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Full text of "Anton Friderich Büschings ... wöchentliche nachrichten von neuen landcharten, geographischen, statistischen und historischen büchern und sachen. 1.-[15.] jahrgang. 1773-[1787]"

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— 


D, Anton Friderich Buͤſchings 
Esn. preußl. Oberconfißorialrathe, " 
auch Directors des vereinigten Berlinifchen und Colniſchen 
Somnpi ö “ 


Wöchentliche Nachrichten 
von 
neuen gandeharten 


geographifchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Buͤchern | und Serien 





Vierter Zahrgang 1776, 





Berlin, 
bey Haude und Spenen 1777: 


Nocheicht an an den Eefer: 


Ri Seitenzahl des 29ſten Eds ift ganz 
richtig: denn anflatt von ©, 2 33 bie: 
zu gehen, zaͤhlet fie 283:290: alſo fei 
jene Zahlen, hingegen diefe kommen dop 
wor. In ben-Xegiftern iſt biefon 2 das er 
mal ein a beygeßuat. | 


. Anton Friedrich Blſchinoe 
Wöchentliche Nachrichten -. 
von neuen Landeharten, - 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 

un. en Büchern und Sachen. 

par De vierten Jahrgangs 


! 

} 

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| 14033 Erſtes Stud, ' 


[2 


* 
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Am ıflen Jaͤnner 1776 
| W Berlin, bep Hande and Spener. 





Unmaegebliche Vorſchlaͤge, wie.die Perſaute und 
Audde in Sinter-Pommern ſchifbar gemacht wer⸗ . 
‚den Fönnen, um Colberg mit Datiäiege - 
und Weichſel su verbinden. ' -- j 


on Hinter-Dommern, in dem Koͤniglichen Amt Neu 
y Stettin, bey dem Dorf Perfangig, iſt ein kiej⸗ 
ner, See, der von umberfiegenden Quellen entſtehet. 
Cr Hat einen Abflug, welcher die. Perfante genennet 
wird. Diefer ift im Anfang Mein, nimmt aber for 
gleich verfchiedene Baͤche auf, und treiber Schon die eine 
Kleine Halbe viertel Meile von dem See entlegene Pers ı 
fangigers Muͤhle, eine halbe Meile weiter, Vie Rlings 
| beckſche. und eine viertel Meile von dieſer, die Bin⸗ 
ningfche Mühle, und hierauf verfchiedene andere . 
Sie nimmt ihren Lauf über die Dörfer Valm und Crefd 
fin, nach dee Stade Cörlin, und alsdenn nach der 
Stadt Colberg. je welter fie kauft, deſts anfehntis 
hher wird fie. Man har ſchon fange gewuͤnſchet, daß 
fe ſchifbar gemacht werden moͤgte: man hat ſich aber 
—* zwey, Haupt⸗Schwierigkelten davon abhaltte 
dien, a — 


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Erſtlich, hat nian geglaubt, daß die Koſten, t 
. Nußen weit überfteigen würden. Denn da der SI 
‚von feigem Urſprung an bis Colberg , über 300 % 
alle, und der ſtaͤrkſte Fall zwifchen feinem Anfang u 
em Dorf Ereffin ſey, welches einen Raum von 3 M 
fen ausmacht: fo würden vi Schleuſen nöchig fen 
diefe aber ein großes Kapital erforbern., von welche 
kein verhältnißmäßiger Nußen erwartet werden koͤnne 
Zweytens, bat man gemeynet, daß der See a 

- "welchen ber Fluß entfteher,, nicht Waller genug bat 


um ihn zur Schiffart hinlaͤnglich anzufüllen. 


» Beyde Schwierigkeiten habe viel Schein, fie Ic 
fen ſich aber dach vielleicht aus dem Wege räumen. . 
Was die erfte anbetrift, fo frage ich, woher nıc 
wife, daß der Fall der Perfante, von ihrem Anfas 
an bisiniberg, ber; 300 Fuß hetrage Ich halte di 
ſes nicht nur fuͤr ungewiß, ſondern auch für ganz ıu 

wahrſcheiaſnh. Die Perſame mag bie zu ihrem Kir 
fing in die Oſtſee, mie allen ihren Krͤmmungen, etw 
32 Meilen groß ſeyn. Nun verfichert der Engländ, 
Bmeaton, burch forgfältige Unterſuchung gefunde 
zu haben, daß der Fluß Eee in England, innerhal 
1 englifcher, das ift, 74 deutfchen Meilen, 111 Sch 
e falle. Nach diefem Maasſtabe, würde der Fall de 
ganzen Perſante noch nicht 200 Fuß betragen. € 
iſt aber vermuchlich weit geringer. Piccard hat aut 
gerechnet, daß die Seine in Frankreich, in Gegende 
mo fie ſchnell genug fließet, auf jede 100 Schuhe nu 
tum den fünften Theil eines Zolls falle. Alſo betraͤh 
der Fall eines fchnellen Fluſſes innerhalb einer deut 
fen Meile, noch nicht vier Fuß, und der Falk. dei 
.. „ganzen Derfante etwa 48 Fuß. Es iſt diesmal nich 
-uöthig, das Verhaͤltniß der Füße, und dieſe ganze Sa 
che genau zu beſtimmen, fondern zu der gegenmäftiger 

Abſicht ift genug, wenn alles nur fo angegeben wird, 
wie ed ungefähr feyn. mag. Ohne Zwetfel muͤſſen ir 
ber Perſante Schleuſen qugelegt werden, wer fi 


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ſchifbar werden N; und dieſe ſowohl als die Aueg 
bung des Fluſſes, um demſelben allenthalben, inſond 


heit dis Creſſin, ‘eine hinlaͤngliche Tiefe zu. verſchaffe 


wuͤrde allerdings eine anſehnliche Summe Geldes 


fordern. Allein es. wäre auch ber Muͤhe wer 


ſelbige anzuwenden. Der Koͤnig, bat in der PAR 


ſchaft der Perſante, unterfchiedene Aemter, als LTe 


ſtettin, Bublitz, Coͤrlin und Colberg, Das: er 
bat einen fruchtbaren Boden, und eönnte. weit ergiel 
ger gemacht werden, als es ſchon wirklich iſt. D 
Produete deſſelben und der übrigen. Aemter, koͤnn 
nirgends als zu Colberg mit Vortheil verkauft werde 
weil die kleinen Staͤdte ſo vieh, ja noch mehr- Getrei 
bauen, als fie noͤthig haben. Es iſt aber Colberg wı 
der Start Nen⸗Stettin über ro ſtarke Meilen er 
fernt , eifo ift die Fracht zu fojtbar, wenn men dab 


Getreide auf Wagen fahren will, Wick zahlreich 


find bie.adelichen Dörfer und Güter , welche. auf be 
deu Seiten der Perfante. liegen, und denen die Schi 
fart.auf diefem Fluß, zue Ausfuhr ihrer Producte un 
gemein vortheilhaft ſeyn würde. ülleberhaupt wuͤrl 
der Fleiß det Einwohner der ganzen Gegend, dus 


welche die. Perſante ſließet, ſehr ſteigen, und der A 
hau des Landes merklich befoͤrdert werden, wenn d 


Ausfuhr der gewonnenen MNroducte durch eine Sch! 
fart erleichtert wuͤrde, Selbſt die an den. Neu: Str 


tinſchen Kreis gräuzende Gegend von. Wefts Preußei 


würde. piel gewinnen, denn da fie reich an Hola i 
jp wuͤrde daffelbige nach der. Perfante, und auf berft 
ben nach Eolderg gebracht werden koͤnnen. Alſo 
wahrſcheinlich sen, daß eine geringe Auflage. auf d 
Schiffart, die-Koften bald erfehen würde. 
Die zweyte Schwierigkeit läft fich auch wohl hebeı 
Dan muß zugeben, daß der Perfänziger Sea web: 
geoß, noch jehr wafferreich fen: allein.die aus demſe 
ben Ned Perfaute, bat fo viel Waffer, daß fir ha 
nad ihrem Anfang eine Dale treiben: faun. | 
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527 


| ’ % D - 


Uegt auch ber große Raddatzſche Ser nur !. 
‘Halbe viertel, Meile, und der Streigiger See, 
das fogegannte Dußver Sir betraͤchtlich irekflı 
nur eine yiertet Meile von dem Anfang der P 
je die ‚genannten beyden Bern find fd 





Be gewoͤnlich find. 

Dem Vlrafietiinghen Brei und hen € 
genden, koͤnnte noch durch eine andere Schiffart a 
en werden. Die Kudde entfichet uns ein: 
Ser im Amt Bubls Namens Billerbeck. 8 
hier kauft ſie Aber. die Wurv⸗Muͤhle nad d. 
gehen See Virchow sber Wurchow, an- w 
chem die Dirfer Grumsdorf, Wurhow u 
SGSaſſenburg ttegent. Aus demſelben gehet fie dur 
Saſſenburg in den See Schmaunſch, nad} 

durch das Neu⸗ Stettinſche Amtsdorf Sparfee, m 

ſelbſt fie‘ eine Muͤhle treibet, und in den großen S 
‚wäm. . Wanfle aus biefem wieder heraus komm 
Sankt fie zwiſchen Broßsund RKlein⸗Kuddow a 
Pdf Jaſtrow, und Mitte, bey welcher letzt 
tadt fie fig ‚mit ber Liche veremiget. Zwiſche 
- BRudbom und Lande, nimmt fie bey Wangeror 
den Fluß Zahn anf, welcher ans Weſiprenßzen kom 
, Bern die Muͤhlen, welche son dem Dorf RKuddor 
an, auf ber Rudde erbauet find,‘ weggenommen 
* an Graben verlegt, oder gar an ſtatt derſe! 
ben Windmuͤhlen erbauet, auch von Kuddow bi 
Landek, welchen Oerter Entfernung etwa 13 Meil 
betragt, wegen: des daſigen ſtaͤrkſten Falls des Shui 
I; ei ein paar Schleuſen angelegt, und emige ſeicht 
Seller: tiefer ausgegraben würden : ſo wäre ein: 
Schiffart von Leu s Stettin bis in bie Vetze en 


Bes und weil Stade zwiſchen den Open 


Seine und Yilm m Sao, de —9* —* * 


F 


Fließ verbunden find, „welches tiefer auogegrahen, 
und ſchifbar gemacht, der Streitziger See aber mit 
der. Perſante verbunden ‚werden‘ kann, wie oben 
ſchon geſagt worden: fo koͤnnte man aus ‚ber Liege, 
und .alfo auch aus der Weichſel nach Colberg ſchif⸗ 
fen, woraus ein vielfältiger und großer Nutzen ents 
fiehen würde. Lich. habe die Mareriafian zu die⸗ 
‚fen Borichlägen, dem Herrn Präpefitus Kypke in 
Freu Stettin ju verdanken, weicher ein in der: Dir 
Tonomie wöhl erfahrner Mann ift. 
| Geſchicht⸗ der Landcharten von dem 
DBDistum Denabräd. - 
Die erſte Charte von dem: Bistum] —e 
zeichnete 1631 der Doctor Joh. Gigas, und fie 
war dazumahl für “einen 'erftert Werfüch gut genug. 
In feine Fußſtapfen trat über hundert Jahr. her⸗ 
nah, ein anderer ‚Doktor der. Arztieywifienichaft; 
nemlich Joh. Zemrich Meuſchen (niche lan 
ſchen wie ihn die Charte fehlerhaft nennt,) 
Osnabruͤck welcher die Charte verbeſſerte, Inforbens 
heit das Bistum In feine Aemter abtheilte. Tob. 
Mayer gab dieſer Zeichnung eine befiere Form, und 
die Somanmlichen Erben machten fiel 1753. durch 
den Stich bekannt. Sie fällt gut in die Augen, 
Bat aber noch viel Fehler in der Lage der Oerter, 
and in den Graͤnzen der Aemter, eu mangeln auch 
ziel Orten, und es find noch andere Unrichtigkel⸗ 
ten in derſelben. Le Rouge zu Maris. hut · dieſe 
Charte 1757 auf ſeinen halben Bogen in klein Fo⸗ 
fo gebracht. haben die Herren: von dem 
Bufche und 'von Benoit, das Bistum auf bag 
neue mit großem Fleiß aufgenommen, und in-sine 
Charte von 17 Blättern gebracht, welche an Walls 
Rändigkeis und Nichtigkeit wohl kaum ihres gleichen 
Bat, Sie iſt in: das Cabinet des Koͤnigs von Groß⸗ 
Britannien gekommen, ein Auszug aus derſelben 
aber in Kupfer geſtochen worden. Dieſer hat on 
Set; Gmabrugenfi Pop nova ‚delinensie,, lin 
3 


— 


ugs 5 Sicher an “lem © und behndern Charten von: 


— 
> ' 
B a .r 
» - . » 


petaũ opera Georg Wilhelm L. B. —* Progı 
buni legionis in militia mag. Br. Reg. Eledt. F 
Küneb, cet, et Frauc. — * — de Benoit, in eade 
militia ot cohorte Architelt, militar, centurioni 
ad geographiae segulas jundtim effecta. Longizı 
“ dinem urbis asnabr, varıis obfervationibus confi 
maviz M, Octob. 1772: G. C. Lichtenberg , Pro 
miloſ. er nrachem. Göring, 1 Bogen in gewoͤn 
"den Yandcharten, Gormat, "Unten eher, Pineelin 
ſculp. Hamb. Dieie Charte enthält und unterſcheid 


aile Stäpte, Fiecken, Weichbilder, Sufter und Kloͤſter 


evangeliſche und. katholiſche Kirchdorfer und Bauer 
ſyhaften, adeliche Haͤuſer und Guͤter, einſtaͤndig 


_ Hoͤfe , Warten Waſſer⸗ und Wind⸗ Müplen; : ea 


ſtraßen md Dämme, ° Die Bage’der Hanptftadt, i 


hier anders, als in der Menfchenfchen Charte, dem 


"ihre Pänge iſt 25 Sr. 38 Min. und die Breite 52 Gr 
16 Min, 12 Ser, Man hat dieſe Beſtimmung der 
goͤttingſchen Profeſſor Herr Lichtenberg zu danken 
dem die Landſchaft des Bistums djeſelbige aufgetragen, 
und zu deſſen Beobachtungen fie in der Eile eine Stern⸗ 
werte zu Osnabruͤck anfgeführer hat. Sollte die Yan 
ge nicht fo richtig beitimme ſeyn, als Die. Drelte, fo 
darf man fich daruͤher deſto weniger wundern, da ſelbſt 
die Laͤnge der Stadt Berlin noch nicht gewiß iſt. Sonft 
ſcheinet es, daß nicht ein Anziger erheblicher Fehler in 
‚der Eharte ſey. In dem zweyten Theil der vortrefli- 
chen Datreotifchen Phahtafien des Keern Juſtitz⸗ 
raths Moͤſer, finder mar ©. 480 fi einige Nachrichten 
von diefer Charte, und non der Lichtenhergiſchen Beſtim⸗ 
ums der geographifchen. Rage der Stadt Osnabruͤck. 
Wäre die Pingelingſche Schrift runder, oder der ſchoͤnen 
franzhſiſchen Laudcharten / Schrift Anlicher, fo waͤre dies 
fe Charte in allen Stuͤcken vortreflich. Nimmt man 
auch. die Charte yon der Burgfreiheit Wulften, wel⸗ 
be1703 zu Wien geſtochen werben, dazu, fo wird 
‚weh an den angezeigten Blaͤttern wohl alles haben, 


- 


- “ 2 


. 
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worden. Von der kleinern Abbildung deffetben-auf den 
wefiphäliichen Kreiſe, rede ich nicht. 
In den amb uͤrgiſchen Veytraͤgen von g% 


lehrten Sachen vom October 1775, wird S. 40 
der Schmalingiſche Auszug aus der Geographie, 
angezeigt, und bey diefer Gelegenheit angemerkt , daß 
es noch ganz an einem brauchbaren und richtigen Eoms 
pendio der Geographie für Schulen fehle. _ Diefe An⸗ 


— 7 
diefem Serum durch den Ruyfertic bekannt gemacht 


= 


Cyharten von den angränzenden Ländern, und von dem 


— 


— 


merkung ift wahre Wenn aber hinzugeſetzt wird, ich 


hätte in meinen Auszug fein Compenbium liefern‘ 


wollen, und ver Recenf.nt wife überhaupt nicht 


seht, was ich geliefert habe, fo ift das etfte zwar 


auch wahr, und Ich habe’ es jelbft geſagt, das letzte 
aber iſt ſehr ſeltſam. Ich habe geliefert was der Ti⸗ 
tul anduͤndiget, einen Auszug aus meinem groͤßern 


Werk, und davon kann einen jeden der Augenſchein . 


Überzeugen, Der Berfaffer fährt in dem angefahgenen 


unhoͤflichen Ton fort zu fagen , td) follte ein Compen⸗ 


diam der Geographie für. die Schulen fehreiben, ftelle - 


aber anſtatt deſſelben bald diefes bald jenes Handbuch. 
ans Licht, das man von mir nicht verlange. . licht. 


Yerlange? aber man braichet fie doch. Vicht ver: 


Jange? veranlaßer und fordert fie eines meiner Aemter 
nicht eben ſo gut, als viele Handbücher anderer Schtifte 
felier von ihren Aertiern verlangt, oder veranlaßt wer ⸗ 


den? “Lehre ich uicht ſelbſt über „meine Handbuͤcher? 


— 


entſtehen ſie nicht aus ſolchem verſchiedene Jahre lang 


ettheiitem Unterricht?‘ Wer hat denn, das Recht von 
elnem Schrlftſteller zu verlangen, ober ihm vorzuſchrei⸗ 
ben, was er ſchreiben und nicht ſchreiben jo? Oleſer 
unbeſcheidene Recenſent? Gewiß nicht. Die Buchhaͤnd ⸗ 
ler? Ich habe kein einziges Buch auf Verlangen eines 
Onhänklers gefchrieben, od es gleich. in keinem Jahr 


N ſolchem Buchhoͤnd leriſchen Verlangen “gefehlt bat. 
Das Bublicam? mer macht es ans? Und wenn ſich 
. A 


— — —— — — 


⸗ 
* J 
’ Y 7 
einige zu Repraͤſentanten deſſelben aufwerfen wollen 
werden fie von andern dafür erfannt werden ? Könner 
nicht andere auftreten und ſagen, wir verlangen- daı 


Buch nicht von dem Wann, von weichen es andere ver 


langt haben? Wehe den Gelehrten, wenn fie nich 
mehr nach ihrer eigenen Einficht, Wahl. und Liebhabe 
rey, fehreiben dürfen. » 2 

Ich ergreife diefe Gelegenheit, um sffentlich zu bit 
ten, dag man nicht aufhören möge, mir zur Verbeſſe 
rung meiner Erdbefchreibung von Zeit zu Zeit aütig be 


J haͤlflich zu ſeyn. Sch kann wegen derſelben jetzt keiner 


fo großen Briefwechſel mehr führen, als ehedeſſen, id 
werde aber niemals aufhören, alle Werbefferungen miı 
vielem Dank anzunehmen. Die geographifchen Ver: 


anderungen find jährlich fo zahlreih, daß meine Auf 


merkſamkeit, fo groß fie auch ift, nicht zureicht, alle zi 
bemerken, und die meiften werden nicht einmal öffent 
lich bekannt. Es tft Teiche zu erweiſen, daß ein.arbeit 
famer Dann täglid) und lebenslang genug zu thun bat, 
wenn er alle neue geographifche, ſtatiſtiſche und biftort, 
ſche Bücher und Schriften, welche von Zeit zü Zeit in 
verſchledeuen Ländern und Sprachen ans Fichte treten, 
unfchaffen und fefen will, um fie zur Verbefferung 
und Fortſetzung eines folchen Werks, als das meinige 
if, zu gebrauchen. Und dach reichen gedruckte Bücher 
dazu noch lange niche bin, fondern die Liebhaber der 


Erdbeſchreibung, muͤſſen die Geographen Ichriftlich uns 


terftügen, wenn derſelben Werke einen erwuͤnſchten Grad 
der Vollkommenheit erlangen und behalten follen, 


An bem Paftor und Hector Joh. Jacob garder 


zu Riga, welcher am „Dec, vorigen Jahrs geſtorben 
iſt, hat die gelehrte Wett einen brauchbaren Mann vers 
loren. Seine Anmerkungen zu des fogenannten Abt 


Bazin Philofopbie der Befchichte, enthalten viel 
Gutes Erwar aus Königsberg in Preußen’ gebürtig, 
und iſt nur di Jahre ind einige Monate alt geworden, 


y . 
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DEE EEE) ups Zn 


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Akten Friedrich Biſhins a 


El entliche Nachrichten 
von neuen Landcharten 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Buͤchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgang 


Zweytes Stuͤck. 
Am Bten Jänner, 1775: — 





Berlin, bey gande und Spener. 4 
—s 2 





otiſche Phantaſien von  Suftue min, 

——S— von feiner Tochter J LT, Aa 
von Yorgt, geb. 1MTöfern, - Eee Theil 1778 . 
zweyter Theil 1776, in Oxtap Ögten doch alle . 
DPhantaſien fo vernünftig und ſchoͤn ſeyn, als dieſe Mo⸗ 
ſerſchen Dank ſey der aufgeklaͤrten Frau, welche die⸗ 
ſelben aus den Beylagen zu ben Osnabruͤckiſchen Intel 
ligenz⸗Blaͤttern, und als andern Blaͤttern, geſammlet, 
und verbunden herausgegeben hat. Herr Juſtitzrath 
Moͤſer iſt ein geiſtreicher, ſehr beleſener und gelehrter 
Mann, ein philoſophiſcher Kepf, der ſeine gruͤndll⸗ 
Hm Gedanken auf eine ſehr gefällige Weiſe vortraͤgt. 
Auch wenn er ſcherzet, bleibe er immer in den Schrañ⸗ 
den der Wohlanſtaͤndigkeit, und iſt allezeit —** 
In ·beyden Theilen diefes Werks, find politische Auffür 
Be, welche große Achtung: verdienen, und bieſer kann 
bier nur Erwaͤhnung geſchehen. 

In dem erſten Theit, And die Gedanken über den. 
Verfall der Handiung. in den Pandftädten, & 7. f. fehr  - 
patriotiſch. (Er iſt nicht damit zufrieden, daß die deute _ 
fchen Landſtaͤdte den Bremern amd Hamburgern ihte 
Wanufſacturen BTW, nu nicht unmicteldar Gew. 


Ä 
ON 
° 27 


2 
Zn | 


40 a 
. bein. Wenn gleich feine Klagen nicht anf alle Pänd 
und Städte In Deutſchland paffen, fo verdienen fle do 
von vielen heherziget zu werden! Dean fol für gut 
Eeinſamen forgen, wenn der Handel mit Leinwand fi 
beſſern ſoll. S 55. f. Iſt zwar zunächft für das Bi 
tum Osnabruͤck geſchrieben, kann aber auch in’andeı 
Ländern nuͤtzlich gebraucht werden. Daß die Osnabri 
cker zur Arbeit nach Holland gehen, wird S. 851 
einem fremden Aufſatz getadelt, und S. 93. f. 111. 
von Herrn Moͤſer vertheidigt, und für nuͤtzlich erkläre 
Unter andern fuͤhret er an, daß im jetzigen Jahrhut 
dert, fih über 4000 neue Anbarfer im Stift Osnabruͤ 
niedergelaſſen, und den hohen Preis der Ländereye 
verurſacht hätten, der in andern eurobäifchen Staate 
feines gleichen nicht habe. Sechs und funfzig Que 
bratruthen Aderland, weiche in andern Ländern Baur 
fuuͤr mittelmäßig guten Boden wuͤrden ‘gehalten werden 
braͤchten hier jaͤhrlich uͤber 4 Thaler Miethe ein. Di 
‚+ ‚Meinen Pächter lebten nicht von dem HeideSand⸗ uni 
Moor⸗ Lande, fondern von ihrem Verdienſt in Hol 
7 Aand, © Der ganze Artikel iſt defko fefenswürdiger, de 
nuaiicht nur aus dem weftphäfifchen Kreife jährlich fehr vie 
Weanſchen nach den Niederlanden zur Arbeit gehen, fon 
/ bern überhaupt bey verfchledenen europäifchen Nationen 
| gewoͤnlich iſt, in großer Anzahl nach andern Ländern 
zu gehen, um bafelbft zu arbeiten und Gelb zu verdie 
‚an. : Die Gedanken über die Mittel den übermäßigen 
. Schulden der Unterthanen zu wehren, S. 130 find 
ſehr ſcharfſinnig. Die alttägliche Sefchichte, Johann 
konnte nicht Icben, ©, 171. f. ift fo luſtig, und allent⸗ 
halben wahr, daß man fie zum Nachdenken empfehlen 
kann. Was &. 187 f. von. dem Verfall, der Hands 
werker in kleinen Städten, gefagt wird, iſt ehr merf- 
;.. würdig, wenn es gleich aunächft von den weftphälifchen‘ 
8gilt. In dem Schreiben. eines weitphälifchen Schul⸗ 
mieiſters über die Bevölkerung feines Vaterlandes, S. 
"839. finder man folgende gute ſtatiſtiſche Nachrichten 
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von dem Bistum Oenabrac. Nach der Buſſchiſchen 
Charte, (won welcher im vorigen Stuͤck geredet wor⸗ 
ben,) iſt es 28 Quadratmeilen groß. 1772 hat man 


 - 116664 Menfchen gezählt, (von welchen ©.246 die 


genaue Rechnung vorfomnit,) alfe kommen auf jede. 


Quadratmeile 4000 Köpfe, welches eine außerorbents 
lch ſtarke Bevölkerung ift, die es der Arbeit zu danken 


Bat, welche feine Nebeneinwohner in Holland verrichten.‘ 
Der Fenerſtellen find ungefähr 20000. Alles Land 
an Heiden, Mooren und Bergen, beträgt 948672 
Morgen, jeder zu 120 Calenbergiſche Ruthen gerechnet. 


So viel Land als mit 1500 daſigen Scheffeln (welche 


ſich zu den Berliniſchen wie 9 zu 8, oder wie 72 zu 
49 verhalten,) beſaͤet wird, trägt uͤber 3000 Thaler 
Pacht. Das Land bringet jaͤhrlich beynahe 20ooo 


Thaler auf, die Domainen des Landesherrn mit einge⸗ 
ſchloſſen. Der Artitel ©. 257f. zeiget, wie vortheil⸗ 
haft es ſeyn wuͤrde, wenn ſich die deutfchen Städte. 


mit Genehmigung ihrer Landesherren zur Handlung 
vereinigten. S. 269. f. werden die wahren Urſachen dee 
Aufnahm und des Falls der hanſeatiſchen Handlung, 
ſehr gründlich angegeben. . S. 307. f. trift man einen 
Vorfhlag zu einer Kormbandlungs  Gefellfchaft auf der 


Weſer, an- Auch der Artikel S. 313. f. von dem uns 


terfhiebenen Jutereſſe, welches die Randesherren von ' 


Zeit zu Zeit an ihren Städten genommen haben, iſt 


merkwuͤrdig. Das Schreiben über ein Proiect der 
Oenabruͤckiſchen Nachbaren, Eoloniften nach Weftphas 
len zu ziehen, S. 344. f. verdienet viel Aufmerkſam⸗ 
keit, Der Verfaffer billiger es nicht, fonbern hält für 
bie befte Art der Bevoͤlkerung in Weſtphalen, wenn der 
Hofgeſeſſene bie zunächk bey feinem Hofe liegende Ges 
meinheiten mit zu feinem. Hofe ziehe, Miethhaͤuſer ers 
Bihte, weiche ihm in allen kaſten zu Hülfe kommen, und 
in Diefelben Nachbaren Kinder fee,die der Gegend und 
Arbeit gewohnt find. - . 

Im zweyten Theil, iſt gleich der erſte Artikel S. 1. f. 
von dem Einfluß, den die Bevölkerung durch Nebenein⸗ 


“ 





von dem Bistum? Osnabeäd. Nach der Buſſchiſchen 
Eharte, Coon welcher im vorigen Stück: geredet wor⸗ 
ben,) ift es 28 Quadratmeilen groß. 1772 hat man 


11 


116664 Menſchen gezählt, (von welchen S. 246 die 


genane Rechnung vorkommt,) alſo kommen auf jede 


Quadratmeile 4000 Koͤpfe, welches eine außerordent⸗ 


Uch ſtarke Bevoͤlkerung iſt, die es der Arbeit zu danken 


hat, welche feine Nebeneinwohner in Holland verrichten. 
Der Fenerſtellen ſind ungefaͤhr 20000. Alles Land 
an Heiden, Mooren und Bergen, beträgt 948672 
Morgen, jeder zu 120 Calenbergiſche Ruthen gerechnet. 
GSo viel Land als mit 1300 dafigen. Scheffeln (welche 
ſich zu den Berliniſchen wie © zu 8, oder wie 72 zu 
40 verhalten,) beſaͤet wird, träge uͤber 3000 Thaler 
HVacht. Das Land bringet jährlich. beynahe 20000 
Dhaaler auf, die Domainen des Landesherrn mit einge⸗ 


floſſen. Der Artikel ©. 257f. zeiget, wie vortheil⸗ 
haft es ſeyn wuͤrde, wenn ſich die deutſchen Städte. 


mit Genehmigung ihrer Landesherren zur Handlung 


wvereinigten. ©. 269. f. werden die wahren Urſachen dee 
Aufnahm und des Falls’ der hanſeatiſchen Handlung, 


ſehr grändlich angegeben. : S. 307. f. teift. man einen 
Vorſchlag zu einer Kornhandlungs  Gefellichaft auf der 


Weſer, an. Auch der Artitel S. 313. f. von dem uns | 
‚terfhledenen Jutereſſe, welches die Landesherren von 
Seit zu Seit an ihren Städten genommen haben, if 


merkwuͤrdig. Das Schreiben über ein Project der 
Oenabruckiſchen Nachbaren, Eoloniften nach Weſtpha⸗ 


len zu ziehen, S. 344. fe verdienet viel Aufmerkſam⸗ 


keit, Ber. Verfaſſer billiget es nicht, fonbern ‚hält für 
Die befte Art der Bevoͤlkerung in Weſtphalen, wenn der 


Hefgeſeſene bie zunächk bey feinem Hofe liegende Ger 
meinheiten mit zu feinem. Hofe ziehe, Miethhaͤuſer ers. 


nichte, weiche ihm in allen Laſten gu Hälfe Eommen, und 


in dieſelben Nachbaren Kinder fege,bie der Gegend und 


ft gewohnt find. - 


In zwepteni Theil, ik gleich der erſte Artikel S. 1.1. - 
von dem Einfluß, dem die Bevoͤlkerung durch Nebenein⸗ 


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uegt anch 
3. viertel Meile, und der Streitziger See, den 


vu fogegannte Pulver ; Fließ berrächtiich waͤſſert, | 


* tet Meile von dem Anfang ber Per⸗ 
| die genannten beyden Seen find ſchon 
| g ie Kanal verhunden, und die Perfante em⸗ 
| * faihrem Lauf von beyden Selten andere 
e 


ans 7 Alſo ik wahrſcheinlich, fie 
ſolche Kaͤhne tragen koͤnnen, als auf. ver Ne⸗ 
Be gewoͤulich find. 


u Llmftettingehen Breife und andern Ser 


genden, koͤnnte noch durch eine andere Schiffart aufs 
helfen werden. Die Kudde entſtehet aus einem 
Sr im Amt Bublis Namens Billerbeck. Ben 
hier kaufe fie. Aber. die Wurv⸗Muͤhle nach dem 
großen Ste Virchow sber Wuschow, an- wet 
chem die Dorfer Grumsdorf, Wurchow und 
Saſſenburg Htegen, Aus. demjelben gehet fie durch 
Saſſenburg in den Ser Schmaunfch, nachher 
durch das Neu⸗Stettinſche Amtsdorf Sparfee, men 

ſelbſt fie‘ eine Muͤhle treiber, und in. den großen Sen 


‚wilm. . Wem fie ans biefem wieder herans kommt, - 


lauft fie zwiſchen Broßsund Klein⸗Kuddow auf 
Kandek, Jaſtrow, nad Mitte, bey welcher letzten 
Stadt fie ſich mit der Vehze vereiniget, Zwiſchen 
Kuddom und Landek, nimmt fie bey Wangerow 


ben Fluß Zahn auf, weicher ans Weſiprraßen fome. 


‚ Warn vie Muͤhlen, welche von dem Darf Kuddow 


em auf der Kudde erbauet us fm, weggenommen, 


und an Graben verlegt‘, oder gar an ſtatt derſel⸗ 
ben Windmuͤhlen erbauet, auch von Kuddow bis 
Landek, welchen Oerter Entfernung etwa 13 Meile 
beeragt, wegen des daſigen ſtaͤrkſten Falls des Fluſ⸗ 
ſes, ein paar Schleuſen angelegt, und emige ſeichte 
Siellen tiefer ausgegraben würden: fo waͤre eine 
—— von den⸗Stettin bis in bie Vete ers 
I bon ab weil pm Gtade muifhen din Dem 
—— und Vilm m Dale, die an —* ein 


dee groze Raddatz ſche Ser nur ne 5 





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5 


Fließ verbunden find‘, welches tiefer Paegrelen, 
und ſchifbar gemacht, der Streibiger Ger aber mie 
der. Perfante verbunden‘ werden kann, wie obem 
ſchon geſagt worden: fo koͤrnte man aus ber Uetze, 
und alfo aud aus der Weichſel nach Colberg ſchif⸗ 
fen, woraus ein vielfältiger und großer Nutzen ents 
chen wuͤrde. Ich babe die Materiallen zu bier 
een Beorfchlägen, dem Herrn Präpofitus Kypke iu 
Freu :Stertin ju verdanken, welcher ein in der Oe⸗ 
Tonomie wohl erfahrner Mann ift. 
Gefchichte der Randcharten von dem 
Bietum Denabrüd. N 
Die erſte Eharte von dem: Bistum] Osnabruͤck 


zeichnete 1631 der Doctor Joh. Gigas, und fie, 


war dazumahl für einen 'erften Verſuch gut genug. 
Sin feine Fußſtapfen trat, Über hundert Jahr her⸗ 


nah, ein anderer Doctor der Arzneywiſſenſchaft, 


 aemlih Joh. geinrich Meuſchen (nidhe Men⸗ 

ſchen tie ihn wie Eharte fehlerhaft nennt,) aus 
Osnabräd, welcher die Charte verbeflerte, inſonder⸗ 
beit das Bistum In feine Aemter abtheilte. Tob. 
Mayer gab diefer Zeichnung eine beſſere Form, -und 
die Fomanniſchen Erben machten fie 1753. durch 
den Stich bekänmt. -Sie fällt gut in bie Augen, 
bat aber noch viel Fehler in der Lage der Dester, 
und in den Gränzen der Aemter, es mangeln auch 
ziel Oerter, und es find noch andere Unrichtiafets 
ten in derſelben. Le Rouge zu Paris hat dieſe 
Eharte 1757 auf Seinen halben Bogen in klein Bose 


ko gebracht. Dan haben bie Herren von dem . 


Buſche und von Benoit, das Bistum auf: das 
neue mit großem Fleiß aufgenommen, und in eine 
Charte von 37 Blättern gebracht, welche an Walls 


Rinbigkeie und Michtigkeit wohl kaum ihres gleichen 


Bat, Sie HE in das Cabinet des Königs von Große 

Britanmien gekommen, ein Auszug aus derſelben 

aber in. Kupfer geſtochen worden. Dieſer hat * 

She its Gmabregenfis —— 177 ‚deinearie, I 
43- 


— 


Pr 1 
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* 


berali opera Georg Wilhelm L. B.'de’Bujehe Protr- 


buni legionis in militia mag, Br,- Reg. Elect. Br. 
Lũneb. cet, et Frasc. Chrifian de Benoit, in eadem 
militia er cohoste Architedt, militar, centurionis, 
ad geographiae regulas jundtim effecta. Longitu- 


dinem urbis osnabr, variis obfervationibus confir- 


# 


mavit M, Octob. 1772: @.C. Eichtenberg , Prof, 
mMiloſ. er nrarhem: Gösging, 1 Dosen. in gewoͤnli⸗ 


chem Landcharten⸗Format. Unten ſtehet, Pingeling 


ſculp. Hamb. Dieſe Charte enthält und unterfcheiden 


alle Staͤbte, Fiecken, Weichbilder, Stifter und Kiöfter, 


evangeliſche und katholiſche Kirchdorfer und Bauer⸗ 


haften, adelihe Hauſer und Güter, einftändige - 


Höre, Warten, Waffersund Wind Mühlen, Heer⸗ 
feraßen und Daͤmme. Die lage’ der Hauptſtadt, ifk 


- bier anders, als. in der Meufchenfchen Charte, denn. ' 
tvre Länge iſt 25 Gr. 38 Din. und die Breite 52 Cr. - 


ı6 Min, 12 Sec, Man hat dieſe Beſtimmung dem 
goͤttingſchen Profeſſor Herr Lichtenberg zu danken, 
dem die Landſchaft des Bistums djeſelbige anfgeträgen, 


„und zu deſſen Beobachtungen fie in der Eile eine Stern⸗ 
werte zu Osnabruͤck aufgeführer hat. Sollte die Laͤne 


ge nicht fo richtig. beſtimmt ſeyn, als die Breite, ſo 


darf man ſich daräßer. deſto weniger wundern, da ſelbſt 


die Laͤnge der Stadt Berlin noch nicht gewiß iſt. Sonſt 
ſcheiner es, daß nicht ein einziger erheblicher Fehler in 
der Charte ſey. In dem zweyten Theil der vortrefli⸗ 


dm Patrsotifchen Phantafien des gerrn Juſticz⸗ | 


raths Moͤſer, findet mar ©. 489 f. einige Nachrichten 


von diefer harte, und won der Aehrenbergliähen Beim 


mung Der geographiſchen Lage der Stadt Denabrüd. 
are die Pingelingfche Schrift runder, oder ber fchönen 
Teanzsjiichen Landcharten ⸗Dchrift änticher, fo waͤre dien 
fe Charte in allen Stuͤcken vortreflich. Feimmt man 
auch. bie Charte von der Burgfreiheit Wulften, wel⸗ 


BeN763 zu Wien geſtochen werben, dazu, fo wird 


al ‚at den angezeigten Blättern wohl alles Haben, 


was bicher au allgemeinen und beſondern Charten von‘ 


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diefem Bie um durch den Euferſich bekannt gemacht 
worden. Von der kleinern Abbildung deſſelben auf den 
Charten von den angraͤnzenden Laͤndern, und von dem 
weſtphaͤliſchen Kreiſe rede ich nicht. 


In den Camburgiſchen Veytraͤgen von go⸗ 
lehrten Sachen vom October 1775, wird S. 40 
der Schmalingiſche Auszug aus der Geographie, 
angezeigt, und bey dieſer Gelegenheit angemerkt, daß 
es noch ganz an einem brauchdaren und richtigen Com,“ 
pendio der Geographie für Schulen fehle. _ Dieſe An⸗ 
merkung iſt wahr Wen aber hinzugeſetzt wird, ich 
hätte in meinem Auszug fein Compendium fiefern 
wollen, und der Recenſent wiffe überhaupt nicht 


recht, was ich geliefert Habe, fo ift das erſte zwar 


auch wahr, und ich babe es felbft geſagt, das letzte 
aber ift ſehr ſeltſam. Sich habe gelicfert mas der Tis 
tul antuͤndiget, einen Auszug aus meinem arößern 
Merk, und davon kann einen jeden der Augeufchein' 
Überzeugen. Der Berfaffer fährt in dem angefangenen 
unhoͤflichen Ton fort zu fagen , ich follte ein Compen⸗ 


dium der Geographie für die Schulen fihreiben, ſtelle 
aber anſtatt deſſelben balb diefes bald jenes Handbuch. | 
ans Fichte, das man von mir nicht verlange. . Vlicht 


verlange? aber man brauchet fie doch. UNicht ver: 
ange? veranlaßet und fordert fie eines meiner Aemter 
wicht eben fo gut, als viele Handbücher anderer Schrift 
ftelier von ihren Aemtern verlangt, oder veranlaßt wer⸗ 
den? ‚Lehre ich nicht ſelbſt Aber „meine Handbücher ? 
ensfiehen fie nicht aus ſolchem verfchiedene Jahre lang 
erteilten Unterricht? Wer hat denn das Recht von 
elnem Schriftftelfer zu verlangen, oder ihm vorzuſchrei⸗ 
ben, mas cr ſchreiben und nicht fehreiben ſell? Oleſer 


unbsjchetdene Recenfent ? Gewiß nicht, Die: Buchhaͤnd⸗ 


lee? Ic Habe kein einziges Buch auf Verlangen eines 

Bnchhaͤndlers gefchrieben, ob es gleich in ‚keinem Jahr 

an ſolchem Buchhaͤndleriſchen Verlangen ‘gefehlt hat. 

Das Publium? met macht es als? And wenn ſich 
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einige zu Repräfentansen deſſelben aufwerfen wollen,, | 
werden fie von andern dafür erfannt werden ? Können 
nicht andere auftreten und ſagen, wie verlangen-bas . 


. Bud) nicht von dem Mann, von welchen e8 andere vers 


langt Haben? Wehe den Gelehrten, wenn fie nicht 
mehr nach ihrer eigenen Cinſicht, Wahl und Liebhaber 
rey, fchreiben dürfen. nn 
Ich ergreife dieſe Gelegenheit, um öffentlich zu bit⸗ 
tert, dag man nicht aufhören möge, mir zur Verbeſſe⸗ 


rrung meiner Erdbeſchreibung von Zeit zu Zeit aftig be⸗ 


batflich zu feyn. Ich kann wegen berfelben jetzt keinen 
fo großen Briefmechfel mehr führen, als ehedeſſen, ih - 
werde aber niemals aufhören, alle Verbeſſerungen mie 


- vielem Dank anzunehmen. Die geographifchen Vers 
‚- änderungen find jährlich fo zahlreich, daß meine Aufe_ - 


merkſamkeit, fo groß fie auch ift, nicht zureicht, alle zu 
bemerken, und die meiften werben nicht einmal oͤffent⸗ 


lich befannt, Es tft Teicht zu erweiſen, daß ein.arbeits 
ſamer Mani täglidy und lebenslang genug zu thun bat, 


wenn er alle neue geographifche, ftatiftifche und biftorie 
fehe Bücher und. Schriften, welche von Zeit zit Zeit im. 
verſchledenen Ländern und Sprachen ans Licht treten, 
atıfchaffen und fefen will, um fie zur Verbefferung 
und Sortfekung eines folchen Werks, als das meinige 
if, zu gebrauchen. Und dach reichen gedruckte Bäder - 
dazu noch lange niche Hin, fondern die Liebhaber der.- 


Erædbeſchreibung, muͤſſen die Seographen Ichriftlich uns 


cerftügen, wenn derſelben Werfe einen erwuͤnſchten Grad 
der Vollkommenheit erlangen und behalten follen, 
” % © “ AR » u * . 


| An ben Paftor und Nector Job. Jacob Zarder Be 


zu Riga, welcher am „Dec, vorigen Jahre geftorben‘ . 
iſt, har die gelehrte Welt einen brauchbaren Dann vers 
loren. Seine Anmerkungen zu des fogenannten Abt 


WBazin Philofopbie der Gefchichte, enthalten viel 


Gutes, Er war aus Köntgsbergin Preußen’ gebürtig, 


und iſt ans 4A Sapre Und einige Monate alt geworden 


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1 


Anton Friedrich Buͤſchings re 


Ehdentlihe Nachrichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ | 
riſchen Buͤchern und Sachen. 9— 


Des vierten Jahrgangs 


Zweytes Stuͤck. 
am sten Janner 1775. 


Berlin, bey Sande und Spener, 2 
——— 





Serauagegeben von feiner Tochter J va. J. 
von Voigt, ged. Moͤſern. Erſter Theil 1778 


zweyter Theil 1776, in Octav. Moͤgten doch alle 


Phantaſien jo vernuͤnftig und ſchoͤn ſeyn, als dieſe Mo⸗ 
ferichen! Dank ſey der aufgeklaͤrten Frau, welche dier 
ſelben aus den Beylagen zu den. Osnabdruͤckiſchen Intels 
Ugenz⸗Blaͤttern, und aus andern Blätter, geſammlet, 
und verbunden herausgegeben hat. Herr Suftigrach 
Moͤſer if ein geifteicher, ſehr befefener und gelehrteg 
Mann, ein philojophifcher Kopf, der feihe gruͤndli⸗ 
Hm Grdanken auf eine ſehr gefällige Weiſe vorträgt, 
Auch wenn er fcherzer, bleibe er immer in den Schraiis 
den der Wohlanftäridigkeit, und iſt allezeit lehrrejch. 
In · beyden Theilen dieſes Works, find politische Lufſa⸗ 
ge, weiche große Achtung verdienen, und iefer kann 
bier nur Erwähnung gefcheben. 


In dem erfien Theil, And die Gedanten über den. 


Verfall der Hondluns in den Landſtaͤdten, S. 7. f- ſehr 


patriotiſch. Er iſt nieht damit zufrieden, daß die deut⸗ 
ſchen Landſtaͤdte den Bremern amd Hamburgern ihre 
Manuſacturen eegirauin, en nicht wanuteldar han⸗ 


Zn} 


| feriosifbe Phantafien von Juſtus — | 


» 





⸗ 


— ⸗ 


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16 en u 
. vn Wenn gleich feine Klagen nicht anf alle Bänder Ä 
und Srädte in Deutſchland paflen, fo verdienen fledoh 

von vielen heherziget zu werden: Man foll für guten . 

Leinfamen forgen, wenn der Handel mit Leinwand fid 

beſſern ſoll. S. 55. f. Iſt zwar zunächft für das Dies 

tum Osnabruͤck geſchrieben, kann aber auch in’andern 

Ländern nüßlich gebraucht werden. Daß die Osnabruͤ⸗ 

cker zur Arbeit nach Holland gehen, wird S. 85 in 

einem fremden Auffaß getadelt, und S. 93. f. 111.f. 

von Herrn Moͤſer vertheidige, und für nüßlich erfläret. 

Unter andern füßret er an, daß im jekigen. Jahrhun⸗ 

dert, fi) über 4000 neue Andauer im Stift Osnabruͤck 

‚ niebergelaffen, und den hohen Preis der Ländereyen 

verurfacht hätten, der in andern eurobäifchen Staaten 
festes gleichen nicht babe, Sechs und fünfzig Ouas 
dratruthen Ackerland, welche in andern Ländern kaum ' 
r mittelmäßig guten Boden wuͤrden gehalten wrdten, 
vächten bier jährlich uͤber 4 Thaler Miethe ein. Die | 

Heinen Pächter lebten nicht von dem Heid» Sands und -, 

—WMoor⸗bLande, fondern von ihrem Verdienft in Ho ' 
land, : Der ganze Artikel ift deko lefenswürdiger, da 
7 = Nicht nur aus dem weftpbäfifchen Kreife jährlich fehr viel: 
Wenſchen nach den Niederlanden zur Arbeit gehen, ſon⸗ 

’ bern überhaupt bey verfchledenen europäifchen Nationen 
gewoͤnlich iſt, in großer Anzahl nach andern Ländern 
su gehen, um bafelbft zu arbeiten und Geld zu verdies 

‚nen, : Die Gedanken: über die Mittel den übermäßigen 

.. Schulden der Unterthanen zu wehren, S. 130 find - - 

sehr ſcharfſinnig. Die alttägliche Gefchichte, Johann —- 

konnte nicht leben, S. 171. f. ift fo luſtig, und allent⸗ 

halben weht, daß man fie zum Machdenfen empfehlen 
kann. as S. 187 f. von. dem Verfall, der Hand⸗ 
werker im Eleinen Städten, gefagt wird, iſt fehr merk⸗ 
wuͤrdig, wer es gleich aunächft von ben weſtphaͤliſchen 
gilt. In dem Schreiben: eines weftphälifchen. Schul⸗ 

meiſters über die Bevölkerung feines Vaterlandes, S. 

2.839. findet man folgende gute ſtatiſtiſche Nachrichteu 


3V d 





2 
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B: « . \ 


on 


- . 4 | 
von dem Bistum’ Ommabräd. Nach der Buſſchiſchen 
Charte, (won welcher im vorigen Stück geredet wor⸗ 

den,) if es 28 Dnadratmeilen groß. 1772 bat man 
+: 116664 Menſchen gezählt, (von welchen GS. 246 bie 
‚genaue Rechnung vorfommt,) alſo kommen auf jede 
Quadratmeile 4000 Köpfe, welches eine außerordents ' 

lich ſtarke Bevölkerung ift, die es der Arbeit zu danken 
Bat, weiche feine Nebeneinwohner in Holland verrichten.‘ 

Der Fenerfiellm find ungefähr 20000. Alles Rand 

an Heiden, Mooren und Bergen, beträgt 948671 

> Morgen, jeder zu 120 Ealenbergifche Ruthen gerechnet. 

So viel Sand als mit 1500 dafigen. Scheffeln (melche 
ſich zu den DBerlinifchen wie 9 zu 8, oder wie 72 zw 

40 verhalten,) befäet wird, trägt Aber 3000 Thaler 
Dachte. Das Land:bringer jährlich beynahe 200000, 

‘ Thaler auf, die Domaine des Landesherrn mit einges 
fchloſſen. Der Artikel ©. 257f. zeiget, wie vortheils 
ı - Baft es feyn_würde, wenn ſich die deutichen Staͤdte 
| mit Genehmigung ihrer Landesherren zur Handlung 
vereinigten. ©. 269. f. werden die wahren Urfachen der 
Aufnahm und des Falls der hanſeatiſchen Handlung, 

ſehr gründlich angegeben. . &. 307. f. trift. man einer 
Vorſchlag zu einer Kornhandlungs  Gefellichaft auf der 
.Weſer, an. Auch der Artikel S. 313. f. von dem uns 
terfchiedenen Sjuterefle, welches die Landesherren von 
Zeit zu Zeit an ihren Städten genomitnen haben, iſt 
merfwürdig. Das Schreiben über ein Project ber 
Denabrädifhen Nachbaren, Eoloniften nach Weſtpha⸗ 

len zu ziehen, S. 344, f. verbienet viel Aufmerkſam⸗ 

keit. Der Verfaſſer billiger es nieht, ſondern hält für 

Die befte Art der Bevoͤlkerung in Weftphalen, wenn der 
Hofgeſeſſene Die zunaͤchſt bey feinem Hofe liegende Ges 
meinheiten mit zu feinem Hofe ziehe, Miethhaͤuſer ers 
nichte, welche ihm in allen Laſten gu Hälfe kommen, und 
in dieſelben Nachbaren Rinder fee, bie der Gegend und 

Arbeit gewohnt find. - r 

Sm zweyten Theil, ift gleich der erſte Artikel S. 1. f. 
von dem Einfluß, den die Bevoͤlkerung durch Nebenein⸗ 


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⸗ 


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3 . - oo. 
ze gerne, auf die Geſetzgebung bat, Fehr" erheblich. 
| e ſtarke Bevoͤlkerung duch Städte, Dörfer und 
Hauerleute, ift für Tugend, Sitten und Policey ger 
faͤhrlich, oder vielmehr ſchaͤdlich. Go wie die Beväls 
kerung zunimmt, muß auch die Geſetzgebung genauer . 
— Fra, und ungeſaͤumt gehandhabet werden. ze. Der 
zweyte Artikel S. 15. f. daß der jeßige Hang zu allges 
meinen. Geſetzen und Verordnungen, der gemeinen Frey⸗ 
heit gefährlich ſey, ift eben fo wichtig als wahr. Wlan 
muß nur den Herrn Verfaſſer recht verſtehen. (Er rce 
det. von allgemeinen Policey⸗ und Forſt⸗ Ordnuugen, 
allgemeinen Geſetzen uͤber Handel und Wandel, ader 
Acker⸗ und Wieſen⸗Bau, und über andere Theile der 
Staats⸗ und Landwirthſchaft. Wein dieſe wahre, in | 
den Fall zu befolgende Regeln, abgeben, brauchbar | 
und aureichend ſeyn, und dem Generals Departement -. 
zur Richtſchuur dienen follen, um die Vorfchläge, Be 
sichte und. Ausrichtungen der Local » Beamten daruach 
‚a prüfen, zu-beustheilen und zu verwerſen, io find 
e mebrentheils Eingriffe in die menſchuche Vernunft, 
erſtoͤren das privat Eigenchum, und verletzen die Freys 
bei. In dem, dritten Artikel S. 21 glaubet er, dab . “ 
der Theurung des Korns am beiten vorgebenget werde, J 
weun man dem Handel feinen völlig ſreyen Lauf lafs 
fe, ohne ſich von Seiten der Obrigfeit im geruigiien - 
bdarum zu.befümmern, ohne Kusjuhe und Brantwein⸗ 
Brennen zu verbieten, . Er hat dieſes 1773 geichries 
ken, da faſt allenthalben in Deutſchland das Gegens 
theil geſchahe. Der Lauddroß von Muͤnchhauſen, und 
Herr Schlettwein, haben im ſolgenden Jahr eben Dies 
fs behauptet. Den 7te Artikel. S. 42. f. wilder Ga 
danken über die Getreideſpeure, der achte, © sı.f, ’ 
> - welchen einen Vorſchlag zu einen beftändigen Kopyntirag 
Pein, und ber neunte, ©, 52-f. weicher. bas Schrels 
en eines Koruhänälese,. euchäit, gehören auch zu die 
fer Materie. Ich kann dem Herrn Verfagfer nicht weis 
ter folgew;, fanden muß andere wichtige Artikel, als, 
der Bausyhol ale eine Actie bertachtet. ©.137: Des. 





’ 


. 


13 
antwortung der. Brage, was muß Die erfie Sorge jur 


Bereicherung eines Landes fun? die Verbeflerung der 


Landwirthſchaft, oder die Bevoͤlkerung des Landes, oder 
bie Ausbreitwig der Handlung? womit muß der Ans 
: fang gemacht werben? ©. 256. f. ob die Gemeinheiten, 
nach geichehener Theilung‘, mit Steuern zu belegen 
boder nicht? S. 320 f. Die Vergleichung des Staats 
mit einer Pyramide, S. 381, f. wie viel man brauchey 


um zu leben? S. 431. f. Don dem oͤffentlichen Credit 
and deſſen großen Nutzen, ©.458, (in welchem Auf⸗ 


ſatz bewieſen wird, daß ein Staat durch Schuldenma⸗ 
chen reicher werde:) von einer neuen Art kleinſtaͤdtiſcher 


Politik, die aus dem Acciſe-Fiſco entflanden tft, dieſe 


Artikel fage ih, muß ich blos nennen, Alle diejenigen, 
welchen polisiihe Abhandlungen wichtig und angenehm 
find, werden diefes Verf mir Nuten und Veranügen 
leſen, und die Liebhaher moraliſcher Marerien, werden 
ih demfelben eine Menge reitzender Aufjäke finden, 
Straßburg | 
-Jungendorum marium fluviorumque omnj3 aevj 
molimina, Audtor Fer. Jac. Oberliuus, in Univ, 
Argent. eloquentiae latinae adjundtus, - 1775, 
44 Dogen in Quart. Here Ydjuner und Biblischefar 
Oberlin, giebet in dieſer Schrift eine nee Probe von 
feiner Gelehrſamkeit, Seichicklichteit und guten Schreib⸗ 


art. Sie iff aus einzelnen Diiputarionen entſtanden, 


weiche der Herr Berfafler zuſammen druden laiten, um 
deftg leichter Zuſaͤtze und Verbeſſerungen zu denfelben, 
auch Schriften and Plane von Kanälen, zu erlaunen. 
Er handelt von den Kandlen der alten, mittlern nad 


neuern Zeit, und macht alio drey Abtheilungen. Von 


allen führer er. nie Schriftſteller und Charten au , wel⸗ 
. de ihm befannt geworden. Die nenern Kanäle nen⸗ 


wer er nur, aber die aͤltern uud mittleren handelt er ger . 


kehrt ab. Auq diejenigen welche entweder vorgeſchla⸗ 
sen, oder augeſangen worden, aber nicht zum Stande 
gekommen find, werden genannt. Die Kanäle im’ 


Franfreich, end die von denſelhen vorhandenen Scheifs 


⸗ 


- 


7 nl 
ten und Plane, find am vollſtaͤndigſten angeführet, - 
welches auch fo wie am pflihtmäßigften, alfo auch am 
erſten zu erwarten war. Ich kann Hier weder Aus⸗ 


„süge aus der Schrift, noch Zufäge und Verbeſſerungen 


— 


— 


zu derſelben liefern, enthalte mich auch von ben letzten In 
dieſem Blat um deſto mehr, da jch vor ein paar Jah⸗ 
ren des Herrn Verfaſſers Bitte, um Nachrichten und 
Charten von Kanälen, nicht erfuͤllet habe, und es alſo 
ſcheinen wuͤrde, als ob ich mit meiner Beleſenheit in 
meinem eigenen Blat prangen wollte. Seit verfchies 
denen jahren kann idy andern Gelehrten nicht mehr 
fo dienen, wie ehedeflen, ja feldft im Briefwechſel muß 
ih nachlaͤßig feyn, weil mir zu meinen eigenen gelehr⸗ 


ten Arbeiten überaus wenig Zeit übrig bleibe. Da 


mie aber Herrn Dberlins Abficht und Bemuͤhung jest” 


beſſer als vorher befannt, und in diefer Schrift ein 


wirklicher Leitfaden dem man folgen kann , vorhanden 
ut, fo will ich ihm "zum: künftigen Gebradch fehriftlich 


mittheilen, was ich zu verbeſſern und zu ergänzen fine 


de. Hier. will ih nur anführen, daß im nächftvorhers 
gehenden Jahrgang diefer wöchentlichen Nachrichten, 
Mane von den Kanälen in England, S. 350:352 
und von dem Brombergiſchen Kanal im Diſtrict an 
der Netze, ©. 383.384. vorkommen, und daß im ers 


fen Jahrgang ©: 264 von einem vorgefehlagmen Ras 


nal im Königreich Napoli geredet worden. Diefe 
Nachrichten find Heren M. Oberlin brauchbar. Den 


- oben genannten Brombergiſchen Kanal, nennet er S. 95 


bey Deutſchland, und in der Vorrede oder Zuſchrift un⸗ 
ter den Verbeſſerungen, bey Polen: er gehoͤret aber 
weder zu jenem noch zu dieſem, ſondern zu dem Diſtrict 
an der Tetze, welcher bisher noch feinen andern Na⸗ 


‚men bat. 


7. 7) 
Catalogue raifonn€ d’une collection de medail- 
les 1774 in gr. Quart, 182 Seiten. Die Samm⸗ 


"fang iſt nicht zahlreich, aber auserleſen, man mag «nf 
das Achte Alterthum, ober anf diesgute Erhaltung, 


. 





⸗ 


⸗* 


15 


ober auf die Brauchbarkeit zur Geſchichte der Muͤnz⸗ 
tunft, ſehen. Sie. beſtehet nicht in Den, vollſtaͤndigen 
Reihen, dergleichen die großen öffentlichen Muͤnzecabinette 


aufmwelſen, fie find auch nicht nach dem Metall und fach 


der Groͤße abgetheilet, fondern. von einer Perfon, 


Stadt ꝛc. find die goldenen, filbernen und metallenen 


Münzen von verfchiedener Größe zufammen gelegt: 
allein es find feltene, ja folche Stücke darunter, welche 
noch nicht öffentlich bekannt gemacht worden, ungeach⸗ 
tet die Anzahl der Muͤnzbiſcher fo groß iſt, daß fie eine . 

eigene Bibliechet ausmachen können. Solche noch 


nicht befehriebene alte griedyifche und rämifche Münzen, * - 
find nicht nur mie einem Stern bezeichnet, ſondern 


auch großen Theils abgebildet und erläutert, So fie 
bet man ©. 2. eine Silbermuͤnze von der Eleinften Art, 
deren Haupt:Seite den Kopf Alexanders, und die Kehr⸗ 
Seite einen Loͤwen, uͤberaus natürlich und ſchoͤn dar⸗ 
ſtellt. Die Erläuterungen ber Muͤnzen, welche bir 
und wieder vorkommen, zeugen von Belefenheit und 
Kenntniß. Die Beftimmung der Zeit in welcher bie 
abgebifdete Münze von Sybaris gepräget werden (S. 
27.287 kann nicht zuverläßig genug fenn, weil die 


Zeit da Pythagoras nad Italien gefommen, nicht 
gewiß ik: die Anmerkung aber, wie das tiefe Ge⸗ 
praͤge der Münze auf ˖ der Kehrſeite entflanden fey, 
iſt in der Gefchichre- des mechantfchen Theile der 

Muͤnzkuuſt, erheblich. — 53 n 


| Berlin, De 

Herr geheime Rath Sormep, bat bie große park", 
fer Encgclopedie nit nur entftehen gefehen, ſondern 
ehe fie entftand ſelbſt ein äntihes Werk angefangen, 
nemlich eine Ueberſetzung und Vermehrung des befans 
uten Mamenbuchs welches der Engländer Chambers 
Herausgegeben, die er hernach dem Herrn’ Abt de Gus 
de Malves, erfiem Director der eycpelopedifchen Ars 
beiten abgetreten, und man bar in den erften Thet 
fen die Artikel weiche er anfgefegt, auch unter fels 


"nem Namen eingeruͤckt. ik die Vverdwiſche Ei. 


⁊ e . ' 
4 
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‘ ., 
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ur — 
1 


16 | | = F J 
cheloedie/ hat er dam Herrn Prof. Sollte auch eine 


gute Anzahl Artikel zugeſchickt. Beyde große Wer⸗ 


ke, has er mie Aufmerkſamkdit durchgeſehen, und iſt 
nun auf die Gedanken gekommen, daß man eine 
Comparaifon des Encyclopedies ausarbeiten. könne; | 


Diejes Merk könnte alle in beyden Encyclopedien 


befinöliche "Artikel anzeigen, und angeben, welche it 
beyden einerley; und verjchieden find? welche Artikel 
der pariſiſchen Enchelopedie, ats der Werdunſchen 


weggelaſſen worden, und welche im der letzten md . ; 


Hinpugetommnen find 7 es kounte auch den Werth dee 
Artikel beurthellet werden, Herr geheime Kath 
Formey bar Luft, ſelbſt an ein ſoiches Wert Hand 
anzulegen, er will aber erft die Meynung des Publiei 


davon hören, Die ganze gelehrre Welt weiß, daß 


Herr geheime Rath Sormey ein Mann von weit⸗ 
läuftiger Gelehrſamkeit, und großer Thaͤtigkeit ft + 
allein in feinem Alter vor 65 Jahren, tft es wohl. zu 
viel gewagt, ein ſolches Fritiiches Negıfter über die 
Eueyelopedien, zu unternehmen. Die fthledhten und 
fehler haften ) Artikel, find in diefen Werfen weit - 
zahlreicher, als-die guten, und nad) ihrem Zweck volle 


tommenen. Diefes.in Anfehung aller Wiſſenſchaften 


und Kuͤnſte gruͤudlich zu unterfüchen, auch den Seife 
der Ariel Heraus zu ziehen, und mie den noͤthi⸗ 
gen Verbeſſecungen zu. begleiten, tft eine Arbeit, zu 
‚welcher der ailergelcherefte und fleißigſte Mann ſich 


“ein ganzes Mujchen » Alter ausbitten muͤſte, und 


doch zu demſelben _allein nicht Birdängtich waͤre. 


°  Golkie alles dieſes den noch ſehr lebhaften und herz⸗ 


hajsen Herrn geheimen Nath von dem Berk nicht, 

abichreden, jo wuͤnſche ich ihm zu demfelben vi 

und auhaltende Kräfte, 

“3.98 der erhe Theil der pariſer Ausgabe 1751 an das 
Lichz getreten ar, und mir jemaud denſelben anbat, fand - 
ich beym erſten Anffchlagen &. 670 Melanckthon: naquie . 
a Schwarzerd , welche Stelle mir deu Apuenit zu dem 
Werk verdarb. Der Artikel Arifiätt, in welchem fig 
: Beben, ik vom Heern Dideror: 

. | x . K B > 7 * 





BR Anton Sach Büfhings 
Woͤchentliche Nachrichten 
_ bon neuen Landcharten, 


geographiſchen, ftatiftifchen und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und Sachen. 


| - Des viersen. Jahrgangs 
—ODrtittes Stuͤck. 
Am 1sten Jaunet 1776; 


Berlin, bed. Gaude und Spener. F 
— | 


u dew deitten vorläufigen Hanptſtuͤc meiner vo 
Rt Topographie der Mark Brandens 
burg, habe ich eine Anzaht maͤtkiſcher Oerter genannt, - 
welche ehedeften Städte, Markt iind, Surgs Flecken 
Beivefen, mun aber bloße Dörfer find, Die Veweiſe 
ihter chimäligen Mücke, find mit angeführt wor⸗ 
ben. Seit der Zeit, ba diefes Buch gedtgckt ift, find 
wir noch einige Herter vorgekommen, bie ein Änliches 
"gehabt haben, Da es nun fir die Chores . 
Braphie und Hiſtorie der Mark —— nuͤtzlich 
iſt, ſolchen in Verfall gerathenen Oertern nächzufors 
m} fo will ich bier bie neu entdeckten nennen, und 
Kenner biefiger Lande infländigft bitten, daß fie for 
wohl von biefen, als den etwa hoch Übrigen Oertern 
a Art, mehr Nachrichten aufſuchen, und mir mit 


—— ein Dort und Rittergut im Zauchiſchen 
Ereiſe, welches einem Laͤnbchen von. Dörfern den 
Namen giebt, und zetzt von dem Freyherrn O. W. 
den Grothuffen befeffen wird, iſt ehedeſſen ein Staͤd 
hen geweſen. In den Lehnbriefen des Churfuͤrſten 
Soachim des aufn, von 1538, und Sa 2 


mt . 


. “ . 4 
% ” J 
1 — FR . 4 Ri » 
. J — 


grets don 338 * u ke dachne ha mr. 


j *5— —— sc lde, und dem davor ge⸗ 


"Das je Dorf, wird von 


sptghen, 
er rar en Schtoß, burch einen langen Damm gu 
= 


rau Zu 


J Saikende agen ein Dorf ve adelichen Familie von do⸗ 


hendorf in Lebuſiſchen Kreife/ wird in dem Vericht 
von ber erfien Kirchen? Viſitativn, weiche 1540 zu. 
Frankfurt in der Oder angegarigen iſt, und in dem Bi⸗ 
fitations-Abfghtede von 1573, ein Staͤdelein genannt. 


„shes unter! dem Amt Fahrianb ſtehet, heiſt in der 
Kirchen⸗ Matrikel yon, 1576, ein Dtaͤdtchen. in der” 
von 1650 aber ein Flecken. "Bis 1714 hates zwey 
dee ſhehabt und noch jetzt ſind hier Wo⸗ 
chen⸗Predigte gewoͤnlich⸗ Ein mehreres von dies 


ſem Dorfe, ſtehet in der Beſchreibung meiner Reife. 


"yon Berlin nach Rekahn / (welche va ans is beht 
treten wird,) 195, 


Lingen. | & 
Frideid Adelphi van der Mirk, Prof, har. ard, 
if Acad. Lille, Lectionum ecademicarum tomus fe: 


‚mus, quo praecipua juris ecslefiaftiei proseftan«+ 
rium unfverfalis capfta pertraftantur. Faſciculus 
J —— 1775 in gr. Octav, 310 Seiten. Im 


en Stuͤck des dritten Jahrgangs dieſer woͤchentli⸗ 
en Nacheichten, iſt des Seren Verfaſſers eigene Er⸗ 


| ——8 wie er um fein Profeſſorat zu Groningen ge⸗ 


immer ſey? angefuͤhret, und zugleich geſagt worden, 
daͤß er 77 "habe 72 Lectiones academicas drucken 
laſſen. In dem Buch welches ich jeßt zeige, ſetzt 

er die Ausgabe feiner zu Groningen angefteltten neabe: 


| milden Vorlefungen fort, und fiefert jetzt bie 13te: his 


af. Die Materien von welchen er in denſelben haͤn⸗ 
, ſind Wichtig, als, vonder Natur ber, Kirche/ von 


im firdjlichen Duldung, von de Bechten und Mich⸗ 
ch einer anzurichtenden mid Me + ad 


Sahrland,, ‚ein. Porf,im Hayelländifchen. Kreiſe, wel⸗ 


—8B 


x 
- N, — — 2? 


u ber derfchiebenen Reglerung dee Krechen, ‘sen ‚ber um⸗ 
ſchicklichen Unterſcheidung der Ceriker und kahen, ven 
der Einweihung zum Predigtamt durch die Handaufles 


gung, imgleichen von dem Religionseid und von der Klei⸗ 


dung der Geiſtlichen, von dem Unterſchiede unter Geiſt⸗ 
lichen und Weltlichen , imgleichen von dem geiſtlichen 
und weltlichen Arm, und von der vorgeſtellten ‚MioiR, 
won Ronftantins des großen bifchäflichen Wärde, von 

den Boetifchen und Mosheimifchen Syſtemen des Kits 


chenregiments, von einem richtigern Syſtem des Kies " 


chenrechts, von dem Nachtheil welcher dem’ gemeinen 
Weſen aus einer Form des Kirchenregiments, welche 
von dem bürgerlichen Regiment nicht abhängt, erwaͤch⸗ 


ſet, wem. Von dieſen Materien hanbelt der Hrrr 


Verfaſſer viel freyer, als andere proteſtantiſche Schrift, 
ſteller, die vor ihm von denfefben geſchrieben haben: und 
wenn er gleich nicht allgemeinen Beyfall finden Wird, 
fo verdient er ihn doch In den meiften und wichtigſten 
Städen. Seine befondere Meynung von "dem Ma⸗ 
. tarredit, muß man ihm de hier zu Sure halten. 
Die Materien, welche er abhandelt, Tiegen Tür außer 
den Gränzen diefes 33— doch kann Ich atcht 
umhin, einige ſeiner Gedanken unzuführen: -- Ye meyr 


Anſehen und Mache der aͤußern Kirche zuwaͤchſet, je} 


mehr wirr die Wohlfahrt der innern Kirche rarge 
met. S. 20, Seitdem auf der Nicänifhen Kirch 
ſamnlung der Formular⸗Glaude eingeführt, un dern 
ſelben ein göttliches Anſehen beygelegt worden, iſt der 
Glaube der Ehriſten nicht mehr an die Wahrheit der 
heil. Schrift, ſonbern an die Meynungen des Cleri 
gebunden: ſeitdem iſt auch nicht mehr die Frage, ob 
etwas wahr, ſondern ob es orthodor ſey? S. 26. Die 
Kirchewerſammiungen haben mur die Spaltung der 
dußern Kirche befördert, die Warhelt Aber iſt noch nicht 
entſchieden, und wird auch bis am das allgemeine Welt⸗ 
gericht nuentſchieden dleiben, denn die wahre chriſtlithe 


Kirche ertennet keinen m fefebaren wenfcichen Ma ll 
© 2 | 


[5 


N 


⸗ 


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. 
4 
2 - 


.&.28: ‚Die vornehmen —— der euge im 


ſechzehnten Jahrhundert, haben die: falſche Meynuig 
‚gehabt, daß diejenige Kirche die allein wahre ſey, wel 
che ein jeder von ihnen durch ſeine Lehre errichtete, 


Sie ſchloſſen alfo einander von der kirchlichen Gemein⸗ 


aus, und meyneten, daß die ausgeſchloßenen eben 
urch auch aus der Stadt Gottes verwieſen wuͤrden. 
8.29. Es gleicht dem Verbrechen des Aufruhrs, wenn 
Diener Chriſti das Reich deſſelben durch gewiſſe ſelbſt 
| erfundene Hlanbens-Formeln einſchraͤnken und umgräns 
gen wollen, .©. 31. Die Kirchenverſammlungen find - 


Sein ſchickliches Mittel den Frieden in der Kirche, ader 


die wahre chriftliche Religion unter den. Menfhen ze 


Befoͤrdern: hingegen die bürgerliche und kirchliche Dul⸗ 


dung ber anderft denkenden und glaubenden, iſt die bes 


Me Schutzwehr der wahren chriſtlichen Religion, S. 49. 


Der heutige Buftand der chriſtlichen Kirche, weiche von 


‚den urſpruͤnglichen ganz ab, und ift verdorben, denn 
ſo gar die ;proteftantifchen Kirchen, (für welche es fih 
Boch am wenigſten geziemet, haben faſt eine politiſche 


Boſtalt augenpmmen, wenigſtens ſtehen die Kirchen in 
wen Staaten mit der politifchen Berfagung, u 
| in einer Tolchen Verbindung, dafi das politifche foug 


‚von ihnen. geteennet werden kann. Wegen diefer poli⸗ 


nnſſchen Urſachen iſt hie Einigkeit. der Proseanten fi 


im. Staat groͤßer als indem andern, 2,€, in ben ' 


Koxvigl. preußiſchen Rändern ift fie ſchon fo. weit gedie⸗ 


hen, bey öffentlichen afabemiichen uud obrigkeitll⸗ 
des Aeptern/ ja felpft bey Stellen in den hoͤchſten 
Staats/ und Juſtitz⸗ Koßeglis., ‚nicht darauf Be 
wird zu welcher. proteſtantiſchen Kicche jemand geh 


| Ganz: anders iſt ex iu dem, vereinigten Niederlan⸗ 
., a, woſelbſt dig Grundgeſetze des Staats erforder, 
.. Dal man ein Witglied der reforwirten Kicche ſeyn. auch 
-@af einigen Unjverficäten die. Bekenntnis: Formelu uns 
terfigreiben zu wenn man ein Nentiqer Aut ie 


* u ii ) 


1 


BS.. Peters burg. 
Beſchreibung aller Vationen des rußiſchen 
Reichs, ihrer Lebensart, Religion, Gebräuche, 
Wohnungen, KRleidungen und übrigen Merk⸗ 
wuͤrdigkeiten. Erſte Ausgabe. Nationen vom 
Finniſchen Stamm. Verlegts Carl Wilhelm Muͤller. 
"1776. 11 Bogen in gu Quart auf hollaͤndiſchem 
Schreib:Papier, und 25 mahleriſch illuminirte Kupfer, 
auf eben ſo viel halben hollaͤndiſchen Bogen. Das iſt 
der Anfang des Werks, weiches Im 35ſten Städ des 
dritten Jahrgangs ©. 279 angefündiget worden. Mir 
ift fein Beytrag zur Geſchichte der Menſchen bekannt, 
der dem gegenwärtigen an Zuverläßigkeit, Brauchbars 
feit, Schönheit und Reitz gleich kommt. Das Werk 
verdienet von jedermann befehen und gelefen zu werben, 
nd ich zweifle nicht, dag die meiften, welche ſich daſ⸗ 
ſelbige anfchaffen, es mehr als einmahl befehen und leſen 
werben. Nicht beumg, fondern zu einer andern Zalgg rede 
ich von der Schönheit der Kupfer, weiche dem Kupferftes 
cher Roth Ehre machen, von der Schönheit des Druds 
und Papiers, davon ber Verleger Ruhm hat, und von 
dem preißmürbigen Werth der Erläuterungen, in weichen 
außer ben fchon Bekannten auch viel Neues, und übers 
dhaupt lauter nuͤtzliches, fehr gut vorgetragen wird, 
5 Das rußifche Reich enthäft eine vorzüglich große Mens 
ge von Nationen und Völkern, und hat aun auch die 
Ehre eine Beſchreibung und Abbildung derielben zu lies 
fern, dergleichen fein anderer Staat aufweilen kann. 
Won dem Tert ik auch eine franzöfifche und rußiſche 
Ueberſetzung gemacht worden, fo wie unter jedem Ku⸗ 
‚pferblar die Anzeige. deflen was es vorftelle,, in, rußi⸗ 
fcher, deuticher und franzoͤſiſcher Sprache abgefaßet iſt. 
Die zweyte Ausgabe, weiche die tatariſchen Völker abs 
bildet und beichreiber, wird an Abbildungen und Bes 
ſchreibungen ſtaͤrker ſeyn. Auf diefelbe wird noch eine - - 
BritteJund Biere Ausgabe folgen, und bie vierte wird 
son einem allgemeinen Titul, einer Vorrede und einem 
Regiſter, begleitet werden, ge die erſte Ausgabe ſis 


N f 


2% 


bet und seht, wich gewis nad den folzenden „begier | 


rig werden. 


Mer dritte und letzte Theil der Reiſebeſchrei⸗ 
bung des Herin Profefjor Pallas, iſt fchon im Nos 


vember vorigen Jahrs im Druck” vollendet” worden, 
Man hat Urſach, demſelben mit Verlangen entgegen zu 
. feben. Der Drud feiner Nachrichten von den Rats 

muͤcken, wird nun auch angefangen merden. Es find 


ſchon viel Kupferftiche zu benfelben geſtochen, und fürs 
ber gerathen. 


Das Geſchenk, welches der Konig von Frankreich 
dem ehrwuͤrdigen Herrn Profeſſor Euler dem Vater, 
wegen feiner Theorie vom Schifbau gemacht hat, J 
des dritten Jahrgangs 26ſtes Städ, S. 208) beſtehet 
nicht in 6000 Livres, ſondern in tauſend Rubeln. 
Die rußiſche Kalſerin, hät dieſem Herrn Prof, Euler 
eben fo wohl, als den Herren Staatraͤchen Muͤtler und 
Ry Bow die goldenen Frieden! Medaillen geſchenkt. 

‚Eben diefe Monarchin, hat am 33 Sept, vorigen 

Jahrs, ein neueg Erzbischum für die Sonvernements 





eu, Rußland und Aſow, unter dem Namen der Star 


| wilchen und Cherfonifchen Pparchie, errichten. In 


dez,.eigenhändigen Ukaſe der Kaiferin, wird zur Urſach 


des Namens angegeben, weil die Ruffen von den Sla⸗ 
wen abſtammeten, und weil aus Cherſon in ber Keim, 


Vie chriſtliche Religion durch den Großfuͤrſten Wladimir 
nach Rußland gekommen. Weil es aber gewonlich iſt, 
die Bisthuͤmer nach Staͤdten zu benennen, ſo ſagt man, 


daß am Dnepr, in der Gegend der vormaligen Set⸗ 
ſcha der gewefenen Saporogiſchen Koſacken, und an der 
Muaͤndung des Stroms, Staͤdte unter den Namen 
Slawenſt und Cherſon erbauet werden, und in einer 
derſelben der neue Erzbiſchof wohnen ſolle. Vors erſte, 


befomt er feinen Sig zu Pultawa , "welde Stade mit _ 
ihrem Gebiet, num zu dem Neurrußifchen Negiment ger - 


böret.- "Der Erzbifchof tft von der zweyten Klaſſe, und 


“ folgt auf den von, Twer. Zum erften Erzbifchof, iſt 


et gelchete Grieche Eugenius Buigaris von dd 





2 


22 
het und beſet, wird gewis nach den folgenden begie⸗ 
rig werden. 
Der dritte und letzte Theil der Reifebefchreis 
‚bung des Seren Profeſſor Pallas, iſt fchon im Mo⸗ 
vember vorigen Jahrs im. Druc” vollendet‘ worden. 
Man hatlrfach, demſelben mit Verlangen entgegen u 
. fehen. ‚Der Drud feiner Nachrichten von den Rats 
muͤcken, wird nun auch angefangen merden. Es find 
“ Schon viel Kupferftiche zu denfelben geftochen, und ſau⸗ 
‚ ber geratben. 2 | 
Das Sefchent,, welches der König von Frankreich - 
dem. ehrwuͤrdigen Herrn Profeflor Euler dem Vater, 
wegen feiner- Theorie vom Schifbau gemacht bat, (ſ. 
des dritten Jahrgangs 26ſtes Stuͤck, S. 208) befteher 
nicht in 0000 Livres, fondern in tauſend Ruben... -._ 
Die rußiſche Kaiferin, hat diefem Herrn Prof, Eulee _ 
- ‚eben fp wohl, alsden Herren Staatsraͤchen Muͤller und 
Ryſſchkow die goldenen Frieden Medaillen geſchenkt. 
Eben dieſe Monarchin, hat am 23 Sept, vorigen 
— ein neues Erzbisthum für die Gouvernements 
Heu Rußland und Aſow, unter dem Namen der Sla⸗ 
wiſchen und Cherfonifchen Eparchie, errichtet. In 
der, eigenhaͤndigen Ukaſe der Kaiſerin, wird zur Urſach 
des Namens angegeben, weil die Ruſſen von ben Sia⸗ 
wen abſtammeten, und weil aus Cherfon in ber Keim, 
die chriftliche Religion durd) den Großfuͤrſten Wladimir 
nach Rußland gefommen. Weil es aber gewonlich /iſt, 
die Bisthuͤmer nach Städten zn benerinen, fo ſagt man, 
daß am Dnepr, in der Gegend der vormaligen Set 
ſcha der gemefenen Sapprogifchen Koſacken, und ander 
Mündung des Stroms, Städte unter den. Namen 
. Slawenfe und Cherfon erbanet werden, und In’einep ' 
derſelben der neue Erzbifchaf wohnen ſolle. Vors erſte, 
bekomt er feinen Siß zu Pultawa, "welhe Stade mit 
“ihrem Gebiet, nun zu dem Neusrußifhen Regiment ger - 
zret. "Der Erpbifchof ift von der zweyten Klaſſe, und 
"  folget auf den von Twer. Zum erften Erzbiſchof, iſt 
ber gelehrte Grieche Lugenius Bulgaris yon der Jim 





4 j 4 


| 


h 


23 
fd Surf aebuͤrtig, ernannt worden, welcher ſich vor 
wenigen Jahren zu Leipzig hervorthat, woſelbſt er- in 

„neugriechifcher Sprache eine Logik, Anfangsgründe der, 

Nathematik, und des Jofeph Bryennius geiftliche 
am, welche meiſtentheils noch 1420 gehalten, und. 
noch nie gedrudt Waren, druden ließ. Das legte" 
Buach erſchten 1768. - E 

Landcharteh. 

Folgende große Charten, haben einen englandiſchen, 
fratzoͤſi iſchen und italiänifchen Titul: ich will aber nur 
den mittlern anführen, weil er für die meiften Leſer der 
vſtſtaͤndlichſte ſeyn wird. I. Carze chorographique des _ 
Esats du Roi de Sard.igne ,; en douze feuilles. Ti-- 
rée de la farngufe carte de Borgonio, a la quelle On 
a fait les correltions & augmentations confidera- 
bles. U. Corze Choregraphigue des Erars & de la re- 
publique de Genes, En huit feuilles, "Tir£e de Pex- 
cellenre Carte des nf@mes pays en efpagnol par Chaf- 

frion. Par A.Dury. 1765. Le prix de cet Atlas eft 
20 Ecus, argent de France. Aus der Jahrzafl ers 
Weber man, daß bie Charten nicht nen find, fie find aber 


wenigen Landcharten⸗ammlern bekannt, und ich ſelbſt 


babe fie zwar ſchon 1762 durch die erfte Nachricht, weis 
de Durp von denfelben: brüden ließ, kennen gelernt, 
aber erſt vor - kurzer Zeit durch die Herren Bremer zu- 
Braunſchweig bekommen, daher einige. Nachricht von 
denjelben nicht unangenehm feyn wird. Der Ingenteue 
Thomas Borgonio hat die Charte yon den Sarbinis 
fon Staaten bey. det Gelegenheit aufgenommen, ale 
ein neues Cataſtrum von diefen Ländern gemacht wor⸗ 


den, vermischlich unter der Regierung des Königs Victöor 


Amadeus des zweyten. In den Kriegen welche nach⸗ 
wals in Stalien geführet worden, ift die Charte häufig 
Maufr worden, und dadurch ſelten geworden. Dury 
zu London, welcher init Landcharten und Kupferſtichen 


Bandele, iſt Dadurch bewogen worden, dieſe Charte mache 


zuſtechen. Er hat die Original⸗Eharte nicht nur durch 
einen ſchdneren Kt Anh durch anſehnliches und 


—* 


— 


— 


24. 
ſchones Papier, ſondern auch hr einige Veeheſſeurchen 


übertreffen wollen, Unter Verbeſſerungen, verſtehet er 
folgende Veraͤnderungen. Die Graͤnzen von Danphine, 
Bat er nach der Charte, welche Roufſel von dieſer fran⸗ 
— Landſchaft aufgenommen, und nach einer an⸗ 

dern Charte von dem obern Theil der Dieses von res 


| noble, eingerichtet. . Den ebenern Theil von Piement, 


hat er ganz aus de PLsle Charte von diefem Fuͤrſtenthum, 
und aus einem Plan von der Gegend um Turino genom⸗ 
Endlich Hat er auch den mitternächtlichen Theil 


men, 


von Savoyen, nad) der Charte von Genf und von den 
Genfer See, welche man bey Duillier Gefchichte von - 
Genf findet, abgebtider. Es bat aber die Eharte —*8 
Grade der Breite, noch der Laͤnge, welches dadurch ent⸗ 
ſchuldiget wird, Daß fie haͤtte umgearbeitet werden muͤſe 


ſen, wenn die Fehler des Originals und ber Gradnirung, 


haͤtten verbeſſert werden ſollen. Um dieſen Mangel 
einiger maßen zu erſetzen, iſt in ber Vorrede die Breite 
und Laͤnge verſchiedener Oerter in Piemont und in den 
benachbarten Laͤndern, angegeben worden. Damit 
dieſe Charte zugleich mit der großen Eharte von Gens⸗ 
va, als ein Atlas eingebunden werden koͤnnte, hat fie 
ein beſonders Titulblat, eine Vorrede auf 2 Blättern, | 
‚md ein Negifter der Oerter auch auf 2 Blaͤttern, bekom⸗ 
Alsdenn folget ein Bogen mie dee Ausſicht einer 
bergichten Gegend, und einer Zuſchrift an den Grafen 
Die Königlichen Länder felbft, find auf 10 grofe 
fer Bogen abgebildet, und den Beſchinß macht ein Bo⸗ 
ger, welcher die Inſein Sardinien, und Corfka vorſtellt⸗ 
Die Berge find perſpectiviſch gezeichnet. Aleringe 
if bie Charte von allen andern, welche man won die 


mn. 


Bute. 


Landern hat, balb in den Graͤnzen, bald in den Namen, 


bald ir der Lage der Oerter, und in der Vorſtellung des 
Laufs der Fluͤſſe, unterſchieden: daß fie aber einen hohen 
Grad der Vollkommenheit Habe, iſt nicht hc. 
Sie tofter ı Pfund 2 Schill. Sterl. Sie iſtauch auf 


ein antzer Blat gebracht woden, welches £ v⸗ Dr 


er Sorsjehung wird folgen.) 
ventmunt 


I ı 


} | . Anton Friedrich Buͤſchings | 
Woͤchentliche Nachrichten 

von neuen Landcharten, 
aæographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buchern md Sachen. 


—— —— 
| - Des vierten Jahrgangs 
— Viertes Stud, 
Am 22fen Jänner 1776. 
Berlin, bey Haude, und Spener. 
F Byoperkun en auf einer Reife durch das noͤrd⸗ 
Me’ Tiche Europa, befonders zu Lopenhagen, 
Stockholm nud Petersburg, gefammiet von tes 
thanael Wraxall. Yus dem Engliſchen. 1775 
in Detap, 279 Seiten. Von der englischen Ucjchrift, 
iſt ſchon im dritten Jahrgang St. 38. S. 297 gere⸗ 
det, und von ihren Fehlern find einige angefuͤhret wor⸗ 
„den : jetgt will ich ermas umſtaͤndlicher von dem Buch res 
. der Der Berfaſſer, ein inmger Englaͤndiſcher Mann, der 
ſchon in Aſien auf der Küfte Malabar geweſen, (©. 172) 
teifete im April 1774. aus England über die Nordſee 
nach Kopenhagen, von dannen nach Stodholm, als 
denn nad) S. Preeisturg, und von bier nach Narva, 
NRiga,Mitan, Königsberg, Danzig, Stettin, Prenzs 
. kw, Streliß, Celle, Bremen, Hamburg, wofelbft er 
am (Ende des Septembers anlangte, und fich auf ein 
- Schiff feßte, welches ihn nach Hull in England brachs 


— — 


te. Er hat alſo in 6 Monaten faſt die ganze Oftfee 


umreiſet, und bie. Nordſee zweymal durchſegelt, wel⸗ 


ches alles iſt, was man in einem ſo kurzen Zeitraum 


leiſten kann, wenn man nicht völlig role ein Courier reis 
ſen will, Es iſt deuthich gr. bag Herr Wrapali 


N 





- „yerlichet, infonderheit zu. Räntgsbeig. 
richten muß man in dieſem Buch gar nicht ſuchen, Te 


8 


auf dieſe Reife durch Befund ver vn 


en befuchten Ländern, nicht vorbereitet, wohl aber dieſel-· 


bige mit den gewonlichen Vorurtheilen eines Englaͤndere, 


von den Vorzuͤgen feines Bateslandes, und von dem weit 
gerlngern Werth anderer Lander und Wättonen, ang 
treten habe. Es tft auch feine Abſicht nicht geweſen, 


genaue Unterfuchungen auzuſtellen, ſondern dr weilte 


bie nordifchen Haupt» Nefidenz und Handels: Städte, 


etwas won bet dafigen Lebensart, und alfo auch Geſell⸗ 
ſchaften, fehen, und diefe Abſichten hat er auch erreicht, 
auch überbiefes fich. bin und wieder in ein ——— 

chtige Nach⸗ 


lerhafte finden ſich in großer Menge, (von welchen der 
Meberfeger unterſchiedene verbeſſert hat,) doch trift mars 
Kin und wieder auch eine wahre und nuͤtzliche Beſchrei⸗ 


bung und Anmerkung an. Seine Urtheile über Per⸗ 


ſonen und Sachen, ſind zuweilen dreiſt, werden aber 
miemals als entſcheidend angefuͤhret werden koͤnnen, 
weil ſie zu fluͤchtig ſind, und ſich auf eiaſeitige Verße⸗⸗ 


F lungen geärtden, 


Das erſte was er beſchreibet, iſt das Schloß Brons 


©. 11. Er fagt, es ſey von K. Chriſtian IV im Anfang 
des vorigen Jahrhunderts erbauet: das if aber falſch, 


‚ den König —— II det es von 1597 bis 3g erbauen 


taſſen, EhrifttantV aber hat nur ben Brandſchaden 


erſetzt, den es 1679 erlitten. Hiemach ik auch Dig 
Ueberfetzers Anmerkung zu verbeſſern. Das Gebäude uns 


weit Heiſingoͤr, deſſen vortrefliche Kusfiht er mit Recht 


ruͤhmet, ©. 13. tft kein Jagdſchloß, in welchem ſich 


der König ft ‚Sommer oft einige Stunden aufhält, 


- fondern ehr geäflich mottkifches Luſthaus. Unmittel⸗ 


> 


= "org bey Helfingdr auf der dänifchen Inſel Seeland, . 


% 


"Bar mit demfelben, verbindet ber ®erfaffer eine daniſche 


Bommepanf ſey, e⸗ # vie bie Olous girca inet Inch 


or 
® 


2 


J 


RKirche, deren Altar ihm angeprieſen worden. Die“ 
mreiſten Leſer werden glauben, daß dieſe Kirche ben dem 


u 27. - 


Ainkr demozet. "U eine dieſen Proben seinäße el 


R, koͤnte und muͤſte das Eleine Buch durchgehende ver 


beſſert werden, wenn es.der Mühe werth wäre, Ich 
untrlafte alſo dieſe überflüßige Bemuͤhung. S. 19 


eher der Gerfaſer den geäfl, molttifdyen Pallaft in 


dem Sriderichs » Auartier zu Kopenhagen, und er fonns _ 


te unmöglich ıumterlaffen diefes prächtige Gebäude zu 


yeeien: daß er aber nicht ein Wort von dem ſchoͤnen 


Friedricheplatz an weichen es ftehet,von den 3 übrigen - 
Pallaͤſten an demſelben, und vornemlich von der in der . 


Mitte chenden ſchoͤnen Bildfäule Friedrichs des fuͤnf⸗ 


tm faget, if ein Beweis der großen Fluͤchtigkeit mit 


weichet er ſehenswuͤrdige Dinge aͤberſehen hat. Doch 
eben nehme ich wahr, daß er an einem abgelegenen 
Ort, nemlich S. 30 diefes Platzes gebenfe, ohne ihn 
zu nennen. Ueber die Unwiflenbeit des Verfaffers in 
der Geſchichte und Geographie, muß man fich wundern. 


Er fchreibet. &.74 Stodholm ſey unter der Regierung 


K. Ehriftian des zweyten angelegt worden. Das merk⸗ 
würdigfte in ber: ganzen Nachricht von Schweden, iſt 
basienige, was er an zwey Orten, nenlih ©. 77. f. 


und ©. 101, von Könige Karl des yeölften Tode, aus. 


unterfchiedener Schweden Munde erzähle, nemlich daß 
er meuchelmoͤrderiſcher weile durch einen. Piſtolenſchuß 


getbötet worden ſey. Daß er S. Petersburg für die ° 


merkwuͤrdigſte Stade in Norden haͤlt, iſt nicht unge 
gruͤndet: doch iſt er auch der Meynung, die ſchon vers 


—* 


» 46 


fhiedene andere vor ihm bekannt haben, daß Mofcan . 


hätte die Reſidenz des Reiche bleiben ſollen. Der Ger 
danke, daß die Pracht bes rußifch -Falferlichen Hofes, 
ud vieles andere, eben fo coloRifch ſey, wie das Reich 
ſeibſt, verdienet angefährer zu werden... Boch merks 
würdiger iſt das Öemälde welches ©. 143: 154 mit eis 
nem fremden Pinſel, von den rußiichen Monarchen des 


jerigen Jahrhunderts entworfen wird, und viel Wars __, 


heit Bat. Daß Herrn Salconet Ikefannter Name ©; 


355, In Salconeste verwandelt, void, iR beivembend- 


P2 \ 


⸗ 


on 
- . , r 4 
j ; - nn R - 
1 . ⸗ \ 
. 


nn "Bas S. 101 van dem. mhiſcher PERPFUREIR 

. dienſt geſagt wird, tanger nichts. Es It falſch, wag 
.&.162 ſtehet, daß Peter der dritte in geheim 1 
„bein worden fey. Es waren alle Rangsperfenen van 
"2.7 den fünf erſten Klaſſen zu. ſeiner Beerdigung eingelge 
N. den, ob fich gleich nur einige. einfanden., Niemand 
vrerlaſſe Sich anf die Srtilberangen und Erzählungen. 
welche man S. 163. f. findet, : In allem was Here 
Wraxall von Rutland ſchreibet, iſt das nvrichtis⸗ ag 
: WM weitläuftig fein,: ‚jenes vollftändig anptjeigen, und 
zu verbeſſern Nur fällt mir ©. 181 der arohe Glos” 
, bus zu ©. Petersburg, in die Augen, von weichem. sd " 
‚ „fügt wird, daß,er in die Stelle desjenigen gekeammen. 
ſey, den Tycho Brahe gehabt. Das ift falich, ale 
lein der eheinslige gottorpiſche Globus iſt zwar·1347 
>... verbrannt, fein eiſernes Gerippe aber uͤbrig geblieben, 
Ä und aufs neue befleider worden. Es iſt doch eine eins 
7 fällige Erzaͤhlung ©. 184 bag Karl XRII mut einer 
0, Band vou Keute bey Narva hundert tauſend Ruf 
J m defchtagen Habe. - Ich kann aber dem. Verfafler " 
nicht weiter folgen. ° Es gehoͤret diel Vorſichtigkeit und 
Kenntniß dazu,um das wahre und glaubmürdige, van 
dem falfchen und unzuverlaͤßigen in diefem kleinen Buch 
. zu unterfcheiden, Wer die genannten Länder, Vetter 
nund Perſonen kennet, den perguüget dag erfte, und Ars 
gert das lebte, Wer es aber nicht ſo genau nimt, ſon⸗ 
dern alles was er hier findet fuͤr Flaubwuͤrdig hält, der 
tfann zur Leſung des Buͤchs deſto mehr gereitzet werben, 

da ſie gar keine Anſirengun⸗ des Kopfs exfordert. 
ien. ' 
Wie arbeitſam und N iipier hochachtungs⸗ 
wuͤrdigſte Zerr Abt von. Felbiger bie Zeit ſeines 
Aufenthalts zu Wien andewendet habe, und no 
anwende, beweiſen unter andern die Bücher, wel⸗ 
che er für die ge Schulen In den Kalſerlich⸗ 
een St geſchrieben hat, und van wel⸗ 





8 





. Demfelben kommt .an Größe dag Lefebuch 7757 , 


Ban 2 


\ 29 


chen ich unterfchiedene nor Augen hae, Das größer 
fie und wichtigfte, iſt das —e fuͤr die 
Lehrer in dieſen Schulen. 1775. Die Vorſchlaͤge 
und Regeln, welche in demſelben enthalten find, ers 
Kreden ſich nicht nur auf die Lehrart, ſondern auch 
auf die ganze Verwaltung des Schulamts, und auf 


alle Schulſachen. Dieſes Buch If fo erheblich, daß 


es auch außer den Kaiſerlich⸗Koͤniglichen Landen ber 
tannıt zu ſeyn, und ſoweit die Umſtaͤnde einer jeden 
Schule es ‚verftatten, beobachtet zu syerden, verdient. 


am naͤchſten, welches aus 2 Theilen befteher; 
erſte ift der Religion gewiehmet, nemlih er 5 


eine Haupttabelle uͤber den Catechismus, einen er⸗ 


⸗ 


weiterten Unterricht uͤber dieſelbige, eine kurze Biblis _ 


ſche Sefchichte, - nebft dem kurzen Sinhalt eines jer 
den heiligen. Buchs, .und dag vornehmſte won ber 


- »driftlihen Sittenlehre. Man kan leicht: denten, - 


daß diefer Theil nur für roͤmiſch⸗ Earholifche brauche 
bar, fo wie ben Lehrfägen ihrer Kicche gemaͤß fe). 
Sm dritten-Städ. diefes Theile, S. 49. so wirb 


von den übrigen chriſtlichen Kirchen mit ungewänlis _ 


her. Gelindigkeit geurtheilet. Der zweyte Theil, 


ertheiler eine. Anleitung zur Rechtſchaffenheit, nem⸗ 


lich er lehret, was ber Schuͤler in der Schule lernen, 
und wie er ſich in derſelben rechtſchaffen verhalten 
muͤſſe7 was zu der Rechtſchaffenheit eines Men⸗ 
ſchen in Sefianung, Handlung und Aufführung ge⸗ 
börge?. wie man. ich in ‚jeder Geſellſchaft, auch in 
jedem Stande und Gewerbe rechtichaffen erweifeng? 
und was.man wiſſen und thun miüffe, um ein recht, 


ſchaffener TE und guter Haushalter zu fepn? 
Etwas mehr 


Poilofophie, ‚eine forgfältige Vermei⸗ 

‚dung aler —8— 

und alſo eine noch leichtere Sprache, wuͤrde dieſen 
wichtigen Theil des Buchs noch gemeinnuͤtziger ma⸗ 


den, als er jetzt ſchon winq Me Es if be 


- 
nn ” — 


usdruͤcke der hohen Schulen, 


\. 


o\ 


I} 


is ” 


ſelben noch ein Kiuptfine beygefaget werden, we 


ches den Bauernftand unterrichtet, wie er fich recht⸗ 


| ſchaffen verhalten. fol, Nachdem in demſelben von 
dem Danernftande Überhaupt ‚geredet worden, wer⸗ 
den. die Vortheile erzählt, welche er ber Bürgerlichen 


Geſellſchaft bringet, feine Mängel, Gebrechen und 


Beſchwerlichkeiten angefuͤhrt, auch Urſachen, woher 


die letzten entſtanden find, und Troſtgruͤrde wegen 
derſelben, angegeben. Dieſes letzte Städ iſt ein 
ſchaͤtzbarer Werfitch, an deſſen vollkommenen Ausfuͤh⸗ 


rung viele dazu geſchickte Maͤnner gemeinſchaftlich 
arbeiten ſollten. Der Bauernſtand iſt der Grund 


des Staatsgebaͤudes, und doch hat man ſich bisher 
wenig oder gar nicht bemuͤhet, dieſen Grund beſon⸗ 


ders gut zu machen, auch in einem guten Zuſtande 


zu erhalten. Eine Anleitung zur Rechenkunſt, 
1775, beſtehet auch aus 2 Theilen, von welchen 
aber der erſte nur 60, und der zweyte nur 95 Sei⸗ 
ten ſtark iſt. Sie gehoͤret zu den beſten Buͤchern 


dieſer Art. Mine "Anleitung zum Schoͤnſchrei⸗ 
ben, von 34 Bogen, 1775, begleitet von 16 in 
Kupfer geſtochenen Vorſchriften. Dieſe find ſchoͤn/ 
nur will mir in der Currentſchrift das | vor dem’ p, 


und das große F nicht gefallen. "Bine Anleitung 
zur deutſcheu Rechtfehreibung, 1775, ton 2* 


Bogen, wird wohl nicht zu einem allgemeinen ors 


tbograpbifchen Geſetzbuch werden, weil Die Sprach . 


lehrer fo verfchiedener Meynung find. Das anges - 


haͤngte alphabetiſche Verzeichniß ſolcher Worter, wel⸗ 
che einander in der Ausſprache aͤnlich find; aber eis 
ne verfchledene Bedeutung und Schreibart haben, 
enthält etwas gezwungenes, welches aber bey- der 
beliebten Methode nicht wohl vermieden werden 
kann. Ein 43 € Buch, von 4 Bogen, 1774. 


Das a bc und erfte Leſe > Buch ber Kinder, iſt 


von grober Bichtgteit, und daher verdienet bie be⸗ 





deſttden die sernlinkhaftfidhe Le 


ur u verfchiedener einſichts voller Perſonen. 


.r- ge —— — 7 


Zwey andere Schulbuͤcher, nemtich eine Anlei⸗ 


tung zu dee deutſchen Sprachlehre, und eine 
.— Anlegen zur Schreibart in Briefen und einie: 


andern Auffägen, unterſcheiden fih fo, daß 


Er ich fie nicht ehr fir Arbeiten des Herrn Abts von Seh 


Yiger halten kanun. Jeh uͤberlaſſe fie Herrn Res 
etor Seynatz zur Beurtheilung, der bey denſelben 
genug zu erinnern finden wird. Beym erſten aufs 


glagen ber Sprachlehre, Habe ich die unrichtigen 


Erklärungen, welche &. 4 vorkommen, bebauert, 
Ein Vogel fol ein Thier kom, welches in der Luft 
herum fest... Alſs gehören die Fledermaͤuſe und 
fliegenden Inſeeten au zu den Voͤgein? Ein Sıfch 
fo ein Thier ſeyn, welches im Waſſer lebet. Al⸗ 
lein, wie viele andere Thiere leben im Waſſer, die 


feine —9 — find! 


Es And noch mehr Bäder für die deutſchen 
Säulen geſchrieben, ale, Anleitungen zur Erdbe⸗ 
forienns, zur Geſchichte, zur Naturlehre, zur 

Erdmeßkumft, u. f. w. welche ich aber noch nicht 
habe. _ Die Selbigerifchen Schulbücher find in 
der That fihäkbare Vercache beſſerer Buͤcher dieſer 


at, und gehören im dem roͤmiſch⸗ katholiſchen Theil 


des deutſchen er zu den erften guten. 

arten, 

Die im Okt Stuͤck ‚genannte Charte von: 
dem Gebiet der Rıpubli® Benova, hat eine 
deutſche, italleniſche, franzoͤſtſche und englaͤndiſche 
Ueberſchrift. Sie iſt, wenigſtens dem Namen nach, 
ſeit 1749 unter ums bekannt, ale die Homanniſchen 
Erben zu Nürnberg, eine von Tobias Mayer, 


laut des Zituts, aus derfelben gezogene Charte von 
dem Gebiet der Rey. Geuera, auf 1 Bogen bes 


ausgab. Dury der außer der großen ann von 


s nn vo. N 
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4 
— 


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N u, o. 


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3: , u. 


Bögen, “anp-eine lgemeine tg, I- Bogen pn 
fischen, melde - ‚aber nicht ſo reich an Oertern iſt, 


als die mayerſche. 


The: counsies of Fife and Kinrof ‚with che Ri 


vers Forth and Tay. ſurveyd et engra by 


Fohn. Ainslie... 6 Bogen, welche, zulammendefeßt 


werben Fönnen, ine fehr genaue Charte, weiche 
- u London im. Junius des 1775ften Jahrs ferti 
geworden. Sie betrift zwar nur einen Fleinen Thei 
von Seotland, hat mich aber durch ihre ungemeine 
Sehoͤnheit gereitzet, ſie zu behalten, als fie mir von 
den Herren Bremer zu Braunſchweig geſchickt wor⸗ 


ven, Die Sradnirung- it fo eingerichtet, daß die 


Länge gegen Often :und Weſten von Edinburgh am 
gezaͤhlet worden, welche Hauptſtadt auch der äußers 


fir Ort iſt, den man: auf dieſer Charte gegen Sr ' 


L) 


den erblicket, e 
, lacjeichten. 


In ver neuen Auflage des Venelchuiſſe der bir 


tel ichen Bibliothet unſers ruhmwuͤrdigſten Herrn 

Hyveters Martini, werde ich als der Verfaſſer einer 
Schrift von 143 OctavWogen angesehen, welche 
dieſelbſt 1770. unter. dem Titel, neues Syſtem der 


Zxraͤfte des menſchlichen Verfiandeg, gedruckt 


worden: ich habe aber nicht das- allergeriugſte Au⸗ 


cheil an derſelben, lenne auch ihren Urheber nicht. 


Von der erheblichen Sanmiung alter Muͤnzen, 


welche HBerr Obriſt Quintus Jcilius hinterlaſſen 


hat, die aus 2640 Stügken beffchet, ungetheilt zum 


.BVerkauf angeboten wird, und. zu Potsdam beſehen 
werden kann, werde ich im aäcfen en eine su 


pause meqhricht schen. | 


Von der Kriegesma Brisgesmache weiche welche die eu europäifchen 
= n od 


efion Friedrich Datimo⸗ 


Wochentudhe Radrichten - 


von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori - 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Funftes Stud. 
Am 29ſten Jänner 1776. 


Berlin, bey Sande und Spenet. 





dig unterhalten. 


& hat man in den Zeitungen ein Verzeichniß der 

Kriegesmacht weiche die europaͤiſchen Staaten ber 
ſtandig unterhalten, gelefen, dem ein dbergleidung derſel⸗ 
ben mit dee Anzahl der Einwohner in Europe, beygefüge 
war. Woher die Zeitungsſchreiber diefen Artikel genom⸗ 
en Haben ? weiß ich wicht, denn fo Dankba: ſind ſie fe 


I 
: 
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Verfuch amuſte 
f Materie bey ben — Staaten, mie abgehan . 
Wit wird: 

Nach dem Anfelage, welcher in ben Beitungen gu 
fanden dat, follen die europäifchen Staaten jet bey⸗ 
nahe Millionen era © oder scan, 4 


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‚3 


\ 


N 


neunhundert (ibengigeafenb Main anfeden Weinen 


halten. Er ift zu geoß, wie ſich leicht zeigen laͤſt. 


- Der tüskifche Monarch, foll 300000. Weinen ha⸗ 


ben. Diefe Summe habe ich in meiner Corbereitung. 


auch arigenommen, fie ftehet auch in der Erdbefchreibung,-! 
ſteller, welche aber falſch ift, wenn gleich die Tararen, 


- welche den Tuͤrken fonft zu Huͤlfe kamen, mit daruns 


ter begriffen werden. Der Graf von Marfigli, vers. 
fichert im zweyten Theil feines, befannten Werks, Sta- 


to .militare dell’ imperio Ottomanno p,184 daß 
das groͤſte Kriegsheer welches der Sultan. ber Drfche 
muanen zur Zeit des bluͤhendeſten Zuffandes feines Reichs, | 


oder bis auf den Carlowitzer Frieden von 1699, habe in 


Das Feld ftellen innen, wenn alles marfchirte, was 


deizn verpflichtet war, nur 142785 Mann betragen 


Habe, Er feßt hinzu, daß wein man gefagt, das nie, 


e Speer welches Wien 1683 belagerte, habe ans, 
30000 Mann beftanden, fo wäre dig ungeheure Mens. 


u 


ge: Beute‘ weiche dem ‚türkischen Kriegeheer zu folgen - 


pflegt, mitunter der Summe begriffen. Der Benerab ,. 
Major von Warnery in feinen Remarques fur lemi- 
LLeaire destTurcs & des Rules, 1771, erfläret auch 
8.61 die Meynung für einen großen Irthum, daß dag - 
txgkiſche Rriegsheer aus, 2 bis 300000 Mann beſtehe, 
und behauptet, daß man von dieſer Summe dreiſt zweh 
Drittel abziehen koͤnne. Es ſollen zwar jetzt bie Caſer⸗ 
nen In weichen die Janitſcharen zu Conſtantinopel woh· 
‚nen, auf 161 oder 162 Odas (Kammern; gerechnet, 
und die Auf den Muſterrollen derſelben ſtehende Kopfe, 


ungefähr auf 160000 geſchaͤtzet werden: allein die: 
meiſteu hier angeſchriebene Leute, leben in dem Drihmar., 


nifchen Reich mit dem Wolf vermifcht, treiben 6rgerlis 
che Handthierungen, and erſcheinen nicht im Felde, es 


und gruͤndet ſich auf die gemeine Meynung der Schrift⸗ 


find auch zu. Conſtantinopel in den Odas kaum 10000 


Marn gegenwärtig, wie aus James Pottere Ann 
kungen über bie Religion, Kesierungsferin und 


.. . 1 
—— 


X \ 


35 


- 


ten der Türken, ©: 154 zu erſehen. Eben derfelbige 


fhäßt die regelmäßige Reuterey der Otfchmanen, wel⸗ 
che Spahy heißen, auf 13000 Wann. S. 156. Herr 


Kammerherr und Envoyé Baron von Kiedefel, hat 


gehoͤret, daB fie 13000 Mann ausmachen, f. deffelben 


‚Remarques d’un voyageur moderne au levant; 


p. 337. Cs fehle mir an Raum, die Übrigen Trups 
pen auf gleiche Weiſe zu: unterfuchen ‚ genug daß das 
tuͤrkiſche Kriegsheer an mirklichen Soldaten weit klei⸗ 
ner iſt, als es gemeiniglich gefehäßet wird. Und dies 
ſes ſolchergeſtait kleiner gewordene Heer, liegt nar zum 
Theil in Europa, kann alſo auch nur zum Theil zu den 
Truppen welche in Europa beſtaͤndig auf den Beinen 
find, gezaͤhlet werden. 


Das — Kriegesheer ſoll 300000 Mann 


Kart ſeyn. Ich habe eine zwiefache Generals Tabelle 


von demjelben, nach der eeften von 1743, iſt es damals 


235260 Mann far geweſen, und nach der zweyten, 
welche 1761 zu St. Derersburg in Kupfer geſtochen 
worden; follte es damals 333212 Mann ſtark feyn, 


Die Landmilitz und leichten Be Hein geredet. Die 
eines Magazins . 


lebte Tabelle tft im zweyten Theil 
S. 469. f. voliftäudig abgedruckt, und fie zeiget auch 
die Summe der nicht regelmäßigen Truppen, welche 
anf 261172 Köpfe angefchlagen worden ſo daß übers 


hauptj 606178 Mann heraus kamen. Allein, ob 


gleich das eigentliche Kriegsheer nach dieſem Etat noch 
mehr als 3.0000 Main ſtark feyn follte, und für ein 
Reich das mehr wie noch einmal fo groß als ganz Eurpo⸗ 
pa ift, gar nicht zu groß ſeyn wuͤrde: ſo iſt doch dieſer 


Kriegsſtaat niemals vollſtaͤndig, und es wuͤrde ver⸗ 
muthlich nicht leicht ſeyn, hundert tauſend Mann wirk⸗ 


lich ins Feld zu ſtellen, ich rechne aber die Koſaken und 


Kalmucken niche mit. Es ift auch zu bemerken, daß 


. diefes Kriegesheer nicht ganz in Europa, ſondern win 


Theil in Alien liegt. 


L Ze . 
ĩ * " 
Er 2 X 


— 


— 


Das Rrisgenhete dee Faufes Mefterreich fell 


auch 300000 Mann ſtark ſeyn. Dieſer Aufchlag iſt 


um mehr als ein Drittel zu groß, denn jetzt hat das 


J Haus Oeſterreich nicht völlig 200000 Pan auf. tm 


Deinen, - 
Das preußifche Rriegerheer, ſoll 270000 Mann 
‚Kart ſeyn. Der Anſchlag IR um 70000 Mann zu 


‚groß, gewiß aber ift, daß in gany Europe fein Krieges⸗ 


Beer fo zahlreich, fo geuͤbet in den Waffen, fo beweglich, 
gelenkſam und brauchbar, fo bereit zum Marfch, und 


was das wichtigſte iſt, von einem fo großen nud erfahr⸗ 


sen Seift befeeet fen, als das preußifche. 
Dem feansd fiſche Kriegesheer, wird eine Staͤrke 
von 200000 Mann heugelest. 3743 beitunden bie 


franzoͤſiſchen Landtruppen dar aus 281699, wid / die 


‘aus 185945, alſo beyde aus 467644 
' Zum, ‚wie bas Verzeichnig im zweyten Theil meines 


agazins ©.257.f. tedret: allein bie Königt. Betz . 


ordnungen vor December 3762, fehten bie Reuterey 
nnd das Fußvolk auf 156453 Mann, ohne 0 Legionen 
leichter Trupven, jede von 1600 Mann, aud) ohne 105 


Batailſons Landmilitz, und ohne Die Kuͤttenbewahrer, mie . 
aus le Bland Oerfach über die Lagerkunft, 1767, zu 


erſehen Jetzt kann Frankreich ſchwerlich 1 30000 Mann 
in das Feld ſtellen, und In demſelben unterhalten, doch 
iſt man nun fehr auf bie Verflärtung bes Kriegesheers 


‚bedacht, welches allerdings hoch getrieben werben kann. 


Alle Truppin der übrigen dautfchen Särften, 


| "außer dem roͤmiſchen Koifer, und Könige von Preußen, 


ſollen 120000 Dann betragen. Ich habe fie in mei⸗ 


ner Vorereitung ungefähr auf 130000 Mann geſchaͤ⸗ 
Bet, will aber jene Zahl ats wahrfcheinlid annehmen, 
weil zu einer genauen Beſtimmung mehr Zeit und und Ge⸗ 
legenheit — als ich jetzt habe. 


Auch in Italien ſollen 120000 Wann feyn. Ferr 


de la Lande in feiner Voyage T. FE. berichtet, man ſage 
ber Koi von Garbinien halte 30000 Mann , lohne 


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Foo Eat Eandmitis. In meiner Erdbeſchreibung 
if dam, sanye ganze Kriegsheer an Fußvolk und Reuterey, . 

wi 37643 Dann augefhlagn. Nach Eon de Beau- 

ana (id zoeiß nice Beeldyen Set sches Diefer fo Senannte 


„Die Bern mehr ren unterhalten, bat aber kaum 


6000 wirklich anf den Beinen. Die Republit Genova, 

bat kanm halb fo viel, und ber Pabſt mag nicht 1200 

Mann halten. Alſo kommen für ganz Italien, die 

Berechnen Touppen ungneihnn, ‚etwa 90000 Mas 
eraus 


Der Koͤnig von Spanien ſoll 100000 Mann 
haben. Es iſt das hoͤchſte was man annehmen kann. 


In dem ſechſten Theil meines Magatzins, S. 103. f. 
ſterehet der Kriegsſtaat von 1753 verzeichnet, weicher 
S86 537 Mann beträgt. Clarke hat in feinen Briefen 


©. 502, 507. SI2sS15 angegeben, daß 1760 der- 


reland * ſollen ver 
des 1768 feſtgeſetzten —* beſtaͤndig 58378 Mann 
unterhalten. 
Dänemarks und LIorwegens Rriegemacht, bes 
trug noch vor einigen Jahren 59318 Mann, jetzt macht 
fie ungefähr 33000 1 Mann aus, In Dänemark iſt 
die vormalige Landmilitz dergeftaft unter den geworbes 
wen Negimentern vertheilet, daß ein ‚Regiment, 
aus 250 gewordenen, und 290 National⸗Leuten, ein 
Negiment zn Zuß aber aus 450 gewordenen, und oa 
National Seuten 
‚ unterhaͤlt Pr geworbenen sunb Natlo⸗ 
— engethelen Regimentern etwas Über 43000 
aut. 


. & if niche wahreſcheinlich, Daß Die meteinigten 
A —— ee 


' mantihe Kriegeſtaat 98375 Mann ausgemacht habe. BR 
Großbritannien und I möge 


Niederlande jebt 36000 


Ne One annehmen. 


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RK 
‘, Portugal, hat ein Heer von 36000 Mann, wie 


Ser Verfaſſer des Erät prẽſent du royaume de Por- 


"ugal en Pannee 1766, welcher 1775 gedrud® wor 
zen, verfihere , nn 
Es iſt nur noch Polen und Litanen übrig, welche- 
dereinigte Staaten fünftig 30000 Mann unterhals- 
ten wollen, jeßt gber nicht die Hälfte haben, 
Aus dem was bisher angeführet worden, erhellet 
. tun, daB. die Kriegesmacht welche die, europäljchen 
tasten unterhalten, höchftens ober ungefähr ı Mils 
. fon und 500000 Mann ausmade. Ob fie nun gleich 
Nnicht ganz in Europa liegt, fo will ichs doch, und zue 
gleich diejes annehmen, daß, Europa Überhaupt 122 
Wilionen Menfähen enthalte, von welchen alsdenn der 


Zuſte Menſch ein Soldat iſt. Das ift leider mehr als 


—zuͤbviel, und es wäre fehr zu wuͤnſchen, dab ein jeder” 


europäifcher Staat fd) ‚in Friedenszeiten auf ein Drit⸗ 


tel feines jegigen Kriegesheers einfchränfen mögte, da 
denn doch: daffeldige Verhaͤltniß der Macht unter den 
europaͤiſchen Staaten, welches jetzt flatt findet, blei⸗ 
ben, dem gemeinen Wefen aber eine große Crleichtes. 
‚rung, und wenn man die abgejhafften Soldaten dem 


Aderbau ſchenkte, demſelben eine allgemeine und große - 


Yufnahın ıwiederfahren, hingegen manches Staats naher, 
Bankeror verhütet werden wuͤrde. Geſetzt, daß der 
ſechſte Theil der genannten Kriegesmacht aus Reuterey 


beftünde, und daß, ohne die Seneralicät, im Durchſchnitt 
zu Sriedenszeiten tauſend Diann zu Fuß jährlich 48000, 
yad tauſend Mann zu Pferde jährlich. 57000 Thaler zu 
unterhalten koſteten: fo betragen die Unterhaftungskos. . 
Keu von 13 Million Soldaten, jährlich 74,210000 Tha⸗ 
er, ohne die Koften des Beneralftabs, welche wenigftens. 
auf ro Millionen fteigen werden, Es ift vorhin wahre 
jcheinlich gemacht worden, daß der gıfte Menſch in Eur 


ropa ein Soldat fey. Das gilt von dem ganzen Welttheil, 


dena ſenſt giebtes einzelne Staaten, in welchen der zsfte. - 
eder 26ſte Menſch Solbargit. Wenn Luropa 122 Mil⸗ 


... 


N 


n 


lisnen Menſchen bat, jo find darunter 36500000 männliche 
. Yerfonen, melche —e—— leiſten koͤnnen, und von 
dieſen iſt der 24ſte ein wirklicher Soldat. 
| Nadıriehten. 

. Hinter den 2640 Stuͤcken alter Münzen, melde ber 
Drift Guiſchardt, genaunt Quinsus Icilius, hinterlaffen, 
t, betreffen 61, macedonifche, Hein afiatifche, eanptifche, 
cilianifche und andere Könige, 13, Voͤlker, Länder und. 
Städte, 292, roͤmiſche Gefchlechter (Eonfular⸗ Münzen,) 
und die übrigen, römıfche Kaifer und ihre Familien. 189 


Stücke der geſammten Münzen, find von Gold, 1233 vo . 


feinem Silber, 113 von fchlechtem Silber, (Billen) 105 ı von 
Erz, und 4 von einer ungenannten Materie. Es find feltes 
ne Stücke darunter, als, agupierme von Dtto, zwey von ers 
ker und einge won mitler 
goldene, 2 ſilberne, und 3 kupferne von der erſten Groͤße, 
3 kupferne vom Pefcennius, von mitler Groͤße, a Fupferne 
pom Gordianus Afrikanns dem Vater, von der erſten Größe. 
Inter den Münzen auf alte Voͤlter, Länder und Städte, find 
verfchiedene griechifche. Sch habe ſchen vor achr Tagen ans 


——— Dh rin GC 


fl. Wan Fan zu Potsdanı 5 
Obriftin nach derfelben fragen. 


Zu Wien if am sten Jaͤnner der 4 of· Commerzien / Rath 


roͤße, vom Didius Julianus eine 


| 39 


aufgehoben, ein paar Mitglieder deſſelben find in die boͤhei⸗ 


miſche und oͤſtreichiſche Hofkanzley, die übrigen aber auf 
Bealion geiest, der Commercial: Fonds if der Kammer. 
\nbergeben, die Herfchaft Buccari iſt su Eroatien gefchlas 
gen, und die ntendenza if mit Der Landeshauptnianfchaft 
u Sr vereiniget worden. Man begiebt fich der bisher 
entworfenen Handels: Plane, und überläft dad ganze Hans 
delsweſen feinem Schickſal. Vermuthlich werden noch grds 
dere Veraͤnderungen erfolgen: Es foll Die Caroliner Stra⸗ 

e in der Herrichaft Buccari die Graͤuze zwiſchen Crain und 
Croatien werden. Croatien, welches bisher nur eine Ge⸗ 
franfchaft gehabt hat, ſoll nun befommen._ Das sroße 
Erzbisſtum Gran in Ungarn, iſt am erſten Jaͤnner dieſes 

abrs im 4 Theile zerffücht worden, nemlich in das Erz⸗ 


ne Bran, ————— in der Grafſchaft Zips, 


Bistum Yreufol , in den Ber ae, umd Bistum Ro⸗ 
fenau in der Ginisrer Gefanie aft in Ober⸗ Ungarn. Los 


domerien und Gallizien haben noch Feine fefte Berfaffung: : 
vermuthlich werden fie nach Bähmsifcher und SR: — 


et in Xreife verihellet und diefe Des Gtatthakterfchaft 


Lemberg untergeben werden. 
ein Auplandne 


and werden feit dem Anfänge bes vorigen Jahrs, 


alse Sonue | 
gen verdnber Fl 
men Gegeben pH 


Zerſtuͤckt, neue errichtet, die Proviu⸗ 
ifen, Voͤlkern uud Landern andere Na⸗ 
dsfern Städte gemacht, u. w. 


at. 


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sr — —— 

der Witwe ſogleich ein — 

bene — feinen FH: * 
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ch. daß bei 
isfert en Sit Bleiben konut⸗ De lich 10 früh 
geforbene ruhmmärdige Beneral von Diringshofen, 
wein und edeldenfende Dbrik und Eommandent 
ebene von Kglofitein, und alle auptleute und. Bes 
— be ombagnin eu Sran eben Aut 


A — fie von — —A er ale Heidenben Dr 
[chen Witwe — einen jehalt von ae 
erngeben wollten, nenn Übebefien treuer und wur . 
biger —5— innen? geweſen war. NIE 
ber £&i bar ee Rei an 
ueur in Yenmern Graf von Eine! —F durch den Conf io⸗ 





ale" J teinbart, ben Todesfall und irau⸗ 


re ni Sn 

um de bekimmt waren, Ten € en p 

auch Kaffe Der Univerfität anfart eines 

aufs senken on ke 
(Snige Don Sähweden fo träf, Dad Bier Dulberiche 


x 


‚Ude Gi it von 100 Thalern pommer| 





ertheilte. EB milde Vprſorge Des nee € :afen von. 
Sinclair, fe Suabe des Koͤnige Eder, 
esen die He Ga, —* Belcheten, der —Xä nicht ger 
v hatte, verdienet überall gepriefen, und nachgeahimek 
wu me werden. 


Bin m Ba m Se αÄ 





. om Friebe Bkhinge .. 
Wöochentliche Rachrichten 
von neuen Zandcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Schötes Stud. . 
Am Sten Bebiuar 1776. 


Berlin, bey Saude und Syener. 
Zum Andenken des verſtorbenen gättingifehen; - 
u Drofeffors geren Johann De en 
Si nur die Univerfisät zu Göttingen, font 
JE auch die gelehrte Welt, und inſonderheit vie 
Geſchichtskande, haben an dem Profeſſor der. Pho 
loſophie Herm Johann Philip Murrey, am 1 2ten 
Jaͤnner einen bedaurenswuͤrdigen Verluſt erlitten, Ce 
war der aͤlteſte Sohn des Herrn A. Murray, Doctorg _ 
der Theologie, und Paſtors an der deutſchen Kirche zu 
Stockholm, und wo id nicht irre, ſchen zu Schteswig 
geboren, von dannen ſein Herr Vater nach Stockholm 
berufen wurde, 1748 wurde er zu Goͤttingen Magie 
ſter, und fegte fi damals, und in der naͤchſtſolgenden 
eit, ſtark auf die fchönen Wiſſenſchaften, infonderheit 
auf die gute Schreibart und Beredſamkeit in der‘ Deuts 
ſchen Sprache. Er wird alfo fir vorzüglich gefchick 
erachtet, zweyter &ecretär der deutfchen Seſellſchaft zn 
ſeyn, dazu er 1750 eingeführt wurde, Seine Bereds - 
fanfeit war lebhaft, aber fanft und angenehm, und 
feine feyerlichen Reden enthielten gemeiniglic viel ana 
‚geluhte Sedanten, auch wahre Schönheiten. Late 
ſchiedene derſelben find — Er hat das Oeerrta⸗ 
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riat bey der deutſchen Sefiffihaft BI 1762 verivaleet, 
und das Gute welches fie geſtiftet hat iſt Ihm vorzuͤg⸗ 


lich zu verdanken. Denn er ließ ſich zu den Webungen 


der Anfänger fehr herab, und gab fich große Muͤhe, 
um ben Otil und Geſchmack der Studenten zu-Silden, 
“weiche mit der deutfchen Geſellſchaft in Verbindung . 
ctraten, auch fonft fich feines befondern Unterrichts ber 
dienten. Auch fein lateiniſcher Seil war gut, weile 
in guter! Belanntfchaft mie den alten Schriftſtelern 


fund. Die Geſchichtskunde erwaͤhlte er bald zum &es 
genſtande feines Fleißes, las, fammelte, und unters 


uchte viet zu berfeiben gehöriges ‚ und erwarb fih von 


7 


mehr ats einem Theil derfelben eine gründliche Kentniß 
ESchon 1753 3 pen er über unterfchiedene fo henann⸗ 
se @äße, unter welchen auch diefer richtige Satz was: 
168 ver Name der Slawen nicht einem Wolf eigens 
ähnlich, fondern mehrern gemein geweſen fen, die 


einerley Sprache geredet, und ſich mit einander ver ⸗ 
"Sunden, um der Macht der Roͤmer deſto beſſer zu wi⸗ 


derſtehen. 

Ob er ſich nun gleich zur Ehre und zum Nutzen der 
gdtringiſchen Univerficät viel und gluͤcklich bemuͤhete, 
"and zu feinem Ruhm bervorthat, fo gieng’es ihm doch, 
wie verfchtebenen andern, Die auf berfelben ſtudirt 
"Haben, . entweder Magiſtri oder Doctores geworden - 


u ‚find, nnd fich zu Profeforaten und Beſoldungen aufr 


uſchwingen verſucht haben, ich wi n, er ward 
als ein gegenwaͤrtiger, von Ip zu Jahr vergefien, 
‚and es wurden ihm auswärtige vorgezogen, die ihn au - 


7 Melehrfamfeit und Geſchicklichkeit nicht übertrafen. Ich 
ſelbſt war einer von diefen, und da ich 1754 ale auf 


ferordentliher Profeſſor der Philofophie nach Gottin⸗ 
gen berufen wurde, ärgerte ich mich darüber, daß Yu: - 
zay zu einer folchen Otelle noch nicht. gelangt war, die 
er doch ſchon lange verdient hatte, "und in welcher ich 


ihm den Vorzug vor mir, von Kerzen gönnete. Allein 


er ward erſt 175 5 zum en Profeffo ber 


— 


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\ | . o-, —4. | - 777 
hul⸗ ſaphie ernannt, und num madhte er als Öffentlicher 
Lehrer die deutſche gute Schreibart und Wohlredenheit, 


⁊ 


We dentſchen Alterthuͤmer, die Geſchichte der ſchoͤnen 


X 
—4 


Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, die Geſchichte des — | 


ten Jahrhunderts , welche er durch 
Münzen erläuterte, eime Einleitung in alle hiſtoriſ⸗ 2 


Wiſſenſchaften, inſonderheit Heraldik und Numismatik, 


und die Geſchichte ber vornehmſten europaͤiſchen Staaten, 
au feinen Hauptſachen, auf welche er alle halbe Jahre neuen 


berühmten uab Altern Profefloren bearbeitet und gelehs 
ret wurden. Allein Here Murray blieb doch niemals 
she Zuhörer, wenn auch aubere mehr, wie er hatten, 


woruber er fie nicht beneidete. Doch ungeachtet. aller 
feiner nüglichen und gluͤcklichen Bemuͤhung, es in den 
auserwaͤlten Theilen der Wiſſenſchaften, weit zu bringen, 
kam er in Rang und Beſoldung nicht weiter. Der Pre⸗ 


mier⸗ Miniſter von Muͤnchhauſen, weicher von der | 


fpäteften Nachwelt als; zärtlicher Curator der goͤttingi⸗ 


ſhen Unwerſitaͤt und geoßer Befoͤrderer ber Wiſſenſchaf⸗ 


ten, mit Ehrerbietung genannt zu werden verdient, auch 
werben wird, verfahe es hoch darinn, daß er. 


geuannt 
den Zuſtand der Lehrer welche ſchon in Goͤttingen waren, 


gemeiniglich ſeht langſam verbeſſerte, wenn er nicht in 
Gefahr gerieth, fie durch auswaͤrtige Berufe zu verlie⸗ 


‚zen. Starb ein ordentlicher Profeſſor einer Facultaͤt 
„fe gedachte er ſelten an die außerordentlichen Profeſſorerx 
wvecelche ſchon ba waren, Tondern er fuchte zu ben erledige 


ten Stellen auswärtige — "ad ließ die ſchon vor⸗ 
en Lehrer fiten, ‘Diele wurden 


handenen 
durch ſolches gewoͤnliche Verfahren misvergnuuͤgt und 


muthlos, und wenn man dieſes in anderen Laͤndern mehr 


 geneuf und geglaubt hätte, fo wÄrde man diefe misvers 


berüginte Männer waren, hass 


gu ägten;unter weichen 
4. ——— Sb © oh. es auch . 


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u i | ur Ks 
antet, wenn ber ſonſt uvevglelchtiche Niriſter ſchrieb/ 
wie 1761 an mich, als ich meinen Abſchies ehne Capitua 
bation nahm, „Sie wiſſen, daß. allhier die Gewonheit 
„nicht fen, geſchickte und wohlverdiente Perſonen aus hier 
„figen Dienften zu faffen:,, fo hatte Er doch folche ge⸗ 
ſchickte und wohtberdiente Gelehrte nicht fo lange. im 
cclechten, oder: dach kaum’ mistelmäßigen Amſtanden fix . 
gen laſſen follen, bis fie von auswaͤrtigen gefacht wurden: 
Den eines. theils war es doch immer kraͤukend für ‚dies 
ſelben, daß Er ihnen nur erſt alsbenn eine Höhere Stuft 
und größere Befoldung anbot, wenn ihnen auswärtige 


RX 


dergleichen antrugen, und auderntheils wurden diejenigen 


heleidiget, welche gottingiſche Gelehrte mit Auerbietung 
beträchtiichee Vortheile berufen hatten, wenn fie ihre 


ſthon angenommene Verufungsſchreiben zuruͤchbekamen. 


weil man ben Berufnen ans Hanover Verbeſſerungen 
angeboten hatte: welches häufig genug geſchehen iſt, hire 
aber nicht wohl durch Beyſpiele beſtaͤtiget werden kann. 


Berlangte und erwartete man keine Anerbietung, ſandern. 


nahm man einen auswärtigen Ruf nach guter: Ucherkes 
dung an, fo war dieſes dem vorteeflichen Miniſter unange⸗ 
‚ „ nehm. Wie er in folchen Fällen gedacht habe, kann man 
aus folgenden Worten erfenaen, welche er 1761 an mich 
ſchrieb: „Ew. — koͤnnen mir nicht-nerbenfen, daß ich- 
„über ihren Berfuft meinenregrer bezeiget, und daruͤber 
„„geklaget habe, daß ſie die Vocation fo fprt angenommen, 
ssohne zu erwarten, ob Sie nicht aliunde bey uns zu ſa⸗ 
tisfaciren geroefen, Die Dache iſt nun ſreylich geſche⸗ 
„ben, und nicht mehr zu Andern, Aber auf Herne: 
Murray wieder zu kommen, ſo nahm ich mir eben da⸗ 
zumal, als ich meinen Abſchied genommen und ſchon er⸗ 
halten hatte, aber noch nicht von Gottingen abgereiſet 


war, die Freiheit, den Heren Weinifter zu erinnern, daß 


er den Prof. Murray bisher gar zu fehr verabſaͤumet 
abe, und ihn zu bitten‘, daß er fich deſſelben beſſer au⸗ 
nehnmlen moͤgte. Die damaligen Kriegs⸗Unruhen, gaben 
Som eine ſcheinbare Entſchuldigung an bie Haud, und 
er antwortete mir In eben dem Vriefe, aus weichem die 


— 
— 


—. — a8 
worher afgefühste Circle Senemmen Mi: „Din Seren 
„Prof. Murray halte ich fehe werth, ich bitte aber zu 

zerwegen, wie ohnmoͤglich es ſey, alle Leute ben den jetzi⸗ 
„gen Kriogeszeiten zu fatisfaciren. Die hiefigen Kiöfter 
ſind totaliter rulniet, wovon jonft dergleichen Benefici⸗ 
„rung zu nehmen. Ich muß zn den ordinairen Ausga⸗ 
‚ben Gelber aufnehmen, und bin alfo bey meinem beften ı 
„Willen nicht im Stande, fo. fort dasjenige gu thun, was 
„man facht, uns zu deſſen Miwilligung ich zu einer ans 
„bern Zeit gemeige ſeyn wuͤrde. Sich will jedoch thun, 
„ıvas ich fan, allſtets aber verbleiben Ew.,, — Er that 
auch an eben demjelben Pofttage etwas, denn er (chrieb 
an den Prof. Murray, daß Er ihm eine Zulage von 60 
Thalern gegeben habe. Jahr und Tag hernach fand ich 
an Mittel, für Seren Murray bey dem Herru von 
Muͤnchhauſen ˖noch etwas. auszurichten. . Nemlich, 
ich brachte ihn 1762 zum Inſpector ber Schule für Spras 
eben, Känfte und Wiffenfchaften, welche ih zu S. Pen 
wrsburg bey ber 'Peterstirche anzulegen im Begrif war, 
ta Borfchlag, und trug ihm diefe Stelle im Namen des 
Lirchen⸗Convents mit 300 Rubeln Behalt, und ander 
Vortheilen, an, bat aber, daß erlnicht nad) göttingifcher: 
weiſe Aber diefen Antrag mit dem Heren Minifter capis 
tulicen, fonbern, nach meinem Beyſpiel, ibn blos für ſich 
überlegen, und mir den gefaßeten Endfchluß melden moͤg⸗ 
w. Da ich nun gewiß war, daß er folches thun würde, 
@vie er auch nachmals ſchrieb, „ich antworte Ihnen ob; 
„ne alle Rädfrage, uni darinn ihren Srundfäßen und’ 
„Beyſpiel zu folgen :,) fo achtete ich mich: verpflichtet, 
‚auf den Faß, ba er den Antrag ausfchlagen würde, ihm 
eine Schadloshaltung für Die unterlaſſene Capitulation 
zu verichaffen. Ich gab alfo einige Poſttage ſpaͤter dem 
Hm. Minifter von Muͤnchhauſen Nachricht von dem 
was ich dem Profeſſor Murray angetragen hatte, und 
feßte hinzu, wenn er, wie ich wuͤnſchte und hofte,den Aus 
frag annaͤhme, fo wollten wir gute Studenten für die 
görtingifche Yininerficät ziehen. Murray war gerade zu 
diefer Zeit, ihm ſelbſt umnermnsher, zum Secretoͤr derx 


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bisherigen Gehalt, und 


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u ——— —— e Vrekchlag 
gebracht worden, und nahm einiger erheblichen Urſachen 


wegen, meinen Vorſchlag nicht an. Kaum hatte er wie 


‚biefes gefchrieben, als. Herr von Muͤnchhaufen meinem 
Brief erhielt, und fchleunig den Prof: Murray nice 


nur zum Seeretaͤr der Geſellſchaft der Wiſſenſcha 


ſondern auch zum sebentlichen Brofeffee dee Pptlofephie 


eine feine Zulage zu Ines 
ng au einer größern. Des; 
Deren Murray empfindſame Seele, wurde durch diefes 


arnannte. Er gab ihm a 





Heine Gluͤck ſehr erfreuet und ermuntert, welches ich 


durch ruͤhrende Stellen aus ſeinen Briefen zeigen koͤnnte⸗ 


wenn ic Raum für dieſelben Härte. Wie treu er ſeine = 


Pflicht die ihm bis 1770 als Secretär, und. von diefens 


Jahr an, in welchem er das Oecretariat niederiegte, als 


ordentlichem Mitglied der Geſollſchaft der Wiſſenſchaften 
oblag, erfuͤllet habe, beweiſen die seid Abhandlungen 
welche er in Derfelben vorgeleſen. Seine erſte Abhand⸗ 


lung, uͤber vier waͤchſerne Driginal@iegel englifchen 
Roͤnige, 1763, iſt ein augenfcheinficher Beweis, da er 


/ 


ſich mit der Sphragiftik fchon verfchiedene Jahre vorhet 
beſchaͤftiget gehabt habe. Zu einem. ande 
feiner gelehrten Unterſuchungen, erwählte er die alte nor⸗ 


difche Geſchichte, und mas mit derſelben verbunden iſt. 


Seine Abhandlungen, von drey nordifchen Seereiſen, 
des neunten Jahrhunderts, oder von den Reiſen des 


Other und Wulfftan; welche König Aelfted inrangels 
ſaͤchſiſcher Sprache befehrieben, 1765, und von den Rus. 

nin, 1767 und 68, feine defctiptio tersarum feptem- 

trionalium faeculis IX, X er XI ex idea Adami Bremen-: 


66 aliorumque feriptorum Germanicorum: iftius aevi, 
1769 und 70, die commentationes de Britennia atque 


Hibernia, faeculis a fexto inde ad dacimum, littera- -· 
"um domicilis, 1770, und de coloniis fcandieis in in- . : 
fulis britannicis, et maxime Hibernia, 1770, welche letz⸗ 


te T.IIL_nov. commentar. Soc. Goetting. abgedru 
. = werden, bie Antiquitates ſeptemtrionales et. Britanni- 


cae atque Hibernicas inter fc comparatae, 1772 und 


I 24 wege T. v — COnIuBRL. Pens 


— 


‚ 


En Ze 7 
mb Die commentstio de re nayali veterum feptem: 
trionalium, 3773; find fo * gruͤndlich und beſchei⸗ 


den geſchrieben, klaͤren auch vieles von ber alten nordi⸗ 


ſchen Geſchichte ——* daß man fie den beſten Ochrif⸗ 
* zen dieſer Art zugeſellen kann. Es ſind aber wenige Ge⸗ 
lehrte, ſelbſt unter den Geſchichtſchreidern, welche dem 
Werth ſolcher Unterſachungen einfehen , und mir große 
— — kann jemand bewegen, lange Zeit und unge⸗ 
mein viel Muͤhe ujd Geduld, an ſolche Arbeiten zu vers 
wenden. älter den ubrdifgen Gelehrten find, wo nicht 
die meiſten, doch noch viele, von —— ein⸗ 


gemeinen, daß fie ſich fihrvertich enthalten koͤnnen, das 


was Murray gegen dieſelben geſagt bat, wenn es auch 
fat ermiefen voäre, für widerfinuig zu erklären. Unſer 
Veutfches gelehrtes Publieum aber, wird bald durch heim⸗ 


liche Ränke, bald durch Anfehn, fo gefktmmt, daß Wars 


deit und Verdienſt niche allezeit befannt werden, Un⸗ 


N 


—— ſind doch die erwaͤhnten gelehrten Abhandlun⸗ 
— — Dentmäler der Achten hiſtoriſchen Sa 
fenſchaft, Kun und Geſchicklichkeit des fel. Mannes, in⸗ 
ſouderheit in Anfehnng ber norbifchen Sefchichte und Als‘ 
Amer, und es iſt zu offen, daß die König. Geſellſchaft 
der Wiffenfchaften, die noch nicht gedruckten, von wel 
en man bisher nar ausfährliche Anezäge in den goͤt⸗ 
lingiſchen Anzeigen 'gehabt Bat, theils in ihre novos 
commentarios, in ihre deutſchen Schriften, brin⸗ 
gen werde, Im erſten Bande der legten, ſtehet ſchon bie 
Murtayiſche Abhandlung von dem aͤlteſten nor⸗ 
dem Moͤnch Theo⸗ 
deich. Im vorigen Jahrgang dieſer Nachrichten, tft ſei⸗ 
ne gruͤnbliche Schrift von der nordiſchen Königin Phi⸗ 
ppa angeführet worden, weiche er mit größerem Ver⸗ 
guügen, als die Abhandelungen aus der alten Gefchichte 
ausgearbeitet hatte; doch war ihm bie neueſte Geſchich⸗ 
te das angenehmſte Geld. Hoch verdienet fein Schreiben . 
an den Spndiens Meermann, welches der Urfprung- 
des jegigen Leinenpapiers betrift, und in der yon Herrn 
Grm. Zach von Voaſen harancgegebenen iateini miſqhen . 


Sammuung (ehrt, ängefäet menden, einge en, | 
f 


U 
1 


Anton geedrich Baſchinge 


| Wöchentliche Racrichten 


von neuen Landcharten, 


geographifchen,ftatifffchen und hifkori- 


ſchen Büchern und Sachen. 





u Des vierten Jahrgangs 
Ä | Am 12ten Februsr 1776. 


Sale, bey Haude und Spene, 








Warſchau und Dresden, j 


errn de In Chapelle gründliche und vouſtan 
ige —— —— man das von ihm neu 


Kent in 34 von Gewä fieen nich nur u 


—* ne t, und mit —E af Ä 


Veberfegun aus dem Stans: Dur. 
Kupfer erläutert. 1776 in en 


2 Kupferblätser, jedes von-einem ‚halben Bogen. Wenn 


duſe Schrife nicht eine für den Staat ſehr näßliche Er. _.. 


ſmonng beträfe, fo könnte fie in dieſem Wochenblatt 
wicht. angeführet werden. Nun aber dienek die In derer’ 
km beichriebene und abgebildete Schwimmrüftung 
von Korkholz, nicht nur zum Vergriügen und zur Er⸗ 


haltung des Geſundheit, nicht har zur Jagd und zum 
Filfang, pen auch bay daß Bere derſeiben 


.. 
© 


„.. 


50 | \ 
hewafnete Soldaten uͤber einen Fluß und Waſſergraben, 
uund an das Land gefetzt, In offenes See Schiffe ausge⸗ 


beſſert, Floßhoͤtzer in vollem Schwimmen gebanet, und u 


pre Menſchen mern ein Schiff fünken will, oder ii. 
. Brand geräth, beym Leben erhalten iverben koͤnnen, 
noch anderer Vortheile zu geſchweigen. Dieſe Voer⸗ 
theile ſind ſo wichtig, daß eine Schrift, welche zu den⸗ 
ſelben Hofmung macht, viel Aufmerkſamkeit verdienet. 
Aber hier iſt maß als bloße Hofnung, Die Erfindung 
77, Des Herru de la Chapelle, übertrift alle andere die vor 
— ihm in dieſer Sache gemacht und beſchrieben worden, 
"und er hat Grundſaͤtze und Erfahrung alſo vereinigẽet, 
daß mar Glauben an ſeine Schwimmruͤſtung faſſen 
muß. Der Schneider Hirault zu Paris, liefert eine 
ſolche fuͤr 75 Livres, oder ungefähr. 19 Thaler conven⸗ 
Hans Geld, warum ſollte man dieſes Geld nicht auch 
in Deutſchland verdienen Finnen? Der ungenaͤnnte 
Neberſetzer, liebet lange Titel, die ſonſt in Deutſchla 
‚aus: ber Diode gekommen, und nur noch in England 
gebräuchlich find. Er hat alfo den Sranzöftfchen Tir - 
| tul des Buchs erweitert. Der. Herr Abt erzählt die 
traueige Geſchichte von 3 verungluͤckten franzöftichen 
Schiffen, deren Mannſchaft hätte gerettet werben Fürs 
‚un, wenn bie Schiffe mit feiner Schwimmruͤſtung 
verſehen geweſen wären, Die erfte diefer Geſchichten, 
enthouͤlt ein Beyſpiel won europaͤiſcher Unmenfchlichkeit, ° 
weiches mich ungemein bettuͤbet bat; daher ichs hier 
erzaͤhten will. Ein franzoͤfiſches Schif, weiches 1791 - 
"eine Ladung Neis von Madagaſcar nad per Infel 
Bourbon bringen folite, ſcheiterte durch Unvorfichtigteie 
und Unmiffenbein feiner Führer, an der fo genannten 
Sandinſel. Außer den weißen Leuten oder Franzoſen, 
waren auch ſchwarze Sclaven auf demſelben, welche 
man heimlich von Madagaſcat mit fortgefuͤhret hatte. 
"Als das Schif in Sefahr Fam, und jeder weißer Menſch 
: auf feine Rettung ‚bedacht war, vernagelte und vers 
rammte man unbarmherziger Weſſe die Baliıhäcch, weh 


{ 


Bi 4 

che von einem Verdeck auf das andere Mn, Ya 

bie Schwarzen ſich nicht retten konnten. sWaffer 
Bang in den Raum ein, in weichen fie eingefchluffenr 
Toaren, und bey jedem Stoß der Welten, fudren einige 
Planken von einander, und nachher wieder zuſammen/ 
wodurch verjdyiedene Schwarzen zerquetfchet wurden. 
Endlich ſprengten die Wellen dte Halithären auf, unb 
die armen Schwarzen fuchten mım auch ihe Beben im 
Sicherheit zu fm. Eine Frau nahm ihr fäugendes 
" Kind auf ben Rüden, ſprang in die See,und ſchwamm 
gluͤcklich nach dee Sandinfel. Hier bauere der Ueber⸗ 
teft der Mannfchaft, aus den Trümmern bes Schife, 
weiche bie Wellen an bie Anfel warfen, ein fleineg 
Fahrzeag, zu deſſen Verfertigung die Schwarzen bie 
eifrigſten Dienge leiſteten, weil fie hoffeten, daß es 
and, zu ihrer Rettung gebraucht werben ſollte. Allein, 
wie erfehradten fie, als die Weißen fi aleln im bae 
Fahrzeug begaben/ vor den Augen der Schwarzen mit 
allen Lebens⸗ und Hilfe: Mitteln davon fahren, und 
Madagaſcar wieder aufſuchten, welches fie nach drey⸗ 
$ig und einigen Tagen erreichten. Die verlaffenen und 
bedauernswuͤrdigen ſchwarzen Männer, Weiber und 
Kinder, warn in dem klaͤglichſten Zuftande, hatten 
nur frifches Quellmaffer, und wenige Ener der Waſſer⸗ 
voͤgel, zur Nahrung. DieEyernahmen bald ein Ende, 
and da faben die ftärfern ſich gendehiger, be ſchwuͤcherʒnt 
zu tödten und zu verzehren, und der Heine Ueberreſt 
derſelben — ein ſchwaches Flos zuſammen, init wel⸗ 
chem er Madagefcar kuͤmmerlich erreichte, Wem ſchan⸗ 
dert nicht Die Haut vor der. europälfchen Barbarey, wel» 
he anı diefen armen ſchwarzen Leuten ausgeuͤbet worden ? 
Das Bud) wird hier fen 16 6 Seoßhen verfunft. 


Im December des then 175ſten Jahrs, 
—— ——— 


Nummi veteres cnecdati, Ceef. vindebe- 


mei, Florentino M. Ducis — Graneliiäne nung 
— 2 Fehmiliene, er ——— 


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alilsqub, Collegkt et anlmadverfonibus Uluftrevie je A 


Ks Eckhel, thefaurg caeſ. numozum veterum «ir _ 
antiquariae in univerfitate Viennenfi : docen: 
2487 2 Alphabet, und 17 Kupfertafeln. D 
s prächtige Werk, beſtehet In einer Sammlung von 


Be 400 Münzen , die ‚bisher theile unbekannt geweſen, 


theilg unrichtig befchriehen find, Dee Herr Vers 
faſſer Hat Gelegenheit gehabt, aus den vornehmſten 


u Labinetten richtige Abzeichnungen von den Münzen 


u' entlehnen, welche er bier liefert und erläutert. - 


ede Minze ift mit Anmerkungen begleitet, und dag 


Werk iſt mit Fleiß und Gelehrſamkeit zum Stande ges_ 


bracht, und verdienet alfo.gefchäger zu werden: allein 


u der Nachricht von deu Lebensumſtaͤnden des 
rbenen Prof. Popowitſch, welche der beine. 
5 sang enthält, gebe ich noch dieſen Zuſaß. 


| die Kupfer find. nicht ſchͤn. Es ig in der That “. 
hefremdend, daß Wien feine größere Meifter in ber 
Kup—ferſtecherkunſt hat. Das Buch koftet 5 Gulden, 


gering andy die Achtung mar, weiche diefer — | 


Re, wie er immer klagte, während feines Lebens n 


Wien genoß, ſo groß hat fie fich beym Verkauf ſei⸗ 
ner Bücher: Sammlung gezeiget. Dieſe war war 


zahlreich, beftund aber aus nicht vief guten und vors 


zäglichen Buͤchern. Nichts befto weniger. find ſie ins⸗ 
gefamt vom achten Jaͤnner dieſes Jahrs an, theuer 


verkauft worben, und es fehien als ob vielen data 


an gelegen fey, zum Beſitz eines Buchs zu gelangen, 


welches. dem erſtarhern Gelehrten ugehoͤret hatte. 
Deriſche Winpıhu. Erfeo Seid. Iumr 


1776. Dit einem Kupfer. Ss Bogen in gr. Octav 


Be gehoͤrt aber nur etwas weniges- für dieſes Wo⸗ 


dendiet, u welches ich alfe meine Anzeige eine 
nn 5 De sin Sa Boten u Bine 


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Dee Anfang Biefer mann perkookfägen Cdeift, Ef 
J —— daß ex derſelben Beyfall verkhaffen kann, - 


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33 
tem Anfang“ feines Seundeiſe⸗ einer Geſchicht⸗ 
des fünften Welttheils geliefert, der viel Ach 
tung ‚verdiene Wenn gleih fchon andere ges 
. glaubet und gefaget haben, daß man in der Erdbe⸗ 


ſchretbung — fünften Haupttheil der Erde ans 


„nehmen, und zu demfelben die in dem Suͤdmeer 
. terfireueten Inſeln "rechnen muͤſſe, ja wenn. gleich 
der Pröfidene von Broſſe dieſe geſammten Inſein 
ſchon unter drey Hauptnamen zuſammen gefaſſet hat: 
ſo iſt boch Herr Dohm der erſte, welcher verſucht 
Bat, die Graͤnzen dieſes fo genannten fünften Welt 


theils vorhuſchlagen and zu beſtimmen, und biefes - 


wird ihm immer-zue Ehre gereichen. Man kann 
‚.aber zweifeln, ob es nothwendig ſey einen fünften” 
Haupttheil des Erdbodens anzunehmen ? Die groͤſ⸗ 


ſeſten Inſeln welche man bisher im Südmeer ents - 


deckt hat, find, Teu⸗ Zolland, deſſen öftliche Kuͤſte 


-die Engländer nun Neu⸗Suͤd⸗ Wallis nennen, 


Leu » Buinen und Lleu » Seelend. Die beyden 


erſten, liegen fo nahe bey Afien, oder bey den zu “ 


Kfien gerechneten Moluckiſchen Infeln, dag es ganz 
natuͤrlich if, fie auch noch zu Aſien zu rechnet, 
Die dritte Inſel liegt freylich ſchon weiter entfernt, 


und eben dieſes gilt auch vyn verſchiedenen Feiner. 


Inſeln: nichts deſto weniger koͤnnen ſie eben ſo gut 


noch zu Afien gerechnet werden, als Island zu Eu⸗ 
ropa, und man kann ſich dadurch helfen, daß man 
Aſien in das feſte Land, lund in die Inſeln theilet. 


Die Siufeln;, welche gegen und um die Mitre des 
Suͤdmeers tiegen, find, ſo viel. wir- fie bisher ken⸗ 
uen, von feiner folhen Größe und Erheblichkeit, 
daß mar um derfelben willen einen ganz neuen 


Weltiheil annehmen ſollte, fondern man kann fie 


entweder unter Alla, Afrika and Amerika verchets 
- In, oder Anhangsweiſe unter dem Namen der Ins 


Fin im Sudmeer, abhande · Die Alten haben, eins u | 


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gefuͤhret, für Haupttheile des Erdbodens feige andere, 


anzunehmen, als zuſammenhangende Landftriche von 


einer anjehnlichen Ausdehnung, (nriyeus, continentes,y 


und die umliegenden Inſeln demjenigen Haupttheil des 
feften Landes beyzulegen, sem fie am naͤchſten find, 
und diefes Verfahren ift auch ganz vernuͤnftig. Auf 
olche Weiſe find die Inſein im mittelläpndifchen Meer, 


im indiſchen Orean, und andere, infonberheit auch 
de Anfeln welche dem feften Lande von Afia, ges 
gen ‚Süden und Dften liegen, wercheilet worden, 


und dabey kann man es noch immer bemenden laf⸗ 
fen.” Wollte man aber. durchaus einen fünften‘ 
Haupttheil des, Erdbodens annehmen, fo müfte man 
auch einen allgemeinen Yramen für denfelden erfins 


. ben. Ich vermuthete daß, Herr Dohm auch diefen‘ 
vorſchlagen würde, er hat es aber unterlaffen, und , 


oh er gieich S. 54 von der Suͤdſee⸗Welt reber, fo 


ſcheinet es doch nicht, Daß feine ernſtliche Meynung 
ſey, dieſen Namen in Vorſchlag zu bringeh, wel⸗ 
‚her auch mit den Namen der bisher angenommes , 
nen vier Haupetheile, Feine Aenlichkeit Haben. wuͤr⸗ 
de. Man könnte aber ‘ven Namen WMlagellani- 
ca um deſto lieber erwählen, . da einestheils Sera 
dinand NMagellanes ganı gewiß Bis auf deu 520 


. fen Grad der Breite gegen Süden gekommen iſt, 
die -von ihm "benannte Meetenge ımd das Suͤdineer 
entdeckt, und daflelbige durchgeſegelt bat, und andernz 


| theils im ı6ten und 17ten Jahrhundert die nieder⸗ 
laͤndiſchen Landchartenmacher ſchon gewohnt gemwes 


ſen ſind, dem gemuthmapeten feſtem Lande, welches 
fie auf den Charten von der Erdkugel, den drey 
Erdtheilen Afia, Afrika und Amerifa gegm Süden 
‚abfchatteten, den Damen Terra Magellanica beyzur 
fegen, wiewohl fie auch Terra auftralis incognita, 


‚ fageen. In der Geſchichte der Entdeckung der Läns 
ber oder Inſeln, welche ben fünften Erdtheil aus · 


nachen fllen, folger" Hett Dohm dem Präfbensen 


/ 


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8 


de Broße, und alſo auch in demjenigen, was derſel⸗ 
bige von ders Reifen und Entdeckungen des Amerigo 
Velpucci faget, worinn aber viel zu verbeffern if, 
‚wie man erfennet, wenn man des Herrn Rath Tos 
‚zen Schrift von Chriftoph Colon dem wahren 
‚und erften Entdecker der neuen Welt, S. 38.5 
45. f. 50. ſieſet. Ich kann mich aber nicht dabey 
‚aufhalten. Der fiebende Artikel dieſes erften 
Stacks, iſt ein Brief aus England an Herrn Hofs 
rath Räftner, tin welchem auch etwas yon Hertn 
Forſters Reife nad) dem Suͤbmeer, vorkommt. Es 
wid auch hier ©. 81 verſichert, was man ſonſt 
ſchon gehoͤret bat, daß er mir Herrn Cook bis anf 
den 712 10’ füdlicher Breite gefomnten ſey. Man 
iſt billig ‚begierig, die nähern Umſtaͤnde und Bewei⸗ 
"fe dieſer Sciffart, zu leſen, weil noch fein Schiff 
dem Suͤdpol fo nahe gefommen ift, und es Bisher 
. "gefchimen bat, als ob das Meer vom Goflen Gra⸗ 
de an, beftändig zugefroren ſey, woruͤber der bes 
rahmte Kerr Canonicus Pauw in feinen Recher- 


‘ches für les Americains , p. 332. f. mit der ihn . 


eigenen S nnigfeit urtheilet. Ganz am Ende, 
S. 96 iſt die Anzeige merkwuͤrdig und angenehm, 
Daß Herr Forſter eine eigene Beſchreibung feiner - 
Reiſe um die Erde, in englifcher, franzoͤſiſcher und 
Deutscher Sprache, herausgeben, und ihr in der letz⸗ 
sen gewiße Vorzüge ertheilen molle, zu welchen auch 
Defet gehören wird, daß er das eigene was Herr Coco? 

in feiner Neifebefchreibung hat, in Anmerkungen zu 
der feinigen tiefert.. Wan fiehet wohl, "daß Diele 
"Anzeige zur Abfihe babe, die. Deutichen zu Kern 


" Sorfters Neife begieriger, als zu der Eoofifchen u  - 


"machen, weiches man auch wegen ber Sorfterichen 
Gelehrſamkeit weht ſeyn kann. Es giebt auch ein ges 
meiner Matroſe eine Befchreibung von diefer Reiſe her⸗ 
- aus, von weicher geſagt wird, S. 83 daß fie (hen ins: 
Deutſche uͤberſetzt werde. Wo denn? in Leipzig? - 
5 


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nn. Kandeharte UU 
ZIn der hieſigen Akademie der Wiſſenſchaften aſtro 
nomiſchen Sandbuch fuͤras Jahr 1777, welches 
"hier 1775 in groß Octav gedruckt worden, findet man 
des Herrn Oberbauraths und Profefiors Lambert 
.mathematiſche Charte von Deutfchland, oder, wie 
‚ fie genennet_ wird, Tafel der Länge und Breiteder 
vornehmſten Städte Deutfchlandd nach aſtton⸗ 
miſchen Beobachtungen und richtigen Binfchab' | 
tungearten beftimmst, welche ein erheblicher Beyirag 
zu ber Geographie von Deutſchland iſt. Es ift bes - 
kannt, daß Tobias Mayer 1750 feine mappam cri- 
ticam Germaniae herausgegeben bat, bey welcher er 
die Adficht hatte, die Lage einiger, inſonderheit der 
vornehmften Derter Deutfchlands, feſtzuſetzen, und 
eine Vergleichung der gemeinen Charten mit der vers | 
befferren anzuftelen. Seine Beftimmurg ift-nachher 
durch wirkliche Beöbachtungen oft beftätiget, aber nike 
leicht umgeſtoßen worden. .3.€. Bon Öfktingen fand -- - 
eer es ſelbhſt. Die Polhähe von Bafel war vor ifm in" \ 
allen Eharten auf 47° 40’ und noch. höher angefekt, | 
on Mayer fehte ſie auf 47° 35’, und Wenz: fand fie 
nachher von 47° 34... Die Polhöhe'von Chur fehte 
- Mayer auf 46° so’, und fü Hat Herr Lambert fie 
auch gefunden. Diefer iſt nun noch meiter gegangen, 
un bat durch ein Mittel, melches er.felbft S. 72 bes - 
ſchreibet, die Lage vieler ſolcher Derter beſtimmt, die 
‚in der Mayerfehen Charte nicht vorfommen, auh durchh 
"zuverläßige. genaue Beobachtungen nicht beftimmt nes  . 
ren, Seine Charte hat alſo In einem Raum von eine 
guten Quart⸗ Seite weit mehr Dertet, als die Mayer... ⸗ 
ſche auf einem Bogen in dem gewoͤnlichen Landchartens ⸗ 
format. Wenn die Haude und Spenerſche Buchhand⸗ 
lung von dieſer Charte eine Anzahl ſaubere Abdruͤcke 
auf großem und gutem Papier machen ließe, fo wuͤr⸗ 
de fie vermuthlich von vielen Liebhabern gekauft wer⸗ 
J den, die ſetzt nicht dazu gelangen koͤnnen. u 


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Anton Friedrich Büfhinge 
Wöchentliche Rachrichteit 
von neuen Landeharten, - 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 


riſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgang 


Achtes Stuͤck. 
J Am i9ten Februar 1776. 


Berlin, bey gaude und Spener. 





Hrn Friedrich Büäfchings Befchreibung ſei⸗ 
ver Reife von Berlin über Potedein ie 
Lahn unweit Brandenburg ,. welche er vom drits- 
ten bis achten Junius 25 gethan hat. Keipzig 
‚gedruckt bey Jaeobaͤer, im Verlag ber Haube und Spe⸗ 
nerfehen Buchhandlung zu Berlin. 1775, ein Alpha⸗ 
bet in ge. Octav. Die Hauptabſicht diefer kleinen Reiſe 
war, die vortreflichen Schulanftalten zu befehen, welche 
der ruhmwuͤrdigſte Datriotgere Domberr v‚Rochow, 
zu Rekahn und Böttin, Heftiftet hat, und welche vielen 


- Icheen Kennern des Schulweſens ausnchmend gefallen has 


ben, auch in der That ein Mufter guter Dorfichulen find; 


Es wurde aber ſogleich als dieſe Reife von acht Meilen und 


ſechs Tagen, beſchloſſen ward, auch der Vorſatz gefaßt, 
das merfwärdige, was auf dem Wege nach dem Rise 
tergut und Dorf Rekahn, von meinem Anıtshaufe im’ 
Yerlinan, vorkommt, genau zu beobachten und zu bes _ 
füreiben. Da nun diefer Weg durch einen guten Theil 


| der Hiefigen Königlichen Reſidenzſtaͤdte/ und durch Pote⸗ 


dam gegangen, auch Brandenburg, die alte Hauptſtadt 

Der Mark, beſucht worden iſt: fo hat es an erheblichen 

Gesenfiinden der Unter moung, nicht fehlen können. 
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Moch iſt eine Nebenabſicht geweſen, den vielen Reiſen⸗ 
Ben, welche jährlich Berlin und Potsdam, als zwey 
vorzuͤglich merkwuͤrdige Städte in Deutſchland, beſu⸗ 

chen, eine Anleitung zu richtigen und wichtigen Begrif⸗ 
en von dieſen Städten zugeben, welches deſto noͤthiger 


iſt, da wenige Reifende wiſſen, wornach man die Wich⸗ 


tigkeit eines Orts ſchaͤtzen muͤße, auch wenige Gelegen⸗ 


heit haben, gewiſſe Hauptſachen richtig zu erfahren. 
Die ſchoͤnen Haͤuſer und Straßen, die Annehmlichkeiten 


des Thiergartens bey Berlin, und der ganzen Gegend 


um Potsdam, die Reitze der Schauſpiele und Concerte, 


die unvergleichliche Fertigkeit der Soldaten, die vortrefs - - 


lichen Kunftwerfe der Porcellain: Manufactur, und an⸗ 
dere Divige folcher Art, erfordern nur offne Augen und 
. Ohren, um richtig empfunden zu’ werden. Eine ganz 


che zu dem Intern des Staats gehören, auf Verglel⸗ 


Yung ar Erfahrung, auf Auſchlag und Schägung,: 
und auf Urkunden, die wenigenin die Haͤnde fommen, 


beruhen. Wer in Anfehung folcher Materien, eigens 


| -.} 


. nüßigen Saftwirthen, unzufriedenen, unpatriotiſchen 


und undankbaren Mitbirgern des Staats, und politi⸗ 
ſchen Kannengießern, trauet, der wird, betrogen, und. 


nimt eine Menge falfcher Vorurtheile mit fi, die er, 
An feinem Vaterlande und an andern Orten aushreitet. 


Um biefen borgubeugen und apzubelfen, if in diefe 


Reiſebeſchreibung manches gebracht worden, das bisher 


in Büchern nicht vorgekommen ift, und welches bier - 
aus pflichtmäßiger patetotifcher Abſicht ftehee: Will aber 
. jemand darüber Händel erregen; daß der Titul des Bucht 
die in demfelben-enthaltenen vielen geographifchen, Hiftos . 


agdere Vewanbniß aber hat es mit den Dingen, weis 


- sifchen, politiſchen, cameraliftiichen, oͤkenomiſchen und 
Übrigen Materien, nicht ankündiget; will er behaupten, : 
es ſey unmöglich gewefen, innerhalb: 6 Tagen fo vies -- 


lerley Dinge zu unterfachen und zu erfahren: will ee 


> einzelne Meynungen, Urtheile und Begeiffe anfechtenz : 
fo mag er zum vorqus wiſſen, daß Ich ihin nächte antwors 
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ten. werde. - Ich. bin'fech , daß dieſe nicht geringe Ars 
beit zum Stande gebracht worden, kann mich nun nicht 


weiter um diejelbige befünmern, weil ic) andere Arbeis . i 


ten zu beforgeni habe, und muß fie aljo den Lefern zum 


 - beljebigen Urtheil und Gebrauch uͤberlaſſen. Die Kus 


pferftiche, beſtehen in einer Reiſecharte non Berlin über 
Potsdam bis Rekahn und Brandenburg, in einem Plan 
von dem Feldinger welches. 1741 biy Crahne, Rekahn 


. and Göttin geweſen, in einern neuen Grundriß von Bran⸗ 


denburg, und in einer Zeichnung von einem vorcheithaft . 
eingerichterem Bauerhaufe, welches Here Keferſtein, 
Lehrer der Mathematik an dem Rittercollegio bey dem 


Dom Brandenburg, erfunden hat. Das Buch koſtet 


1 Thaler. 
ie Wien, 


u Specimen Genealogico- progenolegicum, ad illuffren- 
dam auguflam habsburgo - locharingicam profapiam, — ' 
‚Petro Leopolde — oblarum a Rudolpho Coronine K 


OR. I, comite de Crenberg, — — Venetiis A. 1770, 


quod nunc novis genealogicis ac hiftoricis acceflio- 
nibus locupletavit, ad noftram vsque aetatem con- 


tinuavit, ac edidit Francifcus Carelus Palma, Theöl, 
in Univ. Vind.. Baccalaureus. 1774 ein Alphabet 
im groͤſten Quatt⸗Format auf flarfem Papier. 


gelehrte Schriftſtelſer Herr Braf von Cronberg, hat 


in diefem Buch gezeiget, daß Bas habsburgiſche und los 
thringiſche Haus, an dem Ethico Herzog in Aleman⸗ 


nien und Elfas, eliien gemeinfchaftlihen Stammvater 


gehabt habe: er bat andy das Sefchlechtresifter des los. 
cthringiſchen Hauſes von Eberhatd dem vierten Herzog 
in Alemannien, bis auf Anton Herzog von Lothringen 


. mb Bar, und das Habeburgiſche Haus, von Gun⸗ 
tram ˖ dem reichen, bis auf den Kaifer Ferdinand den ere 


1 


Ken, ausgefuͤhret: zuletzt aber eine gelehrte Erläuterung 
ber Titel und bes größern Siegels Kaiſers Idſeph des 
zweyten, und eine Ahnentafel für die Kinder des Groß⸗ 


. 
D 


berjege von Toſeana / Peter Leopold, beygetaͤger, weh 


60 “ \ . . “ + 
ge aus ine lernen, ung 32 Kanten Safe Ä 
beſtehet. ‚Here Palma hat} in diefer neuen Ausgabe, . 
die erfigenannten Genealogien nicht nur mit Zuſaͤtzen 
“bereichert, fondern auch fortgefeßt, und, zur Erleichte⸗ 
zung bes Gedaͤchtniſſes, ſowohl das Lothringifche ale» 
absburgiſche Haus in Stammtafeln gebracht. Am. , 
| nde hat er noch feine Abhandlung non den Titelnund - 
; Wapen, ber KaiferinKönigin Maria Thereſia, als Ki - 
niginn yon Ungarn, angehangen, (welche etwas aus⸗ Ä 


faͤhrlicheres als dasjenige ift, was er in feinem Specimi« 


ne heraldicae Hungariae P.I et II. davon gefagt hat,) 

auch eine —— mitgetheilet, aus welcher ers . 

| ‚deler, da daß Maria Therefia mit dem einheimiſchen 
oͤn. Ungariſchen Arpadiſcheim Hauſe, verwandt fey, 


u nehmlich vermittelft des böhmifchen Könige Dttocars des 


erfien Gemalin Ennftantia, welche eine Tochter des uns 
gariſchen Königs ela des dritten war. Der Koͤnigli⸗ 
| ge ungarifche Titul iſt vog Alters her dieſer geweſen: Rex 
ungatias, Dalmatiag, Craatiae, Sclavoniae, Ramae, 
erviae, Gallitiae, Lodomeriae, Cumaniae et Bulga«- | 
riae. Weil alſo auchdie Titel von Gallicien und Lodome⸗ 
rien, darunter fi find, fo nimmt der Herr Verfaffer Gele ⸗ i 


0, Yenbeit, die Sefchichte dieſer Länder neu und kürzlich abs. , , 


zubandeln, um die 1772 erfolgte Vefignshmung derſelt 
hen zu rechtfertigen. ( Ich will Hier beyläufig anmerken, 
daß zwar die Grafſchaft Zips den ungariſchen Staͤnden 
wiedergegeben worden, aber nicht Lodomerien und Sale 
Ban ob fie 08 gleich verlanget haben.) Er vermeilef Ä 
—ãA die 1772 zu Wien gedruckte Ausfuͤhrung 
sechtigma ber Krane Ungarg auf dieſe Länder, 


u Yen welcher ich. hier auch bepläufig. anführen will, daß Die 


 fbige hen Herrn Benczur zum Berfasier habe, welcher 
nmal och Rector des lutheriſchen Gymuoſi zu Preß⸗ 
ug war, um dieſer Deduction willen aber in eine be 
Fu Ba nach der Grafſchalt Zips verfetzt wurde, "I 
bes Cronenberg⸗Palmiſchen Werks if 
— 11 —* sr pron er ö 


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, and) von ber gelehtten hiſtori- 


xiſchen Unterfschungen 
fhen und fritifchen Abhandlung des Herrn Baron zue 
' Aauben, weiche Tom. 35 der Memoires de l’Acade- 


mie des Infcriptions, ftehet, Sebrand gemacht wor⸗ \ 


den. Es ik aber Die legte Abhandlung von Wichtig, 
feit, weil fie aus einer vorhin unbefanne gemefenen Ur⸗ 
funde von ‚1153 bemeifet, daß Adalbert Graf von She 
Burg, Aeltervater Königs Rudolph des erften, ein S 

des Grafen Werner von Habsburg gewefen — 

man vorher keine Gewißheit gehabt hat. No 


ich an, daß in dem Titul des Buchs ein Fi —ßãã 


worden ſey, welches kein Wort iſt, nemlich Progonor 
. Jogicum. Es koſtet 2 Thaler, 

Laufanne, i 
. Esar prfent du Royaume de Porzugal en ranné 
. 17665 in Duodetz 304 Seiten, 1775. Wer der Vers. 
"fee fey ? wird nicht gefaßt: allein einer- der Heraus⸗ 


geber des Buchs, Herr Braffet, der zweymal in Dos 


” Sugal geweſen, verfichert, daß man ſich auf Diefes Buch 
verlaſſen koͤnne. Der Berfaflert felbft ſaget in feiner 
Borrede man muͤſſe nur Warheit in dieſem Buch ſu⸗ 
chen. In der That, mau kann zufrieden ſeyn, wenn 
or mehr 9. was deriun —2 Er na bus Die 


— en bat,fondern 3 
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De welche anf —* —* und de u 
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ten Quinllen gezogen worden "unter welchen das a | 
. meiner Erdbeſchreibung bekannte. Werk des Luiz Carrg= 

“ yo.de Lima, iſt. Außerdeni gab in dem genannten 
.'17621ten Jahr Here Thomes Lopez zu Madrid eis . 


ne allgemeine Charte von Portugal und 6 Charten von = 


den einzelnen Provinzen des Neichs heraus, won wel⸗ 
chen man im zweyten Jahrgang diefer Nachrichten &, 
. "8%. eine Anzeige findet.  Alfo. Hat man 1762 das 


fpanifche Kriegesheer, welches in Portugal einfiel,. - 


nicht ohne Wegweifer gelaßen, welches bem Serra 


Verfaßer wenigftens 1775 hätte“ befannt ſeyn ſollen. 


Er ruͤhmet aber die große Richtigkeit der: Charte von 


Yortugal, welche ger Thomas Jefferyeo zu gondon 


Birausgegeben hat. Jefferys hat 1762 von Poktus 


gal ſechs Blätter geliefert, und biefelben mit einer geos 


graphifhen und hiſtoriſchen Nachricht! won dieſem Staat _ 


Begleitet. Meynet der Verfafler diefe Eharte, oder 


‚seine. andere? Sein Buch hat vier Theile, der erſte be⸗ 


trift Pottugals Geographie, der zweyte, deffelben To. 
lonien, der dritte die Kriegesverfaffung, und der vierte 
. den Character der Nation und bie Regierung. Der 
geographiſche Theil, iſt dffenbar ein Auszug aus dem 
Werk des Lima, daher deſſelben Uebereinſtimmung mit - 
‚meiner Erdbeichreibung ruͤhret, doch hat der Verfaſſer 
Kriegesbegebenheiten von 1762 eingemifcher, und ans 
Ende der, Defchreibung einer jeden Provinz, Anmers . 
tungen über diefelbige gemacht, welchefich auf den Kri 

beziehen, Die Summe der Einwohner in —28 


welche er angiebt, und 2225000 beträgt, iſt größer u 
„als die Limaiſche Zählung, in welcher Hin und wieder 


Lacken find. Was in dem zivepten "Theil von den 


portugtefichen Ländern und Dertern in Afia, Africa , 
und America faget, ‚fi zwar kutz, aber gut. BonPas 


raguay 'fchreibet er: la fage republique du Para 
Buay, qui fair autane de honte aux Portugais & 


 'zux Efpagnols, que ä’honneur à Phumanite, aux je: 


„Teites‘ & aux Sauvatas. Die Inſeln PorteSahro, 
_ Madeira, Are #r m ſud auch aus dem Amel 


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No .* 63. 
ſchen Bart lſhricten ©. 108. —* der Verlaſſer, 
es ſey gefaͤhrlich, nach Braſilien zu viel und zu wenig 
Xrupgen zu ſchicken. Das Beyſpiel des ſtandhaften 
7 Muths der englifchen Eolonien in Nerdamerica, habe 
einen großen Eindrud auf alle europäifche Eolonıen tm 
America gemacht, und fey bie Urſach aller Unruhen in 
Merxico, Peru und Brafitin. Er ſchaͤtzet aber die 
Einwohner aller austvärtigen portugieſiſchen Länder, 
auf 79 1000, davon nur dee fechfte Theil aus Potugle⸗ 
fen | beſtehe. 
In dem dritten Theil, welcher von dem Kriegsſtaat 
handelt beſchreibet der Verfaſſer die elende Beſchaffen⸗ 
heit deſſelben bis 1762, da er von dem, regierenden Seren 
Grafen von Schauenburg Lippe umgeſchmolzen 
wourde. Er ſaget von dieſem Herrn, in deſſen Lande 
ich geboren zu ſeyn die Ehre habe, S. 126. Le Com- 
te eft ie reftaurateur du militaire. C’eft un Prince -. 
aimable, fpirituel, favant, braye & henntte, sempli , 
d’excellentes intentions, tr&s inftruie für bes partisu- 
blĩmes de la guerre, bon tadticien, bon ingpnieur, I 
deviendra un fort bon General & la tete des Portu- : 
gas, Kil 7 fera une grande reputation, s'il veur 
pᷣour ſa propre re gloirc fe refoudre A ne pas les negliger,  _ 
— il fait, & retourner encore dans ce pays, y re- 
jtoutes’ les parties ‚qui font desordonnees depuis 
abfence, & perfettionner l’oeuyre, qu’il a com-. 
—* avec beaucoup de zele & de fuccks. : Wach fels 
nem Bericht, ©. 117 beftehet das portugiefilche Kries 
gesheer aus 26009 Siufanteriften, und 4000 Cavalle 
siften, Alle Bauern: machen eine Landmilig aus,- die 
Aber 100000 Mann ftarf, und den Spaniern Iran 
lich iſt. Des vierte Kapitel biefes dritten Theils, wel⸗ 
ches der militairiſchen Topographie von Portugal ge⸗ 
widmet iſt, zeiget daß der Verfaſſer dieſes Buche ein Oft 
cier fen, welches auch durch andere Stellen wahrſchein⸗ 
dich wird. Im dem darauf folgenden fuͤnften Kapitel, 
ſtellet er hiſtoriſche Betrachtungen uͤber Portugals Siries 
ge an/ nee alſo beichliegen: Nous vivons dans un 
Gecks eelaird * yſcnmcits. ua: gure ef la Fin 


n. 


4 


u 


' 64 | | , N L , 

‚ee des foruerains. Les ſyſtemes tone calcul&s, les 
projets font verifies. Le grand FEDEric donne - 
des legons aux fiecles a venir, Solon fon fyfteme, I - 
rivieres font les chemins naturels pour enitrer dans um 

' royaume, foir pour l’attaquer, ſoit pour le defendre. * 
Leur cours indique les projets tant militaires que de 

‘ fübfiftance. . Tel eft fon principe fondemental prouve — 

ar fa conduite dens les guerres qu’il a termiindes glo- 
rleufement. Ilne peut, fortir que‘ des confequences 

. avantageufes de cette hypothefe ferme & immusble. 

Das vierte Buch von dem National Character derPors 

eugieſen, und von ber Regierung bes Staats, begreift 

alle Übrige ſtattſtiſche Materien, nach welchen man im 

Anfehung diefes Reichs fragen kann, iſt voller Anecdo⸗ 

ce, und nimt den Leſer für diefen Staa nicht ein. Die 

portugieſiſche Sorte beftcher aus 10 Schiffen. von der 

Linie, und zwey mal fo viel Fregaften. Non den Eins | 

kuaͤnften bat, er gehötet, daß fie zo bis 80 Milliios 

nen Biores betragen follen Bis 1761 waren in 

Portugal 22000 Schreiber für die verfchiedenen 
Collegia: ber Graf von Oyeras aber hat in dem 
genannten Jahr diefe Blutſauger abgefchaft, und nur. - 

32 wieder eingeſetzt. Dieſem Miniſter werden große: 

Gaben, Einſichten und Verdienſte zugeſchrieben, und er 
wird mie dem Cardinal Michelleu verglichen, Die neue⸗ 
ſte Gefchichte von Portugal, iſt hier mic vielen Anecdo⸗ 
ten erzäblet, ſo daß das Huch Lefer gnug an fich ziehen 
kanu. Mean bat weder ein neueres noch befieres Buch 
disfer Art, von Portugal, Esfofet 168. 

N Landcharte. 
Map of the Empire ef Germany, including an the flares 
comprehended under thar name: wirh the kingdom of Prufs 


fa, etc. L De 1a. Rechetee London, 4 grofe Bogen, 
= —** geſetzt werden Kun —* von 


Kirchin Wahrſcheiducher weife ift Die Charte von dem 

deutfchen Reich, welche Die Yindentie dee Siſſenſchaften zu 
‘Berlin auf zuſammengeſetzten Bogen geliefert hat, beu - 

Diefer nach einem groͤßern Rab gezeichneten Charte, zum 
runde gelegt, und aus befondern eharın st Dertern vers 
mehrer worden. Wir haben Feine’fö gute Charte von glei⸗ 
cher Groͤße in Drwtichlend. : Sie koſtet zu London se Schill. 


6D X 





Ä Anton Friedrich Büfkinge 


Woͤchentliche Rachrichten ° 
von neuen Kandcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs J 
Neuntes Stuͤck. 
Am 26ten Februar 1776. 


——— ii — 


Berlin, bey vaude wa Oponie, 








Reaopenhag 2 und Keipsig. 
iftorifch: critifche nierfuchung ſammtlicher 
VNachrichten von der ehemaligen, auf der 
onmerfchen Kuͤſte befindlich geweſenen und ſo 
= —— ten Seeftadt Jomsburg. 1776 is 
Quart, 6 Bogen, mit 3 kleinen Landcharten, verlegt 
von Ehrift. Gottl. Proft. Die Koͤniglich Dänifche Ges " 
ſellſchaft en zu Kopenhagen, gab ie 


° gaben jun Stofpe in Hinterpommern, fondte 1773 eine 
Beantwortung berfelben ab, bie auch richtig nach Kos 
yenbagen kam, als fie aber aus der Stadt an Herrn He ı 
aufs Land geſchickt wmurde, verioeen gieng, und nicht ause 
frage wer. Hax Praͤp. Haben lieferte auf Verlan⸗ 
gen feine Schrift. och einmahl, aber verbeflert, und 

die Gefellfehaft ertheilte Ihr den Preis. Kaum ift dies 
fes gefchehen, ſo erſcheint die angezeigte Schrift gedruckt, 
und ihr Verſaſſer ardemmet fie für feine verioren gegauge⸗ 


en. 


LU} 
[ee | - 
un. “ 
66 Br \ 26* are 7 


je om nit Bieß dieſom Druck hicht wulcielai ſeyn, unbe | 
t Er wie zu wuͤnſchen, alſo auch zu hoffen, daß er die 


rift umarbeiten, und aufs neue 
88... Ich will ihren Juhait kürzlich angeben und beige 


heilen. Der Herr Verfaſſer feiftet mehr, als de Ge 
| ellſchaft verlanget hat, denn er bemaͤhet ſich nicht nar 


zu beweiſen, daß Julin und Jonsburg zwey 


den: Städte geweſen, ſondern auch Die dage der Stadt 
Jomoburg zu beſtimmen, und eine kurze zuſammen⸗ 


hangende · Geſchichte derſelben zu ſchreiben. Alles die⸗ 


ſes iſt mit vieler Geſchicklichkeit geſchehen, mem iſt Scha⸗ 
‘ve, daß der Herr Verfaſſer vie mit allen uöchigen 


Hulfsmitteln verſehen geweſen. Es hat ihm infonderheie 


des Suorre Scurluſons Heims-Kringlæ gefehlt, welcher 
bdoch das meiſte meldet, was wir von Jomsburg wiſſen. 


Schwarz in feiner Geographie des Norder Deutſch⸗ 


landes ©. 341. geftehet, daß die Dänifchen Schrififtek J 
ler die Stade Julin unter dem Namen SJomgburg " 


an N, 141 
—* ⸗ 9 
‘ Äi - 


IN 


Befchreiben, und in der That es iſt unbegreiflih, daß 


fie von Julin nichts wiſſtn und fagen follten, wenn es 


aicht unter den Namen Jome (Snorre Sturlufon Th, 
a. ©.31) und Jomsburg gefchehen iſt. Ich rede. 


nicht von den neuern bänifchen Seſchichtſchreiberu, ſou⸗ 
dern von dem Snorre Sturluſon, weicher im 12ten 


. Dahehunbent geboren if, und im 13ten ** | 


dag M, Adam, —— —— 
derts, in feiner Hiſtoria occlefmftica lib. 2. c. 28 





vhne ‚Anliche —28* rohre, Pnterh man fans In Mm) 


18 — 


e geheißen, und Se uecci·⸗ 





‚m Sarfıfeie wiren gewohnt, Ir den litens Nu 


an 66, von der Oode Zulin and) ums det human | 


% , , . 
\ ⸗ 


woen pı gebrauchen. Was Herr Praͤr. Saken gegen 


dieſe Meynung ſaget, beſtehet in Schwierigkeiten, die 
wicht aubeantwortlich find, bier aber doch nicht. beant⸗ 
wortet werden koͤnnen, doch will ich zue Probe eine an⸗ 
fühten. Julie wird als eine Handelsſtadt beſchrieben, 
uud Jomsburg als ein Ort der Seeräuber: kann bey⸗ 
des wohl beyſammen ſtehen? Handelt man wohl nach 
einem Raubneſt? Man kann antworten, allerdings, 


ſchwarziſchen Charte, von berfelben eine beflere gelle⸗ 
fert hat, Deren genaue Nichtigfeit er verfichert. Don 
dem Zuß bes Sellenberge 14 Viertel Meile, liegt ein 
Dorf Namens Jamund, welches von den gemeinen 
Leuten Jamen genannt wird. abe. ben demielben 
iſt ein füßer Landſee, haͤchſtens 1% Meile lang, weicher. 
ehebefien einen * (malen Ausfluß ih die Oſtſee ges 
habt Dat, ber aber verfanbet worden, worauf er fi 
1690 eisen anderufelbft eröfıser hat. "Broifchen dieſem 


eweſen 

jetzt aber ganz bloß if, Herr 8. bilder ſich ein, daß 
auf dem ſogenanuten Langen Berge, welcher eine gute 
Bicrtel Meile von Jamund, und etwas näher dem Gol⸗ 
bknberge lieget, die eigentliche Jomohurg, eh dag 
Schloß, die Stadt aber. zerſtreuet um den füßen See 
obs um ihren an a geſtanden über dem alten 


—* 
fehse Meynuns, daß Jomeburs bier gelegen habe, 
Wind für eine Trasbanapuna one. und ieh Br a1 


> 


. 
’ ’ . 
.. ⸗ h 
. I x 
> 
- a ⸗ 


ſtellet fein“, ob ſte den Aebhabern pormerſcher Alter⸗ | 
thuͤmer gefallen würde, ober nicht. - Hingegen der Here: 
räpofitus Hält es für gewiß, daß man die Jomsbuäg' 


‚an diefem Ort fuchen muͤſſe. Er Bat einem Huͤgel 
„auf der na y4 Jamund und dem Sandfee zu liegenden 


Spitze des Gollenberge durchgraßen laffen, und Urnen 


inmn demſelben gefunden, welche ihn in feiner Uebergen⸗ 


gung geſtaͤrket haben. Hingegen bat er wicht unter⸗ 


ſacht, ob ſich auf dem langen Berge von einer Feftung,:- 


mb: an dem alten Ausfluß des Sees, von einer ſteiner⸗ 


nen Brücke, Ueberbleibſel oder Opıren finden, auch 
nicht , ob der Landſee tief gering für Seerund Ktieges⸗ 


- Schiffe nach alter Art, fe? Die ganze Mehnung iſt da⸗ 


durch verantaßet worden, daß das Dorf Jamund im: 
‚gemeinen Leben Jamen genennet wird? "ber fehte Name 
aber if doch offenbar aus dem erften zuſammen gezogen, 


und alſo nicht der rechte Name, Und wie kann die 


Vorſtellung welche fich Here 3: von der Lage des Oresi 
macht, nit. feiner eigenen Beſchreibung der Gegend 
befteherr ? Ex ſtellt ſich nemlich vor, daß wenn bie. nor⸗ 


diſchen Volker von der Seefeise in dtefe Gegend gekom⸗ 


EN 


men wären, md vor ſich and, hinter demſelben die 
Schiffe in dem See, weichen: er einen Hafen nennet, unb 
Sinter dieſem anf dem langen Berge das Schloß gen 


. fehen, und gerouft, daß alles biefes nur eine commune: 


ausmache, fo hätten fie ſich eingebilder, auch zu Hauſe 
erzaͤhlet, Jomsburg fey eine große und über dem · See⸗ 


erbauete Stadt, und dieſe uͤbertriebene Nachricht ey. 


von den nordiichen Scheififtellern-für wahe angenem⸗ 

men worden. Hier tt nichts als Datbinefane vie 
um deſto weniger Wahrſcheinlichkeit hat, weit der Wald 
‘der auf dem in alten Zeiten viel breiter geweſenen Erb⸗ 
ſtrich zwiſchen der Oſtſee and dein Landſee geſtanden, 


von der Seeſeite den Anblick der Schiffe und der Haufer 


ber Stadt, wenn auch beyde daſelbſt vorhanden gene⸗ 


‚fen, gehindert haben wilde, alfe daß man 342 


aus der See das Schloß auf dem langen Berge haͤrte 


ftehen Eörmen ;. welches:gersiß die Warflellung von ein 
großen und über dem See eebauten au sicht veran⸗ 


N 


. u | 6 
Inffer Haben! wache. 


Der Herr Präpefins gründet. 
—— — ba Die Fomobeseg auf dem lan⸗ 


* Berge geſtanden habe, darauf, weil der Fuß deſſel⸗ 

ben nach Jamund zu, noch jetzt Bardenhall genennet 
wird. Er verwandelt die letzte Sylbe in thal, und 
eflünet das znfammengefekte Wort durch Burgthal. 

Er hatte aber nicht noͤthig gehabt, die letzte Sylbe zu 
veroͤndern, dern Hall heiſt Sof, und alſo kann er daR 
Wort durch Burg oder Schloß⸗Sof üherfegen. Wenn 
aber auch auf dem langen Berge eine Burg oder ein 
Schloß geſtanden Haben ſollte, ‚fo iſt doch noch nicht 


nn) 


wahrſcheinlich, gefchtweige erwieſen, baß hier die James 


borg geroefen fey. Es verftehet ſich von ſelbſt, daß ich 


mein Urtheil niemanden anpreifen, gefchweige aufdrins 


gen koͤnne und wolle. Die von Wolf gefchnittene 
Schammuͤnze, welche Herr d. von der Kin, Geſell⸗ 
ſchaft bekornmen Hat, ftellet auf ber Hauptfeitedas Bild 
Des jebigen Königs von Dänemarf und Norwegen, auf 
der Kehrſeite aber die nackte und mit Lichtſtralen ums 
gebene Warheit in-einer Welke vor, welche in der rechs 
wen. Hand einen Lorberfran; und in ber linken einen 
Scepter Sat, mit der Umſchrift Veritazi luciferae als 
lectae MDCCLXVIH, Das dritte diefer angefuͤhr⸗ 


x 


ten Worte, ſtehet unten im Abfchnit uͤber der Jahres . 
zahl, ich verbinde es aber mit ben beyhen obern Wor⸗ 
en, und verfiehe bie Umfheife fo: ber. Lin bie Beil. 


ſchaft) aufgenommenen Warheit. 


Nachdem ich fo weit gekommen vn, ſchlaze ich erſt 


von achten Theil meines Magazins auf, um in dem⸗ 
ſelben der nun verſtorbonen Praͤſidenten von Keffen⸗ 
brink, Geſchichte der Stadt Julin sr, nachzuleſen, 
mid finde, Daß er ein altes und neues Zulin am 
uimt, jenes für einerley mit Wineta hält, und bes 


ee daß die he en ben in. au — gelegen 


haben, ober 


| —*. —8 ih jetzt nicht ——⸗ —* ſo hat 


. doch in dieſer AWhandlung eine Gelehrſamkeit gezei⸗ 
get, bie ihm noch Kr Zoe, ff ohne Rae— 


d—— 
II of auf ie Hennthreve/ mr Ehre Me "Badiet 


yanı Beweiſe feiner Meynung ſaget, kann zur Wenmtz 
wortung ber Zakenſchen Cinwuͤrfe fo gut gebrauche 


| R werden, als wen eine Schrift ſich auf die andere hei 


vos“, weidjes doch nicht e art — 


Geſchichte der —*** — Kolonien in FOR 
Umevike, von der exften Entdeckung dieſer Ad, 
ber durch Sebaftian Cabot, bie auf den Ichevm 
‘3763. Zwepter Theil, aus dem Eugliſchen. 3776, 
nmn kiem Oxtav ı Alphabet 5 Bogen. : Der erſte UM 
dieſes Werks, a in dem beitten Jahrgang St. 49 an⸗ 
deführet werden. Dieſer zweyte, handelt bie Provim 


| ur gem Nen-Bort, Bien Derfep, Penfpisanien, Diasylany 


Birginien, Carolina, Georgia, Florida, Leuiflanc 
‚Canada, Terra di Labrador und Hudfens Bay, umd 
Mes Schottland, ab. Die Befchreibungen find Pre 
aber mit Urtheilen untermifcht., und das Such a rs Ä 
“ der deutſchen Ueberſetzung gut leſen. 
Frankfurt und Leipzig. I 
 läftorifeheftanftifihe Kotig det goßbeittenni 
(üben Colonies.in Amerika, mit politifehen Ans 
merkungen die gegenwärtigen americanifehen Um 
“ guben betreffend. 1776 in Octav 5 Bogen. Frey 
Ikch: will jetzt jadermann Die Fünftige Republik dert 
veremigtan nord zameritanifihen Provinzen, zum 
voraus Ba lernen, und alſo iſt can — die 


* deren fie iſt für das englandiſcho Miniſterium up 
weißaget den Colonien keinen guten Erfolg ihren Ben 
füchs, ſich unabhangis ze ‚machen, m. & beſchiieget mit 
Im Worten: das Gluͤck entſcheidet das Schickfas 
der Menſchen und des Staats, weiche aber sticht Phu⸗ 
 ifophifch find. Dem das Glaͤci als wirkende Mefach, 
iſt ein Unding. Es koſtet dieſe Möchrift 5 St. . . 


Fi 


0 


\ ‘. . 
nicht Davon abziehen, ſondern fortfahren möge, das le⸗ 
fende Publleum durch feine große. Kentnißen zu Betshten 
und zu vergnuͤgen Er EEE 

Avis für la Publication de ’Hiftoirg Milisairg de Flam- 
dres, depuis ı6y jujgseä 1694 inclüfrvement, I par. 
vvauppleément celle de.la Campagne de Blollande en 1672, 
aous les’ordres de M.le Marschal Duc de Luxem- 
GBourg. Nouvelle Edition en 4 Vol. in-fol. en 
tée par le Sieur Fulien. ‚Prix 108 div. en ferillesı | 

+ Sieut JuLien, G£ographe du Roi AParis, Editcur 

de ia nouvelle Edition de cet Ouvrage: deſirẽ depuis 

- "long-tems, al’honnenr d’informer le Public, qu’il eff‘ 
- au&tuellement en &tat de le delivrer- aux Amateurs. 

‘* Cette Hiftoire Militaire eft faite fur les M&mpires 
manufcrits.des Camps, Marches, Batailles &'Sieges- 


de M. le Marcchal Duc deLuxembourg, fur fa corte- - 


fpondance avecla Cour, für celle des Officiers generaux 
employ&s für la frontiere pendant ces m&mes"anndes 

.11.1690-1694, & für le Journal imprime de M. Vaultier, 
A Lieutenant d’Artillerie, & Chevalier de Saint Louis; ? 
CCette Edition n’eft tirde qu’& soo Exempläires. 


22 
Le premier Volume cöntient tonte Hiſtoite Mili- 


taire de la Guerre de Flandres depuis 1090 - 109.. J 


Ra Les Volumes II. & IH. contiennent 149, Cartes des 
u Marches, Campemens, Batailles, Sieges & mouvemens 
"2, des Armees du. Roi, & de celles des Alliees pendant 
u ces mêmes Campagnes de Flandres, ınifesau jour r par 
M. le Chevalier de Beaurain, de qui le Sieur Julien 

‚les a acquuies. | FE 
Le IV. Volume contient par Supplement: la Cam- 


*8 >. 


. pgne deHollandc en 1672, & renferme lesLettresde 


‚le Duc de.Luxembourg, celles deM. le Duc de 
Duras, de MM. de Chanil y & autres Ofhiciers Geᷣnẽ- 
raux des Arm£es de France à M. le Marquis de Lou- 
vois, avec les Reponfes de ce Secretaire d’Etat au 


- departement de ‚la guerre, fes negociations en Alle- 
magne, & diverfes relations de Sieges & de Batailles. 
» „Ce Recueil extrömement inrereffant poür la politi⸗ 


| ge & pour la gueire, a ẽtẽ copie fur leg Originaux res 
&s aux Dẽpôt de la Gucire de la Cour de Krancer . 


Ak. ___un._ — 2. 


N 


Die Herren Bremer zu Branfehnehg, kannen den dene 


ſchen Liebhabern das Merk ve 


* 


f “ J ne. > Ayo J 73 27 


— « > e 
V 


- “ Tr, 


et — * che aut‘ geſchliebuen Bet era di 
Seſchichte ‚des Buchs, vorgetragen, hernach deſſelben 


| Sn; alt Yangezeigt , und dei zwehten Thei Yeil, ‘welcher 


richtung. des Kaiſers und feine- häusliche Sex 


ichte betrift, für den, wichtigſten erklaͤret, — 
den Verfaſſer unterfucht, and" endlich das ganze Wert‘ 


beurtheilet. Um nicht eine Recenſion von einer Re⸗ 
cenſion zu mathen, will ich mich bloß bey der Un⸗ 


terſuchung aufhalten, wer ber Verfaſſer des Werts 
fey? Im der Kaiſerl. Bibliothek zu Wien finder ſich 
en altes Verzeichniß der Bücher: weiche K. Mars 


millan J ſelbſt gemacht hat, unter welchen auch der 


weiſe Kunig iſt. Lambed ib. 2. p. 899. 900. 


Auein I. D. Böler ‚bat in feiner bekannien latel⸗ 


yet Abhandlung von dem Bu Theuerdank ge⸗ 
u Hanae, ep, Maxiwilian I Habe gar kein Bnch 


eben. Dieſer Mepmuns teite Herr Profeffor 
Saufen bey Es giebt eine Art des Wortſteits in 
ieſer Fe Ware die. Frage diefe: ob Marimis 
au feine Buͤcher eigenhaͤndig gefchrießen habe ?..fa 





7 I aüfle man fie. mit nein. beantworten : . allein. die 

BVrage iſt, ob er die Bücher. welche ihm zugeſchrie⸗ 
Leu werden, feinem Secretair Mareus Treitzſaur⸗ 
rwvein· von Ehrentreitz zum, NMachichreiben vorgeſagt, 


anch das aufgeſchriebene durchgefehen und Bin und. 


leder: eigenhändig etwas dazu geſchrieben, ‚babe? . 
Duſes fcheinet. unleughar zu fenn, amd. felbft aus 
Vemberks Eommentariis zu erhellen. "Was infonderz | 

heit von weifen Kunig anbetrift, fo fann man Mas \ 
- Hratlien für diefen Buchs wahren Verfaſſer mit Zu⸗ 


serfiht annehmen, erſtlich, weil es mit unter. den⸗ 


. jenigen iſt, die ihm nach. dem alten bey der Biblio⸗ 
| vorhandenen Verzeichniß, ‚zugefchrieben werben. - 


u zwar aus Kambecke commentariis lib. 2 


m. ‚nicht zu. erſehen, wie alt diefes —* fg? I 


allein man znuß doch annehmen, daß es alt ſey. Zweyh⸗ 


tens, ee firles der vorwſnndend / Rupfri den Seife : J 


| 


t a j 
[2 ’ n 
in 
— ee —— —— —— — — —— —— —— — — —— — 


76. 


.._ de an Hlcheiger Ratfer isar, und (den alt die zu we 
* Ben anfing, als er bie Bud | f; welt Sraihte, wie wir 
06 Befommen haben, . Entiväsf: mb Serie @ do 


', zumal eines mächtigen Bärften, 
DR, und feget fi über Bra 
And) Die Maoebrams tn 


\ 
! 








2 
unter ber dn des Brtmen Senrich Windel. 
Hoheit, de L** de M**% Der letzte Name iſt 
_ kur Wontber zn erklaͤren. Sie bat unſtreitig Tas 
lente für die Dichtkunſt, und fuͤr die angenehme Schreid 
art, verbienet auch wegen diefer Sammlung ihrer poe⸗ 
tfchen und profaifchen Auffäße, Beyfall und Ermuntse 
tms. In Viefem dlat kan nur der fünfte Abſchnit an⸗ 
gefuͤhret werden, in melchem- fie die Reife befchreibet, 
- weiche fie mit ihrem Mann ans Bangurdoc nad Berlin 
bat. Natuͤrlich ſchoͤne Erzählungen, *3 


2 bin und wieder auch topographiſche Aumer⸗ 
 Spmgen, werben bie Lefer ber wenigen Blaͤtter dieſer 
' Meifebefchreibimg deſto mehruntertyalten, wenn fie von 
Krengen Arbeiten ermübet find. In Deutſchland Hat 
es der Verfafferin nirgends weniger als Yu Leipzig ges 
fallen, hingegen von Berlin macht fie viel rahmene. 
Paris. 

Hier find im 1775ften Jahr zen geographiſche 

—* herausgekommen, welche; eine Anzeige 


-  Yerbienen. 


* Memoöire für une queftion de geographie prati- . 
que, fi Vapplattiffementide 1a terre peut etre ren- 
du fenfible fur les —— & fi les geographes peu- 
vent la nägliger &tre tax d’inexaltitude? 
Lu Pacademie * Fa feiences en Juillet 1775 
Par M, Robert de Fa u: Geographe ordinaire 
Au Roi &c. 177 in Bögen, Herr Bonne, 
maitre de matheriatique, Ingenieur - geographe, 
und Herr Nisatz Zannont. Haben über dieſe Materie 
wit einander geſtritten, un fester will im feiner Charte 
von dem mittelandiſchen Meer, weiche er vor einigen 
Zum bezanegeb , 6 vn eingedruckte Seftalt der Erbe 
den Polen, etterkli —— haben. Allein He . 
— welcher die —— — errn Von⸗ 
16, für endiehnt von dem Herrn BAhoile, und defs 
Miertherum woßr dem re woiſchen den 


N 


ris chez Bourg 


o- 


Ey 


nkreich unb- 


F ‚Nelanb gefiohenen, Wie: Mraiihen, 
daniſchen, ſchwediſchen und eusiichen, and einige ita⸗ 


Henijce neuere Charten, unter denfelßen. Die Preis 


ſe der Charten, find auc) angegeben, alfo wird vie! 


len Landcharten⸗ Sammlern mit diefeni Terreihuiß 
gediener ſeyn, welches 4 Sols koſtet. 


Bon der grande’ carte de la France, levee var 


ordre du Roi, Bi Mrs. de l"Academie: des 
fciendes en 174 feuilles, find 104 Blätter fertig. 


Jedes koſtet 4 Livreo 5 Sols.. Einzelne Blaͤtter 


werden fir 4 Livres 10 Sols verkauft, 

Folgende Charten, welche aber nicht in dein Bauer 
ſchen Verzeichniß ſtehen habe ich neulich aus Paris 
bekomm 


en. 
"Carte irinerairt de la France, divifee par Gouver., 


nements milıtaires & en fes provinces, contenank 


les routes royales & particulieres. ‚Drefiee far 
la.carte des triangles levée geometriquement par 
Mrs, .de Vacademic royale des fciences. A Pa- 
— 1774, ſechs hab‘ 
Bogen, weiche 4 Livres koſten. Sie find nicht zur 
fammenfekung eingerichtet ‚ fönnen aber neben eins 
ander gelegt werden. 
Carte de la Picardie, Artois, Bowlonais, j "Flandrg 


Brangoife, Haynaus & Cambrefis. Contenant tauteg 
les paroıfles, annexes & abbayes, avec les. routes 
& chemins, d’apres la carte generale de la France 


en 177 fehilles de Mrs. de Pacademie royale des 


Sciences. à Paris chez Bonrgoin, 1774. vier große 


halbe Bogen, welche 3 Livres kopen, Auf dem vier« 


ten Blat, {fl} zur Seite die genauere Abthellung der : 
Picardie, und ein Verzeichniß ber Eroberungen wel⸗ 
che Frankreich van Norden gemecht u ange 


bracht worden. 


— — nn 






u — © sic, „66 terden aber die 


re 


i 


yon den 








tn * — — — — 
u .r "T ser & 
— — 
20o00o h. 
Ev. * — 
— ana BZ: hf, 


283. 2 933 


mm m angeführet zu merde . De Om 

n. 
q emmangt/ wie oben 
— 2* Abaler —— welche in ejrierm $ 












te Summe zahler fie wieder zur Unterha 
4 dee — ——— Eollegi ıkad': ni Ahr —* 
aus; Als für welche fie allein beſtimmt iſt. 
i gunge donde ber Schuiden der Greiter- Ta 
ae fie 1,100060 “Thater urgahten.“ Zu den Ade⸗ 
gaben dec ‚urfärften, hatte fe 96250, zum Nadeln; 
"geld für die Churfarſtin 4000 Thalet/ und zu den —* 
füenten de⸗ Shut ‚ 30006 Thaler 


Sonde ihrer Giduiben, a ee uzahlen. 


Ko er) 
*—1 - 


jedem Pfund, Blelich welches vertauft tvicd, bei 


u 
Wie Benerals Acciſt/ Cafje Hatte A dent nie J 


— burn ——————— 499 aa 
due als Einmabanı. Einige Arikf den m 


” 
’ 


der Armee und bes Kriegerathe⸗Collegi 22000 he 


fe — da aber die ordentlichen Kriegsſieuern — — 


800000 Thaler betragen, fo muſte die Ober: Stern 
Kafle eine Millien , und das Kanımer Collegium deg ” 
Shurfürften, : 40.900 Zoalr zu Huͤlfe liefen. Dag 


eben genaunte Rammen⸗ Collegium hatte zum Til⸗ 


gungssGonds feiner. Schulden, 150000 Thaler, zu ge 
aufeg 40000p Thaier, 


" Appanages des qurſ. Hauſes 


ge fen für bie beſondern Schulden des Hoſe 50000 hd ‚ 
haler, zur Unterhaltung des Hofſtaate des. — 


Ken und ber Churſurſtin, der hurfaͤr 


wr 
Saweſtern, wa für die hurf. Chewule ons. 
Shaler, zu zahlen, 


Auf bem 06) fortanfenämn Landtage, * anı 1. 


* —— vorigen x— 


373576 Thaler verkiige worden, welches wenigre 


FE als 1770 in die Oberſtener⸗Caſſe eingetommen, aber 


hoch außerdem ein Neytrag: zu dem Damm⸗und Ufers 


| Bau, —A —— — vorls . 


Sal Das Band ohne Manz — neuen 
—— —— 


 Summm, weiche der Hof fordert, m 


theme, Spieroom wisb.gu MDieedin md in ganzen 
Lande fo wiet oifentlich geredet, daß basienige was hies 


Seſagt werden, eben fo'meitig, als das Finanzweſen in 
| eheinnnß IR." 


Sroßbritannien, ein Otaats⸗ iR 


_ Die Steuer⸗Capital Schulden, für weiche dig 
Landftände Hafen, betrugen am Ende des ı77aftm 


ee Ren, 
aelismefie 1775, find von f 
Ohelden.3,492231 Thaler abgetragen. Die Schul. 


den ber hurfürkl. Kammer, machen ungefähr 6 Millio⸗ 
ven. und en BR Egi hii d ofen 


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U Epwas Über. die allgemeinen und beföndern An⸗ 
merkungen vom einbeimifchen und fremden Jay - 
„, . Vel,-besgleichen von Abgaben, rc. 1776 in Quart 
8Bosgen: Die Schrift welche ber: mir unbefannee 
Herfaſſer widerleget/ iſt eben diejenige, welche Ih "ih 
dritten Jahrgang und deſſelben 48ſten Stuͤck, S. 376 

' ängejöigec Hase: Ihr Urheber haſt doch jenen: Vera 

pr Die Gerechtiafeif widerfahren daß er geſtehet, 
habe vtel Gutes, ja wie er ſich ausdructkt unendlich 
del Gutes geſagk, und in verſchtedenen Styllen gezeb 
get, dab: er dan Ehurfuͤrſtenthum · Sachſen keine; auch 
- Einfgein die Stnärskünft Beige. Sehait aber dar 
“ für, daß er faft nur. von Ausfchweifurngen'handele, Sk. 


dp übestreiße „. zum Dermgliashenieiben dit Schläheuns, . 


bringe, Die ſich widerfprächen.Zauch Aiefelben bisweilen 

auf, unrichtige Srunhfäpe baue, und den’ Vordacht ere 

wecke, daß er. tadelſuͤchtig, und‘ mis der Regierung 
wigvergnuͤgt ſey. Er will. alſo jene Stellen, weich 
entweder aus Übertxichenem Eifer herruͤhren, oder feinen 


re chenden Grd Haben; cüzs dan. Regeln def ®tnaie 


ehre autgeges ſeyn lollen, w herlegen und verbeſſe 

GExr ſagt; die Soaͤhe bey welchen ish nichts erinnere, fu! 
volle aus zusen: Gruͤnden hergeleitet / nd unverwmerie 
„li: ja ich wu ſo gan.fagen, dal der Verfaſſer mis 
amit ja Ani Hauptſcchen einariap Meynung beset, np. 
vſeine Beglerde gu tadeln, und ſeine Liehe au allen Oxe 

alten non Freeſten· zu geder⸗ hat ihn vytlenet, daß ek 

agomweinglach dajenige mas, er mit. derrronen Hand 
„bauet, mit dat andern wieder ‚elugsißekun- Det 


- . 
— — — — — — ——— — 





aſſer der Anmerkungen, wird vermuthlich antworten, 


aß fein Gegtier nit ihm in den Hauptfkuͤcken einerlen 
Meynung habe, daß die Tadelfucht ihn nicht zum Schrei 
ben gerethet habe, daß er niche bloß von Epceffen rede, 
4 di der. Derfaffer die Anmerkungen beleuchtee, 
dicht er allgemeine Lehrfaͤtze voran, die in dee That er . 
heblich und wichtig fin. Sie betreffen die Einwohner 


x 
= 


\ 1 


V 


mb. — der ——— faget e, dan’. | 
Syftein vom Finanzweſen mäße yon dem Lands anfang 





gen, und nicht von dem Landesheren, weil dieſer alles 


pas er braucht, aus jenem Rehen wu Ie reichen 


das Land iſt, deſto mehr kann 28 feinem Heren geben, 


Ze ſorget ein wahrer Finan miriſter vorzüglich für dig 


ufnahm der Einwohner des Landes. Diefe theileg . 


au.und Viehzucht legen, ‚in die Fleißigen, das iſt/ in 
flente, Hanbwerker / Kuͤnſtier und Gelehrte, In 
iche, und in Bedientz des Sraätg. Bon Armen 
ai ee  hichte denn fie muͤſſen zu den Fleißigin gchär 
iefer Dame der Fleißigen, ift nicht. gut gewaͤh⸗ 

* 3 —* mr eforbent auch fleifige Bes 
enn der- : er „208: An drey erſten 
Kiofey fomme bie. Einnahme. her, ‚und bie, legte 


Be in 4 Klaßen, in ſolche weiche fich. guf Acker⸗ 


Klafe empfange die Einmahme, fo.ik folhes wear. 


Theil wahr, aber auch biefes richtig, ‚daß hie Debiente 


euch. zu der Staats⸗Einnahine das. Ihrlge, ‚bryfragen. - 
Eben fo wäre wehl bey dem was der Berfaffer unter ber ’ 


joeten Rubrik von den Apflagan ſchreibet, unterfchie 
wes zu eriunern, es —— aber zu viel Raum. Er ** 


let die Auflagen in Vermoͤgenſteuer, in Fonfumtione . 


feuer, und in folche welche anatt perfönlichgr Dienſt⸗ 


Kr gegeben. werden, und zeiget. bas-fehlerhafte , 


en ſich Bey jebre Ari ſindet. Erbemerft.daf.man 
Eh igre, wenn may meynet/ ein Land fey deſto zeichen, 
je. mehr. Gelb +6 babe, und, perihöge. diefer Meynung 


Iefre man mů ffealles anmenban, wodurch Geld ins Land 
ee werde und alles vermejden wodurch es aus den 
VLKude gehe. Der Finanzminiſter muß nicht unächfl) 


has baare Geld, fonderg Die Sachen, fig weſche es ger 


gan mich, zu feiner Haumtabſicht machen. Fin Land 


a er achen hat, die andere Laͤnder gehgaucen, «us 


— 


En, Wenn ‚als Staaten in Sea 


— wm. io, —2 He Zend —R jumeR 


⸗ 


— 


- 
. 


⸗ 


erwhlter 


‘ ‘ 
u 


KRubrit is viel A be: * X 
Hrird 7% anführen. ' Er behauptet; 





ver ee eingerichtet nt; em Sande zui 
Nuten gerteichten, aber der Mangel am Er, fey de 
ſelben Verderheck. Er füget don dent Credit vieh echebr 
Hches, welcher tian aber bey ihm ri leſen muß. Sur 
ſetzt ſchließet ‘er. feine vorlaͤufigen Abhandlungen alfa: 
Weoentliche ichen Zirtel der —— 55 
Dedaͤrfniſfen Fleiß ig 
"u" chthum Credit, aus &ech 
„bei, ats —2 aus Schulden Veraͤufe 
„gen? wenn nun die Glaͤubiger ſich ber Habfeligee 
„der Satin bemächtiget haben ; an der 
wiedet vor en ättfangen.“ ‚sehe‘ koſtuch für‘ ie 
Ehuläiheänd, I6re Fänsitient 
In des Herrk Verfaſſers — über bie ir 
Metkunget, "Tatil ich mich hiir jn etwas eintaffen. Ste‘ 
. Betreffeh ‚zierft die Tachtichen Banbesfähntden. Sin 
Ayegner, ‚Hatte zum Beweife des ſchlechteu Hon⸗ 
del⸗mit Freinden, angeführer, daß ſchon 1756 die Ar⸗ 
Muth in dachſen eingeriffen ſey, Ggeachtet Bios bie 
werke von 1907 bis 1756eine Summe von 
Miſlionen —— gebbecht hatten, nerulich in 38 
FJahr ı Milnon. Miele letzte Sieht er zu, merkt aber ang 
ba has Antheil des Landecherrn an dieſem Ertrag der 
Bergwerke/ ſehr gering fen, una daB überhaupt bie Berg⸗ 
wyerke init den Landesſchulden in.gar einer Verbindun 
ſtuͤnden. Er leugnet auch, daß bie —— — 
bem Vermdgen der Einwohner in Verbindung toren 
denn din Erd goſe Sauten und v4 Be 






. 


— 


J 
nn 
BLZ, s 
’ 


FE Bea anie> mi Pi 

| —— VBon enge hett dieſer Art) 
flätten) Fiber nan Ih Meiner —— ein Se i 59 
268 nerumſtandliche Rachricht. Ag’ gehören 

frts zu den · beſten diefer Art, ulid du den Tote 
geh Thaten des Boͤnigs, von weichen: die Wijt vch 
ſre wentg wetßebaß ee ſcheinet/ ats vb ie erſt der Na 


wielt Veklinntbeeden Sollten." Sele ver kurzen an Ä 
I ——— fertig AR, bat Ni 3 ep 


bieſer A n weiter nichts verändert,’ als daß fie 
Oderaufſicht © Sr! Erilenz: — Es 
Freyhertn von nn Ye geben iorden. 

de des vorige 


*, 


Gern —— zur Ynge ang» d ie: An 2: Mar 
ge; ar Miehemn; j innd es iſt zu hoffu ae bien 

ſen Rubin eifrig. behaupten werden: ats 

+ Bor Berlin ift in Anfehling Der Arien Witäkten, 

auch viel zu ruhneri, man fehe auf die Milde bes Kin 





nigs, oder ‚af die Willfaͤhrt gkeit der Emwoͤhner uw 


weohlthaͤtigen Beyttaͤgen, oder auf die muſterhafte und 
erbauliche Bemuͤhung der anſehnlichen Mitglieder bee 

Armen Directorii, dieſelben einzuſammlen. Es 

ret und erfreuet einen jedenr Menſchenfreund, went a 


ſest abermals den Präflenten,. Geheimerathe, Oben” - 


Eonfiftprialräche, Hofraͤthe, Hofptediger und andere“ 
Aſſeſſoren, imit der Einſammlung —— Bey⸗ 

ſteuern, auf den Strußen beſchaͤftiget Tee ” ervon! 
zu sine: andern Zeit, ein me reres. 


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jebr, mit man fie. 
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we lte Sache. unb FAR: Atfefang'dersvieen ' 


‚White dee großen-rußifepen Reichs, I man erſt feit 


wenigen Jahren tueitpnde,"riieg ſoiche Anordnung au - 


„srefen. - Die Bölfergon dem finniichen Stamm, mas 
garn aus⸗ 
nern eine 
geit ausges 


ie gelanget 





auf, ele 


en iſt, hlche . 


re.und ho⸗ 
wohl nicht 
klelden 

ing, bei 





bbildunge 
ahlung. der 
Noreibiing 
deten Vol⸗ 
kern gemacht hat, if ungemein gut gerathen, wenn fie 


J 


N”. 


/ 


ga 


ech Herrn Prediger Woide uͤberſchicken laſſen. ch 

—* Sen gelehrten Maͤnuern dafuͤr verbunden, und thei⸗ 
Re den Leſern dieſes Wochenblats den Inhalt ſolcher Zus 
Ange mie. Sie enthalten noch ein zuverläßiges Beyſpiek 
eines Seefährers, "der bis auf 34 Grade 30 Min, noͤrd⸗ 
Ucher Breite, gekommen iſt. Herr Maskelyne, koͤni⸗ 
Er Aſtronom, hat es am ı4ten December vorigen 
hrs aufgeſchtieben, und Herrn Barrington zuge 
Wide. Herr Stepbens ‚ ber verſchiedene Neifen nach 
ndten. gethan, und ſich der Mandtabellen zur Bas 


Mumung der Laͤnge geſchickt zu bedlenen gelernet bat, ers 


Nee dem Herrn Maskelyne am Foten-Mkry 1773, 


DM er ehemals zwey Reiſen nach Gpikbergen um bes ' 


Fiſchfangs willen gerhan habe, und daß er anf ber 

ihten — u Soße rs A, zugloich mis einem Poflänbißgen 
5 durch einen ge ind nach dem Com⸗ 
puß —— — ble Ih Me Breite von 843Sr. ges 


7 gelben Fworben, und ka beein hu Das Cide bes Day 


⸗ 


monats gereſen ſey. Halluvis Vorgebirge, oder 
den nordlichſten Theil von bern verlaffen hatten, 


ſahen fie kein Land mehr, und kamen im Monat Junkie 


gar DIR Kalte war nicht ſehr heftig; und fie hatten 

Hit vietniche als ihre gewonliche Kleidung nächte. Ze 

veiten fie gegen Norden kumen, defto weniger.ie, — 
Un, ib es ſtieß ihnen kein Treibeis auf. 


wind wehete, war helles, und beym Suͤdwind 57 


. Bes, feuchtes und kaltes Wetter, doch konnten fie fuſt 


u ehglich die Höhe der Sonne um ber breite willen beobs 


achten/ Nordwaͤrts von Spiebergen fanden fie die See 
an r * ats fie zwiſchen dem Eife zu ſeyn pfleget. 
ie welches fie antrafen, war nicht hoͤher als dad 


| —* lang. Stephens hat das Eis oft geſchmeckt/ 


das Seewaſſer abgeloffen, oder es trocken gewor⸗ 

war, und es allezeit ungeſahzen gefunden. Das See⸗ 
waſſer fror wohl am Vordertheil bes Schifs und am Ta⸗ 
Eelwerie /aber NG Fan Pen 


197 0250 — Tea 


v 


"ie Be Probibiffiy öf reiching the ner 
le, auf 2-Quartölkttern drucken, und mir diefetben 


+ 
va 


den lieber siöen Geriäemact — 


‚einige Anmerkungen. ®r bat in der vo ergehenbert \ 


Schrift &. 42 angeführet, daß 1754 die Herren Wara 
and Adams im Monat Junius bis zum 824 und 83 
Grad nordlicher Breite gefommen wären, and aus der’ 
eigen neuen Rachricht erficher man , daß Herr Stes 


phens in eben dieſem Jahr, und zwar ſchon im Maymo⸗ 


nat, bis zum 841 Grad gekommen ſey. Hieraus ſcheinet 
zu folgen, daß der Berſuch nach dem Nordpol zu ſchiffen, 
fſroͤh im Jahr angeſtellet werden muͤſſe, ehe das Eis ſich 
um Spigbergen ſammlet, welches, nach Herrn Barrings 


ton wahrſcheinlichen Meynung, vornemlich aus den Fluͤſ⸗ | 


fen tomt, die ſich in das Nordmeer ergießen, und um bie 


ſe Jahrszeit noch nicht völlig aufgegangen find. - Das | 


Eis, weiches zu biefer Jahrszeit in der See ſchwimmet, 
vermurblich ein Reſt vom vorhergehenden Sommer. 


ur Befätigung diefer Meynungen dienet, daß 1773 da 


Lie Schiffe Tarcafe und Race Horfeim Julſius und Auguft 
Bey Spisbergen duch ein unabfehliches Eixfeld aufgehals 

gen wurden, vier Groͤnlandsfahrer fchon ſin May und Zur‘ 
mius einen Grab welter nordwaͤrts gefomitien waren, wie 

inder Probability S. 4.45.46 und 57 ängeführer wor⸗ 

den, Vermuthlich ſahe Clipperton ans gleicher Urfach, 

dis er mitten im Binter durch die Magellaniſche Meetens 


ge ſegelte, kein®ie, da doch dirjenigen foefche “mitten tn: 


Sommer fübrorte des Borgebirgu Horn fegeln, viel Cie 


»erbtiden. Herr Barrington hat alfo durch epfpieleaud | 
(4 


Ben Yahren‘ za '$1, $2, 54, 30, 59, 68,066,69,7) 


ind 73 bewieſen daͤß das Norobmeer norbmärtsvon Spiks 


bexrgen offen geweſen ift, uud Berfuche bis nad dem Nord⸗ 


Yolzıfchiffen verfkatter bat. Da alſe die GSelegenheit dazu. 


uicht ungewoͤnlich iſt, fo it zu hoffen, daß fie nunmehr 
werds Häufiger genuget werden, nachdem das großbrie 
tanviſche Parliament busch eine DIN bentjenigen großbri⸗ 
sanniichen Unterthan, welcher zuerſt über den. Soften Grad 
fommei wird, 5000 Df. St. und demjentgen welcher gu⸗ 
orft eine Gemeinſchaft pwiſchen dem atlantiſchen Meer 


wd der Efee, In den hordlichen Halbkugel, in welther 


> 1 


— 


*— —R ai nn Mu 


r 
am werbienet Ge ber durch fein. Reifen um bi | 
Be; berühmte Herr Capitain Loofe,. er dieſer m 


e mir Herr YÜgiDdE berichtet, nächflene eine.nene Reife * 


‚ Unternehmen, ben Omipi, welchen Fuxrneaux nach 


nn London gebracht Bat, wieder in fein, Vaterlaud führen, 
nnd hierauf eine Fahrt durch. die Segepden, bes Rord⸗ 


pols verſuchen. . 
+ Sn‘ Gentleinan’g Magazin. vom Janner des. jegi« 4— 
gen Jahrs, wird S. 1 5 von dem Tagebuch der letzten Rei 
fe des Schifs Refolution, oder des Herrn Loofz, gerc⸗ 
der, und aus demſelben unter dem zoſten Jänner folgen,, ' 


ddk angeführet., „Sie Eamen-vor einem hohen Eisfelde, 


„vorbey, und höreten ein wieberhöltes ſchreckliches Krac 


chen, als wenn ſich Die. ganze Erde ſpaltete. Sie. was, 


„ren damals in der Breite von 71 St. Jg Min, ind von, , 
„ben Moftkorde war nichts. ale ein erſchrecklicher Anblick 
„von Eis und Meer zu entdecken, Von jenemi fonnte, 


u fich, fo zeit. das Auge reichte, eine ganze mit Berg, 


nd Thal abmeshfelnde Seamnb > vorſtellen, und. fich Lanz, 
„dereyen einbilden, welche alle Schein‘ Yo Auban hats, 


E „tet; allein da fig oft durch einen falſchen Schein beteg 


; B. waren, und dieſer zweyte Verſuch Entdeckungen; “ 
Ka he, feinen beflecn Fortgang verſprach als der 1 
obefahl der Capitain zu groBer geate des Sdhifpoiks 
as Schif nordwaͤrts zu menden Ef auch eing,: e 
kleine son. Bowen geſtochene ee RC ln füdliche | 

| Jalbkugel beygcfüg et,*und auf De Bay dar ” 

chife — abgezeichnet wor u J 
Das, Janıngl of Capt: Cooke’s Voyage in the Rein: 
lüton, in the. years ı 72,%3,74 and 75 oñ di korery, | 
to the ſoutherũ —* here, und das fo ournal o £ Capt. . 
Furncaux voyage in theAdventure in the yeaıı 8773, 
73 and 74, find von 3. Newbery yrfamımen —— im 
einem Octabbande welcher 5 
"Sy den neueſten Büchern gehoͤren Dec fo ine: — 
Ateue Ausgaben von Edward Ives voyag J 
"do oda, und von mE Espick Gerara) * 





Be ers entdecken arte BASE u 


jefleicht bWolenet fie der durch feing, Reifen um die | 
de beruͤhmte Herr Capitain LooPe, denn’ dieſer wird, - 
. site mir Herr Woide berichtet, naͤchſtens ie.neue Reiſe 
unternehmen, den Oai, welchen Cap. Surneaug ua 
London gebracht bat, ‚soleder in fein —88 führen, 
. md hierauf eine Fahrt durch. Die Gegeyden. bes Norde 
pols verfuden. . 
Im Bentleman’s magaʒin vom Janner des jegl« i 
gen Jahre, wird S.1 5 von dem Tagebuch der letzten Sei, 
fe des Schifs Refolution, öder des Herrn Coore, gere⸗ 
ddeot, und aus demſelben unter dem zoſten Jaͤnner folgen,. 2 
7 sefährt,, „Sie famen-vor einem hohen Cisfelde, 
„vorbey, und hoͤreten ein wiederholtes ſchreckliches Krac⸗ 


Ichen, als wenn ſich die ganze Erde fpaltete. Die was 


„ren damals in der Breite von 7.1 Gt. Jo Din, undvon , 
„dem Ve war nichts als ein an fen Andtid, | 


«!hııe 


„berepen einbilden, —5 — —3 yon Auban * 
el; z allein da fie oft durch einen falſchen Schein, berigg, 
gel waren, und djefer zweyte Verſuch Entdeckungen iR, 





‚phefapl.der Capitain / zu großer Sraite.des —— 


hen, feinen beſſern Fortgang verſproch, als ber erftes 


she Schif nordwaͤrts zu. Tue El auch eine: 





ine von T. Bowen geſtochene E base son, ſadlichen 
albkugel beygefüget ,‚*und auf de A ber Lauf hes 
chifs —— abgezeichnet worde 
Das Jonıngl of Capt. Cooke’s Vo oyage in the Refo-; 
lüton, ın the ysars 555— and 75 on difcovery" 
to. the föuchern hem here, und das Jaurnal of Capt.? 
and 74, faß —— erh \ 
and 74, von 
2 Octavbande welcher 5 Schillinge kLoſtet. 
du den: neueſten Büchern gehören. ned) 7 
cAtene Ausgaben von Edward Ives voyage —* J 
nd to India, und ven John:Ensick Cenara Mi 





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| ai: es Far ya —— yezudp Bat wer 


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Das Sch Adjunets Inechodz o q 


ms Sofas —— — Pr gvom 2. Zul 


-RZ75, beteift des Pak, A⸗owitz — —* in der 
Wegend von Dmifricv an —XR 


— 


weicher in bie: —— kn ant 
Frage Um anefindig za machen, wie dir 





zul Ban ben durch einen Kanal am dequeriftes 


werbunden werder venne verfuhe er mie ſülcher hab \ 


ematiſchen ige und GSenenigkett * daß Jeihe Uns 


Aceſuchungen Rp: Tangjanr von ſtatten gierigeit ; zumäl. 


6 die Duadraften oft beſchaͤdiget — Ah ee allg 


Year Arhelten selber! a mu fe. und Tool 
Fa Ger ward: er, Dep. De —— anten 
bein * Hofer „eines ——* 


nien ſtatiſtiſchen und hiſtoriſchen Juheits ven Herrn 


ab find: nr pitrüiche Brotken weiche Eoankceich, 

. Kenaland and, Portngal besreffen. Die eren find. ie 
seheblichften.. Sie dagen eiwts von dem unmäßigm 

Vortheil, welchen die. Pächter.der Koͤnigl Eintuͤnfte in 


—— ziehen, von der Anzahl der Oriklicheunvon 
ker Kriegesmacht, won hen Kofken;berfelban, und von hau 
Subſidlen welche Frankreihin verſchiedenen Jahren am 


deren Staaten -aegehen hat, Herr Dohen zeiget nicht 


en; warum man dieſe Angaben für zunarlägig halten maß 
fe, Hingegen bemerkt er einigemahl den Unterfchieh-gpig 
fihen-hier genannsen Summen, und -Ken yon gleichen 
Jahren, weiche Im zwepten Theil meines Magezius ware 
kommen. Dieſe werden wohl durch jene nicht verdaͤch⸗ 


tig gemacht, ja jene vielleiche nicht einmahl ais Variam 


ten bey dieſen bemerkt werden koͤnnen, zumahl da bie m 


der Dobmilchen Angabe ein paar mahl beſindliche gerin⸗ 
gere Summen, nur ein Theil der in dem Magazin go⸗ 
aannten Summen ſind. Was von Portugal, aus den, 


memoires inſtructifs pour un voyageur angeführer 
wird, ſcheinet jetzt entbehrlich zu ſeyn. Der Verfaſſer 


Miſeella⸗ 


derſelben, iſt inicht der Baron von Behr , boten . 


ein ſchwedi ſcher Chelmann vn 


- 


¶ Anton Seite Bfbinge 


ee Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


- geographifhen, ſtatiſtiſchen und hittori⸗ 
ſchen Büchern 


und Sachen. 


J Des vierten Jahrgangs 
Dreyzehntes Stüd, 
Am 25ften Maͤrz 1776. 


DSelin ‚bey Gaude und Spener. 
— | ‘ 
Berlin. 
Nerſuch eines Schulbuche für Rinder der Lande 
leute, oder Unterricht für Lehrer in niedern 
und Aandfchulen, von Sriedrich Eberhard von. 
Rochau, Erbheren auf Rekahn ic. Neue ganz um⸗ 
gearbeitete Auflage, nebft einer Kupfertafel. 1766 , 
in, Octav 15 Bogen. Es ift angenehm, wer man ein 
Buch anzuzeigen hat, deſſen Werth ſchon ausgemacht iſt. 
Der Herr Domhert Yan Rochen iſt ſchon lange nicht 





Lau } 


nur als einſichtsvoller Patriot, fondern aud) als Berfafe ; - 


. fer diefes Buchs bekannt, ob er gleich feinen Ramen erſt iu, 


der zweyten Auflage auf. den Titul gefegt hat, Ein Edel * 

1, und noch mehr ein Domberr, der an Eine vers 
nänftige und nuͤtzliche Einrichtung der Dorffchulen ernſte 
uch ja Tag und Nacht gedenket, dergleichen ſelbſt ein 
fuͤhret, fuͤr dieſelben brauchbare Buͤcher ſchreibet, ſich 


ſelbſt die Lehrer für feine Schulen bildet, und Diefe fleifs i⸗ 


fig deſucht, um nicht nur zu ſehen, wie fein Plan vollzo⸗ 
gey wird, ſondern auch um gewiſſer maßen einen Mitat⸗ 


beiter der Lehrer welche er beſtellet hat, abzugeben, ja 


ver feiner oreben Maͤhr, 2 ein derſqqucher Gb. 


! J 


7 u u LE 4 ne ER 
zun ſgentzen feinen orffeäuteYerg 


. lich eine große Seltenheit, aber auch doppelter Hochach⸗ 


tung werd Es iſt nicht: noͤthig Bier umſtaͤnduch zu 


zeigen, wie alles dieſes in teichem Maaß von demgerru. 


Domherrn von Rochau geſagt werden muͤſſe, den: 


es iſt ſchon in der Beſchreibung meiner Reife nach 
Rekahn gefchehen: ich. will alſo nur von feinem Schul⸗ 
+. buch reden. Dieſes hat einerley Abſicht mit dem Cate⸗ 
chismus fuͤr das Landvolk, welchen Herr Hofrath Schloſ⸗ 
- fer gefchrieben hat, iſt zu gleicher Zeit und. ohne Zuzie⸗ 
hnng deffelben gemacht worden, und foll den Schulleh⸗ 
. seruauf dem Laude eine. Anleitung geben, wie fie bie. 
- Köpfe ihrer. Schulkinder nach und nach aufklären, nnd 
mit nüßlicher Erkenntniß anfüllen innen. Doc) wird 
ihnen die gute Lehrart mehr im großen, als tm Heinen 


gezeiget, and zum eigenen nachdenten und erfinden viel. 


Veranlagung und Raum gegeben, Niemand füge, 


daß diefes von den Dorf: Schuflehrern mehr gefordert - 


und erwartet heiße, als fie leiften förinen; denn Herr von 
Rochau hat feinen Plan und fein Buch nicht den jetzi⸗ 
gen geöftentheils unwiſſenden Schullehrern vom Hands 
werfs-und Bebienten-Stande, gewidmet, fondern er 


verlangt, daß man.vors erfte wenigftens gefchickte und 


fleißige Gymnaſiaſten und Candidaten zu Lehrern für 


die Landſchulen erwählen, dazu vorbereiten, und buch 
en fol, fich dent! 


ten Gehalt und Titul willig mach 


. 


| . Schuldienſt gern und ganz zu weihen. 


Es if vollfommen gegründet, daß der Herr Doms 
herr verlangt, man folle zuerft dis Aufmerkfamfeit und 
Wißbegierde der Kinder auf alferley weile zu erregen ſu⸗ 


den, und die Beyfpiele welche Er dem Lehrer in den 


Mund leget, find Hinlänglich, um denſelden, wenn er 
felbit nachdenkt, auf mehrere zu bringen. Exr haͤlt 
auch für noͤthig, daß man die Kinder’ von Urfach und - 
Wirtung unterrichte, und es iſt wahr, daß ohne dieſe 
Kenemß kein rechter Gebrauch det Vernunft ſtatt finde, 


x 


Ru: WELEDARF 
beht: der iſt wahr⸗ 


Pa 


9 


P" u bie Beetcheistiten Sehe Abd: vn hindern Gehor⸗ 
Om geſetze werde. Er ſteigt in dieſem Unterricht bie 


u ufen und einztgen Urſach aller Dinge, bis zu Goct 


anf, und es —— nach den hier gegebe⸗ 


: 0 Muſtern, auch dieſen vieſleicht zu ſchwehr fee 


wenden Begrif, den Kindern zu erleichtern... Er fahret 

Gert, fe and vom Gruͤnde zu unterrichten, und gu 
Aueuichte auch den Auchruck zureichender Seund, obap 
die: gu seftäcen, udehns-Iete doch ſelbſt für manchen 


swb: 
won det meufätichem Oerie. Ackehret sor den Behrer uiid 
garch ihn, deſſellen Sichullinder. "Die Seete mad 
Er. daran kentlich,daß wir ans eimpfundener. Minge vt⸗ 
dern, oder ein Gedaͤchtniß Haben, und. dieſes neunet 


— alles ⸗· Denkens, unb alſo ver merrſche 


Sernunit. Amer bei genannecır philoſophiſchen 
usrilen; fiber moi Mattrien angebrarht, die yalcugs 


lber ven unsgebreitetan. Huhen find, auch den Kinders 


oh! faſflich vergetragen werden koͤnnen, wenn der Leh⸗ 
wer chie für Die Rinder. verRändtidhe Oprathe verſteheth 





NMeligion, and die nach der Bibel eurworfene Tugendiche 


me, ſind nicht. nach der ganriuen dehrart abgefatet; ih 


kann aber hier ſo wenig das viele nuͤtzliche, als das noch 
Arvoſſto Omrene in dieſen Abſchnitten, beinerken. Es 
berg rg von —— unb. Obrigkeit, 
on Geſchen und Se ‚ welcher inſonderheit für 
vie —cc. Under brauchbar gemacht root 
den ig. Es wird vielenLeſern votrkommen, daß er zum 
&beil nicht leicht ſey, allein: den folgende Abſchnit vom 
Bechkimig, iſt dvoch noch een oh er gleich nut Bey⸗ 


8 


v. 


\: 


500 


feielerl. die rauns «bee "enden Bob. zeceau⸗⸗ U, 
reichlich genng angefüller if. Es komt hier abermals 
ungemein viel auf die. Geſchicklichkeit des Lehrers ug. 
Pas von der Höflichkeit im lingang unh in Reden, ch 


vom Briefichreiken — wird; Ift.deichter, und mu 


ausgeſachtem Mugen. Dee Uriterricht in der : Ableh⸗ 
wmetif, iſt, nach der‘ Ueberfchrifk, zur⸗Uebung des Web 
ſtandes eingerichtet, und dieſes iſt: wahr, es iſt ach and 
mig darinn zu verbeſſern. Etwas won Ausmeßnagidie 
Flaͤchen und Koͤrper, und von den gewoͤnlichſten Mick . 
fen und Gewichten, beſtehet nur im Eklaͤrungen Ser 
. &tamen, und ein paarBeyſpielen: allein was van der 
Mechanik · vorkomt, beſtchet in eier Erkidtung des Seo 
Sels;: der Schraube unds:hed: Klubens. Wast von dam 
Augenmaas und Betruge der Sinne, und’ Bon ber 
‚ Burgeichichte: geſagt werben, .ift kurz und beicht. Die 
vorgeſchlagenen Mittel-zut Erhaltung -uire: Wiederher⸗ 
ſtellung der Geſundheit, ind gewiß fehr un a 
die letzten einfach, ‚Der Herr Dompere verbänte: We 


groͤſteutheils dem Herrn Leidarzt Wagler zu GBrauu 


ſchweig. Zuletzt iſt noch nom der Landwirthſchaft, in fo 


v fm fie ein Berufsgeſchaͤft iſt, und. von Orunbfägeh 'als 


Arten derſelben, fehr.:ichwteich gehandelt, auich bin 
Kupferſtich von eben demſelben Aeferfteinifchen Abriß 
eines vortheilhaft augelegten Bauerhofes, rg 
worden, der in: meiner -Reifebeichreibung ſtehet, unb 


wie- feitdem ‚bekannt ‚gemorden, zu ©. Petersburg“ 


son ;der oͤkonomiſchen Geſelſchaft eine Veeicbelhaw 
erhalten hat. 

Aus dieſer Anzeige vehellet, bag dieſes Bud ein⸗ 
Aeine Encyelopedie, ober ein kleines Elemeritmpeil 
pi die, Bandfchufen fey. :; Es: feheinet: zwar, als ob 
der Titul :es für alte niedere Schulen beſtimme, (ſuͤr 
weiche auch wirklich viel: örauchbares in demſelben 


m. finden ift:) allein es iſt doch eigentlich Ben Vans _ 


ſchulen Brain; wie der: ganze, Snhalk, dentlich 


nm . Pi 


[4 


- 


, 


, . J “ Br.,\ 
aber die Stelle ©. Tır anzeigt,’ in welcher die Kids 
ver alfa’ ermahnet werden: gehorcht Ari Gottes Orks 
sang willen, ale Bauern und Soldaten eurem He 
un Vergeſedem wit willigem Gehorſam. J 

Utrecht. 
2 "Hodriani Relondi. de fpoliis templi Hierofolymitd 
wi irt arcıs Tirieno Romae confpicwis, hber finguld- 
yis, Arcum ipfum er ſpola templi in eo feuf- 
"pra tabolae in aes incifse exbibe.t... Edidio’ ron 


ya, Prolsfionem de varlis Tndaeorum erroribüs 


"a deferigtione huius templi praemifit, notas u 
-adiecit Ern, Aug. Schulze, $. S. Theol. D 
in Academia Viadrina, 1775 in Het Octav, 15 


. WBogm, und 7 Kupferſtiche. - Auch dieſes relandis 


ſchen Buchs Werth, tft laͤngſt ausgemacht. Es iſt 
zum erſtenmahl 1716 gedruckt, und hernach in.Ugo- 
Ei theßurum antiquitatum‘ facrarum tom. 9 eins 


. -geräct worden. Sjene befondere Ausgabe, traf mair 


“wicht oft mehr an, und dadurch ſowohl, ale durch 
die Brüslichkeie des Buchs, wurde Here Doctor und 
Prof. Schulze zu 'Sranffurt an der Ober, veranlafs 
ger, die Veranſtaltung einer neuen Ausgabe zu bes 
ſchließen. Der berühmte hollaͤndiſche Theologe Herr 
Barkey/ war ihm nicht nur zu einem Verleger, 
Sondern auch dazu behuͤlflich, dag Er die. Anmer⸗ 
kangen betain, welche Reland af, den Rand feines 
Hand⸗Exemplars geſchrieben hatte, er Torgte auch. für 
‚gute Eorrectur. Herr Prof. Schulze bar nicht nur 
Anmertiingen "zu dem’ relandifchen Buch gemacht, 
ſondern auch Leinſelben die im dee Aufſchrift genaun⸗ 
te Abhandlung vorgeſetzt. Dieſe und jene zeugen von 
feiner hebraͤiſch/ antiquarifchen Gelehrſamkeit. Was. 


das relandiſche Buch feibft anbetrift, fo will ich eints 


ger Leſer bike? Wochenblats wegen, das folgende ans 

merken. Zu Rom tft noch ein Telumpfbogen des, 

Same zu ſeben, an beſſen Fre Seiten zwey ben⸗ 
3 


4 
’ * . ) 
. 1 .r 
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r “ \ ! 


- . N ' 


ſtus Beute aus dem Tempel zw, Jerufalem, nem⸗ 
‚Jich den, golbenen. Leuchter, den Ziſch see Dcheubrobee, 
ein paar Poſaunen, und zwey Nauchfaͤher, ahbildat. 
Dieſe merkwuͤrdigen Alterthuͤmer hat Reland ſehr 
genau abzeichnen laſſen, und in dieſem Buch nit 
Ä x ‚Selehriamkeit, miewohl nicht ganz ohne. Babe 


A j Br , ö 
: * Arbelten angebracht merken, Daran eine, Age 
Eltus 


- der, erläutert, Harr D- Schultze ‚Hat. in Zuſatzen zu 
qp. und Ipod ein. paar, andere: Dinge ‚zeige . 
ge in dieſer halb erhobenen Arbeit zu etblicken mey⸗ 
‚get, angefuͤhrt, nemlich eine Geſetzrolle, und das 
goldene Stirnblech des Hobenpriefterss. allein. Das " 
‚gefte Kheint aur eins roͤmiſche Sahne zu ſeyn, und 
ber Kopf vor dem Schaubrodtiſche, komt mir wie 
der Kopf des Siegers über die Juden vor. 
u... „Kanbebgeren vom der Luin, nn 
1.786 hat ſchon Gerhard Mercer eine Charte 
son biefer SHalbinfel geliefert, unter dem Titul Tan- 
rica Cherſoneſus, .noftra aetate Brzepopfea ‚et Ga- 
gara dicitur, Es nimt aber de; Crim den. kleis⸗ 
ſten Theil derſelben ein, ſie iſt in Anſehung der Laͤn⸗ 
ge und Breite ganz falſch angelegt, und ihre. Abbul⸗ 
Dung hoͤchſt uyvollkommen. Biaeuw ftach, dieſe 
Charte noch, ‚fie, ward auch van andern ſo lange 
- Yieberholeg, Ss: Wılbeim Sanon, au dr alla 
Beographie wien eine neue Zeichnung-;yon- dexfelhge 
machte, welche unter ‚der Auffchrift Cimmeria, -quas 
| po. :a Scyrliia Eurogaea feu parva Soythia, 1665 
zu Paris ans Fiche trat. Sie hat :auf derſelben 
. aod) eine falſche Lage und ihre Seal iſt groͤſeg⸗ 
cheils ugrichtig abgebildet, aber. bie-Sanpenge,. we Or 
ober Perekop liegt, iſt richtiger als quf deu vorher⸗ 
"gehenden Charten gezeichnet, -und bie: lange and ' 
Aaykıate Erdyunge, welche den fanlen. Ger von. dem 
maͤotiſchen oder aſowſchen See ſcheidet, if bier zum 
erſtenmahl unser dem Namen getrafüm ' dosmp, 


8 
4, 


EZ . 103 
. FR „7 Pe BEE 2 . 2 
obgleich noch nicht richtig, zu finden, Us 1736 
der Krieg zwiſchen der Ruffen und Türken angieng, 
tamen damals und ir den nächftfolgender Jahren ver 
fHiedene harten. von dem Krieges Schauplab herz‘ 
‚aus, welche aber die Erim insgefamt falfch‘ vorftells 
tm. Selbſt diejenige, welche die befte zu ſeyn ſchien, 
md des fchmäbifchen Kreifes und der Stadt Aygez' 
Burg Ingenienr⸗Capitain Anton du .Chaffar zu 
Augsburg gezeichnet hatte, gab bie ganze Figur des“ 
Landes falfh an, infonderheie fehlte auch die vorhin 
erwähnte Erdzunge, daher von Dem Einbruch des‘ 
Feldmarſchals Kafey in die Erim, eine ganz unrichtige \ 
Borftellung gemacht war. Doc Larl von Srauens 
dorf, damaliger rußifcher Hauptmann, hatte auch ee ' 
Charte von der Erim aufgenommm, welche zwar die. 
Weſt⸗und Siw⸗Seite derfelben unrichtig, aber‘ bie 
Dftfeite yiernlich richtig, ja die angeführte Erdzunae” 
recht gut vorſtellte. Diefe Eharte wurde von der’, 
Akademie der Wiffenfhaften zu S. Petersburg un’ 
. ter dem Titul verus Cherfonefi Täuricae feu Cri- 
meae conſpectus etc. ausgegeben, und nachher der⸗ 
ſelben gemäß die Abbildung der Crim auf einem 
Blat des rußifchen Atlas, eingerichter. Als der letz⸗ 
te Krieg zrotfchen den Ruffen und. Türken angegans ' 
gen war, befam man abermals einen Krieges: Schaus‘' 
platz nach dem aridern, und muſte fi mundern, daß” 
nicht alle die zufeist erwähnte perersburgifhen Chase, . 
een bey der Vorſtellung der Ertm zum Grunde ges 
legt harten, Weit aber die Ruſſen in diefem Krier 
ge die ganze "Fri eroberten, fo hatten fie Gelegen⸗ 
heit richtigere Ehärten von derfelben aufzunehmen‘, 
weiche‘ fie auch gebraucht Haben, und auf folche wel⸗ 
fe. haben wir zwey "ganz" neue Tharten bekommen. {5 J 
Die erſte, welche die Akademie ber Wiſſenſchaften zu 
— ©. Petersburg, durch Ihren Adſunct Herrn Schmidt 
der Belt. mitgetheilet hat; habe ich im zweyten 


ni et ERTTRUEE 


. 


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350 beſchrieben, die zweyte aber ift 


Ed 


[2 ° j 8 
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194: —« 


hang⸗ dieſer wöchentlichen wege gen e.34 


r zu Berlin 


vor einigen Tagen unter folgendem Titul fertig ge. 
morden: .. . W 
Carte de.la Crime, lev&e pendant la derniere 


- guerre de 1772 &c. dedıee à fon Altefle roya- 
le Monfeigneur le: Prince Henri de Prufe, Frere 


ss 


du Roi, par fon très humble & tres obeiflant , 


ferviteur de. Kinsbergen, Capitaine de baut bord 


‚au fervice des provinces unies, & Chevalier de . 


Pordre militaire. de $. George de Ruflie,. le 18 


Janv, 1776. Sie beftehee aus 4 Bogen, welche. 


zufammen gefeßt werben können, ift ubter der Aufs 
fisht einiger hieſigen Freunde des Herrn von Kins⸗ 


F anſehnlichem ‘Papier abgedruckt. Herr von 


bergen, von dem rühmlich bekannten Kupferſtecher 
‚Kerr Daniel Berger ſehr ſchoͤn geſtochen, auch 


insbergen, der ſich durch ſeine wider die Tuͤrken 
a Tapferkeit, einen berühmten Namen ges - 


macht 


genommen, welches fehr zu ihrer Empfehlung dienet. 
Sie liefert von dieſer merkwuͤrdigen Halbinſel die erſte 


at, und neulich als See⸗Hauptmann in ruſ⸗ 
ſiſche Dienſte getreten iſt, hat dieſe Charte ſelbſt auf⸗ 


“ou 


Zeichnung ins große, und diefe ift fo eingeriche, . 
tet, sie heutiges Tages die Eharten zum Gebrauch 
des Krieges: gezeichnet werben, ° Ihre Graduirung, 
ift zwar Hier in Berlin nach der neuen Sanct Pe⸗ 
terspurgifchen Tharte, veranftaltet worden, uͤbrigens 
‚ aber weicht fie von derfelben in verfchiedenen Stuͤ⸗ 


den ab. Der bergichte fünliche Theil: ter. Halbinfel, 
iſt, wie es fcheiner, mit vorzuͤglichem Fleiß gezeich⸗ 


ne. Man darf hoffen, . daß die Charte fo, wohl. 


für" die‘ Gefchichte als Erdbeſchreibung, ſehr brauch⸗ 


.w - 


4 


bar ſey. In Berlin kann man fie bey dem Lands . 


zweh Thaler b ommen. 


chartenhaͤndler Herrn Schrop, und zu Braunſchwelg 
bey den Herten Sremer, Vater und, Sohn, fuͤr 


“ 
. 
. 


222 


* 


RS 


Andon Geiebeidh Vürhings Ä 
Wochentlicht Rachrichten 
von neuen Landcharten, 


geographiichen, ſtatiſtiſchen und hiftoris 
ſchen Buͤchern und Sachen. | 


‚Des vierten Jahrgangs. : 
Bierzehntes Stud, 
Am ıften- April. 1776... 








. Berlin, bey Sande und Sm, 
[N , 
Kine Patrioten in Boͤheim poßktifche Annv 

kungen über fein Vaterland. *) .. 
em man die Grundverfaſſung eines Reichs, unbe 
den Character einer Nation, welchen die Geſetze 
derſelben feit longer Zeit gebildet haben, verändern will, 
f6 Pie: es gefäßrtich, mit eiuer ſolchen Veraͤnderung plögfich 
zu Werk zu gehen, wenn gleich ihr Cudzweck ſehr gut iſt. 
Die Robothen Frohndienſte) in Boͤherm, haben 
ſeit verfchebenen JIchthunderren den Matiotat-Charafs 
ter der dafigen Bauern’ gebildet; ‚wenn man ihnen alfe- 
weniger Abhängigkeit, und mehr Etgenthum verfchafs 
fen, und folchergeftalt das Verhaͤltniß zwiſchen bes 
Herren und ihren Untertbanen abändern will: fo muͤß 
fen vorher den Bauern eichtige Begriffe von ber. Frey⸗ 
jeit und von dem ECigenthum beygebracht, ſo mäffen 
die Herren und ihre Unterthanen zur neuen Verfaſſung 
vorbereitet werden, und altdenn muß man in der Ein⸗ J 
richtang ſelbſt ſtufenideiſe fortſchreiten.. 

Dieſe Kingheit iſt in Vbheim deſts nothwendiger, 

ie ungleicher der unterthanige Stand iſt, fe —** 
*) Iqh ruͤcke dieſe wichtt —— hier gua/ ha⸗ 

2 c Fin AHA Bi —— 


\ 
- 


166 — 7 ERBE , 

ner die Geſetze ſind, welche denſelben betreffen, unh je. 

weniger Einformigkeit in dem diobothen⸗Fuß iſt. ESr 

iſt, wo nicht unmöglich, doch wenigſtens hoͤhſt gefaͤhr⸗ 

lich, dieſen ploͤtzlich nach einer algemeinen Richtſchnur 

au, behandeln. | ee 
Der bisherige Robothen⸗Fuß ift Unftreitig fehr ges 


* mißbraucht worden: man kann aber doch behaupten, 


daß die Robothen, in fo ferm fie nicht die geſetzmaͤßig 
vorgefchriebene Graͤnze des 1738 ausgegangenen Kaiſer⸗ 
lich Königlichen Roboth-Patents überfchreiten, feines, 

- weges die einzige Zuen des Verfalls der Contribuen⸗ 
zen find, weicher den ſamtlichen Landes; Einwohnern 


ſchaͤdlich iſt, ſondern er hat ganz andere Urfachen zuins 


Grunde. ' Wäre das letzte nicht, fo müften die Buͤr⸗ 
ger und die Srey: Bauern fich im der beften Contribu⸗ 
tions Verfaflung befinden, weil beyde keinen Robothen 
unterworfen find, fie find aber eben fo verfallen wie . 


. sie dienktleiftenden Bauern. Don den vielen-Urfachen 


dieſes Verfall des Bürger und Bauens Standes, ſol⸗ 


en nur bie wichtigſten angefuͤhrt werden. 
Mach dem letzten Friedens⸗Schluß 1763,liquidirte 
und beſchwor man Die Kriegs⸗Veſchaͤdigungen, melche 
23 Millionen Gulden betrugen, es wurden aber für 
100 nur 2 Gulden 49 Kr. und. noch dazu in ‘Papier ver⸗ 


-  gütet, fo daß das Eanb 2 Millionga einbuͤhete Nach 


oc: 


- 


den. eben erwahnten Friedensfhluß, wurden. auch Pie, 

&upererogaten liquibirt und bewiefen, ‚weiche fich auf: 
20 Mill. 70000 Gauld. beliefen. . Es wurden aber. 
‚aur. 23Guld. von 100 vergütet, und alfo entſtund wies: 
der ein Verluft von 44 Million Gulden. Hierbey iſt 
wohl zu merken, daß zur. Erſetzung dieſer Verguͤtung, 
eine neue ‚Auflage eingefuͤhret worden, die den Catri⸗ 
buenten weit mehr. zur Laſt faͤllt, als. menn fie der Ver⸗ 

hätten entbehren muͤſſen, nemlich dee Vich-AYufs ” 
lag; durch, welbhen Die — ar in 30 
unh,eglichen Jahren wieder erfeger werden foll, Kr 
ward 1704 aufı253907 BR ;&7 Str geſehht. An⸗ 
c |; . 


\ 


[ 
. 





v 


10 
fanglich ward er durch ordentliche Sammier eingefor⸗ 


dert, dald hernach aber auf das Vieh vertheilet. Hier⸗ 
aus entſtehet nun der wichtigſte Verluſt fuͤt das Land, 
weil alles Vieh, das ſeit dem Anfang der fortdauren⸗ 
den Viehſeuche —8 iſt, und uͤber 200000 Stuͤck 
betragen mag, noch beſtaͤndig verſteuert werden muß. ’ 
Die Kaiſerl. Königl. Einkünfte, welche von dem Gras’ 
fen 8. ohnedem ſchon übertrieben waren, find feit 1763 . 
‚ am 2109059 Guld. fotgtich faſt um die Hälfte geſteigert 


worden. ) Die militaͤr ſche Execution hat auf des 


einzigen Grafen Zaverii Marzini Gütern, in kurzer 
Zeit, allein 1700 Gulden gekoſtet, wie viel wird g nicht 
im ganzen Lande ſeit 12 Jahren, da ſie eingefuͤhrt iſt, 
betragen? Die oben angefuͤhrte Viehſeuche hat leicht 
einen Schaden von 3 dis 4 Millionen Gulden arkgerichtet, 
ind das geftorbene Vieh muß, wie gefagt, noch immer ver,’ 
fteuert werden. Alſo fällt alle Aufmumterang zur Vieh⸗ 


zucht weg. Sehr viele Felder find durch die feit einis ' 


gen Jahren erfolgten Ueberſchwemmungen verwuͤ⸗ 
ſtet, zerriffen, und weggeſchwemmet worden; und doch 
muͤſſen fie alle wie vorher verfteuert werden. Die privi⸗ 
legirte Lotterie, has die ergiebigſten Qnellen des Natlo⸗ 
nal Bermögens ausgetrocnet und verftopfer. Man hält 
dafür , daß die mili e Einquartirung zu ſtark 
ſey. Die Anzahl der geifttichen und weltlichen pri 


vilegirten Bettler, wie * der herumziehenden Comd⸗ 


dianten und Gauckier, iſt über die maßen groß. Die’ 


Claſſen⸗Steuer für die Pferde, iſt ſeit 1763 erhöher, - 


und betrug 1770 ımgefähr 510000 Gulden. Es -ift! 
eine uͤbergroße Anzahl von Commereien⸗ und Came⸗ 
ral⸗Bereutern vorhanden, welche, weil fie ſchlecht ber” 
folder find, auf Koften des Lanbmanng leben, Der, 
mante Armen Kente Aufichlag, auf uff, Zucker, 
acao und Gewuͤrze, iſt beſchwetljch. Die Tranſport⸗ 
Gebühren und der übermäßige Vorſpann, druͤcken, 
Der Handel iſt geſperret, wodurch ber Buͤrgerſtand in 
‚*) 1750 betrug die ganie Kandesfärkfiche Einnahme nu, 
Bbheim 15,736063 Ouden X Kr.. 


BFZ 


— — 0 


ee en 


then if, und bie auf-4 pro Cent herunter” geſetzten Jin⸗ 


1688 


⸗ 


die äußsefte Verlegenheit und in · großen Berfal gera ⸗ 
fen, tuiniren vollends alle Stände. Das Salz iſt uns 


mäßig teuer, und alfo ift auch der Landmann nicht 


Pa ſich das bensthigte —— verſchaffen, 
er muß folglich weniger Schafe und M 
zen, und der arme Tagelöhner leidet auch empfindlich: 


EChedeſſen Eoftete die Tonne Sa 5 Guld. so Kr. und 


dafür kamen jährlich 1,601833 Gulden 20 Kr. ein, 


num gilt das Faß 7 Guld. und 1770 kamen 1,9222 


’ 
— 


Guld. für Salz ein, Zum groͤſten Nachtheil des Hands 
-. wertsmanns, feine militäcifche ÖyEonomie ereice 

tet worden. Den ſteuerbaren Contribuenteng unter 
den Angefegenen find 6 Gulden zugelegt, welche . 


von 53440 Angefeßenen, 320549 Gulden betra⸗ 
gen. | 


den, muͤßen an qußecordentlicher Trankſteuer, von 


jedem Faß go Kr. das ift jährlich 613638, Guld. 20 Kr. 
gegeben werden. Der Woll⸗Aufſchlag iſt namhaft, 


denn er betraͤgt zoooo0 Guld. Der. Straßen: und. 


Paſſage / Mauth iſt beſchwerlich. Die Anlage auf) 


den Brantwein iſt neu vermehrt. Ehedeſſen trug fig 
18597 Guld. ein, nun 63700 Guld. Das Siegel⸗ 
oder, Stempel⸗Geld ift hoch getrieben, und jährlich, 
vpn 240000 Guld. auf 720009 Guld. heſtiegen. Die 


| Verpachtungdes Tabackq, weiche von 145000 Guld« 


auf 480000 | | 
Blico nachthellige Verpachtungen und, Monppnlien, dyu⸗ 
den ſehr. Dusch das neu eingeführte Gewicht und 
Maaß, find dem Lande aber 14 Million Unkoſten vers 
urfacht worden, und nach Diener es dem Publico zum 
nachtheiligen Unterſchleif. Ale Stände muͤhen ſowohl 


vom Mobiltersals Immobiliar⸗Vermoͤgen 10 pro Cent 


Brbfteyer erlegen. ¶ Noch gehdret jui den wichtiggen 
—— —— 


tfibuenten, bie Verſchwendung und Schwelgergy 
vieler vornehmen Perſonen wwelche nicht nun. dem 


I, 


Bon 733366 N. O. Zap Bier, die in Bbe 
heim vermoͤge der Rechnung jährlich gebrauet wer⸗ 


aſtvieh unterhal⸗ 





= 
R 


uld, geftiegen, und viele andere bem Pug ' 


) . / 
| 9 
armen Handwerksmann feine aufs genaneſte behungene 
Arbeiten von Jahr zu Jahr ſchuldig bleiben, fondern 
auch unterbefien Schulden mit Schulden häufen, bis 
endlid ein Banferot entftehet, da denn nicht nur die 
kreuherzigen Glaͤubiger, fondern auch die gekränften 
Handwerkslente, in die aͤußerſte Gefahr des Verluſts 
ihrer Forderungen kommen. Hierzu komt noch die ei⸗ 
gennuͤtzige Wirthſchaft der Beamten. Dieſe trachten 
uuerſt ihre Cantions⸗,SGumme wieder zu erlangen, und 
 dheen Herren, um ſich in derſelben Gnade zu erhalten, 
eeht oft Bepträge zu ihrer Verfchwendung zu liefern, 
. fie mögen auch. erwarben ſeyn, wie fie wollen, Sie 
laſſen die wohlhabenden Bauern fich von den Robothen 
loß kaufen, wodurch die äbrigen.defto mehr befchweret 
nnd Zedrücket werden. Sie erpreßen wegen geringer 


| .. Wergehungen von den armen Uinterthanen gewiße Geld. 


Strafen, und leben davon mit ihren Familien prächtig, 
ob fie gleich mit Gehalt und Deputat hoͤchſtens mic 
500 Sud. auf dem Papier ſtehen. Sie verüben noch 
hundert andere Ungerechtigfeiten, bie allzu befayt find, 
als daß es noͤthig wäre diefelben hier auzuführen. Jetzt 
gehen yiele Weber und andere, Manufacturiſten aus 
Boͤheim m 
Dresde 


. . 1, Di . . 
Seren D. Wilhelm Baylies Kin. prouß. Ga⸗ 
beimen Rats und Leibarstes — — Rachrich⸗ 
ten über die Pocken⸗Inoculation zu Berlin, wors 
imnen der Fall, Den jungen deren van Blumen⸗ 
thal betreffend, nebft ben Meinungen verfchiedes 
per berühmten Yerzte darüber, erzählt, wie auch - 
die Beſchaffenheit anderer änlichen Säle, welche 
sis Beyfpiele yon zweymaligen Pocken angeführt 
werden, geprüft wird. . Aue dem Engliſchen auf 
Erſuchen Des Kern Verfaffers Aberfent von D. 
Johann Georg Kruͤnitz. 1776 in gr. Octav 11 Bo⸗ 


gen, Die Inoculation der Pocken, iſt eine fo wichtige, - 


politiſche Aufgabe geworden, daß ſelbſt Staatsmaͤnner 
. bie dahin gehörigen Schriften mis Aufmerkſamkeit le⸗ 
fra, vernemlich weun fie von erſahrnen Aerzten herruͤh 


i 
“ 


tio 


ren. "Die gegentoärtige, weiche aus der engliſchen 


Handſchrift ihres Herrn Verfaſſers, von dem Herrn 
D. Kruͤnitz, mit der ihm. eigenen Geſchicklichkeit 
Aberſetzt worden, iſt nicht bloß als engländifch freymu⸗ 
thige Streitsund Vertheidigungs⸗Schrift, ordern auch 
. "wegen ber Pocken⸗Inoculation ſelbſt, merkwuͤrdig. 

Denn ihr Berfaffer behauptet; daß die Inoculation etk 
»faſt nnträgliches Berwahrungsmittel vor dem Tode 


‚durch die Pocken fey, daß weder irgend eine bekannte 


. ‚alte Krankheit nach der Inoculation tödlicher werde, äls 
fie vorher geweſen, noch auch. eine neue gefährliche Sols _ 


"ge ſich nach derfelßen einfinde, und daß niemand die 
"wahren Kinderpocen zum zroeyten mahl bekomme, wie 


"er denn auch die Beyſpiele welche man hier und zu Pots- 


Kain von dem Gegentheil gehabt haben will, unterfucht 
und beftreitet, Der Herr Verfaffer erzähle S.6. daß 
dazumahl als ein paar von dem fe, D. Meckel inoeu⸗ 
lirte Kinder im Berlin geftorben‘, die. Inoculation hie- 
ſelbſt eine Zeitlang ganz unterblieben [ey das iſt aber 
micht gefchehen, denn fogleich nach diefern Fall, ließ 
nicht nur der Königliche Staatss und Juſtitz- Minifter 
Herr vor Münchhaufen zweyen feiner Kinder, fondern 


auch ich meinen beyden Söhnen, die Pocken mir‘ dem 


gläclichften Erfolg vom Herrn Meckel inocufiven, ohne 
gleiches Ungluͤck als fih In andern Käufern zugetragen 
"Hatte, zu beſuͤrchten. J 
835 u on Eondon. u 
Bon der im Taten Stück der diesjährigen woͤchentlt⸗ 

chen Nachrichten S. 95 genannten Hiftory of the A- 
merican Indians — by James Adair, 1775, babe ich 
nun einige: Bogen nebſt der dazu gehörigen Landcharre, 

vor Augen. Der Berfaffer bildete fich ein, daß die Nord⸗ 
Amerikaniſchen einheimifchen Völker von den Juden ab⸗ 
“tammeten, und nun ſuchte er Beweiſe für diefe Mey⸗ 
nung, deren er nicht tbeniget als 23 zufammen brachte. 
Und doch iſt unter denſelben nur ein einziger, welcher eis 
nigen Schein hat, nemlich diefer, daß diefe Völker Sort 


ep 


unter dem Namen Johewah verehreten. Allein, uns 


& 
x 


geachtet zwiſchen diefem Namen, und dem Namen Jeho⸗ 


’ = 
. 


. 


x. 





57 De 
eintge bey ihren Diufachrnen Gene gb unß 


Knaben find, Über die europaͤifchen Staaten (denn er ge⸗ 
het nut fo weit als ſeine Quelle) unterredet, sder balb⸗ 


fenget und gefraget foich, bald antwortet und Hintere’ 


einander lehret. "Da bey Buͤchern welche für die er⸗ 
ſten Anfänger einer Diſeiplin gefchrieben iverden, alfes - 
auf die Wahl der Sachen, undauf ben richtigen und - 


lelhchten Ausdruck ankomt, fo iſt der letzte mehrentheils 


getroffen, aber nicht die erſte, denn ſolche kleine Lehr⸗ 
ünge als hier eingefuͤhret werden, muͤßen noch nichts 
von ben Summen der Einkünfte der europätfchen Staa⸗ 
ten, von liniverficäten, yon Deanufactüren und Fabri⸗ 
ken, u. ſ. w. hören, es ift auch nicht nörhig, daß fie’ 
fo: viel Derter wiſſen, ats hier vorkommen, und ars’ 
wenigſten müßen: fie angeführet werden, ganze europäts 
ſche Nationen für faul, liederlich, unge chickt, ꝛc. zu 
erklaͤren. Wenn nun auch alles angefuͤhrte verbeßert 
wird, ſo kann doch das Buch nicht ſchlechthin mit Nu⸗ 
. ken als ein Hand⸗ und Leſebuch fuͤr die Anfänger in die 
Hanſer eingeführt werden, denn es bezlehet fich Immer ’ 
auf Sandiharten, weiche die Kinder ohne Anleitung 
nicht zu gebrauchen wiſſen, wenn ſie dergleichen auch 
haben. Soll es aber ein Buch ſeyn, weiches Lehrer. 
in privatsund ffentlichen Schulen erläutern, fo find 
alle Aureden an die Kinder uͤberfluͤßig, denn ein jeder 
Lehrer wird dorh” von felbft willen, feine Schäler und - . 
Schülerinnen , bey ihren Taufnahmen und mit Bärts- 
. Uchkeit zu nennen, es muß auch das was zu oͤrtlich auf 
SOditingen und deſſelben Gegend eingerichtet Ift, wegfaͤle 
(et. Sonft-ertenne ic) aus diefer Probe, daß der Here: 
Verfaſſer zum Unterricht der Kinder viel Geſchicklichkeit 
beſme, und zweifle alſo auch nicht, daß er dieſem Buch 
"werde eine größere: Branchbarkeit verfchaffen konnen. | 
» Ci Härte ſich nur nicht uͤberreden laſſen folfen, es ſo 
wie a iſt, drucken vinle laſſen. > K 
Berlin. ' ma 
: ah Rescı Beotg Gottfehid Rüfe, ein um sie? 
Sefipicte Mark Brandentbuch wohl verbienter Mann, 
iR am a8 Man 81 Zahr 1 Donat 14 tage an geſtorben. 


. v 


— 


Wochentuůͤche Rachrichten 


Dienſte geleiſtet dat. 


von neuen Landcharten, 


rographiichen, fatififtyen und Hifkge . 
riſchen Büch | 


ern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs .- - . 
Sunfzehntes Stüd, 
‚Am Sten April 1776... 
Berlin, bey gaude und Spener. . 
w . — BE — R ‘ j “ ' 
Sum Andenken des verſtorbenen Seren Carl Gott⸗ 
Iob von Auͤßler, Koͤnigl. Preuß. geheimen Iu⸗ 
ſtigraihs, auch) Landraths des LLieder Barnim, 


ſchen Breifes, Erb» und Gerichteheren der Ritters 


guͤter Weiſſenſee, Weichedorf, Klaus Bere 
dorf und Maxdorf J 
as Andenken an verſtorbene Perſonen von vorſuͤg⸗ 
lichen Gaben und Berdienften, muß erhalten wen 


* en, um die Lebenden zur Nachchmung Ihrer nuͤtzlichen 
Beyſpiel der Beduld 


Thaͤtigkeit zu ermuntern. Ihr 


- und Zufriedenheit, nılt weiche fie in’ Wiedemoaigier 
"ten ausgehalten haben, iſt lehrreich, damit die ‚nachles 


Senden den Aufenthalt auf Erden für das anſehen, was 
er wirklich iſt, nemlich jür einen Zuſtand der Praſuns 


and Zubereltung / auch das Vertrauen ya Gott haben, 
ba er feinen troſt⸗ und Häfflos füge, ber Ih: erge 


Sen iſt. Darum will ich jetzt eine burze Machtiche 
von den Lebensumſtanden tes Seren Cari Gottlois 
von Tuͤßler, geben, welcher ein halbes Jahrhundert _ 

‚ang dern Königt. Preußiſchen Haufe, und infnderpeii 
ber Mark Brandenburg, viele manche und ruhenliche 


Sn 


Be Se 
” > 


oo. 
) 


lob von Truͤßler, und deſſelben Chegattin Fran Jor 
— Dame a Gedwig geborne von Myngen. Die Bor 
, te 


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N % . . . . 
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Pr .. . . pi \ i . 
114 —W 2 
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7 Sant Ellen waren, bei Soöftehää —* 
Hofrath zu Sagan in Schleſien, Johann Gott⸗ 


n beyder Eltern, waren aus Voͤheim gebuͤrtig, und 
daſelbſt mit betraͤchtlichtn adel chen 


"vorigen Jahrhuaderts verlohren. Inſonderheit iſt hier 
anzuführen, daß fein Aeltervater erſt Oberſt in Kaiſers 


Ferdinand bes zweyten Dienſten geweſen; ſich aber * 


der Pa des von den Boͤhmen zu Ihrem Konig 
wählten Chusfürften von der Pfalz Friderichs Des nf \ 
ten gefchlagen, und 1620 in der berühmten Schlacht 


Ä Gütern anfaßig, web 
de fie aber in den Kriegessund Religiohs sIluruhen des 


dem weißen. Werge bey Prag‘ umgetommen, wor⸗ 
a —— Sohn, unſers Herrn geheimen Raths 


Großvater, Boͤheim und feine daſigen Güter verlaſſen, 
— amd ſich erſt nach Schleſten in den Schuß des evange⸗ 
. Mchen Herzogs von Lignitz, un bierauf nach der Ober, - 


lauſth begeben, woſelbſt ber Water unfers Herrn gehei⸗ 


- men Raths 166,5 zu Lanban geboren.worden. Dies 
fer' hefchles nicht nur zu ſtudiren, fonbern auch feiner, 


Neigung zu folgen, und ſich der YryeneyBiffenfeafe 
An A yar ehelichen Würde erhoben wird, als daß 


. in gzanger Cdelmann die Anzeneymillenfchaft. ſtudiret, 


ain Sohdher- Fall iſt aber and) Defto merkwuͤrdiger. Als. 
wire 28* der Zaͤrſten Ferdinand Auguſt Leo⸗ 

won dkowitʒ Herzogs von Sagen, gewor⸗ 
—2 begleitete · ex denſelben auf ee Zelpzägen,. 

war; inſonderheit in dem genannten 2 a wit. bey: - 

Der Saelagerung von Landau —* wur⸗ 
Poing dem damaligen he nie König © —2* bes. 

