d. II, 174), fie mo^nten in gut ge«
bauten l^öliemen ^&ufem (Muratori 44, ChaVleToix II, 2S^2).
3^re Dörfer bejtanben au« orbentti<^en etiafen unb freien ^U^tn
unb Ratten bier grftgere ^Aufer , in benen bie ^Auf^tlinge »o^nten,
Serfammlungen unb (Bottetfbien^ gehalten mürben (Srbaul. ®ef(^.
288, Lettre« 6d. II, 173). Sie Zrabaficofi« befe^gten i^re 3>örfec
mit ^alifobeniAunen (Br&ben unb guiangeln (Q uz man III, 4).
6on{l merben bie So^nungen ber G^iquito« aU Heine niebrige 6tro^«
Bütten gefd^ilbert; nur bie jungen lebigen SRAnner — ni4^t bie iun«
gen Seute belberlei (»ef^led^t« mie d'Orbigny (U, 138) angiebt —
lebten in einem grofen ^oufe ^ufammen (Burgos a. a. O., Srboul.
®ef(|ii<^ten 52). S)at 9lu4f4meifungen bei i^nen geipd^nlic^ ge«
mefen feien, mtrb au«briitfli<^ in 9Ibrebe geftedt (ebenb. 48), nur betn
Xrunfe moren fie ergeben (fte bereiteten ein berauf<^enbe4 (BetT&nt au«
SRoi«), hielten biete (Belage unb geftlic^feiten, bei benen SRufit, nament'
U(|i eine Srt bon gldten , unb Son} ni^^t fehlten , unb flanben über«
^aut^t in fe^r lebhaftem gefcdigen 8erte(^r untereinanber (ebenb. 53,
65), ba ein initift fri^lic^el unb ^eitere« Zem))erament ju i^ren
^au)>teigenf^aften gehört. 3^r Seic^tfinn ging fo meit bai |ie {l^
oft bemegen liefen felb^ i^re Mnber ju bertaufen, fie maren aber au4^
gutmüt^ig genug bie (Befangenen bie fie im ftriege machten , gan} in
i^ren Stamm aufzunehmen (P. Burgos). 3m Jtriege maren fie ie»
bo<j( ta))fer unb bc^^alb bon i^ren 9la<^bam geffir^tet ((Ertaul. Oefi^.
48), borifiglid^ bie 6amu€U« unb SRorotoco« (d* Orbig ny II, 148);
bie Xrabafi€0f<4 foOen bergiftete Pfeile gehabt ^aben (GaKman m,
4), ben 9ianadca4 mirb fogar Sannibalilmu« S^ulb gegeben (Let^
treg 6d. II, 173). M^ne unb 6<ltifffa^rt tennen bie C^iquitolbAl«
ter ni(|it unb gifd^e berfle^en fie nur lu fangen mit ^ülfe nortotif«^
Culturjuftanb bct (Sl^iquitoi. 531
mittel bie fie in'« SBaffer metfcn um bie X^iere ^u (et&uben (d'Or-
b i g n y II, 1 39). 9IU @dSfmu(f trugen fte f onji eine Heine Binnt>Iatte
in bei Unterlit)t)e (Stbaul. ®ef(^. 49).
Die $au|)tIinQ«n>ätbe wat ni^t erblid^, fonbetn würbe bur^^SBa^I
kHrgeben; an fie tnüpftt f!<^ bad Sorrec^t mehrere 3Bei6er ju (aben
(P. Burgos, Lettres ^d. II, 134, Charlevoix II, 219). Sei ben
SRannacicod ging fie inbelfen auf ben alteflen @0^n über, unb {mar fo»
balb biefer erwac^fen n>ar; i^re $&ut>tlin6e Ratten unbefd[^r&ntte (80
malt unb erbieUen lUbgaben, man baute für fte ba« gelb, t)erforgte
f!e reicl^ mit Sebendmitteln unb begrub fie in audgemouerten ®en)öl*
ben unter ber Srbe (Srbaul ®ef(^. 290, Lettres ed. II, 174). 2)ie
^äu))tlinfte ber Sbi^uitod finb oft guglei^ ^erjte (d*Orbigny II»
168 nacb CharloYoix U, 217) unb l^eilen bie ftranibeiten bur<^
Sudfaugen be< leibenben Zf^cxUi , n)ei( man fi^ benft bag fie bur<^
X^iergeifier entße^en bie in \>txi ^txh bed jfranten i^ren SSBeg gefunben
^aben unb ibn k>on innen Remagen (P. Bnrgos). ^uc^ bad ^n«
bfafen bient aU Heilmittel ober bie Xdbtung bed Iffieibed bur^^ beffen
3auber bad Seiben oerurfac^t mar (@rbaul. @ef(|f. 44 f., Lettres ^d.
II, 133). (£< ifl mol^l nur eine ÜRiibeutung biefed Serfa^ren«, menn
P. Burgos t)on aRenf(Sbeno))fern fpri^t bie ^ur j(ur erforberlicl^ ge«
mefen feien. 9t&4fi ber $e;erei gelten ibnen Serfld^e gegen i^re man«
nigfaltigcn abergt&ubifc^en Obfer))an)en aU Hau))turfa^e ber itrant«
beiten.
@ie baben t^ielerlei Omina unb anberen Aberglauben, furi^ten fi<^
oor böfcn ® eifern, aber ed finbet fl$ (eine Art bon dultud bei i^nen,
obmo^l fte ben 9Ronb i^re URutter nennen unb bei beffen Serfinflerung
piele $feile abfi^iegen um ibn, mie fie fagen, gegen bie ^unbe ju
f^u^en bie ibn beiden moOen (Srbaul. ®ef(^. 58 f., Lettres 6dif. II,
135). Auc^ an ein fieben nad^ bem Xobe glauben fte, unb beulen fic^^
Sonner unb 9li( burdS) bie Seelen ber Xobten oerurfa<^t, bie ftcb neben
ben Sternen am Fimmel nieberlaffen motten unb baruber mit t^nen
in ftampf gerat^en (Charle yoix II, 221). X)ie üRatlacica« bef))reng<
ten bie Xobten mit Sßaffer um fie Don iebcm SRatel (u reinigen, unb
erjA^lten t)on einer Srutfe meli^e bie abgef(^iebenen Seelen ju |)aff!ren
^aben, bereu mmi^t bei biefer Gelegenheit im SBaffer oerungläcTen
(Srbaul. (8ef4^. 807 ff., Lettres M. II, 176). Sie Ratten brei Häufet«
götter, beren ^A^lic^en Silbern fie Xrant« unb St>eifeopfer barbradj^«
84*
582 ^ie 9tiff!on bei ben G^iquito«.
ten, bo^ mürben bie 3bole (fold^e meiben au4^ bei anberen Sdltent in
g^iquito« ermähnt — Crtaul. OefdS^. 372) foröfilHg »erborflen je»
galten unb nur bi«n)eiUn bon ben $riefiern, bie afletn Sutrttt ju t^nen
batten, bem 8olfe gegeigt (ebenb. 295 ff.), t>\t 3efuiten fanben fid^
bur(f) bie 3)tei}a^l ber ®5tter unb noc^ {i&rfer baburc^ an <^n9«
li^e Seiten erinnert, bog in ben religiöfen Sagen ber (Singeborenen
au(^ bon einem großen Seigrer ber TOenfd^^eit bie Siebe mar, melier
auf äbematflrTic^e 9Beife bon einem 3Beibe geboren, auf ber Srbe bie#
M fflunberbare getrau, jule^t aber fiä^ in bie Suft erhoben unb in
bie 6önne bermanbelt ^aben foQte (CharlevoixII, 253, Mura-
tori 44, Lettres ed. II, 175). 3Babrf4iein1i$ finb gemiffe ^e^nli^'
feiten bie üor^anben fein moi^ten, i^nen größer erfi^ienen aU fle
maren.
Z)ie SRiffion&re fanben bie ^^iquito« t^&tig unb arbeitfam, ju«
gang1i(|f unb leicht }u be^anbeln: i^ren Se^ren unb (Sinric^tungen
mürbe bei i^nen eine no4) bereitmidigere ^ufnal^me gu X^etl aU M
ben (Buaranid (Charlevoix II, 218), unb bie Singeborenen mac^«
ten unter ibrer Seitung ^ier no(^ bebeutenbere gortfcbritte in matenel«
(er SuTtur aU in ^aragua^. 9}amentli(b (ernten bie &(iquito4 unb
9Rofo« audgejeicbnet f(böne SaummoUenjeuge meben, unb b^r gleif
biefer mie fo Die(er anberer 3efuiteniöglinge unter ben Snbianem mi«
beriegt, mie Viedma (b, §. 98) bemertt, DottflSnbig bad oft gehegte
lBorurtbei( bag U bem 3ubianer unmdgli^ fei fi^ an regeim>ge
Arbeit iu gemö^nen. 3>a§ fie überbau))! fe^r gute ^Sl^igteiten be*
fafen, mirb Die(facb bejeugt (Yiedmaa, §. 521). 3)ie Sinri(btun«
gen ber 3efuiten « Wiffionen in S^iquitod maren bie nam(i(ben mie in
^aragua^. ^(ler Serfebr ibrer 3dg(inge mit ben Seiten ober mit
beibnifcben 3nbionern mürbe ftreng oerboten. ffiie bie frommen Si«
ter felbf! i^txlUn aucb bie t>o\\ i^nen Sete^rten jhranfc bur^ ®ebet;
bie jungen G^rifien ^adjiteten einen Kofentrang me^r aH afle anberen
f(b&|baren 6a(ben''; batten fte ein lBerge(»en begangen, fo gaben fie
f (b fe(bfi an um bafur 93u§e ju t^un , unb man<be gingen in ber
^rifllic^en Ergebung fo meit, ba^ fie fi$, um nidj^t 95fe4 mit Söfem
iu bergeiten, bon ibren geinben fogar obne ®egenme^r fiberfaUen unb
tobtf^llagen liefen (Srbaul. ®ef(b. 1 17 ff., 129, 21 2 f. unb fon^).
®ie fcbeinen babei bie SRofenfrdnte jtreuge unb HKarienbilber a(l 9lmu«
Ute, unb bie Gacramente al< Heilmittel in ftrant^eiten betra<^tet ^u
IReuere Sufidnbe. X)ic Xapacuied. 533
•
^abtn. 3n intettectuettec Silbung ^ahtn fit burc^ bie Sefc^^rung mo^I
fd^mecUc^ einen &(|fritt oomirU get^an.
SBie bte theiflen anbeten 3nbtaner))dlter finb qu^ bte S^iquito«
f(^n>er t>on ben Stattetn ^eimgefut^t worben (^obrij^offerl, 66).
SRac^ becSertreibung ber3efuiten, bie ^ter wie überaQ bad Sefe^rung««
mert mit Aufopferung getrieben Ratten, oerf^limmerte ft(^ i^re Sage
in ^o^tm ®rabe. 9SeUIic^e Abmintjiratoren traten an bie QfMt ber
SRifftonare unb ernteten bie Sru(^te bed glei^ei ber 3nbianer , bie im
Slenb leben mu§ten (Viedma a, §. 521 ff.). S)ie tiritilt^en ;$e|le
geben biefen Seronlaffung )u SrunI unb 8ieberli4)feit, fte werben t)on
i^ren ®ei{llidi)en ^nx^ ^o^e Abgoben unb gro^nen gebrütft , unb bie
Unteren felbfi t^un fd^led^t i^re ©dj^ulbigteit (ebenb. 453, 466 ff.).
SRan l^at fte in neuerer S^it für frei ertlart, tod^ muffen fte brei Xage
ber 9Bo(^e fär dffentii(i^e Bwecfe arbeiten jum Seflen ber (Semeinbe^
taffe, aud mel^^er ber 6diiulle$rer beja^lt, bie Armen unb ftranten
unter(^a(ten werben; augerbem ^at jeber 9Rann Dom 18. geben^ja^re
an Raturalabgaben im SBert^e Don jwei paßern (u (eiflen , unb f!e
benagen fi<^ über bie ^abfu^t \^xtt ®eiflUc(^en , gegen bie f!e tro^«
bem aber fe^r an^änglid^ unb unterwürfig ftnb (Castelnau m,^
21 3 ff.).
S)ie tapacuxt^, weli^e in älterer 3<it mit benSRofo^iU einem
Solte t)ereinigt, fiö) \päUx \>on i^nen getrennt ^aben foQen (Lettre«
ed.II»77), unb bie 2)uracared, bied'Orbigny ^u feinem Stamme
ber Antifaner rec^inet, fd^einen nad^ Sater (9{it^rib. 111, 2, 558) nx*
ft^runglic^ t)ielme^r ben wa^rfc^einlidii erlofd^enen SRona^i « Diatett ber
ß^iquitod'®))ra(^e gerebet gu (laben, Don ben Sefuiten aber in ®e<
genben Derfe^t worben )U fein, wo berXao>3)ialeftberfeIben@|>rac(^e
^errfd^te. Viedma (a, §. 365) giebt bie ®pra(|fe ber Unteren wo^I
irrt|iumlid) al^ bem SD^o; od fe^r ä^nlic^ an. Die Xa))acured , wel(|fe
fonfl unter 15*^ f. ». unb 64—65*» w. 8. bon $ari« lebten, werben
Don d'Orbigny (II, 217, 199ff.) für ba« Solt gehalten ba« er
fonfi S^apocurad nennt unb ben 3nbianern Don &^aco in i^ren ftör«
t)erformen, ben S^iquitod in ber Hautfarbe a^nlic^ fdS)ilbert, obwohl
er u unbeflimmt lä^t ob fte )u ben le^teren ober gu ben SRoio« gu
red^nen feien.
Die ^uracare«, beren !Rame im Oui^^ua ,, weife SRenf^en" be«
beutet, leben in einer ^u«be^nung Don 20—30 lieues wef)tic() Don
534 Die ^uTacott«.
6. Sru} be 1a @tena unb dfilic!^ unb norbö^lti^ oon Sod^abambd
(d'Orbignyl, 354, 341), im 9torbcn Don do^abambo nnb SUK)«
que, nomentlitf) am &^a))an unb in ber Wtffton 6. daxloi in b^t
9ti^t von 9uena«mfla ( Viedma a, 221, 339, 334). Ob bie d^^tte«,
bie urf)>rün0li(^en Semo^ner non ID^i^que, bie am Snbe be« Dorigen
3a^r^unbert« fa^ ou^gefiotben maren (ebenb. 206), ju i^nen ge^dren,
miffcn »ir ni^t. ©ie mo^nen in biegten ^(i§en ffi&Ibnm unb finb
m^t buntfet a\i t)iel( Subeuropäec, 1,66 bi< 1,76 Wetei gto^ ^art
unb fi^on gebaut; i^c ®t^^t ijl fafi ot>ol, bie @tirn nicbriQ unb ein
menig gctt)ölbt, bie Stofe beren Söc^et nidl^t weit offen flehen, }iem1i<^
fang unb oft gebogen loie bei Un ^^marad unb Quic^uad, i»on benen
fie ft(^ aber bur(!b meit feuere garbe unterf4^eiben ; bie klugen 9^^en
^orijontal, bie Augenbrauen finb fc^mal unb gebogen, bie Sactenfno«
d^tn treten nur n>enig ^eroor, 9Runb unb ixpptn jtnb n»o^(gebiIbft,
ber 9Iudbru(t be« ®e{!4)ted lebhaft unb {toi) (d'Orbigny II, 346,
356). Son d^arofter ftnb jte l^0(^mät^ig unb unt)erf(^imt, groufam
gegen ft^ unb gegen Rubere: bei i^ren $e{lli<^teiten fc^Iagen fie fi<^
Diele unb f(^n)ere SBunben; ftinbermorb 3n>eitam|>f unb 6e1b^orb
finb bei i^nen ^&uftg, unb obgleid^ f^e nur familienweife gufammen«
leben unb o^ne ^dut)tlinge finb, finb fie bo4) feib^ o^ne 9n^anglid^«
feit an i^re nd(|)flen Serwonbten (ebenb. 859). ®ie leben »on 3agb
unb Sifdi)fang, bie fie beibe mit Sogen unb 9f^il treiben, baneben
^aben fie etma« fianbbau (ebenb. 361); inbeffen ^at f!^ in neuerer
Seit i^re SBilb^eit ttxoa^ gemilbert, fie fielen mit ben bena<^barten
@))aniern in ^anbeUt)erte^r, manche nehmen fogar bei biefen S>ien9e
unb finb {um S^rifient^ume bete^rt (Viedma a, 221). @te üerfer*
tigen 3rbengef<^irr unb fleiben f{(^ in ^emben au< Saumba^ o(ne
Aermel, bie fie mit ^ülfe oon Qä^ablontn mit regelm&gigen trummen
Sinien oerf^iebenfarbig bebru(ten (d'Orbigny), au^ xotbtn bie
9Beiber ium X^eil IBaummoaengeuge (Viedma a, 365). D'Orbig-
ny, ber le^tere« in Abrebe \ttüt, er^ä^it mancherlei oon i^rer (B5tter«
le^re, bie eine gro^e Wonnigfoltigfeit m^tl^ologifc^^er ffiefen unb {iem«
U^ oertt)icrette Sagen barbietet, obn)ot^l barin oon feinem Seit«
fdS)öpfer ober 9Seltbilbner bie 9lebe fein unb oacc ttultu« ben ^uraca'
re« fehlen foU. ^Inbermärt« ftnbet fidS) nur ber Unflerblic^teit^glaube
bei i^nen ermahnt ((Srbaul. ®ef(^. 310). SieUeic^t i^ i^re aRyt^o«
logie oon peruanifdiiem Urf))runge: bie p^pfi\ä^tn (i^igent^umttcl^feitcn
bicfe« Solf cd laffcn einen folc^en Bufommen^ang ^ttmui^tn , unb Me
t>on $atet Gayallero (t707) bei i^nen ^efunbene dtiplattt, auf
meieret 6onne unb SRonb nebfi allen 3ei(|ien be« S^iertreife« (?) }tt
fe^en noaren, an^eMic^ ein uralte« (Bef^ent i^ret ®8ttet (ebenb. 348),
fc^eint biefen (Sebanten {u untetßfi^en, ba fit taum eine anbeie Seu«
tung julftfit aU eine foI(!^e bie teuer Sermut^ung günflig i^.