Da er ſich gun auch nachgehends mit dem. 


| J an nen —— Wien aufhielt, fo ward. ihm 


tungen, Kaiſerlicher Seiparzt zu werden, und zus 
* gleich Hofnung gemacht, die Guͤter Vorfah⸗ 
ren in Boͤheim wieder u erlangen. il aber mit 


zu wine. Es iſt freylich weit gewöhnlicher, daB. / 


! 


16 * np 
der Ober⸗Lauſth auf dem abellchen Sat Weiher .. 


| \ dorf wohnhaft niedeiließ, welches ihrem ätteften Sohn, 


1 


dem Koͤnigl. Polniſchen und Churfürft. Sächfifchen 
Hauptmann von Nuͤßler, durch feine Gemalin, eine 


von Gersdorf, angefallen war,. und nad) feinem. , 
. unbeerbten Tode, feiner Mutter zufiel. Hier ftarb 


fie 1755, liegt auch daſelbſt eben fo wie ihr juͤng⸗ 
fter Sohn, der auch Hauptmann geweſen, begraben. 
Ihr zweyter Sohn, Johann Friderich vor‘ Ruͤßler, 


welcher im Dienſt der General, Staaten Oberſtlieü⸗ 


tenant, und Grand⸗Major von Grafen Haag, auch 
Major von dem Hofe des Prinzen von Oranien ger 
weſen, ift mit Ihe in einem Jahr geftorben. Es 
hat aiſo ihe dritter Sohn, unfer von Näßler, auf 
welchen wir nunmehr zuruͤck kommen, am — 
unter feinen Bruͤdern gelebt, ſo wie er auch die 
meiſten Veränderungen erfahren Hat. “Seine Din 
ter ſchickte ihn 1716 mie feinem Hofmeiſter, wel⸗ 
‚ her der durch feine Kirchengefchichte wohl bekannte _ 
Zohaun ‚Georg Heinfius war, nach Jena auf die 
J woſelbſt er 2 Jahre lang die Philoſo⸗ 
phie, M hematif, —— und Recht⸗ ſtudirte, 
a das Fechten "und Tanzen lerme. - Von bier 
sing er nach Leipzig, blieb aber daſelbſt nur ein 
" „Vierteljahr, weil feine Sean. Mutter auf den Rath 
"der Fran, Graͤſin zu Lynar im Luͤbbenau, ihm dem 
Befehl zuſchickte, zu Michaelis 1719 nach Witten⸗ 
5 Berg. zu. gehen, woſelbſt der äftefte Herr Graf zu 
Lynar ſtudirte. Et ſetzte die Erlernung der Rechtes 
gelehrſamfeit und der Mathematik fort, befliß ſich 
dh der Reitkunſt. Unter des beruͤhmten Weidlers 
Vorſitz, diſputirte er uͤber die Wiederkunſt der Eve 
meten, er wollte auch von dem Fleiße den er auf. 
pas’ alldemeine deutſche Staatsrecht gewandt, eine 
Probe, durch eine Difputation ‘von Deutſchlands 
u. ‚Srängen zir Seit’ der Kaiſer Karts des: großen, 
atie der’ fünften, unb b Rue! des se geben, 


[4 
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ja auch else. mathematiſche Diſputativn von ber. beſten 
Art eine Feſtung unuͤberwindlich zu machen, balten:' 
"allein feine Frau Mutter wolte die Koften nicht dazu 
hergeben. Nachdem er fi auch hatte in der practi⸗ 
ſchen Rechtsgelehrſamkeit unterrichten laffen, verließ er 
. Die Univerfität, und fuchte an einem fürftlichen. Hofe . 
entweder als Hofcavalier , oder als Stallmeifter anzus _ 
kommen: jedoch feiner Frau Mutter gefielen!die Bere 

ſuche, weiche er dieſerwegen zn Dresden und Bernburg‘ 


machte, nicht, fie bewilligte auch nicht, daß er in preus 


Eile Kriegsdienfte träte, welche ihm vom Koͤnig Fri⸗ 
derich Wilhelm, bey einer zufaͤlligen Gelegenheit, 
ſelbſt angeboten wurden, fondern fie ließ ihn nach Hans‘ 
fe kommen, und veranlafte, daß die ihr von wielen Jah⸗ 


ren her gervogene Herzogin won Sachfens Weißenfelss. 
Dahme, Aemilia Agnes, geborne Gräfin Neuß, wel⸗ 
che zu Drebna in der Niederlauſitz ihren Wohnfig hats 
te, ihn 1722 zu ihrem Hofcavalier berief. Er nahm 
biefen guädigen Antrag an, weil feine im Calauiſchen 
Kreiſe belegenen Guͤter Duberau und Goͤritz, in der 


NMaͤhe von Drehna waren, und er in ber Saͤchſiſchen J 
Oberamts⸗Regierung zu Lübben eine Stelle zu erlangen 


bafte. Die Herzogin ernannte ihn 1724 zu ihrem, 


Kammerjunfer, und als fie ihn 1725 in ihren Angeles. 


genbeiten an den Hof zu Mefeburg fchickte, eroͤfnete 
fich ihm dafelbft eine Gelegenheit zur Verheiratung mit 
einer Hofdame, und eben dadurch zu einer Rathsftelle 
in der Oberamts: Regierung zu Lübben. Doc im 
Anfang des 1726ſten Jahrs, als die Vermälung voll’ 
zogen werden follte, wurde er durch fonderbare Umſtaͤn⸗ 
Vebemwogen davon abzuftehen, und hingegen bey dem 
Königl. Preuß, geheimen Rath und Kanzler Johann 
Peter von Ludewig zu Halle, um deßelben aͤlteſte 


- Shulein. Tochter Ynna Sophia anzuhalten. Sie: 


ward ihm uriter der Bedingung verſprochen, wenn er 
au Berlin eine Stelle in einem Juſtitz⸗ Collegio erhalten 


min. Der EB ei, mit m nach Berlin J 
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11.4 - oo _ ; , 2 5 
machte daß er Hof / und Cammergerichte, auch Revens⸗ 
bergiſcher Appellations-⸗Rath wurde, und ließ ihn hier⸗ 
auf am 20. Dee. eben diefes 1726ften Jahres die Vers 
, mälung mie feiner Fraͤulein Tochter vollziehen. So 
kam alfo Herr von Nuͤßler, ihm felbft ganz undermu⸗ 
thet, geniß, durch Gottes wunderbare Regierung, in 
Konigl. Preuß. Civildienſte, und nach Berlin, Mie 
welchen Fleiß er fich auf dieſelben geleget, urib’mit - 
wie viel Sefchieklichkeit er ſich darinn hervorgethan hae⸗ 
Be, iſt daraus zu erſehen, weil er ſchon 1729 als gehei⸗ 
mer Juſtitzrath auch in das Ober: Appellations⸗Gericht 
geſetzt wurde. Und wie viel Vertrauen man Ju ſeiner 
Klugheit gehabt, erhellet daraus, daß Koͤnig Friderich 
Wilhelm ihn am ı6ten Dec; 1730 nad Hamover 
ſchickte, um feiner Gemahlin der Königin nody nicht zu 
Ende gebrachte Ahldenſche Erhfchafes: Sache, und Übrt- 
gen Angelegenheiten, zur wölligen Nichtigkeit zu beins’ 
gen. Se richtete 1731 die ihm anvertraueten Geſchaͤß 
te nad) Wunſch aus, brachte an Eapitalien 76000 Tha⸗ 
kr, und die fällig gervefenen Zinfen mit, und ward amt 


.. zten May 1732 durch eine von dem König eigenhändig‘ 


unterfchriebene Urkunde, nicht nur von aller Verbinds 
lichkeit und Verantwortung in Anſehung dieſer Suche, 
freygeſprochen, ſondern es wurde auch in derſelben ver⸗ 
ſichert, „daß der. König mir ſeiner Ausrichtutig der hm 
anvertrauten und nun geendigten fuͤrſtlich Ahidenſchen 
Erbſchafts⸗Co mmiſſton, vollkommen zufrieden ſey daß 
er fo wöhl.den ihm ertheilten Königlichen Befehlen ger 
„horfam es Genuͤge gethan, und feinen Pflichten nach 
„die Rönigl, Angelegenheiten auf das genaueſtoe 
„und eifrigſte Beobachter, als Auch die erhobenen 
p„BGeldſummen baar und richtig geliefert und abgegebeti 
habe.“ So wie ihm die gute Ausrichtung blefes Auf⸗ 
trags zu vieler Ehre gereichte, alſo war es nicht werte 
ger růhmlich für ihn, daß et noch während feines Aufent⸗ 


a 


Balts zu Hannover, son den Köntgen von Preußen and 
Großbtittarihien zum NReichs⸗ Kamrergerichts⸗ Meßdr 
| m / ) 


' 


39 


wegen des. wirberfäddicen Seiiee yakfanicst: wach. 
Erx reifete auch nach Weglar,und ftellce fich dem Reich⸗ 
Kammerrichter Ereyherin von Ingelheim dar: es ivark 


Potsdam. is der Moward) 1740 geflohen mar, _ 
wand deſſelben Leichnam beggsfegt wurde, waren bie ges 
Seimen Zeibinalsräche vpu Nüßler und vom Robenberg 
bey dem Seichenbegänguig als Deputizte des Tribunalg 


. thum 
von Polen und Churfuͤrſt zu Sachſen, vermoͤge Traktats 


ber damais nur noch 3 Töchter lebeten· ¶ Die alteſte if 


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, en . & F — 
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120 rn. 
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vor Schwerin sd Schwerineburg. und der gthet 


. me Juftig; Ober, Appellationesgofsund Hammer; 


gerichte Criminal sund Ravens bergiſcher Appellas 

tions: Berichts, Rat Carl Gottlob von Nuͤßler; 

Die Sränzen zwifthen feinem Antheil-an dem Herzogs - 
Sal; amd demjenigen, welchen der König 


gu Frankfurt am Mayn von: ı SRov. erhalten habe, 


| ‚ ‚einrichten und fefifeßen ſollten. Anſtatt des Feldmar⸗ 


ſchalls, ward hernach der Generallieutenant von Mar⸗ 


witz zu diefem Geſchaͤft verordnet, der Herr von Näße 


ber aber traf ſchon am 2Gſter Decemb. zu Neiße ein, 

und mar zwar her ihm eigenen Ihätigleie gemäß im: - 
dem ihm. anbefohlnen Geſchaͤfte fehr fleißig, es ge - 
rieth aber nach einiger Zeit ine Stecken. Herr von 
Deußler gieng im Junius / Monat nach Berlin zuruͤck, 
und der König ſchloß am 28 Jul. 1742 zu Breßlau 
mit der Königin Maria Thereſia einen Frieben. es  _ 


u Boch eben bieſer Friedensſchluß gab Gelegenheit, ihn als 


erſten Bevolimächtigten zur Beſtimmung der Graͤnze 
zwiſchen des Königs und der Königin Antheil an Schtes 
fien zu gebrauchen, bazu er am 14 Auguſt des Könige 


. Befehl erhielt „. in weichem Se. Majeſtaͤt werfichern, 


daß Sie der völligen gnaͤdigſten Zuverſicht wären, er 


werde dieſes Werk zu Dero gänzlichen Bergnägen und 
Zufriedenheit zum Stande zu bringen , ſich Außerft bes 


mühen. Er richtete auch das wichtige Werk mit.vieler 


Klugheit aus, und befam eine Zulage von 200 Thalern 
Gehalt, fo bag er nun 400 Thaler hatte: hingegen 


ward ihm unterm z5ten Febr. 1743 feine Bitte um eine 
erledigte geheime Finanzraths⸗Stelle/ abgeſchlagen. 
Als er nach dem Tode ſeines Schwiegervaters bed.” . 


, Kanzlers von Eudewig, feiner Gemahlin Erbtheil gezos 


gen hatte, kaufte er im May 1745-bas Ristergut 
Weiſſenſee, unweit Berlin, verlor aber in eben dieſem 
Jahr feine Gemahlin, mie welcher er 10 Kinder, nem . 
lich 3 Söhne und 7 Tächter erzeuget hatte, von beten -, - 


- . « 
— * = 


228 


wnserheirathet, -umb Die wor Sen ve vote - 
wachtmeiſters von Schenkendorf, mit Hinterlaffung eis 
ws Sohns, geftorben, und die deitze als Wittwme bed 
Obriten von Lohmann, noch am Leben. Im Jahr 1748 
nahm der Herr Großkanzler von Coccıji die große 
Berkudernng ber Juftigfachen vor, bey welcher der Ju⸗ 


Fin-liimifer ud Eribunate-Präfitent von Au . 


nals Raͤthe entlaffen wurden , welches auch den Herrn 
von Nuͤßler betraf, deſſen Beſoldung von 400 Thalern 
un auch aufhoͤrte. Er begab ſich im Innio nach ſeinem 
Sut Weißenſee, blieb aber doch nicht ohne Öffentliche Ge⸗ 
fhäfte, Dem im folgenden 1749ſten Jahr am 1 4ben 
All warb er von dem Könige defehligt, nach Die ’ 
Wim zu sehen, und der Reihscommißton in Sachen bes 


ader, In Der fo genannten RBiefenpaperken Sache weh 
Che viele Jahre tarıg auf dem Reichetage verhandelt won 


nichts ausrichten, a ten en 


dm Herrn von on ihr bochadtete, Hätte ihn gern ale - 

Mitglied des Ober⸗Appellations ⸗ Gerichts zu Zeile, zurüche 

behaiten, er. gieng aber wieder nach Berlin’, ob er gletch 

Hieſelbſt fein Auliches Amt verieren hate, 

Es 16 aber in chen dieſem 1749ften Jahe der Toͤt 
des Geheunen Deren von Warſceg, durch 


“ 
. 
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ſchen Brei erlediget wurde. Der al eutheilse.Diefah 





Sige den Seren von Nuͤßler, dem bie Beſtallung übe 


Neſes Amt unter dem zıflen Jaͤnner 1750 ausgefertigt 
wurde, In demfelben hat er dem Kreife und der ganzen 


. mitm Laudſchaft, viele und erhebliche Dienfie 
X 8 aber auch folgende große Wiebemwärtigfeiterfahr . 
Tſcherniſchef neriangee 








Der rußiſche General von 
Scheffel Diehl, welche innerhalb 4 Tagen getiefeue 


- erden folkten, mis welcher Forderung · die Drohung ven⸗ 


murde, daß warm die Lieferung nichterfolge, der 


bendrath ſowohl als der Kreis beftraft werden folle: m 


von Hüter formte und wollte feiner Pflicht: gemaß 


Mehl nicht aufbringen, daher Die Ruſſen fein —* 


pp and Dorf Beißenfee dergefialt ausplündetten, Daß 


m dadurch in Schadens yon verſchiedenen taufend Tha⸗ 
ige verurſacht wurde. Am iaten Nov. 1761 vermählge 


ur zum zweitenmale mit Fraͤulein Hdewig Sopbie' 





ifes 
it ſolchem Nacht tuckvar, daß der guäbige Monarch ber 
wogen wurde, verſchiedenes —5— und Wie⸗ 
derhherſtellung des Landes zu 


bewilligen und iu vrardnen 
Neberhaupt ſargete er au —— — des 


ihm anvertraarten Arsifes mit einem Eifer, der nach lange 
ng verdientt. 


1 ach feinem, Tode. Dank und 


Die Zeit weiche ihn —— ——— — uͤbrig ließen, 
wandte er zu Anbachtsrtlebungen , zur Leſung alter nup 
wer Buͤcher und Schriften faft von allen: 


—— — 
⁊ud zum geſellſchafttlichen Vergangenan⸗ ——* | 


aicht nur von auſehnlicher und angenehmer Geſtalt, ſon⸗ 


wrd auch don großer Fahigkeit und Gefihichtichkeit, von 


heſamkeit Belktenumiß, Erfahrung, und Clus 


| * war, gut ſchrieh, und (che su ſproch, i im umgan⸗ auf⸗ 


* tm October von dem Niederbarnimſchen Kur J 


1 


gweat und Ichfaft; un ag ungen e Watt 
. 16 wurde er von fehr vielen Perfonen hohen amd initiern 


; Sn Aufchung der In ben Biiffpingafchen wöchente 
Ichentiechrichten ® 3.8.235.f. befindlichen Stelle 
= 0m Dem Erfolg unfrer Deife, IE Minen. audern flaen , 


Sn 


\ 


124... : 


‚des zu bemerken. ie glauben ein, Senb um ten. Bil, 
‚pol, und haben muthmaßliche Sründe . ‚dazu. Ueber. 


"7 das vermeynte Cap Circumcifion find wir, und. auch 


Cap. Fourneaux, hinuͤbergeſegelt. Daß wir uns iu ber 
_ Lage deffelben nicht irren, dafür find uns die Beobachter 
und Berechner, die mit uns waren, imgleichen die Guͤ⸗ 
te unſrer Uhren und übrigen Inſtrumente, Buͤrge. Rog⸗ 
gewein hat Davis's Land nicht vergeblich geſucht, 
Hndern war wirklich darauf gelaudet; a) bie Spanier 
find, nachher da geweſen im Jahr 1770, mit. zwey 
.. Schiffen, dem San Lorenzo und ber Fregatte Roſalia, 

unter dem Cap. Dos Filipe Gonsales. Wir haben eg. 
auch geſehen, und ich bin uͤber 25 engliſche Meilen a 
auf berumgegangen; daß aber Byron und Carteret eg‘ 


: nicht ‚gefunden, liegt an andern Urſachen. Quiross 


Tierra del Eſpiritu Samso, ift eine ſehr mäßige Inſel, 
‚die nicht einen Grad Breite von Norden zu Süden. 
hat. .Nova Caledonia, erſtreckt ſich nicht vom Jo bie 
- zum 15 Grad Suͤdl. Breite. Zu den ungegruͤndeten 
Nachrichten geböret, daß Cap. Cook Urfach!gehabg, 
babe, mit Irn Sorfter, dem Vater, ſehr unzufties 
den zu ſeyn. Capitain Cook und ich find gute Freunde. 
Er hat sem Admiralitäcs sColfegio eine vortheilhafte 
Schilderung von mir gemacht, wodurch Lord Sands _ 
wich, bewogen worden, mich, bald nach meiner Ruͤck⸗ 
kunft, dem Könige perfönlich vorzuftellen, und mich dem⸗ 
felben nachdrädlich zu empfehlen. Meinem Sohn iſt 
seines wieberfahren. ‚ Meberdies habe ich jezt des Cap. 
Looks Journal in meinen Händen, und werde daraus 
und aus meinem eigenen, die Geſchichte der Reiſe auf 
Befehl der Regierung ſchreiben, ein Vortheil ben feine, 


- bergleichen Reife vorher b) gehabt, daß einer der Reiſen⸗ 


den (Hauptperfohnen) zugleich der —— * 


dan Fine Beheben wir fahen sur — Be 


rung .unfers Adimirals kein Land Davis: ich glaube 
wir neben dem Lande hinsefa ober es 
— hingelahten, der Ends 







») Iſt ori Den ⁊ “0 de . - + 


\ 
J 
a‘ 


' 228 
wäre. nn at War wird zwey 


geben geweſen 
Quartbaͤnde ſtark werden, davon einer dem Cap. Coo®. 


zufklit, und fein Journal enthäft, ber andre das meint, 


u ge: Er täßer bie Anmerkungen über Die Naturgeſchichte 


aus, und ich folche welche die Schiffarth betreffen. Ich 
ſetze eine chronotogifche Sefchichte der Entdeckungen im - 


der Südfer, vor meinen Theil, und füge am Ende einige 


‘aligemeiste Anmerkungen über die Naturgefchichte und 


gesographiſche Phyſic, desgleichen vollſtaͤndige Wörter 


"Sammlungen der Süpfees Sprachen hinzu. Sn der 
deutſchen Ueberſetzung, weiche ich feibft für Sie übers 
nehmen will, gedenke ich, aus des Cap. Cooks Journat, 
alles die Navigation betreffende, weil ſolches für den 


deutſchen Beier unbrauchbar, herauszulaflen, das merke 


wärdigfte davon in kurze Tabellen zu bringen, und wab 
fich fonft in Eap. Eooks Tagebuch von gemeinnäßtgen his 


ſtoriſchen Sachen befindet, das will ich in Noten ums 


ter meinen Test bringen, damit der deuntſche Leſer 
"Sepdes zufamımen befomme, Cs fommen in allem zwi⸗ 
ſchen 50 und 60 Kupfer dazu, die das was fie vorſtellen 


u len, nach der Wahrheit, abbilden, denn ic, habe 


"alles und jedes genan und mit dem äußerften Fleiße ge⸗ 
‚treu, nach der Tatur zeichnen laſſen, —** 
ſre Vorgänger, die Herren Banks und Solander, der 


mialeriſchen Einbildungekraft ihter Zeichner geſtattet har 


% ba 


‘den, die Gegenftänbe zu verfchönern, und, zum Beyſpiel, 


“einem Mäschen in otaheitifcher Tracht, den Kopf eines 


huͤbſchen enslifchen Frauenzimmers aufzufegen. Das 
"Heißt aber, zumahl in wichtigern Gegenftänden als ein 
"Meöschengeficht ift, der. Wahrheit zu viel vergeben, und 

Borwurf fol mich nie, auch nicht in dem kleinſten 


er mſtande treffen. Sowohl die Menge der Kupfer, welche 


zu meirier Reifebefchreißung gehören, als auch der Fleiß, 
weichen ich auf. die Ausarbeitung derſelben wende, er⸗ 


- Tauben mir nicht, mit dem Druck ſehr zu eilen, doch will 


ich das Publicum nicht uͤber die Gebuͤhr darauf warten 
laſſen. Indeſſen wird es in der Zwiſchenzeit doch an 
elenden Seiser ge’ hen die ter er dieſem OL 2 


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meidlich, und es wäre als ein muechörtes Bundes anzus 


ſehen, wenn die Gewinnſucht einiger. dafür hekanuten 

Buchhändler,die gegenwärtige Gelegenheit ungenußt vor⸗ 

Sepließe. Eine dergleichen Misgeburt, iſt wirklich fhog : 
utiom 


heraus, fie fuͤhret beu Titul: Journal of she Refolwion 
“ Wayage in 1772 1773» 1774 89 1775. on. Difcovery to sh 
Southern hemifphere, Alſo a Fonrual of the advensy- 
sc &9 Voyage in she Years 1772, 17738 17724, Wick 
nm accouns of the Separasion of ihe. swo Ships and che 


.. mot rema able incidenzs shar befe el each, 8. London, 


Neuberry, Preiß fünf Schiling. — Der. Berfaffer iſt 
ein irlaͤudiſcher Matrofe, der, wie Die ohne mein Exs 


nnern, a priöfi ſchon vermuchen ‚werben, feinesmegeg 
d 


Beruf haben kann, Schriftſteller zu werden. Unter das 
unfinuige Zeug was er. geichrieben Hat, gehöret, nebſt ans 


dern, daß ich auf einer Inſel sinen Berg erftiegen habg, 
ber 17 englifche,. das ift, beynahe vier deutſche Meilen 


‚Hoch geweien. Er hat feine Erzählung auch durch Kur 
‚pfer erläutert, bie eben fo wenig richtig und zuverläßig 
‚ find, als.die erzählten Sachen ſelbſt. Eines derſelben 


har er ans Dalsyıypeis Sammlung von Reifen. ent⸗ 


dehnt, und, das iſt das einzige welches etwas saugt, nig 
Bilder es nichts neues ab, Eudlich iſt auch eine Lands 
carte bey dieſem Werf, auf welcher her antarctifche Pas 


larzirkel im 764 Grad Südlicher Breite gezogen iſt. 


ı Was brauchen. Sie weitere Zeugniſſe! Wollen Sie 
indeß noch mehr-davan willen; folefen Sie die Anzeige, 


welche jm Crirical Review für den Nopember 1774, 


Darüber eiugeruͤckt if, —. Dem allen ohngeachtet roigb 
Deutſchland mit einer Usberiehung-Piefer Scharteke, van 
Leipzia aus, haimgeſucht werden. Der erſte Bogen ift 


nd feidſt verdollmerihtspehen, aiſo hat pas liche Pay 


blieum die Schänpeiten ‚eigen ſoichen Ariginals noch dar - 


x zu in dem · verſchiedenen Dchl auaewer Neherſig eß zu a⸗ 
\ . , - . 


) N, 


Welt, beichreiben werden. Dergleichen Erſcheinungen 
‚Sind Hier, nach altem rauch und Herkommen, unver⸗ 


PN 


’ — uͤber ſetzt worden, die uaͤbrigen ſollen in Daufhe , 


N 837 


Warten. ——9 ya lauge non dem um 
Bedentenden Dinge. — — — Nunmehr bin ich mis 
menem erſten Bert, weiches auf unfte Reife Bezug hat, 
u Staude gekommen, und gefiern babe ichs dem Könige 





gefertiget. Das ganze Bud, ik auf ein vortrefliches hol⸗ 
Imbifches Popier, in ſehr anfehnlichem —— — 
gebruckt, wurd wird hier um 26 Schillinge verkauft, wei 

des simgefäbz adıt Thaler. beutfchen Geldes beträgt, 


Hei 
8 
28 
& 
23: 
4 
Mi 


Daran jegen konnte, Aberraſchte mich die Reife nach des 
Saͤdſee. — Ju der Felge werde ich auch Die. defcriptio- 
ner fpecierum wnaram plenzarıan 55 neusrun animar 

Bram heransgeben, roh, wie billig, alles das heraus⸗ 
Don, mins pr De ne bereits wor mir entdeckt hat 
mb an deſſen Beſchreibimg und Abbildung er gegen⸗ 
wärtig arbeiten läßt). Damit das Publicum nicht cup 
32 iefelße Cache pweymal kaufen duͤrfe. — — 
muß 


Keifttefchreitung. gedruckt, damit er, als ein driticx 
Theil koͤnne dazu getauft werden; allein er gehoͤrt nicht 
unmittelbar dazu, und am wenigſten für Ihre Deutſchen 
Leſer auf dem feſten Lande. — — Noch eius, in. 
einem alten > Geſchlchtſchreiber entſinne ich 


° ”. “ k 
. 
248 \ we in, 
, 


mich geleſen pr haben, „uf! irgatwe im I gren Seech 
die Oſtſee von Steckholm bis Danzig gefroren · geweſen 
iſt. - - - Weiß irgend einer Ihrer dortigen Geteheten 
_ fonfinocheine Stelle, daß die Oee irgendwo ganz ges \ 
_ foren geweſen ift, der erweiſet mir, durch Mittheilung 
- Berfeiben an Sie, einen beionderen Gefallen. Ich wollte 
dergleichen facta in meinen’phufilalifchen Anmerkungen 
‚über Die Entftchung: des Eiſes, gebrauchen, — Dee 
Kapitain Cook, welcher in Monathofriſt von hier gehen, - 
den Omiah, nach feiner Heimath der Infel Otaheite 
zuruͤckbringen, und von dort aus verſuchen ſollte, uͤber 
Hm Nordpol, oder nahe an demſelben wegzuſegeln, — 
Hegt gefaͤhrlich krank. - Mein Freund Thom. 
| Falconer Eſq. in Cheſter, hat iezt eine neue Ausgabe - 
des Strabo unter Händen.” “Die geogeapbifchen Nöten- 
welche er macht, find ſchon bis zum Alten Buch fertig. 
Ich gebe die meinigen über Egypten dazu, und einige 
andere kommen hie and da ein. Er hat ein Mipt.einee 
alten fnteinifchen Ueberſetung vom Herrn Bayer iM 
Eſeurial gelehnt bekommen. En Franzoſe war twillene 
rinen Strabo zu liefern, und hatte ſchon einen Banb in 
Ateo abgedruckt, und die Varianten eines Pariſer Mſepts 
dagu gebraucht, allein er hat die Arbeit aufgegeben, und 
ſie Herrn Falconer uͤberlaſſen, nebſt den Barianten 
"über den übrigen Theil des Strako. Danville 
die Eharten dazu, und das Buch foll zu Orford in folto, 
in der Clarendonſchen Preffe, gedruckt werden Die Bar - .. 
rianten eines oder zweener Mſpte in:Orforb, werdet 
dabey gebraucht, und die Welt kann ſich etwas WGutes 
von dieſer Unternehmung verfprechen. = - - Biken - 
“warten iezt alle Zage einen neuen Band von Bryants 
Wigrholoag-- - - Der berühmte Orme, ver dien 
ſchichte des Kriege in: Indoſtan ſchreibt, wird. noch: wog 
GEintrit bes Sommers feinen zweyten Bank. liefern. 


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Anton Friedtich Buͤſchings 


Woehentn de Radricten 


von neuen Landcharten, 


geogtabhiſchen ſtauiſichen und hiſtori⸗ 


ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Sechszehntes Stud, 
Am 15ten April 1776. 








Berlin, bey Haude und Spener. 
Meine Einladungsſchrift zu der alle Frühjahr gewoͤn⸗ 
% lien öffentlichen Prüfung der Symnafiaften und _ 
Schüler des grauen Klofters und der cölniihen Schu⸗ 
len, enthält die Lebensbefchreibung des Herrn Sigis⸗ 
mund Streit, ehemaligen Kaufmanns zu Venedig, 


> welcher in Ber Nacht vom ıgten auf den 2often Decem⸗ 


bee 1775 zu Padua geſtorben, und beynahe 39 Jahr 
alt geworden ift, Diefer denkwuͤrdige Mann, war ein 
geborner Berliner, und eines Huffhmidts Sohn.’ Es 
ging in feiner Kindheit in die Schule des grauen Klo⸗ 
ſters, und follte nach dem Willen feines Waters, auch 
nad) der Meynung feiner Lehrer, Kudiren, fand aber da⸗ 
zu weder Kopf noch Neigung bey ſich, fondern entſchloß 
ſich nach feines Vaters Tode, ein Kaufmann zu werden; 


md fein Glück in fremden Ländern zu fuchen, Er bei 


gab fich alfo 1701 nach Altona an der Eibe, um fich 
im Schreiben, Rechnen und Buchhalten zu üben, trat 
daſebbſt 1704 als Lehrling in das Erpeditionsgewerbe 
eines Kaufmanns, gieng nach vollendeten Lehrjahren 
iu Fuß erft mach Leipzig, und hierauf nad Venedig - 
woſelbſt er am. Ende Des Tagen Jahrs aukam, und 


‚f 


130 nee - * 2. a 
‘, - —* 


‚einige Sabre 1209 ——8 in einer Contton 


war. 1735 wäste er 28, ſelbſt Commißionss und eb 


genen Handel anzufangen, und zwar bloß mit den we⸗ 


nigen hundert Thalern des ihm ‚zugefaflenen Erbtheils. 
Er arbeitete beftändig, lebete aͤußerſt fparfam, und per⸗ 
trauete Gott, und auf diefem Wege, am er, ungeach⸗ 
tet des Neides und Haßes der ihr: verfolgte, und des 


“ vftmaligen Schadens den er litte, nach und nach zu ei⸗ 


nem anfehnlichen Vermögen. , 


‘ 


“Da er nun unverheirathet war, und unter. feinen 
Anverwandten feinen farid,der Berftand und Luft hatte, 

die Familie durch Fleiß und Arbeit empor zu bringen, 
und alo_Unterfbigung verdiente: ſo beſchloß er. ſein 
Vermögen zu frommen Stiftungen zu widmen. Außer 
Denjenigeit, welche er zur Ausbreitung der Kirche Gots 


..2es in andern Ländern gemiächt," mir aber weiter nicht 


Bekanut find, hat er erhebliche Stiftungen für das Ber⸗ 


Iinifhe Gymnaftum im grauen Kloſter, in: welchem er 


als Knabe gelernet hatte, gemacht, und zwar durch Schen⸗ 


| Zungen unter Lebendigen. 1752 fing’ er damit an, daß 


er den Witwen und Waifen der Lehrer des Spmnaftiz 
93000 Thaler, und den Lehrern. und Schuͤlern 10000 


Thaler ſchenkte, welcher Capisalien Binfen fie‘ nach ſet⸗ 
nem Tode zu genießen anfangen follten,; Hernach err- _ 


zishtets er 1760 feine Hauptſtiftung, denn er ſchenktr 


‚dem Gymnaſio abermals 30000 Thaler, mit. der Ders 


vrdnung, daß biefe Summe nach feinem Tode durch Die 
Zinfen bis 125000 Thaler vergrößert, davon 16000 
Thaler zu neuen Gebäuden, Büchern, Sinftrumenten, ꝛc. 
angewandt, von den Zinfen der übriableibeuden Sum⸗ 


‚ me aber der Gehalt der Lehrer des grauen Kloſters ver⸗ 


beſſert, Freytiſche und Stipendia fir juuge Studiren⸗ 


de beſtritten, und noch. andere Abſichten ausgefuͤhret 
werben ſollten. Er behielt ſich auf feine Lebeuszeit die 
Zinfen von allen genannten Summen vor, doch hat er 
ſich dieſelben nicht nach Italien ſchicken laſſen, ſondern 


Be nach und nach dem Gymnaſio geſchenlet, fo daß Die 


' 131 
Summe der Hauptftiftung ſchon beyfammen feyn würs 
de, wenn nicht viele taufend Thaler durch Bankerot, 
“and auf eine andere Art, "verforen gegangen wären, 
Doch beftehet das Capital der Hauptftiftung ſchon wie⸗ 
ver aus 37009 Thalern, unter weichen die 13000 Thas 
der dev begden zuerft genannten Stiftungen, nicht mit‘. 
bearifien find. Da die Regierungen der europäifchen ° 
Staaten kein Geld für Schulen uͤbrig haben, fo ift es 
alienthalben fehr erfreulich, wenn beguͤterte Peivatpers 
fonen denjelben aufhelfen, und dadurch Wohlchäter des 
menſchlichen Geſchlechts werben. Gottlob! daß es doch 


von Zeit zu Zeit, auch bin und wieder, ſolche wohlthaͤti⸗ 


ge Perfonen giebt. 
Fon meinem Unterricht in der Vaturgefehichte, 
‚ fär dijenigen, welche noch wenig oder garnichts 
von derſelben wiſſen, hat bey Wangens Wittwe eine 
neue Auflage gemadjt werden müffen, welche vor weni⸗ 
gen Tagen fertig gervorden. Ungeachtet verfchiedener 
nuͤtzlicher Zufäge welche hinzugekommen, ift doch diefe 
Ausgape um 2 Bogen ſchwaͤcher als die vorhergehende, 
weil Feiner hriſt dazu genommen worden, und ko⸗ 
ſtet nur 6 
Greifswalde. 
Abriß der en Reichebiftorie von den 
aI—vnlteſten bis auf die neueften Zeiten, entworfen von 
Sim. Lagerbring, Kanzley Roth und Profeſſor der 
Gefchichte zu Lund. 1776 in Oktav 1 Alph.7 Bo⸗ 
gen. Die größere ſchwediſche Retchsgefchichte des Herrn 
Verfaffers, von welcher zwey Thelle fertig find, ges 
fälle Bisher nicht ſehr, weil er fich zu lange bey theils 
fabelhaften, theils ungewißen Dingen aufhält; allein 
dieſer Abriß wird defto mehr Beyfall finden, den er 
auch verdbienet. Zwar tft der Anfang abermals nach 
altichwebifcher Weiſe, die fich noch nicht ändern will: 
doch im Kortgang har der Herr Kanzlegrath fo viel 
wahres und nuͤtzliches in fruchtbarer Kürze, und mit ei⸗ 
ner bisher in Schweden nr nicht geroönlich gemeinen 
J2 


132, 


Freymuͤthigkeit vorgetragen, daß man diefes Buch für. 
den erften, ja für einen recht guten Grundriß der ſchwe⸗ 
diſchen Reichsgefchichte erklären kann und muß. . Ich 

füge für einen Abriß der Gefchichte des Reichs, denn 
auf diefes bat der Herr Verfaſſer mehr ale auf die Ler 
bensbefchreibung der Könige gefehen, und daran recht 
: und wohl gethan. Ungeachtet er in dem Buch ſelbſt 
feine Quellen oder Zeugen anführer, fo nennet er doch 
einige in der. Vorrede, und erfahrne Lefer verfpären 
überall, daß der Verfaſſer nicht tur mit guten Huͤlfs⸗ 
mitteln verfehen geweſen ſey, fondern auch dieſelben ges 

.. brauche habe, doch hätte er in der neueſten Gefchichre - 

einige ausländifche Nachrichten noch mehr kennen, oder, 
wenn er fie gefannt Bat, gebrauchen muͤſſen. Herr K. 
hat diefes Buch auf Verlangen des Kin. Bibliothekars 
Seren Gioͤrwell, für die ſchwediſche Jugend gefchries . 
ben, es erſtreckt ſich bis anf die neuefte Zeit, und iſt 
1775 unter dem Titul: Sammandrag af Swea' Ri- 
‚.kes Hifloria, ifran de äldfda sil de nyafle Tider. Til 
. ungdomens Tienf? upfare, zu Stockholm auf 17 Octav 
» Bogen gedrudt, von Herrn Profeffor Möller zu Greifes 
wald aber nicht nur mit feiner befannten Geſchicklichkeit 
in die deutfche Sprache uͤberſetzt, fondern auch mit klei⸗ 
nen nuͤtzlichen Zufägen bereichert worden, bie billig haͤt⸗ 
ten kenntlich gemacht werden jollen. Er hat auch ein: ' 
paarmahl etwas mweniges von dem tvag der Verfafler- 
‚gefchtieben, weggelaßen, weil es wicht in einen Ormds 
riß gehörete, dazu er noch ganz füglich Hätte die franz 
zoͤſiſchen Verſe rechnen können, welche 8.426 und 427 
ſtehen. Der Herr Kanzleyrath urtheilet über Schwe⸗ 
dens Beſchaffenheit und Geſchichte in der neuern Zeit, 
freyer, als. bisher in Schweden gewoͤnlich geweſen iſt, 
und das macht ſein Buch ſo wie fuͤr die Einheimiſchen 
lehrreich, alſo fuͤr die Auslaͤnder angenehm. Er ent⸗ 
beckt oft die Triebfedern der Begebenheiten, und ſaget 
mit wenigen, Worten viel. - Von feinen fregmächigen: 
Urtheilen einige zur Probe anzuführen, fo ſaget er 


j 0 . 133. 


8.164 Schweden auf .der kandcharte, und Schweden 
on und für ſich ſelbſt, waͤren zweh ganz verſchledene 
Dinge Er will ſagen, Schweden habe zwar einen 

großen Umfang, aber nicht viel innere Staͤrke. S. 188 
hbekennet er, daß Die Menge der Stege welche Carl der 
zwoͤlfte erfochten, unnüße germefen fen: denn fie habe 
zwar das Anfehen der ſchwediſchen Waffen vermehrer, 
aber dem Reich keinen einzigen wahren Vortheil vers 
ſchaft. 6.269 ſchreibt er, ous dem gedruckten Urs 
theil weiches über den Freyherrn von Goͤrtz gefäller wor⸗ 

- ben, eriehe der Leſer, daß er hate fierben follen, man 
werde aber durchaus nicht überzeugt, daß er babe mit 
Recht fierben muͤſſen. Gebr viele Härten dafuͤr gehals 
ten, daß er ſchon vor der Unterfuchung zum Tode vers , 
dammt gervefen, daß alfo die Unterfuchung blos zum. 
Schein angeftellet worden, und daß fein gräftes Vers - 

brechen wohl biefes gemefen fen, daß er dem Herzog von 

Holſtein mit feib und Seel ergeben war. Das war . ; 
aber feine Pflicht. S. 294 und 371 ſtehet, die ſchwe⸗ 
diſche Regierungsform von 1720, ſey eine Zeitlang fuͤr 
den Gipfel aller menſchlichen Vorſichtigkeit angeſehen 
worden, welches man habe glauben muͤſſen, ohne es 
begreifen zu koͤnnen, vielmehr habe ſie nothwendig Ber 
wirrungen anrichten müffen. Den Verfall in welchen 

‘ Schweden in der neueften Zeit durch den Parthengeift, , 
durch Neid und Habfucht gerathen, verfchweiget er- 
nicht, bekennet vielmehr S. XIX feiner Vorrede, dag 
man für Geld feine Denkungsart, Worte und Hands , 
tungen, mit einem Wort, alles verkauft habe, welches‘ 
auch außerhalb Schwehen bekannt genug ift, Noch 
will Ich anführen, daß er S. 448 fage, es fey unbes., 
greiflich, wie Ausländer, und ‚vielleicht gar einige Eins 
heimiſche, anf die Gedanken verfallen koͤnnen, als ob 
durch die neue Regierungsform. voh 1772, die Souve⸗ 
rainität in dem Berfiande, mie diefes Wort in Schwe⸗ 

ben genommen wird Wngeſghret worden 1: 


IE on 
Pr 2—— 
. 


12 - N. 


1 


22 > 


rinn Katharina ber erſtenh 


1 


\ 334 ı 


Es find aber noch unterſchiebene Stellen vorhanden, 
welche einer Verbeſſerung und Erlaͤuterung bedürfen. 
&,3 ftehet, der rußifche Hof herrſche Aber eine Wete -- 
von 57600 deutfchen Quadrarmeilen } wobey haͤtte 
hinzugeſetzt werden muͤſſen, in Europa, wie mohl der 


eüropaͤiſche Theil des rußifchen Reichs jetzt noch größer . 


if. In dem Tagebuch von Peters des erften Verrich⸗ 
zungen, wird das wißifche Kriegsheer welches 1700 bey 


Narva von den; Schweden gefthlagen worden, noch 


lange nicht halb ſo ſtark als hier S. 181 angegeben, 


auch von Zaren Abreiſe von demſelben, eine ganz an⸗ 


dre Urſach angeführer, als hier S. 182. 185 ſtehet. 
Daß der Brief des Groß⸗Admirals Aprarin, der der 
ſchwediſchen General Lübecker "1708 zur übereiltere 
5 ht brachte, (wie. 214 und215 erzählet wird,) er⸗ 
dichter geweſen ſey, weiß Herr L. chen jo wenig ale ' 
Mordberg, aus welchem er. die Ersählung genommen 
bat. Man finder diefe fonderbare Sache im erften Theil 
meiner efchichte der evangeliſch⸗ lurheriſchen Gemeinen 
im rußiſchen Reich, S. 119. 120 aufgefläret. Daß“ 
Oſtermann die ſchwediſchen Miniſter bey der nyſtaͤd⸗ 


tiſchen Friedens⸗Unterhandlung durch Species /Ducaten 


zum Schluß gebracht hat, iſt zu S. 292. 293 eine nicht 
entbehrliche Erlaͤuterung. ſ. mein Magazin Th. 2. ©. 


412. Die Engländer und Sranzofen haben 1733 (nicht ” 


1734) zu Portonovo auf der Küfte Coromandel, niche " 
das ſchwediſche Schiff, wie S. 307 ftehet, fondern die 


ſchwediſche Factorey ausgeplündert. Dieſe Begebenheit 


bekomt tn dem zehnten Theil meines Magazins, der 


über einige Wochen ans Licht trit, ihre ausführliche > 


Erläuterung, forte auch aus eben demſelben zu erfehen"; 


ſeyn wird, daß die Anmerfungendes franzoͤſiſchen Ambaſ⸗ 


fadeur Grafen von Caſteja, über des Schwediſchen Hofs 


- Verfahren bey der Erntuerung des Träctats mit Ruß⸗ 
‚land im Jaͤhr 1735; - ‚nicht fb ungeguͤndet geweſen, als 


hier S. 3 22 geſagt wird. Die Ueberzeugang welche man 
nach S. 312 In Schweden vo v 5 der Herkunft der Kaifes 
ift gewiß ungegruͤndet, 


* 


— — — — 
J 


— 
- , 54 —* 


‚135 


dem ibe Dater Namens Carl, mar ein Beibeigener in 
Litauen, bieß nicht Raab oder Rabe, und war nicht 
ſchwediſcher Regiments⸗Quartiermeiſter. ſ. mein Dias 
‚gain Th. 2. S. 191. 192. Der rußiſche Kaiſer Pe⸗ 
‚ter II, war nicht der Katharina Sohn, wie S. 327 fies 
het, fondern ihr Stiefiohn. Solcher Fehler find noch 


ſelbſt vermuthet, daß fein Buch nicht fehlerfrey fey. 

ale, ‘ 
. Biographie Raifera Carls des fechfien. Ton 
Gottiob Benedics Schirach. 1776 in gr. Octav ı 
„Alphabet 3 Bogen. Der Herr Profeffor ift fein Ans 
:fänger in biftorifchen, infonderheit auch biographiſchen 


‚Arbeiten. Er hat ſchon hiſtoriſche Briefe, und 6 Theis 
te einer Biographie der Deutichen, herausgegeben, und. 


. verfchiedene vorhanden, und der Herr Verfaffer bat - 


beyde Werke enthaltenfüchtbare Proben von nicht gemets '; 


ner Geſchicklichkeit. Es iſt ihm viel an dem guten Vor⸗ 
trage gelegen, und dadurch will er ſich von. andern fel 
ser Landesleute unterfcheiden, weil man den Deutfchen 
Seltener einen guten Vortrag, als Nichtigkeit und Gruͤnd⸗ 


‚lichkeit nachruͤhmet. Dem Anfehn nach fiehet der Herr 


Berfaffer hieraufvornehmlich, wenn er in feiner Borrede, 
dieſes Buch den erſten Derfuch in feine Art in Deutſch⸗ 
Land, nennet: denn fonft hat man ſchon drey deutſche 
Lebensbeſchreibungen Carls des ſechſten, wᷣelche er ſelbſt 


icht nur S. 308 anfuͤhret, ſondern auf die er ſich auch 


zuweilen beziehet. Er behauptet, es ſey deutſche Wahr⸗ 
heit, daß man anſtatt Jahrhundert‘ Ludwigs des vier⸗ 
zehnten und funfzehnten, Jahrhundert Carls des ſechſten 
fagen muͤſſe. Am beſten wird wehl feyn, diefe ſchmei⸗ 
cheluden Benennungen ganz wegzuiaßen, damit nicht 
und mehrere Anfpruch darauf machen. Der Kerr Pros 
feſſor Hat ganz Recht, wenn er faget, fein Buch würde 
bey größerer Weitläuftigfeit nicht Biograpbie geblieben 


- seyn Man muß nicht alles erzäßlen, was fich zur Zeit 


der Perſon, deren Reben man beicjteibet, in der Welt 


zugetragen hat, ohne daß fie auf irgend eine Weiſe einen 
Einfluß in daſſelbige gehabt haͤtte. Vielleicht koͤnte ſelbſt 


. 
‚ - 


Fi) 


D 


136_ 


, "aus Diefer nicht: teeitläuftigen Lebensbeſchreibung, hin 


und wider ohne Schaden etwas wegfallen. Er hät die 


Schriftſteller welche er. gebraucht, anter dem Tert ans 


geführet, manchen aber habe ich vermißet. - Herrn ha⸗ 


berlins Abriß einer umftändlichen Hiftorie der pragmes 


tiſchen Sanction, hätte eben fo wenig, als deſſelben 
vollftändiger Emwurf einer pohitifcheh Hiſtorie des acht / 
zehnten Jahrhunderts ungenannt bleiben ſollen. Wenn 
es S. 349 heitzet, es habe in dem Feldzuge von 1734 
Zeſchienen, als ob nur der Schatten des großen Eugen 


da ſey, und der Held ſich ſelbſt überlebt Die, fo wird 


manchem Lefer beyfallen, daß in den Königl Memoi- 
‘res pour fervir & Phiftoire du Brandenbourg ſtehe: 
il n’yayoit plus dans cette arme, que ’ombre du 
‘grand Eugene, Il avoit furvecu à luim&me, Es 
find aber diefe Memoires nicht genannt. Außer ges 
drudtten Büchern, hat Here S. won · jwey Hohen Perſo⸗ 
nen ſchriftiiche Nachrichten gehabt, und Biefelben forg« 
faltig genutzet. Mich dunkt etwas von denſelben hin 
und wider; als S. 390 anzutreffenMir gefaͤllt Das 
Buch, ungeachtet unterſchiedenet verbefferlichen Stellen, 
von welchen ich einige anführen oil: S. 347 lleſet 
man, es waren 17: — u’ den Kaiſerl Truppen ehe 


fen ge| waren aber nnr. 10000. Di 
ei Kal Druekiebler ſeyn. Barum —2 — 
m anfieng, fo unglü 
erfaffer nicht hinlänglich entwi⸗ 
'eines Magayins ©. 2 fi 


— 
ie Stelie⸗ der Char ürf fr 
dem Ort zum König yon volen 
ini von Balois, (0 Iange aufs 
fiftoire des rois de Pologne par 
m weichem diefe — 


il —V Ihe Ki Ai f an 7 
bin Diem Sonch Buch hat der Here 

€ oft als wirkende a fach au⸗ 

f denfen Tann, und welches alfo 

\ WE. der General Graf Mercy 

\ in feiner Befchaftenbeit. Er 


am, ein € 


immanbisenden Öeneral, mau 


| u befiellen folen. 





pe —— ——— 


rn 


— — — — — 


Anton Seide Büfhinge . wu 
Wochentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, - 


u geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 


riſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Zahrgangs.. - 
Siebenzehntes Stuͤck. 
Am .22ten April 1770. 


Serlin, bey Haude und Spener. 
, en. — u 
BSelin. Ton 
li ee Sitten und Lebensart der Römer in verz 
kbiedenen Zeiten der Republik, von Johann 
geintich Ludwig Mleierotio, Rector und Profef? 
for des Rönigl Joach. Gymnaſii zu Berlin. in 
Octav 1776. Erſter Theil 16, zweyter Theil 15 Dos 
gen. Der Herr Berfafier philofephieet in der Vorre⸗ 
de über die römifchen Alterthuͤmer ungemein gründlich 
und richtig. Er verlanger erſtlich, daß man zu denfels 
ben weiter nichts rechnen und fammlen fol, als was. 


für die Menſchen überhaupt, und für alle Zeiten wich⸗ 


dgift: zwentens, daß man die Zeiten wohl unterſchel⸗ 


don fol, weil Nom fich nicht immer gleich geblieben iſt, 


fondern vielmehr.oft und ſtark verändert hat: und drit⸗ 
tens, daß man die Schriftfteller ivelhe man’ anführer, 
weckmaͤßig prüfen fol. — et dieſe drey Stuͤcke 
hinlaͤnglich erläutert und beſtaͤtiget haͤt, ztehet er daraus 
bie richtige Folge, daB eher kein kurzer Begrif der vös! - 
niſchen Alterthuͤmer verfertiget werden koͤnne, als bie‘ 
duch die vereinigte Bemuͤhung vieler Gelehrten das 
wihtige und brauchbare ausgefucht, und zu der noͤthi⸗ 
gen Sewisheit und Deutlichfeit gebracht worden. Lim. 


. tie Probe von, einer ri zu geben, unter · 
5 PER | 5 DEE . 


f 


wu — / 
| 138 , J J u. J 
kicht und beſchraͤbet er ben rdmiſchen Pobel, das.ift, den 
britten Stand des Staats, welcher aus den Bürgern“ 
beſtund, und, zwar wie er ungefähr in: dem letzten Zeit⸗ 
abſchnit der Republik befchaffen gewefen, den Sallu—⸗ 
ſtius fir feine Geſchichte ansgefucht het. Er handele 


— 


alſo in dym erſten Bändchen theils von der verſchiede⸗ 


nen Nahrung des. Poͤbels, von feiner Theilnehmung 
an ben Geſchaͤften des Staats, von deffelben gutem, 


freyem und feinem Beträgen, ‘von feiner Verbindung 


mit den Großen durch feine Bergnägungen, ind don 
feinen Schaufpieleh: theils von: der Simplicitaͤt der- 
Römer vor dem zweyten puniſchen Kriege, ſowohl ir- 
ı öffentlichen als häuslichen Geſchaͤften, und im gemeinen 
"geben. In dem zweyten Bändchen beſchreibet er die 
Meigung der Römer zum Pomp,. von den puniſchen 
Rriegen bis zum Verluft der Freyheit; das feine in Ber’ 
Lebensart: der vornehmen Römer, und dle Geſchichte 
des Luxus, liefert auch zum Beſchluß eine Unterrebung 
zwiſchen Plinio und. Regulo, um den luxum der Pri⸗ 
X parperfonen unter den Kaifern des erſten Jahrhunderts 
in das Licht zu feßen. Die Abhandlung aller diefer 
aterien beſtehet  gröftentheils aus Stellen ber alten 
Schriftfteller, welche wohl gewaͤhlet, und gut überfege 
find. - Diefes Buch Ift gewiß eines der beften und nuͤtz⸗ 


lichften welche auf_die Oſtermeſſe kommen. Cs zeuget - 


von Gelehrfamfeit, Verftand und Geſchmack. 

5 0. Bonbon. . ta. t 

"Liber fingularis de * antiquorum, quo ex 
aegyptia lingua, res veſti 

mis in S. codice Hebraeorum occurrens, explica 

-„ tar. Additae ad calcem mantisfae aegyptiacae V. 

Omnia cura et ftudio Joannis Reinoldi ForfterLL." 


D, fociet. reg, fcient, vt et antiq, ap. Lond. ſodalis. 


1776 in ge. Detav, 133 Seiten, Der gelehrte und 
‚ berühmte Mann, hat diefes Buch nicht nur vor feiner 
Reiſe um den Erdboden, fondern auch ſchon vor meh⸗ 
reren Jahren gefchrieben, und zwar in der Abſicht, um 


P2 Ru " \ 


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iaria antiquorum, impri-" _ 


— 


PA j , f x 139 
we koyptighen Sprache Eiebhaber zu erwedten. Man. 
hat ſchon aus feinen Epiftolis ad Jo. Dav. Michaelis, 
haus fpecilegaum geographiae Hebraeorum exte- 


‚forum iam confirmantes iam caftigantes, melde 


1772 zu Goͤttingen verlegt worden, erfehen, baß er 
ein Kerner der aͤgyptiſchen oder coptifchen Sprache fey, 
vermittelft welher er damals die Geographie etymoles 
giſch zu erläutern fuchte, auch wirklich manche entwe⸗ 
der gluͤckiche Erklärung, oder doch wahrſcheinliche 
Muthmaßung vortrug Als einen Forfcher und Ken⸗ 
ner ber Natur hat er fich auch ſchon gezeiger, und alſo 
wird ınan audy in dieſer neuen Schrift viel gelehrtes 
und nuͤtzliches fuchen, dergleichen fie auch wirklich ent . 
bil. Er behauptet, daß bie hebräifchen Wörter 
Scheſch und Bug oder Buͤtz (griechiſch 4000505) einer 
ley Sache, nemlich einen feinen baummollenen Zeug 
andeuteten, von welchem der erſte Name bis auf Salos 
mons Zeit, der zweyte aber nachher gebraucht worden fey. 
Die Erklärung ift freylich ſchon alt, es hat aber doch 
Dlaus Celſius derjelben in feinem Hierobetanico nicht 
beytreten wollen, fondern geglaubet, daß beyde vorbür 
genannte hebräifche Wörter, eine Art des feinften Linnen 
anzeigten. Herr Sorfter hat Celfium nicht angeführt. 
Er handelt auch von den feinen baummollenen Zeugery 
welche euros UND odarsor genannt worden, von den halb⸗ 
ſeidenen und Halb leinenen, (ſubſericis) und von den gang 
feidenen Zeugen, (ſericis) und hält die Seres für einen 
Stamm der Hunnen, ben die Tibetaner (in deren Spra⸗ 
che Ser, Gold heißet,) die goldene Zorde genannt, 
and der in der Fleinen Bucharey gewohnet habe. Er 
breiter ſich auch über andere zu Kleidungen gebrauchte - 
Materien aus, redet aber doch vornemlich von dem 
Byßus, und bemerfet, daß das hebrätfche Wort 
Scheſch, welches die Sriechen durch Byſſos uͤberſetzt, 
von dem coptiſchen Ueberſetzer der fuͤnf Buͤcher Moſes, 
durch Schenes ausgedruckt werde, und aus der aͤgyp⸗ 
tiſchen Sprache hergeleitet werden koͤnne, aus welcher er 


. 
® 


\ 
L 


. N _ 
.r 1 * 


: 140 


ter Sindon und, Othonion, imgleichen das hebräifche 
Mort Schaatnes herführet,‘ und von dem Gebrauch 
ber Baunmwolle in Egypten, ausführlich redet. Der 


, Fünffache Auhang, erläret mit Huͤtfe der -Agyptifchen 


. Namen und Wörter Zaphnat Paͤneach, Abrech; 


. 


Sprache, die. in der bebrätfhen Bibel vorfommenden 


auch dag hebräifche Wort Sur, und die griechifchen Wor⸗ 


Tebab, und Cerub, und den Topas der alten. Dae 


wien. 


e. ' cl u . | 
Es iſt bekannt, daß Keibnig 1713 und 14 hieſelbſt 


eine Akademie der Wiſſenſchaften errichten wollte, 


fie kam aber nicht zum Stande Vor etwa 15 — 


trug man einem gewiſſen Gelehrten auf, den Entwur 

zu einer ſolchen Geſellſchaft zu machen, welcher um Mit⸗ 
theilung des Leißnitifchen Plans bat, ſich auch ausbe 
dung, daß die Jefuiten von der zu errichtenden Akade⸗ 


. ale "ganz ausgeſchloſſen werden follten. Jener Plan 
war nicht zu finden, und biefe Bedingung ward ver⸗ 


worfen. Bor 3 Jahren ward dem berühmten Ey Ges 
ſuiten Herrn Sell anbefohlen, eine Akadenite zu entwers 


Ten. Es kam zumächft dgrauf an, daß man Hinlängliche " 


Einkinfte fit diefelbige verſchaffte. Die Stände in 
den deutfchen Eröländern, erfläreten, daß fie nichts das 


zu beytragen koͤnnten: Hingegen die Ungarifchen 


"ich s Königliche 


Stände ertoten fih, zährlih ein paar tanfend Ducas 
gen zu geben, wenn man feftfeßen wollte, daß allezeit 


ein Drittel der Mitglieder aus Ungarn, und die Hälfte _ 
dieſes Deittels, Proteftaneen, auch Ungarns Alterthäs 
‚mer. Geſchichte und Sprachen, Gegenftände ‚der Uns 


terſuchungen der Akademie ſeyn follten. Der Kalſer⸗ 
jliche Hof, ging dieſe Bedingungen ein: al⸗ 


fein es mußtẽ 


Zell ſollte ein Mittel zur Erlangung derfelben- ausden⸗ 


"In; und er ſchlug das Kalenderweſen vor, dein 


jährlichen Ertrag ans allen Kaiferlich Königlichen kaͤu⸗ 


2 


x 


s 


| noch. zu einigen taufend Dukaten Rah: 
‚seichaffet werden, weil man glaubte, daß die Mddetnie 
wenigſteus jährlich 5002 Duwaten nöchig habe. Hetr 


. 


141. 


dern, er auf 4000 Dücaten anſchlug. Diefer Ge 
dante gefiel, und Herr Sell befam Befehl, denſelben 
suspiführen. Er machte fon 1773 den Anfang; 
aber.nicht fo, daß er einzelnen Buchhändlern und Buchs 
drudern die Salender auf gewiſſe jahre überlaffen haͤt / 
‘te, fondern er wollte alle Salender im eigenen Verla⸗ 
ge drucken laffen, und den VBuchhaͤndlern verkaufen. 
Dieſe Unternehmung war für ihn zu weitläuftig und 
foſtbar, und alſo Fonnte er fich ſchon im - vorigem 
Jahr nicht mehr helfen. Der edle von Tratner 
trug zu diefer Verlegenheit nicht wenig dureh feinen fo 
senannten Krakauer Calender bey, der in ben öfters 
eeichifhen Landen fehr beliebt iſt. Denn er ließ fich 
das Privilegium welches er auf denfelben hatte, zu rech⸗ 
ter Zeit erneuern, den Calender unter dem Titul des 
Krakauiſchen, in allen Formaten druden, und verkauf: 
ce ihn wohlfeiler als Herr Gel feinen Calender. Er 
verftund auch den Handel beßer als Herr Gel, und _ 
alfe konnte dieſer nicht fortfommen. Auf folche Weife 
ward auch aus der Akademie der Wiſſenſchaften nichts. 
Es find aber die ungarifchen Stände nicht damit zus 
friegen, daß man fich des Vorhabens bergleichen zu ers 
richten begiebet, fondern fie wollen den ſchon bewilligten 
jährlichen Beytrag verdoppeln, und in Ungarn auf eis 
gene Koften- eine Königliche Gefelfchaft der Wiſſenſchaf⸗ 
tert fliften, welche aus lauter gelehrten Ungarn, halb 
Katholiten und Halb Proteflanten, beſtehen ſoll. Es 
nimt freylich die Liebe zu den Wiſſenſchaften in Ungarn 
je laͤnger je mehr zu, und die vornehmſten Gelehrten zu 
Wien, find aus dieſem Königreich gebüreig, als Here 
Hell ſelbſt, Herr Bollar, u. a. m. Allein Die ungas 
riſchen Staͤnde thäten doch beffer, wenn fie die einheis 
miſchen Univerſitaͤen, Gymnaſia und Schulen nach 


>» 
‘ 


dem Mufter der beiten proteftantifchen in Deutfchland, | - 


. verbeflerten, und einzelne vorzügliheund fleißige Gelehr⸗ 

„te ermimterten. Die Mitglieder ber Akabemien und Ger 
feifchaften der. Wiſſenſchaften unterwerfen doch ihre Ar⸗ 
beiten nicht der oefelſchaftlichen Pruͤfung und Derbi 


143 . 


rung, fonbern fle arbeiten eben ſo fuͤr fich allein, „ie 
andere Gelehrte, die nicht Mitglieder von Sefellfchaften 
und Alabemien find, und erfennen ‚nur das gelehrts 
Publicum für ihren Richter, : Wer aber ans dem Ti 
tul eines Ehrenmitgliebes einer Akademie oder Sefels 
ſchaft der ‚Wiflenfchaften etwas macht, und denfelben 
fo gut wie ein Ritterordens⸗Band hält, der wifle, daß 
einmahl ein armer Engländer feinen Verftand allen 
folhen Ehrenmitgliedern teftamentlid) vermacht hat. . 

= Candcharten. | 

', The American Atlas, or a geographical defcrip» 
tion of the whole continent.of America. — By 
the late Mr. Thamar Yeferys. London 1775 
. Eine Sammlring von, 29 Charten, welche. R. Seyer 
und D. Bennatt perleget haben. Sie beſtehet aus lau⸗ 
ter Nachſtichenn. Den Anfang macht eine Charte vom 
ganz America auf 3'Bogen, welche zugleich die Suͤd⸗ 
fee und einen Theil des Nordmeers, mit allen neuen Eat 
deckungen, enthält. Die alte Husgabe der petexsbungis 


D 
. 


ſchen Charte von den rußifchen Entdeckungen ges 


gen Amsericz zu, welche man. nicht "hätte nachſtechen 
follen. Lord: America auf 2 Bogen, dem Frie⸗ 
densichluß.von 1763 gemäß gezeichnet von Eman Bes 
wen. Des Herrn D’Anville harte von dem öftlis 
chen Theil tes felten Landes von TLordsA4merica, 


\ 


auf ı Bogen. Die Berittifchen Provinzen in Lord⸗ 


Americz,. von Samuel Dunn, ein halber Bogen. 
Eine große Charte von dem Fluß S. Laurence. -Dar 
Meerbufen S. Laurence Die Inſel S. John in 


demfelben, vom Capitain Hollend. New⸗Foundland 


von Names Cook, Michael Lane, und andern. 
DE Sandbaͤnke von SIew Soundlend, nach Char 
bert, Cook und Fleurien. Veu⸗ Scotland und 
Inſel Cap Breson, von Jefferys. Lien: England 
son “Sefferys, eine große Eharte bie ic; im vorigen 
Jahr angegeiget babe. LZeus Vork und Nu⸗Jer⸗ 


hey, won Holland. Die mittlern brittiſchen Color 


[N 


| 


' on . 143 
Kin in TZord s America, von Levin Evano. Pens 
fioanitn von W. Seull, eine große Charte. Virgis_ 
nien mıd Mavielond von Joſua Sep und Pete 
Jefferſon, 2 große Bogen. LIordsund Suͤd: Ca⸗ 
rolina von Seintich Mouzon und andern‘. 2 große 
Bogen. Die Rüfte von Weſt⸗Florida und Ruiflas 
na, von Jefferys. Der Fluß miſſiſſipi von Roß. 
Der Meerbuſen von Honduras, von Jefferys. 
Suͤd⸗America von D' Anville, 2: otoße Bogen. 
: Die Moegellenifche Wieerenge, von Don Juan de 
“ da Cruz-Cono yOlmedilla. Dan kann alle die je Chatr 
ten auch einzeln haben. Der Atlas iſt nollfiiändiger 
von Nord⸗als Suͤd⸗ America, weil aber der Siitul 48 


- . &harten verfpricht, fo werden. mohl noch mehrere folgen, 


Alface en 6 grandes feuilles, par t’Academie ro- 
yale des fciences’de Paris, 1771. Sie oftet nach 
tem Bauerſchen Verzeichniß, 27 Livres. 

Carte geomserrique de la province de Bretagme, de- 
diee & prefentee a Mrs, les Etats, par Opee, Inge-_ 
nieur des pents & Chauflles, & Ingenieur Geo- 
graphe de la province. Cette carıo & &nd.levee. 
par'ordre des Erats avec approbation du confeil ds _ 
Roy. Grav& par Nion en 1771, ecrit par C.D. 
Beawvais & par J. Dexzauche. Imprime par J. B. 

ortre. So lauter ber Titul. Sie beſtehet aus 

4. großen Bogen, melde in Paris 12 Piores, zu: 
Straßburg aber bey Herrn Bauer 15 Livres koſten. 
Es: fcheinet daß dieſe Charte ſehr genan und voll⸗ 
fündig ſey. 
Mappa geographiea Italiae antiquae, juffu acade-: 
miae reg. fcient, et eleg. litt. deſcripta 4J. C. Rho-. 
de, A. 6. 
"Mappa geographica Afae minoris antiquae, juſſu 
Acad. reg, ſcient. et eleg. lite. defcripta a F C, Rhe=: . 
‘de, A.G, 

-. Der Gedanke, mit dieſen beyden charten den Schul⸗ 

Atlas welcher hier bey der Akademie ber Wiſſenſcheften 


— 


4 


1’ | 


herausgekommen iſt, ju vermehren, ſtfſehr gut se 


die Feinheit der Schrift, der Jugend am Gebrauch der⸗ 
felben nicht hinderlich. Ich babe nicht wahrgenom⸗ 
men, daß bey der zweyten Charte die pocockiſche wär 
ve genußet worden. Kin jebes Blat koſtet 3 Br. 


. Regni‘Bohemiae‘ circulus Rakonicen/fis ex Mülteria-: 


nis allisgae recentiflimis fubfidiis chorographicz 
defignatüus, vr er fecundum ſtatum politicum' mo- 
dernum expreflus et in kıcem: editus ab Homan- ' 
nianis Heredibus. 1776. Von dem Werth dieſer 

Special⸗Charten von Böheim) "habe ich ſchon bey der 
Anzeige der vorhergehenben Blätter geredet. - -  : 
 Scandinavia, compleetens Sueciae, 'Daniae er. 


Norvegiae regna, ex noviflimis fabfidiis delineaza,, - 
at ad leges projeltionis fterengrapbicae- legitime . 
reducta ab Auguſto Gottlob Boehmio, — Norimber- 


gae cura Homanniorum Heredum 1776. Ueber 
Ben erſten Anblick dieſer Charte, Habe ich mich gefreuet, 
weil die alte harte von Scandinavien einer gänzlichers: 


Umarbeitung bedurfte. Es bat auch Herr Böhme durch 


die Homannifche Werkſtaͤtte ſchon einige gute Charten 


geliefert, und fein Scandinavien hat wirkliche Vorzüge: 


vor dem alten. Allein er hat unerwartete Fehler be⸗ 


gangen. Der erfte welcher mir in die Augen gefallen 
if, und den ich allein anführen will, iſt die falſche 
Graͤnze zwifchen dem ſthwediſchen und rußiſchen Antheil 
on Finnland. Diele hat Herr Böhme aus der 1742 
zu Stockholm geftochepen Charte von ganz Schweden 
genommen, ohne an die durch den Aboifchen Friedens⸗ 
Schluß erfolgte Veränderung zu gedenken. Es ift auch 
die Illumination mißrathen, denn der. Seeftrand einl⸗ 
ger Länder, ift fo dick mit rother Farbe eingefaßt, daB 
man die Namen nicht leſen kann, das ſchwediſche Ans 
theil an Pommern ift illuminirt, welches nicht geſche⸗ 
ben feyn müfte, die Graͤnzlinie zwiſchen Rußland und 


Litauen ift unnörhiger Weiſe mit Farbe bedeckt, und siefe 


= Garde zu weit gegen Often ausgedehnt, w. - 
si j 


/ 


| 
{ 


Anton Sei Bifhinge 


- Wodhentlihe Nachrichten: 

von neuen Landcharten, 

geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤch Buͤchern und Sachen. 


Des vie vierten Jahrgangs 





\ 


Achtzehntes Stuͤf. 
Am 29ſten April 1776. 


Berlin, bey Saude und Spener. 


— — 


Des Haufe Deftreich Sinanpftaat im ' 
Jahr 1770. ' 
Boͤhei m, 
Li me A Ueb 
Pre Ri vogabe rt e eefchuß 


15,736063..59$ gt: 2 635972. pr 
5,793120. 5}: 51482857. 2 324786, 464 
Sclefien 


557209. 18 : 494515. 47. 63292, 
Defterreich unter der En 7 
TBOIIE 145 16,241427. 144 —* 55+ 
Deftreich ob der En 
| 5,033338. 19% 4913915. 6 — 13: 
St teyermard, 


7 9,889221.395 5,777325.57$ 119793. 334 
:Rärnthen, : 
2,386884.32$. . 2,306806.59.  80595.33#- 
_ “ gain, u. 


- 2089952.43 „36180. 46 36295. 3 


Pr 


. U 


‘ 
X 


“iuchme Ausgab beVUeberſchu 
·UgFl. 3Kr. Fl. Kr. Fl..“ 3* 


. Gorz und Gradiſea, 


on yroı, Eu 
3,658712.27 3,195118.47°. 518667. 11 
> Mordersdefttih, ' 


Ingarn,. 








| J 2,876177. 49 2)362875.33 - 513302. 16 | 


WEBER 3 


18,004153.188_ 17,055416.213 1,002269: 51} 
. Siebenbürgen, .. .. 
3941707. 176. 3,7436706. 8 198037.9$ 
EEE Italien, 77 
2,909171.47  1,953877.54$ 955203.421 
20 Tiede vlande, — + ®. 
3,184135.54 2,432495: 733535. 38 


re Bey folgenden Lähbdern fand ſich ein Abgang, bey 


"Wiähren‘ 1452481. 12 Kr. bey Schlefin 598 Fl. 
‚3648. bey‘ Oeſtreich unter der Ens 51596 FI. 


:55 Kr. bey Steyermark 7897 81.47 Kr. beyCrain 
328 18 Fl. 6 Kr. by Börz und Gradiſca 203721, : 


462. Kr. bey Tyrol 48073 Fl. z1 Kr. beh Ungarn 
53559 Fl. 54 Kr. bey den Vlilderlanden 1894 FI. 


448: Die Summe dieſer Nbaänge, welde23 1036 


SI. 318Kr. beträgt, vol dem Meberfchuß abgezogen, 


„war der wahre Ueberſchuß, 6,854725 FI. 228 8r. 


Der Ertrag von Lodomerien und Gallicien iſt 
hierunter noch nicht mit begriffen. Nach dem franydr 


fiſchen, ift der öftreichiiche Finanzſtaat der gröfte in Eu⸗ 
zopa. Es find aber noch Staatefchufden zu tilgen, 


reich unter und ob Der Ens, Steyermark, Rärns 
then, Crain, Goͤrz und Gradiſca, Vorderoͤſtreich 
. " . " 4 


* 


- wegen welcher eine eigene Schulden⸗Caſſa errichtet wor ⸗ 
den, 30 welcher Boͤhrim, Mähren, Schlefien, Deft: 


x 


— 


147 
md die Vor; Aribergifche Seiſtlichkeit 1770 ges 
_ Keuret haben 4,335072 Fl. 483 Kr. Ungarır, Sie 
beubärgen „ die italieniichen und nieverländiichen Pros 
vinzen, und Tyrol, entrichten diefe Steuer nicht. 
Au Chateau Saint Ange, j 
Unter Angabe dieſes falfchen Drudorts, iſt 1770 
auf 3 Dogen in Detav gedruckt worden, Vie de PAb- 
be Laurent Ricci, dernier General de la ci-devant 
compagnie de Jefus. Traduite de l’original ita- 
lien. Der Üeberjeber bittet die Leſer um gätige Nach⸗ 
ficht in Anſehung der Fehler die er etwa in der Ueberſe⸗ 
bung begangen haben moͤgte, weil fie in großer Ges 
fhwindigfeit gemacht worden fen, und faget, dag wenn 
die Schrift gleich nichts neues und unbekanntes ent 
Halte, fo jey doch auch nichts befanntlich falfches in ders 
ſelben; fle-fey auch ohne Ditterfeit gefchrieben. Dee . 
Verfaſſer verfpriht auch nicht lauter Anecdoten, doch 
fehle es feiner Schrift nicht gänzlich an dergleichen. 


Daß er kein Anhaͤnger der Jeſuiten fey, iſt leicht zu - 


erfemen. Man hat ſchon eine deutfche Ueberſetzung 
dieſer franzoͤſiſchen Ueberſetzung der Schrift, unter dem 
Titul: Leben des Abt Ricci, geweſenen Generals 
der aufgehobenen Geſellſchaft Jeſu, Frankfurt 1776 
in Octav, welche 4 Gr. koſtet. Die franzoͤſiſche Schrift 
koſtet 6 Gr. 

| Bamburg, 

Hier wird verfauft: Rettung der Ehre und Um 
ſchuld des weiland Koͤn. Schwed, Stasteminis 
fiers und Gerzogl. Schleswig Zolfteinfchen ges . 

imen Raths und ©ber:Sofmarfchellse Beorg . 


einrichs Freyherrn von Schlig genannt Goerz, ° 


aus des Rönige Carl des zwölften, des fchwedis 

ſchen Senats, der ſchwediſchen Kerzen und Maͤn⸗ 
ner, Driginalzund andern Urkunden erwieſen. 

Mit 30 Beylagen. .1776, ı Alph. ı2 Bogen in gr. 

Octav mit grober Schrift. Man ift ſchon lange nicht 
nur außerhalb Schweden, fondern auch in dieſem Kö 

2 


148 ' 


. N X 
nigreich ſelbſt, überzeugt, daß der Minifter von Goerz 
in Anſehung Schwedens den ſchmaͤligen Todt; mit wel⸗ 
chem er belegt worden, nicht verdient habe. Dieſes 
hat auch der ungenannte Verfaſſer des gegenwaͤrtigen 


Buchs, uͤberzeugend genug dargethan, ja er hat Goer⸗ 
zens Verdienſte um Schweden erwieſen. Ueberhaupt 


erhaͤlt die Schwediſche und nordiſche Geſchichte in den 
Jahren 1715 bis 18, durch dieſes groͤſtentheils aus 
goerziſchen Papieren gezogene Buch, viel neues Licht, 
und verdienet alfo geleſen zu werden. Es fofter2ao.r. - 


S. —— 


Sanct Petersburgiſches 7 durnal. Januar 
1716 Bey J. J. Weitbrecht. 42 Bogm in gr. Oc⸗ 
tav. Dieſes erſte Stück der neuen Mongksichrift, ent⸗ 


haͤlt ‚folgende Artikel: 1) Bine Nachricht von der 


vernements Des Reichs. Der ganze Plan derielben, 


Hiſt aus dein Rußiſchen ins Deutſche und Franjoͤſiſche u 
uͤberſetzt worden, und wird vielleicht fihon in der jetzt 
angegangenen Leipziger Mefle erfcheinen, 3) Rede an 
die Kaiſerin am erſten Tage der Friedensfeyer den 

.. ıcten Jul. 1775 im Namen des Senats und des 


ganzen Reichs‘, gehalten von Sr. Exc. dem (Ber 
neral⸗Procureur Sürften Waͤſemskoi J nebſt der 
im Uamen der Kaiſerin von dem vice - Ranzler 
Grafen von Oſtermann ertheilten Antwott. Aus 


dan Rußiſchen uͤberſetzt. Solche Anreden ſind ſchon 
“unter Kaifer Peter I und der Kaiſerin Anna in Anlis 
> chen Zällen ‚gefchehen. 4) Befchreibung des Öffents 


Jichen Einzugs des tuͤrkiſchen Großbotbfehafters 
in Moftau, feiner folennen Vifite bey dem Gras 
fen Panin, und feiner Öffentlichen Audienz bey 


der Baiftein. 5). Auszüge, Eleine Originab Auf⸗ 


2 


Juruͤckkunft der Beiferiichen Familie ans ofen - 
nach St. Petersburg. 2) Raiſerliches Tenifeft Ä 
vom 12 Nov. 1775 wegen der neuen Einri 

. tung der innern Reichsverwaltung, oder der Bat 


GEIGER 


— 


von ben Verſtorbenen handeln 


149 


' 
ame. und Anecdoten. gimlich, eine Veſchteibung 
der Stadt Be pilabeippin r und des. gegenwärtigen Zus 

der Drovin, Penfplvanien in Nord» America, 
ous Burnaby LReifebefchreibung: Anecdote aus 
des Herrn Grafen Lambert Memoire d’un mondain, 
von einer Frau von Loͤwenſtern; Ehrendenkmal zweyer 
edlen Engländer ans Ives Reiſebeſchreibung: Bey⸗ 
ſpiel einer ruͤhmlichen Mildthaͤtigkeit, welche der Ma⸗ 
giſtrat zu Metz bey der Wiedereinſetzung des Parlaments 
ausgeuͤbet hat. 6) Oekonomiſche Vorſchlaͤge und Nach⸗ 
vichten, neue Enideckungen, Erfindungen ic. 7) 
Kurzer Inbegrif der merkwuͤrdigſten auswärtigen 
Veuigkeiten. 8) Nachricht von neuen Büchern, 
9) As die > Refer, wegen dieſer Monatsfchrift. . 
Diefes Journal ift für die Ausländer zu &. Peterss 
burg ungefähr eben das, was ehedeßen die haſtoriſchen, 
genealogifchen und geographifchen Anmerkun⸗ 
gen über die Zeitungen, waren, melde einige Mit⸗ 
alieder der Akademie 1729 in Quartformat herauszu⸗ 
“ geben anfingen, und von welcyen ich Fortfegungen die 
‘ans Ende des Jahrs 1742 habe. - 

Wien. 

Hier Gaben einige umbefannte Gelehrte ein n gelehrs 
tes Oefterreich, oder ein alphabetifches Verzeichniß 
aller Schriftfteller in Defterreich ‚_.die entweder geborne 


‚Deftreicher find, oder in ben Kaiferl. Königl. Stans 


ten Aemter, oder in einer der oͤſtreichiſchen Provin⸗ 
zen ihren Aufenthalt haben, zu fehreiben angefangen. 
Sie liefern den vollftändigen Namen, den Geburtsort, 


und das Geburtsjahr derfeiben, und den Character ihs .. 


ver Werfe. Auch von den Künftlern geben fie Nach⸗ 
richten. Die Shelenfhe Buchhandlung hat Vorſchuß 
auf das Werk angenommen... Der erfte Theil, auf 
welchen 2 Fl. vorausgezahft werben ; enthält die jebt 
lebenden Schriftftetler und Fuͤnſtler, der zweyre, wird 


K 3 


1 ve 
. c 


it. 7 


WMit dem jetzigen Jahr, hat hier ſchon der dritte | 


Band des Eckardtiſchen hiſtoriſch⸗ monatlichen 


Tegebuche der neueften inn⸗ und ausländifchen - 


Begebenheiten und Anmerkungen angefangen. 
Alle Monat komt ein Stuͤck von 2 Bogen in Quart 


heraus. Es if? ein: wahres Mandjerley, mit wel⸗ 


chem wohl vielen Leuten in der Lauſitz gebiener fen ' 


mag. Das erfte Stuͤck diefes Jahrs hat einen kleinen 
Srundriß von Zittau, und das zweyte dergleichen von 
Tottbus. Bon beyden Städten find auch kurze Bes 


fehreibungen geliefert worden. Ein jedes Stuͤck hat 


auch die Abpifdung eines adelihen Wapens, und’eine - 


Stettin ft 


- Anzeige an das. Publicam, eine herauszuge⸗ 


bende Wochenfchrift betreffend, am ı März 1776. 


or halber Bogen. in Oetav mit lateinifchen Buchſta⸗ 


„Eine Sefellfchaft von Gelehrten bat den geiftie 
Kediirfniffen ihrer Mitbruͤder in Dommern nach⸗ 


„gedacht, und gefunden, Saß Vernunft und guter Ger 


„ſchmack noch nicht To allgemein fey, als zur Ausrot 


„ung des Vorurtheils, das, in Abficht der Mufen, _ 


„wider dieſe Provinz obwaltet, erfordert wird. Mar - 


„berathfchlaget, und der Weg einer Wochenfchrift dazu | 


Zausgewaͤhlt.“ Dieſer Anfang der Anzeige, iſt nicht 


ſchoͤn. Ihr Verfaſſer leiſtet auch nicht viel in der guten 
Schreibart, nichts deſto weniger muß man hoffen, daß 


die Wochenſchrift welche er ankuͤndiget, lehrreich und 


r 


> 


angenehm feyn:werde. Sollte es aber wohl in Ponw | 


mern Leute geben, denen der Kopf im Buſen ſitzet? 


Der Verfaffer feßet es voraus, wenn er ©.5 fehreibet: 


ihr Männer und Sünglinge, in deren Buſen der 
himmliſche Sunken des Genies lodert. 


—W 


J * / 
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% B ’ 
.‘\ 


kleine Gericht der Familie, welche daßelbige führer, 


hat über die befte Art, diefe Bedaͤrfniß zu befriedigen, 


| 23 
" Berlin ımd Stettin. 

Das Leben uud die Meynungen des Keren 

Magiſter Sebaidus Liothanfer. Dritter und 
.segter Band. 1776. Nibil hac fabula verius, Der 

Verfaſſer bat feinen Entwurf nun ausgeführt, und 
zwar recht ut. — 
| wamburg, - 

SGrundriß der allgemeinen Zaushaltungowiſ 
ſenſchaft. Zum Lıiugen dar Tugend entworfen 

von D. Anton Stiederich Buͤſching. 1776 ini. 

Octav, 24 Bogen. : Der Titul zeiget ſchon au, daß in 

dieſem Beinen Buch. nicht won ber beſondere Haushals 

tungskunſt in Städten und auf dem platten Eande, die 

Rede fen. Es betrift bloß die Lelyeen und Tiegein, wie 

Guͤter kluͤglich und gewißenhaft erworben, verwaltet und 

erhalten werden müßen. Man muß die Jugend auch 
in Anfehung. der Haushaltungswiſſenſchaft nicht erit _ 
durch Schaden flug werden. laffen, ſondern fie vor dem⸗ 
ſelben durch frühzeitigen Unterricht zu bewahren fischen. 

Die Schrift koſtet 2 Gr. 

Landcharten. 

Mappa generalis Gubernii Pleſcovienſis in quin- 
que provincias diviſi. Componente J. F. Schmidio 
Acad, Scient. petrop. Adiuncto. 1 Bogen, 

Mappa geographica generalis Gubernii Kio- 
vienſis in X legiones divifi; Comp, J. F. Schmi- 

dio. IBogen. ’ J 

Es ſind zwar die neuen Charten von den beſondern 
Gouvernements des rußiſchen Reichs, nichtohne Maͤngel 
und Fehler, aber doch ſehr erwuͤnſcht. Inſonderheit iſt 

die Charte non dem Kiewſchen Gouvernement, ein an⸗ 
genehmes Geſchenk fuͤr alle Liebhaber der Erdbeſchrei⸗ 
bung. Was werden dber die bisher geſtochenen neuen 

Ebarten von, Rußland fepn, wenn die Umſchmelzung 
oder Veränderung der Souvernements ſo fortgehet, wie 

‚fie angefangen hat? Ein jedes Blat koſtet zu Ot. Per 

tersburg z3s Cop. et 


% - > " * 


\ 12 


. | . od 
Au pari⸗ ſind folgende neue Charten 
herausgekommen. 
— Tabiean general & raifonne du globe terreftre, \ 
par M. Brion, Jngenieur - Geographe du Roi. 
1 Bogen. Diefe Charte-von der Erd Kugel, enthaͤlt 
nicht nur die neuen; Entdeckungen gegen Norden und 
Süden, fondern auch etwas ans der mathematifcheh, 
und phyſicaliſchen Geographie, ja auch etwas wenigen. 
von der politiſchen. Um hierzu Raum zu gewinnen, 
hat Herr Brion die Abbildung der Halb⸗Kugeln der Erde, 
klein gemacht, nur alle 30 Grad einen Mittags⸗und 
Parallel⸗Zirkel gezogen, auch nur wenige Länder und 
Herter angemerkt, welhes auch hinlänglich iſt, weil 
. eine folche Charte nur die Lage der groͤßern Theile des 
Erdbodens zeigen fol. Der Tert betrife gröftentbeits 
die mathematifche und phyſicaliſche Erdbefchreibung, 
aus der politifchen aber ift etwas von der Bevoͤlkerung 
des Erdbodens, welche auf 800. Millionen Menfchen 
‚gefhäßt wird, und von den verfchiedenen Regierungs⸗ 
- arten gefagt worden. "Alles Diefes iſt nicht ohne Fet⸗ 
ler, doch kann man ſchon zufrieden ſeyn. 
Tableau general.de PEurope, — Tableau gene- 
ral de PAſie, - Tableau general de raltique, — 
Tableau general de PAmerique. 
Alle 4 vom Herrn Brion und vom Jahr 1775, jede 
1 Bogen in großem Format. Auch bey. diefen Char . 
ten ift die Abficht, alles nur-im Großen den Augen vors 
zulegen, Um die Charten ber, ftehet eine kurze tabellas 
rifche Befchreibung der abgebildeten Laͤnder. An Feh⸗ 
tern fehle es and hier nicht, doch find die Charten- 
brauchbar und zu oben, auch die erften Im ihrer. Art. 
> Ach habe fie durch die Herren Spemer | zu Braunſchweig 


bekommen. 


—* 





I m— 
2 


Anton Friedrich Buͤſchings 


von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
— Neunzehntes Stuͤck. 
Am 6öften May 1776. 








| Berlin, bey gaude und Spener. 





.: Zamburg und Leipzig. 


5 Spenge; einer fchönen Stadt, oder Bemerkun⸗ 


gen was zum Anwachs und zur Erhaltung 


der ſtaͤdtiſchen Einwohner dienet. Tebſt verfolg 


der Vorrede von der Wirkung des Clima auf die 
Gefeggebung ıc, Zweyter und dritter Theil. 1776 


Wöchentliche Rachrichten 


‚in gr. Detav 336 Seiten, ohne die vorläufigen Stuͤcke 


von 32 Seiten. Ich weiß nicht warum der Herr Ju⸗ 
—* den Titel des nun geendigten nuͤtzlichen Werks 


verändert hat ? Er hat demſelben nicht nur ſeinen ruhıns , 


kann, noch wirklich iſt, wie aus dem Anfang des Vor⸗ 


berichts deutuch erhellet, in welchem geſagt wird, daß 


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dieſer Grundriß zeigen ſolle ‚pie man eine Stadt ver. we 
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154. U 
ſchoͤnern, und den —* und die Erhaltang ihrer 
- Bürger befördern koͤnne? In dem.eben genannten Bars 


 hericht, Elaget fich der Herr Berfaffer ohne Urfach ſelbſt 
an: denn daß er dieſe Arbeit auch aus eigenem Trier 


be das Wohl feiner Mitbuͤrger befoͤrdern zu helfen, uns -- 


ternomnten bat, ift an fich nicht Selbſtgefaͤlligkeit. Wer 
wird fich wundern, daß ein Mann, der nicht nur ſelbſt 
verſchiedene Jahre lang auf eine ruͤhmliche Weiſe Policey⸗ 


Director einer betraͤchtlichen Stadt geweſen iſt, ſondern J 


auch viele Städte geſehen, viel geleſen, und viel Anmer⸗ 
kungen geſammlet, auch ſelbſt gemacht hat; eine ſchoͤne 


Stadt ſchildert? Er haͤtte auch, nad) meiner unmas⸗ 


geblichen Meynung, beſſer gethan, wenn er in dieſem Vor 
bericht weder des Lobes, noch des bald ungerechten, bald 


- unbilligen Tadels, womit der erſte Theil diefes gemeins 


mäßigen Werke belegt worden, gedacht hätte: denn des 


erſten bedarf er nicht, und der letzte ſchadet ihm nicht 


Er zeiget die edle Geſinnung, welche feine Freunde und 
Kenner an ihm ſchaͤtzen, durch die Verficherung, Daß er 
bem empfangenen freundfchaftlihen Rath Folge gelel⸗ 
ſtet, und in dieſen beyden Theilen feines Werks, die 
Lebbafligkeit des Ausdrucks, in manchem Fall mehr 
gemaͤßiget habe, als vorhin.‘ Es tft ſolches deſto ruͤhm⸗ 
licher, da es ihm gewiß Ueberwindung feiner ſelbſt ger 
koſtet hat, und die noch hin und wieder vorkommenden _ 
Lobſpruͤche, wird der Heer Verfaßer nicht für Scmeis 
cheley, fondern für wahre Empfindungen feines Herzens 
erklären, welches auch derjenige für richtig amzunehmen 


2 verpflichtee iſt, dem es nicht: gefällt. 


r 


Ueber die vorläufige Abhandlung von ber Wirkung 
des Clima auf die Geſetzgebung und Policey: Anftalten, 
habe ich meine Meynung ſchon gefagt. Das in diefer - 
Materie unfchiekliche Wort Clima, bedeutet bald die Luft 
und Witterung, bald den Erdboden, bald das Volk wel 
ches denfelben bewohner, und in der Ihar wird ihm - 
feine eigentliche Wirkung auf die Gefeßgebiing und Pas; 

licenaln ſtalten zugeſchrieben, ſondern die Meynung iſt 


"nur, daß die Geſetze und Policey / Anſtalten fich nach 


\ 


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155 


dem was hier Clima in jedem Fall bedeuten ſoll, rich⸗ 
- m,und demſelben gemäß ſeyn muͤſſen, woran niemand 


ywileln kann und wird. Bey der Abhandlung dieſer 
Materie, kommt alles auf die Richtigkeit ſowohl der ans 
geiührren Beyſpiele und Erfahrungen, .als der daraus 
gezogenen Folgen an: ich kann mid) aber nicht dabey 
aufhalten, ſondern will von dem Buch ſelbſt reden. 
Es hat dem Heren Verfaßer debelben beliebet, es den 
zweyten und dritten Theil zu nennen, welche mannicht 
für Bände, ſondern nur für Abtheilungen anſehen muß, 
wie ©.ı und 185 zeigen. Das Wort ſchoͤn, in dem 
Ausdrud jchöne Stadt, wird in dieſem Bud) zwar 
oft in jeiner eigentlichen Bedeutung, noch häufiger aber 
für gut, genommen, fo wie mas in einigen Ländern 


ſagt, das ſchmeckt und riecht ſchoͤn, anftatt, es ſchmeckt 


and riecht gut. Dieſer Bedeutung muß man eingedenk 
seyn, um den DBerfafter richtig zu beurtheilen, der alles 
‚was zu guter Policey gehöret, mit berühret. In der 
erſten Abtheilung hatte er-eigentlich von dem gehandelt, 
‚was zu der Schönheit, .oder, wie mar fagen kann, zu 
der äußern Schönheit einer Stadt im großen und Eleis _ 
nen gehoͤret: in den jeßt gelieferten beyden Abtheilungen 


- aber, redet er von den Mitteln, bie gebraucht werden 


- müflen, um einer ſchoͤnen Stadt Einwohner zu verfchafs 
fen, und um die. Geſundheit und. das Leben berielben 
zu erhalten, welches man, wenn man will, die innere 
- Schönheit, oder beſſer, dieinnere Guͤte einer Stadt nen⸗ 
sen kann. Man trift in beyden Abtheilungen einer 
Scqatz von theils wichtigen, theils näßlihen Anmer⸗ 


kungen an, dergleichen fein anderes ähnliches Buch nt 


haͤlt. Findet jemand den Vortrag jeinem Kopf und 

nicht aflenthalben gemäß, fo bedenke er mit . 
Gerechtigkeit und Billigkeit, daß ein jeder Schriftftellee _ 
feinen eigenen Kopf und. Geſchmack, folglich einen ans 


. dern als der Beurtheiler habe.: Sin. einem ſolchen Wo⸗ 


chenblat, als das meinige iſt, koͤnnen die 139 Fleinen 


Abſchnitte aus welchen. die. beyden leiten Abtheilungen 


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| 156 


des Werke beſtehen, nicht angegeidet, und ad meer 
‚nad ihrem Werth beurtheilet werben. : 


I. } 


"Brandenburg und Leipzig. | 
Der Kinderfreund. Ein Kefebuch zum Ge 


brauch in Zandfchulen., Von Srisdrich Eber⸗ 

hard von Kochow, Kkröheren- auf Rıkam ıc. te 
4. Octav 112 &eiten, 1776. Das ift ein trefliches 
. + Büchlein für die Kinder anf dem platten Lande, welches 

ſie zur Aufmerkfamfeit, zum Nachdenken, zunnslicher Eur . 


kentniß, zu fruchtbaren Grundſaͤtzen, zu guter Geſin⸗ 


2 nung, und zu einem guten Wandel leiter: Alle Lehren 


» 


"find cheils.in Lieder, theils und vornemlich in Erzählungen un 
eingekleidet, weiches ein reißendes Mittel ift, ihren Eirw 


gang: zur verfehaffen. ’ Die Sprache iſt faßlich. Der 


Herr Domherr erwirbt ſich durch dieſes Buͤchlein, wel⸗ 


ches das erſte in feiner Art iſt, ein großes Verdienſt um 
den Stand, der in der That bie Grundſaͤule des Staats iſt, 
and diefes Verdienſt ift defto geößer,da er das Buch auf 
feine Koſten der Land⸗ Iugend fo wohlfeil verſchaft, denn 


| es toflet, wie anf dein Titul ſtehet, nur zwey Grofchen. 


Soffentlich wird ſich jedermann bemühen, es tn die 
Hände der Kinder zu Bringen. Es beftehet aus: 79 Ars 
tikeln. Der 76fte und. 77zfte mösten wohl einiger klei⸗ 


nen Verbeßerungen bedürfen, unter denen ‚diejenige die 
noͤthigſte ut, welche die S. 109 befchriebene Größe des 


Straußes betrift. Dieſer ſoll die Höhe eines Reuters 
auf einem großen Pferde übertreffen, welches weit uͤber 
‚die Warheit hinausgehet. Ich bin ganz nahe bey un« 
terſchiedenen lebendigen Straußen geweſen, Welche mir 


ſo ehen uͤber den Kopf wegſehen konnten, welche Höhe 
aurh in meinen Unterricht in der x Naturgeſchichte anger 


‚merfet worden. 


Deſſau. 
Erſtes Stuͤck des ‚Phitantropifchen: Archivo 


Mitgetheitt von verbruͤderten Jugendfrounden 
an Vormuͤnder der Menſchheit, beſouders welche 


eine Schulverbeßerung wuͤnſchen und beginnen, 
auch an vaͤter und Müttern, weiche Rinder ins 





®» 


’ 0 157 
Dmiichz Philantropin fenden wollen. 1776, 
or Bogen in Octav. Kine reizende Befchreibung der 
Vaſedowſchen Schul: und Erziehungs: Anftalt. Sch 
habe von verichiedenen einfichtsvollen Vrännern, Kennern, 
des Schulmelens, und zuverläßigen Zeugen, welche feit 
kurzer Zeit zu Deßau geweſen find, gehüret, das fie nicht 
nut alles wirklich gefunden haben, was in dieſer Schrift 
gerfihert und befchrieben worden, ſondern jo‘ gar noch 
ein mehreres. Man tft mit Recht begierig zu erfahren, 
ob diefe Anfialt bey noch groͤßerm Wachsthum eben das 
im großen leiften woerde, was fie bisher im Eleinen auss 
. gerichtet hat? Am ı2ten Way mwird in derielben eine 
ı öffentliche Drüfung anfangen, und große Aufmerkſam⸗ 
feit verdienen. 


J Magsdeburg. 
Tachrichten von der gegenwaͤrtigen Einrich⸗ 
tung in Unterricht, Lehrart und Erziehung auf 
dem Pidagogio zu Rlofter Bergen, von Fride⸗ 
rich Gebriel Refewis, Abt des Alofters. 1776 in 
Octav, 164 Seiten. Welcher Linterfchied zwiſchen den 
ehemaligen Nachrichten von der Kloſterbergiſchen Schuls 
anſtalt, und der jeßigen! oder vielmehr, wie jtarf weicht 
die gegenwärtige Einrichtung berielben, von der ehemas 
tigen ab! Da aber die Beränderungen in der Melt 
unvermeidlich find, fo muß man wünfchen, daß fie im: 
mer in Verbeflerungen beftehen mögen. Die Klofters 
bergiſche Schule gehöret zu den vorzüglich guten, und ” 
fein Freund und Kenner des guten Schulweſens, wird 
dieſe Nachricht von derfelben ohne Vergnügen lefen. 
| Berlin. | 
u Die letzte lateinifche Einladungsfchrift des Joachims⸗ 
thaliſchen Gymnaſii zuber am 25ſten März diefes Jahrs. ' 
| angeitellten öffentlichen Prüfung der Gymnaſiaſten, 
enthält des Herren Nectors und Profeßors Meierotto 
Nachricht von der Veränderung der Klaßen, weiche im 
vorigen Zahr ihren Anfang genommen hat. "Bis das 
Hin Gatte man-den alten Zuſchnitt beybehalteie, nach 
welchem ‚die Inteinifche ‚Sprache die Hanptjache auss 
. machte, und in die Klagen derfelben ande Sprachen 


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zu - ind Difelpfinen nur eirigefchaben tyaren: nun aber hat 
man die Klaßen nach den :Spracheri und @ifeiplinen” 


äbgetheilet, welche vernänftigere Eintheilung, dieſer als 
ten Schulanftalt, die dem gemeinen Weſen viele brauch, 
bare Männer geliefert hat, zur neuen Empfehlung ges 
reichen wird. 2 


“ . % 


Ich habe hier vier Artifel welche Schulen und Schuls ” 


N fachen betreffen, Hinter einander geſetzt. Alle geben. 
auf Verbeſſerung des Schulmwefens, die ein Gegenſtand 


iſt, auf welchen man jeßt in vielen Ländern denfer. Es 


kann wohl feyn, daß an den meiften Drten feine wahre, - 
geſchweige große und wichtige Berbeflerung zum Stans 


"de gebracht wird, es ift aber.doch gut, daß man das 
Sehlerhafte an den Schulgebäuden aufſucht und bes 
merkt, und fie fo lange. nothduͤrftig verbeffert, ‘bis man 
an ſtatt der alten ganz neue auffuͤhren kamm. Moͤch⸗ 


- ten doc) diefe von lauter Meiftern, nach wohl entwor⸗ 
“ — fenen‘.und überlegten ‘Planen anfgeführet, und von ger’ 


fchickten und treuen Auffehern beftändig in einem guten 
Stande erhalten werden! Mich beluftiget und uuters 
richtet. die Uebereinſtimmung und der Unterſchied in 
dem, was bie verfchiedenen Vorſteher der Schulzund 
+ Erziehungs; Anftalten, in Anfehung der Gegenftände 
des Unterrichts, der Hülfsmittel und der Lehrart, für 
vorzüglich nöchig und näßlih halten. Die Mienfchen 


find von je Her in ihren Einfichten, Urtheilen und Meys 


nungen nicht übereinftimwmig geweſen, ſie werden es 

. auch niemals werden. Mag es doch immer Hin fo 
feyn, denn das gemeine Beſte kann auf verfchiebene 
Weiſe beforget werden, wenn nur alle der Spus der 
Natur, und der beften alten Mufter, folgen ' + - 

Verbefferung alter Artikel . 
diefer wöchentlichen LIachrichten. 

In dem zweyten Jahrgange St. 29. ©, 225. habe 
ich Nachricht von der zu London 1725 in englifcher 


Sprache gedruckten Befchreibung einer Reife um die Erd⸗ 


—— 
2 


kugel gegeben, von welcher ich ‚nirgends etwas gefun⸗ 


⸗ 
x 


2.0. on 159 


den, nd die doch ſehr merkwuͤrdig zu ſeyn ſchien, ar ' 
hr ih auch in den neunten Theil meines Magazins eis - 


nen Auszug aus derielben gebracht. Es bat mir aber 
Kerr Doctoe Forſter neulidy aus London befannt mas 
hen lagen, daß er in dem brittifchen Muſeo ein Exem⸗ 
plar derjelben gefunden babe, in welches der berühmte 


Sloane eigenhändig gejchrieben, daB dieſe Reiſe von “ 


nem gewiße Defse erdichtet worden fey. 
Einige eingelauffene.Briefe fagen, ber Artickel von 


Bdoyeim, welcher im wjerzehnten Stück der diesjaͤh⸗ 
. rigen Nachrichten ftehet, fey ganz wahr, boch behauptet 


einer meiner Freunde, daß die untere Hälfte der 1060ten 
Seite aljo erläutert werden muͤße. Nach dem lebten 
Kriege babe der böheimifche Adel um Bezahlung der Lie⸗ 


. ferungen, Kriegesfuhren, Einquartierungen ıc. ſowohl 
für jeine Güter, ats für jeine Bauern, gebeten. Beyde 


Rubriken wären vermiſcht gewefen, und es fey befolen 


\ 


worden, dag die Edelleute diefe ziwiefache Forderung ou, ⸗ 


dentlich beweiien follten. Alles was bewiefen worden, 
bätten fie vollkommen bezahlt erhalten, die meiften aber’ 
bi:ten das Geld, welches ihren Bauern zugehoͤrte, für, 
fih behalten, andre hätten ihren Bauern nur etwas we⸗ 
niges nad) ihrem Pelieben gegeben, und gejagt, fie hät 
ten vom Hofe nicht mehr empfangen. Auf folche Weiſe 
wären die Bauern um das ihrige gekommen. Sch Eau 
nicht entjcheiden, wer von beyden Erzählern Recht habe, 
In dem achten Stück des jegigen Jahrgangs, 
babe ıch gelegentlich angeführet, Herr Benczur ſey der 
Berfafler der 1772 zu Wien gedruckten Ausführung der 
Gerechtſame der Krone Ungarn auf Gallizien und Lodo⸗ 
Merien; und babe wegen diefer Deduction eine beßere 
Stelle in der Sraffchnft Zips befommen, . Diefes hatte, 


Mir ein gelehrter Manu aus Preßburg erzähter, undals . 


ich mid) degen zufälligermeife erinnerte/ beachte i ichs beys 
läufig an. Es ward aber von hamburgiſchen 3 Zeitungs⸗ 


ſchreibern, die es aus meinen Nachrichten, ohne dieſel⸗ 


ben zu nennen, entlehnten, zu einem Haupt Artikel gez 
macht, der von mehreren nachgejchrieben wurde⸗ Nach 


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on einiger Belt, warb, ih weiß nicht in welcher Zeltung zu⸗ 
7 erft, erinnert, daß dieſe Nachricht unrichtig ſeh, denn 
die Deduction welche Herr Benczur in diefer Materie 
geſchrieben habe, fen noch nicht gedrudt, er fey aber auf 
 Kaiferlich Königlichen Befehl von Kaͤsmark in der Graf⸗ 
ſchaft Zips, wieder. nach Preßburg, und zwar ale Raths⸗ 
herr der Stadt, geſetzt worden. Auch der altonaiſche 
Mercurius hat dieſe Verbeßerung meiner Nachricht in 
fein 6oſtes Stück mit folgenden Borten gebracht: Here 
Buͤſching und: wiele andere Berfaffer'periodifcher Blätter 
ı  „ Bleihm machgefchrieben, baben einen Fehler begarigen. — 
. Diesmal, da von einem Fehler die Rede iſt, weiß der altos 
naͤiſche Mercurius daß er in meinen wochentlichen Nach⸗ 
richten ſtehe, und von andern denſelben nachgeſchrieben 
ſey: in vielen andern Faͤllen aber da Er ſelbſt mir etwas 
richtiges nachgeſchrieben, hat er meines Wochenblats 
keine Erwaͤhnung gethan. So hat er es jetzt abermals 
tm oſten Stuͤck mit meiner Nachricht von dem oͤſtrei⸗ 
chiſchen Finanzſtaat gemacht. Feiner Mercurius Y 
. Berlin. 
Die Erben des neulich geſtorbenen Herrn Reriors 
‘ Büfter, baben in deßelben Bibliotheck rohe Exemplaria, 
von feinen Antiquitatibus Tangermundenfibus, Me- 
“ morabilibus Colonienfibus, opufculis hiſtoriam mar- 
, chicam’illuftrantibus, Speciminibus Marchiae litte- 
satae, Acceflionibus bibliothecae brandenburgicae, 
und von dem zweyten, dritten und vierten Theil des als 
ten'und neuen Berlin, gefunden, welche er hat auf feine 
" Koften drucken lagen. Sie find erböthig, diefe Schrif⸗ 
‚ten und Bücher den Liebhabern für Preife zu übers 
laßen, die weit geringer ſind als dieienigen, welche der 
ſelige Mann angeſetzt hat. Da ſie nun insgeſamt von 
nuͤtzlichem Inhalt ſind, ſo iſt zu vermuthen, daß dieſe 
Nachricht vielen angenehm ſeyn werde, und dieſe koͤnnen 
ſich entweder bey den Kuͤſterſchen Erben in dem Recto⸗ 
rathauſe, oder auch bey dem Herrn Kuͤſter, Inſpeetor 
und erſten Prediger auf dem Friederichswerder, jedoch 
auf ihre eigene Koſten, melden, . . 
W (1 


> / 


. . Anton Friedrich —* | 
Rorhentliche Nachrichten 
von neuen Eandcharten, . 


geographiſchen, ftatiftiichen und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und Sachen, 


Des vierten Jahrgangs 
3wanzigſtes Stüd, 

An ı3ten Map 1776. 

Berlin, bey Gaude und Spener. 
» - U U I TU U EN - 

Geer ilonfiftorialrath, Schloß + und Hofprediger 
Bräggemann zu Stettin, hat eine voliſtaͤndi⸗ 

ge Beſchreibung des gegenwärtigen Zuftandes 
Ses Roͤnigl. Preuß. Herzogthums Vor ;und gins 
terpommern ausgearbeitet, in welcher er alle darin 
befindliche Städte, Dörfer, Voͤrwerke und Mühlen, 
mit ihren Merkwürdigkeiten, angezeiget. In dee allger 
meinen Einleitung zu dieſem Merk, giebt er Nachricht 
von den Landcharten, von ber Page und den Graͤn⸗ 
zen der Provinz, von den vornehmften in derfelden ber 
findlihen Fluͤſſen, von ken öffentlichen Anftalten, in ſo 
fern fie fich auf die ganze Provinz beziehen, 3. E. von 
den Landes⸗Colſegiis, den verichledenen Gerichten, der 
Haupt⸗ und Provincials Tagen, u. ſ. w. von dem natürs 
lichen Zuſtande der Provinz, und ihren vornehmſten 
Producten, von dem Handel, und von der Geſchichte 
des Landes, jedoch von der. lebten nur einen ganz kur⸗ 
en Abriß der vornehmften Veränderungen in der Re 
gierung bes Landes. Hietauf folger eine topographiſche 
Beſchreibung, in welcher nach ber Ordnung der Keeife, 

die unmittelbaren und mittelbaren Staͤdte, die Koͤni⸗ 
glichen Aemter mit allen ihren Dörfern, Vorwerken und 

. Mühlen, ‚und zule&t die adelichen Derter ainee jeden 


= 


DR 


| 162 


Rreifes, beſchrieben werden. Bey einer jeden Stabt, bat 
er die Lage und Geſchichte derfelben, ihren gegenmwärtis 
gen innerlichen Zuftand, die Öffentlicher Anftalten, Kir⸗ 
en, Schulen, Hoſpitaͤler, Armenanſtalten, und be⸗ 
auch die gerichtliche und buͤrgerliche Verfaſſung, 
die beſondern Stadtrechte, die buͤrgerlichen Abgaben, 
die Vorzuͤge, Freyheiten und Privilegien, nebſt der Au⸗ 
zahl der Feuerſtellen und der Einwohner, angezeiget, 
und in Anſehung alles hier angeführten, fein Augen⸗ 
merk vornehmlidy auf den gegenwärtigen Zuftand einer 
jeden Stadt gerichtet, fo daß er alles was zu der Altern 
Geſchichte derfelben gehöret, nar kurz beruͤhret hat. 
Was die Königlichen Dörfer anbetrift, fo ift bey einem 
jeden die Anzahl der Wirthe und der Hufen, auch grös 
ſtentheils die Beſchaffenheit und Guͤte des Ackers, der 
Wieſen, und der Weide, und ob die Natural⸗Dienſte 
der Unterthanen, gemeßen oder ungemeßen ſind, nebſt 
andern dergleichen Merkwuͤrdigkeiten, nach Beſchaffen⸗ 
heit eines jeden Orts, kurz bemerket worden. Bey den 
adelichen Guͤtern, ſind die dazu gehoͤrigen Hufen x. ans 
gegeben‘, es ift auch angemerkt worden, ob fie Lehns 
oder Allodial⸗Guter ſind? ja es ſind die letzten Beſitzer 
ſeit verſchiedenen Jahren, wenigſtens der gegenwaͤrtige 
Beſitzer, namentlich angefuͤhrt worden. Außerdem 
iſt bey einem jeden Ort geſagt worden, ob er mater oder 
Llia, oder eingepfarret fey? zu welchem Synodo er ger 
höre? wer die Öerichtsobrigkeit deffelben, und Patron" 
der Kirche ſey? Endlich iſt noch ein rid;tigey und ges 
nauer Meilenzeiger binzugefommen, der die nächfte Ent 
fernung alfer-Stäbte in Pommern, jedody: ohne Ruck⸗ 
ſicht auf den Lauf der Poſten, anzeiget. | 
Das Werk felbft, iſt gröftentheils aus archiviſchen 
Machrichten gezogen, und zwar aus ſolchen, denen nian 
einen hohen Grad der Glaubwuͤrdigkeit nicht verſagen 
kann. Der Grundſtof zu der Beſchreibung einer jeden 
einzelnen Stadt, Stettin ausgenommen, ruͤhret entweder 
von dem Magiſtrat, oder von dem erſten Prediger des 


+‘ 


268 


Orts ſelbſt her, und oft haben beyde ihre Kräfte‘ verel⸗ 
niget, um einen folchen Auffag fo gut einzurichten, ale 
ıs nach dem geringen Borrath von fchriftlihen Docus 
menten, die nicht felten durch Brand und Krieg verlos 
ven gegangen, nur immer moͤglich geweſen if. Won 
einem jeden Kirchſpiel in diefer Provinz ohne Unterſchied, 
ſind ihm, nach einer mitgetheilten äbereinftimmigen Bor; 
u ſchrift, zum Theil ſehr ausführliche topographifche Nachs 
richten, in den eigenhändigen Aufläk:n der Herren Pre 
diger, mit vieler Dereitwilligkeit von den Herren Praͤ⸗ 
pofitie, auch häufig mit den Verbeßerungen und. Zuſa⸗ 
tzen der letzten, zugeſandt worden. Aus der großen 
Menge der Materialien hat er blos diejenigen erwaͤh⸗ 
let, von denen verſchiedene einſichtsvolle Perſonen ge⸗ 
urtheilet haben, daß ſie fuͤr den groͤſten Theil der Leſer, 
und bey dem Nachſchlagen des Buchs, die brauchbar⸗ 
ſten und nuͤtzzlichſten ſeyn moͤgten; doch hat dieſer Reich⸗ 
thum an Nachrichten dem Werk wenigſtens dieſen gro⸗ 
Ben und wichtigen Vortheil verſchaft, daß alles, wor⸗ 
über auch nur der geringfte Zweifel entftund, völlig weg 
gelaßen werben Fonte, weil noch immer genug übrig ' 
blieb, das dem Publico willfommen ſeyn konnte. Eis 
nige angefehene Männer, welche den Herrn Verfafler 
zuerft zu diefer Arbeit ermunterten, find ihm aud) zur 
. Erlangung der Nachrichten behuͤflich geweſen, und has 
ben ihm den freyen und uneingefehränften Zutritt zu 
den Landes⸗Archiven des Herzogthums verftattet. Er 
Bat ſich entſchließen muͤßen, das Werk, welches fuͤnf bis 
ſechs Alphabete in Quart ſtark werden wird, auf Vor⸗ 
ſchuß drucken zu laßen, und wird die Bedingungen in 
einer beſondern Nachricht bekannt machen. Die Stuͤ⸗ 
cke welche ich von bemfelben geſehen, haben mich übers 
zeuget, daß es eine der brauchbarften und völlftäns 
- Digften Länder» Befchreibungen fey, zwar vornemlich 
den Einwohnern des’ Herzogthums Pommern, aber 
auch andern Liebhabern geographifcher Bücher, Nusen 
und Vergnügen bringen Be Ich wanſche ale . 
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| Kr, daß das Werk bald und gluͤcklich geliefert werden 
mie. Zu 
=. Brandenburg. | 


X 


W Hier find vermuthlich die zwey Bogen In Quart ges 


brudt, welche den Titul haben: durch den ohnmas⸗ 
x geblichen Grundriß eines Plans Be Aufbelfung 
Ä "des Eredits d. d. Berlin den 9 Nartii 1776 vers 

anlaßtes Gutachten eines märfifchen von Adel. 


Örundrißes, ift auch ein märfifcher Edelmann, und 
hat iu demfelben den maͤrkiſchen Edelleuten die ſchleſiſchen 
Pfand⸗Briefe und allgemeine gegenſeitige Verbuͤrgung 
des Adels, zur Nachahmung empfolen, um dadurch 
den in Verfall gerathenen Credit ihrer Guͤter wieder 
aufzurichten. Ueber dieſe Materie, ſtellet jetzt der maͤr⸗ 
kiſche Adel in den Kreiſen unter ſich Berathſchlagungen 

an, weil der Koͤnig ſich gnaͤdigſt erklaͤrt hat, daß Er 

dem Adel helfen wolle, wenn dieſer nur erſt daruͤber 

unter ſich einig ſeyn werde. wie ihm am beſten geholfen 
Wwerden koͤnne? Es hat alſo ber Adel eines jeden Kreis 

- ſes, gewiße Perfonen hus feinem Mittel erwaͤhlet, um 
‚die gefchehenen Varfchläge zu unterfuchen und zu beur⸗ 

theilen. Im Zauchifchen Kreife, ift der Herr Verfaffer 

\ diefer Schrift unter den Bevollmaͤchtigten, under hat dert 
Auffatz vor feiner Meynung drucken laßen, um der Bes 
ſchwerlichkeit des oftmaligen Abſchreidens uͤberhoben zu 

ſeyn, zumal da der erwaͤhnte Grundriß, welchen er beur⸗ 

theilet, auch auf 2 Fol. Bogen gedruckt worden. Dieſer 

Weg den er Betreten hat, verdienet Beyfall, und es 

kan nuͤtzlich ſeyn, wann noch andere, welche dieſe Mas 

terie gruͤndlich zu beurtheilen vermoͤgen, ihn auch er⸗ 


N 


- wählen, zumahl wenn fie Bründlichfeit und Beſcheiden⸗ 


ı heit in ihren Urtheilen eben fo gut verbinden, als ber. 


Der Herr Verfaßer des in dieſem Titul errähnten 


” 


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b . 
s —S — — — — — MB... 


‚ Herr Verfaffer diefer Schrift. Er unterſucht zuerft 


die Urfachen, wegen welcher der Credit der Gücher des 
hieſigen Adels gefallen it? Staats und Policey⸗Urſa⸗ 


hen beruͤhret er nicht, hingegen führt,er an, die zuneh⸗ 


wiende keichtſinntgkeit, den Tangfamen Gang der koſtha⸗ 


— - 


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— 


165 
ten Coneuts⸗Proceße, den Mangel richtiger Grundſaͤtze 
der Schaͤtzung der Guͤther, und den Mangel eines 
und s oder Lagerbuchs, welches den wahren Werth 

aller adelichen Guͤther zuverläßig beſtimmt. Wie fol 
aber das legte gefchehen? Die Antwort ift vielleicht zu 
ſchwer. Er thut folgenden Vorſchlag. Man foll, um 
den beftändigen Werth eines: Landguths ausfindig 
zu machen, durch dazu mächtige Dränner den Werth 
eines Morgen Landes nach feiner verfchiedenen Nätur, 
ja auch nach feiner etwa ‚erfolgenden Verſchlimmerung 
und Berbeferung, in Gelde biftimmen, den Frideriche 
d'or zu fünf Thaler gerechnet, darnach ein jedes Guth 
in dem Lagerbuch ſchaͤtzen, und hoͤchſtens bis drey Vier⸗ 
tel des ganzen wahren Werths darauf leihen laffen; ben 

vpothefen Rang aber alsdenn ganz aufheben. Er 
theilet die adelichen Schuldner in drey Klaßen, in ſol⸗ 
che, die nach abbezahlten Zinfen von den Einkünften 
ihrer Süter noch fo viel übrig behalten, daß fie davon. 
leben Einen, im ſolche, deren Schulden fchon an die 


6’ 


‚Hälfte des wahren Werths ihrer Sücher fteigen, und _ 


in folche, die fehon fo viel ja mehr fchuldig find, als der 


- wahre Werth ihrer. Güter beträgt. Den lebten weiß 


‚er gar nicht zu helfen: für die übrigen will er die Zin⸗ 


fen auf vier von hundert gefegt haben, und behauptet, 


daß die Sicherheitiwelche der im Grundsund Lagers. 


buch angezeigte wahre Werth des adelihen unbewegis 


chen Vermögens verſchaffe, eben fo groß, ja noch größer, - 


als die Sicherheit aller Banken fey. Den Landfchaftlis- 


chen Pfandbriefen, ift er nicht guͤnſtig, ſondern macht 
und beftätiges die richtige Anmerkung, daB man Die 
Wechſel der Kaufleute, und die Pfandbriefe der Schuld⸗ 
wer, nicht mit einander vermengen muͤße. Auch die 
ſchleſiſche Verfaſſung findet er der Mark nicht gemäß: 
denn in Schkefien find die adelichen Guͤther mehrentheils 
- Eigenthum, in der Mark aber gröftentheils Lehn. Er 
fast, fo lange ber. hiefige Adel nicht. die. Lehns⸗Verbin⸗ 


dung unter ſich aufhebe, (weige Weisheit erſt den En⸗ 
. 23 


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| 108 = nt == i 
fein aufbehalten zu ſeyn feheine,) fo lange fänne.er 2) | 


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auch nicht für einander verbärgen. . Durch dieſen 


. Sas, macht fi) der Here Verfaßer kentlich, der_ger 


wiß zu den augeklärteften Köpfen unter unfern Edel 
leuten gehöret, ob es ihm gleich. beliebet hat, fich der 
bunten. juriftifchen, Schreibart zu bedienen. 

Wien. 
La'liberté de penfer & d’ecrire, par Mr, de Serione 
1776 in Octav, zwey Theile, bey Graͤffer. Das 
Buch iſt ſchoͤn und einnehmend gefchrieben, doch wird 


der Herr Verfaffer für feine Hauptmeynung, daß die . 


Freyheit zu denfen und zu ſchreiben ſchaͤdlich, und alfe 


unzulaͤßig ſey, hoffentlich ;nicht vlel Stimmen bekom⸗ 


= 


men. Auch die Geſchichte mag immerhin unabgehazıs 


. beit bleiberi, wenn fie nicht mit Freyheit befchrieben 


werden Fartı, 
Frid. Wilh. Taubens Gefchichte der englaͤnd⸗ 
fchen Handelfchaft, Manufacturen, Colonien und 


Schiffahrt, in den alten, mitlern und neueren, 


Zeiten, bis auf das jeutlaufende Jahr 1776, ins 


Grundriß entworfen. In Oetav, bey J. P. Krau⸗ 


ſen. Iſt eine reitzende Probe, wie der Here Verfaſſer 


feine berühmte Abfchilderung der ergländifchem. 
Moanufacturen — — welche 1774 beräusgefoms 
men, umsund.ansarbeiten werde; : In diefem Ge⸗ 
ſchmack, ift die erhebliche Materie noch nicht. abgehans 
beit worden. Ich werde noch einmal von diefem Buch 


reden. W 

M. Joh. Jac. Schatzens Bern der Geogra⸗ 
phie, aufs neue umgearbeitet und yermebret, durch 
Frid. Wilh. Taube. In Octav 1776 by. I. P. 


Krauſen. Der Verlag diefes Buchs, ift von dem ers 


fen ftraßburgifchen Verleger, an den Wiener Buchs 


Händler Felir. Baber, und: von diefem, au den dafigen 


Buchhändler Kraufen gekommen, welcher es feit 1749 °. 


einigemahl mit allen feinen Fehlern swieder 


hat. 1775 ließ es der Buchhändler Koppe zu Roſto 


j 
\ 


\ 


167 
mit Heren Prof. Joh. Joch. Schmabens Verbeſ⸗ 
ferungm und Vorrede druden, und ward darüber von 

Kranſen verflaget. Diejer hat den vorhin genannten « 
Herm Hoffecretair Taubegebeten, das Buhauhvon 
den Fehlern, die Herr Schwabe barinn gelaffen, zu 
reinign. So urigern auch diefer in der Seographie 
wohl erfahrne und gefchichte Mann, ſich mit folcher Ars 
beit abgegeben, fo hat Er diefelbige doch endlich unter 
gewiflen Bedingungen übernommen, auch zuletzt bes | 
williget, daß ſein Name auf das Titulblat geſetzt würs | 
de. Durch feine Bemuͤhung, ift von der großen Mens 
ge der Fehler, welche das Buch noch bat, feine gerins 
ge Anzahl ausgemerzet worden, fo daß man wohl fies 
‚bet, was Er hätte leiften innen, wenn erZeit und Luſt 
gehabt hätte, das Buch ganz umzufchmelzen. 

“" Die Anzahl der Grundriße von der Erdbefchreibung, 

wird von Jahr gu Fahr größer, well viele Lehrer der 
Jugend glauben, es ſey nichts leichter, als dergleichen 

aus den vorhandenen größern Werfen zu machen, wel 

ches aber gewiß falfch if. Weil id) davon Äberzeugt 

bin, fo habe ich einen folhen Grundriß geliefert, 

ob er gleich Fehr oft in Briefen, auch einige mal dffente 

lich and mit Ungeftim von mir verlangt worden, Ich 
halte aber auch einen folchen Srundriß, oder, wie man 
gemeiniglich ſaget, ein Compendium, für unndthig, weil 

die Landcharten die Stelle deffelben binlänglich vertres. 

ten, ja noch befier find. Ohne Landcharten kann doch 

den Kindern fein deutlicher Begrif von der Erdbefchreis 
bung mitgetheilt werben: wo aber auch außer der plate 

un Erdkugel, nur ‘die vier Eharten von den großer \ 
Erdtheilen vorhanden find, da haben die Kinder einem 

| für fie zureichenden Grundriß von der Erdbeſchreibung, 

, ber fehrer aber. muß diefelben aus guten Büchern näßs 

; lich erläutern, und was er zur Erläuterung ſaget, durch 

fleißige Wiederholung dem Verftande und Gedaͤchtniß 

« feiner Lehrlinge einprägen. Kſoͤnnen und wollen fih -' 

| diefe auch ein Buch zum nachſchlagen anjchaffen, fo _ 

, a . | 


⸗ 8 
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D % ° . 
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1.168 Eu — 7 ot 
nennet und empfielet er Ihnen eines won benienigen, . 
welche die rechtmäßigen Kunftrichter für Die beften has 

ten, _ Diefer mein Rath, den ich mehr alg einmahl 
‚gegeben babe, wird noch annehmlicher feyn, wenn ſich 
ein mit den nöthigen Kentnißen eben fowohl, als mit 
hinlaͤnglicher Zeit verfehener Mann, die Mühe geben 
ü wird, die vorhin genannten fünf allgemeinen Charten, 
durch gute Wahl des Förmats der Charten, und der in. - 
dieſelben aufzunehmenden Bänder und Öerter, wie auch _ 
durch den Unterſchied der Schrift, durch beygefügte 
und am Rande erklärte Zeichen, und durch die regels 
mäßige Illumination, fo zweckmaͤßig einzurichten, daß 
fie alles zeigen, was ein gutes Compendium enthalten ._ 
kann. Alsdenn werden die Charten weit beßer als ein 
. .- Kompendium feyn, weil fie alles was in biefem vor- 
kommen müß, ben Augen in einem Zufammenbange yeis 
gen, der das ganze ungemein auffläret. 2 | 
Verbeſſerung einer Stelle im 16ten Sud 
dieſes Jahrgangs. 
Auf der 136ſten Seite, Habe ih in Herrn Profi . 
. Schirache Biographie Raifers Karl des fechften, 
die Anmerkung ‘für Überfläßig gehalten, daß Auguft 
der dritte an eben dem Dre zum König von Polen - 
erwaͤhlet worden fey, wo die Wahl Zeinrichs von 
Valois geſchehen. Vor einigen Tagen aber babe ich 
wahrgenommen, daß diefe Anmerkung nicht hätte für 
uunnoͤthig erfläret werden follen, weil-wirklich der Wahls 
ort dieſer beyden Könige nicht der nach Heinrichs Zeit 
gewoͤnlich geweſene, auch feit 1736 gefeßmäßig geworr 
- dene Platz zwifchen Warſchau und dem Dorf Wola, 
auf der. Weftfeite ber Weichjel, fondern auf der Oftfeto 
te des Stroms bey dem Dorf Kamien, geweien, wel⸗ 
ches nicht weit yon dem Dorf Prag liegt, deflen. Herr 
Schirach Erwaͤhnung thut. | Ä _ 


- 


- 


. . —⏑— 


_ Anton Friedrich Buſchings 


 Wödentlihe Nachrichten 

von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Bud) Buͤchern und Sachen. 


Des vie vierten Jahrgangs 
Ein und zwanzigſtes Städ, - 
Am often May 1776. — 





ii) 


Berlin ‚bey Saude und Spener, 





Sin dem fänften Stile biefes Jahrgangs &.39 habe 
| os ich gemeldet, daß der Zof· Commercien Rath zu 
Wien aufgehoben ſey. Ob fich gleich die politifehen 
Zeitungen, diefes. Artifels, nach ihrer Weife, bemächtie 
get haben, fo muß man ih doch am dem angezeigten 
‚ Ort wieder nachlefen, um richtig zu wißen, wovon bie 
Rede ſey? Ein ſolches Collegium verdienet eben fo 
wohl ein Denkmal, als eine merkwuͤrdige Perſon; dan _ 
her will ich zu defſelben Angedenken mittheilen, was ich 

vor einigen Jahren 

von den bey den Kaiſerlich⸗Roͤniglichen Com⸗ 
merzialSonds 1770 eingebobenen und 


eusgegebenen Geldern, 
eriahren habe. 
Zr 7 Inder Einnahme sgabe 
gt. gl. gr. 

f In Boheim 207091. sr 116220, _ 
Mähree 51409. 2. 4100. 
Schiefien 12020. 21 - 22007. 

Oeſtreich un | 

ter der Ens 301917. 8. 344341. 36. 
Oeſtreich u 
der Ens 253113. 59. 2$1421. 2, | 
Steyermark 29221. 13. 37119. 
Zaͤrnthen a1109. 45. arooo. 


es 


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.390 J i W 
Linder Einnahme ft Zusgase * 
F. Kr. 


Rt.. Fl. MM. 
Crain JO. 8. 12394207. 20. 
Goͤrtz und 
Gradiſca 5912.17. ' 4311. 14. 
Tyrol 44537. s8 38712. 12, “ 
Vorder Deits - | ' — 
reich 131n. 43. 2.212000, 2. © 
- Aingern 27728. 44. ! 33950. 5...” = 
Die Defts 5 " ’ 
reichiihen x ' 
Niederlan⸗ — —— 
ve ir 2a2140. 197. * 
die Oeſt⸗ u 
‚reidhifche 
Lombardey 54990. ı 15. 18979. 20. 
1, 194940fl. 2604. 1080390fl.24. Kr. 


Diefe Einkünfte, waren dem Hofcommerzienrach zur 
Verwaltung anvertrauet, welcher durch diefelben Mas " 
aufacturiften, Fabrikanten und Handelsverſuche, auch im 
Nothfall die Commerziencaffen in den genannten Provin⸗ 
- zen, welche unter den dafigen Commerzienconſeßen fluns 
den, unterftüßte.. 
Mit diefer Nachricht, verbinde ich den Auszug aus 
“einem am ıgten März diefes Jahres zu Tefchen in 
Ober» Schlefien gefchriebenen Briefe, welcher ein paar 
. Artikel in den wöchentlichen Nachrichten von dem vori⸗ 
‚gen Jahr, verbeffert und erläutert. Er lautet fo: 
Die hiefige Stadt beftehet nicht aus lauter hölzernen 
Käufern, wie das Igte Stück der wöchentlichen Nach⸗ 
‚ kichten von vorigen Jahr &. 108 zu fagen-fcheinet. In 
der Stadt felbft, find 232 Gebäude, Die öffentlichen mit⸗ 
gerechnt. Die meiften find freplich nur ander Erde ger 
bauet, doch haben 84 ein Stockwerk, und 3 haben zwey 
Stockwerke. - Bon diefen Häufern find 57 ganz, 25 
halb, und 23 nur zum Theil gemauert. Stadt und 
Vorſtadt zufarnmen gerechnet, findet man bier 271 ga 
mauerte, und 303 hölzerne Hänfer. In dem 244ten 
Stuͤck der wöchentlichen Nachrichten ftehet, daB in der 
erſten Dear Meße kaum für 4009 ö" Maren ver 


x 


| \ 0% | v7 
Yauft wären, ich kann ihnen aber Die gewiße Nachricht 


ertheilen, daß ein einziger Kaufmann, deßen Nahme 
wir entfallen ift, für mehr als 6006 FT. Waaren vers . 
kauft habe. Nichts defto weniger zweifle ich ſelbſt, daß 
die hiefige Meße einen erwuͤnſchten und. dauerhaften 
Fortgang Haben werde. Um für die Kaufleute ininer 
nächftbevorftehenden Meße hinlänglichern Plag zu vers 


Ex ſchaffen, hat der Hof-Kriegesrath der hiefigen Befakun 


befolen, daß die Officiers ans ihren bisherigen Woh⸗ 
nungen aus, und fich in einige große Zimmer zuſam⸗ 
menziehen follen. _ ‘ 


Zannover. , 

- Philofopbifche und politifche'Befchichte der 
Befigungen und des Handels der Europaͤer in 
bepden Indien. Aus den Sransöfifchen Aberfent, 
and mit einigen Verbefferungen. und Anmerkuns 
gen verfeben von "u Mauwillon, Profeßor der 
Kriesshaukunſt am Collegio Caroline zu Caſſel. 
Erſter Theil 1774. . Zwepter und deitter Theih 
2775, vierter Theil 1776. In groß Octav. Bon 
dem franzöfiihen Original⸗Werk, habe, ich im zweyten 
Jahrgange biefer Nachrichten geredet, und es iſt ſo bes 
kannt, baß es feiner neuen und meitläuftigen Anzeige 

- befielben bebarf. Ein jeder Lefer deßelben, und der Zei⸗ 

. sungen und Nachrichten von neuen Büchern, weiß, daß 
ber Berfafler nicht eine ordentliche und ausführliche, 
geihweige vollftändige Gefchichte, deßen was die Euros 
päer in Aſia und Amerika unternommen und ausges 
zichtet , geichrieben, fondern voransgefegt habe. Und 
weil feit der Entdeckung ber Schiffart um das Vor⸗ 
gebirge der guten Hofnung, und des vierten Haupt⸗ 
theils der Erde, ſich auf dem Erdboden alles veräns 
dert hat, und von Zeit zu Zeit noch mehr verändern 
wird: fo will er in dieſem Werk unterſuchen, (wie er 

im Anfang deffelben faget,) ob die vergangenen Ver⸗ 
änderungen dem menfchlichen Geſchlecht nuͤtzlich gewefen ? 
ob bie künftigen Veränderungen dem menſchlichen Ge⸗ 
ſchlecht müglich werden koͤnnen? ob fie bemfelben mehr 


- 
E07 


v 


ı 172 







"Ruhe, mehr Tugerid, und mehr Bergniägeh vetſchaffen 
deßelben Zuſtand vollkommener machen, oder immer nur 
"ändern werden? Ueber dieſe und andere mit denfelben ' 
perwandte Materien, hat er in reikender Schreibart phi⸗ 
loſophirt. Es war nöthig, daßer dabey die Geſchichte der 
europaͤiſchen Unternehmungen, und durch dieſelben verur⸗ 
fachten Veraͤnderungen, nicht blos vorausſetzte, ſondern 
auch in Anſehung der Hauptſachen kuͤrzlich erzählte, und 
daß er den jetzigen Zuſtand der Länder und Voͤlker nicht 
nur in Europa, fondern auch In den andern Haupttheilen 
des Erdbodens befchrieb, Folglich von ihren Eigenfchaften, _ 
Bitten und Waaren ‚handelte, . und.-alles beurtheilte. 
Ob alle feine Erzählungen, Beichreibungen und Vom | 
fiellungen richtig Aub? ob fein Urtheil won dem wie ? 
warum? und mozu? jebesinet gruͤndlich und anneh  : 
mungswuͤrdig? das muß der dozu · cuͤchtige Lefer, ins 
Anöerheit auch: der’ geſchickte Uebreſetzer und Herausge⸗ 
ber des Werks, nach Vermögen unterfüchen und bes 
.  flimmen: Herr Profeßor Maupillon hielt es für ſei⸗ 
ne Pflicht; nicht blos vichtig und flleßend zu überfeßen; 
ſondern auch den Quellen der Nachrichten des Verfaſ 
fers, fü vie ihm möglich war, nachzuforſchen, zu unters 
füchen, ob er fie mit Klugheit gewählet, und mit Sorge 
‚falt gebraucht Habe? dem Verfaſſer nachzuarbeiten, uns 
wo er feine Erzählung und Vorftellung mangel ; und 
ı fehlerhaft entweder gewiß gefunden, ober doch zu finden 
geslaubt, dieſelbige zu verbefern und zu ergänzen: ._ 
Das ift nun freylich nicht die leichtefte und bequemfte, 
aber geiviß die näßlichfte und ruͤhmlichſte —— 
eines —X und Herr Mauvillon hat fich durch 
die ſeinige bisher wahre Ehre erwerben. Es wäre un⸗ 
gerecht, wenigſtens unbillig, nicht ſowohl auf dasjen⸗ 
ge was er wirklich zur groͤßern Vollkommenheit und 
Brauchbarkeit des Werks geleiſtet hat, als vielmehr 


>. darauf acht zu haben, was er mangelsund fehlerhaft 


tes übrig gelaßen, auch felbft verfehen hat, und was er 
noch mehr haͤtte thun und liefern koͤnnen? AIch enthal⸗ 


— 
‘ 


v 


.. u ' 173 


e mich affo der Anmerkungen und Erinnerungen dieſer 
Art, welche ich wohl machen koͤnnte, und fuͤhre hinge⸗ 
gen an, was er in Anſehung des Verfaßers entdeckt, 
und felbft gethan hat? 

Er hat gefunden, daß ber Berfaßer aus der allges 
meinen Geſchichte ber Reifen, aus der allgemeinen 
Weltgeſchichte, in welcher ein großer Abſchnitt von den 
oſtindiſchen Handels⸗Geſelſchaften vorkomt, aus Sa⸗ 
vary Handels⸗Lexicon, Dow und Hollwell Nach⸗ 
richten von Bengalen, Uſtaritz von Spaniens Han⸗ 
del, Ullsea und Juan von Peru und Chili, u. a. m. 
werhöpft babe. Diefe Quellen find nun freylich weder 
' Sekten, noch insgefaınt wire fie find zum Theil feine 

wahre Auellen: Herr M. merket aber an, daß der 
Berfaßer auch ungebracdte Nachrichten gehabt habe, 
nennet jedoch nur bie von der oftindifchen Handelsgeſell⸗ 
Schaft in Holland, welche bem Berfaßer von dem Seren 
von Kniphauſen mitgerheilet worden. Don Schweden 
Bat er gewiß auch ungebruckte Nachrichten gehabt. Se 


woeit Here M. die gedruckten Hülfsmittel des Verfah ' 


fers entdecken und erlangen können, hat er fie verglis 
chen, nad) denfeiben viele Namen und Umftände richtig 
gemacht, die Rechnungen verbeßert, den Betrag des auss 
ländifchen Geldes in beutfchem Gelde beftimmt, zwar 
viele Eleine (auch in den was Th. II. S. 399. f. von 
Außland ſtehet, viele nicht Kleine) Fehler ftehen gelaß 
fen, größere aber, die er entweder gleich entdeckt, oder 
vermuthet bat, durch Bücher und Huͤlfe feinen Freun⸗ 
de mwegzufchaffen gefücht, und feine nuͤtzlichen Zufäße 
‚entweder in Anmerkungen , oder wenn fie zu weitläufs 
tig geweien, anhangsweiſe als befondere Abhandlungen 
angebracht. Auf England, defelben Handel und Cor 


sonien, bat er den meiften Fleiß gewandt, und dazu die . 


engländifchen Monatsichriften aufs.befte genußet. Kurz 
durch feine Bemuͤhung ik das Werk in der deurfchen 
ESprache volllommmer geworden, als es in der franzds 
ſiſchen iſt. Die ſtarken Veraͤnderungen welche der Vers 


faßer tn der neueſten Ausgabe feines Werks vorgenom⸗ 


V 


F / . u * zu _ . / \ . J 
·. ei N 
i72 


Ruhe, mehr Tuend und maß Vergnügen sera 
deßelben Zuftand vollkommener machen, oder immer nut ° 
ändern werben? Weber diefe und andere mit denſelben 
perwandte Materien, hat er in reigender Schteibart phi⸗ 
loſophirt. "Es war nörhig, daß er dabey die Geſchichte der 
europaͤiſchen Unternehmungen, und durch dieſelben verur⸗ 
ſachten Veränderungen, nicht blos vorausſetzte, fondern . 
- Auch in Anfehung der Hauptfachen kürzlich erzählte, und 
daß er den jegigen Zuftand der Länder und Völker nicht - 
nut in Europa, fondern auch in den andern Haupttheilen 
des Erdbodens befchrieb, folglich von ihren Eigenfheften, 
Bitten und Waren handelte, und alles beurtheifte. 
O5 alle feine Erzählungen, Befchreibungen und 
ſtellungen nichtig. Hub? ob fein Urtheil non bem 35 
warum? und wen? jedesmal gruͤndlich und anneh⸗ 
mungswuͤrdig Das muß der dazu An Leſer, in 
ne auch ber geſchiekte Vebreſetzer und Herausge⸗ 
er des Werks, nach Vermoͤgen · unterſuchen und bes 
ſtimmen! Herr Profeßor Mauvillon hielt es für ſei⸗ 
"ne Pflicht, ntche blog vichtig und flleßenb zu überfeßen; ' 
ſondernauch den Quellen der Nachrichten des Verfaſ⸗ 
ſers, fü viekihm möglich war, nachzuforfchen, zu unter: 
ſuchen, ob er fie mit Kfugheit gewählet, und mit Sorg⸗ 
falt gebraucht babe dem Verfaffer nachzuarbeiten, und 
wo er feine Erzählung und Vorftellung mangel; und 
ı fehlerhaft. entweder gewiß gefunden, oder doch zu finden 
geglaubt, dieſelbige zu verbeßern und zu ergänzen: 
Das ift num frepfich nicht die leichtefte und bequeinfte, 
aber gewiß die näßlichfte und eöhmlichfte —E 
eines Ueberſetzers, und Herr Mauvillon hat fich durch 
die ſeinige bisher hahre Ehre erwörben. Es waͤre un⸗ 
gerecht, wenigſtens unbillig, nicht ſowohl auf basjeni⸗ 
ge was er wirklich um groͤßern Vollkommenheit und 
\ Brauchbarkeit des Werks geleiftet hat, als ve 
+ darauf acht zu haben, was er mangelsund fehlerhaf 
tes übrig gelaßen, auch felbft verfehen hat, und was er 
noch mehr bitte thun und fefern eonnen 7 Ich enthal⸗ 





‘ 


- 173 
ee mich affo der Anmerkungen und Erinnerungen biefer 
Art, welche ich wohl machen könnte, und führe hinge⸗ 
gen an, was er in Sniehung bes Verfaßers entdeckt, 
und felbft gethan hat? 

Er bat gefunden, daß der Berfaßer aus der allges 
meinen Sefchichte der Reifen, aus der allgemeinen 
Weltgeſchichte, in welcher ein großer Abſchnitt von den 
oſtindiſchen Handels⸗Geſelſchaften vortomt, aus Sa⸗ 
vary Handels⸗Lexicon, Dom und Hollwell Nach⸗ 
nern von Bengalen, Uſtaritz von Spaniens Hans 

„Ullea und Juan von Peru und Chili, u. a. m. 
—* habe. Dieſe Quellen ſind nun freylich weder 
ſelten, noch insgeſamt Bi ja fie find zum Theil feine 
mahre Quellen: Herr M. merket aber an, daß der 
Verfaßer auch ungebracdte Nachrichten gehabt habe, 
nennet jedoch nur bie von der oftindifchen Handelsgeſell⸗ 
ſchaft in Holland, welche dem Verfaßer von dem Herrn 
von Kniphauſen mitgerheilet worden. Bon Schweden 
Bat er geroiß auch ungebruchte Nachrichten gehabt. So 


weit Herr M. die gedruckten Hülfsmittel des Verfaß ' 


fers entdecken und erlangen koͤnnen, bat er fie verglis 
den, nad) benfelben viele Namen und Umſtaͤnde richtig 
gemacht, Die Rechnungen verbeßert, den Betrag des auss 
laͤndiſchen Geldes in deutſchem Gelde beftimmt, zwar 
viele kleine (auch in den was Th. II. &. 390. f. von 
Rußland fteher, viele nicht Kleine) Fehler ftehen gelaf 
fin, größere aber, bie er entweder gleich entdeckt, oder 
vermuthet hat, durch Bücher und Hülfe feinen, a 
de wegzufchaffen gefücht, und feine nüßlichen Zufaͤtze 
entweder in Anmerkungen , oder wenn fie zu weitläufs 
tig gewefen, anhangsweiſe als befondrre Abhandlungen 
angebracht. Auf England, deßelben Handel und Cor 
tonien, bat er den meiften Fleiß gewandt, und dazu die 
engtändifchen Monatsichriften aufs befte genutzet. Kurz, 
durch feine Bemuͤhung iſt das Werk in der deutſchen 
Sprache vollkommner geworden, als es in der franzoͤ⸗ 
ſiſchen iſt. Die ſtarken Veränderungen melche ber Vers 


faßer in der neneften Ausgabe feines Werks vorgenoms 


V 


| .. 
, \ 

174 J N 

men, hat Herr M. von feinem‘ zwegten Theil, an, an⸗ 
gegeben und angebraht. Daß er die Landcharten bes 
Originalwerks meggelaßen, ift fein Fehler, den fie has 

ben. nichts vorzuͤgliches. _ 

u. Berlin. 

Schauplatz der Zeugmenufacturen in Deutfchs 
land, Das ift, Befchreibung aller Leinen: Saums 
wollen « Wollen s und Setdenwürfer ; Arbeiten, ‘ 
vornemlich wie fie in den Rönigl. Preußifchen 

‚und Churf. Brandenb. Landen verfertiget werden: 
Mit allerhöchfter Erlaubniß herausgegeben von 
Johann Gottfried Jacobsfon. gter Band. Nebſt 
zwey Kupfertafeln und einem Regifter über alle vier 
Bände. Bey Auguft Mylius. 1776 in gr. Octan. Mit 
diefem Theil, bat der Verfafler fein nägliches Werk 
beichloffen, und fiihy den Ruhm erzvorben, daß er das 
Berfprochene geleifter, weit ein Mehreres den Manus 
facturiften abgefragt, als aus Büchern geſchoͤpft, alleg 
deutlid) vorgetragen, und Infenderheit von den Mamu 
facturen in den Königl, Preuß. Ländern, ein Mehreres 
und etwas beſſeres bekannt gemacht, .. als. man vorher 
davon gehabt In dieſem Theil gehoͤret vornemlich dar 
bin, die S. 592 ⸗611 gelieferte Tafel von allen. in den 
Königl. Kandern jebt vorhandenen Manufacturen und 
Fabriken, welche nicht nur genannt, fondern deren 
Derter und Uuternehmer zugleich angegeben worden: 
Diefe Tafel Hat eine große Vollſtaͤndigkeit, doch iſt fie 
in Anſehung Schlefiens mangelhaft, DasRegifter il . | 
gut gemacht. Es bat den Verfaſſer veranlaſſet, au 
ein vollftändiges Wörterbuch aller deurfhen Kunſtwoͤr⸗ 

. ter in den Mannfacturen und Fabriken zu gedenken, mik 

deſſen Ausarbeitung er-auch ſchon den Anfang gemacht 

bat. Diefes Buch kann’ ein erheblicher Beytrag zu 

einem Wörterbuch der deutfchen. Sprache überhaupg, 
werden. Nah S.⸗578 ift das Koͤn. Selden: Magaziın 
zu Berlin, zum Vortheil der Manufacturiften mit · et 

- nem Fonds von beynahe 10000 Thalern errichtet 

worden. Bu 


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0 Göttingen. 
Hier hat ſich ein junger Gelehrter hervorzuthun ans 
gefangen, von deflen Fleiß und Geſchicklichkeit, man 
deito mehr erwarten fann, da er in die Fußſtapfen fel- 


175 


nes großen Lehrers des Herrn Hoftaths Kepne trit, 
Ich meyne den Magifter Herrn Johann Carl Vol. 


bortb, aus Nordhaufen, deffen dentſche Lobfchrift auf 
P.orenz Rhodemann, und lateinifhe Inangural⸗ 


Diſputation de olympo Theflaliae monte, Deorum fe- . 


de, welche beyde in diefem Jahr gefchrieben worden, ich 
vor Augen habe. Heute rede Ich nur von ber erften. 
Des berühmten Rhodemanne Leber, handelt er nach 
einer andern Manier, ich will jagen, lebrreicher und 
angenehmer ab/ als es 1741 von M. Carl Geinr. Lange 
zu Luͤbeck, in einem fehr gelehrten Buch, fat zu ausfuͤhr⸗ 
lich beichrieben worden. Rhodemann, eines Bauern⸗ 
Sohn ans Nieder⸗Sachswerfen unweit Nordhauſen, 


geboren 1546, geſtorben 1606, war ein ungemein arbeit⸗ 


ſamer, und ſehr gelehrter Mann, inſonderheit hatte er 
es in der griechiſchen Sprache ſo weit gebracht, daß 
ſeine griechiſchen Gedichte ganz im Geiſt Homers ge⸗ 
ſchrieben, ja zum Theil aus Irthum fuͤr Werke des Al⸗ 
terthums angeſehen worden ſind. Er ſahe gruͤndlich ein, 


daB das beſte Mittel, es in wahrer Gelehrſamkeit, weit, 5 


zubringen, diefes fey, wenn ein dazu fäßiger Menſch, 
die alten griechifchen und lateinifchen Schriftfteller, fo 
wohl in Anſehung der Sachen ale Sprachen, fo fleißig, 
nachdenfend und nachahmend fefe, dag man ihm dem 
Titul eines zweyten Homers, Virgils, Herodots, Xe⸗ 
nophons, Cicero, Livius, Caͤſar, u. a, m. wenigſtens 
den Namen eines nicht ungluͤcklichen Schuͤlers und 
Nachahmers derſelden, beylegen koͤnne. Die Schrift 
des Herrn Volborths verdienet inſonderheit von jun⸗ 
gen Studirenden mit großer Aufmerkſamkeit geleſen zu 
werden. Wenn er am Ende derſelben fraget: wo iſt 
die edle Simplicitaͤt, die Arbeitſamkeit, die frugale In⸗ 
duſtrie (warum iſt dieſes nicht deutich geſagt?) jener 


Zeiten in dieſem entnervtem Zeitolter? ac. fo hat er nicht 


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ganz Recht, wenn er dieſe Tugenden eines v8 Gelehrten für 


verloren, wenigftens für Außerft felten, zu achten ſchei⸗ 


net, ich zweifle auch nicht, daß er felbft ein Beyſpiel 
derſelben ſeyn werde. 
PEIlogium Jo. Phil. Murray, Philof. Prof. ord, qui’ ad me 
‘ Nores difcefht a. d. 12 Jan, recitarum in confeflu focierariss 
die ao Jan. 1776, a Chr. & —* 8 en in Quart. 
Der Erinnerun Philip Murrays, 


nach deßen den 1. en 1776 Is 2 Ableben, in eis ' 


ner Derfammlung der Bön. deürichen Befelfchaft ges 
yiomen, von Abrabam-Bortheif Kaͤſtner, den 27 Jan. 
2776. Ein Boger in Quart. 
In benden fehönen und Iehrreichen Schriften, ift der gu⸗ 
te —E und die nüß liche Gelehrſamkeit des „eligen 
Mannes, meifterhaft gefchtt 


- als er non rechtöwegen hätse ſeyn ſollen, wird auch mar 
aber, wie man leicht denken Fan, mit mehr: uruͤckhaltun 

als in dieſen wöchentlichen Nachrichten Stuͤck 6 geſa er 
Ach weiß ſelbſt wicht, mie ich bey der Ausarbeitung dieſes 


. Stüd8, habe vergeben koͤnnen, daß den gebeime Snfigtath- 


uͤtter, in feiner: Gefchichte der Goͤtting Univerſ. &. 179 
5 ie wichtigen gebenguerändenungen bed fel. Dean Hits 
lich befchrieben habe. - 


"Berlin 
Ks Lebensbefchreibung des Sun Sigiemund 


Streit, vornehmen Raufmanns zu Venedig, und 
groͤſten Wohlthaͤters des Bpmmefii zum grauen 


. x Blofter in feiner —— Berlin, beſchrie⸗ 


ben von Anton Friderich Buͤſchi — 1776, drey 
-Bogen in Detab , bey Wangens Wi Es haben 
nicht alle diejenigen, welche meine im 16m Stuͤck dies 
fer Nachrichten angezeigte Finladungsfchrift, zu erlans 
gen gewünfcht, befriediget werden können, es Ift auch. 
zu vermuthen, daß noch mehrere die merkwürdige Ges 
fehichte und wichtigen Stiftungen diefes denkwuͤrdigen 
Mannes Fennen zu lernen wünfchen werden. Das 
‚ durch bin ich veranlaßet worden, feine Lebensbeſchreibung 
uicht Rue noch einmahl und befonders drucken zu lapen, 
fondern auch durch nuͤtzliche Zufäße zu erweitern. Ein 
Anhang, enthält ein Verzeichniß der fchönen Gemaͤlde, 
welche er dem grauen Kloſter geſchenket hat. Die 


Sort! koſtet Gr. 


ert worden. Daß fein Zuſtand 
aiu Goͤttingen nicht ſo ee a anfehntich gemefen, . 


DL, 
e 
— 


Anton Friedrich Buͤchnss 


Woöcheutliche Nachrichten 


von neuen Sanddyarten, 





fihen Büchern und Sachen. 
Des vierten Fahrgange 
- Zmey und zwanzigſtes Stil. 
Am 27fen May 1776 
_ Berlin, bey Zaude md Spener. 


—— — 





Ballr. 
agazin für die nene Hiftorie und Geogra⸗ 
: pbie, angelegt von D, Anton Sriedeich Buͤ⸗ 


Thing. Zehnter Theil. Mit einer Landcharte. 


4776, 3 Alphabete in Duart. Bey Johann Jatob 
Cuct. Den Anfang mat eine wahrhafte und frey⸗ 
muͤthige Befdyresbung des Zuftandes von Euro⸗ 
pa im 1737ſten Jahr. Die iſt am Ende des Sabre, 
von einem vornehmen Seren nufgefeßt worden, frey⸗ 
amithig abgefaßt, und zenget Don einer graßen.polittfchen 
Kencttriiß. Eine uͤnliche Beſchreibung eines jeven Jahre 
unfers Jahrhunderts, wuͤrde fehr angenehm ſeyn. Un⸗ 


" gefähe rin Drierel diejes Theis, betrift Schweden, und 


‚ Veftehet groͤſtentheils ans Hetifela in franzoͤfiſcher Spra⸗ 
che, in welcher fie entweder urſpruͤnglich verfaßet, ‚oder 


indie fie aus der ſchwediſchen Sprache uͤber etzt wor ⸗ 


den, doch ſind auch deutſche Artikel unternengt. Der 
ehe Abſchnitt, enthält eine Crzaͤhlung der Grwaltthaͤ⸗ 
tigket, weiche Franzoſen and Engländer 17:3 zu Pors 


m anf Der Kuͤſte Eoromanbel, an der daſigen ſchwedi⸗ 


ſchen gactorey ans geuͤbet, an 1734 an deur ſchwediſchen 


ographiſchen/ ſtatiſtiſchen und Hifi 


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: 178: 1*1 


Schiff, durch welches jene' war errichtet worben, aus⸗ 


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zuuben vergeblich! verſucht haben. "Die 173 1 priviles 


girte oftindifche Handels Sefellfchafe in Schweden, 


. beflagte ſich über diefe widerrechtliche Gewaltthaͤtigkeit 
bey dem ſchwediſchen, und diefer hinwieder beydem frans 


zoͤſiſchen und engliicheir Hofe, er führte aud) feine. Ges 
rechtfamte, und’ die Ungerechtigkeit der Kränfung. ders. 
‚ felben, aus Srundfäßen des Völferrechts, vortreflid) 


aus, welches alles diefer Artikel vor Augen leget. Eine 


mächtigere Nation als die ſchwediſche, hätte von dieſem 
an ihr ausgeuͤbtem Unrecht, Veranlagung zu einem Kries 


ge bernehmen können: der fehwedifche Hof aber ließ es 


bey Klagen und Beweifen bewenden, richtete alfo auch 
nur fo viel aus, daß die Handelsgeſelſchaft 1740 aus, 
England 2000 Pf. Sterling Unter dem Namen einer 


Schadloshaltung befam, wie in der Vorrede angefühs 


vet. wird. Diefe Sache, iſt nach allen ihren Umftäns 
den, felbft den ſchwediſchen Schriftftellern nicht recht bes 
kannt, wie man wahrnimt, wenn man das wenige was 


Herr Kanzleyrath Lagerbeing ©. zor feines Abriſ⸗ 
fes der ſchwediſchen Reichshiſtorie, von derſelben erzaͤh⸗ 


let, mit dieſer ausfuͤhrlichen und gruͤndlichen Staats⸗ 


ſchrift vergleicht. Der zweyte Abſchnitt, enthaͤlt ſchwe⸗ 


diſche Staats⸗Sachen in den Jahren 1735 und 26, 
'nemlich den am 34 Jun. 1735 mit Frankreich geichloß 
fenen Subfidiens Trastat, und die am 5 Auguſt eben 
deffelben Jahrs mit Rußland erneuerte Allianz, nebft 


den Klagesund Vertheidigungs⸗Schriften, welche dar⸗ 


über gewechſelt worden. Inter dieſen Schriften find 
diejenigen vorzüglich merfwirdig, welche der franzöfis 
ſche Borhichafter Graf von Caſteja dem ſchwediſchen 


Miniſterio übergeben, und von dieſem hinwieder zur 


Antwort befommen hat. Cie erichäpfen alle Feinheit 
der Staatskunjt in gegenfeitigen Anklagen und Ent 
fhuldigungen, inſonderheit iſt die Rechtfertigung des 


riefen von Caſteja, welche man deßelben politiſches 


Teſtaͤment nennete, ein politiſches Meiſterſtuͤk. Man 


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.. 1 79 


lernet aus dieſen Schriften auch verſchiedene Anecdoten, 
als, S. 107, daß 1732, wehrend der Zeit, da Frank. 
reich wegen des Friedens zu Wien Interhandlung pflog, 
Die Türken den Schweden eine Offenſiv⸗? Allianz wider 
Rußland angerragen, und fih erklaret haben, daß fie 
sicht mur ihre Schuldforderung, were fie feit ter Zeit 
Karls des zwöliten hatten, fahren sagen, fondern auch 
fo lanceder Krieg waͤhrte, an Schweden jährlich 530000o 
Thaler Tubſidien⸗Gelder geben wollten. Wie van 
ten zugleich, daß Frankreich mit dem römischen Kaijer 
nur unter biefer Bedingung $ Srieden machen folfte, daß 
er Rußland nicht beyſtuͤnde. Der dritte Abſchnitt, ge⸗ 
bet deu Reichſtag von 1738 und 39, und der vierte 
den Reichsſtag von 1751,. an. 

Hierauf foiger eine Tlachricht von Woldemar 
Chriftia» Guͤrdenl owe, Grafen von Schleßwig⸗Hol⸗ 
Kein, Sohn des dänifchen Königs Chriſtian des viers 
gen, von der Chriftina Munk, Reife nach Rußland 
sur Vermälung mit des Zarın Michael Fedro⸗ 
witſch Tochter Sirene. Das ausführlichfte mas 
man bisher von dieſer Sache gewußt bat, fteher in dem 
ten Theil diefes Dragazins, denn Herr Juſtitzrath 
Schlegel, ift mit feiner Geſchichte Königs Chriftian des 
vierten noch nicht bis zu diefen Degebenheiten gekom⸗ 
men. Die alte Handfchrift welche hier abgedruckt wors 
den, bat ihr Titulblat und den erfien Anfang verloren, 
daher ihr Urheber nicht Gefannt iſt. Es ift aber wahr⸗ 
fheinlich, daß ber Hofprediger des Grafen ihr Verfaſ⸗ 
fer fen. Ssch.habe zwar am Ende der Handſchrift ein 
eigenhändiges Urtheil Aber disjelbige von Wendelin 
Sybeuliſta, vieljährisem zariſchem Leibarzt gefunden, 
nach welchen in diejer Erzählung viel unrichtiges feyn, 

und viel fehlen foll, mich aber dadurd nicht abhalten 
kaßen,- Diefelbige, dem Druck zu uͤbergeben. Denn eines 
theils hat man noch zur Zeit nichts beßeres von diefer 
ade, und anderntheils beziehet fi) der Verfaßer 
biefes Berichts‘ en Urkunden, ein feine 


Erzaͤhlung Beftätigten und erläuterten. Diefe warrn 
zwar nicht bey der Handichrift welche abgedruckt wor⸗ 


‚ den, id) habe aber alle Stellen im welchen fie genannt 


n 


- find, ſtehen laßen, um felbk buch die bloße Anführung 


zu zeigen, daß dieſe Erzählung. nicht unbrauchbar fep. 
Und in der That Fi fie voller Merkwürdigkeiten, auch 


im Anfehung der Unterrebungen, welche der Patriarch 


und einige andere rußiſche Geiſtliche, mit dem Grafen 


und deßelben Hofprediger über die Taufe angeftellt, 


ku für die Theologen reißend. 

Der naͤchſtfolgende Abfchnitt von Rußland, ber 
greift. unterſchiedene Kapitel aus Peter von Saven 
neuen und verbeßerten Vachrichten von dem ruf 
ſiſchen Hand. welche 2747 zu Kopenhagen in zwey 


», Theilen in daͤniſcher Sprade gedruckt worden. Diefe 


Nach richten ſind in die deurſche Sprache noch wicht 
überfekt. weiches auch je&t nicht mehr möthig iſt, weil 
wir neuere und beßere haben: doch ſind einige Abſchnit⸗ 


te noch. jetzt brauchbar, und dieſe habe ich in einer vom 
einem guͤtigen Freunde mitgetheilten Ueberſetzung gelie⸗ 


fert, Bin und wieder verbeßert, auch zum Tpeil gang 


u. 


umgearbeitet. Das lebte, iſt vornemlich mit dem Abs - 


ſchnitt won der Gefchichte bes rußiſchen Handels, ge⸗ 


eben. 

Der dritte Theif des Magesins, enthält die Beſchrei⸗ 
dung dee erften Reife, welche der rußifch + kaiſerliche 
Collegienrath Herr D. Johann “Jacob Lerd), 1733 


nad, Perſien gethan hatz jetzt liefere ich feine Befchrei« 


bung der zweyten Rei nach Perflen, weiche er 


| — mit einer rußiſchen Geſandſchaft angetreten. 


an muß nicht glauben, als ob es jetzt nicht mehr noͤthig 
ſey, dieſe Lerchifche Reife». Befchreibung drucken zu 
laßen, weil man vor ein paar Jahren die neuere Gnte⸗ 
linſche bekommen habe. Nein! jene bat noch jetzt 
ihren Werth, welches wohl der Geſchicht⸗ als Erdbe⸗ 
ſchreiber, und zum Theil auch ber Liebhaber. der Natur⸗ 
> 


— 





Bi Di braune 


- 


/ 181 


geſchichte, bekennen bir. Sie hat ſeit 1765 unter 


meinen Papieren gele 

Den Beſchluß diefes 2 Tel, made meine Befchich: 
te der beyden Gränzfcheidungen in Schlefien, 
welche 1742 geſchehen find, Von der erften, wels 
che Schleſien zwifchen Preußen und Chur⸗Dachſen theile⸗ 
te, aber nicht ganz zum Stande fam, und noch! ivenis 
ger Beftand hatte, iſt durch gedruckte Schriften und 
Buͤcher, wenig oder gar nichts bekannt geworden, fie 


wird alfo bier zuin erfienmahl, und zwar aus den Ori⸗ 


ginal: Urkunden befchrieben. Von der zmenten, mel, 


che Schleſien zwifchen Preußen und Oeſtreich theiles 


te, weiß man bem Anſehen nach fchon alles, weil 
der Graͤnz⸗ Receß von beyden hohen Mächten beſtaͤ⸗ 
tiger, vollzogen nnd gedruckt worden : allem man 
weit die Geſchichte derſelben noch nicht, und dieſe 
Babe ih aus dem Tagebuch des erften preußifchen 
Bevollmaͤchtigten, des neulich geftorbenen geheimen 
Ratte von Tuͤßler, abgehandelt, auch anhangs⸗ 
weile aus den Papieren des Major von Schubarth, 
grweſenen zweyten preußifchen Bevollmächtigten, und 
aus andern zuverläßigen Nachrichten, von Schlefiens 
Sröße nach fchlefi ſchen und deutſchen Quadratmeilen, 
von deßelben Anbau in Anſehung der Zahl der Doͤr⸗ 
fer und Staͤdte, und von der Bevoͤlkerung, im⸗ 


gleichen von ſeiner Steuer⸗Indiction, wie fie bis 


gegen das FA des fieberzehnten Jahrhunderts ges 


. wefen, geredet. Ben der Berwanbelling ber fchlefls' 


ſchen Quadratmeilen in ſo genannte deutſche, hat 
mie dee Ober: Baurath und Profeßor Herr Lam⸗ 
bert geholfen, welches auch in der Abhandlung 


danfbarlich angejeiget worden. Diefem letzten Ab ⸗ 


. ſchnitt iſt eine ziemlich große Charte beygefuͤget mon 


\ 


den, welche die Graͤnze zwiſchen dem preußifchen 

und! oͤſtreichiſchen Schlefien zeiget. Mein alteſter 

Sohn, hat diefelbige nach Anleitung” einer groͤßern 

Zeichnung entworfen, Es a diefer Theil a Thaler, 
3 . 


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182 


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- Die Baſedowſche Unterweifungs s und Erzle⸗ 
hungs : Anftalt zu Deffau, oder das Philontropis 


num, ift einer Ehre theilhaftig geworden, die, wohl. 


niemals einer andern. Schule wiederfahren if. Es 
haben ſich nämlich zu der am 13, 14 und Isten Way 
angejtellten Einweihung und Unterfuchung derfelben, 
anfehnliche und gelehrte Männer, nicht nur aus dem 
Fürftenthum Anhalt, fondern auch aus Berlin, Potes 
bam, Leipzig, Dresden, Halberftadt, Magdeburg, 


‚ Hamburg, und vielen anders Dertern, In großer Ans 


zahl / eingefunden, fo, daß es das Anfehn gehabt, als 
05 zu Deffau 'eine Mefie der fchönen Wiſſenſchaften 


(mercatura bonarum artium) gehalten würde, Sch 


will den Leſern diefes Wochenblatts etwas von dem⸗ 
jenigen mittbeilen, was mir ein gelehrter und glaubwärs 
diger Freund davon erzählet hat. Er traf} 16 Penſio⸗ 


niſten, und 6 fügenannte Samulanten an, welche zus 


Sffentlichen Prüfung aufgeftellet wurden. Wenn man 
etwa die Ueberſetzung aus lateinifchen Schriftſtellern 
in die,deutfche Sprache, ausnimmt, fo entdeckte er 


"nichts eigentlich. zu diefer - Handlung - vorbereiteteg, 


vielmehr ward den Zuhörern, die Wahl gelaßen, über 
welche Materien aus der Arithmetif, Geometrie, eos 


graphie, Hiftorie und Naturlehre, die Kinder geprüs . 


fet werden ſollten? Die Sertigkeit. und Nichtigkeit 
mit ‚welcher fie in latzinifcher und franzoͤſiſcher Spras 


he von der erangten Erkentniß Nechenfchaft ablegs 


ten, war bewundernswuͤrdig, nur hätte das Latein 


oft ächter und reiner fepn können. Ungemein ruͤh⸗ 


rend und erbaulich (beßernd) war. die dreyfache got⸗ 


tesdienjtliche Uebung, welche den Anfang der Hands . 
lungen eines jeden Tages machte. An dem erſten 


Tage, ward eine -folde gehalten, die für die Jugend 


‚eine Orundlage des Unterrichts und der Erbauung: 
- In dem Glauben an Gott, aus dem Anblick der Nas 


fur. und aus dem Gefühl des Gewißens iſt, und 


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. 183 


durch den Glauben und das Benfpiel der Erwachſe⸗ 
ven unterſtuͤtzt wird. An dem zweyten Tage, ers 
e folge eine Belehrung und Uebung in der Religion - 
: der Natur und des Gewißens für die Erwachſenen, 
(melde alle Sonntag anaejtellt wird?) und an dem 
dritten Tage, eine gemeinchriftliche Unterweifung und 
zrwißens⸗Uebung für Alte und junge, injonderheit 
"für die letzten. Alles diejes iſt fchon gedrucdt, wird 
vermuchlich bald in jedermanns Hände kommen füns 
nen, und alsdenr® einen jeden verfländigen und uns 
partheyiſchen Leſer uͤberzeugen, daß hier das Sinnli— 
che und Vernuͤnftige vortreſlich verbunden ſey. Man 
kann vielleicht ſagen, daß hier wahre Gedanken und 
Empfindungen, in die ruͤhrende gottesdienſtliche Form 
der vereinigten evangelifchen Brüder, eingekleidet find, 
weihes den gröften Beyfall verdient. Die auch 
ſchon gedructe Rede, mit welcher „Jerr Profeßor 
Baſſdow am erſten Iage die gefamten Handluns 
gen eröfnet hat, iſt fo Fräftig und aufrichtig zugleich, 
daß fie gewiß Eindruck gemacht haben wird. An je _ 
dem Tage ward um 9 lihe angefangen, und um T2 
Uhr geendiget, der Beſchluß aller Feyerlichfelten aber’ 
mit dem Baſedowſchen Sefang, Gerr Gott dich 
loben wir, weldhen der fürftlihe Mufit: Director _ 
in Noten geießt Hat, gemacht. Des regierenden 
Sürften von Anhalt s Deffau Durchlaucht, ift ' 
an alfen dreyen Tagen, und Derofelben Srau Ge 
malin gobeit, am erften und dritten Tage, bey 
den Seyerlichkeiten gegenwärtig geweſen, und beyde 
hohe Perfonen, haben durch Ihre Leutfeligkeit. und 
Gnade die Herzen aller Fremden gewonnen, fo wie 
Sie Überhaupt wegen Ihrer ausnehmenden Eigen⸗ 
fchaiten, von allen welche Sie kennen zu lernen Las 
Gluͤck Haben, verehret werden, Die vornehm⸗ 
fien Fremden, find an zweyen Tagen an die Fürftlis 
he Tafel gejogen, an dem dritten aber in dem 
Gaſthofe auf des Surften Koften bewirshet worden, 


N 
i N, oo 
4. . \ 


184 \ | 
ndcharten, 


Bu Parie ift 1774 auf 3 Bogen, welche zuſammen . 


. gefeßt werden koͤnnen, an das Licht getreten: Carte'de 


I. 


la partie feptentrionale de Pempire Otoman, dedide & 
Monfeigneur le Comte de Vergennes — — par 
— Rizzi. Zennoni, Pr. Ingenieur geographe de la 


marine. Perrier-fculpfit, Bourgoin feripfit, Der 


Stich der Charte iſt ſehr Schön, und fie fällt angenehm 


und anfehnlich zugleich, in die Augen. Zu dem Ange. 
‚nehmen, rechne ic) die Illumination niche mit, als wel 


he nur bunt, aber nicht methodiſch if. Die Charte 
geiget den gröften Theil des ſchwarzen Meere nebft dem 
Aſowſchen, und die rund umher liegenden Länder, man 


erblickt auch auf-derfelben einen großen Theil der Weſt⸗ 


feite des Lafpifchen Meers, das Land ziwifchen dem ſchwar⸗ 
zen und cafpiichen Meer, und außer einen Theil von dem 
aſtrachanſchen Gouvernement, noch andere fübliche Stuͤ⸗ 
cke des rußifchen Reichs, nebft der Krim, Bon ihrer ins 


nern Güte, will ich nächftens reden. Man kam fie zu 


Straßburg bey Heren Bauer und Treuttel, Buchhaͤnd⸗ 
lern, für den parifer Preis befonnnen , nemlich - für 
12 Livres. | Ä 

Zu Frankfurt am Mayn, bat Herr Ingenleur⸗Ca⸗ 
pitain⸗Lieutenant J. W. Jaͤger von feiner carte topo- 
graphique d'Allemagne das 22, 23, 25, 26 und 27ſte 
Blatt geliefert, von welchen ich auch naͤchſtens befons 
ders reden werde. Man kann dieſe, und alle bisher fer⸗ 
tige 35 Bogen dieſer großen Charte, auch zu Braun⸗ 


bekommen. 
0,5 ‚Anmerkung. on 
Im zoften Gtuͤck Der Leipziger neuen Zeitung von ge 


lehrten Sachen, Iſt aus dem funfjehnten Stick Diefer mde - 


ehentlichen Trachrichten, dasjenige angeführee worden, mad 
©. 128 von des Herrn Salconer neuen Ausgabe Der Ges⸗ 
graphie Des Straps fiehet, aber mit bem Fehler, daß die 


‚Aumierkutigen welche Herr Doetor 3% ſter daſu bergegeben, 


mir zugeſchrieben worden, obgleich S. 123 ſiehet, daß der 


ganze daſelbſt augehende Abfchnitt, aus Seren Forſtere Brie⸗ 
fo genommen fe. 2 Da . oo. 


, 


- 


ſchweig bey ‚ven, Herren Wremer, „Vater und Sohn, ' 


0. Anton Feidech Buſchnoe . | 
Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Eandcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſhen und hiſto⸗ 


« 


riſchen Büchern und Sachen, 


Des vierten Jahrgangs 
Drey und Zwanzigſtes Stüd, 


Am 3ten, Junius 1776, Zu 
ZSerlin, bep Haude und Spener, 
j " 227 Drau . 
Von Schlefiens Größe, Anbau.und 
. Bevöifernng, 
> Sn dem vorhergehenden Stuͤck, iſt der zehnte Theil 
j meines Diagazins angekuͤndiget ,„ von dem lebten ' 
Abſchuitt deßelben aber wenig gejagt worden, weil eg 
an Raum fehlete. Jetzt will ich daraus anfithren, was 
die Heberfchrift diefes Artikels verfpriht. Der Mas | 
jor von Schubert, welder bie Wielandifchen Chars . 
ten von den ſchleſiſchen Fuͤrſtenthuͤmern zum Stich ausr 
fertigte, har die Größe von ganz Schlifien auf 890° 
ſchleſiſche Quadratmeilen, die Größe des Prenfis 
ſchen Antheils an Schleſien und der Grafſchaft 
Glas aber auf 841 ſchleſiſche Quadratmeilen, berech⸗ 
net. Die legten machen 642 gemeine deutſche Quas - 
dratmeilen aus. Sekt find in diefem Raum 53, immer 
diats und 108 mebiat- Städte, zufammen 161 Staͤd⸗ 
te, und So15 Dörfer, bie feit 1771 angelesten 92 
neuen Coloniſten⸗ Dörfer mitgerechnet. Alfo komme 
daſelbſt auf 4 geograpdifche Quadrat - Meilen eine 
Stadt, und auf jede'geographifche Quadratmeile kom⸗ 
‚men faft acht Dörfer. 1755 waren in diejein preuß. 
Schleſten 1162355 Wenſchen. Anſtatt diefer Sum⸗ 
me, has ſich in dem Magazin Fa th weiß nicht 
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186 


. wie? die air 1372754 eingefehlichen, welche bie 


ine der Menſchen von 1774 bis 75: iſt. Es ſind re 
andere gerechnet, 2138 Menfchen gewelen, welches 
eine gute —— it. In der Beſchreibung ındis 
ner Reife nad) Rekah 


gewoͤnlichen Schäßung, 700 Ayadratmellen groß fen, 


- da denn auf eine Quadratmeile 1922: Menfchen, das 
iſt 553 mehr als in der Mark Brandenburg, kom⸗ 


men. Anſtatt diefer beyden lebten Zahlen, lieſet man 


und 481, welche verbeßere werden muͤßen. In eben 


diefer Reiſebeſchreibung iſt S. 327. 328 angemerkt wor⸗ 
den, daß 1773 und 74, ein Jahr in das andere gerech⸗ 


net, in Schleſien zu allen Lebenden ſich verhalten haben, 


die Verheirathenden wie ı zu 46 bis 47, 
die Setauften, wie 1 zu 22, 

die Begrabenen, wie ı 3027 bie 28, 
daß in Schlefien mehr Leute geheirathet haben, als in 
der Mark Brandenburg ‚ und dag in jenem Lande auch 
die Fruchtbarkeit, jedoch auch die Sterblichkeit groͤßer 
geweſen ſey, als in der Mark Brandenburg. 

Das bboͤheimiſche oder oͤſtreichiſche Antheil an Schle⸗ 


ſien, iſt 102 ſchleſiſche Quadratmeilen groß, welche N 
beynahe 77 deutſche Quadratmeilen ausmachen. Nach 


der 1671 geſchehenen Verminderung der Steuer: In⸗ 
Diction betrug die Steuer des ganzen, Yandes Schle⸗ 
fien, noch 6,609872 Thaler. Was ein jeder Theil 
des Herzogthums dazu beygetragen, Fommt hier ir 


einer 1680 aufgefeßten Abhandelung von dem fchlefis 


ſchen Steuerweſen, vor. 
Göttingen, 
:Difp, de: Olympo Theffaliae monte,. deorum Jede, 
Quam ad adipifcendos ſummos in philefophia ho- 
nores fine praefide.in diem 26 Martii 1756 erudi- 


- torum exahini fubmitter auctot Fo. Car. Vor borsh- 


- 


) 


- 


I 


5 im vorigen Jahr in jeder Quadratmeile, eine in die 


habe ih ©. 312 angenommen, - 4 
daß das preußifche Schlefien nach. der in diefem Lande , , 


i 


in der Neifebefchreibung die fehterhaften Zahlen 1921 u 


—X 


187 
A Bogen in Quart. Eine mit großer Beleſenheit, 


. mit Verſtand, und in guter Schreibart abgefaßete 


Schrift. Der erfie Theil ift geographiſch, und der 
zweyte motbologiih. Der Herr Verfaßer unterſucht 
zuerft, ob der Berg Olympus zu Macedonien oder Thef 
falien gehöret habe? Er nimt das letzte an, ſucht aber 
den Unterichied der Meynungen der Schriftfteller dars 


- tan, das die Graͤnzen von Macedonien unter den Koͤ⸗ 


nigen Philip und Alerander weiter als in den vorher: 
gehenden Zeiten ausgedehnet worden. Es wird wohl 
am ſicherſten feyn, daß man fi an den Paufaniue 
hält, welcher in feinem fechften Buch ſchreibet, eine 
Seite diefes Berges fey in Macedonien, und die andes 
re in Theflalien, moraus aber das wicht folget, was 
Herr DO. daraus fchließet, nemlich, daß der Olympus 
ein Gebirge von beträchtlicher Ausbehnung gemwefen fen, 
fondern nur, daß er recht auf der Graͤnze zwifchen dies 
fen beyden Kändern gelegen habe. ITievem v5 ogzs, 
die Suite eines Berges, hat bey ben Sriechen eben - 
biefelbige Bedeutung, welche fie in unferer Sprache 
Hat, wie außer vielen Stellen, aud) aus Dicaͤarchi 
Beſchreibung des Berges Pelii, &. 29 in Hudſons 
geographiae veteris ſcript. graecis min. erfchen wer: 
ben kann. Die Landcharten enticheiden in Anſehung 


ſeiner Lage und Ausdehnung nichts, weil feine einzige 
‚ an Ort und Stelle aufgenommen worden. Die Höhe 


des Berges, verbienet vorzüglich unterfucht zu werben. . 
Die meiften alten Schriftfteller fagen, daB fein Gipfel 
von den Bögeln nicht erreicht werde, und höher alg die 
Wolken, aljo über die Gegend des indes und Nies 
gens erhoben fey. Kenagoras willdurd Meßung hers 
ausgebracht haben, daß die Höhe roz Stadien, das 
if, wie Herr Hofrach Kaͤſtner in feiner ©. 15. 16 
eingeräcten Berechnung beftimmt hat, 5816 parifer 
Schuhe, betrage.. Esift feine Wahrfcheinlichkeit vors · 
banden, daß diefe Meßung richtig fey, wenn man fie 
Aber annimt, fo wacht die Höhe des Berges ungefähr 


v4 [7 


* 


r 


188 nn 
ein, Viertel einer fo genannten deutfchen Meile, oder 
etwas mehr als eine englaͤndiſche Meile qus, welches 
letzte Ich in meiner Erdbeſchreibung Th. I .®. 1581 ges 
ſagt habe, dason Herr V. den Grund nicht hat. finder 
7 Können, (8.18) nun aber erkennen wird. Von der . 
Hoͤhe des Berges, hätte noch dasjenige angeführet wers 
den können, was Kicepborus Bregoras, ein gries 
chiſcher Schriftftelfer des vierzehnten Jahrhunderts, in 4 
: 
N 





feiner Hiſtoria Byzantina von derfelben bepläufig ans 
- merfet. Er ſaget nemlich B. 4. Kap.g: Abfihnit 1 von 
dem Olympo und Parnaſſo, daß beyde Berge ihre 
Spitzen bis in die dicken Wolken erhöben, und B.14. 
Kap. 8. Abſchn. 3 rechnet er den Olympum und Caucas  «' 
ſum zu den Bergen, welche ſich über die Wolken erſtrecke 
ten, und bis an die Graͤnzen des Aethers reichten. 
Dieſe Beſchreibung kommt mit derjenigen uͤberein, wel⸗ 
che die Dichter, als, Lucanus B. 2. v. 271. Claudia- 
uus de Mall. Theod.Conf. v.207.f. Sctatius Theb. 
2.90.35. gemacht haben. Wenn beym Seneca indem 
Trauerſplel Agamemnon v. 335 der pinifer Olympus 
vorkommt; (wie S. 24 angeführet wird,) fü un ge ’ 
- fe Benennung nur yon den unter Gegenden bes Ders 
geg gelten, denn auf derh Gipfel Finnen feine, Bäume 
feyn, da der Brocden, welcher nur 2933, oder nach 
. einer andern Meßung, 3021 Fuß hoch ift, auf feinem 
Gipfel feine Baͤume, fondern nur niedrige Sträudhe 
bat. - Diefe Anmerkung kann auch bey der Stelle &, 
36 gebraucht werden, in welcher der Herr M agifter ans 
"nimmt, daß der Berg Olympus in Natolien, an befs 
- fen Fuß die Stadt Burfa liegt, hoͤher als der Theffalie 
fche Olympus ſey, welches nicht ftatt findet, weil er auf 
‚feinem Gipfel mit Tannen bewachſen ift, wie er S. 35 
aus' dem Wbheler anführet, die? Bäume aber find vers 
muthlich Schuld daran, daß der Schnee fich auf dem 
Berge erhält. Den mythologiſchen Theil der Abhand⸗ 
lung uͤbergehe ich, und führe nur noch an, daß der Hert 
Verfaſſer vom * 33 an, auch die übrigen Berge nenne, | 


190 Bu x 
zofen und Engländer in Indien von 1745 bie 1763, 


und hernach die befondere Geſchichte einer jeden biefer 


Nationen von 1762 bis aufdie jeßige Zeit, vorkommen. 
Weil Herr Dohm das Buch mit einem feitifchen Wers 
zeihniß aller ihm bekannten Quellen und Huͤlfsmittel 
zur neuern indifchen Gefchichte, Geographie ud Star 
tiftie, befchließen will, fo giebet er in der Abhandlung 
ſelbſt, die Schriftfteller, auf welche er feine Erzähfuns 


gen gegründet hat, nicht ordentlich, (melches doc, den 


hiftorifchen Leſern angenehin fepn wuͤrde,) fondern nur 
in gewiſſen Faͤllen an. Es iſt freylich bekannt genug, 


daß in dem erſten Bande der Sammlung alle Reiſebe⸗ 


ſchreibungen, die erften Reifen der Engländer nach Oſt⸗ 
Indien, gefammlet, und daß in dem 26ſten Theil der 
alfgemeinen Welthiftorie, die Gefchichte der englänbis 


ſchen und franzöflfehen Handlungsgefellihaft, aus vers 


D 3 


ſchiedenen zafelbft genannten Werfen, gut abgehandelt 
worden: allein, wenn auch Herr Dohm bie letzte vor 
Augen gehabt bat, fo wünfchte Man doch. die vorhin 
erroähnte eigene Anzeige von ihm felbft. Unterdeſſen 
bat er unter der großen Menge der Winterialien, eine 
gu ® Wahl getroffen, und alles fo vorgetragen, daß ber 


. 2efer in der Aufmerkſamkeit und im Nachdenken unter⸗ 


halten wird. Bon den Ländern und Oertern in Aſien, 
welche in dem Tert vorkommen, giebt er in den Anmers - 
fungen die nöthigen und nuͤtzlichen geographifchen Er⸗ 
fäuterungen. Herr Dohm fürchtet, als ein fehon ges 
uͤbter Schriftfteller, daß ungeachtet er ſich bemäher hat, 


nichts zu üherfehen, ſich dennoch feinem Blick etwas zu 


feinem Plan gebörtges, entzogen haben mögte, er vers 
fihert auch mit Beyfallswuͤrdiger Beſcheidenheit, daß 
jede Ergänzung und Verbeſſerung, und ein jeder Rath, 


. Abm-angenehm fenn werde. Im gegründeten Vertrauen 


zur dieſer Erklaͤrung, mache ich folgende Anmerkungen. 
Da fi bey Herrn Dohm die Anlage zu einem: vor⸗ 


zuͤglichen Gefchichtfchreiber, Seographen und Statis 


ſtiker ſindet, ſo iſt zu wuͤnſchen, daß er fi einge rei⸗ 


— ih 


TC 


nen Deutfchen Schreibart Eefleißigen, oder nach dem 
Beyſpiel unſerer beften Altern Schriftfteller, von ab 
len fremden und undeutſchen Wörtern enthalten möge, 


Die Abhandlungen, in welchen man die Erzaͤhlungen, 


mir Anmerkungen, Urtheilen und kurzen Betrachtun⸗ 
Yen durchwebet, lagen fid) allerdings angenehm lejen, 
ein lebhafter Kopf kann aber leicht zu weit darinn 
gehen, wie die Anmerfung ©. 58. und 59. und 
die S. 53. verſuchte Erklärung, wie die Europäer 
in Alten zu Barbaren werden? zu beweiſen fcheinet. 
Die S. 54 und 55 angeführten Urfachen der Barbarey, 
find jo einleuchtend und hinlaͤnglich, daß man. das ©. 53 
envähnte Elia, ganz füglich übergehen fanı. S. 46 
kommt ein Urtheil vor, welches niemand von der gans . 
zen Holländifhen Nation, fondern, vermöge des Zuſam⸗ 
menhangs, von ven Holländern auf Amboina, yon wel⸗ 
hen die Rede ift, verfichen muß. Der Zweydeutig⸗ 
keit waͤre vorgebeuget worden, wenn Herr Dohm: an 
ſtatt den, gefeßt härte, dieſen unmenfchlihen Hollaͤn⸗ 
tern. Die Größe der Inſeln Sumatra und Java, 
&. 15 und 20 ſcheinet nicht richtig angegeben zu ſeyn, 
and von den Soldbergmwerfen auf der erften Inſel, haͤt⸗ 
ten die Augenzeugen Heſſe und Vogel, geböret werden _ 
muͤſſen. Der lebte erzaͤhlet auch S. 331 wie ſich die 


Englaͤnder 1684 und 85 auf Sumatra ausgebreitet ha⸗ 


ben.. Es wäre gut geweien, wenn Herr Dobm bey 
dem erſten Abschnitt diefes Theile, nicht bloß Engländer, 
ſondern auch Schriftfteller anderer Nationen verglichen 
hätte, 3. E. die niederländiiche Sefchichte von Aitzema, 
wenigfiens die von Wagenaar- denn dadurch wuͤrde 
er verfchiedenes noch beffer sorzuftellen Gelegenheit 
bekommen haben, wie ich durch einige Proben zeigen 
will. S. 57,59. jagt er,daß die Engländer nach der an: . 
ihren Pandesfenten ausgeäßten Grauſamkeit auf Amboi⸗ 
un, keine Rache unternommen, ſondern es dabey bewenden 
laſſen haͤtten, daß fie bey den Generalſtaaten um Genug⸗ 
thuung angehalten. Allein Wagenaar erzähler Ihe g 


⸗ [2 


nd 


192 


* 


Niederlaudern an Schiffen und Guͤtern zugefügt hätten, 


und Herr Dohm führer ſelbſt S. 6, die Summe des non 


“den, 3 englifche Schiffe, weiche bey Yantamı gelegen, weg⸗ 


den Niederländern berechneten Schadens an. Vorzuͤglich 
merkwuͤrdig if, was Abagenaar ©. 15 füget, namkid), 
daß. die ainboinifche Sache beyde Nationen fo gegen einans 
der aufgebracht habe, Daß die daraus entftandene Feind⸗ 


u fchaft noch. nicht ganz verichtwunden jey. Kerner ift aus 


Wagenaar ©. 445 zu erfchen, dab die völlige Sreiheie zung 
Handel nach Indien, welche Eronmel:ertheilet hat, und 
deren eigenilichen Zeitpunet Herr D. nicht weiß, (S. 61.) 
vermuthlich 1051 gegeben worden ſey. Er erzaͤdiet auch 
Seite 451 daß die oſtindiſche Compagnie in den Riederlan⸗ 


genommen, aber auf des englifchen Refibenten Downing 
ringendes Anfuchen, 503 50 Pf. St. dafuͤr bezahlet habe, 
Ben Herrn Dohm fehlet auch S. 64 das 1663 zwiſchen Eng⸗ 


. land und den Niederlauden geſchloſſene Buͤudniß, verindge 


I» 


deffen jenes von diefen iu den Beſitz der moluckiſchen Inſel 


Poleron gefegt, und die zwiſ Yen der oftindifchen Geſellſchaft 


noch obmaitende Streitigfeiten, von Commiflarien abgethan 


werden follten. Watzenaar S. 471. Die Inſel Poleron kañ 


1664 wohl noch aight wieder von den Hoilaͤndern weggenom⸗ 


- men worden feyn, weil Damals der angefangene fürieg wohl 


fchwerlich ſchon in Indien befaunt war. Doc) ich laffe ed 
bey Diefen Aumerfungen um deſtomehr bewenden, da Hert 
Dohm vielleinyt von einer undder andern fagen konnte, Daß 
fein Plan diefelbige nicht srfordere. Es it Schade, daß 


in dieſem wohlgerathenen Buch fo viel Druckfehler find, 


als E. 14, die Zahl 36989, anſtatt 3698:0 Pf. St. S. 20; 
Havkios anſtatt Hawkins, 8.39 Courthog anfatt Tour? 
thop. u.a.m. Es koſtet 12 gr. 


Ich warne jedermann in Oder⸗Deutſchland vor der Sub⸗ 
feription auf den angefündigteu neuen diebiſchen Nachdruck 
meiner Erdbefihreibung, unter der suverläßigen Werfiches 


"rung, dag einem jeden Subferibenten.es fogleich bey dem 
- Empfang des Nachdrucks gereuen werde, denſelben durch. 
- deine Subfeription befördere zu haben. Die Zeitungsſchrei⸗ 


er in DbersDeutfchland, machen fich um das Publicum ver« 


dient, wenn fie. diefe Warnung; ausbreiten beifen, wie die u 


Erfahrung ‚beftätiggn wird. 


S.31 verſchiedenes, was die Englaͤnder 1626 und 27 aus / 
Rache gethan, infonderheitden Schaden, welchen fieden . 


% 


m en 


rn Bi Balhinge | 
Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 





geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 


ſchen Büchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Bier und zwanzigſtes Stuͤck. 


Am 10ten Junius 1776. 
Berlin, bey Sande und Spener, 


. let 
Frankfurt und Leipzig. 
ſche Vebenſtunden. Das iſt, Abhand⸗ 
lungen uͤber die alte Geographie, Geſchich⸗ 











— U 


ke und Alterthuͤmer Tordens. Geransgegeben 


von J. B. Scherer, Penſlonaͤr Er. alletchriſtlich⸗ 
ſten Majeſtaͤt beym Collegio der auswaͤrtigen Sa⸗ 
chen in Verſailles. Erſter Theil. 1776 in Octav 
19 Bogen, bey Johann Georg Fleiſcher. Außer 4 la⸗ 
teimſchen Artikeln, die hernach beſonders vorkommen 
werden, lieſet man bier 17 deutſche, von Rara Kitat, 
Chanbelig und Touran, von dem Fluß Amur, und 
von der Barabinifrhen Step, von den weißen Rals 
maken, Son den Fluß Jeniſet und von Rarym, von 
bei Urſprung bes Gebrauchs der Socken, Von der’hels 
Nom Zahl y, von wem Namen Zuge oder Lutſche, 
welchen die Jakuten den Rußen geben, von den Teleu⸗ 


“sen, von Kaſak und Belt, vonder Wahl der Brot 


Far, wor befondern Leichen⸗Ceremonien, don der Ber 
deutung des Worts Tlemetz, von der Flucht der Ca 


naniter nach Afrita, und von der Aufſchrift zum An’. 


denken berfelßen, von der Aufſchrift Si-ngnan- four - 


won tatarifchen Grabmäken,. von“bem Urſpruug in Br 


u \ 


— 


194 J * 
Gunnen, und von ſteinernen Statuͤen auf Grabhuͤgela 
in der Nogayiſchen Step. Ohne davon zu reden, daß 
hier Artikel vorkommen, welche dem Titel bes Buchs 
nicht gemaͤß ſind, ſo will ich ſogleich erinnern, daß ein 
duter Theil dieſer Artikel ſchon gedruckt geweſen fey, noeh 7 
ches aber Herr S eben ſowohl, als den wahren Ver⸗ 
faßer derſelben verſchweiget. Der zehnte Artikel S. 7 8⸗ 
87 was Kaſak ſey und bedente? ſtehet als eine Anmer⸗ 
kung in feiner deutſchen Ueberſetzung der Neſtorſchen 
Jahrbuͤcher der rußiſchen Geſchichte, ©. 1725 114. 
die lauge Anmerkung von den Sibiriſchen Tatarn, S. 
195197 ſtehet eben daſelbſt ©. 214. 215 was S. 1 50 
13 von Trinkgeſchirren aus den Hirnſchaalen der Seins 
„be, geſagt wird, kommt eben daſelbſt &.92.93 ſchon 
vor, und der 15te Artikel. von dem Wort Liemeg, © ' 
- 154: 160 ift auch daſelbſt S. 99⸗101 zu finden. 
wenig aber Herr 3. in ben Meftorfchen Jahrbuͤchern ber 
kaunt hatte, daß er diefe Artikel aus des verftorbenen per 
tersburgiſchen Profeßors Job. Eberh. Sıfcher ung⸗ 
‚drudten Noctibus -petropolitanis, und eben beßelben 
auch ungedrudtem Sibirifchem Lexieo, (von welchen Bis 
chern er Abfchriften hat,) gezogen habe: eben fo wenig 
\ faget er es auch bier. Aus eben diefen Handfehrifr 
ten, find alle übrige deurfche Artikel gezogen: da num 
Elrſchers Handichriften. fehon guten Theile in feiner 
\ gedruckten ſibiriſchen Befchichte gebraucht worden, fo 
ſtehet auch gleich der erfte Artikel von Kara Aitai, in 
Fiſchers Linicitung zu der ſibiriſchen Gefchichte 8.7. f. 
die Anmerkung &. 18 von dem Wort Woloft, in der 
Sıw. Geſch. Th. 1. S. 221. 222. der vierte Artikel 
von dem Fluß Jeniſen, eben dal. S. 388. 389. dem 
fünjte vonXZarym, und Ueſchtaͤk, eben daf. S. 228. 
231.140. u. ſ. w. Wer dieſes liefert, wird hoffen, daß 
Herr . in der Vorrede Urſachen angefuͤhret habe, war ⸗ 
‚um er die ſchon gedruckten Artikel hier wieder abdrucken 
lage? es ii aber- ticht, geſchehen, ja er hat in der 
Vorrede auch dieſes verheelet, daß Profeßor Fiſchor 


un 
» * x 


i 


⸗ 


. . | 
im i . “ 195 
ker Urheber der meeiften in biefem Bande befindlichen 
. Artikel ey. Er fager weiter nichts, als daß er dieſelben 
nad der Zuräckkumit in fein Barerland, unter ſeinen 
geſammleten Nachrichten und Ausarbeitungen gefunden 
Gabe, und fie nicht verloren gehen laflen wolle. Meh⸗ 
rentheils Hat er diefe Artikel von Wort zu Wort aus 
Sitdhye: s Büchern gezogen, bisweilen bat er etwas Durch 
verkchlimmert, (zum Beyſpiel S. ı. ans 
Watt figärliche Bedeutung, geſetzt, figurirte Bedeutung) . 
und manchmal bat er etwas unerhebliches eingeflickt. 
Ben dem lebten eine Probe zu geben, fo ruͤcket er S. 
Bo. 8ı in die Fiſcherſche Abhandlung von dem Wort 
. Buff, ein, wie er denfen und fich verhalten wolle, 
wenn man feine Ueberſetzung der rußiſchen Chroniken, 
nicht verlangen werde? Splche Stellen benehmen ihm 
den Vorwand, daß er zwar den Verfaßer der Artikel 
dieſes Buchs nicht genannt, aber auch ſich ſelbſt nicht 
fuͤr denſelben, ſondern nur für den Herausgeber ausges 
geben habe: denn man erkennet ihn bier deurlich, "und 
“wird alfo zu dem Irthum verleitec, daß alles vorherges 
hende und nachfolgende auch von ihm fey. Er ruͤhmet 
‚ ib. zwar in der Borrede der Freundſchaft des Profeſſors 
Fiſcher, haͤnget auch deßelben 1747 aufgeſetzte latei⸗ 
niſche Erzaͤhlung von ſeinen Muͤhſeligkeiten und Wi⸗ 
derwaͤrtigkeiten, die er auf der Reife in Sibirien ‚auss 
geſtanden, der Vorrede an: aber wie kundankbar und 
unverantwortlich der Gebrauch ſey, den er von deſſelben 
chriften macht, darf ich den Leſern nicht erſt 
ſagen. Ohne mich bey der fehlerhaften Schreibart des 
Seren Scherere, und. bey dem unrichtigen und ſeltſa⸗ 
wen, welches er in die Fiſcherſchen Aufiäße gebracht bat, 
asfzuhalten, weil dazu viel Raum nörhig. wäre, will 
id von den eingeruͤckten lateinifchen Schriften etwas fas 


on S. 107 134 ſtehen catalogi duo codicum. 


ipsorum gracegrum qui in bibliorheca ſy- 

nodali mofcovienfi-aflervantur, und noch ein ange⸗ 

hängter. Casalogus,tertius 8 grabxc. ‚manulccpte. 
— Na \ 


‚ 


* 


2723 zu Moſcau gedruckt worden. Mit dieſen Were 


196 | : | | 
qui In biblischea typographica mofcorienl jüceng; 


welche 1723 Athanaflus Schiada verfertiser bat, und 
zeichniſſen wird einigen gedienet ſeyn, boch hat Herr 


Matthaͤi, Rector der Gymnaſien, melche unter der 


moſcoviſchen Univerfisät ſtehen, ſeit einigen Jahren ans 
gefangen, ung gründlicher und nuͤtzlicher mit ben grie⸗ 


chiſchen Handfehriften der Synodal⸗Bibliothek bekannt 


an machen. G. 203⸗248 hat Herr S. Olavi Hermes 
lini diſquiſitionem de origine Livonorum, wieher 
abdrucken laßen. Da en faſt gar feine litterariſche 
Kentniß beſitzet, wie ich ehedeßen durch Proben gezeks 


get habe, ſo weifi er auch S. 204 von diefem Hermelin 


\ 


weiter nichts, als has wenige zu fagen, uns er auf eine 


ſehlerhafte Weiſe aus Joͤchers gelehrten Lexico gezogen 
hat, Er ſaget von ihm, daß er anfänglich ſchwedo 


. fiber Hũsriographa⸗ oerwefen -fep, da doch ſeibſt bee 


Zitul der Diſhutation ihn hätte. eines. befiern belehe 


ven koͤnnen. Er widerholet die irrige Sage, daß Gew 
mwielin in der Sehlacht bey Pultawa umgeke 


rn, und werſichert, daß en ih durch die Hifl, de am 


tiquo Sueonum jure et imperio in Livoniam, 
de origine Livonorum, befonbers bekannt gemacht 


babe, da doch die erſte Schrift niemals ans Licht getrer 


ven iſt, auch Feine Diſputation, fondern ein Tractot 
feyn ſollte. Bon dem vielen mas Herr Bacmeiſter im 
ten Bande: der mällerfhen Sammlung rußifcher Ges 
ſchichte, und nach bemfelben Herr Gadebuſch in Der 


Abhandlung von livländifchen Geichichrfehreibern,: von 
des Zermelin Geſchichte und Schriften geſaget, weiß. 


ee nichts: alfe ift ihm auch unbekannt, daß die Dil 


fetion de .origine Livonorum zum. erſtenmahl 1693 


und zum zweytenmahl 1717 gedrudt morben, und daß 
Her Badebufch von derfelben geurtheilet „ fie bezeug⸗ 


Kl uß mache, wira Theophanis Prooopovitich,. Wer 


zwar Zemelins große Beleſenheit, er zweifle aber daß | 
ße Veyfall in der Hanptfache finden werde. Den Des 


om 


[2 
+ 197 


der Verfecher bieſes Auſſabes ſey? ſaget Kerr S. nicht, 
—— — aber bat ihn Prof. Fiſcher gemacht, wie 
ih aus dem Latein fchließe,) er weiß auch nicht, daB 
Sehler darin find, z. E. daß bieier berühmte Mann 


ice wie hier ſtehet, 1677 geboren, und 1728 geſtop⸗ 
ben ſey, fondern daß er 16817 bie Welt erblickt, und. 


1736 wieber verlaßen habe, wie aus ben beßern Nach⸗ 
richten zu erfehen, die Herr Staatsrat Muͤller in 
dem fünften Bande feine Sammlung rußiicher Geſchich⸗ 


‚ we, und nach bemfelben der Derausgeber des Procopo⸗ 
ditſchiſchen 


Tractatus de proceſſione ſpiritus ſancti, 


im der vrangeſehzten debens befchreibung bee Erzbiſchofe, 


ert haben. 

Aus der Borrede, iſt weiter nichts zu fernen, als 
daß das rußifche Reich eine unmenfchlidye Größe 
habe, &. XII, Abrigens iſt fie wider mich gerichtet, 
und wir ausgeſuchten Gchimpfs und‘ Sqhmaͤhworten 


dergeſtalt angefüllt, daß man fie als ein Meifterftüct in 


per Zunft zu impfen anſehen kann. Sch habe in 
dem zweyten Jahrgange dieſer Nachrichten zwey Bücher 


angezeiget, die Herr Scheret herausgegeben, nemlich 


Stoͤuers Defhreibung von Kamtſchatka, undYzZeftors 
oben ſchon genannten Jahrbücher der rußifcher Geſchich⸗ 
ze. Wer erſt biefe Anzeigen, und hernach die Vorrede 
des neuen fchererifchen Buchs liefet, wird mich der Ant 
wort überheben, Meine erheblichſten Erinnerungen 
ben dem erften Buch, hat Herr S. nicht beantworten 
innen, und was er im fchimpfenden Ton zu beantwors 

ae ſacht, mißlinge ihn. Ich nenne den Stieller ber 
anbia Stoͤller; denn ob ich gleich fehn wohl weiß, 
daß er fih in Rußland ſelbſt auf die erſte Weiſe ges 
Frieben Habe, und: in feinen daſelbſt gedruckten Schrif⸗ 


“en beſtaͤndig fo genannt worden ſey, alfo auch dem 


Herrn Scherer wegen biefer Schreibart den Vorwurf 
‚nicht wiache, weichen er erdichtet: fo iſt doch ganz gewiß, 


- 


* ee Familie in Deutſchland, und alſo auch fein - 
Bruder, weiher. Dach hr a | 


ji 


\ 


08 Pa oo 
war, fikStäfien genanat hobe. Es —8* feym, 


daß Kraſcheninnikow erft am 1, März 1740-: bie 
Mäcteife aus Kamtſchatka nach Jakuzk angetreten hat: 
‚and ob id) gleich fage, „Kraſcheninnikow mufte zuruͤch 


„kommen, als der 1739 von Jeniſelsk dahin abgeſchickte 
„Stölter in Lamtſchatka eintraf, fo ſchreibe ich doch nicht, 
dag er fo gleich. babe zuruͤckreiſen müßen, wie Heur 
Scherer abermals erdichtet. ‚Er leugnet, daß er Herrn 
Staatsrath Muͤller habe tadein wollen, und es. iſt ie 


der Stelſe feiner Vorrede, welche ich anführe, ganz. um 


leugbar geſchehen, benn fie greift. Herrn Muͤllers Ver⸗ 
theidigung in meinen wöchentlichen Nachrichten, am, 
ieſer Angriff war mir fehr unangenehm, daher fchrieh 


. dd, ar muͤße diefen Gelehrten nicht tadeln und meiftern 
" wollen, von dem er rußliche Sefchichte und Geographie 


lernen könne, Diefes ift nun abermals unwiderſprech⸗ 


lich gewiß, auch Herrn S. nicht ſchimpflich. Es waͤre 


doc) wunderlich, wenn man von einem Gelehrten: dee 
in feinem Fach, mir verdienten Ruhm arbeitet, nicht 
‚lernen, und daß folches geihehen fey, geſtehen wollte 
Die währen Selehrten lernen von einander, fie erlau⸗ 
‚gen auf folche Weiſe den. gröften Theil ihrer Gelehrſam⸗ 
keit, und ich habe auch von Herrn Muͤller wiel gelernet. 


Herr Scherer macht zwar dem Herrn Staatsrath 


Muͤller bey dieſer Gelegenheit. ein Compliment, allein 
es iſt ſehr kaltſinnig, und er ſetzet ihm den verſtorbenen 
Profeßor Sifcher nicht ſowohl an die Seite, als viel⸗ 
mehr entgegen. Here Sıfcher hatte Gelehrſainkeit, und 
fehrieb in gutem Latein, kam aber Herrn Muͤller an 
Wiſſenſchaft nicht gleich. _Er Hat Here übers 54 ; 
Birifche Geſchichte unter ſeinem eignen Namen ans Licht 
geſtellt, (doch ift die Einleitung won ihm ſelbſt,) ſo wie 
nad) feinem Tode Herr I, die Fifherifchen Handſchriſ 
gen unter ſeinem eignen-Namen bruden laͤſt. Von der. 


Schereriſchen Ueberfegung der Neſtorſchen Jahrbücher, 


babe ich. geſagt, daß fie für die gegenwärtige Zeit nuͤgß⸗ 
‚lich fey, man muͤße aber zweifeln ob er den Text völlig " 


[4 





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/ 

299, 
verſtanden und richtig uͤberſchze habe? doch fey die Ueber⸗ 
ſchung von dem ſechſten Bogen an beſſer als in den fünf 
erſten Bogen, weiches man vieleicht den® Herrn Magi⸗ 

ker Breitbopf zu danken habe. Diefes lebte erklaͤret 
Here Scherer für eine Verläumbung, und ich kann auf: 
as firenafte beweifen, daß es Wahrheit if, Und daß 
Die Schererſche Ueberſetzung fehlerhaft ſey, zeiget Herr 


AInſyecter Bacmeiſter, in dem mir eben zu Geſicht kom⸗ 


"wenden erſten und zweyten Stück des vierten Bandes 
feiner rußiſchen Bibliothek, durch verfchledene Proben, 


die nur aus einigen Seiterrgegogen finde. Eben derſelbige 


. Sat auch den won Herrn Scheven verſchwiegenen Quel⸗ 
len feiner Amerkungen zu ber Ueberſetzung des L’Icftoro 

- und Dieflben angroeben. as er megens 
dieſes Zengniſſes der Wahrheit zu erwarten Hase, fa fans. 
ihn meine Erfahrung lehren. Herr 3. giebt zum, Be⸗ 
ſchinß zu verfiehen, daß ein gelehrtee Wann, mit wel⸗ 
chem er auch in Briefwechſel Reber, ihm aus meinen Brier 
fen etwas mitgetheilet habe. Diefer Hochachtungs⸗ 


- wärbige Mann , bat nicht wohl daran gethan, es 


iſt 
aber geſchehen, und nun zu erwarten, ob die falſchen 
Dachrichten sondem Haren Staatsrath Muͤller, welche: 
der erreäßnte Gelehrte von dem Herrn Scherer bekom⸗ 
men hat, dem Publico werden mitgetheilet werben ? In 
dieſem Fall muß ich denſelben ehen fo ſtark äffenttich wi⸗ 
derſprechen, als es ſchon in Briefen geſchehen iſt, uumal 
da ich in denſelben mit vorkomme. Als Zeuge und Retter 
der Wahrheit etwas zu leiden, (wenn es ja ein Leiden 
iſt, vor andern geſchimpft und geſcholten zu werden) 
bin ich allezeit willig geweſen. Jetzt verdienet nur ein 
Umſtand berührt zu werden. Ich ſoll geſchrieben haben/ 
XRS nenne den Herrn General (richtiger, den wirk⸗ 
lichen Geheimenrath) Betzkoy, mit Unrecht Betzky. 


Ei zwar wahr, daß diefer um: Mußtand verdiente‘ 


Man ſich in franzoͤſiſchen Briefen Betzky nennet, aber 

es it auch ganz gewiß, daß er eigentlich Besroy heißer⸗ 

und ordentlicher Weiſe ſich fo ſchreibet 
Herr S. giebet ſpoͤttiſch vor⸗ aa —* alas " ef. 


— 


— 


I 


Wehr klein und ſchwach darſtellet: fo hat er ſich rn 
.. Ion beſtraſt. 


, . 
400 \ \ 
4 


fen, infonderheit bildete 6 mir ein, ber aezlsa⸗ ade 


- hafte große Kenner der nordiſchen Geſchichte zu ſeyn. 


Ich bin ſelbſt beſſer ats fonft jemand uͤberzeugt, daß def 
ſen was ich nicht weiß, unbefchreiblich viel if. Was 


ich von der Geographie, Hiftorie und Statiſtick der 


niord iſchen Reiche, inſonderheit des rußiſchen, weiß, iſt 
in Anſehung deſſen, mas man davon wiſſen kann, ſeht 
wenig, aber mehr als dasjenige, was den meiſten Ge⸗ 


lehtten in den füdlichern. europätfchen Ländern davon be 
kannut iſt. In vielen Fällen kann ich eber fagen, daß 
etwas niche ſey, alb daß und wie es-fey?. Manches aber 


weiß ich mir völliger Gewißheit, umd alsdenn behaupte 


ich es auch derſelben gemäß, wie in dem zweyten Jahr⸗ 
gange dreſer Nachrichten, die Materie von Peter des 


Verordnung wegen der Trohnfolge im rußtfchen | 


ir &. drohet mir G. xu feiner Votrede, wenn 
feruerbin feine Buͤcher anzeigen wuͤrde. Das iſt vergeb⸗ 
lich / denn ich bin nicht furchtſam, wohl aber meiner Sache 


gewiß. Er drohet mir inſonderheit mit der Rache, daß er 


I mieinre —— Fehler auffuchen und anzeigen 
“wolle. Das iſt eben foviel,atseinem Flſch mit denn Waffen 
drohen. Sch Habe oft oͤffentlich, (wie in Dem enter Dtuch 
des jetzigen Jahrgangs diefer Nachrichten,) und unzaͤlige 
mahl in Briefen, am Verbefferung der Schler in mei 


ner Mrobefchreibung gebeten; alfo muß fie mir lieb 


und angenehm feyn. Hr. S: warnet mich, feener ein uns 
glüdiicger Beleuchter feiner Schriften zu ſeyn. Ich Hin es 


noch nicht geweſen, und diesmal wird er ſelbſt geftehen, daß - 


die. Veteuchtung gluͤcklich ſey, weil fie das Ins Licht ſetzet, 
wager mit Dunkelheit unthuͤllet hat, Uebrigens wäre es 
wohl etwas fehr überflüßiges, wem ich meine Wiſſenſchaft 
und meinen perfönlichen Character, gegen Sen. S verthets 
Bigen wollte, die beyde fo vielen Menſchen bekannt find, 
- Beil der Munn, der mein Widerfacher ſeyn will, fich in 
dem angezeigten Buch, und in deffelben Vorrede, als 


Das VDuch koſtet 18er _- 





. \ 


‚Anton geudech Bürbtnge 
Woͤchentliche Rachrichten 
von: neuen Landcharten, 
aeographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und Sachen. 
| Des vierten Jahrgangs | 
'. Künf und. Zwanzigfied Sch, 
— Am. 17ten Innius 2776 
"Berlin, bey gaude und Eipenen. 





- Kopenhagen. 

Dar Reiſebeſchreibungen und andere den 

wurdige Kandfthriften in der Sarmılamg 
Zur Dänischen Gefchichte ans Licht geftellet und 
erldutert, und nun überfeßt Durch Johann gein⸗ 
rich Schlegel, Roͤn. Daͤn. Juſtitzrath, Profeſſor 
und iſtoriograph. 1776 in gr. Oetav, 388 Seiten. 
Here Juſtitzrath Schlegel, Hat verſchiedenet Derfonen, 
‚und und) meinen Wunſch erfüllee, und die Stücke fee 
‚ner nuͤtzlichen Sammlung zur Dänifhen Weſchichte, 
welche in der alten Bandesipeache geichrieben, und ſeibſt 
‚ven jegigen Dänen nicht durchgehends verfländfich find, 


hm die deutſche Sprache überfegt; nemlich des Gefande 


‚ken und Admiral Ove Biedde Beſchreibung dee erften 
‚dänischen Schiffart. nach Oſtindien, von 1618 bis 1628, 


nund Bericht von feinen Unterhandlungen mie dem Kie 


uig von Ceilon, und bemNaiten vor Tanjour; Fond 


(ariſti Befchreibung der Reiſe Königs Chriſtian des - 
‚Dierten um ganz Norwegen bie an die rußiſche Sränge, 


im Jahr 1599; Einnahmen und Ausgaben der Reiche 
Daͤnemark umd Neorivegen im Sahr 16025 K. Chris ‘ 


Lalender von 1607. 1008 unacaı geſchrieben; und 


* 
. f 


= 


"Blau des vierten Anmerkungen welche er in feine Schreibe: 


— 


+ 


—X 


fen, infonderbett hilbere i4 mie ein, ser einjtäe untade 
hafte große Kenner der nordiſchen Geſchichte zu ſeyn. 
Ich bin ſelbſt beſſer als ſonſt jemand uͤberzeugt, daß deſ⸗ 
fen was ich nicht weiß, unbefchreiblich viel il. Was 


ich von der Geographie, Hiſtorie und Statiftid der - 
nvrdiſchen Neiche, inſonderhen des rußiſchen, weiß, iſt 


‚in Anſehung deſſen, was man davon wiſſen fan, ſeht 
wenig, aber mehr als dasjenige, was den meiſten Ge⸗ 
lahtten Imiden füdlichern europätichen Ländern davon be⸗ 
kannt iſt. In vielen Fällen kann ich eher ſagen, daß 
etwas nicht ſey, als daß und mie es-fey? Manches aber 


weiß ich mir völliger Gewißheit, und alsdenn behaupee 


ich es auch derſelben gemäß, wie in dem zweyhten Jabes 
gange dreſer Nachrichten, die Materie von Peter des 


en Verordnung wegen der Trohnfolge im ruiſchen | 


eich. 
Hear S. drohet mirch. xil ſeiner Vorrede, wenn 


| fernerhin feine Buͤcher anzeigen wuͤrde. Das ik vergebr 


lich / benn ich bin nicht furchtſam, wohl aber meiner Sache 


gewiß. Er drohet mir inſonderheit mit der Rache, daß er 


a meiner Erdbeſchreibung Fehler auffuchen und anzeigen 
“wolle. Das iſt eben foviel,atseinem Fiſch mit demn Waſſer 
drohen, Sch Habe oft oͤffentlich, (wie in dem etſten Sräch 
bes jetzigen Jahrgangs diefer Nachrichten) und ujälige 
mahl in Briefen, am Verbeflerung der Fehler in meis 


ner MErdbeſchreibung geberen; alſo muß fle mir lieb 


und angenehm ſeyn. Hr. S. warnet mich, ferner ein uns 
gtüdtiuger Beleuchter ſeiner Schriften zu ſeyn. Sch bin es 


noch nicht geweſen, und diesmal wird er ſelbſt geſtehen, daß 


die. Beeuchtung gluͤcklich ſey, weil ſie das Ins Licht ſetzet, 
was er mit Dunkelheit unthuͤllet hat, Uebrigens wäre es 
wohl etwas ſehr uͤber flͤßiges, wein ich meine Wiſſenſchaft 
und meinen perſoͤnlichen Character, gegen Sen. S verthei⸗ 
digen wollte, die beybe fo vielen Menſchen bekaunt find, 
Weil der Mann, der mein Widerſacher ſeyn will, Rich in 
dem angezeigten Buch, und in deſſelben Vorrede, dis 
klein und ſchwach darſtellet: fo er ſich Pi 
ſchon —— Das ——— 88 _-. 


, 





. Anton Frudelt BüRhinge 
Wochentliche Rarhrichten 
vvon neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgangs 
Funf und. Zwanzigſtes Stück. 
Am. 17ten Sunius 1776 
2 Berlin, Bay San und Gpmer, 





. Aopenhagen - 
F aͤniſche Reiſebeſchreibungen und andere den 
u würdige Kandfthriften in der Sanmiung 
Zur Dänifchen Geſchichte ans Licht geftelfet und 
erldutert, und nun uͤberſegt durch Johann gein⸗ 
rich Schlegel, Roͤn. Daͤn. Juſtitgrath, Profeſſor 
und Siſtoriograph. 1776 In gr. Oetav, 388 Seiten. 
Dert Fuſtitztath Schlegel, Kat verſchiedenet Perſonen, 
„und auch meinen Wunſch erfuͤllet, und die Stüde fer 
ner nuͤtzlichen Sammlung zur Daͤniſchen Geſchichte, 
‚welche in ber alten Landesſprache geſchrieben, und ſeibſt 
den jetzigen Daͤnen nicht durchgehends verſtaͤndlich ſind, 
in die deutſche Sprache uͤberſetzt; nemlich des Geſand⸗ 
ten und Admiral Ove Biedde Beſchreibung dee erſten 
dvaniſchen Schiffart. nach Oſtindien, von 1618 bis 1628, 
vund Bericht von feinen Unterhandlungen mit dem Ko⸗ 
nig van Ceilon, und dem Naiken von Tanjour; Fond 
Cariſti Beſchreibung der Reiſe Koͤnigs Chriſtian des 
bierten um ganz Norwegen bie an die rußiſche Graͤnze, 
Im Jahr 15993 Einnahmen und Ausgaben der Reiche 
Oanemark und Norwegen im Jahr 16025 K. Ehre‘ . 
. an des vierten Anmerkungen welhe er in feine Schreib⸗ 
Calender von 3607,1628 um ara gefhrieben; und . 


. s 


"908 


| ein &xi ehneg Beiefee vom. Jahr 1474, Aber den Be⸗ 
ſuch, welchen 8. Chrifttan I bey dem Kaifer Friderich III 
‚abgelegt. har. Sie gehören wirklich zu den Quellen 


= Kolding 11500 — 61774 — 


nicht weniger erheblicher hiſtoriſcher Nachrichten von 


| verſchiedener Art, können auch zu nuͤtzlicher Veraieis, : 


chung alter.umd neuer Sitten, Gebräuche, Ausgaben ıc. 
angewandt werden. Lim zu zeigen, role ſich die Staats⸗ 


Einnahmen veraͤndert haben, will ich die Einkünfte aus“ - 


einigen Aemtern in den Jahren 1602, wie .fie im dem. 
vierten Abſchnit angegeben worden, mit: den Einkanf⸗ 
ten aus eben, venfelben im Jahr 1769, vergleichen: 
102° ° 1769. 
Amt Kopenhagen 9508 Thaler 21161 Thaler 
— Rothſchild 6774 — 497 — 
“ro Ningfee 4653 — 27099 — 
— Nyborg und nn 
Tranetier 35T — 8349. _ 
— Aogerhuus 14286 — . 453086 — 
island 5198 — 13406 — 
Es fofter diefe Sammlung 8. 


Hert Juſtitzrath Schlegel, Hat neulich auch bag 


wierte Stück des zweyten Bandes feiner denammens 


"Sammlung zur daͤniſchen Befchichte, Muͤnz⸗ 
Pentnig, © konomie und Sprache, geliefert, durch 


iwelches der. zweyte Band voll geworben, über den ein 


Regiſter angehänge iſt. Es befteber aus 4 Artikela. 
Mer erfte, enthält eine Abhandlung über eine feltene 
füberne Schaumunze, welche auf Chrifttan des erfters 
Einzug in Rom, vermuthlich eben daſelbſt 1474 gepräs 


get, oder vielmehr gegoßen worden, und bier in einem 
‚ Kupferftich beygefuͤget if. Herr &. giebet nicht nur 


derfelben eine hinlaͤngliche Erläuterung, fondern auch 
ſelbſt von der Reiſe des Königs nadı Rom, einen ums - 
Rändlichen Bericht, den er aus verfchledenen glaubwuͤr⸗ 
digen Nachrichten zufammen- getragen bat, und weicher 





+ 


203 


Verfährficher als derjenige ME, ben er in der Geſchichte 


des Oldenburgiſchen Stamms Th.r. S. 42 ertheilet 
dat. Der zweyte Artıfih, begreift 3 Urkunden, wel⸗ 
che die zur. Verlobung und Bermälung K. Chriftian IE 
mit Elifaberh von Deftreich und Burgund, 1514 abges 
fertigte Sefandtichaft, betreffen, Die Wermälung ges 
ſchah in dem genannten Jahr durch Vollmacht, und 
tm folgenden Jahr ward eine nene Sefandfchaft zur 

der Semalin, nach den Niederlanden geichts 
det. Die Einleitung zu den Urkunden ift gelehrt und 
nößlich, und die Urkunden zeigen ben damaligen Zu⸗ 
fand einiger Höfe, auch unterihiedene merkwuͤrdige 
Sitten und Gebräuche, Der dritte Artikel, begreift 
eine Nachricht von der reichen Berlaßenfchaft der vers 
witweten Königin von Dänemarf Sophia, gebornen 
Drinzefin von Mecklenburg, aus Archiv⸗Urkunden. 
Sie betrug die unerwarter große Summe von 2,825, 
295 Rtehlr. ohne die foftbaren nicht mit in die Thei⸗ 
king gefommenen Kleider und Abrigen Sachen zu rech⸗ 
nen, Diefer Artikel kann zu mancher näßlichen An⸗ 
merkung über die Pracht gegen Das Ende des 16ten und 
hm Anfang des 17ten Jahrhunderts, Anlaß geben. 


Der vierte Artifel, redet von dem Islaͤnder John 


Dlafſon, welcher 1622525 nah Indien gereifet iſt. 
Dieſes angenehme Sthck, koſtet 1,00. 


Teoner rerum naturalium quas in itinere orlentall'.. 


depingi curavit Perrus Forfkol, Prof, Havn. Poſt 
manem audtoris nd veeis mandatum zeri ineifar 

idie Carften Niehuhr, Kopenhagen 1770 in ar. 4, 
‚wen Bogen Verzeihniß, und 43 Kupfertafeln. Das’ 


iſt mm der Heft der Forſkolſchen Ueberbleibſel. Es 


werden diefe Abbildungen verichiedener Pflanzen und: 
Thiere, den Kennern der Naturgeſchichte gewiß anger‘ 
nehm ſeyn, und diefe werden and dem Herrn Haupt⸗ 
mann LZiebubt danken, daß er fi des zwar wents 


J 


gen aber ucchluichen, weiches ren Neiſegejaͤhtre Hintere‘ · 


⸗ 


Ken, fotrenlich angenommen, ' und’ Jeo der Weit "ie 
ten deßelben Namen mitgetheilet. hat. Das Wet fu 
ker 4 Thaler. 

Berlin. 


‚In Deriage | der Buchhandlung der Realſchute- iq 
“u die göttliche Ordnung in den Verändes 
zungen des ——8 Geſchlechto aus der Bes. 
burt, dem Tode und Der Sortpflansung Defielbent 
erwiefen, von Jah. Poter Suͤßmilch. 

Theil, vierte verbeßerte Ausgabe, genau durchs 


| geſehen und naͤher berichtiget, von Cheiftian as 


. ⸗ 


cob Baumann, Prediger zu Lebus, 1775. Drit⸗ 
ter Theil, welcher Anmerkungen und Zufäge zu 


den beyden exften Teilen, nebft einer Abhaude 


: Kung von Witwen = Verpflegungs : Befellfchaften, “ 


enthält, von C. J. Baumann, 1776, Um dem 


. Qmepten Theil, iſt weiter nichts zu ſagen als daß ep 


wie gleicher Sorgfalt wie der erſte ahgedruckt worden. 


Deſto mehr aber ift non dem dritten gang neuen Theil 
melden, ber mit dem Regiſter uͤber alle 3 Theile, - 
736 Seiten ſtark if, ahne 68 Selten Tabellen, und 


16 Seiten Vorrede. Man bat ihn gan, dem Fleiß 


und ber. Öefchichlichkeit des Herrn Predigers Baumann 
zu banken: deun bie Zuſatze welche Suͤßmilch zu dem 
2ſten Rap. feines Buchs hinterlaßen hat, nd, hier 


©. 6371666 fichen, machen nicht viel aus. Heer} 
gehet has ſüßmilchiſche Werk: von. Anfang au durch, 
wacht Anmerkungen und Zufäse zu demſelben. Bald 
lLeſtaͤtiget er die ſuͤßmilchiſchen Bemerkungen und Schluͤſ⸗ 
fe, bald beſtimmt er dieſelben genauer, und ſchraͤnket 


‚fe ein. Hin und wieder bringet er ganz neue Ars, 


werkungen an, welche inſonderheit wit. dem zwanzig⸗ 
- Ken Kapitel anfangen. . Bey dem zwey und zwamzige 





\ 


en Sapitel, welches von. der Ordnung des Sterbenden 
ach dem Alter handelt, hat er die Mängel ber: bisher, . 


Larüber vorhandenen Tabellen, und die noch auszufuͤl⸗ 
lenden Luͤden, aber. auch noch “me. Arten Be 


nn 


205 


Sen Sehen beeſeben gareiget, und den Unterſchied 
der Wethode des Salley und Devarcleur, oder der 
woahrſcheinlichen und mitlern Dauer des menſchlichen 
Eebhens, deutlicher aus einander geſetzt. Das erſte Ka⸗ 
vitel vermehret er durch Verzeichniße theils ſolcher Buͤ⸗ 
der und Schriften welche Liſten getaufter, getraueter 
„sub ver ſtorbener Perſonen, enthalten, und den Ges 
" Beau derfelben zeigen, theils folcher, welche die Bevoͤl⸗ 
terung als einen Gegenſtand der Staatsklugheit bes 
trachten, und die Mittel und Hinderniße derſelben ans 
geben, theils folcher , weldge den Zuftand der Meiölkes 
zung in verfchiedenen Ländern, und zu verfchiedenen Zeis 
‚ ten, anterfuchen. Am gröften iſt der Zufas den er zu 
dem 23ſten Kap. von den Witwen⸗VerpflegungsGeſel⸗ 
fehaften, gemacht hat, denn er erftreekt ſich von S. 432 
dis Has, uud beftätiget-unter andern das Urtheil, eb 
des Herr Kritter von der Ealenbergifchen und Bre⸗ 
miſchen Geſellſchaft gefaͤllet hat, in deren Einrichtung: 
beyde viel Nachtheiliges gefunden zu haben behaupten. 
Herr 3. glaubet, daß die calenbergifche ſchwehrlich fo 
Lange beſtehen werde, bis der Beytrag von einem Iimplo 
auf 8 Pf. ſteiget, wofern ‚nicht bald eine gruͤndlichere 
Einrichtung auf die künftige Zeit getroffen werde, Bon 
Trauer ⸗ und Todten⸗ Caßen Hat er S. 606619 auch 
einen Zuſatz geliefert. 

Es iſt unläugbar, daß das näßliche und wichtige füßs 
wilchiſche Buch, tur Herrn Baumanns geſchickte 
Bemähnng noch nuͤtzlicher und ichliger geroorden ſey, 
wenn gleich nicht alle neue Saͤtze welche er’ behauptet, 

richtig befunden werken follten. Zweyerley aber wir 
de ſehr angenehm ſeyn. Erſtlich wenn bieVerbefferum ⸗ 
gen und Zufäge in dem ſuͤßmilchſchen Buch an den ger 
Drten angebracht wären, da man jetzt den 

" beitten Theil beſund neben den: beyden erſten Thei⸗ 
ken legen muß, um die Zuſaͤtze und Verbeſſerungen zus 
bemerken. Jene Einrihtung wärde den Käufern der. 
geuen Auflage. lich, gemeſen ſeyn, uud die Veſcher der er⸗ 


. 26 n | 
fen Auflagen, hätten ſich zu dem jetzigen driteen Sei 


— 


durch Subfeription melden koͤnnen. Zweytens, wenn 
Herr 3. die ſuͤßmilchiſchen Tabellen haͤtte bis auf die 
jegige Zeit fortfeßen können, inſonderheit von den K⸗ 
nigl. Preußifchen Laͤudern. Er bätte zu diefem Ende 


ſeibſt noch mehr gedrucktes nugen koͤnnen, als er wirk⸗ 


lich gethan har. 3. E. er bat keinen Gebrauch von 


den Verzeichnißen getaufter, geſtorbener und getraueter 
Perſonen bey den auslaͤndiſchen Gemeinen in Ruß⸗ 


land, welche in meinen gelehrten Abhandlungen und 
Nachrichten aus und von Rußland St. 1. und’in mei⸗ 
ner Geſchichte der evangeliſchen Gemeinen im rußiſchen 
Red), ftehen, gemacht; er hat jüch der ſummariſcher 
Tabelle über alle 1769 in den Königlich: Daniſchen Staa⸗ 


‚ ten in Europa gezaͤhlte Perſonen männlichen und weib⸗ 


lichen Geſchlechts, welche der achte Thetl meines Maga⸗ 


ins enehält, nicht hediener: inſonderheit hat er auch 


die Befchreibung meiner Reiſe von Berlin nach Rekahn, 


zur Fortſetzung, Ergänzung und Verbeſſerung des ſuͤß⸗ 


milchiſchen Werks nicht angewendet, welches aber ver⸗ 


muthlich daher ruͤhret, weil er mit ſeiner Arbeit ſchon / 


fertig war, als. dieſes Buch an das Licht trat, Sch 
will nur eine Heine Probe von demjenigen geben, was 
näher beftimmt werden kann. S. 54 und 57 ſtehet, 


daß in Oſt Preupen dag Verhältniß der Sterbenden zu 
den Lebenden wie ı zu 37 bis 38 fey: allein 1775 war 


es wie J zu 29, und in diefem Fahr Übertrafen die ge 
bornen, die geftorbenen um 4370, S. S6 und 57 


mieynet Here DB. es fen das gewoͤnlichſte Maas der 


Sterblichkeit in Pommern, 1 von 37 bis 38, in dee 
Ehurmarf, I von 35, in der Neumark ı von 37: ala 


| Fi 1775 war es in Pommern ı von 308, in der 


hurmark ift es in der meueften Zeie geivefen, 1 von 
30, in der Neumark ı von 34, in der ganım Mark 
1 von 325. In dem Herzogthum Magdeburg, fol 
bie Sterblichkeit größer feyn, 1775 aber war fie 1 
von 30, und in Malberftadt und Hohnſtein 5 vom 


207. 


414. 3a ©. 139 merke id an, daß 1775. in Ofb 
Preußen die Getauften zu den Lebenden fich verbal 
wie ı faft zu 22. Zu ©. 141 f. daß 
775 fi die Geſtorbenen in allen Königlichen Lau⸗ 
den zu den Lebenden wie 1 zu 30, die Getauften zu 
den Lebenden twie ı faft zu 24, und die Heirathenden 
ya der Zahl aller Menſchen, wie ı zu 55 verhalten has 
ben, In der Chutmark, muß man die Geftorbenen 
deeißflg mahl, niche fünf und dreißig mahl, nehmen, 
um die Kebenden berauszubringen. Bon ber Bermebs 
rung der Menſchen, könnte zu &. 157 mand)es erhebs 
he und angenehme binzugeieht werden. 3. E. 1709 
wurden in den bamaligen gefammiten Königl. preußiſchen 
Staaten 58164 Meufchen mebr geboren als farben. 
3775 hat Schleſien 2103,9 Menichen mehr gehabt «is _ 

- 3756, ungeachtet des in der Zwiſchenzeit dar inn geſuͤhr⸗ 
ten ſchweren und langen Krieges. u. ſ. w. Der zweyte 
Theil koſtet 1 Thir.8 Gr. der dritte 1 Tr. 16 Gr. 
Lifte des aflrenomes cannus, actuellement vivanı, 
par ordre alphabetique des lieux de leur demeure. 
rece&d& de reflexions d’un ufage plus ‚ & füi- 
“vie de quelques ſupplemens au Recueil pour aftrana- 
times, Par l’auteur de ce recueil, 1776 in gr. Octau, 
3 Bogen. Zu finden bey dem Berfaßer, und in dem 
Hande und Spenerfhen Buchladen. Herr Profeßor 
Bernoulli hatte große Luft, diefe jeine Schrift eine To- 
pographie aftromomique zu nennen, er that es aber 
nicht, weil er fürchtete, dieſer Titul würde für viele ep 
was rärhfelhaft feyn. Das Vetrzeichniß der Aſtrono⸗ 
men welches er liefert, wird nicht nur denen welche 
Er genannt hat, lieb fegn, fondern iſt anch ein nüge 
.lider Beytrag zu der Geſchichte der Aftronomie, 
Vermöge deßelbeu wird dieſe Wiſſenſchaft ſehr ſtark 
Bearbeitet, denn ich babe in dieſem Verzeichniß uͤbet 


; 


600 Aſtronomen gezaͤhlet, die nach demſelben jetzt zu⸗ 


gleich leben. Man miuß aber merken, daß fie nicht 
alle eigentliche Selehrre find, (überhaupt macht dee 
Herr Verfaßer 14 Klaßen der Aftronsmen:) es man 


[4 


— 


— 7 
* * 
’ “ 
ꝛes ——— 


ſich auch ſonſt wehl · pin und wileder ein Fehler eins 
gefchlichen haben, wenigſtens iſt mir der Aſtronom 
Soroͤe zu Kopenhagen, zweifelhaft, und es fehetuer, Daß ' 
das wegen feiner Ritter Akademie beruͤhmte Staͤdtchen 
auf Seeland, zu einem Wann geworben ſey. ©. 18 
- „macht Herr 3. Hofnung zu zwey litterariſch⸗ oftronde 


miſchen Werfen, von denen man wegen feiner aus⸗ 


\ 


N 


:gebreiteten Kenntniß viel erwarten kann, zu welchen 
“ ‚ihm auch die Beyträge, um weiche er bitter, zu wane 
fon ſind. Dieſe Schrift koſtet 4 Gr. | 
Preßburg und Peft. 
Unter Angabe dieſer Derter, ‚hat der Buchhaͤnbler 
Rurzboͤck zu Wien, tm jebigen Jahr meinen Unter⸗ 
richt in der UNaturgeſchichte, von der erften Aus⸗ 
‚gabe nachgedruckt, und den Tau mit biefen Worten 
„vermehrt: erläutert durch 39 Kupfer, und zum © 
Wergnuͤgen der Rinder herausgegeben. Dieſe 
Kupferftiche find feine andere, als diejenigen, - welche ſich 
‚in dem zu Nürnberg aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt 
in drey Theilen gedrucktem Handbuch der Tiaturges 
ſchichte, befinden. : Da nun diefe auf halben Bogen 
ter Länge nach abgedruckt find, fo har ber Nachbruder 
"meines Buchs auch diefes in demfelben Format auf 10 
‚Bogen geliefert, und dazu Schreibpapier genommen. 
.. Er verkauft das Eremplar für ı Thaler 8 Gr. ind mit 
illuminirten Kupfern für 4 Thaler. Ich kann neman⸗ 
den rathen, dieſen unrechtmaßigen Nachdruck zu kau⸗ 
- fen, denn eines Theils iſt vor einem viertel Jahr in 
dem rechtmäßigen Verlage eine neue beträchtlic) - vers 
mehrte Auflage des "Buchs erfhierten, und andern , 
Theils gehören und paffen die Kupferftiche nicht zu dem 
Buch. Sie betreffen nur einen Heinen Theil der dar⸗ 
inn genannten und befchriebenen Thiere, und Bilden 
hingegen andere ab, die in meinen Plan nicht gehoͤrten, 
und. deben ich alfo feine Erwähnung gethan habe 
“ Vielleicht veranftaftet die rechtinäßige Verlegerin meines 
Buche, eigene Kupferftiche zu demfelben, - | 
REESEZEREEEEN Fi - | 


N 


I Anton Geber Bühne 
Wöoöchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
 seographihen, flatiftifchen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Zahrgangs 


. Sechs und zwanzig ſtes Stüd, 
Am 24ſten Junius 1776. 








Berlin, bey Saude und Spener. 





Gerr Profeßor Bernoulli, deßen Lifte des aſtro 
nomes connus, aftuellement vivans, in dem 
vorhergehenden Stuͤck diefer Nachrichten angezeiget wor⸗ 
den, dat mich in Ruͤckſicht auf diefe Anzeige, mit folgen 
. dem Driefe beehret. | “ 

„&w. — haben wohl Recht, daß ſich in diefes Wer, 
„zeihnig bin und wieder Fehler eingefchlichen haben 
‚„indgen: ich kann auch nicht fagen, daß ich Diejelben 
„sen dieſer geringen Schrift ‚mit Anflerker Sorgfalt 
ga vermeiden sefucht hätte. Em. — wären wegen 

ihres Briefmechfels,mit Männern bie entweder ſelbſt 

Aſtronomen, ober doch mit dergleichen bekannt find, 
am beften im Stande, mir zu einer größern Richtigkeit 


ud Vollftändigfeit, wie auch zu den in der Vorrede 


„begehrten Nachrichten, zu helfen, und ich nehme mir 
: „die Freyheit fie ergebenft darum zu erjuchen. Was 


„den Aſtronomen Soroͤe anbetrift, fe geftehe ich, daß 


„ir jelbft in Auſehung deßelben ein Zweifel eingefal⸗ 


ssien fen, weil mir wohl bekannt war, daß dieſen Namen 


„eine Stadt in Dänemark führe. Meinen Gewaͤhrs 


- „mann kaun ich wicht mehr — denn ich habe mit 


⸗ 


Br; . 


m 


210 


DEE 


„felten die Sqriften angemerkt, and weiden ich ae 


„diefe Namen gezogen. Bey fehr bekannten Aſtro⸗ 


nomen, waͤre es eine überflüßige Mühe -gewefen, und : 


„von den weniger befannten,'hofte.äch erft durch diefes 
Verzeichniß nähere Umſtande zu erfahren. Unterdeß 
„fen glaube ich, den Sorde in ben Philofophical-Trans- 
‘ „actions gefunden zu haben. Mit dem bey Kopenhagen 
„genannten Karup, koͤnnte es eine gleiche Bewandniß 
„haben, wie mit dem Soroͤe, denn Karup iſt 
„der Name eines Kirchdorfs im Suft Aarhuus. 
„weil Em. — bey dieſem Aſtronomen feinen Be: 
F „geäußert haben, fo iſt er ihnen vielleicht bekannt: und ' 
„warum follte nicht auch Soroͤe ein Mann ſeyn Min 
„nen, ba viele Perfonen einerley Namen Mit Dertern 
„Haben? Erlauben Sie, daß ich mich bey diefer Gele⸗ 
„are erkundigen darf, ob Ihnen von folgenden 
„Aftronomen etwas, und tnfonderheit dieſes, ob Fe 
gnoch leben, bekannt fey? Sie follen, dem jändftefi 
„Herrn Caßini zufolge, 1761 den Durchgang der Vet 
„nus an den bey ihren Namen angeführten Dertern ber 
„obachtet haben: weil ich aber, feine fpätere Nachrichten 
„von ihnen gefunden, fo habe ichs nicht gewagt, fie in 
„mein Berzeichniß zu bringen. ‘ 
Bourdeaux. Desmarete, Paris, Belleri und mer⸗ 
Calmar. Vyckſtroͤm. ville. 
Chalons. Leſtres. G. Petersburg. Kraſilni⸗ 


DD en 
u —— _ er 


Dilfingen. Zaufer. kow u. Kurganow. 


—— Kratz. Tornea. Lagerborn. 
Laubach. Schottl. Wetzlar Bar. Ehrmann. 

Liffabon. Ciera. Wien. Ayfogorety. 

Madrit. Rieger.g 
Daß Herr Bugge, welcher zu Droptheim eben’ 
„dieſen Durchgang beobachtet hat, noch lebe, und eine 
„zeitlan na fehr mit geographifch » aftronomifchen Dingen 
„befchäftiger geweſen ſey: habe ich erft vor wenigen Tas 
„gen aus dem zu meinem wahren Vergnügen herauss 
„getommenen Anhang zu ben Wiener Ephemeriben für 


® ‘ 
X PER 


—3 


a11 


was Jahr 1776, erfahren, ſo wie ich auch in demſelben 
„wohl ein Dutzend mir noch nicht bekannt geweſener 
„Afronomen gefunden Habe. Zum Beſchluß crſuche 
wich fie, in ihrem Blatt anzuzeigen, daß ich in meinem 
„Recueil pour les Aftronomes,.. mit Fleiß und Sorg⸗ 
„falt alle mir vorgefommene Beobachtungen, welche 
a richtigen Beſtimmung der geographiichen Länge 
„und Breite dienen, angemerkt babe, fo daß mein Re- 
mcseil nicht bloß für die Aftronomen brauchbar if.“ 
Den Herrn Profeßor Bernoylli, macht nicht nur 
fein vortreflicher Kopf, und feine große Selehrfamteit, 
fondern aud) fein Herz, zu einem fehr ſchaͤtzbaren Mann,, 
sand alfo wuͤnſche ich Ihm alle diejenigen Nachrichten, 
welche Er in dem obigen Brief, und in der Vorrede zus 
feiner Lifte verlangt, ich werde mich auch gern diefer; 
wegen felbft bemühen. Wegen des dänifchen Aftronos 
men Sorde,. fann ich weiter nichts fagen, als was ich 
fchon davon gefagt habe, nemlich daß er mir zweifels 
haft fen. “Doch geſtehe ich, daß die bloße Uebereinſtim⸗ 
mung diefes Namens mit dem Namen einer Stadt, 
denfelben nicht zweifelhaft mache. Denn es giebt in 
Dänemark, eben fo wie in andern Ländern, ‘Perfonen, 
die eben fo wie gewiße Derter heißen, und den oben ats 
geführten Namen Karup, führet wirklich ein fo ges 
nannter Sevollmächtigter-in der dänifchen und norwe⸗ 
siihen Kammerkanzley zu Kopenhagen, welcher viel 
leicht in des Herrn Bernoulli Lifte gemeynet ift. Herr 
Bugge ben er nennet, ift vermuthlich den Ober : Lands 
meßer und Lands Inſpector Herr Thomas Bugge, bey 
bem Landmeßungs⸗Comtoir zu Kopenhagen, Sein ers 
wähntes Recueil, ifi allerdings, fo wie die Aftronomie, ' 
aud für Die Geographie erheblich, und ich werbe diefes 
ruhmwuͤrdigen Werks auch indiefen wöchentlichen Nach⸗ 
richten zu gedenken Gelegenheit haben. Zn 
| Berlin und Sale. . 
Unter Nennung biefer Derter, it amı. Sun. auf eis 
nem Quartblatt eine Anzeige erfchienen, bie eine Zeis 
sung ang Der alten we anfündigeg, welche am X 


J 


er re == BE . en 
 Detober d. J. zum erſten hahl auegegeben werben, init 


2 x “ 


bekannt machen: alfo folfen biefe Zeitungen, erhebliche 
derſchiedenen Orten bes Erbbodens zugetragen haben, 


54 
= 


4 


wöchentlich aus 4 Stuͤcken, jedes von einem halben Bo⸗ 
gen, beftehen, auch mit den noͤthigen Landcharten vers 
ſehen ſeyn fol. So wie unfere gewoͤnliche Zeitungen. 
gleichzeitige Begebenheiten aus allen Theilen der Erde 


Begebenheiten die ſich vor Alters zu gleicher Zeit am, 


erzählen: Boch micht, wie die Zeitungen von der neuen 
Seit, wahres und falfches durch einander, ſoͤndern lau⸗ 
ter wahres, lauter gewißes, daher auch der fabelhafte ' 
Zeitraum (ber Voͤlker) Äbergangen werben foll- Mar 
ſoll alſo ans diefes Zeitung z. B. erfehen koͤnnen, was 
fich im Jahr der Welt 3500 zu Babylon und Jeruſa⸗ 
lem, zu Memphis und Athen, zu Rom und Carthago, 
u. ſ. w. zu gleicher Zeit zugetragen hat; ja man ſoll 
von den Urſachen und Folgen, und von der Erheblich⸗ 
feit der erzählten Begebenheiten, unterrichtet werden. 





Dieſe Unternehmung ift wichtig, aber faft zu fehmehr. 


Denn wenn gleich die Meynung nicht ift, daß man des 
gebenheiten erzählen wolle, bie ſich entweder an einem 
und eben demſelben Tage, ober in einerley Woche, oder 
in einerley Monat, in verfchiebenen Gegenden des Erd⸗ 
bodens zugetragen haben, ſondern daß man zufrieden 
wolle, wenn die angefuͤhrten Begebenheiten den 
Jahren nach zuſammen treffen: ſo wird man doch we⸗ 


nige —— und wichtige Begebenheiten der alten 


Zeit, die ſich in einem und eben demſelben Jahr zuge⸗ 
tragen haben, finden. Es kann das Jahr 3500, wel⸗ 
ches in der Roachricht genennet worden, zur Probe die⸗ 
men. Geſetzt der Here Verfaßer ber Nachricht hat Pe 
tavii Zeitrechnung angenommen, jo mögte ich mohl wifs 
fen; ob er etwas wiſſenswuͤrdiges angeben koͤnne, das fich 
ı indem Jahr der Welt 3500 zu Babylon und Jeruſalern, 
zu Memphis und Athen, zu Nom und Carthago, und 
noch an mehreren Orten des Erdbodens zusetragen? 
Den ſey wie ihm wolle, fo ift die Anzeige geſchirkt ab⸗ 


vefaßet/ und We Oder, wence fd vermbge derfel⸗ 


/ 


13 


ben, yar Ausarbeitung biefer Zeitung verbunden haben, 
werben etwas gerneinnäßiges und preierodediges | feiften, 
wenn fie ihre Zuſage erfüllen. Es fol dieſe Zeitung 
in 3 Sprachen, nemlich in deutſcher, franzöiifcher und 
lateiniſcher, im jeder beſonders geliefert werd werden, und auf . 

x Bas Vierteljahr in jeder Sprache, werden zu Berlin 
bey em Kaufmann auf dem Mühlendam Herrn Las 
be, 18 Gr. Vorſchuß bezahlt, Answaͤrtige aber wen⸗ 
den ſich an die Poſtaͤmter ihrer Oerter, und zahlen den⸗ 

— Yeben für ein Viertel Jahr ı Thlr. 6 Sr. und die Poſt⸗ 

Imter verfchreiben bie Eremplaria von bem hiefigen 

Sin. Hof⸗Poſt⸗Amt. 
uedlinburs. > 


3.3. Strotbhe, des Fürftl. nm. zu Quedlinburg 
Becters, Beʒeugung der Warheit von der öffent- 
lichen Unterſuchung des Philantropinum zu D- fs 
ran 13, 14 und 15 May. 1776 in Oectav, 280 
gen. Die Liebe zu der Wahrheit, hat den‘ gelefirten 
und geſchickten Schulmann , und Vorficher einer vors _ 
zuͤglichen Schule, gedrungen, dasjenige was er ſelbſt 
umittelbar erfahren hat, in dieſen Blaͤttern au frich⸗ 
ig, freymuthig und urtheilend zu erzählen. Dieſer 
dem Philantrepino fehr vortheilhafte Bericht, ftimmet 
mit denjenigen überein, welchen ich ans. dem Runde 
eines hiefigen beruͤhmten Gelehrten und hochgeſchaͤtzten 
Collegen, im 22ſten Stuͤck dieſer Nachrichten geliefert 
habe, er ift aber umftänblicher, ausführlicher, uud 
durchgehends mit klugen und beyfallswuͤrdigen Urthei⸗ 
(en verbunden, fo daß er recht viel Leſer verdienet. Zum 
neberſtuß berufet ſich der Herr Rertor, deßen Zeugniß 
mir wichtig iſt, auch auf ſeinen berühmten Vor weſer 
im Ame, den jetzigen Oberprediger Herrn Rambach, 
nnelcher mie bey der Unterſuchung gegenwaͤrtig geweſen 
if, und mit ihm in dieſem Zeugniß volltommen übers. 
Er haͤtte noch mehrere zuverlaͤßige Leugen 


Fännen, unbes ſtadet wohl nicht ber ſgeringſte 
| —* mehr hat ’ daß das arena in ta 


+ 


17 Gr i 0 
Zeit wehr geleitet Gase, ie jemals eine‘ andere Senke, E 
und daß es eine aller Unterſtuͤtzung wuͤrdige Anfalt ſey. 

Der gelehrte Herr Rector Stroty, hat in. diefesm 
Jahr auch eine: wohlgerathene und empfehlungewerthe 
chreſtomathiam graeeam für die Jugend herausgege⸗ 
ben, von welcher aber in dieſer Zeitung nice. geredet 
„ werden kann. ER; 

, Weimar, Ä 
Antolegia poetica italiana, di Criftiano Giuföp- 

pe Iagemann, — Tomo J. 1776, in Octav 1 Alph. 
12 Bogen. - Die gute Wahl ber Gedichte,welche Here, - 
Hof Bibliothekar Jagemann zu Weimar, getroffen. 
. hat, überlaße ich andern zu preifen, und bemerfe nur, 
daß Er auch das Leben der geöften italienifehen Dichter, 
aus welchen dieſe Blumenleſe gezogen iſt, beſchriebem 


| und nicht nur den Character, fondern auch die beſten 


Ausgaben ihrer Werke, angegeben habe... Alfo Findet 
‚man hier Nachrichten. von Dante, Petrarca, Pulci, 
Bojardo, Sannazaro, Ariofto, Folengo und 
Taſſo, und diefe Dichter find es auch, deren unfterbs 
liche Gedichte.er entiveder ganz, oder ſtuͤckweiſe wittheis 

ie Es ift zu. wuͤnſchen, daß der Herr Hofbibliothes 

für feine große. Stärfe in ber italienifchen. Sprache, . 
man mag auf Ueberſetzungen in diefelbige ober aus ders. 
ſelben fehen, und feine ftarfe Kenntniß der italienifchen, 
Litteratur, zu Deutſchlands Nutzen noch auf verichies 
dene andere weiſe anzuwenden Gelegenheit bekommen 
möge, Einer meiner unmasgeblichen Vorſchlaͤgel wuͤr⸗ 
de ſeyn, daß er Baretti italian library, aus der en⸗ 
gliſchen Sprache in die deutſche überfehte ,- verbeßerte 
und vermehrte. Dieſer erfte Theil feines nuͤtzlichen 

Werks, welches Hoffmann zu Weimar ver het, ko⸗ 


ſtet ı Thlr. 8 Gr. 
| Greifewalde.. 

Don Carlos und Alerei, Auines und Zudinge 
ham, ein Verfuch in verglichenen Lebenobeſchrei⸗ 
bungen von E. Toze. 1776, 1 Alph. 2 Bogen in 
klein Octav, bey 42. Kö. Ein fehr wohlgerarhener 


L 


x 


/ \ 


215 


Wertach, nach plutarchiſcher Art, der den Wunſch erre⸗ 
geet, daß der Herr Verfaßer fortfahren möge, mit der 


m eigenen Gefchictlichfeit auf eine änliche Beife zu ars _ 


beiten. Bey dem Leben des Zarewitſch Alexei, iſt wenig 
in erinnern. S. 50. f. fönnte och angemerkt werden, 
—* erſte Lehrer deßelben, den er vor dem Baron 
von Huyſſen, alſo vor 1703 gehabt, und der auch ein 
Destiger geweſen, als ein Darm von fchlechter Auffuͤh⸗ 
rung mtlaßen worben: daß man biefen Umſtand eben 
fowehl als Die gut abgefaßere Anmeifung, wie der Zare⸗ 
witſch anterrichtet werden folle, in der Relation von 
dem gegenwärtigen Zuftande des mofowitifchen 

- Hechs, Frankfurt 1706 in Octav, ©. 108.f. finde: 
daß der Zar ‘Peter biefen feinen Sohn auch auf feinen 
Reifen in Rußland, mit fih genommen habe, als 17072 
nah Archaugel/ u. ſ. w. (MagizinTh.4. ©. 511. Th. 
20. G. 318. f.) daß Baron Huyſſen zwar 1705 nach 
Deutſchland geſchickt worden, aber von 1708 an wies 
der Informator und Gefaͤhrte des Zarewitſch geweſen 
33 auch deßelben Vermaͤlung mit der Braunſchweigi⸗ 
ſchen Prinzeßin Charlotte Chriſtine Sophie, dem Zar 

vorgeſchlagen, und zu Wolfenbüttel angetragen habe: 


Magazin Th. 10. S. 318 f.) daß Zar Peter l dieſem 


ſeinen Sohn nicht zuweilen, ſondern nur einmal die 
Regierung bes Reichs aufgetragen babe: (Magazin Th. 
A4.S. 203.) daf an dem Mißvergnuͤgen In der Che des 
Zarewitſch, auch die Gemalin, und wie fehr wahrjchein: 
lich iſt, durch Veranlaßung ber Prinzeßin von Off 
Friesland Juliane Lonife, Schuld geweſen fey: daß der 
an weichen fie ihm geboren, nicht etliche Jahre 
nah 1715, (welches fein Geburtsjahr war,) fondern 


er 1727, unter dem Namen ‘Peters des zweyten, den 
Trohn beſtiegen 


habe. Das Buch koſtet 16 Gr. 
Goͤttingen. 

Ueuer Briefwechſel —— — und politiſchen 
Inhalts, Heft Jund H. acht Bogen. in gr. Octav, 1776 
im Verlage der Vandenhoekſchen Buchhandlung. Kerr 
Prof. Schlozer, ſetzet den im win gemachten 


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—— — EEE. SEHEN Ne > Pay "rd _ 0) ._ 


‘216 


Befub,. —E— jnerfüßne pm man reche 
aus. Er liefert Briefe voh hiſtoriſchem und politiſchern 
Inhalt, Nachrichten aus Büchern, meiſt ur Ä 
und andere noch nicht gedruckte. Mit dem 

verbindet er neues und altes. Vier Hefte, jedes —** 
Bogen, ſollen ein Bändchen ausmachen, ein allgensseis: 
nes Titulblatt und ein Negifter befommen. Ju dem 
testen, ſollen erſt die Bücher genannt werben, aus wel⸗ 
chen er etrons ‚genommen bat. Ein jedes Heft kofter 
fr. In dem gegenwärtigen, findet man allerhand nüßs 
liche Dinge. Einige mahle begegnet er mir, una bey 
diefen Artikeln will id) etwas anmerfen. Was S. 8,4 
von der Bevblkerung Klein⸗Rußlands fteber, tft aus Mass 
- dan Nachrichten von dieſein Lande. genommen, welche 
ſchon in gten Theil meines Magazins uͤberſetzt ſtehen Das 
Verzeichniß von der Koͤnigl. preußiſchen Armee, in den 
Jahren77 und 75, welches ©. 9,177 gelefen wird,giehe 
an,daß fie in jenem Jahr 72820, im biefem1 78820 Diefi 
ſtark gewefenfey. Diefes ſtimmt mit meiner Angabe im 
- * fünften Stück der diesjährtgen Nachrichten, nicht übers 
ein, als welche verfichert, daß das Kriegesheer 2.20000 
WMann ſtark fen: man Fan fich auch hierauf verlaßen, 
und für gewiß anuehmen, daß es dieſe Stärke [hen 1775 
xxhabt habe. Die Erkäuserung welche ©. 17,20 ben 
 Wöhinifchen Unruhen aus dem dafigen Contributionswe⸗ 
f ertheilet wird, ſtehet tief unter derjenigen, welche man 

14ten Stuͤck diefer wöchentlichen Rahriehen geleſen bat. 

2 gingegen dienet der Artifel som dem fchmedifchen, Fraͤuleis 
Lande, &.75 +79 sur Erlaͤuterung einer Stelle indem sehns - 

en Theil meines Magazine S.aca.. Der Beſoldungs⸗ 
t eines rubifchen Feldregiments, welcher &, xoc f. vor⸗ 
E ift der alte, aus melde im ben sl meiueh 
agazins S: Fir em Ausiug ; ſeit einigen 

ahren aber if der Sold eben, * daß man ihn nach die⸗ 
Amate nicht mehr angeben Faun. Nur noch eine Anmers 

Der Zitul, Haboburgiſche Staaten, ©. 1. ae 
chin fo unſchicklich für Die Staaten des Hauſes Oeßreich, 

als wenn as bie preußifchen Staaten, die Hobet olies 

d. die. Bänifchen Staaten, die Olpenburgi nd 

neuen mein. x 


a Bi Die 
Borhentlihe Rachrichten 


von neuen Landcharten, | 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Sieden und Zwanzigſtes Stück. 
Am ıfen Sulins 1776. 


Berlin, bey ſaude und Spener. 


Uxrtachen Des Krieges zwiſchen G 
und nord amerikaniſchen Colonien. 
E Sat dieſer Krieg zwey Haupt Urſachen, eine ruͤh⸗ 
N rer bloß von den 12 Pflanzoͤrtern her, die ander 
von den enaländifhen Staats⸗Miniſtern. Gleich nach 
dem Pariſer Frieden von 1763, fietzgen die Amerikas 
ner an.fich nach einem freyen Ranfhaudel zu ſehnen, 
und alfo zu wuͤuſchen, daß fie fi von dem Zwange, 
. mit weichen fie duch die Schiffartsr Acte Karls des 
Zweyten von 1660, und durch andere Patlements⸗Ao⸗ 











"te, belegt waren, allmälig loßteißen könnten, Die 


Wansregeln, welche das engländiiche. Staats Meimiſte⸗ 
tinm. bawider nahm, gaben dieſer Sehnfucht Nahrung, 
und fie artere endlich in eim geheimen Verlangen aus; 
ſich der großbritanniſchen Bochmaͤßigkeit, wenigſtens 
in Zoll⸗ und Handels⸗Sachen, ganz zu eutzlehen. Ge 
wiße auruhige und liſtige Köpfe, die theils von dem 
Kinigl. Hofe gekraͤnkt zn ſeyn glaubten, und deswegen, 
| gt. waren, theils gern im Trüben ſiſchen, 
und ihe Anſehn bey den Amerikanern vergrößer wol 
ten, theils von fremden Mächten erfauft, oder vielleicht 
von den Feinden ber Staats Mirifter gebungen was - 
ven, unterhielten und karten ee heimliche Verlan⸗ 


"318 Ä 


zgen, und flößtten dem großen Haufen den 1 Kigteoße 
"ein, daß der Hof den Amerikanern ihre Freyheit ram - 
- ben wolle, und nur auf Gelegenheit warte, fie. zu Scla⸗ 
ven zu machen. Das. gewaltfame Verfahren der Kö _ 
:nigl. Statthalter in’ einigen” Pflanzoͤrtern, befeſtigte 
diefen Verdacht, "und machte’ das Schreckbild für dieſe 
in dem Schoos der Freiheit geborne Leute noch fürchter« ° 
. licher. Das sroßbeisamnjfche Minifterium erſtickte dies 
fen glimmenden Fünfen nicht fo gleich in der Geburt, 
‘ fondern es bließ iBenfelben noch mehr an, bald durch 
unzeitiges Nachgeben, bald durch umzeitige Schärfe, 
bald durch Verftopfung des alchergebrachten Schleich⸗ 
hanbels zwiſchen den großbritanniſchen und ſpaniſchen 
Colonien in Amerika und Weſtindien. Zuletzt, als das 
Feuer ſchon in helle Flamme ausbrach, glaubte man, 
daſſelbige mit den Donnerſtrahlen⸗ und Schreckſchuͤßen 
der Parlamentsacten, leichter und geſchwinder, als mit 
Carthaunen ⸗und Kanonenſchuͤßen dämpfen zu koͤnnen. 
Das diente aber weiter zu nichts, als daß die Amerikas 
ner Zeit gewonnen, fic) feft unter einander zu verbins 
den, und in guten Vertheidigungs s Zuftand zu leben, 
Lord Lorth, Ältefter Sohu des Grafen von Guil⸗ 
ford, den die Zeitungsſchreiber unrichtig den erſten 
Miniſter nennen, wurde durch falſche Berichte und 
Borftellungen gewißer Krieges + Befehlshaber und Koͤ⸗ 
niglicher Statthalter in Amerifa, zu falfchen- Maßre⸗ 
geln und Entwürfen verleitet. Da dieſer Miniſter ein 
Mann von großer Fähigkeit, Einſicht und Beredſam⸗ 
keit auch das völlige Vertrauen des Königs bejiket, 
und als Praͤſident der Finanzkammer, die Schluͤßel zu 
dem Geldkaſten hat: ſo kann es ihm an Mitteln uno We⸗ 
gen nicht fehlen, die meiſten Glieder des Ober⸗ und Un⸗ 
terhauſes, zu welchem letzten er ſelbſt als Deputirter 
der Stadt Banbury in Orford Shire, gehoͤret, leicht 
zu gewinnen und zu bewegen, fo daß fie die Ausfuͤh⸗ 
ung feiner Entwuͤrfe and Maßregeln, ohne weitere 
Pruͤfans kraͤftig unterſtuͤtzen. Wenn ein Ungluͤck ge⸗ 


F 
y . ‘ 
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— Tr 


— 


2i9 


we iR, fo pfleger en jede weiſe genug zu fen, Die 
Matel anzugeben, durch weldye es Elüglich und Miche 


min abgewendet, wenigſtens vermindert werden fin - 


ich uud Spanien erfennen jebt, aber zu 
ei, wie leicht der Abfall der Helvetier, Hollaͤnder 
und Portugiefen haͤtte verhuͤtet werden fünnen. Frank⸗ 
veich fiehet nun ein, wie es 1685 feine reformirten Lan⸗ 


destinder nebft den Manufacturen Hätte im Lande er· 


halten Aunen. 
Das obige Habe Ich aus der Vorrede zuſammen ge⸗ 
‚ weiche 
der K. K. HofrSerretär Herr Friderich Wil⸗ 


—— feiner Geſchichte Der engiändis 


ſchen Sandelſchaft, Wianufacturen, Colo; 
nien und Schiffarth in den alten, mittlern 
und ya "Zeiten, bis auf das laufende 


Jahr 177 
ı vorgefekt hat. Diefe Geſchichte ift in letztverwichener 
Leipʒiger Oſtermeße von dem Wiener Buchhaͤndler Jo⸗ 
hann Paul Krauſe auf LO Bogen in gr. Octav geliefert 
worden, und wird für 12 Er. verkauft. Des Herrn 
Verfaßers Abfchilderung des engländifchen Handels, 
welche 1774 an das Licht trat, iſt abgegangen, und 
muß zum zweyten mahl gedruckt werden. Cr will fie 
verbeßern und vermehren, findet aber beydes ſehr ſchwer, 


weil ber engländifche Handel ſich garız verändert haf. 


Er fonnte nur das erſte Hauptſtuͤck für die Oeſtermeße 
vhne Uebereilung f.rtig ſchaffen, und befchloß , daß er 
daßelbige von em Buch abfondern, und befonders her⸗ 
wasseben wolle. Auf eine allgemeine Betrachtung uͤber 
die Handelsgefchichte, das ift, über die Wichtigfeit und. . 
Sqwierigkeit derfeiben, und über ben Mangel eine ' 
yragmatifchen Handelsgeſchichte, folget im erften Ab⸗ 
Sir eine hiſtoriſche Nachricht von dem Urfprung und ', 
thum bes engländtfchen Handels, welcher das 
weitlanftigſte Stuͤck iſt, und in den zweyten Abſchnitt 
ei tage * englaͤndiſchen Satans in dem 


- mittleen und, newer Zeiten. . Den’ Beſchluß machen 
allgemeine Betrachtungen über Großbritanniens vor⸗ 


theilhafte Beſchaffenheit zum Handel, und über ſeine 
Grundſaͤtze in Anſehung deßelben. Man erwarte hier 


and miitzlichem Buch, dem es if 


. ) 
£ Zu ; os 
] " 54 
! 


feinen Auszug aus dieſem gelehrtem, mehlgefchriebenens 

(ehr veich an weſent⸗ 
licher Materien, und Herr T, has gelegentlich noch an⸗ 
dere’ nicht zu feinem Zweck gehörige Anmerkungen und 


Nachrichten angebracht, und dadurch gezeiget, daß 


feine Beleſenheit fich weiter als die Hauptmaterie dcs 
Buchs erſtreckt. Der Vortrag ift deutlich, und mit 
Betrachtungen und Urtheilen vermiſcht, und enthaͤlt 
alfo die Lefer in der Aufmerkſamkeit. Wenn man bier 
ſes Buch mit anderen von ähnlichem Inhalt vergleicht, 
‚wird man den Vorzug des erſten nicht verkennen. 


ne Wuͤnſche in Anfehung deßelben waͤren insgeſamt ers 
fuͤllet worden, wenn es dem Herrn Verfaffer gefallen 


Hätte, die deutiche Genauigkeit in Anfuͤhrung der Zeugs 


nuiße und Quellen aller erwaͤhlten Materien, zu beobache 
ten, und fi niemals auf fein Gedaͤchtniß zu verlaßen. 
Es iſt nicht des Mühe werth, es fehler mir auch jezt 


an Raum, verbeßerliche Stellen auzuführen, doch kann 
Ab nicht umhin bey ©. 139 anzumerken, daß man des⸗ 
wegen nicht zu dee Herrn Phipps Feinden gehöre; 
wenn man behauptet, er babe 1773 nicht den rechtens 
Weg nad dem Nordpol genommen. ZZ 
Sannover. 


Der- Kirchenſtaat des Churfuͤrſtenthums 


Braunfbhweigsküncburg, und dazu gebdriger 


verzogthuͤmer und Brafichaften, nach feinem - 


Infpertionen und Einpfareungen, (beßer Pfarveg 
oder Rischfpielen,) aus PriwatstIachsichten zu⸗ 
ammen getragen, und in alpheabetifcher —— 


entworfen, von Chriſtoph Barthold 
Amtmann sn Daunenberg, 1776, bey den Gebruͤ⸗ 
bern Helwing, 1 Alph. in Quart. Wenige Amtmaͤn⸗ 


gger beſchaftigen ſich auf die Weiſe, wie der geſchicke 


221 


Berfaſſer dieſes Buche, welcher eben deswegen deſto 
mehr Ruhm verdienet. Er liefert erſtlich ein Verzeich⸗ 
niß aller (786) Pfarren in alphabetiſcher Ordnung, 
nach den General s uud Special » Sinfpectionen unter 
weichen fie ſtehen. Zwentens, ein Verzeichniß aller 
Patronen in alphabetiicher Orbnung Drittens, ein 
Hamnptverzeichniß aller Pfarren, welches zugleich anzeis 
get, in weichen Aemtern oder Gerichten fie liegen, wer 
Darm iſt, weiche Silialdörfer und Capellen dazu ges 
Hören, und unter welchen Aemtern und Gerichten dies 
fe ſtehen. Man fiehet, daß diejes Buch auch eine geos - 
graphiſche Brauchbarkeit hat: der Herr Berfaßer aber 
Sat noch ein anderes Werk handfchriftlich fertig, wel⸗ 
ches alle Städte, Sieden und Dörfer der Chur⸗Braun⸗ 
ſchweigiſchen Länder in alphabetiſcher Ordnung angies 
bet. Ich Babe dergleichen Berzeihniß auch, wuͤnſche 
aber, dag Herr &. zu dem feinigen einen Verleger bes 
kommen, und daßelbige als eine churbraunfchweigifche 
Topographie an das Lich: ftellen möge. ‘Der angezeigs 
te Kirchenftaat, koſtet 16 &r. 
70... Konden. 
Travels inte the inland parts of Africa, containing 
a defcription .of the feveral nations for the fpace 
"of 600 miles up the river Gambia — to whichlis 
added Capt. Stibbs’s voyage up the Gambia, in the 
' year 1723, to make difcoveries, with an accurate 
map of that river, saken on the fpot, and many 
otber copper-plates, — By Francis Moore, Faltor 
for feveral years to the royal african company in 
a Second edition. 1776. Koſtet gebunden 
6 


Sammlung aller Neifebefchreibungen, befannt. 

- The geperal Gazetterer, or compendious Geo. 
graphical Dietionary. — By. K. Breoks M. D. 
The’ shird edision corrected and Improved. 1776, 


Mit·9 Charten „ memlich von der ganzen Erbe, von 


/ 


[2 ⸗ 
So 
[1 . F ji R 


* 


.. 