S)ie Sage ber $roDin} SRoiod (fpr. aXof<^od, t^gl. d'Orbigny
II, 154 note) roirb Derfc^ieben angegeben: {Wifi^en 15 unb 20^ f. 9.
(SBater, aXit^rib. IH, 2, 552), jmifd^en 11 unb 17» f. »., 64 unb
12^ w. 8. 0. iarid (Alcedo, d'Orbigny), gWiWen 10 unb 15«
f. 9. ($ater Ny el bei Coreal, Voy. ÜI). 3^re 9tt«be(inung fc^eint
me^rfac^ gewec^felt unb in frflfierer Seit meiter na^ Sfiben gereitfit
gu ^aben, ba Sfialguani in ber 9reite t>on 6. Sru) be la Sierra unb
bie Umgegenb be« Unteren felbfl t)on ben 3efuiten }U ben 9lo|0««9Rif«
flonen gerechnet »urbe (Viedma a, 228, 310). Diefe fanben in
bem Sanbe 39 berf<^iebene G^rad^ien Dor (Baraza in ^tter^anb 9rief
V, 65, Lettres 6d. U, 72), tt)&^renb neuere 9eri(!^ter9atter bereu nur
no(b 7 ober 8 eroft^nen (Carasco 37, d'Orbigny), ba bie SRif«
fiondre in berfelben SBeife wie in Sbi^uito« ji(b bemfi^t ^atkn bie
Spta^t be« bebeutenbfien Solte« biefer $roDin}, ber 9Ro|o4 in enge«
rem Sinne , allgemein }u macl^en unb bie Abrigen bur<^ fle }u Der«
br&ngen. Sater (SRit^rib. III, 2, 617) ^at an ber Unteren bie mert«
mflrbige, gu weiteren Unterfu^ungen einlabenbe (£ntbe<fung gema(!bt,
baS fie auffallenbe Slebnlic^teiten mit ber Spraye ber 9Rai4)ure am
oberen Orinoco geigt, unb bat oor d'Orbigny bereit« b^rDorge^o«
ben ba§ bie 9aure« einen Dialett berfelben reben.
Ibgefe^en oon ben oor^in f^on erwähnten (£^a|)acura«, gei^dren
bier^er folgenbe SdlYer. Sie Wo; o« in engerer 9ebeutung, bie fld^
gtoifi^en 13 unb IB^' f. 9. in einer 9tu«bebnung t)on 5 8&ngengraben
über ben gangen fäbli(!^en unb ffibwefilic^en Xl^til be« Sanbe« erfireden,
(d'Orbigny II, 196, 225), nebfi ben am l^ure unter 14« f. 9. im
Sfibwe^en ber Stonama« fi^enben 9aure« (Lettres M. II, 156,
aaer^. 9rief VII, 59); bie 3 ton am a« im Korbo^cu be« Sanbe«, 13
bi« 14« f. 9. unb 65— 67«». S^o.^ari« (d'Orbigny II, 237); bie
Sanii^ana, na<^ benen bie^roDingSRofO« felbfl Canifie k>on ben Sin«
geborenen genannt worben gu fein fd^^eint (Lettre« ed. II, 59), fruber
im ffieflen ber 3tonama«, unb toieber weflli^ ^«n i^n^^ bie SRooi«
536 JtdtpetbUbung bei 9)to|od.
ma; bann biceak^uk>at)a, e^cmaU am ffießufcr be« SRatnotc, 25
lieues oberhalb feiner Sereinigung mit bem (Bnapoxt ober3tene4, nad^
koeli^em bie 3ted ober 3tened benannt finb, bie {mifc^en biefem
gluffe unb bem 2Ramore leben unb nic^^t mit bem @uarani))olte bei
d^uara^od t)ertt)e<^felt merben burfen, ba {le bidn)eilcn auc^ btefen
Dramen fuhren'*'; enbli^^ bie$acaguara unter 10^ f. 9. am S^fam«
menßu^ be« 93eni unb 3Ramore (d'Orbigny U, 243, 250, 254,
258, 262).
X)ie Wloio^ finb robuß gebaut, t)on oHoenbrauner, bod^ nicl^t
bunRer f^arbe, meffen im S^ittel 1,670 ^cter unb {tnb ^um gettwcr*
ben geneigt; bad @efi(^t ifl etmad länglich, bon fanftem, bo^ nt^t
l^eiterem^udbru(f, biefto|)ffomt me^r längli^^ aU bei ben (^(^iquito«,
bie ®tirn niebrig unb ein menig gen>51bt, bie ^ugen ße^en ^oriiontal
unb bie Sacfenfnoc^en fpringen nur menig l^erDor, bie Wafe ifi fur^
unb platt mit offenen &d<j^ern, bo^^ ni<^t breit, ber IRunb mittcIgro|
mit etma« ^erbortretenben Sippen (ebenb. 1, 120, II, 193, 201 f.).
^ie 3tonamad unb no^^ me^r bie Sanic^ana« meic^^en oon biefem
Xppud ab: fie ftnb oon etn>a4 bunf lerer garbe, bidem Aopfe mit etma«
langem ^inter^aupte unb nähern ft<^ im ^eu^eren ben SSolfem oon
S^aco. ^ie Stonama«, im Tlititl nur 1,649 Steter ^o(^ unb oft ma«
ger, ^aben längered @e{tcbt, ßärfer t)orjle^enbe 9a(fenfno(^en, fleine*
ren 5topf unb fc^malere 6tirn aU bie 3Ro;o4; bie Sanic^ana lange«
®tfi6)t mit fe^r niebriger gemölbter 6tirn unb etmad in bie ^ö^e ge«
jogenem äußeren ^ugenminfel, oorfle^enbe Sadenfnoc^en, fe^r breite
fur^c unb an bcr SBur^el eingebrücfte Dtafe mit offenen iöä^txn,
großen Tlnnt mit etmad bicfen Sippen (ebcnb. 199, 202, 237, 245).
^ie 3)2ofodt)dlfer l^alten ft^) für (Eingeborene i^red Sanbed im
eigentli^en 6inne unb mecbfeln bedi^alb i^re SBo^nflt^e nic|)t (ebenb.