238 J 
ben 4 großen asien eben, von England, Dei. - 
fand und Frankreich. Koſtet gebunden 7 Schilling: 
f. den zweyten Jahrgang dieſer rnöchentlichen Nachrich⸗ 
ceen S. 103. Der Klee ee 
| gebäude der Roturhfote herausgegeben. 
- Goͤttingen. — 
Bey Joh. Chriſtian —* iſt gebritt, Andfeder 
deferiprio Aegypti arabice et Iatine. Ex cödice Pas 
‚siftenfi edidit, latine vertit, notas adiecit Fo. Daw 
' Michaelis, Stellae pelaris eques, RegisM. Britan- 
niae confiltarins aulicnus et Profeſſor philofophias 
‚| Goertingenfis. In Bein Quart.” Cigentlich beit et 
das Buch aus 2 Teilen, der erfte, Abulfedae 
feriptia Aegypti, genannt, nach einer Abfhriftwe 
che ſich In der Königl. Bibliothek zu Maris: befindet, abs 
gedruckt, HE ſchon 1773 auf 36 Seiten aus der Preße 
gekommen, ganz arabifch, und nur mie einigen lateinte 
fehen Anmerkungen, welche den Unterſchied der Leſeartr 
betreffen, verſehen. Der zweyte Theil; von 134 Sei⸗ 
ten, beſtehet aus einer lateiniſchen Tieberfeßung der Us 
bulfedaiſchen Beſchreibung Egyptens, und vornemlich 
aus Anmerkungen zu derſelben, und hat den im An⸗ 
fang dieſes Artikels angeführten Titul, welcher zugleich 
auf beyde Theile des Buchs paßet. Der ſelige Profeſ⸗ 
ſorRrioke, ein eben fo dienſtfertiger, als gelehrter 
und arbeitfamer Mann, bot mir 1769 feine lateinifche 
* Meberfeßung der Erdbeſchreibung des Abulfeda, welche 
er 1746, folglich fchon als Juͤngling, und zwar inner 
halb 45 Tagen gemacht hatte, zum beliebigen Gebrauch) _ 
: Ben meinen gesgraphifchen Arbeiten an. Die Wilfüpe _ 
igkeit dieſes guten Mannes, ruͤhrte mich, und weil ich 
ber Schatz nicht für mich allein behalten, auch Herrn 
. Reiske, der mit feinen Buͤcherarbeiten wenig verdie⸗ 
net hat, für diefe nuͤtzliche Ueberſetzung gern einige Be⸗ 
zahlung verfchaffen wollte: Fo that ich ihm ben Antrag; 
daß Ich ſelbige in mein Magazin bringen wolle. Das 
ließ er ſich gern geſalen und fo bem amd ie Veſchrenn 





| 823 


bung, welche Abnlfeba von Egypten gemacht bat, nach 
der Reiskiſchen Weberjeßung, in mein Magazin, in 
welchem fie Th. 4. S. 189. f. ſtehet. Herr Ritter und 
Hofrach Michaelis, hat fi) bas Verdienft erworben, 
wicht nur der erſte zu ſeyn, der bie ganze Abulfedaiſche 
Beihreibung von Egypten arabiſch herausgegeben, 
(u Gagnier hat mar ein abgebrochenes Stuͤck davon 
braden laßen,) ſondern auch eine nene lateiniſche Ue⸗ 
Beriekung von derſelben zu liefern, weiche richtiger und 
ſchoͤner als die reiskiſche if, und vornemlich Anmerkun⸗ 
gen dazu zu machen, welche bie reiskiichen übertreffen, 
und die abuljedaliche Befchreibung ungemein. aufklären. 
Es ik zwar wahr, daß ihm Herr D’Anville, ein wahr 
ser und vorzäglicher Geograph, in feinen Memoirses 

‚ für PEgypte, weidhe 1766 gedrndt, und von Reiske 


nicht gebraucht worden, nortzeflich vorgearbeitet habe, 


welches er auch mit Dan befennet: allein cr hat doch 


die vornehmſten von dem Herra D’Anville genüßten 


Heijebeichreiber, als Wansleben, Rucas, Pococke, 
Worden, ıc. ſelbſt nachgefchlagen , ja fich der neneften 
Neifebeichreibung des Herrn Hauptmanns liebubr 
kedienen Eönnen, welche auch in Anfehung Egyptens 
reichhaltig it. Da nım alles was Herr Michaelis 
bearbeitet, wegen feiner weitläuftigen und gründlichen 
Gelehrſamleit, nuͤtzlich ja wichtig wird: fo find auch 


biefe Anmerfungen ſehr erheblich und fchätkhar, und . 


einige derſelben geben kleine gelehrte Abhandlungen ab. 
Unterdeßen hätten fie doch nüßlich und beträchtlich vers 
mehrer werben Eönnen, wenn Herr M. alle Reijeber 
khreiber , weiche von Egypten gehandelt haben, geler 
fen, ja wenn er nur des Herrn Granger, oder. wie 
er eigentlich bie, Tourtechot, Beſchreibung feiner 
1735 durch Egypten angefbellten Reije, ftärfer als SJevr 
D' Anville, gebraucht hätte. Das Buch fofter 1 Thlr. 
Der fel, Here Profeſſor Joh. Phil, murray, bat 


nicht lange vor. ſeinem frühen Tode, ein. biftoriiches, _ 


Ratififches und geagraphiſches Huch, in Druck zu 


x 


J 
r 
2 t' 


v 


geben angefangen, Unterbrechung allerdings. ge: 


beffen 

bedauren if. So viel ich aus den wenigen inie mies 
getheilten Blättern erkennen kann, iſt die Abſicht 
geweſen, erſtlich eine genaue Tafel über Achenwalls 
Beſchichte der vornehniſten europäifchen Staaten, beren 
vierte Auflage Here Murray 1773 berausgegeben Game; 
te, zu verfertigenn, welche nöchigenfalls bey Vorleſungen 
die Stelle des achenwalliſchen Buchs vertreten fünnte, 

und den Nutzen derfeiben durch geneafogifche Tafeln, 
welche in diefem Buch fehlen, Bu be ——— 3* 
die Geſchichte ver europaͤiſchen Staaten, welche Achen⸗ 
wall aͤbergangen hatte, im Grundriß zu liefern, wie ich 
denn den wohlgerathenen Grundriß der Geſchichte von 
Preußen, und ben übrigen Staaten des Ehurhaufer 

Brandenburg, vor Augen habe. Drittens einen geo⸗ 
graphiſch « ſtatiſtiſchen Entwurf der hiſtoriſch abgehandel⸗ 
ten Laͤnder beyzufuͤgen. Hiervon habe ich auch eine gute 
Probe au dem Entwurf der Staaten des Koͤnigs von 


Preußen in Händen, welche ſich ganz auf meine Erd⸗ 


beſchreibung gruͤndet. Einem Gelehrten, der ſich ver⸗ 
ſchiedene Jahre mit der Geſchichte und Geographie 
gruͤndlich beſchaͤftiget hat, würde es nicht ſchwehr fallen, 
Ben Murrayifchen Plan auszuführen, und dazu ſelbſt 
die Papiere des feligen Mannes für eine billige Bezah⸗ 


lung zu schen; es iſt auch zu wůnſchen daß ſich en 


ſolcher finben m 
st Landcharten. 
Clarici Landcharto von dem K. RB. Erbgei 


— Schlöß,. Hafen, zur und Begend Meſola. 2 


Blaͤtter, Wien 1776 zu finden bey dem Buhbinde . 


—— Haͤrtel fuͤr 2 Fl 
Kb, def. Kandcharte, auf weicher Venedig, die 
Ynfeln Malanıocco und Ecasmo, — — die vu 
netianiſche Kaguna, des Herzogthume Venedig, die 
Paduaniſche, Trevifanifche und vincenziſche Pro⸗ 
232 — vorgeſtellet Freak Asien 1770, 3 


auch bey Hartel (Ar 3 


L 
1 








! 


Anton Friedrich Buͤſchings | 
| Wöchentliche KRachrichten 
von neuen £andeharten,. 
Ä _ Bgraphifchen, —— — hiſtori 


- 





Des vierten Zabrgangs Ä 

Acht und zwanzig ſtes Stuͤck. 
Am Seen ZIulins 1776. ae 
—————————— — 
J — bey Gende mod Gpemen 


— 


onsumnen babe, © 12) nad findet es. Durchauß 
den Vegrif von Goit, dem Vater aller Weufchen, sicht 
wih iu glauben, daß vor: Alters nur —— — 
nen zu bie Epriften, wahre Begeife won Cnte 
Mb den Mitteln ihm suohigefällig zu werben, gehabt, 


—5*. (S. 9) ——— —— 
— 


* dag von 
Ynes, denn einen. $Bolf. aber’mchr, 


cr nz Bu 


— * 


’ r J ” . J 
> . . + ' , 
26 ur — u N ⁊ ge Be \ 
ı, 3 21 ⸗ > 


u Di deiälihe Reigien nik so PT | 


Bteaien der 'gbttlihen Warheit prange, (such ©.) 


Es beftehet fein Puch aus zwey Abfchnitten, der erfte, 


jandeie. von der ¶ Religiens⸗) Erkentniß dos Heiden⸗ 
me, S. 12474. ber zweyte, von ber (Religions) 
Kekentiiß des Judenthums, &.75,190. Die erfie 


| eſewan fwänter fü) In ber That, ‚obgleich be Uber 


ſchrift es nicht ſaget, anf die Ggypter, Griechen 
Römer ein. Seine Hauptſaͤtze find dieſe. Die —* 


re Religion dieſer Voͤlker, oder die Religion ihrer Dich⸗ 
Warhoiten dee, 


ter; deren Maͤhrchen der bel Für 
war thöricht und. verwerflich,- aber man darf nicht men. 


fein, :daß-die Elugen in dem innern ihrer 


förderung der Vernunft, der Tugend und der. —22 
ruhe gefunden haben daher fie derſelben fo eifrig ange⸗ 
hangen. Dieſes innere der Religion, machten die ſo 
genannten GSeihe niniſſe aus, weiche in die kleinern 
and großern abgethellet wurden, von weichen jene une 
Burbersitung zu dieſen waren. Bu den kleinern muſte man 


Lingeweihet ſeyn, wenn man nicht für einen ruchloſen 


Menſchen gehalten werden wollte, zu den groͤßern wur⸗ 
Geh nur ſehr wenige gelaſſen. Herr Seark ſucht buvch 


KWeugniſſe alter Schriftſteller zu beweiſen, daß in den 


—— die wichtigſten Lehren vorgetragen wor⸗ 
sen, welche die Menſchen gut und gluͤckſelig machen khu⸗ 
en, ja daß ‚in den größeren Geheimuiſſen auch die Lehre 
von den einigen wahren Tott ſehr rein mitgetheilt war⸗ 
Gen ſey. Das vornehmſte Zenguiß, welches er für dag 
Jetzte anführet, iſt das bekaunte Gedicht des Orpheias, 


Wwelches Euſebius hat: allein es iſt in der. That ſehr 


verdaͤchtig, und wo nicht yon dem Euſebius felbft, doch 
von dem Ariſtobulus, ober von einem andern Iuden, dem 
Orpheus entweder ganz ober zum Iheil:angedichtet wow 

‚von. Man wird —— nur wahrſcheunlich machen, 
deſchweige unen, daß in ben Geheimnißen im 


| erweiſen 65 
Anſehung der Gottheit etwas beßeres als dieſes vorge⸗ 


tragen worden ſey, baßtdie Wökter. weiche die —— 


Wirligien mungen, und won. FOR Bieten 


- 7 . t 


27 


Kiake, weiter nichts ald vergötterte Menſchen wären, 
deun Cicero fchreibet Tufcul, quæſt. Iib. I. e. 13. daß 
dieſes die Eingeweiheten wuͤſten. Ich fürchte, daß ber 
Herr Ober hofprediger wenigſtens in Anſehung der Lehre 
son Sort, zu viel von den Scheimnißen 


hoffe, ſtimme 
aber darin vollkommen mie ihm überen , daß Gott 


kein Bolt jemals vernachläßiger babe, daß er alle feine 
Menſchen, auch die fo genannten Helden, liebe, daß 
er yon feinem mebr fordere, als er ihm gegeben bat, 


. Daß ihm ein jeder, der ihn nach feiner Einſicht verehret 


and rede chut, angenehm ſey, (S. 72. 74.) und fee 
no hinza, daß man Grund habe zu glauben, Gott 


Ja zu, dafi die meiften Denfchen (FIR unter ben Chris 


im) aberglänbifch find und bleiben, weil ihr Leben auf 
Erden mar der erſte Zuftand ihrer Dauer, war ihre 
it. In den zweyten Abſchnitt, feet füh der 
‚Bere Oberpofpeebiger bem unter den Chriſten ſehr alten 
und gemeinen entgegen, ale wenn die Ju⸗ 
den ein in Religions⸗Dachen ſehr aufgeflärtes und ers 
leuchtetes Boll, und als wenn ihre Stammväter, ober 
, die fogenannten Patriarchen, fchon mit fehr vollkommen 
un Einſichten verfehen geweſen wären. Mich duͤnkt, 
daß Er in den Hauptſachen Recht habe, wenn gleich 
nicht alle ſeine Erklaͤrungen und Begriffe Beufall vers 
dienen ſollten. Es iſt aber zu vermuthen, daß die Ti⸗ 


utlar-Theslogen und Zanker ihn inſonderheit weget dien 


ſes Abſchnitts angreiffen, feine Meynung uurichtig vor⸗ 
‚tragen, und aus feinen Worten Folgen erzwingen wer⸗ 
den, die er doch verwirft, und bie feinen eigenen Erklaͤ⸗ 

rungen wiberfpreihen. & iſt dieſes auch zum Theil 


ſchon oͤffentlich geſchehen, und Herr Stask hat ſich us 


Ber neuen Vorrede dagegen ſehr gründlich und Hinlänge 


iget. Er wird wohl thun, wenn Er ſich 


lich, vertheidi 
mit ſolchen Zaͤnkern gar nicht einlaͤſt, wohl aber feinen 


- Milan ausführet,und auch von der Religions Ertentußd 
: ber Indianer, Perfer, Sabier, Muhammedaner und * 
Chriſten, handelt. Das — ** erhebliche Buch, 


welches viele Leſer vede koſtet nis 10 ©r.  - 


ee 


chriſ. Gotilbi See er Hat: herleg —* im 7 — 
Zahr drucken laßen, Petri Caroli Guilielwi L. B...ab: 

“ Hohenskal Librum de Politia, adfperfis obfervatio» _ 
aibus de cauſarum politiæ & juftitie diferentiis, 
‚ein Alphabet in at. Oetav. Der gelehrte | Herr Vers, 


faſſer, welcher wie es recht ik, den Ruhm des. vaͤter⸗ 
Uchen Namens durch ſich ſelbſt zu erhalten und zu, vers 
größer ſucht, ſchrieb am 28. Sept. 1774 zu Leipzig 


eine Diſputation von 103 Bogen, de ambitu poli- 
üite, eiusque a juflitia diferimine; weiche ein ander 


"ger ruhmwuͤrdiger Edelmann, Herr Carl Georg von 


Aaumer, unter feinem Vorſitz vertheibigte., ‚Def 
alademiſche Schrift, Hat er nun weiter ausgeführt, und 

in ein oedentliches Buch verwandelt. Er bat ſich w 
wmuͤhet, den großen Umfang ber. Policey wißenſchaft 
fruchtbarer Kürze vor Augen zu legen, die Materien 


. welche. zu derjelben gehören,. wohl zu ordnen, richtige 


amd Deutliche Begriffe von denfelben zu. gehen, die oft 
verſchiedenen Meynungen der Gelehrten zu vergleichen 


1 


amd zu beurtheilen, auch vollſtaͤndig und genau anzuzei⸗ 


7 gen, in welchen befonbeen Schriften und andern Bu⸗ 
ber, davon gehandelt worden, und endlich dasjenige, 


was in verſchiedenen Ländern, inſonderheit in den Chur⸗ 


 hfifchen and Königlich preußiſchen wirklich eingeführer " 
worden iſt, anzugeben, ja wohl gar Auszüge aus den Ver⸗ 
vrduungen mitzutheilen. Alles dieſes iſt mit großem Fleiß 


und ſichtbarer Geſchicklichkeit geſchehen, und wenn ber. 


Herr Baron fortfahren wird, fo lange Er lebet, wo nie. 


„Beine Hauptfache, doc, wenigftens eine. vorzüglihe Ne⸗ 


Benfüche aus der Policepmwißenfchaft zu machen, und dies 
ſem Bud) alle mögliche Richtigkeit und zweckmaͤßige Vol 
faͤndigkeit zu verichaffen, jo wird er einen anſehnlichen 


Wang unter den Meiſtern und Schriftſtellern ‚in dieſer 
| wenn, erlangen. Das Buch koſtet 208%, . 


Frankfurt an-der Oder. 


= Sep Carl Gottlieb Strang, findet man M. Johann 
Zeinrich Geyneg, Restore zu.Stankfurt an Dre 
Ä Oder, anogeiejene erzaylungen aus der bibliſchen J 


\ 
X 


⸗ 


T 
% 


236 
Gedyichte. 1776, un Bogen in Octav. Es has 
kn ſchon verfchiebene verfücht, zum Nutzen der Kinder 


die Geſchichten der Bibel auf eifte unferer guter Art zu 


eryäbten gemaͤße Weiſe, vorzutragen, ihnen auch felbft- 
dadurch oder boch mit wenigen Worten, die nöthige 
Srlämrzung 32 geben, und durch entweder eingemifch: 
sder angehängte Anmerkungen und furze Betrach⸗ 

wagen, den fittlichen Gebrauch derfelben zu befördern. 

Beni ſolche Verſuche von Männern angeftellet werden, 
welche nicht nur die Bibel, ſondern auch die Kunft gut 
zn eräblen, verfteben; - fo verdienen fie ein: dankbare 
Aufnahme. Es find aber biefe Verſuche in der That 
nicht leicht, und der Helebrtefte und geſchickteſte Mann 
darf nice hoffen, daß er es vielen Gelehrten recht ma⸗ 
werde. Denn wenn auch alle mit feinem Erb» 
Zon zufrieden feyn follten, fo wird doch einer bey 


der Wahl der Begebenheiten, und ein anderer bey der . 


Erflärung derfelben, etwas zu erinnern finden: einer 
wird glauben, daß er zu oft, ‚der andere daß er zu fels 

ten Sittenlehren einmiſche, u.f.w. Des Herrn ey⸗ 
natz Buͤchlein, im ganzen genommen und beurtheilt, 
gehoͤret, nach meiner Meynung, zu deu wohlgerathe⸗ 

nen Verfüchen diefer Art; ob ich gleich in Anfehung 
einzelner Begebenheisen und Erklärungen, anders beufe,. 


eis Er. Ueberhaupt werden auch über diefes Buch -. 


werfchiedene Urtheile gefätlet werden. Zum Beyſpiel. 


Einige werden ee loben, daß ber Herr Verfaffer die drey 


erſten Sapitel des erſten Buchs Moſe auf die gewoͤhn⸗ 
lichfte Weiſe verfianden bat, auch glaubet, Gott 
kit ——— in menſchlicher Geſtalt als ein Wan⸗ 
von zwey Engeln begleitet, erſchienen ſey, hinge⸗ 

gen —** igen, daß er die ſogenannten Beſeßenen zur 
Zeit des Herrn Jeſu, fuͤr kranke oder raſende, und nicht 


—4 


[4 


für Leute in welchen böfe Seifter geweſen find, erklaͤret | 
bat. Anbere, wie Ich, werden in den erften beyden. 


Städten von ihm abgehen, in dem legten aber mit ihm 


übereinftimmen. u.|. w. Allein diefer Unterſchied der 
Einfihten und Meynungen, wird Pros allezeit heiter 
Das ve nie ur koſtet “m 56 


Ä ‘ . ” R — 
‚ \ , ” N 
' ” ] 
Zur j 


a u J FB zn 9. 
J 236 
Eben dieſer Mann von bekannter Gelehrſanikeid und 
Geſchicklichkeit, har jetzt hier zu Berlin bey dem Hofbuch⸗ 
drucker Decker auf 24 Bogen in gr. Dctav, feine deut⸗ 
ſche Rede bey det Linführung des gern Chrifttann | 
BGotthelf Kruͤger sum Subrector ander Obers 
> fehule zn Frankfurt an der Oder, nebft des letzten 
laateiniſchen Antritsrede, drucken laßen, und in ders 
ſelben den gewißenhaften Schulmann und feine Borzüs . | 
Ge, mit aͤchten und lebhaften Farben, frey und Iehrrig | 
ı  gefchildert, und dadurch aller verninftigen Leute Bey | 
u falf verdienet. Der neue Herr Subrertor, hat in fer | 
ner Rede behauptet, daß ein Lehrer mit feinen Schr 
lern beſtaͤndig philoſophiren muͤße, weiches ſehr wahr iſ. 
u Br. J 
Die daſigen Buchhändler Bauer und Treuttel, haben 
neulich von der Geographie univerfelle de Mr. Rü- \ 
ſching, den achten Band, welcher der vierte der Ber - 
ſchreidutig von Deutfchland ift, geltefert. Er enthaͤlt 
den bayerifchen und fraͤnkiſchen Kreis, nebſt einem Theif 
des oberfächfifchen, welcher letzte in dem Churfuͤrſten⸗ 
thum Sachſen, und in der Mark Brandenburg, beſte⸗ 
het. Ich ſehe, daß man weder Fleiß noch Koſten ſpa⸗ 
ret, um dieſe Ueberſetzung gut zu Heferh: bie beſten Ue⸗ 
berſetzungen haben aber allezeit Unvollkommenheiten. 
"Die ſo genannte Typographiſche Geſellſchaft zu Lauſan⸗ 
nie, hat ſchon vor Jahr und Tag einen Nachdruck dies 
fer Ueberſetzung angekuͤndiget, und theils Verbeßerun⸗ 
gen und Zufäße, theils unſchaͤdliche ja nuͤtzliche Abkuͤr⸗ 
zungen, imgleichen einen Zuſatz von den drey uͤbrigen 
Haupttheilen ber Erde, nebſt dteyßig und einigen Land⸗ 
‚harten verfprochen. Solche Unternehmungen dee 
Buchhaͤndler, find theils wiederrechtlich, heile als⸗ 
denn am wenigſten Beyfalls wuͤrdig, wenn ſie eigen⸗ 
miaͤchtig verfahren, und den noch lebenden Verfaſſer des 
Buchs gar nicht zu Rathe ziehen. Es koſtet diefer Theil 
der Heberfeßung, fo Teen jeber anderer, EITHL 8 Gr. 
Litteratur des deutfchen Staatsreches. Dom _ 


/ 


e | | 


231 


Scheimen Juſtizrath Pütter zu Ahöttingen, Er⸗ 
ſter Theil, 1776, ein Alphaber acht Bogen in groß 
Det. Ob es gleich ein Fehler feyn würde, wenn 
jemand feine ganze Gelehrſamkeit im Litteratur ſetzen 
weilte: fo kann doch fein wahrer Gelehrter ohne Lirtes 
ratur ſeyn. Der vortreflie Verfaſſer diefes Buche, 
iR ſchon lange als ein vorzäglicher Lehrer des deutſchen 
Staatsrechts berühmt, jetzt zeiget er fich auch als ein 
grofier Kenner der Litteratur dieſes Theils der Gelehr⸗ 
fauteit, und liefert ein Buch, für weiches ihm ſehr 
Yiele danken werben. “Die Gerechtigkeit welche er ans 
dern alten und neuen Publiciſten, infonderbeit au 
dem Herrn Staatsrarh Moſer wieberfahren laͤſt, 


wird gefallen, Diefer in feinem Fach grofe Mann 


Bat darinn feines Gleichen nicht gehabt, es wird 
es ihm auch Niemand gleih thun, fondern feine 
deyden großen und umnfierblichen Werde über das 
tsrecht, werden immer die einzigen in ih⸗ 

. ver Art, und die Meere bleiben, aus weichen viele 


Heine Publiciſten ihre geringen Waßerbehätniffe uns 
banfbarer 


Weiſe anfüllen werden, Serra Pättere 
| Ku kofter 1 Thaler 4 Gr. 


Darid. 
. Here D’Anville, hat abermals etwas müäßliches und 


angenehmes geliefert, nemlich Antiquit& geographi» 


que de Finde, & de plufieurs autres contrees da 
la haure Affe, Paris 1775 in Quart, 238 Selten, 
. mit Charten, für 18 Livres, und Memoire für la 
Cbine, Paris 1776 in Octav 47 Seiten für 1 iv. 3 ©. 
Herr Abt Brofler, Bietet Hiitoire de la Chine, om 
les grandes Annales de cet Empire, traduites du tox« 
te chinois, par. le feu pere de Mailla Jefuite, ‚an, 


4 


— —⸗ 
° 


I, 


weihe in 12 Quartbaͤnden gedruckt werden fol. Er 


bar davon “einen Proſpectus drucken laſſen. 
Neue Landcharten. 


Herr Tobias Conrad Lotter zu Augsburg, bat. 
die Charte von Weu⸗England, welche ich im ie - . 
ein S. 349 befhrie 


un Jahrgang dieſer Dia 


U I“ 
WW _ ’ - 
232 = 
S = : ‚ . 
4 


j ben habe, im jegigen Jahr auf 4 Bogen nachgeſta⸗ 


chen?. Dieſer Nachſtich iſt zwar nicht fo ſchoͤn ais die 


„Original-Charte, aber doch gut, und wird bier zus 
Berlin bey Herrn Schropp für 1,Thaler verfauft, 
Lasir& zu Paris, bat den Grundriß von der Stade 


di 


+ 


und. von dem Hafen Bofton, auf.einem Bogen Im ges. 


wöntichen Landchartenformat, und zugleich auf eineng 
‚Seinen halben Bogen, eine Charte von der Gegend ung 
Dofton, geliefert. Beyde Stuͤcke, find Nachſtiche englis 


ſcher Originaje, und koſten zu Berlin‘ bey. Herrn 


Schropp ı Thaler 4 Sr. 0 
Bey eben diefem biefigen Landchartenhaͤudler, kann 
man auch den Nachſtich von des Doctor Mitchel 1755 
zu London geftochnen großen Charte von Nord s Ames 
rita, welchen le Rouge 1756 zu Paris auf. 8 grofleis 
- Bogen veranftaltet bat, für 4 Thaler 12 Gr. en 
diefes Rouge Recueil des Plans de. P’Amerique fep- 
‚tentrionaie; & Paris 1755 für 1 Thaler, umd die Core 
‚de Barbarie, welche le Rouge 1775 auf 8 kleinen Hals 


ben Bogen ausgegeben, für ı SL i6 Gr. befommen, “ : 


07 Vrördlingen, on 
Carl Gottlob Becken bet 1775 auf 35 Bogen in Ef, 


Detav ’gedeucht, Samuel Gottlob Stiderich Haas, 


⁊ 


Lehrers am evangeliſchen Seminario zu 


gen, Anleitung zu einer angenehmen geographi⸗ 
ſchen Lehrart. Der Herr Verfaßer behauptet, daß man 


der Jugend in den geographiſchen Lehrſtunden ſolche Ma⸗ 
terien vortragen muͤße, als in meiner Erdbeſchreibu 
"und Vorbereitung enthälten find, aus welcher letzten er 


. auch einen catechetifchen Auszug mittheilet. Es gefälle, . 
ihm, mir große Lobfprüche bepzulegen, diefe aber haben 
des berühmten Herrn Magifters und Rectors Hager Eis 


ferſucht erreget, wie ich aus deßelben geographifchen 
Bücherfacl, B.3.©t.5.©.381.erfehe. Ich bin feße 
wohl zufrieden {daß der Herr Rector von diefen Lobfprüs 
hen ſich fo viel zueigne als ihm beliebt, ja wenn fie Ihn in 
| alten Tagen zufriedner und vergnuͤgter machen koͤn⸗ 
nen, fo trete ich fie ihm mie Bergnägengamzab., — |" 


. 
vr 





- Wöchentliche. Rachrichten 
von neuen Landcharten, 
riſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Zahtgange 
Neun und Zwanzigſtes Stüd, 
Am 15ten Julius 1776. 


Berlin, bey Haube und Speer. . 
*8 


on der Bevoͤlkerung des deutſchen Reichs, 
| ie Bevoͤlkerung der Provinzen, aus welchen das 
bentfihe Meich beftebet, I fehr Verfchieben. Za 
den Banden des Churhauſes Braunſchweig⸗ Lüneburg, - 
Eamen 1756 nur 1071 Dienfchen auf eine Quadratmeile. 
Sch Habe berechnet, daß 1774 in der ganzen Mark Brans 
denburg, ohne die Soldaten, 1359, und mit ben &oldas 
wen, inder Churmark, 1646 Menſchen, aufelne Quadrat⸗ 
‚ meile gefommen find. In Schlefien find jetzt 1922 
3 tn einer Quadratmeile, ‚im ben Ländern des 
urhauſes Sachſen, 2239, und In dem Bistum Os. 
nwabruck, nach bes Heren Juſtitzrathe Moͤfſers Angabe, 
‚fat 4000. Alſo kann man bes ganzen Deutfchlands 
Beroͤlkerung, nicht nach der Wenötferung eines einzel, 
nen Theiis defeiben beftinmen, denn bey biefem Vers 
fahren wiirde jene bald zu Klein,!bald zu groß angegeben 
werben. Die ficherfte Angapewäre freylich dieſe, wenn 
in einerfey Jahr die Einwohner aller zu dem deutfchen 
Bach gehörigen Provinzen, mit aller Genauigkeit 96 
, und aledern zufammen gerechnet wuͤrden. Da 
| aber diefes nicht zus erwarten iſt / fo will ich bier ein Mies 
= Wungeben, welches: faft eben fo gut als das gewuufch⸗ 
ah In dem Main Kreiſe, in Roöheim mb 


y 











= 


44 


fr 


*5, 


Mähren, und In den oͤſtreichiſchen Anthell an SchEe 
ſien, in allen preußischen Ländern in Deutfchlapd, Schle⸗ 
fien mitgerechnet, in alfen Ländern der Churhäufer- Sache 
fen und Braunſchweig⸗Luͤneburg, find jest ungefähre 144 
Millionen Menfchen. Da nun diefe Ränder zufammeiz 
genommen, “ungefähr 7300 deutihe Quadratmeilers 
groß find, und alfo weit mehr als die Hälfte des deut⸗ 
* fchen Reihe ausmachen, deßen Größe ungefähr 12000 
deutſche Quadratmeilen beträgt: . fo kann man nach Dies 


ſer Summe gar wohl ‚die Summe aller Menſchen lin 


Deutſchland berechnen. ¶ Man kann alſo annehmen, 
bag im Durchfchnist zwey Millionen Menuſchen auf 
taufend Quadratmeilen, folglich caaf ganz Deutfchland 
vier und zwanzig Millionen Menfchen kommen, weis’ 
scheg.tch auch. in meiner Erbbefchreibung angenomm 
„Habe, und bisher die gewoͤnliche Schägung geweien iſt, 
außer daß Süßmilch geglaubet hat, man könne wohl 
25 Milfioner und. darüber annehmen... ..  . 
Zr Narnbers. 
- Bon dem Journal zur Runftgefchichte und all, 
gemeinen kitterasur, welches Herr Chriſtoph Gott⸗ 
‚eb von Murr im vorigen Jahr anfing, find im ger . 
- genmärtigen, ber zweyte und dritte Theil gedruckt, und 
‚von Johann Eberhard Zeh, verlegt worden. Der 
ſich über viele Fächer der Gelehrſamkeit ausbreitende, 
fehr belefene, und einen weitläuftigen. Briefwerhfel uns. . 
terhaltende Herr Verfaßer, füllet diefe periodifche Schrift 
mit ſehr viel näßlichen, angenehinen, und erheblichen. 
Materien an, welche unter den drey Haupt Rubriken, 
Kunſtgeſchichte, Kunftnachrichten oder Bücher, und Lit 
teratur, mitgetheilet werden. In dem zweyten Theil, 
find mir folgende Artifel die erheblichften. Verſuch 
‚einer nuͤrnbergiſchen Runftgefchichte vor den Zeis 
sen, Albrecht Dürers, oder von 1285 bis 1504, ers 
fies Stüd, welches die Bildhauer⸗ Sormfchneiders 
und KRupferſtecher⸗Kunſt betrift, und überhaupt zu " 
der Geſchichte diefer Kuͤnſte, ein erheblicher Beytrag iſt, 


* 


289 


S. 95 "chen Beweie won gutem Buhupkupepier 
dem Jahr 1319, enthält. . Kerr von Murr haͤlt 
wit denen, weiche die Erfindung der eigentlichen - 
‚son den Kartenmachern herleiten, theis . 
let bey S. 103 den Soft mi Bigaen und Seife 
: von 1423, ‚weicher in ) der Bibliothek der Karthauſe zu 


u Hohen Alters, fehz_merfwürbig iR, in einem genauen 


Radörad mit, befchreibet auch S. 113 einen Holy: - 


Kann, ba Wenisßens 1443 * und verſchafft 
zuverlaͤ Beweis, daß es ſchon vor 1450 
Forniſchneider 


kunſt, bringet Herr von Murr auch viel merkwuͤrdiges 
‚bey. In dem erſten Theil, Hatte er zwey erhebliche Bey⸗ 
träge zur Sprachenkunde geliefert, von welchen der ers 
fe die albaniſche, der zweyte die aymariſche Spra⸗ 
che in Peru, betrift:. den letzten jeßet er in dieſem 
. werten Theil fort, und er beſtehet in einer Predigt, 
weiche der geweſene Sefuit Bayer; in biefer Sprache ges 
halten bat, der eine lateinifche Ueberſetzung beygefäget 
morden. Der Beichluß dieſer Predigt, ift in dem 
deitten Theil zu finden, in welchem fich unter der Rus 
brif, Rumftgefehichte, dasjenige was ihm Herr Enſche⸗ 
de zu Harlem mitgetheilet hat, unterſcheidet. Unter, 
der Rubrik, Litteratur, findet man vornemlich des eben 
genaunten Herrn Bayers fehr leſenswuͤrdige Beſchrei⸗ 
vs finer Reife nach Peru, die auch befonbersiansgeges - 
ben worden, und von weicher ich nächftens reben werbe,ims 


gleichen des Herrn von Murr Nachricht vom Bepkrs | | 


Sandfehriften, die durch feine Vermittelung an die Aka⸗ 
—* der Wißenſchaften zu &. Petersburg, gekommen 
20 beacuche DU eucze Acue⸗ nn eucn 


bang; :90be wor trheee ja tn den et Sch 


Pr} °s - . \ 4 — 


dieſes Werks, von der nenen je Shore 1771 und 7@. 


veranſtalteten Ausgabe won G. Yafari Vite de’ piu ex- 


cellenti pittori, ſcultori e architetti, Nachricht — 


| ale. Es wide vielen damit‘ gedlener fm, wenn ee 


ptbuch in Die deutſche Sprache aͤberſetzte, und 


: 4 * es nothig und nuͤtzlich iſt, mit Anmerkungen berei⸗ 


cherte: ich zweifle quch nicht, daß ſi h fo viel Pricrume⸗ 


u ranten oder Oubſcribenten dazu, ſinben wuͤrden, daß 


dieſe Reberſetzung mit allen Kupferſtichen des Originals, 
verſehen werden konnte. Von feinen SJohmal, Foften 


E der ziveyte und‘ deitte Tye Thaler 86 


Leipzis. 
en“ Stögfeies Lebrecht Erufius iſt zu finden, Sup | 
planen ya Pialip Damit Lipperts Daktyliothek, 
BeftehenS in’ tauſend und neun und vierzi 
1776 anf hollandiſchem ſtarkem Schreibpapier 
* gr Quart, 1 Alphabeth. Das if der vortreftiche 
Beſchluß des ruhmwuͤrdigfien Werkse, welches das Ans 
denken des groſſen Kuͤnſtlers, feines Urhebers, auff die 
ſpateſte Nachwelt bringen wird. Sch rede nicht ſo 


Wöoͤhl von dem Vuch deßen Tiruf id) ngegeben habe, . 


— 


(wWiewohl auch dieſes viel Ruhm verdienet,) als vich 
mehr von den neuen Abdruͤcken auserleſener geſchnitee⸗ 
ner Steine, welche der berühmte Mann aus einer Ach⸗ 
ſtſchen mit Hausblaſe verſetzten Talkerde verfertiget, 
und von welchen er das tauſend in ſaubern Schraͤnk⸗ 
chen, welche die Geſtalt eines Follanten haben, für den 
feßr mäßigen Preis von dreybig Duraten verfauft. ch 
—* von dieſem neuen Tauſend, und von dem was Herr 
of. Lippert in ber h Vorrede zu Ben ſaget, ſchon 
verſchiedenes iin zweyten Jahrgange bieſer Nachtichten 
©. 341 f; vorläufig bekannt gemacht, weiches ber beruührn⸗ 


Mann mir Ri in einem Betefe meioee, und mich. 


zagleich mie einer Anzahl Abdruͤcke ans diefem Supple⸗ 
ment, gütig beſchenkte. ‚Alle Kenner und Liebhaber ver 
Phnen Bkafi; averden dieſes Qupptement mit dem gabe 


’ 


287." 


Km; Dant arıefuneg, ur —— —* Mannal⸗ 
les erdenkliche Gute dafhr waͤnſchen, daß er ih durch 
ſein hohes Alter nicht hat abſchrecken laßen, aus der 
guſſen Menge neuer de von geſchnittenen Stei⸗ 
nen, weiche ihm von vielen Perſonen zugeſchickt wor⸗ 
den, die ſchoͤnſten auuzmfirchen,, und in dieſe Zugabe zu 
* Daktyllotherh, zu Bringen. Was er in der Bor 
rede vorr ben Borzage der Abdruͤcke, vor den Kupferſti⸗ 
den von geſchnittenen Steinen, ſaget, iſt volltommen 
gegraͤndet. Er bedauert auch mie Necht, daß wenige 
von been weiche feine Abbruͤcke hochſchaͤzen, im Staus ' 
de finb, Dirfelben zu kaufen, und es ift infonberbeit zu 
beflagen, daß fie fe mit für Die Schulen angefchafft wer: 
deu koͤmmen, weil es denfefben an dem Kaufgelde fehler. - 
Daher habe ich in meiner Gefchichte ber gefchnittcnen » 
Seine, ©. 121. gewuͤnſchet, daß Herr Profeßor Lips 
pert ame Ruben dee Gymnaſien und Untverfitäten, die 
Abdruͤcke von den allerfchönften Schicken, deren kaum 
hamdert ſeyn wuͤrden, Sefonbers ablaßen mögte. Herr 
5 ſagte in der Anzeige meines Buche, 
(Göring. Anzeiger von 1774 ©. 8) daß —— 
Warnſch mehrere haben würden, daß aber Heer Lippert 
mit demſelben nicht wohl zufrieden ſeyn dirfte. a. 
- Das ift auch der hochachtungswuͤrdige Mann nun oͤf⸗ 
fentlich nicht, ja er führer S. XVI der Barrebe, weis 
nen Wuuſch (ohne mich zu nennen/) aus be ihm ets 
was untren gewordenen Gedachtniß unrichtig an, macht 
auch über einen Auedruck meines Buchs, eine aͤberfluſ⸗ 
fige Anmerkung, da wir einander nicht nur Abcht wider: 
fprechen, fordern ich mich auch ſchon in’ diefen Nachrich⸗ 
ten, an dem oben genannten Ort, alſo .erlärer babe, 
daß Er mir in einem Briefe feine vollkoriene Zufrie⸗ 
derheit bezeigte. Jedoch, ich nehme dies den: ehr⸗ - 
wurdigen ten fü wenig Abel, daß ich ihm vichnehr, 
— einem ſtarken Abgang feiner Abdrinke, noch viel 
„muatore. und vergnägte Sabre, ſowohl zur 
—— großen Verdiuſte um die ſchone Kunſt 


r—_ 1.-— 
r D 


pe fernen eng rn vn ee 
Me Die Bd ie — N 


E Ba Speer Berfaher Eis, und ben Hunde ans 


- - Gpener, ift yı finden, Recueil,poar les Aftrouemes, par :- 


Mr. Jean Bernoalli, Afttonome.royal, Tom. I; .- 
177t. Tome. 1772. TomeIll.1776. ingr. Octav. 


Mer Here Verfaßer, liefert eigene und fremde feine- 


aſtronomiſche Abhandlungen, Auszäge aus neuen aſtro⸗ 
nemiſchen Büchern, und bloße Anzeigen von anberen,- 
-  tmgleichen: lieterarifche Nachrichten, welche afteonomis * .. 
fehe Neuigkeiten betreffen... Wenn man es nicht ſonſt Ä 
ſchon wuͤſte, fo dienete biefes Werk zu einem uͤberzeu⸗ 
den Beweiſe, daß Herz Profeßor Bernoulli ein gruͤnd⸗ 
Ucher Kenner der wichtigen Afteonomie , und ein richti⸗ 
ger und befcheibener Beurtheiler der Bemühungen, Wer ’ 
te und Schriften anderer Aſtronomen ſey, auch in. dir’ : 


\ ; nem ſtarken Briefwechſel mit denfelben ſtehe. Ich ger 


denke diefes näßlichen Werks, vornemlich wegen her dars 
ion enthaltenen Ankuͤndigung neuer Bücher, bey wel⸗ 
Ger Herr B. auch diefe Abficht hat, daß er für die Lieb⸗ 
haber der Erdbeſchreibung, die angeſtellten Beobachtun⸗ 
gen, welche zur Berbeberung der Landcharten dienen, 
und fuͤr die —*8 der Schiffarthokunſt, alle dahin 
gehoͤrige und ihm bekannt gewordene neue Buͤcher und 
Schriften, anzeigen will. Mit dieſer litterariſchen Aus . 
—zieige, iſt vielen gedienet, doch werden dieſe dem! Herrn 
Profeßor noch mehr danken, wenn er kuͤnftig ans 
Buͤchern und Schriften dasjenige was ihnen Er 
ſeyn kann, auch kürzlich anfuͤhret, z E. die gefundene 
bober berechnete Länge oder Breite eines Orts: benn es 
haben nicht alle die Gelegenheit, ſolche Buͤcher und Schrif ⸗ 
ten ſelbſt in die Hände zu bekommen. Der dritte Theil 
des Werks, weicher der neueſte iſt, koſtet a Thaler 8. 
Gr. und der vierte ſoll ſchon im naͤchſtfolgenden —5 J 
an das Licht treten, weiee den Aſr onomen et eine. an⸗ 
— Sue u Au 


— 


m = 's 
. 


- u , RE 
..:f " 
389 
"a. 


. 


Frankfurt und Leipsig. 


Zohann Georg Fleiſcher hat drucken la en, p. S. 


Dallas Reife Durch verſchiedene Provinzen des 


‚Ruffifchen Reiche, in einem ausführlichen Aus⸗ 
zuge. 1 Theil mit vielen Rupfern, in, ge. Octav, 


ı Aph. 4 Bogen, 1776. Ob diefer Auszug mit des 


Ham Prof. Palles, und her Akademie der Wiſſen⸗ 


(haften zu St. Petersburg, Beroilligung, gedruckt 


- worden ſey? wird ber Verleger wißen. Der unges 


nannte Urheber defielben, faget in der Vorrede, dag es 


das Hauptwerk nicht zuſammen gezogen, fondern mus 
"aus demjelben weggelaßen habe, was nicht Naturge⸗ 
ſchichte, ſondern nur Topographie eines ungehauten 


Landes war, nemlich die Veſchreibung ber kleinen 
‚Städte, Graͤnzfeſtungen, verfallenen Huͤttenwerke Ic. 
Die Mineralgeſchichte habe er ganz beybehalten, das 
botaniſche und zoologiſche faſt ganz, es fehle auch in 


dieſem Auszuge kein einziges zur Naturgeſchichte noͤthl⸗ 


a Thaler 12 Gr. | 
.. Bannover. J 
Tagebuch eines Predigers, enthaltend die Se⸗⸗ 


* 


ges Kupfer des Originals, fie wären auch insgeſammt 
„in ihrer natuͤrlichen Groͤße nachgeſtochen worden. Ich 
faͤrchte daß er nicht alle Liebhaber befriedigt habe, ee . 
‚bat auch für die Bequemlichkeit der Lefer, weder durch 


Ueberſchriften, noch durch Marginalien, noch durch 
Unterſchled der Schrift, geſorget. Es koſtet dieſer Theil 


reife der Hannoͤverſchen Truppen nach der Inſel 
Minorca. 1776 in Octav 4 Bogen, bey C. G. 
Kindſcher. Der ungenannte Verfaſſer, hat dieſes Tas 
gebuch, wie man aus S. 19 erkennet, nur fuͤr ſich, 


und für foirie, Verwandten und Freunde, aber nicht 


4 . 
- D 


Tür das Publicum geſchrieben. Die Seefahrer iſt ihm 


etwas ganz neues, und denen welchen er fein während 
berfelben geführtes Tagebuch zugeſchickt hat, auch ums 


Bekannt gervefen. Man hätte es alfe and bio in das 
Famillen⸗Archiv legen, und nicht drucken laſſen pl 
ben, Selbſt die Beſchreidung von Gibraltar, wilde 


’ . 7. 
0° 
9» ae, 


— 


, . . 
290 


d 


©. Be si zvOläntig no ide an Ä 
mniug, nad von dem rediger eben fo wenig, ale 
das ganze Tagebuch), fir das Publicum aufgeſetzt wor⸗ 
„den. Es werden aber mit dieſem Tagebuch deſondere 
| Nachrichten und Merkwuͤrdigkeiten von Gi⸗ 
braltar, ausgegeben, welche auf einem Bogen ge⸗ 
druckt worden, und am 4. Januar 1776 zu Glbraltar 

‚ von einem andern Mann ber: mit den Churbraun⸗ 
ſchweigiſchen Truppen dahin gereiſet iſt, aufgeſetzt wor⸗ 
den. Diefer Bogen enthaͤlt mehr für das Publicum, 
als jenes Tagebuch. Bon dem Strom, welcher auß 
dem Atlantiſchen Meer in das Mittellandiſche nebet, 
wird angemerkt, daß er ziemlich ſchnell fey, ungefähr. " 
fo nie die Wefer. Der Berfaffer bat zu Gibraltar 


etwas ungew nliches, nemlich einen Juden ange f 


fen, der eine Katholifche Frau hat, und der feine 


derfetben erzeugte Kinder in der Neformirten Religion, . . 


Cvermuthlich in der Religion der engländiichen Kirche,) 
erziehen iaſt. Das tft anf alte Weiſe, 'eine merkwuͤr⸗ 
dige Religionsdaldung: Beyde Sdtelſten taten Ban 


men 4&r. 
| gFrankfurt an der Oder. 

— April diefes Jahrs, bertbeidigte gie Dear 
ruft Carl Wieland, aus Breslan, feine zur Erlan⸗ 
gung der · Magiſterwuͤrde gefchriebene Difputation, ‘de 

sis bellıcis inter ge entes, welche 7 Bogen ſtark if. 

s iſt dieſe eine, erhebliche Materie aus. den Volker⸗ 
recht, weiche ein nicht kleines Buch erfordert, wenn 
fe nie nur nad Grunfägen, ‚borgetragen, fonderis 
"auch aus der Gefchichte ausführlich erläutert, ja wenn 

‚ felbft den beruͤhmteſten Friegesbůndnißen die noͤthige 

Eriä ‚gegeben werden ſoll. “ Man pfleger fonft 
die Bändniße welche fich auf den Krieg beziehen, übers 
haupt in Defenfiv / und Offenſiv⸗Bundniße abzutheilen, 


allein der ſehr fleißige und geſchickte Herr Verfaßer die⸗ 


fer Abhandelung/ hat fünf Arten der Krieges⸗BDuͤndniße 

feſtgeſetzt, und auf eine Weiſe rreegegen und ehe, 
die ihm Ehre bringt. 

. " - a * 


ee ee 


⸗ 


Anton Srieric Büfhine 
Woͤchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 


ſchen Buchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Dreyßigſtes Stuͤck. 
Am 22ſten Inlius 1776. 


Berlin, bey Haude und Spener. 


Einige neue Reifebefchreibungen von Spanien.. 
Vor: VE/pagne jait en Pannee 1755, avec des 
notes hiftoriques, geagraphiques & critiqueg, 

& une table raifonn£e des’ tableaux & autres 'pein- 
tures de Madrid, de PEfcurial, de Saint-Ildefonfe, 
&c. Traduit de Pitalien par Je P. de Livoy, Barne. 
bite. & Paris 1772, gr. Duodeß 2 Theile. Briefe 
eines Italiaͤners über eine im Jahre 1755 ange 
flellte Reife nach Spanien. LZebft einem Verzeich⸗ 
nig der vornehmſten auf diefer Reife angetroffenen 
Gemaͤhlde. Aus der franzöfifchen Ueberſetzung des P. 
Rivoy. Leipzig 1774in ge. Octav. Der Pater tion 
bert Caimo aus Mapland, ein nicht abergläubifcher 
Mans, beichrieb 1755 u. 56 feine durch Spanienund an⸗ 











dere Länder angeftellte Reife, in Briefen au einen Freund, - 


welche diefer unter sem Titul: Lertere d’un vago ita« 
Hiano ad un fuo amico, nebſt ſeinen Bigenen Ktuers 
kungen, in 4 Theilen in Ortav, drucken Heß. Der Bert 
faſſer bekuͤmmerte 


ſich vorzuͤglich um Gemälde, hieng 


auch feinen Briefen ein ſtarkes Verzeichniß derſelben an. 
Er tadelte und lobete die Spanier mit guter Einſicht. 
Sein Buch bekam der Pant Livoy in die Hände 


⸗ 


® 
x 


. 


* 


.. . 8 an 
F * 
240 y J Bu 
* 


und überfehte einen Seil der Zaefe, weide bie Seife | 


durch Spanien betreffen, mit großer Flüchtigkeig in die - 


frandſiſche Sprache, ließ aber ſowohl aus den Briefen 
els aus dem Verzeichniß der Gemaͤlde, weg, was ihm 
"nicht gefiel, nannte auch nicht einmahl den Namen 
des Urhebers des Buchs, den Hertn Caimo. Er 
fand einen ihm aͤhnlichen deutſchen Ueherſetzer, welcher 
feiner fluͤchtigen Ueberſetzung nicht einmahl die kurze 


> Nachricht vorjeßte, mit welcher Rivpy, feine Ueberfer | 
tzung anfängt, ja von dem Urſprung des Buchs nicht 


die — Nachricht sah. 
Don Detro Antonio de la Pu⸗ente, Reife durch 
Spanien; oder Briefe über die vornehmſten Merk⸗ 


wuͤrdigkeiten in dꝛeſem Reiche. Ausdemfpanifchen 


uͤberſetzt. Mit Erläuterungen uud Zufägen von 


Johann Andreas Dieze, Prof. der gelehrten Ge⸗ 


Ki zu Goͤttingen. Befter Theil Leipzig 1775 in 
gr. 8. Als des Laimo Briefe ans Licht traten, wur⸗ 
ben fi e durch einen vornehmen Spanier, der eben das 
mals in der Lombardie war, (vermutblich durd) einen 
Sefandten,) an den Madriter Hof geſchickt, um dies 
- fen zu veranlaßen, daß er diejelben widerlegen laßen 
moͤgte. Das gefhah nun zwar nicht fogleich, alfein 
Herr dela Puente, kam aus Stalien, woſelbſt er die 
Bau⸗und Maler ; Kunft nebft andern Künften fludiret 
Hatte, mit vorzüglichen Kentnißen zurück, und ihm 
"ward aufgetragen, eine Reiſe durch Spanien vorzuneh⸗ 
men, und in feiner Belchreibung berfelben den Caimo 
zu widerlegen. Das hat er num 1769, jeboch mit 


"großer Beicheidenheit gethan. Er folget dem Caimo 


in verfchiedenen Gegenden nad), widerlegt und verbeſ⸗ 
ſert ihn, wo es noͤthig iſt, giebt ihm aber auch entwe⸗ 


der ausdruͤcklich, oder ſtillſchweigend Recht, wenn ex 


ſeinem Tadel keine tuͤchtige Gruͤnde entgegen ſtellen kann. 
Er hat und erreicht noch mehr Abſichten, denn er beſchrei⸗ 
bet die Gebaͤude und oͤffentlichen Werke, ſiehet inſonder⸗ 


- 


heit auf alles was die Malerey und die Bildhauer ey ange 


— 


‚r 


243 


het, und macht eben ſowohl das ſchlechte als das ſchoͤne, 
kentbar. Ein gleiches thut er in Anſehung der Denk—⸗ 
maͤler des Alterthums, des Landbaues und dcs Forſt⸗ 
weſens. Allenthalben zeiget er ſich als einen Liebhaber 
des Vaterlandes, jedoch auch der Warheit, und daher 


ruͤhren viele freymuͤthige Urtheile über ſeine Landesleu—⸗ 


te, derſelben Geſchmack, u. ſ.w. Er hat ſeiner Reiſebe⸗ 
ſchreibung⸗ eben ſo wie Caimo, die Briefform gegeben. 
Der Freund an den ſie gerichtet ſind, iſt auch der Her⸗ 
ausgeber derſelben, und hat hin und wieder ſowohl ſei⸗ 

ne eigene, als des Verfaßers nachgeſchickte Anmerkuns 
gen, beygefuͤget. Zu dieſen find noch des deutſchen Ue⸗ 
berſezers Anmerkungen gekommen, jedoch ſo, daß ſie 
nicht unterſchieden worden, ja Herr Prof. Dieze hat 
vele Eleine Verbeßerungen ſowohl in’ dem-Tert, als in 
den Noten angebracht, ohne Redens davon zu madıen. 
Den zweyten Theil will Er eigentlich die auf dem Tis 
tul veriprochenen Erläuterungen und Zufäße beyfügen, 
und diefe werden außer einem urtheilenden Verzeichniß 
‚der vornehmſten Reifebeihreibungen von Spanien, 
Nachrichten von dafigen Wahlern, Künftlern und 
Akademien der bildenden Kuͤnſte, nebſt andern nuͤtzli⸗ 
hen Dingen, enthalten. Des Seren Dieze befannte 


Kenntniß der fpanifchen Sprache und Litteratur, laͤſt 


viel Gutes erwarten. Die Puentifche Reifebefchreis 


buug,, ift in der That erheblich, und weil ihr Urheber 


nicht nur ein Spanier, fondern auch ein Kenner der 
Kunſt ift, zuverläßia, und für die Geſchichte der ſchoͤ⸗ 
nen Kunſt ſehr brauchbar. Dieſer erſte Thetk derſelben 
koſtet 18 Gr. 

Tavels shrough Portugal and Spain, in 1772 and 
1773, by Richard Twisf, Esq. with copperplats 


and an appendıx. » London 1775 in gr.4. Reiſen 


durch Portugal und Spanien im Jahr 1772 und 


1773 von Richard Twiß, Esq. Mitglied der Koͤn, 


Soc. der Wißenſchaften, mit Kupfern, einer Charte, 
und einem Auhange, Aus vn englischen uͤberſetzt, und 
| u a2 | 


N 


* 


244 L - 
mie Anmerkungen von C. D. Lbeling, X feßer der 


KHandlungss Akademie in Hamburg. Mrfter Band. _ 


Leipzig 1776 in gr.8. Herr Twiß har Reifebefchreis 
dungen, geographifch » ftatiftifche Bücher und Landchar⸗ 
ten von Portugal und Spanien gekannt und gehabt, 
er bat inſonderheit außer Barerzi Journey through 
Portugal and Spain, bie vorhin genannten Bücher der 
Herren Caimo und de la Puente fleißig genußet, ohne 


‚die Dienfte, welche ihm die beyden lekten Bücher zur 


Anfillung feiner Neifebefchreibung geleiftet haben, zu 


ruͤhmen. Cs iſt aud) nicht zu leugnen, daß er verfchtes 


denes beobachtet und angemerfet habe, welches für bie 


Erædbeſchreibung und Gefchichte der Künfte gebraucht - 


werden kann. Wenn man aber dasjenige was er den 
genannten Schriftftelleen und einigen andern zu danken 
bat, abziehet, die Pluͤerſchen Nachrichten von Spanien, 
welche in meinem Magazin ftehen, kennet, auch weiß, 


daß das geographifche und viel ftatiftifcher von Spanien, 


außer diefen Büchern, aus Fnan Antonio de Eflrada 
Poblacion general de Efpafia, von 1747, und Fr. 
Xavier de Garma y Salcedo Theatro univerfal de 
Efpafia, von 1738, weit richtiger und volfftändiger, 
als aus den meiften, infonderheit ausländifchen, Reifes 
befchreibern, gezogen werden koͤnne: fo kann man zwei⸗ 


Sn ob es der Mühe werth geweſen fen, das ganze 


wißifche Buch zu uͤberſetzen? Man erficher auch 
aus der Vorrede des Herausgebers der deutfchen Ueber⸗ 
feßung, daß er dieſes erfannt, und anfänglich nur die 


. Abfiche gehabt habe, in die Plüerfchen Nachrichten 


von Spanien, welche er aus Licht ſtellen will, aud) das 
merkwuͤrdigſte aus dem Twißiſchen Buch zu bringen, 
Ich will weder etwas aus der Troiffifchen Reiſebeſchrei⸗ 
bung ausziehen, noch in derfelben nad) Masgebung der 


guten und feltenen Bücher und Nachrichten von Portu⸗ 


gal und Spanien, welche ich beſitze, etwas verbeßern, 
‚fondern nur folgende Anmerfungen von den Kupferſti⸗ 
hen machen. Die Eharte von Spanien und Portugal, 


1 * 


/ 


ud 


— en — 


— — — — — 


| | 4 
giebet nur die Bage der Provinzen, den Weg meiden 
Herr T. genommen bat, und eine mäßige Anzahl Derten 
an. Ein anderer Rupferftich jeiget die berühmte Waß 
ferleitung zu Segovia, aber undeutlih, und drey an⸗ 
dere, liefern Ausfihten. Was die Arbeit des Heraus⸗ 
gebers an diefer von zwey ungenannten verfertigten Lies 
berſetzung anbetrift, fo beftehet fie darin, daß er die Na⸗ 
men in der Landcharte verbeßert, und ziemlich viel As 
merkangen zu dem Buch gemacht hat. Diefe find groͤ⸗ 
ſtercheils litterarifch, verbeßern den Tert, nennen Buͤ⸗ 
cher, in welchen dieſes und jenes beßer und vollſtaͤndi⸗ 
ger als von Twiß abgehandelt worden, und geben befs 
ſelben Berzeichniß von Bikhern die Portugals und Cpa⸗ 
Dies Beſchreibung betreffen, eine größere Nichtigkeit 
und Bollftändigfeit, zeigen auch wohl an, wo Twiß 
bie vorhergehenden Reifebefchreibungen ausgeichrieben 


hat. Hieraus iſt zu erfehen, daß fle nuͤtzlich find, oft 


aber erforberten fie auch newe Anmerkungen. Es war 
mir lieb, als ich bey der erften Eräfnung des Buchs 
©. 133 das oben genannte Werk des Eftrada angefühs 
vet fand, denn ich hofte, ee würden aus bemfelben wies 
ke Stellen des Twißiſchen Buchs verbeßert worden ſeyn: 
ich Habe ſolches aber nicht gefunden, und daraus ges 
ſchloßen, daß der Herausgeber dieles Buch nicht gehabt 
babe. Zur Probe, was bey verſchiebenen Anmerkun⸗ 
gen hinwider angemerfet werden könnte, mag das fols 
gende dienen. Won der Anzahl der Einwohner in Lifs 
fahon, hätte mit dem was in dem erften Theil meineg 
Magazins fiehet, meine Erdbefchreibung Th. 2. S. 38 
verglichen werden mäßen, in welcher legten angeführet 
worden ift, daß man 1748 dafelbft ungefähr 270040 
Seele gesähler habe. . Bon den fpenifchen MNuͤnzen, 
6.52 if ein eigenes Buch vorhanden, weiches ben Tis 
tul führer, Norte ſo, y Promptuario (eguro, para 
la mas clara y breve inteligencin del valor de to- 


«das las monedas ufuales y corrientesdel contwente 


de Eipafia, — arreglado 3 la ultima real ptagma- 
3 


P7T on | 
tie 'expedida en 16 de Mayo de 1927 — Com» 
pueſto por D. Fofeph Innacencio Aparici,en Madrid . 
‚1741. Es ift in El. Octav 334 Seiten ſtark. Von 
den Ritterorden in Spanien, derfelben Commenthus | 
reyen und Einkünften, ſtehet die vollſtaͤndigſte Nachrich 
‚in dem oben genannten Tbeatro des Er. X. Je Garma 
78Salcedo, „T.], aus welchem unter andern S. 60 zu 
erſehen, daß der Ritrerorden von San⸗Tiago nur 85 
Sommenthurenen habe, daß aber. die hoͤchſte, 144522 
Reales de.Vellon eintsage. Wenn ich in der Erdbes 
fehreisung fage, Sevilla habe 28000 Häufer, und jetze 
kaum fo viel Einwohner, fo gründe ich mich auf Eſtra⸗ 
da, T. II. p. 12. und vermuthe, daß viel Hänfer ledig 
ſtehen moͤgen. tiſtrada ſchreibet alſo: Se contaban 
en eſta republica antes mas de 50000 vecinos, al _ 
‚preiente 28000. Perdio de fu efplendor, y co» 
‚mercio, por la cafa de contratacion, que paflaron 
a Cadia güo 1726. — Se cuentan 38000 calas y- 
300 edıficıos. Die fo genammten Reife s Routen in 
Portugal und Spanien, welche S. 342 Zufammen ges 
ſucht worden, findet man vollftändig in des Campomanes 
Noticia geografica del regno y caminos de Portu- 
gal, von welcher Twiß &.6 nicht gut ſaget, daß fie 
nur einen Band ausmache, weil fie nur 16 Bogen in 
&. Octav Format ſtark iſt, und in dem ltinerario eſpaijol, 
des Joſeph Matthias Eſerivano 1758 zu Madrid, 
mit einer kleinen Reiſecharte durch Spanien, auch in 
dem ©.353 gut, angefuͤhrtem Itinerario des Campo⸗ 
mnianes von 1765, mit einer groͤßern Reiſecharte. Doch, 
ich ſehe, daß dieſe Anmerkungen zu viel Raum koſten, 
laße fie alſo fahren, und bedaure in Anſehung dieſes 
erſten Theils nur die vielen Druckfehler welche ſich ein⸗ 
geſchlichen haben, und nicht angemerkt worden ſind. 
Sch hoffe daß auch die 22 Fuß welche der von Twiß 
geſehene Elephant, nach S. 13 hoch geweſen ſeyn 
ſoll, zu den Druchfehlern gehören werden. Nun 
noch etwas von dem zweyten Theil. ieſer ſoll 


⸗ 


N. 


- 


on 247 


meines feligen Freundes des Paſtors Ptuͤer Reis 
fen durch Spanien, mit anderen dahin gehoͤrigen, 
und unter feinen Papieren gefundenen Nachrichten, 
enthalten. Es ift bekannt, Daß ich feine wichtiaſten, 
und weldyes wohl zu merken, von ihm felbft ausgears 
beiteten Nachrichten von Spanien, in mein Mugazin 
gebracht Babe. Wenn es auch Recht wäre, die unter 
denielben befindlichen Reifen durch Spanien, nachdru⸗ 
den zu lagen, wie wohl es diefes nicht iſt, fo können 
die aus feinen Papieren gezogenen Zujäte, und fo ger 
nannten WBerbeferungen, weder das was fie heifien, 
‚ noch erheblich feyn, ‘weil er fie ſonſt nicht felbft zuruͤck⸗ 
gelaffen Haben würde, und mas ift alsdenn dem Pu⸗ 
Blico mit denſelben gedienet? So viel ich weiß, Bat er 
feine Reifenachrichten von Valencia, Murcia und Alt 
Caſtilien, nicht felbft ausgearbeitet, denn fonft hätte ee 
fie mir gewiß geichicket, damit fie in mein Magazin aufr 
genommen, und ihm bezahlt wuͤrden. S. 244 ficher, 
es folle auch das merfwärdigfte aus der Beſchreibung 
von Murcia die Herr Capdevilla aufgefeßt, und zu 
welcher Herr Mayans Anmerkungen gemacht bat, 


eingeruͤckt werden: ich habe aber diefe für mich aufge⸗ 


feste Befchreibung, eben fo wie die won SIaen und Bas 


lencia, yoelche ich durch Piäers Hand von biefen Ges - 


kehrten empfangen, für meine Erdbeſchreibung ſchon ge⸗ 
Braucht, kann man alfo noch etwas erhebliches erıwars 
tm? Endlich ift es auch nicht Ehre genug für den deuts 
fhen Mann Piner, daß man feine Nachrichten von 
Spanien, der Reifebefchreibung eines Engländers ans 
hangsweiſe ‚beyfügen mil. Er war mein vertrauter 
Freund, hätte er von feinen mir noch nicht zugefchichten 
Papieren ſelbſt eine gute Meynumg gehabt und mir ger 
macht, fo würde ich fie gewiß bey feinem Leben vers 
langt und empfangen, auch nach feinem Tode geſucht, 


and zum Nutzen feiner Erben, meinem Magazin eins _ 


verleibet haben. Das nicht ausgearbäicete aber erſt 
auszuarbeiten, und das Spaniſche erſt in das Deutſche 


R 


_ 


7 5 B W / 
wu üßcefeben, Dazu Hatte ich Eeitde Zee. Es Lofer bei 


sefte Theil der Troiilifcen Reifen ı Thaler 16 Gr. 


J BRurze Vachrichten. : Ä 
In dem neunten Stuͤck der diesjährigen Nachrich⸗ 


un, habe ich des Herrn Praͤp. Garen Preißſchrift 
- won Jomeburg, angezeiget, ‚welche der Buchhändler 


Chriftien. Gottlob’ Proft zu Ropenhagen, hat 
drucken lafen, ohne daß -man gewuſt, wie dieſer 
Die. Handſchrift bekommen, da der Verfaſſer det 


ſelhen, fie an den Serretair der Societaͤt ber Bil 


deacer meiner Maturgefhichte 


-fenfchaften, Herrn Staatsrarh von gielmſtierne 


geſchickt bat. Der Buchhähbler loͤſet diefes Raͤthſel 
atfo auf. Das Packet mit der Dandfchrift, weiches - . 
mit M. H bezeichnet war, wurde. gewoͤhnlicher maſſen 


nach der Zolllammer zu Kopenhagen gebradit,. aber 


vergeſſen und nicht abgeholt. Alſo ward-fie nach einks 


ger Zeit, nemlich am 30. Sun, 1775, eben fo wie ans 


dere liegen gebliebne Packete, alif der Zollkammer für 
Koͤnigl. Rechnung dffentlich verfauft, und: von. dem 


Buchhändler Herrn Peter, Steinmann, erflanden. 


| Bon diefem hat fie Herr Pröft,gekauft, und dieſes ſelt⸗ 
ſame Schickſal der Handſchrift, durch ein Zeugniß der 


Koͤnigl. Zollkammer zu Kopenhagen, glaubhaft berviefen, 
Der Hofbuchdrucer - und Buchhändler Joſeph 
Burzböc zu Wiln, verſichert, daß er nicht der Nach⸗ 





Derjenige Freund gu Berlin, welcher Campomanes Iti- 
nerario de las carreras de Poße, Madrit 1761.00 8. von mir 


lieben hat, wird Infäudig gebeten, mir dieſes Buch zu 


. 


!. 


- Anton Friedrich Buͤſchings 


Woͤchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgangs 
Ein und Dreyßigſtes Stück. 
Am 29ten Julius 1776. 
Berlin, bey Saude und Spener. 


usa. u 
XEXXEXXXXWRW 


ZRurze Seſchichte der freundſchaftlichen Verbin⸗ 


dung zwiſchen Rußland und Preußen. 
De Rede iſt nicht von der alten nachbarſchaftlichen 

Verbindung zwiſchen Rußland und Preußen, ob ſie 
gleich dem betzten Staat feinen Namen verſchaft hat, 
Denn es iſt gewiß, daß vor Alters, als die Litauer in 


Curland, Schamaiten und einen oͤſtlich an dieſem liegen⸗ 


den nicht breiten Strid) Landes eingeihränft- waren, als 


les übrige Land, weiches nachmals den Titul des Große 


Litauen befommen hat, zu Rußland gehör 
zet habe, und alfo auch das Land an dem obern Fluß 


oder Dieinels (2) es iſt auch wo nicht ganz -. 


Niemen | 
auverläßig, Doch hoͤchſt wahrſcheinlich, daß jo wie Pom⸗ 


mern den Namen von feiner Lage am Meer befommenn 


bat, alfo Porußia, ober Prutzia, öber Preußen, 
Das neben Rußland liegende, oder an Rußland 
(a) Chriftopkori_Hartknoch respublica Pelonica lib. L 
eap.9.5.1. Eben berielbige erinnert in einer Aumer⸗ 

Jung zu Petri de Dusburg chron. Pruffise p,69. und 
in femen dif- fel. p.64. daß noch damals In einen 
großen Theil non Litauen die rußifche ori: Bir 
det werde, ja daß in eben de auch die Urthbeile 


e 
am) Öffentlichen Actem im deu Imaniichen haben Geriche 


{ma rtiget wuͤrden. 


—WR 


+ 


/ 


„mit dem rußifchen Zar Iwan Weafitiewitfc, errich⸗ 


2. m 


I ur) 


. " .n. - 
23509 . . N , . , n > » 1} 


graͤnzende Land, bebeute. (6) Od mar gletch wo 
dem ı3ten Jahrhundert an, die Litauer das ganze von 
ihnen benannte Großfuͤrſtenthum, den Rufen entriſſen, 


aind eben fd wohl als die Polen, Rußlands Gränze Yes 


gen Welten eingefchränft, folglich daßelbige auch van 
Preußen getrennet haben: fo ſind doch, ats Oſt⸗Preuſ⸗ 
fen unter dem Markgrafen Albrecht 4 ein beſon⸗ 


deres Herzogthum geworden war, zwiſchen demſelben 
und Rußland gar bald Unterhandlungen entftanden : und 
diefer erfte preußifche Herzog, hat fchon einen Vertrag 


tet. (c) Das Verhältniß beyder Staaten gegen Por 
len und Schweden, infonderheit gegen das erfte, hat ihre 
Unterhandlungen gewißer maßen nothwendig gemacht. 
ie ſtaͤrkſten fiengen unter dem Zar Alexen WEchat 
Jowitich, und Churfürften Friderich Wilhelm, an. 
Jener ſchickte an diefen ſchon 1654 einen Abgeordneten 
mit einem Briefe, welcher den zwifchen ihm und den 
Molen:entflandenen Krieg betraf, und verfprah, daß 


| Ki Truppen und die Kofaten feine Streiferegeh nach 


Preußen vornehmen follten. DerChurfürft ließ 1653 
den Lazarus Birtelmann an den Zar, welcher damals 
Wilna in Litauen war, abgehen, welcher Schuß 
riefe für Preußeh zurück brachte. (d) In näthftfoß 


genden Jahr, kam wledkr ein Abgeordneter von dem Zar 


Königsberg an, welcher die Zufage wiederholte, daß 
Preußen vor allen Streifereyen ſicher feyn folkte, aber 


auch bat, daß der Thurfürft den Schweden feine HR 


—* moͤgte, wenn es zwiſchen denſelben und den Na 
e 


n zum Kriege kaͤme, und zugleich ein ingeres Buͤnd⸗ 


‚ €). Here Staatsrath Müller in dem fünften Baude 
ſeiner Sammlung rußifcher Gelder, ©. 387 
: hält diefe alte Meynung für umweifelhaft. Se:t 
x .tonde in feinen difl.. fel. de var. reb. pruif. p. 63. 64 
: Bat fie für wahrſcheinlich erkläre. Ce) Bufen- 
a, wet de. rebus geflis Friderici Wilhelmi, lib.6. $. 31. 

T. J. p.335. (4) Æbenderſ. L e,-lib. 5, $. &, 


. TR p. 290.291. 


\ " _ 
. 1; * 


— 


nis weit dem Zar, anbot. Diekr erheblichen Angeles 
genbeiten wegen, fertigte der Churfuͤrſt fogleich den Ba⸗ 
von Jonas Caſimur von Eulenhurg als Geſandten 
. uch Moſcau ab, der einen von dem Zar eigenhaͤndig 
Vertrag (bis dahin etwas ungewoͤnl⸗⸗ 
&es,) zum Stande brachte, vermoͤge deßen zwiſchen 
beyden Fuͤrſten eine ewige Sreundfchaft ſeyn, auch we⸗ 
Beer Jar, neh einer feiner Nachfolger auf dem Thron, 
jemals des Churfüren Länder anfallen, oder ben Fein⸗ 
den dehelben helfen fellte, fo wie hinwieder der Chur⸗ 
fürf ein gleiches dem Zar verfprach. (e) Sn den fol⸗ 
sehen Jahren, wurden bie Unterhandlungen nein 
dem Zar und Ehurfürften fortgefebt, infonderheit wei⸗ 
gerte ſich biefer 1660 den Polen wider den Zar Hilfe 
zu leiſten, und dem mit diefem errichtesen Buͤndniß zu 
55* (N 1673 ſchickte Ber Zar feinen Generals 
Magr Paul Menes an den Ehurfürften, um denſel⸗ 
Gen zu ermuntern, daß er mit ihm und den Polen ge 
weinfihaftliche Sache wider die Türken machen moͤgte. 
Der Ehurfürft lief gleich darauf den Joachim Scul⸗ 
Vetus als feinen Geſandten zum erſtenmahl an den Zar 
abgehen: , weicher letzte ſich erklaͤrte, daß künftig die Ge⸗ 
fandten des Hurfürften an feinem Hofe.gleiche Ehre mit 
dem roͤm. Kaiferlichen und mit den Königlich Schwedi⸗ 
hen und Dänifchen Geſandten, genießen follten, weil 
die Freundſchaft des Churfuͤrſten hochichäge, und zu 
abslten ſuche. Ig) Eben dieſer Scultetus wurde 
2675 zum zweyten wahl als Churf. Geſandte an deu 
Zar abgefertiget, um benfelben zu beivegen, daß er 
Schweden bekriegen mögte. Ob nun gleich der Zar 
dezu nicht zu bringen war, fo wuͤnſchte er Dacdy;der Churs 
tft moͤgte es für fein geringes Zeichen feiner Freund⸗ 
und Zuneigung gegen ihn anſehen, daß er feine 
LTrappen an ber Liefländiichen Graͤnze ſtehen laͤße, um 
(Ö Pufendorf c. lib.6. $. 31. 32. Infonberbeit p. 326. 
.. Tom (f). Ebenderſ. 1.c. lib.9. $ .® 
Eee nA, 8. a 'T. 1,.7,368. 


L 


+ — 
- 


8 ‘ 


; 


Schweden zu näthigen, baß es feine liefland iſchen Trup⸗ 


pen nicht nach Pommern ſchicke. (h) Bald darauf 
ltarb Zar Alexei Michailowitſch, welches. deßelben 
Trohnfolger Feodor Alepejewitich dem Churfücften 
Friderich Wilhelm 1676 durch einen eigenen Geſand⸗ 
- ten befannt machen, und ihm feine Freundſchaft verſi⸗ 
ern lieg. (1) Der Churfürft beſchickte den Zar in 
eben demſelben Jahr auch durch einen Geſandten, wel⸗ 
her Hermann Dieterich Heß war, ben er aber wer“ 
- ‚ ber damals, noch 1677 dba er zum zweytenmahl abge⸗ 
hit wurde, als reſidirenden Miniſter in Moſcau bes” 
Balten wollte, ſondern mennete, daß die Unterhandlun⸗ 
gen durch Briefe gefchehen könnten. K) Bis dahin 
‚waren dem rußiſchen Hofe die reſidirenden Miniſter et⸗ 
was fremdes und unbekanntes, daher der Zar in chen 
demſelben Jahr auch einen angefommmenen dänischen 
Sefandten nicht beftändig behalten wollte, ſondern eis“ 


nen Secretair nad) Kopenhagen abfertigte ‚un fih zu 


aan weswegen ber Gefandte i in Moſcau bleiten 
ſolle? (1) 
Zar Peter der erſte, bat den —— 

den dritten 1695, daß er ihm einige Fenerwerker fi 
. Kanouirer uͤberlaßen moͤgte, deren er ſich bey. der Be⸗ 

lagerung von Aſow bedienen loͤnnte; und ber Chucfürfk 
ſchickte ihm zwey Fenerwerker und 4 Sanonierer, (m)- 
weiche auch mit bey dem eriumpbirlichen Eimuge wa⸗ 
ren, den der Zar 1696 zu Moſeau hielt. (nd) Is 
-folgerwen "ıögrften Jahr, trat biefee feine beruͤhmte 
erſte Reife, im Gefolge feiner großen Geſandſchaft, an, 


6) Seultetus ei eibung bieſer Geſandſchaft 
ßehet in bem isene Si il meines Magazins, 
3276. (i) Pufendorf 1.c. lib. 14. 6.12. F. 
P. 1046. (k) Ebenderf Iib.ıs. $.ıy. T. U. 
3122.1133._ (Dmein Magazin Th.7. &.336 
(m) Ihre Namen bat "Jo. Beorg Korb in feineng 


. #. Diafio irineris in Mofcoriam Bob, domini de Guasiene 


et Rail, p. 320. 22r, n) Bayer in wiüllere 
Saumtung rußiſcher Brite Ch. U. S. Dr 


“1 ET Hr 3 AU - u u Mr: 


u nn u — — Ei — — — 


— 


353 


ie welcher er den Lient eines Ober /Cemmandenr m 


fügen beliebte. Der-Ehurfürft begab ſich ſelbſt nach 
Preußen, um daſelbſt den Zar und def 


| Kleigsberg in 
Ken Geſandtſchaft mir großer Pracht zu empfangen 


ws zn unterhalten; weiches auch zu deſſelben vollfoms 
zeuenBafriebenheit geſchahe. Die Sefandten dankten 
en eharfürften , -im Namen ihres Herrn, für die 

Fenerwerker und Kanonirer, deren fi 


| —F bey der Belagerung von Aſow mit Nutzen bes 


Via habe, und der Churfuͤrſt verſicherte, daß er ber 
witin, dem Zar mit viel mehrern als den uͤberſchick. 
un deuerwerkern, an die Hand zu gehen. (0) Der 
Sermeicher mic ſeiner Geſandtſchaft aber Berfinnachder 
Üierlanden reifete, blieb von diefer Zeit an In freund» 

Verbindung ſewohl mit dem Churfuͤrſten 
‚ weicher 1701 die Koͤnigl. Würde annahm, 
* deßelben Nachfolger in der Regierung. Er uns 


J * pe mit Koͤnig Seiderich dem erften durch 


ungen perfänlichen Beſuch, den er bey demſelben 
* zu Marienwerder in Preußen abſtattete, bey die⸗ 
ſe Geegenheit ein Schusbändniß mit dem Könige er⸗ 
tichete, und diefen mis dem eifernen Degen freundſchafe⸗ 
i ‚ welchen er in der Schlacht. bey Pulta⸗ 
M getragen hatte, dafür Er von dem Könige den- gols 
km mit Diamanten ſtark befehten Degen, welchen 
"dien an der Seite trug, zum eben fo freundſchaftiich 
Gegengeſchent unpfieng. (pP) Aisder Zar 
‚ IM auf der Rdseife aus dem Carisbade und aus ' 
Orten, wech Krohen gleng, lieh ihn Der Rärig daſelbſt 


6 Der bantalige Churf. Ceremenienmei ob. v 
Deßer, bat ig feinen Staats mienmeißet Teb.D —8 
16 sg. Fi die anfehnliche Aufnahme diefer Ges 

end Sürgen aber wird 
8 dei een —* —* Bünhers Leben 


PrZas 


* — — — —— —* 
3 3.1. ©, 283.284 
Fame. nn 


254 
durch Minen Singen prachtig keniiihem. & 1773 
am 25 Febr: flarb der König; der Zar war eben das 
. mals zu Salzdalum im Fuͤrſtenthuta Wolfenbuͤttel, und 
veifete fogleich als er diefe Nachricht bekam, zu dem 
neuen König Friderich Wilheim, um demfelben ſeine 
Freundſchaft zu’ bezeigen, der Ihn auch am a2. 5 Febr. 
zu Schoͤnhauſen in tiefer Trauer empfing, nnd 
zum zten März daſelbſt bewirthete. () Dem Zar mag 
daran gelegen, das gute Vernehmen mit dem neuen Könds 
ge zu erhalten, und ließ ſich alſo 1714 durch den König 
von Daͤnemark nicht bewegen, mit Friderich vorbei. 
zu brechen, (s) welcher ſich auch r715 mit dem Zar ems- 
ger verband, Stralfund belagern half; (1) und. 1716‘ ’ 
mit dem Zar eine Unterredung Fe Danzig bare. (u) | 
Mit einen Wort, alle drey Aönıge von Preußen, 
haben fo wie Churfürft Friderich Willen, zum 
beſondern Augenmerk gehabt, ſich die Greundfhoft 
des Rußiſch⸗Kaiſerlichen Hofes zu verfidern, "und. 
dieſelbige auf alle ındgliche Art und Weile zu unter 
halten, (v)fie tft auch an Selten des Ruffiichen Ho⸗ 
fes beftändig ermiedert, und nur zweymahl durch Die 
Ranke gewiſſer Perfonen auf einige Zeit unterbrochen 
. worden. Das erftemapl gefchahe folches 1741, denm 
obgleich im Anfang deſſelben die Großfuͤrſein und Ne⸗ 
gentin Anna auf den Rath; Ihres. Premier  Dinifers 
und Feldmarſchalls Brafin vor Muͤnnich, mir 58 
fig Friedrich dem zweyten sin Buͤndniß ſchloß, und 
beyde · Theile einander an ſtatt der in den vorherge⸗ 
henden · Vertraͤgen verabredeten Huͤlfſetruppen von 6000 
Mann, nunmehr 12000 verſprachen: fo mar doch die⸗ 
ſer Vortrag kaum gefehloflen, da aus Bien def rn 


8 (q ? en a ꝛe. S. 39%, Ghriber ©: ck ie a 


— re. 
seinhanfe —— Sarhahanen. ($) 
Aragesın zo. S. 306 6) æbenda 8 * 


. (u). Ebendaſ. S. ). 
Im Austrid gen ** we air erde —* 
veaf. et (drum 


wer 


— — 
u. 


Tr a ae PP u er Pa 


A. 


— 


| — — — — —— —— 


Ten 
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1 * 





wterhaudelte und verabredete (x) Aktin nachdem 
Re m Grafen Alexei Petrowitſch Beſtuſchef Rumin zum 
gemacht hatte, weicher dem Kin. Preuß. 


| | Hk (ehr abgeneigt war, wie er mie 1765 ſelbſt mehr 
AWweanmhi 


| betannt hat, (y) lieh diefer ſich bald von den 
Mer den Rönig verbundenen begden Höfen getoinnen, 


‚ Wblöpete auch feiner Monarchin eine wiedrige Gefins 


NM An, davon die Folgen zu bekannt find, ats daß 
Milben hier zu erzahlen adthig ware. Kaſer Price 
Wöciee, hat die wralse Fremdichaft zwiſchen Rufe 


kam Preuſſen reicher Gerweftellt, Ralferinn Bas 


| Pr die zweyte, dieſelbige werftärker, und der 


chfürft Paul Petrowicſch veefiegelt diefelblge jed 
My Beten perfüntichen Veſuch, weicher dem Könige, 
Vichen Hauſe und: Gtmuaten, nubeftelbliches Ver⸗ 
Men bringet. 
(N) mein Magazin Th. J. ©. HI. &. 503. 504. 
A re 

N u, &, 428: . \ “ u \ . 


— 


— 





2 


256 a 4 Bu u 


I 


„De Jam nen the ie RE — 
ra 
des gegenwärtigen Zuſtandes 


tin 
des Roͤn. —* gerzogthumao Vor⸗ und Sinter⸗ 


Dommern, von welcher ich im zwanzigſten Stuͤck der. 
Blesjährigen Nachrichten geredet Habe, wird wenigſtens 
6 Aphaber in Quart ſtark werden, und fell. den Pra⸗ 
numerantem für 3 Thaler gelaßen werden, won welchen 
*3 nur eine Hälfte voraus, und die andere nachge⸗ 


zahle wird. - Zu Berlin nehmen die Haudesund. u 


neriche Lmchhandiung, und Herr Cammergerichtes 


tonotarius Dans, Praͤnumeration au. 


⸗/ 


Zu Wien iſt des daſtgen Herrn Hof · Secretairs Tome. 


be Geſchichte des engliſchen Handels, von weicher 
‚Bas arfte Otuͤck diefer Nachrichtenhanbelt, unter die 


verbotenen Bücher geſetzt, welches ſie vermuthlich zum Ru⸗ 
gen des Verlegers den Liebhabern zum Kauf kraͤftig e⸗ 
pfelen. wird. Das gelehrte Deftreich, oder Vergeich⸗ 
wi aller in. den K. B. Staaten jegt lebenden 
Schriftfteller und Kuͤnſtler, welches in dem lebten 
Meß/⸗Catalogo als ein ſchon fertiges Buch fteher, iſt 
noch. nicht fertig. Der Berfaßer defelben iſt Herr 
Prof. Luca zu Binz. Herr Martin Dobritzhofer 
ift mic feinem Berk von Suͤd⸗Amerika, von, weichem . 
ich in dem zweyten Jahr GS. 358 Nachricht gege⸗ 
ben, nun fertig, und ſucht einen Verleger zu demſel⸗ 


. ben. Er bat aber faſt alles weggeſtrichen, was gang“ 


Sad⸗Amerila angehet, und deſto ausführlicher von⸗ den 
Abiſſoniern in Paraguay gehandelt 
Kaum iſt die Handſchrift dieſes Dracks indie Vuchoru⸗ 

deren geſchickt worden, ſo empfange ich aus S. Peters⸗ 
hurg von bes Herrn Doctor und Prof. Pallas Reife 
durch verfehiedene Provinzen des rußifchen Reiche, 
ben lang gewünfchten dritten Theil, deßen Vorrede 
vom zyfteu Februar dieſes Jahre, und der noch flärker _ 
als der zweyte iſt. Erift auchreich an Kupfern und Lands 


arten, angenehmen, nuͤtzlichen und erheblichen Nach⸗ 


richten, und bar ein Negifter Über alle drey Theile. Ich 
werde naͤchſtens ausführlicher von bemfelben reden. 


— 


258 —— | wu 


U nehme Phem 1360 und 1660 von Roch o 


\ 


_ MiiesRußland geographisch gehandelt Haken, nach Dex 
Zeitordnung wir Auszüge gemacht, und diefe mie | 
‚einander verglichen haben. Diefe Bemuͤ hung wird al⸗ 

ierdings einen beträchtlichen. Mutzell ſchaffen, und 


ex wird ſehr angenehnm ſeyn, wenn Here Schlözee- 


auch die mahren Urſachen der Mamen roth⸗ mais und 
Schwarz ⸗ Rußland, ꝛc. erforſchen⸗ und. anzeigen 
wird. Ich bin vor vielen. Jahren; auf die Muth⸗ 


= maus gerathen, daß. fie von der Farbe der gemels 


. ı 
EN 
a 


nen» Kleidung der Einwohner hergenommen ſtad. 
Sein gegenwaͤrtiger Aufſatz von fünf’ Blaͤttern, ent⸗ 
halt nicht den Geſchichtſorſchern unbekanntes, abex, 
kein Schriftſteller hat die Menge geſammieter. Materien 
ſo gut unter einen Gefichtspnner "gebracht, und fo 
deutlich und ſchoͤn vorgetrageir, als Herr Schloͤzer. 
Wenn er S. 2aſchreibet, dieſer Landſtritch folk vom 
nun an Roth aRußland heiſſen, fo iſt gewilk, daB, 
ſalcher Landſtrich dieſen Namen auf den Landcharten 
‚von Polen ſchon führe, ausgenommen, daß die Brzez⸗ 
kiſche Woiwodſchaft oder die Landſchaft Podleſie, 
auf denſelben zu Weio⸗Rußland gezaͤhlet wird. 
Hingegen beſtimmt Herr Schloͤzer die Graͤuze des Land⸗ 
ſtrichs, welcher von nun an den Uniperfalnamen: ' 
Wes:; Rußtend führen foll, auders als die ‚Lande: 
charten, deun er ſaget, er liege zwifchen. ven: Stäßen. 
. Deamel und Desna, von weicher Eunſchrantung mir 
die Urſachen unbekannt ſind. 

: Der zweyte Artikel, enthaͤlt ders Heren Prof Chri⸗ 
floph Schmidt zu Braunſchweig, Beytraͤge zuder ruß 
ſuchen Veſchichte aus venHemdichziften dat Herz og⸗⸗ 
ilichen Bibliotnef zu Wolfenbüttel, Er gedenket des 


- Peyerie Handſchrift, von der er- am Ende des. erſten 


Dheils feiner rußtſchen Gefchichte einen. Auszug: geliefert, - 
und des Buſſo Handſchrift, (welche Kelch bey feiner lief⸗ 
länbiichen Geſchichte gebraucht hass) vollſtandig heraus 
zugeben, und hat bay der Aufſuchuug mehderer Weldrife: 


— 


4— 
’ 


ten berfelben, in der Wolfenbůͤttelſchen Bibliothek noch 
andere Papiere gefunden, welche die Geſchichte des De⸗ 
metrius oder Otrepiew betreffen, und dieſe will er in 


- dem fogenaunten Geſchichtforſcher nach einander liefert, : 


Das ift nun recht gut, und Herr Schmidt hat das 


Bier abgebruckte erfte Stuͤck, melches ein 1606 geichries 


bener Brief der Geiſtlichen zu Moſcau an Herr Oſtroſch⸗ 


fi if, mit nüßlichen Anmerkungen verfeben: "allein Die ° 
Art der Bekanntmachung der Nachrichten von dem Des - 


metrms, toelche er erwaͤhlt, iſt nicht die befte, dein fie 

was beßer verbunden würde, und giebt zu 
annöthigen Wiederholungen Anlaß. Der dritte Arktis 
Tel, beftehet in des Herrn Reg. Rath Springer geo⸗ 
graphifchen Bericht von der fogenennten Ats 


miniueburg in Weftpbalen, in welchem ber Plaz 


wo Me Irmenſul geftanden har, genau beichrießen wird. 


Der vierte Artikel, enthält etwas von ſchwaͤbiſchen 


Bundisfacdren von 1500 bis 1532: der fuͤnfte, des 


Herrn Rectors Lonaolins Pinfälle über die Sıegel - 


der Beiftlicdyen, auf weichen Reuter erſcheinen: 


‚ der fechfle, Urkunden, weldhe das Auguftinere 
Rloſter zu Lleuftadt an det Orla, betreffen: der fies 


bente, noch mehr Beyträge zu: dem fchwäbifchen 


‚and Fränkifchen Muͤnzweſen im mitlern Zeitaiter: 


der. achte, Herrn Hoft. I. P. Langens dip omati⸗ 
ſche Blumenleſe, welche aus Anmerkungen beſtehet, 
die Er aüs lauter ungedruckten Urkunden bey Betrach⸗ 
tung einzelner Stellen gemacht hat, und die wirklich ei⸗ 


nen mannichfaltigen Nutzen haben. In dem neunten 
Artikel, finder man Nachrichten und Urkunden, welche 
die Geſchichte. der Freyheit und Unabhaͤngigkeit der 


Stadt Freyburg in der Eidgenoßeuſchaft, in, ein, voll 
kommenes Licht fegen, von Herrn Faſi. Kaum iſt ein 


Freyſtaat dergleichen. durch fo gerechte und anftändige 


"Mittel geworden, als diefer. Einer jeiner Obetherin 
entzog fich ihm, und überließ ihn feinem Schieffal, und der 
etzte Ober: und Sauer fee A Dur cine Toni, 


v. J 


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Urkunde indie vollkommenſte Freyheit. Das findet man 
hier,!und zuglelch des Herrn Faͤſ kurze Geſchichte der | 
Stade Freyburg bis auf diefen Zeitpunct, In den 
zehnten Artikel, erläutert Herr Rector Schwabe u 
Buttſtaͤdt, einige 1774.bey Fluhrſtaͤdt im Fuͤrſtenthum 
(nicht Herzogthum) Weimar ausgegrabene Alterthuͤ⸗ 
wer... Dereilfte Artikel, iſt des verftorbenen Pfartere 
3. 8. Biedermann Brläuterung und Beweis zu 
, feinen genealögifchen Tabellen des gräflichen Haus 
4. ſes Caſtell, gewidmet. So fehlerhaft und ofe unzu⸗ 
«verlaͤßig auch dieſes Mannes großes genealogiſches Werk 
yon Franken immer ſeyn mag, fo tt es doch ſchaͤtze⸗ 
bar, zumal wenn man es vollſtaͤndig hat, deßen ſich 
wenige ſelbſt öffentliche Buͤcherſaͤle, ruͤhmen koͤnnen 


Ach habe es ehedeßen von dem roͤui. Kaiſerl. geheimer 


r 


. x” . 


Rath Baron von Rinkel vollfländig geſchenkt befoms 
. wen, mir. au) das 1771 gedruckte Regiſter angefchaft. 
Man lieſet hier mit Verwunderung, wie arbeitfam Bie⸗ 
dermann geweſen, und welch ein genaues Tagebuch er 
„von allen Vorfaͤllen ſo klein ſie immer ſeyn mogten, ges” 
führer. Es iſt doch immer Schade, daß die überaus 
zahlreichen Handſchriften des Mannes, fo liederlich zer⸗ 
firenet worden. Was bier aus denfelben von dem gräs 
flich Caſtelliſchen Haufe mitgetheilt wird, iſt dee Aufbe⸗ 
wahrung ſehr werth. Es koſtet dieſer Theil des Ge⸗ 
ſchichtforſchers 16 Sr. U 
—— S. Peteroburg8g.— 
DP. S. Pallas Reife durch verſchiedene Provine 
Zen des rußiſchen Reiche. Dritter Theil. vegr 
Jahr 1772 und 73 in gr. Quart, 4 Alph. ıı-Bogen, . 
nebſt 53 Knpfertafeln. 1776. Das iſt der ruhmmuͤr⸗ 
dige Beſchluß der ſehr wohl gerathenen Beſchreibung 
einer fechsjährigen muͤhſeligen Reiſe durch einen fehe- .. 
großen Theil des groͤſten Reichs auf Erben, welcher Das - 
Verdienſt nicht abgeſprochen werden kann, daß fie ſehr 
Dieb nicht nur zus geographiſchen Kenntniß des tußiſchen 
Reichs, ſondern auch zu ber Voͤlkergeſchichte und Crroet⸗ 


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cerung aller Zeile ber Raturgefchichte, beytrage. Wer 


es derſelben nicht anſiehet, daß Herr P. ſich aufs ſtaͤrk⸗ 
ſte, ſelbſt mit Aufopferung der Kräfte bes beſten Lebens 


: alters, bemühet habe, auf Biefer langwierigen Reife Zeit 


und Setegenheit fo nuͤtzlich als möglich anzurbenden, der 
aiſt entweder blind, ober ungerecht. Doch dieſes unver⸗ 
gangliche Denkmal feiner geſchickten Bemühungen, wird 
eben fe wenig bey der fpäten Nachkommenſchaft, als 
bey feinen werftändigen und gerechten Zeitgenoßen, ohne 


Hechachtung und Dankbarkeit bleiben, Es ift leicht 
uuu erachten, daß aus einem fo flarfen und reichen Ban⸗ 


de, hier nur fehr wenig angeführet werden könne: ich 


ſcchraͤnke mich alfo nur auf folhe Nachrichten und Bes 


merkungen ein, welche mir vorzüglich erheblich zu feyn 
ſcheinen. - Die fhon bekannte große Fruchtbarkeit des - 


Bodens um Arasnojars®, am Jeniſeiſtrom, welcher 
nicht einmahl Dünger zuläft, und doch den Soinmer 
roggen zehnfältig, den Winterroggen achtfaͤltig, und 
die Gerſte zwölffältig liefert; und die große Wohlfeilig 
feit der biefigen Lebensmittel, (40 Pfund Roggenmebl 


koſten noch nicht einen’ guten Srofchen, eine Kuh einem 


Rubel, ein Dich, 4 bis 5 Gr. te.) werden hier (S. 5, 
6) beſtaͤtiget. DieRhapontif, welche im Gebirge ums . 
Krasnojars wild wächfer, koͤnnte, wenn fie beßer ber 
handelt würde, jo groß, Sm, feft und Yielleicht auch 
fo Eräftig, als die finefiihe Rhabarber feyn. (S. 99 
Milchweißer finefiiher Rhabarber. (S. 157) Der 
Auszug aus den Anmerkungen, welche der Student Su⸗ 
jef 1771 auf feiner Reife bis an die Muͤndung des 
Stroms Ob, und bis an. das Eismeer, aufgeichrieben, 
ift merfwärdig. (S. 14. f) - Das Eis bricht auf dem 
Ob nie vor dem Ende des Maymonats, nad) altem 
Stil. Die Menge des Federwildes welches fih im - 
Sommer bey Bereſow (ungefähr unter dem 64 Grad) 


aufhaͤlt, iſt unbeſchreiblich groß, und Äbertrift alle Vor⸗ 
ſtellung. Es findilauch hunfäglich viele Schnepfen dar 


water, Der Fifchfang, iſt u überaus reich, Es kom⸗ 
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men hier eintge Sarterhewachte kort. Der nocenehe 


Baum von Sibirien gegen,die Küfte des Eismeers zu, 


tft auf einige hundert Werſte breit ein mit Moss uͤber⸗ 


avachſener waldloſer Motaft, überweihen man im Some 


auner nicht reifen koͤnnte, wenn er tiefer als eine Sparks 


e aufthauete. Allein das gefrorne Erdreich oder dals 


Afıs, finder ſich gemeiniglich gleich unter dein Moofe, man 


lt abgewechſelten Rennthieren, an einem Sommertage 


aur 20 bis 25 Werfte (33 Meilen) reifen kann. Aſx 


Grete Sujew von Obdorſtoi Gorodok gerade gegen Mod 


dem nach dem Eismeer zu reifete, um das Eismeer in 


der Gegend des Karifchen Meerbuſens gu erreichen, fand 


er, daß bie Fandcharte aus dem rußiſchen Atlas, üch 
- fee Hinzu, auch die neue Charte von der Wikı.dung dei 


„ Drt, ıno der Bad) Lesnaja in das Eismeer fällt, (und - 


Jeniſen bis an Das weiße Meer,) diefe Gegend unrichs 


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tig abb lide: denn er erteichte das Eismeer weit von dem 


KRarifdyen Meerhufen , der auf der Landcharte viel web⸗ 


ser geg ein Meften gefeßt werden muß, weil er von "dei 


Herr (öufef.war,) gegen Weſten wenigitens fünf bie 
fechs ſi arke Tagereiten entfernet iſt. S. 27) Das Waß⸗ 
fer des Eismeers, war am 43 Sul. bey ziemlich wars. 
mer KBitterung burchdringend falt, (S. a8) und am. 


‚es aa trieb ein Nordwind jo viel Eis herzu, dag 


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kimn alſo mit den Teichten famojediicher Schlitten Dale ⸗ 
B.er hin fahren, und die Rennthiere haben feſten Fuß, 
"Boch ermuͤden dieſe in Sommer fo bald, daß man ſelbſt 


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man das Meer fo weit das Auge fohe, mit demſelben 


Ficht, und hingegen das Treibeis viele Kiaftern dick 


bebeckt erblickte. : Weil. —— wii am Strande 


äft, fo blieb ein breiter Strich Waßers am Strande vom 
Eiſe frey. (S. 30.30) Die Uralfche Gebirge⸗Kette 
endet ſich an- der Dowa Zemlia gegen über liegenden 


Kuͤſte des Eismeers, und wenn man fie aus dem Kari 
ſchen Meerbufen anfiehet, zeiget fie fich ſehr hoch und 


zur. Wplten bedeckt, (S.30) In der Nacht voming 


- . bis 30 Jul (8 bis 9 Yug) fror es in dafiger Gegend 


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ſbchon Sis. Eeſin anch in Oibirlen die nordlichen Mine 
' de/ welche aus dem Eismeer kommen, mitten im Soms 
ner unmäßig falt. (©.273) Bis au das Eis; Meer, 
! findet man Knochen von Elephanten, Najehörnern und 
Buaͤffein. (©. 35. 37. 97) - Die Oftiaten erhigen und. 
verwahren ihr Seficht gegen die Kälte dadurch, daß fie 
> ‚anter. der geliebten Schnupftabat, die fhärffte alkaliſche 
u Aſche miſchen, die Naſe recht voll davon ziehen, und 
die Löcher mit gefchahten Weidenbaft verfiopfen, da dent 

des häufige fcharfe Saft das ganze Geſicht entzündet. 

(8.49) Bon den Obiichen Oſtiaken, von den Sa⸗ 


mojeden, (&.38:78) und von den Sinefen wel:  .. 


che auf der rußifchen Sränze bey Kiachta wohnen, (S. 
114, [.) hat Herr ‘Dallas viele und gute Nachrichten. 
Die Sinefen haben fich zwar über die Ruffen im Hans, 
del ein Uebergewicht zu verichaffen gewuft, (©. 132% 
allein die Ruſſen bringen doch bey ihnen die fibirifchers- 
| Pelzwerke, welche der. Hauptgrund: der Handlung find, 
| im Tauſch iminer faft doppelt fo theuer, als fie ihnem 


beym Einkauf zu ſtehen kommen, au, und. jolchergeitalu 


können fie wicht nur die Frachtkoſten, fondern auch dent 
ſchweren Zoll von 20 bis 25 Procent ſtehen, und doch 
noch einen beträchtlichen Vortheil haben. (S. 135) E- 


ter Seebiber , von welchen das Stüc den Sinefen fur 
140 Rubel verkauft wird, Herr P. hat ©.136; 15,3 
ein Verzeichniß der rußiſchen und finefifchen Waaren, 
mit welchen zu, Kiachta gehandelt wird, und ihrer Preis 
fe, mitgetheilet. Unter den Waaren der Sinefen, ſind 
auch io genannte finefüche Bibeln. (S. 149) (Ein. Bi 
bein Sammler, der dieſes lieſet, würde ſich fehr irren, 


wenn er feine Sammlung dadurd; ya vermehren hofte,: . 
deſnn unter dieſem ungeziemenden Namen, verfauft man 

wmolluͤſtige Figuren, die in Nußland viel Abgang finden,). 

17709 bat. der Kiachtifche Zoll der hohen Krone 550000: . 


Rubel eingerragen, (S. 154). ungeachtet-verichiedeng, 
Genen zouſreʒ ſind Von down Aderglauben der 


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giebt Baͤlge Kamtſchatkiſcher Seeottern oder fo genann⸗ 


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fen, welche: bey einer ercieinſferhectt bieſchlee 
in unterdrucken, nur den Feuergott, welcher ſich, nach 
ihrer Meynung, ihrk Haͤuſer zum Opfer erwaͤhlet hat, 


zu befänftigen ſuchen, lieſet man hier (©. 158) lein 

merkwuͤrdiges Beyipiel. 

(Die Sorefeßung wird folgen) 
BBerlin. 

Diſm aureſſe a S. A. J. Mon ſeigneur le Grand 


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Duc dans Paffenıbiee folemnelle de Pacademie roya=' 


le des fciences & belles lertres du 24 Juil. 1776 pr 
le. Secreraire perperuel; - Ein halber Bogen in ger’ 
Detav. Man verlangt- und erwartet bey einer ſolcher 
Gelegenheit weiter nichts, als ſchmeichelnden Witz, einen 
leichten Gang und aigenehtne Wendungen der Rede, und 
Herr geheime Rath Formey hat ſeine meiſterhaſte Ge⸗ 
ſchicklichkeit auch diesmal zur allgemeinen Bufeieenbete 


gueiget, U | 
nz Kandcharte. 
Carea geografiea della Sicilia prima o Ga —* di 


. Nopoli, dilegnata‘: da Gio. Ant, Riezi Zamoni, — 
-@ fatta incidere per ordine del Re delle due Sicilie 
in Päarigi nel 1769.  Germain-e Peirier incifero, 


6. Andre ſcriſſe. -4 Bogen in dem groͤften Format. 


Dieſe Charte iſt eine der beſten welche Herr Zannıehk - 


gezeichnet hat, und ungemein anſehnlich und ſchoͤn. 


Der augefuͤhrte Titul zeiget, daß ſie nicht mehr ne ſey, 


ich Habe fie aberderſt vor ein paar Tagen vollſtaͤndig er⸗ 


langt, und vorhin nur Halb gehabt. Die Berge find " 


perfpectivifch gezeichnet. Die Namen der Provinzen 
ſtehen außerhalb derſelben auf der Graͤnze, daher es 
amfänglich ſcheinet, als ob fie ganz fehlten. Die Laͤn⸗ 
ge und Breite bes Baudes, ift ganz anders, als auf dem 
aͤltern Charten, welche fie auch an der hiſtoriſchen Rich⸗ 
tigkeit und Genauigkeit weit aͤbertrift. An dem Pa⸗ 
pier iſt nichts geſparet. Bey ben Duhäntiern Day 


amd, Serge! ‚M Straßburg, koſtet fie 2 —* 


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Anton Friedtich Buͤſchings 


Wochentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Drey und dreyßigſtes Stuͤck. 
Am 12ten Auguſt 7776. 








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‚Berlin, bey Haude und Spener. 

, R XECXEXXEXCE . 

- ©. Petersburg, 


pie Kir — Dritter Theil. Ich ſete Die in 
dem vorhergehenden Städ abgebrochene Anzeige 


yon dieſem Merk, fort. Zwiſchen den Städten Udinſk 
und Selensinft, und ber lebten gegen Süden, atıb nicht 
weit von der Ginefiichen Graͤnze, find um das Jahr 


1766, Poladen als Eotoniften angefegt worden, weiche 


fleigige Leute bey dem Ackerbau in dieſer Gegend ‚viel 
Schwierigkeit finden, (8.164. 166.1 67. 257): Man 
hat auch rußiſche Coloniften in diefe Gegenden gefchis 
det; (8.257) und überhaupt umwelt der-Gränze der 
unter Stinefiichem Schuß fichenden Mongoley; oder in 


dem & Gebiet, viel kleine Coloniſten Dies  . 
fer. angelegt. (©. 268. 269) Allein, fo vortreflich auch 


an ſich die Kaiſerliche Veranſtaltung ˖ ift, daß in dem 


.. wfiichen Provinzen bey den Edelleuten anſtatt ver Ne⸗ 


keaten, Bauern zur Bevölkerung Sibiriens ausgeho⸗ 
ben worden, fo unverantworflich iſt man doch guten 
theius in Anfehung der Wahl der Leute und ihrer Anfe⸗ 
gung zu Werk gegangen, davon Die Eolöniften im Toms: 
ſtiſchen Gebiet, ein leſenswuͤrdiges Beyfpiet find. (&;: 
459. 460) Milch en La⸗ 


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. maſchen Neitgion, vemůhen ſich Ak; —— 


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rinziſchen Buräten Glaubensgenoßen zu'machen, Weiche — 


ihnen auch / gelinget. S. 177. Eine. Mt wenat Pfer⸗ 
de in Daurien, welche die Mongolen Dſiggetei (2: 
ohr) nennen, und die eigentlich weder Pferde, noch 


noch Maulthlere, ſondern eine beſondere Art, pon un⸗ 
— befchretbticher Geſchwindigkeit, und unbezipinglicher 


Wildheit, find, iſt fürgbie | Natur geſchichte merkwuͤrdig. 
(S. 2170f.) Diejenigeni Stämme der Tunguſen, 


woelche von den Rußen Konnye Tunguſt das iſt. 
Pferde⸗ Tungufen, genannt werden, ſich ſelbſt über. den _ 


allgemeinen Narien Donki oder Ouivoͤnki, beplegen, 


, haben ffaſt gar keinen Bart, und Herr P. verſichert, daß 


viele derfelben an das Ausraufen der Haare Te ihrem - _ 


Leben nicht gedacht Haben. Er ſahe einen ſiebenzigjaͤh⸗ 
.. "rigen Mann, der im Geſicht fe glart wie ein vierzehn, 
AHHhriger Knabe war. (S. 238.230) 


ſen, welche an den Fluͤßen Argun, Dnon and Ingoda, 


wohnen, haben eine außerordentlich große Fertigkeit Im 
—— Reiten und Schießen mie:dem Bogen, ſind auch ſehr 
herzhaft, und werden daher von den Mongolen gefuͤrch⸗ 


et. Im groͤſten Galop deñ bie Pferde laufen kaͤnuen, 
treiben fie die Pſerde mit der Peitſche an, lenken die⸗ 
ſelben nicht. mit dem Zuͤgel, (denn dieſen laßen fie han⸗ 


gen,) ſondern bloß mit dem Leihe, ſpannen den Bogen, 
ſchießen. und eff © einen. mir der Spitze in bie Erde 
goſteckten Pfeil. "Ste wißen rind mit einen Dein ing 


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- Kattet zu bangen, In vollem. Sprung den Leib feitse 
te au tchuege . 


waͤrts zu werfen umzuwenden, ind ruͤ 

x fe, ohne das Pferd im Laufen zu ſtoͤren. Nach den 
Ecchatzungsliſte, koͤnnten ſie 4868. Mann ftellen,- wenn 
fie alle beritten gemacht waͤrden. (S 241) Sie ver⸗ 


ehren die Sonne als die vornehmſte Gottheit, und das 
Feuer als dan Etenbild derſelben. Zur Aunehmung: 
ber Lamaiſchen Meligton, iufen fie ſich nicht fo leicht bes- 


wegen, als die Burkten, (& 243): Daß: mancher: 
Du durch Zwang un aue Taufe si“ 


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Aa haben foa$ Euhiricet ui u u 
ter die ſibiriſchen Thiere ‚gerechnet hat, und von dem 

altern Gmelin ohne Gruͤnd darüber getadelt worden 

- HE Herr P. Hat 2 gefrorne Steinboͤcke geſehen. (S. 
393)Ich merke hierbey an, daß man an dem Nas . 
men Tabir leicht irre: werden koͤnne; ‚tell: ee-- 00m 
ben Kalmuͤcken einer Art wilder Pferde beygelegt wird, 
welche Herr P. S. 511 beſchteibet. Die in der Ber. 
gend, von Krasnojarsk von ihm gefundene faſt · 1600 
Pfund ſchwere Mage von druſigt gewächfengeht : und ges 
biegenem Eifen , iſt ſehr merkwuͤrdig/ (S. 4112417) 


und ſeht zu ©. Petersburg zu ſehen. Die S. 418 


2 489 angeführte Erfahrumgen, daß das Quedfilber 
im December 1772 bloß von tem natürlichen Froſt ges 


ronnen oder. geftoten, ‚verdienen auch bemerkt zu wer⸗ 


den, Man iſt auch Herrn P. Dank ſchuldig, daß er 


S. 420⸗454 die Beſchreibung welche ihm’ der Student 


Gobreolof von feiner Reiſe laͤngſt der mougoliſchen Graͤn⸗ 
ze, lieferte, einggruͤckt hat. Die Anmerkung von Ut⸗ 


Murt, oder d amen ben -fich die Wotiafen ſeldſt 


beylegen, (S. 476) it angenehm, weil man aus ben. | 
felden erfenuet, daß die Sylbe Lit oder Wut, von den 
. Ruben in Woti und Wotjakt verwandelt worden: 


allein es iſt Schade, daß Herr P. eben fo wenig als am. ° . - 


dere erför at, was dieſes nomen appallativum: , 
bedeute? mucrt bedeutet In der wotiſchen Oprache eis 
nen Mann. Es find wenige Gegenden In. Rußland, 
woſelbſt der Ackerbau mit mehrerm Eifer getrieben wird, 
als in dem Landſtrich an der Wolga und Kama Inder 
Kaſaniſchen Statthalterſchaft, und die Datarn thun ſich 
darinn vorzüglich hervor XS. 491) Von dem veraͤn⸗ 
derten Zaſtande der Jaikiſchen Koſaken, laſe man 


gern ein mehreres, als S.517 ſtehet. Die ſtarke Aus⸗ 


dänftung des Caſpjſchen Sees iſt S. 330 ſeht gut durch 
die aͤnliche des Kamy dawarſhen Sees, ertämert wor⸗ 
Bin. Die Sandwuſſte zwiſchen der Wolga md: dem 
Flaß Ural, Chedeßen Jatt;) hat noch niemand ſe git bhe ⸗ 
ſchrieben, als Herr Palins. (©. 532, f.) ‚Die Kalma. 


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“Ben, wäce chebeßen ihre vernehmfte Frühlings surid 
Serbft:-Beide in derſelben gehabt, haben Ihr den Dar 

‚wentZaryn, d. 1. ſchmaler Sand gegeben, und Daraus 
haben die Rußen Ryn⸗ꝓpeſki, der Sand Ryn, gemacht. 


VBDie Anmerkung, daß fie vor Alters ein Seeboden ges 
weten fen, oder daß ſich der cafpifche See ehedeßen uͤber 


Biefeibige erſtreckt habe, ift erheblich und neu, wiewohl 
Herr P. fie den Kalmuͤckiſchen Schriftgelehrten zufchreis 
Bet. (©. 535) In dieſer Wuͤſte, traf er die Tataren 
us der Kuban an, welche ſich Rundurau nennen, und 
ehedeßen bey der entwichenen Horde der Kalmuͤcken, ſich 
aufbielten. Sie machen etwa 1000 Gezelte aus, nnd 8 
if ihnen Ber Diftrlet an der Achtuba zwiſchen Tſchigit 
mdden Kafpifchen See, angewieſen. Sie gleichen völlig 
den Krimifchen und Beffarabifchen Tataren. Viele find 
"yon der Sonnenhitze fo ſchwarz, wie die Indianer. Sas 
vepta, die bekannte Colonie der vereiniaten evangelifchen 
Brüder, fand Herr P. 1773 in fehr gutem Zuftande, als 


lein im folgenden jahr wurde fie fehr verwuͤſtet. Die 


Nachricht weihe er (S.560:567) von derjelben ers 
theilet, verdienet noch nach der Gmelinfchen geles 
fen zu werden, doch meynet er Grund zu haben, 
die dtonomifhhe und weltliche Ordnung derfelben mebe, 
ais ihre fietlihe Beſchaffenheit zu ruͤhmen. (S. 


567) Sehr erheblid find Die Beweiſe, welche er das. 


von anglebt, daß das Waßer der Eafpifhen See ehedefr 
fen äber die ganze jaikifche, kalmuͤckiſche und wolgiſche 
Steppe gegatigen fey, ja daß zwiihen dem Don und der 
Wolga, das hohe Land laͤngſt der Sarpa, fo wie zwiſchen 
der Wolga und dem Sail, die Höhen bes fogenannten 
Obtſchei Dirt, die alten Ufer des kafpifchen Sees, der jes 


Bige See aber nebft dem ſchwarzen Meer, nur große Bu⸗ 


feri eines großen Meers geweſen find, welches die krimi⸗ 
febe, cum aniſche, wolgifche und jeikifche Steppe, und die 
Ebenen der großen Tatarey bis über den See Aral bins 
aus, bedeckt, und mit einem ſchmalen und feichren Kanal, 


. beißen Spuren der Fluß Manytſch zeiget, die nordliche 
Ecke des Caucaſus umſloßen bat. Die ganze Abhand⸗ 


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Isung biefer Materie (4694580) Ukseldti Si habe 
ſchon indem —— dieſer Nachrichten ©. 343: 


3454 von dieſer pallaſiſchen Entdeckung etwas gemeldet. 


Die Nachricht vos den deutſchen Colonien im Saratof⸗ 


ſchen Gebiet, auf beyden Seiten derWolga, (©.608:624) 


iſt auch ſehr erwuͤnſcht, zumal da ſie durch eine eigene 
Landcharte von dieſen Colonien, aufgeklaͤret worden. Er 


hat auch den bekannten und reichen Salzſee Altan, En ge⸗ 


meiner Sprache Elton oder Jelton) beſucht, be 


. (&.630:635) and einen Vorſchlag gethan, wie ſich die. 


Bereinigung der Ströme Don undWolga, in der Gegend 


. von Zarizyn noch wahrſcheinlicher als bey Kamyſchenka, 


zum Stande bringen laßen würde. (S. 656. 657) Ich 
muß dieſen Artikel endigen, und kann alſo nur noch an⸗ 
führen, daß unter den zahlreichen Kupferſtichen diefes 


- Bandes, auch fünf Landcharten find, bie ſelbſt vor 
den neueſten Charten ber Afademie, welche dieſa Gegenden 
. betreffen, auf verſchleden weiſe einen Vorzug haben. 


VLcxlin. | 
In der Wangenſchen Buchdruckerey iſt gedruckt, das 
Siſtem der Ewigkeit zur Erkenntniß Gottes. 


Vebſt den wichtigſten aus dieſem Siſtem gefloße 
nen Entdeckungen, zur Erweiterung der Wißen⸗ 


ſchaften, und einer daraus hergeleiteten Aufloͤſung 
der von der Koͤnigl. Akademie der Wißenſchaften 
in Berlin aufgegebenen Preißfragen vom Erken⸗ 


nen und Empfinden. Bekannt gemacht durch 


Chriſtian Gottlieb Berger, der Arzneywiſſenſchaft 


Daoctor. 17706 in gr. Octav, 134 Bogen. Mir iſt nicht 
nur faſt alles neu und unbekannt, was in dieſem Buch 
ſtehet, ſondern auch fo dunkel, daß vermuthlich ſelbſt Die 


eigene muͤndliche Erklärung des Herrn Doctors, unzu⸗ 


N 


laͤnglich ſeyn würdeyes mir begreiflich zu machen, weun: 


° Ad-auch Zeit Hätte, mich in feinen Unterricht gu. begeben. 


Ich übergehe alles, wodurch der Hert Verfaßer die Theo - 


logie, Philoſophie, Phyſik und andere Wiſſenſchaften auf⸗ 


ſucht, weil. es nicht zu denr Zweck dieſes Wochen⸗ 


u blaste gehoͤret. Sch bin aber gewiß, daß ein jeder Lofer 


Bes Vuche, eupas Das ihm men Üf, Darin Anden werd, 


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‚ah uud. Sem anger er Weichi] 
}, und der SeLDER pin a vefibii 
ahrfepeinlich zu Athen, " Det- 
1. $ft mmahefcheinkich Gem; deu ber Betuun, Geiler a mu 


x —— macht hatte. Ma-gor, le a 
16 die Mautſchu. m Tod 
Ne es, Fred. Takes: Eu 
‚mer hat Comorra in Ungarn Dei amen, zun Atem nes 
sröhflen, Bie-Sachfe! 7 bie Bikimos mit eingefäl 


fe. . Thögarma hat man in Thö Garma geire 
ie ee, ik std Thoenefcjen an ſack 
Be *35 'witen,. — Tæuen Axicen 
itzer, — (toaters ThoGar.Ms, Ti- 
— ich, au⸗ —— 
Mind verfegt Uns —8 bat ma —— oA: x 





. welches fie befepts 
Ge BE ‚mi eine eu: 7. — — ae En . 
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iacnice Rahrichten 
. von neuen Zandcharten, 
 Kographifihen, ſtatiſtiſchen und bie: 
riſchen Büchern und Sachen. 
... Des vierten Jahryangs 


Vier und Drepßigftes ne 
—* Am.ıgten Auguſt 1776. | 


Berlin, bep ey Sande u und Spene. 
von der eisen D — der churſach⸗ 


Sy: Serr Generalieutmant von Bersdorf, im 
feinen allgemeinen und befonderen Anmers - 


| J kangn vom einheimiſchen und ſegeden Sandel, 


welche im dritten Sahpgange St. 47 ©. 374 angejeis 
get worden, jaget ©. 137, daß 1722 in allen hurfächfle 
ſchen Ländern, 1,632606 Einwohner gezaͤhlet wären. 
Des Herrn geheimen Rammerratb von geinecke 
Etwas über dieſe — — Anmerlungen von = 


Bandel, ©: 84. f.) ers 


ſieedt ſich nicht bis auf die Gegend dieſer Stelle, über 
weiche wir alſo deßelben Urtheil nicht Haben. Sich ha⸗ 
he aber gern a Sr ir u. RN s * 9 
thaiſchen rten eitung, anſtatt der 

‚1723, die Zahl ı 772 gefeßk werben muͤße. — 
—— a na 
war dein m Sachſen ‘ sich, 
Keancheiten, Hungersnoth und Auswanderung, zoges 


+ bemfben, einen fhreclichen VBertuft ‚an Menhen gu, 


den nan fait ayf 150000 Perſonen [hägen will, 8. 
27 —— daß dig — iſchen Län. 
ber in venrihen N a Sa der Menſchen gr · 


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270 


habt haben, wenigſtens nicht gegen das Ende des Jahrs 
Doch dem ſey wie ihm wolle, ſo wird es den Leſern die⸗ 
ſes Wochenblatts angenehm ſeyn, zue wißen, wie viel 
Menſchen 1775 In den geſammten Ländern des Chur⸗ 


Türften zu Sachfen, gezählt, oder vielmehr angegeben: 


worden? Die Summe hat 1,595226 betragen; und 
unter derfelben find auch die zu dem Kriegsftaat gehörige 


Perſonen mit begeiffen. Wenn man nun bie Größe 


aller, diefer Länder auf 729 deutſche Quadratwmeilen 


rechnet, fo find 1775 ‚auf eine Quadratmeile 2325 Men⸗ 
ſchen gefomuien, alfo 86 mehr, als ich im 29ſten Stuͤck 


‚der diesjährigen Nachrichten für die gegenwärtige Zeit 
angenommen habe. Weniger Herren Länder in Deutſch⸗ 


Volksmenge mit derjenigen, weiche die nordiſchen Lander 


baben, fo ift fie ſehr groß, da fo gar in Eſth⸗und Kiefland um 
das Jahr 1773 auf eine Duadratinelle' nut 346 Mens 


ſchen, oder auf 1800 Anadratmellen nur 623360 Mens 
"Shen gekonunen fd. Zu dein fächfifchen Krieges ſtaat, ger 
hoͤrten 2195 1 Köpfe, und derfelden Frauen, Rider und 
Bediente beyderley Geſchlechts, betrugen 1sört? alfe- 


machten alle übrige Menfchen 1657664 Kopfe anus. 
Bon diefen waren 791793 männlichen, und 565971 
weiblichen Geſchlechts: alſo war das letzte Geſthlecht 


"land, ‚find fo gut bevoͤlkert, und vergleicht man bie " 


am 73878 Röpfe fläcker, als das erfte. "Woher dieies 


unregelmaͤßige, ja fürchterliche Uebergewicht? Man 


“mus den Grund deßelben theits in dem lebten Kriege, 
theils in der 1772 erfolgten flärkern Auswanderung 
ber Manns⸗ als Frauensperſonen ſuchen. Ich date 


wißen, wie viel Menſchen in den Staͤdten, und wie 


viel auf dein platten ande gefunden worden? Denn 
es ſcheinet daß beyke jege nicht in dem rechten Verhaͤlt⸗ 


niß ftehen. "Als der Mahlgtoſchen Eingeführer wurde, 


rechnete man daß der vjerte Theil der Menſchen in den 
Staͤdten wohne, : allein bey der Zaͤhlung, welche der 


Herr General von Geredorf ungiebr, ſollen die Ein⸗ 
wahrer ber Stadte une den fünften Tpeil-nller Einweß. 


€ 


- Mn 





37% 


we br Sänber auagemache haben. Ich weiß, da 
vide ſtaͤdtiſche Eiuwohner auf das plarte Land gezo⸗ 
a Ind, es find aber and Cinwohner ber Staͤdte 
es den Laude gegangen, ımd alſo die Städte noch 
neht als das platte Land in Verfall gerathen. Ju 
der Dart Brandenbnrg haben die Staͤdte in Anfchung 
Is Jecten Landes, zu viel, in des Churhauſes Sach⸗ 
fü uern aber, u wenis Eimvohner, 


BGgerenet weich nicht, auͤnſche und vorsefihlagen 
ga heben, daß Engelbert Kaͤmpfets Brefchichte.umd _ 

Veſcrubung von Japan, nach deßelben nefpninsib 

dnhendfchrift, richtig und ſchoͤn abgedruckt, auch vi 

** —— — nen geſtochen werden, 

Dereſchland zu dieſer Eoftbazen Unternehmung hüffs 

* Hand * moͤgte. Das urſprangliche Wert 

‚ gereicht unſerer Nation zur Ehre, ww |, 

* fi nicht felten won, ber englaͤndiſchen unb 

en Ueberſehung, mit denen man fi bisher 

—*8 muͤßen, und erlangt durch die geſchickte 

hung des Herrn Dohms, eines Landes manns 

' SmuBämpfer,, eine höhere Stufe der Brauchbarkeit. 

‚ Vet kann ich den Leſern dieſes Wochenblatts die Nach⸗ 

. Btschen, daß der Drud des Werks nicht nur wirk⸗ 
Sh in Gange fen, fondern anch recht fchön serathe. 
Biemeperiche Buchhandlung zu Lemgo, hat daza 
nene und ſchoͤne Schrift gießen laßen, und fie druckt 
das Werk anf weißem boländifchem Schreibpapier im « 
tzwinlichen Quartformat, od. Seren Dohms Anmer⸗ 
Aanxen, welche unter dem Test ſtehen, find insgefaum 
vablicher Art: Die Kupferplaͤtten ſind zu Nurn⸗ 
das unter Herrn Lichtenſtegers Aufficht gut geſtochen, 
"chen fo groß als in Der englaͤudiſchen und franzoͤſſ⸗ 
Ha Ueberjekung. Ich habe von denfelben unb von 
fen gedructten Tept,. eine Anzahl Bogen vor Augen, 
ab kann alſo zuverlaͤßigen Bericht. davon abflatten. Da 
— und ſhon don asics wi wird, ee er zu v ver⸗ 


.ny 





6 


. auutfen; bat DaB ſch nnd manqher career Worte, * 


Thaler in Golde auf daßelbige voraus zu bezahlen, vud 
dadurch nicht'nur die Herausgebung des Werks zu. has 


fördern, fondern fich auch bafelbige für feinen Cinhene 


vorrath zu verſchaffen. 


In dem neun und wahzigfien Sede bier Rech 
| richten, wänfchte ich, daß Gere von Murr za Nies. 
berg, des Vaſari Lebensbeſchreibung der vornehm⸗ 


ſten Mahler, Bildhauer und Baumeiſter, aus der 


ttalieniſchen Sprache in die deutſche uͤberſetzen, und dä 
u es noͤthig und nuͤtzlich iſt, mit Anmerkungen bereis, 
«bern mögte.- Diefer Wunſch bezog fich zwar -wıf. die 
Ausgabe des Werke, weiche 1771 und 72 zu Bloreng- im 
Thellen in Quatt erfchienen if, doc; zweifite ich 
wucht, Herr von Murr wuͤrde auch die zu gleicher Zeit 
“sie diefer gedruckte Turinſche Ausgabe, wegen ihrer ei⸗ 
SRhami chen Abhandlungen und Lebensbeſchreibunges, 
. zum Nutzen der Dentſchen gebrauchen. Neulich hat 
n —* mir verſichert, daß ihm dieſer Vorſchlag — 
Rn, und daß er ſich der Arbeit gern — 
wenn ſich ein guter Verleger zu derſelben finde: - Seiten. 
(ich nicht einer der. vornehmſten deutſchen —— — 
entſchließen, den Verlag eines fo hochgeachteten Beste, 
welches in Italien ſo oft, und feit 1760 dreymal ans. 
ſehnlich gedruckt worden, zu — wmeh wen. 
er Vorſchuß baranf befä *3 


vamb 

en Friedrich Bükbinge Auszug aus inne 
Erdbieſchreibung, erſter Theil, welcher Sureva 
und den nordlichen Theil von Aſta, enthaͤlt. 
Vierte Auflage. 1776 in Octav, 3 Alphabete 6 Bo⸗ 
gen, bey Carl Ernſt Bohn. Seit 1771, be bie dritte 
Ausgabe dieſes Buchs erſchien, bat ſich die eueopälfche 
ner ungemein verändert, und diefe Veraͤnderung 

mir bie unangenehmſte Muͤhe verurſacht. Dow: 
Werte nicht bloß verbeßern, ſanbern sang 
ei ” mößen „ va dieſes nicht vumah! 3 


Im 


HEHE wer: 





⸗—i —7— 
— 257 


Be thun zu Annen, weil entweder Beine’ dazn hin⸗ 


\, 2 
Ungiche Nachrichten zu erlangen geweſen, oder weil 


Ye veuen Einrichtungen noch nicht zur Feſtigkeit cekom⸗ 
aen ſind; kann wahrfich recht niederichlagen. Es wird 


wver einer und der andere Pefer fagen, warum ſchiebet 


eve nenen Auflagen der Seoaraphien nicht ſo lange 
u, bis alles zur Richtigkeit und Gewißheit gelommen 
i: alleln wer dieſen Einwurf macht, verſtehet den Buch⸗ 
hodel nicht. LAft es der Verleger an Exemplarien eis 
u Bachs, welches geſucht wird, fehlen, fo hat er fo 
ech ersinnfüchtige Nachbrucker zu befürchten, welche 

mer ihm und dem Verfafer, fondern auch dem Pubs 

großen Schaden thun, weil fie durch ihren firafs 
baren Nachdruck die größere Vollkommenheit des Buchs 
Usern, wenigftens lange aufhalten. Die Veraͤnde⸗ 
Tumen welche mit ‚verfchiedenen Ländern des deutſchen 
Bits vorgegangen find, haben weit leichter angebracht 
maben türmen, als die Veränderungen einiger andern 
Euaten. Die vereinigten Staaten Polen und Litauen, 
Ya num viel anders aus, ja fie haben noch keine feſt⸗ 


= geſchte Germ. Preußen, macht num eine ganz andere Fi⸗ u 


gr, Es weit ein neuer Etaat unter den Namen GSa⸗ 
licen und Rodomerien auf, der noch nicht fo geftals’ 


wa, als er werden fol. An der Netze, bat fich ein 


Yu zu bilden angefangen, welches bisher der Nies 
Weict genannt wird, aber einen andern Namen haben 
muß, der vielleicht TIegeland fenn kann. Denn, hat 
man Deutſchland, England, Finnland, von VBoͤlkern 
Semanet, warum ſollte man nicht auch einen Staat von 
ten Finß-an welchem er lieget, benennen? Als meine 
| bung zum erſten mahl an das Licht mas war 
das rußiſche Aeich in 16 Gouvernements abgecheilet, 
Up neue Ausgabe des Auszugs leget 24 vor Augen, 
Mbaum ifr ſie fertig, ſo wird mir aus Rußland gemeldet, 
da vihſtens von dem meſrowiſchen Gouvernement, as 
Gar der Twerſchm, noch 3 Statthalterſchaften abgeſon⸗ 
Bent, und von der Stadten Kaluga, Reſan and Wolodimer 


Nomen. werten follen, Bei Bußland ſehr wenige 


⸗ 


Ä fit ein paar Ahren Sreffinhenne 
— —* zu nen gemacht, und —— * ſo ſortge⸗ 
hen, wenn gleich die neuen Staͤdte ein Dorfmaͤßiges 


Auſehen behalten. Da ich mich für. verpfichtat Dakar, 


den mem min ed often — 
merben.müflen, lem. 

. N maden:. fo habe ich auch hey diefer newen Aus zahe 
E v Auszugs, weder Muͤhe ee: Keften geſparech 


| den baflgen gemeinndsigen Muffänen | 
en ann 5 für alle Stände, zu Bett: a 


7 Rodiichen LZacheichten, hat. Here DIT, Cearg Yr 
2us Heinrich —— Paſtor an der Nicolai⸗Kir⸗ 


: he, von dem 49ſten Seh des. 1775fhea Jahrs an, 
„Bis in das ı 3te Stuͤck des 1776ſten Jahrs, den Aust 


‚meiner Erdbeſchreibung, weicher von ber Stadt often 
handelt, verbefert und erweitert. Dasmas zug Beer \ 
beßerung deßelben dienet, macht menige Zeilen ans, bag, 


übrige gehoͤret zu einer genauen und vollftändigen: hiſta⸗ 


“ riſchen Topograpfie, zu weicher es aber nach nicht hen⸗ 
| reicht. Für meine Trosefchreibung Habe Ke 


aige Bufıke gemomıaem. — De 


Yeteroburg. onen 


en — Verordnun sur Verwaltung ve Ga 


pernements des ru (chen Reiche. AuspmAuß . 


firchen überfest von C. &. Arndt. 1776 in Quau, 
3 Apbchet 3 Bogen. Die Kaiſerin hat bemeckt / daß 
| ‚perfchiedene Gonvernemente für. ihre Eirähe worbar malt 
zureichenden Perfonen zu ihrer Verwaltung, nach mit 
Ainer hinlänglichen Anzahl von Berichtahöfen ; 


vene heu 
ſind. Ein einziges Collegium, bet pigleich bie Goumen⸗ 


—e— bie Finamzachen, die Polnzayh, MD 
e peinliche und buͤrgerliche —— ——— 
ben fo iſt es auch mit den einzelnen Provinzen uud Eur 
. fleieten in — — beſchaffen / ſo daß in dar 
Kanzley eines einzigen Woyweden, Sachen man Haus 
perſchiedener Axt — werben. Dec m achet 


%' — 
* 








veranlaßer werden, wicht zn gedenken. Die Menarchin 


alfe-diefe ſehr genaue Borfchrift befanutgemage, wie . - 
—— 


Wet Theilen befchaff 
: Im, und was jede Perfon bie zu den maunich faitigen 
Geſchaften in Lenfelben gebraucht 


m 06 mögiich iR,ju verkhaffen, daß fe ausgefügten 
zu 
a ſe de Dei Wlstun 





\ ’ 0 — 4 


J F 


... € 


gen, weit vie Abk nahen beih folge 
fegt wird; Herr Julien zu Paris, verkauft Has Bicr 


“für 4 Eiores, aber nicht einzeln. . Die Herren Bauen 


und Tyeuttel zu Straßburg, Saben in ihrem Laudcher⸗ 


een⸗Berzelchniß das Blatt ſuͤr 42. 5 ©: angefeit, nu 


werkaufen auch einzelne — es koſtet aber alsdenn: 


ein jedes 48. 108. So kann. man z. E. die Bogen 
- 391:161,.162.163.164. 165 weiche das Elias aber 
ba, Dep Ionen ———— 


haben aber feinen beionbern Titul. Wer ſich die gamze 


. E Charte nicht anſchaſfen kann, dem wich es doch angenchm: 


feyn, ein und das andere Otck derſelben zu beſchen, ium 


. fh. und andern von dem ganzen grozen Werk, weicheq ſei⸗ 
nes gleichen bisher nicht gehabt Hat, nach vermmglih je⸗ 


mals betkammen wird, einen Begriff zn machen. Sotu 
derbar iſt, daß die Charte weder iunere noch Außerer 


Graͤnzen, meder Damen von Provinzen, noch won Bons, 


veryements hat, fondern in einem Zuſammenhange fo: 
lange fortgehet, bis fie ſich endet. So it z. C. das El⸗ 
auf feiner Seite umgraͤnzt, ſondern die Charte hör: 


et. gegen Süden, Often uud Norden in dem amgräus 


den Helvetien und Dentſchland auf, ohne die. Graͤnzen 
anmzugeben, Es find zmar as den Graͤnzen — 
zial⸗Namen genannt, aber nicht ohne Fehler. 3. E. 


Herd der Mordfeite ftehet neben einauder, Principaut& de. 
, Beux-Ponts, und Duch€ de Deus-Ponts; . waruin 


zweyerley Benennungen von einem Lande, da es au 
der .erfien richtigen, genug wäre? Gegen Ouͤden, der 
Graͤnze von Helvetien ſtehet, Principaute.de Posten“ 
uni, welches Fuͤrſtenthum aus ber biſchoflich Baſelſchen 


Stadt Bruntrut, oder Pruntrut, Porentru, gawacht 


worden iſt. Das erſte Blatt der Charte, hat Paris 


zum Mittelpunet, und begreift von Weſten —8 Oſten 


einen Strich. von 20000, von Norden gegen Quͤden 

aber einen Strich von 2400 Toifen. si das.erfe, 
welches an.bas Licht getreten, und ſchan 1756 geſtochen 
Auch hier iſt feine Provimz genannt, ſoubern man rblict 


J mus Gi Miete Grin Biden Ber 


Pa 283 oa : u : * 5 
Joamer und —— endete von n die dac, 
Doch kann man dem Buch den Ruhm nit verſagen/daß 

ee viel Warheit enthalte, nad ſehr lehrreich ſey, auch die 
Aufmerkſamkeit der Lefer mebrentheils wohl umterhalte. . 
‚Die Schreibart iſt zwar oft roub,aber-räftig. Die Uun. 
lerſcheidungszeichen, Punctum, Colon 6. weiß berBerfals . 
"fee nochinicht recht zu feßen. Zur eignen Beurtheilung 
ber kefer dieſes Wochenbtatts, inſondetheit der Bran⸗ 
denburger, febe ich ſolgende Stelle aus dem erſten Theil 
BSO. 201. f. hieher. „Wenn ich den Nationakharaster 
0 Degen Völker, der Scchfen, der Brauuſchweiger 
u > und der Brandenburger ’ nämlich:ter: aller, zwiſchen 
der Elbe und der Weſer, nochwals uͤberdenke, fo-feße: 
ich in den erſtern Wie Athenienſer, in ben. zweyten die 
auflebende Macedonier, unter dem Philippus, und in 
‚den letztern die Spartaner, in macedoniſchem Wuske, 
"unter dem Alerander, von arhenienfilcher Weisheit ge⸗ 
leitet. — — In Brandenburg ſpricht jedweder im 
Kriegeston: alles iſt Mann, Ernſt, ein ganzes, alle . 
voll, rund und da, Die Wiflenichafter find — 
fo geformt, daß ſie nuben, und was nicht mußet, und 
aur gelshrter Tand iſt, iſt verachtet von jedem, und je 
der ſchaͤmt fich feiner als Spatt. Eine an Scchfen ung: 
graͤuzende Nation, aber eine. Masten ganz ferne va 
dem weichen Charasees der Sachſen. — — Ein in 
feiner Lebensart frug (er König, ein auf alles aufmers 

= famer: Degent, ein Fuͤrſt ‚ der ſich auf alle Vorfälle, ber. 
2 ftänbig fertig unb ‚bereit hält, wo die Trommel fe 

“ aufwiecket, die Ruͤſtung jedem ſchon anlieget, ſetzt een 
ben Umſtand und in die Gewohnheit, ſich wider alled zu. 
decken, wenn - andere: unterdeßen trͤumen, überrafibe, 
dbkeermannt, und ſehr leichte zerſtreuet werden :-So- lang 

2.9 Brandenburg an bie Reihe feiner Könige, ſolche As 

uige, sole ſeine zween letztern, anfehet, fo.lange wird 

dieſe Nation In. Ihrem Character bahen und des Reiche 

Wohlfart wird ohne Aufbalt allegein zunshen:.. Guue 

galität, Gesgkein un Drbung ſind dieſes Dans ri 








— 


PA 
/ , . - ' X 


284 
aaſterien find mit ben ausgeſuchteſten Männern van dern 
- Kanjliften an, bis auf den Großkanzler tüchtig und hin⸗ 
langlich —5* Hier kauft man kein Amt, die G ine | 
ſchiebet da keinen Untächtigen ein, und hier machet Erin. 
Ungeſchickter durch Heurathen kin Gluͤck: Was alis 
hier fehr, leichte geichiehet: der abgekuͤtzte Proc, bass. 
iſt bey ändern Gerichtohöfen ohnmoͤguch; — Brans - 
denburg.ift Sandfeld,. auf welchem vormals erfältende 
Suͤmpfe, wüfte Gegenden, alles unfruchtbar verftelle- 
ten; Sachſen ift dag tragbarfte Gefilde, fett Fand vom 
den’ fruchtbarften Auen und Aeckern: Wie groß war 
nicht mein Verwundern in der Theurung der zu Ende, 
gehenden fechziger und bey dem Aufang ber fiebenziger 
‚Sabre? Aß man damals das Pfund Brod in. Berlin. 
für. einen Groſchen und niemand kam um; ſo war es 
in Sachſen nicht um drey, nicht um vier Groſchen zu 
kqufen, und eine Menge des beſten Volks ſtarb aus 
unger überall weg, Ueberwiegender Beweiß, daß 
die Policey der Brandenburger, die Policey anderer, 
bey weitem übertrife, und hätten biefe Sanbländer.das - 
fette aut der Sachfen in der Theurung durch unzählbare 
Zufuhren an Getreide nicht noch gerettet, ſo wäre halb. 
Sachſen verſchmachtet und Halb Sachſen wäre verhun⸗ 
| ‚get. und gefterben.,, Das. Buch. koſtet 2 The, 8 Gr. 


Leipzig. - 
Die Dyeiſche en belee: verſuch eis. 
_ mer. hiſtoriſchen eez fuͤr die Jugend. 
1776 in Octav, 4 Alphabete. Der mir unbekannte 
| Üerfaßer, mine, und hofft, fo zuie der. Herren Gat⸗ 
terer, Böhme und Wieufel, alſo auch meinen Bey 
fall fuͤr ſein Werk. Daß ich den meinigen, gut gera⸗ 
thenen Büchern dieſer Art, gern ertheile, zeiget unter 
audern Beyſpielen, mein Urtheil von des Prof. 
Voiz Grundriß der Erdbeſchrejbung, in dem —55 — 
genge dieſer Nachrichten: allein an dieſem Berfuch wird 
deßelben Verfaßer ſeibſt kuͤnftig ſehr viel auszuſetzen ſiu⸗ 
‚Die Webergunne In und hi Sonerifger Manier ge. 


* 


\ 88 
zu ihrer Zeit wiele Blehbaber'ge 


habt, ja audı nod) wehl hat, und Eofter 2 Thaler. ., 
Carlsruhe. | 


Efais prealables für la Typometrie, ou le moyen 
de dreiler les cartes gengraphignes & la fason des 
imprimeurs, par Auguſte Gortlieb Prenfchen, Diacre 
slacour ds Bade. 1776 ein halber Bogen in Oetav. 
Die Anzeige, verbienet geoße Aufmerkſamkeit, ob fie, 
Heid nur die Sache faget, und (melches nicht noͤthig 
war) vertheidiget, ohne die, Art und Weile, wie fie 
ImmefRelliger wird, zu erklaͤren. Es iſt bekannt, bai 
man erſt in der neneften Zeit Darauf verfallen it, Ne⸗ 
ten i drucken, und daß es, ungeachtet viele daran ges 
weielt, recht wohl von flatten gehet. Hunift Hern 
Heſdiaconus Preufdyen zu Carlsruhe, auf die Erfin« 
bu gerathen, Yandeharten wie Bücher zu feken und 
pinden, Um eine Probe von diefer Kunſt zu ger 

laͤſt er jekt. durch den gefchickten Herrn Haie zu 
Bakl, die Chatte von Sicilien ſetzen, und Ich habe das . 
von einen Satz vor Augen, der zwar noch ohne Namen 


MR, and nur Berge, Wald, Fluße, Wege, das Zeichen 


ine Stadt und eines Flecken, und Graͤnzen zeiget: aber 


Bier That die Erwartung fo übertrift, daß ih nach - 


der Anblick diefer Probe, fo Hein fie auch ift, die Er⸗ 
fatung für thunlich und gut halten muß. Wan barf 
ug gar nicht zweifeln, daß fie von Zeit zu Zeit werde 
vellommener gemacht werden. . Ihr Augen iſt Bar. 
Vernittelſt derſelben werden Charten geſchwinder ul 


wohlfeiler geliefert, und leichter ats die in Kupfer geſto⸗ 


Seen, verbebert werden koͤnnen. Ich wollte vorſchla⸗ 
dag man diefe Kun zunaͤchſt zu. einem Antichem 
henbuch der Erdbeſchreib ung anwenden moͤgte, ala 
Joh. Ulrich Muͤller 1692 in feiner geograpbia to-, 


' tits orbis compendiaria, geliefert hat, nemlich, daß 


Neobere Haͤlfte der Detay-Seite,. zu eines Chaͤrtchen 
son einem Rande, und die untere Hälfte, zu einer. ges 
Kiltıme . Erlssenung tebelben, engemnnet, audabe: 


— 


/ 


286 | | 
Aeeſe letzte, muſte nichts von’ deinierziger: 1 
In, mas das Chaͤrtchen deutlich anzeiget, 

nur inandern wichtigen und nitslichen Anınerfurä 
ſtehen. Das koͤnte für die Schulen ud Meike 
brauchbares und where Büchlein werden. 
&, Petersburg. ü 

Einrichtung einer in S. Petersburg fiid £ 
befälle geftifteten Befelifchaft. 177% in £ 
Bogen. Auch in diefer.aroßen Stadt, find ſeit 

Jahren Gefellfihaften zur Lieferung der Wegräi 
ſten für ihre fterbende Mitglieder, errichter work 
im Deutſchland ſchon ſehr Häufig, und ſeit Fang 
auch in Berlin mit ſtarker Nacheiferuig aufs We 
richtet worden, und wenn fie Beſtand haben, 
näßlichften Anſtalten gehören. Diejenige, wid 
gegenwaͤrtiger Schrift angefündiget und‘ bek 
wird, auch wirklich ſchon im ange, obgleich nod 
vollftändig iſt, gehet ins Große; denn fie ner N 
zahl der Theilnehmer auf 550 Perſonen, welch ei 
Benden’ Geſchlechten, verheirathet und unverheit 
Witwer und Witwen ſeyn können, nicht unter 20,0 
Anfang der Geſellſchaft nicht über 53, und we 
vollzaͤhlig if, nicht über 40 Jahre alt ſeyn maß 
Antrit 10 Rubel, und bey jedem Sterbefall 2 
geben, von welchen Beyträgen den Erben des X 
benen 1000 Rubel gezahlt werden. : Wenn bey 
Derfonen, und ihre Srauen, das rtrifsgeid und 
Deytrag doppelt bezahfen, können fie ihren Kindern 4 
Rubel verfchaffen. Die Geſellſchaft verfammmiet Mi 
der deutſchen evangelifchen Katharinen⸗Kirche auf! 
lli⸗Oſtrow, welche dafür bey jedem Sterbefall 

den geſamleten Geldern 50 Rubel bekommt, der 
von den Eintrittsgeldern 4000 Nubel für 4 Pri 
Sinfen gelichen werden. Die Sefelffchaft ift weder‘ 
S. Petersburg, noch auf gewiße Nationen und 2 
\ eingeſchraͤnkt. Mich duͤnkt, ich erkenne PA du 
—E die ser, Kae des Herrn Paſt. Erd 


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Bon dem Sanet ¶Peterobrruiſchen Journal, 


Beben erſtes Stück oder Jenner, im 18ten Stuͤck 


raßifchen des wirklichen Staatsrathe Herrn Alexan⸗ 
der von Sumarokow nn Bbesik, und im Maͤrzmo⸗ 


nat geendiget iſt. Der Mer Verfaßer hat ſich 


hen lange als Dichter in der rußiihen Sprache . 


Breit, auch vor wenigen Jahren in die Geſchich⸗ 
einzulaßen angefangen, und erſt den Aufruhr der 


Sei im Jahr 1682, hernach die Empörung des 


Stenko Razin von 1667. bis 1671, w beſonderen 
kleinen Schriften beſchrieben. Nun bat er eine 


‚Beine Chronif von der Stadt Moſcau heraus 
gegeben, welche mit derfelben Stifter, dem Groß⸗ 


dieſer Nachrichten angezeigt: worden, babe ih nun - 
auch den Sebruar, Maͤrz, April und May dies " 
: es Jahrs. In dem Sebruat, fängt S. 30 eine 
kleine Chromi® von Moſcau, an, welche aus dem 


fürften Georg, mit dem Zunamen Langhand, (Dols . 
——— anfängt, und mis Fedor Alerejewirfch bes 


ßet. Es ik immer, wo nicht gefährlich, doch 
bedenklih, wenn die Dichter fich mit der Gefchichte 
abgeben ; doch bey der Erzählung des Urfprungs 
der Stadt Moſcau, iſt Herr Sumarokow nicht. fo 


‚ begziftere worden, als Herr Drof. Schlözer, mie 


j 


man erfenuet, wen man bes leiten Erzählung am : 


Ente feiner kleinen Geſchichte von Rußland, mit der 


Surarskowſchen vergleicht. Beyde Erzählungen finb 


auch in verſchiedenen Stuͤcken verſchieden, wer aber 
die Quelle nicht hat, aus welcher beyde geſchoͤpft ha⸗ 
ben, kann nicht urtheilen, wehen Erzählung vormi⸗ 
ziehen ſey? Die ganze Kleine Chronik, iſt nur 13 
Seiten ſtark, und: doch iſt nicht die Hälfte ei 


Wronitk der Stadt Moſcau. G. 41 fheinet es, als 


9b der Here Verfaßer den erften Dimitri für dea 
Fri Pan = und nicht für den Moͤnch Otrepiew, 


L un — degree paket - - 
8 


WManat⸗ Abus, wird ge ' 


1,3 iü | 
werte, daß 17735 zu ©, Petereburg 4969 Side 
geboren, und .nus 3107 Perſonen geftorben fin 
Der getraueten Ehepaare find: 99a geweſen. In 
bem Moaͤrzmonat, if ©. 14. fo bie us dem mb 
feowiſchen Calender gezogene Nachricht, von den er 
„Men SBihhof_ der ſlawiſchen und cherſontſchen Epam 
chie, Herrn Eugenius Buigaris, mierftiwärdig. Eben 
daſelbſt ſtehet ©. 19. f. ein Verzeichniß aller. rußi⸗ 
ſchen Eparchien nach ihren Klaßen, und aller in 
demeiben befindlichen Kiöfer und Kirchen, weiche 
: aus dem moſcowiſchen Ealenter gezogen if. Sa 
allen 33 Eparchien, find nur 460 Kloͤſter, abet 
20535: Kirn. Im Aprilmonat/ lieſet man ©. 
18. f. neueſte Nachrichten non Kamtſchatka von 1773, - 
aufgeſetzt von dem dafigen Hauptmann und Befehle - 
haber Smelew, welche ans den Abhandlungen der 
ſreyen rußiſchen Geſellſchaft zu: Mofcam, gegen 
find . Sie. find darchgehendse merkwuürdig. Der 
Preis der nach Kamtſchatka gebrachten Lubensmirtd 
und Waaren, iſt entjetstich Hoch, An Pud (40 pf⸗ 
NRaoggenmehl 3 bis 4 Rabel, ein Pud Meigenmehl 
& bis'ıo Rubel, ein Dad Serfiaräehge' 8 bis 12 
Rubel, ein PudButter 8 Ns: 16 Mubel, ein Pub 
| Sejalzen Rindfleiſch 4 bis 6 NAubel, ein Rieß ge 
meines Papier 46, ja im Jahr 1770 bie tooRu⸗ 
Ib, ein Pfund Siegellack 10 Rubel. Herr Pro⸗ 
feſſor Pallas giebt ©. 26. f. Nachricht von Khirk 
ſchen Baͤumen und. Seraͤuchen, welche fuͤr Luſtwaͤl 
ber und Gartenhecken in nordlichen Gegenden brauch 
bar ſind· In dem Maymamat iſt S. 1. f. des 
Seren: Profeſſor Gaͤldenſtedt Beſchreibung der 
Bafen am aſowſchen, ſchwarzen und weißen 
—* der wichrigſte Artikel, . von welchem ich in 
dem nöchken Stuͤck reden wil. 0 


N .. 


Anxvn Friedrich Vürfinge: 


Woͤchentliche Nachrichten 

‚ ‚von neuen Zandebarten, 
geographifchen, ſtatiſtiſhen und bie 
riſchen Büchern und Sächen. nn 
Des vierten gahrgangs J 


Sehe und Dreyßigſtes Stüd, 
Am 2ten September 1776. 


Berlin, bey ey Haube und Spener, 


nn 








. | &r Petersburg. nf 
So“ petersburgiſches Journal. Map. Ps 
Dogen in gr. 8. Der erſte Artikel dieſer Stüde, 
iſt der erheblichſte. Er bejicher in Herrn Prof. Guͤl⸗ 
denflädts Nachrichten von den Häfen am aſowſchen, 
ſchwaͤrzen und weißen Meer, welde in dan diesjähris 
‚gen geographifchem Calender in rußiſcher Sprache fies 
bet, (ſ. S. 78. 79 dieſes Jahrganns,) hier aber uach 
des Seren Verfaßers deutſchem Aufſatz geliefert wer⸗ 
den. "Er bat diejelben theils aus Büchern, theils aus 
eigener Erfahrung geſammlet, und will zunächft mit , 
denſelben den rußifchen Kaufleuten dienen, welche auf: 
den genannten, Meeren Schiffert und Handel unternebs - 
men wollen. (Er. verfichert, daß die bisher geglaubte 
Gefährlichkeit der Schiffart auf dem ſchwarzen Meer, 
nicht von der natürlichen Beſchaffenheit deſſelben, ſon⸗ 
bern von ber ſchlechten Bauart ber tuͤrkiſchen Schüfe, 
und von ber Unmißenheit ihrer Seeleute, herruͤhre⸗ wel⸗ 
che bey ſtuͤc miſchem Wetter nicht die hohe See, ſondern 
die untiefen Kuͤſten ſuchen. Hingegen hat dieſe Schif⸗ 
fart den Vorzug, daß fie durch feine Seeraͤuber geſtoͤret 
wud. Ws iſt zwar wahr, daß in dieſem Meer die See⸗ 
wuͤrmer ben Schiffen ſchadl her als in anbesen Meeren 





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Ale ſud⸗ man halhe aber auch vor r kurzer Zeit cn fir . 


"tes Berwahrungsmittel gegen biefelben, erfunden. Die 


großen. Ströme Don und Drepr, welche ganz zu Nas ⸗ 


land gehoͤren, und fih in diefe Meere. ergießen, haben 
än ihren Ufern alles zum Schifbau nöthige Holz, und 


: verfchaffen.die Bequemlichkeit, daß die rußifchen Landes⸗ 


waaren auf denfelben- bis in die Häfen an ihren Muͤn⸗ 


dungen, fo wie von hier die fremben Waaren zurüc ges 


bracht werden koͤnnen. Die Waßerfälle in den ımtern 
Gegeuden des Dnepr, find nicht fehe gefährlich, koͤnnen 


auch leicht fahrbar nemacht werden, und hindern ſchon 


"jegt nicht, das zum Schifbau nörhige Holz den Dnepr 


hinab zu floͤßen. Alle eigenthämliche Waaren der Krim, . 
(welche hier genangt werden,) kann man mit großer Ber - 


‚ quemglichkeit. nah den vorteeflihen Häfen zu Genika⸗ 
a, Raffe und Balaklawa, von welchen der erſte des 


Rüßen gehoͤret, und In eben diefe Häfen Earın man bins ” 


- wieder die rußifchen Waaren bringen, welche hier Adr 


- gang finden, und auch namentlich angeführet werden. 


An den Küften des eigentlichen fchwarzen Meers, find 


13 Häfen, welche von der Meerenge, die Das aſowſche 


und fhwarze Meer verbindet, an, alſo auf einander 
folgen, Tamen, auf-der Sinfel.diefes Namens, Sot⸗ 
ſchuk Kala, jest der Hauptort in Abchaften, Iskuriah, 


sder Isgauer, auf der Graͤnze zwilchen Abchafien und 
Mingrelien, Poti oder Soti, am Fluß Rion oder 
achs, Batumi oder Batum, an der Mündung des 

| Flußes Tſcharuch, Conieh (nder Gonie, Guni, Rus 


ne) der letzte Ort am ſchwarzen Meer den Georgier 
bewohnen, welche zu der ‘Provinz Guria gehoͤren, Ri⸗ 


zeh oder Rıffo, Terabeſan oder Caraboſan, Kereſon 


oder Chiriſonda, eine große Stadt, Sinup oder Si⸗ 


nop, Amaſreh oder Amaſtro, ein Dorf, Tios oder. 


LTilios, Warna, Kilia oder, Kilia nowa, an dem lin⸗ 
ken Ufer des nordlichſten Arms der Donau, Akkermen 


oder Belgorod, an der rechten Seite der Muͤndung deß 
Dneſtr. | on alten bleſen Oertern, glebt warb. ach⸗ 


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| echt, de fa, daß er vornemlich 'auf den Handel FM 


bet. Die Fortfegung diefer Nachrichten, wird der, Ju⸗ 
nius dieſer periodischen Schrift enthalten. Es iſt Schar . 
be daB denſelben nicht auch das Ehärtiben von demt.- 


ſchwatzen Meer, welches der Kalender in rußifcher Spras 
che hat, in lateinischer Schrift beygefüger, und zugleich. 


verbeßert worden ıft. In der rußiſchen Ausgabe, find 
nur Terabefan, Sinup, Werne und Afkermen als 
Städte gezeichnet, da doch mehrere Derter dieſe Eigen⸗ 
fchaft Haben. Der zweyte Artikel, beftehet in dem Le⸗ 
ben des Großfuͤrſten Alexander Michailowitſch, nach 
Anleitung der rußiſchen Geſchichte des Fuͤrſten Schtſcher⸗ 
batowo, welches ſehr merkwuͤrdig iſt. Die uͤbrigen Ars. 
tikel gehören nicht in dieſes Blatt. DR 
Amfterdam. 

‚ Relation ou Fowrnal d’un officier frangois au fervice 
de la cönfederation de.Pologne, pris par les Ruſſes, & 
velegue en Siberie.. Tagebuch eines franzoͤſiſchen 
Officiers in Dienften der polnifchen Konföderas 
tion, weicher von den Ruben gefangen, und nach 
Gibirien verwieſen worden. Aus dem Franzoͤſi⸗ 
(hen. In Octav. DasDriginalbuch und die Leber, 
ſchung deßelben, find in diefem Jahr in Deutſchland ger 
druckt worden, ungeachtet Amſterdam auf den Titeln. 
Reber. Schwerlich wird ein Lejer diefes Buch) eher weg⸗ 
legen, bevor er es ganz ducchgelefen bat. Der Berfaß 
fer deßelben Herr Auguft Thesby von Belcour, trat 
1769 als Öbrifter über ein Jufanterie⸗NRegiment in die- 
Dienſte der polnifchen Lonföderitten, wurde aber ſchon 
in eben diefem Jahr nebft 4 andern Koͤpfen, ein Ge⸗ 
fangener ber Rußen, und Über Kiew, Tula, Caſan, nah 
Tobolſk geführer, wofelbft er bis in den October. 1773 


⸗ 
Le} 
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"Bleiben mußte, da er die Erlaubniß erhielt, fo wie bie 


uͤbrigen Kriegsgefangenen, nach Polen zuruͤck zu gehen. 
Er langte 1774 zu Warſchau an, von den andern Kriegs⸗ 
gefangenen aber waren damals nur 1979 Koͤpf zuruͤck⸗ 
gekommen, die übrigen „or unter, die fibirifche Milltz 


t 


geſteck.. Der Herr Verfaßter fchreiber von allen Dingen 
gerade zu, ohne die geringfie Zurdckhaltung. Er neunet 
die Perfonen, deren fchlechten Character er beſchreibet, 
faft alle mit Namen, er ſchildert fo viel Unordnung, Uns“ 
gerechtigkeit, Habfucht, Sraufamteit, innere Schwär- 
che, . dag man beym Lefen ftarfe Gemüthsbermegungen' - 
empfindet. Vorausgeſetzt, daß alles wahr fen, fo Hat . 
“ ver Heri Verfaßer freylich Urſach Aber Härte zu Elagen: 
allein es fiheinet doch daß er manches wo nicht Äbertreis 
be, doch zu wenig entfehuldige, er hat auch allenthal⸗ 
ben bey den fchlechten, auch gute Leute und Menſchen⸗ 
freunde angetroffen. Die Herren Islenief und Palles, 
welche er zu Tobolft gefprochen bat, empfangen &.68 ' 
und 69 der deutfchen Ueberſetzung, verdienten Ruhm. ° 
Was er von Städten, Provinzen and Volkern in Ruß⸗ 
land, faget, ift nicht ohne Fehler, einige Namerr find ung, 

“ richtig, . und einige Anekdoten, z. €. von Kauonen und” 
Glocken, weiche verurtheiler worden, die Knute zu em⸗ 
pfangen, und hierauf nach Sibirien gebracht zu werden, 
(5.73) find ſchwer zu glauben, ob er gleich die Richtig⸗ 
teit derſelben verfüchert: allein, es iſt doch alfes weit rich» 
tiger und beßer, ale mas jemals cin Sranzoje von NAuß⸗ 
[md geichrieben hat. Inſonderheit uͤbertrift es’ des 
Keren von Voltaire Erzählungen in feiner hiftoire 
de l’empire de Ruslie, und des Abt Chappe PAnzersche 
Voyage en Siberie, gar ſehr, weiche fchlechte Buͤcher 
der Herr Obrift auch nicht ungeruͤget laͤſt. (S. 232. 164.) 
Sch kann von den vielen merkwuͤrdigen Dingen, weiche 
das Fleine Buch enthält, faft nichts anfuͤhren, Loch will 
ich dasjenige, was von der Recrutirung für die tußiſchen 
Ktiegesheere, und für de Bevötterung Sibiriens, (2. 
98.144. 1255129) auch von den nach Sibirien verwier 
fenen Perfonen, (S. 130:138) erzählet, von dem Ehas 
sacter der gemeinen Ruffen, (S. 146 und 149) und 
von der erſchrecklichen Bewegung, welche der Boͤſewicht 
Pujatſchew im innern des Reichs verurſacht hat, (S. 
173.178. 188. 195.f. 208.f. 223) gefagt wird, zum 


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leſen empfehlen. Das franzoͤftſche Buch koſtet 183, die 
deutſche Ueberſetzung, MR ie 9 eat, u 
nn Berlin. 
Was ich vor acht Tagen unter der Neberſchrift Carls⸗ 
rahe, vonder Erfindung Landcharten zu feßen und zu dru⸗ 
den, bekannt gemacht habe, bat mir folgenden Brief eines 
wegen feiner Kunſt⸗ und Gelehrten: Kentniß berühmten - 
Mannes, verfchaft, deßen Mittheilung den Leſern dieſes 
ochenblatts gewiß angenehm feyn wird. 
Er. — Nachricht von der Erfindung einer Art, kand⸗ 
harten ſo wie Schrift zu fegen und zu drucken, beſtaͤtigt 


. die Möglichkeit, daß zweyerley Perſonen an verfchiedenen 


Otten auf einerleg Gedanken kommen können. Es iſt 
bereits Hänger als zwoͤlf Jahre, daß ich eben dieſe Sache 
unter Händen habe, mit welcher ich aber aus verfchiedes 
nen Virfachen nicht an das Ficht habe kommen wollen; 
hauptſaͤchlich deswegen, weil das Werk, dazu ich es bes 
flimmıt hatte, noch nicht. zu erfcheinen reif war. 

Die Möglichkeit, Landcharten wig Schrift zu fehen, 
fieber ein jeder ein, der den Mechanismus der Druckerey 
verſtehet. Sch Habe mich faft vierzig Jahre damit bes 
fehäftigt, zu unterfuchen, wozu folher angewendet wers 
den koͤnne, und ich habe meine verichjedenen Entwürfe 
bayon, die ich dem mechanischen Theile meiner unter der 
Feder Habenden Gefchichte der Buchdruckerkunſt, vorbes 
halten Harte, fo wohl Kunftverfiändigen, als auch Liebs ‘ 
babern und fremden Reifenden gezeigt, die mich mit ih⸗ 


ren Beſauchen beehret haben, Der Entwurf zum Lands 


&artendrud, war mit unter dieſen, und bat nicht meine 
Öffenberzigkeit, aus folhen Sachen kein Geheimniß zu 
machen, Gelegenheit gegeben, andere zu der Ausführung . 
diefes Grundrißes anzutreiben, und mir in der Anwen⸗ 
dung zunorzufommen; ſo miederhole ich gern, daß es 
moͤglich fen, daß zweyerley Perſonen an verichtedenen Or⸗ 
ten, zu einer Zeit, einerley Gedanken haben können. ° 
Ich will die Urfaxhen anführen, weldye mich bewogen 
haben, dieſen Einfall ini Größen nicht auszuführen. 


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294. J 


Man beule fi eine Jorm Eaeſſt, be Rn if, eis. 
eine Yandcharte Aggemöhnlichen Format, und diefe ganye _ 


Groͤße mit gegoßenen Buchftaben angefüllt, fo entſtehet 


ein Klumpen Veetall, der zwey Zentner und mehr wiegen 
muß. Wer ſoll dieſen tragen, damit handthieren, und 
alle die Beſchaͤftigungen damit vornehmen, die man ge⸗ 
meiniglich mit gefeßten Formen in ber Druckeröy voræ 


nimmt) nicht zu gedenken, daß alle unfere Preſſen we⸗ 


der an Größe, nad) Kräften zureichen wuͤrden, fie zu bes 
arbeiten. Hernach, da wir der Sauberkeit der itzigen 
geftochenen Landcharten gewohnt find, dürften diefe ges 
drucken Charten bey aller Mühe, gleichwohl nur das Ans 
fehn eines ſaubern Holtzſchnitts erlangen, und ungefähr ° 
fo ausfallen, wie die Charten im Münfter oder Ptole⸗ 
mäus, und daher die Koſten, die jemand daran gewen⸗ 
det hätte, wenn die Neuigkeit vorbey waͤre, vergebens 
aufgewender ſeyn. Die mögliche und näßliche Anwen« - 
Bang biefes Einfalls, dürfte alfo nur auf kleine Charten 
eingejchränft werben müffen, die in Bchern vorkommen 
Sinnen. Zu dieſem Gebrauch hatte ich ſie mir vorbehal⸗ 
ten; meine bisherigen andern Beſchaͤftigungen, die bey 
einer Druckerey von 16 Preſſen, und der übrigen Auf⸗ 


ſicht bey. der Gießerey und beym Buchladen, nicht geringe 


\ 


ſeyn können, haben mich bisher abgehalten, Ew. — — 
davon Schfrung zu machen, welches aber nunmehr gen 
ſchehen foll. 

Here Hans, ein jünger gefchickter Scheiftgteßer in 
Bafel, der Anfpruch auf die Druderey macht, die man 
ihm aber nicht zugefteßen will, und welchen man bereits 
als einen denkenden Kopf über den Mechanismus feiner 
Kunft, aus denjenigen kennet, was er in dem igten Theil 
der Encyclopedie von Yverdon, bey dem Artikel Fonderie 
des Caralteres, bat einruͤcken laffen, ob ſolches gleich 
von keinem großen Nutzen fir die Druckerey, und eigenes 
lichinur eine weitere Ausdehnung defien iſt, was Jones 
nier in feinem Manuel typograpbique, fhon vorgetras 
gen Hat, wird fich Mit Eifer damit beſchafugen, da €. 


zualelih fetbE Otempel ſchneidet. Er wird aber auch 
smvermüthete Schwierigkeiten finden, die ich aus eigner 
Erfahrung weiß, and der Lauf der Fläffe, und die beſte 
Art, ſolche mic den vierecktgten Körpern feiner Buchſta⸗ 


ben auf eine geſchickte und dag Auge des Leſers nicht bie 


"Jeidigende Art anszudrüden, wird feine Kunſt fchon üben, 
wie es mir wieberfahren ift; anderer Dinge z. €. ſchlef 
ober diagonal, und inZirfel und Bogen laufender Linien 


"nicht zu gedenken, die in den großen Landcharten vor⸗ 


kommen. Vermuthlich wird er bey feinem großen Bande 
chartendruck auch die Anwendung der Muͤnzpreſſe bey 
der Druderey, anſtatt der bisher gewoͤhnlichen Wein⸗ 
Kelter⸗Preſſe, weiche mit einem einzigen Druck eine gan⸗ 
ze Form druckt / da die unſrige zwey Drucke dazu braucht, 
verſuchen, deren Erfindung er fi) gleichfalls zueignet, 
ob ihm gleich diefe Ehre von dem Schloffermeifter vrinel 
"Lörrach, ſtreitig gemacht wird. 


Ich bin alſo abermals in Gefahr, durch mein obfchen „N 


wohlbedaͤchtiges Zaubern, die Ehre einer Erfindung zu 
verlieren, oder wenigſtens mit andern zu theilen, wie es 
mir dep dem Notendrucke hat geſchehen wollen, darauf 
jedermann Anſpruch macht, der es nr verfucht hat, «6 

nachzuahmen; denn es war natürlich, da Man —* 


nachahmen wollte, und die einzelnen Körper nicht ſeliſt 


hatte, ſo muſte man ſelbſt nachdenken die Sache zu Stan⸗ 


de zu bringen; aber deswegen iſt auch feine Copie ins. 


geworden, und hat nicht das Compendium erreicht, wels 
‚des das Original nach geometrifchen Regeln und Srunds 


eiffen hat, und allein hat. So begierig ich aber aud) bin, 


die Probe der Haaſiſchen Werfuche zu ſehen, fd will ich 


‚gleichwohl auch beweiſen was ich gejagt habe, die fo lan⸗ 


ge vergraben ‚gelegene Sache wieder hervorfüchen, und. 
Ep. — — zur Beurtheilung überfenden ; es wird alss 


denn darauf ankommen, wie brauchbar Diefelben ſolche 


finden werden. Ich bin ꝛc. 


Seipzig den 28, Aug, 
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Ib. Göttlob —R& | 


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Von dem Alter de ſpaniſchen Wachſes. 
Herr Hofrath Batterer, ſetzt es in das Jahr 1649, 
allein Herr Oberarchivar Spieß zu Dlaflenburg, bemerk⸗ 
‚ge, daß ſchon 1574 Briefe mit ſpaniſchem Wachſe beſſe⸗ 
‚gelt worden. Dergleichen finden ſich auch faſt bey ale 
ien Familienarchiven. Den ſicherſten Beweis, fand ich 
dieſer Tage in Samuel Zimmermanns newen Titu⸗ 
larbuch, Sole, 1579. 4.) ©. 112. 

- „Hart Sigelwar zu machen, fo.man Hiſpaniſch Bar 
‚„wenuet. Darmit man Brief verfigeligre, die ohue Zer⸗ 


prechung des Sigils niemandts oͤffnen kaun, bas wirdt 


„„atfo gemacht: Nembt ſchoͤn clar Dannen oder Spier _ 
;ngelharz, aufs weifeit ſo es zu befommen, zerlaft es auff 


„geringem Kolfewr, jo es wol zergangen, nembt es vom 


„Fewr, vnd ruͤhret in ain Pfundt des Harkes 4 Lot 
iein abgerieben Dealer Zinober, laſſet es alſo mit ain⸗ 


| „ander erfalten, oder gieffets in ain Ealtes Waſſer, so 


ihr ain ſchoͤns rots, hartes Sigelwax. 
Welt ihr es ſchwarz Haben, thut Kuͤhnruß ober 
Iſchwarzen Augſtein dareyn. Aiſo macht ihre mit 


ESchmalta oder Laſur blaw, mit Bleyweiß meiß,, mit 


‚wdlegelß, oder Aucipismento, gel. 

Im J. 1580 bediente man fich des rochen und ſchwar⸗ 
„gen ſpan. Warhfes ehr haͤufia, und nad) 1597 wurde 
es faft allgemein bey Stanbesperfonen. 

- Eilhnberg, von Murr. 
Landcharte. | 
Durch bie in den erſten Areikel dieſes Städs angefuͤhr⸗ 


ten —E — Nachrichten, und die denſelben in in ben. 


eugraphifchen Ealender beugefügte kleine Charte | 
Deranla et worden, bed Deren Sannoni * deu I pen 


“ feptentrionale de J ire Otoman, deren 


23..@. ı 

Erwähnung- °F dehen iR anzufehen, und "Habe ehe 

Ko daß das Far) derfelben, welches Die Gegend bes 

chwarzen Ban betri ft, mit der Guͤldentaͤdtiſchen Charte 

lebe überein imme. Jene weicht won diefer in Anſehu bung 
er Derter nur dariun ab, daß fie Den Namen des Orts 

de dieſe Setſchuk⸗Kala wmnet, Sugjad) ra qreibet, ihn 

uch in eine andere Gegend fest. - 
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—. 


, Des vierten Jahrgangs u 


| 


Anton Seiedrich Buͤſchinge 


Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 
ſchen Büchern und Sachen. 





Sieben und dreyßigſtes Stud, 

. Am gten September 1776. 

Berlin, bey Saude und Spener, | 

Genauere Befchreibung der Lopeziſchen Chan 

| ten von Spanien. " 

Nas Verzeichniß diefer Charten, ftehet in dem erſten 
Rahrgange viefer Nachrichten St. 46 und 48, es 

wird aber nuͤtzlich ſeyn, ſie etwas genauer ‚zu befchreis 

ben, und dadurch ſelbſt die Landesbeſchteibung von Spar 

nien etwas aufzuklaͤren. Ich fange mit der Charte von 


geographiſchen, flatiftifchen und hiſtori⸗ 


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Banz Spanien an, ob fie gleich nach der Zeitorönang 


bpäter auftreten ſollte. zu - . 
Mapa general de Eſpaſia. — Por D. Toms 
"Lopez, Madrid 177». 
Ein geoßer Bogen im gewoͤnlichen Land⸗harten · For⸗ 
mat. Madrid ſtehet hier unter der Länge von 12° 
47.30” von der Inſel Berro an gerechnet, welche Herr 


Ropes in feiner Defcripcion de la provincia de Ma» 


drid pag. 104 vermäge einer 1732 zu Madrid von dem 


‚Herzog von Solferino beobachteten gänzlichen Monde 
finfterniß, feftgefe&t hat, ſo daß feine Charte auch hierinn 


von allen anbeen unterfchieden iſt. Außerdem gehet 


fie darinn von allen vorhergehenden Eharten ab, daß. 
fie nicht Alt⸗ und Veu⸗ Caſtilien Reon und Andatus - 
fien, eis Provinzen von Saar, fondern anftan die - 


. 


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der alten Shah, d die ſeht im Bade Pr OU ER 
erern Provinzen, in welche jene alte vertheilet wor⸗ 
ben, angiebet. Es iſt zwar gewiß, daß ned, in neuern 
Zeiten ſelbſt Landesbeſchreiber von Spanien die alten ans 
Jefuͤhrten Benennungen beybehnlten haben, ats, Ff. 


Xavier de Garma y Salcedo, Juan Ant. de Eftradä,_ 


and Here Thomas Lopez feldft in feinem Atlas geogra- 


pbico del Reyno de Eſpaña, welcher ein kleines Ta⸗ 
ſchenbuͤchlein iſt; ſo daß ich wohl entſchuldiget werden 


kann, wen ich nach dem Beyſpiel Yerfelben dieje Ttel 


auch in den bisherigen Ausgaben meiner Erdbeſchreibung 


gebraucht habe. Allein es iſt doch gewiß, daß Alt⸗Ca⸗ 
flilien, Neu⸗Caſtilien, Leon und Andalufien, ſetzt 
nur hiſtoriſche Namen find, oder Namen die um der 
Hiſtorie und aͤltern Geographie willen bemerket werden, 
fo wie in Preußen die Namen Samtand, Nadranen, 
Bartenland, Natangen, Oalinderland ꝛc. und in Hols 
Kein, die Namen Wagrien, Stormarn x, und daf-fle 


- du der neuen Geographie nicht mehr gebraucht werden 


mußen. Geron. de Ußariz hat fie fehon nicht mehr in . 
feiner Theorie & pratiquetu commerce & de mari- 
ne, welche in. ſpaniſcher Sprache 1724 zunl erſtenmahl 
an das Licht trat, fondern anſtatt derſelben p. go-83 


. bie 18 Provinzen welche anſtatt dieſer 4 Namen ir der 


jetzigen Landes beſchreibung von Spanien üblich find, 
auch in die allgemeine Oeographie eingeführee werden 
muͤßen, daurt man die Stastsverfaßung von Spanien 


richtig kenne, und die Schriftſteller welche derſelben ge⸗ 
maß reden, verſtehe. Des Herrn Lopez Charte von 


Spanien, kann dazu behuͤlftich ſeyn, denn auf dieſer er: 
blicke man anflätt Leu Laftilien, die Provinzen 


' Madeıd, Toledo, Buadalagars, Cuenca und la - 


Wienche, anſtatt Alr⸗Caſtilien, die Provinzen 


BDurgos, Boris, Segovia und Avila, anſtatt Leon, 


Be Provinzen Leon, Palencia, Zamora, Toro, Sa⸗ 
lamenca und den groͤſtentheil von Valladolid, anſtatt 
Antalucın, dir Prooinen Sevilla, Cordova und 


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Zaen. Die uͤbetgen Theile Spaniens, haben noch ih⸗ 


"ge alten Namen und Gränzen, aber die Provinzen welche 


zu der Krone Aragon gehören, ind durch eine rote Ein⸗ 
faßnnig von den Provinzen der Krone Laftilla unterfchies 
den Meberhaupt if deutlich zu fehen, daß die Charte nen 
entworfen und gezeichnet ſey, daber fie auch alle andere 
allgemeine Charten von Spanien übertrift, unter ans 
dern auch diejenige, welche Herr 5. ©. Longchanıpa 
1770 zu Paris mit einem fpanifchen Titul herausgege⸗ 
ken, und dem jetzigen Könige von Spanien zugeeignet 
bat, dadurch er aber wohl fein Vergnuͤgen verurfacht 
Gaben kann. Wo ich) nicht felbjt irre," jo ift Diefes auf 
der guten Eopezifchen Charte ein Verſehen, daß die Dry 
vinz Aſturias nicht von der Provinz Leon abgefondert iſt. 
Herr Lopez hat befchloßen, einen volfjtändigen Atlag 
yon Spanien herauszugeben, welcher außer der allgemei⸗ 
zen Charte, von jeder Provinz eine beiondere Charte 
enthalten fol. Diefe Arbeit gereicht ihm zum großem: 
Ruhm, infonderheit wenn er keine andere ale richtige 
und genaue Eharten liefert. Er ift mit dieſem Werke. 
noch lange nicht zum Stande gefommen, was er aber 
bisher davon geliefert hat, befige ich bis auf ein naar 
Blaͤtter nach, und kann es alfo nach dem Augenfchein 


beſchreiben. | 
Mapa de la provincia de Madrid, 1773. 

Ehze Herr Lopez dieſe Charte heraus gab, flach er 
ſchon eine Mapa de las Cercanias de Madrid, oder, eing 
Eharte von den Gegenden um Madrid. Dieſe traf 
3760 yım erfienmahl, aujeinem ziemlich großen Wogen, 
an das Licht, und reichte gegen Süden bis Toledo, ge⸗ 
gen Norden über Buitrago weg, ſo daß man bie Lage 
von alten Königlichen Quftichlößern,, folglich auch vom . 
Eicorial und von Aranjuez, fo wie die von Madrid aus 
gehenden vornehinſten Landſtraßen, auf derſelben erbiis 
chen kann. Allein die Charte war wicht genau ausge⸗ 
arbeitet, daher gab er fie 1763 zum zweytenmahl ganz ., 
vweraͤndert heraus. Er jihränfte fie zwax gegen alle virr 

Gecgenden der Welt etwas ein, aber er zeigte die Berge, 


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Ebenen, Hetzungen, de und Meinen Oertet, aß 
Klöfter ıc. genauer an. Er begleitete-diefe Charte mit 


einem Buch, genannt deferipcion de la’provincig de 


"Madrid, 1763, im Eleinften Oetavformat 14 Bogen. 


In der Vorrede ſaget er, daß diefe Charte aus einer 


großen 1740 trigonometeifch und fehr genan aufgenorn⸗ 


menen topograpbifchen Charte gezogen fey. In dem 
Buch felbft, Handelt er erſt Eürzlich von gay Spanien, 
nemlich von deßelben Namen,. Graͤnzen, Gebirgen, 
Fluͤßen und Fruchtbarkeit, von den hoben Tollegiis, von 


den Erzbistuͤmern, Bistümern, und Provinzen. - Her⸗ 


nach redet er ganz genau von der Provinz Madrid, und 


allem Zugehör derfelben, begehet aber den großen Fehler, 


daß er die umliegende Gegend von Madrid, welche auf 
diefer Charte abgebildet ift, für einerley mit ber Provinz 
Madrid haͤlt, zu welcher er alſo gewißermaßen zu vie; 


‚ umb gewißer maßen zu wenig, rechnet: zu vie, indem 


er Stuͤcke der benachbarten Provinzen dahin ziehet, wie 


. mandenm hier auch eine genaue Beſchreibung von dem 


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Koͤn. Kloſter San Lorenzo findet; zu wenig, Inden ee 


den Diſtriect Almsnacid, ber zu ber Provinz Disdeib 


gehoͤret, wegläßer. Endlich lernte.er, was eigentlich 
‚die Provinz Madrid fen, und bildete fie 1773 cmf der 


angezeigten Charte ab. Sie beſtehet aus 2 Diſtricten, 
nemlich aus dein Partido de Madrid, ımd aus dem 


"Partido de Almonacid deZorita. In dem Umfange 


‚des erften, Tieget ein Stick der Provinz Toledo, hinge⸗ 


gen liegen ein paar Ste der Provinz Madrid, im 


Umfange der Provinz Segovia. Der zweyte lieget von 


dem erſten abgejendert, und am Tajo⸗Strom, zwiſchen 
den Propinzen Gnadalaxara, Toledo und Cuenca. In 


dem Diſtriet Madrid iſt etwas gezeichnet, welches auf 


der Charte von den Gegenden um Madrid noch miche 
ſtehet, auch nicht ſtehen konnte, nemlich deu neue ſchif⸗ 


bare Kanal an ben Fluß Manzanares, und die. teten 


Föniglichen Wege von Madrid nah Aranjurj. und nach 


Pardo, Efcortal und San Ildefonſo. Die Charte bes 


ſtehet aus einem Sagen von mitsler Grͤj)e. 


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Mape.de Ta provirkie’de Tölede. ft. 
„Ser Sonn ſaget in dem Titul, fie gruͤnde Ach auf 
Ne beiten geftochenen und geſchriebenen Charten, un 
uf Nachrichten einheimifcher Perfonen. Sch habe fie 
Wider aus 4 Bogen beftehenden großen Charte vom 
dem Erzbistum Toledo verglihen, welche J. F. Leb⸗ 
ward 168€ gezeichnet und- zu Madrid geftochen hat, und. 
gefunden, daß fie genauer als diefelbige ſey. Dieſe 
Provinz befichet aus den Diſtrieten (Partıdos) Tos 
ledo, Alcale,-Oxcafie, Talavera und Alcazar de San 
Juan. Dee Difteiet Alcala, wird durd) ein durchhin⸗ 
ſtreichendes Stuͤck der Provinz Guadalaxara, in 3 
Theile zerrißen, und einige Oerter des Diftricts Ocaña, 
liegen in dem Umfange ber Provinz Euenca, fo daß fie 
auf dieſer Charte nicht ſichtbar find, Sie iſt ein Bo⸗ 
gen von mittlere Größe. 
Mapa de la Provincia de Gualdalaxars. 1786. 


Sie gründet ſich wie Herr Lopez verfichert, auf 


die Heften geftochenen und gefehriebenen Charten, und 
auf afteonomiihe Beobachtungen... Es befteher diefe 
Provinz, ans dem Diftsict (Partido) Guadalaxara, 
aus den Gebieren (Tierras) Jadraque, Kite und 
Buitrago, und aus den Diſtricten Siguenza und 


Colmenar viejo. Ein abgefondert liegendes Sl 


des legten, in welchem 3 Sieden (villas) ftegen, tft ar 


einen bequemen Ort befouders abgebildet, altein fünf. 


andere Flecken, welche in der Provinz Cuenca zerſtreuet 


liegen, mäflen im der Charte non diefer Provinz aufges 


acht werden. Ein Bogen von mittler Größe. 

Möpa de la Provincia y Opifpado de Cuenca, 1766, 
„Bey diefer harte, lieget theils die chorographia del 
ebifpado de Cuenca, welche Bartolome Serer Pertuß 
fa gezeichnet bat, und 1692 zu Madrid geftochen worden, 


(die ich auch in meiner Sammlung habe,) theilseite ges - 


— Charte des Gregorio Lopez, zum Grunde. 

Es beſtehet dieſe Provinz, aus der Herrſchaft Molina, 
and ausden Diſtricten (Partidos) Cuenca, H«„fete und 
‚Ban Clemsenite, Der Flecken Tumilla welcher hieher 


\ 


wen, us treuen Rinder Mur: 


eia auffefucht werden. Die Charte beſtehet au ET 
gen von migtler Größe. . 5 


Provincia de la Maucha. 1765 
Ein Bogen von mittler. Größe. Here Lopez ſagt, « 
babe dieie Charte vermittelt der beſten gefiochenen und 
geichriebenen Hilfsmittel, zum Stande gebracht, auch 


aftvonomifche Beobachtungen zu Hilfe genommen . 


‚Die Provinz befteht aus den Diftricten- (Partidoe) 
Eindadsreal, Infantes und Alcaraz. 


| Obige fünf Provinzen. machen das ehemalige Königs | 
reich Veu⸗Caſtilien ans. Bon den: vier Pr 


die- den Umfang des vormaligen Königreichs Alt Las 
ſtilien begreifen, hat Hert Lopez bisher nur Segoviq 
‚und Avila abgebildet, von Burgos und Soria aber 
fehlen noch feine bejondern Charten, wenigpens baby 
ich diefelben noch nicht. . - 
Mapa de la Proviucia de Sogevia, ia. 1779. 

Vier Bogen, welche zuſammengeſetzt werden tannen. 


| Herr Lopez verſichert, daß er die beſten Huͤlfsmittel ya 


dieſer Charte von Perſonen bekommen habe, die in dieſer 


Provinz wohnen. Es beſtehet dieſe Propinz, aus den - 


Graſſchaft Chinchon, melche abgeſondert lieget, und vom 


den Provinzen Madrid und Toledo eingeſchloßen iſt, aus 


den Diſtricten (Partidos) Yſcar, Peñaranda, Des, 
draza, Fuentidueũa, Riqza, Coca, Ayllon, Ma⸗ 


deruelo, Montejo, Freono und Aza, qus den Sedu 
ſteln (Sexmos) San Martin, Cabezas, Valcorva, 
Losopa, Montemayor, Trinidad, Santa Bylar _ 


- lie, San Lorenzo, San Millen, Caſarrubios, 


Pofaderas, Ontaiwile, Navamanzano, und la 


- Meta, aus ben Achteln (Ochayas) Cantalejo, ia Stets 
ra und. Caftillejo, Pradena und Bercimuel, und 
aus den Tefocerias Cuellar und Sepulveda. Auf 
biefer Charte, ift auch der große Canal de Caſtilla abs 
| en ‚welcher Fa von der Stadt Segovia an, ues 


n ben Slüßen Eresma und Adaja, bis in. dan Duck - 
erſtreckt und von weichem Dou sernande de Was. 


6 


einen genauen Plan « a genoinmen bat. 


Meopa de Ia Prowseiz Av, 1 
" Ein Bogen von mitrler FR Die 3. 
haben ihm Perſonen welche in dieſer Provim An. 


witgetheilet. Die Provinz beſtehet aus der Tierra de 


Ave, Tierra de Argvalo, Sermo Santo Tome 
Germo de Santiago, Sexmo Sarı Pedro, Sermo . 
de, Sem» San Vicente, Scırmo Seren 
zuela, und noch einem andern, defen Name in ber 
Chatte vergeßen worden. Die Charte zeiset ware 
bie Graͤnze des Bistums Avila an. 
Zu den Provinzen Burgos und Serie, gehäunt 
die Sandfchaft Rioja, von welcher Herr Lopcz die 
Mapa dela Rioja, ı 
‚geliefert har. Einheimiſche Derfogen haben. Die Haif⸗ 
Mittel zu diefer harte von einem Bogen mittler Groͤße, 
mit getheilt. Man ſiehet aus · der ſelben, wie dieſe Landſchaft 
in Die obere und untere, Rioja alta y Baja, abge 
theilet ift: jene geböret zu der Provinz Burgos, Die 
zu der Provinz; Soria. Dazu kommt nech Rioja Mar 
peſa jenfeits des Fluges Ebro, ‚an der Sowie de 
Navarra. 
Bon ben 6 Prodinzen, welche ehebeßen unter. Dem 
Königreih Leon begriffen erden, Habe, ich nur ep die 
Provinz Zamora. 
Mapa de la Provincia de Zamora, 1778. -: 
Ein Bogen von mittler Groͤße. Sie ift aus Nach⸗ 


richten entſtanden, welche dem Urheber der Charte von 


einkeimifhen Perſonen mitgerheilet worden, and ein. 
Srüc derfeiben tft ans der Chaͤrte von dem Königreich 
Leon, genommen, welche der Brigadier Julian Giral⸗ 
bo verfertiget hat. Sie zeiget die Partıdos del Dan, 
del Dino, de Sayago, de Carvajales, de Atcafik 
308, de Mombuey und de Tabara. Zwey Flecken 
unb fünf andere Oerter dieſer Provinz, liegen im Umfange 
. ber Provinz Valladolid, muͤßen alſo auf der Charte vg" 
derſelben, gefischt werden, 
Bon den drey Provinzen, aus weichen: Andalucia 
(eigentlich Vandalucia, von deu Vandalen alſo ge 


— 


1 


N 


N 


808 


Dan : Mapa del Reyno de Sevilla. 19767. ° ° J 
Vier Bogen von mittler Groͤße, welche zuſammen⸗ 
geſetzt werden koͤnnen. Herr Lopez giebt ſeine Hätfer 
mittel zu diefer Charte richt an, mich duͤnkt aber, fie ſey 
ein Machftich der großen Eharte, welde Franc. Lobet 
2748 aufgenommen hat, aber nach einem etwas kleine⸗ 
em Maasſtabe, und -mit dem Vorzuge, daß fie nicht nur 
graduirt ift, ſondern daß anch bie Provinz in ihre Theite 
abgetheilet worden, an welchen beyden Stuͤcken es je⸗ 
ner großen Charte, welche ich auch beſitze, fehlet. Die 
kleinern Theile heißen Teforerias, und find Teſoreria 
de Sevilla, de Carmona, de Ecija, de Eſtepa, de 
Oſuna, de Marchena, de fan Lucar, de Kereg,, 
de Cadiz und de Antequera, (weiche aber nach andern 
Nachrichten die ich habe, weder zu diefer noch irgerid 
einer andern ſpaniſchen Provinz gehöret,) dazu noch der 


Campo de Bibralter kommt. Bey biefer Gelegen⸗ 


heit will ich anführen, daß Herr Lopez auch einen Pla- 
no geometrico dela ciudad de Gibraltar, und eine Ma- 
pa topographica de los payfes y coflas que forman el 
Efövecho de Gibraltar, 1762 herauggegeben habe, weh 
che letzte aber eigentlich ein Nachſtich der aͤnlichen Char⸗ 
te iſt, die 1736 von den Homanniſchen Erben zu Nuͤrn⸗ 
berg geliefert worden. 
| Mapa del Reyno de Cordova. 1761. 


Ein Bogen von mittler Größe. Ich babe dieſe Charn 


mit der Defcripcion del Obifpado :de Cordoba verglichen, 
welche der prieher Ludewig David Hofftichter, ein Dun 
cher, 1673 dem damaligen Bifchof ‚gem bin, und Joach 


xopei Diabe ju Eorbova — bat, am gen funden, — * 


* ein Nachſtich von dieſer, aber ſchoͤner 
keine Theile der Provinz ang egeben, 
Mapa del Reyno de Jaen. 1761. 
Auch ein Bogen von mittler Größe. Hr Lopes ver 
che et, va fi die neuefen und been San sende 
abe, ohne Diefelben zu nennen. Yuc a N 
. Fe Fat; br ſehen. 


zu ” Die Forsfegung ol eigen). . 


N j ‘ 


nannt,) "Eee, fd Teen viſondert Tide » von. 
anden. 





— Anton Feredeich Daſchinoe J | .. 
Woͤchentliche Nachrichten 
- . von: neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiftorie 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Acht und dreyßigſtes Stuͤck. 
Am ı6teu September 1776. 


Berlin, bey Zaude und Spener. 


‚Urfache des Todes Roͤnigs Rarl des zwälften 
von Schweden. = 
Ersetinetusn, welche ihn bey ber Belagerung der 
| Stadt Frederikshald (Sriderichshall) in Norwegen, 
nach Nordbergs Bericht an den rechten, nach delg - 
Motreye Erzählung an den linken Schlaf getroffen, folf 
bie Urjache feines Tobes geweien feyn.- Der; fchwedifche 
Hofbericht damaliger Zeit, gab einer Falkonetkugel geradg 
zu die Schuld, de la Motraye aber ſaget, man habe 
eglaubet, eine Falkonetkugel muͤße den König getroffen 
—* weil die Wunde 4 Finger breit geweſen ſey. Zerr 
voy Voltaire in dem Leben des Koͤnigs, ſchreibet, die 
Wunde ſey 3 Finger breit geweſen, und durch eine halb⸗ 
pfuͤndige Kugel verurfacht werden, Dieſe Erzählungen 
eu nicht glaubwuͤrdig: denn die ganzen Falkonets, fehieft 
en 2 bis 3 pfündige, und die halben, einpfuͤndige Ku⸗ 
geln, welche gewiß den Kopf welchen fie treffen, zerſchmet⸗ 
* fern. Noch mehr, der Kernſchuß eines halben Falkonets 
gehet mır 494 rheinländifche Schuhe weit, und der Ort, 





€ 


wo der König ſich aufbielt, als er gerdöter wurde, warson . , | 
der Feſtung Friedrichsſtein, und von den Schanzen bey - 


Friderichshall, viel weiter entferne Here Wraxal hat 
1774 die Kleider welche der erfchoßene König getragen, 
in den Zenghaufe zu. ahelm beſchen. und waßrge 

J En . a j — 


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nommen, daß der Huch da ind er die Erhlefen Ka 
14 


nur etwa einen Duadratzoll ducchlöchert fen. 


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* 


hat der Reichsrath Hevr Graf. iewen zu ihm geſagt, 


er habe als damaliger Page des Koͤnigs, der ihm in der 
Macht, in welcher er getoͤdtet worden, aufgetvartet, dem 
Leichnam. beßeiben gefehen, und fey aͤberzeugt, daß die 
Wunde im Schlaf, von einer Piſtolenkugel entſtanden ſey. 
Der Knall von dem Schuß, fey näher bey dem Könige, als 
der Kyall vonden feindlichen Kanonen, auch ganz andere 


als der Knall eines Kanone geweſen. . Schon 1718 er⸗ 


zählten ſchwediſche Veberläufer den Norwegeru, daB die 
Wunde kaum für eine Zlintenfugel groß genug gemeſen 
fen, und daß man die Vorladung des Schußes in derſel⸗ 
ben gefunden habe, und daraus ſchloßen die Norweger, 
‚def der König von einem feiner Leute mit einer Piſtole 
erſchoßen worden ſey, wie Herr Prof. Gebhardi in feis 
ner Geſchichte der Reiche Dänemarf und Norwegen, an⸗ 
‘führer. Die Ueberläufer berichteren auch, ber König ſey 
mit halb gezogenen Degen todt gefunden worden, oder 
wie Herr von voltaire meldet, bie Hand des Königs 
habe an dem Degengefäß gelegen. Es ſcheint aus alleng 


- was angeführet worden, zu folgen, daß der Koͤnig, als 


er, ungeachtet der Dunfelheit, feinen Moͤrdet, der eine 


Piſtole auf ihn gerichtet, erblickt, feinen Degen habezies 
hen, und ſich wehren wollen. Nach ves Herrn Wraral 


Meynung, hat er den Degen erft nach empfangene 
Schuß gezogen, weil der Handſchuh von der rechten 
Hand, inwendig blutig ift, und weil ſich auch da mo der 


- Griff des Degene iſt, an dein Guͤrtel Blut befindet, mors 


‚aus er fehlieer, daB er nach empfangegem Schuß zuerſt 
nach der Wunde am Kopfe, und bierauf mit der blutig 


gewordenen Hand nach dem Degen gegriffen habe, in dies 


fem Augenblick aber verichieden ſey. Diefe Erklärung - 


iſt mir nicht wahrſcheinlich. Roroberg und serr von 


Voltaure, fagen, die beyden Franzofen Wiegrer, Inge⸗ 


nieur, und Sıquier, General Adjutant bes Königs, wär. 


"sen zu nächft bey ihm geweſen, de la Motraye aber . 


nennet nur ben erften, undauch Herr Kanzleyrath Lagers 


being faget, Megret habe gan; nahe bey dem Könige | 


—— 0 


‚seteßen, Siquier aber hate ſich PEN nach dam N 
gezeiget. Diefer letzte Umſtand, hat, wie Bere Wraxal 
aus dem Munde des Seren Grafen Liewen gehoͤret ha⸗ 


ben will dem Giquier (deßen Namein Atqu: vr, cher 


und Sicher verwandelt worden ift,' ven Verdacht zuge 
- jogen, daß er den Konig erſchoßen habe, fo wie die Vol⸗ 
tairiſche Anekdote Yon des Megret kaltſinnigen Worten 
nach dem Tode des Königs, „das Spiel iſt zum Ende, laſ⸗ 
ft uns mar fortsehen,., diefen in den Verdacht gebracht 
Hat, daß er vorher ſchon gewuſt, man molle den König 
erſchießen. Herr Lagerbrina har bie hieher gehörige - 
Aneföote, daß ein vornehmer Officier in dem Lager des 
Königs, vorausgefagt habe, der König werde am teßten 
November ſterben, und daß dieſe Rede allgemein bekanmt 
geweſen, auch wie es ſcheine, dem Könige zu Ohren ges 
kommen ſey, weil er an Dem Morgen feines Todestages, 

- the er in die Laufgraͤben geritten, eine große Menge 
- Papiere verbrannt habe, Kerr von Voltaire fhget, 
aAls nad) dem Tode des Königs, in Deurfchland ſich das 
Bericht ausgebreitet, daß Sıquier denfelben erfchofe 
fen habe, ſey dieſem ſolches Geruͤcht ſehr nahe gegangen, 
und er habe zu ihm, dem Herrn von Voltaire, geſagt: ich 
ſoll den König getoͤdtet Haben? Mein! meine Ehrfurcht 
fuͤr dieſen Held war fo groß, daß wenn ich ihn au 
Bätte tödten_ wollen, ich doch nicht dreifte genug dazu ges 


mweien fenn wuͤrde. Nichts deſto weniger jchrie dieſer 


7 Mann 1722, als er zu Stockholm wahnſinnig, und dies 
Be Eresen bewacht wurde, fich ſelbſt als den Miörder des 
Roͤnigs aus, wie TZordberg in einer Anmerkung, und 
de la Motraye erzählen. Sie haben aber ſo wenig als 
andere der Außage des Raſenden Glauben beygemeßen, 


vielmehr hat de la Motraye ihn ſelbſt durch die Groͤße 


ber Wunde von aller Beſchuldigung zu befreyen geſucht. 


Daß er dem Erbprinzen von Hehe Caſſel, nachmaligem 


ſchwediſchem Konige Sriver:ch, ſehr ergeben geweſen , wie 
Herr von Voltatre bemerkt, daß er demſelben die ew 
ſte —— von dem Tode des Koͤnigs, nad de IM 
Motraye Bericht, ünd eieriejibige nebſt bern ·Hut des 
8 


2, 


—8 


N 


> 5 u 
Koͤnigs auch —E heat, wie Herr Lager 
bring erzaͤhlet, iſt ſo wenig zu ſeiner Beſchuldigung, als 


uzu dem Verdacht, hinlaͤnglich, daß der Prinz Friderich, 
wo nicht Antheil an den Morde gehabt, doch vorher von 


demſelben etwas gewuſt habe.» Kerr Lagerbring. ſaget, 
dazumahl habe jedermann geglaubet, es ſey weder ein 
daͤniſcher noch.ein ſchwediſcher Schuß geweſen, durch wel⸗ 


J chen der Koͤnig getoͤdtet worden. Die erſten Worte find fehe 


gewaͤhlt, und wan muß dafür halten daß Hr. L. ſelbſt nicht 


umhin koͤnne, den moͤrderiſchen Schuß für einen ſchwe⸗ 


diſchen zu erklaͤren, wenn folgende Geſchichte wahr iſt, 
weiche man zu Stockholm erzaͤhlet. Vor gewißen Jah⸗ 
ven lud der — von Cr. unterſchiedene Verwandte un 
Freunde zu ſich zum Eſſen ein; cheman ſich aber an die 
Tafel ſetzte, brach er in die groͤſte Heftigkeit aus, klagte ſich 
pelbſt als den Mörder des Königs Karl des zwoͤlf en an, 
zeigte oder beſchr ieb einen Schrank, in welchem man das⸗ 


enige, was er aus des todten Königs Taſchen gezoge 


Anden würde, und dfnese hierauf ein Fenſter, um fi 


aus benyelben zu kürzen. - Die erſchrockene Verſamm; 
lung hielt ihn zwar auf, er ſtarb aber einige Tage hernach 


uin der Raſerey, und die angewieſenen Sachen wurden ges 


— 


funden. Dieie Anekdote, ſcheinet der Schluͤßel zu den ab⸗ 
gebrochenen Worten des Herrn Ingham zu ſeyn, welche 
er 1772 am ſechſten September, alfa wenige Tage nach 
der Veraͤnderung der Regierungsverfaßung; auf bern Rits 
terhauſe zu Stockholm geſprochen: „Es iſt eine er⸗ 
„Ichreekliche muthmaßung, ein-Schaudflech, defe 
„fen völlige Vertilgung ich wünfche, da ß da s Les 
en unferse Liordiücdren Helden, ds, . 
art des Zwölften — — — doch ich ere 
—8 ꝛe. Die ausgelaßenen Worte, find vermuth⸗ 
lich ungefähr dieſe: durch Die Hand eines Schweden 
verkürzt worden. Herr Ingham wird am beſten 
wißen, oh er diefes habe fagen wollen, und bie erzählte _ 
"Auekdog wird zu neuen Unterfuchungen Gelegenheit ger, 
ben, aus entwedez ihre Warheit zu hefkätigen, ober ihre 
Falſchheit zu beweiſen. Es find noch Wlberipeäge: in 
den * Nacheicten "eng. | 


- 


—— \ ⁊ 
[2 


v 


’ Seht der Veſchreibung ten“ a.dezſchen . 


Charten von Spanien, .- 
2 Mapa del Reyno de Granada, 131611.. 
Es ſoll ſich * Charte, melche aus. 2 Bogen von mitte 
ber Groͤße befichet, auf die beſten und neueſten Nachrich⸗ 
ten gründen, woran ich aber zweifle: denn die Provinz 
{ft nicht in ihre Diftricte abgetheiiet, und obgleich ein 
paar genannt worden, als Alpujarra, und 
Hoya de Baza, fo Haben:fie doch Feine Graͤnzen. Urs 


terdheßen uͤbertrift doch dieſe Sharte diejenigen, welche 


Blaeuw, Viſcher und Nolin son dieſer Provinz in Ger 
ſelſchaft einer andern, geliefert haben, ſehr weit. 
MMaopa del Olifpedo 4 Reyno de Murcia. 1708. 
Ein Bogen von mirtler Groͤße. Herr Lopes bat die 
—* gezeichnete und ſchlecht geſtochene Charte von dem 
Bicthum Kartagena, welche Philippus vidal et Di 
nilla zu Madrid 1724 auf 3 Bogen ftechernlaßen, und 
Die ich befiße, umgeapbeitet, und noch andere Nachrichz 
ten, ‚welche ihm won Murcianern- mitgetheilet worden, 
zur Hülfe gehabt, infonderheit die geichriebene Charte 
von der Küfte der Provinzen Valencia und Murcia, weis 
he D. Carlos Desnaquy aufgenommen hat. Auf fols 


‚che Weiſe iſt diefe beher gezeichyete und deutlicher geſto⸗ 


dene Charte, zum Stande gekommen, die auch noch 
biefen Vorzug hat, daß fie Die Diftriete zeiget, aus wels 


chen das Königreich beſtehet. Diefe find die Diftricte 


(Partidos) Murcia, \ illene, Chinchilla, Zellin, Zies 
Zar, und Segura. Sie iſt aber nicht ohne Fehler, uns 


: ter welchen infonberheit diefer unangenehm ift, daß dee 


Diſtrict Murcig, in welchem aud) die Städte Lartages 
na und Lorca liegen, keinen Namen hat. Nur die Theis 


le des Diſtricts, In Zuerta und el Campo de Murcia, 


d benannt. 
Mapa del "Reyuo de Valencia, 1782. 


Zwey Bogen, von mittler Größe, Herr Lopez hatte 
ſchon die Charte von gm. Boͤnigrei HValencia, vor 


fih, welche Franciſco Antonio Caſſaus, ein Jeſuit, 
mit großem Be me bat, ‚und 1 6% zu Bas 


— 


\ 


- 


$10 .r y 
lencia auf y GeogEn Wegen‘ ehen worhen. he. 
. be fie in meiner Sammlung, fle iſt ſehr genau; und übers 
aupt fehr güt, daher folget Hert Loper derſelben mie 
ht: ‚er bat aber doch feiner Copey Vorzüge jn verr 
‚ Ihaffen gewuſt, ungeachtet dr die Proſpecte von 2 Stad 
ten und 3 Häfen, welche die große Charte hat, weggelaß 
fen. Denn deßen richt zu gedenken, daß er die Provinz 
anſtatt der 2 Goviernos und 2 Tenenelas; in welche fie zů 
Caſſaus Zeit abgerheilet war, in ihre ſetzigen 13 Govier⸗ 
nos eingetheilet hat: ſo hat er die Gegend am Meer nach 
bes D. Carlos Desnauy geſchriebenen Charte vom der 
Küfte der Provinzen Balencia und Mureia, eingerichtet, 
‚auch die Sraduirung der Charte, vornemlich in Anfehung 


der Länge des Stadt Valenria, (für weicheer 17? 30 


Entfernung von ber JInſel Ferro annimmt,) verbeßert: - 
Kurz vor ber lopeziſchen Charte, it die Mapa del Arzo» 
biſpado de Walencia, 176 1: zu Valencia von Sypolito 


 Ricartr geſtochen worden, welche Thomgs Villanova 


verbeßert hat. Sie macht einen ziemlich großen Bogen 
aus, und ift, wie es mir fcheinet, aus der ChartedesCaf .. 
ſaus gezogen, jedoch mir Weglaßung vieler Dörfer und 
. andern Eleineen Derter. Die 13 Goviernos in welche 
dieſe Provinz abgetheilet iſt, find von valencia, Caſtel⸗ 
bon, Peñiſcola, Morella, Alcira Cofrentes, Monter 
ſa, S. Pheupe, Denia, Alcoy, Kirona, Alicante, und 
Orxhiuela, benannt, 

Aapa de la Provincia de Efremädura, 1766; - 
Zwey Bogen. von mittler Größe: : Herr Lopez hat 
biefe Eharte aus einer gefchriebenen- Charte, aus Nach⸗ 
tichten die Ihm von Einheimifchen Perſonen zugeſchickt 
. worden, und aus einigen aftronomifchen Beobachtungen; 


. verfertiget. Jene Eharten haben D, Luis Jofeph ve 


Iazquez und D. Luis Venegas entworfen. Die’Proi 


vinz ift in ihre Difteiete abgetheilet, melde find, Partir - 


do de Badajoz, de Lierena, de Merida, de la Sere⸗ 


= na, de Trurillo, de Carie. de Ateantata, d pie 


ſencia. 


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' i “ur . 2 


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„sig 


bat Herr Lopez nech keine Charte geliefert, wenn ee 
aber eine an das Licht flellet, fo wird fie vermuthlich aug 


4 Blättern beſtehen, weil die Provunz auſehnlich und 


x» 


Fark bewohnt ift, auch ſchon große Charten von derfelben - 


vorhanden find, als, die Nueva defekipcioh geographia 
cal dei principado de Cataluña von Joſeph Apariet, 
Barcelona 1720 auf 4 großen Bogen, und EI principas 
do de Cataluũa — — von dem Grafen von Dar⸗ 
_ mus, welche Marcos Lemelis 1726 zu Barcelona 


auf 2 Bogen geſtochen bat, aber wegen der auf den Seh | 


ten angebrachten Grundriße der Städte und Feflungeng 


zu fehr zufammendruckt, auch zu ſchwarz und untein if. . 


Mapa del Reyne de Aragın 1765. 


Bier Bogen von mittler Größe. Es ift dieſe Char⸗ 


te auf die berühmte und feltene Charte von. dem Pyrs⸗ 
‚wäischen Gebirge, welche Rouffer-auf 8 Blättern gelies 
fert bat, und auf BieCharten yon Aragon, weldhe Juan 


Baptiftz Labaña, P. Sıyra, d'Anville (1719 af 


2 Blättern) und andere gemacht haben, gebauet. Die 
Provinz ifk in ihre Diftriege oder Lorergimientos abs 
> getheilet, welche find, Lordegimiento de Zaragoza, 
de DBorja, de Tarazona, de Lalatapıd, de Darot 
ca, de Aıbartacin, de Tervel, de Alcañiz, dg 
Barbaſtro, de Auefca, de, Benavarre de Jaca, 
und de las cinco villas. 


Mapa del m. n. y.m. 1, Seũorio de Vizcaya, 1769. 


Ein Bogen von mittler Groͤße. Einige einheimifche 


Perfonen, haben dem Herrn Lopez die nöthigen Hilfs. ⸗ 
-miteel zu dieſer Charte mitgetheilet ‚ infonderheit Hert 


Guillermo Bowles. 
Mapa de la mn. y.m.l. pronincia de Gu- 
Puzcos. 1770. 


Ein Bogen von mittler Größe, zu welchem Auch an⸗ | 
heimiſche Derfonen geholfen haben, auch eine. gefchries - 
bene Eharte von der Seekuſte, die von Beldinehern aul⸗ | 


senoaacnen warden, Dienfie gelifiet dan 


— 


— 


Mipa delam.n.s, m: evinsiade eo. 1790; | 
„ in Bogen von mittler Größe. ; Die Huͤlfsmittel 


unnmn dieſer Charte, hat Herr Lopez auch non Einheimi⸗ 


ſchen bekgmaꝛen., Die Provinz beſtehet aus den Dun 
Brilles de Vitoxia, de Salvatierra, de Ayala, de 
Guardia, de Zuya, de Mendoza. Die mitten. in 
derſelben liegende anſehuliche Sraſſchaſt Teevino, 
gehoͤret zu der, Provinz Burgos. 
Mapa .de:la Isla de Mallorca) de la. Cabrera, 177%; 
Zwey ⸗ kleine Hogan. Die, heſten Huͤlfsmittel zz. 


| berielsen; ruͤhren vor ‚den Herren Franciſco Bars 


* 


ma und Juan de Landaeta her. Man ſi ehet die 

keine Abtheilung in Diſtricte. 
Mapa del Reyno de Navarra. 1772. oo. 

Vier Fleine Bogen. Sie gründet fih auf die : 

harte des: Heren Joſeph de Horta, und ander, 

und theilet die Provinz in ihre Merindades ab, 

welche ſind Mmerindad de Pamplona, de Eſtella, 

de Tudela, de Sangueſſa, und de Olite. Ein jeder 


dieſer Diſtriete, hat ſeine Unterabtheitungen an no 


lern Cendeas, u. ſ. w. 
Die Charten welche Herr Bopes feit ein paar 
Jahren, zur Fortſetzung feiner Sammlung herausget 


| weöen. haben mag, beſitze ich noch wicht. Bu 


‚ Dmisburg: 

' Difi inaug. iur, de anno clamori Quam pro fummis'in vero- 
bueiure hon. capeflengis.. Solenniterventilandam fittit Chri« 
ſtopk. Berph. Grereler, d.'xı Maji 1776. Accedunt relationes ' 
He codice huctenut incognito fpeculi faxonigi,' iuris caeſarei, 
legum Tremonienfum et Goslarienfium, de iure provinciali 


daraepontano rariffjmo : ac praeftantifimo, ex fuppelleaili li- 


feraria conhliarif inrimi de Eichmann, vt plurimum defiderio 
fatisfiat, nec non obfervatio de au@drirate Ichis, fpeculo=. 
zum.' 5 Bogen img oh dem Schreyjahr Tg, wird - 
bier fo wenig Sefören gemacht, daß der ganze Zert füglich 
eine Detanfeife gebracht werben Fan, Es kommt alfo 
as meifte auf die Aitmerfungen an, im welchen die im Tis 


3 ei erwähnten literarifchen Nachrichten. fichen, die ohne 


weifel von sern geb. Rath von Eichmann ſelbſt 
—* und —õ——— Gelehrten aggenehm ſeyn wer⸗ 


um — m | 
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⸗ 


Anton Friedrich Buͤſchinge — 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgangs 
Neun und dreyßigſtes Stuͤck. 
Am 23 ten September 1776. 


— —— ⸗—— —ñ —ñ —ñ — —. 
oo Berlin, bey Haude uhd Sperer. 





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Von der Bevölkerung. der Staaten des Saufes 
. Oeftreich, N Fu 
oder, der Öftzeichifchen Mionaschie, melden Yuss 
druck man zu Wien liebet. So weit ift man daſelbſt 
noch nicht gekommen, daß man die Menjchen alle EI 
zählte, wle in den Kin, preußifchen Staaten gefchieher, 
Mur in den italienifchen und niederländifchen Staaten, 
muß ein jeder ‘Pfarrer die Seelen feines Kirchſpiels jaͤhr⸗ 
lich zählen, und nebft der Anzahl der Getauften, Ges 
ftorbenen und Eopulirten einſchicken. Der Jurft von 
Raunig, hat vor ein paar Sjahren von der Volksmen⸗ 
ge in der oͤſtreichiſchen Lombardey, zwey Tafeln auf eis 
nem Bogen im Homannijchen Landcharten⸗Format in 
Kupfer ſtechen lagen, von welchen eine das Verzeichniß 
der Menfchen im öftreichifchen Antheil an Mayland, 
und die andere die Menfchen im Herzogthum Mantua, 
enthält. Aber leider! kann man dieje ordentlichen und 
fhönen Tafeln nicht befommen, denn es find nur so 
Abdruͤcke von der Kupferplatte gemacht, und hierauf it _ 
fie zerfchlagen worden. Doch, da fie alle Jahr verbeſ⸗ 
fert und umgefiochen werden follen, fo mögte man mit 
der Zeit des Vergnuͤgens thalhaſtis werden, einen Abs. 


⸗ 


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⸗ 2 


314 T LEER EEE Eng . ur 
druck. van benfelben zu erhalten. In Ungarn und berg 
perbundenen Pändern, in Siebenbiegen, in Golizien 
und Lodomerten, ift noch Feine Zählung der Menſchen 
angeſtellet worden, wehl’aber in ben geſamten Deuts 
ſchen ändern. Man bat aber alle zu der. Geiſtlichkeit 
ud’ zu dem Kriegesſtaat gehörige Perjonen beyderley 
Geſchlechts, auch alle Juden und. Türken, in Wien 
auch alle-framde Miniſter mit ihren Leuten, und. den 
ganzen Reichshofrath, Übergangen. Man kann alſo 
noch nicht miteiniger Genauigkeit beſtimmen, wie hoch die 
Summt uller Menſchen ſteige? das kann man aber wohl 
"mit Zuverſicht fagen, daß der Anſchlag von 19, 600000 
Köpfen, welchen Here ‘Prof. Schloͤzer Im Anfang des 
erſten Hefta jenes neuen, BVriefwechſels, "Und von 
mehr als 20 Millionen , melden vor einigen Monaten 
zu Goͤttingen ein Herr von Bruckenthal, in einer 
feherlichen Rede, gemacht hat,” ju groß fey. Zwar ME 
‚jenem Gelehrten ein Verzeichnig mitgecheilet worden, 
nad) welchen in den Staaten des Hauſes Deftreich, ohne, 
die itafientfchen und niederländifchet, 15,200000 Mens 
fchen ſeyn ſollen: man fantı ſich aber nicht darauf vers 
lagen, denn die meiften Suͤmmen find zu groß. 3.€. 
Maͤhren fol ı3 Million Menſchen haben, welches 
um eine halbe Million zu viel ift: Galizienund Lodos 
merien 24 Millionen, und man rechnet wahrſcheinli⸗ 
cher nur ız Million. Wenn unter VNieder⸗und Ober⸗ 
Oeſtereich, wie 08 fcheinet, Das Land unter und 
ob der Eins verftanden wird, "fo ift die Summe der 
Menfchen von 2, 200000, wohl um 200000 zu hoch. 
Die Summe für Boͤheim von 24 Milllon, war jelbft 
vor weniger Fahren etwas zu groß, denn, (mie in dem 
aten Jahrgange diefer wöchentlichen Nachrichten S. 183 
angemerkt worden,) man bat 1771 daſelbſt 1, 194999 - 
Köpfe vom: männlichen Geflecht gezähfer, welche 
ben einer gleichen Anzahl Köpfe vom weiblichen Ges 
ſchlecht, nur 2,389998 Menfchen geben. Und wenn 
gleich das weibliche Gefchlecht zur Zeit der Zählung et⸗ 
. was zahlreicher als das. männliche. geweſen, fo kann 
doch; der Ueberſchuß mie 1,11 112 betragen haben, 


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9rr 
Hingegen iſt die Vollsmenge in ben ttafienifchen Staa⸗ 
ten zu geringe angejchlagen, denn man bat 1774 09 
feibft 1,314152 Menſchen, und atjo 114192 mehr, 
als Hier gemurbmaßer wird, gefunden. - Man hat 
Urſach zu glauben, daß. das Haus Oeſtreich nicht 
Äber 15 Millionen Menfchen beberrſche. Unterdeſſen 
ift dieſe Summe auiehnlich gemun, und es iſt allerdings 
wahr, daß näuıft Rußland und’ Frankreich, keine -ans 
dere europäifhe Macht fo viel Unterthenen bat, als dag 
Haus Oeſtreich. Herr Prof. 3. fchreiset am genann⸗ 
wen Dre S. 1, er habe irgendwo geicien, dal; in Oder⸗ 
und Nieder⸗Oeſtreich, (beiee in dem Rande unter und 
ob der Ens,) wenigitens-ı Million Menſchen ſey. Es 
wäre £eine Sünde geivefen, zu fagen, daß es in meiner 
Erbbeichreibung ſtehe, denn daſelbſt iſt dieſer Irthum in 
der Zahl begangen worden. 
Berlin. 

Der uͤberall als ein vorzuͤglicher Meiſter in "des 
Buchdruderkmft bekannte jüngere Here Breitkopf, 
bar .eine ‘Probe der Preufhenifchen Erfindung und 
. Sacfifchen Ausführung des Landchartendrucks, geiw 
ben, aber gefunden, daß fie weiter nichts jey, als der. 
Abdrud einiger geſchnittenen Stempel, fo mie fie deu 
Stempelſchneider mit Lampen : oder Kienruß auf ein. 
Chartenblatt zu Y Probe mis der Hand abdruckt, und die 
hier zu wiederholten mahlen an einander gefeßt worden, 
wobey die Hand allerdings fehr biegſam gewefen. Herr 
B. bleibet alfo bey feiner Ueberzeugung, daß eine Land⸗ 
harte durch ſolche viereckichte metallne Körper, als die 
gegoßenen Buchfiaben find, nicht zuſammengeſetzt wers 
den koͤnne, weil immer ein Stuͤck der einen Figur der ans 
dern in den Weg komme, welches der Mechanismus der 
Buchdruckerey nicht geitatte, wenn man gleich mit allen. 

Kunuſtgriffen der Gießerey, mie Hohl⸗ und Unter⸗Schnit⸗ 
ten zu Hülfe kommen wolle Daher urtheilet er auch, daß 
dieſer Carlsruher und Baſeliche Verſuch typographiiher 
eingerichtet werden muͤße, weun er beßer von ſtatten ge⸗ 

ben ſolle. Kerr VBreitkopf hat feine eigenen vor vers 


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so 


ſchiedenen Jahten gemachten Berſuche wieder zur Hand 
. ‚genommen, und ift jet wirklich befchäftiget, denſelben 
gemäß eine Charte zum Stande zubringen, von welcher 
ich eheſtens etwas zu ſehen hoff. 
EsFd iſt Hier zu Berlin in der beruͤhmten Buchdruder 
‚ zen des Heren Hofbuchdrucders Decker , ein gefchickter 
Mann, Herr Chriftian Fridrich Priesfeh, welcher 
‚ won der Unternehmung des Herrn Haas ya Baſet gehoð⸗ 
ret hat, amd ſehr begierig geweſen iſt, eine Probe von 
derfelben zu ſehen. Nachdem er dieſe zu Geſicht bekom⸗ 
men hat, urtheilet er auch, wie Herr Breitkopf, daß 
die Zeichen einzein mit der Hand auf das Chartenblaͤtt⸗ 
chen gedruckt wären, und daß bie wahre Erfindung, Land⸗ 
«hatten wie Bücher zu fehen und zu drucken, aus derfels 
ben noch nicht erhelle. Ueberhaupt fiebet er die Sache 
für fo ſchwer an, daß er glaubet, nenn fie auch wirklich 
erfunden würde, man zwar vermittelſt derfelben ſehr rich⸗ 
tige, aber weder wohlfjeile noch ſchoͤne Landcharten be⸗ 
keommen koͤnne. 


„Man denke ſich, ſaget er, die ungeheure Mannig⸗ 


gfaltigkeit der Zeichen. Die Vorſtellungen der Wälder 


„Berge, großen Städte, kleinen Städte, Dörfer, Veſtun⸗ 
„gen; Sämpfe, ꝛc wuͤrden zwar nur ein einfaches Zeichen - 


„au jeder Art erfordern, aber die mannichfaltigen Kruͤm⸗ 


„mungender Fluͤſſe, der Wege, der Graͤnzen, der Sees 


„en, und noch wich andere Kruͤmmungen, würden eine er⸗ 
“ „ftaunliche Menge Zeichen nöthig haben, die jo man⸗ 
„nigfaltig ſeyn muͤſten, als man fi nur immer die ganz 
„und gar verfchledenen Kruͤmmungen vorſtellen kann. 


2 „Nicht weniger Zeichen würden die vielfachen, zuk Des 
ogyſtimmung der Grade, in allerhand Rundungen laufens 


„de Linien erfordern. Cine jene Eharte, die geſetzt wer⸗ 


„den ſollto, würde beſondere Schwierigkeiten zeigen. 


Jede Charte muͤſte für beſtaͤadig ſtehen bleiben, alſo mıl 
ſten auch zu jeder fo viel Zeichen gegoſſen werden, ats dazu 
xnoͤth ig ſind. Denn fiermit eben denſelben Materialien 
J auſsen⸗ zu iſeben wurde ſhrinuhſem kon Und wie lan⸗ 


— 


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- N ‚ q : 
— BR an 317 
| 28 brauchte man avehlzer eine Charte zu ſeten? wenig⸗ 
Iſtens ein halbes Jahr, und der Setzer muͤſte zugleich in 
der Sesgraphie fehr bewandert ſeyn. Nun uͤberdenke 
„man die Koſten für die Stempel zu ſchneiden, für Gie⸗ 
"gerlohn, für den Sas, für. Papier, und für eine dazu 
„‚befonders erbauete Prefie, für Drucherlohn, u. fr w. 
„Ste würden gewiß ein Capitsl erfordern, 
ſchwerich jemand an eine Sache wenden wird, von 
„svoelcher er nicht weiß, ob fie den Beyfall des Pubtis 
„ums erhalten werde. . Die Erfindung auch nur fuͤr 
„Eleine Charten in Buͤchern zij gebrauchen, wuͤrde bedenk⸗ 
„lich ſeyn, weil zu einer kleinen Charte eben dieſelben 
„zeichen, und eben dieſelben Bemuͤhungen erforderlich 
nd, als zu einer großen, auch ein auf folche Art ges 
„drüctes Buch, wenigftens zisenmalthrurer feyn wuͤr⸗ 
„de, als wenn die Charten in Kupfer :gefiochen, und ' 
„sefonders hineingedruckt werden. « Dazu kommt nody, 
„daß der Kupferftich. das Buch weit mehr verſchoͤnert. 
„Die Einwendung bie dert Breitkopf macht, daß die - 
„Buchdruckerpreſſen das große Format nicht fafien könne 
„ten, würde vielleicht —8 sehoben; wenn man eine 
hinlaͤnglich große Preſſe dazu machen ließe. Herr 
Hofbuchdrucer Decker hat eine, in welcher man wohl 
. „ein noch größeres Format drucken Bann, Was die Laſt 
: „der Formen betriffe, fo müften, wenn: einer fie nicht 
„tragen fönnte, zwey anfaſſen. Das Drucken muͤſte 
durch die Schwere des ſogenannten Tiegels, und übers 
„haupt durch eine beſondere Einrichtung der ganzen Ma⸗ 
. „ichine erleichtert werden, wie fotches die eben erwaͤhhn⸗ 
„te Prefie in der Deckerſchen Officin beweiſet. Und 
„denn käme es hauptſaͤchlich darauf ab, daß Here Breit 
zkopf eine Methode erfände, wie man-fie geſchwind ſe⸗ 
„Gen könnte: denn darauf beruhet die ganze Bohlfeilige 
„feit des Preifes. Here Breiskopfift ohnſtreitig der 
einzige in der Welt, der die Sache glädlich zum Stans .. 
„de biingen kann. Ihm hat man die Erfindung No⸗ 


. 


- 


„ten zu drucken, gu verdanfen ;. ‚und denn wuͤrde er fe . . 


„nen Namen unſterblich machen, wenn er einen Wes 


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afegen. Ein jeder, der das Innere der Buchdrucker⸗ 


„erfinden wirde, die rbqhatten mit leichter Die zu 


funft £enner , würde erflaunen, eine gedruckte Lands 


„charte zu ſehen. Die Erfindung der Noten war groß, 
„aber. die Erfindung Landeharten wie Bücher zu drucken, 
vbedeutet unendtich mehr. 


Bis, Hieger war nicht nur ich, ſondern cuch ſchon der 


Geger: gekommen, als ein zu Karlsruhe am gen Sept. 

geichriebener brief von dem Heren Hofdiacono Preus 

ſchen anlangte, deßen Hauptinhalt hiehet geſetzt werden 
ß. 


mu 
- „Es fcheinet da Herr Breitkopf mich bey dem Lande 


chartendruck Äberfehe, (*) ungeachtet E. H.in Dero An⸗ 


geige mich als Erfinder deßelben angegeben haben. Ich 
nehme mir alfo bie Freyheit ‚ zu melden, daß ich ſeit 
drey Jahren mich mit dieſer Sache ih meinen Neben⸗ 
ſtunden anhaltend beſchaͤftiget habe, und zuwellen noch 
beſchaͤftige, nachdem ich einmahl gleichſam durch einen 
Zufall auf meine ſo genannte Typometrie geleitet wor⸗ 


den bin, Kaum ˖ hatte Ich die Entdeckung gemacht, ſo 


eroͤfnete ich dem Herru San zu Baſel mein Vorhaben, 


mit dem gemeſſenen Auftrage, mir nach einem gewiſſen 


Schema die entworfene Typen zu ſchneiden und zu gie⸗ 
: Ben, Er verfprac mir ſolches unter einem billigen Ac⸗ 
corde, id) aber machte mit demſelben zufeßt eine gemein 
ſchaftliche Sache daraus. Hätte nun Herr Haas, der 
ſich um diefe Erfindung ˖wirklich ſehr verdient macht, den 
erften Gedanken davon gehabt; fo weiß ich nicht was 
ihn hätte bewegen ſollen, fich mit mir deswegen einzu⸗ 
laſſen, da ee. mid) von Perfon nicht einmal"tennets.ich 
eber weder als Kuͤnſtler, noch als Freund mit demſel⸗ 
ben in einiger Verbindung geftanden: habe. Ja ſelbſt 
Herr Haas iſt der erſte geweſen, der mit im Anfang; 
er noch den Vorſchlag und die Moͤglichkeit meines 
angegebenen Mechaniſmus gruͤndlich zu pruͤfen Zeit hatte, 


o, X nid —A— ondern Herd; fegreibet nach 
en Briefe feine Vuthmaßung wie € 
J— Er des Herrn Hofdiaconi Preuſchen Er —* 
ung auelufubren verſucht babe. 1 - +1 


— 


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fehr erhebliche Einwendangen guwacht hat. Ew. H. 
konnen darans abnehmen, wie wenig wir beyde uns des 
VBerdachts, dem Herrn Breitkopf von feiner Runft et⸗ 
was entweder abgeſehen oder nachgeahmet zu haben/ 
ſchuldig machen. Aus einigen dem Herrn daas, von 
Herrn Breitkopf aus eigner Erfahrung angefindigten; 
and an fich nicht ungegrändeten Schwierigkeiten, iſt es 
mir im Segentheil fehr deutlich, daß umfre Syſteme inf 
recht weſentlichen Stuͤcken von eihander: abweichen, 
Die nunmehr beynah ausgefertigte Probe, wird ihn gaw 
bald überzeugen, dag wir Fluͤſſe bilden, Graͤnzen anle⸗ 
gen, und Diagonale ziehen koͤnnen, ohne dein Mechaniss 
mus Gewalt anzuthun, oder uns von dem Original zu 
entfernen. Die Specialdyarte von Sieilien nach Jail⸗ 
lots Ausgabe, it, wieich glaube, zu dem erften Vers 
ſuch nicht nur groß genng, fondern enthält auch ſo man⸗ 
nigfaltige Pinten und Wendungen der Graͤnzen und Küs 
ſten, daß Herr Breitkopf durch den nähern Augenſchein 
wird genärhiget werden, feine Zweifel zuruͤck zunehmen, 
‚uns bingegen mehr als Kindercharten und Holzſchnitte 
zuzutrauen. Zwar kann ich von dem wahren Grade: 
der Feinheit tm Ganzen noch nicht vollftändig genug: 
urtheilen; indem ich bisher noch nichts, als ein gedruck⸗ 
tes Stuͤck, und zwar nicht einmal auf ordentlichen Pas 
pier, geichen Habe; jedoch aus dem Wenigen, welches 
ich geſehen Habe, nehme ich einen gewiflen Brund zu 
glauden, dag ein Holzfchnitt in allem Betracht nachftehen, 
und der Chartendruck felbft, wenn ja etwas von der 
-Bermuthung des Herrn Breitkopfs ung treffen moͤgte, 
wenigftens die Mitrelftraße zwifchen einem feinen Holz⸗ 
fhnitt, und einem Kupferftich. halten wird. ' Nachdem 
aber Eröbefchreiber mehr auf die Richtigkeit des Inhalts, 
‚als auf die Feinheit des Stiche fehen, wenn die beyden 
Zwecke In ihrem ganzen Umfange nicht immer zu gleis 
her Zeit erreicht werben Finnen: fo wird meine foges 
nannte Typometrie dennoch zu allen Zeiten ihre Lieh⸗ 
haber finden, und nicht ganz ohne Nutzen bleiben. 


⸗ 


— 


ao - EN 


Wäre das —* was meina BR ſuche brauchbar 
und thunlich macht, and ihnen die wahre Geſtalt einen. 


Kunſt giebt, von mir nicht vollig entdeckt worden: fa 


würde ich es nicht wagen, die Welt mit vorlaufigen Bers 
ſprechungen und biegen Vorfpiegefungen aufzuhalten ; 
fondern ich wuͤrde ‚vielmehr meine miglungene, meine 
bhalbgerathene, ‚meine. yuvollendete Verſuche, entweben 
durch die Nacht einer ewigen Vergeffenheit bedecken / oder 
“wäre ich eitel genug, mich nicht andere, als in der Stille 
damit abgehen, zuletzt aber einem * mins Awerge | 

‚aufopiernn, ae 


Sam burg, 

. Boy dem Buchhändler * Eruſt Bohn, iſt von, 
marner Vorberestung zur gründlichen und nuͤtzii⸗ 
* chen Rentniß der geogtaphiſchen Beichaffenheit 
umd. Staats verfaſſung der europaͤiſchen Reiche . 
und Kepubliken, eine jeht fertig gewordehe neue 
Auflage zu finden, „welche die "fünfte rechtmaͤßise, 
und 13 Bogen in Octav ftarfift. Der Zuſatz, rechts 
maͤßige, beziehet ſich auf den unrechtmaͤßigen Nachdruck 
des Buchs, welcher 1773 in Ober⸗Deutſchland von ei⸗ 
nem ungenannten gewinnſuͤchtigen Buchhaͤndler veran⸗ 
ſtaltet worden. Das Buch iſt mit unterſchiedenen aus⸗ 
erleſenen Anmerfungen bereichert, Veraͤnderungen die 
ſeit der Zeit des Drucks der vierten Auflage vorgegan⸗ 
gen, find angemerkt, inſonderheit find auch die Tafeln 
von der Groͤße, Bevölkerung, Einkünften und Krieges« 
macht der europätfchen Staaten, verbepert worden. Wer 
die letzten in Anfehung einzelner. Arcikel noch ‚nicht rich⸗ 
tig genug findet, laße fich folches nicht befremden. Selbſt 
die Regierungen. gewiffer Stagten, wiſſen die Groͤße und 


x 


Bevoͤlkerung derfelben nicht genau, und ändere. machen, 


daraus, und-ausden übrigen Diaterign, große Geheim⸗ 

niſſe. Die franzoͤſiſche Ueberſetzung diefes Buche, eb 
che nun zu Stragburg ben dem Buchhändler Stein fers. · 

tis gewocen, — werde ich naͤchſtens anzeigen. 


s «“ x 


a .*. 
—— — / 


Anton Friedrich Buͤſchings 


| öchentliche Rachrichten - 
| von neuen Sandeharten, 


gesgra;hifden » fatiftifchen und hiſto⸗ 
rifchen Büchern und Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 


Vierzigſtes stil 
Am 20ten September 1776. 


Berlin, bey Zaude and Spener. 
TR 
Bene über die Koferifgen Ingenienes 


a dem Hhften Stuck * genannten deutſche⸗ 

RX rar, die zu Ulm Gedruckt wird, ſtehet ein 
rtifel, welcher vermuchlich aus einer ntederländifchen 

 Frampöffiien. Zeitung genommen worden. Er lauter 
alſo? „die Buchdtuckerey, follt einer glauben, wäre jepe 
"au ihrer Vollkommenheit gediehen, aber fiche da, Here 
„nobard;, (es fol Roſart heißen) in Bruͤſſel, üben 
„reichte dem Herzoge von Lothringen eine Schachtel, 
ndie eine völlige Druckerey enthälc, wodurch man die .: 
„Biguren.der verſchiedenen Kriessübungen mit leichter 
„Mühe aufs Wapter bringen kann: Wie ſehr wirdbas 
„durch die langroierige nndmühfame Arbeit der Officierg 
„berfürzet, wenn fie ein Lager, Schlachtfeld, verfchier 
„dere Eolonnen, Artillerie, Waͤlder, Fluͤße, Berge, 
Huͤgel, aufzeichnen ſollen. Gewiß eme eben fd herri⸗ 
ut Erfindung, als der Breitkopſifche Notendruck « 

Diefe Roſattiſche Erſindung, befteher bloß in Stema 

pulabdruͤcken, die mit der Hand einzeln abgedruckt were " 
den. Man kanmm fich den derſelben nichts anders vor⸗ 
‚fit, als die ahnliche Schachtel des Pitſchlet ſtecherg 
die eigenen. Theile der zu ; wine oe vorkeme⸗ 


⸗ 
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Don ı Be) J | 
‚men, ſammt ber Schrift vor ſich ftehen hat, ein Stuͤck 
nach dem andern herausfücht, und in jein Perfchaft eins 
ſeenkk. Es ift.aber leicht einzufehen, daß dieſe Arbeit, 
eine Figue nach-der andern ausder Schachtel zu ſuchen, 
anzuſchwaͤrzen, und mit der Hand aufs Papier zu bruk⸗ 
fen, dem Ingenieur weder angenehm, noch fürderlich 
ſeyn werde, ‚und daß Dadurch, weder reine noch zuſam⸗ 
mehhangende Niffe entſtehen können, Alfo würde die 
. Erfindung höchftens eine Nothhuͤlfe für einen Ingenieur 
x fepn, der nicht zeichnen könnte, ein folder läßt ſich aber 
_ nice denken. Man kann fie mit jener Erfindung paaren, 
0 due Buchſtaben, die durch duͤnne Bleche gebrochen 
“find, ſchoͤn zu fchreiben, wenn man fonft nicht ſchoͤn 
ſchreiben kann, Zu meinem Notendruck, paper fie gar. - 
nicht, und der Verfaſſer obigen Artikels, hat ohne Zweis 
fel die hollänbifche Arc des Notendrucks im Sinn gehabt, 
wo die Noten mit einzelnen Stempeln in zinnerne’Platten 
gejchlagen werden, dergleichen Herr Zummel nunmehr 
in berlin auch angelege hat. -. " : .. u 
Herr Rofart ift ein geſchickter Stempelfchneider und 
Schriftgießer in Bruͤſſel, und feine Ingenieur: Schachteln, 
werben daher keine Stempel, fondern wie die Buchſta⸗ 
ben in ber Druckerey, gegoſſene Figuren feyn, die er auf 
dieſe Art vernielfältigen kann, wenn fein Einfall. Bey⸗ 
fall finden ſollte. Herr Rofart ift auch einer von denen, 
7 Ne meine muſikaliſchen Notencharactere copirt haben, 
ni unmd ſich derfelden Erfindung zueignen, oh gleich. die Sets 
| nigen Io oder 12 Jahre nach) den Meinigen zum Vprs 
fein gefommen find. Er war vorher als Stempels 
ſchneider bey den Herrn Enſchede zu Harlem, die durch - 
5, Ihren nachherigen Stempelfchneider Sleifchmann eben⸗ 
7 falls meine Notencharactere copiren Heßen, und’ für ihre 
Erfindung ausgaben. Beyde zankten fich nachher oͤffent⸗ 
{ich darüber, welcher von ihnen am erften daran gedacht 
babe? wie man in ihren.gedruckten Schriftproben leſen 
kann. Aber Herr Sournter hat in fenem Manuel _ 
ae typographigne ©. 50 — 53 beyden Theilen ihre fals 


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I, | ZZ 333 

Anmakungen erlebe, uud beyder gelieferte Pros 

ben "zeigen die unvolllommenen Copien ber Reinigen, 
wur gar zu deutlich. 

Wenn indefien Here Rofart feine nachgeſchnittene 
Notencharaetere genauer gekannt hätte: ' fo wuͤrde ee 
gefunden haben, daß wirklich eine Art militaͤriſcher 
Riiſſe in denſelben verborgen liege, die, wenn fie kuͤnf⸗ 


tig mit dem Satze der Landcharten vereiniget wird, we⸗ 


nigſtens bey dem Druck militaͤriſcher Bücher, von einigeng . 
Busen ſeyn könnte. Schon im legten Kriege habe ich 
damit in einem folchen Buche einen Verſuch zu machen 
Gelegenheit gefimden, der, ſo unvollkommen er auch iſt, 
doch einen Begriff von der Möglichkeit machen kann. 
Da ich noch ein paar Abdruͤcke davon babe: fo gebe ih _ 
mir bie Ehre E. H. diefetben zu uͤberſenden; künftig wire 
de ich Ihnen vieleicht einen volllommenern Verſuch ver⸗ 
legen Finnen, Leipzig, den 19. Sept. 1776. | 
I G. J. Breitkopf. 
Geamburg und Leipsig. 

Da Buchhaͤndler Frid. Ludw. Siediefch bat verlegt, - 
neue Vachrichten von denen neu entdeckten Ins 
fuln in der See zwifchen Afien und Amtrika,aus 
. mitgetheilten Urkunden und Anszügen verfaßer 
von 3.2.6. .1776, in Octav 11 Bogen. Der Ts 

tal dieſes Fleinen Buchs, follte beftimmter anzeigen, daß 


in bemfelben von den durch die Rußen wifchender norder - 
Sfklichen Ecke von Afla, und nordweftlihen Ede von. 


Amerika entdeckten Juͤſeln, die Rede fey. Sch weiß 


weder wer ber Herr 5. ift, welcher diefe Schrift hers 


ausgiebt, noch wie er zu diefen Nachrichten gekommen 
iſt? Es ſcheinet aber, daß der Herausgeber ſelbſt fie. 
S.9 für einen Auszug aus demjenigen, was Herr 
Staatsrach Müller zu Moſcau ſchon vondiefer Mate⸗ 
fie zufammengetragen hat, .erfläre. Ich weiß wohl, 
daß der Herr Staatsrath von den Schiffarten der Ruf 
‚sen gegen den Nordpol, und nach ben americanifchest 


‚Yafele Zr - außer. vielen. kand um und Ser Ehayım, auch | 


4 er 


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9 | 
weſchriebene Nachrichten Shi foldher Dtenge ha baß fle 


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De | 


niele Rieſe Papier ausmachen, und daß er noch tm jeßis 
gen Jahr, infonderheit von den Entdeckungen gegen Aa 
‚merica, aus Irkutzk, Ochezk und Hamtſchatka, große 
Stoͤße von Rachrichten bekommen hat :- allein noͤthigere 
und ihm ausdrücklich anbefohlne Sefchäfte, haben ihn 
Bisher gehindert, aus diefen Papieren ine Jansführliche 
Geſchichte der. Entdeckungen zu machen. hofte 


er im Sunio dieſes Jahre, daß.er nun bald dazu Fonts - 


"men, auch diefes wichtige Werk innerhalb Jahrszeit 
zum Stande bringen werde, weiches ſehr zu wuͤnſchen 
iſt. Der Herausgeber der gedruckten Nachrichten, von 
welchen ich jebt rede, (richt mit Hochachtung von bemn 
rn Staatsrath Muͤller, und bricht fir) bald ine 
Anfang alfo aus. . „&o viel iſt gewiß, daß einige neue: 
 „Beographen mit Unrecht America näher gegen Oſten 
„fol heißen, gegen Weſten) zu ruͤcken, und Sibirien 


z„um viele Grade abzukuͤrzen lehren. Vielmehr beſtaͤr 


„tigen ſich die getrenen Muͤllerſchen Nachrichten und 
Muͤthmaßungen über die Lage jener entfernten Segen - 


„ben immer mehr und mehr, und ſie werden gewiß im al 


zgemetnen am Ende uͤber die Berläumdungen der Unwiſ⸗ 
x „fenbers, und über die Hirngeſpinſte muͤßiger und -eifie 
le Stubengelehrten, fiegen, fo wie ſich Khan jehe 


Muthmaßungen viefes Gelehrten, in Abſicht be 


„e Lage der Kuͤſten des Penſchiniſchen uud Ochozkiſchen 
Meerbuſens, völlig beftätiger haben. Die Yusbreis 


tung / von Aſien gegen Dften bis über 200° der Bänge, 


N zit faſt außer Zweifel, und beftätiger ſich Dutyh- alle neue 
“ —— Doß-aber America anf der Breite 


- „jwilchen so una 6a Graden, nirgend näher, als bie 


„von Bertng und. Curikof beruͤhrten Ran, nemlich 
hoͤchſtens bis an ben: 230ſten Grad der Länge liegen 
onne, beſtaͤtigen die neueſten And alle aͤltere Schiffar⸗ 


„ten nach deu mamehe ensbechten Sinfeln. Man foße - 
„fich nicht an biefadfche Lage und Eintheilung biejer Jus, 


„la, welche iu peterodvrgihen geogravhiſchen 


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Talender für das! Jahr 17774 auf dem beygefuͤgten 


zChaͤrtgen gegeben worden, auch nicht an die alte Eut⸗ 
vdeckungs⸗Charte, melde meiſt aus mändliheu Nach⸗ 
arichten entflanden zu ſeyn fcheinet. Dieneneften Schifs 


‚„farten geben dem neuen Archipel (Archipelago) eine “ 


„ganz andere Lage und Richtung. Hier hat man vors 


gerfte etwas genaueres und richtigeres, als dieſe gedruck⸗ 


"gie Nachricht enthält, und die Verbeßerung vieler dar⸗ 


„in befindlichen Fehler, er fich deßen, was in dies 


fer wöchentlihen Nachrichten von den rußiſchen Entde⸗ 
dungen vorgefommen iſt, erinnert, wird biefe ausgezo⸗ 
genen Stellen verſtehen. Unterdeben ift mir der wah⸗ 
. ze Urfprung dieſer Nachrichten etwas räthielhaft; ich 
weiß auch nicht, ob ich die darinn vorfommenden Feh⸗ 
fer, vornemlich in derr-Nanten, für ScHreib:oder Drucks 
fehler anfehen fol? Es jcheiner, daß fie von beyderley 


Art find, ich kann aber keinen Raum auf die Anzeige, 


derſelben verwenden. Bor der Hand, ift die Schrift ans 
genehm, weil ſie viel noch nicht Öffentlich bekanntes ent: 
hält. Die Schifarten und Entdechingen welche fie bes 


ſchreibet, fangen 1745 an, und hören 1771 auf. Uns 


⸗ 


ckungen, oder zum Handel mit den entdeckten Inſeln un⸗ 
ternommen haben, find Barbaren und Menſchenfreun⸗ 

— de geweſen, und unter den neuentdeckten Voͤlkern ſind 
ſehr rohe Menſchen, von welchen so, 100, ja 200 big 

300 beyfammen in einer geräumigen Grube in der Ers 

de wohnen, und von Wohlanſtaͤndigkeit, Zucht und Ehre. 


Sarfeit,eben fo wenig als die Thiere wißen. Sie wißen 


ſich aber ſchon des von erfchlagenen Nußen erbeuteten 
Schießgewehrs zubedienen. Die Küften von America, 


ter den Leuten, welche Schiffarten entweder zu Entdes - 


x 


find weiter von Kamtſchatka, und. Äberhaupt Yon der 


nordoſtlichen Gegend von Aſien entfernet, als man ſeit 


verſchiedenen Jahren geglaubet hat, und die Anzahl und 
Lage der vielen Inſeln zwiſchen beyden Erdtheilen, iſt 
auf ber. Charte welche die petersburgiſche Akademie der 
EBiſſenſchaften 3773 bermmeaak, und auf der Staͤhlin⸗ 
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ſchen, | 
woslfobald mod;nicht mit erwänfchter Richti 
ſtellet werden. Man vechnet,dag die Inſel Unalaſchka 


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ſehe feßfer» nnd mangechafdaboeh udet/ wird 


oder Agunalaſchka (die auf 200 Werſte lang ſeyn ſoll) 
nicht viel noͤrbli cher, als die Mündung des Fluße s Kamt⸗ 
ſchatka liege, utid von derſelben faſt gerade gegen Often, 


. 1500 bis 23003 Werſte entfernt ſey: alsdenn bat man 


noch weit bis zu hen Folgenden nordoͤſtlich liegenden Inſeln 


‚unter welchen faſt unter dem 61ſten Stade die Infel Ris 


galge, und vid Aber 100 Werſte von berielben, ein 


großes’ Land Namens Alaͤſchka ſeyn foll,. defien Aus⸗ 
dehnung man noch nicht genau kennt. Einer Namens . 


Gliottow fand 1763 von der Inſel Umnak, (welche 


nahe bey Unalaſchka liegt,) ‚gegen Dften 8 Inſeln, 


welche. von einander 20, 50, 70, 80 bis 100 Werfte 


entfernet find. SDie Außerfteunter denfelben gegen Dften, 


heißer Kadjackk, deren Einwohner erzählten, daß von 


ihnen nicht mehe weit zu dir Küfte eines weit ausges 


dehnten und waldigten feften Landes ſey. Allein die 
Rufen fahen gegen Often nur dis kleine Infel Autunak, 
etwa 30 Werte von Kadjak. Nach den Schifferrech⸗ 


“ungen, iſt die geographifche Länge ber Inſel Kadjak 
faft 230 Sratıe, fo daß die von Bering beruͤhrte Käfte 
‚ des feiten Landes von Amerika, nicht weit mehr davon 
entfernt feyn Kann: näher aber.bem feſten Lande, muß 


die nördlich von Kadjak belegene geoße Inſel Alaͤkſu 


feyn, von welcher gegen Nordoſt eine große Landecke 
welche Atachtuk genennet wird, von bem feften Bande 


ausichteßen ſoll. Hier ift neue Unterfuhungs- Miateris 


‚für den Herrn Landyogt / Engel / der das fefte Land von _ 
Amerika gegen Weſten bis auf den ıgoften Grad der 


Länge ausdehnet. Welcher Unterſchied der Meynungen? 
Mach Herrn Engels Meynung, gehet das fefte Lande 
von Amerika ſchon unter dem ı often Grade ber Länge 


an, und die Ruffen wollen es noch nicht einmahl unter 


dem 230ſten Grade der Länge gefunden Haben. : Das 


ſt ein Uncerſchied von 30 Graden, und weil er fo ar 


wird auch 
gkeit vorgee 


d 


0 0 887 
kſt, darf man feine Vereinigung der Mermungen erwar⸗ 
ten. - Poto dam. | 
Es iſt keine Stadt von ungefähr gleicher Groͤße vor⸗ 
handen, welche der Stadt Potsdam an Eöchoͤnheit glei⸗ 
chet. Sie verdienet alſo auch einen eigen Geſchicht⸗ 
ſchreiber, und wenn dieſer kuͤnftig mit allen dazu noͤthi⸗ 
gen Eigenſchaften und Huͤlfsmitteln begabet und verſeßs 
hen, auftrit, fo wird er gewiß des Rectors ber, daſigen 
Stadtſchule und Adjungirten Predigers Harın Magifter ° 
Samuel Grrlach, geſammlete WNachr ichten von 
Potsdam, nicht ungeleſen laßen. Das erſte Stuͤck 
derſelben, ift 1750, Das zweyte 1754, das oritte aber 
fm Yuguftmonat. des jetzigen Jahrs auf 34 Bogen in 
AQuart gedruckt worden, und vor denſelben iſt ein Paar 
anderer zur potsdammiſchen Sefchichte gehoͤriger Schrif⸗ 
ten hergegangen. Die geſammleten Nachrichten von 
Potsdam, betreffen theils die Herren welche der Ort 
nad) einander gehabt hat, theils den Aufenthalt der Als 
tern Churfürften zu Brandenburg an demſelben, theilg 
bie Beſuche, welche unterfchiedene fürftliche und Eöniglig 
che Perfonen hiefelbft abgeleget haben, ſeitdem die Stade - 


ein Wohnſitz des Churfürften Friedrich ABiihelm, und. 


der folgenden drey preußifchen Könige gewefen. Alles 
dieſes ift nach Art der Chroniken abgehandelt worden. _ 
- Zu der Abfiche des Herrn Verfaßers war es nicht nde 
thig, alles aus den erften Quellen zu fchöpfen, dochwuͤr⸗ 
den die Sejchichtforfcher lieber die erften Zeugen, als'- 
‚neuere Schriftfteller in den Anmerkungen augeführt fer 
ben. Auch felbft in Anfehung neuer Begebenheiten, iſt 
eine Wahl der Zeugen noͤthig. Ich weiß nicht, ob man 
fi) auf Faßmanns Leben Königs Friderich Wilhelm 
gut berufen. koͤnne? wenigſtens hat der gute Faßmann 
Unrecht, wenn er, fo wie aus ihm Herr Gerlach, ber 
eichtet, daß im September des 1718ten Jahrs der rufs 
fiihe Zar Peter J mit feiner Gemalin Catharina zu Pots⸗ 
dam geweſen fey. Denn in dem ganzen 1718ten Jahr 
iſt der Zar in'feinen Staaten, "und vom 20 Julius an, 
auf feiner Flotte geweſen, vom welcher er über Reval 


. 828 N BE | 
7. ” RE LRtA@.- . 
nach G. Petercburg gieng wofeläft er am T5tem Sept. 
ankam, und bis an das Ende des Jahrs blieb, wie aus des 
Aungemzeugen Webers veraͤndertem Rußland Th 1. 
S. 307.f. un erſehen. Doch ich habe feinen Raum, die 
_ Richtigkeit aller hiftorifchen Angaben in diefer Schrift, zu 
unterſuchen. Die ©. 3und 18 angeführten Anagram⸗ 
miata, und G. 25 eingerädten Devifen und Auffchriften, 
‚Hätten wegbleiben fönnen und follen. Eines verdienes 
noch beeühret zu werden. Der Here Berfaßer untere 
ſucht S. 3 in der Anmerfüng auf neue die Bedeutung . 
des Namens Pogdupimi, welchen Potsdam in dem  _ 
bekannten Schenkungsbriefe Kaifers Otto des dritten 
\ vom Jahr 993, führet, ohne zu fagen, warum er abers 
mals aufdiefe Dlaterietomme? Herr Prediger Schind⸗ 

ler zu Werben in der Laufig, hat ihm gemeldet, die Sil⸗ 

‚be Po, bedeute in der wendiſchen Sprache bey oder 
unter, und werde vor ben Buchftaben d und s des Wohl⸗ 
klangs wegen Poz oder Pots ausgefprochen; dup Beis- 

he eine Eiche,. in der vielfachen Zahl Dupimi: alfo be 
deute der Name Pozdupimi, unter den Eichen. __ 

HDerx G. meynet, daß. ein jeder wit dieſer Erklärung - 
7 gufrieben ſehn koͤnne. Das kaun man aber wohl nicht, ben 
Pur mic hat auch ein wendiſcher Prediger in ber Laufitz, nen 
Ulich Herr Lesfe, bisheriger Prediger & Königswarthe, -- 
. belehrt, baf unter, in der wendifchen Sprache Pod, und 
"dag Eichen, in eben derfelben Dubami, nidit Dupimi, 
und ammenisfentupimi, beißen. Da nun der Name beuns " 
gettuer, Posdupimi,und beym Erarb,Postupimi,gefchtiee 
> ben wirds ſo will die Erflärung welche Herr 5. mittheilet, 
- nicht paßen. In meiner Reifebefchreibung nad) Rekahn- 
ſtehet S. 122 daß der Abt Beflel Den Namen im Chronica - . 
- Gortvicenfi, Poxdambuni, gefchrieben habe, und hir mil 
ich noch anmerken, daß iu der wendiſchen Sprache Pod, 
“. Suter, und ztone, (weiches wie fehfom aussefpr 


— 3 d N 
30 Wil Ich babe alles ee dem’ erinähnten Herrn Bakoe ” 


Heoke zu danken, denn id) fi 
nigen Woͤrtern, aichts von derzwendiſchen Space, 


* u 


Sn 


Anton Friebtich Büfhinge 


J Wöchentliche Rachtichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori 


ſchen Büchern und Sachen, 


Des vierten Jahrgang 
Ein und vierzigftes Stuͤck. 
. Am ten Detober 1776. 





! 


Berlin ‚, bey Haude und Spener, . 


Lu — U) 


Yon der Befoldung dee rußifchen Kriegeſtaato. 
Bm 2öften Stuͤck der wöchentlichen Nachrichten bie . 


J ſes Jahrs, ©. 216, habe ich bepläufig geſagt, daß 
der Sold des rußiſchen Kriegsſtaats fett einigen jahren. 
exhoͤhet worden ſey. Diefes will ich jetzt beſtaͤtigen. 

Es wuͤrde zwar wohl verſchiedenen Leſern nicht unange⸗ 

nehm ſeyn, hier eine kurze Geſchichte des von Zeit zu 
Zeit veraͤnderten Soldes ber rußifchen Kriegesbedienten 


zu leſen: allein ich muß mich mehr als einer. Urſach whe⸗ 


‚sen auf das folgende einſchraͤuken. Don den Streizi, 
ber erften ordentlich eingerichtetett Militz in Rußland, 
welche Zar Iwan Waſiliewitſch eingeführte, Zar 


Peter der erfte aber, wegen ihrer 1698 unternommer 


men Empörung, ganz aufgehoben hat, merket Weber 
in feinem veränderten Rußland Th.J. S. 179 an, 
"daß ein jeder gemeiner Mann jährlich 7 Rubel und 12 


"Scheffel Hafer, nebſt feeyer Wohnung, und Erlaubniß 
Gefallen zu Handeln, gehabt Habe. Sie dieneren - 


J * bloß den Zaren zur Wache, und der Stadt Moſcau 


zar Beſatzung, und an ihrer ſtatt wurden die Garde⸗ 


Regimenter ertichtet, bey welchen ein gemeiner Soldat 


noch einmal fa viel, als en gemeinen Soldat ep den 


ns. 
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, 1. 
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83338 — 
Veld⸗Regimentern, ein Officier aber den Sold dee DE 
fleiers unter den Feldregimentern bat, dem er im Nans. - | 
ge gleich ifte Peter der erſte heſtimmte den Dfficirem 
von kiner Nation, ja auch den Offlcieren von ben fe 
genannten Alt» Deutfchen in jenem Sthar, einen ges’ 
ringern Gehalt, als deu neuen deutſchen Dfficiesgn, wele 
‚che Er unter feinem Kriegsheer hatte, ımd feine Verfuͤ⸗ | 
gung dauerte fo lange, bis unter der Regierung der Kals 
ferin Anna, der Generalfeldmarſchall Graf von Muͤn⸗ 
nich es dahin bradjte, daß’ bie DOfficiere von Ber rußls . 
ſchen Nation und’ die Alt⸗Deutſchen, den feit Peters — 
Des erſten Zeit in Dienft genommenen. neu⸗ deutſchen 
=. Hfficieren, gleich gemacht wurden. Dengeringften Sold . 
haͤben die Befegungsregimenter in den Provinzen,. 
denn bey dieſen bekam unter ber Kaiferin Eliſabeth, 
“ sein Obrifter jährlich nur 200 Rubel, ein Obriftlteuter 
vant 120, ein Premier Major 100, ‚ein Hauptmann‘ 
60, ein Lieutenant 45, ein Fähnrich 30, ein Sergeant 6 
Rubel 30 Kop, ein’ gefreyter Eorpöraf $ R. 19 Kop. 
ein. Corporal 4.R ein Srenadier und Musfetier LR- 
374 Kop: außer Grüße, Mehl und Salz, fodagein 
‚ganzes Befahungs: Regiment jährlich nur 15000 Nur 
„bel zu unterhalten Eoftere, Es beſtehen aber diefe Mes _ 
gimenter ans alten Leuten, welche nicht mehr im Felde 
dienen koͤnnen, und denen dieſer Sold auftatt eines Gna⸗ 
dengehalts, in Gegenden wo die Lebensmittel ſehr wohll -- 
feil find, gegeben wird. Moch einmaͤhl fo viel Sehaͤt 
als die Dfftciere Meier Negimenter,. befommen die Offis 
ciere der Rrgimenter welche an der Oftfee in Bes 
ſatzung legen, und dreymal jo viel Gehalt als bie ers 
‚ flen, die Officiere der Feld Regimenter.. Von 
den legten iſt hier eigentlich die Nede.. Bis -in.die 
erſten Sabre der Regierung der Kaiferin Catharina, 
bekam bey einem ſolchen Feldregiment jährlich .. 
nl . Sold fuͤr Rationen in Summa 
ein Obriſte 600 R. 596 R. 90 Kop. EICH. 90 Kop. 
ein Obriſtlieut. 360RX. 82 R. 70 Kop. 42 R. Kop. 
ein erſter Major 300R. GEN. op. 26:8. o Kop. 


vr. .. 


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. u a En. | | SEE 
- fie Ratiouen in &mmıms 
ein smenter Maier 8. 248. 5o Kop. 284 R. so Kop. 
ein Hauptmann acoA. 24M. 50Kvp. 224 R. Kop. 
win erſier Lieut. 120R. 188. 138 K. 
ein zweyter Lieut. 100 R. — 50 o.Kop, ER. so oRop. 
ein Faͤhnrich 1008. 16H, Kop. 116 R. 0 Kop. 
ein Soldat 6 nt 
uud 
\ . 


Sm Zehr 1763 verordnete die Kalferin ‘eine Coms 
- mißton zur Berbößerung des Kriegsſtaats, welche eini⸗ 
ge Jahre währere.  Diefe fand für guf. und die Kaifes 
sinn genehmigte es, daß cin Soldat jährlic) einen Ta 
bei mehr Häben folle. Während des letzten Krieges mi 
den Tuͤrken, erhoͤhete die Kaiſerin durch einen eigenhäns . 
. digen Befehl an den Senat vom 15 May ı772,die Nas. 
tionen für den ganzen Kriegsfiaat, und zwar aljo, ba 
da fie vorhin nur auf 6 Monate,und für jede go Kop. 
bezahlt worden, fie nun für 8 Monate im Jahr, und 
jede mit 13 Rubel Bezahlte werben follten, Dieſe Vers . 
begerung bat mit dem September 1772 angefangen. 
Sie legte auch den Soldaten alle Monat ein halb Gars 
ne Gruͤtze zu, ein Garnetz aber iſt der achte Theil eines 
Tſchetwerts. Dieſer letzte ift verfchieden, denn ber 
nomgorodfche tft größer als der moſtowſche Der ges 
ſammte Proviant eines Soldaten, wird 4 Nubel werth 
feyn, -fo daß er nebft dem baaren Gelde jährlich 11 Ru⸗ 
bel dat. Die angeführte Verbeſſerung der Oſſiciere, 
iſt nicht unerheblich, denn es/ hat nunmehr jaͤhrlich — 
Gold. faͤr Rativnen in Summa 
ein Obriſter SON. .204 Rubeln 204 Nubeln _ 
ein Obrifiiieutenaiit 360 R. 132 Nubeln 49: Rukln 
gin erſter Major ZOOM. 132 Ruben 432 Rubeln 
ein zweyter Major 260 R. 96 Nubeln 356 Mnbein 
„ein Hauptmann 200. 96 Rubel 296 Rub-n 
"einerkerLieutenalt 120 K. 43 Nubeln 68 Rubeln 
einzweyter Lieut. 200 R. 35 Rubele 236 Nubeiw _ 
ein gäpurih _ od... 3 Rubein . Dabcin 


‘ 


LL ze 


Die Generäle Haben beeihe Saewang — 
Sud fuͤr Rationen in Summa 
ein Genexalfeldm. —— 2400 Rubeln 9400 Rubel ' 
einSeweral en Chef 3600 R. 960 Kubeiln 4560 Rubein 
ein Generallient. z160R. 60 Rubeln 2760 Rubeln 


‚ ein Generalmajor 18008. 480 Rubeln 2280 Ruben 
Zu u. ein Brigadier hat 240R. 360 Rubeln 1200 Ruben ' 


Die Dfficiere bekommen auch Knechte (Dentfchifen) 
aus den Rekruten, aus welchen fie durch Prügel (Bar 
toggen) und Ermunterungen, ihre Köche,. Gaͤrtner, Bes 
‚diente, Kutſcher und andere Leute, welche fie nöthig haben, 
"machen, und deren jedem die hohe Krone jährlich 6 Ru⸗ 
bel 36 Kop. Geld, und gewißen Proviant giebt, filr des. 
ten Kleidung aber ihre Serren forgen. Ein Generals. 
Feldmarſchall bekommt folchet Knechte 16, .ein. Öenes 
ral en Chef 12, ein Generalskteutenant 10, ein Gene: 
. tal Major 8, ein Brigadier 1, ein Obriſter 6, eitt . 

Obriſt/Lieutenant 4, ein Major 3, ein Sanpkmänn 2) 
‚von den übrigen Officleren jeder einen. 
| Saag und Paris. - 
An dem erfien Ort bey P. 8. Goffe, und an dem 
zweyten bey Julien und Boudet, ik zu finden, Hi- 
fſtoire milıtaire de Flandres, depuis P’aunde 1690 
jusqu’en 1694 inclufivement; -- -- dedi ee & pre- 


ſentée au Roi’par le Chevalier de Beaurain, Geo- 


graphe ordinaire du Roi — Seconde edition aug- 
mentée de h campagne de Hollande en 1672. Vier 
- Bände in gr. Follo 1776. in fihönes und praͤchtiges 
, Bert in Anfehung des Formats, Drucks und Papiere, 
ber eingedruckten Schaumuͤnzen und hiſtoxiſchen Kupfers 
ftiche, und der vielen Landcharten. Der Inhalt iſt zu 
naͤchſt für Offieiere ſehr reitzend und lehrreich: deun 
er beſtehet in einer urtheilenden Beſchreibung fuͤnf be⸗ 
ruͤhmter Feldzüge, in welcher Die Krieges Unrernehuuns u 
gen gemam geſchildert ſind, alles aber durch eine große 
Menge Landcharten und Plane erläutert if. DenCes 
ſchichtſchreibern reicht es ach pielen und guten Stoff zur 
Beurtheilung und Erzaͤhlung der Seiegesbegebengeiind 


99% 


— I . 


"Violet Zeie dar, jnchtier verglichen nifit Seti Nachrichten 


— 


der Gegenparthey, die Geſchichte der Begebenheiten zu 


. einer großen Deutlichkeit bringen kann. Ich will 


hier nicht wiederholen, was. bie franzoſiſche Nach⸗ 
richt weiche im: Hten Stuͤck dieſes Wochenblatts S. 
72 ſtehet, von dieſem Werk ſaget, ſondern dasjenige 


anfuͤhren, was Ich in meinem eigenen Exemplar vor 


Augen habe. Zu dem erflen Bande, haben die eis 


genen Nachrichten und Anmerkungen, welche der 


Marſchal Herzog.von Luremburg von feinen 5 letz⸗ 
ten Felzägen in den Jahren 1690 Bis 94 aufge 
fſchrieben har, jein Briefwechſel mit dem franzoͤſiſchen 
Hofe, und die Briefe der Generale, welchen etwas 
auszurichten anbefohlen war, die Materialien gelie⸗ 


ſert. Der zweyte Band beſtehet aus 63, und der 


dritte aus 84 Charten und Planen, welche der Che⸗ 
valier de Beaurain verbeßert und vermehret bet. 
Sie bilden nicht nur die Länder und Gegenden, wel⸗ 
che der. Schauplatz beg Krieges geweſen find, for 
dern auch die Märfche, Stellungen und Schlachten 

der Kriegesheere x. ab, Der vierte Band, iſt bey . 


dieſer neuem Auflage hinzu gefommen, und betrift 


den berühmten Feldzug im Jahr 1672, in welchem 


. auch der Herzog” von Luxemburg das franzöftiche 


‚Kriegesheer anführete, melches bie vereinigten nieder . 
landiſchen Staaten, durch feine fehnelfen Eroberungen 
in die gröfte Gefahr der Zerträmmerung zu feßen fchien. 
Bor. diefem Feldzuge tft bier zwar feine ordentliche 
Geſchichte, aber eine große Anzahl Briefe mirgetheilet 
worden, welche der Herzog von Luxemburg, der 
Herzog von Duras, der Herr von Chamilly (ein . 
vorteefliher Kopf und fehr thätiger General,) und 


. andere Generale des franzoͤſiſchen Kriegesheers, an 


Ben Wierquis de Louvois, Staats; Serretär im 
Sriegess Departement, gefchrieben haben, und dieſer 
als Antworten abgeichickt hat, mian findet hier auch uns 
terſchiedene Briefe Koͤnigs Ludewig des 14ten, deſſelben 
— N , ’ A 5 

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⸗ 


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. ” vo. ! \ W yon 
Vertraͤge mie dem Churfuͤrſten une Chin und. Biſche 
von Minfter im Jahr 1672, genaue Beichreiküngen - 
Des Landes. zwiſchen Dorften und Lipftadt, zum-mis 


litairiſchen Zweck, mit einem Wort, eine. nee Quelle 


gen, welche 1772 in den Nieberlanden vorgefailen 
find. Die biefige, Handifch Spenerſche Buchhand⸗ 


\ 


aris. 


Bey dem Buchhändler Moutard iſt zu baten: 
Abrégé elementaire de la Geögraphie univerfelle de 
PEjpagne % du Portugal — Par M. Malen de- . 


Morvilliers, 1796 in ge. 12.©. 442. : Der Herr 


VBerfaßer bat vorher ein Abrégẽ el&mentaire. de la 


Geographie Aniverfelle de la France, avec car- 


. te, in 2 Xheilen in 12, mweidhes Livres gilt, und 


ein Abreg€ de Pltalie, avec carte, in 12, welches 


2 Livres 10 S. gilt, gelieferg. In Anfehung diefeg neues 
ſten Theile feines geographifchen Werks, welcher Spas 


nien und Pprtugal abhandelt, ſaget er felbft, daß 


er. fehr „wenig geſchriebene Nashrichten von. diefen- 
Reichen gehabt, fondern ‚aus dem Martiniere ges 
ſchoͤpft habe, Nun koͤnnen erfahrne Perſonen ſich 


leicht vorſtellen, was ſie hier zu ſuchen haben. Er 


neunet feine Geographie von Italien, ein depouille- 


n 2 


‚ment de. voyageurs, und beflaget, daß es feine 


den Länder diefer Staaten ab. 


und Himmels s Zugel, mit. XXIV iliuminirtes 


Fa 
I 


— 


zur Eriaͤuterung der hoͤchſtmerkwuͤrdigen Begebenhete " 


lung bat: Exemplaria von dieſem wichtigen 
und verfauft eines für 32 Thaler. u 


4 


- Meijebefchreibungen Aber Spanien und Portugal ge 
be. Sollte, ein Mann der fo menige Huͤlfsmittel 
"Sat, und kennet, eine Geographie ſchreiben? Uebri⸗ 
gens ıhandelt er auch die außerhalb Europa liegen . 


un Augsburg. 
Atlas für die Jugend, und alle Liebhaber der 
Geographie, nach D. Buͤſchinss Lehrart einges 
richtet. Tebſt einde Abhandlung vonder Erd⸗ 


| Heinen Landkarten nach Diligle, Bey Eonrab 


” ‘ . 
* \ 
S 


= 


Stage. 1775 in klein Octav, 1 Alphabet) Bogen! 
Die Chärtchen; welche Herr de PIsle gezeichnet hat, 
zeigen nur die Seftalt, Sränzen, Provinzen, Flüße und 
- Berge der Staaten, und fehr wenige Derser, ent”. 
hatten auch gar feine Namen, fondern diefe muͤſſen im 
- der Erklaͤrung aufgefucht werden. Solche von Joh. 
Bapt. Bomann zuerft herausgegebene Eharten, find 
gut, damit ein Schüler auf denſelben wiederholen koͤn⸗ 
ne, was er von der Ertbeichreibung griernet bat,“ und 
Somann hat esdarinn an beften gemacht, daß er die Aw - 
fangsbuchſtaben aller Namen der Länder, Meere, 
Fluͤße, angemertten Derter x. in die Charten gefeht. 
Allein, ich zweifle, daß ſolche Eharten zur allererften Ers 
fernung ber Erdbeſchreibung bequem und angenehm find® 
Der Tert, welcher die Chärtchen erläutert, iſt beſſer ale 
derjenige, welchen der Atlas des enfans mittheilet, 
den der Piarift Herr Szybinski (nicht wie hierin. der 
Vorrede ftehet, in Frankreich, fondern) in Polen, in 
die polnische Sprache uͤberſetzt hat. (f. den erften Jahr⸗ 
"gang diefer wöchentlichen Nachrichten &. 380.) Der 
- Ungenannte, welcher ihn gemacht hat, faget guf dem 
ADitulblat, daß er denfelben nach meiner Lehrart einges 
richtet habe: ich habe aber feinen Unterricht in der. . 
Erdbefchreibung in Fragen und Antworten gefchries 
ben. In der Vorrgde fchreibet er-richtiger, er habe ſich 
Bey der Umarbeitung des Buchs meiner Erdbefchreibu. g 
bedienet, und. ohne biefelbige, fo zu jagen, feinen Schritt 
gerhan. Ich fehe wohl, daß er meine Erdbeſchrelbung 
und Vorbereitung gebraucht hat, abet mit Beybehaltung 
vieler franzöfifchen, und Einmifhung noch mehrerer - 
eigenen Sehler, es kann auch} gegen die Wahl dee 
Materien viel gegründetes gefaget werden, und für ale - 
Liebhaber der Geographie, ift der Atlas nicht, wenn es 
gleichder Titul verſichert. Das Buch koſtet J Thlr. 8 Gr. 
Frankfurt an der Oder. 


. ⸗ 
I 


Am ı6ten Marz diefes Jahrs, vertheidigte bier zur 


Erlangung der Magiftermirde, Herr Samuel Detſy, 


« 


| wicht zu vermuthen 


r, feine Diff, kift, ohyf de- ficcefivo te telluria 

X ilis incremento, welche auf 9 Bogen in Quart 
gedruckt worden. Um den Urſprung und das Wachs⸗ 
thum des Erdbodens zu zeigen, betrachtet er die ſichtba⸗ 
sen Spuren der Veränderungen deflelben, welche aufder- 
Oberflaͤche wahrgenommen werden, weil diefe bie Stelle 
ber Geſchichtbuͤcher vertreten, und gehet folgender mas 
Gen zu Werk. Erſtlich träger er die vornehmen und 
Zetwardiuten Hypotheſen von den. Urſprung und den 
Veraͤnderungen des Erdbodens vor, und pruͤfet dieſelhen, 
gennlich die Burnetifche, Woodwardiſche, u. Whiſtoniſche. 
Zweytens unterſucht er, welche unter denſelben die wahr⸗ 
ſcheinlichſte fey ? nemlich die legte. Drittens, ſucht Er zu 
beweijen, dag die Erde nicht auf einmahl, ſondern nach u. 


nach aus dem Waßer, mit welchem fie bedeckt war, her⸗ 
vorgekommen und gewachſen ſey. Er nimt nicht ame - 


nicht an, daß die große Ueberſchwemmung zur Zeit Noah, —. 


deu ganzen Erbboden betroffen habe, ſondern er ſchraͤn⸗ 


ket fie fo gar auf Palaͤſtina, Syrien und Meſopotamien ein, 
welches’ legte wohl nicht leicht jemand von denen vie m 
das erſte zugeſtehen, annehmen teird. Am befen srfälit 

ihm die Hopotheſe, weiche Leibnigens Hrotogaͤa ih 

«is erud, Lipf. 40R 1693 vorträget, nemlich Biefe, daß uns 


| gie Erde, fo wie bie ’ ibrigen Planeten, -ein a —7 — 


peil be der Sonne, und nach und nach, dureh natuͤrlich Aber 
tel, in den Zuftand gekonimen fey, im welchem wir fie jetzt 
finden, bag fie folglich and weit älter ſey, als man gemeis 


x C} 


. yieleh aunimmt. Bon dem Augenblick ber Abfonderung 
e 


r von der Sonne, bis zu ihrer Erkaͤltung, waͤren 


46,575 3 Iabır, und 170 Zage „und von der rennung ı 
oo. son der onne bi 8 zu ihrer T ücheigteie Pflanzen hervorzu⸗ 


Sonder und eine Wohnung ber Menfchen und Thiere zu 


Bd » 48,525,342 Jahre und 170 Tage, verfloßen. Er ums. 


cht auch, mie Der Erdboden nach und —X dem 
Waßer, welches ibn, —* hervorgekommen ſey. Es iſt 
es. Heren Magifters Abhandlung i “ 
‚en Stuͤcken Be — Hnbramerbe: ja ed find Rensingen im 
Rerfelben, weiche * ngree ne ya! rund bat: nichts 
deſto weniger muß man. zugeſtehen, daß * 
viele phyſikaliſche And a Der ben Safthe Ihe, umb 
überhaupt ein Rann von nicht gemeiner Ge ra it, in 
in ſeiner Schrift viel wahres fy. 
—— 


* } 


‘ 


7 Bet N — — 
Ri 


Anton 1 Frei, Buͤſching er 


Wochentlihe Rachrichten 


von neuen Landcharten 
geographifchen, ſtatiſtiſchen hie 
ſchen Büchern und Sachen. 
Des vierten Jahrgangs 
Zwey und vierzigſtes Stuͤck. 


J Am raten Oetober 1776. + 
— — 
Berlin, bey Haube und Spener. 


Titul des jetzigen Monarchen der Oemanen 
oder ſo genannten Tuͤrken. 
ie Sritan Sohn eines Sultau, Charaa 
Sohn eines Chakan, Sultan Aebdul Has 


- mid Chan, Sohn des fiegreichen Sultan Actys 


med Cyan, durch die unendliche Bnade des Schd; 
pfers der Welt und ewigen Wefene, und durch 


die Vermittelung und großen Wunder des Mu⸗ 
haͤmmed Muſtaͤfa, des vornehmſten unter den 
Propheten, uͤber welchem der Segen (Bottes r 


. be: Diener und Herr der Städte: Mecce, Med 


na und Kuds, gegen welche Die ganze Welt ihr 


Angeſicht wendet, wenn fie betet, Padiſcha 
der drey großen Staͤdte Iſtambol, Edren, u 
Beruſa, weiche alle Sürftennät Leid anfeben; vote 


auch der Städte Schem und Miyer, des ganym | 


Aerebiſtan, Mägbrib, Barca, Cairoan, KAteb, 
est Aereb und Aegem, Biere, Kabfe, Dilen, 
Aaͤka, Muſul, Parthien, Dijaribekr, Cilinen, 


⸗ ” 


Wilsjeti ärsy Am, Stwas, Edena, Raraman, 
Wan, der Sardarey, Säbes, Tunie, Tyrabolos, 


Scham, KRybrys, Rodos, Kanpia, Micra wila-⸗ 
ett, Aeden⸗ yʒ⸗ ———— Yir und berfelben Ins | 


u; 


— 


⁊ 


- 
- 


4 


Fr r u 
- Un und Taͤſten, Anadou Remin —E 


ürdıftan ‚ Griechenland, Türkeftan, der Tata⸗ 


vor, Gicyepkaifiene, bepder Landfchafeen Labats 


da, © ürgiften,, der Ebenen von Ayptfat, des - 


ganzen Umfangs der Länder Der Tataren, ik 


fe, und aller umher Begenden Begenden, des 
‘dert we 


ganzen Boona, und deßelben 


Zugehoͤrs, | 
. Stadt Belgrad, Sirf wilajeti, umd aller dazu ger 


hoͤrigen Schlößer, Feſtungen und — des gan⸗ 
zeu Arnauth Wilajeti des ganzen Iftak und Bogh⸗ 
dan, und derſelben Zugehoͤrs und Graͤnzen, und 

vieler andern Landſchaften und Seddtem: - 
Man findet den ſultanſchen Titul hin and wieder, 


aber nirgends ganz richtig, weil ihn die Dotmefher 


nicht recht verfichen und erklaͤren. Er iſt auch. ben eis 


sem jeden Sultan anders eingerichtet, "Tavon aber ve - _ 
Urfachen Hier niche unterfischt werden können._ Der . J 


pbige, ift der Titul des jeßigen Sultan, und aus einem 
‚ Schreiben degelben von; diefem Jahr genommen; aus 
deßen franzoͤſiſchen Ueberſetzung mir der Titul witgethei⸗ 


let worden. Allein dieſe Ueberſetzung hat gewoͤulichet 


maßen andere Namen als in dem Original ſtehen: dar 


8 habe ich Im der deutſchen Ueberſetzung die rurkiſchen 5 
f 


men, ‚fo weit fie mir befannt find, geb Es 


nige Namen und Stellen find unnerftändiih. : Es wird 


- Ber Mühe werth ſeyn, den Titul kuͤrzlich zu ertäntern, 
Überhaupt aber anzumerken, daß ich bie Namen der 
turkiſchon Ausfprache gemäß gefchrieben habe. — 


Wr Sulten,' Sohn eines Sultan. Die Os⸗ | 


‚manen, welche wir wider ihren Willen Türken " 


ennen, ‚baden zwar in ihre Sprache die Wörter. 


mperator und Kaͤjſaͤr aufgenonimen, fie gebrans 


en aber. diefelben von ihrem Monarchen nicht, ſon⸗ | 


"Bern diefer nennet fi Sultan, welchen Titul zuerſt 
"die Fürften von der Dynaſtie der Gajneviden einge: 
. " führer hahen. Ex bedeutet einen Seren, einen, Koͤ⸗ 


a u und fe ven Perfihen Zn Schaf, nb . 


u . . · 8339 
eewſgen han, glechtegn. Mar pflege 
den Monarchen der Osmanen auch Broß: Zul 
.. san und Broßheren zu nennen, welches zwar uns 
_ mörhig, aber doch beßer iſt, als türkifcher Kaiſer. 
Chakan, Sohn einte Chafan. Ohne Zweiſel ſte⸗ 

et hr tuͤrkiſchen Original, Khakan oder Chacag 
ilbnuͤl Chacan, welches in der franzöfifchen Ueber⸗ 
N durch menarque fils de monarque, duss 
gerade it, und im: £nteinifchen Aberfeßt zu wer⸗ 
den pfleget, Imperator filius imperatoris. Der nu 
Ehrentitel Khakan, if unter den Osmanen, 

geoin, ıc. von Alten Zeiten her. den. hoͤchſten Fir I 

beygelegt worben. Sin der deutſchen Ueberſetzung 

- der Geſchichte der Unterhandlungen bes. Belgrader 

KVKriedens von 1739 welche der Abt Laugier heraus⸗ 
gegeben bat, S. 228 iſt der äulıhe Tirul des Mu⸗ 

hammed folgender maßen überfeßt worden: Sohn 
der Bultane, Sohn der Könige: Diefe Ueberferung 

iſt unrichtig. Der Sultan und Khakan ruͤhmet ſich, 

. daß er auch der Sohn eines Sultan und Khakan fen. 
ei Aebdul Hamid Chan. Aebdul oder Aebt 
Ddula, iſt der Name, weicher ſonſt Abdalla geſchrie⸗ 
ben wird. Wegen noͤthiger Kürze übergehe ich bie, 
eigenthämlichen Namen, und erinnere nur von dem 
Wort Chan oder Khan, daß fd) zwar auch wohl 
een und Statthalter über Landfchaften, dies , 
en Ehrentitni anmaßen, dag er. aber urfprängtich - 
en großen und mächtigen Herrn anzelife, und daß 
unter den groͤſten Dionarchen in Afien pie gewe⸗ 
3 die keinen andern als dieſen Titu gebrancht 
ben 


Bub die unendliche Snade des Schöpfers der 
“Welt, und ewigen Wefene, Unfete europäiffhen - 
FVFuͤrſten fhreiben,; von Gottes Gnaden, die 


—W 


Monarchen der Osmanen aber gebrauchen in ih⸗ 


sen Titul, außer den hier vorkommenden, noch 
wehe Ve un von Gott. 
2 


⸗⸗ 


. 440 “ . 
und durch die Vermitteluug ıc.. Die Shrte, neuen 
* wie andere morgenländifche Voͤller, keine hohe 
und vornehme Perfon, und..auch Muhaͤmmed ben 
Stifter des Jolam, niemals ohne Beyfuͤgung eine 
Wuuſches. Sie pflegen dem Muhaͤmmed noch 
mehr Ehrentitel beyzulegen. 
Diener und Herr. Der osmaniſche Monarch nennet 
ſich aus Ehrerbietung zuweilen bloß einen Dieser 
, bier heiligen Städte , Khadem oder Chadim af 
aramain, oder el Saͤremein daweilen auch 
mi al haramein den Beſchuͤtzer der beyden 
. Beligen Derter. . Erführet aber diefe Titel als Koͤ⸗ 
: nig von Egypten, und Qultan Seliw, Gohn,des 
Bajeſſid, Hat diefelben juerfi angenommen. _, 
Mecce und Medina. Weyhe Städte der. ärabichen 
B Landſchaft Hedſchas, find’ befannt genug. erde hat 
‚ befondere Titel. Die.erfte wird entiweber die ‚ehergies 
‚ bige, ober die große und vortrefliche, oder die Deuts 
ter der Otaͤdte, —— in ſo fern fie der, Mittelpunct 
und Hauptſitz der Religion iſt: die zwerte wird, die. 
herrliche, die Scart des Propheten, genauͤnt. 
Abe, aber Mudfi Serif, Si Serufaleim, welche 
. Stadt gemeiniglich ben, Zunamen muͤdarek, das 
iſt, die gefegnete, bekammt. Der Nanie Auds, des 
deutet das Heiligthum, dem heiligen Okt, der; ‚Nas 
. me Bundfl Serif, die heilige und edle.” _ ’ 
gegen welche die ganze Welt ihre Angeficht viene . 
det, wenn fie betet. In tuͤrkiſcher Sprache heiſ⸗ 
‚. fr ee kuͤrzer, weiche bie Kibleh (die Araber fügen . 
RKReblah üben Beblch,) ber ganzen Welt fiud, und ' 
das Wort, bedeutet einen Ort, gegen welchen man 
. ſich mirfeinem Geſicht wendet. In allen muß 
0. mebantichen Tempeln if die Bebleh aber — — 
fur die Betenden bezeichnet. Muhdmmed'ermähle 
=, 2e nd verordnete anfänglich die Stadt Jeruſalem 
5 ur Kebleh,. weil ſie dergleichen für-bie Juden und 
nn Chriſten war: hernach wergkönete ul u die Es - 


en .e u 
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—* Dieſes Woet iſt aus pad, Veſchaei 
und Schah/ König, zuſammenge etzt, "ad ein ſehr 
geachteter Ehrentitul bey den afiatifhen Monarchen, 
‚ ols ‚dem Qultan der Osmaneun, dem Schah ber 
+ Derfer, dem Mogol der Indianer.” Die Sultane 
Ber Osmanen, find. mit demfelben fo ſparſam, daß 
fie ihn nur einem und dem andern chriftlihen Po⸗ 
.  tentaten beylegen, und gemeiniglich einen Arie 
. Shen Monarchen Gral, das iſt, König, nennen 

, welches Wort ſlavoniſch AR, und eigentlich Kiral 5 
- Set. Der roͤmiſche Kaifer, heißet Ruma Imperatog, 
In dem lebten Frieden von 1774 bat fich die rupifche 
Kaiſerin Art. 13 ausbedungen, daß fie in allen oͤffentii⸗ 
chen Schriften, und bey aller Gelegenheit, von den Tür 
. ‚Ienin ihrer Sprache genannt werden folle: Temamen 
Au Dadiſchah, non ganz Rußland Kaiſerin. 
Der dzey großen Städte Iſtambol, Edren und 
Brufa. Die erſte ift. Cont antinopel ‚ welche 
Stadt die Türken auch Coſthanthinah und Ce 
tiniah, nennen, bie zwepte iſt Adrianove 

die dritte. heißer: auch Burfa, und liegt in Anado 
che alle Sürften mit Leid auſehen. Confkantjs 
nopel hat. eine unvergleichlicye. Lage, allein bie 

andern Städte, wird niemand den Türken benelden. 

"Das türkische Wort Häerer, bedeutet Verlangen und 

id. , 


„Mei 
r Di ostfegung diefer Anmerkungen: wird 
4 ⸗ dem nächte — Send folgen. . w. \ 


u | _ Vergnafeine and sechrfectigende Brände der 


on dem Böuiglichen Lehnhofe des Getzogthunis 


Eleve perfügten Sequeſtration über die von ihm 
per gehende unmittelbare Serrſchaft Gehmen. 
Ban drey Bogen in 4. Beynahe hätte ic) dieſer hie 
Bern marbolenge gr a iR 


”“_ 


er bep dem Meichetammerggricht der Erbfcjaft feines ver⸗ 


1 u .“. 


| PRTREEKET WERE Eeha —E 


men, trugen enweder 1280 ober 1286, dem Grafen 


Dierih IX. von Ceve, ihre ungaleteibare Neicheherm. 4 


ſchaft Gehmen zu kehn auf, uud zwar zu einei Manns 


und Ligiſchen Lehn, hachgehends aber verwant eite dee - 


Pehusherr ſelbſt, Dieles Lehn in ein Sürpherfchen, ſe 


J wach &riöfhung des Manneſtamm⸗ auf die weiblichen 


Erben fallen konnte, ' Bir Heinrich edlen Herm von 
GBehmen, ging 156: der maͤnnliche Otamm ſeines Hau⸗ 
Ees aus, und die Herefchäft kam an deffelhen Tochter 

Cordula ,. Gemahlin des Grafen Johann IX von 


Schauenburg, dep welchem gräflihen Hauſe fie bis 1638 


{ 


verblieb, da Graf Jobſt Hermann von Schauenburg ohne 
Leibeserben ftarb. ¶ Henn obgleich deffeiben Waterhrus: 
Vers Sohn, Graf Otto der ſechſte, die Herrſcha ſe 


daß es nun auch auf die naͤchſten Anverwandten, und 


€ Belehnung über "Yefelbige erhielt: fo wayb fie Br u. 


je in Beſch nahm, auch von dem cleviſchen Lehn fe 


uch durch des genen Grafen Jobſt 


Mutter Schivefter A gnes, Aebtißin zu Elten * 
Bieden, gehorne Graͤſin von Liniburg Styruin, ent⸗ 


wiffer, als welche mit dem verſtorbenen Grafen vom. 
Erhauenburg näher verwandt zu feyn beha te, auch 
von dem Lehnhofe wirklich die Belehnang Sie 
Averließ aber die Herrſchaft 1640 —e— ren 
Otto Herrmann, von Amburgs Styrum, ‚duch deſſen 
zit fie zum Befiß-d derſelben gekommen fbar, und die 


Naqchkommen deſſelben ſind his auf dieſe Zei Deflber. | 


der Herrſchaft geblieben: "Graf Sriderich 
Limburg » Styrum, ftarb am 31° Dec 1771 1 ohne 


„sindgr „ und ſein Bruder ker Biſchof zu. Speler nghm 


Befig' von dee Herrſchaft Bechmen, ward 'and)-am 
36, Det. 1772 von dein cleviſchen Lehnhoͤfe wir ber⸗ 
fen belehnt. Jedoch am-28 Auguſt 1775 entfagte 


benen Wenders worauf ſowohl die Grafen vom’ 


imburg, Geyrum acer eis in Safe von der 


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fen, die 1683 gebruckte kurze, gründliche und wahr⸗ 
hafte Deduction der ura:ten und wohlhergebrach⸗ 


fen Unmittelberkeit der fregen Reichshertſchaft 


Sehmen, und bey Ermangelung derſelben, der fünfte, 


Theil von Fabers Stadtd-Ranzley, auch Johann .. 
Sobb linge Befchreibung des Stifis Muͤnſter, mit 


ID. von Steinen Anmerkungen, infonderheit S. 45⸗ 


48. 128.129, 342⸗ 352. Ich babe ©.7. 3. 15 beit 
‚Druckfehler bemerkt, daß Graf Otto der fehfte vor 
Schauenburg, iſt Otto der neunte genannt worden. 
Wenn in meiner Erdbefchreibung ſtehet, ‚die Herrſchaft 


BGehmen fey bey dem gräflich « Schauenburgifchen Haus 


fe bis 1640 geblieben, dadie alten Strafen von Schauen⸗ 


Burg mit Otto dem fechften ausgeftorben; fo iſt ſolches 


‚teils in Anſehung des wirklichen Beſitzes, ‚der fi . - 
weiter als 1635 (ibelches Jahr Herr von Ste ars 


nimt,) erſtreckt hat, theils In Anfehung des Rechts, wahr, 
Kopenhagen, | 2 


. Kennen Ew, —in Deutfchland einen Gelehren, der 
Luſt hat einen Verſuch zu machen, um die alleraͤlteſten 


derſlſchen Inſchriften zu erklaͤren? Bisher hat man nicht 
gewußt, was man aus den perſepolitaniſchen Aufſchrif⸗ 


gen machen ſoll ? ja, man dar fie ſo gar für Hieroglyphen 


‚ gehalten. Nach meinen Abſchriften, heſtehen ſie aus 
drey verſchiedenen Atphabeten, von welchen eines, wenn 
ich mich recht erinnere, nur 32 Buchſtaben ‚hat. Sons 


derbar iſt, daß gemeiniglich Aufſchriften von allen dreyen 


Alphabeten neben einander ſtehen, die zugleicher Zeit 
in den Stein gehauen worden. - Alle befinden fich im 


. dem Pallaft, den Alexander zerftött Hat, und find gewiß fo 
alt, als der Pallaſt oder Tempel ſeibſt. Wenn jewand 
ihre Entziferung verſuchen wollte, fo wuͤrde ich ihm met 


ne Abfchriften ſenden. Sch habe auch einen Theil einer 
neuen perfifchen Aufichrife adgefchrieben, die auch fo alt 
iſt, daß man das, Alphabet ſchwerlich fennen wird. 


X 


⸗ 
8 


>» 


anton⸗ Friedrich art 


Woͤchentliche Nchten 
von neuen Landcharten, 

hen ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen. 


| —m — —. 
2. Des vierten Jahrgang 
Drey und vierzigſtes Stuͤck. 


Am zıren October 1776. 


Zerin, bey vaude und Spemun, 


Bere der Anmerkungen über den Ciot 
des Sultan der Osmanen, - . 
iſchah — der Staͤdte Scham und Risk, . 
" Unter Scham, wird die Stade Demeſchk oder Das 
maſche, tar. Damafcus, verftanden, weiche die 
- Haupefladt In einem anfelmlichen Gouvernenent iſt. 
Mior, oder Myor, iſt der Mame ber Hauptſtadt 














von Egypten, welche ſonſt Kahira genannt wird. . u 


Es wird aber auch diefer Name, wiewohl nicht in 
diefem Tituh, von dem Lande Egypten gebraucht. 


Des ganzen Aerebiften. Das if, des ganzen Ara⸗ 


bien. ſtich ſtehet in dem Titul: we kulljje 
" lid Party des ganzen Clima von Araber. 
Es kein leerer Titul, denn der Sultan der Omas 
nen hat in Jemen, welches wir gemeiniglich das 
—— Arabien nennen, nichts, in dem petraͤiſchen 
bien, oder in ber Laridfehaft Gebfebes,, har ee 
’ nut die Etabt und den Hafen Dfehoddn ober fekips. Ä 
j Ba, am arabıfchen Meerbuſen, und nach Tieren, Me⸗ 

dma und Janbo ſchicket er zwar einige Janitſcha⸗ 

ren, dieſe Stadte aber ſtehen unter der Herrſchafe 

© des Set Dan — dem wo wu 


. 
“, ’ . 2 l 
en ‘ 
8 . oo. 


j 945 = — A nz I 7 
haat er nichts, außer auf dein. Wege nach Mecca hin. 
= and wieder ein kleines Kaſtel mit wenigen Soidaten, 
zur Beſchutzung der Karavanen. 
Maͤghrib. So nennen die Osmanen Afrika, und 
haben biefen Namen von den Arabern angenommen).  ', 
Bey welchen Magreb, den Oceident, das ift, den 
weſtlichen Theil ihrer ehemaligen großen Monarchie, 


nennlich Aftika, und zugleich Spanien; Portugal, 


aund die Inſeln im miselländifchen Meer, von Can⸗ 
dia bis an die Meerenge bey Gibraltar, bezeichnet. 

Barca. Iſt der Name eines Sxrich Landes in Afri⸗ 

. 80, und einer verfallenen Stade in demſelben. Er 
nNezet zwiſchen Eghpten und Tyrabolos oder Tipofi, - 

am mietellänbifchen-Üleer. : * - , “ 

Cairoan oder Cairavan. Iſt bie ahemalige Randicheft 

yrenaica in Afrika, es. wird auch bie Stadt Cyre⸗ 
ne alfo genannt. —— 

Faͤleb. Eine-befannte Handelsſtadt in Syrien, de 
Hauptort in einem beſondern Gouvernement dex 
osmaniſchen Reichs. Sn 

Irak Aer:b und Aegem, das ift, des arabifchen und ' 

T perſiſchen Irak. In der franzoͤſiſchen Ueberfegung, 

iſt Irak durch Chaldaͤa uͤberſetzt worden: es iſt 
aber eigentlich Das Land auf beyden Seiten des Tis 

gerſtromxß. Wenn man bey den wmorgenlaͤndiſchen 
Schriftſtellern Irak ſchlechthin oder allein genannt, 
findet, ſo iſt allezeit Irak Aereb, wie die Osmanen 

ſagen, oder Erak Arabi, wie die Araber ſagen, das 

iſt, das arabiiche Irak darunter zu .verfichen, oder - - 
das alte Chaldda, welches die Araber auch wohl - 
Erak Babeli, das babylonifhe Teak, nein. 
.. Durch biefe Zunamen wird es von Irak Argem, 

. - ober wie die. Araber fügen, Erak Agemi, von dem | 
erſiſchen Irak, das if, ‚yon. dem.alten Aßyrien und: - | 
Parthien, unterſchieden. Die Yrader nennen einen 
Barbaren Agem, infonderheit über geben fie einem 
Perſer dieſen Namen. Wismweilen werden im Orient | 


wo. 
! 


1 


\ 


847 


nter Arab und Agem nicht anf bie Araber und 
Meries, fondern alle Nationen auf dem Erdboden bes 
griffen. DeHerbelot ſchreibet, le Sultan des Turcs 
„great! a qualite de Soltan al arab u al agem, qui 
gnifie le Roy de toutes les nations du mondeg 
dieſe Bedeutung finder aber hier nicht flatt: 

Baͤsra. Diefe nice, weit vom Schat uͤl Areb, ober 

‚ vereinigtem Tiger und Fuphrat, und etwa 4 deutfche 
Meilen von dem perfifchen Meerbuſen, entlegene 
. Stadt, haben die Osmanen den Arabern , und die 
Perfer im jegigen Jahr wieder den Osmanen, wege 
genommen. 

Kabfe, oder Lachfa. Iſt eine Stadt in der zu dem 
wüften Arabien gehörigen Landſchaft Hedſchar, für 
‚Deren Oberherrn fich der Sultan der Ösmanmen aug 
giebt, ob er es gleich wirklich nicht iſt: denn fie ge 
hoͤret gewißen arabiſchen Otammen. 


en . &o heißet eine N, in Perſien, auf. 


der mittägttchen Sale des ca foifchen Meere, sg weiches 

von berfelben das Meer von Dilem genermet 

Räte, ober Rakka, nad, einer verdorbenen —*— 
‚ He Aracta, und tm der franzoͤſiſchen Ueberſetzung 
des Sultanſchen Tituls, Ricca. So heißet eine 

gzerſtoͤrte Stadt am Eupfrat, ‚ weldje bie Kauprftade 

„ in Diar Modhar war, dei ein Theil von Dichefi iv 
ober Meſopotamien iſt. 

er oder Moſul, eine Stadt am Tiger, der Haupe⸗ 
ort in einem Souvernement des osmanischen Keiche, 
welches zu Dſcheſira oder Mefopotamiien , gehoͤret. 
, Sn, der franzfifchen Ueberſetzung des —— Ki Ti⸗ 
is, iſt diefrr Name durch Ninive üherfeht, weil 
dpie alte beruͤhmte Stadt dieſes Namens, in dieſer 
Gegend geſtanden hat. 

 Barthien. Diefee Name fechet in der franöſiſchen 
Ueberſetzung des ſultanſchen Tituls, und ich habe ihn 
—— weit ich nicht gewiß gewaußt, weicher 

Eifche Name bier seit werden muße? Sa 


« '.ı 


* 


mathe ber daß Saer·hoer, cralnach dee FR 


, Shen Shreibärt, Schehrizur, gemeynet ſey, weil: _ 


dieſes Gouvernement mit in dem Titul des Sultans 


der Osmanen zu ſtehen pfleget, und zu bem Iperfls . 


u 


N 


* Shen Seat gehoͤret, welches has, elte Aßvrien und 


MDarthien begreift. _ 


- Dilaribebr, ober Diarderiz Diarberr. "Ip et 


Sorverneusent des osmanifähen Reiche, welſhes auf 
beyden Seiten des Tizerftroms liegt, und von ber 
SGtadt gleiches Namens benannt wird, In der fiane 
pſiſchen Ueberſetzung des ſultanſchen Tituls, ſtehet 
an ſtatt deſſelben, Meſopotanue, welches in fo ferg 
. sichrig if, daß dieſes Bonvernement iyen Theil Dort 
Mefopotamien ader al Dſcheſtra, ausnacht. 


Lilien, Hier iſt wieder ein nicht taͤrkiſcher Name, ° 
aus der feamöftichen Ueherſezung. Ich verkuiihe, 
daß in dem — Original Zuͤlkaͤdrije ſtehe uad 


‚daB die Meine Landſchaft Dulgadir IH, in Kleit 


- An, gear ſey, nicht aber Raraman, davon 


J gleich. hernach 
I wie dry Rum, Ike diefem Namen AR. de 
— osmaniſchen Reichs Gouvernement Ar zerum / wel 


a wir er dans aa Aut “| verſte⸗ 
ti heißet eine Landſchaft. Sin 
Vvßſiſchen Ueberſehung des ſultanſchen let. 
ee Maejeuce, au weichem —X —2* — 

vet 


Eis. Ein Goroernement des oamaniſchen Reiche, 


welches bie ehemalige Landſchaft Pontus begriſt, 


J— und deßen Hauptfadt Siwas, vor Alters — 


beeß, weichen letien Namen die  räugbfpße Me 
: Küng des fultanfchen Tituls 


— So Prechen —5 den Namen oh 


aus, welcher einer Stadt in einem davon benannten 
Bonverngment in Klein⸗Aſien, zukonit. 


—** oͤder Wilgjeti Baramen, >= —5 — 


"des "alten: Eilicen, TER — 


„N 


} 


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J 


* 


‘ 


‚Bäghdad.. Die Stadt Bagdad am Tiger, iſt die 


. 


 Raupeftabt von einem Gouvernement, welches. den 
ar Dei ‚von dem oben genannten arablfchege 
— t.Nach den Zeitungen, ſollen die Pers 
ki dieſer tabt im jetzigen Jahr auch erobert. has 
n... Die ſfanzoſiſche Ueberſetzung des ſultanſchen 
witnfe y Hat bier beit unrihtigen Namen Baby- 
lone; . Sy 


rein, dae ik, das Band be Kurden. Dee 


- Theil —* welchen ber Sultan beſitzt? machs 
bas oben genannte. .Souyernement Scherizur 


@sirchenian. Ich weiß nicht, wie der tütfifehe 


‚Natge. lautes, den die framubſiſche Ueberſetzung 
des Aitanfnen Tituls durch la Grece ‚aussrpude 


bat. 
| Tirtenen., In der franzoſiſchen Ueberſetzung get 


.. 
i 


‘, 
% 


5 Si Perfieq, „in Me has Land jenfeits hes Flüs 


No 


” 


. Türcomannıe. Türkeftan, oder das Land 
Tuͤrken, wird Bald in. einer weiten, bald tn einer 


engen Bedeutung genommen: "in jemer, hebruset es 


alleg Lamp jenfeits. des Klußen Gihen. oder Srus ger 


Sihon oder Sapartes,, und das Land —5 u 
Bee ——— heißet Mawaranna | 


Der Sultah führer den Kloßen Titul von. 


ſtan in heyden Bedeutungen 


Der Tatatey. Sonſt heißet Mi in. dein . 
€ 


Titul: der Reiche, we:che die Jäger der. 


de; „Die. Tataren b: ‚wohnen, . 


Ticherköffiens, Iſt ein leerer Titul benn de "Sub | 


tan hat den <ichertäffen nichts aubefehteni. ua 


+ Beyder Landicheften Labarde, In der franzoſi⸗ 


ſchen Weberfegung bes: ſultanſchen Tituls, ſtehet: 


J Pr de. deus Caban, Wenn auch Cuban anſtatt Car : 


f “ba künt, [2 wäre Ss er Name nicht - 


2% 


‘ . 
y. m! . ‚ & m 


6° %_ 


Refe. Iſt die —* der Keim, en wir geiete , 


pr Kaffe hennen, und die dem ertmiſchen San 

gehoͤret. 

nd aller nmbertiigenden Begenden. ” Hier 1 
‚wieder eine dunkle Stelle in der franzöfifchen Lebers - 


"fung, weiche ich Richt verſtehe: et tous les oymi- 


cans la aux environs, 
" Bes: ganzen Bosna und -deffelben Zugehoͤrs, der 
ſten Stadt Belgrad, Diefe Stelle bedarf keiner € 
laͤuterung. 

Sirf —** x Iſt Serwien, im tweidjene die —9— 
Belgrad lleget. 
des ganzen Arnauth Wilnjeti. "Im Bramgöffihen J— 

de toute Palbanie. 

De⸗ ganzen Iflak und Boghdan.· ZJenes iſt Die 

Walachey, diefes die Moldau, “ 

Wie die Länder, welche zu dem osmanlichen Reich 
grhoͤren, nach einander an deßelbige gekommen find, 
hat Herr D'Anville in feinem Pempire Turc, fehr 
gut befchrieben, und in diefem Beinen Buch eine Yes . 

ſchreibung des osmanifchen Reichs geliefert, Yorla 
. " dedie eins ige in ihrer Art ift. Ich habe’ diefelbige In 
der dentſchen Lieberfegung durch Anmerkungen und 


>, Füge noch brauchbarer zu machen geſucht, und kann fie - 
.bey diefer Gelegenheit aberhals mit großem Recht ein⸗ 
pfehlen. Daß das perſiſche Reich jetzt dem obmani⸗ 


ſchen Reich Stadte und Landſchaften entreißet, iſt gam 


unertodrtet, zeiget aber wie ſehr awach jetzt der Otaat 2 


‚der Osmanen joy. 


werden; 
Bei gie elebrse Anzeigen ar bas-Eicht karten {ollen, 
Een erren — die —— — 





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iebten. Die Schrift iſt von verſchiedener. Art, und - 


deutlich. Man muß ſich wundern, daß die Fluͤße ſchon 
fo gut angelegt find. Dem groͤßeſten, nemlich dem 


Rhein, find feine Kruͤmmungen eben fo richtig, wie 


auf der großen geftochenen Charte-gegeben, nur bat er 
die Schattirung und Juſelu. noch nicht, welche die ges 


ſtocheuͤe Charte zeige. Die Bäche,‘ welche. fich in die - 


Fluͤße ergießen; haben hier gröftentheils erfpart werden 


innen, weil das Format der Charte Eleiner if. Die 


Berge und Wälder find noch nicht fchön genug vorges 
ftellet, hingegen die Landſtraßen und die Graͤnzen find 
ſo gut/ ale in der geftochenen Charte abgebilder- 
Ueberhaupt iſt dieſes Blat, um eine Probe zu liefern, 
ſehr beſchleuniget, und von dem Herrn Hofdiacono 
Preuſchen noch nicht verbeßert worden. Wenr die⸗ 


ſes geſchehen ſeyn, und es alsdenn illuminirt werden 


wird, jo darf man erwarten, daß ber Anblick anges- 
nehm: genug. ſeyn werde,, Kerr Dofdiaconus Preu⸗ 
‚feben iſt alſo mit der Bekanntmachung feiner Erfindung, 


dem Herrn Breitkopf zuvorgekommen, ob dieſer glei“ 


. filon vor. mehrern Jahren einen Entwurf zum Lands: 


die Meynung gefager hätte, dag man zu@arlsruhe und:  , 


welcher fein Probeblog degleitete, von feiner. Erfindung - 


darteubructgemacht hat. Er wuͤrde mir von demſel _ - _ 
ben ſchon yor Wicynaelis diefes Jahrs eine Probe zuges a 


fehiett haben, went ernicht, als er die erfte Kleine. Probe - 
von dem Preuichens und Haaſiſchen Werfuch geſehen, 


Baſel dem Zweck noch nicht fo nahe fen, als er im Ans 


+ fang geglaubt, ja wenn: er nicht die Abfiht gebabe: 
bätte,, mir eiwas ziemlich vollkommenes borzulegen.: 


Wahrfchenlicher Weile tft die Breitkopfiſche Erfins 


dung. von der Prrufchinichen in der Manier! unters, 
F ſchieden, welches ſich zeigen wird, wenn die Proben v 


beyder Erfindungen neben einander geleget werden koͤn⸗ 
nen. Herr Hofviaconus Preufchen bat in dem Briefe, 


und von der Kunft, verſchiedenes gefagt, welches von’ 


vlelen gelefen zu werben verdienet, daher ich den Brief, 
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| „ bieher .feße, in der Hofnung, daß Er ſolches nicht miss 
billigen werde. a 


Carlsruhe, den raten October 1796. 
Ich habe die Ehre Ei. — — die im einem kleinen 
"„Bormat verlangte Probe meiner Typometrie, mit der ı, - 

„aufrichkigften Verfiherung zu uͤberſchicken, daß fie kein 


„te Berichtigung wartende Charte von Sicilien, hat ins 
„zwiſchen ruhen müßen. Jedoch fann man aus dies 
„rem kleinen Stuͤck alles, nur feine Meersgrängen, ers 
„ſehen. Es wird aber die darinn beftätigte Möglich . 
„keit, Süße zu bilden, wenn ich die parallelifchen Schat⸗ 
"stenftriche ausnehme, in Anfehımg der Seeküften fels . 
„nen Zweifel übrig Taften Wegen der gefamten und 
„noch Übrigen typometriſchen Schwierigkeiten, muß 
uͤberhaupt die Charte von Sicilien den Ausſchlag ges 
„sen. Aus dieſer Urſache iſt zu wuͤnſchen, ja, ich und 
„mein Gehuͤlfe erwarten es auch, daß Herr Breitkopf 
„ebendiefelbige Jaillotſche Charte von Sicilien zum 
„Beweiſe feiner Erfindung ermähle, weil fich im berfels 
yben alle typometriſche Schwierigkeiten vereinigen, und 
„ohrieiden Beſitz des ganzen Geheimnißes nicht heben 
„tagen. Die verfchiedenen Unvollfommenheiten welche 
„in der beyfolgenden kleinen Probe erfcheinen, en. 
„theils von ‘der Geſchwindigkeit her, mit welcher fie 
„durch des Herrn Saas abgerichteten Lehrling, vers 
„fertiget worden, theils von dem Diangel der Eorrechut, 
„welche ich wegen Kürze der Zeit noch micht habe vor⸗ 
„nehmen Eönnen. Die gedoppelte Linie am Rhein⸗ 
„ſtrom, bemeifet, daß wir uns auf Individual⸗Char⸗ 
„ten noch nicht ganz eingerichtet haben: wir.werden 
- „aber dieſem Mangel bald abhelfen, und Em. — füls 
len naͤchſtens ein: verbeßertes Blat betommn.  : 
„Uebrigens hat Herr Priszfch die Breitfopfifchen 
„Zweifel wegen der Groͤße der Maße, und tvegen der 
zgeglaubten unmoͤglichen mendung der Weinkelter ⸗ 


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'„Produft eines Manualdruds ift. Die aufihreie - _ 


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“ „preße, glücklich gehoben. Haͤtte ſich derfelbe uͤerdies 
- „an bie in Landcharten übliche Modification der Singen 
„niengeichwüng erinnert. uud Unter derſelben fein‘ im 
„allen Abfichten treffendes Portrait, ſondern vieiniehe 
‚„eine figurirte Tabelle verſtanden, fo wuͤrden ihm Die 
„immer veränderlihen Befunmüngen der aesgraphis 
„hen Objecte, und, die fich deswegen gedachte unend⸗ 
liche Mannichfaltigkeit der dazu erforderlichen Typen, 
neben fo wenig als. die Preſſe, ein Bedenken verurfäs 
scher haben. . Daß aber dem ungeachtet der Tapomes 
"ter ſich in der Zukunft eben fo gut als der Kupferſte⸗ 
„her dabey helfen werke, das darf ich nach meineinmn 
Syſtem gar wahl hoffen. Und geſetzt, es bliebe mans 
mes. in dieſem Stuͤck nad) zur Zeit zweifelhaft: ſo wuͤr⸗ 
o„de man Doch eine Ungerechtigkeit begehen, wenn man 
„die Typonietrie Aus dieſem Orunde verwerfen wolte. 
79 Denn eing jebe Kunſt, welche kaum aus dem dunkele- 
Reiche SFr Möglichkeit Bervorteit, und die Merkmale 
ʒihrer Kindheit wicht verläugnet, fann.der Natur nach 
pdasjenige noch nicht ſeyn, was fie ig mehren Jahren, 
mia ich will. ſagen in Jahrhunderten feyn wird, wenn 
ppiele geſchickte Köpfe und Hände. ſolche, wie die Bude .’ 
0 ,„drucerkunft, vervollkleminen. en 
„Wenn endlich. Jemand bey der ike gewöhnlichen 
Buchdrückermethode feine wohlfeilere Charten erwata 
‚‚ntet, dem Kupferſtecher eine. größere Geſchwindigkeit in 
gieiner Zelchtiung einräumet, und zum Ablegen, einer 
Charte einen vollkommenen Erdbeſchreiber erfordert 
> wſo urtheilet er am ſich ganz recht. Ich gedenke aber 
„meinen Zwech In Anſehung bes mohlfeilen Preiſes, der 
„Geſchwindigkeit und Setzkunſt, auf einem ganz ans 
“ ypbern Wege zu erreichen. Denn da das von mir mit 
„der Typomerrie erfundene Geoiabium, einen Mer . 
‚„Genismus enthält. ac welchen eine Perfonjdas 
‚„Driginal dictiret, und drey audere in Solio, in 
»Quart und Detax, zu gleicher Zeit an Dem ſtreng⸗ 
"often. mathematiſchen Verhaͤltniſſe, ohne Mathe⸗ 


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„zeied kein Menſch weder an der geſchwinden und rich⸗ 
„tigen Ausfertigung, noch an bem’weriprochenen wohl⸗ 
„teilen Preiſe der Charten ‚zweifeln, zumal da der Ty⸗ 
„pometer weht dem, was feine Runft mie der Buchs 


ydbruckerey gemein hat, mehr in Tagen, als der Kupfırı 


uſtecher in Wochen re fähig iſt., 

eipzig. - 
.. Don Pedro Antonio de la Puente Reife durch 
Sposten, oder Briefe über die vornihmften Merk⸗ 


‚wrigdigkeiten in Diefem Reiche. Aus dem ſpani⸗ 
ſchen überfent. , Mit Erlaͤuterungen und Zufls 


gen, von Johann Andreas Dieze, Proſeßor dee 

hrten Geſchichte zu Goͤttingen. Zweptte 

il. 17.75 in ge. Oetav, 286 Seiten. Der Drurk 
‚ diefes Theile iſt zwar im vorigen Jahr angefangen, aber 
wegen einer Krankheit, die Heren Prof, Dieze im vorigen 
‚ Binter traf, erſt im Sommer dieſes Jahre. vollendet 
worden, daher der Theil auch erſt auf Die eben gefchloßene 


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madieker und @eobefehräiber su fen, ſetzen: fo : 


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Michaelis meſſe gekommen iſt. Wenn man dasjenige 


ausnimmt, was im Anfang von der Verfchönerung ber 


Reſidenzſtadt Madrid und ihrer. Gegend, ‚welche der 


„jestregierende König veranftaltet--hat, und von dem 
neuen Wege nach dem Eſcorial, am Ende abe: von vis 
ner kurzen Reife aus Eſcorial nach Guiſando ftehet, aus⸗ 


nimt, fo betrift- alles übrige bloß das Eſeorial. Es 


‚war aber wohl dee Muͤhe mwerth, von dieſes außeror⸗ 
bentlihen Gehaͤndes Bauart, äußern "und iunern 
Einsihtung und Ausfhmädung, und allem was es 
»mertwärdiges enthält, "eine ausführliche Beſchreibung 

zu machen, welche auch durch den Verfaßer eben fo de⸗ 
ich als. zuverlaͤßig geliefert worden. Herr Profeſſor 
Dieze hat dieſem Theil einen ſehr nuͤtzlichen Anhang 
: gegeben, welcher In einem Verzeichniß der vornehmſten 


Reiſebeſchreibungen von Spanien, beſtehet. Die mei⸗ 


fan hat Er ſelbſt vor Augen und in Hände u gehabt, 
aid alſo deſto muerlahtger und brauchbarer — 
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Die Aruehi berfelben zwar nicht fo groß, als v 
einigen andern Europäiichen Ländern, inſonderheit Vor 
Italien, qber doch beträchtlich gerug, und vornemlich 
für Herrn Maſſon de Morvilliers ſehr lehrreich, der 
neulich geſchrieben hat, daß es keine Reiſebeſchreibungen 
von Spanien und Portugal gebe. (ſ. dieſe Nachrichten 
S. 334) Das wenige, was mie zur Ergaͤnzung des 
Dieziſchen Verzeichnißes, ohne weitläuftiges Nachſchla⸗ 
gen, beyfaͤllt, beſtehet im folgenden. Die erſte Ausgabe 
der englandiſchen Ueberſetzung von der Graͤfin von 
Aunoy Reiſebeſchreibung, welche hier S. 271 ander 
: führer wird, nemlich die von 1697, toak ſchon bie vier⸗ 
“er Der Berfaßer der Memoires inſtructifs — iſt 
‚ein Schwede geweſen, denn T. J. p.218 der franzöfts 
“schen Ausgabe, und TH. J. S. 211 der deutfchen Ueber⸗ 
gung, erzaͤhlet er, daß der Marquis de Fronteira in 
feine Unterredung mit ihm, habe einfließen laßen: Vous 
zes un Gentiiliomme Suedeis. Zu den Reifeher . 
ſchreibungen van Spanien, gehören noch-die zwey fol 
‚genden. Merkwuͤrdige Reifebefchreibung durch 
Teutſchland, Italien, Spanien, Portugal, En⸗ 
ı - gland, Srantreich und Schweig ic. durch Johann 
"Rimbıirg,. von Roden. Leipzig 1090 in 12. See 
me Nachrichten von Spanien, ftehen ©. 500,628, 
ectres fir le voyage d’Efpagne; par,M. ***" x Pam- 
pelune 1756 in fl. Octav. a 
I. Berlin. ar SE 
‚. Nouyelles lirteraires de divers pays, Avec des 
füpplemens pour 1a lifte & le necrologe des Aſtro- 
nomes. Par Pauteur du’ recueil pour les aftronö- 
mes. . Premier cahier, 1776, vier Bogen in größ 
AANctav, au finden’ bey dem Seren Verfaßer ſelbſt, und 
"tn dem Haude und Spenerfchen Buchladen. 
. Her macht unfer berühmter Aſtronom Herr Prof. 
WBernoulli, nicht nur einen Anfang, fein Verzeichniß 
ver Aſtronomen zu ergänzen, und zu verbeffern, fons 
dern auch andere Neuigkeiten, welche die Aftronomie 


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es Aſtronomen mitnt heilen. er hat keine 


betreffen, 
. geringere Abficht, als mit der Zeit ein Verzeichniß bloß 


van Aftronomen zufammen zu tragen, das. ber France 


liseraire, und dem gelehrten Deutichland, ähnlich ſey, | 
und weil Er die dazu dienlichen Nachrichten mit dem : 
groͤßten Eifer ſammlet, fo kann man ſehr viel von Ihm 


enparten. Er gedenket in dem Verzeichniß der Aftros . 
nomen nicht nur diejenigen ſtehen zu laffen, welche Er 


einmahl, nah Masgehung der gemachten vierzehn - 


Klaſſen; in baflelbige aufgenommen bat, fondern au 
noch alle diejenigen hinein zubringen,, welche auf den 


Univerfirdten die Aftronsmie zugleich mit den übrigen - 


. mathematifchen Wiflenfchaften lehrei. Man muß ges 


fiehen, daß viele unter denfelben den Titul der Aſtrono⸗ 
men eher verdienen, als ſolche Perſonen, welche zuwet⸗ 
len durch ein großes Fernglas fe nach dem Himmel fer 


hen, wie fie durch ein Eleines die Leute, infonderheit Die: 


Sraumsperfonen, begucken. Und auf ſolche Weije kann 
‚dag Verzeichniß anſehnlich vergrößert werden, weil os“ 


nicht nur. auf unfern deiitichen Univerfitäten, ſondern 


auch in den Gymnaſien ſehr gewoͤhnlich iſt, daß Profeis- 
ſores, Magiſtri und andere Docenten, über die kur⸗ 


ion Lehrbücher aller. mathematiſchen Wiſſenſchaften, 


Vergleichen das Wolfifche, Käftnerifche und Clemmiſche 
it, und alſo auch über die Aftronomie, lehren. Wenn 
ih aber einmahl ein Verzeichniß aller —— 


399 


ben ſollte, fo werde ich dem Hexen Profeſſor B. nicht 


nachahmen, und alle diejenigen, welche junge Beute u14 
der Geographie unterrichten, bineinbringen, da nach 
meiner. Meynung, nicht einmahl die unzählbaren Kon ts 
pendiographiſten dahin gehören. Die Üitterarifhen 
. Neuigkeiten, welche der Herr Verfaßer gefamlet hat, vers® 
dienen eine dankbare Aufnahme. Unter denjeiben ſte⸗ 
bet S. 13 auch folgende. - Herr Prof. Kichtenberg 


iu Söttingen, hat bey der Beſtimmung ber Länge der 


t Oonabruͤck, dafür gehalten, daß man in Anfes 
‚hang der fänge der Stadt Berlin auf 43 Secunden In 
Ze t ungewißſey. Sm Fe Bernoulli leugnet die⸗ 


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En 7} und verſichert, daß der Unterſchied zwiſchen dem Bere — 
liner und Pariſe Mittagskreiſe, nicht unter 447 0” und | 


nicht über 447 10” fey, und daß man dieſes Maas feſt⸗ 
ſetzen könne, ohne zu fürchten, daß man mehr als 2 bis 


3 Secunden irren werde. » Er hoffet auch, daß man in 
den biefigen Ephemeriden nicht ferner 44’ 25” annehs  - - 
men werde, und verfichert, daß er bey feinen ganz neuen 
Beobachtungen, die Breite von Berlin 520-3 1’ 307 ges - 


fnnden habe. Alſo ſtimmt der Herr Profeßor genau 


‚ınledem Herrn de Ia Lande überein. f. den erften Jahr⸗ 


gang diejer wöchentlichen Nachrichten 8.96 ro. Nach 
9.15 arbeitet Herr Rizzi⸗Jannont jektan einer neuen 


Ugemeinen Charte von Deutſchland, in Anſehung wele : 
der Herr B. wünjchet, daß er die Laͤnge der Stadt Nuͤru⸗ 
wg zu größerer Gewißheit bringen möge. Nach S. 22 
at Herr Mauet zugleich mir Heren Mare Pictet, eine : 
harte von dem Genfer See aufgenommen, yoelche nächs -" 


ſtens erfcheinen, und wegen des auf diejelbige verwand⸗ 


ten großen Sleißes, jehr gut ſeyn wird. Die Lebensbe⸗ 
ſchreibung dreyer umgekommenen Aſtronomen, Pierre 


Antoive Veron, welcher mit dem Hetrn vor Bougainville. 


nach'Isie de France ſchifte, Fargwes Michel Fabary ' 


Merfais, welcher fich auf der Ruͤckreiſe von Madagaſcat 


..au8 des Herrn Kerguelin Schif in das Meer Rürzete,umd ' 


©. M. Lowiz, zu deßen Gefchichte ſich Here. 2. eieler 


wöchentlichen Nachrichten bediener hat, verbiehen gelefew - 
- zu werden. Es ift aber- in der dritten S. so der rußifche 


Zaupenann Herr Kindermann, welcher vermutblich eis 
hu des vormaligen rufifchen Generals dieſes Namens 


ift, mit dem ſchon lange geftorbenen fonderbaren deutfchem . 


Schriftfieller Kindermann, verwechfelt worden. ' &. 51x 


ändert man noch eine kurze Xebensbefthreibung des wegen 
[ne großen Fertigkeit in aftronomifchen Rechnungen be⸗⸗ 
annten Chriftepb Sigiemuna - Schumachers, und G. 59 : 


werde die aſtronomiſchen Derdienfte Königs Ludewigs XV 


‚ son Srankreich, gepriefen. S;6ı habe ich mit großem Mers 


gnuͤgen bie Gerechtigkeit bemerft, welche Herr Prof. B.ge⸗ 


legentlich dem verfiorbenen Prüfidenten der vommerſchen 


Negierung zu Stettin Herrn von Keffenbrink, widerfabs 


‚ senläft, wenn er denſelben un homme de grand merite nennet. 


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erſucht, ob auch die Generaͤlitaͤts Lande mit gerechnet 
= order? Daß die Templemanſchen Maaße von den in 
meiner, Erdbeſchreibung befindlichen merklich verfchies 
den: find, ift gewiß, Ich mögte aber wohl wißen, too 
v die neuern ımd genaneften Vermeßungen der europälz 
ſchen Staaten zufinden waͤren, die nach unferm Ver⸗ 
faßer vorhanden fepn, und mit welchen jene Manßen 
‚ verglichen. werden follen. "Der Verfager hat Rechte, 
daß ſo lange die Landcharten die wahre Ausdehnung 
der Linder nicht richtig angeben, auch Feine genaue Be 
rechnung ihrer Groͤße nach. Qugdratmeilen, moͤglich 
iſt: allein diefer Mangel ift niche die einzige Urſache des 
Unterfchteds in-der Berechnung, fondern diefe beruhet 
’ auch auf dem Unterſchied mie dabey verfahren wird, | 
4 Viele Länder haben eine jehr unregelmaͤßige Geſtalt, 
laufen in Spigen und Echen aus, find von andern Laͤn⸗ 
| Ser antteßtochen, fc.’ und es koſtet alfo große Mühe, 
2 "Nefelben mit einiger Genauigkeit auszumeßen. 
Nzu zeigen, wie fehr mancher Schriftfteller fehle; ſaget 
Ver Berfaßer, der dentſche Ueberſetzer der Introduftion . - 
‚generale — des Herrn geheimen Raths von Beauſobre, 
7 ftolpere, erbaͤrmlich, wenn er ‚den Flächen Inhalt des 
ı "Canton Bern auf 460 dentſche Quadratmeilen ſchaͤtze, 
der doch beynahe um die Haͤlfte Eldiner fen. Er hat 
feine Ausmeßung Helvetiens auf folgende Welſe anger 
Neffe, Er zeichnete auf Horn ein Viereck, deßen-jede 
- Seite die Länge des Stunden Manßes hatte, weihes 
» Die noch nicht. in Kupfer geſtochene große Geigerſche 
Landcharte von dem Züricher Gebiet, angiebt. Eine 
jede Seite diefes Vierecks, theilete er wieder in 100 
, Thele.nd, Wenn nun bie Geigerſche große Charte 
mathematifch richtig iſt, und ber Ungenannte bey der 
Auflegung feines geſierten Stunbenmaaßes gar kein 
Verſehen begangen bat: fo hat er den Klähen Snbat. 
des Zaͤricher Gebiets richtig-berechnen können. " Allein 
\ wer kann für dic Richtigkeit diefer beyden Bedingungen 
Reben? Weil die Zuͤricher Stunde anf 15000 daſige 
— — Sa —M oo. _— 
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534 


. tm, mar Enslanb ausgenommen, beuäfßert fan. Das 


iſt unwichtig, wenn es wahr ift, daß man im Ahfarg ' 
. des 1768ſten Jahrs in Helvetjen auf 1,847500 Mens . 


R . chen gerechnee Bat, weicher Anfchlag eher zu groß al 
u gering feyn wird. Iſt Helverien mır 856 geogras- 


phiſche Quabratmeilen groß, fo kommen auf eneQuan _ 
brarmeite im Durchſchnitt Doch nie 2158 Menfgenz: 


In diefem Fall, iſt es nicht viel ſtaͤrker bevolkert, als vor 


Jahr und Tag das preußiſche Schleſten. (ſ. dieſe Nach⸗ 
richten oben ©, 186) Zum Beſchluß, preifer der. Here 
Verfaßer Helvetiens Kriegesmacht welche wenigſtens 


⸗ 


400000 Mann betragen, und einen ungemein großen 


VWVorzug vor einer jeden andern zuropälfchen Rriegess 


inacht haben fol. Sa, wenn alle maͤnnliche Perſonen 


in Helvetien, welche Waffe tragen können, auch wirke 
liche Soldaten wären, und ſeyn koͤnnten, und wenn die 
Kriegskumſt In Helvetien auf gleiche Weiſe ſtudiret waͤr⸗ 
de, wie in einigen andern eruſchen Staaten? 


A. Anderfons hiſten und chronoloriſche | 


Gefehichte des Handels, von den Alteften bie auf 


feige Zeiten. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt. 


Vierter Theil, 1776 in ge,’ Octav 614 Seiten, Dier 
. fer Theil erſteckt fih von 1550 bis 1625, und enthält 
in der beliebten Zeitordnung viel erhebliches, welchet 


dem fünftigen Verfatzer einer ſyſtematiſchen Dandeisges 


‚phichte, manche Mühe eriparen , und den Weg zu ges 
nauern Unterfüchimgen erdfnen wird. . Ein wahrer Ge⸗ 


ſghichtforſcher wird fich aber auf Herrn Anyerfons geſam⸗ 


kete Nachrichten nicht ſchlechthin verlaßen. Deyn der 


Schreib⸗ und Druckfehler nicht zu gedenken, fo müßen 


auch viele Nachrichten, Urtheile und Anmerkungen, naͤ⸗ 


her unterſucht werden. Es mag diesmal eine einzige 
Probe hinlanglich ſeyn, dieſes zu beweiſen. "Als ich 
das Buch aufſchiug, fiel mir S. 557 in die Haͤnde, was 
daſelbſt Bey dem Jahr 1620 von der Dänen Schiffart 
mach Oftindien ſtehet. Ich weiß nicht, worauf der 


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Verſaher ſich geandet, — enter ſuhhet, daß 618 


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oo. . 965 
Ye erfien Dänen nad Oſtindien gekommen waͤren. Es 
iſt zwar gewiß, daß ſchon vor 1616, da die oftindifche. 
Handelsgefellichaft zu Kopenhagen geftiftet wurde, da⸗ 
niſche Unterthanen mit hollaͤndiſchen Schiffen nach Oſt⸗ 
indien gegangen ſind, allein eine’ eigentliche daͤniſche 
Schiffart nad) Oftindien, iſt zuerſt im letzten Viertel 
des 161 ten Jahre, der eben erwaͤhnten Stiftung von 
7616 gemäß, angefangen worden, Herr Anderſon 
- führt fort, es wären aus Dänemark 5 Schiffe dahin 
deſchickt, und von 2 Kriegsichifferi begleitet worden. * 
Hoyer in feiner Dännemärkifhen Geſchichte &. 384, ı . 
weiß wur von 4 abgefdyidten Schiffen. Solberg in 
„feiner daͤniſchen Reichshiſtorie Th.2. O. 686 fager, eu 
wären 5 Ketegsichiffe und eine Fregatte dahin geſandt. 
Herr . Gebhardi in feiner Geſchichte der Konig⸗ 
reihe Daͤnemark und Norwegen Th. 2. S. 267 bat & 
Eciffe der Handelsgefelſchaft, ein Kriegsſchif und eine 
Sand, Slange in feiner Geſchichte Königs Chriftian IV, J 
nach des Herrn Juſtitzraths Schlegels Ausgabe Th. z. 
‚8,92 redet nur von 5 reich beladenen Schiffen, und 

in des Geſandten und Admiral Biedde Beſchreibung 
dieſet Schiffart, Über velche er den Befehl harte, ſtehet 
"glei anfänglich, es fen eine Flotte von fünf Schiffen 
.  ansgeräftet worden, um nach Oftindten zu fegeln, und 

ee fen zum Befehlshaber derſelben beſtellt worden. Dies 
fe letzte Nachricht ift ohne Zweiffi die zuverlaͤßigſte. 
Rad, der Anderſonſchen Srzählung find bie Dänen durch 
bie Portugiefen gemöthiget worden, die Inſel Ceilon 
Unverrichteter. Sache zu verlaßen: hingegen aus Gied⸗ 
de Bericht ift gar nicht zu erfehen, daß die Portugieſen 
De Dänen zum Abzuge von Ceilon genöthiget haben, -— . 
wohl aber, daf der König von Candy fich nicht mit ihr 
dem nach’ ihrem Wunſch einlagen wollen, weil er fie für 
zn ſchwach gehalten, die Portugiefen aus Ceilon zu 
Lerjagen. Was ganze Anderſonſche Werk auf dieſe 

Veiſe zu prufen, wäre eine Arbeit, die nicht leicht ein 


= 


7 


kingiger Gelehrter aͤbernehmen würde, Am erften wirt 


16 dadurch zur Volltommenheit gelangen, wenn arbeit 


- 


1 * 
“ (ame, weſchidte und mit allen Halfsmicteln ansgerhfkes 
te Maͤnner, einzelne Materien der Handelsgeſchichte 
au unterſuchen werden. Es koſtet dieſer Theil Bid 
aler, w 
. Leipzig, ” 
Das ſogenannte deutfche nuſeum, welche⸗ hler 
in der Wehgandiſchen Buchhandlung ans Eichel, 
iſt bisher fo fortgefegt worden, daß es ſich mit jedeng - 
Stuͤck aufs neue zur Lefung empfolen bat. Es ift meiz 
ne Sache nicht, den Inhalt ſolcher periodifchen Schrif⸗ 
ten ordentlich anzuzeigen, da ich von den vielen neuen 
bhiſtoriſchen, ſtatiſtiſchen und geographiſchen Büchern, 
welche ich mir. in und zwiſchen jeder Meſſe anichaffe, 
nur wenige befannt machen kann. Ich will diesmal 
sur aus dem 7ten Stuͤck etwas anführen... &.625.f, 
fonmen des röm. Kalſerl. Hof⸗Secretaͤrs Harn Sr 
W. Taube (Bedanken über die Verfchönerung dee 
Städte, mit einer biftorifchen Vlachrieht, wie 
, Kit 1763 die vornehmſten Städte-in Europe fich 
. "allmäblı, v.rb:fert und verfchönert haben, vor; 
welche der- ausgeßreiteten Nachforfchung und Kenntniß 
Biefes gelehtren Mannes Ehre bringen,, Bon der Vers 
ſchoͤnerung der Städte London und Wien, weiß er. 
am meiſten zu fagen. . » Bon Berlin faget er weiter 
nichts, als daß der Koͤnig dieſe Stadt zu der praͤchtig⸗ 
fen in Europa zu machen ſuche: es kommt aber S. 640 
in einer Anmerkung etwas unricjtiges von, derfelben 
vor. Es wird nemlich beyläufig gejagt, daß fie nut, 
125000 Einwohner habe," und daß hier Wohnhaͤuſer 
leer finden Das legte ift falſch, wenn nicht von eis 
nem oder dem andern ſchlechten Hauſe das umgebauet 
werden ſoll, die Rede iſt. Aus meiner Reiſebeſchrei⸗ 
bung S. 40. iſt zuverlaͤßig zu erſehen, daß 1774 in 
Berlin 134414.Menſchen geweſen find, und 1779 
zahlte man 136137. S. 655 har Herr Dohm fein 
wuͤtzliches und angenehmes ftatiftiiches und hiſtoriſches 
Mancherley fortgefebt. Der erfie. Artifel deßelben, 
ruͤhret von dem Herrn Stiftsamtmann Oder her⸗ 


x s 


.- 


. 0 


d 


welcher die in den möferfäheh antaſten beſundlihe Be⸗ 
rechnung bee Groͤße und Bevölkerung des Stifte Osna⸗ 
bruͤck prüfet, und wahrfcheinlich macht, daß nach dem 






ſchen, daß Stife 56 'geographifche Quadratmeilen groß 
: fey, und auf jede berfelben mır.2083, ja vielleicht nur 
1706 Menſchen konnen. (f. diefe woͤchentliche Nach⸗ 
sichten &. 11) Her: Dohm redet in dem zweyten 


Gamme des Boldes und Silbers aus Uftariz, und ber 
vierte Abſchnitt enthaͤlt ſtatiſtiſche Varianten, oder ein« 


ten geſchrieben hat, mit andern Nachrichten und An⸗ 


'  amahen. Her Dohm if neulid Profeßor der 
Statiſtick und Finanzwißenſchaft zu Tafel gewor⸗ 
den, und bat in diefem Amt viel Zeit zu feinen Liebha⸗ 
berey⸗Arbeiten übrig. Das iſt erfreulich, weil man, 


auf diefe Weife von dem vortreflichen Kopf und großen: " 
ZJleiß diefes gelehrten Mannes, viel nuͤtzlihes und ars 


ebliches erwarten kann. er 0 
"Verbefferung einer Stelle in dem 43ſten Stück, 
Es iſt mir ia der Erklärung des Sultanfchen Tituls, 


X. 


— — 367 
Verhaͤltniß ber Osnabruͤckſchen Meile zu der geographir - 
Abſchnitt von dem fpanifchen Finanzweſen unter K - 
‚ Karl li; im dritten von der In Spanien umlaufenden - - 
Bergleihung deßen was ein gemißer englifcher Schrifte 


ſteller 1772 von der Bevölkerung der entopäifchen Stads ‘ 
gaben. Es fehlet mir an Raum Anmerkungen dabep . 


[3 


welche das 42 und 43fte Stuͤck enthaͤlt, etwas unrich ⸗ 


tiges entwiſcht, welches ich erſt nach dem Abdruck wahr⸗ 
genommen babe, und bier verheſſern will, damit es nie⸗ 


Manden verführe, In meiner Abſchrift der franzöfis ' 


ſchen Meberfegung des Sultanfchen Tituls, ftehen die 


Worte des deux Caban. Anftatt derſelben habe ich 
geſetzt, beyde Landfchaften Cabarda, und S. 350% - 
351. diefe Worte erläutert. Es ſcheinet, daß ich die 


Auban mit der Cabarda verwechſelt habe, es iſt aber 
nicht geſchehen, fondern well Caban ein fehlerhafter 
Name iſt, und wenn er auch in Kuban verwandelt 


N 


mörde, dennoch fo viel ich weiß, Feinedoppelte Kuban 


dorhanden iR, wohl aͤber eine Doppelte Cabarda; fo 


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habe ich defde gehalten doßz biefe lebte geimeymat Pipe: 
Es bat ſich aber doch dieſer Fehler eingeſchlichen, daß 


ie die Fluͤße Auban und Kuma im ſchreiben mit eins - 


‘ 


| genen 
„ Sahregang Biefer Rai 


aber verwechſelt Habe, ob mir gleich ſonſt der Unter⸗ | 
ſchied derfelben ſehr wohl befannt ik. - Es ntipringe 
zwar die Kuma in der Cabarda, allein der Bubam 
entſteht und fließe außer derſelben, und giebt fo wohl : « 
einem Strich Landes, als den Tataren, welche ihn be⸗ 
wohnen, den Namen. Wäre in dem Öultanfchen Tier 
tul die Kuban gemeynet, und nicht die Cabarda, e | 
- wäre body auch gewiß, daß der Sultan nichts in der Ä 
Kuban zu befehlen habe, und in bem Tractat von Rute 


ſchut Kainatfchy, Hot. 3: has er fich aller Rechte ober 


Red, it neulich dieſer allgemeiner Titul auf einem geofen, 
a 


iR Schade, daß der Atlas, wie ich zu anderer Zeit geſagth 
babe, ber tigen er 4 und EN A die — 
eiche nich Bi 
heim auf „sufammenhangenden Begen, u on aur | 
ben Stich gemeinnuͤtzig amade marken, Y den mes 
dien ©: 


Sa Copie er ii, koſtet. In fo fern IR alles gut; num 
e 


tgem 


Pr 


Sa 28 . 


d 


en" Bibi 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, - 


geographiſchen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
, fhen Büchern und Sachen. 


' . Des vierten Jahrgangs 
Sechs und vierzigſtes Stuͤck. 


Am 11ten November 1776. 


Berlin, bey Saude und Spener. | 
Von der Bevölkerung der Serzogtbümer Weis _ 
land oͤſt· rreichiſchen Antheile ‚und Mantua. 
wermuthet babe ich das Vergnuͤgen gehabt, eine 
von den großen und fchönen in Kupfer gefkochenen 
Tafeln über die Bevoͤlkerung der Sfterreichifchen Lom⸗ 
bardey, (f. St. 39. ©. 313.) zu befommen, nemli 
diejenige, welche das Herzogthum Mailand betrifft. 
Da ich aber heute für biefelbige nur diefe halbe Sei⸗ 
te erübrigen kann: fo theile ich nur foldengen -Auss 





zug mir. Es find Im Herzogthum, Mailand öoſterre⸗· 


in 21 110078 \ 
1772 bis 73.— 43750) 
Pr + KA 75771)... GE 
1772 5873. — 39593 ,..4 
_ 1203 bis 74. — 3972, Jachonben, = 
ı7726873.— _ 8209\,, . 
1773 Did 74. — eniute Ehepant. 
Die Rechnuug gehetvon Öfteen 1772 bis bahin 1773, 
und von Orten 1773 bis dahin 1774, : BAhk man 
zu der Summe der Lebendigen in dem legten Jahr, oder 
zu 1110152, : die Summe der Lebendigen in dem 


Herzogthom Danzna, meld 204000 bernug; fofomm: x 
. " : “ . 


‘ 


v 


370 .” 


für die ganze zſterreichiſche Lombardey die Sunmʒe de 


1314152 Menſchen heraus, welche ih S. 315. an 
gegeben. habe. | | | 


 Chemnig, | 

M. Yohann Georg Hagers , "Rectore zu 
Chemnig, geograpbifchere Buͤcherſaal zum Nu⸗ 
gen und Vergnügen der Liebhaber ber Geogra⸗ 
phio eroͤfnet. Des dritten Bandes erftes bis fieben; 
tee Stüd, 1775 und 76. '- Ich habe dirfe periodifche 


Schrift von ihrem Anfang an gekauft, und weil ich fie-für 


nuͤtzlich erkannt, auch fortgeſetzt. Der Herr gelehrte Rector, 


redet von alten und neuen geographiſchen Buͤchery und. 
Chatten, ficher auch auf. den Endzweck, welder in dem 


zweyten Jahrgang diefer woͤchentlichen Nachrichten St. 
23. ®.ı77.angeführet worden. Von einigen neuer 
Büchern, zeiget er nicht nur den Anhalt art, fordern 
macht auch ſolche Auszüge aus denfelben, als wenn er 


ſie den Leſern feines Buͤcherſaals entbehrlich ‚machen 

wollte. Einen ſolchen. hat er im erſten Stuͤck dieſes 
‚Bandes aus des Herrn D. Melrichs hiſtoriſch⸗geogra⸗ 
phiſchen Nachrichten non Pommern geliefert, indem er 
"die in denfelben befindlichen Berzeichniße geographiſcher 
. Bücher und Landcharten, abgefchrieben, wodurch zwey 


" Bogen angefüllet.ruarden. - Ehen. fo. verfäßrr er auch 


‚mit meinem Magazin: denn er ziehet nicht nur aus 


demſelben alles heraus, was er für die politifche Geo⸗ 


‚gen beſtehet, augenſcheinlich ſehr erletchtert. 


graphie brauchbar" anſiehet, ſondern er ſchreibet auch 


ganze Abſchnitte ab, und ſaget, daß es um deswillen 


geſchehe, damit die Leſer gereitzet werden moͤgten, ſich 
das Werk anzuſchaffen. Ich fuͤrchte aber, dag man 


glauben werde, es gejchehe, Damit er. feinen Buͤcher⸗ 


fanl ohne große Anftrengung bes Kopfs, vollmas 


hen möge: ‚denmmwen. er z. E mit ber Materie wel⸗ 
che er aus dem fünften. Theil meines Magazins nimmt 


und. abfchreiber, 34 Bogen anfuͤllet, fo-hat.er ſich die 
Arbeit an dem dritten. Stuͤck, welches nur aus 5 Bo⸗ 


R 


N 


71 


Indem neueſten oder ſiebenten Stuͤck fiefert er nicht 
nur ein Verzeichniß aller in dieſen woͤchentlichen 
Lachrichten angezeigten Landcharten, welches er nach 
den in alphabetiſche Drdnnng gebrachten Ländern einge⸗ 
richtet hat, und 24 Seiten einnimmt: fonderner mache 
auch einen Auszug aus der Vorrede zu dem erften Jahr⸗ 
gang, 'und füget außer einem Ruhm, noch zwey Urtheis 
ke von diefem Wochenblat bey, Eines betrift den Preig 

deffelben, dem er viel zu hoch angeſetzt findet. Alber 
er weiß nicht, wie viel die Buchhandlung "welche 
daſſelbige verlegt, für die Eremplaria welche verfen«. 
der werden, bekommt. Das ändere gehet auf meine 
Art und Weiſe, von Buͤchern, Schriften ꝛc. zu urthei⸗ 


ft 


len. Er wuͤnſcht, dag fie oft nicht fo gar freymuͤthig 


ſeyn moͤgte, ſagt, daß andere ſie dietatoriſch und hart 
nenneten, und fuͤhret inſonderheit das Urtheil in der 
Vorrede zu dem ſechſten Bande der Lemgoer auserleſenen 
Bibliothek der neueſten deutſchen Litteratur, an. Des 
letzten hätte er nicht gedenken muͤßen, weil es von emem 
kenutlichen Feinde herrühret: es leuchtet auch Ihm und 
einem jeden Lefer deutlich in die Augen, daß es bisher. 
ein paar Mitarbeiter an diefer Bibliothek gegeben bar 
be, welche oft Gelegenheit gefucht, mich unhöflich, anzutas 
Ren. Erdichtete doch einer derfelben, in eben dem fechs 
ften Bande welchen der Herr Rector anführer, ich brs 


gegnete dem Seren Rector Hager in meinen Schrif⸗ 
ten öfters übel, ob er gleich nicht im Stande iſt zu 


beweifen, daß es auch nur ein einziges mahl gefchehen 
ſey. In dem neueſten Stuͤck diefer Bibliothek, hat 
Herr 27 abermals auf meine Urtheile in dieſen woͤ⸗ 
chentlichen Nachrichten einen verahtungsvollen Blick 


gethan. Und wer ift denn diefer 27, der fih fo hoch 


ſetzet, und auf mich berabfiehet? Herr D. Chrü 
ſtoph Schmidt, genannt Phifelded, 
Profegor zu Braunſchweig. Das hat er 
fo wenig als ich, 1759 gedacht? Was die Freymuͤthig⸗ 
keit anbetrift, fo gehöret fie weni zu meinen Fehiern, 

a 2 


— 


nr - 


‚Hart aber will ich niemals gern ſeyn, und das dictate⸗ 
riſche in der gelehrten Weit, komt mie chen fo thoͤricht 


.» vor, als der geogranhiiche Defpotismus, deßen vor wer 


nigen Tagen ein Ungenunnter biefe woͤchentliche Nach⸗ 

richten in der Hamburgiſchen neuen Zeitn ia St. 174 mit 

Unrechrbefchuldiget hat. Andere Recenſenten urtheilen, 
und ich auch; ich glaube auch daß ich in, zeographiſchen 
Sachen eine Stimme geben könne, wei ich ſeit vies 
ten Jahren mich mit der Geographie etwas befchäftiget, 

auch Nachrichten und Huͤlfsmittel für diefelbige gefammıs 
ket babe, die nicht jedermann hat. Daß ich irren Ei " 
ne, und wirflich irre, davon bin ich fo Fehr uͤberzeugt, 
daß ih wider die Gewohnheit aller andern Recenſen⸗ 
ten, meine Irthuͤmer, wenn ich fie wahrnehme, oͤffent⸗ 
tich befenne und verdeßere , wie den Leſern dieſes Wo⸗ 


J chenblats bekannt tft. Uebrigens halte ich mich nicht fuͤr 


den einziger Erdbeſchreiber, ſondern erkenne auch andere 


dafuͤr, wie ih denn zum Beyſpiel Herrn D'Anville 


mehr wie einmahl ale einen ſolchen geruͤhmt, ja noch S. 


— 


223 dieſes Jahrgangs ihn einen wahren und vor⸗ 
zuͤglichen Geographen genannt habe,) kann und will es 
‚auch nicht. hindern, Daß andere ſich nın dieſen Theil der 


hiſtoriſchen Gelehrſamkeit verdient machen, ja ich kann 


es nicht einmahl wehren, daß meine eigene Geographie 
von vielen auf eine undankbare weile ausgeſchrieben 
wire. Will aber jemand tadeln, daß ich mich zur 
weiten darüber beſchwehre fo iſt wohl nicht noͤthig, daß 
ich, mich gegen benfelben verautworte. In Anſehung 


‚ des Herrn Rachs Toze, habe ich nichts unhöfliches ges 


ſchrieben, fondern der Recenfent in der Hamburger 


neuen Zeitung, giebt meinen befcheidenen Worten im 


ber Vorrede zu meiner Vorbereitung, einen Sinn, 
ben fie weber haben, noch baden follen. Denn ich ha⸗ 
Be dieſem berühmten Getehrten niemals verweifen koͤn⸗ 
nen noch wollen, daß er fich nicht. für meinen Schuͤler 
dekenne, weil es es niemals geweſen HE, hingegen leſe 


als Vergnuͤgen. 


30 ei Siehe ers ml: eben fo la Dioden, 


373 


Gmb R 
Gottfried Schuͤtze, Doctors und Profeßors in 


gamburg Lobſchrift auf die Weiber der altn 


deutfchen und nordifchen Völker. LIeue durchs 
aus verbeferte ımd vermehrte Ausgabe, 1776 
in Detav, 143 Bogen. In der Heroldfchen Buch⸗ 
handlung. Was jegt Lobſchrift heißet, haste ehedeßen 
den Namen einer Schutzſchraift, es hat aber der. Herr 


Verfaßer diefe Schrift, aus dem zweyten Theile feiner 


bekannten Schußfchriften‘, (melcher auch ſchon in dem 

Buͤcherverzeichniß von der Michaels; Miepe bes jeki 
gen Jahrs fiehet,) herausgenommen , damit ee 
nicht zu dicke werde, . und fie beſonders drucken laß 
fen. Dan ift dem Herrn Verfaßer großen Dank 


ſchuldig, daß er aus alten und neuen Schrifeftellern, - 


fo viele die alten deutſchen und nordiichen Weiber ber 


trreffende Stellen, mit Muͤhe geſammlet hat. Der 
Text iſt kaum y' vs des eigentlihen Buchs, alles übrige. 


beftehet in Anmerkungen, welche gedachte Stellen ent⸗ 
balten, Lie, wenn fie gut unterfchieden, wohl übers 


dacht, und ſowohl unter fich, als mit zuverläßigen Nach⸗ 


richten von den Weibern anderer alten und neuen Voͤl⸗ 


fer, verglichen werden, vortreflichen Stof zu theils 


nuͤtzlichen, theils angenehmen Betrachtungen geben. 
Der philoſophiſche Geſchichtſchreiber, welcher kaͤnftig 
die Geſchichte der Menſchen bearbeitet, wird ſich viele 
Sammlungen’ wünfhen, die derjenigen aͤnlich find, 
welche uns bier die Belefenheit und der Fleiß des Herrn 
Doctors Schüge geliefert hat. Seine Urt des Vors 
trags, iſt bekannt, und gefälft gewiß vielen . Sich überlaße 
der genen Beurtheilung diefes gelehrten und freundlis 
chen Mannes, ob es nicht befler geweſen feyn würde, 
anftatt des oft vorfommenenden zweydeutigen Ausdruds, 
meine mütterlichen Vorfahren, welcher bisweis 
len mit dem Ausdrud, unfere mütterliche vorfah⸗ 
zen, abwechſelt, einen andern zu gebrauchen? Balb 


. hätte ih mich darau vn 2” ein rechioludiger 


3 
“ Doctor der Theologie ©. 6ö ey feiner. gluͤcklichen Un⸗ 
wißenheit in Anfehung ber Rechte haͤndel/ abe 
Das Bud koſtet 12 Gr. | 
Halle, 
Johann Potters griechtiche Archäologie, oder 
Alterthuͤmer Griechenlandes. Aus dem —* 


ſchen uͤberſetzt, und mit Anmerkungen und Zus - 


ſaͤtzen vermehrt von Johann Jacob Xambach, 
Oberprediger zu S. Utolai in Quedlinburg. 
Erſter Theil mit Rupfern 1775, 3 Alphabet we⸗ 
niger 2 Bogen, Zweyter Theil mit Rupfern 
1776, 2 Alphabet 6 Bogen in gr. 8. Potter hat 
war diefes Werk als Juͤngling gefchrieben, allein er 
hat es als Mann verbeßert. Es if nicht das einzige 
in feiner Are, aber doch das beſte. Alferding 8, it in 
demſelben bald etwas zu verbeßern, bald zu ergänzen: 
Bas hat es aber mit allen, auch guten Büchern, ge 
mein, und der gelehrte und gefchickte deutſche Ueberſe⸗ 
wer deßelben, erwirbt ſich das Verdienſt, daß er einen 


großen Zeil diefer Fehler und Mängel verbeßert und . 


erfeßt. zeigen feine Anmerkungen und Infäge, 
für fe hm infonderheit die Lehrer dei Schulen, 
welche ih vn Bert anfhaffen können, ſehr banken 
werden. Um einige von den Mängeln des. potter⸗ 
ſchen Werks anzufuͤhren, ſo hat er im erſten Buch nur 
von Athen, aber gar nicht von den uͤbrigen griechiſchen 


Städten und Republiken gehandelt, und überhaupt id | 


dem ganzen: Werk mehr anf jene, als auf Diele. efehen; 


daher aüch felrie Archzofagia mit größerm Hecht arti 
ea, als gtaeca heißen Ehnnte, Herr Oberprediget 
Ramba ift dadurch bewogen worden, Th. J. S. 37333 


446 einen ſtarken Anhang von den uͤbrigen griecht 


ſchen Republiken, ja ſelbſt von Carthago, Angutucken. 
Ein anderer Mangel iſt, daß Potter nicht von 
Gottern der Griechen gehandelt hat. Diefem wi 
Herr R. in einem dritten Theil abhelfen, und in 
demfelben auch von > ter Cutheluns der’ Zeit bey dem 


25 


Sriehen, von ihren Maͤnzen, Masken um) Ge 
wichten, von ihrer Achletit und- Tamkunſt, wa u ihr’ 


ren Schaufpielen and übrigen Spielen, von ihrer 


Sprache: uud Schreibfunft, von ihrer Muſik und 
Litteratur, handeln, Bon diefen Zufäßen kann 'at 

mit Recht viel Gutes erwarten, und Her R. wird 9 

- infonderkeit um das Potterſche Werk durch dieſelbe 3 
fo verdient machen, daß. ınan fie hoffentlich ſelbſt In ! 

England. dankbarlich aufnehmen, und für die dortigen 
tanftigen Ausgaben des Werfs gebrauchen wird. "Doch 
iſt ein merklicher Mangel, daß Porter eben fa wenig 
obs andere Schriftfieller von den, griechifchen Alters 

ben Urſprung und Fortgang und die Dauer 
gewißer Gebräuche und Sitten, genug unterjucht und 
beftimmt bat. Freylich iſt diefe nuͤtzliche Unterſu⸗ 
chung und Beſtimmung ſehr ſchwehr, daher auch 

Herr R- in Anſehung derſelben der, kuͤnftigen Zeit 
und Arbeit das meiſte uͤberlaßen bat: Ich will. 
ne noch eines anführen. Ich fehlug neulich im 
erſten heile ©, 351. f. dasjenige auf, was Potter 

von deu: Wlenfinifchen Geheunnißen, und Here 

Rambach : vorher ©. 834. f. von den Myſterien 
überhaupt, gefchrieben bat, fand. aber das nicht was - 
ib ſuchte. Es wird nicht genug beſtimmt, was. 
man in ben groͤßern, unb was man in den kleinern 
erfahren bar. Es giebt Gelehrte, welche glauben, 
Eicero habe de legibus lib. 2. c. 14 gefagt, was - 
man in den Heinern, und. Tufcul. quaeſt. lih. I, 

. &13 Was man in den. größern, Geheimnißen lernen, 
könne : es giebt auch ſolche, welche dafür halten, 
dag man In den groͤßern den richtigſten Unterricht 
von dem einigen wahren Gott bekommen babe. 

‚bin von allem: diefem nicht uͤberzeugt, und hätte 
um deſto mehr gewuͤnſcht, daß: in dem Potterſchen 
Bert :an den angeführten. Orten. hievon gründlicher- 
und beftimmter wäre gehandelt worden. Beyde am 
angezeigte Baͤnde, koſten, 4 Thl. 22 Gr. 


[4 


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> . D 
376 | 
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J 
” 


WLelpʒig. 


Quibus cauffis commotus Henricus I Rex Ger= 


mancrum vrbem Mifenam condiderit. Scripfit M. 
Gorfridus Auguſtus Arndt, Coll, B. M. V. Soe, EfE 


le&ionum zftivoram prolufio, 1976. Zwey Bogen: 


in Auart: Man fieher fogleich bey dem erften Anblick 
diefer Schrift, daS ihr Herr Verfaffer gutes Latein 
„ fehrelbe, und die erfien Quellen aus welchen die Nach⸗ 

richten gefchöpft werden muͤſſen, Eenne, und wird das 


durch zur Leſung diefer gelehrren Schrift gereitzet. Ihr 


Inhalt iſt, die Stadt Meißen fey erbaut worden, um 
die Daleminciſchen, Milzieniſchen und" Boͤhmiſchen 
Slaven, imgleihen die Ungarn, theils zu bezaͤhmen, 
theils von Deutſchland abzuhalten, kurz, um Deutſch⸗ 
land Ruhe und Anſehn zu verſchaffen. Zu 
u Randcherte. 


The theatre of war in North America, with the: 


roads and a table of the diftances, London prinred 
for R. Sayer and J, Bennett. 1775. Ein großer 


Bogen, welcher einen Schilling koſtet. Eine Landcharte, _ 


weiche ein fogenannter Kriegs » Schauplaß feyn foll, 


muß genauer feyn, fo daß man auf derfelben den Eries 


genden Heeren in allen ihren Unternehmungen folgen, 


und fich diefelben deutlich vorftelen kann. Vazu iſt diefe 


Charte zu Flein, und ihre Stelle kann ein jedes anders 
Platt von Nordamerica vertreten. Das beftean berfels 


ben ift,, daß fie die Entfernung der vorneßmften Oerter 


in den nordamericanifchen Colonien, anzeiget, auch von 
denfelben und ihrer Bevölkerung, einen kurzen Degriff 
giebt. Ich finde auf der ehedeflen in. diefen woͤchentli⸗ 
hen Nachrichten ( 1775. S. 392) angezeigten Chars 


te von Neu» York, und von einem Theil der Landfchafs 


een Penfilvanien und Neu ; England, alle. Derter, wel⸗ 
he jetzt in den Berichten von denUnternehmungen 


der engländifchen Sand und Seemacht, vorkommen, - - 


4 . r 


Br; 


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Anton Seen Buͤſchinge | — 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landch rten, | 


geographiſchen, ftatiftiichen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen, 


Des vierten Jahrgangs 


Sieben und vierzigſtes Stuͤck. 
Am 18ten November. 1776, 





Berlin, bey Saude und Spener, 





" Schreiben eines Reifeuden an den Verfaßer 
dieſes Wochenblates, . 
ch babe mic) lange genug ats ein aufmerffamer und. . 
forſchender Reiſender in ben verfchiedenen Provin⸗ 
zen des öftreichifchen Streifes aufgehalten, nm ihnen eis 
nige zuverläßige und brauchbare ſtatiſtiſche und geogra⸗ 
phiſche Nachrichten von denfelden mitcheilen zu können. 
Sie follen ſich bald auf ihre Erdbeſchreibung, halt auf 
ihre wöchentlichen Nachrichten beziehen; fie jollen bey⸗ 
be bald beſtaͤtigen, Bald erläutern, bald auch verbeßern, 
md fo hoffe ich bie Zufage zu erfüllen, welche ich ihnen 
Der oͤſtreichiſche Kreis, it Im ganzen genommen, 
ein eben fo fruchtbarer als anfebnlicher Theil Deutſch⸗ 
lands, doc) iſt er reichlicher mit Wein, als mit Getuels 
De und Vieh verſehen. Mit Wein, könnte er ganz 
Deutſchiand verforgen : es gehen auch jährlich an 50000 
Eimer oͤſtreichiſchen Weins die Donau hinauf Ins Reich, 
und er wird oft für ungarischen getrunten. Gebirg⸗ 
wein, deßen Sie ig Ihrer Erdbeſchreibung Th. J. B. I. 
S. 298 gedenken, nennet man in Wien denjenigen Wein, 
weiches etliche Meilen um Bun Hauptſtadt der, inſon⸗ 
4 9 


« 
. - 7 v f . j For 
378 | Ä _— 


| derheit am Kalenberg, und an deßelben weitern Höhen 
auf beyden Seiten, wäcfe. Zu dem Donau⸗oder 


Lands Mein, gehoͤret nicht nur derjenige, wekher in 


den nördlichen Kreifen waͤchſet, fondern auch gröftens 
theils der Wein aus dem Kreife ob dem Wienermalbe, 
Es ift den Landftänden fehon vor ein paar hundert Jah⸗ 
sen mit Recht fehr daran gelegen geweſen, Daß der uns 
garifche Wein, dem öftreichifchen Wein Eeinen Abbruch 
thun mögte,, fie haben alſo fchon damals von ven Lanz 
desfuͤrſten folgende Stuͤcke ausgewirkt, welche noch itzt 
beobachtet werden. Es ſoll gar kein ungariſcher Wein 


> uf der Donau nad) Oeſtreich gebracht werden, daher 


muß aller ungarifche Wein welcher hieher fomt, an der 
Stränge des Erzherzogthums Oeſtreich aus den Schiffen 
geladen, und auf der Achſe nach Wien gehracht- wer⸗ 
den. Der ungarifche Wein fol nicht einmal durch 
Deftreich auf der Donau in das Reich geführt werden: 
doc) diefer Punct Ik 1775, nach einem hitzigen Feders 
£riege, wieber aufgehoben worden. Es foll der ungas 
rifche Wein in Oeſtreich mit hoͤhen Zöllen und Aecifen 
belegt werben. An diejer Karfen Auflage fehlet es auch 
nicht, doch haben die Buͤrger der Stadt Wieneriſch⸗ 
Neuftadt ein befonderes Privilegtum: denn weil ihre 
Weinberge faſt insgeſaͤmt in Ungarn liegen, fo ift ih⸗ 
nen erlaubt eine beſtimmte Anzahl Eimer, (welche ich 
nicht: genau habe erfahren koͤnnen,) zollfrey einzuführen, 
Was Sie 8.305 ihrer Erdbefchreibung um die Mitte 
fagen, ift fo zu erklären: es ift jegt nur verboten, aus 
.. Wiefen und Aeckern Weinberge zumachen, damit der 
' Weinbau, ber Viehzucht und dem Aderbau feinen noch) 
größern Abbruch thue. An Betreide, feblet es dem 
öftreihifchen Kreiſe dergeftalt, daß er felbft in dem 
feuchtbarften Jahren niche fo viel bauet, als feine Eins 
wohner nöchih haben. Es muß ihm alfo das benach⸗ 
Barte Königreic, Ungarn aus der Moth helfen, weiches - 
auch jährlich auf 600000 oͤſtreichiſche Metzen herein 
ſchicket, davon Wien allein den ſechſten Theil gebrau⸗ 





! , J 
279 
chet. Mit Vieh, wird der bſtreichiſche Kreis auch aus 
Ungarn verforget, Sie werden’ nicht irren, wenn fie 
annehmen, daß nad) demfelben aus Ungarn jährlich 
ungefähr 100000 Ochſen, und über 46000 Schweine 
kommen. Bloß die Stadt Wien verzehret jeht alle 

Jahr 39000 ungarifche Ochſen, da ſie vor dem letzten 
Kriege, als fie weniger volkreich war, mir 30000 Stile . 
cke gebrauchte, Es kommen aber nicht alle Ochſin und 
Schweine blos aus Ungarn, ſondern guten Thells ang - 
den rürfifchen Ländern an der Donau, es geben au 
viele Stüde durch den äftreichifchen Kreis meister hints 
ein in das deutfche Reich und nah Stalin. Außer 
bem Getreide und Vieh, führet Ungarn auch Fifche, - . 
Heu, Stroh, Obft, und andere Lebensmittel in dier 

ſen Rreis ein. Die Schafzudyt hat fich feit der Seit . 

- fihtbarlic verbeßert, da fpanifche Schaafe hieher gr _ 
bracht worden, wie fie im zweyten Jahrgang ihrer woͤ⸗ 
chentlichen Nachrichten angeführet haben. Hingegen 
will es mit der Pferdezucht gar nicht recht fort. Sie 
Baben zwar &:303 ihrer Erdbefchreibung gefagt, daß 

man ı763 angefangen babe, diefelbige auf landesfürfts 
liche Koſten zu verbeßern, es ift auch der Verſuch wirk⸗ 
lich gemacht worden: allein 1774 ift er wieder ins Ste⸗ 
deiı gerachen, und die Iandesfürftlichet Stutereyen find 
insgejamt aufgehoben. Das ift fr diefe Länder ein 
großer Schade, denn es gehen jährlich geoße Summen 
für Pferde nach Ungarn, Siebenbürgen, und England, 
und für Neuterey; Pferde, nach Nieder⸗Sachſen. Es 
iſt wahr geweien, was Sie &. 299 der Erdbeſchreibung 
von dem Schaden gefchrieben, den das häufige Wild dem 

‚Landmann verurfacht habe: aber hunift esanders. Der 
Koifer, als er Mitregent feiner Frau Mutter ward, 
gedachte mit Erbarmung au das Elend, In welches die 
Menge des Wildes den Landmann verfeßte Er ließ 
in allen Ländern des Hauſes Deftreich die wilden Schwei⸗ 
ne faft ganz ausretten, die Menge der Hirſche, Rehe 
und Haaſen aber fo vermindern, daß ie nicht mehr 


4 


— 


380 
aan And, Er belaht auch den Geiſtlichen adEba⸗ 

‚ Ieuten, daß fie für ihre Hirſche und Rehe Thiergaͤrten 
anlegen muften,. und Er verftattete einem jeden, diefels 
Ben zu fchießen, wenn fie fih heraus hegäben. Alle 
dieſe Einrichtungen find für den bedrängten kandmann 
eine unbeſchreiblich große Wohlthat geweſen. 

Allein der Landmann, inſonderheit derjenige, wds 
her von. den großen Städten weit entfernt wohnet, iſt 
dennoch fo armfellg, daß man nicht: leicht in andern 
deutſchen Rändern gleichen Grad der Dürftigkeit , der 
Noth und des Elendes antreffen moͤgte. Dieies gilt 
Infonderbeit von den Landleuten in Inner⸗Oeſtreich. 
Man kan vielerley wahre Urjachen ihres nothvoflen 
Buftandes angeben... Selbſt ihre Trägheit, oder Abneis 
gung von Fleiß und Arbeit, ift Schuld daran. Mar 
fage, fie fey den Bauern In dieſen Laͤndern natürlich), 
und es mag nicht ganz unrichtig feyn: aber wie fanın 
der Bauer Luſt zur Arbeit haben, da ihn die Erfah⸗ 
. rung lehree,/daß er durch diefelbige nicht -einmahl die " 

Abgaben hinlaͤnglich erwerben könne, zu welchen er 
verpflichtet iſt? Diefe Abgaben, welche bald an den 
Eandesfürften, bald an die Geiſtlichen, bald an die, 

Edelleute entrichtet werden mäßen, find fürchterlich groß/ 

und werden mit Strenge eingetrieben. Können die .- 

Bauern dee Edelleute , Geiſtlichen und Übrigen Beſihhet 

der Landguͤter, die Abgaben nicht aufbringen, wie ſie 

denn ſolches faſt niemals zur rechten Zeit vermögen, ſo 
mäßen ihre Gutsherren ihnen Vorſchuß thun , wenn 
fie nicht wollen, daß die Banerhäfe leer fichen follen. 


An Voͤheim ift es eben fo, als woſelbſt es Edelleute | 


giebt, welche immer mit 20 die 30000 Bulden im Vors 


ſchuß für ihre Untertanen find. Das iſt der Nußen 


‚bes Collectirungerechts, welches die Beſitzer adelicher 
Güter. von ihren alten Gerechtfamen nach übrig Gehale 
. ten haben. Sie werben mich fragen, ob fie denn ſonſt 
keine Rechte und Gerechtigkeiten mehr haben ? Ja, fie - 
haben auch noch die Erbgerichtsbarkeit, das Jasd ‚und, 


— 


) 


Er}; 


Wergmerte- Recht, und-einige andere: aber ſouſt haben 
die Landftände feit 1750 Fein Anfehn mehr. Aufjdie 
armſeligen Bauern. wicder zu. kommen, fo werden fie , 
auch von den Bettelmöuchen geplagt , welche noch im⸗ 
‚ ungeachtet ſeit 1770 fo viele und 
n zur Einſchraͤnkung der Ordens⸗ 
Beſchlechts, ergangen ſind. Die 
en, ja fie erpreßen von dem armen 
+ Dbft, Wein, Butter, Flachs, 
ere Sachen. Die'meiften Bauerũ 
ı £ändereyen von dem Adel und der 
t, denn der Landesfuͤrſt befige fehe 
» Domainen: Guter, doch find dies 


genen Güter des aufgehobenen Je 


vetmehret worden, Nur im den , 
n gehörigen Ländern find die lan 
tergäter beträchtlich: aber eben das 
ın noch ſchlimmer daran, und bloß 
nit- einiger Gelindigkeit behandelt, 
Contributions/⸗Fuß, iſt zwiſchen 
dem Grafen ron Zaugwig nad 
nzen Öftreichifchen Kreife eingeführ 
: die goldne Zeit aus diefen Landern 


vertrieben. Vermdge deielben, muß dem danderherrn 


jährlich der vierte Theil von dem Ertrag aller Grund⸗ 
früde bezahlt werden. Die übrigen Auflagen nehmen 
ein Biertel weg, alfo-bleibet für den Landmann nue 
die Hälfte übrig. Die Einwohner der Staͤdte haben 
auch Ihre große und mannigfaltige Laſt; ich wil.aber 
nur einer einzigen gedenken. Außer den Wacht : Feuers 
and Brunnen: Geldern, muß in allen oͤſtreichiſchen 
Städten von der eingenommenen Hausmiethe, ber ſie⸗ 
bente Gulden an den Landesfürften erlegt werden. 
Darf man ſich alfo wundern, wenn die Hausmiethe zu 
Wien. cheurer iſt, als in London und Paris? 

Ich erſehe aus dem Zgften Stuͤck Ihrer woͤchentli⸗ 


: gen Nachrichten von dieſem Jahr, daß fie die, Sums. 


. , , 
°..- 
333 . 
h 2 


Fluß bis an die Mägellanifche Meerenge er ja 


47 l 


ine von beynahe oder aatig 20 Diiftonen , auf twelde 
die Menſchen in den Staaten des öftreichifchen Haufes 


geſchaͤtzt worden, auf 15 herunter gefebt haben. Sch 


glaube, daß ihre Zahl die gröfte fey, die man anneh⸗ 
men koͤnne. Bon der Bevölferang der’ Länder des _ 


oͤſtreichiſchen Kreifes, kann ich ihnen das folgende mels 


den, wenn fie es nicht Schon wißen. Als in den Jahr | 
ten 1771 und 72 alle Einwohner (die Soldaten, Geiſt⸗ 
licher, Sremde, auswärtigen Mintftee mit ihren Leus 
ten, Juden, Türken und. der. Neichshofrach zu Wien 


“ ausgenommen,) gezählt, und durch Dfficiere aufges 


ſchrieben wurden, fand man im Lande unter der Eng, 
nicht mehr als 8000.0, im Lande ob der Ens beynahe 


eben fo viel, in ganz Inner sDeftreich nicht viel über x 


Million Menfcen. Von Ober⸗Oeſtreich oder Tyrol, 
und von den Vorder,Deftreichifchen Ländern, ift mie 
die Summe nicht fo genau befannt geworden: Sie ers 
kennen aber aus dem mas ich angeführet habe, daß 
das Verzeichniß welches dein Prof. Schiözer zu Goͤt⸗ 
tingen mitgetheflet worden, in jenen Ländern 1, 100000 
Menfchen zu viel rechne. Sch werde diefe Nachrichten, 
wenn fle Ihnen gefallen, bald fortjeßen, bie dahin _ 
aber ja allezeit verbleiben ıc. u u 

gereford und Gotha, | ” 
"A Deferipsion ef Patagonia, and the adjoimting 
parts of South America, —— By Thomas Falkner, : 


‘Hereford 1774. in 4. , Befthreibung von Patagos 


nien und den angrınzenden Theilen von Suͤdameri⸗ 
Pa, aus dem Engliſchen des Kert Thomas Falk⸗ 
ner, Tebſt einer neuen Charts der füdlichen 


CTheile von Amerika, Gotha 1775. in gr. 8. bey C. 
W. Ettinger. In diefem Buch wird das Land- vom. 
Südamerika befchrieben, welches ſich von dem Platar - . 


es wird auch von der Terra del Fuego, und pon den 


, Malouinijchen : oder Falklands⸗Inſeln einige Nachricht 


\ 4 


gegeben. Eine genaue Beſchreibung der natuͤrlichen 


283 
Befchaffenfeit bus Bades; gehet voran, und hiedauf wer⸗ 


den die Einwohner geſchildert. Zu dieſen gehoͤren auch die 
Puelchen, unter welchen der Verfafler Leute angetrof⸗ 


fen hat, die 7 Fuß 6 Zoll groß geweſen. Daß bie unab⸗ 
haͤngigen Nationen dieſes ſaͤdlichſten amerikaniſchen kLan⸗ 


des, gar ſehr von dem Brantewein und von den Kinder⸗ | 


pocken aufgerieben werden, iſt eben fo merkwürdig, ale 


die noch fortdaurende Grauſamkeit der Spanier, welche 


fie gelegentlich gegen dieſelben ausuͤben. Herr Falkner 
iſt eigentlich nur der Herausgeber dieſes Buchs, und 
Verbeſſer der Ordnung und des englaͤndiſchen Ausdrucks, 
denn die neuen, genauen, und ſehr ſchaͤtzbaren Nach⸗ 
sichten, welche daffelbige enthält, hat er von einem unges 
nanuten Wann bekommen, der ſich beynahe 40 Jahre lang 
in dieſem Lande aufgehalten hat. I beygefügten 
Landcharte, muß ich befonders reden ‚Weil fie fich von 
andern Charten unterfcheidet. “Die gute deutſche Ueber⸗ 
fegung Diefes Buchs, welche erſt in der Jubilatemeſſe 
des jetzigen Jahre erfchienen, obgleich auf dem Titui 
1775 ſtehet, koſtet re ' 

J ondon 


Gewiß nicht hier, ob es gleich das Litelblat angiebt, 
ſondern wie mir es vorkommt, in Schweden ſelbſt, ſind 
im jetzigen Jahr gedruckt, Memoires pour fervir a la. 
connuiflance des affaires  politiques et economiques. 
du royaume de Suede, jusqu’a la fin de la 1775me 


Annee, Tomes TI. beyde von 431 Selten in Quart. 
Ein folches ftatiftifches Wert iſt r In Schweden noch nicht 
‚vorhanden geweien, ja man bat dergleichen noch vor 
feinem eimigen europqaͤiſchen Staat. . Der ungenamnte 
Verfaſſer, faget in der Vorrede, daß er fich über 7 Jahre 
in n aufgehalten, dieſen Staat ſehr genau uns 
terſucht, in dieſer Abfiche fich mit verfchledenen erfahes 
nen Derfonen bekannt gemacht, viele Stantsichriften 


geſammlet, und die beften ſchwediſchen Werke gelefen has 


beu. Alles dieſes beftätiget auch der Augenfchein. Das 


| Siukunfer des ‚orten Bei bien Den jetzt regierenden 


— 


Ä 3 


38 


König ab, zwey andere Kupferblaͤtter ſind den ſchwebi⸗ 
ſchen Ritterorden gewidmer, und 43 Tafeln betreffen 
die verfchledenen ſtatiſtiſchen Materien. Ich kuͤndige 
das wichtige Werk heute nur an, und werde in dem 
naͤchſten Stuͤck dieſes ee ausfährlicher von 
demſelben reden. Es koſtet 33 Thaler. 
Kandcharte, 

“ Prödromus tentaminis typometrici maioris, ve» 
Publicam Baflienfem fecandum Aug, Goul Preufchenit 
hec non Guillielmi Haafs Tyflema typometricum 
defcribens. Bafıleae 1776 ein Hofes Quartbla Da 
tft num das hoͤchſt merkwuͤrdige Ehärtchen, von welchem 
ich in dem 4gften Stüd geredet babe, vollender und 
illuminirt. Die Schattirung des Rheins, welche ir 
bem erften Verſuch noch fehlte, iſt recht gut gernthen. 
Mich duͤnkt, es müße fi) eine. große Anzahl Liebhaber 
zu dieſer erften Probe einer gedruckten Charte finder; 
und mit Vergnügen 3 franz. Livres, oder 1 Fl. 22 Kr. 
für diefelbige bezahlen. Man kann Re für dieſen in An⸗ 
ſehung der Mühe, Kunſt und Seltenheit fehr geringen 
Preis, zu Straßburg bey dem Buchhändler Here 
"Bauer betommen. Wenn die zweite und größere Pros 
be⸗Charte von Sicilien, zum Stande gebracht fepn wird, 
fo wird. man die gedruckten Charter für einen ſehr wohl⸗ 
feiten Preis Hefern tinnen. Die Hofnung welche ich 
den Leſern dieſer woͤchentlichen Machrichten zu freyen 
Exemplarien vor dieſer Chatte gemacht babe, muß ich 
jest zurüd nehmen. 


”. 
In Rädfiche auf. des 4ſten Sıhds Sehe 960, 
merke ich: an, daß Herr Prof, Bernoulli durch 
Heren Hofraihs Kaͤſtner ‚Auffap ir dem zweyten 
Stuͤck des deutfchen Muſeums, veranlaßet worden 
die Kindermaͤnner zu verwechſeln. 
Der Nachdrucker meiner Taturgeſchichte, fi , 
ber Buchhaͤndler Chriſt. Gotth. Sauffe zu — 
ſeyn, welcher das Handbuch der Naturgeſchichte ver⸗ 
= 3 deßelben Kupferſtiche auch in mein Buch ge⸗ 
bracht hat. 


Anton Friedtich Vůſchings 


Wochentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


aeographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ | 


ſchen Büchern und Sachen, 


Des vierten Jahrgangs 


Acht und vierzigſtes Stuͤck. 
An asten November 1776. 


Berlin, ‚bey vaude und Spener, | 
— or 
Statifiifche Nachrichten von Schweden, 
8gezogen aus den 
‚Mee pour fervir % la connoiffancee — da 
royaume de Suede, welche in dem vorhergehen⸗ 
den Stuͤck überhaupt angezeigt worden. Zu eineni ors 


— 
Lo 2 








dentlichen, regelmäßigen und urtheilenden Auszuge, habe‘ 


ich feinen Raum, Ich muß es alfo dabey bewenden laſ⸗ 


‚fen. A ich aus jedem Abſchnitt etwas weniges anfuͤh⸗ 


ze. Der erſte Abſchnitt des Werts, iſt ein Abreg de 
Phiftoire de Suede, ©. 1:46 als welchen nichts 
nenes zu erfehen, er tft aber gut abgefaßet. Der Tob 
‚bes Königs Karl XII, wird S. 72 einem Flintenſchuß 


zugeſchrieben, und gefagt, daß ſich Siquer diefer Tune 


verdaͤchtig gemacht habt. . Der zweyte Abfchnitt, edt 
u Auszüge aus den Verträgen zwifchen Schwes 
und ander Wiächten. ©.47757. Der drit⸗ 

te, zeiget Die Veränderungen in der Xegierungs⸗ 
‘form, welche fi von 1720 bis 1772 jugetragen haben. 


.58,106. Er if erheblih, weil er gründlich und | 


freymächig abgefaßet ift, doch hat der Here Verfaßer 


.38. 83 von den Namen einiger chärigen Derfonen - 
‚une die Anfangsbuchftaben Bra daran eine übers u 


Fröfige Vndentuchten — 


———— 


D 





. 
, 


In 


ser wirklich ietſtet, alſo ein Gener·i·vrr 
zugleich, Abwiter iR, wirdich als General ar Comman⸗ 
do bat, fo genießet et. auch den Sold eines General, 
fonft wird er nur als Obrifter ‚feines Regiments_befol« 
det. ° Im Fetde, Hac-ein Feldmarſchall nionatitd) 700 


Thaler Qilbermänje, und 16 Portionen, ein, Feldgengs 


der Ritterorden ergangen find. S. 139172. 


- De 
hi. &,173#207 hr von 
y des Konigreichs Schwide se 


Ügemeinen Oekonomie. Sag ' 


d Finnland 9000 ſchwediſche Qua⸗ 
hnet;, jede zu 15 deurſchen, alſo 
en. Die lapplaͤndiſchen Wuͤſten 
von den genannten ſchwediſchen/ 
3323 gebauet werben, welche zu 
adratmelten. ausmachen ſollen 
geäflliche „ freyherrliche und ade⸗ 
1. In allen Srädten hat mart 
>31 Perfonen mannlichen, md 
üblichen: Geſchlechts zuſa inmen 
ohne Adeliche / Geiftfiche;” Mord 
Schweden hat 107 Sräptes 
85,599 1769 aber 2,571,82$ 
ie Anzahl der Menſchen m. 17 
5224 vermehret wurden. Big 
zeige, hicht, vergrößert worden: 
man ben der geometrifchen Aus⸗ 
w, in Schweden 7000, und ir} 
® aufgehommen. Naqh einens 
ı den Jahren 1768 Bis 72, hab 
Yerreide tbefches gebauet worden 
Tonnen fternden Getreides einger 
de 2 hab, Bank s Lhaler gefor 
Sarften Jahren , find wendgftend 
19 gerdeferi, fo ange bas-Deanth 
meindrennen frey wat. Als diefes verboten wurde, 
führte Schweden 1773 und 74 jährlih mur 3002.17 
Tonnen, und 4335 Ohmen fran;äflfchen Bramwein⸗ 
ein, davon jeder Ohm 20 ſchwediſche Trank = Thäter fos 
1774 hat man zwar 10 bis 20008 Tojnen Ge 
aus, hingegen ungefähr 140000 Tonnen wieder 
eingeführet., Man rechnet ſehr wahrſcheinlich, daßc# 
in Schweden wenigſtens Perfonen gebe, web. 
che Vrantwein trinken: Si eines Lrcular Schres 


Reed til 

















” J J 


N 


. Die aße Summe, für ves Het +, wäh ans folgen 


für die Hofegahrenge 4 77 


fürdie fote +» oo: 0 18m, — — 


tar —*— va Sadermann 
land a70000 

jar den Herꝛog von oltgothiand 100000 — 

fuͤr das Schloß Pe 33250 — 


N 
hens vom pr May v8, ff es erlaußt feyn, In ebd 


„nem gemeinen Jahr ia ganz Schweden 300000 Tome 


nen Getreide zu verdiftelliren , wenn der Krone von jes 
Ber Tonne so Thaler Sitbermänze gegeben würden. Zu 


dieſem Ende ſollte eine Geſellſchaft —— werden, 
wad ihr Peivilegium vom ı Jän. 1776 angehen: es 


ben ſich aber nicht genug Theilnehmer, ‚morauf der 


9 das Vrantweindremen für ein Regale erflärte. 


Der ſu bente Abſchnitt, iſt den Öffentlichen Abe 
gaben und Einkuͤnften gewidme. &.208 r240, 


Die Resierungsveränberung im Jahr 1772, hat in A⸗ 


ſehung derſelben nichts geändert. 1772 haben bie 


gefamten Einkuͤnfte 10,901,105 Thaler S. M. bie 
Ausgaben aber 11,536,678 Thaler S. M. betragen: . 


an haben jene zu diefen nicht zugeretcht, fondern der 


Staat hat feine Schulden vermehren muͤhen. Die gro⸗ J 
‚Sen Summen ber Ausgaben fd: 
r den Hof 2104735 Th. ©. en 


für den Cenatund De Segierung 1.828614 — 
Fir den Civil Staat - ” 514083 — — 
für den Kriegsftast #3 "3,7570 — 3 


für den außerorbentlichen Staat 1, 569, 496 — 


ben Artikeln. . _ 

für de Sof des Könige ”, 1637526 Th. ©. 3 

für bie verwitwete Königin: „2 400000 = mm 
welche — Reichsthaler bes 


für die Prinzeßin ⸗ ‚73009 — 


IITIE. 


zum Ban des Shhfee + 163776 — . 
für bie Marfälle zu Stroͤms⸗ Helm .. 
und Kung - ss 8. 12005 — 


(y8 


— 


- j 0 
Der achte up ©. 241,287 befchreibet den 
Zuſtand der fchwedifchen BergwerPe, überhaupt, 
Was Goldbergwerk zu Aedelfors, hat geliefert 177. 
wu 374, 1771 in 1565, 1772 21 805, 1773 31840 
and 1774 m 546 Ducaten Sold, bringt alfo die Kor 
Mn nich auf Zu Sahla iſt das wichtige Silber⸗ 


werk, welches eingetragen Bat 1770, 1743 Mark 


1 2ot, 1771, 1928 Mark 2 Lot, 1772, 1725 Darf 
6, ot, 1773, 1817 Mark 103 Lot. - An Bley hat 
Schweden von 1769 Bis 70 nur 9 Schifpfund gewon⸗ 
men, und muß aus England jährlich ungefähr 960 
Schifpfund kommen lafen. Das Bupferbergwerß 
ee ae aufgebracht 1770 nur 4441 Schifpfunb 
4 zMarf, 1771, 4530 Schifpf. 198. IHM. 
2772, 4666 ©. 168. 11 M. 1773, 4907 Sch. 68; 
EM. Bon 1765 bis.6R hat man 144 Sch. 98. Bis 
triol gemacht. An Maun, hat man ausgeführt 1770, 
eo Zannen, 1773, 2767. 1774, 2420%. Im 
Gtangeneifen werden jet nur ungefähr 300000 Schif⸗ 
pfund ausgefähret, dafuͤr die Ausländer auf der Stelle 
1914750 hamb. Banks Thaler bezahlen, Die größere 
Ausfuhr hindert das rußiſche Eiſen, welches eben ſo 
gut, nad eisen fo wohlfeil als das ſchwediſche iſt, und 
davon feit 1768 jährlich 270 bis 280000 Schiſpfund 
aus Rußland gegangen find. _ 
Der neunte Abſchnitt, betrift den Nutzen welchen 
Schweden von feinen Waͤldern hät. ©. 288.293. 
1770 betrug der Werth des Harzes und Pechs, 
Pottaſche, Aſche, Bretter, Balken, und Latten, 7 


he Schweden ansführte, 1,7441323 Thaler Silber⸗ 


Mänze, oder 387585 Dank; Thaler. 

Der zehnte Abſchnitt, S. 294377, iſt dem ſchwe⸗ 
diſchen Activ⸗ und Paßiv⸗Handel gewidomet. 1768 
konnte man die geſamte Ausfuhr auf 11,7309983 Tha⸗ 
ler S. M. oder 3,927997 Bank Thaler, und die Ein, 
fuhr auf 7605875 Thal. S. Me und mitdem Schleich⸗ 


277 


Y 


handel 24 Tonnengowde⸗ vs et ee | 


23 oo 
, t y 
nen ein Tisbärgentche yon 27253023: Ah. Sꝛ M. aber 
575041 Hamb. Rank: Thalern hatte. Allein ſeit dee 
Zeit has die Unbeſtaͤndigkeit des Wechſeleours, die Theil⸗ 
suuhmung ber. Ausländer. on der aftindüchen Handelsge⸗ 
felüchafe, und die Ausfuhr vieler Landes: Producten, wel⸗ 
er Stockholtn durch Commißion bloß zum Vorthei 
der Auslaͤnder geſchiehet, Schweden in einen Veriit 
geſtuͤrzet, melcher vermucthlich größer iſt, als der vorhig 
genannte Vortheil. Der oſtindiſche Handel wirft jähen, 
lich  ungefähe 1,0202 10: Thaler G. Di. Vortheil. abs 
Die Ci Stockhalm und: Bothenburg, treiben ab 
gunen ſchwediſchen Handel, 

— —** Auſchnitt, handelt von, den ſchwediſchen 
Monufacaren. ©. 378 392. Man zählte 1761 in 
ganz Schweden, 18600 Manufacturiſten, und 1771 ung 
ungefaͤhr 9008. : Die.fhwebifchen Manufacturen has 
hen von 1727 bis 64 für 104,906840 Th. ©. M. Waa⸗ 
ren verfertiget, daran bie Mation-58,125214 Th. ©, 
M. Verdienet har. - Allein die Uneinigkeit der Par⸗ 
— im Reich, hat die Aufnahme des Ackerba 

der Manufacturen, und der innern Stärke des Reiche, 
gehindert. " Seit 1708 haben die Manufacturiſten we⸗ 
gen des niedrigen Wechſelrours, und. wegen der hoben. 
Sinien, die ſie aa die Bank für die geliehenen Capita⸗ 
lien geben müßen, den Preis ihrer Waaren erhöhet, find - 
aber doch gie Theils zu Grunde gegangen, hingegen 
+ ber Schleichhandel bag. zugenommen, und jedermanti 

raͤgt. an feinem Leibe bie Zeichen der Schwäche und Uns 
wollkommenheit der ſchwediſchen Manufarruren, . ./ 
1 DE mo: fie; Abſchnitt ©,393,431 handelt dag 
ſchwediſche moͤnz⸗ Wechſel sand Sehulpen Den 
ad Inter Ben Summen, welche vom Anfange des jes _ 

‚ Risen Jahrhanderts an nach Schweden gekommen findg 
wären 1797 am englifchen Subſidien 1 sacod Pf. Sterk 


WR. Friderich hat as Heten kommen lagen. 6,50000Q 


Meichsthaler ⸗ die fran oͤſſſchen Subfidien haben vonı 739 - 
an 22 Sabre jangiährlihsowanoTpaler, und yon 1757 
| bis 61 überhaupt & Wijonen Libres —* Zu 


.— — — — 
[4 


| FR 
BSerekheim ſind ci 1737 Dis Onıgeptägtt: werben, 
1.518035 Ducaten, 4741434 Specieschaler, 43 101% 


‚Barolinen, 35700163 Thaler an Silter Eouraut: Geld, - - 


Die Kronſchulden betrugen 1770 noch. 14,737 1: 
bamburger Bank: Thaler, Geit der Fr — 


Gerung im Jahr 1772, iſt der König Darauf bedacht, . . 


Geld zu verſchaffen. Er Hat -alfo nicht nur ken Reſt 
Ber 3 Millionen Thaler, welche die Staͤude 1769 zu Ich 
mhen bavligten, aufgenommen, ſoudern and’ in Holaud 
Roch ein Darlehn von 2 Millionen Gulden gefucht. Um 
am Sipesiesgeld In Umlauf zu bringe, "will man mie 
dem Jahr 1777 anfangen, die Befoldungen der Dfficieke 
and Civil⸗Bedienten zum Theilin Species Thalern au ber 
‚zahlen. Man will die Bank Zettek zuruck nehmen, iunk 
sau bie von 100 Thalery und darüber im Cours’ laßen. 
:Die Want will einem jeden der es verlangt, für-großk ' 
"Zettel, Rupferplatten,umb für Eleine, Kupfermuͤnze zah⸗ 
ten. Die Ausfuhr der Kupferplatten Toll weiter mittels 
ner andern Abgabe beſchweret feyn, als mit derjenigen, 
welche von dem gemeinen Kupfer arlegt wid. Die 
nenen Bantzetteln ſollen nicht auf Kupfermuͤnze, ſondern 
‚auf Bankthaler eingerichtet werden, und der kleinſte von 
10 Thalern fern. Sieht laufen fr 6 Millionen Reiches. 
thaler Bankzetteln umher, und man hoft daß die Neall⸗ 
ſation derſelben werde mit 3,3 30000 Bank Thalern in 
‚Silber und Kupfermuͤnze, woerkſtellig gemacht werden 
foͤnnen. Es ſollen alſo monatlich 180600, folglich inner⸗ 
halb Jahrszett 2 Millionen Bankthaler, gepraͤget wer⸗ 
den, und mar ſchmeichelt ſich mit der Hofnung, daß dieſe 
ESumme, in Verbindung mit dem Kupfer, welches die 
Krone unter dem Namen des Zehnten bekomt, den er⸗ 


mwuͤnſchten Zweck werde erreichen laßen. Dieſen Planſoll 


Ver Scaats⸗Seeretalr Herr AtienBrany gemacht haben: 
es giebt aber Tadler deßelben. Diefe leugnen, daß die 
Bank reich fey; und behaupten hingegen, daß die Auslaͤtt⸗ 
iger, in deren Händen en fo großer Theil ber Aetien, der 
iPapiere des Omars:Compeoic, ja-felafi:die meiften er 
Ben Bankzetteln wären, ihre Capitalien zucrk nehmnm 


. 


. y 7 


! ” ’ , v. 


En We 


! 


werden; ſſhald man burch bie Xealißenng ihnen nidtwehe 
das Mittel von den Veränderungen des —— Vor⸗ 
theil Bi sieben, verfiatten werde. Sie glauben auch vor⸗ 
heit eben, Daß die ausgedachten Mittel ber Bank einen 
Ä ddlichen Stoß für den Erebit ber Ration geben werden. - 
X In dem aoſten Stüc ber. biediährigen Nachrichten, ©, 
faces Her ——* die Herren —** kin. 
‚zu Harlem, hätten durch Fleiſchmann ine Notencharactere 
wachmachen laſſen, und dieſe Lopien Fr ihre Erſtudung aus⸗ 
Gegeben. Der noch lebende jüngere Bruder, Herr Johann 
Fuſchede, ein berühmter Letterugießer und Buchdrucker, 
dDeſſen Profe van Letteren, welche im feiner Letterngier 
u dere Bu 1758 Lin einen ehr Iebentmürbigen | 
niud angenehmen treten, beſchwere 
F r, und zeiget, daß er und —* —2 fe 






der Borrede zu ben 48 Haerlemfe Zangen, oder Hpländis 
{chen Liedern, welche fie 1760 ansgegeben, ausdrücklich ge⸗ 
 Schrieden: Gere Breitkopf su Leipzig, babe 1755 eim 
mufikalifches Stuͤck mit gedruckten Noten berausgeger 
ven, weiche Erfindung fie und alle Kenner der Buche 
‚Srucerkunft nad) Billigkeit bewundert "hätten. 
- Kettern s Stempelfchneider Johann Mi at J— 
vmann, cein denkwuͤrdiger Deutſcher, der 1701 zu Menberg 
geboren, und 1768 zu Amſterdam geſtorben ift,) ‚babe dieſes 
Mufitalifche Wert unternommen, ſich vornemlich nach 
dem Leipziger Muſter gerichtet, und es innerhalb zwe 
Jahren zu Stande gebracht. Da nun biefes wirt) 
In der Vorrede fiehet, und ich biefelbige nebſt des Herrn 
Enſchede Erflärung, dem Herrn Breitkopf mitgetheilet 
‚Babe! fo hat mir biefer, fo wie es recht, bilig, und von 
than gu erwarten war, geantivortet, ex fey mir diefer Er⸗ 
. ZHlärung ſehr zufrieden, und nehme feinen Ausdprad, - 
der —— beicibiger bat, zuräd, ex wole 72 
auch bey andern ehemaligen efanntmuchungen bed Ser 
Enſcheðe, welche nicht ſo lauteten, wie bie yarhin erwaͤhn⸗ 
te, ja eine eigene erſe Erfindung ber Mosencharactere zu 
werfichern fchienen, nicht Hinger uf ten. Was des Herrn | 
. Sönfchede Niotencharactere.anberrift, fo find fe ungemein 
Fein und jaͤrtlich, wie die Vrobe in der vorhin erwähnten " . 
Brote jeiget;.. und Herr Sreitkopf giebt zu, daß ſie die 
feinigen au Feinheit der Linien und Notenſtiele, übertreffen, 
7 aber er fieber dieſelbige, fo wie die Magerkeit alles Zeichen, 
welche deutlich und ſeicht in Die Angen bes Leſers fallen 
Teuen, für eine ee aa j m 3 an fl * 
FR erer, welche nach jenen und ſeinen 
— —. 


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Anton Friedrich Buͤſchings 


Woͤchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiftori | 
ſchen Biichern ind Sachen. 


Des vierten Jahrgangs 
Neun und vierzigftes Stüd, 


Am aten December.17.7P, 


Berlin, bey Hande und Spener. 
| . Berlin. 


‚S” le pasriorisme, confi dere cammme objer d’educain’ | 
däns les.erats monarchiques Difcaurs de recep-. 
on pronanck dans l’academie.royale des feiences 





7 8% beiles lettres, par Charles Abraham B, de Zediise, 


Miniſtre æEtat du Rei, Avec.ia reponfe du Secre- 
zaire perpetuel de. P’Academie, Is confeiller prir& : 
Formey. 1776 in groß Quast 6 Bogen, ben Chriftiah 
Friedrich Voß. Eine vebhafte Anhänglichkeit an die Ges 
te, Sitten, Verordnungen, Wortheife und den Ruhın 
der Geſellſchaft In weicher man Icber,';maifit die pa⸗ 
triotischesBeflunung:aus. Sie iſt eine Leidenfchaft, 
und kann wiedie Lerbe, die Quelle großer Tugenden, 
als, des Gehorſams, ver Wirkſamkeit, und der Seibſt⸗ 
verlengnung, der Gluͤckſeligkeit und reinſten Zufrieden: 
heit, . aber andy: fegrerklicher Lafer, als, der Unvertraͤg⸗ 
lichkeit und Grauſamkeit, werden. Sie kaum allent⸗ 
Salben ſeyn, wo eine Geſellſchaft iſt hier aber iſt in⸗ 
ſonderheit von der laͤblichen patriotiſchen Geſinnung die 
* welche ſich in einem monarchiſchen Staat finden 

muß... Montesquieu faget, in einem Monarchifchen 

Staat fey die Ehre die Triebfeder Dre Burgers deßelben, 

es iſt aber beßer wahre ugede in die Stelle derſelben 
5 


«zu ſetzen. - Diele kann auch durch Leibenſchaft augefeuert 
. werden, aber fie muß diefelbige vegieren und mäßigen. 
Bey dem ruhfgen Zuftande eiffer wohl eingerichteten 
Monarchie, ift die patriotifche; Gefinnung eine fanfte 
Leidenſchaft. Der Roepublikaner opfert nur einen klei⸗ 
nen Theil feiner natürlichen Freiheit auf, er behaͤlt ſich 


. Die wichtigſten Rechte bevor, das Recht eines uneinges 


fchränften Eigenthums, und ber Selbftvertheidigung: . 
Er nimt urmittelbar Theil an. allem woran ber Staat - 
Antheil nimt.. Hingegen der Bürger eines monarchis 
Staats, erwartet von demjenigen, welcheim er 
einen Theil feiner Freiheit und Rechte Aberlaßen hat, 
"die Sicherheit feines Lebens, feiner Famille und feiies 
Gluͤcks. Er verläft fih auf denjenigen, welcher der 
Gefahr entgegen gehen. wird, die fer zu befürchten Hat, 
oder die er abwenden will. Alles was man von ihm 
erwartet, iſt, daß er der Thaͤtigkeit ſeines Beſchuͤtzers 
‚und Vertheidigers keine Hindernig in den Weg legen 
‚Kr fiehet alles was fich in dem Staat zuträgt fo ak, 
wie der Landmann ein Ungewitter welches fich nähert. 
Dieſer nimt mit Unruhe wahr, daß es uͤber das Eigens 
thum feines Nachbars weggehet, aber er.vertrauet deut, 
welcher den Blitz regieret,, und, nur .alsdenn wenn er 
ſiehet daß die Flamme in der Gegend wuͤte, ober wen 
Der Befehl feiner Obrigkeit, und die Uebergeugung daf 
er nägliche Dienfte leiſten koͤnne, ihm Huͤlfleiſtung auf⸗ 
legt, wendet er alle ſeine Kraͤfte an, um dem Ungluͤck 
Eitchalt zu thun. Das Vertrauen zu feinem Herrn, 
ani zu denjenigen welche deßelben Stelle vertreten, die 
Erkent lichkeit für die. Sicherheit deren. er ſich erfreuet, 
„ der.freye Gehorſam gegen deßelben Befehle, die Unters 
werfung unter das Schidfal, welches ihm die Sffendis 
hen Gelege und Verorduungen ziehen, bie Thaͤtig 
keit in dem Wirkungskreife, in melchen er geſetzt wor 


den ? Diefes alles mache die Gefinnung eines Achten Pas 
trrioten in einem monarchiſchen Staat ans... - 


ps . 


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Es iſt eine wichtige Angelegenheit des Eandesherrn, 


daß er diefe patriotilche Denkungsart auszubreiten füs 


che. Aber, iſt diefes auch noͤthig? iſt es nicht hin⸗ 
laͤnglich, wenn der Yandeshere den Staat nach deßel⸗ 


ben Verfaßung regieret? Die Gewohnheit wird den . 


Untertbanen ihren Zuftand erſt erträglich, und hernach 
angenehm machen. Die Regierungsgewalt wird ih: 
nen die Macht nehmen, den Staat durch die Hitze eines 
eiteln Enthufiasmus zu ſchaden. Man wird dem Lat: 


bdesdherrn gehorchen, und die Untertbanen werden glüds 
Uch ſeyn, ohne daß man nörhig hätte jo viel Vorbereis 


tungen zu machen. Das find abfıheuliche Grundſaͤtze, 
sach welchen wir Gott Lob! richt beherfchet werden, und 
die wir alſo nach Verdienft verabfcheuen dürfen. Ein 
gufer Fürft will über Menſchen herfchen, die ihm aus - 
Zuneigung gehorchen, und aus Erkentlichkeit dienen. 
Da aber in den monarchiſchen Staaten die meiften Eins 
wohner gleichguͤltig gegen das gemeine Beſte, träge in 
Anfehung deßen was ſie nicht unmittelbar angehet, und 
die Originale ber ſatyriſchen Wilder find, welche die 
neuen Repubtifaner fchildern: fo muB die patriotiſche 
Geſinnung eingeflößet werden, man muß fie lehren, 


fo wie man die Religion lehret. Die monarchiſche Re 


Sierung, ift im Kleinen, was die Regierung der Wele 
im Großen iſt. Ein feftgefeßter Entwurf, gemacht 
von dem böchften Weſen, vollzogen durch die unterthäs 
‚tigen, mit Weisheit verbundenen, und mit Regelmäßig, 
keit in Bewegung gejeßten Kräfte, welche nad) allge 
meinen Geſetzen zum Beſten des ganzen wirken, das iſt 
das Regiment der Vorſehung, und diefem iſt die mos 
narchiſche Regierung änlih. "Der Lehrer der Religion, 
md der Lehrer der patriotifchen Gefinnung, haben eis 
nerley Pflichten zu beobachten, fie. müßen auch einans 
der unterſtuͤtzen. Es findet keine patriorifche Sefinnung‘ 
ohne Religion flat. Wer eine Borfehung glauder, und. 


ſich derſelben Führung mit völliger Unterwerfung über: . . 


Uift, der iſt gewiß ein vortreflicher Bürger des Stans, 


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Der Behner der Religion hat bey dem Unterri 


hen er ertheilet, dieſen großen Vorzug, daß er.alle: 
Menſchen als einander gleich, .als Brüder, als foldje,. 
die einerley Pflichten und einerley Hofnung haben, bes. 
trachtet. Er hat alfo. nur einen Bewegungsgrund zu. 


eutwickeln, nur eine Triebfeber zu ſpannen. Hinge⸗ 


gen ber Lehrer der patriotiſchen Geſinnung, muß bie, 


Bürger des Staats auf den verfchiebenen Stufen, - auf 


- 


‚welchen fie ftehen, betrachten: er muß alfo bey feinen 


Lehrlingen eine verfchiedene Methode gebrauchen, ſonſt 


untergräbt er den Grund der monarchifchen Regierung, J 
und vernichtet den Geiſt der Unterwuͤrfigkeit. 


Der Unterricht welcher der Jugend gegeben. werden. 
muß, um derjelben patriotifche Sefinnung beyzubrin⸗ 
gen, tft theils ein allgemeiner, theils ein befonderer.: je⸗ 


ner iſt für alle Buͤrger, dieſer für die verfchiedenen Klaßen 


berfelben.. Der allgemeine Unterricht, muß in den ers 


‚fen Jahren der Kindheit angefangen werden,| und fich 


da enden, wo der junge Menfch fih zu einer gewißen 
Lebensart entfchließet.. Der Rehrer der Religion muß 


ihn durch zweckmaͤßigen Unterricht vorbereiten, auch in. 


der bürgerlichen Gejelichaft gelaßen, zufrieden mit feis. 


nem Schicjale, anhaͤnglich und erfeuntlich zu feyn., | 


Der Lehrer der. patriotiichen Gefinnung muß zuerſt die - 


. Pflichten‘ die man gegen feines gleichen, gegen feine EL, 


tern, Freunde, und Bedienten zu beobachten hat, leh⸗ 
ven, hernach muß er vorläufige been von einem Landes⸗ 
heren, von Bürgern und Unterthanen beybringen., 


" Das iſt nicht genug, fondern er muß auch feine Schuͤ⸗ 


ler frühzeitig zur Ausuͤbung der Tugeliden eines Buͤr⸗ 
gers des Staats leiten, fie alfo zur. Erduldung, zur, 
Unterwerfung, zur Selaßenheit und zum: Sehorfam ges 


woͤhnen. Die Eltern muͤßen ihn unterftügen,, von ihe 


von Kindern pänctlihen Gehotſam verlangen, ohne: ih⸗ 
nen die Brände. der Befehle zu fagen, ohne Belopnuns 
gen zu verfprechen, und ohne Strafen. zu drohen. Sie 


‚ müßen die Kinder anhalten, Vorsheile und Vergnuͤguu⸗ 


- 


N 


gen fahren zu Iaßen, ſabals ale⸗ (ee bahen ou fen, 
ihnen dieſelben zu nehmen. Selbſt bey ihren Spielen: 


muͤßen fie Gehorſam lernen. Sie merden dadurch wen. 


der misvergnuͤgt, noch niedergeſchlagen werden, tem, 
man ihnen nur. Vertrauen und Liebe zu ihren Vorgeſetz⸗ 
ten einzuflößen weiß. Dieſe aber muͤßen fich forgfältigr 
vor. aller Ungerechtigkeit hüten. Die Lehrer in der 
Schulen, müßen bey dem Unterricht. den fie.in ber Geo⸗ 
graphie und Hiforie ertheilen, die verfchiedenen Regie⸗ 
tungsformen, und deufelhep Wirkungen, bekannt mas 
den... Sie muͤßen in einigen auffallenden Depfpielem 
zeigen, daß. man in. Republiken oftmals Unterdruͤ⸗ 
une, und in den Monarchien Freiheit finde, daß die 
Drger in der Monarchie mehr Sicherheit genießen, 
als fie ia den Republiten erwarten innen. Der Leh⸗ 
zer der Moral muß das vollenden, mas der Lchrerfven 


Geſchichte ſund Erdbeſchreibung angefangen hat. Er 


iſt gemeiniglich eben derjelbige, welcher bie Reltgion leh⸗ 
rt. Was er feinen Lehrlingen von. bem Verhaͤltniß 


der Menſchen gegen Gott ſaget, das paßet in ſeinem 


Maas auch auf den Landesherrn. Und ſolchergeſtalt 
bat in Anſehung des weſentlichen, der Schulmeiſter auf 
dem Lands, und der. Kofmeifter des Prinzen, einerley 


Geſchaͤft. 


⸗ 


Der beſondere Unterricht der jugend, muß auf die u 


drey verfchiedenen Klaßen der Bürger eines Staat 


: gehen, welche find, ı) die Lands und Arbeits⸗Leute und 


Handwerker, 2) die Kuͤnſtler, Gelehrte und andere zu 


Aemtern geſchickte Perſonen ‚, und. 3). die Stendespers - 


fonen. Er muß einer jeden Klaße. die noͤthige Anwei⸗ 
ſunghzu ihren Pflichten geben. Dieſe muß bey, den 
Leuten der erſten Klaße angehen, wenn fie die Schule 
verlaßen, und hey jungen Leuten der beyden letzten 
Klaßen, wenn fie in die Gymnaſia und auf die. Akade⸗ 
mien kommen. Bey den erſten, kommt alles auf die 
Prediger an, welche ungemein viel Gutes fliften koͤn⸗ 
wen, ur wire fiften. werden / wenn man 7 ” 


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ree Bin aed Beſtellung Totsfäftiger ſeyn wird Von 


den Leuten der erſten Klaße, verlangt man nur Gehor⸗ 
fam, von der zweyten Klaße,aufgeklaͤrten Verſtand. 


ESs iſt unendlich viel daran gelegen, daß die letzten gut 
erzogen werden, und dieſes Geſchaͤft wird am Beften! 
Ken philsſophiſchen Sittenlehrern anvertrauet. Dieſe 


muͤßen der Jugend den Unterſchied zwiſchen Freyheit 


und Frechheit zeigen, die Eindruͤcke welche die Beſchrei⸗ 


Bug des goldnen Zeitalters Griechenlande und Roms 


machen kann, verbeßern, zur Thaͤtigkeit ermuntern, . 


das Berlangen nüßlich zu feyn, erwecken, ber Unter⸗ 
ſchied zwiſchen Ehre und Nutzen, lebhaft kehren, und" 


Lberzeugend darthun, baß das Verdienſt nur nach. dem⸗ 


Giiten das man ſtiftet, geſchaͤtzt werde, fo daß Wil⸗ 


helm Boͤckel, weicher die Heeringe einzuſatzen erfun⸗ 


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der bat, fich ein größeres Verdienſt erworben habe, als’ 
der Verfaßer der Henriade, daß ber Ventilator des’ 


" Sales, ufd der Bligletter des Franklin, mehr als gan⸗ 


ze Bibliotheken vor dratnatifchen Stücken werth ſind, 
n.f.w. Der Moraliſt muß ferner zeigen, daß ts eine 
Donquichottiſche Thorheit fen, allem Uebel abhelfen zu 
wollen. Er muß vor der Projeetfucht warıren, u. ſ. w. 
Auf die dritte Klaffe junger Leute paſſet dag meifte, 
was in Anfehung der zweyten Klaffe gefagt worden.’ . 
Sie müflen thätig werden, Verlangen fragen nuͤtzlich 

zu feyn, und die Verdienfte recht abzinuägen wiſſen. 


Der Adel bat in einem monarchiſchen Staat die ſchwer⸗ 
ſten Pflichten zu erfuͤllen, es muß alſo fuͤr denſelben 


noch ein Sporn hinzu kommen, nemlich der Sporn der 
Ehre, den die Geſchichte darbeut. Der Lehrer muß 


die jungen Edelltute vor der Geringfhägung der bey⸗ 


den andern Klaſſen bewahren und warnen, 

Durch die Menge der wichtigen und möglichen - 
Gedanken, durch den ſchoͤnen Vortrag berielden, und 
durch die tehrreiche und angenehme Erläuterung, vers 
mittelſt ausgeſuchter Beyſpiele und FAlle, iſt dieſe 


Schrift 5 merlwuͤrbig und beawinds gewor⸗ 


‚dem Sie koſtet 6 Gr. 


\ j “ . 49 


. Carl Renatus Saufen, ordentlichen Lehrers deu 
Seſchichte, und Bibliothecarius auf der Univerfls 
tät Frankfurt, Verßsch einer Geſchichte den menſch⸗ 
lichen Geſchlechte. Des dritten Theile zweytas 


Abſchuitt, welchır die neue Unwerſalhiſtorie enge 


. hält. Alphabet 22 Bagen in gr. Octav. Diefer Abs 
ſchnitt des Geſchichtbuchs, iſt ſchon in verwichener 
Michaelismeſſe erſchienen, obgleich auf dem Titel Die - 
"Sahrzaß 1777 ſtehet. Der Herr. Profeflor has. Die. - 
Geſchichte Italiens von 554 bis 837 fortgefeht, mähs 
vend welcher "Zeit es anfänglich von den Longobarden, 
aund herunach von den Franken beberefhe worden. Er _ 
‚Sat, nad den Diufter des vorhergehenden Abichmited, 
‚erft die Begebenheiten erzähle, hernach aber bie Sitten 
und politifche Verfaſſung während des abgehandelt 
Zeitraums, vorgetragen. - Hierauf hat ex die Geſchichte 
von Frankreich und England eingelchaltes, und bis auf 
jetzige Zeit fortgeführt... Was er von der Geſchichte und 
: ‚Berfaffung Italiens fagt, if mit geoßen Fleiß-unmittels 
bar aus den Quellen gefchäpft: die Gefchichte Frankreichs 
aber aus Daniel, und die Geſchichte Englands aus 
Hume, gezogen. Das erfte iſt zu loben, umb das Icds 
te nicht zu tadeln. Der Trodenheit bes Vortrags im 
Buch, wird der Herr Profeffor bey der muͤndlichen Er⸗ 
laͤuterung vermuchlich abhelfen. Es Eofter diefer Ab⸗ 
ſchnitt ben Bde BE m | E 
FF EEE 
_ Johann Seledrich Chrift, ehemaligen oͤffentli⸗ 
chen Lehrers der Dichtkunſt auf der Univerfitst 
zu Leipzig, Abhandlungen über die Zitteratut und 
Aunftwerte, vornemlich des Alterthums, durchge. 
Sehen und mit AnmierFungen begleitet von Johann 
Barl Zeune, 1776.in gr. Octav, 1 Alph. 14Bogen. 
Wenn der Urchänlage Chrift, dieſes Buch felbft, und. 
zwar in Inteinifchet Sprache herausgegeben hätte, ober, 
nenn. es fo wie es Jens durch bes Herrn Prof. Zeune 


— 


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g ans Licht trit ſchon vor/ 10 und mehr. 
jahren: gedruckt wäre: fo wuͤrde es'mit groͤßern Bey⸗ 
fFall aufgerwmmen werden: fſeyn, als in zu erwarten 


iſt, da wie ſchon mehr Huͤlfsmittel za der ürterariſchen 

Archaͤologie, und an kleinen Lehrbuͤchern derſelben, das 
qjchoͤn geſchriebene; erneſtiiſche haben. Es iſt aber doch 
zdieſes chriſtiſche Lehrbuch‘ für Studirende brauchbar, 
zyamahl da der Herausgeber, die Schreibart verbeſſert, 
sach das Buch Fin vielen Strllen zweckmaͤßig ergaͤnzet 
——e nicht hinanguch geſchehen iſt. 
*⸗ koſtet 18. r. a 


&o ha. 
Der hieſtze Vuchhandich Earl Witheim Eetinger, » ver⸗ 


—8 ſogenannte Gothaiſche Magazin der Kuͤnſte 
und Wißerſchaften, deſſen erſten Bundes erſtes 


Stich; welches im jebigen: Jahr gedruckt worden, und 
6 Bogen inigr. 8. ſtark iſt, ich vor Augen habe. MNach 
Demſeilben zu netheilen, fo haben gelehrte und: geſchickte 
inner‘ die: Ausfertigung dieſer periodiſchen Schrift 
Abernominen, welche erhebliche und nuͤtzliche Abhands 


AUnngen zu liefern im Stande ſind. Unter den ſechs Ar⸗ 


wifeln sin lg Stuͤcks, muß: des erften, nach dem 


Erwähnung ge⸗ 
A A betrift den —— dem tar Se der Er 
r 


ey uud 


er HA de —— uk —E — Ind 

Aen und au nmuͤtzlichen Rentaigen: zei e— 

— werkennen, . Hess Prof. Hi 

ch als den‘ Derläger des dritten gr —* * 5 — 

audſchaft ver Gartenkunſt und Mahlerey, aus 

—— ud das moͤgten die Urheher et 

ãikel auch nun getan haben. ..&3 Ener dirſes eufle Stuͤch 

in blau Papier.gebeften, son. er 
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Adam Feictich Baſine⸗ 
Wöͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
fen Buͤchern und Sachen. 


2 





2 7 Des vierten Jahrgangs _ 
= Sunfzigked Stuͤck. 

“ Am geen Decembet 1776. 
nn Berlin, key Gaude und Spener. 
u London. : . u 4 


. 
. 


late},and} authentic accqunts of Ruflian an 
other navigators jto Showjche practicability and 


good proſpect of. fucceſs in enterpriles to dilcover ? . 


a northern paflage for .veffels by ſea, between the | 
Atlantic and pacific oceans, or nearly to approach 
ae north pole; for-whbich the Offers of reward . 
are renewed.by a late act of Parliament. 1776 in 

g Auat 5 Bogen. Der ungenanute Verfaßer biefea ' 

hrife, ift Gert von Val Travers, ein gebornen . 
Schweitzer, Reſident bes Churfürfien von der Pfalz 
am großbeitannlihen Hofe, welder, wie man fagt, 

‘ des Herrn Landvogts Engel Correſpondent ift, und 
Bemjelben. Die.englänbifchen Nachrichten und Schriften, 
welche die Schiffart durch das Nordmeer betreffen, 
Gberichiht. Diefer Umſiand ift nicht überflüßig, demm, 
er erklaͤret bie a Uebereinſtimmung bes Herrn Ben: 
faſſers mit den Meynungen bes Herrir Landvogts En⸗ 
gel, ungeachtet er deſſelben mir keinem Wort Erwaͤh⸗ 
nung gethan hat, ‚weiche Unterlaſſung vorſetzlich und 
abſichtlich ſeyn muß. Alles was in dieſer Schrift vor⸗ 
timt, iſt ia Denſſchland fon lange befannt, aber. es 


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En 


Summary Obfervätigıls and Fa&s colle&ted from 


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A, 
verdiene den Englänbern. ia ie It ſammenhange 
vorgetragen zu werde; unt ihre Aufinerkſamkeit uf 

das Nordmeer zu unterhalten und zu beforvern, zumahl 
da Herr Cap. Cook auf feiner frei von den Suͤd⸗ 
landern, dafelbige zu befuchen 6e befchlofien hat, welchesi 
auch ſehr zu wuͤuſchen iſt. Den rußiſchen neuen Ent⸗ 
deckungen zwiſchen Aſia und Amerika, welche beide Erds 
eheile viel weiter von einanber entfernen, als man biss 
her geglauber hat, und weiche inſonderheit die erdich⸗ 
teten Straßen Anian und Bering, vrn weichen der 
Herr Verfaßer als von wirklichen Dingen redet, ganz 
aufheben, trauet der Herr Reſident nicht, er 
zu diefem. Mißtrauen keinen Gruud. Ich habe vor 
einigen Tagen das ungemein große Vergnügen gehabt, 
durch gätige Mittheilung des rußiſch Kafferlichen Kaw⸗ 
tnerjunkers und Directors der Akademie der Wißen⸗ 
ſchaften zu S. Petersburg Herrn von Domafchnev, 
bie noch nicht vollendete neue alfgewieine Charte son 
dem rußiſchen Reich zuſehen, welche im Anfange des 
kunftigen Jahrs, wenn die Akademie ihr Jubeiſeſt fey⸗ 
zer, ausgegeben werden wird: Sie beſtehet, fo wie. 
die hier geftochene Charte von Ruͤßland, aus 3 zuſam⸗ 
menhangenden Bogen, und hat diesmal blos in Anſe⸗ 
hung der aͤußerſten nordoͤſtlichen Gegenden des unges 
heuer großen Staats, meine Aufmerkſamkeit an ſich 
„gezogen,“ Die Halbinſel Kamtſchatka, hat eine merk/ 
. lich andere Geſtalt befommen , liegt aber gröftenthelte‘ 
zwiſchen dem 175ſten und 1Boffen Grade der kange. 
Die äußerfte nordöftliche Gegend des feſten Landes vo 
a gehet Über ben Zosten Grad weg, und hat eine, 
ganz andere Geftate, als ihr bisher gegeben — 
Sie iſt mehr geruͤndet, zwar ſehr ausgehackt/ und 
hat alſo viele Vorgebirge und Meerbuſen, aber das 
ſche Vorgebirge iſt mehr zuruͤckgezogen als“ 
eſen und Hat Aberhaupt eine andere Fotm. Es 
zeigen ſich zwar ungefähr 16 Kleine‘ Inſeln näher und‘ 
ferner am Diefee Bw ende, aber dieſen gegen 


MAſten,iſt ein großes und weites Meer, welches nichts 
won Amerifa jehen läft. Zwar zeiger fid) zroißchen dem: 
230ſten und 235 en Grade, eine Reihe Inſeln, weiche - 
ſich mehrentheils von Norden gen Süden erfiredt, und 
Deren nördlichen Ende etwas höher hinauf ale die norde 
Stiliche Ecke des feſten Landes von Afia gefekt worden 
it; aber fo wie diejelben weit don bem feiten Lande‘ 
der norböftlichen Ecke von Aften entfernet find, alſo iſt 
auch denſelben gegen Dften nichts als Meer zu fehen, uns 
geachtet die Sradisirung der Charte über den 23 5ſten 
Grad der Länge hinaus gehet. Ueberhaupt macht die 
1) harte von-diefer Gegend eine ganz andere Vorftellung, 
. als die vor einigen Jahren geftochenen Charten von 
dem fogenannten nordiſchen Archipelago verurfacht ha⸗ 
. den, und als man überhaupt bisher Davonigehabt hat, 
Es ift fehr ruͤhmlich, dag bie Akademie fo wie fie beper 
ve Nachrichten einziehet,_diefelben mittheiler, folten fie. 
as ihren vorhergehenden Nachrichten widerſprechen. 
ein Berlangen diefe Charte-bald zu erlangen, ifi uns 
beſchreiblich groß, und unter ben Leſern diefes Wochen⸗ 
blats werden. vermuthlich einige eben fo begierigl nach 
derſelben ſeyn. J 
EA " 2... Par . . ‘ [on 
‚Memoires far, les pays de l’AGe & da KAmeri« 
‚gue, firus au nord de la mer du füd. -Accompe+» 
d'une Carte de comparaifon des plans de M. M. 
ngel.& de Vaugondy, avec le plan det cates mo- 
dernes.. Par 7. N. Beache, ‚Geographe. ordinaire 
du: Roi, 1775 in gr. Auart, 3 Bogen. Ich babe biefe. 
Schrift erft vor einigen Tagen erlangt. Der jüugere 
Herr Buͤache, beftreitet. in derfeiben mit Beſcheidenheit 
die Meynungen der Herren Engel und Robert de Daus. 
gondy von bet Lage des nordöftlichen Endes von Ya, 
und nordweſtlichen Endes von Amerika, melche au 
“ans diefen wöchentlichen. Nachrichten befaunt find, und, 
urtheidiget hingegen die Nichtigkeit der nenern Charten, 
in. Aufehung der Ausdehnung weiche fie der nordoͤſtli⸗ 
den Gegend yon Alta, ae Amerika, geben, haͤlt et 
‚ D , ’ C , c 2 ’ “ . 


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7 mit ern Eteatnech manen und mit den Beebache 


tungen. der Ruffen, anf weiche: fie ihre Angabe der Lage 
ber Halbinſel Kamtſchatka gruͤnden, wendet Auch die 
bekannte Lage des Vorgebirgs Mendocin auf der weſtz 


uͤͤchen Kaſte von Amerika, gegen Norden von dem Vor⸗ 


gebirge ©. Lucar in Entefornien, zur Widerlegung der 
Herren Engel und Robert an. Die kbnigl. Aladei - 
mie ber Wiſſenſchaften giebt in dem bengebruichen Kuad 


zuge aus ihren Regiftertt, dem. Seren Buache, ſo wie 


‚den Ruſſen in Anfehung ber feftgefeßten Lage der Halb⸗ 
Gnfel Kamtſchotka, Hecht, haͤlt aber die Lage aller Übrir 
gen Länder diefer Gegend, noch für ungewiß. Auf ver 

kleinen Charte, hat Herr Buͤache die Oyſteme der Her⸗ 
zen Engel und Robert de Vaugondy, und ber neuen 
rußiſchen Charter; zugleich abgebildet: allein: dit vor⸗ 


Hin erwähnte neue Charte von dem tußiſchen Reich, 


wirft vieles von dem was man bisher geglaußer und ges 
fast‘ hat, uͤbern Haufen, fe daß nun file Zweifel und 
Einwärfe, für Muthmaßungen und‘ Wahrſcheinlichkei⸗ 
ten, ein neuer Raum erdfnet worden, welcher fo groß 
als das: weite Meer iſt, welches jet zwiſchen Aſta und 
America in den meiteften Gegenden gegen: Norden / 
brauſet, oder vielmehr ſchon lange osbeaufr hat, ob es 
. glei die Geographen, mich ſelbſt unit Pre 
nicht geglaubet haben. | 
Stolberg am Sarg: Ze 
Hier hat a Fried Andre, Stroth, ectet ve 
—* den Gymnaſti, fen Speeimen animadꝰ 
'* verfionaum’in-librum Herodiani, nentich auf 3480 - 
gen in Quart ale eine Einfadurigsfchrift drucken Iafferz 
Er beurtheilet in berfeißen bie verfchtedenen Leſearten in 
verodtans Geſchichtbuͤchern, weiche die Herren Za⸗ 
netti und Bongiovennt aus griechiſchen Handſchrif 
ton der Marens⸗Bibliothek zu Venedig, geſammlet ha⸗ 
ben. Das iſt nun mir ber ſchon ruͤhmlich bekannten 
Gelehrſamkeit und Geſchicklichkeit des Herrn Reetors 
sejhehen‘, und Liebhaber diefer Art der Kritik, wer 
bin ſeinen monunxen, ‚ne ih allezeit; doch Re 


- ⸗ 





Hꝛnftg beytreten. Ich habe dieſe grlehree Schrift nicht um 
angefaͤhrt laſſen wollen, Bin aber des Endzwecks dieſes 
Wochenblatts eingedenk, und will alſo weiter nichts von 
derſelben ſagen, hingegen ben Wunſch ußern, daß bald 
ine behere kritiſche Ausgabe der erheblichen Serodians 
fen GSeſchichebuͤcher ans Licht treten möge. Herr 
Neetor Jemiſch zn Pauen, bat dergleichen vor nicht 
langer Zeit angekundiger⸗ es ift aber der Mähe werth, 
Gier derjenigen gelehrten Arbeit zu gedenken, mit wel⸗ 
cher der vor wenigen Tagen zum Prediger ben der bies 
‚gen HofgerihtusKirkhe in der Hausvogtey angeſetzee 
Herr I. F. C. Kofſer, ein jünger Bann von vieles 
Wifſenſthaft und Seſchicklichkeit, fidy bisher in Neben⸗ 
Geamben befchäftiger hat: Sie kann am beſten in ei 
hen eigenen Worten beſchrieben werden. 

„Ich hatte mir vorgenommen, eine neue Ansgabe 

ddes Herodians zu veranſtalten, welche micht nur das 
Branchbare ber vorigen Ausgaben enthaften,, fondern 
„fich auch von jenen durch. einige rigenchamuche Vorzite 
„ge auszeichnen ſollte. Sich bemuͤhete mich diiher vor“ 
„uaͤglich, dieſer Ausgabe eine folche Einrichtung zu ger 
„ben, bey der die vorigen Ansgaben fo viel’ ale möglich 
„entbehrlich wuͤrben; damit ber Gelehrte, wenn er 
„über den Urſprung der Leſearten urtheilen wollte, nicht 
„ndthig Bätte, neben dieſer noch alle vorigen Ausgabe 
„zur Hand zu haben: Ich wollte Daher zur Berichti⸗ 
„gung des Textes die vorzuͤglichſten Ausgaben verglei⸗ 
„chen, von denen mir feine: mehr fehlte, als die erſte 
„Aldinifche vom Jahr 1503, und bie Juntiniſche vom 
„Jahr 1517. Dieſe beyden Ausgaben hat ſelbſt Syl⸗ 
„burg nicht gebraudi. Vieleicht ‚aber fe die erſte Ad⸗ 
„niſche vom Jahr 1524 verglichen hat. Und ich verr 
„muthe, daß die Juntinifche feinen eigenen Text ent⸗ 
„bahe, weit diefe Drirckerey die Gewohnheit hatte, die 
„allbimiichen Ausgaben ohne Berbeperiingen zu wie⸗ 
. „berholen. Mey der Recenfion des Textes, wollte ich 
. „ben. Stephanifchen zum Dre ‚fegenz‘ doch⸗ nicht 

3 


4 

ahne alle -Yöhgterungen, : Dicke der ik ſo Memiic 
„ohne alle Verbeſſerung von den. nachfolgenden Her⸗ 
“ „ausgebern wiederholt worden. . Syiburg ſelbſt has 
mihn, bis auf einige ſehr uneshebliche Aenderungen, bey⸗ 
„behalten, Der einzige engliſche Herausgeber (vom 
„ah 1678, vnd zum zweytenmal 1704) „hat fich ers 
. ande, hin und wieder Stephans und Sylburgs 
Muthinaßungen in. den Tert aufpunehmen ;. aber oh ⸗ 
ne. alle kritiſche Genauigkeit. Denn er zeigt es nicht 


„Ämmer an, wo er eine Muthmaßung in den Test aufe _ 


„arnommen hat, und man iſt alſo nicht im Stande; 
Zbieſe Muthmaßungen von wirklichen durch Hand⸗ 
gſchriften beſtaͤtigten Leſearten zu Anterfchelden.. Oft 
‚„erwähnt er auch. nicht einıngl die wahrfheinlichften 
 „Muthmaßungen, + €. Buch J. , Kap. 1. am (Ende we 
 „Spiburg ſtatt «car, lefen ou ainsne. Ueberdem 
wife fie voll,der groͤbſten Druckfehler (obgleich e theatre 
„Sbeldoniano), Alſo wollte ich deu Stepbanifehen, 
"er. mit — er, Gewiſſenhaftigkeit beſſern: es, 
„möcteh mich fremde oder ſeigene Muthmaßun⸗ 
„sen, Politiens Weberfekung, oder die venetlaniſche 
Handſchrift, ‚darauf leiten. Berner wollte ich die 
„Aumerkungen Stephans, Spiburgs und Schets, 
—* die groͤſtentheils die Berichtigung des Textes ber 
actreffen, zwar. nicht im ihrer ganzen Ausdehnung bey⸗ 
„fügen, aber doch in einem buͤndigen Auszuge, bey. 
„den man nichts Erhebliches vermißte: und fie mie 
„meinem Urtheil begleiten. Die Boͤcleriſchen Ans, 
„merfungen fcheinen mir gröftentheils entbehrlich zu ” 
vſeyn, weil fie außer einer Wiederholung der Stephas, 
„nifchen, Spiburgifchen und Schottifchen Noten, 
wfaft nichts als politifche Gemeinplaͤtze und Detlame⸗ 


„tion enthalten. . 


N 


. „Kiernächft wollte ich dieſer Ausgabe, unter jener u 


„Einrichtung, noch durch folgende Bewuͤhungen eins 
ade Vorzüge zu geben ſuchen. 

D „Wollte ih Politiens Ueberſetzung genauer ver⸗ 
2 z. als jap 4 Serben und Sybus gei 


"50 am Haben, in der Leſcareen nachzaſpurrn, denen 
er bey feiner Neberfebung gefolgt iſt Deen Pole 


' " >reene Meberfeiumg HR ee wichtige Qunalle von Erfe . 


“ „arten, weil diefe Meberfehung eher geniacht umb 98s 
„druckt worden ift, als der geiechifihe. Tert vom A 
„due herausgegeben wurde. Sie vertritt alfo die 


Seelle eicer Haubſcherift. 
b) „Bollte ic die Anmerkungen anderer Gelehrten, He 

„Hin und wieder in Ausgaben anderer Schriſtſteller, 

... „oder in awern Bachern z. E. den dollandiſchen Ob- 


° fen Danbfhee, Die in ba Enelogus Dir Die 
*8 ans vergieihen, aud ur Berichtigung: 


a 24 die noch ungebruchte Ueberſeang bes be 
„übten Ziergier, ſtatt der 


Politianiſchen 
„een laſſen. Der ſel. Rector Leisner ik —** 


omaßen ſchon willens geweſen/ ſte drueken zulaffen und: · 
"wach der Probe zu urtheilen, die er daven bekaunnt 


meter hat, ſcheint ſie aller dings eine ergiebige Quel⸗ 


- „ie brauchbarer Mithmaßungen und richtiger Eitiäe 


‘ „ruhigen zu ſeyn. 30 Harte ————— u 


„iger Rathebibliothee, durch Die Guͤtigkeit des Hrn. D 
—— Prokonful in Leipzig und —— | 
„Conſiſt. Rath Tellers Vermittelung, zu. erhuiten. 
2) Eundlich weilte ich den Gerodiam forgfältiger, als 
* „die vorigen Herausgeber / mit dem Dio Caſſtus vers: ⸗ 
‚„steihen. Dieſe Vergleichung iſt wear beylaͤnfig 
: „theils von Lem vortreſi Reimarıre, beym Dio Gl: 


„nie * einer Ausga abe; des Gerodiane —* Si. 
‚„Bergleihung * an vielen Aufklaͤrungen des «Ges 
' „zodiane Gelegenheit geben; fo wie auch zur Beſtaͤͤt · 
„gang oben Wiederlegung der Urtheile jener Manner 
über die Slaubwardizten Buffer, und - 


- 


“ Te genen 
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408 ” . \ [\ 
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über bie Waheheit meucher einzeinen Negebenheren 
„Hierbey wuͤrde ich "die über die Glaub⸗ 


gkeit des Ferodians im: hes Kaiſers Alex⸗ | 
—— — unterſucht, und ben m Ä 


| —— * fo. oft über feine zu große 
pn ngen gemacht, durch — 
—— naͤher zu beſtimmen und us einapher 


‚zu, fehen, a rc re Kr 


⸗ 


| Mier find Die seheigen Merzpiren powe far Da 


" Year „ da 0 Janına ce Suede, von welchen 
Wi 


m 47 unb 48ften Stüc-Diefer Nacheichten gehandelt 


. Habe, gebruckt, und :alfe eben fo menden Schweden, aleo " 

in London. Ich waͤrde dieſes errachen, und ſelbſt den 
Berfaſſer derſelben gewuſ haben, wenn bey dem pen 
plar des Werks welches ich gekaufẽ habe, deßelben Zu⸗ 
ſchrift an den Ehnrfuchſtiſchen geheimen Cabinets⸗ Miniſtet 


von Baden, beſindlich waͤre. (Es iſt gewiß. was 


Grafen 
man hier gemmchmaßer hat, nemlich daß Herr Johnnn 
Georg Sanzler, churfl. ſaͤchſiſcher Qber⸗Rechmmgerath 


* dieſes Wert —E wa. in ae, 
mit groͤſter Muͤhe und aus gearbeitet hahe. 
——— das Monats Juniusn 768, 

in den November 177 51 balh ale churfͤchſiſcher Lega⸗ 


ann Denen bald. 7 Charge d’Affaires ande - 
ſchweblſchen Hofe geweſen/ und hat fidı während. diefer 
: Bein: alles verſchaft, was ir guindlicheu Kentniß der ins 


mern Verfaßung des ſchwediſchen Reichs/ noͤthig iſt. Dem 
großen Werth feines Werke wird man ſelbſt in Cichmeben 
nicht laͤngnen, fellteman gleich daſelbſaglauben, vden auch 
wirklich : fiden, daß er hin und wiedeygeirret habe. Mon 


iſt alfe diefemn:erfahrnen vnt e | 


ſehr brauchbare Merk · den geiften Dank ſchuldig, ie 
ihm auch. au meinen Theil dafuͤr abſtatte. en 


& Fony, den. Leſern dien * Mocheublatt⸗ — 
de LA, mie dem Anfang bes a 


—* — ya die Prei 
har und Dar ah ruckte 


80, unsienß vrbe .. te 





i 


Anton Scarih Buͤſchings 


a Rachrichten 


von neuen Landeharten, 


geographiſchen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 


ſchen Bern. und Sachen. 


J Des vierten Jahrgangs 
Ein und funfzigftes Stück, . 
Am.ı6ten December 1776. 


Berlin, bey Sande und Spener. 
e 
Twiytes Schreiben einen Reifenden an den vr 
faffer dieſes Wochenblatts. 
‚Sei werde ich Ihnen einige —— uͤber 
reichiſchen Sandei, en 
— dritten Theis * 


nach geweſen. Allein 
ſt unbeſchreidlich vielen Bere, 
1Bin den öftzetchlfchen Länder 
en langen Ber. 
— teim viergehngen Stück 

mefdrs vierten Jahrgangs 
den großen Weränderangen 
weſens ſchon gerader haben, 


n gefagt, genauer ausführen.. 
‚dbefchreibung ganz richtig he⸗ 


Mittelpunct des Sftveichilhene 
3*8 andels ſey: alleun die Anzahl der Dafigen, einpetune, 


Sanflanse, welche den Braßhanpel ttelben, nub. 


Hiederleger zenannt a. ift durch einen — 


» 


Yy 


410 


- 


x. Fr I u" 7 


oder Druckfehler um 8 zu greß, denn es ſind der⸗ 


ſelben nur 40. Man laͤſt he aber. ausfterben,: weil 


ihre Privilegien zu groß find, und ernennet feine neue; 
In ihren Platz Kreten nun de bärgerlihen Großhaͤnd⸗ 


- ter. Die Türken, und tuͤrkiſchen Unterthanen, oder, mit 
Ihnen zu reden, die Osmanen und dsmanljchen Unterthae 


nem, haben das Vorrerht, allenthalben mie tuͤrkiſchen 
Waaren im großen, aber-nidrt im Kleinen, (auf den 
Sahrmärften ausgenommen,) -ftey und ungehindert zu 
handeln, und’ hey der Einfuhr nur fünf pro Cent Zoll 


..» zu entrichten. Weil fie ſich aber zu ſtark einniſtelten, 


⸗ 


Y 


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% 


- 


weil fie den ganzen levantiichen Haute an. ih zogen, ° 


und die oͤſtreichiſchen Untertganen, welche zehn, zwau⸗ 


zig bis fünf und zwanzig pro Cent Zell bezahlecn, ganj 
verdrengten: fo iſt nicht nur gllen einheimiſchen Kauf 
leuten die Zollfreyheit von fuͤnf pro Cent, —8 und.’ 
' 


einige andere Waaren ausgenommien,) bewilliget! ſon⸗ 


dern es fine auth die osmaniſchen Unterthanen dur 


das Patent vom10 December 1774’ auf mancherley⸗ 


Art eingeſchraͤnkt worden. Sie mäßen nei entwe⸗ 


der die Quittungen uͤber das bem Sultan bezahlte Kopfe 
gelo jaͤhrlich Aufweiſen, oder ganz aufhören ju hans’ 
Bei, wenn FE nichk Aftrelhliche Unterthanen werden, 
fheeFamitien aus dem osmaniſchen Reich kommen laſ⸗ 
fen, und- den Eid der Treue ſchwoͤren. Das letzte har“ . 
den viele Stiechen, Raltzen und Arinenier gethan. Die 
mieiften öftreichiichen Waaren, welche nach der Tuͤrkey 
gehen, find, allerley Glaswaaren, (als Spiegel, Hans 
gelenchter,“ Trinkglaͤſer, Kofallen / Fenſterſcheiben, 1); 
Inigfeichen grobe Tuͤcher und Zeuge, mancherley höher: ” 


- ne Wahren, Gpieljeug fuͤr Kitider, Schießgewehr von“ 


aller Art, Uhren, Tabacksdoſen, Üftreihiihe Thaler, ”, 
die zu Wien as ſpaniſchen Thalern gepräger worden, 
und in dem Hanzen -osmänijchen Reich gangbar finb. 
Bornemlic bringe man dahin Eifen in Stangen, vier 
lerley grobe rind feine Eiſen⸗ and Stahl⸗Waciren/ als 


Meffen And’ Senfen, ans’ tvelchen lehten die Zürten ; 
- nt “ “ —W . SEE z vie 


Sum Theil eis: e ſlmleden. Sir werden es genau ge⸗ 
-nug treffen, wenu fie die ganze Ausfuhr ‚aus den öͤſtrei⸗ 
chiſchen Ländern in die rürfifchen, im Durchſchnitt jaͤhr⸗ 
ih auf 6 Millionen Gulden rechnen: ” allein die Eins 
Br aus den tuͤrkiſchen Ländern in die oͤſtreichiſchen, bes 
trägt wohl 9 Millionen Gulden, Nun ift zwar wahr, - 


daß von dem eingeführten Waaren für eine, Million 


Gulden weiter in das roͤmiſche Reich gehen: Oeſtreich 
yerlieret aber doch jährlich. zwey Millionen Gulden in 
dem tärtiihen Handel, und diefen Verluft verurfacht 
vornemlic die viele Wolle aus der Wallachey und aus _ 
Natolien, und die Dienge der Baumwolle, ‚welche Deits 
reich gebraucht. Die tiirkiichen Kaufleute ſetzen da⸗ 

von allein zu Wien jährlih für 5 Millionen Suldern 
ab. Don den fünf Hand-logefellfchaften welche Sie, 
& 300 anführen, haben vier ein Ende mit Schrecken 
genommen, meil ihre VPorſteher den. Handel nicht vers. 
flunden, und es find viele Leute dadurch an den Bettel⸗ 
ſtab gerathen. Nur bie giumer Handelsgeſell ſchaft. 
iſt noch uͤbrig, bedeutet aber ſeit 1775, da ihr. jchädlis 
her Alfeinhandel aufhörte, nicht viel. 

Eie wißen, und haben felbit ſchon gemeldet, daß 
fein ‚Sommerzrath, und Eein Commerz: Conſeß mehr, 
vorhanden if, (der Siebenbuͤrgiſche ausgenoimmen,) 
daß auch Die Commerz⸗Caſſe aufgehoben iſt, und daß alſo 


feige Vorſchuͤſſe, keine Unterſtuͤtzungen, keine Seldbrys | 


träge mehr gegeben werdeu, Es kann in den Sjtreichts 
‚ben Landern der Handel nicht blühen, denn das Sy, 
em wird zu oft verändert,die Monspolia find zu hä 
fig, und der Randesherr if der ſtaͤrkſte Kaufmann, der 
ſewohl ſelbſt, als durch Paͤchter einen unermeßlichen 
Alleinhandel mir Metallen, Mineralici, und audern 
Bergwerks Producten, niit Salz, Salpeter, Spiegeln, 


wollenen Zeugen, Morceifaist, Taback und andern Waa⸗ 


ren ins und außerholb Landes treibet. Ich bin ie 
sahen berg. 
Am Ende des alten Stucks ders Siesjäbrigen Ha. m 
sichten, "babe ich den Theil eince vor 6 oder 7 Dionaren 


[0 


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gie nn Ä | 
" yon bem Herrn Hanpemanı Lriebube. — 
Briefe abdrucken laſſen, in welchem er Gelehrten, wel⸗ 
he die Alteften yerſiſchen Inſchriften zu Perſepolis 
zu entziffern verſuchen wollen, feine Abſchriften derſel⸗ 
‚ben freygebig anbietet. Seitdem habe ich einige 
von dem vierten Theil bes wegen der Mannichfaltig eit 
niitzlicher Materien angenehmen Journal, weiches 
I — — von Murr heraus giebt, bekommen, deſſen vier⸗ 
‚2 Mr Abſchnitt dieſen Inſchriſten gewidmet iſt. Herr 
Viiebuhr hat dem gerrn von Murr einige zu dem 
zweyten Theit feiner Neifebeichreibung gehörige Proben 
dieſer alten Inſchriften mitgetheilet, welche diejenigen 
an Deutlichkeit und Schoͤnheit weit Übertteffen, be 
man bey Kämpfer, Chardin, und leBruͤn findet. Drey 
beſtehen aus · einem fehr einfachen, zwey aus einem zwey⸗ 
ten, und zwey aus einem dritten mehr zuſammengefetzten 
Atyhabet, wie Herr ET. ſchreibt. Er glaubet nicht, daß 
man zwiſchen dieſen Schriftzuͤgen und ben phönteifchen 
.BDuchſtaben viel Aenlichkeit finden werde. Er bat noch 
andere alte perſiſche Aufſchriften abgeſchrieben, die von 
- den Schriftgiigen in wetchender Zend Avefta geſchrieben 
‚At, und von denen welche die fogenaunten Feueranbeter 
noch jetzt gebrauchen, verfchleden find. Herr vom, 
Murr mache unterſchiedene gelehrte Anmerkungen über 
diefe Inſchriften, durch weiche fie zwar niche erkläre 
werben, die aber Doch gefefen zu werden verdienen, Ex. 
trit der Meynung bey, dag bie Ruinen an melchen die 
ſt Juſchriften ſtehen, nicht, wie Ze Bruͤn glanbır, | 
won den Pallaſt / der perfifchen Könige geweſen, . 
Alexander angezündet hat, fondern daß fie von —2 
und Wohnungen der Priefter ſuid. So alt dieſe find, 
fo alt find aller Wahrſcheinlichkeit nach auch die an benfels 
ben befindliche —S ſie gehen vielleicht uͤber die 
Zeit des Cyrus hinaus. Sie beſtehen aus keilfoͤrmigen 
geſpitzten Serichen, und ſtehen theils einzein, theils find 
ie wit einander entweder ſchraͤg, ober horizontal, oder 
kotecch vedanden. Sie miſen In De Alten perfis 


- —— — — — — — — 
% 


W 08 
(hen Sorache nach 00 ihrer Verbintung eine Bedeutung 


gehabt Haben , weiche aber, wie es fcheinet, ſchon zu 


Alexanders Zeit unbelannt gewefn. Sie find eins _ 
wärts gegraben, länger als ein Zofl, und wo nicht mit 

Gold ausgefüllet, doch wahrfcheinlicher Weiſe vergol⸗ 

det geivefen. Der einfachen Zeichen find nur zwey, eins 
fieher wie ein Schwalbenſchwanz, Das andre gewoͤnll⸗ 

here aber far wie ein Nagel aus: das erfte ift in dee ı 
That aus zween ber letzten zuſammen gefeht. ae 

nach einfachen, als nach zufammengefeßten Zeidyen, 
ſtehet ein Punct: daher glaubet Zerr won Mur, | 
daß ein jedes Zeichen, welches von dem vorhergehenden Ä 

durch einen Punct abgefondert ift, einen befondern nur 
den Prieftern befannt geweſenen Begrif ausgemacht had 
be. . Das iſt mir nicht wahrſchemnlich, vielmehr komt 
es mir fo vor, als ob nad) einem jeden ſowohl einfachen 
als zufammen Hefesten Zeichen ein Punet ftehe, oder 
doch ſtehen mäße, fo wie in römifchen Inſchriften nach 
‚jedem Wort ein Punet ſtehet. Serr von Murr if 
der Meynung, dag man ben Sinn dieſer Zeichen nie⸗ 
mals errathen werde, und daß man ſich alſo begnuͤgen 
müße zu fagen, was fie nicht find, nemlich nicht phönid 
eifche, nicht ſamſeretaniſche, nicht Bieroginphifche, nicht 
den fineflfchen Zeichen anliche Charactere. Er glaubet 
auch nicht, mit Seren !Tiebubr, daß fie ein eigentliches 


Alphabet ausmachen (enthalten,) fondern daß fie wie 
die Hieroglyphen, ‚ganze Wörter andeuten, baf man 


äber ihren Ginn um deſto weniger entdecken werde, well 
man nicht wife, ob fie in Zend oder Pehlvi, melde 
bie beyden alten perfifchen Sprachen find, abgefaßet waͤ⸗ 
zen? Uebrigens hatgere von Murr auf einer Rupfers 
tafel nicht nur eine der Niebuhrſchen Tafeln mit dieſen 
Inſchriften, ſondern auch einen ägyptifchen Scarabeo aus 
bem vormaligen &tofchifchen Cabinet, und zwey kleine 
Gilinder aus dem prauniſchen Cabinet, “abbilden laßen/ 


weil auf denſelben einige Zeichen und Figuren vorfoms 


wen, die den perfpelitanikgen aͤhnlich ind, Br 


S_ 


*‚ 
4 / ' 
J | re 
1 — 
ı on , Lemgo. oo. FF) 
" Das gelchrte Teuiſchland, ober Kericon dee _ ] 
jegtlebenden. teutſchen Schriftſteller. Angefan⸗ 
en von — „SHanıbergeer — fortgeſetzt von — *— 
Fi Meitte durchaus vermehrte. und vers. 
Berte Ausgabe. In gr. Octav 1472 Seiten, obs | 
de 40 Seiten Vorbericht, Druckfehler und Verbeberuus ı 
Ein jeder welcher dieſes Verzeichniß jetzt lebender | 
-  Peutfehe r Schriftfteller, und ihrer Bücher und Säit 
ten, file nuͤtzlich und angenehm hält, wird dem Herr 
PHofrach Meuſel für die an daßelhige gewandte unſag 
ich große Mühe, herzlichen Dank abftatten, und zur? Vers 
Be.erung und Eifegung der noch übrigen Fehler undg 
Maͤngel, alles'was er vermag, beytragen. Es trete 
in diefer Ausgabe: 4308 Schriftfteller und Schriftftelleg 
Finnen auf, Unter welchen 1736 find:, welche in de . 
zweyten Auflage des Buchs fehleten. St es thunlich | 
6 diefem Werk für einen gewiſſen Zeitpunct volffomme; 
ne Richtigkeit, und Vollſtaͤndigkeit verſchaft werden kann: 
ſo hat es nicht nur fuͤr denſelben Zeitpunct eine anges * 
"nehme Bequerilichfeit und Brauchbarkeit, ‚fondern es 
wird. auch der, Nachwelt eine erwuͤuſchte hiſtoriſch/ lite⸗ 
| rariſche Quelle-feyn, Es iſt aber zu wuͤnfchen, daß kei 
m Muthmaßüungen in daßelbige ‚aufgenommen werden 
mögen, dergleichen z. E. diefe ift, da der hieſige Herr. 
heime Rath, Polizey Director und Stadt: Praͤſident 
Ihilippi, Verfaßer des Buchs uͤber die Ehe em. Es 
Bier biefe Auflage 2 Thaler. Br 8 
Göttingen... - | 
Rurze Schilderung der grosbrittannifchen Ro — 
lonien in YIord-Amenca.. 2 große Vogen, welhe 
an einander geklebet werden können, 1771. Der Biere 
aßer dieſer Tafeln, Herr Sprengel, ein junger Maun, 
von vorzuͤglicher Kentuniß der hiſtoriſchen Wiſſenſchaften, 
verdient wegen der an dieſeiben gewanoten großen Dr. _ 
he und Gejchidiichkeit und der Verleger, Johann Chris 
Kian Dieterich, wegen der ſchoͤnen Saft und Einrich⸗ 


—— 


+ 
* \ 


er; 
ang derſelben red veln Dant., Sie ſtellen 14 Pros’ 
vinzen oder Eolonieh’in fünf Eolamnen: Ale * daff 
die erſte Ihre geographiſche Lage und Graͤnzen, Die zwey⸗ 
te ihre Eimthellung, Stdte und Floſſe, die dritte, ih⸗ 
de Verfaſſung, die vierte ihr Clima, Producte, Kandel: 
and Einwohner, die fünfte, die Schriftfteller und Lande” 
Karten von denſelben angiebt. “Es ift.dtefes mit lugee 
Baht, gruͤndlicher und deutlicher Kürze; "und vfeler‘ 
Richtigkeit gefchehen. In welchen Stücken die Tafel‘ 
werbeßertich feyn mögten ?_ Bann hier nicht ange ge. 
werden, Sie loſten 3.6 t. 
Beipsig. 
des deutſchen mug! nl 
iin zweyten Std bieren 
n, von der Wichtigkeit de⸗ 
dr England, dadurch vers 
eyten Heft des. fehlögerk, 
5 ſtehenden pintoifcben. 
Ohne an biefen, 
Kid, bier ‚nur, 
ein, in dieſen Daterien gren 
ug des — 
heieden ha— Warim 
3-.©.2 hs von dem“ 
ve & in. jedermanns, 
Tieul Pinto als Verfaper, 
2 Briefe gebruct, fo mar. | 
pen fie guch ſchon widerle gt, und war ſeht grAndlich., 
„Man. weiß gun daß Dante vom ford Ryrth 59 
»Buinen be ‚hat, um den Colonien oh, ; 
länder slunghläiern, die turgenz 













rechen, ab die; 
ebenen an England fehr warupig fünde;e, - 
Breolau.. 
a yon der — & 








” er 
— und Poy den Oymniafils rs des elifabes 
— dritter a un gr. Quart 34 Bo⸗ 


| 416. 


Nacqhtem bꝛr Hiet Verfaher etwae kun Eh dee. 
fronomie und der Aſtrononien gefagt, „Denen alle cul« 
„eivirte Nationen ihre Landsund See⸗Karten, folglich 
a in alle — ausgebreitete Handlung, allein 
verdanken haben,, auch beklaget bat, daß es ber 
| ptſtadt Schleflens, an einer ee een 90 
fen Sternwarte fehle:. kommt er zu der Geſchichtẽ * 
ſen, was inan von deßelben geograp — Breite und 
Lkange weiß. Er faͤngt mit Ptolemaͤi Geographie an, 
weil der Ort Budorgis, den dieſelbige nennet, eis 
ner ganz umermeislichen Meynung einerley mit Dreslaik 
ſeyn fol, . den vielen, beren Angabe. von ber Lan⸗ 
g2 und Breite diefer Gtadt er anführer, Härte auch der 
Jeſuit Souciet — fönnen, der in den Obfervations, 
_ mathemati ver, a fironsemiques &c, T.I. p.249. fr, 
-: Tables des longitudes & des latituder de tous let Uenx 
du’monde done elles font cohnues, liefert, im welchen 
- 8.356 von Breolau ficher, dal Kieutaud und Des Pia⸗ 
tes die difförence des’meridiens ‚engrachen hätten in 
H. M. S. 0. 50. To: or, und in D. $. 14. 47:30. 
Die Breite aber auf‘ 312. 3. ſiten. Der Schluß’ 
den ber Herr Profeßor As allen feinen Unterfcjurigen’ 
tehet, ift Liefer, Sag mar Bis zu genanerer ung,’ - 
die Bteite der Sta re 30”, und für die Länge« 
3 es annehmen Fhiiite, weil in Aufehüng der letzten, 
der Unterſchied der Mittagskreiſe zwiſchen Breslau und 
Paris, 91 in Zeit, das iſt, in Graden 1 *4 be⸗ 
— ‚Der. Herr Verfaſſer ſaget gleich im Anfänge bier: 
ſer ihm zur Ehre gerelchenden Schrift einige wären 
damit zufrieden, wenn fie Yon Breslan fo wie wuͤſten,/ 
eis in meiner Erdveſchreibung ſtehen ſollte· Eri 
oft, und auch diesimaltdumifch In ſeiner Schreibart, 8* 
bariimich dadurch ee Wie er nun dieſes äfe 
fentlich geſagt hat, fo efliche ich ihn aͤuch Sf enticch, ie 
bekannt zu machen, was” in meiner «u Mpeg“ rn 
| yon Dorsten ms eben fote? * 
war 1.. 424. eng Bu IT oien 


. » 
° . 1 » * 


1 
J 


ö.— — ————— 77, 7° — 
“a ” x 


geographifihen, ftatiftifchen und hiſto⸗ | 


% 1 


General den Namen, beſtehen aus Jllyriekn, als 


— 


— N 


Anton Friedrich Bifchings 


Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 


riſchen Birchern und Sachen. 


kiss 
Des vierten ZFahrgangs 


Zwey und funfzigftes Stud, 
Am 23ten December: 1776, 


Berlin, bep gaude und Spener, 
nn. TAT ’ 


Dritter Brief eines Keifenden an den Verfaßer 
dieſes Wochenbfatts. | 


ein "dritter Brief an Ew. — foll die Krieg⸗⸗ 


macht des Zauſes Oeſtreich Betreffen, welche 


ſeit 1770 ganz verändert worden, und im jeßigen Jahr | 


aus folgender Mannſchaft befteher. | 
1) Sußvolt, 48 deutſche, 11 ungariihe und 17 
Graͤnz⸗Regimenter. Die lebten haben yon feinem 


lachen, Zecklern, x. und bleiben in Sriedenszeiten- 


Immer in ihren Bezirken an der tuͤrkiſchen Graͤnze 


liegen. Ein jedes dieſer 76 Regimenter, hat drey 
Bataillons, und zwey Grenadier⸗Compagnien. Ein 
Bataillon beſtehet aus 6 Compagnien. nn 

2) Reuterey. 12 Regimenter Küraßirer, 12 Reg 
Drägorter, und 13 Reg. Huſaren,. Unter. den les 


ten. find 5 Graͤnz⸗Regimenter auf der tuͤrkiſchen 


Graͤnze, welche gleich den Ulanen mie Ranzen ‚auf 
ſerdem aber mit Piftvlen und Saͤbeln bewafnet find, 
Sie können in vollem Galop einen Thaler mir ver 
Lanze treffen, wie ich felbft gefehei Habe. Alſo be 
ſtehet die Reuterey aus 37 Regimentern. | 


7 


En} 


1 BE 
3) Befondere Corps. Der Generalſtad, 3 Artille⸗ 


zieo Heaimenter ,. Ingenieurs, Sapeurs und Mi⸗ 
neurs, Pontoniften, und das Tſchaikiſten⸗Bataillon. 

Das leiste hat den Namen von dem türfifchen Wort. - 

Tſchaike, welches ein Schiff bedeutet, und befteher ’ 


aus Soldaten welche auf der Donau gebraucht wer⸗ 


den, und Illyrier und Wallachen ſind. 

Die Staͤrke dieſer Kriegsmacht an Koͤpfen, weiß ich 
nicht genau, man verſichert aber, daß fie 24000 Mann 
mehr ausmache als 1770, da fie auf 200000 Köpfe 
"gefchäger wurde. Die Unterhaltungskoſten fteigen jetzt 
jährlich weit über 20 Millionen Gulden. Die Garden 
find unverändert geblieben. Die ungarifche beftehet aus 
zwey Drittel Katholiteh, und einem drittel Proteſtan⸗ 
ten, die Deutfche aber, one Anfehn der Religton, aus” 


J Officiers die wegen empfangener Wunden nicht mehr 


im Felde dienen koͤnnen. 

Der Hof hat allen Regimentern ihre Kaßen abge⸗ 
nommen, und verſiehet ſie ſelbſt mit aller. Beduͤrfniß. 
Die Laudſtaͤnde ſiellen keine Rekruten mehr, ſondern 
1771 ſind alle deutſche Laͤnder des Hauſes Oeſtreich in 


Cangons abgetheitt, alle Einwohner gezählt, And alle 


um Soldatenftande fäbige Leute in die Regimenter⸗ 
ollen eingetragen. Damals liefen einige taufen® 


junge Bauern in fremde Länder. . Es werben aber 
doch noch in_alfen Reicheftädten Sfreiciihe Werbun⸗ 


gen angeſtellt Ich bin ꝛc. 


* 


Nuͤrnberg. 
Johann Eberhard Zech, hat verlegt, gern p. 
Wolfgang Bayers, ehemaligen americaniſchen 


Glaubens⸗Predigers der Geſellſchaft Jeſu, —* 


nach Peru. Von ihm ſelbſt beſchrieben. Her⸗ 
ausgegeben von C. G. von Murr. 1776 in Oe⸗ 
tan, 214 Selten, Der Herausgeber bat diefe Reiſe⸗ 
befchreibung mit ‚unterfchiedenen guten Anmerkungen 


. begleitet, und fie in den dritten Theil feines Journal. 


. zur Ronſtgeſchichie mr allgemeinen Litteratur 


- 


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“.ı. 
. 


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1 ı 


. 419 


aufgenommen, in welches fie nicht gehoͤrte, daher Er. / 
wohl gethan, daß er fie auch befonders geliefert bat, 
Es fcheinet, daß das Buch nicht fo wie es au das Richt , 
trit, aus der Feder feines Verfaſſers gefloffen, fondern 
von dem 8 

ſey wie ihm wolle, fo ift es ein Buch welches eine dank⸗ 
bare Aufnahme verdienet, weil es viel merfwärbiges 
und. neues enthält, und weil wir von den fpanifchen 
Ländern in Sid America noch feine überfläßige, ins 


- fonberheit neue Nachrichten haben. Herr Bayer, 


aus Bamberg gebürtig, trat feine Reife am 14ten Sehr, 
2749 von Wuͤrzburg an, gieng durch Stalien nach Ges 
nova, und von dannen Über die See unter vieler Ges 


fahr nach Cadiz. Er mufte fih ein Jahr und einige 


Deonate in Spanien aufhalten, und wurde nebft drey 

andern beutfchen Sjefuiten nach Granada gefchict, um " 

daſelbſt noch weiter zu flubiren : denn er war das 
mals erft im 28ften Jahr feines Alters, und noch niche 
zum Priefter geweihet. Waͤhrend feines Aufenthalte 
in Spanien, ſahe er viel von dem dafigen Aberglauben, 
von welchem er auch unterichiedenes erzählt. "Nachdem 

er die Priefterweihe empfangen hatte, gieng eram rıten 
October 1750 in Cadiz zu Schiff, und reifete mie 33 - 
andern Sefuiten, 2 Geiftlichen aus dem Prediger⸗Or⸗ 
den, und 8 Kaufleuten, nach Cartagena in Suͤd⸗Ameri⸗ 
ca, woſelbſt er am ısten December vor Anker gieng, 
und am ı7ten in der Stadt ankam. Die Defchreis 
Kung der Reife bis zu dieſem erften Ziek berfeiben, 
aimt 164 Seiten. ein, und ift nicht ohne nüßliche und 
die Lefebegierde unterhaltende Nachrichten und Anmer⸗ 


‚tungen, ich kann aber nichts davon anführen. In 


America befchreibet Here Bayer alle Derter und Ser 


. genden welche er gefehen hat, und die verfchiedenen Eins -. 


wohner berfelben.. Er gieng am 19. Jänner 1751 wie⸗ 
der zu Schiffe, und kam in 24 Stunden nach dem Has 


fen von Portobello, md am 4ten Febr. nach dem Fluß 


und Kaftel Chagre. Hier Baus die Landenge von Pa⸗ 
W | 2 5 g 


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erausgeber verändert worden fy. Dem . 


go 


— 


nama an, od der Fluß macht bie Geaͤuzen von Nord⸗ 


und Suͤd⸗America. Er ſchifte denſelben hinauf bis in 
die Gegend des Dorfs Cruzes, woſelbſt er ausſtieg, 
and die übrigen .8 Meilen bis Panama, auf einem 
Maulthier zurüc legte. Am ı6ten Mär; trat er. bie 
Seereiſe nach Peruan, Die Tuhmanufactur zu Qui⸗ 
30 ift die berühmtefte in ganz America, und es koͤnten 
daſelbſt die. Tücher noch feiner als in Spanien gemacht 


werden, man darf aber nur gemeines Tuch für geringe - 


Leute mahen, damit der Handel mie Spanien nicht 
feive. Den. 23 April langte er auf dem Fluß und bey 
der Stadt Guayaquil an, wofelbft Die Kriegs : und 
Kauffarthey- Schiffe gebauet werben, welche Die Spas 
sier in der Süudfee gebrauchen. Am Ende des. Aprüs, 


[2 


da er um das Labo blanco fuhr, war es fo kalt, daß 


man Winterfleiver anziehen mufte. Am’ sten May 
kam er in den Hafen Payta, woſelbſt er die Landreiſe 


na, Lima mit Mauithieren antrat. Pasta ift ein 


Kleiner Ort von mehrentheils ſchlechten Haͤuſern: eg 
werden aber hier alle Waaren ans Land gebracht, wel 


he nach Sugteimala und Merico gehen. Sn ganz Des ' 


ru iſt das Frauenzimmer ausnehmend ſchoͤn. Die Wuͤ⸗ 
ge auf den Kuͤſten von Peru, welche bey Sechura 


angehet, in der Länge 40,. im Umkreiſe aber mehr als 
100 Stunden hat, iſt ſehr beſchwehrlich und gefaͤhrlich. 


. Der Wind welcher hier immer ſehr ſtark blaͤſet, erhält 
den Sand in der unruhigſten Bewegung. Hier iſt weder 


Gras noch Baum, ſondern nur hin und wieder ein 
Dornſtrauch, weder Quelle noch Bach, noch Fluß, 


weder Vogel noch irgend ein anderes Thier. Bey dem 


Flecken Monſfu gehet eine andere Wuͤſte an, welche 
aber nur 14 Stunden lang iſt, und etwa 40 Stunden 


un Umfange hat. Die Stadt Truxillo, iſt der Stadt 


Lima in Anfehung der Gaſſen, Gebäude und Lebensart 
fo änlih, daß man fie Plein Lima nenne. In dee 
Stadt Lima traf der Verfaſſer am sten Jul, 1781 


8 a 


ein, und fand, daß ſie den geöften Stoͤdten In Europa 


_ u 
wenig nachgebe, daß auch bie in dem ſchrecklichen Erb⸗ 
beben vom 20 Oct. 1746 eingeſtuͤrzte und beſchaͤdigte 
Kirchen und Haͤuſer, viel prächtiger und ſchoͤner wieder 
aufgebauet, auch inwendig mit reichen und prächtigens 

- Hausrarh gezieret waren. Von der dafigen Univerſt⸗ 
tat, macht er vilRühmens. Das ganze fpanifche Sud 
America ift dem biefiger! Inquifitions⸗Gericht in Slaus 
Bens:Sachen, und in Civil Sachen der biefigen Negies 
zurig, deren Oberhaupt der Unterkoͤnig iſt, unterwor⸗ 
Ten. Wende tadelt der Herr Verfafier fehr, das erftt “ 
wegen des Stolzes feiner Mitglieder, und andern Wi“ ° 
braͤuche, die zweyte wegen ihrer Tyranney und Geld’ 
ficht, durch weiche fie den armen fo genannten In— 

Dianern das Blut auspreſſet. Nach ihrem Beyſpiel 

richten fich die Caziquen oder National; obrigkeitliched 
Merfonen der Indianer, welche den Sindianern auch 

das wenige nehmen, welches ihnen etwa die Spanieg 

übrig gelaffen haben. Daher nimt die Zahl der unterg 
thänigen Indianer täglich ab, weit fie fehr ſtark zu den 

noch vnbekehrten : und unabhängigen) Indianern übers ‘ 

‚. geben. Auch viele Pfarrherren find unerträglich boss 
haft und geldhungrig, leben Herrlich und prächtig, mi 
Fig und melläftig. Die neubekehrten Indianer, welche 
don deri Spaniern etwas entferne wöhnen, find gutars - 
tige und unſchuldige Leute, die andern aber hoͤchſt ruche 
los, und es gehet zu Lima und im den übrigen Städten . 
und Dörfern diefeg Königreichs her wie in Sodom und 
Somorrha. DiePeruaner find eine furchtfame Nas 
tion, dem Vollfaufen fehr ergeben, machen aus einenf 
falſchen Schwur fo wenig, daß die Richter ihnen keit 
nen Eidſchwur mehr. auflegen dürfen, treiben. noch 
heimlich Abgötterep, kommen bey einer Mondfinfterniß 
dein leidenden Mond inoch eben fo wie ihre Vorfahren, 
durch ängftliches Sefchrey, durch Troinmeln und anges 
fegtes Feuer zu Hilfe, „und die Weiber glauben Leben [9 
wie’ die Rußinnen,) daß ihre Maͤnner Nebenwege ges 
Gen, und ſie nicht lieben, ren fie teine Schläge, von’ 

Bu | 63 | 





‘ 


” ‘ 


42 
beufelben bekemmen. Cie ſchreiben dem’ hal. Jaeh 
den Donner und Blitz zu, und wollen kein vom vu 
es Haus retten, um ihm in ſeinen Strafen 
* inderlich zu fallen. Sie ſind ſehr geſchickte Schleu⸗ 
derer. Ihr pechſchwarzes Haar achten fie fo hoch, daß 
ſie die Abſchneidung deßelben für den groͤſten Schimpf 
alten. Sie begegnen ihren Weibern unmenſchlich 
hart, und dieſes koͤnnen weder die Prediger noch Rich⸗ 
ter hindern. Die katholiſche Religion hat faſt nur au 
den Orten, welche ehedeſſen den Ineas unterworfen ge⸗ 
weſen find, eingefuͤhret merden koͤnnen. Alle indiani⸗ 
ſche Mannsleute muͤſſen vom 1Lten Jahr bis zum go⸗ 
en dem Könige von Spanien jährlich 5 bis 7 Thaler 
Tribut zahlen, vom funfzigften Jahr an aber find fie 
Km frey, und die Weibsleute geben gar nichts. Der 
andel mit Eis, (welches zur Abkühlung des Getraͤnks 
—* wird,) iſt zu Lima fuͤt 80000 haste Tha⸗ 
ler verpachtet. ‚Der Verfaſſer ſahe ‚ wie in der Stadt 
WBuamange das Trinitatiss und Sronleihnams » Beft 
von den Spaniern und Indianern mit einem 
- Zouenier, und von den Indianern noch befonders mie 
einem Königsfpiel gefeyert wurde. Bey dem legten klel⸗ 
ben fie einen wie einen Inca aus, und teagen ihn unter 
einem Trohnhimmel auf ihren Schultern. Die Mauls 
Toter Poft ift im ganzen Königreich für 100000 harte 
Thaler verpachtet, In den Gegenden der Stadt Cuz⸗ 
«o oder Losco, find noch alte Pallaͤſte der Incas zu 
ſehen, welche aus fehr großen, gut behauenen und ohne 
Kalt fehr genau aufeinanderliegenden Steinen, erbauet 
ſind. Man erblickt auch berrlihe Grabſtaͤte vorneh⸗ 
mier Indianer. Cuzco, die ehemalige Reſidenzſtadt 
ber Incas von Peru, iſt nun die vornehmſte Bergſtadte 
biefes Koͤnigreichs, groß, und bat herrliche Gebaͤude 
von gehauenen Steinen, weil man hier ſelten, auch 
nur geringe Erdbeben verſpuͤret. Die goldene Kette, 
welche den Marktplatz zur Zeit ber Incas zweymal uns 


gab, und fehr große und ſchwere Ninge von gleichen 


— 


| a4z 
Metal hatte, haben die Spanler eben ſo'wenlg als die 
übrigen in-verkorgenen Sräften verfteddten Schäße, . 
eritbedten können, denn die Indianer haben fich unter⸗ 
einander verſchworen, diefe Schäße ihrer Vorfahren 6 
zu verwahren, daß fie den Spaniern nicht zu theil wer⸗ 
den folfen. Ste machen auch die Sold- und Silber’ 
bergwerke fo unkenntlich als es ihnen möglich if. Der 
ehemalige Pallaſt der Incas, ift in neuern Zeiten ein 
Collegium der Jeſuiten geweſen, und ſtehet auf unters 
irdiſchen Srüften, in welchen große Schäße der Incas 
‚verborgen ſeyn ſollen. Die Feſtung der Incas auf eis 
“mem Berge gegen Cuzeo über, iſt ein bewundernswuͤr⸗ 
biges Bert, mit Mauern von ungeheuren Steinen,’ 
wird aber von den Spaniern ganz vernachläßiget. Et⸗ 
‚ che Tagereifen von Cuzco, hinter dem Eohen Gebirge, ' 
haͤlt fich ein inbianifcher König auf, der fein Geſchlecht 
von den Incas herleitet, und ſich Herrn und König von . 
Peru nennet, bey den Spaniern aber ein Rebelle Heißer, 


Er hat fich fehr verftärke, und die Spanier haben Ur | 


fach ihn zu fürchten. Derjenige, welcher zu des Vers 
* faffers Zeit regierte, war in feiner Jugend iu dem Hau⸗ 
fe des heil. Borgia zu Cuzeo als ein abelicher Juͤng⸗ 
“ fing, von indianiſchem Gebluͤt eines Taziquen, erzogen 
und unterwieſen. - Er bekennete ſich noch gegen einige 
im Namen des Pabfts zu ihm kommende Jeſuiten für. 
einen katholiſchen Chriften, und erklärte, daß er gern 
ſaͤhe, wenn fie auch feine Unterthanen in der chriftlichen 
Religion unterwiefen. Allein der Pabſt muͤße die 
Schenkung widerrufen, durch weiche er dem Könige 
von Spanien das Königreich gegeben, nachdem Die Spas 
stier ihm vorgelogen, daß niemand mehr von dem Koͤ⸗ 
nigl. Seblät der Incas übrig fey, dem die Krone des 
Königreichs Peru gehöre. Er habe aber noch 4 Prinz 
zen. Die Sefuiten flarteten dem UntersKönige zu Li⸗ 
ma hiervon fhriftlihen Bericht ab, der an K. Ferdi⸗ 
nand VI abgeſchickt wurde, welcher aber aufs ſtrengſte 
elle Gemeinſchaft mitt dieſem Könige, den er einen Re⸗ 
bellen nennete), verbieten ließ. Das große Dorf Julli, 


! 


| w- welchem der Berfaßer als eoner geſtanden, hat 
. 4ichöne Kirchen, in weichen fünftlic) aus Holz geichnitts 
nie Bildfäylen Ind, die indianifche Bildhauer verferti 
ger haben. Die.dafige Sprache, welche Aymara gu 
gennet wird, iſt von der allgemeinen Sprache in. Pen, . 
welche Quichuͤg heißet, ganz verſchieden. Der See 
Titicaca, hat sap Stunden im Umtkreiſe, und koͤnnte 
große Schiffe tragen, In demſelben ſind über 20 In⸗ 
ſeln. Auf einigen derſelben, auf der Halbinſel Capaca⸗ 
hana, und in der umliegenden Gegend, ſinden die In⸗ 
dianer, wenn fie. ackern, oftmals Gold, welches ihre 
Vorſahren vergraben haben, damit es den Spaniern 
nicht in die Hände falle, Die. Chiriguanos, os; 
wimas und verfchtedene andere. Voͤlker, ſind geſchwor⸗ 
ne Feinde der Spanier, nicht ungeneigt die chriftliche 
" Religion auzunehmen, und in. Anfehung derſelben den. 
König von Spauien für ihren Schußhertn zu erkennen, 
übrigens aber wollen fie ‚freye Völker jeyn.. "Sie find. 
vortrefliche Bogenfhägen ‚und treffen mit ihren Pfei⸗ 
len die Vögel, im Fluge. ‚Herr Bayer ift 14 Jah⸗ 
ke lang in der. Gegend von Juli Mißionar gewefen, 
und 1770. nach Bamberg. zuriick gefommen. Das 
. Bud koſtet 10 Gr. 
Vuͤrnberg. 
uUnterſchiedeue daſige und iriige Gelchrte, wol⸗ 
fen mit dem Anfang; des. ‚bevorfteheuden Jahrs eine 
närnbergifche gelebrre Zeitung durch den Buchhaͤnd⸗ 
ler Martin Jaoob Bauer ausgeben, "welche vorzüglich 
die Bücher und Schriften anzeigen foll, die in Frans 
ten, Bayern, Schwaben und Deitreich gedruckt; und, 
in den übrigen Kreijen des. deutjchen Reichs entweder 


gar nicht, ‚oder doch ſpaͤt befannt werden. Alle Diens ⸗ 


flag und Freytag foll ein: halber Bogen ans Licht treten, 

und dafür ſollen jährlich drey Reichsgulden bezahlt wer⸗ 

den, Es icheint, daß. fich dieſe Zeitung von der großen 

Anzahl anderer Zeitungen unterfcheiden werde, wenn die 

Kl ren Rate. vereben ihrem gaten Plan treu 
leiben. 


N * 


N 


Anton Fiduch Bůſchinas | 


Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen. ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ | 
(chen Büchern und Sachen, - 


Des vierten Jahrgangs 
Drey und funßzigſtes Stuͤck. 
Am 3oRew December: 1776. 
Des, bey. Saude und Spener. 


* . 


| Aomerfangen über des vierten Erdtheils Ya. zu 


dehnung von Dften gegen Weſten. 

SS" Landcharten gehen America In ber Ausdehnung 

von Often gegen Weiten, eine fehr verfchieine - 
SBroͤße. Der nordsund ſuͤdliche Theil won America, 
llegen nicht zwiſchen einerley Meridfanen, fondern fener 
liege weſtlicher, und dieſer Sftliher: man kann aber 
Doch die gerade Pinie zroifchen dem ÄAnßerften weſtlichen 
Meridian des nördlihen, und Außerften oͤſtkchen 
Meridian des üblichen Tells, in Graben berechnet, 


um den Unterſchied der Sandihaeten defto bequemer 8. 


gedenken. Es würde für diefes Wochenblatt: zu weit⸗ 
Säuftig ſeyn, wenn ich nach den verfchfedenen Charter 
angeben wollte, in welchen Graben ſowohl Sädsüls 
Mord » America in ber gröften Ausdehnung gesen _ 
Oſten angefangen, und gegen Weſten geendiget merr 
de, man wuͤrde ſichs auch ohne Charten niche demtr 
lich genag vorftellen koͤnnen; alſo will ich nur die 
Summe der Grade nennen, Und voraus erinnern, 
daß fie des füdlichen nnd nordlichen America groͤ⸗ 
ſte Ausdehnung, von Olten Besen Weften aneigen. 
5 


— 


— 


2 *. 2 „ Pong sr "a 2 
ke Be Er BR . * 8 — 
4 .. ’ 


— 


= Gans Amẽriec Nord⸗Ameriea Sub ⸗demerica. 


Sondius 1690 Grade 160 Gr. 62 Gr. 
Mercator und ee” 
Ortelus 60 :° _ 143 70 
Blend 157 1z3 A— 
ziffcher, rer ee Te Fi | 
Bormeeſter 
und Schenk I490 17) 57 
Allardt. 113. —95.. 59 
Dandeet UV—— ee 
und Jailot "TIE-:.- "ga. 0. 36 


Bomann. m uni‘ 
Erben J 90. Bu 70 on 44 
Bin - io 7. 
. a ._ 143: .. . 


o ⸗ 


King 


pie und ‚alle neuere, die fich nach der erfien Ausgabe 


ex ©, Petersburgiſchen Charte von den rußiſchen Ent⸗ 


deckungen gegen America, gerichtet. haben, vorfeplich 
Abergehe, dadie neueften rußiſchen Charten die weftliche 
Ausdehnung von Nordamerica fehr abkuͤrzen. Way 
arkennet gus diefen Angaben, das America von Often ger 
gen Weiten auf Sonde Charte die größefte, auf der Char⸗ 
| ‚ge der Homanniſchen Erben aber die kleinſte Ausdehe 
sung befommen habe, ſo daß der Unterſchied für gang 
America 79, für Nordamerica yo, für Sid: Americg 
38 Grabe beträgt, welches. erſchrecklich viel. If. Daß 
„der Mangel.an genauen und zuverläßigen Beobachtun⸗ 
gen, welche die Länge unterfchiedener unter. den aͤußer⸗ 


ften. Meridianen liegenden Derter beſtimmen, Schuldau - 


dieſem Unterfcyiede ſey, iſt auch ohne meine Erinnerung 
far. . — 

In Suͤd⸗America, liegt auf der Oft, Küfte 
bey "der Mündung des Rio de la. Plata, ein Vor⸗ 
gebirge, welches jetzt Labo Di. S. Antonio ges 
nannt wird, auf Ortelius Tharte aber Cabo blans 


N 
., 


69 "© 


—— 


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. 4iften Stüd angekündigt habe, und behoyptet, ver⸗ 


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J 


Mr 
so heißet. Eine gerode oder Horizontal· kinid, weicht von 


demſelben nach der Weſt⸗Kuͤſte von America ‚gezogen 


wird, iſt auf Drtelius Charge so Grade, auf Miet: 
cators und Blaeuw Charten nur 35 Grade, na 

Lic. viſſcher, de Witt und Homann nur 27 bis 28, 
nach P. Schenk, nod) etwas weniger, nach Lopez 
etwa 27, nad Danfert, Sanſon, Valk und Jaillot 
etwa 25, nach de LIsle und. Brion ungefähr 20, 
nach le Rouge etwa 19, nach Lowitz und Jefferys 


. 


ungefähr 18 Grade lang. Das ift abermals ein gar 
zu großer Unterſchied. 0 

Nach Herru D’Anville beträgt diefe Länge ’ungefäht 
24 Grade: Ihm widerfpricht der ungenannte Berfaleh | 
ber Befchreibung von Patagenien, welche ih im 


moͤge der Nachrichten welche er von Indfanera empfan⸗ 


ge feiner. eigenen Benbachtungen, daß Amerſea ich 
tele 


r Gegend und bis an Tin ol Ende, von Oſten 
gegen Weſten viel bteiter ſey, als es Herr D’Unville ab⸗ 
‚gebildet hat. Er ſelbſt hat. rear. für die Charte, welche 
er dem Buch beygefuͤgt, die Seekuͤſten geöffentyeilg 


. aus D Anville Charte nad) Boltons Verbeſſerungen 


gensmmen, die Magellaniſche Straße nach des Herrn 
Dernetti, und die Falklands Inſeln nach ber neueſten 
‚Charte, gezeichnet: aber er har nicht nur auf, ber oͤſtẽ 
lichen uͤſte, fondern auch in den innern Theilen des fes 


⸗ 


ſteu Landes von Suͤd⸗Americaͤ vieles nach feinen eigenen 


. Beobachtungen ‚verändert... Diefes faget der. Anfang 


des Buchs, ich Babe aber das englaͤndiſche Origlnal 
‚nicht, und kann alfo auch die Charte deflelben mit der An⸗ 
villiſchen nicht vergleichen. Die Charte, welche mit der 
deutſchen Ueberſetzung auf @ Blättern geliefert. worden, 
hat diefen Titul: neue Charte der ſuͤdlichen Theile 


, von America, nach den in folchen Kanden ven 


fertigten Riffen, und einer auf Befehl des. Ads 
nigs pon Spanien gemachten Ausnu fjung def 


Ten öftlicher Rüften; aus dem’ don Th. Kitchin — 


zu London 1772 edirtem Original, u.a. Gotha 


- 


—XR 
7778 bey C. W. Eetinger, Sie iſt ein Werk des Herrn 
Prorectors Blumenbach zu Gotha, welcher die Kit⸗ 
chinſche Charte ganz umgearbeitet, und ſich Dabep 
aller Charten und Reiſebeſchretbungen von Oud ⸗/Ameri⸗ 
ra bedienet hat, deren er habhaft werden konnte. Es 
wäre gut geweſen, wenn dieſer geſchickte Dam in det 
Vorrede zu der Beſchreibung von Patagonien von 
feiner Arbeit ſelbſt Rechenſchaft abgelegt Hätte: Das 
iſt aber nicht geſchehen, und ich habe keine Zeit dazu, 
einen Huͤltfsmitteln and Maasregeln nachzuſpuͤren. Eßs 
“ zeigen. aber die Vergletchung dieſer Chatte niit der d An⸗ 
viftifchen von Suͤd⸗America, daß im jener infonder⸗ 
heit hie weſtliche Kuſte nach Diefer angelegt,’ hingegen 
die Abkitdung‘ der” Aftlichen Küfte und des Innern 
Landes, tn der neuen Charte ganz verändert wor⸗ 
den ſey, daher eitiem jeden Sammler der Lanbcharten 
baran gelegen ſeyn muß, diefe nette Charte won henb 
Daqn andter Kitinger I Gotha, zu bekeammen. 
Frideric; Adebpfi van der Mark, Prof, Jar."Ord, 


. Arad. King. — — "Lelhionum academicasum 16 


mmus fecundus juo praecipua juris ecciefiaflict Pros 
—**— yniverfälis capita 'pertradtantur. Fafes 
dulus fertius er ulimur. 1776 in gr. Ortav 19 Bo⸗ 
gen. Weit ich ber borhergehenden Theit diefes Werka 
angezeiget habe, ſo Fünt ich dieſen neuen und betzten 
wicht Abergehen. Er handelt in 12 Vorleſungen fol⸗ 
geude wichtige Materien ab, won ber politiſchen Refbe - 
—— in Deutſchland und in den vereinigten 
ederlanden, von der katholiſchen Kirche und derſelb⸗ 
ben Treiheiten in bei vereinigten Niederlanden, von dem 
Kirchenkann, won den Schläffes des Himmelreichs, 
von der Uebergabe an ben Satan, x. von der hoͤchſten 
Sewalt in der Kirche zur Euthheidung der Streitigker⸗ 
ten, von den Kirchen⸗Verſammlungen und den Landes⸗ 
herrllchen Gerechtlamen In Aufehung berjeiden and m 


gem ipeer eigenen Gewalt 


08 
Saqen. Der Ditel Vorl⸗ 


verer "gettebienfiken € 
fangen entſchuldiget alle Unvollſtaͤndigkeit und Maͤn⸗ 


get, welche etiwa ‘in diefen Athandlıngen fen mögen, 

er Herr Verfaſſer bat in jeden Abſchnitt fo viel eis 

gene, gute, freye und merkwürdige Gedanken, daß 
Sein Buch nicht bloß von jungen Studirenden, fonderg 
auch von gefehrten Maͤnnern gelefen zu werden vers 
dient. Die erfie Vorleſung, von der politiſchen Rei 
gions⸗ Verfaffung in Deutfehland, iſt zwar ſehr uwwoll⸗ 
ſtaͤndig, und auch verbeſſerlich, enthaͤlt aber unter am 
dern dieſe merkwuͤrdigen Gedanken. Sowohl die re⸗ 
formirte als jutheriſche Religion , ſchicket fich für alle 
Hegierumgsformen, aber Die Hierarchie beyder Kirchen, 
iſt denfelben gariz entgegen. Dieſe fließet aber auch 


nit ans den Grundſaͤtzen der proteſtantiſchen Reis 


sion, fondern iſt vielmehr benfelben zumiter. Es if 
aalſo nicht ein Fehler der Religion, fondern ein Mis⸗ 
brauch der Menſchen, wenn fie eine geiftliche Republi 

in dem politifchen Staat errichten, deren Abficht niche 


anf die Yusbreitung und Erhaltung der chrifftchen 


Religlon, fondern auf bie „ermeierung. und ae | 


Breslau. 


Es if ſchon offentlich bekannt, daß der Linig Durch 


eine ‚am 30 October dieſes Jahrs eigenhaͤndig unter⸗ u 


fehriebente Erklärung, bie biefige_reformirte Nealſchule 
me einer koͤniglichen Schule erhoben, und ihr den Drag 
Eriderichsſchule, au den drey oberften Lehrern 
Derfeißen den Profeßor⸗Titui beygelegt habe. Die 
Konigl. Gnade Hat eine Feyerlichkeit veranlaßet, bey 
weiches der Paſior der reformirten Kirche und, Dire⸗ 
etor diefer Schule, Herr Daniel Zeinrich Kering, 


eine Rede gehalten, die erh auf 25 Bogen in 
Quart worden 


&ie handelt von dem 
Wohlftende, oder von der Gluͤckſeligkeit einer 
Schule, welche der Herr Verfaſſer gas richtig in der 


J* 


—* mits eEtarichtung deſchhen zu. ihrem Zweck, 


und in den aͤußeriichen Umſtaͤnden, welche eine ſolche 


Einrichtung uuterftügen, befoͤrdern, verſchoͤnern und 
dauerhaft machen, fest, und dieſe Materie gut augs 
hrt. u. 
m _ Frankfurt an der Oder. * 
.greymätbige Gedanken, über das. Sie 
der Juden, vog einem- ungenannten Menfcheng 
- fremde: verfaſſet, und Der Gemeinnuͤtzigkeit und 


Mouͤrdigbeit Dee Inhalte, wegen. von Stephanug 


Beaoilysʒa zum Druek befördert. 1776, 14 Bogen 
w klein Oetav. Dieſe Apologie der ‚Aupen ſtehet in 
dem teniſchen Mercur vom Jahr 1775, und. zwar 
ien dricten Vierteljahr. Herr Kolysza if ein erg 
ſchenfreund, dem das Schidfal des, Juden ja Polen, 
khr gu Herxen gehet, und welcher wůnſchet, daß die 
noltſtſchen Magnaten ſich gnaͤdig und gggen rn " 
keweiſen mögen. Ex wänfche: und hoft dieſe 
vaas durch. den veranſtalteten beſondern Abdruck 
Heinen Schrift zu: beſdedem, und > lene Abſchi. verdia 
ww: allen B Bayſall. J ı. rt 


Genf. 

Des‘ geren von Voltaire ‚eigener "commentaire 
WAorıgae Tur le: geuyres de Pauteur de 14 Hen- 
ziade; avec kes pieqes originales & les pueuven 
üb en ſehr merbe⸗ und — nu 
verdienet auch im dieſem Wochenblatt ongezeiget zuj 
werden, weiches in einem ber. eriken Stüste-deg folgung. 
Ben Yahrgangs geſchehen fol. Man kann ihn: hieg 
zu Darin in der Haude und Sorakam. Vuhbai 
lung betonmen. ae 2. F 
Barlin. 27 

1. Ked⸗ von ben Phicheen eines Zehrer⸗, bey der 
as. iſten Deo Octobers im Wamen einge * 
Edlen Magiſtrats hieſt iger. Reſidenzien geſe 
res oͤffentlichen Einfühtung dee, Gern * 
Poilip geinius sum Rector dis Friderichower⸗ 


m mg mn — — — 
- 
+ 


- 


FE 7" 
derſchen Gynnaſu gehalten vᷣon Chriſtian Lud⸗ 
wig Troſchel, Koͤn. Hofrath und Stadt Syndi⸗ 


eus. 1776. 13 Bogen in Quart. Der treue, der 


rechtſchaffene Lihrer, muß die Kentniffe der Ju⸗ 


‚gend erweitern, ihr Herz zu guten Geſinnungen 


und Sitten bilden ‚ und vorzuͤglich die Jugend 
zu Empfindungen einer wahren thätigen Reli⸗ 
gion führen. Wo giebt‘ der Herr Verfaſſer den Ins 
halt der Iehrreichen Rede felbft an. .. Es ift zu wuͤn⸗ 
ſchen, daß die hellſamen Vorſchriften/ welche er in der⸗ 
ſelben ertheilet hat, hler and „ aHentpalden auege⸗ 
Aber werden mögen: = 
. 1 
Fuͤrth. 


J Der bare BB. Georg Friderich —* 


Schad, will die Voyage en rTurquie & ed Perle, ' 


| Bar Mr. Orten, — — welche 1748 zu Paris in zwey 


änden in ar. Duodez gedruckt worden , deutſch lies. 
fern, die Ueberſetzung ift auch fchon fertig, und cr ver4 
langt Vorſchuß anf diefelbige,. welcher in allen Buchs 
handlungen geſchehen kann. Weil ich in dem erſten 
Stuͤck des fuͤnften Theils meiner Erdbeſchreibung, dieſe 
Reiſebeſchreibung ſtark gebraucht habe: ſo glaudet erg 
bag dieſes mit zum Beweiſe der Wichtigkeit derjelben 
diene, upd verlangt eine Empfehlung feines Vorha⸗ 


bens. Das Bud, iſt unftreitig ſehr gut und ſehr era 


heblich, und ich habe ſchon im dritten Jahrgange die⸗ 
ſer woͤchentlichen Nachrichten S. 288 geſagt, daß eine 
richtige und ſchoͤne Ueberſetzung deſſelben nicht zu mis⸗ 
billigen ſey. Allein es wuͤrde mir doch noch beßer ge⸗ 
fallen, wenn Herr Schad das franzoͤſiſche Ortginal⸗ 
buch durch einen neuen vichtigen and fchönen Drud 
befannter machte. Er ermähle diefen Vorfchlag, oder, 
Bleibe bey feinem Vorhechen, formiß die kleine Char⸗ 
te welche Herr dꝰAnville zu dem n Buch gemacht ev, 
nicht Zurück Bleiben. 


q 


Yoittenberg. 
jam divinam quando et quam cla- 
re loquatur. Dirdurato hiftorico - philolophica, 
m praefide Fo. Maschia Schroeckh, püblice di- 
. $putandam propofunt aukor Car, Ladou, Nitzfch, 
A. M.et Theol, Bacc. 1776 vier Bogen in Quart. 
Bür eine Probe der Geſchickllchkeit des Herrn Magiſters, 
. ar diefe Schrift gut und lobenswerth: wenn aber Here 
MProfeßor Schroeckh ſelbſt, die göttliche Vorſehung aus 
Der Geſchichte beweiſen wuͤrde, fo hätte man eine Ab⸗ 
handlung zu gewarten, die an wichtigen Begebenhei⸗ 
‚een, und an ſcharfſinnigen Urtheilen über. diefelben, 
weicher wäre, . x 


D. A. F 8. Buſchings aslig⸗⸗ und angeneh⸗ 
mes Bebrbuch für die Jugend, welches zum er« 
ſten mahl 1770 in Zürich, zum zweyten mahl 1772 
zu Offenbach am Mayhn, bey Ehriſtian Lebereche _ 

Deinbedet, zum dritten mahl 1975 zn Frankfurt 
am Map bey Johann Joachim Kebler, ans Licht 
getreten iſt, auch in dem allgemeinen Verzeichaiß der 

Buͤcher,/ welche auf der letzten Michaelismeße erichies 
nen ſind, ich weiß nicht aus welcher Urſache ſtehet, 
erkenne ich nicht für mein Buch. Denn es HE nicht 

ur. ohne mein Vorwiſſen veranſtaltet und georudt 
worden, fondern mein liber latinus iſt auch ganz und 
gar nicht dazu beſtimmt und eingerichtet, ein deutſches 
Lehr⸗oder vielmehr Leſebuch abzugeben. Sollte aber 
auch ein Theil deſſelben zu einem Leſebuch für Kinder 
in deutfcher Sprache dienlich feyn, fo maſte di die ebene 
ung deſſelben beſſer ſeyn. 


IAXXAX 


— ⸗— u 


Erſtes Regiſter 


bet angeführten Bücher und Schriften 
| genannter Verfaſſer. 


bulfeda deſcriptio Aegypti arabice er latine. Kdidit IJ. D. 
Michaelis Sei e222 
Adair, James, hiſtory of the American Indians 95. 110 
Anderſons Beichichte des Handels 3% 
—— Antiquite eograpkique de !’Inde 
oo. Memeire fur la Chine. ebentaf. 


| Arndr, Gottft. Aug, Quibus cauſis commotus Henricus I. 
: Rex Germanorum vrbem Mifenam condiderit? 378 


2, 
Barrington, Daines, Addenda jü ainer Probability of fe 
aching the norıh Pole - | 
Baumann, €. J dritter Theil su Suͤßmilchs göttlichen 
‚Ordnung in den Beränderungen des meuſchlichen Br 


clechte 204 
Bars ID: ıh. Nachrichten über die Pocken / Inoerlation 
erlin 103 
| Bayers, Wolfgeng, Reife nach Peru 
Benczur ſt nicht der Werfafler Der zu Wien 1772 gedruche 
sen Ausiührung ner Gerech'fame ıc. 1$9 
Berger, Chriffian Bortlieb, Syſtem der Emigfeit 270 
Bernouläi ‚ Jean, Lifte des aftronomes connus, aduellement 
vivans. 207 209. . Recueil pour les Altronomes. 288. 4. 


Nouvelles litteraires 3:8 

Brookes, K, General Gazetterer, or compendious Geogra- 
phical Di&ionary dritte Ausgade Aa 
ruce 


Brüggemann, srbeitet an einer vollſtaͤndigen Befchreis 
Pr des gegenwärtigen Sufandes des Bon, preufs 


/ 


! 


Erſtes Regiſter. 


ſiſchen Herzogzthums Vor⸗ und Hinter⸗Pommern 


I61. 256 


Buachæ, I. N. Memoire fur-les pays de PAfie & de l’Ame- 


rique u, 78. 493 
Büfching, Anton Sriedr. iſt wicht Verſaſſer des neuen 


Softe mis Der Kraͤfte des menichlichen Verrandes 33 


— 


s s» Becſchreibung feiner Reiſe von Berlin über . 


Porsdam nad) Refahn unweit Brandenburg -57 


v « s Lebensbefchreibung des Kaufmanns Sig. 


Streit ... 129. 136 

s , s Unterriche in der Naturgeſchichte, zwerte Auf⸗ 
. Inge. 131. Naddruck der erſten Ausgabe 2%0. 384 
ss» Grundriß der allgemeinen Aausbalrungss 
wiffenfchaft ' 


RE sim... Ist 
#5 5 Magazin für die neue'Siflorie und Beogras 


phie, zehnter Theil 
s s s Geographie vniverfelle. B 8. 230 
8 s » Auszug aus feiner Erdbeſchreibung. Vierte 
6 


ge , 00.27 

s s s „Vorbereitung jur gründlichen und nüglichen 
Renntniß der geographiſchen Beſchaffenheit und 
Steatsverfaffung der enropäifchen Reiche und Re⸗ 
publifen. Fuͤnfte rechtmäßige Auflage ...3%8 
ss» + Lebrbucd, für die Jugend, IR eine nicht ges 


nehmigte lieb: riegung des libri larini 4323 
a . 
Caymo, Norbert, Lettere d’un vago italiano ad un fuo ami- 


co i 291 

de la Chapelle, gründliche und vollſtaͤndige Anmelfung, * 
man das von ihm neu erfundene Schwimkleid verfertis 
gen und gebrauchen fol ss 
Canzier, Io. Georg, Memoires pour fervir a la connoiffance 
des’affaires politiques & aeconomiques du royaume de 
Suede, jusqu’a la fin de la 1775me annee 383.385. 408 
Catharine der zweyten Verordnungen zur Derwals 


177 


gung der Bouvernements des rußiſchen Reichs 278 _ 


Chriſt, Johann Sried. Abhandlungen: über die Lits 
teratur und Runftwerke,. vornemlich des Alters 
tbums ,. verbeflert von Johann Carl Zeune - 399 

Comitis de Cronberg. Rudoiphi Coronini, Specimen genea- 
logico - progenologicum ad illuftrandam augufam habs- 
burgo-lotharingicam profapiam ‚ 59 


D. 
Detſy, Samuel, diſſ. de ſucceſſivo telluris habitabilis incre- | 
335. 


mente . 


’ 


x. J 





| Erſies Regifter: 
| 


Dehm, Chriftian! Wilb. Befchichte der Engländer. 
una Sranzofen im öftlichen Indien. Erſter Theil 189 
| . Suffäge ins Deutfchen Muſeo. 52.96. 866. 415 - 


1 


E. 

Eckardtiſches hiſtoriſch⸗monatliches Tatzebuch der 
| neueften ins und ausländifchen Begebenheiten und 
k Anmerkungen. Oritter Ba: d 150 
Eckhel, lofeph, Nunmi veteres anecdnti, &c. 51 
Zraick, John, general hiftory of the late war 94,95 


S 


 Salconer ‚ Thomas, arbeitet an einer neuen Ausgabe Der 
Gesgraphie des Strabo 128. 184 

Falener, Thomas, Deſeription of Patagonia, Daher 
. bung vos Pategonien 

von elbiger, Abt, Bücher für die Deutfchen Saum 
in ben Karferl. Loͤniglichen Gtaeten 

Sormey, Samuel, mögte wohl eine Comparaifen des En! 
cyclopedies ſchreiben 16. Difcouzs adreife a Monfeigneur 
le grand Duc 254 

Forfkol, Petri, Icones rerum narıralium quas in itinere, 

“ orientali 6% curavit 


203 _ 
Reinhold, giebt Nachricht von feine weil 


ser, Is 
| um di 123. 1° 


u... Lie —* de byſſo antiquorum 138 


- j . ©. \ 
Geladh, Samuel, gefansmlete Nachrichten ** | 
Potsdam 327 
Beorgi, Job. Bortlieb, Ydunct der Akad. der Willen 
zu St. Peteröburg 79. befielben Beſchreivmg aller Na⸗ 


tionen des rußiſchen Reichs 21. 89 
vondersdorf, allgemeine und Befondere. Anmerkungen 
vom einheimifchen und fremden Handel 273 
Grofier,, bietet eine Hiftoire de la Chine,, aß 232 


Greveter, Chrifl: Bernh. de anno dlamoris ' 312 
Büldenftädr, Befchreibung des fchwargen Meers in dem 
an Calender der Abademie 10 St. v. 


s 


9: 
Zaas, Sam. Bon! Seior. Anleitung u einer angeneh: 


233 
ange, Jo Georg, m Wrgrapbitget Bügel ®. Fer , 
© 107 - 


Erſtes Regiſter. 


Guten, bifterifch eritiſche Unterfuchung aAnmtiicer Nach⸗ 
tichren, von der ehemaligen Seeſtadt Jomeberq 65. gi 
Haufen, C. R. de claro libro der weisf Kunig 73 
ſuch einer Geſchichte des menfchlichen Geidlehts. 
des dritten Theils zweyser Abſchnitt 399 
Zernag, Joh „Keinr. auserlefene Erzählungen ans 
der —R Befchichte 22 
Herne, Chr. G. Elogium Io. Phil. Murray 
Bering, Den. Heinr. von dem Sobihazte einer Sale 


429. 
ab Hohenthal, P. C. G. liber de Politia 228 


J. 
Jacobsſon, Joh. Bottfr. Scheuplag der Zeugema ⸗ 
nufacturen in Deutſchland. Vierter Band 174 
Jagemann, Chrifl. Ioſeph, Antologia poetica italiana, T. u 


Jres be Edward, Voyagefrom England to India, neue An 
‚gave 3* 


R. 
—— Engelb. Geſchichte und Beſchreibung yon 


säfner Abr. Bottb. Gedaͤchtnisſchrift auf Job. Phi 
Murray 176 


C. 
Ragerbeing, © Simon, Abriß der ſchwediſchen Reid ebi 


ae Philip Dan. Supplement zu feiner Dakiys 


Fi er V E —— 
de Livoy, Voyage en E’pa — 391° 
Hflers, J. S- c. Arbeit om Herodian | 405 
m. 
Mayer ‚ Job. Seid, kondtwirtbfchaftliche Reiſe von Rus 
281 


von der Mark, Frid. Ad. Le&ionum academicanım, Tomus 
fecundus, 18. Tom tertius 418 

Maffon de Mornilliers, Abrege€ elementaire de la Gegraptie 
univerfelle de !’Efpagne & du Portugal 

Meniels, Job. Beorg, Befchichiforfcher,, zweyter vet 
257 gelehrtes Teutfchland 414. 

meieretio⸗ Joh. Zeinr. Kudewig, über Sum u 


, Erſtes Regiſter. 
Lebensart der Nomer in verſchiedenen Zeiten Der Rev 
seben deffelb. Euladungsſchrift | 177 


Micracis, Jo. Dar. ſ. Abulfeda. 37 
wöfer, Juſtus, patriotiſche Phrutaflen, Th. I. no IL.9 


Mocıe Fr. Travels inte the innland paru of Africa amente 


Ausgabe 
don Murr, Chriſt. Gottl. Journal ine Kunfigefichee 
und ei Litteratur. Th. 2 und 3.284. a. Ch. 


phiſches amd Rattiiheh Hand 


- Murray, Job. Phil. — hiſtoriſches, A 


uch der europ. Staaten, 
. 323 224 


u. I 
Niebuhr, Carſten, giebt Forſkoſ icanes rer. nat. beraud 


203 
a Beorg Dirus Heinrich, Anmerkungen von 
278 


Obertin, Ier. Tac. jungendonum marium Aurioramque om- 
Bis aevi molimina 13 


% 


.. p. 
Dallas, p. S. Reiſe durch Rußland. Dritter Theil. 
22. 256. 260. 265 
I Auszug aus berfelben 28% 
s s Wachhrichten vou den Ralmüden 22 
Palına, sr. Car. fiebe Cronberg. - 
Potters, Job. griechifähe Archäologie überfegt und 
vermehrt von J. J Rambach 374 
—— Aug. Gottl. —*—* fur la typomerric. 285 
Pärter, Litteratur des deutſchen Staarerechts, Th. I. 230 
de 1a Puente, Antonio, Reiſe durch Spanien , — deutich 
berausararben »on Diese, Th. I und IL, 242. 357 


R. 
Raff, Georg Chriftian, Geographie für Kinder rar 
Relandi, Hadr. de fpoliis templi Hierofolymitani in arcu 
Titiano, Romae confpicuis, liber fingularis, — ed. 
102 
Afewie, Seid, Gabr. Nachrichten von der gegenwärtigen 
Einrichtung — ed Paͤdagogii zu Klofterbergen 15% 
. Romanilandwirbfchaftliche Reiſe, men Theile. 287 
von Rochau, Frid. Kberh. vertan eines Schulbuchs 


⸗ 


— Erſtos Regifter, 


fuͤr Binder der. Landiente, Neue Jules: 77- 
eben deſſelb Kin derfreund 
4.4 : Butachten über einen Plan zur efpeifung 
des Credite des churmaͤrkſchen Adelg 
S. 
Sqaßz, Job.‘ ac, Kern der Geographie 


t 


Scharf, Chriſt. Barth. R'rchenftaat des Est 


Braunfchwerg: Lüneburg 
Shırad, Goͤttl. den. "Fiograpdie Kaiſers Karl * 
ed 135. 768 


| Scheibel, Job. Ephraim, Abhandlung von der geo⸗ 


graphiſchen Breite und Länge von Breslau 413 
Scherer, J B. nordifche YJebenſtunden, Th. J. 19 
Schuͤge Soittfried, Lobichrift auf Die Veißer ver älie 

rich a «md nn Diech:n Noͤlker Nene Jusgab 373 


Schlegel, Jeb. arm. Sammlung dänijcher Beifebe 


fihreibungen 
—28 —* "Sriefmenfe biſtoriſchen und — 
215 


Schrocckk, Ich, Match, hiftgria ı proridentiam divinam quany 
. do et“ quam 'clare Joquatur? " 433 


FSerione de la liherte de penfer er d’ecrire 58 


Stark; Iok. Aug. Hephäfliom- 
Stritter Nadrigi non. merkwuͤrdigen Volkern, weiche 
Nehe "ald au: der: rdlichen-Sei.e der Donau, kefonde 
in Rurland gewohnt baden 2 
Stroth⸗ F. A. —— der Wahrheit von der’ 
: fentlihen Unterfuhung des Philantropinum zu 
Deijan. 213 Spegimen animadverfonum in liorum Hero- 


40% 
Eifmil r ob, peter, goͤttliche Ordnung in de 
Deranderungen de menfchlichen Geſchlechts, amens 

5 Be Lay 


| Srengen turze Schilderung der grosbrit. Colonien 
| 414 


in Rordamerica 


TC . 
Taube, Srid, wilh. Gefhichee Ber englandiſ⸗ en 
Feel haft, Manufacturen, colonic urd S nit 
166. 219. 
1 {as Ausgade des Schatziſchen Kern der Gera 


64 chriſtien dvs- von deu Briten ar | 


wg: ‘. 2 * 5⸗* 
ae— 





Erfes Regitter. 


Tore, €. Don Cerio⸗ und Alexei,' Luines und Bukinghara 
ein Derfoch, in verg'ichenen eehensbeitreibunamn ad. 
Twis/, Rich, Travels through Portugal and Spain, Reiſen 

durch Portugal und sn 243 


et Vaugondy, Robert, Memoire fer une. queſtion de geo-, 
«graphie pratique, fi l’applattiffemen: de la terre peutj etre 
rendu ſenſidle fur les cartes, 7 
Wolborzb, Ieh. Carl, de Olympo Theffaliae monte 186 
de Voltaire, Commentaire hifigrique fur les auvres de l'au- 


‚ seuF de. 1a Henriado: w. 430: 
Wilebrend Joh. Det. Brunzeiß einer (hönen Stadt, 
zweyter und dritter Theil 153° 


Wie nd, Ernſt Carl, de pa@is bellicis inter gentes 290 a. 
Wrarel, athanael, Bemerfungenauf jeimer Meife dur’ 
bus nördliche Europa | 25 
de Jediiz, Charles Abraham, far le patriotisme, _ confiderd 
‚sommg objer Feducarion dans les erats monarchiques 393 


Zweytes Regiſter 
der Schriften. von unbelannten wenigftene 
ungenannten Sartiieken, , 


A 
Abhandlung über die Größe der er lzblichen 
Lidseno az berhaupt, in des Cautons 
zuͤrich inſonderh eit “361 
The Americun Travaler 


Alronomifches Handbuch fir das ah 1777 56 
Atlas für die Jugend“ und die Liebhaber der Geo— 
siapbie c. — 334 


Caulogue raifonnee d’une colleaion de. medailles 14 


deutſches! Muſenm, des 1776fien Jabrs, erſtes Stuͤck, 
53. zweytes Stuͤck 95 iebentes Stuͤck 366. neun⸗ 
tee Stuͤck 415 


E. 
Kin icheu: ver id Str. Dete obur ar Srereſau⸗ 
—* Sie ‚Pers 2 


⸗ 


⸗ 


8 


Zoeyees Regiſterd 


Etat preſent du royaume de Portugal en Yannde 1766 | 61. 
Etwas über dis allgemeinen und befondern Anmer; 
an vom einheimifchen und fremden Handel, dess. 


gleichen von Abgaben 84 279 
Freymuͤthige Gedanken über das Schickſal der Juden 
f 4306 

Beiedrtes Defterreih a 149. 256° 


GSeſchichte der englifchen Colonieni in Hordamerica 70 
Borheifhes Magazin der Kuͤnſte und Wiffenfchaften. 
Erſten Bandes erftes Stuͤck 108 


Fißoire militaire de Flandres depuis P’annde. 1690, jusqu'en 
1694. inclunvement, feconde edition 332 
Hiſtoriſch ‚ftatiftifche Yotig der großbrit. Colonien: im 
Fa wen a 
Hiſtoriſcher ender, herausgegeben zu St. steräbura 
. für das Jahr 1776 ’ ve 


- Journal of the refolutions voyage in 1772. &c. 94-I11. ne 

Leben des Abte Ricci j 

Das Leben und die Meyuungen des Sen. Mas. er 
baldus Nothanker. Dritser Band 151 

Les Loifirs d’une jeune dame “ 76 


Jachrichten und merkwirdigteien von Gibraltar, 
2390 

gene Krachrichten ‘von den nen entdeckten Infein- 

in der See zwifchen Aflen und America, aus mitges 

theilten Urkunden und Auszügen verfertigt vyn J. 

2 

dei ifrellanien. drittes Stüd 33 | 


St. petersburgiſches Journal. nur ı 6. 148. 
Februar, Mir April nd ap ” 7 287. * 
des Phuantropiniſchen Archive, ‚alte Stid —.156\ 
Phiioſophiſche und politiſche Befchichte der Beſitzun⸗ 
gen und des Jandels der Europäer in beyden ne 
dien, I. bis IVter Theil | 171. 


Belaion ou Journal d’un oficier frangois au fervice dela 
“ confederation de Fologne, pris par les Rufles, relegue - 
en Siberie sy 


b 


‘ 


Zweytes und drittes Regiſter. 


Rettung der Ehre und Unſchuld des — Georg Hein, 
rich, Freyherrn von Schlitz genannt Boer3 . 147 


Summary obfervations and faAs collefted from late and au- 
thentie accounts of Ruffıan and other navigators ro fhow 
che prafiicability and goth profpe& of fuccefs in entrepri- 
fes to difcover a northern gs for voflels by fea. 4or 


Tagebuch eines Predigers , enthaltend die Seereife 
der Zannöverfhhen Truppen nad) der Inſel Mi: 
norca 289 4. 

Tagebuchs eines franzoͤſiſchen Officiers in Dienſten dey 
volniſchen Confoͤderation, welcher von den Ruſſen 
nach Sibirien verwieſen worden 297. 


Deranlafiende und rechrfertigende Gründe der vor 
dem Bön. Lehnhofe des Herzogthums Cleve ver 
gten Sequeftration iberdie Herrſchaft Gehmen 34: 

Vie de l’Abbe Laurent Ricct, dernier General de la ci-de- 
vant compagnie de Jefus " | 147 


x 


Zeitung aus der alsen welt . au 


Drittes Negifter, 


der neuen fandeharten, Plane, Grundriſſeꝛc. 
%. " 
Africa, von Brion 158 
she American Atlas by Iefferys142. Thetheatre of war 
in Norch-America, by Sayer and Bennert. 376. . Neue 
Charte er füdlichen Theile von America. 437. 
America, von Brion ’ . 152 
Aſia, va Brion 152 
„Ajia minor, defcripta a I. C. Rhode ° 142 
Afia und America in threg Nachbarfchaft vorgeflellt 404 
Nılas für die Jugend 334 


Baſel, topometrifche Ebarte von diefem Canton 353.384 
Boͤheims einzelne Kreife Durch die Homanniſchen Erben. 


1 1 44. 368 
Boſton, Grundrif von der Stadi und dem Hafen 232 


Catalogue des’ cartes geographiques sum qui fe crouvent a - 
wendre chez Baur a Strasbourg | 7 


” 


Drittes Regiſter. 


Erim, Geſchichte der harten von diefer Halbinſel 108 ' 


Deutfchland, Fleine mathematiſche Charte von Zarhhert. 56° 
6-6 5 Map of the Empire of (Germany, ‚by de la Ro- 


chette 64 
».8 8 care topographique d’Allemagne par Jaeger 134 


Elſas, f Frankreich. 


Aratugel von Brion . 152 ° 


Europa, von Brion 182 
Frankreich, Carte de la France en 174. feuilles 80, 272." 
s $ s Carte itineraire, a Paris chez Bourgoin - 80 
6.» # Karte de la Picardie, Artois, Bouloneis, Flandre 
Frangoife, Haynaud & Cambreis 80 
»“s 0 "Carte d’Alface , 143. 280 ' 
*. 4 # Care de la province de Bretagne 143, 
- Beuoua- von Chaffrion, 9: Bogen 23. IR. 
Iralia antiqua, deferipta a I. €. Rhode | ’ 143 


Mark Brandenburg, Süd berfelben zwiſchen Berlin und 
Braundenburg, abgebildet auf einer Feiſecharte 59 
Mefola, Ciarici Charte von dieſem Kaiferl. € Erbgut 224 


LI. 
Napoli, da Zannont " ‘ 264° 
Neu⸗England, 4 Bogen 231. 233 
Wiederlande,.147 beſondere Charten und Plane von den⸗ 
feben 333. 


O. 
Bo Geſchichte der Landeharten bon dieſem Bis⸗ 
m | 


$ 
‘ Carte de la partie feptentrionale de Vempire Otoman — 


_ ‚par Ruzi Zannoni 184. 296 j 


R. 
| Aufland, nene Beneralcharte, herausgegeben von der 
Akademie zu St. Petersburg. 79. 402. "Gpecigicharten 
von den Statthalierſchaften Pletow und Ken 151 


Sardinien, des Koͤnigs von, Staaten abaebildet auf eine 
stoßen Eharte don ‘Borgonio 

Scandinavia — au&ore A. G. Boehmio , - 2 

Schiefien, Charte von der ordne mwiſcen dem pleut 

und oſtert. Schleſien 


* 


* 


< 


Drittes und viertes Kegifter, 


Schweden 387 

Die Scottlaͤndiſchen Counties of Fife and Kinroß ‚? wich 
the Rivers Ferch and Tay, 100 Ainslie 

Spanien, Tomas Lopez allgemeine und befondere &hars 


ten von Diefer Menarhie 297. J. 309 f. 
„». v9u Longchamp | 299 
‚Denedig, € arici Eharte 234 


Viertes Regiſter der merkwuͤrdigſten Sachen. 


Alademie der wiffenfhaften, lſoll in Wun, oder au 
in Ungarn angelegt we 1 

Alexei, Zarewitſch 

‚America, Ansdehnung von Ofen gen Weſten A. Suba 


rica. 2, | 440 f, 
Barca ‚ Lane ſchaft in Stadt 346 
Berlin, gänge Der der Stadt j 32 
ae Zufßand genau geſchildert. 0os5. f. 159. —* 
Areslau Länge und Breite dieſer Stadt 415 

ccari Herrichaft 39 
Byſſos war ein feiner baumwollener Zeug 139 
Cairvan oder Cairavan, eine Landſchaft 246 
Carolinerſtraße 39 
Zafpiihen Sees , ehemaliger Umfang ‚269 


2 

Chacan, Zitul des Buitans der Osmanen erkiäret 333 
Chan, Bedeutung biefes Ditals 

Clima, ob ihm die Wirkung auf Die Gefegaebung und de 


licmanflälten jugefchrieben werden Eönne?: 154 
Croatien bat 3 3 Seſpaunſchaſten befemmen  . 39 


Dänemarks Kriegemacht. 37. intänfte von einen 
Bemrerw Im 17ten und ıg1en Jahrdundert 

Defoe hat eine Reife um die Erde erdichter 

Deutſchlaude Kriegsrecht. 36. Benbikerang, 933. gi 

Dilem, eine Eandfchaft 7347 


El Geheimn 
—— Pa sicht in Eompendien —* 
eit IB 
SBrodtheil, großer, muß aus fafammenbangenden gande 

ſtrichen son anſehulicher Ausdehnung deſtehen53. 54 


un] rn 





Viertes Megifter. 
Kugenins Bulgaris - Eribifchef in Rußlaud 


Euler, der B.ter, erhält ein Geſchenk von em Könige u. 
Srankreich a2. und von Der rußifchen Kaiferin. ib, 


Sormey, will eine Comiparaifon dcs Bncyeopein rl 
1 
g drreich Kriegsmacht 36 


GSehmen, unmittelbare Reichsperefcdaft, ihre Geſchicht a 

Grin, LErzbisſstum, gerfiäckt 

Großbritanniens Kriegsmacht. 37. Krieg mit den 4 
Ioaren in Mordamerica, mie er entfianden ? a” f. 


Guiſchardte Münjcabinet 39 
55 on uud Bender. a6: 
arder © ac, iſt 
el, bat ei eine Academie der Wiſſenſchaften fär Wier ne 


ae, Tonderbgrss Schidſa dieſes Gelehrten 40 


fein, neu eutbedte, jwifpen Afien und America. 325. fi 
omsburg, ob die alte Stadt einerieg mit Jalin fey: £ 


' — Aereb und Aegem, erklaͤrt 


taliens Briegemadt 3 


Bart der * swoälfte, König von Schweden , tie er erfchofs 

- fen wo ’ 

Briegemacr, welche die europdifchen Staaten jetzt — 
dig unterhalten un fe 

KRudo if Aerufalem 

An € G. Sr. Rector kibt.tıa, einige biorige Baden. 
ehe 

—— oder Kiptſchak, eine Landſchaft. 351. —* 


£. 

Landcharten, wie Bücher in fegen und gu drucken, eine 
seue Erfinuung des Hfdiaconi Preufchen. 35. 353 334 
beurthei't. 315. 316. veribedige. 318. 355 auch Des 
Buchdruders Breitkopf. 293. und veſſeiben Urtheil über 


PRY — Erhabung 315 
fe oder Kachſa, ein Land 347 
Kerdy, Joh. Jac. Reife nach Perfien 1830 


Mark Brandenburg, ehemalige Staͤdte, weiche Dörfer 
geworden ſind 9. Schilderung diefes Staats. 232. f Scrif⸗ 


. sen von Wiederhetſtellung des Credits des Adels deri- 164 





Viertes Geſchichte. 


Mailands Beyditeruug 38 J 

mantua Beoäitern: 

marimilien I —X Reife, Berſaſſer alen em 
73.1. 


16aefc 
J iger, is Africa und der Dgeideut überhaupt 246 
Mecca und Medina 
Murray, Job Philip, Nachrichten von ie FH * 


176.223. 224 
von Mänchhaufene, Peenierminlfer, Chan 43 
Yıiederlande, der Vereinigten —2 . 
Nrordmeer if nad) dem Pole zu fhiffyar 4 
zon Nůßler, Carl Gorteb, Lebenstauf ı3.f. 


Dit. Macedonien u. Theſſalien. 197 
36. 417. Hoftommerzienratb ik 
en Sonde. 169. Finanzkant ing 
leprtes Deftteiih. 145. Bevöls 
ıben u f.392 


egemacht. 34 Gut Kira id 


Binge and Breite, 6. mittag 

Ofmnikhen gandelngefeikhafeineche-den,erteißauh 

fa. klar BR Geſchichie Der engländsfchen. 199. der au 
rung 


Dadifchah, Bitnt, et — 4 
Patriotiemus entmic 393 r 
rfepolitanifche —5 tem 2.f 
| m: — in Hinterpommern uan Inder 
1.fe 
ee Berdern ‚von dieſem Lande gar 
Pa u Deffan 18% 213 
ocken / Inoeulation angepriefen ıe 
olens Kriegemacht 3% 
gmmerne aragrapbie on Biuggemanu. 161. f. 256. 
— vinliother 
rrugale griegemacht. 38:, geogtaphifche und voiirde 


Nichrichten von, Biefem ei 

Potsdam, die fchönke Stadt von ihrer Groͤße 327. Bee 
. Armenanfalten. 88 Name erläit 

Preußfäe Beisgomact, 36% man 


we " Vienee Regler , 


a, 
| Guintus Jeilinsf ua 


Raka oder Rakke, eine Landſchaft 347 
Rhodemann, Lorenz 175 

.Rofaretiche Ingenieur Schachteln benrtheilt gar. k.: 
Rußlauds viele Nationen ahgebilder. 1.89. neuer Ergbidrumg . 
daſelbit. 22. Kriegemacht. 35. neue Saatthalterſchaften. 
9. freundichaftlite Verbindung mit Preußen aus Der 
fchi bie vargetragen. 249. wie viel. Zoll ed ga Kiachta 
bebe 3 263. in welchen Gegenden des Keicht, der Adterbau 
u getrieben 23 268. Beſoldunsldes se 
>. 29 


S. 
Gacıfens,Ehurfärkentbums, Finansftaat im 1770ßen Jahr 
81. Bergwerke. 86. mas demſelden Die Kriege gekoſet. 
87. Besoͤlketung 273. j 
‚Bcaphander oder Scwigmfleid 
Schauenburg-Lippe, regierender Araf, wird gefehildert. & Pr 
Schleßens öröge, Auban und Beodfierung 185.J. 
‚Schmidt, Chriſtoph, if Num. 27. in Der Bemgoer ausde 
eriefener Biblische 37 
Schwedens Kriegsmacht. 37. demlelben wird von den Tuͤr⸗ 
ten eine Offenſid, Allianz wider Rußland augeboten. 179. 
Urſache des Todes feines Königs Karl des zwölften. —3. f. 
Seariſtſche Rachrichten von dieſem Reich 
Schwarzes Meer verdietzet von den Ruſſen dert w 
merdea 289 
Sineſer Aberglaube - 264 
Siegelwachs ift ſchon 11574 vie geweſen 296 
Spaniens mal, 37. harten von einzelnen Provin⸗ 
en Yeilribe 
Streit, Sigism. eig denkwuͤrdiger Kaufmann 129. 77 176 
Sultan, Bedeutung des Woris 338 


Teſehen, Stadt in Hberfälehen —* 170. 178 

‚Typsmesuie erfunden. f. Landcharte 

Tingufen, ſeor gefedicht Im reiten and fiehen mit dein 
Dog, 


u. 
Ungern, dafiges Enbistum dran wird vertbeilt, 3 39. deahe 


Michehtanbe verlauuen Lodomerien uad Saiten, beton, 
' men eo ader nicht 


\ (EEE — ema 


D. Anton Friderich Buͤſchings 
Kön. preufl. Oberconfißorialsarhs, 
auch Dissetors des —— Lea und Colniſchen 


ochentliche Hachrichten 
von 

neuen Landcharten, 

keogeaphifehen, ſtatiſtiſcchen und hiſto⸗ 

riſchen Büchern und Schriften. 


J 








ı  Sünfter Jahrgang 1777- 
. Berlin, 
bey Haude und Spener. 1778 


“ 


\ Anton deedech Bifäinge . ” 
Woͤchentliche Nachrichten 
‚von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


— — ——— 
Des fünften Jahrgangs 
Erftes Stud, 
Am 6ten Jänner 177% 
Berlin, bey Haude und Spener. 


Seſchichte der, Unterſuchung der Volksmenge 
in der Churmark Brandenburg, 
A fünften Jänner 1683 unterſchried Churfuͤrſfte 
Friedrich Wilhelm den Befehl an das-churmärs 
kiſche Confiſtorium, daß es Ihm ein Verzeichniß ein⸗ 
ſchicken ſolle, wie viel Perſonen in dem verwichenen 
Jahr in den vier Reſidenzſtaͤdten Berlin, Cdin, Frie⸗ 
derlchswerder und Dorotheenſtadt geſtorben, verheira⸗ 
thet und geboren wären? Wenn es wahe iſt, daß 
1682 die Peſt ip denſelben geweſen, ſo kann diefe den 
großen Churfuͤrſten veranlaßt haben, ſolche Nachricht 
u fordern. Suͤßmilch in feiner Schrift von dem 
fehnellen Wachsthum der Rönigl. Refidenz Ber⸗ 
lin ©. 19 fagt es, daß die Peft 1682 zum letzten mahl 
bier geweſen fey, und es ſcheint, daß er durch die Ans - 
merkung entfchuldigen wolle, warum er von diefem Jahre 
die Zahl der Todten niche angiebt. Sch weiß nicht wos 
ber er die Machricht von der Per genommen, und war⸗ 
um er nicht eben fo gut wie ich im Archiv des Conſiſto⸗ 
‚rl gefiinben hat, daß 1682 in den hiefigen Reſidenz⸗ 
Rädten nur 467 Perſonen geſtorben, aber 764 Kiuder 
gebogen ſurnd. Das Uebergewicht der 299 Gehornen 
fiber die Seftorbenen, macht nicht wahrſcheinlich, daß 
in dieſem Jahr hier Pet geweſen fey, es ſagen auch. 
bie Berichte der Kirchſpiele nichts von der Peſt. Es 
mag aber der Churfuͤrſt zu dieſer Unterſuchung gehabk 


\ ft 


72 4 


⁊ 


ten der Alt⸗Mittel⸗ and Ukermark im abgewiche⸗ 


N. r 


U 


haben welche Urſach er wolle, ſo war ſie beiner · wuͤrbig⸗ 


und dem gemeinen Weſen nuͤtzlich, und dennoch war fie, 
‚ einem’ reformirten Heofprediger und Conſiſtorialrath ans 


ſtoͤßig, welcher folgenden eigenhändigen Auffatz übergab. 


„Meine unmaßgebliche Gedauken. 
„Bis hieher, fo viel mir. befandt üt, hat man diefe 
„Rechnung, fo bey Päbftlihen und Lutheriſchen bräuchs 
Dlich iſt, in Neformirten Kirchen nicht in Uebung ge: 


> des Königs Davids Erempel, da er das Volk zehlen 
"‚tieß, welches Gott misfidl, und nicht konnte ausgeſoͤh⸗ 


. zunet werden, alfo durch eine Peſt, gleich wie denen .bes 
Fkandt, die die Schrift geleſen.“ _ 
Man kehrte fich von rechtswegen an diefe Meynung 


eines ſchwachen 78 jährigen Kopfes wicht, fondern der 
Churfuͤrſt ging weiter, und verlangte in einem am Sten 


. Sänner 1685 auch eigenhändig unterfchriebenem Befehl 


und deelden Nachſchrift, dergleichen Verzeichniß von 


dem 1684er Jahr aus allen Städten und Flecken 
der Churmark zu haben, Es follte audy künftig, ohne. 


und fie hat 378: Setaufte, 2975 Begrabene und 827 -- 
| "getraute Ehepaare. Es Fam aber diefes Rechnungswe⸗ 


—N 


neuen Befehl zu erwarten, jaͤhrlich gemacht, gedruckt, 
und Ihm einige Abdruͤcke zugeſchickt werden. Das 


' 


Eonfiftorium ließ fi von den Kirchen » Infpeetoren als 


les berichten, und hierauf zum erftenmahl denden, ein 
nachuichtlidhes verzeichniß, wie viel in den Städs 


nen 1084ſten Jahr getauft, vertraut und geſtor⸗ 


“ben find, Unter der Altmark if in dieſem und allen 
folgenden Verzeichnißen, auch die Priegnitz mic begriffen. 


Die Beſatzung zu Berlin ſtehet ſchon mit in dieſer Lifte, 


fen nicht ſogleich in’ordentlihen Gang, und dadurch 
wuyde der Churfuͤrſt genöthiget, am ıyten Jul. 1686 


abermals an das Konfiftorium zu fchreiben, daß er das 


verlangte Verzeichniß für das 168: fte Jahr noch nicht 


"befommen habe, ungeachtet er befolen, daB es ihm alle 


Jahr zugeſchickt werden folle. Die Schuld lag ohne 
Zioeifel an den Inſpectoren, welche zu faumfelig waren, 


x 


37 _ 


ne 


nn ie 


6 


> 


oder, weil fie in den erften Monaten des Bsften Jahrs 
die Liſten von 84 eingeſchickt hatten, nicht glaubten, 
daß fie am Ende eben dieſes Jahrs Ichon wieder Rechs 
nung ablegen mäften, ungeachtet das Eonfittorial-Res 
ſeript folches ausdrädlich verkangte. Ex fcheinet, dad des 
Churfuͤrſten uud feines Tonfifteriidefehl,in Anfehungdes 
168: ften Jahre vergeblid) geweſen fey, wenigſtens ift von 
demjelben fein gedrucktes Berzeichniß zu finden. Bonı686 
if es vorhanden, aber. non 1687 fehlet es. Der churfuͤrſtli⸗ 
de Staatsrath fchrleb unter dem 14ten Jänner 198% au 
das Eonfiftorium, daß es fich von den Kirchen⸗Inſpecto⸗ 
ven nad) jedem verflogenen Jahr aud) von den Dörfern, 
‚und alio von ganzen Inſpecktionen vollftändige £iften ber 
— Vetauften, Copulirten und Geſtorbenen liefern, und 
dieſelben fobald fie eingegangen wären, drucken lagen, 
und auf ſolche Weiſe an den Staatsrat einfchicken folle, 
Das erſte gedruckte Verzeichniß von der ganzen Churs 
mark, weldyes ich bisher habe auftreiben können, bes 
trift das Jahr 1689, und hat diefe Ueberſchrift: KNach⸗ 
sichtlidye verzeichnig, wieviel ın den Städten 
und Dörfern der AlesYYTictelsund Ukermark im 
abgewichenen 1689ſten Jahr getauft, vertraut und 

- geftorben ind, Es ift zwar nicht vollftändig, aber. 








bracht. Churfuͤrſt Friderich der Dritte fehrieb am 
s6ten März 1699 an das Eonfiftorium, daß die Graf⸗ 
ſchaft Wernigerode und Herrſchaft Derenburg mit in 
Rechnung gebracht werden muͤſten. Hierauf find-beys- 
de oon 1700 bis 1707 in den Liſten genennet, aber nur 
aus der Herrſchaft Derenburg find bis 1704 die Gebor⸗ 
nen ꝛc. aufgegeben worden, und von ı 708 an kommen: 
ſie garnicht weiter in den Liften vor. Alnter Koͤnigs 
Friderich Wilhelm Regierung hat man angefangen 
ein Blat zu drucken, welches die Getauften, Copulirten 
und Begrabenen aus allen Koͤniglichen Ländern enthielt. 
Von dem Jahr 1715 wurde die Rechnung aufelnem For: 
lioslart, und 1719 ward auf 4 Tafeln eine Lifte yon den 
Sahren 17.15 bis 1 718 gedruckt. Der Konigl. Staats: 
rath nerorbnete am ı gren Febr. 1718 daß das Conſiſto 
72 | 


— — — 
v 


⸗ 
⸗ 


das Tabellenwerk war doch in ordentlichen Gang ges_ . _ 


\ / . 
4 a 
. 
rium fich bie Liſten ſahrlich wenigſtene gegen‘ die Mitto 
des Jaͤnners elnichichen,i auch die unehlichen Kinder 
unter den gekauften genau anmerken, und die &eftorbes 
nen weiche 90 Jahr und darüber alt geworden, ſich alfe — 
Monat anzeigen laſſen, die lekten auch menarlich dem 
Staats rath berichten ſolle. Beſage der Rechnung von 
1718, waren unter 17009 getauften, 892 unehliche, 
und unter 33264 geftorbenen, 31 die 90 Sjahre und 
daruͤber alt geworden. Als 1727 das Berliney Intels 
ligenz Blat feinen Anfang nahm, wurden in baßefbige, 
vermoͤge Befehls des Staarsraths vom 18ten Jänner 
dieſts Jahrs, woͤchentlich auch Die gebornen, eopulieter . | 
und gekorbenen in den Reſidenzſtaͤdten, eingerüct, und 
von deu letzten auch. die Krankheit und das Alter auge⸗ 
geben, U. Sriderich Wilhelm verber endlich am 2, 
San. 1733, bie Liſten ferner zu drucken, und in die In⸗ 
telligenz⸗Blaͤtter zu feken: je fie siegen von dieſer 
Zeit an ganz ein. Erſe am sten Jun. 1947, er⸗ 
gieng an die Kirchen s Sinfpectores in bee Churmarb 
Der Befehl, richtige Tabellen von der Zahl aller - 
fit 35 Yahren in den Staͤdten und auf dem plate 
sen Lande geboren, geftorbenen und. copulirten 
Perſonen einzufenden, und richt nur die ſtaͤdtiſchen von 
den laͤndlichen, ſondern auch beyde Geſchlechter von ein⸗ 
ander abzuſondern. Das Eonfiftortum machte aus den 
beſondern Liſten eine allgemeine, und ſchickte dieſelbige 
ungedruckt an. den Staatsrath, die BVollſtaͤndigkeit der 
Liſten aber mach erſt nach und mach erreicht, weit das 
ganze Rechmungsweſen fo viele Jahr fang ſtill gelegen 
datte. Da aber Ge. jent regierende Roͤn. Majeſtaͤt 
das Tabellenwerk aus Dero geſammeten Ländern volle - 
ſtaͤndig und zeitig Toben wollten, fo. erfalste am ten 
Maͤrz 175 1 ein gefchärfter Befehl, daß die Tabellen von 
einzelnen Provinzen,wenigftens gegen die Mitte des Jaͤn⸗ 
‚ ners eines jeden Jahrs im Koͤn. Staatsrath ſeyn ſollten. 
- Endlich warb am 24 Janner und gten Nov. 1753 befo⸗ 
len, daß die Liſten in jeder Provinz mit dem November, 
oder mit dem Tage vor dem erften Adyent, geſchloſſen wer⸗ 
den, und um die Mitte des Doeembers zu Berlin eintrefs 





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u Gluyu 


I ! 


Zu 5 
fen ſolſten, damit das daraus verfertigte allgemeine Vers 
zeichniß, Sr. Kön. Maj. gleich beym Anfang eines jeden 


Jahrs überreicht werden könne. Hierbey ift es bisher 


geblieben: denn ob gleich dieſes Tabellenwerk in dem letz⸗ 
ten Kriege ine Stecken gerieth, ſo ward es doch 1763 nach 
wieder hergeſtelltem Frieden wieder in Gang gebracht, und 
1764 noch genauer eingerichtet, nm auch das Alter und die 


Krankheit der geftorbenen, und dem entweder ledigen 


oderBitiven-St ind der Heirathenden anzugeben. Es hat 
auch Sr. Koͤn. Maj. gefallen zu beſehlen, daß Ihnen 
nicht nur das Departement der geiftlichen Geſchaͤfte, fons 
dern auch das Seneral Directorium dergleihen Jahrs⸗ 
Liften überreichen fole. Die Krieges⸗ und Domalnens 
‚Kammer der Ehurmarf, laͤſt ſich diefelben von den 
Eandräthen der Kreife, biefe aber von dem eingefeßenen . 
Predigern liefern, denen das Ober» Eonfiltorium am 8 
Gebr. 1753 durch die Kirchen » Sinfpectoren anbefehlen 
ließ, die Liſten von ihren Rirchipielen auch an die Lands 


 särhe abzugeben, welche diefelben auf den Dörfern durch 


die Schulzen abholen laßen. Was die Kirchen: Ynfpectos 
ren zur Richtigkeit und Vollftändigkelt der Liſten in Ans 
fegung der Militaͤr Perfonen, zu beobachtenhaben? bes 
Kimmt die ObersEonfiftorial, Verordnung vom 13 May 
1756. Endlich ift fo wie in der Churmarf, alfo auch in 
den sefaommten Königlichen Ländern, die jährliche Zaͤh⸗ 
tung aller zur Zeit derſelben Nebenden Menfchen einges 
führer worden, und die Verzeichniße welche davon in 
den Scädten und auf Lem platten Lande gemacht wer⸗ 


den, gebeu die Anzahl Menſchen nach ihrem Geſchlecht, 


Alter, Stande, ꝛe. an, wie aus den Proben erfehen wers 
den kann, welche meine Keifebefchreibung von Berlin nach 
Rekahn, enthält. Schon 1733 muſten die Landrärhe in 


der Churmark eine Seetenlifte einfchicken, und in eben die⸗ 
ſem Jahr ward feſtgefetzt, daß eine ſolche Tafel alle z Jah /⸗ 


re gemacht werden ſolle. 1770 ſind die jaͤhrlichen Seelen⸗ 
Liſten völlig eingerichtet worden. Wie die Rechnungen über 
die Gebornen und Geſtorbenen, gebraucht werden koͤnnen, 
um die Summe der lebenden engen zu der Zeit da dieſe 


„7 


, . . x j 
‚ - X 
— 
6 J * 
x 


noch nicht zezahlt worden, zu betinmen: will ich nach⸗ 

ſtens unterſuchen. Damit man aber mit einem Blick, 

ſelbſt aus deu Liſten der Gebornen und Geftorbenen „erſe⸗ 
hen koͤnne, wie gro, ber Zuwachs ſey, den das Koͤn. 

‚ preuß. und churf. Brandenb, Saus imjebigen Jahr⸗ 
hundert an Unterthanen bekommen bat; will ich folgens 
de Summen hieher feßen, 

‚ Nach dem erften gedruckten Verzeichniß 2 ſind r7 15 

In allen damaligen koͤn. preuß. Landen . 

getauft, begraben,  . getraut 
J 69872 51432 19633 Paar. 
Hingegen betrugen in allen jetzigen koͤn Banden 
die Setauften die Begrabenen die Gettauten. 

1774 94191 144055  45170Paar, 

1775 198490 .. .1624003 44464 — 

1776 - 187660 158981. 45927 — 

In den beyden erften Jahren hatten Y die Ränder 
von dem ſchrecklichen Schaden den der Tod 1771 und 

"91, vornemlih in dem legten Jahr anrichtere, 

x - noch lange nicht erholet, und das feßtverwichene Saht - 
| ift wieder fehe ungefund, und alſo bie Sterblichkeit ' 
groß geweſen; fonft würden die, Setauften In demſel⸗ 

- ben gewiß über 2000-9 betragen haben. 
Geneve und Berlin, 

Commenitaire hiftorique für fesOeuvres de lad- 
teur dela Henriade, avec les pieces originales et 
les preuves,aGeneve, et fetrouveä Berlinchez Hau- - 
de et Spener, 1777. in Octav 15 Bogeu. Hier ift 
‘ Mr. de Voltaire peint par Iui n:&me, aber nicht in 
den Lettres Tur'cet ecrivain, welche 1769 zu Lauſan⸗ 

ne gedruckt wurden, und denen bar zweyte Theil des Com⸗ 
- mentaire biflorique gewiffermaßen entgegen geſetzt liſt. 
Es befteht nemlich biefer fo genannte, Commentarius, aus 
zwey Abtheilüngen. ' Sin der erften ſchildert Here von 
Voltaire ſich Telbft , ob es gleich fcheint, als wenn ein. 
anderer ihn mahle; und in der zweyten theilet er eine 
Aundahl feiner wahren Briefe mit, nemlich folge, wel⸗ 
‚she, wie erıfagt, dem Purblico einigermaßen nuͤtzlich 
ſeyn koͤnnen. Bey feiner eigenen Abfchilderung, macht 
er es wie die großen Kuͤnſtler, welche,r wenn fie ein; B.ld⸗ 
. . ” f ” 


\ 


I a N ° 7 
niß mahlen wollen, die Watzen, Pockengruben, mit 
einem Wort, alles was das Geſicht veruuſtaltet, ſo viel 


moͤglich iſt weglaſſen, einen Einaͤngigen, fo wie Apelles 


den Koͤnig Antigonus, von der Seite, auf welcher das 
ſehende Auge iſt, ſchildern, und in Anſehung der Aen⸗ 
lichkeit es bey einigen kenntlichen Geſichtszuͤgen be⸗ 
wenden laſſen. Wenn man aber. auch. bier nur das. 


Gute findet, was Herr von Voltaire von feiner Pers 
fon und von feinen Werfen zu fagen weiß, ja wennwman 
aud) Stellen antrift, welche entweder zu ruhmraͤthig zu 


ſeyn ſcheinen, oder etwas verſchweigen, das man gern 
wiſſen moͤgte: ſo wird es doch keinen gereuen das Buch 


geleſen zu haben. Es iſt immer des Leſens und Wiſſens 


werth, was der berühmte Mann von ſich ſelbſt etzaͤh⸗ 


let. Seine angenehme Art des Vortrags, wird man 
auch hier nicht vermiſſen, ungeachtet er beynahe 83 Jah⸗ 
- re ale iſt: und wenn gleich viel von dem was hier vor⸗ 


tommt, ſchon ſehr bekannt iſt, ſo findet man doch auch 
manches das man bisher weniger oder noch gar nicht 
oͤffeuntlich gewuſt hat. Er fängt, wie billig, mit feiner 
Geburt an, deren Jahr, nemlich das 16094ſte, er wohl, 


nicht aber den Monar und Tag derfelben gewiß weiß, 
und gehet bis auf die gegenwaͤrti ge Bei Er bat nie 
vergeſſen feine Widerfacher; als, 


feau, $reron, Element, Baumelle, In ein folches Licht 


an ſtellen, daß fie den Zukhauern entweder als verächte 


lid) oder als mitleidenswuͤrdig In die Augen fallen. Er 
leugnet, was man "überall glaubt, baf er mit. feinen 


. Büchern fehr gewuchert babe, und führt Benfpiele feiner 
Freygebigkeit gegen Buchhändler an, als, geden Schoͤpf⸗ 
. lin zu Colmar, dem er feine Annales de PEmpire 
geſchenkt, ja ihm auch. 10600 Livres geliehen habe, um . 
ihm aufzubelfen, S. 52. Sein großes Vermögen, 


sfontainee, Roufß 


= 


leitet er urſpruͤnglich daher, daß er. die anfehnliche Sum : 


me, welche er mit feiner Henriade verdient hatte, 1722 


zu Paris, in die Lotterie ſetzte, welche der Eonrroteur. \ 
- Seneral Desforts errichtete. S.7. Er fpricht aber von 


großen Verluften die er erlitten habe, ale, von 200009 
Srarken, welche er dem Banquiet Magon zu Maris in 


Pr ‘ Fa 


— 


8 
Verwahrung gegeden hatte, dem der Controleur General 
alles Geld nahm, welches bey ihm niedergelegt war. S. 7. 
Wie der Praͤſident von Maupertuis ihn von Berlin weg⸗ 
geſchafft Habe, erzählt er S. 49. ohne zu leugnen, daß - 
er das unanftändige gefagt habe, was den Praͤſident 

bekannt machte, Seine Verdienſte um einzelne verlaſſe⸗ 

ne, unterdruͤckte und huͤlfsbeduͤrftige Perſonen und Fas 
milien, find forgfäktig befchrieden, Bey der Belegen: . 
heit, da er S. 64. erzähle, wie er ſich einer Kamilie 
‚gegen die Fefinten angenommen, und wie dieſelbige ends 
lich die Guͤter ihrer habfüchtigen Feinde habe kaufen 
koͤnnen, ſchreidt ers Mr. de V. qui avait toujours 
combattu les athées et les Jefuites,ecrivit,qui fal« 
Jait veconnaitre une providence. Bon feinen Bde 
chern redet er mit einer Auswahl. Zu dem garſtigen Gedicht 
ade la pucelle, bekeunt er fich, mais Ia pucelle fort indignement 
‚violee par des poliflons grosfiers, qui la Arent imprimeravec des 
‚ orduresintolerables. Les feales bonnes editions font celles de. 
 Geneve, '&. 13. DieBlaubmürdigfeit feiner Geſchichte SE. 
Karls des Zwoͤlften, beweiſet er &. 29. 30 fehr unzulaͤnglich 
"Durch das Ichen bekannte Zeugniß des Könige Stauislaus. 
Sein Didionngire philofophique und einige andere Bücher, - 
uVbergehet er mit Stillſchweigen. Pi mug auf hoͤren won dent 
Buch, welchesin der Haude und senerfchen uchhaudlung 
13 ®r. foftet, zu reden, und will mit folgender Stelle&, 98 
beſchließen. ‚Dansles dernierstems il avait une profonde indif- 
ference pour les propres ouvrages, dont il fit rowjours peu de 
cas, & donrilne parlait jamais. On les reimprimait continuelle⸗ 
ment fans merse len inftruire. Une editionde la Henriäde, et 
des tragedies, ou del’hiftgire, ou de fespieces fugitives, &taife 
elle fur le point d'eêtre epuifce, une afıtse edition lui fuccedait - 
furle chanrp. Decrivait fouvenr aux libraires: n'imprimer pas 
sant de volumes de moi, on ne va point à la poſteriti avec un fi 
. —.B1ös bagape, 


Hier iß eben jetzt fertig gewordegt Gutachten eints 
Eingeießenen im Zauchifchen Kreiſe fiber den Plant. 
zur Aufbelfüng des Credits vom gech May 1779, ie 
\  Anmerfungen eines ingefeßenien in der Ufermark, 
—A— Heute kan ich dieſe gelehrte Schrift eines 
ſehr beleſenen, erſahrnen und augeſehenen Edelmanus, nut 
nkündigen, naͤchſtens aber ſoll eine genaue Auzeige ihres 
nhalts erfolgen. 
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— XXIEERR 


—R 


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Anton Zeicechh Bunhinge 


Böchentlice Sie 


von neuen Kandcharten, 


riſchen Büchern und Sachen. 


Des fünften Jahrgangs —\ 
Zweytes Stuͤck. 
Am 13ten Jänner 1777. a 


Berlin, bey Saude und Spener, 
| 








„der Chuunark Brandenburg, : 
ber Mark Brandenburg, wäre eben ſo nüßlich als ange⸗ 


bdas ſich nicht leicht jemant an dieſelbige wagen wird. 
Ich ſelbſt moͤgte es nicht unternehmen dergleichen zu 
derfertigen, es waͤre denn, daß ich einige Jahre ganz 
‚auf die Sammlung der dazu noͤthigen Miaterinlien vers 
wenden koͤnnte. Unterdeßen bin Ich faft entſchloßen, 
gelegentlich eine Kleine Probe einer folchen Gefchichte zu 

liefern. . Was ich jebt zu ſchreiben gedenke, iſt ein ges 


ringer Vorſchmack von einem Theil einer folchen Abhand⸗ 


lung, und mit Uebergehung ber Meumart, bloß auf die 
Churmark eingefchräntt. 