235). 311« bie 3efuiten (u i^^nen famen (1698)** unter bencn $atet
(^pprian ber erfle mar (er flarb 1702 bei ben Saure« ben TlattJf»
rertob) lebten fie in oöUig ro()em 3ujlanbe, gingen unbefleibet (Lettre«
ed. II, 59) unb trieben nur 3agb unb gifd^fang (ebenb. 70, Baraza
a. a. O. 64), bo(|^ fanb bie 5Bcfe()rung ebenfo lei^^t beii^nen Singang
• öater (TOitbrib. HI, 2. 438) bemerft inbeffen bag ba« ®uaromt>oIt
tote bei ben S^iquitod, bcnen {ie in i^ten 6Uten d^nlic^ toaxtn , ob*
tool^I K>on minbet frd^Iic^cm Xcin))€ramcnt€. Kur bie 2)Quted flanben
in i^ret ®e{ittun0 i^o^er, n>o^nteu in Dolfrci^^en , tcgelmägig eebou«
tcn unb mit ^alifabcn befcjlieten 3)orfcrn, führten Sd^ilbc bie mit
SaumiDOÜe unb gebern uberjogen maren, unb i^re SBeiber maten an«
ßanbig bctleibet (Lettres ed. 77, Baraza a. a. O. 69). 9ta(^ d'Or-
bigny (11. 212f., 230), ber jte oU fe^^r t^^ötig f^^ilbett, »aren bie
SKofod f4^on ju jener 3eit gan^ in ^emben au« Saumbaß gcfleibet
gemefen unb l^&tten größeren Aunfißeig unb ^ofiere $ertig!eiten aU
bie &(^iquitod befeffen, ba {Ic $iroguen bauten unb feine HBebereien
verfertigten; er fü^rt (233) aud einem Wanufcripte Viedma's fo«
gar an , ba^ fie t)er{lanben Ratten bur^^ 3^i4^n ^i^ P< <^uf ein 9ret
ober Sio^r machten, t^ifiorifc^e ^aö^t'xd^ttn aufgubema^ren. Azara
(U, 538) berichtet bag fie unter aUen Subianern bie groiten $ort'
[c^ritte in ber Verarbeitung ber Saummotte unter Anleitung ber Spa*
nier gemacht unb groge Einlage (u mec^anifc^en Aünflen atter ^rt an
ben Xag gelegt ^aben: d'Orbigny ru^mt befonberd i(^rXalent jum
3ei4nen unb äJ^alen, ma^renb Carasco (37 ff.) fte in golge ber
langen @f laberei in ber {te gelebt ^aben , aU fe^r tiefße^enb in jeber
^infti^t bef<j^reibt, obgleid^ {le bem Kamen na<^ (li^irifien feien.
S)ag bie lRo;odbdlfer bor bem Seginne ber SRiffton in materietter
unb moraUf(^er Kultur fe|ir jutüd maren, [c^eiut fic^ ebenfomenig
be^meifeln ju laffen aU bag fte bie gortfcl^ritte melt^e fte fpdter mac^«
ten, ben 3efuiten ju berbanfen (matten. SBon Sanbbau ermähnen bie
alten Seric^^te nic|)U bei i^nen, mo^l aber Ratten fte ein berauf(^enbe4
®eträn! unb macen bem Xruufe fef^r ergeben. <&äuptlinge, eine 9rt
bon Regierung ober ^oli^ei Ratten {le ebenfattd nic^^t. Kur aud ^r*
mut^ lebten fie meifl nic^t in ^ol^gamie. ffleine ftinber mürben mit
ber TlutUx begraben, menn biefe flarb; ein« bon 3n>iQingdtinbern ge«
tobtet.' 3m 5lriege führten fie oergiftete Pfeile unb pflegten bie ®efan>
genen ju berfaufen bie fie machten (Lettres ed. II, 69 f., Baraza
62 ff.). Gannibalidmu« fc^eint man nur bei ben Kanic^ana gefun»
ben iu ^abcn (d'Orbigny 11, 212). X)iefe (tnb äberf^au|>t bon
mefentlic^ anbercm S^arafter aU bie gulmüt^igen !Ro;o«: unter«
ne^menb f^interliflig ungefeUig unb megen if^rer S&ubereien oon \\)*
ren Ka^^barn gefürchtet; unb in einem a(^nli(^en, bo(^ nid)t gan)
fo unbort^eii^aften ®egenfa^e ju ben 9Ko|0« flehen auc^ ^ie 3tona'
538 t>\t Vntifoner.
mo< in ^inftc^t i^ret moraltfc^cneigenfc^afien (e6enb. 246 f., 240). 2>tt
olte dn^dmifdl^e Religion ber Ttojoi mar in iebem 3)orfe eine anbnc:
fit ttxdftUn bte 6oitne, ben ^onb. Sterne, gltiffe ober Z^^iere, nntet
ben Unteren namentlidl^ ben 3aguar/ bo(^ Ratten nur wenige eine Irt
K>on dixUvL^ unb Opfer, ^andiie pflegten fleine (Sd^enbilber bei fi^
^u tragen; bte 9aure4 Ratten ®ötterbilber in ben Käufern in welken
Pe i^re ^efle f^ielten , unb bradiiten i^nen @peifen bar. 2>ie Baubet«
Argte mußten bur(!^ lange gaßen unb burdli ben llnfafl eine« Saguar«
bem fle au4gefe^t gewefen, aber gluifli^^ entgangen waren, i^r Infe^n
begrfinben. (Sine @tufe ^d^er al4 fle flanben bie ^riefter, wel^e bte
reügtdfen ^efie jur B^it be« neuen !Ronbe4 ju leiten (atten (Lettre«
6d. II, 71, Baraza a. a. O., Relation bei Coreal HI, 248, %
SRapr in «aer^anb 9rief VU, 69). Carasco (50) ifi geneigt ben
Stembienß ali i^ren urfprfingli(^en (Glauben anjufe^en, ber 3aguar
unb ber böfe (Seifi G^oquigua fei aber ber ^auptgegenßanb il^xtt Ser«
e^rung. Sie Jtur ber ftrant^eiten gefcf^ie^t bur^ B<^ubennittel. Die
Stonama« galten bei tdbt1i(^en itrant^eiten bem Patienten ftunb
Kafe unb 9ugen fe|i ju , bantit ber bdfe ®eifi be< Xobed feinen %u€»
weg finbe unb ni(^t au<^ 9lnbere ergreife (d'Orbigny II, 241).
X)ie Sdifergruppe ber Intifaner, Setmi^ner ber altperuanif^en
$rot>ins %nM (GarcilassoII, 11) oberlnbe«, ^at erßd'Orbig-
ny aufgefteOt. ^uf eine etwa« beflimmtere et^nograp^ifc^e Sebeu*
tung fann fte inbejfen nur 9nfpru(!^ nta(^en, wenn man bie Duracare«
t)on i^r au«f(^lte§t, ba fle fonfl Sölter umfaft bie weber in i^xtn p^tf»
flfc^en nodii in i^ren geifligen (£igent^umti(^feiten einigerma§en mit'
einanber ubereinftimmen. Bn ben ^nti fanern würben bemna(^ nur
gehören: bie 9){ocetene« ober S^uncf^od ber Spanier, bie weßli^en
na^barn ber 9Ro|o« unb ^uracated, bie ft(^ ^wif^en 15® unb 16^
f. 9. 80—50 lieues weit an ben Buflufen bed 9eni ndrbli(^ oon So*
^abamba b\i in ben Norben oon la ^aj ausbreiten ; t^nen im 9ox»
ben in 13—16« f. ©. am ffleftufer be4 »eni bie Sa co na«, gegen»
Aber auf beffen Oftufer bie Staropa«, enblit|i bie ^polißal |wi*
f<(en ben Slocetene« unb Zacana« in bem Dorfe Spolobamba (d*Or-
bignyl, 368, 374, 378, 381).
Die Wocetene« ftnb oon ber gorbe bunfler 6äbeurop&er unb er«
reiten ^öd^flen« eine ttr5|e oon 1,68 Weter. Da« ütfi^i iß riinb
unb tiemti^ ooU, oon frd^li^^em unt iug1ei<^ fanftem 9lu«brtttf, bie
6tirn nut mittcigtog, bic ^luQen ^orijontal gefietU mit f^maUn g<«
bogenen Stauen, bie SRafe fc^r furj, 9)7unb unb iipptn mo^IgebUbet,
hit 9adtntnod)tn nx6^t t)orfle^enb. 3>tc Xocana« fitib etkoad buntiex
unb gtöget, bie 3Rar opa« etma« Heiner, bie ^)>olifiad bunteibtoun
mit etma« gelbet Seimifcl^ung unb fteinet aU bie t)otbet genannten
Sdifer ; im Uebrigen gleij^en f e aOe brei ben S^ocetene« (ebenb.). Ob
bie 8eco«<3nbiancr ber ^ifjlon t)on (Buana^ (in)if<^en Xitieaca unb
Seni) ebenfaUd bter^er gehören, ifi unbetannt. ®ie ^aben dfteteine
giemli^ ^obe aU eine jutihffliebenbe Stirn, bi>^iontal flebenbe Sugen
unb flnb oon fanftem fetterem ZemperamentCWeddell 458). Die
Stocetened tieiben ft<^ in feine baummoDene ^emben obne Sermel,
Mbne ^aben f e m^t, fonbem nur glo^e. S)em G^^ri^ent^ume geig«
ttn {te P(!^ leicht {ug&nglic!^ (d'Orbigny).