Ich habe in dem vorhergehenden Stie diefes Wo⸗ 
enblatts S. zangeführet, daß nad) dem erſten verferr\ 
tigren amd. gedruckten Werzeichniß, 1644 in allen EStaͤd⸗ 
ten der Altmark und Prieguitz, Mittel uͤnd Ükermark, 

das iſt, ber ganzen Churmark, tur 3781. Kinder ge 
tauft, 2975 Menſchen begraben, und 827 Ehepaare ges 
trauer worden, Jetzt hat die eitizige Stadt Berlin mehr 


Menſcheu, ale damals alle Städte der Churmark zuſam⸗ 
mengenomaten ; vom aus der Belchreibine meiner Reh 


— — 4 x , FR 


geographifchen, ftatiftifhen und hiſto⸗ 


" gertfegung der Materie von der Beoöttrung 
Eine Geſchichte des Anbaues und Der Bevdlterung 


nehm, iſt aber noch nicht vorhanden, auch ſo ſchwehr, 


daher, geil fo viel Menſchen aus Städten, :Stecdfen une - 
Dörferh der Provinz, des Landes, und fremder Länder, 


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fe nach Rekahn' ©. 328.’306 erhellet, daß von’ 1782 bie 


3774, das ift, in 13 Jahren, die Mittelzahl der Gebok⸗ 
nen 3943, der Seftorbenen 3083, und der getrauten 
"Ehepaare 941 gewefen: Daß dieBegrabenen hier die 


Gebornen an Anzahl gemeiniglich übertreffen, hat unfere 


Stadt mit allen ‚großen Städten gemein, and ruͤhret 


als Maͤgde, Bediente, Lehrlinge, Sefellen, Soldaten, 


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Kranke, ꝛe. hieher kommen, und hier die Zahl der ſter⸗ 


benden vermehren helfen, hingegen in den Todtenliſten 


“rer Geburtsörter fehlen.‘ Weil die erfte Zählung der 
Menfchen. in der Churmark 1733 gefhehen .ift, wie im 
vorhergehenden Stuͤck S.5 angemerkt worden: fo muß 


die Zahl der Menſchen welche vor diefer Zeit zugleich ges : 


lebet Haben, durch ein anderes Mittel aisfindig gemacht: 
‚werden, und das einzige mas dazu gebraucht werden 
kann, iſt die Summe der Getauften und Begrabenen, 


ſo wett biefelbige bekannt iſt. Nemlich es komt darauf 
an, daß man das Verhaͤltniß derſelben zu ber ganzen 
, Summe der Menfchen richtig beftimmt? dieſe Beftinis ' - 


"mung aber ift nur alsdenn-zuverläßig, mern man außer 
"der Summe der Getauften und Begrabenen eines Jahre, 


auch die Summe der in demfelben Jahr wirklich febens 


den und gezählten Menfthen weiß. Um nan diefes: ats 
fein recht brauchbare Mittel, in Anſehung der Churmark 


anzuwenden, babe ich erſtlich die Miteelzahlen der ges 


tauften, begrabenen und gezählten Menfchen in neun 
Jahren der neueften Zeit, nemlich von 1767 bis 1775 


ausgerechnet, und dieſe find, 22205 getaufte, 21401 bes 


gtabene, 620780 gezählte Dienfchen, die Perfonen wel⸗ 
che zu dem Kriegsheer gehören , "nirgende mitgezaͤhlt. 


Zweytens habe ich die Dritte Gumme, ſowohl mit der er⸗ 


ften als zweyten dividirt, und dadurch gefunden, daß 


: "die Getauften beynahe der zgfte, und die Begrabenen 


‚der 29ſte Theil allee Menfchen geweſen find. Drittens 
babe ich die Mittelaabl der Getauften und. Begrabenen 


‚200 1692 bis 1700 aus den gedruckten Liſten herausge⸗ 


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bracht, und gefunden, "aß fie waͤhrend dieſer 9 Jahre 
in 12548 getauften, und 8353 begrabenen beftanden 
Babe. Da nun nach dem gefundenen Verhaͤltniß, die 
getauften beynahe der 28fte Theil der geſamten Mens . 
ſchen find: ſo mag die Mittelzahl der Menfchen in dey 
Churmarf, gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts 
ungefähr 340698 betragen haben, Es ift deutlich ges. 


nug, baß jegt faft sach einmahl fo viel Menſchen in der 
Churm 


ark ſind, als gegen das Ende des vorigen Jahr⸗ 
hunderts in derſelben waren. Dieſe bald vorhandene 
Verdoppelung der Einwohner innerhalb ungefaͤhr 70 
Jahren, iſt theils durch die ordentliche Vermehrung der⸗ 
ſelben, zu welcher Gott die Natur eingerichtet hae, 


theils durch die-m das Land gezogenen vielen neuen 


Einwohner, erlangg worden. Die Kriege find nicht 
allein Schuld daran, daß fie nicht ſchon ganz ba ift, 
fo auch bie jegige Abnahme der Heirachenden oder 
ber sejekmäßigen Ehen, welche daraus erheller, daß von 
1692 bis 1700 ber sıfle, von 1701 bis 1775 aber nur 
der oıfte Dienfch gebeirachet bat. Ohne die Kriege, 
wuͤrde die Verdoppelung ſchon blos durch die gewoͤnliche 
Vermehrung der Menfchen erfolget feyn, wenn Das ges - 
gen das Ende.des vorigen Jahrhunderts, gemönliche Lies 
bergewicht dee Gebornen über die geftorbenen, angehal⸗ 
ten hätte, vermöge deßen ber erften jährlich 4197 mehr 
als der andern maren. Da aber in der neuern Zeit die 
gefeßmäßigen Ehen zum großen Nachtheil der Sittlich⸗ 
feit und des Staats, nach und nad) abgenommen haben, 
‘auch die Kriege dazu gefommen find; fo würde nicht 
nur feine Verdoppelung, fondery wohl gar eine Bermins ⸗ 
derung der Einwohner erfolgt ſeyn, wenn nicht wären _ 


fo viele Ausländer in das Land gezogen worden, Dur) _ 


diejes Mittel Hat die Weisheit der Landesvoͤterli⸗ 
chen Vorjorge, den Folgen des Uebels welches die uns 
vermeidlichen Kriege verurfachten, abgeholfen: wie je 
aber'der Abnahme des Eheftandes abhelfen werde?" das 
wänfche ich um deſto mehr zu erleben, weil id) die 
Mannsperſonen welche heirathen koͤnnen, bey aller Ge⸗ 


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legenheit dazu etmuntere, und den Hageſtolzen um de⸗ 
ſto weniger gut bin, da Gott dafür geſorget hat, daß 
ein jeder Mann eine Ehefrau haben kann,“ alſo auch zur 
Abſicht Haben müß, daß ein jeder eine haben fo. - 
Schreiben dessöm, Kaiſerl. Hofr-Secretaire Gern 
Taube aus Belgrad am ro. Deeembes 1776 
an den Verfaſſer dieſes Mochenblatts. 
Geſtern beſtieg ich den Berg Halaga, ein paar Mei⸗ 
fen von hier gegen Suͤdoſten, welcher innerhalb eines 
- sunden Umfangs von fundgig Mellen, der hoͤchſte iſt. 
Man batte mir verfichert, daß Ich in dem erſten Abſatz 
begelben die Trümmer einer roͤmiſchen Stadt finden 
. würde, Der biefige Paſcha gab mir. 12 Schanzgraͤber, 
gieng auch felbft. mie, weil er glaubte, ich würde große 
Schäbe aus der Erde grabem Allein ich fand. Webers 
bleibſel einer. gothiihen Stade, g Köcher mir vermor - 
berten Dfeilen, 3 Bogen, ein paar verroftete Schwerds ‘ 
ter, und dergleichen, welche Sachen mir der Paſcha 
ſehr willig. überließ, Hingegen habe Ich zu Daruvar, 
mitten in Slavonien, im Poſeganer Comitat, etwas , 
nuͤtzlicheres entdeckt. Als ic, daſelbſt im September -- 
Raſttag bielt, bemerkte ich Awa een Flindenſchuß von 
dem Schloß Darurar eine Miſtpfuͤtze, in deren Mitte 
das- Waffer bisweilen, aufwallete. Ich ließ einige . 
Bretter uͤbed die Pfirke legen, und fühlte, daß das aufs 
wallende Waſſer warm war, So gleich erfuchte ich 
ben Herrn Erufen von Daruvar um einige Leute, ließ 
dieſelben eine Sraben ziehen, das faule Waßer ableis. . 
ten, und riachgraben. "Als bie Arbeiter zwey Klafter 


tief gefonimen-waeen, zeigte fich eine Quelle, deren 


Waßer ſo heiß war, daß ich die Hand keine Minute 


Fang in demſelben laßen konnte. Ich ließ noch fünf 


Klafſer tief graben, und entdeckte zu meinem Vergnuͤ⸗ 
gerı ein altes marmornes Bad. Ich verlangte noch 
raehr Leute, um den Schutt weit herum wegraͤumen zu 
laßen. Da zeigten ſich endlich die Trümmer eunles 
prächtigen, mit zerbrochenen Bildſaͤule ngezierten gro⸗ 
sen Babes; und nad) einigem Nachſu en auch eine 


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kange Infiheift, deren Gnhele kurzlich Diefe tie: Cont-. 


modo Cacfari ts thermas dedicavit respublica Ja- 
Torenfis. Anf einer andern Infchrift Rund, respubli- 


“ ea Jaforu. Die alten Röhren, welche bis zum Urs 


fprurig der Hauptquelle gehen, waren von verfteinertem 
Eichenholz. Ber 15 jahren entdeckte der Herr Graf 
von Daruvar eine Viertelmeile von bier einige marme 
Queilen, metche er gieich einfaßen, und zu einem ade 
einrichten fieß. Dieſes Bad wird ſtark befucht, und - 

immer beruͤhmter / man trinkt auch das Waßzer deßelben. 
Ber zwey Mongaten, konnte ich mich nicht ſatt an ber 
Römerfehanze in der Bodoger Geſpanſchaft des Ks 
nigreichs Ungarn, ſehen. Die iſt in der That ein erfiauns 
liches Werk, weiches ſich verſchiedene Meilen lang von 
der-Donan bis an den Theisfluß erſtreckt. Die Bors 
derſeie derſelben iſt gegen Nordweſten, der Ruͤcken aber 
gegen den Winkel gekehrt, den die Donaun und Theis 
machen. Bor jener war ein tiefer trockner Graben, 
der mm zu Wieſen eingerichtet Ik. Der Augenfchein. 


- yeiget, daß die Nömer in dem Winkel, meichen biefe 
- Schanze zufhließet, ihren Schifbau gehabt haben, - 


Im Zenghauſe zu Titel fahe ich viele roͤmiſche roftra, 
Anker, und mancherley Werkzeuge, die theils am Ufer 
aus dem Schlamm, theils hin und wieder aus der Erde 
hervorgezogen worden: man findet auch zuweilen Muͤn⸗ 
gen, Waffen, und andere Dinge in dieſem Winkel. Syn 
demſelben wohnen die Tfchaififten ,- oder äftereichts 
ſchen Schif = Soldaten auf der Donau, melde nach dem 
vollzähligen Fuß 1113 Köpfe ausmachen, und einen. 


Obriſten zum Befehlshaber Haben. “Der Stab derfels 


ben liegt allezeie zu Ti:el, woſelbſt auch das Zeughaus, 
die Schifzimmerwerfte, und viele Worrathsbäufer für - 
den Schifban find. Die Tfchaten find eine Art Gas 
feeren, mit Segeln und Rudern, und führen 4 bis 10 


Kanonen. Die Tfehaitiften find mie einem Pallaſch, 


einer turzen Flinte, und zweyh ſtleinen Piſtolen bewafs 
net, fehr kuͤhne Schifleute, Sauter Jifyrier und Wallas 
“en, ‘von der griechtſchen Kiche, und Ihe Obriſter iſt 


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allezeit ran" ber Alhriſchen Nauen ir * N 
ſtreckt fich nicht ganz. bis an die Nömerichanze, fonderg 
von der Domay am, da wo Carlawitz liegt, in einer 
ſchraͤgen Linie gegen Nordoſten bis an-die Theis, doch 
ſo, daß Sablia mit eingeſchloßen it. Man bat ges 
fagt, daß der osmaniiche Sultan während des. 1763 
geendigten Kriegs, die Feſtungswerke von Belgrad habe 
wieder herftsifen laßen: ich. habe aber dieſes falfch, bee⸗ 
‘ Funden, Hingegen hat er in Bosnien an der Save, 


¶ Sau zwey neus und ſtarke Feſtungen anlegen Jagen, | 


weiche Neu⸗Brod und LIeusBradifen heißen. 
 Raufanne- 


- Die Geographie de Bufching,, abregée dans leg 


objets les meins ıntereflans, augmenr£e dans ceux 


qui ont.pary P’ätre, retouchee .pag tout, & ornee 


«un précis de. l’hiftoire de. chaque &tat par Mr, 
Berenger, dexen erften Theil die biefige rypographiſche 
Geſellſchaft 1776 auf 1. Alph. 17 Bogen In gr. Octav 
ans Licht geſtellet hat, kann ich weder billigen, noch 


ruͤhmen, denn fie iſt ein unrechtmaͤßiges und uͤbel gera⸗ 
thenes Werk, wie ich in dem ˖naͤchſten Stuͤck dieſes Wo⸗ 
che ublatte binfänglich zeigen. werde. Ä 


ke 8. 

Von aber habe ich urktet dem 33ſten December de. 
„yerrbichenen Jahrs von dem berühmten Heren If. de . 
; Pinzo einen Brief empfangen, der ſich auf dasjenige 
. belehet, was id) in das 5 ıften Stuͤck des vorhergehenden 


Jahrgangs dieſer woͤchentlichen Nachrichten S. 415 
aus dem Brief eines meiner Freunde eingeruͤckt babe. · 
Sehr gern ſetze ich folgende Stelle hicher, in weicher Er 
Sich rechtfertigt. Je vous protefte, Monfieur } & 
‚tous les honnetes gens de ce pais vous le confır- 


meroqt, que je ne penfois pas & publier ma pree | 
„miere lettre für: les colonies. Jene Pai fait que . ı 


“ par condefcendance pour une. perfönne des plas 
reſpectables de la republique. Je mepriſe ſouve- 
rainement taut mortel aflez vil & abject, pour tra» 
hir fes ; fentiments, par flatseric, par complailance, 


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& pour faire fa tour aux grands, aux gens en. 
place, & je detęſte encore plus les ames de bone 
qui le foot par tucre. le n’entends pas par la 
meprifer un ecrivain honndte, que fes moyens cir- 
confcrits obligent & fe faire payer de fes vellies de 
teux qui employent fes taleats. Que devien- 
drosent nos Avocats, dont, on feoannoit les pei- 
nes? ‚Les honnoraises qu’ils recoivent, ne les de- 
gradent pas, & n’infirment point. la force de leurs 
taifoas, Mails ce n’eft point mon cas ;“ la provi- 


dence m’a. place fort-au deflus de cette reflource, 


& j’attends de votre &quite une reparation que 
vous ferez, je mie le perfuada, avec plaifis, 
Keipsi - 


| ipsig. 
Schon vor 14 Tagen habe ich von daher die lang ges 


seinfchte Probe von des Herrn Breitkopfs gedruckten 


s ” 


- 


Charte bekommen, weiche den Titul hat: Begend 


um Keipsig. Kine Landchartenfag Probe von 
J. G. J. Breitkopf. Keipzig 1776 aus Breit 
kopfs Buchdruckerey, ein diuartblatt. Allein fie 
was ein Abdruck des erften Babes, den Hert Breitkopf 
noch nicht verbeßert harte, deßen Verbeßernug er mir aber 
innerhalb 8 Tagen zu ſchicken verfprach,, und ich konnte 


An dem erften Stück des neuen Jahrgangs meines Wos 


denblatts, nicht den geringften Platz zu einer Anzeige 
defelben gereinnen. Alſo ift mir bie Leipziger. Zeitung 
darin zuvorgefommen. Jetzt babe Ich ſchon die erfte 
Berbeßerung des Verſuchs, auf welche noch eine zwey⸗ 
te folgen foll, und alsbenn wird allem Anſehen nach, 


- Herr Breitkopf den Laribchartenfaß dein Kupferflich je . 
nahe gebracht haben, als es die Buchdruckerey nah . 
Ihrer Einrichtung verſtattet. Das iſt fein großer Ende 
med, und um Benfelben ganz nad) eigener Erfindung 


zu erreichen, bat er die Preuſcheniſch⸗ Hafifche Pros _ 


be bisher noch nicht fehen wollen. Sch werde naͤch⸗ 


ſtens ausführlicher davon reden; über 8 Tage aber kann 


ich vielleicht die Lefer Die Blatts fehon ducch die Preus 


ſchenſche Landchatte erfreuen, weil ich Die noch ruͤck⸗ 
.. \ - . 


36 . u \ 
fändigen Nbbräte je an char jeben Poftage ers 


- Ptrenzlau. 

Das am Ende des vorhergehenden Stuͤcks angekuͤn⸗ 
digte Gutachten eines Tingeſeßenen in der Uker⸗ 

mark, if zwar ſchon auf Io Quartbogen ganz abge⸗ 

druckt, erwartet aber noch einige Veraͤnderungen, und 


der Inhalt deßelben muß ‘auf einmahl ganz ange⸗ 


werden. Das kann nun nicht eher als heute 
über acht Tage geſchehen; unterdeßen kann man dieſe 
Schrift. ſchon bey dem hieſigen Buchhaͤndler Herrn 
Pauli bekommen, und fie iſt auch ohne Ruͤckſicht auf 
die Angelegenheiten des churmaͤrkiſchen Adels leſenswuͤr⸗ 
dig, weil ſie ſich in die Materie von dem Umlauf des 
Geides und von dem Credit, tief einfäl. Von der bes 
kannten ausgebreiteten Wißenſchaft ihres Verfaßers, 
des Herrn geheimen Juſtitzraths, Praͤſidenten des ulers ' 
maͤrkiſchen Obergerichts und Domherrn Herrn Chriſt. 
von Berg, war u nichts geringeres zu erwarten. 
St. Petereburg. - 
Nouveau plan de la ville & de la fortereffe de 
8. Peiersbourg, execut& exätement d’apres lori- 
ginal, qui fe trouve dans les archives de la police, 
‘ par ©. M. Koth. 1776. Etu großes Blatt. - Diefer 
genaue und ſchoͤn geftocherte Plan von der .jeßigen Des 
ſchaffenheit der anſehnlichen, regelmäßigen und schönen 
Stade, iſt dergeſtalt illuminirt, daß ‚die verfchiedes 
nen Farben anzeigen, welche Gegeuden von Steinen 
entweder ſchon gebauer find, oder gebauet werden ſollen, 
und welche von Holz, entweder mit oder ohne ſteinerne 


Grundt ſind. 
.Zufatz zu G. 10. 3. 4. 
1776 find in Berlin geboren 4668 Kinder, ‚ hehee⸗ 
ben 4789 Perfohen, getrauet 917 Paare. 


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Woͤchentuͤche Rachrichten 
von ‚neuen Landcharten, J 
geographiſchen. ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 

| ſchen Büchern und Sachen. 


h Des fünften Zapıgange. 7 2. © 
4, Dritte Stuͤck. . R 
7 Am often Jänner 1975 0°. 


Derlin, bey Saude und Spenen, - _ 
i te ſchon zweymal genannte Schrift engen es  " 
2 hetmen Juſtitzraths von Berg, beftcher in An = -' 
merkungen Über das Gutachten des Seren yon Ron 
bau, welches Ich im zwanzlgſten Stück des vierten 
Jatrgangs ©. 164. fa angeführt habe, Beyde gen 
ſchickte Schriftſteller, find gelehrte Domherren des Hoch⸗ 
fufts Halberſtadt, angefehene und begüterte Edellmte - 
‚ in der Ehurmark, and biſputiren uͤber die Srager o6 
ber In Stockung gerathene Umlauf des Geldes unter 
dem Markiſchen Adel, durch landſchaftliche Pfandbriefe 
nach fchlefiihem Fuß, am ſicherſten wieder in Gang 
gebracht werden könne, oder nicht? Herr Yon Berg " 
behauptetes, und herr von Rochau leugnet es: es find 
. aber mit dlefer Hauptfrage noch andereßragen verbunden. 
Anfouderheit Hat Sert von Berg ſich in die Materien 
vom Eredit und von bem Umlauf des Geldes ſtark eine ' 
‚gelogen, umd feine Oxhrift zeiget, daß er die beiten 
Schriftſteller von denfelben gelefen, und die Materien . 
ſtyudirt habe. Beyde angeſehene und hochachtungswuͤr⸗ 
bdtige Schriftſteller, haben unter dem Adel Anhänge ih⸗ 
rer Meynungen, es giebt auch ſolche, welche mit Feineng 
von beyden gang Binnen, wohl aber einem im 





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nen In eudern Erkam Veyfail g0 


ee freundſchaftlichen Goͤnner, und 


ich werde bey der Anzeige des Inh toſye ſer Schriſt ggar tei⸗ 


sie Parthey nehmen, 


am Ende aber einige unmas gebliche 


ameitungen über bie Streitfctage einchen Heir vo 


Hat die Schrift des Herrn von R. aufs neue qydrucken 


tafen, vnd hernad) 


1 Anmerkungen Aber dieſelbige ges 


macht, Hierant aber noch ra Einnwürfe gegen bie Pfands 
>, Briefe angeführt und beantwortet N 
Die erfte Anmerkung „ Getzift hie Urſachen, wars 
um der Credit des Adels verfallen ſey? Herr von B 
unter sehr A den Real sund Perſonal⸗ Cre⸗ 
v die 3) 


Njener iſt 


manglichkeit des Unterpfands zur 


wiger Saherheit des Gidubigers. Cr verwirft bie 
Urſachen welche Herr von R. angegeben bat, nemlich, 


aumehimende Serwißentoflgkeit, Langfamleit der Conkartdy 


Hrocehe, und Mangeĩ. an Beſtzmmuns bes — 


KMeriha der adellchen Grundgbäde,,: und nennet andere) 
emlich die yermirdertg Menge des Seibes nad) dem 
Kriege, die | Sufigen Bankerotte der Kaufleute, um ro - 
her villep, weil.man deu Wechſeln nicht trauete, deſts 
mehr baares Geld zum Handel erfordert, und babutdp 
anderweitigen Entzmeden entzogen worden, DIE neuen 
einheimiſchen Handels Unternehmungan, bey weichen: 


die. Actien zehn Procent einbringen, die neuen Auflas. 
gen, den Wucher weicher mit Gielde getrieben wird, die 


Eryichtung der Bank, welche zwar nur 3 Procent giebt, 


aber ſicher iſt, und die 


Capitalien ſo gleich wenn ſie verlangt 


"werden, wieder zuruͤck zahlt, den zu geringen Werth dev 
Produkte der Guͤther in Vergleichung mit den Ausga⸗ 
ben ihrer Beſitzer, den Verfall des Preiſes der Guͤther 
felbft, und die Furcht vor EConcaurs⸗Proceſſen. 
Syn der zwyten Anmerkung giebt Herr von B. zu, 
daß genaue Schaͤtzung der Gather für den Credit ſehr 


El ı ’ 


vortheilhaft ſey, aber nicht daß es einen beſtaͤndigen 
8Wwerth der Guͤther gebe, anb-eine Beſtimmung 
Ban moͤglich fen, tuelches Urtheil er durch Gruͤnde un⸗ 


— nenn. 


GE Zu un an: Vienna A 
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zerftäget. : Daß die Credſt⸗ und Verkaufe: Taxen ein⸗ 
foͤrmig ſeyn, und alles mas gewoͤnlicher Weiſe in Ans 
ſchlag komt, enthalten müßen, und daß das ſicherſte 
Hirzel den Unwerth der adelichen Guͤther zu heben, 
dieſes fey, wenn man es.dahin bringe, daß der Verkaͤu⸗ 


1 


fer weniger, und der Käufer mehr werden: if fo klar, 
z 


daß es niemand In Zweifel ziehen wird, ‘Der Herk 
Berfaßer glaubet, daß ein recht lebhafter Umlauf deg 
Geldes, dazu am wmeiften helfen werde, den der etzige 


Unwerth der Güter, komme von der Stockung defelben . 


ber. (8.26). . | 

. Er tann, nad) der dritten Anmerfung, nicht befs 
fer verfhafft werden, als durch Pfandbriefe, das iſt, 
Durch ſolche Schultverfchreibungen, welche die chur und 
neumaͤrkiſche Landſchaft uͤber die erſten und ſicherſten 
Execial⸗Hypotheken der Landguther, bie zur Haͤlfte odet 
zu ey Drittel ihres wahren Werths, anſtatt der bishert 
sen PrivanOpligarionen, ohne Benennung des Glaͤu⸗ 
Digers, ausftellet, and dafür fie an die Inhaber derſel⸗ 
ben, vier Procent⸗Zinſen, auch nad) vorgaͤngiger Auf⸗ 
kuͤndigung, das Capital, zu geſetzter Zeit, unmeigerlich, 


Ind ohne alle Koften zu "bezahlen Abernimmt. Det . 


Herr Verfaßer führe Gründe zum Bewelſe an, daß, 


dieſe Pfandbriefe einem Lande nicht nur nicht fhäblich,. 
foöbesn vielmehr nägtich find. Ste find unfhädlid, 
en Ihrer Üeberlieferung Eigenthum gegen Eigeny 
„hun vortauſcht wird, weil fie ihre Sicherheit von beſon⸗ 
ben Hypotheken haben, dadurch fie fi von den Bank⸗ 
Noten in Schweden und Schottland, von den Steuerſche 


nen in Sachſen, ic. unterſcheiden: weil der gange tab - 


ſich dafür verbärger, und weil fie In der That nichts 
anders, als die bisherigen Obligationen find, nur daß 


fie zum leichtern Umlauf fähig gemacht werden. Ep 


leiften einen wirklichen Nutzen, denn fie erleichtern dgg . 
Verkehr mir dem Gelde, befördern den Umlauf dep; 
ben, machen‘ daß die Capitalien nicht müßig Hagen, ; 
und daß bie Zinfen geringer guzrben, wodurch das grot 
ur; eP  5 2 9: : * J 


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. ⁊* 
26 


- Be Landesgewerhe befbrdert, und der en. der Bäche 
erhoͤhet wird. Die’ Ausleiher haben für ihre Capita⸗ 
lien alle Sicherhei, und werden fie atsdenn lieber denz 
Abel für vier Procent, als der Hank für drey leihen; 
die landſchaftliche Gewaͤhrleiſtung ſetzet ſie aus der Ver⸗ 
bindung mit den Schuldnern, fie haben nicht zu befuͤrch⸗ 
ten daß bie Zinfen zurückhleiben, und noch weniger daß 
Concurs⸗Proceſſe erfolgen werden; und der Ankauf‘ der 
Guͤter wird dadurch erleichtert, daß man fogleich auf ' 


die erſten zwey Drittel, Pfandbriefe bekommen kann, 


‚auch feine Auftuͤndigung der Capitalien befuͤrchten darf 


Den Nugen der öffentlichen Papiere beſaͤtiget die Exy 


fahrung in Holland und England, die Pfandbriefe aber _ 
‚Haben außer der Serwährleiftung des Staats, noch eine _ 
befondere Hypothek. Sie haben in Schlefien den Adel 


vom Untergange errettet, und ſelbſt denen die fein Eis - 


genthum mehr au Ihren Gütern zu. haben glaubten, 
wieder Credit verfchaft, und fie bey dem ihrigen erhats 


ten. Ueberhaupt iſt diefes Land’, welches vor. fieben 


Jahren weber Geld noch Credit hatte durch die Pfand⸗ 
briefe wieder zum Wohlſtande gelangt, 
Nach der vierten Anmerkung, ſind diejenigen wel⸗ 


che jetzt keinen Credit haben, entweder Verſchwender, 
oder ſolche die gut wirthſchaften wollen: jeue find kei⸗ 


‚nee Huͤlfe fähig, dieſen aber wird durch, Pfandriefe un⸗ 
Tehler wieder aufgeholfen werden. 
ie fünfte Anmerkung feget hinzu, daß auch dens ; 


—* welche ſo viel ſchuldig ſind, als der wahre Werth 


ihrer Güter beträgt, durch die Pfandbriefe geholfen 
werde, weil fie fo viel gewoͤnnen, als fie an Zinfen - 


erſparten, und ber Preis ihrer Güther erhöher werde, 


Den Einwurf, daß die Dfandbriefe den wohlhaben⸗ 
‚den Ständer fhaden könnten „ beantworset die fechfte _ 
‚ Anmerkung alfo: mern auch Se. Majeftät der König 
Sich nicht ertlaͤret haͤtten, daß Sie die Mitbirgefchaft 
für die N fandbriefe übernehmen wollten, fo ſchuͤtzten 
dieſe ſich Ref, weil fie ſich nicht mar u die erſten und 


4J 


j 


7 Händel und Gewerbe nicht in Aufnahme gebracht und 


21 - 


ſicherſten Hypotheken der Guͤther gründeten, ſondern 
auch den Werth der Guͤther erhoͤheten, und auf alle kuͤnf⸗ 
tige Zeiten befeſtigten. Es koͤnne von dem Capital der 
400000 Thaler welches der König den Ständen für 
geringe Zinſen auf befkändig uͤberlaßen wolle, und von 
andern Huͤlfsmitteln welche vorgeichlagen werden. foll⸗ 
ten, ein beträchtlicher Fonds gemacht werden, welcher 
Die Landfchaft Hinlänglich decke, wenn fie ja hin und 
wieber Schaden leiden ſollte. Erfolgten allgemeine 


- Zrübfalen, fo erlorbere der eigene Nutzen des Landes⸗ 


— 


herrn, den Credit des Landes aufrecht zu halten. Ente , 
AUch ſol werſchaffe die Königliche und landſchaftliche Ge⸗ 


waͤhrleiſtung dem Werk ein größeres Gewicht unt Zu⸗ 
. trauen, und die Landſchaft ſelbſt £önne es. am beften in 


Drbuung halten. 
"Die febente Anmerkung behauptet, daß Pracht 
und Schwelgerey keine nothwendige Folge der Pſand⸗ 


briefe ſeyn würden, an ſich ſelbſt aber ein nothwendiges 


Triebwerk Im Staat wären, ohne welches Ackerbau, 


erhalten werden koͤnnten. 
Die achte Anmerkung ſaget, die Pfandbriefe ſtel⸗ 


seten mit dem Real⸗Credit auch den perfönlichen wieder 


ber, ale werde der Adel, fobald fie im Gange wären, 
auch wieder Wehſel Eredit haben, und dieſer ſey dem⸗ 
ſelben unnachtheilig und unentbehrlich. 

In der neunten Anmerkung findet Herr von 252 
den Wechſel⸗ Tarif welchen Herr von R. vorgeſchlagen 
Hat, den Glaͤubigern und Schuldnern gleich ſchaͤdlich, 
und wiederholt, was er ſchon behauptet hatte, daß bloß 
Die Sicherheit der Capitalien, und die verminderte Nach⸗ 


* frage nach denſelben, beftändig niebrige Zinfen wirkten. 
Die kurze zehnte Anmerkung, betrift den Unter⸗ 
ſchied der Banken, und jagt aus Gelegenheit der Zettel - 


Bankeñ, welche wenige Zinfen geben, weıl ihnen or⸗ 
Bentlicher Weiſe Gelder angeboten werden , man folle 


6 ie mas uur us blue daß bie —* dez Sr 
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| zu zu 


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22 | —— 


ther das Belb nicht mehr fuchen Bhrften, ſonbern vaß 
tim es ihnen anboͤte, fo wuͤrden fie eben fo mie die 
Zettel Banken bie Bedingungen vorſchreiben, und went⸗ 
ge’ Zinſen geben. Bu 
In der erlften Anmerkung, behauptet Herr von B. 
* Daß die Pfandbriefe, welche er empfehle, ſicherer und 
alſo annehmlicher wären, als die von dem Herten von 
R. vorgeſchlagene Obligationen, weſche auf Die Oicher⸗ 
heit des Grundbuchs gegruͤndet werden ſollten. Und 
"Ha in den ietzten Gutachten bie Gluͤckſeligkeit des Adels 
Im Bisthum Manſter und einigen andern weſtphaͤlſchen 
Provinzen, angeführt worden; der für 4 oder 3 Pro⸗ 


= . "sent Sinfen fo viel Geld beföminen konne, als er der 


brauche; ſo bemerkt Herr von B . 
in der zwölften Anmerkung, daß bieſe Läriber fol : 
es dem durch die Staats und Credit Papiere verinehr⸗ 
ten Reichthum der Holländer zu danken hätten, führe 
‚auch’an, daß In Schlefien die Zinfen von 6 bis 7 Pro 
‚cent durch die Pfandbriefe auf 44 herunter gebracht 
wären, Bey uns dürfe man richt beforgen, daß bie 
Zinfen durch die Pfandbriefe zu weit herunter fallen 
wuͤrden, denn die Pfandbriefe ſetzten ſich ſelbſt Graͤn⸗ 
zen, den Adel aber in ben Stand, fie durch Tilgung ih⸗ 
ver Schulden wieder. aus dem Umlauf zu bringen. 

u Nach ber dreyzehnten Anmerkung, ſtehet die fehnes 
verbindung in der Mark, der Einfuͤhrung der Pfanbs 


| briefe nicht entgegen, weil auf den meiften Lehnguͤthern 


ſchon anſehnliche Schulden haften, und alfd ohne Be 
benken die Pfandbriefe umgefchrieben werden koͤnnten. 
Zugleich werden die Bedingungen angegeben, unteb 
welchen der Vorfchlag des. Plans vom gten May vor 
rigen Jahres, daß alle bis zum erften Nov, 1775 einge 

tragene Schutden, für ſubſidlariſche Lehn⸗Schulden ers 
klaͤret werden follten, am beſten ausgeführt werden koͤn⸗ 
ne: nemlich 2) die Schulden mäften niemals zwey 
Drittel des Anſchlags nach der neuen Tare zu fünf 
Proctut Äherfteigens 2) der Lehnbefiger welcher vor⸗ 

5 ’ 





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29 


* daß keine: Guthe auf zwey Dritert ihres Sertha 
verſchuldet wären, . muͤße beweiſen, daß dieſe Schuilden 
vor dem erſten Nobember vorigen Sabre gemacht waͤ⸗ 


ven : 3) er und feine Sehnserben mönen’ jäbrlich- einig . 


Procemt von se Schulden abbezahlen. 

Herr von, iſt der Meynung, daß die Lehnsderi iw⸗ 
Burg zwiſchen den Adei aufgehoben werden muͤße: Herr 
von B. aber haͤlt in der viergehnten Anmee kung das 
für, daß es beßer ſey, dieſelbige fortdauern zu laßen, 
weil man angemerkt habe, daß eine &amitie Die Ihre 
Ben verloren babe, bald untergebe. | 


Mir biefen Anmerkungen, ift des Herrn Verfaßers 


Uumor auf des Heren von R. Gutachten beſchloßen. 
Er bat aber noch. andere Einwuͤrfe, welche wider bie 


—— — gemacht werden, selammier, und beant⸗ 


" Brher Einwurf, Für Schleſen feb:bie Pfend⸗ 
Srtefe wohl näglich geweſen, weil vor 6 Jahren bafethfs 


. fonft-kein baares Geld war, als was ein jeder zu feinem - 


Sinterhatt gebrauchte: da man nun für 28 Millionen 


Pfandbriefe machte, fo konnten die Zinſen feenlich leicht. | 
herunter geiege werden. Autwort. Es iſt micht wahr⸗ 


Meinlich, daß die Summe der Pfandbriefe fo Hoch ſtri⸗ 


ge, waͤren ihrer aber wirklich fo viel, fo ſtuͤrden fie 


doch/ im gehörigen Verhaͤltniß nit den Grundſtuͤcken, 


weiche ihnen zur befondern Hypothek dienen. Au baa⸗ 
rem Geide bat es in Schlefien nicht gefehlt, ſondern 
am Umlauf deßelben, den das Land hat nach der Eins. 


| — der Pianbbrirfe viele Tonnen Golbes Schule 


- 


den bezahlt. 
Zwepter Einwurf. Die größere Beichtigfeit eb 
zu erhalten, wird viele Leute zu Verſchwendern machen. 


Antmort. Um des Misbrauchs willen, ınuB eine gu⸗ 


te Sache nicht unterlagen. werden. Man kann auch 


das Gegentheil, oder dieſes erwarten, daß mancher ein 


beßerer Wirth werden wird, ſowohl wail er ein ficheres 


Düne ſiehet/fich zu rel, ob nie, wei er in Blefahr ger 


DE 


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ui, wenner die Zaſenv nicht richeig dezahit, e⸗ „e 


unleugbar, das ein Land 3 welchem der Geldverkehr 

leicht iſt, gluͤcklicher ſeh, als einfolches, in welchem er 

ſchwehr, und dem Wucher und Druck unterworfen iſt. 
Dritter Einwurf. Wenn 6 oder 7 fruchtbare Jah⸗ 


u. se hinter einander folgen, wird der Preis der Lebens⸗ 


muittel fallen, und alsdenn wird die hohe und willfücke 
qhe Guͤter⸗Schaͤtzung die Zinszahlung Kindern. Ants 
wort. Die Yedingung iſt wider die Erfahrung, wie 
koͤnnen auch unfer Getreide auf der Oder und Elbe aus⸗ 
führen, und die Mengeerfegt den geringern Preis. 
Vierter Einwurf. In Kriegszeiten werden. weder 
Ziuſen noch Capitalien bezahlt werden. Antwort. Dir 
Sorge gehet zu weit, und koͤnnte alle Verbeßerungen 
hinderü. Wenn die Pfandbriefe das Land. verbeßern, 
ſo kann es auch die Kriegslaſt beßer ertragen. Alle 


Pfandbriefe werden eben fo wenig nis alle jeßige Dhlie | 


gationen auf einmahl aufgefündiget werben :. Bene 
. Das leßte aefchähe ; fo koͤnnten fie auch nicht auf eirmial 


mic baarem Gelbe bezahle werden: Llus dem aufgefäne 


digten Summen baaren Geldes, werden wieber Capita⸗ 
lien geniacht, und diefe können nicht beßer als zu Pfands 
Griefen angetvandt werben. : In Keiegesgeiten' lauft 
mehr Selb um, als in Friedenszeiten. - 


KFuͤtſter Binwurf. Man. ber in der Churmart vn . 
Befigern der Guͤther zu wiel Eredit gegeben, das iſt die — 


wahre Urſach des Berfalls des. Credite, denn ben den 
meiſten Concurſen verileren auch hypothekariſche Glaͤu⸗ 
biger etwas. ‚Antwort, Das erſte iſt nicht erwieſen, 


ſondern vielmehr zu glauben, daß die Guͤter wegen der 


GStockung des Geldumlaufs unter ihrem wahren Werth 

, verkauft wurden. Sollte man aber auch. wirklich den 
Beſitzern der Guͤther bisher zu viel Credit gegeben ‚has 

- ben, fo iſt das Uebel einmahl da, umd man muß dem⸗ 
ſelben abjubelfen ſuchen. Das kann aber weder durch 
genaue Beftiinmung des Mershs der Guͤther, noch durch 


oaqherfte —— geſchehen, Jonbern.ss muß u. 


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‘ 2x. 
Eapteiifen hinlangliche Sicherheit verſchafft werden, 
und dieſe koͤnnen allein die Pfandbriefe gewaͤhren. 
Sechſter Einwurf. Wer hinlaͤngliche Sicherheit 
ſehaffen kann, und in bekannten guten Umſtaͤnden iſt, 
hat Credit, ja er kann, weit fo viel Geld im Lande iſt, 
Enpitalien für 4- Procent Zinfen geliehen bekommen. 
Antwort. Die Urtheile über die Sicherheit find fehe 

verſchieden. Mancher, dem die reinen Einkünfte eines 
—* bekannt ſind, wuͤrde ohne Bedenken Geld dar⸗ 
auf leihen, wenn ihn nicht die Furcht zuruͤck hielt, daß 
die vor ibm hergehende Glaͤubiger andere denken, ihre 
Capitalien auftäudigen, nad ihn! dadurch in Verlegen⸗ 
beit fegen würden. So lange man auch noch beforget, 


daß man fein Capital nicht zu der Zeit da man es ges . ' 
braucht, ohne Weitlaͤuftigkeit wieder befommen, ja daß 
das Guth weiches zur Hypothek dienet, in Concurs ge⸗ 


rathen werde,.:c.Yfo lange. wird man feine Sicherheit 
nicht für Hintänglich Halten, und zwar am wenigflen, 
m man einer der ſpaͤtern Glaͤubiger ift, in Anfehung 

der Credit des Adels geftärkt werden fall, 
Hört bie Pfandbriefe für welche fich die Laudfchaft vers 


dauͤrget bat, Helfen allen dieſen Schivierigkeiten eb, mas 


chen dab Die legte zoapothet fo gut. oder fo ficher als die: 
erſte it, und heben die Sorge, daß man Capital nnd " 


Zinſen nicht zu rechter Zeit und ohne Weitlanftigkeit er⸗ 


werde. 
Siebenter Einwurf. Die Pfandbriefe werden ai 


Edellente ſtuͤrzun, welche über die Hälfte des Werchs 


ihrer Guͤther verſchuldet find, denn hinter der Lands 


ſchaft wird feiner ſtehen wollen, weil jene bey Concur⸗ 
fen wegen der —— den Vorzug hat, Antwort. 


Schleſien beweiſet bas Gegentheil, und es iſt begreiflich. 


Denn bie Dfanöbrtefe geben den Capitallen welche die 


Landſchaft uͤ t, eine durchgaͤngig gleiche Sicher⸗ 
beit, und heben die häufige Nachfrage mach dem Selbe» 


alſo befoͤrdern fie den Eredit auf zweyerley Art. Cie 


dermindern auch die Fe und. and —* der 
5 J 


1. 


— 


2 ,. — 


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Werth. der Siüther. Man darf Fr nicht bebegen 
daß ein zu ſtark verſchuldeter werde won der Landichaft 
mit dem Concurſe uͤbereilt werden ; vielmehr wird bie 
Lanoſchaft die Gather deßelben ſo lange verwaiten af 


. fen, ols ſich ein guter Käufer finder. 


\ 


Achter Einwurf. Alle Befiker der Pehns und mie ‘..: 


einem Fidecommifs belegten Guͤther, dran Schuß ' 


den nicht gehörig bewilliget find, gehen verloren, wenn 
das porgeſchlagene Creditwerk eingeſfuͤhret wird. Ant 


wort. Man kann nicht erweiſen daß ſie alsdenn ſchlum⸗ 
mer daran ſeyn werden, als ſie es jekt find. 

TI: unter Einwurf. Die Pfandbeiefe werden den 
habffichtinen ‚Neichen melche die verfchuldgten Guͤther 
ihrer Nachbaren an ſich zu bringen wuͤnſchen, zur Erret⸗ 


sung ihrer Abfiche ſehr behniflich ſeyn. ‚Antwort, 


Iſt falfch, denn das neue Creditwerk erhöher ven Wer 

ber Guͤther, und befördert den Zulauf der Käufer: 
Zıhrter Einwurf. Die Pfandbriefe werden dieje⸗ 

nigen welche Copitalien beſitzen, in Verlegenheit Rum 

und nörhigen, ihr Geld aus dem Lande zu ſchicken, 

dem elben nachzureiſen. Antwort; Das erfte iſt Br 


‚tbia, weil da, wo es nicht am Gelbe, ſondern am Um⸗ 


kauf deßelben fehlet, die Capitaliſten iht Geld wegen 
des Wuchers, und wegen beſchwehrlicher Bedingungen 
für den Schuldner, zuruͤckhalten. Das zweyte iſt 
nicht zu beforgen, wenn fie ihr Geld im Lande ober be 


der Landfehaft für 4 Procent Zinfen ficher unterbringen ; 


geſetzt aber es geichähe, ‚weil nicht alle Eapitalien ine _ 
Lande untergebracht werden könnten, fo wäre es ein 
Zeichen des Wohlſtands unferer Provinz, und es-fäme 


. fremdes Geld durch Die Zinfen in dieſelbige. Allenfals 


unte man eher baares Geld, als Pfandbriefe 
aus dem Lande gehen laſſen, weil die legten außer 
den Zinfen noch durch‘ den oft wiederholten Tauſch Nu⸗ 
Ben bringen, ihr Verkauf aber das Fand mir baarem 
Seide aberſchwemmen würde. Das dritte beftärigee 


| W Erfahrung in der — und. in Helland scher 


! 


| 


. 


— Ten — no 7. 
“ - 


27 


ER auch aus unſerm Lande noch kein Capitaliſt mie 
feinem Gelde weggezogen, wenn er gleichdieſes nur für. 


3 Procmt in die Bank gelegt bat. 


Mit dieſem Einwurf iſt noch ein anderer verbunden, J 


nemlich der, daß durch Herunterſetzung der Zinſen, den 


Pupillen, frsmmien Stiftungen und noch andern, ges. 


ſchadet mürde, Die Selder ber erſten und zweyten 


mäßen ſchon für 3 Procent Zinfen in die Bank gethan 
werben, es wird alfo für diejelben eine Wohlthat feyn, 


wenn fie bey der Landſchaft für 4 Procent untergebracht 
werden konnen: doch koͤnnten die Gelder der frommen 
Stiftungen fernerhin bey der Landſchaft fi 5 Proeent 
belegt werden. 

Eilfter Einwurf. Die Verwaltung bes vorgeſchla⸗ 
genen neuen Creditmerks, wird den Beſitzern der Guͤ⸗ 
ther große Unkoſten verurſachen. Antwort. Nein! 


angewieſen, und ſonſt Hälfsmirtel ausfindig gemacht, 


⸗ 


durch welche alle Unkoſten beſtritten werden kiͤnnen. 


Zwolfter Einwurf. Die Pfandbriefe werden ſchaͤl ⸗ 


liche Theurung yerurſachen, weil fie die Zeichen des 
Werthe yermebren, und dadurch unfern Manufacturen 


und dem Handel mit benfelben, fchädlich werden, Ant⸗ 


wort, Die Pfandbriefe. vermehren die Zeichen bee 


Werths der Dinge nicht, denn fie find unfere bisheris 


gen Obligationen, welche baburch zum Umlauf beque⸗ 
mer gemacht werben, daß Be feiner neuen Unterfachung 


Pedärfert, und von den Inhabern jeverzeit ohne Abtre⸗ 


tung mweggegeben werden innen. Sollte aud) einer ımb . 


der andere neue Pfandbriefe auf fein Guth nehmen, 


ven nicht merklich erhöher werden, zumahl da der Kb⸗ 


!. 


Es find in einem Plan vom gten Maͤrz v. J. Sonde: 


"fü werden dadurch die Preiſe der Lebensmittel und Waa⸗ 


wig durch feine Magazine die Preiſe des Getreides ſo 


lenken kann, alses im Ganzen vortheilhaft ift. 
Mon muß zum Ruhm des Heren Verfaffers geſte⸗ 


ben, daß. er die, Pfandbriefe „mit ungemein großer me. 
ſccuqhten verthedier und angeprleſen, auch wenige | 


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erhebliche ˖ Zweifel uͤbrig gelafin habe. Da es aber 


nothig und nuͤtzlich ſeyn wird, auch dieſe auf eine gruͤnb⸗ 


liche und beruhigende weiſe zu heben: fo will ich fie, ſo 
viel der Raum es verffattet, vortragen, und vornemlich 
dem gelebrten und erfahrnen Here Geh. Rath von B. 


zut Beurtheilung übergeben; 


— 


Dieſer ſaget S. 27 ſelbſt, es ſey in der Marck Bran⸗ 


bdenburg Geld im Ueberfluß vorhanden; und fo tft es. 
wirklich. Es bezeugen ſolches die Millionen welche in 


der Bank liegen, und die oͤffentlichen Anzeigen in den 
Intelligenzblaͤttern und Zeitungen, daß Gelder zum 
Ausleihen an dieſen und jenem Orten bereit wären. Ec 


kann aud) nice anders ſeyn, weil der König niche nur 


ale Spine Einfünfte aus der Marck wieder für dieſel⸗ 
bige ausgiebt, ſondern noch anfehnliche Summen bare. 


- über, weil die frommen Stiftungen viele Tonnengoldes 


baaren Geldes haben, welche fie auf Zinfen austhun 


mögen, und weil das Vermögen vieler einzelnen Pers 


ſonen auch in bald großen, bald Heinen ums, 


men beftehet, von deren Zinjen.fie entweder ganz oder 


zum. Theil leben. Alſo iſt zu unterfuchen, ob nicht bicſe 
wirklich vorhandenen baaren Summen, zu den Darleis 


hen welche im Lande gefucht werden, binlänglich find? 


Sollten fie es ſeyn, fo famme es nur darauf an, daß 


. bie jeßigen Urſachen gehoben werden, wegen weicher die 


Geldbeſitzer fo vorfichtig im Ausleihen find. “Der Herr 


Berfaßer glaubet, daß das vorräthige Seld zum Wu⸗ 


er und zu beſchwehrlichen Bedingungen für bie Schulds . 


ner zuruͤckbehalten werde. ©. 18.73. Diefe harte Bes 
fehuldigung, ift wenigſtens in Anfehung der meiſten Glaͤu⸗ 
biger ungegründet, es iſt auch gar nicht nöthig, "dag 


. Diejenigen welche Selb auf fihere, Hypotheck haben. mol» 


Ion, gewinnſuͤchtige Unterhaͤndler gebrauchen, fondern 


..fle können ſich unmitselbar an die Verwalter frommer 


- 


j Stiſtungen, und an einzelne Perjonen welche Geld aus. 
keinen wollen, wenden, Die wahre Urſach ber Vorſich⸗ 


— — "Bde 


«mehr fo über Seldmangel Hagen, als der Herr Berfaß 


tigkeit, ober auch des Mißtrauens der Slaͤnbiger, liegt 


. ins dem Mangel der beruhigenden Sicherheit, dieſes zer 


get fich aber nur in den Fällen, da entweder Guͤther und 


Hauſer nicht. nad) ihrem jeßigen wahren Werth ’anges 
“Schlagen, oder die Binfen nicht richtig bezahle werden, 


Jedermann weiß zuverläßige Beyſpiele, daß Guͤther und 


Käufer unter dem Schein der Glaubwuͤrdigkeit weit 
über ihren wahren Werth angefchlagen, und dadurch 
bey entfiandenen Coneurſen den verführten Glaͤubigern 


ſchmerzhafter Verluſt zugezogen worden. Den wahren 


Werth der Gücher, beſtimmen die wirklichen Einkünfte 
.. von denjelben, welche nach einem ,Durchfchnttt von vers 


ſchiedenen, wenigftens 5 Sjahren, richtig berechnet wor⸗ 


Den, So wie die Einkünfte entweder wachfen oder abs _ \ 


‚nehmen, fo fteigt oder fällt auch für diefe Zeit der Werth 
der Guͤther. Werden gefuchten und gefundenen Glaͤu⸗ 
biger durch zuverläßige Rechnungen von den Einkünfte 


- feines Guths, und alfo auch davon überzeugt, daß dee 


Werth deßelben die Summe welche darauf gellehen wer⸗ 


den foll, überfleige, der hat geroiß Eredie. Aber er muß 


auch die Zinſen richtig bezahlen. Daß diefes viel Schuls 
dener nicht thun, rührt gemeiniglich daher, weil fie mehr 
verzehren, als ſie nach Maasgebung Ihrer Einkuͤnfte 


der des Ueberſchußes derſelben nad) bezahlten Zinſen, 
oSerzehren ſoliten. Moͤgte doch unfer häuslicher König 


won allen Ständen feiner Unterthanen nachgeahmet wer⸗ 
Den! Moͤgte dach ein jeder darinn Ehre ſuchen, dag er ans 
ſtatt des überflüßigen, wenigſtens unnoͤthigen Aufwands, 
feine Kaufleute, Kuͤnſtler, Handwerksleute, Bedlen⸗ 
ze ⁊tc. richtig und gleich bezahlte, und von feinem wirk⸗ 


“lichen Ueberfluß die Huͤlfsbeduͤrftigen wohlthaͤtig untere 
. Küste: ſo, wuͤrde der Staat wahrhaftig bluhen, 


ſo wuͤrde auch die arbeitende Klafe. im Staat, niche 


fer S. 30 anführet. Doch wieher zur Sache. Wer 
nicht mehr borget, als er bejahlen kann, und hit Zinſen 


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richtig ah ſaheet kann ſo viel a Sefstummzale er ver⸗ 
lang et kann es auch wohl fuͤr vier Procent bekommen. 
Der Herr Verfaßer ſaget S. 43. und in andern Stel⸗ 
Yen; bag die vorgefchlagerien Pfandbriefe bie Zeichen des 
Werths, ſignes de valeur, (von welchen Er ©. 29 und 
43 mit ungeroönticher Nichtigkeit und Genauigkeit 
ſpricht,) weder vermehren follten, noch wirklich vermehr⸗ 
ten, ſondern unſere bisherige Obligationen wären, Die 
zum Umlauf geſchickter gemacht würden. Gefeht, baß 
bie Erfahrung diefes beftätigen würbe, fo Eönnte man- 
doch zmeifeln, ob fie um deswillen nöthig und nuͤtzlich 
waͤren, da unfere bisherigen Obligationen auch oft ums 


aufen, oder einem neuen Beſitzer der das Geld auf weis 


ches fie lauten, bezahlt, zugefchrieben werden, .twie die ' 
ſftadtiſchen und landſchaftlichen Hypothekenbuͤcher des 
zeugen. Dleſer Umlauf: derſelben, macht weder fo viel 
‚Mühe noch Koften, daß man zur Vermeidung derſelben 


wuͤnſchen ſollte, anſtatt gutet ‚Obligationen, Pfands 
bdriefe zu befommen. Es iſt mir auch nicht far, nie  . 


‚He Pfa nöbrlefe durch den wiederholten Taufch noch außer 
sen Zirfen Nutzzen bringen follen, S.74 ©. 34 es wär, 
re denn;, daß fie entweder wie fehr vortheilhafte Aetien 
gekauft, oder auch wie die Obligationen der churmaͤt⸗ 
Eichen Landſchaft geſucht wuͤrden. 

Di Here Verfager will durch bie Pkandbtiefe fuͤr 


| den Kart verfchulderen Theil des Adels forgen, nnd wenn - 


alledre.g Klaßen der Randftände fich freyroillig und einmds 
shig en iſchließen, für diefen Theil bes Adels anf bie vor⸗ 
geichla gene. Weiſe fich zu verbürgen und zu bemühen, 
fo wird freylich einem Theil diefes Thells geholfen. Ich 


ſage w.ohlbedächtig, einem Theil diefes Iheils, den vie 


fen wir d Doch dag begegnen, was ber Herr Verfaßer ©. 
60 am · Ende der Antwort auf den zwehten "Einwurf ſa⸗ 
get, aıch ſchon S. 43. in der letzten Zeile beruͤhret hatte, 
nemtid,die Landſchaft wird fie als: ſchlechte Haus haiter 
und 5, nezahler aus dem aM itz ‚Ihrer a eben: fe 


* 


20 


wohl ſetzen, ale fie bisher durch Ihre Släubiger aus. 
demſelden gejeßt worden. Die ftädtifche Klaße der Land⸗ 
Bände koͤnnte gleiche Vorforge für die ftartverfchuldeten 
Beſitzer bürgerlicher Häufer und anderer Grundſtuͤcke 
vorſchlagen. Welche Weitläuftigkeit wuͤrde aber daraus 
wiiiehen? Es. muß und wird in der Welt wohl fo blei⸗ 
ben, daß aus Begilserten, Unbeguͤtette, und aus Une 
beguͤterten, Beguͤterte werden. Die Adelichen haben 
hierinn einerley Schickſal mit den Bürgerlichen, und fie 
muͤßen ſich alſo gleichwie diefe dadurch träften, daß 
man. von feiner Geſchicklichkeit eben ſowohl als von feis 
wen Guͤthern leben könne. Wer fo viel gelernet bat, dag 
ich taufend Thaler Gehalt verdient, der iſt fo gluͤcklich, 
als einer der fuͤr 20000 Thaler Sücher hat, die ſich 
hͤhrlich durch 5 Procent verzinfen, und wer ing Ift der 
ſfredt jich nach der Länge feiner Decke, ' ” 
Mir Huͤlfe der Pfandbriefe, follen die Zinfen von 
ſanf Procent auf vier heruntergefeßt werden. Wenn man: 
den Fall ausnimmt, daß jemand Capitalien mit 5 Pro⸗ 
sent verzinier, die auf Grundſtuͤcken haften, welche nur 
Bier Procent eintragen; jo kann man niche behaupten, 
dos fünf Procent Zinfen zuviel wären. Denn wenn es 
gleich) fcheinet, daB gewiſſe Derter und Länder, woſelbſt 
wur vier Procent üblich find, glücklicher wären als wir, 
fo ift es doch nur ein Schein, welcher verichmwindet, fo. * 
bald man auf den Uinterichied des Münzfußes acht bat: | 
3: E. vier Procent Zinjen zu Hamburg, in Holftels 
x. in dafigem Gelde, machen fünf'Procent in Louisd’or, . 
wenigſtens in nujerer Minze aus. Wie vielhat nun der, 
vrelcher ben uns vier Procent beformmt, in Auſehung des 
Hambpur giſchen und Hotfteinifchen Geldes? Freylich itt 
en dieſes Perhaͤltniß auch unter dei Capitalien, aber bie 
Anmerkung bleibes doch wahr, Außerdem iſt gewiß, | 
daß derjenigen, welche durch die Erniedrigung der Zinſen 
einen unerteäglichen Verluſt feiden würden, weit mehr 
tere find, als derjenigen, denen Dadurch Erleichterung |. 


— 


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3 x | 


nd 


u wotederfahren wuͤrde. Sn Jahr 1754 waren ber Eich 


feute und Beſitzer adelicher. Guͤther welche in der Chur⸗ 


marc anf den Guͤthern wohnten, 384, und 1775 was 

zen bderfelden nur 360. Die Zahl derjenigen welche 

mniiicht auf ihren Gauthern wohnen, mag jo groß ſeyn, 
als fie will, jo müßen doch nicht nur Diejenigen welche 


der Hülfe die man verſchaffen will, nicht bedürfen, abges 
ger welche bey Herabſetzung der Zinfen in-einen Fläglis 
freund ſehe nur auf die frommen Stiftungen (pia cor= 


pora,) und diejenigen die von den fünf Procenten 
welche die Kapitalien derjelben eintragen, nothduͤrftig 


unterhalten werden, fo wird ihm bange werden. . Esift 


zwar ſehr ruͤhmlich, daß Kerr v. B. den Rath giebt, 


die Landſchaft moͤgte die Capitalien frommer Stiftungen 


fuͤr 5 Procent Hinſen behalten: allein die wenigſten Capi⸗ 


ralien der frommen Stiſtungen werden von der Lande 
ſchaft verginfer. Das die frommen Stiftungen ihre 


dogen werden, ſondern es bleibet anch die Zahl derjente - : 


- en Zuftand gerathen, weit größer. Der Menſchen⸗ 


unfruchtbar liegende Gelder für 3 Prorent in die Bank 


lieſern, tft jege eine Wohlthat für. dieſelben, denn eg 
währet nur jo lange, bis fie Gelegenheit zur fichern Uns 
terbringuug fär 5 Procent finden. 7 


AIch Übergehe, weil es an Raum fehle, noch einige _ 


andere Sweifel, und unterwerfe, wie Id) oben geſagt, die 
‚bisher vergetragenen, der Unterfuchung des Herrn von 


- B. tür welche auch dieſes Wochenblatt offen ftehet. Ich 
kaun es gar fehr wohl-ertragen, wenn beym Schein ei⸗ 
nes Lichts jemand das für blau anſlehet, was ich für gruͤn 


halte, oder auch umgekehrt, und mag gern die Entfcheidung 


Bis zum heilen Sonnenlicht aufichieben. Die 10 Quarts 


bogen ſtarke Schrift des Herrn v. B. koſtet bey dem 
Buchhaͤndler Pauli d gr. | u 


e 


Feledrich Buͤſchings 


Böchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und 
den Bildern nd San, | 


Des fünften Zahrgangs 
Viertes Std. | 
Am 27rten Sänner 1777. 
Berlin, bey Haude und Spener. 


gie Leſer vieles Kohablarte, ernpfangen mit dem | 
heutigen Städ, die Ihnen verfprochene fehr merk 

wuͤrdige wie ein Buch geiebte und gedruckte harte des 

Herrn Hofdiacont Aug. Bottl, Preufchen zu Karls 

ruhe, weicher die Dadurch erlaugte Ehre mit dem Stem⸗ 

yelidineider Herrn Wilhelm Haas zu Vaſel cheilet. 

Wenn diefe neuerfundene Kunft dereinft an Vollkoumen⸗ 

heit der hochgeſtiegenen Buchdruderkunft gleichen wird, 

alsdenn wird man die erften Proben derfeiben höher 

ſchaͤtzen, und theurer bezahlen, als jeht Doch die Lieb⸗ 

aber der Kunft erkennen ſchon jeßt ben geaßen Werth 

des erfien Prenfchenfchen Verfuchse, "Sch habe 

zwar die zur Verſchickung bequemern Abdrüde des 

Dlarts, um welche ich gebeten, noch nicht erlangt: als 

lein ich kann und mag bie eriweckte Hofnung nicht laͤn⸗ 

ger unerfuͤllt iaßen, damit es nicht ſcheine, als ob fie 

ohne ernſtliche Abficht gemacht worden fen. Soichen 

Argwohn kann ich um deſto weniget dulden, da mich 

die Gutigkeit des Herrn Hofdiacont Preuſchen ſchon 

vor verſchiedenen Wochen in den Stand geſetzt hat, bie: 

Leſer dieſes Wochenblarts durch diefes Chaͤrtchen zu vw 

freuen. Der geſchickte Erfinder dieſer Kunk, dar mie 

ſchon untes dem ızten November vorigen Jahrs von. | 

ber weitläufigen Brauchbarkeit derfelben etwas geſchrie 

ben, welches der öffentlichen Aufinetkſamkeit ſo ſehr wuͤrdig 

iſt de⸗ a es hier nen, 


41 i v 


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24 . —— 


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„Mich fr die Typomerrie weiter, als in die mecha⸗ 


- „nifche Geographie ein :: len, dazu habe ich nicht 


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„Murh genug. Denn die Beſchaͤftigung, umalle Theile 
„und Entwürfe gründlich auszuführen , würde nicht 
„nur viel Zeit, die beften Seelenfräfte, und einen für 
„zrid) unerſchwinglichen Auſwand koſten, ſondern auch 
„meinen- eigantlichen Beruf in eine unvermeidliche Ge⸗ 
„fahr ſetzen. Damit ich aber doc) einiges leifte, fo will 
„ich von diefer neuen Wiffenjchaft ſo viel, als hewiſſe 
„Berbindungen es zulaffen, vorläufig fagen. Die Tys 
„pometrie ift im eigentlichen Verſtande weber.ein mas - 
„thematiicher noch typographiſcher Theil, ob ſie gkich 
„gute Kenntniffe ausder Mathemathik und Buchdrucker⸗ 
„kunſt vorausſetzt, ſondern ſie ſtellet, gleichwie die Ma⸗ 
otheſis, eine eigene Wißenſchaft vor. Ich babe fie das. 
„her in meinem ſyſtematiſch abgefoßten Plane in ty po⸗ 
„metriam theorericam er pradilcam abgetheitet. 
„Die Typomerria theoretica, enthält die Grundſatze 
„von Typen und Linien, von der Menſur, von ber‘ 
„aeduction und Compoſition, von der einfachen und 
„zufammengefeßten mechanitchen Zeichnung vw. Die. 
„Iypomeıria praetica hat den  practifchen Theil zum 


Gegenſtande, und begreift In fich 7) die Erdbeſchreu 


„bung. 2) die Strariotif, in welcher taktifihe Bege⸗ 
„benheiten, wie folche in des Ritters Sollar® Pla⸗ 
„nen zum Po ybius anzutreffen find, vorgeftellet wer⸗ 
„den, 3) Die Topik, eine Kunft ganze Städte und T 
„Gegenden nach Merians und Chaftillons Methode: 


. „abzubilben. 4) Die Archit: ctnr, in welcher entweder 
„einzelne Gebäude, oder ganze Feftungen, nach einem mos 


„dernen und antiquen Geſchmack angelegt werden. 5) 
„Die Gtaphik, in welcher man den Untetricht erthei⸗ 
„let, ganze Geſchichten, wie in Sagelganſens atlante 
„hiſtorico, abzubilden, Blumen, Geſtalten von Men⸗ 
„ſchen und Thieren, ıc. Schiffahrten urſ. w. zu yeichuen, - 
„und die Tonzeichen nach des Herrn Breitkopfs Me 
„thode in der bedeutenden Form und Stellung zu ſetzen. 
„Die ſ. q. Indienne, ſindét Hier nuch Chre Stellez 
denn die; Öraphit zeiget den. Eürzeften Weg auf wel 


e 


" - I . 385 
„chem viele Bicherige Uinſchweife bey Sen gefuchten nund 
„von dem Herrn Schiele in Augſpurg ſonſt · ſchmackhaft 
‚ „eingzeidteren Veraͤnderun zen, veranieden, alle Mufter. 
Ain Farben und Biemenihattirungen aluͤcklich nachge⸗; 
L = „ahnt, dabey ‚aber geſchwinder berichtiaet, und mit ger. 
„ringer Mühe mannichfaltiger gemacht werden koͤnnen, 
„Eine Sache, die hingegen fo leicht nicht iſt, ſonbern 
„in der Einrichtung des Mechaniimus den Charten⸗ 
„druck an Schwierigkeiten Aberfteiget. Ew. Hochwuͤr⸗ 
„den koͤnnen aus dieſem ſehr eingefchı » .Eten Plane das 
„große Feid bemerken, deßen Anbau der Nachwelt noch 
„big bleibet. Ja es können dieſelben dadurch gruͤn 
„sich uͤberzeugt werden, daß ein wahrer Typometee 
„ein gelehrter Kuͤnſtler nothwendig ſeyn muß, und ſich 
„an der Reihe von Handwerksleuten nicht denken laͤßet. 
„Dicht weniger werben Dieſelben es billigen, wer ich. 
„son. der Ausführung der Eppeanztrie im Ganzen 

. zäbftche, und nur wuͤnſche, BB unternehmende, ger 

oſchickte und der Sache gewachſene Männer barinıeinen . 
„Berſuch weten, und bis-anf beſſere Eicſichten einswei⸗ 
Aen memem noch ſehr unwoliftändigen. Plane nachge⸗ 
hen, ſo bald die Thpometrie aufhoͤret ein Kunſtgeheim⸗ 
„miß zu ſeyn, und anfaͤngt eine gemeine und bekannte 

werden.“ | 


Sache zu | Bu 
. Am 29 Nov. v. J. ſchrieb Herr Hofdiaconus Preu⸗ 


- 





(den au mich: „Der beygehenbe Abdruck auf Atlas, 
„eiget daß: es möglich ſey, das Cabinet eines großen 
„Herrn durch litterartfche and nuͤhliche Tapeten zu zie⸗ 
„een, = — Herr Haas erwirbt ſich / gewiß große. 
| „ Berdienfte in weiteren Erfindungen, zu welchen er ale, 
* - . . 
| „Mathematiker und Bernoulliſcher Schiller, als ein 
| „sehr geichichter Buchdruckerkuͤnſtler und Schriftſchnei⸗ 
„der, vorzäplich.anigelegt iſt. — — Diecilien weichee 
| „in der Arbeit iſt, wird vieleicht eine unter ber Preße 
„illuminirte Charte werden. Hier it Hoffnung zu - 
einer neuen erheblichen Erfindung Das erfte Chärt . 
cher von Baſel, fällt anf Atlas fchön in die Augen,‘ 
Herr Breitkopf iſt mit der ‘Probe feiner Erfindung, - 
. nody nicht zufrieden. “Er u jegt verfhiedehe Veraͤn⸗ 
. 92 _ 


\ 
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N . 0, 
36 u Zu | ( 


derungen it ben Stempeln und in den Buß voruchmen, 

‚die hoffentlich bald zum Stande fommen werden. Er . 
will duirchaus bloß feine eigenen Vorftellungen und als 
- gen Entwaͤrfe ausführen, und man barf von dieſem im 

Verſuchen unermuͤdeten Mann, nichts geringes erwarten 

Lauſanne. 

—X de Büfching abregée par Mr. Bereuger. 
T.L 1776 in gr.8. Vor bald vier jahren, gab ih . 
hier ein Buch unter folgendem Tirulheraus: des serrn, 

von Anville Bd: reibung des türkifchen Reiche—. 
mit Anmerkungen von Buͤſching, ſprach auch in - 
«der Worrede von dem Berfaßer beftändig aiſo eve. 
mon Anville. So pfichtmäßig beicheiden und höflich 
iR der Abkuͤrzer meiner Erbbefehreibung nicht, ob er 
glieich weiß, daß ich noch lebe‘, weil er in feiner Vorre⸗ 
de. ven mir ſchreibet: cet auteur occupe de: divers 
‚ objers. Doch er wegmet auch Heren D’Anwille, 
. me ihiehhin fo, ber vielmehr Dammille, ic. 
- weil alfo ‚nur ven feiner Arbeit ſelbſt reden Er 
erklärerifür den vrſten Fehler meines Werks, ba 


‚es zu ſtark fen, inſonderheit fuͤr die Jugend. Für 


dieſe iſt nun wohl mein Merk nicht geſchrieden, fans 
dern hoͤchſtens mein eigener Auszug aus demſelben. 
Ueber das beſte Maaß der Groͤße, werden bie Urtheile 
und Meynungen ſich nie verrinigen, denn bie Abſichten 
und Wuͤnſche der Känfer und Leſer in Anſehung der 
Vollſtaͤndigkeit, Ausfuͤhrlichkeit und Genauigkeit, fib 
verſchieden. Die Größe. ift an mund für fich felb fein 
Fehler. Das geographiſche Namenbuch welches Mar⸗ 
tiniere geliefert bat, iſt noch größer, und ich Babe ein⸗ 
mehl den Entwurf zu einer ganz vollſtaͤndigen fofkemas 
tiſchen Geographie von Deutichland gemacht, welche 


. . gwößer als das ganze Martinierifehe Werk ſeyn muͤſte, 


wenn es auch von den Staͤdten, Rieden, Dörfern, . 
adelichen Guthern x. nur bas nothivendigfte und nuͤtz⸗ 
lichſte fagte. Beſtehet doch des Herrn Erpiliy nn 
phiſches Namenbuch von Fraukreich, aus 6 ſtar 

llanten. Ein geographiſches entweder Tolletten⸗ — 
Taſchen⸗ oder Kinderbuch von der ganzen Erde, müs 





. 
2 d7 
s 


fie nicht fe groß ale Bir onfie Theil des Bererzeriſchen 
Aus;ugs aus meinem Werk ſeyn. Der Verfaßer muß’ 
ja nicht Hoffen, daß alle Leute mit feinen Abkuͤrzungen 
Biirieden ſeyn werden und koͤnnen. Er giebt In ſeiner 
Vorrede gewiſſe Dinge an, welche er wesgelaßen habe, 
als, 1) die gegenwaͤrtigen Beſitzer adelicher Guͤther ugd 
Herrſchaften, 2) alles was nur für die Minute in wel⸗ 
cher es geſchrieben worden, wahr ift, und fish ohne Aufs 
bösen verändert, 3) die Feuersbränfte, Belagerungen 
und Eroberungen der Städte, 4) er babe auch nicht als 
ke Schlößer und Euibeheifer der Könige angeüker un 
beſchrieben, 5) bloße Doͤrfer, 6) wenig hefamte Schlöß 
fer, 7) und die Oerter von weichen weiter hichts: ale bie 
Namen angefähert worden, die man fehon auf den Lands 
Garten finde. Das erſte hat er aͤhertrieben, denn er hat auch 
bie Beſiher der Grafſchaften in Daͤnemarßweggelaßen: 
nenn man das zweyte besbachten wollte, fo bliebe von dee 


fuer hatanch DisferRegeimichkgemäß gehandelt: das drit⸗ 
te iſt zwar ganz recht, aber nicht durchge⸗ 
hends, weiloftentnoeber der jebige verfallene Zuſtend, oder 
Die jetzige beßere Bauart einer Stadt, in vorhergegaugenen 
Feuersbruͤnſten und Selagerungen ihren Grund hat; 
bas wierte hat er in dem erften Theil nicht beobachtet, 
wie 3. &. die Anführung aller König. Dänifchen Luſt⸗ 
ſchloͤßer zeiget, ‚auf welche er noch überbem alles zugeeig⸗ 
net bat, was nur von einem und dem andern gilt: die fünfs 
te und ſechſte Regel bat er auch häufig uͤbettreten, und 


die 7te noch mehr, wie infenderheit die Kapitel von _ 


Rußland und Polen zeigen; auch nicht Unrecht daran 
getban, dab er fo wie ich die bloßen Namen von vielere 
Städten angeführer bat, weil viele einen Ort vermit⸗ 
teilt Des Regiſters Isichter in dem geogtaphiſchen Durch 
als auf der KEandcharte finden, auch die legte nicht allyo 
mal fo zur Hand Haben, als er vorausiebt. Allein, 
diefe Regeln weiche der Verfaßer in feiner Vorrede añ⸗ 


führer, betreffen nicht die Hanptregel eines Auszugs aus . 
ennem Vach, weiche dieſe iſt: Dee Auszug muß.den Geiſt 


03 


1) 


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, N 
98 ' x 
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®. 


wves Werke/ in Haͤchalnhele eßewe vecandis / sich 


ig und iu eben fo deutlicher als femchtkarer.Rürge vor 


dugen legen: Dazu getzoͤret aben nicheinurviei Veribarg 
wılo. Fleiß, ſondern auch gute Kentniß ter Sachen, von 
welchen das abzukuͤrzende Buch handel. Wenu auan 


bes Verſaßers Auszug nach dieſer Negel praufet, fo finder 
man an feiner Arbeit ungemein vieb zu tadeln. Ich wvil 
mich aber af einige wenige Crinnerungen einſchraͤuken. 


8) Der Werjaßer sat utcht alfezeit- das wucheigſte aus⸗ 
geſucht. . v⁊ BR . 
5, Er hat vieles unrecht verboten. und: ausgedruckt 
Won ungaligen Stellen führe Ich folgende zur Probe 
* Aus dem Kapitel von’ Daͤnemark an. Dan jagt, die bie 
* 3": Baronie Sabern har bein Geräten 
Freyherrn dieſes Itameas:gehöre, und iſt na —8 
ben Tode: ganz der Akademie zu ˖Soroͤr zugefallen. 


+ 
- 


2 Das iſt in der franzhſiſchen Teberſehzung richtig wmwe: 


gedruͤckt worden, aber berißtrfürzenderfelben, webcher 
den Baron Holberg nicht kennet, ſetzet dafuͤr: leder 


nier de ce nom, conau gar [on.amour pour les 


ſciences, ‚donna ſer biens a lacademiede Soroe.. 
Won der Landſchaft Eyberſtedt wird: in meinem Buch 


. geſagt / daß der Lkitmann zu Huſum allezeit Oberſtal⸗ 
Aer dieſer Landſchaft ſey, und als ſolcher die Oberauf⸗ 
ſicht in Kirchen⸗politiſchen⸗ und Sfonemijchen Sachen. 


"und Aber das Teichweſen habe. Dafuͤr ſagt der Ver⸗ 
kurzer, Le bailli eſt gouverneur de la province,.&c 


. Je miniftre des Äinances de Pisle, Von dem Erblande — 


des Herzogs von Gluͤckeburg, ſage ich: Koͤnig Frirde⸗ 
rich der zweyte trat ſeinem Rruder Herzog Johann dem 
fingen ven dritten Theil der Koͤnigl. Hälfte an den Her⸗ 
zogthaͤmern Schleswig und Holſtein durch eine gedop⸗ 
peite Theilung ab. Herzog Johann hinterließ ſeinem 


Bohn Philip das Schloß und Amt Städshurg, — 


Es ſtiftete derſelbe die herzoglich gluͤcksburgiſche Linie. 
Die franzoͤfiſche Ueberſetzung hat dleſes richtig ausge 
druckt, aber ber Auszug aus derſelben ſetzet ſo: Le du- 
ehé de Glücksburg. lean, roi de Danemärc, en in- 
veſtit fon &iy Pilipps, fouche de ces ducs. Hier 


. R \ 


r - 
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ſind Treglich meine Worte yufanımıengezogen; aber die 
Warheit iſt daruͤber verloren gegangen, 
7 3) Er hat viele heindert Namen entweder falſch abge⸗ 
ſchrieben, die doch in der franzaſiſchen Ueberſetzung 
mieines Werks recht geſchrieben ſtehen, oder fie find 
wenigſtens von ſeiner Handſchrift ſalſch abgedruckt 
N. sub nichkangezeige worden, Es fehlet mir an Raum 
Proben davon zu geben, und. ich will hier nur bloß . 
„ ſagen, daß ich allein anf 4 Seiten 17 faliche Namen 
gezaͤhlet habe, nemlich S. 92 bis 95. 
4) So wie.es meine Pflicht iſt, bey jeder neuen Auf⸗ 
lage welche von: meinen Werk gemacht wird, mich 
aufs ſtaͤrkſte zu bemühen, daß ich haflelpige Burchges- 
heuds verbeflern koͤnne, und jo wie ein gleiches bey 
einer neuen Auflage der franzöfiihen-Ueberjegung ger . 
ſchehen müßte: alio wäre es auch die Pflicht desienis 
gen, weicher einen Auszug aus ber. lebten macht, 
den größten Fleiß anzuwenden, damit er alles was 
fich feit 1768, da der ecfte Theil der Franzoͤſiſchen 
— Ueedberſetzung erfchienen ift, verändert hat, und alles 
was überhaupt verbefiert werden muß, gruͤudlich ers 
j fahren, und richtig anbringen mögte, wenigſtens muͤſte / 
er dieneuefte Ausgabe des deutſchen Werks vergleichen. 
2 Das ift aber nicht geidreben, und alfp: befommeu bie 
‚Käufer diefes Auszugs anftatt des neuen und jetzt 
| wahren, welches fie mit Recht verlangen und erwars 
| ten können, etwas altes und jeht groͤßtentheils ums 
| richtiges. Das tt den Urheber des Auszugs um 
deſtsweniger zu vergehen, da er laut feiner Vorrede 
weiß, daß die Sengraphie fo fehr. veränderlich iſt. 
Ich will aber nicht verfchweigen, daß ex doch etwas 
gethan hat, nemlich er hat dan vormalige polniſche 
Preußen, ans den Kapitel von Polen heraus genom⸗ 
men, und mit der Koͤnigreich Prenßen verbunden, 
er bat auch die uͤbrigen Städe von ‘Polen, welche an \ 
| das königl. preuß. Haus gekommen find, bey Dreufs, 
| 


fen abzuhant ein verſucht. Das verdient allerdinge , 


geruͤhnm jun werden, ob ihm gleich die Nameu Weſt⸗ 
Preußen und Mendiftrite noch nicht bekannt gewor⸗ 


\ 


J 


40 [A 
! 


dern ſind, auch jen ganz nach dem alten Zuſtande, und 
dieſer ſehr unrichtig befchrisben iſt. Eben ſo hat er 


es mit ders Seht von Polen gemacht, welches an das 


Haus Oeſtereich, und mit dem Stück von dem Greß⸗ 


herzogthum Litauen, welches an Rußland gekom⸗ 
mien iſt, aber er hat jenes irrigerweiſe zu Ungarn 
geſchlagen, und die Beſchreibung beyder Stuͤcke nach 
dem alten Zuſtande eingerichtet. 
® Was Er font nad) feinem Kopf verändert ober won 
dem feinigen hinzugethan hat, tft ungluͤcklich gera⸗ 
then. 3.E. Er har die Herzogthuͤmer Curland und. 
Semgallen bey oder unmittelbar nach Nußland abge⸗ 
handelt, weil fie, wie er ſagt, zwar dem Recht nach 
ein Lehn von Polen wären, aber wirklich von Ruß⸗ 
fand abhingen, auch von Rußland mit in Die Eharden 


2 


von feinen Staaten eingeſchloßen würden. Er hat mei⸗ 


ne Ordnung in 'unterſchiedenen Stuͤcken veraͤndert, 
und ben Anfang eines jeden Staats mit der Geſchich⸗ 
. te deſſelben gemacht, die er ohne Nutzen wetrlänftis 
ger vorgetragen als ich. Es tft nicht der Muͤhe werth, 
die. Fehler, welche dabey begangen tworden, zurfigen, 

ob ſie gleich zuweilen heßlich find, wie der &, 327 daß 
König Friderich I. für das Herzogthum Preuffen den 
Titul eines Königreichs won dem roͤmiſchen Kaiſer er⸗ 

- halten habe. Er bat die Muͤnzen, Meilen und as 
"dere Maaßen der Länder, nach den Franzöfifchen zu 
nn geſucht, weiches file die Franzoſen ganz 


ſeyn würde, wenn es allemal gut rede wire . 


4 — Kr wörhig , Daß ich mich in die Beurt 


, * um zu zeigen, Daß man überhaupt, umdichinio 


R 


it noch weiter einlaſſe, ſondern dad Auge F 
es 


derheit nicht this derſelben zufrieden ſeyn Fönne, und da 

Die laͤcherlichſte Unternehmung fepn würde, wenn man fie 
wieder :in Die deutſche Gprache überfegen wolle, meidhes 
doch ganı eruſthaft — Auen, | 


Die Buchhändler, wege Dies Wochenblatt von Dem 

Berleger befommen, koͤnnen die Charte wicht eber, ale in 

zubilate's Mefle. empfangen , werden 'alıo geberen, vn 
Sr eger weren berſelden nicht ehor zu vefhwrisn, . 
GENERIEREN ’ 


ı 


| . Anton Friedrich Bluhinos | 
Woͤchentliche Nachrichten 
Jvon neuen Zandeharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 

ſchen Büchern und Sachen. 
Des fimften Jahrgangs 
Fuͤnftes Stuͤck. 
Am z3ten Sebruar 1777. 

Berlin, bey Haude und Spener. 





Taudes verbeßerungen in Pommern, unter der 
Regierung St. Majeſtaͤt Koͤnigs Friderich 
des Zweyten. 
aum hatte der König 1740 die Neglerung angetre⸗ 
ven, als Er die Menge der Menſchen in Seinen 
Ländern gu vergrößern fuchte, Pommern nahm auch ° 
fo gleich Theil au diefer Koͤniglichen Borforge. In ven 
Aenitern wurden anſehnliche neue Colonien angelegt, 
und zum Behuf derielben. auch einige Amtsvorwerke 
abgebrochen. In den Städten wurden Wollipinner 
md andere Handiverfer anaeiekt. Der letzte jchteftfche 
| Acrieg, unterbrach diefe Anftatten, fie wurden aber ſo⸗ 
: gleich nad, hergeſtelltem Frieden wieder angsangen,. . 
| md dauern noch ſort. — 
Bon 1740 bis 1756 find angeſetzt \ 
in den Kön. Aentern in urbarges Familien Seelen 
| ‚na -teu Gegenden, ausländische 831 oder 6381 
in den Kön. Aenitern und Städten | i 
Ä an Woljpinnern + 


, ⸗ 100 — 323 
irn den Städten auf nen ukbar ge⸗ ' 
| unbten Stellen ⸗ 4, 


l ehren 28% —- 3778. 
-200 1763 bis 1758 u . 
in deu Aemtern in neu urbar gs ’ 
’ machten Gegenden : 47 — 05 


g 
in den Aemtern und Städten an 
Wollf iunern DE a | | Dun — | | SEE 
..' aufabgebzochenen Vorwerken : 238 — 1131 
| - — — — 
auragam. 13503 Seeſien 
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In dem / letzten Kriege litte Pommern großen Scha⸗ 
den, denn es wurden viel Haͤuſer und andere Gebaͤude 
eingeaͤſchert, die, Anzahl der Menſchen wurde verrin⸗ 
gert, der Landmann verlor fein Zugvieh entweder gartz 
oder zum Theil, und der Vorrath von Getreide und Le⸗ 
bensmitteln ward erfchäpft. Bloß auf dem platten Lan⸗ 
de, wurden 465 Haͤuſer, 442 Scheunen und 393 Ställe 
verbrannt. Die Anzahl der Menichen war um 59170 
kleiner geworden, wie die Vergleichung ber Stelentiftevon 

1756 mit det von 1762 zeiget. Gleich nach geendigtem 
Kriege kam ver Königliche Landesvater auch dieſer Pros 


vinz fehleunig und kräftig zu Huͤlfe. Er beſtimmte zur 


Wiederaufbauung Der abgebranten Gebaͤude eine Million 
363000 tr. Als bie geflüchteten Einwohner erfuh⸗ 
ren, daß ihre verwuͤſteten Wohnungen und übrigen Ges 
baͤude durch die Vorforge des Königs wieder hergeſtellt 
wurden, kamen ſie zuruͤck. Dieaus Dommernim Kriege 
gebrauchten Stück Proviant⸗ und Packs Knechte, wur⸗ 


den auch zurüchgefandt, und viele Ausländer als neue. 


Anbauer angeieht. Auf Koͤnigl. Befehl wurden wäs. 
fte Gelder urbar gemacht, große Seen abgelaßen, und 
Brüche in Wiefen verwandelt, um mehr Menſchen Nah⸗ 
zung zu verfhaffen. Schon am Ende des 177 1ſten 
Jahrs war nicht nur die im Kriege verloren gegangene 


und obe Henanute Anzahl Menſchen fchon wieder erſetzt, 


ſendern das Land hatte auch 30584 Menſchen mehr 
als vor dem Kriege, mit emem Wort, bie Anzahl der 
Menſchen ift feit dem Kriege mit 86763 vermehrt wor⸗ 
‚den, Der König ſchenkte der Provinz aflen in dem 
Kriegs Magazinen übrig gebliebenen Vorrath an Ger 
treide und Mehl, und einen Theil der aus dem Kriege 
zuruͤckgekommenen Previant⸗ und GStuͤck Pferde. Sie 
bekam alſo 12327 Pferde, 930 Wiſpel Mehl, 5380 
Wiſpel Roggen, 2044 Wiſpei Gerſte, 7224 Wiſpel Ha⸗ 
ſer. Mann rechne jedes Pferd nur zu Io Thaler, den 


Wiſpel Mehl und Roggen zu 16 Thaler, den Wiſpel 
Gerſte zu 12 Thaler, den Wiſpel Hafer zu 8Thaler, jo 
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43 


Sorte diefes Räniet. Geſchenk einen Werth von 306550 


Reichsthalern. Diefe Summe zu ber porhin angeführs 
ten Summe baaren Geldes gerechnet, io erhellet, daß 
der König gleich nach dem Kriege zur Wiederberftellung 
des Landes. 1669560 NReichsthaler gefchenkt habe. Und 
dabey ift es noch nicht geblieben, fondern der König hat 
mchmals noch andere große Summen zum Beſten dies 
fes Landes angewandt. 

Zeiger „die Geſchichte einen gleichen Landesvater? 
Bie wird die Weir erftaunen, weru fie dereinft erfährt, 
wie viel Millionen König Sriderich der Zweyte an 
fine Staaten dewendet hac, um biefelben anzubauen, 
alwöllern , in verichönern, und überhaupt in a 


"hung bringen, . Die Summe ber Getauften, Be⸗ 


grabenen. und Setenuten in Pommern, vom Anfang 


des. jetzigen Jahrhunderts bis 1759, finds ‘man in 


erſten Ihyil-des vortreflichen Sügmilchifchen Buchs 
won ber göttlichen Orckapmng.in den Veränderungen des 
menſchlichen Geſchlechts. Bon den letztverfloßenen zehn 
Jahren, kann ic) folgende Summen mittheilen. Es 
find nenslich in dem preuß. Pommern, die Herrſchal⸗ 
ten Lauenburg und Buͤtow ungerechnet, 


getauft begqraben getrauet 
1767 13418 Rinder 1927 Menſchen "2765 Ehen 
1708 12865 — 10290 2575 —, 
1769 13737 — 5596 — . 274 — 
1770 13372 —. 798 — 2064 — 
ME 10 — 0 2 gi 20. 
172 I1517 — - 13300 — . 2939 — 
1773 12031 — 10925 — . 3000 — 
1774 13531 - 9345 — 3246 — 
1775 14611 — 9632. _ 352 — 
1776 12228 — — 3056 — 


Wenn man bie Sabre 7 68, 72 und 73 ausnimt, | 


in weichen die Wuth tödtender Krankheiten groß war, 
Infondecheit in dem ſchrecklichen ı772ften Jahr , „fo iſt 


— 


in den uͤbrigen Jahren die natuͤrliche Bermehnns der 


44 ı . u „' 
Men ſthen erheblich geweſen. Im Jahr 768 erichiefk - 
tiefe Provinz, 1331 Adeliche, 660 koͤnigliche und 204 
ſtaͤdtiſche Doͤrfer, ih den erſten waren 21438, In dem 
zweyten 12808, in den dritten zo8ß8 Wirthen alſo ber 
trug die Summe aller Doͤrfer 2195, und die Summe 
aller Wirthe in denfelben, 37214, unter welchen Sum⸗ 
nen die Herrſchaften Lauenbitrg’ und Buͤtow auch nicht 
mit begriffen find, auf weiche ſich doch die in dem zeften 
Abſatz diefes Artikels erwähnten Eanbeevorbeßatingen 
mit erfivedt haben. . Shen“ 
Stettin, 1 * 
Seit dem vierten December vorigen saßen, keit Sick 1 
wöchentlich ein Detanbogen unter dem Titul, Der ponw 
merfche und neumdrEfche Wirth, an das Lecht. Dies 
fe Wochenfchrift if theils durch die Voruetheile welche 
Ausländer. gegen dieſe Landſchaften haben, thane durch 
die bisher in denſelben gewoͤnlich gewefene!: — 
Wirthſchaftsart, veranlaßet worben. Beyden ſoll ab⸗ 
geholſen werden, Es gkraͤnzen dieſe Landſchafden micht 
nur aneinander, ſondern es wird auch in-diefer Wochen⸗ 
Karin verjichert, daß fie einander in ihrer Wireichafter 
Verfaßung ſehr änlich wären, daher man fid bier ven 
bunden habe. Was bisher ſchon zue Berbeßerung ih⸗ 
ter Landwirthſchaft gefchehen iſt, wird beſchrieben. Der 
Hauptverfaßer, ift fehon durch unterichiebene oͤbonomiſche 
- = Schriften, und durch die oeconomiam forenfem, bes 
ruͤhmt. Der geichteften Bemuͤhung des Herrn Predi⸗ 
gers Zerwig an der Jacobskirche u ©tennl: 4, bat:man 
die Ausgabe. derfelben zu danken. Er nimt auch die 
zwey Ihaler an, welche barauf voraus gezahlet werden. 
—Ich Habe fieben OStüͤcke dieſer Wochenfehrift vor Augen, 
welche fo gut abgefaßer find, Day jie Leſer an fich ziehen, 
und unterhalten können. Das erite widerlegt die Vor⸗ 
urtheile der Auswärtigen gegen die jgenanmen Landichafs 
ten, um deſto mehr, da fie diefeiben abhalten, Geid 
auf dafıge Guͤther zu leihen, oder auch dieſelben zu kau⸗ 
fen. - Daher kann ihnen nicht nach Wunſch geholien 


, 


| - \ 
L , . u 45 


l 


werden, ungeachtet ber König fo Pre und milde 

gegen dieſelben ift, auch auf feine Koſten Bafıge Suther 
Sin Srumpftäde m tragbaren Otand ſetzen läft: In 
Yen zroryten bis füafem Stuͤck wird bewirien, daß die 


ſe Mndſchaften einer groͤßern Auſmerkſamkeit, und des 


wirchſcharlichen Fleißes werth ſind, und zu dem Ende 
wird die machriiche Beſchaffenheit derſeiben ötanomifch mit 


- erh: Genanigkeit gefchildert , vuohen man doch wahr⸗ 
-aumnt,daß den Herr Besfaßte die Neumark mac, beßer 


as Dammern terme.A. Sm. den ſechſten und fiebenten 
Srüd wird der Anfang mit einer Beſchretbung der Lam⸗ 
desverſeßerungen nenaiht, weiche während. Der slorrels 


chen Aegierung Se. Meönigk Yiejehikt Friderichs 


Scan Zussyton: geichchen ud, und bey weichen (Id bet 
Seerigeheime Finanzrath von» Brenkerhof als eih 


großer und fehr wirkſamer Oekonom gezeiger hat. . In 


dieſen beyden Städen fiber man ein Verzeichniß allee 
von Yon 17a bis so, ‚und ven:62 bie 75 angejehten audi 
laͤndiſchen Familien, und antgeſegten neuen Oedter, nad 
ans deriſetben habe ich datjenige gezogen‘, was in dem 
"velken Mbſa des erſten Artibels dieſes fünften Stücke 


meines. Mechenblatts, ſtehet. Ras Verxzeichniß iſt de⸗ 


ſto augruchmer, da Herr Dartes und Prof Oelrichs/ 
in feinen Hiftorifch / geographiſchen Nachrichten von Pom ⸗ 
meru 8.75 fich mit Necht daruͤber beſchweret, daß er 


am ein’ genaues. und voilſtaͤndiges Verzeichniß aller 


in Pommeru neu 3 Oerter, vergeblich anges 
halten habe. Mein gelehrter Freund mag ſich damit 
troͤſten, daß ich vor einigen Jahren und im vorigen 


4 


Jahr, ein paar Perſonen zu Stettin uud Königsberg, - 


amı die Kammer: Tabellen von. den pammerihen und 


lich geberen habe, vögleich die :Menichenfreunde glau⸗ 
den, daß der Geograph welcher Die ganze Erde auf ſei⸗ 


ner x Anternaeans finde. 


2 


oſtpreußiſchenKreiſen, Staͤdten und Dir fern, auch vergeh⸗ 


nem Herzen traͤgt, allenthalben helſende Hande zus, 


. Fr 


“ot 2 u 
el Etellin; 


". Mntneanf: zur Ynkesung €  iner allgemeinen 


chern; Witwen und Waiſen · Vervflegung, nebfk 
der Berechnung. über den wahrſcheinlichen Zu⸗ 
ftand eine Witwen und Weifene Sadetät vos 


tauſend inmmeuı vollzaͤhligen Mitgliedern mans sus 


Am bis.150ften Schrigrer Dauer, 'amgefensigt 
von Johann Friderich Langner, Pafor an dur 
Satlenweln, 


8, MarimiRivche zu Ieferiis- und 


2777 in Octav ıı —* 18 Tabellen in gouo 

weiche befonders gebumben: werden muͤßen. Ziefes . 

Duch iſt on im guten Gthd:des dritten Schegaues 
dieſen woche nelichen Nachrichtert amgek andigt errerſt 

neulich fertig gewordent Die Materie von —— 

handelt, iſt wichtig, weil ſie gemeimuͤtzig iſt, und man 

wird dem Deren VBerfaßef.-den. Rahm nicht verſagen 


daß er dieſelbige mit großem Fleiß und vieler Deſchick⸗ 


lbchleit brarbeitet habe. Alm die Dauer einer Witren⸗ 


Berpflegutiss: eſeiſoaſt gteich beym Anfang ihrer. Er⸗ 
richtung beurtheilen zu Lirron/ muß man An ſteigend⸗ 


"md fallende Jahl der Mitwen kennen, weil fie ven weiß: 


sen Theil der Ausgabe der Goſelſchaft beſtinnnt, uh - 
mit dieſer die Einnahme im. gehoͤrigen Verbältniß ſeyn 
muß, wenn die Anſtalt beſtehen ſoll. Woher ˖ſoll mar 


dlieſe Kentniß nehmen? Von dem Verhaͤltniß der fies 


henden Ehen gegen die lebenden Witwen, welches im 


gemernen Leben wahrgenommen wird? Diefes Mittel 


Bält der Herr Verfaßer fuͤr untauglich, und unterfäge 


feine Meynung mit Gründen. Erfahrungen haben 
ihn gelehret, daß wein au das allgemeine Verhaͤltniß 


der. fichenden Shen gegen. die Witwen,’ 4 zu 3 feyn 
felite, doch bey. den Witwengeſelſchaften das Verhaͤltuiß 
ber verheiratheten Mitglieder zu den Witwen 2E zu 1 
fey. Er glaubet, dag die Berechnung nach den Gra⸗ 
den der Sterblichkeit und ber wahrſcheinlichen Wieder⸗ 
verheirathung der Wirwen, in biefer Sache die ficherfie 


Auskunft gebe, wenigftens das wapefgeinluhe Steigen 


an 


vi 


m mw — — ——— 


— — — — — — 


47 
und Ballen der Witwechahl von 5 zu 5 Jahren richti⸗ 
ger- zu Überfehen lehre. Huf dieſen Grund hat er zu 
bauen geſucht, und am Eube hat fich gezeiget, daß bie. 
dabarch gefundene fortbanrende Witwenzahl, mit den 
angeführten Erfahrungen übereinftimme. Daraus bat 
er die wahrfcheinlichen Veränderungen. einer ſtets voll 
zahligen Geſelſchaft von tanfend Mitgliedern, und zu 
gleich ihre Eiunahmen und Anegaben uͤberſehen, und 
beyde in ein richtiges Verhaͤtniß gebracht. Er hat 
auch einen Weg zur. Errichtung eimer dauerhaften Ge⸗ 


feiſchaft zur Verpflegung ber Waiſen, gezeiget. 


©. Petersburg, 

Eclairciſſemens für les esabliffemens puhlies en fa. 
wesr sans des vexves que des morts. Avcc la deſcription 
Pine wowvelle efpece de Tonsine, auflı. favorabie au 
publie qu’utile a Petat. Calcules ſons la dire&ion 
de Mr. Leonard Euler, par Mr. Nic. Fuß, adjeint 

de Vacademic imperiale des fciences. In gr. Quart; 
Dem. Es bat dieſe Schrift keine Jahrzahl, fie iſt 
aber im vorigen Jahr gedruckt. Daß ſie durch und 
durch algebraiſch iſt, darf von der Anſchaffung und Le⸗ 
fung derſelben nicht abhalten: denn wer dem groͤſten 
Aigebraiften in feinen Ausrechuungen nicht folgen kann, 
der findet doch deutliche Tafeln in Zahlen, welche alle, 


auptfälle beftitnnten, ale, wie viel ein jeder Ehemann . 


Hauxtfaͤlle 1r 
geich anfänglich und auf einmal, ſowohl in Anſehung 
feines, als feiner Fran Alters, bezahlen muß, um der: 
letzten einen Gehalte von 100 Nubeln zu verfihern?. 
wie viel ein jeder Chemann während feines. Lebens jaͤhr⸗ 
fich geben muß, um nad) feinem Tode feiner Gras einen 


Gehalt yon 100 Rubehn zu rerſchaffen? u. ſ. w. In 


Anſehung der Tontinen, findet man bier auch dentlu⸗ 
che Tafeln in Zahlen. 

Herr Abjunct Fuß, welcher bie Qulerſche Akon 
füng berechnet bat, iſt der Einzige Verfaßer eines erſt 
neulich bey der Subelfeyer der Akademie der Wißen⸗ 


ſchaften zu S. Petersburg oͤffentlich belant gemachten 


Entwurfs einer allgemeinen Aubebank, wo nicht: 


N 


— 


I 


mi Rapitallen zu gewißen Binfen ſowdhl arfeger: 


lehnt ale Angenommen, ſondern auch zugleich 
andere verſchiedene Anftaltin, als, Leibrenten, 
Sterde⸗ und Witwen; Kaßen, damit. v.cbundem. 
werden Eönnen; welcher auch \ben der. Akademie der 
Wißenſchaftrn, und zwar in.ge. Qnart, auf 194 Dos 
gen gedruckt ift, und auf dem Titul die Jahrzahl 2776 
hat. Er hat nach dem Veyſpiel und aufdie Eianunterung 
Herrn Profeſſors Marker Des Baters, "die Wahrſchein⸗ 
ikpteitss Rechnung anf mehr. Gegenstände angewandt, 
- gornemlich aber die verſchiedenen Auſtalten jo zu vers” 
binden gefucht, daß eine einzige unter dem Schub; der 
Megierung zu errichtende Anſtalt allen Beduͤrfnißen die, 
fer Art bey den Bliedern des Staats, zu beyderfeitigem - 
Vortheil, an einem Ort und auf einerley weile, abhel⸗ 
fen könne: weiches die Nuͤtzlichkeit und Wichtigfeit dies 
ſer Arbeit deutlich darlegt, ſo wie das Werk ſelbſt ein 
redender Beweis iſt, daß der Here Verfaßer ein wuͤrdie 
ger Schuͤler ſeines großen Lehrers ſey. Es iſt aber merk⸗ 
‘ wihbig, daß die ausgerechneten: Tafeln, weiche eineriey 
Gecgenſtand betreffen, in begden Werken nicht zuit ein⸗ 
ant er uͤbereinſtimmen, wie z. E. „bie Tafel von den bey⸗ 
den vorhin genannten Fällen der Zahlung eines Ebeman⸗ 
nes zeigen. 
Von des Ham Profeßor Dallas Sammlung hi. 
ſtoricher Tachrichten uber die Mongoliſchen 
Voͤlkerſchaften, Th. J. ein Aiphabe 8 Bogeu in.gr. 4. 


> “mit 8 Kupfertafeln, welche ich ſchon in Händen habe, 


werde Ich in einem der nächften Side dieſes Boden 
blatis reden. 
Nachricht. 


Ss 


Durch ein Dißverftändniß, hat vor lHedageidenee 
Preuichenſchen gedruckten Charte, nur ein Theil der, 


Berliniſchen Kaͤnfer dieſes Wochenblato, Abdruͤcke erhal 
ten, und kaum hatten ſie dieſelben empf angen, als eine nicht 
vorhergeſehe nellrſache ſich einſtellte, wegen welcher die Aus⸗ 


theiluugder Abrigen Stuͤcke nochwendig fslangeaufgeicher - 


ben werden. muß, bis eine verlangte Antwort erfoget iſt. 
— \ 


x 


— 


J Anton Friedrich Buͤſchinss 
Wochentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten 
aeographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 

Des fünften Jahrgangs 
Sechſtes Stuͤck. 
Am ıoten Februar 1777. 
U Berlin, bey Zäude und Sperre. 





Schreiben dee Zerrn Domberen von Rochau an 
den Verfaßer dieſes Wochenblatts. Faus 
| Rekahn den 24flen Jän. 17773. 


Sy Meynung, welche Em. — — im dritten Städt 


Dero wöchentlichen Nachrichten äußern, nemlich, 
daß die Einführung der Pfonäbriefe auf Schleſiſchen 
Fuß in unfre Provinz, feinen geſchicktern und gelehrtern 
Vertheidiger, ‚als den Kertn geheimen Rath von 
Serg hätte finden fine, trete Ich völlig bey. Mir 


‚ aber alle Dinge ihre Geftalt verändern, je nachdem 


ber Geſichtspunkt iſt, aus welchen mau fſie betrachtet; 
ſo iſts auch in diefer Sache geſchehen. Ba der Zeit, al 
ich mein Gutachten ſchrieb, war die Cache ſelbſt noch 
neu; fie iſt aber durch manche nachherige Eraͤuterang 
(st weit mehr ins Licht geſetzt worden. Das ſogenann⸗ 
te Ukermaͤrkiſche Votum, war nicht in meisten Hans 
ben; wie ich deun bis jet daſſelbe im Dranf geleſen zu 
haben, mich nicht erinnere. Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt gna⸗ 
digſter Wunſch, dem armen Adel zu helfen, war ie 
Anfegung der Art und Weife, noch nicht jo beſtimmt 
Behußert, als itzt, fondern es wur vielmehr einem je 
bem Kreife frey gelaflen, die, ſeiner Einſicht and feiz 
nem Gewißen nah, nuͤtzlichſten Vorſchlaͤge zu thun. 
In dieſer Periode, da der Zauchiſche Kreis mir die 
Pflicht eines Glieds der nut aus zwey Perſonen beſte⸗ 


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henden, und m dieſein Geſchaͤft niedergefeiten Com ' 
'mittee, anftrug, ſchrieb ich mein Gutachten. Ich 


war von tem Grundſatz Aberzeugt, daß alle einfachen 
Mafchinen’ zuverläßiger und dauerhafter wären, ale 
‚bie kuͤnſtlich zuſammengeſetzten; daß es bey allen wich; 
tigen Staatsunterhehmungen nicht ſowohl auf den ger 
ſchwinden und nahen Nutzen, als vielmehr darauf ans 
komme, obs auch in der Folge nuͤtzlich ſey? damit das 
Mittel nicht gefährlicher, als das Uebel ſelbſt werde; 
und daß ein Freund ſeines Vaterlands in ſolchen Faͤllen 
feine Meynung nicht allein ſagen duͤrfe, ſondern auch ſa⸗ 
gen muͤſſe. Man wird daher, wenn man nicht nur mein 
. Gutachten, fondern auch, wie es. billig ift, die beyden 


ortfeßungen deßelben *) prüfer, finden,.daß ich (ob eg. 


gleich) in den Anmerkungen gefagt wird) Eeinesweges ein 


Milderfacher der vargefchlagenen beſſern Crediteinrich⸗ 


tung fen; denn ich thue ja felbft Worfchläge dazu. Auch 
wird ſich eben jo wenig erweiſen laſſen, daß ich der durch 
Einführung der Pfandbriefe gefuchten größern Letähtigkeit 
im Öeldverfehr, zumider bin; da ich In der erften Fort⸗ 
ſetzung S. 14 und ©. 16 mid) über die gleiche Bedeu⸗ 
tung der Worte Obugation und Pfandbriefe , fatts 
fam erklärt habe. Meine Bemuͤhung ift vielmehr nur 
dahin gegangen, zu forgen, daß man nicht über dev 
Kuͤnſt die Natur vergeſſe; daß man hauptfſaͤchlich dars 
nad) trachte, durch zuverläßigere Taren zuverläßigere 
Sicherheit zu ſchaffen; daß der Begriff des Eigens 
thums nicht noch zweydeutiger werde, als er fchon iſt; 


dag die Nahahmungsluft uns niche hindere, recht zu. 


feben, ob wir auch in dem wirflichen Fall des Drigls 


- nals find, deßen Copie wir werden wollen; und endlich ' 
die Unterfudyung wenigftens zu veranlaflen: ob uns nicht 


(*) Ueber dıe Tredirfache. deu märkfchen Adele, eis 
ne een des Gutachtens ic. von Demfels 
ben Derfafler Srid. Eberh. von Rochow, 176 
N 4 wen Bogen. Leber die Creditfacdhe des 
maͤrkiſchen Adels, zweyte Sortfegung des Bu 
achtens von demfelben Derfaßer, Salberfadt 
776, ein Bogen in Quark nebf einer Tabelle. 


\ 


— — —— 


51 


Pe ge , ' \ 
durch gelindere Mittel geholfen werden Einne? und ob 


wir alſo Bigieg äunerfte Mittel nicht fuͤr ſawerere Staats⸗ 
frantheiten aufheben müften? ob wir gleich keine Urſach 
haben, dergleichen zu befuͤrchten. Nua führte der es 
danke von Verbürgung in folıdum, fo natuͤrlich auf die 


Betrachtung, die fehnsverfaffung, wo fie ift, erſchwe⸗ 


„te dergleichen Handlungen,, daß id) nicht glaubte, fie 
verſchweigen zu dürfen: um fo mehr, da ich den Vers 
dacht des Eigeninutzes, wie in chen diefer Fortfehung 
S. 16 geſchehen, dabey von mir gänzlich ablehnte 
Meine Schußrede wäre aljo fertigs und fie ift darum 


. fo kurz, weil ich Pie fich ausgeichnende Wahrbeits und Ser 


rechtigkeitsliebe unſers allergnaͤdigſten Königs und Seren 
höchftverehrend keune. Sch muß mid) aber wegen des 


urcheilenden Pupkieci auch über die Sache ſelbſt erklären. 
Die Aumerfungendes Zerrn B:- hessn Raths von: 

- Ber. , haben einzelne Säge meines Gutachtens zur 

" Ueberſchrift, die freylich aus dem Zuſammenhange ge⸗ 

nommen, leichter zu tadeln, als die Gruͤnde, worauf 


ſie ſich beziehen, zu widerlegen ſeyn moͤgen. Denn ich 
finde nirgends, daß man ſich auf die eigentlichen Gruͤn⸗ 
de, die. zu dieſen Saͤtzen gehörten, tief einzulaffen bes“ 


liebt bat. Ber leugnen reill, daß ein Satz auf einen des, 
wiſſen Fall angewendet merden Eönne, der muß nicht ſo⸗ 


wohl anführen, was neuere Gchrittiteller. ſagen, ſon⸗ 
dern er muß vielmehr zeigen, daB berjenige,, welchen er - 
widerlegen will, bier falſch geſchloßen habe Denn es 


könnte ja jeyn, daß jene Schriftfteller in den angezogen - 


nen Stellen Recht, und dennoch der erwählte Gegner 


nicht Unrecht hätte. Ueberhaupt fcheinet es auch, daß in : 
diefem Streit, ſo wie gewöhnlich in allen, einiger Miß⸗ 


verftand uni, Wortſtreit vorhanden fey. 


Hb es mir nun gleich auch leicht waͤre, aus des Herrn von 
B. Anmerkungen unrichtige Satze und Schluͤße, Wider⸗ 


ſproͤche, rc. anzufuͤhren, und zu beſtretten: fbmilk ich doch 
folches unterlaſſen, und der kleinen Streitigkeit eine 


nuͤtzlichere Wendung und Endichaft zu. verfchaffen ſuchen. 


int nemlich dem Publico vielleicht daran gelegen, 
D 2 


— 


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a Zu 


genan zu wiſſen, worinn wir beyde nunmeSe einig | 


. End? und’ diefes will ich kurz faflen, 


2% muͤſſen tichtigere Tarprincipla eingeführt wers 


den, als mir bisher gehabt baben. 
> Auf diefe gründet Ri in der That alle hypothekari⸗ 
ſche Sicherheit. 


| 3. Des Adels Vargſchaft tm Ganzen, tft vielleicht beſ⸗ 


ſer, ale einzein, darum, weil der Glaͤnbiger alsdenn 
weniger Sichwierigkeit macht, zu leihen. Er uͤber⸗ 
ſiehet feine Sicherheit leichter, oder Aaubt es Dach. 


4. Mehr als ein gewiſſer Theit der Güter, darf nicht 


nn 


verſchuldet werden. 

. Die Pfanäbriefe; in haudthierliche Summen vertbeilt, 

laufen befler um „ als die wichtigen untbeilbaren 
Obligationen; find aber im Geunde nichts andere, 
als ehen diefe Obligationen, nur im anderer Geſtalt. 

6. Die Zinfen auf ſichere Hypotheken, müffen, wenn 
ben werfchuideten Abel, bie neue Erediteinrichtung 
Seifen fell, mir 4 Prost ansmahen. — Diefes 
wänfche ih nur; Herr v. B. aber verfihert es 
(©. 36 66.) als sine nothwendige Felge ber kuͤnſt⸗ 
lichen Operation mit den Pfandbriefen, 

T- Die Beſoldungen der neuen Erediteinrichtung, wer⸗ 
ben, ohne Laſt der Theilnehmer, aus außerordentli⸗ 
- den Fonds angewielen „ und die anöfchaftliche Vers 
faffung regteret auch diefes neue Geſchaͤft. 

Dee verrn geheimen Rath von Derg Antworten 
uf die im dritten Stück gegen feine] Schrift 

vorgetragene Zweifel 


u ſiad eingegangen, und folten Beute über 8 Tage in dies 


fen Wochenblatt mitgetheilet werden. Vorlaͤufig zeige 
ich den: kurzgefaßteu Inhalt derſelben an. Auf den ers 
ſten Zweifel. Die Faͤlle, da der Werth der Guͤther 


zur hoch. angeſchlagen worden, wären ſehr ſelten. “Die 


— [0 ” - 


Guther wuͤrden jeht unter dem Werth den fie nach ih⸗ 
ren reinen Einkuͤuften zu fünf Proecent hätten, ve 

Der Unwerth der Guͤther vermehre das Mißtrauen der 
Gldubige, „ wand dieſes Mißtrauen den Unwerth der 


' / 
\ 


| ⁊ ⸗ * 


33 


Guͤther. Se mehr Guͤther feil geboten wuͤrden, deſto 
mehr fielen fie im Preiſe, und die Geld auf Guͤther 
feihen follten, werden mißtrauifcher. Anch folche Ders 
figer der Süther, welche beweiſen könnten, daß ihre Sins 
fünfte die ſchuldigen Zinfen weit überträfen, und- die 
letzten richtig bezahlten, könnten kaum für 6 Procent, 
und zum Theil gar nicht Capitalien geliehen bekommen. 
Die Anzahl dee Verſchwender unter dem maͤrkiſchen 
Adel, fen nicht fo groß, daß fie in diefer Sache einen 
Ausfchlag geben koͤnne. Nichts könne die Eapttafiften 
vollkommen beruhigen, als wenn die Landfchaft das 
adeliche Creditweſen übernehme." Auf den zweyten. 
Unfere jetsigen Obligationen könnten nicht fo geſchwind 
umlaufen, als die vorgefchlagenen Pfandbriefe, man, 
inne alfo mit diefen mehr ausrichten, als mit jenen. . 
Wie fie außer den Rinfen noch Nutzen braͤchten, zeigt 
er duch) dieſe Beyſpiele. Ein Kaufmann brauche Geld, 
ein Freund habe zwar fein baares Geld, aber Pfand⸗ 
briefe: dadurch werde jenem geholfen, und die Pfands 
iefe trägen doch Zinſen, fo wie eine jede im Schrank 
müßig liegende Obligation. Es gebe jemand einem 
Künftler und Handwerker für feine Waaren anftatt des 
Baaren Geldes Pfandbriefe, und diefer unternehme mit 
denfelben etwas das er fonft hätte ausfeßen muͤſſen, die 
Pfandbriefe blieben aber immer zinfentragende Capita⸗ 
lim. Mit einem Wort, die Pfandbriefe erleichterten. 


die Vertaufchungen. Auf den dritten. Die Lands 


ſchaft werde fichs gefallen laßen, wenn Biefe ober jene 
adeliche Familie an dem Creditwerk fein Theil nehmen 
wolle. Sie werde den Schuldnern längere Frift geben 

und wenn ihre Guͤther verfauft werden müften, diefels. 


ben nicht unter ihrem wahren Werth verkaufen. Für . 


die ſtaͤdtiſchen Grundſtuͤcke brauche fie nicht zu !forgen, 

weil das vorgefhlagene Creditwerk ohnehin allen im Lan⸗ 

de zu Nutze komme, fle könne auch nicht dafuͤr forgen, 

weil die Häufer mehr Gefahr und Veränderung unters 

worfen wären, als die Landguͤther. Der Adel fey der ers. 

fie Stand im Staat, und verdiene alf mehr Vorſorge 
. 3 \ . 


t 
I 


— 


* 


allenthalben wo ſchweres Geld ſey, wäre ein niedriger, 
und wo leichtes Geld ſey ein hoher Zinsfuß, ſondern es 


in diefem Wochenblatt angekuͤndiget werden, als es ben“ 


7 | ‘ 


als der Burgeriche zlumar daer efich nicht fo helfen fine, 


wie ber Buͤrgerſtand. Auf ces vierten. Der Muͤnz⸗ 
fuß habe nur in fo fern einen Einfluß auf die Zinien, 
daß er diefe mit dem Kapital in Verhaͤltniß ſetze. Nicht 


ſey oft umgekehrt. Die Credit⸗Anſtalt werde nicht nur 


allen Schuldnern im Lande Srfeichterung, fondern auch. 


für die arbeitende Klaße neue Nährnngeimittel verfchafs 
fer. Niemand werde gezwungen werden, fein Geld 


für 4 Procent auszulethen Cs ſey leicht zu veranſtal⸗ 
ten, daß die frommen Stiftungen, sie auf 5 Procent 
eingerichtet wären, ihre fämtlichen Capitalien der. 


Londſchaft eben ſo hoch unterbraͤchten. 


Leipʒig 


* 
Adam Frldertch Boͤhme dat verlegt: Anfanger 


gründe der bürgerlichen Baukunſt für Landleute, 
oder Anleitung, wie DieLanobewehner nene ver⸗ 
. befferte Beb&ude mit feuerficheen Dächern, ins. 
gleichen neu: Dörfer, Waſſerleitungen und bolzs. 
erfparende Back; und Stubenofen ‚ obne Zuzie⸗ 
burg eines Baumeifters entwerfen, zeichnen, Ang - 
ſchlaͤge dazu machen und erbauen fönnem ‚LIebft. 


einer kurzen Anzeige Die Gewitter abzuleten, 
von Johann Chriſttan Friderich Referftein, Leh⸗ 
rer der Mathematik in Brandenburg. Mit i7 
Rupferplatten. 1776: in gr. Dctav. 11 Bogen Es 
kann diefes empfchlungswärdige Bud) nur in fo fern 


Drus:n der Grundſaͤule des Staats befördert, und als 
es dem: Erdbeſchreiber wichtig und angenehm iſt, eben 
ſowohl gut gebaute Dörfer, als Staͤdte zu ſehen und 
Azu kennen. Man hat Urſach ſich von dem Inhalt dies 
* Vuchs etwas Öures zu verſprechen, weil dem Herrn 


Verfaſſer in eben dieſer Materie 1775 von der oͤbono⸗ 


mifchen Geſellſchaft zu ©. Petersburg der Preis zuer⸗ 


kannt nad uͤberſandt worden, und diefe Hofnung wird. 
man bey dee Leſung des Buchs gegründet finden. Es 


koſtet 1 Thlr. 12 € Gr. 


N 


4 


⸗ 


| — — 





—E 


Berlin. 

&n dem Buchhändler —* Paul, iſt zu finden: 
Die DiefehEunft fowonl älserer ale nıuerer Zeis 
ten, mechanifch befchrleben und dconomifch 
trachtet, von D. Johann Beorg Rrüänig, ı 
in gr. Dctav 8 Bogen, nebft 25 Wegen Kupfer. Es 
war ein guter Gedanfe, aus der beruͤhmten oͤkono⸗ 
mifhen Encyelopädie des Herrn Verfaßers, den Ur; 
tikel von ber Dreichkunft, auch als, eine beiundere 
Schrift ans Licht testen zu laßen; denn er wird das 


durch gemeinnäßiger, und kann um deswillen vielen nuͤtz⸗ 


lich werden, weil er eine erhebliche Sache betrift, und 
mit vorzöglicher Veleſenheit und Geſchicklichkeit ausge, 
arbeitet ift. Des ſel. Pluͤrrs Mefchreibung der ver⸗ 
fhiedenen in Spanien gewoͤnlichen Dreicharten, vermit⸗ 
telft der Maulthiere, der Hchſen, ber Siegeln, und des 
eine Quadrat⸗Elle großen und mit Feuerſteinen beſetz⸗ 
ten Dress, welche im zweyten Theil meines Magazins 
S. 34. 35 ſtehet, ift dem Herrn Verfaßer entwiſcht, 
deßen Aufmerkſamkeit ſonſt nicht leicht etwas entgehet. 
Mägte Er doch mit feiner dkonomiſchen Encyclopaͤdie den 
Buchſtaben Z geſund erreichen! Das Buch koſiet 16 Gr. 

Bey dem Koͤu. Hofbuchdrucker Decker, iſt auf einem 


großen Felio Bogen gedtuckt, Lifte de Pacademie ro⸗ 


yale des fcienses & belles letttes. 1777. Da die 
Tafel ſowohl wegen des Druds und der Einfaßung, alg 
wegen der Unordiuung, ſchoͤn in die Augen fälle, fo iſt zu 


bedauern, daB die Nemter und Titel eines Veterani, und 


unterfchiedener auswärtigen Diitglieder (externes) niche 
eben fo richtig und vollftändig, als die Aemter und Ti⸗ 
tel der ordentlichen Mitglieder angegeben worden, Es iſt 
doch nicht unbekannt, daß Herr Hofprediger Sack auch 


Ober⸗Conſiſtorialrath und Kirchenrath, und Herr Silber⸗ 


had — iſiſtorialrath und Ober⸗Baurath ſey. 
Hingegen Herr Doctor Schüge zu Hamburg heißet 
vergeblich Aßeßor des en a Konfiftorii. ze. ze. 


E⸗ fehlt mir —* an Kaum für die Anmertutgen 


—2 


6 
des Herrn Breitkopfs, über den im vierten Stuͤck die⸗ 
ſes Wochendlatts beſchriebenen Umfang, welchen Herr 
Hofdiaconus Preuſchen der Typometrie giebt, und 
r eine Nachricht von den Proben feiner ſchon vor zwarls 
g und fünfzehn Jahren gemachteri-Werfuche in ſolchen 
thpometriſchen Erfindungen, als ver Herr Hofdlaconus 
neulich befchrieben har. Diefe find in der Thar ſehr 


, fehenstoürbig, und deſtehen in einer Groteske als eine 


Vignette zu einem Buch, mit engen HorizontatsPas 
rallelinien, in‘ einem Bruftsilde der Minerva mit ne 
tern Horizoutal⸗Parallelinien, in einem Alexanderkopf 
mit Perpendieular⸗Parallelinien und Puncten, in ’els 
nem Mereuriuskopf, der aus beyderley zuſammen ges 
ſetzt iſt, in einem vor 6 Jahren gemachten Verſuch, 
ben Kopf feines Herrn Vaters gefärbt zu drucken, und 
. in einem.neuen Verſuch von 1773, welcher der ganz mit 
einer Farbe bedeckte Tirul einer Diſputation tft. In herk 
nächiten Städt wird alirebiefee ausführlich vorfumnen, 
—33 otha.. 18 
Bey Earl Wilhelm, Ettinger jſt zu finden: Einleitung 
“in die pbyfiich : mathematifſche Kosmologie. Sie 
enthält einen Anszug aus der allgemeinen Natur⸗ 
lehre, die gemeinnägige Sternkunde und Erdbeichreis 
bung. Dow Joh Ernſt Baſil. Wiedeburg, Kammerrath 
und Prof. der 47, em, zn Fee. 1776 inge. 8. ein Alp 
Z Bogen. Das Buch enthält viele nügliche hifkorifche, littes 


Jariſche und dogmatifche Materien, die mit guter Beleſen 


beit und Beurtheilung vorgetragen, und nicht bloß fuͤr ſtu⸗ 
erende Juͤnglinge, fondern auch wohl fuͤr audere, die [em 
weiter gekommen, brauchbar find, wenn fie gleich nicht oh⸗ 
ne Verſehen abgehandelt, noch ohne unangeseiste Druckfeh⸗ 
ler aus der Dreffe gekommen find. Das Buch Eoflet ı Thl. 

n Gr. | 2 


» j Berlin, , ” 
Das Verzeichniß der zahlreichen Bibliothek, welche 
. der berühmte Rector Georg Gottfried Küfter hĩter⸗ 
lafien bat, und vom gten April Diefes Jahrs an verfauft 
werden fol,ift auf x2OOetavbogen gedsuct, und bier in bet 
Friedrichsſtraße auf Dem Werder, bey den Erben au bekom⸗ 
dien. Es enthält außer vielen guten Büchern, auch an tau⸗ 
end Pummeru, meiche Preußen und die Mark Brandenburg 
etreffen, und verſchiedene Manuſeripte. — * 


/ j « 


| 


Anton Friedrich Bülhinge _ 


' Whhentliche Nachrichten 


von neuen Zandcharten, 


’ HH ftatiftifchen und hiſto⸗ 


— — — — —— — ⸗·— — — — —— 
— .“ . 


_ R Sn 


uͤchern und Sachen. 


Des fuͤnften Jahrgangs 
Siebentes Stuͤck. 
Am ıyten Februar 1777. 
Berlin, ey Haude U und Spener, 


Des HZerrn geheimen Raths von Berg Antworten 
auf die im dritten Stück bey feines Schrift vorge 
tragenen Zweifel, mit neuen unter den Text geſetzten 

zZweifein und Anmerkungen. 
Erſter Zweifel. S. 24. 
s aß die im Bande vorhandenen baaren Summen zu 
allen Darleihen in demſelben, hinreicdyend find, 
iſt feinem Zweifel unterworfen. Weil aber die Capita⸗ 


liſten mit ihrem Belde zuruͤck halten, fo fehle es an dee 


Circulation degelben, (ıjte Anmerkung No. 3.) weiche 
befördert twerden muß. 

> Die mehreften Guͤther⸗Beſitzer klagen, daß fie von 
den Vorſtehern frommer Stiftungen, und andern Geld⸗ 
ausleigenden Callegiis, M wie Überhaupt von den Capi⸗ 


taliſten, an welche fie ſich unmittelbar wenden, zum of⸗ 


tern mit der Eicherheits⸗Untetſuchung ohne Noch (a) _ 
aufgehalten, und am Ende doch abgersiefen werden. 
Die erften kann man deshalb nicht tadeln, weil dielins _ 
terbringung fremder anvertrauter Gelder, die Höchfle 
Vorfichtigkeit erfordert, Indeßen feger diefes manchen 
wirklich fihern Geldfuhenden in Verlegenheit. Bon _ 
ben Capitaliſten können nur wenige die Sicherheit ſelbſt 
Cs) Kann mat fagen, ehne Noth? “ch sweifle, zumahl ba: 
err von DB. fo ste felok (ande, daß die Vorſteher 
rommer Etiftungen und bie Collegia deswegen nicht zu 
tadeln waͤren. Die Enpisalißen, welche die „einerheit 
ſcharf unterfüchen, dr Te wohl nicht su tadeln. 
‘5 


i 


u; 
/ ⸗ 


J 8 — 
TEE, 


beurtheilen. - Man iſt alfo gendthiget, (b) fih an Con⸗ 
ſulenten und Unterhändter zu wenden, und aledanıT hat 
die Gewinnſucht freyes Spiel, wie die täglich zunehmen, 
den Wucher⸗Proceße ſolches beftätigen. 
" Das Mistrauen der Glaͤubiger, lieget freylich in dertt 
Mangel dei fie beruhigenden Stcherheit. Der. äußert 
feltene Fall aber, (c) da Guͤther zu hoch angeſchlagen 
worden, und Ereditgres daruͤber ausgefallen find, kann 
fein Srund bavon fen. ( gter Einwurf.) - " 
Es ift bekannt, (d) daß jetzt die Sucher unter de 
Werth den fie nach ihren reinen Revenuͤen zu' 5 P.C. 
haben, verfaufee werden muͤßen, und mehrentheils vers 
kaufet werden. Hierinn liegt die wahre Urſach van deu 
Mistrauen der Gläubiger. Aus der Seltenheit ver &as . 
„italien nach dem Kriege, entfland die Stockung der 
Circulation, aus der Stodung der-Eireulation, die haͤu⸗ 
fige Feilbiethung der Gürher, ‚aus ıdiefer-der Fall ihres 
Werths, und aus ſolchem das immer mehr zunehmen⸗ 
de Mißtrauen der Capitaliſten (iſte Anmerkung) Blos 
die Reichen von Adel, können Guͤther kaufen; fie geben 
daher dajür was fie wollen. (2te Anmereung No. 5) 
Der Unwerth(. ) der Gürher, und das Mistrauen, has 
ben eine wechfelieitige Wirkung auf einander. Der Uns 
‚ werth vermehret das Mistrauen, und das Midtrauen 
den Unwerth. Je mehr Sürher feil geborhen werdert, 
defto mehr rallen fie im Preig, und das Mistrauen der 
Capitaliſten waͤchſt in gleicher Proportion. —— 
Wenn die Circnlation bey uns in bluͤhendem Zuſtau · 
de wäre, jo dürfte wohl die bier worgefchlagene Nach⸗ 
weiſung, daß der Werth des Guths die darauf geſuch⸗ 
te Summe überfteige, und prompte Zinß⸗Zahlung, zur 
&) Warum? man überlaße die Iinterfuchung ber Sicher⸗ 
heit denen die Geld ausleihen wollen, und liefere ihnen 
Kur die Beweiſe welche die mir Recht verlangen. (c) Ge 
"fol nicht äußert ſelten ſeyn. Ca) Die erfahrnen Perſo⸗ 
nen, ‚bey welchen ich nsıch darnack erkundiget habe, wol⸗ 
len nichts dayın wißen. Wenn aber Beyfpiele angeführe 
. werden können, fo werden fie theils felten ſeyn, theils ans 
dere Urfachen haben ats diejenigen, von welchen bey 


diefer Unterfuchung die Rebe if. (e) Der grriugg 
Werth... | 


J .‘ 


- 


N 


- 


| 19 
leruhigenden Sicherheit der Capitaliſten dienen. 1) 
So lange aber unſre Guͤther wegen Mangel an Eres 


dir und an Concurrenz unter dem wahren Werth vers 
taufet werden, kann diefe Nachweiſung die Wuͤrkung, 


welche man fih davon verjpricht, nicht ba'en. Es find 
ner fehr wenige unter uns, die nicht zuverlaͤßig nach⸗ 


weifen ten, daß fie von ihren Büchern ein anſehn⸗ 


liches mehr einzunehmen haben, als die davon zu ent⸗ 


richtenden Zinten betragen; und doch befinden ſich faſt 
alle, uͤnd ſelbſt foldye, die als gute Zinß Zahler befannt 


- find, in-fo großer Berlegenheit, daß fie, weit gefehlt 


Capitalien zu 4 P. C. zu erhalten, felbige kaum für 6 
P. C. und zum Thril gar nicht befommen finnen. (g) 


Cuſte Anmerkung No. 3. in f.) Fänden die Capitaliſten 


die gegenwärtige ©icherbeit auf Guͤther, Ch‘ gegen bie 
Sicherheit bey der Bank, nicht viel zu geringe, fo wärs 
den fie chöricht handeln, bier 3 P. C. anftart dort 5 bie 
6P. C. zu nehmen. . 

Verſchwender bat es zu allen Zeiten'unter dem Adel 
gegeben, ihrer ift aber nicht eine folche Menge, daß fie bier 
einen Ausſchlag machen könnten. &o lange der Staat 
den Geitzigen nicht verhindern kann zu wenig Aufwand 
zu machen, fo lange kann er auch nicht dem überflügigen 
Aufwande, er ginge denn bis zuͤm Betruge der Släubis 
ger, fo enge Örenzen feßen. Die Anzahl derjenigen 
im Staat, denen es an Arbeit fehler, iſt größer als des. 
ver tie Wohlthaten bedürfen. Verfuͤgungen die ben 
Überflügigen Aufwand zu ſehr einfchräntten, würden 
der Nahrung der arbeitenden Claſſe, mithin der Bevoͤl⸗ 
ferung, nachtheilig feyn. 

Hey Anftaltetr: im Beſten des Staats, gehet man 
weit ficherer, und bringet folche eher zu Stande, wenn 
man fie auf Grundſatze bauet, die die Erfahrung beſtaͤ⸗ 

Unter Diefen Bedingungen find bieienisen welche Gelb 
erleben onen. akamal ehe und in dieſen Säls 


len iſt der @eldumianfnichtgehenmt. (n) Wied ſchlech⸗ 


terdings gelengner, ich meiß auch suderläßige Bedſpiele 

"Der Begenrhcils, daher ich no behanpret babe. Ch) 

mus meinen Ghhen, die gen nichen Beweiſe der Si⸗ 
er € +8 as . . 


24 


— 


— 


® 


%: 


tiget. . (ofte:Unmert, in £) Dieſe Hat bon je ber. in 
der Mark, und nun auch in &chlefien, gezeiget, daß bie 
Landſchaft das vorzügliche Vertrauen. der Capitajiſten 


“hat, Sobald die Landſchaft unfer Creditweſen übene 


\ 


immt, (i) fo werben die Capitaliften wegen der undis⸗ 
putirlichen Sicherhelt ihrer Anleihen auf unfene Guͤther 
ſowohl, als wegen der prompten. Binß-Zahlung völlig 
beruhiget feun, und ihr bisheriges gegruͤndetes Mißtrauen 
wird famme dem Wucher und dem Drude der Geld 
Maͤckler, die Beine Obrigkeitliche Macht utören lann, 
fogleich verſchwinden. (6ter Einwurf) \ 
Zwepter Zweifel, ©. 30, b 

Daß unſre jegigen Obligationen nicht ſo ſchnell alg · 
die Pfand⸗ Briefe umlanfen koͤnnen, ergiebt ſich allein 
daraus, daß jene erſt immer einer · formlichen Ceßlon, 
und einer weitlaͤuftigen Sicherheits⸗Unterſuchung bes 
därfen, diefe aber nicht. (zte Anmerkung No. 6. ©. 
33) Man kann daher mit Pfandbriefen ungleich mehr 


. ausrichten, als mit ben gewöhnlichen Obligationen. : 


Wie die Dfandbriefe noch außer den-Ziafen Nugen 
bringen? iR in den zinmerfungen ſchon überhaupt ges 
jeiget worden. ( Ite Anmerkung No. 8) Ein Eapitalift, 


„der gewohnt ift, kein Geld mäßig bey fü fi) llegen zu laſ⸗ 


fen, hat öfters wehtg oder nichts: haar in Taffa.- Wenn 
fein Freund eine Summe, zu geſchwindem Gebrauch " 
bey thin ſuchet, fo kann er ihin, bey den gegenwaͤrtigen 
Obligationen,. nicht prompt damit dienen; hat er aber 
ſtatt derſelben Pfandbeiefe, fo giebt er ihm ſolche; Dies 
fer verwendet fie zu feiner Abſicht; er nuge fie alfo ale 
baares Geld, und fie tragen dabey doch Immer Zinfen, 
welches tlingenpe Münze nighr gethan, haͤtte. Ich will 
diefes mit zwey Erempeln erläutern, Ein Kaufmann , 
tann, wie fich befonders auf Meßen vlellaltig aurtägt, ı 
& ad die @efahr und 
FA sicht, daß den 
S füe-rathfem balte: 
de an! alte 
den, and-übereins 
Nermebrung deruf⸗ 


— 


m ge — 


61 
einen vortheilbaften Handel machen, es fehlet Ihm an 
Gelde, ſein Freund hat es nicht baar, ſondern in Pfand⸗ 
briefen, er giebt ihm ſolche, und der Tauſch, der ſonſt 
nachgeblieben waͤre, wird getroffen. Dieſes kaun alle 
Meßen geſchehen, und die Pfandbriefe bringen dem⸗ 
ohngoachtet, fo wie sine jede andere im Kaſten muͤßig 
tiegende-Dbligation, Zinſen. Ein Künftter ober Hand⸗ 
werker will ſeine Waaren los ſeyn; derjenige der fie ihm 
abnehmen will, hat nicht gleich baares Geld, aber einen 
Pfandbrief; wenn er dem Kuͤnſtler folchen für feine 
Waaren giebt, fo kann diefer damit neue. Bekhäftiguns 
gen, die er ſonſt haͤtte ausſetzen muͤßen, untsrnehusen, 


und der Pfandbrief bleibet doch immer ein Zinsbrin⸗ 


gendes Kapital, (I) | | 

- Auf folche Weife innen Pfandbriefe in einem gewiſ⸗ 
fen Zeitenum dem Staar ihren ganzen Werth einbrin⸗ 
gen, ohne daß das Numeraire dadurd) im minbeften‘ - 
vermehret wuͤrde. Das gute Auskommen der Einwoh⸗ 
ner eines Landes, haͤnget von der ſchnellen Wiederholung 


"des Taufchts und Umſatzes in demſelben ab, Daß bie. 


Pfandbriefe die Vertauſchungen vorzüglich erleichtern 
und befördern müßen, fließet aus den wefentlichen Ebs 
genſchaften derſelben. Schleſien giebt davon den. bes 
ſten Beweis. (I.c. ©&.34.38) ' 

Sie Sortfenung wird in dem naͤchſten Stuͤck folgen.) _ 


¶M So viel ich einſehe, ſagen dieſe Yenfpiele nur biefes, 
fſchere: Pfandbriefe And fo gut “ baares Geld, und dier 
fe papierne Geld iſt, fo wie gute Wechfelbriefe und Banks 
jettel, zum Umlauf beauemer, als das metallne Geld. 
Man bekannt aben fo wenig einen Dfaudbrief, als einem 
Wechſelbrief und Bankzettel, weun man nicht den Werth 
deßelben entweder im metallomen Gelde erlegs, oder ihn 
aänftatt deßelben annimmt. Die Zinfen, melde ber 
Sfandbrief bringt, sehen mit demſelben von Hand in 
Hand, ud es iſt mir alſo noch wicht deutlich, welchen 
"DBortheil er feinem Befiger aüßer deu Zinſen vorichaffe ?- - 


Der alterficherfte Bfauddrief hat im Umlaufkeinen groͤ⸗ 


‚Gern Nutzen, als eine richtig genählte Summe metalinen 
"Sehen, weiche in einem ioerfiegelten Beutel umlauft, 
Bi if jener leichter m tragen und zu verfſchicken al 

£ fr . . R Be *8 . J — 
1 ‘. . . . . \ 


‘623 , N‘ 
Schreiben des deren Breitkopfs an den verfaſſer 
dieſes Wochenblats, Leipzig am 29. Jaͤn. 1777. 

„Em. — — haben tridem vierten Stüc der woͤchent⸗ 


lichen Nachrichten dirfes Jahrs, ein Schreiben des Herrn 


Hofdaconns Freuſchen zu Carlerube bekannt gemacht, 
weiches die Melt etwas näher von dem unterrichtet, was 
er durch die Typometrie eigentlich verſtanden haben 
wii. Ich bedaure, daß Er, bey alle dem noch immer die 
eigentliche Definition davon zuruͤck behält, was ſie nicht ſey 
ſaget, fie zwar in Die theoretiſche und praktiſche eintheilet, 
und die Theile erzaͤhlet, welche zu der letzten gehoͤren, da⸗ 
hen aber dach nur ben Leſer rathen läßt, ob er blos von 
Zeichnungen, oder deren Vervielfältigung durch Abdruͤcke, 
die durch zufemmengefeßte Figuren nach Buchdruckereyart 
"hervorgebracht werden, rede? Es iſt aber zu vermuthen, 
daß er das letzte meyne, und die Dunfelheit ruͤhret vielleicht 
baber, daß er das Wort Typen nicht immer in dinerlen en» 
en Berftan‘e gebraucht. Ich werde allemal einen Mann 
erwunde: a, der, ungeachtet er. ſich einer ganz andern Des 

ſchaͤ tigung gerwidmet, die mit der Buchdruckerey feine nahe 
Ver hdindung bat, gleihwahl feine Kenntniße in andern 
Wißen chaften zur Derescherung dieſer Kunſt in ihrem mes 
chaniſchen Umfange anzumertden bemuͤht iſt. Nur darin 


u muß ich von ibm abgehen, daß er glaubt ber erfte zu ſeyn, 


Der an diejenige mögliche Ausdehnung ber Buchdrucker⸗ 
kunt gedacht Babe, von welcher Er in ſeinem Schreihen 
einen Grundriß, und zugierh eine Ermunterung zu dere 
Unternehmung giebt. Ich kann Ihn verfichern und Übers | 
zeugen, daß feine jegigen Sedanken ſchon vor zo Jahren 
die meinigen geweſen find, daß fehon ſehr lange. die typo⸗ 
graphiſchen Zeichnungen bey mir liegen, daB mich aber 
auch wichtige Uriachen abgehalten haben, ſolche In Aus⸗ 
uͤhung und zue Wirklichkeit zu bringen., 

„Da ich glaube, man fen ſchuldig das nicht Halb zu 
feun, was man ganz jenn kann, fo habe ich es auch für 
meine Pflicht gehalten, die Kräfte und Graͤnzen ber 
Kunft zu unterfuchen, der ich mich gewinmet habe. Man 
kann aber weis kuͤrzer als auf die von den Heren Hofdia⸗ 
conus angegebene Weile zur Erweiterung der Kunſt kom⸗ 
men, fo wie es der größte Theu der mechantſchen Kuͤnſte 
gethan hat. Was bier durch Brographie, Stratiorik, 
Topik, Architeetur, Graphik, ıc. bezeichnet wird, 
begrcife ich unter demrinzigen einfachen Namen -pierura 
linaris; und wer die Arbeit des Leinwebers untetſucht, 


.. 


— 


63 


and fie mit dem Mechanismus der Buchbruckerenin den ' 


Stuͤcken vergleiht, wo fie einander ähnlich werden koͤn⸗ 
nen: ber muß gar nicht mehr zweifeln, daß was ber 
erſte Durch parallelaufende, und an ihren gehörigen Steh 
len unterbradyene Zäden » Zeichnungen den Auge barlegen 
fan, die Buchdt uckerey durch parallellaufende Linien 
fetten koͤnne, zumal da fie noch den Bortheil voraus hat, 
das fie die Linien verdicken kann, welches dem Leinweber 
nicht moglich iſt, und Ba fie hiermen am der Holzſchnet⸗ 
Der  unb Kupferſtecherkunſt Borgänger hat. ,, J 
„Um aber nicht in den Verdacht zu kommen, als 
Ich mir etwas anmaße, "welches mir nicht zufommt: 
überfenbe ich Ew. — — aubey vier Berfuche, die ich bereits 
vor 20 und 15 Jahren gemadht: nemlich erftlich eitte 
Sroteste als eine Bignette zu einem Buch, mit engen 
Horizontal Paraliehinien; zweytens eine Hüfte dee Mit 
nerva, nah einer Antife zu Verſailles, mit weitern 
Horizontal Parallellinien; briftens einen. Eleinen Alexatj⸗ 
bertopf mit perpendiculgr Parallellinien uud Puncten ; 
und viertens einen Eleinen ÜRercuriustepf der von beys 
derley zuſammen gefept iſt. Mich duͤnkt, wenn man das 


des Leichten niemand zweifeln; und dieſe Moͤglichkeit wird 
jeder Buchdrucker eingeſtehen, der meine Zeichnung ficht.,, 

„Auch Bas, was der Herr Hofdiaconus unter dem 
NMamen der Indienne, zur Graphik rechnet, iſt von 
mie nicht anverſucht geblieben, und da ish neben der Buch⸗ 
druckerey auch Manufacturen für Spielkarten und gemal⸗ 


ses Papier beſibe, fo habe ich Gelegenheit gehabt ähnlis 


he Berfuche zum aachen, Alles dieſes aher iſt nichts 
Neues, fondern läuft auf das hinaus, mas ſeit 300 
Jahren unter dem Damen von Llairobfcür bekonnt 


if, deſſen Erfinder in der Dunkelheit des ısken Jahr⸗ 


Hunderts verſchwindet, das ſich aber ſchon Fauſt in ſel⸗ 


nem erſten Product der Buchdruckerkunſt, dem Pſal⸗ 


ter vom 1457, zueigen gemacht, Gholtz mit dem Kupfers 
ftiche vereinigt, und davon Jackſon bie vollkommenſten 
Stuͤcke neuerlich geliefert Hat. Der Einfall, die Illu⸗ 
miyation der Landcharten zu drucken, gebört dahin. 
Ich lege einen Abdruck eines meiner Verſuche hiebey, 


der den Kopf meines Waters en Medaillon vorfiellt, und 


die darunterſtehende Jahrzahl, wird ſein Alter angebenz,, 
„Warum ıch aber diefe meine Grundriße fo lange Zeit 


unansgefühes gelaſſen Habe? If leicht zu ſehen. Mich “ 


l 
n 


Schwere möglich machen kann, fo wirdander Mödlichtelt 


' \ 


[7 B , 


dunket, wen man etwae zu unternehnen xorſetzt 

ddavon ſchon atwas Ähnliches. vorhanden Ift, {6 muß es. 

« wentgfleng einigen Vorzug haben, wenn es neben jenem 
beftehen, ober es verdraͤngen fol; es muß entiuebenbefler 
und dauerhafter, oder leichter zu madıen, und Daher vor⸗ 


theilhafter feyn, Ber wird nicht die Vorzüge erkennen, - - 


welche die Kupferſte her / and Rabterfunft von der Hoir⸗ 
foneleren und Bucheruckerey hat d und fo wie beyde die 
oloſchtleiderey verdrenget haben, pp wird dagegen das 
ife Mechaniſche der Druchrey den biegfamen Griffel 
und die ſubtile Nadel’ des Kupferftechers niemals vers „ 
drengen, ed asieniae, 146 die neuern Künfe des 


Gautier, miral, Demarteau, Le Prince, St. 
Ion, geliefert. haben, übersreffen.,, . 
06 aber die Haafıichen großen Sandcharten, am wohlfei - 
Yen Preife die Hoimanoifchen Landeharte: eo werben 
= Kberrreffen Ehnmen? daran muß bill: t werben. 
{bft_ Die gehachte gedrugfte IMumin weder 6 
ön, fo Sure fe wohlfeitihn ei, als jer 
ne find, und von dem Apfehen, welcher nEharten 
ben, Banner Dep feinem Worgänger Jı iu Strass 
jurg, in dew Dafeibh 1513 gedruckten * hew. Dies 
fer Einfat war —8 Zeit in der Dr Lohnlich 
ag man die Bilder bey den damaligen dtomanen, ben Sinfens 


titter, bengehörnten Siegfried 2e. Durch gefärbten Orund gu _ 


verfchönern firchte, und tn unfern Tagen bat Herr Zeller in 
ena werfhiedene Proben — einer viel Serfeinceten st 
erausgezeben. j - 
* Sch line noch eineu Xtißbey, Dex etwas nicht geometri ⸗ 
fee Ricpeigteit im feiner Ausführung nöthig hat, als das Bors‘ 
prgehende. Es ik ein Entteurf zu -Inteinifchen Buahftas 
8, die wau un einer gigantischen Gräfe bringen Tan. 


Db Kebrauchbar 4J durften, tweiß ich wicht; und Deswegen -- 


ö iRder Einfall Aucp nicht zur Ausübung gebracht morben, 


eine übrigen Srunbriße zur Sereicherung der Buchdrucker - - 


zen, follen verdect bleiben, bis. meine Druckereygefchichte 
erfcheiut, oder ich aufgeforders werde, fie zu entdecken, wie 
jene mic biefemgefcehen tft... — 
‚Ss weit Herrn d. Brief. Biele die 
Selehrte und Buchdrucker, twelchen ich ı 
ten Droben feiner Erfindung gegeiger } 
faune. Im oten Stüd der Frankfurtei 
Meder unter der —3 — erbichtetei 
jehr unbillige 





— 





Böchentiche Ihe Rachrichten 


von neuen Landeharten, 


chen, ftatıftifchen und hiſtori⸗ 
a 


Des fünften aangane 
Achtes Stud, 
Am 24ten Februar 1yY7. 


Berlin, bey Haude und Spenes. 
X 


Beſchiuß der Antworten des Herrn geheimen 
RKaths von Berg, niit unter den Tart gefegten 

neuen Zweifeln und Annıerfungen. 

er: ie Berbindung der verfhiedenen Privae Interefr 

ut „fen, faget Steward DB. 2 in der Einleltung, 

it dasjenige ,. was die Wohlfahrt des Pudlirums zu 

„wege bringe. Niemand muß derfelben zuwider Hans 






* „dein, ‚gefetst daß auch ein: und anderer auf felche Arc 


„feinen Particular⸗Nutzen befördern könnte, Will 
Andeß diefer oder jener Guts⸗Beſitzer, dieſe oder jene 


adeliche Familie, einer fo gemeinnuͤtzigen Etirichtung 


wicht beytreten, fo koͤnnen die Stände ſich ſolches gern 
gefallen lafien. Diejenigen welche ih von der Garan⸗ 
sie des Creditwerks ansihliegen, werben dadurch, nieht 
den Ständen, fondern ſich und Ihren Dadlommen ab⸗ 
kin, Schaden thun. (m) 


Ccen) Der Sion vom erſten Theil des Zwifeld, war. bieſer. 


u Se ED er EEE EEE Ve ef TE > 55 5757——7— 
\ 
[4 


Es X zu viel verlaust, daß die 8 Landſchaft, weiche 
"ans Prälaren, Nirterihaft un Städten u eher, ich 
- Für den gu ſtark verſchuld mt 4 des Abeld, der Ah 
nicht mehr zu he weil, ne ce u bemiihen ſol, 
l, (weiches ich 2 fe ion chen ihr eigenes 
einer ja before Pr ren et nun die Pag 
ge Antwort nieht, unterdeßen Gen verdiene F eine An⸗ 
merkung, welche biete ſeyn foll Die Bitte] ft macht 


‚ : Hie Landfchaft nicht allein aus, neun aber alle die⸗ 
adelichen 


Namilien mien., mehr bes vorgeſchlagenen 


7; 


"Die Landſchaft wird zwar, een fo wie jet. von den 


Glaͤubigern geſchiehet, die fchlechten Haushalter aus 
dem Befitz ihrer Guͤther fegen, aber nicht eher, als 
wenn fie die Mittel, welche die neue Einrichtung ihnen 
zu ihrer Aufhülfe darbietet, nicht nutzen wollen. (2ter 
Einwurf) Setzen die Gläubiger den Schuldner aus 
dem Guthe, fo muß ſolches gerichtlich geſchehen; tiefes 
erfordert ohnumaganglich Koften fo wohl bey den Juſtitz⸗ 
als Cammer⸗Collegiis: das Guth wird, wo nicht à tout 
prix, doch für Itel des Werths verkauft, und der Schuld⸗ 
ner ift ohne Rettung verlohren. Hier wird er, oder 
feine Familie, zum öftern das Buch, nachdem es einis 
ge Zeit adbminiftrire worden, wieder erhaften; gebeik 
aber die Revenuͤen deßelb.en die Zinjen nicht mehr Her, 
fo wird folches dach nicht unter dem wahren Werth vers 
kaufe werden. -(ster Anmerkung item 7ter Cinwurf in 
Um .. 0.720 2 
. Dit den ftädtifchen Grundſtuͤcken eben ſolche Einrich⸗ 
tung als mit den adelichen zu treffen, würde eınes theils 
äberfläßig ſeyn, weil ſchon durch dieſe bas Geld⸗Negoce 
and die Zins⸗Zahlung im ganze Lande, folglich auch 
.n den Städten hinlaͤnglich erleichtert wird, auderm 
Theils würde es jener Einrichtung an genugfamer Di⸗ 
cherheit fehlen, da die Einkünfte von,den Käufern weit 
groͤßern und geſchwindern Veränderungen, als die von 


den Guͤthern, unterwerfen find, foldye auch durch Bau⸗ 


fäligfeit und allgemeine Kriegess Calamitaͤten zc, ihrem 
ganzen Werth verliehren koͤnnen. (2te Aumerkung 
No.3. pag. 23.) (0) . - j } 


nenen Creditwerks nicht bedürfen, ſich von demſelben 
nusſchließen, (welches ihnen hier verſtattet wird, und 
allerdings verſtattet werden muß:) ſo hat dieſes Credit⸗ 
werk weder innere Staͤrke, noch aͤußern Mein, und iſt nicht 
ein Werk der churmaͤrkſchen Landſchaft, ſondern des fr 
kofen adelichen Theils_derfelben. - (n) Der gelehrte Here 
"Berfafter wird hier fuͤr den ſtark verfehnibeten Zheil des 
Adels eben Trrjenige,welcher der mitleidige Arge durch fets 
hen Troft für Die toͤdtlich Kranken ill. Co) Ju meiner 
Annierfung iſt eigentlich von dem Recht die Kede, vers 
. möge deßen die Städte, als die Dritte Klaße des Lands 


— 


2 


Don] 


—— 


- — —— 


67 


Die Adelichen können, in Anſehung ihres Standes 
amd der Erhaltung ihres Vermögens, mit den Bürgers 
Hichen nicht fo fhlechtbin in Vergleihung geftellet wer⸗ 


den. (pP) Der Adel ift der erfte Stand im Otaat. 


Es wird ihm won Jugend auf Ehrliebe und Patriotiss 
ums eingeflößet, und er wird durch das Beyſpiel feiner 


Vorfahren dazu nad) mehr erinuntert, Aus dieſen Ur 


ſachen vertranet ihm der Staat alle Militairs&tellen, 
fo wie die wichtigeren Kivil-Bedienungen,, wenn er fich 
dazu qualificiret, vorzüglich an. Er kann ſich der 
zmancheriey Candle, die dem Bürgerlichen zum Erwerb 
und Auskommen offen ſtehen, nicht bedienen. Er kann 
wegen des Lehns; Nexus unter fich, fein Vermögen zu 
Beförderung feiner Gluͤcke⸗Umſtaͤnde nicht fo anwenden, 
wie der Bürgerlihe. Ueberdem ift Sr. Koͤnigl. Maje⸗ 
ſtaͤt ernſter Wille, daß die Ritter-Süther bey den adelis 
en Gamilien erhalten werden, und nicht an Bürgerlis 
che kommen ſollen. (ster Einw.) Wollte der Staat 
ben Adel, bey dem gegenwärtigen. Unwerth feiner Beſi⸗ 
gungen, und dem Verfall worinn er ohne fein Verſchul⸗ 


den gerathen iſt, nicht außerordentlich umterfägen, - 


fondern ihn feinem Schickſal, gleich andern, überlafien, 
fo würde er eine Art von Unbilligkeit gegen ibn beges 
den, und ſelbſt feine erfte Stüße, ohne einigen Nutzen, 
ja gar zum Schaden für alle fo auf Guͤther geliehen ha⸗ 
ben, wankend machen. 

Daß übrigens Guͤther für 20000 Thalern, vor einem 
Amte von tauſend Thaler Einkuͤnften den Vorzug ha⸗ 
ben, erhellet allein daraus, daß wenn derjenige der ein 


ſchaft, ein ſolches Creditwerk auch zu Ihrem unmittelbas 
ven Nupen *9 en koͤunten. Es wuͤrde zu weit al 
zen, wenn ich wid) in Die Vergleichung ihrer Brundfl 
de mit den n ebeliäen Güthern, einladen weite. (p) 
ch untesdrüde ales was ich als ein Bürgerlicher bey 
—2 dieſes Abſchnitts empfunden babe, oh ohne, die 
—* — des Adels ın verfeunen 
en einmal an, daß bier 6 auf vi et 
De ſtãdtiſchen Kiafe der gundigeft rfehen, wenn 


4 


5 P. C. Zinfen anfubringen, HE in der erſten Anmer⸗ 


0 » J 
68 
L 
= 
N . 
% 


ſolches Amt Sefleitet, zum Dienfk untächtig wird, die 


Einkünfte wegfallen, oder wenn er ſtirbet, feine Witos 
we und Kinder ‚ehr anfländiges Austommen verlie⸗ 


ren. (q) 
Vierter Zweifel. e. 31. 
Wie ſchwer es den mehreſten von Adel werben miße, 


“tung (No. 3. ın f.) umftändlich gezeiget worden. 


\ 


Dee Maͤnzfuß hat nur in fo fern einen Einfluß auf 


die Zinſen, daß er biefe wit dem Capital in Verhaͤltnis 


fetzet, dergeſtalt, daß wo das Capital in ſchwerem Geb 

de gezahlt worden, auch die Zinſen darinn bezahlet 

werden muͤßen, (r) nicht aber daß allemal da wo ſchwer 

Geld iſt, medrige, und wo leichtes iſt, hohe Zinſen ge⸗ 

geben werden. Vielmehr zeiget ſich das Verhaͤlmiß oft 
| umgekehrt. (60) 

So wie die Sqhwurigkeit, Darleihen zu finden, de 
Zinſen erböbet, fo werben fie durch Die Leichtigkeit Geid⸗ 
in erhalten, erniedriget. (9te und 10te Anmerkung) 
Die verfchuldeten Suͤter⸗Beſttzer werden zwar ven beys 
den zunächft profitiren, der Vortheil aber, wird bald alb⸗ 

‚gemein werben, (zte Anmerkung No.8. z0ter Zins 
wurf) Es giebt im Staat weit mehr Schulbner als Ca⸗ 
pitaliſten, weit mehr, die fich von der Arbeit ihrer Hände 
nähren muͤßen, als vie folche in ben Schooß legen koͤn⸗ 
nen. Die neue Credits Anfale wird nicht nur allen 
Schuldnern im Lande Erleichteruug verſchaffen, 9. 
Dieſe Antwert iR fehr natürlich, ich abe (fe alfe au 

"gedacht, als ich die Anmerkung niederſchrieb, und die 

bach geſchrieben und ſtehen ia⸗ ben. Warum? iſt hr 
—— zu weitlaͤuftig. (Cr) Die Antwort iſt gu 

65) Bicht irre, fo sichtat fidy der Zinsfuß teile 

nad der Menge Des Geldes, welches in einem Lande 


.. amkäuft, 'theil$ nach der Gelegenheit, mit Dem geliches 


neu Selde entweder wiel oder wenig zu verdie 
tbeild, bey einzelnen Schnibenerm, nach et * 
sder geringern Zusverlaͤligkeit. Cd Be | 
* mit den geliehenen Summen weit mebr —8 
dienen tüuuen, als die Binfen te (2 —* betzagths 


wu__ m 


| 6 
auch für die Die arbeitende Riaße Die Mittel des 


Austonmens überall vermehren. (3te Anmertung 
No. 8) Der ganze Staat wird alfo davon Nuhzen, und 





faſt niemand einen würflichen, geſchweige unerträglis 


chen Berluft haben. Da die Eapitaliften ſich fchon jet 
willig finden laffen, auf Guͤther, wo es an beruhigender 
Bicherheit nicht mangelt, ihre Eapitalien zu 4 P. C. zu 
Belegen, fo müßen fie nothwendig ihre Rechnung dabey 
finden, wenn fie eine folche Sicherheit durchgängig erhal, 
gen. (roter Einwurf in f.) Es wird niemand gezwun⸗ 
gen werden, fein Geld zu 4 D.C. herzugeben. Syn 
Schleſien, wo derfeibe Fall war, iſt jetzt jedermann zu 

frieden. Die Zinfen von den Eapitalien auf Pfands 
Dt, find dafeldft noch Aber 1 P.E. herunter gefeht 
worden. Wer dort hinter den Dfandbriefen leihet, wel⸗ 
ches nach der bewuͤrkten Erhöhung des Bütherwerthe 
ohne Gefahr geſchehen kann, befimme noch die fonft 
gewöhnlichen Zinfen. Hier wird es eben diefe Bewands 

nig baben. 

Wie würde es den Tapitaliften, bey der gegenwaͤrti⸗ 


"gen immer. mißlicher werdenden Belegung der (Selber 


auf Guͤther ergeben, wenn die Bank in die Fänge feine 
Eapitatien mehr gebrauchen dürfte? Würden fie fich 


alsdann nicht glädtich fehägen, wenn die vorgeſchlage⸗ 


we Einrichtung zu Stande kame? Diejenigen welche 
den Verluſt von 1P. €. an ihren Zinfen unerträglich 
finden, werden größtentheils folche Leute. ſeyn, idie 
blos von denſelben allein leben, und nicht arbeiten 


wollen. (u) 

ſo bedaͤrfen fie dicker Erleichterung nicht: wenn Me aber 
Diefelben u *7 ven Die ch nicht ſtark yersinfen, und 
zum Laubbau gebr iR ihnen bie Erleichterung, - 

"weiche bie Ersicdrigung bei Binfußes verfchofft, zu göns 
wen und zu wünfchen. In ſolchen Fällen follten fich reis 
hr Leute nach dem gisnreichen Be viel des Königs rich⸗ 
sen, welcher einzelnen Laudſchaften feiner. Staaten * 
 Heisummen für zwey Procent Zinien . eben : 
Cu) Gie find wohl wicht gensennet, ſondern I et * 
ontweder gar wicht, mehr ae, Ünnen, und Ä 

3 


. > 


—* 


. Ip übrigens wied· Die Beefhaung ganz leht genache 
werden konnen, daß die Pia corpora, Kirchen «und 

hub Hedtenten, deren Etat wuͤrklich auf 5 P. C. fies 

t, ihre fammtlicgen Eapitalien (v) bey der —8 | 
auch fo hoch. belegen. (ıoter Einwurf S. 75) Sie 
werden alsdenn ber Wohlthat, ihre Gelder an bie Bank 
bis zu ficherer Gelegenheit für 3ZP. C. seben zu Kamen, 
nicht mehr beduͤrfen. 


Es tann diefes We hendiee der peoßtergatifgen Mer 
terie von den Pfandbriefen nicht- mehr gewidmet werden, 
und alſo kann id) and) feinen Gebrauch von dem Briefe 
machen, welchen ich im Jaͤnnermonat d. J. von ‚einem 


ungenannten empfangen habe. -. Er betsift inſonderheit 
die wichtige Frage, wie der wahre Werth der Sicher 


ausfindig gemacht werden mäße ober fönne?. und hält für 
das ficherfte, daß man denfelben- nach ben seien Eintänp 


ten vom ©etreidebau, beſtimme. 


&, Petersburg. 

Sammlungen biftorifher Nachrichten über 
Die iongelifhen Völferfchaften durch 9. S. Pak 
las. — — Erſter Theil 1746. in Quart, 1 Alph. 
$ Bogen, mit 8 Kupfertafeln, von welchen eine gegen 
dem Titul über zu fiehen kommt. - His Here D. Dallas _ 


nach Rußland gieng, konnte man gewiß glauben, daß 


se den Ruhm welchen er fich ſchon als ſcharfer Beobach⸗ 


see und gruͤndlicher Kenner der Naturgefchichte etwor⸗ 


ben hatte, beieftigen und erhöhen werde. Daß er aber 
werde der erfte gute Geſchichtſchreiber der Mongolen 
werden, konnte man nicht wermuthen, und doch iſt er 
us geworben. Ein forfchender Geiſt, wie der Seinige, 
laſt keine. Gelegenheit etwas merkwuͤrdiges und neues zu 
faınnılen, vorbey, fsllte es auch nur ein Nebenwerk bes 
Zinſen der kleiuen Capitalien welche fie befinen, ihren 
— unterhalt haben, vder bie wenigen Zins 
welche fie ziehen, ganz nothwendig ge Er weil 
re enger fehr gering, und jur Nothdurft unzu⸗ 
find. (vr) Diefes ik mehr zu wunfchen als zu 


/ 





‚98 
reffen. A er ſich 1768 und 69 am der Molga aufs 
hielt, lernete er die Kalmuͤcken kennen, ſammlete auch eb⸗ 
nige Ueberſetzungen Ihrer geiklichen Schriften, und fo 
entfiunden im erſten Theit feiner Reiſebeſchreibung die da⸗ 
ſelb ſt beſtndlichen Nachrichten von ven Kalmuͤcken. 1778 
gab ihm fern Auffenthalt bey den Mongolen Gelegen⸗ 
Hei, feine Sammlangen über die Lamaiſche Goͤtzen⸗ 
irhre und Gebraͤuche, fortzufehen, auch bie mit den Rab 
mäden vor alters verbrüberte Wuräten kennen zu leur 
wen. 1773 Arllete er feine Ruͤckreiſe aus Sibirien alfe 
an, daß er wieder uuch der Wolga kam, und den Wins 
wer in Zarizyn gubriiigen konnte. Hier bemuͤhete er fich 

ernſtlich von den dort herumziehenden Kalmuͤcken aller⸗ 
ley Nachrichten und Mongoliſche Schriften zu bekom⸗ 


ie, andy feine vorigen Nachrichten zu verbeſſern und 


zu vermehren. Auf diefe Weiſe brachte er ſchon zu Za⸗ 


vrizyn den erſten Theil diefer Sammlungen, und die meis 
Ken Abſchnitte des zweyten in Ordnung. Es theilte 


ihm aber nachmals Here Staatsrarh Miller zu View 
kau hiſtoriſch⸗ genealogiſche Nachrichten mit; und bie Kal⸗ 
ſerl. Akademie zu St. Petersburg ließ ihm dasjenige zu⸗ 
fielen, was Prof. Bmelin der jüngere zu Aftrachan, 
infonberheit aus den Archiv, von ber. neuern Sefchichte 
der Wolgiſchen Kalmuͤcken geſammlet hatte. Diefe 
neuen Beytraͤge veranlafeten ihn, geriße Stellen feb 
nes Werke umzuarbeiten, andern aber Zuſaͤtze jun geben, 
und überhaupt feine ganze Arbeit noch einmal durchzu⸗ 
ſehen. Er nennet diefelbige auf eine befcheidne Weiſe nur 
Sanmlungen hiſtoriſcher Nachrichten, aber fie wird 
vielleicht ſehr lange die Stelle einer Geſchichte der Mon⸗ 
golen vertreten, denn es wird nicht leicht ein anderer 
BGelehrter Luft und Gelegenheit befommen, etivas vol 
ſtaͤndigeres und beßeres von dieſer Nation zu liefern. Es 


iſt augenſcheinlich, daß Herr Pallas feine Borginger 


zweit hinter ſich zuruͤcklaße, und im naͤchſten Stuͤck die 


ſes Wochenblatts, will ich davon einige — ſo wie 
Werke 


von dem ganzen erſten Theil dieſes fi 


wine genauere Machricht geben. 


FE 


ya 
Von elnem andern zu S. Petereburg gedrucktan Yon 


mreflichen Wert, habe Ich einen neuen Theil erhalten, ich 


— 


meyne den zweyten Theil ven bes Herrn Adjunct 
Seorgi Beſchreibung aller Nationen des rußi⸗ 
ſchen Reiche, weicher die tatarſchen Völker auf 2 Als 
phab. 12 Bog. In gr. Quart befchreibet, und auf 30 
ſchoͤn ausgemalten Rupfertafeln abbildet. Sich kann 
Aber heute weder von diefem Werk, noch von der mir auch 
vor ein paar Tagen zu Haͤnden gekommenen neuen Chaxs 
te von dem rußiſchen Reich, mehr als dieſes wenige 
ſagen. Lanocharten 

Charte vom Gerzog:hum Cleve, worauf sus | 


- glei) das Sürftenthum Meurs, nebft dem Ads 


nigl. Preuß. Antheil des Zerzogthums Geldern 
su fehen iſt. Kuͤrnberg bey denen Somanniſchen 
Erben, 1777. Ein Bogen im gewoͤnlichen Homan⸗ 
nifchen Format. Aus einer. oben neben ber Erklaͤ⸗ 
zung ber Zeichen flehenden Anmerkung, ift zu erfehen, 
das der Weimarſche Regiftratar Herr <büffefeld dies 
fe Charte gezeichnet hat, und zwar gröftentheils nach 
fogenannten Gituationss Planen, weiche der. Herr 
Beneral Bauer 1758 in und von biefen Gegenden aufs 
genommen; was aber aus denfelben nicht hat erſehen 
werden können, gruͤndet fich auf die bekannte. harte des 
Jaillot. Die Lange und Breite der Städte Cleve und 


Mefel, ift nach den neueflen Bekimmunsen augenommen. 
Am fürtſie weicht die Charte von allen aͤltern es, in —* 


| bung des Laufe des Rheinftrohms, von der Gegend ber- 


chenkenſchanze an, denn fie zeiger wie ber Rhein Dadurch, 
daß fein Hauptfirom einen andern Lauf genommen, bi 
Schanze dent Herzögthum Kleve gleichſam zugetheilet hat, 


eiten erfolgte Veränderungen, nur nicht ben Durchfchuift 


| $ ‚enthält den Banderfchen Kanal, und andere in neuern 


bey Bimmen: Die Namen der Derter, find gröftentheils 
richtig | Durch Vergleichung diefer Charte mit 


einem paar großer und neuer Zeichnungen von dem Lauf 


des Kheinduntersunb oberhalb We eubabe ich siwar entdeeft, 


dag einige Dörfer in Anfchung des Rheins etwas anders 


lien müßen: 9 aikein ei eine Blche nenne Richtigkeit erfordert 


g/daß dieſe Charte fchon merklich beir 
ter iſt, ale die nerhrrgchenden. Dermuchlich wird fir dald dey 
den "biegen Landchartenhaͤndlern autbmnien. 


% 


————— — — — — — 


2— zu 





Anton Friedrich Buſchina⸗ 


Röchentliche Rachrichten 


von neuen andeharen 


£ 
geogtanhifhen Si en ai fies 


+ ü fünften Sahrgangs, r 
Neuntes Stuͤck. un 
Am zten Märy 1777. 
Berlin, bey ey Haude und. Se 
Tr en 


Eintönfte und Ausgaben des Roͤnigs von 
reich um das Jaht 1763, Seant, 
— Einkuͤnfte. 
ie are Einkünfte betrugen 
" des ⸗ 26 40ooooo 
— weiche jähelich während einer 5 & 
beſtimmten Amahi Jahre gehoben 
werden ⸗ ⸗ „ 503908. 
Weräußerte und auf beftändie 6 — 
ge Königl. Einkuͤnfte⸗⸗⸗ "106,260 
Summa aller Einkünfte welche das 
Reich ahrlich für den König aufs 
bracht 6 428,2600008, 


| Pi Bringt es für den pähflichen Hof 


. (an Annaten,jährlich etwa 3600000 
2.) für die Biſchoͤfe, ee, Seafen . 
und Pairs, für die General⸗Gouver⸗ 
neurs und Gouverneurs der feften 
Plaͤtze, alle Jahr aufungefähr + 52,000009 . 
’ 480, 0,2600008; Fr 
So fehredlich groß auch diefe Summe ift, fo erreiche 
fie Doch noch lange diejenige Summe nicht, welche der 
Staat überhaupt fchaffer muß, und infonderheit durch 
Die Finanzpaͤchter, Steuer Einem und Sinanige 
5 


74 “ 


aAchte xon denUnterthanen erprößetwerden, Ver die ſtar⸗ 
ken Gemuͤthobewegungen nicht ſcheuet, weiche die Tyrau⸗ 
ney nothwendig verurſachen muß, der leſe den Ami:du 
peuple frangoıs, memoire adreſſe à Mr. Turgot par 
"le fils d'un laboureur, Limoges 1776 in gr. Octav. 

Außer der genanuten großen: Summe, bat das Reich 
son 1756 bis ans Ende des Jahrs 1762, noch folgende 

Summen außerordentlich geben müßen: 

1756 ⸗ 3; ⸗ 121,000000 &, 
1757 FE Pa BE Be 13 1,00000Q0 8, 
‚23758. BR ; ‚s 135,9 

2759 ⸗ on. 159,6g07878. 

1760, ss _s..s 8 . 212,0239008. 


\ 


J 1561 Bu, 183870787 


2762. 93.6 ⸗ 158,037978 & 


Summa in den 7 Kriegs⸗Jahren 1106,216261 8. 
Es iſt bey der zuerft angezeigten Summe der Auflas 
‚gen nicht "geblieben, fondern feit 1762 find den. Unter⸗ 


thanen go Millionen Piores: neue Steuermikaufges - 


legt worden. Die Staatsfhulden machen die fuͤrch⸗ 
terliche Summe von 3809 Millionen 8. aus, weis 
‚be jährlich an 180 Millionen Zinfen erfordert, und 
‚außerdem iſt der Staat noch 3 bis 400 Millionen 
E. Leibrenten fehuldig.. 


Grdentliche Ausgaben 1763, welche auf. die ots 

dentlichen Einkuͤnfte angewiefen waren. 
Fuͤr den ie 29,600000 8, 
Kür de riegsſtaat zu Lande und Waßer 112,800030 8, 
Kür Penfonen .s + I 2 


Ei das Minifterium . ss « 


r die cours fouveraines &royales RER 


. Für Befoldungen der Bedienten s 12,5000008, 
Fuͤr SffentticheWele 5 oo 6. 6,300000 8, 


Berihiedene Ausgaben + 5 5,8400 
9 -, 186,94000€ 


“. 





Ä 75 
Franfporth 86,0400608. 


Penſion des Könige von Polen, Her 
zogs von Lothringen «+ ⸗ 20000008; 
Renten und Zinſen ss 45,5000008, 
Tuͤr Minifter gn auersärigen Hoͤfen, 
Conſuls xcx.⸗ 2400006. 
Summa 258,440000 8. 
Ordentliche Einnahme 265,400000 2, 


Alſo übertraf die ordentliche Einnahme 

die ordentliche Yusgabe um 5 6,09600008, 

In dem erften Jahrgange diefes Wochenblatts O. 
337. f. und in dem zweyten S. 251 iſt nur von den or⸗ 
dentlihen Einkünften des Königs geredet worden, wel 
che in ter obigen Rechnung den erften Artikel ausma⸗ 
hen. Es ik aber nuͤtzlich die gefammte erſchreckliche 
Summe zu wißen, welche das Reich jaͤhrlich ſchaffen 
muß, und dazu iſt dieſe Rechnung dienlich, welche ich größe 
—5 aus einem ganz geſchriebenen Buch gezogen ha⸗ 


be. Anmerkungen über biefelbige, erden tanftis bey Sen 


Iegenbet folgen. 
S. Detereburg. 

paue⸗ Sammlungen hiſtoriſcher Nachrichten 
über die Mongoliſchen Voͤlkerſchaften. Th. J. Dee 
erſte Abſchnitt des ſchaͤtzbaren Buchs, betrift die mongo⸗ 
Uſchen Staͤmme uͤberhaupt, ihre Eintheilung und Ge⸗ 
ſchichte. Zu denſelben gehoͤren die eigentlichen Mon⸗ 
golen (nicht Mungalen, nicht Mongalen, nicht Mo⸗ 


gols,) und die denſelben in Sprache, Sitren und Ans 


fehn ganz aͤnlichen Ralmuͤcken und Buraͤten. Außer 
dem Hirtenleben und einer entfernten Aenlichkeit der 
Sprache, haben fie gar keine Verwandſchaft mit den 
Tatarn, es iſt keine Opur einer Nachricht bey ihnen 


vorhanden, daß fie mit den Tatarn jemals eine Nation 


ausgemacht hätten, ja fie halten den Damen Tatar für 
ſchimpflich, und ihre Sefichtebildung unterfcheidet fie 
von allen. reinen tatarijchen Stämmen. Siläbere‘ Mey 


—8 


nung, daß die urfpräinglichen Mongolen unter dem Dſchin⸗ 
gischan, türkifcher Merkunft gemefen, und mit den Ta⸗ 
tarn einerley Sprache geredet hätten, die neuern Mons 
solen aber ein zufammen gelaufenes Volk wären, wel⸗ 
des ſich hauptſaͤchlich aus den Kalmuͤcken oder Deräg 
gefammiet Habe, verwirft Herr P. ganz und garz 
und unterftüst feine Meynung S. 3. 4 durch erhebs 
liche Gruͤnde, welche ‚aber hier nicht angeführt wer⸗ 
den koͤnnen. Es fcheinet zwar ale ob Abulgafi die tuͤr⸗ 
ifche und mongolifche Sprache für einerley erkläre, dag 
iſt aber ein Fehler der franzöfifchen Ueberſetzung, welchen 

err P. &. 4. glücklich errieth, und nachmals durch die 
deutſche Ueberſetzung, welche der verftorbene Prof. Kehr, 
unmittelbar aus der Originalfprache des Abulgaſi ges 
macht hat, feine Muthmaſſung beftätigt fand, wie aus 
ber in der Vorrede mitgetheilten Stelle erſehen werden 
ann. (Ich wuͤnſche, daß dieſe Kehriſche Heberfekung, 
welche ſich in der akademiſchen Bibliothek befindet, ge⸗ 
druckt werden moͤge, wenn ſie gleich kein ſchoͤnes Deutſch 
enthaͤlt.) Es iſt uͤbrigens wahrſcheinlich, daß die mon⸗ 
goliſchen Stämme von den aͤlteſten Zeiten her, auf beyden 
Seiten des altaiichen Sebirgs, und hinter bemfelben ger 


wohnt haben. Alle Namen ver Seräffer und Berge. 


Im diefen Wuͤſteneyen, find urſpruͤnglich mongoliſch, man 
finder wenige Spuren von Städten. in denfelben, und 
Bie Alteften Nachrichten des Abulgafi, von den Wohns 
pläßen der alten mongoliihen Horden, deuten mehren⸗ 
theils auf diefe Gegenden, es fcheint auch daß die 
Landſchaft Irgana Bon, in melde fich die von den 
Tataren tuinirten Mongolen zurückgezogen haben follen, 


die Landichaft um den Kokonoor fey, in weiche auch 


- bie kalmuͤckiſchen und mongolifchen muͤndlich fortgepflang 
ten Nachrichten, das aͤlteſte Vaterland der Nation zu 
fegßen pflegen. Es fcheint daß die mongolifche Nation 
ch vor Dſchingischan in zwey Hauptvoͤlker getrennt 
abe, welche dieſe große Eroberer wieder verbunden, die ſich 
aber als feine Monarchie zerſiel, wieder trennten, ja 


- 





Ten en en en Tr page > 


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6 


Be; 


thekriegten, nemfich in bie eigentlichen Mongolen, welche 
jetzt groͤſtentheils unter Sineſiſcher, zum Theil auch un⸗ 
ter rußiſcher Bothm̃aͤßigkeit ſtehen, und in die Dörbön 
Oiraͤt oder Deröt, das ift, die vier verbrüderten, nems 
ih die Stämme Belt, Cholt, Tuͤmmuͤt und Bars 
ga⸗Burat. Die Belötfennen wir unter dem Namen 
der Kalmuͤcken, welcher Name eigentlich Chalmik 
heißet, und eben ſowohl ale Deldt, ein abgeſondertes, 
ebtränniges, zurückgebliebnes Boll anzeiget. Bon, 
dem Hauptfiamm-Choit, ift wenig mehr übrig, der 
Hauptſtamm Tuͤmmuͤt, iſt nach hoͤchſter Wahrſchein⸗ 
lichkeit noch in der oͤſtlichen Mongoley unter dem Na⸗ 
men Tumut vorhanden, und der Stamm Barga Bus 
gat, Reber unter rußifcher Oberherrſchaft. Die Delöt 
sder Kalmuͤcken, theilen fi) wieder in vier bekannte 
Aefte, deren Namen Herr P. der kalmuͤckiſchen Ausfpras 
de gemäß alfo fchreibt; Chofchot, Derbet, Soon⸗ 
garr oder Soͤhngarr und Torgot. Das erfte Volt, 
ſteht, jegt ungefähr 50000 Köpfe ſtark, unter. finefig 
ſcher Hoheit, und fcheinet eben daffelbe zu ſeyn, welchen 
die Sinefer Ralkas nennen, wenigftene ift gewiß, daß 
die Fuͤrſten deffelben die Zunamen Balgas führen, Dag 
zweyte und das dritte Volk machten bey der —A— = 


ber mongolifhen Macht nur einen Stamm aus, der fi 


unter zwey uneinigen Brüdern zertheilte. Nachdem die 
Macht dee Soongarr durch die Uneinigkeit und Herrſch⸗ 
fucht ihrer eignen Fürften und Großen gefhmwächt, und 
fie. 1754 und in der nächftfolgenden Zeit von den Sing 
fen zerftreuet worden, fol zwar ein Theil derfelhen ſich 
in die wildeften Gebirge gezogen haben, und daſelb 

unabhängig wohnen „ Die meiften aber leben unter dei 
Bucharen, jedoch unter der Oberberrichaft der Sineſen, 


. ale] welche die buchariſchen Städte bis Chaſchchar, ip 


ſelbſt das nordoftliche Tibet, und den Hauptfiß des Das 


lai Lama in ihre Graͤnze gezogen haben, und der Theil 


welcher nad) Rußland gegangen, und den wolgifchess 
Kalmuͤcken einverleibt worden, Ift mit, diefen. bis auf 


{ 


ys 


wenige nach; bie im rußiſchen Reich gehtiden, ns der 
Coongarey jurüdgeflächtet , wo fie von den Sineſen + 
beobachtet werden. Die Derbet haben helle 
mit den Soongarr einerley Schickſal gehabt, theile | 
wohnen fie noch, etwa 5000 Familien ſtark, ander , 
Wolga und andem Don imrußifchen Reich: Bon,den 
Torgor find an der Wolga etwa noch 6 oder 7000 . 
Dann, zurüctgeblieben, die übrigen aber im Aufang 
des Jahrs 1771, wie befannt, nach dem Balchafchnooe 
geflüchtet. Herr P. erzäblet verfähiedene neue Limftäns 
de von ihrer Flucht, auch wie fie von den Sineſen auf⸗ 
genommen, und fo eingefchränft worden, daß fie nicht 
leicht wieder etwas unternehmen können. Die darge 
Burat, oder die Yuräten, weiche non den Ruben 
Bratſtye, genennet werden, machen beutises Tages 
das dritte noch einiger .maßen zahlreiche Diongolifche 
Volk aus, leben ganz unter rußiſcher Bothmaͤßigkeit in 
der Irkutzkiſchen Statthalterſchaft, und betragen ungefähr 
32000 jinsbareKöpfe,einige kleine Stämme ungerechnet. 
Der Hear Deofefl r bat von diefen Mongolifchen 
"Völkern viele noch nicht bekannt geroefene hiſtoriſche 
und genealogifche Slacheichten geliefert, welche für die 
allgemeine Völkergefchichte fehr angenehm find, zum 
Theil auch zu neuen Unterfuchungen Anlaß geben. Das 
Seßte verftehe ich infonderheit von den hiſtoriſchen Nach⸗ 
richten von den eigentlichen Mongolen, und von den 
Vorfahren und Nachfolgern des Dfd)ingis Chan. Die ' 
Dramen find Hier viel richtiger ats beym Abulgafi. Der 
zweyte Abſchnitt dieſes Theils, Handelt von der Leibes⸗ 
befchaffenkeit, Kleidung, Sitten, Lebensart, Haushal⸗ 
tung und Krankheiten der Kalmuͤcken und mongelifchens 
Völker. Unter der großen Menge merk suid leſens⸗ 
wuͤrdiger Dinge, wird der Geichichtfchreiber der Ges 
ſchichtkunde, ©. 156 und 57 zwey hiſtoriſche Lieder auf 
ben Abzug der Torgot, gewiß nicht uͤberſehen. Ob die 
Anmerkung ©. 144 von den Dachsfellen, den Ausle⸗ 
gern, der Bibel’ eben fo brauchbar ſeyn werde, weiß ich 
Ride Der dritte Abſchuitt betrift die buͤrgerliche und 


U Stadthagen, ln | 
= So kiein and) die meine Geburteſtadt iſt ſo hat fie " 





— 


AMiegs Verfatuug dieſer Bölter. · Das Geſehbuch der 
Kalmuͤcken G. rn gewiß ein merkwuͤrdiges Stuͤck. 


Kurz, die Renner und Liebhaber ähnlicher hiſtoriſcher 


Derfe, werden dem Herr Prof. Dallas Ihren großen | | 


Dank für das gegenwaͤrtige nicht verfagen, 


Der Buchhändler Caſpar Fritſch hat drucken laßen, 
Seſchichte der Staatsveränderungen vom Tode 
Rönigs Augufts III bie ins Jahr 1775, nebſt 
den zu Diefer"Sefchichte gehörigen Sffentlichen 
BSeweisfchriften. Aus dem Scanzöfifchen. Er⸗ 
ſter Band 1777 in Dctav, 1 Alphabet. Das bier 


Aberſetzte Buch, heißet: Hiftoire des revolutians de 
Pologne, — und trat im vorigen Jahr unter dem erdich⸗ 


teten Druckort Warſchau, an das Licht. Der under 
kannte Berfaßer, erzählt blos aus öffentlichen Schrif- 


‚ten, und urtbeilet faft gar nicht, fo daß felbft die vers 


ſchiedenen Partheyen, ziemlich mit ihm zufrieden ſeyn 


w 


‚werden... Die Entdeckung und Befchreibung ber ges 


. Heimen Triebfederu der Begebenheiten, muß man bier 


‚nicht fuchen, eine gefchmäcke Schreibart auch nicht, 
‚Der Berfaßer will das Anſehn eines diplomatifchen Ge⸗ 


ſchichtſchreibers haben, denn er hat die ‚öffentlichen: 
Stastsichriften beygefugt. Der Ueberſetzer hat ſich 


nicht firenge an die Worte des Berfaßers gebunden, fons 


bern einer freyen Schreibart befligen, auch hin und 


wieder ausgelagen, was er für unerbebliche Kleinigkei⸗ 


- ten ansefehen. Eben fo Hat er von den Beylagen de 
uicht erheblichen entweder gan; weggelaßen, oder nur 


auszugsweiſe unter den Text geſetzt. Man lieſet feine 
Ueberſetzung ohne Anſtoß. Er hat viele falſch geſchrie⸗ 
bene Namen der Urſchrift verbeßert, doch ſind noch der⸗ 


Correctur iſt ziemlich gut gerathen. 


— 


I: 


green zurück geblieben. Es it nöthig zu wißen, daß | 
ben polnifchen Damen das c wie 13 ausgeſprochen 
: werben muͤße. Drust und Papier find gut, and die 


u “nd " . ' . “ \ ‘ 
}: _ 


[4 


Boch etwas merkwuͤrdiges, dergleichen fich feine ändere 

‚Stadt in Deutfchland ruͤhmen kann: nemlich ein von 

dem Fürften Ernſt errichtetes Mauſoleum, welches über 

"ber gräflich Schauenburgifchen Begräbnißgruft erbauer 
if, Es iſt ein Siebeneck, über 200 Fuß hoch, und in⸗ 

wendig 42 Quabrarfuß groß. Es ift ganz von anſehn⸗ 
lichen Quaderfteinen erbauet, auswendig mit ſchoͤnen 

Säulen geziert, und bat eine mit Kupfer bedeckte Kup⸗ 

pel. Inwendig erblickt man in der Mitte des mit 

Marmor belegten Erdbödens, ein marmornes Piede⸗ 

ſtal, auf welchem ein auf vier metallenen Loͤwen ruhen⸗ 

der marmorner Sarg, über demſelben aber des auferſtan⸗ 

‚denen Hellands metallene Bildfäule ſtehet, zu deßen 

Füßen fich vier Engel, und noch weiter herab, vier roͤ⸗ 

miſche Söldaten,alle von Bronze, zeigen. Alles diefes iſt 
von Adrian Fries kunſtreich und ſchoͤn gemacht, und das 

ganze prächtige Monument hat eine Höhe von 19 Buß. 

"Außer diefem Hauptmonument giebt 25 noch eines, und ans 

dere fchäne Dinge In diefem Maufoleo, welches alles Herr 

Dohann Friedrich Gotifried Brupen, Oberprediger 

‘an der lutheriſcher Kirche aufs neue und mit größerer 

Geſchicklichkeit ats feine Vorgänger, beichrieben hat, 

Seine Schrift hat den Titul:: Beſchreibung des 

Bochardfl,.Schauenburgrfchen Mauſolei zu Stadts 
hagen 1776, iſt 5 Bogen in Quart flarf, und vor 
vem Hofbuchdrucker Althans gedrudt. = 


Nachricht. 
“Mir dieſem Stuͤck ber woͤcheutlichen Nachrichten, wird 
Die Probe dee Typometriſchen Erfindung der Herren 
Preufchen und Saas, welche den Canton Ba’el abbildet, 
und ichon dem vierten Stuͤck des diesjährigen Wochenblatts 
dat erügt werden follen, wirklich ausgetheilt, und 
‚wird hadent ich einem jeden Känfer-deflelben richtig zu Haͤn⸗ 
den iommen. Es bleibet aber ben ber Erklärung im vier⸗ 
ten Stüd, daß die auswärtigen Buchhändler biete typo⸗ 
mueteifche Srobe erſt in der nächfibevorfiehenden Meße zu 
Ihren Eremplarien des Wochenblatts empfangen, die 
in fie and ihre Abnehmer ſich gedulden müßen. 


€s ih erk neulich ©. 6a. In der legten Zeile, der Drude 
-> (gbler liarie anfatt linsaris, wahrgenemnien worden. 


xt 


Andon Friedrich Buͤſchings 


Woͤchentliche Nachrichten 
 geograpbikhen, Hate und Bike 
Il | en un 

: Be ihen Büchern und Sadıen. " | 


Des fünften Jahrgangs 
Ä Zehntes Stud. 
1... dm roten Wir, 1777. 


er — N 
Berlin, bey vaude und Spanner. : 


| Yon der Bevölkerung der Staaten des Koͤnigs 
oo von Sardinien, | | 
ie gefammten Staaten bes Königs von Sardinien, 
find ungefähr 1224 deutſche Duadratmeilen groß, 
alfo um etwas weniges größer. als das Königreich Preu⸗ 
gen, welches ungefähr 1212 ſolcher Meilen betraͤgt. 
Bon der Bevrdlkerung derſelben, ſtehet in den von dem 
Heru D. Volkmann zuſammen getragenen hiſtoriſch⸗ 
kritiſchen Nachrichten von Italien Th. J. ©, 211, einie 
ge gaͤben ihnen gegen drey Millionen Einwohner, es 
fey aber wahrſcheinlicher, daß fie nicht viel uͤber an⸗ 
derthalb Millionen ausmachten. Die erſte Meynung 
!  ommt der Wahrheit ziemlich nahe, die letzte aber iſt 
any unrichtig. 3773 find in den Ländern meihe der 
König von Sardinien auf den feſten Lande in Italien: 
befigt,und etiva 784 deutfche Qundratmeilen betragen, 
- 2,695727 Menſchen gezaͤhlt worden, alfo tn jeder Qua⸗ 
dratmeile, wine In die andere gerechnet, 3438 Menſchea 
geweſen, weiches eine ſeht große Bevoͤlkerung Hi. Die . 
Inſei Sardinien tft 440 Quadranneilen groß, aber frege . . 
ch lange fo ſtark nicht bevoͤlkert, als die Koͤn Provinzen 
”  aufdem feiten Lande, wenn fie aber auch nur halb fo ſtark 
bewohnt ift, fo Hat ſie doch 756360 Menſchen. Dem fey 
wie ihm wolle, fe ift klar, daß der König von Sardinien 
weit über 3 Millionen Unterthanen habe. Unter der ats 
gezeigten Summeber Fumayan des Provinzen auf dem 


. “ra 
0 y v e- ur: 
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. .. . 
8 ” 2 Sry 


“een Lande, Mid £ 167 Soden; und 15665 Walbenfer, u 


Die Anzahl derletzten iſt deſto merkwuͤrdiger, da man vor⸗ 


gegeben, a — bisher geglaubt hat, daß ſie jetzt nur noch 
e 


: .etina 8000 Seelen ausmachten, und daß ungefähr ſchon 
Aaeooo Katholilen unter ihnen waͤren. — 
St. Prersvurg. 
Beſchreibung aller Nationen des eußifchen 
Reichs, ihrer Kebensart, Religion, ' Gebräuche, 
Wohnungen und übrigen . WIerFwürdigkeiten. 
Zweyte - Ausgabe. Tatariſche Vationen. Bey 
Earl Wilhelin Müller 1776 in groß Quart, 244 Dos 


| 
® 


gen. Kupfer zur. Befchreibung aller. Nationen 
des rußiſchen Reiche. . Zweyte Ausgabe. Tatas 


riſche Nationen. 1776, 39 Blätter in klein Folio. 
Es ift wahrlich ein. großes Vergnügen, diefes zivar theu⸗ 
ze, aber auch. fehr. nüßliche Werk, auf Schreibpapier 


und mic, ausgemalten Kupfern vor Augen zu haben. 
Alles iſt ſchoͤn und reitzend, und der Text des Herrn 
"Adjunct Georgi, ſehr unterhaltend. Er Sat allerdings 
viel ſchon bekanntes anführen muͤſſen, aber es iſt auch 
‚viel noch nicht allgemein befanntes und neues in feinen 
Beſchreibungen diejer tätarifchen Volker. Er unters 
ſcheidet eben fo. mig Herr Dipf, Pallas die tatarifchen 
Voͤlker von. den Mongolifcheir ‚ weil Sprache ind Ges 
fihtsbildung fie unterſcheiden. Daß die Kusnetzkiſchen 
Tataren, die Jakuten und einige andere Staͤmme, in An⸗ 


Khung der Sefichtshildung in der Mitte zwifchen den 


ataren und Mongolen ftehen, oder den Uebergang von 
einer Nation zu der andern machen, rührer vermuths 
lih ‚von Heitathen und andern Vermiſchungen her. 
Im rußifchen Reich ift die tatarifhe Nation nach der 
rußiſchen bie zahlreichſte. Sie find freye, der Leibs 
eigenfchaft nicht unterroorfene Leute, nnd behalten ihre. 
° hergebrachte Verfallung. Sie wählen ihre Vorgeſetzte 


aus ihrem Mittel, und gemeiniglich aus ihrem Adel, 


der zum Theil aus Fuͤrſten beſtehet, die ihre Hertunft 
von Dſchingis Chan, Bathi, ꝛc. in gerader Linie ab⸗ 
leiten. Ihr Tribut iſt gering; einige Staͤmme dienen 
anſtatt des Tributs wie Koſaken, und die nur im rußi 
l 


" ⸗ 


| | | 
ſthen Schuß ſtehende Horden, geben und thun garnichts, 
Der Dationalftolz hat bey ihnen noch nicht aufgehoͤrt, 
fe Hoffen auch noch eine Wiederherftellung ihres ehema⸗ 
figen Staats, daher werben fie auch nicht zu obrigkeit⸗ 
fihen Perfonen un) Dfficieren gemacht. ie reden 
Insgefamme die turnfifche oder tuͤrkiſche Sprache, wel⸗ 
che fie auch wohl die turteftanifche innen. Die Mur 
Sammedarter welche in derſelben wmterrichtet werben, 
reden und ſchreiben biefelßige ziemlich gleichförmig, und 
bedienen fich der arabiichen Buchſtaben, fo- wie bey ih⸗ 
ren Religionsuͤbungen der arabiichen Sprache, ob glei 
nicht alle ihre Prieſter biefelbige verfichen. Die Heid» 
niichen Tataren find ohne Schulen und Schrift, weis 
ches ihrer Sprache den Verfall zugezogen, 'eine Bermis 
fhung derfelben mit den Sprachen ihrer Nachbaren, und 
fehr von einander abweichende Mundarten verurfacht hat. 
Die befondern Nachrichten von den einzelnen tatarifchen - 
Bilkern, fangen mit deh Pafanifchen und orenburgis 
fehen Tataren an, u. gehen alsdenn zu den Turalinzen, 
zu den tobolffifchen und tomeFifchen Teotaren, und 
alsderm zu den Tlogajern. Nach diefen folgen die 
Völker inund auf den Bebirge Caucaſus. Diefer 
Abſchnitt iſt vorzäglich erheblich und reigend, weiler außer 
den Völkern die unter rußifhem Schuß ſtehen, ‚auch die 
übrigen kuͤrzlich berͤhret, und wie es fcheinet, die 
noch nicht gedruckten Reife: Anmerkungen des Herrn 
D. Güldenftädte dabey gebraucht worden find , auf 
dern Druck man fchom fo lange vergeblich gewartet hat. 
Alle caueafiihe Voͤlker zufammen genommen, koͤnuten 


. liche Hunderttaufend Mann zu: Pferde ſtellen. Cs 


kommen hier allgemeine und befondere Nachrichten von 
Ihnenvor. Ungemein angenehm iſt mir, Hierendlich die 
Tſchechen zu finden, von weichen ich in dem erſten 
Jahrgange biefer woͤchentlichen Nachrichten S. 170 ans 
geführt Habe, daß fie von böhmifchen. oder maͤhriſchen 
Bruͤder abflammen, ‚die gegen das Eude des ısten 
Jahrhunderts aus Mähren nach dem Caucaſus gegangen, 


Sie werden mit zu dem tatariichen Volle gadlet, mehr 


52: 


24 | 
des die Seorgianer Baflanen nennen, (f. der erſten 
Jahrgang dieſes Wochenblatts S. 375) von den Tſcher⸗ 
keſſen aber den Namen der Tichechen ober Böhmen 
bekommt, und um die Gegend der Quellen des Flußes Ku⸗ 
han wohne. Die wahren Tſchechen, machen nur 
einen kleinen Haufen aus, find ganz ausgeartet,halten ſich 
aber noch zufamımen, unterfcheiden ſich durch Sprache, 
Lebensart und eine mis vielen chriſtlichen Sehräuchen 
vermengte Religion, nennen ſich auch felbft noch Tiches 
hen. Ihre Sprache Ift ein mir andern Sprachen vers 
miſchtes Boͤhmiſch. Das nächfte tatarifche Volk, von 
welchem der Herr Adjunct handelt, find die Buchazen, 
denn es find aus der kleinen Bucharey nach und nach fo viel 
Einwohner nach Sibirien gezogen, daß ſie Dafelbft weit 
Aber 20000 männliche Köpfe ausmachen. Herr ©. 
verdient Danf, bag er Hier gelegentlich auch die Nach⸗ 
sichten anführen, welche er von der Bucharey und 
derſelben Einwohnern, die füch für unvermiſchte Nach⸗ 
Sommen der gen und jebigen Tuͤrkomannen halter, 
geſammlet hat. (S. 145:154) Unter per Ueberſchrift, 
tatariſche Coloniſten, kommen verſchiedene Voͤlker vor, 
von welchen ſich große und kleine Haufen in das rußiſche 
Gebict gezogen haben, als, Perſianer, Araber, Chi 
winfen, Taſchkenter, Tuͤrkeſtaner, Araler, Truch⸗ 
menen, Rara⸗Kalpaken oder Kara⸗Biptſchaken. 
Bon den Vuͤlkeru und Staaten aus welchen ſie ausge⸗ 
gangen find, wird hier auch etwas geſagt. Noch weis 
ser handele Herr ©. von den Baſchkiren, Meſtſche⸗ 
raͤken, Barabinzen, Rivgkfen, (vom weichen das 
fonderbare angemerkt wird, daß fie Adler zur Jagd abs 
sichten,) Obijchen, Tſchulymſchen, und Aatichinzis 
ſchen Tataren, Teleuten, Ziftimichen nad Tulis 
berifchen Tataren, Abinzen, Wercho⸗ Tomstifchen 
Tataren, Birjuſſen, Soͤjoͤn, irrig Sajant und Sa⸗ 
janzi genannt, Beltiren, und Jakuten. Die 30 Fi⸗ 
guren find eben fo ſchoͤn geſtochen und ausgemalt, als 
die in der erſten Ausgaeee. 


Rom. - 
Hier iſt 1774 in großem laͤnglichten Folla auf fh8s - 


L. 2 nn .—— uni 
. 


sem Papier, anſehnlich und mit verfehlebenen Zierea⸗ 


N 


then gedruckt: Chriftophori Cellarıt Geegraphia an- 
tiqua in-.compendium redacta, novis praefationi- 
bus nunc exornata a Franciſco Trolio et Joanne Ba- 
prifta Gkifhie, communi ſumptu atque labore amplio- 
zibus tabulis aufta, et accuratioribus catalogts lo- 
cupletata. Samuel Patrik hat 1764 zu London in 
Dctav eine neue Ausgabe von Cellarıı Compendio der " 
alten Geographie, und zwar mit 27 Landeharten, vers. 
anftaltet. Diefe findet man bier in Folio mie Zujägen 
nachgedruckt. Die Herzen Herausgeber thun dem nüßs 
lichen Compendio die unverdiente Ehre an, und nennen 


es einCorpus veteris geographiae, welcher Name doch 


nur ber Cellariauiſchen notitiae orbis antiqui gebuͤret. 
Sie Haben die Nachricht befommen, daß die Kupfertas 
fein zu ben Landcharten des leßtgenannten Werke, gleich. 
nad) des Verfaßers Tode verloren gegangen wären, 
und daburch find fie um defto mehr bewogen mworben, 
die Charten hierin vergrößerten Format zu liefern, ob fie 
gleich nicht für das Kompendium, fondern für das gras 
Be Berk gemacht worden, und aljo auch in jenem feine 
Ginlänglihhe Erläuterung finden. Nun iſt zwar ber 
‚Untergang der Kupfertafeln falſch, aber die Erdichtung 
oder ber Irthum, Hat doc den Nutzen gehabt, ba 
die gefammten Cellarianiſchen ten anfehnlicher, 
deutlicher und fchöner geliefert worden. Es find derfels 
ben 34. Die Herausgeber Haben noch 7 andere Blaͤt⸗ 
ser binzugethai, die aber mehr zum Schmuck als Nu⸗ 
‚Ken dienen, Amerika geböret auch nicht in die alte Geo⸗ 
sraphie, und fphaera armillaris nebft dem alten Ano⸗ 
mometer, find bier überfläßig; folglich auch bes Herru 
3. 3. Zofowich hier abgedruckter Brief von dem legs 
ten. Nuͤtzlicher ift bie nach der Vorrede abgedruckte 


„Abhandlung des Herrn Prof. Fr. Jacquier de origime 


er progreflu geographiae, wiewohl fie auch nicht recht 


hieher gehört, und ihr an der Vollſtaͤndigkeit ſehr viel 
fehlet. Cellarii eigene und Schwarzens Borrede zu der 


Notitia vrbis antiqui, a; man bier auch, fo wie. 
| 3 R 


> z 





* 


86 


auch des erſten Abhandlung, oh America den Alten Bee 
kannt gervefen? Das müslichfte, oder befer das zweck⸗ 
mäßig nuͤtzliche unter-demjenigen, was hier die Heraus⸗ 


geber außer dem Compendio und den Landcharten gelie⸗ 


fert haben, iſt der index geographiae antiquae, in 
weichem zu jedem alten Namen hinzugefebt ‚worden, 
nicht nur ob er ein Land, ein Volk, eine Stadt ıc. am 


* zeige, fondern auch auf welcher Charte er vorkomme, 


und aus welchen alten Schriftftelleen die Nachricht von. 
demſelben genommen fey ?' Ein zweytes Namen⸗Regi⸗ 
fer, vergleicht die neue Geographie mit der alten z. & 
al, Aix, Aquae Sextiae, Angouri, Aneyra, wobey 
aber nicht wenig zu verbetzern waͤre. Es koſtet dieſes 
anſehnliche Bert 6 eemifche Zechinen oder Duraten. 
eipzig. 

Appendix triplex notitiae orbis antiqui Chriſto- 
phori Cellarii, cum tabulis aeneis VIII. Leipzig, 776 
in 4. Die Gleditſchiſche Buchhandlung giebt dieſen Ans 
hang ber zu gleicher Zeit veranſtalteten Ausgabe von 
Cellarii notitia, auch befönders aus. Sie hat ſich an 
den römtfchen Werlegern des vorher angezeigten Werte 

gerochen, denn da biefelben aus der Notitia, Cellarii 


u. Schwarzens Vorreden, und die 34 Landchatten genoms 


men, fo bat fie hiewider aus der befchriehenen römifchen 
Ausgabe des Compendii, die Abhandlung des Herrn 
. Jacquier, und den Brief des Herrn Bofcovich von 
dem alten Anemometer, auch die Abbildung des letzten, 
entlehnt, welcher aber hier fehlecht nachgeſtochen worden, 
wenigftens ift der Abdruck ben meinem Eremplar fchlecht: 
Dieſe entlehnten Stuͤcke, machen denfo genannten erften 
und zweyten Unhang aus. Der dritte befteher in 17 kleis 
nen Charten nach A-t der in der Noritia befindlichen, 
welche Cellarius fuͤr ein Werk welches er von der Geo⸗ 
graphie der mittlern Zeit ſchreiben wollte, aber nicht 
zum Stande brachte, hat ſtechen laßen. Sie betreffen 
Italien, Gallien auf 2 Blättern, Britannien auf 2Bl. 
Belgien, Deutſchland, Nhaetien ind Noricum, Illy⸗ 
‚Xten, auf 2 Blättern, Thracien, Klein Afien, Armess 
nien und Syrien, Patafina, Egypten das weſtliche 


- pr —— mn 000-0000 


“ „ \ 
Africa, Abyen. Wenn nun auch Biefe Eharten eine ° 
brauchbare Richtigkeit haben, fo können fie doch eben ' 
fo wenig als die vor denfelben hergehenden beyden Br 
de, einen Anhang zu Cellarii notitiam orbis antiqui 
abgeben. Es koſtet diefer Appendix ı Thaler. 
Moſcau. FB 
Supplement IV au IV tome, ou à Peflay geo- 
graphiqus für la Roſſie, regardant les changements 
de Geographie faits depuis Pedition du dir ivre, 
tant’en Europe qu’en Afie. Imprim& lan 1775 is 
Detav, Beynahe 3 Bogen. Herr Doctor und Prof, 
Dilthey zu Moſcau, gab 177 1 dafeldft ein Staats; Seds 
graphie yom rußiſchen Neich in franzöfifcher und rußi⸗ 
ſcher Sprache heraus, welche als der vierte Theil ſeines 
aus 3 Theilen beftehenden KindersAtlas angefehen wers 
den follte. Da nun feit der Zeit die Statthalterſchaf⸗ 
ten des Relchs fehr verändert worden, fo hat er als ein 
Bupplement die Kaiferl. Verordnungen, aus welchen 
Biefe" Veränderungen erfehen werden können, in franzöfle 
fcher und raßifcher Sprache zuſammen drucken laßen. 
Es find aber feitdem fchon neue ergangen, und wenn wird 
die Fußifche Geographie auf einen feften Zuß kommen ? 


Paris. — 
Bey Stoupe, Buchdruder und Buchfuͤhrer im der 
ESti aße de la Harpe, find die 3 erften Bände des fup- 
plement au Dielionnaire raifoanee des ſciences, des 


. arts, & des merierg, par une ſocieté des Gens de 


lertres, erfchienen, auf weiche im bevorftehenden. Som⸗ 
mer ber vierte und fünfte Band folgen, und das Wert 


befchließen follen. Schrift und ‘Papier gleichen der 


Ausgabe des Hauptwerks in 28 Folianten, und dieſes 
Supplement paßet and) zu dem Benfer Nachdruck der 
parijer Ausgabe. . | ‚x, . 5 
Scankfurt und Lipi, 

Unter der Angabe diefer Städte, ift zu Stadthagen 
bey Althans auf2 Octav bogen gedruckt, Tagebuch von 
der Reife der braunſchweigiſchen Aurillar » Truppen von 
Wolfenbuͤttel nach Quebek, entworfen von J. V. Miele 


83 
heimer, Fedpreiger bey dem Hoat. Br. Dra gonert⸗ 
giment. Erſte Fortſetzung. 1776. Sie enthaͤlt eine 
ausfuͤhrliche Beſchreibung der Stadt Quebek, auch 
Nachrichten von Eanada und den Huronen und ver⸗ 
dient geleſen au werden, EN 
Berlin, 
Mach dem im vorigen Jahr. erfolgten Tobe des Kin. 
Ingenieur Obriftlieutenant Ricaud de Tiregale, iſt 
. Herr Hofbuchdrucker Decker auf eine beflere Ausgabe 
der verjprochenen Sammlung und Erläuterung aller 
Gedaͤchtnißmuͤnzen auf die vornehniften Begebenheiten 
des Kön. und Churhauſes, von dem Ehurf. Friedrich 
Wilhelm an bis jet, bedacht geweſen. Er hat alfo 
für eine größere Vollſtaͤndigkeit geſorget, laͤßt die 
Münzen durch den gefchickten Herrn Dan. Berger in 
‚ Kupfer ſtechen, die Erläuterung derfelbeu aber von dem 
dieſer Arbeit gewachſenen berühmten Herrn Doet. und 
Prof. Joh. Larl Lone, Orlrichs, verfertigen, welche 
Veranſtaltungen die Schönheit und Braudybarfeit deu _ 
Werks gar fehr vermehren werden. In der Michae⸗ 
lismeſſe dieſes Jahrs wird die erſte Lieferung erfolgen, 
Landcharten. 
A Map of the Province of New- York, — un 
to which is added. New - Jerfey. London 1776, 
auf einem großen Bogen, Neu⸗-VYorck ift nach der 
großen haste, welche Sauthier gemacht hat, und Neu⸗ 
Merjey ift nach den topographifchen Beobachtungen 
eben diefes Heren Sauthier und Herr Nager eingerichs 
tet. W. Faden, Nachfolger des verftorbenen Jeſſerys 
hat fie geftochen, und die Herren Bremer zu Braun » 
fchweig verkaufen ſie für Thaler. Sie ift jetzt brauche 
‚bar, weil ſie den Kriegs, Schauplak von Montreal in 
Canada an, bis zur Mündung bes Fluſſes Delaware, 
aljo au) den See Champlain, Philadelphia, den Ort 
Trenton, mo neulich die Heſſen einen Verluſt gelitten 
haben follen, und andere in den Beitungen vdrkommen⸗ 
de Heter und Gegenden vorſtellet. 


N 


ü 
E 


Anton Friedrich Buͤſchings 





Wiene Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


en Shader atiftifchen und hiſtori⸗ 


und Sachen. 


- * Jahrgangs 
Eilftes Stuͤck. 
Am ızten Mär, 1774. 
Berlin, bep Haude amd Spener. 


von Sr, Mojefdt Könige Seiderich dee zweyten 
landeor ateruchem Aufwand für Die Provin⸗ 
zen Pommern und UNeumark. 
nbem fünften Staͤck diefes Wochenblatts iſt berechnet 
J worden, daß Se. Disjefkät der Koͤutg gleich nad dem _ 
leisten Kriege der Provinz Pommern zu Ihrer Wieder⸗ 
hernetlung ı Milton 669560 Thaler geſchenkt habe. Bey 
diefer Gnade iſt es nicht geblieben, fondern Se. Majefiäg 
pben ihr 1771 abermals 3000 Wifpel Roggen geſchenkt. 
ie. haben auch zu Stolpe eine von dem Cadetten⸗Cor 6 
zu Terlin abhängige BerpflegungssIinterrseifangs ; u. 





ieehungs⸗Anſtalt fuͤr 48 junge —— 


ter, die jet dergeſtalt vergroͤßert wu. das kunftig y6 ades 
liche Söhne diefer unichäßbaren Königlichen Wohlthat 
umfanft cheilhaftig werden follen. Der huldreiche Mo⸗ 
narch it in Seinen Gnaden⸗Erweiſungen noch m: uer ge 
gangen. Er bat von 1772 bis 76 dem pemmerfchen‘ Ned 
8,20000 Theler auf ewig für 2 Piocent Zinfen gelisben, 
diefezin fen aber theils zu Penſionen für arme adeliche Wit⸗ 
wen uud Fraͤulein, theile zur Beſoldung tüchtiger Schuls 
meiſter, theils zur Unterſtuͤtzung des ſtolpiſchen Cadet 
tenhauſes, auf beftändig beſtimmt. Der König hat folglich 
dieje groge Summe der ‘Provinz fo gut wie geipenft, 
und alſo an biefelbige feit dem letzten Kriege über 21 
Millionen Thaler verwendet. | 
An der Prowinz YieumarE hat der König auch 


- großes gethan. Sie harte In dem leßten Kriege 57022 


Meufchen, 1974 a rud und den gröften bei der 
5 % 


- 


s6 | | | 
Pferde, Lahe und Sqaafe verloren, es fehlten ihr 


auch 16135 Wiſpel 5 Scheffel Getreibe, wenn bis zur 


Erndte des Jahrs 1762 die groͤßeſte Noth abgewendet 
werden ſollte. Der Koͤnigliche Landesvater hat allen 
dieſen Mängeln abgeholfen. Es find fo viel tauſend 
Coloniſten in dem Netzbtuch, in dem auch an der Nege 
belegenem, und zu der Kämmeres der Stadt Sriedeberg 
gehoͤrigem Bruch, und im Wartebruch, angeſetzt wor⸗ 
den, daß 1775 ſchon 23706 Menſchen mehr als 1756 
in dieſer Provinz geweſen, und daß folglich ſeit dem 
Ende des letzten Kriegs bie Summe der Einwohner ums 
80734 seftiegen ift. . Alle verwuͤſtete Gebäude auf dem 
platten Yande find wieder aufgebauet, die abgebrante 
Stadt Cuͤſtrin ift wieder hergeftellt worden, dee König 
Hat auch die wor einigen Jahrenabgebrandte Zantocher 
Vorſiadt bey Landsberg, und die Heine -adeliche Stade 
Ballıes, auf feine Koften wieder aufbauen, gleich nach 


dem Kriege aber unter die Unterthanen 68866 Schaafe, 


- 6342 Pferde, und großes Geld zu Zug Ochfen austheilen 

lagen, fo daß keine Spur mehr von der Kriegshefchädigung 
Abrig ift. -Diebaaren Sammen Geldes welcheder König 
zu allen dieſen Endzwecken geſchenkt bat, find folgende: _ 
Heberbaupt zur Wiederherſteluns der 
Provinz⸗ ⸗7868149 Thlr. 
Zur Wiedererbauung der Stadt Cuͤſtrin 683237 — 

Zur Wiedererbauung ber Zantvcher Bor on 
ſtadt ⸗ ⸗ 40771 — 
Zee BE Bun = ver Stade Kalliee 80000 ——  - 
Ä 15,572157 Thlx. 
An Mehl, Srüße, Roggen, Gerſte, Ha⸗ 7 ER 
| fer und Erben, Haben die Einwohner 

von dem Ende des Kriegs bis ans En⸗ 

de des 1775ſten Jahre, 15837 Wiſ⸗ 
pel 13 Scheffel 5 Metzen erhalten, 

welche nad) dem geringften Anfhls 

ge werth find +: 5 5  2ar7abthe,, 
Alſo Beträge der Kön. Aufwand für dir - - 

ſe Devolo in Gelbe s” +. 1,793833Ihlr. 


4 


e 


+ 


£ 


3 
wman fragen, ob bie Geſchicht 


9r 
Hiernuter if die ansgetheilte Summe zur Anſchaf⸗ 
fung der Zug⸗Ochſen, nicht mit begriffen, es hat aber 
mandyes Dorf 6 bis 700 Thaler zu dieſem Zweck em⸗ 
fangen. Am Ende des Jahrs 1775 haste bie Neu⸗ 
wart 237173 Menſche. 
Es find in dem Netzbruch 
690 Eoloniften : Familien, von 3020 Köpfen 
- "indem Friedeberger ru 
a21 Coloniſten⸗Familien, von 971 Köpfe 
- indem Wartebruh | 
670Coloniſten⸗Familien, von 7438. Kopfen \ 


2581 Coloniſten Familien von 11429 Köpfen. 

Sie haben 217684 Thl. mit ſich in das Land gebracht. 
Alles dieſes, was bisher von der Neumark gefags 
werden, iſt aus des Seren Präfidenten von Beneken⸗ 
BorfPomnserfchen undL-Leumärkfchen Wirth St. 8 
"Bis 17 gezogen. Ich ſetze noch hinzu, daß der König dem 
Adel dieſer Provinz 1771 und 76 die groeße Summe von 
200000 Thaler auf ewig zu 2 Procent Zinſen geliehen 
babe, und im May des jeßtlaufenden Jahrs noch 200000 
Thaler für ı Procent Ziufen auf; ewig leihen werde, und 
dag auch biefe Zinfen zu Penfionen für arme Officterss 
und obeliche Witwen beftinmt find. Alfe hat der 
König feit dem legten Kriege an bie Neumark ungefähr 
Millienen 200000 Thaler gewendet. Wie oft muß 
e einen ſolchen König zeige, 

als Seiderich der Zweyte iſt? 

| Leipzig. Ä J 
Die hieſege Weygandſche Buchhandlung, hat 1776 


> den erften Theil von des cafelfchen Prof.. Herrn I. 


€ 


Wauvilions Sammlung von Auffägen über Ge⸗ 


genftände aus der Staatekunit,Stantswirthfchaft- 


und neueften Staatengefchicdhte, auf einem Alpha⸗ 
bet in Octav drucken laßen, welche fuͤr die Liebhaber 
ꝓolitiſcher und hiſtoriſcher Materien eines der leſenswuͤr⸗ 
digſten Bücher iſt. Die erſte Abhandlung if eine 
Ueberſetzung der Unterfuchung, welche der ſcharfſinnige 
engländifhe Geiſtliche Herr Joſiah Tucker über die 
Zrage angeftelt bat, ob oin reiches Land. bie Ritwer⸗ 


/ 


20 t 


bung mit einem armen Sande, ‚bey gleihen natitllſchen 
Vorthenen, im Hervorbringung von Probucten und 


Manufactut⸗Arbeiten um einen geringern Preis, auss 


halten könne? ‚Der Verfaßer beftreicer die . gemeine 
Meynung, daß die Manufafturen und der Handel, wenn 
fie ein Land reich gemacht hätten, ſich aus demſelben 
‚wieder weg und nach einem aͤrmern zögen, weil in jes 


: nem der Preis. der Lebensmittel und der kohn der Ars 


beiter. zu hoch ftiegen. Ob er nun gleich den Einwurf, 


Daß eine bis zu.einem gewißen Grad des Reihthums 


geftiegene Nation, nothwendig wieder in Verfall geras 
then muͤße, wenigftens nach bisheriger Erfahrung ims 


mer wieder verfallen ſey, nicht hinlaͤnglich beantwortet 


hat, wie Herr M. in einem kurzen Anhange zeiget: fo 
konnt doch in diefer Abhandlung fehr viel wahres vor, 
4 E. dag muͤhſame und verwickelte Drannfacturarbeiten 

n reichen. Ländern, die rohen Materialien aber. in ars 


men Laͤndern, am mohlfellften find, (&.49) er kann 


auch in den Ländern Mugen fchaffen, wo man an ber 


« 


Manufacturfucht krank liegt. Die zweyte Abhand⸗ 
lung ift auch von Herrn Tucker, jedoch) fo, daß Here 
Mauvillon nur einen Auszug aus derfe:pen gemacht, 
und diefen überall mic feinen Urtheilen durchwebet bat. 


‚Er betrifr, das wahre Befte Großbritanniens in Rück 
fibt.auf feine Colonien, und das einzige Mittel, mit 
denjelben in Sriede:und Einigkeit zu leben. - Der Des 


chant Tucker beurtheiler. fünf Borfchläge, als bie altein 


‚möglichen, unter melchen:der teßte dieſer ift, daß Großbri⸗ 


tannien die nord⸗amerikaniſchen Colonien für ein freyes 

und unabhängiges Vol erklären ſolle, ohne weiter einen 
Anfprud) an baßelbige zu machn, daß es aber die Frey⸗ 
beit und Unabhängigkeit deffeiben gegen alle und jede 
auslandiſche Feinde beſchuͤtzen ſolle. Dieſen Vorſchlag 
unterſucht er vorzüglich, und macht ſehr wahrſcheinlich, 


daß Großbritannien auf diefem Wege nicht fo viel ver⸗ 


lieren werde, als man meynet, ja daß es wohl gar im 
Handel gewinnen mögte. Er hat wider feinen Willen 


her et etwas wahres und naͤbiicher geſagt: denn in der 


x 
I: 


9 


Wat war das feine Meynung nicht, was er behauote⸗ 

ee, er wuſte auch wohl daß die cnaliſche Nation dieie 
vorgeſchlaeene Trennung haße. Weil er aber bemies, 

daß Großbritannien ſonſt nicht in Ruhe mit den Colo⸗ 

nien leben koͤnne und werde; fo befoͤrderte er dadurch 
' ie Erbitterung gegen dieſelben, und des. Lord North 
Anſcchlag, die Kolonien durch gewaltſame Mittel zum 
BGehorſam zu bringen. (Dayunal als dieſes Paradoxon 
Ä vorgetragen ward, hatten fich die Colonien noch nicht 
feyerlih und foͤrmlich von Großbritannien. losgefagt, 
rarchdem dieſes aber geicheben iſt, fo fcheinet es doch, 
daß Großbritannien wohl thun würde, wenn es ein 
i Biͤnduniß mit feinen ehemaligen Unterthanen errichtete, 
und ſich dadurch des Handels derietben bemädhtigte.) 

Herr Prof. Mauvillon der in Anfehung der nordames 
rikaniſchen Colonien ganz anders denket, als die Herren 
Tucker, Pinto und Schloͤzer, hat in der dritten 
Abhandlung einen Sachwalter der mordamericante 
Sehen Eolonien abgegeben. Sie hat die Lieberfchrift: 
| Anmerkungen über der Herren Dinto und Schlözer jos 
: + Phifkifche Vertheidigung des englifchen Miniſteriums 
gegen. die Kolonien; Das Wort, 'fophiftifche, hätte 

| wohl wegbleiben können, in der Hauptſache aber bin 
Ah feiner Meynung. Er iſt auch Verfaßer der views 
| ten Abhandlung über die Befchaffenheit des Unten 
baufes im englifdyen (beßer großbritannifchen) Partes 
| ment, in welchen. bas SJauptgebrechen der englifchen 
Staatsverfaßung unterfucht wird. Dieſes beftghet dar⸗ 
inn, daß die Beſtechung der Repräfentanten der Nation, 
nicht gehindert werben kann. Es tft von dem Herrn 
Berfaßer sehr deutlich. vor"Augen gelegt worden, und 
er haͤtte es ganz füglih eine toͤdtliche Krankheit des 
Staats. nennen koͤnnen. Die fünfte Abhandlung 
iſt eine Nachricht von der letzten Staatsveränderung in 
"Schweden, aus engliichen Papieren. Sie ift feeylich 
von der ſchieicheluden Erzählung des Seren Abis Veiche⸗ 
ſehrr unterſchieden, aber auch nicht ohne Fehler. Dies 

fe hat ein Freund des Herrn 277, welcher zu der Zeit 


\ 


1 





—O 


— 


Me ⸗ 


der: Reglernngevernderum in Sodfotm, und ein 


aufmerkſamer Beobachter derſelben war, in ſeinem aus 


gehaͤngten Briefe angezeigt, und unterſchiedene Borfäls 
le, infonberheit folche die fih am 19 Auguft 1772 zur 
getragen haben, anderft erzählet, als fie in den englis - 
ſchen Nachrichten vortommen. Ich babe noch einem 
vorzuͤglich achebaren ſchriftlichen Bericht vor Augen, 
den ein fehr aufinerffamer Legations⸗Seeretaͤr am ſchwe⸗ 
Biichen Hofe, von diefer großen Begebenheit an feinem 
- Hof abgeftattee hat, der aber nicht in allen Stuͤcken 
mit dem Briefe des Freundes des Heren M. übereins 
kommt. Ich werde denjelben dructen laßen, und alss - 
dern wird man von diefer denkwuͤrdigen Begebenheit 
ſich einen hinlaͤnglich richtigen Begriff machen, fönnen, 
Ä Die Mauvillonſche Sammiung koſtet 18 Gr. 
Leip pzis. | 
De fchela Alexandrina — Difputant Yo. Frid. 
Milfcher, A.M. et Fo. Godofr, Strauß. 1776 in Quart 
4b Bogen. Es ift dieſes keine vollftändige Sefchichte 
Der berühmten alten chriftlichen Schule zu Alexaudrien, 
fondern nm eine kurze bifterifche Abhandlung son der« 
felben, fie ift aber gut gefchrieben, und erweckt die Hofs 
nung, daß der gefchickte Herr Magiſter, wenn Er waͤh⸗ 
zend mehrerer Jahre einen noch größern Neidyshum am. 
guten Materialien geſammlet und bearbeitet haben wird, 
auch werde eine ausführliche Geſchichte dieſer Schule 
Siefeen, infonderheit aud) den -Muben und 
(durch allegorifche Erklärung der Dibel,) welchen fie 
geftifter har, gründlich befchreiben koͤnnen. Die Streits . 
frage, ob Athenagoras oder Pantänus ber erfte Leh⸗ 
rer derfelben gewefen fey ? kann vielleicht fo entſchieden 
werden, daß Pantaͤnus ber erſte Lehrer aus den Chris 
fien geweſen, den diefe auf ihre. Koſten für die Wißen⸗ 
ſcheſten augeſetzt haben. 


Stettin. 
Das freu ndfchaftliche Band swifchen dem hoben 
Braunſchweig⸗ und Pommerfchen gauſe. / Auf die 
— 7 DEE EEE .. re 





zweyte Jubelfeyer der berühmten "Akademie zu 


93 


Belinſtaͤdt, mit den redlichſten Wünfchen eines 
fteigenden Fiors und Aufnahme, überreicht von ' 
Joachim Bernhard Steinbi uͤck, Paftor der Peter 
und Paul Rirche. Stettin den 15. Detober 1770. 
Gedruckt 1777, auf 2 Bogen in gr. Quart. Das 
Durchlauchtige Haus Braunſchweig hat ebedeffen zu weis 
ken Streitigkeiten zwiſchen den Herzogen von Dommern 
uud ihren Nachbaren, gefchlichtet, es hat auch pommer⸗ 
fchen Prinzen Semahlinnen geliefert, und es find poma . 


wierſche Prinzeßinnen mit feinen Prinzen vermaͤhlet 


worden. Das handelt diefe Schrift ab, welche ein 
neuer Beweis der Beleſenheit ihres Verfaſſers if. Ganz 
natürlich gedenker der Here Paſtor zum Beſchluß mit 


ſquldiger Eprerblethnng des hohen Bonverneur zu 


Stettin, des. Prinzen Auguft Wilhelm von Brauns 
weig⸗Bevern, wobey mir der feltene Umftand eins 


7 
fällt, daß jeßt auf einmal die drey vornehmften Städte 


und Feftungen an der Unterns Oder, Stettin, Cuͤſtrin, 
und Frankfurth, unter dem Befehl und Schuß eben 
— Durchl. Prinzen aus dem hohen Haufe 
raunſchweig ſtehen. F 
Beographifche Charte von dem rußiſchen Reich, 
geseichnetvon Trestott und Schmidt, (&. Petersa 
urg) 1776. Sch habe diefe Eharte nur erft in rußls - 
ſcher Schrift und Sprache, fie mird aber vermuthlih - 


naͤchſtens mit lateinifcheer Schrift und Sprache zu has, 


ben ſeyn. Sie iſt eben fo wie die Hiefige Berlinifche von 
1769, aus drey Bogen zufammengefeßt, nur ift fie ein 
wenig dreiter, auch das Papier etwas größer, daher 
fie gegen Weſten bis Eonftantinopel, Venedig und Kor 
penbagen, und gegen Öften bis aufden 230ften Grad det - 
ängereicht. Es giebt noch immer Perſonen, welche mei⸗ 
ne oft wiederholte Verſicherung, daß das rußiſche Reich 
das groͤſte auf dem Erdboden, und weit groͤßer als bas 
alte roͤmiſche ſey, nicht annehmen wollen, ſondern ſagen, 


"Daß unter den jehigen Staaten ber Oineſiſche größer ſey, 


6 


legt. Das rußifche Reich dehnt ſich auf diefer Charte 


u von Abend gegen Morgen alfo'aus, daß es.gegen Abend 


unter dem 4often Grade der £änge anfängt, und gegen 
Morgen zwifhen-derh 225ften und 230ſten ſich endet’: 
denn die.neu entdeckten Inſeln zwifchen Afia und Amer 
£ica, wird wohlniemand dein rußlichen Reich ftreitig ma⸗ 
hen. Die Zeichner derfelben find in dem Titul ges 
nannt, die Verbefferungen aber, welche. fie enthält, 
bat man vermuthlic den Herren Pallas, Lepechin 
und Büldenftddt, Mitgliedern der Akademie der 
Biffenfchaften, zu verdanken. Die Statthalterfchafs 
ten find angezeigt, wie. ſie im vorigen Jahr waren. Die 


| Graͤnze mie den Türken und Talaren, iſt dem letzz 


ten Frieden gemäß. Gegen Mittag ift die Graͤnze ers 
woitert, alfo daß nicht nr die ganze Stepp der Kirgis 


Kaiſaki, fondern auch faft die Hälfte des Caſpiſchen und 


Aralfchen Sees, darzu gezogen worden. Der Denfchins 
ſche Meerbuſen und die Halbinfel Kamtjchatka, haben 
bier eine andere Seftalt als auf der Berliniihen Chae⸗ 
te, inſonderheit ift die letzte gegen Norden viel ſchmaͤ⸗ 
ler. Die Geftalt des nordoͤſtlichen Endes von Aſia, 
ungefähr von dem Fluß Anadir an, Ift ſtark verändert, 
‚ infonderbeit ſehen die Gegenden wo auf den vorherges 


benden Eharten das Schelaginffifche und Tſchukotſchku⸗ 


fche VBorgebirge ftehen, bier ganz anders aus, jene Vor⸗ 
gebirge find auch nicht geneunet; und in den Gegenben 
der auf der Berlinifchen Charte angegebenen Sinfeln Dior 
mid und S. Laurentii, ſtehen auf der S. Petersburgi⸗ 
ſchen viel Inſeln. Die Reihe der neuentdeckten Inſeln 
ſtehet zwiſchen dem 2 10ten und 230ſten Grade der Laͤn⸗ 
— und zwiſchen dein 56 und 6iſten Grade der Br:tte, 

8 wäre vortesflich, wenn die Herren Zeichnerder Char⸗ 
te, die Gründe ihrer Einrichtung nach anvilliſcher Art in 
einer eigenen Abhandelung beſchrieben. Ich will nicht 
wieberholen, was ich ſchon im funfzigften Stuͤck des vort 
gen ahrgangs von diejer ſchaͤtzbaren Charte gefagt‘ ha: 
be, es tann aber das gegenwärtige zur Verbeßerung deir 
felben tienen. 


welches doch ber bioße Anblick der Charte von Aflen wider⸗ 


at 


— — Ten ——— ę 
⁊* 


Anton Friedrich Buͤſchings 
Wöchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
= ſchen Büchern und Sachen. 
_ Des fünften. Jahrgangs 
Zwoͤlftes Stuͤck. 
Am z4fen Mic 1777 








. " Halle. " | N . 4. 

ee Buchdrucker Joh. Jac. Curt hat verlegt, den 

chu chen Finanzſtaat in der neueſten 

Zeit, mit einem hiftorifchen Anhange. Heraus 


gen 

für die Hiftorie und Geographie von Anton Sets 
dverich Ruͤſching. 1777 in Quart, ı Alph. 65 Bogen. 
Ay den großen Nefidenz und Handelsſtuͤdten, kann mars 


alles ausiändifche bekommen, und alfo Habe Ich quch Se⸗ 


legenheit gehabt, hier die Nachrichten zu erlangen, wel⸗ 
che in Diefem Buch zuſammen gedruckt find, Sie mu 
chen die erſte Abtheilung in dem eilften Theil meines 
Magazins aus, welcher in der Bevorftehenden Leipziger - 
Meſſe an das Licht treten wird. Weil man aber. ges 
glaubt at, daß es Liebhabern folcher Materien, weis 
che das Magazin nicht befigen, angenehm feyn werde, 
menu man von dieſem Abſchnitt eine kleine Anzahl bes 
foriderer Abdruͤcke veraiſſtalte: ſo iſt es geſchehen. Heu⸗ 
igigeg Tage. it kein Staat gs in Europa, deßen Su 


€ 


“ 3 — I. GE 5 
nam weſen noch ein Geheimniß wäre; und warum Tel 
«se man es geheim halten, da der Staat bey-der Geheim⸗ 
haltung nichts gewinnt, fo wie er auch bey ber Bekannt⸗ 
machung deßelben nichts verliert. Das Churfürftens 
thum Sachſen macht einen Staat aus, der in Aufes 
“Hung bet Wichtigkeit mic einigen europaͤſſchen König 
reidjen verglichen werden kann, ja dlefelben übertrift. 
Frehyltch drückt ihn jetzt eine geoße Schuldenläft, aber 
er hat Kräfte diefelbige zu ertragen, und ſich nach und 
nach vor derfelben loszumachen‘, welches ich ihm au 
von Herzen wünfce. | 
1. Ten Anfang dieſer Sammtlıng machen des Herrn 
Baron von Bartenberg Vorfchläge zur Wiederher⸗ 
ftellung des guten Zuftands. der churfächfifchen Länder, 
welche er kurz vor dem Hubertshurger Frieden dem Pree 
mie, Miinifter Reichegrafen von Brühl übergeben’ bat. 
Der Beſchluß ift, das einzige Mittel dem Eredit des 
Landes wieder aufzuhelfen, und es von der Laft der 
Staatsſchulden zu befreyen, ſeh, daß man ſowohl die ges 
"tiehenem Capitalia ale die, Zinfen auf die Hälfte herab⸗ 
fee, und alsdenn das Regulirte heilig erfülle. 2. Precis 
de P’adminiftration des finances en Saxe, Der Bes 
. griff, welcher in diefem Auffaß von dem ganzen Finanz⸗ 
- wejen gemadjt wird, iſt deutiich, richtig und binlänge 
lid, 3. Etat fommaire des finances en Saxe, 177 
Ein Auszug aus diefem Artikel ſteht fchon im eilften 
Stuͤck des vierten Jahrgangs Diefer Nachrichten. 4 
- Tabelle über die Steuer s Capital» Schulden, bis am 
Ende 1774, Etwas aus dieſem Artikel fteher auch im 
dem eben genannten Stuͤck des Wochenblatts. 5. Sums 
mariſche Tapelle der Steuer sSchode in Sachfen. 6. 
Balauce der Erforderniffe, nach der Landtags Propofs 
tion von 15. Det. 1775. An dem fchon zweymal ges 
‚nannten Ort, koͤmmt auch ſchon etwas aus diefem Ars 
tieel vor. 7. Haupts Tabelle aller Grundſtuͤcke Beſitzer 
auf den Dörfern in deni Churf. Sachen. -9, Schemata, 
nach ‚welchen die Tabellen von 1769 bis 74 bey dem 
| a 


- 


' 


an 3 


——— — — 


99 
zu verfertigen find. 1026. ums 


marifche (Eyteacte, über die Einnahme und Ausgabe 


bey der Churſ. Ober, Steuer» Eaffe von 1769816 1775. 


1769 —— 6er. Ipf. 2542719 L 108. «hf. 
1770 2484357 s 55 39 2414856 119 5 ⸗ 
1771 2281923 9» Ss us 228103 45 8 113⸗ 
1772 2055948 s 10 s» 6bs 054148 s 10 5 Hs 

773 2306767 s 10 5 10_s 2301467 s 15 5 10 $ 
2774 2375558 5 18 5 s 2366547 8 23 #8. ’ 

2775 55 855° 1592695 55 4 

17. Einfünfte aus den hurf. fächfifchen. Beraerten 
2775. 18. Tafel von der Bevölkerung der gefamms -- 
tn Länder des Churhauſes Saͤchſen 1775. _ Ein Aus⸗ 
zug aus diefer Tafel fieher im vierten Jahrgang diefeg- 
Bohenblatts &. 34. 19. Memeoire contenant un 
precıs militaire et hiftorique de ce qui et arrive 


en Saxe, vers la fin de l’annde 1745. Iſtt ein wich⸗ 


tiger biftorifcher Artikel, wie jeder Leler erkennen wird. 


. Siensburg und Leipsig. 


Die Kortenfche Buchhandlung verlegt: Befchichte 
Koͤnis Eriche des vier zehuten. Ausalten Urkun⸗ 
den verfaßt, von Olof Celſius. Aus dem Schwe⸗ 

diſchen. 1777 in gr. Octav ı Alph. 2 Bogen. In 
ſchwediſcher ade trat diefes Such 1774 zu Stock⸗ 
holm auf 19 Octaus bogen ans Licht. Sein Verfafler, 
Herr Doctor Celfius, bat fchon die gute Geſchichte Gu⸗ 
ſtavs des’erfien gefchrieben, welche auch in die deutfche 
Sprache überfeßt worden, und hier handelt er die Ges 
fhichte des ungluͤcklichen Sohns jenes glüdtichen Bas 
ters gründlich, unparthepifch und freymuͤthig ab. Das 
lin hat freylich deßelben Sefchichte eben fo weitkäuftig 
borgetragen, und Herr Celſius komt mit feinem Vor⸗ 
Sänger in den meiſten Stüd überein: aber er gebet 
auch in verfchiedenen von ihm ab, und laͤſt dem ungläds 
lichen Könige mehr Gerechtigkeit wiederfahren als Das 
lin, und alle. andere Geſchichtſchreiber. Diefe zählen 
ihn zu den aͤrgſten Tyrannen, aber Here €. reißet ihn 


aus dieſer Geſellſchaft heraus. Er fagt, die traurigen 


/ 


300° 
Mißhelligkeiten in dem Königlichen Hanfe, wären at. 
allem Ungluͤck ſchuld geweſen. Hätten fie vermieden 
werden, und haͤtte Erich ohne fuͤr ſeine eigene Sicher⸗ 
heit ſorgen zu muͤßen, feine Sorge allein auf den Nu⸗ 
gzen des Reichs wenden koͤnnen, fo waͤre er wahrſchein⸗ 
licher Weiſe ein großer und beruͤhmter König geweſen. 
Denn es habe ihm weder an Liebe zn dem Reich, noch 
an vielen folchen Eigenfchaften welche den Glanz einer 
Krone vermehren, gefehlt. (S. 28.) Ungädiiher - 


Weiſe habe er feine Regierung mit lauter Verdacht ans 


gefangen, und jey immer weiter darinn gegangen. 
Endlich fey fein Mißtrauen fü. groß geworden, daß er 


von allen Menſchen böfes befuͤrchtet Habe, und dadurch’ 


— 


ſey er zu grauſam ſcheinenden Handlungen gebracht 
worden. (S. 270. 271) Die heimlichen Ankagen wels 
che man in und außerhalb Schweden gegen ihn gemacht, 
Hätten bie Verwirrung feines Gemůths ſehr vermehret. 
(8.252) Man könne zwar nicht alle feine Handlun⸗ 
gen entfehuldigen: alten fie Hätten groͤſtentheils verhin⸗ 
„dert, und feine guten Eigenfchaften dem Reich nuͤtz ich 
gemacht werden können, wenn feine Brüder das ihrige 
mit dazu hätten betragen. wollen. : Vor Natur habe 
er keinen Hang zu Tyranney gehabt, fondern angel 
en Stärke des Gemuͤths und an Vorfichtigkeit haͤtten 
ihn aus einem Fehler in den andern geſtuͤrzet. (S. 300) 
Der franzoͤſiſche Miniſter Daneé, der oft mit ihm um⸗ 


gegangen fen und geredet Habe, ſage von ihm in einem 
‚Briefe an ſeinen Horn, dab er viel Verſtand beſitze, 


y 


leicht etwas begreife, und fi gut ausdruͤcke, und. noch 
andre gute Eigenfhaften habe. (S. 376.377) Er 
Habe dem dänifchen Herold der ihn 1553 den Krieg an⸗ 
gekündigt, vom Thron ſo ruͤhrend und majeſtaͤtiſch ges 
antwortet, daB ihn alle die zugegen gervefen mis der 
gröften Verwunderung, der Herold aber mit Erſtauuen 
angehört. (©. 172) u. ſ. w. Das Herr Profeſſor 
Moͤller zu Greifswalde ein guter Ueberſetzer aus dew 
Schwediſchen ſey, iſt bekaunt genug. Er hat von 

Berſaßer zu dleſer Heberfegung viel Zuſaͤtze bekommen, 


m 
— 


Tan ⸗⸗ 


Nor 
weiche Ihe beträchtliche Worzäge vor dem ſchwediſchen 
Driginalbuc) geben. . | 


emgo, 
-- Bon daher habe ich ſchon vor einiger Zeit die Admr 


. »ferfihe Befchichte und Beichreibung von Japan 


Ks S. 272 bekommen. Man darf alfe gewiß hoffen, 
daß der erfte Band des Werks im der bevorſtehenden 
Jubilate⸗Meße werde geliefert werden. Die Abwei⸗ 
chungen der Ueberſetzungen von dieſem Original, ſind 
ſo zahlreich, daß es wohl der Muͤhe werth iſt, den deut⸗ 
ſchen Srundtert ans Licht zu ſtellen. Die Lieferung 
— fe mu nur durch misselmäßigen Patriotismus ‘ber 

er ſtaͤrkſte Patriot lebet ſchon ſeie 


7 * 50 ah außerhalb Deutſchland, nemlich 


Herr Staatsrath Muͤller zu Moſcau, welcher durch 
mich für so Thaler Exemplaria beftellt hat. Herrn 
Prof. Dohms Anmerkungen find zahlreich, und vermeh⸗ 
zeri bie Brauchbarteit der deutſchen iieſchrift anſchnlich. 
Ainige auswärtige StaatesLalender für das 


Jahr 1777. 

Haoffentlich wird fich niemand an biefem Artikel aͤr⸗ 
gern. Denn es laͤſt ſich nicht denken, daß man mir 
auswärtige Staats⸗Calender um der eigentlichen Calen⸗ 
der willen ſchicken werde, weil wegen der Volllommenheit 
unſrer hieſigen Calender, dieſes fo uͤberfluͤßig ſeyn würde, 
als wenn man Sand nach der Mark Brandenburg ſen⸗ 
den wollte. Es ſchickt /mir andy niemand Calender um 
mit denfelben zu handeln‘, fondern damit ich geogra⸗ 
phiſch⸗ polieifche Nachrichten daraus nehmen koͤnne. 
Unterbeßen bitte ich doch meine auswärtigen Gönner 
und Freunde, daß Sie tünftig um allen Anſtoß den mars 
daran nimmt, zu verhüten, die eigentlichen Calender 
zuruͤck behalten, und mir nur die hiftorifch s ftatiftifchs 

geographifchen Anhänge überfenden mögen. 
Almanacco Fiemontefe. Torino 1777. 

“ Außer einem Verzeichniß aller jeßtlebenden Lardina⸗ 
le nach der Zeit ihrer Erhebung zu dieſer Würde, erſie⸗ 
Set man aus Bifemm m Ealender, die Erzbiſchoͤſe, Biſchoͤfe 

3 


. 


gs air in den Konigl. Sardiniſchen Starten, die 
amen aller Herzoge von Savoyen, nebft ver Zeit- des 
Anfangs und der Dauer ihrer Regierung, die Ritter 
der beyden hohen Orden, die Staatsminifter,, die, Ge⸗ 
geralität, die Staatss Secretaire, die Collegia in den 
Provinzen, und diefe Provinzen felbft. Bey den Kir⸗ 
„enftaate find einige biftorlihe Anmerkungen anges 
bracht, dergleichen die folgenden find. Auf der Inſel 
Sardinien, iſt das Bistum Igleſias, durch eine paͤbſt⸗ 
Uche Bulle.vom 18 May 1763 wieder hergeſtellt. In 
temont iſt das Bisthum Biella durch eine paͤbſtl. 
Bulle vom ı Jul. 1772, und das Bisthum Saluzzo, 
durch eine andere Bulle vom dritten Aug. 1772 erriche 
tet worden. Königliche Provinzial Regierung > und 
Juſtitz⸗ Collegia, find, zu Cagliari für Sardinien, zu 
Chambery für- Savoyen, zu Torino, zu Aofta und zu 


359. 

, Oldenburg; Deimenborftifcher Calender auf : 
| das Jahr 1777. 

Er enthält, unter andern näßlichen Artikeln, auch eis 
nen kurzen geographiſchen Entwurf des SZerzogthums 
. Oldenburg, So werden hier diefe Sraffchaften ſchon 
genannt, obgleich ihre Erhebung zu einem Herzoxhum 
noch nicht zur völligen Nichtigkeit gefommen ik. Die 
Größe. wird auf 454 Quadratmellen gefchäßet. Die 

Abtheilung iſt nach den vier Landvogteyen oder Lands 
gerihtsDifrieten, und 2 Amtsgerichte. Diftricten ges 
macht, zu welchen noch die edle Herrſchaft Varel kommt. 
Allenthalben ift die Anzahl der Gebäude, und die Sum⸗ 
me für welche fie in der Brandcaße verfichert find, anges 
‚geben. Das Herzogthum enthält 2 Städte, 6 Flecken, 
369 Dörfer, 51 Kirchipiele, 52 Kirchen, 3 Kapellen, 53 
adelich freye Guͤther, 13308 Feuerſtellen, 9338 andere 
Gebäude, und die gefammten 22646 Gebäude, findin der 
Brandcaße für 5,7395 50 Thle. verfichert 
Mecklenburg: Schwerinfcher Siaais Calender 
fuͤr das Jahr 1777. 
Er enchäle ein Verzeichniß ar im Herjogthum 


u. 


| 





- 208 
Anrheits belegerie Domals 


Mecklenburg Schwerinſchen 
nen⸗ und ritterſchaftlichen Guͤther. In einer Anmer⸗ 


* —— den * wird gefagt, daß biefes Verzeich⸗ 
on esifiond, Departement bey der Herzogll⸗ 
Ger Kammer Überfehen und berichtiget werden, und _ 
am deswillen zuverläßiger ſey, als dasjenige, welches 
im dritten Theil meines Magazins ſtehet. Wenn dies 
fes wahr:ift, ſo iſt entweder der eigenhänbige Befehl 
weichen der Durchl. Herzog 1761 An Seine Regierung 
wand Kammer ergehen ließ, daß fir mir ein- folches Ver⸗ 
zelchniß zuſchicken follten, (welches auch geſchehen,) 
lecht ausgerichtet werden, oder es bat ſich ſeit dieſer 
vieles veraͤndert. Dem ſey role ihm wolle, ich 
babe auch Biefes Verzeichniß in ben eilften Tpeit mels 

ses Magazins gebracht. 
——— — Calender aufdas 1777fte 

Jahr. zu Stadthagen. . 

- Die Nachrichten von —— — "Shauenbarg sund Appi⸗ 
—* edlen Stamm, welche alle Jahr in dieſem Calender 
wiederholt werden, find von dem ehemaligen Hof sund 
Negierungsrath Abbt, welcher auch biefen Kalender 
3766 zum erſtenmahl von abergläubifchen und thoͤrich / 
sen Dingen reinigte, als er ihm feine feßige Geſtalt 
Bad. Das ift gut; "allein, anftatt diefer Dinge, 


hat fih in die Chronik einiger Merkwürdigkeiten, die 


m der Grafſchaft Schauenburg⸗ Lippe ſeit dem Jahr 
2748 vorgefallen find, manches eingefchlichen, das ſehr 
Heinländlich ausfichet.. 3. €. „ 1765 trat Thomas 
Abbt aus tim, ein augerordentliches Genie, in St, 
Durchlaucht unfers gnädigften Landesherrn Dienfte, 
„Er flarb 1766. 5 — — 1772 hatte Buͤckeburg 
vydie beſondere Ehre, daß zroen feiner Einwohner die 
„Preife von denen beyden beräßmteften Academien der 
„Biffenfchaften in Teutfchland erhielten: nemlich der 
„Gonfiftorialrarh Herder von der Academie zu Berlin, 
„regen der Preißfchrife, über den Urfprung der Sprw 
„che, und der Cammerrath Weltfeld, von der König; . 

„Sreietät des Biffenfchaften zu Göttingen, wegen einer 
Adhandluns uͤber die Frohndienſte, Get für die 


4 — 


der. Regterumgöveränderung in Stotiotn, and ein 
aufmerkſamer Beobachter derſelben war, in feinem au⸗ . 
gehängten Briefe angezeigt, und unterfchledene Vorfäls 
le, infonderheit folche die fih am 19 Auguft 1772 zus 
getragen haben, anderft erzählet, als fie in den englis > 
ſchen Nachrichten vorkommen. Sch habe noch einem 
vorzüglich achtbaren. fchriftlichen Bericht vor Augen, 
- ben ein fehr aufinerffamer Legationss&ecretär am ſchwe⸗ 
Biichen Hofe, von dieſer großen Begebenheit an feinem 
- Hof abgeftattet bat, der aber nicht im allen Stuͤcken 
mit dem Briefe des Freundes. des Heren M. uͤberein⸗ 
kommt. Ich werde denjelben druden lagen, und alss - 
denn reird man von biefer denkwuͤrdigen Begebenheit 
fi einen hinlängfich richtigen Begriff machen, tönen, 
Ä Die. Weuvillonſche Sammlung koftet 18 Sr 
Leipzig. F 

De ſchola Alexandrina — Diſputant Po. Frid. 
Hilſcher, A. M. et Jo. Godofr. Strauſi. 1776 in Quart 
a5 Bogen. Es iſt dieſes feine vollſtaͤndige Geſchichte 
Der beruͤhmten alten chriſtlichen Schule zu Alexaudrien, 
ſondern nur eine kurze hiſteriſche Abhandlung von der⸗ 
ſelben, fie iſt aber gut geſchrieben, und erweckt die Hofs 
nung, daß der geſchickte Herr Magifter, wenn Er wähs 
zend mehrerer Jahre einen noch größern Reichthum an. 
guten Materialien geſammlet und bearbeitet haben wird, 
auch werde eine ausführliche Geſchichte dieſer Schule 
Hiefeen, infonderheit auch den Nuten und Schaden 
(durch allegorifche Erklärung der Bibel,) welchen fie 
geſtiftet hat, gründlich befchreiben fünnen. Die Streits . 
frage, ob Athenagoras oder Pantänus ber erſte Leh⸗ 
ver derfelben geweſen fey ?kann vielleicht fo entſchieden 
werden, dab Pantänue der erſte Lehrer aus ben Chris 
ſten geweſen, den diefe auf ihre Koſten fie die Wißen⸗ 
ſcheſten augeſetzt a RR | 

Das freundfchaftliche Band swifcben dem hohen 
Braunfchweig: und Pommerfchen auſe. / Auf die 


4- . 


93 
belfeyer der 2 berühmten“ Akademie zu 


u —— mit den redlichſten Wuͤnſchen eines 


ſteigenden Flors und Aufnahme, uͤberreicht von 
Doachim Bernhard Steinbi uͤck, Paſtor der Peter 
und Paul Rirche. Stettin den 15. October 1776. 
Sedradt 1777, auf 2 Bogen in gr. Quart. Das 
Durchlauchtige Haus Braunfchmweig hat ehedeffen zu weis 
len Steeitigfeiten zwiſchen den Herzogen von Pommern 
und ae Nachbaren, gefchlichtet, es hat auch pomniers 


fchen Prinzen Semablinnen geliefert, und es find yoma - 
“ wmerfche Prinzeßinnen mie feinen Prinzen vermähler 


worden. Das handelt diefe Schrift ab, welche ein 
neuer Beweis der Beleſenheit ihres Verfaffers ift. Ganz 
natürlich gedeutet der Here Paſtor zum VBeſchluß mie 
ſchuldiger Ehrerblethung des hohen Gouverneur zu 
Stettin, des Prinzen Auguft Wilhelm von Brauns 
fchweig »Bevern, wobey mir der feltene Umftand eins 


fällt, daß jeßt auf einmal die drey vornehmſten Städte 


und Feftungen an der Untern: Oder, Stettin, Cuͤſtrin, 

und Frankfurth, unter dem Befehl und Schuß eben 

fo vieler: Durchl. Prinzen aus dem oben Se 
Braunſchweig ſtehen. 

Landcharte. 

Geographiſche Charte von dem maßiſchenReich 

——— und Schmidt, (S. Petersa 

urg) 1776. Sch habe dieſe Charte nur erſt In rußi⸗ 


ſcher Schrift und Sprache, fie mird aber vermuthlich . 
naͤchſtens mit lateinifchee Schrift und Sprache zu ha⸗ 


ben ſeyn. Sle Ift eben fo wie die Hiefige Berliniſche von 


1769, aus drey Bogen zufammengefet, nur ift fie eitt 


wenig breiter, auch das Papier etwas größer, da e | 


fie gegen Weſten bis Conftantinopel, Venedig und 


nhagen, und gegen Oſten bis aufden 230ften Grad ber 2 
ängereicht. Es giebt noch immer Perſonen, welche mels 
ne oft wiederholte Verficherung, daß das rußiſche Reich 


Bas gröfte auf dem Erdboden, und weit größer als bas 
alte roͤmiſche ſey, nicht annehmen wollen, fondern fagen, 


daß unter den jebigen Otaaien der Ginef ſche grdher fer 


96 


legt. Das rußifche Reich dehnt fich auf diefer Charte 


u von Abend gegen Morgen alfo’aus, daß es.gegen Abend 


‚unter. dem 4often Grade ber Länge anfängt, und gegen 
Morgen zwiſchen dem 225ſten und 230ften fid) endet : 


denn die.neu entdeckten Inſeln zwifchen Aſia und Ame⸗ 


rieg, wird wohl niemand dein rußifchen Reich ſtreitig ma⸗ 
"hen. Die Zeichner derſelben ſind in dem Titul ge 


nannt, die Verbeſſerungen aber, welche ſie enthaͤlt, 


hat man vermuthlich den Herren Pallas, Lepechin 
und Guͤldenſtaͤdt, Mitgliedern der Akademie der 


welches doch der biohe Anblie der Charte von aſe⸗ wider ⸗ 


Wiſfenſchaften, zu verdanken. Die Statthalterſchaf⸗ u 


ten find angezeigt, wie.fieim vorigen Jahr waren. Die 


Graͤmze mie den Tuͤrken und Tataren, iſt dem letz⸗ 


ten Frieden gemäß. ‚Gegen Mittag ift die Graͤnze ers 
weitert, alfg daß nicht nme die ganze Stepp der Kirgis 


Saifa, fondern auch faſt die Hälfte des Safpifchen und - 


Aralſchen Sees, darzu gezogen worden. Der Penfchins 
fede Dieerbufen und die Halbinfel Kamtſchatka, Haben 
bier eine andere Seftalt als auf der Berliniihen Chars 
te, infonderheit ift die lebte‘ gegen Norden- viel ſchmaͤ⸗ 
ler. Die Geftalt .des;nordöftlichen Endes von Aſia, 
ungefähr von dem Fluß Anadir an, If ſtark verändert, 
inſouderheit fehen-die Gegenden wo auf den vorherges 


I Charten das Schelaginfkifche und Tſchukotſchki⸗ 


che Vorgebirge ftehen, bier ganz anders aus, jene Vor⸗ 
gebirge find auch nicht genennet; und in den Gegenben 
der auf der Berlinifchen Charte angegebenen Inſeln Dio⸗ 
mid und S. Paurentii, ftehen auf der S. Petersburg 
ſchen viel Inſeln. Die Reihe der neuentdeckten Inſeln 
ftehet zwifchen dem 2 10ten und 230flen Grade der Laͤn⸗ 
‚ge, und zwifchen dem 56 und orſten Grade der Brite, 

6 wäre vortreflich, wenn die Herren Zeichnerder Cham 


e 


te, die Gruͤnde ihrer Einrichtung nach anvillifher Art in 


einer eigenen Abhandelung befchrieben. Ich milk nicht 
wieberbolen, was ich ſchon im funfzigften Stuͤck des wort, 
gen ahrgangs von dieſer ſchaͤtzbaren Charte geſagt' has 
be,es lann abes das gegenwärtige zur Verbeßerung deſ⸗ 
ſelben tienen. 


Anton Friedrich Buͤſchings 


: Wörhentlihe Nachrichten 

| von neuen Landcharten, 

ceecographiſchen, ftatifkifchen und hiſtori⸗ 
| ſchen Büchern und Sachen. 


Des fünften Jahrgangs 
Zwoͤlftes Stuͤck. 
Am a4fen Dir 1777. 








Halle. 


er Buchbracker Joh. Jac. Curt hat verlegt, den 
chu rſaͤchfiſchen — in der neueſten 


derich Buͤſching. 1777 mQuart, ı Alph. 64 Bogen. 
In den großen Refidenz und Handeisftädten, kann man 
alles auslaͤndiſche bekommen, und alfo Habe ich auch es 
legenheit gehabt, Yier die Nachrichten zu erlangen, wel⸗ 
che in diefem Buch zuſammen gedruckt find. Sie mu 
chen die erſte Abtheilung in dem eilften Theil meines 
Magaſʒins aus, welcher in der Bevorftehenden Leipziger . 
an das Licht treten wird. Weil man aber ges 
| glaubt dat, daß es Liebhabern folcher Materien, weis 
che das Magazin nicht befigen, angenehm feyn 78 
wenn man von dieſem Abſchnitt eine kleine Anzahl bes 
| ſonderer Abdruͤcke veraifftalte: fo iſt es gefchehen. . Heu⸗ 
7 agigeg Tage iſt kein Grant air in Europa, deßen Bu 


d 


namweſen noch ein Geheimniß wäre; und warum Tel 
ze man es’ geheim halten, da der Staat bey der Geheim⸗ 
haltung nichts gerwinmt, jo wie er auch bey der Bekannt⸗ 
mahun deßelben nichts verliert. :Das Churfürftens 
thum Sachſen macht einen Staat aus, der in Aufes 
"Hang der Wichtigkeit mit einigen europälfchen Koͤnig⸗ 
reichen verglichen werden kann, ja dieſelben übertrift. 

Freyltaqh druͤckt ihn jetzt eine große Schuldenläft, aber 
er bat Kräfte diefelbige zu ertragen, und fi) nach und 
nach von derſelben loszumachen‘, welches ich ihm auch 
von Herzen wuͤnſche. 

1. Den Anfang dieſer Sammlüng machen des Herrn 
Baron von Gartenberg Vorſchlaͤge zur Wiederher⸗ 
ſtellung des guten Zuſtands der churſaͤchſiſchen Länder, 
welche er kurz vor dem Hubertsburger Frieden dem Pre⸗ 
mier⸗Miniſter Neichsgrafen von Brühl übergeben bat. 
Der Beichluß iſt, das einzige Mittel dem Eredit des 
Landes wieder aufzuhelfen, und es von der Laſt der 

Staatsſchulden zu befreyen, fey, daß man ſowohl die ges 
"tiehenem Capitalia ale die Zinfen auf die Hälfte hercb⸗ 
feße, und alsdenn das Regulirte heilig erfülle. 2. Precis 
de Padminiftration des finances en Saxe. Der des 

. griff, welcher in dieſem Auffas von dem ganzen Finamz⸗ 
 wefen gemacht wird, iſt deutlich, richtig und hinlänge 
lich. 3. Etat fommaire des finances en Saxe, 1770 
"Ein Auszug aus dieſem Artikel ftehe chen im eilften 
Stuͤck des vierten Jahrgangs Diefer Nachrichten. 4 
: Tabelle über die Steuer- Capitals Schulden, bis am 
‘Ende 1774. Etwas aus biefem Artikel ſtehet auch in 
dem eben genannten Stück des Wochenblatts. 5. Sums 
mariſche Tabelle der Stener⸗Schocke in Sachſen. 6. 
"Balance der Erforderniſſe, nach der Landtags⸗Propoß⸗ 
“tion von 15. Oct. 1775. Au dem ſchon zweymal ges 
‚nannten Ort, koͤmmt auch [hon etwas aus diefem Ar⸗ 
tikel vor. 7. Haupts Tabelle aller Grundſtuͤcke Beſitzer 
aufden Dörfern in dem Ehurf. Sachſen. -9, Schemata, 
ach welchen die Tabellen von 1709 bis, 74 key dem 

‘ x“ 


—— — — — — — ne 


90 
Oser⸗Stener / Collegio zu verſertigen ſind. 10⸗16. Gum⸗ 


mariſche Extracte, über bie Einnahme und Ausgabe 
bey der Ehurf. Ober: Steuer; Cafe von 1769 bis 1775. 


' ae Ausgabe. 
1769 2634134 thl. 6gr. gi 2543719 thL, 10gr. 4änf, 
1770 2484357 35 St: 39 2414856 5 19 5 ⸗ 
1771 2281923 8 s abs 2281423 9 8113⸗ 
1772 2055948 s 10 5 Es 2054148 s 10 3 6F 5 
1773 2306767 s 10 5 10 _ s 2301467 s 15 10 5° 
2776 2375558.5 18 » Yas 2366597 8 23 8. 75 
2775 1610897 555 Sb s 1592694 5 5 4Er 
17. Einfünfte aus den churf. fächfiichen Bergwerken 


2775. 18. Tafel von der Bevölkerung der gefamms -- 


ten Länder des Churhauſes Sächfen 1775. _ Ein Aus⸗ 
zug aus diefer Tafel ſtehet im vierten Jahrgang diefeg- 


Wocenblatts &. 34, 19. Memoire contenant un 


precıs militaire er hiftorique de ce qui eft arrive 


en Saxe, vers la fin de l’annde 1745. Iſt ein wich⸗ 


tiger biftorifcher Artikel, wie jeder Leſer erkennen wird. 
’ . Siensburg und Leipzig. 

Die Kortenfche Buchhandlung verlegt: Befchichte 
Koͤnig Erichs des vierzehnten. Aus alten Urkun⸗ 
den verfaßt, von Olof Celſius. Aus dem Schwe⸗ 
diſchen. 1777 in gr. Octav ı Alph. 2 Bogen. In 
ſchwediſcher Sprache trat diefes Buch 1774 zu Stods 


— 


holm auf 19 Octav⸗Bogen ans Licht. Sein Verfaſſer, 


Herr Doctor Celſius, hat ſchon die gute Geſchichte Gu⸗ 
finos des'erfien geſchrieben, welche auch in die deutſche 
Sprache überfegt worden, und hier handelt er die Ges 
ſchichte des unglüdlichen Sohns jenes glücklichen Bas 
ters gründlich, unparthepifch und freymäthig ab. Dar. 


lin bat freylich defelben Geſchichte eben fo weirkäuftig 


vorgetragen, und Herr Celſius Eomt mit feinem Vor⸗ 
sänger in den meiften Stuͤck überein: aber er gebet 
auch in verichiedenen von ihm ab, und lÄft dem ungluͤck⸗ 
lichen Könige mehr Gerechtigkeit wiederfahren ale Das 


Im, und alle andere Gefchichtichreiber. Diele zählen | 


ihn zu den aͤrgſten Tyrannen, aber Here C. reißet ihn 


aus diefer Geſellſchaft heraus. Er fagt, die traurigen 


4 


- 


; 


/ 


200' 

Miß helligkeiten in dem Röniglichen Haufe, wären 'net- 
allem Unglück fchuld geweien. Hätten fie vermieden: 
werden, und hätte Erich ohne für feine eigene Sicher⸗ 


heit forgen zu mäßen, feine Sorge allein auf den Mus | 


Ben bes Reichs wenden können, fo waͤre er wahrſchein⸗ 
cher Weiſe ein großer und berähmter Köwig geweſen. 
Denn es habe ihm meber.an Liebe zu dem Neich, noch 
an vielen folchen Eigenfchaften weiche den Stanz einer 


Krone vermehren, gefehlt. (©. 28.) tngkädlicker - 


Weiſe Gabe er feine Regierung mit lauter Verdacht an⸗ 
gefangen, und fey immer weiter darinn gegangen. 
Endlich fey fein Mißtrauen fü groß geworden, daß er 

von alten Menſchen boͤſes befürchtet Habe, und dadurch 
fey es zu graufam ſcheinenden Handlungen gebracht 
worden. (S. 270. 271) Die heimlichen Antagen weis 
che man in und anßerbalb Schweden gegen ihn gemacht, 


hätten die Verwirrung feines Gemuͤths ſehr vermehret. 


(8.252) Man könne zwar nicht alle feine Handlun⸗ 
gen entſchuldigen: affein fie Härten groͤſtentheils verhin⸗ 
dert, und feine guten Eigenſchaften den Reich nuͤtz ich 
gemacht werden koͤnnen, wenn ſeine Bruͤder das ihrige 
mit dazu hätten beytragen wollen. Won Natur habe 
er keinen Hang zu Tyhranney gehabt, fondern ange 
en Stärke des Gemuͤths und an Vorfichtigkeit haͤtten 
isn aus einem Fehler in den andern geſtuͤrzet. (lS. 300 
Der: franzöfifche Miniſter Damned, der oft mit ihm um⸗ 
gegangen fey und geredet habe, fage von ihm in sinenz 


Briefe an feinen Herrn, dab er viel Verſtand beſitze, 


leicht etwas begreife, und ſich gut ausdruͤcke, und noch 
andre gute Eigenichaften habe. (S. 376. 377) Er 
Habe dem daͤniſchen Herold der ihm 1563 den Krieg ans 
gekündigt, vom Thron fo ruͤhrend und majeſtaͤtiſch ges 
antwortet, daß ihn alls die zugegen geweſen mis der 
gröften Verwunderung, der Herold aber mit Erſtaunen 
angehört. (S. 172) m f. wm. Daß Herr Profeſſor 
Miöller zu Sreifswalde ein guter Ueberſetzer aus dem 
Schwediſchen fep, iſt befaunt genug. (Er hat von dert 
Verfaßer zu diefer Ueberſetzung viel Zufäge bekommen, 


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wache Ihe betrachtliche wen⸗ vor dem ſchwediſchen 
Drignaltad geben. 


Lemgo, 
Bon daher habe ich ſchon vor einiger Zeit die Kaͤm⸗ 


—*58 Geſchichte und Beſchreibung von Japan 


his ©.272 bekommen. Man darf alſo gewiß hoffen, 
daß der erſte Band des Werks In ber. bevorſtehenden 
Jubilate⸗Meße werde geliefert werden. Die Abwei⸗ 
chungen der Ueberſetzungen von dieſem Original, ſind 
ſo zahlreich, daß es wohl der Muͤhe werth iſt, den deut⸗ 
ſchen Grundtert ans Licht zu ſtellen. Die Pieferung 
deßelben ift nur durch mittelmäßigen Patriotismus ber 
fördert worden. Der ſtaͤrkſte Patriot lebet fchen ſeit 


"mehr als so Jahren außerhalb Deutſchland, nemlich 


Speer Staatsrath Muͤller zu Moſcau, welcher durch 
mich für So Thaler Exemplaria beftelle hat. Herrn 
Prof. Dohms Anmerkungen find zahlreich, und vermeh⸗ 
ren die Brauchbarkeit der deutſchen lürſchrift anſehnlich. 
Einige auswärtige StaatosLalender für das 


. Jahr 1777. 
- Koftentch wird fich niemand an diefem Artikel aͤr⸗ 
gern. Denn es läft ſich nicht denken ; daß man mir 


. auswärtige StaatssEalender um der eigentlichen Calen⸗ 


der willen ſchicken werde, weil wegen der Bolllommenheit 
unſrer hieſigen Calender, dieſes fo uͤberfluͤßig ſeyn wuͤrde, 
als wenn man Sand nach der Mark Brandenburg ſen⸗ 
den wollte. Es ſchickt mir auch niemand Calender um 
mit denſelben zu handeln, ſondern damit ich geogra⸗ 
phiſch⸗ politiſche Nachrichten daraus nehmen koͤnne. 
Uaterdeßen bitte ich "doch meine auswärtigen Goͤnner 
und Freunde daß Sis künftig um allen Anſtoß den man 
daran nimmt, zu verhuͤten, die eigentlichen Calender 
zuruͤck behalten, und mir nur die hiſtoriſch⸗ ſtatiſtiſch⸗ 
geographiſchen Anhaͤnge uͤberſenden moͤgen. 
Almanacco Piemonteſe. Torino 1777. 
Außer einem Verzeichniß aller jetztlebenden Cardinaͤ⸗ 
le/nach der Zeit ihrer Erhebung zu dieſer Würde, erſie⸗ 
Set. man aus bieſen m Calenden, die Erphiſchoͤfe, Bifchäfe 
3 


u 


. 


m: 


und Achte in den König. Sardiniſchen tasten, tie 
Damen aller Herzoge von Savoyen, nebft ber Zeit des 
Anfangs und der Dauer ihrer Regierung, die Ritter 
der beyden hoben Orden, die Staatsminifter,, die, Ge⸗ 
geralität, die Staats⸗Secretaire, die Collegia in den 
Provinzen, und diefe Provinzen felbft. Bey dem Rice 
chenſtaate find einige biftoriiche Anmerkungen anges 
bracht, dergleichen die folgenden find. Auf der Inſel 
Sardinien, ift das Bistum Igleſias, durch eine paͤbſt⸗ 
Uche Bulle vom 18 May 1763 wieder hergeftelle. In 

iemont iſt das Bisthum Biella durch eine paͤbſtl. 

ulle vom 1 Sul, 1772, und das Bisthum Saluzzo, 
durch eine andere Bulle vom dritten Aug. 1772 errich⸗ 
tet worden. Königliche Provinzial Regierunge⸗ und 
Juſtitz⸗ Colfegia, find, zu Cagliari für Sardinien, zu 
anbery für- Savoyen, zu Torino, zu Aofta und zu 


. Oldenburg: Deimenborftifcher Calender auf : 
| das Jahr 1777, 

Er enthält, unter andern nuͤtzlichen Artikeln, auch eis 
nen kurzen geographiichen Entwurf des Serzogthums 
Oldenburg, So werden hier diefe Grafſchaften ſchon 
genannt, obgleich ihre Erhebung zu einem Herzogthum 
noch nicht zur völligen Nichtigkeit gefommen it. Die 
Größe. wird auf 454 Quadratmejlen geſchaͤtzet. Die 
Abrheilung ift nach den vier Landvogteyen oder Land⸗ 
gerichts⸗Diſtrieten, und 2 AmtsgerichtesDiftricten ges 
macht, zu welchen noch die edle Herrſchaft Varel kommt. 
Allenthalben ift die Anzahl der Gebäude, und die Sums 
me für welche fie in der Brandcaße verfichert find, anges 

‚geben. Das Herzogthum enthaͤlt 2 Städte, 6 Flecken, 
369 Dörfer, 51 Kirchipiele, 52 Kicchen, 3 Kapellen, 53 
adelich freye Sucher, 13308 Fenerfiellen, 9338 andere 
Gebäude, und die geſammten 22646 Gebäude, find in dee 
Brandcaße für 5,7395 50 Thlr. verfichert. 

Mecklenburg: Schwerinfcher Stante-Calender 
für das Jahr 1777. 


Er enthalt ein Verzeichniß Ar im Herzogthum 


or 


nn 


. zog 
Mecklenburg Echwerinſchen Ancheits belegene Domal⸗ 
nen⸗ und ritterſchaftlichen Guͤther. In einer Anmer⸗ 
fung hinter dem Titul wird geſagt, daß dieſes Verzeich⸗ 
aiß von dem Revifions, Departement bey der Herzogli⸗ 
Ger Kammer überfehen und berichtiget werden, und 
um deswillen zuverläßiger ſey, als dasjenige, welches 
am drirten Theil meines Magazins ftehet. Wenn dies 
fes wahr: iſt, ſo iſt entweder der eigenhändige Befehl 
welchen der Durchl. Herzog 1761 An Seine Regierung 
wand Kammer ergehen ließ, daß fie wir ein- folches Vers 
zeichniß zuſchicken follten, (welches auch gefchehen,) 
lecht ausgerichtet werben, oder es bat fich feit Diefer 
vieles verändert. Dem fey wie thin wolle, ich 
Babe auch biefes Verzeichniß in den eifften Theil meis 
mes Magazins gebracht. Du 
Schaumdurg⸗Lippiſcher Calenderaufdas 1777fte 
Jahr, Gedruckt zu Stadthagen... 
- Die Nachrichten von dem Schauenburg sund Appi⸗ 
ſchen edlen Stamm, welche alle Jahr in dieſem Calender 
wiederholt werden, find von dem ehemaligen Hof⸗ und 
Negierungsrath Abbt, weicher auch diefen Kalender 
3766 zum erfienmahl von abergläußifchen und thoͤrich ⸗ 
ven Dingen reinigte, als er ihm feine jeßige Geſtalt 
gab. Das ift gut; allein, anſtatt diefer Dinge, 


" Yar fih in die Chronik einiger Merkwürdigkeiten, die 
m 


der Grafſchaft Schauenburg » Lippe felt dem Jahr 
2748 vorgefallen find, manches eingefchlichen, das ſehr 
Hleinländlich ausſiehet. Z. E. „ 1765 trat Thomas 
Abbt aus Ulm, ein außerotdentliches Genie, in St, 
Durchlaucht unfers gnaͤdigſten Landesherrn Dienfte. 
„Er ſtarb 17660., — — „1772 hatte Buͤckeburg 
;’die beſondere Ehre, daß Iwey feiner Einwohner die 
Preiſe von denen beyden beruͤhmteſten Academien der 
v⸗Wiſſenſchaften in Deutſchland erhielten: nemlich der 
„Sonfiftorialrarh Herder von der Academie zu Berlin, 
„regen der Preißſchrift, über den Urfprung der Spım 
„he, und der Cammerrath Weltfeld, von der Königt; .. 
ODcietat der Bifienfchaften zu Göttingen, swegen einer. 
„Abhandlung uͤber· die Frohndienſte, Grade für die 


* 


x 


104 
Grafſchaft Schauenburg, deß Re Sie 3 Ausländer, be 


ren fie ſich ruͤhmet, nur fo kurze Zeit gehabt hat. Der 
gröfte Ruhm der Sraffchaft iſt ihr jetziger Landesvater 
Wilhelm I. von welchem in diefer Chronik viel preise 
wuͤrdiges, unter andern dag folgende vorfommt. „Der, 


„2gften Aug. 1750 iſt der erfte Subfibien - Tractat zwi 


„fhen Sr.Kän, Großbrit. Maj. und unſerm Landesherrn 
„wegen ber biefigen Truppen gefchloflen, und den 18ten 
„Därı 1759 ift derfelbe aufs neue ertendirt wmorden, » 
Den 26. jun. 1763 befahlen Se. allergetreueften 

„Mai von Portugall und. Algarbiey, daß Sr. Durchl. 
„unferm gnädigften Landesherrn, dem Titul Altezza 
„tn Alterhöchftdero Königreichen und Gebieten, ſowehl 
ſchriftuch als muͤndlich, beygelegt werden folle, — — 
„1763 wurde ber Friede zu Fontainebleau geſchloſſen, 
„und hieſiges Sand, ats ein allürtes 9. XIV. namentlich 
„mit begriffen. — — 1765. und folgende Jahre ift 


„von — unferm — Eandesheren eine Tactic von ganz 


„neuer Erfindung, Tactic der Quarrds mit tiefem Feuer; 


„(SchauenburgsLippifche Tactic) bey hlefigen Trupe 
„pen eingeführt worden. — — Im Sept. 1776 


„haben — unfer — Landesherr; eine Convention mit 

„dem König von Portugal getroffen, wodurch einige bier 
„fige Officter und milit. Perſonen, welche in hieſiger 
„Ecole militaire unterrichtet tworden, auf einige. Jah⸗ 
„re zum Dienft Sr. allergetreuften Majeftät mit ie 
heten Graden, employiret werben.» 


Aus dem Aang 
Die Natnrgeihichte har einen Stafen Verluſt erli 
Der Erbſtatthalter bekam einen Qurang⸗Outang, wel * 


bier ungefäbr 7 Monate lebte. Der berühmte Auakomiſt 
Camper datte Erlaubniß erhalten, diefes feitzun 


err 
Khier Bach feinem Tode su sergliedern: allein Herz 
Aufſeher des Naturalien⸗Cabinets des Erbftatthalterg ab 
ir nicht nur dieſes Thier nach der Denagerie des Türken 


woſelbſt er es felten fahe, umd alfo ich und * 


Bere der Belegenbeit beraubte, den Charakter befielben ir in 
der Naͤhe zu beobachten, Gore er hat auch demſelben 
Pin feinen 'Sove Kopf und sten oder Hände abgeſchnitten 
ſo daß Dat Campe Camper | pr ei enamı des Thiers ohne bie 


di 
—* ber Wi — ne: — * he ae * ee 









. 
— —— — — — . 


* 








Anton Friedrich Bliſching⸗ | — 
Woͤchentliche Nachrichten 
Don ‚neuen, EN 
geogt ern und hiſto⸗ 
riſchen Büchern und ne 

Des fünften Jahrgangs 
Dreyzehntes Stüd, 
. Am zıflen März, 1777. u 
Berlin, bey Zaude und Spener. 


Dr zweyte Etaek dieſes Jahrgangs, emhält ein 






Schreiben des beruͤhmten Herrn Taube an mich, 


welcher feitdem umd ohnlaͤngſt von Sr. Roͤmiſch⸗Kaiſer⸗ 
lichen Majeſtaͤt ohne alle Koſten in den Adelſtand erhos 
Sen, und zu Bien bey ber Negierung als Rath angeſetzt 
worden if. Diefen, Brief haben die Verfaffer politis 


ſcher Zeitungen, ihres Gewonheit gemäß, abgefchrieben, 


und theils mir, theils ohne Angabe der Quelle, in ihre 
Blätter gebracht. Auf folche Weiſe ift er auch dem 


Exjeſuiten Herrn Kereſtury zu Geſicht gefommen, _ 


weicher die Ephemerides Vindobonenfes, mehrentheils 
für feine Landsleute die Ungarn, ſchreibet. Im achten. 
Dtuͤck diefer lateintfchen Zeitung, welches ich neulich em⸗ 
fangen habe, hält er ſich Über diefen Brief fehr unger 


giemend auf, - Er erklärt die erſte Erzählung, von der _ 
Machgrabung auf dem Berge Halaga bey Belgrad, ge⸗ 


zabe zu für eine Fabel, weil der Verfafler des Briefe 
zu Belgrad nicht geweien fey. - Dan muß fih wun⸗ 


dern, daß Herr Beveflurp fo breift der Wahrheit wis 


derforochen hat. Denn wenn auch fein Correſpondent 


Im Sirmiſchen Comitat, auf welchen er fich beruft, 


micht gewuſt hat, daß Herr von Taube zu Belgrad ger 

wefen ſey, weil dieſer feine Reifen nad) Belgrad viel 

leicht dazumal als fie geſchehen, geheim zu balten Ur⸗ 

fuß!gehab ja, fo pin en fe Do nit gerade u 
5. | 


! 


206 | | J | 
leugnen follen. Die zweyte Erzählung von den roͤmi⸗ 
fchen Bädern, melde Here von Taube zu Darivae , 
entdeckt hat, wirft er auch mit den Worten ig: au- 
&tor inventionem iamante eomplures annos factam 
fibi vendicat: An biefer ‚groben Beſchuldigung iſt ſei⸗ 
ne Uwißenheit Schuld, denn er hatte bis dahin nur 
von den vor 15 Jahren von dem Befiger des Schloßes 
Daͤruvar und Marftfledens Podborje eritdeckten wars 
men Quellen gehört, welche doc Here von Taube in 
„feinem Brief von der warmen Quelle bie er in einem 
alten römifchen Bade entdeckt hat, deutlich unterſchel⸗ 
der. Er wagt es alfo zu verfihern, daß an dieſem Ort 
weiter nichts, als die erfterwähnte Entdeckung geſche⸗ 
ben ſey, daß, wie man ſage, in der griechtſchen Kirche 
zu Darumar ein Stein mit der Inſchrift: Divo Com» 
modo refp. Jalora,. eingemauert, unb in dem Klug 
Islova vor wenigen- Sahren ein verfteinerter Eichbaum 
gefunden feyn folle, und davon fey alles zu verſtehen, 
was der Brief fage. .- Dieter dreifte Wibderfpruch muß 
blos daher rühren, daß es Herrn K. geärgert Hat, niche 
" -zuerft von den Entdecfungen des Seren Regierungs⸗ 
Raths von Taube etwas. gehört und gefchrieben zu has 


ben, er wird fich aber derſelben fehr zu ſchaͤmen Haben, 


wern Herr von Taube alles was er auf feiner Reife in 
Servien, Sirmien, Slavonien, Bosnien und Ungarn 
entdeckt hat, mit den nöthigen und nuͤtzlichen Kupfers 
flichen in einem befondern Buch befchreiben wird, we⸗ 
ches vermuthlich bald ans Licht trit. Sch weiß, daß 
berielbige die alte römifche Inſchrift weiche in der grie⸗ 
chiſchen Kirche feyn foll, dergeblich gefucht, hingegen 
"den 1770 in der Illova gefundenen verfteinerten. Eiche 
baum geſehen hat, dee aber- keine Röhre, fondern ein 
Baum mit Aeften iſt . Seine Entdeckung zu Daruvar 
iſt defto erheblicher, da man von der Republik Jaſora, 
welche in den dajelbft gefundenen Inſchriften vorkomt, 
Bisher noch nichts gewuſt hat, ja es findet fich, meines 
. Erinnerung, weiter nichts: Anliches, als. daß Dinins 


x ı. 


vor. 


dae Volk Jaft nennt, durch deſſen Gebiet die Drau 
fließet, wiſchen weicher und der Sau, Jaſora gewe⸗ 


fen ift. 
Um dieſen Artifel etwas erheblicher zu machen, will 


ich noch etwas von den Unterſuchungen anführen, wel⸗ 


de Her Regierungsrach von Taube auf feiner Reife 
bat. In dem 32ften Stuͤck des dritten 
Jahrgangs dieſer wöchentlichen Nachrichten, kam vor, | 
daß man zu Eſſek an der Drau die Trümmer der Stadt 
Murſia entdeckt haben wolle. Sich zweifelte im ges 
ringſten nicht, daß Er, wenn Er in biefe Gegenden 


kuaͤme, alle daſelbſt gefundene Alterchämer. unterfuchen 


werde, und das ift auch geichehen.. Er ift dreymal das 


ſelbſt geweien, und bat große Mühe angewandt, um 


die gefundenen, aber fehr zerfireuten alten roͤmiſchen 
Sachen zu fen. Sie beſtehen gröftentheils tw roͤmi⸗ 
ſchen Marnzen und Steinen mit Inſchriften. 
Er bar fit aufs ſtaͤrkſte bemũhet, um auf: ven letzten 
den Namen Murſa oder Murſia zu finden, aber vers 
geblich. Nichts deſto weniger glaubet er, daß bier 
Murſia geweſen ſey, und zwar nicht in der niedrigen 
und fumpfigen Gegend, woſelbſt die Feſtum Eſſek liegt, 
und welche von den benachbarten Anhoͤhen beſtrichen 
werden kann, fondern da wo die Borftabt Unter⸗Wa⸗ 
roſch if. Dem als dieſe vor etwas mehr als zwan⸗ 
zig Fahren ‚erweitert iverden follte, mufte man alles 
römifche Mauerwerk abbrechen ‚- welches das Anfehn 
einer Feftung hatte; und den Higel zwiſchen den Vor⸗ 


- Kädten und der Zeitung, welcher der Galgeriberg genannt 


wird, 300 Schritte lang, und 250 Schritte breit iſt, 
bedeckte. Man zog daſelbſt fo viel Ziegelsund Qua⸗ 
Der Steine aus der Erde heraus, daß man mit denſel⸗ 
ben die Landſtraßen drey Meilen um dieſen Ort ber, 
pflaftern konnte. Herr von Taube hat die Ziegelfteine 
gieich Für roͤmiſche erkannt. In den Trümmern hat 
man auch Bold, Silber, Kupfer, Mebing, Waffen ıc. 
gefunden, Er dat viele bei biefigen rom. uſqhtiſten 


vos 


abgeſchrieben, welche er zagelch mit den m Darnvar 
gefundenen drucken läft. Kine derfelben, weiche Er 
mir guͤtig .mitgetheilet hat, fee 1a hieher, ob fie sing; 
mangelpeft “ 

| MP - CAES 


CIVL VERVS MAXIM S Ä . 
-NVSP FAVGTM TRIBTOTIST " 
BIS I MPIIL COS BRO CO 
PP ET CIVL VERVS MA u 
MVS NOBILISSIMVS Zn: 
CAES FILITAVG N DC - 
CIC BRMASARIT MB | 

MAXIMI 


SR 0 . 


Stockholm. 
. Geographie, öfwer Sweriges Rike, forfartad af 4 
f ‚foren Eric Tuneld. 1773 in Detav. 2 Alph. 15 Bo⸗ 
‚gen. Ich habe diefe fünfte Ausgabe der Taneldifchen, 
Geographie des Königreichs Schweden, erſt vor kurzer; 
Zeit bekommen. Sie ift weit ſtaͤrker als die erfie. Der 
Herr Aßeßor hat nicht nur vorn im Buch alle Bücher 
und Schriften, Landcharten und Manuſcripte, deren 
er fich bey diefem Werk Bediener Bat, und 61 Männer, 
welche ihn mit ‚icheiftlichen Anmerkungen unterftäge 
baben, genannt, joudern er bat auch die erfien allent⸗ 
halben unter dem Text angeführt, und dadurch feinen 
"auf diefes. Werk verwandten geoßen Fleiß deſto fichtbas 
zer gemacht. Es bar fi. aßer feit dein letzten Druck 
deßelben fchon wieder manches in Schweden geändert. 
Am Ende fieht, daß ein Exemplar auf Druds Papier 
35 Thaler Kupfermänze Eofter, welche 5 Thaler Silber⸗ 
münze, oder ungefähr a4 Thaler unfern Geldes betragen, 
Kongl. Svenfka pasrıotiska Sällfkapers Handlingars 
1-IV Scyckes, 1770:1776 in Octav. Im Anfange 
des dritten Stuͤcks, ſtehen 62 Mitglieder Diefer puctioe 
eifchen Sefellichaft verzeichnet, unter welchen die anſehn⸗ 
lichſten Perfonen des Reichs ſud. Das erſte Stuͤck 
Beſtehet aus 2 Abtheiunaen, de⸗ zweyte aus 3 


2 
Bas Delete auch aus 3 Abtheitaugen, and von dem vier⸗ 
ten habe ich nur die —— — Des: erſte Otuͤck 
Achalt bios des Herrn Adolph Modeer Verſuch einen 
allgemiinen Geſchichte bes ſchwediſchen Haudels, welcher: 
eine Preisſchrift iſt. Die erſte Abtheilung deßelben ge⸗ 
het bis auf die Zeit da Ulrica Eleonora den ſchwediſchen 
Thron beſtieg, und bie zweyte von da bis auf hie jetziga 
Zeit, ober vielmehr his 1770. Die Geſchichte des 
Spanbeis-einzelner Ränder und Staaten, wird wenig bes 
awbeitet, und verdienet es Doch vorzuͤglich. Herr Lands, 
meßer Modeer hat an diefen gefellichaftlichen Schrife 
ten ein ſtarkes Antheil. In dem ziventen Stuͤck hans 
beit Herr Seyrell iin erſten Artikel von Weſtbottniens 
und Lapplands Anbau. Cr fchreibet, bie Sappmarfen 
wären 7 bis 9000 Quadrap Meilen groß, welches ein _ 
Söchft Übertriebener Auſchlag iſt. Der in diefem Jahr 
verfiorhene Saggot, giebt. ganz Schweden und Finns 
kand.umr eine Groͤße von ungefähr 9000 ſchwediſchen 
Quadratmeilen, wie kann denn Lappland allein beynan 
he fo viel ausmachen? Micjtiger wird defeiben Groͤß⸗ 
auf 1866 ſchwediſche Quadratmeilen geſchaͤzt. Eine 
ſchwediſche Quadratmeile macht 13 fo genannte deutſche 
Quadbratmeilen aus. In des dritten tuͤcks dritten 
Abtheiling komt des Herrn Modeer Unterſuchung 
über bes ſchwediſchen Reichs Bevoͤlkerung vor. Ein 
großer Theil dieſer Sammlung, verdiente ‚in bie deut⸗ 
ſche Ebrache uͤberſetzt zu werden. | \ 
Wefteras. 

Samlingar til en Befkrifning öfwer Norrland, — 
Af Abraham Abrahamfen Hülphers, Förfla Sam- 
lingen om Medelpad 1771. Andra Samlingen om 
zZ ämtland 1775. In Octav. Go genau als Here 

trecter huͤlphero in dieſen Sammlungen anges 
Buigenr bat, die “einzelnen Landfihaften Nordlands 
zu beichreiben, verlangt ein Ausländer dieſeiben nicht 
de u kennen: an fich aber iſt das Werk eben fo nuͤtz⸗ 

ich als muͤhſem. Bi haben Infonberpeit die 


r10 


kleinen Land charten von m Mebelyad und gimttand er⸗ 


freuet, weil das ſchwediſche Landmeßungs⸗Contoir ſchon 


lange aufgehoͤrt hat, die beſonderen Charten von den 
kandſchaft ften des ſchwediſchen Reichs fortzuſetzen. 
Magdeburg und Cothen. 

Im Verlag der Zapfiſchen Buchhandlung iſt 2777. 
eine kleine Schrift auf 24 vertan Bogen gedruckt: vom 
Unterricht m der Erdbefchreibung und Geſchich⸗ 
te. Von Auguſt Chriftien Borheck, Lehrer der 
griechiſchen und lateiniſchen Sprache im Paͤdagog 


zu Rloſter Berge, Sch müßte. die game Schrift abe 


ſchreiben, wenn ich die Lehrart in der Erbbeſchreibung 


and Gefchichte, meiche der Herr Berfaffer vorſchlaͤgt, 
beſchreiben wollte, und zur Beurtheilung berfelben gen 


* Yörtenoch mehr Raum, Er verbientdarinn volllomme 


nen Benfall, daB man von dem leichten zu dem ſchwe⸗ 
ren, von dem efementarifchen-zu dem wiſſenſchaftlichen 
amd foftematifchen fchreiten, auch das nüßlicheumd wiche 
ige dem entbehrlichenn und "unerheblichen vorziehen - 


. müße; : Mein, was zu jeder Arc gehöre und nicht gehoͤ⸗ 





re? daruͤber iſt man nicht einig. Der. Herr Berfaller 
Bat in dieſer Schrift viet Gutes: und Beyfallsmirdide 


+ gefagt, er wird aber nicht eriwarten, daß jedermungallan 


feinen Meynungen und Vorfchlägen Beyfall geben wers 
de. Er zeiger viel Kenntniß und Geſchicklichkeit, dem 
ungeachtet tft nicht zu rathen, daß er das vorgefchlages 
ne methodifche Lehrbuch der Gefchichte für Schulen,’ in 
zwey mäßigen octav Bänden, fchon ſchreibe, um es 
drucken zu laffen. Gut iſt, wenn er es fchreibt, um 
verfchiedene Jahre lang daran zu befiern. Ein junger 
Gelehrter muß nicht den Anfang. feiner Schriftftellereg 
mit Lehrbuchern machen, und ein Lehrbuch der Bes 
schichte für Schulen, muß nicht aus zwey oetav Bänden 
beſtehen, wenn fie gleich. mäßig find. Erfahrne Leſer 
werden dieſes nicht fuͤr einen Machtſpruch erklären. 
. Samburg,. | 
Bey Carl Ernſt Bohn findzu finden: Reifen durch 
die mitlarn Rolonien der Englaͤnder in Nord⸗ 


.* j BE 


218 
Amewite, nebſt Anmertungen Aber den Juſtand 
Ser Bolonien. Von M. Andreas Burnaby, Vicar 
zu Greenwich. Aus dem engliſchen uͤberſetzt mit 
Anmerkungen und Zuſaͤtzen, (von C. D Eberling) 
In kl. Octav 14 Bogen, Der Verfaſſer bat nicht vie 
angemerkt, was er aber aufgeſchrieben, hat das Anſehn 
der Zaverlaͤßigkeit, wenigſtens für die Zeit, da es auf⸗ 
gefeßt warden, das it 1759 und 60. Da nun noch dier 
ges hinzukommt, daß wir von den Laͤndern, welche dee 
Berfaſſer durchreiſete, bisher wenige Reiſebeſchreibungen 
gehabe haben, wie Herr Ebeling wohl erinnert: ſo ver⸗ 
dienet das kleine Buch eine gute Aufnahme. Dieſes 
kann man von der deutſchen Ueberſetung vorzuͤglich ſa⸗ 
gen, weil ſie gut iſt, auch nuͤtzliche Unmerkungen des 
Ueberſetzers hat. Herr Buxnaby meynete 1760, Nord⸗ 
Amerika werde niemals ein maͤchtiger Staat werden 
knnen, Er uͤberzeuget nicht, und die Gruͤnde, auf 
weiche er feinen Ausſpruch bauet, ſind zum Theil ſchon 
durch bie Erfahrung widerlegt worden, Ich kann fie 
wicht beleuchten, aber. wohl in Anſehung der alten nord⸗ 
amerifaniichen Einwohner und der Negern, welche bey⸗ 
de den Koloniften viele Gefahr drohen ſollen, eine Aus. 
merfung machen Man muß die lebten ausfterbenlals - 
gen, und mic den exften fich freundfcehaftlich verbinden, 
FE auch insgeſamt zu Feten Sißen, und zum Anbau des 
‚Landes, überreden. Wenn die vereinigten nordamerifas 
nifchen - Provinzen ihre Freyheit Außerlich behaupten, 
und innerlich befeftigen, fo werden fie jährlich viel taufend 
neue Anbauer aus Europa, infonderheit, aus der nords 
fihen Hälfte deſſelben bekommen, und ſewohl dadurch, 
als durch die natuͤrlche Vermehrung der Menſchen, 
welche die dortige Veranlaſſung zu haͤufigen und fruͤhen 
Heirathen befördert, wird die Bevoͤlkerung in wenigen 
Menſchen⸗Altern anſehnlich genug werden. Es iſt ſchon 
jetzt vergebens daruͤber zu ſtreiten, ‘ob die Colonien fi 
“son Großbritannien rechtmäßig losgeriſſen haben? uni 
in ber fünfeigen Zeitwird man eben fo wenig davon re⸗ 
den, als man jetzt darüber diſputirt, ob bie vereinigten 


. 
- 


- 


— 


218 | 
Wicberlartte' mid Die vereititpten Nelvehifen-R 


Ten, ſich ef eine rechtmäßige Weile in Greypeit ge⸗ 


ſetzt haben? . 
Das Hords Ymerite biftorifch : und geogras 


phiſch befchrieben. Erſter und zweyter Theil ig 


Detap, beynahe ein Alphabet, bey Friederich Chriſtian 
Ritter. Ich weiß nicht, wer dieſe Nachrichten aus 
allerley Buͤchern und: Zeitungen fammlet. Er zeigee 
zwar weber in.der Wahl, nod) in dem Vortrage, 
Stärke: aber das Buch, welches aus 4 folchen kleincn 
heilen beſtehen, auch eine Eharte befommen folk, 
wird: doch Leſer finden, und der Verfaſſer hat einige 
ungedruckte Nachrichten, von Perfonen, weiche füch im 
Mordamerika:eine Zeitlang aufgehalten:haben, und noch 
zu Philadelphia ſind, bekommen, erwartet auch noch 
mehrere. Einer dieſer Correſpondenten, deſſen Name 
durch die Anfangsbuchſtaben 8. L. bezeichnet iſt, ſahe 
am 20. Jul. 1776 die Colonien ſchon für ganz frey 
und unuͤberwindlich an, und verſichert, daß es ihnen 
nicht ſchwer falle, die Engländer und Deutſchen, wel⸗ 
he KRriegsgefangene wuͤrden, zu beivegeit, daß fie in ihre 
Dienſte traͤten. 
Altenburg. 
Der hieſige Buchhändfer Richter, verlegt einen dents 
ſchen Auszug aus des Herrn Giovanni Mariti Viaggi 
er l'Iſola di Eipri e per la Soria e Paleftina, welche 
ich im erften Jahrgang diefer woͤchentlichen Nachrichten, 


tm fünften Städt, kurz angezeigt haben Diefer deutſche 


Auszug, welcher fich blos auf die eigenen Beobachtungen 
des Verfaßers einfchränft, gefällt mir um defto mehr, 

da ich dergleichen felbft, und zwer durch meinen alteſten 
Sohn, habe veranftalten wollen: er iſt abet jetzt in ge 
ſchickteren Händen, da ihn Herr Eonfiftorialrarh Haaſe 
zu Stadt Sulza verfertiger, dem ich mein Eremplar des 


Werks fehr gern zu diefem Endzweck geliehen habe. Ih 


Babe davon ſchon 7 Bogen in gr. Octav in Händen, und 
zweifle alſo nicht, daß der erſte Theilin der nächft bevor⸗ 
ſtehenden Leipzigen Meße erſcheinen werde. 


N 


_— L- 


Anton Friedrich Buͤſchings 


Wöchentliche Nachrichten 
von Aa Kanbeharten | 
a 


Des fünften Zahrgangs 
\ Vierzehnces Stud. 
Am sten April 1777. 


Berlin, bey Haude und Spener. 
Von der jegigen Regierungegewalt eines 
Zönige zu Ungarn. 
Br der neuen Bearbeitung des Hauptſtuͤcks meineb 





Erbbefchreibung, welches von Ungarn handelt, habe - 


id) meine gefammleten Papiere durchgefehen, und uns 


| ter benfelben Anmerkungen gefunden, welche in jenem 





‚Werte nicht fo ausführlich angebracht werden koͤnnen, 
als in dieſem Wocheublatt, daher ich fie bier mittheile, 
Es kann zwar ein König zu Ungarn in Regierungefas 
chen ‚nicht thun was er will, fondern Die Reichsgeſetze 
binden ihm in vielen Stuͤcken die Haͤnde; die Macht 
deſſelben nimt aber fo wie die Gewalt der Fuͤrſten ans 
. derer Staaten, je länger je mehr zu, Es giebt in Uns 
garn eben fo wie in England, eine Hofparthey , und 
eine Gegenparthey derſelben: jene fucht die Königliche 
Gewalt zu erweitern, diefe bemuͤhet fich, dieſelbe in ih⸗ 
sen alten Schranfen zu erhalten. GeitKarls des fechs 
Ken Tode, ift jene allezeit die ſtaͤrkſte geweſen, und bie 
Urfachen ſiud leicht -zu finden. Der Hof ertheilee den 
Nagnaten hohe Eivil » und militaͤriſche Aemter nicht 
nur in Ungarn, fondern auch in Deftreich, “und ziehet 
fie dadurch zu ſeiner Parthey. Wie verheirathen fi 
gern mit oͤſtreichiſchem Sranenzimmer, ung werben eben - 
dadurch oſtreichiſch of. Die meiften Moguaten 


— 


114. | ne 
wohn: zu im, taßen auch Sof ihte aide ei 
ziehen. Alle Bischöfe find dem Hofe völlig ergchen, 
Die meiſten Proteftanten find auf mancherley Weife 
gersonnen, und haben ſich zu ‚ser. Hoſparthey geſchla⸗ J 
gen. Kaiſer Joſeph der zweyte, iſt von einem uns 
gariſchen Magnaten erzogen worden, ſpricht die ungas 
rifche Sprache ſehr gut, erſcheinet zurveilen in ungaris 
ſcher Kleidung, durchreiſet das. Königreich oft, und laͤſt 
fich in demſelben allenthalben fchen nnd ſprechen. Da⸗ 
durch hat er die Herzen aller Einwohner des Reichs ge⸗ 
wonnen. Am Hofe iſt eine ungariſche Leibwache, und 
der Kaiſerl. Koͤnigl. Schwiegerſohn ‚te Herzog von 
Sachſen Tefchen, wohnt in Ungarn,” . Seit dem 1763 
geendigten Kriege, liegen verfchiedene deutſche Regtmens 
ser in Ungarn, hingegen die ungatifchen Hegimenter 
find theils in Deutihland, theils in Galizien und Lo⸗ 
domerien, theils in den italien ſchen Staaten des Hau⸗ 
ſes Oeſtreich, in Beſatzung. Jetzt darf der Hof man⸗ 
ches thun, das im vorigen Jahrhundert eine Empoͤrung 
nach ſich gezogen haben wuͤrde. Geſetzt auch, daß es 
elniges Geſchrey erregte, fo iſt es doch nicht ſtark, twähe 
ret auch nicht lange, denn das Bott wird von den Gras 
Ben nicht mehr aufgeriegelt, ſoudern vielmehr zum Ges 
horſam ermahnet. Koͤnig Andreas der zweyte ertheilte 
den Edelleuten im Anfange des dreyzehnten Jahrhun⸗ 
derts große Freyheiten. Sie fofften weder Contribn⸗ 
tion, noch irgend eine andere Abgabe von ihren Guͤchern 
and Infaßen entrichten, "hingegen mit- ſolchen ihren 
Guͤthern und Sinfaßen willkuͤrlich fchalten und walten, 
Daher jeder Keichsffand auf feinen Sichern auf gemiße 
Art einen Landesherrn vorſtellte. Kein Neicheftand ſollte 
gefaͤnglich angehalten, oder gar verurtheilet werden, 
er waͤre denn gehörig vorgeladen, und durch Urthell und 
 Necht-eines Verbrechens uͤberwleſen worden. Wenn 
eines dieſer dreyen Vorrechte verletzt wuͤrde, ſo ſolte ein 
jeder befugt ſeyn, ſich dem Koͤnige ungeſtraft, und ohre 
des Verbrechens der beleidigten Majeſtaͤt beſchuldiget 
zu werden, ee zu widerſetzen. Daraus entſtun⸗ 


— 


mL 


BEE 3 2 —— 


[4 


und fiebenzehnten Jahrhundert, da das Haus Deftreich 
wegen der benachbarten Tuͤrken fehr viel nachgeben 


"mufte, - gewaltig ausaedehnet. Allein die Umſtaͤn⸗ 
de haben ſich geändert, und. die Reichsflände werden” 
nach und nach in die alten Schranken zurück gebracht, 


und für den Hof reifffähriger gemachte. Selbſt die Ks 
niglihen Einkünfte fteigen, fo wie die gefamten Abgas 


‘ben, immer höher. 1770 machten fie folgende Sum 


mar aus: 
Das Camerale betrug ° 4,253003$1, ' 
Das Montanifticum 5,300118 129 Kr. 





Das Bancale ⸗ 2,8390731 - 135 — 
Das Politicum 1 58992 - 20 — 
Das Contributionale 5,473579 — ı 55 
DasCommercidle - s 2772844 — 
welche Artikel eine allge: 


meine Summe von 18,004153 51.185 Kr. betra⸗ 
‚gen. Die Bergwerke zu Schemnig und Kremnitz werden 
faſt ganz allein von dem Hof gebaut, der durch ganz 
‚Europa einen gewaltigen Handel mit Mineralien treis 
„bei, an welchem die Unterthanen keinen Antheit haben. | 


Leipʒig 
Hier find eben jetzt in der Sehoandſchen Buchhand⸗ 
lung fertig geworden, das erſte und zweyte Stuͤck 
von Herrn C. D. Ebelings amerikaniſchen Biblio⸗ 


thoek, 17 Bogen in gr. Octav, 1777. Es unterſchei⸗ 
‚det ſich dieſe Sammlung von andern deutſchen Buͤchern 
und Schriften, welche der nordamerikaniſche Krieg ſchon 


veranlaßet hat, eben fo fehr, als der Verfaßer der erſten 


ſich vor den Verfaßern der letzten an Kopf, Gelehrſam⸗ 
keit, Sprachenkentniß und Geſchicklichkeit hervorthut. 
Das erſte Stuͤck beſtehet groͤſtentheils aus Anmer⸗ 


kungen über die Ylatur der politiſchen Sreiheit, 
uber die Grundſaͤtzt der einen, und über | die 


115- 


den fo viel Unruhen, Meuterenen und Cripkrungen, 
daß ſchon K. Karl der fechfte dieſes lebte Vorrecht ganz 
aufhob. Die erſten Vorrechte wurden im ſechzehnten 


—— 2 


216 


Rechtmaͤßlgkeit und Ltͤtzlichkeit oder Schaͤdlich⸗ 
keit des Kriegs mit America. Slie find nach der 
neunten englifchen Ausgabe uͤberſetzt. Man weiß wie 
viel Auffehen diefe freymuͤthige Schrift des Herrn Ris 
cherd Price ia England geinacht bet, und fie verdies 
net unter uns nech bekannter. zu werben, In einem 
Anhange zu derfelben find Englands National⸗Schul⸗ 
den und die approprürten Einkünfte zu Johannis 1775, 
verzeichnet. Am Ende dieſes Stuͤcks hat Herr E. den 
Amerikan Atlas, welchen die Landcharten/ und Kupfer⸗ 
handler Sayer und Bernet zu London 1776 aus Jef⸗ 
ferys Landcharten geſamlet haben, ſtuͤckweiſe beſchrieben. 
AIch babe den Inhalt deſſelben im vierten Jahrgange 
dieſer woͤchentlichen Nachrichten S. 142 kürzer angege⸗ 
ben. Dae zweyte Stuͤck enthält Großbritanniens 
Rechte, behauptet gegen die Anſpruͤche von Nord⸗ 
Amerika, eine Beantwortung der Erklaͤrung des Ge⸗ 
neral⸗Congreſſes. Nach der zehnten engliſchen Ausgabe: 
üuberſetzt. Aus der zweyten angehängten Tafel iſt zu era 
« fehen, daß alle Koften, weiche die abgefadlenen Colonien, 
der Krone Großbritannien feit der Regierung des Hau⸗ 
fes Hannover, verurfacht haben, 34,115,304 Pf. 
St. betragen, das ift, 204,691,824 Thaler. Eine 
ungeheure Summe, welche die Mutter an ihre Kinder 
gewandt bat, ‚die Ihr, nachdem ſte maͤnnlich geworden, 
‚nicht ineht gehorchen, fondern ihre eigene und unabbäns 
gige politiihe Defonomie Haben wollen. Es iſt freylich 
- nicht artig, aber dem Weltlauf gemäß. 
| &. Petersburg. 

In der hieſigen Weitbrechtſchen und Schnoorſchen 
Buchdruckerey iſt 1776 auf 16 Bogen in gr. Octav ge⸗ 
druckt, Eſſai für la Bibliothéque & le Cabinet de 
curiofites & d’biftoire narurelle de PAcademie des _ 

, feiences de Saint Petersbourg, par ‘Yan Bacmeijter, 
Sous-Bibliochecaire de P academie des füiunces. 
Dan muß diefen Heren Unter⸗Bibliothekar Bacnıeıs 
fter, niht mir dem Herrn Inſpector Bacmeifter, vers 
wechſeln. Jener, hat ſehr wohl gethan, daß er die 





N 


217 


‚Sabelfeger der Katferfichen Akademle zu einer Veran⸗ 


laßung gebraucht hat, gegemwärtiges Buch zu ſchreiden. 
Moͤgte doch bey dieſer Geyer auch eine Geſchichte der 
Akademie gedruckt worden feyn! Freylich kann fie kuͤnf⸗ 
tig, wenn hundert Jahre feit der Stiftung der Akademie 
verflogen find, geliefere werden: es wird aber alsdenn 
fein Muͤller mehr leben, der die Akademie won ihrem 
Anfang an gefaunt har, denn er fam 1725 zu ©: Pr 
tersburg als berufener Adjunet der Afademie an, und 
war alio ſchon zugegen, als fie am 37 Dec. a. St. ih⸗ 
ze erfie Verſammlung hielt. Doch ich gebe zu dem . 
Buch dee Herrn Bacmeifters, welches feinem Verſtan⸗ 
De und feiner Sefchicklichkeie Ehre macht, ob es gleich 
nur ein Verſuch if, Er has demfelben-einen Vorbe⸗ 


‚richt vorgeiekt, der aus. einer feinen Sammunng nicht 


gemeiner Nachrichten und Anmerkungen zur Sefchichs 
te der Luteratur und Kunſt bey den Rußen, beſtehet, 
amd in Anfehung derfelben mehr zeiget, als man ges 
meiniglich glaubet, 3. E. einen Beweis, daß die Rufs 
fen ſchon im zehnten Jahrhundert gefchrieben haben: 
daß der Großfuͤrſt Wladimir den Lehrers der von ihm 


. errichteten Schulen eine vortrefliche Vorschrift ertheilet 


bat: daß die Rußen ſchon Licher und Pfalmen in ihrer. 
Sprache gefungen haben, als andere chriſtliche Natios 
nen noch lateiniſche Sefänge bey ihrem Gottesdienſt ges 
brauchten: daß man Buͤcher (rußifche Chroniken) aus 
dem eiliten. Jahrhundert (eines von 1046) habe. ꝛc. 


. Auf dieſe Borrede, folget der erfte Theit des Verſuchs, 
: welcher die Sefchichte der akademiſchen Bibliothek ents 


hält. Der geringe Anfang derſelben, ward 1714 mit 
Büchern die in Eurland und andern eroberten Ländern 
wären erbeutet worden, gemacht. Jetzt beftebet fie aus 
ungefaͤhr 36000 Wänden, har ſich alfo feit 1742, da 
ein Verzeichniß ihrer damaligen Bücher gedrudt wors 
den, welches 14187 Bände angiebt, anfehnlich vers 
größert: .Am zablreichiten find tie Fächer der Geſchich⸗ 


‚ ce, ber Alterthuͤmer, der = olbeufhet, ber Mas 


18 
turgeſchichte, der Mathematik und der Litterar⸗Geſchich⸗ 
te. Alte Handſchriften fehlen, aber an Handſchriften 
welche die rußiſche Geſchichte betreffe— n, iſt ſie ſehr reich, 
und die ſineſiſchen ſind nicht nur zahlreich, ſondern auch 
wie es fiheint, zum Theil erheblich. Der zweyte Theil 
des Verſtichs, betrift die Geſchichte des Ratieri. Kunſt⸗ 
Narnralien-Alterthuͤmer⸗ und Muͤnz⸗Cabinets, weiches 
ungeachtet bes großen Verluſts den es 1747 durch eine 
" Seuersbrunft erlitten hat, noch immer wichtig ft. Es 
fehle mir an Raum um etwas davon zu’ fagen, man 
wird aber die Befchreibung deßelben nicht ohne Vergnds 
gen lefen, und bieles darinn angeführt finden, welches 
man in anderen anlichen Sammlungen vergeblich ſu⸗ 
chen wird. 
Der geographiſche Ralender, welcher alle Jahr 
bey der Akademie der Wißenfchaften. gedruckt wird/ ent⸗ 
haͤlt für das jetzige Jahr des Herrn Prof. Guͤlden⸗ 
ſiaͤdts Beſchreibung des caſpiſchen Sees, mit eis 
ner kleigen Charte von demſelben. Sch habe bisher 
nur dieje Chatter, und erivarte, noch die Beſchreibung, 
nach deren Ankunft ich auch von jener reden will. 

Von dem Sanct Petersburgiſchen Journal, habe 
ich den zweyten Band vollſtaͤndig, welcher mit dem De⸗ 
cember⸗Monat des vorigen Jahrs befchließet.. Unter 
‚den nüßlichen Artikeln, ſind auch neue, von welchen zu 
| einer andern Zeit Nachricht erfolgen ſoll. 

Augsburg. 
Dr hieſige Kupferſtecher und Kunſtverleger Herr 
Georg Chriſtoph Kilian, hat ein Beyfallswuͤrdiges Werk 
unternommen. Ge giebt naͤmllch heraus, Ybbilduns 
‚gen der Gemälde und Alterthuͤmer in dem Koͤn. 
Teapolitan.ſchen Mmuſeo zu Portici, welche ſeit 
1738 ſowohl in der im J. C. 79 verſchuͤtteten 
Stadt gerkulanum, als auch in Pompeji, und in 
dar umliegenden Gegend, an Das Licht gebracht 
worten.,“ Sie werden nach den Driginal Kupferftis 
chen, ‚und inter ©: Ve derſelben, in richtigen Umriſ⸗ 


119 


ferı geſtochen, und sur von Yiuer verfertiget bie Er⸗ 
klaͤrnug beijelben ſowohl nach ſeinen Dei: erkungen, als 
mach dem Text des Originalwerke. Der erſte Theil 
beſtehet · aus 50 Kupfertafeln in Folio, deren erſte Haͤlſ⸗ 
te in der bevorſtehenden Jubilate-WMeße zu Leipzig ges 
liefert wird. Man bezahlt dafuͤr nur drey Gulden, 
und ſchießet auf die Fortſetzung einen Gnlden vor. Auf 
felche Weiſe wird das mas in Italien 6 Louisd'or Eos 
feet, Hier für 6 Fl. mit fat gleichein Nutzen zu bar 
ben feyn. Sch habe den euften dieſer Kupferſtiche vor’ 
Augen, welcher ſehr gut iſt. 
Girßen u 
Hier iſt in der Kriegerijchen Vuchhandlumg zu fire 
den; Ueberſicht der Oerter, wo Die, brkannte ten, 
griechifchen Schriftſteller gelebt haben; und 
Grundlage zur Geſchichte der Bibliotheken, "vos 
Durch jene in Sandfchriften find erhalten worden. 
Entworfen von Friderich Ecke:d, Candid. des 
Rehramte, und Amenuenfis der. Koͤn. Biblio⸗ 
the? zu Göttingen, 1776, 103 Bogen in Ditzv., 
Es ift diefes nur ein Entwurf eines Handbuchs, wel⸗ 
ces der geſchickte Verfaßer kuͤuftig ausarbeiten will. 
Den Anfang macht ein Verzeichniß der griechiſchen 
Schriftſteller nach der Zeitfolge, doch ſo, daß die Ord⸗ 
nung in welcher fie in jedem Zeit⸗Abſchnitt auftreten, 
geographiſch iſt. Alsdenn folget der Grundriß einer 
Geſchichte der neuen Bibliotheken, in welchen griechie 
ſche Handſchriften weltlicher Schriftſteller unter dem 
in gedruckten Verzeichniſſen angegebenen Zahlen, zu ſin⸗« 
den find. Die italieniſchen machen den Anfang, (uner 
weiche, ich weiß nicht. wie? der Artikel der ungariſchen 
Stadt Ofen, gekommen ift,) alsdenn kommen die frans 
zöftichen, die maländiichen, deutſchen und hoüaͤndi⸗ 
fchen. Diefer Abſchnitt ift injenderheit fir Reiſcn de, 
weiche ſich um griechiſche Handſchriften bekuͤmmern, 
nuͤtzlich, iſt aber, wie die Anzeige lehrer, ſelbſt in Ans, 
ſehung der Laͤnder noch nicht volktändig. Ich will aber 


u 4. 


120 vr 


bey diefer Gelegenheit mit meinem geringen Vermögen 
zur Ausfüllung diefer Küste, nicht groß thun. Zuletzt 
find noch theils die Länder und Derter, in welchen bie 
angeführten Griechen geboren worden, Fürzlich anges 

zeigt, theils anhangsweile ſolche Schriftieller genannt, 
von welchen nur Meine Schriften, auch wohl gar nur 
‚in Handfchriften vorhanden find, und deren Lebenszeit 
"und Aufenthalt nicht gewiß if. Es ift Schade, daß 
Biefe nabliche Schrift ſebr fehlerhaft gedrudt if. 

Samdurg. 

Bey dem Buchhaͤndier Frid. Chriſtian Ritter iſt zu 
Anden: Brundeiß der allgemeinen Saushaltungss 
Wıßenfchaft, zum LZugen der Jugend entworfen 
von Anton Friderich Buͤſching. Zwote Auflas 
ge. 1777 in El. Octav 2% Bogen. . &ie it ſchon im 
vorigen Jahr für bie Micaelisineffe gemacht worden, 


damals aber nicht ausgegeben, und ıwird alle in. ber bes- 


rorftehenten Jubilatemeſſe ericheinen. Es hatdiefe Aufı 
lage nur einige klein⸗ Zuſaͤtze und Verbeſſerungen ber 


kommen. 
Berlin. 


Reine Einladungsfchrift zu der öffentlichen Präfung 


der Gymnaſiaſten des grauen Klofters, und der Schuͤ⸗ 
ter in beyden Schulen, weiche am Tten und gren April 
angeſtellt wird, handelt von der Socratifchen Te 
thode. Man hörer von derſelben oft fo reden, als oh 
fie in einer vorzüglichen und nahahmungswürdigen 
Lehrart beftehe, welche Socrates bey dem Unterricht 
junger Leute gebraucht habe: das ift aber ein Irthum, 
denn Eocrates ift niemals ein Lehrer nach Art unferet: 
Lehrer in Schulen, Gymnaſien und Univerfiräten, und 
feine berühmte Methode, ift nur feine unnachahmliche 
Diſputir⸗Methode geweſen. Die Hauptfache dieler 
Kleinen Schrift von 14 Bogen, ift die kurze Schilderung 
Svon 32 Opmmafiaften, welche feit einem Jahr abge 
gangen find, 


. RR —— — — — 


Woͤchentliche Nachrichten 


Anton Friedrich Buͤſch ings 


von neuen Landcharten, 


| geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 





riſchen Büchern und Sachen. 


Des fuͤnften Jahrgangs 

Funfzehntes Stuͤck. 

Am 14ten April 1777. 
Berlin, bey Gaude und Speer. 


er iſt in Böheim auf allen Koͤnigl. Kammerguͤ⸗ 
tern, deren mit Einſchluß der Jeſniter⸗Herrſchaften, 
54 find, die Leibeigenſchaft aufgeheſen. Die Dont 

wieals Enter, (in Weſtphalen adcliche Gewaͤlder odee 


Wrechten,) find in allen. erwähnten Guͤtern unter die 


Bauern vertheilet, und in Bauerguͤter verwandelt wor⸗ 
den. Man hoft daß hierdurch Ruhe und Bevoͤllerung 
werde befoͤrdert werden. Dr SR. Sofralh von 
Raab hat dieſe ganze Einrichtung ausgefuͤhrt, mit wel⸗ 
cher aber der Adel nicht zufrieden iſt, weil die Leibeig— 
nen der adelichen Herrſchaften nun auch freye Leute 
ſeyn wollen. | | 

Es eriunern fi vermuthlich verſchiedene Leſer dieſes 
Wochenblatts, daß In dem vierzehnten Stuͤck d:8 
vierten Jahrgangs eines Parrivten In Boͤheim polis 
tiſche Anmerkungen Über fein Vaterland, vorgekommen 
find, Sich Habe aus Wim Anmerkungen bekommen, 
welche einen Theil jener Anmerkungen beflveften, und 
die ih meinen Leſern nicht vorenthalten will. 

Die Viehaufichlag, wurde bey) jedem, Verkanf ent⸗ 
richtet, alſo kann er von dem todten Vieh nicht geforr 
dert und erlegt werden feyn, Die augegebenen Sum⸗ 
men der Landesfuͤrſu. Einkünfte aus diefem Konigreich, 
find zu hoch. In en tragen fich fetten Ueber⸗ 

' j Feb 


— 


v 


, 


⁊ 


122 


ſchwemmungen zu, und wer betraͤchtlichen Schaden 
durch dieſelben leidet, erhält Nachlaß von der Contri 
bution. Die Zahlen⸗Lotterie kann nicht die ergiebig⸗ 
ſten Quellen des Nationalvermoͤgens verſtopfen. Die 
militairiſche Einquartirung von ungefähr 40000 Mann, 
ift eine Wohlthat für das Land, denn fie befördert die 
Cireulation bes Geldes. Der Vorſpann wird bezahlt. 
Was foll unter den Tranfportgebühren verftanden wers 
den? Der Papiers Stempel, bringt in den geſamten 
deutſchen Erblanden des hohen öftreichifchen Hauſes etwa 
350000 Fl. ein, wie kann er denn in Boͤheim allein 
720000 $1. betragen? Die Erbfteuer von zehn Pros 
cent, wird bloß-von lachenden Erben entrichtet. In 
aufsund abfteigender Linie finder fie nicht fatt. Ehe⸗ 
leute die von einander erben, zahlen mır fünf‘Procent, 
andere Erben 10 Procent. Es iſt falfch, dag viele Weber 
‚und andere Manufacturifterr aus Boͤhrim weggehen. 
Zur Ergänzung der Nachrichten ven Böheim diener, daß 
2774 dem Königreich an der Eontribution 50000o I. . 
-auf ewig erlaffen, daß auch 1774 der Fleiſchkreuzer, 
der Viehauffchlag, das Paſſagegefaͤll, und die fo genanns 
te Schuidens oder Klafien, Steuer, gänzlich aufgehoben - 
"worden. Die Stände haben das Atquivalent auf das 
Geetraͤnk geſchlagen, und die bisherigen Erinirten mit ' 
hjineingezogen. 
In dem neun und dreyßigſten Stück eben dieſes 
vierten Jahrgangs, babe ich von der Bevoͤlkerung 
der Staaten des Hauſes Deftreich geredet. Eben der 
- Herr, welcher die obigen Anmerkungen .aufgefegt hat, | 
iſt auch der Urheber der folgenden über dieſen Artikel. 
So weit iſt man allerdings gefommen, daß alle zwey 
Jahre in den gefammten deutfchen Erblanden eine ges 
naue Zählung der Menfchen vorgenommen wird. Die 
Anzahl der Gebornen und Geſtorbenen, wird jährlich 
son der Geiftlichkeit eingereicht. Die Populationse 
Tabellen der Lombardey, Eine für Mailand, die andere 
für Diana, find bisher alle Jahr herausgekommen. 


vu 





or 223 
‚Galizten ift anf das genauefte gezaͤhlt, Imgleichen der. 
Temeswarer Bannat. In Ungarn und Siebenbürgen 
aefchiehet die Zählung noch fehr unzuverläßig, das lebte 
Land wird aber nun, eheftens ordentlich conferibirt wers 
den. Die gefammre Bevölkerung der Staaten bes Haus 
es Oeftreich, betraͤgt über 19, ja wahrfcheintich über 20 
Millionen. (Ach kann es noch nicht glauben.) ' 
Noch hat diefer Herr über das Sieben und viers 
zigfte Stück des vorigen Jahrgangs einige Anmers 
kungen gemacht. Die Landesfürftlihen Stutereyen 
find nicht insgefamt aufgehoben worden, vielmehr hat 
“ man erſt 1774 bie Pferdezucht recht angefangen, und 
eine weit beträchtlichere Summe dazu beftimme. Jetzt 
wird fie auch in Ungarn ausgebreitet. Der Landmann 
ift nicht fo ſehr duͤrftig, am menigften in dem eigentlis 
chen Oeſtreich. Vielleicht if z. E. Deftreich ob der Ens, 
das am beſten cultivirte Land in Deutſchland. Faſt 
‚jeder Bauer hat daſelhſt feine Grundſtuͤcke um fein Haus 
ber lege, roie in England. Die Abgaben find auch 
nicht fürchterlich groß. Nur in den öftreichifchen 
Ländern, eher der Herr, vermöge uralter Verfagung, 
“für die Grundſteuer der Guͤter des Unterthanen, nicht 
| in den Böheimifchen, alſo fällt das weg, roas bier von 
dem dortigen Vorſchuß angeführt wird. Was ımter 
decn Wacht⸗Feuer⸗ und Brunnen » Geldern verflanden 
| werden fol? ift nicht zu errathen. Die Steuer von 
den Käufern, befteht für die alte Stadt Wien, in eis 
nem &iebentel, in ben Borftädten aber nur in dem 
Zehntel der reinen Einkünfte: in allen übrigen Staͤb⸗ 
ten findet diefe Abgabe nicht ſtatt. Um bie Ertraͤglich⸗ 
keit der Rufticals Kontribution zu beurtheilen, muß man 
die Beranfchlagung kennen, und alsdenn zeiget fi, Daß 
35 Procent effective nicht 12 machen. Auch die Des 
rechnung der übrigen Abgaben iſt zugroß. Die Bevoͤl⸗ 
kerung von Inner⸗Oeſtreich, beträgt mehr als eine 
N Milien, | | 
| 


Berlin. | 
Bey dem Hiefigen Wuchpändier Goitlleb Anguf um - 


— nn" nn 
7 2 


er], 
124 


ae, iſt eben jetzt fertig getwgrden, Dedale, ’eft a dire, 
‚Inventions nouvelles, pour l’avantage de Ja navi- 
gation en general, & principalemeng fur mer. Par 
Chretien Theophile Berger, Docteur en Medecine. 
1777 in gr. Quart 75 Dogen, außer 13 Dogen in 
Kupfer geftochener Figuren, Der Here Verfaßer dies 


ſer merkwuͤrdigen Schrift, iſt eken derfelbige, Degen 


Syſtem der Ewigkeit, ich im vorigen Sad: angefuͤhrt 
‚babe, ein nachdenkender und forſchender Daun, Der 
oftmalige Anblick der. ſchweren Arbeit der Schiffer auf 
unjerer Spree, welche ihre Fahrzeuge durch Stangen 
fortſchieben, wenn fie die Segel nicht gebrauchen koͤn⸗ 
nen, har feine Ueberlegung veranlagt, wie fich Die Jahres 
zeuge ihr Fertkommen erleichtern. Ednnten ? und natuͤr⸗ 
licher Weiſe hat er den Vorzug der Ruder vor deu 
‚Stangen erkannt. Sein Nachdenken ift aber von den 
Fahrzeugen welche auf Fluͤßen gehen, auf die Schiffe 
welche durch das Meer ſegeln, und inſonderheit darauf 
‚gefallen, ob nicht auch bey dieſen zur Befoͤrderung der 
Schiſſart, wenn entweder widriger Wind, eder Wind⸗ 
"Rilke it, koͤnnten Nuder angebracht werden, jedoch ſo, 
‚dab derfelben weniger als auf den Galeeren wären? 
Die Ruder haben ihn nach und nach zu andern Erfins 
dungen geleitet. ° Ex verfichere, alle feine Erfindungen 
. ‚gründeten fih.auf die Natur des Hebels, auf tie Uns 
terſuchungen welche Lie groͤken Mathematiker und Phy⸗ 
ſiker Aber den Widerſtand des Waſſers angeſtellt hatten, 
auf die ſicherſten Erfghrungen welche man von der Be⸗ 
wegung des Meerwaßers in verſchledenen Tieten bat, 
auf richtige Berechnungen, und auf pen Bau der Fig, 
ſche, weiche im Schwimmen gleichen Wiverftand wie 
die Schiffe zu überwinden haben. Er wuͤnſcht die 


Ausaͤbung feiner Vorfchläge auf dem Meer, nicht fes - 


‚wohl zum Beweiſe daß fie thunlich und nuͤtzlich find, 
'als ‚vielureheh zur Unterfuchung in welden Grabe ſie 
es find, und was dahey 34. beobachten ſeyn) moͤgte? 
Was er, biz davon mittheilet, iſt nur ein Vorſchmack. 
Dle Schrift beſtehet aus acht Abſchnitten. In dem 


} 
42 





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125 


erſten zeiget Ai „Iwie man die Geſchwindigkeit der 


Schiffe durch eine andere Siellung der Maſten, 
durch mehr i, und durch eine beßere Anlage 


derſelben, be orderu koͤnne? In dem zweyten, wie 


man den Lauf eines Schiffs durch Schwächung des 
Widerſtands Des Waſſers, vermitteljt einer andern 
Einriärung.des yuter dem Waßer liegenden Vor⸗ 
terthrils des Schiffs, bejdstern -Einne? Sin dem 


‚dritten, wie man tun Schiff geſchwinder bewegen 


koͤnne, wermitccht ſenkrechter, ausgehölter und prigs 
matiſcher Ruder? Su dem vierten redet er vom 
neuen Steuerradern. In dem filnften behauptet 
er, daß tie Cajuͤte in ter Geſtalt welche das Tis 
tullupfer zeiget, gebanet, und im Vorveriheil dos 
Schiffs angebradt werden muͤge. Im ſechſten leha 
ret er, wie man zur Zeit eines Sturms das Schiff 
mitten auf dem Meer ohne Ankeèr aufhalten, und 
dadurch ſowohl vor Schiffbruch, als vor dem Ver⸗ 
ſchlagen von der Laufbahn, bewahren koͤnne. Der 
ſiebente beweiſet, dag die Schiffe länger und plat⸗ 
ter gebauet werden muͤſten. Der achte enthaͤlt 
mancherley. Das ſchon genannte Titulkupfer, Bildes - 
‚ein Schiff nach der hier vorgeſchlagenen Bauart ab. 
Es hat ein praͤchtiges Anſehn. Der Herr Doctor 
zeiget viel mathematiſche Kentniß, und ohne Zwei—⸗ 
fel verdiene feine Schrift die Aufmerkfamkeie und 
Unterfuhung, melde er. durch dieſelbige zu veran; 
lahen. wuͤnſchet. 
Leiy 
Hier wird Goffenelich * "in bevorjichender Me 
fe jertig feyn: Critiſche Vrachricht von unter: 
ſchiedenen namen Enideckungen, welche 1773 
und 77 in Siavonien, Syrien und den als 
anzendeu Laͤndern, gemacht ſind, und ſowohl 
— Alterthuͤmer als auch die Yicturgeichichte de⸗ 
treffen, von Seid. Wily. von Taube . Mit Rus‘ 
pfern, Nißen und Laudcharten. 1777 in 4, ' Des 
fi das Bach, zu welchem ich ohnlangſt Soruung 


\ 





126° 


gemacht Habe. Heute will ich dem Inhalt dehßelben | 


nur kun und mocden anführen. - Bon den Truͤm⸗ 
"mern and Bruchſtuͤcken bey Halaga, und von Syr- 
mium, Juftiniana prima, Acumincum, Cornacum, 
Murfia, Budalia, Jaforu, und von den Alterthuͤe 
mern zu Titul, 5 Änffirchen oder Peuce, und an 
andern Orten, imgleichen von dem. römifchen Mau⸗ 
foleo in dem Krufchedoler Walde. Beweis, daß bie 
‚ Berge tn Slamonien und Syrmien Queckſilber und 
. Gold enthalten. Blick auf die eingegangenen Berge 
werke in Bosnien. Von einigen, neu. gefundenen: “ 
Pflanzen. Wilde Dartelubäume in Syrmien und 
Servien. - Wilde Baumwollenſtauden daſeibſt. Wars 
am der Fiſch Haufen im März das ſchwarze Meer 
verlafe, und Miltionenweife 300 deutfche Weiten 
„die Donam ‚binauffteige, ing Dctober aber wieder 
zuräd fehre? Bon der Republik der Biber in der ' 


Save, (Gemeiniglih San.) Kleine Krokodille oder 


große Ysaßer s Eideren in den Moräften. Giftige 
Schildkröten, Bunte Schlangen 30 Schuhe lang. 
Der formifche Schmeuman. - Wie Lie wilden Schwär 
. ne Ihre Mefter ‚wider die Nachſtellung der Menſchen 
und Thiere verwahren, Weiße Adler. fug der 
"Adler, das richtigfte Wetterglas. Küänftticher Bau 
ihrer Neſter. Beſondere Eigenfchaft der Kraniche, 
Trappen, Zalfen, und des Vogels Nimmerſatt. Köfs 
felgänfe. -Wilde Hunde. Die zahmen Schweine 
in den Wäldern, verwandeln fich bey der dritten 
Zeugung in wahre wilde Schweine.“ Der flawonis 
fche Luchs. Wilde Pferde. Baͤtenjagd der Illyrier. 
Der Bär ſammlet des Sommers wildes Obit, Ho⸗ 
nigſeim, Fleiſch und dergleichen, zum Wintervor⸗ 
rath. Scorpione. Fliegende Wanzen, Die graue 
Hausgrille. Beſondere Art Maͤcken, und andere 
Inſecten. 
Samburg. 

"Der daſige Buchhändter Fried. Chrift. Kitter, bat 

drucken laſſen, eine turzgefaßte Ltachricht von dem 


127 
Etabliſſement der Salzbursifchen Migranten zu 
Ebenezer in dee Provinz Beorgien ın Nordamt⸗ 


rifa, wie folche auf verlangen von vem Serrn 
Qegierungsrasy Philip Georg Frid. von Reck zu 


Ranzanu, mitgetheilt worden. 1777. in Dctav 3 Bo⸗ 


gen. Herr von Reck iſt ein frommer Mann, nach alter 
halliſcher Weiſe. Er hat nicht nur 1733 und 34, 
ſondern auch 1735 und 36 als kön. großbrit Commiſſa⸗ 
rius Salzburger nach Georgien geführet, und davon 
damals für ſich und feine Freunde eine kurze Mache 
richt aufgejeßt, die am roten Sept 1776 uber von 
ihm zum befondern Abdruck mitgerheilt worden. Ob 
fie nun gleich wenig enthält, das nicht ſchon aus Bös - 
ckings Emigrationsshefchichte der Salzburger, 
©, 528; 560 befannt wäre: Jo gehört fie dach zu den 
glaubwürdigen Urkunden von dieſer nicht unerheblichen 
Sache, auf welche ah der Geſchichtſchreiber der ehema⸗ 
ligen großbritamiſchen Cololonien in Notdamerika, bes 
rufen kana und muß. 
Leipzig. 

Deutſches Muſeum, erſtes, zweytes und drit⸗ 
tes Stuͤck 1777. In dem erſten Stuͤck verſichert Herr 
Doctor Forſter, in einem 1776 im December zu London 
gefchriebenen Briefe, daß er im Februar des jetzigen 
Jahre mit feiner Keifebefchreibung in englifcher Spras - 
che ganzfertig zu werben hoffe, und daß in ber Jubilate⸗ 
Meile ſchon ein deurfcher Theil erfcheinen folle. In dem 
zweyten Stück findet man einen guten Artifel von dem 
Nutzen bes Betgbaues, des Herrn Prof. Dahme Brie⸗ 
fe uordamerikanifchen Inhalts, einen Artikel über den 
ameritanifchen Krieg, und nach einen Über die elenden 
Menfchen auf der Tierra det Füego, amfüdlihen Ende 
don Amerika, mit einigen Zeichnungen derfelben, wel⸗ 
‚de auf der legten Reife um die Erde gemacht worden. 
Herr Dohm hat in den genannten Briefen feine Ans 
mertungen über den englaͤndiſchen Handel mit Words 
Amerika, gegen Herrn Schloͤzer mit Befcheidenheit und 
Geſchicklichkeit vertheidigt. Indem dritten Std, kom⸗ 


4 


\ 


128 


men mehrere Artifel vor, die hier angeführet werden koͤn⸗ 
sen.“ Herr Prof. Dohn thut einen Norfchlag zur Er⸗ 
weiterung der, Mortalitaͤts⸗ Tabellen, welche anf die 
Sterbefälle die fih unger den Schriftftellern zutragen, 
geher. In einer Anmerkung S. 217 buͤrdet erten Pre⸗ 
digern etwas zu viel Laſt auf. Herr Hofrath Raͤſenee 
zu Goͤttingen, verbeſſert etwas in den Nachrichten, die un⸗ 
ſer Herr Prefeſſor Bernoulli in ſeinen nouv. litteraires 
von dem Prof, Lowitz, mitgetheilet hat. Das Lowitz 
nach S. 259 bis 1764 wirklich die Aufſicht uͤber die 
goͤrtingſche Sternwarte gehabt har dienet auch zur 
Verbeſſerung einer Stelle meiner Nachrichten von der 
Geſchichte dieſes geſchickten aber uugluͤcklichen Manns. 
Deswegen haͤtte man ader meine Nachrichten von dene 
‚ felben, in den Götting. Dirz. St. 21, dieſes Jahre 
S. 167 nicht für etwas unzuverläßig erklären foilen, 
denn das erfte was daſelbſt in Herrn B. Schrift 
verbeffert wird, hat er nicht von mir, Des Mars 
quis -St: A. Briefe ven feiner Wanderſchaft durch 
Deutſchland, werden ehne Zweifel Lefer an ſich zie⸗ 
hen, und die drey letzten kurzen Artikel von Herrn Dohm, 
nicht weniger: doc) iſt das S. 286 ſogenannte Reſeript, 
eine Reſolution geweſen, wind die Angabe des Orts und 
der Umitände ift unrichtig. | | | 
J | 0 dBetbe. 
Des biefigen Magazins der Kuͤnſte und WIR 
fenfchaften zweytes Stuͤck des erſten Bandes, 
1776, hat ſo wie das erſte, reitzende Artikel. Die 
fortgeſetzte Schilderung des National, Characters der 
Italiener ziehet ſehr an ſich. Leber Handel, Luxus md 
Beduͤrfniß ſchreibet ein Patriot eines kleines Landes, ſehr 
gut. AusSonnerar voyage a la nouvelle Guinée &c. 
macht Here Reichardj einen Auszug, welcher Merkwuͤr⸗ 
digkeiten der philippinifchen Inſeln berrift. Revolutio⸗ 
nen der Kaifertoürde, machen den Inhalt des letzten Are 
tikels aus. Zwey vorhergehende, gehören nicht für dier 
fes Blatt. Ze u 


‚ 


i - 
’ En ur. | - 
' . ” j " . 


* 


Anton Friedrich Buͤſchings 


von. neuen Landcharten, 


raphifchen, ftat d 
seo —* Den Bi —— hiſtori⸗ 


Des fuͤnften Jahrgangs 
Sechzehntes Stuͤck. 
Am oxften April 1777 


Betlin, bey Saude and Sehen 


* neun Mellen oſtwarts von Wien, und an der 

Donau, liegt die landeefürftlihe Stadt Fainburg 
Oder Selmiburg, in deren Gegend vor Alters die Stadt 
Carnuntum geſtanden hat, die in unterſchiedenen roͤmb 
ſchen Geſchiqhtſchrelbern vorkommt: man bat auch 
daſelbſt von Zeit zu Zeit roͤmiſche Alterthuͤmer aus der 
Erde hervorgezogen. In dem jetzigen Jahr kaufte 








. tin doſiger Bürger ein wuͤſte tiegendes Grundſtuͤck, um 


ein Haus darauf zu bauen, und unter demfelben gute 
Weinteller anzulegen. Als han zu dem Ende tief in 
die Erde grub, kamen die Arbeiter auf ein roͤmiſches 
Bad, weiches von ſchoͤnem weißen Marmor, mit Bilds 
Nulen und Inſchriften verfehen, und noch in recht gus 
tem Stande war, Wan rieth dem Dann weldyer den 
ak gekauft hatte, und bebauen wollte, mit der Ars 
beit inne halten zu laſſen, nad) Wieh zu gehen, und: 


die Eutdeckung am gehörigen Ort anzuzeigen; .Dier 


ſes ‚that er, man achtete aber feine Anzeige gar nicht, 
und er fahe, daß er Koften und Mühe vergeblich anger 
wandt babe. Mrisvergnügt, ließ er das marmerne 
Bad wieder Mit Erde bededien, und fein Haus über 
demfelben erbauen, Es wird nun von außen groͤſten⸗ 
theits Fertig feyn, denn am zaften Maͤrz war fchon das 


erfte Stockwerk vollendet. Die Liebhaber des Alters 


chams werden zwar unwillig daruͤber werden, daß man 


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130 . 


dieſe Entdeckung gar nicht geachtet, ja nicht einmahl 
eine Inſchtift abgefchrieben hat; es ift aber doch für 
die Nachwelt gut, daß dieſer unterirdifcher Schag 
durch das Über demſelben erbauete Gebäude wider aller 
Diebſtal in Sicherheit geſetzt iſt. Es muß auch wohl 
der dafige Apotheker der einzige Welchrte zu Hainburg 
ſeyn, wenigftens hat der Neifende weicher neulich da 
geweſen iſt, und mir dieſe merkwuͤrdige Begebenheit 
erzaͤhlet hat, ſonſt keinen angetroffen, der ſich haͤtte 
men-tönnen, daß er die Inſchriften geleſen habe, 
den Apotheker, welcher ihn verſichert hat, daß er die 
beruͤhmren Namen Trajanus, Hadrianus, Marcut 
Aurelius, auf dieſen Daufeinen entdeckt Habe, 


"Der Kalferl. Kön. —* von Lieuhold, hat das 
fogenannte Urbarlum in ganz Ungarn zum Stande ges 
bracht, das tft, er hat unterfucht, ausdemarhr, und 
feftgefeßt, was die Bauern Ihren Snthsherren an Belde, 
Dienften, ıc. ſchuldig find, und der Hof har es beſtaͤtigt. 
Der See Balaton, welchen die deutſchen Blatten 
See nennen, und welcher aufeiner Seite zwiſchen der 
Salader und Weſprimer, auf der andern aber zwiſchen 
der Schirmeger Geſpanuſchaft liegt, 12 Meilen lang, 
und 14 bis 2 Meilen breit, auch ſehr fiſchreich iſt, dies 
ſer See wird abgelaſſen, und ſoll in urbares Land ver⸗ 
wandelt werden. Die Unternehmung iſt nicht ohne 
Schwierigkeit, weil der See niedriger als die Donau 
und Drave liegt, 
©. ‚Petersburg, | 
Die rußifchen Schiffe überhaupt, 'und inſonderheit 
die Rriegsichiffe, find gar nicht dauerhaft, fondern ver: 
faulen bald. Man fann aus dem neunten Theil mei⸗ 
nes Magazins ©. 273 eriehen, daß 1757 unter 21 
Kriegsſchiffen vom eriten Range, welche zu Cronſtadt 
und Reval lagen, 10 fchlechte waren, Diefe frübzels 
tige Verſchlimmerung und Berwefung der Schiffe, ruͤh⸗ 
ret nicht bloß daher, daß das Waffer zu Eronftade mehr 
Tluß⸗ ale Sees Waffer ift, fondern much von der Be 


U 131t 
ſchaffenheit des rußiſchen Eichenholzes, welches wie als 
les Eichenholz der kalten und feuchten nordiſchen Laͤn⸗ 
der, lange ſo dicht, feſt, ſchwehr und dauerhaft nicht 
iſt, als dasjenige, welches in waͤrmern Laͤndern, und 
auf trocknern Voden waͤchſet: man verſichert auch, daß 
das Schiffbauholz welches nah S. Petersburg gs 
bracht wird, fehe verwahrloſet werde, fotgtich ſchon 
eher als es zum Schiffbau angewendet wird, verder⸗ 
be, und dennoch ohne firenge Wahl gebraucht. werde, 
wenigftens ehedeſſen oft gebraucht worden fer. Da 
man aber durch. Erfahrung weiß, daß das nordifche Eis 
chenhalz, wer es zu rechter Zeit und mit gewiſſer Vor⸗ 
fichtigkeit gefaͤllet, an bedeckten Orten im Schatten ges 
trocknet, und eine Zeitlang in ſalziges Waſſer als in eine 
Beitze gelegt wird, ja daß en Pfatder in Bergwerken von. 
mineralischen Feuchtigkeit durchdrungen iſt, dauerhafter . 


werde; und daß es noch andere Mittel gebe, durch wele 


che das Holz vor der Faͤulniß bewahret werben könne: 
fo har die Kaiferliche Akademie der Wiflenichaften zu; 
©. Petersburg für das.177gfte Jahr die Preißaufgas 
be gemacht x diacch welche gute und. nicht theure Mittel 
das Sciffbauholz dauerhafter gemacht werden koͤnne, 
ohne durch dieſelben fich auf andere Weiſe zu verfchlims 
werden? Wer 100 Dukaten verdienen will, kann die 
Beſchaffenheit der Aufgabe, aus dem lateinifchen Blatt, 


weiches bey der Jubelfeyer der Akademie, ausgegeben 


worden, genauer erfehen, 
Wien. 
Dos gelehrte Oeſterreich. Ein Verſuch. Des 
etſten Bandes erſtes Stuͤck. Gedruckt mit Ghelen⸗ 
ſchen Schriften 1776 in gr. 8. ein Alphabet, drey 
Bogen. Es iſt dieſes Buchs ſchon in dem vierten Jahr⸗ 
gang, als eines kuͤnftigen, Erwaͤhnung geſchehen; jetzt 
wird von dewſelben als von einem zum Theil ſchon vor⸗ 


bandenen, die Rede feyn. „Herr von Luca, der Ber - 
faffer deſſelben, K. K. Rath zu Linz, Beyſitzer unters 


ſchiedener daſiger Commißionen, und oͤffentlicher Lehrer 
ver Delle / Hendiunge- un Finanz ⸗Wiſſenſchaft am 
5 - . 


| - 


D 


232 
. 2puces, bat feinen. Plan wei auegedehnt. Demi es 
en dieſes Namenbuch nicht nur das Leben-und die 
Schriften aller Gelehrten, und aller Schriftfieller oh⸗ 
ne Unterichied, ſondern auch aller Ueberſetzer, Künitler,, 
Schaufpteler und Tonkuͤuſtler, welche in allen Länder 
des Hauſes Sepreic jemals gelebet haben, und noch, 
I ben, j jo auch. nur in denfelben. geboren. find,. begreiffen. 
Das ſcheint nun freylich mehr Tadel als Loh zu verdie⸗ 
nen, weil das Merk von uibedeutenden Leuten aufs. 


ſchwellen wird: allei:ı. det Verfaſſer kann ſich dadurch 


entſchuldigen, daB. bisher. fein einziger Schriftſteller, 
welcher decgleichen Namenbuch von einer ganzen Nas 
tion bherausgegehen,, eine Wahl. getroffen hat, weder 
die Herausgeber der France litreraire, noch Hamber⸗ 
ger, noch Here Meuſel, u... Er kaun auch fas 
gen, daß man zur Beuxtheilung des Zuftands. der Lit⸗ 
teratue und. Kung eines Volks und Lands, qlle diejea 
nigen welche davon benaunt werden, kennen muͤſſe, und, 
Kir die- mittelmaͤßigen und ſchlechten ehem. ſowohl als, 
‚hie giten: ja daß von einem einzigey Mann nicht vere 

nge- werben koͤnne, daß er eine gruͤndliche Wahl ung 
ter fo vielen Perſonen auſtellen, und ciue jede sichtig, 


heurtheilen ſolle. Doch ich. will mish, bey dieſen allge⸗ 
meinen Anmerkungen vicht länger aufhalten, ſandern 


von dem Werk, ſo wie es iſt, Nachricht geben, Ca 


fell aus dren Baͤnden, und jeder Band aus zwey 


Stuͤcken beſtehen, jedes Stück aber Vorfchugweiie mit 
zwey Sulden bezahlt werden Das erſte Stuͤck des er⸗ 
fen Bonds, enthaͤlt e Buchſtaben A bie O, und 
Das zweyte wird das. Alphabet beſchließen, auch alle tig 
den oͤſtreichiſchen Staaten jetzt lebende Kuͤnſler enthal⸗ 
ten. . Der zweyte Band, wird die verſtorbenen Schrift⸗ 
fteller und Kuͤnſtler, und der. drilte, eine Geſchichte der 
Wiſſenſchaften und Künfte in deu oͤſtreichtſchen Sta 
ten, liefern, Jetzt fehlen noch in dem erften Stuͤck die 
Schriftſteller in den oͤſtreichiſchen Niederlanden. und in 
der Lombardey, welche künftig nachgeholt werden ſollen. 
&s A leicht zu begveiffen, dag dieles Werk dem Keen 


2 — 
- un 


\ 


\ 


rec — —— — — — — — 


133, 


Verfaſſer unſaglich große Muͤhe kofte, zumal da er fc, 
wen Vorgänger hat, auch nichr in der Hauptſtadt lebet. 
Seine Schreidart-i gut. Ex bat ſich zwar fnicht ges 
nannt, aber S. 3005 303 feine eigene befcheiden abges 
faflete Pebeusbefchreigung eingeruͤckt; aus welcher man 
erfiehet, dag cr der Urheber unterfchiedener wohl aufge \ 
nommener Schriften fey, auch jegt an vier erheblichen 
neuen Werken arbeite,ımtcer welchen Lebensbeſchreibun⸗ 
en der vornehmſten oͤſtreichiſchen Staatsminifter und 
—2 find. Es find zwar In dein erſten Stuͤck 
des gelehrten Defireiche, Artikel, die niemand darinn 
fuchen wird, als, das Leben des illyriſchen und orientq⸗ 
lichen Buchdruckers Joh. Kurzboͤck, und andere, wels 
(he verſchiedene Lefer aus der Faßung bringen mägten; 
als, die mweitläuftige Lebensbefchreibung des Herrn 
Brafen Leopold von Clary, und deſſelben Familie, 
©. 58:72: allein, es giebt auch Artikel von anderer ‘ 
Irt. ° So finden fih 3.8. hier die beruͤhmten Maͤn⸗ 
hier Herr Carl Andreas Del zu Leipgig, Herr Jgnaz 
Born, Herr Roger Joſeph Boſcowich, Herr Tos 
bias Philip Freyherr von Gebler, Herr Borbert 
yon KGornau, Neihsfürft und Abe zu S. Blaſi, 
Herr Mepimilien Hell. Herr Nic. Jacques Jac⸗ 
in, und Kerr Adanı Sranz Rollar, Auch Herr 
Masifter Wicheel Sıfmann zu Göttingen ift hier 
anzucreften, der-aber nicht Mitglied der dafigen Geſell⸗ 
{haft der Wiffenfchaften „ ſoudern der deurfchen Geſell⸗ 
ſchaft iſt, übrigens aber fich ineinigen Abhandlungen, von 
welchen die Befchichte der Lehre von der Aßocia⸗ 
tion der Green, 1776 zu Göttingen befonders ges 
druckt iſt, als’einen jungen Gelehrten gezeiget bat, von 
dem man wiel erwarten kann. 
Berlin und Halle. 

Allgemeine ſynchroniſtiſche weitgeſchichte, 
oden Zeitungen aus Der alten Welt, von Numa 
bie auf Alexander den Großen, oder vom Jahr 
der Weile 3300 bis'3648, oder nom Jahr vor 
Chriſti Bebuxt 684 bie 35 Mir Landeharten 
.. er Dr Fe 


— 


Ne 


134 — — 
und ein m voltfiindigen Regiſter heransgegeben 
von cıner Geſellſchaft deuiſcher Gelehrten. 1777 
in at. Quart. Als ine vorigen Jahr dieſes Werk, wel⸗ 
qhes in halben Bogen an das Licht trit, angefündiger 


wiiede, habe ich das Narhaben der Herren Verfaſſer fo 


gieich Bekannt gemacht, und meine Meynung vom dem⸗ 
ſelben benaefügt. Damals konme eu nicht recht beuv⸗ 
theilet werden, weil noch keine Proben davon geliefert 
waren. Dieje find nun reichlich vorhanden, und alfe 
kann man fagen, was man finde, und wie es gefalle? 
Des Titul, Zeitungen aus der alten Welt, iſt nicht 
Bloß erfunden worden, um den Werk einen Reitz zu ges 
ben; ſondern es ift roirflid) der alten Welt eine Zeitung, 
nach heutiger Art angedichtet worden, nur mit dent 
Unterſchiede, daß unfere jeßigen Zeitungen außer demi 


‚Dit, auch den Tag du fich etwas zugetragen hat, we⸗ 


nigftens da es berichtet wird, angeben, welches in Ans 
fehung ‚der alten Befchichte nicht gefcheben kann. 
Durch diefe Erfindung, ift das laͤngſt vergangene in et⸗ 


was gegenmwärtiges, ja fehr ofe in etwas kuͤnftiges 


verwandelt, uud daher dern Anfehn nach die Theilneh⸗ 
mung an demfelben befördert worden. In der That aber 
ift diefes Verfahren wider die Natur und Abficht der Ger 
fehichte, denn fie vedet von vergangenen, nicht aber von 
gegenwärtigen, geſchweige von künftigen Dingen. Das 
unnatürliche, wenigftens dag ungemohnte, wird daburch 
noch vermehret, daß die Erzählung Leuten von der vers - 
ſchiedenen Heibnifchen, und von der jüdijchen Religion in 
den Mund (wenn ic) fo fagen kann) gelegt wird, weis 
che alfo auch bald ihre Götter, bald den wahren Cork 
anrufen, jenen oder dieſem etwas zufchreiben. Das iſt 
aber nicht nur wider unjer und aller Bälker. Übliches, (zus 
mal da in unſern ZReitungen fein Heide, fein Muhameda⸗ 
ner, fein Jude redet,) fondern kann auch wieder die Abfiche 
der Herren Berfaffer in. Anfehung der Religion eine 
fehädliche Wirkung haben. Denn es ift doch immer ets 
was anders, die Religion eines Bolts nach den Grund⸗ 
fägen derfelden, ohne Theilnehmung befchreiben, (wie 





n 235 


die Geſchichtſchreiber thun ſollen,) und Bekenner der 
felben ſo redend einführen, daß man nicht wohl ohne Theil⸗ 
nehrmung an derſelben bleiben kanu, auch wenn man 
ein ſchwacher Geiſt iſt, wie diejenigen groͤßtentheils 
ſind, für weiche die Herren Verfaſſer ihr Werk eigente 
lich beſtimmt haben, nidyt leicht oder ganz bleiben wird. 
: Sch bin alfo in Anfeb:ing des Vortrags nicht der Mey⸗ 
. sung der Herren Verfafler, weiche diefes hinter ber 
deſto eber genehmigen werden, da fir ihr in dern heuti⸗ 
gen Zeitungsten verfertigtes Wert, in dein Tirul vor 
Mglich eine allgenreine fonchroniftiiche Weltgeſchichte ge⸗ 
nannt, und den Zujaß, oder Zeitungen aus der alten Welt, 
nicht zur Erklärung der erften Benennung, (dergleichen 
er auch nicht ſeyn würde,) fondern um deswillen beyges 
- füget haben, weil fie ihre Arbeit unter diefem-leßten Na⸗ 
men zuerft, ja allein angefündiget hatten. ilebrigens 
kann man nicht leugnen, daß fie bey ihrer Einkleidung 
der Seichichte, Wis und Geſchicklichkeit bewieſen Haben, 
Sie liefern alfo eine ſynchroniſtiſche Weltgeſchichte, 
und zwar, wie fie ausdruͤcklich fagen, nicht für bie. gelehr⸗ 
ten Keuner der Geſchichte, fondern für Frauensperſonen, 
‘and Sjänglinge, auch überhaupt -für yefittete Perſonen 
aller Stände, in fofern fie nicht eigentliche gelehrte Keu⸗ 
ner der Sefchichte find, In diefer Abficht verdient ihre 
Arbeit viel Ruhm, denn fie iſt nicht compendiariſch, ſon⸗ 
dern ausgeführt, fie ſchraͤnkt ſich nicht auf bloße Erzähe 
lung der Begebenheiten ein, fondern ſucht diefelben auch 
begreiflich zu machen, welches durch eingemifchte Erklaͤ⸗ 
rungen, Erläuterungen, Muthmaßungen und Anmerkun⸗ 
gen, gefchiehet. Sie fangen erft mit dem Jahr 33Co 


* 


nach Petavs Rechnung an, weil ſie die vorhergehende Zeit 


den fabelhaften Zeitraum nennen. Dieſe Benennung iſt 
hart und ungegruͤndet, wenigſtens in Auſehung der Ge⸗ 
ſchichte unterſchiedener alter Völker. Die Jahrzahl ges 
bet von hier an beftändig fort, und was aus der bekann⸗ 
ten Voͤlkergeſchichte in ein jedes Jahr entweder genau, 
oder ungefähr gehört, ift unter demielben folchergeftals 
erzaͤhlet werden, als wenn es aus.den Hauptſtaͤdten ber 


136 


Da nun die Herrn Berfajler alles was fie in großen Ge⸗ 
ſchichtbuͤchern, vornemiic) in der allgemeinen Welthiſto⸗ 
vie, zum Theil auch in den Quellen felbit, vonder Ce 


ſchichte der Völker, Länder, Derter und Perfoneit, gefurd 


den, nad) der Zeitordnung angebrad;t haben, fo kann man 
nicht nur aus ihrem Werk erſehen, was fich ungefähr 
um einerley Zeit in verſchiedenen Ländern zugettagen hat) 
fondern man kann auch, wenn man erft die Hauptoͤrtet 
der Ränder, unter deren Lieberfchrift es erzähler wird, kew 
net, oder auch vermittelft des Regiſters, das was zu bei 
Geſchichte eines Staats gehoͤret, hinter einander, und ab 
fo gleichfam im Zuſammenhange fefen. Die Heren Ber 
faffer behaupten, daß man anf ſolche Weife in ihrem 
Werk die volftändigfte Sefchichte einzelner Voͤller finden‘ 


Länder, welche die Rubliken ansmachen, berichtet würd 


— — 


| 


werde. Ihre Meynung'ift,fie hätten mit Wiſſen n. Willen, 


nichts von dem was ſie gefunden, und einiger maßen nach 
der Zeit haͤtten in Ordnung bringen koͤnnen, weggelaſſen. 
Ob aber alles dieſes denjenigen, für weiche das Werk bes 
ſtimmt ift, zu wiſſen noͤthig, nuͤtzlich und angenehm it? 


das iſt eine andere Frage, Man kann aber in dieſen 
- Buch eben ſowohl als in andern, etwas uͤberſchlagen. Et 


iſt nicht ohne Kritik, Die Fehler und Mängel aber web . . 


he etwa vorhanden find, müßen dem zugeſchrieben weit 
den, daß dleſe Arbeit für die Herren Verfafler neu war, und 
Geſchwindigkeit erforderte. DieSchreibart iſt verſchieden⸗ 
auch wegen der ohne Urſach gehaͤuften kleinen Wörter, 
(4. B. da thut er denn nun aber offenbar der Sache zu viel)) 


hin und wieder etwas ausgedehnt, im ganzen aber doch 
gut. Weil das Werk in halben Bogen ausgegeben wird, 


fo kann ſelten mit einem derſelben die Erzählung beſchloß 
fen werden, fie läuft alſo gemeiniglich von einem in den 
andern fort, weiches die Kefung einzelner halben Bogen 
unangenehm macht. Ban thut alſo wohl, wenn mail 


. mehrere halbe Bogen auf einmal liefet, im im Zuſa mimen⸗ 


hange zu bleiben. Tas Werk wird faſt am nuͤtzlichſten 
für Lehrer der jugend feyn, welche mir andern großen 

Geſchichtduͤchern nicht verfehen find, Die Ludcharten 
‚reihen nur zur nothduͤrftigen Erläramun 


⸗ 


— 
- 


⸗ 


Anton Fruedrich Baͤſchinges | 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Eandcharten, 


| aphiichen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
hen Bürhern und an 


Des fünften Fahrgangs 
Siebenzehntes Stil, . 
- Am 28ten April 1777. 
Berlin, bey Saude und Spener. 
alle. et 
ey Johann Jacob Eurt iſt fertig geworden: Ma⸗ 
gazin für vie neue Hiſtorie und Biographie, 


» angelegt von Anton Fridrich Büfching. Eufter 


Theit, mir einer Landcharte. 1777, drey Alphab⸗ 
te in Quart. Es hat di fer Theil ſieben Zauptah⸗ 
ſchnitte. Der erſte Letrift das Churfuͤrſtenthum 
Sachſen, in 19 Artikeln, welche das Finanzweſen, 
bie Bergwerke, die Bevoͤlkerung, und die Geſchichte teg 
Krieges von 1745, angehen. Ich habe ſie ſchon im 
zwölften Stuͤck angezeigt, da von den beſondern Abs 
drücken, welche von dieſem Abſchnitt gemacht worden, 
die Mete war. Der zweyte Abſchnitt ift Solſtein 
gewidmet. Ein ungenannter adelicher Kandfaße dieſes 
Herzogehums, ſchickte mir 1776 einen Abdruck der Angs 
wort, welche ein auch ungenannter auf die in den ncuns 
‚ten Theil des Magazins gebrachte Schrijten über die fo 
genannte adeliche Neception in Holſtein, aufgejegt har, 
und verlangte, daß ich diefelbige zum Beweiſe meiner 
Unpartheylichteit auch in das Magazin aufnehmen 
mögte. Aus diefer Urfach ift es geſchehen, ob ſich 
gleich diefe Schrift durch gute Schreibart und Ortho⸗ 
graphic nicht empfiehle, auch anzüglidie Stellen eng 

tt anmelden id. fein nr nehme. Es fein 


y / 
. / we 
/ . v . 


..18 


aber daß fie zur Aufklärung der Streitfrage etwas bej 
trage, und well fie den anſehnlichen Adel eines bettächts 
lichen Herzogthums betrift, fo hat fie in meinem Ma⸗ 
gayin gar wohl Pag finden können. Alle diefe Streit⸗ 
> !fchriften find nun auch in eine befondere Sammlung 
"gebracht worden, welche den Titul hat: von der fos 
genannten adelichen Reception in Holftein,. und 
‚was dem anbängig iſt. Mon. Dec. 1776 in Dctav 
8Bogen. Der Ort des Druds ift nicht genannt. 
Zu dieſem Abſchnitt von Holſtein, gehören auch einige 
noch nicht gedruckte Aufſaͤtze, weiche die Geſchichte des 
\ KHochfärftl. Haufes Holftein Gottorf betreffen. Der- 
erfte ift eine ohnmasgebliche Dropofition von dem Hochf. 
Holſtein⸗Gottorfiſchen Haufe an das Haus Medien 
burg 17135 det zweyte ein franzöfifcher Brief des Kbs 
nigs Stanislaus an den Grafen von Baßewitz, wel 
cher mit allen orthographifchen Fehlern der. Urkunde 
„abgedruckt iſt; der dritte, ein Städt eines Gutachtens, 
welches der fürftl. Holfteinifche wirkt. geb. Rath Jo⸗ 
Harn von Pechlin, 1741 aus Stockholm nad) Kiel 
bat abgehen laffen. Dieſe drey Artikel find für die 
Gecſchichte der Zeit ih welcher fie abgefüßer worden, 
Brundtar | | 
Der dritte Abſchnitt, beftehet in des verſtorbenen 
Praͤſidenten Jul. Frid. von Keffenbrink Beſchreu 
bung des Uſedomſchen und Wollinſchen Kriifes 
in Vorpommern preußiſchen Antheils. Er hat 
mir dieſelbige ſchon in feinem Todesjahr 1775 für mein 
Magazin zugeichiekt,ich habe fie aber damals nicht gleich _ 
in daßelbige Bringen koͤnnen. Er mwollce fehen, wie - 
fie aufgenomaren würde, und fih alsdenn entſchlieſ⸗ 
fen, ob er auf gleiche Weiſe eine Topographie von ganz 
Pommern aüsarbeiten wolle, »der-nicht? Man muß 
auch feinen verftorbenen Freunden Wort halten, und- 
alfo Babe ich diefe mir anverträute nüßliche Topogra⸗ 
phie der genannten beyden Kreiſe, abdrucken laßen, auch 


1 


N 


ON 


139 


eine zieulich große Landcharten von denſelben beygefuͤ⸗ 
get, welche ich zugleich empfangen. Herr Conſiſtorial⸗ 
rath Brüggemann zu Stettin, wird nun ſehen, wel⸗ 
hen Schrauh Er von dieſem Reffenbrinffhen Frag⸗ 
ment bey feiner Topographie won dem ganzen preußk 
khen Pommern, werde machen koͤnnen? Ich habedep - 
felden Beichreibung der Städte Uf.dom und Wollin 
gelefen, und mit der Keffenbrinkfchen verglichen. Diefe 
hat etiwas das jener fehlt, dazu infonderheit die mathe⸗ 
matiſche Beſtimmung der Lage dieſer Städte, und ges- 
wiße hiſtoriſche Amnerkungen gehören, ee aber ‚iſt 
doch ausfuͤhrlicher, und zeiget, daß Herr C. R. Bruͤg⸗ 
gemann ſich ſehr bemuͤht habe, den gegenwärtigen 
Zufland der Derter genau zu erfahren, fo daß man 
- von Seiner pommerfhen Topographie viel ermars 
. ten kann. 

Der vierte Abſchnitt, befteher in einem Ver⸗ 
zeichniß aller im Herzogthum Mecklenburg Schwer 
rinſchen Antheils- belegenen Landesfürftlichen und rit⸗ 

terſchaftlichen Guͤther 1777. Ich habe von dems. 
. felben fchon in dem zwölften Stuͤck der diesjährigen 
Nachrichten S.103 geredet: 
. Den fünften Abfchnitt, macht der Etat prefent 
des forces Turques fur terre 1774, aus, wel⸗ 
en mir ein höher Officier aus Warfchau zugeſchickt, 
und degelben Nichtigkeit verſichert har. 

Der fechfte Apfchnitt von Italien, begreift zwen 
Artikel, dergleichen nod). niemals gedruckt worden, 
nemlich x) ein Verzeichniß aller ‚Seelen und aller 
Landguͤther, welche 1772 in ben Königlih Sardi⸗ 
nifhen Staaten auf dem feften Bande, gezaͤhlet wor⸗ 
den, und 2) eine Bevälferungsliße vom Herzosthum 
Mailand oͤſtreichiſchen Antheile, von Oftern 1773 bis 
dahin 1774, verglichen wit der von 1772. Aus beys 
den find die allgemeinen Summen. in diefen wächentlis 
hen Nachrichten ſchon vorgekommen, bier aber find die 
Tafeln ße vellſtaͤndig als ich dieſelhen empfangen habe, 


. 


io. 


* 


Der Gebente More, art NRudland an.‘ Dei 
nfang: macht der Tarif, nach welchent der Zoll in den 
Ki en des ſchwarzen Meers von ans: und. eiugehenden 
Haaren, ‚entrichtet. werd en ſoll, gedruckt 1775. Here 


Konfi ſtorialraih Safe, bat denfelben aus der rußifchen . 
Sprache uͤberſetzt. Er iſt außer dem Kauf:mann, auch 
dem Petififer brauchbar, und zeiget unter andern, wie 


in Rußland. der. Zoll als ein Mittel gebraucht werde, 
um bie einheimischen Manufacturen und Fabriken, uud 
die Ausfuhr der Waaren derſelben zu befoͤrderu? Hier⸗ 
auf folget ein Memoire fur le commerce ge Rufle; 
welche® 1761. qufgeſetzt, und“ dem Mintfter der das 
Handelsweſen regierte, uͤbergeben worden. Wegen 
der währen und wichtigen Handels Srundise welche 
darinn vorgetkagen worden, iſt es uͤberall brauchbar, 
es ſchildert aber auch den damaligen Zuftand der Dias 
nufacrereu, Fabriken und Handlung mit parrtotiicher 
Beennhpigki "Wer dritte Artikel, ift ein Memoird 
ur la liruation ‚aQuelle du commerce. de France 
en.Ruffie, und 1788 in Frankreich aufgefegt worden. 
Der vierte enthäft Joh. Heine, Brockhauſen Anerbie⸗ 
tungen, Manufactnren und Fabriken im rußiſchen 


Reich anlegen.zu wollen, 1702. 1703. Der fünfte 


“ Artikel wird. ‚Schr, viel neugierige Leſer au ſich ziehen, 


denn er beftehjet In einem Bericht von dey Kaiſerinn Ras - 


tharina der erften Herkunft und Sclangung zum Trohn, 
den 1725 der Aue Rußland nach Wien zuruͤck gekomm⸗ 
ne roͤmiſch Kaiſerliche Geſandte an ſeinen Hof abgeſtat⸗ 
tet hat, und welcher wie man leicht denken kann, zum 
Vortheil der Geſchichte, che Zuruͤckhaltung geſchrieben 
it. Er beſtaͤtiget einige erhebliche Anecdoten, welche 
ich in den vorhergehenden Theilen dieſes Magazine 
mitgetheilt habe, als von der Vertraulichkeit der Kai⸗ 
ſerinn mit ihrem Kammerherrn Moons, wegen wel⸗ 
cher dieſer hingerichtet worden, von der Urſache des 
Todes Kaiſers Peter des erften, ꝛc. Einige Erzähluns 
gen weichen von denjenigen, welche ich ſchon mitgethe⸗ 


— 


A > 


oe! 


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— 


— — —-- ---- -- - 
. 


241 


tet Babe, etwas ab, van welchem Unterſchiebe ich b 
einer andern Gelegenheit reden will. Den Beicht 
machen Vriefe auencärtiaer Fuͤrſten an die Zare Mi⸗ 
art Fedrowitſch und Alexei Raechellawitſch auch 
Brieſe der Zare Iwan und PA 


Topoaraphifche ae ichten von” Lief⸗ und 


Ehſtland. Geſammlet und herausgegeben durch 


Auguft Wilhelm Supel. Zwerter Band. 1777. 


. ie gr. Ocrtav, by Sch. Friedr. Dartineh. In ber 
Boxtede macht der Herr Verfaſſer einige Anmerkuns 
gen über die Mecenfionen, weiche er von dem erſten 


Theil feines Bachs sclefen hat. Inter denfelben if 


euch die melnige im Zweyten Sahrgange St. 37. - 


weiche gewiß höflich, und für ihn ruͤhmlich iſt. Dies 
fe Höflichkeit erwiedert ee nicht wöllig. Er fagt, ich 
erinnere, daß sem Buch noch ulpt vollklommen fey. 
Ser giebt er meinen Worten eine ganz andere Wen⸗ 
bung, denn wenn ich ſchreibe: fein BDuch verdiene eine 
are Aufnahme, wenn es gleich noch nicht vollkom⸗ 
men ſey, fa If offenkar, def Ic fein eigenes Be⸗ 
kenntniß in der Vorrede, zu felnem Vorthell gewen⸗ 
ber hate. Und ba ich hinzu feße, Ich "wüßte. aus 
vieljägrigern Erfahrung, mie ſchwer es ſey, dergleichen 
Nachrichten vollfoamen zu erhalten, fo iſt fehr übers 
flüßig, und gewißermaßen unſchicklich, daß er ſich auf 


meine maͤrkiſche Topographie beruft, um gu beweiſen, 


daß die Beſchreibung eines weitlaͤuftigen Landes nicht 
‚gleich zum erſtenmahl ganz vollkommen geraden koͤnne. 
Er vertheidiget es auch gegen mich, daß er beyde 
Herzogthuͤmer zuwellen mit dem allgemeinen Namen 
Liefland belegt hat’, worinn er aber ganz gewiß nicht 
Hecht hat. Tenn was an und für ſich felbit unrecht 
ft; wird durch die Gewohnheit nicht recht; und das 
Beyſpiel welches er anführt, man koͤnne chue Tabel 


a 


147 


zu verdienen, ſagen, Bertin liege in Deuskhlaud, 
paßt gur nicht hierher. Berlin liegt allerdings im 
Deutſchland, aber Reval liegt fo wenig in Liefland, 
ols Berlin in Preußen/ Sch weiß wobE bag bie 
Eſth!auder fih in andern Ländern für Lieflaͤnder aus⸗ 


geben, fo wie die Schleßwiger ‚fih Holſteiner, und Die 


Lauſitzer fe Sachſen nennen, und bie Eurländer in 
Deutſchland geimeiniglich mit zu den Liefländern gezaͤhlet 
werden. Aber Schleßwig gehört nicht zu Holfteln, die 
Lauſch nicht zu Sachfen, Curland nicht zu Liefland, 
und Efihland nicht zu Liefland, ſondern biefe beyden 
Länder find nur Nachbaren, übrigens aber In dew 
Kalſerlichen Titel, und In der Verfaſſung gan von 
einander abgeſondert. 

Es hat dieſer zweyte Theil des Werks folgenden 
Inbalt. Das erfie Kapitel handelt von den Landes 
Einwohnern genauer, als im erſten Theil geichehen 


, “ — — — EEE 


it, Im Junius 1772, find in Liefland und in dee - 


Provinz Defel 448,834 Menfchen gezaͤhlet worden, 
‚unter weichen 328007 Manns perſonen vom 15ten 
Safran, gewefen. In Eſthland follen in eben dem⸗ 
ſelben Jahr: 155364 Menſchen geweſen feyn, und 
- wenn dieſe Summa richtig tft, fo iſt diejenige weiche 
der Verfaſſer in dem erfien Theil angegeben bat, um 
37700 zu groß. Die Bevölkerung beyder Herzog⸗ 
thuͤmer, iſt für ihre Größe fehr mittelmäßig Man 


muß füh wundern, daß ber Verfaſſer ©. 31. noch 


anführe, es fage ein neuer Erdbefchreiber, die Gelehr⸗ 


sen wären in biefen Laͤndern nie fonderlich geachtet 


worden, da doch dieſes fon 1758 in der dritten 
Ausgabe feines Bere geändert worden, wie er gar 
wohl weh. Er feget von den beutfhen Einwoh⸗ 
niern überhaupt, ven dem Adel, von dem geiftlichen 
Stande, und ven den Bauern, inſonderheit, viel 
‚ wertwärgigee, wenigſtens wird ‚eine.jebe Art feiner 


— 


243 
Yılee etwas für ſich Barlam finden. Daß 8 jetzt in 
Aefland auch Grafen von Mengden gebe, ſollte ihm 
S. 52. nicht unbekannt ſeyn. Das zweyte Kapitel 
betrifft okonomiſche Sachen, und das dritte enthaͤlt 
aAllerley gute Nachrichten vom Handel. 1774 find die 
aus Riga ausgefhiften Warren auf 3,66271$ 
Rubel 64 Kop. die eingegangenen aber um. auf 
2,491691 Rb. 85 Kp. gefchäget werden, Der Here - 
— kennet nur die erſten Ihelle meines Maga⸗ 
zins, weiß alfo nicht daß in Dem adıten die Beytraͤgt 
zu einer Geſchichte der Muͤnzen in Rußland, und in 
dem neunten, Nachrichten von dem Handel der Staͤdte 
Riga und Narva, vorkommen. Das vierte Kapitel 
Niſfert den Verſuch einer Lieflaͤndiſchen Naturgeſchichte 
Im Sruntriß, welcher hauptſaͤchlich von Herrn I. B. 
Fiſcher zu Riga herrührt. Ein doppelter Nachtrag 
von 54 Bogen, beftehet aus Verbeflerungen amd Err 
Yanzuagen- zu dem erſten Theil des Werks, nurer weis 
chen die Oeſelſche Landrolle vorzüglich zu bemerken if 
Es ſcheinet, daß Herr Hupel noch, einen beitten Theil 
llefern werde, der vermuthlich su Vertaerungen 
des zweyten Theils enthalten wird, - 

Goͤttingen. | 

Im Verlage dee Wittwe Bandenbort, iſt gedtucke ı 

Anleitung zur Technologie, oder zur Kenntniß 
der Zandwerker, Fabricken und Manufacturen, 
vornehmlich derer, die mit der Landwirthſchaft, 
Polizey und Cameralwiſſenſchaft in naͤchſter Ver⸗ 
bindung ſtehen. Tebſt Beytraͤgen zut Kunſt 
geſchichte. Von Joh. Beckmann, ordentlichen 
Profeßor der Oekonomie in Goͤttingen. Mit 
einer Kupfertafel. 1777 in Oetav 1 Xp ıı Bo 
gen. Ein nägliches und angenehmes Buch. Der 
Verfaßer nennet Techneiosie, was fonft Runf ve 
Re | heißet; und ziehet jenen Ausdruck vor weil 


244 


we alle Arbeiten, ihre Folgen unb Gründe, voliffändig, 
ordentlich und deutlich erfläret. Er verftehet alfo uns 
ter der Technologie, die Wißenſchaft welche die Vers 
arbeitung der Naturalien lehret. In den Werkſtaͤten 
wird nur gewieſen, wie man etwas nach der Vorſchrift 
und Gewonheit der Meiſter verfertigen ſoll, aber die 
Technologie lehret gruͤndlich und ſyſtematiſch, wie man 
zu eben dieſem Endzweck nach wahren Grundſaͤtzen und 
wuverläßigen Erfahrungen handeln, und die bey der 
Berarbeitung vortommenden Erſcheinungen erflären 
uud nußen ſoll. Wenn man alfo in dieſem Buch die 
meiften Handwerke, die man in neuern Zeiten zum. 
Theil Zabriten, Manufastuiren und Kuͤnſte zu nennen 
Beliebt Hat,) alfo nach. einander abgehandelt finder, daß 


diejenigen, beren vornehmſte Arbeiten eine Gleichheit 


oder doch Aenlichkeit in dem Verfahren und in den 


Gruͤnden, auf welchen fie beruhen, haben, unter eince⸗ 


ley Adtheilung ſtehen, und zwar jo, daß die einfachen‘ 
zuerſt, und die Künftlichern zuletzt genennet werden: fo 
muß man nicht denken, daß Dadurch Handwerksburſche 


und Meifter gebilder werden follen „ ſondern künftige 


Cainetaliſten ſoͤllen dadurch in der Theorie der Hands 
werte unterrichtete werden. Dieſe Abſicht iſt aller⸗ 


dinge gut, und das Buch iſt ungekachtet der verbeis 


ET 


ferlihen Stellen, auch gut, nicht nur zu acadenils 
ſchen Vorleſungen, fiir welche es eigentlich beſtimmt iſt, 


‚ fondern au für andere die fich bloß durch Leſen einige 


Theorie von den Handwerken verfchaffen wollen. Herr 


8. führet felten Bücher au, weil Beleſene die fein Bud 


anſehen, die Quellen des ſchon gedruckten Theils deir 
feiben, kennen, junge Studirende aber fie durch muͤnd⸗ 
lichen Unterricht erfahren können, Don der Geſchich⸗ 
te der Handwerke fügt er auch oft etwas, wenn Ce 


fi) nemlich auf dasjenige was hin und wieder davon 


ſtehet, beſonnen har: allein diefe Geſchichte tft noch wer 


nig bearbeitet, fie verdient aber eine gründliche Unter⸗ 


ſuchung und 2 und Bearbeitung. 


"Fitul und Seniker ın dem vierten rer werden 
im diefer age Fe * 


— — 


Anton, Friedrich Buͤſchings 


Wöchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten, 


wögranhien, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen. E 


Des fünften Zahrgangs b 
Achtzehntes Stüd. 
Am sten May 177% > .- 


1.4 


Berlin, bey Saude und Spuer. 
EEZZBEZEIZR . 
Yon dem türfifchen Ariegsheer. 
s beftehet. aus viererley Gattungen Truppen, Su 
der erften, gehören die Capifulp, deren Name 
Anechte bedeutkt, jo wie man ehedeßen in Deutſchland 





Soldaten unter dem Namen der Landsknechte hatte, 


Sie ſind eigentliche, im Solde stehende, und, nad) osman⸗ 
niſcher Art, regelmäßige Soldaten, und machen den 
erften und vornehmften Theil des ruͤrkiſchen Kriegsheers 


aus. Sie find entweder Infanteriſten, oder Cavalles 


tiften, ober Artifleriften. 1. Die Infanteriften hei⸗ 


Sen Janitfcharen, außer welchen die Osmanen keine ' 
Truppen zu Buß haben, auf welche man einige Rech⸗ 


nung machen; kann. Schwerlich fleigt ihre Anzahl 
heutiges Tags bis auf 40000 Mann, und von dieſen 
muß man wenigſtens 16000 abziehen, welche zur Des 
ſatzung in den Feftungen, und in ben Städten Conſtan⸗ 
tinopel, Adrianopel und Burſa liegen, imgleichen dies 
jenigen weldye nicht nöthig haben ins Geld zu geben, 
und eine Art von Invaliden find, Es bleiben alſo 
kaum 22000 Mann übrig, welche wirklih im Selbe 


ericheinen £önhen. . Webrigens werden fe fo fomohl zu 
| geledens/ ai riezczxeiten In 196 Eompagnich (Ode, 


— =. 


Ar nm __ 8 ung — — 
— 


245 . 
. Kammern) abgetheilet, 3. Die Cavalleriften heißen S 
Spahis. Sie follten 20000 Köpfe ſtark ſeyn, es J. 
koͤnnen aber kaum 15000 Mann ins Feld geſtellt wer⸗ 
den, die uͤbrigen bleiben aus verſchiedenen Urſachen zu⸗ 
ruͤck. 3. Die Artilleriſten, haben in dem letzten Kries 
ge mit den Ruſſen, zwey Corps jedes von 3000 Mann 
ausgemacht ,,- in Sriedenszeiten aber find fie nur halb 
fo ſtark. 

Zu der zweyten Gattung der Truppen, gehoͤ 
ven die Toprakly, oder Provinzial s Soldaten, 
welche die Pafchen aus den Provinzen denen fie 
vorftehen, fielen müßen. Sie machen unregeimäs | 
ige leithte Truppen zu Pferde ays, find heutiges. 
Tags niemals Über 75000 Köpfe ſtark, und gemeis 
niglich viel ſchwaͤcher. Weil fie keinen Sold befoms 
men, fo nehmen fie mit jedem Feldzuge ab, und. gehen 
nach Haufe, zumal wenn der erfte oder zweyte nicht 
gluͤcklich ausfaͤllt, und ſie ihre Equipage verlieren. 

Zu der dritten Gattung der Truppen, gehören dies 
fenigen, welche die unter der Oberherſchaft, und unter 
dem Schub des Sultan der Osmanen ftehende Länder 

Kellen. Die erften follten die Wallachen und Moldauer 
feyn, und bie leßten die Tatarn, jene ABer find ganz ers 
. Köpfe, und diefe können jetzt nicht viel betragen, ſeit⸗ 
dem durch den Friedensichluß von 1774, der Erimifche 
Chan für einen unabhängigen Zürften erklärt worden. 

Die vierte Gattung, machen die Serratfulp aus, 
das if, die Truppen, welche die Graͤnzen des osmani⸗ 
ſchen Reiche beſchuͤtzen. Sie beftehen aus Infanterie 

und Cavallerie, Zu der erften gehören außer dem Dies 

feryes Corps für die Artilleriften, welches etwa 4000 
Mann betragen mag, vornemlich die Azaps, welche 
eine National: Diilis find, und wenn diefe zu ſchwach 
it, werden etiwa 10000 Mann Bosniafen und Ars , 
nauten eben fg in Sold genommen, wie die Schweiger 
von ‚einigen europaͤiſchen Mächten. Die Eavallerie, 
mache nicht Über 10000 Mann a. 





1ay: 


Wenn man! biefe denannten Sammen zuſammen 
nti „ P kann man ren n 
z An Truppen zu Fuß 
N einen Sanitfcharen, weiche zu ” ; 
eide gehen können, ungefähr s 22000 Mann 
2) eapptifhe Janitſcharen s_ s 3000 
3) Sränzfoldatenzur Ergänzung und 
Berſtaͤrkung der Sanitfcharen  s_ 1000) 
4) ordentliche Artillerifien = s 
5) Artilleriften welche auf den Sräns 
zen liegen ⸗ ⸗ ⸗ 4000 
| | 45000 Mann 
3 An Truppen zu Pferde 7 
| ı) Spahis ⸗ ⸗ 20000 
2) Provinzial⸗Keuter bochſtens ⸗78000 
3) Graͤnzreuter 5 o 10000 


——— ———— — ⏑⏑ 
105000 

Es iſt dieſes ein tutzer Auszug aus einem Abſchnitt 

des eilften Theils meines Magazins. 
St. Petersburg. 

Sanct Petersburgifches Journal, 1776. Zwey⸗ 
ter Band. Bey J. F. Weitbrecht, in gr. Octav. 
Er begreift die Monate Julius bis December. Sn - 
dem Juliusmonat beſchreibt Herr Prof. Pallas die 
orientalische Art, Baummolle mit Krapp Acht zu färs 
ben, wie felbige zu Aftrachan ausgeäbet wird. Die 
dafigen Armenianer färben das fogenannte tuͤrkiſche 
Garn auf die hier befchriebene Art, für welche Nachs 
richt Herr P. viel Dank verdienet. Herrn Staats⸗ 
raths Muͤller Lebensbeſchreibung des Feldmarſchalls 
Grafen Peter Borlßowitſch Scheremetew, weiche er f-1s 
ser Ausgabe der Briefe Pe ers bes Erftenan dieſen Feld⸗ 
marſchall, vorgefeßt har, ist Hier in einem freyen Auszuge 
deutſch geliefert worden. Sowie die meiften vornehmen 
Samilien in Rußland einen ausländifchen Urfprung zu has 
ben behaupten: alio leitet us das Scheremetewſch 

2 


1% 


Sans feine Herkunft voh einem deutſchen Nine ber, 
der um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts nach 
Moſkau gefommen feyn foll, und dem die Geſchlechts⸗ 
baher den rußifchen Namen Andrei Iwanowitſch Kos 

blila beylegen. Der ganze Articel, welcher erft im 
Monat Auguft befchloffen wird, iſt für die neuere rußis 
ſiſche Geſchichte brauckbar. Dos Auauſtmenat, enthaͤlt 
ein Schreiben des Fürften Dimitri Michailowitſch Po⸗ 


fharstol, welches er 1612 an die Stadt Putiwl hat ab⸗ 


gehen laffen, und darinn erdie damaligen Kriegshegebens 
heiten zwifchen den Ruſſen und Polen erzaͤhlt. Esift aus 
der. alten rußifchen Bibliothek genommen und uͤberſetzt. 


In dem. Septembermonat, hat ein ungenannter ange⸗ 


fangen, und in den folgenden Monaten fortgeſetzt, die 
Geſchichte des rußiſchen Reichs, von Ankunft der 
Tararen, bis auf die Regierung des Großfuͤrſten 


Iwan Waſſiljewitſch oder. von 1223 bis 1462, und 


zwar alfo, daß er die rußifche Gefchichte des File 





| 
| 


ften. Schticherbatomo zum. Leitfaden gebraucht, ohne 


die Quellen derfelben aus der Acht zu laßen. Diefes 


GStuͤck der rußiſchen Geſchichte hat bisher die nörhige 


Aufklaͤrung noch nicht gehabt, es enchäft aber auch in 
_ der hiefigen Erzählung ſehr rührende Auftritte, Mar 
lieſet Bier auch einen Auszug aus demjenigen, was daß 
Reichsadmiralitaͤtscollegium für Diejenigen. befannt ges 
macht hat, welche den Bau einiger Fregatten am Don 
- Übernehmen wollen. Sie follen nahe bey der Feſtung 
St. Dimitri erbaut werden, 114 bis 130 Fuß lang, 
und etwa 30 Fuß breie ſeyn, und Lı Fuß tief gehen. 
Im Dctobermonat, befchreibet Here Adjuntt Georgi 
einen an der Wolga, zwiſchen Sarepta und Zarizun ent? 
Betten Geſundbrunnen, und behauptet, daß derjelbige 
mit dem Pormonter Brunnen Die größte Aehnlichkeit 
“ Babe. Wenn dieſes iſt, fo wird er fuͤr Rußland um de 
fo wichtiger feyn, da die Wolga zur Verführung dei 
Waſſers große Bequemlichkeie darreicht. Der, Novem⸗ 


. 4 
7 
. - 


.- | 4 


x - 


% 


aöm - 


, Ber enchäft ein Verzeichnis aller unter der Aufficht des 





— 149 


granufactnreollegit ſtehenden Fabriken im vwblfchen 


Reich, aus Herrn Rubans mofeovifchen curieuſen Tas 


‚lender für das Jahr 1776. Aller Manufacturen und 


Kabrifen, find 484. Es folget hierauf ein Ver;eichniß 
aller Apotheken in Rußland, ſowohl derjenigen welche ' 
Ber Krone, als derjenigen welche beſondern Perfonen 
gehören: jener find die meiſten. Auch die Buchdrucke⸗ 
reyen find verzeichnet. Im Decembermonat, trift 
man eine‘ Tabelle dee gebornen, geftorbenen und vers 
heiratheten in den Nowgorodſchen Gouvernement von 


; . den Jahren 1774 und 75, an. Es hat diefelbe der 


Statthalter Hert von Sievers mit aller möglich gewe 
ſenen Genauigkeit aufnehmen laſſen. Es waren | 


(1774.) ' 
der Gebornen. her Verheiratheten, der Geſtorbenen 
mänl. -ıweibl. int. weibl: 
Geſchl. Geſchl. * Geſchl. Geſchl. 
14763. 10000. 29 Paar. 7458. 6235 
25733 N 13693 
(1775) 


15747. 1 1733. 10621 Paar, 6829. 5708 
27480 12530 


Syn dieſen Jahren Haben die Gebornen ein ſtarkes Ut⸗ 
bergemwicht über die Geſtorbenen, und die gebornen Kindes 
Inännlichen Geſchlechts, ein in andern Ländern ganz unget 
woͤhnliches Uebergewicht, Über di: gebornen Kinder weib⸗ 
lichen Geſchlechts gehabt, wer wird es aber wagen zu vers 


muthen, daß das fette in dem ganzen rußiſchen Dieich ſtatt 


gefunden habe? Aus des Herrn Staatsraths Muͤllers 
Tinleitung zu ben Briefen Peters des erſten an — 
Scheremetew, ſind auch Nachrichten von dem ehema⸗ 
ligen Groß⸗Kanzler Faͤrſten Alexei Michallowitſch Tſchera 


kaſkoi, und merkwuͤrdige Anecdoten von dem Hetman 


Mazeppa, und deßelben Neffen Wöinarowſkoi, gezogen, 


"welche deutſchen Leſern, denen Herrn Muͤllers rußiſchex 


War unberemit oder unwerſtaͤndlich iſt, ſehr willtom⸗ 
nt 8 3 . 


. 2150 


r 


Sn 


tzung der Inſchriften, welche auf den zum Behuf der 


rußlſchen Geſchichte geprägten Medaillen mit den Bilde 


niſſen aller rußifchen Megenten, fteheu. 

| “Wien. 

Hier iſt ein Buch in Folto gedruckt worden, wel⸗ 
des das von der Kaiferin Königin Majeſtaͤt am 


zweyten Sjänner bes jebigen Jahrs unterfchriebene 


Reglement für die Juprifche Latton enthält, wel⸗ 
ches demjenigen gemäß ift, was 1774 und 76 auf. 
den zu Karlowitz gehaltnen nicht unirten bifchöflichen 


Synoden gemeinfchaftlih abgehandelt worden. Es. 


iſt zwar ſchon unter dem 27ſten Sept. 1770 ein il⸗ 
Irifches Nationals Reglement bekannt gemacht wor⸗ 
den, welches dasjenige enthält, mas 1769 auf eis 
nem National: Congreß verabredet worden, und die 
Privilegien, das Religionsweſen, und die Perſonen 
der illyriſchen Geiſtlichkeit angeher: allein es Haben ſich 
feitdem die Umſtaͤnde geändert, und daher iſt auch 


Bas NationalNeglement geändert worden. So wie . 


es .uun lauter, foll es die Vorſchrift für alle im 
Ungarn, Eroatien, Slavonien, dem Temervareır Das 
'nat, den Eariftädter und Warasdiner Seneralaten, 
imgleichen in den Provinzial: Militär: und Kamerals 
Bezirken befindliche hoͤhere und niedere nicht unirte 
Geiſtlichkeit graci rirtus,” ſeyn. In demfelben wers 
den die Privilegien, weiche der illyriſchen Nation 
3743 und 1763 ertheilt worden, beftätiget. . Die 


Nation ſoll nicht unter der ungarifchen Hofs Kanzs 


ley, fondesn unter einer eigenen illyriſchen Hof⸗De⸗ 
putation fliehen. Der Erzbiihof und Metropolit 
ſoll blos als der iltyrifchen - Mation Vorſteher in 
Geiſtlichen Sachen, aber keinesweges in - weltlichen 
Sachen, augefehen, von ihr gewählt, und von dem 
Könige beftätiger werden. . Seine Einkünfte beftehen 
in 6000 Fl. aus der Eſſegger Tameralcafle, in 3000 
5. aus der Temeswarer Cameral s Caffe, und in 


1 


men feyn mäßen. “ Man lieſet Gier’ auch eine Ueberſe⸗ 


— ——— — — — — ——- 





151 


den Binfen von "38000 gu. Capital, welches bey dem 
Koͤnigl. Hof als Schuld ſtehet, und zur Hypothek 
das Kammergut Dellya bat. Er bat auch den Nu⸗ 
gen von den Guͤthern LIeradin und Panfofcze. 
Unter demielben.ftehen folgense niche unicte Bisthuͤ⸗ 
mer, das Verjcheczs oder Caranbeſer, das Temeswa⸗ 
. zer, das Bacſer, das Arader, das Pakratzer, das Of⸗ 
ner und das Carlſtaͤdter Bisthum. Die ersbifchäf: 
lich Spyrmifche- Didces begreift 6 Protopopiates 
Bezirke, mit 175 Pfarren und Oertern, und 
noch 28 Silialen welche zu andern Pfarren gehoͤren. 
Zu der Temeswarer Dioces, gehören 10 Protopos 
piats⸗ Bezirke, welche 287 Pfarten und Derter, und 
37 zu andern Pfarren gehörige Filiale begreifen. 
Die Verſcheczer Dioͤces, enthält 6 Protopopiats⸗ 


Bezirke, in welchen 239 ‘Pfarren und Derter, nnd . . 


29 zu andern Vfarren gehörige Filiale find. Die 
Arader Diöces, beftehet aus 14 Protopopiats⸗Be⸗ 
jirfen, in welchen 481 ‘Pfarren und Derter, net 
126 zu andern Pfarren gehörigen Filialen, find. 
Die Dfner Diöces, hat nur 2 Protopopiats: Ber 
dzirke, welche 48 Pharten und Oerter, und 27 zu 
andern Pfarren gehörige Filiale enthalten. Die Bac⸗ 
fer Diöces, hat 4 Protopopiats Bezirke, zu welchen 
6i Pfarren und Oerter gehoͤren. Die Pakratzer 
Diöces, hat 9 Protopopiats Bezirke, in welchen 100 
Pfarren und Oerter, und 473 zu andern Pfarren 
gehörige Filiale find. Endlich die Cariftädter Diss 
ces begreift 9 Protopopiats, Bezirke, in welchen 118 
Pfarren und Oerter, und 300 Filiale, die andern 
Dfarren sugehören, fi find, 
"(Die Sortfekung. wird folgen.) 
Schwedt. 

Hier fol ein Wochenblatt unter dem Tituf, für das 
Gerz, an das Licht treten, und am erften Junius dies 
ſes Jahrs anfangen. Der Titul ift reigend, und dem 
Empfindungsvollen_ Herrn Verfaſſer gemäß, weicher 


153 
bie Sefchichte zu feiner Abficht ſehr vorthelldaft wird 
gebrauchen koͤnnen. 
Braunſchweis· 
Es iſt hier neulich auf 24 Bogen in Oetav gedruckt, 

Verzeichniß yon Landcharten, welche zu Braun⸗ 
ſchweig bey €. F. Bremer und Sohn zu haben 
find. Dieſe ſchon oft in meinem Wochenblatt genanns 
te Raufleute, find die eriten in Deutfchland, welche 
außer den deutfchen neuen Landcharten auch neue engläns 

difche, fpanifche, Holländifche, dänifche und rußiſche ans 

Schaffen, und für einen billigen Preiß verkaufen. Ihr 
Vorrath iſt ſchon betraͤchtlich, und ſie werden ihn im⸗ 
mermehr vergrößern, | 

Landcharte. 
Carte nouvelle de P’Amerique angloife ‚, conte- 

nant tout ce que les Anglois pofledent fur le con- 
.tinent de l’Amerique Septentrionale. — par Mat- 
‚thieu Albert Lotter % Augsbourg. Da biefe new 
lich fertig gewordene Charte, nur aus ı Bogen im ges 
‚wönlihen Landchartens Format: beftehet, fu iſt leicht zu 
„erachten, daß fie nur einen ganz allgemeinen. Begriff 
von der Lage der Länder gebe, und alfo bey den Zeitun⸗ 
gen wenige Dienfte leifte.. Sie koftet hieri6 Gr. 


- (eg 
’ x , 





Anton Friedrich Buͤſching⸗ 


Woͤchentliche Rachrichten 
nohıf — * und 
eographiſchen NER UND hi 
— —53 Büchern und ne 
Des fünften Yahrgangs 
Neunzehntes Stüd. 
Am ı2ten May 1777. 
Berlin, bey ty Saude und Spene. 


VBeſchluß der Nachricht von von dem Raiferl, Roͤn. 


W Reglement für die Illyriſche Nation. 

De Biſchoͤffe ſollen aus den Kloͤſtern genommen 
und vorzuͤglich geſchickte Perſonen dazu ausges 
ſucht werden. Zu jeder Synodal⸗-Verſammlung, fie 
gefhehe wegen der Wahl eues Bifchofs, oder wegen 
andeer Urſachen, muß vorher die Landesfürftliche Ge⸗ 
nehmhaltung gefücht, und die Ankunft eines Kaiferl, 
Sa. Commiparii abgewarter werden. Dem Metros 
politen werben für die auszufertigende Bulfe entrichtet, 
von dem neuen Biſchof zu Verſchecz oder Caranſebes 
und zu Temeswar, 200 Kremniger Ducaten, von dem 
Bacher und Araber Vifchof 150, von dem Pakratzer 
125, und von dem Ofner und Karlftädter, 100 Krems 
niger Ducaten. Die Ordination und Prieſterweihe, 
muß umfonft ertheilet werden, ıc. Für die Landesfuͤrſtl. 
Beſtaͤtigung, bezahle ein Erzbifhof und Metropolic an 
die Illyriſche Hofbeputation 2000, und an die ungas 
eifche Hofkanzley 1000 Fl. ein Bifhof zu Bacs und 
Temeswar jeder zweymal 1000 Fl. von den übrigen vier 
füder gweymal soo Fl. und einer 5S00$. Die Anzahl 
ber Drotopresbpteriate oder Protopopiate, iſt ins 
vorigen Stuͤck ſchon angezeigt tvorden. Zu Pop a 
aber Pfarrern, follen nur ugrert hanen aus den Kaiſe 

2 


! 


1 x 


234 | | 

"Rn, Erblanden beftehe werden. Ein Kiedfpiel von, 
"130 Häufern, foll nur I, eines von 250 Häuferh nuͤr 
2, eines von mehr-als 250 Häufern nur 3 fungirende " 


Mopen haben, und diefe Anzahl fol ohne ausdruͤckliche 


. ten zu Prieſtern melhen, und zu Archimandriten ermähs 


2 


Landesfuͤrſtliche Bewilligung, nicht uͤberſchritten werden. 
Dißeitige Unterthanen, ſollen ſich nicht zu Ippetk, oder 


an andern unter tuͤrkiſcher Bothmaͤßigkeit ſtehenden Or⸗ 


\ 


fen iaſſen. Der in den eanoniſchen Rechten der gries 
chiſchen Kirche keinesweges gesründere Gebrauch, die 


- Dopen nach dein Tode ihrer Weiber in die Kloͤſter au 


verſtoßen, zum Kloſtergeluͤbde gegen die Geſetze der Re⸗ 
ligion zu zwingen, und ihre Kinder dem aͤußerſten Elen⸗ 
de zu-überlaffen, wird abgefchafft, und die verwitweten 
Pfarrer follen künftig bey ihren Pfarren gelaffen werd 


den, Jedes Kloſter ſoll zwey Heiftliche Vorfteher ha⸗ 


ben, entweder einen Archimandriten und Iguman, oder 


‚ einen Iguman und Viearium. "Fr den Kloͤſtern ſol⸗ 


len nicht bloß Hieromonachi, fondern auch einige Mo⸗ 
nachi feyn, jene find Prieſter, diefe ſollen nuͤtzliche Hands 
werke verftehen, als bie Gärtnerey, das Kochen, bie 


Kellnekey, das Schufter und Schneider: Handwerk 


Jede Didees fol iye Eonfiftorlum haben, und bey dem 


| ‚ Erzbischof ein Conſiſtorium an welches appellirt wer⸗ 


"den kann, ſeyn. Von dem lehzten kann man ſich ar 
den Koͤnigl. Ttohn wenden, Die Conſiſtorien Haben 
nur in geiſtlichen Sachen zu richten, doch koͤnnen ſie 
auch die Gefangennehmung eines Geiſtlichen beſorgen, 
And die Streitigkeiten zwiſchen zwey Geiſtlichen in Amtb⸗ 
ſachen, ſchlichten. In Eriminal; und Civil⸗Sachen 
haͤngt der Clerus eben ſo wie der Layenſtand von der 
weltlichen Obrigkeit ab, als, von dem Hof⸗Kriegsrath. 
von der oberſten Juſtitzſtelle, und von der ungariſchen 
Hof⸗Kanzley. Alle 1754, 58, 59 und Sr, wider die 
"um fih greifende Bigamie ergangene Verordnungen, 
werden erneuert. Zur Verfhaffung der Bücher, wels- 


che zum Unterricht der Jugend, zum. öffentlichen Gets . 


\ 





\ 


| | 39 
tedienft und zur. Haucandacht nodehlg find; iſt zu Wien 
unter Auffiche der illyriſchen Hof: Deputation, eine 
Buchdruckerey der illgrifchen und orientalischen Spra⸗ 
Ken, errichtet worden, Zu einem National: Congref 


ſollen 75 Deputirte fonnmen, nemlih 25 aus dem 


Sriegsftande, 25 aus dem Provinciall, und 25 aus. 
dem Clero. Wegen Haltung der Feyertage, wird 
awar der illyriſchen Nation der freye Gebrauch des: als 
tes, Calenders nach ben dieſerwegen erhaltenen Priviles 
gien bekärigt, fie folk aber. an Orten wo auch Roͤmiſch⸗ 
Gatholiihe wohnen „die. vier geößern roͤmiſch⸗ katholi⸗ 
{en Feyertage, als Oftern, Dfingften, Weihnachten 
und Fronleichnam, den erften Tog mit fehern wenig⸗ 


ſtens den ganzen Tag die Handlungs und Handwerk⸗· 


Gewoͤlhe verichließen, und. feine große oder knechtiſche 

Arbeit verrichten. Der griechifche Kalender, weicher 

3774 auf. dem biihäflihen. Synode zu Cartewiß vors 

. gest morden, wird beftätige. Ju offenen Orten, wo 

. Be nicht unirte Qlaubensgenoffen graeci ritus, mo 
nen, und ſchon Popen find, können Kirchen ohne Ans 

frage erbauet werden. . Hingegen. in gefchloflenen Or⸗ 
den, und in folhen wa Einwohner von verfchiedener 
Religion find , auch in, folchen ma ſchon eine griechifche 
Kirche ift, und eine zweyte erbauet werben foll, muß 
kein Kichen- Ban adne Erlaubniß der illyriſchen Hof⸗ 
Deputatien vorgenommen werden. Die Verbefferung 
der Kirchengebaͤude, kann ohne. Anfrage gefcheben. 10. - 
Es ift wir aus Wien, mit diefem Reglement ein Ca⸗ 
gehiswuns der chriftlichen. Lehre, nach dem Lehrbegriff 
der grieshifchen nicht mit der römifchen vereinigten Kirs 
Ge, geſchickt worden, welcher in ber ſlavoniſch⸗ ſervi⸗ 
Shen, wallachiſchen und deutichen Sprache gedruckt iſt. 
In den lebten bar er folgenden Titul: Aleiner Later. 
chismus, oder kurze und ächte Bekenntniß der - 
griechiſchen nicht. unirten Religion. Zum Ge. 

drauch der. nicht unirten fIgvonifch : fervifchen . 
und wallechifchen Jugend. Verfafiet, und vom 


— 


9 


N 


° 


156 


dem im Jahr 1774: in Carlowig abgehatten⸗ 
nicht unirten biſchoͤflichen Synodus beſtaͤtiget. 
Cum permiſſu ſuperiorum. Wien, gedruckt undjzu 


finden bey Joſeph Kurzboͤck, — in Octav 289 
Seiten. Mer kann in diefem Wochenblatt nit das. 


von geſagt werden. 
Soͤttingen und Leipzig. 
Sn der Weygandſchen Buchhandiung iſthzu RNinden: 
Neu⸗ Erdbeſchreibung von ganz Amerika. “Mr: 


ſter Theil, welcher eine allgemeine Einkeitung und - 


Das brittifche Amerifa, enthält. Mit Vorrebe, 
Anhalt, Landcharten: und Rupfern. ‚Zwepter 
Theil, welcher das franzöfifche, hollaͤndiſche, 
dänifche , portugieſiſche und ſpaniſche Amerika, 
enthält. Uebſt einem Anhange fanfren 


Welttheile. Mit Landcharten, Kupfern und 


Regiſtern. Aus dem engliſchen. erausgege⸗ 
von Auguſt Ludwig Schloͤzer, Profeſſor in Goͤt⸗ 


tingen. 1777 in Oetav, beyde Theile 3 Alpha⸗ 
bet. Was hier ats ein befondere Werk gelies- 


fert wird, ift ein Theil des New ſyſtem of Geogra- 
phy, weiches D. $enning und J. Collyer berausges 
geben haben, und 1773 in London zum vierten mahl 
gedruckt worden, Herr Profeffer Schiöger har die 
son drey in feiner Vorrede genannten Perſonen she 
tigte Ueberfekimg, mit der Urkunde verglichen, dem 

Text natürlicher, fließender und Fürzer gemacht, auch 
bie äußere Einrichtung und Geſtalt verbefiert. Im 
Anſehung der Sachen iſt nichts geändert worden, ſon⸗ 
dern fie find fo geblieben, wie der Engländer oder die 
Engländer diefelben gefammiet und in Ordnung ges 
bracht haben, ohne etwas wegzulaſſen, zu verbeſſern, 
und hinzu zu feßen. Der Serausgeber tfi der Mey⸗ 


. mung, daß biefe Beſchreibung von Amerika eine gute 


Aufnahme verdiene, weil fie bey alten ihren Mängeln, 


nichts weniger als [chlecht , hingegen ned, zur Zeit die 


“ einzige in ihrer Art ſey/ und man einer, Erdbeſchreibung 


— — — — E 


137 
von ganz Amerika -nicht länger entbehren inne, Das 
Berdienft der Deutſchen, daß fie die hiſtoriſchen Wer⸗ 
fe der Engländer und Sranzofen in den Ueberſetzungen 
verbegern und ergämen, Bat dee Herr Herausgeber 
nicht gefucht. Die Urſach durch welche er dieſes ents 
ſchuldiget, üft, weil ihm das enalifche Buch zu deutfchen 
Verbeſſerungen nicht gut genug zu feyn fcheine, den 
es fen im Zufchnitt verdorben, und koͤnne nie die Grund⸗ 
lage einer vollkemmenen amerifanifchen Erdbefchretbung 
werden. Dieſes Urcheil, weiches beutiche Leite abs 
fhreden könnte, das Buch zu Faufen, wird ſogleich 
durch eine Erklärung gemildert, denn Herr S. feget 
die Unvollkommenheit deßelben darinn, daß es nicht 
kritiſch gefchgieben fey , und biefes erfläret er nieder fo, 
es gebe weder die Zeit in weicher das. angeführte wahr 
geweſen, noch die Zeugen an. Hier ift eine gewiſſe 
Zvoeydentigkeit die Herr S. nicht genug hebt. Kine 
Geographie iſt Eritlich geichrieben, wenn ihr Verfaſſer 
die verſchiedenen Nachrichten welche er zuſammen ge⸗ 
bracht hat, mit einander vergleicht, die wahren von 
den falſchen, die wahrſcheinlichen von den unwahrſchein⸗ 
lichen, Die zweifelhaften von den luͤgenhaften, die brauch, 
baren von den uhbrauchbaren, die noͤthigen von dem 
Aberflägigen, die alten von den neuen, das veraͤnderli⸗ 
die von dem dauerhaften, wohl unterfcheidet. Diefes 
iſt für die meiften Eefer hinlaͤnglich, und fie verlangen 
ein.mehreres nicht. Es kann aber ein folcher kritiſcher 
Erdbeichreiber auch für die Feine Anzahl derjenigen fors 
gen, welche Zeit und Zeugen genannt haben wollen, 
und diefes kann er-auf zweyerley Weife thun, entweder 
durch eine allgemeine, oder durch, eine brfondere und 
genaue Anzeige der gedruckten und ungedruckten Quel⸗ 
fen, welche er gebraucht hat, Mit der allgemeinen Ans 
zeige, kann und wird der Eritifche Lefer der Geographie 
ſchon zufricden ſeyn, wenn er weder zu faul noch zu 
muͤrriſch iſt: denn er mug die Wücher aus welchen der 
Berfafier feine Beſchreibung eines Landes gemacht hat, 


rz8 


zuſammen ubruugen and nachfchlagen andwenit er fitterne 
| vie ſche Kenñtniß hat, To erſiehet er fehon ans din. Namen“ 
der Verfaffer, und aus den Titlen der Buͤcher, die Zeit 
amp Glaubwuͤrdtgkelt der Nachrichten: Freylich iſt es 
dem kritiſchen Leſer bequemer, wenn der Verfaſſer bey 
jeder Nachricht genau anzeiget, woher ſie genommen 
fey? aber man kann niemand dazu verpfl chen, inforis, 
derheit wenn felrleWertke groß find, und er bald den 
Raum welchen die Anführungen einnehmen, bald die 
unfäglic; große Muͤche alle Schreib⸗ und Druckfehler 
in den Zahlen zu verhuͤten und zu verbeßern, ſcheuet. 
Herr S. haͤtte alſo die Sticheley, daß man nicht. ai 
13 francoife bloß in die Vorrede einen Buͤcher⸗Catalo⸗ 
gus hinwerfen müße, zuruͤckbehalten ſollen, zumal da, 
ein genaues Verzeichnüß aller ben der geographiſchen 
Beſchreibung dines jeden Landes gebrauchten: Bäder, 
nicht franzöffihe Mode if. Er igret auch, wenn er 
behanptet / daß dir Begrif einer kritiſchen Geographie 
nach Cellaxik Zeiten bey uns unbekannt geworden ſey, 
wenigſtens kann ich ohne Pralerey ſagen, daß ich denſelben 
gehabt und beobachter habe. Dann überhanpeifk meine 
ganze Erbbefchreibiing ‘te dem oben angeführten Sinn 
Pritifch gemacht, und hiernaͤchſt Habe ich in dem beſchrie⸗ 
benen Stuͤck von Aſien, wohey die gebrauchten Buͤcher 
ſv zahlreich geweſen ſi nd, die Schriſtſteller, weiche.in 
ihren Berichten von einander abgehen, ſelbſt bey jedein 
Dre, wa ſich ein Unterfchled findet, genannt, ja in dee 
beſonders gedruckten Beſchreibung des todten Meers, 
iſt unter dem Text der Zeuge eines jeden Satzes im Text, 
genau angegeben; und überhaupt habe ich ein kritiſches 
Verzeichniß aller. Reiſebeſchreibungen verſprochen, wele 
ches auch ihr Alter und ihre Glaubwuͤrdigkeit angeben 
wird, Auch in der europdiſchen Erdbeſchreibung habe 
ich in ſehr vielen Artikeln die Urheber und Zeugen einzel⸗ 
ner kleinen Nachrichten, welche weder aus den in den 
Vorreden genannten Buͤchern, noch aus ſchriftlichen 
VNa hrlchten genommen find, genau angeführt. med 


n 


- ! ‚2 19 

28 tft Seit hiervon anfpubören, und auf bie Erbbeſchrei⸗ 
bung von Amerika wieder zu kommen. 

Ueberhaudt verhaͤlt ſichs mit derſelben wie mit 

tinem bas selief, welches von ‚einem Gefäß oder 

‚anderm Ganzen abgeſchnitten worden, um, ein bes 


ſonderes Süd auszumachen, dem. aber der Kenner 


26 anſiehet, daß es dazu nicht gemacht ſey. ie 
it ⸗ſchriehen, um ein Theil einer allgemeinen Erd⸗ 
beſchreibung zu fepn, und in fo fern’ können’ Ihte 


WMFehler -und Mängel eher entichulbiget werden, als 


mn, da fie-eine befondere Erdbefchreibung von 3 
merita abgeben fol. Es iſt ganz gewiß, daß die 1 
- Bud von unfern Necenfenten fehr würde getadele 

‚werden, wenn es ein Deuticher, fo wie es jebt if, 


dd 


im gegenwärtigen Jahr als jeine Arbeit drucken lies - 


fe. Dean würde es ihm nicht zu güte halten, daͤß 
ee nicht alle Länder und - Derter; Befchreibungen -vorr 
Amerika, in weicher Sprache fie ud geſchriebtu 
find, geleſen, mit einander verglichen, und den neues 
fin Zuſtand der Länder und-Derter, fo weit es moͤg⸗ 
lich iſt, befchrießen hätte. Es ift in der That den 
Deutſchen zuviel angemuthet, daß fie .bier 1777 
noch leſen fellen, Paraguay werde. von den Sejuls 
ten regieret, Amerika reiche weitwärts faft bis au- 
Kamtſchatka, und taufend Anliche Nachrichten. Mer 
Herrn Schlözers- berühmten Namen auf dem Ts 
tulblatt lieſet, wird gar nicht zweifeln, daß durch 
defielben Fleiß und Geſchicklichkeit das Buch in wer 
fentichen Dingen vollfommner geworden ſey, r 
«wird aber, wenn er es bat, bald finden, daß er 
ſich in diefee Meynung irre. Her ©. ermuntert 
zwar, acht zu geben, ob nicht um das Jahr 1790 
die deutſchen Verfaſſer vollkommener Erdbeſchreibun⸗ 
gen von Amerika, auf dieſes alsdenn vielleicht in Ver⸗ 
geſſenheit geſunkenen Englaͤnders Schultern ſtehen 


würden. = aber ich habe mehr Grund zu hoffen, daß 


ſolche Verfaſſer zu Deutſchlands Ehre dieſen Englaͤn⸗ 


! 


⸗ 


160 " . 
der gar nicht anſehen und gebrauchen, ſondern Ame⸗ | 


rika ans den gefammten erften Quellen, ohne fine 


Huͤlfe und Verführung, weit volltommener beſchrei⸗ 
ben werden. Es it auch niche zu zweifeln, daß 
wenn andere Gelehrte an diefem Buch bey kuͤnfti⸗ 
gen neuen Auflagen deflelben, das thun, was Herr 
Schlözer an demfelben hätte chun follen, von dee 
jegige Ausgabe ſehr wenig übrig bleiben werde, 
Gonfiderations generales fur Petude & les 
tonnoiſſances que demande Ja compofition des 
euvrıges de Geographie, par Mr. d’ Anuille 
2777 in ge. Oetav, 7 Bogen. Sch Bann diefe 
lehrreiche Schrift heute nur nennen, nächktens aben 
wid ich den Inhalt derjelben anführen. x 
BE Freyberg. | 
Verzeichniß eines Muͤnz⸗Vorraths, alter, mit 
- ker und neuerer Zeiten, welcher vom erften Sepr 
tember 1777 en, und folgende innen benannte Tas 
ge, zu $repberg in Meißen, in dem Naumanni⸗ 
fchen Zauſe, am Ober: Marfte, nach Auctions Ge 
brauch den Weiftbtetenden.überlafjen werden ſol⸗ 
fen. In Octav, ı Miph. 3 Bogen. Die Sammlung 
ift anfehnlich, und das Verzeichniß derfelben ift metho⸗ 
diſch abgefaßet. Die Münzen aus der alten und mitts 
lern Zeit, find in latelnifcher, die neuen, in deutfcher 
Sprache befchrieben : jene Beſchreibung rühret von 
dem Doctor und Stadt Phyficus zu: Sreyberg Herrn 
Sal. Dan. Naumann, dieje von dem Serra Obers 
Stadtſchreiber Klotzſch ber: So viel ich weiß, ges 
Hört diefe Sammlung dem Churf Saͤchſ. Commißions⸗ 
rath Herrn Liebe auf Klingenberg, der fie bey feinen 
Lebzeiten verfaufen lafien will, Sch kann den Liebha⸗ 
bein in Berlin, mit der ernpfangenen’ Eleinen Anzahl 
Exewplarien des Berzeichniffes, umfonft dienen, . 





Con Friedtich Buͤſch 
ne Kacheichten 


von neuen Landcharten, 


„| Beographifihen, natikiihen md hiſto⸗ | 


riſchen Büchern und Sachen. 


Des fünften Jahrgangs 

Zwanzigſtes Stuͤck. 

Am ı9ten May 1777. 
Berlin, bey Saude und. Spener. 


um Sedaͤchtniß der Frau Polyxene Chriſtia⸗ 
1 Insuſte Buͤchms— gebornen Dilthey, von 
ihrem Freunde und Ehemann Anton Friedrirch 
Buͤſching. Dieſe hier in der Wangenſchen Buchdru⸗ 
ckerey auf meine Koſten gedruckte Schrift von 5 Bogen 


in großem Dctav Format, ift durch den ganz unvermus 


cheten, ſchnellen und für mid) hoͤchſt ſchmerzhaften Tod 
meiner geliebten Gattin, veranlaffet worden, mit ihs 
sem Bildniß verfehen, und nur für Freunde beſtimmt, 


welche fie gekannt, ja ibe Gnade, Güte und Freunde 


fchaft erwielen haben. ie erzählt die Gejchichte ihres . 
, welche nicht unmerkwuͤrdig if, zumal. da fie 

mehr Seifen gethan, auch weit mehr Bekanntſchaften 

gemacht, und Kennenifien erworben hat, als bey Perſo⸗ 


nen ihres Geſchlechts gewoͤhnlich find, deffen nicht zw 


gedenken, daß man ein paar Keine Sammlungen Ge⸗ 


. dichte von ihr bat, welde 1751 und 52 ger 


worden. F 
eipzig. 

Er der Bepganfhen 2 Buchhandlung, finder fi 
Schon der zweyte Theil von des Herrn: Profeflore 
Y. Mauvillon Sammlung von Yuflägen über 
Gegenftände aus der Staatsfunft, Stastswirthr 
fcheft uud neueſten Stagten⸗ Geſchichte, welcher 


. 2162 | — 
„in dem jigen ven ae auf I Ash, 4 Sogn 
"in Detav, gedruckt worden, und fünf Artikel ußätt. 


Der erfte, handelt von der öffentlichen und privat 
Ueppiskeit, (Luxe) und den wahren Mitteln ihr 


zu ftenern, nach den Brundfägen der neuem 


Teanzöfifchen Phyſiokraten. Es ift zwar durch die 
Abhandlung, welche in den Ephemerides du citoyen 
1767 T.I. p. 171 über diefe Materie ſtehet, veranlafs 
fet worden, aber Herr M. hat biefelbige nicht aus⸗und 
abgefchrieben, fondern ſelbſt über diefe Materie ges 


dacht. Er will das ſy ſteme des economiftes ober . 
- das fyfteme phyfiocratiane, 1 welches in Frankreich er⸗ 


fünden toorden, unser den Deutſchen befannter Ina; 
„en, als es durch die Herren Iſelin und Schlett⸗ 


wein geworden, denn er iſt von der Wahrheit, Rich⸗ 


tigkeit und Nuͤtzlichkeit deſſelben, nicht nur durch die 
Schlußfoltge, ſondern auch durch die Erfahrung, über 
zeugt worden. Es hängt in dieſer fcharffinnigen Abs 
handlung alles fo zufammen, daß herausgenommene 


Bend genug, um einen wißbegierigen und nachdenken⸗ 
deu Leer dazu zu bewegen Ein großer Vorzug diefer 


— —* at — 


u - Stücke derfelben unverftändlich werden, daher man ie “ 
ganz lefen. muß, und der Inhalt und Vortrag iſt reis . 


Abhandlung ift, daß fich Ihre Hauptſaͤtze auf Erfahr - 


rungen gründen, und daß fie eine Menge Vorurtheile 
herzhaft aus dem Wege räumen, Die fchädliche Mey 


pigkeit ſetzt der Herr Verfaſſer darinn, wenn Früchte 
die zur Hervorbringung nöthig find, auf andere nicht 
fruchebringende Dinge verwendet werden. Er ſchlaͤgt 
. als zuverläßige Mittel derſelben Einhalt zu thun, vor, 
eine gänzlihe Handelsfregheit, und eine gute Einrich⸗ 
eung der Auflagen‘ Die lebten will er gerade zu auf 
die Landeigenthuͤmer gelegt haben. 
Der zweyte Artikel, beſtehet Ineiner Unterfuchung 
der von der Veſeiſchaft des Ackerbaues und der nuͤtzli⸗ 
. hen Wiſſenſchaften zu Eaffel, auf das — 1776 vors 
oelegten Preißaufgade: b Par Ferien veſſn der 20 oder 


ne 263 
24. Bulden Fuß, fowohl! in ‚der gäne 
zen öffentlichen Seushaltung, ale auch für jeden. 
Zweig des Liahrungeftandes infonderheit, vorz . 
theithhafter fey? und wenn der 24 Suldenfuß für das. . 
ganze vortheilhafter als der jetzige 20. Guldenfuß gehal⸗ 
ten werben follte, welche politiſche fchlimme Folgen die 
Veränderung eines einmal eingeführten Muͤn fußes für 
die landesherlichen Einkilnfte und für Heßen überhaupt 
baten, auch wie man »iefen Folgen allenfalls vorbeus 
gen kinne ? Es kann dieſe Unterſuchung auch andern. 
deutſchen Ländern nuͤtzlich ſeyn. Der Herr Verfaſſer 
AR ſehe Für einen feinhaltigen und immer ſichern 


ß. 
Der dritte Artikel, liefert aus Dalrymple Denk⸗ 
wuͤrdigkeiten von Großbritannien und Irland, 
fo genannte Anecdoten, welche Lord Ruffel, Samıpı - 
den, Lord Eifer, und Algernon Sidney, wie auch 
den Lord Sheftsbury, und bie Mitglieder der 
Aye Sausverfchwärung, betreffen.. Sie find aus 
‚dem piergehnten Bande des Annual⸗Regiſter gezogen, 
und fehr leſenswuͤrdig. 

Der vierte Artifel erläutert die nordamerica⸗ 
nifchen Angelegenheiten aus Staatsfchriften und. 
endern authentifchen Papieren, Die Summe der 
geſamten Unterſachungen, ift dieſe. „Ein Volk das ger. 
stwifte Nechte hat, wird ſechs und mehr Jahre lang 

In feinen ſchaͤtzbarſen Freiheiten getränfet : es Kut 
»Borfteflungen , giebt eine Bittſchrift nach der andern 
„ein, und verſucht alles, um der Unterdrädung Eins | 
ahalt zu thun. Allein, man will-es.nicht einmal bis _ 
seen, foudern thut noch mehr Einariffe in deffelben 
„Rechte, um bie alten Eingriffe durchzuſetzen, und man 
sfüche Die Mittel, vie es in-feiner Staatsverfaflung 
„finder, biefem Ungluͤck zu fienern ober auszuweicheu, 
„durch. eine offenbare Untergrabung derfelben zu vers - 
auichten. Endlich nöchige ‚man. biefes Volk durch ei 
„folgen Verfahren zu An offenbaren Widerſtande, 

a 





X 


= 


164 | 

„und nen fo dieſer Widerſtand ein Verbrechen feyn, 
md einer Grund ihm alle Rechte zu. Tauben, ubger 
„ben. Es laͤſt ſich feine eingeſchraͤnkte Monarchie ge⸗ 
denken, die nicht das Recht haͤtte, ſolche Einſchraͤn⸗ 
„tungen zu vertheidigen. Auf ſolche Weiſe hatte ſelbſt 
„das Parlament keine uneingeſchraͤnkte Macht über die 


Kolonien, man müfte fie denn für Selaven des engli⸗ 


ſchen Staats, und niche für Glieder deſſelben halten.“ 


Herr M. billiger aber den Schritt nicht, den die Cos 


* 
— 


Lonien dadurch gethan, dag fie ſich für unabhaͤngig ers 
Mäöret haben, denn er hält ihn für unnöthig, man muß, 
auch wiffen,. daß. er diefen Aufſatz gemacht hat, ehe ſich 
die Colonien fuͤr unabhängig von Großbritannien er⸗ 
klaͤret haben. Dieſer Artikel hat einen Anhang von, 
Staats ſchriften, welche zum. Verſtaͤndꝛuß deſſelben 
dienen, und weicher als dar fünfte Artikel dee. 
Buchs augefehen wird. Am Ende: fieber uoch eine 
Vertheidigung ber in dem erften Bande vorkommenden 
Artikel von der: Negienungs » Veränderung in Schwe⸗ 
den, gegen eine Recenſion des Heren Profeſſors Moͤl⸗ 
Ler in, den Greifswalder eritiſchen Nachrichten. \ 
Braunfchweig. 
: Ymericanifchee Archiv „ herausgegeben: von 
Sulins Auguft Kemer, Profeflor der Geſchichte. 
Erſter Band. 1777 in gr. Octav 267 Seiten. 
Deutfchland will Großbritannien: in. der Theilnehmung, 
an dem nord -amerilanischen Aufſtande, nichts nachges 


ben? Sn beyden Staaten giebt es Partheyen für und 


wider die Nord Amerikaner. Ce fechten eben ſowohl 
deutſche als großbritanniſche Truppen. wider dieſelben. 
Die, Schriftfteller weiche entweder für oder mider fie 
fehreiben, oder wenigftens die häufigen englischen Schrifs 


- sen in die deutfche Sprache uͤberſetzen und ſammlen, 


l 


werde immer zahlreicher, 'und man mnß, ſich bald vor 
der Menge verfeiben fürchten. wäre es auch nur um dess 
willen, weil man-in-vielen einerley findet. Herr Prof. 


Remer und Her M. Ebeling haben zu gleicher Zeit, 


⸗ —X - .. . 
XL D In e - v 
‘ . . x 


168 


aber ohne daß einer von dem Vorhaben des andern et⸗ 
was gewußt, eine Sammlung der vornebinften in Eng⸗ 
land gedrudten Streit: Schriften, unternommen, ja 
fie find beyde zuerſt auf einerlen Hauptfchrift, nemlich 
auf Richard Price berühmte Anmerfungen gefallen. 
Aber eben deswegen weil diefe Schrift fo berühmt ift, 
muſten beyde natärliher Weiſe dieſelbige erwaͤhlen. 
Sie haben aber nun mit einander verabredet, daß kuͤnf⸗ 
. gig einer dasjenige aus feiner Sammlung weglaſſen will, 
was der andere in die feinige gebracht hat; doch wird 
Herr Ebeling, feinem Plan und Zweck gemäß, in 
feiner amerifanifchen Bibliothek die Schriften, welche 
Herr Remer vollftändig liefert, kürzlich anzeigen. Auf 
. folhe Weiſe wird wenigftens in Anfchung diefer beyden 
Schriftſteller, die befchwerliche Vervielfältigung einer 
und eben derſelben Schrift, unter uns verhitet. Der 
erſte Band des Remerfchen Archivs, enthält Schriften 
für die Elagende amerikauiſche Parthey, der zweyte und 
dritte werden Bertheidigungsichriften der Minifterials 
Parthey begreifen. Unter jenen, if die bekannte Prici⸗ 
fche Schrift, deren Anhang aber bier nach der 7ten, 
hingegen in der Ebelingſchen Bibliothek, nach der gtem 
engliſchen Ausgabe, überjeßt ift, welche legte einige An⸗ 
merfungen nicht mehr bat, diein der erfien vorfommen, 
Auf diefelbige folgt des beredten Herrn Edmund Bur⸗ 
ke weitläuftige Rede, In welcher er ſeinen Vorfehlag 
zu einer Ausſoͤhnung mit den Colonien empfielet, und 
Nee am 22ſten Mär, im Parlament gehalten hat, 
Den Beſchluß machen Briefe der Generale Zee und 
Burgoyne, welde geſchrieben worden, als der lebte 
. zu Boſton angekommen war. Herr Remer bat nur 
einen Eleinen Theitder Burkeſchen Rede, alles übrige aber 
hat der verfiorbene Conſiſterialrath Mittelſtedt übers 
fest. Der zweyte Band, ſoll die Johnſonſche Schrift, 
Schatzung feine Tyranney, den Tuckerſchen Vors 
ſchlag, die Colonien ganz aufzugeben, und entweder 
die Eleine Schrift des Ser Wesley, ruhige Vorftels . 
2 ee 3. 


! 


‚ 166 


lung an unſre Eolonten, genannt, ober eine von dem 
mannichfaltigen Widerlegungen der Schrift des Herrn 
Price, enthalten: für den dritten Band hat Herr R. 
Adam ’s Common fenfe nad) der vollſtaͤndigſten Aufs 
fage, eine Antwort auf diefelbige, und noch ein page . 
-vorzügliche Schriften, beftimmt. 
2 Weimar, Ä 
Sin dem neueften daſelbſt gedruckten Städ des 
teutfchen Mercurs, welches für den Aprilmonat dies 
ſes Jahrs beſtimmt ift, ſtehen &. 64. 65 General⸗ 
Tabellen von den Getrauten, Gebornen und Geſtorbe⸗ 
nen in den geſamten Koͤnigl. preuß. Provinzien. Ich 
weiß nicht wer der Mann iſt, dem Herr W. fuͤr die 
Mittheilung derſelben danket, ſie ſind aber richtig. Was 
BG. 66 von dem im jetzigen Jahrhundert erfolgten 
Wachstbhum der Menſchenmenge in den Kön. Landen 
gefage wird, tft theils aus Suͤßmilchs Wert gezogen, 
theils in dem erften Stäcd meiner diesjährigen woͤchent⸗ 
fihen Nachrichten S. 6 von einigen Jahren genauer 
angezeigt, und der Anfchlag dee Seelen, welcher nach 
der Summe ber Seftorbenen gemacht worden ‚it uns 
richtig, inſonderheit in Auſehung des naͤchſt verfloßes 
nen Jahrs, in welchem fie 5,703,316 Menſchen betras 
gen haben ſoll. J 
VNeue Landcharten und Plane von LZorä:Ame: . 
rikaniſchen Landfcheften und Gegenden, 
Ich habe fie insgefammt durch die Herren Bremer . 
zu Braunfhmeig befommen, bey denen man fie fite die, - 
Preiſe erlangen kann welche ich hier angeben werde. 
A map of the inhabited part of Canada, from - 
the French Surveys, with the frontiers of New 
York and New England, from the larf® Survey by 
Claude Fofeph Saushier. Engraved by HH. Faden. . 
London 1777. Ein Bogen in dem gröften Format. 
Stich und Papier find ſchoͤn. ie fängt über ueber, . 
‘bey der Isle aux Coudres in dem Strom S Laureneæ 
“m, und erſtreckt fich In Anſehung der Provinz New. 


q — 


0 167 
Tork’bisiunterbal6 Tienderogs, gemeiniglich Ticon- 
deroga genanın, und in Anfehung der Provinz New 
‚, England, bis Norridgewalk, Dan’ fieher auch eis 
wen Theil des Sees Ontario auf derfelben. ı Thl.8 Sr. 

Plan af the cisy and Environs of Quebec, with itg 
firge and blokade. by, the Americans from the 8 
of December 1775 to the 13 of May 1776. Ea- 
graved by W. Faden. London 1776. 1 Bogen. Der 
Stich iſt fauber. 16 Br. 

‚A tapographical map of Had/ons River, with tbe 
Channels Deptli of Water, focks, fhoals etc, and 
‚tbe country adjacent, from Sandy - Hook, New 
York and bay to Fort Edward, alfo the communi- 
tation Wish Canada by Lake George and Lake Cham- 

am, as high as Fort Chambly on Sorel River. 
Clau:de Jofeph Sauchier, on the original fcale ob 
four miles to one inch, Engraved by William Fs- 
‚den. London 1976. Eingeoßer Bogen. Der Titul 
enthält alles, was von der Charte zu fagen iſt. Sie 
ik von oben herab in drey Felder abgerheiler, in dem 
erften zur linken, Hand zeiget fich dee untere Theil des 
Hudſons⸗ Fluſſes, bie zu feiner Muͤndung, in dem 
zweyten der obere Theil eben dieſes Flufies nebft. dem 
See George, und In dem dritten der. See Champlain. 
ı Thaler. - - 
> of che entrance of’Hudjons River, from San- 
dy Hook toNew York, with the banks, depths of 
water, Sailings- marks, etc, London printed for 
Rob. Sayer et JohnBennett, 1776. 1Bog. 20&r, 

A plan ef New York Island, with part of Leng 
Island, Staten Island er Eaft New Jerfey. By W. 
‚ Faden. London 197%. ı Bogen. Diefe Charte 
zeiget zugleich die Landung ber englifchen und heßi⸗ 
fen Truppen auf Long Island, und ihren Angriff 
auf die dafelbfi verſchanzten Amerifaner im Auguft 1776. 
Unten ſtehet der Bericht den General Howe bavon an 
Ken Def abgeftattet dat. 100r. Bu 


1666. 
= A Plan of the operations of. the Kings Army 
under the command of General Sir Willfam Ho- 
we, K B. in New York and Eaft New Jerfey, a- 
ainft the American forces eommanded by Gene. 
al Washington from the 12 of October to the 28 
of November 1776, wherein is particularly di= 
ftinguished the engagement on the white plains 
the 28 of October. By -Claude Jofeph Sauthier, 
'engraved by W. Faden 1777. ı Bogen. Der Tis 
tul faget alles was man in der Charte zu ſuchen hat, 
weelche die Kriegeverrichtungen der engliichen und heßi⸗ 
‚ hen Truppen deutlich abbildet. ı Thaler, 
A.topographical map of the north. part ofNew 
York Island, -exhibiting the plan of fort Washing« 
“ton now Fort Knyphaufen, with the rebels lines 
to the fouthward, which were forced by the troops 
under the command.of eart Percy, on the 16Nov. 
1776, and furveyd immediately after by order of 
his Lordship. By Claude Jafeph Sauthier. To 
‚which is added the attack made to che north. by 
he Heffians. Surveyd by ordre öf Lieut. Gen, Knyp- 
haufen, — By W, Faden. London 1777. 
halber Bogen, ſchoͤn geftochen, und auf ſchoͤnem Papier 
abgedruckt, 14 ©r. | | 
.. The attack and defeat of the American Fleet 
under. Benedict Arnold, by the Kings Fleet, com- 
manded by Eäpt, Tho. Pringle, upon Lake Cham- 
plain the :1ı Odt.of1776. By W. Faden. Londan 
3776. Ein kleiner Bogen. Unten ftehet eine ‘Des 
ſchreibung des Angriffs auf die amerikaniſche Flotte, und 
derfelben Zerftörung. 8 Cr, | 
A chart of Deläware Bay and River, — — Ta- 
ken from the orıginal chart pubiıfhed ar Philadel. 
hia by Fofua Fifher. Engraved by W, Faden, 
London 1776 ein großer Bogen. Die untere Gegend 
des Flußes Delaware, ift von Philadelphia an "bis-zi 
der Mündung, abgebildet, 18 Gr. Ä 


Suse 


Woͤchentliche Rachrichten 


Anton Friedrich Buͤſchings 


von neuen Zandcharten,  - : 


geographifchen, ftatiftifchen und hiftorlo 


.  Sben Büchern und Sachen. 
Des fünften Zahrgangs 


Ein und zwanzigftes Stüd, 


Am 26ſten May 1777. 
Berlin, bey Haude und Spener. 


—— —— 


- Paris, 

oröderations generales, fur Pétude & lescon, 
U noiffances que demande la compofition deg 
Duvrages de geographie, Par Mr. d’Anville, pre 
mier geographe du Roi, — 1777 in ge. Oetav 7 
Bogen. Der berühmte Mann hat fich 60 Jahre lang 
mit der Erdbeſchreibung beichäftiget, und eine Landchar⸗ 
ien Sammlung von 9 bis 10000 Blättern zufammen 
gebracht, unter welchen über 500 geichriebene find, und 
iſt dadurch tuͤchtig geworden, die Erdbefchreibung in 

arten und Schriften reicher und richtiger zu machen. 

aß er in beyden Stücken viel gelelftet habe, iſt zu ſei⸗ 
em Ruhm fo bekannt, daß er in der Sefchichte der 


ELrdbeſchreibung einen vorzäglichen Platz einnimmt. Ce 


haben ihn einige getadelt, daß er keinen zugezogen hat, 
ber feine Stelle dereinft in Frankreich) erfeßen koͤnnte: 
len er entichuldiget fi dadurch, daß er feinen ges 
fanden, der die nöchige Gelebrſamkeit zu der Erdde⸗ 


hgreibung mitgebracht, und dieſe fo geliebet haͤtte, daß 


(fin mehr daran gelegen geweſen wäre, ihr nuͤhzlich zu 
ſeyn, als Nutzen von berfelben zu ziehen Kopiften 
Dat er genug gemacht, vder vielmehr gehabt. 


85 


x 


| 


| 





* ı a 


‚70 


Er A fen Buch mit einem Se der clan 
der Landcharten an, welches aber nicht viel beträgt. 
Dean hat ſchon zu Anarimanders Zeit Charten verfer« 
tigt. Der weitläuftige römische Staat, erforderte dere 
gleichen, man brachte auch Charten an öffentlichen Ors 
ten an; wiedenn z. E. Stalien zu Rom in aede telluris 


— m 


abgebildet war. Zur Seit der Kreuzzüge hat man Char⸗ 


ten aufgenommen. Caſteldo aus Piemont, zeichnete 
um die Mitte des funfzehnten Jahrhunderts Charten, 
welche zu Venedig geſtochen wurden. Auf Mercatorg 
‘ Atlas gegen das Ende des fechzehnten Jahrhunderts, 
folgte derjenige, welchen der große geographifche Kitteras 
tor Örtelius, lieferte, und welcher einige Stuͤcke ent 


hält, die noch heutiges Tages zu Rath gezogen zu werz 


den verdienen. Pevanto ein Steuermann. aus Genu 

Hat das mittelländifche Dteer, Peter Goos ein Hollaͤn⸗ 
der, alle Meere, in See: Charten gebracht. Blaeuw 
bat. ſich um die Geographie fehr verdiene gemacht, unb 


Driginals Eharten fchön geftochen. Von ben Verdien⸗ 
ften der Deurfchen um die Landcharten, weiß der Herb 


Verfaſſer nichts, wohl aber dasjenige was die Franzo⸗ 
fen Nicolaus und Wilhelm Sanfon, und Wilhelm de 
TIste, geleiftet Baben. Um auf fich felbft zu kommen, 
rebet er erft von der Nothwendigkeit Materialien‘ zu 
.  Tammten, wenn man ein Gebaͤude aufführen wolle, und 
: ‚Ipricht alsdenn von feinen Charten von dem neuen und 
alten Stalten, und von dem Buch, welches er unter 
dem Titul Analyfe dazu gefchrieben hat. Er zeiget 
den. Werth diefer Arbeiten ſowohl an ſich ſelbſt, als 
Durch Vergleichung mit den Eharten-des Sanlon und 
‚dc 1’Isle, und ob gleich er es felbft Ift, ber davon rebet, 
. fo hat er doch Recht. Nun kommt er auf die Pros 
feetion, welche in Anfehung großer Stuͤcke der Obers 
fläche der Erdfugel, Krümmungen erforverr, Bie der 
Eugelförmigen Geſtalt der Erde Anlich find. Herr 
d Anville hat auch hierinn Verdienfte, es hätten aber 
auch bie en ifchen, wekche Maler und kowib erneuert 


0 


1171 


haben, nicht mie Stillſchweigen Abergangen werden 
ſollen. Von den alten und neuern Reiſe⸗Maaßen⸗ hat 
ec 1769 ein eigenes Buch geſchrieben, und er zeiget 
‚bier, wie er die Größe des natürlichen Fußes, des ges 
meinen Schritts, und der verfchiedenen Meilen, bes 
fimmt habe? Er macht durch Beyſpiele bie von feinen 
‚eigenen Arbeiten bergenemmen find, deutlich, wie viel 
auf das richtige Meilenmaaß welches auf die Charten 
geſetzt wird, und auf bie richtige Ortentirung ankom⸗ 
‚me? Er macht ferner die gute Anmerkung, daß es nd, 


‚thig ſey zu willen, in welche Provinzen ein jeder Staat : 


‚eingetheifet werde ? wie fie heißen? und welche Graͤn⸗ 
‚sen fie haben? und führet an, was er in Anſehung 
klein Aſiens, Arabiens, und Abyßiniens geleiſtet habe ? (in 
welchem Sinn er den beruͤhmten Ludolph, einen natura- 


liſé Abiffin nenne? weiß ich nicht:) er ſpricht auh 


von feinen Charten von Afrika und Süd: Amerika, und 
ſagt, daß er fih das Geſetz vorgefchrieben habe, dem 
Hauptnamen einer großen Gegend In den Mittelpunet 
derſelben, mit gleichen Zwiſchenraͤumen der Buchſta⸗ 
ben, die Namen der Oerter aber nicht alle horizontal 
zu ſetzen. 


Man macht feinen Landesleuten den gegruͤndeten 
Vorwurf, daß fie bie Namen der Länder und Derter 


‚verderben, und in der That verfhonen fie in dieſem 
Stuͤck zumwellen ihres eigenen Vaterlands nicht, denn 


„fie fchreiben Bordeaux, Dax, &c. anftatt Bourdeaux,, 


‚WAgs, &c. und machen dadurch die Abftammung dies 
. Ter amen unkenntlich. Diefes tadelt auch Herr d' Au⸗ 
ville, weicher in Anfehung der ausländifchen geographi⸗ 
fhen Namen, infonderheit des tärkifchen, arabifchen, 
‚perfifchen, und anderer, weiche in der Erdbeſchreibung 
von Aſia und Africa vorkommen, richtiger iſt, als je⸗ 
- mals ein Franzoſe geweſen. Er giebt auch hier Pros 
ben von folhen Namen, uud Erläuterungen derfelben, 
welche von guter Kenntniß zeugen, außer daß er den 
deine Artilel zen “m welcher von der Peäpofi 


⸗ 


. 


273 


tion is (us) regleret wird, (S. 72) mit uUnrecht ein Par 
ticipium nennet. Die Regel welche er feſt ſetzt, daß 
man die Namen nach der in jedem Lande gewoͤnlichen 


Rechtſchreibung fehreiben müße, ohne ſich an die Aus⸗ 


ſprache zu kehren, ift fehr gut: (doch ift es deswegen 
nicht unndchig, fich auch die Ausiprache derſelben bes 
kannt zu machen.) Er berührer auch feinen Fleiß den 


er auf die alte Geographie verwandt bat, injonderheie 


auf die Eharten von Griechenland, von dem Archipeg 
lago und deffelben Küften, von Afia und von den In⸗ 
fein in dem dageldige umflieffenden Weltmeer, unter wel⸗ 
hen Taprobana Profemäi ift, von welcher er darthut, 
deß fie keine andere als Ceilan fen. Auch die mittlere 
Geographie bat Er nicht werabfäumet, wie fein Werk 
genannt, Erats formes en Europe après la chute 
de Pempıre Romain en occıdent, und die befonderen 
Leinen Bücher von dem tuͤrkiſchen und rußiſchen Reich, 


beweiſen, aus deren erſtem er hier unterichiedene Pros, 


u ben mittheilet. 


2 


Aus dieſer kurzen Anzeige, ethellet „daß der ruhnn 


wncae Mann dieſes Buch eigentlich geſchrieben bas 
‚be, um kürzlich zu zeigen, was ec in fo wielen Jahren 
‚feiner Thaͤtigkeit, zur Verbefferung und Aufnahme der 

Geographie gethan habe, fo Daß das Buch einen her 


teächtlichen Theil feiner Lebensgeſchichte ausmacht, aber 
auch anderen, weiche in det Geographie arbeiten und 
ſich hervorthun wollen, infonderheit feinen kandeclen⸗ | 
ven, zum ufter dienen kann j 


Göttingen, 

Johann Chriſtlan Dieterich Sat im jegigen 177m 
Jahr auf acht Octav Bogen druden laffen: Briefe 
den gegenwärtigen Zuftand von Nord⸗ America 
betweffend. Erſte Sammlung. Die angehängten 


Tagjeln, welche eine kurze Schilderung dee großbritans 
rniſchen Kolonien in Nord: Amerifa, enthält, und hier 
zum zweyten mahl mit merklichen Verbefferungen ers 


ſcheinet, zeiget, daß Herr Sprengel ber. Verfaſſer die⸗ 


> 


fer Briefe fen, denen er feinen ſchon berühmten Namen 
wohl hätte vorfeken kͤnnen. Sie follen deutfchen Les 
fern welche an den nord amerikaniſchen Unruhen Theil 
nehmen, die Kenntnis der Kolonien, und ihrer Strei⸗ 
tigfeiten mit Sroßbritannien , erleichtern. Nachrich⸗ 
ten von den neueften Begebenheiten, follen mit Anmers 


fangen über die Verfaßung, Rechte und Geſchichte der Co⸗ 


bonien, auch mir Schilderungen ihres Handels, gegen⸗ 
wärtigen und ehemaligen Flors, abwechſeln. Aus des 
neueften englifhen Staatsichriften, will er kurze Aus⸗ 
ige machen. Syn diefem erſten Stuͤck, bat der Plan 
nicht ausgeführt werden können, inſonderheit find die 


Auffäge über die Freybriefe der Eolonten, über das Tu 


zations s Recht des Parlements, über die Fiſcherey bey 
New Koundland, und Über Canada, weggeblieben, 
ſellen aber in den folgenden Briefen vorkommen. 

Nach dem erften der drey Briefe, welche diefer Theil 
enthält, iſt der 1773 zu Bofton ins Meer geichüttete 
Thee nicht die Heine Urfach des ausgebrochenen großen 
Kriegs, fondern die Flamme hat fchon lange im Vers 
borgenen gelodert, und bloß Bas Gefühl innerer Stärs 
ke, die Hofnung zu einem freyen Handel, ja zu ber 
Unabhängigkeit von dem Murterlande, bat die Colo⸗ 
nien gegen ihre Brüder in Europa bewafnet. Groß⸗ 


hritannien konnte die handelnde Colonien mir echt und . 


Billigkeit einfchränfen, weil. ihre erfte Anpflanzung, 
Beſchuͤtzung und Aufmunterung durd, Belonungen, ihm 
bloß feit der Revolution 34 Milllonen Pf. St. Kos 
ſten verurfache hatten, es auch die Meberfchreitung der 
Schranken felen ahndete, una zu dem effenbarften 
Schleichhandel lange Zeit durch die Finger fahe. Als 
es aber denfelben zu hemmen fachte, und das Parlament 
fein altes‘ gegründetes Tarationgrecht ausüben wollte: 
gaben unrubige Möpfe ſolches file Unterdrädung dee 


FIR aug. Es vereinigten ſich Schleihhändlerund 
wärmer, und von bepken aufgewiegelter Päbel,, 
wir einasıder, um dem Vorgeben nad, Religion und 


N 


m u “m ARE 


1 74 


Jreyheit, gegen ihre Weamen zu vertheidigen. Die 
Verfaſſung der meiſten Colonien, der unruhige Geiſt 
der einige Proeinzen ſchon feit ihrer ‚Stiftung befeeite, 
und die Aufhebung der Oppufitiouss Parrhey in Eng⸗ 
Sand, beförderten den Aufſſtand. Als die erſte Unruhe 
üuber dis Stempel: Arte gusbrach, verfuhr das Parla⸗ 
‚ment gelinde, und. die Cotpnien harten weder von den 
Franzoſen noch Wilden etwas zu befuͤrchten. Hier hat 
man, fast Here Sprengel, die wahren Urfachen dies 
:fes Kriegs bey einander. Er führse fie in der Folge 
‚weiter aus, vertheidiger durchgehends Großbritanniens 
Gerechtſame, und die Maasregeln der Regierung dies 
ſes Staats, und entwicelt nicht nur die Berfaffung, 
‚fondern auch das unruhige und unrechtmaͤßige Verfah⸗ 
‚zen der. Colonien. Alles dieſes geſchiehet mit einer 
Einfi che und Geſchicklichkeit, die wohl nicht ne vu 
} Al und Belohnung bleiben wird. 
Berlin. | 
Nonxelles titteraises de divers pays, avec des 
:$upplemens pour la like & le necreloge des: aſtro- 
nomes, Par Vauteur du vecueil pour lesaftrone- 
‚mes, Second cahier. 4% Bogen in gr. Octav, fas 
wohl bey dem Verfaſſer Heren Prof. Bernoulli ſelbſt, 
als in der Haude und Spenerſchen Buchhandlung zu 
finden. te hier gefammileten und mitgetbeilten Neu⸗ 
aigkeiten, nd aus Deutfchland., Frankreich, England, 
Helwetien, Spanien, Portugal, Amerika und Oftins 
” Bien, 'und zeugen von des Herin 2, großen n Aufmerk⸗ 
mkeit auf alles was zu feinem Fach. und Endzweck ger 
hoͤrt. Auer den Lebensbeſchreibungen der verſtorbe⸗ 
‚nen Aftrongmen Wilhelm Crozet und Chriſtopher 
Sigismund Schumacher, findet wan bier Herrn 
Hofrath Kaͤſtners Anmerkungen uͤber die Nachricht 
welche in dem erſten Heft von Lowig vorgekommen, 
. eine kleine Ergänzung des Berzeichnifles der Aſtrouo⸗ 
men, und eine Fortſetzung der Nachricht von verftors 
. kenen. Atrouomen. Unter des Herrn Kaſtnere Ano 


— .. ’ 4. 


. ' — 
— — 3 
rnerkungen, iſt die erſte die: daß ee im votkomme; 
als haͤtte ich mich zu ſtark auf mein Gedaͤchtniß verlaß⸗ 
fen. Weil aber der Herr Hofrath an einem andern 
Ort ſaget, daß Er meine Nachrichten von Lowitz nicht 
geſehen habe, fo kann er auch nicht recht woifen, mas ' 
Here 3. aus denfelben entlehnet hat, Ich ˖habe aber 
ſchon in diefem Wochenblatt gefagt, daß Herr . nicht 
ur genaner als ieh, Tondern auch uͤberhaupt am ge⸗ 
maueſten wifle, was und wie fange Lowitz mit der Goͤt⸗ 
tingiihen Sternwarte zu thun gehabt habe? Er bei 
‚ iget much hier anf eine Art und Weife gegen weiche 
nichts einzuwenden habe, daß Herr Kinderinaun—⸗ 
beſſen Tochter Lowitz zur dritten Frau gehabt, wirklich 
Der befannte Nicht⸗Aſtronom diefes Namens fey; ſo 
daß meine Muthmaßung, er ſey ein Sohn des Gene⸗ 
als gleiches Namens, weofälkt. 
Straßburg. | 

Bey den dafigen Buchhaͤndlern Bauet ı md Treue 
te, it ans Licht getreten, Geographie univerſelle 
de Mr. Büfchmg, traduite de P’Allemand, Tone 
dixieme. 1777. Es enthält dieſer Theil, die Forr⸗ 
fegung und den geöften Theil bes Oberſachſiſchen 
Kreiſes, und den niederfäcfiichen Kreis bis auf 
das Herzogthum Medlenburg, dieſes mireingefhloß . 
Gen. Die Ueberfegung iſt groͤſtentheils aut, doch 
giebt es auch mißderſtandene Stellen, 

Gießen. 

Ser. Berl Chriftian 'Sepler, Lehrer am. dafle 
den Padagogio, hat im Marzmonat dieſes Jahrs 
in einer Einladungsſchrift von 25 Quartbogen, et⸗ 
AUche feiner Lectionen angezeigt, und zugleich ſeint 
Bedanfen Über die Lehrart in denſelben vorgetras 
gen. Er haͤlt mit Recht dafür daß der Unterricht 
in der Geſchichte fo wie einer ‚der angenehmſten 
ifo auf einer der näßlichften fir die Jugend ſey, 
weil Verſtand und Herz dadurch gebefiert werden 
Gnnen Es verdient auch feine Meynung Bez⸗ 


176 — — 
fall, daß man in Schulen, in welchen Tünftige 
Gelehrte zugezogen werden, den Anfang des Unter⸗ 
richts, mit der alten, und nicht mit der neuen, ins 
ſonderheit vaterländifchen Geſchichte, machen mühe, 
weil jene das Leſen der griechifchen und römifchen 
Schriftſteller erleichtern kann und fol. Daß - 
er aber feinen Unterricht in der Univerſalhiſtorie, 
welchen er den unterften Klaſſen des Pädagogii 
ertheilet, im der feftgefeßten Zeit von einem und 
einem halben Jahr, nur bis auf den Umſturz 
des abendländifchen römifchen Reichs führer, gefällt 
mie nicht. Er Eönnte fie fo gar innerhalb Jahrs⸗ 
geit, wenn er auch wöchentlich nur ein paar Stuns 
den dazu widmen dürfte, ganz füglich enden, went 
er nur in der Wahl und Eintheilung firenge wäre. 
Hingegen thur er fehr wohl daran, daß er vor 
der Geſchichte eines. jeden großen Staats, die geo⸗ 
graphifche Beſchreibung deſſelben hergeben laͤſt. Er 
ſchraͤnkt ſich aber bey der alten Geographie in den 
unterſten Klaſſen darauf ein, daß er die Lage und 
Sränzen der Staaten zeige. Daß er, wein er 
. den Character einer Perfon, nach den Thaten ders 
ſelben ſchildert, die Handlungen. von den Schülern 
nach ihrem moralifchen Werth beurtheilen, und ihre 


U Folgen beobachten, auch gewiſſe Begebenheiten von 


eben denſelben nach erzaͤhlen laͤſt; iſt eine gute Me⸗ 
thode. Ueberhaupt zeuget die Sc -ift von vieler Ges 


ſchicklichkeit. — . 
im Voigriande, 


- ao . 
Mit feiner geränlicen sroßen Yelefenheit, hat Herr 
NReector Paul Daniel Longolins, im April: Diefes Jahre, 
wnf 3 Quartbogen unterfucht, an !pinifer reddarur Fichtel= 
berg Lasii Beritioribust Die gelehrte Abhandiung befichee 
zwey Theilen; Der erſte betrift die Frage, welcher 
um der pinus ſey? und ber zweyte, die Frage, wie der 
Fichtelberg auf lateinifch genennet werden müfle? Dee 
us if die Söhre oder Kiunfoͤhre, oder der Ziefer, 
lateiniſcher Sprache kann der Zichtelberg entweder 
icifer genannt, oder ber deutſche Name brobehalten wer⸗ 
pr. m |) . 


2 





Mnton: Beier; Wäfbinge 


Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 


Im 


grographifchen, ſtatiſtiſchen und hiftore 


ſchen Büchern und Sachen. 
"Des fünften Zahrgangs 
Zwey und zivanzigftes Stück. 
. Am sten Jun. 1777. 
7 Berlin, bey Haube und Spever. 





Be Carl Wilhelm Ertinger iſt an finden: Liſtori⸗ 
ſche Unterfuchung über Rußlande Reiches 
grundgefege von A. £. Schlöger. Acht Bogen 


im kleinſten Octavformat 1777. Saft vor drittehalb 


Jahren, oder genauer, am Iaten Dec, 1774, bes 
hauptete ich in diefen wöchentlichen Nachrichten aus⸗ 
führlih, gegen Herrn Prof. Schlöger, daß Peters 
des erften Vererdnung twegen der Thronfelge im vußle. 
ſchen Reich, unter Peter dem zweyten wicht confifeirt 
und aufgehoben reorden fen, und ließ unter andern die⸗ 
fe orte mit einfließen: was weiß Jerr-S, von 


der neuern rußifchen Befchichte? Um eine feheins 


bare Widerlegung diefes Auflages, an dem ich kaum 
einen Tag gearbeitet habe, wagen zu dürfen, bat er 


giwey Jahre lang den Theil der neuern rußifchen Ger 


ihichte, welcher auf die Streitfenge fich beziehe, mit. . 
lcrem Bi * 


ſoichem ſtudirt, daß er kein Buch der Goͤtting 

ſchen Univerſitaͤts⸗Bibliothek, vom welchem er Huife 

Eerxwartete, unaufgeſucht gelaſſen hat. Es wäre kein 
Wunder, wenn er nun etwas von der neuern rußiſchen 


— gern Pic: —————— 


" , . N 
* * 
14 Du — 
a, 


178 


Yazensung aller feiner Kung und araſt, hat er doch . 
in diefem Streit den Sieg nicht erfechten Eönnen. Ich 


habe vor Jeinen Karen Kriegsruͤſtungen feit mehr als 


wvey Jahren genug gehört, aber mic im gexingfen. 
nicht dafuͤr gefürchtet: denn Herr S. gehört zu dem - 
Seinden, welche zwar mit dem heftigften Ungeſtuͤm ans 
fallen, aber doch nicht fürchterlich find. Wenisftens 
fürchte ich mich für feinen Menſchen in der Welt wes 
‚niger alg für Herrn Schlöger, ob mich gleich kein 
Menſch mit mehr Geſchrey, Heftigkeit und tuͤckiſcher Bos⸗ 
heit angegriffen hat, als er. Wo viel Geſchrey, Schimpf⸗ 
rede und Luͤge iſt, da iſt wenig Stärke und Warheit. 
Zwar iſt er dreift genug &.99 diefer Schrift zu vers 
fihern, er habe die hiſtoriſche Wahrheit gegen meine 
Irthuͤmer, und zwar fo einleuchtend und vollfändig vers _ 
theidiget, daß man Die Acten für geſchloſſen auſehen 
Kane: aber daran iſt abermals feine Einbildungekraft 
Schuld, welche feinen. Verftand beherrſcht. Er hat 
ia ber Sache über welche wir mit einander flreiten, 
nicht um ein Haarbreit mehr Recht, ale er ehedeſſen 
hatte, da er mit der geöften Lebhaftigkeit behauptete, 
das Wort Diar komme nur ein einziges mahl im, 
Snorre Sturlefon , in. der ganzen Welt, in der ganzen, 
Litteratur, vor, denn er habe es feit 10 Jahren an keinem 
andern Ort gefunden, aber von mir lernen mufte, daßes. - 
in dem genguten Schriftſteller fuͤnfmal, auch in der einfa⸗ 
chen Zahl noch in eigem andern vorfomme Ich muß, 
thin abermals antwarten, nicht um das letzte Wortzu bes 
balcen, denn. en dichter, mir fälfchlih an, wie ich durch 
hundert Fälle bemeifen kann, daß dieſes meine Gemwohus 
heit ſey: ſonbern um Die fefer, weiche: feiner großſpreche⸗ 
riſchen Verſicherung trauen, var Irthum zu bewahren. 
Zuvoͤrderſt muß ich mich uͤber die neue Probe feiner 
Unredlichken beſchweren, nach welcher er die Streits 
frage verändert. Er ſchreibet in. der Vonrede, ich haͤt⸗ 
te. bie. Yeraulaliung:zu dieſer Abhandlung, gesehen, und, 
fie ift auch durchgehende; wider mich gerichtet. Sie 


— 


| 
| 
| 
| 


179 


her. aber; den Titul einer Unterfuchung über Rußlands 
teichsgrundgefege, und alfo wird ein jeder nicht beßer 
unterrichteter Lefer glauben, es fey zwilhen Herrn 
S. und mir ein Streit Über Rußlands Reichsgrund⸗ 
geſetze. Das ift aber ganz faljch. Weber dieſe Mas . 
terie babe idy niemals mir ihm geftritten, ja ich habe 
Meters bes erfien Verordnung wegen ber Thronfolge, in 
den Streit mit Herrn &. niemals ein rußtfches Neichs⸗ 
grundgefe& genannt. Nichts befto weniger richtet er 
ine Schrift, welche er eine Abhandlung über Rußlands 
ichsgrundgeſetze nenut, wider mid), und fagf In ders 
felben &. 17 ob Peters des erften Trohnfolge-Ördnung 
unter Petern dem zweyten aufgehoben worden oder 
nicht? fey hier nur eine Nebenfrage. Das iſt ja ofe ' 
fenbar ein unredliches Verfahren, weil es die Haupts 


ſache des unter uns obmaltenden Streits, ja der einzi⸗ 


ge Gegenſtand deßelben, ift, ob diefe Trohnfolge- Vera 
ordnung aufgehoben worden ſey, oder nie? Eben io . 
binterliftig ſchreibet er in der Worrede, man erfahre ' 
vielleicht gelegentlich bey diefer Schrift, ob wirklich Pe⸗ 
ters des erften Trohnfoige⸗Ordnung unter feinem Enkel 
sonfifciet worden fey, oder nicht? An fich ſey dieſes 
Fa&umi unerheblih.. Sch bejahe es, fordere aber zu 
viel, wenn ich fordere, daß man es mir zuglauben jolle, 
weil ich es behaupte, und wegen des mir gebührenden 
Reſpects. Es mag das Fadum erheblich oder uners 


heblich feyn, fo iſt zwifchen mir und ihm bloß von '- 


bernfelben die Rede: daß er mich aber. befchuldiger, Ich 
perlange, man folle um meiner Verficherung willen, 

d wegen des mir gehührenden Refpects, glauben, 

eters des erften Trohnfolge⸗ Verordnung fey unter 
feinem Enkel nicht aufgehoben, ift die boshaftefte Er⸗ 
dichtung, zu welcher. ich nicht die geringfte Selegenhelt 
gegeben habe. Sch muß ihm in feinen Streitigkeiten 
mit mir gerade zu bie Redlichkeit abfprechen, und außer 
Lem jegt angeführten Beyſpiel, nur noch ein anders 


n . - 


nennen. Um mich lächertich In machen, fchreibt er 9.38. 
‚ 2 E 


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N, 


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180 

9, th ſage, nach Beten L (1722 gemagten) Bert, 
die be ein eußifcher Monarch nicht nöthig, auf das n&s 
here oder entferutere Erbrecht zu fehen, denn er könne 
zu feine Threonfolger ernennen men er-molle, und bes 
weife es unmittelbar hierauf mit einer Handlung die 
Meter 1 diefem Geſetz gemäß, zu einer Zeit vorges 
nommen haben folle, da biefes Geſetz noch nicht exiſtir⸗ 


te, nemlih 1718. Die Worte, diefem Geſetz ges 


mäß, hat er mit ſchwabacher Schrift drucken laſſen, 
weil das lächerliche in benfelben liegt, fie find aber ganz 
von ihm erdichtet, denn in meiner Stelle. die er anfühs 
ret, kommen fie gar nicht, ja es kommt nichts benfels 
ben änliches darinn vor, ich beweife auch den ange 
führten Gab nicht durch das eigene Verfahren Petere 
des erften, fondern aus feinem Trohnfolge⸗Geſetz, und 
foge nur, gleichwie er felöft 1718 nicht feinen. äftes 
ſten ſondern jüngften Sohn — zu feinem Machfolger 
. ernannte. Bon folchen Erbichtungen und Verdrehungen 
meiner Worte und Abfichten, wimmelt diefe Ochrift, ente 
Hältauch(&. 175) bie Unwahrheit, daß ich gefucht hätte, 
ihn aus Rußland weguſchaffen. | 
Als Recenſent , koͤnnte ich zwar dasjenige beurthel · 
len, was er im dieſer Schrift yon Reichsgrundgeſehen 
Aberhaupt, und von rußiſchen inſonderheit ſaget: 
will es aber vorſetzlich unterlaſſen, damit er nicht au 
“nur mit einem Schein der Wahrheit ſagen koͤnne, daß 
über diefe Materien zwiſchen ihm und mir Streit fm  . 
Ich bitte atfo meine Leſer, folgende Geſchichte wohl zu - 
‚bemerken. Herr S. fagte an einem Ort, wo er mei⸗ 


ner anouymiſch viel fpottet, das Geſetz Peters des 


erſten wegen der Trohnfolge, ſey unter deſſelben Enkel 
confiſeirt und aufgehoben. ich widerſprach dieſem et⸗ 
was flotififches betreffendem Vorgeben, auszrorg Gruͤn⸗ 
‚ ben,. erftlich weil die Aufhebung hätte durch ein Mas 
nifeft geſchehen mätfen, dergleichen aber niemals ergam - 
gen fey, und zweytens weil Peters bes zweyten Nach⸗ 
polgerinnen auf dem rußiſchen Trohn, der Trohnfolge⸗ 
Ordnung Peters dee erften gemäß. gehandelt, hätten, 


x 


- % - a \ 
—— ı8r 
Herr S. fuhr monpmifch Aber dieſe Gründe mit 
feichtfinniger und geober Spoͤtterey weg, und verans 
(affete mich dadurch, dieſelben 1774 in dem funfzigften 
Stuͤck des zweyten Jahrgangs meiner möchenttichen 
Nachrichten, ausführlicher zu vertheidigen, und hierauf 
it nun feine Antwort erfolgt. Dieſe will ich nicht 
Gier, fondern an einem andern Ort genau prüfen, und 
jest es dabey bewenden laffen, daß ich den Beweis 
weihen Herr &. für das Vorgehen, daß Peters 
des erften Trohnfolge⸗ Verordnung aufgehoben worden . 
ſey, führet, (denn er ale beiadenber Theil mufte 
eigentlich _ berweifen,) aus dem Wege räume, unb 
meiner Beweis des Gegentheils beſtaͤtige. Der 
Zeuge, daß unter Petern dem zweyten die Trohnfelges 
Verordnung aufgehoben. worden ſey, foll Peter von 
Haven feyn, der in feinen daͤniſchen Nachrichten von 
"dom rußiſchen Reich Th. J. Kap. 12 alſo fchreiber: im 
eben dem Jahr (1727 am 4. Aug.) Fam eine Vers 
ordnung heraus, in welcher befolen wird, fol _ 
gende Manifeſte zu ſammlen und zu verbrennen, 
welche bey Strafe der Inquifition nachgehends 
bey niemanden gefanden werden durften. Erſt⸗ 
. lich das von der Trobnfolge, vom ten Sebr. 
1718. Zweptens, die Mlanifefte vom zten Tun. 
deſſelben Jahre, welche tbeils den Goſudar Zare: 
witfch, gottfel. Andenkens, theile den Glebow, 
den Bifchof Doftfei, und der Zarin Lapuchin 
Liebes⸗Haͤndel und Briefe, betreffen, Drittens, 
das Geſetz von der Trohnfolge vom 5 Febr. 1722, 
und endlich alles übrige was mit dieſer Sache 
die.geringfte Verwandfchaft bat. Die aufmelis»  - 
‘men Lefer diefer Stelle, werden fich mie mir mundern, 
wie dieſelbige Habe können zum Beweiſe angeführer wers " 
‚den, daß Peters des eriten Trohnfolges Verordnung 
‚aufgehoben worden fey? Dem Haven fagt diefes 
nicht, fondern es iſt eine unrichtige Erklärung feiner 
Worte, eine ungegründete Solgerung die aus benfelden 
gezogen wird, . gie Werwechlelung der mahren Ab. - 


2 


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183 
ſicht der Ukaſe mit einer falſchen. Peter ber Iwey⸗ 
ı ge wollte die Denkmaͤler welche feinen —5— 


Vater beſchimpften, fo viel es möglich war, vertils 
gen, in diefer Abficht wurden die genannten Schrif⸗ 


ten, und wie Haven faget, alles was mit der &% - 


&e (der über ihn verhängten Inquiſition) einige 
Verwandſchaft hatte, vin den Beſitzern zurück ger 
‚ ferdert. Es hatte aber dieie Ukafe keine große Wirs 
tung, und nad, dem Tode des Kaiſers, wurden alle 
genannte Schriften in Rußland wieder frey ners 
tauft, doch find fie felten geworden. Eine Aufbes 
"bung der Trohufolger Berprönung, ein MWiederruf 
berfelben, ift niemals geſchehen, auch nicht die Abs 
fiht der Ukaſe Peters des zweyten vom 4ten Aus 


‚ guft 1727 geweſen. Herr Schiözer hat fich erfiäs 


ret (©. 49) daß er die Enticheidung der Streitfras 
ge, ob dte oft erwähnte Trohnfolge⸗ Verordnung 
. aufgehoben worden fey oder nicht, auf des Herrn 
Staatsraths Muͤller Urcheil und Ausſpruch ankonis 
- men laffen wolle. Sch ride alfo bier folgenden 
Brief diefes faſt allein gültigen Richters, ein. 

Moſcau, den 24 Örtober 1776. 

„Sie verlangen von mir in Ihrem legten Briefe, 
„daß ich Ihnen über Num. 50. Ihrer Nachrichten vom 
„J. 1774, meine Meynung ſagen ſolle. Da es die 


„Frage betrift: ob das Gefen Peters des Großen, . 


- „nach welchem es einem jeden rußifchen Monar⸗ 
„chen frey ſtehen foll,;; fich einen LTachfolger zu 
„wählen und zu ernennen, von Peter dem II aufs 
„gehoben fep? ja finde ich dabey weder Bebenflichfeit, 
‚„uoc Zweifel, Mach meiner Kenntniß von raßifchen 
„Baden, Verordnungen und Gefegen, muß ich fie 
"„verneinen, und zwar aus folgenden Gründen: 3) In 
„Rußland hat niemand yon einer Aufhebung odet Wider⸗ 
yrufung dieſes Geſetzes gehoͤrt, vielmehr hält jedermann 
„baklr, daß es jederzeit, und auch unter Peters IE 
»Degierung,, fo wie nach ihm, feinen Beſtand gehaße 
„hat. 2) Alle unter der Regierung Peters IT ergan⸗ 


- 


22 — — — — — 


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X 


183 
gene Befehle, liegen in einer Sammlung gedruckt ( 

ur ia rußiicher Sprache,) der Welt vor Augen, wor⸗ 
an ſich der Aufhebungsbefehl, wenn einer geweſen waͤ⸗ 
„ze, befinden muͤßte, ſich aber nicht befindet. 3) Ich 
„bien ein lebendiger Zeuge felbiger Zeiten, und ich war 


„sehon damahls aufmerkiam genug, auf das mas vor⸗ 


‚.„gieng, als daß mir eine Sache von folder Wichtige 


„seit, und bie für jedermann gehörte, hätte unbekannt 


„bleiben können. 4) Man has dieſe Verordnung jeders 
als ein Grundgeſetz, Das Peter der Große feinem 
ih gegeben, betrachtet. Es wird deſſelben in allen 


- „ausmohrtigen Büchern, die jeitdem von Rußlands⸗ 


 „Stasiswerfaflung geichrieben find, gedacht: Sollten 
„bie auswärtigen Geſandten am rußifchen Hofe, wenn 
Ä aufgehoben worden wäre, ſolches nicht an ihre Höfe 
‚ „berichten haben? Sollte es nicht durch Zeitungen, Mo⸗ 
amatſchriften ac. bekannt gemorden ſeyn ?. findet man 
„aber wohl diefes irgend? 5) Einen Befehl Peters 
„des Großen, dieſes bey den Ruſſen vergoͤtterten Kaiſers, 


- „würde injondecheit fein Enkel Bedenten getragen ha⸗ 


„sen. 6) Wozu Wibderrufen, da ein Monarch, deram 


„biefem Befehle keinen Gefallen haͤtte, nur demſelben 
„nicht zu folgen brauchte, ohne eine That zu begehen, 
„die wegen der Verehrung des großen Geſetzgebers, von 
„pen meiften wäre gemißhilliges worden, ja die von ei⸗ 
. „ae jeden Nachfolger wieder hergeſtellet werden könnte? 









e , mürde fi) wohl jemand unt:ritanden haben, 
„bes Kalter Peter II in feiner letzten Krankheit, zum 
MBeſten ber verlobten Braut ein Teſtament varzulegen, 
„worisinn die Rechte und Vorzuͤge einer kaiſer Witwe, 


es der Kaiſer unterſchrieben haben, ber “is auf: 
letzten Augenblick bey vollem Verſtande geblieben? 

es unterſchrieben: als aber gleich nach Des Kal⸗ 
sfers Tode die Glieder des geheimen Rache zuammen 
Samen, über die Thronfelge zu rathſchlagen, und Der 


— 


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Iwr_ me — — — — 


„einen Befehl von dieſer Wichtigkeit, zu widerrufen, 


7) Wenn eine. ſolche Aufhebung des Geſetzes geichehen 


folglich. auch die Thronfelge, varfichert wären?! ) 


184 | 


„Water der kaiſerl. Braut ſahe, daß biefe Sache feinen 
„Beyfall finden wuͤrde: fo Hat er das Teftamene in den 


Camin geworfen. Diefes if vielen befannt; 8) Der 


„Befehl Peters des II, welcher zu der Bermuthung, 
„ats ob jener Befehl, wegen Ernennung eines Nach⸗ 
„folgers aufgehoben worden, Anlaß gegeben, enthaͤlt 
„nichts mehr, als daß die Ukaſen und Dianifefte, und 
„alle Schriften, welche die Inquiſitivnsſachen des Bares 
„witſch von 1718 betreffen, mie auch andere Schriften 
‚und Befehle, die fih darauf beziehen, aus einem jes 


: „ben Berichte, wo folche vorhanden, "und von einen’ 


„jeden, der folche befäße, an den Senat abgegeben wer⸗ 


„den follten. Dabey ift zwar die Verordnung‘ wes 
„gen der Threnfolge, vom 5. Febr. 1722, mit genannt? 
„allein, man fiehet es leicht, riicht der Thronfolge we⸗ 


„gen, fondern weil das derfelben vorgefehte Manifeſt, 


„fich mit auf den Inquiſitions⸗ Proceß des Zarewitſch 


„beziehet,als welcher der Krone unwuͤrdig erfläret worden,’ . 


welche Makel der Kaifer von feinem Vater abzuwifchen 
„ſich beſtrebte. Der Ihronsoder. Erbfolge iſt darinn 


„nicht mit einem Worte gedacht. Deich deucht auch, daß 


„wenn ein Kaiſer ſich belieben ließe, das Geſetz aufzuhe⸗ 
„pen, ſolches fo viel wäre, als ob er feiner auf ihn recht⸗ 
„mäßig vererbten fouverainen Gewalt Graͤnzen ſetzen 
„wollte, welches ſchwer zu vermuthen ift, und nicht 


„leicht ein Höfling feinem Herrn anrathen wird. Fin⸗ 


„pen Ste diefe Betrachtung gegründet, fo kann folhe 


„zum oten Beweiſe meines Sages dienen. Sonſt aber 


„haben E. Hochwuͤrden in Ihrem berührten Biatte 


„No. So fehon fo viel Brände angeflihrt, daß ich den⸗ 


„ſelben meiter nichte hinzu zufeßen babe. Die Sache 
„iſt erfchöpft, und, wie milch deucht, außer Zwelfel 
„geſetzt. „ j oo m ller. J 
Nun ſchame fich Herr Schloͤzer feiner zweymal mie 
fo‘ vieler Bosheit gegen mich unternommenen und ge⸗ 


führten Vertheidigung eines Irthums, und werde weiſe 
und beſcheiden. Was iſt ‚nun, feine Schrift wert ?: 
Sie koſtet 8, Groſchen. N 


ı.® ” . , . 


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Anton Feldeih Sükbinge : 


Woͤchentliche Rachrichten 


von neuen Landcharten,: - 
geogeavhiiben, at atifhen u und nd hiltorh 





Buchern und Sachen. 
Des fuͤnften Yahrgangs 
Drey und zwanzigſtes Stück. 
Am gten Junius 1777. 


*. Berlin, bey Haube und Bram: 
Bu 


| Bafel, . 
Fr Carl Yugufb Sertta find 1777 auf r aus. 16 
Hagen in gr. Quart gedruckt: Herrn Samuel 
Engels, geweienen Landvogts, — Yacht richten 
und Anmerkungen über die Lage der nördlichen - 
Gegenden von Afien und Amerika, und den Ver⸗ 
fisch! eines Weges durch Die Liordfke,nach Ins 
dien. Zweyter Theil, mit drep Kandcharten. 
Das Buch Hat auch den Titul: Neuer Verfuch 
‚übe die Rage — — Indien, nebft Austen 
‚Schriften fo Zerr Daines Barrington in Lon⸗ 
don zu Behauptung eben dieſes hereusgegeben. 
Mit drey Charten. Er gehet wir nahe, daß ich 
dieſes Buch niche mit Dem Verguuͤgen anzeigen fang, 
"weit welchem ich daſſelbige vor ein paar —5 erwar⸗ 
tet habe, wie felbft dieſe woͤchentlichen Nachrichten von 
‚1774 bezeugen. Diefe Betruͤbuß nahm ſchon ihrem 
Aufang/ ats ich aus Herrn Engels tiefen erjahıe, daß 
eeyr ſich mie Herrn Muͤller in einen neuen Streit eins 
laſſen würde, daher ich S. 420 des zweyten Sjabrgangs 
‘wünfchte, daS ſolches nicht gefchehen moͤgte. Noch 
grbßer ward fie, da ich 1775 den groͤſten Theil hiefes 
Bugs Hanbfeneifeig io, 6 ne srkommen, war, 


m 


.n- — is 4 
186 : De * 


"Nun hier rertegte zu wẽrden: denn Ih. fand, dat Hett 
Landvoat WEngel! gegen Herrn Staaterath Müuͤller 
mit der groͤſten Bitterkeit geſchrieben, auch Briefe eis 


nes ungenannten eingeruͤckt hatte, welche von Herrn 


Ss 


Muͤller ganz unrichtige. und. falfche Nachrichten eh 


hielten, und zugleich deffelben Character ganz verftells 
ten, und feinen Befannten. und Freunden unkenntlich 
machten, : Sich bat: Herrn E. einmal nad) dem ans 
dern, daß er die falfchen Nachrichten von Heren M. 


weslaflen ; und. feine harter Ausdruͤcke gegen Denfelben 


mildern, oder tuir beybes an feiner State zu thun ers 
lanben ·moͤgte. Sch verficherte ihm auf die ſtaͤrkſte 


weile, daß der Mann deffen Bericht er traut, die be⸗ 


rührte Sefchichte des Herrn Muͤllers ganz unrichtig 
begriffen und erzaͤhlet habe, und daß Herr M. ein gang 
‘anderer Mann fey, als ee von diefem ungenannten, 
und von Heren IB, ſelbſt gefchilbert worden fey. ' Zus 


‚gleich erklärte Ich, daß wenn alles dieſes gedruckt wer⸗ 
de, ich nothwendig widerſprechen muͤſſe, weil ich fo 


‚Kart mit hineingeflochten ſey: hingegen erbot ich mich, 
. wenn Herr E. mir hie nur. wegen meiner Borftellung 
und Bitte, fondern auch wegen feiner eigenen Ehre, 
willfahre, fein Buch, den Leſern in Dentſchland in Ans 


ſehung der Schreibart angenehm-zu machen, auch ſonſt 


zur Richtigkelt und Vollonanenheit defielben alles was 


ich vermoͤgte, beyzutragen. Allein der Herr Land⸗ 
vogt E. nahm meinen gut gemeynten Rath nicht an, 


ich ſchrieb ihm daß Ich die Folgen bedaure, und ſchwieg 
Hierauf ſtill. Nun iſt nicht nur alles Boͤſe, weiches 
ich in der Handſchrift geleſen habe, im Druck erſchie⸗ 


neh, ſondern noch etwas hinzugekommen, welches mit 


fJehr wehe thut... Um einiger maßen zu begreifen, 
‚wie. Herr Landvogt Engel, win Greis ber ſich 
dem achtzigſten Jahre nähert, dazu komme, von 
Herrn Staatsrath Muͤller, der auch ein Greis von 
faſt gleichem Alter iſt, fo viel Boͤſes zu ſagen, muß 


man ſich / desjenigen erinnem, was in meinem Wochen⸗ 


blatt von 1773 an, von der Schiffart durch das Nord⸗ 


⸗ 


— 


oeo 


sber fogenannte Eiemeer vorgekommen IR, welchs 
Herr M. nicht für ehunlich, Herr E. aber für möglich 
und nüslich gehalten Bat, Dieſer, weltcher, wie es’ 
mir fcheinet, von Natur, fehr argwoͤhniſch if, Hatte 
den eußifchen Hof in Verdacht, daß er feine Kentniß 
des Nordmeers bisher geheim gehalten Habe, bat auch 
waßrfcheinlich zu machen, ja gar zu ermeifen gefucht, 
baß die Akademie der Wiſſenſchaften zu &. Petersburg 
In der Charte von dem rußifchen Rei, und Herr AT. 
mn feiner Charte von den rußifchen Entdeckungen, auf 
Befehl des Hofs, Aſien willfürlih um dreyßig Gra⸗ 


de verlängert hätten, um die Schiffart durch das Nord⸗ 


meer ſchwerer vorzuftellen als fie fey, und daß Herr 


. Müller die Warheit nicht Habe fchreiben duͤrfen. Herr 
M. antwortete hierauf in dem erften Jahrgange meiner 
wöchentlihen Nachrichten, und fagte, Herrn Engels 
Beihuldigung der rußifchen Regierung, daß fie Sibi⸗ 
rien eine fo große Ausdehnung gegen Oſten geben laße, 
um den Geefahrenden Voͤlkern die Luft zu Entdecku 
gen im Eismeer zu Benehmen, fey offenbar unges 
zecht, und dußerft falſch. Diefe Worte haben dem 
Seren Landvogt fo aufgebracht, daß er fie für eine une 
erttäglihe Beleidigung hält, und alles zufammen ſucht, 
. am Herrn M. auf die empfindlichſte Weife za kruͤnken. 
Er Hat den Argwohn noch nicht fahren gelaffen, daß 
‚ber rußifche Hof feine Kentniß von dem Eismeer heim⸗ 
lich Halte, und behanptzi nunmehr, daß Herrn Muͤllers 
Verheelung vieler Nachrichten welche die Ruſſen von 
dem Eismeer hätten, nichts erzwungenes, fondern et⸗ 
was freymilliges fey, well er dadurch fein Gluͤck zu 
"machen geſucht, auch wirklich gemacht habe. (S. 28 
der Einleitung) Zu diefer heßlichen Befchuldigung, 
beweget ihn basjenige, was ihm ein ungenannter won 


Heren MT. in feinen Briefen berichtet hat welches te 


. für vollkommen glaubwürdig haͤlt. 
Diefen ungenannten ſchildert er als einen Gelehr⸗ 


ten, der 13 Jahre in Rußland geweſen, und zu ©. 


x: 


"/ 


188. | 
Petereburg eine auſehnlichẽ Bedienung bekleidet habe, 
Asich (nicht Hr. M. )diefes, und die Auszüge aus deflels 
ben Briefen in der Handſchrift des Buchs des Herrn Eins 
gels las, ertannte ich fü gleich Herrn Scherer für den 
ungenannten, ber erft Hofmeliter in Eftbland, und 
hernach Eonfulent, das ift, Advocat zu S. Petersburg 
geweſen iſt, ohne in Proceß Sachen bey dem eſth⸗lief⸗ 


| und fintändiichen Juſtitz⸗ Collegio viel gebraucht zu wer⸗ 


den, und dadurch etwas zu verdienen. Allein er ſamm⸗ 
lete und kaufte Nachrichten, Schriften und Buͤcher für 
die franzoͤſiſchen Miniſter, und diefe verfahen ihn mir Gei⸗ 
de: Als er nach ©, Petersburg kam, war Herg 
Muͤller ſchon eine geraume Zeit in Moskau geivejen, 
woſelbſt er ihn nechmals perfönlich kennen lernte, 
aber nur eine ganz kurze Zeit fprach, weil Herr M. 
Brent war. Herr Scherer gieng vor elu paar 
Zahren aus Rußland nad) Straßburg zurück, war 
and) bier zu Berlin, und nebft feiner Ehegattin einige 
wel bey mie Das Sefpräc fiel auf Herrn Staates 
ratch Muͤller, und ich hörte, daß er von deſſelben Ges 
ſchichte, inſonderheit aber von der Art und Weiſe wie 
er von S. Petersburg nach Moskau gekommen, einen 


"gan unrichtigen Begrif hatte. Da ich nun Herrn M. 


feit 1750, und feine Geſchichte genau kenne, auch zer 
feiner Verſetzung von S. Petersburg nach Moskau die 
‚erfie Veranlaffung gegeben habe: fo erzählte ih Seren 

etwas. richtigeres. Allein entweder faßete 


aber: bebielte. dieſer flüchtige Dann meine Erzählung 


nicht richtig, und feine Einbildungstraft machte ſich 
eine Sefchichte von Herrn AT. in welcher nur ein ſehr 
‚eines Theilchen Warheit, das meifte aber falſch ift. 


gHaͤtte er dieſelbige für fich behalten, fo wäre fie mie 
gleichguͤltig geweſen: daß er fie aber Herrn Engel ger 
Achtiaben, und da diefer ihr gefragt hat, ob auch alles 


was er ihm gemeldet Habe, wahr ſey? die leichefinnis 
ge Verfiherung gegeben bat, er Ehune darauf ale auf 
Eyangelia rechnen, das iſt unverantwortlich. Aber 
es iſt auch unverantwortlich, daß Herr Randrogt En: 


— 


n | 189 
gel meine fa oft wiederholten Verfiherugg, daß die Wachs 
fihren von Herrn Muͤller welche er von Seren) Scher 
rer empfangen, falſch wären, nicht bat ainuben mol 
len, fonderu bey der Erklärung geblieben iſt, er fähe kei⸗ 
Men Grund, warum er mir mehr als Herr Scherer 

auben ſolle. Sch inuß alfo deñ Ernft gebrauchen, den 
ich ihm vorher verkuͤndiget habe, und erfläre alfo aus 
der vollkommſten unmittelbaren Veberzeugung, deren 
Richtigkeit Männer vom erften Rang in Nufland, die 
Ih zum Theil namentlich nennen werde, beſtaͤtigen koͤn⸗ 
ı nen, die Berichte des Ser Scherers, weiche Herr 
Engel in der Einleitung zu diefem Buch &. 26: 28 har 
drucken laffen, für falſch, inſonderheit folgende Stuge. 
1) Daß Herrn Muͤllers bekannte Abhandlung von 
dem Urſpruug der Ruſſen, 1749 confiſcirt worden 
ſey. Man hat ihn gehindert, dieſelbige in einer 
öffentlichen Verſammlung der Academie abzuleſen, 
daher iſt ſie, ob ſie gleich lateiniſch und rußiſch ge⸗ 
druckt war, nicht oͤffentlich bekannt gemacht wurden. 
2) Das Herr M. in denfelben die Ruſſen von den 
- Sinnen hergeleitet habe. Er ſagt, Rurik und feine 
Sefährten wären aus Scandinavien gekommen. 
3) Daß er wegen derfeiben von den Ruſſen vers 
dammt worden ſey, Jahr und Tag witder in die 
akademische Schuie zu geben, um fid. vernuͤnſti⸗ 
gere Begriffe zu erwerben. Kine Lindifche Err 

Dichtung. — 

QMh' Daß die Kaiſerin ihm außer booo Rubeln, noch 
. einen Pallaſt in Moskan der doppelt Yo viel werth 
ſey, geſchenkt habe. Sie hat ihm jene Summe 

nur Bezahlung des Haufes gegeben. 
5) Daß Herr M. dazumal als ih aus S. Peters, 
burg weggehen wollen, in der groͤſien Verlegen⸗ 
heit, und fein Zaftand ſehr mißlich geweſen ſey, 
er auch vermuthlich von ©. Petersburg weggegan⸗ 
.. sen ſeyn wuͤrde, wenn ich ihm nicht geholfen haͤt⸗ 
...% Er hatte als Mitglied und Eynferenz⸗Secre⸗ 
Wir der Academie, 1700 Rubel Gebalt, wurde 


® 


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72. 


190 


von ben Katferl. Miniſtern, und allen MuBlätte 


dern geehret und geliebet, und die jektregierende 


Kaiſerin, welche ihn fchon als Groefuͤrſtin achtete, 


abber außer der daraus entftebenden Unluſt, weiter 


batte fehr viel Guade für ign. Wie kommt Herr 
Scherer dazu daß er diefe. guten Umſtaͤnde in 
ſchlechte und gefährliche verwandelt? Lomonoſſow 


und einige andere Perſonen waren zwar, fo wie ches - 


deſſen Schumacher, Herrn M. zuwider, das hatte 


feine Folgen. Aus Rußland konnte und wollte 
er nicht weggehen. Es fällt alfo Heren E. An⸗ 
merfung, daß er, mein er weggegangen wäre, 
unter die Zahl der mißvergnägten Ausländer (des 


. ‚zen Herr M. felbft einmal gedacht hat,) gerathen 


feyn würde, von felbft weg. ' 


6) Daß Herr MT. feine ganze Wolfahrt mir zu dans 


fen habe. Es wuͤrde mic, zwar Pebenslang er⸗ 
freuen, wenn ich die Gluͤckſeligkeit diefes liebens⸗ 
wuͤrdigen Mannes hätte viel befördern können; 
fo glücklich bin ich aber nicht geweſen, und es iſt 
nur dieſes wahr, daß ich ihm 1764 den wirklichen 
Kaiſerl. Geheimenrath Zerrn von Betzkoy zum 


Ober⸗Aufſeher des ſchon 1763 geſtifteten Klnder⸗ 


Hauſes zu Moskau, vorgeſchlagen habe, als Er mir 
dieſes Amt anſtatt des damaligen Ober Aufſehers, 


welcher abgehen ſollte, antrug. Allein die Um⸗ 


fände melde Herr Scherer davon erzaͤhlt, ſind 


: ganz umdgarumeichtig. Es hielt auch Herr M. dies 
ſes Amt, welches ihm von besgerenvon Bezkoy 


Excellenz gteich in derſelben Stunde bes Vorſchlags, 
als Er von ungefaͤhr auch zu ihm kam, angetragen 
wurde, ſo wenig ihm anſtaͤndig und nuͤtzlich, daß er 
uͤber den Antrag ſehr erſchrack, es mir alſo auch ſehr 
Abel nahm, dag ich denſelben veranlaßet hatte, zumal 
da fo gleich, und ehe er fich nach erfläret hatte, ob er 
es annehmen wollte? eine Cabale entftund, welche 
fein Amt eines tußiſchen Sefchichtfchretbers, Deren 
Schloͤzer zu verſchaffen fuchte, worüber ſich ſelbſt 


EN 


v 


N 291 


gerr von Sehtoy örgerte. Der M. nahm 
"den Antrag nicht eher an, als bis ihm war verſpro⸗ 
hen werden, daß er die Mofcowifchen Archive für 
die rußifche Geſchichte ſolle gebrauchen Finnen, Cr 
verbeſſerte fi im Gehalt nur um Hundert Rubel,. - 


hatte hingegen die in feinemdamaligen Alter ſchon 


ſehr beſchwerliche Muͤhe der Verſekung feince Far 
milie und Haushaltung nach Moskau, und muſte 
fein eigenthümliches Haus zu ©. Petersburg leer 
fteben laſſen. Meine Abjicht gieng nur dahin, 
ihn ausder unangenehmen Gemeinſchaft mit Lomo⸗ 
noſſow und einigen andern Perjonen zu bringen, 
und ich hofte, daß er ſich dald an das neue Amt ges 
mwöhnen würde, weil er ein Kinderfreund war, und 
daß feine großen Goͤnner, der Herr Graf von Pr 
nin, damaliger großfuͤrſtt. Oberhofmeifter, und der 
Hear Viees Kanzler Fuͤrſt Galizin, ihn niche 
lange bey dem Kinderhauſe laſſen wuͤrden. Alles 
dieſes erfolgte zu meiner unbeſchreiblichen Freude. 
Aut den Vorſchlag dev eben genannten noch lebens 
ben vornehmen Herren, fchrieb die Kaiſerin ſchon 
am 2yfien März 1766 einen eigenhändigen Bes - 
ehl an den Senat, daß Muͤller fünftig mirtaufen® - 
ubel Schalt bey dem Archiv des Eollegii ber auss 
-wärtigen Angelegenheiten ſtehen folle, er behielt 
auch die 12.0 Rubel, weiche er als Mitglied der - 
Akademle der Biffenfchaften hatte. Es ift unber 
greiflich, wie ein Gelehrter als Herr kandvogt 
Engel ift, die Meynung hegen kann, daß Herr IT. 
deſſen Verdienfte um Rußland, uͤberaus fpät ber 
lohnt worden, fein fpätes Gluͤck dadurch gemacht 
babe, daB er die rußiſchen Entdeckungen tm Eis⸗ 
meer, ver chwiegen, zumal da er ungeachtet ſei⸗ 
ner üÜberttiebenen Werfchrwiegenheit, nach dee 
von Kern Engel für wahr angenommenen 
Schererſchen Erdichtung, in einem fehr ſchlimmen 
und mißlichen Zuſtande geweſen ſeyn ft), aus wel⸗ 
vn er nur darch mich errettet worden | 


192 
Hexrte kann ich welter nichts hinzuthun, als zweyer⸗ 
ley mit der groͤſten Gewiſſenhaftigkeit verneinen, das 
mir von Herrn Engel aufgebuͤrdet wird. 1) daß ich 
aus der Handſchrift ſeines Buchs Herrn Muͤller einen 
großen Auszug zugeſchickt haͤtte Das it nicht wahr. 
Es war nicht nöchig, day ich dem ehrwuͤrdigen Greiſe 
dadurch Unluſt machte: ich habe ihm nur etwas ſehr 
weniges von dem Juhalt gemeldet. 2) Daß duch 
meine Einleitung fich Herr Spener des Verlags feines 
Buchs begeben habe. Hier iſt diejes gelehrten Buch⸗ 
bändfers Erklärung. 
„Des Herrn Landvogt Engels neues Werk, habe ich 
„deswegen nicht verlegen wollen, weil es weder in Ab⸗ 
„ſicht der Materie, noch in der Behandlung derſelben, 
“dazu taugte , wozu id) es beftimmt hatte, auch das 
nicht leiſtete, was ich mir davon verſprach. Sch ges 
„dachte es als einen Anhang zu Phips Keife nad) dem 
„Nordpol zu drucken, und erivartete, daß es ein Com⸗ 
"„mentar über biefelbe ſeyn ſollte, der blos die Sachen 
„erläutern, und für- mehrere Slaffen des Publicums 
„eingerichtet ſeyn würde, Als ich aber ſtatt beſſen 
fand, dag der Herr danevogt Engel ſo wenig mit des 
wEnglaͤnders Meinung und Verfahren zufrieden war, 
sbaß er beydes faft durchaus tadelte, daß er nebenher 
„auch jedermann zurecht zu weiſen füchte, der nicht glei⸗ 
che Gedanken mit ihm hegte, wobey er ſich ein paar 
heftige Ausfälle auf deutſche Gelehrte erlaubte, und 
„daß er gleichfam in einem fort-polemifirte, in einer, 
58— für undeutſch geachteten Schreibart; — ſo 
„mußte id natuͤrlicher Weiſe von dem Gedanken abs 
ꝓgehen. Es paßte nicht zu dem Plan den ich damit 
abefolgen wollte, und dieſen auf hip bier. erfordertihe 
vArt zu: ändern, billigten weder meine Beurtheilungs⸗ 
kraft, noch meine Einpfindung,, ohne daß weder diefe 
ano, jene von irgend jemand wäre gelenkt worden., 


Berlin ‚ben Aten Junii 1777., 
3. C. Spenet. 
Die Boreiekung wird folgen. 


i 


\ 


|, Sen Seil Sürhine 
VWoͤchentliche Nachrichten 
ME 
den Bhpern un) Eaden, fie. | 


ae ma ne TR 


Des fünften Jahrgangs 
Vier und zwanzigſtes Stuͤck. 
Am 16ten Jun 1777. 
Berlin, bey Haude und Spener, 


Fortſetzung der Anzeige dee LZachrichten 
' des Seren Landvogts Engel, | 

n dem vorhergehenden Stuͤck, beſtritt ic, einen Tell 

von Heren Scherers unrichtigen und falſchen Mache 
richten won der Rebensgefchichte des Herrn Staatsrathe 
Muͤller, weiche Herr Landvogt Engel öffentlich bekannt 
kn machen fich nicht hat abhalten laffen wollen, ungeachtet 
Ich ihm mehrmals vorgefteller hatte, daß Herr Scherer 
Hanz und gar kein Zeuge in Anfehung derfeiben ſeyn Eönne; 
ich aber Herrn Muͤllers Bebensgefchichte genau kenne, und 
Infonderheit richtig wiſſe, wiees mit degelben Verfekung 
von &, Pererebarg nach Moskau zugegangen ſey, mich 
much offentlich anf noch lebende rußiſch⸗kalſerliche Mine 
ſter berufen koͤnne, welche Die Werkzeuge ber Befoͤrde⸗ 
rung des Herrn Muͤllers geweſen. Wäre Herr Engel 
gegen Deren Muͤller nicht fo ſchrecklich erbittert, fonoies 
de er nicht alles was er auftzeiben können, zuſammen 
gefücht Haben, um demſelden einen böfen Leumund zu 
machen, fo wirde Er meinem Zeugniß bas fchererifche, 
welches noch überdiefes des Namens eines Zeugnifies 
ganz und gar nicht faͤhlg HE, nicht vorgesögen haben, 
Ich bin gewiß, daß biefes ein jeder nachdenkender Les 
fer urtheilen averde, Herr Landvogt Engel iſt auch 
ſehr ungluͤcklich im Be oder vielmehr im Folgern 


— 


.* 


J 


— 


— ©. J ne —F 
geweſen: denn aus den Ichererſſchen Enihlugen hate 
er ſchließen muͤſſen, daß dem Herrn Muͤller odle feine 
Verſchwiegenheit und Furchtſamkelt in Anfehung der 
rußiſchen Sachen, nichts geholfen babe, weil ee bie 
1768, da ic) ihm gehoben haben ſoll, ik gefährlichen 
Umftänden geweſen ſeyn fol. Allein er ſchließet gera⸗ 
de das Gegentheil daraus; ich kann aber nicht nur vers 
‚ fihern, ſondern mich auch auf. des Deren geheimen 
Raths von Betzkoy Exeellenz berufen, daß ich, als ich 
Herrn Muͤller zum Ober Auffeher des Kinderhaufes in 
Moskan ivorgeſchlagen/ nicht gefagts er habe uͤber haupt 
mit großer Zuruͤckhaltung und Furchtſamkeit geſchrieben, 


inſoriderheit aber in Anſehung der rußiſchen Etudockun⸗ 


gen in dem Eismeer und gegen America, und habe das 
"Buch eine Belohnung an Ehre und Geld verdienetz 
es iſt auch ganz gewiß, Daß weder erwaͤhnter Herr 
zon Betzkoy, noch bie Kaiſerl. Miniſter Herr Graf 
von Panin und Fuͤrſt Galizin, aus dieſem Grunde 
den Herrn Muͤller unterftügt haben, Hingegen weiß 
Ih gewiß, dag Herr Müller die Belohnung welche 
ihm 1732 vor dem Antritt der Reiſe nach Sibirien vers 
ſprochen worden, nicht nur nicht erhalten bat, ſondern 
‘fo gar nad) feiner Zuruͤckkunft von derfelben, niedriger 
im Gehalt ats die andern Profeſſoren geſekt worden, 
und Daß hieran der Rath Schumacher voruemlich 
Schuld geweſen, daß er nach) defielben Tode von eines 
audern gedrfikt worden, vor welchem er fich-eben ſo 
wenig als vor jenem deminhigen, mit einem Wort hichg 
zugeben wollen, daß. die Akademie won Perſonen die 
nicht dazu verordnet waren, regiẽkret wuͤrde: daß ey 
‚Kein niederttaͤchtiger Schmeichler gewefen, nicht nach 
Titeln und hoͤhern Würden -geteachtet, aber nach fans 
ger. Geduld, einen Steg nad) dem andern, und mehr 
NAuhe erlangt habe,  : Ich würde alle diefe Umſtaͤnde 
"bey Herrn Muͤllers Lebzeiten nicht befanunt machen, 
wenn wid nicht Herr Engel durch hie. falfhen Nach⸗ 
richten welche er vom Herrn m. hat drucken laſſen, 
dazu veranlaßete. —6 


J 
X 





” ’ 94 

Ferner beſcholdiſet Er Herrn NT. daß derſelbe hef⸗ 
tige Schmähmorte gegen ihm gebraucht, und dadurch 
feine Ehre auf eine unleidliche Weile angetafter habe, 
ja daß er hierin der angreifende Theikſſey. Wie kanız 
„der Herr Landvogt fo fchreiten? Hat Er nicht Herrn 


Muͤllers guten Namen dadurd, angegriffen, daß er, 


ihn beſchuldiget, er habe auf Befehl des rußifchen Ho⸗ 
fes etwas falfches, nemlich die Unmöglichkeit der Unw 
ſchiffung Sibirleus behauptet, und vorfeßlich, aber obs 


ne allen Grund, Aften zu weit ausgedehnt, um die - 


Schwierigkeit der Schiffarch duch das Eismeer zır 
- vergrößern? Diefe Bejhuldigungen kann er doch nicht 
leugnen, denn fie ſtehen in feinem Buch zu miederhols 
ten mahlen gedruckt. Herr M. bat zu denfelben fans 
ge ftill gefchwiegen, endlih aber fih in feinem Bricf 
an mich, Senn idy 1773 drucken ließ, darüber beſchwe⸗ 
ret, und dagegen vertheidiget, aber nur mit den ger 
-Sinden Worten, dag Herr E. ihm Unrecht thue, daß 
er ihn ohne Brund mit großen Beſchuldigungen belaͤ⸗ 


ige. Etwas fiärfer'antivortete er auf Herrn Engels 


Beſchuldigung der rußiſchen Regierung, daß fie Si⸗ 
Birien habe fo groß vorftellen laffen, um allen Seefabs 
rern die Luft zu Benehmen, durch das Eismeer zu ſchif⸗ 
fen: denn nachdem er diefe Beſchuldigung hinlängs 
lich beantwortet har, befchließt er alſo: doch i 
halte mich zu lange bey diefer offenber ungerech: 
ten und aͤußerſt falfchen Befehuldigung auf. Ich 
will Eeinem Kefer, der erſt Herrn Engels Befchuldigung 
der rußiſchen Regierung, mit ihren Gruͤnden, hernach 
Herrn Muͤllers Antwort mit ihren Gruͤnden geleſen 
hat, in ſeinem Urtheil, ob Herr Muͤller Urſach und 
Grund gehabt habe, ſo zu ſchreiben, vorgreifen; aber 
es iſt wohl hoͤchſt wahrſcheinlich, daß ſie Herrn M. Recht 
geben, und Herrn Engel es ſehr verdenken werden, 
daß er wegen eines ſo maͤßigen Gegenſtoßes den Herr 
97. in der Nothwehr gethan, denſelben als einen Wiens 


ſchenfeind, als einen verachtungswuͤrdigen Dann, ale 


De 


‚ . 
var, [od {1 1 Ras 000 


“ 


196 


einen Mann ber jafugkifche Sitten angenommen "zum 
| daten fheine, (S. 24) filter. Die-Taufende welche 
Hera Muͤllern perfänlich kennen, wiſſen daß er ein 
ganz anderer Mann, gerade das Gegentheil von dieſer 
. Schilderung ift, nnd biefe werden Herrn E. richten, 
Der Herr Landvogt ſiehet jetzt, daß er mit der Be⸗ 
ſchuldigung des rußiſchen Hofs und Herrn Muͤllers, 
Sibiriens Größe erdichtet zu haben, nicht mehr forte 
kommen kann, denn es iſt unmwiderfpredhlich gewiß, 
daß D’Anpille und Zaſe Sibirien gegen Dften ſchon 
die Ausdehnung gegeben haben, welche nachher in der 
Charte der Akademie der Wiſſenſchaften zu ©. Peterss 
burg beybehalten worden. Er befchuldiget alfo nur 
den rußifch Reiferlichen Senat und die Akade⸗ 
. mie der Wiflenfchaften, dag fie diefe Groͤße angee 
nommen hätten, theils um dem Hofe mit der anges 
nommenen Größe feines Reichs zu fchmeicheln, theilg 
und vornemlich um andere Mationen von dem Verfuch 
ein unbefanntes ſo fehr verlängertes und als beeifet 
vorgeſtelltes Meer zu befchiffen, abzußalten. (©. 44.45.) 
Man muß erwarten, ob der Senat und die Atademie 
dieſe Beſchuldigung verathten oder ahnden werde? Ich 
aber der ich weder mit dem Senat, noch mit dee 
Akademie, noch mit dem rußifchen Hofe in Verbindung 
ſtehe, Halte fie für eben fü unbillig und ungerecht, alg 
die erite Beſchuldigung von vorfeßlicher Erdichtung 
‚war. Die Gründe ftehen fchon in dem 3gften und 
soften Städt des erften Jahrgangs diefer woͤchentli⸗ 
‚ Gen Nachrichten, welche von Herrn Enngel'noch nicht 
umgeſtoßen worden, auch nicht umgeftoßen werden koͤn⸗ 
nen. . Alles mas Herr Engel in feiner Einleitung wis 
der die rußiſchen Eharten, wider Herrn Muͤller, und 
ſelbſt wider mich, geſagt hat, zu widerlegen, erforder⸗ 
te ein Buch, und nicht eine Recenfion, Die künftigen‘ 
Gecſchichtſchreiber der ſtreitigen Materien, werden eg - 
ſchon thun, und in Herrn Engels Einleitung zu ſeis 
nem Buch viel unlauteres zeigen. 
(Der Beſchluß wird in dem naͤchſten Otuͤck folgen.) 


\ 


” 


Bey Ehriftlan Friderich Voß, iſt zu finden: Sr. 
Chriſt. Wilh. von Ste, Koͤn. preuß. geheimen 
Raths ꝛc. Ubhendlung von dem Bemabl einer 


Rönigin. 1777 in ge. Dctav a4 Bogen. Die Bew 


mälung einer Königin, kann einem Staat fehr ſchaͤd⸗ 
lich werden. Einige nachtheilige Folgen derſelben koͤn⸗ 
nen keine Maasregelin verhuͤten, einigen aber kann vor⸗ 
gebeuget werden. Eine Koͤnigin vermaͤhlet ſich entwe⸗ 
der mit einem auswaͤrtigen Kaͤnige und Souverain, 
oder Kronerben, oder mit einem von der Trohnfoige 
noch entfernten Prinzen ihres Hauſes, oder mit einen 
nachgebornen Prinzen eines auswärtigen Hauſes, oder 
mit einem Privarmann von Rang und Stande, Der 
erste Fall ift der bedenklichfte für den Staat, umd ers 
fordert alfo viel Borfichtigkeit, welches hier durch Me 
Weyfpiele der Königinnen !Wtaria vor England, und 
Martin von Schottland, der Maria von Burgund, dep 
Ylnua von Bretagne, und ber Königin von Ungarn und 
Boͤheim Maria Therefia ,. gezeiget wird, bey welcher 


legten auch die Nebenfrage unterſucht wird, ob eine _ 


Konigin von Bbheim ihre Chursund Wahl: Stimme 
eibſt führen, oder ihrem Gemal auftragen koͤnne? Die 
ermälung mit einer Königin, giebt zumeilen Gelegen⸗ 
Beit, daB der Stmal von den Neichsftänden zum Rös 
aig ermählt wird; oder daß bie Königin ihm die Vigs 


sierung, mit Bewilligung der Staͤude, abtritt; davon 


bier die Beyſpiele der Gemale der polnifchen Koͤnigiu 
Hedwig, der ſchwediſchen Königin Ultiea Eleonore, bez 
Anna von Ungarn, Gemalin Erzherzogs Ferdinand, und 
Der Maria Tochter Jacobs des zweyten, angefuͤhrt wer⸗ 
der. Die Vermälung einer Königin mitl.einem nach⸗ 
gebornen Prinzen ihres oder eines andern Hauſes, Aus 
dert in defielben Zuftande und Berbälmiß eigentlich 
nichts, welches hier auch durch Beyſpirle erläugert wird 
Seltener, aber am unbedenflichften, und unnachtheu 
Ligften, find die Vamalungen regierender Koͤniginnen 
3 


ae 
- 


a 


— 


ı95 


mit bloßen PrAvarperfoyen; Herren vom Stande, Edel⸗ 
leuten aus der Nation, wie das Weyiptel ber Koͤnigin 
Maria von Schartland beweiſet. Zuletzt redet der 
Herr Berfaflee von fehlgefchlagenen Bermälungs- Abs 
Kehren der fchmedifchen Königin Chriſtina, voruemlich 
Fa von dem Vorſchlage, daB fie fich mit dem 

hurfärften zu Brandenburg, dem großen Friedrich 
Wihem, verinälen folle, welcher durch die Raͤnke 
der Großen in Schwehen vereitelt wurde.- Aus allen 
dieſen Beyſpielen werden zuletzt allgemeine Begriffe und 


Gruudſaͤhe gezogen. Der Here Verfaſſer hat ſeine 


bekannte große Beleſenheit in dieſer Schrift mit vielen 


| Geſchicklichkeit angebracht. 


Selle 
Johann Jaeob Gebauer hat 1777 auf 6 Octav⸗Bo⸗ 


gen gedruckt, Philip Ernſt Spieß — von Archi⸗ 


» ‚Eine wahre Amtsfchrift, auch eigenslich für Ars 

are gefchrteben, denen der Herr Verfaffer Vorfchläs 
ge jur Einrichtung: und; Erhaltung der Archive thut, 
weiche er vorher entweder zum Theil oder insgeſamt 
“andern mit archivifchen Kentniſſen verfehenen Freun⸗ 
ben mitgerheilet, und ihre Urcheile und Anmerkungen 
über diefelben eingehetet hat. Das if ein nachah⸗ 
mungswuͤrdiges Mittel, feinen Aufiägen einen größer 
Grad der Vollkommenheit zu verichaffen. Der Here 
Negierungsrath wänjchet, Daß außer den Archivaren, 
auch alle hohe und miedere Derfonen welche in Kanza 


zu fißen, ‚feine Schrift lefen und beherzigen moͤgten⸗ 


e Beſchreibnug welche er von einem Archivar giebt, 
G. 8.9.) paſſet anf wenige welche dieſen Titul fuͤh⸗ 
ren, iſt aber au ſich wahr. Seine Regein und VBors 
ſchlaͤge koͤnnen hier nicht angefüret meiden, find aber 
erheblich und nuͤtzlich, und es if nur zu wuͤnſchen, daß er 
die Einrichtung des ihm anvertrauten Plaffenburgifcherz 
Archius gan, zum Etande bringen, und alsdenn den 
vohftändigen Pan zu Archiven. liefen. möge, zu wel⸗ 
ghenm er Hoſfuune was. (S. 58)” Bey der richtigen 


Bu 

m 
Unmerkung, daß em Archlvarlue ei volſtandiges Ver⸗ 
Jeichniß nicht nur aller noch vorhandenen / ſondern auch 


iüiller verwuͤſteten Oerter des Landes im welchem er ik, 


haben muͤſſe, gedenkt der Herr Regierungsrath deſſen, 
was ich in meiner Topographie der Mark Branden⸗ 
durrg- von der Sammlung’ der letzten gefchrieben habe, 
md wünfcher, daß man mir Aus ganz Deutſchland 
Berzeichniffe ſolcher verräfteren Derter ſchicken moͤgte, 
daͤmit fie in meine Erdbeſchreibung kämen. Die Ueber⸗ 
ſchickung derſelben wurde mir lieb fayn, wenn fie ohne 
große Koſten geſchehen könnte : allein in die Erdbe⸗ 
ſchreibung koͤnnen fie nicht fommen, fondern ich wuͤr⸗ 


- be fie auf eine andere Weiſe gebrauchen. Sy Cie 


' 


tingen machte ic) den Entwurf und Anfang zu- einen 


vdliſtaͤndigen Topographie des deutſchen Reiche, weiche 


zum Nutzen der Erdbeſchreibung, Sefchichte ind Dis 
plomatik mitierer Zeit, auch alle verwuͤſtete Oerter entg 
Saiten folce- Allein Vie vielen Kollanten aus welchen 
fie hätte beftehen muͤſſen, benahmen mir die Heffnung, 
diefelbige zu vollenden; daher Heß ich fle llegen. 
Lendcherten. on 

An accarat® map of north and South Caroli- 
sa, with their Indian frontiers — — by Henry 
Mouzon and others. London’, publishd — — 
2775 by R. Sayer and .J. Bennete, 4 Bogen, . 
Dieje Charte Hat.das Auſehn einer großen Benauigs 
Feit, denn fie zeiget alle ‚große und Kleine Fluͤſſe 
Ale Berge, Moraͤſte, Meerbuſen, Häfen, Rhede 
und Anterpläge, vie Tiefe des Waſſers, ale Graf/ 
ſchaften und Diftvicte, im welche die Provinz ed 
getheilet ift, ale bewohnte Derter, die Gränzlinien 
Der Landfchaft, in Anfehung der benachbarten after 
sinbeimifcen Nationen, es find auch die Häfen 

ort soyal und Charleftown befonders abgebildet 
worden, und die Charte ift alfo graduirt, daß die 
Grade der Fänge von London am gegen Weſten ger 
rechnet worden. 


- 


398 ” 
mit bloßen Privarperfonen; Herren vom Stande, Ebels 
leuten aus der Nation, wie das Beyſpiel ber Königin 
Maria von Schottland beweiſet Zuletzt redet der 
Herr Verfaſſer von fehlgeſchlagenen Vermaͤlangs⸗Ab⸗ 
fchten der ſchwediſchen Königin Chriſtina, vornemlich 
von dem Vorſchlage, daß fie fih mit dem 
burförften zu Brandenburg, dent geoßen Friedrich. 
Wilhelm, vermuͤlen folle, welcher durch die Raͤnke 
ver Großen in Schweden vereitelt wurde.- Aus allen 
dieſen Beyſpielen werden zuleßt allgemeine Begriffe und 


Grundſaͤte gezogen. Der Here Berfaffer hat feine _ 


bekannte große Beleſenheit in dieſer Schrift, mit vieler 


J Geſchicklichkeit angebracht. 


Holle. 
Johann Jaeob Gebauer hat 1777 af 6 Octav⸗Bo⸗ 


—* gedruckt, Philip Ernſt Spieß — von Archi⸗ 


Eine a heine auch eigentlich für Ara 

| vare geſchrieben, denen der Herr Verfaſſer Vorſchlaͤ⸗ 
ge zur Einrichtung und Erhaltung der Archive thut, 
roeiche er vorher entweder zum Theil oder insgeſame 
‘andern mit archisifchen Kentniffen verſehenen Freuna 
ben mitgetheilet, und ihre Urcheile und Anmerkungen 
äber diejelben eingehatet hat. Das ift ein nachah⸗ 
mungswürdiges Mittel, feinen Aufiägen einen größere 
Grad der Vollkommenheit zu verichaffen. Der Here 
Megierungsrath wuͤnſchet, daß außer den Archivaren, 
auch alle: hohe und niedere Perſonen welche in Kanza 
leyen fißen, feine Schrift leſen und. beherzigen moͤgten⸗ 
Die Beſchreibung welche er von einem Archivar giebt, 
S. 8.9.) paſſet auf wenige welche dieſen Titul fühs 
"sen, iſt aber au ſich wahr. Seine Regeln und Vor« 
ſchlaͤge koͤnnen hier nicht angeführet werden, find aber 
erheblich und nuͤtzlich, und es iſt nur zu wuͤnſchen, daß er 
die Einrichtung des ihm anvertrauten Plaffenburgifchert 
Archivs ganz zum Stande bringen, und alsdenn dem 
yolftändigen Plan zu Archiven liefern. möge, zu wel⸗ 
gem er wohnung was. (9.58) Bey. der richtigen 


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Amerkung, daß ein Archivarlue ei rollſtaͤndiges Ver⸗ 
Jeihuiß.nicht nur aller hoch vorhandenen, ſondern auch 
: üffee verwuͤſteten Oerter des Bandes im welchem er ik, 
haben müffe, gedenft der Herr Regierungsrarh deſſen, 
wis ich im meiner Topographie der Mark Branden⸗ 
hurg von der Sammlung’ der legten gefehrieben habe, 
md wuͤnſchet, daß man mir aus ganz Deutihlähg 
Berzeichniffe ſolcher verwuͤſteten Derter ſchicken mögte, 
damit fie in meine Erdbeſchreibung kaͤmen. Die Hebers 
ſchickung derſelben würde mis lieb fyn, wenn fie ohne 
große Koſten geſchehen koͤnnte: allein in die Erdbe 
Ihreibung können fie nicht kommen, fondern ich wuͤr⸗ 
be ſie auf eine andere Weiſe gebranchen. Zu Cötg 
tingen machte id) den Entwurf und Anfang zu einei 
vpbllſtaͤndi gen Topographie des deutſchen Reiche, welche 
zum Nuttzen der Erdbeſchreibung, Geſchichte und Dis 
plomatik mitlerer Zeit, auch alle verwuͤſtete Oerter entg 
halten follte- Allein die vielen Folianten aus welchey 
fie hätte beſtehen muͤſſen, benahmen wir die Hoffnung, 
dleſelbige zu vollenden; daher fieß ich fle llegen. 
| B,endcherten. En 
‘ An accurat® map of north and fouth Caroli- 
sra, with their Indian frottiers — — by Henry 
Mouzon and others, Londön', publishd — — 
1775 by R, Sayer and .J. Bennett, 4° Bogen, . 
Dieje Charte hat das Auſehn einer großen Genanigs 
keit, denn fie zeiget alle ‚große und kleine Fluͤſſe, 
Ale Berge, Moräfte, Meerbufen, Häfen, Rheben 
und —ã— vie Tiefe des Waſſers, ale Graf— 
ſchaften nud Diftvicte, in welche die Provinz ed 
getheilet iſt, alle bewohnte Derter, die Gränzlinien . 
der Landichaft, in Anfehung der benachbarten after 
Seheimifhen Mationen, es find auch die Häfen 
ort soyal und Charleftown befonders abgebildet 
worden, und die Eharte ift alfo graduirt, daß bie 
Grade der Fänge von London am gegen Weſten ger 
rechnet wordben. 


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' A map of Penfylvaniı, — — aid dawn | 


Fom adual ſurveys and chiefly from the late 


rip of W, Scull, publifhed in 1770, London 
printed for Rob, Sayer et J. Bennett, 1975, 
3 Bogen, Dieſe Charte ficher eben fo. genau aus, 


Altz die zueift genannte, und die Landſchaft zeigek - 


ſich fehe bergicht. Die Grade der Länge find auch 
von London an gegen Heften gezaͤhlt worden. Wenn 
die großbritanniſchen Truppen in diefem Sommer ta 
Penſylvanien eindringen : fünnen, fo wird biefe 
Charte für Die Lefer der Zeitungen vorzäglich brauch⸗ 
Bar und -angenehin ſeyn. Bey den Herren Bremer 
ju Braunſchweig, Eoftet die erfte Eharte a5 The 
fer, und die zweyte I Thaler 16 Gr. a 
Koͤnigl. dänifche ordentliche und außerordent / 
liche Staats stEinkünfte 179. 
ans Daͤnemart *310, t16 Thl. 23 Sch, 
Kus Norwege15115,686 — 395 — 
aus Schleßwig und Halftein 1,323,002 — 54 u! 
aus den plönifchen Landen 101,574 — 45 m 
as Oldenburg und Delmen⸗ 

88,407 — 75 — 


. def _e ⸗288, 
aus den weſtindiſchen Inſela 133,482 — 68 — 


= 6,072,270 Thl. 324 Sch 

Es fcheinet, daß fie ein paar mahl hunderttaufend 

aler mehr betragen baten, well in den Tabellen, aus 

welchen Ich die Summen zufammen gezogen babe, 
einige Artikel fehlen. 1970 waren die Ausgaben 
4,680650 Thl. 295 Sch. Die Kö. Particulier⸗Ka 

fe bar ihre befondern Einkünfte und Ausgaben, derem 


wichtigſter Theil in den Einkünften des Oereſunder: FZolls 


beſtehet, welche 1770 betrugen 450890 Thaler. Cs 
fließen auch In dieſelben 17755 Thl. aus der Stadt A⸗ 
dona, und andere Artikl. 


J 
re 


Bu a 


‚Anton Friedrich Buͤſchings — 
Vöchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
leographiſchen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
ſchen Biden ud Sachen. 
Des fünften Jahrgang 
Fuͤnf und zwanzigſtes Stück ' 
Am 23ſten Ian 1777 
Berlin, bey vᷣaude und Spenet. 


* 
t 





' Beichluß der Anzeige der LTachrichten des gerum 
ae Lendvogte Engel, — —— 
WMehher habe Ich mich nur bey einem Theil der Eine 
| leitang zu des Herrn Landvogts Engel Bud) aufs 
 Vebalten, welche Er zwar mit einer Erzählung, wie 
| es feinen beruͤhmten Memoires & obfervations geo- 
Braphiques & critiques — inſonderheit in Engiand 
ergangen, anfängt, aber bald anf Herrn Staatsrath 
Züller kommt, und demſelben, auf dis in den vorders 
dehenden Stücken angeführte und gemißbiliigte Weife 
begegnet. Das Buch ſeidſt, iſt ſanftmůthiger, und 
dechanst veſſer geſchrieben. Man kann es in zwey 
Theile abtheilen. Der erſte beſtehet aus fünf Haupt⸗ 
den, in welchen er von def Beſtimmung der Ränge 
Ans, von des rußlſchen Hofe vorſetzlichen Werhees 
ſeiner Entdeckungen, von den Reiſen dncch die 
Nordfee, (durch das Nordmeer,) von dem Eife und - 
of, und von den verſchiednen Efimaren in Anſehang | 
Ihrer Luft und Witterung, handele. Inder That find 
Ole diefe Hauprfiädte polemifch, nnd In einem großen. 
Theil derſelben demahet er ſich, Herrn Mullere Brief. 
an mich, weicher im. got Stuͤck des erſten She - 


N 


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nor 


gangs meines Wochenblatto ſtehet, zu wlhereden · al⸗ 
tein der Ausdruck iſt gemaͤßigter, und die Materien 


| find nuͤtzlicher. Ich will mich nit damit abgeben, 


unrichtige Schreibarten, Namen und kleine Umſtaͤnde, 
zu verbeffern, fondern mich bey wichtigern Dingen aufs. 


halten, Herr Müller hatte gefagt, die Länge welche. 


Aſien in feiner nordlichen Gegend gegeben worden, grüns 


de ſich auf Berings Charte, welche d' Amwille berauss 


‚gegeben, und auf die zwiefache aftronomifche Beobach⸗ 


Dan 
»” 


tung in Kamtſchatka Herr 2. antwortet, Bering 


"Babe die harte nicht gemacht, habe fie auch nicht mas 


chen können, fondern fie ſey zu &. Petersburg verfers 
tigt worden, man habe fich feiner wenigen Nachtichten 


dazu bedienet, und das Übrige nach Gutduͤnken beyge⸗ 


fügt. (S.71) Er hat dafür keiten hiftorifchen Be⸗ 
weis, aber es iſt ihm wahrſcheinlich, und dadurch glaubet 


er es bewieſen zu haben. "Die aſtronomiſchen Beobachtums 


gen verwirft er, und zwar guten Theile auf dent Credit 
des Herrn Scherers, deſſen Brief S. 65. 66 vor⸗ 


kommt, und deſſen Zeugniſſe ihm wichtig find. Herr E. 
nimmt die alten ſpaniſchen Charten von America aus 
Vorurtheil für zuverläßiger als die rußifghen, ja übers _ 


haupt für zuverläßig an, um bie Ausdehnung welche 
er America -gegeben bat, zu behaupten, ungeachtet für 
kelne diefer fpanifchen Charten ſolche aftronomifche Beob⸗ 


achtungen angeführt werden koͤnnen, als zweymal im 


Kamtſchatka angeftellt worden. Es foll mich wundern, 


was er zu der neuen Charte von dem rußifchen Reich 
fagen. wird, welche das. fefte Land von America fehr 
weit von Afia entferne, Da Er abernah S. 82 


dabey bRibet, daß das feſte Land von America nicht 


nur unweit dem Lande der Tſchuktſchi, ſondern auch 
unweit Kamtſchatka liege: ſo kann ſein Krieg mit den 
rußiſchen Landcharten nicht aufhören. Doch vielleicht 
ruͤckt er mit den Ruſſen nach und nach etwas weiter 
gegen Öften, wenigſtens iſt er auf feinem erften Chärts 


hen , weiches er diesmal liefert, mit dem Ende der 





| 
| 


nord s aftlihen Ecke Aene sehn Grade weiter gegen 
OÖften, als ehedeſſen, nemlih bis auf den ıB5ften 
Grad gerüde (f. au fen Buch &. 1.0) Wegen 
das große Vorgebirge im Lande der Tſchuktſchi, wel⸗ 
ches sach der von Deren M. angegebenen Charte von 
den rußifhen Entdeckungen, ſich weit gen Norden in 
bas Eismeer erſtrecken fell, difputiet Herr E. abermals, 
nnd er wird ſich gemiß freuen, wenn er die neue Chars 
te von dem rußiichen Reich befommt, und aus ders 
felgen erſiehet, daß man diefes Vorgebirge fehr zus 
rüdgezogen habe. Ich weiß nicht, warım fol 
ches geſchehen? doc vermuthe ich, daß die Akademie 
feie verſchiednen Jahren andre Zeichnungen und Nachs 


xichten von der norbäftlichen Ecke yon Aflen befommen 


habe, als Herr M. ehedeſſen gehabt, durch welche ihre 
Beichner bewogen worden, eine andere Abbildung dies 


ſer Gegend zu machen. Herr YIT. richtete fich nach den - 


nem und Nachrichten welche er vor Augen hats 


te, und ſagte feinen Leſern wie er biefelben verftehe und 


erklaͤre, ohne ſich eine Untruͤglichkeit im Urtheilen ans 
Gen. In dem zweyten Hauptſtuͤck fucht der Here 
ndvogt aufs neue zu bemeilen, daß der zußifche Hof 


feine Entdeckungen aus Vorſatz verborgen habe, und. 


ruͤhmt fi feiner muͤthigkeit, daß er diefe feine 


Meynang bis zu der Kaiferin zu bringen gefucht babe. - 


Ich liebe, Hillige, und übe bie Freymuͤthigkeit auch, als 
fein zu dieſer Bermuthung Habe ich feinen mir hinlaͤng⸗ 
Sichen Grund gefunden, , Here E. muthmaßet und 


murbhmaßet, argwohnt und argwohnt ©. 109. 110. 


und ‚weil er dazu / ſo fehr geneigt iſt, fo ift ihm nicht zu 
Yelfen, Weiler ſich aber nicht darinn finden kann, 
dag Herr Staatsrath Müller nicht fo geſchwind und 
fo viel von den rußiſchen Entdeckungen drucken läft, als 
er nach Bes Seren Landvogts Meynung koͤnnte und 
ſollte: fe weiß und bedenkt er deſſelben Zuſtand nicht. 
Denn deſſen nicht zu gedenken, daß er ſchon ein 72jähriger 


Daun iſt, ſo find chen bie weitlaͤuftigen und häufigen 


. 
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LI 3 
Befehle, Armeen, vengte f Zegetacher —* 
Zeichnungen ꝛc. welche die rußiſchen Schiffarten nach 
Gpitzbergen und nach den amerikaniſchen Inſeln bee 
treffen, erſt 1775 von ber Admiralitaͤt mitgetheilet 


. worden, weil er nicht eher Zeit gehabt bat, dieſelben 


* 


ım öffentlichen Gebrauch zu verlangen, und kaum 

tte er fie bekommen, als ihm von Sdofe eine andere 
weitläuftige und feinen Aufichub leidende Arbeit anbes 
foten wurde. - Daher fchrieb er mir 1776 daß er nur _ 
zumelien des Abends am der Geſchichte der Schiffarthen 
arbeiten könne. Wenn er nun endlich. mit den nicht 
geringen Arbeit zu Stande gekommen ſeyn wind, fo iſt 
es ja feine Pflicht dieſelbe zuerſt an den Haf zu ſchia 
dien, damit dieſer eher al& jedermann, Kentniß davon 
befomme. Ben dieſen Umſtaͤnden wird er. nicht 
wur. des. Herrn Landvogts Engel, ſondern auch mein 


ſechnſuͤchtiges Verlangen, eine genaue Beſchreibung der 


neuen rußtfchen Entdeckungen, zu leſen, nicht fo. gea 
ſchwind erfüllen, als wir es wuͤnſchen, und darüber 
kann man allenfalls unluflig merden, aber man mu 
deswegen nicht gleich von Staatsgeheimniſſen, vorſetz⸗ 
sen Verheelungen f ja wohl gar von Erdichtungen 
traͤumen. 

Um eine Probhe zu haben wie Herr /E a Herrn 17. _ 
Worten Haube, leſe man, was er S. 119. s20, über die 
muͤll eriſchen Worte , Rußland babe nicht. Urſach 
(durch das ‚Eismeer) sinen näbern Weg nach China 
und Dft: Indien zu fischen, ſaget. Es ift aus Buͤ⸗ 


chern befanus;; daß Passland die finefiichen und oſtindi⸗ 


ſchen Waaren ohne Muͤhe, Gefahr und große Kaften, 


über Kjaͤchta und Orenburg erlangen kann, nach welchen 
Gränzörtern fie ihm gebracht werden. Ohpe Zweifel 


hat Here IT. hierauf geſehen, und doch argwohnet Here 


E. daß er fich hier aus Politik dunkler und. zweydeuti⸗ 
ger Worte bedienet habe, und iſt unzufrieden, daß er 


ſeine Leſer für fo unwißend Lalte, zu glauben, die Rufe 
. len koͤnnten „ie eine andere Weiſe als aeere Meer. bug 


Ed Dr 


[ 
% 


| Ä ,2868 
quem nach dieſen Ländern handeln. Und doch iſt bi 
gewiß. Er miſchet aber Japan mit ein, davon do 
Hexr M. nicht ſpricht Syn feinem dritten Capitel, wel 
des von den Reiſen durch die Noidſer (oder durch dag 
Nordmeer, gemeiniglich das Eismeer genannt) Handelt, 

kommen auch Proben von Herrn Engels argwoͤhn⸗ 
ſchein Gemuͤth vor, die kaum erträglich find. Herr M. 
hatte mir geſchrieben, er kenne des Profeſſor le Roy 
ESchrift von Rußiſchen Matroſen, die fünf Jahre auf 
einer gegen Oſten von Spitzbergen gelegenen SIufel, 


\ 


| MaloyBerum genannt, zugebracht haben, nicht, wohl aber 


Comonoſſows Schrift gleichen Inhalts, welchen ruf 
| ſiſcher Sprache gedruckt worden, und in der diefer Nas 
h 
| 


me vortomme. Herr E. wil durchaus nicht glauben, . 


dag Herr M. jene Schrift nicht kenne (oder dazumal 
als er diefes jchrieb, nicht gekannt habe,) ſondern cs iſt 
ihm wahrſcheinlich daß er fie fenne, und fich verſtelle. 
Warum? ı) Der Buchhändler Hariknoch hat eine 
deutſche Ueberſetzung derielben gedruckt, und Herr M. 
ſtehet mit demfelben In. guter Befanntichaft. 2) Er 
| schreibt den. Namen der Juſel nicht fo wie er In le 


Roy Schrift ſtehet, (Maloy Broun,) fondern Maloy 


Berum. Aber Herr SIT. ſaget ja, daß der Name in 
Lomonoffows rußifcher Schrift auf diefe Weile geichries 


’ N 


ben ſey, und wie folget das, Muͤller hat 1768 einen 


Särief won: Sartknoch empfangen und beantwortet, 
alſo muß jener die Schriften kennen und befisen wels 
che dieser hat drucken laſſen, inſonderheit diejenige, von 


welcher die Rede ift, und welche in eben demfelben Jahr 


gedrudt worden, Herr SE, weiß auch nicht was er 


von mir denen fol, (S. 152) weil ich, als ih ihm - 


jene Stelle aus dem maͤlleriſchen Briefe mitgerheilt, gay 
ſchrieben, vieleicht habe der Ueberſetzer fich geirret, und 
Lomonoſſows Schrift dem le Roy zugefhrieben: Mein, 
wiewohl irriger Gedadke, war, vielleicht habe le Rey 
maur des Lomonofows Schrift aus dem Rußiſchen 


-_ 
. 


ins Franzoͤſiſche überfegt;j und man babe ihn aus 


xthum ſfuͤr din Verlaſſer derſelben gehalten. IE 


7 


26. 
tamals verliehen, (wie ih ihm auch 32* Kan 
mich nicht Darauf, daß in Herrn Adelungs Gefdjichte 
der Sciffarthen ıc; eine andere Heberfehung derſelben 
ftede, und fonnte alfo meine Muthmaßung nicht gleich 
prüfen. Aber Herr E. ik dadurch in große Veriegen⸗ 
heit gerathen, denn er ſchreibet S. 151. „wegen Herrn 
B. weiß ich gar nicht mas gebenten (ſoll) — — 
Wie ſoll ich begreifen, daß dieſe Kleine Schrift ihm - 
„völlig unbekannt geblieben ? oder wenn er fie gefeben, 
„glaube, der Ueberjeger habe fih im Namen geirret, 
„da doc) diefer — auf dem Titul ſtehet.“ Herr 2, 
twähnt, Here le Rey würde es nicht haben wagen 
pärfen, feine Schrift zu ©. Petereburg, druchen zu 
laffen, und doch iſt, wie er aug Heren Muͤllers Brie⸗ 
fe erfehen hat, Lomonoſſows Schrift von gleichen 
Einhalt daſelbſt gedrucke worden, Ich muß aufhören, 
von dem Buch des Herrn S. zu reden, denn es nimmt 
u viel Raum weg, und wilf alfe nur noch fagen, dag 
er zweyte Theil defielben aug einer Leberiekung der 
auch aus meinen wöchentlichen Nachrichten bekannten 
Schriften des Heren Deines Barrington, von den 
gegen den Nordpol zu wirklich unternommenen Schife _ 
farten, beftebe, In des Vortede zu demfelben kommt 
ben Herrn Landvogt die argmähnifche Anaft an, ob 
ich ihn nicht S. 291 des dritten Jahrgangs meiner 


: Wödentlichen Nachrichten befchuldige, eine fehlerhafte 


Meberjekung gemacht zu haben? Wie quäler dach 
der liebe alte Mann fich und andre mit feinem Args 
wohn? ch rede ja am angeführten Ort nicht vom 
 Keblen der Ueberfekung, fondern von Fehlern oder 
Undeutlichkeit der Abichrift feines Buchs in Namen 


And Zablen, Sein Buch koſtet Hier ı THE 16 Er, 


Mien 
\ Johann Paul Krauſe hat rufen laſſen, des deren 
Regierungsrat s Frid. Wilh. von Taube Abfchikk 
derung der engländifehen Manufacturen, Jands 
lang, Schiffartund Celonien, nach ihver jezigens 


— — — 
⁊* 


— 


Kinckbtung und Beſchaffenheit. :ı Theil, ʒweyt 
te ſtark vermehrte. und verbeſſcrte Auflage, 
2977 in gr. Octav sh Bogen. Diefe neue Auflage 
eines reichhaltigen Buche, wird gewiß ſehr gefallen, da 
bie etfte ſchon fo angenehm geweſen if. Der Herr 
Berfaffer hat aus England, felbft von Kaufleuten und 
Wechslern, viele neue Nachrichten und Verbeſſerungen 


belommen, und ift dadurch veranlaffet. worden, einige 


Hauptſtuͤcke der erſten Auflage ganz. wegzuftreichen, 
md. in dit Stile derſelben meue zu feßen, andere aber 
ſtark um zu arbeiten, Es giebe wenige Bücher die [6 
reich an Hanpt⸗ und Neben, Sachen find, und alfo den 
Beier fo ſehr unterhalten und an fid) ziehen, als das 
genwärtige, Saß Herr von Taube den zweyten 
eil erſt in ber Beipziger Oſtermeſſe 1778 liefern will, 
kann nicht gemißbilliget werden, da Englands Manu⸗ 
faeruren, Handel uns Macht eine groſſe Veränderung 
beverzufteheh ſcheint. Vielleicht wird es noͤthig, oder 
doch nuͤtzlich ſeyn, daß der Herr Verfaſſer den zweyten 
Theil noch etwas länger zuruͤck behält, damit der In⸗ 
halt deffelben etwas laͤuger waht ſey. Das Buch koſtek 
bier 14 1, on J 
, Leipʒzig. 
Caſpar Fritſch hat verlegt, Zuſaͤtze zu den neue⸗ 
ſten Reiſebeſchreibungen von Italien, nach der 
in Zerrn D. J. J. Volkmanns hiſtoriſch⸗kritiſchen 
Tachrichten angenommenen Ordnung zuſan⸗ 
mengetragen, und ale Anmerkungen zu dieſem 
Werk, ſamt neuen LIschrichten von Sardinien, 
Malta, Sicilien und Großgriecheniand, berausge, ” 


geben von Johann Bernoulli, der Academie dem 


Wiſſenſchaften su Berlin — — Mitglied. Er⸗ 
(ler Band, 1777 in gr. Oetav. 622 Selten. Dan 
fey dem Herrn Profefior, für ‚diefes nütliche Buch, 
deſſen Inhalt der Titul deutlich und Hintängfich anzeige, 
Es; bemweijet, daß er nie nur ein großer Liebhaber, 
ſendern auch ein großer Kenner ber Geſchichte der Ger 
iehrſamkeit und-Kunfl, der. Gelehrten und der Künftler,, 

' & — 


⸗ 


208 | = ‘ 
der Buͤcher und Kunſtwerke fen, und daß en 778 wohr 
vorbereitet, einem, großen Theil Italiens mit feltenee 
Aufmerkſamkeit dutchreifet, nachher aber ſich ſtark be⸗ 
mühet habe, von nicht geſehenen Landern und Orten, 
&uch gute Macheichten zu dem angezeigten Zweck zus 

mmmien. Die geographifhen und topographiſchen 

achrichten machen zwar den Eleinften Theil des Buchs 
ans, find aber gut: Allenthalden zeiget fih große. Be⸗ 
fheidenheit. Kerr Doctor Volkmann bat fich dies 
. gs erſten Bandes zur Verbefferung fkiner befaunten 

Nachrichten von Italien ſchon dankbarlich zu bedienen 
angefangen. Herr Bernoulli bätte nicht noͤthig -ger 

abe, feine deutſche Schreibart zu entihuldigen. Man 
I Urſach ihm zur Lieferung des zweyten Theils gute 
Beibesfräfte zu wuͤnſchen. Das Wuch wird Bier file 
i Thlr. 12 Er. verkauft, | | 


| v“ * J 
3 mänven haben fich abermals viele Eiuwehner als 
‚mäbrifihe Brüder angegeben, und. ihre Anzahl waͤchſ tag⸗ 
lich. gi find ruhig und geborſam, und verlangen nichts eis 
Üffentlichen Gottesdient. Eine mäßige und gerechte Biete, 
Am aten Jam. ſtarb zu Wien der Freyherr 
riedrich von Meidinger, ein Mann, der ſich durch huͤtzli⸗ 
Erfindungen bekannt gemacht bat, und in bad Muͤnzwefen 
eine große Einicht hatte. Er war am ı Sept. 1726 zu Lats 
terbach in Heſſen geboren, und nachdem er bey einigen 
Ebur ; und Sürken Münys Director geweſen, ward eg 
1766 als Ming, Direetor und Hefrath nach Wien berus 
u. Geine Berbefferungen des Schießgewehrs wurden 
ſelbſt aus Partheplichkeit werworfen, und als er das 
unmefen won allen Miebräuchen reinigen wollte, fauben 
- Pi Perfonen dic ihn ſtürzten, fo Daß er das Amt und 74 
auartier verlor: doch lies ihm der Hof bis am Teinen To 
Nie Beſolduns von tauſerd Duvaten. Er has gefchriehen, 
‚ " Pateietifche Sedanken Über das zerruͤrrete Muͤnzwe⸗ 
En Stanffurt 1765 in Detan, und Vertbeidigung deo 
Conventions⸗Fußes, nebft der Droporsion zwiſchen 
"Bold und Silber, Frankfurt 1765 in Quart, und noch ein 
‚mar Schriften, welche in dem gelehrten Teutfchland cas 
geführt worden, Deffen Artikel Durch dieſe Nachricht ergaͤn⸗ 


get werden kann. _ DE Ä 
Die neue Charte vom rußiſchen Heid, if nun aud in 
el GSoqrift fertig, und WwÄrt zu ©, Preteröburg 


. 


. Anon griedrich Bülkhinse 
Böchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographifchen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
- Shen Büchern und Sachen 
Des fünften Zahrgangs 
Sechs und zwanzigfies Stud, 
Am 3often Junius 1777. 
Berlin, bey Gaude und. Spener. 


- — 








Lemgo, — 
Si meyerſche Buchhandlung hat Heliefere, Engel/⸗ 
bert Kaͤmpfers — Geſchichte und Befchreis 
bung von Japan, aus den Örigineligandfchrifs 
ten des Verfafiers heransgegeben von Chriftian 


Wilhelm Dohm. — Erſter Band. Mit Kupfern 


and Landcharten. 2 Alphabet 2 Bogen in Quart. 


Man würde £ein deutfcher Patriot ſeyn, wenn man, 


ſich nicht freuete, dieſes fchäßbare Werk in der deutſchen 
Urſch⸗ ſt gedruckt zur erblicken, welches man bisher nur 


Is einer engliſchen, und aus dieſer hinwieder gemachten 


franzoͤſiſchen Ueberſetzung, und aljo nicht zuverläßig, . 
ja wie man hun fiehet, nicht richtig genug gehabt hat. 
Zetzt koͤnnen wir erft fagen, daß wir uniers würdigen 
LZandsmanns Wert befigen, und nur auf dieſe Ausga⸗ 
be deſſelben wird man ſich berufen koͤnnen, wenn ent⸗ 
ſchieden werden ſoll, was Kaͤmpfer geſagt, und nicht 
geſagt babe? Es gereicht der Srafichaft Lippe zur Ehe. 
re, daß Berfafler,. Herausgeber und Verleger diefes 
hochgeſchaͤtzten Werks, zu ihren Eingebornen gehören, 
Die Buchhandlung hat nun ſchon zur Haͤlfte redlich 
geteiftet, mas fie verfprochen harte, und des Herrn 
Deofeffer Dohms Arbeit F verdient zroßen Beyfall 


210 - Ä 
und Ruhm. Er⸗hat Kaͤmpfere eigne Handſchrift zum 
Grunde gelegt, und mit derſelben die Abſchrift feines 
Neffen, welche zum Oruck beſtimmt war, mit beyden 
aber die englaͤndiſche Weberfeßung von Wort zu Werk 
verglichen, den gefundenen Unterſchied Wer Leſearten in 
Anmerkungen angezeigt und beurtheilt, die Schreibare 
fo verbeflert, daß der Sinn nicht geändert worden, in 
Anmerkungen mande gute Erläuterung dis andern 
Schtiftſtellern und aus ſich felbft, angebracht, in der 
Einleitung Kampfers Keben, gedruckte und unaedruckte 


Bücher und Scheiften, vnd infonderheit den Inhalt _ 


dieſer Sefhichte und Befchreibung von Sapan, bes 
fchrichen,, und was er zur nodygeößern Serberierung, 
Ergänzung und Fortſetzung des Kämpferichen Werte, 
in einem Japan gewidmeten bejondern Magazin, leiſten 
wolle, uniſtaͤndlich angezeigt. Ich habe 1775 in dies 
fen Wochenblatt Kampfers bandichriftliche Werke ges 


nannt, welche fich zu London in dem britriihen Muſes 
finden, Unter denfelben find nach unterfchtedene Aufs : 


ſaͤtze, welche Japan betreffen, und was wahrſcheinli⸗ 
her Weiſe das wichtigſte iſt, des Verfaſſers Beſchrei⸗ 
bung ſeiner Neife durch Rußland, Perſien, Indien, 
Japan, und zuruͤck nad) Holland. Herr Prof. Dohm 


kann richtige Kopien von den Schriften, und der zu 


denſelben gehörigen Zeichnungen, befommen, und Die 
meyerjche Buchhandlung erbietet fih, dieſelben drus 
cken zu laffen, wenn ſich nur zur Beſtreitung der Zos 
ften eine wahrſcheinlich Hinlängiihe Anzahl künftiger 
Kaͤufer vorläufig angiebt. So viel Befoͤrderer gemeins 
nuͤtziger deutſcher Werke, wird es ja hoffentlich unter 


den leſenden Deutſchen geben. Von der Meyerſchen 


Buchhandlung kann man Treue und Billigkeit efıwarz 

ten, da fie Ihre Zufage in dem erſten Theil des gegens 

wärtigen Werks dergeftalt erfüllet, daß nichts, als ſtar⸗ 

kes franzöfifches Schreibpapier zu der Charte von Ja⸗ 

pan, vermiſſet wird, auch am Ende Hofnung mache; 

daß bey der Lieferung Des zweyten und letzten Theils, 
J 


— 


/ 


ar: 
von ten Pränumeranten "außer dem "vorgefchoffenen 
Lonisd’or werde feine Maczahlung verlangt werden, 
Göttingen, 
Bm Johann Ehriftian Diererich ik im jeßigen Jahr 


die dritte Yuflage von Herrn Georg Chriftion Raff 


Geographie für Rinder, auf ı Aldh. G Bogen in 
greß Oetav erſchienen. Ich follte wohl nicht vdn ders 
ſelben reden, weil mich der Herr Verfaſſer S. 201 bes 
ſtochen hat, welches mir. niche lieb üf., fo wie es mir 
gleich anfaͤnglich nicht gefallen hat, dag bey einigen Or⸗ 


gen daſige jetztlebende Gelehrte in dem Buch genenner 


‚werten. Die Ursachen find leicht zu errathen. Das 
Buch ift vom Aniange an megen des Vorzugs feines 
Entwurfs geprieren worden, denn man werficherte, daß 
dieſer fr Kinder ſehr paſſend ſey. Ich babe feine 
Brauchbaͤrkeit fuͤr Kinder vornemlich darinn gefunden, 
Daß der Herr Verfaſſer ſich bemuͤhet, TR dieſelben leicht 
un) angenehm zu fehreiben, uno ſeinem Buch mehr 
die Geſtalt eines Leſe⸗als Lehr Buchs zu geben. Diefe 
Bemuͤhung iſt ſhm nıcht mißlungen, ja es war glei. 
in der erjien Ausgabe wenig an derfelben zu verbeffern, 
Nun kam es hauptfählich auf die Bahlder Sachen, und 
auf große Richtigkeit derfelben an, Die legte erfors 
derte nicht bloß gute Quellen, fondern auch einen ſol⸗ 
chen Gehrauch derjelben, der allen Mißverſtand vog 
huͤtete, weiches fo leicht nicht ift,, als mancher denfen 
mag, Leber die Wahl der Sachen, werden die Stims 

"men fih ſchwer vereinigen, Sch Halte mid) an den 
Titul, welcher eine Geographie für Binder ankündis 

get, und an das Bud) feldft, in welchem felche Kinder 
angerebet und redend eingefüßret werden, die man für 
nichts anders, als für erfte Anfänger in ber Erdbeſchrei⸗ 
bung anfehen kann, und glaube noch jet, daß ein 
großer Theil der gewählten Sachen für dieje fich wicht 

Schiele, Zwar ſchreibet der geichickte Herr Verſaſſer 
in ferner eigenen jetzt binzugefommenen Borrede, daß 
nach feinem Plan in Bien Vuch abgehandelt werben 

. 2 ⁊ 


' 


. 
\ 
[2 . 
2 1 — 


ſolle, alles was ein Land und eine Stadt merk⸗ 
wuͤrdiges bat, es nuͤtze den Rindern jetzt unmit⸗ 
telbar, ‘oder erſt in Zufunft: allein Er iſt ein fo 
gerflänbiger Mann, dag man ihn felbft auffordern 
ann, noch einmal zu überlegen, ob es nüßlich ja möge 
lich fen, in einem ſo kurzen Srundriß für die erften Ans 


.ı fänger, alles was ein Land und eine Stadt mer 


würdiges bat, zu bringen ? und ob nicht in den lehs 
‚ten Worten, es nüse jegt den Kindern unmittel 
ber, oder erft in Zufunft, eine Zweydeutigkeit lies 


ge, welche Verwirrung bervorbringe? Alle erfte Ans 


fangsgruͤnde nüßen den Kindern auch file das künftige 
als Grundlage ihrer Erkenntniß, aber daranc folge 
nicht, daß man ſchon in den eriten Unterricht der Kins 
der ſolche Dinge miſchen muͤſſe, die ſie erſt als Juͤng⸗ 
tinge ja als Maͤnner verſtehen und gebrauchen koͤnnen. 