®enn e« d'Orbigny (I, 384) aU wa^rf(|iein1id& begei^net baf
ji^ bie ^ntifaner im ®ebirge Don &o(^abambo bi« jur Sübgren^e be4
$Iateau*4 loon Sunbinamarca erfirecfen, fo i{l bieg eine Se^auptung
bie fin bur^ ni^td begrünben, aber au^l taum befreiten Vk^t, ba bie
Sditef biefer (Segenben auf ber Oßfeite be« 3nca « Steige« un4 fa^
g&n)1i(^ unbetannt jlnb. Die &amt)a« itnb 9nti4 ober Snbel,
welche Don ber Ofigrenje be« ®ebiete« bon Cugco bi4 )U ber Don %ax»
mcL reid^en (Maw 471) unb ^ier namentlich bad ®ebirgManb inne
^aben, mo fie in ber er^en Raffte bed 18. 3a^rl^unbert9 bon SRiffio*
naren aufgefu(^t würben (Skinner II, 28 f., 40), fiimmen gmar b^
Namen nac^ mit ben 9[ntifanern überein, aber biefer Um^anb iji oon
(einem Selange, meil bie letztere Sencnnung bon d'Orbigny mifl'
furlic^ gemdblt, unb e4 be4^alb fe^r {meifel^aft iß ob iene %nM, bie
mit ben Sampa« öfter« ibentificirt merben, mit feinen ^ntifanem it«
genb etma« gemein ^aben, felbp abgefe^en babon ba§ ber Käme felbß
eine b1o§ cotlectioe unb rein geograp^if(|ie Sebeutung {U b<^ben filb^tnt.
Herndon (208) ermähnt bie (£am)9a4 aU ba« ja^lreic^ße unb trie*
gerif^^efle unbete^^rte SoK am oberen Ucak^afe, unb bermut^et in i(^nen
bie S^un<^04, mef^e d^Orbigny in ben Wocetened mteber)u{tnben
glaubt, aber au<^ bie§ geftattet feine golgerung auf t^re 3bentitit mit
biefen Unteren. Castelnau (IV» 290fr., 378) giebt bie darnpa^ ober
Qlntid ndrbtiil^ bon Cuico in (Separate am ttrubamba an unb ben
Utai^ale ^inab auf beffen Sefifeite bi4 {U ben DueUen be« ^^itea.
9lo<^ meiter na<^ 9?orben am Uca^ale unb ^uaQaga fnben flc^ in
540 ^i^ Sditet t^on Stapnad: 6tamm bei ^onod ,
SRo^na« eine SRenge Don oecfc^iebenen Sdltetn , k>on benen »ir ni^^t
miffen ob fie mit iencn in irgenb einem Sufammen^angc fielen. Sit
l^aben einige bon i^nen fc^on früher ju em&^nen gehabt (f. p. 432)
unb fommen ^ier auf fie jurfid, um auf biefe SBeife bie OPfitenje be«
altperuanif^^en SReic^ed i^rer ganzen 8ange nac^ (u »erfolgen.
Ueber ba« J^luggebiet bc« ^uattoga unb Ucapale (tnb bie Sdlter
oom Stamme ber $ano^ uecbreitet. @ie foUen bon erßerem glufe
ausgegangen fein unb f feinen eine grofie ^n^a^l bon Sölfetn ju
umfaffen, obwo^^I Velasco (III, 5, 10) fie nur einen 3tt>eig bet 3i*
ttpo« nennt, melc^^e na4» $ater Lucero (1681) 5 Zageceifen auf«
m&ctd oon 8aguna om ^uaUaga fa§en (ebenb. Ili, 5, 8). 9Do^nfi|
unb namend&^nli(^feit machen ed (^d(|iß tt)a^rf(!^einli4 ^o§ biefe mit
ben weiterhin ju erm&^^nenben ^ibito« ober Sibitod ibentifc^ {inb.
Kd^^fi ben früher fc^on erwähnten Imaiuaca« geboren ba^in (na4
Castelnau) bie Sonibo« ßac^ibo« <5e))ibo< u. a. IDie &ontbo<,
gmif^en ben S^^ff^n $aruit(^a unb Sapucinia am linten Ufer be«
Uca^ale unterhalb feiner Sereinigung mit b^m ^Ipurimac (C^Btel-
nau IV, 350), (blatten ben fto))f funfllic^ ab ^mif^en ^»ei Sretern,
eine 6itte bie au^ Skinner (II, 106) bei ben $anod unb Sonibo«
erm&^nt, aber xA^i ald oQgemein bejeic^net; au(^ eine Sef^neibung
ber ÜRäbc^en finbet bei beiben fiatt (Castelnau IV, 379). Skin-
ner befdSireibt bie $anod unb (S^onibod aU bi(f unb fett, unb nennt
fie meiner unb regelmö^iger gebilbet aU bie Peruaner, na<^ 8t. Criq
(Bullet. Boc. geogr. I, 274) ^aben bie &onibo4 plumt>e formen, run«
be< (Seft^t, f leine fdSiiefgefct^li^te unb »eit oon einanber abße^enbe
9ugen mit gelber ^orn^aut, furje platte 9tafe unb bide Si)>t)en. Som
$a<^itea na4 Sorben unb an ben Duellen bed $i<qui leben bie Sa'
(^ibo« ober CorapadSio«, mel<^eau4» t>on Maw (471) aU ein Solf
ber ¥ano4' Spraye be^ei^net merben. 2>ann folgen am ^idqui bie
@t>ibod, 6epibo« e^ipio« ober @(^ipo4 (GaBtelnau IV, 361,
378), ben ®etebo4 na^e fpra<^oermanbt, bie ebenfalls jene Spraye
reben unb in ber SRiffion Sarai^acu \t%i mit $ano« Omaguad 3)a'
meo« unb anberen {ufammenleben (Herndon 208, Smyth andL.
205). Die 6ipibod (laben i^ren Urfprung bon ben Sallifeead ge«
nommen(Unanüe num. 51), bie no4 neuerbing« am ^a^itea leben
(HerndoD 209) unb bemnac^ ebenfa1l4 )u ben $ano<oöRern ge*
^ören. Vn letzterem gtuffe unb oon ba bi« jum Ucapale trafen bie
^ie 9Rapomnü9, 541
aXiffloiifire 1657 bic @etet)od, ooti benen ein Z(idl iiad; feinet 9rff^«
rund, 6et (Selegen^eit bcr Unruhen totld^t bie Cattifecod erregten , an
ben Stanoa {og, mo er oon ben 9Rtf{iDn&ren in fyaXb oermilbertem
Sufianbe erft 1760 mieber aufgefunben mürbe. 9Ba^rf<^eintt(|i finb
ti biefe @etcood oon meldten bidmeilen au((^ unter bem Warnen ber
9Ronoa«* bie 9tebe itl. 2)ur<(» bie @ipibo« mit benen fe im ftamt>fe
lagen, ^aben jie namentli(6 1 786 fiarf gelitten. 3ene lebten um biefe
Seit im Sfiben r>om Wanoa unb mürben mie bie (£onibo< erfl 1760
befe^rt (Unanüe num. 51). 9t&^ered fiber bie Sitten ber $ano< unb
donibo« finbet ^^ bei Skinner unb St. Criq a. a. O., auc^ bie
6(!^tlberun0 ber Singeborenen in ben $ompad bei @acramento unb
in ben 9nbe« bei Unanüe (num. 78) gehört ^ier^er. Sgl. au^ Don
Sf<^ubi II. 227 ff.
Son betannteren Sdlfern merben nur no4l bieSItai^oruna« nU
ium Sprac^fiamme ber $anod ge^drig angegeben (Smyth and L.
223). ®ie mo^nen om re^^ten Ufer M Uca^ale bi« na^e gu beffen
Stfinbung ^in, im 6uben M Smajonad bi« gum 9u«flui be« JDatmri
unb reichen bi< S^ f. ». (inab (ebenb., Herndon 210). (Sin X^eil
berfelben finb bie Sodl^iquinad im @fiben oon $eba« (Castelnau
V, 40). 3)ie 9)fa9orunad finb oon geller Olioenfarbe unb grdfer aU
bie meinen tRa^^barß&mme, ^aben giemli«^ gerabe 9tafe unb fleine
Upptn, bie fie mit Sc^mutf t»erfe(en mie O^ren unb Wafe (Smyth
and L. 223). Velasco (I, 4, 8, lU, 5, 9) giebt fie aU eben fo H
bSrtig unb behaart an mie bie euro)>der , fetter fetbfl aU bie ©pa*
nier unb bi«meilen blonb^aarig, nac^ Osculati (212) ^aben oiele
Don tt^nen rot^e« ^aar. Daf fie ben 9art audreigen (Skinner I,
862) mirb k>on Ruberen (g. 9. Castelnau IV, 452) ni(^t mitgeteilt.
911« (ddSifl auffaaenb finbet fi^ aber t»on i^nen mieber^olt ergi^lt
bagfie i^re franfen Sermanbten tdbten unb berge^ren, einölet ber^ietit
ben unter ben Sölfern bed Ucapale namentlidSi bie ßat^anagua« unb
Gencin, lebodl^ nur na<^ bem (Sintritte be« natürlichen Zobe«, au<«
flben foaen (^umbolbt, 91. in bie ^eq. IV, 215, Maw 468). Smyth
* ^ur(4 fie erlangte einß ein tKRifjionai forafälHg oU (Sebeimnig be*
mabrte Qlätter üon SaummoUenieug, bie in Jorm eme« ^ud^ti jufammenge'
Iieftet unb mit Vttn\^m; Xbierbilbem unb einet ÜRenae f9mmetrif(b georbneter
inearen Stauten bemoU maten, bie bifiotif(ben 9(nnalen bet^ono«, in beten
Setftänbnif bie jungen iSeute butcb einen alten SRann etngefübtt»utben (Hum-
boldt, Vues des Cord. 72).
542 X)ie $trod u.a.; bie ^ami^« , <&f bito« , (S^olone«.
«
utib Lowe (225, 230) ^Qben e« Don bcn letzteren inbeffcn be^mmt
in %hxi^t geficdt.
9luget bcn !ßano«o9Ifetn (eben im (Sebtete bet Uca^ale no(^ an«
bete 6t&ntmc beten et^nogtop^ifc^e Ser^^<niffe unbefannt jinb (91uf>
(S^Iung berfelben bei Castelnau IV, 877, bgl. Skinner II, 105
unb Velasco III, 5, 8). S>ie fäbli<^{ien oon biefen ftnb bie 6imt'
ren(||id obet S^untaquiro«, in Sara^acu unb anbetn)<ittd $ito4
genannt, raelcbe bid aber bie Sereinigung be« Spurimac unb ttcaf^ale
^inaufreidlien (Castelnau IV, 332 ff.). @ie »erben au^ mefili^
Don Sata^ocu ermfifint (Skinner 11, 96 ff.), mol^in fie mo^l erff
btttc^ bie SKifftonSre gegogen morben finb. Sie waren unter ben grai«
fc^n 1683 unb 1727 belehrten Sölfern nebfl ben @imtgaed oom
(Surarap, bie Dpn bem gleichnamigen Söffe am Xigre aU DoQig oer«
fdSiieben begeid^net werben, bie ia(|(rei<^flen unb bebeuteubfien (Ve-
lasco III, 5, 10). Ob biefe <5imigaed mit ben triegerif(^en ®ae« im
Sufommen^onge flehen , bie burdSi i^re ftört^ergrd^e unb faß weife
^aut audgegeidSinet finb, wirb ni(^t angegeben. S)ie Sencid am re<(«
ten Ufer be« Ucapale oberhalb Sara^acu werben ai« fleißige Sanb*
bauer gerühmt (Kä^ered über fie bei Smyth and L. 228 ff.); fle ße«
^en p^ü^fifcb unb f^rac^licb ben Siemod na^e, bie oon &(^an(^agua9o
M «bai^an rei<^en (Maw 468 f.). SBelc^e oon biefen Sdltern etwa
mit Wancocapac II.. ber uor ben ©ponlern ßie^enb am ^ucai^ unb
yaucartambo bi« gu i^rem Sufammenflug mit bem flpurimac (hinauf*
ging — ed ^eift, in Segfeitung t)on 40000 Snbianern (Rodrigues
VI, c. 4) ~ . erß in biefe (Segenben getommen , unb wel((^e (ier alt
ein^eimifd^ flnb, lift ftc^) f(^wecU(b no(^ entfc^eiben; ebenfo wenig,
wel<^e oon il^nen gu benen ge^dren mögen, bie fi<^ na(^ Zupac 9mo'
ru'« (Enthauptung (1571) in bad Quettgebiet be4 ^uaUaga unb in
la^ bei Uca^ale aul $eru gurutfgegogen traben (Velasco III, 5, 7).
3m norbdßlic^en $eru gehört aOein bie 8ama«@prac(ie (na4^
i>. Xfc^ubi II, 377) nidSit gu bem gemeinfamen 6tamme ber peruant'
f^en eprac^Kn." 6ie reichte bid an ben ^uattaga, in beffen Slulge«
biet nS^ß Un Samufa« ober Samifla« bie ^ibito« (Xibito«) unb
C^olonel bie ^auptudlter finb. S)ie beiben Unteren fanben bieSMf«
fion&re, aU fie 1676 i^re £^Stigteit in biefen (Segenben begannen,
* 3m 2>otfe ^mal felbfi wiib inbeffen na^ Alcedo due^ua gefpeo»
^en unb gwai in oorgugU^er SReinbeit.
t)ie ipacamored , 3{i>aro^ 543
am Schüfet bc« mttt(eten ^uaUaga. 9cibe ftnb ftie^H^ unb- ffeifig,
bäum unb toeben SaummoQc unb treiben ^onbcl mit Soca; 3)ieb«
^l^t unb Streit fommt bei i^nen ni^t Dor, bo(|i finb {ie au^f^mei«
fenb unb bem Xrunte ergeben. 3>ie C^olone« am oberen 8aufe be<
gluffe« finb ßart gebaut unb Don angenel^men SAflen (Unanue
nnm. 51), bie bur^l bie gebogene 9tafe an ben Sppu« ber Worb %xm»
ritaner erinnern ($dppig II, 321). 3>ie gamijta« bur^ gute 9nla'
gen gleit unb oortreffli^e ®emfit^«eigenf(^aften au^ge^eicbnet, fleben
bebeutenb ^d^er al4 iene (ebenb. 327 f.), unb fotten fi<^ in »flcffi^t
ber Hautfarbe, be« 9arted unb ber Se^aatung uberbau))t ni(^t bon
<Suro))&em unterf(|ieiben (Yelasco I, 4, 8, 21). S)ie Sguanod am
unteren ^uaOago Don Heiner unb unfcböner ff drperbilbung , großen
Köpfen mit bicflocfigem ^aar unb falmä(fen&l^n1i(^er$b9fiognomieJe'
^n fremb unter jenen au«, finb nur f^lecbte 3iger unb gifc^ier,
f(|imuftig unb faul ($d))|)ig II, 400). Alcedo {%ii\lt\ Gnallaga)
ft^reibt mo^I irrtbümlii!^ au^ i^nen ßarte 9&rte ju.
®e(^en mir enbli^ über ben SRarannon na<^ Korben ^inflber, fo
^aben mir nur nocb biejenigen Sölter ju ermähnen, Don benen m^
gen i^rer et^nograt>bif4 ifolirten SteUung früher in Serbinbung mit
ben Omagual unb anberen Snbianer^immen biefer 9egenben no4
ni^t bie 9)ebe fein fonnte.