Alles zu feiner Zeit. Der Zweck des Lehrers und 


Schriftftellers, muß der Zweck der Natur ſeyn, Ue⸗ 
brigens wird der Herr Verfaſſer nad) und nach auf je⸗ 
der Seite feines Buchs noch veriehiedenes finden, wel⸗ 
ches entweder an und für fich felbft, oder megen dee Abe, 
fiht des Buche, einer Verbeſſerung und Veränderung 
bedarf. eb wuͤnſche mir etwas Zeit, um ihm dieſe 
Arbeit zu erleichtern, denn wer das gemeine Beſte lies 
bet, der wuͤnſchet, daß die Lehrbuͤcher für die Jugend 
fo richtig und nuͤtzlich werden, alg es moͤglich iſt. 


. .. Leipzig. | _ 
Biſtoriſch⸗kritiſche Nachrichten yon Jtalien, 
‚welche eine Befchreibung diefes Landes, der. Sit: 


. ten, Regierungsform, Sandlung, des Zuſtan⸗ 


des der Wiffenfcheften und infonderheit der Wer⸗ 


- Ze der Runft, enthalten, von D. I. J.Volkmanı. 


Erſter Band, Zweyte viel vermehrte und durch⸗ 
gehends verbefferte Auflage. Ben Caſpar Fritſch 
‘1777 in groß Octav, 2 Alphabete 7 Bogen, Das 


Buch enthält das, was der Titui verfpricht, und fl 


ſchon in feinet erſten Ausgabe brauchbar geweſen. 6 


J - 
⁊ 


„213 
mar aber. theils wegen der Eqhwierigkeit eine ganz rich⸗ 
tige Erkenntniß von den angeführten Sachen zu erlan⸗ 
gen, theils wegen der Veraͤnderlichteit der Sadıen, in 
demſelben viel zu verbeffern und zu ändern, und dazu 
if in diefer neuen Ausgabe ein gluͤcklicher Anjang ges 
macht worden. Der Herr Verfaffer bat vieles durch 
feinen Briefwechſel mit zuverlaͤßigen Perſonen erfah⸗ 
ren, vornemlich aber neuere Buͤcher uͤber Italien gele⸗ 
ſen, und unter dieſen ſind ihm die Briefe des Herrn 
Ferber, die Reiſebeſchreibung des Herrn Burney, die 
Beſchreibung des Großherzogthum⸗ Toſcana von Herrn 
Jagemann, und die im vorhergehenden Stuͤck dieſes 
Wochenblatts angeführten Infäße des Herrn Bernoufli, 
infonderheit nuͤtzlich geweſen. Wenn alle reifende 
Deutſche es zu ihrem Handbuch für Italien machen, 
und ihre Anmerkungen dem Seren Berfaffer mittheis 
fen werden, fo wird es 'opn Zeit zu Zeit viel gewinnen. 
Schade, daß der Herr Verfafler nicht fchon der Ans 
merfungen des Herrn le Bret theilhaftig gemorden iſt, 
denn fie muͤſſen vorzüglich erheblich ſeyn. 
Berlin. 

Bey Chriſtian Friderich Himburg iſt zu finden, Je⸗ 
hann Elert Bode, Aſtronoms der Rdn, preuß. 
Akademie der Wiſſenſchaften, Anleitung zur Kent⸗ 
niß des geſtirnten Himmels, Dritte, durchgehends 
verbeſſerte, vermehrte und mit vielen Kupfern 
verſehene Auflage. 1777 in groß Octav beynahe 
2 Alphabete. Auch dieſes ſehr brauchbare, und eben 
deswegen ſchaͤtzdare Buch, hat in dieſer neuen Ausga⸗ 
be viel gewonnen, Es iſt fein vollftänviges Syſtem 
der Aftronemie; ſondern der Here Verfafler will Fiebs 
babern der Sternfnnde eine dem mündliche Vortrage 
fih nähernde Anleitung geben, wie fie fi in unierer 
europaͤiſchen Gegend, mit den Erfcheinungen am Hime 
mel, ohne koſtbare Werkzeuge und weitläuftige Rechnun⸗ 
gen, gröftencheiis bloß durch den Augenichein, bekannt 
machen, und monderhen % Sterne in und unter Ion 

j 3 | 


214 


ren eingefüßrten Bildern, auffuchen on? Bey dies 
fer Gelegenheit bahnet er den aufmerffa :n "und lehrs 
benierigen den Weg zu allgemeinen Begp: "n von dent 
großen Weltgebaͤnde, ja er leitet fie in den Weltbau, 
in fo fern er aus den Planeten beftehee, wirklid ein, 
Den Lauf und die Erfcheinungen der Planeten, hat eo 
auf die näcıftfolgenden 24 Jahre berechnet, auch die 
waͤhrend diefer Zeit einfallenden Sonn und Mond: Fin⸗ 
' flerniffen angegeben. Bey einem jeden Manag hat er 
eine perſpeetiviſche Vorftellung einer gewiſſen Gegend 
des geſtirnten Himmels, auch eine allgemeine Himmelse 
Charte geliefert, und jene ſowohl als Diefe erläutert, 
Die allgemeinen Betrachtungen über das Weltge⸗ 
bäude, mit welchen das Bud) befihlieget, find mit eis - 
ner der dichteriſchen Begeiſterung änlichen Lebhaftigkeit 
geſchrieben, und führen zu Gott. Ste find alfo ſehr 
werth von wielen gelefen zu werden, jo wie aud) da6 
"ganze Buch in vielen Händen zu feyn verdient Es 
s$oftet wegen der Menge der Kupferftihe 23 Thaler. 
| gennoper. - i | 
P. P. Guden über den Vortheil und Schas - 
"den ‚der Landesherren und Untertbanen vom ' 
fchweren und leichten Muͤnzfuße. Bey den Gebruͤ⸗ 
- dern Hehving 1777 in Quart 12 Ddgen, Der Here 
Verfaſſer Hat feine erhebliche Abhandlung in drey Kas- 
pitel abgetheilet. Das erſte, enthält allgemeine Grund» 
füge, Erfahrungen und Erklärungen von dem Werth - 
der Dinge uͤberhaupt, vom Gelde, von deſſelhen Werth 
und Veränderung. Weil die Schriftfteller von dem 
Muͤnzweſen weder in ihren Erklärungen noch Brunds 
fügen mit einander übereinftommen, fo hat der Here n 
Berfaffer nur diejenigen angenemmen, von deren Wars ‘ 
heit er uͤberzeugt worden, zum Theil aber hat eer neye : 
porgetragen. (Er beweifer aufs neue, was er fchon | 
1775 tn den Hamburger Adreß⸗Nachrichten St. 18721 
bewiefen hat, daß In einem Lande wo leichtes Geld if, 


die einbeimifchen Wagren wohlfeiler, und die auswärts | 
. , | 


=. 


ı ‘ 


. 
4 x 7 
J 


215 
' 
tgen'theurer werten; und nimmt folgenden Srundfag 
on: mern eine Mation eine gleiche Summe an ſchwe⸗ 
rem Gelde beſitzt, als die andere an leichtem &elde, fo . 
„iſt jene um fo viel reicher, ale ihr Geld fehwerer if. 
Daraus ziehet er die Folge, daß eb bey Beantwortung 
ber Frage, welcher Muͤnzfuß für den Landesherrn und 
feine Unterthanen am vortheilhafteften ſey? darauf an⸗ 
komme, ob der leichtere Muͤnzfuß veranlafle, daß eim. 
deſto größere Summe Geldes in das Land komme, wel; 
the durch ihre Menge dasjenige erjeke, was dem Ge⸗ 
wicht des Silbers fehler. In dem zweyten Kapitel bes 
weit er, daB die Einführung des vier und zwanzig 
Bulden Fußes nad) dem Conventions, Fuß, die Einnah⸗ 
me der landesherrlichen Caſſen um ein Sechftel vermins . 
dere, und ihre Ausgabe um eben fo vigl vermehren: daß 
fi: bie Schulden der Iandesherrlihen Caſſen um eben 
fö viel vergrößere, als die Münze verringert werde: 
daß der Randesherr beträchtlichen Schaden leide, wenn 
er eine Summe ſchweren Geldes leihe, und nach dem 
vier und zwanzig Gulden Fuß wieder umpraͤgen laſſe: 
und daß der leichte Muͤnzfuß die landesherrlichen Ein⸗ 
kuͤnfte nicht vermehre; ja daß es beſſer ſey papiernes. 
Geld einzuführen, als ſchweres Geld zu leihen und in 
leichteres um;uprägen. Nur in einem Fall giebt. er _ 
zu, daß der Landesherr Vortheil von der Einführung _ 
eines leichten Münzfußes habe, nemlich wenn er vom . 
andern Staaten anfehnliche Eubfidien oder Erdfchäafte: - 
Gelder ziebe, oder, wern eu einen Schatz geſammlet 
babe, und das leichte Geld mit Vortheil bey dein Aus⸗ 
ländern anzubringen wife. In Anſehung des Conven⸗ 
tions⸗Fußes, erinnert der Herr Verfafler, daß die Eins 
nahme den fandesherrlichen Caſſen In fo fern fie vorher . 
In.zwey Dritteln beftanden, nach verlaßenem Leipziger 
Fuß, vermitidert worden, in fotern fie aber vorher in 
Golde beſtanden, nad) wie vor einerley geblichen fey. 
Er erfläret auch, warum die Conventions⸗-Muͤnze, ob 
fie gleich einen seringern innern Gehalt hat ats bei. 


= 


[7 * 


J 
2 


96. | oo. 


Geipziger Fuß erfordert, doch einerley Werth im Gol⸗ 
de dehalten bat? Zuletzt beweiſet er noch, daß die Eins 


nahme der landesherrlichen Caſſen in den Chur Grauns - 


ſchweigiſchen Ländern, burch Einführung des Hannövers 
fchen Caſſen⸗Geldes vermebret, und ihre Ausgaben vers 
mindert worden find, Die Einnahme und Ausgabe 
der Öffentlichen Caſſen der Landfchaften, Städte, Kir 
hen und Gemeinen, verhält fich bey ſchwerem und leichs 


tem Selbe auf’ gleiche Weife, als die Einnahme und Auss 


gabe der Sandesherrlihen Caflen. In dem dritten Kar 
pitel zeigt er, daß die Bedienten des Staats, die Capi⸗ 


taliſten, Gläubiger und Schuldner, und die Landwir⸗ 


the, fi bey dem ſchweren Gelde beſſer befinden, den 


armen Tageloͤhnern und Arbeitern aber ein jeder Nuͤnz⸗ 
fuß gleichgültig fey. Er behauptet auch, daß für die 


Handwerker, Manufaeturiſten und Kaufleute in Deutſch⸗ 
land, uͤberhaupt genommen, ein ſchwerer Muͤnzfuß vor⸗ 
theilhafter ſey, und daß bey entſtehender Theurung, fuͤr 
Korn und andere unentbehrliche Waaren, bey einem 


leichten Muͤnzfuß mehr Geld aus dem Lande gehe, als 


bey dem ſchweren. Zwar weiß er wohl, daß ein Land 
welches einen leichten Muͤnzfuß bat, die Manufaetur⸗ 


waaren wohlfeiler verfertigen kann, ale ein anderes, 


welches ſchwerer Geld har! aber er zelget, daß diefer 
Vortheil verſchwindet, wenn das lebte Land die Eins 
fuhr der Waaren des erften verbietet, ober dienliche 
Mittel gebraucht, um feine Waaren eben fo wohlfeil 


zu verfertigen. Wenn ein Staat der ſchweres Geld 


hat, von den leihten Drünzs Sorten feiner Nachbaren 


Echaden leidet, fo glaubt er, es werde gut ſeyn, daß 
er neben dem ſchweren Gelde, auch ein leichtes Cou⸗ 


rant⸗Geld zu täglichen Ausgaben einführe, welches er 


z. E. der Republik Holland für vortheilhaft hält, mie 


aber nicht binlänglich einleuchtet. 
Aus diefer Eurzer Anzeige des Inhalts dieſer Schrift, 


orhellet, daß fie viel Achtung verdiene. 


nn) 


E Anton Belek Buͤſchings | | 
Woͤchentliche Nachrichten 
. von neuen Landcharten, - 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen. 


Des fuͤnften Jahrgangs | 
Sieben und zwanzigſtes Stück, 
>, Am 7ten Ju. 1777... 
Berlin, bey Gande und Spener. 
“ — — — 
ES 
K & A. Oldendorps Geſchichte der Mißion 
M der evangeliſchen Bruder auf den caraibi⸗ 
ſchen Inſeln S. Thomas, ©. Croix und S. Jan. 
Herausgegeben durch Johann Jacob Boßart. 
Zwey Theile in Octap, beyde von 1063 Seiten, dh⸗ 
ne, Vorrede und Regiſter. Das iſt die zweyte nuͤtzliche 
Geſchichte, welche man den evangeliſchen Bruͤdern zu 
verdanken hat, und nach dem Muſter der erſten, nem⸗ 
Huch der Cranziihen von Grönland, eingerichtet iſt. 
Herr Chriftien Georg Andreas Oldendorp, iſt 
5767 in Weftindin nur der Sammler weitlaͤuftiget 
Nachrichten gewvefen, und in Anſehuug der Naturger 
ſchichte von einigen in der Vorrede genannten erfor - 
nen, unterſtuͤtzt worden, hat auch felbft Pflanzen, Fir. 
che umd Ausfichten gezeichnet. Herr Boßart aber 
bat aus diefen Ofdendorpifchen Materialien, was er für 
nuͤtzlich und nöthig gehalten, gewaͤhlt, in Ordnung ges 
bracht und ausgearbeitet. In der Geſchichte der Thie⸗ 
ke und Pflanzen, bat er zwar die Oldendorpifche Ord⸗ 
nang benbehalten, und feine eigenen Anmerkungen und 
Gedanken nur eingemifcht , aber die Nachrichten von 
den africanifhen Nationen, hat er eben fo wie den 
zweyten Theil des Werks, ganz umgearbeitet. ur 
Der erfte Theil des Weke, enthaͤlt Nachrichten 
5 





.218 | 
Air Geographie, natürlichen und polttifchen Geſchichte 
der im Titul genannten drey Inſeln, doch liefert der 
erfte Abfchnitt des erften Buchs auch Nachrichten von 
den gefamten caraibifchen Juſeln. Die Earaiben find 
heutiges Tags nicht mehr Meenfchenfreffer, aber ein 
fehr ſtolzes Volk, und unbäudige Liebhaber der Frey⸗ 
heit und Unabhängigkeit. Ihren Character fchildert 
der Herr Verfaffer aus den Nachrichten der Mißiona⸗ 
" rien feiner Gemeine. Die Injel S. Thomas bar Dir 
nemarf gekauft, und die Inſein S Eroir und ©. Jan 
als ein verlaflenes But in Befib genommen... Die ches 
malige brandenburgifche Eolonie auf S. Thomas, iſt 
- zwar ſchon 1718 eingegangen, aber der weſtliche Theif 
der neuen Stadt, welchen fie bebauer hat, trägt noch 
ft den Namen der Brandenburgerin, Der Zus 
fand. der Inſel ift jo verbeftert, daß fie mit Recht. für 
eine der anmuthigſten und fruchtdarften gehalten wird, 
und den großen Antillen nur in Anfehung der Groͤße 


und des fühlen Waflers nachſteht. S. Croix iſt noch 


einmahl jo groß als S. Thomas, aber S. Jan iſt kleiner. 
1768 waren auf S. Croix Aber 270 Pflanzungen und 


170 Zuderwerte, S. Thomas battedamals 70 Pflan⸗ 


"gungen, and S. Jan nad) Verhälmiß weniger. Sie 
find hinlaͤnglich, um Dänemark mit Zucker reichlich 
zu verforgen. S. Thomas hat einen ſehr guten und 
groſſen Hafen, in welchem einige hundert Schiffe vor 
Stuͤrmen ficher liegen können, aber vor den Orkanen 
iſt Eein Hafen fiber. Die Stadt ift mie anfehnlichen 
Haͤuſern bebauet, S. Croix hat 2’Städte, Chri⸗ 
ſtianſtadt und Friderichſtadt; jene iſt viermal ſo 
groß als die Stadt auf S. Thomas, und hat viele an⸗ 
ſehnliche ſteinerne Haͤuſer, dieſe waͤchſet nach und nach 
an. Auf S. Jan iſt erſt der Anfang von einer Stade. 
Unter der Ueberſchrift, Reiſe von Kopenhagen nach 
Weſtindien, lieſet man unterſchiedene / merkwuͤrdige Din⸗ 

se. Die Wallfifchart welche Nordkaper genannt 
wird, laͤſt fid) auch in der Gegend der antilliichen In⸗ 
ſeln, und in den amerifanifchen Gewaͤſſern ſehen. Der 


— 


219 
Pan Verfaffer haͤlt für wahrſcheinlich, daß der ı big 
13 Schub lange Fiſch, welchen man Sauger lat. Re= 
mora) nennt, wenn er jich in großer Anzahl an den 
Boden eines Schiffs bänge,die Geſchwindigkeit des Laufs 
"deffelben vermindern koͤnnte, nemlich durch den größern 
Widerſtand den das Schiff durch diefen Auſatz im Waſ⸗ 
fer finden würde, Der Fiſch Bonet oder Bonnit, kann 
dem fliegenten Fiſch zehn bis zwölf Schuhe hoch in die 
Luft nachſchießen, um Ihn zu erbafhen. Wenn es in 
Deutſchland Winter ift, fo bat man auf den Caraibis 
ſchen Inſeln eine Art des Herbſtes, der fo warm iſt, 
daß ein Europäer nie Urſach hat über Froſt zu klagen. 
Ein Deutſcher ſchwitzt in Weſtindien unaufhoͤrlich. 
Waſſer weiches offen in der Sonne ſteht, kann anſtatt des. 
gekochten Waflers zum waſchen gebraucht werden, und 
an einem eilernen Handwerszeuge, weldes eine Zeit⸗ 
lang in der Sonne gelegen hat, kann man fich fo verbrens _ 
nen, das Dlafen auffahren, Wenn das Sienelladl 
auch nicht in der Sonne liegt, fo wird es Doch jo weich, 
dag die Siegel an Briefen und Urkunden die eingedructe, 
— verlieren, und ganz eben werden. Nicht wenn 
die Sonne gerade Über dem Scheitel ſtehet, iſt es am 
beifleften, denn alsdenn ift die Regenzeit, aber wenn 
der beitändige Oſtwind ganz nachläflet, (welches doch 
‚etwas feltenes ift, und nicht fange dauert,) fo ift es als 
ob alles verbrennen ſollte. Die heiffeften Monate, 
find der September und October. Die Luft iſt alſo bey 
der groffen Hitze immer feucht, und zerftört alſo gewal⸗ 
tie, Die fürchterlihen Orkane, beichreibt der Here 
Verfaſſer ©.70, 71 lebhaft, Er haͤlt ihre Urſachen 
für leͤcal, oder, er glaubt, daß fie tn dem oft kleinen 
Bezirk, in welchem die Orkaue witen, enthalten find; 
rechuet auch die Dienge und Befchaffenheit der Ausdüns 
flungen welche aus der Erde und See aufiteigen, dazu. 
» Das einzige ſuͤße Waſſer auf dieſen 3 Juſeln, ift ges 
fammietes Regenwaſſer. Der Ader wird nur durdy 
bie Hacke bearbeitet. ehedeffen war kein Dünger nöthig, 
a aber, wird er æbraucht. Ein alter Einwehner af. 


⸗ 


220 

©, Crohr veifäente den Herrn Berfafer, daß das’ Zu⸗ 
ckerrohr ehedeſſen 24.Mann hoch, und faſt fo dick als 
ein Arm gewachſen fen, jetzt aber kaum eine Höhe von, 
1% Maunuslänge erreihe. Schafe welche aus fältern, 
Ländern bieher gebracht werden, verlieren im einigen, 
Sjahren die Wolle, und befommen Ziegenhaare. Maͤu⸗ 
fe und Raben find yadı Weſtiudien erſt mit europäifchem, 
Schiffen gefommen Der Here Verfaſſer gehet ale 


Klaſſen, Geſchlechter und Arten der. Thiere nach Lipnäis, 


ſcher Art durch, m fe fern fie ſich hier finden, und 
macht manche feine Anmerkung. Die Läufe nehmen, 


bey den Negern etwas von, der Schwarzen. Farbe derſelz 


gen au, dev Scorpionflich yerurfacht nur erwa auf.eine 
Biertelfiunde einen brennenden Schmerz , hernach iſt 
alles, vorbey. ıc. Auch in, der Befchreibung der Pflan⸗ 
zen, beobachtet er die Ordnung des Ritters von Linne, 
und bat viele brauchbare. Anmerkungen und Nachrich⸗ 
ten. Von Mineralien, bat er wenig zu. fügen, und 
son dem Goldberawerfe, weiches vor einigen Jahren, 
auf ©. Croix entdeckt ſeyn foll, weis er weiter nichts, 
als was-inden Zeitungen geftanden hat. Aber. merke 
würdig iſt die Nachricht, daß das Satz, welches aus 
dem, Seewaſſer in Moräften genommen wird, fi nicht 
zur in großen Stücken auf dem Boden, fondern auch, 
ols eine Eisrinde auf der Oberfläche des Waſſers anſetzt. 

Das dritte Buch des erſten Theils, ift den verſchie⸗ 
denen Meufchen, welche fih auf diefen Inſeln finden, 
gewidmet. Die Nachkommen mulartifcher Eltern, wers 
den immer weißer, wenn fie: fi aber mit Schwarzer 
verheiratheu, nach und nach völlige Negern. Die ausg 
Kandifchen Wagren find bier ſehr theuer, eine Elle grober 
Leinwand, koſtet faſt einen halben Thaler, c. Nach dies 
fem Preiſe richtet fi auch ber Preis der einheimiſchen 
Lebenemittel und der Rohr der Handwerfsieure, Die 


Judben welche in Weflindien find, laflen wegen der gros 


Sen Hitze den Bars nicht wachfen. Ron den africanls 


ſchen Nationen, aus welchen hauptſaͤchlich die Sclaven 


noch Weftindien gebracht werden, liefert ber Her Ver⸗ 


ff angenehme Nachrichten welche er aus Untere j 
dungen mit Negern von beynahe 30 Nationen gefamms 
kt bat. Von den Unbefchnittenen ‚haben die meiften 
hmarzen Nationen Lie Meynung, daß fie feinen Ver⸗ 
hm hätten, und nicht vernünftig reben koͤnnten, fig 
Mommen aud) feine Frauen, es giebt. aber hingegen 
auch ſolche ſchwarze Nationen, welche die Beſchuͤeidung 
verahfcheuen. Hey den Karabari, wird auch das weib⸗ 
liche Sefchlecht beichnitien. Einige ſchwarze Nationen. 
effen ihre getoͤdteten Feinte aus Rachbegierde, maͤſten 
auch wohl zu dem Ende. Die befannteften find die 
imi und Mandongo. Spitzgefeilte Zähne, dergleis 
hen die Biwi haben, find fein gersiffes Kennzeichen der - 
. Menfchenfreffer, denn die Kaffenti feilen dieZähne ihren 
Kindern zur vermeynten Schönheit, es giebt auch eints 
ge andere Nationen mit ſpitzen Zähnen, welche doch fein - 
Menfchenfleifc) eſſen Bon Verbrechen, Strafen, Kent⸗ 
niffen, Tod, Begraͤbniß und Religion der Neger in Afrika, 
tomnit bier auch manches, das nicht gemein ift, vor, auch 
twas vonden Sprachen derſelben. Das vierte Buch von, 
dem Handel, der mit den Negern getkieben wird, und 
yon diefen ſchwarzen Sclaven ſelbſt, iſt ſehr leſenswuͤrdig. 
Der zweyte Theil des Buche, welcher Die eigents 
liche Mißionsgeſchichte dieſer Drew Inſen enthaͤlt, iſt 
in einem andern Ton als der erfte Theil abgefabt, und 
jener wird alfo nicht allen Leſern fo gefsllen, ala dieier, 
Dem fey wie ihm wolle, die Nachrichten welche er ent; 
aͤlt ſind an und für fich felbft fo beichaffen, daß man 
bie Menſchenfreund ſeyn muͤſte, wenn man ſich nicht 


uͤber den guten Erfolg welchen die große Mühe dereuans 


eliſchen Brüder zur Erleuchtung und Bekehrung fo vies 
* Negern gehabt hat, herzlich freuete. Sie baben 
bis ans Ende des Jahrs 1768, auf allen drey Inſeln 
getauft 1561 erwachfene Negern, 1985 Niegerinneny 
1014 Kinder, überhaupt 4560 Perfonen, auch 15% 
anderwärts getaufte, in die Gemeine qufgenommen, 
Mit dem Mißionegefchaͤft hatten ſich bie dahin 79 Bruͤ⸗ 
der und Echweftern beſchaͤftiget. Das Dud, welches 
ing Lanbcharte und 4 nüßliche Kupferftiche bat, toi 


223 


23 Thl. und iſt in Barby bey Chriſtian Frid. Laux, in 
Leipzig aber in Commißion bey Weidmauns Erben und 
Reich, zu befommen. 
Ä ‚Lemgo. - 
Maaterialien für die StatiftiE und nenere Staa: 
ten Geſchichte, gefammlet von Chriftian Wilhelm 
Dohm. Erſte Lieferung. Im Verlage der Meyers 
ſchen Buchhandlung 1777 in Octav 13 Bogen. Herr 
Profeffior Dohm bat Talente für mehr als eine Wiſ⸗ 
fenfchaft, und file verfchiedene Aeımter. In der Stas 
tiſtik und Staatengeſchichte kann und wird er je länger 
je mehr leiften, wie die Proben, melde er bisher gelie⸗ 
fert bat, zeigen, denn fein, Geiſt ift zum Betrachten, 
Forſchen und Beurtheiten fehr aufgelegt. Es ift alfo 
nur zu wuͤnſchen, daß er auch je länger je gluͤcklicher in 
Erlangung neuen und erheblicher ftatiftiicher und hiſtos 
riſcher Nachrichten feyn möge, Wer die Bogen, vorls 
che ıch jetzt anfündige, anſaͤhe, ohne die Vorrede und den 
“ auf diejelbige folgenden Inhalt zu leſen, koͤrnte auf die 
Gedanken gerarhen, dap durch diefe Schrift die ſchon 
zu große Anzahl deuticher Bücher von Nordamerika 
und dem dafigen Kriege,. uundghiger Meile vermehret 
werden folfe, weil fie bloß davon handeln: allein der 
Verleger hat diesmal nur den erften Artikel der Mater 
tien, welche Herr Dohm auf einmahl an das Licht 
ſtellen wollte, geliefert, denn der ‚Subalt des Buche, - 
zeigt, daß in demjelben nicht nur von Nordamerika, 
fondern auch gon. Daͤnemark, Spanien und, Sranfs 
reich gehandelt wird. Herr Dohms Sammlung fol 
ſich vorzüglich auch dadurch unterſcheiden, daß er wiche 
tige Auszüge aus. größern, ſeltenen und koftbaren Wer⸗ 
fen der Ausländer, aud) Lieine Schriften, die ſich 
leicht verlieren, Äctenſtuͤcke, Verträge, Unterhandlune 
gen, Verordnungen, ıc. in derielben aufbehalten will. 
In dieſer eriten Lieferung, findet man nurdie beruͤhm⸗ 
te penſylvaniſche Scheift: Der gefunde Menſchewwer⸗ 
ftand, gerichtet an die Einwohner non Amerika, 
welche einige Adems, andere Franklin zuſchreiben, und 
welche die Berjanimiung der nordamerikaniſchen Pros 


singen veranlaffer zu haben feheinet, fich für unabhäns 
gig zu erklären. Sie enchält freplich viel wahres und 
fchönes, aber fie ift ach wegen ihrer Heftigteit geſchickt 
Aufruhr zuerregen. Herr D. hat fie aus dem Londener 
Nachdruck uͤberſetzt, und Herr Ebers ift der Ueberſetzer 
der Widerlegung derielben, welche den Titel führer: 
die Flare Wahrheit, und der kleinern Schriften Cato 
and Nattunalis, genanut. 
Goͤttingen. 

Herr Magiſter und Repetent Johann Carl Voll⸗ 
borth, der im vorigen Jahr zu Rhodemanns Gedaͤcht⸗ 
niß ſchrieb, hat nun auch eine Lobſchrift auf Michael 
VNeander drucken laſſen, welche aus einer Vorleſung 
in der deutſchen Geſellſchaft zu Goͤttingen, und hiſto⸗ 
riſchen⸗Beylagen zu derſelben beſtehet, und im Verlage 
der Badenhoefiihen Buchhandlung 1777 auf ı 1 Bogen 
in Quart gedrudt if. LTZeander (Yleumann) vers 


dient es, daß das Andenten au ihn von Zeit zu Zeit ers 


neuert wird, weil er zwar nicht In den Maag wie Me⸗ 
lanchthon, aber doch nach demfelben auch gewiffermaf 
fen ein allgemeiner Lehrer Deutſchlands geweſen iſt. 
Herr V. haͤlt ihn für feinen fo großen Kopf, als Rho⸗ 
demann war, diefer trat aber auf jenes Schultern. 


. Der Herr Magifter glaubet auch, daß der fchwächliche 


Leander bey feiner großen Arbeitiamfeir, Laft und 
Verdruß nicht 70 Jahr alt geworden ſeyn wuͤrde, wenn 
ihm nicht das erlangte häufige Lob, (welches er auch ſehr 
geliebt und geſucht, eine Herz und Leibesftärfung gewe⸗ 
fen wäre. Im Anfang der hiſtoriſchen Beylagen, wel⸗ 
che infonderheit von Reandes Schriften Machricht ger 
ben, nennet Herr V. die Quellen feiner Nachrichten, uns 
ter weichen die mwichtigfte eine Handfchrift von 559 
quart Seiten ift, welche der vertorbene Öberprediger 
Reinbart zu Heringen, von Teandern in lateiniſcher 
Sprache aufgeſetzt hinterlaffen dat. Man iſt dem Herrn 
Magifter Dank ſchuldig, daß er Neanders und feiner 
Schriften Sefhichte durch diefe Schrift in größeres Licht - 
geſetzt hat. LKangenſalza. 

Einer hier auf 61 Qaart⸗Bogen gedruckte Samm 


dar . 


| fung verſchiedener Schriften, welche durch die am Toten 
- Sept. 1776 gefegerte funfzigjährige Eheverbindung _ . 


des Herzogl. Saͤchſ. Raths und Leibmedici Herrn D. 
Johann Auguſtin Stoellers, veranlaſſet worden ; 
gedenke ich nur um deswillen, weil dieſer wohlver⸗ 
diente Mann ein Bruder des ehemaligen Adjuncts 
der Akademie der Wiffenfchaften zu &. Petersburg 
Georg Wilhelm Stoellers ift, von welchem ich im. 
zweyten und vierten Sjahrgange dieler wöchentlichen 
Nachrichten geredet, duch in dem legten &. 197 wider 
Heren Scherer behauptet habe, daß er nicht Steller - 
fondern Stoeller heiße. Ich mußte mas ich behauptete, 
gewiß, und es wird durch diefe Sammlung beftättget; 
in welcher der Famillen⸗-Name durchgehends Stoͤller 
geſchrieben iſt. Es hat mir auch des oben genannteit 
Herr Mathe Stöller ‚einziger Sohn, der auch ald 
Schriftſteller bekannte Yeibarzt und Stadt: Phyſikus, 
Herr Friderich Chriſtian Stoͤller, geſchrieben, daß 


feines Oheims, des Adjuncts, Name, in der Schulſchrift⸗ 


3 welcher ev aus dem Gymnaſio der Neichsftade 
indsheim entlaffen worden, in feiner wittenbergiſchen 
Matrikel, in jeinen lateinifchen Briefen, die er von das . 
her an feinen Pruder den oben erwähnten Rath ges 


ſchrieben, in feiner 1731 zu Halle unter M. Sage 
vertheidigten Dijputation, de vſu katıonis in revela- 


tione interpretanda, nnd in feinen vor dem Antrit der 
Sibiriſchen Reiſe zu ©. Petersburg gefchriebenen letz⸗ 
ten Briefen von 10. April und 19. November 1738 ſich 
niemals anders alsStoeller geſchrieben, ja daß auch feine 
Kran, von welcher er den feinigen niemals etwas geb 
meldet, fi) von 1740 Bis nad) feinem Tode 1746, 
allezeit Stoellerin, geborne van Boekler genannt. 

Allein in einem Briefe aus Jakuzk von25. März ı74$ 
an feinen Vater, bat er fich zum erftenmabl Steller 
geſchrieben, und Herr Leibarzt Stoͤller muthmaßet recht 


‚Aut, daß er dieſe Veraͤnderung vorgenommen, weil in der 


rußiſchen Sprache das oͤ nicht gewoͤhnlich ſey. 





Mon Sri Wiking 
Woͤchentliche Rachrichten 


von neuen Landcyarten,- 


geographifhen, fkatiftifchen und- hiſto⸗ 


riſchen Büchern: und Sachen, 


Des fünften Jahrgangs 
Acht und zwanzigſtes Stuͤck. 

Am ı4ten Jul. 1777. | 
Berlin, bey Kaude und Spner 
Dde an - Schlefien: 

von 
Iſaac Daniel Dilthey, 1776, 


| Sp deinen Dichtern laut mit der Stimme bes 
Jubels, o! ruf es mit der Entzuͤckungen 

Veſtlichem Tone laut deinen Söhnen zu: ze 
Das du, Silefien! glücklich bif, | 
Daß du der Länder keines beneiden darffl; 

Daß der nicht werth fey ‘aus deinem Ueberfluß 

- Des Eleinften Tropfen, deſſen Herz ſuͤhllos it 

Bey feirtes Vaterlands Segnungen. 


Und San entweiht, ihr Dichter! Die Beyer nicht 


Durch Eleine Lieder; finger dem Beſten ber ur 


Könige; finge dem Geber des Beſien der 
Könige, Gott, dem Allwaltenden! 


Und dann, ihre Söhne diefes begluͤckten Lande? 
Behr bin, und bietet was euer Dank vermag, 
Den legten Tropfen Blutes, geht, bietet ihn 

Dem liebevollen Verſorger an. 


P 
a — 


— 


⸗ * 


6, 2 . . 
Du fahk, u pt Tränen, volften Die ehmutktewoß 
Von deinen Wangen; bu ſahſt, "Sitefien! 


‚Die reihen‘ Saaten deiner gefegneten 
Fluren verwandelt in Schloſſenraub. 


Mit matten Händen, Kummer! du laͤhmteſt fie! 
Trug feiner Hoffnung armen und einzigen 
Nachlaß, der Landmann einzelne Garben nur 

Aus dem verödeten Felde fort. ’ 


au Gert erhob fidy ſeufzend die Stimme des 
Darftigen; Hunger! aller Gerichte das 
Echrecklichſtel!? dich ſah zu der verwayferen 
Haͤtte der Arme von ferne nahn. 


Über. dem Wetter weiches die Saat verheert 
An Fluͤgeleile gleih, kam die Huͤlſe des 
Alleineweiſen! Thränen vertrockneten, - 

Und der Verzweifelnden Klage ſchwieg. 


Denn zu dem Elend, das den gefürdtetn  - 
Blım fchon empor Gielt, ſprach der Erhabene 
Sriedrich, von Bott zum Segen des Bolts erfehn, 

Sey nicht mehr, Elend! da wars nicht mehr. 


Aus deinen Haͤnden, Vater! empfingen wir 
Den Segen wieder? Hoffnung! du himmliſche 
Troͤſterinn! neues Leben und neue Kraft 

Oenkteſt du unſern Gebeinen ein! -, 


Zn feiner hohen Seele durchdachte der 
Er Befter ganz den Gedanfen, der 

o groß und ſchoͤn iſt; Kür fein geliehtes Volk 

- Vater. und Troͤſter und Helfer ſeyn! 


Er wars ſchon lange! Watds nun aufs neue, durch 
Erhabnes Wohlthun, und durch Geſchenke, die 
Des Königs würdig, und werth des Nachruhms ns, 
Gleich denen Stegen die er erfocht. 


Wie liebt dein Volk dih! Vater! wie bebten wir, 
By beiner grauthen Rufe der > Ewige | 


4 - 


‘ 


\ 


Sah unfre Themen, Börte die Stimme des 
Slehens, und ſchenkte DIE wieder und. | 
Des Dantes Jubel fiieg auf zum Throne des 

Vorſicht; und Freude, Freude Silefiens, 

Bald jenen König wieder zu ſehen, lebt 
In allen Kerzen von neuem auf, 

Er fam! und Wohlthun gieng vor dem Kommenden?! 7 
Denn ſeinem huͤlfeduͤrftigen Volke gab U 
Der gute König, anf nene Segnungen 

Sinnend, zurück was des Königs iſt. 


Dank! dank dem Guten! der feines Thrones 5 
Huf einen Felſen, felter ale Diamant, 


i 


Und. ungerittrbar, auf feines Untertbans .  . . 


Durch Suld erworbene Liebe ſtellt! 


Er fam! ind neuer Jammer Siteftene 
Scholl ihm entgegen! Feuer gieng body daher! 
Und Städte waren, wo Schutt und Aſche itzt 

Bom Morgenwinde verwehet wird. 


Verarmte Bürger weinten zum Himmel uf! Eu 


Die Haͤnde ringend, thränend das Auge, flohn, , 
Das bloße Leben, das kaum gerettet, flohn 
Bewohner Jauers und Ratibors. 
Hin ift der Vorrath unferes Fleißes! hin 
„Der Zukurft Hoffnung! Unſerer Städte Draht 
Seworden Tkuͤmmer! daß ſie gefallen ſind 
„Schalt aus den Thaͤlern den ‚Bergen zu! 


Die Berge börens! Laut rufts ihr Nachhall aus, 
Daß deiner Städte zweye verwälter find; . 


Daß laute Klagen felbft der Gerettete 
Ueber ‚den Unfall des Bruders weint. - 


Dein Rönig fah es; hörte der Jammernden 


Serlaßnes Winſeln; ſprach: Meine Rinder find 


X 


Die Schwergepruͤften! ſprach es, und gnadenvoll nn 


&ieng ein Vefehl aus ve feinem Thron, 
2- 


“ 


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4 
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6, 


Li 
‘ 


Du ſahſt, up Ark ‚ucch meine Zülfe kehn;? 
Von. deinen Wange , neu fich erheben, und 
Die reihen“ Bar /ye, melche der Flamme Wuth 

Gluren, verv Fammer erfüllet hat. 

Mit matt⸗ 7 und Hoher Jubel dem Könige W 
Teud feiner Fr snen! Dank dem Erbauer der 
Nachlaß Wiederbringer der Hoffnung! dem 

Aus / — ** Sandesheren! 

pebe wieder dein Haupt getröftee aufs 
ga " Sdine nicht mehr! dein Looß, Sileſien! 

E List Verwuͤſtung, IE Noch und Mangel nit; ' 

Hit lacht der Zukunft Beſeeligung. 

Bes Haupt ſchon grau iſt, und wen noch locktgtes 

Naar an dem Nacken jugendlich nieberfließt: ; 

Fallt hin zu beten!- Betet: daß lange noch 
Sriedrich"der Schuß feiner Staaten fa. 
Von feinem Vater lerne das ſtammlende 

Kind ſchon den Namen; das es den erften Dank 

Gott, und den zweiten widme vem Könige 
Dee für die Wohlfarth der Nachwelt forgt. 
Vorfiehende Ode meines geliebten 'Meffenj,E eines 

reformirten Sandidaten des Predigtamts, welche ex. 

im vorigen Jahr in Schlefien gemacht hat, als er 

KHofmeifter „in dem gräflich dohnaifchen Haufe zu 

Kotzenau war, und welche damals zu Breslau bey 

dem’ Buchhändler Withelm Gottlieb Korn auf ;eis 

nem Quartbogen herausgefommen tft, verdienet auch 
in diefem Wochenblatt einen Diek, weil fie dem Ends 
zweck deſſelben gemäß, und gefühlvoll'ift. Um ſowohl 
eine Erklaͤrung derſelben, als eine Fortſetzung der ie 
dieſem Jahrgang angefaugenen Nachrichten, von den 
großen Geld Summen welche unſer unvergle ich⸗ 
licher Rönig, an feine Länder ſeit dem letzten 

Frieden gewandt Bat, zu liefern, will ich jetzt ans 

“zeigen, was der milde Landesvater vom 

1763 an bis jeßt, dem Lande Schlefien feis 

nes Antheile, sefhente bet. 


Erſtlich den Dörfern 


1763. 
—2 aonatliche Oreuen, welhebs 0 
978200881, _ 
azehn tauſend Pferde, jedes zu 
zwanzig Thaler gerechnet 5 340000 
dem Schmiebujifchen Kreife befondre I10000 
einigen Dörfern im Gebirge #  - 39000 
. — 1768. * 
den Im Kriege am meiften beſchaͤdigten 
Beſitzern adelicher G ͤter ⸗h3zooooo 


1700. — 
ver Einrin ber Landſchaft s 300938 - 
\ 1770.. 
tem Bauern: Stande zut Veſtreitũ 18 ' 
der Sonmerfaat 5 217980 


eben demselben 69000 Scheffel Def 
and Roggen, nach damaligen Preifen . - 
zangefähr jeder 3 Thale + 207009 ” 


| 1773. 
dem Guhrauiſchen Kreife, weichen der ' 
Hagel fehr beichädiger Harte 4 7425 
1775. 
den vom Hagel ſehr beſchaͤdigten Krei⸗ 
ſen, ohne die Erlaffung ⸗ ⸗34001 
an erlaffenener Leſeruns —8668 


| 21776. 
an breymonetlichen OSteuern ⸗ 4921798] . 


zur Anlegung ber —* nach und 
m Ä ⸗ 537754 


In Cum un Die vera 


-_. 


228 . 
„Sie follen'fteben! durch meine Sülfe ſtehn? 
„Aus ihrem Schutte neu fich erheben, und 


Bluͤhen! die Städte, welche der Slamme Wuth 


„Mit Isutem Jammer erfüllet hat. 

Dank! Dank! und Hoher Jubel dem Rönigew 
Dem Sottgegebnen! Dart dem Erbauer der 
SGtadte! dem Wiederbringer der Hoffnung!” dem 

Huͤlfeverleihenden Landesheren! 

Nun bebe wieder dein Haupt getroͤſtet auf; 

Nun weine nicht mehr! dein Looß, Sileſien! 
Iſt nicht Verwuͤſtung, iſt Noth und Mangel nicht; 

Dit lache der Zukunft Beſeeligung. 

Wes Haupt fchon grau iſt, und wem noch lockigtes 
. Saar an dem Nacken jugendlich niederflieft: ; 

Fallt Hin zu beten!- Betet: daß lange noch 

Sriedrich"der Schub feiner Staaten: fey. 

Von feinem Vater lerne das ſtammlende 
Kind ſchon den Namen; daß es den erften Dank 

Gott, und den zweiten widme vem Könige 

Der für die Wohlfarth der Nachwelt ſorgt. 

Vorftehende Ode meines geliebten Meffenẽ eines 
reformirten Candidaten des Predigtamts, welche ex- 
im vorigen Jahr in Schlefien gemacht hat, als ex 
Hofmeifter in dem gräflich dohnaifchen Haufe Kar 
Kotzenau wer, und welche damals zu Breslau bey 
dem’ Buchhändler Wilhelm Gottlieb Korn auf jeie . 
nem Quartbogen herausgefommen iſt, verdienet auch, 

in diefem Wochenblatt einen Plak, weil fie dem Ends 
zweck deſſelben gemäß, und gefuͤhlvoll iſt. Um fomogt 
eine Erklärung derfelben, als eine Fortſetzung der tem 
dieſem Jahrgang angefangenen Nachrichten, von den 
großen Seld-Summen weiche unfer unverglei 
licher Adnig, an feine Länder feit dem Icrem 
Frieden gewandt bat, zu liefern, will ih jezt ans. 
‚zeigen, was der milde Landesvater won 
1763 an bis jet, dem Lande Schlefien Te 
nes Antheils, sefhente bat. 


rſtlich den Dörfern . 
1763. 
eine ſechs monatliche Oreuer, welche be⸗ 


trug ⸗ 
ſiebenzehn tauſend Pferde, jedes zu 
* zwanzig Thaler gerehuet 5 
dem Schmiebujifchen Kreife befondere 
einigen Dörfern im Gebirge  # 


\ j 1768. 
- den im Kriege am meiften bejchäbigten 
Befigern adeliherölter 6. 


| 769. N 
zir Einrichtung ber Landſchaft s 


1770. 


tem Bauern : Stande zut Veſtreitũ 18 
der Soinmerfaat > 
eben demſelben 6guoo Scheffel Weehl 


und Roggen, nach damaligen Preiſien “ 
207009 ” 


ungefähr jeder 3 Thaler + 


‘1773. 
dem Subrauifchen Rreife, welchen der 
Hagel fehr beſchadiget hatte 4 


— 


den vom Hagel ſehr Sefeknigten aKtel 


ſen, ohne die Erlaſſung ⸗ ⸗ 


| an erlaffenener Lieferung - 0 +. 


. 1776. 
an dreymonatlichen Steuen ⸗ 


zur Anlegung der Eoionien nach und 
md | 


3 


Fo7g200XfL, _ 


. 340000 
li oouo 


39000 


5 


200036 - 
| 217980 
\ 

7225 


S4008 
8668 


4921798] 


s57754 


ws Heu un Die eh 


D 
\ 


n 


22 


230 
Zweytens den Staͤdten. 


gleich nach dem Kriege denjenigen wel⸗ 


‚he am meiſten gelitten + s 1,110298 M. 
gar Miebererbauung der abgebrannten 
Städte ungefähr ⸗ ⸗ " 600000 
In Summa den Städten 1,710298 
Sn Summa dem ganzen Lande 5,123 so53% 
" Altenburg. 

In der Richteriſchen Buchhandlung : Johann 
Mariti —. Reifen durch die InfelCypern, durch 
Syrien und durch Paläftina, in den Jahren 1760 
bis 1768, ineinem Yuszuge aus dem itafienifchen 
überfert von NT. Chriftien geinrich Safe, gerzogl. 
Saͤchſiſch⸗Weimarſchen Conſiſtorialrath und Pas 
ftor zu Stadt Sulza. 1777 in gr. Detav ı Alphh. 
13 Bogen. Das ift nun der näßliche deurfihe Auszug . 
aus einer erheblichen italienifchen Reiſebeſchreibung, den 
ich ſchon angefündiger Habe. Der Herr Ueberſetzer 
hat ey. up 2. date der Urſchrift, und faſt den 


gangen fünften Theil weggelaffen, weil der Herr Vers 


faster uundri:ger Were die alte Gefihichte, und übers 
haupt die ihm bekannten Nachrichten der Alten von den 
bereiſeten Fändern und Dertern, angebracht hatte, Hin⸗ 
gegen der Neberſetzer bar mebrentbeils uur dasjenige 


fuͤr die deutſchen Leſer ausgeſucht und beybehalten, mas 


der Verfaſſer entweder ſeibſt beobachtet, oder von Au⸗ 
genzeugen erfahren hat, and dadurch hät Er gewiß 
Beyfall und Dank verdient. Das Kupferblatt der 
Urſchrift, welches die tyriſche Purpur⸗Schnecke ab⸗ 
bildet, iſt hier auch zu finden. Papier und Druck 


ſind ſchoͤn. 
Bern. 


Bey der typographiſchen Geſellſchaft iſt zu finden: 
Reife nach dem KNordpol. „ Auf Befehl Ihre 


. Rön. großbritt. Majeſtaͤt unternommen in 


Jahr 1773 von C. J. Phips, aus dem engli⸗ 


“ER _ 


23 


‚ (den, mie Zufigen und Anmerkungen vom 
gern Landvogt Engel. Mit Aupfern. 1777 
m gr. Quart. Don Phips Reifebeichreihune, habe 
ch ehedeſſen geredet. Aus diefer deurfchen Meberfekung _ 
derfelben, find die mathematiſchen und aflronomifchen 
Sachen wengelaflen, hingegen des Lap. Lutwidge 
Tagebuch von eben derfelben Neife, und eine andere 
kurze Nachricht von: derfelden, welche in einer englis 
ſchen Zeitung geftanden hat, find auszugemweile beyge⸗ 
fuͤgt worden, wenn fie entweder in weſentlichen Um⸗ 
ſtaͤnden von Herm Phips abweichen, oder erhebliche 
“ Sachen anführen, die er ausgelaflen hat. Mit den 
Landcharten hat man einige Veränderungen vorgenom⸗ 
men, welche bier nicht angeführet werden koͤnnen. 
Die Anmerkungen des Herrn Landvogts Engel, find 
brauchbar. Daß er mit Herrn Phips nicht zufriedeg 
ſey, ja daß er es nicht feyn könne, babe ich ehedeſſen 
ſchon gejagt. Den größten Theil‘ des Buchs made 
“ Herrn Engels neuer Verfuch ans, den ich neulich 
angezeigt habe, und der hier unnoͤthiger Weiſe der phip⸗ 
ſiſchen Neiſe ats ein Anhang beygefuͤget worden. Ich 
ſage unuöthiger weiſe, weil er ſchon unter zwey Titeln 
gedruckt iſt. Das Bud iſt auf fhönem Schreibpas 
pier abgedrucdt, «aber auch theuer, denn es koſtet 
6 Thaler. on 
annover. 
| Herr Guden, deſſen Schrift, neulich angereigt 
worden, hat für das 4iſte und 42ffe Stuͤck des 
Senndverifchen Magazins vom gegenwärtigen 
Jahr, einen fehr merkwürdigen Aufſatz geliefert, 
in welchem er den Satz, daß gegen zwey Shen alles . 
mal eine Wittwe vorhanden ſey, welchen einige große 
Mathematiker durch Berechnung, und andere aus Erfah⸗ 
zung herausgebracht haben wollen, mit ungemeiner 
Scarifinnigkeit beſtritten. Er verſichert, daß man, 
fich vor Errichtung der. calenbergiſchen Witwencaſſe, 
durch die Zählung ber Cinwohner und der Witwen, 


— 


find neue Beyſpiele ſoicher verbundenen Staaten 


t 
232 = Br 

als durch Das ſicherſte Mittel, uͤberzengt habe, daß 
nur eine Witwe gegen vier Ehepaare im Laude ats 

zutreffen foy, und behaupter, es koͤnne und werde eme 

jede Landesregierung von der Unrichtigkeit des Sa⸗ 

tzes, daß Gegen zwey Ehen allemal eine Witwe von 

Barden ſey, fich Dadurch Überzeugen, wenn fie die de 

dienten und ihre Witwen insgeſamt zählen laſſe. Ich 

weiß nicht, wie der Widerſpruch den die Lrfah:ung 
bew den Prediger und Schullehrer⸗ Wirwens Cıffen 
in unfers Königs Ländern, welche entweder eine Wit⸗ 
we gegen zwey Thepaare, oder doch zwey Witwen. 9% 
gen fünf Ehepaare, giebt, gehoben werden känne und 
möfle? Sollte das Verhaͤltniß der Witwen zu den 


Ehen in Eleinern Geſellſchaften eines Landes anders 


feyn, als in dem ganzen Lande? 


? und woher folte bier 


fes ommen? , 


Leipzig. 
\ Der gelehrte Herr Magifter Ernſt Carl Wieland, 
deſſen im vorigen Jahr in diefem Wochenblatt gedacht 
worden, hat am Iren April dieſes Jahrs feine y Quartbor 
gen ſtarke philoſophiſch⸗politiſche Difputarion de fyfte- 
mate civitatum, oͤffentlich vertheidigt, welche von fels 
Her fchon bekannten Beleſenheit und Einfichtzeuget. Cr 
hanbeit in 3 Abichnitten de motione et origine hyſte 
matis, civitartum, de iuribus et obligationibus civits» 


tum nexu [yfteinatico coniunctarum, und de nrodis 


difiolvendi nexum ſyſtematicum. Ein ſyſtema civi- 
sarum iſt nach ©. 13 vnio plurium rerumpublicarum | 
acqualis, expreffo foedore introducta, in qua iurk 
majeftatica, quoruımn exercitium ad defenfionem con- 
tra extraneorum iniurias ſpectat, communi omnium 
eonfenlü et noınine adminiftranrur. Den Ausdrud 
Syftema, har Strabo von der Vereinigung mehrerer 
Republiken gebraucht. Die vereinigten Niederlande, 
und die Eidgenoſſen, (welche ich in meiner Vorbereis 
tung zuſammengeſetzte Republiken genennet habe,) 


14 


J 


Anton Friedrich Büfbine 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 

ſchen Büchern md Sachen. 

Des fünften Jahrgangs 

Neun und, siwanzigftes: Stück 


| Am eıten Sul. 1777. J 
Berlin, bey Saude und Spener. N 





Riga, | 
Mohann Fried. Hartknoch hat verlegt: Materialien 
N zur der rußifchen Gefchichte feit dem Tode 
ifers Peters des großen, Erſter Theil, 17258 
- 1730, Mir Münzen. Su Bein Octav 460 Seiten, 
Der Titul des Buchs tft. befcheiden, er zeiget aber. fo 
wenig als Die Vorrede, die wahre Abjicht deflelben an, 
34 weiß nicht, warum der Verfaſſer diefelbige eben 
fo wohl als feinen Namen verjehwiegen bat. Es ſchei⸗ 
net, daß diefes Buch, von weichem vier Theile verfpros 
hen werden, eine Fortſetzung von Herrn Doctors und 
Profeffors Schmidt Verſuch einer neuen Einleitung 
in die rußiſche Geſchichte, feyn fol. Der erite Theil 
liefert mehr, als der Titul veripricht ; denn nach dieſem 
fol er von 1725 anfangen, er bat aber eine Einleitung 
von 195 Seiten, in welcher die rugiiche Geſchichte bis 
auf den Tod Peters des erfien im eriten Monat des 
Jahrs 1725, ſo kurz. zuſammen gefaſſet worden, daß 
ſie zwar ein Auszug aus den beyden erſten Bänden des 
Schmidtſchen Verſuchs ift, aber zugleich vıel Ergäns 
jungen und Verbeflerungen. derjelben enthält, und vor⸗ 
nemlich die Abjicht hat, zu zeigen, wie ſich der rußiſche 
Staat -bis auf Peters des erfien Tor nach und nach 
verändert at? wie Def Wenachen vorgearbeitet? . - 
. 5 j . 


} 


234 " 8 

mie feine Nation gebildet worden ? wie die Sitten nd 

Geſetze des, Staats beſchaffen geweſen? Was von bier 

fer Art in dem Verſuch enthalten ift, wird hier nicht 

bloß wiederhoft, fondern auch) erweitert, und dayı hab 

dem Herrn Verfaffer theits ältere Bucher, die er a der 

Zeit als er den Verſuch ſchrieb, noch nicht gehaht,theits 

„ neuere, bie fpäter heransgetommen, behuͤlflich geweſen. 
Sch ſagte ſchon im erſten Jahrgang dieſer woͤchen⸗ 


hen Nachrichten, als ich den erſten Theil des&hmtt: 


- chen Verfuchs ankündigre, daß er noch haͤtte auſgeſche⸗ 
Ken werden follen, weil er gerade zu der Zeft unternom⸗ 
men feg, da man erft anfange vwiel-unbelanntes und 
..  erhebtiches biftorifches von Rußland an das Eiht zu 
ſtellen, welches. ber Herr Verfaffer num werde in einem 
für die Pefer feines Buchs unbequemen Anhang deſſel⸗ 
ben bringen muͤſſen. "Er Bar ein anderes Mittel zur 
Ergänzung und Verbefferung feines Verſuchs erwaͤhlet, 
- welches Beyfall und Ruhm verdiener: es ift aber doch 
unangenehm für ihn und feine Leſer, daß er fid, dieſes 
Mittels abermals zu feuͤh bedienet hat. Denn es wird 
in den nächften Jahren noch viel erhebliches zum Des 
Huf der neuern rußiſchen Geſchichte gedruckt werden. 
Der zugleich mit dieſem erften Theil der Materialien 
ausgegebene ellfte Theitmeines Magazins, enthält einen 
Artikel von Katharina der erften, der der Herr Vers 
faffer der Materialien bey feiner hir ©. 196 bis ©. 
339 abgehandelten Geſchichte dieſer Kaiferin, wohl ge⸗ 
braucht haben würde, wenn feine Matertatten wären 
fpäter ‚gedruckt toorden. Ich habe auch noch Rach⸗ 
richten yon ‘Peter I und Katharınen 1, weiche künftig 
in meinem Magazin‘ericheinen follen, bie manchen Theil 
der Geſchichte diejer Perfonen in größeres Licht ſehen 
werden, deflen was von andern zu erwarten ift, nicht 
zu gebenfen, Diefer erfte Theil der Materialien gebrt 
bis auf den Tod Peters des zweyten. Die rußiſche 
Geſchichte fol in dem zweyten bis auf die Kaiſerin Ell 
ſabeth, in dem dritten bis auf die Kalſerinn Katharine 
die zweyte, und in dem vierten bis auf das Jahr 76 


+ 


gefähesemerden. Unter dem erwählten Titul ber Mas 
terialien, wird es mit Entſchuldigung, ja mit Nuten, 
geſchehen koͤnnen, wenn gleich manche neue und richtige 
Begebenheit nicht recht aufgeklärer wird. Esifi fichtbar, 
daß der Herr Berfafler den Vortrag des Herrn Pı$f. 
Schloͤzers ſich zum Muſter genommen hat, aber jeder 
Menſch hat feine eigene Natur, die er nicht ablegt, 
und das iſt im gegenwaͤrtigen Fall für den Verfaſſer 
kein Ungluͤck. Aber fchädiich iſt, daß fich fo viel Druck 
fehler in dem Buch finden, und überflüßig, daß fo viel 
wußikhes darinn ſtehet: denn wie viel deutſche Leſer die⸗ 
ſes dentſchen Buchs werden es verſtehen, ja nur leſen 
Bann? Ara Ende find die gebrauchten Vuͤcher ges 
naunt, doch nicht alle. Diefe, Auslaffung entſchuldi⸗ 
get der Verfaſſer dadurch, daß diejenigen, weiche Rußs 
lands Geſchichte zu ihrer Hauptbeichäftigung- machten, 
ſolche Bücher fenneten. Allein es gehört ein ſeltenes 
Gepdaͤchtniß dazu, ſich allemal auf den Ort wo man ets 
was gelefen hat, genau zu befinnen: daher würde es 
gewiß allen Forſchern der Sefchichte lieb ſeyn, wenn der 
Verfaſſer nicht nur alle Quellen diefer Matenialien ges: 
nannt, fondern fie aud) auf jeter-Seite genaner ange⸗ 
führer hätte. Eine genaue Anzeige des Inhalts dieſes 
Buchs, ja ein Auszug aus demielben, kann in dieſem 
- Blast nicht erwartet werden. Sch babe es ganz, und. 
„von Wort zu Wort durchgelefen, und gefunden, daß 
van es zur Leſung empfehlen könne. Es ift befannt, 
daß ich für Die neuere rußifche Gefchichte manches babe 
teucken faflen, welches der⸗ Here Verfaſſer auch gen 
traucht bat. Er bat aber. über. eines und. das andere 
cne Anmerkung gemacht, und biefen Stellen muß ich 


’ 


ainige —— geben, welche in dem nahen © Std 


efelgen- hi 


Halle. 
nn Jacob Gebauer * 1776 den dritten, und 
im jebigen an Jahr den vierten. Theil des Geſchichtfon 
ſchers geliefert, welchen Herr Hofrath und Prof, Joh. 
weis Meuſel heravs Beh. De dritte eh ker 


=> 


E 


/ N 


36. oo. 2 
ficht ans ſleben Artikeln. - In dem erften ſehet Set x 
Schlözer feine in dem zweyten Theil angefangene tee 
tiſch / geographiſche Unter ſuchungen über Roth⸗Rußland, 
fort. Er liefert diesmal Stellen aus Dlugoſch, Mie 
chovskt, Kraſinski, Schedel, und Aenea Sitvio, giebt 
anfänglich kurze Nachrichten won diefen Schriftſtellern, 
"und macht hernach Anmerkungen über die angeführten 
- Stellen. Seine Abſicht ik ſchon im naͤchſt vor 
henden Jahrgang S. 257 angefuͤhret worden. Vey⸗ 
laͤufig kommt S. 13 vor, es ſey eine BVermuthung, daß 
Roth⸗RXußland von der Cochenille den Namen babe, 
deſſen fühliche Städte ſchon Neſtor die rothen Staͤdte 
‚. nenne. Die Vermuthung hat wenige Wahrſchelulich⸗ 
keit. Zu dem eignen des Herrn Sehloͤzers, (worinn 
ihm Here Schmidt nachzuahmen angefangen batı) 
gehoͤret, daß er gelegentlich aͤnliche Dinge aus der Ge⸗ 
ſchichte und Geographie anführen. Das geſchiehet auch 
in dieſem Artikel einige wahl, unter andern ©. 19 ma 
Kraſineki Rupland in dag hintere und: vordere, ober 
nordliche und. jüoliche abtheilet, und ſchreibet, jenes ge⸗ 
Böre dem Großfürften von Rußland, diefes ſey fönige 
lich. Gerade fü eine Abtheilung, (ſaget Herr ©) 
wie Preußen lange Zeit in das Herzogliche und Könige 
Eiche eingetheilee worden. Die wißigen Emfälle find 
wicht allemal pafiend und erheblich. Des zweyte Artie 
kel, mit der Heberfchrift, die Voͤlker, eine Abhandlung 
von F. C. F. iſe von Herrn Fulda. Für einen Ver⸗ 
ſuch verdient der Artikel viel Achtung. Der Verfaſſer 
meynet, man koͤnne zehn lebende europaͤiſche Sprachen 
annehmen, germaniſch, eambriſch, iriſch, biſcaiſch, ka 
teiniſch, griechiſch, albdantſch, fiaviſch, iettiſch und ſure 
niſch. Die ganze Abhandhing iſt in gedrungener Kuͤr⸗ 
de abgefaßt, giebt auch zu einem Reichthum von Aus 
merkungen Gelegenheit. Der Herr Verfaſſer ſucht 
die Viebereinftimmung unter den Völkern niche bloß in 
ben Sprachen, fondern auch in vielen andern Dingen, 
Man ug erſt mir feiner Einbildungskyaft:und Gone 
derlichleit bekaunt fepn, wen man Geſchmack an ihw 


r⸗ 
X 


‘ 


% 


Anden fol, und man muß noch mehr Beleſenheit als 
er befißen, wenn man ihn prilfen und verbeffern will. 
Die Abhandlung iſt ungefähr das, was eine Geogra⸗ 
phie die ich in Goͤttingen habe fchreiben wollen, ſeyn 
ſollte, zu deren Gegenſtand ib Bloß das inenichliche Ges ' 
ſchlecht zu machen gedachte. Der dritte Artikel ents 
Hält den erften Theil von des Herrn Faͤſi Abhandlung“ 
ber die Sefchichte des KRaiferlihen und Königlichen 
Hauſes von Luxenburg. Der Berfaffer behaupter, da 
Die Geſchichte dieſes Hanſes zu den lehrreichſten und ans -, 
genehmſten gehöre, und jein Vortrag derfelben foll und 
Tann diefes beweilen. Er glaubet S. 171: 172, daß’ 
Dos Abentmal des Heren nur bey dem Kaiſer Heins 
sich VII zur Vergiftung gemißbraucht worden fey, als 
lein leider irret er. ſ. Keyßlers Reiſe Th. 1. &. 572. 
Th. 2. ©.808. Der ate, zte und oſte Artikel bes 
greifen Aufſaͤtze des Herrn Lang, nemlich deſſelben 
fortgeſetzte diplomatiſche Blumenleſe, Erklaͤrungen 
und Muthmaßungen über einige ſchwere und dunkle 
Mörter, deren Deutung am Ende des Haltauſiſchen 
&SAoffarii verlangt worden, und Supplement zu den 
SHeyträgen uͤber das Muͤnzweſen der mittlern Zeit. 
Sie werden auch ihre Liebhaber finden, wie der Herr 
Herausgeber mit Recht vermuthet. Der Tte und les 
ce Artikel befieht in Herrn Lauhns ernenertent Andens 
fen Ber nah dem Tode des gebornen Ehurfürften os 
Bann Friderich zu Sachſen 1555 erfolgten Neichsbeleh⸗ 


„ 


237 


di 


nung Über die fuͤrſtlich⸗ſachſiſchen erneftinifchen Lande, \ 


Es gehört diefe Abhandlung befier hieher, als in die 
deutſche Sefellfchaft zu Jena, im welcher 1755 abs 
eſen worden. | “ 


Mer vierte Theil, hat 13 Artikel. Der erfte ente 
Hält hiſtoriſche und urkundliche Nachrichten von dem Les - 


⸗ 


Ben und den Staatsverrichtungen des ehemaligenene 


beimen Raths — Gens Sriderich von Kettenburg, 
zer Erfäuterung det Holfteinifchen Geſchichte feiner Zeit. 


Sie iſt aus lauter guten fchkiftlichen Urkunden gezos 


4 


ger, und widerleget das Balfche, welches Inder 1774 


238 Ä . N 

zu Hamburg gedruckten Geſchichte bes Hechoglich 
Schleswig, Holjiein: Sottorfifhen Hauſes — — von 
diefem Mann vorfomme. Art. 2-und 3 find gelehrte 
Unterſuchungen des Herrn |. Spittler über die Gchluſß⸗ 
fe. der Sardicenſiſchen Kirchenverſammlung, und über 
den wahren Verfaffer ver Capttulorum Angilramni 

- Here Hofratb Lang beftätiget und rettet in dem 4tm 
Art. die Wirklichkeit, das Recht und die Ehre goldener 
Bullen römischer Könige, fehr gründlich. Here Prof 
Schmidt jeßer in dem sten Art. feine Beytraͤge zu der 
rußiſchen Sefchichte aus. den Handichriften der Herzogl. 
Bibliothek zu Wolfenbüttel, dadurch fort, daß er Pe 
ter Paterſon Bericht von den Veränderungen welche 
ſeit etlichen Jahren in dem Großfuͤrſtenthum Mofau 
vorgegangen, 1008, in einer alten Ueberſetzung aus 
dem ſchwediſchen, liefert. In dem fechiten Artikel, find 
nüglıche Anmerkungen über das Lejen und den nutzba⸗ 
ren Gebrauch alter fuldaiſcher Schenkungsbriefe und 
anderer frähkifchen Urkunden zu finden, Der 7te Art. 
bejchreiber Gößens von Berlichingen Fehde mit der 
Reichsſtadt Nürnberg. — aus Joh. Müllnersnohum . ⸗ 
gedryeften Annalibus Noricis. In dem 8gten Art, 
macht Herr Nector Quentin eine bisher unbekannt ge⸗ 
weſene Tochter. des Braunſchweigiſchen Herzogs Otto 
von ſeiner Gemalin Agneſe, welche Margarethe geheiſ⸗ 
fen hat, durch eine Urkunde von 1444 bekannt, In 
dem Ytea Art. werden Erzherzogs Maximilians von 
- Deftreih Schickſale in Polen befchrieben. Der vote 
Art, prüfet eine Hypotheſe der randiichen Preigichrift 
von der Reichsſtandſchaft der Biſchoͤfe und Aebte. Herr 
Meuſel empfielet dieſen Aufſatz zur Ueberlegung, zu⸗ 
mal da er die Vortheile preiſet, welche die Kleriſey dem 
mittlern Zeitalter gebracht hat, Sn dem’ızten Art, 
theilet jemand feine Gedanken über den vorhergehenden 
Artifet wit. . Der ı2te Art: redet von .einer Findel⸗ 
Aunſtalt die zu Trier im 7ten Jahrhundert geweſen, 
und flellet Betrachtungen über die Vortheile an, wel⸗ 
Ge die Klexiſey dem. mittleen Zeitalter Igebracht. In 


Bi 


. s z | . 2% 
|: dem 13ten et, sieht Herr Reg. Rath Spieß Nachricht 
von dem Alter des fpanifchen Vachſes. 


eipzig 
In der Weygandſchen Buhhandiung ift ein Buch 
zu finden, welches den Titul hat: Von den Ahndun⸗ 
gen und Pifionen, 1777 in El. Oetav 496 Seiten. 


Der ungenarinte Verfaſſer deſſelben, hat die beyfalls⸗ 


würdige Abficht, den Uberglauben und die Leichtgläue 
bigkeit ſowohl überhaupt, als Infonderheit in Anfehung 
der verſchiedenen Abndungen, zu vermindern. Daher 
Handelt er von den Innern und äußern Ahndungen, von 
den Ahndungen im Traum (auch von den Träumen 
: Überhaupt) und im Wachen, er füget auch etwas weni⸗ 
ges von den Viflonen bey. Die Materie iſt wichtig, 
und mar noch lange nicht binfänglich bearbeitet. Mich 
duͤnkt aber, man muͤſſe erft noch mehr für die vollkom⸗ 
mene Gewißheit und genane hHiftorifche Warheit der 
Beyſpiele oder Erfahrungen forgen, ehe man bie piys 
chologiſchen und phyſikaliſchen Urfachen erforfcht. Ich 
halte für gewiß, daß es Ahndungen gebe, allein fie 


meften ſogleich da fie empfunden und erzähle werden, ” 


amt aller möglichen Genauigkeit aufgefchrieben, und her⸗ 
nady müfte der Erfolg genau und ohne Borurtheil beobs 


achtet und befchrieben werden. Es find auch nur die, . 


Ahndungen welche etwas beſtimmtes anzeigen, merfe 
wuͤrdig. Die meiften gehen wohl auf den Tod, und 
ich Habe in meiner eignen Familie einige merkwuͤrdige 


Erfahrungen von diefer Art, von welchen ich dreyanı | 


führen will. Meine Großmutter beſchried an einem 
rgen, als fie gefund und munter aufgeftanden war, 
Be "unftändlich ein Gejicht welches fie in der Nacht 
gehabt habe, (welches aber vermuthlich nur ein lebhafs 
ter Traum war,) nahm es für eine Anzeige ihres 


t 


nahen Todes an, und beftellete ihr Haus mit ru⸗ 


higem Gemuͤth. Naach einigen Wochen überfiel fie 
während der Mittagsmahlzeit ein Schlagfluß,. am 
welchem fie an demfelben Tage farb.‘ 7750 verlieh. 
wi meinen. an einem. auszehrenden Zieber tödlich frau " 


\ 


\ 


240 \ 


ken Vater zu. Stadthagen, an.einem Montag fräß, 
und er fragte mich, an welchem Tage ich wieder nach 
Itzehoe in Holſtein kommen werde? Ich antwortete, am 


naͤchſten Sonntage, under fagte nach einigen Secunden, 
daß er aneben demfelben Tage fterben werde, welches auch 


‚eintraf. Meine anden Maſern Franfe Schwägerinn, ließ 
ihren Mann aufmeden, und zeigte ihm an, daß fieantems 
-felben Tage fterben werde, Eben dicjesfagte fie wenige - 


Stunden hernach aud) zu mir, und nachher noch zu vers 


- 


1 Thlr. 4 Gr. 


ſchiedeuen anderen Perſonen, ob fie gleich ſelbſt keine Ver⸗ 
ſchlimmerung ihres Zuftandeg angeben konnte, aud) der 
Arzt dergleichen nicht wahrnahm. "Sie redete mir Leb⸗ 
haftigkeit von allerley Materien bis aufden Mittag, da 
‚ihr auf einmal die Sprache vergieng und fie verfchied. 
Das Auch, welches mich zu dieſer Erzählung, verans 


llaſſet hat, ift fo befchaffen, daß es der dunfeln Materie 


mehr Licht giebt, als fie bisher gehabt hat. Es koſtet 


Wolfenbüttel, | . 
Der Conrector an der bisfigen herzoglichen greßen 


- Schule, Herr Chriftien Leifte, hat am 4. Maͤrz d. I.ei⸗ 


ne Nachricht von feiner Beſchreibung des Brittis 
(chen Amerika, ausgehen laſſen, welche diedeutfchen Leſer 
der Zeitungen, in Stand jeßenfoll, in Ermmanglung der 
theuren englifchen Charten von dem brittifchen Amerika, 


% mit der Homannifchen von Ntordamerıta 1750, zu bes 


elfen. Er bejchreibt jein Verfahren, und den Gebrauch 
feines Buche, Allein, wenn gleich diefes einen unläugbas 
ven Beweis feiner geſchickten und unverorofienen Bemuͤ⸗ 
Hung ableget, und die 14 Gr. weiche ein Praͤnumerant, 
oder die 18 Gr. welche ein Subferibent dafür erlegen jo, 
werth iſt: ſo glaube ich doch, daß es befler ſeyn wuͤrde, 
wenn er für bequeme und wohlfeile Auflagen der engliſchen 


Landcharten forgte, die entweder zu Nürnberg oder Auges 


burg leicht veranftaltet werden koͤnnten. Zuden Gruͤu⸗ 
den diefes Urtheils, habe ich einen Kaum, fie find auch 


leicht zu finden, 


. 
2 


— ——— En] 
“ . - 


‘ ‘ 
! ‘ ! 


| 


Anton Friedeich Buͤſchinge 





Wöchentliche Nachrichten 





von neuen Landcharten,. 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 

Des fünften Jahrgangs 


Dreyßigſtes St uͤck. 
Am 26ten Sul 1777. 
: + Berlin, bey Haude und Speher, 
Riga. 


Meyien zur rußiſchen Geſchichte. Erſter 
Theil. Es folgen nun die Erläuterungen eini⸗ 


x 


ger der Ötelien meiner von dem Verfafler gebrauchten 


Bücher, bey welchen er etwas erinnert bat. ©. 132, 
133. hält er fich dabey auf, ob es auch wahr ſey, was 
Theil 7. S. 336 meines Magazins ſtehet, daß der da⸗ 
Nifche außerordentliche Geſandte von Gabel, der erſte 
Winiſter geweſen, welcher beym rußiſchen Hofe geblies 
ben. An dieſem Zweifel iſt blos die Verwechſelung eines 
Reſidenten mit einem Minifter (Befandten und Bothſchaf⸗ 
ter) Schuld, In meinem Werk iſt ausdruͤcklich von eis 
nem Geſandten, und nicht von einem Reſidenten bie 
Rede. Die rußifche Rang Ordnung, weiche ich habe 
In meinem Magazin Th.7. ©. 319. f. drucken laffen, 
iſt ans einem gedruckten ruͤßiſchen Driginal uͤberſetzt, fü 
daß ihre Richtigkeit G. 178 nicht haͤtte In Zweifel ger 
vegen werden follen: allein es ſind von Zeit zu Zeit Ver 


änderungen in der Nangordnung gemacht wotden, dar 


Ger auch eine gedruckte rußifche von dem 177 1ften Jahr 
weiche ich befige, von der in mein Magaziıı gebrach⸗ 
ten abweicht. Die S. 199 in der Anmerkung anges 
führte Stelle meiner wöchentlichen Machrichten vom 
vorigen Jahr ©, 135 iſt — denn fie hat are 


! 


. 
” 
& 


! 


248 


erfien hieß Samuel, und nichs Earl. S. 217 fehreiber 
Der Hetr Berfafer ‚ gegen den Bericht meines Maga⸗ 
Sins TH. 3. ©. 190 f. von der Kaiferin Katharinen der 
erften, Herkunft, blieben noch immer einige Bedenklich⸗ 
keiten, bis ich meine Quellen und derielben Glaubwuͤrdig⸗ 
keit genauer angeben würde. Sowohl die Bedenklichkeit 
als Forderung, ift unbillig. Sch fage am angeführten 
Drt, daß ich das Tagebuch des Officierg, welcher der 
Kaiſerin Schwerter Anna, verheirathete Sefimorosti, 
aus Litauen abgeholt, in Haͤnden gehabt Hätte, und 
theile einen Auszug aus. demfelben mit. Diefer letzte 
hat bey aller Kürze fo viel genaue Umſtaͤnde, daß ihm 


a ieber unpartheyiſcher Lefer die Zuverlägigfeie anfles. 
_ Mas würde es aber geholfen haben, wenn ich 

den Samen des Dfficiers genannt hätte?. Vermuthlich 
hätte ihn kein einziger Eefer des Magazins gekannt, ob 


er gleich ein Deutfcher gervefen: ich werde aber Boch 
dafuͤr forgen, Daß ihn die Nachwelt erfährt, zumal 
‚wenn ic) fo. glücklich fepn Toklte, fein Tagebuch zum Eis 


genthum zu bekommen, wozu ich einige Hofnung habe. 


lls ich die gedruckte Stelle aus: demſelben abſchrieb, 
war es noch in den Händen der alten Witwe des Dffis 


. ders, welche es als ein großes Heiligthum faum eine 


Vierteiftunde lang aus den Händen geben wollte, 
Wenn diefer Bericht wahr ift, woran man nicht zwei⸗ 
" feln kann, und wenn es wahr iff, daß der Kaiſerin Has 


tharina der erfien Schmweftern haben Chriſtina und, 


Anne, Samüels Töchter, geheißen, welches unwi⸗ 


derſprechlich gewiß ift: fo. iſt auch wohl erwieſen, daß 


‚thr Vater Samuel geheipen habe, Alſo iſt auch ber 
Kimmief den Herr Prof. Schmidt &. 220 madıt, 
uͤberfluͤßig. Ich will bey Dieter Gelegenheit noch aus 
: merken, daß tiefer Frauen, und alſo nud) der Kaiſerin 
"Bruder, Carl SEawronsfi, nachdem er auf Peters 


des erften Beſehl nach Se Petersburg gebracht, und 
von dem Monarchen erkannt worden, doch noch einige 


N 


OSruckfehler. De Water der Kaifırin Ratharine” der 


— 


\ . 
243 

Jahre lang bey dem Haf⸗Marſchall Schepeldw unbe⸗ 
kannt gewohnt, und einen ſeinem damaligen niedrigen 

. Stande gemäßen Unterhalt genofien, alfo nicht wie 
Serr von Voltaire, Th. 2. Kap. 3 feiner Geſchichte des 
rußiſchen Reichs, erzählt, einen anfehnlichen Gehalt 
Gefommen habe. Erſt unter der Regierung der Kaiſe⸗ 





unter dem Titul eines Grafen, Fonnte aber, wenn ee 
.am Hofe und bey andern Gelegenheiten erfchien, mit 
Degen, Stod, Handſchuhen, Huth unter dem Arm, 
und feinem ganzen Staat, eine lange Zeit nicht recht 
fertig werden. . 
S222 hält er nicht für voͤllig unzweifelbar, daß 
Katharina die erfte, um den erften Weſſir des Sultans 
3712 am Pruch zum Frieden zu bewegen, Geſchenke ges 
braucht hätte, welchesich behauptet habe: allein ich halte 
-Bie Wahrheit dieſer Nachricht für unzweifelhaft, weil fie 
mir in Rußland von einem fehr glaubwuͤrdigen Forfcher 
und Kenner der rußifchen Geſchichte bejtätigt worden. 
S. 231 tft ſchwer zu begreifen, wie der Verfaſſer 
Habe den hoͤchſt unwahrſcheinlichen Gedanken äußern 
konnen, die, Schilderung des Deinifters Grafen vor 
Baſſewiz Th.9. S 297 meines Magazins, rühre vom - 
dem Grafen felbft her. Er befinnt fich zwar fo gleich, 
und febt hinzu, oder doch von dem Auszugmacher aus 


— 


rinn Katharina der erſten, erſchien er oͤffentlich, und 


8 


deſſelben Papieren, dieſer legte natuͤrliche Gedanke aber 


iſt von dem erſten ſo verſchieden, daß der erſte gar nicht 


haͤtte, geheget, wenigſtens nicht hingeſchrieben werden 


llen. 
Die Ungewißheit, in welcher der Verfaſſer S-25T. 
252 voegen der Anna Moons iſt, kann leicht gehoben 
werden. Gordon und ieh haben von.einer und chen 

- Derjelben Perfon geredet, nemlich von der Moons, wel⸗ 


che keine Luft harte Peters des erften Beyſchlaͤferinn zu | 


feyn, und den — Reiferling helrathete. | 
Ich glaube zwar nicht, daß wenn Er S. 345 In ber 
‚Anmerkung [hreiber, Mannſtan erzähle Oftermanns 
NT Pit i 


⸗ 
I 


\ 


» 


Anfang in Rußland etwas anders, als ich, er meine 
Nachricht dadurch Habe zweifelhaft machen wollen: es 
wögte ihn aber doch mancher Leſer fo verftehen, und 

alſo wäre es befler geweien, wenn er Mannſtein an 
diefem Ort eben fo wohl alg andere Schriftſteller, weis 
&e die Sache nicht recht gewuſt haben, mit Stillſchwelt 
gen übergangen hätte, Denn ich babe die Urkunden 
meiner Nachrichten, welche die allerglaubwürdigften 
find, die beygebracht werden koͤnnen, genau ange⸗ 
geiat, beſitze fie auch noch jekt, 
S.. 360 irret er, wenn er in der Anmerkung fagt, 
die Nachricht von dem Leben der Eudoxia, melde in 
den neuen Miſcellanien Th. ı. ſtehet, fen meiftens ein 
überfekter Auszug aus den Loifirs du Chevalier 
d’Eon, und verbiene deswegen nicht in allen Stuͤcken 
Glauhen. Eben derfelbige Verfaſſer des Artikels weis 
cher in den neuen Miicelfanien ſtehet, har auch dei 
frauzöfifchen Artikel, welchen die Loilirs enthalten, ges 
macht. Er fand 1750 zu &, Petersburg bey den anss 
ländifchen Miniftern eine kurze Nachricht von der Eus 
doria in franzöfifcher Sprache, welche ihm au trocken 
gu feyn Ichien, - Er Fleidete fie alfo in franzoͤſiſcher und 

deutſcher Sprache beffer ein, und in diefer Geſtalt iſt 
fie Häufig abgeschrieben, und ftarf verbreitet worden. 

Ich habe ſchon Im erften Theil der deutichen Ueberſe⸗ 
Kung von des Herrn von Voltaire Geſchichte bes rufs 
fiihen Reiche, einen Auszug daraus gemacht, den Herr 
S. auch anführet. Sie iſt frewlich nicht zuverlaͤßig 96 

nug, jedoch nicht deswegen, weil fie in den Loiftes ſtebet. 

In der Gefchichte Peters des zweyten, bat der Here 

Verfaſſer vergeſſen, von der Verlobung deſſelben mit 
ber Prinzeßin Menſchikow zu veden , als von welcher 
er ©. 332.363 nur bepläufig ſpricht. An Materias 
lien von diefer Sache fehle es nicht, und die Anechore 

‚welche ich im erften Theil meines Magazins von des 
fungen Kaifers Abneigung von diefer Vermaͤlung, anges 
führer habe, iſt defto zuverlaͤßiger, da fie von dem Gute 
fen von L'Eſtocq herruͤhret, der er eben einen Beſuch bey 


— * ss; 


N 


245 
v 
feiner erften Braut ablegte, als der junge Kalfer zu Tele 
ner Schwefter, der Prinzeßin Natalia, hey welcher 
des Grafen Braut war, dahin fam, und fich yon dies 
fer Materie mit der Prinzeßin unterredete, ohne daß 
beyde wuſten, daß der Zeuge hinter dem Schirm fire. 
Andere Anmerkungen laß ich weg, um nicht u lange 
bey einerlen Vuch ſtehen zu bleiben, J on 
| Frankfurt. 
Chriſtoph Georg von Ziegenhorn Zuſaͤtze zum 
curlaͤndiſchen Staatsrecht. 1776 in Folio 205 
Bogen, Wer des Herrn Verfaſſers curlaͤndiſches 
OStaatsrecht, welches 1772 gedruckt worden , Befitt, 
kann diefer Zuſaͤtze nicht entbehren, denn ſie ſehen in den. 
G. 689⸗698 die Geſchichte dieſer Herzogthuͤmer big 
3775 fort, und liefern Die noͤthigen Urkunden als Bey⸗ 
fagen, Das wichriafte beftebet in’ der Conftitumong. 
ducatuum Curlandiae et. Semigalliae, welche 1774 
zu Warſchau gemacht worden, und in der Stiftung den 
afademifchen Gymnaſii zu Mitau vom 8. Jun. 17755 
nebſt der Königt, polniſchen Beſtaͤtigung derſelben vom 
20. un, 1775. (An dem Abdruck O. gu ſtehet durch 
einen Druckfehler 1774) Der Herr Verfaſſer hat hier 
auch feine Antworten auf einige bey feiner: Werk: ges 
machte Anmerkungen und Recenſionen deſſelben, vors 
nemlich aber feine Bertheidigung wider des Herrn Kam⸗ 
merherrn von geyking ibm entgegen gefekte Schrift, 
abdrucken laffen, Dieſe Stücke find fo gedruckt, daß 


die, Zufäge dadurch an Bogen unnäthiger Weile vers .- 
größert, und zur Einheftung in den Band des Staat 


rechts unbequemer gemacht worden, der daraus ents 
ſtandenen Vertheurung nicht zu gedenken, denn es kos 
ſten diefe Zuſaͤtze 1 Thaler. Unter den 4 Recenſionen 


- {ft auch die meinige im erften Jahrgange dieles Wochen⸗ 


Blatts, und bie zweybruͤckiſche in der daſigen franzöfifchen 

Beitung, welche blos aus der meinigen gemacht worden. 

Es find aber diefe 4 Mecenflonen bier vergeblich abge 

druckt, und 8 Bogen wit benfeiben ange⸗fuͤllet worden. 
3— 


. 
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zZ’ — 


Der Kaiſerl. Sr zu Bien en einen ſchr yelnder 
Geiſtlichen Namens, Vitole nach Mähren geihidt, 
um die Leute, welche ſich für mährifche Brüder erkliret 
haben, bey. der Eatholifche Kirche zu erhalten. Gie 
wollen Eeine gefchnißte Wilder in der Kirche leiden, er 
giebt ihnen nah. Sie dringen darauf, daß man Ne 


Aunrufung ber Heitigen abſchaffen folle, und er antwer⸗ 


tet, ‚daß fie gar nicht dazu verpflichtet wären, fon: 


‚ dern fich mit ihrem Gebet unmittelbar an Sort ven 


den koͤnnten. u. f. w. 
Vor kurzem iſt erſt entdeckt worden, daß die Jeſuiten 


als fie noch im Beſitz verſchiedener Herrſchaften in ben _ 


oſterreichiſchen Ländern waren, von ihren Inſeſen 
jährlich ein Fünftel Contribution zu viel, das iſt, über 


den Contributions⸗Fuß genommen, und baffebige 


für fich behalten haben. Es mag feit zwanzig Jahren 
wohl eine Million Gulden betragen. Man vernuthet 
daß die übrigen Ordensleute und andere Guͤther⸗Be⸗ 
fißer, es bisher eben fo gemacht haben, und ftellet dies 
ferivegen Unterfuchungen an, ob gleich von den unwiſ⸗ 
fenden Untertbanen £eine Klagen eingekommen find. 
Am zweyten Jullus iſt zu Wien das erfte Platt eis 


her neuen Wochenschrift für die iſtreichiſche Jugend, an 
das Licht getreten, weiche der e Groß s und Buchs Hände 
„ler Jeſeph Anton edler von Trattuer als Verleger vors _ 


ber angekuͤndigt, und verfprochen hatte, daß alle Mitts 
wochen ein Bogen ausgegeben, auch jährlich 12 Kupfers 
ftiche zugleich geliefert. werden follten. Diefe Wochen 


ſchrift joU auch die Erdbefchreibung der Kaiſ. Koͤn. Erb⸗ 


länder, bie ‚Künfte und Manufacturen in denfelben, 

die vaterländiiche Sefchichte, die Gefehichte der Sitten, 

Gebräuche, Narungsmittel und Kleidung aller Völker, 

die Naturgeſchichte, und andere nüßliche Dinge betreffen. 

- Allein der Anfang derfelben Hat die Leſer nicht befriediget. 
Landcharten. 

Ich bar viele neue Om aus Ent, Spain 


\ 


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and Ausland befommen / welche ich nach und nach an: * 


zeigen will. Ä 
“A Plan and 'Chart of Lisbon - Sesuval, and its. 
neighbouring country. London = 1773 by Capt. 
Jofeph Smich Speer, 2 große Bogen. Sie ftellen die 
Fage von Liffebon und Setuvel alſo vor, daß in Ans 
fehung Lilabon, die ganze Gegend von dem Cabo da 
Roca, (Cap de la Roque) bis Villa Franca am Tejo 
in der Länge, die. von Lisboa bis jenjeits Mafra, in. 
der Breite, ja die ganze unterfte Gegend des Tejo mit 
bedyderſeitigen Ufern, und in Anfehung Setuvel, alles 
Land zwiſchen biefer Stadt und Lisbon, und zwifchen 
den Borgebirgen Roca und Eſpichel, nebſt der Muͤn⸗ 
dung des Flußes Caldav, vor Augen liegt. Alle Städte, 
Flecken, Dörfer, Schanzen und Feftungen in biejer 
- Gegend, find genannt, Maasſtab und Schrift find groß, 
alles ift deutlich und ſchoͤn, und auf einem Blatt zei⸗ 


get fich Lisbon fo wie es vor dem Erdbeben 1755 augs 


« ‚getehen hat, in feiner anmuthigen Lage am Tejo. Cs 
Eoften dieje Blätter bey ben Herrn Bremer zu Braun⸗ 
ſchweig 3 Thl. 12 Gr. 


Tuce Caribee Islands and Guayana, drawen by L. 


die la Rocherte, engraved by Thomas Jeffurys, Lon- 
don 1776 by W. Faden, 1 großer Bogen. Diefe 
Abbildung der caraibifchen Inſeln, von der daͤniſchen 


Inſel S. Thomas an, bis zu der geoßbritannifchen Js 


ſel Tabago, ift deutlich und gut. Daß auch die fpas 
zifche Landſchaft Guayana auf_derfelben zu fchen ſey, 
erfiehet man aus dem Titul, Sie koſtet bey.den ges 
nannten Kaufleuten 16 Gr. 
Plan of the Docks en marine Yard now con- 
Itructing in Bengal ar Calcutta, London by W. 
Faden 1797 ein großer.-Bogen. «Kenrich Wetfon 
. Bat diefen Plan von der Docke zu Calcuta, welche die 
oſtin diſche Handlungsgefelichaft fuͤr Kriegsſchiffe, Free 
gatten und Kauffarthey⸗Schiffe hat anlegen laflen, dem 

RKoͤntge Georg dem dritten zugeeignet. Er iſt nicht 
für jedermann, mer aber viel Landcharten und Plan- 


— 
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\ 
a. 


J 


* 


— 


ſammlet, wird Ihn auch gern beſttzen. Men kauft Ib 
bey den genannten Kaufleuten fr 16 Gr. 

A Plan of the city and environs of Philadelpbia, 
furveyd by N. Scuil and G. Heap, engraved by 
William Faden, Lendon 1777. Ein große &te 
gen. Sollte das großbritanniſche Kriegsheer HP 
ladelphia dntchöringen, fo wuͤrde diefer Plan, welchet 
zugleich ein großes Städ vor Penipfoanien abbilde, 
"wegen der Genauigkeit bey den Zeitungen gute Dienſte 


leiſten. Die adgebildere Gegend reicht nicht bis AN 


den Fluß Trenton. Als ein nüßlicher Zierrath zeiget 
fid) der Aufriß des ſchoͤnen Stadthauſes zu Philadelphiä 


Koftet 209 Sr. 


A chürt ef the Harbour of Halifax in Nova Sch. 
tia. — London engraved by Thomas Jefferys 
Jetzt fteher ganz unten noch diefest London prin- 
ted for et fold by Rob. Sayer et 3. Bennett, 
1778. Ein Bogen Ich verichrieb mir biefe Cham 
te, als die Gebruͤder Howe mit der großbrittan⸗ 
nischen Flotte und Armee nach Halifax abitgelten, 
Od ich Fe mm gleich erft jetzt bekommen habe, da 
u Halifax nichts zu thun iſt, fo iſt mir die Chats 
te dor) lied. Es hat dleſelbige Charles Moris 


"auf Befehl des Brigadier Seneral Rawrence, Stars 


halters von Neus Schottland, aufgenommen, Gt 


koſtet bey’ den Herren Bremer 20 Gr. 


An exadt Chart of the river St, Laurence — 
by Th. Jefferys, Sept ſtehet ganz unten, London 
printed for R. Sayer. 1995. zwey große Bogen. Es 
zeiget dieſe Charte den &. Lorenzſtrom nicht nur 
wie er fich von Quebek an bis zu feinem Einfluß 


"in das Meer nad) und nach erweitert, ſo daB fit 
die Seefahrer altenchalben die Tiefe des Waſſers, 


die Inſeln, Felfen, Hafen, 20, angemerkt find, fons 


dern fie Bilder auch nach einem kleinern Maas ſtade feb 
‚nen Lauf von dem &ee Ontario an, ab, Wan kann 
ſie bey den Herren Bremer für ı Thl. 16 Gr. bekommen. 


1 


. \ 
' . 


Y 


J Anton Friet Vaſchinge u 
Hochentliche Nachrichten 
von neuen Kanddyarten, 


evgraphifchen, ftatiftifchen und hiſto⸗ 
— Hilden — und Saen, ne 


Des fünften Jahrgangs 
Ein und dreyßigſtes Stu, 
Am 4ten Aug. 1777. | . 
Berlin ‚ bey Haude und Spener. 


P Da. A 
NT + 


St. Petersburg. 

Die: academigque fur les prodyits-de Ruflie, 
AMA bropres.pour foutenir la balance du commerce 
exteriear toujours favarable, prononce le 29. Dec, 
1776 — daus V’aflembice publique de PAcalemie. 
imperiale des Sciences, à Poccation de ‚fon Jubile 
demi - jeculaire par; A. 7, Guldenſtædt. 1777. ꝛ 
Quart, 61 Seiten, ee 

Ruflauds auswärtiger and es gewann. 

Haudel betrug. . 

2760. 18,6500°0 Rubel  3,413000 Rube 
1768. 24975009 3,263000 / 
2775. 3219608 = 7,25 000 

Unter den Summm des Handels: Betrages iſt der 
Soll fin die ausgeführten 2Baasen mirbrgriffen, wer 
cher betragen hat, on " 
2750. 1,154000 Rubel or 
2768. 17142000, oo 
17709- , 1,770000 . 

Dieſe Summen beweilen angenfeheinlich, dag der 
Handel unter der Regierung der Katferin Karharina der 
Sapeyten gewaltig in Aufnahme gekommen if. Allein 
ge Ueppigkeit nimmt je länger je mehr zu, inſonderheit 
ey dem mittlern Stande, uͤberſteigt die Beduͤrfaiß, 
sd es iſt zu befürchten, * endlich bie einheimiſchen 

235 | 


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Ss f} * 


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350 —* | 
Woaren nicht zureichen werden, um flch datzenige was 
Die Ueppigkeit erfordert, anzuſchaffen, zumab da fie auch 
einen größern Aufwand an einheimiſchen Warn mit 


, fich bringt, für welche man fortjt oder Bisher cine große 


Menge auswärtiger Waaren gezogen bat. “Damit aber . 
Rußland das Uebergewecht im Handel behalte, ſo IR 
nöthig, daß die Landes Producte zum einbetmiihen 
Gebrauch und zur Ausfuhr vermehret werden. Day 
tönnen Brey Mittel dienen. Das erfte, mat vermehrt 
die Waaren welche bisher ausgefuͤhret worden, ini 


u Derheit diejenigen , welche im Lande felbit je laͤnger je 


haͤufiger verbraucht werden, damit die Menge der Aus⸗ 


fuhr ſich nicht vermindere. Das zweyte, man verat⸗ 


beite gewiſſe Materien weiche bisher roh ausſgeſuͤhret 
worden, um ihren Werth zu erhöhen, Das dritte, man 


verſchaffe fich im Lande ſelbſt, gewiſſe Waaren, die 


Bisher eingefuͤhret worden. Dieſe drey Vorfchläge, führt 


- der Herr Verfaſſer deſto geſchickter aus, da er fih anf 


feiner Reife durch einen großen Theil bes. Rußiſchen 


NReeichs, viele dazu dienliche Einfichten Anmitrelbar et⸗ 
worben, auch Überhaupt von den Naturgaben dieſes 


gröften Reichs auf dem Erdboden gute Kenntniß hatı 
’ j Erobo⸗ 


J * 
Von 1969 bis an an das Ende des Jahrs 177, ſund 
in dem ganzen Moſcowſchen Gouvernement (mi 


„ches nun vertheilet iſt und wird) geboren 


us. „anaben, Maͤdgen. 
346886 rußiſche 240770 rußiſche. 

484 von Auslaͤnderni1 von —ã 
alſo überhaupt 583555 Kinder. 
„geftorben find: U 
Maͤrnnliche Perſonen. Weibliche. 
196380 Rufen 169426 Rufen 

523 von Ausländern: ar von adidabert | 


— — — ——— — — 77 7 — 


26963 169941 
Elſo überhaupt 366904 Menſchen. 


a9, 


Folalih find in dem ebaigen Molcowſchen Gouver⸗, 
———— in den genaunten 7 Jahren 221755 Menſchen 
mehr: geboren als geſtorben, - welches ein erfiannlicher 


wachs i 
Die Anzahl der getrauten Ehepaare, beläuft ſich in, 
hieſer Zeit in dem genannten Gouvernement auf 208100 
Paar Rufen, und 223 Paar Ausländer, in Summa 
mi 208323 Paar, . 
Me Städ vondem S. Deteraburgifchen Jour⸗ 
nal, aus weichen diejes gezogen iſt, werde ich ndchttent | 


Befibichteder neueen Charten von dem Ä 
caſpiſchen Meer. | 

„auf Vefehl Peter des erfien befuhren zwey rußiſche 5 
See⸗ Officiere, von Verden und Soimonov, 1719 

md 20 bie weſtliche Kuͤſte des caſpiſchen Meers von 
Aſtrachan bis Gilan. Aus eignen Beobachtungen von 
der weſtlichen, und aus muͤndlichen Nachrichten von deu 
auqhen Kuͤſte, ſehten fie eine Seecharte zufammen, wel⸗ 
in ©, Petereburg, zu Paris und Nürnberg in Kupfer : 
gzeſtoches morden, ' 
Soimonov nahm 1726 und 27 eine neue Charte 
non dieſem Meer auf, befichtigee infonderheit Die oͤſtli⸗ 
de Küße, und gab derſeiben eine. größere Richtigkeit 


als fie bisher auf den Charten gehabt hatte. Sie be⸗ 


ſtehet aus 4 Blättern, und das fuͤnfte ſtellt das Ffaht⸗ 
waſſer der Wolga von Aſtrachan bis zu der Muͤndung 
vor. Zeſe Blaͤtter wurden 1731 zu ©, Petersburg 


een . 
As nachher die Engländer einen Verſuch machten: Ä 


ech MRußlgnd und Perfien zu handeln, wurde diefe, 
Eharte, vornemlich in Anfehung der öftlihen Kuͤſte, 
noch mehr verbeflert. Woodrofe ‚lieferte fie 1745 dem 
Zanway, welder.fie in jeiner befaunten Reiſebeſchrei⸗ 
wng wmittheilte. Aus diefer Charte find alle Abbike 
ungen diefes Meers entlehnt, welche man bisher,ges. 
ben bat, ſelbſt diejenigen, welche man auf der neue⸗ 


. 


351 / 
fen ein Care Ton Im vusien Beh 


ur oͤſtliche, welche noch immer nicht gewiß genug 
war, wurde 1764 von dem damaligen Seehauptmann 
Tokmatſchevr befichtiget, Gmelin befuchte 1770, 78 
umd 73 verſchiedene ſaͤweſtliche und oͤſtliche Hafen dee 
Meers, Lowin und Inochodzow beſtimmten 1769, 
zo und 71 bie Page der Städte Gurgew, Aſtrachan 
nud Kislar. Guͤldenftaͤdt befahe 1772 die Muͤndan⸗ 
gen des Flußes Terek, und die benachbarten Kuͤſten? 
und aus dieſen neuen Beobachtungen iſt die Charte ent⸗ 
ſtanden, weiche Herr Doctor und Prof. Suͤldenſtoͤdt 
im —— 1776 gezeichnet, und erſt in dem sußis. 
ſchen hiſtoriſch⸗ geographiſchen Kalender für. das Jahr 
1477, hernach aber in dem & Perersburgifchen Jonr⸗ 
"mil für den April 2777 mitgetheitee hat, mm feine 
Becſchreibung der Hafen am cafpifhen Meer zu erlaͤn⸗ 
teen, Wenn man.diefe Charte mis der Abbildung des 
Meets auf der neneften allgemeinen Charte vom rußhs 
Sen Reich vergleicht, fo finder man, daß die Figur 
“bes Meers auf beyden Charten uͤbereiuſtimmig genug, 
die Breite dev Oerter auch nicht verichieden fen, 
daß aber der Unterſcheid im der. Länge beträchtlich ſey. 
Die rußiſche Senerat s Charte ſetzet den größten Theis 
Dre Sees umgefähr zwiſchen dem 60 und 65 ſten Gira 
‚der Länge, die Guͤldenſtaͤdtiſche Charte aber wugefähe 
zwiſchen dem baſten und 7often. Des Herm Prof. 
GSuͤldenſtaͤdts —— der Hafen am cafpifcher 
Meer, if ein ſchaͤzbarer Beytrag zu der Geographie 
und Seatiſtik. Von dem tekten nur etwas weniges 
anzufaͤhren jo hat der ganze auswärtige Handel der 
> von Aſtrachan und Kislar aus gefuͤhrt worden, in An⸗ 
ſehung der aus⸗ und eingeführten Waaren 1760 betra⸗ 
gen 39 1000 Nubel, und Rußland bat dabey 30099 
R- verloren. Durch die Verorduungen der Kat 
Katharina der zweyten iſt er ſo verbeſſert worde ur 
‘ % 1768 (dem 757908 K betragen, u Rußland 


— 


\ 
253 
. 3200098. gewonnen zen machte der —— 
ſdon 95 3000 R. und Rußlands Uebergewicht 312C 


der 


Nubel aus. In beyden Summen find SOOON. au | 


zingeegurt 


* 
In dem aoften Teil der ı novorum commentatio- 


sum Academise fcientiarum petropolitanae, für 
das Jahr 1775, weicher 1776 gedruckt worden, bat 
Der Andr. Job. Lexel © 541. f. erzählet, wie 
Kerr Chriſtoph Euler 1769 und 70 die geos 
‚ gewbriche Lage verſchiedner Derter des rußiſchen Reiche 
aus aſtronomiſchen Beobachtungen beftimmt habe, 3. €. 
Uralskoi (chedeffen Jaizkoi) Gorodok am Fluß 
Ural (Jaik) hat jur Breite 51 Gr. 11Min. und 
in Anjehung der Länge. ift diefe Stadt von Paris 
49 dr. 15 Min. entfernt. , 
Su Ticherkoft iſt die Polhoͤhe 47 Gr. 13 Min. 
34 Sec. und in Anſehung der Länge iſt dieſe 
Hauptſtadt der doniichen Kofafen von Paris 37 
BGr. 30 Min. entfernt. 
ODie Breite von Taganro? am afowfchen Meer 
47 dr. 12 Win; 40 Sec. bie Länge von Paris 
36 Gr. 19 Min, 
- Die Breite von RrementfchuP 49 Gr. 3 Din, 
’ 28 Sec. Die fänge von "Paris 31 Gr.9 Win. 
* Die. Breite der Feſtung S. Eliſabet 48 Gr. 30 


* 10 Ser; Die Länge von Paris 30 Gr. 


.. 3 Din. 
2% Vren⸗ der ehemaligen Saporogiſchen Set⸗ 
ſcha 47 Gr. 31 Min. 35 Sec, Die Laͤnge von 
Paris 32 Gr. 2+ Min. 
Die Breite von Samara 48 Or. 29 Min. 35 Sec. 
Die Länge von Paris 33 Gr. 


Die Breite von Perewolotfchna 48 Er, sı Diin, | 


40&«c. 
we; "Breite von Bluchow 5ı Gr. 40 Min, 1,30 Ca 
Die Lauge von Paris an gerechnet 32 0 - - 


J 


254 


A chart of north and ſouth America, —— 
the Atlantic and pactfic oceans, with the nes 
coafts ofEurope, Africa and Afıa, Publifhed accor« 
ding to act of Parliament 10 June 1775. byRob, 
Sayerer 1, Bennett, London, ô geoße Bogen, Dia 
Titul ftehet nur auf den Bogen Num. ı und 2, bi 
gegen ein jeder der andern Bogen bat. feinen beſonden 
Titul. Es ift zwar diefe Charte größtentencheils eben 
dieielbige, weiche John Green gezeichnet, und Jefferye 
1753 herausgegeben bat, aber in der gegemmärtigen 
Ausgabe hat man etwas neues angebracht, als, dis 
Staͤhlinſche Charte von dem ſogenannten Norder⸗ Acchle 
pelage, (welche doch nun nicht mehr gilt,) und die 
neuen Entdeckungen in.der Suͤdſee, bis auf die Schife 
farth des Heren Cook in den Jahren 1769 und 70, 
diefe mireingefchlaffen. Las Papier iſt ſtark und fin, 
Die Eharte Eofter key den Herren Kremer zu Braun⸗ 
ſchweig 33 Thaler. | 

A chart of the Straitsof Magellan, — London 

_ printed far R. Sayer and J. Bennett. 1773. eingraßer 
Bogen, Dan Juan de’ la Crux Caxe y Olmedille, 

Mitglied der Ferdinandiſchen Akademie, hat dieſe Char⸗ 

te zu Madrid 1769 an das Licht geſtellet, in deſer 

neuen Auflage aber iſt fie nach den Erfabrumgen und 
Beobachtungen der beruͤhmten engliſchen S 

te Byren, Wallis und Carteret, verbeſſert und bes 
veichert worden, man bat aud des Herrn von 
Bougainville Charte zu Rath gezogen. Weildie Mech⸗ 
ſarth durch die Magellaniſche Meerenge, bie gewoͤhnliche 
nach der Suͤdſee, zu gewiſſen Zeiten bequem undiges 

Ewind, zu andern Zeiten aber ſehr unbequem, geſoͤhr⸗ 

lich und langſam ift, fo kann man die meiften Beſchrei⸗ 

Jungen von Reifen, welche entweder um bie Erde, oder 

de ch nach der Suͤdſee geichehen fikd, nicht verfiehen, wenn 

Ben nicht eine genaue Charte von der Magellanithen 

St raße vor Augen hat, Daher iizdiefe genaue Chatte 


Pi 


[4 


2 


55 - 


\ > 
ſehr erwuͤnſcht, doch wäre gut, wenn fle in Deutſch⸗ 
land wieder aufgelegt würde, bag man fie nicht wie 
eine Seecharte, fondern wie eine Landcharte zeichnete, 


die engliſchen Worte deutſch uͤberſetzte, aber die ſpani⸗ 


ſchen, engliſchen und franzoͤſiſchen Namen zuſammen 
aſetzte, und unveraͤndert beybehielte. Um dieſe ganze ſuͤd⸗ 
lichſte Gegend von Amerika auf einmahl uͤberſehen zu 


MHauen, hat man fit oben, um die Mitte der Charte 


m Kleinen abgebildet, fo daß man and) das Vorgebirs 
ge Harn, um welches Auch gejchufft wird, und die Falk⸗ 

uds/ oder Malouiniſchen⸗Inſeln, fehen kaun. Zwi⸗ 
ſchen den alten Charten, welche man von der Magella⸗ 
niſchen Meerenge bat, uud der gegenwaͤrtigen, iſt ein 
ſehr großer Unterſchied. Sie koſtet bey den Herren 


Bremer 20 Gr, i 


" The Coalt of FloridaandLouifiana. By Thomas 
Jefferys, Unten fteher, London printed för Rob. 
Sayer, as che at diredis, 20 Febr. 1775: Ein 
größer Bogen, 


"The peninfula and gulf of Florida, or channel of - 


Bahama, wich the Bahama islands. By ThMefferys. 
Unten, wie in der vorhergehenden harte. 
The Bay ofHonduras. By Th. Jefſerys. Unten, 


wie In der vorhergehenden Chart, 


Dieſe drey Chatten find zu Seecharten eingerichtet, 
deutlich und ſchen geftochen, uud das Papier iſt ſtark 


Und ſchoͤn. Jedes Blatt koſtet 16 Sr, 


- Courfe of the River Mififipis from the Balife 


-% fort Chartres, Taken on än expedition to the 
Illinois, In the latter end ofthe Year 1765. By 


Lieut; Roß - Improved from the furveys of 
that river"made by the French, London printed 
for Rob. Sayer. Publifhed as the act directs 1 Ju 
ne 1775. Zwey große Bogen, von ſtarken und ſchoͤ⸗ 
nem Papier, weiche 20 Gr. koften.” Außer den Lauf 
Bes Miffiffipi- Stroms, fiehet man auch’die Fläfle und. 


Baͤche welche er von dem Hort Chartres an bis zu feiner 


% 


J 


256 


Mändungaufnimme. Die untere Gegend bes &remt, 
tft mit dem umliegenden Rande am genaueſten abgeblldet. 
5, A general Chart of the Island of NewFaund- 
land, ‚with the rocks et foundings, Drawn from 
furvevs taken by order of the-Lords commilio- 


ners of the \dmiralty. By James Cookand Mic . 


Lane, and others, London publıfhed according _ 
to a& of Parliament 10 May 1775. By Th.kfie 


ww rys. Printed for Rob, Sayer et J. Bennett, En 


großer Bogen, welcher 16 Or. koſtet. Es iſt eine ge 
naue See:Charte. | en 
Dieſe Charten find andy in dem Amerikaniſchen Ab 
las, welchen Sayer und Benuett zu London gefammiet 
Haben, und den man bey den Herren Bremer in einen 
halben engliihen Band gebunden für 28 Thaler bekom⸗ 
men fan. nu 


- * e 
er? Daniel Cranz, Verfaſſer der ſehr guten Hiſtorie 
IHR und der dañgen Mibion —— 
Oet 


' Brüder, iſt am 6 Innius dieſes Jahre auf der Reiſe uam 


Bunzlau in Schlieren zu Gnadenberg, einem Genteins 

der evangelifchen Bruͤder, verſchieden. Er ſinnd zuletzt ei 
Brediger bey der Brüder; Gemeine gu Gnadenfrer, au in 
Schleſien. Sein Beburrsort war Naugard in Hinter: Bons 
mern, woſelbſt er am 5. Febr. 1723 das Licht der Welten . 


- bitch: hat. 


Diefer Artikel erinnertmich an eine Nachricht, welche ich 
ſchon lange habe in diefes Wochenblatt Fingen wollen, die 
aber von Zeit zu Zeit vergeſſen worden, nemfich am diefe: Die 
evangelischen Brüder haben im vorigen Jahr im Lande Las 
brador den eriten von der Mation der Wſkimaux, getauft, 
und ein paar andere zu gleichemImeck unterrichtet. Dat 
Leine Anfang des Chriſtenthums unter dieſer wilden Nation, 
hoffentlich nicht ohne gröiern Fortgang ſeyn wird, ſo ii er 
eben fo erfreulich als merkwürdig. oo. 


- = 2 


— 


- En 7 — TE 1 
r . 
. ' 11 “ 
| 
‚ . 


Anton Feucdeich Vaſchnes 


Wochentliche Radrichten 
von neuen Kandcharten, 


eographifchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


u Des fünften Zahrgangs | 
Zwey und Dreyßigſtes Sie: 
Am ıtten Aug 1777 
Berlin, bey HSaude und Spener. 


Des Seren Seldpredigers Ouvrier Zu Span⸗ 

dau Unterjuchung der Todesert Des ehemaliger 

‚ Graubekee der Mark Brandenburg, Wams . 

. ı Grafen zu Schwarzenberg, 

m Graf zu Schwerzenberg, gebohren 1534, 
war der einzige Ir Adolphs Srepberen vor 

Schwarzenberg, weldier, nachdem er fich um dem 
Kaiſer Rudolph 11 durch" die Eroberung ber Feſtung 
Raab von den Tuͤrken 1598, und überall als General, 

‚ Bard) feine ausnehmende Tapferkeit und Klugheit, 
verdient gemacht Hatte, von demſelben 1599: in den 
Scafenftand erhoben teurde, Vermuthlich waren der 
Tod feines Vaters fu Papa, und die Erhaltung der 
neuen Wuͤrde feiner Familie, die Urfachen, dag er niche 
in die vaufbahn feines Vaters eintrat, fondern ſich dem 
Dienſt des Churfürfien George Wilhelm widmete, 
„der ihn 1625 zum Herren Meifter, des Johanniter Or⸗ 
"des, Starthatter der Mart Brandenburg, Oberſten 
Cammerherrn und geheimen Raths Direetor erklärte. 
Seine Handlungen haben der Welt bewieſen, daß er 
nicht gemeine Faͤhigkeiten des Geiſtes befeßen, die in —. 
groß gemacht Haben wuͤrden, wenn er fie befler anges y 
wandt hätte, oder wenn er nicht zu viel Anhaͤnglichkeit 

am ven kaiſerlichen Si vn, wine den Nu⸗ . 


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- male... 
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"gen feiner Ramilte auf Unkoſten des gemeinen Veſen⸗ 
“and der Ruhe der Länder gefucht, und- endlich mehr 
Dankbarkeit und Treue gegen feinen großen Wohlthaͤ⸗ 
ter bewieſen Härte, der ihm mie Ehre und Vermoͤgen 
überhäufte.. Sein Stolz , und die unmaͤßige Vegier⸗ 
de, feine Familie noch mehr zu erheben und zu berel⸗ 
ern, waren wohl Schuld daran, daß er alle andere 
Betrachtungen bey Seite fehte, um nur jenen Zweit zu 
. erreichen, uud das wird uns manche Handling feines 
‚Sehens etklaͤren. In fernen Befehlen zeigte ſich 


=. = 


‚eine Herrſchſucht, der die Unterthanen der huldrelch 


ſten Fuͤrſten nicht gewobut waren, Er regierte beyna⸗ 


he als ein Defpot. . Ohne Unterſchrift des Churfüre 
.  ften, befahl er durch den Ihm ergebenen Comitendamelt, 


“den Höriften von Nochow, die Stadt Spandau mit 
Wall und Graben zu befeſtigen, wobey die Bürger, (0 
Harte und Aberhäufte Zwangdienſte thun muſten, daß 


viele fich entfernten, und der dritte Theil :der Hauer 
ledig und wuͤſte wurde. Er verurtheilte eben dieſe 
Stadt zu zoo Thaler Strafe, weil einige Bürger it 

dieferm Jahre Korn vor den Thoren gekauft hatten. 
Er ließ die Gertrauds- Kirche, das Hoſpital und die 


Kirche bey demjelben vor dem Klofterehor, im folgenden. 


Jahr abreiffen, unter dem Vorwande, die größere öl 


cherheit der Seftung zu beiördern, Dadurch bewiehß 


er wenig Liebe zu einem Rande, deffen Statthalter e 


war, aber deito mehr Neigung, dem Kaifer durch den 


Ruin der Mark, gefällig zu werden, worinn es ihm 


auch fo glückte, daß da er einmal Eranf war, Kater Fer⸗ 

dinand der Zweyte für feine Geneſung ein Geluͤbde chat. 
- Seine Ehrfucht fand auch ihre Nahrung, als er jur 
‚Belohnung feiner geheimen Unterhandlungen in den 
"damaligen unruhigen Zeiten, vom Könige von Fran 


‚ ‚reich den ©. Michaelis: Orden bekam. Beine Klug 


heit, oder vielmehr jeine Verſchlagenheit, erſieht man 
aus: ſeiner Gegen⸗Verſtellung in einer ‚geheimen NRathe⸗ 
Werſammlung, daß Churfärft Friedrich Wilhelw 


| J | 253 


va nicht in Frledene⸗ Vorſchlaͤge mit den Schweden 
einlaffen moͤgte, und in eben derſelben eine ungebuns 
dene Dreiſtigkeit, mit welcher er fich erklärte, das er 
' mir den -Seinigen dem Kaifer treu bleiben werde, fo 
wie er auds davor geforgt hatte, daß alle churfuͤrſtliche 
Truppen dem Kaiſer den Eid der Treue hatten ſchwoͤ⸗ 
sen muͤſſen, und ſich mehr für kaiſerliche als churfuͤrſt⸗ 
fie Truppen anſahen. Auf dieſe Weile war eo leicht 
ſich die Gunſt des Eniferlichen Hofes zu erwerben, aber- 
eben das rear auch der Grund des Unwillens aller red» 
lidhen Unterthanen. 
eine Kunſt die Gemuͤther der. Fuͤrſten zu gewire 
nen, war ſo groß und jo bekannt, und er ſelbſt hatte 
pviel Vertenuen zu derſelben, daß ungeachtet des vie⸗ 
in Misvergnügens,: weldhes er dem hurfürftlichen, 
Hauſe gemacht, er dennoch glaubte, nichts beforgen zu. 
duͤrfen, fo bald er nur in Perſon bey dem Churfuͤrſten 
Friedrich Wilhelm erfcheinen würde, Ehen dieſer 
kiner Kunft muB man auch das unbegränzte Zutrauen 
Eeorge Wilhelms zufchreiben, welches er in ihn ges” 
Fer hatte, und.vermöge deſſen er ihm die geſammte 
Reglerung feiner Laͤnder überließ, auch verſtattete, daß 
alle von feinem Hofe entfernet wurden, bie nicht wie 
Schr argenberg dachten, ja daß. er fich ‚felbft gegen 
kiven eimigen Prinzen, den er fonft fehr liebte, von 
Im innehmen ließ, ° Schwarzenberg fand beftändig 
in en em geheimen‘ Briefmwechiel‘ mit allen Höfen, bes 
fenderg mit dem Eaiferlichen, weil man, um zu feinem. 
Zweck zu gelangen, nur feine Perfon noͤthig zu haben: 
gaulte, und eben dieſes wandte er.an, ſich zugleich, 
By em Churfuͤrſten in Achtung , ja in eine, Art dee. 
darcht zu ſetzen, und unentbehrlicd, zu machen, fo wie 
er ſelbſt auch durch die Ergebenheit der Ordensherren 
gegen ſeine Perſon, ſeine Sicherheit zu befeſtigen meynte. 
Und dtejer gewaltige Mann ſtirbt unvermuthet und. 
lich. Die Schriftfteller wiffen feine Umftände feie 
ns Todes, ja fie find riet wegen des Drts feinen 
Re . 


> gble Nerzte hätten auch dafuͤr gehalten, daß der Blake ; 


neuen hamburgiſchen Zeitung beygefuͤg 
gerechte Weiſe behandelt worden. Herr Dohm del 
laſfen, ungeachtet er ſchon viel geſchrieben. Den Std 
über Herrn Pinto, hat em nicht angefangen, ſonder 
ſich nur erklaͤrt, als fein vorſichtiger Ausdruck unrihl 


Aſten nicht trauen könne, hat er gruͤndlich widnc 
und man mußd ihm die patriotiſche Eitelkeit der Kaufe 


| 
. . x 1} 
_, “ . 1} 
‚266 \ R 


Begrateſſ⸗ ** Einige ehinpe, Te 
zu Wien geflorben, und nur Imhof giebt a: 
bau ‚ale den Ort des Todes an. Einer kimiit , 
feinen Tod. einem · hitzigen Fieher, eim ander em 


„Schrecken zu. Delbſt dee vorzuͤglichſte Sceiiidkn, 


Puffsücch (de rebus geftis Friderier Wind 
ib I 8.4.) dem alle Begebenheiten In ber N | 
und alle geheime Anterhandlungen hefammt waren, Fe 
der won dem Tode diefes Mannes in folgenden win 
Biuunten Worten: „Man fagt, er fey uͤber die Lahe 
„richt, daß er indes Churfuͤrſten Ungnade geſalen J 
deſtuͤrzt geworden, daß er ſogleich ein fürberhait 
„Schaudern empfunden habe, und ſechs Toge hench 


„am Schlinge geſtorben ſey“ Siehe das dem Mamt 


ähntich, dem die Gunſt feines Fuͤrſten gegen bie du 
Des Kalſers eine unbedeutende Sache war? - Ehatis 
ſer Schriftſteller fest bins: man babe bey Ein 
vde⸗ belchnaras nichts fehlerhaftes gefunden, aber dos | 
„him ſey haͤuftg mit Blin augefuͤllt gain: ' 













„fein, der fo: groß wie ein Taubeney geweſen, nit. 
„feinem Tode kengetragen babe.“ Den Ort wor 1 
forben, zeigt Pısffendorf gar nicht am. Nils du 
muß uus, bey einem Cıchrifsfteller, wie diefer iſt, 
befremden. (Des 2eihhu im nädfo Caii] 


Der Shi Gert Drofefa Bot iſt in dem fünf 
gen Stuͤck der hamburgiſchen Beytraͤge, —— 


Ex 


wicht mur auf eine unbilllge, fürrbern auch auf eine en 
noch gar keine, geſchweige bloß Collectanea dercen 


ausgelegt worden. Die Meynung, daß man den 


tn \ 261 

hie Ausfuhr größer als fe wirklich iſt, anzugeben, nie 
entgegen fegen: Denn Herr D. hat wohl angemerkt, daß 
be Umſtaͤnde, welche man der Glaubwürdigkeit dee 

Boll, Eiften entgegen ſetzt, faſt immer diefelben find, fo 
daß bey jährlich gleichem Abgange, and) immer gleiche 
bleiben. Man kann die Wahrheit des Satzes, 
dab Zoll die Conſamtion vermindere, nicht umftoffen: 
einige genau -beftimmte Sälle hat Herr D. ſelbſt auss 


: Der Recenfent fagt unhöflich und falſch, daß Herr 
D von dem Ruͤckzoll keinen Begriff habe. Man kann 
ab muß alles ſtehen laſſen, was er davon geſagt haͤt. 
Er hat aber diefe Materie nicht erfchöpfen,, fündern 
‚ Dash den Ruͤckzoll nur feinen Hauptſatz, von der Größe. 
e vormaligen englifch s amerifanifchen Handels, bewel⸗ 
\ fa wollen, alfo auch nur fo viel Davon geſagt, als das 
A dienlich war. Hätte er behauptet, daß aller Geld⸗ 
Umlauf in England vom Ruͤckzoll des Dabacks herruͤhre, 
‚hätte ihn der Spott des Necenfenten getzoffer:, der. 
"aber nun auf denfelben zurück fällt, weil Herr D. ders 
Seien niemals gefagt. Und wie kann der Recenſent 
ufp geisiffenlos ſeyn, und Herrn Dohm befchuldigen, 
daß derfelbige fich durch Sireitigkeiten beruͤhmt zu mar 
fuhe? Dächte er doc an die Negel: was ihe - 
kwellt daß euch die Leute thun follen, das thut Ihnen auch. 
ol Ä Leipaig. 
« Der Buchhaͤndler Fritſch bat in der letzten Jubilate 
eſſe von der aus der franzoͤſiſchen Sprache uͤberſetzten 
Seſchichte der Siteatäueränderungen von Polen, 
won Tode Bönigs Auguftus Ill, bis ine Jahr 
1775, nebſt den zu diefer Geſchichte gehörigen 
tlichen Beweisfchriften,, den sweyten Band 
wif Alph. SE Bogen in Octas geliefert. Er enthält 
die Geſchichte der Jahre 1768 his 1774, dieſes legte 
Weit eingeichtoflen, Es ift erfchredlich, bier im Zuſam⸗ 
Beuhange zu lefen, was man von von ben, Verwuͤſtungen 
md Grauſamleiten, weiche Pelen in den erſten Jahren 
— _ | 3. | 







x 


3 


& 
262 


diirch Aufruͤhrer und Eonföberirte erlitten hat, vamale 
ans oͤffentlichen Berichten ſtuͤckweiſe erfahren hat. DIE 
1772 erfolgte Abfonderung verfchiedener Previea 
ven vem vereinigten polniſchen und kitantichen Ctaat, 
iſt ae ihren Folgen auch aus öffentlichen Acten enäflt; . 
und es find in dieſem Bande eben fo wie in dem erflim, 
die kuͤrzern Ürfunden in Anmerkungen unter dem It, 
die gröpern aber im Anhange zu finden, ' Hin nnd vier 
der finden ſich unrichtig geſchriebene und gedenchte Nu 
men von Perjonen und Dertern, und unrichtige iu 
druͤcke, von welchen man aber bier fein Berzeihalßen 
iparten muß. Daß des Herrn Brior carte des nou- 
velles limites de la Pologne, dieſem Bande in anemn 
deuefchen Nachſtich beygefuͤgt worden, iſt ganz gut, ol: 
gleich die Sränzen jetzt nicht mehr zutreffen, Icqh be 
ziehe mich. uͤbtigens auf dasjenige, was Ich im dritt: 
Jahrgange S. 384 von dieſer Charte geſagt Habe, 
an Landcharten. 
Tabula geographica genei alis imperti Ruſici 'adl 
normam noviſſimarum obſervationum aſtronomita- 
rum concinnata, a Joh, Treſcotio er Jac, Schmidie 
1775. Drey zuſammongeſetzte Bogen, Da iſt nu 
die Charte von welcher ich ſchon einige mahl geredet habt, 
mit latemtſcher Schrift. Sie iſt deutlich und ſchöͤn. 
Die Statthalterſchaften, In weiche fie das rußiſch Reich 
abtheilet, find, von Abend anzufangeun, die Revalſche, 
Nigaiſche, &. Detersbursifhe, Wiburgiſche, Now⸗ 
gorodſche, Pleſkowſche, Polotskiſche, Mohilewſche, 
Smolenjfifche, Klein⸗ rußiſche, Neu⸗ rußiſche, Aſom⸗ 
ſche, Sltobodiſch⸗Ukrainiſche, Belgorodſche, Worone⸗ 
ſuſche, Kalugiſche, Tweriſche, Mofkowiſche, Niſchgo⸗ 
rodſche, Archangelſche, Kaſanſche, Aſtrachanſche, Oren⸗ 
burgi che, Toboifkiſche oder Sibiriſche, und Irkutzk⸗ 
ſche, zuſammen 25, Es iſt gut, daß das Jahr in 
welchem die Charte vollender worden, angegeben iſt, 
dena in dem gegenwärtige Jahr find ſchon zwey em 
Statthalterſchaften entftanden, welche von der Meoſter 


u 


oe abgefoudert tvarben, nemlich durch Kalſeti. Ber 


fehl vom 23 Febr. a. St. die Jaroslawiſche, und durch 


einen andern vom 5. März a. St. die Tuliſche. Zu 
der Orenburgifchen Statthalterſchaſt, iſt die ganze 
Steppe gezogen, worden, welche die Kirgis Kaijafen 
der kleinern und mittlern Horde, und em Theil ver 
Karakalpaken, bewohnen, weiches man aber nicht fo- 
"Wohl vom wirklichen Beis, als vielmehr vom Aus 
ſpruch, verftehen muß. In voriger Woche hat ſich in 
mein Wochenblatt ©. 252 ein Fehler eingeſchlichen, 


den ich hier verbeſſern will. DNemiich ich habe gejchries 


ben, diefe neue General » Charte gebe. dem eaſpiſcheu 
Meer andere Grade der Lunge, als die daſelbſt angefaͤhrte 

Buldenſtaͤdtiſche: das iſt aber ein Irthum meiner Aus 
"gen, den ich exit bemerkte, als dieſes 3 iſte Stuͤck ſchon 
Abgedrudt war. Es kommt die Rage dieſes Meers in 
beyden Eharten völlig mie einander überein, Diele 
Charte koſtet zu S. Petersburg 14 Rubel. 


Mappa gubernü Irkutenſis, complęctens pro- 


vincias Irkutenfem, Jakutenfem et Udinenfenı 
Comp, J. Trefcott. 1776. :Ein Bogen in gewoͤnli⸗ 


cher Größe Die nordoftliche Ecke von Afien, iſt hier, 


‚eben fo wie auf ber Generals Eharte abgebildet, nur 
daß die Inſel Ilariona im Anaderjchen Meer, in der 
ESpecial⸗Charte genannt, in der Generals Charte aber 
nicht genantıt ift, und daß das Vorgebirge S. Aputto- 
li Thaddaei am anadyrſchen Meer, in der Specials 


Charte durch einen Stich » Fehler S. Ap. Faddaei 


heißet. Kamtſchatta iſt ein Theil der Jakutstkiſchen 
Provinz. | 

"Die neue. Charte von der Mohilewſchen oder 
Mogilowſchen Statthaiterfcheft, welche der Adj. 


Schmid gezeichnet hat, und auch 1776 geſtochen iſt, 


habe ich erſt in rußiſchet Sprache. Sie iſt richtiger 
"und genauer als die Charte von den Statthalter⸗ 
fchaften Pleſkow -und Mohilow, welche auch Gar 


Schmid gezeichnet hat, und vor ein ‚paar Jahren 


— 


B - R | 
264 nn . 
an das Licht trat. Die Woehllenſhe Giatthalter⸗ 


ſchaft iſt Hier in die Provinzen Orfha, oehilew/ 


Mſtislaw und Rahatſchew, abgetheilet. 
S. Petersburg. 

Man findet in dem zwanzigſten ande der novo⸗ 
sum Comment, Acad. Petrop. anch aftronsmiihe - 
Beobachtungen, welche zu Dmitriewſ Bund Saratow, 
angeftellet worden: an jenem Ort von Herrn Inochod⸗ 
30%, am diefem von Lowitz. Vermoͤge derſelben IR 
zu Dmitriewſk die Polhoͤhe so Gr. 5 Min. 6. 
"und die Entfernung vom erften Mirage oder die 
Länge, beträgt 63 Or. 4 Win. Bon ©. Petersburg 


iſt Dmitrleroff aſtronomiſch nur 1360 Werſte entfernt. : 


aber der Weg, welcher über Saratow gehet, beträgt 
1816 Werſte. 

Die Breite der Stadt Saratow iſt 51 Gr. 31 Min. 
28 See. Don Paris iſt fie 43 Gr. 40 Min, un 


- dem erfien Mittagskreife aber 63 Br. 40 Min. entfernt. 


Weil die lowitziſche Beobachtung einer Sannenfinfters 
niß, auf welcher dieſe Beſtimmung der Länge berubßt, - 
nicht vollſtoͤndig genug ift, fo ft auch diefe Beftimmung 
felbft nicht fo zuverlößig, tie bey den uͤbrigen Oertern. 

Die anderen Materien diefes 20ſten Bandes gehen 


- mein Wochenblatt eben fo wenig als der Inhalt des 


ıgten Bandes, an. 
Sch habe Hofgung, bald etwas: neues und nit seh 


‚ son den deutſchen Einwohnern der Gebirge in den 


pP. 


vinzen Verona und Vicenza, zu befommen: denn ein ge 


lehrter Mann zu Verona, - welcher ſchon lange an einem 
Woͤrterbuch ihrer Sprache ſammiet, bar mir mehr 


Proben diefer Sprache als in meinem Magazin, indes 


Peso Schriften ſtehen, verſprochen, iſt auch darinu 


mit mir einig, daß diefes Volk nicht ein cimbriſches, 


ſondern ein mues deutſches Volk m 


. “ “ 
‘ “ 


— 


⸗ » 


nton Friedrich Buͤſchings 


Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 
Des fuͤnften Jahrgangs 


Drey und dreyßigſtes Stud, 
Am isften Auguf 1777. 





J— Berlin, bey Haude und Spener. 


8 


Beſchluß der Unterſuchungen des Lerrn Feldpre⸗ 
digers Ouvrier, über die Todes Art Adams 
Grafen von Schwarzenberg. — 
* Baßer uns, ehe wir die Todesart dieſes Mannes 
was aufflären, des Churfärften Sridrich Wil⸗ 
Helm Geſinnung gegen ihn, und die Urfachen derſel⸗ 
Ben, unteriuchen. Diefem Herrn konnte fehon als 
Ehurprinzen die wahre innere Befchaffenheit der Res 
Bierungss Verwaltung jeiner Länder, nicht unbekannt 
mn, weil noch immer genug vechtfchaffene Männer 
borhanden waren, denen die Art die Geichäfte des 
Staats zu behandeln misfiel, und die aud) einzufehen . 
sermosten, wohin das alles ausfchlagen würde, Hier⸗ 
u feine eigenen erhabenen Talente, die Liebe zu feinen - 
Anftigen Unterthunen, und den Unwillen gegen den 
Interdrücer derfelben, genommen, fo bat man die Ur 
schen, warum der Starthalter ihn von felner Vater 
nrjernte. Nachher verläumbdere er ihn bey demielbem . 
acc die Verfiherung, daß der Churprinz fid) mit eis 
er Prinzeßin von Pfalz Neuburg vermählen, und die 
evi ſchen Länder bey Lebzeiten und ohne Bewilligung 
ities Herrn Vaters an fid) reißen wolle, Endlich 
ichte er den Churprinzen an den kaiſerlichen Hof zu 
D % J 5 * * 


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Bringen fo’ fehr auch. die Churfuͤrſtin dagegen war, 


Welche Geſignung mußte diejes. alles ben Fridrich 
Wilhelm gegen den Statthalter wirken? Urn deflels- 
ben verläumderifchen Einreden zu vernichten, fehrte er 
zuruͤck zu feinem Herrn Vater, der ihn in Spandau 
1635 am ıgten Sun. fehr liebreich empfieng. Des 
übrige ſoll. uns D. Gahrliep von der Fühlen erzih⸗ 
len, von deffen Leben und Schriften wir dem Ken 


: D. Oelrichs eine Nacricht zu danken haben, die 7 


Greifswalde 1769 auf 15 Quartbogen gedruckt ifi, In 
derſelben ftehet S. 10 in der Anmerkung: „Der Chin⸗ 
fürft habe fih mit ihm einftmals "von Schildereyen 


„unterredẽet. Hernach ſey er auf feine Leibes Schwach: 


heiten gekommen, die er feinen bejondern Avantuͤrea 
in der Jugend zugefchrieben, und erzählt, feines hoch⸗ 
„ſeligen Herrn Vaters damaliger Premier; Dinifer, 
„ein Graf von Schwarzenberg, der deffen befenders 


großer Minion (Mignon) gewefen, habe verraͤtheriſch, 
„in Geheim, weile. Durchl. als Churprin der einzige 


„Erbe geweſen, nach ſolcher Churwuͤrde geſtanden, des⸗ 
„halb ihn nach dem Leben getrachtet, dahero Dere Pos 


„regrination veramlaffet, in Hofnung, dag Er auf ders 


„ſelben verungluͤcken woͤgte; nachdem er. aber, über 
„iein Verhoffen, gluͤcklich zuruͤck gekommen, ihn hin 
‚und wieder auf der Jagd und ſonſt Fallſtricke geſtellt, 
„durch Meuchelmoͤrder, deren einen Se. Churf. Durchl. 
„einmal unter ihrem Bette mit. einem bloßen Degen 


| ertappt haͤtten, und ſonſt auf eine und andere Ast 


nd Weiſe verfücht: endlich es gar fo weit getrieben, 
„daß. er ihm auf einem Feſtin, fo der Graf Demſelben, 
„quaß zu hewilikommen, nach gluͤcklich volibrachter Pro 
„regrination, angeſtellet, welches Er, aus Beyſorge Il 
Iſtiger Nachſtellungen, ungern beſuchen wollen, Sich 
„aber auf inſtance feines: Widerſachers, und Wi 


“und Befehl ſeines Hochſ. Herrn Vaters, gegen MD 


„nen Danf, darauf einfinden miffen, Gift bald iR | 
„der erſten Biſſen Drops, fo.er genoſſen, beyge⸗ 


265 
Fracht, wovon Cr auch, fü bald er es genommen, 
„jehr Übel geworden, alſo, daß er ſich abſentiren muͤſ⸗ 
„gen, ſehr frank und eine geraume Zeit bettlägerig, 
„mdlich zwar nach beym Leben erhalten, aber doch das 
„son ganz außäßig und haͤßlich im Geficht geworden; 
„bis nach erfolgter Heyrath fich der Ausſchlag wieder 
„verlohren, und er zu voriger Geſtalt wieder geianget.““.. 
Das ift eine eigene Erzählung des Churfuͤrſten, nun kaffee. 
uns eine Stelle im Puffendorf (Comment. lib. 19.8. 
102.) dazunehmen: „Der Churfürft glaubte immer, man 
„habe ihm Gift beygebracht, und hatte einen gegrüns. 
„beten Verdacht gegen den zu mächtigen Miniſter, den, 
„man befchuldigte, er Habe feine verwegene Hoffnung 
elbſt Bis zur Churwürde ansgedehnt.,, In dein Jahr 
1640 Hielt fih der Graf keftändig in ber Feſtung Span⸗ 
dau auf, und regierte von da aus die bedrängten Läns, 
ker. Als aber George Wilhelm in eben demfelbere 
Yahr am zıffen Nov. flarb, und Sriedrich Wilhelm, 
der Churmuͤrde folgte, war es die Pflicht des Statt⸗ 
alters, die Gouverneurs und Commendanten der ſeſten 
füge, und die Truppen in Eid und Pflicht zu nehmen. 
Ob er nun gleich hätte fo vorfichtig ſeyn, und die Perſon 
es Ehurfürften nicht gerade zu beleidigen -follen, fol bes 
leng er Doch eine Handlung, die fehon allein vermoͤgend 
Bar, ihm die gerechtefte und nachörädlichfte Abndung 
azuzichen, denn er ließ die Truppen erft dem Kaiſer, 
nd hernach dem Churfärften den Eid det Treue ables 
en. Ein jeder ırtheile, was für Geſinnung diele 
bar in dem Ehurfürften gegen den Grafen wirken - 
säffen. IJedoch diefer weife Herr mar Elug, und vers 
arg feine wahre Abjichten gegen benfelben auf das Der 
2, und um ihn ſicher zu machen, damit er nicht Kine 
roße Gewalt, nd feine Unterſtuͤtzung von ander 
Rächten, zum völligen Verderben des Landes und feis 
es Herrn mishrauchte, .beftätigte er ihn gleich nach 
emn Antritt ſeiner Regierung in allen feinen Aemtern 
uad Wuͤrden, and ließ Ihn won dem angeſehenſten Abel 


. i 


P \ 


Churfuͤrſt rief alle von dem Hofe feines Vaters verbms 


w 


- welche fie hatten liefern muͤſſen, und durch meiche dus 












oT 


um die Foͤriſetzung feiner Statthalterſchaft bitten. 
Gleich darauf forderte der Churfuͤrſt die chartes blan- 
ches zuruͤck, welche fein Herr Vater demſelben kn’ 
dor feiner Abreiſe nach Preußen übergeben hatte. Hin 
über wurde der Graf beſtuͤrzt, und wollte zwar vom 
einigen, aber nicht von allen Rechenfchaft geben. Dee 


nete Derfonen zurück, und dies beunruhigte den Sm 
fen nicht wenig, der nun eine mächtige Partey gegm‘ 
fh ſah. Endlich forderten die Landſtaͤnde Hechenfdraft: 
von den befländigen Beytraͤgen und Comtributionn; 


Sand fo fehr gedrückt morden war. Ehe aber noch die: 
fe Anforderung an ihn Fam, lehnte er die Beforaung ! 
des Kriegsweſens von fih ab, um einer fo verdräßlis. 
hen Verantivortung Überhaben zu ſeyn. 

Der Churfürft trat gleich nad) dem Antrit feiner Re 
«derung in Unterhandlung mit Schweden, und hier chat 


der Graf alles, mas in feinen Kräften mar, um alle 


mögliche Hinderniffein den Wegzulegen. Er berichtere 
felbft jede geheime Unterbandlung, jedes Vernchinen 
des Churfuͤrſten, in Geheim an den kaiſerlichen Hof 
Ploͤtzlich unterbrach der Tod des Grafen alle jeine Un— 
ternehmungen, Gleich darauf trug der Churfuͤrſt ſet⸗ 
nem Ei fandten nach Schweden auf, es merken zuzlaſ⸗ 
fen, wie unangenehm und ganz wider feine Geſinnung 
ihm das Verfahren des Grafen zu Schwarzenberg ge 
weſen märe, ind im Landtags-Neceß vom 21. Jul. 
1641, wenige Mionate nach des Grafen Tode, ver 
ſprach der Ehurfärft den Landfländen, „daß er eine 
„ſcharfe Unterfuchang gegen alle diejenigen anftellen 
„wolle, die zu den letzten verderblichen arogen Werbuns 
„sen, dadurd das Land in gegen: Merigen Sammer, 
„Noch und Defolation. geſtuͤrzt worden, Nach und 
„That gegeben, inigleichen au wider biejenigen , "bie 
„den Obriſt Volkmann aus Gardelegen abgefordert, und 


hingegen den fnry-vorher on den Schweden abgetals 


LAN 
4 


| 
i abg 
„lenen Obriſt Wrangel hineingelegt; auch darauf im 
„Novembr. 1640 die militairiſche Execütion wider die 
„Altmark angeordnet, und dadurch das churfuͤrſtliche 
„Schloß Tangermuͤnde in Aſche gelegt worden, auch 
„wider diejenigen fo die Anzüntang der Berliniſchen 
„Vorſtuͤdte, und die Befistigung tes Kunfes Zoffen 
„befördert; cr wolle auch dabin fehen, taf. die Execu⸗ 
„töres und Urheber folcher hoͤchſt ſchaͤdlicken Konfilien 
„nach Befinden ihres Verbrechens mit exemplariſcher 
„Strafe belegt werden ſollten, War das nicht gleich⸗ 
ſam eine oͤffentliche Anzeige der Verbrechen des Statt⸗ 
balters 7 Der Tod und das Begraͤbniß deſſelben bes 
fonıme mehr Licht durdy eine zufällige Degebenbeit, 
welche fih zutrug, als Prinz; Yuguft Wilhelms von 
Preußen 1755 in der Nikolai: Kirche zu Spandau die in 
Metall abgegoffene Infchrift zum Gedaͤchtniß des Gras 
fen antraf, weldye 1722 unter vem Taufſtein weggeuom— 
men, und in einen Gang gelegt war. Sie lautet alfo: 
. 3641 den gten Maͤrz, ift weilend der Zochwuͤr⸗ 
Dice, Aochwoblgebohne Kerr, Herr Adam Graf 
zu Schwaruenberg, des ritterlichen St. Johan⸗ 
niter Ordens in der Mark, Sachen, Pommern 
und Wenden, Wieifter, Des Eininlichen Ordens 
St. W.ichaelis in Frankreich Ordens Ritter, 'Serr 
u Holen: Landsberg und Gimborn, churfürft 
ich brandenburgifcher Statthalter in der Chur: - 
marf Brandenburg, gebeimter Rath und Ober 
Cammerherr, auf der Veftung Srandau in Gott 
ſelig entfchlafen, und bier in dicſer Kirche bey: 
gefest. R. I. P. | | 
Der Prinz ließ die Stelle oͤſnen, welche man mit 
einem Gewoͤlbe verfchloßen fand. , Der Leichnam deg 
Grafen lag zwifchen einigen zufammengeichlagenen Bret⸗ 
tern, ohne eigentlichen Sarg, in vigletten Sammet, 
und mit einem Hut, der mit einer goldınen Rund—⸗ 
ſchnur umfaßt, und deſſen Rand heruntergeſchlagen 
wär. Es nahm jemand den loſen Kopf des Grafen in 
die Hand, und zeigte ihn dem Prinzen. Ich laſſe 


J 


— 


zr0. 


“einen jeden urtheilen, ob dieſe Umfände, in welchen 


tan den Leichnam fanß, nicht einen gewaltſamen Ted 
vermuthen laflen, Obgleich in der Aufichrift geſagt 
wird, daß er zu Spandan geftorben ſey, fo fteht fein 
Name doch nicht im biefigen Sterbe⸗Regiſter, undeine 
mindlich fortgepflanzte Nachricht fagt, daß er indem 


Walde, welcher fich damals von Berlin bis Spandau . 


erſtreckte, feinen Tod gefunden habe. Es haben aber 


doch die Prediger die veichengebühren befommen. 


Es iſt nicht fchwer zu errathen, warum der weile 
Churfuͤrſt Sriedrich Wilhelm, den Grafen heimlich 
hinrichten laffen. Cs’ hatte derfelbige in Bande noch 
einen großen Anhang, und es wurde dem Churfuͤrſten 
fhmwer, alle Vaſallen zu ihrer Pfliche zurück zu bringen, 
‚oder ihrer 108 zu werden, welches der Obriſt von 
NRochow zu Spandau beweiſet, der fich fo gar verlauten 


.. Üieß, wenn mas etwas gegen ihn unternehmen würde, 


"fo wollte er die Feſtungswerke zu Spandau in die Luft 
ſprengen, und ‚u den Kaijerlichen übergeben, welches 
letztere er, auch beiverkitelliger_ bat, nachdem er mit 
Hermann Goldacker, Comunendanten zu Peit, und 
Iſaak Kracht, Kommendanten von Berlin, gluͤcklich 
- aus dem Gefängniß entronnen war, in welches fie vor 
. dee Grafen Tode mit Lift gelockt waren, Des Grafen 
Sohn Johenn Adolph, war Coadſutor des Johan⸗ 
niter Ordens, und verlangte die Nachfolge in dem 
Herren, Meiſterthum, welches der Churfuͤrſt ebfä ide 
fo ſehr / auch der Kaifer ſich deffelben annahm. Mau 
ſequeſtrirte alle Guͤter, wege George Wilhelm Ye 
Grafen gefchente haben follte, und aus Verdruß bars 


Über verließ Adolph von Schwerzenberg die Bram 
denburgiichen Länder, wurde Faiferlichee Rath, und in 


ven Fürftenftand erhoben. Spandau am 26. Zul.1777- 
- Halberftadt. 


Bon daher Habe ih duch Herrn Confiftoriat» Rath - 


Gillet, eine Abfchrife des Briefs erhalten, welches 


“ der dafi ge Dean des Morigftifts Gere Weſte 


a... —— 





S 271 


von dem Herrn Wyhe, Lieutenant by dem Chur⸗ 
braunſchweigiſchen Negiment Dein Ernft von Died 
lenburg Streig, empfangen, den diefer am 26 Fehr. 
diefes Jahrs zu Mahon auf Minorka gefihrieben 


"Bat, und der folgende Veſchreibung der Infel a 


Minorfa enthält. 

Diefe Inſel ik 7 Meilen lang, und 2 bis 3 breit. 
Sie hat an 36000 Eimvohner, durch deven Fleiß fte 
fruchtbar gemacht wird, Sie bringerberfür: Weizen, 
Gere, guren Wein, Oliven, Datteln, Feigen, Pom⸗ 
meranzen, Cirronen, Sranatäpfel,. Die Kornerndte 


IE im May. Gartengewaͤchſe find durchs ganze Sahr _ 


“zu haben. Bon Winter weiß man nichts; vom October 
bis Februar an ift ein beſtaͤndiger Frühling, März und 
April find mäßig,im May, Juntus, Julius, Auguſt bis 
zur Mitte des Septembers iſt es unausſtehlig heiß, und 
weil es bier bey der Hige nicht regnet, verbrennet alles, 
Es ift kein grünes Gras zu fehen, und die Gartenfruͤchte 
werden durch Wafferkünfte gewäflert, In der Mitte 
des Septembers fängt es an zu regnen, mit ftarken Ge⸗ 
wittern, alsdenn wird alles wieder grün, Der Wein iſt 
wohlfeil, das Quart gilt 3, 9 bis 12 Pfennig; weil er 


aber fo wohlfeil ift, wird er von den Engelläudern, wie - 


auch vielen der unfrigen nicht geachtet; ich aber befinde 
inich recht gut dabey, Der Ports und Chiry⸗ Wein 
ſchmeckt jenen beſſer. 

Die Einwohner ſind ſehr ſteitig, ehrlich; und aufrichs 


is. Von Rachtwaͤchtern weiß man nichts. Bon | 


N 


Diebereyen hört man nichts. Nur Schade daß Die Leu⸗ 


e fo dumm in der Neligion find. 


Eine fo aufgeräumte Nation ift nicht in der Welt als F 


ie hieſige, alles tanzet und ſpringet, und wo ſie gehen 
bei. ſtehen fingen fie, in der Carnevalszeit aber find fie 


hr ausgelaſſen. Ich kenne Leute die 12 Stunden in. | 
en Steinbrühen arbeiten, wein. fie eine Stunde dar⸗ 


us ſind, tanzen und ſingen ſie. 


Ohr Bebensumerhaltif —* Außer di, tus . 


4 


— 


- 


weiß wohl, Em. — — werden, mi 


1 
’ . 


273 u — 


hen fie faſt nichts. Wurzeln ‚Rüben, in ale Kuͤuter 


effen fie roh“ Melonen find bier fo gut, daB ich niche 
glaube, dap fie hefler in der Welt find. Diele eijen fie, 
gac) Zwiebeln, Knoblauch und Sellery find ihre befläns 
digen Speiſen; aber alle roh. ‘ u 
Die Kleidung der vornehmen Maunsleute, iſt urch ſtan⸗ 
zoͤſiſcher Mode; hingegen das weibliche Geſchlecht hat eine 
janz beſondere Kleidung, pie bey allen, Adelichen, Burgen 
i Hen, Bauren und Dienfihtädgen, gleich. if, nur Die reihen 
Kleider machen den Iinterfchird. 1) Der Rock if dis hath 
auf die Huͤften, in lauter Falten gelegt, und fo emar, daß 
der Bauch wie eingeichnrt if, Den Schliß des Rocks tra⸗ 
gen fie vorn. 2) Tragen fie Waͤmſer an jeder Hand mit 
26 Ruöpten. Die Bornehmen haben kleine durchbrochene 


goldne Sindpfe. Dieſes Wams geht bis uber: die Knoͤchel 
der Hände; dierbey haben fie Meine Manchetten, wie ein 


Daumen breit, feidne Handſchuhe mit großen goldnen Frau⸗ 
gen. Vom eh wi 

fie ſo, daß man fie mit ber Hand umſpannen Fan. Ich ha⸗ 
be in meinen Leben feine fchönere Weibeslente ge’chen. 


Die Ingelländerimmen werden für ſchoͤn gehalten, aber fie 


find Schatten gegen die Minorfanerinnen. 3) Now Kopf⸗ 


hanben wiffen fie gar nichts, Kart deren haben fie über dei - 


Korf fehr feine Leinewand, wie ein vierfantiatee Tuch, Aus 
ten mit den fchönfen Sriken beſent, welche bis halb anf 
ben Eubbaen geht, und unter dem Halſe feſt gemacht if. So 
gehen fie im Haufe wenn es ſehr warm I; außerdem 4) 


wenn fie ausgehen, haben fie noch ein weißes Tuch vo 
dem allerfeinfen Chalons, mit roch oder gelben Hand run 


unten herum befent,, welches hinten mit einen anlörnen 


‚Hafen zuſammen gebeftet wird. Diefes Tuch ix bepnahe 


wie das Regentuch, welches in unſerm Lande nach an vie 


len Drten gebräuchlich iſt. Dabey tiagen fie alle Reife 


öpfe, die mit meiffen fridenen, rothbunten, blaubunten 
ändern, oder was für Farbe ihnen gefällt, eıngeflochten 


"And. Sie haben erfiaunlich-langes Haat. Eine jede trägt 
bier feidene Strümpfe, auch glaube ‘ich nicht, daß es reinlis u 


here Frauenäperfonen in der Welt giebi wie bier. 9 


gen, wie it es möglich, daß dieſe Kleidung ein Frauen⸗ 
immer fo fchön Fleiden Kaum, ich verſichere ‚Sie abet, 


daß wir alle Darüber in Erſtaunen gergthrn find. 


Die Sortfegung folget. 


⸗ 


nuͤren wiſſen fie nichts, demohngeachtet find 


auslachen, und ſa⸗ 


+ 
; \ 


u Anton Zeiedeich auſchnos J 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 


geographifiben, ftatiftifchen und hiſto 
| en Büchern und Sachen. - 


Des fünften Jahrgangs 
Vier und dreyßigſtes Stud, 
Am asien Müg. 177%. on 
Berlin, bey gaude und Spener. 


Wiseri,e ER 
sea > 


En dem ſechzehnten Stuͤck des diesjährigen Jahr, 
gangs, habe ich den Brief "eines Reiſenden mit⸗ 
gerbeile, in welchem gr von einem roͤmiſchen Bade 
Nachricht giebt, das zu Hainburg im Lande ob der 
Eus entdeckt. werden ſey. Ein gelehrter Mann zu 
Wien, der aber feinen Namen verſchwiegen, hat mie 
"eine Beurrheilung und Verbeſſerung diejes Artikels zuge⸗ 
ſchicht, welche ich etwas abgekürzt um deſto lieber hieher 
fen, weil es fcheinet, daß dleſer Gelehrte fich mit der. 
Unterfuchune der roͤmiſchen Alterthämer in Oeſtreich 
eigentlich abgebe, und ein eigenes Werk von denſelben 
ausarbeite, zu welchem ſchon Kupferſtiche vorhan⸗ 
den ſind. 9— 
„Sn dem Jahr 1772, und alſo nicht in dem jetzi⸗ 
„gen Jahr, nicht in der Stadt Zainburg, ſondern in 
„dern Garten des eine Meile von Hainburg entfernen 
„Schloffes Petronell, und alſo auch nicht auf einem 
„iwüfte liegenden, von einem Hainburger Bürger etz 
„sanften Grundſtuͤck, entdeckte man einige ſehr befchäs 
„digte Weberbleibjel-von einem: roͤmiſchen Bade, welcho 
An einigen aus acht bis neun viereckigten Backſteinen 
Nuſammengeſetzten Pfeilern beſtunden. Die Ober⸗ 
‚fläche der Stans, weiche zyn Zoll die. find, betraͤgt 


274 


„von einander, und auf vier derſelben ruhete ein an⸗ 
„derthalb Schu im Viereck meſſender großer Bachſtein, 
„auf welchem die Buchſtaben KAR, vermuthnuch die 
„Anfangsbuchſtaben von KARNUNTUM zu leſen 
„waren. Die ganze Inſchrift lauter alſo: C. VAL. 
„CONST. KAR. melde der Herr Ober⸗Conſiſtorial⸗ 
„Rath, auf dem hier unter Rum. 1. bepliegenden Dar 
„‚dentlicher erfehen kann, und dabey noch dergleichen 
„Steine mit anderen Sunfrifter finden wird. Wie 
„man es nun machen folle, um aus biefen Buchſtaben 
„die berühmten Namen Trajauus, Hadrianus und 
„Marcus Aurelius herauszubringen, weiſt ih nicht. 
„Die Pfeller ſewohl als bie Äußere Seite der Steine, 
„welche zur Inneren Dede des Gebäudes gedienet zu 


haben feinen, waren ganz ſchwatz, vermuthlih - 


‚ „vom Rauch, und da man bey L. Apulejo L. 4. lieſet 

ste deveftiunt, nudarıque er flamme latgiſſimæ 
„vapore reereati, calidaque perfufi, ad; menfas ad- 
„cumbunt: &o hat man mit vieler Wahrſcheinlich⸗ 
„‚eeit gefchloffen, daß die entdeckten Ruinen ehemals 
„zu einem Bade gehöret hätten, Diefer Meynung zu⸗ 


„folge hat man fleißig nachgeſpuͤhret, um auch die Waſ⸗ 


 „ferleitung zu entdecken, allein man bat bisher nichts 
„gefunden. „ 


„Man würde auch immer vergebens ſuchen, um Bu 


„den fchönen weiffen Marnior , die Bildfäulen, 
„und andere als bie bereits angeführte Iuſchriften zu 
„entdecken, welche der Neifende, oder doch ber Hain⸗ 
„burger Apotheker in dem Bade gefehen zu haben vor 
„glebt. Das Gebäude felbft, ift aus gemeinen Bruce 
„fteinen zuſammengeſetzt, nur find die innern Wände 
„mit der Arc von Marmor belegt, derin Sjtalien unter - 
„den Namen Greccia Antica befannt iſt. Ohngeach⸗ 
„tet aller angerdandten Behutſamkeit, hat man. von 


„dieſen wicht gar einen Zoll dicken marmornen Platten, - 


„keine größere Stuͤcke als von drey Bis vier Zoll im 


„feche 300. Die Pfeller Kunden einen Schuh weit 


D 


wu Dudmgie, abldſen keonnen. Det obere Fußbo⸗ | 


„den, war von großen dem Marmor änlichen weiß⸗ 
lichen Steinen, die aber feine Slärtung, und in 
„der freyen Luft eine unreine gelbe Farbe angenom- 


„men haben, Haͤtte der Reiſende Sunfihriften le: - 


„ſen und abfchreiben wollen, fo hätte er an den aͤuſ⸗ 
„feren Wänden des neuen auf die alten Badmauren 


„aufgeführten Gebaͤudes, deren etlich und drepßig leſer 


„und abichreiben können, die man aber nicht ans dem 
„Bade, fondern aus einem alten. neben dem Schlößs ' 
„garten gelegenen Canal gezogen hat. Sie werde 
„hier unter Num. 2 dem Herrn Ober» Eonfifforials 
„Rath vorgelegt, damit er febe, dag die uͤberall in Dice 


„fer Gegend vorgelundene Inſchriften nicht nur ſind 


„abgeſchrieben, ſondern auch in Kupfer geſtochen wor⸗ 
„den. Aunſtatt unrichtige Nachrichten zu ſammlen, 
„haͤtte der Reiſende beſſer gethan, wenn er dem Herrn 


yvOber⸗Conſiſtorial⸗Rath die Abzeichnung der ſeit vie⸗ 


„len Jahrhunderten und unter dem Namen des heyd⸗ 

„niſchen Thors im Lande bekannten Pforte, welche 

‚auf dem Blat Num. ı fieher, mitgebracht hätte, 

„um fo mehr als fie in ihrer Erdbeſchreibung von - 
„dem alten Denkmal: Meldung zu thun, unterlaſſen 

„haben, 

„Auf dem‘ nemlichen Blatt Num. I iſt auch ein 
„drey Schuh hehes Fußgeſtell zu ſehen, welches an 


der Einfahrt des Schloſſes ausgegraben ward, und 


„woran alles in gutem "Stande ift.. Die Inſchrift 
„deutet die Zeit der Regierung Diocletiani und Mafi⸗ 
„miani au, die von den Liebhabern des Alterthums 
„unter den Namen Jovius et Herculius erfannt wers 
„den. Dieſes Fußgeſtell iſt das einzige Stuͤck von 
„einigem Werth, das man nebft verfchiedenen Münzen 
„des Trojans, der Antoninen, des Conjtantins, und 
„‚vorzüglic) des Ickten € eſchlechts, in der Gegend zwi⸗ 
„ſchen Hainburg und Petronell, allwo nach Zeugniß 
„des Cluverius i in Germ. antiq. Carnuntum geftänr 

2. 


[4 


4 


276 

„den haben muß, vorgeſunden hat. Da man aber 
„auch weiß, daß Carnuntum, ſo groß man ſich immer 
„die Stadt vorbilden will, eigentlich nur zum Sammel⸗ 
„platz und Aufenthalt einer Graͤnz⸗Legion beſtimmet 
„mar, fo hat man niemals gehofft, auch vernünftiger 
„Weiſe nicht wohl erwarten koͤnnen, allda wichtige 
„Denkmäler des Alterthums, als, Weberbleibiel yon 
„Tempeln, Schaubuͤhnen, Wafferleitungen, oder ans 
„deren großen Gebäuden, zu entdecken. 


hun 3 


„Dben ward im vorübergehen gemeldet, daß auf . 


„die alte Badmauren ein neues ſtarkes Gebäude, aufs 
„seführet worden ſey. Der Herr Ober: Eoniiftorials 


„Rath (ober die VBorficht, wodurch dieſer unterirdie 


„iche Schag zum Beſten der Nachwelt wider ak 
„ten Diebftal gefichert wird. Man wuͤnſchet ihm 
‚ „ein eben fa ficheres Mittel, um feinen flatiftiichen 
Schaktz gegen die ohngeſcheute, tro& aller Ermahnung 


„fortgebende Plünderung des Altonaer Mercurins zu 


„verwahren, Damit aber die Nachwelt und der Herr 
„Oder Eonfiftorial Rath diefen nunmehr fo unverants 
Alich vergradenen Schatz genauer Eennen lerne, ift die 
„unter Num. 3 nebengehende Zeichnung davan verfers 
„tigt worden, welche der Verfaſſer diefes Schreibens, 
„bis auf beſſere Belehrung zu erklären ſich anmaßet. 
Bey der Defnung A wurde dag Feuer angelest, das 
„unmittelbar auf die großen Backſteinẽ, auf Me aus 


„Kalk beftehende Unterlage C, und den Kußbohen D, - 


„wuͤrkte; die Röhren B, und die daran befindlichen 
„Seiten Defnungen F, dienten um die Hitze allenthal⸗ 


ben zu verbreiten, ben E, iſt die innere mit Warmor 


„übertüncte Wand, und bey G, zeigen fi die aus 
„acht bis neun Backtteinen zufammengefegte Pfeiler, 
„die ben Fußboden unterftäßen. 2 
„Hiermit wäre alles erichöpft, mas von dem 1772. 
„zu Petronell entdeckten römiichen Bade, mit Wahre 
beit zu fagen if. Dem Berfaffer diefes Schreibens 
„bleibet weiter nichts uͤbrig, ale ben Herrn Ober Con⸗ 


1 . 
„Afsrials Rath zu verfichern,. daß unter der auf Ir 
„bis 22 Millionen Seelen fich befaufenden Auzahl der 
‚ „Untertbanen, weiche Marien Therefiens und Ih⸗ 
„res würdigen Sohns milde Regierung täglich fegs 


„nen, feiner iſt, der des Herrn Buͤſchings wahre Dar | 


„dienſte aufrichtiger verehret, ale — — 
den 22. Jul. 1777. 

Es ift mir fehr angenehm; woch einen Freund. in 
Wien za habens ich wuͤnſche nur ‚, daß er nicht unter 
den unterfchiedenen Millionen ſeyn möge; welche an 
der hier angegebenen Summe der Kaiferlich : Köntglts 
chen Unterthanen, nach hoͤchſter Wahrſcheinlichkeit, 
fehlen, Es wicd ſich kuͤnftig zeigen. Ich erkenne 


den Herrn Verfaſſer des obigen Schreibens, aus den. 


ſelben als einen gelehrten Mann. In die Entdeckung 
von welcher mein reiſender Freund geſchrieben hat, eben 
dieſelbige von welcher Er redet, ſo ſind jenes Nachrichten 


wnrichtig x aber wie? wenn die neuere Entdeckung von 


welcher. mein Freund gefchrieben hat, eine andere, und 


— 


dem Herrn Verfaſſer des obigen Schreibens unbekannt 


geblieben waͤre? In dieſem nicht unmoͤglichen Fall, muͤ⸗ 


ſt man ſehr bedauren, daß der Hainburger Vuͤr⸗ 


ger ſeinen Fund nicht bey dem gelehrten Forſcher und 


Kenner der Alterthuͤmer angegeben haͤtte, dem es bes 


liebet hat, für mich ein Namenloſer zu ſeyn. Ich will: 
wich weiter erfundigen, und was ich erfahre, den Ler- 


fern diefen Wochenblatts anzeigen. 


Beſchluß dee Briefs bee Seren Lieutenant wpbe: 


von Minorka. 


Wagen kennen fie bier nicht, und ee find nur 3 Bar 
. gen auf der ganzen Inſel, vie dem Engliſchen General ge⸗ 
hoͤren. Jedermann reitet auf Maulthieren, und traͤgt 
daobey einen Ruth mit weißen oder ſchwarzen Federn. 


Die Infel iſt mit ziemlichen Holz verſehen, doch meyne 
ich nur mit Brennholz. Es beſteht aus Cichen. Die 


hieſigen Eichen werden gegefſen. Es iſt cher ein gang 


owderes we wie Sy mei es hat auch ein anderes 
3 


278 J 
Laub. Nike Berge find beſetzt mit Myrthen, Roßma⸗ 
rin und Oliven, und dieſes iſt das ordentliche Brennholz. 
Alles Vieh, als, Schaafe, Schweine, Ziegen, gehen. 
wild. Eines jeden Land ift mit Mauren eingefaße,. 
darinn geht das Vieh ; wollen fie nun etwas haben, fo- 
wird es dutch Hunde gehebt und gegriffen Die Myr⸗ 
‚then fißen hier jo voller Beeren, daß ſich die Schweine 
bierinn fett freßen. Wild iſt Hier nicht, auffer Canin⸗ 
hen. Patues de Roche find im Ueberfluß, allein fie 
ſchmecken nicht fo gut, wie unfere Feld: Hühner; ſie ſe⸗ 
ben aber ſchoͤn aus. Die gätige Vorſehung forger für 
dieſes Land auch darinn, daß ans den nordlichen Gegen⸗ 
Ben die Schnepfen hierher kommen muͤſſen. Dieſe has 

ben wir den ganzen Winter, in der Mitte des Febr, gehen 

fie wieder nah ven norblichen Ländern, : Krammete⸗ 

Vögel haben wir gleichfalls den ganzen Winter; fie ges 

ben aber auch im Anfang des März nach Norden: zus 
ruͤck. In meinen Leben habe ich nicht fo viel Krammerss 
Wägel gegejien, wie hier, wir mögen fie nicht mehr fes 

ben. In unjerm Landergreifft man nach den fetteften, 

bier aber nach den mayern, denn fie find fo fett, daß 
man fie deswegen niche eflen kann. Sie freffen Myr⸗ 
their» Öeeren, und werden mit Neben gefangen. 

Em —verjichere, daß ich bis an mein Ende bier zu 
bleiben wuͤnſche; allein ich glaube nicht, daß es hier lange 
waͤren wird, deun in Amerika mögte.es allem Anſehen nach 
bald Friede werden, Im Winter ſahe es einmahlrecht 
kriegeriſch aus. Der General glaubte der Krieg 
Großbritanniens gegen Frankreich und Spanien, waͤc. 
re unvermeidlich; daher machte er alle mögliche Vor⸗ 
fehrungen. (Cr ließ "15000. Faſchinen hauen, St. 
Philip eine Stadt von 1500 Häufera, welche zu nahe 
unter den Caſteel gleiches Nahmen lieget, wurde in Zeig 
von & Wochen gänzlid) abgebrochen, und am erften 
Weynachtoͤtage wurde ber Anfang gemacht. Nun koͤn⸗ 
am Sie fid) vorftellen, wie man darüber lamentirte: 
weil aber die Nation von aufgeräumten Gemuͤth iſt; fo 


\ 


' 279 ' 
verkhtsänd Aach dald ihre Seauitofeit, Dieſe Stadt \ 
wvird jeht eine Kleine halbe Stunde weiter von dein Caſteel 

angelegt, und heift nun George Town, Als wie 
Bierher kamen, beftund George Towr; aus Baraken 
für 2 Regimenter, und ungefehr aus 30 Haͤuſern, und 
wir ‚lagen zuerft 2 Monate in diefen Königlichen War 
raken; jeßt aber find fchon an die a00 Käufer. Man. 
banet Tag und Nacht, die Käufer find von puren 
Steinen. Sebt liegen wir in Mahon, eine jtarfe 
Stunde von dem Caſteel. Dahin muͤſſen wir täglich 
wit den Engellaͤndern Wachen geben. Ich habe keine 
ſchoͤnere Feſtung geſehen, wie dieſes Caſteel, und glaube 
gewiß, daß 7000 Mann 60000 Feinde abhalten, und 
noͤthigen können, unverrichteter Sachen abzuziehen, 
derm die Souterains find fefter wie es oben iſt, dazu 
iſt es-ein Felſen, und weil die ganze Infel ein Felſen 
iſt, ſo ift es unmöglich in die Erde zu kommen. | 
Alle Yändereyen gehören den Adelichen. Die her . 

ſchende Religion 1ft die catholifches doch findet man 
alihier alle Religions =» Vermandte, Griechen, Diele Iu— 
ben, Armenianer und Türfen. 

Da wir fo nahe bey Africg find, ſo werde ich im 
Monat April eine Luſtreiſe nad Algier machen. fer 
ben Ste wohl. 

Berlin. 


Bey dem Kbnigl. Hof-Buchdrucker Decker iſt auf 
43 Seiten in Folio gedruckt: Chur: und VNeumaͤr⸗ 
kiſches allergnddigft confirmirtes Ritterſchafts⸗ 
Credit : Reglement. Berlin den 15. Jun. 1777. 
. Die Lofer diefes Wochenblatts haben in den eriten 

Stuͤcken des -jeßigen Jahrgangs allerley gelefen, was 
fuͤr und wider das vorgeſchlagene Credit: Werk der Chur⸗ 
und Neumaͤrkiſchen Ritterſchaft wat. Es iſt nun zum 
Stande gekommen, aber nicht auf die. zuerſt vorge⸗ 
ſchlagene Urt und Weiſe. Die Direction dieſes Era 
ditwerks, beftimmt -den. Werth eines adelichen Guts 
nach gewiffen Weber Srundſaten und Regeln, 





28o 


. and giebe nur anf die erſte Halfte Toldhes befkkmntes 
Werths Dfandbriefe. Zur Sicherheit der Inhaber - 
derfelben, dienen, 1) die in den Pfandbriefen zur bea 
fondern Hypothek verſchriebene Suter, 2) die zum 
Creditwerk verbundene Guͤter⸗Beſitzer des Kreiſes, in 
welchem das Gut belegen iſt, 3) die zum Creditwertk 
verbundene eier jeden Provinz, 4) bie zum Credits 
merk verbundene Güter Befißer der Chur und Neu⸗ 
Marl. Kein Oursbefiger iſt gezwungen An dieſem 
Creditwerk Theil zu nehmen. Die Ehursund Nee - 
maͤrkiſche Landſchaft und ihr Fonds, hafter fo menig 
dafür, als des Könige Majeſtaͤt, doch hat der König 

die Ereditiwerfs, Verordnung beftätigt, ad das Wert 
- durch 200000 Thaler gnaͤdigſt unterſtuͤtzt. Dieſes 
Ereditwerk hat die ruhmwuͤrdige Beſchaffenheit, daß 
es niemanden ſchadet, wohl aber Glaͤubigern mebe 
Sicherheit, verfchafft, als fie ſonſt gehabt haben: «es 
moͤgte auch wohl den Außen haben, unweiſe Dchuld⸗ 
ner einzuſchraͤnken, und zur okonomiſchen Weisheit zu 
fuͤhren. Ueberhaupt bringt das Reglement der Klug⸗ 
heit der Perſonen die es zum Stande gebracht haben, 


viel Ehre 
Braunſchweig. 
Catalogue des eftampes qui fe srouvent cher C. 
F. Bremer & fils, aBrunswik 177% in Octav 7 Bo⸗ 
gen, Ein ſchaͤtzbares Verzeichniß, eines vortteflichen 
Vorraths ſchoͤner englaͤndiſcher, franzoͤſiſcher und Deuts 
ſcher Kupferſtiche, dieſes Wort In welter Bedeutung ges 
nommen. Die meiſten Stuͤcke ſind von neuen beruͤhm⸗ 
ten Meiſter, doch finden ſich S. 97, 103 auch einige 100 
alte Blätter. Bey den neuen hat man ben Inhalt, der 
Maler, Kupfreftecher, bie®cöbe und den Preis angegeben. 
Die Herren Bremer find die erſten Kaufleute.in Deutſch⸗ 
land, welche einen anſehnlichen Handel diefer Arc treiben, 
Ein reicher Mann und Liebhaber, finder hiet Gelegeuheit 
einige taujend Thaler zum nuͤtzlichen Vergnügen auzu⸗ 
wenden, Das Verzeichniß ſoll Teac merden, re 
wie der Vorrath 14 vermehrt. 


Antbn Friedrich Buͤſchings 


Woͤchentliche Rachrichten 
von neuen Landcharten,' 

geographifchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 


Des füuͤnften Fabrgangs ne 
Fuͤnf und dreyßigſtes Stud, 
Am ıfen September 1777. | 


Berlin, bey Saude und Spener. 


Auszug aus einem Schreiben eines Auswaͤrtie 
gen an den Verfafler Diefes Wochenblette, 
Se haben in dem 39ſten Stuͤck des vierten Jahr⸗ 
„gangs thres Wochenblatts, die Summe der 
„Unterthanen des Hauſes Oeſtreich, auf ı5 Millionen 
geſchaͤtzt: ich zweifle aber, daß ſie ſo Hoch ſteige: denn 
„als ich 1767 in Wien war, rechnete man, daß die 
„Anzahl der Menſchen in den damaligen Kaiferlich⸗Koͤ⸗ 
„niglichen Ländern, nur 11 dis ı2 Milionen betrage, 
Ich erfuhr atıch Damals als zuverläßig, dag das Haus 
„Oeſtreich mu 52 Millionen Gulden Einkünfte hate, 
„fo daß mir die Summe von go Millionen Gulden, 
„welche es nach dem ıgren Stuͤck ihres vorjaͤhrigen 
„Wochenblatts, 1770 eingenommen haben fol, auch 
„viel zu hoch vorfommit. ., 

Der. Here Verfaſſer diefes Briefe ik nicht, der erftey 
welcher meine angegebene Summen von 15 und go Mil 
Uonen in Zweifel ziehet; es iſt ſchon Im vorigen Jahr 
von einugen andern und ſehr wichtigen Perſonen geſcher 
hen. Ich halte aber doch die erſte Summe für wahres 
fcheinlich , und bie legte für gewiß. ‚Hätte ich es mie 
sticht ſchoͤn vor vielen Jahren zur Regel gemacht, die 
Welt und die Menſchen in berieben zunehmen wie fie - 

0 3 





283 


€ 


Aid: ſo wuͤrde ich mich uͤber die widerptechenden Ur⸗ 
shetle ſehr aͤrgern. Hier wird behauptet, die Summe 
von 15 Millionen Seelen in’ den Kaiſerlich- Königlie 
hen Ländern, ſey zu groß, und meine im 34ſten Stuͤ⸗ 
te dieſes Jahrgangs geäußerte Meynung, die das 
felbft in einem Brief an mich genannte Summe von . 
a1 _bis 22 Millionen Menfchen in den öftreichifchen 
Erblanden, fey nad hoͤchſter Wahrfcheinlichkeit um 
unkerſchiedene Millionen zu groß, tft in folgenden Wor⸗ 
ten getadelt worden. „es fcheinet, daß fie nicht wuͤn⸗ 

‚chen, daß das Haus Deftreih 21 bis 22 Millionen 
„Untertanen haben moͤgte.“ Warlich! einen folchen-. 
Vorwurf verdiene Ich nicht. Seitdem id mich mit * 

biftorifchen, ftatiftiichen und geographijchen Materien 
beſchaͤftige, Habe ich mir die Unpartheylichkeik zum Sex 
feß gemacht. Ich will weder etwas vergrößern, noch 
etwas vermindern, ſondern alles fo angeben wie eg 
voirflich iſt, und wenn es nicht gefchiehet, fo liege es 
nicht an meinem Willen, fondeen ift entweder ein Feh⸗ 
ler der Nachrichten weiche ich gebraucht habe, oder als 
kenfalle ein Irthum meines Verſtandes. Wer. meine 
Erdbeſchreibung, mein: Magazin und Wochenblatt 
Eennt, wird mich nicht beſchuldigen, daß ich die Mache, 
eines Staats aus Misgunſt, Neid und Furche verken⸗ 
.ne, und wer. fish erinnert, daß ich für gewiß behaup⸗ 
tet, das Haus Deftreid) habe 2770 die Qumme: von 
90 Millionen Gulden Einkünfte gehabt, und fein Fi⸗ 
nanzftaat ſey nach den franzoͤſiſchen der groͤſte in Eu⸗ 
ropa: der wird mich des unverninftigen Wunſches, 
daß eben diefes hohe Haus nicht zı bis 22 Millionen - - 
Seelen in feinen Staaten zählen mögte, nicht fähig - 
Balten, Wäre ich von bet Warheit diefer Summe 
überzeugt, ich würde fie" gewiß bekennen. Allein ich 
weiß aus vieljähriger Erfahrung, wie viel Prüfung 
und Beftätigung "dergleichen Angaben erfordern. Oft 
kann man fi) um defto meniger auf dieſelben verlaß 


ſen, ie böher Die Perſonen find von welchen fie herruͤh⸗ 


x ’ - j r u 283 
- von. Auch Conſcribirliſten, Infonderheit Abſchriften 
derſelben, welche mitgerheilet werden, können‘ vergräfk 
fert werden. Geſchiehet es mit Beobachtung der) Ber? 
bätenife der Theite, fo ift die Kunſt des Urhebers defte 
roͤßer. .. | a 
’ on uͤrnberg. 
Herr Chriſtoph Gottlieb von Murr, hat im 
jetzigen Jahr durch den hieſigen Buchhaͤndler J. E. Zeh 
den vierten Theil feines Journal zur Runftge: 
fchichte und zur allgemeinen Kitteratur, geliefert, 
welher 341 Seiten iin Octav flark, und mit 3 Kupfer⸗ 
tafeln verſehen iſt. Kür Liebhaber lirterarifcher Nach⸗ 
richten, iſt dieſe Sammlung fehr angenehm, denn, ihr 
Urheber hat vielerley Kenntniſſe, dehnet auch feine Wiß⸗ 
begierde je länger je weiter aus, und unterhält einen 
weitläuftigen Briefmechfel. Zu der Kunftgefchichte gez. 
hört der erſte Urtikel, welcher des Srafen.S. A, v. 
Salvarolo Verſuch einer Gefhichte der Malerey in 
Friaul, enthält, der aus dem ttalienifchen überfeßt. iſt. 
Er giebt einen neuen Beweis, daß es fchon vor Cima⸗ 
bue gute Gemälde in Italien gegeben babe, Es fols 
gen neue Kunits Tachrichten aus verfchtedenen Ländern 
und Dertern, und bierauf einige an Herrn v. M. ges 
ſchriebene Briefe welche die Kunftgefchichte betreffen.; 
Unter denfelben find 2 von Herrn Hofrath Heyne,. 
in deren einem Herr 5. mit Herren v. M. fuͤr gewiß 
annimmt, daß ein gewiſſer Stein mit 4 Buchftaben, - 
etruſciſch fen. In dem Abfchnitt , „welcher die Ueber⸗ 
ſchriſt, Litteratur, bat, iſt zunächft die warhafte: 
Nachricht vom Tode Rönigs Guſtav Miolph 
von Schweden, erheblich. Im Tingang zu derfels 
ben fchreihet Herr v. M. ich hätte In dem 38ſten 
Stuͤck des vierten Jahrgangs meiner wöchentlichen 
Nachrichten noch nicht hinlänglich erwiefen, daß Karl 
XIT. von Sequier durch einen Piftolenfchuß getoͤdtet 
worden fey. Das habe ich auch nicht beiweifen wol 
fen, fondern man fieht wohl, (S. 308) daß mir die - 





su 


f 


| Sax von einem von Cr. waheſchelnlcher vorgekom⸗ 


men ſey, und daß ich des Herrn Inghman (nicht 


Ingham) Worte, auf diejelbige'gedeutet habe. Aber 


wieder zu dem Murriſchen Artikel. Ein gewiſſer 
von Leubelfing, deſſen Sohn Page Königs Bu: 


Kaph Adolphgeweien, zu gleicher Zeit mir demſel⸗ 


‚ben bey. Lühen toͤdtlich verwundet worden, aber nicht 
fo gfeich, wie der König geſtorben iſt, Has aus dem 


- was. ihm won der Ausfoge feines" Sohns, und in 


einigen andern Briefen gemeldet worden, einen Dex 
richt von der Todegart. des Könige aufgelegt, den 


‚ber Obriſt Baron von Leubelfing mitgecheilet 


hat, uud der allerdings. feht glaubwuͤrdig il. Wewz 
möge deſſelben führte der Koͤnig in der Schlacht bey. 
Luͤtzen das Mittel feines’ Kriegsheerg an, und ritte mie 
8Perſonen die er zu feiner Begleitung ausgeſucht, 
dem Steinbockſchen Neuterey⸗ Regimentkiperz 
weil aber dieſes Regiment, etwas ſtutzte und ihm nicht 
folgte, wurde der Koͤnig von Feinden umringt, und 
nad) einer tapfern Gegenwehr fo verwunder, daß er 
vom Pferde fiel. Leubelfing ſprang von feinem Pfer⸗ 
de, und Bat den König, daß er ſich anf daſſelbige 
feßen mögte, der Körid reichte ihm, auch die Hände, 
konnte ſich aber jelöft nicht mehr helfen, und Leu⸗ 
Selfing war nicht vermoͤgend, ihn auf das Pferd 
zu bringen . Unterdeſſen jagten feindliche Reuter here 


zu, und wollten wiſſen, wer der Verwundete ſey ? 


Alts eg aber weder der König ſelbſt, voch ſein Page 
ſagen wollte, ſchoß ein ‚Reuter dem Könige durch. 


den Kopf, der ſich in dem Augenblic des Todes zn 
ſpaͤt zu erkennen. 9b, und oͤberhaupt 4 Schuͤſſe und 


Stiche befommen hatte. ‚Dan Arttkel von den 
perſopolitaniſchen Infchriften, Habe ich ſchon vor ges 


raumer Zeit angezeigte, Unter der Rubrik, OSineſu⸗ 


ſche Litteratur, kommt auch des Herrn vo. M. Vers. . 
fach die Simeſiſchen Charactere zur Univerfal- Spras 


de zu gebrauchen, ‚ee Aare vor‘ elner ſi buch 


! 
. 


f 


l 
\ 


a288 


ſchen Charte von dee Kuͤſte ber Provinz Canton, 
und die Geſchichte der in China geſchehenen Bekannts 
madung des Ganganelliſchen warum nicht päbftlis . 
chen oder clementinischen?) Breve von Abfchaffung 
des Sefuiter » Ordens, und fonft noch verſchiedenes 


mertwürdige, vor. Der Abfchnitt, melcher por 


giefiſche Litteratur, "genannt wird, liefert Titel vom. 
Büchern, eine Nachricht von dem Schickſal der Ne 
firen in Portugal, aus Originals Briefen, Anecdos 
ten von dem P. Malagrida. Neueſte italleniſche 
und engliſche Litteratur. ꝛc. Herr v. M. zeiget ſich 
auch in dieſem Theil als einen Freund des aufgeho⸗ 
‚ berven Jefuiter » Ordens, (der allerdings große Vers 
dienſte um die Wiſſenſchaften hat,) und dafür belohnt 
Hein Jeſuit & 247 mit dem Wunſch, ralis cum 
. is, vtinam nalter eiles! Doc fein Er Zefuit? 
u j - Bruͤſſel. J 
Hier giebt der Kaiſerl. Koͤnigl. Generallieutenant 


Herr Graf von Ferraris, eine neue Charte von 


den Oeſtreichiſchen Niederlanden heraus, von wel⸗ 
der, wie es ſcheinet, viel zu erwarten iſt. Die Pros 
te des Stichs welche der folgenden franzdfifchen Rache 
richt beygefuͤgt iſt, faͤlt angenehm in die Augen, 
und naͤhert ſich der ſchwarzen Kunſt. Die Charte 
wird zehn Species Ducaten, oder dreyßig Thaler 
preuß. Courant koſten. Man kann ſich in Berlin 
bey dem Buchhalter Herrn Friderich Wilhelm 
Scholtz, wohnhaft in ter Bruͤder⸗Straße bey Herrn 
Paul Lautier, als Subferibent melden, und fünf Thas 
ker zur Sicherheit voraus zahlen. on 
— PROSPECTUS 
de la nouvelle Carte om Defriprion Geomeerigue des 
Pays-Bas Awsrichiens, c’eft- -dire des Duchk 
de Brabant, de Luxeubsurg, de Limbourg & de 
Gueldres, des Comtes de Tlaudre, de Hainans & 
de Namur, du Tournefps & de la Seigneurie de 
- Malines, . Les Principoutis de Liege & de Stauelo 


6 


4 fünf införder, pour dtendre Pouvrage, & le rendre 
plus intereſſant. oo 
 Uyaraans, qu'il n'a pas && lev& de Carte cho- 
rographique des:Pays-Bas Autrichiens, Depuis cette 
&poque, Je défrichement de plufienrs Cantons ci-de- 
vant incultes, las progr&s de l’agrisulrure, 'ainfı que 
la muldpl Mon des Chaufläes, ‚des Coupures & des 
andux, ont teilement change plufisurs Cantons de 
ces Pravinces, qu’, n auroit peine & les retonnoitre 
für les anciennes Cartes, D’ailleurs, gutre qu’elies 
inanquent d'exacti: ude par rapport & la fitugtion de 
grrtaine lieux, & an cours de quelquesRivicres, elles 
nt fi peu detaillees, qu’au lieu d’inftruire & de ſa- 


- tüsfaire, elles indnifent neceflairement en erreur. 


Ce Pays fi intöreffant par fa firnation,. par [a beau« 
t&, & fon commerce, par la place qu'il accupe. dana 
Pinftoire, & furtour par les grands Evenemens dont 
in &e le Theätre, meritoit bien d’etre mis ſous leg 
yeux du Public dans un Tableau Géométrique plug 
erendu & plusexadt, quetaus ceux qui Pont precede; 

Pour parvenir A ce but, Leurs Majeftes Imp£riales 
& Royales ont sharge de cet iimportant ouvrage, le 
Comte de Ferraris, Lieutenant - General dei leurg 
Armöes, en lui. perm.ttant de tirer d'une Ecole de 
Mathäinatiques, qui Er it ſaua ſes ordres auCorps de 


. V’Artillerie des Pays- Bas, icsSujets propres à remaplie 


— 


cet objet. en 
Ces Sujets, dirigẽs par les Officiers les plugcapableg 


de ceCorps, ont levẽ (ous leurs yeux, la Carte gene- 
‚ rale des Provinces ‚Autrichiennes dans les Pays -Bas;' 


ils ont fait entrer dans’ cette Carte les Principautes de 


. Liege & de Stavelo, oü les operationg geometriques 
ont été füivies; ces opgrations ont &t& condnites par- 


tout avec le plus grand foin; on s’eft m&me aſſujetti 

à mefürer par alignement le cours des Rivieres.& dea 
Ruiffeaux, ainſi que l’Etendue des. principaux Che- 
mins, & le gantour de differens terreins; en un mot, 
on n’a rien neglıge, de ce qui pouvoit contribuer & 
la perieftion de cet Ouvrage, £ le Gouvernement, 
perſuadẽ de fon utilite,, ‘s’elt emprefl& d’y concourir, 
en procurant à ceux qui em Elsient charges, toutes 


! j ' ws 


oo Not .R8Z 
is facilires,” dont its pouvoĩent avoir beföin; " Cette 
Carte eft form&e für une Echelle d’une ligne pouf 
cent,toifts, & a pour bafe le chaine d’alignement que 
„de Caffini a fait determiner far 1ä Carse des trie , 
angles, felon le refultae des operations aftronomj= 


ques & geomätrigues,. prolongees julques dans Pins - _ 


trieur de la Domination Autrichienne aux Paysı 


"Bas. En general, on s’eft, fcrupuleufalient attachq 


aux principes, que ce c&lebre Acadtmitien a etablis, . 
pour former la nouvelle Carte de France, dont celle 


‚des Pays- Bas eft exactement Ja ſuite. Les details y 


ſont träs- multiplies, & l'on n'a rien Epargne, puur la 


r 


| 
J— 


æction de Ja grevüre: le Public pourra en juger 

—— ideal que l’on joint au Preipe&tts, ‚8 

4. Cet Ouvrage prefente le Plan des Villes, des _ 
Portereiles, des. Bonrgs’& des plus grande Villeges,. 
ayegleurs-Kuäs, leurs Places-Publiques & leurs En- 
ceintes, tant olvertes qu’entourdes de murailles ou. 
fortifites; ainfi que, celti des anciens Forts, dont il 
tefte quelques veltiges. \ I 
2. Les petites Chapelles, les Croix, les fignes de, 
Jüftice, & les Moulins a Vent, de meme que les en-" 
droits remarquables par les Batailles ou les chocs qui 
aty font donnes ü 0 

3, Les Chauflöes, les Routes & totıs les Chemins 
les plus fregtientes, ainfi que les Bartieres où l’orf 
prye paſſage, & les ftations des Poſte. 
A. Les Rivieres, les Canaux & les Ruiffeaux, les 
Ponts & les Aqueducs; les Moulins, & les Eclufes, 
les Gues, les Harcauz piats,& les Nacelles, ſervant 
aux paflages eesRivieres, 

‚$ı Les Etangs, les Marais & les Mares. _ — 

6. Les Montagnes, les Rochers, les Cõteaux & les: 

Bunes, les Valons, les Gorges, les Fondrieres, les 
Raviris, les Houillieres, les Minieres, les Carrieres, 
les Eaux Min£rales, les Verreries, les Forges, les 
Fourneaux de Mines & les Fours 4 Chaux. ° - 

4. Les Fortts, les Bois, les Taillis, les Bofquets, 
les Avcnues, les Touffes d’Arbres, les Buiflons, & 
tout ce gqui’peut en ce gelice feryir_de direction dans’ 
les Campagnıes, | — 


4 . “ ” 
x ’ .. . 4 2 
X 


ua 


’ 


les Landes ou Bruyeres. 


9. Les'Limites qui {parent Provinces de la Domi- . 


nation Autrichienne du Territeire des Puiflances 


etrangeres; celles qui concernent la France y ſant 


defignees d’apr&s le Traite de Verfäilles de 1769 ; la 
defignation des Enclaves refpeltives, les Lignes qui 
feparent- les Provinces Autrichiennes entre elles, & 


enfin les’ Limites des Chatellenies, Baillages, Mai- 
‚ries & autres Hiftritts de. dhaque Province en particu- 


lier. Checun de ces objets fera marque par des ſi- 
ghes, dont l’explication fera. gravee für la Carte. 
Cette Carte, qui paroitra a le fin de cette année, 


ſera eompoſte de 25-teuilles, que P’on pourra coler; 


enfemble, fuivant un Tablsau d’arrangement. Elle 
formera un rectangle de 8 pieds g pouces 2 lignes, 


de France, de hauteur, fur 11 pieds 7 pouces g- | 


ligneg. de largeur. 


Pour donner une forme regulidre à Penſemble de 


cette Carte, on a ajoute fur quelques feuilles, au-dẽ- 
1A des Limites Autrichiennes qu Liegeoifes., une pe- 
tite partie des Poſſeſſions des Puiflances voilines, ti« 


“ ree des .meilleures Cartes. Sur d’autres feuilles l’on‘ 


a donne les Eclairciflemens ne&ceflaires à l’intelligence 


de l’ouvrage; enfin pour rewmiir Vutile à l’agreable, _ 


d’autres blancs ont etẽ remplis de Cartouches, defi-; 
nesi& graves par des Artiftes diftingues, & d’une. 
habilete reconmus. . A 


. Principios geograficos aplıcados al ufo de los ma- 
pas, por D. Tomas Lopez. 1775 in.Detav 240 Seh 
ten.. Heute habe ich für die neneften Charten von den 
fpaniichen Provinzen, welche Herr Lopez geliefert hat, 
feinen Raum ;' daher zeige ich diefes fein Buch an, wels 
ches ein Grundriß der Cosmographie, zwar von ars 


8. Les Tertes'tabourden; bes Jaräits, ler Pre: 


’ 


‚Madrid. . a 


dern gröftentheils entlehnt, aber nicht ohne eigne Aus 
mierkungen ift, wie denn z. E. der neuften Reiſen um die 


Erde Erwähnung geſchiehet. Die Tafel von der Laͤn⸗ 


. ge und Breite einiger hundert Derter, welche S. 97107 . 


ftehet, fcheinet aus des Herrn de JaLande connoillan- . 


u ——— — 


‚ces des temps pour Pannée 3774,,gegogen zu ſeyn. 


Anton Zeledrich Voͤſchinge 


Woͤchentliche Nachrichten 


von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen, 


- Des fünften Zahrgangs 
Sechs und Dreyßigſtes Stück. 
— Am $ten September 1777. 


Berlin, bey Saude und Spener. 


— — 
Genauere Befchreibung der Gnade Koͤnigs Sri 
derich s des Zweyten gegen feine Provinzen Pom— 
mern und UWenmark. 

ie Gnade des Könige gegen Seine Provinzen 

=’ Pommern und Leumark, ift ſchon im fünfr 
ven und eilften Stuͤcke diefes Jahrgangte kurz beichrier 
ben worden: allein fie verdient eine genauere Anzeige, 
damit fie beffer erfannt und geichäßt werde. Ks war 


dem Könige nicht genug, gleich nach geendigtem leßten 


Kriege, die vorwuͤſteten Gebäude in Srädteu und Doͤr⸗ 
fern wieder aufzubauen, die Anzahl der Menfchen zu 
ergänzen, ben Aderbau und alles nuͤtzliche Gewerbe 
‚wieder herzuſtellen: Er war auch darauf bedacht, eins 
zeinen, infonderheit dem Adel, aufs und fortzuhelfen. 
Die Familien welche den pommerſchen und neumärfis. 
ſchen Adel ausmachen, find von je her zahlreich gewer. 
fen. Mac) der Erbfolge: Ordnung, welche in diefen 
Provinzen bergebracht iſt, muß der Sohn, welcher 


- das vaͤterliche Gurt übernimmt, feine Brüder mic baas 


ven Gelde abfinden, und außerdem der Mutter und 
den Schweſtern anjebnlichere Ausftattang vergüten, 
ats in. andern Ländern gewöhnlich it. Daher gerar 
tthen bie adelichen Güter - Beiker großen Theils in 
ESchulden, und find nicht Im Stande. die Guͤter durch 


— 


Y 


‚290 > 
Abe eigenes Vermögen zu veebeffin, Mach 6 dem an 
ge waren.fie es deſto weniger, jet mehr fie durch dm 
felben waren befchädigt worden. Der geheime Kinany 
Rath von Brenkenhof, welchem der König die Vu 
derherftellung diefer Provinzen aufgetragen hatte, ver⸗ 
anlaßete Se. Majeſtaͤt, dem Adel auf eine dreyfache 
weiſe zu helfen, naͤmlich durch Geldſummen die als em 
Gnadengeſchenk ausgezahlet wurden, durch Darlehne 
entweder für ein, oder fuͤr zwey Procent Zinſen, wit 
wẽelchen die am meiſten druͤckenden Schulden bezahlt 
wurden, und durch ben Vorfchuß anfehntlicher Sum 
men zur Verbefferung der adelihen Güter, . 

Der neumärkfche Adel harte den erften Genuß dieſet 
Königlichen Gnade, denn er empfing 1768 dreymal- 
hunderttauſend Thaler zum Gefihenf, davon abet 
dreyßigtauſend abgiengen, welche der König dem Sohn 
des Öbriften von Stranz auf Peterodorf in der Chun 
mark, zur Bezahlung dee Schulden anıwies, weicht 
fein Vater hinterlafien, nachdem er in der. —— 
von Prag ausnehmend große Tapferkeit bewieſen, und 
daruͤber fein Reben aufgeopfert hatte. Die uͤbrigen 
270000 Thl. wurden: unter diejenigen Edelleute als 
ein Geſchenk ausgetheilet, weiche am meiften Noth li 
ten, und dem Verderben nahe. waren, daher auch) ein 
jeder den Zuftanb-.feines Vermoͤgens gewiſſenhaft am 
zeigen mufte. Dadurch wurde zwar nicht allen, aber 
doch vielen geholfen, denn es bekam mancher acht, zehn 
und mehr tauſend Thaler.zu feinem Antheil, und ıw.ır 
de dadurch aus der Gefahr zu Grunde zu gehen erret⸗ | 
tet. Um durch eben diefe Summe den Vorratb und. ' 

: Umlauf des. baaren Weldes in der Provinz gewiß zu . 


‘vermehren, wurde befohlen, daß die außer derfelsen 


befindlichen. Glaͤubiger, welche durch dieſes Sef:sent 
befriediget wurden, ihre Sapitalien nicht eher empfans 
. sen follten, als bis fie dargethan, daß ſie die Capita⸗ | 
- Tier wieder in der Neumark an andere Oelvesbendthtgr 
y zinebar ausgethan hänen. ‚Diefe Befigung war 





297 
eben yo weiſe, als eine andere j vermöge welcher die 
Summen nie den Händen der Schulduer, ſondern 
ihrer Stäubiger überliefert wurden, und als eine.dritz 
te, nach welcher für einen. jeden Thellnehmer an dem 
Kin. Smadengefchent, von feinem Autheil erft vie ihm 
zur Führung feiner Wirchfchaft fehlende SInwentariens 
Stuͤcke angefchafft, und die übrigen Gelder feinem Glau⸗ 
biger gegeben wurden. 

Dem pommerſchen Adel wurden 1770 zu einem 


Kon. Gnadengeſchenk 381000 Thlr. aus der Hof 


Staats ⸗Caſſe ausgezahler, welche große Sumnie eben 
fo wie die der Neumark gefchenfte, vertheilet und ans 
gewendet wurde. Die Regierungen beyder Provinzen 


haben des Königs gnaͤdigen Willen in dieſer wichtigen | 


Angelegenheit ausgerichtet. 


Als der milde Kandesvater erfuhr, daß durch feis 
nie erste Wohlthat vielen Schuldgnern unter dem neus ". 

: merkifchen Adel noch nicht binlänglich geholfen wäs 

Wz ließ. er der Ritterſchaft 1771 ein Darlehn von. 

 bunderttaufend Reichsthalern für zwey Procent . 

Bingen auszahlen, um den am meiften verfchuldeten 


dadurch eine Erleichterung fowohl in Anfehung des Ca⸗ 
Ries als dev Zinfen, zu verichaffen, welche lehten: 


che nur fünf, fondern oft gar fechs Proeent berriie 


sen. Die Schulden welche dadurch getilget worden, 
haben in dem Landsund Hypothefens Buch völlig ges 
köfchee, und anſtatt derfelben nur fo hehe Capitalien 


eingeſchrieben werden muͤſſen, als die jährlich zu 


entrichtende zwey Progent, zu fünf Procent bes 
ſtimmen; z. B. wer von dem König. Darlehn 6000" 


KCThlr. zur Tilgung feiner alten Schniden_empfangen 


} hat, iſt in das Hypotheken⸗Buch anftatt diefer Sums 


.- ee 


ww ne 


me nur auf 2400 Thater eingetragen worden.: Alfo 

haben die adelichen Güterbefiger, welche an diefent 

Koͤntgl. Darlehn Theil genommen , nicht nur eine bes 

trächtliche Erleichterung in Anfehung der Zinfen- ber 

men, ſondern ſie find auch nun weniger ſchuldig, zJ. B 
2 





ben, überlaften. Den Anfang mit dieſen Verbeſſe⸗ 


292 \ 


‘ , a ‘ \ \ 
der angeführte, welcher Gooo Thater geliehen bikom⸗ 
men bat, iſt nun 3600 Thaler weniger ſchuldig ale 
vorhin, und es ift fo gut, als eb er dieſo 3600 Thale 
zum Geſchenk bekommen hätte, zumal da hernach die. - 
. Rön. Erklärung erfolget iſt, daB dieſes Capital niemals 
wieder gefordert werden, ſondern auf den Guͤtern auf. 
welchen es haftet, immerdar ſtehen bleiben fok Die 
neumaͤrkſche Regierung, welche dieſes Koͤn. Gnaden⸗ 
Darlehn ausgetheilet, hat auch fuͤr die Sicherheit deß 
ſelben, ja auch dafür geſorgt, daß die Glaͤubiger, wel⸗ 
che dadurch befriedigt worden, die. empfangenen Capi⸗ 
talien swieder in der- Provinz haben anlegen müflen 
Die zwey Procent, Zinfen von diefen. bunderstanfend 
Thalern, zieher nicht der Koͤnig, fondern Er bat fie ars 
men adelichen Witwen auf folgende Weiſe beſtimmt. 
Sie machen zweataufend Thaler ans; dieſe find in zwant 
zig Penſionen von Hundert Thalern, fuͤr zwauzig adeliche 
Wittwen eingerheilet. Die Laudraͤthe der Rreife br 
ben die beaürftigen adelichen Witwen anzeigen. mäflı, 
aus weichen zwanzig ausgefücht worden, in deren Stel 
ken, nach ihrem Tode, anders treten. Bermurhlih 
find ber adelichen Wittwen in der Neumark und in 
Pommern, welche ſolche Koͤn. Penſion geneſſen haben, ' 
bisher ſchon an 200 geweſen. 
Der Konig wollte nicht wur die Schuldenlaſt vlelet 
adelicher Guͤterbeſitzer vermindern, ſondern auch Die ades ! 
lichen Güter ſelbſt, verbeffert und einträglicher gemadt | 
wiſſen, und dazu har Er den adelichen Defigern derieb | 


— — — — ._ 


ben, welche die Verbeſſerung uuternehmen wollen, und 
Anfchläge davon überreicht haben, Capitalien entweder zu 
einem oder zwey Procent geliehen, und den Unterneh⸗ | 
mern den Vortheil den fie über .diefe Procente: erwer 





rungsgeldern, machte dee König. 1772 dadurch, daß t 
für, Seine Provinz, Pommern 309900 Thle, ausfehts | 
und nachher die Neumark auf gleiche Weiſe begnadigte. | 
Sch will die Het der Anwendung diefer Gelder in einem 


Pa " ⸗ 
. 
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z » . [ — 


’ 2 
Veyſpiele zeigen. Zür Verbefferang des Freyherrl. Put⸗ 
kemmerſchen Guts Wollin im Stolpſchen Kreiſe, hat 
der Beſitzer deſſelben ı 1400-Thaler fuͤr zwey Procent 
Zinſen erhalten. Die Verbeſſerung beſtehet darinn, 
daß eine nene Hollaͤnderey angelegt, vier Bauer, acht⸗ 
zehn Kopäten, und vier und zwanzig Buͤdner angefehet 
worden. Bach den NukungssAnfihlägen, tragen Dies. 
ſe neuen Anlagen 1519 Rthl. 13 Sr. 3 Pf davon ges 
ben 228 Rthl. Zinfen ab, und Die Abrigen 881 Rthl. 
33 Gr. 3 Df. find neue. Einkünfte des Eigenthuͤmers 
des Guts, welche als fünf Jrocent:Zinfen von einem. 
Capital das bennahe 18009 Thi. beträgt, angefehen ' 
werden koͤnnen. Ueberhaupt find die genammten 300000 
Thl. an 64 Edelleute verliehen worden. 1773 gab der 
König abermals 208000 Thl. zur Verbeſſerung der ade⸗ 
lichen Guͤter in Pommern für zwey Procent Zinfen her, 
und weil der geheime Finanz: Nach von Brenfenhof Sr, 
Majeftaͤt verfieflte, daß die adelichen Guͤter⸗Beſitzer, 
welche an den Verbeſſerungs⸗Geldern Theil nahmen, 
Bon den empfangenen Summen nicht fogleich wahren 
„4. Genuß Härten: fo erflärte ji der König, nach der Ihm 
f eigenen landesväterlihen Huld, daß diejenigen, welche 

\ Antheil an den Berbefferungs-; Geldern genomnien häts , 





ten und noch nehmen wuͤrben, in den drey erſten Jah⸗ 
ren keine Zinfen davon geben ſollten. Die Zinfen von 
9 hen erſten 300000 Thalern, widmete der König, eben 
A ſo wie in der Neumark, zu Penflonen für arme adeliche 
u j Witwen, die Zinfen von den letzten 200000 Thl. aber 
* zu Gehalten für tuͤchtige Schulmeiſter auf pommerſchen 
Doͤrfern. Man mag auf die Mildthaͤtigkeit des 
jr nigs, mit welcher Er diefe großen Summen bergegeben 
4 bat, oder auf die Weisheit'in der Beftimmung der Las 
se pitalien, und der von, einem Theil derfelben fallenden 
2% Binfen, fehen: fo iR alles dieſes ohne Begipiel in dee 
a Geſchichte. | 
Re. Ich habe dleſe Nachrichten aus dem ı sten bisizgften - 
If Etuͤck der ſehr nuͤtzlichen pye angenehmen Wochen⸗ 


⸗ 


394 " 


fehrift bes gercn von Benekendorff weiche der pon⸗ 
merſche und neumaͤrkſche Wirth genannt we 


ſammen gezogen, 
ei S. Petersburg. 

S. Petersburg: (ches Journal. Zwepter Band, 
1776. in gr. Dctav. Außerhalb Rußland, ift dieſes 
Journal in Anfehung einiger ganz neuen, und anderer. " 

. aus dein Rußiſchen uͤberſetzten Artiket, brauchbar, . 
Der erften, find nur wenige, als, im December: Monat, - 
die Tabelle von den Geboruen, Geftorhenen, und Bere 
heyratheten in dem Nowgorodſchen Gouvernement von 
"den Jahren 1774 und 75, und, Inſchriften auf be: 
zum Behuf der rußifchen Geſchichte geprägten Medail⸗ 
len ,. mit den Bildniſſen aller rußifhen Regeuten. 
Ton der zweyten Klaſſe find mehrere, als,. Leben des 
Feldmarſchalle Peter Boriſſowitſch Scheremetew, auk 
dem Mufischen des Herrn Staatsraths Müller, Ser 
ſchichte des rußtfchen Neichs von Anfunfe der Tararen, 
bis auf die Regierung des großen Fürften Iwan Waflte 
jewitſch, das iſt, von 1223 bis 7462, zufammenges 
zogen aus des Fürften Schtſcherbatowo rußifchen Ge⸗ 

—ſ(chichte; Verzeichniß aller unter Aufficht des Manu⸗ 
factur⸗Collegii ſtehenden Fabriken im rußifchen Neich, 
aus Herrn Rubans moſcowiſchen eurieuſen Calender für 
das 1776ſte Jahr, Nachrichten von dem geweſenen 
Großkanzler Fuͤrſton Alexei Michallowitſch Tſcherkaskoi, 
und merkwuͤrdige Anecdoten von den Hetman Mazepa 
‚and feinem Neffen Woinargwski, beyde aus Herrn 
Moͤllers Einkeitung zu den Briefen Peters dee Sroßen 

an den Feld marſchall Scheremetew. , 

S. Petzesburgifches Journal, Januar, Ser | 
berar, März und April 1777. Zu den merfwürs 
digſten hiſtorifchen Artikeln in diefen vier: Modaten, 
‚gehören, Graͤnz Convention zwifchen dem rußiſchen und 
tuͤrkiſchen Neich, wie fie von tuͤrkiſcher Seite uͤbergeben 

+ worden, (es find unrichtig uͤberſetzte Stellen darinun, 
als Ilebergang. Mahemeths, tft won, Scharifs Ges 
alt) Verzeichniß. der ‚Im. ganzen Dofeowifchen 


J 


on 0. - 295 
Sonvernement gebornen, copulicten und geſtorbenen 
Perſonem für die Jahre 1769 bis 76, (aus welchen 
ich fchon einen Auszug geliefert habe,) Herrn Prof. 
Guͤldenſtaͤdts Abhandlung von den Häfen am cajpiichen 
Meer, und aus dem Rußiſchen uͤberſetzt, ein ftolzer und 
anhsflicher Brief des Zaren Iwan Wafiljerwicih an 


den fchivedifchen König Johann von 1572, Fortjegung 


der im zweyten Bande angefangenen Geſchichte deg 
xußiſchen Reichs von Ankunft der Tataren bis. auf die 


Regierung des Graßfuͤrſten Iwan Wafiljernitfch, und 


einige Briefe Peters des Großen an den Feldmarſchalj 
EScheremetew. | f 
Erſt im Anfange dieſes Fahrs, iſt der Plan eines 
Gymnaſil für Ausländer griechiſcher Religion, welches 
die Kaiſerin durch einen Befehl vom .7. San. 1773 


bey dem abdelichen Artillerie rund Ingenieur⸗Cadeiten⸗ 


Corps zu S. Petersburg getiftet hat, durch den Druck 


bekannt gemacht worden. Die Veranfaffung zu dem⸗ 


felben, gaben die damals aus den Archipelago angefoms 


inene Knaben, Am 26. Seör. ward der Monarchin der. 


Plan überreicht, und am 17. April von Ihr beftätigt. - 


Su diefe Anſtalt, werden 200 adeliche und buͤrgerliche 


Knaben von 12 bis 16 jahren aufgenommen, und fie 


innen fich mit zuverläßigen Zeugniffen in Sstalien, Pos 


len, und zu Wien, bey Ben dafigen Kaiferl, Nefidens - 
ten, inKtew, Kinburn, und Spenikola, bey ben Ober⸗ 


befehlshabern diefer Städte, melden, von denen fie auf 


Koiferliche Koften nach &. Petersburg gefchicht werden. 


Sie tragen eine Uniform, melche in einem blascoten 
Kock, und blauen Unterfleidern beftehet. Sie werden 
nicht nur im Leſen und Schreiben, fondern aud) in dee 
mischen, deutſchen, frauzoͤſiſchen, italleniſchen, tuͤrkiſchen 
und griechiſchen Sprache, in der chriſtlichen Religion, 
im des Arithmetik, gemeinen Algebra, Geometrie, Ges 
ſchithte und Erdbefchreivung, im Zeichnen, Tanzen und 
Gechten unterrichtet. Ausdiefem Gymnaſio, werden fie 
antweder in das Cadetten⸗ Corps, oder In die Afademie 

der Wiſſenſchaften verſetzt. Dach vollendeten Studien, 


— 


2b | - 


werben fie entweder In Ratferlichen: Dienſten gebraucht, 
oder, wenn fie wegen ihrer Samilien: imft& ıde, 
auch wegen eines unüberwindlichen Verlangens, 

nach ihrem Vaterlande zuruͤckreiſen wollen, dd: 
hin entleffen. Die Kaiſerin har aus ihren Cabinets⸗ 
Einkünften, 20009 Rubel zu den Gebäuden für dieſe 
Anftalt, auszahlen faffen, und giebt zum Unterhalt 
des Gymnafiums jährlich 41613 Aus. 

Es ift bekannt, daß die Stadt S. Petersburg: erfl 

74 Jahre alt ift. Was in diefem kurzen Zeitraum aus ihr 
geworden fey, zeiget ſelbſt das nachfoigende VBerzeichniß 
der Gebornen, Geftorbnen und Copulirten von 1776 
Geboren Geſtorben Getraute Ehepaare 
Knäben 2816 maͤnnl. P. 26086 1208 
Mädchen 2581 weibl. P. 1769 


Kinder 5397 4469 | oo 
„Unter den Geftorbenen, find nicht mit gezäblet 113 
Perſonen, welche man todt gefunden hat, nemlich 94 
vom männlihen, und 19 vom weiblichen Geſchlecht. 
Diefe Anzahl der Soprgefünbenen, muß Bermunderung 
erregen. » . 

Herr Staatsrath Muͤller zu Mofcau, hat hieher ſei⸗ 
ne rußifche Abhandlung von den Potefchnis, aus wels 
hen die BarderKegimenter Preobrafchenki und Se 
moͤnowski entſtanden find, geſchickt, und fie wird vers 
muthlich gedruckt werden. Es iſt zu glauben, daß die Her⸗ 
aus geber des S Petersburgiſchen Journals, nicht verfäumen 
werden, diefelbise beuzich a4 liefern ; denn fie enthält fuͤt 
Die Geſchichte viel Neues von ber Zeit der Minderiährigkeis _ 
Peters des Erſten, weil Herr Muͤller von derſelben und 
von ber Negierungs : Verwaltung der Prinzeßin Sophia, 
fehr wichtise Urkunden in Hänten hat, Sehr erwuͤnſcht 
waͤre, wenn Herr M. dieſen Zeitabfchnitt in einem eigenen 
Merk abhandelse: allein er bat zu viel andere Sefchäfte, 
uud man kann froh ſeyn, Daß er den erfien Theil feiner &ex 
fehichte der rußiſchen Schiffarten sum Stande gebracht hat, 


‚Auf die in dem vorhergehenden Stuͤck angefünbigte neus 
Eherieoun den — —————— au Hert 
ubart, Kaiſerl. Reichs⸗Poſtamts/ Offichant u DICHTEN 
 Subfeription an. "Rain / peßami TER “ 


Anton Friedrich Bichnoe 


ade eig: : 


| don ne Hanbchanten,. 
daraphiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
ge Tilden Büchern und Sen, fi 


Des fünften. Jahrgangs 
| Sieben und dreyßigſtes Stud, 
Am ısten Sept. 1777. 
Bein, bey gaude und Spener, 


—— — 





Nr Vruder eines meiner auswaͤrtigen Freunde, hat 
an denſelben am 24ften May dieſes Jahre aus 
Madrid einen Brief gefchrieben, der merkwürdige 
Nachrichten enthaͤlt, welche cheils etwas ſchon aus den 
Beitungen bekanntes beftätigen; theils etwas, fo vief 
ich weiß ‚unter uns noch unbekanntes enthalten. Ich 
theile ihn, fo wie er mir freundſchafticch zugeſchlett 
worden iſt, mit. 
„Der gelehrte italieniſche Benedietiner p. Ceſareo Pezai, 
„welchen der gegenwärtige paͤbſtliche Nuntius am bies 
„figen Hofe, bey feiner Ankunft mir fich brachte, hat 
o„theils ſelhſt, theils durch Zureden des Nuntius, bey 
„dem Miniſter Don Manuel de Rtuoda es dahin gee 
„bracht, daß feir etwa 4 Wochen eine königliche Cor 
„dula erſchienen iſt, die zu Alcala und Salamanca 
eehrptägle für die Mathematik, Naturlehre und 
Naturgeſchichte creiret, und dazu die beften Gelehr⸗ 
yten. biefer Are, die manı m Spanien gehabt, berufen 


hatı 

’ „Die ie Derfonen 1 welche gegenwaͤrtig das Gericht u 

dert: In quiſitioa in Madrid ausmachen, find fol⸗ 
Tor Nag BEE — 


113 25* 57 2 tw . 
Int s 15% a I, IE er 


. 
. 


298 
u Praͤſident, 


Don] Felipo Belerau ,„ Biſchof von Salamanca, 


Groß s Inquifttor. 


Koͤnigl. Beichtvater. 
„Kaͤthe. 
Don Iuan Antonio Morino y Roma, 
Don lofeph Lyis de Molinedo. 
Der Pater Don’ Iuan Sanktoez de Isla, 
Don Fernando Iofeph de Velafıo. 
Don Iofeph Melchor Carrillo y Gutierres, 
Don Luis de Urries y Cruzat. 
‚ Don Iefeph Ötero y Cofo, _ 
"Bon Manuel Xarawillo x Coutreras. 
Der Graf vote Mora, Grand d’Efpagne.\ Ober 
Don Anton Xaramillo y Cousreras. haͤſcher. 
‚Der jetzige Koͤnig hat verſchiedene, den erſtaunenden 
„Praͤtenſionen dieſes Tribunals nachtheilige Decrete, 
„ergehen laſſen. Einmal ſogar ließ er den Groß⸗In⸗ 
„quiſitor in Arreſt nehmen, und ſchickte ihn ins Exi⸗ 
„lium. Es ward der Inquiſition angedeutet, Feine 
„Autos da Fé ohne vorherige Koͤnigl. Bewilligung zu 
„halten, ihre Deerete nicht mehr in ihrem eignen, 
„fondern in des Königs Namen ergehen zu laffen, ihre 
„Bücher s Cenfuren auf Mellgion und Moral einzu⸗ 
fchränfen, und fein Buch zu verdammen, oder irgend 
„ein andres öffentliches Geboth ausgehen zu laffert, 
„ohne das Original davon vorher dem Könige durch 
„den Staats⸗-Secretair der Gerechtigkeit sd Gna⸗ 
„den⸗Sachen, vorlegen zu laffen, und Koͤnigl. Einwils 
„igung zu ermärten. = . Allein, feir einiger Zeit 
oſcheinet diefes Gericht: fish wider einiger feiner vorigen 
„Serechtfame anmaßen. zu wollen. Es hat den bes 
„rühmten Dön Puola ds Olavidez Statthalter von 
„Brillen, einen der liebenswoͤmigſten Patrioten und 
„‚aufgeklärteften Männer feiner Zeiten, in Madrid ara 


t 


„retirt, und auf ewig zum Gefängniffe verdammt, 


„weil er die Proteſtauten, die ſich in den Pflanzſtaͤd⸗ 


. 


& 


Don Iaaquin de Cletta, Erzbiſcho von Thrben, 


299, 


„ftädten von Sierra Morena niehergelaffen, feinen 
„Schuß wegen ber gewaltſamen Anmuthungen der 
„eatholifchen Geiſtlichen, befonders eines beurfchen 

„Sapuciners, angedeihen laffen, und überhaupt fehr 

„frey über die Mißbräuche des Aberglaubens fich auss 

—— hatte. Es hat ferner einer den beruͤhmteſten 

„Rechtsgelehrten, Don Alvarez de Toledo, . Berfäfs 

„ter verschiedener für Spanien fehr aufgeflärter Schrifs 

„ten, feft feken, und dem verdienftuollen Don Pedro 
„Rodriguez de Campomanes, einen Dann, welcher der 

„englifchen Nation Ehre machen würde, fo frey und 
„porurtbeilles find‘ feine Grundſaͤtze, zu verfchiedes - 
„uenmalen gemarnet, fich in Acht zu nehmen, Doc) 

„ſcheint dieſer letzte nicht fehr in Gefahr zu fnn, Er 
„iſt als Mitglied des hohen Raths von Caftilien, im 
„Stande, der Inquiſition ſehr viel in den Weg zu tes 
„gen, und Hat die Liebe und Verehrung der ganzen 
„ration auf feiner Seite. — Wahrſcheinlich find alle 
„Unternehmungen diefes Tribunals weiter nichts, als die 
„legten Aufloderungen einer verlöfchenden Flamme, 
„die durch den Eredit des Königl. Beichtvaters verans 
„laßt werden. Der Belt der Nation ifi fehon feinen 
„Feſſeln entriffen, und es giebt wenigſtens eben fo 
„viele Feinde als Begünfiger der Inquiſition in Spas 
„nien. — Zum Beweiſe mag folgende Anecdote dies 
„nen, Das Inquiſitions⸗Gericht hatte eine Liebers 
„ſetzung des Tractats del delitti e delle pene vom 
„Marquis Bescaria verdammt und verbothen, Es 
„mußte fein dieſerwegen ergehendes Deoret dem Könige 
„vor der Bekanntmachung, wie gewöhnlich, vorlegen. 
„Raum war diefes gefchehen, To widerſprachen der 
„Staats » Secretair und Don P. R, de Campomanes, . 
„dem Urtheil der Inquiſition, und behaupteten, dies - 

„Buch enthalte nichts der Religion und Moral nach⸗ 
„theiliges, und gehöre gar nicht für die Cenſur der In⸗ 
„quſition. "Nach vielen Heftigen Debatten ift die Sache 
„Negen geblieben, und vermuthlich werden Rsuoda und 
‚Campomanes Recht behalten. (— 


300 ’ 

Beil in diefem Schreiben des Herrn Campemanes 
Erwaͤhnung gefchieher, fo will id von demſelben anzei⸗ 
“gen, daß 17 5 er erfter Fiſcal des Königl. und hoͤchſten 

Raths von Caſtilien geweſen, und herausgegeben habe, 
einen Peryplum, ein Itinerario real de poflas de den- 
tro.y fuera de Efpana,. und eine Noticia geogras. 
“ fica del’ Reyno y caminos.de Portügal, 
Wien. 
Die Leſer dieſes Wochenblatts erinnern ſi ch, daß ich 
in das vier und dreyßigſte Stuͤck des jetzigen Jahrgangs, 
den Brief eines ungenannten Gelehrten zu Wien eins 
gerückt Habe, in welchem die im fiebzehnteri Stück vors 
kommende Nachricht eines reiſendes Freundes, von den 
zu Sainburg im Lande unter (nice ob, wie ©.273. 
durch einen Schreib; oder Druckfehler fichet,) der Enns ’- 
entdeckten, aber nicht geachteten roͤmiſchen Babe, be⸗ 
ſtritten wird. Ich muthmaßete ©. 277. daß mein 
reiſender Freund von einer ganz andern —8 rede, 
als der Anonymus, und daß alſo dieſer des erſten Bericht 
ohne Grund anfechte. Ich habe zur Aufklaͤrung dieſer 
Sache nach Wien geſchrieben, und gebeten, daB man 
die beyden mir zugeſchickten und abgedruckten Briefe uns ' 
terſuchen, und mit melden mögte, welcher von beyden 
Berfaftern Recht habe?. Die Antwort, welche ich eben 
empfangen habe, lautet pr 
„Was Em, — ohne Zweifel der beruͤhmte Herr Nach 
„Riedel unterm 22ften Sul. geſchrieben bat,und in dem 
„zaſten Stuͤck ihrer woͤchentlichen Nachrichten ſtehet, 
nit in fo fern als es die 1772 zu Petronell gemachten 
„Entdeckungen betrifd, vollkommen wahr: allein er 
„hätte das nicht anfechten muͤſſen, was ihnen ein Neis 
„jender von der Entdedung zu Hainburg gemeldet hat. 
“Denn ic habe mic, nach diefer fogleich als ich ihr 
Wochenblatt empfangen, erfundigt, und gariz zuvers 
„läßig erfahren daß ihr reifender Frenud auch Hecht 
„hat. Ob Heren Riedel, und unferm ehrwuͤrdigen al⸗ 
„ten General Freyherrn von Kettler, einem großen- 


z . / F sar 
„Liebhaber der römifchen Alterthuͤmer, welcher alle in. 
„biefiger Gegend entdeckte Alterthuͤmer hat in Kupfer 
- ziftechen. laffen, die Hainburgiſche Entdedung befanat 
geworden fen oder nicht? muß ich dahin geftellt ſeyn 
„laßen, doch ſcheinet es, daß beyde nichts davon erfahren 
„haben. Aber eben deswegen hätte der Bericht ihres 
Freundes nicht fo gerade zu verworfen werden, fondern 
„man hätte ſtch erft erfundigen müffen, ob er nicht, da 
" „er fo genaue, Umſtaͤnde enthält, infonderheit den, daß 
„das neue Haus weiches der Bürger zu Hainburg über 
„den marmornen Trümmern des römifchen Bades 
„aufgeführt, dazumahl als ihr Freund es geſehen, 
„das erſte Stockwerk fhon gehabt, wahr und zus 
„neriäßig fey? Ich kann ihnen wicht Berichten, wer . 
„der bey wem 'hieſelbſt Die Yainburgifche Entdeckung 
„angegeben, noch warum fie nicht geachtet worden... 

« Aus Wien weiß ich noch folgende getehrte Meuig: 
iten. oo Bu - “ 
_ Francifei a Mesgnien Meninski thefaurus lin- 
guarum orıentalium, turcico - arabico - perficum, 
cum onömaftico, vier Bände in Folio, wird ist 
von dem iffpeifchen -und orientalischen Hofbuchdrucker 
and Buchfuͤhrer Joſeph edlen von Kurzbeck, aufs 
neue gedruckt. Der Druck fol nicht nur nie nen 
gegoffener Schrift gefhehen, und ſehr richtig feyn, . 
fondern es wird auch ein ungenannter Mann, der 
ſich im Orient eine. große Kenumiß der morgenläns 
Bifchen Sprachen erworben hat, eine vortheilhafte 
Veränderung und Vermehrung des Werke beſorgen, 
uud infonderheit das "von Meninski vernachläßigte _ 
arabifche und perfifche ergänzen, Die Kalferin hat 
taufend Ducaten zu dem Druck gefcheuft, - Abe - 
fe vier Bände werden ungefähr dreysig Gulden Eüd 
ſten. Der erſte Band foll ſchon zu Michaelis dies > 
fes Jahrs fertig werden. ‘ 
Hey dem Buchhändler Trattner, dem Vater, iſt 
vor wenigen Tagen fertig geworden: Unterricht 
über die Verwandelung, der Kaiſerl. Koͤniglich 


= 


Pi 





332 


‚böheimifchee Domainen in Bauerguͤther. Mit 


allerhoͤchſter Kaiſerl. Koͤniglicher Beſtaͤtigung 
herausgegeben. Inde tibi quod imitere capias. 


Liv. l. in praef, Sn Quart, 61 Seiten, ohne die 


Beylagen von 205 Selten, welche in Tabellen beſte⸗ 


ben. Eben derſelbige Kaiſerl. Königl. Hofrath Herr 


von Raab, welcher in Boͤheim das Werk der Frey⸗ 


laſſung der Bauern auf allen Kammerguͤtern, zum. - 


Stande gebracht, und fich dadurch bey den Mens 


ſqhenfreunden beliebt, bey andern aber verhafe 


N 


gemacht hat, ift auch der Verfaſſer diefes Buchs, in 
welchem er von feinen Unternehmen Rechenſchaft 
giebt. Er bemeifer durch die Erfahrung zwey wichtige 
Saͤtze, erſtlich, daß es näßlid, fey, die Domainen in 
Baucrguͤter zu verwandeln, und zweytens, daß ein. freyer 
Bürger des Staats denfelben größern Nutzen ſchaffe, als 
hundert armfelige Sclaven. Neulich Ift er wieder 
nah Boͤheim gegangen, um feine neue Einrichtung, 
zu befeſtigen. Man ſchaͤtzt die Anzahl des in Freye 
gi „gereren A Mengen, ungefähr auf eine halbe 
illion 

Die Cenſur hat den catalogum librorum prohi- 
bitorum verboten, damit diejenigen, welche gute 
Bücher füchen, fich hen nach. denfelben richten mögen, 
eipzig, 

Sin dem ſechſten diesjaͤhrigen Stuͤck des deut⸗ 
ſchen Muſeums, welches fuͤr den Monat Junius ge⸗ 
druckt worden, lieſet man einen Brief aus Algier vom 
22. Sjänner 1776, über die letzte ſpaniſche Expedition, 


> 


we chen der künftige Sejchichtfchreiber diefer berächtigeen 


Unternehmung, nicht ungebraucht kaffen muß. Die 


‚ Torten, webhe bie Spanier hinterlaffen haben, finb 


von verſchiedenen gezählt worden, und derfelben nicht 
über 4200 gemefen, In dem flebenten Stuͤck ſteht S. 


85 ein Brief aus Gent vom 18. Oct. 1776, welcher 


ie blühende Beſchaffenheit des Ackerbaues und der 


NMaanufacturen in Flandern, aber den nicht guten Zu⸗ 
- and des Handels dieſer Provinz), beſchreibet, und 


t 
. \ 


303 


Urſachen dee letzten angiebt, Das achte Etü für 
den Auguft, fängt mit einem Artikel über die Einrichs 
tung einer Volkslehre, in einem eigentlich monarchis 
fhen Staat, an, welder die Haupt: Grdanten dee 
berühmten Schrift des koͤn. preußl. wirklichen geheimen 
Staatssund Yuftigs Minifters, Herrn Baron von 
Zedlig, über den Patriotiſmus, vor. Augen legt. Herr 
Prof. Dohm bar ir einer Nacherinnerung nit nur 
die in diefer Schrift gezeichneten Entwuͤrſe von Kehrs 
Dächern für die verfchietenen Klaſſen des Volks, gepries 
fen, fondern auch dafür gehaften, daß zuden 3 Klaffen 
der Unterthanen eines monarchishen Staats, welche 
der Herr Verfaſſer mit ſo rieler Scharffinnigkeit ges 
macht habe, noch eine vierte kommen müfle, weiche 
aus den Kanfleuten und Krämern beftehe, und dag die 
vorgeſchlagenen Lehrbuͤcher auch die Naturgeichichte, 
infonderheit die Geſchichte der natdrlichen Preͤruete des 
Vaterlandes, und die politifche Gefchtchte des Waters. 

landes, betreffen muͤſten. „Die Erzählung ver Tharen 
„der Vorfahren, Yiebt, fagt er, ein Gefühl von Stolz, 
„das dem Adel analogiich if. — — Die Nation ſetzt 
„einen gewiſſen Werth auf fi), und das ift ſehr gut, 
„Die großen Thaten der Vorfahren unter den Friderich 
„Wilhelmen und Sriderichen, müflenden Geiſt der Tap⸗ 
„ferkeit noch auf Jahrhunderte unter den Preuffenerbat 
„ten: die dankbare Erinnerung der wohlthättgen Aufs 
„nahme, muß machen, daß die ſpaͤteſten Enkel der Salz⸗ 
„burger und Hugenotten fid) an ihr Land attadhiren. 
„Und wie wär es möglich, daß Menfchen nicht ihr Land 
‚zitebten, wenn fie erfahren, ‚mit welcher Auftrengung 
„und Gefahr ihre Vorfahren unter dem großen Friderich 
„tämpften, um dies Land noch auf fie zu Cringen!,, 
Es ift fein Zweifel, daß der Herr Verfafler dev Schrift 
fur le patiiorifme, die beyden Vorfchläge des Herrn 
Dohms gern genehmigen werde, von welchem bier 
S. 10 ein leſeuswuͤrdiger Artikel. vorfommt, dan er 
die Ueberſchrift gegeben har, über. die Kaffeegeſetzgebung. 
Es ift alles wahr, var er wider ben fo gemein geiwor:; 


—XR . re 
| | Vo 
dench Genuß des Caffetranks, und von den Fehlenz 
Ber verfuchten Einfchränkungs > Mittel deſſelben, fast; 
es verdienen auch die Mittel, welche er für. Eräftiger 
hatt, verfucht zu werben. Unter diefen fiheinen die 
vorzuͤglichſten zu ſeyn, dag man den Bierbrau wieder 
in Aufnahme zu bringen, und dte Bereitung des Cyder⸗ 
weins einzuführen ſuchen folle. Wenn aber, wiees 
mir fcheint, die ſtarken Auflagen auf: das Bier, den 
Gebrauch des Caffetranks befoͤrdert haben, fo muͤſte man 
auf Mittel denken, wie jenen ohne Verluſt der Regie⸗ 
zungen abzubelfen fey? Es f Schade, dag Herr Prog _ 
feſſer Dohm, der ganz den Sinn eines preußijchen 
Patrioten hat, ‚nicht unter uns lebet, Er macht S. 
144 die richtige Bemerkung, „daß, unter den monar⸗ 
„chiſchen Staaten keiner jey, Im welchen eine beftändiz 
„ge Gleichheit der Regierung jo vollfonimen beobachtet 
„würde, als in dem preußtichen. Er fagt? „in fies. 
„ben und dreyßig Jahren gehet durch die Geſetze feines - 
„erhakenen Monarchen immer ein Plan, ein Gedanke, 
„Seine Regierung if, wenn ich mich fo ausöräden 
„darf, ganz aus einem Stuͤcke. Mean fchlage die Bere 
„ordnungen von 1740 And 1770 auf, man wird ſie 
„von einen Geiſt beledt finden, — 
Dieſer mein ſehr weriher Freund hat S. 188 von 
mir eine Erklärung verlangt, die im naͤchſten Stid ers 


folgen ſoll. 
gu det Sortenfhen ganbeharten erklärte in Sugebung 
n der Lott en Landcharten Wertiatte zu Auge 
in Neulich ein Nachſtich von Sauthier guten — 
von den nord/umerikaniſchen Provinzen Neu Nork und 
Neu⸗RYerſey, auch einem Theil der Provinzen Denjyloaz 
wien und Canada, auf 2 Bogen in gewöhnlichen Sormat 
erfchienen, welcher hiet zn Berlin bey dem Bılderhändtee 
an der langen Brücke für 12 Gr. verkauft wird. Cr kͤmme 
fir, diefenigen,, welche des engländifchen. Originals nicht 
theiliaftig merden koͤnnen, zu ſehr gelegenen Zeit, weil er 
Den betzugen Schauplatz Des Krieges vor Augen legt. Selbẽ 
Bit god Er Sohn zuf ba ante a fehen, bahn . 
se Gebruͤder Home mit der engliſchen Flotte und Armee) 
bhne Zweifel begeben habennnn. ..* 


o 


3 * — € 
v EEE vr. . 4 
* 


J 


| Anton Srledrich Bifcinge on 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Eandcharten, 
geographiſchen, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
fen Sichern und Sachen. 
Des fünften Jahrgangs - - 
Acht und dreyßigſtes Stuͤck. 
Ami z2ften Septeinber 1777. 


Berlin, ‚bey Haude und. Spener: 
— | 

&. Petersburg. | 

Offerseions für la formation des montagues, & Ins 
changemens arviveés au globe, particulieremens A 
Pfgard de Pempire Rufe, lues A Paflembl&e publi 

que de l’academie imperlale des fcicnges de Ruffie 

du 23 Juin 177%, que Mr. le Comie de Gerhland 
daigna illuftrer de fa prefence, par P. S. Poller, 
Academieien - — 63 Bogen hi Quart, Schwe⸗ 
difche und deutſche Minerographen haben anftatt der - 
vorher gewoͤhnlich geweſenen fehlerhaften Hypotheſen, die 
erſten guten Begriffe von dem Urſprung der erhabenen 
Theile des Erdbodens, und der verſchiedenen Lagen deſ⸗ 
ſelben, vorgetragen, und Herr Pallas hat dieſelben, de | 

er die neueften Entdeckungen anderer Gelehrten gekannt, 
auf feiner Reiſe durch den grüßen Theit Afiens, welcher 
zu dem rußiſchen Reich gehöret, und Über eine große 
Berg Strede zwerer der größten Ketten auf dem Erdbo⸗ 
den, beflätigt gefunden. Vermoͤge der Kenntniß, melde 
wir von den hohen fchwebifchen, helvetiſchen, tyroliſchen 
und böheimifchen Bergen, von dem Appennin, Caucaſus, 
den ſibiriſchen Bergen, und ſelbſt von den Andes haben, 
kann man als ausgemacht annehmen, daß die höchften 
Werge der Erdkugel, weiche Dieipen und Ketten auss 


* 7 


36 R \ | . 
machen, von Granit find, welcher beftändig auf Auatg 
rubet, und viel oder wenig mit Seldfpat, Glimmer und . 
Kleinen unsrdentlich eingeſtreuten Bafalten verniengt if. - 
Diefe alte Felsart und ber durch Ihre Zertruͤmmerung 
entſtandene Sand, machen den Grund alles feften Landes, 
und wahrfeheinlicher Weiſe auch die Hauptſache des ins 
nern unferer Trblugelaus. Alsdenn läßt ſich aber auch 
Kein Feuer im Mittelpunet der Erde gedenken, scher 
‚ein ungehenrer Magnet. Aber der Granit überhaupt 
kann flüßig gewefen, und von den Feuer hervorgebracht , 
worden ſeyn. Weil der Granit nichts won Verſteine⸗ 
rungen. und Eindrucken organiſcher Körper. zeiget, fo 
iſt wahrſcheinlich, daß er eher als die ganze orgaui⸗ 
ſche Natur geweſen, oder wenigſtens aus einer gaͤnzlichen 
Zerſchmehzung, welche alle Spuren der organiſchen 
Körper zerſtoͤret hat, entſtanden ſey. Die hoͤchſten 
Berg⸗Ruͤcken und Spitzen hahen weder Thon⸗ noch 
Kal Lagen ie aus dem Meer entſtehen, und es ſcheint 
alſo, daß fie von ihrer erſten Entſtehung au trocken und 
"Über das Meer erhaben gewefen ſind. 0 
Der Caucafus, gehört zu den hoͤchſten Granithoͤhen. 
Der Ural, welhen Strahlenberg mit Grund für die 
natürliche Graͤnze zwiſchen Europa und Aſia anfiebet, 
beſtehet aus Granit und Quarz, und erſtreckt fi) vom 
Suͤden gen Norden. : Seine. gröke Breite ift beym 
‚Mefprung der Fluͤße Jaik und Bielaja. Nach dem 
Eismeer zu, nimmt er immer mehr ab, bildet das gras 
„Be Vorgebirge auf der Weſtſeite des Meerbuſens in wels - 
„chen der Obftrom fällt, wendet ſich alsdenn gegen Nords 
often, und jenfelss einer Meerenge kann man Nova 
. Semlie dazu rechnen, Er ik in Anſehung feiner fels 
figten Selten, der. großen norblichen Bergkette in 
Europa änlich, weiche fich ducch ganz Scandinavien in 
‚Beftalt eines Hufeifens erſtrecket, mit Sr von Gra⸗ 
‚nie und andern Bergen den niedrigen Theil von Finn⸗ 
land erfuͤllet, auch mie es ſcheinet, jenfeits bes Nord⸗ 
Kaps in Norwegen durch Spitzbergen fortgejege wird, 


2 


von bamtien fich viel Ina und Rippen hund) de⸗ 


Nordmeer ımtee dem Pol weg, bis an die nordlichen und 
oͤſtlichen Spisen von Afla und Diord+ Amerika erſtre⸗ 
ter, Der Here Profeſſor meynet, daß biefe Muth⸗ 
maßung ben Geſetzen der Natur, melde unſre Erdku⸗ 
gel in Anſehung der Bergſtrecken zeiget, gemaͤß ſey, und 
die Muthmaßung, daß eine Schiffatt unter dem Pol 
weg nad) China und. Japan moͤglich fen, vernichte. 
Man muß wuͤnſchen , daß die Engländer, inſonderheit 
der Seehauptmann Koof, bald entfcheiden mögen, wels 
che Muthmaßung zutreffe. Segen Süden wird bie 
Uraljche Bergkette immer niedriger bis jenfeite des Jaik, 


und laſt niedrigere Berge und Hügel zwiſchen Often und - 


Werten nach dem füdlichen Rußland, nach den Gegen⸗ 
ven des See Aral, und nach den: weſtlichen Armen der 
großen Altaiſchen Bergkette, aus, welche Sibirien 
auf feiner Suͤdſeite von dem Irtiſch an bis zum oͤſtli⸗ 
hen Weltmeer einſchließet. So wie in dem ſuͤdlichen 
Aſien das Gebirge auf der Nordfeite Indiens, weiches 
Fiber und Cachemir anfüller, das hoͤchſte ift, den groſ⸗ 
fen Fluͤßen Indus, Ganges und Ghoango Ihren Im 
ſprung giebt, feine Arme gegen Welten durch Perſien, 
gegen Süden durch die beyden Halbinfeln Indiens, 
and gegen Often durch China, ausſtreckt: alfo ift im 
nordlichen Afien das hoͤchſte Gebirge basjenige, welches 
Boghdo genannt wird, und von welchem zwey große unb 
zwey mittlere Bergketten als aus dem gemeinfchaftibs 
wen Mittelpunkt ausgehen. Diejenige welche fich gem 
@Güden erfireckt, und Mouſſart genannt wird, fchlieft 
an die Berge in Tiber. Eine kleine Kette, welche Alak 
heiſt, vertheilet ſich gegen Weſten zwiſchen den Wuͤſte⸗ 


neyen der unabhaͤngigen Tataren und der Bucharey, 
und hängt durch Berge von einer mittlern Höhe zu⸗ 
ſammen mit den Außerfien Enden der Vraljchen Berge, 
nd mit dem großen Gebirge (Oulon Taou) welches . 


mitten in der wuͤſten Tatarey liege, umd fich endlich ges 
ven bie Berge in Perſen ruern. ‚Die dritte Kette, 
2 


gie 


fie ein Werk der Buchdruckerfuhft fen, welches auch niche 


unrecht if, Da Here 3. feinen Verſuch mit einer 
eigenen Schrift begleiten will, ſo wird die Anzeige ders 
felben Gelegenheit geben, abermals dayon zu reden, .. 


N BR * Bu > J 
In dem achten Stück des deutſchen Muſeums 
©. 188, hat mein hochgefchäßter Freund Herr Prof. 
Mohn zu Caffel, von mir eine Erklärung aus fol 
gender VBeranlaffung verlange, Er harte im Märy 
monat des diesjährigen Muſei, vorgeſchlagen, Daß die 
Prediger bey der jaͤhrlichen einzuſchickende Tabelle her 
die Gebornen, Geftorbenen und Copufirten, Beſchei⸗ 
nigungen einzelner Fälle beplegen ſollten, wobey ich G. 
128 des jehigen Jahrgangs die Anmerkung machte, daß 
er den Predigern etwas zu viel Laſt aufbürde. Er glau⸗ 


ber nicht, daß er dieſen Vorwurf verdiene, und et⸗ 


wartet olfe von mir die Erklärung, daß ich ihm in dies 
ſem Urtheil zuviel gethan babe, Ichwill diefelbige ſeht 
gern von mir ftellen, wenn der Herr Profeffor erſt 
feine Meynung von den pflichimäßigen Leber 
Sefchäften, eines Predigers in der Churmarkı 
Krandenburg, Can den ich gedacht habe,) bekannt 
gemacht haben wird Sie find diefe, Er muß jäher 
N ‚einen Bericht von dem Zufiande der Kirchen⸗« 
md Schul s Gebäude, der Miaulbeerbäume und. det 
Seldenbaues, einſchicken, die Getrauten, Gebornen 


und Geſtorbnen nicht nur dem Inſpector der Dioͤces, 
ſondern auch dem Laudrath des Kreiſes, in welchem fein 


Kichſpiel liegt, bekannt machen, die Seelenltſten durch⸗ 


A 


‚eben und bezeugen, die Todesfälle erimirter Perſonen 
'alle andere Todesfälle, bey melden Kinder zuruͤck bieks 
Bon, dem Zuflizbeamten. oder Schulzen, die vorfallen⸗ 
den epidemiſchen Krankheiten an Menfchen und Vieh, 


den: Landraͤthen, Legata ad pios vſus, Kuͤſter⸗ nnd, 


Schulmeiſter : Bacanzen, dem Oberconfiftorio anzeigen, 


‚ale drey Jahr das Kirchenyermögen berichten, alle 
Jahr Die. Kirchen⸗Rechnungen entweder daſelbit able⸗ 
5 Fer , 


* 


— | \ 318 
nn, oder für ihre Abnahme ſorgen, jährlich den Be) 
ke bey den Amtsfirchen, einfchichen, Die Schulcatas 
ogos alle Jahr ausfertigen, die Collecten file die Halli⸗ 
ſchen Freytiſche und für die Schulen, beforgen, und 
eben fo wohl als das Geld für die Bas Geſetze uͤberſchreh 
tende Gevattern, an den Inſpector ſenden, auch die 
verfchiedenen andern Collecten, welche zährlich vorfallem, 
Binfenden und dem Inſpector liefern, er bat auch oft 
Berichte unmittelbar an das Oberconſi iſtorium und an⸗ 
Ötte abzuſtatten. 
Wenn der Prediger zugleich Inſpector iſt, hat 
zo weit mehr Nebengeſchaͤfte. 
Landcharten. 
Supplement a la grande carte de la Pologne, ai 
\ "para en 29 Feuilles YAnnde 1770& Berlin. Vier 
große halbe Bogen. Bas wird eine anſehnliche Er⸗ 


gänzung, umd zugleich eine wichtige Verbefferung, det ' 
bekaunten großen Eharte. Man kann ſie nach Belieben 


nls eine neue und zwar ſehr gute Charte anſehen, und 
darf ſich alſo durch den erwaͤhlten Titul von dem Kauf 
erſelben nicht Äbfchredten laſſen, wenn man die große 
harte nicht beſitzt. Die eben jetzt hier zu Berlin fers 
v⸗ gewordenen vier erſten Blaͤtter, bilden den groͤßten 


Theil: der Woiwodſchaft Poſen, und Stucke der Wols . 


wodſchaften Snefen und Kaliſch ab. Zeichnung, ei 
Mon Berger) und Papter find ſchoͤn. Wie weit die . 
Jeſchickten Offictere, welche diefe Charte liefern, zu 
gehen, gedenken, haben fie'nicht angezeigt, Moͤgten 
Sie doch das ganze jetzige Polen und Litauen eben fo 
richtig und ſchoͤn abbilden, als das in diefen Blättern 
Bor Augen liegende Eeine Städt des zehnten Blates 
der großen Tharte, und die nad) ifrer Arbeit vegle⸗ 
et Liebhaber nicht lange auf die Fortſetzung warten 
laſſen! 

In dem vierten Zahrgange dieſes Wochenblats habe 
ich die Landeharten, welche Herr Thomas Lopez zu 
Madrid von einzelnen fpanifchen Provinzen bis 1773 


- 


\ 


“ 


312 | 
herauegegehen hat, genannt, und kuͤrzlich deſcheicbenn. 
Itzt will ich feine neueften Charten nennen, welche ie 
zeulich aus, Spanien. befommer Hab « | 
»Mopa, ‚que. somprehende & pariido del Bafkon 
de Läredo,. y quäuto villas de la’cofta, con tödos- 
füs valles, '% le Proviscia de Iicbana. & corregie- 
menso de Villarcayo, — el partido de Caſtilla la 
vieja en Bares, J.el -Partida de Miranda de Ebro, 
1774, vier Blätter von mittlerer Größe. Der Otrich 
Bandes, welcher auf dieſen Blaͤttern abgebildet worden, 
graͤnzet gegen Norden an das Meer, gegen Oſten au 
Be Herrſchaft Vizcava und am Alasa gegen Suͤden 
an die Provinzen Burgos, Toro und Palencia, gegen 
Weſten an Aſturien. 
. Mapa del Principado de Caraluüia, 1776. Dieſe 
Charte hat nicht nur die Groͤße, jondern auch die Quel⸗ 
Jen, welche ich im vierten Jahrgange S. ZA. vpermu⸗ 
ther Habe: denn fie beſtehet as ‚4 Blattern, und If 
aug. Ruſſels Charte von dem Pyrenaiſchen Gebirge 
umd aus den Eharten.des Grafen Dornlus (nicht Dar⸗ 
mus) des Joſeph Aparici, und des Jnciſco Garma, 
gejegen, Lo find aber auch noch andere Zeichnungen 
ad Rachtichten gebraucht worden. 
‚Mapa general, que ‚somprehende los Reynos da 
Morriecos, Fes, Argel,y Tunez. 1775, sıoey Blat- 
ger... Sie ift. aus hen Charten welche Marmol, Tortesz 
Hocede, Dopper, Abbeville, Daviti, la Mothe und 
andere gelleſert Haben, gezogele en 


Kern 


3 ci. Anmerkung“ 0 
| 7 Eu dem vorhergehenden Srüd habe ich mich vers 
277 gelffent, und von dem deutſchen Mufeo an flart des 

diesjährigen ſechſten Stuͤcks, das. vorjäprige ange, 
771 A u. 
— X ul) ‘ j “ A 


4 


— 


on, Anton eudeich Bübine 
Woͤchentliche Nachrichten 
rographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 
"ven Bildern um Cache 
Des fünften Jahrganns 
Neun und dreyßigſtes Stäl, 
Am 2gten Sept. 1777. a 
Berlin, bey Gaude und Spener. 





neh i 





\ St. Petersburg. 
Beſchluß der Anzeige der Obfervations &c. des 
geren Prof. Palles, u 
Yan glaubwuͤrdiger Nachrichten; if die große 
t Wuͤſte/ welche fid) von Tibet bis Nertſchinsk ers 
reift, und den Namen Gobee oder Cha⸗ mo führen, 
nichts anders als eine der erhabenften Flächen, mie 
der (in Anfehung der Höhe) vielleicht nur die Flaͤche 
Yon Auito.verglichen werben kann. Sie ift ohne merk⸗ 
che Hg, und ohne Baͤume, Hat nur einige ſalzige 
Sämpfe, und fehr wenige Quellen, Die Beobach⸗ 
tungen, welche mit dem Barometer auf derfelben ge  _ 
"Macht worden, und die beftändige Käfte welche auf dee 
ſelben herrſchet, bewelſen ihre hohe Lage. Es iſt bes 
kannt, daß die Gewaͤchſe, welche in Europa auf den 
Alpen wachſen, in Sibirien in den Ebenen und This 
Teen ſich finden;. aber noch merkwuͤrdiger if, daß er 
in der Gegend der Altaiſchen Bergkette die ſchoͤnen 
Wflanzen and Straͤnche welche Sibirien eigen find, ame 
Fangen. Unterſchledene Thiere, welche die ebenen Sp 
yenden fliehen, und ſich alte mic weit ausbreiten, als 
” " En J 5 - ..n za 


deckt gewefen, und die Hohen Berge von Kalfftein, won 


- den mirtäglichen Thälern der Länder Tibet und. Caches 


m . 


De 7 
der Büffel mic dem Pferdeſchwanze, der Tiger, der Jos 


bel, das Mufcusthier u. a. m. find in dieſem gebirgich⸗ 


. tem Mittelpunkt Afiens, geblieben. Wenn man als 


"spahrfeheinlich annimmt, daß die.Oberfläche der Meere 
in den älteften Zeiten jo erhoben geweſen, daB Die hori⸗ 
zontälen Lagen des feften Landes, weiche heutiges Tas 
ges mit Producten des Meers angefüllee firid, dadurch 
bedeckt worden: fo muß der Mittelpunkt von Aſia eine 

große Inſel ausgemacht haben, die mit Bergen umge⸗ 
ben gewefen, welche fo viel große Vorgebirge ud Sers 
Ketten ausgemacht, als Berg-Arme aus ihrem Mit⸗ 

"selpunet ausgeben. Und wenn. man ferner annimmt, 
daß dieſe Fläche aus ganz nacktem Granit beſtanden 
babe, fo hat deffelben Zertruͤmmerung, welche diefe 
Steinart täglich durch die Witterung leider, den gro⸗ 
ben Sand verurfachen muͤſeu. 

Aus. den Säben des Heren Verfailers folget, baß 
Rußland vor Alters ein Boden des Meers geweſen fey, 
and er macht wahrſcheinlich, daß die Oſtſee und dag 
‚weiße Meer durch den Ablauf des Waſſers errftanden 
waͤren. So wie er annimmt, daß DIE hohen Bergket⸗ 
zen von Granit, jederzeit Inſeln geweſen find, die aus dem 
"Meer hervorgeraget haben: alſo leitet er die Kalkſtein⸗ 
Hagel auf den Ebenen, aus dem Meer mit welchem ſie de⸗ 








Ausbruͤchen eines unteritrdiſchen Feuers ber. Mais 
muß aber dert ganzen Begriff welchen er ſich von den 
Urſachen ber Geſtalt der. Oberfläche des Erdbodens 
nacht, in der Schrift ſelbſt leſen, denn er ift für dies 
RE Blat zu wertläuftig, Herr Graf von Buͤffon 
md einige andere Gelehrte, find an verfchledenen Or⸗ 
“ten widerlegt worden: es finden fich auch in Diefer ſehr 
gelehrten und mertrsücdigen Schrift noch andere les | 
Yenswürdige Nebenſachen. Nach ©: 14. 15 haben in 


une die Stammeltern des menfchlichen Geſchlechts, 
infonberheit die weiſſen Deufchen gewohner, umd 


- 
. 


’ f 7 


. 


N 


- gs. 


. 


Hipe Nachkommen Gaben ſich non baunen über Chir, 
na, Perfien und Indien ausgebreitet. Die ſchwarzen 
Menſchen find nicht durch das heiße Klima entfianden, 
Die Mauren, find ungeachtet der Hitze des Landes, wel⸗ 
ches fie bewohnen, noch Feine Negern geworden. Man 
Könnte eher annehmen, daß die ſchwarzen Menſchen 
bie urfprünglichen, die Weiſſen aber duch Ausartüng ' 
von denfelden entſtanden wären, Alle zahme Thiere in 

den nordlichen und mittäglichen Ländern, find. ur⸗ 
ſpruͤnglich und wild in dem mitlern gemäßigten Theil; 
Aliens zu finden ,. ber Dromedar allein ausgenommen, 


nem u 
Leipsi 


g, on 
In der weygandſchen Buchhandlung find neulich fers | 
tig geworden, WI. Carl Chriftoph Pluͤers, — Reis. 
fen Durch Spanien, aus deilen Sandfchriften hers. . 
anagegeben, von C. D. Ebeling — — Mil, 
Kupfern. 1777 in gr. Octav, 582 Seiten. . Vergeblih  - 
fchmeicheig fid) der Serausgeber diefes Buch mit der 
Hofnung, In der Vorrede dargethan zu haben, daß er 
die pluͤerſche Reiſenachrichten, welche ſchon in meinem, . 
Magazin, und in meinen gelehrten Abhandlungen und 
Nachrichten aus und von Rußland, fliehen, noch einmalu.. 
beſonders mir Recht habe abdrucken laſſen. Gere Plüer, 
bat fie mir verfauft, ich habe ihm alles was mir 
Die Verleger Dafür gegeben, auszahlen Iaffen, und 
außerdem haben die Verleger fie aufihre Koſten 
drucken lafien. Dadurch findfie mein und ber Verles 
ger meines Werks Eigenthum gervorden, mit welchem Herr 
Pluͤer ſelbſt eben ſo wenig nach Belieben ſchalten und wal⸗ 
een konnte, als jemand andere verkaufte Dinge willkuͤrlich 
behandeln kann. Hätten dieſe Reifenachrichten befondere‘ 
gebucht werden follen und muͤſſen, fo hätte niemanddas 
zu Recht gehabt, als ich und der jetzige Verleger mes 
: ges Magazins, der die erften Theile deſſelben und das 
Verlags» Recht erkauft hat. Herr Ebeling darf fi 
gur in meine Stelle fegen, er darf nur lebhaſt denken, 





17 Wu 

daß hm —* was wir jest und aft soteberfie 
zen ift, fo wird er empfinden, daB er unrecht gehandelt 
Babe. Alein, ohne eigene Erfahrung, wird er fo ne 
nig alg andere zu diefer des Menſchen wirdigen Empſu⸗ 
dung gelangen. Daß er für pluͤerſche Handfchuiim, 
guter welchen auch diefe Reifen geweſen, 200 Thakır ge⸗ 
geben hat, iſt Uebereilung, nachdem er aber dieſelbige 
‚begangen, hatte er weiter kein Recht, als zu verfinhte, 
ob er fÜr.die.noch nicht gedruckten Theile derſelben ſo 
aiel Geid als der Kaufpreis betrug, und feine andie 
Handfchriften gewandte Mühe verdiente, bekommen 
Wine? Diefe Hofmung hatte ich nicht. Daher Lane 
ich fie auch nicht. Ich weiß nicht, was ich von Herm 
Ebelings Verftande und Gewiſſen deafen fell, : derin 
feiner Vorrede behauptet, es wäre nicht einmal em 
+ freäflicher Nachdruck gewefen , wenn er :die 
‚plüerfchen Reifen aus meinem Magazin haͤtte ur 
verändert nachdrucken laflen: denn es hätte nie 
manden gefchadet, aber vielen gemunt, weiche 
das Poftbare weitlänftige Magazin, darinn ſie 

unter einer. Menge ganz anderer. Aufläge u 
ſteckt wären, nie kaufen würden noch Bönngen, 
Hätte ich und der Verleger meines Werks, die einzigen 
 ‚wehtmäßigen Cigenthuͤmer bes ganzen und feiner eins 
. "nen Theile, keinen Schaden davon? Gind wie Mey 
inge? Koͤnnten nicht unter gleichem Vorwande 'alle 
jtel des. Magazins in heſendere Sammlungen mach 
— den Materien gebracht, und zu unferm größten Scha⸗ 
ben beſonders gedruckt werden? Und wie viele mike 
den das Magazin kaufen, wenn fie woraus wuͤßten, 
daß Über Eurze Zeit diejenigen Artikel, an welchen ihnen 
am. meiften oder allein gelegen ift, befonders wuͤrden ger 
druckt werden? Cine ganı andere. Geſtalt bekaͤme die 
Sache, wenn nach. geſchloſſenem Magazin, ich und den 
- Verleger deffelben für gut fanden, die Magerien, melche 
66 enthält, in verſchledene befondere Werke zu, brfagen: 
aber andere find nicht befugt, dieſes zu veranſtalte 


— — 


a. 








Ar 
Wis Here E. von des fl. Piece Zußereitung Teinen 


Relſenachrichten zum Drud, ſchreibt, ift eine unrich⸗ 
tige Erklärung der Meynung und Handſchrift deffelben, - 


Freylich wollte er fie anfängjich' Befonders drucken faffen, 
und ſchrieb fie deswegen rein ab: alsich ihm aber anbot, 
Mr in mein Magazin aufzunehmen, fand er diefes für 


vortheilhafter, und ließ alſo feine Handſchrift Teferlicher 


abſchreiben, veraͤnderte und verbefferte auch die Abſchrift, 
welche alſo jünger iſt, ale diejenige, welche Herr S 
Bar abdrucken laſſen, wenn ja der ganze Abdruck von dem 


N 


andfchrifterr geichehen iſt, woran man zweiflen kann, 


chdem fie einmal in dem Magazin ſtunden, dachte 


ee gewiß nicht daran, fle ohne meinen und des Verles 


ders Willen noch einmahl, und zwar von einem an⸗ 
dern Verleger drucken zu laffen. Einen folchen ges 


wiſſenioſen Vorab, muß man: dem gewiſſenhaften 


Mann nicht andichten. Das einzige was mir an dem 
widerreöhrlichen Verfahren gefälle, iſt dieſes, dag man 


"en ehemaligen Vorſatz, dieſe Neifenachrichten ats einen 


"insenten Theil von Twiß Reiſebeſchreibung an bad 
et zu fielen; (gehen welchen ich mich im vorisen 
Sabre auflehmte,) hat fahren, und fie unter einem eige« 
Kerr Titel an das Licht treten lasFen. 


.. Nun aud) etwas von dem Wert. Die eiften 27 


Beiten, enthalten eine kurze Nachricht von des Werfafs 
:fers Reife aus Kopenhagen His Bayonne , welche nicht 


Idheblich iſt. Auf dieſelden folgen vorläuffge Anmer⸗ 
kungen Aber die Reiſen in Spanien, welche im zweyten 


Zeit meines Magazins vorn am ſtehen. Die erfig 
Reiſe von Bayonne nach Madrid, ſtehet in dem zwen⸗ 


gen Städ meiner oben genannten gelehrten Abhandfına 


gen und Nachrichten, und fo- And alle übrige Reiſen 


>" Bach ſpaniſchen Provinzen und Dertern, in dem zweyten 


sind fünften Theil meines Magazins enthalten, bis auf 
(gende nach. ' Reiſe nach Toledo, S. 61,94. Neiſt 
ach Segovia, oder vielmehr eitiige Nachrichten von 


Veſer Gtadt, ©. 2054216, Reife nach Vollake⸗ | 


+ 


318 
lid, &,216:232 von Malaga nach Portugoe, und vom. 
Portuges nah Malaga, ©.420:424 nah Murcie 
und Valencia ©, 5175570. Der Herausgeber bag 
aber die Anmerkungen von dem Koͤnigreich Muxcia, 
welche Pluͤer an den Rand meines Eremplars des Pq- 
blacion general de Efpafia von J, A. de Eſtrada, ges 
ſchrieben hat, ſich nicht. zu Nutze machen können, Es 
betragen alfo die Reiſen welche noch nicht in meinen, 
Büchern gedruckt waren, nicht völlig 6 Bogen, das 
iſt, nicht den fechften Theil des Buchs. Ob fie die. 
übrigen Piderfchen Nachrichten von Spanien welche 
in meinem Magazin heben, erfegen ? iſt nicht ſchwer 
uzu enticheiden, Es —8 zwar faſt 4 Bogen mit eis, 
gem Verzeichniß der hebraͤiſchen, arabiſchen und griee 
chiſchen Handſchriften in der Bibliothek des Eſeorial, 
angefuͤllet, welches ſich in meinem Magaziır nicht fin⸗ 
bet, es fehlt aber das in meinem Magazin befinde 
liche Verzeichniß der Tateinifchen Handſchriften wel⸗ 
‚he, eben diefe Bibliothek enthält, und ale haben 
die Liebhaber dieſer Nachrichten nicht. das. ganze beys 
ſammen, wiewohl es eigentlich weder jn mein Mas 
gazin, noch in dieſen befondern Abdruc der Piüerfchen 
. Reife Nachrichten gehört. Es fehlt mir an Zeit, durch 
angeſtellte genaue Versleihung zu unterſuchen, ob fich 
zwiſchen dem mag in meinem Magazin ſtehet, und hiet 
aufs neue abgedruckt iſt, ein Unterfehied finde? Wenn 
bin und wieder einer vorhanden iſt, und er rübret vom 
einem Zuſatz her, der nicht erheblicher iſt, als derjeni⸗ 
weicher S. 28 in ben vorläufigen Aumerkungen ſte⸗ 
ber, und den ich im der Pluͤerſchen Handſchrift ausge 
ftrichen habe: fo if er ſehr unerheblich. Die Anmerz 
Jungen des Herausgebers, verweilen mebrentbeils auf 
andere Bücher, welches für die Lefer faft ohne Nutzen 
iſt. Die Kupferftiche find nur die beyden, welche in 
meinem Magazin ſtehen, und noch einer: daher iſt 
der Preis des Buchs ſehr hoch, denn es loſtet 1 Tha⸗ 


er að Gr. ale 


\ \ 


| 319 
Don den deutſchen Gemeinen in den Provinzen - 
Der Republik Venedig, welche von den Städten 
Verona und Vicenza bewohnet werden. "| 
Die erfte Nachricht von denfelben, bekam ich durch 
meinen Freund, den fel, Prediger Pluͤer, der mir einen 
Brief mittheilte, welchen Herr von Soͤſſel, jetziger 
kön. daͤniſcher Geſandter zu Conſtantinopel, an ihn ge⸗ 
chrieben, und in welchem er ſeine Reiſe durch einen 
heit dieſer Gemeinen erzaͤhlt hatte. Ich beachte fie 
in die fechfte Ausgabe des zweyten Theils meinet Erd⸗ 
beſchreibung, weil fie aber zii kurz war, fo ſchrieb ich an 
das beräßmte wagnerſche Handlungs « Koittoir zu Bene 
dig, und bat daffelbige, Mir von diefen Deutſchen eine 
ruͤndliche und genaue Nachricht zu verfchaffen. 
Aberfchickte mir Die dritte Uusgabe von bes Marco Pezzo 
ſibri due dei Eimbri Veronefi et Vicentini, welche 
te in dem ſechſten Theil meines Magazins deutſch, aber 
Fehr fehlerhaft abgedruckt, lieferte, Sie veranlaffete eis 
nen Aurfaß des beruͤhmten Herrn Fulda, den mir 
Herr Hofrath Meuſel zuſchickte, und den ich in den ach⸗ 
ten Theil des Magazins brachte. Begierig ein mehre: 
kes von der Sprache diefet Deutfchen zu erfahren, bat 
ich im vorigen Jahr den gelehrten und ungemein gefälligen 
Herrn Grafen von Sagramoſo, Großkteuz (Baitlik) 
des Johanniter Ritterordens, als er mich auf feiner Ruͤck⸗ 
‚reife aus Polen zu verſchiedenenmahlen beſuchte, daß Er, 
weil er aus Verona gebürtig iſt, mir dazu guͤtigſt behuͤlf⸗ 
‘tt ſeyn mögte, Infonderheit erfuchteich ihn, daß Er mir 
Bas Gebet "es Seren, bie Artikel des chriftlichen Glau⸗ 
‚bens, und die zehn Gebote, in ber Sprache diefes deut⸗ 
chen Volks, mit aller nur möglichen Genauigkeit ges 
ſchrieben, verfchaffen moͤgte. Der vortrefliche Herr, 
. welcher an Dienſtfertgkeit feinem Menſchen etwas nach⸗ 
- giebt , ſchtieb mir am 26. Jul, d. J. aus Wien, dag er 
feinen Freund zu Verona, Herrn Anton Marius von 
"Lorgna, ingenieur ; Obriften im Dienft der Republik 
Venedlg, gebeten habb, meine lateiniichen Kragen zu 
beantworten, und Überfchiefte mir deſſelben lateiniſchen 


Brief an mid. Herr von Corgna iſt ein gie 
ter und geſchickter Mann, der ſich nicht nur auf den | 
Waſſerbau fehe gut verftehet, daher ihm die Lenfung der 
-Sewäffer In der Provinz Padua aufgetragen, Er auch 

im verwichenen Sommer von der Königin von Portzs 
gal verlangt worden, um den Lar:f des Tago won Tamed 

bis Liſſabon in Ordnung zu bringen, dahin er aber nicht 

gegangen iſt: fondern der auch andere Wiſſenſchaft bes 
fit, und ſchon feit geraumer Zeit an einem Wörterbuch 
der Sprache des genannten deutſchen Volks ſammlet, 
Weil er aber nicht alles allein uud unmittelbar zuſam⸗ 
men bringen kann, fo hat er andern dazu tächtigen Maͤn⸗ 
nern, die zu dieſem Volk felbft gehoͤren, den Auftrag gethan, 
ihm zu helien, zumal da fi in die Sprache ein Unter⸗ 
ſchied der Mundart eingefchlichen hat. Es iſt ganz recht, 
daß er diejes Volk nicht Limbern nennen will, um aber 
beffer beurcheilen zu koͤnnen, ob man es. mit ihm für 
Sachſen halten könne? bat ich nochmals um gätige 
Mittheilung eines zufammenbangenden Stuͤcks in der 
Sprache .defielben. Dieſes habe ich nun eben jetzt 
empfangen, und es beſtehet in dem Gebet des Herrn, 
welches der Herr Öbrift genau der Ausfprache gemäß ges 
ſchrieben zu haben verfichert. Es lauter fo: 
„Unzar Watar, dear wume Himele: fai dorkanner eur 
„halgar naamen; kemme eur Raich; [hai baz jart beit, 
„bia in Himmel, a fho ac. erda; ghebt uz heite unzar proat 
' „uzen allen teghe; un worghebs uz unzare Schulle, bia 
„biar worgheben denn, da fhaine uz fchullek, und lafee 
„uz net wallen in p8öfhe dink; un bouret us wun Sunten, 

_ un wume Teiwele, a ſo fair, „ 
Ken man das Italieniſche in diefer Schreibart weg⸗ 
—— lautet das Gebet des Seren in der Sprache dieſes 
Rn 9 ‘ ' 

„Unfar Vater, dear wume Himmele. Say dorkanner eut , , 

„halgat Naamen. Kemme eur Raich. Shai was jart welt, ' 
„wia in Himmel, a fho at erda. Ghebt us heite unfae 

. ' „proat ufen allen taxhe, Un vorgher (vorghebt) us unſa- 
. „re Schulle, wia wiar vorgheben den da’fhaint us ſchul- 
„iek, Und lafer us ner fallen in pöfe Dink, Um boutet 


7 


„us vun ſuaten, un vume Teiwele, Alafais,, 
. . J | 


— 


— 


Anton Friedrich, Büfbinse 
Aa \ Ä 
Böcentiihe Rahrichten 
non .nfuen Sandcharten, - 
gpegraphifhen; ſtatiſtiſchen und Hifteri 
u. A Büchern und GSachen. 
m. TI 
PIE Das fünften Fabrgamae "© 
ann. x Bierzigft es Stuͤck. a “ 
a A 6ten Ortober 177% ir 
ann „eklin, ‚bey vaude und Spenen 





© 


ii F . er T Br PR) ar 
Bi a — 2 
J th —— 0 Er yet 
3 ,.. | 
von Frankreichs Finanzſtaat. 


gedruckt wird, deren ich im geetr 
Ick des. jghigen Jahrgangs Erwähnung gethan habee — — / 
bemkrfe ich erſt, ‚daß. die Summen in der Hand⸗ 
ſchrift nicht richtig zuſammen gezähler find. ET 
mie nun durch mein Wochenblatt nicht etwas aus - - 
. gebreitet ‚werde, deſſen Unrichtigkeit mir befanue iſt; 
fa will ich von diefer- Materie noch einmal reden.- m 
. die. sichtiger. zufammen gezählten Summen angeben. 
1703. war Frankreichs Finanzſtaat folgendermaßen 
beichaffen: a Eee 
Oxbentliche Einkuͤnfte des Koͤ⸗ | Ba 
nie’, 5 ss... 265,400000 Livres.. 
Kin, Einfünfte welche auf eine ce 
eingeſchraͤukte Zeit, beſtimmt 


find oe. 
Ver aͤußerte und aı beitändig 
beſtimmte Einkuͤhfte ⸗lIol, 160000 
en = 422,860000 lives: _ 
| & u . ! _ , 


\ 
x : \ “ 
. . 


Soest, da für mein Magazin die Handſchrift von 
"% diefer Materie 


. * Ida 


56,300000 . 


- 


322] 


Die Summe von 22 Deinen fr den PL 
Hof ꝛc. bleibe. 

Während des letzten Kriegs, find "folgende außen 
ordentliche Summen gehoben worden: 
1756 ⸗ ⸗ ⸗ 121,000080 Livres. 
1757 ⸗ ⸗ 136, 000000 


1758 ⸗ ⸗ ⸗ '135,000000 — 
1759 4 9 8 173,022787 — 
1760 ⸗ 4 212,623900 — 
176. 2 5 4 201,870787 — 


1762 8 158,030787 


Summa 1137,548261 Fivres. 
- Wie diefe außerardentlichen Summen aufgebracht 
worden 7 lehret der Aufia weicher in den zmöffters 
Theil des Magazing kommt, ganz genau, Mans 
rechne zu denfelben noch den Verluſt den der Staat 
an Ländern und Menfchen, an Schiffen und im 
Handel, und auf viele andere Weiſe erlitten hat, 
auch die Millionen welche die Officiers von ihrem 
eigenen Vermögen haben anwenden müflen, um ih⸗ 
we Koften während der Feldzuͤge zu beftreiten: fo 
wird man Stoff zu tieffinnigen Betrachtungen baden, 


_, ‚Leipzig. 