S)ie Softer meiere in bie SRifjionen am SKarannon unb feiner 3U'
fliiffe Derfammelt mürben (i(^re Kamen bei Velasco III, 6, 19) ma«
ren in in t^i^^pflfc^er fprad^Iic^er unb moralifc^er ^infi<bt Au^er^ Der«
f^ieben (ebenb. III, 5, 7). 3m 9ouDemement g^guariongo lebte ba4
menig triegerif^e Solt gleid^ed Kamen« unb biefem bena<^bart bie
9acamore4, na(^ beren in 9ra<amoro4 currumt^irten Kamen bie
6tabt 3nen genannt mirb ; ^ua^nacapac b<^tte fie Dergeben« gu un«
termerfen gefugt , ben Spaniern gelang e« nur mit 9tfl(^e (ebenb. HI,
4, 12 u. 14). Unbejtegt Don ben 3nca4 mie Don ben Spaniern ift
l^^ gro^e, obmo^l in fi<^ gefpaltene So(t ber 3iDaro4 (Xibarol)
geblieben, ba4 imif(|ien bem $a{laia unb C^inil^ipe bi4 meit na4^
SBeßen ^in lebt (Villayieeneio 169, Otculati 86). Sie finb
f<^laiit gebaut , Don lebhaftem (Bejt^t unb flol)em 9nfe^n mit tieinen
tebenbigen Vugen ; Iblernafen finb bei i^nen b&^fig , fie ^aben fein
gef<^nittette Sippen , Diele Don il^nen finb }iemU4 mei^ unb bftrtig,
DieOei^t in golge Don aRif4)ung mit fpanif^n ffleibern. 3(re ^aupt«
544 Tit 3tncali4 , ^amro« , <Eofdnei , 9uinM
fein^e jinb bu Baparo« (OscuUti 38). t>on Imtn o6en (p. 363)
Me Kebe dnorfm ift. ffm C^ambira fanHn bic 3eftiitfn bie Sfnca«
\\^, wt\4^t feine 9of99amif battrn unb t»on fhrengcn €itteii marrn,
weitet abiodTU am Sl^arannon auf beffeti 9?orbfeite {nad^ Set gl im
Dflen M Xtgte) tie 9ameo4, auf Ux 9?otbfeite be4 ftapo bie
3qtttaoated, bie aU Kannibalen bejeic^net merben {IMtna ed. II,
112). 3)ie 9n(futere4 ober ungutere« unb fogenannten Sncabefla*
^oi finb f((^on oben bei ben 3apaT04 befproc^en morben. S>ie Cefa«
ned im DueUgebiete be4 ^guatico finb flatf }ttfammengef<bniol)en
(VillaTicencio 176). 3m (9ouoemement Duiio4 leben bie ben
6)»anietn t>on je^er freunblicben ^ u m b o 4 »el^e fi<b au4 <" bem
9on (ier entfernten ®ebiete oon 64meralba4 flnben (VeUsco in,
4, 7, Villavicencio 168), ho^ bemertt Oscolati (107), bof fit
oon bem Solte ber 9umbo4 unterfcbieben merben muffen mef<^e4 im
Seifen be4 9lapo feinen ffio^nfit bat, »eif fie, mie au4 ViiiaTi-
cen cio angiebt, Duid||ua, in4befonbere bie @prad^e Don Quito reben.
Sie ^eibnif^en 3nbianer biefer SSnber finb ^um Z^l ben 9Bei«
§en meit freunbfid^er al4 bie befebrten. (Kannibalen fcbetnt e4 unter
i^nen neuerbingd ni^t me^r ^u geben , bo(^ f((^mä(fen ft(^ bie 3ii>0'
ro4 mit %Ud^Un oom ^aare i^rer geinbe, benen fle bie gan^e ffopf«
unb 9efl(bt4^aut abjie^en um fle ju trocfnen unb ou4iu9opfen, unb
machen ftdSi Xrinff^^alen au4 i^ren <5(bdbeln (Villavicencio 359f.,
Otculati 39). €ie finb fleißig im Sanbbau, meben unb ffirben
SaumtDoOenjeuge unb bauen meit beffere ^öl^erne ^Aufer a14 bie an*
beten Sdlter, bie jum X^il (3a)»aro4, 9ugutero4 u. a.) au4 9aum<
bafi i^te ffleiber machen (VillaviceDcio 170, 366). «u4 treiben
bie 3it)ato4 Zauf<ti^anbel mit e<^meinen unb 91a4td^ten , mit So4)4
unb €ali, bie fie gegen Weffer unb 9e;te umfe^en. Da fie flet4 Ueber«
f&Uen au4gefe|t finb, bringen fie an i^ren fBo^nungen (toei Z^flren
an bie fie Nad^t4 forgfiltig oerf^anjen , unb f^lagen fpi^ige ^dljer
al4 gaOen ffir ben geinb um^er in bie (Stbe. 3bofe obet %mpt\ b«'
ben biefe Sdltet m^t, bo<^ glauben bie meiften t>on i^nen an ein
gttte4 unb ein bafe4 $rincit) unb an ein Seben na4 bem Zobe, ober
»ietme^t on €eelen»anbetung (ebenb. 361, 370). SieOet^t fte^t ba4
9re<^mittel ba4 bie 3ioaro4 atte aWorgen nebmen (ebenb. 873)« in 9e>
lie^ung )tt il^ren religidfen SorfleUungen. 9ei wii^tigen «ngelegem
Reiten n>irb ber So^rfager um 9lat^ gefragt , ber bur«^ ben •ennf
Ibit Slifflonen »on flapno«. 545
eine« 6ecattf((^enbcn ®etr&nte« fic^ in Un baju etfoibnU^n Sußanb
Ux (Sfllafc t>tx\ti^t
3m 3a^re 1589 ( 1567, Rodriguez I, 7) maten bte Sefuiten
nac^ $ctu gefommen unb breiteten Don bort namentüc^ feit 1638
i^re SRiffion^t^&tigfett über SRa^nad aud , ju bem jie in iiemli^ un>
beßimmter Vuibf^nung l^QUptf&c^Udb bie S&nber am ^a^a^a ^mU
laga unbUcayaU rechneten (Lettres ed. II 121), unb eine groge Stenge
berfelben i^ ibr ^um Opfer gefoüen. S)ad 93olf ber 9Ra|^nad felb^
lebte am Staranon abm&rtd oon Sorja unb am unteren SRapo (Ro-
driguez III, c 2 u. 12).
Sie oon &uito ößli^ mol^nenben Sdlter , bie an feinen t>iVLd
gemd^nt maren, emt>5rten ^^ oielfac^ gegen bie @)>anier, befonber«
bieSofane«. gu biefen begab ft^ (1602) $ater Kap^ael ger«
rer unb errang ^mar bebeutenbe (Srfolge bei i^nen, nadSibem er aber
(1611) ben SR&rt^rertob geworben mar (Rodriguez I, 10) b^ben
aUe fpdteren Serfucbe ber ÜRifitonare in beh ndrblic^en Säubern oon
9Ko(oa unb bei ben 6ucumbioi ni^t rec^t Surgel fa{fen moHen ( Ve-
las CO III, 4, 1 f.). 3)ie ^uambopa« unb ^acai am oberen $a{la)a
unb SKacad mürben nid^t o^ne ®4mierigfeit, bo^ erfolgrei^^ feit
1551 Don ben Spaniern befämpft unb untermorfen, bie ftolonifa«
tion ging Dormirt^, bid 1599* ber furchtbare ^uffianb berSibarod
unter bem ^iuptUnge Cluirruba au4bra<^: bem (Bouoerneur bei
Sanbel goffen Pe gef(!^moli<nel ®olb in ben aXunb, bamit er fli^ba'
ran f&ttige — ein Serfa^ren bal nur i>on fpiteren @4rift{leOern ben
91raucanern in S^ile gegen Valdivia }ugef(^rieben mirb — , t>tx*
mufieten bann SD^du^^i^i^tigo unbSaen, Soia unb Uuijol, unb
meber fpanif(^e Ferren nod^ bie 1631 ju i^nen gelangten Sefuiten ^a»
ben {te ^u unterwerfen Dermoc^t; jene mürben k>on ibnen immer nur
aud bem Hinterhalte unb befonberd bei 9lact^t , nie in offener ®ä^\a^t
angegriffen, uberaQ flofien pe oor ben S^riften, ^ogen flc^ jurud ober
fingen ft^i f^lbfi auf, menn fie i^nen in bie <H&nbe fielen. ®ie flnb
feitbem bil ^eute i^nen fleti feinbUc^ unb gefA^rlii!^ geblieben ( Ve-
lasco III, 4, 8 f. u. 16).
9m oberen <Huaaaga im ®ebirgllanb oon Huanuco mürbe bie
erfie SRiffion 1631 gegrünbet (Skinner II, 1). Sie ^rooin« SRai^'
* di \fi bieg badfclbe 3abr in toel^em bie 9lraucaner 6 oon ben 6pa-
nicm gegrünbete Ctabte in dbile aer^brttn.
546 t>it amfftonen ))oii SOta^nod.
na« f)aitt fc^ 15 3a(^re t^or^er Un 6t><tniern in fnebli(^ct Seife er«
geben, aUe übrigen SSnber am Statannon aber mürben t^nen bur<^
bie 3efutten erobert (VelascoIU^ö, 1), beten X^ttgteit jeboi!^ am
oberen Saufe t>H Strome«, mo 1640 ba« erfle Wifflon«borf entßanb,
bauptfAdiiU^ burc^ ben gSnsUcf^en UBibermiOen ber eingeborenen in
fepjle^enben Dörfern jufammenjuleben, fel^r erfd^^wert »urbe (ebenb.
III, 5, 6). 3)er ^uffianb ber in SRapna« 1637 au«gebrodl^en »ar,
mürbe ' qlMlxd) befSmt^ft , ba i^n ein eingeborener Häuptling ben
SlJaniern Derrat^en ^atte (ebenb. III, 5, 5). ©eit 1644 ff. 33. brei-
teten p<^ bie 3efuiten am ^uaOaga meiter au« unb gingen 1651 }U
ben SaQifeca« unb ©etebo« am Uca^afe, mo fit inbeffen bur<^ bie
@ipibo«, bie Jfeinbe ber (enteren, ein ungludlic^e« 6nbe nahmen, ba«
ben Serfaa ber bortigen SRiffonen na(^ fic^ jog (S kinner n, 6).
a)ie Sölfer bie in ben OTiffionen am Marannon in ben 33. 1638—
1682 belehrt mürben unb bie »amen ber in biefer 3eit geflifteten
2)drfer ftnben fit^ bei Rodriguez (V, 14), unb bei Velasco (III,
6, 9) . meiner bie au«fü^rlid^e (&t\^\^U biefer üRifflonen giebt (für«
(er Castelnau IV, 416 ff.; Ueberft^t ber 9)<Kffionen am 9Karannon
unb oberen ^uaüaga bei Maw 92). 6eit 1660 begannen au(^ bie
Sfran€i«caner i^re Z^atigfeit am oberen ^uaQaga, mel^e iebo^ bei
meitem nid^t bie 9u«be^nung erlangte mie bie ber 3efuiten. 1 663
beftanben SRif|ionen in SRapna« am unteren Slarannon, mo
9oria ober Sorgia ^auptfiti ber 3efuiten mar (Lettres edif. n,
121), am ^aflaja, ^uatlaga, unteren Ucai^ale unb in (Sron So«
cama; balb barauf tamen fol(^e am oberen 9?apo ^inju; man
ji^Ite bamal« 100000 S^riflen unter ben 3nbianern,^ oon be«
nen jebod^ 1680 bur(^ peflartige ftränf^eiten etma jmei 3)ritt^eile
hingerafft mürben (Velasco III, 5, 7. n&^ere« baräber ebenb. 15).
3u biefen Serluflen famen nocb biejenigen mclt^e bie Don ®ran $ara
am SRarannon oorbringenben $ortugiefen burt^ 9Renf(!^enraub unb
Sffaoenfang i^nen jufugten, mie mir (p. 430) f(6on erm&^nt ^aben.
Obgleich aud^ in biefer Seit unb fpdter^in no(^ eine gro^e ^Inga^I
neuer SWifflonen gefiiftet mürbe (f. Velasco III, 5, 10 f.), fo liefen
|t(!^ bod) bie Eingeborenen feine«meg« immer bie Regierung ber from«
men S&ter fo bereitmiüig gefatten a(« e« ^iernad^ ben ^nfcf^ein gemin«
nen tann. 2)ie Gocama« enM>örten fi(^ gegen fle 1660, unb bur^
ben ^uffianb ber $iro« unb Sunino« (1695) ging i^nen ein gro|er
Htcuere Suflänbe. 547
X^^eil bf« lUoi;alc 6td jur Bereinigung bed 3auia mit bem Sjvunmac
mieber Derforen (ebenb., t>^\, III, 5, 14). S)agegen mürben in berief«
ten $eriobe ber Sefuitcn^Wiffionen (1727—1768) bie e^emal« ma(^«
tigcn ^guaricod, SncabeQobo^, ^utumapo«, @imigaed be« Xigre
unb felbjl ein X^eil ber 3ibarod bem (^^riflent^ume gemonnen
(ebenb. tl).
Tili ber Sertreibung ber 3efuiten Derfielen bie t^on i^nen gegrün«
beten Dörfer mieber: bie Dom $oter 9ri|^ (1686) unb onberen am
^apo unb bei ben Omagua« angelegten ^iffionen e;iflircn f(^on feit
langer 3cit nic^t me^r (Osculati 198); ebenfo finb bie an ben ffib*
liefen Bußuffen be« SD^arannon fämmtli^l t>erlaffen, nur Särapacu bt*
befielt no4) fort (Gaste Inau IV, 896, Dgf. Aber ben neueren 3U'
jlanb ber SWifjtonen Velasco III, 5, 16 ff.).
^ie Ser^ältnijfe in benen bie 3nbianer felbfl leben , mcrben burd^'
gängig traurig gefc^ilbert. ,,3m Ser^SItni^ ^u ber 3€it in ber mir
leben/ fogt $dppig (II, 363), „ifl bie Barbarei unb Ungered^tig«
feit bed Serfabrend gegen bie Eingeborenen oon Wa^nad ni(||t gerin»
ger aU im 16. 3a^r^unbert/' ^ntä) ffro^nen unb ^arte Sienfibarfeit
jeber 9rt gebrficf t unb um bie grudiite i^red gleiged betrogen , {eigen
fte natürlich nur geringen Xrieb etma« ju ermerben ; i^re (Beiflli^en
finb bie reic^fien ^außeut^ im Sonbe, beren ^au« eine itrambube, unb
bie armen 3nbianer muffen felbfl bie unbrauc^barßen ^anbeldartifel
fic^ oon i^nen aufbringen laffen. ^ie fiamifla«; oon ie^er burd^
(Se^orfam unb dmpf&nglidS^feit für Sele^rung audge{ei(^net (ebenb.
315), ^aben ft^ am meiflen unter aUen einem cioiliflrten Seben ge«
nähert, unb oerbanfen mie bie übrigen Solfer bie ffortfc^ritte bie fie
in biefer 9tidS)tung gema(!^t ^aben, audfd^lieflicb ben 3efuiten. 3)ie
bürgerliche (Regierung ber 3)5rfer ifl ein 9tef) ber oon Unteren einge«
führten flrengen $oli{ei (ebenb. 388 ff.). Die ß^olone« m&^len f!(^
einen ^Icalben, treiben etma« <&anbel unb tennen ben 9Bert(i bed (Sei«
be« fe^r gut (ebenb. 325 f.). S)ie ^anbeUartifel ber 3nbianer oon
IRapnad ftnb Zabaf SarfapariUa mei^e« Sßat^d unb einige $robutte
i^rer 3nbufirie (ebenb. 458). 9u(^ bie ro^^eflen @t&mme (laben neben
ber 3agb etmad Sanbbau; fie föUen bie Sä^me unb laffen fie audtrocf'
nen, brennen bad Sufc^merf ab unb füen bonn ein mentg 3Raid, t>flon«
jen 9ucca unb $fatanen; ton ^audt^ieren iiel^en fie nur einige
^mxm (ebenb. 373). Som E^rißent^um ifi bei ifinen natürli^
548 9ltnttt 3uflftnbc in SRapnal.
taum no^ eine 6))ur ju ftnben. 3n ben ehemaligen 9lifflon«bdrfeni
am Starannon (6an 3ofe u. a.) fle^^en tie Singebocenen in inteflec'
tueOet Se^ie^une fe^r tief (Hern don 210); ebenfo totxUn Vit gort«
fi^ritte tit de in Sata^aeii gemacht (aben , aU fe^t unbebeutenb ge«
fi^ilbert (Smyth and L. 205): fie fteiben fi(^ etma« beffer, befugen
bie Stillt, finb i^rcm $abre ge^otfam unb leben etma^ orbentlid^r
itnb friebli(^er unteteinanber Üh bie ^eibnif^en 3nbianer , aber Un«
teinlic^teit gaulbeit Xruntfuc^t unb bie ungeorbneten ebeli<(en
Ser(&Itni{fe finb }iemli(^ biefelben geblieben. SBei ben 4rip(^en 3n«
bianem bet ^roi^incia bei Oriente i»on Scuabor enbUct^ tommen jioar
aXorb unb S^ebruf!^ fajt gar nid^t i>or, fie finb tl^tlx^, menigßen«
untereinanber , (eben aber ungefcflig , [u<^en fi(b allem Serte^re mit ben
ffoloniflen möglic^ft {u entließen unb miffen f^ oft 10 unb felbft
20 3al^re lang oor i^ren ^rie^ern ju berbergen, benn fie furzten bie
oielen 9eitf(^en^afen unb bie Vu^beutung bur<^ bie legieren ebenfo
fe^r »ie ben 3)ru(( ber erfreu , oon benen fie jur Vrbeit gejmungen
ober au4 meggefangen unb oerfauft werben (Villavlcencio 353
ff.) : no4 ie|t erlaubt bie Regierung bat geraubte Jtnaben unb Sei«
ber bom Kapo — ein Jtnabe für ein Seil im ffiertfie oon einem 2>oi«
lar — na«^ Quito oer^anbelt merben , ba man fie bort taufen Idf t
(Oscttlati 118, 147).
^nä M« MtiawKii tt. OHtlirT in MM^fl.
To avoid fine, this book should be returned on
or befor« the date last stamped bdow
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