Die Weygandſche Buchhandlung hat neulich von 
Herrn sEbelings amerikanifchen Bibliothek das 
dritte Stück geliefert. . Die erften Artikel deffels 
ben, machen den keſern den jehigen berühmten Generaf 
Wafbington dadurch befannter, daß fie etwas von 
den Kriegesdienften die er ehedeflen ats Major und 
Dbrift in. Birginien geleiftet hat, erzählen. Denn 
man finder hier erftlich fein Tagebuch von der Reife, 
welche er auf Befehl des Statthalters in Virgi- 
nien 1753.31 dem Befehlshaber der franzöftfehers 
Truppen am Ohio anftellte, und Mante's Erzaͤh⸗ 


lung von dem Kriegszuge den Waſhington 1754 nad 


den Armen des Ohio antrat und befehligte. Ob er 


x 


6⸗ 


| 


323 


mn gleich weder in jenem noch biefem Jahr dasjenige 
- auszurichten vermogte, was ihm war aufgetragen wor⸗ 
dert, jo erfennt man ihn doch aus dieſen Nachrichten 


ats einen fehr qufinerkſamen und chätigen Mann. 


Es 


folget, der Betrag des Zandels von Großbritan⸗ 
nien nit Vlesis@ngland, Leu: Pork, Penſylva⸗ 
nien, Carolina, Virginien und Maryland, von 
1697 bie 1773, welchen Chavles Wbitworth .aus 
den Zollrechnungen gezogen hat. Von 1770 bis 1773 

hat betragen . 


Zahr. 
1770. 
1771. 
1772. 
1773. 


Jahr. 
1770. 
1771. 
* 
1773. 


Jahr. 


277% 


I1771. 
1772. 
1773. 


ah. 


Einfubr. 
148,011. 
150,381, 


126,265. 
324,624, 


Einfuhr. 
69,882. 
95,875 
82,707. 


‚76,246. 


Einfuhr. 

28,109, 
31,615. 
29,133. 
30,65 2. 


Einfuhr. 


1770. 278,907- 
‚3771. 420,311. 
1772. 425,923. 


1773. 456,513. 


344,559 
& 2 


Neu Englande 
Ausfuhr. Ueberſchuß der Aucfuhr 
394,451. 246439 Pf. St... 
1,420,119. 1,269,737 — — 
824,830. 698,566 — — 
527/055. 492,439 — — 
Ten Yor 
Ausfuhr. rh herſchuß der Ausfahr 
475,991. 406,100 — — 
653,621. 557,745 — — 
343,970. 261,263 — — 
289,214. 212,968 — — 
Denfplvanins | 
‚Ausfuhr. Ueberſchuß der Ausfuhr 
134,881. 106,772 — — 
728,744. 697,129 — — 
507,909. 478,716 — — 
426,448. 389,196 — — 
Aue, Vo leberſchuß 
146,273. 132,633) ber 
409, 165. 11,142 Einfuhr. 
449,610, 23,687 der Ausf. 
111,053.der Einf, 


124 


Vrgmien und Maryland 
Jahr. Einfuhr. Ausfuhr. Ueberſchuß 
1770. 43 5, 94 ::717,782. :. 282,088 
1771. 577,8345. „ο 326. 342,477 
1772. 528,494, 293, 910. 265,506’ führe 
1773. 589,803,82 328,904 a60,898 der Sin, 


| eo Georgia. | u 
Jahr. Einfuhr Ausfuhr: Ueberſchuß 
1770. 55,532. 36,193... r- 6611 der 
1778 63,8 10, *: 30,945. N 6683) Auss 
2772 60,083. 92405. 26,322’ fuhr. 


1773- 85,391. : 62,992 a2,45 8er Einf. 


Man erſieht aus biefen Tafeln, daß ale biefe Pro⸗ 

vinzen, bis auf wenige Ausnahmen nach, in den genann⸗ 
ten Jahren ein anſehnliches Uebergewicht im Haus 
dei gehabt haben, und kann daraus fehließen, was 
fie erft bey einer vollkommenen. Freyheit im KHastdet 


und in eigenen Manufacturen und, Fabriken, hao 


ben, auch wiche Stärke fie ſich dedarch erwerben 
werden. 


Herr E. hat auch aus den Londner goal 
fteen , die von den Provinzen Penfyloania, Mary⸗ 
land und Virginia nad) und aus London: 1773 aus⸗ 
und eingeführten Waaren zufammen gefragen, aus 
welchem Verzeichniß man die Arten und Menge der 


Waaren erfehen Kann. .-.Eimem deutfchen Patrioten 


muß es angenehm ſeyn, unter den nach dieſen Pro⸗ 
vinzen geführten Waaren, auch Leinwand, Drell und 
Kanefas aus Deutſchland zu ‚finden. 


Ungefähr. die Hälfte dieſes Theils, beſtehet aus 
den Freyheitsbriefen welche die Colonien, jetzigen 
Provinzen, Virginia und Maffachufetsbay erhalten 

haben. Herr E. hat das Wort Franchifes ‚allegeit 


“ 


0) 
[4 


I 


325. 


durch Steuerfreyheit aberſeht/ aber felbſt aus John⸗ 
ſons Wörterbuch angeführt, dag es nicht bloß Frey⸗ 


beit von befchwerlihen Abgaben, fondern auch übers 
Haupt Privilegien und Vorrechte bedeute, Alfo haͤt⸗ 
tg, jene: Bedeutung nicht vorgezogen werden follen, 
zumal weil davon bey der Beurcheilung des Krieges 
zwiſchen Großbritannien und ſeinen ehemaligen Pro⸗ 
vinzen in Nord⸗Amerika, gar leicht eih uneletiger 
Gebrauch. gemacht werden kann. | 


"Sen Beſchluß des Theils, made eine en wener 


—*— von Amerika. 


a 


Gotha. " 
Der Buchhändler Earl Wilhelm Ettinger, dat in 


diefens Jahr ſchon das dritte und vierte Stück 
des erſten Bandes des Gothaiſchen Magazins 
der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften ausgegeben. 


Das dritte Stuͤck, faͤngt mit einer Fortſetzung der 


Haupt⸗ Verioden in der Geſchichte der Dichtkunſt, 
an, und redet von der Dichtkunſt vor und nach 


der Suͤndfluth bis auf Moſe. Es beſtehet zwar | 


das meifte mas gefagt wird, : aus Muchmaßungen, 


aber die wenigen Spuren der Dichtfunft in ihrer 
Kindheit, ſind gut aufgeſucht und gezeiget worden. 
Die zweyte Abhandlung, von dem Urſprung der 


Zetrurier, iſt gelehrt und gut geſchrieben. Ihr 
Verfaſſer macht wo. nicht gewiß, doch ſehr wahrs 


ſcheinlich, daß die aͤlteſten Voͤlker Italiens phoͤni⸗ 


zifcher. Herkunft geweſen, und daß man eben dieſes 
auch von der alten italienifchen Sprache fagen müfr 


ſe. Man nenne diefe Völker Setrurier, und ihre 
Sprache ‚die hetruriſche, es fey aber ſehr ungewtß, 


daß fie fich ſelbſt und. ihre Sprache alſo geranut, 
ob fie gleich. von den Römern diefen Namen befoms 


‚men. Er will alſo die hetruriſche Sprache der Aufs 
ſchriften, lieber die alte itslienifche nennen, damit 


3 


⸗— .\ 


326 
. J 
man nicht denken möge, die Auffchriften ruͤhrten 
nur von den Hetruriern ber, welche noch "zu der 
Roͤmer Zeiten’ blüheren. Keine Bauart gleiche dee 
alten morgenländifchen fo fehr, als die |hetrurifhe 
oder tosfanifche, u.f. mw. In dem dritten Artiauf 
widerlegt Herr Kirfchfeld den herrfchenden Begriff 
von den chinefiichen Gärten. In dem vierten Ars 
tikel wird von dem Gluͤck der deuefchen Dichter ges 
handelt, welches bisher weder groß noch häufig ge 
wefen. Der legte Abichnitt jeßt dag Fragment eis - 
ne Oxſchichte dev Kriegskunft fort, 


Sn dem vierten Stüd, iſt eine Abhandlung aher 
den Urſprung der uͤblichen Zahlenziffern, welche nicht 


arabiſche, ſondern griechiſche Buchſtaben ſeyn ſollen, 
die durch die Laͤnge der Zeit, und durch die Unwiſ⸗ 
ſenheit der griechiſchen Sprache und Schreibkunſt, 


nach und nach ihren Urbildern unaͤnlich geworden. 
Dieſes behauptet der Gothaiſche Hauptmann Here 
Sicegfrieden. Ich uͤbergehe die Abſchnitte welche 
nicht hiſtoriſch find, und gedenfe mm bes letzten, 
welcher in dem Verfuch einer Geſchichte der 
Kunſt, die Gedanken durch fchriftliche Zeieben 
mitzutheilen, beſtehet. Erſt Malerepjchrift, denn 
Hleroglyphen, und zuletzt Buchſtabe. 


Erlangen. 
Woitbana Walther hat in dieſem Gabe druden laſ⸗ 


- fen, Briefe eines’ jungen Reifendeu durch Liefs 


land, Kurland umd Deutkchland, an feinen 
Freund Herrn Zofrath A ** in Kiefland. In klein 
Veran Th. i. S. 298. Th. 2, &.370. Der unges 
nannte Verfaſſer (den ich nicht errathen kann, ob er 
mich gleich befucht zu haben Th. 2.&. 367 verfichert,) 
nennet fich felbft einen jungen Weifenden, und wenn 


man ihn als einen folchen Betrachter, fa findet man 


Urſach ihm in vielen Stücken zu ruͤhmen, unb in an 


827 


‚dern zu entſchuldigen. Er hat mehr Aufmerkſamkeit 
bewieſen, und vermoͤge derſelben mehr angemerkt, als 
die meiſten Reiſenden zu thun pflegen; won Dresden 
hat er inſonderheit ſehr umſtaͤndlich gehandelt, und 
uͤherhaupt manches gejagt, das noch nicht in ge 
druckten Büchern ſtund, auch richtig ift. , Man finder 
aber auch allenthalben unrichtige Vorftellungen und. 
unvollkommene Befchreibungen von verfchiedener Art, 
- mit deren Anführung ich doch das Papier nicht ans 
füllen will: Manches paßt auch im jeßigen Jahr da 
‚die Reiſebeſchreibung gedruckt ans“ Licht getreten iſt, 
“nichtmehr, das 1769 da die Reije angetreten, und 
1772 dba fie geemdiget wurde, entiweder vichtig, oder 
doc) richtiger war als es nun ift, daher. man die Zeit, 
in welcher es abgefaflet worden, im Gedächtniß behal⸗ 
.tenmuß Die jugendlichen Jahre in welchen der Ver: 
foffer war,. da er. reiſete, eutſchuldigen manche Schile 
derung, manche Anmerkung, und manchen Tadel, 
doch wird er kuͤnftig wuͤnſchen, daß er unterfchiedenes 
‚entweder zum erſtenmahl nicht gefehrieben, .oder doch 
bey Ausfertigung. der Handſchrift zum Druck, geoͤn⸗ 
‚ dert haben mögte. 3.8. wenn er Th. 1. S 3 von 
den Befigern der Landgüter in Liefland ſchreibet, daß 
fie nicht an ihre arme Sclaven gedächten, von deren 
Schweiße fie fih an ihren ländlichen Tafeln mäfteren; 
wenn er S. 142 verfichert, daß die luͤbeckiſchen Kaufleute 
weder von Wiſſenſchaften noch feiner Lebensart etwas 
ielten, und die deutſche Redlichkeit auf Koften des Wohl⸗ 
ſtandes ausuͤbten, ja oft ungezogen waͤren, ohne es 
ſeyn zu wollen, ꝛc. Dieſes iſt eben fo unwaht, als be⸗ 
leidigend, und ſollte der Verfaſſer ja eine oder die an⸗ 
dere einzelne Perſon im Sinn haben, von welcher er 
behaupten koͤunte, daß ſie richtig geſchildert ſey: ſo gilt 
es doch nicht von den meiſten, geſchweige von allen. 
Das Bud koſtet IThl. 12 Gr. | 
Berlin. 
Der Reif, weichen die gelehrte Bel am 2 asfen 


% - 


328 Ä Zu 

Sept. duͤrch ven Tod des Kern Johann geinrich 
Lambert, Oberbaurathe und Mitglieds der hieſigen 
Koͤn. Akabemi⸗ der Wiſſenſchaften, erlitten Hat‘, iſt 
außerordentlich groß und bedqurenswuͤrdig. Er 'ger 
hoͤrte zu der kielnen Anzahl von Gelehrten, die man 
fo wie Leibnitz, allgemeine Köpfe nennen kann: demn 
er mogte feine Unterfüchungen imd "Betrachtungen 


richten auf welche Wiſſenſchaft Er wollte, fo leiſtete 


er.bervundernswürdig viel. Es ift hier der Ort nicht; 
von feinen tiefen Einfichten in die mathematiſchen 


und philoſophiſchen Wiſſenſchaften, und von ſeinen 


unläugbaren ja anſehnlichen Verdienſten ua - Diefek 
ben, zu reden: ſondern ich till nur die Leſer dieſes 
Blats ‚wieder an feine mathematiſche Charte von 
Deutſchlaud erinnern, von welcher im vierten Jahr⸗ 


gange ©. 56 geredet worden, um e8 zu rechtfertigen; 


daß ich von dieſem feltenen Kopf auch etwas füge: 


Es ift zu wünfchen, daß ein dazu tätiger Mann die. 


moͤthigen Hätfsmittel erlangen möge, um Herrn Lam⸗ 


4 


berts Lebensgefchichte richtig, vouftändig und genau 


abzuhandeln, denn fie ift um defto mertwuͤrdiger da 
er wegen ſeiner Herkunft von geringen Eltern, in ſeiner 


Jugend wenig Gelegenheit gehabt hat, die Wiſſen⸗ 
ſchaften zu erlernen, auch damals nicht fuͤr dieſelben be⸗ 


ſtimmt worden. Wer eine ihn ähnliche Scharffinnig⸗ 


keit des Verſtandes beſitzt, um ihm in den tiefſinnigen 


Unterſuchungen zu folgen, welshe er in feineh Büchern 


- und Schriften von mancherley Inhalt, angeftelfe hat, 


wird das; neue, näßliche und wichtige in Denfelben, nicht 
verkennen. Er ift ihm ſelbſt ganz unvermuthet an der 


Schwindſucht geſtorben, welche eine Folge eines vernach⸗ 


laͤßigten Schnupfens geweſen, und hat leider die Wahr⸗ 
heit des Ausſpruchs einiger erfahrnen Aerzte beſtaͤtigt, 


4 


daß der Schnupfen den Weg zu den gefaͤhrlichſten Krank⸗ 
heiten der Bruſt und des Kopfes bahnen, und inſonder⸗ 
heit auszehrende Kranffeiten: vernrfachen könne. Gr 
war ein Menfchenifreuud, Es ſcheinet daß er ungefaͤhr 
49 er alt geworden ſey. = 


a 





{ 


Anton Feledrich Buͤſchings 


Wöchentliche Nachrichten 


... von neuen Landcharten, 


geographifihen ftatiftifchen und hiſto⸗ 
riſchen Suchern und Sam ii | 





Des fünften Jahrgangs .. . 
Ein und vierzigftes Stud, 
Am 13ten October 1777. 


— —— — — — — 
Berlin, bey Haude und Spener. 
XEEX 





\ 


ER Schwab ift mundtod! &o feufzet Herr Paſtor 

8) Hufoalimachten Theil meines Magazins ®. 508 
über meine Meynung, daß die Sprache der fo genannten 
Cimbrer im den vwenetianifchen Gebieten Beronefe und 


Vicentino, eine Vermiſchung vom Niedersund Obere 


Saͤchſiſchen fen. Ich will ihn Heute ein wenig ttoͤſten, und 


bekennen, daß dieſes deutſche Volk urſpruͤnglich eben fo wohl 


von Alemannen, als von einem andern deutſchen Volk 


aAbſtammen möge, Denn unter den germaniſchen Wöls 


kern, welche nach Stalien zu verfchiedenen Zeiten gegan⸗ 
gen find , waren vor Des Herrn Geburt Cimbrer und 


Teutonen, und.nach derſelben, Alemannen (im J. 270 


und 450, dergleichen auch 370 um die Gegenden des Po 
als Eoloniſten angefeßt morden,) Weſt⸗Gothen, (1. J. 
400) Oſt Sothen, (492) Longobatden, und mit 


ihnen Sachfen und Sueven, (568) der deurfchen Heere 


und Haufen welche In den folgenden Jahrhunderten 
Durch mancherley Veranlaffung nach Itallen gegangen 
find, infonderheit derjenigen, die ihren Weg auf der an 
Ber Erich hinlaufenden Landftrage, ſelbſt durch die In dem 
Gebiet von Verona befindlichen. dreyzehn Gemeine 
genommen haben, nicht zu gerenten, Es iſt alfo von 

J 5 | . , 


- 1. 


IN 


— 


⸗ 


33% ' . “ \ | " a J J a, 
alten Zeiten ber Selegenheit genug geweſen, daß Deutr. 
fehe fih baden in Veronefe und Vieentino an der Gräns 
ze von Tyrol, wohnhaft niederlaſſen, und nach und 


mach Landesiente von andern Mundarten unter ſich aufe“ 


nehmen können, ob man gleich noch nicht entdeckt hat, 
wenn und mie folches gefheben?  . 
Kaum war in dem zyſten Stück diefes Worhenblarts 
bas Gebet des Herrn in der Sprache dieſes Wolfe abr 
gedruckt worden, als ich. das Vergnügen hatte, ein 


‚ größeres Stuͤck in eben diefer Sprache zu befommen. 


Es beſtehet in einet Ueherſetzung der franzoͤſſſchen Se, 
welche Se. Maj. Roͤnig Friderich der Zweyte auf 
die Wiederherſtellung der hieſigen Akademie der Wiſſen⸗ 
ſchaften gemacht hat, und in Zoͤchſtderoſelben Poe- 
fies diverses die fünfte if. Herr Giovanni Cofte, 
Lehrer der griechiſchen und lateinischen Litteratur in 
dem Seminario zu Padua, ber dem im zqſten Stuͤck 


dieſes Wochenblatts geruͤhmten Osriften Herrn Lorg⸗ 


ne, vor einiger Zeit ein etwa vor zweyhundert Jah⸗ 
ren von einem unbekannten verferfigtes und mündlich _ 
fortgepflangtes kied auf die Auferſtehung des Herrn, in 
der Sprache dieſes Volks, mittbeilte, hat verjucht, in 
eben diefe Sprache gedachte Königliche Ode zu uͤberſe⸗ 
gen, Herr Coſta ift ein Vicentiner, ımd wahrſchein⸗ 


“licher weiſe auch von diefem deutfchen Voll. Er bat 


viel gewagt, daß er in die Sprache deſſelben, In wel⸗ 


cher außer einer in der erften Haͤlfte des ı Tten Jahr⸗ 


hunderts gedruckten Heberfekung eines Buchs genannt | 
dottrina criftiana, niemals etwas gedruckt worden, 
und welche wahrſcheinlicher Weiſe nach und ach ganz 
ausfterben wird, ein folches Gedicht uͤberſetzt hat. Doch, 
Ba aus dieſem Volk von je ber viele ftudiret haben, fo 
haben fie auch. die Sprache defielben reicher und ſchoͤner 


. machen können, Dem jey wie ihm wolle, hier ijt des 
Herrn Cofta Ueberfebung, mit welcher man aber das 


Söniglihe Gedicht felbft vergleichen muß, um defto 
mehr davon zu verſtehen. Ä 





\ 


Baz shighigh hia nimar! baz if? 
O hailighez. maiz lihe Lant! 
Ift kernmet dai zgit, un diar 
Shaint gha hürt de güllen Taghe, 
Dez plinte gha Clobagh wor zait, ‘ 
... Dar \Weel, ‘de Billekor alla 
Wun dain Heusharn wor horten auz’ 
Shaint gha slıight wor horten bait. 
De schööne Arbot z Nighbizzagh allez, 
Habent allez gha traibet da hyn. 
F shighe wun Inn de Mann 
Schöon kemmen.wüar: ba schöön! 
.  „ Oraarn im de. hente sheu habent, 
Un Citarn, un. Saften. De ‘Bart, 
' Un de Hogheket shaint af an beck 
I Un ghetriteri wüar da’Zoghent, 





. Übar alte .hurran Stoane, 
+ Ba #ft nidar. gha schmittz a Hoff 

Wun billen henten gha beeft, 

A lightg, an groaza Kirka 
Waurn Gott wun allen Arbot, 
Waurn Gou wun dar Bart auf fteet: 
| Dar sheghar, dar Lirnar 'hat da, 
Dar ftarke Hoghbizzar gha trort 
Vntar wüzzen in waint in Weel; 
De Heifer Gotte da sheghent 

Auf leghen a Sheula wor Sheu: 

-  Af am Perk wu Romen gha fchight. 
Ift de Schrift, un.auz da gha lett. 
Untarn Schaam wurne bille Kinik, 

: Untar plinten shin oghen de Erda 
Iſt Aurbilları met yme ghanugh: 
„. Shain kettenghen naagh gha zoghet 
Labent alle de guten Leute; 


Ba z Ghadenkekotr- Haus ’shi shighet. - - 


33r 


_ 


Hat gha cittart dar Mann, un gha «<lobet 


Worloart, un. dorborft in shain Koff; 
De Bart ıft kent auf, un Ear | 
At z light wun Jar de worte, . 

Hat alla gha borft da hyn, 


Un gha hevet sliain Koff, un in Idoln 


Hat da nidar gha giukt wune Weel, 


—* 


J 


—E—— 


932, 


⸗ 


— 


‚ Dear. de Shecla hat gha eszet-in yme 


} 


Übar z tyffe Mear, ba gheet 

Mome holze dar shinneghar Mann 

Met shajn laighten Koff allcan, . 
Dar Hümmel, un z Bazzar shaiuk : 
Unghazeunt, un ane merkari 

In mitten Ear ift, un horten. 

De Baiteket beetersbigh mear:. 

Far it abar alle, un nightet 

Manvar bizzen. wun allen. Dink s 

Ar Weelt in'bek, un auf; 

Un .nidar da manar net, gheen; 
Durplinteten allez, un d' oghen 

Alles sheghenshigh loofen hyn. 

De fchbella punker, un Kar . 

Metar Hoghekot traibishigh wüar, 

Un tinket allez wur shi. 

A mie leften druketen, wylt 

Haben ghett de Maghen.de Light, 

Un won Gotten de bolken gha. prokt 
Wun Inn beghen de shighishigh allez, 
Wun Inn beghen da leughtet de Erdas 
In Hümmel sheu kennent de Schrift 
Wun ftearn sheu gheent af an. bek, 

Un ‚mezzent de Krümpekot allg: 
Wun bazzardan, ba she bürtent, 

$heu zoghent de Klanderften beellen.: 
In de Hoghe naagh me binte, u 
Abar alle, ba z p̃lasliet, sheu wiudarne, 
Unter z giok sheu leghent. allez, 

Un in Saften um alla de Belk, 

Hiz disbar gnet shain. gutar Hant, . 
Un shain bizzagh da nüzzet au Glass, 
Un z. plabe, un z gokl, un de xoſen 
wun dar Lighte gha mischt panandar, 
wundar Shunnen da zigbet auz, 

Benn abar wun iardarn shizzen, | 
De shilbaran ftraaln shi schizzet, 

Da dear wune Mann in Laip 

Auz shügheten bool, zor et, 


.  Baz, ift wume Thothe gha lazt, 


Un baz, ift da ‚worporghet, 


L 


{ 


— 


Un gha nunt in billen ohenꝝ 
Dear andar, a bia a Teuvrel, 
Met .shain wingham da rürtagh aan, 


- Un rinnet in euch shai weur. 


] shighe mi prekteren wrau: 

De schöön Zeit wa Romen. shi pringhet; 
Un dorbeket de Zungt wun Thoothen, 
Un jarn Kindarn -dorberinet de Herzzar; 
Dar Genios prennet: un looffent 
Zorloont de Gheshangh aber alle, ° 

Un de Wedarn da leghent nidar, 

Baz ift gut, un groaz, un baar: 

ft bidar de Shirine gha Keart. 

De Ghadenkefior met sarn Dyrlen 

In Mannen ghitt 'auZ ire bool; 

Jar hant, un deu wun Toktarn \ 
Gut horten, un reckte hant, 


wun denn, d’ habent nimar zo fterban; | 


De Naamen: met güllen Borten 
Da. fchraibet alloan in Bryff, 
Bia lioagh in plaben plazzen 
wun Stearn, a sheghar Mann 


‘Da zogher iiz undart Gotte, 


Net :oandar, bia dar andar, 


" Un thünten alle gha reght: 


Baz ift abar alle umenume | 
Gheet untar deu halghe Sheela, 

Deu ift gur zo haltan in shi 

In Hümmel, un’d’Erda, un de Hella; 
In da baite a sho groaz, un langh 


Habent alle de. Gotte iar toal; 


Dar Vulcaan. in de Lokar wume Etna , 
Da maker de Sitten: dar Eoln 
Pooshe schbenze da traibet in bolken, 
Benn allen de shtizze Polhinna. - 

Met iar neüge, un schöoöz ghashangh 
Da snappet de Oarn, un de Herzzar, - 
A sho dishe hatghe Merndar, 

Dishe shinneghe Xelle wun Gotten, 
Un Hümmel »faffen, de Lighrar - 
Legbent aus abar alla ‚in mi Statt,‘ 

o at the thünkele et Erda ghea hyn; 


nn 


u 


+ . 
. 8 


- Un di da shahıt: herte in ine Kofle, : 
Un übel clobent, da sheghg, 2... »-7 
. Baz ift ame leften zo ddoban. .-. .-* .- _ 
wun.dar Lirnekot auz..gha toalt ... 
Ift allen de Raich, unz Bizzagh. 
it allez panandar gha ler. ne 
Sheu thüunt, un leghenshigh alle . 7“ 
Met allar dar Sheeln in de Bart. = 7. 
Ire schpille shaint Hämmel-Dinck, _ 
Ire boast shaint boart wume :Jeben. - 
Kemmet auf, libe Arbot;,schöoön, . . 
Un berffet eur pluumen wuzr,- . 
Dar Pattool shain bazzar ghebagh, 
Un trenke eur Oraarn wori;horten. 
Jart habet zo haltan alloan’ ° 
Untar euch de narre Belt, 
Un de billen zo naighan ih Koff— 
Lur Eltarn da habent alle. a 
Iöh hore in-d’Oarn, igh-hore . 
kur halga shüzzekot alla . 
‚De Melpomena- gheemar. in z!herzze, _ :- . - 
-- Un wun dar Uranien z may Ze 
Hat allen in Himmel in yme. 
Jart shinghet de Gotte: de Scheeln 
wun kiniken Jart lirnet, oo. 
A hogha Hant.met ar 
Da zighemigh hemeft, un ıgh 
- Untar euch, bia ar ‚moghet allez, 
Da leghemigh ghean igh ugh. 


— Berlin. —— 
Herr Profeſſor Bernoulli, hat vor. wenigen Tas 
en das dritte Heſt ſeiner nouvelles ütteraires de 
divers Pays, auf 5 Bogen in gr. Octav geliefert, wel⸗ 
ches nuͤtzliche und angenehme Nachrichten von aſtrono⸗ 
miſchen Buͤchern und Schriften, die in Rußland, 
Schweden, Italien, Spanien, Deutſchland und an⸗ 
dern kaͤndern erſchienen ſind, Peter Horrebow Leben, 
nach einem Aufſatz von dem Herrn Prof, Kratzenſtein 
im Kopenhagen, einige Nachrichten von dem P. Bes 

\ . _ \ - IN 


„x. 


.& 
’ 


4 


335° 


rzud , und unſerm im vorigen Monat verſtorbenen 
Prof. Lanibert, und das dritte Oupplement des Vers 
zeichniffes der jetzigen Aſtronomen, enthaͤlt. Die Nach⸗ 
richten von Herrn Lambert, ſtimmen mit meinem zu 
gleicher Zeit gedruckten reitet von dieſem großen Selehrs 
ten, wohl überein‘, find aber ausführlicher els derſelbe. 
Leipzig? | 

” Herr- Johann Gorioß Immanuel örveitkopf, 
hat in feiner "eigenen Buchdtuckerev fuͤr die jetige 
Michaelismeffe eine Schrift von 23 Quartbogen, uͤber 
den Drud der gedgrapbifchen ‚Cheiten, dru⸗ 
cken laſſen, und derſelben ſeine Probe einer durch 
die Buchdruckerkunſt geſetzten und gedruckten 
Landcharte, beygefuͤgt. Dieſe wohlabgefaßte Schrift, 
erzaͤhlt die Geſchichte des gleich nach der Erfindung der 
Bruchdruckerkunſt gemachten und hernach fortgeſetzten 
WVerſuchs, eben dieſe Kunſt auch zu Landcharten zu ger, 
brauchen, (welche ich iu dem naͤchſten Stuͤcke dieſes 
Mocjenblarts zufammenziehen will,) beurcheilt das 
‚mechanifche der Probe, welche Herr Hofdiaconus 
Preufchen und fein Gehuͤlfe Herr Haas geliefert haben, 
zeigt die Schwierigteiten beym Druck färbigter Charten, 


und macht befannt, daß (Er feine Erfindung des Lands 


charten⸗Drucks, unter meinem Benftande, zu einen 
geographifchen Atlas und Handbuch für die Jugend, 


anwenden wolle. : Seine Geſchichte des Landcharten⸗ 
Drucks, ift eine deutliche Beftätigung der in meinem.’ 


Wochenblat vom vorigen Jahr enthaltenen Verſicherung, 


daß er dieſe Kunſt ſchon vor vielen Jahren gekannt 
und uͤberdacht habe. Es iſt wohl kein Zweifel, dag ſei⸗ 


einer durch die Buchdruckerkunſt verfertigten Landchar⸗ 


Y 


ne num Öffentlich‘ befanntgemachte illuminirte Probe ! 


te, alten die fie fehen, gefallen werde. Die Käufer mıeis 
nes Wochenblatts, erhalten fie durch Herrn Breitfopfs - 


Freygebigkeit, heute mit diefem Stuͤck umſonſt. 
Berlin. 
Der biefige Buchhändler Herr Gottl. Hug. Range, hat 
für gut gefunden, eine neue Auflage meiner Schrift, 


⸗ 


— — 


336 | 
zum Bedächtniß meiner verftorbenen Ehegattin, 
auf 54 Bogen in ge, Octav drucken zu laflen, und ders 
felbeh außer dem Bildniß, auch einen Kupferftich 
von dem ihr in dem Sarten neben dem Blumenbette, 
unter weichem ihr Keihnam ruhet, errichteten Denkmal, - 
beyzufügen, Ich ſelbſt, Habe nichtnur einige Druckfeh⸗ 
ler und Ausdrücke verbeffert, ſondern auch die Erzählung ’ 
bis auf den 2often Septemöer fortgeſetzt. Die Schrift 
£oftet bey dem Verleger, und Überhaupt in den Buchlaͤ⸗ 
den, auf Drudpapler 6 Sr. auf Schreibpapier 8 Sr 


\ 


In dein ı58ften Stüd des hamburgiſchen' Corre⸗ 
fpondenten vom dritten Otober d. J. flund eine Nachs 
richt von des Königreichs Galizien und Lodomes 
rien Anbau und Bevölkerung, welche mitderjenigen, - 
die mir am Zoften März diefes Jahrs aus Lemberg zus 
geſchickt worden, uͤbereinkommt. Sch weiß nicht wor 
ber fie für gebachtes Zeitungblat genommen worden, von 
mir aber ward ausdrücklich verlange, daß ich fie zwar 
für die Erdhefchreibnng, aber nicht fürdte wöchentlichen 
Machrichten gebrauchen ſolle. Da diefe Einfchräntung 
jetzt wegfällt, fo will ich hier anführen, dag meine Nach⸗ 

zicht fo laute: 254 Städte, 57 Flecken, 6395 Dürfen, 
RKatholiken, Griechen und Proteftanten or 

männlichen Gejchledhts* 1,221,038 Seelen 
weiblihen Geſchlechts 1,215,558 — 
Zuben maͤnnlichen Geſchlechts 71,281 — 
weiblichen Geſchlechtt 72,919 — 

Sin Summa 2,580,796 Seelen. 

Die Anzahl. der Städte und Flecken, trift nach den 
Landcharten wohl. zu, unter den Doͤrfern aber müffen 
einzelne Höfe, und Oerter von einigen Höfen over Haͤu⸗ 
fern, mitbegriffen feyn, weil fonft die Menge derfelben 


nicht wohl begriffen werden kann. 


\ | 


\v 


Anton Feredech Buſhims | 


Wöchentliche Rachrichten j 
von neuen Landcharten, 
a 


Des fünften Jahrgangs 
Zwey und vierzigftes Stüd, » 
den 20ſten October 1777. Le 


Berlin . bey Saude und. Spener. 
— — 


Mn dem verheigehe w ein und vierzigftem etia, 
—J habe ich angefuͤhrt, daß nach einer mir aus Lem⸗ 
berg zugekommenen Nachricht, in Galizien und Lodo⸗ 
merien 2,580,796 Menſchen gezaͤhlet ſeyn ſollen. Dies 
fe Summe tft noch größer als diejenige, welche ich im 
vierten Jahrgange ©. 314 in Zweifel gezogen, und ges 
glaubet habe, daß diefes Königreich wahrſcheinlicher Weiſe 
nur IE Million Menſchen enchalte. ch weiß nicht, ware 
um man fein rechtes Vertrauen zu den Summen der 
Menſchen und Dexter, welche man aus den Ländern dee 
Hauſes Deftreich erfährt, bisher Hat faffen fünnen? Es’ 
ift aber Doch dee Muͤhe werth, dieſe ſehr verſchledenen 
Summen nad) ihrer. entweder groͤßern oder geriugern 
Wahrſcheinlichkeit zu pruͤfen. Der Ingenieur⸗Lieute⸗ 
nant Herr von Moller zu Warſchau, berechnete 1773 
den oͤſtreichiſchen Antheil an Polen auf 2700 Qua⸗ 
brauner Mege, welche für 1350 deutſche Quadrat⸗ 
Meilen angenommen werden koͤnnen, wem man 2 
Stunden auf eine ſo genannte deutſche Meile rechnet. 
Damals aber war dieſer Authell noch nicht fo groß, als 
er nachher geworden iſt, denn jetzt muß er nach dieſer 
Rechnung ungefähe 1415 deutfihe Quadrat⸗ Meilen 
betragen. Wenu man ihn nad der Charte ln / 
Izlen und auun, u die vomani qen Gehen 


Er | 


. zu ‚Nürnberg 1775) herausgegeben, berechnet, und, 


N 


das Stuͤck Landes auf der Morgenſeite, welches nach⸗ 
her noch dazu gekommen tft, Hinzuthut: fo madıt er 
. ungefähr 1540 deutiheXluadratmeilen aus. Im Fall 
der erfien Groͤße, kaͤmen anf eine Auadratmeile 1820, 
und im Fall der zweyten Größe, nur 1675 Menſchen. 
Im erften Sall, wäre die Volksmenge Beträchtlich Eleis 
ner, und im zweyten Fall viel Eleiner als in Schlefien:. 

fie ſcheinet aber doch noch zu groß zu feyn. ° 

. S. Merino. nt 

Unter diefem faljhen Namen des Druckorts, fint 
im jeßigen Jahr erfchlenen, Commentaires fur 
les commentaires du Comte de Turpin für Mon» 


. zscueuliy avec des,anecdotes relatives für Guibert 


- & ‚autres ecrivains anciens & modernes, par M, 


Be de W. G.M, Tomel avec des planches.. 15 Bo⸗ 


‚gen in Octav. Die Buchſtaben auf dem Titulblat, 
‚ welche den: Namen des Verfaflers andenten, muͤſſen 
geleſen werden, Mr. de Warnery,. Geusral Major, . 
denn der Verfaſſer faget in bei Vorrede, daß er ein 
Buch von · dem Kriegeweſen ber Türken und Ruſſen ger 
ſchrieben habe, welches 1771 gedruckt worden, und 
vor dieſem ſtehet der Name des. Seryn General 
von Waruery. Er—hat in deu preußiſchen Kriegs⸗ 
Hheeren gedient, und daher rühret- die Menge ber 
angebrachten Aneedoten von denſelben. Mau kaun 
dem Herrn General den Ruhm ein: guter Beobachter 
geweſen zu. feyn,. und die Kriegefunft. ſtudirt zu ha⸗ 
he, nicht abſprechen. Er iſt auch von dieſer Kunſt 
Jo: dagenommen, daB er ſie in der Vorrede die edel⸗ 
>fterunten allen Kuͤnſten nennet. Man ſollte wohl 
billig das Werk des Herun Grafen von Tuͤrpin bey dies 
sion‘ Anmerkungen· vor Angen haben, ungeachtet die 
Stellen bey welchen Anmerkungen gemacht worden, 
raucgezogen ſind. Ich Hatte mich nur bep demjenigen 
Auf/was ich verfiehe:..: Die Widerſpruͤche und Par⸗ 


aheplichtkeAten in den Nachrichten van-Sriegeubegebeuheis 


gen, welche der Kerr Verſaſſer in der Vorrede anfuͤh⸗ 


7 


. | u 339 
ret, ſind unlaͤugbar, aber dieſer Art der Nachrichten 


nicht allein eigen. Daß Druckfehler den Sinn; fehe: 
. verändern koͤnnen, beftätigt er zum Ueberfluß durch ei⸗ 
hen der fich in feine oben genannte Schrift eingeſchli⸗ 


chen bat, da anftatt des rechten Ufers des Dniefter, am. 

welchem die Türken vor der Schlacht bey Choczim ihr. 
Lager gehabt, das linke genannt wird, und bie fehr bes. 
fannten Heberfegungsfehler beftätigt er durdy einen, weils: - 


hen man in ber deutichen Ueberſetzung des Folardſchen 
Merfs begangen, da man aus einem Hauptmann des. 


‚Infanterie Hegiments des Vaifleaux, einen Schiffes 


- &apitain (als wenn Capitaine de Vaiffeau im franyds 


ſiſchen Text ftände,) gemacht hat, welches freylich 


wunderliche Gedanken veranlaſſen kann. In dem: 


Buch ſelbſt, behauptet er gegen Herrn Turpin, daß 
ein Kriegsſtaat der gefuͤrchtet und recht brauchbar ſeyn 


ſoll, beſtaͤndig vollzaͤhlig ſeyn muͤſſe. Zwar koͤnnten: 
Frankreich, Rußland und England in Friedenszeiten 


| Ihre Kriegsheere vermindern, aber andere Staaten, 


deren Provinzen zerſtreut liegen, ohne Feſtungen waͤ⸗ 
ven, auch neidtfche und unzuverläßige Nachbaren haͤt⸗ 
ten, muͤſten ftarfe, wohl eingerichtete und geübte, auch 
beftändig vollftändige und marjchfertige Seere haben. 
Ein italienifcher, franzoͤſiſcher, fpanifcher, rußiſcher 
und deutſcher Bauer, werde erft ein brauchbarer In⸗ 
fanterift, wenn er Jahr und Tag gedienet habe, und 
noch fpäter ein Cavalleriſt, fo wie aud) ein Reuterey⸗ 
Pferd erft gut zum Kriege werde, wenn es 18 Mona⸗ 
te in dem Eſcadron geweſen fey. Ein fehmeizerifcher 
Dauer fen immer gewafner, wie ein Soldat, und ein 
Ungar und Koſak fey fhon ein halber Hufar: alfo koͤn⸗ 
ne der Wiener und &. Perersburger Hof geſchwind 
Huſaren finden, nemlich von der Art, mie man fie vor 
30 Fahren haben wollte: denn jeßt verlangt man von 
diefer Militz weit mehr, und Hält fie in einer. ganz ans 
dern Diſciplin und Uebung. Die übrigen Staaten. 


muͤſten viel Zeit und Mühe auf die Neuterey verwenden, 


Gegen die Tuͤrpinſche Annerlung , daß die Liebe bes 


— t 


R 


— 


se. 
Barerlandes und der Freyheit, bie Quellen der Tapfer 
feit wären, wendet der Herr Verfafler viel ein. En 
. gäbe ſelaviſche Völker, die zum Dienf Ihrer Herren ſehr 
brav wären, und in Anſehung ihrer Freyheit fehr eifera 
füchtige Republikaner, melche.fich wohl huͤteten, ihr des 
beſn fuͤr das Vaterland aufzuopfern. Bey den Bey⸗ 
ſpielen welche. er anführet, Eönnte und müfte wohl ets 
was erinnert werden, es erfordert aber zu wiel Raum, 
Der Cardinal Richelten Hat geſagt, es fchiche fich keis . 
ne Nation beffer zum Kriege, ale die frauzoͤſiſche. Herr 
von W. foricht den Franzofen den Eriegerifchen Muth 
mniicht ab, behauptet aber „ daß die Engländer, Ruſſen, 
Schweden, Deutfchen, ſich fo wenig vor ben Franzo⸗ 
fen fürchteten, daß fie lichet: gegen biefelben als gegen 
irgend eine andre Nation füchten, Er halte in einer 
Schlacht mehr von dem deutſchen und nordifchen Phleg⸗ 
ma, als von der franzöfiichen Lebhaftigkeit uud Hitze, 
nemlich nach der jekigen Art zu Eriegen, da die ruhig⸗ 
ſte. und geduldigſte Infanterie das Feld behaupte und 
in Ordnung bleibe. Man habe wohl Beyſpiele, daß 
zahlreiche frauzoͤſiſche Kriegsheere von kleinern deut⸗ 
ſchen und englaͤndiſchen wären geſchlagen worden, aber 
nicht von dem umgekehrten Falle. Der Marſchall von 
Sachfen, fol, als er in Boͤheim gefehen, daß Franzo⸗ 
ſen weiche auf 5 Tage Brodt getragen, am Ende des 
dritten Tages bas Übrige weggeworfen, ausgerufen has 
ben: was iſt das für eine Nation! wie fürchterlich 
muß fie ihren Feinden ſeyn! Here von W. kann nicht 
glauben, daß der Marſchall diefes im Eruft gefagt has 
‚be, denn die Soldaten hätten verdient mit Muchen ges 
peitfchet zu werden, und bewieſen, daß fie unser keiner 
guten Zuche flünden, auch nicht fo gut zum Kriege fich 
ſchickten ats. andere. Ela Soldat der in zwey Tagen 
nichts gegeffen habe, koͤnne gewiß nicht Fechten, Die 
franzöfifchen Officiers welche unter deutſchen Truppen 
waͤren, wuͤrden beſchuldiget, daß ſie den Dienſt ver⸗ 
nachlaͤßigten, ſich nicht nach dem eingeführten Ges 
Brauch bequemten, die große Genauigkeit im Dienſt, 


\ 


Ä , 33 
für’ Pebanterie hielten, die kandeeſprache nicht genug 
lernten, die empfangenen Befehle nicht puͤnetlich aus⸗ 
richteten, und immer fagten, jo mache man es in Frank 
zeich nicht. Der gemeine Soldat von diefer Nation, 
ſey ein Maifonneur, könne ſich nicht an eine fremde 
Zucht gewöhnen, gerathe eher in Verzweiflung, und 
man müße ihn immer vor Augen behalten, iwennjer 
nicht davon laufen folle. Dieſe Proben, find aus dem 
erften 12 Seiten des Buchs gezogen, man kann alfo 
daraus fchließen, wie reich es an Anmerkungen unb 
Betrachtungen ſey. Es find viel wichtigere vorhanden. 
KHennoper, | 

Teunere Befchichte Der beyden Ienten Jahr⸗ 
hunderte zum Uutzen und Vergnügen befchries 
ben, Erfter Band welcher zugleich die Einlei⸗ 
tungen zu den Befchichten der vornehmften eus 
ropäifchen Staaten enthält. Hannover 1775. 
Zweyter Band, welcher enthält, was fich feit 


Ausbruch des Drepßigjährigen Kriege 23 May 
. 1618, bie zur Leipsiger Schlacht ten Sept, 


1631 in’ Europa am merkwiürdigften] zugetras 
gen. 1777. In groß Oetan. 

Herr Advocat Banſen zu Hannover, der Verfaffer 
dieſes Geſchichtbuchs, urtheilet fehr wohl, daß die Ges 
fehichte des gegenwärtigen und naͤchſtvorhergehenden 
Jahrhunderts, weiche er in dem Titul die beyden legten 
Jahrhunderte nennet, für uns vorzäglich wichtig und 


nuͤtzlich fep: es ift auch eine fehr beyfallswuͤrdige Unters 
nehmung, diefelbige in einem gemeinen Buch für allers . 


ley Lefer alfo abzuhandeln, da beſtaͤndig auf Wahrheit, 
auf vorzägliche Wichtigkeit und Nüslichfeit, und auf 


Anmuth gefehen werde. An einem folchen Handbuch 


feblet es, denn der fo genannte Bilderſaal, weichen 
dergleichen für die neuere Zeit feyn follte, mar. es wirklich 
nicht, wird auch jeßt weder mehr geachtet, noch forte 


gefetzt. Here Banfen ift nicht bloß ein Liebhaber, 


fondern auch ein Kenuer der Gefchichte, es. fehle ihm 


«auch weden an Fleiß noch Behand, weder an Lebhaf⸗ 
3 


8 


. n \ R 
342° x 


ugfeit noch Wig. ‚Sein Buch iſt für viel lefeude Beute 
brauchbar, es hat auch viel Liebhaber gefunden, weiche es 
fi) Bogenweiſe angeichafft und geleſen haben, wie das 
Lem erſten Theil vorgedruckte Verzeichniß derſelben bes 
zeuget, welches Namen von Perfonen hohen, mitlern 
und niedern Standes, vom männlichen und weibli⸗ 
hen Geſchlecht, enthält. Wäre bie neuere Geſchichte 
ein Dauprgegenftand des ordentlichen Fleißes des Herrn 
Verfaſſers, könnte er fie in Anfehung ihrer giößern 
und tleinern Theile, wo nicht aus den erften alten. und 
neuern Quellen, doch wenigſtens aus lauter ſolchen Buͤ⸗ 
chern, in welchen die beſten Huͤlfsmittel wohl gebraucht 
find, ſchoͤpfen, und koͤnnte er ſich zur Ausarbeitung 
des Werks die Zeit nehmen, welche noͤthig und hinlaͤng⸗ 
lich wäre, die getcoſſene Wahl der Materien, das Ver⸗ 
bältnıß ihrer Menge zu dam ganzen und zu den einzel 
nen Theilen, die genaue Wichtigkeit der Vorſtellungt⸗ 
arten, und die Guͤte des Ausdrucks; zu prüfen: fo wärs 
de er noch mehr leiften, und ein nach näßlicheres Werk 
liefern. Dach meiner unmasgeblichen Meynung, bat 
‚Here Banfen nicht wohl gethan, daß er fich entſchloſ⸗ 
fen und anheiſchig gemacht, das Werk Bogenmeile aus⸗ 
zugeben: denn dadurch hat er der Zeit und Bequem⸗ 
lichkeit, nicht nur Überhaupt zu allen Arten der Bers 
beſſerung deflelben, fondern auch inſonderheit zur fruch⸗ 
baren, und doch deutlichen und angenehmen Kuͤrze, 
entſagt. Es tft auch für die Leſer weder nuͤtzlich noch 
angenehm, daB durch die Lieferung und. Lefung einzels 
ner Bogen, der Zuſainmentzang beftändig zerriffen, und 
gemeiniglich vergeſſen wird. Cs wäre jetzt noch Zeit 
in fo fern eine Aenderung zu treffen, daß nicht mehr 
einzeine Bogen, fondern entweder ganze Bände, oder 
Doch ganze Hefte, melche etwas Zuſammenhangendes ents 
‚ Gielten, geliefert wuͤrden. Doch ich willdem Herrn Bers 
faſſer meine Meynung um deffo weniger aufdringen, ' 
wenn ihn die Erfahrung gelehrt hat, daß feine Lefer bis⸗ 
. «her mit feiner Einrichtung zufrieden gewefen find. 

Der erſte Theil fängt mic einer allgemeinen Abhan⸗ 


s 


⸗ a 

| ee 3 
delung an, "welche aus politiſchen Betrachtungen Aber 
Europa, inſonderheit über Deutfchland beftehet ‚und 
viel gute auch Jcharfiinnige Gedanken, enthält, und ' 

eine faft zu hoch grrriebene Liebe und vortheilhafte 
Meynung fuͤr das Vaterland und von demſelben, Jets 
Het. Alsdenn folger eine Einleitung zu der Geſchichte der 
europälfchen Staaten‘, welche die Gefchichte eines je⸗ 
den bis auf das Ende des 10ten Aahrhunderts in ei⸗ 
nem Eleinen Grundriffe vor Augen legen fell. Dr 
Gedanke, einen ſolchen Grundriß vorauszuſchicken, war 
vortreflich aber er gieng auf ein Meiſterſtuͤck, zu welchem 
die Zeit zwiſchen den Austheilungs⸗ Tagen her einzelnen 
Bogen, viel zu kurz war. Man muß es laben, daß 
Herr Banfen fid) der achenwalliſchen Staatengeichich: 
‚te bedienet hat, da es ihm an Zeit zu unmittelbaren : 

- - Unterfuchingen gefehlt, Die Staaten, find nur Deutſch⸗ 
"land, (oben das pürterische Handbuch der Reichshiftgs - 
tie gebraucht worden.) England, Schottland, Spar 
nien, Portugal, Frankreich, die Niederlande, Düne 
mark, Schweden, Pole und Rußland. Auf dieſe kurge 
Einleitung, folgen nod) kürzer? polltifche Betrachtungen 
Über den Zuſtand der europäifchen Staaten, und hierauf 
gehet Die Sefchichte des fiebenzehnten Jahrhunderts an. 
‚Auf 15 Bogen werden 17 Jahre abgehandelt, und der 
ganze zwevte Band von beynahe 2 Alphabeten, Betriji 
nur 133 Jahre. Wenn der Herr Verſaſſer fo fort fährt, 
"fo wird fein Wert zu weitläuftig. Er fragt zwar in 
"der Vorrede des zweyten Bandes, vb fich wohl was 
darinn finde, dag ohne die Harmonle zu verlegen, haͤr⸗ 
"te weggelaſſen werden koͤnnen? allein, wenn er nach 
vlelen Jahren fertig ſeyn wird, ſo moͤgte es ihm wohl 
‚gehen, wie einem der zu viel ausgegeben hat, und am 
"Ende des Jahrs die genau geführte Rechnung noch ein , 
"mal anfiehet, da er denn ſelbſt gewahr wird, was er 
hätte erfparen Finnen. Der Here Verfaſſer ifi ein fo 
verſtaͤndiger und beicheibtier Mann, daB ich dieſe Ane 
merfung niachen darf, ohne zu befürchten „daß er Bahr 
ben werde, durch dieſelbige deleldigt zu m. Ih 


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waͤnſche feiner wichtigen Unternehmung ben beiten Sort, 
und ‚Ausgang. | 

| Stettin. 


Der Eonreetor der dafigen Rathsſchule, Here Imm 
nuel Seiderich Levezow, bat im Anfange diefes Dctor 
bermonaths eine Einladungsſchrift auf 54 Bogen in 
Quart draden laſſen, in weldyer er von der Wande⸗ 
zung der Buchdrucerfunft, ihrer Ankunft in 
Pommern, Ausbreitung und gegenwärtigen Zis 
ſtande dafelbft, insbefondere in Stettin, handelt, 
Was der Herr Verfaffer auf den beyden letzten Bogen 
Yon dem Anfang der Buchdrudereyen in Pommern, ins 
fonderheit zu Stettin, und von den Buchdruckern, weis 


he dafelbft vom -Anfange her bis jegt geweſen find, ger 


fammlet hat, zeuget von vielem Fleiß, und Ift zu der 
Geſchichte der Buchdruckerkunſt näglih. 1577 erhielt 
der erfte pommerfche Buchdruder ein Privilegium, in 
Stettin eine Buchdruckerey anzulegen. Zum Ueberfluß 
bat er in den drey erfien Bogen von der Erfindung dies 
fer Kunft überhaupt gehandelt, und nicht nur nach der 
Ordnung der Jahre, Derter genannt, in welden von 
1443 an bie 1577 Buchdruckereyen angelegt worden, 
fondern auch das erfle Buch, welches man.an jedem der 
angeführten Derter gedruct bat, Weil er aber dazu 


— fait keine andern Huͤlfsmittel, als Maittaire Annales 


Typographicosund Lesfers Typogr. jubil. gehabt: fo 
ware beſſer geweſen, wenn er dieſes erfle und größte Stuͤck 
der Schrift weggelaſſen haͤtte. Sonſt rühmt er dem 
Beyſtand des Herrn Magiſters und Paſtors Steins 
brüc, beiten Eifer der pommerfchen Sefchichte aufzus 
- helfen, eben ſowohl als feine erhehlihe Sammlung 
für [iefelbige, zu feinem Ruhm bekannt if. Von 


dem Heren Conrector weiß man, daß er eine große | 


Kenntniß von der griechifchen Sprache habe, welche er | 


1757 dadurch bewieſen, daß er den erſten Sefang! des 


- Klopftocdichen Gedichte Meßlas, in griechiſche Verſe 


-: Mberfege hate. 


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Anton Friedrich Buͤſchings u 


Wöchentliche Nachrichten 


von neuen Landehartn,  . 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
fen Buͤchern und Sachen. 


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— . Des fünften Jahrgangs 
Drey und Vierzigſtes Stud. 
' Am 27ten Detober 1777. .. 


Berlin, bep Saude und Spener. 


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E⸗ dft den Leſern dieſes Wochenblatts bekannt, daß 
"ein gelehrter Mann zu Wien verſucht habe, die 
Nachricht, welche mir im Maͤrzmonat dieſes Jahrs 
tin reiſender Freund, von einem zu Hainburg im Lande 
unter der Ens entdeckten, aber nicht geachteten, und 
mit einem neuen Haufe bedechten roͤmiſchen Alterthum, 
Juſchickte, (St. 16) geradesweges zu beſtreiten, sund 
fuͤr falſch zu erklaͤren, St. 34) daß ich aber die 
fen Bericht Hinlänglich beftätiget Habe. (St.37) Um 
‚un nicht nur · den Zweifel völlig zu heben, fondern auch 
"der Nachwelt befunnt zu machen, wo der Schatz vers 
borgen-fen? To habe ich mich bemüher, den Namen 
"des Yürgers Ju Hainburg zu erfahren, welcher im-jes . 
Figen Jahr über. dieſem unterirrdiſchen Alterchum ein 
Hans :erbanet. hat. Er heißet Moshard/ und bey 
Diem kann ein jeder dem daran gelegen iſt, ſich 
zweiter nad) dee Sache erkundigen. Er hat wohl nicht 
edacht, dag er in eine gelehrte Zeitung kommen werde, 
er 7 a, . Berlin, 8 ſch Kae 
2 Bon Friderich Nicolat tft zu-finden, eine Beſchrei 
2 —— Luſiſchloſſes 9: GSartens Sr. Koͤn. 
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oheit des’ Prinzen Geinrich, Bruders bee Koͤ⸗ 
nigs, zu Reinsberg, wie auch der Stadt und 
Gegend um dieſelbe. Tebſt einem in. Kupfer 
ge nen Grundriß. 1778 in Octav, 6 Bogen. 
Herr Nicolai arbeiter fchon über Jahr und Tag an 
einer nenen ſehr verbefierten und erweiterten Ausgabe 


feiner Vefchreibung von Berlin und Potsdam, in weh : 


her auch von den Übrigen Luſtſchloͤſſern des Koͤnigl. 
Hauſes gehandelt wird. "Herr Lieutenant Carl Wils 


. beim Sennert zu Neinsberg, der fich fonft ſchon als . 
Schriftſteller zu feinem Ruhm gezeiget bat, ſchickte 


diefe ausführliche Befchreibung von Neinsberg, dem 
schönen und angenehmen Wohnſitz Sr. Koͤn. Zo⸗ 


heitfpes| Prinzen Seinrich, dem Herrn Nicolai, ' | 


‚ welcher fie aber zu weitläuftig für fein Buch von Ders - 


lin fand, und doch: nicht abkürzen wollte. Alſo bes 
fchloß er, fie beſonders drucken zu laflen, weiches fie 
auch verdienet hat. Denn fie giebt eine umftändliche 
und genane Nachricht von dieſem ſehenswuͤrdigen Ort, 
weiche ihr Verfaſſer für alle Arten der Lefer nuͤtzlich 
und angenehm zu machen gefücht bat. Das Schloß 


. zu Meinsberg war ein adeliher Sig, den K. Friderich 


Wilhelm für feinen Kronprinzen, des jetzt regierenden 
Könige Majeſtaͤt, 1734 kaufte, der Kronprinz aber 


fo umbauen ließ, wie er ſich jekt von außen zeiget. 


1744 ſchenkte der König biefen Orc feinem Herrn Bru⸗ 
der dem Prinzen Heinrich, welcher aber erfl 1753 ſelbſt 
dahin kam, Er har dem Schloß feine jegige geſchmack⸗ 
volle innere Einrichtung und Auszierung gegeben, und 


"den umliegenden Platz, den Garten, den Wald, mit 


einem Wort die ganze nahgelegene Gegend, ungemein 
Gerfchönert, fo daß diefer Ort ein wahrer Luſtort iſt. 
Auch die Heine Stade bey dem Schloß, if zur Zeit ihres 
jegigen Hohen Beſitzers fehöner, und der Wohlftand 
ihrer Bürger vergrößert worden. Alles was bie bils 
denden Känfte 'zum Schmuck des Schloffes und der 


- BSegend bepgetragen haben, die Geſchichte des Orte 


Überhaupt, feiner, Thelte, Gegenden, und verſchiedener 


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Herſonen, inſonderheit, hat der Herr Lieutenant, we 


cher felbft mir zu der Verfchönerung des Orts gebraucht 
worden, ſehr gut befchrieben. Eben derfelbe bat auf. 

die beygefügte Kupfertafel von einem großen halben 
Bogen, die Grundriſſe der Stadt, bes Gartens und 
ber ſogenannten Remuss Infel, bie Ausficht der ehes 


maligen und jegigen Stadt, und die Aufriſſe der vor⸗ 


nehmſten Gebaͤude, gebracht. Alles dieſes faͤllt gut 


in, die Augen. Wer es groͤßer abgebildet ſehen will, 


muß ſich die fchönen Plane und Ausfichten von dieſem 
Ort, welche Herr Ekel 1773 auf 9 Blaͤttern ausgege⸗ 
ben hat, und im zweyten Jahrgange dieſes Wochen⸗ 


blatts S. 302 angezeiget ſind, anſchaffen, welche ihn 

gewiß — 3 werden. Zu demjenigen, was;iber 
Herr Verfaffer 8.39. 40. von dem Alter der Stadt, 

; und den Befigern des Guts geichrieben hat, muß noch 


Binzufommen, daß C, de. Mola 1335 zu Ryneſperg 
(vermuthlich ift das Schloß gemeynet,) eine Urkunde 
ausgeftelfet hat, welche fih in Herrn Gerkens, ‚leod, 
Al brand, T.I. p. 241 findet. 

| Breslau. 

Die hieſtige roͤmiſch⸗katholiſche Mntverfieäe‘ huelche " 
aus einer philoſophiſchen und theologiſchen Facultaͤt be⸗ 
ſtehet, und die katholiſchen Gymnaſia zu Glatz, Neiß, 
Oppeln, Sagan, Liegnitz, Glogau und Schweidnitz, 


haben bisher unter der Aufſicht und Verwaltung der 


leſtſchen Jeſuiten geſtanden. Ob nun gleich der Jeſuiter⸗ 


Onrden durch eine paͤbſtliche Bulle aufgehoben worden, und 


dieſe Aufhebung nun auch in Schleſien als wirklich geſche⸗ 


‚hen angeſehen wird, wie aus der hernach genannten In⸗ 


ſtruetion vom 26 Auguft 1776 erhellet, in welcher ges 


Tagt wird, daß nach aufgehobenem Bande des Ordens, 


"zugleich die Statute deffelben nebſt den Officiis eines 
Generals und Provinzials, — — megfielen: fo find 
doch auf Königlichen Befehl die vormaligen Ordenes 
‚. glieder in Schlefien und Glatz, unter dem Namen 
der Prieſter des dniguchen Soul num, | 


348° 


, in einem Körper vereiniget geblieben, und haben bag 4 
Recht, neue Mitglieder aufzunehmen, und diefelben 
zu Lehrern und Profefforen zu bilden. Sig behalten. 
auch In diefer Rüdficht, die dem vormaligen Orden zus 
gehörigen Güter, und genießen von denfelben Unter⸗ 
halt und Befoldung.. Sie find aber nicht nur als Welt 
Seiftliche (Clerici feculares,) dem ordentliden Bis 
ſchof unterworfen, bey welchen fie fich gebürend mels 
den möffen, wenn fie die ordines minores und maio- 
Fes erhalten wollen, und der die von dem Inſtitut zum 
Predigtamt ernannte Perfonen beftätiger: fondern fie 
fieben auch als Mitglieder des Königlichen Schulen In⸗ 
flituts unter der 1776 errichteten Röniglichen Schus 
len⸗Commiſſion, melde unter dem Vorſitz des Kön, 
Eurators der Univerfitär zu Breslau, aus dem Director 
der Schulen, dem Rector und Kanzler der Liniverfität, N 
den Dechanten und Senioren der beyden Facultäten, 
und aus dem PraefedtoScholarum, beſtehet. Diefes : 
Kön. JInſtitut iſt verbunden, ſtets 12 Kandidaten zum 
Lehramt auf der Univerfitäe in Breslau zu unterhals 
ten, und wenn ein ſolcher in das Inſtitut aufgenome 
men wird, muß er fich- eidlich verpflichten, daß er Le⸗ 
benslaug dabey verharren, und dem Lehramt obliegen 
wolle. Die Inſtruction fuͤr die Prieſter des Koͤ⸗ 
nigl. Schulen-Inſtituts in Schleſien, vom 26 
Auguſt 1776, welche von Sr. Koͤn. Majeſtaͤt eigen⸗ 
haͤndig unterſchrieben, und auf 5% Bogen in Folio zu 
Breslau gedruckt worden, handelt genau von den obens 
erwähnten Kandidaten des Lehramts, "von den Lehrern, 
von dem Ame und den Pflichten der Nectoren der. 
Gymnaſien, des Rectors der Univerfität, des Kanz⸗ 
ters’derfelben, der Dechanten der beyden Facultäten, 
der Senioren berfelben, und des Präfecti des Symnafli 
zu-Dreslau.. Sie wird als ein Anhang zu dem Ron. 
Schulen:Reglement für Die Univerfität in Bres⸗ 
lau, und die Fatholifchen Gymnaſien in dem Ser: 
zogthum Schlefien und der Graficheft Glah, 


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angeſehen, welches am 11. Dec, 1774 ausgefertiget, 


ja Breslau auf 64 Vogen in Folio gedruckt iſt, und 
die Unterweiſung und. das Sindiren auf der, Untwerfis 
tät und in den Gymnaſien, fehr verbeffert. Es find 


auch unter dem zweyten May des gegenwärtigenr7F7ften . 
Jahrs heilfame Schulgefege für die Univerſitaͤt in 
Breslau, und für die Gymnaſien des Koͤnigl. 
. Schulen: Inftituts in Schlejien und der Grefr 


ſchaft Blog, ausgegarigen, und zu Breslau auf ı$ 
Bogen in Kolio gedrucdt worden. Herr A. M. Zep: 
lichal, ein Mann von. vieler Gelehrſamkeit und Ges 
ſchicklichkeit, iſt jetzt Königlicher Director der Univers 


ſitat und des geſammten Schutens Inſtituts in Schle⸗ 


fien und Glatz. 
Braunſchweig und Wolfenbüttel, 


Franz Meißner hat drucden laffen, des Herrn Jo⸗ 


bann Jacob Lentz, Inſpectors und Oberpredigers 


au Hornburg im Fuͤrſtenthum Halberſtadt, Anwei⸗ 


fung, wie die Geſchichten der heiligenSchrift zum 
Vortheil des Gedaͤchtniſſes, Verſtandes und ger⸗ 
zens mit der Jugend zu leſen ſind, nebſt einem 

rungs⸗Regiſter dunkler Woͤrter in der Bi⸗ 
Bel, theils aus der alt⸗deutſchen, und den mor⸗ 
genländifchen Sprachen, tbeils aus den Alter: 
thbümern, auch folcher Wörter, welche verfchies 
dene Bedeutungen haben. 1777 in Dctav, 2 Als 


phabete 11 Bogen, ohne 2 Bogen Vorrede. Ks hat 


diefes Bud; einen Vorzug vor allen bisherigen Büchern 
diefer Art, und da der ehrwuͤrdige Verfaſſer deſſelben, 


nur dieſe Abſicht gehabt bat, fuͤr unwiſſende Schul⸗ 


meiſter, und einfaͤltige Prediger, die Geſchichten wele 
che in der Bibel erzaͤhlet werden in Fragen und Antwor⸗ 


gen aufzulöfen, welche fie den Kindern über eine von 
benfelben !hergelefene Geſchichte vorlegen, und von ih⸗ 
nen erwarten ſollen, auch bin und wieder etwas zur 
Erläuterung, vornemlich aber Nutzanwendungen beyzu⸗ 


fügen: fo dat er feinen Plan dergeftalt ausgeführt, daß 


- 
[2 


359. , 


die genannten Perſonen jetzt kein beſſeres Buch. die da« 
feinige finden. Ob es aber nicht beſſer fey, für die Kinder 
eine kluͤgere und firengere Wahl unter den Geſchichten der 
Bibel zu treffen, als bisher gefchehen ift? dieſelben in 
einen Zufammenbange, und nad) ber jegt bey uns ge⸗ 
mönlihen guten Art des Vortrags aljo zu erzaͤhlen, 
daß alles was einer Erläuterung bedarf, biefelbige in 
der Erzählung befomme? ja ob nicht felbft das lehrrel⸗ 
he einer jeden Geſchichte in ihre Erzählung fo geſchickt 
eingewebet werden müfle,daß es den Vortrag nicht uns 
terbreche? diefe und noch andere erhebliche Fragen, er⸗ 
fordern einen größern Raͤum zu ihrer gründlichen Uns. 

—5 als in dieſem Blatt dazu genommenlwer⸗ 
den kann. 


wu Ä Beipig, 

. Der October⸗Monat oder das zehnte Stuͤck des 
deutſchen Muſei, ‚enthält einen ftatiftifchen Artikel, nem⸗ 
lich des Heren Prof. Dohms Auszug aus Herrn Prof. 
Güldenftädts Discours academique, den ichim arflenr 


u ‚ Städt angezeiget habe. “Der geſchickte Auszieher, hat 


ſich auf dasjenige eingefchränft, was etwa für deutfche 
Leſer am wichtigften ſeyn mägte, er fteller auch in Aus 
merfungen eine Vergleichung verfchtedener Artikel Ver 
jegigen Einfußr und Ausfuhr, mit derienigen welche im, 
17ten Jahrhundert ſtatt fand,an. G. 288 hält Herr 


. Dohm dafuͤr, daß Rußland wegen der erlangten freyen 
Schiffart auf dem — Meer, ein Eigenthum im 
mitteilaͤndiſchen Meer ha 
Minorka nicht zu theuer mit 30000 Mann erkaufen 


en muͤſſe, und daß es etwa 


werde, um die feinem Handel für das künftige ſchaͤdliche 
Freyheit das Nordamerika aleich bey ihrer Entſtehung 
unterdrüden zu helfen. Würden aber eine andere eus 


gopäifche Nationen gleichgäftig dabey feyn?, _ 


. Wien, | 
Hier iſt am zweyten October d. 3, Herr Franz Ehrk 
ftoph von Scheyb in Gauboͤkelheim, ehemaliger nieders 
oͤſterelchiſcher Landſchafts⸗Gecretair, 73 Jahr alt, 


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geſtorben. Er war 1704 zu Thengen in Schwaben ge⸗ 
boren, und ſein Geſchlecht iſt ſchon von dem Kaiſer Fer⸗ 
dinand dem zweyten geadelt worden. 1718 kam er nach 


num 


"55T 


Bien, und ftudirte daſelbſt im Eonvict. Durch feine 


Ausgabe und Erläuterung der Peutingerfchen Tafeln, 
hat er der Erdbefchreibung einen wichtigen Dienft ger 


leitet. Seine Abhandlung von der Stadt Wien vor . 
und zu den Zeiten der Roͤmer, gehört auch Hieher. 
Seine beyden bekannten und fehr nuͤtzlichen Buͤcher von 
den zeichnenden u. bildenden ſchoͤnen Känften, hat er unter 
den Namen Röremon und Dreftrio herausgegeben, 


well er den erften als Diitglied der Akademie zu Novergs 


do, und dem zwenten bey den arfadiichen Schäfern zu 
Nom führte. Seit einigen Jahren war er von Schiväs 
che des Alters faſt kindifh, und in diefem Zuftende 
fchrich er eine Geſchichte des Lebens, der Marter ud 
under des heil. Johann don Nepomuk, deßen Bilds 
fäule in karholifchen Dertern die Brücken ziert, weil 
man das Vertrauen zu ihm har, daß er die Menſchen 


in Waſſersgefahr ſchuͤtze. 


Im Trattneriſchen Verlage, iſt eine neue ganz um⸗ 
gearbeitete Auflage, von Johann Freyherrn von 
Pacaſſi Einleitung in die ſaͤmtlichen Geſandt⸗ 


ſchaftsrechte, auf 20 Bogen in Octav, erſchienen, 


welche einen Gulden koſtet. Er gedenket dieſe Materie 
in einem andern Theil noch weiter auszuführen, 
Alle Profeſſoren zu Wien haben Befehl befommen, 


Bücher zu ſchreiben. Vermuthlich wird mancher hin⸗ 
laͤngliche Urfache haben und finden, ſich zu entſchuldi⸗ oo. 


gen, wenn.er es nicht thut. 

Es werden jetzt zu Wien befondere Charten von den 
Vor⸗Arlbergiſchen Herrſchaften geftochen, ımd bie 
Oeſtreichſchen Länder in Schwaben werden auch zum. 
Stich aufgenommen. Es will auch der Abt und Kaiſerl. 
Rarh Herr Liesganig feine Charten von Galtzien und 
Kodomerien, ‘und von der Bukovina, flechen laſſen. 
Alle dieſe Eharsen| werben ſehr willkommen feyn, 


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953 


Ratio educationis totiusäue rei ‚Teholafticae, per 
regnum Hungariae et provincias eidem adnexas,” 
‚Vindobonae 1777 in groß Oetav, 1 Alph.7 Bogen, 
"außer 4 groben Tabellen, zeigt die Einrichtung der neuen 
‚Univerfität zu Ofen, und die Beſchaffenheit der alten 
„und neuen Gymnaſien und der gemeinen Schulen. 

Von den wienerifchen Lektur⸗Cabinets⸗Nach⸗ 
‚vichten, „welche ohnlängft angefangen Haben, liegt mie 
das Britte Städ vor Augen, davon im naͤchſten Bogen 
blats etwas vorkommen. fol, | 

Landcharten. 

Der Buchhändler Broͤnner zu Frankfurt am Mayr, 
has neulich auf 2 Bogen geliefert, The provinces of 
‘New York and New Jerfey, wicu part of Penfilvania . 
and the province of Quebec, welche Herr Holland 
‚aufgenommen, und Herr Pownall verbeilert und vers 


“ mehrer har, Sie faͤngt in der Gegend von Queber 


N 


an, und erſtreckt fid) bis an die Mündung der Delas 
ware, alfo hat fie mit der Charte des Herrn Sauthier 
gegen Suͤden einerley, gegen Norden aber eine größere 
Ausdehnung," aud) mehr Derter als bie Saut hierſche 
Charte. Es ſind auch an Nebenſachen der Grundriß 
von der, Stadt Neu-Yorck, die Muͤndung des Hud⸗ 
fon Stroms, und der Grundriß von Amboy ange 


‚bracht worden, Die Charte iſt alfo jeßt gut zuJge⸗ 


brauchen. Sie wird für ı Thfr. verkauft. 

Bon der großen Jägerfchen Charte von Deutſch⸗ 
land, ſind das ſiebente, funfzehnte und vier und 
swanzigfte Blatt fertig geworden, welche Stücke 


‚ von Poinmerit, von der Churmarf, von den Herzog⸗ 


tum Magdeburg, Churfürftenehum Sachfen, und 
Faͤrſtenthum Anhalt, abbilden, zwar nicht ohne Fehler 
von verſchleoener Art, aber doch beſſer als bisher auf 


den gemeinen Charten gefchehen it Ä 0 


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Aunton Feiedeich Wühhinse—— 
Woͤchentliche Rachrichten 
bon neuen NOChOEEEN, ia 

eographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 

— Büchern und Sad. 

Drdes fünften Zahrgangs. 
Vier und vierzigſtes Stuͤck. 

| Am ten November 1777. | 

. Berlin, bey vaude und Speer, 


— 


—2 


VNoch etwas von der Groͤße und Bevoͤlkerung 
Galiziens und Lodomeriens. 
Sen’ Tag lehrer den andern. Man berichtet mir, 
N daß die große Charte, welche Here Abt Kiesgas 
nig von diefem Königreich aufgenommen hat, von ihn 
ſelbſt in ein kleineres Format gebracht worden fen, und 
daß vermödge derfelben diefer Staat jeßt ungefähr noch 
1206 deutſche Quadratmeilen betrage, nachbem 1776 
an Polen etwa 182 Auadratmeilen zurück gegeben wers - 
den. Das tft num viel weniger, als die neulich im  - 
4 iſten Stüd biefes Jahrgangs berechnete Größe, iſt 
aber jene Ausmefjung richtiger, fo gleicht Galizien 
dem Königreich Preußen, alsdenn kommen aber nad) 
 - Berlangegebenen Menfchenzahl, 2150 Köpfe auf eine 
Quadratmeile, und die Bevoͤlkerung waͤre nicht nur 
größer als in Preußen, fondern auch als in Schleften, 
Welches nicht wahrſcheinlich iſt. Da ich aber weiß, 
bdaß etwas nicht wahrſcheinlich, und doc gewiß feyn 
— koͤnne, auch einer ‚meiner Freunde zu Wien verfichert, 
doaß die genannte Anzahl der Städte, Flecken und Dörs 
- fer in Galizien und Lodomerien, vollfommen zuverläfs 
ſig ſey: fo wuͤnſche ich, daß die gefammte Angabe der 
Bevölkerung, künftig mann werden möge, Ä 


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354 
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Aus der daͤniſchen Kopenhagener Zeitung, iſt in Sfe 


deutſche Zeitungen die Nachricht gekommen, Daß ein 
. Prinz aus Palaͤſtina Namens Juſuph Abaſſy, var 


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Kopenhagen nach Deutfchland gereilet ſey. Es wird 
nicht unnuͤtzlich feyn, die Leute weiche unter dem Titul 
der Prinzen entweder von Paläfting, oder von den 
Berge Libanon, von Zeit zu Zeit In Europa herum 
reiſen, und um Zehrgeld bitten, richtiger bekannt zu 
machen. Es wohnt in Syrien auf dem Berge Liba⸗ 
non und am Zuß deflelben, eine adelihe Famtlie Nas 
mens Abaſſy, welche fih mit andern Maroniten bem 
roͤmiſchen Stuhl unterworfen hat. Eine Linie derſel⸗ 
ben, bar ihre adeliche Würde und Ehre bisher erhals 
ten, die andere aber ift durch unorbentliche Lebensart 
fo herunter gekommen, daß fie zu der Klaffe der gemeis 
nen Beute und Bauern (Phelachen) gehört. Won dies 
fer legten, find die Leute welche unter dem Titul der Prins 


zen herumreifen. Ein folcher war 1736 in Deutfchs 


land, dem der Paſcha von Saida das viele Geld, wel⸗ 
ches er aus Europa nach feinem Vaterlande zurück brach⸗ 
te, abnahm, und ihm das Urtheil fprach: er fey ein 
Dauer, und folle ein folcher bis an feinen Tod bleiben. 
Um das Jahr 1768 war abermals einer in Deutfchs 
land, der ſich Juſuph Abaſſy nannte, aber fehr bes 


- "flüge wurde, als der Prediger Stephan Schulg zu 


‚Halle, aus deſſen eigenen Lebens und Reiſe⸗Beſchrei⸗ 
bung Th. 5. ©. 157,161 diefes genommen ift, ihn au 
die Beſchaffenheit feiner Samilie erinnerte. Diefe 
Nachricht wird denjenigen nicht unnüglich feyn, welche 
die Ehre Haben, von dem jet unter dem Namen eines 
Prinzen reifenden Abaſſy beſucht zu werden; denn ob _ 
fie fich gleich durch dieſelbige nicht abhalten laflen duͤr⸗ 
fen, ihm Reiſegeld zu fehenfen: fo werden fie Doch 
nicht glauben, daß fie ihre Gaben einem Prinzen verlies 
ben, der ihr Patron ſeyn werde, wenn fie einmal nach 


dem Berge Libanon reilen ſollten. 


* 





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2 33 
nn Srandenburd. — ' 
Bey ben Gebruͤdern Halle, if eine Schrift zu finden, 
welche den Titul bat: Valentinian der erfte. Oder 
geheime linterredungen eines Monarchen mit 
feinem Thronfolger, über die Religionsfreyheit 
Der Unterthanen. LiIebft einem Anhange für 
alle tolerant denkende Lehrer des geiftlichen 
Rechts, 1777 in Octav 5öogen. Ammianus Mar- 
cellinus ©. 30. Kap, 9. fihreibt vom Kaiſer Valentis 
nian dem erfien, er babe fich durch diefe Maͤßi⸗ 
gung feinerRegierungsgewalt berühmt gemacht, 
Daß erzwifchen den verfehiedenen Religions: Pars 
reyen (chriftlichen Parteyen, Juden und Heiden) eine 
enauemMittelſtraße getroffen, niemandenbennrus 
higt, und weder eine gewiſſe Art gottesdienftlichee 
Verehrung durch Befehle allgemein zu mache - 
gefucht, noch die-Unterthanen durch gefchärfte 
Verordnungen genötbigt, die Religion anzunehr 
men, zu der ar fich felbft bekannte; er babe viel⸗ 
" mehr alles in dem Zuftande gelaffen, in welchem 
er es beym Antritt feiner Regierung gefunden 
hatte. Daß er die allgemeinfte Religionsfreyheit bes 
flätiget habe, erſiehet man auch aus Sofratis und So 
zomeni Nachrichten. Diefe Urt der Mägigungeines Re 
geriten, fcheinet unter allen die ſchwerſte zu ſeyn, und es 
iſt nicht leicht zu erklären, wie fie mit Valentinians 
ans der Geſchichte bekanuten Gemuͤths⸗Character habe 
beſtehen koͤnnen? Allein wenn er fo Dachte und geſinnet 
war, als ihn der Verfaſſer der Hier gelteferten vier 
Unterredungen, welche er mit. feinem zum Mitregens ° 
ten angenemmenen Sohn Sratiano gehalten haben 
foll, vorftellt: ſo iſt uicht zu verwundern, baß er die 
dem Landesfürften obliegende Maashaltung zwiſchen 
Seroifiensfreyheit nnd Souverainitätsrecht, fo gut eine 
geſehen und ausgeüber bat. Dem fey aber wie ihm : 
wolle, fo. bat der mir unbekannte, und vermöge ber 
Vorrede und Schlußrede dem Herausgeber unter 
Fi ‚ 2 . —4 e 


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se" 


ſchiedene Verſaſſer dieſer viet Unkrredungen, etwas 
ſehr mächtigen und ſchweres unternommen, da er ſich 
vorgeſetzt, die Pflichten und Rechte der Regenten und 
Regierungen in oͤffentlichen Religionsangelegenheiten, 
als in einem Beyſpiel vor Augen zu legen. Er bat 
aber ſichtbarlich nicht nur große Gelehrſamkeit gezeiget, 
fondern auch dartan eine ungemeine Geſchicklichkeit bes 


tiefen, daß er in dem Zeitlauf Valentinians, den umirle_. 


gen fo teeffend gefchildert Hat. Beine Grundſaͤtze find 
unpartheyiſch und wahr, und alſo deyfallswuͤrdig. Lind 
05 gleich einige Stellen vorhanden find, welche bey dem‘ 
erſten Aublick befremden, fo wird man doch bey genaues 

rer Pruͤfung ſchwerlich umhin koͤnnen, auch dieſen beye 
zutreten, wenn man nicht ſchon da, wo man einmahl 
feinen Standort zur Betrachtung der Religions: Mas 
terien genommen bat, durch Borurtheile feſt ange⸗ 
nagelt, oder. auch bie in das furchtiame hohe Als 
‚ ter gekommen if. Die Scheife, ihre Vor⸗ und ' 
. Scyin s Nede, verdienen fehr viele aufmerkfame, 
nachdenkende, und von Vorurtheilen ſich auslees 
sende eier, fie kann aber bier weder zergliedert, 
noch ſtuͤckweiſe beurtheilet werden. Es ift auch eme 
franzöfifde Ueberſetzung derfelden, unter dem Titul: 
Valentinien premier, &c, an das Licht getreten, 
weiche aber nicht durchgehends ben Sinn des druß 
ſchen Grundtertes trift, auch viele Druckfehler hat. 


| Leipzig. 

Vey Weibmanns Erben und Rei, if in dieſem 
Jahr der erfie Band von des Herrn Chriftien- 
. Jofeph Jagemann Gefcbichte der freyen Kuͤn⸗ 
ſte und Wiffenfchaften in Italien, auf einem 
Atpbabere in Octav erfhienen, Der Herr Hofbi⸗ 
bliorhefar liefert darinn einen freyen Auszug, aus 
des Herrn Abte Alieronymus Tirabefihi Starıa deln” 
la Hireeratura italiana, von welcher ſchon & Baͤnde 


imn Aare zu Modena gedruckt find, und welde 


. grossen. Beyfall. verdienet und gefunden hat, aber 
etwas zu wortreich, auch in Nebenſachen zu aus 


' 


37 
uhr Here J. het ſih vorgeſeht, dae We⸗ 
fentlüche Mes Werks, melches aus 8 Bänden beſtehen 
fol, im die deutfche Sprache, und zwar in vier 
fleine Detap s Bände zubringen. Ob nun jaleich 
wohl zu vermuthen ift, daß unterfchiedene Liebhaber . 
des Werks, daflelbige- auch in bdeutfcher, Sprache 
ganz zu haben winfchen werden, um nach dem Uns 
terſchiede des Geſchmacks, der Erkenntniß und Ab⸗ 
ſicht, ſelbſt das nuͤtzliche und erhebliche auszuſuchen: 
8 wird doch fuͤr die meiſten Leſer der jagemanniſche 

Auszug hinlaͤnglich und angenehm ſeyn. Der er⸗ 
ſte Band deſſelben, begreift, außer einer voranſtehen⸗ 
den kurzen Abhandlung yon Urſprung und Alter⸗ 
thum der Hetrurier, die Geſchichte der fehönen Kuͤn⸗ 
fie und Wiſſenſchaften bis auf den Tod. Auguſti. 
Der zweyte wird fih bis zu dem Untergang des 
abendlaͤndiſchen rim, Reichs, der dritte bis zum Uns 
tergang des morgenländifchen R.R. und der vierte bis 
auf unfere Zeit, erſtrecken. Der erſte Band hau⸗ 
deit nur kurz von Künften und Wiſſenſchaften der 
Hetrurier, im erften: Theil, und von der Gelehrfams 
keit in Groß⸗Grichenland und Sicilien, im zweyten 
Theil, aber weitlaͤuftiger von der Gelehrſamkeit ded 
Roͤmer, im dritten Theil, und zwar in drey Buͤ⸗ 
chern, von weichen das dritte aus zehn Kapiteln ber 
ſtehet. Den Beſchluß macht ein Verzeichniß vors 
zuͤglicher Ausgaben der Schriftſteller, welche in dieſem 
erſten Bande vorkommen, und zwar ſowohl ihrer 
Original⸗Texte, als der Davon gemachten Webers 
ſetzungen; ¶ unter welchen auch deutſche find. Herr 
Jagemann hat ſich die Leſer durch ein angehaͤng⸗ 
tes Regiſter verbindlich gemacht, moͤgte er doch 
auch ein Verzeichniß des Junhalts, nach der Ord⸗ 
haben ber Thelle, Bücher und Kapitel, vorangeſehẽ | 


Paris, 
lei bey Didor-ein Vaͤchlein gehruct, welches 
ten Titull yat: des nierres presienles, et des pier- 


4 


353 N, 


res fines, avec les moyens de les conneitre et de 

- les evaluer, par Mr. Durens, de la feciet€ soyale 
de Londre, et de Pacademie des infc. et b. 1. de 
Paris 1776, 128 Seiten, ohne die Vorrede, in fehe 
fleinem Format. Der wegen anderer gelehrten Arbeis 
ten von verſchiedener Art, berühmte Verfaſſer, llebet nicht 
nur bie foftsaren und feinen Steine, fontern hatauch eine . 
Sammlung derfelben; er hat auch allenthalben wo er 
geweſen iſt, nicht nur die Naturaliens Sammlungen, 
fondern auch die berühmteften Sammlungen koſtbarer 
Steine, vornemlich’diejenige, welche Herr von Augny 
zu Paris befike, und die reichfte und vollftändigfte ift, 
gefehen, auch mit den erfahrenften Juwelirern Bekannt 
ſchaft gemacht. Er ſagt auch, daß er alles, was über dieſe 
Materie geſchrieben worden, geleſen habe, woran aber et⸗ 
was fehlet, denn er kennet unterſchiedene erhebliche Schrifs 
ten nicht, als, des Herrn Staatsraths Aepinus recueil 
de differents memoires für la Tourmaline, u. a, m. 
Er mennet, daß alles was von ber koſtbaren Materie 
gefchrieben worden, in ein ſo Eleines Buch, als das fels 
nige if, zufammen gezogen werden koͤnne, welches 
zum Unterricht der Leute aus der großen Welt, auch 
‚zum tnterriche dee Sammler und der Juwelirer bins 
länglich fen, doch eigentlich ifl er nur Davon gewiß, daß 
fein Büchlein für bie erften näglid; fey, und denjenigen 
welche zu den beyden andern Klaſſen gehören, überläßt 
er ſich zur, Beurtheilung. Er theilet die Steine, von 
welchen er handelt, in zwey Klaſſen, in koſtbare und fei⸗ 
ne Steine, die erſten zaͤhlt er zu den Criſtallen, die 
gyweyten zu den Kieſeln. Zu den Criſtallen rechnet er 
nach dem Rang ihrer Härte, die Diamanten, Nubinen, 

- Saphire, Topafen, Smaragden, Amethyſten, Aquas 
“ marine, Chryſolithen, Sranate und Hyacinthen, und 
zeiget die befendern Arten einer jeden Gattung. Er 
weiß wohl, baf diefeRangerdnung Ausnahmen verſtattet. 
Von der Aventärine, Touemaline, und von dem Tuͤrkis, 
Handelt er anhangsweiſe, ohne dieſe Steine weber zu 
‚den, Eriftalten, noch zu den Kieſeln zu zählen. Wenn 


\ . 
\ N 
j \ 


359 


er von den bekannten grͤßten Diamantentedet, ſo ſpricht 


er nach dem Beyſpiel ſeiner Vorgaͤnger, von dem Dia⸗ 
manten des großen Mogol und des Großherzogs von 
Toſcana, da doch nicht wahrſcheiklich, geſchweige ges 
wiß iſt, daß der jeßige große. Mogol den großen. Dias 


manten feiner Vorfahren noch habe, nachdem Schah 


Nadir Kuli den ganzen Schab des Mahommed Schah 
von Hindiſtan, erbeutet hat, und mangemiß weiß, daß 
der Tofcanljhe Diamant jeßt zu Wien In der Kaiferlichs 
Koniglichen Schagtammer ſey. Es ließe fich mandhe 
gute Nachricht und Anmerkung aus dieſer Schrift zie⸗ 
ben, auch bey mancher Stelle etwas anmerken, went 
es die Abficht diefes Wochenblatts mehr verfkattete, 


Das Büchlein ift arſchrecklich theuer, denn es koſtet hier | 


2 Thaler 16Gr. 
Berlin. 


Es ſind hier neulich auf 53 Bogen, aber ohne alle Vor⸗ 
rede, in Octav gedruckt, Geographiae antiquae ele- 


mentain vfumfcholarum. Zunächft find fie fuͤr das hie⸗ 


ſige franzöftfche Gymnaſium, u. zur Erläuterung des koͤh⸗ 
lerfchen Atlas, welcher in demfelben gebraucht wird, ger 
ſchrieben. Daß der berühmte Lehrerdeffelben, Herr Pas 
for und Profeffor Jean Pierre Erman, dieſe Anfangs 
gründe aus den Werken Eellarit und Cluveri gezogen 


bat, ift eben fo beyfallswuͤrdig als ſichtbar. Er vers 


Bindet die neue Erdbefchreibung in fo fern mit der alten, 
daß er zu den alten Namen der Derter, die neuenfeßet, 


welches fehr gut ift, doch Hätten die neuen Namen wohl 


nicht franzoſiſch, fondern in der einem jeden Lande eigenem; 
Sprache genannt werden follen. Der Herr Berfaflet . 


iſt im Stande dem Büchlein von Zeit zu Zeit eine noch 


größere Vollkommenheit zu geben, und da er dieſes 


ohne zweifel audy thun wird, fo werden noch mehr al? 
te merkwuͤrdige Derter angeführet, und die.neuen Na⸗ 
men derſelben noch fchärfer unterfucht werden können. 


und in Amann ‚ od Lande, Sucus Augufl, 


1 


Z. B. gleich in dem erſten Abſchnitt von Spanien, find in 
Luſitanien wenigſtens noch Pay Julia und Salmantica, 


’ 


360) Ä | 
Oſca, Segobia und Valentia, merkwuͤrdig, nud die al. 
‚te Stadt Numantia wird wohl nicht, die jetzige Stadt 
Almafan , fondern Soria ſeyn. Mecca und Deine 
liegen nicht im glücklichen, fonderit im peträtjchen Ara 
bien, genauer in der Provinz Hedſchas. ꝛe. Solche kleint 
Verbefierungen laſſen fich nach und nach leichter alsuf 
‚einmal anbringen. 0 


ten. 
Unter dem Titul, der Wieneriſchen Lektuͤrkabi, 


nets⸗VNachrichten, hat hier ohnlaͤngſt eine Wochen⸗ 


ſchrift den Anfang genommen, von welcher ich das drit⸗ 
te Stuͤck, vom achten October, vor Augen habe. Der 
erſte Abſchnitt deſſelben, beftehet aus genealogiſchen Nach⸗ 
richten von hohen Haͤuſern, nemlich von der Entbindung 
der Prinzeßin von Aſturien, von dem Tode der Prinzef⸗ 
ſin Benedietine Erneſtine Maria von Eſte, der verwitt⸗ 
weten Prinzeßin von Badendurlach, Anna Charlotte 
Amalie Louiſe, des regierenden Grafen zu Schauenburg⸗ 
Lippe Friderich Wilhelm Ernſt, und des Biſchofs und 
Grafen zu Noyon Karl von Broglie. Hierauf folget 
die Rubrit, gelehrte Geſchichte, unter welcher von einigen 
Befoͤrderungen geredet wird, nemlich des Herrn Ignaz 
Pakhammer iu der Probſtey Droszo, des Herrn Matk 


Anton Friedrich Buͤſchings 


Wöchentliche Radricten. 


von neuen Zandcharten, 
Ä geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ſchen Büchern und Sachen. | 


| Des fünften Jahrgangs 
Fünf und Vierzigſtes Stuͤck. 


Am roten November 1777 
Berlin, bey Baude und Spener,. 
Lemgo. 


rn iſt aadlich von des Heren Profeſſors Chriſtian 
Wilhelm Dohm näßlicen Materialien für 
die Statiſtick und neuere Staaten ⸗Geſchichte, der 
Reſt der erſten Lieferung, erſchienen, mit welchem 
dieſe erſte Lieferung, 1 Alph. 15 Bogen in ge, Octav 
ſtark iſt. Der Abſchnitt für Daͤnnemark, begreife 
die Octroy, welche 1772 der Koͤn. aflatifchen Zar: 
Velsgefellfchaft auf 20 Sabre verliehen worden, und 
. Vie Lonvention welche fie su gleicher Zeit errich⸗ 
ter hat, beyde in einer franzoͤſiſchen Ueberſetzung, die 
Anklage des Grafen Struenſee von dem Bene 
Talfiscal W. (Mivet) die Vertheidigung des Bras 
fen durch den Advocaten bey dem hoͤchſten Ges 

xicht U. (Uldah die eigene Verantwortungsſchrift 
des Grafen, und das Urtheil der Koͤn. Inquiſi⸗ 
zions Lommißion, nebſt der Koͤn. Befldtigung. 
Die beyden erfien Artikel, ſind außerhalb Dänemark wer 
nig bekannt gewefen, Die uͤbrigen Artikel ſind zwar ſchon 
ip einer dentfchen Ueberſetzung beſonders gedruckt, vers 
dienten aber auch In ler Dohmiſchen Sammlung 





" ’ 


362 
aufbehalten) zu werden. Nur haͤtten die Luͤcken fuͤr 
die Namen lausgefuͤllet, einige Anmerkungen über die 
in einer fo ernfthaften Sache ſehr übel angebrachte Wis 
‘Beleg’ auch Übrigejunanftändige Schreiba rt des Anklaͤ⸗ 
..gers gemacht, und die Anliche kleine Sammlung der 


Acten, welche den Grafen Brandt betreffen, mit edge 


ruͤckt werden follen, damit man an einem Ort alles 
beyſammen hätte,. was biefe verbundenen unglücklichen 
Dinner angehet. oo 
Der Abſchnitt für Spanien, enthält later 
Artikel, die aus gedrudten Büchern gezogen find, 
nemlich aus Uſtaritz Theorie &c, Ulloa Retablif- 
ment &cc. Memoires de la tour d’Efpagne depuis - 
1679-168 1. &c. und betreffen, die Volksmenge unter 
Philip V, den Gold⸗ und Silber Umlauf, die Fran⸗ 
zoſen, welche durch Arbeit in Spanien Geld verdienen, 
die Sifche welche Spanien verbraucht, das Finanzwe⸗ 
» fen unter Earl dem zweyten, die Dranufacturen, den 
Eiſenhandel, Handel und Schiffart, das Verhaͤltniß 
. der ſpaniſchen Geiftlichkeit zu der Volksmenge. Alle 
diefe Artitel, find cheils als erhebliche Stücke der Staates 
-  -geichichte, theils zur Wergleichung des Altern Zuſtandes 
— mit dem neuern, nuͤtzlich. Herr D. nimmt mit Uſta⸗ 
- sy an, daß die Seiftlichen den Zoften Theil der Men⸗ 
ſchen in Spanien ausmachten. Diefes Verbättniß 
"gründet ſich darauf, daß Spanien nur 73 Million Men _ 
fchen uͤberhaupt, und doch 250000 Geiſtliche Haben 
ſoil. Da man aber zehn Milllonen Menfchen in Spa⸗ 
nien, Die canarifchen Inſeln mir eingefchloffen, rech⸗ 
nen kann und muß, fo niachen die Seiftlichen, mern 
die angeführte Summe derſelben richtig ift, nur dert 
often Theil der Menſchen aus, ja das Verhaͤltniß iſt 
uoch Peiner, weil unter den 250000 auch die Leute 
welche in Dienften der Geiſtlichen ſtehen, begriffen 
find. S. 445 if. Yan D. die ſchimpfliche Benen⸗ 
- nung ber fpanifchen Seiftlichen aller Art, mic dem Na⸗ 
me ber Bonzen, und Unholden, (veneficae) entwiſcht, 


- . 


5 


| / 363 
weiches nicht gut ik S. 447 und 448 hat er ſich 
durch Herrn Ebeling bewegen laſſen, die Anzahl der - 
Einwohner zu Sevilla, welche ich angegeben, ffuͤr zu 
gering zu halten, tch habe mich aber im vierten Jahr⸗ 
gange S. 246 auf Eſtrada beruffrenn. 

Der Abſchnitt von Frankreich, betrift deſſelben 
Groͤße, politifche Ueberſicht und Volksmenge, den Han⸗ 
del von Marſeille, Manufackuren und Handel von Lan⸗ 
guedoc, und Memoires de Mr. Law über das Muͤnz- 

weſen, der letzte Artikel aus. ben recherches & confi- 
derations fur les finances de France, die vorberges. 
henden aber aus Herrn Expilly diftionnaire, welches 
kanftig noch viele Artikel liefern kann, wenn es 
für die Leſer angenehm genug feyn wird, bie Eleinern . 
Theile des franzöfiichen Staats kennen zu lernen. Es 
iſt aber doch nicht alles was biefer fleißige Mann in 
feinem fchäßbaren Werke zufammen getragen hat, gleich 
gut. In dem erften Hiefigen Artikel ift die. Bergleis 
hung der Broͤße Frankreichs, mit der Groͤße anderer 
europaͤiſchen Staaten, mehr fehlerhaft als richtig, 
und hätte alfo wegbleiben koͤnnen. Selbſt Frankreich 
wird zu groß gemacht, wenn man es auf 30000 fran⸗ 
zoſiſche Quadrat⸗ Meilen ſchaͤtzet, nemlich ſolche Mei⸗ 
len, deren 25 auf einen Grad gehen. Denn went 
gteih Here Expilly diefe Ausmeffung von Vauban 
entlehne, (ohne ſich zu befinnen, daß zu Vaubans 
Zeit Lothringen noch nicht zu Frankreich gehöret has“ 
- Be, und alſo nicht mit gezählt fen) fo ſagt er oh 
ausdruͤcklich, daß dabey beftändig auf die boflle- 
. mens (ein Wort, welches, man in feinem Woͤrterbuch, 
auch nicht in den Schmidlinfchen finder) de la terre, 
Raͤckſicht genommen worden fen. Alfo iſt der Flächen 
Anhalt Bes Hügel und. Berge, welche In einigen Pros 
vinzen, als, in Dauphind, Franche Comté, &c. ehr. 
Boa find, mit in. Mnfchlag gebracht worden. Allein . - 
bieſe Berechnung iſt wicht nur ungewiß, fondern wird 
auch bey keinem andern Staat, deſſen Größe man im 
.. ° 9 





260 
QAuadratmeilen beſtimmt sehe, daher Dief- Aua 
meſſung der Oberfläche Frankreichs ganz unbrauchbar 
Ab um die Groͤße diefes Staats mit der Groͤße ande⸗ 
ver Staaten zu vergleichen. Die 10000: deutiche Qua⸗ 
dratmeilen welche in meiner Erdbefchreibung für Frank⸗ 
reiche Größe angenommen worden, find richtiger nab . 
brauchbarer. Bey der Bollsmenge, find Herrn Dohm 
die beſondern Blaͤtter welche Herr Expilly 1767 und 
72 zu Paris von derſelben bat drucken laſſen, unbea 
kannt geblieben. Ich habe ſie in dem erſten Jahrgan⸗ 
ge dieſes Wochenblatts &. 83 Auszugeweile geliefert, 
woran der Herr Profeſſor fich nicht erinnert Hat, rog 
ſelbſt er.aber Die Quelle finder, welche er S. 469. nicht 
gewußt. Hätte er an jene Stelle meines Wochenblatto 
bat, fo würde fie ihm Gelegenheit zu unterfchiedes ' 
nen erheblichen Anmerkungen gegeben baten. Die2g 
Millionen Menſchen, welche ev jegt Frankreich geben 
will, werden dem Hofe ohne Zrueifel ſehr angenehm 
ſeyn, wen fie vorhanden find. Was er dafür: ans 
führet, erfordert eine weitläuftigese Prüfung, als bier 
angeftellet werden kann. Der deutiche Herr Necker 
iſt S. 470 und 471 in einen franzoͤfiſchen Necre vers 
wanbelt warden, woran velleicht ein Schreib⸗ ober 
Druckfehler Schuld iſt. 

Den Beſchluß macht das Verhör der Befikerfder 
weitindifchen Pflanzungen tm großbrittannifchen Uns 
gerhaufe, über ihre Bittſchrift wegen der amerikanischen 
Unruben, und eine Rede welche Herr Glover über 
dieſe Sache gehalten hat, Herr Prof. Mauvillon bag 

hiefe Artikel aus dem Parliamentary Regifter for 1775 
gezogen, und Hero Dohm mitgetheilet. Koftet «6 Sr. 

Strelfund, - | 

Chriſtian Lorenz Struk bat im jegigen, gJahr deu⸗ 
«en laſſen? Jacob Jonas Bjoͤrnſtohl, Profeſſors 
der Philoſophie zu Upſala, Briefe auf ſeinen aus⸗ 
laͤndiſchen Reifen, an den Koͤn. Bibliothekar C. 
€. Giörwell in Stocheln. Aus dem Schwe⸗ 


⸗⸗ 


| 

| | 368 

Vischen Überfent von Juſt Ernſt Groskurd. Er⸗ 

ſter Band, der die Reiſen durch Frankreich und 

Unter» Italien enthält. Sin Octav, 422 Seiten, 

Herr Bjoͤrnſtohl hat als Gefellfchafter des; jungen 

ſchwediſchen Freyherrn C. 8. von Rudheck, fieben bis 

acht Fahre lang eine Neife. durch Frankreich, Stalien, - 
Helvetien, einen Theil Deutfchlands, Hollands und 

Englands gethan. Da diefe Reife mit nicht gewäns . 
licher Langſamkeit geſhehen, und Here 8, nicht nur 

ein fehr aufmerkfamer und wißbegieriget, fondern eben Das 





durch und wegen feines fehr guten Kopfs, ein Mann von 


vieler Gelehrſamkeit iſt, und fich ſtark auf Sprachen, 
infonderheit zu Paris auf die morgenländifchen gelegt . . 
hat: ſo iſt er vorzüglich gefchieft, für fich und andere: 
mit großem Nutzen zu reifen. Jetzt ducchreifet er das 
sernanifhe Reich in Europa und Aſia, wird auch- die 
nerblichen Küften von Afrika bereifen, und man darf 
einen großen Schatz an neuen und müßlichen Nachrichz 
‚sen von ihm erwarten, Er hat während feiner Neifen 
son 1769 an its tet lde Briefe an den berühmten 
Kon. ſchwediſchen Bibliothekar Heren Gjoͤrwell ges 
ſchrieben, welche derſelbe nach und nach von 1770 bis 
73 in ſeine Almaͤnna Tidningar, und von 1773 bis 
imn das jetzige Jahr in feinen Samlare, groͤſtentheiie 
gebracht hat. Dieſe in ſchwediſcher Sprache gedruck 
ten Briefe, Hat Here Groskurd in zwey Bänden deurſch 
zu liefern unternommen, wofür man ihm Danf 
ſchuldig iſt. Ste enthalten zwar Fein ordentliches Tas 
gebuch von ben bioͤrnſtohlſchen Reifen, das ift aber wes 
der ein Fehler noch) ein Mangel, und fie find defto reis 
cher an näßlihen und erheblichen Nachrichten, Die 
Hitterarifehen find bie zahlreichften,, und alfo iſt dieſe 
SDSanmiung am meiften für Liebhaber der Litteratur, 
es fehler aber auch nicht an folchen Nachrichten, die 
! man gemeiniglich in Meifebefchreißungen erwartet und - 
| ſucht. Nun iſt zwar wahr, daß Herr 3. alles was 
er ſiehet und Hörer in ädfept auf fein, Vaterland, 
| = | 


I 
266 | 
Schweden ‚ beurthetlet, dag vr Kir und wieber zu He’ 
Bewunderer und Lobredner iſt, und daß vieles, weis 
ches dazumablals er es ſchrieb, noch nen und unbekannt 
mar, unter uns jetzt ſchon bekamt iſt, und alſo fuͤr 
uns den Werth der Neuheit verloren bat, ja daß man⸗ 
ches welches hier entweder nach-feiner damaligen Befchafr 
fenheit bejchrieben, aber. als künftig erwartet wird, ſich 
nun verändert hat, oder auch fehon lange da gemeſen ift: 
allein diefes alles benimmt den Briefen ihren Werth 
und ihre Leſeuswuͤrdigkeit nicht. Fuͤr viele Lefer mird 
der nanze Inhalt noch immer neu feyn, Es hat and 
der Leberfeßer am Ende des Bandes eine Anzahl Ans 
merfungen bepgefüger, in weichem er verichledenes dag: 
nun fchon gefchehen und verändert iſt, Augeführet bat, 
&. 416 bat er ein fehwedifches Wort fteben laflen, 
und ©, 142 ſtehet Schulge für Scholg, Wenn Herr 
B. einmal von feinen Reiſen glücklich zuruͤck kommen, 
und alsdenn fein Tagebuch selbft ausarbeiten und an das 
Licht flellen wird: fo wird man freplich noch etwas: 
wichtigeres befommen ; bis dahin „Ser verdienen diefe' 
feing Briefe auch in Deutſchlaud eine dankbare Auſaah⸗ 
me, Es koſtet ber erſte Band zo Gr. 


eipzig .. 

Bey Weidmanns Erben und Reich, ſndet man des 
5. P. Sturz Erinnerungen aus dem Leben des - 
Grafen Jobann Zartwig Ernſt von Bernftorf, 
welche im jetzigen Jahr auf 74 Bogen im Pleinen Octan 
Format gedruckt find, und 6 Gr. koſten. Sie ent⸗ 
hatten mehr Lobrede als Geſchichte des großen Mans 
nes ,, wiewohl dasjenige was zu feinem Ruhm ger 
reicht, auch das wichtigfte von feiner Gefchichte iſt. 
Ahr Verfaſſer kann des Grafen Character been 
denn er ift fange in feinem Kaufe gewefen, und hat 
unter ihn gearbeitet, und das iſt feine Abficht in are 
Schrift; welche er auch geſchickt ausgeführer hat; 
giebt aber noch zu Anmerkungen über feine herum. 
gen Anlaß, ‚deren Id) einige mächen will, Bernſtorf 
trat me als Juüngling in die Aemter des Man⸗ 


Zu 0 


77% Schon Im zwamiglten Jahr Fieng er dis 
daͤniſcher Befandter. an den churfächfifchen und 
| BRoͤn. polniſchen Hof. ab, S.ır. 12. Diefes iſt 
I. niches feltenes, -fondern es iſt vielmehr fehr gewodulich, 
junge Edellente als Geſandte an Hoͤfe zu ſchicken, wo ſie 
| nichts als Complimente zu beftellen und zu empfangen 
haben, und zu wichtigen Unterhandlungen keine Gele⸗ 
genheit vorhanden iſt. Bernftorf var ſogar ſei⸗ 
Mer Temperaments⸗Teigungen Meiſter. ©. 88. 
ı Das tft bey elnem Miniſter, inſonderheit bey einem fols 
: (hen, welcher dieauswärtigen Staatsfachen zu verſehen 
« bat, nicht Tugend, fondern erlernte Anıtskunft, ohnermds _ 
the er fich oft verrathen, und manche'umpofttifche Hand⸗ 
«tung begehen würde. Alle wurden getröfket, wenn 
- fie auch nicht alle erhoͤret werden konnten. &.9g 
Auch dieſes ift mehr polteifche Klugheit und Sewohnbelt, 
„als Tugend eines Minifters. Doch, ich breche dieſe Au⸗ 
merkungen ab, um nicht das Anfehn zu haben, als ob 
idy der ſchoͤnen panegyrichen Schrift etwas von ihrem 
“ Werth entziehen wolie, den ich doch ſelbſt erkenne. 


Haag: 
Ben ©. Plaat und Compagnie, ſind in dieſem Jahe 
gedruckt: Voyages en differens pays de ’Europe, 
1774, 75 et 76, ou letıres ectites de P Allemagne, 
‚de la Sujfle, de Pitalie, de Siciie, . & de Paris, 
:Tomes II. Es iſt nicht ſchwer von Verfaſſer dieſer 
Briefe, In welchen er feine Reiſe beſchreibet, zu erra⸗ 
= Then, weicher wirklich ein vortreflicher „ gelehrter und 
aufgeflärter Kopf, und zugleich fehr lebhaft und feurig ifk, 
bie Freiheit Im urcheiten liebet und ausuͤbet, aber in 
feinen Urtheilen oft zu dreift und zu hart iſt. Das lebte 
wird in der Vorrede dadurch entfchuldiget, dab man ik 
vertrauten Briefen and Reden weniger zuruckhalterid 
Sy, und daß der Verfaffer dieſer Briefe, (von melchen 
fi der Vorreduer zu unterfchreiben betiehet, ) den Ges 
brauch, den man von denfelben machen würde, nicht 


vorher geſehen habe, Ihr Juhalt iſt ſehr mannigian 


A. 


u — — 


368 . 
tig, und wegen der angeführten. Beſchaffenheie sus 


Urhebers, fo reigend, daß es ihnen an vielen und begies 


rigen Leſern nicht fehlen wird. Herr P. iſt zwar ein 
Mitglied der. katholiſchen Kirche, aber er ſiehet die Feh⸗ 
fer und Mängel derfeiben fehe wohl ein Er meynet 


Th. II. S. 85. auf feier Reiſe duch Deutfchland wahr⸗ 


genommen zu haben, daß die Lutheraner fleißig und 
wohlbegätert, die Katholiken aber träge und arm, ja 
daß die Reformirten verhältnigmäßig reicher als die Lu⸗ 
theraner waͤren. (Ob dieſes als eine allgemeine Wahr⸗ 
beit angenommen werden könne? iſt mir noch zweifel⸗ 
haft.) Il femble par conlequent, fähres er fort, 
que plus une religion s’eloigne de la religion ca- 
%holique, plus elle produit de bonheur, & que plus 
une religion s’en approche, plus elle deviens per« 


nicienfe,. — — Cette obfervation ne .me donsie. 


aucune mauvaife. opinion de ma propre religion, 
mais: elle me confirme feulement dans l’averfion, 
..que j’ai todjeurs eue pour les fuperftitions, que 
les frippons y ont ajoutees. (Wenn der Ausdruck 
nicht fo hart wäre, fo koͤnnte man mohl eben diefes 
son der chriftlichen Religion überhaupt fagen ) An dem 
‚vierten Brief, welcher Berlin und Potsdam, und uͤber⸗ 
Haupt den hiefigen Staat betrift, iſt viel wahren, aber 
"auch viel unrichtiges, welches wahrfcheinlicherweifedas 
her rühren, weil der Herr Verſaſſer fich in Anfehung 


deffen mas er gehört, zu viel auf. fein Gedaͤchtniß vers 
laſſen Hat, Sch gedenke noch einmal von dieſem Werk 


zu reden, .. 
J Leipʒig. u 
Herr Breitlopf hat bey Gelegenheit einer Hochzeit, 


Annerbalb 3 Tagen eine neue Charte, das XReich der Lies - 


be, genannt, gedacht, entwerfen, zeichnen, ſetzeu und dru⸗ 
dien laffen, welche ich eben bey bet letzten Correctur 
dieſes Stücke, bekommen, und mit Bermunderung und 
Vergnuͤgen betrachtet habe Sm naͤchſten Stuͤck ein 
‚mehrerers von derſelben. — 


[4 


| 


Anton Bei Friedrich Deſching⸗ 
Woͤchentliche anıhten 


| wii an ——i — 
geogran en, ſtatiſtiſch d 
ſchen Buͤchern a un bitter, Ä 


Des fünften Jahrgange 
Sechs und vierzigſtes Stuͤck. 


deu 17ten November 1777. 
Berlin, bey Saude und Speer | 


An dor Breickdpftichen Vuchdrenckerey, iſt am 

—— — 8 Selten in ge. Quart zum . 
Beſchteibung des Reiche der Kiebe, 

mit —— — Landcharte. Ein zweyter Ver 
fuch im San und Deuck geographiſcher Lands 
«harten durch die Buchdrucker , von J. 
. Breitkopf. Dir ik iſt die ganze Särikt, j 
Das Reich der Liebe, tft ohne Zweifel das ausga⸗ 
Bbreiteſte und’ GeroopnteRe Land unter dem Done, 
Gleichwohl Hat unser den vielen Retfenden, die e 
durchwandert haben, woveon ſich wohl feine edle Seele 
ausſchließen wird, kelner nur zuverlaͤßige Nachrichten, 
viel weniger eine ganze Charte davon geliefert, es ſey 
nun, daß mur wenige alle Gebiete deſſelben uͤberſehen 
haben, oder, daß ſie nicht gutes Herz genug hatten, 
andre Reifende für der Syke und Charybdis zu wars 
nen, denen Fe vft zum Raube geworden waren, Wit. . 
a den Welrlärgen, die doch einmal in diefens 
ande kreuzen muͤſſen, einen nicht geringen Dienſt zu 
erweiſen, wenn wie theils dom unfern eignen Reiſen 
theils aus den Berichten der Banks und Cooks, —* 
che aus den unbekannten Ländern dieſes Reichs nicht 
Done Sefape zuruͤck kamen theiuls aus Beyſpielen vie 

Aa 


\ 


379 a. ° a; u 2 

Br Uagſacuchen, die wir ſalbſt von fern am Ktlppen 
. Scheitern, oder in Pfuhlen verfinten faben, eine richtige 
Charte und deutliche Beſchreibung liefern, zus War⸗ 
nung jür die, weiche erſt ausrelien, und zur angench⸗ 
men Erinnerung für die, welche von der Reife ausruhen. 
L Das Land der Jugend, ift die Graͤnze, von der 
die meilten Pilger ausreifen. Aus dem Städtchen Sor⸗ 


genloß,itommen fie in die verichtedenen umliegenden 


Denser,und verweilen ſich bald in Reisenftein, Schoͤn⸗ 
haufen, hats in Reichenbach, Wigingen und Freu⸗ 
denbeimt, wo fie aus dem Quell der Srende Bezau⸗ 
fen. Tändelfpiel und Kuͤßfeld am Fiuſ⸗ 

fe der Wuͤnſche, welcher vor Sorgenloß entfpringt, 
gelegen, find zwey fehr gefährliche Dexter, und bie 
Graͤnz feſtung Warnungsftein, ift felten im Stande, 
biejenigen welche ſich zu lange an diefen beyden Or⸗ 
ten aufgehalten Haben, abzuhalten, daB fie wicht im 
Hl. das Gebiete der firen Ideen, übertreten follsen. 
Die fes Hauptgebiet gränzer gegen Morgen an das Land 
der glücklichen Liebe, gegen Abend an das Land 
der traurenden Liebe, gegen Mitternacht andas Land 
Der Lüfte. Seine vornehmſten Städte ind, Die Stadt 
der Träume, Triebftädt, Verlangenau und Unruh. 
II. Das Land der trauxenden Liebe. Verache 
gung und Strenge, find die Grenzſtaͤdte dieſes trauris 
gen Gebiets von der Wtittagsfeite, fo wie man an der 
Morgenſeite die Seufzerfiurantrifft; das Soffnuigs⸗· 
loſe Gebirge, worauf der Thraͤnenfluß entſpringt, 
und weiches einen Theil des Gebiets der ſixen Ideen 
umſchließt, macht von ber Mittags⸗/ und Abendſeite die 
Bräune aus, und bildet die Alagenböhle, weiche von 
Der andern Seite mic dem Thraͤnenfluſſe umfchloffen 
wird Der erfie Ort auf den man hier trifft, it Brik 
lenburg, ein oͤdes Schloß, die Wohnung piagender 
Dämonen... Wagt man es, wie es: einige gewagt bad 
. bern, über die fchroffen Alpen oſtwaͤrts zu reifen: fe 
Sonn man noch, mean man glücich vor Lintzers vops 


DR > 2) 


| * 


bey koͤmmt, ‘auf: bie froͤliche Ausficht kommen. Reiſet 
man aber auf dem gewoͤhnlichen Wege der ungluͤck⸗ 
lichen Liebe zwiſchen dem Thraͤnenfluſſe, und dem 
Moraſt des Tieffinns, welcher. fchon viele verſchlun⸗ 
gen bat: fo kommt man nad Werthershayn, weis 
«her durch den Fall eines Ungluͤcklichen berühmt, von 
den critifchen Holzhackern, und moraliichen Wildſchuͤe 
Sen, verheert und durchkreuzt wird. WUus biefem 
Hayn, roelcher von einem berühmten Geographen nicht 
. ganz unangenehm gefchildert worden ift, teit man in 
die Wüfte der Schwermuth, aus weicher man nicht 
kommen kann, ohne nach Wuthheim zu kommen, wo 
die Seelenverkaͤufer die Reiſenden zu einer Schiffarth 
ins Meer der Verzweiflung wegkapern, woraus 
Sein Schiff ungeſcheitert zuruͤckkehrt. Reiſet man aus 
Dem Gebiet der firen been über die Brüche der 
Soffnung, welche uͤber den ſuͤßen Thraͤnenbach, 
einen Canal des Thraͤnenſtuſſes, gebaut iſt: fo koͤmmt 
mau an bie frdlihe Ausficht, wo dem Wanderer‘ 
zwey Wege offen ftiehen, wovon der zur Linken ins 
IV: Land der Lüfte führe. Die Grängfiadt davon 
iſi die Sinnenluft, ‚eine verführerifche Stadt, : gleich 
Lem Capua der Römer, . Sie liegt am Schmelgers 
fluſſe, und wird durch denſelben von Taumelfeld ges 
wennt, das am andern Ufer liege. Die betäubende 
Kraft des Schwelgerfluffes, bringt die Reifenden da eine 
Serfirenung, die endlich in die gefährlichfien Krankhei⸗ 
en ausartet. Man bringt die Patienten - nad 
Schwachheim, von da Ihnen der Weg In das Kran⸗ 
Venthal und Lazareth, und endlich nach Todtenwei⸗ 
lern unvermeidlich iſt. Dieſe find Wohnplaͤtze unzaͤh⸗ 
Uger Furien, als Blaßſucht, Raſerey u. ſ. w. und um 
TKrankegthal und Lazareth geht noch ein gerader 
Weg nach dem Meere der Verzweiflung, das mit 
Todtenweilern graͤnzt. Wir wollen diefes mit Abs 
(eu angefüllte Land verlaffen, und von den Bränzen 
des Gebbiets der firen Jen aus, in V. das Land 
” a Ä “a2 Er 


* 
6 


Va | _ 
der glacktichen Miebe reiſen. Gunſthof der 
Ort, der dahin führt, von da kommt man wach Gute 
Zeit und ZärtlichEeit, weicher legte Ort an dem 


Freudenſtrohme liegt, über den man ohne Mühe 


und nur gu leicht nad) Genuß kommen kann, weran 
aber der Luftwuld und Das. Bebiet der Lüfte 
mit allen angenehmen und abfcheulihen Orten graͤnzt. 
Der kluge Bandrer muß. biefe Abwege zu feinen Sicher⸗ 
heit vermeiden. Dieſem muͤſſen wie auf: der andern 
Seite einen Abweg anzeigen, der uͤber den ihn anfang 
anlaͤchelnden aber gewiß langweilligen Ort, Saͤtigung. 
oſtwaͤrto in VI. das Land der Hageſtotzen fährt. 
Ein andrer Graͤnzort diefes bey aller ſeiner Unahnehm⸗ 
lichkeit immer genug bewohnten Gebiete, if Borbgebe 
und Bindenfall. Im Herzen des Landes liegen Vers 
lachungsau, Aergerniß, Kaltfinn, und das volkrei⸗ 
de Dummheitsdorf. An diefem Lande, deffen Eins 
swohner-felten mit guien Willen, öfter aber mıs Noch⸗ 
wendigkeit dahin kommen, liege nach VII. Bas Linde 
gen der Ruhe, gleichſam bas Lova Zembia im Reis 
Fr der Siebe, we Kälte und Erſtarrung die Dilgeimme 
ſo uuthaͤtig macht, daß fis darinn länges als in allem 
andern Gebieten verweilen, und von Gleichmuth 
nad; Großvaterſtuhl und übergeben, 
wo fie wahrſcheinlich⸗ Weit tebenslang bleiben, Es 


gehe mer In Dies Band auch si Dem bes Breubene 9. 


ſtrohms: allein er iſt ſo ſchwach, und ein Waſſer von 
fo beſondrer Art, daß nur die, welche lange daſelbſt 
waren, baffelbe ſchmackhaft finden fͤnnen. 

Win kehren wieder ins Band. der glücklichen Liebe zus 
ruͤck, und kommen au den ſteilen erg deu Einwilli⸗ 
gung, nahe bey wahre Liebe, Diejenigen, weiche 
diefen erſteigen, fehen, eis weites Gefilde wos if, wo⸗ 
yon fie das Angenehmſte feicht ſehen, einige — 
Gegenden aber bleiben ihnen noch verdeckt. Mu free 
hen Schritten eilen ‚fie in das vergnuͤgte 37 
‚und nach Eheſtandshauſen, unbeſorgt aller Abwegt 
die. ſie noch zu befuͤrchten haben. Huͤte dich, guter 





272 


Weandrer, daß br nicht nach Zankerehall und Unwill 


abkommſt, und von Zaß und Scheidung nad) der 
verdräßlichen Gaide geführt wirft, aus welcher fein . 
Ausweg iſt, ohne nad) Todtenweilern zu kommen. 
Nur der, welcher feines Trits gewiß tft, weiß alle‘ 
dieſe theils lockenden, theils ſchluͤpfrigen Wege zu vers . 
meiden, und nach der Stadt der Belohnung, nabe 
an Wonneftadt, in die gluͤcklichſten Gefllde des grofs 
fen Reichs zu kommen, Dreymal giäcdlich, wenn er 


: bean diefe Gefilde abmwechfelnd in den Sluhren von - 


Kinderſeegen und Seelenruh durchwandert, Fluh⸗ 
ven aus denen er ſich gewiß nie zuruͤck wünfche, und 


ſch für feine Reife genugfam belohnt ſieht. 


Ohne die Erfindung zu * mache ich nur einige 


Anmerkungen uͤber die Kunſt, von welcher die Charte 


zeuget. Sie Abertrift ſchon den erſten breitkopftſchen 
Berſuch im Landchartenſatz, denn fie. ſtellt das meiſte 
was auf pen Charten vorkommt, uͤberaus gut vor, Fluͤße 
von ihrem erſten Urſprung an, die immer ſtaͤrker wer⸗ 
den, keinere aufnehmen, durch Kanaͤle verbunden ſind, 
und ſich in bas Meer ergießen, alſo auch ein Meer, 
deſſen Strand ſchattirt iſt, Reihen und Haufen von 
Bergen, die ſich ſehr an zeigen, Moräfte, Wälder, 
Schloͤßer auf Bergen, Brüden, Provinzen von vers 
ſtchiedener Geſtalt, 1c, Alles beuget und ſchließet füch uns 
gezwungen, und gefällt den Augen ſchon als ſchoͤn. 
Und nun noch die Geſchwindi dazu genommen, 
mit welcher die Charte in drey Tagen zum Hoch⸗ 
‚zeitgefchent: ausgedacht‘, gezeichnet , gefeht und ges - 
Bruck worden: fo fiehet man mit Vergnuͤgen voraus, 
mit welcher Schnelligkeit die kaum erfundene Kunft zu 
Hößerer Vollkommenheit [fteigen werden. !&o gen ° 
ſchwind kann kein Kupferſtecher eine Charte zum Stau⸗ 
de bringen. 


Wien. 
Rome hat verlegt: — mNaſhere de⸗ 
a3 a Ä 


2% | 

garelliſchen Bibliothekam K. K. Thereflano, und. 
Lehrers an der K. K. ſav. Akad. Einleitung indie. 
Buͤcherkunde. Erſter Theil, Bibliographie 
1 Alph 14 Bogen in gr. 4. 1777. Was der Herr Bes ' 
fafler in der Vorrede vondem Nutzen und großen Werth 
der Buͤcherkenntniß faget, ift wahre. Als ihm die Bes 


forgung ber garelliichen Bibliothek aufgetragen ward, 


hefam er- zugleich den Auftrag, biefelbige usch nüglicher 
für die adliche Jugend zu machen. Das mar. ihm fehr 
angenehm, und er fchlug zweyjäbrige Unterfuchungen 
über die Bibliographte und Liserargefchichte überhaupt, 
vor. Sie wurden gut geheißen, er vwerbefferte feinen 
Auffag den er gemacht hatte, von Zeit zu Zeit, und nun 
bat er ihn drucken lafien, um feinen Zuhörern das 
ſchreiben zu erfparen. Unter der Bibliograpbie, 
von weldyer diejer erſte Theil handelt, verſteht der Herr 
Berfaffer das Buͤcherweſen überhaupt, davon er fo 
handelt, daß das hiſtoriſche immer voran geber, und 
das artiftifche nachfolget. . Ich hofte er würde ein gus 
126 Beyſpiel gegeben , und die Fabeln non der Gelehr⸗ 
ſaamkeit und von den Büchern var der Suͤndfluth, ganz 
mie Otillſchweigen übergangen Haben, das dat er aber 
doch nicht gethan, fondern wieder von Adam angefans 
gen. Er redet von ehemaligen und. jegigen Bibliothe⸗ 
ten, von der Schreibefunft und. Buchdruckerey, nor 
Handfchriften und Büchern, von guten und feltenen 
Büchern, und 109. der Einrichtung einer Bikliochef 
nach den Wiſſenſchaften. Diefe leßten find in7 Klaſſen 
abgetheilet worden, (weil Prov.X, 1. ſtehet, fapien- 
tia dedificavir ſibi domum excidit columnas feptem,) 
- nemlich in Theologie, Jurieprubeng, Philofopbie, Dres 
diein, Mathematik, Hiftorieund Philologie, und nach 
dieſer Abtheilung fol auch im zweyten Theil die Literar⸗ 
geſchichte abgehandelt werden. 


Herr Denis bat freylich wute und bekannte Borgäus | 


ger gehabt, durch welche er zu den Quellen der Biblio⸗ 
zraphie und diterargeſchichte hingewieſen worden: man 
Reh aber wohl, daß er zu den Huͤlfamitteln und Ans 


| . "375 
Vorgänger neue hinzuzuchun gewuſt, 


mer lungen feinen 
weil er ſelbſt viele Beleſenheit beſitzt, mis welcher auch 
die Anwlerkungen unter dem Text prangen. Zwar be 


‚be ich bey: der Durchleſung dieſes Buchs geſehen, daß | 


feine Beleſenheit die zweckmaͤßige Größe und Vofitem, 

menheit noch nicht hat, weiches fich leiche an Benfpielen 

zeigen ließe, es werden auch die Literatoren, welche Ne 

cenfenten find, und Luft und Raum dazu haben, genug 

ga verheflern finden: allein, wer aus eigener Erfah⸗ 

zung weiß, wie viel dazu gehöre, und wie ſchwer es 
ſey, weilflänbige ganz richtige literarifche Nachrich⸗ 

ten zu liefern: wird die Maͤngel und Fehler, weiche er 
antrift, gern entfchuldigen, Der zweyte Theil wire 
ſchwerer als der erſte ſeyn. 

Das Buch iſt auf Schreibpapier gedruckt, und 
wir grober Schrift, es fällt alſo ſehr gut in die 
Augen: da es aber ein Srunvrif ſeyn, und bey fo ges 
Aannten VBorlefungen zum Grunde gelegt werden ſoll, 
do weiß ich nicht, ob es fich dazu ſchicke, und ob alles 
was in dem Buch fteber, für die adliche und buͤr⸗ 
gerliche Jugend zur erften und allgemeinen literarifchen 
Wiſſenſchaft, noͤthig und “eis fey? Es koſtet der er⸗ 
ſte Wand 1 Thaler 8 Gr 

Der Fleiß des gelebrten am, Masifters Zohan 
Karl Volborth, breitet fi immer weiter aus, und 
Hiefert Proben nuͤtzlicher Bemühungen, weiche Beyfall 
verdienen. Seine neulich gedruckte Schrift von zmeg 
Bogen, in welcher er feine Academiam larinae Hi- 
guae ftudiofis in inclyta Georgia Angufla publice 
apertam, befannter'macht, zeiget, daß er in derfelben 

gateiniſche Auffäge ſtuditender Juͤnglinge beurtheilet und 

‚ und Ciceronis oratorem erffäret, 

Eſſek in Schevonien. 

Die Geſchichte der Illyrier, welche der Freyhert 
von ohenhaufen in dieſem Jahr hieſelbſt herausge⸗ 
geben bat, iſt das erſte deutſche Buch, welches ee 

in Selavonien era werden, woſelbſt fich aber and?" - 


x 


376 W | 

fo wie In allen ungariſchen Bändern, die Deuckge Epras 
che fehr ausbreitet,, wie Herr von Taube neulich ans 
gemerkt hat. . Sein Verfaffer, welcher jetzt Major un 
ger den Tichaikiften ift, (f. in dieſem SJabrgange St. 
2. ©. 13.) bar ſich ſchon durch feine Alterthuͤmer 
Daciens im heutigen. Giebmbärgen betaunt 
gemacht. 


Gießen. 
- Die hieſige Kriegeriſche Suchhandiungt, verlegt ein 
Archiv für die ausuͤbende ErsiehumgsPunft, von 
welchem in diefem Jahr pwey Theile im kleinem Octaws 
Format hevausgefommen find. Es if kein verfchleß 
fenes jondern ein offenes Archiv, für befonders gedruckte 
gute Kleine Schriften, -die das Erziehungsgeſchaͤſſe 
betreffen, aber außer dem Ort wo fie an das Licht 
treten, nicht viel bekannt werden, für noch nidye 
gedruckte Auffäge won gleichem Inhalt, für Necemfios 
nen von Schriften, welche eben baffelbige betreffen, und 
für wichtige Schulordnungen. Solche Samınlungen 
koͤnnen für Behrer der Jugend, und alfo auch für den 
Staat fehr nuͤtzlich ſeyn, fie werden, es auch feyn, wen 
man nur dafür forgen wird, daß die Lehrer der Jugend, 
außer dem Seite für das nothduͤrftige Brodt und Kleid, _ 
auch etwas zu Büchern haben, worann es jebt den meis 
fien fehlet. Es Eoften diefe beyden Theite, welche Alph. 
16 Bogen ſtark find, 20 Gr. es iſt aber zn wuͤnſchen, 
daß die kuͤnftigen bey gleicher Staͤrke etwas wohlfeiler 
ſeyn moͤgen, damit zu dieſem Archiv, welches nach und 


nach ſehr anwachſen wird, vielen Schullenten der Zu⸗ 


gang erleichtert werde, j _ 
In dem ıgoften Stäc ver Hamburgichen neuen 
Zeitung, vom Li. Nop. iſt der letzte kurze Artikel des 
vorhergehenden Stuͤcks diefer wöchentlichen Nachrichten, 
den ich nicht zur Correctur bekoinmen habe, mis dem 


-geoden Druckfehler wiederhuft worden, da doch leicht 


au erkennen war, daß das Wort innerhal⸗ zu. 
Bose drey Togen, vn 1 





Woͤchentuche Nachrichten 


\ 


Anton Friedrich Buͤſchings 


von neuen Landcharten, 


ographifyen, ſtatiſtiſhen und hiſto⸗ 


riſchen Buͤchern und Sachen. 


Des fünften Jahrgangs 
Sieben und vierzigftes Stuͤck. 
Am 24ten November 1777. 


König Feiderich der erfte von Schweden. 

‚er König Friederich, aus dem Haufe Heſſen, war 
al nichtgroß von Derfon, aber unterfeßt, ein belebter 
umd freundlicher Herr. Er batte das gefellige und 
ungezwungene Wefen eines artigen Privarmannes, und 


man fahe es ihm an, daß er nicht erzogen worden, um 


Konig zu feyn, und daß er in der Jugend gedienet hats 


te. Im Zahr 1694 that er feinen erften Feldzug, und 
:feiftete bey dem Könige William, welcher Damals in 


Den Niederlanden commandirte, Adjutantendienſte. 


Er befchrieb dieſen Herrn als ſehr jachzornig, und ers 


zählte, daß er einmal des Morgens in das Hauptquar⸗ 


tier gefommen fey, um Bericht abzuftatten, da ihm 


"der Kammerdiener bey der Thür entgegen gefprungen, 
Den der König mit bem Stock verfolget, als er aber den 
Meinzen gefehen, der zurück treten wollen, fich fo gleich 


gefaffet, und laͤchelnd zu ihm gefagt habe, „ich war 
„‚jest.eben ein wenig mit Domeſtik⸗Affairen befhäftigt, > 


„was giebtesneues?,, König Friderich pflegte ſich Stuns 
denlang mit den Umſtehenden zu unterhalten, und alss 
Bern dergleichen Anecdoten zu erzählen. Am Schels 
Tenberge empfieng er einen Schuß vorn in die Bruſt; 


fein Adjutant Boyncburg Fans zu ihm, das Blut lieſe | 
. a5 . 


Berlin, bey Kaude und Speer. a 


= 


\ 


— 


978 W 
am Ruͤcken herab. Er merkte, daß die Kugtl durch⸗ 


gegangen ſey, und wartete auf den Augenblick, da ihn 
- die Sinne vergehen, und er binfinfen würde, Doch 


da ſichs verzog, befam er wieder Muth, ritt zurkd, 
und ließ fih verbinden. Da fand man, daß die Ku 
‚gel auf eine faſt unglaubliche Art, ohne eine toͤdtliche 


- Berlegung zu verurfachen, durchgefahren war. As 
er aber etlihe Wochen hernach, in der Schlacht bey 


Hoͤchſtaͤdt fich fehr erhitzte, fieng die erft Halb zugeheil 
se Wunde ſtark an zu bluten. Um feine Zeit zu vos 


‚ Nieren, ließ er ein Pechpflaſter darauf legen, wine 


nachher bey der Ablöfung ihm heftige Schmerzen, und 
wegen eines dazu gefchlagenen Fiebers, bie groͤſte Ges 
fahr zuzog. In Norwegen ward er in das dicke Bein 


blieb, muſte herausgenommen werden, 


- Schnitt ſchlug er den Wundarzt ins Geſicht, und * 


dieſer deswegen nicht arbeiten, der Prinz aber dieſe 


mechaniſche Bewegung nicht unterlaſſen konnte, ward 
ein Grenadier gerufen, welcher ſich für etliche Duca⸗ 
ten fo lange ſchlagen ließ, bis die Operation vorhey war. 


Der König, aus deflen eigenem Munde diefe Anekdo⸗ 
ten gefloffen find, redete gern von feinen ehemaligen 
Seldzügen, aber von fich felbft allezeit mit vieler Bes 
ſcheidenheit, ungeachtet er Ruhm im Kriege erlangt 
hatte. Als ein gewifier Seiftlicher bey einer feyerlichen 
Delegenheit, in feiner Rede der vielen von dem Könige 
erfochtenen Siege Erwähnung that, fagte der König: 


der gute Mann weiß nicht, daß ich nur zweymal allem 


commandirt, und bepde male Schläge befommen bas 
be, Er liebte die Jagd, und ſchoß vortteflich, die Jaͤ⸗ 
ger aber Hatteri dabey zum äftern Feine gute Zeit. Eben 
fo gleng es den Aerzten wenn er unpäßlich war, und 


Anfälle vom Stein hatte. Daher fagte der. alte Bas 


ron Höpfen einmal zu ihm: wenn ich mir etwas wüns 
hen follte, fo mögte ich Ihro Majekät Arzt in bes 
ve. und Dero Jäger. in der Kranfheit ſeyn. Di⸗ 


% * 
⸗ u 


geſchoſſen, und die Kugel welche in der Huͤfte fin 


" , / 
g | . 379 

5 Begierutigsgefchäfte waren ihm nicht bie angenehmſten 
nnd dazu trug vielleicht etwas bey, daB er nach damaliger 
Verfaſſung nicht viel zu fagen hatte, worüber er felbft 
ſcherzte, und erzählte, daß er eine Bittſchrift erhalten, 
auf welcher geftanden: à San Excellence, Excellence, 
Excellence le Roi de Suede, Der Narr, fagte er, 
macht mich zu einer dreyfachen Excellenz, und ich bin 
Boch nur eine doppelte, weil ich nicht mehr als zwey 
EStimmen Im Reichsrath habe, Er liebte das Frauen⸗ 

- zimmer, und hatte von der Zeit an da er. den Thron 
beftieg, zwey Dlaitreffen, die Sräfin Taube, und nach 
derſelben Tode, das Fräulein Horn. Mit der erften 
zeugete er zwey Söhne, von welchen der ältefte unter- 
den Namen eines Fürften von Sheßenftein noch lebet, 
und jeßt General⸗Gouverneur von Pommern ift. Als 
ee 72 Jahre alt war, rührte ihn der Schlag, er ers 

holte fich aber wieder, und erreichte noch das 7äfte 
Jade feines Alters. ine geraume Zeit vor feinem 
Tode, warb fein Gedaͤchtniß ſchwach, und felten fonns 
te er fich auf einen Namen, oder auch nur auf das Amt 
einer Perſon befinnen, fondern nannte alle Doctor. . 
Laft mir den Doctor fommen, fagt er, und weil nies 
mand wuſte sven er meynete, mufte man fo lange fra⸗ 
gen, bis man es errieth. Kinftmalen wollte er unter 
Dem gewönlichen Namen Doctor, den Oberjägermeis 
fer gerufen haben, und da auf denfelßen niemand fiel, 
machte er fi endlich dadurch verftändlich, daß er fags 
te, der Doctor von den — 


Leip 

Bey Jacobaͤer und Sohn, it neulich der vierte Theil 
Der neuen Miſcellanien, hiſtoriſchen, politifchen, 
moraliſchen auch fonft verfchiednen Inhalts, her⸗ 
ausgefommen, welcher, laut ber Vorrede, wohl der 
‚legte ſeyn wied, aber von einem fo reigenden Inhalt 
iſt, daß die Leſer deſſelben gewiß die Fortſetzung eier 

ı Schrift wünfchen werden. Den Anfang macht et 
vornrdle⸗ Sören über eine Stell der —* 


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ee Re 


2 z3830 J 
ſchen und politiſchen Geſchichte ber europäifehen Hand⸗ 


fung, in welcher die Einfchränfung der Seiftlichen dur 
die Landesfuͤrſten, angerathen wird. Es folget ein Auss 
zug aus des beredten Deren Thomas Lobrede auf ben 
Marcus Aurelius, deflen Verfaſſer in dem folgenden 


Artikel feine Gedanken über den Titul, Vater des Bas, 


\ 


terlandes, mittheilet. Moͤgten doch die Regenten ihren. 


eifernen Zepter mit diefem Namen nie.vergulden ! faget _ 
“ ber Herr Verfaffer, und moralifirt überhaupt fehe ut 


‚über dieſen Titul, Hierauf liefet man Anmerkungen, 
welche ein großer Herr 1738 an den Rand feines Exem⸗ 
plars von Montesquleu Buch, über die Größe und den 
Verfall der Roͤmer gefchrieben hat, und bie bier mit 
eigenen Erläuterungen und Gedanken des Herausgebers 
begleitet, erſcheinen. Sie betreffen politiiche Moral. 
Die Fortfegung der Anmerkungen über Chefterfield 
Briefe, zeiget eben den Herrn von großer Erfahrung, 
welchen man ſchon aus den ehemaligen Anmerkungen er⸗ 
ſehen hat. Man kann alſo leicht erachten, daß es auch 


hier nicht an vortreflichen Gedanken, Betrachtungen 


und Urtheilen fehle, unter welche auch Anecdoten ein⸗ 
gemiſchet find. Die Schilderung der Affembieen S. 
692.693 ift ungemein maleriſch und treffend, es fehler 
nur noc) der vornehme Mann, welcher ſich herabläßt 
mit getingern zu ſprechen, blos weil ihm die Zeit lang 
waͤhret. Bey den Anecdoten, könnte wohl etwas zur 
Erläuterung angemerkt merden. 3. DB. der gewiffe 


» große Herr, deſſen S. 684 Erwähnung gefchichet, war 


Meter der erfte, allein fo viel ich weiß, holte er fich Die 
fehlimme Krankheit bey der Frau feines Minifters in 
dem Ehebette derjelben, aus welchem er den Mann vers 
jagt hatte, und raͤchte ſich file. die Anſteckung nicht am 
dem Dann, fondern an der Frau felbft. Der König, 
welcher fagte, dab ı mos (mulief, opinio,,. facerdos) 
die Welt regiere, &. 689. 690, war, fo viel ich weiß, 
König Friderich der fünfte von Daͤnnemark. 


ch 
zagyie, daß Peter des erften Befehl, deſſen ©. 087 984 


— 


- 


\ 381: . 


\ Ä | 
dacht wird, deutlich genng auf die Zerftöruung der Fe⸗ 
ſtungswerke der Stadt Dorpat gegangen, aber] durch 
die Bosheit und Ungefchicklichkeit derer, welche denfelben 
vollzogen, auch bie Stadt in die Luft gefprengt worden 
fey. Der Auszug aus dem Tagebuch won leiner 1730 
nad) Schweden angetretenen Reife, ift reich an Anecdo⸗ 
ten, wie die Probe von K. Friderich dem erften, welche 
im Anfang biefes Städte meines Wochenblatte ftehet, 
zeigen kann. Ich Habe den ungenannten Heren Vers 
faffer deſſelben gleich erkannt, beflen Name bdiefen 


Anecdocten viel Gewicht geben würde, wenn er genannt 
wäre, Wer zum gejellichaftlichen Umgang in der vorz . 


nehmen Welt, Anecdöten nöthig,und zugleich ein gutes 
Gedaͤchtniß bat, kann ſich hier mit einem guten Vor⸗ 


rath verfehen. Der darauf folgende Artikel, welcher 


in Anmerkungen über eine Nede des Herrn Geheimen⸗ 


Rath Sormep, beftehet, hat mich in Aufehung des Ans 


faggs der bier abgedruckten Rede, welche der berühmte 


Mann gehalten Haben fol, fehr befremdet. Er ſoll ſo 


gelautet haben: „meine Herren! der Entwurf: eines 
„ewigen Friedens, bat viet Nehnlichkeit mit der Lehre 
„von der LinfterblichKeit der Seele, in fo fern men 
„diefe nemlich mit einem pbilofopbifchen Auge 
‚ „betrachtet; es ift ein füßer Traum, dazu’ man 
„fich ſehr gern einwiegen läßt, un? mit Cis 
„cero faget: irre ich, fo macht mirs Doch Ver⸗ 
„gnügen, und ich will daber von meinem Irthum 
„nicht überführt fepn: „ Sollte diefe Rede, wenig⸗ 
ſtens der Anfang derieiben, Acht feyn? Ach kann und 
mag nicht glauben „ daß der Herr geheime Rath auch 
nur als Philofoph betrachtet, fo geredet. habe. Was 
"bier uͤber den ewigen europäifchen Frieden von einem 
ungenaunten gefchrieben ift, Eündiget einen Mann von 
. vielen polittfcher Einficht an. Es fcheinet, daß er ©.744 
von dem naͤchſten ſchwediſchen Neichstage nicht viel 
gutes für die gegenwärtige Verfaſſung des Staats .ers 
warte: allein, ob ‚gleich der Herr Verfaſſer meynet, 
daß dieſer Reichstag nicht wohl zu vermeiden ſeyn wor⸗ 
. be; ſo ſehe ich doch dieſe Unvermeidlichkeit nicht ein. 


- 


387 


nig innerhalb fechs Jahren hat zum Stande bringen 
wollen, noch nicht völlig werkftellig gemacht werden 
koͤnnen. Und warum follte der Reichstag in Schwe⸗ 
den nicht eben fo gut ausgeſetzt werden koͤnnen, als in 
Ungarn, woſelbſt ſeit 1764 feiner gehalten worden. 
Dem ungeachtet tft Ungarn noch ein Reich, heiſt auch 
noch ein reichsitändiiher Staat. (fiehe das vierzehnte 
Städ der diesjährigen möchehtlichen Nachrichten.) 
Den Beichluß macht ein etwas von dem Leben des Car⸗ 
danus Ks ir Schade, daß diefer Artikel auch der 
: Beichluß des ganzen Buchs ſeyn foll, welches nun in 
feinen vier kleinen Theilen aus 37 Artikeln und, 752 
“Seiten befteht. | 0 


Leipzig. | | 

Siftorifche und geograpbiiche Befchreibung 
des Königreichs Slavonien und des Zerzogthums 
Syrmien, — — aus eigener Beobachtung und _ 


im Kande felbft gemachten Wahrnehmungen, 
entwörfen von Sriderich Wilhelm von Taube, 
Raif. Rönigl,wirfl, Regierungsrathe. erftes und 
zweptes Buch, 1777, 14 Bogen in gr. 8. Der Herr 
Berfaffer diefes Buchs, wurde im vorigen Jahr von dem 
Kater. Hofe nad) Ungarn und Slavonien bis au die 
törkifche Graͤnze geſchickt, und er Fam erſt in ben erften 
Monaten des jebigen Jahre nach Wien zuruͤck. Cr 
war infonderheit auf der Kirchenverfammlung der illy⸗ 
riſchen nicht unirten Biſchoͤfe gegenwärtig, twelche vons 
2: Sept. 76 bis Iten Jänner 77 zu Carlowitz gehal⸗ 


ten wurde, und deren von der Kaiferinn beftätigte ' 


worden, deffen Inhalt im ı8ten und zosten 

der diesjährigen wöchentlichen Nachrichten ſtehet. 
Er iſt ein Mann der ſchon feit vielen. Jahren offene 
und feharfe Augen für alles was zu der politifch = geo⸗ 
graphiſchen Beichaffenheit eines Landes gehört, gehabt 
und gebraucht bat, und desivegen hat er von Sclavonien 
und Syrmien eine politiſch⸗ geographiſche Beſchreibung 


Vielleicht haben die guten Einrichtungen welche der S⸗ 


Schlauͤſſe, in das ſogenannte Regulament gebracht 
Stuͤck 





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Ä 4a83 
lefern koͤnnen, welche von derjenigen bie nicht nur ber 
Graf Joſeph Reglewich von Bruzin in feiner Aus 


, gabe von des du Fresne Illyrico vet. etnovo, fondern 


ſelbſt der neuefte Schriftfteller, der Abt Barhafar Adam 
Kercfelichvon Lorbau, im erften Theil feiner notitja- 
zum praeliminarium de regnis Dalmatiae, Croatiae, 
Slavoniae, gebracht, Eenntliche Vorzüge dat, Er hat 
nach der in meiner Erdbefchreibung ermählten Abhand⸗ 
kungsart gearbeitet, aber die Topographie. in dieſen 
beyden Büchern noch nicht mitggsheilet , fondern dem 
Turzen dritten Buch, welches in der nächften Oftermeffe 
erſcheinen fol, gewidmet. In dem erften Buch Hans 


beit er vom der natürlichen Befchaffenheit bes Landes, u 


son den Einwohnern und von der Religion und Kies 
chen⸗Verfaſſuug; in dem zwepten von den Künften, 
Wiſſenſchaften, Danufacturen und Handwerkern, von 
dem Handel, der Sefchichte und gefammten politiichen 


“and militärifchen Verfaſſung des Landes. Von den 


sielen Beobachtungen, Anmerkungen und Nachrichten 


des Herren Verfaſſers, kann ich nur etwas weniges ans 


ſuͤhren. | 

LDie Fortſetzung wird in dem nächften Stück folger.) 
Berlin. 
In der Wangenſchen Vuchdruckerey iſt vor einigen 


Tagen fertig geworden: Denkmal der Freundſchaft 


von zwey aͤdlen Freunden unſerm geneſenden 
Martini an feinem 48ſten Geburtstag geſtiftet, 
unfern gemeinfchaftlichen auswaͤrtigen Freunden 
gewidmet von Joh. Ephraim Goeze, in gr. 8. ſechs 
Bogen. Manerfennet ſchon ausdem Titul der Schrift, 


Bag fie nicht für den großen Haufen der Lefer, fondern 


zur für Sreunde unfers Herrn Doctors Martini bes 
ſtimmt it, fo wie es die freundfchaftlichen und 
fchönen Feyerlichkeiten lebhaft fchildert , welche Herr 
Doctor: Bremer und Herr Buchhändler Spener, 
am 31ſten Auguft und 25ſten September diejes. 
Jahrs, als an des Seren Wiartin? Gehurtsrund Hoch ⸗ 
zeitstagen, muͤhſam veranftalter haben, Herr Paſtor 


re 


Goeze zu Quedlinburg, ein zur Freundſchaft eben fe 


ſehr als zur Naturgeichichte gemachter Mann, wolltt 
-Diefes Denkmal auf feine Koften drucken laſſen, allein 
der biefige Buchhändler Herr Pauli übernahm die Kos 
fin, und machte Herrn Doctor Martini mit der 
ganzen Auflage ein Geſchenk. Diefem nüglihen Mann, 
den gründliche Gelehrſamkeit und gutes Herz fehr ſchaͤtz⸗ 
bar machen, wänfchen außer den Freunden bie ihn pers 
fühntich kennen, gewiß noch viele andere gute Ger 
fundheit und dauerhafte. Kräfte zu feinen gemeinnüßir 
gen Arbeiten. Das Tirulblatt zieret eine von Herr 
Spener erfunbdene, von Seren Chodowiecki gezeichner 
se, und von Herrn Berger in Kupfer geftochene Mer 
daille, welche in Anſehung der Erfindung, der Zeichnung 
und des Kupferſtichs, eineder ſchoͤnſten ift, die jemals ger 
macht worden. Winerva in wuͤrdiger Stellang, hälteine 


Schale hin, und läßt diefelbige von der Hygea (nicht Hyr 


. gläne) mit Geſundheit fuͤr Martini anfüllen, welches ehr 


zu den Füßen der Minerva figender Genius, der die Kon⸗ 


N 


chyliologie auf dem Schoos hat, mit fehnfüchtigem Blick 
beobachtet. Umher ftehen die Worte: en novam tibi 
Jargiantur Dii falutem. Diefes und alles was in 
der Schrift befchrieben wird, waͤre ganz vortreflich, wenn 
nicht Heidenthum und Ehriftenthum darinn vermifcht, 
wären, eine Unanftändigkeit, deren fich kein ſchoͤner 
Geiſt unter den heidnifchen Griechen und Römern ſchul⸗ 
dig gemacht haben würde, Die Goͤtter, die Goͤttin Eybe⸗ 


le, die allmächtige und liebreich forgende Mutter Natur, 


Apollo,der Liebesgott, abermals Apollo u. ein Faun an den 
Seiten eines Altars, auf welchem geopfert, und zugleich 
efungen wird, nim Vater unfer-Opfer an, Gebet zu dem 
ott der. Särter, und der fromme Martini mir feinen 
"auf Sort und dent Himmel gerichteten Gedanken, machen 
bier einen wunderlichen Miſchmaſch. Warum feken uns 


ſere fchönen Seifter unfere Zeit, Philofopbie und Res 


Uglon fo ganz aus den Augen? Warum find fie nicht 
Erfinder, dem üblichen unferer Zeit gemäß? 


— — 2* 
* 





| Anton Feledrich Büfhinge 
Wöchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
fen Buͤchern und Sachen. 
Des fünften Jahrgangs 
Acht und Vierzigftes Stuͤck. 
Am ıten December 1777. 
Berlin, bep Zaude end Spener. 





as trautige Schickjal, welches neulich dm Mol⸗ 
dauiſchen Fuͤrſten Gregorius Ghira betroffen 

hat, iſt aus den Zeitungen erſehen worden, und Bar zu 
vieten Reden Gelegenheit gegeben: es iſt aber die wah⸗ 
re wenigſtens die Haupt⸗ Urſache feiner Hinrichtung, 
noch nicht oͤffentlich bekannt. Ehe ich dieſelbige ange⸗ 
be, will ich den Leſern einige Blicke in Die Geſchichte 
und Staatsverfaffung der Moldau erleichtern, Un⸗ 
zer den Fuͤrſten diejes Landes, hat feiner einen fo bes 


rahmten Namen, als der zwanzigſte, welcher Stephan 


derffuͤnfte hieß, und den Zunamen des großen bez 
Fam, - Errtgierte 47 Jahre 5 Monate, und rhat ſich 
durch Tapferkeit und Klugheit fehr hervor, Er ſchlug 
1475 mit feinen fanım 40000 Mann flarten Truppen, 
nater welchen and) Hälfeteiftende Wlachen waren, ein 
vemaniſches Heer von 120009 Rentern, fo daß ſehe 
wenige davon kamen. Im naͤchſtfolgenden Jahr übers 
wand und zerſtreuete er ein tatariſches Heer, und toͤdtete 
anf 30000 Osmanen. 1495 gieng ein polniſches 
Heer von 80000 Mann nad ver Moldau, und bela⸗ 
gerte Sutſchava, die damalige Reſidenz des Fuͤrſten 
vetrgebllch. Auf dem Ruͤckmarſch wurde es von des 
Kürten Stephan Truppen fb angefallen und gefchlagen, 
daß eine große Menge rn, und Über zwanzig 


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376 


taujend gefangen genommen wurden, die mebrenthelle 

Edelleute waren. Der Fuͤrſt wollte diefe nicht auelb⸗ 
fen laffen,, ſondern er ließ fie an Pfläge fpannen , und 
das Feld auf welchem die Schlacht gejchehen war, ums 
pfluͤzen, und mit Eicheln bepflanzen. Hieraus ent 
ſtund ein treflicher Eichenwald, den die Moldauer we 
gen des polniſchen Bluts, mit welchem er war gefaͤr⸗ 
bet worden, den rothen Wald nenneten, Diefer if 
der Walb Bukowina, den der polniſche Sefchichtfchreis 
ber Sarnichus, in der Erzaͤhlung der Niedetlage der 
Polen, Bucaveria, nennet, und von welchem hernach 
die Rede feyn wird. Stephans Gef und Muth erb⸗ 


te ſein Sohn und Nachfolger Bogdan nicht. Er trug 


dem osmanifchen Sultan Suͤlejman dem erften die Mol⸗ 


‚dan zu Lehn auf, von welcher Zeit-an das Fuͤrſtenthum 


je länger je mehr in Abnahme gerleth. Zwar waren 
die Osmanen damals mit einem jährlichen Lehngeld 
von viertauſend Ducaten zufrieden, es ward aber nachs 
her vori Zeit zu Zeit vergroͤßert. Mit Bogdans Sohn 
"Stephan heit ſechſten, gieng der aͤchte erſte Fuͤrſten⸗ 
flamm aus, bey welchem die Regierung erblich gewe⸗ 
fen war, und Als nod) des großen Stephans unehlicher 
Sohn Peter der Kies und zwey Söhne deflelben, eine 
Xurze Zeit regieret haften, wurden die Magnaten des 
Landes in Anſehung der Fuͤrſtenwahl fo uneinig, daß 
Ber conftantinopolitanifche Hof dadurd; Gelegenheit ‚ber 
Sam, den Ständen der Moldau das Recht fi eis 
nen Fürften zu wählen, ganz zu nehmen, Ausländer zu 
Sürften zu ernennen, und wider abzufeßen, und end⸗ 


- Sich die ‚vorzäglichften Hoheitsrechte an fich zu. ziehett. 


Die Ausländer, inſonderheit die Griechen, welche ſich 


um bie fürftlihe Woͤrde bewarben, veranlafleren die 


oberften Weßire der Sultane, ordentlihen Handel mit 
diefer Würde zu treiben, und die gefeßten Fuͤrſten im⸗ 
mer mehr. einzufchränten. Es iſt ihnen ſeitdem niche 
mehr erlaubt geweſen, Krieg anzufangen und Frieden. 
a machen, Buͤndniſſe zu fchließen, und Sefandte an 


and⸗re Höfe zu ſchicken; fondern ihre Kechte.find nur 


“x daß fie haben Geſetze geben, die Unterthanen 


7 


* 


trafen, die adeliche Wuͤrde ertheilen und nehinen, Bi⸗ 


ſchoͤfe einſetzen, Aemter vergehen‘, und Steuern aufß⸗ 


fegen duͤrfen. Wenn aber die letzten zu ſchwehr gewe⸗ 
ſen, fo find die Fuͤrſten von dem Sultan mit Einziehnng 
ihter Guther, mit Abſetzung und Verweiſung ins Elend, 
betraft worden, und wenn ſie des Aufruhrs gegen den 
Dultan „oder auch der Verweigerung des Tribute be⸗ 
fchuldiger worden, find fie ſo gar mit der Todedftrafe 
belegt worden, Die Fuͤrſten Miron Barnomffi, Eus 


ſtrat Dubiza, und Conſtantin Kantemir, find auf Bes - 


fehl der Oultane umgebracht. Ungeachtet biefes har⸗ 
ten Jochs, mit welchem der Hof zu Conſtantinopel die 
Fuͤrſten belegt, hat er ihnen doch bisher einen ſchmeichel⸗ 
haften Titul gegeben, night den Titul Zoſpodar ober 
(Bofpoder, der unter nus und in den Zeitungen ge⸗ 
meiniglich gebraucht wird, (denn biefer bedeutet weis 
ger nichts als Zerr, und die geringen Illyrier nennen 
alle vornehme alſo;) fondern den folgenden ; Den vor⸗ 
greflichften unter pen Sürften von der Religion 
des Meßias, Pen vornehmſten nniter den Voͤlkern 


die an Jeſum glauben. Dieſer Titul ift eben ders - 


jenige, welchen die chriftlichen Kaiſer und Könige bes 
kommen, welche alfo darinn dem zinsharen Fürften von 
der Moldau nichr vorgezogen werden. Doch diefer hat 
feine Urjache darüber ſtolz zu fepn, ſondern muß fi er 
innern, daß der oberfte Weßir zu ihm, bey feiner Er⸗ 
nennung zum Fürften, gefagt habe: der allergnaͤdig⸗ 
ſte Pa adiſchah hat ſich deiner erbarmet, und dir 


Das Sürftenthum Moldau verlieben, und daß er 


‚dem. Weßir dreymal die Hand gefüßer habe. 

Der- open genannte Wald Bukowina, oder viel, 
mehr ein anfehnlicher Strich Landes, auf. weichen dies 
fer Name ausgedehnt worden, und den man auch die Bus 
Freine nennet, bat das traurige Ende des Fürften 
GShica vornehmlich veranlaßet, und man mögte ſa⸗ 
gen,. er fen mit feinem Blut eben fo wohl als mit dem 
Blut der Polen gefaͤrbet. Dieſes beträchtliche. Land, 
welches, gegen Weſten an Sehnblrgen ‚ und gegen 

\ 1) 32°. 


- 


.“ 


378 oo. . 
Nordweſten und Norden an Gallzien und Sobemirien 
gränzet, uud nach Kantemirs Nachtichten, ehedeſſen 
guten theils zu Siebenbürgen gebört bat, von dem oben 
gerähmten Surfen Stephan aber an: die Melden, 
‚gebracht worden ift, Bar das Haus Oeſtreich vor ein 
gen Jahren in Anfpeuch und Defiß genommen, un 
er iſt demſelben durch den Graͤnzſcheibungs⸗Vertrag 
vom 25ften Februar dieſes Jahrs, van dem Oultan der 
Osmanen aufewigabgesreren worden. Er fängt zwar 
anf der Weftjeite- erſt drey Viertel Stunden, von ber Fer 
Kung Chotſchin oder Chotin an, allein er ifk doch der« 
ſelben auf dieſe Seite nahe genug, und auf der Morde _ 
feite iſt dieſe Feſtung jenfeits des Dnieſters won Gas 
k;ien. und Lodomerien elgejchleflen, defen. Gipänze.erft 
eine Stunde unterhalb. Chotſchin am Duieſter aufs 
höre. Dem Fürften Ghita giewg es uahe, daß er bie 
Bukowina verlieren follte, es kam aber dach endlich, 
ungeachtet ex fich. widerſetzte, am ı1ten October dieſes 
Jahrs fo. wer, daß der Kaiferlich Königliche General 
Spleny in der Hauptſtadt Czerxnoviez die Huldigung 
für das Hans Oeſtreich einnahm. Weil nun deu Oss 
manen viel daran gelegen if, mit dem Hauſe Deftreich 
in gusem Vernehmen zu fichen, zumal bey ihrem fort⸗ 
‚ baueruden Zwiſt mit Rußland: jo ward am Tage nad 
ber Huldigung, wernlich am 12ten Oetober ber; widene 
ſprechende und ſich widerſetzende Fuͤrſt in feiner Reſte 
denz Paszii hingerichtet. Da man ohne Kopf nichz 
widerjprechen kaun, fo fiebet man wohl, wie valllom« 
men die Osinanen nach ihrer Manier den Widerſpruch 
gehoben Haben, vor befien Erneuerung der neue Fuͤrſt 
fi wohl hüten wir 
Biftorifche und. geographifche Befchreibung deg 
Rönigreichs Slavonien von F. W. von Toube, 
Der Name Illyrien, iſt heutiges Tags micht mehr 
kanzleymaͤßig: denn obgleich dus ſlavoniſche Volk, wel⸗ 
ches im 17 ten Jahrhundert aus dem osmaniſchen Reich 
nach Slavonien gegaugen iſt, wie dem Namen der 
JIprier helegt wird, fo bat eg ſich doch auch in, andery 
Ländern des Haufen Dekereich ansgebreitet „ und alle 


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‚379 : 


Iahrier in den Sfereiäjifchen Bändern, bie ſich zu der 
morgenlänbifchen Kirche befennen, ſtehen unter der 
illyriſchen Hofdeputation zu Wien, nicht bloß diejenis 
gen, welche in Slavonien feßbaft find. Die Illyrier 
machen in den dftereichifcher Ländern faft zwey Millios 
nem Köpfe aus, &. 77. es wollen aber diejenigen, welche 
ſich noch ganz zu der morgenländifchen oder griechiſchen 
Kirche bekennen, lieber Raigen oder Raazen beißen, 
und den Namen der Illyrier, den Uniten von Ihrer Nation 
laſſen: man ift aber in Deftreich nicht der Meynung, 
daß jener Name rühmlicher ſey. Der von Natur vors _ 
trefliche Boden in Slavonien, iſt noch wenig urbar ges 
macht und angebaut, und die. Laudſtraßen find gröftens 
theils ſchlecht. Wenn man die Städte Eſſek, Peters 
warbein und Semlin ausnimmt, fo teift ein Reiſender 
weber Gaſthoͤfe noch Herbergen an, aber die griechifchen 
Klöfter, und die beguͤterten Einwohner, find ſehr gaftfrey. 
Der größte Theil des Landes if ein ungeheurer faft au - 
einanderhander Eihenwald, und man kann einen Dios 
nat lang in den Wäldern herum ziehen und jagen, ohne 
ein Dorfzuberühren. Der Seidenbau iſt feit 1761 fchom 
weit gefommen. Miche nur die Donau, Save und 
Drave, (nicht Sau und Drau,) fondern auch Die Eleis 
nern Fluͤße, find fehr fiichreih. Daß der Haufen aus. 
dem fchwarzen Meer ſoweit die Donau binaufgehet, 
nemlich bis Raab, ja wohl zumeilen bis Preßburg, 
fchreibe der Here Berfafier gewiſſen Inſecten zu, weld,e 
ihn plagen, und infonderheit feine Stirn bedecken, vou 
welchen er fich Duech das Schwimmen wieder den Strom, 
zu befreyen ſucht. Weil die Illyrier ſehr traͤge und ohne 
Trieb zur Arbeitſamkeit ſind, legen fie ſich auf die Vieh⸗ 
zucht mehr als auf irgend ein anders Nahrungsmittel, 
kennen aber doch den Nutzen der Butter undi Käfe 
sicht. Das Serreide bleibt unter dem freyen Himmel 
legen, wird auch nicht ausgedrofchen, fordern durd) 
die Pferde und Ochien ausgetreten. Die Bauart ik 
Bier jo wie in allen übrigen ungarifchen Laͤndern, hoͤchſt 
elend, und nur zu Pererrandeim. und Eſſek ſind die 
383 | Bu 


’ 





380. on | 

"Saffen gepflaftert, Noch vor 30 Jahren waren keine 
Dörfer vorhanden, fondern nur zerftreute Bauerhaͤuſer. 
Ueber die Hälfte des Königreichs heitehet aus adelichen 
Herrſchaften und Landguͤtern, und jene find unmäfig 
groß. "Es ift ein Ungluͤck fürdas Land, daß bie mer 
ften Befißer der Herrfchaften und Landguͤter nicht ink 


Lande, fondern in Ungarn, Deutfchland und Stalien - 


wohnen, woſelbſt fie auch. die Einkünfte verzehren. 
Im jekigen Jahre hat man in dem ganzen Königreich 
nur 2,35000 Menfchen gezählt, die Geiſtlichen und 
Mattonal; Soldaten mitgerechnet, Die neuen Einwohe 
ner welche etwa aus Deutſchland hieher kommen, müffen 
in den meiſten Herrſchaften Leibeigne werden, und fins 
den keine Unterſtuͤtzung, daher laufen fie bald wieder 
davon. In Slavonien ſowohl als in Ungarn, nennet 
man alle Deutſchen Svabones, (Schwaben.) Die 
Wlachen, welche hieher gezogen ſind, haben ſich mit 
den Illyriern vermiſcht. Es iſt hier ein kleiner Land⸗ 
ſtrich, welcher die kleine Walachey heißet. gerr 
von T. meynet daß die jetzige illpriſche Sprache noch die 
alte ſey, welche auf den Gebirgen in Albanien geredet 
wird, das tft aber unrichtig,- denn jene iſt nach feiner 

eigenen Angabe ganz felavonifh, Wenn er S, 61 ger 
legentlich faget, daß die ungarifche Sprache von den 
Deutfchen je tänger je mehr verdrängt werde und abs 
nehme, auch Feine Töchter habe, als wofuͤr die Sprache 
der Lapplaͤndet und einiger anderen Völker, nicht ange⸗ 
fehen werden koͤnne; fo ift zu bemerken, daß auch nier 
mals die Meynung gemwefen fen, eine Abſtammung der 
finnifchen, lappifhen — — Sprache von der ungarit 


* 


ſchen zu hehaupten, ſondern nur ihre Verwandſchaft 


zu zeigen! Die Illyrier haben 45 Buchſtaben, und 
einen derfelben Baben fieferfunden, um die aufgenomme s 
nen tärfifchen Woͤrter defto richtiger auszudräden. 

Die Illyrier haben in ihren Sitten und Gebräuchen, 
in der Lebensart und Sprache, viel von den Osmanen 
angenommen. Selbſt die. Vielweiberey it nicht Kits 
nnter ihnen, ob fie fich gleich zu der chrifflichen Reli⸗ 
gion befennen. Wenn der Herr Verfaſſer S. 68 ſchrel⸗ 


\ N 


| . “ x 381 
Bet, daß ein Illyrier nur ſeilnen Tauſnamen, und wenn 
fein Bater ein berühmter Mann geweſen, auch deffels - 
ben Taufnamen, der mit einer Sylbe verlängert worden, 
führe : fo ift das, allem Anfehn nach, die gemeine Ge⸗ 
wohnheit der flavifchen Voͤlker, z. E. der Ruſſen, fich 
Iwan Iwanowitſch, das iſt, Johann Johan⸗ 
fon zu nennen, welche ſich bei) den nordiſchen ger⸗ 
maniſchen Voͤlkern auch findet. Die Illyrier ſind der 
morgenlaͤndiſchen oder griechiſchen Kirche zugethan, doch 
bat ſich ein Theil derſelben mit der roͤmiſcheu Kirche verel⸗ 
niget, daher, dieſe mitgerechnet, die karholiſchen Chris 
ſten jetzt wohl 3 alle Einwohner in Slavonien und 
BSprmien, austmachenımögen. , . Es ift nur ein Eatholis " 
ſcher Biſchof vorhanden, welcher in dem Marktflecken 
Diakowar wohnt, zwar jaͤhrlich 25000 fl-Einkänfte hat, 
aber eben fo wie alle Fatholifche Bifchsfe in den 
ungariſchen Ländern, jährlich 25 Procent von feis 
hen sBinfünften zur Erhaltung der Seftungen ge - 
ben muß. Don diejer Abgabe find der griechifche Erz⸗ 
biſchof nnd die unter demfelban ftehenden Biſchoͤfe frey. 
Der Erzbiſchof und Metropolit der Glieder der morgens - 
laͤndiſchen Kirche in allen oͤſterreichiſchen Ländern, wels 
che feit 1740 zu Cqilowiz in Sprmien wohnet, vorher " 
. ober zu Belgrad feinen Sitz gehabt hat, wird von.den _ 
Zllyrlern und Wlachen Patriarch genannt, und iſt den ans 
been Patriarchen der griechiſchen Kieche, welche von Cons 
ftahtinopel, Jeruſalem, Antiochien und Alerandrien 
benannt werden, und deren kelner von dem andern abs 
- hängt, gleich. Hier it etwas zu erinnern. Allerdinge 
bangen won dem Patriarchen zu Conſtantinopel die ans : 
- deren ab; ich mögte auch gern wiſſen, ob der Patriarch zu " 
Carlowiz von den andern, Infonderheit von dem Con: . 
ftantinopolitanifchert , für einen Patriarchen erfannt: 
toerde ?’ woran Ich zißeifle.): OB Kinn gleich zu Wien. 
dtieſem Metropoliten den Titul eines Patriarchen nicht. 
beylest, fo giebt man ihm doch gemeiniglich den Chara⸗ 
eter eines Geheimen Raths, wegen beffen er elne Excel⸗⸗ 
lenz iſt. Er hartjährlich ungefähr 34000 fl. Befaltung. -: 
Die 7 Difchöfe, welche unter ihm ſtehen, find fhon 


- 


981 


im igten Stück der diesjährigen wochentlichen Nach⸗ 
richten ©. 15 1 genannt, nur ftehet dafelbft Caranbeſet 
anftatt Caranfebefer. Es märe mir angenehm zu 
erfahren, welche Bewandniß es mit dem zweyten grie⸗ 
chiſchen nicht unirten Biſchof in Croatien zu Plafco has 
be, der ſich 1745 in einem Schreiben an den Bijchef 
zu Zagrab nannte: Graeci ritus epiScopum partium 


Caroloftadienfium et Segnienfium, |. Balch, Adam. 


Kercfelich de Corbavia Notit. praelim. de regnis Dal- 
matiae, Croatiae, Sclavoniae Tom. II. p. 470.471. 
Vermuthlich hat diefer Geiſtliche den Titul fahren lafs 


fen muͤſſen. Die Unwiſſenheit der Illyrier ift jo groß, . 


daß bey einer Kirchenvffitation unter 3571 Pfarrkin⸗ 


- dern nur 5 waren, die das Gebet bes Herrn und den 


Stauden herſagen, und die Frage beantworten fennten, ob 
mehr als en Sort fey? Der Herr Verfaſſer feßt S. 93 
ale befannt voraus, daß alle griechtfche Moͤnche vom Ors 
den des heil. Bafilius wären. Sch habe gelchrterugifche 
Mönche gefragt, ob diefes wahr ſey? Ste lächelten, und 
antröorteten, die Gebote Jeſu Chriſti wären ihre Regel, 


muicht die Regel des heil. Bafıllus. Es feger auch ein 
Hieromonach nietnalseinen Orden zu diefem Namen. 


(Ih muß ned) einmal yon diejem Buch reden.) 
erlin. 
Yu dem im 34. Stuͤck S. 279. 280 angezeigten Chur und 


Neumaͤrkiſchemſitterſchafts Credit Reglement, gehoͤren die 


num gedruckten General und Special⸗Tax Principia zur 
Abſchaͤtzung der Bücher in. der Chursund Neu⸗Mark 


nach ihrem wahren Zrrrage, in welchen die zur Ders 


+ 


pachtung der Königlichen Aemter bey den’ Krieges 
und Domainen  Cammern angenommene Principia 
zum Brund gelegt werden, de dato Berlig deu 19. Au⸗ 
guſt 1777. an —* gedruckt bey dem Hofbuchdrucker 
Decker. Sie ſind eine ſehr muͤhſame, aber auch ſehr nüßs 
liche und wichtige Arbeit, und wenn diejenigen, welchen 


die Schaͤtzung der Guͤther aufgerzagen wird, nad) den hier 


angenommenen Grundſaͤtzen und Regeln mit Vernunft, 
Unpartheplichkeit und noͤthigen Sleiß verfahren, fo kanıs 


und muß mas glauben, daß Der wahre Ertrag und Werch 


Ber Süther, für die Zeit da die S n it u 
fündig semacdt worden fep- ae . * beu⸗ 


Anton Feiedeich Buchneus 

Wöchentliche Rachrichten 

von neuen Eandcharten, - 
geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ 

riſchen Büchern und Sachen. 
Des fuͤnften Jahrgangs 
Neun und vierzigſtes Stuͤck. 
Am Bien December 1777. 3. 
; Merlin, bep da ide und Spenere - 














 Bevölfertiing- des Zerzogthums Mailand 
öftreichifehen Antheils im Sehr ız7ı, 
Em vierten Jahrgange dieſer wöchentlichen Nach ⸗ 
J richten, St. 46 S. 369 kommt die Bevolke 
tung dieſes Landes in ben Jahren 1772 bis 73, 
auch 73 bis 74 vor. Neulich habe ich auch die 
in —— geſtochene große Tafel von der Bevoͤſte. 
rung im Jahr 1771 bekommen, aus welcher ich 
die Haupt · Summieen hier aucch mittheilen wid, weil 
fie bisher offentlich nicht bekaunt geworden ſind. 


Man hat 1771 gezaͤhlet 1,114648 Menſchen. 
Es find gebored + 45,338 Kinder. | 
a geſtorben 38,501 Menſchen. 
— — getrauet10,273 Ehepaare, 


Ye diefe Summen find gtoͤßer als fie in den. 
beyden folgenden Jahren waren, wie Die Wergleis 
| &Aumg: zeigen wird. u | 
. Bee TE Be 


> 


984 
Beſchluß der maqhricht von des geren Reg. 
Aath von Taube Beſchreibung des Koͤnis⸗ 
reichs Slavonien ꝛc. 
Es iſt noch nicht einmal die Morgenroͤthe der Kuͤn⸗ 
und Wiſſenſchaften in Slavonien angebrochen. 
ben deswegen koͤnnen auch keine wichtige Manufactu⸗ 
ren daſelbſt ſeyn. Dieſe hindert auch die natürliche 
Traͤgheit des Volks, inſonderheit der Mannsperſonen, 
und der hohe Arbeitslohn: denn ungeachtet die Lebens⸗ 
mittel wohlfeil ſind, ſo iſt doch der Arbeitslohn groß, 
weil die Illyrier nicht eher arbeiten, als bis ſie der 
Hunger dazu zwingt, und der hohe Arbeitslohn dazu 
reitet. In Wien, wo es theuer iſt, bekommt der Tas 
gelöhner täglich nur 17 Kreuzer, aber in Stavonien 
20, 24 bis 30 Kr. und außerdem Efien und Trinken, 
Wenn ein Tagelöhnner in Slavonien 3 Tage in einem 
Meinberge gearbeitet, und einen Thaler verdiener hat, 
bleibet er fo lange zu Haufe, und faullenzet, bis ber 
Thaler verzehrt if. Faulheit iſt die ungetrennte Ges 
fahrtin der Leibeigenſchaſt. Es laffen ſich nach und 
nad) immer mehrere deutfche Handwerksleute hier nies 
der, weiche fehr gut fortkommen, wenn fie fich den 
fügen Wein nicht. zur Trunkenheit reisen laffen. Die 
Bäuerinnen find fehr fleißig, Ungeachtet der Nähe 
der eifenreichen Lanbichaften Steyermart und Kaͤrn⸗ 
then, find bier die eifernen und ftählernen Werkzeuge 
unter dem Landvolk fo felten, daß tn manchem “Dorf 
feine einzige Art noch Säge if. Zum Haudel find 
die Eimvohner fo gefchicht und aufgelegt wei. die Zus 
ben. Der wichtige Handel, den die öftreichifehen Laͤn⸗ 
der mie der Türkey führen, und in weichen fie zwar 
jährlich 2 Millionen Gulden verlieren, fich aber dafür 
Wolfe, Baumwolle, und andere rohe Materien, wel⸗ 
che fie verarbeiten, anfchaffen,, gehet durch Ehemien 
nach Belgrad, ſchafft aber dieſem Lande keinen erhebli⸗ 
chen Nutzen. Da die Beſitzer der adelichen Herrſchaf⸗ 
ten ihre Einkuͤnfte groͤßtentheils in fremden Laͤndern 





N L 
nl | 2.388 
veryehren fo kann man rechnen, daß auf folche Weiſe 
jährlich wenigftens eine halbe Million Gulden aus dem 
Lande gebe. Wenigſtens eben fo viel betragen die Abs 
‚gaben an den Pandesheren: alfo beyde Artikel etwa eine 
Mifion Gulden, . Diefe muß durch den Handel wies 
der angefchafft werden, das geſchiehet auch, und Weis 
ben, och andere Getreidearten, und Schlachtvieh, 
machen die swichtigften Artikel der Ausfuhr aus, für 
weiche ungefähr 14 Million Guiden jährlich einkommt. 
Mas wieder eingeführet wird, beträgt etwa eine hal - 
be Million Gulden , und aiſo wird das Land nie rei 
her: Es find von 1741 bis 73, und. alfo in 32 Jah⸗ 
ren, meiſt fuͤr 107 Millionen Gulden ganze und bafs 
be Thalerſtuͤcke oder Gulden in den oͤſtreichiſchen Muͤnz⸗ 
ſtaͤten gepräget worden, aber insgeſammt theils oͤffent⸗ 
lich, theils heimlich nach der Tuͤrkey gegangen, woſelbſt 
fie Häufig zu ſehen ſind. 
Slavonien iſt dem Koͤnigreich Ungarn einverleibet, 
und doch wird es als ein Zugehoͤr des Koͤnigreichs Croa⸗ 
tien angeſehen, weiches Ungarn nicht einverleibet, ſon⸗ 
dern nur mit demſelben verbunden iſt. Zwiſchen den 
Illyriern und Ungarn iſt eine eingewurzelte Feindſchaft. 
1747 tam Siavoniens Abtheilung in das Provinciale 
und Militare zum Stande, und 1736 fieng man alt 
alles mönliche zu thun, um das Land' von den Räubern 
zu befreyen, es ift auch ſeit ı 5 Jahren ziemlich viel oͤffent⸗ 
liche Sicherheit verichafft worden. Wenn die Räus 
ber ih das tuͤrkiſche Gebiet flüchten, follten fie, vermoͤ⸗ 
ge der Verträge, dafelbft. angehalten und ausgeliefert 
. werden, als aber vor einiger Zeit ein Obergeipan an 
den tuͤrkiſchen Befehlshaber in Bosnien, den Ibrahim 
Age, dieſerwegen fchrieb, befam er erft auf den dritten 
Brief eine Antwort, und dieſe lautete fa: „Es iſt der 
ofremdlich, dag du uns. fo viel Mühe macht, gerade 
„ale ob wir fchuldig wären, flüchtige Raͤuber zu has 
aſchen. Komm du ſelbſt, und fuche deine Räuber 
nut, fie find im Dorfe Termant.,, Diejenigen Edel⸗ 


) 


eo 


- 


336 Ä 


feute welche keind adelichen Guͤther befigaıt.,- ſonderu 
Bauerguͤther haben, beißen in den Reichsgeſetzen Arı 
maliſten, und werden ale Bauern angefehen, Ihbe 
Anzahl iſt bier und in allen ungariſchen Ländern ſehr 
groß, fie wollen zwar nicht bep den Magnaten dienen, 
aber viele treiben ein Handwerk, 3. &, fie find Schuiter, 
und das hut ihrem Adel keinen Schaben, Die Reichs- 
ftände, nemlich der Earholiiche Biſchof, die Magnaten, 
pder die Fuͤrſten, Strafen und Frepherrn, die gemeinen 
Edelleute, welche adeliche Sicher befigen, und die Ks 
nigliche Freyſtadt Poſega, ftellen anf ihren Dervichaft 
gen und Guͤthern kleine Landesherren vor; fie ESunen 
ihre Sitze befeſtigen, Trabanten, Yularen, Pandu⸗ 
ven, halten ꝛc. Die Contribution in den Geſpanſchaft 
ten, ohne die Soldaten⸗Bezirke, beträgt jährlich L7000Q . 
Bulden, und it ziemlich hoch geſetzt. Mancher Volle 
meyer muß jährlich 69 Fl, geben. Alle Landleute find 
Leibeigene, und jeder muß von ällen feinen wirklichen Ein⸗ 
fünften Contribution eriegen. Wer alſo fleißig iſt, giebt 
viel, und wer faul iſt, giebt wenig. Dieſer Koneris 
butionsſuß iſt fuͤr ein traͤges Bolt nicht ſchicklich. In 
den Soldaten⸗Bezirken iſt er etwas beffer eingerichtet, 
ea gehet auch überhaupt in denſelben ordentlicher und 
beſſer zu, als in den Geſpanſchaften. Die geſamten 
. Königl. Einkünfte aus Slavonien und Syrmien, wers 
den jährlich . Million Gulden berrager, mavon kaum 
die Dälfte zur Befolbung der Beamten und. Soldaten, 
and zur Erhaltung der Feſtungen und öffentlichen Ges 
baͤude, angewendet wird; In deu Soldatenbezirken, 
welche unter dem commandirenden General in Slavo⸗ 
nien ſteben, der zu Eſſek feinen Sig bat, -wird alleg 
Soldatenmaͤßig regieret, und die Officiere beforgen fps. 
wohl das Juſtitzweſen, als die Öffentlichen Angelegens 
beiten des Landes, - Sie müflen alle nicht nur dag 
foldatiiche, fondern auch bie Landwirthſchaft und das 
Finanzweſen, ja felbft Die Rechtsgelehrſamkeit, verfteben, 
boch iſt unter det letzten nur Recht und Billigfelt ges 


j . L 


| 387 
Mmennet, In Ungarn kann man ein Abvocat feyn, obs 
ne Gelehrſamkeit zu beſitzen, man legt nur einen Eid 
ab, daß man fi dazu süchtig halte. Nicht nur alle 
Staponier, fondern überhaupt alle Illyrier in deu uns 
garifchen Ländern, welche ſich zu der griechiichen Kir⸗ 
che halten, eben in Sachen der Religion und der Pris 
sllegien der Nation , unmittelbar unter der ı 767 zu 
Bien errichteten ilyriſchen Hofdeputation. Bom Dos 


lcceyweſen weiß man in Slavonien nichts. Ungeach⸗ 


tet feiner ſchwachen Bevölkerung, kann Slavonien im 
Nothfall z000o0 Mann ins Feld ftellen. Die Slave⸗ 
wien find ſehr zum Kriege geneigt, ziehen gern ins 
Bein, geben ohne Furcht zur Schlacht, und halten 
das Yusreißen für ein abichenliches Lafter, aber alles 
in Hofnung der Beute, und um Michaelis eiten fie 
nah Hauſe, um ihre Ländereyen zu beftellen, Denn 
nicht nur die vier National⸗Regimenter der ſlavoni⸗ 
fhen Graͤnz⸗Soldaten, (3 zu Buß und 1 zu 'Pferde,) 
fondern auch alle Graͤnz⸗Regimenter in Blavonien 
and Ersatien, deren 55 find,’ ja alle Megimenter an dem. 
tuͤrkiſchen Sränzen in den ungariichen Ländern, deren 
Aberhaupt 22 find, und welche in Kriegszeiten ohne 
Mühe und Koften zu einem Heer von Soovo Mann 
verftärfet werden können, Eoften in Friedenszeiten nichts, 
weil fie mach dem Longobardifchen Lehnrecht anftatt des 
Soldes mit Grundſtuͤcken und Pändereyen belehnet 
find, doch haben die Officiere auch in Friedenszeiten 
Sold, der aber erwas geringer iſt, als bey den uͤbri⸗ 
gen Regimentern. Die Tſchaikiſten, welche auf Tichale 
ken oder Heinen Galeeren mit Segeln und Rudern,als 
Schiffeſoldaten dienen, machen ein Bataillon von 7113 
Kopfen aus, weiches 1776 vollzaͤhltz mar. ie kön 
nen, fo wie die Tſchaiken in Kriegszeiten wider die Dg, 
manen auf der Donau trefliche Dienfte leiſten, und. die 
Donau hinab, Big in das ſchwarzr Meer kreutzen. 
Das wenige was ich aus ben Buch des Herrn von Tau⸗ 
de gezogen Habe, zeiger hinlaͤnglich, wie neu, nuͤtzlich und 


388 


angenehm der Inhalt, deſſelben fey. Aber die Cenſur Sat | 
es neulich zu Wien a ‘©. toftet 16 Gr. 


"Die hieſige Bücher: m hat keine andere Anwei⸗ 
ſung als die vorige, welche unter dem verſtorbenen Ba⸗ 
ron van Swieten gegeben wurde, ſie verbietet aber 
weit mehr Bücher als die vorige, und iſt ſehr ſtrenge. 
Ob dabey eine Aufnahme der Wiſſenſchaften Statt a 
de? wird die Erfahrung lehren. 

Der vor einiger Zeit aus Berlin von dem Geſand⸗ 
- fehaftspoften zuräckgeforumene Herr Baron van Swie⸗ 
“ten, iſt nun Oberdirector der biefigen Univerſitaͤt, derStu⸗ 
dien⸗ Commißlon, der Akademie der bildenden Kuͤuſte, 

kurz, der Obervorſteher aller Kuͤnſte und Wiſſenſchaften. 

Die hieſige Realſchule, in welcher alles was ein Dans 
delsmann und Wechster wiſſen muß, gelehret wird, Fans 
nach Aufhebung des Hof⸗ Commerzien Raths, unter die 
Regt ung, weiche diefe nuͤtzliche Schule nach der Abfiche 
ihrer Stiftung beſorgte. Allein nun bat die Studien⸗ 
Commißion dieſelbege art fih gezogen, und will ihr eine 
‘andere Einrichtung und Abfiche geben. 

Weil der Mangel an Schuliehrern immer größer wird, 
"fo haben im verwichenen Sommer alle Kloͤſter beyderley 
Geſchlechts, (die Kapuziner und Camaldulenſer ausges 
nommen) Befehl erhalten, oͤffentliche Schulen an⸗ 
zulegen, und die Kinder in denſelden umnſonſt zu. im⸗ 
terrichten. 

Wien abertrift vielleicht alle deutſche Staͤdte an 
Fruchtbarkeit fuͤr fllegende Blaͤtter, Wochen⸗ und Mo⸗ 
nats⸗Schriften, die aber feinen fangen Beſtand haben, 
weil fie mehreutheils nichts taugen. Bor einigen Mo⸗ 
naten verwarf ein fliegendes Blat alle dieſe Schriften, 
und kuͤndigte Hingegen eine andere unter dem Titul: Dex 
Ausfchreiber für alle Stände, an, welche am gtem 
September den Anfang nehmen folkte, 

In den vielen fitegenden Blättern von biefem Jahr, 
welche ich vor Augen habe, werden unter andern folgende 








[4 


— 389 
neue Bücher angekuͤndiget: Taſchenbuch für Ram; 


merjungfern, Bammerfrauen, Kammerdiene⸗ 
einnenund Stubenmädchen; in Octav. Rompli⸗ 
menttrund Sittenbuch für Perſonen bürgerlichen 
Standes in großen und kleinen Städten,denn zum. ' 
Beſten der Landleute, nebft einer Unweifung an. 
den Tafeln gefchict zu trenchiren; ta Dctav. 
Zum Vergnügen auf den Spagiergängen in dem. 
Augerten zu Wien; in Oetav, erfter Theil, u. a.m. 
"Man fagt aber, daß die Cenſur künftig vorzuͤglich folche 
Echriften und Bücher verdieten,, ja hindern werde, die 
nur ihren Verfaſſern und Verlegern nuͤtzlich find. 
‚Kür das Jahr 1778 wird am Ende des jetzigen 
ein Almanach von Ungarn ausgegeben, welcher 
enthält, den gewöhnlichen Ealender mit den Namen 
merkwuͤrdiger Perfonen, die fid, um das Vaterland 
durch Wiflenfchaften verdient gemacht haben, für jedem. 
Tag des Jahrs; einige aſtronomiſche Nachrichten; ein 
Verzeichniß der Namen aller ungarifchen Könige; ſyn⸗ 
chroniſtiſche Tafeln Über die Regierung der Könige 
Stephan und Andreas, des erſten und letzten einheis . 
miſchen Königs; den katholiſchen Kirchenſtaat, (marum 
nicht auch den protefantifchen?) die Rangordunung des . 
weltliden Staats; die jeßt lebenden Sagnaten ; bie 
hohen und medern Landescollegia; ein Verzeichnig der 
jetztlebenden und befannten ungarijchen Gelehrten und 
Befoͤrderer der Wiffenichaften; ein alpbaberliches Ver⸗ 
zeichniß der merfwärdigfien Städte und Derter in Uns 
garn; hiſtoriſch⸗ geographiſche Nachrichten von den . 
merkwuͤrdigſten Sewäflern; Nachrichten von dem Wein, 
bau, von den Bergwerken, und von dem Muͤuzweſen; 
eine Abhandlung von der Kintheilung der Zeit, und 
von der neuen Einrichtung des Schulweſens in Ungarn. 
Auf diefen Almanach find zwey Gulden Vorſchuß 
angenommen worden. Es unternimt denſelben ter 
Buchhändler Klopſtock, (ein Bruder des Dichters - 
der Deutſchen,) weichen mis Büchern in Ungarn. . 
Handelt, | J 


39% 5 _ 

Erſt am Ende biefes Jahre, wird der erſte Band des 
Meninſkiſchen Thefauri linsuarum orientalium, 
von welchem im 37 ften StuͤckG. 301. geredet worden, 
die Dreffe verlaffen. Der Verleger hat berechnet, daß 
er alle 4 Koltanten nicht unter go Gulden verkaufen 

kdune. Herr Jeniſch, welcher viele Jahre als Katjerl: 
Dolmetſcher zu Conſtantinopel gelchet, bat die Ver⸗ 
befferung des Werts für taujend Gulden Übernommens 

Es IR in diefem Jahr eine Abbildung der ſchoͤnen 
Gegend, welche fich den Augen zeiget, went man Aue 
Mußdorf bey Wien, die auf der Nordſeite der Stadt in 
der Donau liegenden Inſeln Äberfichet, von Friderich 
Brand in Kupfer geſtochen worden. Herr von Kettler 
bat die Zeichnung gemacht. 0 


| Preßburg. 
Hier it 1976 auf Kayſerl. Konigl. Befehl der ſoge⸗ 
nannte Rönigeberg nahe. ben der Caſerne an der 
Donau neuartgelegt und erbauet woeden, oben auf wel⸗ 
hen das ungariſche Wapen auf einer Fußgeftelle ſtehet, 
Den Dias umgiebt eine fteinerne Elufaffung, dergleichen 
auch die 3 Wege ober Zugaͤnge, welche auf denſelben 
> führen, einſchließt. Der Obriſtlientenant Ignatz vor 
Mäder hat eitte Zeichnung von demſelben gerhacht, weiche 
Leopold Apner in Kupfer geſtochen hat. Das BladPfteliet 
nicht nur den Königsberg, fondern auch die jenfeite dee - 
Donau neu angelegten angenehmeit S:pablergänge und 
ſchattigten Ruheplatze, nebſt der fliegenden Brücke, 
welche Hier über bie Donau gehet, vor. Nach einer 
alten Gewoͤhnheit, pflege ein neuer König von Ungarn 
anf: dem Koͤnigsberge zu Pferde das Schwerdt dee 
heiligen Stephans gegen die vier Gegenden des Him⸗ 
mels zu ſchwenken, um dadurch anzuzeigen, bag er 
das Deich gegen alle und jede Feinde vertheidigen wolle, 
[ Berl — 
Der Verfaſſet ber Briefe eines jungen Reiſenden, 
welche in den 40ſten Städ S. 326 angrzeiget worden, 
ik ein Zerr von Richter, und der K. an welchen ſie 
gerichtet find, iſt Herr Hofrath Kunth, — 


— 


Anton Friedrich Buſchings 
Wöchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 

Ä geographiiden, ftatiftifchen und hiſtori⸗ 
ſchen Buͤchern und Sachen. 
Des fünften Jahrgangs 
Sunfjigkes Stüd 
dem I5ten December 1777. 
Berlin, bey Haude und Spener, 
"Runge Ceſchiche des Deute geographiſcher 
Viner der erften Buchdrucker, hat ſchon in den erſten 
I jahren nach Erfindung der Buchdruckerkunſt, der 


Gedanken gehabt nnd in Ausübung gebracht, geogra⸗ 
pHifche Charten durch Abdruͤcke zu vervielfältigen,. oder 


die erfundene Kupferftecherfunft, welche fih nur mie - 


Bildern befchäftigte, auch bey Büchern und zu Yandz 
tharten anzınsenden. Er hieß Conrad Sweynheym 
(Schweinheim) war ein deutfcher Buchdrucker, und 
Fährte diefe Kunſt in Sefelfchaft des Arnold Pannarz, 
zu Kom ein, lim Ptolemäi Cosmographie mie dem 


dabey befindlichen 27 Randcharten druͤcken zu Einnen, 


ſchlug er mic eben ſolchen ſtaͤhlernen Stempeln, als der 
Buchdrucker bey Verfertignug der Formen zum Guß 
der BVuchſtaben braucht, die in den Landcharten vor⸗ 
kommende Schrift und Namen alſo in ſeine Platten 
ein, daß er einen Buchſtaben auf den andern folgen 
lied. Man weiß nicht, ob die Platten von Kupfer 
oder Sinn geweſen? Er flarb ehe das Werk ganz zu 
Stande kam, daher ein andrer Deutſcher Namens Ars 
nold Buckinck (Bucking) daſſelbige ausfiihrte, wor⸗ 

auf: es 1478 im oetobrin Rom an das Licht trat. 


⁊ 


392 

Diefe Eharten find auch zu den römifchen Ausgaben’ 
der ptolemaͤiſchen Geographie von 1507 und I soß (die 
wahrſchemlicher Weiſe nur 1 Ausgabe ſind, Igebraucht, 
und durch einige neue vermehret worden. Der Buch⸗ 


drucker Leouhard Holl zu Ulm, ließ zu feiner 1482 96 ° 


druckten Ausgabe eben dieſes Werks, die Landcharten 
durch Johann Schnitzer von Arnheim, In Holz jchnei⸗ 
den, welches eine fehr mühfame Arbeit war. In eis 
ner firasburgifchen Ausgabe von 1513, verfüchte man 
die Kunſt noch) weiter zu treiben, denn bey einer Char⸗ 
ce von Lothringen ahmete man bie neue erfundene Kunſt, 
die Pinſelzeichnung durch Holzfchnitte in verfchiedenen 
Formen zu copiren und zu vervielfältigen, nach, und 
druckte die Slymination mit. Es wurden dazu drey 
Bormen, und dreyerley Farben gebraucht. Man gieng 
noch weiter, Um dem Formfchneider das mühfame 
Schriftſchneiden abzunehmen, ließ man ihn nur die 
auf den Charten vorfommenden Figuren und Zeichnuns 

fchueiden, und da wo Schrift fleben follee, neue 


Löcher in die Holzforme machen, in welche man die Na⸗ 
- men mit den gewönlichen Buchſtaben der Buchdrudes - 


rey ſteckte. Diefe Schrift ward dadurch leferkich, aber 
die Charten befamen ein jeltfames Anfehen. Man hat 
diefes mit dem Prolemälfchen Wert 1511 zu Venedig, 
und ſchlechter mit Sebaftian Muͤnſters Cosmogra⸗ 
phie zu Baſel verſucht, es aber bald aufgegeben. 
Man-muß ſich wundern, daß da man ſchon die Naæ⸗ 


men in ben Landcharten drudte, man nicht noch . 


l 


einen Schritt weiter gieng, und auch Figuren exfand, 


durch deren Zufammenfeßung. Berge, Fluͤſſe, Zeichen 


der Derter, Wege ıc, eben ſowohl ausgedrudt wur . 


den, als durch Zufammenfeßung der Buchſtaben die 
Damen der Länder und Derter, zumal da man aud 
fchon Figuren ausdachte,, die noch jeßt unter dem Na⸗ 
men der Nöschen bey dem. Buͤcherdruck gebraucht wer 
den, mit welchen der Buchöruder oft viel kuͤnſtlichere 
"Sachen burch Zufammenfegung abbildet, als die noch 


1 


- 393 


fehlende Stücke einer Landcharte waren. Es mag wohl 
mancher Buchdrucker daran gedacht, es aber wegen 
des gemwönlichen gerablinigeen Mechanismus der Buchs 
drucherey für unmöglich gehalten haben, daß man einen 
fo willkuͤrlich bald horizontal,. bald perpendicular, bald 


diagonal, bald ſinkend, bald fteigend fortlaufenden Fa⸗ 


den, durch eine blos horizontal : parallel: gehende Zuſam⸗ 
menfeßung der Figuren bilden koͤnne, als die Zeichnuns 
gen der Fluͤſſe, Wege und Gränzen auf den Landthars 
ten find. In unfern Zeiten bat der berühmte Buch⸗ 
drucker Here Johann Gottlob Immanuel Breit: 
kopf zu Leipzig, aus defien vor eluiger Zeit angezeigten 
Schrift, ih bier einen, Auszug liefere, die Sache übers 
dacht, und den Weg unterjucht,, den die Buchdrucker⸗ 


kunſt nehmen muͤſte, um den Landcharten. Bag werk⸗ 


ftellig zu machen. Bald nachder Erfindung feiner mus 
ſſkaliſchen Eharactere, ermunterte ihn der Stiftsfanzler 
und Buͤrgermeiſter Born, feine Gedanken auszufühs 
ren, er eytwarf auch den Plan dazu: allein der viels 


jährige Krieg welcher hierauf erfolgte, nahm ihm die 


Luft zu diefem Verſuch, zumal da er glaubte, daß 
der Landchartenfag die Vollkommenheit und Schöns 
beit des Kupferftichs nicht erreichen.würde, Unterdeſ⸗ 
fen war_ Herr Hofdiaconus Auguſt Gottl. Preufchen 
zu Carlsruhe, auch auf den Landchartenfag gefallen, und 
hatte wegen der Ausführung defielben, mit dem geſchick⸗ 
ten Heren Wilhelm Hass zu Bajel Briefe gewechſelt, 
damit er für ihn nach einem gemwiflen Entwurf Typen 
ſchneiden und gießen mögte, bie zu dem Landchartenſatz 
gebraucht werden koͤnnten. Sein erfter Verfuch trat 
fhon 1776 an das Licht, und er kam alfo Herrn Breit; 
kopf in der Bekanntmachung und erften Ausführung 
bes Gedankens zuvor, wie aus diefen woͤchentlichen 
Nachrichten vom vorigen und jeßigen Jahr befannt 
it. Wie gebet es zu, daß die gelehrten Zeituns 
gen von diefer merkwürdigen Erfindung fo ſtill 
ſchweigen - Ä Ä 

| ‚ges 


4 


[ 


2 
&, Pete roburg. 

ve Weitbrecht und Schnoor tft im ſetzigen Jahe 
auf 6 Bogen in gr. Octav gedruckt, der Militair⸗ 
Etat des rußiſchen Reichs, oder Verzeichniß al⸗ 
ler bey den Feldregimentern, den Garden, der 
Artillerie, oder fouften in Raiferlichen Dienften 
‚befindlichen Generalitaͤt und Staabsofficiere, wie 
auch der Starföhinen der irregulairen Truppen, 
und der Ritter des militärifchen S. Georgen⸗ 
. Ordens. Aue dem Rußifchen. Sch Babe mir 

die nicht feine Muͤhe gegeben, innerhalb einiger Stun⸗ 
ben ſowohl die Negimenter und Bataillons, ats die 
"Generale und Obriften zuſammen zu ſchreiben und 1 
en ba ich denn gefunden habe 
6 Kuͤraßier Regimenter, n 
30 Karabinier:Regimenter. 
‚9, Dragoner : Regimenter, außer 4 und 3 Drasos 
ner. Eſeadrons. 
8 Huſaren⸗ Reglmenter, außer ben Eſcadrons der 
ehemaligen Moſcoviſchen Legion, und außer 
6 Regimenteen welche in den Statthakterkhafs 
sen Neu: Rußland und Aſew Hegen. . 
72 Anfanterie Regintenter. . 
8 Feld⸗Bataillons, außer einigen vager s Das 
x taillons. 
4 Pftinir⸗Regimenter. 
213 Garniſon⸗Batalllons. 
An irreguläiren Truppen: 
zo Rofafens Regimenter. 

Es find im Aufange diefes Jahrs geweſen, 5 Gener 
ral-⸗Feldmarſchaͤlle (unter weichen aber der regierende 
‚ Herr Landgraf von Heſſen⸗Darmſtadt iſt,) 10 Gene 

‚zale en Chef, (außer 4 die ta andern Neichsbedienuns 
gen find,) 28 ©enerabEieutenants, (außer 17 die im ans 
dern Reichsbedienungen find,) 52 Generals Dlajsrs: 
(außer 17.dte in andern Reichshedienungen find.) Die 
Generale bey dem Generalſtaabe, Generats Krieges 
Lomwiſſarieci, bey der Artillerie, und bey dem Zuges 


895 _ 


meur Cerye, find hier nicht mitgezahlt. Unter den 
Blesimentern find unterſchiedene neuerrichtete. 
Verſuch über die Bibliothet und das UNatu⸗ 
ralien⸗ nnd Kunſt⸗Kabinet der Raiferlichen Aka: 
demie der Wiſſenſchaften in S. Petersburg. Aus 
dem Franzoͤſiſchen des Herrn Bibliothekars Jos 
hann Bacmeifter. 1777 in gs. Octav 10 Bogen. 
Bey den vorhin genannten Verlegern. Das franzoͤſi⸗ 
ſche Original dieſer ſehr wohl gerathenen, und mit nuͤtz⸗ 
lichen und angenehmen Nachrichteu reichlich angefuͤlle⸗ 
ten Schrift, iſt in dem 14ten Stuͤck dieſes Jahrgangs 
S. 116 f. angezeiget worden. Die deutſche Ueberſe⸗ 


tzung findet ſich ſtuͤckweiſe in dem S. Petersburgiſchen 


Journal, iſt aber hier in einer Folge zuſammen ge⸗ 
| dtuckt worden. 


Der Teft des dritten Theils der Georgiſchen Be⸗ 


ſchreibung aller Nationen im Rußiſchen Reich, 
iſt ſchon fertig, aber es fehten noch 3 Kupfer, welche 
der geſtorbene Kupferſtecher Roth nicht zum Stande 
gebracht hat, fie werben aber jetzt von einem Zögling 


deſſelben geftochen, weicher auch die Kupfer zu dem vier: 


ten Theil beforgen wird. Man hoffe im nächitfolgens 
ben Jahr das ſchoͤne Ft zu vollenden. 


Meißen 
“ Predigten gehören nicht in diefe Wochenfchrift, wenn 


fie aber etwas betreffen, daran dem Staat viel gelegen 


ii, als, die Erhaltung der Mienfchen, fo können fie gar 
wohl angeführt werden, - Der Paſtor an der Kirche zu 
©.;Afra in Meißen, Here M. Chriftien Gottlieb 
Kluge, iſt ein eifriger Nachfolger des Herrn Paſtor 
Grot zu S. Petersburg, geworden, und hat die Eiu. 


Impfung der Kinderpocken in Predigten aufs ſtaͤrkſte 


empfohlen. Er hat in einer Anmerkung zu einer Pre 
digt, welche er am Feſt Mariä Berkändigung in diefem 
Jahre gehalten, behauptet, „es ſey nunmehr ohnftreitig 
„Gottes suter und gnädiger Wille, dag nicht mehr ein 
„ſo großer Theil der Menſchen .in ven Kinderjahren ſter⸗ 


„ben ſolle, nachdem er iun Vreiſe. leines großen Na 
Cez — | 


% - \ 


„mens bie gluͤckliche Curart ber’ Doden durch din. 
„Nadelſtich erfinden laflen, auch dieielbige zu aller 
„Menſchen Verwundrung allenıhalben mit dem herrlich⸗ 
„ſten Erfolg gejegner babe.,, Diefer ftarfe Ton ift nicht 
unrecht,fondern zur Empfehlung einer fo angelegenci-chen 
Sache noͤthig. Er führer Beyſpiele von der Einimpfung 
an, welche in unterſchiedenen churſaͤchſiſchen Staͤdten 
vorgenommen worden, ſaget, daß er ſein einziges Kind 
von ſchwacher Leibesbeſchaffen dadurch gerettet habe, 
und daß Prediger die von Menſchenliebe erfuͤllt waͤren, 
in allen Gegenden fo redeten, wie Herr P. Grot. Er 
ſelbſt hat ſchon im vorigen Jahr in einer eignen Predigt, 
die auch) gedruckt iſt, die Frage beantngortet, was Bat 
tes Abfichtin Anfehung der natürlichen und Fünfte 
lichen Pocken gemäß ſey? Dieſe Predigt iſt ſehr 
gruͤndlich und uͤberzeygend. Er wuͤnſcht daß die Landes⸗ 
herren jahrlich eineLiſte aller Pockenkinder bekant machen 
laſſen moͤgten, damit jedermann daraus die Anzahl der⸗ 
jenigen fie durch Anſteckung und Einimpfurig bekommen, 
und der geſtorbenen beyder Arten, erſehen koͤnne. Ce 
hebet die Furcht vor dem moͤglichen Tode der Kinder 
welchen ſie eingeimpfet worden, unter andern durch den 
aͤhnlichen Fall, daß ungeachtet Frauen im Wochenbette 
ſterben koͤnnten und wirklich ſtuͤrben, ſich doch blos des⸗ 
wegen niemand von der Che und der ehelichen Pflicht ab⸗ 
halten laffe ° Ex bringt auch die gute Anmerkung an, 
Daß durch die Heilungsart bey den eingeimpften Pocken, 
die Heilungsart der. durch Anſteckung eriangten Poden, 
ſehr verbeffert worden jey. 
. Stettin. 

miſcellanien. Er ſtes Stuͤck. — herausgegeben 

von D. Chriſtian Ludewig Lieberkuͤhn, kön. wirkl. 
Criminatrach, der Rechte ordentlichen oͤffentlichen Lehrer, 
und des Ein, Schoͤppenſtuhls zu Stettin Beyſitzer. 
3 Bogen in kl. g. In dieſer angefängenen periodiſchen 
Schrift, iſt fuͤr verſchiedne Klaſſen der gelehrten Leſer 
etwas, inſonderheit fuͤr Juriſten, Litteratoren und En 
Roriker : s bie Briefe des Cſalas von Puffendorf, eine 


BD a — nn 


| 397 
Meine Chronik aus tem Mlofter Olive, und der Brief 
tes jrbtregierenden Königs von Schweden, ap eine 
Dame aus derfrenberrlich görziichen Familie, in welchem 
Der nugluͤckliche Minifter Freyherr von Gbrz für uns 
ſchuldig ertlatt wird, Ind | vorzuͤlich merkwürdige Artikel, 


Beidzig. 

Des deutichen Yıufei ı ı Stie YZovemb. 1777. 
Syert D. und Prof, Runde zu Caſſel, welcher vor einiger 
Zeit oͤffentlich angezeigt, bag er einen pragmatifchen Auss 
zug ausden Khevenhillerſchen Annalen liefern wolle, 
befchreibet im fünften Artikel die gegenwärtige Beſchaf ⸗ 

fenheit derfelben. So wichtig auch dieſes deutfche Wert 
für die Geſchichte eines Theils des fechzehnten und fies 
benzehnten Jahrhunderts iſt, fo iſt es doch In feinem je 
tzigen Zuſtande feine reine, zuverläßige und alſo brauchs 
bare Auelle derſelben. Um dergleichen zu -feyn, muß es 
son unzäligen Fehlern in der Seographie, in den Namen 
ber Derfonen, in der Zeitrechnung, and in der Genealo⸗ 
gi, gereiniget werden. ‘Der Verfaſſer, welcher altes 
dieſes deutlich beweiſet, macht die angenehme Hofnung, 
daß fein Auszug alles brauchbare der Annalen, von Feh⸗ 
‚tern fe viel Lihm) möglich iſt, gereinigt, enthalten, und 
dennoch nicht den fechfeen Theil fo viel als dos Origi⸗ 
nal nad) der weidemanniſchen Ausgabe oft felbft in Au _ 
tionen zu fliehen kommt, koſten fol. Es fcheinet, dag 
de den erfien Theil balb an das Licht ftellen werde, “Der 
zehnte Artikel, enchält den holländifchen Brief zweyer 
bolländlichen Bauern an den Zar Peter, vom 5 Dec, 


N 


N 


"2698, weicher fo abgefaffet ift, als wenn et an einen 


ihres gleichen gefchrieben wäre. Das Original iſt in 
den Händen des S. Petersburgiſchen Kaufmanns Herrn 
Molwo. (nicht Molwoo) 
Aus dieſes Stuͤck des Muſei iſt von nuͤtzlichem und 
angenehmen Inhalt, es iſt aber Schade, daß in demſelben 
‚ken fo wie in allen übrigen, eine ſonderbare ja unrlche⸗ 
ug Schreibatt herrſchet, als Direksion, Protetzion, 
VNazion, u. ſ. w. Es iſt ne, ſotche Neuerungen mit 
Geduld zu ertragen. 


\ 


a 


898 


Leipzig und Budißin. 

Der Buchhaͤndler Jacob Deinzer bat verlegt: etwas 
von dem immarggrafthum Oberlauſitz eingefühe 
gen Rechte, der Vorritt genannt. 1777 in Quatt 
3 Bogen. Nach den Iongobardiihen und kaiſerlichen 
Lehnsrechten, fteher den Vaſallen nicht leicht frey, ihre 
Lehnguͤter ohnedes Lehnsherren und der Blutsverwands 

ten oder Mitbelehnten Einwilligung zu veräufern : allein 
die oberlaufigische Nitterfchaft hat von dem Kaiſer Gets 
dinand dem erften unter dem 21. Febr. 1544 bie Frey⸗ 
heit erhalten, „daß Wenn ein Lehnsmann feinen männs 
„ichen Erben hätte, jedoch noch fo jung, geſund und 
„ftark wäre, daß er in feinem Küraf von ber Erbe auf 
„ein bengftmäßiges Pferd ſitzen mag, wenn er daſſelbl⸗ 
„ge vor dem Landvogt erzeiget, aledenn auch Macht 

„haben fol, feine Güter zu verkaufen, maͤnnigliches 
„unverbindert.„ Die Worte, noch fo jung, wird nies 
mand fo verfiehen, dag von einem Juͤngling die Re⸗ 
de wäre, dennauf einen ſolchen geben fie eben fo wenig, 
als auf einen unvermögenden alten Mann, fondern auf 
eine Perfon, welche in dem volllommnen männlichen 
Alter iſt. Der Kürag ift die altenicht leichte ſchußfreye 
Ruͤſtung, welche den ganzen Leib vom Kopfe bis auf 


die Füße bedeckt, nebit dem langen panzermäfigen 


Schwerdt. Der mit diefer ſchweren Rüftung befleider 
ge Ritter, fol den Hengſt ohne Huͤlfsmittel von dem 
freyen Erdboden befteigen. (Es hat jeit der Zeit, da 

dieſes Privilegium ercheile worden, nicht an Edelleu⸗ 
sen gefehlet, weiche In dem beftimmten Fall, um für 
die ihrigen ein Gut zu erhalten, weiches denfelben nach 
ihrem Tode entzogen werden jollte, oder um daffelbige 
aus dem Lehn ins Erbe zu feßeu, diefen ſogenannten 
Vorritt oder Ritterfprung getban haben. Außer den 
in diefee Schrift genannten Beyfpielen, bat ihn neulich, 
in der legten Woche des Novembers, Herr Graf ZHoym, 
der legte feines Namens, welcher nur eine enge Tode 

ter hat, gluͤcklich vert heet· . 


* ‘ . 
— a. bo. a N. 


u Anton Feudelch withno⸗ — 
Woͤchentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten, 


geographiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſto⸗ | 
rifchen Büchern und Sachen, 


Des fünften Jahrgangs 
Ein. und funfzigftes Stuͤck. 


+ Am aaten December 1777. 


—— — 5—5—5ccccc rr— 
Berlin, bey Gaude und Spener. 
— — 4 


Fortſetguüng der Gekhichte des Kanbchanten 
" 22 


8. 

as anſehnliche Preuſcheniſche und Saafiiche 
D Probeſtad einer mach VBuchdruckerart 
tem Charte, ich meyne Die im vierten Sahrgans - 
ge ©. 319. 384 zum voraus angekündigte größe 
Tharte von Sicilien, iſt wirklich zu Baſel fertig 
geworden, ſie ſoll aber nicht eher ausgegeben wer⸗ 
den, als bis die Verbeſſerungen derſelben, welchd 
man aus Napoli erwartet, eingegangen und auge⸗ 
Kracht find. Auf die Zeichnung iſt außerordentlicher 
Fleiß verwendet worden, um fie nach dem neueften Ges 
ſchmack ſyſtematiſch einzurichten, und gewiſſe Umſtaͤnde 
machen wahrſcheinlich, daß das See⸗Ufer fürn ſehr que 
darſtellen werde. Die typometriſche Geſellſchaft von 
Baſel, will ſich mit einem foͤrmlichen Chartenverlage noch 
nicht abgeben, alſo auch kein beſonderes Magazin für 
denfelben errichten. ‘Da nun die Charte von Sieillen 
ats ein typometriſches Probeſtuͤck ſchon fuͤr einen aus⸗ 
wartigen großen Hof beſtimmt iſt, fo wird ſonſt alie⸗ 
mand einen Abdruck von derſelben —— als wel⸗ 
cher ſich vorläufig meldet, un fo die verlange‘ 

= . Ce. 5 1— 


“ 


4 


“ 


61 


400 | 
Abdruͤcke gemacht worden, wird der Satz wieder chge⸗ 
brochen werden, weil die Theile derſelben wieder zu aw 
dern Arbeiten gebraucht werden ſollen. Die Abdruͤcke 
werden auf anfehntichem Papier erfcheinen, und der 
Liebhabern welche fich dazu melden, wird fie zu fichen 
tommen, nicht iluminirt, anf einen franzoͤſiſchen Livre, 
illuminirt auf 30 Kreutzer, eine beygefuͤgte kurze Ges 
ſchichte Siciliens auf 4 Kr. und die Geſchichte der Er⸗ 
findung auf 12 Kr. Man kann fowohl die Schriften 
ohne die Charte, als die Charte ohne die Schriften bes 
fommen.. Bis zum Joften April des nähfttommenden - 
Jahrs kann man fich melden, man muß aber den Out 
dahin die Lieferung gefehehen foll, ‚angeben, und days 
werden die-Städte Berlin, Frankfurt am Mayn und 
Straßburg vorgeſchlagen. Die Briefe werden zu 
Carlsruhe und Baſel poſtfrey erwartet, Wem Berliner 
am nächtten ift, kann fich Bey mir angeben, jedoch im 
Vrieſen für welche das Poftgeld bezahlt worden. 


In dem abſten Sid. des vierten Jahrgange 
.392 ‚babe ih der Profe van Letteren, welche 
der berühmte Retteengießer und Buchdrucer Here Jo⸗ 
hann Euſchede zu Harlem 1768 an das Licht geftellee 
. bat, beyläufig Erwähnung gethau. Zur Erläuterung: 
dleſer Schrifiprobe, Bat der in diefem Wochenblatt oft 
aut Ruhm genannte Leipziger Buchdruder Herr I. 
©. J. Breitkopf neulich eine Liachricht von der 
| Stempelfchneiderep und Schriftgießerey auf 24 
Seiten in gr, Detav, aber auf Quart- Papier druden- 
laffen, vom welcher zwar unter dem genannten Titul 
einige befondere Abdruͤcke gemacht worden, die aber eis. 
gentlich ein Artikel des neueſten Stuͤcks der Biblio⸗ 
thekr der ſchoͤnen Wiffenfcheften ik. Die naͤchſte 
Gelegenheit zu derjelben, hat Here von Murr zu. 
Maͤrnberg durch den erfien Artikel km dritten Theil feis 
us Jenrnol gegeben, welcher S. 19 behauptet, daß, 
es unmöglich I das Schriftſtempelſchneiden hoͤher zu 





| ’ 2 20 
teeißen, als es von Fleiſchmann getrieben worden, 


Da nun auch Herr Enſchede in der Vorrede zu feinen 
Proben faget, daß feine Schriftgießerey nach dem Zeug⸗ 
niß von. Königen, Prinzen und den größten Gelehrten, 


die fchönfte und befte ſey, die jemals in Europa anges . 
groffen werden: fo ergreift Here Breitkopf diefe Geles 


genbeit, um von Zleifchmanns Schriſtſchnit zu reden 
und zu urtheilen. Das Urtheil eines ſo vorzäglichen 
Buchdruckers, der ſeine Kunſt ſelbſt ſo hoch getrieben 
hat, gilt allerdings in dieſer Materie ſehr viel, und 
mehr als das Urtheil der bloßen Gelehrten, verdienet 
alfo.auch von diefen gehört zu werden. - Er giebt zu, 
daß die Enſchediſche Schriftgießerey jetzt die ſchoͤnſte in 
Holland, aber keinesweges die beſte in Europa ſey. Das 
beſte und ſchoͤnſte begreife auch das vollkommenſte in 


ſich, und hierzu gehoͤre fuͤr dle Gießerey, daß alle Schrif⸗ 


ten von der groͤſten bis zur kleinſten, nach einerley 


Grundregeln der Schreibekunſt, auch von der Hand 


eines einzigen Kuͤnſtlers geſchnitten waͤren. Hierauf 
beruhe alle Schönheit des Drucks, und es ſey ein ans 
genehmer Anblick, durch welchen das Auge eben ſo ſehr 
als durch ein ſchoͤnes Gemaͤlde ergoͤtzet werde, wenn 
man dieſes in einem Buch erblicke, in welchem Schrifs: 
ten von verfchledener Größe auf einer Seite vorfommen. \ 
Einevon fo vielen Künftlern, und in jo fehr von einander, _ 
entfernten Jahren zufammengefeßte Gießerey, als die 
Enſchediſche, koͤnne dieſe Schoͤnheit nicht haben, und 
es ſey in ganz Europa nur die einzige Gießerey des 
verſtorbenen juͤngern Fournier zu Paris, welche jetzt 
dieſe beſondern Vorzuͤge habe. Der verſtorbene Schrift⸗ 
ſtempelſchneider Fleiſchmann, ſey ohne Widerſpruch 
für tinen Kuͤnſtler zu erkennen, der. es an der Stelle, 
wo er geweſen, weiter und böher als feine Vorgänger 
gebracht habe: allein er habe in Holland nichts andere 
als das Mufter der dafelbft gemänlichen Buchftaben ges 
ſehen, und völlig das muͤhſam und übertrieben. künfts 
a angenommen, welches ben holandiſchen. Kanſtlern 


0 


40% | 
überhaupt eigen ſey. Hera geiedhat, habe er nie _ 

. gewagt,einen Schritt vorwärts oder außer dem gewäns . 
lihen Steige zu chun. Wäre er niche nach Holland, 
fondeen nach Paris gegangen, und erimumtert worden, 
ſich nad) den dafigen fchönen Muſtern zu bilden, fe 
würde er ein fehr großer Kuͤnſtler geworden ſeyn. Die 
Stonomifchen Regeln, welche die Holländer auch bey 
den Künften anbrächten, wäre mit Schuld daran, daß dies‘ 
fe Kunſt um hundert Sabre beh ihnen zuruͤck geblieben ſey. 
Als die Holländer im vorigen Jahrhundert den. wiche 
zigſten Theil des Buchhandels an ſich gezogen, und als 
les nachgedruckt, was Enropa für fie dienliches gehabt, 
bätten fie die Art Schriften erfunden; weiche ganz euge 
neben einander fteben, und wenig Licht zwiſchen den 
Zeilen laflen, ob fie gleich noch eine große Figur mare 

‚ten. Dadurch hätten fie den Vortheit erhalten, daß 

ihr Nachdruck zwar eben fo große Schrift ale das Ori⸗ 

ginal zeigte, aber anf einer Seite mehr als daſſelbige 
faßte, alfo werigere Bogen ausmache; und auf beſſeres 
Papier dennoch wohlfeiler gegeben werden koͤnne. Hier⸗ 
von könnten fie fich noch nicht freg machen, und daher 
behielten ihre Bücher noch immer das alte Anfehn. Die 

Schönheit einer jeden Schrift, beftehe in dem richtigen 

Verhaͤltniß der Schriftftriche, mit den Weiten zwiſchen 
ben Streichen, welches auch bey dem Abſtande eines 

Buchftabens von dem andern, nicht aus der Acht gelaſ⸗ 

fen werden dürfe; in ber richtigen Höhe und Tiefe ver 

langen Buchftaben, und in der schörigen Weite der 
geilen. Herr 3. faget, er kenne keinen Schriftfchunete 
der, der diefes alles fo genau und fo geometriſch richtig 
beobachtet babe, als der jüngere Sournier, und jeine 

Nachahmer zu Paris, und Here Baskerville zu Birs 

mingham in England, Außer daß ein runder Buche 


+ flabe allemat angenehmer tn die Augen falle, als ein ene 


ger lang gezogener, fo hätten die obigen Regein noch 
dieſen Vorzug, daß die Preffe jeden Buchſtaben völlig 
ensbruden, und. daß man dem Druck ſelbſt bie rochte 


B L) 
- 4 
| . 


0 


ehrliche Schwaͤrze geben Pönne: dahingegen die Hals 
fänder ſich mit einem ſehr Klaffen Drucke behelfen muͤß⸗ 
gen, um mit der engen Schrift nicht unfauber zu drus 
dien. Herr B. nennet diefes das Blendwert des cher 
deſſen fo fehr gerühmten fchönen  Bolländiichen Drude, . 
den man fonft auch wohl den Silberdruck genannt habe, 
Ich kann ihm in Beurtheilung der Vorrede des Herrn 
Enſchede nicht weiter folgen‘, habe aber dieje Probe 
derſelben um defto lieber hieher gefeßt, da fie eine Kunſt 
betrift, welche die vornehmfte Handlangerin Fer Ser 
lehrſamkeit iſt. Ueberhaupt kann man diefen Auffag 
als einen erheblichen Beytrag zu ber Kunſtgeſchichte ans- 
ſehen. Außer vielen andern merkwuͤrdigen Dingen, 
trift man S. 9 eine Probe von dem groͤßern Reichthu⸗ 
me der deutfchen Kunſtſprache vor der franzdfiichen an. 
Cauenburg. 
Hier iſt bey Johaun Georg Berenberg in Quartfor⸗ 
mat gedruckt: der politiſche Staat des Churfuͤr⸗ 
ſtenthum Braunfchweigs Lüneburg, fanıt Dazu 
gehörigen Zerzogthuͤmern und Serrfchaften, in 
welchem deflen Städte, Flecken, Dörfer, adeliche 
Güter, und einzelne Höfe, nach ihren Gerichts⸗ 
obrigkeiten und Einpfarrungen, aus Privatnachz - 
zichten zufammen getragen, und in alpbabeti- 
fcher Ordnuug entworfen, von Chriftapb Bart 
hold Scharf, — Amtmannzu Dannenberg, 1777. 
Es ift ſchon in dem vierten Jahrgang diefes Wochenblats 
®;. 221 gefagt worden, daß diefes Buch zu erwarten 
ey. Run ift es da,und es verdient fo wiees.ift, eine gute 
‚Aufnahme, wenn es. gleich vieler Verbeflerungen und 
Ergäfzungen bedarf. Wer dergleichen Arbeiten durch 
eigene Vexſuche ſo kennt, wie ich, wird ſich darüber 
nicht wundern, noch weniger ärgern. Das Buch bes 
greift eine muͤhſame und nüßiiche Arbeit. Der Haupts 
theil defleiden, nach der eriten Abficht des Herrn Vers 
ſaſſers, ift das alphabetiſche Verzeichniß aller Oerter in 
den churfürftlichs braunfchweigslüneburgifchen ‚Landen, - 


404 


und giebt fo gut es moͤglich geweſen, bie Anzahl der 
Feuerſtellen derſelbtn, die Provinz, auch das Amt, 
Gericht und Kirchſpiel dazu fiegehören, die Patronen 
ber Pfarren, und die Beſitzer der adelichen Höfe an, 
Diefes Verzeichnis füllet 174 Seiten an. Znm Uebet⸗ 
fluß iſt auf 32 Seiten noch ein’ befonderes Negiſter der 
adelichen Guͤter, mit einer Anzeige ihrer jeßigen Befißer, 


peliefert worden. Auf diefe Verzeichniſſe gieng die erfte 


Abſicht des Verfaſſers, er hat aber auch auf 98 Seiten 
tine ‘allgemeine Eintheilung der churfuͤrſtlichen Länder 
vorangeſchickt. Es hat ihm beliebt, dieſelbige nad) den 
Yandfchaften einzurichten, z. E. alſo: die lüneburgiiche 
Pandichaft begreift A. das’ Fuͤrſtenthum Lüneburg, B. 
die Grafſchaft Dannenberg, C. die Grafſchaft Luchow. 
In jedem diefer Theile nenneter I) die Stifter und. Kloͤ⸗ 
fier, 2) die Aemter, 3) die Stadtgerichte oder Städte, 
4) die adelichen Gerichte. Er will zeigen aus welchen 
heilen eine jede Provinz erwachſen fe, und beftehe? 
und das NHiftorifche welches er in Büchern, die er auch 
nennt, gefunden bat, führt-er theils in dem Text, theils 
in Anmerkungen unter demfelben an. Cs ift Diefes ets 
was von dem, was der vortreflihe Hofrath Scheid, 
unter dem Titul, hiftoria unionis terraram brunfui» 
cenfium, zu liefern wuͤnſchte, aber nihe zum Stande 
brachte. Das der Here Amtınann auch dieganze Herr⸗ 
ſchaft Pleße ©. 53.f. mit abhandelt, wird manchen 
befremden, weil fie mehr in Anfehungdes Anfpruchs, als. 
des Beſitzes hieher gehört. Wer das Amt des Herr 
Merfaffers bedenkt, wird feine Schreibart mit Nach⸗ 
ſicht beurtheilen: es wäre aber auch beſſer geweſen, 
wern der Titul eines ordentlichen Meitzlieds der 
deutſchen Geſellſchaft zu Göttingen, aus ber. Inſchrift 
des Buchs weggeblieben waͤre. 
Braunſchweig. 

Herr Profeſſor Julius Auguſt Remer, hat vor 

| einiger Zeit den zweyten Band ſeines amerikani⸗ 


/ 


ie 
/ N 


, 987 ” 


ſchen Archive geliefert, melhegabernicht die Stuͤcke 
enthält, welche in der Bortede zu dem erften Bande vers 
fprochen warden: denn teil einige derjelben fchon in 
deutſcher Sprache gedruckt find, fo hat er fie von rechtes 
wegen weggelaflen, und dafür andere erwaͤhlet. Diefe 
br Johnſons Schrift, genannt, Schenung Feine 
Tyranney, eine mittelmäßig Vertheidigung des großs 
Britannifchen Minifterüi, Tuckers ernftliche Appella⸗ 
tion x. oder Vorſchlag die Eolonien ganz aufzus 
eben, worinn mand;es vorfömmt, daß die Einficht In 
glands Handel befördert: und eines ungenannten 
alten Mitglieds des Darlements, Berufung auf 
die Gerechtigkeit, und den Vortheil der großbri« 
tanifchen Nation, in den gegenwärtigen Streitigkeis 
gen mit England, welche fcharffinnige Schrift wider 


das Miniſterium gerichtet ift. Den dritten Band, wel⸗ 


her nächftens an das Richt treten foll, wird ein einziges 
wichtiges Werk aufüllen, nemlih Lind's Anmerkun⸗ 
gen über die vornehmſten Acten des dreyzehn⸗ 
ten Parlements von Großbritennien. Weun 
es gleich jeße mehr Llebhaber der Geſchichte bes wirt: 
lichen Kriegs zwifchen Großbritannien und feinen 
ehemaligen "Nord samerifanifchen Eolonien, als der. 
Urſachen deſſelben giebt: fo wird doch die Nachwelt 
die lebten eben fo gern als Lie erften wiflen wollen, 


und dieſe Kenntniß wird der deutſchen Nachwelt 


durch diefes Archiv nd andere änlihe Sammlun⸗ 
gen, erleichtert. 0 


Riga. Ä 
Bey Hartknoch ift in dieſem Jahr der fünfte Theil 


& 


‚son Anderfons biftorifchen und chronologiſchen 
Geſchichte des Handels, von den älteften bis auf 


>" jegige Zeiten, erjchienen, ‘welcher aus 656. Seiten iy- 


gr. Octav beftehet, und die Gefchichte von 1025 bis 


. 3675 begreift. Es liſt in demfelben eine große Menge 


‘ 


merkwuͤrdiger, - erheblicher und“. möglicher Nachrich⸗ 


ven’ weiche Handel, Mamifachteen, "Fabriken und. 
Künfte berreffen, zulammen ‚getragen, und der Ver 
faſſer hat auch gute Erläuterungen und Urtheile beyges 
füge. Man fehe zur Probe. 307 feine Vergleichung 
der Republiten Holland und Venedig, durch welche e 
kurz und gut begreiflich macht, warum jene in größern 
Flor gefommen, als dieſe? Angenehm ift, daß er bey 
dem aͤltern auch dasjenige was zu ber Zeit da er fchrieb, 
das neueſte war, beyfüget, - - 
Ä Berlin. 

Ben Winters Witwe find in diefem Jahr auf Ko⸗ 
ften des Verfaffers zum zweyten mal gedruckt: Win⸗ 
tergeinälde, von K. 3. Reckert, 9 Bogen In gr.8. 
Herr Reckert behauptet In der Vorrede, daB es den Les 
fern gleich vtel ſeyn müfte, warum er Winter⸗ und nicht . 
Sommer⸗Gemaͤlde entworfen, und was Ihn bewogen 

‚ abe, den Einzug des Großfuͤrſten von Rußland in 
Berlin (und Heinsberg) unter diefe Gemälde zu mi: - 
fen. Alles diefes habe ihm nun einmal fo und nicht 
anders bsliebt. Diefes freye Belieben iſt allerdings dem 
menjchlichen Wunſch gemäß, und ich fehe nicht, warım 
man nicht einem jeden verftatten follte, auf feine Kos 
ſten drucken zu laflen, was er will, wenn es nur nichts 
ſchaͤdliches iſt. Hier kann diefer Schrift nur in Anfes 
bung der ſchon angeführten Nachricht von dem großs 
fuͤrſtlichen Einzuge Erwaͤhnung gefchehen, welcher für 
die brandenburgiſche Geſchichte unvergeßlich tft, und 
alfo eine vernünftige und gefchmasfvolle Beſchrel⸗ 
bung verdienet, die uicht nur die koſtbaren Feyer⸗ 
lichkeiten, fondern auch den anmuthigen Anblid der 
enthuſiaſtiſchen Willigkeit und Freude des Volks, wel⸗ 
des das Vergnügen feines Monarchen und deſſelben 
Hauſes empfand, auf eine würdige Weiſe fchildert, 


J . 
‚ 
“ ‘ 
x - 


Anton Friedrich Wuͤſchings 
Wochentliche Nachrichten 
von neuen Landcharten 
geogravhiſchen, ſtatiſtiſchen und hiſtori⸗ 
ben Büchern und Sacen 
Des fünften Jahrgangs 
Zweh und Funfzigſtes Stuͤck. 





Am zuften December 1777. 





. Berlin, bey Zaude und Spener. 


DE se SE LT 


N er Aberglaube läft fih nicht auf einmal aucrotten, 
die Aufklärung der Menjchen iſt keine Wirkung . 
Yiner einziger Handlung. Die unter den Namen der 
Zuyrier, Reigen, Wiachen, ws in den öftreihle 
ſchen Staaten lebende Chriften von der rechtgläubigen 
morgenlandiſchen oder griechlſchen Kirche, ſtecken noch 
in großer Unwiſſenheit, und hangen feſt an aberglaͤubi⸗ 
ſchen Gebraͤuchen. Zu dieſen gehoͤrt auch die bey den 
Illyriern hergebrachte Begraͤbniß /Gewohnheit, wel⸗ 
che darinn beſtehet, daß ihre Todten in einem offenen 
Sarge begraben werden, der zur Zeit der Beerdigung 
in die Kirche getragen wird, woſelbſt der Pope die Lei⸗ 
/ che einſegnet, mit Weihwaſſer beſprengt, und ihr ein 
geſchriebenes Gebet in die Haud ‚giebt. Es iſt indem. - 
“ tun befchliegenden fünften Jahrgange dieſes Wochen⸗ 
„blatts einigemahl der Illyriſchen Sof⸗Deputation 
zu Wien Erwähnung geſchehen, unter welcher Die _ 
nicht unirte illyriſche Nation der Sfteeichifchen Länder im‘ fi 
Sachen der Privilegien und der Religion bisher geflanden. 
hat. Diefe ließ vor einige 5 Bei bef Befehl ausgehen, 


+8 N 
Daß Per beſchriebene Beerdlgunge⸗Gebrauch "nid 
abgeſchafft werden folle. Die Nation gerieth dns 
aber in große Bewegung, vornemlich in dem Banat 
Temesvar, woſelbſt ſich viele taufende Mitglieder de  '. 
griechiſchen Kieche zuſanimen votteren, um dem alten 
Stauden in Anfehung des genannten Begräbniß : Ge 
Brauche, zu vertheidigen. Zerr von Born hat indem 
‚dritten feiner Briefe über mineralogifche Segenftände etc. 
dieje] unmiffenden und abergläubijchen Leite gejchildert, 
und wenn ſeine deutſche Ueberſetzung ber Beſchreibung 
des Banat Temesvar, welche Herr Griſolini in ita⸗ 
eniſcher Sprache geſchrieben hat, mit der dazu geſto⸗ 
en Landcharte an das Licht trit, wird man noch 
mehr vor denſelben erfdhren. Die äufrührerifchen 
miorgenländifchen Chtiſten Bildern ſich ein, daß ihr eis 
gener Biſchof zu Werfche in der Bukovina, Die Urſache 
‚ber genannten Neuerung ſey, Überfielen ihn in’ ſeiner 
Wohnung ‚und hätten ihn todt geichlagen, wenn er 
\ ch nicht durch die Flucht, gerettee haͤtte. Am Tage 
ach dieſem Handel, welcher der fechfte Nodember wat) 
ruͤckte das Kalnockſche Huſaren⸗Regiment an, und anf 
die Aufruͤhrer los, hieb 6 nieder, verwundete 36, and 
jerftreuete bie übrigen. Dadurch wurde auch der Mes 
tropolit oder fogeitannte Patriarch der illytiſchen Na⸗ 
tion, weicher zu Carlowitz in Syrmien tmohtier, von 
der ihm drohenden Gefahr befreyet. Es har aber doch 
- diefer Aufitand eine Veränderung nach fich gezogen, die 
ohne denſelben nicht fo leichte zum Statide gekommen 
wäre: namlich die oben: genannte illytifche Zof⸗De⸗ 
putation, iſt am gteri December zum Vergnügen der R 
uͤlyriſchen Nation aufgehoben, und num beſorget die 
ungariſche Hofkanzley alle illyriſche Angelegenheiten In 
dem Provincialt, und der Hof, Kriegsrath im Militari 
der ungarifchen Fänder. Es it aud) darinn eine große 
"Veränderung vorgegangen, daß das Provinciate dee 
Banats Temesvar, bem Königreidy Ungarn einverkis , 


I 1 





L 4 


Bet morbeit, womit die Ungarn feßr zufrleden find, weil 


fie fhon 1739 bey der Wiedereroberung bes Banats 


gewuͤnſcht haben, daß folche Einverleibnng deſſelben ges 


655 moͤgte. Es iſt auch zu vermuthen, daß ldieſes 
a 


nd in beflere Aufnahme fommen werde, 


a 
in dem Familien⸗ Archiy der rußiſchen Grafen 
Scheremetew, findet ſich noch der eigenhaͤndige Auf⸗ 
ſatz des Feldmarſchalls Grafen Scheremetew, geſchrie⸗ 
ben am oten — 1711 am Fluß Pruth, da das 
rußiſche Kriegsheer in der groͤßten Gefahr war, den 
Oſchmanen und Tatarn zum Raube zu werden, den 


bie xuhiſche Generalitaͤt unterſchrieben hat, und wel⸗ 


cher alſo lautet: 
„Die ganze Generalitaͤt und die Miniſter, Haben 


ft 
de Hallart s d'Ensberg 
. D, Bruce Fauͤrſt Salitu 
. F. D. Oſten Dolgorukoi Obxiſt⸗kieu⸗ 


Feldmarſchali Scheremee ¶ tenant der Leibgarde. 
t 


ew Graf G. Golowkin. 
Janus d Erberſtatt. 


Wien, . | or 
.. Ein Hiefiger Gelehrter, befam, wie man fagt, in ber 
Kramerſchen Tabacksſtube, einen Auffag in die Hände,“ 


den man dem höchften Oberhaupt des deutſchen Reiche 
zuſchtieb. Er fchrieb ein Stuͤck deſſelben ab, :und 


ſchickte es dem. Herrn Profeffor Schlözer. in Goͤttin. 


gen zu, meldyer es in feinen Briefwechſel brachte. Als 
man es in demſelden zu Bin unter dem hoͤchſten Kal 
on v3 . 


1 


ao — 


ſerlichen Namen fand, verwunderte man fie. m «“ 
ward in das 37fte Std der hiefigen Real : Zeitung 
. von gten December der nachfolgende Artikel eingı ' - 
rüdt, welchen ich nicht um des Herrn Prof, Shlöin 
wifen, fondern wegen der Sache felbfl, und megen de 
giebhaber Ratififcher Materien, hier wieder abdenden 
laſſe. Unter den legtem werben folche ſeyn, welde 
wiſſen, daß Herr &. zur Ablehnung meiner Einmär 
for gegen feine Angaben yon der Bolfsmenge in den 
Staaten des HanfesDeftreich, ſich auf die ungeriannte 
.. Kand, bug) weiche fie Ihm mitgerheilt ver. beine 
fen habe. Hier iſt der Artifel, 
Anmerkung 
über he Stelle aus dem Btiefmwechfet ven 
Bes Profeffor Schlöger in Göttingen. " 
err Schidzer liefert in dem zwhlſten Hefte ſeines 
„diesjährigen Sriefwechſels ©, 325 ein Fragment 
. Tnaus einem Syſt⸗ em, welches, wie er fhreibt, Jos 
vſeph der zmepte, em licjer Salipr' zug Einporbging 
„sung der Sftreichifchen Staaten foll verfaſſet hae 
„ben. Da wir aber zuverläßig wiffen, daß der ? Ber 
nfeffer derfelben nichts menige 
ſey, ſo konnen wir nicht umhi 
„init ſich dag Puslifum daburd 
„er weiß nicht, wle mandıı 
„feffor Gchlöger, der vorsieflid 
zfichtige Kritiker, mit feinenm 
„aus der — Hy 
„ben, daß fein kritiſcher Geiſt 
= „mern Fönnen, daß er wicht bemerkte, diefe Schrift 
Sstönne ynmöglld; von dem Kaifer fepn - E# berrichet 
darinn die Sprache des Projektenmachers, nicht des 
nienigen, dem es nur einen Wink ‚toftet, alle feine Ent; 
wrwürfe befolge zu jeden. 
a pragmatiſch zu werben, merfet er noch at, 
daß die ‚Aufhebung der Tortur die se dio 





‘ gr 


„fer Betrachtungen geweſen. Und) dieſes If 
„rad. Schon lang vorher ift die Zuläßigteit der 
„2 Tortur vom Heren son Sonnenfels beſtritten warden, - 
„Ueberhaupt müffen wir dem Heren Prof, Schläger. 
aifreundfchaftlich rathen, feinen hieſigen Eprrefpandenten 
Nicht blindlings zu tranen:; denn aus einem Staate, 
„oo alle Kamiepaften fo geheim gehalten werden, IE 
es ſehr ſchwer zuverlaͤßige Nachrichten zu erhalten. 
„Wir koͤnnen Herrn Schloͤzer verſichern, daß im 
den Bevoͤlferungs⸗ und Rententabellen, und andern 
„dergleichen Nachrichten, die er von hieſigen Lim 


ern in feinen Briefwechſel eingerucket Hat, niele 


v 
N 


“ 


„Unritigfeiten yorfommen.,. . \ nA, 
St, Petersburg, u 
&, Petersburgifches Journal, May, -Yus 
ine, Julius, September. 1777 in gr. 8. Der 
guftmönat fehler mir. Ich uͤbergehe die Auszäs . 
ge welche aus Büchern gemacht worden, die in 
Deutſchland fchon Bekannt, ‚and in dieſen mächente ⸗ 
ſichen Nachrichten ſchon angeführer find, und ges 
denke nur einiger die Geſchichts angehenden Artikel; 
welche entweder. aus rußiſchen Büchern und Schrif⸗ 
ten überfegt, oder neu find. May. Die Torte 
hung der Briefe des Zaren Derers des erften am 
den Feldmarſchall Grafen Scheremetem, enthält eis 


- Rige merkwürdige Stuͤcke. Den unglüdlichen Aus⸗ 


gang den. Gefechtz dep Gemauerthof 1705, ſchrei⸗ 
bet der Bar dem ſchlechten Unterricht der rußiſchen 
Draganer zu, von welchem er fchon fa oft und viel 
gefprochen hat, Am 22. Sul 1705. Er ermuntert 


den Beldmarfchail wegen deffelben Ach miche zu Be 


trüben, weil beftändiges Gluͤck viele ins Verderben 
geführet habe: er. will, daß man es vergeflen, ung 


‚die Leute ermuntern fol. Am 25. Sul. 1705. Ge 


mißbillige, dag den Einmohnern zu: Tiäyernoljdr, 


wyelcht an dem Aufſtand Ve Afragene: Theil gengmm 
Ä DB. 


— 


.8 


%. 
/ 


a2 N x J 

‚men, aber ſich wieder unterworſen hatten, Bart ber 
gegnet, und das Gewehr abgenommen werden, und 
fehreibt: „um Gottes Willen handeln fie hierinn von 
„ſichtig, und bezeinen fie ihnen alle mögliche Zuneis 
„gung und Freundlichkeit, Den Aftrachaneen folte 
Gnade und Vergebung verfihert, und nach Einnah⸗ 
we der Stadt, den Einwohnern und den Anftiftern - 
des Aufftandes, nichts zu Leide gethan werden. So 
gar die eigentlichen Mädelsführer follten auf Eeine Are 
beleidiger warden, fondern unter Bürgefchaft im 
Freyheit leben, und man folle fie durch Freundlich⸗ 
keit zu gewinnen ſuchen. Am 28 Mär; 1706. Als 
lein, am 23. April freute er fidy fehr uͤber den Sieg 
der über dieſe Aufruͤhrer, welche er verfluchte Dies 
be nennet, erfochten worden. 

Junius. Die Fortſetzung der Geſchichte deu "ruft 
Afchen Reiche von Ankunft der Tataren, bis au 

die Regierung des Großfuͤrſten Iwan —— 
erzaͤhlet die Geſchichte des Rebens und Sieges des 
Großfuͤrſten Alexander Neweki, fo wie der Fuͤrſt 
Schtſcherbatowo dieſelbige in ſeinem Geſchichtbuch 
vorgetragen und erläutert hat, welcher zu beweiſen 
facht, daß der Sieg uͤber die vereinigte daͤniſche und 
tfländifche Mache erfochten worden, und ungewiß 
iſt, ob Schweden dabey geweſen find? 

Julius. Das Berzeihniß der allgemeinen unk 
Befondern Kron⸗Einkuͤnfte, welche die Kaiferinn in 
dem fich jetzt endenden Jahr, an dem Gedäaͤchtniß⸗ 
sage ihrer Trohnbeſteigung erlaſſen bat, und 'eine 
Verordnung, aus der Yandmeßungs  Erpeditivn des 
birigirenden Senats, wie es mic der Ausmeſſung dev 
Kronwaͤlder in den entlegenen Statthafterichaften, ges 
833 werden ſolle 3 find bier auf eine zuverlaͤßige 
Bei zu finden, Der Verordnung gehet "offenbar . 
‚auf die Erhaltung und Wermehrung ber Domalnen, 
ud. iſt in lo fern werſwurdis 





+ “ j . . ‚ 
en | a \E 
wo. 


er. feinen der hier gelieferten B fe . 


BGliptemb | 
bes Zaren Peters des erften an den Feldmarſchall | 
Sen Scheremetew (29-Qul. 1774) bezeiget er fine | 
Sreube Aber den Sieg, deit feine Zlotte uͤber. die ſchwedi⸗ 
ſche bey Hangut erhalten, inſonderheit daruͤber, daß 
nicht nut eine Fregatte nebſt & Galeeren und 2 Scheer⸗ 
boten, erobert, ſondern auch der Schout by Nacht Ehrn⸗ 
ſchild gefangen genommen worden, welches waͤhrend 
bes damaligen Kriegs weder bey den Rufen, noch bey 
den Bundesgenoffert wider Frankreich, ſich zugetragen. 
"Babe. Beinen auf 29. Det. 3Y15 gebernen Schr . 
Peter, nennet dt eihen ihm von Gore befcherten Nies 
kruten, und laͤſtet in feinem Namen dem ganzen Kriegs« 
heer dazu Gluͤck zu wuͤnſchen. Amı7z Dec. 1715 mes 
det er, daB König Sriedrich Wilbelm vdu Preußen aus 
den rußtſchen Soldaten gern einige zroße Leute haben, 


und zur Ausſuchung deſſelben jemand abſchicken wollt. = 


Er befiehlet alfo, dieſem Abgeordneten etwa 100 Manı 


verabfolgen zu laſſen. Am 16 April 1716 erklaͤret er 


ſich, daß er von den verlangten’ 4 Fregatten, welche 
vie Stadt Danzig zur Beſchuͤtzung des Handels in der 
Oſtſee ausräften ſolle, nicht abgehen koͤnte ſondern die 
Stadt, wenn fie ſich nicht geneigt finden ſollte, durch 

eine Purganz euriren wolle, zu welcher die Pillen 

ſchon ernannt waͤren. Am 22 Jaͤnner 1717 iſt er zu 

Amſterdam mißvergnuͤgt, daß die Landung (in Schwe⸗ 

den) nicht ſchon geſchehen: waͤre ſie vor ſich gegangen, 

ſo würde der Ktiede- ſchon da ſeyn, nun aber wuͤrde 
ber Krieg in die Laͤnge gezogen. Die Schuld davon 

ſchiebet er anf den Feldmaͤrſchall und auf die übrigen 

—— , welche die Landung abgerachetı Gaben ‚ vers 

langt aber, daß der Feldmarſchall ſich auch nun mit 

„ benfelben berathſchlagen fol, wie ber Krieg zum Ehde 

u bringen feh? er verbietet aber in den Vriefen den 
42* wie Die belleben, 


\ D 


"46 . \ . 
Sal der Otatthalterſchaft Timer, find 1776: grberii 
14383, geftorben 6496 Perſonen verheicacher so75 
Paare. Hier iſt abermals eine Probe von einem um, 

ich großen Uebergewicht der gebornen über dir 
geftorbenen, welches ſehr merkwuͤrkdig iſt. Der Ge 
bornen Knaben waren 8216, und der Madgen 5785, 
Der geftorbnen Perfonen maͤunlichen Geſchlechts 3473, 
und der weiblichen 2872. 

Die kurze Nachricht von det Hegenmättigen Eins ' 

richtung der © Petersſchule zu Si Petersburg, mit 

dieſes Stuck beſchließet, zeiget, wie veraͤn⸗ 
derlich menfhliche Elurihtungen ſind. Es müͤſſen 
allerdings die Echul⸗ und Erziehungss Anftaften von 
Zeit zu ER werbeffert-werbeits aber einen wohl überlege 
sen und den Regeln bet Kunft gemäß eiugerichteten 
Ylan, gam utid oft ju verändern, iſt gewiß nicht nüge 
uch. Ih wiache dieſe Auhierfung nicht ſowohl deswẽ⸗ 
gen, weitdiefe Schule urſpruͤnglich mein Wert iſt, ſonderu 
weil fie die Erheblichteit der Sache erfotdert. 


u 


Erſtes Regiſter | 
"der angeführten ‚genannten und Befannten. 
| \ Verfaſſer. 





A. 
Auderſons Geſchichte des Handels, fuͤnfter Theil 387 
æ Anriile confiderations generales furl’ erude & les connoiſ- 
fances que demande la compofition des ouvrages de Geo- 
/ . graphie | 20 169° 


> 


N ‘ 
j Bacricifler, Jean, Esfai fur la bibliorheque & le cabiner de 
curiofite & d’hifteire narurelle de I’ Academie des fcien- 
ces de S. Petersbourg 116. deutſch | 395 
Banſen neuere Geſchichte der venden letzten Johrhunderte. 


Yin . 341 
ı Beckmann, Joh. Anleitung zur Technologie  .143 
s von DBencendorff., pommerfher und neumärkifcher 


Wirth — R i 44 
-Berenger Geographie abregee de Bufching. T. I. . ' 14.36 
B ıger, Chretien Theopkiti, Dedale. &c. 124 
von Berg, geb. Raib, Gutachten eines Angefeffenen in 
der Ufermarf, über eines Eingefeffenen im zauchiſchen 
. KRreife Gutachten über. den Plan sur Aufheltung des @res . 

dits des märfijchen Adels - . a 8.16: 17. f. 
ss Antwort anf die gegen jene Schrift erregte Zweifel. 

| 52. f. $7.f. 65.f. 
Bisenfkohl, Jac. Jon. Briefe anf feinen ausländifchen 

Keifen. Erſter Band. | | 365 
Bernoulti, nouvelles litteraires de divers pays. Second cahier. 


— 174 
3 FA Aufäge zu ben neueſten Reiſebeſchreibungen von 
. _ Italien. . or 
Bode, Joh. Elert, Anleitung zur Kenntniß des geflirnten 
Himimels. Drirte Auflage. — 7 213 
Berbek, Aug Chrift, vom Unterricht in ber@rbbefchreib. 
nnd Gefchichte - | 110 
Doyart f. Oldendorp. A 
Srartopf, I. 6. I. Eandehartenfasprobe von ber Gegend 
yon Leipjig. ıs. 308. Schrift von Dem Druck der ges 
grephifshen Gharten. 235. Reich ber £icbe. 368. 369. 39r. 
RNachricht von der Stempelſchneiderey und Schuiftgieß 


ferep —WV 400 
Ed. deſſ. Anmerkungen über ben Umfang, welchen Dreus 


— 





Erſtes Regiſter. 
joe „der · Topometrie giebt, und eigene typrmitriſche | 


en ‚Geo graphie abregde par Berenger 6. f. 
r Seie von dem Ehurfä ſiſchen Finanzſtaat in der —8* 
en 
—* ſrundriß ber allgemeinen Haushaltungewiſcu⸗ | 
= Schrift von der fseratifchen Methode Fe 
F ragaiin für die neue Hiſtori⸗ und Geographie 


The 137 
—um Gedaͤchtniß ſeiner attin 161. * 
ographie univerſelle. Tome X. 
Zurnaby, Andr. Reifen Durch die mittlern Colönien de | 
Engländer in Prprd: America _ 
Bremer, CF. Catalogue des efainpes qui fe trouvent ches | 


lui 230 
de Camportante, \ €. F. Chriſen 299. 308 
Cellarii, Chrifloph. Geographia antiqua in compendium. —8 


dacta a Fr. Tirolio er lo. Bapt. Gbifio. 8 
- - Appendix triplex nötitiae orbis antiqui Chrift, Cel- 
larii cum tabulis aeneis VIII. 36 

Celſtus, Olof, Seicichte Erichs des wierjehnten 99 

Cranz, Dan. ift geſtorben 256 


D. 
Denis, M. Einleitung i in bie Buͤcherkunde. Exfer eur 


. Ditchey, vreß Mofau, Supplement a l’eday geogräpiie 
que {ur la Ruffi 7 

Iſaar Daniel, Dde an Schleften 225. fi 

Deobni, Chriſt. Wild. bat Kaͤmpfers —— von Japan 
herausgegeben. 101. 209. f. Deſſelben Auffäne im 
deuiſchen Mufeo. Mn dieſen Artikel. Deffelden Materie 
lien für die Statiftif uud neuere Staatenseſchichte. 222. 
353. wird vertheidigt 280 


Kbeling, C. D. Ainericanifche Bibliothet, erftes und np 
tes Stud. 115. drittes Stuͤck 

Eckard/ ar vied. Yeberficht der Oerter, wo die befänntee | 
griechifchen Schriftäeler gelebt haben 1 

Engels, Samuel, Nachrichten und Anmerkungen übe 
Die nordlıchen Gegenden von Allen und Amerika. -— 
Zwedter Zivil, 185 -- 196. 201-206. Ueberſetzung von 
Phips Reife a dem Nordpol. 230° 

Ale, — di bilde 
uler, Chriftopb, befimmt die geographi age unter» 
ſchiedener Oerter Des Tuff, Reiche 253 


£ 


— | Erſtes Regiſter. 


Fusf, Nic. Echirciſſemens & les etablifemens publics en 
- faveur tant des veuves que des morss, caleules fous la di- 
redien de Mr Ruler 47 
Eb. deſſ. Entwurf einer allgemeinen keihebank. ib. 


G. 
Seorgi Beſchreibung aller Nationen des rufif. Reichs. 
Zweyte Ausgabe. 83. 
Boeze, Job. Ephraim, Dental! der Sreundfchaftz ge⸗ 
widmet dem D. Martin 383 
Brupen, Aoh. Sried. Bortfr. Beſchreibung des hochoren 
ESchaumb. Ranſolei zu Stadthagen 
Suden, P. PD. über den vortheil und Schaden der gan 
desherren und Unterthanen vom ſchweren and leichten 
Muͤnzfuß. 214, Vefteitet die Meynung, daß gegen 


men Ehen allemal eine Wittme vorhanden fey 231 
Güldenftädt, Beichreibaug descafpifchen Sees. 118. Di- 
fcours academique für les Bzoduies de Ruffie &c. 249 


Gras, wilh. Vrobe einer topometrifchen Charte. ſ. Preus 


ſchen. 
— Carl Wilh. Beſchreiduns des Luſtſchloſſes * 
einsberg 
JSeyler, Karl Chriſt. Einlabdungsſchrift. 175. ide 
| für die ausuͤbende Zrziehurgerunt 
HHiiſcher, Ioh. Frid. de fchola Alexandrina 2 | 
von Hobenbaufen, Gefchichte der Illvrier de 
| gb. deß. Alterthümer Dariens im heutigen Sicht fs 


j _ ges 
| Hutphers, Abr. Samlingar til en Befkifning öfwer Na 


upel, Aug. Wilb. Boys raphiſche Nachrichten von id 
* Efhland. Zweyter Sand d. 


Bämpfere 1 Engelb. Gefchichte und Veſchreibung von * 
101.2 
Beferftein, ob. Chrift. Frid. Anfangsgründe der * 
gert. Baukunſt für Landleute 
Bevefury, ein Ex⸗Jeſuit, wiberfpricht und wird nid 


leg 
Kiopflor, Almanach-von ungarn | | 85 
"Blnge, Chriſt. Gottl. Predigten 395 
"Bring, Job, Be. von ber Dreſchkunſt ber autern und 
nenern Zeit ss”. 


Lambert, Joh. eineich, fi 
ange, Jo. rid. din ie Aulegung einer —* 





Erſtes Regiſter. 


meinen ficheen Witwen⸗ und Waifen-Merpfleeung 46 
Lenz, Job. Jacob‘, Anmweifung, mie die Geſchichte der 
heil. Schrift mit der Tugend zu lefen, 349 
Leifte, Chrift. Vefchreibung des brittifchen Anmiie- 


Levesow, Im. Frid. von der Wanderung der Suäbuin, 
Ziebertühn, Chrift, Ludw. Miſecellanien. Erſtes Sri 


. 3 
Ionpelius, Pau! Daniel, an pinifer reddarur Fichrelberg la- 


tii peritioribus ? 176, 

. Lopez, Tomas, principios geograficos aplieados al uſo 5 
los mapas j . 288° 
von Lorgna, ju Verona, wird geruͤhmt 320° 
de Luca, gelchrtes Oentei nn ‚BE 


Mariti, Giovanpi, Viaggi per ifola di Cipri e per la Soria 
e Paleftina, Beutfch überfegt von Haſe 112.250 
Maeuvillon, J. Sammlung von. Auffägen über Gegen⸗ 
ſtaͤnde von der Staatskunft, Staatswirthſchaft und neues 


| ſten Stantengeichichte. Erfter Theil, 91. Zwevrer Speil. 


161. J. 
von Meidinger, Job, Frid. Schriften und Tod ⸗os 
Mmelsbeimer, F. V. Tagebuch von ber Reiſe der braun⸗ 

Komeigiihen Auriliars Zruppen von Wolfenbüttel nach 
uebe 
Fr. a Mesgnien Meninfki Thefaunts Iinguarum orientalium, 


301.390 
Meufels, Job. Georg, Geſchichtforſcher. Dritter Theil. 
235° Vierter Theil. 4 237 
Müller, 5. F. Brief an ben Verfaſſer dieſes Wochen⸗ 
blats, in welchem er beweifet, daß Deters bes erfich 
Thronfolge Gefen nicht aufgehoben worden fey: 182. 
wird wider die Herren Scherer und Engel vertheidiget, 
wobey unterfchiedewes won feiner Lebswsgrfchichte vor⸗ 
kommt. 135. f. Abhandlung von den Poreſchnis 296 
von Murr, Chrift. Bottk. Journal’ sur Kunßgeichichte, 
und allgemeinen Litteratur. Bierter heil. 283 


| | ©. 
Gelrichs, Joh. Carl Conr. Erläuterung aller Gedaͤcht⸗ 


nid Dingen auf die vornehmfen Begebenheiten des Koͤn. 
es Haufes Preufen und Brandenburg, ange: 
uͤndi 


Oldendorps, €. 5 X. Geſchichte der Mißion der evange⸗ 
lifchen Brilder anf den caraibifchen Inſeln S. Thomas, 
©. Croix und S. Jan, herausgegeben durch I. J- 
Boßart — 217. 


‘ 


‘ 


Erftes Regiſter. 


Ouvrier, unterſuchung der Tobedart des Grafen Adam 
- son Schwarzenberg o 257.4. 


D, 
von Pacaflı, Job, Einleitung in die ſammtlichen Geſand⸗ 
ſchaftsrechte 351 
Dallss, D. &. Sammlungen hiftorifcher. Nach; ichten uͤber 
— - die mongoliſchen Volkerſchaften. Th. ı. 70.f er r 
Obfervationes fur la.formation des montagnes 


* Phip⸗⸗ C. J. Reife nach dem Nordpol, eſetzt von &ı eu 













» 


Pitats Voyages en differens pays de P’Europe - 
de Dinto, Iſaac, Vertheidigungs⸗ Schreiben an den ae 
_faffer dieſes Wodyenblatte 
"Plüers, Carl Chri Rod Heilen. durch Soauien 11 
- Preujcden, Ang. Bottl. Eharte von dem Canton Balel, 
„eine Grobe Der Ippsmerrie. 33, harte von Sieilien 
ie .399 


%, 
von Baal, Unterricht von der Verwandelung der boͤhei⸗ 
miſchen Domainen in Bauergüther 301,302 
KRaff, Georg Chriſtian, Gesgraphie für Rinder 211 
‚von Reck. Phil. Be. Kurigefaßte Nachricht won dem Eta⸗ 
bliſſement der Salzburgiſchen Emigrauten zu Ebenezer 


Reckert, R. R Wintergemaͤlde 

Nemer, Jul, Aug, Americaniſches Archiv. Eifer Sch 
164. Zweyter Hand. 

von Richter Briefe eines junaen Reifenhen 326. 26 

Niede y Brief an den Merfaffer Bicfes MBocendlasts 

273. 300 

‚von Rochow, Schriften über das Creditweſen des maͤr⸗ 

’ Genölat Abels. so, Schreiben an den Berlaff er dieſes Dr 
enblat 


. 


©. \ 

‚Braf von Sagramofo wird geruͤhmt 
Scharf, Coril. Bart) politiſcher Staat des eur 
Braunſchweig Luͤnebure 403 
"Scherer, har dem Landvogt Engel falſche Nachrichten mit 
getheilt 188 f. 
on Scheyb. Franz Ehrifton, Tod 330. 351 
Alözers, 4. £. hilorifhe Unterfuchung über Rus'an 8 
ReiSsgrundgeſetze. 177. etwas aus Wien wider In 40 
Schmidt, Materialien zu der rufiichen Geſchichte ſeit dem. 

Tode Peters Dei aroßen 233. f. 241. f. 
Spieß, Phil. Eruſt, von Archiven 198 


4 


.Erſtes Megiſier. 


Sprengel Briefe den gegenmästigen Bußand von Nords 
antert<a betreffend. Erſte Samm 

von Stack PA wiub, ã— von dem Semehl 
einer Königin 

Greindrüc, "Fond. Bernd. ‚on. dem frembfchafefichee 
Bande amichen, dem hohen braunſchweig⸗ and peimmen 


chen 

— Georg wilhelm, wenn er angefangen — 
ler zu ſchreiben? 

Etorz, PEriunerungen aus: dent Leben des Srafer 
von Bernſtorf 366. 

T. T 

"von Tanbe, Seid. wit, Schreiben ins velgrat an ben 
Derfafler,d diefes Mochenblatts 
— — giebt Nachricht von ben su Effe? entheckten ein. 
Alterthaͤmern 
eritiſche Nachricht von unterſchiedenen neuen — 
Bestungen, weiche 1776 und 77 in Slavonien gemacht 


125, 
- - Abſchilderung ber ensiindifhen Manufacturen, 
Handluns Schiffahrt und Colonien. Zweyte Auflage. 


hiſtoriſche und geogr. Beſchreibuns bes Koͤnigreich⸗ 


Slavonien. Erſtes und zweytes Buch 382.378. 334 
33 ie » Geographie äfwer Sverige Riks. fünf uͤnfte 
g 1 


Dolborth,. Yeb- Cat, gobfihrie anf Richeet Neander. 
223. Schtift, in welcher er feine Academiam latinae lin⸗ 
guae bekannt macht 378 

Velfntann, J. 3. hiſtoriſch uche MRachrichten vom 
Italien. BER Huflage, srfter II 272 

di * oltaire, Commentzite hifforique Kr fen oeurres 6 


68: 


de Warnery, Commenteires für les commentaire du ir 
te de Turpin für Montecucufi 


Wiedeburg, Job. Ernſt, Einleitung in bie phyſiſch⸗ Mn 


thematifche Rosmolog e 
- Wieland, Ernſt Carl, de fyftemare-civitarum 
wybe Beſchrei ung der Jufel Minorka im einem Briefe 


271.277 
von zi enhorn Chri Zeor u e sul earlaede 
—— t 3: Zuſit 





Zweytes Regiſter. 
Zwwehtes Regiſter 
der ungenannten und unbekannten Verfaſſer. 


U. 
Abbildung der Gemälde und Altershümer im den Fön. 
neapetitanifehen Mufeo zu Portiei 118 
n Ahndungen und Pifionen 2:9 
Allgemeine fsndroniftif je — oder Zeitun⸗ 
gen aus der alten W 133 


Chur⸗ und Nemmeärkifches oifkterfcafs: Credit s Reglement 
279. au Geueral und Special Tax principia zur Sch 
sung, Der Guͤther 


D. 

Denrfdres Miſenm, erſtes, weytes⸗ und drittes Stück, 
ſechſtes, ſiebentes und achtes Stuͤck. 302. zehntes 
ie 350. eilftes Stuͤck . 397 


ı Eröbefchreibung von ganz Amerika 


Etwas von dem in der en eingeführten: Kran ve 
Vorritt genannt 


Geſchichte der Staatsver derun ngen von Polen, vom 
Tode Königs Auguße II. „ie ins Jahr 1775. Aus dem 
—53 — Erker Band. &.79. Swepter Sand a6ı 
Gothaiſches Magazin der Künfte und Wiffenfchaften, des 


erfien Baudes zweytes Gtäd. 123. Drittes.und viers 
tes Stud 


325 
Hiftoire des reyolutions de Pelogne — überfent 53 


Liſte de Pacademie royale des ſciences & bellen. letıres. 
a Berlin. 1777. sg 


Ereus Mifcellanien, vierter She 7, 


Nord⸗America, bifkorikh und geographiſch beſchrie 
ben. Erſter und zweyter beit . 


Regtement für die ityeifäge Nation : sohrszf 
‚Ratio educationis roriusque zei fchelafticae in Hungaria. 


353 


San Petersburgifdjes Zarnal. Zweyter Band. 1474 
294. Dritter Band. 294. Dierter Band. iR 


Zweytes Regifier. 
Staate Calender für dad Jahr 1777. 


p emonteſiſcher 101 
Oldenburg⸗ eimenberftifcher ' 103 
Mecklenburg / ſchwerinſcher ib. 
Schauenburg⸗lippiſcher 103 
©. Petersburg » geograpbifcher 118 


V. 
Verzeichniß der Landchaeten, weiche‘ u Sraunfäneig . 
- Bremer zu haben find 
- - eines Mant /Vorrathe alter, mittler und neues 
rer Zeiten ze. 16Q 
Vovapes en differens pays. de TV’ Europe. f. in dem erſten 
Regiſter Pilati. 


m. 1 
Wochenblatt für das Hert, wird verſpro en 18 
- für die Anrede Jugend 9 246 
geitungen aus der alten Beh 5 133 


| Drittes Regiſter 
der landchaten und Grundriſſe, welche anger 
| zeigt worden. 


a ; Chart of north and fouth America = — by Sayer et Ben- 


net 254 
PAmerique angleife — par Lotter . 152 ° 
the Attack and defear of the american Ader under Benedi& 

Arnold. — 168 
Saſel, Canton, eine —— — Probe von preuſchen 

und Haas 33.f. 


v. 


Plan of the Docks en marine yard now conftru@ing i in Ben- 


gal at Calcutra. Engraved by Faden 247 
Canada, von Sauthier, gefischen von Teden 166 
The‘ Carribee Islands. and Guayana „. by de la Rocchette 

“47 
Carolina — bv Henrv Mouzen 199 
Charte von dem Tafpifchen Teer 251. 25% 


Cleve, Herzogthum, und Fhrftenehum Meurs, sine 
San“ Güßefelds, verlegt von den bemanmiläen Eben 


Drittes Megifter. 


DD ., 
Chart of Delaware bay and river — by Fifcher 268 
Deutſchland, der jdgeffchen- Charte neuefe Blätter 35% 


2 the coaſt of ‚Florida and Ionifiana. by Fefferys “ 255 





the peninſula and gulf ot Florida — by Iffeys " er . 


Bon Balizien und Lodomerien läft Liesganig feine Char: 
te Bechen 351 


a Chart of the Harbour of Halifax in nova Scotia, by I 
- Sfervs | 

the Bay of Honduras | no nase 
Hudfons river — by Sauthier, engraved by Faden. 167 
Entrance of Hudfons river, Printed for Sayer 167 


ln . RR ,: 
Der Rönigsberg bey Preßburg abgeseichnet Durch Ignatz 
von Müller - 3% 
. ” d. . , \ 
.a Chart of the River S. Laurence — by lefferys 


Leipzig, Gegend um £. eine Landehartenfak s Mrobe er 
BreitPopf : | | R 


A Plan and Chert of Lisbon - Setuval — by Speer, \ 245 
Louifiana f. Florida, | ı 
BE mm.—— 
Meurs f. Cleve. 
Courfe of the river Mififhpi — by Rof. NET) 
, . Mm ‘ 
4 Chart of New. Foundiand " 256 


Neu-Lerſey, % den folgenden Artikel. nn 
'New-York, a map ofthe province of N. Y. to which is 
added New-Yerfiy. Von Sautbier geftschen durch Fa⸗ 
den fondon 1776. 68. Pachſtich von Eotter. 4 
ne andere Charte von Holland und Vownal 352 
a Plan of New-York Isiand — by Faden 1% 
g map ofthe north part of New- York Istand — by Sau- 
‚bier oo 16; 
Don den äftreichifchen Niederlanden nee Charte des 
Grafen von Ferraris. | 


N 
-„ » 


- 


. 248 _ 


285 . —— e — 


Drittes Regiſier. 


Penſylrania — by W. Scutl 
® Plan of he city and Environs of Philadelphia, by Sculland 


Heap 248 
a Plan. of the operations of the kings Arnfy in New-Yerk 
and Eaft New - Yerfey, by Sauthier 168 


'S. Petersbeurg, nouvcau Plan de la ville et de 1a fortreffe 


de S. P. par Reth 16 
Supplement a la grande Carte de Pologne. 211 


© 
Plan of the city and Environs of Quebec, geſtochen yon Sn 
den . 


X. 
Reich der Liebe von Breitopf . 368.369 
QAufifches Reich, neue gesgranhtfche Charte von‘ —** 
ben von Treſkott und Schmidt. 95. 308. 262. von der 


Jtrelichen Statthalterſchaft. 263. von der Moptlens 
ı 


S. 
Schwediſchen Hordlands: Landfchaften Medelpad und 


Jaͤmtland 
Spanien, dreu neue [opesifche Speciaicharten 322 
a Chart of the Straits of Magellan, = by Sayex and Ben- 

Den W 254 


W. 
wiens Grgend abgebildet . 390 
Viertes Negifter 
- über merfwürdige Sachen. 
| \ 
Balstons oder Blatten⸗See in Ungarn, wird abgrtaß 


Berge, die höcften und größten auf dem Erdboden I ab 

von Arenit. zog. f mern fie enshanden? - 

Binliochek, academiſche wu S. Petersburg, wie nahltenß 
1? ey 

Boͤhmen, einige politifche Nachrichten von Diefem Ki 


Bosnien, ein paar neue tuͤrkiſche Feſtungen daſelbſt 
Bukowina, Nachricht von derſelben. 376. 


6 
‘ 


A 





1 


Wiertes Age 


J ‘ 


v 


€. 
Laraibiſche Inſeln G. Sons , E Croix und ©. Jan, 
weiche Daͤnnemark befist. 213. Earaiben | ib. f. 
Chamo, große Wuͤſte in Aſia 313 
Churmark Brandenburg Volkemenge, wenn und wie 
die ihterſuhun derſelben angefangen und fortgeſeßt 
worden? nf a Probe einer Befchichte ihrer Bes 
„Siferung. A f. und wie Dem Adel in der Churmark 
durch Pfandbriefe aufaehatfen merden Fönne? 18. f. In 
berfelben int Fein Rans 
heit fuͤr das Geld 28 
Chur ſaͤchſiſche ober: —— Eintzahme von 
1769 518 75 99 


Dgruxar , in Slavonien, fr" ein altes römifches a Bars 
13.166 
Dänifchen und norwesifchen Bönige-Einkänfte: im 1269 


Jahre 
—** eographiſcher Charten nach ſeiner oeihign 
beſchrieben 


meſtmaurx haben angefagden fi tarfen zu jaſſen a3 
Eſſek, Stadt, bat Truͤmmer einer a ten Stadt, welche 


Murfia denn ſoll | 197. 
Aſthlands Volkomenge 33 
Frankreichs Srogigeimtan te und Aubgaben um das 

1763fe Jahr. 73. f. 321.f. Außerordentliche Abgaben 
‚während des Kugs von 1756 bis 1762. ib. 74. Staats⸗ 
ſchalden ib. Bevsdlkerums , 363 
BG, | 5 

Geliin und Lodomerien wie viel Menſchen r haben 
u . 336.337 
Beograpbie, Tritifche, morinn fi ie. beſtehe 0.258 
Gobes große Büfe in Aften 313 


5 
Zainburg, Stadt im Lande unter der Ens, woſelbſt ein 


zömifches Bad von weißem Marmor nnd wit Inſchrif⸗ 


gen, unter einem darüber ven erbauten Haufe Degraben 
worden 129.273.277. 301.345 


an Gelde, wohl aber an Sicher; wu 


Salasa Berg, ein paar Meilen son —* auf weis { | 


hen lieberbleibſel einer gothiſchen Stadt find 


I. 
Jaſora, eine unbekannte Kepublif, vom welcher Sure, 


in Slavonien gefunden worden